/
JAHRESBERICHTE
FÜR '
NEUERE
DEUTSCHE LITERATURGESCHICHTE
UNTER MITWIRKUNG VON
K. ALT, C. A. V. BLOEDATT, W. BÖHM, C BORCHLING, R. BUCHWALD, F. C0HR8,
W. CREIZENACH, HANS DAFFIS, E. ELSTER, J. FRÄNKEL, K. FREYE, R. FÜRST.
P. HABEKMANN, A. HAUFFEN, C HÖFER, F. HOMEYER, M. JACOBS, G. KOHFELDT,
PAUL LEHMANN, RUl). LEHMANN, H. MAYNC, R. M. MEYER, V. MICHELS, ERNST
MÜLLER, F. MUNCKER, E. NAUMANN, W. OLSHAUSEN, L. PARISER, G. PFEFFER,
O. PNIOWER, TH. POPPE, F. RACHFAHL, R. RIEMANN, F. SARAN, A. SAUER,
A. L. STIEFEL, W. STOLZE, R. UNGER, 0. F.WALZEL, 0. WEISE, R. WEISSENFEli^^-Vü^tl^
MIT BESONDERER UNTERSTÜTZUNG
VON
ERICH SCHMIDT
HERAUSGEGEBEN
VON
JUL. ELIAS, M. OSBOßN, WILH. FABIAN, K. JAHN,
L. KRÄHE, F. DEIBEL, M. MORRIS.
EINUNDZWANZIGSTEK BAND (1910).
I
ft4g
'j^^
" ic
BERLIN -STEGLITZ
B. BEHRS VERLAG (F. FEDDERSEN)
1912.
<.\.\ /'/.
i^AlS^
.^^
v^
"T3L5
I
BIBLIOGRAPHIE
BEARBEITET VON OSCAR ARNSTEIN
c
Inhaltsverzeichnis.
Bemerkungen für den Gebrauch.
Siglenregister und Abkürzungen
Spalte
. I
I. Allgemeiner Teil.
1 . Literaturgeschichte :
Allgemeine Wisaenschaftslehre ... 1
Literaturgeschichte 1
Neue (Gesamt-) Ausgaben 12
Sammelwerke und Essaysammlungen . 14
2. Publizistik 17
;!. Die Literatur in der Schule 23
4. Stoff'geschichte 37
ö. Geschichte der deutschen Philologie . . 51
0. Geschichte der neuhochdeutschen Sprache 55
7. Ästhetik und Poetik 71
8. Metrik 81
9. Geschichte des Erziehungs- und Unter-
richtswesens 83
II. Von der Mitte des 15. bis zum Anfang
des 17. Jahrhunderts.
1. Allgemeines 97
2. Lyrik 101
a. Epos 103
4. Drama 105
5. Didaktik 107
G. Luther und die Reformation .... 109
7. Humanisten und Neulateiner .... 117
. III. Vom Anfang des 17. bis zur Mitte
des 18. Jahrhunderts.
1. Allgemeines 123
2. Lyrik 127
3. Epos 129
4. Drama 129
5. Didaktik 133
Hpklle
lY. Von der Mitte des 18. Jahrhanderts
bis zur Gegenwart.
1. Allgemeines:
a) Literaturgeschichte 137
b) Briefwechsel, Memoiren, Tagebücher 14.'»
2. Lyrik:
a) Von der Mitte des 18. Jahrhunderts
bis zu Goethes Tode 155
b) Von Goethes Tod bis zur Gegenwart 161
c) Liederkomponisten 175
3. Epos:
a) Von der Mitte des 18. Jahrhunderts
bis zu Goethes Tode 177
b) Von Goethes Tod bis zur Gegenwart 181
4. Drama und Theatergeschichte.
a) Geschichte des Dramas:
1. Älteres Drama 205
2. Neueres Drama 219
b) Geschichte des Musikdramas (Oper) 233
c) Theatergeschichte 241
5. Didaktik 255
G. Liessing 273
7. Herder 275
8. Goethe:
a) Allgemeines 277
b) Leben 281
c) Lyrik 267
d) Epos 289
e) Drama 291
i). Schiller:
a) Allgemeines und Biographisches. . 293
b) Werke 297
10. Romantik 303
11. Heinrich Heine 311
12. Das Junge Deutschland 313
Bemerkungen für den Grebrauch.
1. Die den einzelnen Kapiteln voraufgeschickten Inhaltsangaben geben die haupt-
sächlichen Schlagworte der Disposition wieder. Das Material jedes Kapitels ist im grossen und
ganzen systematisch angeordnet, doch ist für besondere, leicht kenntliche Untergruppen die alpha-
betische Folge gewählt (z. B. bei Überschriften wie: einzelne Lieder, einzelne Forscher, einzelne
Stoffe, moderne Lyriker, nach den Objekten; bei Artikelreihen, die sich mit einem einzelnen Autor
beschäftigen, nach den Verfassern).
2. Alle Gesamtwerke (neue Ausgaben) und Sammelwerke sind an den Schluss des
Kapitels 1,1 (Allgemeiner Teil, Literaturgeschichte) gestellt; für Sammelwerke ist der Inlialt an-
gegeben. Bei Verweisungen auf die Nummern dieses Abschnitts sind Band und Seitenzahlen ge-
nannt, wenn es sich um Teile einer Gesamtausgabe oder eines Sammelwerkes handelt (z. B. = N. 518,
Bd. 3, S. 97-120).
3. Die Verweisung auf eine voraufgehende Nummer der Bibliographie besagt, dass an der
betreffenden Stelle die vollständigen bibliographischen Angaben für diese Nummer zu finden sind
\z. B.: N. 3838a: A. Fries, Zu Bürgers Stil (= N. 1781) heisst, dass die Schrift von Fries unter der
N. 1781 bibliographisch genau zitiert ist].
4. Der Hinweis: (Siehe LE.), (Siehe MGESchG.) usw. zeigt an, dass in der genannten
Zeitschrift der Inhalt der betreffenden Nummer ausführlich angegeben ist; dies ist besonders für
Zeitungsaufsätze zu beachten.
5. Als Jahreszahl ist zu jeder zitierten Schrift, für die das Erscheinungsjahr nicht
genannt ist, die Zahl 1910 zu ergänzen. Wo bei Lieferungswerken, Zeitschriften usw. Lieferungs-
titel und Bandtitel verschiedene Jahreszahlen tragen, ist der letztere als massgebend betrachtet
worden. Neben den Werken aus dem Berichtsjahre 1910 sind nur in Ausnahmefällen Schriften
des unmittelbar vorhergegangenen Jahres besprochen. Die Literatur der auf die Berichtsjahre
folgenden Zeit blieb fast durchweg ausgeschlossen, ausser wo es sich um einzelne Rezensionen der
1910 erschienenen Arbeiten handelt.
6. Ein * bezeichnet diejenigen Nummern, die bereits im Textteile des 19./20. Bandes
(1908/9) besprochen sind, ohne in der Bibliographie dieses Bandes aufgeführt zu sein.
7. Das Zeichen |[ ]| schliesst die Rezensionen des angeführten Werkes ein.
8. Das Zeichen | | schliesst als Samraelnummer die über eine Persönlichkeit erschienenen
Aufsätze (u. a. Festartikel, Nekrologe) ein.
9. Die Verweisungen auf die Bände 1 — 12 (1890—1901) enthalten den Jahrgang, sowie
die Zahlen des Hauptabschnittes, des behandelten Kapitels, der Anmerkung, z. B. (JBL. 1899
II 6:122) = (Jahresberichte 1899, 11,6 N. 122). Die Verweisungen auf die Bibliographie des
13. bis 20. Bandes (1902 — 1909) nennen nur die Nummern.
10. Ein Verzeichnis der zur Abkürzung von Zeitschriften- und Zeitungstiteln
verwendeten Siglen sowie anderer gebrauchter Abkürzungen ist an den Anfang der Biblio-
graphie gestellt.
/
-TT''
Siglenregister.
a) Sigleii für einzelne Zeitscliriften.
AbhGDSpr(Zürich). Abhandlungen der Gesell-
schaft für deutsche Sprache in Zürich
AbhGMathemWiss. Abhandlungen zurGeschichie
der mathematischen Wissenschaften (Leipzig,
Teubner)
AbhGMedizin. Abhandlungen zur Geschichte
der Medizin (Breslau, Kern)
AbhGOstfriesland. Abhandlungen und Vorträge
zur Geschichte Ostfrieslands (Aurich, Friemann)
AbhNG, Abhandlungen zur mittleren u. neueren
Geschichte (Berlin, W. Kothschild)
AbhPhilos. Abhandlungen zur Philosophie u.
ihrer Geschichte (Halle, Niemeyer)
Ac. The Academy
ADA. Anzeiger d. Zeitschrift für deutsches
Altertum
ADB. Allgemeine Deutsche Biographie
ADLZg, Allgemeine Deutsche Lehrerzeitung
ADSprV. Allgemeiner deutscher Sprachverein
AELKZ. Allgemeine Evangelisch-Luth. Kirchen-
Zeitung
AFrankfG. Archiv für Frankfurter Geschichte
und Kunst
AGLinz. Archiv für Geschichte der Diözese
Linz. Beilage zum Linzer Diözesanblatt
AGMediz. Archiv für Geschichte der Medizin
AGNaturw. Archiv für Geschichte der Natur-
wissenschaft und Technik
AGNM. Anzeiger des Germanischen National-
Museums
AHessG. Archiv für hessische Geschichte und
Altertumskunde
AU&T. Aus Höhen und Tiefen
AH VN. Annalen des Historischen Vereins für
den Niederrhein
AJPh. American Journal of Philology
AJPs. American Journal of Psychology
AkBll. Akademische Blätter
AkMBll. Akademische Monatsblätter
AkMhh. Akademische Monatshefte
AKrAnthr. Archiv für Kriminal-Anthropologie
und Kriminalistik
AKultG. Archiv für Kulturgeschichte
ALBl. Allgemeines Literaturblatt (früher:
Österreichisches Literaturblatt)
AltbayrMschr. Altbayerische Monatsschrift
Alt-Berlin, früher MVG Berlin
AltprMschr. Altpreussische Monatsschrift
ALVKS. Archiv für Landes- und Volkskunde
d. Provinz Sachsen
AMusZg. Allgemeine Musik-Zeitung
ANF. Arkiv för nordisk filologi
AnnVNassau AK. Annalen des Vereins für nassau-
ische Altertumskunde und Geschichtsforschung
AN&G. Aus Natur und Oeisteswelt (Leipzig,
Teubner)
ANPh. Annalen der Naturphilosophie
AnzSchwG. Anzeiger für Schweizerische CJe-
schichte
AÖG. Archiv für Österreichische Geschichte
APC. Annales de Philosophie chrctienne
APsych. Archiv für die gesamte Psychologie
A RG. Archiv für Reformationsgeschichte (Leipzig,
üeinsius)
ARs. Allgemeine Rundschau (München)
ARW. Archiv für Religionswissenschaft
ASch&L. Aus Schule und Leben, Beiträge zur
Pädagogik und allgemeinen Bildung (Slrass-
burg, Bull)
ASchwSchG. Archiv für schweizerische Schul-
geschichte (Bern, Grünau)
ASNS. Archiv für d. Studium d. neueren Sprachen
ASPh. Archiv für slawische Philologie
ASTP. Archivio per lo studio delle traditioni
popolari
ASystPhilos. Archiv für systematische Philosophie
Ath. The Athenaeum
AThG. Archiv für Theatergeschichte
AVSbnbgLK. Archiv des Vereins für sieben-
bürgische Landeskunde
AZg. Allgemeine Zeitung (München)
AZgB. Beilage d. Allgemeinen Zeitung
AZgJudent. Allgemeine Zeitung des Judentums
BadBiogr. Badische Biographien
BaltßUMus. Baltische Blätter für Musik
BaltMschr. Baltische Monatsschrift
BaltSt. Baltische Studien.
BÄsth. Beiträge zur Ästhetik (Hamburg, Voss)
BBG. Blätter für d. Bayerische Gymnasial'
Schulwesen (jetzt BllGymn.)
BBKG. Beiträge /.Bayerischen Kirchen-Geschichte
BBlDBuchh. Börsenblatt für den deutschen
Buchhandel
BBSW. Besondere Beilage d. Staatsanzeigers
für Württemberg
BDBöhmM. Beiträge zur Kenntnis deutsch-
böhmischer Mundarten (Prag, Calve)
BDBöbmVolksk. Beiträge zur deutsch-böhmi-
schen Volkskunde (Prag, Calve)
BDLW. (BDL.) Beiträge zur deutschen Litera-
turwissenschaft (Marburg, Elwert)
BÜSB. Bibliothek deutscher Schriftsteller in
Böhmen (Prag, Calve)
BerlBeitrr. Berliner Beiträge lur germanischen
und romanischen Philologie (Berlin, Ehering)
Bcrl Lokal Anz. Berliner Lokalanzeiger
BerlTBl. Berliner Tageblatt
BerlTBlLR». Literarische Rundschau des Ber-
liner Tageblatt«
m
Siglenregister.
IV
BernRs. ßerner Rundschau
BernStPhilos. Berner Studien zur Philosophie u.
ihrer Geschichte (Bern, Scheitlin, Spring & Co.)
BFr(Berlin). Bücherfreund. Beilage zum Volks-
erzieher
BÖDS. Beiträge zur Geschichte der deutschen
Sprache
BGl. Der Beweis des Glaubens
BGLIA. Bibliothek der Gesamt -Literatur des
In- u. Auslandes (Halle a. S., Hendel)
BGMünchen. Beiträge zur Geschichte, Topo-
graphie und Statistik des Erzbistums München
und Freising
BGÖsterr. Beiträge zur neueren Geschichte
Österreichs
BGSchaffhausen. Beiträge zur vaterländischen
Geschichte (Schaffhausen)
BfleimatkStade. Beiträge zur Heimatkunde des
Regierungs-Bezirks Stade (Halle, Gebauer-
Schwetschke)
BHessSchG. Beiträge zur hessischen Schul- u.
Universitätsgeschichte
BiogrJb. Biographisches Jahrbuch u. Deutscher
Nekrolog
BiogrJbA. Biographisches Jahrbuch für Alter-
tumskunde (Iwan Müller)
BKED. Beiträge zur Kunde des älteren eng-
lischen Dramas (L., Harrassowitz)
BKELK. Beiträge zur Kunde Est-, Liv- und
Kurlands
BKultG. Beiträge zur Kultur- und Universal-
geschichte (Leipzig, Voigtländer)
BKultMA. Beiträge zur Kulturgeschichte des
Mittelalters und der Renaissance (L., Teubner)
BLChrSchw. Bibliographie und literarische
Chronik d. Schweiz
BLehrerbildg. Beiträge 2ur Lehrerbildung und
Lehrerfortbildung (Gotha, Thienemann)
BLGRh. Beiträge zur Literatur- u. Kulturge-
schichte des Rheinlands (Bonn, Hanstein)
BLitG. Beiträge zur Literaturgeschichte (Leipzig,
Verlag für Literatur, Kunst u. Musik)
BllBadVVolksk. Blätter des badischen Vereins
für Volkskunde
BllBernG. Blätter für bernische Geschichte,
Kunst- und Altertumskunde
BUDE. Blätter für deutsche Erziehung
BllGGlatz. Blätter für Geschichte und Heimat-
kunde der Grafschaft Glatz
BUGymn, Blätter für Gymnasialwesen (s. BBG.)
BUHSch. Blätter für das höhere Schulwesen
BUSchwäbAlbVer. Blätter des schwäbischen
Alb- Vereins
BUSozialwiss. Blätter für die gesamten Sozial-
wissenschaften
BUThPBibl. Blätter z. Theorie und Praxis d.
Bibliothekswesens
BllVolksbibl. Blätter für Volksbibliotheken u.
Lesehallen
BUWürttKG. - Blätter für Württembergische
Kirchengeschichte
BLVElsLothr. Beiträge zur Landes- u. Volks-
kunde von Elsass-Lothringen (Strassburg, Heitz)
BLVSt. Bibliothek d. Literarischen Vereins in
Stuttgart
BNLG. Beiträge zur neueren Literaturgeschichte
„(Heidelberg, Winter)
BOESchG. Beiträge zur österreichischen Er-
zishungs- und Schulgeschichte
BPHI. Bibliothek des kgl, preussischen histo-
rischen Instituts in Rom (Rom, Loescher «&, Co.)
BPhiloraathia. Bericht der wissenschaftlichen
Gesellschaft Philomathia in Neisse
BPhWS. Berliner Philologische Wochenschrift
BPKl. Bibliothek pädagogischer Klassiker
(Langensalza, Beyer)
BraunschwMag. ßraunschweigisches Magazin
BremBeitrr. Bremer Beiträge zum Ausbau und
Umbau der Kirche
BremJb, Bremisches Jahrbuch
BreslBeitrr. Breslauer Beiträge zur Literatur-
geschichte (Leipzig, Hesse)
BreslGenAnz. Breslauer General-Anzeiger
BreslStG. Breslauer Studien zur Geschichte
(Breslau, Trewendt & Granier)
BSächsKG. Beiträge zur sächsischen Kirchen-
geschichte
BURS. Bibliotheque Universelle et Revue Suisse
B&W. Bühne und Welt
BVolksk Altmark. Beiträge zur Volks- u. Heimat-
kunde der Altmark (Leipzig, Klinkhardt)
BZ Mittag, ß(erliner) Z(eitung) am Mittag
CBlBibl. Centralblatt für Bibliothekswesen
CBlUVPreussen, Centralblatt für die gesamte
Unterrichts- Verwaltung in Preussen
ChWGV. Chronik d. Wiener Goethe- Vereins
CMC. Casopis Musea Krälovstvi Cesk6ho
ContempR. Contemporary Review
CR. Corpus Reformatorum
DAGBll. Deutsch-amerikanische Geschichtsblätter
DASchwab. Diözesan-Archiv von Schwaben
DBUEU. Deutsche Blätter für erziehenden
Unterricht
DDGS. Deutsche Dichter-Gedächtnis-Stiftung
(Hamburg-Grossborstel)
DDT. Deutsche Denkmäler der Tonkunst (L.,
Breitkopf & Härtel)
DEBU. Deutsch-Evangelische Blätter
DEvRs. Deutsch-Evangelische Rundschau
DGBll. Deutsche Geschichtsblätter
DHochschule. Die deutsche Hochschule.
Dichterstimmen. Dichterstimmen der Gegenwart
DK&D. Deutsche Kunst u. Dekoration
DKult. Deutsche Kultur
DLD. Deutsche Literaturdenkmale (Berlin, Behr)
DLZ. Deutsche Literaturzeitung
DM. Deutsche Mundarten (Wien)
DMZ. Deutsche Montags-Zeitung
DNachrr. Deutsche Nachrichten (Berlin)
DNekr. Deutscher Nekrolog u. ßiogr. Jb. (s.
BiogrJb.)
DNL. Deutsche Nationalliteratur (Stuttgart,Union)
DPBl. Deutsches Protestantenblatt (jetzt:
Protestantenblatt)
DQSchlesG. Darstellungen und Quellen zur
schlesischen Geschichte (Breslau, Hirt)
DQSt. Deutsche Quellen u. Studien (Regens-
burg, Hab bei)
DR. Deutsche Revue
DRs. Deutsche Rundschau
DSBll. Deutsch- soziale Blätter
DTMA. Deutsche Texte des Mittelalters (Berlin,
Weidmann)
DTÖ, Denkmäler der Tonkunst in Österreich
DTZ. Deutsche Theater-Zeitschrift
DVNdSpr. Drucke d. Vereins für niederdeutsche
Sprachforschung (Norden, Soltau)
DVÖB. Deutsche Volkskunde aus dem östlichen
Böhmen
DWelt. Deutsche Welt, Beilage der DZg. (Berlin)
DZg(Berlin). Deutsche Zeitung (Berlin)
DZg(Wien). Deutsche Zeitung (Wien)
DZKR. Deutsche Zeitschrift für Kirchenrecht
EEJGD. Erläuterungen u. Ergänzungen zu
Janssens Geschichte des deutschen Volkes (Frei-
burg, Herder)
Siglenregirtter.
VI
EHR. English Historical Review
EKZ. Evangelische Kirchenzeitung
EnglStud. Engliöche Studien
EPL. Entretiens Politiques et Litteraires
EthKult. Ethische Kultur
Euph. Euphorien
EvSchulbl. Evangelisches Schulblatt
FBUEvB. Fliegende Blätter des Evangel. Bundes
(Halle, Evangel. Bund)
FBPCJ. Forschungen z. Brandenburgischen u.
Preussischen Geschichte
FDLV. Forschungen zur deutschen Landes- u.
Volkskunde
FF. Forschungen u. Funde (Münster, Aschendorfl)
FGB. Forschungen zur Geschichte Bayerns
FGNiedersachsen. Forschungen zur Geschichte
Niedersachsens (Hannover, Hahn).
FGÖsterr. Forschungen zur inneren Geschichte
Österreichs (Innsbruck, Wagner)
FKLB. Forschungen z. Kultur- u. Literatur-
geschichte Bayerns
FlEvB. Flugschriften des Evangelischen Bundes
zur Wahrung der deutsch-protestantischen
Interessen (Halle, Buchh. des Evangelischen
Bundes)
FlRef. Flugschriften aus den ersten Jahren der
Reformation (Leipzig, Haupt)
FMGTirol. Forschungen und Mitteilungen zur
Geschichte Tirols und Vorarlbergs
FNDLG. Forschungen zur neueren deutschen
Literaturgeschichte (Berlin, A. Duncker)
FrankfBFr, Frankfurter Bücherfreund. Mit-
teilungen aus dem Antiquariate von J.Baer&Co.
FrankfBr. Frankfurter zeitgemässe Broschüren
(Hamm, Breer & Thiemann)
FrankfHF. Frankfurter historische Forschungen
(Frankfurt a. M., Baer)
FrBlw. Wiener Fremdenblatt
FreibDA. Freiburger Diözesan- Archiv
FreiburgGBll. Freiburger Geschichtsblätter (Frei-
burg in der Schweiz)
FreiburgThSt, Freiburger theologische Studien
(Freiburg, Herder)
FUF. Finnisch-ugrische Forschungen
FVDSiebenbürgen. Forschungen zur Volkskunde
der Deutschen in Siebenbürgen (Hermannstadt,
K rafft)
FZg. Frankfurter Zeitung
GBA. Gazette des Beaux-Arts
GDL. Gesellschaft für deutsche Literatur
Geg. Die Gegenwart
GermAbhh. Germanistische Abhandlungen (Bres-
lau, Marcus)
GermanBibl. Germanische Bibliothek (Heidel-
berg, Winter)
Germ Am Ann. German American Annais
GGA. Göttingische Gelehrte Anzeigen
GJb. Goethe-Jahrbuch
GLM. Grenzfragen der Literatur und Medizin
(München, Reinhardt)
GNS. Grenzfragen des Nerven- u. Seelenlebens
(Wiesbaden, Bergmann)
Grenzb. Die Grenzboten
GresslersPädBl. Gresslers Pädagogische Blätter
(Langensalza, Schulbuchhandlung.)
GRM. Germanisch-romanische Monatsschrift.
Gymn. Gymnasium (Münster)
HalleAbhh. Hallesche Abhandlungen zur neueren
Geschichte (Halle, Niemeyer)
HambCorrB. Hamburgischer Correspondent (Lite-
rarische Beilage)
Jabreiberiobte f&r neuere dentsehe Literfttargeachiolita.
HambFrBl. Hamburger Fremden- Biati
HambNachrr. Hamburger Nachrichten
HandbPäd. Enzyklopädisches Handbuch <I«>r
Pädagogik (Langensalza, Beyer)
HannCour. Hannoverscher (Courier
HBOF. Hallische Beiträge zur Geschichts-
forschung
HeidelbAbhh. Heidelberger Abhandlungen zur
mittleren u. neueren Geschichte (Heidelbenr.
Winter)
HessBll Volksk. Hessische Blätter für Volkskunde
HJb. Historisches .Jahrbuch (Grauertj
HMBUPosen. Historische Monatsblätter Tür d.
Provinz Posen
HPädLB. Historisch-Pädagogischer Literatur-
bericht
HPBll. Historisch-Politische Blätter
HTb. Historisches Taschenbuch
HumanistGymn. Das humanistische Gymnasium
HVjs. Historische Vierteljahrsschrift (O. Seeliger)
HZ. Historische Zeitschrift (v. Sybel)
IF. Indogermanische Forschungen
IllZg. Illustrierte Zeitung
InternatLB. Internationale Literaturberichte
InternatWschr. Internationale Wochenschrift.
Beilage der Allgemeinen Zeitung, München
JbbAkErfurt. Jahrbücher der kgl. Akademie
gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt
JbBrandenbKG. Jahrbuch für brandenburgische
Kirchengeschichte
JbbVMecklG. Jahrbücher des Vereins für meck-
lenburgische Geschichte und Altertumskunde
JbDBurschensch. Jahrbuch der deutschen
Burschenschaft
JbDShG. Jahrbuch d. deutschen Shakespearc-
■ Gesellschaft
JbEKBayern. Jahrbuch für die evangelisch-
lutherische Landeskirche Bayerns
JbFDH. Jahrbuch des Freien deutschen Hoch-
stiftes
JBG. Jahresberichte der Geschichtswissenschaft
JbGElsLothr. Jahrbuch für Geschichte, Sprache
u. Literatur Elsass-Lothringens
JbGesKAEraden. Jahrbuch der Gesellschaft für
bildende Kunst und vaterländische Altertümer
in Emden
JbGesLothrG. Jahrbuch der Gesellschaft für
lothringische Geschichte und Altertumskunde
JBGPh. Jahresbericht über die Erscheinungen
auf dem Gebiete der germanischen Philologie
JbGrillpGes. Jahrbuch d.Grillparzer-Gesellschaft
JbHamburg. Jahrbuch der hamburgischen wissen-
schaftlichen Anstalten
JBHSW. Jahresberichte für d. höhere Schulwesen
JBL. Jahresberichte für neuere deutsche
Literaturgeschichte
JbLKNiederösterr. Jahrbuch für Landeskunde
von Niederösterreich
JbPhSTh. Jahrbuch für Philosophie und speku-
lative Theologie
JbPL. Jahrbuch der padagogischea Literatur
für Lehrer, Erzieher u. pädagngrische Schrift-
steller
JbSAK. Jahrbuch d. kunsthistorischen Samm-
lungen d. Allerhöchsten Kaiserhauses
JBSchlesGVK. Jahresbericht der schlesischen
Gesellschaft für vaterländische Kultur
JbSchwG. Jahrbuch für Schweizer Geschichte
JBThürSächsVer. Jahresbericht des thüringisch -
sächsischen Vereins für Erforschung des vater-
ländischen Altertums und Erhaltung seiner
Denkmale (Halle, Anton)
XXL
n
vn
Siglenregister.
vm
JbVKöWestf. Jahrbuch des Vereins für die
evangelische Kirchengeschichte Westfalens
JbVNdSpr. Jahrbuch des Vereins für nieder-
deutsche Sprachforschung.
JbVOHMark. Jahrbuch des Vereins für Orts-
und Heimatkunde in der Grafschaft Mark
JbVWPäd. Jahrbuch des Vereins für wissen-
schaftliche Pädagogik
JbZKultG. Jahrbuch für Zeit- u. Kulturgeschichte
JEd. Journal of Education
JEGPh. The Journal of English and German
philology
JGGPO. Jahrbuch d, Gesellschaft für Geschichte
d. Protestantismus in Österreich
JGPh. Journal of German Philology
JGVV. Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung
und Volkswirtschaft
JHGA. Jahrbuch d. Heraldischen Gesellschaft
Adler
JJGL. Jahrbuch für jüdische Geschichte u.
Literatur
JNS. Jahrbücher für Nationalökonomie u. Statistik
JPrK. Jahrbuch der Preussischen Kunst-
sammlungen
JSav. Journal des Savants
JüdLBl. Jüdisches Literaturblatt (Beiblatt der
Israelitischen Wochenschrift)
JüdRs. Jüdische Rundschau
KathSchulZg(Breslau). Katholische Schulzeitung
für Norddeutschland
KAW. Kirchlicher Anzeiger für Württemberg
KBIGRW. Korrespondenzblatt für d. Gelehrten-
u. Realschulen Württembergs
KBIGV. Korrespondenzblatt des Gesamtvereins
der deutschen Geschichts- u. Altertumsvereine
KBlVKGSchles. Korrespondenzblatt des Vereins
für Kirchengeschichte Schlesiens
KBlVNiederdSpr. Korrespondenzblatt des Ver-
eins für niederdeutsche Sprachforschung
KBlVSbnbgLK. Korrespondenzblatt des Vereins
für siebenbürgische Landeskunde
KBIWZ. Korrespondenzblatt d. Westdeutschen
Zeitschrift für Geschichte und Kunst
KF. Kunstgeschichtliche Forschungen (Leipzig,
Hiersemann)
KIT. Kleine Texte für theologische und philo-
logische Vorlesungen und Übungen (Bonn,
Marcus & Weber)
KönigsbBll. Königsberger Blätter, Beilage zur
Königsberger Allgemeinen Zeitung
KonsMschr. Konservative Monatsschrift für Poli-
tik, Literatur u. Kunst
K&K. Kultur U.Katholizismus (Mainz, Kirchheim)
Kultur. Die Kultur. Sammlung illustrierter
Einzeldarstellungen (Berlin, Marquardt)
Kultur (Wien). Die Kultur. Vierteljahrsschrift
für Wissenschaft, Literatur, Kunst
KUZ. Die Kunst unserer Zeit
KVZg. Kölnische Volkszeitung
Kw. Kunstwart
KwH. Kwartalnik Historyczny
KZEÜ. Katholische Zeitschrift für Erziehung
und Unterricht
KZg. Kölnische Zeitung
KZ(Jowa). Kirchliche Zeitschrift (Chicago)
LBlGRPh. Literaturblatt für Germanische u.
Romanische Philologie
LCBl. Literarisches Centralblatt
LDÖsterr. Das literarische Deutsch -Österreich
LE. Das Literarische Echo
LeipzAbhh. Leipziger historische Abhandlungen
(Leipzig, Quelle & Meyer)
LF. Literarhistorische Forschungen (Berlin, E.
Felber)
LHw. Literarischer Handweiser
Literatur (Hamburg). Literarische Beilage zu den
Hamburger Nachrichten
LJB. Literarischer Jahresbericht u. Weihnachts-
katalog (her. von der Redaktion „Nord u. Süd")
LJb. Literarisches Jahrbuch
LLD. Lateinische Literaturdenkmäler d. 16./17. Jh.
(Halle a.S., Niemeyer)
LRs. Literarische Rundschau für d. katholische
Deutschland
LRsEv. Literarische Rundschau für das evange-
lische Deutschland
LTBl. Leipziger Tageblatt
LZgB. Wissenschaftliche Beilage d. Leipziger
Zeitung
MABreslau. Mitteilungen aus dem Stadtarchiv
und der Stadtbibliothek zu Breslau (Breslau,
Morgenstern)
MagdebZg. Magdeburgische Zeitung
MainzZ. Mainzer Zeitschrift
MAnthrGesWien. Mitteilungen der Anthropologi-
schen Gesellschaft in Wien
MBiblBremen. Mitteilungen aus der Stadtbiblio-
thek zu Bremen
MBiblBromberg. Mitteilungen aus der Stadt-
bibliothek zu Bromberg
MBU DL. Monatsblätter für deutsche Literatur
MBll(Pommern). Monatsblätter
MBIVNLK. Monatsblatt des Vereins für nieder-
österreichische Landeskunde
MBREPh. Münchner Beiträge zur romanischen
und englischen Philologie. (Leipzig, Deichert)
MDGVSpLeipzig. Mitteilungen der deutschen
Gesellschaft zur [Erforschung vaterländischer
Sprache und Altertümer in Leipzig
MFreibergAV. Mitteilungen vom Freiberger
Altertumsverein
MGESchG. Mitteilungen d. Gesellschaft für
deutsche Erziehungs- u. Schulgeschichte
MGesSchlesVolksk. Mitteilungen der Gesell-
schaft für schlesische Volkskunde
MGMed. Mitteilungen zur Geschichte der
Medizin u. der Naturwissenschaften
MGNM. Mitteilungen aus d. Germanischen
Nationalmuseum
MGOsterland. Mitteilungen der geschichts- und
altertumsforsch. Gesellschaft des Osterlandes
MGP. Monumenta Germaniae Paedagogica
(Berlin, A. Hofmann & Co.)
MGSalzburgLK. Mitteilungen der Gesellschaft
für Salzburger Landeskunde
MGWJ. Monatsschrift für Geschichte u. Wissen-
schaft d. Judentums
MhhKL, Monatshefte der kunstwissenschaftlichen
Literatur
MhhRhKG. Monatshefte für rheinische Kirchen-
geschichte
MHL. Mitteilungen aus d. Historischen Literatur
MlÖG. Mitteilungen des Instituts für Öster-
reichische Geschichtsforschung
ML. Magazin für Literatur des In- und Aus-
landes
MLABerlin. Mitteilungen des Literatur- Archivs
(Berlin) .
MLippG. Mitteilungen aus der lippischen Ge-
schichte u. Landeskunde
MLitGesBonn. Mitteilungen der Literarischen
Gesellschaft Bonn unter dem Vorsitz von
B. liitzmann
MLitGesMasovia. Mitteilungen der Literarischen
Gesellschaft Masovia in Lötzen
IX
Siglenregister.
MLLG. Mitteilungen d. Litauischen literari-
schen Gesellschaft
MLN. Modern Language Notes
MLR. Modern Language Review
MNEKl. Mitteilungen des nordböhmischen Ex-
kursionsklubs.
MOberhessGV. Mitteilungen des Oberhessischen
Geschichtsvereins
ModPhil. Modern Philology
MüVBibl. Mitteilungen des österreichischen
Vereins für Bibliothekswesen
MPTh. Monatsschrift für Pastoraltheologie
MschrGK. Monatsschrift für Gottesdienst und
Kunst
MschrHSch. Monatsschrift für höhere Schulen
MschrKrPs. Monatsschrift für Kriminalpsycho-
logie und Strafrechtsreform
MUBayrVolksk. Mitteilungen und Umfragen zur
bayerischen Volkskunde
MünchenBGRPh, Münchener Beiträge zur germa-
nischen u. romanischen Philologie (Leipzig,
Deichert)
MünsterBEL. Münstersche Beiträge zur englischen
Literaturgeschichte (Münster, H. Schöningh)
MünsterRG. Münstersche Beiträge zur Geschichts-
forschung (Münster, Coppenrath)
MünsterBNL. Münstersche Beiträge zur neueren
Literaturgeschichte (Münster, H. Schöningh)
MünsterBPhilos. Münstersche Beiträge zur Philo-
sophie (L., Voigtländer)
MusWBl. Musikalisches Wochenblatt
MVAbwAnt. Mitteilungen des Vereins zur
Abwehr des Antisemitismus
MVGDB. Mitteilungen d. Vereins für Geschichte
d. Deutschen in Böhmen
MVGothaG. Mitteilung der Vereinigung für
Gothaische Geschichte u. Altertumsfoi schung
MVGStGallen. Mitteilungen zur vaterländischen
Geschichte. Her. vom Historischen Verein in
St. Gallen (St. Gallen, Fehr)
MVHessG. Mitteilungen an die Mitglieder des
Vereins für hessische Geschichte u. Landeskunde
MVKAUlm. Mitteilungen des Vereins für Kunst
u. Altertum in Ulm u. Oberschwaben
MVolksbibl. Mitteilungen für Volksbibliotheken
MVSächsVolksk. Mitteilungen des Vereins für
sächsische Volkskunde
MWBl. Militär- Wochenblatt
MWestprGV. Mitteilungen des Westpreussischen
Geschichtsvereins
MythBibl. Mythologische Bibliothek (Leipzig,
Hinrichs)
NAGÄDG. Neues Archiv der Gesellschaft für
ältere deutsche Geschichtskunde
NAGHeidelberg. Neues Archiv für Geschichte
der Stadt Heidelberg und der rheinischen Pfalz
NAnt. Nuova Antologia
NAR. North American Review
NASächsG. Neues Archiv für sächsische Ge-
schichte u. Altertumskunde
NationNY. Nation (New-York)
NatZg. National-Zeitung (Berlin)
NBernTb. Neues Berner Taschenbuch
NBllEU. Neue Blätter aus Süddeutschland für
Erziehung und Unterricht
NdJb. (Niederdjb.) Niederdeutsches Jahrbuch
NDL. Neudrucke deutscher Literaturwerke d.
16./17. Jh. (Halle, Niemeyer)
NDRs. Neue Deutsche Rundschau (jetzt: Neue
Rundschau)
NedSpect. De Nederlandsche Spectator
Neue Weg (Lit.). Der neue Weg (früher Deutsche
Bühnen-Genossenschaft). Literarischer Teil
NeuphilBll. Neuphilologische Blätter
NeuphilMitt. Neuphilologische Mitteilungen.
(HelsingfofB)
NFPr. Neue Freie Presse (Wien)
NGWG. Nachrichten von der kgl. Gesellschaft
der Wissenschaft zu Göttingen
NHambZg. Neue Hamburger Zeitung
NHJbb. Neue Heidelberger Jahrbücher
NJbbKlAltGL. Neue Jahrbücher für das
klassische Altertum, Geschichte u. deutaobe
Literatur und für Pädagogik
NJbbPh. Neue Jahrbücher für Philologrie und
Pädagogik
NjbllßiblLeipzig, Neujahrsblätter der Bibliothek
u. des Archivs der Stadt Leipzig (Leipzig,
Hirschfeld)
NjbllGesFränkG. Neujahrsblätter d. Gesellschaft
für fränkische Geschichte (Würzburg, Stürtz)
NjblLitGesBern. Neujahrsblatt der Literarischen
Gesellschaft Bern (Bern, Wyss)
NKBIGRW. Neues Korrespondenzblatt für die
Gelehrten- u. Realschulen Württembergs
NKZ. Neue Kirchliche Zeitschrift
NMHAF. Neue Mitteilungen aus dem Gebiete
historisch-antiquarischer Forschungen
NMRs. Neue metaphysische Rundschau
NMusPr. Neue musikalische Presse
NMusZg. Neue Musik-Zeitung (Stuttgart)
NorddAZg. Norddeutsche Allgemeine Zeitung
(Berlin)
NPhRs. Neue philologische Rundschau
NQ. Notes and Queries
NRs. Neue Rundschau (s. NDRs.)
NSprAbhh. Neusprachliche Abhandlungen aus
den Gebieten der Phraseologie, Realien, Stilistik
und Synonymik unter Berücksichtigung der
Etymologie (Dresden, Koch)
NÖtGTh. Neue Studien zur Geschichte der Theo-
logie u. der Kirche (Berlin, Trowitzsch)
NTßlst. Neues Tagblatt (Stuttgart)
NThAlman. Neuer Theater-Almanach
N&S. Nord und Süd
NWTBl. Neues Wiener Tagblatt
NZSt. Neue Zeit (Stuttgart)
NZMus. Neue Zeitschrift für Musik
OberbayrA. Oberbayrisches Archiv für vater-
ländische Geschichte
ÖEKZ. Österreichische evangelische Kirchen-
zeitung
ÖsterrJb. Österreichisches Jahrbuch
ÖsterrRs. Österreichische Rundschau
ÖUR. Oesterreichisch-Ungarische Revue
OstdtschMhh. Ostdeutsche Monatshefte für Er-
ziehung u. Unterricht
OstdtschRsW. Ostdeutsche Rundschau (Wien)
PädA. Pädagogisches Archiv
PädAbhh. Pädagogische Abhandlungen (Biele-
feld, Helmich)
PädBibl. Pädagogische Bibliothek (Hannover,
Meyer)
PädBU. Pädagogische Blätter
PädJb. Pädagogisches Jahrbuch
PädÄlag. Pädagogisches Magazin
FädMhh, Pädagogische Monatshefte
PädRs. Pädagogische Rundschau
PädStud. Pädagogische Studien (Leipzig, Siegis-
mund & Volkening)
PädZg. Pädagogische Zeitung (Berlin)
PädZschr(Graz). Pädagogische Zeitschrift. Organ
für die Interessen d. Steiermark. Schulwesens
PAPhA. Proceedings of the American pbilo-
logical association
XI
Siglenregister.
XII
Pastoralbll. Pastoralblätter für Homiletik, Kat-
echetik u. Seelsorge
PBl. Protestantenblatt ('s. DPBl.)
PfBllHansGV. Pfingstblätter des ^Hansischen
Geschichts - Vereins
PGesRheinG. Publikationen der Gesellschaft für
rheinische Geschichtskunde (Bonn, Hanstein)
PhilosBibl. Philosophische Bibliothek] (Leipzig,
Dürr)
PhilosWschr. Philosophische "Wochenschrift u.
Literaturzeitung
PlMusG. Publikationen d. internationalen Musik-
Gesellschaft (Leipzig, Breitkopf & Härtel)
PKZ. Protestantische Kirchenzeitung (jetzt:
Protestantische Monatshefte)
PMLA. Publications of the Modern Language
Association of America
PolitAnthropR. Politisch-anthropologische Revue
PommJbb. Pommerische Jahrbücher
PPSA. Publikationen aus d. Kgl Preussischen
Staatsarchiven
PraffDSt.PragerDeutscheStudien(Prag, Bellmann)
PrJbb. Preussische Jahrbücher
Propyläen. Beilage der Münchener Zeitung
ProtMhh. Protestantische Monatshefte
PVGGöttingen. Protokolle über die Sitzungen
des Vereins für Geschichte Göttingens
PVGOstpr. Publikationen des Vereins für die
Geschichte Ost- undlWestpreussens
PZSF. Pädagogische Zeit- und Streitfragen
QDGNiedersachsen. Quellen u. Darstellungen zur
Geschichte Niedersachsens (Hannover, Hahn)
QEBayrG. Quellen u. Erörterungen zur bayrischen
u. deutschen Geschichte
QF. Quellen u. Forschungen auf dem Gebiet
der Geschichte (Paderborn, Schöningh)
QFDG. Quellen u.Forschuugen z. deutschen (insbes.
hohenzollerischen) Geschichte (Christian Meyer)
QFDVolksk. (:iuellen u. Forschungen zur deut-
schen Volkskunde (Wien, Ludwig)
QFGJÖ. (= QGJ.) Quellen u. Forschungen
zur Geschichte der Juden in Deutsch-Österreich
(Wien, Braumüller)
QFIA. Quellen u, Forschungen aus italienischen
Archiven u. Bibliotheken (Rom, Loescher)
QFSpKG. Quellen und Forschungen zur Sprach-
und Kulturgeschichte der germanischen Völker
(Strassburg, Trübner)
QGÜstfriesland. Quellen zur Geschichte Ost-
frieslands (Aurich, Dunkmann)
QCtR. (Quellen u. Darstellungen zur Geschichte
des Reformationsjahrhunderts (Leipzig, Heinsius)
QLothringG. Quellen zur lothringischen Ge-
schichte (Metz, Scriba)
QR. Quarterly Review
QSchrProt. Quellenschriften zur Geschichte des
Protestantismus (Leipzig, Deichert)
QSchwG. Quellen zur schweizer Geschichte
(Basel, Geering)
Q8chwRG. Quellen zur schweizerischen Refor-
mationsgeschichte (Basel, Geering)
QStHessU. Quellen u. Studien zur hessischen
Universifätsgeschichte
QStV. Quellen u. Studien zur Verfassungs-
geschichte des Deutschen Reiches im Mittelalter
u. in der Neuzeit (Weimar, Böhlau)
QUGHohenzoUern. Quellen u. Untersuchungen
zur Geschichte d. Hauses HohenzoUern (Berlin,
A. Duncker)
RBSchwäbSchillerV. Rechenschaftsboriclit des
schwäbischen Schillervereins
RCC. Revue des cours et Conferences
RChr. Revue chretienne
RCr, Revue critique d'histoire et de litterature
RD]\I. Revue des deux raondes
REH. Revue des etudes historiques
RELV. Revue de l'enseignement des langues
Vivantes
RepKunstw. Repertorium der Kunstwissenschaft
Revue. Revue (ancienne Revue des Revues.
Paris)
RF. Romanische Forschungen (Erlangen, Junge)
RGG. Religion in Geschichte u. Gegenwart
RH. Revue historique
RhBUEU. Rheinische .Blätter für Erziehung u.
Unterricht
RHD. Revue d'histoire diplomatique
RhGBll. Rheinische Geschichtsblätter.
RHL. Revue d'histoire litteraire de la France
RhMusThZg. Rheinische Musik- u. Theaterzeitung
RhWestfZ?. Rheinisch-Westfälische Zeitung
RiCrLL Rivista critica della letteratura italiana
RIE. Revue internationale de l'enseignement
RITh, Revue internationale de theologie
RKZ. Reformierte Kirchen-Zeitung
RLR. Revue des langues romanes
RLT. Rivista di letteratura tedesca
RPL. Revue politique et litteraire (Revue bleue)
RPTh. Real-Encyklopädie für protestantische
Theologie
RQH. Revue des questions historiques
RSlt. Rivista Storica Italiana
RStT. Reformationsgeschichtliche Studien u.
Texte (Münster, Aschendorff)
RThPh. Revue de theologie et de philosophie
RTP. Revue des traditions populaires
Sammler (Augsburg). Der Sammler (Tägliche
Beilage d. Augsburger Abendzeitung)
SattlersIntBibl. Sattlers interessante Bibliothek
(Leipzig, Sattler)
SBA. Sammlung bibliothekswissenschaftlicher
Arbeiten (Leipzig, Haupt)
SBAk(Berlin). Sitzungsberichte der kgl. preuss.
Akademie der Wissenschaften
SBB. Sammlung Bernischer Biographien
SBlHVEichstätt. Sammelblatt des Historischen
Vereins Eichstätt
SBUHU. Süddeutsche Blätter für die höheren
U nterrichtsa n stalten
SchL. Die schöne Literatur. Beilage des LCBl.
SchlHZL. Schleswig-holsteinische Zeitschrift für
Literatur
SchrDShG. Schriften der deutschen Shakespeare-
Gesellschaft (Berlin, G. Reimer)
SchrGTh. Schriften der Gesellschaft für Theater-
geschichte (Berlin, Selbstverlag der Gesellsch.)
SchrLitGesBonn. Schriften der Literarischen
Gesellschaft in Bonn (Dortmund, Ruhfus)
SchrLVWien, Schriften des Literarischen Ver-
eins in Wien
SchrPäd. Schriften hervorragender Pädagogen
für Seminaristen u. Lehrer (Breslau, Hirt)
SchrSchwGesVolksk. Schriften der Schweizer
Gesellschaft für Volkskunde (Basel)
SchrVGLeipzig. Schriften des Vereins für die
Geschichte Leipzigs
SchrVRG, Schriften d. Vereins für Reformations-
geschichte (Leipzig, Haupt & Hammon)
SchrVSchlHKG. Schriften des Vereins für
schleswig-holsteinische Kirchengeschichte (Kiel,
Cordes)
SchulblBrandenb. Schulblatt für die Provinz
Brandenburg
Schwab A. (früher D ASchwab.) Schwäbisches
Archiv
XIII
Higlenregister.
XIV
SchwäbKron. Schwäbische Eronik (Beiblatt z.
Schwäbischen Merkur [Stuttgart])
SchwAVolksk. Schweizerisches Arcniv für Volks-
kunde
SchwRs. Schweizerische Rundschau
SchwSQ-Q,U. Schwannsche Sammlung geschieht!.
Quellenschriften für den Unterricht (Üüssel-
dorf, Schwann)
SchwStG. Schweizer Studien zur Geschichts-
wissenschaft (Zürich, Leemann & Co.)
SchwThZ. (= ThZSchw.) Schweizerische Theolo-
gische Zeitschrift
SexBibl. Sexualpsychologische Bibliothek (Berlin,
Marcus.)
SGrDM. Sammlung kurzer Grammatiken dtsch.
Mundarten (Leipzig, Breitkopf & Härtel)
SGV. Sammlung gemeinnütziger Vorträge (Prag,
Calve)
SGVTh. Sammlung gemeinnütziger Vorträge u.
Schriften aus dem Gebiet der Theologie u.
Religionsgeschichte (Tübingen, Mohr)
SGW V. Sammlung gemeinverständlicher wissen-
schaftlicher Vorträge (Hamburg, Verlagsanstalt)
SIMusG. Sammelbände der internationalen
Musikgesellschaft.
SOMZ. StrefQeurs österreichische Militärische
Zeitschrift
SozMhh. Sozialistische Monatshefte
SPSchr. Sammlung der bedeutendsten päd-
agogischen Schriften aus alter und neuer Zeit
(Paderborn, Schöningh)
SPV. Sammlung pädagogischer Vorträge
(Minden, Marowsky)
StDKG. Studien zur deutschen Kunstgeschichte
(Strassburg, Heitz)
StEPh. Studien zur englischen Philologie (Halle,
Niemeyer)
StGMedizin Studien zur Geschichte d. Medizin
(Leipzig, Barth)
StGNProt. Studien zur Geschichte des neueren
Protestantismus (Giessen, Töpelmann)
StGoethe. Stunden mit Goethe
StMBCO. Studien u. Mitteilungen aus d. Bene-
diktiner- u. d. Cistercienser-Orden
StML. Stimmen aus Maria Laach
StNPhL. Studies and Notes in Philology and
Literature
StPhR. Studien zur Philosophie u. Religion
(Paderborn, Schöningh)
StrassbBNG. Strassburger Beiträge zur neueren
Geschichte (Strassburg, Herder)
StrassbDA. Strassburger Diözesan-Archiv
StrassbThSt. Strassburger theologische Studien
(Freiburg i. B., Herder)
StSozF. Staats- und sozial wissenschaftliche
Forschungen (L., Duncker & Hurablot)
StVLG. Studien zur vergleichenden Literatur-
geschichte
SüddMhh. Süddeutsche Monatshefte
TbHGAargau. Taschenbuch der Historischen
Gesellschaft des Kantons Aargau
TFGE. Texte und Forschungen zur Geschichte
der Erziehung
TglRsB. Unterhaltungsbeilage der Täglichen
Rundschau (Berlin)
ThF. Theatergeschichtliche Forschungen (Ham-
burg, Voss.)
ThJB. Theologischer Jahresbericht
ThLBl. Theologisches Literaturblatt
ThLZ. Theologische Literaturzeitung
ThPrMschr. Theologisch-praktische Monatsschrift
Thq. Theologische Quartalschrift
ThR. Theologische Revue
ThRs. Theologische Rundschau
ThStK. Theologische Studien u. Kritiken
TbStLeo. Tbeolofirische Studien der Leo-Gesell-
schaft (Wien, Mayer & Co.)
TbürMBll. Thüringer Monatsblätter
ThürW. Thüringer Warte
ThZSchw. Theologische Zeitschrift aus d. Schweiz
TNTLK. Tijdschrift voor Nederlandsche Taal- en
Letterkunde
TRHS. Transactions of the Royal Historical
Society
TRSL. Transactions of the Royal Society of
Literature
TübSt. Tübinger Studien für schwäbische and
deutsche Rechtsgeschichte
ÜB. Universal-Bibliothek (Leipzig, Reclam)
ÜdW. Über den Wassern
ÜL&M. Ueber Land und Meer
Universum. Reclams Universum (Leipzig)
UniversumTfl«. Reclams Universum, Weltrundschau
UNSpLG. Untersuchungen zur neueren Sprach-
und Literaturgeschichte (Bern, Franke)
VACG. Vorträge u. Aufsätze aus der Comenios-
Gesellschaft (Jena, Diederichs)
VAVTorgau. Verhandlungen des Altertums-
Vereins zu Torgau
VDBiblGes. Veröffentlichungen der Deutschen
Bibliographischen Gesellsch. (B., Behrs Verlag)
VelhKlasMhh. Velhagen & Klasings Monatshefte
VelhKlasPäd. Velhagen & Klasings Sammlung
pädagogischer Schriftsteller zum Gebrauch an
Lehrer- und Lehrerinnen-Seminarien
VelhKlasSchulausg. Velhagen & Klasings Samm-
lung deutscher Schulausgaben (Bielefeld, Vel-
hagen & Klasing)
VGAnthr. Verhandlungen d. Gesellschaft für
Anthropologie
VGesFränkG. Veröffentlichungen d. Gesellschaft
für fränkische Geschichte (L., Quelle & Meyer)
VGÖsterr. Veröffentlichungen der Gesellschaft
für neuere Geschichte Österreichs (Wien, Stern)
VGSchSachs. Veröffentlichungen zur Geschichte
des gelehrten Schulwesens des albertinischen
Sachsens. (Leipzig, Teubner)
VHKFrankf. Veröffentlichungen der Historischen
Kommission der Stadt Frankfurt (Frank-
furt a. M., Baer)
VHKHessen. Veröffentlichungen der historischen
Kommission für Hessen u. Waldeck (Marburg,
Elwert
VHKNassau. Veröffentlichungen der historischen
Kommission für Nassau (Wiesbaden, Bergmann)
VHSG. Vierteljahrsschrift für Heraldik, Sphra-
gistik und Genealogie
VH VNiederbayr. Verhandlungen des historischen
Vereins für Niederbayern
VHVOberpfalz. Verhandlungen des historischen
Vereins d. Oberpfalz u. Regensburg
VortrrAbhLeoGes. Vorträge und Abhandlungen
der Leo-Gesellschaft (Wien, Mayer & Co.)
VossZgB. Sonntagsbeilage der Vossischen Zeitung
VThKGiessen. Vorträge der Theologischen Kon-
ferenz in Giessen (Giessen, Töpelmann)
VVKG. Volksschriften des Vereins für Kirchen-
geschichte in der Provinz Sachsen (Magdeburg,
Evangel. Buchhandlung)
V VlAc. Verslagen en mededeelingen der konink-
like vlaamsche academie voor taal- en letter-
künde
VVNassauAK. Veröffentlichungen des Vereins
für nassauische Altertumskunde.
XV
Siglenregister.
XVI
VVPK. Vierteljahrsschrift für Volkswirtschaft.
Politik u. Kulturgeschichte
VWPh. Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche
Philosophie
WagnerJb. Richard Wagner-Jahrbuch
Westffilag. Westfälisches Magazin
WIDM. Westermanns Illustrierte Deutsche
Monatshefte
WienMitt. Wiener Mitteilungen aus dem Gebiete
der Literatur, Kunst, Kartographie u. Photo-
graphie
WSKPh. Wochenschrift für klassische Philolosfie
WTBl. Wiener Tagblatt
WürttVjhh. Württembergische Vierteljahreshefte
für Landesgeschichte
W&B. Wissenschaft und Bildung (Leipzig, Quelle
& Meyer)
W&L. Wissen und Leben
WWKL. Wetzel u. Walters Kirchenlexikon
WZ. Westdeutsche Zeitschrift für Geschichte u.
Kunst
ZADSprV. Zeitschrift des Allgemeinen Deutschen
Sprachvereins
ZÄsth. Zeitschrift für Ästhetik u. allgemeine
Kunstwissenschaft
ZBergGV. Zeitschrift des Bergischen Geschichts-
vereins
ZBFr. Zeitschrift für Bücherfreunde
ZBK. Zeitschrift für bildende Kunst
ZBrüderG. Zeitschrift für Brüdergeschichte
ZBR W. Zeitschrift für bayerisches Realschulwesen
ZChrE. Zeitschrift für christliche Erziehungs-
wissenschaft (Der neue Schulfreund)
ZChrK. Zeitschrift für Christliche Kunst
ZCPh. Zeitschrift für Celtische Philologie
ZDA. Zeitschrift für deutsches Altertum
ZDKG. Zeitschrift für deutsche Kulturgeschichte
ZDMG. Zeitschrift d. Deutschen Morgenländischen
Gesellschaft
ZDPh. Zeitschrift für deutsche Philologie
ZDU. Zeitschrift für d. deutschen Unterricht
ZDWF. Zeitschrift für deutsche Wortforschung
Zeit. Zeit (Wien)
Zeitgeist. Der Zeitgeist (Montagsbeilage z. Berliner
Tageblatt)
ZERÜ. Zeitschrift für d. evangelischen Reli-
gionsunterricht
ZEthn. Zeitschrift für Ethnologie
ZFChrVL. Zeitfragen d. christlichen Volkslebens
ZFerdinandeum. Zeitschrift des Ferdinandeums
für Tirol u. Vorarlberg
ZFEU. Zeitschrift für französischen u. englischen
Unterricht
ZFSL. Zeitschrift für neufranzösische Sprache
u. Literatur
ZGlatz. Zeitschrift der Grafschaft Glatz
ZGNKG. Zeitschrift der Gesellschaft für nieder-
sächsische Kirchengeschichte
ZGOSchles. Zeitschrift für Geschichte und
Kulturgeschichte Österreichisch-Schlesiens
ZGORh. Zeitschrift für die Geschichte des
Oberrheins
ZGymn. Zeitschrift für Gymnasialwesen
ZHarzV. Zeitschrift des Harz- Vereins für Ge-
schichte u. Alterturaskunde
ZHGPosen. Zeitschrift der historischen Gesell-
schaft für die Provinz Posen
ZHM. Zeitschrift für hochdeutsche Mundarten
ZIMusG. Zeitschrift der internationalen Musik-
Gesellschaft
ZKathTh. Zeitschrift für katholische Theologie
ZKG. Zeitschrift für Kirchengeschichte
ZKWL, Zeitschrift für kirchliche Wissenschaft
u. kirchliches Leben
ZLehrmittelw. Zeitschrift für Lehrmittelwesen
ZLHSch. Zeitschrift für lateinlose höhere Schulen
ZOG, Zeitschrift für d, österreichischen Gym-
nasien
ZPädGeg. Zur Pädagogik der Gegenwart (Halle,
Bleyl & Kämmerer)
ZPädPsych. Zeitschrift für pädagogische Psycho-
logie
ZPhK. Zeitschrift für Philosophie u. philo-
sophische Kritik
ZPhP. Zeitschrift für Philosophie und Pädagogik
ZPsych. Zeitschrift für Psychologie u. Physio-
logfie der Sinnesorgane
ZPTh. Zeitschrift für praktische Theologie
ZRhWVolksk. Zeitschrift des Vereins für
rheinische und westfälische Volkskunde
ZRPh. Zeitschrift für romanische Philologie
ZRSchW. Zeitschrift für Realschulwesen
ZSchlH. Zeitschrift d. Gesellschaft für Schles-
wig-Holstein-Lauenburgische Geschichte
ZSchwKG. Zeitschrift für schweizerische Kirchen-
geschichte
ZSex. Zeitschrift für Sexualwissenschaft
ZSRGG. Zeitschrift der Savigny-Stiftung für
Rechtsgeschichte. Germanistische Abteilung
ZThK. Zeitschrift für Theologie u. Kirche
ZVKGSachsen. Zeitschrift des Vereins für
Kirchengeschichte in der Provinz Sachsen
ZVLR. Zeitschrift für vergleichende Literatur-
geschichte u. Renaissance-Literatur
ZVSprF. Zeitschrift für vergleichende Sprach-
forschung
ZVtGWestf Zeitschrift für vaterländische Ge-
schichte u. Altertumskunde (Her. v, d. Verein
für Gesch. u. Altertumskunde Westfalens)
ZV Volksk. Zeitschrift des Vereins für Volkskunde
ZWestprGV. Zeitschrift des westpreussischen
Geschichtsvereins
ZWTh. Zeitschrift für wissenschaftliche Theolosrie
b) Abkürzungen zur Bezeichnung der übrigen
Zeitschriften und andere Abkürzungen.
A. Archiv, Archives, Arkiv. — AbhAk, Ab-
handlungen d. Akademie (d. Wissenschaften). —
AG. Archiv für Geschichte. — AHV. Archiv
des Historischen Vereins. — Ak. Akademisch.
— Ann. Annalen, Annales. — Ant. Antiqua-
risch. — Anz. Anzeiger. — AVG. Archiv des
Vereins für Geschichte. — AZg. Allgemeine
Zeitung.
B. Beiträge. — Beh. Behandelt. — Ber. Bericht.
— Berl. Berliner. — BFr. Bücherfreund. —
BG. Beiträge z. Geschichte. — BHV, Bericht
d. Historischen Vereins. — Bibl. Bibliothek. —
B ... KG. Beiträge zur . . . Kirchengeschichte.
— Bl., Bll. Blatt, Blätter. — BVGW. Be-
richte über d. Verhandlungen d. Gesellschaft
d. Wissenschaften. — . . . b. Beilage.
CBl. (ZBl.) Centralblatt. — Chr. Chronik.
I>. Deutsch. — Diss. Dissertation.
Ergzhft. Ergänzungsheft. — Erz. Erziehung. —
Ev. Evangelisch.
F. Forschungen. — FrBl. Fremden-Blatt.
G. Geschichte. '— Geb. Geburtstag. — GBl.,
GBU. Geschichtsblatt, Geschichtsblätter. —
Gel. Gelegenheitsschrift. — GenAnz. General-
Anzeiger. — Ges. Gesellschaft. — Gesainm.
XVII
Siglenregister.
XMII
Gesammelt. — GV. Geschichtsverein. - GQ.
Geschichtsquellen. — GW. Gesellschaft der
Wissenschaften. — Gymn. Gymnasium.
JS. Historisch, Histoire, Historique usw. —
Hab. Habilitationsschrift. — Her. Heraus-
gegeben. — HG. Historische Gesellschaft. —
fls., Hss. (hs.) Handschrift, Handschriften
( — lieh). — HV. Historischer Verein.
J. Journal. — JB. Jahresbericht, Jahresberichte.
— Jb., Jbb. Jahrbuch, Jahrbücher. — JbG.
Jahrbuch für Geschichte. — JbGV. Jahrbuch
des Geschichtsvereins. — JbHV. Jahrbuch d.
Historischen Vereins. — JbVG. Jahrbuch d.
Vereins für Geschichte. — Jh., Jhh. Jahr-
. hundert, Jahrhunderte.
Kath. Katholisch. — KBl. Korrespondenzblatt.
— KG. Kirchengeschichte. — Kult. Kultur,
li. (Lit.) Literatur, Literarisch usw. — LB.
Literaturbericht. — LBl. Literaturblatt.
MA. (MAlich.) Mittelalter (— lieh). — Mag.
Magazin. — MAV. Mitteilungen des Alter-
tumsvereins. — MBl., MBU. Monatsblatt,
Monatsblätter. — MGG. Mitteilungen d. Ge-
sellschaft für Geschichte. — M . . . GV. Mit-
teilungen des . . . Geschichtsvereins. — Mhh.
Monatshefte. — MHV. Mitteilungen d. Histori-
schen Vereins. — Mitt. Mitteilungen. — Ms.,
Mss. Manuskript, Manuskripte. — Mschr.
Monatsschrift. — Mschr. . . . GV. Monats-
schrift des . . . Geschichtsvereins. — Mus.
Musik. — MVG. Mitteilungen d. Vereins für
Geschichte. — MV . . . G. Mitteilungen des
Vereins für . . . Geschichte.
N. Neu, Nouveau, Nuovo usw. — Nachr. (Nachrr.)
Nachrichten. — Nat. National. — NF. Neue
Folge. — Njbl., Njbll. Neujahrsblatt, Neujahrs-
blätter. — NN. Neueste Nachrichten. — NTßl.
Neues Tagblatt.
österr. Österreichisch.
Päd. Pädagogik, pädagogisch. — Ph. (Phil.)
Philologie. — Philos. Philosophie. — Pr. Presse.
— Progr. Programm. — Psych. Psychologie.
Q. Quartalschrift. — QBl., QBll. Quartals-
blatt, — blätter. — QßllflV. Quartalsblätter
des Historischen Vereins.
R. Revue, Review. — Ref. Referat. — Rep.
Repertorium. — Ri. Rivista. — R«. Rund«
schau.
S.-A. Sonderabdruck. — SB. Sitzungsbericht,
Sitzungsberichte. — SBAk. Sitzungsberichte
der Akademie (der Wissenschaften). — Seh.
Schule. — Sehr. Schriften. — Schw. Schweiz,
schweizerisch, — Soc. Sociöte, Society, Socie-
dad. — Spr. Sprache. — St. Studien. — BVG.
Schriften des Vereins für Geschichte.
T. Transactions. — Tb. Taschenbuch. — TBL
Tageblatt (Tagblatt).
Ungedr. Ungedruckt. — Univ. Universität.
Ver. Verein. — Vf., Vff. Verfasser. — VHV, Ver-
handlungen d. Historischen Verein». — Vjhh.
Vierteljahrshefte. — Vjs. Vierteljahrsschrift.
— Volksk. Volkskunde.
WBl. Wochenblatt. — Wschr. Wochenschrift.
Zg. Zeitung. — Z . . . GV. Zeitschrift des . . . Ge-
schichtsvereins. — ZHG. Zeitschrift d. histori-
schen Gesellschaft. — ZUV. Zeitschrift des
Historischen Vereins. — Zschr. Zeitschrift. —
Z VG . . . Zeitschrift des Vereins für Geschichte
in . . . — ZV. . . G. Zeitschrift des Vereins für
. . . Geschichte.
Beispiele für Verbindungen:
AnnHVNiederrhein. Annalen des histor. Vereins
für den Niederrhein
BHessKG. Beiträge zur Hessischen Kircben-
geschichte
BVGWLeipzig. Berichte über d. Verhandlungen
d. Gesellschaft d. Wissenschaften in
Leipzig
JbGVBraunschweig. Jahrbuch des Geschichts-
vereins für d. Herzogtum Braunschweig
MhhComeniusGes. Monatshefte der Comenius-
Gesellschaft
MVAnhaltG. Mitteilungen d. Vereins für An-
haltische Geschichte u. Altertumskunde
ZHVNiedersachsen. Zeitschrift des historischen
Vereins für Niedersachsen
ZVHarabG. Zeitschrift d. Vereins für Ham-
burgische Geschichte — usw.
Abkürzungen der Verlagsstädte: B. Berlin. — L. Leipzig. — St. Stuttgart.
>
1. Allgemeiner Teil.
1,1
Literaturgeschichte.
Allgemeine Wissensohaftslehre N. 1. — Literaturgeschichte: Allgemeines ond Methode
logisches N. 8. — Gesamtdarstellungen (Deutsi-he Literaturgeschichte, Fremde Literataren) N. 13. — Literutargeschichte in
Werken verwandter Wissenschaften: Weltgeschichte N 37. — Deutsche Geschichte N 41. — Kulturgeschichte N. 48. —
Literutur- und Kulturgeschichte einzelner Lfinder und Städte N. 58. — Hilfsmittel der Literatarwissenscbaft: Eazyklopidien
N. 80. - Biographisches N. 8t. — Bibliographisches N. 100. — Zitatensamralungen N. 1.31. — Lekt&re und Leser N. 135. —
BQoberliebhaberei N. 167. — Buchhandel N. 177. — BibliotheVen N. 185. — Verschiedenes N. 188. — Nene Gesamt-
ausgaben N. 197. — Sammelwerke und Essaysamrolungen N. 217. —
Allgemeine Wisseiischaftslehre.
1) W. D i 1 1 h e y , Der Aufbau d. geschichtl.
Welt in d. Geisteswissenschaften. Studien.
1. Hälfte. (Aus SBAk[Berlin], S. 1-123.)
B., G. Reimer. M. 5,00.
2) K. Lamprecht, Die gegenw. Entwickelg.
d. Wissenschaften, insbes. d. Geisteswissen-
schaften u. d. Gedanke d. Universitätsreform.
Rektoratsrede. L., Edelmann. 24 S. M. 0,90.
3)Ferd. Jakob Schmidt, Die univers'elle
Bedeutg. d. dtsch. Literatur u. Geistesgesch. : .
PrJbb. 140, S. 1-21.
4) Geistige Zentralisation : HPBll. 146, S. 1-15.
5) K. J. Neu mann, Wissenschaft u. Wissens-
wertes: Reins Enzyklopäd. Handb. 10,
S. 236-58.
6) M. Lenz, Die Stelig. d. bist. Wissenschaften
in d. Gegenw. (1895). (= N. 240, S. 596-608.)
7) Burggraf H. zu Dohna, Wie soll Welt-
geschichte geschrieben werden?: DR. 35*
S. 96-101.
7a) K. Joel, J. Burckhardt als Geschichts-
philosoph. (= N. 230 a, S. 337-475.)
Literaturgescliiclite.
Allgemeines und Methodologisches.
8) J. Cohn, Zur Theorie u. Methode d.
Literaturgesch. Das Problem d. Kunstgesch. :
ZVLR. NF. 17, S. 442/8.
8a) F. Vogt, G. Lamon über literarhist.
Methode: LE. 13, S. 360.
Jahresberichte ffir neuere deutsche Literaturgeschichte.
9) W. Hudson, An introduction to the study
of lit. London, Harrap. 432 S. Sh. 5/.
9a) J. P. Hoskins, The place and function
of a Standard in a genetic theory of lit.
development: PMLA. 25, N. 3.
10) R. M. Meyer, Universität u. Lit.: GRM. 2,
S. 1/6.
10 a) id., Alte u. neue Literaturgesch.: ib. S. 342/7.
11) O. F. Walzel: Analyt. u. synthet. Lite-
raturforschg. : ib., S. 257-74, 321-44.
12) Fl., Analyse u. Svnthese: NeuphilBll. 18,
S. 37-42.
(Walzel. — Spiero. — C. Busse )
Gesamtdarstellungen :
Weltliteratur.
13) K. Storck, Weltliteratur: Türmer 13»,
S. 116-22.
14) C. Busse, Gesch. d. Weltlit. Abteiig. 3.
(Vgl. JBL. 1908/9 N. 21.) BielefeM, Vel-
hagen & Klasing. S. 1-144. M. 3,(X).
15) O. Hauser, Weltgeschichte d. Lit. 2 Bde.
L., Bibliograph. Institut. VIII. 509 S. ; VIII,
498 S. Mit Tafeln u. Abbildgn. M. 20,00.
[A. Sauer: ÖsterrRs. 25, S. 153; Expeditus
Schmidt: ÜdW. 3, S. 416/9; ALBl. 19,
S. 714/5.]|
16) G. J ü n e m a n n , Historia general de la
literatura. 4. ed., enteramente reformada.
Freiburg, Herder. XIII, 317 S. mit Abbildgn.
M. 2,80.
Deutsche Literaturgeschichte.
17) A. Sauer, Literaturgeschichte: ÖsterrRs.
25, S. 153-62.
(Sammelbesprechung.)
XXL j
I, 1. Literaturgeschichte.
18) A. K. T. Tielo, Volksliteraturgeschichten
des 19. Jh.: Volkserzieher 14, S. 70/1.
(Vilmar, R. König, H. Kluge, G. Klee, K. Storck,
O. V. Leixner, M. Koch, K. Weitbrecht.)
19) A.Biese, Deutsche Literaturgesch. Bd. 1/2.
3. durchgesehene Aufl. München, Beck.
1911. X, 640 S.; VII, 693 S. Mit Bild-
nissen. Je M. 5,50. |[M. J.Wolff: LE. 13,
S. 1013/5.]|
20) Dasselbe Bd. 3 (Schlussbd.). Von Hebbel
bis z. Gegenw. Ebda. VII, 675 S. Mit
50 Bildnissen. M. 5,50.
21) E. Engel, Gesch. d. dtsch. Lit. 3. Aufl.
(JBL. 1908/9 K. 26.) i[J. Cerny: ZOG. 61,
S. 729-43 (mit Berichtiggn.).]|
22) id., Kurzgefasste deutsche Literaturgesch.
(JBL. 1908/9 N. 29.) |[F. Schnürer: ALBl.
1 9, S. 659-60 (ablehnend) ; P. Schwarz:
ZGymn. 64, S. 578-81 (mit Berichtiggn.);
E. Sch(röder): ADA. 34, S 105/6 (ab-
lehnend).]]
23) K. Goedeke, Grundriss z. Gesch. d. deut-
schen Dichtg. Aus d. Quellen. Zweite,
ganz neu bearbeitete Aufl. Nach d. Tode
d. Vf. in Verbindg. mit Fachgelehrten fort-
geführt V. Edm.Goetze. Heft 10 (= Bd. 4,
Heft 2. Vom 7 jähr. Kriege bis z. Weltkriege.
Bearb. v. F. Muncker). Heft 27. Bearb. v.
A. Kosenbaum. (=Bd. 9. Vom Weltfrieden
bis z. französ. Revolution 1830. 8. Buch,
2. Abteiig.) Dresden, Ehlermaun. S. 209-432;
III, S. 321-563. M. 5,80; M. 6,40.
24) K. Heinemann, Die dtsch. Dichtung.
Grundriss d. dtsch. Literaturgesch. (Kröners
Taschenausg.) L., Kröner. 299 S. M. 1,00.
|[M. K(och): LCBl. S. 1586; W. Schäfer:
DMhh. 10, S. 374 („Etwas vom Grundriss");
E. Sulger-Gebing: LE. 1,3, S. 1015/6.]|
25) 0. V. Leixner, Geschichte d. dtsch. Lit.
8. Aufl., neu bearb. v. E. F r i e d 1 a e n d e r.
L., Spamer. XI, 1098 S. Mit Abbildgn. u.
Tafeln. M. 16,00.
26) A. Salzer, Illustr. Gesch. d. dtsch. Lit. v.
d. ältesten Zeiten bis z. Gegenw. Lfg. 33/9.
München, Allgemeine Verlagsgesellschaft.
S. 1289-1612. Mit Abbildgn. Je M. 1,00.
27) F.Vogt u. M. Koch, Geschichte d. dtsch.
Lit. von den ältesten Zeiten bis z. Gegenw.
3. neu bearb. Aufl. 2 Bde. L., Bibliograph.
Institut. X, 373 S.; X. 675 S. M. 20,00.
28) A. F. C. Vilmar, Geschichte d. dtsch.
Nationallit. Mit einer Fortsetzg. von Ad.
Stern. 27. Aufl. Her. v. H. Löbner u.
K. Keusch el. Marburg, Elwert. XXIV,
808 S. M. 5,00.
29) L. Geiger, Die dtsch. Lit. u. die Juden.
B., G. Reimer. X, 304 S. M. 6,00.
(Beh. Redchlin, M. Mendelssohn, Herder, Goethe,
Estherstoff, Schiller, Börne, M. Veit, G. Riesser, B.
Auerbach, K. E. Franzos.)
30) S. Simchowitz, Die jüdisch-deutsche
Literat. (= MLitGesBonn 5, N. 3.) Dort-
mund, Ruhfus. 85 S. M. 0,75.
Deutsche Literaturgeschichte und das Ausland.
31) A. Bossert, Essais sur la litt, allemande.
2e s^rie. (= N 225.)
31 a) A. C h u q u e t , Littörature allemande.
Paris, Colin. 489 S. F. 5,00.
31b) Lya Berger, Femmes poötes de l'Alle-
magne. Pröface de A. Bossert. Paris,
Perrin. F. 3,50. |[S.: RGermanique.6, S.639.]|
32) J. F. Hol zwar th, German students manual
of the lit. land and people of Germany.
New York, Appleton. 12°. 245 8. Doli. 1,00.
32a) Calvin Thomas, A history of german
lit. (JBL. 1908/9 N. 42.) |[G. Baesecke:
Euph. 17, S. 671/8.JJ
Fremde Literaturen.
33) G. Körting, Grundriss d. Gesch. d. engl.
Lit. 5. verm. Aufl. Münster, H. Schöningh.
XV, 443 S. M. 5,00.
34) C. Weiser, Engl. Literaturgesch. 3. verm.
Aufl. (= Sammig. Göschen Bd. 69.) L.,
Göschen. 175 S. M. 0,80.
35) F. Spina, Unser Verhältnis z. tschech.
Lit: DArbeit. 9, S. 433/9.
(J. Jakubek u. A. Noväk [.JBL. 1906/7 N. 60.])
36) F. Stein, Indisch-deutsche Literaturbezie-
hungen: Zeitgeist. N. 50.
Literaturgeschichte in Werken verwandter
Wissenschaften :
Weltgeschichte.
37) H. Kretschmayr, Allg. Weltgeschichte:
ÖsterrRs. 25, S. 401/3.
(Bespricht u. a. : Pflugk-Harttung, Th. Lindner, O.
Jäger, F. M. Mayer, L. Pastor.)
38) K. F. Becker, Weltgesch. Neu bearbeitet
V. J. Miller u. K. H. Grotz. Bis auf d.
Gegenw. fortgeführt v. E. Hesselmever.
Mit Illustr. u. Karten. 5. Aufl. Lfg. 1-18.
(= Bd. 1. VI u. S. 65-322; Bd. 2. VII, 295 S.
u.Bd. 3. S. 1-416.) Mit 10 Tafeln u. 5 färb.
Karten. St., Union. Je M. 0,40.
39) Th. Lindner, Weltgeschichte. (In 9 Bdn.)
Bd. 7. St., Cotta. VIII, 496 S. M. 5,50.
40) G.Wolf, Einführg. in d. Studium d. neueren
Gesch. B., Weidmann. XVI, 793 S. M. 16,00.
|[W. Schnitze: LCBl. 27, S. 414/7.]|
Deutsche Geschichte.
41) Einhart, Deutsche Gesch. 3. verm. Aufl.
-L., Dieterich. XVI, 426 S. mit Bildern.
M. 3 80.
42) B. Gebhardt, Handbuch der deutschen
Geschichte. In Verbindg. mit R. Loewe,
W. Schnitze, H. Hahn, K. Köhler,
F. Grossmann, G. Liebe, G. EUinger,
G. Erler, G.Winter, A. Kleinschmidt,
G. Schuster her. v. F. Hirsch. 4. Aufl.
St., Union. 2 Bde. XII, 776 S.; VIII, 986 S.
M. 17,50. |[K. Jacob: DLZ. 32, S. 24l2/3.]i
42a) W. Meiners, Jägers Dtsch. Gesch. (JBL.
1908/9, N. 65.) Ein bist. Testament: Mschr-
HSch. 9, S. 225/8. (Dazu: A. Matthias,
Nachwort: ib. S. 228-31.)
43) O. Kaemmel, Dtsch. Geschichte. 3. er-
gänzte Aufl. 2 Bde. L., Spamer. VIII,
846 S.; V, 802 S. M. 17,00.
44) H. Kretschmayr, Das dtsch. Geschichts-
werk K. Lamprechts: ÖsterrRs. 24, S. 244-54.
(Vgl. auch id.: DLZ. 31, S. 581/5.)
45) F. M e h r i n g , Deutsche Geschichte vom
Ausgang des MA. Bd. 1. B., Vorwärts.
123 S. M. 1,25.
46) W. Pierson, Preussische Geschichte. 10. verb.
Aufl. her. v. H. Pierson. 2 Bde. B.,
Gebr.Paetel. VIII, 537 S.; 639 S. M. 10,00.
47) D. Schäfer, Dtsch. Geschichte. 2 Bde.
Jena, Fischer. IX, 469 S.; X, 505 S. M. 14,00.
|[F. F(rie)d(ri)ch: LCBl. S. 1503/6.]|
I, 1. LiteraturgeHchichte.
6
Kulturgeschichte.
48) W. Goetz , Geschichte u. Kulturgeschichte.
AKultG. 8, S. 4-19.
49) A. l'Houet, Zur Psychologie d. Kultur.
Briefe an d. Grossstadt. Bremen, Schüne-
mann. VIII, 370 S. M. 5,(X).
50) G. S t e i n h a u 3 e n , Kultur u. Volkstum,
AKultG. 8, S. i29-4b.
51) A. Möller v. d. Brück, Die Deutschen.
2. Ausg. Erweitert u. teilweise verändert.
8 Bde. Minden, Bruns. M. 30,00.
(Bd. 8, Lacht'ndf bfiitsihe. VII, »21 S. M. 4,50)
52) K. F r a n c k e , Die Kulturwerte der dtsch.
Lit. in ihrer gcschichtl. Entwickelg. (In
4 Bdn.) I. Das Mittelalter. B., Weidmann.
XIV, 293 S. M. 6,00.
53) P. Kampf fmey er, Geschichte der Gesell-
schaftsklassen in Deutschland. 2. Aufl. B.,
„Vorwärt8\ 230 S. M. 1,60.
54) A. l'Houet, Bauerntum u. Parthenon.
Ein soziolog. Vergleich. (Aus: „Jahresber. d.
Männer v. Morgenstern".) Hannover, Geibel.
20 S. M. 0,60.
55) H. Ger des, Gesch. d. deutschen Bauern-
standes. (= AN&G. Bd. 320.) L., Teubner.
IV, 122 S. Mit Abbildgn. M. 1,00.
50) Th. Krausbauer, Dtsch. Bauerntum.
Bd. 1. Aus dem Urborn unserer Volkskraft.
Mit Buchschmuck v. R. u. Gertrud Pfeiffer.
Wreschen, Schenke. 360 S. M. 4,00.
57) Die Strasse. Vom Urwald bis zur Eisen-
bahn. B., Verlag Neues Leben. IV, 224 S.
Mit Abbildgn. u. Tfln. M. 8,00.
Literatur- und Kulturgeschichte einzelner
Länder und Städte:
■ Deutschland.
58) H. Ostwald, Berlin u. d. Berlinerin. Eine
Kultur- u. Sittengesch. (In 10 Lfgn.). B ,
Bondy. IV, 496 S. Mit Tafeln u. Textab-
bildgn. M. 20,00.
59) P. J. Meier, Braunschweig. (= Stätten
d. Kultur. Bd. 27.) L., Klinkhardt & Bier-
mann. VII, 100 S. Mit Abbildgn. M. 3,00.
60) F. Meister, Öffentl. Denkmäler u. Erinne-
rungszeichen in Breslau. Breslau, Priebatsch.
20 S. M. 0,30.
61) A. Harpf, Die Dithmarschen u. ihre Ge-
schichte. (= SGV. N. 378). Prag, Calve.
52 S. M. 0,40.
62) Düsseldorf im Wandel d. Zeiten. Von
Freunden d. Heimatgesch. Düsseldorf,
Schwann. 96 S. mit Abbildgn. M. 0,80.
63) R. Buchwald, Klein-Paris: LE.19, S. 337/9.
(Beh.: Leipziger Anthologie [\V Peters], — G. Wit-
kowski.)
64) M Eschner, Leipzigs Denkmäler, Denk-
steine u. Gedenktafeln. L., O. Wigand.
200 S. Mit 81 Vollbildern. M. 1,00.
65) A. We i g e 1 , Die Stadt Leipzig u. ihre
nächste Umgebung in Geschichte, Wissensch.,
Lit., Kunst u. Kultur. (= Lipsiensis Cata-
logus 95.) L., Weigel. 1909. 72 S.
66) W. Leinung u. Frz. Müller, Magdeburg
im Wandel d. Zeit. Magdeburg, Creutz.
_ VII, 251 S. M. 4,50.
67) G. J. Höler, Das goldne Mainz u. seine
Gesch. V. d. ältesten Zeiten bis z. Gegenwart.
(In 2 Bdn.) Bd. 1 . Mainz, Höler. 32X''-'5 cm.
XII, 157 S. M. 5,00.
68) H. Hausse, Mecklenburg u. seine Dichter.
KVZB. N. 44.
(Im AiiMcblu88 an O. Schröder JBL. 1908/9, N. llft.)
69) T. Massarini, Monaco e Noremberee.
(In N. 244).
70) U. Seh mid, Würzburg: Walhalla 6, 8. 150-82.
71) F. Blanckmeihter, Altsachsenland. Tl. 2.
Kultur- u. Sittenbilder. L., A. Strauch.
139 S. M. 1,50.
72) A. R e h b e i n , Schwab, Streifzüge. St.,
Kielmann. VII, 166 8. M. 2,00.
Österreich.
73) F. K a t n i k , Beitrr, z, Volkslit. Kärntens.
Progr. Klagenfurt. 22 8.
74) A. Holder, Zur Gesch. d. Mundartdichtg.
in Osterreich : ZDM. 8. 148/9.
(Zu Nagl/.eidler.)
75) A. S c h u 1 1 e r u 8 , Kleine Studien zur
siebenbürg.-dtsch. Lit.- u. Geistesgesch. :
KBlVSbnbgLK, 33, 8. 33-42.
Schweiz.
76) K. Dändliker, Schweizerische Geschichte.
2. verb. Aufl. (= Sammig. Göschen Bd. 188),
L., Göschen. 170 S. M, 0,80.
77) H. Hürbin, Handbuch d. Schweizer Gesch.
Stans, Matt. 1900-1908. XII, 496 S.; VIII,
648 S. |[P. Albert: LRs. 36, S. 173/.5,]!
78) E. Jenny u. V. Rössel, Gesch d. schwei-
zerischen Lit. 2 Bde. Bern, Francke. IV,
267 S.; 368 S. M. 10,00. |[A. G essler:
LCBl. 62, S. 799-803 (ablehnend); M. Zol-
linger: DLZ. 32, S. 737/8,]|
79) E. Korr od i, Eine schweizerische National-
lit.?: Grenzb. 69», S. 404/7.
(Beh. N. 78.)
Uilfsniittel der Literaturwissenschaft:
Enzyklopädien.
80) W. Scheuermann, Der „Herder": DTages-
ZgB. N. 4. (Vgl. LE. 12, S. 707.)
80a)M. Buchb erger, RPTh.: LRs. 36, S. 65/7.
81) Kirchliches Handlexikon. Ein Nachschlage-
buch über d. Gesamtgebiet d. Theologie u.
ihrer Hilfswissenschaften. Unter Mitwirkg.
zahlreicher Fachgelehrten in Verbindg. m.
K. Hilgenreiner, J. B. Nisius, Jos.
Schlecht u. A. Seider her. v. M. Buch-
berger. Lfg. 42 u. 44 (2. Bd., Sp. 1825-2112).
München, Allgem. Verlagagesellschaft, Je
M. 1,00.
82) Die Religion in Geschichte u. Gegenwart.
Unter Mitwirkg. V. H. Gunkel u. 0. Scheel
her. V. F. M. Schiele. Bd. 2. Tübingen,
Mohr. XII, 2194 S. M. 23,00.
83) Staatslexikon. 3. neu bearb. Aufl. Her. im
Auftr. d. Görresgesellschalt v. J. Bachern.
Bd. 3. Freiburg, Herder. VI, 1626 8.
M. 18,00.
Biographisches:
Allgemeines.
84) O. Falckenberg, Ein Vorschlag für Bio-
graphen: AZg. N. 18.
85) R. Jaff 6, Das Elternhaus der Dichter:
Lese 1, S. 583/6, 603/5.
86) E. Schur, Das Leben der Dichter: Zeit-
geist N. 32.
I, 1. Literaturgeschichte.
8
Biographische Sammelwerke.
87) Allgemeine Deutsche Biographie. Bd. 55.
L., Duncker & Humblot. VI, 904 S. M. 6,40.
87a) J. Ettlinger, Die ADB.: NatZgB. N. 4.
88) Biograph. Jahrbuch u. Dtsch. Nekrolog.
Bd. 13 (1908). Her. v. A. Bettelheim.
, B., G. Reimer. V, 398, 103 S. M. 12,00.
89) V. Klemperer, Berliner Gelehrtenköpfe.
Potsdam, A. Stein. 72 S. Mit Bildnissen.
M. 1,00.
90) E. Sitzmann, Dictionnaire de biographie
des hommes c^lfebres de l'Alsace depuis les
temps les plus recules jusqu'k nos jours.
K-Z. Eixheim, Sutter. 1105 S. [[H.Kaiser:
ZGORh. 64, S. 714/5.]|
91) Frankfurter Bildnisse. Eine Sammig. v.
Porträts Frankfurter Persönlichkeiten. Bd. 1 .
1910. 16 Bildnisse mit kurzen biograph.
Notizen, d. Reproduktionen meist nach
Origiualaufnahmen v. A. K r a u t h. Text
V. H. Lafrenz. Frankfurt a. M., Minjon.
VII, 32 S. M. 5,00.
92) E. Otto, Dr. Markusz Lamm u. sein
Thesaurus Picturar um: ZBFr. NF. 1, S. 404-18.
93) J. J. Hansen, Lebensbilder berühmter
Katholiken des 19. Jh. Bd. 6. Paderborn,
Bonifacius-Druckerei. VIII, 312 S. M. 3,60.
(Beh. u. a. : Havdn, Beethoven, L. Dreves, Joh. Müller,
0. Klopp, K. Zell, J. H. Schmülling.)
94) A. König, Württembergs kath. Lehrer als
Dichter u. Schriftsteller. (= Schwab. Schul-
mann 1.) St., Kath. Schulverein. 36 S.
M. 0,40.
95) A.Moll, Berühmte Homosexuelle. (= GNS.
Heft 75.) Wiesbaden, Bergmann. IV, 79 S.
M. 2,40.
96) A. K 0 h u t , Aus dem Herzensarchiv ver-
liebter Berühmtheiten. B., Borngraeber.
270 S. M. 3,00.
(Beh. u. a ; Gleim u. sein Liebesroman, Petöfi, N.
Lenau, Grabbe, Voltaire, Lelbniz, Kant, D. P. Strauss,
Mozart, Meyerbeer, Liszt, Schumann.)
97) Amanda v. Sonnenfels, Hervorragende
Frauen. Lebensbilder aus 2 Jhh. Gotha,
F. A. Perthes. VIII, 282 S. M. 4,00.
(Königin Luise. — Luise v. Sachsen - Weimar. —
Goethes Mutter. — Charlotte v. Stein. — Charlotte v.
Schiller. — Karoline v. VVolzogen. — Bettina v. Arnim.)
Literatiirkalender.
98) Kürschners Deutscher Literaturkalender auf
d. J. 1910. Her. v. H. Klenz. 32. Jahrg.
L., Göschen. VI S., 60 u. 2074 Sp.
M.'8,00.
99) Keiters Kathol. Literaturkalender. Her. v.
K. Menne. 10. Jahrg. Essen, Fredebeul
& Koenen. LXIV, 508 S. mit Abbildgn.
M. 4,00.
Bibliographisches :
Allgemeine Bibliographie.
100) A.S. Josephson, Bibliographiesofbiblio-
graphies. IL: Bull, of the Bibliograph.
Society of America 2, S. 21/4.
101) Hiurichs' Halbjahrskatalog d. im Buch-
handel erschienenen Bücher, Zeitschr. usw.
Fortsetzg. 223 (1909, 2. Halbjahr), 224 (1910,
1. Halbjahr). L., Hinrichs. 545, 193 S.:
559, 190 S. M. 9,75; M. 10,00.
102) Vierteljahrs-Katalogd. Neuigkeiten d. dtsch.
Buchhandels. Jahrg. 64 (1909). 4 Hefte.
Ebda. III, 1312 S. M. 10,10.
103) Wöchentliches Verzeichnis d. erschienenen
u. vorbereiteten Neuigkeiten d. dtsch. Buch-
handels. Jg. 69. L., Hinrichs. 52Nn. M.10,00.
104) K. Georgs Schlagwortkatalog. Verzeich-
nis d. im dtsch. Buchhandel erschienenen
Bücher u. Landkarten in sachl. Anordng.
Bd. 6 (1908—1910) I. Mit Autorenregister.
(In ca. 50 Lfgn.) Lfg. 1-45. S. 1-1422.
Hannover, M. Jänecke. Je M. 1,30.
105) Deutscher Literatur-Katalog 1910— 11. L.,
Volckmar. III, 1488, 201 S. M. 3,00.
106) Allgemeines Literatur-Blatt. Her. durch
die österr. Leo-Gesellschaft. Eedig. v. F.
8 c h n ü r e r. Jahrg. 19. Wien, Fromme.
24 Nn. M. 12.50.
107) Deutsche Literatur-Zeitung. Jahrg. 31.
Her. V. P. Hinneberg. L., Teubner. 4^
52 Nn. M. 30,00.
108) Literarischer Hand weiser zunächst für alle
Katholiken dtsch. Zunge. Her.v.E. Niesert.
Jahrg. 48. Münster, Theissing. Je 24 Nn.
M. 6,00.
109) Literarisches Zentralblatt für Deutschland.
Nebst Beibl.: Die schöne Lit. Her. v. E.
Zarncke. Jahrg. 61. L., Avenarius. 4".
52 u. 24 Nn. M. 30,00.
110) Literarische Rundschau für d. kath. Deutsch-
land. Her. V. J. Sauer. Jahrg. 36. Frei-
burg i. B., Herder. 4". 12 Nn. M. 10,00.
111) Bibliographie d. dtsch. Zeitschriften-Lit.
m. Einschluss v. Sammelwerken. Bd. 24.
Alphabet., nach Schlagworten sachlich ge-
ordnetes Verzeichn. V.Aufsätzen, die während
d. Monate Januar bis Juni 1 909 in etwa 2000
zumeist wisseuschaftl. Zeitschr. u. Sammel-
werken dtsch. Zunge erschienen sind, mit
Autorenregister. Her. v. F. Dietrich.
Gautzsch bei Leipzig, F. Dietrich. 1909.
382 S. M. 25,00.
112) Dasselbe. 23 A. Beilage-Bd. 1. Verzeichnis
V. Aufsätzen aus Zeitgn. 1909. Ebda. III,
260 S. M. 20,00.
113) Dasselbe. 24 A. Ergänzungsbd. 2. Nach-
träge aus d. J. 1896 — 1908 mit Autoren-
register. Ebda. III, 218 S. M. 25,00.
114) Bibliographie d. dtsch. Rezensionen 1909.
Her. V. F. Dietrich. (= N. 111, Supple-
mentbd. 11). Ebda. 357 S. M. 35,00.
Literaturgeschichte und Philologie.
115) R. F. Arnold, Allgemeine Bücherkunde
zur neueren dtsch. Literaturgesch. Strass-
burg. Trübner. XIX, 354 S. M. 8,00. |[U.
Chiurlo:RLT.4,S. 426/8; G.W(itkowski):
ZBFr. NF. 2», S. 360/l.]|
116) G.Manacorda, Germania filologica. Guida
bibliografica. Cremona, Fezzi. 280 S. L. 10,00.
117) A. Farinelli, Per un dizionario biblio-
grafico di scrittori tedeschi. A proposito di
una compilazione receute: RLT. 4, S. 12-294.
(Beh. N. 116.)
118) Jahresbericht über d. Erscheingn. auf d.
Gebiete d. german. Philologie. Jahrg. 30
(1908). L., Reisland. VIII, 260, 268 S. M. 12,00.
119) Jahresberichte für neuere dtsch. Literatur-
gesch. Mit bes. ITnterstützg. v. Erich
Schmidt her. v. J. Elias, M. Osborn, W.
Fabian, K. Jahn, L. Krähe, M. Morris.
Bd. 17 u. J8 (1906/7). II. Text u. Register.
B.-Zehlendorf, Bebra Verl. VIII, S. 485-1001.
M. 36,00.
9
I, 1. Literaturgeschichte.
10
119a) Dasselbe. Bd. 19 u. 20 (1908/9). I. Biblio-
graphie. Bearb. V. O. Arnstein. B.-Zehlen-
dorf, Behrs Verl. XXII, 530 S. M. 18,00.
120) Das Literarische Echo. Her. v. J. Ett-
linger. Jahrg. 12 (1009/10). B., Fleischel.
M. 16,00.
121) A. Mussmann, Das plattdeutsche Schrift-
tum in d. hannoverschen Stadtbibl. Nach s.
Vortrag im Kestner-Museum. (Aus „Hannov.
GBll.") Hannover,Geibel.l909.12S. M.0,60.
Bibliographien venvandter Wissenschaften.
122) A. Hortzsc'hansky, Bibliographie d.
Bibliothek.s- u. Buchwesens. Jahrg. (j. 1909.
(= CBIBihl. Beiheft ti) L., llarrassowitz.
• VII, M3 S. M. 6,00.
123) A. Hettler, Archival. Bibliographie. Ver-
zeichnis V. Schriften u. Aufsätzen über
Archivwesen. Mit e. Anhang: Spezialbuch-
handlungen f. archival. u. histor. Lit. (Aus:
Archival. Anzeiger. Jahrg. 2.) Halle a. S.,
A. Hettler. 1908. VII, 40 S. M. 1,50.
124) Jahresberichte d. Geschichtswissenschaft.
Her. V. G. Schuster. Jahrg. 31 (1908).
2 Tle. B., Weidmann. XI, 259, 483 S.;
VIII, 427, 300 S. M. 48,00.
125) V. Loewe, Bücherkunde z. dtsch. Gesch.
3. verm. Aufl. B., Käde. VIII, 144 S. M. 2,40.
126) (>. Mass) GW, Bibliographie zur dtsch.
Geschichte (1909—10). (= HVjs.l3, Beiheft.)
L., Teubner. 148 S.
127) G. Eeinhold, Übersicht über neuere theol.
Enzyklopädien. (I.Deutsche.) (Aus: Keiters
Kath. Lit.-Kalender.) Essen, Fredebeul &
Koenen. 60 S. M. 0,60.
128) Theologischer Jahresbericht. Her. v. G.
Krüger u. M. Schian. Bd. 28 (1908). 8Ab-
teilgn. L., Heinsius. 951, 718 S. M. 69,85.
(Dartuis besonders: Bibliographie d. theolog. Lit. für
das Jahr 1908. X, 555 S. M. 7,00.)
129) Bibliographie d. kirchengeschichtl. Lit.
Jahrg. 1908/09. (= Beiheft z. ZKG. Bd. 30.)
Gotha, F. A.Perthes. 1909. 258 S. M. 6,00.
(Erscheint nicht mehr.)
130) Die Philosophie d. Gegenw. Eine Internat.
Jahresübersicht, her. v. A. R u g e. Bd. 1
(1908 u. 1909). Heidelberg, Weiss. VIII,
532 S. M. 10,00.
Zitatenlexika.
131) D. Sanders, Zitatenlexikon. 3. verb.
Aufl. L., Weber. VI, 712 S. M. 5,00.
![G. W(itkowski): ZBFr. NF. 2B, S. 394
(beh. mit N. 132).]i
132) R. Zoozmaun, Zitaten- und Sentenzen-
schatz d. Weltlit. alter u. neuer Zeit. Nach
Schlagworten geordnet. L., Hesse & Becker.
VIII, 1381 S. M. 3,00.
133) E. Isolani, Ergänzgn. zu G. Büchmauns
„Geflügelte Worte": VossZgB. N. 29. (Dazu:
R. Zoozmaun, ib. N. 34 u. C. E. Gleye )
134) W. Feldmann, Randglossen zum neuen
Büchmann: ZDWF. 12, S. 70-87.
Lektüre und Leser:
Allgemeines.
135) E. G. Christaller, Sprechende Bücher.
Eine literar. Erfindg. {= Neue Ideen Bd. 1.)
Jugenheim, Suevia- Verlag. 45 S. M. 1,20.
135a) E Engel, Was ist literar. Bildung?:
NWTBl. N. 30. (Vgl. LE. 12, S. 787/8)
13Ö) T. Kellen, Das Buch als Lebensbegleitcr.
Warendorf, Schnell. 167 8. M. 2,8<J.
137) E. Schur, Die Bücher u. d. Publikum:
HumbFrBI. N. 183. (Vgl. LE. 12, S. 1678/9.)
138) O. Soyka, Der Leser: Sturm 1, N. 33.
139) H. Wantoch, Reiselektüre: MagdebZjr.
N. 394. (Vgl. LE. 12, S. 1678.)
140) F. Wetzel, Die Lektüre. Ein Führer beim
Lesen. Ravensburg, Alber. 425 8. M. 2,40.
141) P. Wilhelm, Vom Bücherlesen u. Bücher-
leihen: NWTBl. N. 290. (Vgl. LE.13, S. 269.)
Schundliteratur.
142) E. Baars, Unser Kampf gegen d. Schmutz
in Kunst u. Lit. Vortrag. (= Abolitionist.
Flugschriften 8.) Dresden, KatharinaScbeven.
1908. M. 0,.30.
143) A. Bartels, Schundlit.: DSchrifttum. N.6.
144) J. Braun, Die Schund- u. Schmutzlit. u.
ihre Bekämpfung: Bücherwelt 7, N. 6/7.
145) F. Gaile, Schach d. Schundliteratur! Ein
Ratgeber. B., Berliner Lehrmittelverlag.
1909. 23 S. M. 0,40.
146) M. Homburger, Der Einfluss d. Schundlit.
auf jugendl. Verbrecher u. Selbstmörder:
MschrKrPs. 6, N. 3.
147) Aug. Huber, Ein Wort z. Kampfe gegen
d. Schundlit. u. für eine gute Schülerbibl.:
Strassburg, Schmidtsche Univ.-Buchh. 64 S.
M. 1,25.
148) P. Malzbender, Schundliteratur: KZEU.
59, S. 49-60, 97-108.
149) Emil Müller, Zur Bekämpfg. d. Schund-
lit: Eckart 4, S. 654-71.
150) O. Philipp, Gefahren, welche d. Jugend
durch d. Schund- u. Schmutzlit. drohen, u. ihre
Bekämpfg. (= Gresslers PädBlI. Heftll.)
Langensalza, Schulbuchhandlg. 47 8. M. 0,50.
151) Ernst Schnitze, Die Gefahren der
Schundlit. u. ihre Bekämpfung durch die
Schule. (=ZurVolksschulpädagogik Heft 13.)
Langensalza, Beltz. 19 8. M. 0,40.
162) id.. Von den Wurzeln d. Schundlit: Freie
Wort 10, N. 2.
153) E. Umhauer, Die Bekämpfg. d. Schundlit.:
MschrKrPs. 7, 8. 585-93.
154) Im Kampf gegen d. Schund-Druckerzeug-
nisse. Erfahrungen, Ratschläge u. Materialien.
(= Flugschrr. d. Volksbundes z. Bekämpfg. d.
Schmutzes in Wort u. Bild N. 5.) Gautzsch-
Leipzig, F. Dietrich. 52 S. M. 0,20.
Literarische Ratgeber und Bücherlisten.
155) W. Kosch, 0. Stoessl, P. Friedrich,
Bleib treu u. a., Die Bücher des Jahres:
Geg. 39, N. 50/2.
156) 0. Flake, Was man lesen muss: NatZg.
N. 398. (Vgl. LE. 13, S. 270.)
(Im Anschluss an eine Bücherliste von H. Mazel.)
157) Der goldene Schnitt. Eine dtsch. Bücher-
liste. Jahrg. 4. Dresden, Köhler. VIII,
100 S. M. 0,50.
158) Deutsche Weihnacht. Literarischer JB. 1910.
Her. V. Th. Ebner. St., Neff & Koehler.
106, 176 8. M. 0,50.
159) Literar. Ratgeber des Kunstwarts. Nebst
Literar. JB. Her. v. F. Avenarius. Mün-
chen, Callwey. 168, 172 S. M. 1,80.
160) Musterkatalog für Volks- u. Jugendbiblio-
theken. Her. vom Gemeinnütz. Verein in
Dresden. 6. verm. Aufl. L., Spamer. VI,
181 S. M. 1,50.
11
I, 1. Literaturgeschichte.
12
161) Seemanns Literar. JB.u. Weihnachtskatalog.
Jahrg. 40. L., E.A.Seemann. 120 S. M. 0,75.
162) Verzeichnis populär-wisseuschaftl. Werke.
Her. vom Wiener Volksbildungsverein. Wien,
Heller. VI, 135 S. M. 0,50.
163) Literar. Ratgeber für d. Katholiken Deutsch-
lands. Jahrg. 9. Her. v. M. Ettliuger.
Kempten, Kösel. IV, 201 S M. 1,00.
164) Musterkatalog u. Handbuch für kath.
Volksbüchereien. Her. v. d. Redaktion der
Bücherwelt. Bonn, Borromäusvereins- Verlag.
II, 151 S. M. 1,00.
(Mit Beitrr. v. H. Herz, F. X. T h al h o f e r , A.
Schmidt, J. Braun.)
165) Die Bücherschau. Schriftleiter: F. Worm.
1. Jahrg. Juni 1910 bis Mai 1911. 6 Hefte.
Düsseldorf, Ohle. M. 2,00.
166) Die Bücherwelt. Zeitschrift für Bibliotheks-
u. Bücherwesen. Her. v. H. Herz. Jahrg. 8.
12 Hefte. Köln, Bachem. M. 2,00.
Biicherliebhaberei.
167) O.J. Bierbaum, Die notwendigsten Biblio-
philen: ZBFr. NF. 1, S. 401/4.
168) H. Feigl, Bibliophilie: ÖsterrRs. 23,
S. 51/9; 25, S. 326-30.
169) F. V. Zobeltitz, Bibliophile Chronik:
LE. 12, S. 522/8, 743/7, 1192/5; 13, S. 226/9.
170) Taschenbuch des Bücherfreundes für 1910.
Her. V. G. A. E. Bogeng. Nebst Beilage:
Jahrb. für Bücher-Kunde u. -Liebhaberei.
Jahrg. 2. B.-Nikolassee, M. Harrwitz.
22,5x12 cm. 95, III, 180 S. mit 2 Tafeln.
M. 6,00.
(Enth. S, 17-180: Umriss zu einer Gesch. d. Bücher-
liebhaberei.)
171) Der Zwiebelfisch. Eine kleine Zeitschrift
für Geschmack in Büchern u. andern Dingen.
Her V. H. v. Weber. Jahrg. 2 München,
Hyperion- Verlag. 6 Hefte. M. 2,00.
172) 0. Weise, Schrift- u. Buchwesen in alter
u. neuer Zeit. 3. verbesserte Aufl. (= AN&G.
Bd. 4.) L., Teubner. IV, 155 S. Mit 37
Abbn. M. 1,00.
173) R.L. Prager, Etliches für Bücherfreunde
u. -händler. (Aus: BBlDBuchh.) B., Prager.
III, 75 S. M. 1,00.
174) P. Renner, Zur Kultur d. Buches: ABuch-
händlerZg. N. 19, 23, 28.
175) Das mod. Buch. (= Die graph. Künste
d. Gegen w. Her. v. L. Volkmann. Bd. 3.)
St., Krais. |[G. W(itkowski): ZBFr. NF.
2B, S. 190/1.]|
(Mit Beitrr. v. C. E. Poeschel, L. Petzendorf er,
J. Loubier u a.)
176) Wort u. Gewand: Zwiebelfisch Heft 4.
Buchhandel.
177) J. Bacmeister, Buchhandel u. Lit (=
Deutschlands Sprechsaal Heft 2.) B., Baum-
hauer. 43 S. M. 0,40.
178) O. Hartmann, Die Entwickelg. d. Lit. u.
d. Buchhandels. L , H. Beyer. XII, 212 S.
M. 3.00.
179) E. Wa I d m a n n , Autorenhonorare u.
Buchhändlervermögen einst u. jetzt: BBl-
DBuchh. N. 4/5.
(Nach: d'Avenol, Les riches depuis sept cent ans.)
180) G. Wolf, Der Buchhandel. (= N. 40,
S. 69-111.)
181) E. Diederichs: RGG. 2, S. 66.
182) F. Dümmler, Verlagskatalog 1808— 1908.
B., Dümmler. 50 S.
183) Zehn Jahre Insel- Verlag. IH. Bethge:
HambFrBl. N. 183; K. Scheffler: Kunst
u. Künstler 8, S. 574/6; F. Stössinger:
AZg. N. 39. 1
184) Widmungsblätter an H. H. Reclam beim
Erscheinen der N. 5000 v. Reclams Universal-
bibliothek. L., Reclam. 4o. 1234 S. Mit
1225 faksimil. Widmungen. |[A. Klaar:
VossZg. N. 189 „Der Reclam-Kodex".]]
Bibliotheken.
185) Ferd. Eichler, Die wissenschaftl. Biblio-
theken in ihrer Stellg. zu Forschg. u. Unter-
richt. Vortr. L., Harrassowitz. 31 S. M. 1,00.
186) G. Wolf, Das Bibliothekswesen. (=
N 40, S. 111-31.)
187) Bennata Otten, Die deutschen Volks-
bibliotheken u. Lesehallen in Städten über
10000 Einwohner. Mit einer Einleitg. v. G.
Fritz. (= ßllVolksbibl. Ergzhft. 2.) L.,
Harrassowitz. VIII, 104 S. M. 3,20.
Verschiedeues.
188) R. M. Meyer, Wissenschaftliche Moden:
N&S. 133, S. 44-50, 139-45.
(Gegen die„Rettungen", Pathographie, Psychologie par
ricoehet, Ableitnngsmanie, Namenspielereien.)
189) R. Treu, Der Dichter in Deutschland:
DMhh. 10, S. 35/7.
190) K. Scheffler, Der Beruf d. Schriftstellers:
LE. 12, S. 1313/6. (Dazu J. E|ttlinger]:
ib., S. 1316/7.)
191) H. Hesse, Der Beruf d. Schriftstellers:
W&L. 3, S. 47-51.
192) S. W., Die Kulturarbeit d. Schriftstellers:
AZg. N. 27.
193) Die soziale Lage d. selbständigen Schrift-
steller. (Umfrage): Blaubuch 5, N. 7-11.
194) K.T.M. S., Vom literarischen Klingelbeutel:
Zwiebelfisch 2, N. 2. (Vgl. LE. 13, S. 280/1).
194a) M. Nordau, Nobelpreisglossen: NFPr.
N. 16282. (Vgl. LE. 12, S. 633/->.)
195) E. Reinhard, Dichter als Maler: ZDU.
24, S. .324/8.
196) Besas, Juristen u. Dichter [in einer Person]:
DJuristenZg. 15, N. 20.
Neue (Gesamt-) Ausgaben.
Allgemeines und Kritisches.
197) H.Hesse, Neuausgaben: März 4', S. 504-12.
198) 0. Bie, Tempel-Ausgabe: NRs. 2', S. 726/7.
199) H. Kyser, Der Tempel: Tag N. 39.
200) R. Buchwald, Dichter u. Philologen :
Tag N. 55.
(Gegen H Kyser.)
201) A. Bartels, Die Goldene Klassikerbibl. :
SchL. 11, S. 452/6.
Einzelne Ausgaben.
(Wagner siehe IV 4 b. Lessing IV 6, Herder
IV 7, Goethe IV 8, Schiller IV 9, Romantische
Schule IV 10, Junges Deutschland IV 11.)
202) Deutsch-Österreichische Klassiker-Biblio-
thek. Her. V. 0. Rommel. Bd. 14-21. Je
M. 1,00.
(Enth.: A. Bäuerle, Grillparzer, J.A. Gleich, Ch. Seals-
fleld, J. Nestroy, M. Hartmann, Schreyvogel.)
13
I, 1. Literaturgeschichte.
14
203) Quellen. Bücher zur Freude u. Belehrung.
Her. V. H. Wo 1 gast. Bd. 11-20. München,
Verlag d. Jugendbliltter. Je M. 0,25.
(Enth. u.a.: Andersens .Märchen. — Slnirock, Kiilen-
splegel — Briefe von (iocthes Mutter. — Herniunn
u. Dorothea. — Kleist, Prinz v. Homburg.)
204) Der Schatzgräber. Her. v. Dürerbund
(durch L. Frhrn. v. Egloffstein). 42 Nn.
München, Callwey.
(Mit Beitrügen v. H. v. Kleist, Anzengruber, Schwab,
Eichendorre, Seiilsfleld, J. Kerner, Hauff, (Jotlhelf u. a.)
205) B. Wi 1 1 e, Unsere grossen Dichter u. Schätze
aus ihren Werken. (4 Bde.) Mit Bildnissen.
Bd. 1/2. B., Märkische Verlagsan.stalt. 15G,
. 156 S. Je M. 1,80.
(Bd. 1: Die klassische Blüte. — Bd. 2: Die Romantik.)
206) E. M. Arndt, Werke. Kleine Auswahl.
Her. V. H. Meisuer u. R. Geerds. L.,
Hesse. 93, Ui3, 197, 202, 316, 202 S. Mit
Abbildgn. u. Handschriftenprobe. M. 3,00.
207) E. Gott, Gesammelte Werke. Her. v.
R.Woerner. 3 Bde. München, C. H. Beck.
IX, 194 S.; V, 320 S.; V, 250 S. Je M. 3,50.
(1. Gedichte, Sprüche, Aphorismen mit biograph. Ein-
Einleitg. — 2. Der Schwarzkünstler [Lustspiel in drei
Aufzügen]. Edelwild [ein dramat. Gedicht in fünf
Akten]. — 3. Mauserung [Lustspiel in fünf Akten].
Fortunatus Biss [ein Gedicht].)
208) F. Halm, Werke. Auswahl in 4 Bdn.
Her. V. R. Fürst. B., Dtsch. Verlagshaus.
LXXXI, 280, 228, 258, 249 S. M. 4,00.
209) N. Leu au, Sämtl. Werke u. Briefe in
6 Bdn. Her. v. E. C a s 1 1 e. Bd. 1. L.,
Insel- Verlag. 548 S. M. 5,00.
210) id., Werke. Her. v. C. Schaeff er. Krit.
Ausg. 2 Bde. L., Bibliograph. Institut. 72,
460 S.; 514 S. M. 4,00.
211) J. M. R. Lenz, Gesammelte Schriften.
Her. V. F. Blei. Bd. 3. Dramen. Dramat.
Fragmente. Coriolan. (Vgl. JBL. 1908/9
N. 350.) München, G. Müller. 476 S. M.7,.ö0.
212) A Petöfi, Poetische Werke in 6 Bdn. In
dtsch. Nachdichtg. v. J. Schnitzer. Wien,
Halm & Goldmaiin. 379, 296, 298 S. Mit
Abbildgn. M. 42,00.
213) A. Puschkin, Sämtl. Werke in 8 Bdn.
Her. V. A. Villard u. Th. Commichau.
Bd. 5. München, G. Müller. VII, 389 S.
M. 4,50.
213a) H. A. Rattermann, Gesamm. ausgew.
Werke. Cincinnati, Selbstverl. 42 J S.
M. 6,00.
(Denkreden u. Vorträge. Tl. 1. Shakespeareana. —
Musiker- u. Künstlerbiographien.)
214) F. Rückerts Werke. Auswahl in 8 Tln.
Her. V. E. Gross u. Elsa Hertzer. B.,
Dtsch. Verlagshaus. LXV, 141, 246, 267,
247, 141, 237, 154 S. M. 6,00.
215) J. Rupp, Gesammelte Werke. In 12 Bdn.
her. V. P. Chr. Elsenhans Bd. 3 u. 7.
L., Eckardt. XVI, 796 S.; XVI, 637 S.
Je M. 6,00.
(Bd. 3: Klassiker u. Philosophen d. Neuzeit. [Von
Lessing bis Hegel. Zeitgenössische Philosophie. Auf-
zeichnungen eines Denkers]. — Bd. 7: Von der
Freiheit.)
215a) E. Samhaber, Gesamm. Werke. (5 Bde.)
Bd. 13, 5 München, G. Müller. 1909. 225,
484, 359, 444 S. Je M. 6,00.
(1. Gedichte. — 2. Epos. — 3. Drama. — 5. Mosaik.)
216) Wielands Gesammelte Schriften. (Aka-
demie-Ausg.) I., Werke, Bd. 3. Poetische
Jugendwerke. Tl. 3. Her. v. F. Homeyer.
B., Weidmann. VI, 518 S. M. 10,00.
Sammelwerke und Essaysammluiigen.
217) Rieh. M. Meyer, Neue EssavH: LE. 13.
S. 9J/4.
(L. V. Hatvany, K. SchefTler, E. v. Schrötter, W. Oft-
wald, Expeditu» Schmidt, H. Spiero, O. Wilde. A.
Trebltsch, A. Luntowski.i
218) Fritz Albert, Dichterland. Skizzen u.
Studien. Hermannstadt, Krafft. 1911. VII
124 S. M. 2,40.
219) Am Born d. Gemeinnützigkeit. Festgabe z.
80. Geburtstage v. V. Böhm er t. Unter Mit-
wirkg. V. Hilty, Emminghaus, Wuttke
u. a. her. v. Peter Schmidt. Dresden,
Böhmert. 1909. XIII, 466 S. M. 10,00.
220) Arbeiten d. Ersten Balt. Historikertages
zu Riga 1908. Riga, Löffler. 190!«. HI,
XXX, 322 S. Mit 3 Lichtdrucktafeln.
M. 7,00.
221) Emil Arnoldt, Gesammelte Schriften.
Her. V. O. Schöndörffer. Nachlaiss. Bd. 3.
Einleitg. in d. Philosophie. Vorlesung. B.,
B. Cassirer. XXXV, 406 S. M. 6,00.
222) F. Baldensperger, l^tudesd'hist. littdraire
2« H6ne. Paris, Hachette. Fr. 3,50. IIW. A.
Hammer: LE. 13, 8. 916/8 ]|
(Beh. u. a. : Lavater, Chateaubriand, Shakespeare In
Frankreich.)
223) A. V. Berger, Buch d. Heimat. 2 Bde.
B., Meyer & Jessen. 310, 319 S. M. 5,00.
(1. Erinnerungen. Salzkammergut. Egerland. —
2. Wien.)
224) F. Blei, Vermischte Schriften. 2 Bde.
München, G. Müller. 1911. 272, 294 S.
M. 8,00.
(1. Erdachte Geschehnisse. Zehn Studien. — 2. Gott
u. d. Frauen. Ein Traktat.)
225) A. Bessert, Essais sur la litt, allemande.
2 e sörie. Paris, Hachette. 327 S. Fr. 3,50.
(Beh. ausser Goethe, Schiller, W. v Humboldt, Hof-
burgtheater. N. Lenau u. Sophie Löwenthal, Familie
Mendelssohn, Fontane, W. v. Conrady.)
226) K. Braum, Imperator pacis. Ein Huldi-
gungsbuch dtsch. Autoren. L., Cavael.
331 S. Mit Bildn. M. 8,00.
226a) C. Camenisch, Im Banne d. Alpen.
Chur, Schuler. 81 S. M. 1,60.
(Goethe, Scheffel, C. F. Meyer in Graubünden.)
227) Otto Ernst, Blühender Lorbeer. Plau-
dereien u. Andachten über dtsch. Dichter.
L., Staackmann. 318 S. M. 3,00.
(Fontane. — Anzengruber d. Tendenzdiehter. — G.
Kellers Verse. — Der 100 j. Reuter. — F. Hebbel als
dramat. Dichter. — H. Heines Seele. — Goethes ge-
sellige Tiieder. — Eine Schillerrede. — Lessing der
Dichter.)
228) H. Eulenberg, Schattenbilder. Eine
Fibel für Kulturbedürftige in Deutschland.
B., Cassirer. 1910. XXIV, 315 S. M. 4,00.
(Inh. : Hans Sachs. — Eine Rede von Hans Sachs. —
Andreas Gryphius. — Lessing. — Der junge Goethe.
— Goethe u. Italien. — Nachfolge Goethes. — Schiller.
— Jean Paul. — Heinrich v. Kleist. — Franz GriU-
parzer. — Friedrich Hebbel. — .\delbert v. Chamisso.
— Heinrich Heine. — Brentano der Dichter. — Eduard
Mörike. — Der Graf Platen. — Immermann. - E. T. A.
Hoffraann. — Schweizer Dichter. — Theodor Fontane.
— Rückert u. Geibel. — Wilhelm Busch. — Homer. —
Cervantes. — William Shakespeare. — Martin Luther.
— Franziskus von Assisi. — Dante. — Raflfael. —
Michelangelo in seinen Gedichten — Boccaccio. —
Giordano Bruno. Zur Würdigung Molieres. — Emile
Zola. Graf Gobineau. — Maupassant. — Lord Byron.
— Oskar Wilde. — Dostojewski. — Ibsen.. — Bismarck.
— Etwas über Friedrich den Grossen. — Napoleon.
— Gedanken über Albrecht Dürer. — Rembrandt. —
Arthur Schopenhauer. — Friedrich Nietzsche.)
228a) Festgabe z. 7. Sept. 1910. H Grauert z.
Vollendung d 60. Lebensjahres gewidmet
von seinen Schülern. Her. v. M. Jansen.
Freiburg i. B., Herder. VIII, 407 S. M. 13,50.
15
I, I. Literaturgeschichte.
16
229) Festschrift Heinr. Brunner z. 70. Ge-
burtstage dargebracht v. Schülern u. Ver-
ehrern. Weimar, Böhlaus Nachf. VI, 842 S.
M. 26,00.
229 a) Festschrift z. 90. Geburtstage v. E. Frhr.
V. Liliencron, überreicht von Vertretern
dtsch. Musikwissenschaft. L., Breitkopf &
Härtel. VI, 4Ü3 S. M 12,00.
230) Festschrift zum 14. Neuphilologentage in
Zürich 1910. Zürich, Rascher & Co. V,
396 S. M. 6,00.
230 a) Festschr. z. Feier d. 450 j. Bestehens d.
üniv. Basel. Her. v. Rektoren u. Regenz.
Basel, Helbing & Lichtenhans. III, 553 S.
M. 12,00.
(Mit Beitrr. V. A. Heusler [Rechtspflege], J. Nagler
[Carolina], E. Viseher, Wilh. Schmidt, K. Nef,
K Joel, R. Thommen.)
231) Festschrift W. Victor z. 25. Dez. 1910.
(= Neuere Sprachen 1910. Ergzbd.) IVIar-
burg, Elwert/ IV, 333 S. M. 7,00.
232) Freiheit u. Arbeit. Kunst u. Lit. Sammig.
her. V. Internat. Komitee z. Unterstützg.
d. Arbeitslosen. IVIit Vorwort v. Eduard
Bernstein. Selbstbiographien, Bildnisse
u. Faksimiles. L., Xenien-Verlag. VIII,
.304 S. M. 6,00.
232a) A. Gelber, Abrechnung. Dresden,
Reissner. VII, 328 S. M. 4,00.
233) G. V. Glasenapp, Abhandlgn. z. Philo-
sophie, Lit. u. Religionsgesch. II. Folge d.
Essays. Riga, Jonck & Poliewsky. IV,
528 S. M. 7,20.
234) M. Harden, Köpfe. Bd. 1. B., E. Reiss.
VII, 465 S. M. 5,00.
(Der alte Wilhelm. — Bismarek. — Kaiser Friedrich.
— Holstein. — Johanna Bismarek. — Stoecker. —
Waldersee. — E. Richter. — Gallifet. — Ibsen. —
Böcklin. — Die Wolter. — Menzel. — Mitterwurzer-
— Zola. — Lenbach. — Matkowsky.)
234a) H. F. Helmolt, Porträtgalerie aus
Lamprechts dtsch. Gesch. (= ÜB. N. 5181/2.)
L., Reclam. 223 S. M. 0,40.
235) Histor. Aufsätze. K. Zeumer z. 60. Ge-
burtstage als Festgabe dargebracht v. Freun-
den u. Schülern. Weimar, Böhlau. VI,
651 S. M. 20,00.
236) J. Hofmiller, Zeitgenossen. IMünchen,
Südd. Monatshefte. 313 S. M. 2,00.
(Hauptmann, Wedekind, Ibsen, Busch, Pontoppidan,
Widmann, Ruederer, Bartsch, Hofmannsthal, R. A.
Schröder.)
237) D. Kaufmann, Gesamm. Schriften.
Bd. 2. Her. v. M. B r a n n. Frank-
furt a. M., Kauffmann. XI, 434 S.
M. 5.00.
238) F. Kluge, Bunte Blätter. Zweite durch
ein Sach- u. Wortregister verm. Aufl.
Freiburg i. B., Bielefeld. VIII, 214 S.
M. 5,00.
239) K. Kraus, Die chinesische Mauer. (=
Ausgew. Schriften. Bd. 3.) München, Langen
460 S. M. 6,00.
239a) E. Kuh, Krit. u. literarhist. Aufsätze
(1863—76). Her. v. A. Schaer. (^ SchrL-
VWien. Bd. 14.) Wien, Fromme. XVI,
457 S. (Nur für Mitglieder.)
240) M. Lenz, Kleine historische Schriften.
München, Oldenbourg. VIII, 608 S.
M. 9,00.
241) Camilla Lucerna, Studienblättchen z.
Ijiteraturgesch. d. südslaw. Küstenlandes.
(Aus „AgramerTagblatt".) Agram, M.Breyer.
1909. 31 S. M. 0,50.
(I. Die Hirtin von Arbe. — II. Der Einsiedler von
St. Andrea. — III. Fischfang u. Fischergespräche.)
242) A. Luntowski, Menschen. L., Xenien-
Verlag. 270 S. M. 5,00.
(Carlyle, Whitman, Liliencron, Dehmel, Fidus, Wag-
ner, Kleist, Nietzsche, Beethoven, Thoreau, Emerson.)
243) K. Martens, Literatur in Deutschland.
Studien u. Eindrücke. B., Fleischel. V,
193 S. M. 3,00.
(Enth. u. a. : Vom Genuss der Dichtung. — Ausgang des
Naturalismus. — Helene Böhlau. — Stil u. Können. —
— Graf Keyserling. — Ein Stück Leipz. Dramaturgie.
— F. Wedekind. — Dichtkunst u. ehrsames Handwerk.
— Die Gebrüder Mann. — Über erotische Dichtung.
— G. O. Knoop. — Ursprung d. jüngsten Strömungen.
— H. Eulenberg. — Der Dichter als soziale Erscheing.)
244) T. Massarani, Studii di lett. e d'arte con
prooemio e per cura di G. Natali. Firenze,
Le Monnier. 16°. 724 S. L. 4,00.
(Beh. Heine, München u. Nürnberg.)
245) Mölanges de philologie romane et d'hist.
litt, offerts h, M. Wil motte. Paris, Cham-
pion. XVII, 969 S. |[Ph. A. Becker: DLZ.
31, S. 2538-41.]]
245a) G. Michaut, Pages de critique et d'hist.
litt Paris, Fontemoing.
246) Miscellanea di studi in onore di A. Hortis.
Trieste, Caprin. 1050 S.
(Inhalt s. LBlGRPh. .31, S. 2601/1.)
247) Th. Mommsen, Gesammelte Schriften.
Bd. 6/7. B., Weidmann. 1909. VIII, 695 S.;
XI, 825 S. Je M. 20,00.
(Philologische Schriften. — Historische Schriften.)
247a) W. Ostwald, Die Forderung des Tages.
L., Akädem.Verlagsges. VI, 603 S. M. 9,30.
248) R. Pöhlmann, Aus Altertum u. Gegenw.
Gesamm. Abhandlgn. 2. umgearb. Aufl.
München, Beck. V, 438 S. M. 7,00.
249) E. Reich, Aus Leben u. Dichtung. Auf-
sätze u. Vorträge. L., W. Klinkhardt. VIII,
512 S. M. 4,00.
(Enth. u. a. : Ein Programm. — Geschichtsphilosophi-
sches. — Volkstüml. üniversitätsbevvegg. — Kunst u.
d. Volk. — Kunst für d. Volk. — Kunst u. Moral. —
Jugendlektüre. — Volkelts Ästhetik d. Tragischen.
— Viseher. — Grillparzer. — Österr. Lyriker. —
Österr.Sehriftsteller. — Philosoph. Romano. — Tragödie
• eines Dichters. — Antonie van Heese. — Das Werden
Berlins im Roman. — Ibsen. — Björnson. — Nord-
deutsche Eindrücke.)
250) L. G. Ricek, Unsere Muttersprache. Ge-
samm. Abhandlgn. über deutschkundl. Fragen.
Wien, Pichler. V, 152 S. M. 2,10.
(Wesen, Anschaulichkeit, Verbreitung der Sprache. —
Vereine. — Mundarten. - Wörterbücher. — Fremd-
wörter. — Schrift. — Rechtschreibung. — Märchen.
Sprichwort. — Vornamen. — Deutsches Jahr. — Dichter
in der Schule. — Nibelungenlied. — Bücherlisten.)
251) Riemann- Festschrift. Gesamm. Studien.
H. Riemann zu seinem 60. Geburtstag überr.
V. Freunden u. Schülern. L., Hesse. 1909.
XL, 524 S. M. 12,00.
251 a) Sechs Vorträge v. d. Generalversamralg.
d. Görres-Gesellsch. zu Regensburg (Ehses,
Rieder, Schmidlin, Obermaier, Scherer, Was-
mann). {= Görres-Gesellschaft z Pflege d.
Wissensch. im kath. Deutschland. 3. Vereins-
schrift.) Köln, Bachern. 1909. 108 S. M 1,80.
252) L. Speidel, Schriften. Bd. 1/3. B.,
Meyer & Jessen. XXIII, 381 S.; 280 S.;
XIII, 123 S. M. 4,00; M. 3,50; M. 1,50.
(1. Persönlichkeiten. — 2. Wiener Frauen. — 8. Heilige
Zeiten.)
253) H. Spiero, Deutsche Geister. Studien u.
Essays z. Lit. d. Gegenw. L., Xenien-Verl.
VI, 263 S. M. 5,00.
(Boh.: Saar, Ad. Stern, Schönaich-Carolath, Wilden-
bruch, Siidermann, David, Polenz, Ilse Frapan, G.
Falko, G. Iliuiptnianu, ('. Hauptmann, Schmilthenner,
Wilh. Fischer, (icrtrud Prellwitz, Lulu v. Sirauss u-
Torney, G. Reicke, Zahn, Stavenhagen, Agnes Miegel,
Der neue hist Roman, Dichti^r u. Politik, Volk u. Lit.)
17
1, 2. Publizistik.
18
254) B. Stein, Literarische Bilder aus neuester
Zeit. Ravensburg, Alber. VI, 320 S. M. 3,00.
255) Studien u. Versuche z. neueren Gesch.
Max Lenz gewidmet von Freunden u.
Schülern, ß., Gebr. Paetel. VII, 480 S.
M. 12,00.
255a) F. Thudichuni, Allerlei für Freund u.
Feind. L., Sängewald. 105 S. M. 1,00.
25«) A. Trebitsch, Antaios. 2 Bände. Wien,
Brauniüller. 207, 223 S. M. 6,00.
(1. Dio Kiiileltg. — Aus Mnx Doms WcrdoKiing. -•
2. Go.sprächo u. Gf-dankcnKilnK»- (Traglscht's, Schiller
u. Goethe, Ibsen, Wagner, Nietzsche u. VVeinlnger,
Schopenhauer u. a.)
257) Verhandlgn. der 50. Versammig. dtsch.
Philologen u. Schulmänner in Graz (1909).
Zusammengest. v. H. Schenkl. L., Teubner.
VIII, 240 S. M. 6,00.
258) J. Wesselowski, Literar. Skizzen u.
Studien. Moskau. (In russ. Sprache) |[A.
Luther: LE. 11, S. 1179.]|
(L. Jneobowski, G. O. Knoop, Zwei Apostel d. Toleranz
[J. G. Pfrniiger], .ludenfrnge in mod. Romanen u.
Dramen.)
259) R. West, Einst u. heute. EMays. B„
Borussia. VII, 1.30 S. M. 2,00.
200) A. D. White, Seven great statesmen in
the warfare of humanity with unreason
New York, The Century. XI, ö.^2 8.
(Beh. u a. : Grotlus, Thomasiu«, Stein, Biiiman*k.)
201) E. V. W i 1 d e n b r u c h , Blätter vom Lebens-
baum. Her. V. B. Li tz mann. B.. Orot«.
X, 484 S. M. 6,00.
262) H. V. Wolzogen, Von dtsch. Kunst. L
Xenien- Verlag. 274 S. M. 2,:>0.
(Gegenwartsicunst. — KuhhI u. Volk — KleiKU Prinz
V. Homburg. — W. Raabe. — R. Wagner. — Märch«-n-
züge im Ring. — Gedanken über rttNch. Mu«ik u.
Ballade. — Heimatkunst in der HöhenkunHt.)
262a) id., Aus dtsch. Welt. Gesammelte Auf-
sätze über dtsch. Art u. Kultur. Ebda. 212 S
M. 2,50.
(Beh. u a. : Deutsche Welt. Graf Goblneau, Weih-
nachtsgedanken, Lex Heinze.)
263) E. Zeller, Kleine Schriften. Unter Mit-
wirkg. V. H. Diels u. K. Ho II her. v. O.
Leuze. 2 Bde. B., G. Reimer. VI, 498 8.:
V, 602 S. M. 26,00.
1,2
Publizistik.
Bibliognipliisches N. 264. — Journalismus und Zeiinngswesen: Allgemeinps und Einzelfragen N. 2C8. — Oeschiebte
des Zeitungswesens (QesamtdarBtellungen, einzelne Epochen, lokale Zeitungsgeschiclite) N. 281. — Zeitschriftenweiieii (All-
gemeines, ältere Z it, Zeitsolirift der Geuenwart, neue ZeitschriftenJ N. 310. - Alraanaohe und Jithrbnclier N. 366. -
Bibliographisches.
264) ILO. Sperling, Zeitschriften-Adressbuch.
Ausg. 46. (1911). L., Sperling. VIII, 501 S.
M. 6,00.
265) Dtsch. Jpurnal - Katalog. Jahrg. 47 L
Schulze & Co. 169 S. M. 2,25
266) R. Gottheil u. W. Popper, Die jü-
dische Presse. Ihre Bibliographie, Statistik
u. Geschichte: BllSozialwiss. 6, S. 75-80, 83/8.
914. '
267) K. d' Est er. Versuch einer Bibliographie
d. westfäl. Presse 1: DortmundMag. N. 18.
Journalismus und Zeituugswesen:
Allgemeines und Einzelfrngen
268) F. Alafberg, Der Schriftsteller in dieser
Zeit: Grenzb. 69», S. 197/9.
269) Th. Ebner, Wir Zeitungsschreiber: Alte
Glaube 11, N. 27/9.
270) R. Feenstra, De journalistiek als leervak
aan de universiteit: Gids 74'^, S. 117-33.
270a) A. Kahane, Der Journalist: Schau-
bühne 6, S. 1227-31.
270b) K. Leuthner, Wandlungen der Jour-
nalistik: SozMhh. 14, S. 488-96.
271) L. Piccioui, Le scuole di giornalismo:
NAnt. 149, S. 286-98.
272) A. A. Bau ml er, Die Poesie d. Zeitunir:
^^FZg. N. 321. ^
278) H. Diez, Der Amerikanismus in d. dtsch.
Presse: SüddMhh. 7', S. 671/6.
Jahrasbflriohte fBr nenere dentsoba bitsratiirgesehicht«.
274) H. Ilgenstein, Vom Wesen d. Presse:
Blaubuch 5, S. 1153/6.
275) Ad. Koch, Die Entstehg. d. mod. Zeitung:
GRxM. 2, S. 193-203.
276) E. Posse, Die mod. Zeitung: DR. 35*,
S. 79-91, 204-17.
277) Wolf, Der ev. Pfarrer u. d. mod. Tages-
presse. (Aus NKZ.) Witten, Ev. Press-
bureau. 16 S. M. 0,10. (Vgl. auch id..
Vorwärts auf dem Gebiet d. Presse. Ebda,
16 S. M. 0,15.)
277 a) Jahrbuch für evangel. Pressearbeit.
2. Jahrg. Her. v. P. Wolf. Witten, Verl. des
Ev. Pressbureaus. 71 S. M. 0,50.
278) St. K e k u I ^ v. St r a d o n i t z, Über d.
gegenw. Stand d. Frage d. Sammig. d. dtsch.
Zeitungen: Grenzb. N. 23.
279) H. Landsberg, Das Reicbszeitungs-
museum: Tag N. 124.
280) M. Spahn, Über dio svstemat. Sammig
d. dtsch. Zeitungen: CBlB'ibl. 27, S. 93-l(H>
Geschichte des Zeitungswesens:
Gtsain tdarstellungen.
281) H. Diez, Das Zeitungswesen. (= AN&G.
Bd. 328). L., Teubner. 146 S. M. 1,00.
282) A. Schmitter, Unsere Zeitungen. Ihre,
Gesch., ihr System u. ihre techn. Her.-tellg.
(= Aufwärts, Bücherei r. Belehrg. u. Erholg.
X.IO.) Frankfurt a.M.,Grieser. 2JS. M.0,15.
ext. 2
19
1, 2. Publizistik.
20
283) G. Wolf, Das Zeitungswesen. (= N. 40,
S. 243-324.)
284) G. Markus, Gesch. d. schweizerischen
Zeitungspresse z. Zeit d. Helvetik 1798 bis
1803. Mit Vorw. v. K. Bleibtreu. Zürich,
Eascher. XXI, 358 S. M. 8,00.
Einzelne Epochen.
285) W. G ö r g e s , Die ältesten Zeitungen d.
Stadtbibliothek: Lüneburger Museumsbll. 7,
S. 233-46.
286) F C. Wittichen, Zur Gesch. d. öffentl.
Meinung in Preussen vor 1806: FßPG. 23,
S. 35-70.
287) A. Mürmann, Die öffentl. Meinung in
Deutschland über d preuss. Wehrgesetz von
1814 während d. Jahre 1814-1819. (=Abhh-
NG. Heft IV).) B., Rothschild. XVII, 104 S.
M. 3,f)0. |[H. D r e y h a u s : FBPG. 23,
S. 268/9.]|
288) P. Czygan, Zur Geschichte d. Tageslit.
während'd. Freiheitskriege. (=--= Publikationen
d. Vereins für d. Geschichte von Ost- u.
Westpreussen.) Bd II, 1/2. Aktenstücke.
L., Duncker & Humblot. XV, 384 S. ; XV,
475 S.
288a) R. Steig, Zur Gesch. d. Tagesliteratur
während d. Freiheitskriege: VossZg. N. 427.
289) O. B a n d m a n n , Die deutsche Presse u.
d. Entwickelg. d. deutschen Frage 1864-66.
(=- Lei]>zAbhh. Heft 15.) L., Quelle & Meyer.
XII, 1;J3 S. M. 5,00.
290) Fr. J. Kleemeier, Bücher, Zeitungen u.
Bismarck: ZBFr. NF. 2, S. 218-24.
291) E. Schulz, Bismarcks Einfluss auf d.
dtsch. Presse. (Juli 1870.) Halle a. S.
Diss. 108 S.
Lokale Zeitungsgeschichte.
292) 0. AI der, Ratsschreiber J. K.Schäfer, d.
erste appenzell. Publizist: Appenzell Jbb. 37,
S. 97-167.
293) E. J. B e n s h e i m e r , Die polit. Tagespresse
Badens am Beginn d. 20. Jh. Ein Statist.
Studie. (Heidelberger Diss.) Mannheim,
Bensheimers Verlag. 64 S. M. 1,50.
294) K. Obs er. Die älteste Zeitung in Baden:
ZGORh. 64, S. 701/2.
(Ordinari-Zeitung in Freiburg.)
295) G. Tobler, Die Gazette de Berne (1689
bis 1798): NBernTB. 1911, S. 215-44.
296) B. Schiersee, Zum Breslauer Zeitungs-
wesen. Nachträge: ZVGSchles. 44, S. 163/9.
297) V. Klemperer, F. Mamroth (1851—1907):
DNekr. 13, S. 339-41.
(Frankfurter Zeitung.)
298) G. Hille, P. Gh. Koch u. sein Wochen-
blatt Dannevirke Hadersleben (1 838) :
ZSchlH. 40, S. 291-324.
298 a) A. Obst, Der Beobachter an d. Alster:
ZVHamburgG. 14, S. 355-65.
299) O. Bandmann, Die Hamburger Zeitung
1862-66: ib. 15, S. 14-38.
300) G. Edlefsen, Der Nordische Merkurius:
HambCorrB. N. 1.
(Hamburger Zeitung um 1711.)
301) G. Gündisch, K. Wolff als Publizist:
Karpathen 3, S. 415/7.
(Siebenbürg.-dtsch. Tbl. in Hermannstadt.)
302) H. C a r d a u n 8 , 50 J. Kölnische Volks-
zeitung (1860-1910). Köln, Bachern. 80 S.
M. 1,00.
303) Jubiläumsnummer. (1850—1910): KVZg.
N. 261.
304) H. Landsberg, In memoriam H. Alten-
höfer: AZg. N. 31.
(Redakteur d. AZg. [München].)
305) E. Seraphim, Aus d. Arbeit eines halt.
Journalisten (1892—1910). Riga, Jonck
& Poliewsky. XI, 414 S. M. 6,00.
(Riga.)
306) M. B e r g e r , Pascal David u. d. polit.
Entwickelg. Elsass-Lothringens 1882 — 1907.
München, J. F. Lehmann. V, 170 S. M. 4,00.
(Strassburger Post.)
307) id., David Pascal (1850—1908), Chef-
redakteur d. Strassb. Post: DNekr. 13, S. 45/6.
308) W. Bode, Schillers u. Goethes Wochen-
blättchen: StGoethe. 6, S. 101-13.
(Weimar.)
309) G. Kolmer, E. Bacher (1846-1908):
DNekr. 13, S. 33/7.
(Wien : Neue Freie Presse.)
Zeitschriften :
Allgemeines.
310) Alphabet. Verzeichnis d. laufenden Zeit-
schriften. Mit Vorw. V. H. Schnorr v.
Carolsfeld. München, Palm. XIV, 427 S.
M. 2,00. |[L. Fränkel: ZBFr.NF. 2B, S. 31/2.]|
311) Th. V. Grienberger, Das aiphabet. Ver-
zeichnis d. laufenden Zeitschriften d. Kgl.
Bibliothek zu Berlin: MÖVBibl. 13, S. 31/8.
312) Zur Gesch. d. kath. Unterhaltungszeit-
schriften Deutschlands: KVZgB. N. 12.
313) W. OstAvald, Alte Zeitschriften. (In
N. 247 a.)
Ältere Zeit.
314) O. K e n d e , Vorarbeiten zur Gesch. d.
öffentl. Meinung in Deutschland im J. 1688
auf Grund der in diesem Jahre erschienenen
Flugschriftenlit. Progr. Prag. 1909. lü S.
315) H. Bingel, Das Theatrum Europaeum.
Beitrr. z. Publizistik d. 17. u. 18. Jh. (München.
Diss.) B., Ehering. 1909. 123 S. M. 2,50.
316) Der Parther. Eine Wochenschr. anonym
her. V. Zinzendorf : ZBrüdergesch. 4 N. 1.
317) Phoebe M. Luehrs, Der Nordische Auf-
seher. Elin Beitr. z. Gesch. d moral. Wochen-
schriften. Diss. Heidelberg. 143 S.
318) A. Kraus, Die Prager Zeitschriften 1770
bis 1774 u. d. tschech. Erwachen. (In tschech.
Sprache.) Prag, Ceska Akad. 1909. 4». 84 S.
319) M. O r t n e r , Zur Entsteh, d. „Kärntne-
rischen Zeitschrift". Zugleich ein Beitr. z,
Zensurgesch. im Vormärz: Carinthia I, 100,
S. 80/3.
320) C. Pi toll et, Brutus, der Freund seines
Vaterlandes: RGermanique. 6, S. 59-68.
321) H. Dreyhaus, Nationale Bestrebgn. im
„Preuss. Korrespondenten". VossZgB. N. 8.
321a) R. Pissin, Almanache d. Romantik, (=
Bibliograph. Repertorium. Bd 7.) B.-Zehlen-
dorf, Behrs Verlag. XII, 452 S. M. 32,00.
322) H. H. Houben, Heines Schwabenspiegel
u. d Jahrbuch d. Lit. (Campe) Hamburg:
VossZgB. N. 25/7.
323) id.. Literarische Verwandlungskünste:
BBlDBuchh. S. 6210/5.
(Litcrar. Zodiakus her. v- Th. Mundt.)
324) L. Geiger, Eine verschollene Berliner
Wschr. „Nach d. Arbeit, ein Blatt für Musse-
stunden": NatZg. N.404. (Vgl. LE.13, S.347.)
21
1, 2. Publizistik.
22
Zeitschriften der Oegenwart.
325) H. V. r e t c r 8 d o r f f , Zum Bej^inn des
2.'). Jahrg. d. AkBll.: AkBlI. ^f), S. \ß.
3'2ü) M. Ortner, lÜÜ J. Carinthiu I: Carinthia I
100, S. 165-74.
3*27) L. Ullmann, Die Fackel. 1899-1910.
Elf Jahrgänge. Register. Wien, Verlag d.
Fackel. 2;\ S.
328) O. Kaemmel, Die Grenzb. u. d. Haus
Grunow: Grenzb. 09', S. 8-11.
329) A. Meschendörfer, Die ^Karpathen" :
Karpathen 4, S. 3/7, 40/3.
329 tt) id., Das neueste Urteil über d. „Kar-
pathen^ ib. S. 308-14.
330) Gesch. d. Lehrerztg. für Westfalen, d. Rhein-
provinz u. d. Nuciibargebiete. (PädAbhh.
Heft 117.) Bielefeld, Helmich. 18 S. M. 0,40.
331) Nord u. Süd. Heft 400.
[Mit Heitrr. v. P. Lindau, Eueken , M. G. Conrad,
R. M. Meyer, L. (lurlitt, W. Schäfer u. a.)
332) H. V. Zobeltitz, Zu unserem Jubiläums-
Jahrg.: VelhKlasMhh. 2b\ S. 139-53.
333) L. Gors, Werdandi: ZÄsth. 5, S. 282/1.
334) G. Westermann: WIDM. lU8, S. 126/8.
(We.stermanns Moiiatshefle.)
335) M. Unger, R. Schumann u. d. Gründg.
d. Zeitschrift für Musik: MusWBl. 41,
S. 105/9, 121/3.
336) E. Hach: Inhaltsverzeichnis d. vom Ver-
ein für lübeckische Gesch. u. Altertumskunde
veröffentlichten Zeitschrift Bd. I-IX u. d. v.
Verein her. Mitteilgn. Heft 1-12. Teil 1.
Lübeck, Lübcke & Nöhring. 56 S. M. 1,00.
Neue Zeitschriften.
337) Der Aar. lUustr. Monatsschr. für das ges.
kath. Geistesleben d. Gegen w. Her. v.
O. Denk. Jahrg. 1. Regensburg, Pustet.
12 Hefte. M. 16,00. |[H. Riesch: LHw. 48,
S. 637-40.] I
338) Altsachsenland. Zeitschrift für d. Heimat-
bund Niedersachsen u. d. niedersächs. Aus-
schuss f. Heimatschutz. Her. v. G. F. Kon-
rich. Jahrg. 1910. 12 Hefte. Hannover,
Geibel. 24 S. M. 5,00.
(Sonderausg. v. Hannoverland, nur für Mitglieder d.
Heimaibundes Xiedersachsen bestimmt.)
339) Archiv für d. Gesch. d. Sozialismus u. d.
Arbeiterbewegg. In Verbiudg. mit einer
Reihe namhafter Fachmänner aller Länder
her. v. Carl Grünberg. 1. Jahrg. L.,
Hirschfeld. 3 Hefte. M. 12,00.
340) Archiv für Urkundenforschg. Her. v. K.
Brandi, Harrv Bresslau, M. Tangl.
3. Bd. L., Veit & Co. M. 24,00.
341) Auf hohen Zinnen. Illustr. Zeitschrift f.
moderne Naturbetrachtg., Volkskunde, Ver-
kehr, Kunst u. Sport. Her. v. H. Ramisch
u. J. Reinwarth. Jhrg. 1910. Gablonz,
Appelt. 12 Hefte. Je 32 8. M. 12,00.
342) Bildungsarbeit. Blätter für d. Bildungs-
wesen d. deutschen Sozialdemokratie. Her.
V. L. Winarsky. Red. v. R. Danneberg.
Jahrg. 2. September 1910 bis August 1911.
Wien, Wiener Volksbuchhaudlg. 8-10 Nn.
M. 2,50.
343) Der Brenner. Halbmonatschrift für Kunst
u. Kultur. Her. v. L. v. Ficker. I.Jahr.
Juni 1910 bis Mai 1911. Innsbruck, Brenner-
Verlag. 24 Hefte. Je 1'.. Bg. M. 24,00.
344) Der Brief. Zeitschr. für Kultur u. Art d.
schriftl. Verkehrs. Her. v. A. H a 1 b e r t.
Jahrg. 1. L., Reichenbach. 12 Hefte. M. 5,00.
345) Christentum u Gegenwart. Evangel. Monato-
blatt unter stand. Mitarbeit v. Geyer u. Rittel-
meyer her. v. J. Kern. Jahrg. 1. Nürnberg,
Verein für Innere Mission. 124 S. M, 2,00.
346) Deutsch-Evangelische Monatsbl. für d. ge-
samten deutschen ProtestantismuB. Her. v.
Erich Haupt u M. 8 c h i a n. Jahrg. 1.
1910. B.. Glaue. 12 Hefte. M. 12,00.
347) Deutsches Schrifttum. Betrachtgn. u. Be-
merkgn. Her. v. Ad. Bartels. .lahrg. 1910.
Weimar, Selbstverlag. 4 Nn. M. 1,20.
348/9) Der Föhn. Eine tirol. Halbmonatschrift
für liit., Kunst u. Leben. Her. v. R. Brix,
F. Kranewitter, R. W. Polifka. Red. v.
R W. P o 1 i f k a. Jahrg. 2. Innsbruck,
Verlag „Der Föhn". 24 Hefte. M. 14.00.
350) Der Freimütige. Her. v. Herrn. Strauss.
1910. B.-Schlachtensee, H. Strauss. 52 Nn.
M. 12,00.
351) Die Güldenkammer, eine brem. Monats-
schrift. Her. V. S. D. G a 1 1 w i t z , G. F.
Hartlaub, F. Rassow, H Smidtu.
K. Weich berg er. Red. v. 8. D. Gall-
witz. Jahrg 1. Bremen, F. Leu wer. 12 Hefte.
M. 10,00.
352) Hannoverland. Ein Buch d. Heimatpflege.
Her. unter Mitarbeit v. Barckhausen,
E. W. Bause, Bock u. a. v. G. F. Kon-
rich. Hannover, Geibel. 79 8. Mit Titel-
bild. M. 1,0'».
352 a) Heimat u. Welt. Monatsschr. d. Vei-
einigg. „Heimat u. Welt". Jahrg. 1. B.,
Weicher. Je 2 Bogen. M. 3,50.
353) „Herold" d. kathol. Lit. u. verwandter Ge-
biete. Her. V. K. Neuwihler. Jahrg. 1.
München, Wahrheits- Verl. 12 Hefte. M.1,00.
354) Hoamätgsang. Erstes Jahrbuch d. Bundes
• oberösterreich. Mundartdichter. Linz, Steurer.
204 S. M. 2,50.
355) Die Jahreszeiten. Blätter für Dichtg. u.
Volkstum. Her. V. E. Wach l er. Jahrg. 1.
Oktober 1910 bis September 1911. 12 Hefte.
L., Fern au. M. 8,<ie».
356) Das Leben. Zeitschr. einer universal neuen
Weltanschauung. Her. V.P.Becker. Jahrg.l.
1910/11. Magdeburg, Becker. 26 Nrn. je
1 Bg. Je M. 0,10.
357) Die Lese. Literarische Zeitg. für d. dtsch.
Volk. Her. V. Th. Etzel u. G. Muschner.
Jahrg. 1. München, „Die Lese". (40 Nrn.
je M. 0,10.) M. 6,00.
358) Logos. Internat. Zeitschrift für Kultur.
Unter Mitwirkg. v. R. Eueken, O. Gierke
u. a. her. v. G. Mehlis. Jahrg. 1. Tübingen,
Mohr. 3 Hefte. M.9,00. |[E.W. Mayer: ThLZ.
35, S. 572/8.]|
359) Das Neue Jahrhundert. (Früher da.s
20. Jahrhundert. Wochenschrift für religiöse
Kultur. Her. u. redigiert v. P h. F n n k.
Jahrg. 2. Augsburg, Th. Lampart. 52 Nrn.
M. 8,00.
360) Pan. Halbmonatsschrift her. V.W.Herzog
u. P. Cassirer. Jahrg. 1. B., Cassirer.
24 Hefte. M. 12,00.
(Darin S. 14: J. Meier- Gräfe, Der Pan; 8. 710:
A. Korr, Brief an d. Herausgeber.)
362) Der Sturm. Wochenschrift für Kultur u.
d. Künste. Her. v. U. Waiden. Jahrg. 1.
B.-Halensee, Verlag „Der Sturm*. 52 Nn.
je 8 S. M. 7,00.
363) Das Talent. Literar. Halbmonatsschr. r.
Förderg. unbekannter Autoren. Her. v.
E. Potthoff. Jahrg.l. Charlottenburg. Ta-
lent-Verl. 24 Hefte je 2 Bg. M. 6.U0.
23
I, 3. Die Literatur in der Schule.
24
364) Theosophie. Monatsschrift z. Verbreitg. u.
Pflege einer höheren Welt- u. Lebensanschau-
ung. Her. V. Mitgliedern d. Theosoph. Ge-
sellsch. 1. Jahrg. L., Theosoph. Verlagshaus.
12 Nn. je 3 Bg. M. 6,00.
365) Die Zeitschrift. Her. v. A. Helms.
26Hefteje2Bg. Hamburg, Janssen. M.12,00.
Jahrbücher und Almanache.
366) Almanach. Her. v. d. Redaktion v. Velh-
KlasMhh. (.S. Jahrg.) Bielefeld, Velhagen
&Klasing. Vni,;U8S. MitAbbildgn. M.4,00.
367) Amelangs Frauen-Jb. 19J1. L., C. F.
Amelang. 159 S. Mit Tafeln. M. 4,00.
368) Hesperus. Bd. 1. (JBL. 1908/9 N. 626)
|[C. Hoffmann: LE. 12, S. 174a/n.]|
369) Hessen-Kunst. Jb. f. Kunst- u. Denkmal-
pflege in Hessen u. im Rhein-Main-Gebiet.
Jahrg. 6 (1911). Her. v. Chr. Rauch.
Marburg, A. Ebel. M. 1,50.
370) Hilfe-Almanachl91i. B.-Schöneberg, Buch-
verlag der „Hilfe". VIH, 188 S. M. 1,00.
371) Insel- Almanach für 1911. L., Insel-Verlag.
199 S. M. 0,50.
372) Jahrbuch d. Zeit- u.Kulturgesch. 1909. Jg. 3.
Her. V. F. Schnürer. (Herders Jahrbücher).
Freiburg, Herder. VIII, 439 S. M. 7,50.
373) Jahrbuch für d. geistige Bewegung. Her.
V. F. Gundolf u. F. Wolters. Jahg. 1.
B., Holten. III, 145 S. M. 3,00.
374) Jahrbuch d. Freien Generation f. 1910.
Volkskalender u. Dokumente d. Weltanschau-
ung d. Sozialismus-Anarchismus. N. F. Bd. 1.
In solidar. Arbeitsgemeinschaft mit Kampfes-
gefährten d. Freiheit redigiert v. P. Ramus.
Paris, Verlag „Die Freie Generation". 1909.
116 S. M. 1,00.
375) Jahrbuch für jüd. Gesch. u. Lit. Her. v.
Verbände d. Vereine f. jüd. Gesch. u. Lit.
Mit Beitrr. V. A. Berliner, I. Borchardt,
S. Bernfeld u. a. Bd. 13. B., Poppelauer.
III, 272, 57 S. M. 3,00.
376) Jüdischer Almanach 5670. Her. aus An-
lass d. 'J5semestr. Jubiläums v. d. Vereinigg.
jüd. Hochschüler aus Galizien Bar Kochba
in Wien. Wien u. Köln, Jüd. Verlag. 215 S.
M. 5,00.
377) Patria. Bd. 11. Her. v. F. Naumann.
B., Buchverlag d. „Hilfe\ 181 S. M. 4,00.
378) Raschers Jahrbuch. Bd. 2. Her. v. K.
Falke. Zürich, Rascher. VIII, 319 S.
M. 4,50.
379) Xenien-Almanch 1911. L., Xenien-Verlag.
208 S. M. 3,00.
1,3
Die Literatur in der Schule.
Allgemeines und Kritisches N. 380. — Methodik der Lektfire (Lyrik, Drama, einzelne Dichter im Unterricht)
N. .337. — Anf8a,tznnterricht N 408. — Hilfsmittel für den deutschen Unterricht: Schulausgaben und Erläuterungsschriften
N. 420. — Oedichtsammlnngen N 516. — Lesebächer N. 523. — Literaturgeschichte N. 540. — Poetik N. 555. — Geschichts-
wissenschaft N. 650. — Altertumskunde und Sagen N. 560. — Kunstgeschichte N. 565. — Bürgerkunde N. 567. —
Allgemeines und Kritisches.
380) B. Wehnert, Literarhist. Unterricht:
ZLHSch. 21, S. 225-36.
381) E. Bleich, Dtsch. Unterrichtsbücher :
ASNS. 124, S. 367-74.
(SammelbespreehuDg.)
381a) P. Geyer, Zum dtsch. Unterr. Mschr-
HSch. 9, S. 178-86.
382) R. Windel, Zur Gesch. d. dtsch. Unter-
richts: NJbbKlAltGL. 26, S. 245-50.
383) J. Hofmiller, Die Not d. dtsch. Unterr.:
SüddMhh. 71, S. 820-37.
384) W. Oehlke, Deutsch in Prima. Ein Lehr-
versuch, theoretisch u. praktisch dargestellt.
Progr. Danzig. 48 S. M. 1,00.
385) R. Petsch, Zur Frage nach d. Vertiefung
d. dtsch. Unterr.: FZg. N. 22.
386) E. Würtemberg, Literaturgeschichtl
• Belebungen im dtsch. Unterr d. 1. Real-
klasse. Progr. Strassburg i. E. 4". 50 S.
386a) S. Rüttgers, Über literarische Er-
ziehg. als ein Problem d. Arbeitsschule. L.,
Teubner. X, 156 S. M. 1,80.
386b) H. Uhlig, Die Kunst des Erzählens in
d. Volksschule. Ein Konferenzvortrag. (=
PädMag. 416. Heft.) Langensalza, Beyer &
Söhne. 25 S. M. 0,30.
Metliodik und Lektüre:
Allgemeines.
387) AnnaFierz, Poesie u. Lesebuch : W&L. 3,
S. 693-703.
387 a) P. G i z e w s k i , Zur Behandig. dtsch.
Prosastücke: MschrHSch. 9, S. 501/7.
388) H. Wendt, Wider d. dtsch. Lesebuch u.
d. dtsch. Aufsätze. (= PädMag. Heft 398).
Langensalza, Beyer. 30 S. M. 0,40.
389) L. Köhler, Häusliche Lektüre am
Mädchenlyzeum. Progr. Mährrsch-Ostrau.
12 S.
389a) Paul Wirtz, Die dtsch. Privatlektüre
u. d. dtsch. Schule: ZDU. 24, S. 599-603.
390) J. G. Sprengel, Die neuere dtsch. Dich-
tung u. d. Schule: JbFDH. S. 248-59.
Lyrik.
391) Alfred M. Schmidt, Kunsterziehg. u.
Gedichtbehandlung im Unterricht. Bd. 2.
Interpretationen d. im Bereich d. Volks-
schule liegenden Gedichte nebst Lehr-
beispielen. 1. Hälfte. Frühling, Ostern,
Mai, Pfingsten, Sommer, Stille, Tagesläufe,
Wandern. L., J. Klinkhardt. VII, 322 S.
M. 3,60.
25
1, 3. Die Literatur in der Schule.
20
392) Ernst Linde, Moderne Lyrik in sehul-
gemftsser Belmndlg. mit besonderer Bcrück-
sichtigg. d. ÄsthetiHchen. Ausgeführte Lehr-
proben z. Gebrauch in niederen u. höheren
Schulen. 2. durchgeseh. AuH. L., Brand-
stetter. XII, 227 S. M. 2,50.
:{()») H. K ü h n , Ein Beitr. z. Behandig. lyr.
( iedichte in d. Schule. (= PädMag. N. 390.)
Langensalza, IJeyer. 11 S. M. 0,50.
Drama.
.'{{)4) Rud. Franz, Der Aufbau d. Handig. in
d. klass. Dramen. Hilfsbuch z. draniat. Lek-
türe. Bielefeld, Velhagen & Kla.sing. VI,
467 S. M. 4,80.
395) G. Friedrich, Über d. Ausbildg. d. eth.
u. ästhet. Urteils im Drama : ZPhP. J 7, S. 106
bis 120, 145-66.
Einzelne Dichter im Unterricht.
396) W. Schoppen, Goethes Eindringen in d.
dtsch. Unterr.: MGESchG. 20, S 271-85.
397) Stich, Goethes , Kampagne in Frankreich"
in der Oberklasse der Gymnasien: ZDU. 24,
S. 617-30.
398) Kleinknecht, Philosophische Propädeutik
u. Faustlektüre. Progr. Göppingen. 4°.
17 S.
399) A.A.Harmes, Goethes Hermann u. Do-
rothea vom Standpunkt d. Schule: Magyar-
Paedagogium. 19, S. 142-55.
400) ¥r. Meyer, Kleists Prinz von Homburg
als Lehrmittel für d. Unterr. in d. Bürger-
kunde: Lehrproben u. Lehrgänge N. 4.
401) B. Luther, Raabes Schwarze Galeere in
der Sekunda d. Realschule: ZDU. 24, S. 1/9.
402) A. Ludwig, Schiller in der Schule:
MGESchG. 20, S. 55-95.
403) B ü r g e 1 , Teil nach seinem erziehlichen
Wert für d. weibl. Jugend: MschrKathLehre-
rinnen 22, S. 692/8.
404) L. R ö d e r , Shakespeares Coriolan als
Schullektüre. Progr. Nürnberg. 38 S
405) L. G. Ricek, Neuere Dichter in der Schule.
(= N. 250, S. 111/4.)
(Bch. u. a. : Uhland n. Rosegger.)
406) G. Eskuche, R. Wagners Bühnendichtgn.
im Unterr. Progr. Stettin. 4°. S. 94/9.
407) R. Kirsten, R. Wagner in d. Schule:
BayreuthBll. 33, 8. 53/9. (Siehe auch R.
Schlösser: ib., S. 202/7; O. Braun: ib.,
S. 287/8.)
Aufgatzunterrlclit.
408) O. Apelt, Der dtsch. Aufsatz in d. oberen
Klassen d. Gymnasien. Neue Folge. Ein
histor.-krit. Versuch. L., Teubner. IV, 258 S.
M. 3,40.
408a) Julius Hart, Der dtsch. Schulaufsatz:
DMontagsZg. 5. Dez.
409) Adolf Heinze, Prakt. Anleitg. z. Dis-
ponieren deutscher Aufsätze. Gänzlich um-
gearbeitet V. Herm. Heinze. Bd. 2. L.,
W. Engelmann. VI, 148 S. M. 1,40.
(Stoff aus deutschen Schriftstellern; Sprichwörter,
Sprüche, sinnverwandte Wörter.)
410) Th. N. Fassbinder, Der Aufsatz u. seine
Pflege in d Schule. Düsseldorf, Schwann.
XII, 206 S. M. 2,00.
411) W. A. Hammer, Der dtsch. Aufsatz mit
Rücksicht auf d. realistischen Lehrfächer:
ZLHSch. 21, S. 367-76.
412) A. Jensen u. W. LaniHzus, Unser St'hul-
aufsatz, e. verkappter Schundlitcrat Hum-
burg, Janssen. 195 8. M. 2,00. IIA. Schulz:
• BllDEU. 12, 8. 17;J/7 11
413) P. Krause, Der freie Aufsatz. 2 TIe.
2. u. 3. Aufl. (Theorie u. Praxis.) L., Wunder-
lich. VI, 64 S.; VIH, J25 8. M. 0,80; M. 1,60.
(Cnterklasson — Oberklaiiwn.)
414) F. Linde, Entwürfe z. Behandig. dtsch.
Prosastücke. 2. Aufl. 2 Bde. Köthen,
Schulze. VII, 240 8; VIII, 296 S. M.2,50;
M. 3,20.
(1. I.«gestücko geschieht]. , gcograph. u. naiurkundl.
Inhalts. -- 2. ErzAhlgn. u AbbundlKn.)
415) M. L o b 8 i e n , Über die Phantasie des
Schulkindes, zugleich eine Aufsatzstudic.
(= PädMag. Heft 393.) Langensalza, Beyer.
III, 42 S. M. 0,60.
416) Th. Schiebuhr, Der Aufsatzunterricbt
in der Volksschule. {== PädAbhh. Neue
Folge. Bd. 14, Heft 6.) Bielefeld, Helmich.
17 S. M. 0,40.
417) H. Seh mittat. Wie d. Aufsatzunterr.
fruchtbar zu gestalten ist (^ PädStud.
Heft 187.) L., Siegismund & Volkening.
16 S. M. 0,40.
417 a) W. Schwahn, Dtsch. Aufsätze u. Dis-
positionen für d oberen Klassen höh. Lehr-
anstalten. Ansbach, Seybold. XI, 145 8.
M. 2,60.
418) Th. Valentiner, Der dtsch. Aufsatz in
Sexta u. Quinta. Progr. Bremen. 76 8.
419) Otto Vogel, Lehre vom Satz u. Aufsatz.
2. Aufl. Potsdam, A. Stein. VIH, 93 8.
M. 1,25.
Hilfgmittel fQr den deutschen Unterricht.
Schulausgaben und Erläuterungsschriften:
Allgemeine Einführungen.
420) E. Linde, Die neuere dtsch. Lyrik. (=
Gudes Erläutergn. dtsch. Dichtgn. Bd. 6,
Hälfte I.) L., Brandstetter. VI, 404 8. M. 3,50.
421) A. Lomberg, Präparationen z. deutschen
Gedichten. Nach Herbartischen Grundsätzen
ausgearbeitet. Heft 2, 4 u. 6. (Vgl. JBL.
1908 9 N. 7.33.) Langensalza, Beyer. V,2f<8S.;
VI, 258 S.; VI, 241 8. M. 3,60; M. 3,20;
M. 3,00.
(2. Goethe u. Schiller. — 4. Geliert, l'fefTel, aaudiiis,
Hölty, Bürger, Herder, Hebel, Knimniaoher, (Uese-
brecht, Wilh. Müller, Hoffmann v. Fallersleben, Hauff,
Vogl. — 6. Neuere u. neueste Dichter : Allmers. Avt^
narius, v. Droste-Hülshoff, Fontane, Hebbel, Keller,
V. Liliencron, C". F. Meyer, Mörik»>, Storm u. a)
422) J. A. Völker, Wegweiser durch d. Lese-
buch. Dichtgn. in Prosa u. Versen, m. be-
sonderer Rücksicht auf d. Förderg. d. schriftl.
Gedankenausdrucks erläutert. 3 Bde. Giessen,
Roth. XVI, 568 8.; XII, 484 8; XU, 558 8.
Je M. 5,00.
Dichtungen der Antike.
423) Euripides, Hippolytos. Tragödie. Über-
setzt v.J. M. Stowasser. — Racine, Phädra.
Trauerspiel. Übersetzt v. Schiller. Her.
v. E. Castle. (=^ Graesers Schulausg.
klass. Werke, Bd. 78.) Wien, Graeser & Co.
XXVI, 98 8. M. 0,50.
424) id., Iphigenie auf Tauris. Tragödie. Über-
setzt v. J M. Stowasser, her. v. E. Castle.
(= N. 423, Bd. 80.) Wien, Graeser & Co.
XXV 58 8. M. 0,50.
27
I, 3. Die Literatur in der Schule.
28
421a) Homers Werke in 2 Tln. Übers, v. J,
H.Voss. Her. V. Ed. Stemplinger. I. Ilias.
IL Odyssee. (= Goldene Klassiker-Biblio-
thek.) B., Bong & Co. XL VIII, 406, 596 S.
M. 2,00.
425) Homer, Odyssee. In d. Übersetzg.W. Jor-
dan s her. V. E. P r i g g e. Ausg. B. Als
Anhang: Proben aus d. Ilias. 2. Aufl. (=
Diesterwegs dtsch. Schulausg Bd. 5.)
Frankfurt a. M., Diesterweg. VII, 238 S.
M. 1,50.
426) Dasselbe. Nach d. Übersetzg. v. J. H.
Voss her. v. H. Vockeradt. 4. verb. Aufl.
(= Sammig. ausländ. Klassiker. Bd. 4.)
Paderborn, Schöningh. XII, 160 S. M. 1,20.
427) H. Draheim, Die Odyssee als Kunst-
werk. Ein Beitrag z. Erklärung d. Dich-
tung. Münster, Aschendorff. III, 166 S.
M. 2,00.
428) Piatos Gorgias. Übers, v. Textor.
(= Velhagen & Klasings Sammig. dtsch.
Schulausg., Lfg. 128.) Bielefeld, Velhagen
& Klasing. XII, 39 S. M. 0,50.
429) Plutarch, Cäsar. Übers. v.R. Hennes-
thal. (= K 425, Bd. 17.) Frankfurt a. M.,
Diesterweg. XVIII, 133. M. 1,20.
Ältere deutsche Dichtung.
430) K. H es sei, Altdeutsch. Von Ulfila bis
Leibniz. Bonn, Marcus & Weber. VIII, 279 S.
M. 2,50.
431) H. J a n t z e n , Dichtgn. aus mittelhoch-
deutscher Frühzeit. In Auswahl m. Ein-
leitgn. u. Wörterbuch. 2. verm. Aufl. (==
Sammig. Göschen. Bd. 137.) L., Göschen,
154 S. M. 0,80.
432) PaulineKaeufer, Höfische Epik d.
MA. Parzival u. Armer Heinrich. Münster.
Aschendorff. 159 S. M. 1,10.
433) Nibelungenlied. Auswahl m. Anmerkgn.
u. Wörterverzeichn. v. G. Guth. (= N. 428,
Lfg. 125.) Bielefeld, Velhagen & Klasing.
IV, 70 S. M. 0,70.
434) P. Herrmann, Aufgaben aus d. Nibe-
lungenlied. L., W. Engelmann. VlII, 124 S.
M. 1,20.
435) Wilh. Stein, Erläuterg. d. Nibelungen-
liedes. 2. verb. Aufl. Habelschwerdt, Franke.
VIII, 101 S. M. 1,10.
436) W. V. Eschenbach, Parzival. Übersetzt
u. bearbeitet v. G. Bornhak. (= Sammig.
deutscher Dicht- u. Schriftwerke für höhere
Mädchenschulen. Bd. 3.) L..Teubner. X,94S.
M. 0,80.
16. Jahrhundert.
437) H. Sachs und andere Dichter d. 16. Jh.
Her. V. H. D r e e s. 2. Aufl. L., Freytag.
1908. 121 S. M. 0,80.
438) Th. Platters Selbstbiographie. Her. v.
B. Stehle. (= N. 425, Bd. 18.) Frankfurt
a. M., Diesterweg. XX, 106 S. M. 1,20.
489) Shakespeare, Macbeth. Her. v. J.
Henae. 3. verb. Aufl. (= Schöninghs
Ausg. ausländ. Klassiker mit Erläutergn.
Bd. 2.) Paderborn, Schöningh. VI, 131 S.
M. 1,10.
439a) Shakespeare, Othello. Erläutert v. R.
Prölss. (= H. Düntzers Erläutergn. zu
d. Klassikern. Bd. 98.) L., Wartig. 190 S.
M. 1,00.
18. Jahrhundert.
Klopstock.
440) F. G. Klopstock, Die Bardiete. Em-
den Schulgebrauch her. v. Eich. Kunze.
L., Freytag. 223 S. M. 1,25.
440a) H. Düntzer, Klopstocks Oden, erläutert.
3. Aufl. Neu durchgesehen v. A. Heil.
2. Heft. (= N. 439 a, Bd. 25.) L., Wartig.
140 S. M. 1,00.
L e s s i n g.
441) G. Fr ick, Wegweiser durch klass. Schul-
dramen. Bd. 5. Lessing. 5. neu bearb.
Aufl. her. v. K. Credner. (= Aus dtsch.
Lesebüchern. Bd. 5.) L., Teubner. VI, 228 S.
M. 3,60.
442) H. Heinze u. W. Schröder, Aufgaben
aus klass. Dramen, Epen u. Eomanen. Bd. 12.)
L., W. Engelmann. X, 162 S.; VIII, 159 S.
Je M. 1,40.
(12. Aufgaben aus Lessings „Philotas", „Emilia Ga-
lotti", „Nathan d. Weise".
442a) Lessing, Emilia Galotti. Bearb. v. E.
Walther. (=:Walthers Erläutergn. zu d.
Klassikern. 11. Bdchn.) Würzburg, Bucher.
90 S. M. 0,80.
443) Lessing, Minna v. Barnhelm. 8. Aufl.
Neu durchgesehen v. A. Heil. (= N. 439a,
Bd. 32.) L., Wartig. 172 S. M. 1,00.
444) H. Düntzer, Minna v. Barnhelm. Her.
V. ß. Götze. (= Jaegersche Sammig.
dtsch. Schulausg. Bd. 1.) L., Jaeger. XIII,
118 S. M. 0,30.
445) id., Lessings Nathan. 5. Aufl. Her. v. A.
Heil. (=N. 439a.) Ebda. 272 S. M. 2,00.
Herder.
446) W. Schröder, Aufgaben aus Herders Cid.
3. verm. Aufl. (= N. 487.)
447) Herder. Her. v. E. Kühnemann. 3. Aufl.
(= Dürrs Dtsch. Bibliothek. Bd. 9.) L.,
Dürr. IX, 138 S. M. 1,50.
Goethe.
448) Goethe u. Schillers Gedankenlyrik. Her.
V. J. W e i c h a r d t. (= N. 428, Lfg. 126.)
Bielefeld, Velhagen & Klasing. VIII, 152 S.
M. 1,10.
448a) G. Funk, Erläutergn. zu Goethes Ge-
dichten. Neue Folge. (= W. Königs Er-
läutergn. zu d. Klassikern. Bdchn. 158.) L.,
Beyer. 92 S. M. 0,40.
449) Goethe, Aus meinem Leben. Her. v.
M. Weyrauther. (= Kochs Dtsch. Klas-
sikerausg. Bd. 23.) Nürnberg, Koch. XII,
234 S. M. 0,90.
449a) Chr. Schmitt, Goethe im Elsass. Das
9., 10. u. 11. Buch in Dichtung u. Wahrheit.
Frankfurt a. M. u. B., Diesterweg. XVI,
238 S. M. 1,60.
450) H. Heinze, Aufgaben aus „Hermann u.
Dorothea". 6. durchgesehene Aufl. (= N. 442,
Bd. 6.) L., W. Engelmann. VIII, 116 S.
M. 1,10.
451) Goethe, Hermann u. Dorothea. Her. v.
Schierenberg. (= N. 444, Bd. 2.) L.,
Jaeger. VIII, 96 S. M. 0,30.
452) i d. , Kampagne in Frankreich 1792 u. Belage-
rung V. Mainz. Her. v. Chr. Waas. (=
N. 425, Bd. 20.) Frankfurt a.M., Diesterweg.
XXVIII, 219 S. M. 1,60.
29
I, 3. Die Literatur in der Schule,
80
453) Emil W a 1 1 h e r , Goethes Egmont. (=
N. 442a, Bd. 8.) Karlsruhe, F. Metzler.
94 S. M. 0,80.
454) J. W. V. (Joethe, Faust. Eine Tragödie.
Erster Teil. Her. v. F. J"" a s s b a e n d e r.
(= Schönin gha Ausg. dtsch. Klassiker.
Bd. 42.) Paderborn, Schöningh. 187 S.
M. 1,60.
454 a) Dasselbe. Her. v. W. S c h e 1 1 b e r g.
Münster, Aschendorff. 1909. ,"520 S. M. 1,50.
455) id., Götz v. Berlichingen m. d. eisern. Hand.
Ein Schauspiel in fünf Akten. P^iniges ge-
kürzt. (= Gewählte Lektüre für Schule u.
Haus. N. 3.) L., Dürr. 96 S. M. 0,;50.
456) Götz V. Berlichingen. Her. v. R. Goetze.
■ (= N.444, Bd. 10.) L., Jaeger. 141 S. M. 0,m.
457) F. Stephan, Goethes Götz v. Berlichingen.
Nacherzählt, erläutert u. mit einer Biographie
Goethes versehen. (= Sattlers Interess.
Bibl. Bd. 31.) L, Sattler. 38 S. M. 0,10.
458) Goethe, Iphigenie auf Tauris. 8. Aufl.,
neu durchgesehen v. A. Heil. (N. 439a,
Bd. 14.) L., Wartig. 165 S. M. 1,00.
459) id., Tasso. 6. Aufl. Neu her. v. A. Heil.
(=N. 439a, Bd. 17.) Ebda. 179 S. M. 1,00.
Schiller.
460) O. Boelitz, Schillers Gedichte. Tl. 1/2.
(= Die dtsch. Klassiker. Erläut. her. v.
E. Kuenen u. M. E v e r s. Bd. 31/2.)
L.. Bredt. 194, 116 S. M. 1,50; M. 1,25.
461) Schillers (ledichte. Her. v. A. Bau mann.
(= N. 449, Bd. 24.) Nürnberg, Koch. XI,
252 S. M. 0,90.
462) Dasselbe. Her. v. M. Jahn. L., Köder
& Schluuke. 168 S. M. 0,60.
463) Dasselbe. In Lautschrift. Her. v.O. Hei-
lig. Weinheim, Ackermann. VII, 95 S. M.1,50.
463a) G. Funk, Erläuterungen zu Schillers
Gedichten. 5. u. 6. Teil. (= N. 448a, Bd. 162
u. 163.) L, H.Beyer. 64, 62 S. Je M. 0,40.
4631)) F. Stephan, Schillers Balladen. Nach-
erzählt u. mit einer Biographie versehen.
Bd I. (= N, 457, Bd. 14.) L., Sattler.
48 S. M. 0,10.
464) Schillers Braut von Messina. Erläut. v.'
H. Düntzer. 5. Aufl. Her. v. A. Heil.
(=N. 439 a, Bd. 52.) L.,Wartig. 179S. M.1,00.
465) F. Schiller, Jungfrau v. Orleans. Her.
V. P. V. Boltenstern. (= N. 444, Bd. 5.)
L., Jaeger. XVI, 134 S. M. 0,30.
466) H. H a d 1 i c h , Der Gedankengebalt der
„Jungfrau" für einen „Gesinnungsunterr.".
Progr. Greifswald. 4". 10 S.
467) F. Schiller, Maria Stuart. Her. v.
B. G u m 1 i c h. (= N. 444, Bd. 7.) L., Jaeger.
XIV, 146 S. M. 0,30.
468) i d , Maria Stuart. Ein Trauerspiel. Her.
V. H. Heskamp. 10. Aufl. Besorgt v. H.
S c h m i t z - M a n c y. f= N. 454, Bd. 6.)
Paderborn, Schöningh. 1909. 224 S. M. 1,35.
469) id., Maria Stuart. Ein Trauerspiel. Her.
V. H. Kloevekorn. (= Dtsch. Schulausg.
Bd. 67.) Dresden, Ehlermann. 144 S. M. 0,80.
469a) A. Zipper, Erläuterungen zu Schillers
Räubern (= ÜB. N. 5195.) L., Reclam.
80 S. M. 0,20.
470) id , Wallenstein. Her. y. J. B a 1 1 z e r.
(= N. 444, Bd. 8/9.) L., Jaeger. XVIII,
288 S. M. 0,60.
471) id., Wilhelm Teil. Her. v. K. Knabe.
(= N. 444, Bd. 3.) L., Jaeger. X, 132 S.
M. 0,30.
472) F. Stenhan, Schiller, Wilhelm Teil.
Nacherzählt, erlftutert u. mit einer Biographie
Schillers versehen. (= N. 457, Bd. 2t).) ll,
Sattler 36 8. M. 0,10.
473) H. H e i n z e , Aufgaben aus „Wilhelm
Teil". 6 verb. Aufl. (— N, 442, Bd. 1.)
L., W. Engelmann. VIII, 158 8. M. 1,40.
Klassizismus und Romantik.
474) E V. Sallwürk, Deutsche Romantik.
(= N. 425, Bd. 16.) Frankfurt a. M., Dieuter-
weg. VII, 248 S. M. 1,60.
475) A. G. Eberhard, Hannchen u. d. KQcb-
lein. Her. v.M Jahn. 3. Aufl. (-= Schul-
ausg. dtsch. Klassiker.) L., Brandstetter.
1909. 77 S. M. 0,60.
475a) J V. Eichendorff, Aus d. Leben eines
Taugenichts. Her. v L. Hornung. (=
N. 423, Bd. 76.) Wien, Graeser. X, 68 8.
M. 0,80.
476) F. G r i 1 1 p ar zer. Der arme Spielmann.
Erzählg. — F. v. Saar, Tambi. Novelle.
Her. V. A. Walheim. (= N 423, Bd. 77.)
Wien, Graeser & Co., XX, 63 S. M. 0,50.
477) L. Kind, Grillparzers Ahnfrau, nach-
erzählt, erläutert u. mit einer Biographie
Grillparzers versehen. (= N. 457, Bd. .HO.)
L, Sattler. .32 S M. 0,10.
477a) F Grillparzer, König Ottokars Glück
u. Ende. Bearbeitet v. R. Hei hing. (=
N. 442 a, Bd. 10.) Würzburg, F. X. Bucher.
98 S. M. 0,80.
478) F. Grillparzer, Sappho. Ein Trauerspiel.
Für die Schule bearbeitet v. H. Vockeradt.
3. verbesserte Aufl. (= N.454, Bd.29.) Pader-
born, Schöningh. 1909. 151 S. M. 1,30.
47») H. V. Kleist, Michael Kohlhaas. Für
d. Schulgebrauch her. v. R. F i n d e i s. L.,
Frey tag; Wien, Tempsky. 139 S. M. 0,75.
480) Dasselbe. Her. a C. Müller. Münster,
Aschendorff. 143 S. M. 0.95.
481) H. V. Kleist, Die Hermannsschlacht. Ein
Schauspiel. Her. v. H. Barck hausen.
(= N. 469, Bd. 66.) Dresden, Ehlermann.
II, 112 S. M. 1,00.
481a) Dasselbe. Erläutert v. A.Heil. (=N.439a,
L., Wartig. 101 S. M. 1,00.
482) id., Prinz v. Homburg. Her. v. R. Jonas.
(= N. 444, Bd. 6.) L., Jaeger. XVI, 88 S.
M. 0,30.
483) Th. Körner, Zriny. Ein Trauerspiel in
5 Aufzügen. Her. v. J. Dahmen. 6. Aufl.
(= N. 454, Bd. 22.) Paderborn, Schöningh.
1909. 144 S. Mit Abbildgn. U.Karte. M.1,00.
484) Ferd. Hoffmann, Erläutergn. z. Ernst
Schulze, Die bezauberte Rose. Romantisches
Gedicht in drei Gesängen. {= N. 448a,
Bd. 161.) L., H. Beyer. 78 S. M. Ö,40.
485) Georg Funk, Erläutergn. zu Uhlands
Gedichten. Neue Folge. (= N. 448a, Bd. 159,
160.) Ebda. 120 S. M. 0,80.
486) Uhland, Ernst, Herzog v. Schwaben. Her.
V. K. Schindelwick. (= N. 444, Bd. 5.)
L., Jaeger. XIV, 66 S. M. 0,30.
487) W. Schröder, Aufgaben aus Uhlands
, Ernst, Herzog v. Schwaben* u. ,.Ludwig d.
Bayer' u. aus Herders .Cid*. 2. verm. Aufl.
(= N. 442, Bd. 23.) L., W. Engelmann.
VI, 94 S. M. 1.00.
488) L. Uhland, Ludwig d. Bayer. Ein Schau-
spiel in fünf Aufzügen. Für Schule u. Haus
her. V. K. Altkamp. Münster, Aschendorff.
135 S. M. 0,95.
31
I, 3. Die Literatur in der Schule.
32
Neuere und neueste Dichtung.
489) L. A n z e*n g r u b e r , Der Meineidbauer.
Volksstück mit Gesang in drei Akten. Mit
6. Einführg. v. J. Tschinkel. (= Neuere
Dichter für d. studierende Jugend.) Wien,
Manz. 104 S. M. 0,85.
490) R. H. Bartsch, Zwölf aus d. Steiermark.
Her. V. J. Weissberg. L., Freytag. 144 S.
M. 1,00.
491) B. Björnson, Syunöve Solbakken. Aus
d. Norwegischen v. Wilh. Lauge. Her. v.
K. Furtmüller. (= N. 489.) Wien, Manz.
144 S. M. 0,75.
492) Annette Freiin v. Droste-Hülshoff ,
Die Judenbuche. Ein Sittengemälde aus
dem gebirgichten Westen. Her. v. L Hor-
nung. L., Frey tag. .. 98 S., M. 0,75.
492a) J. J. David, Der Übergang. Roman. Für
d. Schulgebrauch her. v. R Latzke. L.,
Freytag. 180 S. M. 1,20.
493) Marie v. Ebner-Eschenbach, Der
Kreisphysikus. Aus d. ,Dorf- u. Schloss-
gesch. " Mit e. Einführg. v. EmilLehmann.
(= N. 489.) Wien, Manz. 107 S. M. 0.85.
494) Otto Ernst, Arbeit u. Freude. Novellen
u. Skizzen. Mit e. Einführg. v. J. Martin.
(= N. 489.) Ebda. 120 S. M. 0,85.
495) G. Freytag, Ingo. Auswahl mit verbin-
dender Inhaltsangabe. Mit e. Einführg. v.
A.Bernt. (=N. 489.) Ebda. 135 S. M. 1,00.
496) id., Ingraban. Gekürzte Ausg. Mit e.
Einführg. v. A. Bernt (= N .489.) Ebda.
178 S. M. 1,20.
497) R. Hamerling, Aspasia. Für d. Schul-
gebrauch her. V. Jos. Pohl. L., G. Frevtag.
1911. 217 S. M. 1,50.
498) Enrica v; Handel-Mazzetti, Jesse u.
Maria. Auszug, für d. Schulgebrauch her.
V. J. Ranftl. Ebda. 141 S. M. 1,00.
499) id., Meinrad Helmpergers denkwürdiges
Jahr. Kulturhistor. Roman. Auszug, für d.
Schulgebrauch her. v. J. Ranftl. Ebda.
182 S. M. 1,20.
500) Fr. Hebbel, Die Nibelungen. Her. v.
H. Gaudi g. (= N. 428, Lfg.127.) Bielefeld,
Velhagen & Klasing. XVI, 160 S. M. 0,90.
501) Dasselbe. Mit e. Einführg. v. A. Walin er.
(= N. 489.) Wien, Manz. 267 S. M. 1,30.
501a) id., Agnes Bernauer. Für Schule u.
Haus her. v. Ferd. Hoff mann. Münster,
Aschendorff. 176 S. M. 1,10.
501b) Dasselbe. Mit e. Einführg. v. J. Pohl.
(= N. 489 ) Wien, Manz. 128 S. M. 0,75.
502) P. Heyse, Andrea Delfin. (= DDGS.
Heft 25.) Hamburg-Grossborstel, Deutsche
Dichter-Gedächtnis-Stiftg. 186 S. Mit Bild-
nis. M. 0,30.
503) Selma Lagerlöf, Erzählgn. Aus d.
Schwedischen übersetzt u. eingeleitet v. J.
Sieb er. (= N. 489). Wien, Manz. 124 S.
M. 0,85.
503b) H. Ibsen, Die Helden auf Helgeland.
Schauspiel in 4 Aufz. Deutsch, v. Emma
Klingenfeld. Mit e. Einführg. v. H.
Beran. (= N. 489.) Ebda. 94 S. M. 0,85.
504) Schlachtenbilder. Der Richtungspunkt.
Novelle v. D. v. Lilien er on. — Die 2.
Schwere bei Gravelotte. Aus G. Frenssens
Roman „Jörn Uhl". — Lebold u. Melcher.
Aus E. Ertls Roman „Die Leute v. Blauen
Guguckshaus". Her. v. A. Wal heim. (=
N. 423, Bd. 79.) Wien, K. Graeser & Co.
XVI, 54 S. M. 0,50.
505) O. Ludwig, Der Erbförster. Trauerspiel
in 5 Aufzügen. Her. v. R. Loh au. L.,
G. Frey tag. 132 S. M. 0,75.
506) id.. Die Makkabäer. Her. v. R. Lohan.
Ebda. 131 S. M. 0,80.
507) id.. Zwischen Himmel u. Erde. Für d.
Schulgebrauch her. v. L. Hornung. Ebda.
261 S. M. 1,20.
507 a) Dasselbe. Her. v. E. Castle. (= N. 423,
Bd. 74/5.) Wien, Graeser. X, 142 S.
M. 1,00.
508) Dasselbe, her. v. K. Ludwig. (= N. 489.)
Wien, Manz. 244 S. M. 1,20.
508 a) E. Mörike, Mozart auf d. Reise nach
Prag u. d. Historie v. d. schönen Lau. Her.
V. L. Brandl. (= N. 423, Bd. 73.) Wien,
Graeser. VIII, 69 S. M. 0,50.
509) W. H. Riehl, Land u. Leute. Her. v.
Th. Matthias. 3. verb. Aufl. St., Cotta.
180 S. M. 1,20.
510) P. Rosegger, Ausgewählte Erzählungen.
Her. V. R. Latzke. 2 Bde. L., Freytag.
120, 124 S. Je M. 1,00.
511) id., Aus Schriften d. Waldschulmeisters.
Für d. Schulgebrauch ausgew. u. mit e. Ein-
führg. versehen v. R. Latzke. (= N. 489.)
Wien, Manz. 180 S. M. 1,20.
512) id., Peter Mayr, d. Wirt an d. Mahr. Schul-
ausg. her. V. R. Latzke. L., Freytag. 298 S.
M. 1,80.
513) i d. , Waldheimat. Erinnergn. aus d. Jugend-
zeit. Auswahl. Mit e. Einführung v. R.
Latzke. (= N. 489.) Wien, Manz. 175 S.
M. 1,20.
514) A. Stifter, Der Hochwald. Mit e. Ein-
führg. V. J. Weyde. (= N. 489.) Ebda.
128 S. M. 0,75.
515) E. V. Wildenbruch, Die Quitzows.
Schauspiel in vier Akten. Schulausg. her.
V. M. Thamm. B., Grote. XIV, 204 S.
M. 1,00.
Gedichisamnilnngen.
516) Ährenlese. Bd. 1. Balladen. Her. v. d.
Literaturkommission d. Vereins kath. dtsch.
Lehrerinnen. Ausgew. y. Helene Pag^s u.
Elisabeth Nieland. Düsseldorf, Schwann.
1909. VIII, 199 S. M. 1,50.
517)Heinr. Goebel, Neudeutsche Prosadichtg.
Meisterstücke mod. Erzählungskunst mit
method. Einführg. u. Charakteristiken d.
Dichter, her. (= N. 469, Bd. 68.) Dresden,
Ehlermann. 120 S. MitAbbildgn. M. 1,00.
(W. Raabe, Th. Fontane, D. v. Liliencron, E. v.
Schönaich-Carolath, G. Frenssen.)
518) J. Hense, Sammig. dtsch. Musterdichtgn.
2. verm. Aufl. (Ergänzungsbd.) Paderbor»,
Schöningh. XIX, 21 1 S. M. 1,30.
519) K. Kinzel, Gedichte d. 18. u. 19. Jh.,
ausgewählt u. erläutert. I. Gedichte d. 18. Jh.
2. Aufl. Halle, Buchh. dt Waisenhauses.
XI, 246 S. M. 2,20.
520) H. Kluge, Auswahl dtsch. Gedichte. Im
Anschluss an d. Gesch. d. dtsch. Natioual-
literatur. 13. u. 14. Aufl. Altenburg, Bonde.
VIII, 707 S. M. 3,00.
521) Georg Lang, Poesie d. Jugend u. Jugeud-
poesie. Mit lUustr. v. A. Hendschel. (=
Aufwärts, Bücherei z. Belehrg. u. Erholg.
N. 3.) Frankfurt a. M., Grieser. 32 S. M. 0,15.
522) G. Wustmann, Das Preussenbuch :
Grenzb. 69. S. 353-60.
(Gegen d. Gedichtsnnimlj,'. C. Moyer-Frommholds.)
33
1, 3. Die Literatur ia der Schule.
34
LesebOolier.
523) H. Amrhein, Deutsches Lesebuch. Tl. 2.
Wolfenbüttel, Heckner. VI, 159 S. M. 2,00.
524) L. Bellerinann.J. Imelraann, F. Jonas
u. B. Suphan, Deutsches Lesebuch für höh.
Lehranstalten. Tl. 2. (Quinta.) 6. Aufl., mit
Anhang her. v. L. Weniger. B., Weidmann.
VI, 287 u. 20 S. M. 2,20.
525) J. Buschmann, Deutsches Lesebuch für
d. unteren u. mittleren Klassen höherer Lehr-
anstalten. 1. Abt. Für Sexta u. Quinta.
23. Aufl. besorgt v. E. Genniges. Trier,
Lintz. XXX, 572 S. M. 3,00.
626) id., Deutsches Lesebuch für d. Oberklassen
höherer Lehranst. 2. Abt. Deutsche Dichtg.
in d. Neuzeit. Nebst e. Abriss d. Poetik.
8. verm. Aufl., besorgt v. E. Genniges.
Ebda. XIV, 633 S. M. 4,00.
527) M. Evers u. H. Walz, Deutsches Lese-
buch für höhere Lehranstalten. Bearbeitg.
d. Döbelner Lesebuches für Mittel- u. Nord-
deutschland in engem Anschl. an d. neuesten
preuss. Lehrpläne. Ausg. A: Für evangel.
Anstalten. L., Teubner. VIII, 334 S. M. 2,40.
(Tl. V. Obertertia, her. v. H. Walz u. A. Kühne.)
528) Deutsches Lesebuch für höhere Lehranst.
Her. V. Lehrern d. dtsch. Sprache an d.
Kgl. Eealgymnasium zu Döbeln. Tl. 1 u. 3.
L., Teubner. XII, 289 S.; X, 348 S. M. 2,20;
M. 2,60.
(1. Sexta. 6. Aufl. — 3. Quarta. 5. Aufl.)
529) Deutscher Lesestoff für Mädchenbildungs-
anstalten. Her. im Anschluss an d. Lesebuch
für höhere Mädchenschulen v. Wacker.
1. Bd. B. u. 2. Bd. B. Münster, Schöningh.
VIII, 176 S. mit Abbildgn.; VIII, 115 S.
M. 1,50; M. 1,00.
(1. Griechische Dichter. B. Dramnt. u. lyr. Dichtgn.
d alten Griechen. Nach Übensetzungen v. Donner,
Minckwitz u. a. für höhere Mädchenschulen bearbeitet
V. K. Wacker. — 2. Alt- u. mittelhochdeutsche
Dichtgn. B. Altdeutsche Dichtg., höf. Epik, Lvrik u.
Lehrdichtg. d. mittelhochdeutschen Zeit. Für "höhere
Mädchenschulen bearbeitet v. K. Wacker.)
530) P. Hellwig, P. Hirt u. U. Zernial,
Deutsches Lesebuch für höhere Schulen.
Her. V. H. Spie SS u. C. H. A. Huth.
Tl. 6 u. 7. Dresden, Ehlermann. XII, 204 S.;
VIII, 418 S. M. 2,00; M. 3,00.
(Tl. 6: Prosalesebueh für Obersekunda. Her. v. H.
Spiess. 8. durchgesehene Aufl. — Tl. 7 : Prosalesebuch
für Prima. Her. v. H. Spiess.)
531) J. Heydtmann, Deutsches Lesebuch für
d. Unterricht in d. Literaturkunde. Her. v.
E. Keller. Tl. 2. L., Teubner. X, 323 S.
M. 3,80.
532) J. Hopf u. K. Paulsiek, Deutsches Lese-
buch für höhere Lehranstalten. Abteiig. für
Tertia u. Untersekunda. Her. v. K. Kinzel.
34. Aufl., vermehrt durch naturwissenschaftl.
u. koloniale Lesestücke sowie durch einen
grammat. Anhang. B., Mittler & Sohn. XX,
411 u. 48 S. M. 2,70.
533) Dasselbe. Abteiig. für Obersekunda u.
Prima. Her. v. K. Kinzel. 2 Abschnitte.
Ebda. VI, 195 S.; XIV, 402 S. M. 2,00;
M. 3,30.
(1. Altdeutsches Lesebuch. Her. v. W. Scheel.
2. Proben d. Poesie u. Prosa d. 16. bis 19. Jh., einge-
rahmt in e. kurzen Abriss d. neueren Literaturgesch.)
534)R.Kohts,K.W. Meyer U.Alb. Schuster,
Deutsches Lesebuch für höhere Lehranst.
1. Tl. (Für d. 3. u. 2. Vorklasse). 9. Aufl.
besorgt v. W. Fiehn, H. Schaefer u. A.
Schuster. Hannover, Helwing. XIV, 201S.
M. 1,30.
Jahresberichte für neuere denUohe Literatnritesohiohte.
535) Da«8elbe. Tl. 2 (Quinta). 10. Aufl., nach
d. neuen Lehrplänen bearbeitet v. W. Fiehn,
H. Schaefer u. A. Schuster. Hannover
Helwing. VIII, 240 8. M. 2,10.
536) K. F. Kummer u. J. Wihan, Deutsches
Lesebuch für österr. Gymn. Bd. 5. 9. um-
gearb. Aufl. Wien, Manz, VIII. 466 8.
M. 2,90.
537) id., Dtsch. Lesebuch für österr. Realgymn
Bd. 6. 9. umgearb. Aufl. Ebda. VIII. 465 8
M. 2,90.
538) L. Lampel, Deutsches Lesebuch für d.
oberen Klassen österr. Gymn. Tl. 1 (V. Klasse),
6. umgearb. Aufl. her. v. L. Langer. Mit
Beiheft. Wien, Holder. VIII, 307 u. 111 8
M. 2,80.
539) Dasselbe für Realgymn. u. Reform-Real-
gymn. Tl. 1/2 (Klasse V u. VI). Ebda.
VIII, 307, 111 S.; IX, 420 8. Je M. 2,80.
Literaturgeschichte.
540) G. Deile, Wiederholungsfragen aus d.
dtsch. Lit. mit angeführten Antworten. Ein
Hilfsmittel für Unterricht u. Studium. 3. Aufl.
3 Tle. Dessau, Dünnhaupt. VIII, 71 8.;
VI, 150 S.; IV, 56 8. M. 1,00; M. 2,00;
M. 0,80.
(1. Die dtsch. Literaturgesch. bis z. Rcformationszeit.
— 2. Die dtsch. Literaturgesch. seit d. Reformations-
zeit. — 3. Poetik.)
541) Th.Dobbert, Kurzgef asste dtsch. Literatur-
gesch. in leicht verständl. Sprache z. Ge-
brauch in russ. Lehranst. Tl. 2. Das 18. Jh.
Nebst: Deutsch-Russ. Wörterbuch. 2. Tl.
Riga, Kymmel. VIII, 129 u. 59 S. M. 1,60.
542) E. Fischer, Zur dtsch. Literatur. Breslau,
Dülfer. VIII, 176 S. M. 2,00.
543) A. Gräve, Lebensbilder dtsch. Dichter.
In Anknüpfg. an d. Lese- u. Gesangstoff
d. Volksschule für d. Gebrauch in Schule
u. Haus bearbeitet. 2. verbesserte Aufl.
Bielefeld, Velhageu & Klasing. VI, 145 8.
M. 1,60.
544) FritzGünther, Lesebuch z. dtsch. Kultur-
u. Literaturgesch. 1. Tl. Altertum u. Mittel-
alter. Lfg. 124. Ebda. 1909. (= N. 428.)
VIII, 119 S. M. 0,90.
545) W. Hahn, Gesch. d. poet. Lit. d.Deutschen.
Bearbeitet v. G. Kreyenberg. 16. Aufl.
Ergänzt bis auf d. neueste Zeit. St , Cotta
Nachf. X, 363 S. M. 3,60.
546) S. Heller, Kurzer Abriss d. dtsch. Literatur-
gesch. als Repetitorium u. z. Selbstunterricht
Vierte Aufl., ergänzt v. E. Roszko. Lem-
berg, St. Köhler. VII, 122 S. M. 1,00.
547) St. Hock, Deutsche Literaturgesch. für
österr. Mittelschulen. Ausg. für Realschulen,
Tl. 1. Für d. V. Klasse. Wien, Tempsky.
80 S. M. 1,20.
548) K. F. v. Kummer u. K. Stejskal, Ein-
führg. in d. Gesch. d. dtsch. Lit. 12. durch-
gesehene Aufl. (= Hilfsbücher für d. dtsch.
Unterricht. Bd. 3.) 'Wien, Manz. X, 346 S.
M. 2,35.
549) L. Lampel u. J. Pölzl, Grundriss d.
dtsch. Literaturgesch. in Anschluss an N. hSS.
Heft 1/2. Wien, Holder. IV, 63 8.; III, 67 a
M. 1,70.
550) Rudolf Lehmann, Übersicht über d. Ent-
wickig. d. dtsch. Sprache u. Lit. B., Weid-
mann. VIII, 153 S. M. 1,40.
551) J. Racklu. E. Ebner, Deutsche Literatur-
gesch. 3. Aufl. Nürnberg, Koch. VIII,
226 8. M. 2,00.
XXL 3
35
I, 3. Die Literatur in der Schule.
36
552) J. Schilling, Kurzer Überblick üb. d.
dtsch. Lit. Die Romantik d. 19. Jh. Dichter
d. Gegenwart. (Tl. 3.) Für russ. Schulen.
Mit Wörterbuch. Eiga, Neuner. VII, 222,
27 S. M. 2,40.
553) E. Starowski, Bilder aus d. dtsch. Litera-
turgesch. Wien, Pichler. IV, 73 S. M. 1,00.
554) A. Vögtlin, Gesch. d. dtsch. Dichtung.
Zürich, Schulthess & Co. VIII, 262 S. M. 3,00.
Poetik, Stilistik, Rhetorik.
555) E. Cremer, Die poet. Formen d. dtsch.
Sprache. Ein Hilfsbuch für d. Unterricht
im Deutschen. 2., verm. Aufl. Lfg. 8—10.
B., Gerdes & Hödel. S. 337-444. Je M. 0,60.
555a) G. Funk, Grundriss d. Metrik u. Poetik.
L., F. Hirt & Sohn. 47 S. M. 0,60.
555b) E. Wach 1er, Vom dtsch. Stil: Tag
18. Jan.
Gescliichtswissenschaft.
556) L. Sevin, Geschichtl. Quellenbuch. Eine
Sammig. v. Quellenschriften für d. Schul-
gebrauch. Bd. 2/4. L., Voigtländer. 80,
88, 80 S. Je M. 0,60.
(2 Die Hellenen seit d. Ende d. Perserkriego (bis z.
Tode Alexanders d. Gr. 4. Aufl. — 3. Die Römer nebst
d. Anfängen d. Germanen [bis 375 n. Chr.]. 4. Aufl.
— 4. Völkerwanderung, Frankreich u. Anfänge d.
Deutschen Reiches bis z. Jahre 909. 4. Aufl.)
556a) L. Hüter, Quellenbuch z. röm. Gesch.
I. Königszeit u. Republik. II. Kaiserzeit.
(= N. 469, Bd. 64/5.) Dresden, Ehlermann.
144, 144 S. Je M. 1,20.
557) Fr. Neubauer, Quellenbuch z. Gesch.
d. 19. Jh. für höhere Lehranstalten. Halle,
Buchh.d. Waisenhauses. IX, 169 S. M. 2,00.
558) J. Schmieder, Lektüre z. Gesch. d. 19. Jh.
aus Meisterwerken dtsch. Geschichtschreibg.
L., Wunderlich. VIII, 211 S. M. 1,80.
559) H. Wolf, Angewandte Geschichte. Eine
Erziehg. zu polit. Denken u. Wollen. L.,
Dieterich. XIV, 372 S. M. 4,20.
Altertomskunde nnd Sagen.
560) J. Hense, Griech.-röm. Altertumskunde.
UnterMitwirkg.v. Th. Grobbel, W. Kott-
hoff, H. Leppermann, E. Schunck u.
A. Wirmer her. 3. verb. Aufl. Münster,
Aschendorff. XII, 341 S. M. 4,00.
561) K. Schirmer, Bilder aus d. altrömischen
Leben. Ein Lesebuch für d. oberen Klassen
höh. Lehranstalten. Mit 30 Abbildgn. B.,
Weidmann. VIII, 148 S. M. 2,50.
562) O. Seemann, Mythologie d. Griechen u.
Römer. Unter stetem Hinweis auf d. künstler.
Darstellg. d. Gottheiten. 5. Aufl. her. v. R.
Engelmann. L., E. A. Seemann. XIV,
319 S. M. 4,50.
563) K. Hessel, Heldensagen. (Aus: Dtsch.
Lesebuch für höhere Mädchenschulen. 3. Tl.
7. Klasse. 9. Aufl.) Bonn, Marcus & Weber.
63 S. M. 0,50.
564) A. Krämer, Sagen aus Westfalen. (=
Dtsch. Hausschatz Bd. 1 1 ) Bielefeld, Hel-
mich. 87 S. M. 0,60.
Kunstgeschiclite.
565) P. Gizewski, Bildende Kunst u. Literatur.
Bielefeld, Velhagen & Klasing. VIII, 124 S.
Mit 155 Abbildgn. M. 3,00.
566) AgnesGosche, Abriss d. Kunstgeschichte
für höhere Lehranstalten. Halle, Buchh. d.
Waisenhauses. VIII, 182 S. M. 1,80.
566 a) P. Brandt, Sehen u. Erkennen. Eine
Anleitg. z. vergleichenden Kunstbetrachtg.
L., Hirt X, 272 S. Mit Abbildgn. M. 5,00.
Bürgrerknnde.
567) A. Geiser, Deutsches Reich u. Volk. Ein
nationales Handbuch. 2., vermehrte Aufl.
München, J. F. Lehmann. VIII, 386 S.
M. 4,00.
568) A. Geyer, Bürgerkunde u. Wirtschafts-
lehre. B., Vossische Buchh. 1911. VII,
199 S. M. 1,30.
569) A. Giese, Deutsche Bürgerkunde. Ein-
führg. in d. allgemeine Staatslehre, in d.
Verfassg. u. Verwaltg. d, Deutschen Reiches
u. Preussens in d. Volkswirtschaftslehre.
5. Aufl. L., Voigtländer. VIII, 218 S.
M. 1,60.
570) O. Kaemmel, Bürgerkunde für höhere
Schulen d. Königreichs Sachsen. L., Dürr-
sche Buchh. 94 S. M. 1,20.
571) W. Ulrich, Abriss d. dtsch. Verfassungs-
gesch. u. Bürgerkunde. L., Kamprath. 67 S.
M. 1,00.
37
1, 4, Stoffgeschichte. '
38
1,4
Stoffgeschichte.
AllgemeineB N. 572. — Antike Stoffe (Anei*, Alexanderroman, Blektra, Ilelei», Ikarna, latrM,
Lenkippe und Klitophon, Lakretia, Medea, Orpbeaa, Prometbeoi) N. 578. — Biblliohe and legendäre Steffel
Alte« Teutament (BeUazar, Esther, Judith, Kala, Saal, Simson) N. 596. — Nentevtamentliehes (ChrUlne, 8iebenscbltferUfM4«
nnd andere) N. OOB. — Ofitter- und Heldensage (Allgemeines und Sammlnngen, Wielandsage, Beowolf, Bolandsag«, Artas tni
Merlin, Parzival nnd der Qrul, Nibelungen [SiegfriediageJ, Dietrich von Bern, Attila [Etsel], Tristan and Isolde) V. 624. —
Mittelalterliche und neuere Sage: Allgemeines und Sammlungen N. 685. — Don Juan N. 6U3; Faost N. 698:
Hamlet N.711; Tnnnhäuser N.716; Andere (Erweckter Scheintoter, Cid, Fastrada, GenoTera, Qoldenes Zeitalter, KylTb&aser, Lorelei,
Teil, Tote Gast, Yineta) N. 719. — M&rnhen-, Fabel- und S o h w a n k s t o f f e : Allgemeines nnd Sammlnngen M. 731.
— Einzelne (Aschenbrödel, Bürgschaft, Dankbarer Toter, Drei Bucklige, Fortunat, Pathelin, Schneewittchen, Schwank *oa der
Sintflut, Zaubergaben) M. 742. — Tiersage (Reinaert) N. 752. — MoTellen- und Romanstoffe (Anoasiln und Nicolett«,
Qriselda, Guy of Warwick, Kastellanin von Vergi, Onkel Toms Hütte, Robinson, Untreuer Liebhaber, Willehalm) N. 768. —
Dramenstoffe (Antonius und Kleopatra, Bauer in der Stadt, Don Carlos, Feindliche Br&der, Harteneck, Andrea« üothr,
Julius C&sar, Loyal subject, Jüdin von Toledo) N. 770. — Volks liedstoffe N. 781. — Yersohiedene Stoffe (Frau,
Liebe, Mutter, Einzelne Stände nnd Gesellschaftsklassen, Einzelne Persönlichkeiten, Pflanzen und Tiere, Mineralien, Stern«
nnd Kometen, Technisches, L&nder und St&dte, Milit&r und Krieg, Zweiseelenmotiv, Totentanz) N. 786. —
Allgemeines.
572) R. F. Arnold, Stoffgeschichte. (= N. 115,
8. 60-72.)
573) A. Mayer, Motive. (= N. 232, 8. 217-46.)
574) A. Härl in , Literarische Anleihen u.Wander-
motive: NatZgB. N. 7.
575) K. Aram, Historische Stoffe: BerlTBl.
^^ N. 105. (Vgl.LE. 12, S. 942/3.)
576) O. Levertin, Aphorismen über hist.
Dichtung. Übers, v. F. Maro: MagdebZgB.
N. 10. (LE. 12, S. 943.)
577) K. Abraham, Traum u. Mythus. (=Schrr.
z. angewandten Seelenkunde, Heft 4.) Wien,
Deuticke. 1909. 73 S. M. 2,50. |[S. Meyer:
ZPsych. 57, S. 239-40.])
Antike Stoffe.
578) E. Stemplinger, Die Befruchtg. d.
Weltlit. durch die Antike: GEM. 2,
8. 529-42.
578a) W. P. Mustard, Later Echoes of the
Greek Bucolic Poets: American Journal of
Philology 30, S. 245-83.
578b) C. Hille, Die dtsch, Komödie unter d.
Nachwirkgn. d. Aristophanes. (JBL. 1906/7,
N. 2276 ) |[F. E. Hirsch: ZDPh. 42, S. 491/2
(mit Nachtrr.) ; P. L a n d a u : DLZ. 30, 8. 325/8 ;
J. Sprengler: ALBl. 18, 8. 398/9 (mit Be-
richtiggu.).]|.
579) B. Fairley, DieEneide Heinr. v. Veldekes
u. d. Roman d. Eneas. Diss. Jena, From-
mann. 92 S.
579a) W. Tavernier, Die Äneide. {= N. 641.)
580) Michael .Kusm in. Taten des Grossen
Alexander. Übers, v. L.Rubin er. München
H.V.Weber. 1518. M. 3,00. |[A. Luther:
LE. 13, 8. 1345/6 (die Übersetzg. scharf ab-
lehnend).]]
581) H. Stocks, Ein Alexanderbrief in d. Acta
Cyriaci et Julittae: ZKG. 31, S. 1-47.
582) P.Linde, Sophokles' Elektra im Verhältnis
zu der des Euripides. Progr. Königshütte.
4«. 14 S.
583) W. Stekel, Der Mythus v. d. Geburt des
Helden. (Vgl. JBL. 1908/9 N. 1008): Zeit-
geist N. 36.
(Herakles u. a.)
584) E. Ger 1 and, Die Quellen d. Helenen-
episode in Goethes Faust: NJbbKlAltGL.
25, 8. 735/9.
585) A. V. Gleichen-Russwurm, Die schöne
Helena: Arena 5«, 8. 391/9.
586) H. Landsberg, Ikarus im Gedicht: AZg.
N. 35.
(Ph. Desportes u. Garmayr.)
587) E. Panzer, Das Flugproblem in Mythus,
Sage u. Dichtung. (S.-A. aus Denkschr. d.
ersten Internat. Luf tschiffahrt-Ausstelig. [Ha]
1909 Bd. 1. [B., Springer.] S. 118-34.)
(Ikarusdichtungen u. a.)
587a) Frederic Aldin Hall, Iphigenia in
Literature. St. Louis, Selbstverlag. 127 S.
588) 8. Aschner, Die Göttin d. Gelegenheit:
Euph. 17, 8. 347/9. (Dazu A. Fries: ib.
8. 658.)
[Kairos in der Dichtg.)
588 a) Kallipygos. Wanderung e. komischen
Motivs: ZVLR. NF. 17, 8. 436/8.
J. de Perrott, Noch e. Quelle zum
Heiligen Dreikönigsabend: JbDShG. 46,
8. 118-20.
(Leukippe u. Klitophon.)
590) W. Soltau, Lucretia u. Virginia: PrJbb.
140, 8. 299-306.
591) C. Levi, La fortuna di Medea: R. d'Italia
12, N. 12.
591a) Ph. 8. Allen, The mediaeval mimus:
ModPhil. 7, 8. 329-44; 8, 8. 1-44.
591b) 0. Cr US ins. Das Phantastische im Mimus:
NJbbKlAltGL. 25, 8. 81-102.
592) A. Bonaventura, II mite d'Orfeo nella
musica: NAnt. 149, 8. 401-15.
(Beh. auch: R. Keiser, Gluck, Ch. Bach, Dittersdorf,
C. Cannabich, Haydn.)
592a) A. Hüben s, Le lögende d'Orphöe et le
drame musical. Bruxelles, Vrai mondain.
593) Alberta v. Puttkamer, Fedra von
d'Annunzio: HambCorrB. N. 1/2.
594) J. Fränkel, Wandlungen d. Prometheus.
Antrittsvorlesung. Bern, M. Drechse.l. 36 S.
M. 1,50.
594a) O.F.Walzel, Das Prometheussymbol v.
Shaftesbury zu Goethe. (Aus: NJbbKlAltGL.
25.) L., Teubner. 70 S. M. 2,00. |(0. G.
Baumgartner: LE. 13, S. 1419.]|
595) C. Andrade, Prometheus. Dichtg. nebst
e. Skizze v. Leben d. Dichters. (»= Argentin.
Dichtgn. m. erläuternden Abbh. dazu. Aus
d. Spanischen übertragen v. R. Ludloff.
Bd. 1.) Dresden, Pierson. 46 S. M. 1,00.
595a) Alfons Hilka, Das Leben u. d. Sen-
tenzen des Philosophen Seeundus d. Schweig-
samen in d_. altfranzös. Lit. nebst krit. Atisg.
d. latein. Übersetzg. des W. Medicus, Abtea
von St. Denis. (S.-A. aus JBSchlGVK. 88.)
Breslau, Aderholz. 42 8.
39
1, 4. Stoffgeschichte.
40
595b) W. Suchier, L'Enfant sage. (Das Ge-
spräch d. Kaisers Hadrian mit d. klugen
Kinde Epitus.) Die erhalt. Versionen her.
u. nach Quellen u. Textgesch. untersucht.
(= Gesellschaft für roman. Lit. Bd. 24.)
Halle, Niemeyer. XIII, 612 S. M. 24,00.
Biblische nnd legendäre Stoffe:
AlttestamentariscJie Stoffe.
596) W. Glenk, Belsazar in seinen ver-
schiedenen Bearbeitgn. Progr. München,
Gerber. 50 S. M. 1,00.
597) Joseph Gross, König David. Dramat.
Gedicht in vier Akten. Schäßburg, Selbst-
verlag. 64 S. M. 1,00.
598) L. Geiger, Der Estherstoff in d. neuen
Lit. (= N. 29, S. 102-24.)
599) H. Gunkel, Estherbuch: EGG. 2, S. 647-53.
600) E. Heyck, Judith: Arena b\ S. 362-72.
601) L. Wende, Ein Premiere in Ostelbien:
Theater 1, S. 403/4.
(C. Kichter, „Die Geissei Gottes".)
602) V.Andersen, Kain og Abel. Bidrag til
en f ortolkning af J. Paludan-Müllers poesie :
Tilskueren 1909, N. 12.
(Paludan - Müller, Gesner, Byron.)
603) P. L. Fuhrmann, Kain. Tragödie in
3 Aufzügen. München, Piper & Co. 1909.
V, 86 S. M. 2,00.
604) L. Hirschberg, Saul-Tragödien : AZg-
Judent. 74, S. 222/4, 234/6, 259-61.
(Händel, Alfleri, A. L. W. Jacob, Gutzkow, K. Beck
F. Kückert, H. Kette, J. G. Fischer.)
604a) C. F. Lehmann-Haupt, Die bist.
Semiramis u. ihre Zeit: DRs. 8. 71-90.
605) A. Thoma, Die jüd. Siegfriedsage: Prot-
Mhh. 43, S. 136/8.-
(Simson, Herakles, Siegfried.)
606) E. Egger t, Simson. Tragödie in fünf Auf-
zügen. Eavensburg, Alber. 151 S. M. 2,80.
607) H. E u 1 e n b e r g, Simson. EineTragödie nebst
e. Satyrspiel. (Moderne Bühne. Eine Sammig.
dramat. Werke.) B., E. Reiss. 91 S. M. 2,50.
607 a) R. Kr au SS, Zwei neue Simson-Dramen :
VossZgB. N. 50.
(E. Eggert. — H. Eulenberg.)
Neutestamentliches :
Christus, Maria Magdalena, Judas.
608) E. Lissauer, Die Legende u. d. Geeenw.:
Hilfe 16, S. 722/3.
(Beb. : R. Benz [JBL. 1908/9] N. 1087.)
609) Heinrich Günter, Die christl. Legende
d. Abendlandes. (= Religionswiss. Bibl.
Bd. 2.) Heidelberg, Winter. VIII, 246 S.
M. 6,40. |[R.Petsch:ZVVolksk.20, S.433/7.]|
610) E. E. Reimer des, Karfreitag in d.
dtsch. Dichtung: Reformation 9, S. 119-21.
611) E. Köhrer, Das Christusproblem auf d.
Bühne unserer Zeit: Theater 1, S. 318-31.
(K. Weiser, K. Rössler.)
612) K. Röttger, Die neuere Jesusdichtung:
Tag 28. Aug. ^
613) F. Halb ach, Jesus v. Nazareth. E. dramat.
Versuch. L., B. Volger. 80 S. M. 1,50.
614) F Kaim, Der Messias. Bühnendichtg.
St., Kielmann. VIII, 75 S. M. 1,20.
615) W. Nithak-Stahn, Ahasver. Dramat.
Gedicht. Halle, Fricke. VII, 111 S. M. 2,00.
616) K. Hauptmann, Judas. München, Callwey.
1909. VII, 340 S. M. 5,00.
617) Clara* Commer, Maria Magdalena. Ein
lyr.-dramat. Passionsspiel in vier Aufzügen.
München, V. Höfling. 40 S. M. 1,25.
618) M.Maeterlinck, Maria Magdalena. Drama
in 4 Aufzgn. Übers, v. F. v. Oppeln-
Bronikowski. Jena, Diederichs. II, 79 S.
M. 2,00.
*618a) Hermine Lorch, Die Salome-Sage als
Kunstmotiv: LDÖsterr. 7, S. 17-20.
Andere.
619) J. Friedlaender, Zur Gesch. d. Chadhir-
legende: ARW. 13, S. 91-110.
620) W. Storck, Le dit des trois mort et des
trois vifs. Materialien zu e. Ikonographie d.
Legende: Original u. Reproduktion 1, N. 7.
(Vgl. W. Künstle [JBL. 1908/9 N. 1105].)
|[LR8. S. 344/8.]|
621) Mich. Huber, O. S. B., Die Wander-
legende V. d. Siebenschläfern. Eine literar-
geschichtl. Untersuchg. L., Harrassowitz.
XXIII, 574 u. 32 S. M. 12,00.
622) H. Tardel, Zur Stoffgesch. v. Chamissos
Künstlerlegende „Das Kruzifix": ASNS. 124,
S. 282-90.
(Kruzifixlegende.)
623) L. Pfleger, Zur altdtsch. Legendenlit. d.
Elsasses: StrassbDBl. 3, S. 298-313.
(Odilienlegenden u. a.)
Götter- und Heldensage:
Allgemeines.
624) P. Ehrenreich, D. allgemeine Mythologie
und ihre ethnolog. Grundlagen. {= Myth-
Bibl., her. v. d. Gesellsch. für vergl Mythen-
forschg. IV. Bd. 1, Heft 1.) L., Hinrichs.
VIII, 288 S. M. 10,00.
625) R. M. Meyer, Mytholog. Studien aus d.
neuesten Zeit: ARW. 13, S. 270-90.
626) id., Altgerman. Religionsgesch. L., Quelle
«feMeyer. XX,645S. M.16,00. |[W.Golther:
LBlGRPh. 32, S. 265-72; F. v. d. Leyen:
ZVVolksk. 20, S. 428-31; Th. Siebs: DLZ.
32, S. 205-10.] I
627) G. Neckel, Etwas von german. Sagen-
forschg.: GRM. 2, S. 1-14.
628) D. Sijmons, Heldensage en sprookje:
Verslagen en mededeelingen der vlaamsche
ac. S. 579-98.
629) E. Wolfram, Die german. Heldensagen
als Entwicklungsgesch. d. Rasse. L., Alt-
mann. 248 S. M. 3,00.
630) V. Vedel, Ritterromantik. Mittelalterliche
Kulturideale. Vom Verfasser durchgesehene
Übersetzung v. Anna Grundtvig.
(= AN&G. Bd. 293.) L., Teubner. IV,
170 S. M. 1,00.
631) H. Jantzen, Dichtungen aus mhd. Früh-
zeit. 2. verm. Aufl. (= Sammig. Göschen.
Bd. 137.) L., Göschen. 154 S. M. 0,80.
(Enth. u. a. : Annolied, Alexanderlied, Rolandlied,
König Rother, Herzog Ernst.)
Einzelne Sagen:
Wi elan dsage.
632) S. Bugge, Det oldnorske kvad om Volund
og dets forhold til engelske sagn: ANF. 26,
S. 33-77. |[JBGPh. 31, Tl. II, S. 12/3.]|
632a) P. Maurus, Die Wielandsage in d. Lit.
Weitere neuzeitl. Bearbeitgn. 1. Tl.: Die
ausserdtsch. Dichtgn. München, Buchholz.
II, 46 S.
41
1, 4. Stoffgeschichte.
42
633) F. Kranewitter, Wieland der Schmied.
Öchauspiel. Innsbruck, Sibler. 1418. M.3,00.
B e o w u 1 f .
Ü34) F. B. G u m m 6 r e , The ( )lde8t English Epic :
Beowulf, Finnsburg, Waldere, Deor, Widsith
and the Gcrman ?lildebrand. Transl. in the
Original Metres with Introduction and Notes.
New York, Macmillan. 1909. X, 200 S. |[M.
Trautmann: Anglia». 21, S. 353-60.]|
635) W. W. Lawrence, Some disputed
(•iuestions in Beowulf Criticism: PMLA. 24,
S. 228-73. IfJBGPh. 31, Tl. II, S. 98.]|
636) F. Panzer, Beowulf. (= Studien z.
german. Sagengesch. Bd. 1.) München, Beck.
X, 409 S. M. 12,00. |[A. Brandl: ASNS.
126, S. 231/5; R. Dyboski: ALBl. 20, S 113;
W. Golther: NJbbKlAltGL. 25, S. 610/3
(„Beowulf e. Märchenepos"); A. Heusler:
EnglStud. 42, S. 289-98.]|
637) G. Sarrazin, Neue Beowulfstudien: Engl-
Studien. 42, S. 1-37.
638) H. Schuck, Studier i Beowulfsagan.
Progr. Upsala. 1909. 50 S.
639) W. J. Jedgefield, Beowulf. Edited with
Introduction, Bibliography, Notes, Glossary
and Appendices. London, Sherald. 312 S.
Sh. 9/.
Rolandsage.
640) K. Ho e de, Das Rätsel der Rolande. Gotha,
F. A. Perthes. VIII, 204 S. M. 3,00.
641) W. Tavernier, Beitrr. z. Rolandforschg. :
ZFSL. 36, S. 71-102.
(I. Äncide, Pharsalia u. Rolandepos.)
642) H. Bourgeois, Eine baskische Roland-
sage: ZVVolksk. 20, S. 213/4.
643) Ludwig Ariosto, Der rasende Roland.
Ein Sagenkranz aus d. Zeit Karl des Grossen.
In dtsch. Prosa gebracht v. Th. Ling. Ulm,
Nübling. 230, 186 S. M. 4,00.
644) Das Lied v. Roland u. Kaiser Karl. Wie
es uns vorliegt in Handschriften d. 12. u.
13. Jh. in altfranzös. Sprache, deutsch v.
Wem. Schwartzkopff. Gr.-Lichterfelde,
Charonverlag. 7, XCIX S. M. 2,25.
Artus- und Merlinsage.
645) J. Pokorny, Der Ursprung d. Arthur-
sage: MAnthrGesWien. 39, S. 90-120.
645 a) H. G. Leach, De libello Merlini: Mod-
Phil. 8, S. 607-10.
646) M. Lex, Merlin. Eine Tragödie. B.-
Friedenau, Bureau Fischer. 95 S. M. 2,00.
Parzival und der Gral.
647) A. C. L. Brown, The Bleeding Lance.
(= S.-A. aus PMLA. 25.) 59 S.
648) R. V. K r a 1 i k , Gesammelte Werke. 2. Reihe :
Epos u. Erzählg. Bd. 1. Die Gralsage. 2. ver-
mehrte Aufl. Ravensburg, Alber. XV, 356 S.
649) W. A. Nitze, The Fisher King in the
Grail Romances: PMLA. 24, S. 365-418. |[L.
Jordan: LßlGRPh. 32. S. 334/7.]|
650) L. V. Schröder, Die Wurzeln d. Sage vom
hl. Gral. (= SBAkWien. 166, II.) Wien,
Holder. 98 S. M. 2,30.
651) O. Sommer, The Vulgate Version of the
Arthurian romances. I. Lestoire del Saint-
Graal. II. Lestoire de Merlin. Washington,
Carnegie-Institut. 1908/9. 4». XXXII, 296,
466 S. |[E. Brugger: ZFSL. 36B, S. 190-204.]|
652) A. E. Walte, The Hidden Church of the
Holy (Jraal. Its Legends and SymboÜBm
considered in their Affinity with certain
Mysteries of Initiation and other Tracea of
a »ecret Tradition in Christian Times. Lon-
don, Rebman. 19(»9. 734 S. Sh. 12/6.
653) Wechssler, Der hl. Gral. (8.-A. aus
RGG.) Tübingen, Mohr. 8p. 1618-23.
654) E. Brugger, Neue Arbeiten über den
sog. Didot-Perceval: ZFSL». 36, 8. 7-71,
(H. O. Sommer. — Jessy L. Weston.)
655) Jessie L. Weston, The Legend of Sir
Perceval II. (JBL. 1908/9 N. 1137.) If J. D.
Blöte: ADA. 34, 8. 242-55.]|
656) Mary Rh. Williams, Essai sur la com-
position du roman gallois de Peredur. Paris,
Champion. VI, 12t S. Fr.3,50. IfW.Golther:
LBlGRPh. 31, S. 286/7.]|
657) C. Strucks, Der junge Parzival bei
Wolfram v. Eschenbach, Crestiens v. Troyes,
„Syr Percyvelle" u. italien. „Carduino".
Diss. Münster. 75 S.
658) W. Golther, Die Gralsage bei Wolfram
V. Eschenbach. Ak. Rede. Rostock, Univ.-
Buchdruckerei. 24 S. M. 0,40.
Nibelungen sage (Siegfriedsage).
659) Das Nibelungenlied. Alt- u. Neudeutsch v.
K. Simrock. 2 Bde. Her. v. A. Heusler.
L., Tempel-Verlag. 357, 381 8. M. 6,00.
660) Das Nibelungenlied u._ Gudrun. Zwei
deutsche Heldenlieder. Übersetzt v. K.
Simrock. Mit Proben d. Urtextes u. Ein-
leitgn. v. G. Klee. 2 Tle. in 1 Bd. L.,
Hesse. 336 S.; 256 S. M. 1,75.
661) F.Behr, Das Nibelungenlied in R.Wagners
Ringdichtg.: BayreuthBll. 33, S. 44-53.
662) W. Braune, Über neue Nibelungen-
fragmente: BGDS. 36, S. 540-51.
663) I. Collijn, Neue Bruchstücke d. Nibe-
lungen-Hs. L. (Skrifter utgifna af k. huma-
nistiska vetenskapsfundet i Uppsala XHI. 3.)
Uppsala. (L. Harrassowitz.) 13 S. M. 2,00.
664) C. Cor v es, Studien über die Nibelungen-
Hs. A (Fortsetzg.): ZDPh. 42, 8. 61-97.
665) K. Droege, Nibelungias u. Waltharius:
ZDA. 52, S. 193-231.
666) W. Stein, Erläuterg. des Nibelungenliedes.
(= N. 435.)
667) J Stuhrmann, Die Idee u. d. Haupt-
charaktere d. Nibelungen. 3. Aufl. Pader-
born, Schöningh. 109 8. M. 1,60.
668) H. Valentin, Der Mythos im Nibelungen-
liede: Volkserzieher 14, S. 147-51.
669) G. Brockstedt, Noch einmal d. Volks-
lied vom „gehörnten Siegfried": ASNS. 125,
S. 297-307. (Vgl. auch N. 691.)
670) M. Kämmerer, Der Held des Nordens
v. F. de la Motte-Fouqu^ u. seine Stellung
in d. dtsch. Lit. (Diss.) Fi-ankfurt a. M.,
Diesterweg. 136 S. M. 2,00.
671) H. Nöthe, Arminius-Siegfried : VossZg».
N. 13.
672) R. Pestalozzi, Siegmunds Schwert: ZDA.
52, S. 259-69.
673) H. Schnabel, Krimhild: Tat 2, N. 4.
674) Virginia C. Gildersleere, Brynhild
in legend and lit.: ModPhil. 6, N. 3.
675) Carl Albert, Brun bilde. Drama in vier
Aufzügen. L., Verlag f. Literatur, Kunst
u. Musik. 122 S. M. 2,00.
43
I, 4. Stoff geschichte.
44
675a) F. Alafberg, Zwei BrunHld-Dramen
(JBL. 1908/9 N. 1175/6): HambNachrrB.
N. 10.
(P. Ernst, S. Lublinski.)
Dietrich von Bern. Etzel.
676) R. C. B 0 e r , Die Sagen v. Ermanarich
u. Dietrich v. Bern. (== Germanist. Hand-
bibl. Bd. 10.) Halle, Buchh. d. Waisen-
hauses. VIII, 333 S. M. 8,00. |[A.
Heusler: DLZ. 31, S. 3108-11 (ab-
lehnend).]!
677) E. V. Kralik, Theodorich der Grosse in
Geschichte u. Sage: Walhalla 6, S. 114-31.
678) G. Vidossich, Leggende d'Attila in
Istria. (= N. 246.)
679) R. Foss, Attila in d. Geschichte u. Sage.
Gütersloh, Bertelsmann. 103 S. Mit 3 Tafeln.
M. 0,60.
Tristan und Isolde.
680) J. Kelemina, Untersuchgn. z. Tristan-
sage. (== Teutonia Heft 16.) L., Avenarius.
82 S. |[G. Schoepperle: LBlGRPh. 32,
S. 361/3.]|
680 a) A. Regis, Tristan als Mönch. Diss.
Strassburg i. E. 97 S.
681) E. Sommer-Tolomei, La leggenda di
Tristano in Italia: Rd'Italia. 19, S. 73-127.
682) G. L. Ferri, Tristano e Isoida di E.
Moschino: NAnt. 148, S. 359-63.
683) E. Zenker, Die Tristansage u. d. pers.
Epos von Wis u. Eämin. (Aus: RF. XIX, 2.)
Erlangen, Junge. S. 321-69. |[Ph. A. Becker:
LBlGRPh. 32, S.195, 318. (Dazu R. Zenker:
ib. S. 317/8.)]!
684) Gottfried v. Strassburg, Tristan u.
Isolde. Neu bearbeitet V, W. Hertz. Mite.
Nachtrag v. W. Golther. St., Cotta Nachf.
1911. X, 580 S. M. 6,50.
Mittelalterliche und neuere Sage:
Allgemeine Sammlungen.
685) J. Bolte, Neuere Sagenlit.: ZVVolksk.
20, S. 329-32.
686) R. Petsch, Märchen u. Sage, Lied u.
Epos: KBIGV. N. 4.
687) J. Meier, Dtsch. u. niederländ. Volks-
poesie; IL Sagen u. Märchen. (= H. Paul,
Grundriss. 2. Aufl. Bd. 2. Abteiig. 1,
S. 1219-58.)
688) H. Bertsch, Weltanschauung, Volkssage
u. Volksbrauch. In ihrem Zusammenhange
untersucht. Dortmund, Ruhfus. XII, 446 S.
M. 7,00.
689) J. Folkers, Zur Stilkritik d. dtsch. Volks-
sage. Diss. Kiel. 99 S.
690) W. K. Spiegel, Über d. Entstehg. v.
Sagen Varianten: MUBayrVolksk. NF. 20,
S. 153/8.
691) G. Brock ste dt, Von mittelhochdeutschen
Volksepen französ. Ursprungs. Tl. 1. Kiel,
Cordes. III, 162 S. M. 8,00. (Vgl. JBL.
1908/9 N. 1154/6.)
692) Natursagen. Eine Sammig. naturdeutender
Sagen, Märchen, Fabeln u. Legenden. Mit
Beitrr. v. V. Armhaus, M. Boehm, J.
Bolte u. a. her. v. O. Dähnhardt. 3. Bd.
Tiersagen. l.Tl. L., Teubner. XVI, 558 S.
M. 15,00.
Einzelne:
Don Juan.
693) V. S. Arm est o, La legenda de Don Juan.
Origenes po^ticos del Burlador de Sevilla
y convidado de piedra. Madrid, Hernando.
1908. 303S. |[J.Bolte:ZVVolksk.21,S.185.]|
694) V. Klemperer, Vom Aufstieg des Don
Juan-Themas: Zeitgeist N. 3. (Vgl. LE. 12,
S. 700/1.)
695) HansBethge, Don Juan. Tragikomödie
in drei Akten. L., Xenien- Verlag. VIII,
139 S. Mit 1 Tafel. M. 3,00.
696) W. Bons eis, Don Juans Tod. Ein Epos
in vier Gesängen. München, Bonseis & Co,
49 S. M. 2,00.
697) M. Langen, Don Juan. Trauerspiel.
München, Langen. 173 S. M. 2,00.
Faustsage.
698) G. Grünau, Die Verbreitg. d. Faustsage:
BernRs. 4, S. 393-401.
699) R. Petsch, Der bist. Doktor Faust: GRM.
2, S. 99-115.
700) G. Ritter, Ein bist. Abbild zu Goethes
Faust: PrJbb. 141, S. 300-24.
(Agrippa v. Nettesheim.)
701) L. T a i 1 h a d e , La legende de Faust :
Nouvelle Revue 3« sörie, 13, S. 505-14.
702) Die Familie Faust: HambFBl. N. 190.
(Nach einem Vortr. des Amtsrichters Wiebalck.)
703) H. Malfatti, Ein Faustbild im Stubai-
tale: ZFerdinandeum.. 53 (1909), S. 193/5.
704) Christoph Wagner, Ander theil D. Jo-
hann Fausti Historien von seinem Famulo
Wagner. (1593.) Her. v. J. Fritz. Halle,
Buchhdlg. d. Waisenhauses. LXXV, 123 S.
M.8,00. i[G.Witkowski:DLZ.32, S.672/4.]|
705) R. Rohde, Das engl. Faustbuch u. Mar-
lowes Tragödie. (= StEPh. Heft 43.) Halle,
Niemeyer. VIII, 63 S. M. 2,00. |[M. För-
ster: JbDShG. 47, S. 360/2.]!
706) J.W. B ruinier, Faust von Goethe. Unter-
suchgn. z. Faustsage II. Das Volksschau-
spiel vom Doktor Faust in drei Fassgn. d. (M.)
Möbiusschen Überlief erg. Einleitg. u. Text.
Progr. Anklam. 63 S.
707) Das niederländ. Faustspiel d. 17. Jh. (De
Hellevaart van Dr. Joan Faustus.) Her. v.
E. F. Kossmann. Mit einer Beilage über
d. Haager Bühne 1660—1720. Haag, Nijhoff.
VIII, 175 S. M.4,00. |[J.A. Worp: DLZ. 32,
S. 869-70.]!
708) Faust's Leben, Thaten u. Höllenfahrt. In
fünf Büchern. (Von Fr dr. Max. Klinger.)
(Roman.) L., Insel- Verlag. V, 412 S. M. 5,00.
708a) R. Bouyer, La lögende de Faust et la
musique romantique: Mönestrel 76, S. 282/4,
292/4.
(Berlioz et Schumann. — Liszt et Gounod.)
709) J. Gaulke, Der gefesselte Faust. Der
Menschheitskomödie letzter Schluss. B.-
Tempelhof, Freier Literar. Verlag. 395 S.
M.4,00. ![G. Landauer: LE. 13, S. 835/7
(ablehnend).]!
710) W. Leppelmann, Twardowski, der pol-
nische Faust. Diss. Münster. IX, 76 S.
Hamlet.
711) Meister Hans Sachs. Fengo, ein Fürst
initlandt, erwürgt sein Bruder Horwendillum
1558. Am 23. Tag Julij. Des Ur-Hamlets
erster Dichter. Her. v. W.List. L., Drugulin.
8 S. (Privatdruck.)
45
1, 4. 8toffgeschichte.
46
712) M. B. Evaus, Der bestrafte Brudermord,
sein Verhältnis zu Shakespeares Hamlet.
(= ThF. Heft 19.) Hamburg, Voss. 145 8.
M. 5,00.
713) Lucy Collison-Morley, An Italian
Hamlet in tho 18»»» Century: Ath. 1910'
S. 831.
(Das Melodram „Ambleto" 1706.)
714) Die Gescliichte v. Sunanda-Dämannaka.
Erzählg. aus dem Kathako(;a. Geschichte
vom Handelsherrn Tschampaka. Her. v.
J. Schick. B., Felber. 12 S.; 32 S. (Privat-
druck.)
Tann hau äer
berg.
und der Venus-
715) P. G. Barter, Studies in the Tannhäuser-
legend: JEGPh. 9, S. 293-320.
71«) Max Fürst, Zur Heimatsfrage Tann-
häusers. Stammt d. Minnesänger Tannhäuser
aus d. bayer. Traungebiet? Eine heimat-
kundl. Erörterg. Traunstein, Stifel. 22 S.
Mit Abbildn. M. 0,60. irHPBll. 145,
S. 920/6.]|
717) O. Wattez, De legende van Tannhäuser:
Verslagen d. vlaamsche ac. te Gent. 1909.
S. 127-41.
(Enth. vier dtsch. u. zwei fläm. Texte.)
718) J. F. Humpf, Der Tannhüuser. Tragödie
in fünf Akten. B.-Friedenau, Bureau Fischer.
100 S. M. 2,00.
718a) A. Trinius, Hörselberg- Poesie: Heimat
u. Welt 1, S. 13/t).-
Andere Sagen.
719) J. B o 1 1 e , Die Sage von d. erweckten
Scheintoten. ZVVolksk. 20, S. 353-81.
720) E. Aren 8, Zur Fastradasage : ZAachenGV.
31, S. 199.
720a) A. Hämel, Der Cid im span. Drama d.
16. u. 17. Jh. (= ZRPh. Beiheft 25.) Halle,
Niemeyer. X, 169S. M. 6,00. |[L. Pfandl:
ASNS. 126, S. 473/5.11
721) L. Gorm, Die Technik d. Genovevadramen
(Maler Müller, Tieck, Hebbel, Ludwig):
Euph. 17, S. 106-11.
722) R. Meszlöny, F.Hebbels Genoveva. {=
Hebbelforschgn. Bd. 4.) B., Behr. 175 S.
M. 3,00.
(S. 1—10: Genovevastoff.)
723) Ludw. Stein, Das dritte Reich: LE. 13.
S. 79-88.
(Sage vom goldenen Zeitalter.)
724) J. K o h 1 e r , Die Geister d. Unterbergs :
Tag N. 296.
(Kyffhäuser.)
725) Das Barbarossalied auf Island: DErde. 9.
N. 1.
726) Vorheinische Lorelei -Dichtungen: Heine-
Kalender 1911, S. 39-48.
727) R. Meszl^ny, Teil-Probleme. B., Behr.
IV, 115 S. M. 2,50.
728) H. Sperber, Zur Tellsage: BGDS. 36,
S. 222/3.
(Schwed. Bauernaufstand im 16. Jh.)
729) de Cock, De sage van den te gast ge-
nooden doode: R. d^s ^tudes ethnographinues
N. 23/4.
730) C o n r. M ü 1 1 e r . Das Rätsel v. Vineta.
(SA. aus: Reichsbote.) B., Verl. des Reichs-
boten. 1909. 49 S.
Märchen-, Fabel> und Schwankstofff :
Allgemeines und Sammlungen.
731) J. Bolte, Neuere Märchenlit.:ZWolkj!k.
20, S. 91-100.
732) A. Aarne, Verzeichnis d. Märchentypen.
Mit Hilfe v. Fachgenossen bearb. HelHing-
fors, P'innische Ak. X, 66- 8. ifj. Bolte:
ZVVolksk. 21, S. 181/2.JI
783) F. Panzer, Lit. über Mfirchen, Sage.
Volkslied: DLZ. 31, 8. 1478-87.
(Th. Pletscher, H. Hamann, A. Thimmo, K. Wehrban,
J. Snhr, O. Böckel, K. Hoeber, J. Scbwietering. W.
Uhl, E. K. Hlümml, A. L. Oa.<i8mann.)
784) A. van Gennep, La formation des 1^
gendes. Paris, Flam marlon. 326 8. Fr. 3,50.
|[G. Busken Hud: Gids 74, 8. 116-27. 1
(EntHtehg. der Märchen.)
735) P. Ernst, Wie ein Märchenmotiv entsteht:
NatZg. N. 395.
730) A. Forke, Die indischen Märchen u. ihre
Bedeutg. für d. vergleichende Märchenforsch.
B., K. Curtius. 77 8. M. 1,80.
737) R. Buchmann, Helden u. Mächte des
romant. Kunstmärchens. Beitrr. zu einer
Motiv- u. Stilparallele.. (= UNSpLG.NF. 6.)
L., Haessel. XVI, 236 8. M. 4,60.
738) E. Wulffen, Das Kriminelle im dtach.
Volksmärchen: MschrKrAnthr. 38, 8. 340/7.
739) A. F.Krause u. R. K. Neumann, Mär-
chen des Orients: LE. 12, S. 1309-12.
(Tausend u. eine Nacht - Tausend u. ein Tag.)
739 a) E. Cosquin, Le Prologue-cadre des Mille
et une Nuits, les Legendes perses et le livre
d'Esther. (== Extr. de la Revue bibl. inter-
nationale, Janvier et Avril 1909.) Paris,
. Lecoffre. 80 S.
740) A. L. Stiefel, Die Gen tum et quinqua-
ginta fabulae des P. Candidus und ihre
Quellen: ASNS. ,125, S. 102-27.
741) E. Cosquin, Etüde de folk-lore compar^,
(Aus: Revue des tradit. populaires.) Rennes
Simon. 58 8. |[H. M.: ASNS. 125, 8. 231.]|
(Le conte de la chaudiere bouillante et la (einte
maladresse dans l'Inde et hors de l'Inde.)
Einzelne.
742) E. Bleich, Das Märchen v. Aschenbrödel,
vornehmlich in d. dtsch. Volks- u. Kunst-
dichtg.: ZVLR. NF. 18, S. 55-102.
743) Blaubarts sieben Frauen u. andere wunder-
bare Geschichten. Erzählgn v. A. France.
Übersetzt v. F. v. Oppeln-Bronikowski.
(= Bibliothek Bondy. Bd. 5.) B., H. Bondy.
190 S. M. 3,00.
744) R. Gragger, Eine arab. Gestaltg. d. Bürg-
«chaftssage: ZVLR. NF. 18, 8. 123/8.
745) G. Huet, Le conte du mort reconnaiausant
et une coutüme de l'ile de Timor: B. Tra-
dit. populaires 24, 8. 305-l<\
(Dankbarer Toter.)
746) R. Sälos, Ungarische Varianten zu d. Ge-
schichte V. d. drei Buckligen u. verwandten
Erzählgn. : ZVLR. NF. 18, 8. 103-14.
747) J. C. Ransmeier, Uhlands Fortunat
and the Hist. de Fortunatus et de ses En-
fants: PMLA. 25, N. 2.
748) Th. E. Oliver, Some Analogues of Maistre
Pierre Pathelin : Journal of American Folk-
lore 22, 8. 395-430. i[A8NS. 124, 8. 444.]|
749) E. Böklen, Schneewittchenstudien. Tl. 1.
75 Varianten im engeren Sinn. (== Myth-
Bibl. III, 2.) L., Hinrichs. III, V, 172 8.
M. 6,00.
47
I, 4. StoffgeschicMe.
48
750) A. J. Barnow, The Miller's Tale van
Chaucer. (Aus : Handelgn. van het 6 neder-
landsche philologen congress 1910.) 15 S.
(Schwank v. d neuen Sintflut u. d. Rache e. Schmiedes
an seinen Nehenbuhler.)
751) A. A a r n e , Die Zaubergaben, eine ver-
gleichende Märchenuntersuchg. : Journal de
la Sociötö finno-ugrienne 27, S. 1-96.
(Goldesel, Knüppel aus dem Sack, Speise spendendes
Tischtuch.)
Tiersage.
752) H. Degering, Van den Vos Eeynaerde.
Nach e. Hs. d. 14. Jh. Münster, Degering.
XXII, 110 S. M. 3,00. |[C. Borchling:
DLZ. 31, S. 1059-61.]|
753) F. B. Hettema, Van den Vos Eeynaerde H.
Zwolle, Willink. XVI, CLV, 1 67 S. Fl. 0,95.
|[K van Wijk: JBGPh. 31, Tl. I, S. 178/9.]|
754) C. L. Kaakebeen u. J. Ligthart, Eai-
nart de Vos. (= Van alle tijden 3.) Gro-
ningen, Wolters. 1909. 142 S. Fl. 0,90.
|[N. van Wijk: JBGPh. 31, Tl. I, S. 178.]i
755) E. Posca, Hd. Bearbeitg. d. Eeineke
Fuchs aus d. J. 1650. B., Trenkel. 77 S.
M. 2,50. • ..
756) J. Franck, Zur Überlieferung u. Kom-
position des Eeinaert: ZDA. 52, S. 285-338.
757) H. Class, Auffassg. u. Darstellg. d. Tier-
welt im französ. Eoman. de Eenart. Diss.
Tübingen. XIV, 113 S.
Novellen- und Romanstoffe.
758) M. Pfeiffer, Amadisstudien. (JBL.
1905 N. 1303.) |[A. Hauff en: ZDPh. 42,
S. 470-83.] I
758 a) F 1. N. J o n e s , Boccaccio and bis Imitators
in German, English, French, Spanish and
Italian lit. I. „The Decameron". Chicago,
University Press. IV, 46 S. |[J. Bolte:
ZVVolkk. 21, S. 187 („völlig unzulänglich«).]!
759) P. E. Pavolini, Due novele cinesi di
P. Heyse: ELT. 4, S. 347-50.
760) W. Meyer-Lübke, Aucassinu. Nicolette:
ZEPh. 34, S. 513-22.
761) W. Baron Ljubibratic, Boccaccios
Novelle Griselda in d. Weltlit.: Nastarni
Vjesnik 17, N. 7.
762) P. Mau, Gydo u. Thyrus. Ein dtsch.
Ausläufer d. altfranzös.-mittelengl. Freund-
schaftsromans ^Guy of Warwick". Diss.
Jena. 1909. 69 S.
763) A. L. Stiefel, Die Chastelaine de Vergy
bei Margarete v. Navarra u. M. Bandello:
ZFSL. 36, S. 102/5. (Vgl. auch E. L o r e n z ,
Die Kastellanin von Vergi [JBL. 1908/9
N. 1398.)
764) Grace Edith Maclean, „Uncle Toms
cabin in Germany". (= Americana Ger-
manica. Bd. 10.) New York, Appelton.
IX, 101 S.
765) A.Becker, Vom Pfälzer Eobinson (J. M.
Heberer): Bayerland 22, N. 3.
766) K.Konrad, Der schles.Eobinson (1723/4):
Breslauer MorgenZg. (6. Juni 1909).
(J. A. Wentzels denckvvürdlges Leben v. Chr. Stieff?)
767) G. P. L'Honor^, Nog eens de needer-
landsche bron van den Eobinson Crusoe:
Onze Eeuw, März. (Siehe LE. 12, S. 1338.)
(Vgl. N. 276/7.)
768) J. de Perrot, Der Eitter des brennenden
Felsens: GEM. 2, S. 307-9.
(Geschichte vom untreuen Liebhaber.)
769) V. L ü d i c k e , Vorgesch. u. Nachleben
des Willehalm v. Orleans von Eudolf v. Ems.
(= Hermaea. Heft 7.) Halle, Niemeyer.
VI, 177 S. M. 6,00.
Drainenstoffe.
770) Homo, Dramatische Stoffe: AZg. N. 34.
771) Diego Lopez de Castro, Marco An-
tonio y Cleopatra. A tragedy publ. by
H. A. Eennert. Extrait de la Eevue His-
panique. Paris. 1908. 58 S. |[A. L. Stiefel:
LBlGEPh. 32, S. 22/3.]i
772) Fried r. E. Hirsch, Der Bauer in d.
Stadt: ZBFr.NF.2, S. 171-93, 251/9, 286-95,
321 38
773) id., Mr. de Pourceaugnac u. seine Nach-
folger: BerlTBl. N. 477.
(Landjunker in d. Stadt)
774) G. E. Schoeppel, Von Florians Les
deux billets zu Goethes Bürgergeneral.
Progr. Laibach. 46 S.
775) F. W. C. Lieder, The Don Carlos theme
in lit.: JEGPh. 9, S. 483-98.
776) T. Longo, I fratelli nemici nei drammi
di Klinger e di Leisewitz: ELT. 3, S. 310-23.
(Feindliche Brüder.)
777) E. Porsche, Die ungarischen u. sieben-
bürgischen Harteneckbearbeitgn. : Karpathen
3, S. 268-70, 507-11, 630/6, 694/702, 736-40.
(N. Josika, V. Vajda, D. Roth, T. Teutsch, M. Albert.)
778) E. I s 0 1 a n i , A. Hofer auf d. Bühne:
DBühne. 2, S. 53/6.)
(Immermann, Auerbach u. a.)
778a) H. M. Ayres, Shakespeares Julius Caesar
in the Light of some other Versions : PMLA.
25, S. 183-227.
779) F. Eosenberg, Zur Quelle v. Grillparzers
Ein treuer Diener: ASNS. 124, S. 291/9.
(Loyal subject-Motiv.)
779a) E. Lambert, Eine Untersuchg d. Quellen
der „Jüdin v. Toledo": JbGrillpGes. 19,
S. 61-84.
(Cazotte, Lope, E. Asquerino, Garcia de la Huerta u. a.)
780) M. J. Wolff, Ein Beitr. zur Gesch. d
Stoffes ,.Eomeo u. Julia": ZVLE. NF. 17,
S. 539-41.
(Flaminio Scala, Li traglci successi 1611.)
780a) M. Pabish, Picaresque Dramas of the
17th and 18tii Centuries. B., Mayer & Müller.
111 S. M. 2,80.
780b) B. Croce, Pulcinella e le relazioni della
commedia dell' arte con la commedia popolare
romana. (In id.: Scritti distorialett.epolitica.
[Bari, Laterza. XXIII, 444 S. L. 6,00.])
Tolksliedstoffe.
781) J. Bolte, Neuere Arbeiten über d. dtsch.
Volkslied: ZVVolksk. 20, S. 404-11.
782) E. Damköhler, Das Köhlerlied nebst
Nachtrr. zu „Hei" u. „Herkunft der Be-
siedler des Harzes": BraunschwMag. 16,
S. 117/9.
783) J. Bolte, Das Einglein sprang entzwei:
ZVVolksk. 20, S. 66-71.
784) id.. Das poln. Original des Liedes ,An
der Weichsel gegen Osten" u. das schwed.
Lied „Spinn, Spinn": ib. S. 210/3.
785) K. Wehrhan, Ein Volkslied auf der
Wanderung: Lippe-Detmold, o du wunder-
schöne Stadt: Euph. 17, S. 143/7. (Dazu
W. Stemmler, ib. S. 650/2.)
49
1, 4. Stoffgeschicbte.
50
Verschiedene Stoffe t
Frau, Liebe, Ehe.
786) R. M. Meyer, Die Göttin. Eine Studie
über d. Frau in d. Mythologie: Dlls. 144,
S. 1252-Ü4.
787) A.V.Gleichen-Russwurm, Das Liebes-
motiv in d. Renaissance: LE. 1.5, S. 2i-{9-47.
788) B. Barth, Liebe u. Ehe im altfranzös.
Fablel u. in der mhd. Novelle. (= Pa-
laestra Heft 97.) B., Mayer «& Müller. X,
273 S. M. 7,80.
789) H. Schlüchtern, Der Typus d Naiven
im dtsch. Drama d. 1«. Jh. (= LF., Heft 42.)
. B., Felber. VII, 125 S. M. 3,00.
790) W. Laubengeiger, Die Mutter im dtsch.
Liede. B., Warneck. 280 S. M. 4,50.
Einzelne Stände und Gesellschaftsklassen.
791) O. Bendiener, Der Beruf u. d. mod.
Drama: Zeitgeist N. 9.
792) E. Calish, The Jew in English Lit., as
author and as a subject. Richmond, Bell
Book Co.
793) R. de Chavagnes, Le juif au thöatre:
Mercure de France 84, S. 16-34, 345-60.
(Vgl. LE. 12, S. 1101/2.)
(Boh. u. a. Lesslug, Gutzkow, P. Lindau.)
793a) M. Bienenstock, Das jüd. Element in
Heines Werken. Ein krit.-ästhet. Beitrag z.
Heine-Frage. (= N. 5560.)
794) M.R.Kaufmann, Der Kauf mannsstand in
d. dtsch. Lit. bis z. Ausg. d. 17. Jh.: Grenzb.
69*, S. 110-21. (Dazu W. Jan eil: ib. S. 636.)
794a) R. Sciava, Der König in d. Dichtung:
Rditalia. 1909, Nov. (Vgl. LE. 12, S. 658.)
Lehrer und Gelehrte.
795) E. Ebner, Neue päd. Romane: ZDU. 24,
S. 518-34.
(E. Stilgebauer, W. Harlan, P. G. Münch, W. Armi-
nlus, H. A. Krüger.)
796) Der Schulmeister in Dichtungen. III:
KZEU. 59, S. 397-407.
797) E. Ebner, Der Mathematiker in der
schönen Lit.: Zeitgeist N. 6/7.
Mohren.
797a) B. G. Brawley, The Negro in Lit. and
Art. Atlanta, Baptist College.
Studenten.
798) K. Kourad, Der Student in d. dtsch.
Schwankbüchern d. 16. u. 17. Jh.: AkMhh.
N. 307.
799) id.. Das Heidelb. Studentenleben im Spiegel
d. dtsch. Dichtg.: HeidelbTBl. 1908, N. 298.
800) id., Freund Hein u. Bruder Studio : AkBl.
(Breslau) 3, S. 165/7.
Einzelne Persönlichkeiten.
801) L. Hirschberg, Beethoven in d. Dich-
tung: Musik 37, S. 339-55.
(Cl. Brentano, Bettina, Grillparzer, D. F. Strauss u. a.)
802) S. Singer, Bismarck in d. Lit. (JBL.
1908/9 N. 1651.) |[W. Schnitze: CBlBibl.
27, S. 273/6 (mit Berichtiggn.).]|
803) 0. M. Z u k o w s k i , Chopin in d. poln.
Dichtung. Leniberg, Selbstverlag. 28 S.
804) F. Stieve, Der Charakter d. Ezellino v.
Romano in Anekdoten u. Dichtung: HVjs.
13, S. 171-83.
Jokresbarichta für nenare dentsohe LiteratanrMelüoht«.
805) A. Nowacynski, Wielki Fryderick (Der
grosse FriedrichV Hist. Drama in »ech»
Bildern. Warscnau, Gebetbner & Wolff,
|[J. Flach: LE. 12, S. 1405.11
806) B. v. Gloeden, Friedrich d. Grosse,
König V. Preussen. Drama in fünf Akten.
Frankfurt a.M., Gebr. Knauer. 1058 M.2,80.
807) K. K o n r a d , Ch. Günther in d. dtsch,
Dichtung: BreslauerZg. N. 325, .328.
(R Brückner, A. v. Eye, L. Fulda, A. BarteU, M.Grabe.
H. Oekander.)
808) Der Kölner Kurfürst Gebhard Truchsess
im Bild d. alten Romanlit: KVZgB. N. 10.
(Benedicta Naubert, Welsflog, Th. C. Grotten.)
809) H. Lehmann, Luther im dt«ch. Lied.
Halle, Ev. Bund. III, 44 8. M. 0,50.
810) Diefenbach, Ein Drama aus dem Bauern-
krieg: NZst. 28^ S. 553/9.
(W. Lutz, Thomas Münzer.)
811) S. Meiseis, Spinoza als Romanheld:
VossZgB. N. 51.
812) W. Nagel,- Die Meistersinger in d. dtsch.
Kunst. (In: id., Studien z. Gesch. d. Meister-
gesangs [JBL. 1908/9 N. 3396] Kapitel 4.)
Pflanzen und Tiere.
813) Anna Tenne, Pflanzen in Sage u. Ge-
schichte, in Abhdlgn. u. Gedichten. Neu-
stadt am Rübenberge, Sicius. 248 S. M. 3,50.
814) K. Knortz, Die Insekten in Sage, Sitte
u. Lit. Annaberg, Graser. III, 151 S. M. 2,50.
815) T. Kellen, Dichter, Künstler u. Tiere:
B&W. 12, S. 857-75, 920/9.
(Enthaltend Tierdramen.)
816) R. E., Eine dtsch. Chantecler-Komödie:
DWarteB. N. 90.
(C. A. Görner „Auf dem Hühnerhof u. im Walde". 1864.)
817) K.Ol brich. Die Katze in Lit. u. Volksk.:
MSchlesGesVolksk. 11, N. 1.
Mineralien.
818) F. F r e c h , Die Geologie in d. dtsch.
Dichtung: HambCorrB. N. 25.
819) A. Ludwig, Von literar. Edelsteinen
(Ref.): ASNS. 124, S. 145/6.
Sterne und Kometen.
820) F. V. Zobeltitz, Pegasus im Welten-
raum: VelhKlasMhh. 25', 8. 391/5.
(Mond- u. Stern-Dichtungen [Wells, Veme, Lauwits-D
821) W. Widmann, Der Komet in d. dtsch.
Dichtung: MagdebZg. N. 49.
Länder und Städte.
822) Dtsch. Land u. Volk. (In Lied, Spruch
u. Prosaschilderung.) Her. v. W. Wohlrabe.
Heft 5, 7, 10,2. Halle, Gebauer-Schwetschke.
VIII, 136 8.; VII, 138 8.; VIU, 144 S.;
VIII, 160 8. Je M. 1,20.
823) Tony Kellen, Der Deutsche in d. Anek-
dote. Eine Kulturgeschiche in 400 Anek-
doten. (= Fruchtschale, Bd. 19.) München,
Piper & Co. 372 S. M. 1,80.
824) J. Keller, Berlin W im mod. Roman:
BerlLokalAnz. N. 320.
(R. Lothar. — Olga Wohlbrück.)
825) O. Hübner u. J.Moegelin, Im steinernen
Meer. Grossstadtgedicht«. Mit Vorw. v.
Th. Heuss. Buchschmuck v. R. Grimm.
B.-Schöneberg, Buchverlag der Hilfe. XVIII,
200 8. M. 3,00.
51
I, 5. Geschichte der deutschen Philologie.
52
826) F. Sauer, Das Heidelberger Schloss im
Spiegel d. Lit. Eine Studie über d. ent-
wicklungsgeschichtliche Phasen seiner Be-
trachtungsweise. (== HeidelbAbhh. Heft 27.)
Heidelberg, Winter. IV, 80 S. M. 2,00.
827) E. Zimmermann, Lübeck im Roman d.
Gegenw.: PrJbb. 142, S. 345/6.
(Th. Mann. — Ida Boy-Ed.)
828) Else Riemann, Nordfriesland in d.
erzählenden Dichtg. seit Anfang des 19. Jh.
(= Probefahrten, Heft 1 6.) L., Voigtländer.
IV, 154 S. M. 4,80.
829) L. G. R i c e k , Die Ostmark im Spiegel
dtsch. Dichtungen. Wien, Pichler. VI,
208 S. M. 3,00.
830) G. Minde-Pouet, Posen in d. dtsch. Lit. :
PosenerTBl. N. 421. (Vgl. LE. 13, S. 186.)
Technisches.
831) G. liublinski, Die Maschinenkultur in
d. mod. Dichtung: Tag N. 174. (Siehe LE.
12, S. 1678.)
832) A. V. S., Die moderne Technik in d. Dichtg. :
RhWestfZg. N. 850. (Vgl. LE. 12, S. 1679.)
Militärisches.
833) E. Buxbaum, Reitergeist u. Reitertat in
deutscher Dichtg. Halle, Hendel. XXIV,
387 S. M. 3,00.
833a) P. Landau, Der Krieg 1870 in d. französ.
Lit.: Post N. 442 (Siehe LE. 13, S. 118.)
833b) W. Börker, Flotte u. Kolonie im Spiegel
dtsch. Dichtg. Wolfenbüttel, Heckner. 1911.
VIII, 76 S. M. 1,50.
Tod {Totentanz), Teufel.
834) Döring, Totentänze: Aar 1, N. 2.
834a) W. Fehse, Das Totentanzproblem:
ZDPh. 42, S. 261-86.
834 b) EleanorP. Hammond, Latin texts of
the dance of death: ModPhil. 8, S. 399-410.
834c) W. F. Storck, Das „Vado mori": ib.
S. 422/8.
834 d) L. Maeterlinck, Le role comique du
dimon dans les mystferes flamands: Mercure
de France 87, S. 385-406.
Verschiedenes.
835) W. Rügamer, Die Lehre von den drei
Wegen in d. dtsch. Literaturgesch. d. MA.
Tl. 1. Progr. Heiligenstadt. 1909. 84 S.
(Parzival. — Minnedichtg.)
835a) Severino Filippon, II Marinismo nella
Letteratura Tedesca. Firenze, Landi. 1 28 S.
(S.-A. aus RLT. 4.)
835b) A. Ludwig, „Zwei Seelen wohnen ach!
in meiner Brust": VossZgB. N. 13/4.
(Motiv des Doppelbewusstseins.)
1,5
Geschichte der deutschen Philologie.
Allgemeines N. 836. — Gesamtdarstellnngen N. 840.
Ältere Zeit N. 846. — BegrSnder der deutschen Philologie N. 856.
verwandter Fächer N. 884. — Nekrologe N. 907. —
Sammelwerlce N. 842. — Sprachgeeellsohaften N. 843. —
- Germanisten und Sprachforscher N. 862. — Vertreter
Allgemeines.
836) O. Dittrich, Sprachwissensch. u. Philo-
logie: GRM. 2, S. 616-33.
836a) Th. Bieder, Die ethische Bedeutg. der
Germanistik: Volkserzieher 14, S. 25/7.
836b) R. M. Meyer, Philolog. Aphorismen:
GRM. 2, S. 641/9.
837) E. Elster, Betrieb d. dtsch. Philologie an
unseren Universitäten. (= N. 257, S. 22/5.)
838) B. Kahle, Die nordische Philologie auf
d. Univ. im 20. Jh.: GRM. 2, S. 91/9.
839) E.Engel, Eine Akademie d. dtsch. Sprache :
HambFrBl. N. 80.
839a) W. Schölermann, Eine dtsch. Akademie
in Weimar. L., Verlag für Lit. 16 S. M. 0,50.
Gesamtdarstellnngen.
840) A. Hauff en, Gesch. d. dtsch. Volkskunde:
ZVVolksk. 20, S. 1-17, 129-41, 290-306.
841) A, Sehr ö er, Prolegomena zu e. Enzyklo-
pädie u. Methodologie d. engl. Philologie.
(= N. 231.)
841a) A. Risop, Die roman. Philologie an d.
Berliner Univ. (S.-A. aus: Roman JB. 10.)
Erlangen, Junge. 118 S. |[E. Lommatzsch:
ASNS. 126, S. 460/5.]|
Sammelwerke.
842) J. Bleyer, Hazänk es a nömet philologia
a 19 szäzad elejön. Budapest. 100 S.
(Briefe von F. Schlegel, W. v. Humboldt, Büsching,
Brüder Grimm, v. d. Hagen an ungarisciie Gelehrte.)
842a) M. Runze, Das Ilberg- Album u. d. alte
Stettiner Gymn.: NJbbKlAltGL.26, S. 429-58.
(A. G. Heydeinann, L. Giesebrecht, K. E. A. Schmidt,
H. Hering, H. Grassmann, W. Varges, P. H. Balsam,
G. Pitsch, F. Kern, H. Ilberg.)
842b) V. Klemperer, Berliner Gelehrtenköpfe.
(= N. 89.)
(Beb. Erich Schmidt, Wilamowitz u. a.)
Sprachgesellschaften.
843) Sprachgesellschaften u. Alchimisten : Mhh-
ComeniusGes. 19, S. 37/9.
843 a) F.Weber, Die Bremische Deutsche Gesell-
schaft 1748—93. Diss. Königsberg. 139 S.
844) H. Dunger, Die dtsch. Sprachbewegg. u.
d. Allgem. Dtsch. Sprachverein (1885-1910).
B., Berggold. 141 S. M. 2,00.
844a) Dronke, Der Allgemeine Deutsche
Sprachverein: Recht 14, N. 18.
845) O. Lyon, Zur Fünfundzwanzigjahrfeier
des Allgem. Dtsch. Sprachvereins: ZDU. 24,
S. 553-60. (Vgl. auch J. G. Sprengel:
FZg. N. 251.)
53
I, 5. Geschichte der deutschen Philologie.
54
Ältere Zeit.
846)M. H.Jellinek, Oelingeriana: BGD8. 36,
S. 231/4.
(A. OflliiKor.)
847) id., Studien zu älteren dtsch. Grammatikern.
3. Zu S. Helbers Syllabierbüchlein: ZDA. 52,
S. 182-90.
848) M. Fleischmann, Chr. Thomasius u. d.
akadem. Vorlesungen in dtsch. Sprache:
ZSllGö. 30. S. 315/8.
849) A. D. White, Thomasius. (= N. 260.)
850) Chr. Thomasius als akadem. Pädagog:
BurschenachBll. 2b\ S. 39-41.
851) W. Reich ar dt. D. Ruhnkens Doctor Um-
. braticus: NJbbKlAltGL. 26, S. 191-211.
852) Chr. Janentzky, G. A. Bürgers akadem.
Lehrtätigkeit I. Diss. München. 1909. 35 S.
853) Georg Meyer, Ch. G. Heynes Brief-
wechsel mit Joh. V. Müller über Ilfeld. Progr.
Ilfeld. 44 S.
854) E. Schreck, Ch. H. Wolke (1741—1825):
W. Rein 8 Handbuch d. Päd. 10, S. 283/9.
855) H. Franz, J. G. Jacobi u. sein Versuch
z. Einführg. d. nhd. Schriftsprache in die
Schulsprache des Freiburger Gymn. : ZGesG-
Freiburg. 25, S. 191/6.
Begründer der deatschen Philologie.
J. M. W. Qrimm.
856) H. Meyer-Benf ey, J. u. W. Grimm:
RGG. 2, S. 1703/9.
857) J. Rodenberg, Im Hause der Grimm:
LE. 1.3, S. 35/8.
858) L. Speidel, Das Heimatsgefühl d. Brüder
Grimm. Ein Weihnachtsblättchen : Grenzb.
69*, S. 444/7. (Vgl. auch N. 252, Bd. 1, S. 30/7.)
859) E. Stengel, Briefe d. Brüder Grimm an
P. Wigand. Marburg, Elwert. VIII, 434 S.
M. 6,00. |[R. Steig: LE. 13, S. 1016/8,]|
859a) Ein unedierter Brief v. W. Grimm: ÜdW.
3, S. 389.
(An Amalie v. Zuydtwyk.)
860) R.Meissner, Zur Gesch. d. Grimmschen
Wörterbuches: PrJbb. 142, S. 62-80.
G. F. Benecke.
861) R. Steig, G.F. Benecke u. d, Heidelberger:
Euph. 17, S. 357.
Germanisten und Sprachforscher.
862) W. Braune-Heft: GRM. 2, Heft 2.
(Mit Beitrr. v. H. Wunderlich, B. Kahle u. a.)
863) K. Hai trieb, Jos. Haltrich (1822—86):
Karpathen 3, S. 667/8.
864) G. D e h i o , Lebensnachrichten über V.
Hehn. (In V. Hehn, Italien. 10. Aufl.
[JBL. 1908/9, N. 4935.])
865) S.Singer, R. Heinzeis „Kleine Schriften«.
(= S.-A. aus: ZOG. 59.) Wien, Gerold.
1909. 91 S. |[R. Dyboski: ALBl. 19, S.497/8.]|
A. Heil, R. Hildebrand: Hammer 9,
N. 204.
867) P. Fähnle, A. Holder: Land 18, K 21.
868) R. Joachim (1836—1908): NLausitzMag.
84, S. 271/2.
869) E. Schröder, Erinnergn. an K. Kochen-
dörffer: Hessenland 24, S. 241/3, 261/3.
870) G. A., 0. Koller (1852—1910): ZIMiuO.
11, 8. 347.
871) Th. Mommsen, M.Hertz: K. Lachmann.
Eine Biographie 1851. (==» N. 247. Bd. 7.
8. 814/5.)
872) R. Frhr. v. Liliencron (geb. 1820). |P.
V. Berg: UniversumB». 27, N. 11; A. BieRC:
FZg.N. 339; M.Osborn: BZMittag. N.286;
G. Schünemann: AMusZg. 87, 8,1178/9.
873) F. Pfaff, E. H. Meyer (1837—1908): Ale-
mannia 37, 8. 65-94.
874) J. Stosch, A. Rei£ferscheid: Chronik d,
Univ. Greifswald 23, 8. 10/1.
875) J. Rehmke. A. Reiff erscheid: JbVNd-
SprV. 36, S. 309.
876) H. Jantzen, O. Schade (1826-1906):
DNekr. 13, S. 357-60.
877) H. Land, Erich Schmidt: Universum^«.
26, N. 49.
878) J. Minor, Erich Schmidt: LE. 13, 8. 39-46.
879) E. Castle, Briefe v. A. Grün an K. J.
Schröer: JbGrillpGes. 19, S. 85-150.
880) W. Streitberg, E. Sievers: GRM. 2,
S. 577-92.
881) Zu E. Sievers' 60. Geb.: NeuphilBll. 18,
S. 85/8.
882) H. Schollenberger, K. J. Stiefel (1847—
1908): DNekr. 13, S. 171/5.
883) K. Fink, O. Weddigen als Dichter u.
Forscher: WestfMag. NF. 2, 8. 172/4.
Vertreter verwandter Fächer.
884) H. Jacobi, Th. Aufrecht (1821-1907):
DNekr. 13, S. 326-32.
885) U. V. Wilamowitz-Moellendorff, A.
Boeckh: LE. 13, S. 31/5.
886) H. Schreuer, H. Brunner: Tag N. 142.
887) F. Marx, F. Bücheier (1837—1908):
DNekr. 1.3, S. 231/5.
888) R. Wünsch, A. Dieterich: Hessenland 24,
N. 11/4, 16.
889) O. Knauer, Rede zur Ebert-Gedächtnis-
feier: NeuphilBll. 17, S. 397-408.
890) R. Hüb n er, K. F. Eichhorn u. seine
Nachfolger. (=: N. 229, S. 807-38.)
890 a) H. Schrohe, Zur Erinnerg. an F.Falk.
Mainz, Kirchheim. 87 S. M. 1,20.
891) W. Kosch, J. Ficker: ZDU. 24, 8. 370/9.
892) E. Grünwald, K. Hirzel (1808—73)
HumanistGymn. 21, N. 3.
893) R. Weil, Ad. Kirchhoff (1826-1908)
DNekr. 13, S. 266-72.
894) K. 0. Müllers Lebensbild in Briefen (JBL,
1908/9, N. 1849-50). |[S. Reiter: GGA
172, 8. 325-62.]|
895) K.O.Müller u. L. Schorn, Briefwechsel
Her. V. S. Reiter: NJbbKlAltGL. 26
S. 292-315, 340-60, 393-408, 506-14.
896) Iwan v. Müller: IllZg. 134, S. 878.
897) E. Seillifere, Nietzsches Waffenbruder,
E.Rohde. B., Barsdorf. XI, 152 8. M. 3,00.
898) W. Schräm, Meine literar. Tätigkeit in d.
letzten 35 J. (1876—1910). Brunn, Winiker.
12 S. M. 0,20.
899) W. Schmid, L. Schwabe (1835—1908):
DNekr. 13, 8. 134,6.
900) E.v.0thenthal,Th.v.8ickel (1826—1908):
ib., S. 62-76.
901) K. Heldmann, Drei Briefe Th. v. Sickela:
HZ. 104, 8. 114-38.
902) E. N. Baragio la, Ein Schweizer Förderer
neusprachl. Unterr.: G. Stucks 1844—1908.
(= N. 230.)
55
I, 6, Geschichte der neuhochdeutschen Sprache.
56
903) A. Philippide, Un specialist romin la
Lipsia. Jasi, Iliescu. 170 S. |[ASNS. 125,
S. 272.] I
(Pamphlet gegen Weigand u. d. dtsch. Romanistik.)
904) K. Hildebrandt, Hellas u. Wilamowitz.
(S.-A. aus: Grenzb. 1910, N. 9.) B., Verlag
d. Grenzb. 12 S. |[W. Aly: DLZ. 31, S. 2719.]|
905) Bibliographie des travaux scientifiques de
M. Wilmotte. (= N. 245, S. V-XVII.)
906) H. Schollenberger, E. v. Wölfflin
(1831-1908): DNekr. 13, S. 168-71.
Nekrologe.
907) J. Wolf, P. Aubry f 1910: ZIMusG. 12,
S. 13/5.
908) E. Grünwald, A. v. Bamberg f 1910:
HumanistGymn. 21, N. 3.
909) R. E h w a 1 d , Gedächtnisrede auf A.
V. Bamberg. Progr. Gotha. 4°. 15 S.
910) P. Zimmermann, Zum Andenken G.JBodes
(1838—1910): BraunschwMag. 16, S. 65-74.
911) E. Koeppel, H. Breymann (1843-1910):
EnglStud. 42, S. 461/3.
912) H. Schneegans, H. Breymann (1843—
1910): ZFEU. S. 529-40.
913) C. H. Burckhardt f 1910: LE. 12, S. 1277.
913a) A. M. Elliot (1844—1910): MLN. 25,
S. 233/4.
914) C. C. Stop es u. A. Brandl, F. J. Furnivall
(1825—1910): ASNS. 125, S. 1/8.
915) F. J. Furnivall. |Anglia 33, S. 527/9
H. G. V. Jones: JEGPh 9, S. ö84/6.|
916) E Devrient, H. Grössler (1840—1910)
HVjs. 13, S. 444/5.
917) W. Schmid, E. Holzer z. Andenken
SüddMhh. 7^ S. 357-63.
918) N. G. Dossios, K. Krumbacher. Souvenir
d'un ami et camarade d'öcole. Jassy, Impri-
merie Dacis, 7 S.
919) K. Krumbacher (1856—1909). |0. Crusius:
SüddMhh. 1\ S. 208-10; K. Dieterich:
NJbbKlAltGL. 25, S. 278-95; Th. Prege:
BllGymn. 46, S. 78/9; E. M. Eoloff : Hoch-
land 71, S. 751/3; A. Thumb: IF. 27,
S. 48-53; C. W.: HPBll. 145, S. 161-76.]
920) H. Ankert, J. Lippert (1839-1909):
MVGDB. 48, S. 261-384.
921) E. Martin (1841—1910). jH. Lienhart:
JbGElsLothr. 26, S. V-XV; E. Schröder:
AZg. N. 36; LE. 12, S. 1797.|
922) J. E. Matzke. jModPhil. 8, N. 2; MLN.
25, S. 231/2.i
923) R. K., A. Meitzen: HVjs. 13, S. 441/2.
924) Otto Th. Schulz, B. Niese (1849—1910):
ib. S. 442/4.
925) Ad. Müller, K. Sachs (1829-1909): ASNS.
124, S. 1/8.
926) K. Bader, M. Rieger (1828—1909): QBU-
HVHessen. NF. 4, S. 399-401. (Dazu K.
Noack, Das literar. Werk v. M. Riegers:
ib. S. 401/6.)
927) J. N. Sepp (1816-1909): HPBll. 145,
S. 256-66.
928) A. Tobler (1835—1910). |E. G. W. Braun -
holtz: Ath. 2. April; L. Jordan: Mün-
chenerNN. N. 137; W. Meyer-Lübke
GEM. 2, S. 369-74; A. Risop u. H. Morf
ASNS. 124, S. 237-58; A. Wallensköld
NeuphilMitt. N. 3/4; LE. 12, S. 1050.|
929) E. Koeppel, W. Wetz (1858-1910):
EnglStud. 42, S. 458-61.
930) M. Deutschbein, Eich. P. Wülker
(1845-1910): ib. S. 154/9.
931) J. Hoops, R. P. Wülker: FZg. N. 43.
932) J. Kukutsch: K. Zivvsa (1852—1909):
ÖsterrMittelschule. 24, S. 163-78.
933) F. Zöchbauer, K. Ziwsa (1852—1909):
ZOG. 61, S. 280/6.
1,6
Geschichte der neuhochdeutschen Sprache.
Bibliographisches, Zeitschriften, EssaysammlangeD N. 934 — Allgemeine Sprachwissenschaft N. 942. — Einder-
■praoh« N. 955. — Weltsprache N 957. — Sprachgeschichte: Allgemeines N. 963. — Einzelne Epochen N. 967. - Spraoh-
JUthetik N. 973 — Sprache und Stil einzelner Dichter nnd Schriftsteller N 978. - Standessprachen N. 1006. — Wörterbacher
N. 1021. — Wortforschung (Allgemeines und Zusammenfassendes, Einzelstndien, Schlagwöner, Sprichwörter nnd Redensarten)
N. 1035. — Namenkunde N. 1092. — Sprachreinheit nnd Sprachrichtigkeit (Lehn- und Fremdworti N. Uli. — Sprachlehre
(Grammatik) N. 1127. — Aussprache N 11.38. - Interpunktion N. 1139. — Schrift N. 1141. — Mundartenforschnng (Ober-
dentsch. Mitteldeutsch, Niederdeutsch) N. 1144. —
BibliographiHches, Zeitschriften, Essay-
Sammlungen.
934) S. Feist, F. Saran u. G. Bötticher,
Deutsch in seiner Gesamtentwickelg. Nhd.
Sprache: JBGPh. 30, S. 106-17, 1H7-84.
935) R. Jonas, Deutsch: JBHSW. V, S. 1-61.
936) F. Burg, Programmschau: ZDWF. 12,
S. 303/9.
937) Zeitschrift des Allgemeinen Deutschen
Sprachvereins. Jahrg. 25. Her. v. O.
Streicher. B., Berggold. 12 Hefte. M. 3,00.
938) Wissenschaftl. Beihefte zur Zeitschrift d.
Allg. Dtsch. Sprachvereins. Heft 32. B.,
Berggold.
(Enth. u. a. : E. Blocher, A. v. Rivarol u. d. dtsch.
Sprache. — O. Brenner, Verblasste Sprachmlttel. —
A. Götze, Lexikalische Spannung. — Th. Matthias,
Aus d. Schatz d. Sprachbetrachtg. R. Wagners. —
K. Scheffler, Die adjektiv. Bildungen auf —er. —
O. Schradcr, Nhd. Wirt (hospes). - A. Tesch,
Jahns Kampf für d. dtsch. Sprache. — H. Wunder-
lich, Gewissensfreiheit.)
939) H. Strigl, Sprachwissenschaft für alle.
Jahrg. 3. Wien, Weiss. 20 Nn. je 1 Bogen.
M. 4,50.
57
1, 6. Geschichte der neuhochdeutschen Sprache.
58
940) K.O. Erdmann, Die Bedeutg. d. Wortes.
Aufsätze aus d. Grenzgebiet d. Sprach-
psychologie u. Logik. 2. Aufl. L., Avenarius.
XII, 226 S. M. 3,80.
041) L. Ricek, Unsere Muttersprache. Gesamm.
Abhandlgn. (= N. 250.)
Allgemeine Sprachwissenschaft.
942) O. Dittrich, Sprachwissensch. u. Philo-
logie. (= N. 836.)
942a) A. Douzat, La vie du langage. Paris,
Colin. 312 8. Fr. 3,50.
048) Frz. Finck, Die Haupttypen d. Sprach-
baus. (= AN&G. Bd. 268.) L., Teubner.
■ VI, 156 S. M. 1,00.
944) Th. Conrad, Sprachphilos. Unter-
suchungen. I.: APsych. 19, S. 395-474.
945) A. Marty, Über Begriff u. Methode d.
allgem. Grammatik u. Sprachphilosophie:
ZPsych. 55, S. 257-99.
946) id., Zur Sprachphilosophie. Die log.,
lokalist. u. a. Kasustheorien. Halle, Nie-
meyer. XI, 185 S. M. 4,00.
947) O. Schneider, Die Bedeutg. d. Sprache
u. d. Sprachphilosophie für d. Bedeutg. e.
philos. Weltanschauung. I. Progr. Küstrin.
40. 17 S.
948) Ad. Mayer, Abstraktion in d. Sprache:
ZPhP. 17, S. 549-56.
949) E. Schwyzer, Sprache u. Religion:
W&L. 3, S. 461-77. |[H. M.: ASNS. 125,
S. 230/l.JI
950) W. Sternberg, Geschmack u. Sprache:
ZPsych. 56, S. 104-16.
951) Ernst Meyer, Die Grundlagen d. ver-
gleichenden Sprachforschung: ZDU. 24,
S. 181-207.
952) F. Ruschke, Einführung in d. Wesen d.
äusseren u. inneren Sprache an d. Hand des
i. Hannover, Carl Meyer. VIII, 136 S.
M. 1,80.
953) O. Lyon, Indogerman. Sprachwissenschaft
u. Schule: ZDU. 24, S. 217-29.
954) S. Feist, Die german. u. d. hd. Laut-
verschiebung sprachlich u. ethnologisch be-
trachtet: BGDS. 36, S. 307-54.
954a) R Blümel, Die Aufgaben d. nhd. Wort-
stellungslehre. Diss. München. 1909. 44 S.
Kindersprache«
955) 0. Wahnelt, Kindersprache u. Alters-
mundart. München, Kellerer. 48 S M. 1,00.
956) Geschichten in Altersmundart. Beilage z.
„Hauslehrer". Red. v. B. Otto. Neue Folge
1910. Gross-Lichterfelde, Verlag d. , Haus-
lehrer«. 52 Nn. M. 3,20.
Weltspraclie.
957) H. Diels, Zur Weltsprachenfrage: DLZ.
32, S. 389-92.
G. Baumann, Zum Problem e. inter-
nationalen Sprache. München, Lindauer.
21 S. M. 0,60.
959) W. Fr au Stadt er. Die Internat. Hilfs-
sprache. Eine kurze Gesch. d. Weltsprach-
bestrebgn. Husum, Delff. 127 S. M. 1,50.
960) A. Seidel, Katechismus f ür Weltaprachler
aller Systeme. In Deutsch u. He. Im An-
hang. Abriss d. Grammatik e. Internat.
Weltsprache. (— Studien d. Vereinige, für
internat. Hilfssprachen. 2. Heft.) B., Mark.
Verlagsanstalt. 68 S. M. 1,00.
961) F. S t a u d i n g e r , Zur Gesch. d. Welt-
sprachenbewegung: SozMhh. 14, 8. 192/7.
(Vgl. auch id., Kritisches zur Weltsprachen-
bewegg.: ib. 8. 315/9.)
962) Helene E 1 s n e r, Ein Vorläufer des Vola-
pük: Euph. 17, 8. 653/5.
(J. J. Becher, nVon einer allgemeinen Spracbe u
Schritt-.)
Sprachgeschichte :
Allgemeines.
963) O. Weise, Unsere Muttersprache, ihr
Werden u. Wesen. (JBL. 1908/9 N. 1952.)
|[W. Nickel: ASNS. 126, 8. 274; H. W.
Pollak: ZOG. 61, S. 992/5.]|
964) A. Stähly, Neue Wege u. Ziele für d.
dtsch. Sprache. (= PädAbhh. NF Bd. XIV,
.Heft 11.) Bielefeld, Helmich. 12 S. M. 0,40.
965) K. Vossler, Grammatik u. Sprachgesch.
oder d. Verhältnis von , richtig" u. „wahr"
in d. Sprachwissensch.: Logos 1, S. 83-94.
966) H. Ehrlich, Zur indogerman. Sprach-
gesch. Progr. Königsberg, F. Beyer. 82 8.
M. 1,60.
Einzelne Epochen.
967) E. A. Gut jähr. Die Anfänge d. nhd.
Schriftsprache vor Luther. Streifzüge durch
d. dtsch. Siedelungs-, Rechts- u. Sprachgesch.
auf Grund d. Urkunden dtsch. Sprache.
Halle, Buchh. d. Waisenhauses. VII, 240 8.
M.7,öO. |[V. Moser: LBlGRPh.31,S.265-73.]|
968) H. Gürtler, Anormale Pluralbildungen
d. Diminutive im Frühhd.: ZDWF. 12,
8. 135/8.
969) Wagner, Die Kanzleisprache Reutlingens
v. 1300-1600. Progr. Stuttgart. 4». 58 8.
970) Agathe Lasch, Geschichte d. Schrift-
sprache in Berlin bis z. Mitte d. 16. Jh.
Dortmund, Ruhfus. VIII, 350 S.
971) H. Klenz, Eine Homonymik in Versen:
ZDWF. 12, 8. 222-30. (Dazu A. Götze:
ib. S. 296/9.)
(J. H. G. Ernesti, „Die Wol - eingerichtete Buch-
druckerey 1721".)
972) J. A. Walz, Zum Sprachgebrauch d.
18. Jh.: ib. S. 173-99.
(Wortkundliches.)
Sprachästhetik.
973) H. Ed. Sieckmann, Vom Künstlerischen
in d. dtsch. Sprache: NJbbKlAltGL. 26,
S. 478-95.
974) E. Wachler, Vom dtsch. Stil: Tag N. 14.
975) Th. Wolff, Ein Aschenbrödel: BerlTBl.
N. 423. (Siehe LE. 12, S. 1759-60.)
976) O. M. Fontana, Das Klangwort: LE. 13,
8. 315-21.
977) 0. Doell, Die Sprache [des naturalist
Dramits]. (= N. 1333, S. 146-61.)
Sprache und Stil einzelner Dichter:
Essaysammluvgen
*978) A. Fries, Aus meiner Stilist. Studien-
mappe. B., Borussia. 92 S. M. 1,50.
(1. Treitschkes Stil. — R Wagners Stil. — Anmerkgn.
zu den v. Billeter veröffenü. Proben aus Wilhelm
Meisters theatral. Sendung.)
59
I, 6. Geschichte der neuhochdeutschen Sprache.
60
16. Jahrhundert.
979) H. Gille, Die hist. u. polit. Gedichte
Michel Beheims. (= Palaestra 96.) B.,
Mayer & Müller. X, 240 S. M. 7,00.
(S. 206-18: Stil u. poetische Technik.)
980) P. Curts, Luthers variations in sentence
arrangement from the mod. literary usage.
With primary reference to the position of
the verb. Diss. New Haven, Yale University.
XI, 63 S.
981) A. Freybe, Zur Sprache u. Gesch. des
Kleinen Lutherschen Katechismus: AELKZ.
43, S. 317-20, 342/5, 368-71.
982) 0. Moser, Sprachl. Studien zu Fischart:
BGDS. 36, S. 102-219.
983) C. Koch, Die Sprache d. Magdalena u.
B. Paumgartner in ihrem Briefwechsel. I.
Diss. Bonn. X, 38 S.
17. und 18. Jahrhundert
984) Hans Schulz, Studien zu Abraham a
Santa Clara. Hab. Freiburg i. B., Wagner.
36 S.
985) Die Sprache Abrahams a Santa Clara u.
d. Sprache Nietzsches im Zarathustra:
Sprachwissenschaft für alle 2, S. 129-35.
986) H. Böhm, Stil u. Persönlichkeit S. Dachs.
Diss. Bonn. 64 S.
987) Goemann, Das Emser Gesangbuch (En-
chiridion) aus d. J. 1630: JbGesEmden. 17,
S. 73-196.
988) W. Richter, Sprache u. Stil d. „Liebes-
kampfes". (= id., Liebeskampf 1630 u.
Schaubühne 1670 [Mayer & Müller], S. 101-37.)
989) H. Hummrich, Beitrr. z. Sprache König
Friedr. Wilh. I. v. Preussen. Diss. Greifs-
wald. 90 S.
Klassische und romantische Zeit.
990) Bertin, Grammatische Studien zu Goethe.
Progr. Langenberg (Rheinl.). 4°. 12 S.
991) M. Lauterbach, Das Verhältnis d.
zweiten z. ersten Ausg. v. Werthers Leiden.
(= QFSpK. Heft 110.) Strassburg, Trübner.
X, 128 S. M. 3,50.
992) Berthold Schulze, Das Bild als Leit-
motiv in d. Dramen Kleists u. anderer
Dichter: ZDU. 24, S. 308-21.
993) W. A. Chamberlain, Periodic and loose
sentences in Schillers hist. works. Diss.
Chicago. 52 S.
994) H. J.Weber, Sprachl. Studien z. Ästhetik
Winckelmanns: PMLA. 25, N. 4.
19. Jahrhundert.
995) E. Göpfert, Die Sprache d. Humors bei
Busch: WIDM. 108, S. 772/8.
A. Gottlieb, Der bildl. Ausdruck bei
A. Grün. Progr. Elbogen. 1909. 30 S.
|[0. Langer: ZRealschulw. 35, S. 447/ 8.] |
997) K. Kraus, Stil: Sturm 1, N. 4.
(Hardcn.)
998).. id., Desperanto. Neuerlicher Versuch e.
Übersetzg. aus Harden: März 4, S. 392/8.
999) Herrn. Junge, W. Raabe. Studien über
Form u. Inhalt seiner Werke. (= SchrLG-
Bonu. 9.) Dortmund, Ruhfus. 140 S. M.3,50.
(S. 93-109: Technik u. Sprache.)
1000) O. Schütte, Substantiv auf -ling bei
Raabe: ZDWF. 12, S. 269-71.
1001) O. Bremer, F. Reuters Sprache: Quick-
born 4, N. 1.
1002) E. Mackel, F. Reuters Sprache. (= F.
Reuter - Gedenkbuch [Wismar, Hinstorff],
S. 38-67.)
1003) W. Seelmann, Reuter -Forschungen.
(Aus NiederdJb. 36.) Norden, Soltau. 80 S.
M. 1,60.
1004) O. Weise, Zu Reuters Syntax: ZDM.
S. 291-307.
1005) id., F. Reuters Stil: ZDU. 24, S. 690-717.
Standesspracheu :
Bergmannssprache.
1006) Imme, Sprachl. Erläutergn. zu bekannten
Ausdrücken d. dtsch. Bergmannssprache:
Glückauf 46, S. 765-70, 801/4, 841/8.
Gaunersprache.
1007) E. Arnold, Ein Räuber als Vf. e. Sprach-
lebbisches: ZBFr. NF. 1, S. 364/6.
(H. Kontanzer: Wahrhaftige Entdeckung der Jauner
u. Jenischen Sprache 1791.)
1008) L. Günther, Beitrr. z. Systematik u.
Psychologie d. Rotwelsch u. d. mit ihm ver-
wandten dtsch. Geheimspracheu. IL Die
Stände, Berufe u. Gewerbe: MKrAnthr. 38,
S. 193-288.
1009) J. Meier, Gaunersprachliches: SchwA-
Volksk. 14, S. 246/7.
(Storger. — Basler Betrügnisse der Gyler.)
1010) E. Naschör, Das Buch d. jüd. Jargons,
nebst e. Anhang: Die Gauner- od. d.
„Kochemersprache" mit Quellennachweis u.
Erklärgn. Wien, Deubler. VII, 164 S.
M. 2,00.
1011) F. Tetzner, Über d. Gaunersprache:
Nordwest 1, N. 21.
1012) J. Jühling, Geheime Sprache d. Scharf-
richter u. Abdecker : MschrKrAnthr. 36, S. 6/8.
Rechtssprache.
1013) E. Frhr. v. Künssberg, Acht. Eine
Studie z. älteren dtsch. Rechtssprache.
Weimar, Böhlau. VII, 67 S. M. 1,80. |[S.
Straub: ZDWF. 12, S. 321/2.] |
1014) F. Frensdorf f , Reich u. Reichstag. Ein
Beitr. z. dtsch. Rechtssprache: HansGBll.
37, N. 1.
1015) L. Müller, Sprachliches in Strassburger
Ratsprotokollen (der XXI): JbGElsLothr.
26, S. 193/9.
1016) G. Rauter, Dtsch. Sprache u. dtsch.
Recht: ZADSprV. 25, S. 206/9.
Seemannssprache.
1017) F. Kluge, Seemannssprache. Wort-
geschichtl. Handbuch dtsch. Schiffer-
ausdrücke älterer u. neuerer Zeit, auf Ver-
anlassg. d. Kgl. Preuss. Ministeriums d.
geistl., Unterrichts- u. Medizinalangelegen-
heiten her. 3.Lfg. (Vgl. JBL. 1908/9, N. 2024.)
Halle, Buchh. d. Waisenhauses. S. 321-480.
M. 5,00.
Pennäler- und Studentensprache.
1018) R. Eilenberge r, Pennälersprache. Ent-
wickig., Wortschatz u. Wörterbuch. Strass-
burg, Trübner. VIII, 68 S. M. 1,80.
61
1, 6. Geschichte der neuhochdeutochen Sprache.
62
1019) Basler Studentensprache. Eine Jubiläums-
gabe für d. Univ. Basel. Basel, Georg.
XXVIII, 52 S. M. 1,60. |[K. Konrad:
ZDWF. 12, S. 3I9-21.]|
(Mit Beitrr. v. J. Meier, H. Bftchtold, P. Gelger
U. II.)
1020) K. Konrad, Ergänzungen zu F. Kluges
„Deutsche Studentensprache". (JßL. Iö94
14 :49a): ZDWF. 12, S. 271-93.
Wörterbücher.
1021) S. Feist, Dtsch. Wörterbücher: ASNS.
124, S. 162/6.
(Weigand, H. Hirt, F. Klnge, R. Loewo)
1022) H. Tiktin, Wörterbücher d. Zukunft:
GRM. 2, S. 243-53.
1023) H. Paul, Beitrr. z. dtsch. Wörterbuch:
ZDWF. 12, S. 47-70.
1024) J. A. Eberhard, Synonym. Handwörter-
buch d. dtsch. Sprache. 17. Aufl. Her. v.
O. Lyon. Mit Übersetzg. d. Wörter in d.
engl., französ., italien. u. russ. Sprache u.
e. vergleichenden Darstellg. d. dtsch. Vor-
u. Nachsilben unter erläuternder Beziehg.
auf d. engl., französ., italien. u. russ. Sprache.
In 12 Lfgn. Lfg. 1/2. L., Grieben. S. 1-192.
Je M. 1,00.
1025) J. u. W. Grimm, Dtsch. Wörterbuch.
Fortgesetzt v. H. Wunderlich, K. v.
Bahder, R. Meissner, M. Heyne, R.
Hildebrand, M. Lexer, K. Weigand u.
E. Wülcker. 4. Bd. I.Abt. Lfg. 11. Be-
arbeitet V. H. Wunderlich. Sp. 6277-6436.
13. Bd. 9. Lfg. Bearb. v, K. v. Bahder.
Sp. 1473-1636. L., Hirzel. Je M. 2,00.
1025 a) Dasselbe. 10. Bd. 2. Abt. Lfg. 7. Bearb.
V. H. Meyer u. B. Crom e. Sp. 1041-1200.
Ebda. M. 2,00.
1026) R. Meissner, Zur Gesch. d. Grimmschen
Wörterbuches. (= N. 860.)
1027) H. Wunderlich, Zum 4. Bde. d. Grimm-
schen Wörterbuchs: ZDWF. 12, S. 139-41.
1028) M. Leopold, Zur Behandig. d, Artikels
ver— im Dtsch. Wörterbuch. Progr. Breslau.
4°. 16 S. |[0. Weise: ZDM. S. 379-80.] |
1029) P. F. L. H 0 f f m a n n , Wörterbuch d.
dtsch. Sprache nach d. Standpunkte ihrer
heut. Ausbildg. Mit bes. Rücksicht auf d.
Schwierigkeiten in d. Beugg., Függ., Be-
deutg. u. Schreibart d. Wörter u. mit vielen
erläuternden Beispielen aus d. prakt. Leben.
Neu bearb. v. G. Mohr. L., Brandstetter.
IV, 620 S. M. 4,20.
1030) S. Feist, Kluges Etymolog. Wörterbuch.
(JBL. 1908/9 N. 2033): FZg. N. 57.
1031) Rieh. Loewe, Dtsch. Wörterbuch.
(== Sammig. Göschen Bd. 64.) L., Göschen.
177 S. M. 0,80.
1032) D. Sanders, Handwörterbuch d. dtsch.
Sprache. Neu bearb. v. J. E. Wülfing.
(in 8 Lfgn.) L., O. Wigand. XI, 887 S.
M. 8,00. |[0. Weise: ZDM. S. 378/9.]|
1033) F. L. K. Weigand, Dtsch. Wörterbuch.
Her. v. H. Hirt. (Bd. 1 JBL. 1908/9 N. 2038.)
Bd. 2. Giessen, Töpelmann. IV, 1362 S.
M. 12,00. |[W. Hörn: ZFSLB. 36, S. 176/9.]|
1034) J. E. Wessely u. Walth. Schmidt,
Dtsch. Wortschatz. Grammat.-stilist.-ortho-
graph. Handwörterbuch d. dtsch. Sprache
nebst Fremdwörterbuch. 5. verm. Aufl. v.
J. A. Ditscheiners Handwörterbuch d.
dtsch. Sprache. (In 12 Lfgn.) Gotha, R.
Schmidt. 812 S. M. 10,00.
Etymologie :
Allgemeines und Zu8ammmfa$$endet.
1035) Zeitschrift für dtsch. Wortforschung.
Her. v. F. Kluge. Bd. 12. Strassburg,
Trübner. M. 10,00.
103«) Wörter u. Sachen. Kulturhist. Zeitechrift
für Sprach- u. Sachforschg. Bd. 2. Heidel-
berg, Winter. M. 20,00.
1037) Heinr. Schröder, Beitrr. z. german.
Sprach- u. Kulturgesch. II. Ablautstudien.
(= GermanBibl. 1. Bd. II.) Ebda. XI,
108 S. M. 3,00.
1037a) Rieh. M. Meyer, Bedeutungssysteme:
ZVSprF. 43. S. 352-68.
1037b) L. Bloomfield, A sema.siologic diffe-
rentiation in germanic secondary Ablaut:
ModPhil. 7, S. 245-88, 345-82.
1038) N. Jokl, Die „Etymolog. Anarchie" u.
ihre Bekämpfg.: IF. 27, S. 297-324.
(Zu A. Brückner: Ib. 23, S. 206ff.)
1039) A. Brückner, Etymolog. Glossen :
ZVSprF. 43, S. 301-27.
1039a) J. Dingeldey, Etymolog. W^örterbuch
zur Mathematik, Physik, Chemie u. Mine-
ralogie. Breslau, Hirt. M. 1,60.
1040) E. C. Werthenau, Interessante Wörter.
Nach ihrer Herkunft allgemeinverständlich
erklärt. B. -Tempelhof, Freier literar. Verlag.
111 S. M. 1,20.
1041) Mil. Richter, Die Entstehg. d. Namen-
wörter: VossZgB. N. 36.
1042) G. Berlit, Noch einiges aus R. Hilde-
brands Nachlass: ZDU. 24, S. 281/6.
(Sprichwörter, Spraclibilder u. a.)
1043) Bröal, Vari^t^s ^tymologiques: RPL.
25 juin.
(Kampf, allerlei.)
1044) A. Götzen, Wortgeschich tl. Gedanken
u. Zeugnisse: ZDWF. 12, S. 200-14.
(Baufallen, blass, braun. Dank, Eisse, Herkommen,
Zu Kreuze kriechen u. a.)
1045) F. E. Hirsch, „Aristophanische" Wort-
fügungen in d. Sprache d. 19. Jh.: ib.
S. 241-54.
(Absolutrealsichselberdenkenderannndfürsicbkon-
kreterunterschiedsidentität u. a.)
1046) Rieh. M. Meyer, Die militärischen
Titel: ib. S. 145-56.
Eitizelstudien.
1047) G. Baist, Almosen: ZDWF. 12,
S. 299-300.
1048) F.Dix, Der Banden {= Wiese): ZDU 24,
S. 59.
1049) Binsenwahrheiten: KönigsbBU. N. 15.
1050) F. Kauffmann, Braut u. Oemahl:
ZDPh.42, S. 129-53. (Dazu W. van Hei ten:
ib. S. 446/7.)
1051) H. Schuchardt, Sachworteeschicht-
liches über den Dreschflegel: ZBPh. 34,
S. 257-94.
1052) Wilhelmine Brabble u. H. Schelenz,
Zur Etvmologie von „Droge* (Vgl. JBL.
1908/9 N. 2070): MGMediz. 9, S. 342, 455.
1053) G. Baist, Forestis: ZDWF. 12, S. 235/7.
(Dazu K. Uhlirz, ib. S. 300/1.)
1054) A. Götze, Freundschaft: ib. S. 93-108.
1055) R. Windel, Über d. Ursprung d. atudent.
Ausdrucks „Fuchs'': ZDU. 24, S. 134/5.
63
I, 6. Geschichte der neuhochdeutschen Sprache.
64
1056) E. 0. Lippmann, Zur Gesch. d. Namens
„Gas<': ChemikerZg. N. 1. (Vgl. auch M.
Speter: Zschr. für die gesamte Kohlensäure-
Industrie N. 22.) i[H. Peters: MGMediz. 9,
S. 495/6; Sudhoff: ib. S.244/5.]|
1057) M. Spanier, Geseires: AZgJudent. 74,
S. 128/9.
1058) O. Ladendorf, Götterdämmerung: ZAD-
SprV. 25, S. 348/9. (Dazu Ke witsch: ib.
S. 384/5.)
1059) E. Damköhler, Grimmel: ZDU. 24,
S. 604/6.
1060) A. En giert, Heimweh, heimwehkrank als
Gedichtüberschrift 1772, 1786: ZDWF. 12,
S. 294/6.
1061) N. van Wyk, Hochdeutsch, Niederdeutsch:
ib. S. 239-40.
1062) E. Brate, Hünen: ib. S. 108-16.
1063) E. Thomson, Klippschule: ZDU. 24,
S. 57/8. (Vgl. auch O. Glöde: ib. S. 462/3.)
1064) K. Trautmann, Knoten u. Knopf: ZV-
SprF. 43, S. 176.
1065) id., Kuchen: ib.
1066) W.Feldmann,A.Gombert U.A.Götze,
Substantiva auf ling: ZDWF. 12, S. 115-30.
1067) 0. Meisinger, Mein: ZDM. S. 224/5.
1068) A. Bechtold, Zur Gesch. d. „Merode-
brüder\- ZDWF. 12, S. 230/5
1069) W. Creizenach, Pantoffel: ib. S. 133.
1070) K. Siegl, Woher stammt das Wort
Pumpernickel'^: EgererZg. N. 66. |[A. Hor-
cicka: MVGDRB. 48, S. 64.]|
1071) K.E. Gleye, Rechtsbodm: ZKDS^rY.2b,
S. 214/5.
1072) H. Schultz u. O.Hintner, Bapite capite :
ZDM. S. 110/2.
1073) K. Burdach, Sinn u. Ursprung d. Worte
Renaissance u Reformation (Aus SBAk.
[Berlin] S. 594-646.) B., G. Keimer. M. 2,00.
1074) Ph. Keiper, Schnorwel, Schnorwelkop :
PfälzMus. 36, Nov.
1075) E. Borst, Sterbenskunst: ZDWF. 12,
S. 260-64.
1076) F. Boll, Der Ursprung des Wortes Sy-
philis: NJbbKlAltGL. 25, S. 72/7, 168.
(Dazu F. Burg: ZDWF. 12, S. 302.)
1077) Z. Dembitzer, Zum Ursprung d. Wortes
Syphilis: ZOG. 61, S. 848/9.
1078) F. M. F. , Über das Alter d. Worte Tele-
phon u. Fernsprecher: TglRsB. N. 212.
1079) E. B 0 r s t , Tonangebend : ZDWF. 12, S. 237/9.
1080) W. Feldmann, Die Vandalen als Kunst-
frevler: ZADSprV. 25, S. 345/7.
(Vandalismus.)
1081) H. Dunger, Völkisch: ib. S. 305/6.
(Dazu P. Piet8.ch: ib. S. 355/6; K.
Schneider: Die Übersetzg. v. national: ib.
S. 336/7.)
Redensarten, Sprichwörter, Schlagwörter.
1082) R. Mende, Die Tierwelt im dtsch. u.
französ. Sprichwort. Progr. Liegnitz. S. 59-70.
1082a) K. W. Goldschmidt, Vom Wesen d.
Schlagworts: Grenzb. 69*, S. 141/3.
1083) O. Ladendorf, Schlagwörterstudien :
ZDU. 24, S. 473-81, 560/6.
1084) P. Wüst, Zu d. Redensart ^feurige Kohlen
auf jemandes Haupt häufen oder sammeln":
GRM. 11, N. 12.
1085) W. Kurrelmeyer, Über d. Entstehg. d.
Konstruktion „Ich habe sagen hören'' : ZDWF.
12, S. 157-73.
1086) 0. Hauschild, Im Stiche lassen:
ZDU. 24, S. 264/5. (Dazu Reinhardt: ib.
S. 669/70.)
1087) H. Ladstätter, Zur Redensart „7m Stiche
lassen": ZADSprV. 25, S. 210/2.
1088) R. Windel, Zur Erklärg. d. Redensart
r,sich etwas hinter die Ohren schreiben^ : ZDU.
24, S. 330.
1089) G. Kessler, Wie vernagelt sein: SchwA-
Volksk. 14, S. 305.
1090) O.Ladendorf.Die Vielzuvielen : ZDU. 24,
S. 814.
1091) id., Völker frühling: ib. S. 406.
Namenkunde:
Familiennamen.
1092) F. Khull, Deutschen Kindern deutsche
Namen ! B., Verl. d. Allg. Dtsch. Sprachver.
16 S. M.. 0,20.
1093) Könnecke, Dtsch. Familiennamen bes.
aus d. Zeit d. Humanismus: JBThürSächs-
Ver. 90/1.
1094) E. Müller, Zur Kenntnis d. dtsch.
Familiennamen. Progr. Hamburg. 37 S.
1095) A. F. C. Vi 1 mar, Deutsches Namen-
büchlein. Die Entstehg. u. Bedeutg. d.
deutschen Familiennamen. 7. Aufl. Mar-
burg, El wert. IV, 111 S. M. 1,20.
1096) G. Werle, Die ältesten Personennamen.
(= ZDWF. 12, Beiheft.) Strassburg, Trübner.
IV, 88 S. M. 2,75.
1097) Ferd. Vetter, Über Personennamen u.
Namengebg. in Bern u. anderswo. Mit nach-
trägl. Erweitergn. u. e. Anh. : Verzeichnis em-
pfehlenswerter Vornamen. (= Berner Uni-
versitätsschriften 1.) Rektoratsrede. Bern,
Akadem. Buchhdlg. v. M. Drechsel. 52 S.
M. 2,00.
1097a) P. Jabusch, Bildung u. Bedeutung d.
dtsch. Eigennamen mit bes. Berücksichtgg.
d. Ostfriesischen. Norden, Selbstverlag.
96 S. M. 1,50.
1098) O. Meisinger, Weibliche Appellativ-
namen: ZDM. S. 220/4.
1099) Ph. Keiper u.Th. Zink, Pf älzer Appel-
lativnamen: ib. S. 126-39.
1100) W. van Helten, Noch einmal z. Namen
Wielant: ZDWF. 12, S. 131/3. (Vgl. JBL.
1908/9 N. 2165.)
Pflanzen- und Tiernamen.
1101) H. Cohn, Tiernamen als Schimpfwörter.
Progr. Berlin. 27 S.
1102) A. Heintze, Das Pflanzenreich im bildl.
Ausdruck der dtsch. Sprache: ZDU. 24,
S. 566-79.
1103) H. Ziegler, Die dtsch. Volksnamen d.
Pflanzen u.d. Verwandtschaft U.Vermischung
d. dtsch.Volksstämme : ZVVolksk. 20, S. 18-35.
Länder- und Ortsnamen.
1104) R. Kleinpaul, Länder- u. Völkernamen.
(= Sammig. Göschen, Bd. 478.) L., Göschen.
139 S. M. 0,80.
1105) O.Weise, Die dtsch. Ortsnamenforschg.
im letzten Jahrzehnt: GRM. 2, S. 433-45.
1106) K. V. E 1 1 m a y e r , Geographia raetica.
Versuch einer krit. Ortsuamensystematik :
ib. S. 299-307, 357-65.
(35
1,6. Geschichte der neuhochdeutschen Sprache.
66
1107) F. Curschinunn, Die deutschen Orts-
namen im nordostdeutschen Kolonialgebiet.
(=:FDVL. XIV. Bd. Heft 2. St., Engel-
horn. 93 S. M. 5,00.
1108) W. Sturm f eis, Die Ortsnamen Hessens.
Etymolog. Wörterbuch d. Orts-, IJerg- u.
Flussnamen des Grossherzogtums Hessen.
2. verbesserte Aufl. Weinheim, Ackermann.
IV, 95 8. M. 1,75.
1109) W. Ohnesorge, Deutung des Namens
Lübeck, verbunden mit einer Übersicht über
d. lüb. Geschichtsquclk'u sowie über d. ver-
wandten Namen Mitteleuropas. Progr. Lü-
beck. 4". 104 S. |[Wilh. Schulze:
FIU'G. 23, S. 29J/3.]|
1109a) A. Bleiche, Mantel u. Zuckmantel.
Eine philologisch-topographische Studie:
DGBll. 11, S. 201-17, 225-40.
1109b) M. Böhme, Die Orts- u. Flurnamen
d. Kreises Querfurt. Querfurt, Jäkel. 72 S.
M. 1,00.
1109c) R. Wollmann, Der Name Tegernsee:
AltbayrMschr. 9, S. 89-102.
1110) S. Skutsch-Dorff, Basel u. Wesel:
BaslerZ. 9, S. 168-73.
lUOa) H. Feldmann, Ursprung u. Werden d.
Stadt Wetzlar. Wetzlar, Schnitzler. 112 S.
Sprachreinheit und Sprachrichtigkeit:
Allgemeines
IUI) K. Haym, Was ist von Sprachreinheit
u. Sprachreinigung zu halten? L., Xenien-
Verlag. 45 S.
Ulla) H. Dunger, Gesch. d. dtsch. Sprach-
bewegg. u. d. Allgem. Dtsch. Sprachvereins
(1885—1911). (= N. 844.)
1112) id., Zur Schärf ung d. Sprachgefühls.
200 fehlerhafte Sätze mit Verbesserungen
u. sprachlichen Bemerkungen, geprüft v.
einem Ausschusse des Allgem. Deutschen
Sprachvereins. Mit einer einleitenden Ab-
handig : Was ist Sprachgefühl? Warum
soll es geschärft werden? 4. Aufl. B., Ver-
lag d. Allgemeinen Deutschen Sprachvereins.
XII, 147 S. M. 1,60.
1113) F. L. Veit, Zum Deutsch der Gross-
stadtkinder: ZDU. 24, S. 42-56.
1114) 0. Behaghel, Der Student u. d. dtsch.
Sprache: Giessener Student. Taschenbuch 19.
1115) R. Anton, Kaufmannsdeutsch. Der
kauf mann. Brief, wie er ist, u. wie er sein
sollte. Eine kurze Besprechg. d. allergröbsten
Fehler u. Geschmacklosigkeiten im kauf-
männischen Briefe. L., Schnurpfeil. 32 S.
M. 0,30.
1116) E. Friedegg, Juristendeutsch: N&S. 133,
S. 385/9.
Lehn- und Fremdicort.
1117) F. Seiler, Die Entwickelg. d. dtsch.
Kultur im Spiegel d. dtsch. Lehnworts. Tl. 3.
Das Lehnwort d. neueren Zeit. 1. Abschnitt.
Halle, Buchhandlg. d. Waisenhauses. XVI,
430 S. M. 6,00.
1118) E. Siebert, Vom Fremdwort z. Lehn-
wort: ZADSprV. 25, S. 161/9.
1119) R. K 1 e i n p a u 1 , Das Fremdwort im
Deutschen. 3. verbess. Aufl. (= Sammig.
Göschen, 55. Bd.) L., Göschen. 152 S.
M. 0,80.
Jahresberichte f&r neaere denteohe Literatargesohiohte.
1120) J. C. A. Heyses Allgemeines verdeut-
schendes u. erklärendes Fremdwörterbuch
mit I^ezeichng. d. Aussprache u. Betong. d.
Wörter nebst genauer Angabe über Abstam-
mung u. IMldg. Unter Ik'rücksichtigg. d.
amtl. Erlasse über Verdeutschg. d. Fremd-
wörterbuchs u. der neuen einheitl. Rccht-
schreibg. neu bearbeitet v. O. Lyon. 19. Ori-
finalausg. Hannover, Hahn. VIII, 937.
I. 6,75.
1121) Friedr. Köhlers Fremdwörterbuch.
Neu bearb. v. P. Seliger. Her. v. C. Woyte.
(= ÜB. N. 1668-70.) L , Reclam. 16». 358 ö.
M. 0,60.
1122) G.Körting, Etymolog. Lehn- u. Fremd-
wörterbuch. (= Taschenwörterbuch d. dtsch.
Sprache. Tl. 1.) B.- Schöneberg, Langen-
scheidt. LXX, 222 S. i[Köhm: ZADSprV.
25, S. 227/8. 11
1123) G. Saalfeld, Fremd- u. Verdeutschungs-
wörterbuch. 3. Aufl. B., Knoblauch. XVI,
1032 S. M. 3,00.
1124) Hans Schulz, Dtsch. Fremdwörter-
buch. Lfg. 1. Strassburg i. E., Trübner. II,
S. 1-80. M. 1,50. IlSelbstanz.: ZDWF. 12,
S. 310/7.]1 •
1125) Ph. Spatz, Hilfsbuch für Zeitungsleser.
Erläuterg. d. in Zeitgn. häufig wiederkehren-
den Fremdwörter u. Ausdrücke, welche ins-
besondere d. Politik, d. Technik, d. Sport
u. d. Kunst betreffen. Wien, Perles. III,
84 S. M. 1,60.
1126) K. Kaesebier, Französ. Fremdwörter in
d. dtsch., dtsch. Fremdwörter in d. französ.
Sprache. Progr. Köthen. 30 S.
1126a) J. Tockert, Romanische Lehnwörter
in d. Luxemburger Mundart. Luxemburg.
20 S.
Sprachlehre :
Allgemeines und Gesamtdarstellungen.
1127) L. Gurlitt, Die Grammatik: Zukunft 70,
S. 11/6.
1128) Elise Richter, Die Rolle d. Semantik
u. d. bist. Grammatik: GRM. 2, S. 231-43.
1129) W. Wi 1 m a n s , Dtsch. Grammatik. Bd. 3,
(JBL. 1908/9 N. 2226). I[J. Janko: IF. 27,
S. 20-40; H. Wunderlich: ZDPh. 42,
S. 373-80.]!
1130) Rud. Hildebrand, Vom dtsch. Sprach-
unterricht in d. Schule u. von dtsch. Er-
ziehg. u. Bildg. überhaupt. Mit einem An-
hang: Über d. Fremdwörter u. über d. Alt-
deutsche in d. Schule. 12. Aufl. L., Klink-
hardt. VIII, 2?9 S. M. 3,60.
1131) L. Sütterlin, Die dtsch. Sprache der
Gegenw. 3. Aufl. L., Voigtländer. XXXII,
451 S. M. 7,00.
1132) M. Kutzsche, Übungen im richtigen u.
gefälligen Gedankenausdruck. L., O. Wi-
gand. VIII, 176 S. M. 1,80.
Einzel fragen.
1133) Rob. Fritsch, Die deutsche Satzlehre
in Schule u. Wissenschaft. L., Teubner.
IV, 65 S. M. 1,20.
1134) T h. Siebs, Die sogen, subjektlosen
Sätze: ZVSprF. 43, S, 253-76.
1135) B. Baumgarten, Noch einmal: Die In-
version im Deutschen. (Vgl. JBL. 1908,9
N. 2237.): ZDU. 24, S. 37-42.
XXL 5
67
I, 6. Geschichte der neuhochdeutschen Sprache.
68
1136) Rieh. M. Meyer, Die Konstruktion
mit unberechtigten Doppelinfinitiv: ZDWF.
12, S. 264/6.
1137) H. Reis, Der Untergang der einfachen
Vergangenheiten: GRM. 2, S. 382-92.
Anssprache.
1138) G. 0. Curme, Best german pronunciation :
JEGPh. 9, S. 1-19.
Rechtschreibung und Interpunktion.
1139) Ph. B r u n n e r u. J. H u t h , Ausführl.
orthograph. Wörterbuchd. deutschen Sprache,
nebst Regeln für d. neue deutsche Recht-
schreibg. u. Erklärg. d. Fremdwörter, sowie
d. seltener gebrauchten deutschen Wörter.
Gültig f. Österreich, das Deutsche Reich u.
die Schweiz. Nach d. amtl. Regeln bearbeitet.
7. verb. Aufl. Wien, Perles. X, 282 S.
M. 1.80.
1140) R. M. Meyer, Die Gefahren d. Inter-
punktion: ZDU. 24, S. 99-116.
Schrift.
1141) O. Weise, Schrift- u. Buchwesen (=
N. 172.)
1142) A. Reinecke, Die dtsch. Buchstaben-
schrift, ihre Entstehg., Entwickelg., ihre
Zweckmässigkeit u. völkische Bedeutg. L.-
Borsdorf, Hasert. 277 S. M. 3,00.
1143) G.Ruprecht, Deutsche oder lateinische
Druckschrift: KönigsbBll. N. 3.
Mnudartenforschung:
Allgemeines.
1144) H. Meyer, Dtsch. Mundartenf orschg. :
JBGPh. 30, S. 211-30.
1144 a) F. Mentz, Dtsch. Mundartenf orschg.
u. -dichtung in d. J. 1905/6: ZDM. S. 48-110.
1145) Zeitschrift für deutsche Mundarten. Her.
V. O. Heilig u. Ph. Lenz. B., Berggold.
4 Hefte. M. 10,00.
1146) 0. Brenner, Zur Mundartenforschg. :
MUBayrVolksk. NF. 21, S. 161/3.
1147) O. Weise, Unsere Mundarten, ihr Wer-
den u. ihr Wesen. L., Teubner. XH, 279 S.
M. 3,00. |[A. Götze: ZDWF. 12, S. 317/8;
O. Meisinger: Südwestdtsch. Schulbll.
S. 252/3; P. Pietsch: ZASprV. 25, S. 80/2.]|
1148) Ant. A. Kuss, Wie hat sich d. Volks-
schule d. Dialekt gegenüber zu verhalten?
Ein Beitrag z. Volksschulpädagogik. 2. Aufl.
(= PädAbhh. Heft 3.) Bielefeld, Helmich.
36 S. M. 0,50.
1148a) Aug. Kaiser, Studien zur Bildung d.
Präteritums in d. heutigen dtsch. Mundarten.
Diss. Giessen. 80 S.
1148b) H. Kiefer, Der Ersatz d. adnominalen
Genitivs im Deutschen. Diss. Giessen.
1149) A. Fuckel, Mhdtsches. u. älteres Sprach-
gut in unseren Mundarten: ZDU. 24, S. 409-17.
1150) O. Meisinger, Die Appellativnamen u. d.
hd. Mundarten (Nachträge). Progr. Lörrach.
16 S. |[Ph. Lenz: ZDM. S. 380.]|
1151) O. Hauschild, Naturlaute d. Tiere in
Schriftsprache u. Mundart: ZDWF. 12.
S. 1-47.
1152) 0. Weise, Die Stundenbezeichnungen
in d. dtsch. Mundarten: ZDM. S. 260/4.
1153) id.. Der Schlag mit d. Lebensrute u. seine
mundartl. Bezeichnungen: ib. S. 113/6.
Oberdeutsch :
Allgemeines.
1154) Ph.Keiper, Angewachsene u. losgetrennte
Wortteile in südd. Dialektwörtern : ZDU. 24,
S. 249-54.
Bayern und Pfalz.
1155) L. Speidel, A. Schmeller u. sein Bayr.
Wörterbuch. (= N. 252, Bd. 1, S. 88-103.)
1155a) Marie Andree-Eysn, Volkskund-
liches. Aus dem bayerisch-österreich. Alpen-
gebiet. Braunschweig, Vieweg & Sohn. XIV,
274 S. Mit 25 Abbildgn. u. 1 Titelbild.
M. 14,00.
1156) A. Gebhardt, Zur Gesch. d. Würzburger
Mundart: ZDM. S. 146/7.
1157) E.Böhmer, Sprach- u. Gründungsgesch,
d. pfälz. Kolonie am Niederrhein. Diss.
Marburg. 1909. 91 S.
Elsass.
1158) Beitrr. zur Etymologie d. dtsch. Sprache
mit bes. Berücksichtigg. d. elsäss. Mundarten :
ElsässLothSchulbl. 39, S. 8/9, 69, 240/1, 303/4,
343/4, 387/8, 456/7.
1158a) A. Hornung, Wortgeschichtliches aus
d. Vogesen. _(= N. 245, S. 231-44.)
1158b) Alb. Kaiser, Lautlehre d. Mundart v.
Todtmoos-Schwarzenbach. Freiburger Diss.
Bonn, Georgi. 46 S.
Osterreich.
1159) Th. Gärtner, Österr. Schriftdeutsch.
(S.-A. aus: Innsbrucker Nachrr.) Innsbruck,
Wagner. 16 S.
1160) J. Kirchberger, Beitrr. zur Egerländer
Wortf orschg.: Unser Egerland 14, S. 5-12,
23/5, 35/9, 60/3, 76/7.
1161) J. Schiepek, ScAa wen im Egerländischen:
ZDM. S. 204/9.
1162) M. Frhr. v.Mayr, Das 0 im Wienerischen
ÖsterrRs. 24,' S. 295/7.
1163) V. Hintner, Mundartliches aus Tirol:
ZDM. S. 209-19.
Schwaben.
1164) Herm. Fischer, Schwab. Wörterbuch.
Auf Grund d. v. Adelb. v. Keller begonnenen
Sammlgn. u. mit Unterstützg. d. Württem-
berg. Staates bearbeitet. Lfg. 29-32 (Bd. 3,
Sp. 961-1600). (Vgl. JBL. 1908/9 N. 2301.)
Tübingen, Laupp. Je M. 3,00.
Schweiz.
1165) A. Bachmann, Beitrr. z. Schweizer-
dtsch. Grammatik. Heft 1/2. Frauenfeld,
Huber.
(J. Vetsch: Die Laute d. Appenzeller Mundarten.
VIII, 255 8. M. 1,00; Elise Wi pf : Die Mundart v.
Visperterninen in Wallis. IX, 199 S. M. 1,60.)
1166) Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch
d. schweizerdeutschen Sprache. Gesammelt
auf Veranstaltg. d. Antiquar. Gesellschaft
in Zürich unter Beihilfe aus allen Kreisen
69
I, 6. Geschichte der neuhochdeutschen Sprache.
70
d. Schweizervolkes. Her. mit Ilnterstützg.
d. Bundes u. d. Kantone. Begonnen von
F. Staub u. L. Tobler. Heft. 66/7. (=
Bd. 7, Sp. 257-576.) Bearbeitet v. A. Bach-
mann u. E. Schwyzer, H. Blattner, J.
Vetsch, E. Wipf u. E. Abegg. (Vgl.
JBL. 1908/9 N. 2290.) Frauenfeld, Huber &
Co. Je M. 2,00.
1167) E. Friedli, Bärndütsch als Spiegel ber-
nischen Volkstum.s. Bd. 3. Guggisberg.
Bern, Francke. XIV, 688 8. M. 10,00.
|[F. Vetter: DLZ. 32, S. 1698-1700 (beh.
auch Bd. 1/2 |JBL. 1905, N. 1134: 1906/7,
N. 1949]).J|
Mitioldeutsch.
11(58) (). Kürsten u. O. Bremer, Lautlehre
d. Mundart v. Buttelstedt bei Weimar. (=
SGrDM. Bd. 9.) L., Breitkopf & Härtel.
XH, 270 S. M. 8,50.
1169) R. Block, Die Mundart v. Eilsdorf (bei
Halberstadt): ZDM. S. 325-51.
1170) G. Pr offen. Die Mundart der Eifel:
ZDU. 24, S. 34/7.
1171) Buchrucker, Wörterbuch d. Elberfelder
Mundart nebst Abriss d. Formenlehre u.
Sprachproben. Her. vom Zweigverein des
Allg. Dtsch. Sprachver. zu Elberfeld. Elber-
feld, Martini & Grüttefien. 196 S. M. 2,00.
|[J. E. Wülfing: ZASprV. 25, S. 389-91.]|
1172) C.Schumann, Mundartliches aus Hohe-
geiss im Oberharz: ZDM. S. 237-64.
1173) K. Müller-Fraureuth, Wörterbuch d.
obersächs. u. erzgebirg. Mundarten. Lfg. 1/2
(JBL. 1908/9 N. 2334). Lfg. 3. Dresden,
Baensch. S. 257-384. M. 3,50. i[H. Teuchert:
GGA. 172, S. 292-301; O. Weise: ZDM.
S. 377/8.] I
1174) Ch. Beck, Über Anwachsen u. Lostrennen
[m ostfränk. Dialekt: ZDU. 24, S. 534/5.
1175) A. Diederichs, Beitrag zu einem Wörter-
buch d. Remscheider Mundart. Remscheid,
Krumm. 20 S. M. 0,50.
1176) K. Haag, Die Sachsengrenze: ASNS. 124,
S. 259-69.
1177) A. S c h e i n e r , Die Schenker Herren-
mundart. (= Forschgn. zur Volkskunde d.
Deutschen in Siebenbürgen. Heft 2.) Her-
mannstadt, Krafft. 1909. 42 S. M. 0,60.
1178) R. Huss, Zu d. Palatalisierungserschei-
nungen in den (west-) fränkischen Mund- |
arten. (Siebenbürgisch.) Die Lautverbindg.
K gd ijt, jd) : ZDM. S. 267-75. (Dazu O.
Weise: ib. S. 372/4.) \
1179) Bender-Heinsberg, Beitrr. z. rhein.
Mundart (Siegburg -Mülldorf): ZRhWestf- I
Volksk. 7, S. 111/5.
1180) A. Queitsch, Etwas v. d. Zittauer Mund- i
art: MVSächs Volksk. N. 5.
Niederdeutsch.
1181) W. Seelmann, Niederdeutach : JBGPh
30, S. 230/9.
1182) Jahrbuch d. Vereins für niederdeutsche
Sprachforschg. (Niederdeutsches Jb.) Jhrg.36.
Korden, Soltau. III, 156 S. M. 4,00.
1183) Korrespondenzbl. d. Ver. für niederdtscb
Sprachforschg. Heft 30. Ebda. 100 S. M. 2,00.
1184) H. Grimme, Plattdeutsche Mundarten.
(= Sammig. Göschen. Bd. 461.) L.. Göscheiu
167 8. M. 0,80.
1185) J. Brinckmann, Über plattdeutsche
Sprache: Mitt. Quickborn 3, N. 2.
1186) R. D 0 h 8 e , Gefahr im Verzuge. Ein
Wort zur Erhaltg. des Plattdeutschen. (—
Von dtsch. Sprache u. Art. Bd. 2.) L.,
Leipziger Verlagsbuchh. 16 S. M. 0,60.
1186a) W. Poeck, Die Zukunft d. plattduch.
Sprache: Kw. 24*, S. 177-86. (Dazu F.
Avenarius: ib. S. 186/7.)
1187) R. Wo 8 s i d l o , Aus dem Lande F. Reuters.
Humor in Sprache u. Volkstum Mecklen-
burgs. L., O. Wigand. IV, 211 S. M. 3,00.
1188) J. Eimers, Up sassisch Eer. Ut de
nedderdüütshe Lyrik v. uns Daag rutgewen.
In'n Updragg v. de „Nedderdüütsh Sell-
shopp" in Hammborg. Jena, Diederichs.
XI, 174 S. M. 1,50.
1189) J. Mahl, DonQuichote. En plattdütsch
Volksbook. Rutgewen in'n Uptrag von den
plattdütschen Pro v. -Verband v. Schleswig-
Holstein u. Lübeck v. F. Wischer. Gar-
ding, Lühr & Dircks. VII, 301 S. M. 1,80.
1190) Hans Meyer, Der richtige Berliner in
Worten u. Redensarten. 7. Aufl. Her. v.
S. Mauermann. B., Hermann. XX, 199 S.
M. 3,00. |[S. Mehring: BerlTBl. N. 651.J!
1191) H. Zahrenhusen, Lautstand d. Mund-
art V. Horneburg (Hannover). 1. Tl. Vokalis-
mus. (= Beitrr. z. Heimatkde. d. Reg.-Bez.
Stade. Bd. 1, Heft 1.) Hannover, Geibel.
1909. IX, 130 S. M. 3,00.
1192) H. Schönhoff, Die mundartl. Dichtung
d. Münsterlandes: Niedersachsen 15, N. 10.
1193) H. Teuchert, Aus dem neumärk. Wort-
schatz: ZDM. S. 3-47.
1194) G. Blikslager, Der Ostfriese in seinen
Sprichwörtern U.Redensarten. Emden, Havnel.
43 S. M. 0,75.
Deutsche Sprache im Ausland.
1195) A. Baumgartner, Die dtsch. Sprache in
Amerika. (= N. 230.)
1196) R. Pfaundler, Das Verbreitungsgebiet
d. dtsch. Sprache in Westungarn : DEnie. 9,
S. 14/8, 35-46, 67-72.
5*
71
1,7. Ästhetik und Poetik.
72
1,7
Ästhetik und Poetik.
Ästhetik: Geschichte N. 1197. - Theoretisrhes: Allgeraeines, Zu ammenfassendes, Einzelstndier., RssayBamralangen
N 1215 - Spiel N 1245 - Stil, Form, Rhythmik N. 1246. - Ästhetische Grundbegriffe: Einfühlung und Apperzeption N. l„o/;
Gefühl 'n. 1260; Künstlerisches Schaffen (Literat und dichterische Persönlichkeit) N, 126L- Genie N. 1286. - Kunstgenuss
K 1303. - Ästhetische Kultur (Geschmack) N. 1305. - Ästhetische Erziehung K 1314. - K.chtnngen der Kunst (Allgemeines,
Realismus und Naturalisrans, Idealismus, Ästhetizismus und Intellektualismus, Renaissance) N. 1.31-. - Beziehungen der
Kun.t (Kunst und Gesellschaft, Kunst und Volk, Kunst und soziale Verhältnisse, Kunst und We anschauung, Kunst und
Moral, Kunst und Erotik. Kunst und Frau) N 1348. - Kritik N. 1373. - Plagiat N^ 1387. - Ästhetische M.mmungen, Witz
numor, Komik, Tragik und Tragödie, Spannung) N. 1388. - Poetik: Allgemeines N. 1400. - Einzelne Dichtgattangen N. 1402
— Übersetzungen N. 1409. — Rhetorik N. 1411. —
Geschichte der Ästhetik:
17. und 18. Jahrhundert.
1197) S. Filippon, II marinismo nella lett.
tedesca. (= N. 835 a.)
1198) H. Backers, Boileaus Einfluss in Deutsch-
land bis auf Lessing. Diss. Greifswald.
76 S.
1199) G. Th. Richter, Zu Eousseaus Ehren-
rettung: MhhComeniusGes. 19, S. 123-38.
1200) E. Schütte, J. J. Rousseau. Seine Per-
sönlichkeit u. sein Stil. L., Xenien- Verlag.
XVI, 216 S. M. 3,50.
1201) N. Severing, Rousseau im Lichte d.
heutigen Forschung. Eine genetisch-
psycholog. Untersuchg.: GRM. 2, S. 672/8.
1202) Edw. Youngs Gedanken über die
Originalwerke in einem Schreiben an S.
Richardson. Übers, v. H. E. v. Teubern.
Her. V.K.Jahn. (= Kl. Texte Bd. 60.) Bonn,
Marcus & Weber. 46 S. M. 1,20. ..
1203) H. J. Weber, Sprachl. Studien z. Ästhe-
tik Winckelmanns. (= N. 994.)
1204) I. Kant, Beobachtungen über das Gefühl
des Schönen u. Erhabenen. Neudruck der
ersten Ausg. 1764. Mit Einlei tg. v. A.
Pieper. B.-Steglitz, Brandt. VIII, 110 S.
M. 0,80.
1205) A.Schering, Zur Musikästhetik Kants:
ZIMusG. 11, S. 169-75.
1206) E. Bergmann, Die Begründg. d.
dtsch. Ästhetik durch A. G. Baumgarten
u. G. F. Meier. Mit e. Anhg.: G. F. Meiers
ungedr. Briefe. L., Röder & Schunke. IV,
273 S. M. 4,80.
1207) M. Bojanowski, Literar. Einflüsse bei
d. Entstehg. v. Ba,umgartens Ästhetik.
Diss. Breslau. 60 S.
19. Jahrhundert.
120H) H. Goldschmidt, W. Heinse als Musik-
ästhetiker. (= N. 251, S. lp/9.)
1208a) O. Karstadt, Herbarts Ästhetik u. ihr
Doppelverhältnis z. Verschulung d. Poesie:
DSchule. 14, S. 546-61, 616-24. ..
1209) A. Lewkowitz, Hegels Ästhetik im
Verhältnis zu Schiller. L., Dürr. 77 S.
M. 1,80.
1210) W. Martini, Die Grundzüge d. Ästhetik
des Heinr. v. Stein. (= BayreuthBll. 33,
S. 117-47.) Diss. München. 1909. 37 S.
1211) F. Lienhard, H. v. Stein — Emerson.
2. Aufl. (= Wege nach Weimar, Bd. 1.)
St., Greiner & Pfeiffer. VII, 258 S. M. 3,50.
1212) E. Z e 1 1 e r , Zur Erinnerung an F. Th.
Vischer. (= N. 263, Bd. 1, S. 425-44.)
1212a) E. Reich, Vischer. (= N. 1238a,
S. 328-33.)
Moderne ausländ. Ästhetiker.
1213) F. Hübner, P. Bourget a'.s Psycholog.
Dresden, Holze. 83 S. M. 1,20.
1213a) H. Friedrich, Die literar. Theorie der
Goncourt. Diss. Heidelberg. 78 S.
12U) R. Deacon, B. Shaw as artist philosopher.
London, Fifield. 106 S.
Thooretisehes;
Allgemeines niid Zusammenfassendes.
1215) R. Eisler, Wörterbuch d. philos. Begriffe.
3. neu bearb. Aufl. B., Mittler. VIII, 2076 S.
M. 40,00.
(Enth. S. 102-18: Ästhetik. — S. 369-74: Form. —
S. 391-401; Gefühl. — S. 483: Hässlich. — S. 515-21:
Idealismus. — S. 607-27: Kategorien. — S. 646,9:
Komisch. — S. 8512: Naturalismus. — S. 1150/8:
Realismus. — S. 1473/7: Synthese. — S. 1516-20:
Tragisch. — S. 1724-42: Wahrnehmung.)
1216) B. Croce, Saggi filosofici I. Problemi
di estetica e contributi alla storia del-
l'estetica italiana. Bari. VIII, 513 S. L. 7,00.
l[Th. Popp.e: Tag N. 37 („Aus dem
Irrgarten d. Ästhetik").] i
1217) K. V. Francois, Ästhetik. Tl. 1 : Ästhet.
Psychologie. 'Gr.-Lichterfelde, Kahlenberg
& Günther. 103 S. M. 2,00.
1218) Th. V. Frimmel, Philosoph. Schriften 2.
Zur Kunstphilosophie. Eine Kritik d. Schön-
heitslehren. München, G.Müller. 81 S. M.1,50.
1218a) E. A. Georgy, Ästhetik auf neuer
Grundlage. Halle, Heller. 40 S. M. 0,90.
1219) F. Gross, ^Form" u. „Materie" d.
Erkennens d. transzendentalen Ästhetik.
Eine erkenntnistheoret. Untersuchg. L.,
J. A. Barth. VIII, 100 S. .. M. 2.80.
1220) J Hart, Revolution d. Ästhetik. (JBL.
1908/9 N. 2443.) |[M.. Dessoir: DLZ. 31,
S. 3076-83 („Revolution d. Wissenschaft");
J. Schubert: Tag N. 137.]|
1221) K. Münz er. Die Kunst des Künstlers.
(JBL. 1905 N. 464.) ||H. Spitzer: DLZ. 31,
S. 2053/8, 2117-22.]!
1222) L. Paschal, Esth^tique nouvelle. Paris.
399 S. F. 7 50.
1222a) P. Moos, Volkelts ästhet. Normen
(= N. 229 a, S. 138-41.)
1223) A. Weiss, Introduction to the philosophy
of art. (= Univ. California public, in mod.
phil. 1, N. 3.) Berkeley, University press.
S. 245-302.
1224) J. Babbitt, The new Laokoon. An essay
on the confusion of the arts. London, Con-
stable. XIV, 295 S. Sh. 5/.
1214a) Rieh. M. Meyer, Amerikan. Ästhetik:
LE. 12, S. 1285-91.
(C. T. Winchester: Somes priuciples of literary
critieism.)
73
1,7. ÄBthetik und Poetik.
74
Eiiizelstiidieii.
1225) Ü. MüUer-Frcienfelö, Zur Begriffs-
bestimmung d. Ästhetischen u. d. Kunst:
VWrh. 34, S. 'J49-91.
1220) H.Spitzer, Ästhetik u. Kunstphilosophie :
Internat Wöchr. 4, S. 7 06- IT).
1227) li. Dehniel, Dsis Rätsel des Schönen.
Ein krit. Streif zug: Sturm 1, N. 30.
1228) K. Falke, Die Bedeutg. d. Kunst. Eine
Auseinandersetzg. mit Fr. W. Förster:
W&L. 7, S. 34r)-63. (Dazu Förster, Mod.
Ästhetentum: ib., S. 454/7.)
1229) K. W. Goldschmidt, Die erzieherische
Bedeutung d. Kunst: Hilfe 16, 8. 527/8.
1230) S. Lublinski, Der Kulturwert d. grossen
Kun.st: Tag N. 12.
1231) S. Bromberg-Bytkowski, Kontem-
plative u. ekstat. Kunst. Lemberg (L., Fock).
39 S. M. 1,20.
1231a) E. West, Die Übertreibung d. Ästhetik.
H N. 259, S. 93-130.)
1232) K. F. Wize, Über ästhet. Grundtvpen:
VWPh. 34, S. 369-85.
(Eliiteilg. der ilsthet. Grundgestalteii aus d. Definition
d. ästhet. Verhaltens, als eines geistigen Spiels.)
1233) R. Müller-Freienfels, Die Entwickelg.
u. Ausbreitg. d. ästhet. Lebens durch die
Kunst: ASyatPhilos. 16, S. 521-31.
1234) W. Schölermann, Künstler-Kolonial-
Politik u. Revolution vou oben. Zwei Vor-
träge. L., Verlag .für Lit. 23 S.
1235) G. V. A 1 1 e s c h , Über d. Verhältnis d. Ästhe-
tik z. Psychologie: ZPsych. 54, S. 401-536.
1236) L. Arr^at, Les rapports de resthötique
et de la sociologie: RPhilos. 68, S. 350-74.
1237) H. Mann, Französischer Geist: Zeit
N. 2731. (Vgl. LE. 12, S. 1240/1.)
Essaysammliiiigeii.
1238) Abseits v. d. grossen Heerstrasse. Be-
schauliche Gedanken e. Suchenden. B.,
Curtius. 82 S. M. 1,00.
(Enth. u. a. : Über d. Begriff „Genial u. Bedeutend".
— Bildung. — Über einige ästhet. Irrtümer. — Über
das Beifallklatschen.)
1238a) E. Reich, Aus Leben u. Dichtung.
(== N. 249.)
(S. 160-84: Kunst u. Volk. — S. 185-97: Kunst für d.
Volk. — S. 206-81: Kunst u. Moral. — S. 297-316:
Volkelts System. — S. 317-27 : Volkelts Ästhetik des
Tragischen.)
1239) 0. Bie, Reise um die Kunst. Berlin-
Westend, Reiss. XIV, 336 S. M. 4,00.
(Beh. u. a. : Ästhetische Kultur. — Pfauenschleppe
[Beardsley-Wilde]. — Elektra. — Operetten. — Tänze.
— Kind u. Kunst- — Brockhaus. — Ästhetik der Lüge
[Wilde].)
1240) W. Rein, Kunst. Politik. Pädagogik. L:
Kunst. Langensalza, Beyer. IV, 144 S.
M. 1,20.
(Beh. u. a. : Gegen die Grossstadt. — Künstlerische
Jugenderziehg. — Heimat u. Kunst in d. Schule.)
12-11) C. L. Schleich, Von der Seele. Essays.
B., Fischer. 334 S. M. 5,00.
(Enth. u. a. : Der Rhythmus. — Humor. — Schlaf u.
Traum. -— Seelische Ilemmut^gen. — In.stinkt u. Spiel.
— Temperament. — Rausch. — Musik als Erzieherin.)
12-12) A. Vögele, Der Pessimismus u. das
Tragische in Kunst u. Leben. 2. erweit. Aufl.
Freiburg i. B., Herder. X, 318 S. M. 4,60.
(Beh. u. a. : Schopenhauer, Bahnsen, Hartmann,
Nietzsche, R. Wagner)
1248) G. Wendel, Ästhet. Skizzenbuch.
Strassburg, Heitz. 52 S. M. 1,50.
1244) A. MoHzkowski, Die Kunst in tausend
Jahren. Betrachtgn. u. PrognoHcn. L.,
A. Kröner. 108 8. M. 2,00
1244a) id., Kunst u, Distanz: Zeitgeist N. 2.
Spiel.
1245) K. Groos, D. Lebenswert d. Spiels.
(Vortrag.) Jena, Fischer. 31 S. M. 0,60.
1245a) L Gurlitt, Das Spiel: Neue Bahnen
21, S. 150/8.
Form, Stil, RhytbmiiB.
1246) Homo, Der Zwang z. Form: AZg. N. 38.
1247) O. A. H. Schmitz, Zur Philosophie d.
Form: ÜsterrRs. 22, S. 290/4.
1248) B. Steinmüller, Über Gehalt u. Form
in d. Kunst d. Gegenw.: AZg. N. 25.
1249) J. Cohn, Stil in Kunst u. Leben:
PrJbb. 140, S. 232-46.
1250) K. Martens, Stil u. Können. (= N. 243,
S. 54-64.)
1251) O. Stoessl, Lebensform u. Dichtungs-
form: Fackel 11, N. 294/5.
1251a) A. M. Wagner, F. Hebbels dramat.
Stil. Diss. Hamburg, Voss. 52 S.
1252) M. Deri, Der Zeitstil: Zeitgeist N. 3.
1253) K. W. Goldschmidt, Mod. Stilkunst:
LE. 13, S. 399-407.
1254) H. Pudor, Kunststil eine Charakter-
frage: Hammer 9, S. 495/8.
1255) K. Storck, Rhythmus: Türmer 12*,
S. 129-39.
1256) H.H.Russack, Der Begriff d. Rhythmus
bei d. dtsch. Kunsthistorikern d. 19. Jh.
Diss. Leipzig. 111 S.
Ästhetische Grundbegriffe:
Apperzeption und Einfühlung.
1257) Vernon Lee, Weiteres über Einfühlung
u. ästhet. Miterleben: ZÄsth. 5, S. 145-90.
1258) C. Müller, Die Apperzeptionstheorie
V. W. Wundt u. Th. Lipps u. ihre Weiter-
führg. in d. Gegenw. (= PädMag. Heft 400.)
Langensalza, Beyer. 81 S. M. 1,00.
1259) J. Shawcross, Association and aesthetic
perception: Mind NS. 19, S. 63-81. i[R.
Müller-Freienfels: ZPsych. 57, S. 207/8.]
1259a) P. Moos, Volkelts Einfühlungslehre.
(= N. 251, S. 40/8.)
Q<ifühl.
1260) Ch. Lalo, Les sentiments esth^tiques.
Paris, Alcan. 278 S. F. 5,00. |[K. Groos:
DLZ. 31, S. 2262/3.]i
Künstlerisches Schaffen {Literat und dichterische
Persönlichkeit).
1261) Ottokar Fischer, Das Unnennbare:
LE. 12, S. 1505-15.
1262) A. Harpf, Natur u. Kunstschaffen. Eine
Schöpfungskunde. Jena, Costenoble. XII,
241 S. M. 5,00.
75
I, 7. Ästhetik und Poetik.
76
1263) Homo, Vom künstlerischen Schaffen:
AZg. N. 26.
1264) R. Oehler, Vom künstlerischen Schaffen:
Türmer 12^ S. 825/8.
1265) F. O. Schmid, Vom künstlerischen
Schaffen: BernRs. 4, S. 673-80, 705-10.
1266) A. Seidl, Zur Ästhetik des Schaffenden :
AMusZg. 37, S. 343/5.
1267) Eich. M. Meyer, Zur Psychologie d.
Produktivität: NJbbKlAltGL. 25, S. 536-42.
1268) A. Trebitsch, Erotik u. Produktivität.
(= N. 256, Bd. 2, S. 193/7.)
1269) Carry Brachvogel, Vom Könner u.
vom Dichter: Grenzb. 69, S, 198-207.
1270) K. Engelbrecht, Künstlerischer Ob-
jektivismus: Tag N. 32.
1271) C. Wigand, Kunst u. Intellekt: SozMhh.
14, S. 1431/6.
1272) H. Bahr über Literatur u. Jahreszeiten:
LE. 12, S. 1090/1. (Aus: BerlTBl. N. 172.)
1273) R.Müller-Freienfels, Zur Psychologie
d. Erregungs- u. Rauschzustände: ZPsych. 57,
S. 161-94.
1274) Alex. Elster, Alkohol u. Kunst.
Hamburg, Deutschlands Grossloge H. 32 S.
M. 0,50.
1275) C. F. van Vleuten, Tabakgenuss u.
geistige Arbeit. Eine Umfrage: N&S. 132,
S. 47-56, 375-87.
1276) J. Wasser mann. Der Literat oder Mythos
U.Persönlichkeit. L., Insel- Verl. 81 S. M.2,50.
1277) id.. Der Literat als Psycholog: NRs. 21,
S. 1236-43.
1278) id., Der Literat als Schöngeist: LE. 12,
S. 1429-32.
1279) id.. Der Literat als Tribun: OsterrRs. 25,
S. 131/6.
1280) id.. Die Frau als Literat: Frauen-
Zukunft 1, N. 6. (Vgl. LE. 13, S. 190/1.)
1281) E. Friedeil, Der Dichter: Schaubühne 6,
S. 505-11, 534-40, 560/5.
1282) id.. Der Dichtern, seine Zeit: ib., S. 1326-30,
1349-54.
1283) E. Ludwig, Der dtsch. Dichter als Welt-
mann: Tag N. 163. (Siehe LE. 12, S. 1676/7.)
1284) E. V. Sallwürk, Die dichterische Indivi-
dualität: ib. N. 160, (Siehe LE. 12, S. 1676.)
1285) G. Zell er. Über künstlerisches Sein
u. Werden: PrJbb. 142, S. 259-65.
Genie.
1286) R. V. Engelhardt, Das Genieproblem:
BaltMschr. 69, S. 1-16, 141/4.
1287) E. Fried eil, Über Genialität: Schau-
bühne 6, S. 486/9.
1288) O. Nagel, Das Genie: Lese 1, N. 24.
1289) 0. A. H. Schmitz, Genie u. Genialität:
Universum 27, S. 118-20.
1290) H. Türck, Der geniale Mensch. 7. verm.
Aufl. B., Dümmler. XVIII, 529 S. M. 5,50.
1291) Das Geheimnis d. genialen Schaffens.
Von E. G. Her. v. Gh. L. Poehlmann.
L. (St., Leupoldt.) 268 S. M. 6,50.
1292) W. V. Medinger, Autorität u. Genie:
ÖsterrRs. 25, S. 301-10.
1293) Ch. Boeck, Schopenhauer u. d. geniale
Schaffen: Geg. 78, S. 759-62.
1294) F. Galt on, Genie U.Vererbung. Übers. v.
O Neurath u. AnnaSchapire-Ne/irath.
(= Philos.-Soziol. Bücherei, Bd. 19.) L.,W.
Klinkhardt. XXVII, 418 S. M. 8,50.
1295) C. Lombroso, Über d. Entstehungsweise
u. Eigenart d. Genies. Deutsch v.E.Jentsch:
Schmids Jbb. d. ges. Medizin 294 (1908),
S. 127-72. |[R. Müller-Freienfels: ZPsych.
57, S. 158/9.]|
1295a) C. Lombroso, Studien über Genie u.
Entartung. Übers, v. E. Jen t seh. (= ÜB.
N. 5218-20.) L., Reclam. 256 S. M. 0,60.
1296) H. Kurella, C. Lombroso als Mensch
u. Forscher. (= GNS. Heft 73.) Wiesbaden,
Bergmann. IV, 90 S. Mit 1 Bildn. M. 2,40.
1297) J. Sadger, Belastg. u. Entartg. Ein Bei-
trag z. Lehre v. kranken Genie. L., Demme.
74 S. M. 1,50.
1297a) O. Ewald, Psychiatrie u. Kultur: März
4, S. 208-13.
(Pathographie.)
1298) Sigmund Freud, Über Psychoanalyse.
Fünf Vorlesgn. Wien, Deuticke. 62 S.
M.1,00. |[W.Hellpach: NRs. 21, S. 1652-60;
P. Näcke: MschrKrAnthr. 39, S. 356/7 (ab-
lehnend).]!
1299) W. Hellpach: Der Kampf um Freud:
Tag N. 146.
1300) P. Näcke: Die mod. Übertreibung e.
Sexualität: MschrKrAnthr. 39, S. 120-39.
(S. Freud u. a.)
1301) W. Stekel, Dichtung u. Neurose (JBL.
1908/9, N. 2462). i[F. H.: ZBFr. NF. 2«,
5. 431/2; H. Swoboda: OsterrRs. 23,
S. 349-56 („Genie u. Neurose")-]!
1302) Emil Reich, Dichtung u. Seelenarzt:
ÖsterrRs. 24, S. 63/6.
(Gegen W. Stekel.)
Kiiustgenus^i.
1303) R. Müller-Freienfels, Affekte u
Triebe im künstler. Geniessen: APsych. 18,
S. 249-64.
1304) K. Kubbe, Erziehung z. Kunstgenuss:
PädStud. 31, S. 274-85.
Isthetische Kultur (Geschmack).
1305) K. Hiller, Über Kultur: Sturm 1, N. 24/6.
1306) Lenore Ripke-Kühn, Künstlerische
Kultur: BaltMschr. 70, S. 414-41.
1307) K.W. Goldschmidt, Kultur-Sezession:
Geg. 77, S. 305/8.
1308) R V. Schubert-Soldern, Über d. Ver-
fall d. Kultur: AZg. N. 36.
1309) R. Dehmel, Nationale Kulturpolitik:
Sturm 1, N. 27.
1310) O. Willmann, Kultur u. Katholizismus:
ZChrE. 3, S. 1/4.
1311) R. Kassner, Der Dilettantismus. (==
Gesellschaft Bd. 34.) Frankfurt a. M., Ruetten
&Loening. 69 S. M. 1,00.
1311a) K. Scheffler, Dilettantenerlebnis:
Tag N. 213.
1312) R. Schaukai, Vom Geschmack. 2. verb.
Aufl. München, Müller. XII, 179 S. |[K.W.:
ZBFr. NF. 2B, S. 14/5 (ablehnend).]!
1313) 0. A. H. Schmitz, Brevier für Weltleute.
Essays über Gesellschaft, Mode, Frauen,
Reisen, Lebenskunst, Kunst, Philosophie.
München, G. Müller. VIII, 398 8. M. 4,00.
77
1,7. Ästhetik und Poetik.
78
Xsthetische Erziehung.
1814) F. AvenariuB, Über Ausdruckskultur.
Unsere Arbeit fürs Ganze. München, Callwey.
16 8. M. 0,15.
1315) Kühner, Kunstwart- Arbeit: ProtMhh.
14, S. 58-63.
1316) G. Fuchs, Dürerbund: RGG. 2,8. 168-60.
Richtungen der Kunst:
AUge7neines.
1317) II. V. Wolzogen, Gegenwartskunst. (=
. N. 262, 8. 1-11.)
1318) K. W. Goldschmidt, Alt u. neu: Tag
N. 132.
1319) G. py r n e s t , Die neue Note : ib.
N. 209.
1320) Chr. Flaskamp, Vom Zeitgeist u. vom
Geist d. Zeiten: ÜdW. 3, 8. 469-72.
1321)H.v. Berger, Konservatismus im geistigen
Leben. (^ Beitrr. z. konservativen Politik
u. Weltanschauung, Heft 5.) B., Hobbing.
23 8. M. 0,40.
1322) Kulturkonservatismus: KonsMschr. 68,
8. 586/8.
1323) H. Schnabel, Die Grundlagen d. mod.
Dichtung: Tat 1, N. 12.
1324) A. Horneffer, Das Schicksal d. dtsch.
Dichtkunst: ib. 2, N. 1.
1325) W. Hellpach, Das Pathologische in d.
mod. Kunst. (Vortrag.) Heidelberg, Winter.
44 8. M. 1 ,00. |[JI. Spitzer: DLZ. 32,
8. 2595-2602.]!
1326) W. Nithack-Stahn, Der mod. Mensch.
Ein Beitr. zu seiner Psychologie: WJDM.
108, 8. 753/6.
1327) K. Engelbrecht, Der Künstler u. d.
Tendenz: BerlTBl. N. 150.
1328) G. Steinbach, Die Tendenz in d. Poesie:
Theater 1, S. 248-50.
1329) H. Sperber, Tendenziöse Kunst: Vor-
wärts N. 207. (Siehe LE. 13, 8. 52). (Vgl.
auch R. Franz, Tendenzkunst u. Kunst-
tendenz: Vorwärts N. 213.)
1330) W. Lentrodt, Heimat: Tag N. 215.
Realismus und Naturalismus.
1331) R. Hessen, Hundert Sorten Realismus:
März 4', 8. 61/7.
1332) O.A. H. Schmitz, Die Rückkehr z. Natur:
SüddMhh. 7», 8. 314-20.
1333) Ü. Doell, Die Entwickelg. d. naturalist.
Form im jüngstdtsch. Drama (1880—90).
Halle, Gesenius. VHI, 185 8. M. 3,00.
(Schicksalsbegriff — Gestalten. — Aufbau. — Alte u.
neue epische Elemente. — Sprache.)
1333a) O. Lessing, Die neue Form. Ein Beitr.
zum Verständnis d. Naturalismus. Dresden,
Reissner. 235 S. M. 4,00.
Idealismus.
1334) A. Brausewetter, Der Kampf um d.
Idealismus: Tag N. 217.
1335) K. Scheffler, Idealisten CJBL. 1908/9,
N.2595). |[W.Handl:üsterrRs.24,S. 436-41;
K. Jentsch: NRs. 21, 8. 94/7.]|
Romantik. (Vgl. auch IV, 10.)
1336) K. Lamprecht, Romantik u. Klaasizia-
nius: Zukunft 72, 8. 254/7.
(Gegen E. Traumann.)
1337) R. Hennig, Zur Psychologie des Roman-
tischen: Türmer 13", S. 407-12.
Ästhetizismus und Intellektualismus.
1338) G. Michaut, La doctrine et l'^cole de
l'art pour l'art. (= N. 245.)
1339) O. M. Fontana, Der Ästhet: Schau-
bühne 6, 8. 967/9.
1340) A. Silbergleit, Ästhetizismus: Geg. 77,
8. 189-90.
1341) W. Rath, Ästhetentum u. Deutschtum:
TglRaB. N. 188.
(Zu K. Sternhelm.)
1342) Ch. Gaehde, Kulturdichtung: DMhh. 10,
8. 66/7.
1343) L. Bazalgette, Intellektualismus u.
Dekadenz: Grenzb. 69 S 8. 19-30.
1344) F. Servaes, Der Trust der Intellektuellen:
Tag N. 143.
1345) O. A. H. Schmitz, Der Radikalismus d.
Intellektuellen: ÖsterrRs. 24, 8. 52/8.
Renaissance.
1346) P. Friedrich, Die Renaissance derLit.:
Xenien-Almanach 8. 12-28.
1347) F. Alafberg, Renaissance u. Dekadenz:
Zeitgeist N. 35.
Beziehungen der Kunst:
Kunst und Gesellschaß.
1348) 0. Ewald, Der mod. Salon: FZg. N. 57.
(Künstler u. Gesellschaft.)
1349) F. de la Roture, Künstler u. Publikum:
3 Briefe an e. ausübenden Musiker: Musik 37,
8. 131-42. (Dazu: R. Pollak: ib. 8.286-90.)
Kunst und Volk.
1350) H. Deiters, Kunst u. Nation: AkBll.
24, 8. 251/3.
1351) R. Stube, Zur Kulturpsychologie d.
Volksdichtg.: ZDU. 24, 8. 286-97.
1352) E. Graeb, Volk u. Kunst. Ein sozial-
ästhet. Programm: üsterrR«. 22, 8. 205-19.
1353) H. V. Wolzogen, Kunst u. Volk. (=
N. 262, S. 12-54.)
1353a) K. W. Goldschmidt, Volkskunst u.
Kennerkunst: Neue Weg (Lit.) 39, 8. 85-90.
1354) W. Bloem, Die sozialen Aufgaben unserer
Dichter: Volkshochschule 1, N. 10.
1355) A. Moeller v. d. Brück, Preussentum u.
Ungenialität: Tag N. 52.
1356) F. Bley, Das Genie in demokrat. Erb-
pacht? (= Wertung Heft 6.) L., Eckardt
21 S. M. 0,50.
Kunst und Weltanschauung.
1357) G. Heine, Dichtung u. Weltanschauung:
AuhaltBll. 1, N. 1/5.
1358) R. Dehmel, Philosophische u. poetische
Weltanschauung: Tag N. 254.
K. W. Goldschmidt, Literatur, Philo-
sophie, Kunst: Tat 1, N. 11.
79
I, 7. Ästhetik und Poetik.
80
Kunst und Beligion.
1360) A. Bertholet, Ästhet, u. christliche
Lebensauffassung. Tübingen, Mohr. IV,
55 S. M. 1,00.
1361) F. Daab, Kunst u. Keligion: Eckart 5,
S. 1/6.
1362) C. Pfennigsdorf, Christi. Glaube u.
dtsch. Literatur. (S.-A. aus Geisteskampf d.
Gegenwart Heft 18.) Gütersloh, Bertels-
mann. 4 S. M. 0,10.
1363) E. Wolff, Poesie u. Keligion: Eckart 4,
S. 489-506.
1364) Hachmeister, Kann Religion durch
Kunst ersetzt werden ? : ProtMhh. 14, S. 1 69-84.
1365) K. König, Ersatzkünste: Hilfe 16,
S. 479-80, 495/7, 511/3.
Kunst und Moral.
1366) A. Mayer, Kunst u. Sittlichkeit: Geistes-
"kampf d. Geg. N. 5.
1367) E. W. Bredt, Sittliche oder unsittliche
Kunst? Eine histor. Eevision. 6. Aufl.
München, Piper & Co. VHI, 129 S. M. 1,80.
1368) O. A. H. Schmitz, Kunst u. Sittlichkeit:
Tag N. 104.
1369) ß. Hessen, Die Prüderie als Feindin d.
Gesundheit: NRs. 21, S. 1070/7.
Kunst und Erotik.
1370) Lou Andreas-Salomä, Die Erotik.
(= Gesellschaft Bd. 33.) Frankfurt a. M.,
Literar. Anstalt. 69 S. M. 1,00.
1371) K.W. Goldschmidt, Literatur u. Erotik:
LE. 12, S. 831/7.
1371a) K. Martens, Über erotische Dichtung.
(= N. 243, S. 134-40.)
Kunst und Frau.
1372) H. V. Beaulieu, Die Dame: März 4\
S. 451/8.
1372a) Th. Lessing, Weib, Frau, Dame. B.,
Verl. d. Ärztl. Rundschau. 125 S. M. 3,00.
1372b) G. Heymans, Die Psychologie d. Frau.
(= Psychologie Bd. 2.) Heidelberg, Winter.
Vni, 308 S. M. 4,00.
1372c) K. Storck, Der heilige Mistkäfer:
Türmer 12^, S. 897-904.
(Beh. Else Jerusalem, Anna Reichert, „Tagebuch e.
Dame".)
Kritik.
1373) Th. Alt, Die Möglichkeit d. Kritik neuer
Kunstschöpf gn. u. d. Zeitgeschmack. Anh. :
Die Ästhetik A. Dürers. Mannheim, Nem-
nich. 119 S. M. 3,00.
1374) R. Auernheimer, Akademiker: NFPr.
N. 16411. (Vgl. LE. 12, S. 1241.)
(Deutsche ii französische Kritik.)
1375) Marie Diers, Das Amt des Kritikers:
Türmer \S\ S. 113/6.
1376) H. Eulenberg, Kritikerkrankheiten:
Tag N. 114.
1377) P'. Freksa, Dogmatische Kritik: DMhh.
10, S. 235/7. (Dazu E. Lissauer: ib. S.232;
vgl. auch id., Subjektivistische Kritik
S. 271/3.)
1378) E. Frieden, Der Kritiker: FZg. N. 349.
1379) L. Hatvany, Ich u. die Bücher. (Selbst-
vorwürfe des Kritikers.) B., P. Cassirer.
127 S. M. 2,50. 1[J. Hart: Tag N. 109.]|
1380) L. Hatvany, Über Kritik: Schaubühne
6, S. 119-23.
1381) R. Kr au SS, Der Superlativ in d. Kritik:
Grenzb. 69'^ S. 201/5.
1382) S. Dublin ski. Das Erlebnis d. Kritikers:
Fackel 12, N. 307/8.
1383) F. O. Schmid, Pietät u. Ehrlichkeit in
d. Kritik: BernRs. 4, S. 577-81.
1384) S. Trebitsch, Grenzen d. Kritik: Zeit-
schrift 1 N. 5.
1385) E. Zola, Die Kröte: LE. 12, S. 463-70.
1386) Zum Kampf um d. Kritik: ib. S. 1379-81.
(Auszüge aus Aufsätzen v. H. Eulenberg, R. Schaukai,
P. Ernst.)
1386a) M. Steinitzer, Die Kunst d. Kritik:
NMusZg. 31, S. 267-70, 307-10, 331/2.
(Musikkritik.)
Plagiat.
1387) O. Ewald, Das Plagiat: Wiener Abend-
post N. 21. (Siehe LE. 12, S. 788.)
Ästhetische Stiinnuingen:
Komik, Witz, Humor.
1388) J. J. Chapman, The comic: Hibbert
Journal 8, N. 4.
1389) W. Eullmann, Witz u. Humor. Streif-
züge in d. Gebiet des Komischen. B.,
Fleische!. VIII, 191 S. M. 2,00.
1390) O. Schauer, Über d. Wesen d. Komik:
APsvch. 18, S. 411-27.
1391) R. M. Meyer, Der mod. Witz: VossZgB.
N. 16.
Tragik und Tragödie.
1392) T h. P 0 p p e , Zur Ästhetik des Tragischen :
LE. 12, S. 679-85.
(Beh. R. Dehmel, Werke. Bd. 9. [JBL. 1908/9 N. 332.])
1393) W. Reiss, Die Theorie des Tragischen
im 17. Jh. in Deutschland u. Frankreich.
Diss. B., G. Schade. 96 S.
1394) A. Trebitsch, Über das Tragische im
allgemeinen. (= N. 256, Bd. 2, S. 131/6.)
1395) W. War stal. Das Tragische. (= APsych.
13, S. 1-70.) Diss. L., Engelmann. 1908.
73 S.
1396) A. Kl aar. Die Krisis d. Tragödie: LE.
12, S. 911/6, 983/9.
1397) W. Ridgeway, The origin of tragedy,
with special reference to the greek tragedians.
Cambridge, Univ. Press. X, 228 S.
1398) R. Schacht, Die Entwickelg. d. Tragödie
in Theorie u. Praxis von Gottsched bis
Lessing. Diss. München. 84 S.
Spannung.
1399) A. V. Gleichen-Russwurm, Die Be-
deutg. u. Berechtigg. d. Spannenden in d.
Lit.: Grenzb. 69 S S. 536-42.
Poetill :
Allgemeines.
1400) 0. Kataun, Die Frage d. Nachahmung
e. Problem d. Poetik: Gral 5, N. 1.
1400 a) F. Kuntze, Die Wahrheit d. Dichtg.:
Kw. 23*, S. 201/7.
81
1, 8. Metrik.
82
Einzelne Dkiitgattiingen:
Lyrik.
1401) K. Röttger, Die lyr. Form d. Gegenw.:
Masken S. 417.
1401a) W. A. Hammer, Epik u. Lyrik: Lehr-
proben u. Lehrgänge 104, S. 77.
Epos und Roman. (Vgl. IV, 3.)
1402) M. Hochdorf, Eine aussterbende Kunst-
form: LE. 12, S. 608-13.
(Kl)()s.)
1403) Käthe Friedemann, Die Rolle des Er-
zählers in der p:pik. (= UNSpLG. NF. 7.)
■ L., Haessel. X, 246 S. M. 4,60. |[E. Rie-
mann: DLZ. 31, S. 2792/5.11
1404) Ed. Engel, Erzählungskunst: NWTBl.
N. 72. (Vgl. LE. 12, S. 1014.)
1405) A. Stock mann, Roman u. Ästhetik:
StML. 79, S. 465-78.
1405a) Irenaeus, Roman u. Drama: AZg. N. 10.
Drama. (Vgl. IV, 4.)
1406) G. Friedrich, Über d. Ausbildg. d. eth.
u. ästhet. Urteils im Drama. (= N. 395.)
1406a) Homo, Drama u. Tragödie: AZg. N. 8.
1400b) W.R. Myerg, Tbe technique of bridging
gaps in tbe action of german drama «ince
Gottsched: ModPhil. 8, B. 217-28, 363-98.
1407) H. Hchnabel, Das klass. Drama: Tat 2,
S. 350/6, 407-21.
Märchen.
1408) F. L i e n h a r d , Vom dtsch. Märchen:
Lese 1, S. 665/9.
1408a) K. Schröcke, Dtsch. Märchen u. Kind.
Di.Hs. Leipzig. 96 8.
Übersetzung.
1409) R. Schaukai, Das stolze Volk der Über-
setzer: Geg. 77, S. 429-30.
1410) Gabriele Gräfin ,y. Wartensleben,
Beitrr. z. Psychologie d. Übersetzens: ZPsych.
57, S. 89-115.
Rhetorik.
1411) E. Gei ssler, Rhetorik. Richtlinien f. d.
Kunst d. Sprechens. (= AN&G. Bd. 310.)
L., Teubner. IV, 140 S. M. 1,00.
1412) K. M arten s. Dichter als Rhapsoden:
Zeit N. 2666 (Vgl. LE. 12, S. 1162.)
Rhythmik und Melodik N. 1413.
Reim N. 1441. —
1,8
Metrik.
Allgemeine Verslehre N. 1420.
Rhythmische Formenlehre N. 14*24. —
Rhytiimik und Melodik.
1413) O. Rutz, Neue Ausdrucksmittel des
Seelischen: APsych. 18, S. 238-48.
1414) M. Seydel, Wissenschaft u. Kunde, zwei
Arten musikal. Theorie erläut.an d.Rutzschen
Neuen Entdeckgn. v. d. menschl. Stimme:
ZIMusG. 11, S. 311/5.
1415) H. Wetzel, Zur psycholog. Begründg. d.
Rhythmus u. die aus ihr fliessenden Begriffe
,Takt" u. „Motiv". (= N. 251, S. 100-21.)
1416) K. Luick, Über Sprachmelodisches in
dtsch. u. engl. Dichtg.: GRM. 2, S. 14-27.
1416 a) H. Sieb eck, Sprachmelodie u. Ton-
melodie in ihrem ästhet. Verhältnis. (=
N. 251, S. 3/9.)
1416b) F. K. Benndorf, Vom Ivr. Idiom:
Sturm S. 311/2.
1417) O. M. Fontana, Das Klangwort.
(= N. 976.)
1418) G. Brand seh. Die Tonalität d. Auf-
takts in d. dtsch. Volksweisen :AVSbnbgLK.
NF. 36, N. 3.
1419) R. Hohenemser, Über d. Volksmusik
in d. dtsch. Alpenländern: SBIMusG. 11,
S. 324-95. (Dazu L. Riemann: ib. S. 595/6.)
(Beh. auch Rhythmus u. Versbau.)
Allgemeine Yerslehre.
1420) P. Habermann, Die Metrik d. kleineren
nhd. Reimgedichte. (JBL. 1908/9, S. 604.)
Halle, Niemeyer. 1909. VIII, 194 S. M. 7,00.
Jahresbericht« fSr neuere dentsohe Literaturgepohichte.
1421) A. Tobler, Vom französ. Versbau alter
u. neuer Zeit. 5. Aufl. Her. v. R. Tobler.
L., Hirzel. X, 177 S.
1422) M. Kaluza, Engl. Metrik in bist. Ent-
wickelg. {=^ Normannia Bd. 1.) B., Felber.
1909. XVI, 384 S. M. 7,00.
1423) J. Schipper, A history of english
versification. Oxford, Clarendon Press. XIX,
390 S.
Rhythmische Formenlehre:
Allgemeines.
1424) F. Adler, Die italienischen Strophen
im Deutschen: LE. 12, S. 1133/8.
(Terzine.)
1425) O. Fl o eck. Die Kanzone in d. dtsch.
Dichtung. (= BerlBeitrr. Heft 40.) B.,
Ehering. IV, 407 S. M. 10,00. l[F. Adler:
LE. 13, S. 1346/8.]|
Einzelne Dichter:
16. Jahrhundert.
1426) A. Kühne, Rhythmik u. Melodik M.
Beheims. (JBL. 1906/7 N. 2019.) i[V. Doll-
mayr: ADA. 34, S. 467-70.JI
1427) H. Kleinstück, Die Rhythmik d. kurzen
Reimpaare bei B. Waldis. Di8.s. Leipzig.
136 S.
XXI. ß
83
I, 9. Geschichte des Erziehungs- und Unterrichtswesens.
84
17. und 18. Jahrhundert.
1428) F. W. Schmitz, Mehr Untersuchgn. zu
P. Flemings dtsch. Gedichten. (QFSpKG.
Heft 111.) Strassburg, Trübner. V, 106 S.
M. 3,00.
1429) E. Bergmann, Der Reim. (= N. 1206,
S. 119-27.)
(Zu Langes Horazische Oden mitVorrede v. G. F. Meier.)
1430) G. Fittbogen, Der lyrische Knittelvers
d. jungen Goethe: ZDU. 24, S. 297-808.
1431) W. Mas in g, Sprachliche Musik in Goethes
Lyrik. (= QFSpKG. Heft 108.) Strassburg,
Trübner. IV, 79 S. M. 2,00.
1482) L. Bellermann, Die Stilist. Gliederung
des Pentameters bei Schiller. (= J. Jezower,
Schiller (B., Hillger] S. 58-67.)
1433) E. Feise, Der Knittelvers in „Wallen-
steins Lager": Euph. 17, S. 583-605.
19. Jahrhundert.
1434) R. Muckenheim, Der Strophenbau bei
Annette v.Droste-Hülshoff. Diss. Münster. 71S.
1435) J. Weigle, E. Geibels Jugendlyrik.
Marburg, Elwert. IV, 96 S. M. 2,00.
(S. 73-79 r Zur Metrik Geibels.)
1436) C. A. Krause, G. Hauptmanns
treatment of blankverse. Diss. New York.
72 S.
1437) J. M. Fischer, Studien zu Hebbels
Jugendlyrik. {= SchrLitGesBonn. 6.) Dort-
mund, Ruhfus. 116 S. M. 3,00.
(S. 98-116: Rhythmus u. Wohlklang.)
1438) W. Rübe, Der fünffüssige Jambus bei
Hebbel. Diss. München. 95, II S.
1439) P. Cobb, Hebbels use of the Hexa-
meter in „Mutter u. Kind": ModPhil. 7,
S. 411-22.
1440) O. Donath, Der Vers in Mörikes Idyll
vom Bodensee. Progr. Göding. 1909. 16 S.
Beim.
1441) K. Spitteler, Die Lehre vom Reim:
Kw. 24», S. 35/7.
1,9
Geschichte des Erziehungs- und Unterrichtswesens.
Enzyklopädie und Bibliographie N. 1442. — Sammelwerlte N. 1452. — Geschichte der Erziehung: Allgemeines und
GesamtdarsteUangen N. 1457. — Besonderes N. 1469. — Einzelne Persönlichkeiten und ihre Wurke (Comenins, Philanthropinis-
raus und Aufklärung, Pestalozzi, Romantik, Neuere Pädagogen und Schulmänner) N. 1472. — Universitätsgeschichte: Gesamt-
darstellungen N. 1532; Berlin N. 1536; andere Hochtchnlen N. 1555. — Schulgeschichte: Allgemeines und Gesamtdarstellungen
N. 1597; Schulwesen einzelner Länder und Städte N. 1602. — Geschichte des Lehrerstandes N. 1640. — Bildungswesen der
Gegenwart: Allgemeines N. 1643. — Hochschulwesen N. 1650. — Gymnasialfrage, Schulreform N. 1659. — Yolkbbildung (Volks-
hochschulen) N. 1668. — Pädagogische Gesellschaften N. 1676. —
Enzyklopädie und Bibliographie.
1442) W. Reins Enzyklopädisches Handbuch.
2. Aufl. Bd. 10. Langensalza, Beyer. VI,
1026 S. M. 6,00.
(Enth. u a. : O. Willmann, Th. Waitz. — A. Israel,
E Weigel. — G. v. Rohden, Wichern. — Th. Vogt,
F. A.Wolf. — E.Schreck, Ch. H. Wolke. — Helene
Höhnk, Wimpfeling. — Felsch, Ziehen, Wundt,
Herbart. — O. W. Beyer, T. Ziller. — O. Baum-
garten, Zwingli. — G. Budde, H. Bonitz, G. Eilers,
Joh. Schulze, Süvern.)
1443) Jahresberichte für höh. Schulwesen. Her.
V. C. R eh t wisch. Jahrg. 24 (1909). B.,
Weidmann. VIII, 10, 48, 78, 45, 61, 34, 67,
61, 69, 104, J5, 12, 23 S. M. 15,00.
1444) Historisch -päd. Literaturbericht über
d. J. 1908. (=MGESchG. Beiheft 19.) Ebda.
V, 278 S. M. 3,00.
(Mit Beitrr. y. K. Knabe, W. Kahl, H. Weimer,
A. Heubaum, M. Wehrmann, R. Wolkan, H.
Michel, G. Lurz, E. Schwabe, E. Schott, H.
Rösch, W. Diehl, M. Schneider u. a.)
1445) Päd. Jahresbericht. Her. v. K a r 1 S c h m i d t.
Jahrg. 62 (1909). L., Brandstetter. XVII,
671, 97 S. M. 12,00.
1446) Päd. Jahrbuch. Bd. 33 (1910). Her. v.
d. Wiener Päd. Gesellschaft. Redig. v. L.
Scheuch. Wien, Pichler. V, 224 S. M. 3,00.
1447) H. Scherer, Führer durch d. Strömungen
auf d. Gebiet d. Pädagogik. Heft 13. Gesch.
d. Pädagogik. L., Wunderlich. VIII, 247 S.
M. 2,40.
1448) Jahresverzeichnis d. an d. dtsch. Uni-
versitäten erschienenen Schriften. XXIV.
(15. August 1908 bis 14. August 1909.) B.,
Behrend & Co. V, 826 S. M. 12,00.
1449) Verzeichnis d. Programmabhandlgn. d.
V. Gymnasial- u. Realanstalten Deutschlands
u. V. Gymnasien Österreichs im J. J908 d.
buchhändler. Zentralstelle zugestellt worden
sind. (Aus „Statist. Jb. d. höheren
Schulen^) L., Teubner. 1909. 31 S.
M. 0,60.
1450) Pädagog. Wandkatalog. Ein literar. Weg-
weiser bei d. Vorbereitg. auf Prüfgn. u. d.
Unterricht. 5. Ausg. Osterwieck, Zickfeldt.
VII, 132 S. M. 0,40.
1451) Handkatalog für Volksschullehrer. Mit
Kalender v. 1. Septbr. 1910 bis 31. Dezbr.
1911. Wien, Pichler & Sohn. 208, 16 S.
M. 0,75.
Sammelwerke.
1452) K. Heil mann, Quellenbuch z. Päd-
agogik. Quellenschriften u. Quellenstücke
für d. Vor- u. Fortbildg. d. Lehrers. 4 Hefte.
Heft 1. 3. Aufl. L., Dürr. II, 102 S.
M. 1,60.
1453) J. Barucha u. A. Clausen, Quellen-
lesebuch z. neueren Psychologie u. Päd-
agogik. Paderborn, Schöningh. XII, 564 S.
Mit 3 Abbildgn. u. 1 Tafel. M. 5,00.
85
1,9. Geschichte des Erziehungs- und [Jnterrichtswesens.
86
1454) Pädagog. QuellenHchriften. Her. v. H.
Walsemann. 2. Tl. Hannover, C. Meyer.
vni, :r24 s. m. 2,40.
(Francke, Von d. Erziehung d. Jugend. Kurzer u.
einfält. Unterricht usw. Ordnung (ür d. VVuUen-
mägdlein. Instruktion für d. I'räzeptoren d. Wnisen-
kinder. — Locke, Gedanken über KrzichuiiK.
Rousseau, Emil. — v. Rochow , Versuch e. Schul-
buchs. Kindcrlround. Vom Natlonalchariikter durch
Volksschulen. Handbuch in katechet.Forra für Lehrer.)
1454 a) Dasselbe. Tl. 3. Ebda. VIH, 408 S.
M. 3,00.
1455) Aufsätze zeitgenöss. pädagog. Schrift-
steller. Her. V. K. Kabisch. (= N. 1492,
Lfg. 12.) Bielefeld, Velhagen «Sc Klasing.
198 S. M. 1,30.
(I'aulsen, Kerschenstelner.Waetzoldt, Foerster, A. Mat-
thias, Ostermann, Key, Wychgram, Linde, v.Sallwürk.)
1456) E. Sperber u. H. Grosser, Pädagog.
Lesestücke aus d. wichtigsten Schriften
hervorragender Pädagogen d. Neuzeit Heftö.
d. Päd. Lesestücke aus den wichtigsten
Schriften d. pädag. Klassiker. Als Unter-
lage für d. Unterr. in d. Gesch. d. Pädagogik
u. z. Förderg. d. Privatlektüre f. evangel.
Seminare her. v. E. Sperber. Gütersloh,
Bertelsmann. 1909. IV, 185 S. M. 1,80.
Erziehungsgeschichte.
Allgemeines und Gesamtdarstellungen.
1457) E. Weber, Die Grundwissenschaften d.
Pädagogik: JbVWPäd. 42, S. 1-27.
1458) W. Rein, Sein u. Werden im Reiche d.
Pädagogik. (= Aus Schule u. Bildung, her.
V. K. König. Heft 1.) Strassburg, Bull. VH,
52 S. M. 1,40.
1459) A. Busse, Die Anfänge d. Erziehungs-
wissenschaft: NJbbKlAltGL. 26, S. 465-77.
1460) P. Barth, Die Geschichte d. Erziehg.
in soziolog. Beleuchtg. XIl-XIV. (Vgl. JBL.
1908/9 N. 2882): VWPh. 34, S. 68-93, 218-44,
323-51. |rK.F.Sturm:DSchule. 14, S. 673-95
(Die Pädagogik P. Barths).]!
1461) K. Heilmann, Handbuch d. Pädagogik,
nach d. neuen Lehrplänen bearbeitet. Bd. 3.
Gesch. d. Pädagogik. 9., verbesserte Aufl.
L., Dürr. 340 S. Mit Abbildgn. M. 4,60.
1462) K. V. Raum er, Geschichte d. Pädagogik.
Bd. 3. Neue Ausg. 2. Aufl. Langensalza,
Schulbuchh. IH, 333 S. M. 3,00.
1463) F. M. Schiele, Erziehung: RGG. 2,
S. 579-88.
1464) A. Sc hörn, Gesch. d. Pädagogik, in
Vorbildern u. Bildern dargestellt, fortgeführt
V. Herm. Reinecke, später J. PI ath. Mit
Holzschnitten aus d. Orbis pictus u. d.
Elementarwerk. Nach d. neuen Bestimmungn.
vom 1. Juli 1901 bearbeitet v. Friedr. v.
Werder. 26. Aufl., her. v. W. Ewer ding.
L., Dürr. 514 S. M. 4,60.
1465) W. Zenz, F. Frank u. E. Siegert,
Geschichte der Pädagogik. Wien, Pichler.
VIH, 520 S. Mit Abbildgn. u. Beilagen.
M. 8,50.
1466) H.Weimer, Gesch. d. Pädagogik. 3.verm.
Aufl. (= Sammig. Göschen Bd. 145.) L.,
Göschen. 155 S. M. 0,80.
1467) K. Heil mann, Tabelle z. Gesch. d. Päda-
gogik. 3. verb. Aufl. L, Dürr. 63 S. M.1,20.
1468) R. Rissmann, Dtsch. Pädagogen d.
19. Jh. L., J. Klinkhardt. IV, 240 S. M. 2,60.
Besonderes.
1469) M. Herr mann. Bilder aus d. Kinder-
leben d. 16. Jh.: MGESchG. 20, 8. 125-45.
1469a) E. Faulstich, Bchülerarbeiten aus d
17. u. 18. Jh. (— N. 1628, 8. 141-72.)
1470) F. Strassburger, Die Mädchenerziehg.
in d. Gesch. d. Pädagogik d. 17. u. 18. Jh.
in Frankreich u.DeutachTand. Diss. Erlaneen
188 S. '^ *
1471) M. V. K&rmän, Denkschrift über d.
Erziehg. d. Herren Erzherzöge in Österreich.
Budapest, J^ggenberger. M. 1,70.
Einzelne Persönlichkeiten und ihre Werke.
Humanisten s. H, 7.
17. Jahrhundert.
C o m e n i u s.
1472) G. Beisswänger, Comeniana. Beitrr. zu
seinem Briefwechsel: JbGGPÖ. 30, S. 121-32.
1473) W. Bickerich, Comeniana: ZBrüderG.
4, N. 2.
1474) id.. Der Lissaer Seher St. Melisch u. sein
Verhältnis zu Comenius: ZHGPosen. 24,
5. 249-313.
1475) W. Früh auf, Comeuius in seiner religiösen
Bedeutg.: ProtMhh. 4.3, S. 111/5.
1476) J. Kvaßala, Analecta Comeniana (Selbst-
anzeige): MhhComeniusGes. 19, S. 143/7.
1477) id.. Die päd. Reform des Comenius in
Deutschland: ZBrüderG. 4, N. 2.
1478) Comenius, Mutterschule. Her. v. W.
Altenmöller. (= SPSchr. Bd. 35.) Pader-
born, Schöningh. V, 120 S. M. 1,20.
1479) id., Orbis sensualium pictus. Her. v.
Jobs. Kühnel. L., J. Klinkhardt. VJI,
194 S. Mit Abbildgn. M. 6,00.
(Faksimiledruck.)
Andere.
J. B. Schupp 8. N. 2186-90.
1480) E. Reichel, Gottscheds Stellung in d.
Gesch. d. dtsch. L^nterrichts- u. Erziehungs-
wesens: MGESchG. 19, S. 77-117.
1481) P. Krumbholz, J. G. Zeidler als Vf.
der Schrift von den sieben Schulmeister-
teufeln: ib. 20, S. 237-70.
Philanthropinismus und Aufklärung.
1482) Th. Fritzsch, Philanthropinismus u.
Gegenwart. L., E. Wiegandt. 47 S. M. 0,75.
1483) R. Bahn, Die Frage d. Selbständigkeit
der Päd. Basedows. Progr. Köthen. 4**. 24 S.
1484) H. Gilow, Basedow-Chodowieckis Eie-
mentarwerk. (JBL. 1908/9 N. 2925)": Uni-
versum 27, S. 187-90.
1485) J. J. V. Fei biger, Eigenschaften, Wissen-
schaften u. Bezeigen rechtschaffener Schul-
leute. Her. V.W. Kahl. 3. Aufl. (= SPSchr.
Bd. 25.) Paderborn, Schöningh. 1909. LXVI,
146 S. Mit Bildn. u. Tabelle. M. 1,50.
1486) H. Tiemann, J. F. W. Jerusalem, Abt
V. Riddagshausen: ProtMhh. 43, 8. 8/11.
1487) F. E. V. Rochow, Sämtl. pädagog.
Schriften. Her. v. F. Jonas u. F.VV'ienecke.
4. Bd. B., G. Reimer. X, 474 S. M. 12,00.
1488) id. , Bearbeitet v. Ernst Schäfer.
(= Gresslers Klassiker d. Pädagogik.
Bd. 27.) Langensalza, Schulbuchhandlg. X,
464 S. Mit Bildnis. M. 6,00.
G*
87
I, 9. Geschichte des Erziehungs- und Unterrichtswesens.
88
1489) J. M. Sailer, Über Erziehg. f. Erzieher.
Her. V. J. Gänsen. 5. Aufl. bearbeitet v.
A. Drob ig. (= SPSchr. Bd. 22.) Paderborn,
Schöningh. 1909. 283 S. M. 1,60.
1490) id., Erziehg. für Erzieher. Mit Anhang
neu her. V. Joh. Baier. 2., erweiterte Aufl.
her. V. F. X. Kunz. (= Biblioth. d. kathol.
Pädagogik XIII.) Freiburg i. B., Herder.
XI, 343 S. M. 3,40.
1491) G. V. d. Osten, Schmeelkes Besuch bei
Salzmann in Schnepfenthal. Progr. Ottern-
dorf. 4". 59 S.
1492) Salzmann, Konrad Kiefer. Her. v. L.
Schwenkow. (= VelhKlasPäd. Lfg. 13.)
Bielefeld, Velhagen & Klasing. VII, 119 S.
M. 1,10.
1498) J. J. Hansen, J. H. Schmülling (1774—
1851). (= N. 93, S. 274-85;)
Pestalozzi.
1494) C. Grün, Der Einfluss d. Ideen Pestalozzis
auf d. Entwickig d. preuss. Volksschulwesens.
(= PädAbhh. Neue Folge Bd. XIV, Heft 5.)
Bielefeld, Helmich. 11 S. M. 0,30.
1495) A. Heubaum, J. H. Pestalozzi. (= Die
grossen Erzieher. Bd. 3.) B., Eeuther &
Reichard. XII, 368 S. M. 4,00.
1496) R. Pfleger, Pestalozzi als Christ. I.
Progr. Zweibrücken. 59 S.
1496a) Pestalozzi, Über Gesetzgebung u.
Kindermord. Neu her. v. K. Wilker. L.,
Barth. XIII, 274 S. M. 4,00.
Herder s. IV, 7.
Zeitalter der Romantik (vgl. IV, 10).
1497) M. Ortner, Alte Weisheiten u. Wünsche.
Ein Beitr. z. Gesch. d. dtsch. Schulreform-
bewegg. (Aus: NJbbKlAltGL. 24, N. 4.)
L., Teubner. S. 209-20.
(Päd. Gedanken u. Anregungen aus d. dtsch. Literatur
d. 18. Jh.)
1498) K.Engelhard,E.M. Arndt als Pädagog :
Volkserzieher 14, S. 108-10.
1498a) K. Hebold, K. H. Heydenreichs In-
dividualpädagogik dargest. mit bes. Berück-
sichtigg. seiner Philosophie, Psychologie u.
Ästhetik. Diss. Leipzig. 1909. 19 S.
1499) J. Schönemann, Zur neuen Lit. über
W. V. Humboldt u. seine Bedeutg. für d.
dtsch. Bildungswesen: NJbbKlAltGL. 26,
S. 549-78.
1500) E. Spranger, W. v. Humboldt u. d.
Reform d. Bildungswesens. (= Die grossen
Erzieher Bd. 4.) B., Reuther & Reichard.
XIV, 255 S. M. 3,00.
1501) G. Brückner, Die ästhet. Grundlage
von Jean Pauls Pädagogik. Diss. Erlangen.
73 S.
1502) J. Langermann, Steins politisch-päd.
Testament — Volksgesundung durch Er-
ziehung. (=: Lebenserziehg.) B.-Zehlendorf,
Zimmer-Haus. IV, III, 533 S. M. 6,00.
Herbart.
1503) P. Dietering, Herbart u. d. Modernen:
JbVWPäd. 42, S. 265-89.
1504) id., Tendenzkritik u. wissenschaftliche
Berichterstattg. : PädStud. 31, S. 420/4.
(Gegen Sturm— Meernne [vgl. .TBL. 1908/9 N. 2961].)
1505) O. Flügel, Windelband über Herbart:
ZPhP. 17, S. 97-106.
1506) O. Foltz, Gedanken des Pädagogen u.
Philosophen Herbart. Aus Herbarts sämtl.
Werken zusaramengest. Langensalza, Beyer.
IV, 162 S. M. 1,35.
1507) L. Gurlitt, Herbarts Wirken in Deutsch-
land: Volkserzieher 14, S. 13/4.
1508) J. Ruppert, Die Lehre v. d. ästhet.
Erziehg. bei Herbart. Diss. Bonn. 75 S.
1509) A. Ziechner, Ästhetisches, Ethisches u.
Pädagogisches bei Herbart: PädStud. 31,
S. 39-53.
1510) H. Zimmer, Führer durch die dtsch.
Herbartlit. Langensalza, Beltz. VI, 189 S.
M. 3,60.
1511) id., Die Herbartforschg. im J. 1909:
PädStud. 31, S. 124-44.
1512) J. F. Her hart, Allgem. Pädagogik u.
Umriss pädagog. Vorlesgn. Her. v. B. May-
dorn. L., Dürr. 256 S. M. 2,80.
Neue Pädagogen und Schulmänner.
1513) A. Heubaum, F. Althoff (1839—1908):
DNekr. 13, S. 235-42.
1514) E. R. Barth, A. Diesterweg, d. wahre
Jünger Pestalozzis. L., Dieterich. XII, 67 S.
M. 1,20.
1515) id., Diesterwegs Stellg. zu Pestalozzi, d.
Grundmotiv seiner päd. Entwickig. über-
haupt Diss. Leipzig. VIII, 67 S.
1516) F M.Schiele.A.Diesterweg (1790—1866):
RGG. 2, S. 69-71.
1517) P. Drews, G. F. Dinter (1760—1831):
ib. S. 77/9.
1518) F. M. Schiele, F. W.Dörpfeld (1824-93):
ib. S. 103/5.
1519) Hanna Mecke, F. Fröbels Lebensgang
u. Lebenswerk. (= Abhh. z. Verständn. v.
F. Fröbels Erziehungslehre Heft 1.) Bam-
berg, Buchners Verlag. 37 S. M. 0,50.
1520) Prüfer, F. Fröbel: RGG. 2, S. 1086-90.
1521) G. Frankfurter, W. A. v. Hartel
(1839—1907): DNekr. 13, S. 304-26.
1522) W. Münch, Erinnergn. an O. Jäger:
NJbbKlAltGL. 26, S. 169-80.
1523) P. Cauer, O. Jäger: Grenzb. 69*, S. 56-67.
1524) J. Voigt, 0. Jäger: ib. 69', S. 603/8.
1525) A. G ö r g e n , Erinnerungsblätter zur
Hundertjahrfeier d. Geburtstages d. Pädag-
ogen L. Kellner, gesammelt u. z. Kranze
gewunden. Trier, Paulinus-Druckerei. 112 S.
M. 0,75.
1526) J. Grosse, Gedanken Schopenhauers
über Erziehg. u. Unterr. Progr. Hamburg.
64 S.
1527) H. Jacoby, W. Schrader (1817—1907):
DNekr. 13, S. 332/5.
1528) E. Stemplinger, W. v. Markhauser
(1830-1910). (Aus: BBG. 46, S. 199-200.)
München. 8 S.
1529) J. Bollinger-Auer, Adolf Spiess, s
Leben u. seine Wirksamkeit. Dargestellt
nach Vorträgen. Basel, Helbing & Lichten-
hahn. 75 S. M. 1,00.
1580) H. Schmeel, Adolf Spiess, d. Begründer
d. deutschen Schulturnens. Giessen, Roth.
III, 157 S. M. 1,00.
1531) Th. Waitz (1821-64), AUg. Pädagogik
u. kleinere päd. Schriften. Her. v. O. Geb-
hardt. Langensalza, Beyer. CXXXXVII,
428 S. M. 5,20.
1532) W. Donath, O. Willmann in seinem
Verhältnis zu Lorenz v. Stein. Diss. Jena.
VIII, 78 S.
89
1,9. Geschichte des Erziehungs- und Unterrichtewesen«.
90
Unl> ersitUtsgeschichte :
Oesamtdar Stellungen.
153S) Friedr. Schulze u. P. Ssyinank, Das
(ItHch. Studententuni v. d. ältesten Zeiten
l)i8 z. Geeenw. L., Voifrtländer. XXIV,487S.
M. 7,50. i[H. Haupt: DI.Z. ;ti. S. 2780/2.]|
1534) K. Konrad. Die dtsch. Studenten u.
das Theater. (Ikirschensch. Bücherei IV, 1.)
B., Heymann. 19l)i). 76 S. M. 0,60.
15:Ua) id., Studentenschaft u. Aherglaube:
AkMhh. N. ;UJ2.
1535) Quellen u. Darstellgn. z. Gesch. d.
Burschenschaften u. d. deutschen Einheits-
bewegg. Im Auftrag d. Burschenschaftl.
Histor. Kommission in Gemeinschaft mit
W. Hopf, H. Kaiser, F. Meinecke, O.
Oppermann her. v. Herrn. Haupt. Bd. I.
4 Hefte. (Heft 1/3) Heidelberg, Winter.
279 S. M. 10,00.
Einzelne Universitäten :
Berlin.
1536) W. Paszkowski, Berlin in Wissenschaft
u. Kunst. Ein akadem. Auskunftsbuch. B.,
Weidmann. VIII, 3f)9 S. M. 2,00.
1537) M. Lenz, Gesch. d. Frii dr.-Wilhelms-
Univ. zu Berlin. (In 4 Bdn.) Bd. 1, 2
(1. Hälfte), .3/4. Halle, Buchh. d. Waisen-
hauses. XV, 644 S.; XI, 514 S.; VIII, 536 S.;
XII, 602 S. VoUstdg. M. 52,50.
1538) A. Harnack, Festrede: SBAkWissensch.
S. 53-63.
1530) id., Leibniz u. Humboldt als Begründer
d. Akademie d. Wissenschaften: PrJbb. 140,
S. 197-208.
1540) M. Lenz, Rede z. Jh.-Feier d. Kgl.Friedr.-
Wilhelms-Univ. Halle, Buchh. d. Waisen-
hauses. 32 S. M. 0,50.
1541) K. Oesterreich, Aus d. ersten Jh. d.
Berliner Univ.: WIDM. 109, S. 269-76.
1542) A. Riehl, Fichtes Universitätsplan:
InternatWschr. 4, S. 101-78.
1543) P. Schwarz, Die Gründung d. Univ.
Berlin u. d. Anfang d. Reform d. höh.
Schulen im J. 1810: MGESchG.20, S. 153-208.
1544/5) E. Spranger, Fichte, Schleiermacher,
Steffens über das Wesen d. Universität.
(=Philos. Bibl. Bd. 120.) L., Dürr. XLIII,
291 S. M. 4,00.
1546) R. Steig, Die Berliner Univ. in H. v.
Kleists Abendblättern: VossZg». N. 42.
1547) J. Websky, Die Stiftung d. Univ. Berlin:
ProtMhh. 14, S. 369-82.
1548) Berliner Kalender 1911. Zum 100. Jubi-
läum d. Univ. Redig. v. G. Voss. Berlin,
Oldenbourg. 37 S. M. 1,00.
1549) Zur Hundertjahrfeier der Berliner Univ.
(1810—1910). |K. Bruchmann: Grenzb. 69*,
S. 8-17 ;H.Delbrück:PrJbb. 142,8.193-204;
J. Gaulke: Wage 13, N. 42; W. Herzog:
Pan 1,8.4/7 („Universitätsjubel"); A.Lasso n:
DRs. 145, S. 1-11; W. Münch: Daheim 47,
N. 9 (, Nachklänge*); W. Paszkowski: lUZg.
135, S. 622 6; P. Ritter: DRs. 145, S. 203-20,
376-91; R. Salinger: VossZg». N. 41;
***: VelhKlasMhh. 25 », S. 207-10; BerlTBl.
N. 517/9; vgl. auch LE. 13, S. 188.|
1550) Festnummer zur Jubelfeier d. Univ. Berlin:
BurschenschBU. 25S N. 1.
(Mit Beitrr. v. W. Bruchmüller, W. Wendland,
E. Martin, F. Ariiocke, E. Wlonbeck.)
1551) Festnummer zur Hundertjahrfeier d. Univ.
Berlin: LE. 13, N. 1.
(Mit Beitrr. v. Rieh. M. Meyer, R.Steig.K. Prenzel,
ü. v. Wllaniowltz, J. Rodünl>iTK, J. Minor)
1552) Festnuramer z. lOOj. Jubiläum d. Berliner
Univ.: Zeitgeist N. 41.
(MltBfitrr. v. IL Kyser, E. Haeekel, 0. Slmmel,
H.Wölfflln, F. v.LiBzt, F.DolltzHch.J.Kohlor,
H. Miinsterberg [Die ducb. WisuenKch, u. d. Neue
Welt], A. Rieiil, A. Brandl, L. Bernhard.)
1553) K. Friese, Gesch. d. Kgl. Universitäts-
biblioth. zu Berlin. B., G. Reimer. VIT,
165 S. Mit 2 Tafeln. M. 3,60.
1554) E. Fröhlich, Aus d. Gesch. d. Berliner
Studentenschaft: VossZgß. N. 37.
Andere Universitäten.
1555) L.W. V. Fürth, Letzte Zeiten u. Aufklärg.
d. Univ. Altdorf :JBVGNürnberg. 32, S. 24/7.
1556) Festschrift z. Feier d. 450jähr. Bestehens
d. Universität Basel. Her. v. Rektor u.
Regenz. Basel, Helbing& Lichtenhahn. III,
553 S. M. 12,00.
1557) E. Vis eher, Die Univ. Basel (14(i0-1960).
Ak. Festrede. Ebda. 32 S. M. 0,65.
1558) Archiv f. die Gesch. d. Hochstifts Augs-
burg. Im Auftrage d. Hist. Vereins Dillingen
her. V. Alfr. Schröder. Bd. 1, Lfg. 1 u.
Bd. 2, Lfg. 1 u. 2. Dillingen, Alfr. Schröder.
V, 138 S. Mit 5 Taf. u. 1 Karte; 5 u. 240 S.
M. 4,50; M. 5,25.
(Bd. 1, Lfg. 2: Matrikel d. Universität Dillingen v.
Th. Specht.)
1559) Frey, Univ. Dorpat: RGG. 2, S. 130/7.
1560) E. Reinhard, Duisburg: AkMBll. 22,
S. 116-21.
1561) E. Hörn, Univ. Erfurt: RGG. 2, S. 438-43.
1562) Festschrift z. öOjähr. Stiftungsfest d.Theol.
Studentenvereins Erlangen. Erlangen, Junge.
V, 328 S. M. 4,00.
1563) P. B ah 1 mann, Westfäl. Studenten zu
Erlangen 1743-1818: RavensbergerBll. 10,
N. 6.
1564) Th. Kolde, Die Univ. Erlangen unter
dem Hause Wittelsbach (1810-1910). Er-
langen, Deichert. VIII, 587 S. M. 10,00.
1565) W. Grote, Frankfurt a. M. Eine neue
Univ.: AkMBll. 22, S. 75/8, 98-102, 121/6.
1566) H. Meyer, Zur Gesch. d. Univ. Frank-
furt a. O. (= N. 228 a, S. 162-70.)
1567) E. Hörn, Die Univ. Frankfurt a. O.:
RGG. 2, S. 952/4.
1568) E. Reinhard, Frankfurt a. O. : AkMBll.
22, S. 182/7.
1569) Schaller, Univ. Freiburg: RGG. 2,
S. 1032/3.
1570) E. Reinhard, Fulda: AkMB11.22,S.54-60.
1571) W. Diehl, Giessen: RGG. 2, S. 1416,8.
1572) F. Frensdorf f , Bericht d. dftn. Studenten
J. G. Bärens über Göttingen, Stadt u. X'niv.
aus d. J. 1754: JGVGöttingen. 1, S. 43-ll<.
91
I, 9. Geschichte des Erziehungs- und Unterrichtswesens.
92
1573) H. Brüning, Die Göttinger Studenten-
schaft zu Anfang d. 19. Jh., ihr Verbindungs-
wesen, ihre Teilnahme an d. Freiheitskriegen
1813/5. (S.-A. aus HannGßll. 13, S. 278-312.)
Hannover, Geibel. 35 S. M. 1,00.
1574) K. Kayser, Univ. Göttingen: EGG. 2,
S. 150.3-10.
1575) J. Loserth, Univ. Graz: ib. S. 1631/4.
1576) Heim, Heidelberger Zustände vor 50 J.
nach engl. Schilderung: DE. 35*, S. 342/7.
(H. E. Roscoe.)
1577) Chronik d. Hirschgasse. Heidelberg,
Petters. IV, 90 S. Mit Abbildgn. M. 3,00.
1578) J. Bartels, Helmstedt u. seine Univ.:
BraunschwMag. 16, S. 77-85.
1579) H. Deichert, Die akadem. Freiheit in
Helmstedt während d. 16. u. 17. Jh. (Aus:
HannoverGBll. 13.) Hannover, Geibel. 21 S.
M. 0,60.
1580) F. Katt, Von der Professoren-Pursche
Herrlichkeit: BurschenschBll. 25 S N. 8.
(Helmstedt.)
1581) O. Lerche, Akademische Ehrungen in
Helmstedt 1791 u. 1792. Mit e. Einleitg.
über d. Trauergedicht: AKultG. 8, S. 291-304.
1582) P. Zimmermann, Die Aufhebung d.
Universität Helmstedt: BraunschwMag. 16,
S. 125-31, 140/2.
1583) W. Stieda, Eine jenaische Studenten-
rechnung d. 18. Jh.: AKultG. 8, S. 72-85.
1584) Eob. Neumann, Ein Brief d. Herzogin
Anna Amalia aus d. J. 1795: ZBFr. NF. 2,
S. 249-51.
(An Karl August.)
1585) Dietz, Die Verfassg. d. jenaischen Ur-
burschenschaft vom 12. Juni 1815 u. d.
heutige Burschenschaft: BurschenschBll.
25 S N. 7.
1586) H. Zeiss, Bestanden in d. alten jenaischen
Burschenschaft Geheimbünde?: ib. N. 9 u.lO.
1587) W. Bruchmüller, Zur Gesch d. älteren
Leipziger Burschenschaft: NASächsG. 31,
S 100-24.
1588) K. Bin ding, Der Feier d. 500 jähr. Be-
stehens d. Universität Leipzig. Amtl. Bericht,
im Auftrage d. akadem. Senats erstattet. L.,
Hirzel. XII, 380 S. Mit Tafeln. M. 10,00.
1589) E. Kötzschke, Die kulturgeschichtl.
Stellung d. Univ. Leipzig: NASächsG. 31,
S. 29-85.
(Betrachtgn. auf Grund der zum Universitätsjubil. 1909
erschienenen Schriften. [Vgl. JBL. 1908/9 N. 3050-82.])
1590) A. Trabert, Aus meiner Marburger
Studentenzeit (1848): HPBll. 146, S. 583-95,
657-66, 751-65, 817-27.
1591) E. Buchwald, Prag u. Leipzig: D Arbeit.
9, S. 534-48.
1592) Aug. Sauer, Die Prager Hochschulen.
Eine notgedrungene Abwehr. (Aus: DArbeit.
10.) Prag, Calve. 24 S.
1593) 0. Hackel, Die Gesch. d. Burschen-
schaft Carolina: DArbeit. 9, S. 485-501.
1594) W. Schenz, Das erste Jh. des Lyceum
Albertinum in Eegensburg als Kgl. Bayer.
Hochschule (1810 — 1910). Eegensburg,
Pustet. VI, 396, 11 S. M. 3,00.
1595) P. B e c k, Katholizismus, Korps u. Burschen-
schaft unter bes. Berücksichtigg. Tübingens:
SchwäbA. 28, S. 49-62.
1596) G. Sommerfeldt, Aus d. Zeit d. Be-
gründg. d. Univ. Wien II. (Vgl. JBL. 1908/9
N. 3131): MIÖG. 30, S. 638-50.
Schiilgesckichte:
Allgemeines und Gesamtdarstellungen.
1597) Ulr.Meier, Das höh. Schulwesen Deutsch-
lands u. Österreichs nach dem Urteile Prof.
H. Bornecques: NJbbKlAltGL. 26, S. 409-28.
1598)E.Kayser, Gymnasium:EGG.2,S.1756-62.
1599) K. Swet, Bückblicke u. Ausblicke in d.
Entwickelg. d. lateinlosen höh. Schulwesens.
Progr. 1. Eückblicke. Essen. 109 S.
1600) W. Paetz, Die Eealschule in d. ersten
Jahrzehnten d. 19. Jh. Progr. Charlotten-
burg. 78 S.
1601) E.Clausnitzer, Die Entwickelg. d. dtsch.
Volksschule: PädBll. 1909, S. 3/8.
Schulwesen einzelner Länder und Städte:
Bayern.
1602) A. Ludewig, Briefe u. Akten z, Gesch.
d. Gymn. u. d. Kollegs d. Ges. Jesu in Feld-
kirch. Tl. 3. (Vgl. JBL. 1908/9 N. 3146.)
Progr. Feldkirch, Unterberger. S. 181-248.
M. 2,00.
1603) E. Töppler, Die Bestrebungen Kerschen-
steiners u. d. Münchener Volksschulwesen:
(= PädMag. Heft 405.) Langensalza, Beyer.
41 S. M. 0,50.
1604) 0. V. Tegernsee, Zur Jh.-Feier des
Lyceum Albertinum zu Eegensburg: Bayer-
land 22, N. 7.
1604a) K. Eeissinger, Dokumente z. Gesch. d.
humanist. Schulen im Gebiete d. Bayr. Pfalz,
Bd. 1. Die bischöfl. Schulen in Speyer.
(=MGP.47.) B, Weidmann. XVIII, 446 S.
M. 11,60.
Braunschweig.
1605) Jeep, Unser ältestes Schul- u. Seminar-
progr. Wolfenbüttel. 13 S.
Elsass.
1606) K. Hahn, Das Aufkommen d. Jesuiten
in d. Diözese Strassburg u. d. Gründung
d. Jesuitenkollegs in Molsheim: ZGOEh.
64, S. 246-94.
Preussen.
1607) G. Budde, Die Pädagogik d. preuss. höh.
Knabenschule unter d. Einflüsse d. pädagog.
Zeitströmgn. vom Anfang d. 19. Jh. bis auf
d. Gegenwart. 2 Bde. Langensalza, Beyer
& Söhne. VIII, III, 306 S.; V, 308 S.
Je M. 7,50.
1608) T i 1 1 m a n n , Die Entwickelg. d. höh.
Schulwesens in Preussen im letzten Jahr-
zehnt: MschrHSch. 9, S. 291-303.
1609) Paul Schwartz, Die Gelehrtenschulen
Preussens unter d. Oberschulkollegium (1787
bis 1806) u. d. Abiturientenexamen. 1. Bd.
(=- MPG. Bd. 46.) B., Weidmann. XIV,
516 S. M. 13,60.
93
J, 9. Geschichte de» Erziehungs- and Unterricht«we»en«.
94
lölO) Max Lehmann, Aus d. Gesch. d. preuss.
Volksschule: PrJbb. 140, S. 209-31.
1611) E. Machholz, Altpreussens latein. Stadt-
schulen 1788: MLitGesMasovia. 15, S. 211-44.
1012) F. Wienecke, Beitrr. zur berlinischen
Schulgesch.: Brandenburgia 17, S. 329-407,
1613) M. Holzman, Geschichte d. jüd. Lehrer-
bildungsanstalt. Eine Festschrift x. 50jähr.
Bestehen d Anstalt am 8. November 1909.
B., Poppelauer. 1909. V, 169 8. Mit Tafeln.
M. 3,00.
1614) F. Cr am er, Erfurter Schulordnung v.
lf^K2: JbbAkErfurt. 31, Ö. 290/2.
1614 a) G. Bauch, P. Vincentius d. Schöpfer
■d. Görlitzer Gymn. (= N. 2023.)
1615) L. Ehrhardt, Das Lehrerkollegium d.
Kgl. Gymn. u. Realgymn. zu Insterburg
1860—1910. Biograph. Mitteilgn. Progr.
Insterburg. 58 S.
1616) H. Smer, Zur Gesch. d. alten Iserlohner
Lyzeums. Progr. Iserlohn. 4". 16 S.
1617) W. Meiners, Aus d. höh. Schulwesen im
rechtsrhein. Kleve um d. Wende d. 18. Jh.:
BGKleve. S. 417-47.
1618) J. Niedeck, Das Erziehungs- u. Bildungs-
wesen unter dem Kurfürsten Maximilian
Franz v. Köln 1784—1801 im Erzstift Köln.
Diss. München. 55 S.
1610) M. Abi cht. Das städt. Gymn. in Liegnitz
in seiner geschichtl. Entwiekelg. v. 1309 bis
1909. Progr. Liegnitz. 59 S.
1620) P f u d e 1 , Gesch d. Ritterakademie zu
Liegnitz: MGVLiegnitz. 2, S. 79-122.
1621) W. R e i n e c k e , Zur ältesten Gesch. d.
Johanneums: LüneburgerMuseumsbll. 7,
S. 298-302.
1622) Niemeyer, Die Abiturienten d. Mel-
dorf er Gelehrtenschule. Progr. Meldorf. 27 S.
1623) Hölscher, Verzeichnis d Abiturienten
d. Gymn. V. 1867— 1900. Progr. Münster. 44 S.
1624) A. Gerstenhauer, Zur Gesch. d. ehemal.
Ratsschule v. Naumburg a. d. S. Themata v.
Schülerreden nebst Einleitg. über Schul-
komödien u. Redeaktus. Progr. Naumburg.
36 S.
1625) F. Engelhardt, Verzeichnis d. Direk-
toren u. Lehrer d. Marburger Gymn. von
1833—1910. Progr. Marburg. 4". 24 S.
1626) K. Jen rieh, Zur Gesch. d. Klosterschule.
Progr. Roasleben. 4". 41 S.
1627) M. Runze, Das Ilberg-Album u. d. alte
Stettiner Gymn. (= N. 842a.)
1628) Festschrift z. Feier des 350j. Bestehens
d. Gvmn. zu Stralsund am 2. April 1910.
Progr. Stralsund. 236 S.
(Mit Beitrr. v. E. Kasten u. H. Wahde [Gesch. d.
Gymn. 1860-1910], Hahn, E Faulstich.)
1629) B. Kirchner, Die Gesch. d. Abteischule
u. d. Gelehrtenwesens in Werden an d. Ruhr.
Progr. Werden. 4°. 36 S.
Mecklenburg.
1630) H. Schnell, Das Unterrichts wesen d.
Grossherzogtümer Mecklenburg-Schwerin u.
Strelitz. Bd. 2. Urkunden u. Akten zur
Gesch. d. mecklenburg. Unterrichtswesens.
Das 17. u. 18. Jh. Bd. 3. Überblick über
d. geschichtl. Entwiekelg. d. Unterrichts-
wesens. (Vgl. JBL. 1906/7 N. 1699; 1908/9
N. 3181.) {= MGP. Bd. 44/5.) B., Weid-
mann. 1909. XIV, 459 S.; XIV, 557 S.
M. 12,00; M. 14,00.
Sachsen.
1631) G. u. P. Schumann, Neue Beitrr. z.
Kenntnis S. Heinickes. Festschrift. L.,
Wiegandt. 1909. 148 8. M. 2,80. 1[E.
Schwabe: HPaedLB. 21, 8.362/4.11
(Beb. auch die I..eipziger TätiKkeit.)
1631a) Hey den, Gesch. d. Unterricht« in d.
Lateinschule zu Meissen. Progr. MeisseD. 448.
Thüringen.
1632) Jahrhundertfeier d. Karolinums in Alten-
burg am 7. u. 8. Mai 1910. Altenburg,
Bonde. .^)6 8. M. 0,75.
1633) Alb.W ächter, 300 J.Rudolstädter Gymn.
Rudolstadt, Mftnicke & Jahn. 130 8. M. 2,00.
Osterreich.
1634) Beiträge z. österr. Erziehungs- u. Schul-
gesch. Heft 11. Wien, Fromme. XI, 244 8.
M. 6,00.
(Mit Beitrr. v. F. Maurer, J. Simon, J. Wallner
K. Schiffmann , J. Schmid.)
1635) G. Dorschel, Erziehungs- u. Unterrichta-
wesen (unter Maria Theresia). (= id., Maria
Theresias Staats- u. Lebensanschauung
[Gotha, F. A. Perthes], S. 132-52.)
1636) A. Stein w enter, Paedagogica austriaca.
Rückblicke eines alten Schulmannes. Graz,
Moser. IV, 84 S. M. 1,00.
Schweiz.
1637) H. Buchmiller, Die bern. Landschul-
ordng. v. 1675 u. ihre Vorgesch. (= ASchw-
SchG. Heft 3.) Bern, Grünau. 1911. VIII,
195 S. M. 3,50.
1638) A. Fluri, Die Berner Schulpfennige u.
d. Tischlivierer 1622—1798. Ein Beitr. z.
Münz-, Geld- u. Schulgeschichte. Ebda.
VIII, 84 S. Mit Abbildgn. M. 12,00.
1639) Beitrr. z. Gesch. d. Erziehg. u. d. Unterr.
in d. Schweiz. (= MGESchG. Beiheft 20.)
B., Weidmann. 100 S. M. 2,00.
(F. Haag, Entstehg. d. Zürcher Schulordnung.)
Geschichte des Lehrerstandes.
1640) H. Morsch, Das höh. Lehramt in
Deutschland u. Österreich. 2. verm Aufl.
L., Teubner. VIII, 486 S. M. 12,00. |[E.
Grünwald: DLZ. 31, S. 1157-65, 1221-31
(„Ein Beitr. z. vergleichenden Schulge8ch.").J|
1641) Rud. Grosse, Beiträge z. Gesch. d.
Oberlehrerstandes 1810—1910. Dresden,
Koch. 92 S. M. 1,00.
1641a) J. B. Schubert, Der Deutsche Lehrer-
verein, seine Aufgaben u. seine Ziele. (=
PädAbhh. NF. XIV. Bd., Heft 9.) Biele-
feld, Helmich. 20 S. M. 0.50.
1642) PaulineHerber, Das Lehrerinnenwesen
in Deutschland. (= Sammig. Kösel 5).
Kempten, Kösel. 1906. VIII, 2108. M. 1.00.
Bildungswesen der Gegenwart:
Allgemeines.
1643) G. Peter, Päd. Beweggn. d. Gegenw. im
Spiegel d. Vergangenheit. Dresden, Hein-
rich. 32 8. M. 0,60.
1644) A. Rossner, Geistige Strömgn. d. Gegen-
wart u. ihr Einfluss auf d. Erziehungsw.,
insbes. aufd Lehrerseminar. (Aus : PädStud.)
Halle, Bleyl & Kämmerer. 32 8. M. 0,50.
95
I, 9. Geschichte des Erziehungs- und Unterrichtswesens.
96
1645) G. Budde, Allgemeine Bildung u. indivi-
duelle Bildung in Vergangenheit u. Gegen-
wart. Langensalza, Beltz. VIII, 240 S.
M. 5,00.
1646) K. Knabe, Das dtsch. Unterrichtswesen
in d. Gegenwart. (= AN&G. Bd. 299.)
L., Teubner. VI, 108 S. M. 1,00.
1647) J. Tews, Moderne Erziehg. in Schule u.
Haus. Vorträge in d. Humboldt-Akademie.
2. Aufl. (= AN&G. Bd. 159.) L., Teubner.
VI, 136 S. M. 1,00.
1647a) M. Brahn, Eine päd. Akademie:
DSchule. 14, S. 10-22. (Dazu K. Muthe-
sius: ib. S. 537-45.)
1648) F. W. Foerster, Schule u. Charakter.
Beitrr. z. Pädagogik d. Gehorsams u. z. Reform
d. Schuldisziplin. 10. verm. Aufl. Zürich,
Schulthess & Co. 428 S. M. 5,40.
1648a) id., Jugendlehre. B., G. Reimer. XVIII,
718 S. M. 5,00.
1648b) id. , Lebensführung. Ein Buch für junge
Menschen. Ebda. VII, 298 S. M. 5,00.
1649) A. Böhm, F. W. Försters moralpäd. An-
sichten. Darstellg. u. Kritik, (= PädMag.
Heft 406.) Langensalza, Beyer. 27 S. M.0,35.
1649a) Rud. Lehmann, Die dtsch. Schule u.
d. soziale Entwickelung: InternatWschr. 4,
S. 1575-88.
Hochschulwesen und Studententum.
1650) C. Bornhak, Die Korporationsverfassg.
der Universitäten, B., Heymann. 38 S.
M. 2,00.
1651) H. Tögel, Die Notwendigkeit einer päd.
Fakultät an unseren Hochschulen. (= Zur
Päd. d. Geg. Heft 31.) Halle, Bleyl &
Kämmerer. 24 S. M. 0,10.
1652) K. Lamprecht, Zwei Reden z. Hoch-
schulreform. B., Weidmann. 45 S. M. 1,00.
1653) id., Hist. Methode u. hist.-ak. Unterricht.
Ebda. 45 S. M. 1,00.
1654) Vom Studium u. vom Studenten. Ein
Almanach. Her. vom Akadem. Verband, f.
Lit. u. Musik in Wien. Vorw. v. M. Sokal.
B., B. Cassirer. XI, 309 S. M. 2,50.
1655) Archiv d. Freistudenten -Bewegg. Her.
im Auftrage d. Oberrhein. Gauverbandes d.
ehemal. Freistudenten u. d. Freunde d. frei-
student. Bewegg. v. H. Hoeniger. Heft 3/4.
L., Demme.
(P. Ssymank, Dreizehn Jahre Freistudententum.
84 S M. 1,50. — P. Roth, Vaterland. Aufgaben d.
Studentenschaft u. d. nationale Gehalt d. freistudent.
Bewegung. 24 S. M. 0,45 )
1656) W. A. Berendsohn, Deutsche Kultur
u. Freistudententum. Kiel, Mühlau. 15 S.
M. 0,30.
1657) C. Sonnenschein, Die sozialstudent.
Bewegg. 3. Aufl. {= Studenten-Biblioth.,
her. V. Sekretariat sozialer Studentenarbeit.
Heft 1.) M.-Gladbach, Volksvereins- Verlag.
50 S. M. 0,40.
1658) Zur sozialen Bewegg. im kathol. Studenten-
tum. Von Hassianus. Trier, Paulinus-
Druckerei. 32 S. M. 0,30.
Gymnasial frage. Reform heivegung.
1659) H. Cornelius, E. Reisinger u. G.
Kerschensteiner, Aufgabe u. Gestaltg.
d. höh. Schulen. Drei Vorträge. München,
Süddeutsche Monatshefte. 65 S. M. 1,00.
1660) E. Grünwald, Die höh. Schule u. d.
Presse; NJbbKlAltGL. 26, S. 41-55.
1661) A. Harnack, Die Notwendigkeit d. Er-
haltg. d. alten Gvmnasiums in d. modernen
Zeit. Vortrag. B.', Weidmann. 22 S. M. 0,50.
1662) G. Budde, Das Gymnasium des 20. Jh.
Langensalza, Beyer & Söhne. IV, 102 S.
M. 2,50.
1663) G. Uhlig, Die Entwickelg. d. Kampfes
gegen d. Gymnasium. Vortrag. (Aus „Mitt.
Wiener Vereinigg. d. Freunde d. humanist.
Gymnasiums".) Wien, Fromme. 24 S. M.0,50.
1664) G. Daab, Die Schulnot: März S. 298-307.
1665) G. Budde, Aktuelle päd. Reformfragen.
Gesamm. Aufsätze. Langensalza, Beltz.
IV, 162 S. M. 4,00.
1666) R. Paulsen, Der 7. Allgemeine Tag für
dtsch. Erziehg. Bericht. (Aus: Der hl.
Garten.) L., Scheffer. 17 S. M. 0,40.
1667) F. Wachsner, Ist B. Ottos Pädagogik
wissenschaftl. begründet? Ebda. III, 88 S.
M. 1,40.
Volksbildung ( Volkshochschulivesen).
1668) V. Zwilling, Volkserziehung. Wien,
Pichler. VIII, 198 S. M. 2,50.
1669) A. Beyer, Volkserzieher — bildet Men-
schen! Gekrönte Preisschrift B., Wunder.
XVI, 216 S. M. 3,00.
1670) J. L. Stern, Das Wiener Volksbildungs-
wesen. Jena, Diederichs. 101 S. M. 2,00.
1671) Die Volkshochschule. Zeitschr. f. d. ge-
samte dtsch. Volksbildungswesen. Her. v.
O. Stil lieh. April 1910 bis März 1911.
B., Nethe. 12 Hefte. M. 4,00.
1672) Ludo M. Hart mann, Das Volkshoch-
schulwesen, seine Praxis u. Entwickelg. nach
Erfahrgn. im Wiener Volksbildungswesen.
(=: Flugschriften des Dürerbundes N. 66.)
München, Callwey. 14 S. M. 0,10.
1673) Bericht über d. Verhandlgn. d. IV. Dtsch.
Volkshochschultages am 21/4. April 1910
in Wien. B., C. Heymann. 82 S. M. 5,00.
1674) M. Apel, Die „Freie Hochschule Berlin"
u. ihre Hörer. Charlottenburg, Amelang.
32 S. M. 0,50.
1675) Paul Neumann, Das Freie Deutsche
Hochstift (1859—1909): JbFDH. S. 277-92.
Pädagogische Gesellschaften.
1676) L. Keller, Die Comenius-Gesellschaft u.
d. geist. Strömgn. d. Gegenw.: Grenzb. 69-',
S. 559-64.
1677) id., Die sozialpäd. Erfolge d. Comenius-
Gesellschaft. (= VACG. 2.) Jena, Diede-
richs. 13 S. M. 0,40.
II. Von der Mitte des 15. bis zum Anfang
des 17. Jahrhunderts.
11,1
Allgemeines.
Politische Geschiclite: Allgemeines und Gesamtdarstellnngen N. IÖ7S. — LoValf^eschiohtliobea N. 1686. — Einzeln«
Persönlichkeiten N. 1689. — Reclitswesen N. 1694. — Handel N. 1693. — Baohdrack, Bibliotheken N. 1690. — QeUtiges Leben
N. 1701. — Quellen (Akten, TagebQcher, Stammbücher, Reisen) N. 1708. —
Politisclie Geschichte und Kultiirgeschiclite : Einzelne Persönlichkeiten.
Allgctneines und Gesamtdarstellungen.
1678) L. Battifol, Le sifecle de la renaissance.
Paris, Hachette. V, 419 S. Fr. 5,00.
1679) M. A. Ho Hing, Europe in renaissance
and reformation (1453 — 1659). London,
Methuen 1909. 302 S. Sh. 2/6.
1680) B. Gebhardt, Handbuch d. dtsch. Ge-
schichte. (= N. 42.)
(S. 2-142: G Winter, Zeitalter d. Reformation u.
Gegenreformation)
1681) M. Lenz, Janssens Geschichte d. dtsch.
Volkes (J883). (= N. 240, S. 22-74.)
1682) F. Me bring, Dtsch. Geschichte vom
Ausgang des MA., Bd. 1. (= N. 45.)
1683) D. Schäfer, Dtsch. Geschichte.
(= N. 47.)
1684/5) H. Lieb mann, Deutsches Land u.
Volk nach italien. Berichterstattern d. Re-
formationszeit. (== Hist. Stud. HeftSl.) B.,
Ehering. VH, 243 S. M. 6,50. . i[G. Stein-
hausen: DLZ. 32, S. 240/2.] I
Lokalgesch ich tlich es.
1686) R. Wackernagel, Gesch. d. Stadt Basel
Bd. 2, Tl. 1. Basel, Helbing & Lichtenhahn.
Xn, 533, 95 S. M. 14,40.
1687) E. Martin, Alsatia antiqua. Bild v.
L. Kramer: JBGElsLothr. 26, S. 225/8.
1688) R. Kützschke, Staat u. Kultur im Zeit-
alter d. ostdeutschen Kolonisation. (= Aus
Sachsens Vergangenheit Heft 1.) L., Wörner.
VI, 85 S. M. 0,80.
.lahresberichfa für nenere dentsohe Literaturgeschichte.
1689) L. Cardauns, Zur Gesch. Karls V. in
d. Jahren 1536—38. (S.-A. aus QFIA.) Rom,
Loescher & Co. 1909. 75 S. M. 2,40.
1690) B. Herre, Barbara Blomberg. L., Quelle
& Meyer 1909. VI, 160 S. M. 3,60. |(H.
Kretschmayr: ÖsterrRs. 25, 8.407/8.11
1691) H. V. Walderdorff, Zur Gesch. v.
Barbara v. Blomberg: VHVOben>falz 60,
S. 147-212.
1692) O. A. Heck er, Kurfürst Moritz v. Sachsen
nach d. Briefen an seine Frau : NJbbKl AltCJL.
25, S. 343-60.
1693) M. Lenz, Florian Geyer (1896). (=N.240,
S. 161-92.)
Rechtswegen.
1694) Die niederdtsch. Rechtsquellen Ostfries-
lands, her. V. C. Borchling (1450—1550).
(= QGOstfriesland. Bd. 1.) Aurich, Dunk-
mann. 1908. CXL, 282 S.
Handel.
1695) M. Jansen, J. Fugger der Reiche. (=
Stud. z. Fuggergesch. Bd. 3.) L., Duncker
& Humblot. IX, 415 S. M. 10,00.
1695a) id., J. Fugger u. d. Wiener Kongress
1515. (= N. 288 a, S. 182-90.)
Buchdruck. Bibliotheken.
1696) P. M. Baumgarteu, Dtsch. Schrift-
stellerei u. Buchdruckerei dem röm. Stuhle
empfohlen. Denkschrift aus d. 80er Jahren
d. 16. Jh. (Vgl. JBL. 1908/9, N. 3326):
HJb. 31, S. 88/9.
XXI. 7
99
II, 1. Allgemeines.
100
1696 a) Aus den ersten Zeiten d. Berliner Buch-
drucks. Der Friedr. Wilhelms-Univ. zu
Berlin am 11. Okt. überreicht von d. Kgl.
Bibliothek. B., Behrend. 4°. 4, 112 S. Mit
28Abbildgn. M. 10,00. |[K. Boysen: ZBFr.
NF. 2B, S. 361/2.]i
1697) K. Schottenloher, Die Entwickelg. d.
Buchdruckkunst in Franken. (= NjbllGes-
FränkG. 5.) Würzburg, Stürtz. VIII, 97 S.
Mit Tafeln. M. 2,50.
1698) F. Fleischmann, Gutenberg im
Lichte d. Schulbücher: ABuchgewerbe 1910,
S. 143/6.
1699) Incunabula xylographica et typographica
1455—1900. (= Katalog N. 585.) Frankf.a.M.,
Bär. 322 S.
1700) F. Eichler, Aus einer österr. Bibliothek
(Grazer Univ. - Bibl.) Graz, Selbstverlag.
45 S.
1700a) P. Lehmann, Nachrr. v. d. Sponheimer
Bibliothek des Abtes J. Trithemius. (=
N. 2020.)
Geistiges Leben (Literaturgescliiclite) :
1701) F. Baumgarten, Das Renaissance-
problem: ÖsterrRs. 23, S. 293-300.
1702) K. Burdach, Sinn u. Ursprung
d. Worte Renaissance u. Reformation.
(= N. 1073.)
1703) K. Brandi, Das Werden d. Renaissance.
Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht. 28 S.
M. 0,60.
1704) Ferdinand Jakob Schmidt, Re-
naissance u. Reformation : PrJbb. 141,
S. 386-92.
1705) S. Singer, Mittelalter u. Renaissance.
(= Sprache u. Dichtg. Heft 2 [Tübingen,
MohrJ, S. 1-28.) |[R. Dvboski: ALBl.^20,
S. 14/5.]|
1706) P. Joachimsen, Geschichtsauffassg. u.
Geschichtschreibg. in Deutschland unter
d. Einfluss d. Humanismus, 1. Tl. (= Beitrr.
z. Kulturgesch. d. MA. u. d. Renaissance
Heft 6.) L., Teubner. VI, 299 S.
M. 8,00.
1707) K. Francke, Die Kulturwerte d. dtsch.
Lit. d. MA. (=N. 52.) |[G. Steinhausen:
LCBl. 62, S. 35/7.]|
1707a) A. Chuquet, Le 16« sifecle. (= N. 31a,
S. 109-31.)
1707 b) G. EUinger, Geistiges Leben im 16. Jh.
(= N. 42, S. 186/9.)
Quellen :
Akten, Tagebücher, Stammbücher.
1708) Württemberg. Landtagsakten. Her. v. d.
Württemberg. Kommission für Landesgesch.
IL Reihe. 1. Bd. St., Kohlhammer. X,
652 S. M. 12,00.
(Württemb. Landtagsakten unter Herzog Friedrich I.
1593/8. Bearbeitet v. A. E. Adam.)
1709) Hanserezesse. 3. Abt. Her. v. Verein f.
hans. Gesch. Bd. 8. L.. Duncker & Humblot.
XVIII, 975 S. M. 32,00.
(Hanserezesse v. 1477—1530. Bearbeitet v. D. Schäfer
u. F. Techen.)
1710/1) E. Kelter, Das Stammbuch d. Andreas
Chemnitius 1579—1626. (= 6. Beiheft z.
JbHamburg. XXVII. 1909.) Hamburg, Gräfe
& Sillem. V, 119 S. Mit Abbn. M. 20,00.
1712) A. Dürers schriftl. Nachlass. Familien-
chronik, Tagebuch d. niederländ. Reise,
Briefe, Reime. Auswahl aus d. theoret.
Schriften. Mit 12 Zeichngn. u. 3 Holzschnitten
Dürers. Her. v. E. Heidrich. Geleitwort
V. H. Wölfflin. B., Bard. 364 S. M. 6,00.
1712a) G. Lill, Das Willkommbuch, des
Grafen Markus Fugger d. J. zu Kirchhein.
(= N. 228 a, S. 260-83.)
1713) Leben, Fehden u. Händel d. Ritters Götz
V. Berlichingen, zubenannt m. d. eisernen
Hand. Durch ihn selbst beschrieben. Neu
her. V. R. Kohlrausch. (= Memoirenbibl.
III. Serie, Bd. 8.) St., Lutz. 188 S. Mit
1 Tfl. M. 2,50.
1714) Th. Platters Selbstbiographie. Her. v.
B. Stehle. (= N. 438.)
1715) Schertlin v. Burtenbach. Leben u. Taten.
Her. V. E. Hegaur. München, Langen.
286 S. M. 3,50.
1716) H. Conrad, Die Taten u. Fahrten d.
Ritters H. v. Schweinichen. (JBL. 1908/9
N. 3349.) |[ZBFr. NFB. 2, S. 314 (bezeichnet
die Ausg. als buchstäblichen Nachdruck der
Arbeit H. Oesterleys).]|
Chroniken s. II, 8.
Reisebeschreibungen.
1717) B. Curipeschitz, Itinerarium d. Bot-
schaftsreise d. Josef V. Lamberg u. Niclas
Juriächitz durch Bosnien, Serbien, Bulgarien
nach Konstantinopel 1530. Aus e. gleichzeit.
Hs. neu her. v. Eleonore Gräfin Lam-
berg-Seh war zenb erg. Innsbru(ik,Wagner.
83 S. M. 3,00.
1718) K. Engelhardt, Palästinareise d. Frater
Felix v. Ulm im J. 1483: NKZ. 21, S. 10U3-19.
1719) F. Morison, Itinerary. Containing his
10 years travell through the 12 dominions.
4 vols. London. 1909. XXIV, 465, 466,
499, 521 S. k Sh. 2/.
101
11,2. Lyrik.
102
11,3
Lyrik.
OeiitUohei Lied (AllgeroeineB and Oesamldaritellungen, Lokalgetcblcbtllobei, einzalne PertOBliebkcittn) H. 1780.
— Ltederhsndiiohriften and einzelne Lieder M. 1737. — Welttiobei Lied: Helitergesang N. 174.'. — Andere K. 1749. —
Volkslied und volkgtBmIlohet Lied N. 1751. — Muilkgesobiohta N. 1765. —
Cloigtllches Lied.
Allgemeines und Gesamtdarstellungen.
1720) A. Zillesen, Ein Kapitel vom Kirchen-
lied: EvFreiheit. 10, S. 4:^7-52.
1721) Herrn. Müller, Zur Urgesch. d. dtach.
Kirchenlieds: KirchenmusJb. 2;}, S. 113/7.
1722) C. Brooks, Gernian hynins in the church
before the reforniation: MLN. 25, S. 105/8.
1723) E. Brederek, Hymnolog. Hilfslexikon.
L., Deichert. VIII, 164 S. M. 2,70. |[F.
Jehle: MschrGK. 15, S. 69-70 (mit Be-
richtiggn.).]]
1724) F. Jehle, Hymnolog. Nachlese: Mschr-
GK. 15, S. 23/5, 163/7, 233/6.
1725) F. Spitta, Die Hymnologie in Bartels'
Handbuch z. Gesch. d. dtsch. Lit. 2. Aufl.
(JBL. 1908/9 N. 23, S. 86/8.)
1726) J. Westphal, Das ev. Kirchenlied nach
seiner geschichtl. Eutwickelg. 3. verm. Aufl.
L., Dürr. XVIII, 221 S. M. 3,20.
Lokalgeschichtliches.
1727) F. Spitta, Die ältesten ev. Liederbücher
aus Königsberg: ZKG. 31, S. 249-78, 415-58.
(Dazu P. Tschackert: ib. S. 459.)
1728) P. A. Benziger, Beitrr. z. kath. Kirchen-
lied in d. dtsch. Schweiz nach d. Refor-
mation. Diss. Freiburg i. Schw. 207, XIII,
72 S.
Einzelne Persönlichkeiten. (Luther s. II, 6.)
1729) E. Körner, Erasmus Alber. (= QDR.
Bd. 16.) L., Heinsius. VIII, 203 S. M. 6,50.
1730) id., E. Alber in Hamburg: ZVHamburgG.
15, S. 53-66.
1731) id., E. Alber in Hessen: BHessKG. 4,
S. 156-66.
1732) F. Spitta, Herzog Albrecht v. Preussen
als Liederdichter. (JBL. 1908/9 N. 3380.)
|[K. Budde: DR. 35^, S. 186-94 („Ein Hohen-
zoller als Liederdichter"); R. Günther:
Christi Welt. 24, S. 266-70.] |
1733) id., Beitrr. z. Frage nach d. geistl. Dichtg.
d. Herzogs Albrecht v. Preussen. II. Die
Markgrafenlieder: AltprMschr. 47, S. 50-112.
(Auch separat. M. 0,60.)
1734) O. Giemen, P. Eber (1511—69): RGG.
2, S. 180/1.
1735) A. Henschel, P. Speratus: Alte Glaube
11, N. 31.
1736) W. Diehl, Archival. Mitteilgn. z. Lebens-
gesch. V. E. Zinckevsen : MschrGK. 15,
S. 364/7.
Einzelne Lieder und Liederhandschi iften.
1737) Acht Lieder aus d. Reformationszeit.
Festgabe d. Gesellschaft für dtsch. Lit. für
R. V. Lilieucron z. 8. XIL 1910. B.-Zehlen-
dorf, Behrs Verl. 9 Tafeln. VII, 9 S.
M. 10,00.
1738) F. Spitta, Aus d. LiederHammIg. des H.
V. Miltitz: MschrGK. 15, 8. l!K)/3.
1739) F. Erckmann, Altdtsch. Weihnacht«- u.
Neujahrslieder: MusWBl. 41, S. 433-41.
1740) J. Smend, Der „MorgeDstern" als
Hochzeitslied: MschrGK. 15, 8. 217-26,
249-53.
(Wie schön leuchtet d. Morgenstern.)
1741) P. Runge, Maria muter reinu mait.
(= N. 251, S. 256-67.)
Weltliche Lyrili:
Meistergesang.
1742) H. Lütcke, Studien z. Philosophie d.
Meistersänger. Gedankengang u. Termino-
logie. Diss. Berlin. XIII, 79 S.
1743) A.Wallenskiöld, Le conte de la femme
convoitöe par son beau-frfere: Acta socie-
tatis seien t. fennicae 34, N. 1.
(S. 161-72: Meisterlied v. A. Paumholtz „Die Keiserin
V. Rom u. d. Teichners „Crecentla".)
1744) H. G i 1 1 e , Die bist. u. polit. Gedichte
Michel Beheims. (= N. 979.)
1745) K. Westermann, Der Meistersinger
D. Holzmann. Diss. Strassburg. 83 S.
1745 a) A. G e b h a r d t , Zu A. Österreichers
Schwerdttanz: ZDPh. 42, S. 97-108.
1746) H. Sachs, Ausgew. Werke. (2 Bde.) Bd.l:
Gedichte. Bd. 2: Dramen. L., Insel- Verl.
XII, 322, 351 S. M. 10,0().
1746a) R. Buchwald, Über einige Ver-
leger u. Illustratoren des H. Sachs.
(= N. 1793.)
1747) F. B e h r e n d , W. Spangenberg zu
Strassburg (etwa 1570—1637): VossZgß.
N. 31/2.
1748) E. M(artin), W. Spangenberg, Gesch. d.
Meistergesangs: JbGElsLothr. 26, 8. 231/3.
Andere.
1749) K. Stenzel, Ein unbekanntes Gedicht
v. S. Brant: JbGElsLothr. 26, S. 165/6.
1750)Chr.v.Schallenberg(1561— 97), Latein,
u. dtsch. Ciredichte mit Anmerkgn. her. v.
H. Hur eh. (= BLVSt. N. 253.) Tübingen.
XXIV, 230 S. (Nur für Mitglieder.)
Yolkslied und volkstUmliohes Lied.
Liedersammlungen.
1751) A. D a u r , Das alte dtach. Volkslied.
L., Quelle & Meyer. 1909. VII, 200 S.
M. 6,00,
1752) Ch. A. Williams, Zwei dtsch. Lieder-
bücher d. 16. Jh. im Vatikan: JEPh. 8,
8. 489-500.
(Liederbüchlein, Frankf. N. Bässen» 1580. — Llcder-
bächlein Collen H. Nettessem 'o-J.].)
1752) F. Spitta, Die Liederh?. d. P. Kugel-
mann (1558). (= N. 251, 8. 272/7.)
103
II, 3. Epos.
104
Einzelnes.
1753) Wilhelmus v. Nassowen: TglRsB. N. 40.
1753a) E. Hoffmann-Krayer, Ein Bad-
schenkengedicht aus d. Wende d. 15. Jh.:
SchwAVolksk. 14, S. 247-50.
1754) G. Liebe, Schmähgedicht V. 1580: GBll-
Magdeburg 44, S. 245-62.
1754a) E. Fabian, Zwickauer Gelegenheits-
poesie im 16. Jh.: MAVZwickau. 10, S 129-39.
Musikgeschichte.
1755) Dtsch. Lieder d. 15. Jh. (= N. 229a,
S. 404-20.)
1755a) F. Zelle, Die Singweisen d. ältesten ev.
Lieder. 3. Die Melodien aus d. J. 1526 — 45.
Progr. (Vgl. JBL. 1899.) B., Weidmann.
4°. S. 45-68.
1756) G. Wust mann, Elias Amerbach (um
1530-97): SBIMusG. 11, S. 137-40.
1757) G. Aichingers (1564—1628) Ausgew.
Werke. Her. v. Th. Kroyer. (= DDT.
2. Folge, X, 1.) L., Breitkopf & Härtel.
1909. 4°. CXXXIX, 129 S.
(Einleitg. — G. Aichingers Leben u. Werke. — Mit
neuen Beitrr. z. Musikgeseh. Ingolstadts u. Augsburgs.)
1758) A. Gumpelzhaimer (1559—1625), Aus-
gew. Werke. Her. v. O. Mayr. (= DDT.
2. Folge, X, 2.) Ebda. 1909. 4». LXXXIII,
99 S.
1759) Newe Deudsche Geistliche Gesenge.
CXXXIII. Gedruckt zu Wittenberg durch
G. Rhau 1544. Her. v. J. Wolf f. (= DDT.
Bd. 34.) Ebda. |[F. Spitta: MschrGK. 15,
S. 41/6; H. Leichtentritt: ZIMusG. 11,
S. 254/6.] I
Altere Epik N. 1760.
Chroniken N. 1773. —
11,3
Epos.
Roman N. 1764. — Schwankgammlungen N. 1767. — Volksbücher N. 1769.
Ältere Epik.
1760) H. B.orgmann, Über d. Wert d. hd.
Eeinke-Übersetzg. vom J. 1544 u. ihr Ver-
hältnis zu d. nd. Vorlage einerseits u. d.
späteren latein. Bearbeitg. v. H. Schopper
andererseits. Diss.
1760a) H. Degering, Van den Vos Eeynaerde.
(= N. 752.)
1761) Reinart de Vos. Naar verschullende
uitgaven van het middeleeuwsche epos
herwrocht door St. Streu vels. Met een
inleiding van J. W. Muller en verlucht
met randem en teekeningen door B. W.
W i e r i n k. Amsterdam, L. J. Veen. Fl. 27,00.
i[M. O.Henkel: ZBFr. NF. 2B, S. 359-60.] |
1762) R. Benz, Alte dtsch. Legenden. (= JBL.
1908/9 N. 1087.)
(Entb. 20 Legenden aus dem 1471 zu Augsburg gedr.
Leben d. Heiligen.)
1763) H. Kehr er. Die drei Könige in Lit. u.
Kunst. (= JBL. 1908/9 N. 1071.)
(S. 83-95: Dreikönigslegonde aus dem J. 1475.)
Roman.
1764) S. Singer, Die Wiedergeburt d. Epos u.
d. Entstehg. d. neuen Romans. (= Sprache
u.Dichtg. Heft 2 [Tübingen, Mohr], S. 29-56.)
1765) O. Weidenmüller, Aus d. Jugend d.
dtsch. Romans: VossZgB. N. 9.
1766) A. B e n c k e , Vom Urheber d. dtsch.
Schelmenromans, dem Münchener Hof-
sekretär Aeg. Albertinus: ib. N. 27.
Schwanksainniliingen.
1767) 0. Denk (O.v. Schaching), Alter dtsch.
Humor. Sammig. d. besten Schwanke v.
13. bis 17. Jh. Mit 134 Nachbildgn. alter
Holzschnitte. Regensburg, Habbel. XX,
364 S. M. 3,20.
1768) J. Weigert, Dtsch. Volksschwänke d.
16. Jh. (= Sammig. Kösel Bd 32.) Kemp-
ten, Kösel. 208 S. M. 1,00.
Tolksbücher.
1769) E. Bernhöft, Das Lied vom hörnernen
Siegfried. Vorgesch. d. Druckredaktion d.
16. Jh. Diss. Rostock. 128 S.
1770) Die Schildbürger. Ihre Weisheit u. grosse
Torheit. Selected by F. B e t z. Boston,
Heath. 126 S. 30 c.
1770a) J. Morris, The Schildbürger: PMLA.
23 N. 13.
1771)' R. j. Hecht, Till Eulenspiegel:
Hannoverland S. 225/8.
1772) K. Henniger, Till Eulenspiegel. Mit
Abbildgn. v. A. Geigenbauer. (= Bücher
d. dtsch. Jugend Bd. 7.) München, Seyfried
& Co. VII, 144 S. M. 1,50.
Chroniken.
1773) L. Bönhoff, P. Albinus, Annabergische
Annales de anno 1492—1539. Krit. Ausg.:
MVGAnnaberg. 3, N. 1 .
1774) Chroniken d. Stadt Bamberg. 2. Hälfte.
Chroniken z. Gesch. d. Bauernkrieges u. d.
Markgrafenfehde. Bearb. v. A. Chroust.
(= VGesFränkG. T, 1.) L., Quelle & Meyer.
XCII, 717 S. M. 28,00.
1774 a) Die Limburger Chronik. Nach d. ältesten
Drucke v. 1617. Mit Wort- u. Sacherklärgn.
her. V. F. Zurbonsen. (= Sammig. ge-
schichtl. Quellenschriften f. d.Unterr. 5. Heft.)
Düsseldorf, Schwamm. VI, 90 S. M. 1,00.
1775) Die Chroniken d. niedersächs. Städte.
Lübeck. Bd. 4. (= Chroniken d. dtsch.
Städte V. 14.-16. Jh. Bd. 30.) L., Hirzel.
XLII, 390 S. M. 16,00.
105
ir, 4. Drama.
106
1776) Die Chroniken d. Klosters Rihnitz. Bearb.
V. F. Techen. (= MecklenbGQ. Bd. 1.)
Schwerin, Bärensprung. 1909. XVIII, 279 S.
M. 8,00.
1777) K. Zciimer, Die Sachs. Weltchronik, e.
Werk Eikes v. Kepgow. (= N. 229, S. 13f>74,
839-41.)
1778) H. B r e n n w a 1 d , Schweizerchronik.
2. Bd. Her. V. R. Luginbühl. (= Quellen
z. schweizer. Gesch. Abt. I. Bd. 2.) Basel,
Baseler Buch- u. Antiquariatshdlg. 778 S.
Mit 4 Faks. M. 16,00.
1779) Des Schweizerchronisten Aeg. Tschudi
Bericht über d. Befreiung d. Waldstätte.
Neu her. V. Paul Meyer. München, Beck.
VI, 53 S. M. i,m.
1780) J. Klapper, Kine Weltchronik de» aus-
gehend. MA.: MSchlesGesVolksk. 11,8. 119-41.
1781) Die Hauschronik d. Familie Hell (1487
bis 164G), insbes. d. Lebensauf zeichngn. de«
Elias Holl, Baumeister d. Stadt Augsburg.
Her. V. Chr. Meyer. München, Klüber.
89 S. M. 2,00. |(J. Baum: DLZ. 32,
S. 2409-10 (ablehnend).]'
11,4
Drama.
Geiitltobes and Sohaldrain» K. 1782. - WeUIiohes Drama (H. Sach«) N. 1786. — TheaUrgeiehiehta N. 1808. —
Oclstllclies und Sohuldrama.
17H2) G. Dinges, Untersuchgn. z. Donau-
eschinger Passionsspiel. (= GernianAbhh.
Heft 35.) Breslau, M. & H. Marcus. V,
156 S. M. 5,60.
178.3) G. Grab er, Das Christi. Leidensspiel aus
Görz: Carinthia I, 100, S. 89-95.
(Zu e Autsatze v. K. Lustig in d. DUoimat. N. 9-12.)
1784) Schmidt, Das dtsch. Schuldrama d.
16. Jh. mit bes. Berücksichtigg. Berlins:
Alt-Berlin 27, S. 70/3.
1785) ü. Kämmel, Gesch. d. Leipziger Schul-
wesens. (= JBL. 1908/9 N. 3209.)
(S. 15, 17, 28, .1.5, 138 bell. Schulkomödien.)
Weltliches Drama:
Allgemeines.
178«) F. Hamm es, Das Zwischenspiel im
dtsch. Drama von seinen Anfängen bis z.
Auftreten d. engl. Komödianten. Diss.
Heidelberg. 91 S.
1787) Mauermann, Die Bühnenanweisgn. im
dtsch. Drama bis 1700. Bibliographie, Ein-
leitung u. Kapitel I. Diss. Berlin. XXIX,
58 S.
H. Sachs.
1788) A. Eichler, Chr. Werniokes H. Sachs u.
sein Drydensches Vorbild Mc Flecknoe:
ZVLR. 17, S. 208-24.
1789) H. Eulenberg, H.Sachs: Lesel,N. 14.
1790) J. Bei f US, H. Sachs u. d. Reformation
bis z. Tode Luthers: MVGNürnberg. 19,
S. 1-76.
1791) A. Möller v. d. Brück, Sachs u.
Grimmeishausen. (=: N. 51, Bd. 8.)
1792) W. Wa ckenroder, Schilderung d. dramat.
Arbeiten d. Meistersängers H. Sachs. (Bruch-
stück.) (== id., Werke u. Briefe. Her. v.
F. V. d. Leyen. Bd. 2 [Jena, Diederichs],
S. 323-31.)
1793) R. Buchwald, Über eini(?e Verleger u.
Illustratoren d. H. Sachs: ZBFr. NP\ 2,
S. 233-45.
1793a) F. Spina, H. Sachs in alttschech. Ge-
wände: ASPh. 31, N. 3.
1794) H. Sachs, Ausgew. Werke. Bd. 2: Dramen.
(= N. 1746.)
179.5) id., Vierzig Spiele. Für d. Gebrauch bei
Aufführgn. bearb. v. F. v. Jäger. Nürnberg,
Stich. XII, 528 S. |[Th. Hampe: LE. 13,
S. 304/5.]|
1795a) R. Buchwald, Drei Leipz. Schwanke
des H. Sachs: Leipz. Kalender 1911, S. 165.
1796) id., Fengo, ein Fürst in Itlandt usw. Her.
V. W. List. (= N. 711.)
1797) P. Gruse, Zum „Henno" d. H. Sachs:
ZDPh'. 42, S. 344/5.
1798) H. Sachs, Lustige Tragedi u. traurige
. Comedi. Wien, Konegen. IV, 152 S. M. 2,00.
1798a) A. L. Stiefel, H. Sachs' Drama „Der
Marschalk mit seinem Sohn" u. seine
Quellen«: ZDPh. 42, S. 428-46.
1799) A. Kellner, Über „Die ungleichen Kinder
Evä- V. H. Sachs: ZDU. 24, S. 417-40.
1800) J.Winzer, Die ungleichen Kinder Evas
in d. Lit. d. 16. Jh. Diss. Greifswald. 80 8.
(Beh. u. a. : Sachs, Knaust, Birck, Quiting, Selneccer,
Schnuor, Stricker, Ketzel.)
Fastnachtsspiel.
1801) Lucie Stumm, Ein Nachahmer N.
Manuels: AnzSchwAK. 10, S. 326-37.
1801a) E. Kreisler, Die dramat. Werke v.
P. Probst. (JBL. 1906/7 N. 2572.) |[A. L.
Stiefel: ZDPh. 42, S. 483/5 (mit Be-
richtiggn.).]!
1802) M. Urban, Fastnachtsspiele in Alt-Eger:
Egerer Jb. 49, S. 129-37.
Theatergesebichte.
1803) C. Stephan, Das altdtsch. Theater:
DBühne. 2, S. 336;8.
1803 a) H. K n i 8 p e 1 , Die dramat. Kunst in
Darmstadt 1567—1810. (= N. 2146.)
1803b) M. Vogeleis, Quellen u. Bausteine z.
Gesch. d. Musik u. d. Theaters im Elsass
500—1800. Strassburg, Le Roux. 84 S.
M. 10,00.
1804) John Tucker Murray, English dramatic
companies 1558 — 1642. 2 vols. London,
Constable. XVI, 370 S. ; XU, 434 S. Sh. 31/6.
i[M. Förster: JbDShG. 47, S. 350/l.]|
107
II, 5. Didaktik.
108
II, 5
Didaktik.
Oeistliohe Didaktik (Mysük, Erbaunngsliieratur) N. 1805. — Gelehrtengeschiohte : MUtoriker, Chronisten und
Geographen N. 1817. — Ärzte, Alchimisten, Naturforscher N. 1823. — Didaktische Dichtung (Fischart, Murner) N. 1830. —
Geistliche Didaktik:
Mystik.
1805) W. Dolch, Die Verbreitg. oberländ.
Mystikerwerke im Niederländischen. Diss.
Leipzig. 91 S. |[N. van Wijk: JBGPh. 31,
S. 180.] I
1806) W. Rügamer, Die Lehre v. d. drei
Wegen in d. dtsch. Literatur d. MA.
(= N. 835.)
1807) Meister Eckharts Buch d. göttl. Tröstung
u. Von d. edlen Menschen (Liber benedictus).
Her. V. Ph. Strauch. (= Kleine Texte für
theolog. u. philolog.Vorlesgn. u. Übgn., her.
V. H. Lietzmann. N. 55.) Bonn, Marcus
& Weber. 51 S. M. 1,20.
1808) Dtsch. Mystiker. I. Seuse. Her. v. W.
Oehl. (= Sammig. Kösel Bd. 35.) Kempten,
Kösel. 203 S. M. 1,00.
1809) O. Mausser, Eine Fahrt durch d. Eeiche
d. Jenseits. Unbekannte dtsch. Jenseits-
visionen: Walhalla 6, S. 200-71.
Erbauungsliteratur.
1810) St. Beisse l, Gesch. d. Verehrg. Marias
im 16. u. 17. Jh. Ein Beitrag z. Religions-
wissenschaft u. Kunstgesch. Freiburg i. B.,
Herder. IX, 517 S. M. 12,00.
1810a) N. Paulus, Ablasspredigten im aus-
gehenden MA.: KVZgB. KU.
1811) J. M. B. Clauss, Krit. Übersicht d.
Schriften über Geiler v. Kaysersberg: HJb.
81 S. 485-519.
1812)'Aurich, J.' Geiler (1445—1510): EGG. 2,
S. 1197.
1818) N. Paulus, Geilers Stellg. z. Hexen-
frage: ElsässMschr. 1, S. 9-23.
1814) L. Roll, J. Geiler v. Kaisersberg: Tgl-
RsB. N. 56.
1815) J. Geilers 400. Todestag: LE. 12, S. 1014.
1816) H. Rott, Neue Quellen für d. Akten-
revision d. Prozesses gegen J. Sylvan u.
Genossen: NAGHeidelberg. 8, S. 184-267;
9, S. 1-64.
(A. Neuser.)
Gelehrtengeschichte:
Historiker, Chronisten, Geographen.
1817) D. Brader, Die Entwickig. d. Geschichts-
unterrichts an d. Jesuitenschulen Deutsch-
lands u. Österreichs (1540—1774): HJb. 31,
S. 728-59.
1818) J. Zeller, A. Althamer als Altertums-
forscher. Mit e. Nachtr. v. A. Rüttel:
WürttVjhh. NF. 19, S. 428-46.
1S19) P. Dirr, Cl. Jäger u. seine Augsburger
Ehrenbücher u. Zunftchroniken : ZHV-
Schwaben 36, S. 1-32.
1819a) Alois Fischer, Die literar. Tätigkeit
des Joh. Heinr. v. Pflaumern, 1584—1671,
Doktors beider Rechte, Anwalts, Kaiserl.
Rats u. Bürgermeisters d. freien Reichsstadt
Überlingen am Bodensee. Diss. Bonn. VIII,
128 S.
(Beb. auch die geograph.-hist. u. d. Jurist- Schriften.)
1820) K.Schneider, Die burgundische Hystorie
u. ihr Vf.: JbGElsLothr. 26, S. 95-164.
(H. E. Tusch [DüschJ.)
1821) O. Hupp, Ph. Apians Bayer. Landtafeln
u. P. Weiners Chorographiaa Bavariae.
Frankfurt a. M., Keller. 39 S. Mit Fak-
similes u. Karte. M. 7,00.
1822) Der „Dtsch. Ptolemäus" aus d. Ende d.
15. Jh. (um 1490) in Faksimiledruck her. v.
J. Fischer. (= Drucke u. Holzschnitte d.
15. u. 16. Jh.) Strassburg, Heitz. 455 S.
Mit 1 Karte. M. 8,00.
Ärzte, Alchimisten, Naturforscher.
1823) F.Dannemann, Die Naturwissenschaf ten
in ihrer Entwickig. u. in ihrem Zusammen-
hang. 1. Bd.: Von d. Anfängen bis z. Wieder-
aufleben d. Wissenschaften. L., Engelmann.
VII, 373 S. Mit Abbildgn. M. 9,00.
1824) W. Hess, Himmels- u. Naturerscheingn.
in Einblattdrucken d. 15. bis 18. Jh.: ZBFr.
NF. 2, S. 1-20, 75-104, 301-20, 341-68, 396-404.
1825) Hein eck, Altkumistica. Ein Mühlhäuser
Druck vom J. 1616: MühlhäuserGBll. 11,
S. 49-55.
(J. Clajus über Alchimie.)
1826) R. Petsch, Der bist. Doctor Faust.
(= N. 699.)
1827) Des Ortloff v. Bayerland Frauenbüchlein
gedr. vor 1500. (= N. 1829 a.) München,
Kuhn. 14, 31 S. Mit Tafeln. M. 2,50.
1828) 0. Giemen, G. Pylander: NASächsG.
30, S. 335-48.
1829) G. Klein, Zur Bio- u. Bibliographie
Rösslins u. seines Rosengartens: AGMediz.
3, S. 304-34.
1829a) E. Rösslin, „Rosengarten", gedr. im
J. 1513. Her. v. G. Klein. (= Alte Meister
d. Medizin u. Naturkunde 2.) München,
Kuhn. 110, XVII S. Mit Abbildgn. u.
Tafeln. M. 7,00.
Didaktische Dichtung :
S. B r a n t. J. F i s c h a r t.
1830) A. Lau, S. Brant: Alter Glaube 11, N. 34.
1831) A. Götze, J. Fischart (1548—90): RGG.
2, S. 902.
1831a) A. Hauffen, Moscherosch-Lit. Mit e.
Exkurs über Fischart: ZDPh. 42, S. 345-56.
(W. Hinze. — .7. Beinert.)
1831b) id., M. Pfeiffers Amadis - Studien.
(= N. 758.)
1832) O. Moser, Sprachl. Studien zu Fischart.
(= N. 982.)
1833) L. Sainöau, Les interpr^tes de Rabelais
en Angleterre et en Allemagne: R. des ötudes
Rabelaisiennes 7, S. 137-258.
(S. 206-38 Fischart )
109
II, 6. Luther und die Reformation.
110
Th. Murner. B. Waldis.
1S34) Th. M urner, Die Mühle v. Schwindels-
heim
m. Strassburg, Matth. Ilupfuff 1515.
Zwickauer Facöimiledrucke 2.) Zwickau,
Üilmanu. 75 8. Mit Abbildgn. M. 4,20.
IfA. Götze: NJbbKlAitGL. 25, 8. 73!M0.J|
1834a) H. Kleinstück, Die Khythmik d.
kurzen Reimpaare bei B. Waldis. (=N.1427.)
Verschi edenes.
1835) J. Bolte, Bilderbogen d. 16. u. 17. Jh.:
ZVVolksk. 20, S. 182-202. (Vgl. JBL. 1908/9
N. 3553.)
1835a) O. ('lernen. Ein dtsch. Testamentum
Porcelli: NJbbKlAitGL. 25, 8.458-63.
(J. Weber: Czum Leser. Kln Teiitament elnw
Swien.)
11,6
Luther und die Reformation.
Allgemeine Reforraationsgesohiohte: Biblioffraphisches und Sammelwerke N. 1836. — All|;ameinei
nnd Oe8ftnitd:ir8ielInn(?en N. 1839. — SpezialKescliichtliohes N. 1856. — Flngscliriften N. 1859. — Briefe N. 18«4. — Kathollaebe
Kirche (Gegenreformation) N. 186,5. — M. L u t h e r (Gesamtdarstellungen, Charakteristiken, Blographitche EinMlbeit«a,
Persönliche Beziehungen, Werke) N. 1877. — Melanchthnn N. 1937. — Territoriiil- und Lnkalgeschichte: Deataobland N. 194«!
— Österreich N. 1949. - Polen N. 1951. - Schweiz (Zwingli, Calvin) N. 1953. —
Allgomeine Rorormationsgot<chichte.
Bibliographisches und Sammehoerke.
183(1) .W. Köhler, Kirchengesch. vom Beginn
d. Reformation bis 1648: ThJB. 28, S. 437-615.
1836 a) Coilectio Weigeliana. Wertvolle Werke
d. lleformationslit. aus d. Nachlass d. ver-
storbenen Buchhändlers T. 0. Weigel. (=
Lagerkat. N. 138.) L., Weigel. 122 S. M. 2,00.
1837) Bibliotheca Theologia W. Jackson. Paris.
L., Harrassowitz. IV, 398 S. M. 3,00. i G.
Kawerau: DLZ. 31, S. 2189-90.]|
1837a) J. Luther, Aus d. Druckerpraxis d. Re-
formationszeit. (Aus: CBlBibl. 27.) Ebda
S. 235-64. M. 1,00.
1838) Archiv für Keforiiiationsgeschichte. Bd. 2.
L., Heinsius. 460 S. M. 13,60.
(Enth. u. a. : S. 1.55: Die Publizistik d. Schmalkald.
Krieges I. — S. 56-62 : E. Kroker, Rovers Hss.-Bde.
u. Luthers Tisobreden ir. — S. 121-31: P.Vetter, Ein
ungedruckter Briet d. J. Jonas 1537. — S 1.35-84, 294 347 :
N. Müller, Die Wittenberger Bewegg. 1521/2. —
8. 185-84, 294 347: V. Schultze, Das Tagebuch des
Grafen Wobach II. v. Waldeek zur Regensb Religions-
freiheit. — S. 95-120, 227-32,350/7, 440-60. Bibliographie.)
1838 a) Schriften d.Vereins f. Reformationsgesch.
Heft 100. L., Haupt. III, IV, 348 S. M. 4,80.
(Enth. u.a.: S. 1-59: Fortschritte in Kenntnis u Vi-r-
sländnis d. Ref. -Gesch. — S. 61-280: «.Scheel, Die
Entwickelg. Luthers bis zum Abschliiss d. Vorlesg.
über d Römerbrief. - S. 231-72: K Bauer, Luther
u. d Pnpst. — S. ;J35-48: Kleine Beitrr fG. Kawerau,
Briefe d. Mansfelder Rates Rühe! an Luther 1625 —
Eine Wette über Luthers Doktorat].)
Allgemeines und Gesamtdarstellungen.
1839) K. Burdach, Sinn u. Ursprung d. Worte
Renaissance u. Reformation. (= N. 1073.)
1840) B F a b e r , Apologie der Reformatoren.
Auch eine Enzyklika nebst einen offenen
Brief an Herrn Justizrat Prof. Dr. D. Kahl.
L., Eckardt. 20 S. M. 0,30.
1841) Karl Bauer, Was ein evangel. Christ
heute wissen muss. Heidelberg, Evangel.
Verlag. VIII, 159 S. M. 1,50.
1842) T h. F r a n k , Wert u Bedeutg. d. deutschen
Reformation in religiöser u. weltl. Beziehe.
B., Rehtwisch & Langeworth. 23 S. Mit
Bildnis. M. 0,20.
1843) A. H a u c k , Deutschland u. d. pftpstl.
Weltherrschaft. Progr. L., Edelmann. 51 S.
M. 1,80.
1844) J. Schmidlin, Der Weg zum bist. Ver-
ständnis d. Luthertums. (= 3. Vereinsschrift
d. GörresGes. 1909, S. 32-45.)
1845) F. J. Schmidt, Die weltgeschichtl. Mis-
sion des Protestantismus. B. -Schöneberg,
Protest. Schriften vertrieb. 18 S. M. 0,60.
1846) Sylvester, Die Reformation u. d.
neuere Philosophie: Wartburg 9, S. 457/9,
465/6.
1847) F. M. Schiele, Luther u. Luthertum in
ihrer Bedeutg. für Schule u. Erziehg. (JBL.
1 908/9, N. 2904.) | [ A. S e 1 1 s c h o p p : AELKZ.
43, S. 988-93, 1014/8, 1042/6 (scharf ab-
lehnend.) ]|
1848) A. Baudrillart, The catholic church,
the renaissance and protestantisme. London,
Kegan Paul. 1909. 360 S. Sh. 7/6.
1849) H. Gee, The reformation period. London,
Methuen. 1909. 280 S. Sh. 2/.
1850) K. Heusse, Kompendium d. Kirchen-
gesch. 2. verbesserte Aufl. Tübingen, Mohr.
XXXII, 612 S. M. 9,00.
1851) Im Morgenrot d. Reformation. Her. v.
J. V. Pf lugk-Harttung in Verbindg. mit
hervorragenden Fachgelehrten. Lfg. 1/9.
St., F. Lehmann. S. 1-320. Mit Abbildg.
Je M. 0,60.
1852) E. Troeltsch, Protestant. Christent. u.
Kirche in d. Neuzeit. (= Kultur d. Gegenw.
(L., Teubner.] I, 4, S. 431-792.)
1853) K. Seil, Christentum u. Weltgeschichte
seit d. Reformation. Das Christentum in
seiner Entwickig. über d. Kirche hinaus.
(= AN&G. Bd. 298.) L., Teubner. IV, 123 S.
M. 1,00.
1854) E. Thrändorf u. H. Meltzer, Kirchen-
geschichtl. Lesebuch f. Oberklassen höherer
Schulen. II. Teil: Reformation u. Gegen-
reformation. 2. verm. Aufl. Dresden, Bleyl
& Kaemmerer. VIII, 217 S. M. 1,75.
1855) H.Wace, Principles of the reformation.
Practical and historical. London, Nisbet
262 S. Sh. 5/.
111
II, 6. Luther und die Eeformation.
112
Spezialgeschich tliches .
1856) L. Cardauns, Zur Gesch. d. kirchl.
Unions- u. Eeformbestrebgn. v. 1538 — 42.
(= Bibl. Preuss. Hist. Inst. Rom. Bd. 5.) Rom,
Loescher. XIII, 312 S. M. 10,50. |[Schorn-
baum: ThLZ. 35, S. 660/l.]|
1857) J. Ph. Richard, The confessional history
of the lutheranisme. Philadelphia, Luther
Publ. Society. 1909. VIII, 637 S.
1858) E. Troelts'ch, Die Soziallehren d. christl.
Kirchen. III.: ASozialw. 29, S. 1-48, 381-416.
Flugschriften.
1859) E Voss, German pamphleteers of 16**' Cen-
tury: ModPhil. 7, S. 485-505.
(Der gestryfft schwitzer Baur.)'
1860) Karsthans (1521). Her. v. Herb. Burck-
hardt. (= Flugschrr. a. d. ersten Jhrr. d.
Reformation. Heft 1.) L., Haupt. 133 S.
M. 3,60.
1861) Das Vaterunser, ausgelegt durch Byn-
walth, Prediger zu Gdantzk (1525). Her.
V. Herm. Frey tag. — Haushaltungs-
büchlein, her. V. O. Giemen. (= N. 1860,
Heft 2.) Ebda. 41 S. M. 1,20.
1862) Colloquium Cochlaei cum Luthero Wor-
matiae olim habitum (1521). Her. v. J. Gre-
ving. (= N. 1860, Heft 3.) Ebda. 42 S.
M. 1,20.
1863) E. Voss, Der Lutherische Pfaffennarr:
PMLA. 25, N. 3.
Briefe.
1864) O. Giemen, Briefe aus d. Reformations-
zeit: ZKG. 31, S. 81-105, 300-23.
(Briefe v Reuchlin, Eobanus Hessus, Erasmus, Bugen-
hagen, J. Milich, V.Dietrich, J. Spaugenberg, Luther,
Spalatin, J. Richwin, A. Musa, Chr. Brück, J. Coiiziger,
A. Otho, Erasmus Alberus, H. Weller, Graf G. E.
V. Henneberg, G. Major.)
Katholizismus (Gegeiireformatioii).
1865) J. Schmidlin, Die kirchl. Zustände in
Deutschland vor dem 30jähr. Krieg. Tl. 2/3.
(= EEJGD. Bd. 7, Heft 3/6.) Freiburg,
Herder. VIII, 166 S.; XIII, 254 S. M. 4,60;
M. 7,00. |[J. Loserth: DLZ. 32, S. 689-92
(ablehnend).]!
(Bayern. — West- u. Norddeutschland.)
1866) ib., Die innerösterr. Gegenreformation
u. d. bischöfl. Romberichte: HPBll. 145,
S. 375-93.
(Gegen J. Loserth.)
1867) W. Ohr, Die Jesuiten. (= Polit. Hand-
bücherei, Heft 3.) München, Buchhdlg.
Nationalverein. 1911. 72 S. M. J,00.
1868) H. Stoeckius, Forschgn. z. Lebensordug.
d. Gesellschaft Jesu im 16. Jh. 1. Stück:
Ordensangehörige u. Externe. München,
C. H. Beck. VIII, 57 S. M. 2,00.
1869) J. Al^andre (Aleander), Lettres famil.
(1510 — 40). Publiöespar J. Paquier. (Aus:
REH.) Paris, Picard. 1909. 19] S. Fr. 5,00.
1870) Nuntiatur des Bischofs P. Bertano v. Fano
1548/9. Bearb. v. W. F r i e d e n s b u r g.
(= Nuntiaturberr. aus Deutschland I. 1533
bis 1559. Her. durch das Kgl. Preuss. In-
stitut im Rom. Bd. 11.) B., Bath. LIII,
863 S. M. 37,00.
1871) Bauer, Carlo Borromeo u. seine Zeit.
Ein Bild aus den Tagen d. Gegenreformation
als Spiegelbild für unsere Gegenwart, ent-
worfen aus Anlass d. Borromäus-Enzyklika.
(= Flugschrr. d. Evangel. Bundes 293.) Halle,
Verlag d. Evangel. Bundes. 22 S. M. 0,30.
1872) J. Greving, J. Eck (1486— 5143): RGG. 2,
S. 185-7.
1873) J. Deutsch, K. Leib, Prior v. Rebdorf.
(= RStT. Heft 15/6.) Münster, Aschendorff.
XV, 207 S. M. 5,60.
1874) J. Schlecht, K. Leib, Briefwechsel u.
Diarien (JBL. 1908/9, N. 3620). |[G. Bes-
sert: ThLZ. 35, S. 626/9. (Mit Berichtiggn.).]|
1875) Jos. Schweizer, Ambr. Catharinus Politus
(1484—1553), ein Theologe d. Reformations-
zeitalters. Sein Leben und seine Schriften.
(= RStT. Heft 11/2.) Münster, Aschendorff.
XVI, 308 S. M.8,50. |[A. Weiss: ALBl. 19,
S. 324/5.] I
1876) Richter, Nachrichten über G. Witzel u.
seine Familie: FuldaerGBll. 8, S. 113-26,
129-44, 155-60.
1876a) H. Schottenloher, J. Ziegler. (=
N. 2026.)
M. Luther:
Bibliographisches. (Siehe auch N. 1833/6.)
1877) Luther u. seine Zeit. Katalog N. 385.
Ulm, Kerler. 44 S. (1521 Nrn.)
1878) J. Luther, Neue Wege der Luther-Biblio-
"lie. Weimar, Böhlau. 8 S. M. 0,60.
Gesamtdarstellungen.
1879) M. Baumgärtel, Die M. Luther-Galerie.
24 Bilder auf 13 Tfln., gemalt v. W. Weimar,
aus Luthers Leben u. Wirken. Mit den
L. Cranachschen Wartburgbildern M.Luthers
u. seiner Eltern. Für d. Wartburg-Besucher
her. B., Histor. Verlag Baumgärtel. 25 S.
Mit 6 8. Text. M. 0,50.
1880) L. Galtet, Une theorie r^cente sur
les origines et influence du luthöranisme:
Bulletin de litt, ^cclesiastique S. 193-.M1.
l[ThJB. 29, S. 528/9.]|
(über A. M. Weis u. Denifle.)
1881) K. D u n k m a n n , Über Luthers Grab.
Predigten aus d. Schlosskirche zu Witten-
berg. Gütersloh, Bertelsmann. VII, 141 S.
M. 2,20.
1882) E. Ehrbar dt, Luther. (= Morales et
religious, lecons professöes ä l'^cole des
hautes dtudes sociales. (Paris, Alcan. 1909.
8. 217-47.) |[ThJB. 29, S. 546/7.]!
1883) H. L u n d e , Luther. Hans utvikling
og livsverk. Kristiania, Gyldendal. 111 S.
Kr. 2,00.
1884) M. Wartburger, M. Luther. Lebens-
gesch. d. Reformators. B., Hist. Verlag
Baumgärtel. 16". XXXI, 171 S. Mit 24 Tfln.
M. 1,00.
Charakteristiken.
1885) W. Braun, Lutherstudien in ihrer Be-
deutg. für d. Gegenw. : NKZ. 20, S. 329-60.
1886) A. Brause Wetter, V^on Luther zu
Schiller u. Goethe: WIDM. 107, S. 566-72.
1887) K. C ä n t z 1 e r , Luther als Patriot :
Mancherlei Gaben 48, S. 714/8.
1888) E. Katzer, Luther u. Kant. Giessen,
Töpelmann. IV, 128 S. M. 2,80.
113
II, 6. Luther und die Reformation.
114
1S89) K. Lamprecht, Luther. (— N, 234a,
S. 29-54.)
1890) M. Lenz, M. Luther (1904). (= N. 240,
S. 123-31.)
1591) Ili p c k e , Schiller u. Luther. Progr.
Rostock. 4«. 13 S.
1592) A. S c h a a 1 , Luther u. Carlyle, zwei Kämpfer
für d. Wahrheit: AELKZ. 43, N. 36-41.
1593) r. Zendrini, Die Einwirkg. Luthers auf
Italien im 16. Jh.: DR». 141, S. 429-52.
1594) J. M i 1 1 e r m u i e r, Luthers Stelig. zur
Philosophie: ThZeitbll. 29, N. 1.
1895) R(ittelmeyer), Luther u. d. Persön-
lichkeitsideal: Chr&Geg. 1, S. 16-22.
1890) M. Lenz, Luthers Lehre v. d. übrigkeit.
(-= N. 240, S. 132-49.)
1897) W. Heim, Luther, Zwingli, Calvin in
ihren Ansichten über das Verhältnis von
Staat u. Kirche: RITh. S. 724-34.
1898) L. H. Warin g, The political theories of
Luther. London, Putnam. Sh. 7/6.
1890) N. Paulus, Luther u. d. Todesstrafe für
Ketzer. Neue Rettungsversuche: HPHll. 145,
S. 177-89, 243-55.
1899 a) O. R i t s c h 1 , Luthers theolog. Entwickelg.
bis z. J. 1519: InternatWschr. 4, S. 1025-3«.
Biographische Einzelheiten.
1900) P. Kalkoff, Zu Luthers röm. Prozess:
ZKG. 31, S. 48-65, 368-414.
1901) W. Friedensburg, Luthers Romreise
1910: Wartburg 9, S. 433-8.
1902) Th. Brieger, Zwei bisher unbekannte
Entwürfe d. Wormser Jldiktes gegen Luther.
L., Edelmann. 42 S. M. 0,90.
Persönliche Beziehungen.
1903) H. Humbertclaude, Erasnie et Luther.
Leur pol^mique sur le libre arbitre. Paris,
Blond. XXII, ,297 S. Fr. 3,50.
1904) A. Meyer, Etüde critique sur les r^lations
d'Erasme et de Luther. Avec une pr^face
par Ch. Andler. Paris, Alcan. VI, 193 S.
1905) K. Zickendraht, Luthers Streitschrift
gegen Erasmus — ein Blick in d. Tiefen seiner
Weltanschauung: Christi Welt. 24, S. 1058-62.
1906) A. Braune, Luther u. Calvin. Eine
Skizze. Vortr. Rudolstadt, Müller. 37 8.
M. 0,50.
1907) Ct. Kawerau, H. Barges u. K. Müllers
Streit um Luther u. Karlstadt: DLZ. 31,
8. 2885-91, 3213. (Dazu H. Bärge: ib.
S. 3210/3.) (Vgl. JBL. 1908/9 N. 3666-71.)
1908) J. Treff tz, Karlstadt u. Glitzch: ARG. 7,
S. 348-50.
Briefe.
1909) M. Luther, Briefwechsel. Her. v. E. L.
E n d e r 8 u. G. K a w e r a u. Bd. 12. L.,
Haupt. VIII, 400 S. M. 4,50.
(Briefe v. September 1538 bis Februar 1640.)
1910) Lutherbriefe. M. Luther als Mensch in
seinen Briefen. Her. v. O. Krack. Mit zwei
bisher unveröffentl. Bildnissen v. Luther u.
Melanchthon. B., Curtius. 202 S. M. 3,00.
|[G. Kawerau: DLZ. 32, S. 202/4.]|
1911) A. Uckeley, Der Originaltext des
Lutherbriefes vom 6. April 1537: ZKG. 31,
S. 75-80.
Werke.
1912) M. Luther, Werke, Krit. GesamUusg.
Bd. 37. Weimar, Böhlau Nachf. XLV,675 8.
M. 22,00.
(I'redi(?ton der J, 1688,4. Her. v. G. Biicbwald u.
O. U renn er. Bibliographie v. J. Luther j
1913) Lutherworte u.Bekenntnisstellenalit Nach-
klang zur Calvinfeier. Mit einem Vorwort
von M. Willkomm. Zwickau, Ilerrmunn.
56 S. M. 0,30.
Lyrik.
1914) K. K l i n g e m a n n , Luthers Lieder in
Kirche u. Kunst: Reformation 9, 8. 730 1,
744/6, 761/3, 772/4.
1915) G. Ratsch, Luther als Kirchenlieder-
dichter: Wartburg 9, S. 438-40.
1916) Ph. Meyer, Die Josef Klugesche AuHg.
d. Liederbuches Luthers v. 1532: MschrGK.
15, S. 313-20.
1917) Rud. Günther, , Nehmen sie den Leib,
Gut, Ehr, Kind u. Weib* u. d. Problem d.
Lutherliedes: ib. S. 254/8.
Bibelübersetzung.
1918) E. Nestle, Die Weimarer Ausg. v. Luthers
Dtsch. Bibel (JBL. 1906/7 N. 2840; 1908/9
N. 3704): ThLBl. 31, S. 145/8.
1919) Bücher d. Bibel in d. Übersetzg. v. M.
Luther. B., P. Ca.ssirer. 43X34 cm. 32 8.
M. 180,00.
(Buch Judith mit Original-Lithographien vL. Corinth.)
1920) Die Dürer-Bibel. Mit Holzschnitten Dürers
u. anderer Meister. Die Psalmen Davids, d.
Buch Hiob, d. Sprüche Salomos, d. Prediger
Salomo, d. Hohelied Salomos. Die Holz-
• schnitte sind v. H. Holbein dem Jüngeren
u. H. S. Behara. Übersetzg. v. M. Luther.
München, Einhorn- Verlag. 351 S. M. 1,75.
1921) W. J. Heaton, The bible of the refor-
mation:it8translatorsandtheirwork. London.
Griffiths. 298 S. Sh. 5/.
1922) O. Reichert, M. Luthers Deutsche
Bibel. (= Religionsgeschichtl. Volksbücher,
IV, 13.) Tübingen, Mohr. 44 S. M. 0.50.
1923) G. Lasch, Der Bilderschmuck d. ersten
luther. Bibel: ChristlKunstbll. 52, S. 13/9.
1924) K. Vassmer, Die Lutherbibel zu Gro-
ningen: ProtMhh. 43, S. 1145,8.
Theologisches und Liturgisches.
1925) P. Tschackert, Die Entstehg. d. luther.
u. reformierten Kirchenlehre samt ihren
innerprotestant. Gegensätzen. Göttingen,
VandenhoeckÄ Ruprecht. X, 6458. M. 16,00.
1926) M. Luther, Der Grosse Katechismus.
Deutscher Unterrichtim Christentum. Witten-
berg 1529. Im Deutsch v. heute neu her.
v. Mörchen. (= BGLIA. N. 2179.) Halle,
Hendel. IV, 116 S. Mit Bildn. M. 0,25.
1927) K. H o 1 1 , Die Rechtfertiguugslehre in
Luthers Vorlesg. über d. Römerbrief: ZThK.
S. 245-91.
1928) W. Gussmann, Die Seh wabacher Artikel:
ThLBl. 31, S. 5r7-8l, 601/3.
(7,11 Luthers Werke .XXX, 8.)
1929) P. Drews, Studien zur Gesch. d. Gottes-
dienstes u. d. gottesdienstl. Lebens. IV. u. V.
Beitrr.zu Luthers liturg. Reformen. Tübingen,
Mohr. XII, 120 S. M. 4,00.
(1. Luthers latein. u. deut^cho Litanei von 162». —
2. Luthers deutsche Versikel u. Kollekten-I
Jahresbericht« f&r nenere dentsohe LiteratarKesebiehte. TiXl.
8
115
II, G. Luther und die Reformation.
116
Sprachliches.
1930) P. Curts, Luthers variations in sentence
• arrangement from the med. literary usage.
(== N. 98a)
1931) A. Freybe, Zur Sprache u. Gesch. d.
Kleinen Lutherischen Katechismus. (=
N. 981.)
1932) A. Jacoby, Das lass ich dir zuletze:
MschrGK. 17, S. 139-40.
Luther- Verehrung.
1933) Lutherkalender 1911. Her. v. G. Buch-
wald. L., Haessel. 128 S. M. 1,50.
1934) H. Lehmann, Luther im dtsch. Lied.
(= N. 809.)
1935) Th. Scharahl, Luther. Schauspiel in
vier Abteilgn. Strassburg i. E., Singer. 170 S.
M. 3,50.
1936) F. amSunde, Das Kulturideal d. Luther-
tums in Lienhards Wartburgtriologie : Apo-
logetRs. 5, S. 315/9.
Ph. Melanchthon.
1937) 0. Bogan, Ph. Melanchthon. (= Volks-
abende N. 27.) Gotha, F. E. Perthes. 31 S.
M. 0,80.
1938) M. Lenz, Ph. Melanchthon (1897). (=
N. 240, S. 193-207.)
1939) Nikolaus Müller, Ph. Melanchthons
letzte Lebenstage, Heimgang u. Bestattg.
nach d. gleichzeit. Berichten d. Wittenberger
Professoren. L., Heinsius Nachf. X, 157 S.
Mit 2 Tfln. M. 5,00.
1910) A. Nebe, Zu Melanchthons Gedächtnis:
MhhComeniusGes. 19, S. 63-70.
1941) R Needon, Melanchthons Beziehgn. zu
Bautzen: BautzenerGBll. N. 3/7.
1942) 0. Giemen, Zum Briefwechsel V. Diet-
richs mit Melanchthon (1536): BBKG. 16,
S. 180/2.
1943) Vogt, Nachweis v. Melanchthonbriefen:
ThStK. 83, S. 195-243, 375-417.
1944) Wrampelmeyer, Ungedr. Schriften
Ph Melanchthons. Zum erstenmal her. aus
d. Berliner Hs. d. G. Redlich aus Bernau.
Progr. Clausthal. 4». 39 S.
Territorial- und Lokalgeschichte:
Deutschland.
Brandenburg.
1945) Arnold, Ungedr. Briefe d. Christ. Pe-
largus an M. Weindrich: KBlVKGSchles. 9,
S. 47-76.
Hessen.
1946) Beitrr. z. hess. Kirchengesch., redigiert
V. W. Diehl u. Fritz Herrmann. (=
AHessG. NF. Ergänzgsbd. IV., Heft 3/4.)
Darmstadt, Hist. Verein für d. Gross-
herzogtum Hessen. S. 171 — 310. Je
M. 2,00.
1947) St. Isaak, Ein Kölner Pfarrer u. hess.
Superintendent im Reformationsjh. Sein
Leben, von ihm selbst erzählt u. aus gleich-
zeit. Quellen ergänzt v. W. R o t s c h e i d t.
(= QGR. Bd. 14.) L., Heinsius Nachf . XIII,
173 S.M. 6,00.
Sachsen und Thüringen.
1948) Beitrr. z. sächs. Kirchengesch. Her. im
Auftr. d. Gesellschaft f. sächs. Kirchengesch.
V. Frz. Dibelius u. Th. Brieger. Heft 23.
(= Jahresheft für 1909.) L., Barth. III,
200 S M. 4,00.
1949) N. Paulus, Lutherische Ketzerhinrichtgn.
in Sachsen: KVZgB. N. 36.
(Im Anschluss an P. Wappler : JBL. 1908/9, N. .S720.)
1950) P h. K n i e b , Gesch. d. Reformation u.
Gegenreformation auf d. Eichsfelde. Nach
archival. Quellen bearbeitet. 2. erweiterte
Aufl. Heiligenstadt, Cordier. XXXII, 416 S.
M 5,00.
1951) J. Bugenhagen, XJngedrucke Predigten
aus d Jahren 1524-29. Zumeist aus Hss.
d. Grossherzogl. Universitätsbibl. zu Jena
zum erstenmal veröffentlicht v. G. Buch-
wald. (= QGR Bd. 13.) L., Heinsius Nachf.
XVIII, 350 S. M. 11,50.
1952) Analecta Corviniana. Quellen z. Gesch.
d. niedersächs. Reformators A. Corvinus.
Her. V. P. Tschackert. (= QGR. Bd. 16.)
L., Heinsius. XXIV, 105 S. M. 4,00. |[G.Ka-
werau: DLZ. 32, S li73/5.]|
1953) O. Giemen, Briefe v. F. Myconius in
Gotha an J. Lang in Erfurt: ib. S. 355-79.
1954) F. Tetzner, Jul. Reimann :NASächsG. 31,
S 287-306.
1955) G. B erb ig, Spalatiniana: NKZ. 21,
S. 156-68, 330/5. (Vgl. JBL. 1908 9 N. 3773.)
1956) O. Giemen, Ein Brief J. Stigels an Spa-
latin: ZVThüringG. 28, S. 419-20.
Württemberg.
1957) Der Brüder Ambr. u. Thom.Blaurer. Brief-
wechsel 1509—48. Her. v. d. Bad. Histor.
Kommission, bearbeitet v. T r. S c h i e s s.
Bd. 2 (Schluss). (August 1 538 bis Ende 1 548.)
Freiburg i. B., Fehsenf eld. XVII, 917 S.
M. 30,00. |[G. Bossert: ThLZ. 35, S. 430/5
(beb. auch Bd.l [JBL. 1908/9 N. 3776]); H.
Hermelinck: LGBl. S. 1407/8.]|
1958) A.Götze, J. Eberlin v. Günzburg (1470
bis 1530): RGG. 2, S. 182.
1958a) G. Bossert, Gh. Pierius: BllWürttKG.
12, S. 105-29; 13, S. 37-48.
Österreich.
1959) G. Loesche, Monumenta Austriae evan-
gelica. Ein Progr. 3. umgearb. Aufl. Tü-
bingen. 33 S. M. 0,60.
1960) Jahrbuch d. Gesellschaft für Gesch. d. Pro-
testantismus in Österr. Her. v. G. L o e s c h e.
Bd. 31. Wien, Manz. 428 S. M. 9,60.
(Mit Beitrr. V. J. L o s e r t h , F. Bäuerle, J. Kva-
gala, H. Hefele u. a)
Polen.
1961) K. Völker, Der Protestantismus in Polen
auf Grund der einheimischen Geschicht-
schreibg. L., Hinrichs. VIII, 240 S. M. 6,00.
1962) 0. Apfelstaedt, Zum Andenken an
Johannes a. Lasko: ProtMhh. 14, S. 441-53.
Schweiz :
Lokalgeschichtliches.
1963) E. Vischer, Die Lehrstühle u. d. Unterr.
an d. theolog. Fakultät Basels seit d. Re-
formation. Basel, Helbing & Lichtenhahn.
132 S. M. 2,00.
117
11,7. Humanisten und Neulateiner.
118
11)64) F. Schlachter, Da» Evangelium d. Re-
forination am Berner Religionsgeapräch lf)28.
Ein Beitrag z. Reformationsgedächtnis. Bern,
Wyss. 19Ü9. 64 S. M. 1,00.
Einzelne Persönlichkeiten :
B u 1 1 i n g e r und V a d i ii n.
1965) E. Dürr, Zur Frage nach H. Bullingers
Chroniken v. J. 1531 u. 1538: AnzSchwG.
NF. 10, S. 408-27. (Dazu E. Gagliardi,
Die angebliche BullingerchroniK : ib.
S. 427-38.)
1966) E. Arbenz, J. Vadians Wirksamkeit v.
d. Schlacht b. Kappel bis zu seinem Tode
(1531 — 1551). Nach d. Briefen her. vom Hist.
Ver. St. Gallen. St. Gallen, Fehr. 32,5X24 cm.
68 S. Mit 1 Bildnis. M. 2,00.
Z w i n g 1 i.
1967) Zwingiiaua. 1910. (= Bd. 2, N. 10/2.)
Zürich, Zürcher & Furrer. S. 289-386. Je
M. 0,75.
(Mit Beitrr. v. E. Egli, VV. Köhler, Alfr. Stern.)
196H) O. Baumgarten, H. Zwingli: W. Reins
Handbuch d. Päd. 10, S. G70/7.
1969) H. Zwingli, Sämtl. Werke. Unter Mit-
wirkg. d. Zwingli- Vereins in Zürich her. v.
E.Egli, G. Finsler u. W. Köhler. Bd. 7
(Briefwechsel), Lfg. 6/7. (= CR. Bd. 94,
Lfg. 6/7.) L., Heinsius Nachf. S. 401-560.
Je M. 3,00.
Calvin.
1970) A. D o r n e r , Johannes Calvin. Bede.
Königsberg, Aderjahn. 21 8. M. 0,75.
1971) E. D o u m e r g u e , Iconographie Calvi-
nienne. Lausanne, Bridel. 28« iS. Fr. 30,00.
1972) F. Knodt, Die Bedeutg. Calvins u. d.
Calvinismus für d. protest. Welt im Lichte
d. neuen P'orschg. (= VortrThKGiessen. 30.)
Giessen, Töpelmann. 71 S. M. 1,80.
1973) F. Loofs, Zum Gedächtnis Calvins:
ThStK. 83, S. 110-37.
1974) Ströle, J.Calvin. (— VolksschrEvLothr.
Heft 3.) Festrede. Metz, Scriba. 15 S.
Mit 1 Bildnis. M. 0,20.
1975) CA. Witz-Oberliu, Calvin, d. Union»-
mann. Vortr. Heidelberg, Evangel. Verlag.
43 S. M. 0,50.
1970) Die Zürcher Calvinfeier im Grossmünster
am 4. Juli 1909. (S.-A. aus SchwThZ.)
Zürich, Schulthess & Co. 20 S. M. 0,50.
(Elnltg. V. A. \Va 1 d b u rg e r , Festpredigt v. R. F i n » 1 e r.
Festrede v. G. Meyer v. K n o ii a ii.)
1977) M.Scheibe, Aus d.Calvin-Lit.d.J.1909:
ProtMhh. 14, S. 321-32, 422/4.
(S. Eclc, K. Holl, G. Reichel, H. v. Sciiubert, E Simons,
P. Wernle, P. Lobst«in, CA. Witz-Oberlin, G. Loi-sche,
G. Bayer. — A. Bauer, 0. Sodeur, A. Dorner, P. .Mehlhom.)
1978) J. Calvin, Unterricht in d. christl. Re-
ligion. Nach d. letzten Ausg. bearbeitet u.
übersetzt v. L. F. Karl Müller. Neu-
kirchen, Erziehungsverein. III, 600S. M.6,00.
1979) G. Brandes,
Zeitgeist N. I.
M. Serveto (1509-53):
11,7
Humanisten und Neulateiner.
N. 1991.
AUgemeines N. 1980. — Lokalgeschichtliches K. 198S. — Einzelne Persönlichkeiten (Erasmng, Hatten, Reaohlia)
NeaUteiniscIie Dichtung N. 2U27. —
I
Allgemeines, Bibliographisches.
(Vgl. N. 1701/5.)
1980) R. Wölk an, Humanismus (1908):
JBGPh. 30.
1981) P. Barth, Die Gesch. d. Erziehg. in
soziolog. Beleuchtg. (= N. 1460.)
1981 a) G. E 1 1 i n g e r , Der Humanismus in
Deutschland. (= N. 42, Bd. 2, S. 424-41.)
1981b) A. Chuquet, Le 14 et 15« sifecle. (=
N. 31a, S. 88-108.)
1982) M. Lenz, Humanismus u. Reformation
(1891). (= N. 240, S. 75-90.)
1983) F. Steppling, Die Methode des latein.
Sprachunterricht z. Zeit d. Blüte d. Huma-
nismus. Progr. Sulzbach a. d. Saar. 4".
22 S.
1084) P. Joachimsen, Geschichtsauf fassg. u.
Geschichtschreibg. in Deutschland unter dem
Einfluss d. Humanismus. (= N. 1706.)
1985) M. Lenz, Geschichtschreibg. u. Ge-
schichtsauffassg. im Elsass z. Zeit d. Re-
formation. (= N. 240, S. 91-108.)
(Wimpheling-, Buccr, Sleider u. a.)
1986) J. B. Novdk, Die mittelalterliche
Dictamina in ihren Beziehgn. z. Antike
u. z. Renaissance. (In tschech. Sprache):
Cesky dasopis historicky 1909, S. 30-52,
200-18, 302-30, 393-424.
Briefsanimluugen.
1987) O. Clemen, Briefe aus d. Reformations-
zeit. (= N. 1864.)
Humanismus:
LokalgeschicIiUiches.
1988) H. Wasch ke, Renaissance u. Humanis-
mus: ZerbsterJb. 6, S. 58-67.
(Anhalt.)
1989) O. Clemen, Beitrr. z. sächs. Gelehrten-
gesch.: NASächsG. 30, S. 133-48.
Ol. Pollich. — H. Rybisoh.)
1990) L. Bertalot, Humanistisches Studienheft
e. Nürnberger Scholaren aus Pavia 1460.
B., Weidmann. 110 S. M. 3,00.
8*
119
11,7. Humanisten und Neulateiner.
120
1990a) O. C. Bo^dalski, Skice z dziejow
humanizmu w XV stulecin. Krakow, Ancyc.
1909.
1900 1>) A. Eoersch, L'humanisme beige k
r^poque de la renaissance. Bruxelles. 174 S.
Einzelne Persönlichkeiten:
D. Erasmus.
1991) H. Humbertclaude, Erasme et Luther.
(= N. 1903.)
1992) A. Lefranc, La renaissance aux Pays-
Bas. Erasme: KCC. 19, N. 10.
1992a) J. L i n d e b o o m , Erasmus onderzoek naar
zijne theologie en zijn gotscbenstig gemoed
bestaan. Diss. Leiden, Adriani. X, 200 S.
|[0. Giemen: ARG. 7, S. 231/2.]|
19921)) A. L. Stiefel, Zum Einfluss d. Erasmus
auf d. engl. Lit.: ASNS. 124, S. 58-64.
1992c) F. Thudichum, Erasmus v. Rotterdam
u. seine Verkleinerer. (= N. 255 a, S. 13-45.)
|[M. Necker: LE. 12, S. 14292/4.] |
1992d) H. de Vocht, Chaucer u. Erasmus:
EnglStud. 41, S. 385-92.
1992e) P. Wernle, D. Erasmus (1466—1536):
EGG. 2, S. 424/7.
1992 f) P. A. Pidoux, Un humaniste comtois
G., Cousin, chanoine de Nojevoy, secr^taire
d'Erasme (1566—72). Lonsle-Saunier, De-
clume. 115 S.
1993) Opus epistolarumDes. ErasmiEotterdamii.
Denuo recognitum et auctum per P. S.
Allen: Tom. I/II. Oxford, Clarendon Press.
![Ath. N. 4333.]!
1993a) D. Erasmus Rotterdamus, De libero
arbitrio Jiar^ißtj sive collatio. Her. v. Jobs.
V. Walter. (= QSchrProt. Heft 8.) L.,
Deichert Nachf. XXXIII, 92 S. M. 2,80.
Sutten.
1994) K. Keller, Der dtscb. Hütten. Einzel-
bilder geschichtl. Dichtung. Dresden, Un-
gelenk. 217 S. M. 2,00.
1994 a) M. Lenz, Dem Andenken U. v. Huttens
(1888). (= N. 240, S. 109-22.)
19941)) G. Sticker, U. v. Huttens Buch über
d. Franzosenseuche als heimatl. Kanon für
d. Syphilistherapie im 16. Jh.: AGMediz. 3,
S. 197-222.
Reuchlin.
1995) L. Geiger, J. Reuchlin u. d. Kampf
um d. Bücher d. Juden. (= N. 29, S. 25-45.)
1995 a) F. W. E. Roth, Der Kampf um d.
Judenbücher u. Reuchlin vor d. theolog,
Fakultät zu Mainz 1509—13: Katholik
NF. 40, S. 139-44.
1995b) P. Gruse, Zum ,Henno" des H. Sachs.
(= N. 1797.)
Mektnchthon. (Vgl. N. 1932-44.)
1996) O. Giemen, Melanchthon über Poetik:
NJbbKlAltGL. 26, S. 591.
Andere Humanisten. (Alphabetisch geordnet.)
1997) J. Hauser, Quinctilian u. J. Agricola.
Eine päd. Studie. Progr. Günzburg.
59 S.
1998) E.Körner, Erasmus Alber. (=N.1729.)
1999) E. L. Schmidt, Job. Bohemus. Das
dtscb. Volk 1520. Progr. Berlin. 63 S.
2000) F. W. E. Roth, E. Gordus u. dessen
Potanologicon.1534: AGNaturw. 1,8.279-81.
2001) V. Fossel, Job. Grato v. Krafftheim:
(In id., Studien z. Gesch. d. Medizin. [St.,
Enke. 1909. VI, 191 S. M. 6,00.]) |[K.
Sudhoff: MGMed. 9, S. 413/4.]|
2002) H. Ankwicz, Das Tagebuch Guspinians:
MIÖG 1909, S. 280-322.
2003) H. Ammann, Neues über Donatus
Faetius: ZFerdinandeum. 3. F. 54, S. 265-82.
2004) W. Köhler, J. Drakonites (1494—1566):
RGG. 2, S. 143/4.
2005) O. Giemen, Euricius Gordus [H. Solde]
(1486-1535): RGG. 2, S. 694.
2006) Köhler, S. Franck (1499—1542): RGG. 2,
S. 943/6.
2007) J. F. R u e g g , Heinr. Gundelfingen.
Ein Beitrag z. Gesch. d. dtscb. Früh-
humanismus u. z. Lösung d. Frage über d.
ursprüngl. Kaiserchronik. Diss. Freiburg
(Schweiz). 115 S.
2008) S. W. F. Margadenk, Das Geburtsjahr
V. S. Lemnius: ADA. 44, S. 125/6. (Dazu
W. Brecht: ib. S. 126/8.)
2009) .. B ü c h i , Kl. Beitrr. z. Biographie
V. Ökolampadius nebst 7 ungedr Briefen.
(== N. 228 a, S. 221-32)
2010) M. Buch n er. Die Stellg. d. kurpfälz.
Kanzlers u. Speirer Bischofs M. Ramung
(t 1471) zu d. geistigen Problemen seiner
Zeit: NHJbb. 16, N. 2.
2011) J. Kvacala, J. G. Scioppius (Schoppe) als
Pädagog: MGESchG. 19, S. 193-213.
2012) F. Loren tz, Beitrr. z. Biographie des
M. Pontanus: MVKaschubischeVolksk. N. 5.
2013) J. J. Pontanus, Brieven 1595—1639.
Uitg. door P. N. van Doorninck en P.
G Molhuysen. Haarlem, Brederode.
1, 2, 128 S. Fl. 2,90.
2014) Bopp, Ein Sendschreiben Regiomontans
an den Kardinal Bessarion: AGNaturw. 1,
S. 395-401.
2015) J. Zell er, A. Rüttel aus Rottenburg:
WürttVjhh. 1909, S. 241-52.
2016) K. Pahnke, J. Scultetus in Berlin:
FBPG. 23, S. 357-75.
2017) E. Koch, Moskowiter in d. Oberlausitz
u. J. Scultetus in Görlitz. (Schluss.) (Vgl.
JBL. 1908/9 N.3954): NLausitzM. 86, S. 1-80.
2018) F. R 0 c c o , Eneo Silvio Piccolomini
geografo. Girgenti, Garini. 1909. 63 S.
2018a) Eneas Silvius Piccolomini, Brief-
wechsel. Her. v. R. Wolkan. Bd. 1. (JBL.
1908/9, N. 3957/8.) i[L. Bertalot: DLZ. 31,
S. 852/5. (Mit Berichtiggn.)]|
2019) E. Jacobs, Die neue Widukindhs.
u. Trithemius: NAGÄDS. 36, S. 203.
2020) Paul Lehmann, Nachrr. v. d. Spon-
heimer Bibliothek d. Abtes J. Trithemius.
(= N. 228 a, S. 205-20.)
2021) K. Miaskowski, P. Vedelicius f 1543.
(In poln. Sprache.) Posen, Verlag d. Posener
Gelehrten Ges. 1908. 44 S. |[Lachs: MG-
Mediz. 9, S. 327/8.]|
2022) A. Dürrwaechter, A. Tanner u. d.
Steganographie d. Trithemius. (= N. 228a,
S. 260-83.)
2023) G. Bauch, Petrus Vincentius, d. Schöpfer
d. Görlitzer Gymn. u. erster Bresl. Schul-
inspektor: MGESchG. 19, S. 297-330.
2024) Helene Höhnk, Wimpfeling: Reins
Enzyklopäd. Handbuch 10, S. 232/5.
121
II, 7. Humanisten und Neulateiner.
122
2025) P. .Joachim«en, J.Wimpfelings Epitonie
rerum germanicanim. (= N. 228a, 8.171-81.)
2020) K. Schotten loher, Jakob Ziegler aus
Landau an d. Isar. Hin (Jelehrtenlehen aus
d. Zeit d. Hunianittmus u. d. Reformation.
Mit 6 Federzeichngn. Martin Richters, d.
Schreibgehilfen Zieglers. (= RStT. Heft8-10.)
Münster, Aschendorff. XVI, 415 S. Mit
Tafeln. M. 11,25. I[U. Bossert: ThLZ. 35,
8. 718/9.]j
Neulateinische Dichtung:.
2027) (1. Manacorchi, Dt-Ua poesia latiua in
Germania durante il rina.scimento. |[A.
Farinelli: Giornale storico della lett.
ital. 44, S. 144-2Ü(J.J|
2028) T. Nor lind, Latinska skolsanger i
Sverige och Finland. Lund. 1909. |[H.
Thuren: ZIMusG. 11, 8. 195/6.]|
2020) E. Engelmann, Was d. Kirchturmknopf
erzählt. Eine p]legie aus Soraus Vorzeit.
Progr. Sorau. 4". 9 8.
(B. F a b r i c i u s , Saganensis De ruina lomicls templi
in oppido Silesiorum Sora. [1659].)
2030) Latein. Gedicht d. Gerardu« Nuviomagns
auf Zwinglis To«l: Zwingliana 2, S. .%2/.{.
2031) Zwei Dixticha d. EsHlinger Scbulmeistera
Aeg. Kraut Wasser (Lympnolerius) auf d.
Tod Zwinglis: ib. 8. 278/9.
2032) A. Bömer, Ein verschollenes latein.-
dtscb. 8entenzenbQchlein : NJbbKl AltGL. 26,
8 8.'}-94.
(J. Murmelllus.)
2033) Chr. v. 8challenberg, Latein, u. dtscb.
Gedichte. Her. v. H. Hure h. {= N. 1750.)
2034) A. L. 8tiefel, Die Centum et auin-
quaginta fabulae des Pantaleon Canaidus
u. ihre Quellen. (= N. 740.)
2035) E. N. G. Thompson, The english moral
plays. Transactions of the Connecticut ac. of
arts. XIV, 8. 291-414. i[A8N8. 126, 8. 281.]i
2035 a) Everyman, a morality plav. With an
introduction by A. T. Quiller-Couch.
Oxford, Clarendon Press. 32 8. 8h. 3/6.
2035b) Cl. Gr. Child, The second shepherd's
play Everyman and other early plays.
Boston, Houghton Mifflie. HL, 138 8.
III. Vom Anfang des 17. bis zur Mitte des
18. Jahrhunderts.
III, 1
Allgemeines.
Politische Gescliichte: GeBamtdarstellnngen N. 2036. — 17. Jahrhundert (Gustav Adolf, Wallenstein) N. 2037. —
18 Jahrhundert (Brandenburg, Preussen, Sachsen, Österreich) N. 2046. — Kultur- und Sittengeschichte N. 2059. — Kirchliches
Leben N. 2063. — Geistiges Leben (Literaturgeschichte) N. 2064. — Quellen (Briefe, Tagebücher, Chroniken, Reisen) N, 2075. —
Politische Geschichte;
Gesamtdarstellungen. (Vgl. N. 37-47, 1638-80.)
2036) B. Gebhardt, Handbuch d. dtsch. Gesch.
(= N. 42, Bd. 2.)
(S. 143-86: G. Winter, Der 30j. Krieg. — S. 192-258:
F. Hirsch, Vom Westf. Frieden [1648] bis zur Thron-
besteigg. Friedr. d. Gr. [1740].)
2036a) A. H. Johnson, The age of enlightened
despotisme 1660 — 1789. London, IMethuen.
302 S. Sh. 2/6.
17. Jahrhundert:
Allgemeines und Lokalgeschichtliches.
2037) C. Zfbrt, Bibliografie oeskä historie.
Bd. 4. 1600—18. Prag, Tschech. Akademie.
1909. 720 S. |[E. Wolkan: MÖVBibl. 13,
S. 201/4 -CMit Ergänzgn.).]]
2038) W. Diehl, Inwiefern kann man v. e.
Aufschwung Hessens in d. Notzeiten des
30j. Krieges reden?: KBIGV. 58, N- 5/6.
Einzelne Persönlichkeiten.
2039) F. Bothe, Gustav Adolfs u. seines
Kanzlers wirtschaftspolit. Absichten auf
Deutschland. (= FrankfHF. Heft 4.)
Frankfurt a. M., Baer & Co. XI, 254 S.
M. 7,00.
2040) A. Hasenclever, Gustav Adolf: EGG. 2,
S. 1739-43.
2041) M. Lenz, Gustav Adolf dem Befreier z.
Gedächtnis (1894). (= N. 240, 8. 223-33.)
2042) H. Hall wich. Fünf Bücher Gesch.
Wallensteins. 3 Bde. L., Duncker&Humblot.
VIII, 694 S.; HI, 585 S.; XXIII, 487 S.
M. 40,00. |[LCB1. 62, S. 982/3.] |
2043) K. Koch, Wallenstein. Progr. Düssel-
dorf. 32 S.
2044) V. Loewe, Wallenstein-Lit. 5. Ergänzg.:
MVGDB. 49, S. 29-64.
2045) K. Siegl, Die Wallensteinspiele in Eger
am 18. u. 19. Juli 1908. Prag, Selbstverl.
des Ver. z. Veranstaltung bist. Festspiele.
12 S.
18. Jahrhundert:
Brandenburg, Preussen.
2046) L. Sevin, Das Zeitalter des Gr. Kur-
fürsten nebst d. Zeitraum d. Gründung des
preuss. Königstums. (= id., Bilder aus d.
neueren Geschichte. Tl. 1.) B., Liebheit
& Thiesen. VI, 106 S. M. 0,90.
2047) H. Droysen, Friedr. Wilh. L, Friedr. d.
Gr. u. d. Philosph Christian Wolff: FBPG.
23, a 1-34.
2048) Walter Schultz, Die ersten Lebens-
beschreibungen. Friedr. Wilhelms I. Diss.
Königsberg i. Pr. 79 S.
2049) W. Stolze, Friedr. Wilh. I. u. d.
Pietismus: JbBrandenbKG. 3, S. 172-205.
2050) F. Vollmer, Friedr. Wilhelm I. u.
d. Volksschule. Göttingen, Vaudeuhoeck
& Ruprecht. VI, 200 S. M. 3,60.
2051) H. Hummrich, Beitrr. z. Sprache König
Friedr. Wilhelms I. (= N. 989.)
2052) Die Behördenorganisation u. d. allg.
Staatsverwaltg. Preussens im 18. Jh. Bd. V,l.
(1730—35). X, 1 (1754—56). Bearb. v. G.
Schmoller, W. Stolze, O. Hintze.
(= Acta borussica.) B., Parey. X, 928 S.;
XIV, 674 S. M. 23,00; M. 17,00.
125
III, 1. Allgemeines.
126
2053) F. Seitz, Elberfeld u. d. Dichtungen
d. 17. Jh.: ZBergGV. 43, S. 13-48.
2054) Casp. Stein, I)a.s alte Königsberg. Eine
aiKsführl. Bewchreibg. d. drei Städte Köiiig-
berg samt ihren Vorstädten u. Freiheiten,
wie sie anno 1614 beschaffen waren. Nach
dessen latein. Peregrinator z. ersten Male
ins Deutsche übertragen von A. Cbarisius.
(In 3 Heften.) Heft 1 (S. 1-48). Königsberg,
Akadem. Buchhdlg. M. 1,00.
Hannover.
2055) Anna Wen dl and, Beitrr. z. Geschichte
d. Kurfürstin Sophie: ZHVNiedersachsen.
S. 333-68.
Sachsen.
2056) O. Wilsdorf, Gräfin Cosel. Ein Lebens-
bild aus d. Zeit d. Absolutismus. Nach
histor. Quellen bearbeitete, vierte neu durch-
gesehene Aufl. Dresden, Minden. 78 S.
M. 1,00.
2057) P. Rachel, Fürstenbesuche in Sachsen:
DresdenGBll. 18, S. 17-.30, 37-47; 19, S. 69-84,
86-94.
(Matthias. — Josef II.)
Österreich.
2058) G. Dorschel, Maria Theresias Staats-
u. Lebensanschauung. (= Geschichtl. Unter-
suchgn. V, 3.) Gotha, Perthes. 1908. XI,
175 S. M. 4,00.
Kultur- und Sittengeschichte.
2059) G. B^louin, Der Franzose 1747. Contri-
bution h, l'hist. des Fran^ais en Allemagne
au 18« sifccle. Paris, Hachette. 159 S.
20(f0) A.v. Gleichen-Russwurm, Das galante
Europa. Geselligkeit d. grossen Welt 1600 —
1789. St., J. Hoffmann. 1911. XIX, 492 S.
M. 8,50.
2061) Eduard Fuchs, Illustr. Sittengeschichte
vom MA. bis z. Gegenwart. Bd. 2. Die galante
Zeit. (In20Lfgn.) Lfg. 1-11 (S. 1-264). Mit
Abbildgn. München, Langen. Je M. 1,00.
2062) J. Schwerdfeger, Des Studenten J. K.
Feigius Alt-Wiener Buch „Adlersschwung
1694\ Progr. Wien. 18 S.
Kirchliches Leben.
2063) F. Waas, Die Generalvisitation Ernsts
des Frommen im Herzogtum Gotha 1641
>)is 1645. (Fortsetzg.) : ZVThüringG. 28,
S. 81-1.30, 306-30.
2063a) H.W. zur Nieden: Die religiösen Be-
wegungen im 18. Jh. u. d. ev. Kirche in
Westfalen u. am Niederrhein. Gütersloh,
Bertelsmann. XII, 156 S. M. 2,00.
Geistiges Leben (Literaturgeschichte).
2064) G. Ellinger, Geistiges Leben im 17. Jh.
(= N. 42, S 189-91.)
2065) F. VialetL. Denise, Idöes et doctrines
lit. du 18« sifecle. Paris, Delagrave. J909.
18". VIII, 430 S.
2065a) C. Busse, Gesch. d.Weltlit. Tl. 6. Gegen-
renaissance u. Gegenreformation. (= N. 14.)
2065b) A. Chuquet, Le 17« sifecle. (= N.31a,
S. 132-59.)
2066) E. Benvenuti, Ahune relazioni fra
ritalia e l'Alemagna nel «eicento: RLT. 4,
S. 384-411.
2066a) S. Filippon, II nuirinismo nella lit.
tcdesca: RLT. 4, 8. 3-128.
2067) K Hoff mann, Literar. Reformbeweggn.
u. d. nationale Bewusstaein: Eckart 4, S.ü32-oO.
(Opitz. — Gottsched.)
2068) L. Neubaur, Zur Geschichte d. Elb-
Bchwanenordens: AltprMschr. 47, 8. 113-83.
2060) J. Loserth, Der Unglückselige. Ein
>Iitglied d. Fruchtbringenden Gesellschaft
aus dem Hause Stubenberg, H.W.v. Stuben-
berg: MVGDB. 48, S. 247-91.
2070) C. F. Huch, Die Mosheimische Gesell-
schaft: DAGBll. 10, N. 1.
2070a) F. Weber, Die Bremische Dtsch. Ges.
1748—93. (= N. 843 a.)
2071) J. M. Folger, Weissenfeis als Literatur-
zentrum an d. Wende d. 17. u. 18. Jh. Diss.
Wien. 1908. 54 S.
2072) P. Kalkum, Westfäl. Dichter des 17. Jh.
(Aus: DortmundMag.) Diss. Münster. VII,
61 S.
2073) H. Bingel, Das Theatrum Europaeum,
e. Beitrag z. Publizistik d. 17. u. 18. Jh.
(= N. 315.)
2074) K. J. E n d e m a n n , Die Reichsgräfl.
von Hochbergsche Majoratsbibliothek in d.
ersten 3 Jhh. ihres Bestehens 1609 — 1909.
(= Darst. u. Quellen z. schles. Gesch. Bd. 2.)
Breslau, Hirt. II, 64 S. M. 2,00.
Quellen:
Briefe, Tagebücher, Stammbücher.
2075) E. Metz n er. Das Stammbuch d. Herzogin
P>dmuthe zu Stettin-Pommern: BaltStud.
NF. 13, S. 1-29.
2076) H. Schoop, Liselotte: SüddMhh. 7',
8. 637-54.
2077) Liselotte in ihren Briefen. Mit e. biograph.
Einleitg. L., Amelang. 16«. 117 8. M. 1,00.
2078) P. Zimmermann, Briefe von Elisabeth
Charlotte an Christian August u. Anna
Juliane v. Haxthausen : ZGORh. 64, 8. 403-30.
2079) H. F. Helm Ol t. Neues v. Liselotte:
MannheimerGBU. 11, 8. 169-76.
(Bildnisse.)
2080) Des Fuldaer Bürgers Gangolf Härtung
chronikal. Aufzeichngn. (1607—66). Her. v.
Th. Haas. Fulda, Fuldaer Aktiendruckerei.
IX, 116 S. Mit Abbildgn. M. 2,00.
2081) G. Buchholz, Neuvorpommer. Leben
18. Jh. nach d. Tagebuch d. Stralsunder
Predigers Joh. Chr. Müller: PommJbb. 11,
S. 1-108.
2082) E. Kelter, Stammbuch des A. Chemnitius
(1597-1626). (= JbHamburg. Beiheft 6.)
Hamburg, Gräfe & Sillem. 4». 119 8. Mit
Taf. M. 20,00.
2083) G. Reichel u. J. Th. Müller, Zinzen-
dorfs Tagebuch. Fortsetzg.: ZBrüdergesch.
1, 8. 113-203; 2, 8. 81-129; 3, 8. 5-97.
2084) Jüdische Privatbriefe aus d. J. 1619. Her.
v. A. Landau u. B. Wachstein. (« QGJ.
Bd. 3.) Wien, Braumüller. XLIX, 133, 61 8.
M. 6,00.
127
111,2. Lyrik.
128
2085) Die Memoiren der Glückel v. Hameln
(1645—1724). Übers, nach d. Ausg. v. D.
Kaufmann von Bertha Pappenheim.
Wien. 320 S. Privatdruck. |[P. Nathan:
AZgJudent. 74, S. 490/l.]|
Reisebeschreibungen.
2086) F. Dukmeyer, Korbs Diarium itineris
in Moscoviam u. Quellen, d. es ergänzen.
Beitrr. z. moskoAvit.-russ., österreich.-kaiserl.
u. brandenburg.-preuss. Gesch. aus d. Zeit
Peters d. Grossen. Bd. 2. {= Hist. Stud.
Bd. 80.) B., Ebering. VIII, 356 S.
M. 9,20.
2087) W. Fischer-Defoy, Die Studienreise des
nachmal. Jenenser Prof. Krause (1666 — 70):
DMedizinWschr. S. 325/6, 371/2. | [Hab er-
lin g: MGMediz. 9, S. 441/2.]|
2088) G. Gutmensch, Im Flug durch Deutsch-
land anno 1677: Eeisetagebuchbll. eines
italien. Kavaliers (A. Bevilacqua): Walhalla
6, S. 183-99.
2089) H. Reimers, Eine Landesbeschreibg. v.
Ostfriesland um 1600: JbGesEmden. 17,
S. 279-331.
2090) K. Schottmüller, Reiseeindrücke aus
Danzig, Lübeck, Hamburg u. Holland 1636.
Nach d. neu entdeckten 2. Tl. v. Ch. Ogiers
Gesandtschaftstagebuch : Z WestprGV. 52,
S. 199-273.
2091) G.Sommerfeld, E.Reise nach Süditalien
u. Malta im J. 1663: AKultG. 8, S. 161-216.
(Diarium des Freiherrii G. F. zu Eulenburg.)
111,2
Lyrik.
Gesamtdarstellongen N. 2092. — Geistliche Lyrik (Fleming, Silesius nnd andere) N. 2093. — Weltliche Lyrik:
17. Jahrhundert N. 2109. — 18. Jahrhundert (Günther) N. 2114. - Volkstöraliches Lied N. 2117. - Musikgeschichtliches N. 2120. —
Oesamtdarstellnngen.
2092) Ph. Witkop, Die neuere dtsch. Lyrik.
Bd. 1. Von Spee bis Hölderlin. L., Teubner.
366 S. M. 5,00.
(S. 54-139; Mystiker, Günther, Brockes, Haller, Hage-
dorn.)
Geistliches Lied:
Allgemeines und Lokalgeschichtliches.
2093) P. A. Benziger, Beitrr. z. kath. Kirchen-
lied in d. dtsch. Schweiz nach d. Reformation.
(= N. 1728.)
2094) Alb. Fischer, Das dtsch. evangel.
Kirchenlied d. 17. Jh. Her. v. W. Tümpel.
Heft 25/7. (= Bd. 5, S. 1-288.) Gütersloh,
Bertelsmann. 1909. Je M. 2,00.
2095) G o e m a n n , Das Emder Gesangbuch
(Enchiridion) aus d. J. 1630. (= N. 987.)
2096) F. Hahne, Vorstufen zu Kirchenliedern:
ZDU. 24, S. 254/7.
(Spee, Ringwaldt, H. Knaust, Gerhardt.)
17. Jahrhundert.
2097) L. Neubau r. Ein Lied d. M. Albinus
(1610-53): MschrGK. 15, S. 340/1.
2098) G. Fuchs, P. Flemings Lebensanschau-
ung: ZDU. 24, S. 19-34, 150-76.
2099) F. W. Schmitz, Metrische Unter-
suchgn. zu P. Flemings dtsch. Gedichten.
(= N. 1428). |[G. Baesecke: DLZ. 32,
S. 1380/2.]|
2100) G.Wenderoth, P.Fleming als Petrarkist:
ASNS. 124, S. 109-24.
2101) L. Zscharnack, P. Gerhardt (1607-76):
RGG. 2, S. 1314/7.
2102) J. Kirchner, Weniger Bekanntes aus M.
Rinckarts Leben: Alter Glaube 11, N. 53.
2103) R. Nicolai, B. Schmolck (1672—17331
Diss. Leipzig. 1909. 94 S.
2104) Angelus Silesius in seinem Cherubin.
Wandersmann. Ausgew. v. H. Brunn hof er.
Bern, Semminger. III, 79 S. M. 1,20.
2105) G. Lasch, Der Cherubinische Wanders-
mann des A. Silesius: MschrGK. 15,
S. 116-31, 154-61.
2106) A. Galsterer, Gerh. Tersteegen. (=
Christi. Hausbibl. N. 10.) Gotha, Ott. 48 S.
M. 0,30.
!'■<. Jahrhundert.
2107) L. Zscharnack, Geliert. (= N. 2199.)
2108) M. Frhr. v. Waldberg, Erdmann
Neumeister. Versuch einer Charakteristik:
GRM. 2, S. 115-23.
Weltliche Lyrik:
17. Jahrhundert.
2109) H. Böhm, Stil u. Persönlichkeit S. Dachs.
(= N. 986.)
2110) 0. Kern, J. Rist als weltl. Lyriker.
Diss. Marburg. VI, 93 S.
2111) C. H. Wegener, Hans Assmann, Frhr.
V. Abschatz (1646-1704). (= FNL. Heft 38.)
B., A. Duncker. X, 84 S. M. 3,00.
2112) M. Jäkel, Magister [Paulus] Haugsdorff
(1586—1629). Ein Pfarrherr v. Hirschfelde
in der Oberlausitz während d 30j. Krieges.
Zittau, Fiedler. 43 S. M. 1,00.
2112a) C. H. Ibershoff , „Venus, Du und Dein
Kind": MLN. 25, S. 39-41.
(Moschcrosch.)
2113) A. Kopp, F. A. Graf Sporck (1662—1738),
ein deutschböhm. Mäzen u. seine Streitge-
dichte gegen die Schurtzer Jesuiten. (=
BDSB. Bd. 28.) Prag, Calve. VI, 220 S.
2113 a) W. Eier mann, C. Stieler als Dichter
der Geharnischten Venus: ZDPh. 42,
S. 447/8.
129
irr, :?. Ki.os.
TU, 4. Drama.
130
18. Jahrhundert.
2114) De der, Eine Rettung Chr. Günthers:
ScliIesHeimatbll. 3, N. 12.
2115) Ad. Hoff mann, Bischdorf bei
Pitchen, ein .schles. Sesenheim. Glücks-
tage aus d. Leben J. Chr. Günthers v. Jan.
bis März 17JI: ()l)er8chle8ien 9, S. 531-41,
r)!)8-t)09.
2115a) K. Konrad, Chr. Günther in d. dtsch.
Dichtung. (= N. 807.)
211«) J. Klewitz, Die Natur in (lünthers Lyrik.
DisH. Jena. 98 S.
Yolkätümlichcs Lied.
2117) A. Hartmann, Hist. Volkslieder u. Zeit-
gedichte vom 16.— 19. Jh. Bd. 2. Mit
Melodien her. v. H. Abele. München,
Beck. IV, 355 S. M. 12,00.
2118) ir. Deiter, Niederdtsch. Gedichte aus
d. hannoverschen u. braunschweig, Landen:
NdJb. 35, S. 65-123.
2119) F. Spitta, In dulci iubilo nun singet u.
seid froh: MschrGK. 15, S. 1.3 0.
Masikgeschlchtllches.
2120) A. Hammerschmidt, Ausgew. Werke.
Her. V. H. Leichtentritt. (= DDT. Bd. 19.)
L., Breitkopf ÄHärtel. \\m. A». XXIV, 122 H.
2121) Sperontes [J. 8. Scholtzej, Singende
Muse an der Pleisse. Her. v. E. Buhle. (=
DDT. Bd. 35/6.) Ebda. 1909. XLV, 242 S.
|[H. Abert: ZIMusG. 12, 8. TO.JI
2122) R. Buchmayer, Chr. Ritter, ein ver-
gessener dtsch. ^Iei8ter d. 17. Jh. (= N. 251,
S. 354-80. [Mit Notenbeilage.j)
2122a) M. Seiffert, Handels dtsch. Gesänge.
(= N. 229a, S. 297-.314.)
Epos N. 212:}.
111,3
Epos.
Roman (Grimmelshansen) N. 2124. —
Epos.
2123) J. Chr. Rost, Das Vorspiel. Ein episches
Gedicht 1742. Her. v. F. Ulrich. (= DLD.
N. 142.) B.-Zehlendorf, Behrs Verl. XXXII,
46 S. M. 1,50.
Roman :
Allgemeines.
2124) H. Hausse, Neue Beitrr. z. Gesch. d.
dtsch. Romans: KVZgB. N. 20, 26.
(Bloodau, Mildebrath, Th. Schuwirth, K. Kretschmer,
T. W. Rerger, L. Rius.)
Oritnmelshausen.
2125) A. Bechtold, Grimmelshausen-Urkun-
den: ZBFr. NF. 2, S. 55-70.
2125a) H. Rausse, Simplizissimus-Neudrucke:
KVZgB. N. 7.
(U. Buchwald, E. Hi'gaur n. a.)
2126) A. Köhler, Der kulturgeschichtl. Gehalt
d. Simplizian. Schriften. {= Studium Lip-
ßiense [JBL. 1908/9 N. 437] S. 225-69.)
2127) H. Rausse, Grimmelhausens I^influss auf
die dtsch. Romantik: Germania» N. 5. (Vgl.
LE. 12, S. 1554.)
Moscherosch.
2128) J. Beinert, Fabeln v. H. M. Moscherosch:
ZDU. 24, S. 441/3.
2128a) A. Hauffen, Moscherosch-Lit. (=
N. 1831a.)
(Beh. W. Hinze. - .T. Beinert.)
Andere.
2129) R. Becker, Clir. Weises Romane u. ihre
Nachwirkung. Diss. Berlin. 135 S.
2130) O. Keindl, Eine alte Prager Schelmeu-
geschichte: DArbeit. 9, S. 223-30.
(Sondorlich-f'urieuse Historia von .1. Winkclfelder n.
Jobst V. d. Sehneidt 1724.)
2130a) K. Konrad, Der schlesische Robin.son.
(= N. 766.)
Qeistliohes nnd Sohaldrama N. 2131.
beschichte N. 2145. — Opernpescbichte N. 2156. —
Oeistliche und Sohnldramen.
2131)L. PfandljEinführg. ind.Lit. d. Jesuiten-
dramas in Deutschland: GRM. 2, S. 445-56.
2132) E. Reinhard, Beitrr. z. Gesch. d. Jesuiten-
bühne: ZVRhWestfVolksk. 6, S. 111-24.
2133) G. Lühr, Noch drei Jesuitendramen aus
Braunsberg u. Rössel: MGESchG. 20, S.214-24.
2134) A. Gerstenhauer, Schulkomödien in
d. Ratsschule v. Naumburg. (= N. 1624.)
111,4
Drama.
WeltKohes Drama N. 21.37
— Übersetxangen N. 2142.
Thtator-
Die bibi. Dramen
NJbbKlAltGL. 25,
2135) R. Winde 1-,
des Job. Bertesius ;
S. 77-80.
2136) W. Harring, A. Grvphius u. d. Drama
d. Jesuiten. (JBL. i;X>6,7, N. 3216.) |fC.
.__ ^ 376-87.11
Kaulfuss-Diesch: GGA. 172, S. 37
2136 a) M. G r u n w a 1 d , Das Josephsspiel : MJüd-
Volksk. 13, N. 3.
Jahreaberiehte fOr neuere dentsohe Literatargeiohiobte. XXI.
131
in, 4. Drama.
132
Weltliches Drama:
Allgemeines.
2137) R. Schacht, Die Entwickelg. d. Tragödie
in Theorie u. Praxis v. Gottsched bis Lessing.
(= N. 1398.)
Einzelnes.
2138) A. Lowack, Drei Dramen v. M. Böhme
mit Verwendg. d. schles. Mundart. 1618:
MGesSchlesVolksk. 11, S. 141-73.
2139) R. Jordan, Aus M. Rinckhards Buch
,Monetarius seditiosus" (1625): Mühlhäuser-
GBll. 11, S. 30/8.
2140) Werner Richter, Liebeskampf 1630 u.
Schaubühne 1670. Ein Beitr. zur dtsch.
Theatergesch. d. 17. Jh. (= Palästra Bd. 78.)
B.^ Mayer & Müller. X, 420 S. 1[H. Knud-
sen: LCBl. 62, S. 1027/8; A. v. Weilen:
DLZ. 32, S. 1834/5.] I
2141) R. Payer v. Thurn, Wiener Haupt- u.
Staatsaktionen. Bd. 2. (= SchLVW. Bd. 13.)
(Vgl. JBL. 1908/9, N. 4204.) Wien, Lite-
rarischer Verein. VI, 439 S. ][A. V. Weilen:
DLZ. 32, S. 31/2.]|
(Iflgenia. — Tarquinius Superbns. — Scipio in Spanien.
— Adalbertus. — Alfonsus. — Astromedes. — Cafena)
Übersetzungen.
2142) R. Raab, P. Corneille in dtsch. Über-
setzungen u. auf d. dtsch. Bühne bis Lessing.
Diss. Heidelberg. 204 S.
2143) E. F. Kossmann, Das niederländ. Faust-
spiel d. 17. Jh. (= N. 707.)
(Beb. auch J. B. v. Fornenbergh u. J. v. Rijndorp.)
2144) M. B. Evans, Der bestrafte Brudermord
u. sein Verhältnis zu Shakespeares Hamlet.
(= N. 712.) |[A. V. Weilen: DLZ. .31,
S. 2979-80.] I
Theatergescliichte :
Allgemeines.
2145) P. A. Merbach, Die Anfänge des mod.
Theaters in Deutschland: Neue Weg(Lit.) 39,
S. 491/5.
2145a) V. T o r n i u s, Inszenierungskunst im
16. u. 17. Jh.: ib. S. 337/9.
Lokalgeschichtliches.
2146) K. H ö f e r , Über die Anfänge des
koburgischen Theaterwesens. II. (Vgl. JBL.
1908/9 N. 4215.): Heimatbll. (Gotha) 7,
S. 82-90.
2147) H.Knispel, DasGrossherzogl.Hoftheater
zu Darmstadt v. 1810— 1910. Mit e. geschichtl.
Rückblick auf d. dramat. Kunst in Darm-
stadt v. 1567— 1810. Darmstadt, Selbstverlag.
VII, 247 S. Mit 13 Tafeln. M. 4,50.
2148) F. Deibel, Zur Gesch. des Theaters in
Königsberg: Theaterkalender 2, S. 169-87.
2148a) A.Wyneken, Aus Königsbergs Theater-
gesch.: KönigsbAZg. 1909, N. 585, 587, 599,
611; 1910, N. 15, 17, 62.
2149) Baronesse Elisabeth Rosen, Rück-
blicke auf die Pflege d. Schauspielkunst in
Reval. Festschrift. Melle (Hannover), Haag.
VIII, 240 S. Mit 4 Tafeln. M. 4,00.
(S. 1-86: 17. u. 18. Jahrb.)
2150) Th. Schön, Theater u. d. Reichsstadt
Reutlingen: ReutlingerGBll. N. 6.
2151) H. Stolz, Die Entwickelg. d. Bühnen-
verhältnisse Westfalens v. 1700 — 1800. Diss.
Münster. 80 S.
Einzelne Persönlichkeiten.
2152) H. Landsberg, Die Neuberin: DBühne.
2, S. 303/5.
2152a) P.A. Merbach, Die erste dtsch. Schau-
spielerin: Neue Weg (Lit.) 39, S. 401/4.
2153) K.F.Nowak, Prinzipalin Neuber: Uni-
versum 27, S. 214/6.
2154) Katharina NeulDerins 150. Todestag: LE.
13, S. 507.
2155) H. Landsberg, F. Schuch in Frankf. :
Theaterkalender 2, S. 196/8.
2155a) J. A.Worp, Die engl. Komödianten G.
Jellifua u. W. Rowe: JbDShG. 46, S. 128/9.
Oper.
2156) M. Jacobi, Der Ursprung d. Oper:
VossZgB. N. 35.
2157) L. Schiedermair, Zur Gesch. d. früh-
dtsch. Oper: JbMusikbibl. Peters 17, S. 29-43.
2158) C. Sachs, Die Ansbacher Hofkapelle
unter Markgraf Johann Friedrich (1672 — 86):
SBIMusG. 11, S. 105-37.
2159) id., Musik u. Oper am kurbrandenburg.
Hof. B., Bard. 299 S. M. 10,00.
2160) J. F u X , Costanza Fortezza. Festa tea-
trale in 3 Akten. Bearb. v. E. Wellesz.
(= DTÖ. 17.) Wien, Artaria & Co. M. 30,00.
|[A. H(euss): ZIMusG. 12, S. 89-91.]|
2161) J. Mattheson, Grundlage e. Ehren-
pforte usw. (Hamburg, 1740.) Neu her. v.
M.Schneider. B., Liepmannssohn. XLIV,
444, 51 S. M. 17,50.
133
111,5. Didaktik.
134
111,5
Didaktik.
Qeiitliohe Didaktik N. 2102. — Oalehrtengetehioht«: AllgraabiM N. 2198. ~ PMlM«fhM
N. 2169. — Jariiten N. 2179. — Hiitoriker und Chronlsttn V. 2181. — Natnrfortehar and ArtU N. 2184. — PU«f*gM ■■4
Philologen N. 'J186. — Didaktische Dichtung: 17. Jahrhandert N. 2192. — 18. Jabrbandart (Otllcrt, 0«tlMk*4.
Kistner) N. 2199. -
Geistliche Didalitik:
2162) Heinr. W. z. Nieden, Die religiösen
Beweggn. im 18. Jh. u. d. ev. Kirche in West-
falen u. am Niederrhein. (= N. 2063a.)
21Ö3) r. Gastrow, Pietismus u. Rationalismus
vor d. llichterstuhl ev. Geistesart. (= Ga-
strow, Grethen, Rolffs, Hauptströmgn.
in d. Gesch. der ev. Kirche [Ilildesheim,
Helmke, S. 21-50].)
2104) J. Ch. Schulte, M. v. Cochem (1634
bis 1712). (=FreiburgThSt.Heftl.) Frei-
burg i. B., Herder. XV, 207 S. M. 3,00.
2105) id., Martin v. Cochem u. d. Toleranz-
gedanke: Katholik 90, Bd. 6, S- 81/8.
2166) M. Peters, Der Bahnbrecher d. mod.
Predigt J. L. Mosheiqi in seinen homilet.
Anschauungen dargest. u. gewürdigt. L.,
Deichert. VI, 227 S. M. 4,80.
2167) Vj. Reichel u. J. Th. Müller, /inzen-
dorfs Tagebuch. (= N. 2083.)
2167a) J. Th. Müller, Die Bilder Zinzendorfs:
ZBrüderG. 4, S. 98-123.
Gelehrtengescliielite.
Allgetn eines.
2168) W. M. Becker, Aus dem Gelehrten-
proletariat d. nachreformator. Zeit: AKultG.
8, S. 418-36.
Philosophen:
L e i b n i z.
2169) A. Harnack, Leibniz ii. W. v. Hum-
boldt als Begründer d. Kgl. Preuss. Ak. d.
Wissenschaften: PrJbb. 140, S. 197-208.
21698) A. Kohut, Leibniz u. Sophie Charlotte
V. Preussen. (= N. 96, S. 165-208.)
2170) A. Salz, Leibniz als Volkswirt. Bilder
aus dem Zeitalter des Merkantilismus:
.IGVV. 34, S. 1109-34.
S p i 11 o z a.
2171) C. Brunner, Spinoza gegen Kant u. d.
Sache d. geistigen Wahrheit. B., Schnabel.
83 S. M. 2,(X).
2172) St. V. Dunin-Borkowski, Der junge
De Spinoza. Leben u. Werdegang im laichte
d. Weltphilosophie. Münster i.\Ve8tf.,A8chen-
dorff. XXriI,6.34S. Mit Abbildgn. M. 15,00.
i[W. Meijer: DLZ. 31, S. 3222/Ö.JI
217S) Ad. Köster, Spinoza — Goethe —
Kant: Zeitgeist N. 5.
2174) E. Altkirch, Spinozas Freunde: ib.
N. 20.
2175) A. Levy, Spinozas Bildnis: AGPhilos.
23, S. 117-40.
2176) B. de Spinoza, Ethik. Übersetzt u. mit
e. Eiqleitg. u. e. Register versehen v. O.
Baensch. 7. Aufl. (= PhilosBibl. Bd. 92.)
L., Dürr. XXXI, 315 S. M. 3,40.
2177) B. de Spinoza, Ethik. Neu übe«. ▼.
J. Stern. 2. Aufl. (= ÜB. N. 2361/4.) L.,
Reclam. 16». 402 S. M. 0,80.
2177a) id., Der theolog.-poiit. Traktat. Über».
V. J. Stern. 2. Aufl. (= ÜB. N. 2177-80.)
Ebda. 384 8. M. 0,80.
Ch. Wolf f.
2178) H. Droysen, Friedr. Wilhelm I., Friedr.
d. Gr. u. d. Philosoph Ch. Wolff: FBPG.
23, S. 1-34.
2178 a) H. Oster tag, Der philo». Gehalt d.
Wolff-Maateuffelschen Briefwechsels. (=
AbhhPhilos. Heft 13.) L., Quelle & Meyer.
190 S. M. 5,80.
Juristen.
2179) E. V. Möller, Die Entstehg. d. Dogma«
V. d. Ursprung d. Rechts aus d. Volksgeist:
MIÖG. 30, S. 1-50.
(S. 18ff. Neuzeit: Grotius, Vico, Friedr. d. Gr., Herder.)
2180) Severinus de Monzambano (S. v.
Pufeudorf), De statu imperii germanici.
Nach d. ersten Druck mit Berücksichtigg.
d. Ausg. letzter Hand her. v. F. Salomon.
(= QStV. III. Bd. 4. Heft.) Weimar,
Böhlau Nachf. VII, 172 u. III S. M. 5,60.
Historiker und Chronisten.
2181) W. Feiten, Der rhein. Geschicht-
schreiber M. Henriquez v. Strevesdorff : Ann-
HVNiederrhein. 89, S. 62-81.
2182) R. Kays er, F. D. Pastorius f 1719:
MhhComeniusGes. 19, S. 225-30.
2183) R. Krau SS, Eine Flugschrift aus d.
Franzosenzeit u. d. Schicksale ihres Vf.:
ZBFr. NF. 2, S. 279-84.
(D. Speer.)
Naturforscher tmd Mediziner.
2184) A. Ki-stner, Dtsch. Physiker u. Chemiker.
(= Sammig. Kösel Bd. 23!) Kempten, Kösel.
168 S. M. 1,00.
(S. 1-22: Guericko. S. 23-36: Leibnix.)
2185) G. Kohfeldt, Zur Lebensgesch. Dr.
Eisenbarts: ZBFr. NF. 2, S. 368.
(Aus dem JahrK- 1721 d. Rostocker Zeitung.)
Pädagogen und Phüologeti.
J. B. S c h u p p.
2186) F. Braband, J. B. Schuppius: Hamb-
FrBI. 1. März.
2187) K. Vogt, J. B. Schupp: Hessenland 24,
N. 5/9.
2188) id., J.B.Schupp. Fortseteg. (Vgl. JBL.
1908/9 N. 4284.): Euph. 17, S. 1-48, 251-87,
473-537.)
2189) id.. Aus J.B.Schupps Marburger Tagen:
BHessSchG. 2, S. 113-233.
135
III, 5. Didaktik.
136
2189a) J.B. Schupp, Streitschriften. Tl.l. Her.
V. K. Vogt. (= NDL. N. 222/4.) Halle,
Niemeyer. XXVIII, 138 S. M. 1,80.
Andere.
2190) A. D. White, Thomasius. (= N. 260.)
(Weiteres über Thomasius vgl. auch N. 848/9.)
2191) P. Krumbholz, J. G. Zeidler als Vf. d.
Schrift V. d. sieben Schulmeisterteufeln.
(= N. 1481.)
Didaktische Dichtung:
17. Jahrhundert.
Abraham a Santa Clara.
2192) K. Bertsche, Ein Meister d. „Zungen-
handwerks": Gral 4, S. 155-62.
(U. Megerle.)
2193) H. Schulz, Studien zu Abraham a Santa
Clara. (= N. 984.)
2194) A. Kahle, Abraham a Santa Clara :
LHw. 48, S. 633/8.
2195) Abraham a Santa Clara. Testnummer:
ÜdW. 3, N. 15.
(MitBeitrr. v. Expeditus Schmidt, F. Wilhelm,
K. Bertsche, A. Pöllmann.)
2196) Abraham a Santa Clara, Eine Blüten-
lese aus seinen Werken. Her. v. K. Bertsche.
Freiburg, Herder. XIV, 221 S. M. 2,00.
2196 a) Abraham a Santa Clara. Her. v. G.
Keller. (JBL. 1908/9 N. 4316.) |[K.
Bertsche: LKs. 36, S. 175/8 (mit Be-
richtiggn.).]]
Andere.
2197) E. Schmitz, Zur musikgeschichtl. Be-
deutg. d. Frauenzimmergesprächspiele. (=
N. 229 a, S. 254-77.)
(Harsdörffer.)
2197a) 0. Glöde, Zu Laurembergs Scherz-
gedicht I, V. 17: ZDU. 24, S. 263/4.
2198) A. Frick, Der Vorgänger Lessings (Chr.
Liscow): HannCour. N. 28933. (Siehe LE.
13, S. 346/7.)
18. Jahrhundert {Aufklärungszeit).
Geliert.
2199) L. Zscharnack, Geliert: EGG. 2,
S. 1239-40.
2199a) K. Lindner, Von Gellerts Jugend:
LZgB. N. 41.
2200) Gellerts Werke. Her. v. F. Behrend.
B., Dtsch. Verlagshaus. XXIII, 416, 261 S.
M. 2,00.
Gottsched.
220.1) E. Bergmann, Die Begründg. d. dtsch.
Ästhetik durch A. G. Baumgarten u. G. F.
Meier. (= N. 1206.)
(Gottsched.)
2202) A. Brausewetter, Gottsched: Königsb-
Bll. N. 20.
2203) E. Keichel, Gottscheds Stellung in d.
Gesch. d. dtsch. Unterr.- u. Erziehungs-
wesens. (= N. 1480.)
2204) L. Zscharnack, J. Chr. Gottsched
(1700—66): RGG. 2, S. 1600/1.
2205) Gottsched -Halle. Her. v. E. Reichel.
Bd. 7. B., Gottsched -Verlag. VIII, 67 S.
(EInth. u. a. S. 1-48: W. Suchier, Gottscheds Korre-
spondenten.)
2206) K. Blanck, Der französ. Einfluss im
2. Tl. V. Gottscheds Critischer Dichtkunst.
Diss. München. 149 S.
Andere.
2207) F.Vetter, Der junge Haller. (JBL. 1908/9
N. 4348.) |[E. Frensdorff: GGA. 171,
S. 676-82.] I
2208) C. Becker, A. G. Kästners literar. Epi-
gramme auf seine Freunde. Chronologie u.
Kommentar. Diss. Halle. VI, 126 S.
IV. Von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis
zur Gegenwart.
IV, 1
Allgemeines,
a) Literaturgeschichte.
Al'gemeines und Gesnmtdarstellnngen N. •22m. — Deutsche Literatur und das Ausland N. '2220. — AaiUnditeh«
Literatur in Deutschland N. 2238. — Literaturgeschichte in Werken verwandter Wissenschaften N. '.'244. — Elnxelne Epoeh««
N. 2247. — Literatur der Gegenwart (Allgemeines, Gesamtdarstellungen, Essaysammlnngen, Einzelnes, SammelbeipreehangaD)
N. 2258. — Religiöse Strömungen (Katholizismus, Jndentnm) N. 2277. — Politische und soziale Strömungen N. 2295. — Lokale
Literaturgeschichte N. 2297. — Stamrabncher N. 2348. — Literarhistoriker und Essayisten N. 2349. —
Allgemeines und Gesamtdarstellungen.
(Vgl. N. 17-30.)
2209) W. Dilthey, Das Erlebni.s u. die Dich-
tung. 3. Aufl. L., Teubner. VII, 476 S.
M. 5,20.
(Neu eingefügt S. 1-16: Gang der europaischen Lit.)
2210) K. Lamprecht, Dtsch. Ideale: Zukunft
7J, S. 114/9.
2211) K. Hoffinaun, Literar. Reformbeweggn.
u. d. nationale Bewusstsein. II/III: Eckart
5, 8. 192-205, 261-75.
2212) E. Cassi, II pangermanismo intellettuale:
NAnt. 146, S. 516-24.
2213) A. Biese, Dtsch. Literaturgesch. Bd. 3.
Von Hebbel bis z. Gegenw. München, Beck.
VIII, 675 S. M. 5,50.
2214) K. Gödeke, Grundriss z. Gesch. d. dtsch.
Dichtung. Heft 10 u. 27. (= N. 23.)
2215) R. M. Meyer, Die dtsch. Lit. d. 19. Jh.
I. umgearb. Aufl. (JBL. 1908/9 N. 4366.)
|[R. Riemann: DLZ. 32, S. 1122/5; ALRl. 19,
«. :i5.j!
2216) .1. Schilling, Dtsch. Literatur des
19. Jh. Riga, Neuner. VIII, 222 8. M.3,60.
2217) Emil Kuh, Kritische u. liter. Aufsätze
(1863—76.) Her. v. A. jSchaer. (= Schr-
LVWien. Bd. 14.) Wien, Literarisch. Verein.
XVI, 457 S. |[J. Franke 1: DLZ. 32,
S. 2530/l.]|
(K. E. Edler — F. Freiligrath — H. v. Gilm - Goethe
— Groth — F. Halm - R. Hamerling — F. Hebbel
— Hölderlin — W. Jordan — Keller — H. Lorm —
O. Ludwig - E. Mörike.)
2218) L. Cons, Un siecle de l'hist. d'Allemagne.
De Goethe ä Bismarck. Paris, Nouvelle li-
brairie nationale. Fr. 3,50.
(Kant, Goethe, Schiller — Le romantisme — Novalis
— Schopenhauer.)
2219) Lya Berger, Le» femmes podtes de l'Alle-
magne. Pr^face de A. Bossert. (== N. 31b.)
Deutsehe Literatur und das Ausland.
(Vgl. N. 31-32 a.)
Allgetneines.
2220) H. Münsterberg, Die dtsch. Kultur u.
d. Ausland: Int^rnatWschr. 4, S. 1471/7.
2221) G. Steinhausen, Die Deutschen im Ur-
teil d. Auslandes (Schlu.ss) : DRs. 142,.S. 55-71.
England — Amerika.
2222) K. Breul, Die Wechselbeziehgn. d. engl,
u. dtsch. Lit.: Mod. language teaching 5,
N. 1.
2223) E. Koeppel, Dtsch. Strömungen in d.
engl. Literatur. Rede. Strassburg, Heit«.
26 S. M. 1,20.
2224) F. W. R o e , Th. Carlyle as a critie of
literature. Diss. New York, Columbia Univ.
X, 152 S. i[R. M. Meyer, DLZ. 31, S. 296U.]j
2225) C. E. Vaughan, Carlyle and bis german
masters. (In : Essaj's and studies by members
of the English association. Collected by
A. C. Bradley [Oxford, Clarendon Press.
1969. Sh. 5/].)
2226) F. Starick, Die Belesenheit t. J. Keats
u. d. GrundzOge seiner lit. Kritik. B., Mayer
& Müller. V, 102 S. M. 2,50.
139
IV, J a. Literaturgeschichte.
140
2227) K Besser, Dtsch. Lit. in amerikan. Zeit-
schriften 1800—80: GRM. 2, S. 145/53.
Belgien — Frankreich.
2228) H. Bisch off, Dtsch. Lit. in Belgien:
LE. 13, S. 444/5.
2229) Haguenin,La question f ranco-allemande
dans le roman fran^ais contemporain: Jour-
nal d'Allemagne (Berlin) N. 11.
2230) P. Masclaux, Die Annähere, zwischen
Deutschland u. Frankreich, tfbersetzt v.
J. Jellinek. (Aus: , Journal d'Allemagne".)
Vortrag. B., Wedekind & Co. 31 S. M. 1,00.
2231) C. Pitollet: L'agröation d'allemand en
1844: Revue Germanique 6, S. 191/4.
(Deutsche Sprachlehre in Paris 1844.)
2232) H. Kienzl, B. Constant: N&S. 134,
S. 204-15.
2233) F. V. Oppeln-Bronikowski, Der
Lebensroman B. Constants: März 4*, S. 415-22,
474-81.
(Im Anschluss an J. Ettlinger: JBL. 1908/9, N. 4885 a.)
2234) L. Schemann, Gobineau u. d. dtsch.
Kultur. (= Werdandi-Bücherei Bd. 3.) L.,
F. Eckardt. 168 S. M. 2,00.
Italien.
2235) F. Cipolla, Ancora A. Aleardi e la lett.
tedesca: ELT. 4, S. 322/3.
2236) Margherita Azzolini, G. Carducci u.
d. dtsch. Lit. (= Sprache u. Dichtg. Heft 3.)
Tübingen, Mohr. VIT, 96 S. M. 3,00.
|[H. Michel: DLZ.32, S. 1436/8 (ablehnend);
L. Olschki: LBlGRPh. 32, S. 109-12 (ab-
lehnend).]]
2237) R. Borghini, La lett. tedesca e Fanto-
logia di G. P. Vieusseux: Rivista delle biblio-
teche 21, S. 88-108.
Ausländische Literatur in Deutschland.
(Vgl. N. 33/6.)
2238) W. Just, Die romant. Bewegg. in d.
amerikan. Lit. : Ch. B. Brown, Poe, Hawthorne.
B., Mayer & Müller. VI, 93 S. M. 2,00.
2238a) F. Clement, Belgische Lit. d. Gegenw.:
Arena 5^, S. 193-200.
2239) Joh. Jak. Meyer, Vom Land d. tausend
Seen. Eine Abhandig. über d. neuere finn.
Lit. u. eine Auswahl aus modernen finn.
Novellisten. L., G. Wigand. X, 650 S.
M. 12,00.
2240) F. Krantz, Ein Apostel d. russ. Lit.
in Deutschland: Aus fremden Zungen 20,
N. 19.
(W. Henkel.)
2241) G. Heinrich, Magyar elemek a n^met
kolt^szetben. Budapest, Franklin -Verein.
1909. 60 8. i[Revue Germanique 6, S.323/4.]!
2242) E. Veigelsberg, Die ungar. Literatur
in Deutschland: Karpathen 10, S. 109-13.
2243) L. Hatvany, Das alte u, d. junge Un-
garn: NRs. 21, S. 383-400.
Literaturlifeschichte in Werlten verwandter
Wissenschaften. (Vgl. N. 48-57.)
Kulturgeschich te.
2244) Ed. Fuchs, Illustrierte Sittengesch. vom
MA. bis z. Gegenw. Bd. 2. Die galante Zeit.
(= N. 2062.)
2245) A. V. Gleichen-Russwurm, Das
galante Europa. 1600-1789. (= N. 2061.)
|[F. Andrae: LCBL 63, S. 490.] |
2246) Die Welt in 100 Jahren. Her. v. A.
B r e h m e r. B., Verlagsanst. Buntdruck.
319 S. M. 2,50.
Einzelne Epochen.
18. Jahrhundert.
2247) G. Ellinger, Geistiges Leben im 18 Jh.
(= N. 42, S. 498-504.)
2248) H. Schierbaum, J. Mosers Stellg. z.
Lit. d. 18. Jh. IL (Aus: MVGOsnabrück.)
(Vgl. JBL. 1908/9 N. 4425.) Osnabrück,
Schöningh. 43 S... M. 1,00.
2249) Jerusalem, Über teutsche Sprache in
d. Literatur (Berlin 1781). (Neudruck.)
L , Xenien-Verlag. 35 S. M. 35,00. |[ZBFr.
NFB. 2, S. 317 („tolles Beispiel sinnlosen
Aufwandes".)]!
2250) H. O s t w a 1 d , Redoute Fridericiana.
Festschrift. B., Bondy. 58 S. M. 2,00.
(Berlin unter Friedrich d. Gr.)
Zeitalter des Klassizismus und der Romantik.
2251) C. Weitbrecht, Dtsch. Literaturgesch.
d. Klassikerzeit. 2. Aufl. Her. v. K. Berger.
(= Sammig Göschen Bd. 161.) L., Göschen.
186 S. M. 0,80.
2252) B.Wille, Die klassische Blüte. (=
N. 205, Bd. 1.)
2253) Th. Kappstein, Die Jesuiten über d.
dtsch. Klassiker: VossZg. N. 399. (Vgl. LE.
13, S. 50/1.)
2254) E. Dühring, Die Grössen d. modernen
Lit., populär u. krit. nach neuen Gesichts-
punkten dargestellt. Abt. 2. Grössenschätzg.
— Rousseau, Schiller, Byron, Shelley. —
Blosse Auszeichngn. Jahrhundertabschluss.
2. Aufl. L., Thomas. XH, 502 S. M. 9,00.
2255) H. Kretschmayr, Romantik u. Realis-
mus: ÖsterrRs. 22, S. 25-39.
(Zu Laniprecht, Bd. 10/1.)
2256) Vor 100 Jahren: LE. 12, S. 1679.
(Königin Luises Todestag in d. Presse.)
2257) R. van Rhyn, Die . Gesellschaft z. Zeit
d. Wiener Kongresses: ÖsterrRs. 25, S. 55-63,
114-23.
(Nach d. Aufzeichgn. d. Grafin Luise Thürheira.)
Literatur der Gegenwart:
Zusammenfassendes und Essaysatnmlungen.
2258) A. Bartels, Der Literaturhistoriker u.
d. Gegenw. L., Avenarius. 18 S. Gratis.
2259) id.. Die dtsch. Dichtg. d. Gegenw. 8. Aufl.
(JBL. 1908/9 N. 44^5.) |[E. Ackerknecht:
LE. 13, S. 1009-13.]!
2260) O. Hart wich, Kulturwerte aus d. mo-
dernen Lit. Bremen, Leuwer. 1911. VIII,
297 S. M. 6,00.
2261) H. S p i e r o , Dtsch. Geister. Studien z.
Lit. d. Gegenw. (= N. 253.)
2262) B. Stein, Literarische Bilder aus neuester
Zeit. (= N. 254.)
2263/4) 0. Lessing, Die neue Form. Ein Beitr.
z. Verständnis d. Naturalismus. Dresden,
Reissner. 235 S. M. 4,00. |[M. K(och):
LCBl. 61, S. 994 (ablehnend); E. ütitz:
ZÄsth. 5, S. 605/6.]|
141
IV, la. Lileraturgo«cluclilo,
142
'i'JÜ')) S. Lublinski, Der Ausgang d. Moderne.
(.IHL. li>()8/l) N. '14(!1.) |[A. Barte Ih: Hanib-
NachrrB.N.9-lü;Th.LeB8ing:SchaubühneÜ,
S. t)5-73 (, Samuel zieht die IJilanz").)!
226Ö) Th. Mann, Der Doktor Leasing : LK. 11?,
S. 821/4, 977/9, 1201. (Dazu: Th. Lessing:
ib., S. 975/? u. Schaubühne 6, S. 256/7.)
2267) K. Martena, Literatur in Deutschland.
Studien u. Eindrücke. (= N. 240.) i[F.
Servae8:LE. 12,8.1487/9; G.Witkowski:
ZBFr. NF. 2», S. 2Ü8.]|
2268) Jahrbuch für d. geistige Bewegg. Her.
V. F. Gundolf u. F. Wolters. B., v. Holten,
nr, 14;) S. M. 3,00. |[R. IJorchardt:
SüddMhh. 7^ S. 694-716 („Intermezzo"); G.
Witkowski: BerlTBli^K«. N. i;{6 („Die St.
George-Apostel').]!
Einzelstudien.
2260) H. Friedrichs, Aus d. Tagen d. Re-
volution d. Literatur: KZg. N. 328. (Siehe
LE. 12, S. 1239.)
2269a) A. Horneffer, Das Schicksal d. dtsch.
Dichtkunst: Tat 2, N. 1.
2270) J. Schlaf, Die Zukunft d. mod. Dich-
tung: SozMhh. 14, S. 1382/6.
2271) K. Martens, Bankrott?: LE. 12, S. 535-41.
(Zukunft (1. mod. Dichtg.)
2272) P. Eberhardt, Wohin d. Weg? Ein Ver-
such an dieser Zeit. L., Verlag für Kunst,
Literatur u. Musik. 446 S. M. 4,00.
2273) L. Keller, Naturalist, u. Idealist. Welt-
auffassung in d. mod. Lit. : MhhComenius-
Ges. 19, S. 109-19.
Samm elbesprechungen .
2274) L. Heyn au d, La po^sie allemande:
Revue Germanique 6, S. 596-613.
2275) H. Albert, Lettres allemandes: Mercure
de France N. 301, 303/4, 307/9, 311/13, 315,
317/8, 320/1, 323, 334.
2276) K. Löschhorn, Volksschriftsteller u.
mundartl. Dichtung. Literaturbericht: ZDU.
24, S. 118-28.
Ethische und religiöse Strömungen.
2277) A. Schröder, Mod. Dichtung u. christl.
Weltanschauung: AELKZ. 43, S. 681/6,
707-10, 730/5, 753/6, 776-81, 800/1.
(Grundsätzliches u. Geschichtliches. - Der Schrei
nach Erlösung. — Der Wahn einer Selbsterlösung. —
Jesus in der mod. Dichtung. — Kirche u. Kirchlichkeit.)
2278) A. Biese, Lebensbejahung in neuerer
dtsch. Dichtung: KonsMschr. 67, S. 50/5,
157-64, 267-73, 490/7, 1042/6, 1165/9, 1279-85.
KathoUzism^is.
2279) A. Baum gar tner, Die Stellung d. Ka-
tholiken z. neueren Lit. Freiburg, Herder.
Vni, 86 S. M. 1,00.
2280) id.. Die kath. Kirche u. d. neuere Lit.:
StML. 78, S. 18-39, 185-203.
2281) H. Cardauns, Vom „Modernismus" in
d. Lit.: KVZgB. N. 19.
2282) A. Dörrfuss, Katholizismus'u. Literatur:
ChristlWelt. 24, S. 207/10, 222/6, 253/5.
(Beh. K. Muth [JBL. 1908,9 N. 4510].)
2283) H. Falkenberg, Mehr Literaturpflege.
Eine Antwort auf die Frage: Wie kommen
wir aus dem Literaturelend? Bonn, Georgi.
57S. M.0,75. |[E.Nidden: Kw.23*,S.119-2l.]l
'J2St) .1. l''r() berger, WcItanKchauungeii u.
Lit. Fricdliclu- (tedanken z. kuth. I..itoratur-
streit. 2, Aufl. Trier, PaulinuH-Druckerei.
156 S. M. 1,50. |[K. Muth: Hochland 7»,
S. 607-1 5.)|
2285) R. V. K r a 1 i k , Ein Jahr kath. Literat ur-
bewegg. Regensburg, Habbcl. VIII, 2408.
M. 2,40.
2286) E. Nidden, Die kath. Literaturbewegung:
Kw. 23«, S. 216/9.
2287) J. Pf e neb erger, Kralik oder Muth?
(= Frankf. Brosch. XXIX, 5/6.) Hamm,
Breer & Thiemann. S. 153-20«. M. 1,W».
2288) Expeditus Schmidt, Und noch ein-
mal R. V. Kralik: ÜdW. .3, 8. :)97-601.
2289) Charlotte Uli mann, Die Neubelebung
d. kath. Lit. in Deutschland: Dokumente d.
Fortschritts 3, N. 4.
Judentum.
2290) L. Geiger, Die dtsch. Lit. u. d. Juden.
(= N. 29.) IfM. K(och): LCBl. S. 14a3/4.]i
2291) A.Bartels, Die dtsch. Lit. u.d. Juden:
DSchrifttum. S. 97-106. I|L. Geiger: AZg-
Judent. 74, S. 325/6 (,A. Bartels hat ge-
sprochen"); Sturm 1, N. 22 („Von teutscher
Art u. Kunst*).]!
2292) Die Juden in Theater, Presse, Lit.: MV-
AbwAnt. N. 31/3.
2293) M. Nord au, Das Judentum im 19. u.
20. Jh. Vortrag. Köln, Jüdischer Verlag.
24 S. mit Bildnis. M. 0,30.
2294) S. Bernfeld, Literarische Jahresrevue:
JJGL. 14, S. 21-70.
Politische und soziale Strömungen.
2295) G. Hiller, Die mod. soziale Dichtung:
AkBll. 25, S. 131/3.
2296) S. Lublinski, Mod. Politik u. mod.
Lit.: Hilfe 16, S. 431/3.
Lokale Literaturgescbichte: (Vgl. N. 58-79.)
Zusammenfassendes.
2297) H. Spiero, Städte. Hamburg, Voss.
1909. VII, 162 S. M. 2,00.
(Berlin. — Hamburg. - Leipzig. — Königsberg. —
Die dtsch. Kleinstädte.)
2298) G. A. Müller, Bad. Dichtung seit
Scheffels Tod: ML. 78, S. 171/5.
2298a) K. Hessclbacher, Silhouetten neuerer
bad. Dichter. Mit Dichtgn. u. Pro*astücken
V. A. Schnezler, L. Eichrodt, H. Vier-
ordt u. a., sowie 15 Dichterbildnissen. (=
Baden, seine Kunst und Kultur, Bd. 3.)
Heilbronn, Salzer. III, 428 S. M. 3,50.
Bayern.
2299) J. H u r e t , Bayern u. Sachsen. (In Deutsch-
land. Tl. 4.) Aus d. Französischen über-
setzt v. Nina Knoblich. München, Langen.
410 S. M. 4,00.
2300) K. Zwanziger, Bayreuth vor 100 J.
Vortr. Bayreuth, Hist. Verein. 31 S. M. 0,80.
Berlin.
2301) Berlin in Bildern 1810—1910. Mit einer
Einleitg. v. M. Osborn. Zur Erin^nerg.
an d. Universitätsjubiiäum. B., J. Spiro.
13,5x19,5. IX S., 72 Doppelseiten. M. 4,50.
148
IV, 1 a. Literaturgeschichte.
144
2302) Berlin-Heft: N&S. 2. Novemberheft.
(MitBeitrr.v.M.Harden.A.Eulenburg, J.Kohle r,
E. Humperdinck, V. Holländer, A. Kampf.)
2303) W. Schaefer, Flüchtig wieder in Berlin:
DMhh. 10, S. 138-41.
2304) H. Ostwald, Berliner Witz in d. Bieder-
meiertagen: WIDM. 107, S. 903-11.
2305) A. V. Gleichen-Russwurm, Berliner
Geselligkeit vor 100 J.: ib. 108, S. 106-12.
2306) id., Der Geist d. Weltbürgertums im alten
Berlin: Blaubuch 5, S. 797-801, 822/6,850/3
2307) Erich Schmidt, Berliner Poesie vor
100 J. Ak. Rede: DRs. 144, S. 321-30.
2308) R. Steig, Berlin in Trauer um d.
Königin Luise: ib. S. 265-82.
2309) L. Rellstab, Der Tunnel über d. Spree:
HambCorr. N. 420.
2310) E. Steffen, Ein Klub im alten Berlin:
Alt-Berlin 22, S. 119-21.
(Montagsgesellschaft.)
Freie Städte.
2311) F. Weber, Die Bremische Deutsche
Gesellschaft 1748—93. (= N. 843 a)
2312) B. Diederich, Die Hamburger. (JBL.
1908/9 N. 4586.) |[E. Baasch: PrJbb. 139,
S. 336/8 (ablehnend).]]
2313) id., Hamburger Poeten. (= BLitG.
Heft 71.) L., Verlag für Lit., Kunst u.
Musik. IV, 295 S. M. 3,00.
(Liliencron, E. G. Seeliger, G. Falke, J. Löwenberg,
F. Stavenhagen, R. Walter-Freyr, W. Poeek, C. Bulcke,
A. Roderich, Marie Hirsch, Sophie Jansen, Charlotte
Niese, P. Alexander, Otto Ernst, Th. Suse, R. Huld-
schiner, Johanna Wolff, R. Dehmel.)
E 1 s a s s.
2314) O. Flake, Elsässertum: FZg. N. 17.
2315) F. Lienhard, Aus d. Elsass d. 18. Jh.
(= Aus Schule u. Leben, Heft 2, I.) Strass-
burg. Bull. VIII, 39 S. M. 1,00.
2316) F. Rörig, Zwei Skizzen aus d. geistigen
Leben v. Metz aus dem „ancien regime":
JbGesLothrG. 20, S. 283-301.
2317) Chr. Schmitt, Die Entwickig. der dtsch.-
elsäss. Lit. v. 1770— 1870 (Fortsetzg.): Elsäss-
Lothring. Schulbl. 39, S. 323-33.
Rheinland (H e s s e n - N a s s au).
2318) R. Schwemer, Gesch. d. freien Stadt
Frankf. a. M. 1814-66. (= VHK. Frankf. 3.)
Frankf. a. M., Baer. XVI, 407 S. M. 7,00.
2319) H. Wendel, Frankf. a. M. v. d. grossen
Revolution bis z. Revolution v. oben. Frank-
furt a. M., Buchh. Volksstimme. VI, 191 S.
M. 2,50.
2320) Der Literar. Verein an d. Meisenburg
(1859—1909). Kettwig, Flothmann. II, 80 S.
M. 2,00.
2321) W. Poethen, Das literar. Leben im
Wuppertale während d. 19. Jh. Tl. 1 . Elberf eld,
Martini & Grüttefien. VIII, 127 S. M. 2,00.
Sachsen.
2322) Dresdens Entwickig. in d. J. 1903/9.
Festschrift d. Rates d. Königl. Haupt- u.
Residenzstadt Dresden z. Einweihg. d. neuen
Rathauses am 1. Oktober 1910. Mitarbeiter:
F. Dibelius, F. Draeseke, C. Gurlitt
u. a. Her. v. O. Richter. Dresden, Buch-
druckerei d. Dr. Güntzschen Stiftg. VIII,
302 S. mit Lichtdrucktafln. M. 10,00 |[P.
E. Richter: DLZ. 32, S. 2227-34.11
Thüringen.
2323) K. Neumann -Strela, Aus Weimars
goldenen Tagen. Fürst u. Dichter im
Familienkreise. Halle, Mühlmann. X, 212 S.
M. 3,00.
(Karl August — Goethe — Schiller — Herder —
Wieland.)
2324) G. Schaubert, Aus Weimars neuklass.
Zeit: NMusZg. 39, S. 11/6, 614, 149-52,
192/5.
Schwaben.
2325) A. Holder, Dritter Nachtrag z. Gesch.
der Schwab. Dialektdichtg. : Alemannia 37,
S. 36-51.
2326) B. Ger lach. Die literar. Bedeutg. d.
Hartmann-Reinbeckschen Hauses in Stuttg.
1779-1849. Diss. Münster 172 S.
2327) R. Kr au SS, Die Druckerei d. Hohen
Karlsschule: ZBFr. NF. 1, S. 376-81.
Osterreich.
2328) M. Burckhard, Österr. Dichter: NFPr.
N. 16330.
(Kürnberger, E. Samhaber, A. Matosch.)
2329) Österr. Dichter: Lese 1, S. 730/3.
(Mit Beitrr. v. W. A. Hammer [Stifter], St. Zweig'
[J. Schicht], A. Wildgans [F. Th. Czokor] u. a.)
2330) W. Handl, Das neue Österreich:
NRs. 21, S. 108-15.
(Bartsch, R. Michel, Bahr.)
2331) Österreich. (= Wertung Heft 11.)
L., Eckardt. 21 S. M. 0,50.
(Mit Beitrr. V. Schmied-Kowarzik, F. Kellundt,
E. Ertl u. a.)
2332) A. V. Berg er. Buch der Heimat. 2 Bde.
(= N. 223.)
2333) F. Saiten, Das österr. Antlitz. Essays.
B., Fischer. 276 S. M. 4,00. |[K. H. Strobl:
LE. 12, S. 1048-50.]!
2334) L. Spiegel, Zur Gesch. d. polit. Lit.
Österreichs: ZPolitik 4, S. 86-124.
2335) F. G. Haun, Kärntens Dichtkunst im
Anfange d. 19. Jh.: Carinthia I, 100,
S. 174-98.
2336) P. Strzemcha, Die Olmützer Dichter-
schule. (Fortsetzung.) : ZVGMähren. 14,
S. 50-66.
2337) E.Felder, Die Wienerin. Mit 20 Bildern.
Wien, Graeser. VI, 130 S. M. 3,00.
2337a) L. Speidel, Wiener Frauen. (= N. 252,
Bd. 2.)
2338) M. Harden, Wien u. Berlin: NFPr.
N. 16647.
2339) H. Guilbeaux, H. v. Hofmannsthal et
le cercle des „Jung -Wien er": Mercure de
France 85, S. 34-46.
2340) Urtica, Wiener Literaten: Wage 13,
N. 45.
Schweiz.
2341) O. Hunziker, Gesch. d. Schweizer. Ge-
meinnütz. Gesellschaft 1810— 1910. Her. bis
1896 V. Hunziker, ergänzt bis z. Zentenar-
jahr V. R. Wächter. Zürich, Zürcher &
Furrer. V, 343 S. mit Abbildgn. M. 3,00.
2342) H. Hesse, Basler Kultur: März 4",
S. 365/8.
2343) J. Hof milier, Schweizer: SüddMhh. 7\
S. 185-95.
(Sammolbesprechung.)
145
IV^, tli, IiriffwochHi-l, Mcmoirpii. THßpbnrbcr.
U»i
Andere LKnder.
2344) F. Noack, Dtach. Leben in Uoni.
(JBL. 1906/7 N. 3520; 1908/9 N. 4ti77.)
|[H. Legbnnd: AKultG. 8, S. 112-23.]|
2346) B. Kremling, Schwab. Schrifttum in
Ungarn: Karpathen 4, S. 335-40, 3(14-71.
2346) Schwaben im Osten. Ein dtsch, Dichter-
buch aus Ungarn von O. A 1 s c h e r , F.
Feld, J. Gabriel u. a. Her. v. A.
Müller- Guttenbrunn. (= Der
Süden Bd. 3.) Heilbronn, Salzer. 333 8.
M. 3,00.
2347) F. Hussong, Die Muse Deutsch-
Amerikas: Grenzb. 69*, S. 371, G,
Stammbücher.
2348) K. Kugel mann, Ein Stammbuch aus
dem Kreise K. L. Keinholds (Jena u.
Kiel 1792/5). (Aus: Kultur 11, S. 296-323,
433-54.) Wien, Opitz. 54 S. M. 1,00.
LiteraturhIt)(orlker und KsMyltten.
2349) L. Lorenz, A. Hurtd«: Ifeimat ,><», S.ti.
235«) A. Haumgartner (1841 — 1910). |J. Fro-
berger: KVZgB. N. 37; K. Muth: Hoch-
land 8'. S. 237/9; O. Pfülf: StML. 79,
S. 349-72; A. Stock mann: AkMBU. 22,
8, 197/9; Zimmermann: Aar l, N. 2;
LE. 13, 8. 75; ÜdW. .3, S. 651/2.1
2851) A. Eloesser, Leo Berg ri862— 1908):
DNekr. 13, S. 1869.
2352) P. M ah n , C. Busse. 1 . Der Lyriker. 2. Der
Kritiker: TglRsB. 1910, N. 297 u. 1911, N. 7.
2353) F. Zücken, J. Faatenrath (1839—1908):
DNekr. 13, S. 20 6.
2354) G. A. Bogeng, E. (»risebach — von
ihm — über ihn: Taschenbuch d. Bücher-
freundes 2. |[G. M.: ZBFr. NF. 2B, S. I95.)|
2355) V. Klemperer, E. Grisebach (1845 bis
1906): DNekr. 13, S. 336 '8.
2356) A. Katz, Zum 21. Juli (G. Karpele»):
AZgJudent. 74, S. 337/9.
2357) M. Levin, G. Karpeles: JJGL. 13,8. 1-11.
b) Briefwechsel, Memoiren, Tagebücher.
Allgemeines and Sammlnngen N. 2358. — Ffirstliobe Persönlichkeiten. Diplomaten, Hofteat« N. 2:M5. —
Militärisclies und Kriegserinnerungen N. 2336. — Politilter und Publizisten N. 2392. - Gelelirte: Philologen nnd Historikar
N. 2405. — Philosophen N. 2412. - Theologen N. 2414. — Ärzte und Naturforscher N. 2421. — Künstler N. 2425, — Masiker
N. 2431. — Theaterleute N. 2453. — Dichter und Schriftsteller N. 2455. — Frauen N. 2487. — Reiseerinnerangen .\. 2496. —
Kulturgeschichtliches und Sociales N. 2516. — Verschiedene M. 2526. —
Allgemeines und Sammliiugen.
2358) R. Treu, Das eigene Leben: DMhh. 10,
S. 372/3.
(Beb. d. Wert d. Autobiographien.)
2359) H. Wantoch, Tagebücher: Hilfe 16,
S. 351/2. (Auch: HambFrßl. 18. Sept.)
2359 a) Homo, Die Kunst d. Brief Schreibens :
AZg. N. 10.
2360) Der Brief. Zeitschr. für Kultur u. Art d.
schriftl. Verkehrs. Her. v. A. Haibert. Jg.l.
L.,Reichenbach.l2Hefte.Je2V2Bogen.M.5,00.
2361) J. Zeitler, Dtsch. Freundesbriefe in
6 Jhh. (JBL. 1908/9 N. 4704.) |[G. Lan-
dauer: LE. 13, S. 1562/3.]|
2362) Frauenbriefe aller Zeiten. Her. v. B.
Ihringer. St., Krabbe. VH, 413 8. M. 6,00.
i[G. Landauer: LE. 13, S. 1563/4 (ab-
lehnend); R. M. Meyer: DLZ. 31, S. 3147/9.]i
2363) Helene B e 1 1 e 1 h ei m-G ab i 1 lo n,
Frauenbriefe u. Frauenfragen: ÖsterrRs. 24,
8. 459-62.
(B. Ihringer. — ,Dcr Brief." — M v. Gruber.)
2364) Bertha Badt, Neue u. alte Briefe:
LE. 12, S. 1085/9.
(Gentz, Droste-Hülshoff, Freiligrath, Fürstin Mnrie
Hohenlohe, Maria Theresia )
Fürstliche Persönliehkeiten, Diplomaten,
Hofleute.
2365) Frz. Ejrssenhardt, Friedrich d. Grosse.
Denkwürdigkeiten aus seinem Leben, nach
seinen Schriften, seinem Briefwechsel u. d. Be-
richten seiner Zeitgenossen zusammengestellt.
2. neu bearb. Aufl. her. v. G.Winter. 2 Bde.
L., Grunow. XIII, 516 S.; V, 619 S. M. 9,0»).
iahreibarir.hta fUr nnnere dentsehe Uteraturgesehicht«-
2366) K a r 1 E d. S c h m i d t , Nachträge zu Reichs-
graf E. A. H. V. Lehndorfif, 30 .1. am Hofe
Friedr. d.Gr.: MLitGesMasovia. 15, S. 28-160;
16, S. 147-259. (Vgl. JBL. 1908,;» N. 4714.)
2367) Fr^d^rique Sophie Wilhelmine,
margrave de ßareith, sa'ur de Fr^ddric le
Grand, M^moires depuis l'ann^e 1706 jusqu'k
1742, ^crites de sa main. 5« 6d., continu^
jusqu'k 1758. B., Barsdorf. 618 S. M. 8,00.
2368) Der Markgräfin W i 1 h e 1 m i n e v. Bayreuth,
Memoiren. Neu übertr. v. Annette Kolb.
2 Bde. L., Insel- Verlag. XI, 291, 314 8.
M. 10,00.
2369) Eine preuss. Königstochter. Denkwürdig-
keiten d. Markgräfin v. Bayreuth, Schwester
Friedrichs d. Grossen. Her. v.. J. Arm-
b r u s t e r. (= Schicksale u. Abenteuer.
Lebensdokumente vergangener Jhh. Bd. 1.)
Ebenhausen bei München, Laogewieache-
Brandt. 486 S. M. 1,80.
2370) J.J.Fürst v. Khevenhüller-Metsch,
Aus d. Zeit Maria Theresias. Tagebuch
1742—76. Her. v. R. Graf Khevenhüller-
Metsch u. H. Schütter. Bd. 3. 17.52/5.
Wien, A. Holzhausen u. L., W. Engelmann.
III, 639 S. m. 1 Faks. M. 14,00.
2371) Hans Schulz, Friedr. Christian, Herzog
zu Schleswig-Holstein. 8t., Dtsch. Verlags-
anst. VI, 402 S. M. 6,00.
2372) P. Hedemann-Heespen, Herzog
Friedrich Christian u. Herzog Christian v.
Augustenburg: ZGSchlH. 40.
2373) J. H. Gebauer, Der Briefwechsel König
Ernst Augusts v. Hannover u. d. Herzogs
Christian August v. Schleswig- Holstein:
ZHVNiedersa«-hscn. S. 277-31»..
XXI.
10
147
IV, Ib. r>nefwechsel, Menioircii, Tairebüclier.
148
2374) Hans Schulz, Timoloon u. Immanuel.
Dokumeyte e. Freundschaft. Briefwechsel
zwischen Friedrich Christian zu Schleswig-
Holstein u. J. Baggesen. L., Hirzel. XVI,
464 S. M. 10,00.
2375) P. Gärtner u. P. Samuleit, Königin
Luise V. Preussen. Ein Lebensbild in Briefen
u. Aufzeichgn. B., Buchverlag der Hilfe.
330 S. M. 3,00.
2376) R. Stölzle, Briefe Ludwigs L an Bischof
Sailer: Hochland 8S S. 149-6L
2377) Frhr. vom Stein an F. Schlosser.
29 Briefe u. e. Skizze. Her. v. O. Graden -
witz. (== SBHeidelbAk. 12.) Heidelberg,
Winter. hS S. M. 2,20.
2378) Elisa Eadziwill, Ein Leben in Liebe
u. Leid. Unveröffentl. Briefe d. J. 1820—34.
Her. v. B. Hennig. B., Mittler. LI, 288 S.
Mit Tafeln. M. 7,50.
2379) W. L. V. Graf Henckel v. Donners-
marc k , Im Dienste König Friedrich
Wilhelms III. Erinnergn. aus d. Leben.
(== Aus vergilbten Pergamenten Bd. 4.) L.,
G. Wigand. VI, 238 S. M. 3,00.
2380) H. B. Frhr. v. Dahlerup, In Österreich.
Diensten. (Aus d. Nachlasse seines Gross-
vaters her. V. J. Frhr. v. Dahlerup. Aus
d. dän. Ms. übertr. v. Marie Herzfeld.)
Bd. 1. B., Meyer & Jessen 1911. XXVIII,
212 S. Mit Bildnistafeln. M. 4,00.
2381) M. Frhr. v. Kübeck, Metternich u.
Kübeck. Ein Briefwechsel. Wien, Gerold.
VIII, 227 S. M. 4,00
2382) Graf E. Dürckheim, Erinnerungen
alter u. neuer Zeit. 4. Aufl. (In 1 Bd.)
St., Metzler. VIII, 484 S. M. 4,50.
2383) Wolfgang Foerster, Prinz Friedrich
Karl V. Preussen. Denkwürdigkeiten aus
seinem Leben. Vornehml. auf Grund d.
schriftlichen Nachlasses d. Prinzen her.
IL (Schluss-) Bd. St., Deutsche Verlags-
anstalt. 556 S. M. 10,00.
2384) P. Güssfeldt, Meine Erinnergn. an d.
Prinzen Friedrich Karl v. Preussen. B.,
Gebr. Paetel. 64 S. M. 1,20.
2385) Unter fünf Königen. Erinnergn. an
Flora V. Pommer-Esche. B., Mittler. VIII,
132 S.' M. 2,00.
Militärisches und Kriegserinnerungen.
2386) A. Köhler, O. v. Wedeil u. Clementine
V. d. Goltz. Briefe e. preuss. Offiziers an
seine Braut aus d. J. 1799 u. 1800. L.,
Köder & Schunke. XLVII, 289 S. M. 5,00.
2387) K.V.Wedel, Lebenserinnerungen. Her.
V. C. Troeger. Tl. 1783-1810. B., Mittler.
XXIV, 145 S. M. 3,00.
2388) Gneisenau, Auswahl aus seinen Briefen
u. Denkschriften, her. v. W. Capelle.
(= Deutsche Charakterköpfe Bd. 8.) L.,
Teubner. VII, 174 S. M. 2,40.
2389) J. Falk, Kriegsbüchlein. Beitrr. z.
Gesch. Thüringens 1806 — 13. Eine Jh.-Gabe
für d. Volk, aufs neue her. v. R. Eckardt.
Jena, Pohlc. VII, 79 S. M. 1,10.
2390) Friedr. v. Müller (Kanzler Müller),
Erinnergn. aus d. Kriegszeiten 1806 —13.
(= Aus vergilbten Pergamenten Bd. 9.)
L., G. Wigand. 317 S. M. 3,00.
2391) W. u. Agnes Perthes, Aus d. Fran-
zosenzeit in Hamburg. Erlebnisse. (=Hamb-
Hausbibl.) Hambursr, Janssen. 91 S. Mit
2 Karten. M. 0,70.
Politiiicr un<l Publizisten.
2392) J. Bachem, Lose Blätter aus meinem
Leben. Freiburgi.B., Herder. IX,111S. M.1,20.
2393) A. Bebel, Aus meinem Leben Bd. 1.
St., Dietz. VIII, 221 S. M. 2,00.
2394) J. v. Eckardt, Lel)enserinnergn. 2 Bde.
(Aus DEs. 147.) L., Hirzel. VHI, 304 S;
IV, 315 S. M. 12,00.
2395) R. Frhr. v. Friesen, Erinnergn. aus
meinem Leben. Her. v. H. Frhr. v. Friesen.
3. (Schluss-) Bd. Dresden, Baensch. VIII,
438 S. M. 6,50.
2396) Briefe von u. an Fr. v. Gentz. Her.
v. F. C. Wittichen Bd. 2. (Vgl. JBL.
1908/9 N. 4752.) München, Oldenbourg. X,
480 S. M. 12,00.
(Briefe an u. v. C. G. Brinckmaiin u. Adain Müller.)
2397) Graf P. v. Hoensbroech, Vierzehn
Jahre Jesuit. 2 Tle. L., Breitkopf & Härtel.
XXIV, 315 S.; XI, 655 S. M. 15,00.
(I. Das Vorleben: Die ultramontan-kathol. Welt, in
der ich aufwuchs. — II. Das Ordensleben : Wesen,
Einrichtg. u. Wirksamkeit d. Jesuitenordens.)
2398) F. L. Jahn, Briefe. 1818—52. Eine
Auslese v. Originalbriefen d. Turnvaters
nach d. Befreiungskriegen bis' zu seinem
Tode, mit e. Anhang: Die Schwauenrede.
Her. V. M. Lutze. Halle, Moritz. 1911.
76 S. M. 1,00.
2399) W. K u 1 e m a n n , Politische Erinnerungen.
B., Curtius. 251 S. M. 2,50.
2400) K. H. V. Lang, Aus d. bösen alten Zeit.
Lebenserinnergn. d. Ritters v. Lang. Neu
her. V. V. Petersen. 2 Bde. (= Memoiren-
bibl. III. Serie Bd. 9.) St., Lutz. XVI,
297 S; 306 S. M. 9,00.
2401) Die Strassb. Chronik d. J. G. Saladin,
Her. V. A. Meister u. A. Ruppel:
BGCMA. 23 (1909), S. 182-281.
2402) J. Scheicher, Erlebnisse u. Erinnergn.
Bd. 4. Aus d. polit. Leben. (Vgl. JBL. 1908/9
N. 4785.) Wien, Fromme. iV, 483 S. M. 3,50.
2403) E. Seraphim, Aus d. Arbeit e. halt.
Journalisten (1891—1910). (= N. 305.)
2404) A. Herrmann, Aus d. Papieren e. preuss.
Patrioten 1848—52: FBPG. 23, S. 191-214.
Gelehrte :
Historiker und Philologen.
2405) E. Guglia, Vor 25 Jahren. Prager
Erinnergn. e. Wieners: DArbeit. 9, S. 275-81,
616-22.
2406) J. Burckhardt, Briefe an Ribbecks:
NRs. 21, S. 1518-30.
2407) E. Stengel, Briefe d. Brüder Grimm
an P. Wigand. (= N. 859.)
2408) Gg. Meyer, Chr. G. Heynes Brief-
wechsel mit Job. V. Müller über llfeld.
Progr. llfeld. 44 S.
2409) V. O. Ludwig, F. Kurz im Spiegel d.
Briefe an Max Fischer: JbKlosterneuburg. 2,
S. 231-58.
2410) G. V. Below u. Marie Schulz, Briefe
V. K. W. Nitzsch an W. Maurenbrecher:
AKultG. 8, S. 305-66, 437-68.
2411) K. O.Müller u. L. Schorn, Briefwechsel.
Her. V. S. Reiter. (= N.^895.)
Philosophen.
2412) Nahida Lazarus, Ein dtsch. Professor
in d. Schweiz. Nach Briefen u. Dokumenten v.
^I. Lazarus. B., Dünimlor. VITT,20| S. M.3.50.
II!)
IV, II). IJricfwechHoI, Memoiren, TagebOcIicr.
15(»
•i41.'i) Ed. Loewenthal, Mein Lebenswerk
iiuf aozialpolit., neüreligiösem, philosoph. u.
naturwissenschaftl. Gebiete. Memoiren. H.,
H. Loewenthal. 101 S. Mit 2 Bildnissen.
M. ;{,oo.
Tlieologen. •
2414) Hürwinkel, Aus meinem Leben. Hin
Beitrug z. Kirchengesch. Erfurts in d. letzten
iO.Iahren. Erfurt, Villaret. l!»09. III, 146 S.
M. 2,m.
'J415) F. Hashagen, Aus d. Kandidatenzeit
II. Hauslehrerzeit e. alten Pastors. L.,
Ungleich. VIII, 305 S. M. r>,00.
2416) .1. Chr. K. v. Hofmann, Briefe an
Heinrich Schmid. Her. v. Charlotte
Schmid. Mit c. Vorwort v. H. v. Bezzel.
L., Deichert Nachf. IV, 26;") 8. M. 4,2U.
(Vgl. BBKG. 17, S. ;0-lÜ4, 125-44, 183-96.)
2417) .1. Kirschkamp, Blätter freudig dank-
barer Erinnerg. an d. akaden). Leben in
Würzburg in d. bedeutsamen achtziger
Jahren d. verflossenen Jh. Bonn, Hanstein.
III, 54 S. M. 0,50.
2418) Briefe an J. H. Kurtz zu dessen 100. Geb.
her. V. N. Bonwetsch. L., Aug. Neumann.
IV, 102 S. M. 2,00.
2419) G. Lenz, Ein pommer. Pastorenleben
aus dem vorigen Jh. 2. überarbeitete Aufl.
B.. Vaterland. Verlagsanst. IV, 226 S.
M. 3,00.
2419 a) C. M a n t h e y - Z o r n , Grossvaters-
Jugenderinnergn. 2'Tle. Zwickau, Schriften-
verein. V. 277 S; 294 S. M. 7,00.
2420) W. Zach mann. Im Lenz u. Frühsommer.
Erinnergn. aus meinem Leben. L., Strauch.
VIII, 324 S. M. 3,00.
Arzte und Naturforscher.
2421) Aus d. Jugendjahren von K. E. v. Baer.
Briefe an Ed. Assmuth. Her. v. H. Haus-
mann. (Aus: Balt. Monatsschrift.) Biga,
Jonck Ä Poliewsky. 1909. 123 S. M. 3,00.
2422) Festschrift z. Feier d. 100. Geburtstages
Ed. Kummers, mit Briefen an seine Mutter
u. an L. Kronecker. Her. v. Vorstande d.
Berliner Mathemat. Gesellschaft. (= Abhh-
GMathemat. Heft 29.) L., Teubner. IV,
103 S. Mit Bildnis." M. 4,00.
2423) Th. Billroth, Briefe. 8. veränderte Aufl.
Her. V. Georg Fischer. Hannover, Hahn.
XII, 523 S. Mit 3 Bildnistafeln. M. 9,00.
2424) E. V. Leyden, Lebenserinnergn. Her.
V. Clarissa Lohde. Mit e. Vorw. v. W.
Waldeyer. St., Dtsch. Verlagsanst. VIII,
284 S. M. 6,00.
Kfinstler.
2425) Angela Böcklin, Böcklin- Memoiren.
Tagebuchbll. v. Böcklins Gattin. Mit d.
gesamten briefl. Nachlass her. v. F. Runkel.
B., Internationale Verlagsanstalt für Kunst
u. Lit. VII, 356 S. Mit Abbildgn.
M. 5,00.
2426) A. Feuerbach, Ein Vermächtnis. Her.
V. Henriette Feuerbach, 6. u. 7. Aufl.
B., Meyer & Jessen. XXXI, 271 S.
M. 2,50.
2427) H. Gilow, Alt-Berlinisches aus Chodo-
wieckis ungedr. Tagebuch: Alt-Berlin 1909,
N. 12.
2428) Ludw. Richter, LebenHeriDnergn. e.
dtsch. Malers. Selbstbiographie nobst Tage-
buchniederschriften u. Briefen. Her. v.
Heinr. Richter. Mit Bildnis Kicbters u.
e. Vorrede v. Ferd. Avenarius. Volk»-
ausg. d. DOrerbundes. L., Hesse. W.viiti.
M. 2,65.
2429) H. Speckters Briefe aus Italien her. v.
RosaSchapire. Hamburg, Vom. V, 378 8.
M. 5,00.
2430) A. Frey, K. Stauffer-Bem. Rückblicke
u. Briefe: Kunst u. Künstler 8, S. :-{&6-6&,
399-402.
Musiker.
2431) L. van Beethoven, Sämtliche Briefe.
Her. V. A. Chr. Kalischer. 2. Aufl.
Bd. 1 u. 2. Neu bearbeitet v. Th. Frimmcl.
B., Schuster & Loeffler. XVI, .340 S.;
XVI, 310 S. M. 5,00.
(Bd. 1 : 178.*!-1810 ; »d. ^ : 1811 -15.
2432) id., Sämtl. Briefe u. Aufzeichnga. Her.
v. F. Prelinger. Bd. 5. Nachträge, Er-
läutergn. (Vgl. JBL. 1908; 9 N. 4817.) Wien,
C. W. Stern. IX, 386 S. M. 5,00.
2433) id., Sämtliche Briefe. Nebst einer Aus-
wahl V. Briefen an Beethoven. Her. v. E.
Kestner. Mit d. Bildnis Beethovens, einem
Brief als Handschriftprobe, sowie einem
Register. L., Hesse. IV, 957 S. M. 3,50.
2434) id., Briefe. Her. v. W. A. Thomas-
San-Galli. (= BGLIA. N. 2191/4.) Halle,
Hendel. VIII, 210 S. M. 1,00.
2435) id., Briefe. In Auswahl her. v. K. Storck.
2. verb. Aufl. (= Bücher d. Weisheit u.
Schönheit.) St., Greiner & Pfeiffer. VII,
300 S. M. 2,50.
2436) F. Cassirer, Beethoven in seinen Briefen:
Musik 35, S. 3-18, 75-89.
2437) C. Sachs, Die Berliner Beethovenbriefe:
ZIMusG. 12, S. 20/3.
2438) A.Schi ossär, Ungedr. BriefeBeethovens:
Mu.sik 35, S. 35-41.
2439) .1. Br ah ms, Briefwechsel. Bd. 7. Brahms
im Briefwechsel mit Hermann Levi, F. Gerns-
heim, sowie d. Familien Hecht u. Fellinger.
Her. v.- Leop. Schmidt. (Vgl. JBL. 1908/9
N. 4828.) B., Dtsch. Brahms-Gesellschaft.
IX, 324 S. M. 4,00.
2440) J. V. Widmann, J. Brahms in Er-
innerungen. 3. Aufl. B., CJebr. Paetel. ISO S.
M. 3,00.
2441) S. Saenger, Bülow-Briefe: Zukunft 73,
S. 113-21.
2442) Th. Kretschmann, Tempi paasati. Aus
d. Erinnerungen eines Musikanten. Teschen,
Prochaska. X, 222 S. M. 4,50.
2443) Luise AdolphaLe Beau. Lebens-
erinnergn. e. Komponistin. Baden-Baden,
Sommermeyer. 289 S. Mit 16 Tafeln. M. 5,0<\
2444) A. W. G'ottschalg, F. Liszt in Weimar
u. seine letzten Lebensjahre. Erinnergn. u.
Tagebuchnotizen nebst Briefen d. Meisters.
Her. V. C. A. Ren^. B., Glaue. VIII, 159 S.
yi. 3.25.
2445) Mozarts Briefe. Her. v. A. Leit«-
mann. L., Insel- Verlag. XVI, Za^ S.
M. 2,00.
2446) Dasselbe. 1. u. 2. Aufl. B., Curtius.
186 S. M. 2,00.
2447) R. Schumann, Jugendbriefe. Her. v.
Clara Schumann, i. dnrchges. Aufl. L.,
Breitkopf & HÄrtel. IV, 315 S. M. 6,00.
10*
151
IV, 1 b. Briefwechtsel, Meuioireii, Tagebücher.
152
2448) Der junge Schumann. Dichtgn. u. Briefe,
her. V. Alfr. Schumann. L., Insel- Verlag.
XVI, 289 S. M. 2,00.
2449) J. Sulz er, Ernstes u. Heiteres aus d.
P>innergn. e. Wiener Philharmonikers. Wien,
Eisenstein & Co. III, 93 S. M. 1,50.
2450) R. Wagner an Th. Apel. L., Breitkopf
& Härtel. VII, 95 S. M. 3,00.
2451) R. Wagner u. F. Liszt, Briefwechsel.
3. erweit. Aufl. 2 Tle. in 1 Bde. Her v.
E. Kloss. Ebda. VI, 346 S. M. 5,00.
2452) B. Golz, Wagners Briefe an Mathilde
Wesendonck: Tat 1, S. 645-67.
Theaterleute.
2453) E. Clef eld. Der philosophierende Vaga-
bund. Lebenserinnergu. e. Wanderkomö-
dianteu. Her. v. R. Lothar. (= Memoiren-
bibl. Bd. 11.) St., Lutz. XIV, 331 S.
M. 5,50.
2454) Gurt Müller, Ifflands Briefwechsel mit
Goethe, Schiller, Kleist u. a. Dramatikern.
(= ÜB. N. 5163/5.) L., Reclam. 16».
260 S. M. 0,60.
Dichter und Schriftsteller:
18, Jahrhundert.
2455) H. Dübi, Der Briefwechsel zwischen
Voltaire u. Hailer im J. 1759. (Aus:
ASNS.123). Bern,Francke. S. 353-86. M.0,65.
2456) W. Heinse, Briefe. Bd. 2. Von der
italienischen Reise bis z. Tode. Register v.
A. Schurig. (== id., Sämtl. Werke. Her.
V. C. Schüddekopf. Bd. 10.) L., Insel-
Verlag. 398 S. M. 6,00.
2457) Des Jobsiadendichters C. A. Kor tum
Lebensglück von ihm selbst erzählt u. her.
V. K. Deicke. Dortmund, Ruhfus. IX,
82 S. M. 1,50.
2458/9) E. Ettlinger, Aus d. Briefwechsel
Karlsruher Gelehrten mit F. Nicolai: Vom
Rhein NF. 8, S. 117-25.
Klassische und romantische Zeit.
2460) F. Hölderlin, Ausgew. Briefe. Her.
V. W. Böhm. Jena, Diederichs. III, 350 S.
M. 4,00.
2461) W. u. Karoline v. Humboldt in ihren
Briefen. Her. v. Anna SydoAv. Bd. 1
(JBL. 1905 N. 1912); Bd. 2 (1906/7 N. 3682);
Bd. 3 (1908/9 N. 4855); Bd. 4. B., Mittler
1909. XI, 589 S. M. 10,00. 1[A. Leitz-
manu: Euph. 17, S. 406-45; 18, S. 179-207.]|
2462) P. Menzel u. J. Smend, Friedr. Banks'
(1868—1909) Dichtungen u. Briefe. Gotha,
Perthes. XII, 357 S. M. 6,00.
2463) Des Grafen A. v. Platen Briefwechsel.
Her. V. L. v. Scheff 1er u. P. Bornstein.
(In 5 Bdn.) Bd. 1. München, G. Müller.
XX, 544 S. M. 7,50.
2464) H. Steffens, Was ich erlebte. Er-
innergn. aus d. Jahren 1806 u. 1813. (=
Aus vergilbten Pergamenten. Bd. 7.) L.,
G. Wigand. 255 S. M. 3,00.
Spätere Zeit.
2465) M. Eyth, Hinter Pflug u. Schraubstock.
Skizzen aus d. Tagebuch e. Ingenieurs.
(Volksausg. in 1 Bd.) St., Dentsche Ver-
lagsanstalt. 524 S. M. 4,00.
2466) F. M. Fei der 8 Sämtl. Werke. Her. im
Auftrage des Franz-Michael-Felder- Vereins
zu Bregenz. Bd. 1. Aus meinem Leben.
Mit e. Einleitg. v. A. E. Schönbach. Her.
V. Herm. Sander. L., Hesse & Becker.
XXXV, 330 S. Mit Bildnis. M. 2,00.
2467) Th. Fontane, %riefe an O. Brahm,
Paul u. Paula Schienther. Her. v. O.
Pniower: NRs. 21, S. 1371-84.
2468) W. Wolters, Th. Fontanes Briefwechsel
mit Wolffsohn. B., Bondi, 136 S. M. 3,00.
(Vgl. auch NRs. 21, S. 1078-93, 1186-1201.)
2469) L. A. Frankl, Erinnerungen. Her. v.
St. Hock. (= BDSB. Bd. 29.) Prag, Calve.
XVI, 391 S. M. 5,00.
2470) L.Ganghofer, Lebenslauf e. Optimisten .
Buch d. Jugend. (Aus SüddMhh. 7.) St.,
Bonz & Co. 584 S. M. 5,00.
2471) F. Vetter, J. Gotthelf u. K. G. Hagen-
bach. Ihr Briefwechsel 1841—53. Basel,
Lendorff. VII, 115 S. M. 3,00.
2472) Kl. Groth, Briefe an seine Braut Doris
Finke. Her. v. H. Krumm. (Aus WIDM.
109.) Braunschweig, Westermann. XII,
264 S. M. 4,00.
2473) O. Wittner, Briefe aus dem Vormärz.
Eine Sammlung aus dem Nachlass M. Hart-
manns. (= BDSB. Bd. 30.) Prag, Calve.
XXXIII, 556 S. M. 5,00.
2474) Karl Hauptmann, Aus meinem Tage-
buch. 2. verm. Aufl. München, Callwey.
308 S. M. 5,00.
2475) O. E. H a r 1 1 e b e n , Briefe an seine
Freunde. Her. v. F. F. Heitmüller: NRs.
21, S. 791-807.
2476) MarieLuiseBeckeru. K.v.Levetzow,
W. Kirchbach u. seine Zeit. Briefwechsel u.
Essays. München, Callwey. VII, 432 S. M.5,00.
2477) D. v. Lilien er on, Ausgew. Briefe. 2 Bde.
Her. V. R. Dehmel. B., Schuster & Loeffler.
XXV, 299 S.; 347 S. M. 8,00.
2478) id., Briefe an H. Friedrichs aus d. J. 1885
bis 1889. Her. v. H. Fri e d r i c h s. B.,
Concordia. VIII, 367 S. M. 4,00.
2479) id., Briefe an E. Frhr. v. Seckendorff.
Her. v. R. Dehmel: NRs. 21, S. 33-60.
2480) Th. Storm u. Gottfr. Keller, Brief-
wechsel. Her. V. Alb. Kost er. 3. Aufl.
B., Gebr. Paetel. 1909. 275 S. M. 5,00.
2481) Briefe eines Unbekannten (A. v. Villers).
Aus dem Nachlass. Her. v.K.GrafLancko-
ronski u. W. Weigand. 2 Bde. L.. Insel-
verlag. LXVIII, 434 S.; 511 S. M. 9,00.
|[R. M. Meyer: DLZ. 32, S. 456/7; A. v.
Weilen: LE. 13, S. 781/5; AZg. N. 42.] |
Ausländer.
2482) Correspondance de J. J. Rousseau avec
L. Usteri. Publice par P. Usteri et E.
Ritter. Zürich, Beer. 1 910. XII, 1 87 S.
|[M. Cornicelius: DLZ. 31, S. 1674/7.]]
2483) H. Meister, Souvenirs de mon dernier
voyage ä Paris (1795) publi^s per P. Usteri
et E. Ritter. Paris, Picard. 264 S.
2484) Stendhal, Ausgew. Briefe. Mit e. Studie
über d. Entwickelg. H. Beyles. Her. v. A.
Schurig. München, Müller. LXXXIV,455S.
• M.12,00. |[Verav.Demeliö:LE.13,S.868/9.]|
2485) Ch. Baudelaire, Werke. Deutsche
Ausg. v. M. Bruns. V. Bd. 1. u. 3. Tl.
(Schluss.) Paralipomena. (Ein Nachtr. zu
Bd. MV.) Übersetzt v. M. Bruns. — Tage-
bücher. Krit. Anhg. Minden, Bruns. 111 S.
u. S. 161-247. M. 1,75.
153
IV, 1 1>. Briefwechsel, Memoiren, Tagebücher.
1 :. 1
24S6)L., Graf Tolstoi, Briefe. 1848-i;)10. Her.
V. P. A. Sergejenko. B., Ladyschnikow.
r)60 S. M. 6,00.
Fraiionbriefe und Memoiren.
24S7) Elise Averdieck, »Fröhlich, frisch u.
voll Frieden. Briefe u. Blätter au» d. Nach-
lass. Her. v. Hannah Gleiss. Hamburg,
Agentur d. Rauhen Hauses. VH, 176 S.
M. 2,00.
2488) Hedwig v. Bismarck, Erinnerungen
au.s d. Leben e. Fünfundneunzigjährigen.
Halle, Mühlmanu. VHI, 220 S. Mit Bildnis.
M. 4,00.
2489) Frau C a r 1 v. B u n s e n , An drei Ge-
sandtschaften. B., K. Siegismund. 3ö9 S.
Mit 8 Tafeln. xM. 6,00.
2490) Henriette Feuerbach, Briefe an ihre
Schwägerin Sophie Heidenreich: NRs. 21,
S. 486-97.
2491) id., Briefe an J. V. Widmann: ib.,
S. 1695-1713.
2492) C. Laug, Aus u. zu Briefen v. Henriette
Feuerbach an C. Schmitt: NHJbb. 16,
S. 115-28.
2493) Marg. Lenk, Aus meiner Kindheit.
Jugenderinnerungen. Zwickau, Hermann.
139 S. M. 1,75.
2494) Anna Freiin v. Krane, Aus meiner
Werkstadt: ÜdW. 3\ S. 602/8, 636-46,666-73.
2495) Malwida v. Meysenbug, Der Lebens-
abend einer Idealistin. Nachtrag zu d.
, Memoiren einer Idealistin*. Volksausg.
B., Schuster & Loeffler. VH, 491 S. M. 4,00.
Reiseerinnerungen.
2496) H. Ullmann, Reisebücher u. Reise-
kunst: Kw. 23», S. 390/4.
(Bierbaum, Bahr, MeierGräfc, Hauptmann, Jeiower,
L. Steck.)
2497) H. D oben eck. Die weite Welt. Bunte
Bilder von deutschen Reisen. L., Zeitler.
VHI, 384 S. M. 5,50.
(Reisen v. J. R. Forster, Herder, Moritz, Sulzer, Goethe,
G. Forster, L. Stolberg, Arndt, A. v. Humboldt, Seume,
Reiehardt, A. Rtibiosus, Chamisso, Grillparzer, Hoff-
mann v.Fallersleben, Heine, Pückler-Muskau, Schack,
Mügge, Prokesch v. d. Osten, Moltke, Hebbel, Gregoro-
vlus, Scheffel, Riehl, Fontane.)
2498) H. Deiter, J. F. Abeggs Reise im J. 1798.
(Schluss.): Euph. 17, S. 55-68. (Vgl. JBL.
1908/9 N. 4916a.)
2499) E. R e i c k e , Eine Nürnberger Reise-
beschreibg. aus d. Wertherzeit: Frank. Kurier
N. 15, 17, 19, 21, 23, 25. (AKultG. 8, S. 508.)
(Riedner 1780.)
2500) F. Kammerer, Die Reise auf das Ge-
bürge. 1761: ZHarzV. 41, S. 260-80.
2501) O. Winckelmann, Tagebuch L. Spachs
u. seiner unteritalien. Reise: JbGElsLothr. 20,
S. 340-97.
2502) P. Bare hau, Petersburger Nächte. B.,
Fischer. 287 S. M. 3,50.
2503) W i 1 h. C r e m e r , Der vergnügte Idiot.
Ein Reisetagebuch. B., Ledermann. 319 S.
M. 3,50.
2504) L. Gurt, Im Lande d. Jugend. Amerikan.
Eindrücke. B., Harmonie. 1909. V, 60 S. M.2,50.
2505) Filius (A. Schmal), Tagebuchskizzen
einer Automobil-Alpenreise durch Österreich,
Italien, Frankreich u. d. Schweiz. Wien,
F. Beck. 88 S. M. 2,50.
250«) P. H i 1 1 e , Auf dem Wege von Hohen-
zollern nach Rom. ProteHtant. Blätter.
2. Aufl. L., Strauch. VIII, 13M S. M. 2,00.
2507) K.Hutter, Eine Pilgerwalz nach Lourdc*«.
Zu Fuss von Freiburg in d. Schweiz nach
Lourdes. Wallfahrtsennnergn. 2., verb. Aufl.
Freiburg i. B., Herder. XIV, 24!» S. M. 2,50.
2508) Isolde Kurz, Florentinische Erinne-
rungen. 2. Aufl. München, Müller. VIII,
392 S. M. 5,00.
2509) E. Scheurer, Wanderstunden. Am
Rhein, Pariser Briefe, Riviera. Bern, Grünau.
V, 250 S. Mit Illustrationen. M. 4,00.
2510) W.V.Scholz, Bruchstücke einer italien.
Reise: SüddMhh. 7', S. 534-55.
2511) W. V. d. Schulenburg, Eine Winter-
fahrt durch die Provence. B., Concordia.
llil S. M. 3,00.
2512) K. H. S t r o b 1 , Romantische Rei.se im
Orient. B., Vita. 361 S. M. 5,00.
2513) R. Voss, Du mein Italien! Aus meinem
röm. Leben. St., Cotta Nachf. 426 8.
M. 4,50.
2514) R. G. Thornseth, A trip through the
Balkan states and impressions of Gcmiany
and Austria. London, Digby. 304 S. Sh. 6/.
2515) G. G. Viereck, Confessions of h bar-
barian. New York, Moffat. 207 S. |[ASN8.
125, S. 2.52; A. v. Ende: LE. 13, S. 131/2.]'
Kulturgeschichtliches und Soziales.
2516) Woringer, Erinnerungen eines Kassier
Bürgers (H. Escherich 1778-1850) : M VHessG.
1908/9, S. 98-116.
2517) Ein Mann. Des Seefahrers und auf-
rechten Bürgers J. Nettelbeck wundersame
Lebensgesch. (= Schicksale u. Abenteuer.
Bd. 2.) Ebenhausen, Langenwiesche-Brandt.
459 S. M. 1,80.
2518) E. Kaiser, Aus alten Tagen. Erinuergn.
eines Markgräflers. 1815—75. Lörrach,
VII, 399 S. M. 5,00
2519) F. Meyer, Jugenderinnergn. eines alten
Zürchers (1833—42). (= Neujahrsbl. aus
d. Jahr 1910. Zum Besten d. Waisenhauses.
73. Stück.) Zürich, Beer & Co. 47 S. M. 3,60.
2520) H. Herkner, Seelenleben U.Lebenslauf
in d. Arbeiterklasse: PrJbb. 140, S. 393-412.
(Beh. u. a. : K. Fischer, Th. Bromme, W. Holek, .\dcl-
heid Popp, Arbeiterbriefe.)
2521) Chr. Mengers, Aus d. letzten Tagen d.
Zunft. Erinnergn. eines alten Handwerkers
aus seinen Wanderjahren. L., O. Wigand.
XI, 120 S. M. 1,50.
2522) Adelheid Popp, Die Jugendgeschichte
einer Arbeiterin. Mit einer Einleitg. v.
A. Bebel. 3. verm. Aufl. (= Lebensschick-
sale. Bd. 1.) München, Reinhardt. VII,
87 S. M. 1,00.
2523) Max Winter,' Ich suche meine 3Iutter.
(= N. 2522, Bd. 3.) Ebda. 111 S. M. 1,00.
2524) Erinnerungen eines Waisenknaben. Mit
Vorw. V. A. Forel. (= N. 2522, Bd. 2.)
Ebda. VI, 117 S. M. 1,00.
2525) Henriette Arendt, Erlebnis-ne einer
Polizeiassistentin. München, Süddeutsche
Monatshefte. 161 S.^ M. 2,00.
Verschiedene.
2526) R. E. R e d V a 1 , Deutsches. Teutaches.
Beichte einer Verschollenen. Mit einführ.
Vorw. L.. Sattler. 185 S. 3,«T0.
15[
IV, ?. Lyrik.
156
2526a) F. Storck, Aus d. Schule d. Lebens.
Ernstes u. Heiteres aus meiner Vergangen-
heit, l. Tl. Elberfeld, Lucas. VIII, 256 S.
M. 3,50.
2527) Des Grafen TiUy Memoiren. Her. v.
F. V. Zobeltitz. 2 Abtlgn. (= Sexual-
psycholog. Bibl. Bd. 1/2.) B., L. Marcus.
XX, 467 S.; XII, 417 S. Je M. 4,00.
IV, 2
Lyrik.
a) Von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zu (xoethes Tod.
Allgeraeines Bnd Ästhetisches N. 2528. — Gesaratdarstellnngen N. 2534. — Einzelne lyrische Gattungen N. 2535.
— Anthologien N. 25.37. — 18. Jahrhundert (Odendichtung, Anakreontik, Göttinger Hain. Sturm und Drang, Elegien- und
Idyllendichtung) N. 2545. - 19. Jahrhundert: Dichtung der Freiheitskriege (Arndt. Körner und andere) N. 2583. —
Klassizismus und Romantik (Hölderlin, Mörike, Platen, Rnckert) K. 2608. —
Allgemeines und Ästhetisches,
2528) A. Trebitsch, Einiges über d. Ent-
stehen Ivr. Gedichte. (-= N. 256, S. 207-21.)
2529) F. K. Benndorf, Vom lyr. Idiom:
Sturm 1, N. 48.
2530/1) O. Katann, Zur Technik d. lyr. Ge-
dichts: Gral 4, N. 4.
2532) id., Über d. Titel d. Ivr. Gedichts: ib.
S. 414-20.
2533) K. Henckell, Lyrik u. ihre Kritiker:
MagdebZg. N. 596. (Siehe LE. 13, S. 431.)
Gesamtdarstellungen.
2534) Ph. Witkop, Die neuere dtsch. Lyrik:
Bd. 1 : Von Spee bis Hölderlin. (= X. 2092 )
|[K. KinzeLZGymn. 64, S. 647-50; M.Koch:
LCBl. 62, S. 1.36 (ablehnend); E.M.Meyer:
ZÄsth. 5, S. 603/5; K.M.Werner: DLZ. 31,
S. 1318-21 (ablehnend).]!
Einzelne Gattungen.
2535) O. Fl o eck, Diö Kanzone in d. dtsch.
Dichtung. (= N. 1425.) |[R. M. Meyer:
DLZ. 32, S. 928;9.]1
2536) R. M, Meyer, Parodiestudien: Velh-
KlasMhh. 24^, S. 200/9.
Anthologien.
2537) Chr. Flaskamp, Seele, die du uner-
gründlich. Kleinodien d. dtsch. Lyrik.
Kempten, Kösel. XXVIII, 252 S. M. 4,00.
2538) M. Lang, Der Dom. Segen u. Lieder.
München, Moerike. 178 S. M. 2,00.
2539) F. Gurtis, Willst du dein Herz mir
schenken. Ein Strauss v. Liebesliedern aus
acht Jhh. deutscher Dichtg. St.-Kannstatt,
Holbein-Verlag. VIII, 156 S. M. 3,00.
2540) O. Hübner u. J. Moegelin, Im
steinernen Meer. Grosstadtgedichte. Mit
Vorw. V. Th. Heuss. (= N. 825.) |[Chr.
Flaskamp: AZg. N. 29; M. Jacobs:
BerlTBl. N. 66 („Asphaltlyrik").]!
2541) M. Bern, Die zehnte Muse. Dichtgn.
vom Brettl u. fürs Brettl. Aus ver-
gangenen Jahrhdtn. Neue, verbesserte
Aufl. 43. Tausend. B., Eisner. 1909. V,
372 S. M. 2,00.
2542) H. Harbeck, Das Ivr. Flugblatt: LE. 12,
S. 1275/7.
2543) H. Fei gl, Lyrische Flugblätter: ZBFr.
NF. 2B, S. 275. (Dazu A. R. Mever: ib.
S. 364/5.)
(Poetische Plugblätter. — Sonnenblumen. — Freunde
u. Gefährten. — Wegwarten. ~ Dtsch. Literaturbilder.)
2544) F. Gregori, W. Vesper, M. Beelitz,
Neue Anthologien: LE. 19, S. 264/8.
(A. Bonus, H. IIos.se, R. Presber. — J. Zeitler,
P. Seliger, \V. Weichardt, Th. Etzel. — J. Berstl,
F. Avenarius.)
18. Jahrhundert:
Zusammenfassendes.
2545) R. M. Meyer, Die Meisterstücke d. vor-
goeth. Lyrik. Mit Einleitg. u. Anmerkgn.
(= Meisterstücke d. dtsch. Lyrik Bd. 2.)
B., Weicher. XXI, 155 S. M. 0,75.
Odenäichtung.
2546) E. Esttve, Gessner et A. de Vignv:
RHL. 17, S. 673-84.
2547) E. v. Kleist in Zürich: NeueZürcherZg.
N. 98. (Vgl. LE. 12, S. 1158.)
Anakreontik,
2548) Th. Fei gel. Vom Wesen d. Anakreontik
u. ihrem Verlauf im Halberstädt. Dichter-
kreis mit bes. Berücksichtigg. Kl. Schmidts.
Diss. Marburg. 137 S.
2549) E. L. Schellenberg, F. v. Hagedorn:
Xenien 3-, S. 204/8.
2549a) A. Kohut, Vater Gleim u. sein Liebes-
roman. (= N. 96, S. 117-34.)
45491)) B. Engelke, Neues zur Geschichte d.
Berliner Liederschule. (= N. 251, S. 456-72.)
(Glcim, Ramler u. Chr. G. Krause.)
Göttinger Hain.
2550) E.Ebstein, Der Göttinger Krei.«^. Bürger,
Hölty, Göckingk, Lichtenberg: Südd-
Mhh. 7S S. 685/9.
(ßeh. d. .\rbeiten v. E. Consentius, Cb. Janentzky,
Schissel v. Fieschenberg, W. Michael, F. Kasch,
E. Frieden.)
2551) M. Eckardt, Unbekannte Gedichte v.
G. A. Bürg.'r: ZP.Fr. ^iV. 2, S. 215/8.
IV, l>. Lyrik.
i:.-
'J552) Ch. Jutiuutzky, G. A. Bürger» Ä8thetik.
(.TBL. 1908/9 N. 5046.) |[R. Unger: LCBl. 62,
S. 1219-20.)!
2553) Diehl, M. Claudius in Darmstadt:
ASNS. 124, 8. 346/9.
2554) Vom Wandsbecker Boten. Bilder zu
M. Claudius v. R. Schäfer. Hamburg,
Schloessnianu. 144 S. M. r),UO. [[Broeeker:
HambCorrB. N. 22 („Cl. im Bildschmuck").]!
2555) A. Blümcke, Beiträge z. Kenntnis d.
Lyrik J. A. Cramens (1742—61). Dis-s.
Creifswald. 128 S.
2556) F. Kasch, L. F. G. v. Göckingk.
(.IBL. 1908 N. 5054.) |[R. M. Werner:
DLZ. 31, S. 2142/4 (ablehnend).]!
2557) E. Albert, Das Naturgefühl L. H.
Ch. Höltvs. i=^ SchrLitGesBonn. VIII.)
Dortmund, Ruhfus. 137 S. M. 3,50.
255S) L. Fritsch, L. H. Ch. Hölty: Xenicn 'S\
.S. 91/5.
Sturm und Drang.
2559) J. M. R. Lenz, Gedichte. Her. v.
E. Oesterheld. (JBL. 1908/9 N. 5061.)
IfW. Stammler: Euph. 17, 689-91. (Mit
Berichtiggn.)]!
2560) S. Nestriepke, Schubart als Dichter.
Pössneck, Feigenspan. III, 239 S. M. 5,00.
|[R. Krauss: LE. 13, S. 1490/1; id.: DLZ. 31,
S. 2335/6.]!
2561) A. Nutzhorn, Schubarts erste Liebe:
VossZgB. N. 7.
(Katharina Heuchclin.)
2562) A.Chuquet, F. Stolberg et la r^volution
franyiiise: RGermanique 6, S. 1-10.
2563) J. Janssen, F. L. Graf zu Stolberg.
4. Aufl. her. v. L. v. Pastor. Freiburg,
Herder. XVI, 512 S. M. 5,40.
Elegien- und Idyllendichtung:
J. V. Hebe 1.
2564) J. Hebel (1760—1826). jElly Heuss-
Knapp: Hilfe 16, S. 307/8; O. E. Sutter:
FZg. N. 128; F. Wippermann: Bücher-
welt 7, N. 11; weitere Gedenkartikel s.
LE. 12, S. 1231/2.1
2565) Christoph Braun, Unsere Hebel: „Job.
Pet. Hebel" u. „Hans Thoma". Rastatt,
Greiser. 76 S. Mit Abbildgn. M. 1,00.
2566) J. Dieffenbacher, Hebel-Illustratoren:
Schauinaland 37, S. 1-62.
2567) E. Hoffmann-Krayer: Hebels Eger-
^ Meidli: SchwAVolksk. 14, S. 17-21.
2568) A. Landenberger, Hebels religiöse
Stellung: AELKZ. 43, S. 560;2.
2569) M. Mendheim, J. P. Hebels Bedeutg.
für d. Gegenwart: TglRsB. N. 107.
2570) S. Rothschild, Der alemann. Dichter
Hebel u. d. Juden: AZgJudent. 7*, S. 210 2.
2571) Hebel: Kw. 23^ S. 239-46.
(>tit c. Abdruck d. Rezension Goethes aus d. Jenaiseben
AUff. I,iteratur-Zg.)
2572) F. Lamey, Zwei Idyllen aus J. P. Hebels
Alemann. Gedichten. Freiburg i. B., J. Biele-
feld. 28 S. M. 0,50.
Kosegarten.
2573) H. lilmann, L. G. Kosegarten u. E. M.
Arndt als literar.Gegenfüssler: PommJbb. 10,
s i--;):5
M a 1 1 h i « ri o u.
2574) Alb. Becker, MatthisHon u. Mannheim:
Mannheimer(iBll. 11, S. 22.
2575) U. Schissel v. F 1 e s c h e n b e rg,
Matthisflon u. Honnuyr: ZFerdiuandeum 53
(1909), S. 183/9.
2576) H. Wäschke, Matthisson in Alexisbad
1830: ZerbsterJb. 6, S. 21/6.
Salis-See wis. F. W. A. Seh mi d t.
2577) J. G. V. Salis-See wis an seinen Verleger
(Füssli) 1793: MüVBibl. 13, S. 51/2.
2578) H. Daffis, Musen u. Grazien in d.
Mark: VossZgB. N. 37.
(F. W. A. Sclimidt [.Schmidt v. Werneuchen].)
Verschiedene.
{Seume siehe X. 3009-15.)
2579) M. Rubensohn, Das Hohelied d. Schrift-
stellers: LE. 12, S. 1197-1200.
(R. Z. Becker: Mildheimlsches Liederbuch 1799.)
2580) H. Stickelberger, Der Volksdichter
Gottl. Jakob Kuhn (1775—1849). (= Njbl-
LitGesBern. auf d. Jahr 1910.) Bern Wys»
1909. 95 S. M. 3,00.
2581) E. Martin, Ein Spottgedicht auf d.
Straßb. Umgebung d. Dauphine Marie
Antoinette u. d. Antwort darauf: JbGEI.s-
Lothr. 26, S. 255-75.
2582) F. A. Hünich, Einige Urteile v. Zeit-
genossen über Dichtungen ohne den Buch-
staben r: ZBFr. NF 2»., S. 4.34/5.
(Brockes, J. A. Ebcrt, L. Koch, I^ngbein.)
19. Jahrhundert.
Dichtung der Freiheitskriege:
Zusamm enfassendes.
2583) V. Klemperer, Deutsche Zeitdichtg. v.
d. Freiheitskriegen bis z. Reichsgründg.
Tl. 1: Literaturgeschichtl. Überblick. Tl. J:
Gedichtsammlg. (= Bücher d. Wissens
Bd. 142/3.) B., Hillger. 104 S. Mit Ab-
bildgn.; 106 S. M. 0,50.
2584) R. F. Arnold u. K. Wagner, Achtzehn-
hundertneun. (JBL. 1908/9 N. 5084.) i[0.
Schissel v. Fieschenberg: Euph. 18,
S. 311/7 (ablehnend;; A. v. Weilen: ZOG. 61,
S. 330/2.]!
Einzelne Dichter:
E. M. Arndt.
2585) J. Gen sei, Vater Arndt. Zur 50j. Feier
seines Todestages (gest. 29. Januar 1860).
Vortrag. L., Hiurichs. 24 S. M. 0,20.
2586) Georg Lange, Der Dichter Arndt.
(= BerlBeitrr. N. 37.) B., Ehering. 163 S.
M. 4,20.
2587) J. Loevenich, E. M. Arndt Gedenk-
blätter deutscher Dichter z. 50. Todestage
Bonn, Georgi. 139S. Mit Abbildgn. M. 1,50.
2588) P. M e i n h o 1 d , E. M. Arndt. (JBL. 1908,9
N. 5087.) fE. Müsebeck: FBPG.2.3, S. 286/8
(ablehnend).]!
2590) H. Meisner, E. M. Arndt u. seine
Frau Norma geb. Schleiennacher: Eckart 4,
S. 225-39.
2591) W. Prönnecke, Zu E. M. Arndts 50j.
Todestage. Progr. Magdeburg. 4». 10 S.
159
IV, 2. Lyrik.
160
2592) E.M. Arndt (1769-1860). [Ch. Flaskamp,
Hochland 7^ S. 87/9; K. Fuchs: Wart-
burg 9, S. 46/8; V. Klemperer: Geg. 77,
S. 69-71; Grenzb. 69', S. 149-57; TglRsB.
N. 23; P. Landau: RhWestfZg. N. 94; H.
Ullmann: Kw. 23^ S. 65/8, 251/2; dazu
J. E. Anders: ib. S. 252/3 („Ideal u. Volk");
Türmer 12*, S. 58-61 („Der weniger gepflegte
Arndt"); weiteres s. LE. 12, S. 786/7.1
2593) E. M, Arndt, Geistl. Lieder. Nebst einer
Abhandig. v. d. Wort u. d. Kirchenliede.
Her. V. R. Eckart. Greifswald, Abel. 151 S.
M. 2,00^
2594) A. Henschel, E. M. Arndt als geistl.
Liederdichter: Alter Glaube 11, N. 18.
2595) O. Schütte, Ein Lied Arndts im Volks-
mund: ZDU. 24, S. 328/9.
(„0 du Deutschland, ich muss marschieren.")
T h. Körner.
2596) W. Bruchmüller, Th. Körner als Leipz.
Student: Leipz. Kalender 7, S. 145-51.
2597) K. Konrad, Th. Körner als Leipz.
Student: AkMBll. 22, S. 177/9.
Andere Dichter der Freiheitskriege.
2598) Fritsch, A. v. Blomberg (1788—1813).
MLippG. 8, S. 234-40.
2599) F. Ilwof, J. G. Fellinger „Der schweizer.
Th. Körner" (1781—1816). JbGrillpGes. 19,
164-82.
2600) O. Schissel v. Fieschenberg, Zwei
Huldigungsgedichte J. F. Primissers an
König Maximilian aus dem Jahre 1808:
FMGTirol. 7, S. 38-45.
2601) Hans Richter, Zu Schenkendorfs Ge-
dicht , Auf Scharnhorsts Tod ' : ZDU. 24, S.46 1 .
2602) „Hofers Sterbelied": Kw. 232, S. 248-50.
Klassizismus und Romantik:
(Vgl. IV 8 c, 9 b, 10.)
Zusammenfassendes.
2603) Dtsch. Dichtung. Her. v. St. George
u. K.Wolfskehl. Bd. 3. Das Jh. Goethes.
2. Ausg. B., Bondi. 189 S. M. 2,o0. |[F.
Gregori: LE. 14, S. 70/l.]|
(Klopstock, Schiller, Hölderlin, Novalis, Brentano,
Eichendorff, Platen, Heine, Lenau, Hebbel, Mörike,
C. F. Meyer.)
F. Hölderlin.
2604) H. Eulenberg, Hölderlin: Die Rampe 1,
S. 51/5. (Auch Tag N. 153. [Vgl. LE. 12,
S. 1554/5.])
2605) E. Kuh, F. Hölderlin. (= N. 239a,
S. 296-308.)
2606) F. Hölderlin, Ausgewählte Briefe. Her.
V. W. Böhm. (= N. 2460.)
2607) L. Francke, Studien zu Hölderlins
Odendichtg. mit Berücksichtigg. d. Einflusses
älterer u. neuerer Muster I. Diss. Breslau.
44 S.
2607a) E. Lehmann, Hölderlins Hymnen an
die Ideale der Menschheit. Progr. Lands-
kron. 56 S.
W. V. Humboldt.
2608) A. W. V. Humboldt, Dichtungen. In
Auswahl her. v. A. Lcitzmann: DR. 144,
S. 331 --iO.
E. Mörike.
2609) G. Berger, E. Mörike u. sein Verhältnis
z. Schwab. Romantik. Progr. Kempen
(Posen). 4». 21 S.
2610) W. Camerer, 2. Nachtrag zu den Unter-
suchgn. über E. Mörike u. Klara Neuffer.
(Vgl. JBL. 1908/9 N. 5119.) (= RBSchw-
SchV. 14, S. 87-105.)
2611) R u d. K r a u s s , E. Mörikes Leben u.
Schaffen, nebst e. Auswahl seiner Briefe.
(= Hesses Volksbücher. N. 551/3.) L.,
Hesse. 261 S. M. 0,60.
2612) E. K u h , E. Mörike. (= N. 239a, S.
416-54.)
2613) A. Novttk, Zu E. Mörike: Euph. 17,
S. 662/3.
2614) M. Rosenthal, E. Mörike. Eine Unter-
suchg. seines künstl. Schaffens. (= BLitG.
Heft 68.) L., Verlag für Lit. 104 S. M. 1,50.
2615) J. Schwering, Ein Kampf für Mörike.
Mit Benutzg. ungedruckter Briefe Geibels:
SüddMhh. 7-, S. 555-68.
2616) J. Prölss, Hauffs Feuerreiter-Lied u.
Mörikes Feuerreiter: BurschenschBll 24*,
N. 10, 12; 24^ N. 1, 2, 4. 5.
2617) O. Donath, Der Vers in Mörikes Idyll
vom Bodensee. (= N. 1440.)
2618) R. Jahnke, Ed. Mörikes „Um Mitter-
nacht": ZDU. 24, S. 260/2. (Dazu M.
Kämmerer: ib. S. 406/7.)
2619) Theokritos, Idyllen. Übers, v. E.
Mörike. Jena, Diederichs. XII, 65 S.
M. 3,00.
2620) R. Kr aus 8, Mörike- Ausgaben : LE. 12,
S. 1740/3.
(Karl Fischer, H. Maync.)
Wilh. Müller.
2621) J. Pohl, Wilh. Müller: DArbeit 10, N. 1.
Platen.
2622) R. Schlösser, A. Graf v. Platen. (In
2 Bdn.) Bd. 1. 1796—1826. München, Piper.
XXIX, 767 S. Mk. 14,00. |[F. Reuter:
DLZ. 32, S. 844/6.]|
2623) L. V. Scheffler u. P. Bornstein, Des
Grafen A. v. Platen Briefwechsel. (In 5 Bdn.)
Bd. 1. |[M. Koch: LCBl. 62, S. 339.]|
2624) H. Renck, Plateus polit. Denken u.
Dichten. (= BreslBeitrr. Heft 19.) Breslau,
Hirt. VI, 122 S. M. 3,20.
2625) P. E. Pavolini, Un runo finno nelle
poesia del Platen : RLT. 4, S. 374/5.
2626) Alb. H. Rausch, Die geistige Heilung
Platens: FZg. N. 337.
2627) L. Sorrento, A. v. Platen e il suo
amore per l'Italia e la sua morte in Siracusa:
Studi di filolog. moderna 3, N. 3/4.
2628) R. Unger, Platen: Münchener NN.
S. 462.
2629) Platen, Gedichte. Ausgew. u. her. v.
A. Rausch. Frankf. a. M., Schirmer &
Mahlau. VII, 192 S. M. 4.00.
2630) id., Gedichte. Neu her. v. R. Schlösser.
2 Bde. L., Insel-Verlag. XX, 305 S.; 359 S.
M. 6,50.
F. R ü c k e r t.
2631) Brügel, F. Rückert als Erzieher. (=
PädMag. Heft 409.) Langensalza, Beyer.
Vni, 81 S. M. 1,20.
161
IV, 2. Lyrik.
162
2632) H. Arno, M. Meyrs Beziehern, /u F.
Rückert: PostB N. 26.
2UäH) Alb. Becker, Fünf unbekannte Ciedichte
F. Kückerts: SüddMhh. 7', S. 70/8.
W. W a i b 1 i n g e r.
'2034) G. W. Peters, W. Waiblinger: Neckar-
ZgB. N. .{. (Vgl. LE. 12, S. 70;i.)
Österreich iHche Dichter.
2Ö35) K. Fuch«, E. Frhr. v. Feuchtergleben:
ZDIJ. 23, S. 444 -f)l.
2686) (). Hell mann, .1. Chr. Freiherr v. Zed-
litz. ülogau, Hellmann. 176 8. Mit Ab-
bildgn. M. 4,00. HF. E. Hirth: LE. 13,
S. lftf)8/9.]|
b) Yen Goethes Tod bis znr Gegenwart.
Allgemeines nnd Suramlungen N. 'J<i:t7. — Politische Lyrik Ti n 1840-70 N. 'Jö.'lö. — ReligiaB« Diehtong N. 2M8.
— Lyriker einzelner Landschuften tind Dialektdichter: DentschUnd N. 2ft69. — Österreich N. 2725. — 8ehw«lx N. 2758. —
Moderne Lyrik: Allgemeines und Ästhetisches N. 277(). — Anthologien N. 2786. — Einzelne Dicht«r N. 279A. — Kimnaa-
dichtling N. -28r>('>. — Übersetzongsliteratar N. 2870. - Volkslied nnd volkstaroliohei Lied N. 2885. —
AUgemeines und Sammlungen.
(Vgl. N. 2f)37-44.)
2037) L. Kiesgen, 50 J. dtsch. Lyrik: KVZgB.
N. 13.
2638) Deutsche Lyrik d. Neuzeit. Eine Sammig.
V. F. V. Saar, F. Dahn, J. Trojan, M. Greif,
E. V. Wildenbruch, D. v. Liliencron, G.
Falke, A. Holz, R. Dehmel, O. J. Bierbaum.
Mithandschrif tl. Selbstbiographien d. Dichter
u, ihren Porträts, nach d. Natur auf Stein
gezeichnet v. M. A. Stremel u. e. Einleitg.
V. E. V. Sallwürk. 2., um d. Einleitg.
verm. Aufl. der ,10 Lyr. Selbstporträts ". L.,
Dieterich. XIV, 128 S. M. 3,00.
Politische Lyrik von ca. 1840-70:
Ziisn VI tni'n fassendes.
2630) Ch. Flaskamp, Die dtsch. patriot. u.
polit. Dichtg.: ÜdW. 3, S. 362/7.
2640) K. Strecker, Dichtung, u. Humor 1870:
TglRsB. N. 241/4. (Siehe LE. 13, S. 268/9.)
2641) V. Klemperer, Die Lyrik des siebziger
Krieges: Grenzb. 69«, S. 595-609. (Auch
Lese 1, S. 405/9, 437/8.)
F. F r e i 1 i g r a t h.
2642) Benkert, Aus F. Freiligraths Jugend-
zeit: P^ckart 4, S. ,583-90.
2643) W.Bios, DieFreiligrath-Legende: NZS».
281, s. 904/8.
2644) V. Klemperer, Der Politiker Freilig-
rath: Geg. 77, S. 488-90, 511/2.
264.5) E. Korrodi, Freiligrath u. d. Schweiz:
BernRs. 2, S. 642/7.
2646) E. Kuh, F. Freiligrath. (= N. 2.39a,
S. 9-21.)
2647) J. Pro 1 SS, F. Freiligraths Liebesromane:
FZg. 1909, 9. Dez.
2648) L. L. Schücking, F. Freiligrath u.
L. Schücking. Die (Tcschichte e. Freund-
schaft: DRs. 143, S. 408-28.
2649) R. Warnecke, Freiligrath u. Grabbe:
Xenien 3*, S. M2-92.
2650) Aus Freiligraths Liebesfrühling: WIDM.
108, S. 524-30.
2651) H. Bräuning-Oktavio, Zwei ungedr.
Briefe v. F. Freiligrath: WcstfMag. N. 14/.5.
.Tahresberichte ffir nenera dentsoh* Literatargeseblchte.
2652) K. Wehrhan u. P. Bornatein. Unver-
öffentl. Briefe v. Freiligrath. (Aus FZg. 186;
MünchenerNN. N. 29.3): LE. 12, 8. I.'iöö/B.
(An K. VVeerth u. Hebbel)
2653) K. Reuschel, Freiligrath - Briefe:
Eckart 4, S. 590/4.
26.'>4) Luise Wiens, Ungedrucktes v. F. Freilig-
rath: DRs. 145, S. 143-.52.
2655) Freiligrath -Gedenkblatt (zum lOOj. Ge-
burtstage). B., Vorwärts. 4". 16 S. M. 0,50.
(MitBeitrr. V. K. Korn, K. Ktsner, F. Dietlerich,
E. Bernstein. W. Bios)
2656) Freiligrath -Heft:
S. 45-66.
WestfMag. NF. 2,
(Mit Beitrr. v. J. Schwerins. L. L. Seh iickintr,
E. Anemüller, Clarenbach, L. Schröder.)
2657) F. Freiligrath (1810—76). |.L v. d. Alle:
Universum 26, S. 949-51; F. Avenarius:
Kw. 23», S. 311/3; W. Berg: Grenzb. 69«,
S. .502-10; Ch. Flaskamp: Hochland 7*.
S. 371/3 ; K. Glossy: ÖsterrRs. 23, S. 457-69
(mit ungedr. Briefen) ; K. Hauämann: FZg.
N.165;St.Hock:NFPr.N. 164.52; V. Klem-
perer: VossZg. N. 279; K. Korn: NZSt.28«,
S. 393/6; .L Rodenberg: DRs. 143, S. 40.3/7;
E. Schlaikjer: Hilfe 16, S. 400/2, 418/9; V.
Tom ius: Türmer 12«, S 401 5; E.Ziel: Zeit-
geist N. 24; weitere Artikel inLE.12,S.1454/6.|
Religiöse Lyrik:
Allgemeines. (Vgl. N. 1720/5.)
2658) Herm. Müller, Vom dtsch. Kirchen-
lied: Kirchenmusik 11, N. 1.
2659)W.Nithack-Stahn, Gesangbuch: RGG.
2, S. 1343/6.
2660) .1. Westphal, Das ev. Kirclienlied nach
seiner geschichtl. Entwickelg. (== N. 172»;.)
Protestantischt Dichter.
2661) H. Weizsäcker, C. Candidus (1817—72):
ChristlWelt. 24, S. 875/6.
2662) O. Hardeland, Zu Geroks Gedächtnis:
Alter Glaube 11, N. 17.
2663) M., K. Gerok: RGG. 2, S. 1.340.
2664) A. Schmeck, M. L. Herold. Zorn 100.
Todestag d. bekannten Gesangbuchverfafwers.
(S.-A. aus WestfMag. 2, N. 11.) Dortmund,
We.stfäl. Magazin. 16 S. M. 1,00.
163
IV, 2. Lyrik.
164
2665) F. Spitta, Zum lOOj. Geburtstag J. Chr.
K. V. Hofmanns: MschrGK. 15, S. 335-61.
Katholische Dichter.
2666) Maria Domanig, Unsere Dichter. Eine
Anthologie aus d. neueren kathol. Dichtern.
(= Volksbücherei N. 257/9, Bd. 75.) Graz,
Styria. XV, 160 S. Mit Bildnissen. M. 1,10.
2667) A. Fahlbusch, Literar. Einflüsse in d.
Lyrik v. L. Dreves. Diss. Leipzig. 66 S.
2668) J. J. Hansen, L. Dreves. (= N. 93,
S. 193-200.)
2668a) O. Fl o eck, O. Kernstock; ÜdW. 3,
S. J72-83, 545-54, 581/6.
26681)) L. Gauby, Ottokar Kernstock. Literar.
Skizze. Progr. Marburg a. d. D-, W. Blankes
Nachf. 4(:\ S. M. 1,00.
Lyriker einzelner Länder und Dialektdichter.
DeiitHcliland :
Baden und Elsass.
2669) R. Krau SS, H. Vierordt: Schwaben-
spiegel N. 22. (Siehe LE. 12, S. 947.)
2670) E. Stadler, Die Brüder Matthis: JbG-
ElsLothr. 26, S. 405-31.
(Alb. n. A, Matthis.)
Bayern und der Münchener Kreis:
E. G ei bei.
2671) E. Geibel, Jugendbriefe. (JBL. 1908/9,
N. 5229.) |[S. Reiter: Euph. 17, S. 713-23.]]
2672) G. Kleibömer, E. Geibel. Gotha,
Perthes. VHI, 85 S. M. 1,60.
2673) J. Schwering, E. Geibels Beziehgn. zu
Freiligrath: WestfMag. 2, N. 5.
2674) H. Volkenborn, E. Geibels Verhältnis
z. engl. Lyrik. III: ib...S. 139-40.
2675) id., E. Geibel als Übersetzer u. Nach-
ahmer engl. Dichtgn. Diss. Münster. 94 S.
2676) id.. Zwei verschollene Gedichte Geibels:
WestfMag. 2, S. 5/6.
2677) J. Weigle, E. Geibels Jugendlyrik.
(= N. 1435.)
M. Greif.
2678) A. V. Berger, M. Greif. (= N. 223,
Bd. 2, S. 273-86.)
2679) A. Chuquet, M. Greif et l'Afrique alle-
mande: Feuilles d'hist. 1, Januar-Juni.
2680) J. M. Jurinek, M. Greifs Vermächtnis:
TglRs«. N. 293.
P. H e y s e.
2681) E. Engel, P. Heyse: Zürcher Post 51.
(Vgl. LE. 12, S. 1008.)
2682) Ch. F laskam p, P. Heyses Lyrik:
ÜdW. 3, S. 256-61.
2683) E. Go Hinge r, P. Heyses Lyrik: Bad-
LandesZg. N. 122. (Siehe LE 12, S. 1008/9.)
2684) H. Spiero, P. Heyse. Der Dichter u.
seine Werke. St., Cotta. VIII, 112 S. M. 2,00.
(S. 97-106: Lyrik.)
2685) B. Vignola, P. Heyse poeta lirico:
RLT. 4, S. 324-46.
Andere.
2686) A. V. Berger, Hans v. Hopfen. (= N. 223,
Bd. 1, S. 104-16.)
2687) Heinr, v. Reder, Gedichte. Her. v.
A. Kutscher. (= Die Bücher der Lese.)
München, Die Lese. X, 128 S. M. 1,50.
2688) A. Dreyer, K. Stieler: Eckart 4, S. 421/6.
2689) W. Gehl, G. M. Schuler. Ein Würzb.
Dichter: Gral 4, S. 611-23, 679-85.
Brandenburg:
Th. Fontane.
2690) Fassbinder, Die Balladendichtg. Th.
Fontanes: Gral 4, S. 702/7.
2691) G. V. Grävenitz, Th. Fontane alsLyr.:
TglRsB. N. 105.
2692) R. M. Meyer, Fontanes Balladen:
VelhKlasMhh. 25', S. 65-72.
2693) K. Reuschel, Fontane u. Platen: Euph.
17, S. 668-70.
2694) id., Zu Fontanes Namen versen: ib. 17,
S. 667/8.
2695) C. Wegmann, Th. Fontane als tlber-
setzer engl. u. schott. Balladen. Diss.
Mün.ster. 104 S.
Andere.
2696) V. Kl em per er, A. Glasbrenner u. sein
Fortwirken: N&S. 133, S. 94-102.
(Glasbrenner u, W. Busch.)
2697) J. Knopf, Ein Altberliner Dichtersmann.
(N. Peueker): PostB. N. 14.
Hamburg.
2698) F. Banks, Dichtungen u. Briefe. Her.
V. P. Menzel u. J. Smend. (= N. 2476.)
|[R. Dohse: LCBl. 62, S. 928.]|
2699) G. A. M ü 1 1 e r, Ein unbekannter Hamburger
Dichter: Neues Dtsch. Dichterheim, März.
(A. Türkheim.)
2700) J. Wedde f 1890: VorwärtsB N. 8. (Vgl.
LE. 12, S. 703.)
2701) J. Wedde, Lilith. Gesänge. Nach-
gelassenes Werk. Hamburg, Janssen. XV,
300 S. M. 6,00.
Mecklenburg und Schleswig- Holstein.
2702) E. Kammerhoff , Joh. Dose, der sanges-
frohe Säuger d. Nordmark. (= BLitG.
Heft 65.) L , Verlag für Lit. 92 S. M. 1,00.
2703) E. Kuh, Kl. Groth. (= N. 239a, S. 49-69.)
2704) Kl. Groth, Briefe an seine Braut. Her.
V. H. Krumm. (= N. 2472.)
2705) P. Meinhold, Einige Briefe u. Gedichte
V. Kl. Groth: VossZgB. N. 34.
2706) J. M. Fischer, Studien zu Hebbels
Jugendlyrik. (= N. 1437.) |[A. M. Wagner:
LCBl. 61, S. 1 694/5.] I
2707) A. Gubelmann, Hebbel as a Ivric
poet: JEGPh. 9, N. 3.
2708) K. K ü c h 1 e r , (F. Hebbels) Jugend-
gedichte. (= N. 3634, S. 125-36.)
2709) A. Sellmann, F. Hebbel u. Kl. Groth:
ZDU. 24, S. 511/8.
2710) P. Zincke, F. Hebbels philos. Jugend-
lyrik (JBL. 1908/9 N. 5315). |[R. M. Meyer :
ASNS. 125, S. 242; A. Scheunert: ZOG. 61,
S. 1096-1104; F. Zinkernagel: Euph. 18,
S. 234/8 (ablehnend).]]
165
IV, 2. Lyrik.
166
2711) R. Dohse, Hellmuth Schröder (1842
bis 190'J): Eckart 1, S. 3r)4/G.
2712) id., H. Schröder: SchL. 11, S. b7/0.
2713) 10. Lissauer, Ein verschollenes Gedicht
Th. Storms: WIDM. 108, S. 634.
(„Nnchts".)
Posen.
2714) H. Kuudsen, Zwei ungcdr. Gedichte
V. O. lloquette: Aus dem Posener Land f),
• N. 10.
Rheinland und Westfalen.
2715) H. Knispcl, KinJcel im Zuchthaus:
FZg. N. 332 (Sielie LE. 13, S. b08).
(Niu'h Aufzeichngii. F. W. Porths.)
2716) O.Maus8er,G.Kinkel:ADB.[)5,S.51D-28.
2717) A. N. Harzen-Müller, Johanna Kinkel
als Musikerin: MusWBl. 41, S. 129-32, 143/6.
2718) M. Fürstenberg, Ein Brief. Johanna
Kinkels: NFPr. N. 16350. (Siehe LE. 12,
S. 946.)
2719) H. Kruse, Briefe Johanna Kinkels:
BonnerZg. N. 185/6. (Siehe LE. 12, S. 1555.)
2720) W. C 1 o b e s , Rud. Presber. Ein rhei-
nisches Dichterleben. B., Concordia. VJI,
139 S. M. 2,00.
2721) J. Venhoven, A. M. Sprickmanns Jugend-
jahre u. dichterische Frühzeit. Diss. Münster.
1909. VII, 40 S.
2722) M. Schollen, G. Vossen u. seine Dich-
tungen. (= Aus: ZAachenGV. 31, S. 50-73.)
Aachen, Cremer. 24 S. M. 1,00.
Schlesien.
2723) W.V.Scholz, Kopisch: Kw. 23S S. 25/6.
2723a) E. Kammerhoff, P. Kunad, ein Stiller
im Lande der Poeten. (= BLitG. Heft 75.)
L., Verlag für Lit. 67 S. M. 0,80.
Thüringen
2724) R. B a u m b a c h , Ausgew. Märchen u.
Gedichte. Edited by E. Manley. Boston,
Ginn. XIII, 209 S. 45 c.
Württemberg.
2724a).. H. Fischer, Ein halbvergessener Lvr.
u. Übersetzer (L. Seeger 1810—64) : DRs. 145,
S. 280/8.
Österreich :
Allgemeines.
2725) O. St auf v...d. March, Die völkische
Lyrik Deutsch-Österreichs seit dem Vor-
märz: DWelt. N. 49-50.
2725a) E. Reich, Üsterr. Lvriker. (-= N 249.
S. 350/9.)
(Lorm. — Milow. — David. — HniiKO. — Beck.)
2725b) L. Speidel, Drei Lyriker. (= N. 252,
Bd. 2, S. 158-65.)
Einzelne Dichter:
L. A. F rank 1.
272«) A. v. Berger, L. A. Frankl: NFPr.
N. 16494.
2727) St. Hock, L. A. Frankl: DArbeit. 9,
S. 325/7. (Vgl. auch id.: NFPr. N. 16501.)
2728) K. V. Thaler, Pernönl. Krinnergn. un
L. A, Frankl: NFPr. N. Ib.TiJ.
2729) E. Wölbe, L. A. Frankl, der Dichter
u. Menschenfreund. Frankfurt a. M., Kauff-
mann. VIII, 148 S. M. 2,(X).
2730) id , L. A. Frankl: AZgJudent. 74, ö. 54/6.
(Vgl. : B. F r a n k 1 - G r ü n , Briefe L. A.
Frankl«: ib. S. 56/8; Ottilie Franzog,
Erinnergn an tVankl: ib. S. 58-60, 69-7L)
2731) L. A. Frankl, Erinnerungen. Her, v.
St. Hock. (--N. 2469.) |[A. Brand 1: .\SNS.
124, S. 207.]|
A. G r ü n.
2732) E. Castle, Briefe v. A. Grün an K. J.
Schröer. (= N. 87!).)
2733) A. Gott lieb. Der bildl. Ausdruck bei
A. Grün. (= N. 996.)
2734) F. Riedl, A.Grün. Progr. Gottschee.
39 S.
F. Halm.
2735) E. Kuh, F. Halm. (= N. 239a, S. 69-141.)
(Erzählungen u. Gedichte.)
2736) F.Halm, Ciedichte. Her. v. R. Fürst.
(= N. 208.)
R. Hamerling.
2737) St. Dörfler, Hamerling als Lyriker.
Progr. Nikolsburg. 1909. 178. i[R. Richter:
ZRSchW. 35, S. 507/8.] I
M. Hartmann.
2738) O. Wi 1 1 n e r , Briefe aus dem Vormärz.
Aus d. Nachlass M. Hartmanns. (^= N. 2473.)
(M. Hartmann, A. Meissner, H. Lorm, Betty Paoli.)
N. L e n a u.
2739) A. v. Berger, N. Lenau. (= N. 223,
Bd. 1, S. 169-90.)
2740) H. Dahl (Helene Pohlidal), Schilf-
Lotte. Novelle. Wien, Knepler. 1 16 S.
M. 1,00.
(Lotte 'imelin.)
2740a) A. ßossert, Le martyre d'un poete.
N. Lenau et Sophie Löweuthal. (^= N. 225,
S. 195-235.)
2741) H. Badstüber, M. L. Schleifer in seinen
Beziehgu. zu N. Lenau: JbGrillpGes. 19,
S. 151-63.
2742) O. E. D e u t s c h , Schwind u. Lenau.
Mit ungedr. Briefen: üsterrRs. 24, S. 178-88.
2743) E. Greven, Die Naturschilderung in
den Dichterwerkeu v. N. Lenau. Strassburg,
Singer. 117 S. M. 2,50.
2743a) A. Kohut, N. Lenau in seinen Beziehgn.
zu d. Frauen. {^ N. 96, S. 117-34.)
2744) L. Roustan, Eu marge d'une Edition
des po^sies de Lenau: RGermanique. 6,
S. 314/9.
2745) Th. Strasser, N. Lenau in d. Ent-
wickelg. d. dtsch. Heidelieds: Hannoverland
S. 100/3.
2746) H. Bise hoff, Ungedr. Briefe u. Brief-
stellen V. Lenau an G. u. Sophie Schwab:
VossZgB. N. 49.
2747) E. Castle, Lenau -Reliquien: OsterrR.^.
22, S. 61/6.
11*
167
IV, 2. Lyrik.
168
2748) N. Leu au, Gedichte. Her. v. E. Castle.
(= N. 209, Bd. 1.)
2749) id., Gedichte. Her. v. C. Schaeffer.
(= N. 210, Bd. 1.) |[E. Castle: DLZ. 32,
S. 2794/5.]|
2750) H. Bischoff, Ein luigedrucktes Gedicht
V. N. Lenau: ÖsterrRs. 25, S. 106/8.
{Auf dem Hochberg.)
2751) E. Castle, Zu Bischoft's Hss. Notizen v.
Sophie V. Löwenthal zu Lenaus Gedichten :
ZDU. 24, 8. 61/3.
Andere ö s te r r e i c h i seh e Dichter.
2752) L. P r a e h a u s e r , Vom Sänger d. Jesuiten-
lieder: Volkserzieher 14, S. 207/8.
(Gilm.)
2753) H. Hoffmann, Bei St. Milow: Quelle 3,
K 1.
2754) A. A. Naaf , Einiges aus dem Brief-
wechsel Alfred Meissners mit A. A. Naaf:
DArbeit. 9, S. 600/4.
2755) Louise Hackl, A. A. Naaf: ib.,
S. 679-85.
2756) R. M.Werner, M. Rappaport (M. Reinau).
(1808—80): JbGrillpGes. 19, S. 235-89.
2557) E. Samhaber, Gedichte. (= N. 215a.)
|[F. E. Hirsch: LE. 12, S. 1304/6.]|
Schweiz :
Allgemeines.
2758) E. Korrodi, Der Eros in d. Schweizer
Lyrik: W&L. 4, N. 2.
G. Keller.
2759) O. Ernst, G.Kellers Verse. (= N. 227,
S 75-121.)
2760) A. Frey, G. Kellers Frühlyrik. (JBL.
1908/9, N. 5432.) |[H. Blume: Euph. 17,
S. 256-61; C.F.Wiegand: Alpen 5, S.71/3.]|
2761) O. Fischer, Zum Werdegang d. Lyrikers
Keller: Euph. 17, S. 152/4.
2762) E. Lissauer, Über d. Lyrik G. Kellers:
DMhh. 10, S. 29-32.
2763) G. Müller-Gschwend, G.Keller als
lyrischer Dichter. (= Acta germanica VII, 2 )
B., Mayer & Müller. 157 S. M. 4,80.
2764) E. Sulger-Gebing, G. Keller als
Lyriker: Schwabenspiegel N. 30/1.
2765) G. Keller, Lied an d. dtsch.Volk (1844).
Her. V. P. Meintel: N&S. 133, S. 267-70.
H. Leuthold.
3766) A. Helbling, Zum 30. Todesjahr v.
H. Leuthold. Progr. Aarau. 42 S.
2767) E.Ermatinger, H. Leuthold u. G.Keller.
Mit ungedr. Briefen G. Kellers: SüddMhh. 7^
S. 290-314.
2768) Geibel über Leutholds Krankheit: Basler-
NachrrB. N. 18. (Siehe LE. 12, S. 1238.)
2769) Margarete Plüss, Leutholds Lyrik
u. ihre Vorbilder. Diss. Zürich. 1909. VI,
92 S. i(K. Bode: DLZ. 31, S. 1826/7.]|
2770) E. Korrodi, Ein Kapitel Schweizer-
lyrik. H. Leutholds Gedichte: SüddMhh. 7^,
S. 382-94.
2770a) W. V Scholz, H. Leuthold: TagN. 121.
2771) H. Leuthold, Gedichte. Nach den Hss.
wiederhergestellt v.A. Schur ig. L, Insel-
Verlag. 298 S. M. 4,00.
2772) P. Hamecher, Die neue Leuthold-
Ausg.: RhWestfZg. N. 541. (Vgl. LE. 12,
S. 1383/4.)
(Beh. auch die älteren Leuthold-Ausg.)
2773) A. Frey,H.LeutholdsGedichte:DLZ.31,
S. 2245-53.
(Übersicht über die Ausgaben mit besonderer Be-
rücksichtigg. v. A. Schurig.)
2774) H. Hesse, Nochmals Leutholds Ge-
dichte: März 4'', S. 256.
(Gegen N. 2771.)
2774a) H. Leuthold, Gedichte. Her. v.
M. M e n d h e i m. (= ÜB. N. 5202/4.) L.,
Reclam. 320 S. M. 0,60.
C. F. Meyer.
2775) L. Gorm, Quellen zu Gedichten C. F.
Meyers: ZVLR. 18, N. 1/2.
Moderne Lyrik:
Allgemeines und Ästhetisches.
2776) H. Böhm, Zur Lyrik d. Gegenw.: Kw. 23»,
S. 11-14.
2777) Margarete Susmau, Das Wesen
der mod. Lyrik. (= Kunst u. Kultur Bd. 9.)
St , Strecker & Schröder. 130 S. M. 1,60.
2778) A. Biese, Die dtsch. Lyrik d. Gegenw.
(= N. 20, S. 611-53.)
2779) O. E. Lessing, |Die neue] Lyrik.
(= N. 2263/4, S. 191-223.)
2780) H. G u i 1 b e a u X , Die dtsch. Lyrik d.
Gegenw.: Zeitgeist N. 26/7.
2781) H. Wantoch, Die Gegenw. im Gedicht:
NatZg. N. 337.
2782) H. Löwy, Chansons: ÜsterrRs. 22,
S. 150/2.
2783) H. Holzschuhe r, Balladen -Dichtung:
LE. 13, S. 333/6.
(K. Hörn, B. v- Münchhausen, L L. Schücliing u. n.)
Anthologien.
2784) Hans Bethge, Dtsch. Lyrik seit
Liliencron. Neue, durchgesehene Ausg.
31.-35. Tausend. L., Hesse. XXXII, 311 S.
M. 1,40.
2785) P. Friedrich, Neuland. Ein Buch
iüngstdtsch. Lyrik. Mit Vorw. v. J. Hart.
B., Verlag Neues Leben. 175 S. M. 2,00.
(O. Borngraebcr, F. Braun, O. M. Fontana, P. Friedrich,
K. W. Goldschmidt, H. v. Günther, A. Kramer. A-
V. Lieber, E. Lissauer, Gerda v. Robertus, E. Schur,
Toni Schwabe, A. Silbergleit, F.Stöber, K. H. Willecke.)
Einzelne Persönlichkeiten :
H. B e n z m a n n.
2786) P. KrÖger, H. Benzmann: HambCorr».
N. 16/7.
0. J. B i e r b a u m.
2787) O. J. Bierbaum über sich selbst: Uni-
versumR». 26, N. 20.
2788) H. H. Borcherdt, Erinnergn. an 0. J.
Bierbaum: SchlesHeimatbll. 3, N. 11. (Vgl.
auch Marie Brie, 0. J. Bierbaum: ib.)
2789) W. Rath, Bierbaum u. Liliencron:
TglRsB. N. 35. (Siehe auch LE. 12, S. 1013.)
2790) F. Droop, Reife Früchte vom Bierbaum.
(= ÜB. N. 5171/2.) L., Reclam. 206 S.
M. 0,40.
H)9
IV, 2. Lyrik.
170
'-»701) (). J. Hierbaum (1865-1910). 'F. Ave-
niirius: K\v. '2,i\ .S. ;{30/2; L. Bauer: LK.
]•>, S. H24/f»; R. Brück: Masken 5, N. 34;
H. Benz mann: HambCorrB. N. 10/1 ; M. O.
Conrad: FZg. N. 3.0 : E. F a k t o r : AZr.
N. t;;H. Jferrmann: ÜdW. 3, 8. 195/7 („Ein
Philister unter d. Dekadenten"); M. Jacobs:
NRs. 21, 8. 430/1; H. Kienzl: Blaubuch 5,
S. 126/9; G. Menasci: NAnt. 146, S. 4 17-26;
P. Polland: LE. 12, S. 1707 (Aus Boston
Transcript); B. Rüttenauer: Eckart 4,
S. 36«-72; id.: ÜMhh. Kl, S. 1 10; E. Steiger:
März V, S. 325/6; K. H. S t r o b I: Geg. 77,
S. 128-31; H. Ubell: ÖsterrRs. 22, S. 304/5;
E. V. Wo 1 zogen: Geg. 78, S. 785/7, 805/7,
826/8; id., Zeit N. 2646; Fackel N. 296/7;
LE. 12, 8. 819; weitere Nekrologe s. ib.
8. 783/6 i
C. Busse.
2792) C. Busse, Jm Spiegel: LE. 12, 8. 1731-10.
2793) Ch. F laskam j), C. Busse, G. Falke u.
Hebbel: Hochland 8», 8.98-102.
2794) P. M a h n , V. Busse (als Lyriker) : TglRs».
N. 297.
279p) R. K. Neu mann, Herr Busse zog über
die Hügel: Sturm 1, N. 32.
2796) G. Schiller, C. Busses Lyrik: LE 12,
8. 1729-31.
2797) C. Busse, Heilige Not. Ein Gedicht-
buch. 1. u. 2. Aufl. St., Cotta. Je 149 8.
M. 2,00.
W. C a 1 d. H. C 0 n r a d i.
2798) G. Landauer, W. GaU: Demokrat
(Berlin) N. 16. (Siehe LE. 12, 8. 1239.)
2799) G.W. Peters, H. Conradi t8. HL 1900:
Zeitgeist N. 10.
M. D a u t h e n d e y.
2800) F. Wegwitz, M. Dauthendey : Xenien 3«,
8. 27-38, 94/9.
2800 a) M. Dauthendey, Die geflügelte Erde.
Ein Lied d. Liebe u. der Wunder um sieben
Meere. München, Langen. 476 8. M. 10,00.
R. D e h m e 1.
2801) C. Enders, Ideal u. Leben in Dehmels
Lyrik. (= MLitGesBonn. 4, N. 9.) Bonn,
Ruhfus. S. 323-48. M. 0,75.
2S02) H. Guilbeaux, R. Dehmel et le rhythme:
Mercure de France 87, S. 53-64.
2803) A. Urban, R. Dehmel u. d. Symbolist.
Lyrik: Xenieu-Almanach 1911, S. 143-63.
2804) R. Dehmel. jH. Benzmann: Volks-
erzieher 14, 8. 54/5; F. Böckel: Grenzb. 69',
8.389-96; G. Heine: ZDU. 24, 8.385-400;
A. Luntowski (= N. 242, 8. 91-106);
A. Ruest: SozMhh. 14, 8. 186-92.
W. D r e e s c n.
2805) C. Enders, W. Dreesen: Hannoverland
8. 266/7.
G. Falke.
2806) C. Müller-Rastatt, G. Falke: Hamb-
CorrB. N. 21.
2807) H. Spiero. G. Falke: Grenzb. 69*,
8. 355-64.
2808) (i. Falke, Die Auswahl. Hamburg,
Janssen. 217 8. M. b,00. i(B. Frank:
LE. 12, 8. 682.)|
A. Geiger.
2809) O. Frommel, A. Geiger: WIDM. 108,
8. 193-2(K).
8 t. George.
2810) A. H. Rausch, 8t. George. Eine Er-
widerung: SüddMhh. 7', 8. 295/6.
2811) Margarete Susman, Stephan George:
FZg. N. 246. (Siehe LE. 13, 8. 147/9).
2812) E. Unger, Vom Pathos. Die um George:
Sturm 1, N. 40.
2813) C. Scott, 8t. George. Selection from
his works. Transl. into English. London,
El kin Mathews. 8h. 1 /. 1[E. 8 1 a d I e r :
LP:. 12, 8. 1790/1.]|
K. Hcnckell.
2814) Magda Janssen, K. Henckell, ein
Dichterbild. München, Die Lese. 1911.
VIII, 145 8. M. 3,00.
Mitgeteilt v. F.
P. H i 1 1 e.
2815) P. Hille, Gedichte.
Droop: Zeitgeist N. 42.
H. V. H 0 f m a n n 8 t h a l.
2816) B. Florian, Hofmannsthals Stimmungs-
lyrik: HambCorrB. N. 5.
2817) H. Guilbeaux, H. v. Hofmannsthal.
(= N. 2339.)
2818) F. A. Hünich, H. v. Hofmannsthal u.
d. Volkslied: ZBFr. NF. 2B, 8. 145.
(,Ieh weiss ein Wort.")
L. J a c o b o w s k i.
2819) Marie Stona, L. Jacobowski: Lese 1,
8. 707/8.
D. V. Li lienc r o u.
2820) A. V. Berger, Ein Gedenktag. (Bei
D. V. LiUencrons Tod.) (= N. 223, Bd. 2,
8. 239-54.)
(Llliencron u. Saar )
2821) H. F. Gerhard, D. v. Liliencron.
Ratzeburg, Schetelig. 75 S. M. 1,50.
2822) O. R. Hübner, Liliencron, d. Dichter,
in seiner Bedeutg. für d. deutsche Lied.
Einige Beziehgn. unserer Wortkunst zur
Tonkunst im Liede. L., Pabst. 16 S.
M. 0,50.
2823) Anna Freiin v. Krane, D. v. Lihen-
cron: ÜdW. 3, S. 433-41.
2824) P. Kroger, D. v. Liliencron. Magdeburg,
Serno. 67 8. M. 1,50.
2824a) K. Lamprecht, Liliencron u. die
Lyriker d. psycholog. Impressionismus. St.
George u. H. v. Hofmannsthal. (= N. 234a,
8. 167-98.)
2825) A. Luntowski, D. v. Liliencron.
(= N. 242, 8. 81/9.)
2826) R. Richter, D. v. Liliencrons Lynk.
Progr. Wien. 32 S.
2827) A. Möller v. d. Brück, Böcklin u.
Liliencron. (= N. 51.)
171
IV, 2. Lyrik.
172
2828) OttoErnst, Erinnergn. an D. v. Lilien-
cron; HambFrBl. N. 131-41. (Auch NFPr.
N. 16425; vgl. LE. 12, S. 1385.)
2829) H. Friedrichs, Ein Besuch bei Lilien-
cron: KZg. N. 174. (Siehe LE. 12, S. !)47.)
2830) H. Fasseyer, Gespräche mit Liliencron:
LeipzNN. N. 312. (Vgl. LE. 12, S. 1684.)
2831) C. Müller-Rastatt, Zum Liliencron-
Denkmal bei Springhoe: Niedersachsen 15,
N. 14.
2832) D. V. Liliencron, Ausgew. Briefe.
Her. V. R. Dehmel. (= N. 2477.)
2833) id., Briefe an H. Friedrichs aus d.
J. 1885—89. Her. v. H. Friedrichs.
(= N. 2478.) (Vgl. auch NRs. 21, S. 348-59,
649-63, 956-67.)
2834) E. Köhrer, Liliencron-Reliquien. Mit
5 unveröffentl. Briefen: Zeitgeist N. 7.
2835) H. Krumm, Briefe Liliencrons an Kl.
Groth: Quickborn 3, N. 4. (Siehe LE. 12,
S. 1466/7.)
2836) D. V. Liliencron u. d. neue Lied. Briefe
Liliencrons an W. Mauke: NMusZg. 31,
S. 152/4.
2837) E. Rudowsky, Meine Liliencron-Briefe:
WIDM. 108, S. 890/9.
2838) Hartmann-Wendel, Sonniger Sommer.
Ein Liliencron-Brevier. Mit Buchschmuck
V. G. Lay. Metz, Even. 77 S. M. 1,50.
A. M 0 m b e r t.
2839) F. K. Benndorf, A. Mombert. Der
Dichter u. Mystiker. L., Xenien -Verlag.
X, 144 S. M. 2,00. |[Homo: AZg. N. 6.]j
2840) L. K i e s g e n , A. Mombert : Üd W. 3, S. 6 1 2/3.
2841) J. J. Waldner, Le reve dans la poösie
de Mombert: RGermanique. 6, S. 572-82.
B. V. M ü n c h h a u s e n.
2842) V. Kleniperer, B. v. Münchhausen:
WIDM. 107, S. 881/9.
2843) E. L i s s a u e r , B. v. Münchhausen :
Hilfe 16, S. 208/9.
2844) E. Beckmann, Die Balladen u. Ritter-
lichen Lieder d. Frhrn. B. v. Münchhausen:
Türmer 12^, S. 677-81.
R. M. Rilke.
2845) F. Wagner, R. M. Rilke. Versuch e,
Einführg. in sein Werk. B. -Wilmersdorf,
A. R. Meyer. 12 S. M. 0,60.
2846) K. Kreis 1er, R. M. Rilke. Progr.
Brunn. 18 S.
2847) F. Oliver 0, Sul „Buch d. Bilder« von
Rilke: RLT. 4, S. 412-25.
R. S c h a u k a 1. H. Schilling.
2848) J. Chasl^-Pavie, R. Schaukai: Revue
de Paris S. 803-24. (Vgl. LE. 13, S. 60.)
2849) W. KoHch, R. Schaukai: Eichendorff-
Kalender 2, S. 101-31.
2850) S. O. Fan gor, H, Schilling. Potsdam,
Stein. 66 S. M. 1,00.
Schönaich-Carolath.
2851) E. Kammerhoff, Schönaich-Carolath
als Mensch u. religiöser Lyriker. (= BLitG.
Heft 63.) L., Verlag für Lit. 56 S. M. 1,00.
2852) A. Kitt, Schönaich-Carolaths „Dichtgn."
u. andere Skizzen. (Aus „Neue Zürcher Ztg.".)
L., Jaegersche Verlagshandlg. 29 S. M. 0,60.
2853) Prinz Emil Schönaich-Carolath (1852 bis
1908). jV. Klemperer: DNekr. 13, S. 151/5;
W. Kosch: Grenzb. 69», S. 560-72.
2854) J. Burggraf, Carolathpredigten. L.,
Eckardt. VIII, 294 S. M.4,00. |[O.Frommel:
EvFreiheit. 10, S. 382/6; J. Kübel: Christl-
Welt. 24, S. 830/3; dazu J. Burggraf: ib.,
S. 857-6«.] I
R. A. Schröder.
2855) J. Hof milier, R. A. Schröder. (= N.
236, S. 289-313.)
Frauendichtiiiig ;
Allgemeines,
2856) LyaBerger, Femmespofetes d'Allemagne.
(== N. 31b.) 1[LE. 12, S. 1250/1.]] •
2857) A. Schaer, Schweizerische Frauenlyrik :
Xenien 3 2, S. 147-64.
Droste-Hülshoff.
2858) C. Busse, Annette v. Droste-Hülshoff.
(= Frauenleben IV.) Bielefeld, Velhagen
& Klasiug. 1909. VII, 195 S. M. 4,00.
2859) H. Hüffer, Annette v. Droste-Hülshoff
u. ihre Werke. 3. Ausg. Her. v. H. C a r d a u n s.
Gotha, Perthes. XX, 339 S. M. 7,00.
2859a) G. Eschmann, Annette v. Droste-Hüls-
hoff. Ergänzgn. u. Berichtiggn. zu d. Aus-
gaben ihrer Werke. (= FF. I, 4.) Münster,
Aschendorff. VIII, 176 S. M. 4,57.
2860) Kl. Löffler, Annette v. Droste-Hülshoff
u. ihre Verleger: BBlDBuchh. S. 14635/7,
14 707/9.
2861) E. Muckenheim, Der Strophenbau bei
Annette v. Droste. (= N. 1434.)
2862) Lili Reinke, Annette v. Droste u.
Marie Ebner: Eckart 4, S. 769-82.
2863) G. Gietmann, Die Briefe d. Annette
V. Droste-Hülshoff: StML. 78, S. 499-504.
Andere.
2864) P. Wriede, Sophie Dethelfs: Quickborn 3,
N. 4. (Vgl. LE. 12, S. 1465/6.)
2865) Feodora Prinzessin zu Schleswig-
Holstein (F. Hugin), Gedichte. Aus d.
Nachlass her. B., Grote. XVI, 125 S. M. 2,50.
2866) K. Vaerendorp, Traum u. Leben. Die
Tragödie einer Fürstin: Zeitgeist N. 31.
(Mathilde, Prinzessin v. Bayern 1877—1906.)
2866a) H. Spiero, Agnes Miegel: Grenzb. 69»,
S. 439-45
2867) Else Kastner-Michalitschke, Marie
V. Najmjijer: Quelle (Wien) 3, N. 9, 10.
(Siehe LE. 12, S. 1394.)
2868) H. Spiero, Lulu v. Strauss u. Torney:
LE. 12, 8.1211/8. (Dazu: Lulu v. Strauss
u. Torney, Im Spiegel: ib. S. 12, 19-21.)
2869) J. Elias: Ulrike Caroline Woerner:
Zeitgeist N. 14. (Siehe LE. 12, S. 1093/4.)
ÜbiTsetzinigslitoratiir:
Zusammenfassendes.
2870) R. Schaukai, Das stolze Volk d. Über-
setzer. (=- N. 1409.)
173
IV, 2. Lyrik.
174
2S71) E. Stöckhardt, DichteriBche Über-
setzungslit.-. SchL. Jl, S. 193/7.
(E. Vorhaoreii, K. Hamsun, VerKil, Mistral, Japanische
Lyrik.)
2872) K. Henckell, Weltlyrik. Ein Lebens-
kreia in Nachdichtgn. München, Die Lese.
VII, 160 S. M. 4,r)0.
Antike und orientalische Lyrik.
2873) .1. M. Stowa.sser, Clriechenlyrik —
Römerlyrik. In dtsch. Verse iibertr. 2 Bde.
Heidelberg, Winter. XXIII, 2Ö7 S.; XX,
492 S. M. 5,00.
2874) Hana Bethge, Hafis (Nachdichtgn. d.
Lieder d. Hafis). L., Insel- Verlag. 117 EU.
M. 5,00.
Französische und belgische Lyrik.
2875) O. Grautoff, Die französ. Dichtkunst
d. (legenw.: ZBFr. NF. 2, S. 1.-J5-48.
(Mit Proben.)
2876) H. (luilbeaux, Die jungfranzös. Lyrik :
LE. 12, 8. 13.57-63.
2877) V. Hugo. In Auswahl v. A. Sleumer.
(= Bücher d. Weisheit u. Schönheit.) St.,
Greiner & Pfeiffer. VIH, 239 S. M. 2,50.
2877ft) A. de Mussets 100. Geb.: LE.13, S. 512/3.
2878) F. K. Benndorf, |Alb.] Samain. Essays u.
Umdichtgn. München, Bonseis. 51 S. M.1,00.
2879) K.F.Nowak, E.Verhaeren: Zeitgeist N. 40.
2880) St. Zweig, Emil Verhaeren. L., Insel-
Verlag. 220 S. M. 7,00.
2881) E.Verhaeren, Ausgew. Gedichte. Nach-
dichtg. V. St. Zweig. Ebda. 142 S. M. 3,50.
Englische Lyrik.
2882) Shakespeare, Sonette. Umdichtung
V. St. George. (JBL. 1908/9 N. 5169.)
|[A. Eichler: DLZ. 31, S. 2339-41 (ab-
lehnend); M. Meyerfeld: ib. 13, S. 1663/6
(beb. auch die Nachdichtg. v. E. Saenger
[JBL. 1908/9 N. 5619a|); B. Vallentin:
ZÄsth. 9, S. 264/9. Jl
2883) K. Kipling, Soldatenlieder u. andere
Gedichte. Deutsch v. H. Sachs. L., Zeitler.
52 S. M. 4,00.
2883a) O. Wilde, Die Ballade aus dem Zucht-
haus zu Reading. Übers, v. E. T h o r n.
Minden, Bruns. IV, 48 S. M. 0,60.
Finnische Lyrik.
2884) J. L. Runeberg, Fähndrich Stäls Er-
zählungen. Deutsch V. F. T i 1 g m a n n.
3. verb Aufl. (Volksausg.) L., Hinrichs.
XVI, 132 S. M. 1,50.
Yolksliod und Tolkstüinliches Lied:
Allgemeines tmd Zusammenfassendes.
2885) .T. Bolte, Neuere Arbeiten über d. dtsch.
Volkslied. (= N. 781.)
288«) Das deutsche Volkslied. Zeitschr. für
.seine Kenntnis u. Pflege. Unter d. Leitg.
V. J. Pomtner, H. Fraungruber u. K.
Kronfuss. Her. v. d. Dtsch. Volksgesang-
verein in Wien. (Amtsblatt d. Sängerbundes
.Dtsch. Volkslied".) Für d. Schriftleitg. ver-
antwortlich K. Kronfuss. Jahrg. 12. 1910.
(10 Hefte.) Wien, A. Holder. M. 5,00.
2887) J. W. Bru inier, Das dt«ch. Volkslied.
. • 4. umgearb. Aufl. (= AN&G. Bd. 7.) L.,
Teubner. VI, 158 S. M. I,<K).
2888) H. Rietsch, Kurze Betrachtgn. z. dtoch.
Volk.slied. (= N. 229a, S. 21.5-27.)
2889) H. Ostwald, Dtsch. Volkslieder v. heute:
WIDM. 109, 8. 97-104.
2890) G.Wehr, AusVolkes Herz u. Mund. Dtsch.
Volkslieder. L., Voigtländer. 264 S. M.1,80.
Volkslied einzelner LandscJiaften:
Hessen. Niedersachsen.
2891) H. Weber, Die Stoondorfer Volkslieder.
Der Liederschatz e. Vogelsberger Dorfes:
HessBUVolksk. 9, S. 1-125.
2892) A. L e m ni e r m a n n , Ut Hartensgrund.
Alte Volkslieder in Wort u. Weise aus Nieder-
sachsen. Bremen, Schünemann. 64 8. M.i,f)0.
Österreich.
2893) E.K. Blümml,F. F. Kohl u. J.Reiter,
Die Volksliedbewegg. in Deutsch-Österreich.
Wien, Ludwig. 147 S. M. 2,00.
2894) R. Kaindl, Deutsche Volk-slieder aus d.
Bukowina. Gesammelt u. mitgeteilt. Czerno-
witz, Pardini. 1909. M.1,00. (AusZVVolksk.
S. 259-74. 20 S. u. S. 189-93.)
2895) J. Deutl, Volksdichtg. in oberösterreich.
Mundart. Bd. 8. Linz, Pirngruber. III,
170 S. Mit Bildnis.sen. M. 2,00.
2896) J. G. Meinert, Alte teutsche Volkslieder
in d. Mundart d. Kuhländchens. Her. u.
erläutert. 1. Bd. Wien u. Hamburg 1817.
Unveränderter Neudruck, her. v. Deutschen
Volksliedausschuss f. Mähren u. Schlesien.
Mit Bildschmuck u. e. biograph. Einleitg.
nebst Vorwort v. Jos. Götz. (= Neudrucke
z. Erforschg. d. dtsch. Volksliedes in Mähren
u. Schlesien. Tl. I.) Brunn, Winiker. 19<)9.
XXVI, XXXII, 326 S. Mit 4 Tafeln. M. 5,0().
S c h w e i z.
2897) S. G r o l i m vi n d , Volkslieder aus d. Kanton
Solothurn. (=SchrSchwGesVolksk. ?.) Basel,
Schweizer. Gesellschaft für Volkskde. VII,
11 S. M. 2,40.
2898) Job. Meyer, Das Thurgauer Lied, sein
Dichter u. sein Komponist: Thurgauische
Beitrr. 49, S. 96-106.
(J. V. Bornhanscr u. J. Wcpf.)
2899) J. Meier, Vom Dichter d. RigUiedes:
SchwAVolksk. 14, S. 299-.303.
(J. Lüthi.)
Kinderlied.
2900) H. Hoffmann v. Falleralebcn, Lieder
für unsere deutschen Schulkinder. (-Jedichte.
Melodien u. Satz v. W. v. Bau.<><nern. Schul-
ausg. Weimar, Kiepenheuer. 19 S. M. 0,;U).
2901) E. Hey, Graf Pocci: Daheim 46, N. 29.
2902) J. J. ' L e n t n e r , F. Graf v. Pocci.
(Katalog N. 6.) München. 200 Nn.
Standeslieder.
2903) W. Teich mann, Carmina Flegeliana:
JbGElsLoth. 26, S. 294-319.
(Studentonliwler.)
2904 5) O. Wiener, Da.s dtsch. Jägerlied.
(= SGV. N. 388/9.) Prag, Calve. ;{2 S.
m
IV, 2. Lyrik.
176
c) Liederkomponisten.
Gesamtdarstellnngen N. 290C. — Einzelne Persönlich Veiten : Elassiscbe und romantische Tondichter (Beethoven,
Schnbert, Schamann) N. 2910. — Neuere Komponisten (Brahms, Mahler, II. Wolf) N. 2945. —
Gesamtdarstellungen und Essnysamnilungen.
2906) A. A. Na äff, Liederdichtg. u. Gesangs-
musik im Urteile d. Dichter u. Tondichter:
DSängerbundsZg. 2, N. 16.
2907) W. K. V. Jolizza, Das Lied und seine
Geschichte. Mit 122 Notenbeispielen u.
Liedern d. früheren Epochen bis zum Ende
d. 18. Jh. Wien, Hartleben. XII, 692 S.
M. 10,00.
2908) W, E. O 1 i p h a n t , The story of
german song. London, Fairbaicks. 252 S.
Sh. 3/6.
2909) LaMara, Musikal. Studienköpfe. 2 Bde.
L., Breitkopf & Härtel. M. 8,00.
(Bd. 1. Romantiker. 9. Aufl. [VI, 447 S. mit 1 Tfl.
1894J. — Bd. 2. Ausländ. Meister. 7. umgearbeitete
Aufl. [VII, 348 S. mit 1 Tfl.])
Einzelne Persönlichkeiten :
Klassische und romantische Zeit.
W. A. Mozart.
2910) R. V. L i 11 e n c r o n , Mozarts Lieder.
(= N. 229a, S. 81/6.)
L. vanBeethoven.
(Briefe s. N. 2431/8.)
2911) A. Chr. Kalischer, Beethoven u. seine
Zeitgenossen. Bd. 3/4. Her. v. L. Hirsch-
berg. B., Schuster & Loeffler. XI, 248 S.;
VII, 289 S. M. 10,00.
(Beethovens Freundeskreis. Beethoven u. Wien.)
2911a) A. Wh. Thayer, L. van Beethovens
Leben. Nach d. Original-Manuskript dtsch.
bearbeitet v. H. Deiters. IL Bd. 2. Aufl.
Mit Benutzg. v. hinterlassenen Materialien
d. Verfassers u. Vorarbeiten v. H. Deiters
neu bearbeitet u. ergänzt v. H. Riemann.
L., Breitkopf & Härtel. XI, 646 S. M. 12,00.
2911b) K. Lamprecht, Beethoven. (=N. 234a,
S. 90-116.)
F. Schubert.
2912) G. Adler, Schiller u. Schubert. Rede.
Wien, Schubertbund. 4 S.
2912a) H. Antcliffe, Schubert. (= Miniature
series of musicians.) London, Bell. 80 S.
Sh. 1/.
R. Schumann.
2913) J. H a r t o g , R. A. Schumann en zijne
worken. Haarlem, Bolin. XII, 294, 2 S.
Fl. 3,25.
2914) J. Blaschke, R. Schumann u. J. Taul:
DSängerbundsZg. N. 23.
2914a) A. Boutarel, La premi^re flauere de
Schumann: M^nestrel 76, S. 337/8, 345/6,
853/5, 361/3.
2915) C. Gerhard, R. Schumann in seinem
Verhältnis zu berühmten Musikern: AMus-
Zg. 37, N. 23.
2916) L. H i r s c h b e r g , R. Schumann u. d.
Davidsbündler F. Friedrich: VelliKlasMhh.
24, N. 9.
2917) V. Joss, R. Schumann als Reformator:
Wage 13, N. 23.
2918) W. Kleefeld, R. Schumann, der Acht-
undvierziger: Grenzb. 69, N. 23.
2919) id., R. Schumann in Berlin : VossZg.
8. Juni.
2920) A. K 1 e f f e 1 , R. Schumann als Lieder-
komponist: GesangspädBll. 4 N. 6.
2921) H. Leichtentritt, R. Schumann als
Schriftsteller: Signale 68, N. 23. (Vgl. auch
G. Göhler: Kw. 23, N. 17.)
2922) C. Mauclair, Psychologie de la vie de
Schumann: Vie Musicale N. 17.
2923) E. Newman, Schumann as critic: Mu-
sical Times, july.
2924) E. Rychnovsky, Rob. Schumann.
Zur 100. Wiederkehr seines Geburtstages.
(S. 77—92.) (= SGV. N. 381.) Prag, Calve.
M. 0,20.
2925) id., R. Schumann u. Hauptmann F. J.
V. Fricken: DArbeit. 9, N. 9.
2926) E. Schmitz, Aus Schumanns Entwicke-
lungsjahren: Münchener Woche 1, N. 11.
2927) K. Thi essen, Schumanns Bedeutg. für
d. Entwickelg. d. musikal. Kritik: RhMus-
ThZg. 11, N. 26/7.
2928/9) M. Unger, R. u. Clara Schumanns Be-
ziehgn. zu G. A. Keferstein: NMusikZg. .53,
S. 367-73.
2930) A. Schumann, Der junge Schumann.
Dichtungen u. Briefe. (= N. 2448.)
2931) R. Schumann, Jugendbriefe. 4. Aufl.
(= N. 2447.)
2932) F. Hirth, Aus d. Davidsbündlerzeit:
NFPr N. 16301.
(VMer [ungedr.] Briefe Lysers an Schumann.)
2933) Zur Erinnerg. an R. Schumann: Unser
Egerland N. 7/8.
(R. Frhr. V. Prohazka, Ernestine v- Fricken, Schu-
manns erste Braut. — K. Alberta, F. J. v. Fricken)
2934) R. Schumann-Heft: MusWBl. 41, N. 9-M.
(Mit Beitrr. v. A. K o h u t, M. P u 1 1 m a n n u. M.
U n g e r.)
2935) Zweites Schumann-Heft: Musik 9, Heft 16.
(= Bd. 35, S. 275-336.) Mit zahlreichen
Porträts.
(p:nth. Beitrr. v. R. Sternfeld, Ernst Wolff, P.
Schumann, R. Hohenemscr, J. Kapp.)
2936) R. Schumann (1810—56). |H. Abert:
WIDM. 108, S. 484/8; 0. B i e : NRs. 21,
S. 987-90; H. y. d. Pf ordten: Kw. 23»,
S. 287-90; weitere Pressstimmen s. Musik 36,
S. 364-71.1
2937) Ausstellg. München 1910. R. Schumann-
Gedenkfeier. Programmbuch. München,
Gutmann. 64 S.
(Mit Beitrr. v. W. Niomann, <). Noitzcl, E. IsteU)
Clara S c h u m a n n.
2938) B. Litzmann, Clara Schumann. Bd. i.
4. Aufl. L., Breitkopf & Härtel. IX, 431 S.
M. 9,00.
2939) W. Kleefeld, Clara Schumann. (=
Frauenleben XIV.) Bielefeld, Velhagen
& Klasing. 135 S. M. 3,00.
177
IV, 3. Epo8.
178
Andere.
2940) K. Strunz, J. W. Kalliwodii (1801—66).
Zur dtsch.-ÖHterr. Musikgesch. d. 1. Hälfte
d. 19. Jh. (= Vortrr. u. Abhh. d. Leo-Ge-
8ell8ch.32.) Wien, Mayer & Co. 19 8. M.0,40.
2941) id., J. W. Kaliiwoda: Kultur 11, 8. 36-54.
2942) M. Jiicobi, C. Loewe: VossZgB. N. l'i.
2943) Reiche, J. A. G. MethfesHol: DMiiitär-
MusikerZg. ;V2, N. 40/1.
2944) A. l'rümers, Ph. F. Sucher (1789-1860),
d. Meiater d. dtsch. Volkslieds. St., Auer.
96 8. M. 2,00.
2944a) Valentin, Ach, wie ist's möglich dann
V. Helmine v. Ch(57.y u. seine erste Melodie:
(= N. 229 a, S. 358-86.)
Neuere Komponisten :
J. B r a h m s.
2945) O. Rössler, J. Brahms in Baden-Baden:
FZg. 25. April.
2946) J. Brahms, Briefwechsel. Bd. 7. Her.
V. L. Schmidt. (= N. 2439.)
(Mit II. Levi, F. (iernsheiin, Familie Hecht u.Gollinger.)
2947) J. V. Widmann, J. Brahms in Erinne-
rungen. (= N. 2440.)
G. M a h 1 e r.
2948) P. Stefan, G. Mahler. München,
Piper. 1 16 8. M. 2,00.
2949) G. Mahler. Ein Bild »einer Persönlich-
keit in Widmungen. Ebda. VIII, 95 8.
M. 2,00.
2950) G. Göhler, (J. Mahler« Lieder: Kw. 24,
N. 2.
H. Wolf.
2951) Z. Jachimecki, H. Wolf. Eine bio-
graph. - ästhet. Ski/ze. (In poln. Sprache.)
Krakau, Selbstverlag. 1909. 42 8. |[A. Chy-
binski: ZIMusG. 11, 8. 227.1J
2952) G. Antal, H. Wolfs erstes Jahr in
Wien: NFPr. 15. III. (Siehe Musik 36,
8. 306.)
2953) G. Lowe, The Mörike songs and the
Eichendorff songs of H. Wolf: Monthly-
MusRecord. 40, N. 472.
2954) E. N e w m a n , H. Wolf. Übers, v. H.
V. Hase. L., Breitkopf & Härtel. XI, 263 8.
M. 4,00.
2955) R. Batka, H. Wolf zum Gedenken:
Kw. 23«, 8. 51/2.
IV, 3
Epos,
a) Von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zu Goethes Tod.
Epos (KlopstocV, komisches Epos) N. 2956. — Roman: Anfkl&rangszeit (Wieland, Heime) N. 29C5. — Sturm nnd
Drang N. 2987. — Yolkst&mliclie Erz&hlung N. 2988. — Zeitalter der Romantik (Jeun Paal, Kleist nnd andere) N. 2992. —
Fruaendichtnng N. 3035. — tJbersetzungsliteratar N. 3037, —
EpoSk
18. Jahrhundert :
Klopstock.
2950) E. Bergmann, Miltop u. Klopstock.
(= N. 1206, 8. 187-99.)
2957) C. Stephan, Klopstock: Alter Glaube 11,
N. 24.
2958) F. Bischoff, Ein Brief Klopstocks
an Gluck (16. März 1778): NMusZg. 31,
S. 357/8.
2959) A. Schmidt, Ungedr. Briefe v. Klopstock
u. Meta Moller: PrJbb. 139, S. 225-58.
2960) Das Klopstockhaus in Hamburg: Ber. d.
Mus. für hamburg. Gesch. 1908.
Komisches Epos.
2961) K. Deicke, Des Jobsiadendichters C. A.
Kortum Lebensgesch. von ihm selbst erzählt.
(= N. 2457.)
2962) W. Grevel, C. A. Kortum. Beitrr. z.
Gesch. seines Lebens U.Wirkens: BGEssen32,
S. 193-212.
2963) A. Chr. Meinecke, Die Heermesse zu
Magdeburg. (Vgl. JBL. 1908/9 N. 5778):
GBUMagdeburg 45, 8. 29-50.
Jahresberichte fCir neuere deotsohe Literatnrgesohichte.
Zeitalter der Romantik.
2964) F e r d. H o f f m a n n , Erläutergn. zu
E. Schulze „Die bezauberte Rose". (= W.
Königs Erläuterungen zu den Klassikern.
Bd. 161.) L., H. Beyer. 778.
Roman.
Aafklärungszeit :
W i e 1 a n d.
2965) F. Budde, Wieland u. Bodmer. (= Pa-
laestra Bd. 89.) B., Maver& Müller. VI, 2208.
M.6,50. |[P. Weizsäcker: DLZ. 32, S. 995/7.] |
2966) G. Deile, Wieland als Freimaurer:
JbbAkErfurt. NF. 36.
2967) K. Neu man n-S tre la, Wieland im
Familienkreise. (= N. 2323, 8. 191-210.)
2968) H. Reitzer, Wieland als Kritiker:
Xenien 3*, 8. 65-7<l.
2969) J. Bleyer, Zu d. Briefe Wielands an
einen Dichterling: Euph. 17, 8. 6612.
(G. Y. Gnal?)
2970) Wie lau d, Poetische Jugendwerke. Tl. 3.
Her. V. F. Homeyer. (-= N. 216, 1,3.)
|[M. Doell: BUGvmu. 46, 8. 110/5; H.
Maync: LBlGRPh. 31, 8. 274/5; E.
Schröder: HZ. 104, 8. 368-70.]|
(.\.rHspcs u. PaiUhea. Cyrus. Abhandl. über d. Xoah.)
XXI. 12
179
IV, 3. Epos.
180
297J) Wieland, Werke. Auswahl in 10 Tln. Her.
V. B.v. Jacob i. B., Bong. CIL, 167, 160, 213,
210, 267, 210, 75, 306, 124, 254 S. M. G,00.
(1. Lebensbild. — Agathon I- — 2/3. Agathon II. III.
— 4. Oberon. — 5/6. Verserzfthlungen. — 7. Götter-
gespräehe. An Psyche. — 8. Abderiten. — 9. Nachlass
d. Diogenes v. Sinope. — 10. Aufsätze.)
2972) Aus Dschinnistan. Märchen v. Chr. M.
Wieland. Mit Buchschmuck v. O. Geb-
hardt. (= Meister d. Märchens 9.) L.,
Abel & Müller. 152 S. M. 1,50.
(Dschinnistan. — Der eiserne Armlenchter. — Neangir
— Der Stein des Weisen.)
2973) O. Freise, Die drei Fassungen v. Wielands
Agathon. Diss. Göttingen. VIII, 106 iS.
2974) Lukians v. Samosata Sämtl. Werke.
Übersetzt v. M. Weber. Bd. 1. L., Verl.
für Lit. XV, 194 S. M. 3,00.
H e i n s 6.
2975) A. Schurig, Der junge Heinse u. seine
Entwickig. bis 1774. Diss. München, Müller.
120 S. |[W. Böhm: LE. 13, S. 1170.]|
2976) W. Steiuert, Heinse als Düsseldorfer
Kunstberichterstatter: Masken 5, N. 27.
2977) F. Wackernagel, W. Heinse: FZg. N.19
(Siehe LE. 12, S. 701/2.)
2978) F. Zinkernagel, W. Heinse. Ein Opfer
d. dtsch. Klassizismus: ib.
2979) W. Heinse, Briefe. Bd. 2. (= N. 2456.)
|[W. Böhm: LE. 13, S. 1166-70.]|
2980) F. Poppenberg, Heinses Skizzenbücher:
VossZgB. N. 6.
(im Anschluss an JBL. 1908/9 N. 5804.)
2980a) id., Heinses Wiederkehr: Zeitgeist N. 47.
2981) W. Kosch, Die Weltanschauung d.
Romantik u. Heinses Ardinghello: DTBl.
(Wien) N. 112.
(Beh. d. Einfluss Heinses auf F. Schlegel.)
Andere Dichter der Auf klärungszeit.
2982) R. Schaukai, Münchhausen: Geg. 77,
S. 388/9.
(G. A. Bürger.)
2983) H.Henning, K.Ph. Moritz. (JBL. 1908/9
N. 5806). |[H.Eybisch:Euph.l7, S. 374-81
(scharf ablehnend).] |
2984) E. Berend, Nicolais Besuch in Weimar
im Frühjahr 1773: ZBFr. NF. 2, S. 21/9.
2985) E. Ettlinger, Aus d. Briefwechsel Karls-
ruher Gelehrter mit F. Nicolai. (= N. 2458/9.)
2980) H. Hemmer, Die Anfänge L. Tiecks
u. seiner dämonisch-schauerlichen Dichtung.
(= S.-A., Acta germanica VI, 3). B., Mayer &
Müller. XIII, 212 S. M. 6,50.
(Beh. auch die Hieselliteratur u. Eiserne Maske
[Rambach].)
Siui'in und Drang.
2987) F. M. Kling er, Fausts Leben, Thaten
u. Höllenfahrt. In 5 Büchern. Neudruck.
(= N. 708.)
YolkstUmliche Erzäliliiug:
U. B r a e k e r.
2988) E. Korrodi, Der arme Mann in Tocken-
burg: Grenzb. 69*, S. 637-40. (Auch Alpen 5,
S. 155-60.)
J. P. Hebe 1. (Vgl. auch N. 2564-72.)
2989) H. Gier, Was kann d. Lehrer aus d.
Werken Hebels lernen?: KZEU.59,S. 193-201.
2990) E. Glock, J. P. Hebel u. wir: Mann-
heimer Kunst 1910/1, N. 2.
2991) F. Hin den lang, Worte über Hebel.
Karlsruhe, Reiff. 35 S. M. 0,30.
2991a) F. Wippermann, P. Hebel: Die
Bücherwelt 11, S. 213/6.
Zeitalter der Romantik:
Jean Paul.
2992) E. Berend, Jean Pauls Ästhetik.
(JBL. 1908/9 N. 2393.) |[F. Homeyer:
DLZ. 32, S. 1498-1500.]!
2993) id., Jean Paul, d. „Lesefrüchtler" : LE. 12,
S. 1424.
(Gegen E. A. Regener.)
2994) G. Brückner, Die ästhet. Grundlage
V. Jean Pauls Pädagogik. (= N. 1501.)
2995) H. Eulenberg, Jean Paul: LE. 12,
S. 1752/4.
2996) A. Möller v. d. Brück, Jean Paul u.
Hoffmann. (= N. 51, Bd. 8.)
2997) Hufeland u. Heine: Alt-Berlin 27, S. 87/8.
(Bell. Hufelands Rat an Jean Paul.)
2998) K. Fr eye, Jean Paul in Bruchstücken:
BayreuthBll. 33, S. 160/1.
(Ausgabe v. George u. Wolfskehl : [.IBL. 1908/9 N. 5848].)
2999) Jean Paul, Dr. Katzenbergers Bade-
reise. Mit 5 Radiergn. v. Alex. Müller.
L., .Zeitler. 156 S. M. 5,00.
3000) Karl Lange, Jean Pauls Levana nebst
päd. Stücken aus seinen übrigen Werken u.
d. Leben des vergnügten Schulmeisterleins
Maria Wuz in Auental. 3. Aufl. (= BPKl.
Bd. 24.) Langensalza, Beyer. C, 351 S. M.3,50.
3001) K. G. Wendriner, Jean Paul: LE. 12,
S. 1223/7.
(E. Hamm, K. Wolfskehl, E. Berend, L Böhme.)
H. V. Kleist. (Siehe auch N. 3576-3604.)
3002) O. Hirsch, Zu H v. Kleists Novellen-
technik. Progr. Friedenau. 14. S.
3003) T. Longo, Le novelle di Kleist: RLT. 4,
S. 296-310.
3004) A. Meschendörf er, H, v. Kleist als
Prosaschriftsteller. Progr. Kronstadt. 33 S.
3005) E. Geyer, Michael Kohlhaas. Kleistens
Novelle dramatisiert. L., Xenien-Verl. 128 S.
3006) K. Günther, Die Konzeption v. Kleists
„Verlobung in Domingo": Euph. 17, S. 68-95,
313-31.
3007) R. Steig, Die Berliner Univ. in H.
V. Kleists Abendblättern. (= N. 1516.)
3008) id., Königin Luise in Kleists „Berliner
Abendblättern" : VossZgB. N. 32.
J. G. S e u m e.
3009) Eisentraut, J. G. Seumes Rekrutenzeit:
Hessenland 24, S. 57/9, 78-80, 89-91, 107/9,
122/4.
3010) A. Kohut, J. G. Seume u. seine Be-
ziehgn. z. Theater: B&W. 12, S. 800/6.
3011) id., J. G. Seume u. sein Spaziergang
nach Syrakus: ZBFr. NF. 2, S. 105-14.
3012) P. Matter, Seume als Charakter: Alter
Glaube W, N. 37.
3013) Ü. Popp, Seume u. d. Wahrheit über
d. „Menschenschacher" d. hess. Landgrafen:
Türmer 122, g. 797-801.
(Gegen Pastor Pfnff H) 8. 652/5.)
3014) A. Schlossar, J. G. Seume in Wien:
ÜsterrRs. 23, S. 386-91.
181
IV, 3. RpoB.
182
3PI5) J. G. .Scume (ITö.'i-lHiO). |(W Brau-
buch: Türmer 12«, S. 106/7; S. Habcr-
mann: NatZg». N. 24; W.Michel: Kw. 2.{»,
S. a8f)/9; F. Nöpke: VossZg. N. 27; ü. W.
Peters: Bhiubuch 5, 8. 537-41; weitere
Oedenkartikel k. LE. 12, S. 1456/7.JI
Verschiedene.
3016) M.Kohn, Schicksale e. Buches auf d.Leipz.
Buchhändlerbörse: ZBFr. NF. 2, S. .'{89-91.
(Chi- AltliiiiKS Kleine Kr/illilunK<'ii 1827.)
3017) W. Ru 11 mann, Die Räuber als Roman.
(= N. MGf), S. ll5-3.">.)
(J. K. AriioUl, Die Urafen v. Moor [1802].)
3018) H. üllmann, L. Bechstein (1801—60):
Kw. 23», S. 246 7.
3019) .F. Lcsowsky, Castelli als Plagiator
Grillparzcrs: JbürillpGes. 19, S. 293/8.
(Klosti-r V. .Sendomir u. Der Thurm im l'ark.)
3020) F. Lentner, IT. Clauren u. A. Schopen-
hauer in Dresden: ZOG. 61, S. 849-50.
30*21) M. Schwab, Minüli, e. Schweizer-
geschichtc: Frau 18, S. 91/8, 156/8.
3022) Aug. Hagen, Norika das sind Nürn-
bergische Novellen aus alter Zeit. Nach e.
Hs. d. 16. Jh. Neu her. v. P. Sonnekalb.
(= IIB. N. 52 13/4.) L.,Reclam. 224S. M.0,40.
3023) W. A. Hammer, Ein Vorkämpfer:
ZADSprV. 25, S. 134/7.
(M. L. Knk 1788-1843)
3024) R. Ehwald, Friedr. Jacobs (1764— 1847):
Heimatbll. (Gotha) 7, S. 1-11.
3025) J. Frerking, Ein vergessener Dichter:
Lese 1, N. 29.
(K. Kocli.)
302«) K. Kon r ad, E. Koch: AkMhh. N. 297.
3027) H. H. Houben, L. Rellatab (1799—1860):
VossZgB. N. 48.
3028) L. Rellstab, 1812. Ein bist. Roman.
15. u. 16. illustr. Aufl. (Mit biograph.
Einleitg. v. H.H. Houben.) L, Brockhaus.
XXXII, 704 S. M. 5,00.
302«) II. Michel, Wer hat Felix Schnabels
UniversitätHJahre verfaiwt?: MOE8rh(^? 19,
8. 189-!)0.
(AUK V. S<-hliimb [A Jäger). )
3030) J. 8chreyvogel, Ausgew. Werke. Her.
V. E. Baum. Bd. 1. {---'. DUch.-Österr.
Klassikerbibl. Bd. 21.) Teachen, ProchMka.
XXI, 140 S. M. 1,00.
(Samuel Krinks letzte Lieb<>HgeHchicbte. - War er ein
(ifisttTsehcrV)
3031) P. Th. Fftlck, Der RomanBchriftsteller
Baron A. v. Ungern-Sternberg: BaltMschr. 70,
S. 305-41.
3032) J. H a h n , Julius v. Voss. (=- Palaestra 94.)
B., Mayer & Müller. VI, 213 S. M. 6,00.
3033/4) Zschokkes Werke in 12 Tln. Auswahl
aus d. P>zählungen. Her. v. H. Budmer.
B., Bong. LX XX VIII, .S25, 288, 182;
289, 299, 257; 295, 193, 317; 217, 307,
342 8. M. 8,00.
(Bd. 1' Biographie. Eine SelbHUebau. - Bd. 2 12. Et-
isäblungen.)
Frauendichtnngr*
3035) E. Harmon, Johanna Schopenhauer als
Schriftstellerin: JEGPh. 9, 8. 149-79.
3036) H. Bierbaum, Karoline v. Wolzogen in
ihren Werken u. Briefen. Dias. (= N, 0302a.)
Übersctziingälitcratar.
3037) Luise Wolf, Elisabeth Rowe in
Deutschland. Ein Beitr. z. Literaturgesch.
d. 18. Jh. Diss. Heidelberg. 88 8.
3038) J. Maxfield, Defoe (Master of lit,).
London, Bell. XXXIII, 388 8. 8h. 3/6.
3039) H. Acker, Robinson Crusoe als Jugend-
schrift: StML. 79, S. 157-71.
3040) L. Sain^an, Les interprfetes de Rabelais
en Angleterre et en Allemagne: Revue des
^tudes Rabelaisiennes 7, S. 138-258. |[Vgl.
ZFSL. 36B, 8. 247/8.]|
(Fi-schart u. J. G. Regis )
b) Von Goethes Tod bis zur Gegenwart.
Epos: Hamerling, Jordan, Lenan, SohefTel, K. Spitteler, J. Wolff N. 3041. — Andere N. .'K)58. — KatholiMhes
Kpos N. ;{(H>3. — UamoriHÜsches Epos N. 3071. — Überäetzangsliteratar N. 3077. — Roman: Allgemeines, Oe8amtd.trs(ellangeo,
Samralangen N. 30".Ri. — Historischer und kulturhistorisclier Roman nnd NoTelle (Freytag. C. F. Meyer) N. 310,s. — Ethno-
graphische Erzählung N. 3134. — Volkstümliche Erzfthlnng nnd Dorfgeschichte N. 3137. — Kriminal- and Hintertreppenroman
N. 3J1G. - Jogendliteratur (K. May) N. 3220. — Neuerer Roman und NoTelle (Eyth, Fontane, Ueyae, H. Hoffmann, Keller,
Hornberger, R;iabe, Saar, Spielhagen, Storm) N. 3231. — Moderne Roman- und Norellendichter N. S314. — Homoriaten
N. 3371. — Verschiedene (ünterhaltungsschriftsteller) N. 3330. — Franendichtung 3400. — Sammelbeeprechange« N. S43S. —
Übersetzungsliteratur N. 3445. —
Epos.
jK Hamerling.
3041 ) E. K u b , R. Hamerling. (= N. 239a, S.14 1-89.)
(König V. Sion. Aspasia.)
3042) Luise Hackl, Ein verwildertes Genie:
Hei ni garten 44, N. 5.
(R. Hamerling u. Ludw. Mayer.)
3043) R. Reinhard", Ein ungedruckter Brief
Hamerlings: Quelle (Wien) N. 4, N. 2.
3044) F. Stein, R. Hamerling u. d. literar.
Wertschätzung: Zeitgeist N. 12.
3045) Hamerlings 80. Geburtstag: LE. 12, 8. 1013.
W. Jordan.
3046) Willibald Jansen, W. Jordan.
Anregungen für das Studium seiner
Werke. (= Zur Fortbildung d. Lehrers.
Heft 28.) B., Gerde» & Hoedel. 62 8.
M. 1,20.
Wilh. Jordan. (= N. 239a,
3047) E. Kuh,
8. 309-10.)
304S) M. R. V.
Lüstenöder.
B.,
Stern, Wilh. Jordan
158 8. M. 2,00.
3049) G. Biedenkapp, W. Jordans Monis-
mus 1844: Monismus 5, N. 47.
12*
183
IV, 3. Epos.
184
N. Lenau.
3050) N. Lenau, Epische Dichtungen. Her.
V. C. Schaef f er. (= N. 210, Bd. 2.)
3050a) H. Manthe, N. Lenaus Faust: Masken
6, N. 7.
Scheffel
3051) C. Camenisch, Scheffel u. das Engadin.
(= N. 226 a, S. 25-47.)
3052) G. D., Emma Koch, Scheffels „Emmale":
IllZg. 134, S. 387.
K. Spitteler.
3053) K. Spitteler, Olymp. Frühling. Neue
umgearb. Aufl. (JBL. 1908/9, N. 5942.)
|[L. Greiner: LE. 12, S. 934/6; J. V. Wid-
mann: NFPr. N. 16384; M. Scheinert:
SchL. 11, S. 41/5.]|
3054) K. Spitteler. |E. Kaempfer: Eckart 4,
S. 446-58, 518-23, 594-603; M. Muret: Eevue
de Paris, 1 oct. (LE.13, S. 198); K. Schalk:
Volkserzieher 14, S. 90/1. |
3055/6) J. V. Widmann, Der alte Herr aus
Luzern (K. Spitteler): LE. 12, S. 826.
(Gegen M. Hochdorf.)
J. Wolf.
3057) J. Wolff (1834—1910). |K. Ar am: Lese
1910, N. 11; K. Frenzel: VossZgB. N. 39;
R. M. Meyer: FZg. N. 152; M. Möller:
Tag N. 136 („Persönl. Erinnergn."); Trust:
Sturm 1, N. 15 („Die blaue Blume"); TglEsB.
N. 127; ÜdW. 3, S. 396; LE. 12, S. 1421/2.|
Andere.
3058) E. Kuh, K. E. Edler. (= N. 239a, S. 1/8.)
3059) O. Mausser, G. Kinkel. (= N. 2716.)
3060) R. M.Werner, M. Rappaport. (= N. 2756.)
(S. 264-75 beb. die Epik R.s.)
3061) E. Lissauer, Aus Chr. Fr. Scherenbergs
Gedichten: Kw. 23*, S. 141-59.
3062) E. O. Moser, Die Enkel Winkelrieds.
Epische Dichtg.v.S. Tob 1er. Tübingen. 93 S.
Katholisches Epos-
3063) E. Nid den, Eine christologische Epopöe:
Kw. 23^ S. '29-31.
(F. W. Helle.)
3064) E. Wach 1er, R. v. Kralik: Tag N. 26.
3065) A. Becker, O. v. Redwitz u. d. Pfalz:
Pfalz. Museum 27, N. 1/2.
3066) B. Lips, Die O. v. Redwitz-Lit. (Fort-
setzg.). (Vgl. JBL. 1908/9 N. 5917): LHw.
48, S. 5-10, 51/4, 89-92, 130/1.
3067) Thederings, F. W. Webers Verhältnis
zu N. Lenau: KVZgB. N. 49.
3068) Marie Speyer, F. W. Weber u. d.
Romantik. (= DQSt. Heft 2.) Regensburg,
Habbel. 476 S. M. 9,00.
3069) G. Bram, „Klara Hebert" u. „Dreizehn-
linden": ÜdW. 3, S. 593/6.
3070) Friedr.Wilh. Weber, Goliath. Billige
Volksausg. Paderborn, Schöningh. 110 S.
M. 1,25.
Humoristisches Epos:
W. Busch.
3071) Carl W. Neumann, W. Busch u. sein
erster Biograph: Universum 27, S. 588/91.
(Mit Briefen v. W. Busch an E. Daeleu.)
3072) O wlgl ass, W. Busch in d. literar. Mäuse-
falle: März 41, S. 324/5.
(Beb. O. F. Volkmann [JBL. 1908/9 N. 6923].)
3073) K. Voll, W. Busch u. Fr. Pocci: AZg.
N. 50.
3074) F. Winther, W. Busch als Dichter,
Künstler, Psychologe u. Philosoph. (= Univ.
of California Publications in mod. phil.
II, 1.) Berkeley, Univ. Press. 79 S.
3075) W. Busch (1832—1908). |0. F. Volk-
mann: DNekr. 13, S. 74-97; M. Corni-
celius:BllVolksbibl.S. 37-46; J.Hof milier
(= N. 236, S. 136-81.)|
3076) E. Göpf ert, Die Sprache d. Humors bei
W. Busch. (= N. 995.)
Über Setzungsliteratur.
3077) K. Hildebrand, Homer u. Äschylus
in mod. Bearbeitg.: Grenzb. 69^ S. 615/8.
(St. Gruss. — Gleicben-Russwnrm.)
3078) St. Gruss, Uias. Das Lied vom Zorn d.
Achilleus. Rekonstruiert u. übers. Stras.s-
burg, Heitz. V, 167 S. M. 5,00.
3079) Homer, Die Odyssee. Neu ins Deutsche
übertragen v. Rud. Alex Schröder. 1.-12.
Gesang. Des Gesamtwerks 1. Abteiig. L.,
Insel- Verlag. 179 S. Mit lUustr. M. 30,00.
3080) Das Nibelungenlied. Ahd. u. übertragen
V. K. Simrock. Her. v. A. Heusler. B.,
Tempel-Verlag. 357, .381 S. M. 6,00.
3081) Dasselbe. In d. Übertragg. v. K. Sim-
rock. B., J. Bard. 360 S. M. 6,00...
3082) Gudrun. Ein dtsch. Heldengedicht. Über-
tragen v. K. Simrock. Ebda. 253 S. M. 5,00.
3083) Parzival. Neubearb. v. W. Hertz. 5. Aufl.
Mit e. Nachtr. v. G. Rosen hagen. St.,
Cotta. X, 581 S. M. 6,50.
3084) Gottfried v. Strassburg, Tristan u.
Isolde, vollendet v. H. Kurz, z. Rhapsodie
frei bearbeitet v. A.Daniel. B, Gerdes &
Hödel. 82 S. Mit Abbildungen. M. 3,00.
3085) Dante, Die Göttl. Komödie. In deutsche
Terzinen übertragen v. R. Zoozmann. L.,
Hesse & Becker. 413 S. Mit Bildnis. M. 1,50.
3086) G. Carel, Zwei neue Dante-Übersetzgn.:
ASNS. 125, S. 205-23.
(Zoozmann. A. Bassermann.)
3087) F. Zschech, Der dtsch. Ariost: FZg.
N. 43. (S. auch S. Mehring: Zeitgeist N. 8.)
(Beb. A. Kissner [JBL. 1908/9 N. 5943].)
3087a) L. Ariosto, Der rasende Roland. In
dtsch. Prosa gebracht v. Th. Ling. Ulm,
Nübling. III, 230, 186 S. M. 4,00.
3088) J. Mi 1 ton, Poet. Werke. Übers, v. B.
Schuhmann, Alexander Schmidt,
Immanuel Schmidt u. Herm. Ullrich.
Her. V. Herm. Ullrich. 4 Tle. in 1 Bd.
L., Hesse. 744 S. M. 1,50.
3089) F. Mistral, Ausgewählte Werke. Über-
setzt u. erläutert v. A. Bertuch. Bd. 1. St.,
Cotta Nachf. XXXV, 264 S. Mit Bildn.
M. 4,50.
(Mireio. Provenzal. Dichtg. Deutsch im Versraass
d. Originals.)
Bonian und Novelle:
Allgemeines und Ästhetisches.
3090) Ch. H. Handschin, Bibliographie z.
Technik d. neuen dtsch. Romans. II: MLN.
25, S 5/8.
3091) P. Cobb, E. A. Poe and F. Spielhagen.
Their theory of the short story: ib. S. 67-72.
185
IV, 3. Epos.
186
3092) Ed. Engel, Erzfthlungskunst: HambFrBl.
N. 135.
3093) W. Rath, Vom Romanerfolg: Kw. 21',
S. 3/(>.
3094)id., Vomdtsch Koinanhelden: ib. S. 220/3.
3095) N. Falk, Die Toilette im Roman: BZ-
Mittag N. 124. (Vgl. J.E. 12, S. 1887.)
3090) R.Krauss, Romankritik u. Inhaltsangabe:
VossZgB. N. 28.
(Icsaintdarstelliin^on.
3097) Marie S])cyer, Der dtsch. Roman in d.
verflossenen bO J.: KVZg». N. 13.
3098) Else Riemann, Nordfriesland in d. er-
zählenden Dichtg. seit Anfang des 19. Jh.
(= N. 828.)
(Seeroraane. - Helgoland. — Sylt. — Hallig- u. Soe-
deichgesfhlchten.)
Sainniliingen.
3099) IJibliothek wertvoller Novellen u. Er-
zählungen. Her. V. O. Hellinghaus. Bd. 5/8.
Freiburg, Herder. V, 317 S ; V, 326 S.;
V, 327 8.; 334 S. Je M. 2,50.
(Enth u. a. Novellen v. O. Ludwig, A. Stifter, F.
Hcl)l)el, CI. Brentano, F. Gerstacker.)
3100) H. B e u 1 1 e n m ü 1 1 e r , Deutsches Novellen-
buch. L., F. Moeser Nachf. 444 S. M. 5,00.
3101) Meisternovellen aus P, Heyses Novellen-
schatz. B., Globus-Verlag. IH, 271 S; IV,
231 S. M. 2,00.
(G. Keller, Th. Storni, J. v. Eichendorff, L. Tieck u. a.)
3102) Dasselbe. Ebda. III, 244, 228 S. M. 2,00.
(P. Heyse, Johanna Kinkel, A. v. Chamisso, W. Raabe,
F. Halm, F. Gerstäcker, J. v.d. Traun, L. Goldammer.)
3103) Meister-Novellen neuerer Erzähler. Bd. 6.
Her. V. R. Wenz. L., Hesse & Becker.
623 8. M. 2,50.
3104) Das Siebengestirn. Folge 3/5. Meister-
werke deutscher Novellistik. L., Moeser
Nachf. 214 S., 209 S., 179 S. Je M. 2,00.
3105) , Gefunden." Erzählungen für jung u.
alt von Björnson, Hebbel, Kielland,
Rosegger, Schmitth enner. Stöber,
Weisflog u. Zschokke. Her. im Auf-
trage d. Rhein. Provinzial-Lehrervereins z.
Besten d. Pestalozzi-Stif tg. v. d. Jugendschrr.-
Kommission d. Elberfelder Lehrervereins.
29. Tausend. St., Union. 117 S. M. 0,50.
3106) M. Domanig, Anthologie kathol. Er-
zähler. Her. im Auftrage d. (iralbundes.
Ravensburg, Alber. XIV, 605 S. Mit Bild-
nissen. M. 7,00.
3107) Jüdischer Novellenschatz. Her. v. J.
Moses. IX. u. X. B., Seemann Nachf.
267 S.; 254, 119 S. Je M. 1,80.
(IX. J. Zangwill, Die im Dunkeln wandern . . .
- L. Jacobowskl, Werther der Jude. Roman. —
A. E. Brachvogel, Simon Spira u. sein Sohn. Er-
zählung. 7. Aufl.j
Historischer und liulturliistorisclier Roman
und Erzählung:
Allgemeines.
3108) H. Spiero, Der neue bist. Roman.
(= N. 253, S. 225-38.)
Einzelne Persönlichkeiten :
G. Frey tag.
3109) H. Friedrichs, Ein Gespräch mit G.
Freytag: KZg. N. 559. (Vgl. LE. 12, S. 1384.)
('''reytag über Lyrik, Keller, Meyer, Kinkel.)
3110) C. Grünhagen, Schle«. Erinnerjjn. an
Gust. Freytag. (^ VCiust. Freytag-Ge«. 2.)
L., Hirzel. 40 S. Mit 1 Tfl. M. 1,00.
3111) A. Kohut, G. Freytag u. Schlenien:
SchlesHeimatbll. 4, N. 1/2.
3112) C. (»rOnhagen, Eine Freytagfeier in
Schlesien: OberschieHien 9, S. 115-20.
3113) E. Krawcynski, G. F'reytag» Beziehgn.
zu Gross-Strehlitz: ib. S. 11/8.
3114) G. Schridde, G. Freytags Kultur- u. Ge-
schichtsphilosophie. Diss. Leipzig. IX,96S.
3114a) L. Speidel, G. Freytag. (= N. 252,
Bd. 1, S. 337-49.)
3115) J. Dieckmann, Freytags dichterische
Erstlinge: NatZgB. N. 5.
3110) V. Volk, Ch. Dickens' Einfluss auf Frey-
tags Roman ,Soli u. Haben". Progr. Salz-
burg. 15 S.
3117) K. Konrad, Die verlorene Handschrift:
BreslGenAnz. N. 266.
(Fälschung des Haus- u. Tagebuchs V. Gierths u. H.
Wuttke.)
C. F. Meyer.
3118) C. (^anienisch, C. F. Meyer in den
Bündner Bergen. (= N. 226 a, S. 49-80.)
3119) E. Feise, Fatalismus als Grundzug v.
C. F. Meyers Werken: Euph. 17, S. 111-43.
3120) A. Knellwolf, C. F. Meyer über seine
Gemütskrankheit: FZg. N. 5.
Andere.
3121) A. Heilborn, Denn er war unser. Ein
Wort an die W. Alexis-Gemeinde: Geg. 78,
S. 547/8, 611.
3122) Kory Towska, Die Hosen des Herrn
V. Bredow. Schauspiel. Köln, Ahn. 181 S.
M. 2,00. |[P. Schienther: BerlTBl. N. 654
(,Die Theaterhosen des Herrn v. Bredow").
312.3) E. Kammerhoff, Wilh. Arminius. (=
BLitG. Heft 62.) L., Verlag für Lit. 1909.
48 S. M. 0,60.
3124) R. Weitbrecht, W. Arminius: Eckart 5,
S. 115-30.
312.5) E. L. Schellen berg, W. Arminius:
Xenien 3», S. 146-55.
3126) W. Arminius, Von Stendal nach Weimar:
Eckart 5, S. 7-20.
3127) A. Ludwig, Dahn, Fouqu^, Stevenson:
Euph. 17, S. 606-24.
(Wilde Liebe. — Ein Kampf um Rom. — Galgenmäun-
lein. — The Bettle Imp.)
3128) J. Grosse, Ausgew. Werke. (JBL.-1908/9
N. 6199.) |[R. M. Meyer: Euph. 17,
S. 461/4.] I
3129) G. Hesekiel, Schellen-Moritz, deutsches
Leben im 18. Jh. Histor. Roman. Neu
her. v. Liesbeth Dill. Halle, Moritz.
320 S. M. 4,00.
3130) W. Meinhold, Maria Seh weidler, die
Bernsteinhexe. Her. v. J. Braun. Regens-
burg, Habbel. 311 S. M. 3,00.
3131) L. L. Schficking, F. Freiligrath u.
L. Schücking. (= N. 2648.)
3132) H. Spiero, Adolf Stern. (= N. 253,
S. 20-35.)
3133) A. V. Berger, Julius v. d. Traun (J. A.
Schindler). (= N. 223, Bd. 1, S. 85-103.)
Ethnographische Enählonsr*
3134) L. Geiger, K. E. Franzos. (= N. 29,
S. 250-304.)
187
IV, 3. Epos.
188
3135) O. Heller, Another unknown letter by
Ch. Sealsfield: MLN. 25, S. 245.
3136) Ch. Sealsfield, Ausgew. Werke. Her.
V. O. Kommel. Bd. 2. (= N. 202, Bd. 17.)
Teschen, Prochaska. 251 S. M. 0,85.
(Lebensbilder 2 : Nathan der Squatter-Regulator, Fort-
setzg )
Volkstümliche Erzälilung und Dorfgeschichte:
Baden.
3137)0. Baumgarten, E.Frommel (1828— 08):
RGG. 2, S. 1092/4.
3138) H. Hansjakob, Ausgewählte Schriften.
Volksausg. Bd. 1/4. St., Bonz & Co. 299 S.,
326 S., 396 S., 238 S. Je M. 1,60.
(i;2. Aus meiner Studienzeit. Erinnergn. 3. Wilde
Kirschen. Erzählgn. aus d. Schwarzwald. 4. Schnee-
ballen. 1. Reihe.)
Bayern.
3139) L. Ganghofer, Gesammelte Schriften.
(Volksausg.) Jubiläumsausg. (50. Tausend.)
1. Serie in 10 Bdn. St., Bonz & Co. XV,
267, 288, 260, 240, 220, 287, 256, 300, 323,
309 S. M. 28,00.
3140) W. Armini US, M. Meyr: Eckart 4,
S. 557-70.
3141) H. Arno, M. Mevrs Beziehgn. zu
F. Eückert: NatZgB. N. 2*^6.
3142) E. Sulger-Gebing, L. Thoma: Pro-
pyläen N. 2/3.
afasuren.
3143) K. Haugwitz, Das masur. Volkstum bei
F. u. K. Skowronnek. Lötzen. 4°. 9 S.
Mecklenburg. Schleswig-Holstein :
Otto Ernst.
3144) Gesund u. frohen Mutes. Eine Auswahl
aus d. Werken v. O. Ernst. Her. v.
G. Höller. Buchschmuck v. H. Steiner.
L., Staackmann. 145 S. M. 1,80.
(Einführg. — Gedichte. — Erzählungen. — Ortrun u.
Ilsebill. 2. Akt. — Lessing Minna v. Barnhelm.)
G. Frenssen.
3145) O. Baumgarten, G. Frenssen: RGG. 2,
S. 1055/8.
3146) J. de Bfere, G. Frenssen: Vie intellec-
tuelle N. 4.
3147) F. Bö ekel, Frenssens Aufstieg u. Nieder-
gang: Türmer 12', S. 608-15.
3148) Hedwig Bona, Die Frauencharaktere
bei Frenssen: Xenien 3«, S. 271/7, 328-50.
T. Kroger. W. Lobsien.
3149) H. Benzmann, T. Kroger: Zeitgeist N. 48.
3150) J. Fassbinder, T. Kroger: Bücher-
weit 8, S. 1/6. *
3151) R. Dohse, W. Lobsien: Eckart 4,
S. 506-18.
I>. Speckmann.
3152) F. Bock el, D. Speckmann: LE 12,
S. 837-41.
3153) O. Harstädt, Jiin niederdtsch. Erzähler:
Hilfe 16, S. 740/1.
(D. Spcckniann.)
Plattdeutsche Erzähler:
F. Beut er.
Zusammenfassendes und Cha-
rakteristisches.
3154) T. Friedemann, Neue Reuter-Schriften:
LE. 13, S. 706-11.
(P. Albrecht, J. R. Hanne, R. Hermann , Reuter-Kalender.)
3155) R. Dohse, F. Reuter. (= Aufwärts
N. 12.) Frankfurt a. M., Grieser. 71 S.
M. 0,50.
3156) W. Golther, F. Reuter. Ak. Festrede.
Rostock, Leopold. 24 S.
3157) W. Wawrenuck, F. Reuter. Seine
Werke, Leben, Leiden u. Humor. Mit e.
Anhg. : Das Land F. Reuters. B., Lenz.
16 S. M. 0,25.
3158) J. R. Hanne, F. Reuters Religion. Ein
Gedenkblatt zur lOOjähr. Geburtstage d.
Dichters. Wismar, Hinstorff. 31 S. M. 0,50.
3159) Rud. Hermann, F. Reuter als Natur-
freund. Zum 100. Geburtstage d. Dichters.
L., Dieterich. 61 S. M. 0,60.
3160) M. Osborn, F. Reuter als Zeichner u.
Maler: Daheim 47, N. 6.
3161) E. Isolani, F. Reuter auf dem Theater:
DBühne. 2, 271/3.
Biographische Einzelheiten.
3162) F. Dräger, Ut F. Reuters Schaul-
meistertid: HambFrBl. N. 298.
3163) A.Ob er müller, F. Reuters erste Festungs-
haft: IllZg. 135, S. 843/8.
3164) F. Reuter in Hamburg: HambFrBl. N. 19.
3165) P. Mitzschke, F. Reuter u. d. Rudels-
burg: DorfZgB. N. 83, S. 171.
Persönliche Beziehungen.
3166) L.Henrichsen, F. Reuter u. Kl. Groth :
Volkserzieher 14, S. 196/7.
3167) K. Löschhorn, F. Reuter u. Kl. Groth
in ihrem gegenseitigen Verhältnis: ZDU. 24,
S: 132/4.
3168) W. Pieth, F. Reuter u. Kl. Groth:
Geg. 78, S. 883/6.
(Gegen Gaedertz.)
3169) W. Ähren s, F. Reuter u. seine Ver-
Verleger: BBlDBuchh. S. 8515/8.
3170) A Kohut, F. Reuter u. d. Juden: AZg-
Judent. 74, S. 378/9.
Briefe.
3171) Unveröffentl. Briefe u. ein Gedicht v.
F. Reuter: TglRs». N. 250.
3172) O. PI awi na, Zwei ungedr. Briefe Reuters:
Quelle 4, N. 2.
Werke.
3173) W. Seelmann, Reuter-Forschungen.
(= N. 1003.)
3174) Carl W. Neumaun, Wahrheit u. Dich-
tung in Reuters „Stromtid". MitlOAbbildgn.:
Universum 27, S. 111/7.
J u b i 1 ä u m s 1 i t e r a t u r.
3175) F. Reuter -Festschrift. B., Vorwärts.
16 S. M. 0,50.
180
IV, 3. KpoH.
190
l\nn) F. Reuter-(}e(lenkl»uch zum KX». (JcburtK-
tug. Jler. V. Allg. Pluttdeutschen Verbaiuk!
E.V. Wisinjir, HiiKstorff. VII, IGOS. M. 3,(10.
(Mit Ik'itrr. v. K, ]Jrun<lcs. ('. JJ o rc li 1 1 n k , K.
Doh.sc, HtMlwlg Krüger, E. Mackul, K. Otto,
R. Schröder, W. Seelmann, P. Warncke,
A. Wit)belt)
3177) Reuter- Kalender 1011. Her. v. K. Th.
(t a e d e r t z. L., Dieterich. 106 8. Mit
Abbilden. M. 1,00.
3178) F. Keuter-Heft: ZDU. 24, N. 11.
(Mit «ultrr. V. (). Ladendorf, O. Weissenfels (Die
• Dichtungen Reuters), O. Weise [Reuters Stil], K. Th.
Oaedertz [Wie Reuter die dt«ch. Sprache reinhieltj.)
317«) F. Reuter (1810-71). |R. Dohse: Eckart 5,
S. 83-95; F. Du sei: WIDM.109, H. 447-54;
Otto Ernst (-= N. 227, 8 122/8); H. B.
Grube: Türmer 13S S. 27,?/7; C. Holm:
Quickborn 4, N. 1 ; E. M a c k e 1 : VossZg.
N. 523; P. Matter: KousMschr. 68, S. 182/7;
W.Poeck:NatZg.N.141;W.Rath:Kw.24',
S. 187-97; E. Schlaikjer: Grenzb. 69*,
S. 263/8; K.Strecker: TglRsB. 260/2;
weitere Gedenkartikel s. LE. 13, S. 344/6,
386, 437.1
31S0) K. T h. G a e d e r t z , Inedita in Schrift
u. Bild aus d. F. Reuter-Ausstellg. in Berlin :
ZBFr. NF. 2, S. 246/9.
3181) Th. Heu SS, F. Reuters Zigarrenascbe:
Hilfe 16, S. 544/5. (Dazu R. M. Meyer:
ib. S. 564.)
(Gegen die Reuter-Ausstellg)
Andere plattdeutsche Dichter.
3182) E. Brandes, J. Brinckmau: Quickborn
3, N. 2.
3183) Jungclaus, J. H. Fehrs: Heimat (Kiel)
20, N. 11.
Östorreioh :
A. Stifter.
31S4) A. Bettelheim, A. Stifter an F. Halm
(1852): DArbeit. 9, S. 152.
3185) F. H ü 1 1 e r , Über A. Stifters Natur-
schilderung: ZOG. 61, S 193-215.
3186) R. Schaukai, A. Stifter: Geg. 78,
S. 787/9.
3187/8) Stifters Werke. Auswahl in 6 Tln.
Her. V. G.Wilhelm. B , Bong. LXXXII,
360, 406, 361, 300, 428, 315 S. M. 5,00.
(1. Biographie. Studien. — 2/3. Studien. — 4. Bunte
Steine. — 5. Erzählungen. — 6. Bilder u. Skizzen. —
Schriften über IM., Politik u. Kunst.)
3189) A. Stifter, Der Waldsteig. Original-
Ausg. L., Amelang. 16". 92 S. M. 0,50.
Andere österreichische Erzähler.
3190) P. Bellardi, F. M. Felder, ein Bauern-
dichter: VossZg. N. 115. (Siehe LE. 12, S. 948 )
3191) L., Hirschfeld, Wilh. Fischer in Graz:
LE. 12, S. 1515-23. (Dazu: W. Fischer,
Im Spiegel: ib. S. 1524/9.)
3192) H. Schneider, F. Halms Novelle ,Das
Haus an d. Veronabrücke": ZÜG.61,S. 877-91.
3193) M. Hartmaun, Ausgew. Werke. Her. v.
O. Rommel. Bd. 1. Der Krieg um d. Wald.
(=- N. 202, Bd. 19.) Teschen, Prochaska
XXII, 218 S. M. 1,00.
3194) H. Greinz, Die Rosegger-Sammlung:
OsterrRs. 23, S. 339-42.
3195) P. Rosegger, Das Buch v. den Kleinen.
Ein Auszug aus seinen Schriften. L., Staack-
mann. 372 S. M. 4,00.
SacliHpn.
lUWi) Wilh. Schindler, Skizze» aiiH dem
Elbsandateingebirge. (— MeyerB Volks-
bücher N. 1531/3 ) L., Bibliograph. Institut.
16». 222 S. M. 0,30.
3197) W. Rath, Ein Erzähler u. Erzieher:
TglRsB. N. 179.
(H. A. Krüger.)
3198) E. Kamraerhoff, H. A. Krüger
(== BLitG. Heft 72.) L., Verlag für Lit.
156 S.
3199) H. A. Krüger, Kaspar Krumbholtz.
2 Tle. Hamburg, Janssen. .355, 426 S.
M. 8,50. |[A. Gebhardt: SchL. 10, S. 23G/7;
II, S. 385/8 (ablehnend).]!
3200) B. S a r t o r ins, E. Willkomm (1810—86):
VossZg. N. 68 (LE. 12, S. 865).
3201) E. Willkomm, Der Todseher u. andere
geheimnisvolle Geschichten. B., Barsdorf.
284 S. Mit Illustr. M. 4,00.
Schweiz.
3202) F.Vetter, J. Gotthelf u. K. R Hagen-
bach. (= N 2471.) |[E. Korrodi: DLZ'32,
S 160/2; E. Sulger-Gebing: LBlGRPh.
32, S 363/5.]|
3203) A. Beetschen, Auf J. Gotthelfs
Spuren : AZg. N. 3.
(E. Lauterburg.)
3204) M. Sch wab , Mimili, eine Schweizer-
geschichte. (= N. 3021.)
(E. Zahn.)
3205) P:. Zahn. |E. Jenny: LitNeuigkciten.
(Leipzig) N. 1; A. Kah 1 e: LHw. 48, S. 259-62;
E. Petzet: BllVolksbibl. S. 139-47; H.
Spiero: Grenzb. 69», S. 3418; E. Sulger-
Gebing: Propyläen N. 38/9 (vgl. LE. 12,
S. 1556.)|
Schlesien.
3206) A. Lindner, „Von Einem, der auszog*:
NHarabZg. N. 126. (Vgl. LE. 12, S. 1011.)
(P. Barsch.)
3207) Paul Keller-Heft. Her. v. H. H. B o r c h e r d t.
(=:; Beitrr. z. Schles. Kultur 1.) Hirschberg,
Schles. Buchdruckerei. MOS. M. 1,50.
Thüringen:
O. Ludwig. (Siehe auch N. 3690/5.)
3208) H. Lohre, O. Ludwig u. Ch. Dickens:
ASNS. 124, S. 15-45.
3209) F. L ü d e r , Die epischen Werke O. Lud-
wigs u. ihr Verhältnis zu Ch. Dickens. Diss.
Greifswald. 165 S.
3210) O. Ludwig, Zwischen Himmel u. Erde.
Mit Einleitg. v. R. M. Meyer. (= Meister-
werke in Taschenausgaben N.2 ) B., Weicher.
XII, 309 S. M. 1,30.
Westfalen.
3211) P.Wriede, A.Wibbelt: HambCorr«. N.25.
Württenihorg.
3212) L. Geiger, B. Auerbach. (= N. 29,
ß. 231-49.)
3213) K Th. Zingeler, Karl Anton v. Hohen-
zollern u. B. Auerbach: DR. 35*, S. 309-28.
3214) A. Bettels heim, Bräutigamsbriefe
v. B. Auerbach : AZgJudent. 74, S. 78-80, 14 1/2,
152/4, 178/9, 199-201, 213/4, 226/8, 236/8.
191
IV, 3. Epos.
192
3215) E. Ackerknecht, H. Kurz: BllVolks-
bibl. 11, S. 176-86.
Kriminal- und Hintertreppenromane.
3216) R. Nordhausen, Der Volksroman : Tag
N.- 102.
3217) E. Schnitze, Die Schundliteratur. (=
JBL, 1908/9 N. 230.) (Vgl. N. 142-54.)
3218) W. Turszinsky, Etwas vom dtsch.
Hintertreppenroman: WIDM. 109, S. 401/4.
3219) E. Schnitze, Kriminallit. : Kw. 23*,
S. 133-41. (Vgl. auch id.: Eckart 5, S. 31-41,
95-115.)
Jugendliteratur.
3220) E. E e i c h , Jugendlektüre. (= N. 249,
S. 282-96.)
3221) P. Samuleit, Weltanschauungsfrage u.
Jugendschrift. B., Buchverlag der Hilfe.
36 S. M. 0,40.
3222) Der Wächter für Jugendschriften, Organ
z. Hebg. d. dtsch. Jugendlit. Her. v. Kathol.
Lehrerverbande d. Deutschen Eeiches (Prov.
Rheinland, E. V.) Schrif tleitg. : L. K i e s g e n.
Jahrg. 1. Mai 1910 bis April 1911. 11 Nn.
Köln, Bachern. M. 1,20.
3223) F. Avenarius, Der Fall May u. d. Aus-
druckskultur: Kw. 23", S. 183/5.
3221) R. L e b i u s , Die Zeugen K. u. Klara
May. Charlottenburg, Spreeverlag. 335 S.
M. 3,00.
3225) A. Pöllmann, Ein Abenteurer u. sein
Werk: ÜdW. 3, S. 61/9, 91-101, 125-32,
166-74, 235-45, 271-80, 306-19, 493-95.
(K. May.)
3226) id., Zur konfessionellen Ausschlachtung
des Fall May: HPBU. 145, S. 667-72.
3227) id., K. May im Lichte d prakt. Päd-
agogen: Bücherwelt 7, S. 171-80.
3228) K. Wilker, K. May, ein Volkserzieher?
Langensalza, Beyer. 37 S. M. 0,90.
3229) R. Kurtz, Offener Brief an K. May:
Sturm 1, N. 11.
3230) K. May. |F. A v e n ar i u s: Kw. 23^
S. 191/3 („Ein Zusammenbruch"); O. Hödel:
Grazer Tagespost N. 103 (LE. 12, S. 1161);
K. F. Nowak: Hilfe 16, S. 259-60 („K. May
als Erzieher"); O. Röthlisberger: Bern-
Rs. 4, S. 590/5; K. Storck: Türmer 13 1,
S. 281/4 („K.M.u. kein Ende"); B.Viertel:
März 42, S. 247/8.1
Neuere Romane und Novellen:
M. Eyth.
3231) G. Biedenkapp, M. Eyth. Ein dtsch.
Ingenieur u. Dichter. Eine biograph. Skizze
mit Proben aus seinen Werken. St., Franckh.
54 S. M. 1,00.
3232) M. Eyth (1840-1906). |J. v. Diefen-
bach: DNekr. 13, S. 343-54; T h. Ebner:
Eckart 4, S. 537-40; H.Spiero: KonsMschr.
68, S. 589-93; K. G. Wendriner: Tag
N. 286.1
3233) M.Eyth, Gesammelte Schriften. (Bd. 6.)
St., Deutsche Verlags-Anstalt n. Heidelberg,
K. Winter. VIII, 534 S. M. 5,00.
(Inhalt: Im Strom unserer Zeit- 3. Tl. Meisterjahre.
Aus d Briefen eines Ingenieurs. Mit einem Anhang:
Aus M. Eyths Freundesbiiefen. Mit einem Vorwort
V. F r e i c r - H o p p e n r o d e.)
3234) M. Eyth, Der Schneider v. Ulm. Gesch.
eines 200 Jahre zu früh Geborenen. Volks-
ausg. (2 Tle. in 1 Bd.) St., Dtsch. Verlags-
anstalt. 320 S. ; 363 S. M. 4,00.
Th. Fontane.
3235) K. Bur dach, Th Fontane. Rede bei
d. Enthüllg. seines Denkmals in Berlin:
DRs. 144, S. 64-72.
3236) A. Eloesser, Das Vermächtnis d. Weisen:
VossZgB. N. 32.
(Im Anschluss an Fontanes Briefe. 2. Sammlung
[JBL. 1908/9, N. 6190] )
3237) E. Heilborn, Fontane-Denkmal u. Fon-
tane-Legende: LE. 12, S. 1298-1303.
3238) E. Koessler, Essai d'une bibliographie
des Oeuvres de Fontane: RGermanique. 6,
S. 437-44.
3239) Th. Mann, Der alte Fontane: Zukunft 73,
S. 1-21.
3210) S. Samosch, Aus d. geheimen Kriegs-
akten über Th. Fontanes Gefangenschaft u.
Freilassg.: VossZgB. N. 23.
3241) id., Neueste Veröffentlichgn. über Th.
Fontane: VossZgB. N. 50.
(Zu seiner Gefangenschaft.)
3242) P. Schienther, Th Fontane im Tier-
garten. Zur Enthüllung seines Denkmals:
BerlTBl. N. 226.
3243) R. Sternfeld, Das Leitmotiv bei Fon-
tane: VossZg. N. 343. (Siehe LE. 12, S. 1684.)
3244) Fontane u. Heyse. — Fontane u. sein
70. Geburtstag. (Aus d. Briefen Fontanes):
Zeitgeist N. 8.
3245) Fontane über d. Judentum : MVAbwAnt.
20, S. 166/7.
3246) Th. Fontane. |A. Bessert: (= N. 225,
S. 183-94) („Un poHe berlinois"); Otto
Ernst (=r N. 227, S. 9-26); F. Pfemfert:
Masken 5, N. 22/ 3 ; F. S c h ö n e m a n n : Volks-
erzieher 14, S. 69-70.1
3247) Rundfrage über Fontaue: BZMittag.N. 105.
(Siehe LE. 12, S. 1238/9).
3248) E. Bertram, Th. Fontanes Briefe. (=
MLitGesBonn 5, N. 6.) Dortmund, Ruhfus.
S. 169-200. M. 0,75.
3249) B. v. L e p e 1 , 40 Jahre. Briefe an Th.
Fontane. Her.v.EvaA.v.Arnim.(JBL.1908/9
N. 4871.) |[A. Eloesser: NRs. 21, S. 433/5
(„Alte u. neue Zeit", beb. auch N. 3251); F.
Poppenberg: Grenzb. 69^ S 54-60.]|
3250) W.Wolters, Th. Fontanes Briefwechsel
mit W. Wolfsohn. (= N. 2468.) |[J. Ett-
linger: LE. 13, S. 755/6.]|
3251) Th. Fontane, Briefe (an die Freunde)
(JBL. 1908/9 N. 6190). |[0. Blumenthal:
KönigsbBU. N. 1; Helene Herrmann:
N&S. 133, S. 315-22; K. G. Wendriner:
BernRs. 4, S. 754-60; L. Schröder: Leipz-
NN. N. 140 (s. LE. 12, S. 1385 [beb. auch d.
Modelle u. Vorbilder von den Hauptpersonen
in F.s Erzählungen |).]|
3251a) id., Briefe an O. Brahm, Paul u. Paula
Schienther. (= N. 2467.)
3252) Heinr. Berger, Drei unveröffentlichte
Fontane-Briefe: AZg. N. 18.
3253) Th. Fontane, Havelland. Die Land-
schaft um Spandau, Potsdam, Brandenburg.
lUustr. Ausg., her. v. F. v. Z o b e 1 1 i t z.
(= Wandergn, durch d. Mark Brandenburg
Bd.3.) St.,CottaNachf. XVin,462S. M.10,00.
193
IV, 3. Epos.
10 f
3254) Th. Fontane, Irrungen, Wirrungen.
Herliner Roman. (= Fischer« liiblioth. zeit-
genöss. Romane. Jahrg. ;{, IJ<1. I.) B., S.
Fischer. IHM 8. M. 1,00.
K. F r e n z e 1.
3255) K. Frenze!, Aus meiner Studienzeit:
LK. 13, S. '2\-:V2.
. P. Heyae. (Vgl. N. 2681/.^).)
325«) Helene Raff, P. Heyae. St., Clotta
Nachf. VI, IM S. Mit :\ Hildn. M. 2,ö0.
3257) E. Ruete, P. Heyse. Bremen, Winter,
f)-} S. M. 1,00.
3258) H. Spiero, P. Heyae. Der Dichter u.
seine Werke. (= N. 2ü84.)
3259) L. Fränkel, Heyae u. die bayer. Bureau-
kratie: Fortschritt (München) N. 16.
3260) id., P. Heyses liter. Würdigg.: Geg. 78,
S. 645/6.
32ÜI) E. M. Hamann, Besinnlich -Nach-
trägliches zur P. Heyse -Feier: ARs. 7,
N. 18.
3262) M. Kalbeck, P. Heyse. Aus d. Gesch.
e. Freundschaft: WIDM. 108, S. ll.'?-25.
3203) V. Klemperer, P. Heyses Beziehgn. zu
Italien: Geg. 77, S. 205/9.
3264) Helene Raff, P. Heyse als Politiker.
Auf Grund d. ungedr. Tagebücher: Südd-
Mhh. 7S S. ;{20-.M3.
3265) A. V. Weilen, Heyse u, Wien: NFPr.
N. 16.361.
3266) H. Wittmann, Heyse u. München: ib.
3267) P. Heyse. (Zum 80. Geburtstage.) iE.
Beckmann: Türmer 12», S. 905/9; 8. Capri:
Marzocco 15, N. 11 (s. LE. 12, S. 1108/9);
J. Hofmiller: SüddMhh. 7», S. 333-40
(„H. der Dichter"); A. Kl aar: N&S. 132,
S. 450/7; id.: VossZgB. N. 11; K. Knatz:
Arena 5«, S. 179-83; Friedr. v. d. Leyen:
BerlTBI. N. 133; S. Markus: BernRs. 4,
S. 4.50/6; R. M. Meyer: Wissen für alle 10,
S. 253/9; K. M(uth): Hochland 7^, S. 117/9; F.
Muncker: AZg.N.l l; Carl W. Neumann:
Univer.sum 26Rs- N. 23 (mit Autogrammen
u. Zeichnungen v. Heyse); W. Rath: Kw.23''',
S. 300/2; B. Rüttenauer: DMhh.lO, S. 144/6;
W. Speck: Grenzb. 69', S. 441/8; H. Spiero:
Eckart 4, S. ;?.57-63 (Die Kunst P. H.s); O.
Wittner: Wissen für alle 10, S. 93/5;
F. Z w e y b r ü c k : ÜsterrRs. 22, S. 340/5;
weitere Festartikel s. LE. 12, S. 949-51,
1008-10, 1259-1
3268) P. Heyse, Gesammelte Werke. Neue
Serie. Bd. 24/6. (= Gesammelte Werke
Bd. 34/6.) St., Cotta Nachf. ;i52, .325, 302 S.
Je M. 3,50.
(24. Novellen. 19. Bd. Menseben und Schlck.«aU>.
Ohaiakterbiltier. - 25. Die Geburt d. Venus. Koumn.
2(i. Novellen. 2(). Bd. Helldunkles lieben.)
Hans Hoffmann. H. v. Hopfen.
3269) W. Baetcke, Zu Hans Hoftmanns Tode.
Ploffmanns Briefe aus Sizilien vom J. 1873.
Progr. Stettin. 4». S. 89-93.
3270) W. Vulpius, H. Hoffmanna letzte fröh-
liche Fahrt. Mit Bildern v. A. Krehan.
Weimar, Kiepenheuer. VIII, 61 S. M. 1,20.
3271) A. V. Berger, H. v. Hopfen.
(= N. 2686.)
Jahresberiohte fBr neaere deatsohe I.iUratnrgesohlolit«.
G. Keller. (Vgl. N. 2759-65.)
3272) E. Ermatinger, H. I.<eutbuld u. <i.
Keller. (= N. 2T67.)
3273) F. Herholtz, ü. Keller aU Politiker:
Hilfe 16, 8. 671/3.
3274) E. Kuh, G. Keller. (= N. 239a, 8. 340-75.)
3275) E. Dick, Eine Quelle G. Kellers: HOdd-
Mhh. 7«, 8. 232/7.
(Zur Novelle: Die Oelsterseher im „Hinnge'llcbt".)
3275a) E. Ermatinger, Da« Si^unemotiv im
Grünen Heinrich: W&L. 3, N. 18.
3276) J. Grüninger, Vom (rrünen Heinrich.
Z\vangl»)se vergleichende Studien über die
I. u. 11. Ausg.: BernRs. 4, 8. .351/4, 401/6.
3277) H. Hesse, Martin Salander: März 4»,
8. 148-50. (Auch Lese 1, 8. 685 6.)
F. K ü r n b e r g e r.
3278) W. A. Hammer, F. Kürnbergers Studien-
jahre: ZOG. 61, S. 17.5-«2.
3279) F. Kürnberger (1823-79). |K. Ar am:
BerlTBI. N. 7; J. Lehner: Kw. 23*, S. .390/3
(,Der Kritiker Oster reich« *); E. V. Zenker:
Wage 13, N. .30/l.|
3280) F. Kürnberger, Der Amerikamüde.
3. Aufl. (= id., Gesamm. Werke. Her.
V. O. E. Deutsch. Bd. 4. | Vgl. JBL. 1908/9
N. 6231a.|) München, Müller. .5918. M. 6,00.
|fL. Bauer: NRs. 21, S. 281; W. Hammer:
LE. 12, 8. 1303/4; R. M. Meyer: O.sterr-
Rs. 23, S. 79-80.]! (Vgl. O. E. Deutsch:
Wiener Zg.N. 167. jSiehe LE. 12, 8. 1683.1)
3281) id., Ausgew. Novellen. (= Meyers Volks-
bücher N. 1602/4.) L., Bibliograph. Institut.
180 8. M. 0,30.
(Glovanna - Brautpaar. — Braut des Gelehrten. —
Der VVindfall.)
3282) Briefe v. F. Kürnberger. Mitgeteilt v.
Luise Hackl: Fackel II, N. 294/.5.
(An J. Kopp )
Kud. Lindau.
3283) R. Lindau (1829—1910). ;J. Berg:
Universum^». 26, N. 18; K. Frenzcl:
DRa. 145, S. 462/4; R. Krauss: Eckart 5,
S. 231-47; LE. 13, 8. 229.|
W. R a a b e.
3284/5) F. Hartmann, Wilh. Raabe. Wie er
war u. wie er dachte. Gedanken u. Er-
innerungen. Hannover, Sponholtz. 71 S.
M. 1,20.
3286) O. Buchnaann, Bei W. Raabe: VossZg.
N. 227.
3287) H. Fechner, Wie ich W. Raabe malte:
Woche 12, N. 48.
3288) K. A. Findeisen, W. Raabe u. die
Kinder: Eckart 4, 8. 82.5-40.
3280) Th. Hänlein, W. Raabe u. Berlin:
Grenzb. 69*, 8. 410/6.
3290) A. Heilborn, W. Raabe u. d. Publikum :
Geg. 78, 8. 950/1.
3291) Kiemann, Ein Kapitel Pädagogik aus
W. Raabe: ZChrE. 3, 8. 399-406.
3292) Margarete Raabe, Eine Erinnerung:
Woche 12, N. 48.
3293) W. Kosch, W. Raabe u. W. Brandes im
Kreis der Kleiderseller: ZDF. 24, 8. 79-^7.
3294) F. Salau, Die Franzosenzeit im Spiegel
V. W. Raabes Erzählungen: KonaMscnr. 68,
8. 282/6, 411-20.
XXI.
13
195
IV, 3. Epos.
196
3295) W. Raabe (1831—1910). |H. H. Ehrler:
FZg. N. 321 (s. LE. 13, S. 425); Th. Heuss:
Hilfe 16, S. 751/3; E. G. Kolbenheyer:
Lese 1, S. 701; H. A. Krüger: Woche 12,
N. 48; E. M. Meyer: BerlTBl. N. 584
(s. LE. 13, S. 424); W. S(chaefer): DMhh.
10, S. 407; H. Spiero: KönigsbBlI. N. 21;
Kw. 24 S S. 370; NAnt. 150, S. 754/7;
weitere Nekrologe s. LE. 13, S. 423/6,
519, 568.1
3295a) L. Th(oma), Oberlehrer: März 4*,
S. 435/6, 543/4. (Dazu R. M. Meyer: ib.
S. 542/3.)
(Gegen R. M. Meyers Beurteilg. v. W. Raabo.)
3296) H. Junge, W. Raabe. Studien über
Form u. Inhalt seiner Werke. (= N. 999.)
3297) H.A.Krüger, Raabes Erstlingswerke II.
(Vgl. JBL. 1908/9 N. 6241.): Eckart 4,
S.255-66, 570-83, 761/9.
(Frühling. — Halb Mär, halb mehr. — Kinder
V. Finkenrode.)
3298) K. Geiger, Zu „Gutmanns Reisen" von
W. Raabe: TglRsB. N. 190.
3299) id., W. Raabes Villa Schönow: ib.
N. 209-11.
3300) O. Schütte, Substantiv auf ^ling bei
Raabe. {= N. 1000.)
F. V. S a a r.
3301) A. V. Berg er, Meine Beziehungen zu
F. V. Saar. (= N. 223, Bd. 2, S. 255-69.)
3302) H. Spiero, F. v. Saar. (= N. 253,
S. 1-19.)
3303) K. G. Wen drin er, F. v. Saar: Tag
28. Mai.
3304) F. V. Saar, Doktor Trojan. Conto
Gasparo. Sündenfall. Drei Novellen. Her.
V. J. Minor. (= Hesses Volksbücherei.
N. 549-50.) L., Hesse. 113 S. M. 0,40.
F. Spielhagen.
3305) Hans Henning, F. Spielhagen. L.,
Staackraann. 248 S. Mit Abbildungen.
M. 3,50.
3306) F. Spielhagen, Ausgew. Romane.
Volksausg. 2. Serie. Ebda. 716, 935, 736,
508, 628 S. M. 20,00.
Th. Storni.
3307) E. Bertz, Th. Storm in Potsdam. Aus d.
Verbannungsjahren e. schleswig-holsteinisch.
Dichters. (= MVGPotsdam. NF. V, 3.)
Potsdam, Jaeckel. 4«. 24 S. M. 1,00.
3308) H. Dammann, Th. Storms Heimatkunst :
NeuphilBll. 17, N. 8/9.
3309) Rosa Schapire, Aus Briefen Th.
Storms an H. Speckter: ZBFr. NF. 2,
S. 39-49.
3310) J. Vlasinsky, Mimische Studien zu
Th. Storm: Euph. 17, S. 636-50.
3311) id.. Zu Th. Storm: ib. S. 359-60. (Vgl.
auch id., Heine u. Storm: ib. S. 664/6.)
3312) Th. Storm, Briefe an F. Eggers. Her.
V. H. W. Seidel. B., Curtius. 142 S.
M. 3,00. |[H. Binder: LCBl. 62, S. 368-72.] |
R. Voss.
3313) E. L. Schellenberg, R.Voss: Xenien3»,
S. 257-67.
Moderner Roman und Novelle:
Allgemeines.
3314) G. Grützmacher, Der mod. Roman im
Lichte d. christl. Weltanschauung: Kons-
Mschr. 67, S. 1236-43.
3315) C. Heddaeus, Ketzereien gegen den
mod. Roman: HambNachrr. N. 24. (Vgl
LE. 12, S. 699-700.)
3316) E. Bleich, Zur neuesten dtsch. Kunst-
märchendichtg. : Eckart 4, S. 426-40.
Einzelne Persönlichkeiten :
P. A 1 1 e n b e r g.
3317) E. Breitner, P. Altenberg: Geg. 77,
S. 450/1.
3318) K. Kraus, P. Altenberg. (= N. 239,
S. 290/6.)
R. H. Bartsch.
3319) R.H.Bartsch. [Helene Glaue: Christl-
Welt.24, S. 905/8; J. Hofmiller (=N.236
S. 230-42); E. Lissauer: DMhh. 10, S. 208-10
J. H. Ratislav: Quelle (Wien) 3, N. 11/2
Fanny Wolf-Cirian: Wage 13, N. 27.|
3320) R.H.Bartsch, Zwölf aus der Steiermark.
Her. V. J. M. Weissberg. (= N. 490.)
P. Baum.
3321) H. Win and, P. Baum: Blaubuch 5,
S. 732/6.
O. J. B i e r b a u m. (Siehe N. 2787-91.)
M. Brod. M. G. Conrad.
3322) L. Rubin er. Dichter d. Unwirklichkeit.
Anmerkungen zu Büchern des M. Brod:
Sturm 1, N. 14.
3323) Thekla Skorra, In purpurner Finster-
nis: TglRsB. N. 77.
(M. G. Conrad.)
J. J. David.
3324/5) J.J.David (1859—1906). |L. Greiner
LE. 13, S. 88-91 (anlässlich d. Gesamtausg
[JBL. 1906/7, N. 4912; 1908/9, N. 6292 1)
E. Reich: (= N. 249, S. 360/6 [,Österr
Schriftsteller"]); H. Simon: FZg. N. 7
R. M. Werner: WIDM. 108, S. 341/5. |
3326) J. J. David, Der Bettelvogt u. a. ge-
schichtl. Erzählungen. (= ÜB. N. 5174.)
L., Reclam. 95 S. M. 0,20.
(Der Bettelvogt. - Der Letzte. — Die stille Margaret.)
3327) id.. Ein Poet u. a. Erzählungen. Eingel.
v. H. Glücksmann. (= ÜB. N. 515-j.)
Ebda. 99 S. M. 0,20.
(Ein PootV — Schuss in der Nacht. — Ein wunder-
licher Heiliger. — Die Weltreise d. kleinen Tyrnauer.)
3328) id.. Mährische Dorfgeschichten. Her. v.
A.V.Weilen. (= DDGS. Bd. 34.) Hamburg,
Dtsch. Dichter-Gedächtnis-Stiftung. 146 S.
M. 1,00.
3329) id.. Der Übergang. Ein Roman. 3. Aufl.
München, Piper & Co. 226 S. M. 1,80.
3330) F. Schamann, Aus J. J. Davids Nach-
lass: ÖsterrRs. 23, S. 429-36.
(.\valun. — • Heimkehr.)
197
IV, 3. Epos.
198
C. Hauptmann.
3331) J. M. Fischer, Carl Hauptmann.
(= MLitGesBonn. 4, N. 7.) Dortmund,
Ruhfus. S. 1(>9-9J. M. 0,75.
3332) C Hauptmann. |J. P. d'ArdeHchah:
HambCorrB. N. 23; H. H. Horcher dt:
ÜdW. 3, S. 109-i;{, 156-63; H. Spiero:
fickart 3, S. 21-31. |
3332a) id., Aus meinem Tagebuch. 2. Aufl.
(= N. 2474.)
G. H a u p t m u n n. (Vgl. N. ;{8ll-22.)
3333) G. Hauptmann, Der Narr in Christo
Emanuel Quint. B., Fischer. 540 S. M. 6,00.
|{F. Avenarius: Kw. 24', S. 434/8; E.
Faktor: Tag N. 207; F. Herwig: Hoch-
land 8», S. 211/3; W. Ruth: LE. 1,% 8. 495/8;
R. «audek: N&S. l.{ö, S. 451/5; K.
Strecker: TglRs. 13, N. 295; weitere
Rezensionen ,s. LE. 13, S. 506/7, 569-70.]!
W. H e g e 1 e r.
3334) C. Bulcke, ÜberW. Hegeler u. anderes:
Tag N. 294.
H. Hesse.
3335) A. Tibal, La pensde et la vie souube:
Revue 15 juin. (Siehe LE. 12, S. 1570.)
3330) Agues Waldhausen, Herrn. Hesse.
(= MLitGesBonn. 5, N. 1.) Dortmund,
Ruhfus. S. 1-28. M. 0,75.
W. H o 1 z a m e r.
3337) W. Holzamer, Der Entgleiste. 2 Bde.
B., Fleischel. 382, 219 S. M. 8,00. |[G.
Landauer: LE. 13, S. 1443/7 (H.s „Lebens-
buch"); J. Hart: Tag N. 303.]|
3338) id., Der Held u. a. Novellen. Her. v.
R. Weuz. ^= ÜB. N. 5200.) L., Reclam.
16«. 102 S. M. 0,20.
F. H u c h. R. H u 1 d s c h i n e r.
3339) E. Nidden, F. Huch: Kw. 23», S. 92/5.
3340) K. H. Strobl, R. Huldschiner: LE. 12,
S. 541-51. (Dazu: R. Huldschiner, Im
Spiegel ib. S. 551/2.)
L. Jacobowski.
3341) Marie Stona u. L. Geiger, Jacobowskis
Werther der Jude: AZgJudent. 74, S. 572/3.
B. Kellermann. Graf Keyserling.
3342) H. Wantoch, B. Kellermann. Xenien 3-,
S. 75-82.
3343) K. Martens, Graf E. Keyserling.
(= N. 243, S. 65-76.)
W. Kirchbach. Knoop. M. Kretzer.
3344) Marie Luise Becker u. K. v.Levetzow.
W. Kirchbach u. seine Zeit. (= N. 2476.)
3345) K. Martens, G. O. Knoop. (= N. 243,
S. 141/9.)
3346) M. Kretzer, Drei Weiber. Berliner
Sittenroman. 3. durchges. Aufl. Mit einer
Einleitung. L., List. 325 S. M. 3,00.
M. L i e n e r t.
3347) G. Vallette, Un ^crivain Mchwytzui».
M. Lienert: BURS. 8. 509-34.
D. V. L i 1 i e n c r o n. (Vgl. N. 2820-3«.)
334S) Pieth, Liliencron u.d. Roman fabrikanten:
Geg. 72, S. 4011-10.
Heinr. .Mann. Th. Mann.
3349) K. Martens, Die Gebrüder Mann:
(= N. 243, S. 112-33.)
3350) A. Blumenthal, H. Mann: Lit. u.
Wissenschaft (Heidelberg) Juli.
3351) H. Mann, Die kleine Stadt. München,
Langen. 1909. 437 S. M. 5,00. i|M. Brand:
Schaubühne 6, S.310/2; P. Ernst: Tag N.27;
Laura Frost: Zukunft 70, S. 116/9 (dazu
H Mann: ib. S. 265/6); L. Hatvany: NR«.
21, S. 1 302/6.] I
3352) Th. Mann. \J. Havemann: Eckart 4,
S. 239-55; J. Hofmiller: SüddMhh. 7»,
5. 137-49; L. Kiesgen: Bücherwelt 7, N. 6;
H. Wantoch: Masken 6, N. 1; Semaine litt.*
N. 850.1
3353) Th. Mann, Königliche Hoheit (JBL.
1908/9 N. 6324). |[J. Dresch: RGermanique.
6, S. 174-88; E. Tonnelat: Revue de Paris
15 janvier („Le roman de Serenissimus"); J.
Wassermann: Tag N. .57; LE. 12, S. 652
(in Italien. Beleuchtg. [G. Caprini].)]!
ä353a) E. Bertram u. F. O h m a n n , Th.
Mann. Zum Roman „Königliche Hoheit".
(= MLitGesBonn. 4, N. 8). Dortmund, Ruh-
fus. S. 195-220. M. 0,75.
3354) Ein deutscher Fürst, Th. Mann u.
F. Avenarius, Unsere Fürsten u. wir: Kw.
23», S. 1-11, 275/7.
W. V. Polen z.
3355) G. Heine, W. v. Polenz: Christi Welt. 24,
S. 400/2, 419-23.
3356) M. Krell, W. v. Polenz. (= BLitG.
Heft61.) L.,VerlagfürLit. 1909. 26S. M.0,60.
3357) B. V. Polenz, Zur Polenz-Ausg. (JBL.
1908/9 N. 6326j: Kw. 23^ S. lU/2.
R. M. R i 1 k e. J. R u e d e r e r.
3358) F. Wagner, R. M. Rilke. (= N. 2845.)
335Sa) R. M. Rilke, Die Aufzeichngn. des
Malte Laurids Brigge. 2 Bde. L., Insel- Ver-
lag. 191, 186 S. M. 4,50. IfA. Holitscher:
NRs. 21, S. 1599-1603; E. L. Schellen-
berg: Tag 16. Sept. (R.s Bekenntqisbuch) ;
F. Strunz: SchL. II, S. 345/7.]|
3359) J. Ruederer. (Selbstbiographie): Univer-
sumßs. 26, N. 50.
F. Saiten.
3360) O. M. Fontana, F. Saiten u. seine No-
vellen: Xenien d\ S. 33/7, 95 9.
Schönaich-Carolath. (Vgl. N. 2851/4.)
3361) V. Klemperer, E. Prinz v. Schönaich-
Carolath (1852-1908): DNekr. 19, S. 151/5.
W. Siegfried.
3362) F. O. Schmid, W. Siegfried: Alpen 5,
S. 16-25.
LS*
199
TV, 3. Epos.
200
H. St ehr.
3363) R. Deder, H. Stehr: SchlesHeimatbll. .'5,
N. 21/2.
3364) H. Wantoch, H. Stehr: LE. 12, S. 470/7.
(Dazu H. Stehr, Im Spiegel: ib. S. 477.)
H. S u d e r m a n n. (Siehe auch N. 3847/8.)
3365) W. L. Phelps, Essays on mod. novelists
New York, Macmillan. 293 S. Doli. ],50.
|[M. Lederer: LCBl. 62, S. 337/8.JI
(Beh. u. a. Björnson, Sudermann.)
R. Walser. J. Wassermann.
3366) H. Bethge, R. Walser: Hilfe 16, S. 787/8.
3367) J. Wassermann, Die Masken Erwin
Reimers. B., Fischer. 552 S. M. 6,00.
|[A. Eloesser: VossZg. N. 355 (vgl. LE.
12, S. 1685); W. Handl: NRs. 21, S. 858/9
(„Ein Buch der Verzweiflung*); dazu J.
Wassermann: ib. S. 999-1002; J. Hof-
miller: SüddMhh. 1% S. 354/5; H. Kyser:
BerlTBl. N. 3J0; E. Nidden: Kw.' 234,
S. 388/9; Gabriele Reuter: Tag N. 290.]|
3368) ü. Wieseigren, Caspar Hauser. (JBL.
1908/9 N. 635()): ürd och bild N. 9.
E. V. W i 1 d e n b r u eh. B. Will e.
3369) A. A. Morisse, Die epische Kunst.
E. V. Wildenbruchs in ihrer psycholog. Be-
dingtheit. 2 Tle. (== MLitGesBonn. 5, N. 2
u. 4). Dortmund, Ruhfus. S. 41-60, 89-118.
M. 1,50.
3370) E. Buchner, B. Wille: LE. 12, S. 989-95.
Humoristen.
3371) A. Glassbrenner (1810-76). |V. Klem-
perer: B&W. 12, S. 557-64; id.: N&S. 133,
S. 94-102; E. Kreowski, DTagesZg. N. 68
(siehe LE. 12, S. 1013); S. Mehring: Berl-
TBl. N. 154 („Der richtige Berliner").!
3372) J. Trojan, A. Glassbrenner als Lehr-
meister: BerlTBl. N. 158.
3373) A. Glassbrenner, Buntes Berlin. (=
Bücher d. dtsch. Hauses Bd. 111.) B., Buch-
verlag fürs deutsche Haus. 295 S. M. 0,90.
3373a) id., Alt-Berlin. Skizzen aus dem Ber-
liner Volksleben. Her. v. A. Semerau.
(= ÜB. N. 5226.) L., Reclam. 104 S. M. 0,20.
3374) W. Clobes, Rud. Tresber. (= N. 2720.)
3375) R. Reichenau, Aus unseren vier Wän-
den. 1. Bilder aus dem Kinderleben. Her.
V. Josefine Siebe. (= ÜB. N. 5161.) L,
Reclam. 95 S. M. 0,20.
3376) J. Benn, Anekdotendichtung: Geg. 78,
S. 843/4.
(W. Sfhftfer.)
3377) W. Schäfer, Wie entstanden meine
Anekdoten? (== MLitGesBonn, 5, Heft 7,
S. 203-26.) Dortmund, Ruhfus.
337S) J. Trojan, Mit H. Seidel in d. Rostocker
Heide: Daheim 47, N. 1.
3379) H. W. Seidel, H. Seidel als Deutscher:
Eckart 4, S. 650/4.
Verschiedene (ünterhaltiingrsscliriftsteller).
3380) E. Zabel, G. v. Amyntor: FZg. N. 57.
3381) F. Wastian, E. Ertl: Heimgarten
34, N. 6.
3382) F. Mach, E. Ertl (geb. 1860): FrBlw.
N. 90. (Siehe LE. 12, S. 1010/1.)
3383) F. Düsel, A. Glaser (geb. 1829): WIDM.
107, S. 605/8.
3384/6) H. Heiberg (1840—1910). |G. Hoff-
mann: FZg. N. 51; Kw. 23^ S. 391/2; LE.
12, S. 906.|
3387) G. Klitscher (1868-1910): LE. 12, S. 747.
3388) F. Hirth, H. v. Levitschnigg (1810—62):
Wiener Abendpost N. 218. (Siehe LE. 13,
S. 183/4.)
3389) P. Lindau, Illustrierte Romane u.
Novellen. Lfg. 1-30. B., S. Schottlaender.
Je M. 0,40.
(Enth. : Bd. 1. Herr n. Frau Bewer. In c. Droi<ehke
zweiler Klasse. Kollege Schnabel. - 2. Mayo. Mein
Freund Hilarius. Die kleine Madonna. — 3/4. Die
Gehilfin. Elise Henri. — 5. Hängendes Moos.)
3390) W. Müh In er, W. Nithack-Stahn: Tgl-
RsB. N. 233. (Siehe LE. 13, S. 274.)
3391) P. Hamecher, Ein Unterhaltungsschrift-
steller: Masken 6, N. 11.
(K. V. Perfall.)
3392/3) K. Engelhard, F. Frhr. v. Stenglin:
BücherfreundB 14, N. 18.
3394) Th. V. Sosnosky, Aus Briefen Torresanis:
Danzers Armee-Zg. 15, N. 15.
3395) F. G. Hann, A. Ritter v. Tschabuschnigg
(1809-77): Carinthia I, 99, S. 223-48.
3396) Gl. Taesler, A. Voegtlin: SchL. 11,
S. 449-52.
3397) P. Knötel, M. Waldau: Überschlesien
9, S. 97.
3398) K. Bienen st ein, Fürst F. Wrede: Lech-
ners Mitt., Januarheft, S. 1/4.
3399) E. Stern, H. v. Zobeltitz als Volks-
schriftsteller: Lit. Neuigkeiten. (Leipzig)
10, N. 2.
Frauendichtung:
Marie v. E b n e r - E s c h e n b a c h.
3400) V. Klemperer, Marie v. Ebners literar.
Richtung: Geg. 78, S. 724/6, 746/7.
3401) id., Religion u. Konfession bei Marie
p:bner: AZgJudent. 74, S. 428-30, 4i0/2.
3402) F. S c h ö n e m a n n , Marie v. Ebner-
Eschenbachs Religion: Volkserzieher 14,
S. 183/4.
3403) Marie v. Bülow, Aus Briefen an Marie
v. Ebner: TglRsB. N. 213.
3404) Marie Ebner. (Zum 80. Geburtstage.)
jj. A.: Sturm 1, N. 33 („Die Mizerl Eschen-
bach im Himmel"); A. Bettel heim: FZg.
N. 251; F. Düse!: Wn)M. 109, S. 168-70;
V. Klemperer: JbGrillp(Tes. 19, S. 183-234;
id., Zeitgeist N. 37; P. A. Merbach: Hilfe
16, S. 582; F. Mauthner: Zeitgeist N. 37;
R. M. Meyer: Xenien 3% S. 129-38;
W. V. Molo: Grenzb. 69', S. 502/3, Helene
Raff: AZg. N. 37; W. Rath: Kw. 24*,
S. 447-.54; Erich Schmidt: DRs. 144,
S. ,341/9; K. Storek: Türmer 12^, S. 828-32;
A. V. Weilen, ÜsterrRs. 24, S. 318-33;
weitere Artikel s. LP:. 13, S. 112/7, 125.|
3405)Marie v. Ebner-Eschenbach, Ausgew.
Erzählungen. 3 Bde. B., Paetel. 247,281,
180 S. M. 12,00. |[H. Feigl: ZBFr. NF.
2B, S. 307/8.] I
201
IV, 3, Epos.
202
Andere.
3406) K. Martens, Helene Höhliiii. (=N. 2i;{,
S. 45-5.'^.)
340(ia) L. Salomon, Frida v. Bülow: TglRsB.
N. r>9.
3407) E. Cr. Christaller, Helene ChriHtaller:
LE. 12, S. 1647-r)2.
340S) Eniiny v. Dincklage, Am Dollart.
Friesische Köpfe. Eingel. v. H. »Schön -
hoff. (-- ÜB. N. 5201.) ].., Reclam. IG».
■ 115 S. M. 0,20.
3409) S. V. Hai le, Irma Goeringer: FZg. N. 9!).
(Siehe LE. 72, S. 1089-90.)
3410) H. Hethge, A. Heine: HambCorrB. N. 5.
3411) F. liraun, Ricarda Huch al» hist. Schrift-
stellerin: NR8. 21, S. 138/9.
3412) H. Bethj^'e, Ricarda Huch: Xenien 3',
S. 1-11.
3413) E. M. Hamann, Ricarda Huch: ÜdW. 3,
N. 1/3.
3414) H.Land, Maria Janitschek: Universum^».
2t), N. i3.
3415) H Kanimerhoff, Charlotte Niese. ( =
BLit(;. Heft 67.) L., Verlag für Lit. 74 S.
M. 1,00.
3416) E. V. Wildenbruch, Marie v. Olfers.
Hedwig V. Olfers. (= N. 261, S. 44-64.)
3417) Herniione V. Preu8chen,Wieich meine
erste Novelle schrieb. (= N. 232, S. 275-80.)
3418) (rabricle Reuter: Aus meiner Werde-
zeit: VossZg. N. 605.
3419) E. Pernerstorf er, Edith Salburg: LE.
12, S. 1062-73.
3420) B. V. Kayser, Clotilde v. Schwartzkoppen
(1830-1910): KönigsbHartungscheZgB. N.521
(Siehe LE. 13, S. 431).
3421) Clara Viebig. IJ. Ettlinger: Garten-
laube N. 28; A. Heine: N&S. 13.3, S. 406-12;
H. Land: UniversumR». 26, N. 1.
3422) Clara Viebig, Die vor den Toren. B.,
Fleische!. 4.38 S. M. 6,00. i[R. Nord-
hausen: LE. 13, S. 411; W. Rath: TglRsB.
N. 287 („Tempelhof im Roman"); weitere
Rezensionen s. LE. 13, S. 510.] |
Katholische Dichterinnen.
3423) Ferdinande Freiin v. Brackel, Der
Lenz u. ich u. du. Herzensinstinkt. 2 No-
vellen. Mit Einleitg. v. E. M. Hamann.
(= Rhein. Hausbücherei Bd. 34.) Wiesbaden,
Behrend. 158 S. M. 0,50.
3424) A. Kohut, F^ine ahx^uyme Schrift
H. Abekens gegen d. Gräfin Ida Hahn-Hahn:
ZBFr. NF. 1, S. 391/3.
(„Babylon u .UTUsalem" 1851.)
3425) Ida Gräfin Hahn-Hahn, Maria Regina.
Eine Erzählg. aus d. Gegenwart. Her. v. O.
V. Schachin g. ( Vol ksausg. in 1 Bd.) Regens-
burg, J. Habbel. XVI, 595 S. Mit Bildern.
M. 2,00.
3426) H. F. Gerhard, Enrica v. Handel-
Mazzetti: Eckart 5, S. 1.57-68.
3427) W. Kosch, Enrica Freiin v. Handel-
Mazzetti: ÖsterrRs. 22, S. 180 8.
3428) K. Storck, Zum neuen Boman v. Enrica
Handel-Mazzetti: Türmer 12«, S. 111/8.
(Ciesanitcharakteristik.)
3429) Katholisches in d. Romanen kath. Autoren:
HPBU. 146, S. 797-805.
(Uandel-Miuzotti. - F. Herwig.)
8480) F^nricav. Handel-Mazzetti, Ereihign.
U.Skizzen. Her. v. .Ichs. Eckardt. (»BQcher-
haUeBd.4.) Kevelaer,Thum.X V,.30«8. M.2,50.
3431) id., Die arme Margaret. fJBL. 1908/9
N. 6420.) |[B. Achtermann: Böcherwelt 7,
N. 6/7; E. M. Hamann: AR«. 7, S. ICH
(„Einige Gedanken z. Armen Margaret");
F. M. Schi an: Eckart 4, S. 392/4; Lulu
V. StrauBs u. Torney: LE. 12, H. 1079-82.)!
3432) E. Nidden, Vorbilder-Dichtung: Kw. 24*.
S. 479-83.
(Jessf u. Mari»'.)
3433) O. Katann, Der Schlussteil v. „.lesHe u.
Marie" u. d. Modernismusan klagen: ÜdW. 3,
S. 739-46, 782-90, 823/4.
3434) E. M. Hamann, Antonie Haupt: Bücher-
welt 7, S. 180/6.
3435) Anna Freiin v. Krane, Aus meiner
Werkstatt: ÜdW. 3, N. 17,9.
3436) T. K e 1 1 e n , Nanny Lambrecht: WestdUjch.
Wochenschau N. 26.
3437) P:. Nidden, Nanny Lambrecht: Kw. 23»,
S. 116/9.
Sammelbesprechungen.
3438) C. Busse, Neues vom Büchertisch: Velh-
KlasMhh.242, S. 148-54, 295/9, 454/9, 601/5;
25S 134/8, 311/5, 470/4, 629-33.
3439) Th. Heuss u. W. Turszinsky, Berliner
Romane: LE. 13, S. 711/6.
(G. Hermann, H. Ostwald, W. Hegeler, A. Landsberger,
R Lotiiar.)
3440) J. Hofmiller, Erzählungen: SüddMhh.
7\ S. 283/8.
(Rüttenauer, H. Bessenier, Charlotte Westcrinann,
Raithel, Hesse, A. Supper, H. Hart-)
3441) H. Kyser, Kritische Improptus Ober ein
Thema: NRs. 21, S. 266-73.
(K. B. Heinrich, J. Schaffner, V. Ilg.)
3442) R. M. Meyer, Vier grosse Romane:
DRs. 142, S. 143/9.
(Frenssen, Klaus Hinrichs Baas. Handel-.Mazzetti,
Arme Margaret. — Th. Mann, Kgl. Hoheit. Zahn,
Einsamkeit.)
3443) L. Mis, Romans allemand (1900—1910):.
RGermanique. 6, S. 457-76.
3444) A. Stockmann, Gestalten u. Ziele in
neueren Romanen: StML. 78, S. 83-99.
(Amelie Godin, M. Herbert, S. Rieger, Nanny Lam-
brecht u. a)
Übersetzungsliteratur:
Englisch- amerikanische Literatur.
3445) W. Dibelius, Englische Romankunst.
Die Technik d. engl. Romans im 18. u. zu
Anfang des 19. Jahrh. 2 Bde. (= Palaestra
Bd. 92 u. 98.) B., Mayer & Müller. XVI,
406 S.; XII, 471 S. M. 8,00; M. 9,00.
3446) B. Wildberg, Englische Meisterromane:
LE. 12, S. 1749-52.
(Diclcens. - Thackeray. — L- Sterne.)
3447) L. Sterne, Yoricks empfindsame Reise
durch Frankreich u. Italien. Dem Text
liegt die Übersetzg. v. J. J. Bode zugrunde.
B., Bard. 266 S. Mit Abbildgn. M. 6,50.
3448) id., Yoricks empfindsame Reise. 2 TIe.
in 1 Bd. (= Bücher d. Abtei Thelem Bd. 4.)
München, G. Müller. XXIII, 172 u. 170 S.
Mit 5 Tfln. M. 6,00.
203
IV, 3. Epos.
204
3449) L. Sterne, Tristam Schandis Leben u.
Meyngn. (9Tle. in 3 Bdn.) Her. v. O.J. Bier-
baum. Bd. 1/3. (=N. 3448.) München, G.
Müller. XIX, VIII, 160, 166, 180, 200 S.;
142, 136 u. 128 S ; VIII, 112 S. Je M. 6,00.
3450) O. Baumgarten, Ch. Dickens, EGG. 2,
S. 59-63.
3451) Ch. Dickens, Ausgewählte Romane
u. Geschichten. Übers, v. G. M e y r i n k.
Bd. 2-10. München, Langen. 299, 344, 332 u.
326 S.; 303, 290, 286 u. 260 S.; 403 u. 440 S.
Je M. 3,00.
(Bd. 1: Weihnachtsgeschiehten. — Bd. 2/4: David
Copperfield 3 Bde. — Bd. 5/8: Bleakhaus 4 Bde. —
Bd. 9-10: Pickwickier. 2 Bde.)
3452) id.. Ausgewählte Werke. Übersetzt u.
her. V. R. Zoozmann. Mit e. Biographie
u. zwei Bildnissen d. Dichters. 16 Bde.
L., Hesse & Becker. 638, 566, 538, 546,
528, 558, 548, 392, 618, 608, 616, 576, 632,
627, 500, 688 S. M. 24,00.
3453) St. Zweig, Dickens: Zukunft 70,
S. 249-64.
3454) H. Cardauns, Armer Dickens: ib. 71,
S. 198-200. (Dazu St. Zweig: ib. 8. 234/5.)
3455) M. M. S k i n n e r , Brief notes on
the indebtness of Spielhagen to Dickens
JEGPh. 9, N. 4. '
3456) O. Wilde, Die Erzählungen u. Märchen.
Übers, v. F. Blei u. F. P. Greve. Buch-
schmuck V. Vogeler-Worpswede. L., Insel-
Verlag. 214 S. M. 3,00
3457) J. F. Co 0 per, Ausgewählte Romane.
Übers, v. R. Zoozmann. Mit einer Bio-
graphie u. e. Bildn. d. Dichters Bd. 1, 2.
L., Hesse. 578, 464 S. Je M. 1,50.
fBd. 1 : Der Wildtöter. Bd. 2 : Der Letzte d. Mohikaner.)
3458) i d. , Lederstrumpf - Erzählungen in d.
ursprüngl. Form. Übers, v. K. Federn.
Bd. 1/3. B., Cassirer. 218, 230, 238 S. Je
M. 3,80.
(Bd. 1 : Der Wildtöter. — Bd. 2 : Der letzte Mohikaner.
— Bd. 8 : Der Pfadfinder.)
3459) Mark Twains Tod: LE. 12, S. 1156/7.
Französische Literatur:
Ältere Zeit.
3460) Spielmannsgeschichten. Her. v. P. Ernst,
München, Müller. 309 S. M. 10,00.
3461) Jean Lafontaine, Erzählungen. Übers.
V. Th. Etzel. Mit Bildern nach d. Kupfern
V. Ch. Eisen. München, G. Müller. 230 S.
M. 18,00.
3462) Le Sage, Der hinkende Teufel. In d.
Übersetzg. v. G. Fink neu her. v. O. Flake,
Buchschmuck v. H Preetorius. Ebda. VIII,
314 S. Mit Abbildgn. M. 9,00.
Neuere Zeit.
3463) A. Bettelheim, Balzac -Studien:
DRs. 145, S. 70-83, 221-37.
3464) H. de Balzac, Menschl. Komödie.
Bd. 10 u. 11. (Vgl. JBL. 1908/9 N. 6471.)
L., Insel-Verlag. 413, 415 S. Je M. 4,00.
(Bd. 10: Die Lilie im Tal. Die verlassene Frau.
[Die Übersetzg. besorgte R. Schickel^.] -- Bd. 11:
Das Chagrinleder. Das unbekannte Meisterwerk.
Sarrasine. [Übertragen v. Hedwig Lachmann u.
F. P. Greve.])
3465) B. Constant, Adolf. Aus d. Papieren
eines Unbekannten. Übers, v. O. Flake.
München, G. Müller. 152 S. M. 3,00.
3466) Stendhal (H. Beyle), Ausge-
wählte Werke. Her. v. F. v. O p p e 1 n -
Bronikowski. Bd. 4. (Vgl. JBL. 1908/9
N. 6480.) Jena, Diederichs. XXXII, 297 S.
M. 4,00
(Die Äbtissin v. Castro. Renaissance-Novellen. 2. ver-
besserte Aufl. Deutsch V. M. Frhrn. v. Münch-
hausen u. F. v. Oppeln -Bronikowski.)
3467) A. Dumas, Der Graf v. Monte Christo.
Ungekürzte Ausg. übers, v. F. P. Greve.
B.-Westend, Reiss. 1909. 1307 S. M. 5,00.
3467a) H. Spiero, Der Graf v. Monte Christo:
HambFrBl. N. 177.
3468) E. W. Fischer, G. Flauberts [dtsch.
Romanplan?): FZg. N. 186. (Vgl. LE. 12,
S. 1556/8.)
3469) G. Flaubert, Nachgelassene Werke.
Werke bis zum J. 1838, übersetzt v.
P. Zifferer. (Vgl. JBL. 1908/9 N. 6473.)
Minden, Bruns. XL, 435 S. M. 18,00.
3469a) id., Der Roman eines jungen Mannes.
(L'^ducation sentimentale.) Mit e. Vorrede
V. H. V. Hofmannsthal. Deutsch v.
A. Gold u. Alphonse Neumann. B.,
B. Cassirer. VII, 55 S. M. 5,00.
MIO) G. Rodenbach, Das tote Brügge.
Übers, v. F. v. Oppeln-Bronikowski.
(= ÜB. N. 5194.) L., Reclam. 96 S. M. 0,20.
3471) M. Harden, Zola. (= N. 234, S. 383-412.)
Spanische Literatur.
3472) J. Mahl, Don Quixote. En plattdütsch
Volksbook. Ut friee Hand na den „Don
Quixote" V. Cervantes öwersett. Rutgewen
in'n Updrag v. den Plattdütschen Prov.-
Verband v. Sleswig-Holsteen u. Lübeck v.
F.Wischer. Garding, Lühr&Dircks. VII,
301 S. M. 1,80.
Skandinavische Länder.
3473) F. Düsel, G. af Geyerstam: WIDM. 108,
S. 712/8.
3474) E. H e i 1 b o r n , Geyerstam: LE. 12,
S. 1757-50.
3475) G. af Geyerstara, Gesammelte Romane
in 5 Bdn. B., S. Fischer. LXIV, 380, 403,
341, 414, 410 S. M. 12,00.
3476) C. Morburger (J. Schossberger),
Knut Hamsun. L., Xenien- Verlag. 121 S.
M. 2,00.
3477) K. Hamsuns 50. Geburtstag: LE. 12,
S. 1688/9.
3478) H. Bethge, J. P. Jacobsen: Xenien 3*,
S. 1/9.
3479) E. Jokuff, J. P. Jacobsen. Lebens-
geschichte u. Werke. L., Verlag f. Literatur,
Kunst u. Musik. 67 S. M. 1,20.
3480) E. Heil bor n. Die gelbe Rose (Jacobsen).
VelhKlasMhh. 24 ^ S. 588-63.
3481) J. P. Jacobsen, Mogens. Eine Novelle.
Nach der v. M. Borch für d. ÜB. besorgten
Übertragg. L., Insel- Verlag. 56 S. M. 10,00.
205
IV, 4a. Geschichte des DraiimM.
206
3482) P. Kopp, Selma Lagerlftf. Vortrag.
JJromberg, Hecht Nachf. 45 S. M. 0,75.
3483) A. Babillote, A. Strindberg. Das Hohe-
lied seines Lebens. L., Xenien- Verlag. VI,
134 H. M. 2,00. |fR. M. Meyer: DLZ. 32,
S. 738/9 (ablehnend).]!
3483a) A. Strindberg, Werke. Deutsche Ge-
samtausg. Unter Mitwirkg. v. E Schering
als tHjcrsetzer v. Dichter selbst veranstaltet.
iL Abteiig. Romane. Bd. 1. III. Abteiig.
■ Novellen. Bd. 2. München, G. Müller. 398 S.
u. 335 S. Je M. 4,00.
(II. Abt. Bd. 1. Das rote Zimmer. 4. Aufl. Durch-
gesehener Neudruck. III. Abt. Bd. 2. Heiraten.
20 Ehcgcschlchten. 2. Aufl.)
Russische Literatur.
8484) A. Eliasberg, Die gro.ssen Russen.
L., Haupt & Hammon. 212 S. M. 2,25.
(PiLschkln [IMciue-Dame], — Lermontow [Fatalist]. —
Gogol [Mantel]. — Turgenjew [Traum]. — Tolstoi
[Albert]. — Dostojewski [Roskolnikows Trauin u.
Verbrechen]. — Tschechow [Dame mit dem Hund].)
F. M. Dostojewski, Sämtl. Werke.
Unter Mitarbeiterschaft v. D. Meresch-
kowski, D. Philossophof f u. a. her. v.
A. Moeller van den Brück. IL Abteiig.
Bd. 14 u. 21. (Vgl. JBL. 1908/9 N. 6486.)
München, Piper & Co. VI, 501 S.; V, 551 S.
Je M. 5,00.
(Bd. 14. Arme Leute. Der Doppelgänger. Zwei Romane.
— Bd. 21. Der Spieler. Der ewige Gatte. Zwei Romane.
Übertr. v. E. K. Rahsin.)
8480) N. Gogol, Sämtl. Werke. In 8 Bdn:
Her. v. (). Bueck. Bd. 4. (Vgl. JBL. 1908/9
N. 3489.) München, G. Müller. XV, 424 8;
M. 4,50. Kinzelpr. 5,00.
(Bd. 4. Mlrgorod. Cbertr. v. O. Bueck.)
3487) M. Gorki, Erzählgn. Aus d. Russischen
übersetzt v. F. Bertuch, A. v. Krusen-
stjerna, Ph. Losch u. H. Mexin. Mit
d. Bildnis d. Verfassers u. e. Rinleitg. v.
Ph. Losch. L., Ph. Reclam jr. III, kx,
101, 102, 128, 101, 104 S, M. 1,75.
3488) A.Puschkin, Novellen. (=N. 213, Bd. 5.)
3489) J. Wen d Und, Die Gedankenwelt
Tolstois: DRs. 142, S. 450/9.
3490) L.Tolstoi (1828 -1910). |F. Avenarius:
Kw. 24», S. 456/8; W. Bode: FZg. N. 322
(^T.s Bedeutg."); H. Ganz: ÖsterrRs. 25,
S. 366-72; W. Herzog: Pan 1, S. 79-81;
A. Lohr: ÜdW. 3, S. 776-81 ; K. Nötzel:
März i\ S. 449-63; Th. Wolff: BerlTBl.
N. 590.|
3491) Tolstois Tod in d. dtsch. Presse: LE. 13,
S. 426-30.
(Enth. Auszüge aus Aufsätzen v. G. Hauptmann, M.
Harden, P. v. Kügelgen, F. 3alten, W. Bode.)
3492) I.Turgenjew, Sämtl. Werke. In 12 Bdn.
Her. V.O. Bueck. Bd. 1. München, Müller.
XVI, 472 S. M. 4,50.
(Am Vorabend. — Väter u. Söhne übers, v. Fcga
Frisch.)
IV, 4
Drama und Theatergeschichte.
a) Geschichte des Dramas:
1. Älteres Drama.
Zeitschriften N. 3493. — Essay- nnd Kritiltensainmlnngen N. 3502. — Theoretisches and Dramatargisohes N. .%08.
Kritik N. 3538. — Dramaturgen nnd Kritiker N. 3543. — Geschichte des Dramas: 18. .Tahrhnndert: Allgemeines ( Frantösisches
Drama, Aufklärungszeitalter, Sturm nnd Drang, Komödiendiohtung) N. 3558. — 19. Jahrhundert : aesamtdurstellungen N. 3574.
— Zeitalter der Romantik (Hölderlin, Kleist) N. 3575. — Lustspieldichter N. 3609. — Zeitalter des Jungen Dentiohlands:
Q. Büchner N. 3618. — Grabbe N. 3622. — Griepenkerl N. 3628. — Hebbel N. 3630. — 0. Ludwig N. 3690. — Andere'N. .«69«.
— Drama in Österreich: Banernfeld N. 3701. — Grillparzer N. 3702. — Halm und andere N. 37.30. — Volkstamilohes Drama In
Österreich: Ältere Zeit (Nestroy) N. 3738. — L. Anzengrnber N. 3744. -
Zeitschriften.
3493) Bühne u. Welt. Her. v. H. Stümcke.
Jahrg. 12. L.,G.Wigand. 24 Hefte. M. 14,00.
3494) Der Bühneuschriftsteller. Her. v. d. Ver-
triebsstelle dtsch. Bühnenschriftsteller in
Berlin. Red. v. A. D i n t e r. Jahrg 2
(Juni 1910—1911). B., BoU & Pickardt.
52 Nn. je Va Bogen. M. 6,00.
3495) Die Deutsche Bühne. Red. v. A. Wolff
u. E. Oesterheld. Jahrg. 2. B, Oester-
held. 20 Nn. je 1 Bogen. M. 12,00.
3496) Deutsche Theater -Zeitschrift. Her. v.
G. M.. Härtung u. E. Neumann-Jöde-
m a n n. Jahrg. 3. B., Deutscher Theater-
Verlag. 52 Hefte je l'/a Bogen. M. 12,00.
3497) Masken. Wochenschr. d. Düsseldorfer
Schauspielhauses Red. v. R. Brück. Jahrg. 6.
Düsseldorf, Schrobsdorff. 52 Hefte je
1 Bogen. M. 8,00.
3498) Der Merker. üsterr. Zeitschr. für Musik
U.Theater. Her. v. R. Batka u. R. Specht.
Jahrg. 2. Wien, Der Merker. 24 Hefte je
3 Bogen. M. 18,00.
3499) Münchener Woche für Theater, Musik u.
Kunst. Red. : H. D i mm 1 e r. Jahrg. I .
April — Dezember 1910. 39 Nn. Münc^jon,
V. Höfling. 30,5x22,5 cm je 8 S. mit Ab-
bildgn. M. 5,00.
3500) Der Neue Weg (Dtsch. Bühnen-Genossen-
schaft). Red.v. A.Osterrieth u. H.Winand.
Jahrg. 39. B., Rdss. 52 Hefte. M. 15,00.
207
IV, 4 a. Geschichte des Dramas.
208
3500a) Die Schaubühne. Eed. v. S. Jacob-
sohn. 6. Jhrg. 52 Nn. B., Eeiss. M. 12,00.
3501) Die Rampe. Theaterjahrbuch d. Ver-
bandes dtsch. Bühnenschriftsteller. 1911.
B., Concordia. 201 S. M. 4,00.
Essay- und Kritikensammlungen.
3502) A. V. B e r g e r , Meine Hamburgische
Dramaturgie. Wien, Eeisser. VIII, 315 S.
M. 5,80. |[Th A u t r o p p : ÖsterrRs. 24,
S. 208-12; R. M. Meyer: Euph, 17, S. 729-31;
C. M ü 1 1 e r - R a s t a 1 1: LE. 13, S. 415/7.]|
3503) P. Goldmann, Literatenstücke u. Aus-
stattungsregie. Polem. Aufsätze über Ber-
liner Theateraufführungen. Frankfurt a. M.,
Literar. Anstalt. 263 S. M. 4,00.
3504) J. Hof miller, Zeitgenossen. (= N. 236.)
3505) J. Lewinsky, Kleine Schriften drama-
turg. u. theatergeschichtl. Inhalts. Her. v.
Olga Lewinsky. (= SchrGesThG. Bd. 14.)
B., Eisner. VII, 200 S. (Nur für Mitglieder.)
3506) E. V. Wi Idenbruch, Blätter vom Lebens-
baum. (= N. 261.) |[P. Schienther:
BerlTBl. N. 615. (Siehe LE. 13, S. 509-10).] |
(S. 1/9: Vier Dramen [Wilbrandt, Lindau, Lubliner].
— S. 11-28: Faust in Weimar. — S. 80-42: [J.H.Schiff]
Samson u. Delila. — S. 113-26: Marie Seebaeh. —
S. 141-75: Das dtsch. Drama. — S. 201/9: Theater-
zensur. — S. 359-69: Ein Bayreuth des Schauspiels?
- S. 405-20: Björnson. — S. 421-34: K. Frenzel. -
S. 460-73: Von Meiniugen nach Weimar.)
3507) L. Melitz, Führer durch d. Schauspiel.
B., Globus-Verlag. IV, 178 S. M. 1,00.
Theoretisches und Dramaturgisches:
Allgemeines.
3508) F. A. E. Willmann, Neuere Lit. über
Dramaturgie u. Bühnenkunst: SchL. 11,
S. 81/5, 99-102, 121/4, 164/7, 185/8, 233/6,
281/5.
3509) Luise M. Kueffner, The development
of the bist, drama. Its theory and practice,
a study based chiefly on the dramas of
Elizabethan England and of (lermany. Diss.
Chicago. 93 S.
3510) B. Matthews, A study of the drama.
London, Longmans. X, 320S. |[R. Fischer:
JbDShG. 47, S. 289-90.] |
3511) Cl. Hamilton, The theory of theatre
and other principles of dramatic criticism.
London, Richards. 256 S. Sh. 6/.
3512) J. B a b , Der Mensch auf der Bühne.
Eine Dramaturgie für Schauspieler. 3 Tle.
in 1 Bd. B., Oesterheld. 118, 133, 123 S.
M. 8,00.
3513) M. Buerger, Dramaturgisches. L., Mod.
Verlagsbureau, 64 S. M. 2,00.
(Lessing. — Eine Qoethe-Schlller-Dilogie.)
3514) W. V. Scholz, Das Drama: Schaubühne G,
S. 387-90, 415/8, 442/8.
3515) id.. Der Dramatiker u. d. Bühne: Tag
N. 68.
3516) id., Theaterf ragen: MünchnerNN. N.188.
(Siehe LE. 12, S. 1233.)
(Dramatiker u. Theater.)
3517) H. Faber (H. Goldschmidt), Der dra-
matische Dichter u. seine Zeit. L., G. Wi-
gand. 63 S. M. 1,00.
3618) W. M ü 1 1 e r - E b e r h a r d , Bühnen-Not
Beitrr. zur Entwickelg. d. draniat. Schreib-
form u. damit d. Dramas selbst. B., Berliner
Theaterverlag. IG S. M. 1,00.
3519) E. Sieburg, Volk u. Drama. Betrach-
tungen z. dtsch. Theater d. Gegenw. Progr.
Herne. 37 S.
3520) A. Stifter, Über d. Beziehung d. Theaters
zum Volke. (= N. 3187/8, Bd. 6, S. 195-200.)
Einzelbetrach hingen.
3521) H. Heijermans, Erstaufführungen :
VossZg. N. 493. (Vgl. LE. 13, S. 27J/2.)
3522) K. Falke, Probleme u. Plastik im Drama:
Wissen u. Leben 3, N. 19. (Siehe LE. 12,
S. 1565.)
3523) F. Freksa, Über d. Stil d. Dramas:
AZg. N. 17.
3524) P. Friedrich, Die Stilform d. Dramas:
Theater 1, S. 299.
3525) G r u m i 0 , Gestaltung im Drama: AZg.
N. 15.
3526) Irenaeus, Handwerk und Persönlichkeit
im Drama: ib. N. 20.
3527) A. Kl aar. Die Perspektive d. Zeit im
Drama: VossZgB. N. 24/5.
3528) Irenaeus, Dramatische Werte d. Farbe:
AZg: N. 37.
3529) J. Tralow, Dramatisch u. theatralisch:
Theater 2, S. 62/4.
3530) R. Lothar, Die 36 Motive im Drama:
AZg. N. 15.
(Beh. u. a. : G. Polti.)
3531) H. v. Gumppenberg: Der letzte Akt:
PragerTBl. N. 144. (Siehe LE. 12, S. 1387/8).
3532) Emil Herold, Die fünf Akte. Eine
bühnentechn. „Forderg." in ihrer bist. Ent-
wickelg. : Neue Weg (Lit.) 33, S. 286/8.
3533) R.Lothar, Die Liebesszene: Tag N. 617.
3534) H. Kienzl, Der Schuss auf d. Bühne:
Blaubuch 5, S. 610/4.
Einzelne dramatische Galtungen.
3535) R. Schacht, Die Entwickelg. d. Theorie
d. Tragödie in Theorie u. Praxis von Gott-
sched bis Lcssing. Diss. München. X, 84 S.
(Weiteres über Tragödie s. N. 1392/7.)
3536) K. Holl, Zur Gesch. d. Lustspieltheorie.
Diss. Heidelberg. 24 S.
3537) Homo, Pantomime u. Drama: AZg.
N. 35.
Kritik:
Allgemeines. (Vgl. N. 1373-86 a.)
3538) F. A V e n a r i u s , Tageskritik : Kw. 23«,
S. 1/5.
3539) M. Dessoir, Theaterkritik. (Aus: Berl-
TBl.): LE. 12, S. 1755/7.
3540) P. Ernst, Die Theaterkrisis u. d. Kritik:
Tag N. 122.
3541) F. Grcgori, An die Theaterkritik: Kw.
24», S. 41/5.
3542) F. Hopf, Beitrr. z. Recht d. Theater-
kritik. Diss. Erlangen. 1909. 88 S.
Einzelne Dramaturgen und Kritiker.
3543) A. Kl aar, J. Bayer: NFPr. N. 16329.
3544) R. Stiassny, Ein dtsch. Humanist
J. Bayer (1827— 1910j: DRs 143, S. 438-44.
3545) J. Bayer: LE. 12, S. 820.
3546) R. Fellner (1861—1910): ib. S. 1717.
209
IV, 4 a. Geschichte des Dramas.
210
3547) L. Hevesi (I84;j-1910). |W. Handl:
Schaubühne 6, S. 247-50; L. Hatvany:
NRa. L>1, S. 564-71; G. Kirstein: Kunst-
chronik NF. 21, N. 19; Merker 1, S. 445/6;
weitere Nekrologe s. LE. 12, 8. \)4i (Auf-
sätze V. A. liettellieim u. M. NeckerJI
8548) V. K I e m p e r e r , F. Mamroth : VossZg.
N. 84. (Siehe LE. 12, S. 868/!).)
3549) J. Sprengler, Mamroth, d. Theater-
chronist: ÜdW. 3, 8. 564/6.
. (Zu JBL. 1908/9, N. fiö'27.)
3550) L. Steiner, F. Mauthner: I) Arbeit. 9,
S. 111/9.
8551) M. Necker, A. Müller- Guttenbrunn:
Karpathen 4, S. 247-53.
3552) r. Faust, E. Schlaikjer: Bücherfreund
14, N. 19.
3553) Chr. Tränckner, E. Schlaikjer:
Christi Welt. 24, 8.806-11.
3554) L. Frankenstein, A. Seidl: lUZg. 134,
5. 1157.
3555) A. V. B e r g e r , Bei L. Speidels Tod.
(= N. 223, Bd. 2, S. 87-91.)
355G) L. H e V e s i , L. Speidel. Eine literar.-
biograph. Würdigg. B., Meyer & Jessen.
77 S. M. 1,00.
3557) L. Speidel. [L. Hatvany: Panl, S.62/4;
K. F. Nowak: AZg. N. 35; O. Stoessl:
Sturm 1, N. 34; H. Wantoch: Schaubühne
6, S. 959-62.1
3557a) L. Speidel, Schriften. Bd.1/3. (=N.252.)
18. Jahrhundort:
Allgemeines.
3558) F. G a i f f e , Le drame eu France au
18e siecle. Paris, Colin. 600 S. Fr. 10,00.
Attfklärungszeit.
3559) J. Teuwin, T. Ph. Frhr. v. Gebier. Progr.
Tarnopol. 1908/9. 13. 21 S. |[A. B.: ZReal-
schulw. 35, S. 702/3.]|
3560) F. W. Meisnest, Die Quellen zu Ch.
F. Weisses Richard III.: Euph. 17, S. 538-56.
8561) Wieland, Poetische Jugendwerke. {=
N. 216.)
(S. 147 216: Lady .lohaiina Gray. — S. 224-98: Qe-
mentinc v. Porretta.)
Sturm und Drang.
9562) T. Longo, I fratelli neniici nei drammi
di Klinger e di liCisewitz. (= N, 776.)
3563) C. M ü 1 1 e r - R a s t a 1 1 , F. M. Klinger:
HambCorrB. N. 14.
3564) H. Maync, J. M. Lenz: NJbbKlAltGL.
25, S. 613/6.
(Rosanow, F. Blei, E. Levvy, E. Oesterheld.)
3565) E. Oesterheld, Der arme Dichter Lenz
u. d. neueste Lenz-Lit.: PrJbb. 139, S. 156-62.
(Rosanow, G. A. Müller, Ausgaben v. E. Lewv, (oester-
held, Blei.)
3566) F. Bürschell, Lenz u. seine Komödien
,Der Hofmeister" u. „Die Soldaten": Ma.s-
ken 5, N. 17.
3567) E. Glock, Jakob Lenz: NRs.21, S. 1314/6.
3568) id., J. M. R. Lenz: Xenien 3', 8. 276-86,
337-49.
3569) W. Stieda, Ein Brief v. J. M. R. Lenz:
BaltMschr. 69, S. 240/6.
3570) J. M.R.Lenz, Gesamm. Werke. Her. v.
E. Lewy. (JBL. 1908/9, N. 6610.) |[Edw.
Schröder: GGA. 172, S. 144-50, 786/8.]|
.Tahresbcricbte für neuere deatsohe Literatargeeeliieltl«
Komödiendichtung.
3571) L. Mathar, C. (Joldoni auf d. dt«ch.
Theater d. 18. Jh. Diss. München. 218 8. |[B.
Wex: DLZ. 32, S. 1832/3 (mit Berichtign.)]|
3572) G. May, Goldoni u. ein Wiener: Osterr-
Rs. 24, S. 304-6.
(H. V. Loehner )
3573) G. Gugitz, „Chantecler" in Wien : Wiener
Abendpost N. 32. (Siehe LE. 12, S. 1015).
(Tierkomödle 1788 im Kärtncrtorllu-nter.)
19. Jahrhundert:
ZusaninienfassendeK.
3574) G. Witkowski, Das dtsch. Drama d.
19. Jhh., in seiner Entwickele, dargestellt.
* 3. durchgesehene Aufl. (= AN&G. Bd. 51.)
L., Teubner. IV, 166 S. M. 1,00.
3574 a) H.Schnabel, Da.skla.ss. Drama: Tat 2,
8.350/6, 407-21.
Zeitalter der Romantik:
F. Hölderlin.
3575) F. Hölderlin, Der Tod d. E:mpedokle«.
Für eine festl. Aufführg. bearbeitet v. W.
V.Scholz. L., In.sel-Verlag. 94 S. M. 2,00.
3575a) W. V. Scholz, Hölderlins Tod d. Em-
pedokles als Bühnenstück : B&W. 1 2, 8. 1061 /3.
H. V. Kleist:
Charakteristiken.
3576) H. E u 1 e n b e r g , H. v. Kleist: Neue
Weg (Lit.) 39, S. 13/6. (Auch : Schaubühne 6,
S. 337-40.)
3577) Lu Fritsch, Kleist u. d. Frauen: Xenien
3^ S. 19-27.
3578) R. Kurtz, Kleist u. d. Literaturgesch.:
SozMhh. 14, S. 1577-83.
3579) A. Luntowski, Heinr. v. Kleist. (=
N. 242, S. 137-60.)
3580) H. Schultheiss, H. v. Kleist als patrio-
tischer Dichter: ZDU. 24, S. 790-906.
3581) Walter, H. v. Kleist u. d. polit. Er-
eignisse seiner Zeit: KonsMschr. 68, S. 45-53.
3582) K. Boermann, Romantische Einflüsse
in H. v. Kleists Dramen: KZEU. 59, S. 447-58.
3583) Berthold Schulze, Das Bild als Leit-
motiv in d. Dramen Kleists. (= N. 992.)
3584) J. H. Senger, Der bildl. Ausdruck in d.
Werken H. v. Kleists. (JBL. 1908,9 N. 2001.)
|[0. Fischer: Euph. 17, S.707/9 (ablehnend).]]
Persönliche Beziehungen.
3585) B. Schulze, H. v. Kleists Verhältnis zu
Fichte u. Arndt: PrJbb. 140, S. 481-97.
3686) Ed. Engel, Goethe u. H. v. Kleist:
HambFrBl. N. 13.
3587) W. Herzog, Wilhelmine v. Zenge: FZg.
N. 146.
3588) R. M a n k e , H. Kleists erzgebirgische
Reise. Aus seinen Briefen: Glückauf 29,
S. 37/8, 68-70.
Gesamtausgaben.
3589) Kleists Werke. Her. v. W. Herzog.
Bd. 2/3. (Vgl. JBL. 1908/9 N. 6655.) L.,
Insel -Verlag. 505 S.; 521 S. Je M. 4,50.
|[Anna Brunnemann: ZDU. 24,8. 806-1.1 J|
XXI. 14
211
IV, 4 a. Geschichte des Dramas.
212
3590) Kleists Sämtl. Werke. Her. v. A.
Eloesser. (JBL. 1908/9 N. 6654.) |[R.
Kurtz: Schaubühne 6, S. 1323/6.]|
Amphitryon.
3591) E. Frisch, Amphitryon: Schaubühne 6,
S. 724/6.
3592) J. Hart, H. v. Kleists Amphitryon.
(Neuaufführg.): Tag N. 209- JO.
Käthchen von Heilbronn.
3593) R. Bastian, Un drame mystique : Ca-
therine de Heilbronn: L'Oeuvre 2, S. 73/4.
3594) S. Rahmer, Zum 100 jähr. Bühnen-
jubiläum des , Käthchen": Geg. 77,. S. 229-31.
Penthesilea.
3595) H. V. Kleist, Penthesilea. Mit Aqua-
rellen V. K. Tuch. B., Bard. 189 S. M. 15,00.
3596) M. Harden, Penthesilea: Zukunft 72,
S. 384-408.
3597) W. Herzog, Penthesilea: Schaubühne 6,
S. 768-77, 810/8.
3598) A. Pz., Zu Penthesilea u. Manfred:
TglRsB. N. 208.
(Schillersche Anklänge bei Kleist- — Goethe u. Byron.)
Prinz vom Homburg.
3599) R. B e r t i n , Zu einer Stelle in Kleists
, Prinzen v. Homburg". Akt HI, 1. Anfang.
(Dazu: E. Geissler: ib. S. 670/1; ZDU. 24,
S. 536/7, 813/4.)
3600) H. V. Wolzogen. Kleists Prinz v. Hom-
burg. (= N. 262, S. 55-87.)
Zerbrochener Krug.
3601) K. Birk, H. v. Kleist: Der zerbrochene
Krug. Ein Beitr. z. Inszenierung d. Lust-
spieles. Prag, Bellmann. 55 S. M. 2,00.
Kleistverehrung.
3602) S. Rahmer, Kleistdenkmal u. Kleist-
forschung: Geg. 77, S. 509-11.
3603) R. Groeper, Enthüllg. d. Kleistdenkmals
in Frankf. a. O., 25. Juni 1910: ZDU. 24,
S. 504-10.
3604) id., Kleistdenkmäler im 19. Jh.: ib.S. 500/3.
Th. Körner. (Vgl. N. 2596/7.)
3605) Th. Körners Briefwechsel mit d. Seinen.
Her. v. Augusta Weldler-Steinberg.
(JBL. 1908/9 K 4861.) |[0. F. Walzel:
LE. 13, S. 70/1 (ablehnend).]!
3606) J. Struker, Beitrr. z. kritischen Würdigg.
d. draraat. Dichtungen Th. Körners. Diss.
Münster. 116 S.
Andere-
3607) E. L. Stahl, J. v. Auffenberg (1798—1857)
u. d. Schauspiel d. Schillerepigonen. (= ThF.
Heft 21.) Hamburg, Voss. X, 235 S. M.7,00.
3607a) F. Ilwof, J. G. Fellinger, d. steirische
Th. Körner. (= N. 2599.)
3608) L. Hirschberg, Eine bisher ungedr.
Übersetzung v. J. G. Regis: ZBFr. NF. 2,
S. 193/7.
(Proben aus altengl. Schauspielen Th. Middloton.)
Lustspieldichter.
3609) H. Stolz, K. V. Holtei: Masken 5, N. 25.
3610) R. Auernheimer, Kotzebue: NFPr.
N. 16577. (Siehe LE. 13, S. 272/3.)
3611/2) G. Stenger, Goethe u. A. v. Kotzebue.
(= BreslBeitrr. Heft 22.) Breslau, Hirt.
VII, 176 S. M. 4,40.
3613) S. V. Goriai'now, A. v. Kotzebue als
literar. Kommissar d. russ. Regierung: DR.
352, S. 371/7.
3614) R. van Rhyn, Der Eindruck der Er-
mordung Kotzebues in Petersburg. Nach
unveröffentl. diplomat. Akten: ÖsterrRs. 24,
S. 428-31.
3615) K. Glück, Kotzebues Rudolf v. Habsburg-
Drama. Progr. Lundenburg. 23 S.
3616) J. Hahn, Julius v. Voss. (= N. .3032.)
3616a) G. Ellinger, J. v. Voss (1768—1832):
Vo.ssZgB. N. 38.
(Im Anschluss an N. 3016.)
3617) E. Frensdorff, Verschollenes u. Un-
bekanntes über J. V. Voss: Alt-Berlin 1909,
N. 11.
Zeitalter des Jungen Deutschlands:
Gr. Büchner,
3618) M. Hei mann, G. Büchner: NRs. 21,
S. 1458-62.
3619) W. Herzog, Ein revolutionärer dtseh.
Dichter (G. Büchner): Freie Volk (Berlin)
N. 31. (Siehe LE. 12, S. 1682.)
(Beh. : Der hessische Landbote )
3620) G. Büchner, Gesammelte Schriften.
2 Bde. Her. v. P. Landau. B., P. Cassirer.
254, 207 S. M. 10,00. |[Edw. Schröder:
ADA, 34, S. 188/9 (ablehnend); G. Wit-
kowski: DLZ. 32, S. 226/8.] |
(1. Biographie. Dantons Tod. — Leonce u. Lena
Wozzeck. — Prosa [Lenz], — Briefe.)
3621) id. , Dantons Tod. (Neuaufführg. im Ham-
burger Thalia-Theater in der Inszenierg. v.
L. Jessner.) |[H.Franck: Kw. 23^ S. 91/4;
id.: SchL.ll, S. 204/5; A. Sakheim: Schau-
bühne 6, S. 551 2; H. Spiero: HambFrBl.
N. 104.]|
Grabbe.
3622) R. Hallgarten, Neue Grabbe-Forschgn.:
LE. 12, S. 1529-35.
(Ausgaben. — O. Nieten, A. Perger.)
3623) O. Nieten, Neue Kunde über Grabbe.
Nach ungedr. Briefen Grabbes: WestfMag.
NF. 2, S. 129-36.
(Enth. ungedr. Briefe von Lucie Grabbe.)
3624) R. Warnecke, Freiligrath u. Grabbe.
(= N. .2649.)
3625) Sp. Wukadinoviö, Grabbe contra
Goethe: BerlTBl. N. 220. (Siehe LE. 12,
S. 1234/5.)
3626) Grabbes Werke. Her. v. A. Franz u.
P. Zaun er t. Krit. revidierte Ausg. 3 Bde.
L., Bibliograph. Institut. 76, 378 S.; 508 S.,
432 S. M. 6,00.
(1. Biographic. Gothland. Seherz, Satire, Ironie u.
tiefere Bedeutung. — 2. Hohenstaufen. Hannibal.
Marius u. Sulla. — ;i. Don Juan u. Faust. Napoleon.
Hermannsschlacht. Shnkespearo-Manie.)
3627) R. A. B e r m a n n , Grabbes Hannibal.
Eine dramaturg. Studie: DTZ. 3, N. 42.
218
IV, 4 a. Geschichte des Dramas.
214
R. Griepenkerl.
3(528) H. Ulimann, R. Griepenkerl (1810— 68):
Kw. 23», S. 247/8.
3(J20) Ein vergessener Dichter: VossZg. N. 201.
F. Hebbel:
Bibliographisches und Kritisches.
8630) H. Wütschke, Hebbel-Bibliographie.
(= VDBiblG. Bd. 6.) B., Bebra Verlag. V,
163 S. M. 8,00. |[G. Witkowski: ZBFr.
NF. 2B, S. 196 (bemängelt Abschnitt 2).]|
3631) id., F. Hebbel in d. zeitgenöss. Kritik.
(=- DLD. N. 143.) Ebda. VI, 274 S. M.4,50.
3632) K. Fr eye u. F. Mein ecke, Hebbel-Lit.:
ADA. 44, 8. 281-!»2.
(1". Zincke, Walzel, E. Wnllber«, Th. Poppe.)
Gesamtdarstellungen.
3(533) A. Biese, Hebbel u. Ludwig. (= N. 20,
H. 14-77.)
3634) K. Küchler, F. Hebbel. Sein Leben
u. seine Werke. Jena, Costenoble. 334 S.
M.4,00. |[A. M. Wagner: LCBl. 61, S. 727/8.]|
3635) E. K uh , F. Hebbel. (= N. 239a, S. 189-296.)
3636) J. Krumm, Die Tragödie Hebbels. (JBL.
1908/9 N. 6726.) |[F. Zinkernagel: Euph.
18, S. 218-24.]!
3637) H. Schmidt, Der steigernde Stil in d.
Tragödie F. Hebbels. Diss. Leipzig. 75 S.
3638) A. M. Wagner, Das Drama F. Hebbels.
(= BAsth. Bd. 13.) Hamburg, Voss. XII,
522 S. M. 17,00. |[Th. Poppe: DLZ. 32,
S. 1574/5.JI
3639) F. Lahnstein, Das Problem d. Tragik
in Hebbels Frühzeit. (JBL. 1908/9 N. 6728.)
i[Chr. Schrempf: SüddMhh. 7\ S. 560/2;
P. Zincke: Euph. 17, S. 239-56 (ablehnend).]!
3640) O. Walzel, Hebbel-Probleme. (JBL.
1908/9 N. 6709.) |[F. Zinkernagel: Euph.
18, S. 224-34.]|
3641) P. Basti er, L'^sot^risme de Hebbel.
Paris, E. Larose. 70 S. Fr. 2,00. |[A. M.
Wagner: LBlGRPh. 32, S. 12/4 („ein be-
schämendes Zeugni.s von Verständnislosig-
keit").]|
Charakteristiken.
3642) A. V. Berger, Hebbel u. d. mod. Bühne.
— Hebbel als Erzieher. (= N. 3502, S. 205-20.)
3643) O. Ernst, F. Hebbel als dramat. Dichter.
(= N. 227, S. 129-94.)
3644) H. Eulenberg, Hebbels Frauen: Pro-
pyläen N. 15. (Siehe LE. 12, S. 702/3.)
3645) F. Fürle, Schiller u. Hebbel: Grenzb.
69», S. 414-26.
3646) K. Küchler, Hebbels Bedeutg. für d.
Gegenwart: NatZgB. N. 12.
3647) S. Lublinski, Der Kampf um Hebbel:
DMhh. 10, S. 72/3.
3648) J. Minor, Der Kampf um Hebbel: NFPr.
N. 16577.
3649) H. V. Pier, Hebbel: Bücherwelt 8,
S. 6-11, 38-42, 50/3.
3650) Berthold Schulze, Ein Beispiel von
Eückständigkeit d. Schulästhetik : ZÄsth. 5.
S. 597-600.
(Gegen J. Sahrs Aufsatz über Hebbel u. Körner.)
3651) O. Trübe, Hebbel ein Vorläufer
Nietzsches?: KonsMschr. 68, S. 604/9.
(Gegen E. Horneffer.)
3652) Jugendbriefe L.SpeideU: NFPr. N. 16288.
(Siehe LE. 12, S. 633.)
(Betreffen Hebbel.)
Ästhetik und Philosophie.
3653) G. Schmidt, Der Zusammenhang
zwischen F. Hebbels philos. Anschauungen
u. seiner Auffassung v. d. tragischen Dichtg.
Progr. Schwerin. 4". 22 S.
3654) H. Heinrich, Hebbels Anschauungen
über d. Komische nach ihren bist. Grund-
lagen: ZÄsth. 5, S. 408-41.
Lokale Beziehungen.
3655) M. Urban, Hebbel in Marienbad: Wider-
hall (Steyr) 1, N. 1.
3656) K. Küchler, F. Hebbel im Karneval:
RhWestfZg. N. 144.
(In Rom u. Paris.)
3657)W. Wimmersdorf, F.Hebbel u. Wessel-
buren: Masken 5, N. 25.
3658) Hilde Engel-Mitscherlich, In F.
Hebbels Heimatlande: VossZg. N. 591.
3659) Hebbel im Jahre 1848. Progr. Wien.
9 S. |[R. M. Werner: ZOG. 61, 8. 557/8 (ab-
lehnend).]!
Persönliche Beziehungen.
3660) F. Hebbel als Vater. Aus seinen Briefen
u. Tagebüchern: Lese 1, S. 152/4.
3661) Christine Hebbel (1817—1910). A. v.
Berger: Rampe 1, S. 37-40; id.: NFPr.
I. Juli; A. Bettelheim: AZg. N. 28;
P. Bornstein: MünchenerNN. N. 302; J.
Hennings: Xenien 3S S. 72/5; H. Klam-
mer: PrJbb. 141, S. 288-99; R. Specht:
Merker 1, S. 790/4; A.M.Wagner: SchL.
II, S. 265/7; R.M.Werner: FZg. N. 179;
Zeit N. 2789; W. Wimmershof: Lese 1,
N.16; K.Zeiss: Woche 12, N. 29 ; NTh Alman.
22, S. 176/7; vgl. auch LE. 12, S. 1552/3.!
3662) E. Wölbe, L. A. Frankl, der Dichter u.
Menschenfreund. (= N. 2729.)
3663) J. Hennings, Elise Lensing: Xenien 3',
S. 11/7.
3664) A. Seilmann, F. Hebbel u. Kl. Groth.
(= N. 2709.)
Briefe.
3665) R.M. We r n e r, Aus Hebbels Frühzeit: NFPr.
N. 16336, J6480. (Siehe LE. 12, S. 864, 1682.)
(üngfdr. Briefe an J. Franz 1835.)
3666) L. Gurlitt, Ein uugedr. Brief F. Hebbels
an den Landschaftsmaler Louis Gurlitt:
ÖsterrRs. 23, S. 4.S-50.
3667) Ein ungedr. Hebbel-Brief: DZg(Berlin).
N. 41. (Siehe LE. 12, S. 864/5.)
(An die Berliner Intendantur.)
Jugenddichtung. (Vgl. N. 2706-11.)
3668) P. Bornstein, Eine unbekannte Jugend-
dichtg. F. Hebbels: N&S. 133, S. 0-19.
(Dciä Greise.'' Traum )
3669) W. Ehlers, Des Greises Traum. Eine
bisher unveröffentlichte .(Vrbeit F. Hebbels:
TglRsB. N. HO.
Judith.
3670) P. Bornstein, Zur Berliner üraufführg.
V. Judith. Zwei ungedr. Briefe: VossZg. N. 145.
14'
215
IV, 4 a. CTeschichte de» Dramas.
216
3671) P. Bonistein, Die erste Aufführung d.
Judith in Berlin: VossZg. N. 145. (Siehe
LE. 12, S. 1092/3.)
(Briefe von der Crelinger an Amalie Schoppe u. v.
W. Alexis an d. Crelinger.)
3672) M.Harden, Judith: Zukunft 71, S. 11-34.
3673) P. A. M erb ach. Auch eine Judith-
Parodie: Schaubühne 6, S. 867-70.
(J. Grosses Vorsbearbeitung. 1868.)
3674) E. Wallberg, Hebbels Stil in seinen
ersten Tragödien „Judith" u. „Genoveva".
(JBL. 1908/9 N. 6789.) |[P. Zincke: Euph.
17, S. 449-54.] I
3675) F. Wünsche, Hebbels Judith. Progr.
Tetschen. 1909. 24 S. |[R. M. Werner:
ZOG. 61, S. 557/8 (ablehnend).]]
3676) Hebbel, Judith (Neuaufführung im
Deutschen Theater in d. Inszenierung v. M.
Reinhardt). |[Gertrud Prell witz: PrJbb.
141,8.164-72; S. Jacobsohn: Schaubühne
6, S. 224/8; S. Kali seh er: Sturm J, N. 3.]]
Genoveva.
3677) L. Gorm, Die Technik d. Genoveva-
dramen. (= N. 721.)
(Maler MüUer, Tieck, Hebbel, Ludwig.)
3678) R. Meszlöny, F. Hebbels Genoveva.
(= N. 722.)
3679) J. Bab, Der allergläubigste Judas: Schau-
bühne 6, S. 1283/9.
(Golo.)
3680) Hebbel, Genoveva (Neuaufführung im
Neuen Schauspielhaus). |[S. Jacob söhn:
Schaubühne 6, S. 1232/4; W. Rath: TglRsB.
N. 248.] I
3681) A. V. Mensi, Hebbels Genoveva. NeU'
aufführung in München: AZg. N. 52.
Maria Magdalena.
3682) P. Zincke, Die Entstehungsgesch. v.
Hebbels Maria Magdalena. (= PragDSt.
Heftl6.) Prag,Bellmann.Vni,100S. M.3,75.
1[F. Zinkernagel: Euph. 18, S. 238/9 (ab-
lehnend); A.V.Weilen: ASNS.125, S. 242/3.]|
D i a m a n t. Juli a.
3683) Emmy Seckel, Hebbel als Lustspiel -
dichter: Neue Weg (Lit.) 39, S. 272/5.
(Diamant.)
3684) P. C o b b , Hebbels Julia a forerunner
of the mod. drama: Studies in Philology
(Univ. of North Carolina) 5.
Agnes Bernauer. Steinwurf.
3685) Hertha Rossow, Eine Vorstufe zu
Hebbels Agnes Bernauer: Neue Weg (Lit.)
39 S. 99-102.
3686/7) P. Bornstein, F. Hebbels „musikal.
Drama": Ein Steinwurf. Mit e. Briefe A.
Rubinsteins: VossZgB. N. 2. (Vgl. auch ib.
N. 3.
D e m e t r i u 8.
3688) F. Hebbels Demetrius. Vollendet v. O.
Harnack. (= Cottasche Handbibl. N. 161.)
St., Cotta. 130 S. M. 0,50.
3689) P. M, Carrd, Das tragische Problem im
„Demetrius" bei Schiller u. Hebbel: ZDU.
24, S. 580/7.
Metrisches siehe N. 1437/9.
0. Ludwig.
3690) A.Biese, Hebbel u. Ludwig. (= N. 3633.)
3691) E. K u h , O. Ludwig. (= N. 239 a, S. 386-415.)
(Shakespeare-Studien.)
3692) J. Lewin sky, Gespräche mit O. Ludwig.
(= N. 3505, S. 68-98.)
3693) O. Ludwig, Der Erbförster. Edited by
M.O.Steward. New York, Holl. XLVHI,
159 S. 35 c.
3694) K. Reuschel, Über eine Stelle aus O.
Ludwigs Erbförster: Euph. 17, S. 666/7.
3695) 0. Walzel, Briefe an O. Ludwig: B&W.
12, S. 975-88.
(Zur Bühnengesch. d. „Erbförsters" u. d. „Makkabäer".)
3695a) Expeditus Schmidt, In 0. Ludwigs
Heimat: ÜdW. 3, S. 387/8.
Andere.
3696) F. Mittelmann, A. E. Brachvogel u.
seine Dramen. (= Teutonia Heft 14.) L.,
Avenarius. XVIII, 209 S. M. 5,00. |[LCB1.
62, S. 963/4.]I
3697) M. Kniepen, Annette v. Drostens dramat.
Tätigkeit. Diss. Münster. 104 S.
3698) M. Preitz, G. Kellers dramat. Bestrebgn.
(JBL. 1908/9 N. 6817.) l[Hedwig Bleuler-
Waser: DLZ. 31, S. 1669-74; O.E. Walzel:
ADA. 34, S. 96-103.]i
3699) E. Isolani: R. Benedix (1811 — 1873):
NThAlman. 22, S. 61/9.
3700) G. Raeder (1810—1868): ib. 22, S. 136/7.
Drama in Österreich:
E. V. Bauernfeld.
3701) O. Blumenthal, Bauernfeld-Erinnergn.
(= N. 3501, S. 41-50.)
3701'a) L. Speidel, E.V. Bauernfeld. (= N. 252,
Bd. 1, S. 282/7.)
F. GriUparzer:
Biographien und Charakteristiken.
3702) W. Kosch, GriUparzer im Lichte d. jüng-
sten Internat. Forschung: DLZ. 32, S. 133-40.
(A. Ehrhard, E. J. Williamson, GriUparzer- Jahrbuch,
A. Sauer.)
3703) A. Ehrhard, F. GriUparzer. Sein Leben
u. seine Werke. Übersetzt v. M. Neck er.
2. umgearb. AuH. München, Beck. VIII,
535S. M.7,50. |[E. Homer: LE.13,S.936/7.]!
3704) O. Crusius, Grülparzer u. d. antike
Bühne: Philologus 69, N. 1.
3705) M. Puttmann, GrUlparzer u. d. Musik.
(= MusMag. Heft 31.) Langensalza. 23 S.
M. 0,30.
3706) E.Reich, GriUparzer als Politiker. (=
N. 249, S. 342/9.)
3707) F. C. De Walsh, GriUparzer as a poete
of nature. (Columbia-Univ. Public.) XVII,
95 S.
3708) E. J. Williamaon, Grülparzers attitude
toward romantism. Diss. Chicago, Univ.
Press. 76 S.
Persönliche und örtliche Be-
ziehungen.
3709) L. Speidel, Grülparzer u. Kathi Fröh-
lich. (= N. 252, Bd. 2, S. 52-61.)
3710) P. G. A. Busse, GriUparzer u. Napoleon:
JbGrillpGes. 19, S. 39-60.
217
IV, 4 a. GeHchicbte de» DramaM.
218
3711) lt. (Iragger, Ein Brief CJrillparzere an
M. Riedl: Jb(}rillpGe8. 19, S. 29Ü/2.
3712) Schlögl u. Grillparzer: Heimgarten 34,
N. 10.
3713) E. Reich, Grillparzer u. Schreyvogel.
(== N. 249, S. :{;{4-41.)
3714) A. Sauer, Grillparzer u. Wien: üsterrRs.
22, S. i;r2-57.
Werke.
3715) A. V. Berger, Das Szenische bei Grill-
parzer: .IbGrillpGes. 19, S. 29-38.
3716) J. Volkelt, Die Psychologie d. Liebe
in Grillparzers Dramen: ib. S. 1-28.
3717) A. V. Berger, Ungeschriebene Grillparzer-
Dramen. (= N. 3502, ö. 191-225.)
(Pläne u. Motive.)
3718) Grillparzer» Werke. Kritische Ausg.
Her. V. A. .Sauer. Bd. 1. Wien, Gerlach
& Wiedling. CXH, 481 S. M. 7,20. |[E.
Hörn er: LE. 13, S. 934/6.]]
3719) id., Werke. Bd. 3/4. Her. v. 0. Rommel.
(= N. 202, Bd. 15, 20.) Teschen, Prochaska.
236, 182 S. M. 2,00.
(Bd. 8. Selbstbiographie. - Bd. 4. Sappho, Des Mcere.s
u. der Liebe Wellen.)
3720) A. Sauer, Ein Prager Roman als Quelle
z. , Ahnfrau": DArbeit. 9, S. 328-30.
3721) Marie Steiger, Grillparzers Alfred d.
(irosse u. die Zeitgeschichte : Euph. 17,
S. 149-52.
3722) F. Roseiiberg, Zur Quelle von
Grillparzers „Ein treuer Diener seines
Herrn". (= N. 779. Vgl. auch ASNS. 124,
S. 151.)
3723) H. Schi c kinger, Beziehgn. zwischen
Grillparzers u. M. L. Schleifers Hannibal
u. Scipio: ZOG. 61, S. 216-21.
3724) E. Lambert, Eine Untersuchg. d. Quellen
d. „Jüdin V. Toledo". (= N. 779a.)
3725) F. Grillparzer, König Ottokars Glück
u. Ende. Edited by C. E. Eggert. New
York, Holl. LV, 184 S. 60 c.
3726) W. E. Collinson, A. M. Körner and
L. A. Tri ehe 1, Notes on Grillparzer's
„König Ottokars (tlück u. Ende": MLR. 5,
S. 454-72.
3728) W. Paetow, Der König v. Samarkand.
Grillparzers „Traum ein Leben" als Oper:
TglRsB. N. 73.
3729) H. Jhering, Sappho: Schaubühne 6,
S. 891/3.
F. Halm.
3730) A. V. Berger, F. Halm. (= N. 223,
Bd. 1, S. 226-38.)
3731) E. Kuh, F. Halm. (= N. 239a, S. 69-141.)
3732) H. Schneider, F. Halm u. d. span.
Drama. (JBL. 1908/9 N. 6848.) |[W. v.
Wurzbach: LE. 12, S. 1613/5.]|
3733) F. Halm8 Werke. AuHwahl in 4 TIn.
Her. V. R. Fürst. (— N. 208.)
(Bd. 1: Biographie, (iedicbte. OrlwldlH Adept.
Camoens. Iraelda Lambertazzi — Bd. 2: König u.
Bauer. Sohn der Wildnis. Verbot u. Befehl. Fc-chter v.
Ravenna. Wildfeuer. BeKum .Somru. König Wamba)
3734) H. Petersen, F. Halm« „Der Fechter
V. Ravenna". DisH. Marburg. 98 8,
8735) R. Fürst, Die Bacherl-Affftre. Ein
Theaterskandal aus dem Nachmärz: VossZg.
N. 219.
Andere.
3736) L. Jellinek, Uffo Horns dramat. Nach-
lass: MVGDB. 47, 8. 461-532.
3737) O. Hellmann, J. Chr. Frhr. v. Zediitz.
(= N. 2636.)
Yolkstflmliches Drama in Österreich:
Ältere Zeit.
3738) A. Bäuerle, Ausgewählte Werke. Bd. 1.
(= N. 202, Bd. 14) Teschen, Prochaska.
1909. XX, 165 S. M. 0,85.
(Die Bürger in Wien. Aline oder Wien in einem
anderen Erdteile.)
3739) J. A. Gleich, Ausgew. Werke. Bd. 1.
(= N. 202, Bd. 16.) Ebda. XXX, 167 S.
M. 1,00.
(Die Musikanten am Hohen Marlct. — Ydor. — Die
weissen Hüte)
3740) J. Newald, Ein Halbvergessener: Kultur
11, S. 463/8.
(A. Langer.)
3741) A. Langer u. D. Kaiisch, VomJuristen-
tage oder Ein Berliner in Wien. Her. v.
E. Weiland. (= ÜB. N.5176.) L., Reclam.
16». 39 S. M. 0,20.
3742) J. Lewinsky, Ein Besuch bei Nestroy.
(= N. 3505, 8. 187/8.)
3742a) L. Speidel, J. Nestroy. H N. 252,
Bd. 1, S. 128-35.)
3743) J. Nestroy, Ausgew. Werke. Her.
v. O. Rommel. Bd^ 1. (= N. 202,
Bd. 18.) Teschen, Prochaska. XXXVI,
176 8. M. 1,00.
(Der Unbedeutende. — Freiheit in Krähwinkel.)
L Anzengruber.
3744) K. Bienenstein, L. Anzengruber: Mitt-
Volksbibl. S. 3-10.
3745) 0. lernst, Anzengruber der Tendenz-
dichter. (= N. 227, S. 27-74.)
3746) A. Bettel he im, E. Juch u. d. Freundes-
kreis d. „Anzengrube": WIDM. 108,8.757-71.
3747) H. Kienzl, L. Anzengruber f 1889:
Arena b\ S. 538-45.
3748) H.Meister, Anzengruber u. das Theater:
Wage 13, N. 34/5.
3749) R. Tyrolt, Erinnefgn. an Anzengruber:
NFPr. N. 16302.
3750) A. Bettelheim, Der Pfarrer v. Kirch-
feld: ib. N. 16596. (Vgl. LE. 13, 8. 347/8.)
219
IV, 4 a. Geschichte des Dramas.
220
2. Neueres Drama.
Gesamtdarstellnngen N. 3751. — Historisches Drama und Tragödie N. 3753. — Lustspiel- und Komödiendicliter
N. 3774. — Modernes Drama: Allgeroeines N. 3781. — Einzelne Dramatiker (Galenberg, Hartleben, 6. Hauptmann, Hofmannsthal,
Schmidtbonn. Schnitzler, Wedekind und andere) N. 3794. — Frauendichtnng N. 3860. — Sammelbesprechnngen N. 3862. —
Volkstümliches Drama N. 3864. — Kinder- und Puppenspiel N. 3872. — Ausländisches Drama in Deutschland: Antike
(Sophokles) N. 3875. — 16. Jahrhundert: Shakespeare N. 3884. — 17. und 18. Jahrhundert (Calderon, Moliere, Beaumarchais)
N. 3937. — 19. Jahrhundert (Byron, Shaw, Wilde, Maeterlinck, Rostand, Annunzio, Björnson, Ibsen, Strindberg, Tolstoi) N. 3947. —
GesamtdarstelliingeD.
3751) L. Melitz, Führer durch d. Schauspiel
d. Gegenwart. Die dramat. Werke d. Gegen-
wart, ihrem Inhalt nach wiedergegeben. B.,
Globus- Verlag. III, 223 S. M. 1,00.
3752) Beruh. Stein, Kathol. Dramatiker d.
Gegenwart. Eavensburg, Alber. 1909. X,
627 S. M. 7,00. |[J. Sprengler: Hoch-
land 7 ^ S. 232/6 (Eine dramat. Anthologie).] |
Historisches Drama und Tragödie.
(Vgl. N. 1392/8.)
Allgemeines.
3753) K. H o f f m a n n , Hist. Dramen als
Tragödien d. mod. Problems: Tat 1, S. 634-45.
Einzelne Dramatiker.
A. F i t g e r.
3754) K. Bienenstein, Eine Erinnerung an
A. Fitger: Niedersachsen 15, N. 9.
(Vier Briefe Fitgers an Bienenstein.)
3754a) W. Kropp, A. Fitger: Geg. 78, S. 563/5.
G. Frey tag. (Siehe auch N. 3109-17.)
3755) M. Tichoff, Studien zu Freytags
Trauerspiel „Die Fabier\ Diss. L. 77 S.
E. G ei bei. (Siehe N. 2671/7.)
M. Greif. (Vgl. N. 2678-80.)
3756) M. Greif, Agnes Bernauer, d. Engel v.
Augsburg. Vaterland. Schauspiel. 4. verb.
Aufl. L., Amelang. 80 S. M. 1,00.
W. H e n z e n.
3757) W. Henzen (1850—1910): LE. 13, S. 151.
3758) J. Prölss, Erinnergn. an W. Henzen:
LTBl. N. 283, 285. (Siehe LE. 13, S. 273.)
P. Heyse. (Vgl. N. 3256-68.)
3759) A. V. Berger, P. Heyse als Dramatiker:
NFPr. N. 16 366 (LE. 12, S. 1009).
3760) V. Kl em per er, P. Heyse als Dramatiker:
Theater 1, S. 296/8.
3761) H. Spiero, P. Heyse. Der Dichter u.
seine Werke. (= N. 2684.)
(y. 17-34, 84-9(): Dramen.)
3762) P. Heyse-Nummer: DBühne 2, N. 5.
(Mit Beitrr. v. P. Heyse [Der Autor auf d. Probe),
G. W. Peters, H. Landsberg.)
3763) J. Minor, Heyse-Feier im Burgtheater:
ÜsterrRs. 2^ S. 476/7.
(Ehrenschulrton. — Frau Lukrezia. — Tochter der
Semiramis.)
W. K i r c h b a c h. K. K ö s t i n g.
3764) Marie Luise Becker u. K.
V. L e V e t z o w , W. Kirchbach u. seine
Zeit. (=- N. 2476.)
3765) K. Kösting (1842—1907). (Vgl. JBL.
1908/9 N. 6925/6.) |Chr. Gaehde: LE. 12,
S. 1364/7; S. Lublinski: DMhh. 10,
S. 337-40 („Ein gescheiterter Dichter d.
19. Jh.); H. Siemar: HambCorr. N. 36
(Siehe LE. 12, S. 703/4.)|
H. A. Krüger. Alb. L i n d n e r.
3766) E. Kamm erhoff, H. A. Krüger.
(= N. 3198.)
(S. 83-112: Dramen.)
3767) J. E. Poritzky, Der Dichter d. Blut-
hochzeit. Ungedr. Briefe A. Lindners:
Zeitgeist N. 17.
(An seine Braut Ida Brand.)
J. V. W i d m an n.
3768) J. Steiger, J. V. Widmann: W&L. 3,
N. 21.
3769) Th. Schwabe, Ein Besuch bei Wid-
mann in Bern: VossZgB. N. 12.
3770) J. Minor, Widmann-Abend (im Burg-
theater) : ÖsterrRs. 25, S. 78-80.
(Lysanders Mädchen. — Der greise Paris.)
E. V. Wildenbruch.
3771) S. Rahm er. Zum Todestage E. v. Wilden-
bruchs. Dichtung u. Musik. Mit e. Briefe
Wildenbruchs: Geg. 77, S. 50/2.
3772) H. Spiero, E.v.Wildenbruch. (= N. 253,
S. 36-44.)
3773) 0. Tüselmann, E. v. Wildenbruch in
Burg. Progr. Burg. 16 S.
3773a) E. v. Wildenbruch, Blätter vom
Lebensbaum. (= N. 261.)
Lustspiel- und Komödiendichter.
3774) F. Rendle, Turgenjew u. Otto Ernst:
LE. 12, S. 1200/1. (Dazu O. Ernst: ib.
S. 1496/7.)
(„Jugend V. heute" u. „Väter u. Söhne".)
3775) F.Blei, H.Essig: Schaubühne 6, S. 919-22.
3776) R. Treu, E. Gott: DMhh. 10, S. 395/7.
3777) E. Gott, Gesammelte Werke. 3 Bde.
Her. v. R. Wo er n er. (= N. 207.)
3778) H. Franck, O. Hinnerk: Neue Weg
(Lit.) 39, S. 587/9.
3779) A. R.-E., E. Rosenow (1871—1904):
DNekr; 13, S. 360/2.
3780) W. Handl, Moderne Komödien: NRs. 21,
S. J 596/9.
(E. Reinmann, W. Lutz, H. Essig.)
Modernes Urania:
Allgemeines u. Gesamtdarstellungen.
3781) R. F. Arnold, Das moderne Drama.
(JBL. 1906/7 N. 5225; 1908/9 N. 6890.)
|[J. Sprengler: ALBl. 19, S. 175/6. (Mit
Berichtiggn.)]!
221
IV, 4 a. Geschichte des Drama«.
222
3782). O. Doell, Die Entwickig. <\. naturaÜHt.
Form im jüngstdeutschen Dnimii (18H(>— !)Ü).
(= N. 1H33.) |[M. K(och): LCHl. H. 993
(ablehnend); U. St.: ZBKr. NF. 2i\ S. 19ü
(ablehnend); R.Petsch: DLZ.31, S. 17()7/8.]|
3783) (). E. L e .s a i n g , Die neue Form.
(= N. 13:{;ia.)
3784) W. Weygandt, Abnorme Charaktere in
d. dramat. Lit. Hamburg, Voss. \7'2 S.
M. 2,50.
(Sliakespearo. — (Joolhc. ~ Ibsen. — Hiiiiptinann )
3785) A. Bartels, Da.s mod. Drama: D.Schrift-
tum, April.
3786) H. Lilienfein, Braucht unser Drama
eine neue Romantilf?: AZg. N. 22.
3787) Gertrud l'rellwitz, Die Entwickig. d.
mod. Dramas: KonsMschr. 67, S. 69-78,
815/9, 920/7.
3788) (). Trübe, Dns mod. Drama im Licht
d. christl. Weltanschauung: (leisteskampf d.
Geg. S. 247-60.
3789) L. Feucht wanger, Das Heldische im
mod. Drama: Neue Weg (Lit.) 39, S. 243/6?
3790) E. Werner, Die Mundart im mod. dtsch.
Drama: Quickborn 9, N. 2.
3791) W. Bloem, Vom Elend u. Sterben d. dtsch.
Dramas: AZg. N. 4, 18. (Dazu Äusserungen
V. P. Heyse, A. Bettelheim: ib. N. 7;
L. Fulda, H. Eulenberg, O. Falcken-
berg: ib. N. ö; F. F r e k s a : ib. N. 9;
J. V. Wert her, G. Stollberg, Homo
[Literar. Theater]: ib. N. 11; E. v. Mayer:
ib. N. 12; J. Hart: ib. N. 15/6; L. Börne:
ib. N. 16.) (Vgl. LE. 12, S. 953/4.)
3792) K Weiss, Der Verfall d. Dramas:
Münchener Woche 1, N. 6.
3793) J. Tralow:.Es gibt keine Dramatiker
mehr: Theater 1, S. 432/4.
Einzelne Dramatiker:
H. Bahr.
3794) O. M. Fontana, Über H. Bahr: Neue
Weg (Lit.) 39, S. 90/2.
3795) J. Hart, Der Krampus (Neuaufführung
im Berliner Schauspielhaus): Tag N. 245.
P. Ernst.
379«) K. Scheff ler, Der Dramatiker P. Ernst:
Tag N. 31. (Siehe LE. 12, S. 862/3.)
3797) P. Ernst, Ninon de Lenclos. Trauer-
spiel in drei Aufzügen. L.. Insel- Verlag.
V, 66S. M. 2,00. |fH. Friedemann: LE. 13,
S. 145 6.]i
3798) Homo, Ninon de Lenclos: AZg. N. 37.
(V. Krnst n. d. Reliofdrnina.)
H. E u 1 e n b e r g.
3799) H. Eulenberg. jO. M. Font an a: Neue
Weg (Lit.) 39, S. 30/3; H. Franck: Königsb-
AZg. N.10;K.Martens(=N.243,S.173-«2);
H.Stolz: DüsseldGenAnz. N. 94 (LH 12,
S. 1239); H. Wantoch: Merker 1, S. 553/7.1
3800) H. Eulenberg, Der natürliche Vater.
( Auf f ührg. im Deutschen Theater). |F. D ü s e 1 :
Kw^ 23«, S. 263/5; A. Eloesser: LE. 12,
S. 723/5; S. Jacobsohn: Schaubühne 6,
S. 83/6; F. Poppenberg: Türmer 12',
S. 935/6.1
3801) H. Wantoch, Der „natürliche Vater"
als Rolle: Neue Weg (Lit.) 19, S. 565/7.
3801a) H. Eulenberg, Schattenbilder.
(= N. 228.) |(F. Braun: NRs. 21, S 875/7;
H. Landsberg: AZgN.24; K.H.Maurer:
LE. 12, 8. J745/9; F. Poppenberg: Schau-
bühne 6, 8. 947-50.]|
L. F u 1 d a.
3802) L Fulda, Herr u Diener. Hchau»im»l
in drei Aufzügen (mit Benutzg. e. Idee
d. Bandello). St., Cotta Nachf. l-f^S 8.
M 2,00. |[A. Eloesser: LE. l.l, 8. 373/4;
E.Faktor: AZg. N. 49; F. Düse!: Kw.24',
8. 386/8; F. Poppenberg: Türmer 13',
S. 413/5.11
380.S) V. Klemperer, Fulda« Sieben Einaktt-r.
(.TBL. 1908/9 N. 6965.): N&S. 13.5, 8. 71/2.
L. Gr ei n e r.
3804) H.Franck, L. Greiner: LE. 12, 8.1139-46.
(Da/u L. Greiner: Im Spiegel S. 1147/8.)
M. Halbe.
.3805) O. Gel ler, M. Halbe: B&W. 12, 8. 426-31.
E. Hardt.
.3806) F. Deibel, E. Hardt: N&S. 1.32, 8. 308-17.
3807) E. Nid den, Zur Neuromantik: Kw. 23^
S. 302/6.
.3807a) H. Henkel, Hardts Tantris d. Narr.
(.TBL. 1908/9 N. 7004.): ZDU. 24, 8. 400/6.
0. E. Hartleben.
3808) H. Bethge, Erinnergn. an 0. E. Hart-
leben: HambFrBl. N. 36. (Auch Nordwest 1,
N. 9.)
3809) Selma Hartleben, Mei Erich. Aus
Otto Erichs Leben. B,, 8. Fischers Verlag.
125 8. M. 2,00. |[Kw. 23'', S. 3!6/7.]|
3809a) ü. E. Hartlebens Briefe an seine
Freunde. Her. v. F. F. H e i t m 0 1 1 e r.
(= N. 2475.)
C. Hauptmann. (Vgl. auch N. 3332.)
3810) J. M. Fischer u. E. Albert, Carl Haupt-
manns Dramen. (= MLitGesBonn 5, N. 5.)
Dortmund, Ruhf US, 8.127-66. M. 0,75.
G. Hauptmann.
3811) W. Assmus, Der soziale Gedanke in G.
Hauptmannns Werken: Masken 5, N. 41/2.
.3812) H. Engert, Die Tragik d. im Leben nicht
gewachsenen Innerlichkeit in den Werken
G. Hauptmanns. Diss. Leipzig. 80 8.
3813) K. Sternberg, G. Hauptmann. Der
Entwicklungsgang seiner Dichtung. B.,
Verlag Neues Leben. 429 8. M. 4,00.
3814) H. Wantoch, G. Hauptmanns Ab-
hängigkeiten: Merket 1, 8. 134.
3815) G. Hauptmann. W. Mi essner:
Greuzb. 69*, 8.4914; H. Spiero: Christi.
Welt 24, 8. 1023/6, 1046-51 (auch N. 253,
S. 78-94); K. Sternberg: Karpathen 3,
8. 669-76.1
3816) H. Kienzl, Zwei Schauspielpremieren
vor 20 J.: Arena 5 S S. 395-400.
(Hauptmann. — Siidermann.)
223
IV, 4 a. Geschichte des Dramas.
224
3817) W. Schrammer, Die Weber im Eulen-
gebirge: Hilfe 16, S. 528-30.
3818) E. Hof er, Über d. Bilder von H. Vogeler
zu G. Hauptmanns „Versunkener Glocke".
Progr. Mähr.-Weisskirchen. S. 1-34.
3819) H. Sogemeier, Das Menschheitsideal
in Goethes Faust u. Hauptmanns Ver-
sunkener Glocke. 2. Aufl. Gütersloh,
Bertelsmann. . 70 S. M. 0,80.
(S. 1-29: Hauptmann.)
3820) A V. Berger, Das Märchen von d.
schönen Pippa. (= N. 3502, S. 290-311.)
3821) Th. Eittner, Und Pippa tanzt:
Sturm 1, N. 30.
3822) C.A.Krause, G. Hauptmanns treatment
of blancverse. (=N.1436.) |[JEGPh. 9, N.3.]|
M. H e i m a n n.
3823) M. H e i m a n n , Joachim v. Brandt
(Aufführg. im Kleinen Theater). |[H. Kahn:
Schaubühne 6, S. 1206/8; R. Kurtz: Sturm 1,
N. 39 ]1
G. Hirschfeld.
3824) G. Hirschfeld, Das zweite Leben.
Drama in 3 Akten. B., Fleischel & Co. VI,
126 S. M. 2,00. i[J. Minor: ÖsterrEs. 22,
S. 392/4; A. Polgar: Schaubühne 6, S. 262/6.] |
H. V. H o f m a n n s t h a 1.
3825) A. V. B e r g e r , H. v. Hofmannsthal.
(= N. 223, Bd. 2, S. 287-305.)
3826) H. F r a n c k , Über Hofmannsthal:
Xeuien 3\ S. 70/9.
3827) H. Guilbeaux, H. v. Hofmannsthal
et le cercle des Jung -Wiener. (= N. 2339.)
3828) H. Land, H. v. Hof mannsthal :
Universum R». 27, N. 2.
3829) H. V. Hofmannsthal, Cristinas
Heimreise. Komödie. B., S. Fischer. 219 S.
M. 3,00. (Aufführg. im „Deutschen Theater".)
|[F. Düsel: Kw. 23^, S. 355/8; J. Elias:
N&S. 132, S. 422/4; A. Eloesser: LE. 12,
S. 881-91; J. Hart: Tag N. 37; S. Jacob-
sohn: Schaubühne 6, S. 167-70; H. Kienzl:
Blaubuch 5, S 159-63.]|
3830) E. Hladny, H. v. Hofmannsthals
Griechenstücke. Progr. Leoben. 29 S.
|[H. K n u d s e n : LCBl. 62, S. 246.]|
3831) E. Gross, Hofmannsthals „König
Ödipus" u. d. antike Schicksalsidee: Neue
Weg (Lit.) 39, S. 605/9.
3832) H. V. Hofmannsthal, Der Tor u.
d. Tod. (Neuaufführg. im Burgtheater.)
|[J. Minor: ÖsterrEs. 2.5, S. 235/6.] |
F. Kayssler.
3833) F. Fischer, F. Kayssler, d. Dichter:
Neue Weg (Lit.) 39, S. 379-81.
H. K y s e r.
3834) H. Kyser, Medusa. Tragödie. (Auf-
führung im Neuen Schauspielhaus.) B.,
Fischer. 158 S. M. 2,00. |[F. Engel:
BerlTBl. N. 13 (Brief an e. jung. Dichter);
J. Bah: Schaubühne 6, S. 2/3; M. Jacobs:
LE. 12, S. 1184/5; J. Hart: Tag N. 58.]|
3835) id., Ein Brief an Bah: Schaubühne G,
S. 53,5 (Dazu J. Bab: ib. S. 55.)
H. L il i e n f e i n.
3836) E. Krauss, H. Lilienfein: Türmer 12^,
S. 540/5.
W. Schmidtbonn.
3837) C. Enders, Der Dramatiker Schmidt-
bonn. (= MLitGesBonn .3, N. 9.) Dortmund,
Euhfus. S. 261-85. M. 0,75.
3838) W. Schmidtbonn. O. M. Fontana:
Merker 1, S. 724/8; H. Franck: Neue
Weg (Lit.) 39, S. 258-61; E. Lissauer:
DMhh. 10, S. 173;5.|
3839) W. Schmidtbonn, Hilfe! e. Kind ist
vom Himmel gefallen. B., Fleischel. V,
103 S. M. 2,00. (Aufführg. in d. „Kammer-
spielen".) |[A. Eloesser: LE. 12, S. 964/6;
H. Kienzl: Blaubuch 5, S. 234/6; W. Unus:
Schaubühne 6, S. 31 8-20.] |
^ A. Schnitzler.
3840) G. Hirschfeld, Wien U.Wien: TagN.6.
(Schnitzler, A. Loos.)
3841) H. Menkes, Eine Unterhaltung mit
A. Schnitzler: NW Journal N. 6137. (Vgl.
LE. 13, S. 511.)
3842) A. Schnitzler. JA. v. Berger (= N. 223,
Bd. 2, S. 306-17); V. Klemperer: JbJüdGL.
14, S. 139-208; C. Levi: NAnt. 146, S. 47-55;
H. B. Samuel: Fortnightly Eeview S. 447
bis 462-1
3843) A. Schnitzler, Der junge Medardus.
Dramat. Historie. B., Fischer. 290 S. M. 3,50.
(Aufführg. im Burgtheater.) |[St. Gross-
mann: Theater 2, S. 175/8; J. Minor:
ÖsterrEs. 25, S. 387-94; A. Polgar: Schau-
bühne 6, S. 1263/8.]i
3844) A. Schnitzler, Der Schleier d. Pierrette.
Pantomime. (Aufführg. in d. Dresdner Hof-
oper.) |[F. Adler: Schaubühne 6, S. 238-40;
H. Starke: AMusZg. 37, S. 106/7.]|
E. S tu ck en.
3845) H. Kienzl, E. Stucken : Eckart 4,
S. 472/8.
3846) E. Stucken, Gawan. Ein Mysterium.
(Aufführg. in d. „Kammerspielen".) B.,
Eeiss. 97 S. M. 3,00. |[F. Düsel: Kw. 23^,
S. 119-21; H. Kienzl: Blaubuch 5,
S. 347-50; E. Kurtz: Schaubühne 6, S. 364;
W. Miessner: SchL. 11, S. 173/4; F. Pop-
penberg: Türmer 12^, S. 285]|
H. Sudermann.
3847) P. Mahn, Von Sudermann, Hauptmann
u. Shakespeare: Grenzb. 69 i, S. 91/5.
3848) H. Spiero, H. Sudermann. (= N. 253,
S. 65-77.)
F. Wedekind.
3849) A. Grote, Zur Bedeutung Wedekinds:
Masken 6, N. 4.
3850) F. Hardekopf, Wedekinds Weg: Pan 1,
S. 130-2.
3851) L. Hatvanv, Ein Fall Wedekind: Schau-
bühne 6, 8. 366-70.
3852) K. Martens, F. Wedekmd. (= N. 243,
S. 94-104.)
3853) M . M e s H e r, Wedekind : Merker 1 , S. 278-80.
225
IV, 4 n. Geschichte de» Dramas.
226
3854) E. M ü li s a m , Der Schauspieler Wede-
kind: Schaubühne 6, S. 80:5/8.
3855) Der Autor als Darsteller: DBühne2,S. 293/4.
(Weck'kliul. — Kailelbiirg)
3856) A. Korr, Winters Erwachen: NRs. 21,
S. l7r)l/4.
(VVcdeklntl. — Björnson.)
3857) A. V. Mensi, Fuhrmann u. Wedekind:
AZg. N. 48.
(P. (}. Fuhnniinii [Kaln]. — Wedekind (Büchsed. ran-
dorn. — Lieliestrunk] )
3858) E. M ü h 8 a ni u. A. P o 1 g a r , Von
Wedekind: Schaubühne ti, S. 1209-13.
(Uüchse der l'andorii. — Liebestrank )
3859) F. Wedekind, Schloss Wettersteiu.
(Drei Dramen.) München, G. Müller. 8G,
(\7, 77 S. M. 4,50. |[E. Mühsam: Schau-
bühne Ü, S. 1269-71. ]|
(In allen Wassern gewaschen. — Mit allen Hnndon
gehetzt- — In allen satteln gerecht)
Frauendichtung.
:{8()0) W. V. Molo, Marie v. Ebner, die Drama-
tikerin: Merker I, S. 935/7.
3861) Enrica v. Handel - Mazzettis geifltl.
Werdejahre. Dramen, Schwanke u. religiöse
Spiele aus ihrer literar. Entwicklungszeit.
Mit einer Einleitg. v. J. Eckardt. Ravens-
burg, Alber. III, XVI, 376 S. M. 5,00.
Sainnielbesprecliungeu.
3862) W.Handel, Unsere Tragödien : NRs. 21,
S. 1137-45.
(Maeterlinck, J. Raff, II. Kyser, Enlenherg, E. Ros-
iner, Schinidtbonn, P. Ernst.)
3863) F. D ü a e 1 , Dramatische Rundschau :
WIDM. 107, S. 621/8, 777-85, 923-32.
YolkstUniliehes Drama.
3864) R. Hawel (geboren 1860): OstdtschRs.
N. 88. (Siehe LE. 12, S. 1160.)
3865) M. Firker, F. Keim: LE. 13, S. 466/7.
3866) F. W^astian, F. Keim u. d. Sieben-
bürger Sachsen: Karpathen 3, S. 639-43.
3867) A.Ott (1840—1910). IM. H.: Hochland 8»,
S. 2:59-41; M. Widmann: Alpen 5, S. 99-101 ;
LE. 13, S. 229.|
3868) A. Kutscher, Niedersächs. Dichtung:
Niedersachsen 25, N. 8. (Siehe LE.12, S. 713.)
((t. Rnseler.)
3869) K. Schönherr, Glaube u. Heimat. Die
Tragödie eines Volkes. L. , Staackmann.
115S. M.2,00. |[R. Auernheimer: NFPr.
N. 16563; D. J. Bach: FZg. N. 340 (vgl. LE.
1.3, S. 570); A. Bettelheim: AZg. N. 52; F.
Braun: Neue Weg (Lit.) 39, S. 573/6; E.
Homer: ÖsterrRs. 25, S. 63/7 ; C. H o f f -
mann: LE. 13, S. 594/6; Zenker: Wage 13,
N. 52.]|
3870) H. F r a n c k , Stavenhagens Erbe : Königsb-
HartungscheZg. N. 37.
3871) P. Wriede, Stavenhagens Erbschaft:
Quickborn 3, N. 3. (Vgl. LE. 12, S. 1329.)
Kinder- und Fuppenlioniödie.
3872)HedwigBleuler-Waser,EinneuesStück
v. alten Kasperl. Bern, Grünau. 80 S. M.2,00.
Jahresberichte 'fir nener« deataobe Literatnrgesohiehte.
3873) Ein Puppenspiel v. F. Reuter: BAW. 12,
S. 531/3.
3874) F. Graf Pocci, Sämtl. Kaispcrl-KomOdien.
Vollständige Au»g. in 3 Bdn, MQneben,
Etzold. XV, 401 8.; III, 418 8.; III, 385 8.
Je M. 2,50.
3874a) Pocci, Puppentheater. Bd. 1, Her. v.
M. E i c k e m e y e r. (= ÜB. N. 5247.) L.,
Reclam. 64 S. M. 0,20.
(Prolog. Muzzl, d. gestiefelte Kator. — Kuner unter
den Wilden.)
AusiUndiMchCH Drama in DeiitHchland:
Antilie.
3875) A. v. G_l e i c h e n - R u H8 w u r m , Die
Orestie d. Aschylos in dtsch. Nachdichtung.
3Tle. Jena, Diederichs. IV, 159 S. M. 3,Ü<).
3876) Aristophanes, Werke. Übersetzt
v. L. Seeger. Neue Aufl. Her v. Herrn.
Fischer u. Wilhelm S c h m i d. 3 Bde.
St., Cotta. 238, 287, 272 S. M. 3,00. |[Th.
Manch: LCBl. 62, S. 672/3.]|
3877) J.v. Werther, Aristophanes auf d. mod.
Bühne: AZg. N. 24.
3878) Aristophanes, Die Vögel. Eine Ko-
mödie in dtsch. Reime gebracht v. Owlglass.
Jena, Diederichs. 109 S. M. 2,00.
3879) Sophokles, Tragödien. Deutsch v.
H.Schnabel. 2 Bde. L., W. Klinkhardt.
V, 497 S. M. 6,00.
3880) E. Gross, Zur Bühnengesch. d. Antigene:
Neue Weg (Lit.) 39, S. 305/7.
3881) F.Nietzsche, Einleitung in Sophokles'
Oedipus rex (1870). (= N, 4708, S. 291-326.)
3882) Sophokles, König Ödipus. Tragödie.
Übers, u. für d. mod. Bühne eingerichtet
v. H. v. H o f m a n n s t h a 1. B., Fischer.
102 S. M. 1,00. (Inszenierung v. M. Rein-
hardt.) |[A. Baumeister: AZg. N. 41
(scharf ablehnend); H. Conrad: PrJbb.
142, S. 527-36; L. Feucht wanger: Schau-
bühne 6, S. 171/6; W. H(erzog): Pan 1,
S. 67/9; M. Harden: Zukunft 73, S. 205-25;
S. Jacobsohn: Schaubühne C, S. 1176/8;
G. Keyssner: SüddMhh. 7*, S. 733/6 („Der
Oktoberfest-Ödipus"); G. Hirschfeld: Tag
N. 235(„Alteu. neue Athener*); H. Kienzl:
Blaubuch 5, S. 1098/9 ; S p e c t a t o r th ea -
t r a 1 i u m: AZg. N. 42 (ablehnend).])
3883) F. C. Badendieck, Ödipus in Kolonos.
Verbindende Dichtg. z. Chören d. Sophokle.«*.
Musik V. F. Mendelssohn Bartholay. Be-
arbeitg. v. F. Kriegeskotten. B.-Gross-
lichterfelde, Vieweg. 15 S. M. 0,.3n.
16. Jahrhundert.
Shakespeare;
Bihliogi-aphisches und Jahrbücher.
3884) S. Lee, A Shakespeare reference library.
Oxford, University Press. 14 S. Sh. 1/.
|[M. Förster: JbDShG. 47. S. 3.39.JI
3885) Jahrbuch d. Deutschen Shakespeare-Ge-
sellschaft. Her. V. A. B r a n d l u. Max
Förster. Jahrg. 46. B., LangenscheidU*
Verlag. XXXII, 472 8. M. 11,00.
(Kntb. S. 851-91: IL Daffis, Bibliographie 1909)
AUgenieines und EitizelstudUn.
3886) H. E u l e n b e rg, W. Shakespeare. (=
N. 228, S. 164/9.)
XXI. 15 *
227
IV, 4 a. Geschichte des Dramas.
228
3887) L. Kellner, Shakespeare u. Montaigne:
DRs. 143, S. 140-53.
3888) F. Lütgenau, Shakespeare als Philo-
soph. L., Xenien -Verlag. 1909. 116 S.
M. 2,00.
3889) Helene .Richter, Shakespeare,d. Natu-
ralist des Übernatürlichen: Engl. Studien
42, S. 363-80.
Einzelstudien.
3890) Ed. Eckardt, Volksaberglaube bei
Shakespeare: ZDU. 24, B. 229-45.
3891) Th. Vetter, Shakespeare u. das Volk:
JbDShG. 46, S. XIV— XXXII.
3892) Max J. Wolff , Shakespeare u. die Com-
medie dell' arte: ib. S. 1-20.
3893) B. B 1 a e s e , Die Stimmungsszenen in
Shakespeares Tragödien. Diss. B., Ehering.
111 S. M. 2,50.
Einwirkung auf Deutschland.
3894) W. Archer, Shakespeare in Germany:
Nation (New York) 9. April.
3895) L. Fränkel, Wie man Shakespeare
hüben u. drüben ehrt: N&S. J32, S. 388-98.
3896) C. A. Richter, Beitrr. zum Bekannt-
werden Shakespeares in Deutschland. Tl. 2.
Progr. Breslau. 31 S.
3897) A. Böhtlingk, Shakespeare u. unsere
Klassiker. Bd. 1. Lessing. (JBL. 1908/9
N.8498.) Bd. 2. Goethe (JBL 1908/9 N. 8652.)
Bd. 3. Schiller. L., Eckardt. XIX, 457 S.
M. 4,00. |[A. Drews: PrJbb. 139, S. 537-46.] |
3898) P. Friedrich, Shakespeare u. d. Neu-
romantik: Tag N. 13.
Bioyrajjhisches.
3899) H. Conrad, Neue Entdeckungen zu
Shakespeares Leben: PrJbb. 141, S. 325-44.
3900) M. J. Wolff, Neue Shakespeare-Kunde:
LE. 12, S. 1370/4.
Shakespeare- (Bacon-) Frage.
3901) E. Engel, Was wissen wir v. Shake-
speare?: Arena 1909-10, S. 139-44.
3902) id.. Wer hat die Dramen Shakespeares
geschrieben?: Xenien 3^, S. 257-64, 321/8.
3903) J. Fest, Hie Bacon! Ein Beitr. zur
Bacon-Shakespeare-Frage. Nürnberg, Koch.
1911. VII, 188 S. M. 3,00.
3904) G. Holz er. Wer war Shake-speare?
Ein Weckruf. Heidelberg, Weiss. 32 S.
M. 0,80.
3905) id.. Die Genesis d. Shakespeare -Bacon-
Frage. Vortr. Ebda. 27 S. M. 0,60.
3906) E. Bormann, Fawconbridge u. Dr. J. W.
Goethe. Ein literar. Essay über anonyme
Titelbll. L., Selbstverlag. 11 S. u. 2 Tafeln.
M. 1,00. |[A. V. Mensi: AZg. N. 47.]|
3907) R. W ü 1 k e r , Zur sogen. Shakespeare-
Bacon-Frage: Neuere Sprachen 18, S. 1-12.
Werke:
Ausgaben.
3908) E. Stadler, Wielands Shakespeare. (=
QFSpKG. Heft 107.) Strassburg, Trübner.
VII, 133 S. M. 4,00. |[G. Witkowski:
JbDShG. 47, S. 301/2.JI
3909) W. Shakespeare in deutscher Sprache.
Her. u. zum Teil neu übers, v. F. G u n -
d o 1 f . Bd. 4 u. 5 (Königsdramen). (Vgl.
JBL. 1908/9 N. 7190.) B., G. Bondi. 358 S.
M. 8,50. |[J. Bab: Schaubühne 6, S. 191/4,
219-21 („Der erneute Sh.") ; J. Hof milier:
AZg. N. 50; M. Meyerfeld: LE. 12,
S. 1657-63; id.: Zukunft 70, S. 390/6; W.
V.Scholz: Maskenö, N. 26; B. Vallentin:
Grenzb. 69*, S. 344-54.] |
Hamlet.
3910) A.Döring, Hamlet d. Blnträcher: Freie
Wort 10, N. 6.
3911/2) W. Gallenkamp, Hamlet — ein sexu-
elles Problem: Umschau N. Jl. (Dazu A.
Friedländer: ib. N. 15.) (Vgl. auch LE.
12, S. 1021.)
(E. Jones.)
3913) J. Huizinga, Rosenkranz u. Gülden-
stern: JbDShG. 46, S. 60/8.
3914) W. Reiss, Rosenkranz u. Güldenstern:
Schaubühne 6, S. 1308/9.
3915) O. Stoessel, Shakespeares Problem im
Hamlet: Sturm 1, N. 40.
3916) A. Strindberg, Hamlet: Neue Weg
(Lit.) 39, S. 139-42, 151/7, 167-71.
3917) H. Türck, Shakespeares Auffassg. vom
Wesen des Genies im Hamlet. (= N. 1290,
S. 99-154.)
3918) F. J. Wie 1 and, Hamlet, d. tiefe Denker
aus Shakespeares verklärtem reinen Geiste.
Kempten, Huber. IX, 129 S. M. 1,50.
3919) G. Schaumberg, Hamlet in München:
B&W. 12, S. 725-32. (Vgl. auch A. v. Mensi:
AZg. 10 [„Der Münchener Hamlet ix. Rein-
hardt].)
3920) H. Kahn, Der neue Hamlet: Schau-
bühne 6, S. 1235/6. (S. auch: S. Jacob-
sohn: DMZ. N. 10.)
(A. Bassermann.)
3921) A. Moissi als Hamlet. i[A. Polgar:
Schaubühne 6, S. 642/5; C. F. W i e g a n d :
W&L. 3, S. 517/9.]|
3922) A. V. Weilen: Der Dresdner Hamlet:
B&W. 12, S. 337-44.
3923) A.Winds, „Hamlet" in Wien: OsterrRs.
23, S. 475/6.
Macbeth.
3924) K. Knortz, Macbeth. Essen, Literatur-
Verlag. 44 S. M. 1,40.
3925) H. Landsberg, Zur Bühnengesch. d.
„Macbeth" : VossZg». N. 10.
3926) M. Maeterlinck, Macbeth: März 4^
S. 473-81.
Othello. Richard IIL
3927) J. Bab, Matkowskys Othello: Neue Weg
(Lit.) 39, S. 627-32.
3928) K. B 1 e i b t r e u , Shakespeares Richard III. :
ib. S. 383/9, 395-400, 633/7.
R ö m e r d r a m e n.
3929) C. Meinck, Über d. örtl. u. zeitl. Kolorit
in Shakespeares Römerdramen u. Ben Jon-
sons „Catiline\ (= StEPh. 38. Heft.) Halle,
Niemeyer. XI, 75 S. M. 2,40.
3930) J. Schlaf, Titas Andronikus: DBühne. 2,
S. 205/7.
229
IV, 4 a. GeHchichte des DratnaH.
230
S o m m e r II H c h 1 8 t r u u 111.
3031) öhakeHpeare, Ein SoiiimeriiHcht.straum.
J{üliiiciibearbeitg. v. L. Weber. (= UH.
N. filöi).) L., Reclain. 7U S. M. 0,20.
Thea ter geschieh tliches
3932) VV. K ö h n , Shakespeuri's Tragödien auf
d. dtsch. Tbeater im IH. .Jhh. Theater-
bearbeitgn. u. Kritiken. Diss. München.
■ 45 S.
3033) W. Archer, ShakcHneare. Aufführgn.
in Deutschland: Nation (New York) O.April.
(Siolie LK. 12, S. 1170/1.)
3934) II. Hecht: Shakespeare u. d. dtsch.
Bühne d. (legenw.: (JRM. 2, S. 828-99, 348-57.
3935) H e 1 e n e R i c h t e r , W. B o r m a ii n ,
H. Landsberg u. A. Wechsung, Deutsche
Shakespeare - Aufführungen : JbDShCr. 46,
S. 162-8;{.
303G) II. Conrad, Berliner Shakespeare-Auf-
führgn.: Pr.Tbb. 142, S. 159-62, 355-62.
17. und 18. Jahrhundert:
Calderon.
3937) H. Landsberg, Calderon in Deutsch-
land: VossZgB. N. 25.
3938) J. B a b , Calderons Menschendarstellg. :
Schaubühne 6, S. 927-32.
3939) C. Pitollet, La quereile caldöronienne
de J. N. Bohl v. Faber et J. J. de Mora
reconstitu^e d'apr^s les documents originaux.
Paris, Alcan. 1909. 272 S. Fr. 15,00. |[A.
Ludwig: ASNS. 125, S. 227/8; W. v. Wurz-
bach: LE. 13, S. 1350.]|
3940) H. Landsberg, Spanisches, Allzu-
spanisches: Theater 1, S. 394/5.
(Andacht zum Kreuze.)
Moliere.
3941) M. J. Wolff, Molifere (JBL. 1908/9,
N. 7252). j[A. Becker: ASNS. S. 411/7;
J. Franck: ZOG. 64, S. 243/6; K. Frenzel:
VossZgB. N. 29, 30; O. Langer: ZReal-
schulw. 35, S. 481/5 (mit Berichtiggn.) ; H.
Schneegans: ZFSIA 36, 8.96-104; id.:
LBlGRPh. 31, S. 237/9.11
3942) W. Widmann, Molifcre auf den Ber-
liner Bühnen: VossZg. N. 423.
3943) J. Minor, Ein zweiter Moli&re-Abend
im Burgtheater: ÖsterrRs. 23, S. 148-51.
(Georg Dandin - Schule der Frauen.)
Beaumarchais,
3944) A. S e 1 i g m a n n , Figaros Hochzeit v.
Beaumarchais u. d. dtsch. Lit. Progr.
Troppau. 1909. 24 S.
(Jünger. Lewald. Dingelstedt, Kösling [K. Saar],
Fulda, J. Kninz.)
3945) V. K I e m p e r e r , Die beiden Figaros:
Zeitgeist N. 28.
Voltaire.
3946) F. M. A. de Voltaire, Merope. Trauer-
spiel in fünf Akten. In deutscher Nach-
dichtg. V. R. Riess. Mit einem Bilde Vol-
taires u. einer Vorbemerkg. d. Übersetzers.
(= BGLIA. N. 2186.) Halle, Hendel. VIII,
53 S. M. 0,25.
19. Jahrhundert:
Byron.
3047) H. ('onrad, Byron» Manfred: Kunii-
Mschr. 68, S. 268-9«.
B. Shaw.
3948) .1. Bab, B. Shaw. B., FJKcher. 453 8.
M. 6,00. ||M. Fuhrmann: PrJbb. 142,
S. 51 8-20; W.Handl: Schaubühne 6. H. 635/8;
R. M. Meyer: ASNS. 125, S. 191/3; M.
Meyerfeld: LE. 12, S. 930/4, 1129 („Shaw»
Apostel"); dazu J. Bab: ib. 8. 1127/9.]]
3949) id., Über Shaw-Darstellung: Schaubühne
6, S. 759-67.
3950) E. Bernstein, Der Apostel Shaw: NKa.
21, S. 1119-25.
3951) id., B. Shaw: VorwärtaB. N. 145/6. (LE.
12, S. 1686/7.)
3952) H. Franck, B. Shaw: Masken 5, N. .m
3953) A. Kerr, Shaws Anfang u. Ende: NR«. 21,
S. 115-25.
3954) H. Sc hörn, B. Shaw: DMerkur. 42,
N. 17.
3955) B. Shaw, Kleine Dramen. Deutsch v. S.
Trebitsch. B., S. Fischer. 167 8. M.2,50.
0. Wilde.
3956) Ad. Mayer, Wilde u. Nietzsche: Wart-
burg 9, S. 82/4
3957) M. Warwar, Eine Begegng. mit O.Wilde:
Neue Weg (Lit.) 39', 8. 298-301.
3958) H. Hauck, O. Wilde über d. engl. Ge-
fängnisse: MschrKrPsych. 7, 8. 213/9.
Maeterlinck.
3959) G. Harry, M.Maeterlinck. Avecbiblio-
graphie. Bruxelles.Carrington. 1158. F. 2,50.
|[P. Wiegler: LE. 12, 8. 1714.]i
3960) M. Maeterlinck, Maria Magdalena.
Übers, v. F. v. Oppeln-Bronikowski.
(Aufführg. in Leipzig.) Jena, Diederichs.
II, 79 8. M. 2,00. |[W. Behrend: Hilfe 16,
8. 174/5; E. Faktor: Tag N. 62; xM. Jacobs:
BerlTBl. N. 132; E. K öhrer: Theater i,
8. 358-60; L. Seh ring: AZg. N. Uj W.
Stein thal: Schaubühne 6, 8. 325/7; G.
Witkowski: LE. 12, 8. 1034/6; Kw. 23»,
8. 320/4. Vgl. auch LE. 12, 8. 861/2
(,Heyse u. M.").]!
3961) St. Zweig, E. Verhaeren. (= N. 2880.)
3962) E. Verhaeren, Drei Dramen. Nach-
dichtg. V. St. Zweig. L., In.sel-Verlag.
192 8. M. 3,50.
(Helenas Heimkehr. — Philipp U. — Das Kloster.)
E. Rostand.
3963) B. (i auger, Die Helden v. Rostands
Dramen Cvrano u. L'Aiglon. Progr. Gmünd.
4». 30 8."
3964) E. Rostand, Chantecler. |[L. Andro:
LE. 12, 8. 1273/5 („Für Ch."); R. M. Meyer:
Grenzb. 69«, 8. 289-93; E. Niedner: Kw.
23», 8. 153/8 („Vom Hahnengeschrei«); O.
Walzel: Zukunft 71, 8. 361/7 („Lafontaine
redivivus").]!
3965) J. Schür mann. Der Sonnenhymnus
Chanteclers. (Mit Übersetzg.) AZg. N. 8.
3966) L. Pietsch, Goethe u. Chantecler:
VossZg. N. 271. (Vgl. LE. 12, 8. 1459.)
231
IV, 4 a. Geschichte des Dramas.
232
G. d'Annunzio.
3967) A. Babillote, G. d'Annunzio. (= BLitG.
Heft 64.) L., Verlag für Lit. 47 8. M...1,0().
3968) G. d'Annunzio, Phädra. Tragödie. (Über-
tragg. ins Deutsche v. R. G. Bin ding unter
Mitwirkg. v. K. VoUmoeller.) L., Insel-
Verlag. 178 S. M. 3,00.
3969) id., Das Schiff. Tragödie. (Übertragg.
ins Deutsche v. K. G. Bin ding.) Ebda.
226 S. M. 3,00.
ßjörnson.
3970) Björn Björnson, Björnson auf d. Sterbe-
lager: VossZg. N. 575. (Siehe LE. 13, S. 513.)
8971) M. G. Conrad, B. Björnson. (= Wertung
Heft 4.) L., Eckardt. 18 S. M. 0,50.
3972) G. Hauptmann, B. Björnson (Gedicht):
BerlTBl. N. 222.
3973) Ellen Key, Björnson u. die Frauen:
HannCourB, N. 165. (LE. 12, S. 868.)
3974) H. Lunde, Rede an Björnsons Bahre.
Übers, v. V. H. Günther: EvFreiheit. 10,
S. 256-61.
3975) A.Wien, Laboremus. Ein Leitmotiv durch
d. Dichtgn. Björnsons: Türmer 12^, S. 240/8.
3976) M. Nordau, Erinnerungen an Björnson:
NFPr. N. 16427. (LE. 12, S. 1322/3.)
(Beb. die Entslehg. von „Über unsere Kraft", „Ein
Handschuh".)
3977) Björnson-Erinnerungen : TglRs». N. 98.
3978) B. Björnson (1832—1910). |A. Babillote:
Xenien 3', S. 323/8; H. Bang: Schaubühne 6,
S. 471/4; A. V. Berger: NFPr. N. 16829;
M. G. Conrad: Wertung 4, S. 12/8; J.
Elias: N&S, 1.33, S. 181/9; 0. Harnack:
FreieWortlO, N. 3; J.V.Jensen: NRs. 31,
S. 839-42; H. Land: UniversumRs. 26, N. 32
(mit e. Jugendbildnis u. Bildern aus Aule-
stadt); R. M. Meyer: DRs. 144, S. 104-10;
E. Nidden: Kw. 23", S. 217-27; E. Reich:
(= N. 249, S. 468-97); E. Schlaikjer:
Geg. 77, S. 365/7; K. Strecker: Eckart 4,
S. 621-31; H. Stümcke: B&W. 12, S. 681/6;
H. Uli mann: ÜdW. 3, S. 334-41; E. v.
Wol zogen :Wochel2,N.18;P.Zschorl ich:
Hilfe 16, S. 304/5, 319-20; weitere Nekrologe
vgl. LE. 12, S. 1227-31.1
3979) J. Elias, Björnsonbriefe: Zeitgeist N. 18.
(An F. Hegel.)
3980) H. Landsberg, Björnson als Dramatiker:
Theater 1, S. 420/2. "
3981) E. Nidden, Björnson auf d. Bühne:
Kw. 23», S. 250/2.
3982) B. Björnson, Ausgewählte Schauspiele.
Aus d. Norwegischen übertragen v. Emma
Klingenfeld, Wilhelm Lange, E. Lobe-
dan z u. L. Pas sarge. L., Rcclam. III,
37, 46, 110, 114, 63, 92, 61, 79 S. M. 2,25.
3983) id.. Ausgewählte Werke. Her. v. Thomas
Schäfer. 3 Bde. B., P. J. Oestergaard.
VIII, 496, 414, 451 S. M. 5,00.
3984) id., Meisterwerke. B., Parnassos- Verlag.
73, 282, 111, 104, V u. 89 S. M. 3,00.
3985) B. Meyersohn, Das Björnson.sche Draina
„Über unsere Kraft". 1 .Tl. vom medizin. Stand-
punkt. Vortr. Schwerin, Davids. 27 S. M.0,60.
3986) id., Wenn d. junge Wein blüht. Lust-
spiel. Übers, v. Frau 0. Gulbransson.
B., S. Fischer Verlag. 179 S. M. 3,00.
|[S. Jacobsohn: Schaubühne 6, S. 1007-10;
J. Minor: ÖsterrRs. 22, S. 226/8, 311/2;
A. Polgar: Schaubühne 6, S. 172/4.]|
H. Ibsen:
Gesamtdarstellungen und Essay-
sammlungen.
3987) R. Bazardjian, Kritik über d. Ibsensche
Theater. L., Fock. 220 S. M. 5,00.
3988) J. Co Hin, H. Ibsen. Sein Werk —
seine Weltanschauung — sein Leben. Heidel-
berg, Winter. XII, 610 S. M. 9,00.
3989) E. Reich, Ibsen. (Aufsätze). (= N. 249,
S. 395-467.)
(S. 395-422: Zu d. Recht d, Frau. — S. 423-35: I.s Be-
deutg. für unsere Zeit. — S. 436-50: I.s Briefe. —
S. 451/8: Persönl. Erinnergn. an Ibsen. — S, 459-67:
Ibsen.)
3990) A. v. Winter fei d, H. Ibsen. Berlin-
Friedenau, Bureau Fischer. 132 S. M. 2,50.
3991) W. Hans, Ibsens Selbstporträt in seinen
Dramen. München, Beck. VI, 220 S. M. 3,50.
|[E. Reich: DLZ. 32, S. 488-90.]!
3992) R. Wo er n er, H. Ibsen. Bd. 2. (JBL.
1908/9 N. 7311.) |[Anna Ettlinger: AZg.
N. 27; W. Hans: HambCorrB. N. 8; vgl.
auch N. 4028-3 l.]i
Einzelstudien.
3993) F. Alafberg, Ibsens Weg: Tat 3, N. 6.
3994) J. Bab, Das Ibsen-Problem: NRs. 21,
S. 1447-53.
3995) A. V. Berg er, H. Ibsen. (= N. .3.502,
S. 273/8.)
3996) G. Gr od deck, Tragödie oder Komödie?
Eine Frage an d. Ibsenleser. L., Hirzel.
136 S. M. 2,40.
3997) M.Harden, Ibsen. (= N. 234, S. 263-300.)
3998) E. Holm, H. Ibsens polit. Vermächtnis.
2. Aufl. L., Xenien- Verlag. XXIV, 104 S.
M. 1,50.
3999) K. Janson, Die religiösen Anschauungen
V. Björnson u. Ibsen. B., Protestant. Schriften-
vertrieb. 10 S. M. 0,40.
4000) J. Lewinsky, Über H. Ibsen. (== N. 8505,
S. 138-42.)
4001) J. Lin dq uist, H. Ibsen: MagdebZgB. N.1/4.
4002) B. Luther, Ibsens Beruf. Halle, Nie-
meyer. 122 S. M. 2,80. |[E. Reich: DLZ. 32,
S. 929-3 1.]|
4003) id., Die Tragik bei Ibsen: ZAsth. 5,
S. 571-89.
4004) R. M. Rilke, Ibsen : Schaubühne 6,
S. 585/6.
4005) A. Trebitsch, Über Ibsen. (= N. 256,
Bd. 2, S. 150/1.)
4006) 0. Walzel, Ib.sens Thesen: Internat-
Wsch. 4, S. 417-36, 467-78. (LE. 12, S. 1168.)
4007) R. Woerner, Ibsen u. Sophokles: Zu-
kunft 70, S. 159-63.
(Aus der Biogr.)
4008) Ibseniana: FZg. N. 27. (Siehe LE. 12, S.706.)
(Ibsen ül)er das Sym))olisch*) in seinen Dramen.)
4009) K. Strecker, Noch einmal Ibsen u.
Bjönison: TglRs». N. 99.
4010) Ibsen u. Snoilsky : Aus fremden Zungen 20,
N. 25.
4011) L 0 u A n d r e a s - S a 1 o m e, H. Ibsens
Frauengestalten. 3. iVutt. Jena, Diederichs.
181 S. M. 6,00.
4012/3) Ellen Key, Ibsen et la femme: Revue
S. 195-202.
4014) Gertrud Woker, Ibsens Bedeutg. für
d. Frauenbewegg. Alpon 5, S. 33-40.
288
IV, n», (Te8c.lji<'l)t»' <1p.h MiiKikdruiiia« iOper).
234
4015) VV. HaiiM, Die Presse in Ib.4ciiH Dramen :
/DU. '21, S. f)87-99.
VVcike.
4016) H. Ibsen, Nachgelassene Schriften. (JBL.
l!)ü8/9 N. 7360/1.) |[R. M. Meyer: DLZ. ;H,
iS. 74f)/li; K.Strecker: TglRsB. N. 29.]|
4017) A. El o esse r, Aus Ibsens Werkstatt:
NÄS. liV\ S. 3.S-4G.
401S) H. Franck, Ib.sen un d. Arbeit: Eckart 4,
S. 70!)- JH, 782-94.
4019) (). Aronsohn, Das Problem im ,Hau-
mei.ster Solness". (Baumeister Solness —
Hilde VVangcl.) (= id., Erlilutergn. zu Ibsens
Satholog. ( Jestalten 2.) Halle, Marhold. 64 S.
I. 1,60. 1[E. Reich: DLZ. ;{2, S. 1125/7
(ablehnend).]!
4020) H. Eybisch, Die Entstehg. v. Ibsens
Hrniid: ASNS. 125, S. 27-38, 273-97.
4021) Und. Werner, Ibsens Frati vom Meere:
Hamburg, Kloss. 29 S. M. 0,50.
4022) R. Krauss, Hedda Gabler im Entwurf
u. d. Ausführg.: VossZgB. N. 14.
4023) A. V. Berger, John (Jabriel Borkman.
(= N. 3502, S. 279-89.)
4024) G. Mau, Julian in Ibsens Kaiser u.
Galiläer. (= Festschrift z. 600 j. Jubiläum
d. Gymn. zu Lieguitz am 20. u. 21. Okt. 1909.
Progr. [Liegnitz. 86 S.j S. 59-70.)
4025) H. Wantoch, Das Nora-Problem: Neue
Weg (Lit.) 39, S. 53/5. (Dazu Magdalena
Wunsclimann: ib. S. 163/5.)
402Ö) K. B 1 a s 8 , Peer Gvnt u. Joachim
V. Brandt: Blaubuch 5, S. '1115/7.
4027) A. Sakheim, Peer Gynt in Hamburg:
Schaubühne 6, S. 354/5.
(AuffiihnuiR im Thalia-Thoator in der Inszenierung
V.L. Jessner.)
Kritisches.
4028/0) A. JentHch, Ibseu-Schriften: Grtnzb.
69«, S. 188-90.
(E. H. Sc-hmltt. — K. \Vo«"n>er - ExiK-d 8<.-hnildt.)
4030) K. Strecker, Ibsen -Lit: LE. 1 2,
S. l(X)3/5.
(R. Wocrner. - K. BünnhiKM. — K. Wt-riier.)
4031) O. Walzel, Neues von u. über Ibsen:
NJbbKlAltGL. 25, S. 428.f)(».
(NachKflnsscn«! Bchriften — R. W«KTn«r.)
A. Strindberg.
4032) J. E. Poritzky, Neues von u. Aber
Strindberg: LE. 12, S. 1672/5.
(E. Schering. — A. Baliillote. — H. Esswein.)
4038) A. Babillote, Das Dämonische in A.
Strindberg: Xenien 3', S. 193-201.
4034) id., A. Strindberg. Das Hohe Lied
seines Lebens. L., Xenien - Verlag. VI,
134 S. M. 2,00. |[R. M. Meyer: DLZ. 32,
S. 738/9 (ablehnend).]|
4035) Valfyr, Strindbergs .Epilog": LE. 12,
S. 1255/7.
4036) A. Strindberg, Die Entwickig. d. Seele.
Verdeutscht v. E. Schering. (Deutsche
Original-Ausg., gleichzeit. mit d. schwed.
Ausg. unter Mitwirkg. v. E. Schering al»
Übersetzer v. Dichter selbst veranstaltet.)
München, G. Müller. IX, 347 S. Mit Bildn.
M. 9,00.
L. Tolstoi. (Vgl. N. 3489-91.)
4037) W. Löwenthal, Tolstoi als Dramatiker:
LE. 13, S. 407-10.
4038) J. Lewinsky, Tolstoi u. d. russ. Theater.
(= N. 3505, S. l(»4-38.)
b) Geschichte des Musikdramas (Oper).
Bibliographisches N. 4039. — EssaysamnilaDgen N. 404;3. — Allgemeines und Zasammenfussendes N. 4<M6. —
18. Jahrhundert (Mozart) N. 4054. — 19. Jahrhundert: Beethoven N. 4071. — Romantische Oper (Weber, Marsehner, Meyerbeer)
N. 407-'. — Komische Oper (Nicolai) N. 408"J. — MusiVdrama: Allgemeines N. 4092. - R.Wagner N. 409:1. — Opernkoraponiitfn
der Gegenwart N. 4178. — Operette N. 4193. - Geschichte der OpernbQhnen N. 4193. — Mnsiksohriftsteller N. 420.J. —
Bibliographisches.
4039) Zeitschrift d. Internat. Musikgesellschaft.
Jahrg. 11. L., Breilkopf & Härtel. 12 Hefte
je 2 Bogen. M. 10,00.
(In jcrlcni Hcfk' krit. Biichersehau u. Zeitscliriften-
scliaii Ipcarl). v. ('. Eitler.)
4040) R. Schwartz, Verzeichnis d. in allen
Kulturländern im J. 1910 erschienenen
Bücher u. Schriften über Mu.sik, mit Ein-
schluss d. Neuaufl. u. Übersetzgn.: Jb.
Musikbibl. Peters, S. 73-119.
4041) F. Stieger, Dictionary-catalogue of
28015 operas and operettas v. J. Towers:
ZIMusG. 12, S. 3/9.
4042) R. Schwartz, Katalog der Musikbiblio-
thek Peters. Bd. 1 Bücher u. Schriften.
L., Peters. VIII, 227 S. M. 15,00.
Essaysammlungen.
4043) H. Kretzschmar, Gesamni. Aufsätze
über Mu.sik u. a. aus d. ^Grenzboten"*. L.,
Grunow. XI, 583 S. M. 7,50.
4044) C. Reinecke, ,,und manche liebe Schatten
steigen auf*. 2. verni. Aufl. I.<., Reinecke.
204 S. M. 3,00.
(Liszt, Schumann, Jenny Lind, Scliro<tler-Devriont,
Hiller, Brahms. Mendelssohn, Kubinstein, Juacbiiu,
riarn Schumann.)
4045) H. V. Wolzogen, Von dtsch. Kunst.
(= N. 262.)
Allgremeines.
4040) H. Daffner, Musikwi-ssenschaft u. Uni-
versität. Eine Denkschrift. L., Breitkopf &
Härtel. 23 S. M. 0,50.
235
IV, 4 b. Geschichte des Musikdramas (Oper).
236
4047) P. Marsop, Von dtsch. Opernkultur:
NMusZg. 31, S. 143/5, 183/4.
4048) G. Freiesleben, Tondichter u. Text-
dichter: DSängerbundsZg. 2, N. 21.
4049) Mensch, Operntexte: Signale 68, N. 36.
4050) P. Ginisty, Le m^lodrame. Paris,
Louis Michaud. 224 S. Fr. 2,25.
4051) F. Sauer, Das dtsch. Melodram: Stimme
4, N. 5.
4051a) H. Hub er. Über d. Bedeutg. d. dtsch.
Singspiels: März 4^ S. 285/8.
4052) Ch. Annesley, The Standard operaglass;
detailed plots of 155 celebrated operas with
criticäl and biographical remarks, dates,
Avith a prelude by J. H u n e k e r. New
edition, revised with additions and portraits.
NewYork, Brentano. XVIII, 589 S. Doli. 1,50.
4053) J. C Hadden, Favourite operas from
Mozart to Mascagni, their plots, history and
music. London, Jack. 250 S. Sh. 6/.
4054) L. Melitz, Führer durch die Opern.
22 1 Operntexte nach Angabe des Inhalts usw.
Neu verm. Ausg. B., Globus-Verlag. 318 S.
M. 1,00.
18. Jahrhundert:
Gluck.
4055) M. Arend, Ist die „Maienkönigin" ein
echter Gluck: NMusZg. 32, S. 63.
4056) H. de Curzon, L'Orphee de Gluck: Guide
musical (Bruxelles) 56, N. 10.
Mozart.
4057) L. Brand 1, Mozart als Mensch u. Künstler
in d. Darstellg. Mörikes: ZRealschulw. 35,
5. 12!)-35.
4058) F. Weingartner, Zurück zu Mozart:
NFPr. 15. Mai. (Siehe Musik 37, S. 295.)
4059) A. Leitzmann, Mozarts Briefe. (=
N. 2545.)
4060) F. Stössinger, Die Briefe v. Mozart u.
Beethoven: Schaubühne 6, S. 1126/9.
4061) G. Hartmann, Mozarts Don Juan:
DBühne. 2, N. 18.
4062) V. Klemperer, Der Aufstieg d. Don
Juan-Themas. (= N. 694.)
4063) id.. Die beiden Figaros. (= N. 3945.)
4064) A. Seligmann, Figaros Hochzeit v.
Beaumarchais u. d. dtsch. Lit. (^^ N. 3944.)
4065) G. li. Kruse, Studien z. „Zauberflöte":
Merker i; N. 20/1.
4066) Salzburger Mozartfeier: ib.
(Mit Beitr. V. M. Morold, E. Buschbeck, H.Wan-
toch, Batka, R. Specht, G. R. Kruse u. a.)
4067) Rob. Hirschfeld, Festrede z. Grund-
steinlegg. d. Mozarthauses, 6. August 1910.
(Mozartfeier Salzburg 1910.) Salzburg,
Kerber. 18 S. M. 1,80.
4068) Mitteilungen für d. Mozart-Gemeinde in
Berlin. Her. v. Rud. Gen^e. Heft 28-30.
(= 3. Folge, Heft 6/8.) B., Mittler. S. 129
bis 244. Je M. 1,50.
Andere.
4069) G. Peiser, [Chr.J Cannabichs ^Elektra"
1781: AMu.sZg. 37, S. 1202/6.
(Te.xt V. H. V. Palberg.)
4070) R. Cahn-Speyer, F. Seydelmann
(1748— 1806) als dramat. Komponist. Münche-
ner Diss. L., Breitkopf & Härtel. 1909.
130,71 S. |[H. Albert: ZIMusG. 11,
S. 349-50.]]
19. Jahrhundert:
Beethoven. (Vgl. N. 2431/8.)
4071) C. D roste, Beethovens Fidelio u. seine
Darstellerinnen: B&W. 12, S. 293-306.
Romantische Oper.
4072) H. Goetz, Francesca. Her. v. G. R.
Kruse. (= Opernbücher Bd. 65, ÜB. N.
5175.) L., Reclam. 80 S. M. 0,20.
4072a) E. Istel, H. Marschner beim Pariser
Tannhäuser-Skandal. Mitteilgn. aus Marsch-
ners ungedr. Tagebuch: Musik 37, S. 42-52.
4073) id., Aus H. Marschners produktivster
Zeit. Briefe des Komponisten u. seines
Dichters Ed. Devrient: SüddMhh. 7^, S. 774
bis 820.
4074) L. Schmidt, Zwei Musikerbriefe H.
Marschners: Zeitgeist 24. Jan.
4075) M. Brod, Meyerbeer: Schaubühne 6,
S. 515/7.
4076) H. de Curzon, Meyerbeer. Biographie
critique. Paris, Laurens. 128 S. Fr. 2,50.
4077) H. Eymieu, L'oeuvre de Meyerbeer.
Paris, Fischbacher. X, 136 S.
4078) H. Abert, R. Schumanns „Genoveva":
ZIMusG. 11, S. 277-89.
4079) A. Bertelin, Les ojuvres lyriques et
dramatiques de R. Schumann: Courrier
Musical (Paris) 10, N. 8.
4080) Georg Kaiser, Beiträge z. e. Charak-
teristik C. M. V. Webers als Musikschrift-
steller. Diss. B., Schuster & Loeffler. 68 S.
M. 1,50.
4081) The „Freischütz" in London 1824: ZI-
MusG. 11, S. 251/4.
4081a) M. Jacobi, Der Freischütz in Paris:
NMusZg. 31, S. 100/2.
Komische Oper.
F. von F 1 o t o w.
4082) F. V. Flotow, Alessandro Stradella.
Romant. Oper v. W. Friedrich. Her. v.
G. R. Kruse. Mit Biographie Friedrichs
v. A. Kellner. (= ÜB. N.5184.) L., Reclam.
80 S. M. 0,20.
4083) id., Martha. Romant.-kom. Oper v. W.
Friedrich. Her. v. G. R. Kruse. (= ÜB.
N. 5153.) Ebda. 80 S. M. 0,20.
O. Nicolai.
4084) R. Hennig, Neue Mitt. z. Biographie
O. Nicohiis: AMusZg. 37, S. 695/7.
4085) G. R. Kruse, O. Nicolais Beziehgn. zu
den Tondichtern seiner Zeit: Musik 35,
S. 339-66.
4086) id., „Wilhelmine". Mit e. unveröffentl.
Briefe: RhMusThZg. 11, N. 30/1.
237
IV, 4 b. Geschieht« den Musikdrainiut (Oper).
238
40S7) (}. K. Kruse, Shakespeare u. O. Nicohii.
Zur Jh. -Feier v. O. Nicolais Geb.: JbD.ShCr.
46, S. 84-91.
408S) id., O. Nicolais Nachlass: Signale N. 23/4.
4089) A. Nipgli, O. Nicolai u. Erminia
Frezzolini: NMusZg. ;{1, S. H73/Ü.
4090) Zum 100. Geburtstage v. O. Nicolai:
Königsbßll. N. 11.
(Mit Beiirr. v. L. Kamienski, O. R. Kruse,
M. Jacobi.)
4091) O. Nicolai (1810—49). |M. Jacobi:
VossZgB. N. 23; E. 10. Reimferdes: AMus-
Zg. 31, S. r)80/l; weitere Pressstinimen s.
Musik 36, S. 238-40.1
Musikdraina:
Allgemeines.
4092) K. Singer, Programniusik u. Musik-
drameu: MusWBl. 41, S. l}»7/n.
R. Wagner:
Oesamtdars tellungen.
4093) L. Dauriac, Le musicien-pofete R.Wag-
ner. Pari.s, Fischbacher. lüOS. 333 S.
|[P. Moos: ZIMusG. 12, S. 80/3.]j
4094) 0. F. Glasenapp, Das Leben R. Wag-
ners, in sechs Büchern dargestellt. Bd.' 2
(1843—53). 5., verb. Aufl. L., Breitkopf &
Härtel. XX, 5G0 S. Mit Bildnis. M. 10,00.
4095) C. Giuliozzi, R. Wagner e la sue opera
e la sua utopia: saggio critico. 2 voll.
Milano, Treves. 16°. XV, 378 S. L. 10,00.
4096) F. Jaskowski, Aufsätze zum Wagner-
Thema. 3. verm. Aufl. d. Programmbroschüre:
Vorträge v. Jaskowski. Bühl, Konkordia.
12 S. M. 0,20.
4097) E. Istel, Das Kunstwerk R.Wagners.
(= AN&G. Bd. 330.) L., Teubner. VIII,
148 S. M. 1,00.
4098) J. Kapp, R. Wagner. B., Schuster &
Loeffler. XI, 228, 111, IV S. M. 3,00.
4099) F. Pfohl, R. Wagner. B., Ullstein.
VII, 398 S. Mit Tafeln u. Textabbildgn.
M. 6,00.
4100) R. Wagner-Heft: Merker 1, N. 9.
(MitBeitr. V. A Kl aar, H. v.VVol zogen , C. Mende.s ,
J. Kapp [Briefe Wagners an Liszt], E. Kloss, K.
Rychnovslci [Reissiger über Wagner], F.CJotthelf
[H.Sachs-Mythos], R. Batka(FUi(ldemanns Erinnergn.
an Wagner].)
Charakteris tiken.
4101) Ernst Heinemann, R. Wagner u. d.
Ende d. Musik. B.-Schöueberg, Brüning &
Hörhold. VIII, 175 S. M. 3,00.
4102) W. Golther, Zu R. Wagners Ethik:
RostockerZg. 17. Juni. (Siehe Musik 37, S. 63.)
4103) A. Luntowski, R. Wagner. (= N. 242,
S. 119-36.)
4104) K. Singer, R. Wagner u. das Rein-
Menschliche: RhMusThZg. 11, N. 6.
4105) A. Wer nicke, R. Wagner als Erzieher:
Reins Enzyklopäd. Handbuch 10, S. 1-30.
410G) L. Ziegler, Wagner. Die Tyrannis d.
Gesamtkuustwerks: Logos 1, S. 371-404.
4107) E. Stemplinger, Die Antike bei R.
Wagner: ZDU. 24, S. 117-31.
4108) A. Trebitsch, Über Wagner. (= N. 256,
Bd. 2, S. 152/3.)
4109) A. Vögele, Der Pessimismus u. d. Tragik
in R. Wagners Leben u. Werken. (= N. 1242,
S. 116-58.)
DiographUclie Einzelheiten.
4110) E. Istel, Dokumente z. Lebensgeitch.
R. Wagners. Au« d. Wagnerwerk der Mm.
Burrell: Musik .'{7, 8. 206-19.
4111) C. F. Glasenapp, Ein ungelöstes Pro-
blem: Merker 1, 8. 525-.30.
(nUruss aus Sachsen un d. Wiener" IfttS.)
4112) H. Koegler, Aus Wagners trüber Zeit:
Bll. für Haus- u. Kirchenmus. 14, N. 7.
4113) L. Zimmermann, R. Wagner in Luzcrn.
Her. V. G. Kanth. B., Schuster & Lo<-ffUr.
148 S. Mit Tafeln u. 2 Faksiniiles. M. 2,<K).
4114) K. Fuchs, R. Wagner« Anfänge in
Osterreich: NMusZg. 31, 8. 294/6.
4115) Magde Rudder, Wagner et Venise:
Vie Musicale (Lausanne) 4, N. 2.
4116) A. Steiner, Wagner in Zürich: Schw-
MusZg. 50, N. 17.
4117) H. V. Wolzogen, R. Wagner u. d. Tier-
welt. Auch e. Biographie. 3. verm. Aufl.
B., Schuster & Loeffler. 92 S. M. 1,00.
Persönliche Beziehungen.
4118) W. Kleefeld, R. Wagner über seine
Zeitgenossen: VelhKlasMhh. 24«, S. 251/6.
4119) Ein Besuch Böcklins bei Wagner :
BreslauerZg. 4. Novbr. (Siehe Musik 37,
S. 62/3.)
4120) H Istel, Wagner u. Brahms: Münche-
. nerNN. 1909, 11. u. 12. Septbr.
4121) A. Pilcz, Brahms über Wagner, Wagner
über Brahms: Kultur 11, S. 285-95.
4122) E. Kloss, R. Wagner u. P. Cornelius:
B&W. 12, S. 1052/4.
4123) id., Wagner u. Hebbel: Türmer 13»,
S. 135/7.
4123a) G. Tischer, Unbekannte Briefe v.
Wagner, Liszt, Berlioz, Schumann, Heine
an F. Hiller: RhMusThZg. 11, N. 25.
4124) A. W. Gottschalg, Fr. Liszt in Weimar
u. seine letzten Lebensjahre. Erinnergn. u.
Tagebuchnotizen nebst Briefen d. Meisters.
Her. V. C. A. Rend. (= N. 2444.)
4125) La Mara, Liszt u. d. Frauen. L., Breit-
kopf & Härtel. VII, 321 S. M. 6,00.
4126) E. Reuss, Liszt in seinen Briefen. St.,
Greiner & Pfeiffer. VI, 233 S. M. 2,50.
4127) J. Kapp, F. Liszt. Gesamm. Schriften:
Allg. Inhaltsübersicht. L., Breitkopf &
Härtel. 48 S. M. 1,00.
4128) F. Liszt, Schriften. Volksausg. in
4 Bdn. Neue durchges. Aufl. Ebda. VIII,
176 S.; VIII, 244 S ; V, 173 S.; V, 402 S.
M 6,00.
4128a) Clara Tschudi, König Ludwig v.
Bayern. Übers, v. Carl Küchler, (=
ÜB. N. 5238-40.) L., Reclam. 249 S. M. 0,(;0.
4129) E. Istel, König Ludwigs . Wagnerbuch ':
Musik .37, S. 15-23.
4130) W. Weigand, R. Wagner u. Ludwig II.:
FZg. N. 172.
(Brief an Frau v. MoncbanofT.)
4131) Jobb^-Duval, Wagner et C. Mendes:
Bulletin fran^ais de la SocitHt^ Internat, de
musique 6, N. 11.
4132) N e w mau, Nietzsche als Musikphilosoph :
Merker 1, N. 22.
4133) A. Kohut, Wagner u. K. G. Reissiger:
AMusZg. 37, S. 32/5.
4134) R. Wagner an Verena Stocker (.Vreneli*;:
BayreuthBll. 33, 8. 165-84.
239
IV, 4b. Geschichte des Musikdramas (Oper).
240
4135/6) 0. Rutz, E. u. S.Wagner: MusWBl. 41,
S. 286/8, 300/1.
4137/8) E. Wurm, W. Weissheimer: NZSt. 28^
S. 607/8.
Briefe s. N. 2450/2.
Werke:
Jugendwerke.
4139) J. Kapp, Der junge Wagner. Dich-
tungen, Aufsätze, Entwürfe 1832—1849.
B., Schuster & Loeffler. VIII, 495 S.
M. 5,00.
4140) W. Krienitz, R. Wagners Feen. Mün-
chen, G. Müller. 84 S. M. 1,50.
4141) E. Schmitz, R. Wagners Feen: Hoch-
land 7^ S. 627-32.
4142) R. W. Trapp, Wagners Jugendoper
,Die Feen": SchwMusZg. 50, N. 27.
4143) E. Istel, Wagners erste Oper „Die
Hochzeit^: Musik 34, S. 331-51.
Rienzi. Fliegender Holländer.
4144) C. Gratzer, Cola di Rienzi. (= N. 246.)
4145) A. Heuss, Musik u. Szene bei Wagner:
Musik 37, S. 3-14, 81-95.
(Zu Wagner, Schriften Bd. 5 [Fliegender Holländer].)
T a n n h ä u s e r.
4146) E. Forchhammer, Wagner og Tann-
häuser. Kopenhagen, Gyldendal. 128 S.
L 0 h e n g r i n.
4147) R. Jaffray, The two knights of the
swan: Lohengrin and Helyas; a study with
special reference to its two most important
developments. London, Putnam. 9 u. 123 S.
Sh. 5/.
4148) E. Mörike, Die Gralserzählg. in ihrer
ursprüngl. Fassung: SaaleZg. 1909, 9. Nov.
(s. Musik 37, S. 63.)
4149) H. Porges, Über Wagners Lohengrin:
BayreuthBll. 33, S. 8-32.
Tristan.
4150) J. Kapp, Die Wiener Tristan-Not(lS61/3):
Musik 37, S. 24-35.
4151) F. Wendel, Der Zaubertrank in „Tristan
u. Isolde": AMu.sZg. 37, S. 845/6.
Meistersinger.
4152) E. Kloss, R. Wagner über die Meister-
singer V. Nürnberg. L., Breitkopf & Härtel.
86 S. M. 1,50.
4153) A. Ernst, Die neuen Wiener „Meister-
singer" U.Wagners Gesamtkunstwerk: AMus-
Zg. 37, N. 8/9.
4154) C. Jachino et E. Nicolello, I maestri
cantori di Norimberga di R. Wagner. 2='
edizione. Torino, Bocca. 16°. X, 149 S.
L. 2,00.
4155) P. A. Merbach, Eine Bemerkg. zu
Wagners „Meistersinger": MusWBl. 41, S. 397
bis 400.
(Wenzel Müller, Schwestern v. Prag.)
4156) R. Rote, Beckmesser. Ein Rettungs-
versuch: Musik 35, S. 367-71.
Ring des Nibelungen.
4157) F. Behn, Das Nibelungenlied u. R.
Wagners Ringdichtg. (= N. 661.)
4158) F. Gross, Versuch e. vollständigen philos.
Deutg. d. Ringmythos. Fortsetzg. : Bayreuth-
Bll. 33, S. 33-43.
4159) J. Schul er, The language of R. Wag-
ners Nibelungen. Lancaster, Steinmann &
Foltz. 1909. 97 S.
4160) F. Strich, Die Mythologie in d. dtsch.
Lit. von Klopstock bis Wagner. 2 Bde.
Halle, Niemeyer. IV, 483 S.; VII, 490 S.
M. 20,00.
4161) K. S. Uhlig, R. Wagners „Ring d.
Nibelungen" in seiner esoter. Bedeutg. B.,
Raatz. 47 S. M. 1,00.
P a r s i f a 1.
4162) L. Karpath, Parsifal für Bayreuth:
AMusZg. 11, N. 42.
4163) L. V. Schröder, Die Wurzeln d. Sage
vom hl. Gral. (= N. 650.)
Prosaschriften.
4164) H. Pfeilschmidt, Wagnersche Prosa:
Musik 37, S. 36-41.
4165) R. Wagner, Auswahl aus seinen Schriften.
Her. V. H. St. Chamberlain. L., Insel-
Verlag. XVI, 278 S. M. 2,00.
4166) id., Judaism in music. Translated and
furnished with explanatory notes and intro-
ductiou by E. Evans. New York, Scribner.
120. -le^ 95 s Dollar 1,25.
4167) R. Wagners Magdeburgische Aufsätze.
Her. V. H. v. Wolzogen: BayreuthBll. 33,
S. 1/7. .
(Die dtsch. Oper. — Aus Magdeburg (dazu Brief an
K. Schumann. 19. April 1836].)
Bayreuth.
4168) H. V. Stein, Briefwechsel mit H. v. Wol-
zogen. Ein Beitr. z. Gesch. d. Bayreuther
Gedankens. Her. v. H. v. Wolzogen. L.,
Xenien -Verlag. VIII, 122 S. M. 3,00.
4169) H. V. Wolzogen, Briefe an H. v. Stein:
BayreuthBll. 33, S. 81-116.
41 70) i d: , Bayreuther Gedanken u. Erinnerungen :
ib. S. 351/8, 493/5, 741/4.
4171) R. Sternfeld, Das Geheimnis v. Bay-
reuth: Tag 19. Sept.
4172) A. Prüfer, R. Wagner in Bayreuth.
L., Wörner. 19 S. M. 0,80.
4173) J. Hey, R. Wagner als Vortragsmeister
1861—76. Erinnergn. Her. v. H. Hey. L.,
Breitkopf & Härtel. XI, 253 S. Mit Bild-
nissen u. Faksimiles. M. 6,00.
Sprache und Stil. (Vgl. N. 938.)
4174) A. Fries, Zu R. Wagners Stil in Vers
u. Prosa. {= N. 978, S. 32-77.1
Wagner- Forschung und yerehrung.
4175) M. Sehwantje, Aufsätze über R. Wag-
ner: Musik 37, S. 61/3.
4176) E. Kloss, R. Wagner im Liede. Verse
deutscher Dichter lUustr. v. F. Sta.ssen.
B., Harmonie. 1909. 72 S. M. 5,00.
4177) Ph. Kütner, Das R. Wagner-Museum
in Eisenach: NMusZg. 31, S. 37-41.
241
IV, 4 c. Theatergeschicbte.
242
Opernkoniponlsten der GogenwArt:
I. li r ü 1 1.
4178) I. Brüll, Das goldene Kreuz. Her. v.
U. R. Kruse. (= Opernbücher G4. ÜB.
N. 516?.) L., Recliini. 78 8. M. 0,20.
K. Goldmark.
4179) K. Goldmarks 80. Geburtstag. [R. Batka:
Kw. 23», S. 397/8; E. GlaesHiier: MusWBl.
41, S. 61/3: O. Keller: Münchner Woche 1,
N. 9; J. Korngold: NFPr. N. 12. 16. Jan.,
12. u. 18. Mai (Musik 36, S. 302); M. Mo-
rold, Wage liJ, N. 20; R. Specht: Merker
1. N. If); FZ. 18. Mai.j
41S0) Goldniarks Götz v. Berlichingen. (Auf-
führg. in der Wiener Hof oper.) |[I). J. Bach:
ÖsterrRa. 23, S. 398/9; M. Morold: Wage
13, N. 21.]|
H. Pfitzner.
41 Sl) H. Pfitzner-Heft: NMusZg. 31, N. 12.
(Mit Ik'itrr. v. R. l>üuis, L. Andro, R. Th. Herz.)
R. Strauss.
4182) Vollständiges Verzeichnis d. im Druck
erschienenen Werke v. R. Strauss. Mit e.
Einführg. v. R. Specht. Wien, Universal-
Edition. 42 S. M. O.aO.
4183) O. R. Hübner, R. Strauss u. d. Musik-
druina. Betrachtg. über d. Wert oder Un-
wert gewisser Opernmusiken. L., Pabst.
10 S. M. 0,50.
4184) E. Schmitz, R. Strauss u. A. Ritter:
Münchner Woche 1, N. 13.
4185) M. Steinitzer, Straussiana u. anderes.
Ein Büchlein musikal. Humors meist mit u.
selten ohne, ernsthaft für u. scherzhaft gegen
R. Strauss. St., Grüninger. 174 S. M. 1,60.
4186) Der zerpflückte Strauss. Rieh. Strauss-
Karikaturen in Bildn. u. Wort. v. A. Mosz-
k 0 WS ki, (r. Hoc hstetter, M. Brinkmann
u.a. B., Verlag d. Lust. Blätter. 32 S. M.0,60.
4187) Programmbuch d. Münchener Strauss-
Woche (23.-28. Juni 1910). München, Gut-
mann.
(Mit Boltrr. V. L. Schmitz , A. Sei dl , W. Külz u. a )
4188) O. Bie, Electra. (-= N. 1239, S. 215-26.)
4189) R. StrausH, Der RoHcnkavalier: AMusZg.
37, ö. 819-22.
S. Wagner.
4190) C F. Glascnapp, S. Wagner u. «eine
Kunst. Gesamm. Aufsätze über d. dramat.
Schaffen S. Wagners vom , Bärenhäuter" biit
z. „Banadietrich". L., Breitkopf & Härtet.
1911. XVI, 423 S. MitAbbildgn. M. 15,(J0.
4191) A. Spanuth, S. Wagners Banadietrich:
Signale N. 4.
4192) P. Bekker, S.Wagner» Der Kobold. (Auf-
führg. in d. Gura-Oper) : AMuHZg.37, S. 697/8.
Operette.
4193) O. Bie, Operette. (= N. 1239, S. 229-37.)
4194) F. Jacobsohn, Zur Genesis d. Operette:
Theater 1, N. 15.
4195) H. (iuast. Zur Ä.sthetik d. Operette:
AMusZg. 37, S. 716/7.
4196) Alf. Wolf, Der Operettenmoloch: Musik
36, S. 259-71.
4197) W. T u r s z i n s k i , ( )peretten- Libretti:
Schaubühne 6, N. 20.
Operntheater.
4198) W. Altmann, Das mod. Opernrepertoire
d. 10 Spielzeiten 1899-1900— 1908/9. Statist.
Betrachtg.: AMusZg. 37, S.600/4, 625-30, 649-52.
4199) A. Weissmann, 100 J. Berliner Oper:
Theaterkalender 2, S... 75-90.
4200) R. Batka, Die Ära Angelo Neumann
in Prag: Merker 1, N. 14.
4201) K. F. Nowak, Briefe e. Sängerin (Son-
tag): Theaterkalender 2, S. 199-203.
4202) H. Stümcke, Henriette Sontag in Berlin:
ib. S. 137-46.
Ed. Hanslick. (= N. 223,
(1836—1910): IllZg. 1.34,
Musikschriftsteller.
4203) A. V. Berger,
Bd. 2, S. 92-104.)
4204) L. Hartmann
N. 3478.
4205) C. Mennicke, H. Riemann. (In M. Hesses
Musikkalender. [L., Hesse. Jahrg. 25. 621 S.
M. 2,W.J)
4205 a) Riemann-Festschrift. (= N. 251.)
c) Theatergescliiclite.
Bibliograpliisohes, Almanache, Zeitsobriflen N. 4'_Mm. — Das Theater: Allgemeines und Ästhetiicbes (NatnrtheaUr,
Volksbühne [Festbübne]) N. 421 1. — BDhnenknnst und Theatertechnik (Regie) N. 4_>.i3. — AnssUttang N. 4245. — Tbeater-
pnblikum N. 425.J. — Zensur N. 425,5. — Soziales N. 4258. — Theaterban N. 42tl2. — Theaterzettel N. 426:1. — Sehagtpial-
knnst und Schauspieler: Allgemeines N. 4204. — Pädagogisches (Theaterhochschale) N. 4279. — TbeatergeMhicbt« :
Zusammenfassendes N. 4285. — Lokalgeschichte (Berlin, Mönchen, Wien, Oberammergao i N. 4291. — Persönlichkeiten des
Theaters: Theaterleiter N. 4Hm. — Darsteller: Allgemeines N. 4:W0. — 13. Jahrhundert N. 4;t95. — Zeit TOn ISOO bi« ca. 18.50
N. 4404. — Von 1850 bis zar Gegenwart N. 4411. — Ausländische Sch.iuspielknnst N. 4493. — Variet« N. 4493. — Paatovin«
N. 4502 - Ballett N. 4510. — Puppentheater N. 4318. — Schattenspiel N. 4521. — Kinematographenth«at«r V. 4522. —
Bibliographisches, Almanache, Zeitschriften.
4206) Neuer Theater-Almanach, Jahrg. 22. B.,
Günther. XVI, 96 i S. M. 6,00.
4207) „The Stage". Yearbook 1911. Edited
by L. Carson. London, „The Stage*-
Offices. 334 S. Sh. 1.
(Darin S. 57-ß8 : P. E \V. Fre n n <1 , The theatrical year
in Gennany.)
Jabreabericbte f&r neuere deutsche Literaturgesohicht«.
4208) Theater-Kalender auf d. J. 1911. Her. v.
H. Landsberg u. A. Rundt. B., ()e«ter-
held. 226 S. M. 2,00.
4209) R. F. Arnold, Bibliographie d. dtsch.
Bühnen seit 1830. [F. A. Maver: CBl-
Bibl. 27, S. 463/7. (Mit Berichtiggn.)]!
4210) A. Tibal, Le th^ätre allemand. Revue
annuelle: RGermanique. 6, S. 207-14.
XXI.
16
243
IV, 4 c. Theatergeschichte.
244
4211) Deutscher Bühnenspielplan. Theater-
Programm -Austausch. Jahrg. J3. Septbr.
J908 bis Aug. 1909. Eegister. L., Breit-
kopf & Härtel. 202 S. M. 5,00.
Das Theater:
Allgemeines und Ästhetisches.
4212) H. Harbeck, Neue Theaterlit: LE. 13,
S. 418-20.
(F. Kayssler, F. Wedekind, E. Frisoh, K. Thumser.)
4213) Th. Lessing, Die Schaubühne: Zukunft
70, S. 367-70.
4213a) R. Schau kal, Das Theater. (=N. 1312,
S. 79-109.)
4214) R. Zoozmaun, Goethes Schwager über
d. Theater: B&W. 12, S. 514/6.
(Vulpius.)
4215) H. E 1 1 g e r , Wird d. heutige Theater
seiner volkserzieher. Aufgabe gerecht ?
Duisburg, Dietrich & Hermann. 29 S.
M. 0,50.
4216) E. Schur, Der Dichter u. d. Theater.
B., Bondy. 152 S. M. 2,00.
(Enth. u. a. : Theater u. Kultur. — Bühnenkunst. — Stil
d. Theaters. — Maske u. Geste. — Kinderauf führgn, —
Rhythmus d. Bühne. ~ Hat der Deutsche ein Theater?)
4217) V. Naumann, Kirche u. Bühne: Schau-
bühne 6, S. 639-42.
4218) K. Kraus, Grimassen über Kultur u.
Bühne. (= N. 239, S. 216-41.)
4219) F. Frisch, Von d. Kunst d. Theaters.
Ein Gespräch. München, Müller. 81 S.
M. 2,00. |[J. B ab : Schaubühne 6, S. 1199
bis 1201 ; L. G r e i n e r : AZg. N. 22.]|
4220) A. Kutscher, Die Ausdruckskunst d.
Bühne. Grundriss u. Bausteine zum neuen
Theater. L., Eckardt. VII, 223 S. M. 2,00.
|[F. V. d. Leyen: SüddMhh. 7^ S. 609-12
(scharf ablehnend).])
4220a) A. Läpp, Zur Reform d. Theaters:
März 43, S. 245/7.
4221) C. Heine, Die Illusion d. Bühne: Hamb-
NachrrB. N. 4/6.
4222) F. S t ö s s i n g e r , Vom Rhythmus d.
Bühne: Zeitgeist N. 26.
4223) W. Klette, Über Theorien u. Probleme
d. Bühnenillusion. Diss. Erlangen. 69 S.
4224) W. V. Scholz, Bild u. Drama: Kw. 23^,
S. 5/8.
4225) J. Lewinsky, Das Verhältnis d. Raumes
zur Schauspielkunst. (= N. 3505, S. 1-58.)
4226) E. Schur, Bühne u. Raumkunst: Neue
Weg (Lit.) 39, S 443/7.
4227) P. Ernst, Drama u. Zuschauerraum :
DBühne 2, S. 56/8.
Naturtheater.
4228) V. Tornius, Das Freilichttheater-
problem: AZg. N. 27.
4229) i d. , Das Freilichttheater: Neue Weg
(Lit.) 39, S. 329-31.
4230) J. Savits, Das Naturtheater. Eine
Studie. Mit besonderer Berücksichtigg. d.
Naturtheater in Thale am Harz u. in Herten-
stein bei Luzern. München, Piper & Co.
44 S. M. 1 ,00.
4231) H. Sinsheimer, Vom Naturtheater:
Schaubühne 6, S. 429-32.
4232) Seh., Vom Freilichttheater Hertenstein:
Kw. 23*, S. 30/3.
Volkstheater (Festbühne).
4233) W. Radio f. Kritisches zur Volksunter-
haltung: SozMhh. 14, S. 640/3.
4234) L. Radlof, Das Theaterproblem u.
d. organisierte Arbeiterschaft: NZSt. 28S
S. 436/8.
4235) F. Engel, Dtsch. Volksfestspielo: Berl-
TBl. N. 656.
4236) E. Schur, Festspielhaus u. Grossstadt-
kultur: Tag N. 204
4237) Gabriele Reuter, Das Theater d. Fünf-
tausend: BerlTBl. N. 612.
(Anlässlich d. Ödipus-Aufführung im Zirkus.)
4237a) J. F. Humpf, Arena-Theater: Xenien 3,
S. 354-61.
ßühnenkunst und Tlieatertechiiik:
Regie.
4238) St. Grossmann, Über Regie: Schau-
bühne 6, S. 729-31.
4239) Irenaeus, Der Regisseur: AZg. N. 19.
(Gegen die „Kapellmeisterregie".)
4240) R. Wi 1 d e , Kleine Regiesünden : DWelt. 2,
S. 165/8.
4241) Irenaeus, Das Ensemble: AZg. N. 25.
4242) Der Autor auf d. Probe (Enquete):
DBühne. 2, S. 86-95, 107-21, 132-36.
4243) H. Gregor, Der Autor auf d. Probe:
BerlTBl. N. 222, 231 (LE. 12, S. 1233).
4244) O. Blume nthal, Autoren am Regietisch :
NFPr. N. 16387 (LE. 12, S. 1162).
Ausstattmig.
4245) L. Brieger-Wasservogel, Das Theater
u. d. mod. Kunst: DBühne. 2, S. 234,7.
4246) Cerberus, Kunstgewerbe u. Bühnenstil:
ATheaterwissenschaft 1, N. 1.
4247) O. Fischel, Das Theater u. d. bildende
Kunst: Neue Weg (Lit.) 39, S. 313/7.
4248) C. Heine, Die stilisierende Bühne: ib,
S. 355/8.
4249) Antonie Steinmann, Das Kleid d.
Bühne: VelhKlasMhh. 25 S S. 609-20.
4250) A. Kl aar, Der Wandel der Szene : Arena
52, S. 369-77.
4251) A. Frhr. v. Berger, Beleuchtung u.
Erleuchtung. Dramaturg. Betrachtungen :
ÖsterrRs. 25, S. 22/9.
4252) Dfeguisne, Moderne Bühnenbeleuchtg. :
IJmschau N. 13.
Theaterpiiblikum.
4253) S. D. Gallwitz, Theater, Publikum u.
Kritik: Hilfe 16, S. 171/3.
4254) G. Hirschfeld, Publikum: ÜL&M. 52,
N. 19.
Zen8ur.
4255) J. Lewinsky, Theaterzensur (1901).
{= N. 3505, S. 55-69.)
4256) H Schlaikjer, Theaterzensur u. literar.
Beirat: LE. 12, S. 1725/8.
245
IV, 4c. Theaterge»chi«"hte.
246
4257) H. Sperber, Wo steckt der Dichter?:
Vorwjlrts N. 2M (LE. 13, S. IH8/9).
(/A'llKUr.)
So/IaleH.
425S) R. Staerk, Die »ittlichen u. fmanziollcn
Zustände d. dtsch. Theaters: Münchenor
Woche ], N. 1.
4259) (t. Kickelt, Schauspieler U.Direktoren.
(= Samnilg. Langt-nscheidt.) Gr.-Lichter-
felde, P. LaugcMischoidt. 1^.^) S. M. 2,00.
4250a) M. Pfeiffer, Wirtschaft!. Kämpfe d.
dtsch. Bühnenangehörigen: Woche N. 11.
42Ö0) (). A. H. Schmitz, Die Stellung d.
Schauspielers: Theater I, S. 'J66/H.
42Ö1) R. Wallaschek, Schmiere u. Theater:
ÖstcrrRs. '2b, S. 469-73.
Theaterball.
4262) E. Moritz, Das antike Theater u. d.
modernen Reformbestrebgn. im Theaterbau.
(= Beitrr. zur Bauwissenschaft, Hpft 17.)
Diss. B., Wasmuth. 4«. 115 S. M. 5,00.
4262a) O. Meyer-Elbing, W. Kropp, G.
Zieler, Neue Theaterbauten: B&W. 13,
S. 19-26.
(Wiesbaden, Bremen Frankfurt a. M.)
Theaterzettel.
4263) Der Theaterzettel: DBühne. 2, S. 297/9.
Schauspielkunst und Schauspieler:
Allgemeines.
4264) Alethophiles, Schauspielkunst u. Schau-
spielkritik: AZg. N. 43.
4265) .r. Bah, Dichter u. Darsteller: Neue
Weg (Lit.) 39, S. 455-60.
4266) H. Bahr, Der Schauspieler. Notizen.
(= Hyperion -Almanach auf d. Jahr 1910
[München, Hyperion- Verlag, Hans v.Weber],
S. 114/8.)
4267) C. IIa ge mann, Schauspielkunst u. Schau-
spielkünstler. Beitrr. z. Ästhetik d. Theaters.
2. Aufl. B.,Schuster&Loeffler. 245S. M.3,00.
4268) F. Kay ssler, Schauspielernotizen. 1.
B., E, Reiss. 54 S. M. 1,00. |[H. Kienzl:
FZg. N. 151 (, Der denkende Schauspieler").]]
4269) Tb. Lessing, Das Schauspieler-Doppel-
Ich: ÜsterrRs. 25, S. 293-301.
4270) R. M. Meyer, Goethes , Regeln für
Schauspieler": GJb. 31, S. 117-35.
4271) H. AI i c h a e 1 i s , Poesie u. Schauspiel-
kunst: Neue Weg (Lit.) 39, S. 424/7.
4272) E. Schur, Vom Schauspieler: DBühne. 2,
S. 257/8.
4273) K. T h u m 8 e r , Vom Dasein d. Schau-
spielers. Fragmente für Kunstfreunde. Wien,
Deuticke. VII, HO S. M. 1,25.
4274) F. Wedekind, Schauspielkunst. Ein
Glossarium. München, Müller. 52 S. M. 1,00.
|[R. Blümner: Sturm 1, S. 198/9, 205/6
LW. als Ästhetiker"); A. Winds: Neue
Weg (Lit.) 39, S. 390/2.]|
4274a) A. Winds, Der Hervorruf: Woche N.45.
4274b) E. Isolani, Die Hand auf d. Bühne:
DBühne. 2, S. 331/4.
4275) H. Daffis, Die Frau auf d. Bühne:
ib. S. 95/7.
4275a) K. Lothar, Da» Problem d. Hcbau-
spielerin: Woche N. 10.
4276) A. Wolff, Die InkonimeDHurabeln: ib.
S. 11-13.
(.Mit KüükHicht auf K. H. BnrUch, RliMbeth K6tU)
4277) A. Bor^e, „. . . weil noch da« Lämpchen
glüht". Her. v. A. Dinter. B., Verlag
Neues Leben. 269 S. M. 2,.')0.
427S) O. Schwarz, Mimen. Typen u. Ori-
ginale. Ebda. 64 S. M. 2,00.
Pädagogisches (Theaterhochschule).
4279) W. Wauer, Die Erziehg. z. SchauHpiel-
kunst: DBühne. 2, S. 244/6.
4280) Irenaeus, Über Sprachkunst u. Sprach-
kritik auf d. Bühne: AZg. N. 2H.
4281) J. M. Lepanto, Sprech- u. Gesangs-
unterr. L., Breitkopf & Härtel. V, 115 S.
M. 3,00.
4282) E. V. Possart, Der Lehrgang d. Schau-
spielers. 2. Aufl. St., Spemann. 83 S. M. 3,00.
4283) H. Landsberg, Zur (Tcsch. d. Theater-
hochschule: Neue Weg (Lit.) 39, S. .546/9.
4284) Th. L e 8 s i ng , Schauspielerhochschule:
Schaubühne 6, S. 671/7.
4284 a) A. Kohut, Dtsch. Schauspiel - Pädago-
ginnen: B&W. 12, S. 901-19.
Theatergeschichte :
Zusammenfassendes.
4285) W. Flemming, Theatergeschichte:
NeuphilBll. 17, S. 2-11.
4286) A. Tibal, Le th^ätre allemand d'au-
jourd'hui: RdeParis 1. Juli (LE. 12, S. 1570).
i[H. L a n d s b e r g : AZg. N. 30.]!
4287) E. Gross, Die ältere Romantik u. d.
Theater. (= ThF. 22.) Hamburg, Voss.
VIII, 119 S. M. 4,00.
4288) K. K o n r a d , Die dtsch. Studenten u.
d. Theater. (= N. 1534.)
4289) H. Laube, Dramaturgische Schriften.
Her. V. H. H. Houben. 4 Bde. in 1 Bd.
L., Hesse. 268, 280, 212, 176 S. M. 4,00.
4290) Deutsche Theaterausstellung in Berlin
1910. |H. Kahn: Hilfe 16, S. 75.5/6 („Die
sogenannte Th."); E. Köhrer: Theater 2,
S. 120/4; R. Kurtz: Schaubühne 6, S. 1187/9
(, Basar am Zoo ");E.Lock:März4«,S.526/7;
K. L. Schröder: DTZ. 3, N. 44; H.
Stümcke: B&W. 13, N. 3/6.|
Lokale Theatergeschichte:
Deutschland k. Östetreirh.
Berlin.
4291) H.Bahr über Berliner u. Londoner Theater-
kult: LE.12, S. 1381/2. (Aus: BerlTBI. N.289.J
4292) J. Elias, Von d. Berliner Bühnen: N&S.
132, S. 147-52, 250/2, 336/9, 501/3; 133, S. 33/4.
(Reinhardt, Sudemiann, H. Bahr, Hebbelthealer, O.
Anthes, H. Eulenberg, A. Rivoire, Schmidtbonn.)
4293) A. Eloesser, Berliner Theatersaison:
NRs. 21, S. 699-708.
4294) K. Frenzel, Die Berliner Theater: DRa.
143, S. 295-310.
4295) M. Harden über Berliner Theater: Osterr-
Rs. 23, S. 476/7.
4296) L. Weber, Berliner Theaterfragen: Hilfe
16, S. 91/3.
IG*
247
IV, 4 c. Theatergeschichte.
248
4297) E. Schlaikjer, Der kommende Theater-
krach in Berlin: Eckart 4, 8. 317-26.
4298) E. Zabel, Das Berliner Schauspielhaus:
Grenzb. ß9\ S. 102/9.
4299) Th. Antropp, Gastspiel d. ,Dtsch.
Theaters" in Wien: üsterrRs. 23, S. 400/2.
4300) O. Brahm, Freie Bühne: Theaterkalender
2, S. 32-42.
4301) H. Kienzl, 20 J. Volksbühne: Theater 2,
S. 29-83.
4302) F. Mehring, Der Krieg gegen d. Freien
Volksbühnen: NZSt. 28^ S. 849-52.
4303) H. O s t w a 1 d , Die Neue Freie Volks-
bühne: Schaubühne 6, S. 899-902.
München.
4304) Alethophiles, Schauspielkunst u.
Laienurteil: AZg. N. 44.
(Zur Münchener Heroinenfrage.)
4305) G. Hirschfeld, Münchner Freie Bühne:
Tag N. 282.
4306) E. K i 1 i a n , Eine neue Shakespeare-
Bühne (München): JbDShG. 46, S. 69-83.
4307) A. Baumeister, Noch ein Wort zur
Theaterfrage: AZg. N. 47.
(Gegen das Künstlertheater Reinhardt u. a)
4308) F. Er 1er, La rdforme sc^nique au thöätre
des artistes h. Muni eh. Trad.par Monte udon:
Mercure de France 83, S. 449-60.
4309) M. Morold, Vom Münchener Künstler-
theater: Merker l, S. 143/8.
4310) E. Schmitz, Zur Gesch. d. Münchener
Eesidenztheaters : Münchener Woche 1, N. 10.
4311) J.Kirchner, Zur Gesch. d. „Münchener
Volkstheaters". (Aus: MünchenerEs.) Mün-
chen, Kellerer. 19 S. M. 0,50.
Wien.
4312) A. Friedmann, Wiener Theater:
WIDM. 108, S. 89-104.
4313) Th. Antropp, Vom Burgtheater: K\v.232,
S. 194/8.
4313 a) A. Boss er t, Le thäätre de la Hofburg
h Vienne. (= N. 225, S. 183-94.)
4314) C. Seefeld, Das Wiener Burgtheater:
Türmer 12i, S. 645-50.
4315) R. Stritzko, Das Burgtheater. Wien,
Huber & Lahme. 15 S. M. 0,50.
4316) J. L. Stern, Die Freie Volksbühne (in
Wien). (= N. 1670, S. 93/8.)
4317) H. Land, Von d. Wiener Volksbühne:
Masken 5, N. 18.
Oberammergau.
4318) F. F e 1 d i g 1 , Oberammergau u. sein
Passionsspiel 1910. Nach offiziellen Quellen
u. eigener Anschauung verfasster Führer.
Oberammergau, Kutz. Mit Abbildgn. u.
Tafeln. VHI, 194 S. M. 1,80.
4319) O. M ausser, Text des Oberammergauer
Passionsspiels. Hist.-kritische Ausg., um-
fassend den Urtext v. Ottmar Weiss u.
J. A. Daisenbergers Revision. München,
Huber. XX, 313 S M. 1,00.
4320) Der älteste Text d. Oberammergauer
Passionsspieles. Ao. Di. 1662. Nach d. Hand-
schrift im Archiv d. Hauses Guido Langher.
(Herausgabe u. Einleitg. besorgte G. Queri,
Faksimile-Reproduktionen nach A. Dürer
u. A. Altdorfer.) Oberammergau, G. Lang
sei. Erben. XL VII, 171 S. M. 8,00.
4321) Oberammergau-Heft: Theater 1, N. 22.
(Mit Beitrr. V. : IL Roth, R. Presber, W.V.Scholz,
M. Pfeiffer, H. Kienzl.)
4322) O. Mausser, Oberammergau im Zeit-
alter der Aufklärung: Walhalla 6, S. 272-94.
4323) L. Speidel, Das Ammergauer Krippen-
spiel: Schaubühne 6, S. 1311/7.
4324) W. V. Wymetal (W. Wyl), Maitage
in Oberammergau. Eine artist. Pilgerfahrt.
Her. V. F. D. v. Wymetal. München,
Müller. VII, 335 S. M. 4,00.
4325) Oberammergau 1910. jF. Düsel: WIDM.
108, S. 872-84; Else Hasse: Hochland 7',
S. 746-53 (Betrachtgn.); L. Feucht wanger:
Theater 1, S. 524/5; id.: Schaubühne 6,
S. 394/8, 424/8, 597-600; H. Lasalie: Gids
74», S. 139-47; Th. Lessing: Schaubühne 6,
S. 954/8 („Epilog e. Ewig-Malkontenten");
C. Maclean: ZIMusG. 12, S. 40/9; J.
Ruederer: BerlTBl. N. 81, 89, 241; Expe-
ditüs Schmidt: ÜdW. 3, S. 325-33; W.
Seh.: Kw. 23*, S. 86-91; R. Schaefer:
Eckart 4, S. 689-709; W. v. Scholz: Tag
N. 112; K. Storck: Türmer 12^ S. 536-40.|
Andere Städte.
4326) F. .D o r s c h , Das Bremer Stadttheater
u. seine Künstler. Jb. für 1910. Bremen,
Hollraann. 61 S. M. 2,00.
(Mit Beitrr. v. : O. Sommers tor ff u. M. Pohl.)
4327) H. K n i s p e 1 , Das Großherzogl. Hof-
theater zu Darmstadt 1810—1910. Mit
einem geschichtl. Rückblick auf d. dramat.
Kunst in Darmstadt 1567 — 1810. Darmstadt,
Selbstverlag. VII, 247 S. M. 4,50.
4327a) id.. Aus d. Gesch. d. Darmstädter Hof-
theaters: FZg. N. 140.
4328) M. Streese, Ein Säkulum Kunst (Darm-
stadt 1810-1910): Dßühne. 2, S. 147-50.
4329) L. F r ä n k e 1 , Zum Jh.-Jubiläum d.
Darmstädter Hofbühne: B&W. 12, S. 848-50.
4330) Das Herzogl. Hoftheater zu Dessau. Eine
Erinnerungsgabe an d. Wintersaison 1909
bis J 910. Dessau, Mohr 27 S. M. 0,50.
4331) K. Siegl, Die Wallensteinspiele in Eger.
(= N. 2045.)
4332) C. Weichardt u. E. K Öhr er, Frank-
furter Schauspiel: Theater 2, S. 85-90.
4333) W. Schlang u. O. v. Maurer, Das
Freiburger Theater. Freiburg, Bielefeld.
172 S. M. 3,00.
4334) E. Ebstein, Ein Stück Theatergesch.
aus Göttingen: Hannoverland S. 194/5.
(D. Hurey.)
4335) L., Zur Bühnengesch. Halles: Theater-
kalender 2, S. 206-10.
4336) P. A 1 e X a n d e r u. A.Zinn, Ham-
burger Theater: Theater 2, S. 126-43.
4337) E. Koehne, Das erste Jahrzehnt d. Dtsch.
Schauspielhauses in Hamburg. Statist. Rück-
blick. Mit e. Begleitw. v. C. Hagemann.
Hamburg, Conström. 142 S. M. 1,50.
4338) F. Ph. B a a d e r u. H. Hauptmann,
Theater in Hannover: Theater 2, S. 241/8.
4339) E. K i 1 i a n , Zur Gesch. d. Karlsruher
Hoftheaters: Theaterkalender 2, S. 161/8.
4340) A.Woringer, Die Kunst des Anberg auf
d. Kasseler Hofbühne: Hessenland 24, N. 3.
4341) H. Hirsch berg, Gesch. d. Herzogl. Hof-
theaters zu Koburg u. Gotha. B. -Charlotten-
burg, Vita. 241 S. M. 15,00. |[C. Höfer:
ZBFr. NF. 3, S. 369-75 („Auch e. Beitr. z.
Theatergesch.«).]!
249
IV, 4 c. TlieatergcHchichte.
250
4342) F. I)(Ml)t'l, Zur CJescb. d. Theuter« in
König.shorg: Thejiterkalender 2, S. 16!>-87.
4343) id., Da» Neue Schauspielhaus v. Königs-
berg: Schaubühne 6, S. 1028/!).
4344) J. S c h 6 r e k , KönigHberg: ib. 8. 4.^)Ü/i>.
4345) (i. VVyneken, Aus Köiiigsbcrgs Theater-
gesch. (= N. 21 i8H.)
434(5) K. Martens, Ein »Stück Leipziger Drama-
turgie. ErinnergTi. aus d. Jahren 18'J5/8.
(= N. 24:{, 8. 77-o;i)
4347) G. Morgenstern, Leipziger Theater-
not. L., Haupt & Muninion. 33 8. M. (ijöU.
434S) H. Landsberg, Die Meininger in d.
zeitgenöss. Kritik : Neue Weg (Lit.) 39,
S. -i7-f)0.
4349) H. W., Meiningen: Theater 1, S. 198-201.
4350) H. Knudsen, Aus d. Posener Theater-
gesch.: HMHllPosen. 11, N. 6, S. «1/8.
(L. DcKsoir, .\niia liöhii-SieKel, J. Weilenbeck In Posen)
4351) K. (). Wagner, Salzburger Ploftheater
1775— 180f): MGesSalzbLK. f)0, S. 285-328.
4352) H. Devrient, Die Weimarer Schule:
Theaterkalender 2, S. 1 i7-tiO.
4352 a) F. Du sei, Oberanimergau u. Weimar:
WIDxM. 108, S. 872-84.
4353) Paul Fischer, Die erste Festrede d.
Dtsch. Schillerbundes in Weimar. Progr.
Stettin. 14".
4354) (). Franc ke, Das Weimarer Hof theater:
Theater 1, S. 455-62.
4355) B. May dorn, Weimar als Stätte nat.
.lugenderziehung: ZLHScli. 21, S. 353-67.
435()) K. Butt mann, Beitrr. z. Gesch. d. Zwei-
brücker Theaters im 18. Jh.: Westpfälz-
GBll. 13.
4357) J. Friedrich, Das Zwickauer „Kar-
freitagsspiel": MVGDB. 48, S. 80-125.
Ausland.
435S) K. A. Mever, Theater in d. Schweiz:
BayreuthBU. 33, S. 268-80.
435fl) Baronesse Elisabeth Kosen, Rück-
blicke auf die Pflege d. Schauspielkunst in
Reval. (= N. 2149.)
4360) G. Witkowski, Der nördlichste Vor-
posten dtsch. Kunst: BerlTBl. N. 638.
(Reval.)
4360a) W. V. Oettingen, Eine Ehrenrettung
Kotzebues: Tag N. 300.
(Zu N. 4355). )
4361) A. AI hin an, Einiges aus d. Anfängen
d. lett. Theaters: BaltMschr. 69, S. 50-71,
133-40, 161-72, 247-61, 341-66.
4362) H. Bahr, Englisches Theater: BerlTBl.
N. 289.
4363) Ernst Schnitze, Theater u. Kinemato-
graph in Nordamerika: CBUVolksbildg. 10,
N. 10.
4364) R. H. Wildermann, Theaterleben in d.
Verein. Staaten: Theater 1, S. 242/8.
4365) A. Winds, Amerikanisches Theater:
Neue Weg (Lit.) 39, S. 203/6, 215/8.
Persönliclikeiteu des Theaters:
Theaterleiter.
4366/7) A. V. Berger. |H. Chevalley: IllZg.
134, S. 66; A. Bettel heim: AZg. N. 12; H.
Bahr: Schaubühne 6, S. 555/9 („Gruss an
B.'); K. Kraus: Fackel 12, N. 311/2 (,Der
Freiherr"); A. Sakheim: Schaubühne 6,
S. 59-60; weitere s. LE. 12, S. 635/7 („Der
neue Burgherr").]
4368) H. Landitberg, Intendant DingeUtedt:
AZg N. 34.
4369) (J. Liebscher, F. Dingelstedt. Seine
dramaturg. Entwickelg. u. Tätigkeit bis 1857
u. seine Bühnenleitung in München. Diiw.
München. 1.52 S.
4370) L. Schwarz, Das Dingelstedt-Museum
in Rinteln: Universum^». 26, N. 29.
4370a) L. Spei de 1, F. v. Dingelstedt. (= N.252,
Bd. 1, S. 190-201.)
4371) ty'hr. (laehde, Ungedruckte Briefe v.
F. V. Dingelstedt u. B. Dawison: BäW. 12,
S. 618-23.
4372) A. Seidl, (»oldene Regeln eines fürst!.
Theaterleiters: DBühne. 2, 8. 34/7.
(Friedrich II. v. \nhaU.)
4373) R. Rote, H. Gregor: Merker 2, N. 7.
4374) P. Stefan, F. Gregori: ÖsterrK«. 23,
8. 76.
4375) H. Chevalley, K. Hagemann: IllZg.
134, 8. 184.
4376) Memor, Aus H. Laubes Wiener Theater-
zeit: VelhKlasMhh. 24S 8. 50/7.
4377) A. Drossong, M. Martersteig: IllZg. 135,
8. 922.
4378) R. Batka, Angelo Neumann t 1910:
AMusZg. 37, 8. 1208/9.
4379) G. Hirschfeld, Reinhardt in München:
Tag N. 200/1.
4380) Reinhardt-Heft: Merker 1, N. 17.
(Kiitli. u. II.: S. f)'J7-7()4; Gespräch über R. mit H. v.
Hofraannsthtil, A.Roller, «.Walter. -- .S.7028:
R S p e c h t , Reinhardt. S. 70!M1 : W. H a n d 1 , Wege-
• ner. — S. 711,3: O. Könijj, Schildkraut. - .S. 713 4:
O. M.Font an a, A. Moissi. — .S. 715'6: Lucie Höflich)
4381) 0. M. Fontana, Reinhardt in Wien:
Wage 13, N. 21/2.
4382) H. Win and, Reinhardts Shakespeare:
SozMhh. 14, S. 272/4.
4383) St. Grossmann u. H. Bahr, Ab.schied
V. Schienther: Schaubühne 6, 8. 87-91, 142/6.
4384) F. V. Strantz (1821—1910): NThAlman.
22, 8. 155.
4385) A. V. Stein, R. Volkner: UniversumR«.
26, N. 40.
4386) L. Beize, F. Wallner: DBühne. 2,
S. 226/8.
4387) F. Wallner, Franz Wallner (geb. 1910):-
BerlTBl. N. 487.
4388) Lori Buchau, Über J. v. Werther:
AZg. N. 35.
4389) J. V. Werther (1838—1910): LE.12, S.1717.
Darsteller:
Zusammenfassendes.
4390) Gallerie v. teutschen Schauspielern u.
Schauspielerinnen, nebst J. P\ Schinks Zu-
sätzen u. Berichtiggn. Her. v. R. M.Werner.
(== SchrtiTh. Bd. 13.) B., Gesellschaft für
Theatergesch. LXVIII, XIV, 401 8. (Nur
für Mitglieder.)
4391) Tony Kellen, Schauspieleranekdoten.
Ernste u. heitere Szenen aus d. Bühnenleben.
3. Aufl. (= AnekdotenBibl. Bd. 9.) 8t.,
Lutz. 269 S. M. 2,50.
4392) H. Normann, Komiker d. dtsch. Bühne:
IllZg. N. 3506, 3513.
4393) W.Turszinsky, Bühnensatiriker: B&W.
12, 8. 1010/6.
(V. Arnold, K. For«st, W. Schmidtbasslcr, A. Abel,
T. Inipekoven, I'agay u. a.)
4394) E. E V e r t h , Die Bühnenkünstler in d.
Medaille: ib. 8. 239-53, 687-96.
251
IV, 4 c. Theatergeschichte.
252
18. Jahrhundert.
4395) Ilse Linden, Ein Komödiantenschicksal
aus d, 18. Jh.: Neue Weg (Lit.) 39, S. 246/9.
(Felicitas Abt 1747—83.)
4396) H. Knudsen, Aus d. Stammbuch der
Johanna Wilhelmine Beck: Mannheimer-
GBll. 11, S. 99-102.
4397) H. Landsberg, C. Th. Döbbelin:
Theaterkalender 2, S. 57-74.
4398) P. Landau, Der dtsch. Roscius: Neue
Weg (Lit.) 39, S. 431/6.
(Eckhof.)
4399) W. Deetjen, Ein verschollener Iffland-
brief (1828): ZBFr. NF. 2B, S. 233.
4400) Curt Müller, Ifflands Briefwechsel mit
Goethe, Schiller, Kleist u. a. (= N. 2454.)
|[A.v.AVeilen:LE.13,S.1273/4 (ablehnend).]!
4401) W. Widmann, Ifflands Beziehgn. zu
Leipzig: LTBl. N. 163.
4402) Aus einem Kieler Familienarchiv. Erläut.
V. E. Wolff: KielerZg. 2. u. 9. April.
(Briefe an .T. F. Löwen.)
4403) Geo Hunold, Die Leuchte Hamburgs.
Roman. L., Ungleich. 340 S. M. 4,00.
(F. L. Schröder.)
Zeit von 1800—1850.
4404) J. Lewinsky, H. Anschütz. (^ N. 3505,
S. 142-52.
4405) H. Wantoch, H. Anschütz: Neue Weg
(Lit.) 39, S. 419-24.
4406) J. Kühn, F. Beckmann u. sein Abschied
V. Berlin: DBühne 2, S. 288-93.
4407) K. Stranz, ThereseBrunetti (1782—1864):
DArbeit. 9, S. 459-70.
4408) W. Rullmann, L. Devrient als Franz
Moor. Nach L. Rellstab. (= N. 5365,
S. 139-40.)
4409) L. Devrient. (Mit Bibliographie): Neue
Weg (Lit.) 39, N. 44.
4410) P. Landau, Wie die Schröder-Devrient
Rollen studierte: ib. S. 27-30.
Spätere Zeit:
J. K a i n z.
4411) O. Brahm, Kainz. Gesehenes u. Ge-
lebtes. B., Fleischel. 53 S. M. 1,00.
4412) E. Hardt, Kainz. Verse. L., Inselverlag.
8 S. M. 1,50.
4413) E. Isolani, J. Kainz. Ein Lebensbild.
B., Pulvermacher. 78 S. M. 1,00.
4414) F. Kay ssler, Worte z. Gedächtnis an
J. Kainz. B., Reiss. 13 S. M. 1,50.
4415) L. Klinenberger, J. Kainz als Mensch:
B&W. 12, S. 158-62.
4416) R. Lorenz, J. Kainz u. d. Freilichttheater
Hertenstein: ÜdW. 3, S. 709-13.
4417) J. L., J. Kainz u. d. Judentum: AZg-
Judent. 74, S. 462/3.
4418) Annie Neumann-Hofer, Der Aus
erwählte. Mit e. Zeichng. v. H. Baluschek
Dem Andenken J. Kainz' gewidmet. Wies
baden, Verlag d. Dtsch. Frauenalmanach
V, 98 S. M. 1,50.
4419) P. Schienther, Stimmen um Kainz
BerlTBl. J911, N. 3.
4420) P. Wilhelm, J. Kainz u. d. Burgtheater
B<SjW. 12, S. 151/7.
4421) K.Falke, Kainz als Hamlet. P^in Abend
im Theater. Zürich, Rascher & Co. XVI,
216 S. |[A. Winds; JbDShG. 47, S. 303/6.] |
4422) Persönliche Erinnergn. an J. Kainz. |P.
Schienther: BerlTBl. N. 480; E. Zabel:
VelhKlasMhh. 25 ^ S. 368-72; F. Zwey-
brück: WIDM. 109, S. 461/4.|
4423) J. Kainz: Tag N. 478.
(Enth. auch : K. im Urteil d. Bühnenkünstler u. Dichter.
|S. Friedmann, M. Reicher u. M. Pategg, L.
Fulda, G. Hirschfeld.])
4424) Das Theater. Schriftleitg. H. Waiden.
2. Sonderheft. Josef Kainz. B. -Wilmersdorf,
Das Theater. 34x27 cm. 24 S. Mit Ab-
bildgn. u. 2 Tafeln. M. 2,00.
4425) J. Kainz (1858—1910). |J. Bab: BZMittag.
N. 220; A. Bettelheim: AZg. N. 39; J.
Eckardt: Hochland 8S S. 244/5; F.Engel:
BerlTBl. N. 478; E. Faktor: Tag N. 221 ;
id.: Theaterkalender 2, S. 48-53; S. Feld-
mann: Woche 12, N. 39; E. Friedeil:
Schaubühne 6, S. 1647/8; F. Gregor i: Kw.
24', S. 133/6; H. Kienzl: Blaubuch 5,
S. 894/7; H. Land: UniversumRs. 27, N. 1;
id.: Schaubühne 6, S. 1017-20; L.Leipziger:
DBühne. 2, S. 235; J. Lewinsky: Neue
Weg (Lit.) 39, S. 531/4; K. H. Maurer:
Alpen 5, S. 118-21; J. Minor: ÖsterrRs. 25,
5. 72/5; M. Morold: Wage 13, N. 39; O.
Neumann-Hof er: Türmer 13\ S. 238-41;
M. Osborn: Schaubühne 6, S. 983/8; St.
Rzewuski: Mercure de France 88, S. 68-80;
E. Schlaikjer: Geg. 78, S. 784/5. |
Andere.
4426) H. Jhering, R. Alexander: Schaubühne
6, S. 1109-10.
4427) H. A. Revel, Ernst Arndt: B&W. 12,
S. 661/6.
4428) J. Landau, L.Barnay: DBühne. 2, S. 130/2.
4429) E. Z a b e 1 , L. Barnay, Schauspieler u.
Bühnenleiter (1860-1910): NThAlman. 22,
S. 33-60.
4430) H. L., Der Schauspieler A. Bassermann:
AZg. N. 6.
4431) J. Lewinsky, Ansprache z. 50j. Burg-
theater-Jubiläum B. Baumeisters (1902).
(= N. 3505 S. 189-92.)
4432) Marie Bayer-Bürck (1820—1910): NTh-
Alman. 22, S. 167.
4433) E. Pierson, Marie Bayer-Bürck: B&W.
12, S. 474/6.
4434) A. Dinter, A. Boröe: Neue Weg 39,
5. 32/4.
4435) O. Jerschke, A. Bor^e: ib. S. 35/7.
4436) A. Sakheim, A. Bozenhardt: Schau-
bühne 6, S. 407-8.
4437) W. Turszinsky, A. Bozenhardt: Theater
1, S. 378.
4438) H. Jhering, NuschaButze: Schaubühne
6, S. 969-70.
4439) K. F. Nowak, Briefe B. Dawisons:
HambFrBl. N. 19.
(Briefe an K. Sontag.)
4440) O.E. Gensichen, L. Dessoir (1809— 74):
B&W. 12, S. 254-60.
4441) Tilla Durieux. !H. Jhering: Schau-
bühne 6, S. 697/9; Else Lasker-Schüler:
Theater 1, S. 233 4 ; W. Turszinskv: B&W.
12, S. 602-10.1
4442) P. Alexander, Franziska Ellmen reich:
UniversumK«. 26, N. 19.
4443) G. Starcke, Erinnergn. an Josefine Gall-
meyer: Neue Weg (Lit ) 39, S. 503/5.
4444) Marianne Trebitsch-Stein, Joseftne
Gallmeyer u, O. F. Berg: M^rker 1, S. 502/5,
253
IV, 4 c. TheatcrgeHchichte.
254
4445) A. Girardi. |St. GrosHinann: HerlTlil.
N. 62Ü; K. Kraus: (= N. 2M, S. 207-15);
K. F. Nowak: Hilfe 16, S. 792; id.: lliii-
versiuuR». 27, N. 10.
444«) F. Haase. |R. Lothar: Berl Lokal Anz.
;U». Sept. (,H. als Darsteller"); E. Zabel:
IllZg. ^■^b, 8. 887-90; Theater 2, S. 6l/G.|
4447) H. Wantoch, Käthe Haiineniann: Schau-
bühne G, S. 79f)/t>.
444S) J. Tj e w i n s k y, Zu E. Hartmanns Regisseur-
jubil. 190t). (= N. 8505, S. 172/3.)
444») A. (lold, Else Heims: Theater 1, S.;{30/2.
4450) J. Stettenheim, Heimerding: Theater-
kalender 2, S. 97-100.
4451) H. Jhering, |Lucie| Höflich u. [Elsiel
Heims: Schaubühne 6, S. 940/2.
4452) H. Land, F. Kayssler: Universum^«. 27,
N. 24.
4453) J. Minor, F. Krastel (1839—1908):
DNekr. 13, S. 97-101.
4454) G. Queri, Der Christus-Lang. München,
Verlagsgesellsch. München. 47 S. Mit Ab-
bildungen. M. 1,00.
4455) H. Kienzl, Else Lehmann: Theater 1,
S. 386/8.
4456) A. V. Berger, J. Lewinsky (1907).
(=- N. 223, 2, S. 105-11.)
4457) J. Lewinsky, Ansprache zu seinem
40. Burgtheaterjubiläum 1898. (= N. 3505,
S. 164/5.)
445S) i d. , Wie ich Schauspieler wurde.
(= ib., S. 180/6.)
4459) J. Bab, Der Schauspieler Liehe : Schau-
bühne 6, S. 909-11.
4460) A. Kl aar, A. Matkowskv (1858—1909):
JbDShG. 46, S. 140-53.
4461) H. Jhering, Maria Meyer: Schaubühne 6,
S. 576/7.
4462) M. Harden, Mitterwurzer: Neue Weg
(Lit.) 39, S. 319-25. (Auch : N. 234, S. 365-82.)
446«S) L. Hevesi, F. Mitterwurzer: Schau-
bühne 6, S. 258-62.
4464) H. Land, A. Moissi: Universum^«. 26,
N. 47.
4465) A. Sakheim, R. Nhil: Schaubühne 6,
S. 521/2.
4466) St. Grossmann, Hansi Niese; Theater-
kalender 2, S. 93/6.
4467) H. Jhering, H. Pagay: Schaubühne 6,
S. 1167/8.
4468) H. Kienzl, E. Reicher: Theater 2,
S. 158-62. (Vgl. auch Stimmen über Reicher
von H. Bab, W. Turszinsky, E. Reicher.)
4469) Na denn Prost! G. Reimers: Fackel 12,
N. 307/8.
4470) A. Römpler (1860—1909). |W. Handl:
Merker 1, S. 274/7; id.: Schaubühne 6,
S. 13/6; J. Minor: ÖsterrRs. 22, S. 80/1;
Helene Richter: JbDShG. 46, S. 153/ö.|
4471) F. Düsel, O. Sauer: Theater 2, S. 232/8.
4472) H. Jhering, R. Schildkraut: Schau-
bühne 6, S. 864/7.
4473) S. Steinbach, R. Schildkraut: Theater-
kalender 2, S. 101/3.
4474) Anna Schramm. (Zum 70. Geburtstage.)
|H. Jhering: Schaubühne 6, S. 1307/8;
J. Keller: Woche 12, N. 15; H. Land:
UniversumK». 26, N. 27.|
4475) A. Sonnenthal (1832—1909). |J. Lewinsky
(= N. 3505, S. 174-80); Helene Richter:
JbDShG. 46, S. 1 30-40. |
4476) S. Jacobsohn, Von der Sorma: Schau-
bühne 6, S. 334/6.
4477) H. Win and, Sorma: SozMhh. 14, S. 330/1.
447S) Alfr. Mayer, A. HleinrQck: Theater I,
8. 462.
4479) J. Lewinsky, An H. Thimig (18«9).
(-= N. .3.W5, S. 166/9.)
4480) ,F. Hart, Irene Trieach al« Jungfrau
V. Orleans: Tag N. 240.
44S1) IL Land, A. Vollmer: UniverHumlt», 27,
N. 13.
4482) H. Jhering, H.Waiden: Schaubühne«,
S. 1354/7.
4483) id., P. Wegener: ib. S. 778-81.
4484) id., E. v. Winterstein: ib. S. 7f)2/4.
4485) M. Harden, Die Wolter. (= N. 2:M,
S. .329-38.)
4486) J. Lewinsky, Festrede z. Wolter-Bankett
(1887). (= N. 3.505, S. l:')9-64.j
4487) Th. Ebner, Klara Zieglers Anfänge:
B&W. 12, S. 345/7.
4488) Marie Fürstin zu Erbach, Was mir
Klara Ziegler aus ihrem Leben erzählte:
DR. 35S S. 171/6.
4489) E. V. Possart, Klara Ziegler (1844— 1909):
DBühne. 2, S. 2/4.
4490) id., Ein Debüt (Klara Ziegler): ib.
S. 37-40.
4491) Eine Selbstcharakteristik Klara Zieglers:
Neue Weg (Lit.) 39, S. 172.
4492) Klara Ziegler: NThAlman. 22, S. 159-62.
Ausländische. Schauspieler in Deutschland.
4493) H. Eulenberg, Französ. Schauspiel-
• kunst: Tag N. 70.
4494) J. Lewinsky, Ungarische Schauspiel-
kunst (1892). (= N. 3505, S. 98-104.)
4495) E. Kalischer, Die Hedda Gabler d.
Düse: Schaubühne 6, S. 279-82.
4496) S. Feld mann, Got: NRs. 21, S. 1002/7.
4497) Ha na Kvapilova, Betty Hennings:
Neue Weg (Lit.) 39, S. 371/6.
Varietö.
4498) Signor Saltarino, Das Artistentum u,
seine Ge.schichte. L., W. Backhau.««. 244 S.
M. 12,00.
4499) F. Avenarius, Bunte Bühne: Kw. 24',
S. 97-101.
4500) E. V. AVoIzogen, Des Überbrettls Ge-
burtstag: Theater 2, S. 198-204.
4501) A . R u u d t , Das Couplet : Theaterkalender 2,
S. 121-36.
Pantomime.
4502) M. Harden, Pantomimus: Zukunft 71,
S. 273-84.
4503) P. Landau, Vom Geist u. Gesch. d.
Pantomime: Neue Weg (Lit.) 39, S. 22i;(i.
4504) id., Pantomime u. Pierrot: Schaubühne 6,
S. 1240/8. (Siehe auch Theaterkalender 2,
S. 121-36.)
4505) E. Lang, Pantomime: ib. S. 601/2.
450«) K. Frhr. v. Levetzow, Pantomime:
Merker 1, S. 329-33.
4507/8) F. Freksa, Sumurün (ErstauffOhrg. im
Deutschen Theater). |[0. Bie: NRs. 21,
S. 874/5; F. Engel: BerlTBl. N. 207
(„Stumme Kunst"); Ansgar Pö 11 mann:
HPBll. 146, S. 485-98 («Aus d. Tagen d.
neuen Kultur.*); S. Jacobsohn: Schau-
bühne 6, S. 475/7.]!
4509) id., Pantomimen -Erfahrungen: AZg.
N. 36.
255
TV, 5. Didaktik.
256
Ballett.
4510) L. Pietsch, Erinnergn. an bedeutende
Tanzkünstlerinnen:VelhKlasMhh.24 2,8.73-87.
4511) C. Hoffmann, Die beiden Tänzerinnen:
Zeit N. 2552.
(Fanny Elssler, Marie Taglionl.)
4512) Aug. Ehrhard, Fanny Elssler. D.Leben
e. Tänzerin. Übers, v. M. Neck er. München,
C.H.Beck. IX, 303 S. M. 6,00. |[0. Bie:
NRs. 21, S. 1311/2.]|
4512 a) P. Landau, Die „göttliche Fanny":
Neue Weg (Lit.) 39, S. 325/9.
4513) id.. Die Tänzerin d. Kömantik: ib.S.407-J2.
4514) L. Salomon, Fanny Elssler: B&W. 12,
S. 782/8.
4515) Briefe v. Fanny Elssler: BerlTBl. 312.
4516) E. Lang, Grete Wiesenthal. Holzschnitte.
Mit e. Einleitg. v. O. Bie. B., Eeiss. 45 S.
M. 3,00.
Puppentheater.
4517) W. Rath, Für d. Puppentheater: Eckart 4,
S. 373/8.
4518) H. S. Eehm, Das Marionetten-Theater:
Merker 1, S. 783/7.
4519) E. Schur, Vom Puppenspiel: März 4*,
S. 432/4.
4520) id., Marionetten: NRs. 21, 8. 423/5.
Schattenspiel.
4521) A.v.Bernus, Über Schattenspiele : LE. 12,
S. 1645/6.
Kincmatographentheaten
4522) A. Böhm, Kinder u. Kinematograph :
ZPhP. 17, S. 69-75.
4522a) A. Hellwig, Kinematograph. Zensur:
Annalen d. Dtsch. Reichs für Gesetzgebg.
S. 32-41, 96-120, 893-917.
4523) W. Conradt, Kirche u. Kinematograph.
Eine Frage. B., Walther. 72 S. M. 1,00.
4524) K. Neye, Das Kinematographentheater :
Eckart 4, S. 716-28.
4525) Pistol, Kino-Dramaturgie: AZg. N. 23.
4526) A. Pöllmann, Der Kinematograph:
HPBU. 146, S. 401-13.
4527) W. Turszinsky, Kinodramen u. Kino-
mimen: Schaubühne 6, S. 989-92.
4528) St. Wronski, Der Kinematograph:
N&S. 134, S. 326/8.
4529) K. L. Schröder, Theater u. Kinemato-
graph: DTZ. 3, N. 22.
4530) H. Land, Die Lichtspiele: Schaubühne 6,
S. 963/4.
(Zur Eröffnung der „Lichtspiele" am Nollendorfplatz.)
4531) K. F. Nowak, Kammerspiel -Kientopp:
AZg. N. 38.
IV, 5
Didaktik.
Didaktik Philosophie, Popnlarphilosophie: Gesiimtdarstellnngen N. 4532. — 18. Jahrhundert:
Allgemeines N. 45.'56. — Einzelne Persönlichkeiten (Friedrich der Grosse, Hamann, Lavater, Lichtenberg, Mendelssohn, Moser,
Sailer, Zimmermann, Voltaire, Shafteshury) N. 4544. — 19. Jahrhundert: Gesamtdarstellungen N. 4580. — Zeit von 1800—1850
(Kant' Fries, Fichte, Schelling, Hegel, Schleiernlacher, Humboldt. E. M. Arndt, Jahn, Gentz, Adam Müller, Savigny) N. 4581. —
Zeit von 1850 bis 7.ur Gegenwart (Schopenhauer, Hartmann, Stranss, Stirner) N. 465.*). — Nietzsche N. 4676. — Andere
Philosophen und Popnlarphilosophen N. 4717. — Geistige KuUur und Weltanschauung der Gegenwart:
Allgemeines N. 4735. - Naturwissenschaft N. 4749. — Religion und Kirche (Katholizismus. Protestantismus, Judentum, Frei-
religiöse Richtungen) N. 4758. — Essayisten: Werke N. 4777. — Persönlichkeiten N. 4787. — Aphorislen N. 4798. —
Geschichtswissenschaft und Geschichte: Allgemeines N. 4803. — Politisciie Geschichte : Zeitalter der
Französischen Revolution N. 4809. — 19. Jahrhundert N. 4811. — Publizisten und Journalisten N. 4842. — Historiker N. 4847. —
Didaktik, Philosophie, Popnlarphilosophie.
Gesamtdarstellungen.
4532) AI fr. Heussner, Die philosoph. Welt-
anschauungen u. ihre Hauptvertreter. Erste
Einführg. in d. Verständnis philosoph. Pro-
bleme. Göttingen, Vandenhoeck& Ruprecht.
IV, 2r0 S. M. 3,20.
4533) G. Simmel, Hauptprobleme d. Philo-
sophie. (= Sammig. Göschen Bd. .500 ) L.,
Göschen. 175 S. M. 0,80.
4534) W. E. H. Lecky, History of the rise
and influence of the spirit of rationalism in
Europe. London, Longmans. 884 S.
4535) Chr. Muff, Idealismus. 5. verm. Aufl.
Halle, Mühlmann. XII, 508 S. M. 7,00.
18. Jahrhundert:
Allgemeines.
4536) H. Scholz, Zur älteren Begriffsgesch. v.
Deismus u. Pantheismus: PrJbb.l42,H.318-25.
4537) Otto Lempp, Das Problem d.Theodizee in
d. Philosophie u. Lit. d.l8. Jh. bis auf Kant u.
Schiller. L.,DürrscheBuchh.VI,432S. M.9,00.
4538) J. Websky, Das Problem d. Theodizee
im 18. Jh.: ProtMhh. 14, S. 190/5, 228-37.
(W. Simon, R. Wcgener.)
4539) J. B. S ä g m ü 1 1 e r , Wissenschaft u.
Glaube in d. kirchl. Aufklärg. (ca. 1750
bis 1850). Zur Erwiderg. auf Merkles Rede
u. Schrift: „Die kathol. Beurteilg. d. Auf-
klärungszeitalters u. z. Charakterisierg. d.
kirchlichen Aufklärg.". Essen, Fredebeul
& Koenen. VIII, 98 S. M. 1,80.
4540) S. Merkle, Die kirchl. Aufklärg. im
kathol. Deutsehl. Eine Abwehr u. zugleich e.
Beitr. z. Charakteristik „kirchl." u. „unkirchl."
Geschichtschreibg.(Vgl.JBL.1908/9N.8054a.)
B., Reichl & Co. XVI, 200 S. M. 4,00.
4541) A. Rösch, Ein neuer Historiker d. Auf-
klärung. Essen, Fredebeul & Koenen. 1909.
181 S. M. 2,00.
(S. Merkle.)
257
IV, f). Didaktik.
258
4542) A. Schweitzer, The (|uest of hist. Jcsuh:
a criticul study of itn progress froin lleiinarus
to Wrede. London, Bhick. 'i'iÜ S. Hh. 10/G.
4543) IT. V. Voltelini, Die natiirrechtl. Lehren
u. d. Reformen d. 18. .Tii.: HZ. lOf), S. (Ifi-IOf.
Einzelne Persönlichkeiten:
Friedrich der Grosse.
4544) F. Eyssenhardt, Friedr. d. Gr. 2. Aufl.,
her. V. G. Winter. (= N. 2'im.)
4545) V. ►Sommerfeld, Der Antimachiavell
Friedr. d. Gr. (Ref.): FBPGSB. S. 28/9.
4540) G. B. Volz, Friedr. d. Gr. u. seine Leute
(Fortsetzg.): Hohenzollern.Tb. 11, S. 37-72.
4547) id., Friedr. d. Gr. am Schreibti.sch: ib. 1;{,
8. 1-5«.
4548) id.. Zum Friedrichstag (24. Jan.). Zwei
Inschriften: VossZg. N. 38.
(Friodrichs-Riihe ii. Stinssoiiei.)
H a m a n n. H i p p e 1.
4540) Assagioli, .1. G. Hamann u. R. W.
Emerson: Vcrhandlgn. d. 3. Kongresses für
Philos. S. 278-85.
4550) A. Hejischel, Zur Erinnerg. an J. G.
Hamann: Alter Glaube 11, N. 52.
4551) R. Un'ger, Hamanns Sprach theorie.
(JBL. 1905 N. 33J6.) |[R. Petsch: Euph. 17,
S. 681/9.11
4552) H. Weber, Hamanniana. (JBL. 1905
N. 3314; 1906/7 N. 6378.) |[R. Petsch:
Euph. 17, S. 678-80.]|
4553) Hamanns Gewissensehe: StGoethe 6,
S. 131/7.
4554) F. J. Schneider, Th. G. v. Hippel als
dirigierender Bürgermeister v. Königsbera::
AltprMschr. 47, S. 535-69.
L a V a t e r.
4555) F. Baldensp erger, Les th^ories de
Lavater dans la litt. fran«;. (=: N. 222.)
4556) E. P^bstein, H. J. Rütgerodt in seinen
Beziehgn. zu Goethe, Lavater, Lichtenberg:-
MschrKrAuthr. 38, S. 68-88.
4557) Lasch, Lavaters Beziehgn. zu Strass-
burg: ElsässMschr. 1, S. 281-91.
(Aus Briefen L.s an J. G. Stnber.)
4558) C. Stephan, J. K. Lavater: Alter
Glaube 12, N. 2.
Lichtenberg.
4559) W. Deetjen, Ein (ungedr.) Schreiben
an G. Chr. Lichtenberg: yossZgß. N. 3.
4560) G. Dinkgraeve, Über Lichtenbergs
Skeptizismus: Grenzb. 69*, S. 546-53.
4561) O. Hentzschel, Lichtenbergs Lebens-
anschauung. Diss. Leipzig. 59 S.
4562) E. J]bstein, Lichtenberg u. tireatraks:
MGMed. 9, S. 211/2.
M. M e n d c 1 s s o h n.
4563) A. Bessert, La famille Mendels-
sohn. (= N. 225, S. 251-85.)
4563a) P. Carus, The religion of Mendels-
sohns: Open Court 23, S. 663-74.
4564) L. Geiger, M. Mendelssohn. (= N. 29,
S. 46-62.)
Jabresberiobta fBr nenere denUcba Lileratnrffesobinht«.
J. Moser,
4565) B. Kruse h, J. Mönor u. die OMnubrficker
Gesellschaft: MVf;()»nabrQck34, S. 244-373.
4566) H. Schier bäum, Moser« Stellung in
d. Literaturströmungen währen<l d. 2. mlfte
d. 18. Jh.: ib. S. 1-4:1
4567) Regula, Zwei Hhs. J. Möger»: ib. 8.394/8.
J. M. S a i 1 e r. J u n g-S t i 1 1 i n g.
4568) Ph. Klotz, J. M. Sailer als Moral-
philosoph. Paderborn, Schöningh. 1909.
VIII, 174 S. M. 3,40.
4569) R. Stölzle, J. M. Sailer u. seine Be-
deutg: Hochland 7'^ S. 129-38.
4570) id., Urkundl. Beitrr. zu J. M. Säilers
Biographie: Katholik 90, S. 112-21.
4571) id., J. M. Sailers Schriften. (= Sammig.
Kösel41/2.) Kempten, Kösel. 277 S. M. 2,00.
4572) H. Still ing (J. H. Jung), Das Heim-
weh u. d. Schlüssel zu demselben. Her v.
J. Landenberger. (In 4 Bdn.) Bd. 1.
Lorch, Rohm. XVI, 198 S. M. 3,25.
J. G. Zimmermann.
4573) D. Bonin, J. G. Zimmermann u. J. G.
Herder nach bisher ungedr. Briefen. Progr.
Worms, Kranzbühler. 32 S.
4574) R. I scher, J. G. Zimmermanns Briefe
an Haller: NBernerTb. 1910, S. 127-47; 1911,
• S. 37-103.
Ausländer.
4575) A. A. C. Graf v. „Shaftesbury, Die
Moralisten. Nach d. Übersetzg. v. Hölty
u. J. Benzler, neu her. v. K. Wollf.
Jena, Diederichs. XLVI, 183 S. M. 4,50.
4576) H. Haupt, Voltaire in Frankfurt 1753.
Mit Benutzg. v. ungedr. Akten u. Briefen
d. Dichters. (Aus ZFSL.) B. u. Chemnitz,
Gronau. 1909. 113 S. M. 2,50.
4577) E. la Poudroie, Voltaire u. seine Zeit.
(= Kulturträger. Schildergn, bedeutender
Menschen v. heute u. einst in gemeinver-
ständl. Darstellgn., her. v. V. Schweitzer.
Bd. 26.) B., Seemann Nachf. TIS. M. 1,00.
4578) P. Sakmann, Voltaires Geistesart u.
Gedankenwelt St., Frommann. 1909. VIII,
383 S. M. 6,80.
4579) A. Dübi, Der Briefwechsel zwischen
Voltaire u. Haller im J. 1759.) (= N. 2455.)
19. Jahrhundert:
Gesamtdarstellnngen.
4580) A. Dorner, Philosophie u. Theologie im
19. Jh. Vortrag. B.-8chöneberg, Protestant.
Schriftenvertrieb. 40 S. M. 1,00.
(Aus: Protokoll des 5. Weltkongrosiics für freies
Christentinn u. religisösen Fortschritt.)
Zelt von 1800-1850:
Allgemeines.
4581) E. Spranger, Philosophie u. Pädagogik
d. preuss. Reformzeit: HZ. 104, S. 27^-321.
L Kant.
4582) E. v. Axter, L Kant. (= W&B.
Bd. 80.) L., Quelle & xMeyer. 136 S. M. I,0«\
XXI. 17
259
IV, 5. Didaktik
260
45S3) M. Kronenberg, Kant. Sein Leben u.
seine Lehre. 4. revidierte Aufl. München,
C. H. Beck. XI, 409 S. M. 4,80.
4584) A. Wernicke, Die Begründg. d. dtsch.
Idealismus durch Kant. Braunschweig,
J. H. Meyer. XII, 77 S. M. 2,00.
4585) K. E. Brotherus, Sind Kant u. Lamp-
recht unvereinbare Gegensätze? (= Stud.
Lipsiense. [JBL. 1908/9 N. 437], S. 1-22.)
4586) K. Kessel er, Kant u. Schiller. Zwei
dtsch. Propheten des Wahren, Guten, Schönen.
Bunzlau, Kreuschmer. .'57 S. M. 0,75.
4587) Eduard v. Mayer, Kant u. d. ge-
fesselte Wissenschaft. (= Archiv z. Philo-
sophie u. ihrer Gesch. u. z. Soziologie. Her.
V. A. Hettler. I u. II, Lfg. ].) Halle,
Hettler. 1909. 43 S. M. 1,50.
4588) W. Rausch, Kant in ultramontaner u.
in richtiger Beleuchtg. : Wartburg 9, S. 55/7.
4589) H. Schlemmer, Kant, Schleiermacher
U.W. Herrmann in ihrem gegenseitigen Ver-
hältnis: Religion u.Geiste.skultur 4, S. 117-45.
4590) K. Vorländer, Kants Werke in d.
Akademie-Ausgabe V u. VII.: ZPhK. 138,
S. 136-49. (Vgl. JBL. 1908/9 N. 8126.)
4591) I. Kant, Gesammelte Schriften.
(Akademie- Ausgabe.) I, 1. Abteiig: Werke;
1. Vorkritische Schriften I 1747-56. (Neu-
druck.) B., G. Reimer. XXI, 585 S. M. 12,00.
4592) Th. Haering, DerDuisburgscheNachlass
u. Kants Kritizismus um 1775. Tübingen,
Mohr. III,160S. Mit Faksimiletafeln. M.5,00.
J. F. Fries.
4593) R. Otto, J. F. Fries' prakt. Philosophie:
ZThK. 19, S. 204-42.
4594) J. F. Fries, Julius u. Evagoras. Ein
philosophischer Roman. Neu her. v. W.
B 0 u s s e t. Göttingen, Vandenhoeck &
Ruprecht. XXXVIII, 487 S. M. 4,00. |[R.
Otto: DLZ. 31, S. 2821/8.] |
Fichte.
4595) A. Löckle, Briefe von J. G. Fichte:
SüddMhh. 7», S. 487-503.
4596) O. Richter, Fichte als Erzieher:
MschrHSch. 9, S. 641/6.
4597) J. G. Fichte, Werke. Auswahl in
6 Bdn. Mit mehreren Bildnissen Fichtes,
her. y. F. M e d i c u s. Bd. 3 u. 5. Iv., Eckardt.
V, 739 S. u. V, G92 S. Je M. 7,00.
(8. Erste n. zweite Einleitg. in d. Wissenschaftslelire
n. Versuch e. neuen Darstellg. d. VVisscnschaftslohre.
Grund unseres Glaubens. Forbergs Abhandig. Appel-
lation. Rückerinnergn. Privatschreiboii. Bestimnig.
d. Menschen. (Jeschlossoner Handelsstaat. Sonnen-
klarer Berieht. Bericht. Nicolai. — 5. Über d. Wesen
d. Gelehrten u. seine Ilrscheingn. im Ge)>iete d. Frei-
heit. Die Anweisg. z. seligen Leben. Bericht über d.
Begriff d. Wissenschaftslehrc u. d. bisher. Schicksale
derselben. Zu „Jacobi an Fichte". Reden an die
deutsche Nation. Die Wissenschaftslehre v. 1810.
D. Be.stimmg. d. Gelehrten.)
Schellin g.
4598) E.Fuchs u. H. Scholz, Sehelling-Lit.:
Christi. Welt 24, S. 784/8.
(Schellings Werke. — H. Süskind.)
4599) G. J. P. Bolland, Schelling, Hegel,
Fechner en de nieuwere theosophie. I.,eiden,
Adriani. 4". 168 S.
4600) Karl Hoffmann, Schelling in d. Gegen-
wart: ZDU. 24, S. 635-43.
4601) J. Kohler, Schelling in Berlin: N&S.138,
S. 307-10.
4602) J. Lindsay, The philosophy of Schelling:
PhilosReview 19, N. 2.
4603) A. Wernicke, Zur Wiederbelebung
Schellings: PädA. 52, S. 622/5.
4604) Schellings Worte. Her. v. B. Ihringer.
Minden, Bruns. XII, 295 S. M. 2,50.
Hegel.
4605) A. Lewkowitz, Hegels Ästhetik im
Verhältnis zu Schiller. (= N. 1209.) Diss.
Breslau. 77 S.
4606) M. Mackenzie, Hegels educational
theory and practice. With au introd. note
by J. G. Mackenzie. London, Sonnen-
schein. 1909. XXI, 192 S.
4607) W. Windel band, Die Erneuerung
d. Hegelianismus. F'estrede. Heidelberg,
Winter. 15 S. M. 0,60.
S c h 1 e i e r m a c h e r.
4608) E. C r a m a u s s e 1 , La philosophie
religieuse de Schleiermacher. Genfeve,
Kündig. 1909. 288 S. Fr. 5,00. |[H. Scholz:
ThLZ. 35, S. 597-602.] I
4609) Schleiermacher d. Philosoph d. Glaubens.
6 Aufsätze v. E. Troeltsch, A. Titius,
P. Natorp, P. Hensel, S. Eck, M. Rade,
Mit Vorw. v. F. Naumann. (= Mod.
Philosophie, Bd. 6.) B.-Schöneberg, Verlag
d. Hilfe. 151 S. M. 2,50.
4610) K. Büchsel, Schleiermachers Brautstand:
EvRsPommern. 1909, S. 182/5, 190/2, 199-202.
4611) Henriette Herz, Schleiermacher u.
seine Lieben. Nach Originalbriefen. Magde-
burg, Creutz. 141 S. M. 3,00.
4612) L. Vietor, Schleiermacher u. d. Selb-
ständigkeit d. Religion : ProtMhh. 14, S. 383/9.
4613) id., Auffassg. Schleiermachers v. Freund-
schaft, Liebe, Ehe in d. Ausein andersetzg.
mit Kant u, Fichte: ThArbeiten. NF. 12,
S. 80-151.
4614) Job. Bauer, Neue Briefe Schleier-
machers aus d. Jugendzeit, Niesky 1784
u. 1785: ZKG. 31, S. 587-92.
4615) Schleier mach er, Werke. Auswahl.
Bd. 1 u. 3. Mit Geleitw. v. A. Dorner.
Her. V. O.Braun ti. J.Bauer. L., Eckardt.
V, CXXyil, 547 S.; XI, 748 S. Je M. 7,00.
4616) id., Über Freundschaft, Liebe u. Ehe.
Eine Auswahl aus Schleiermachers Briefen,
Schriften u. Reden v. A. Saathoff.
{= BGLIA. N. 2187-90.) Halle, Hendel.
XXXII, 238 S. M. 1,00.
4617) id., Kurze Darstellg d. theolog. Studiums.
Krit. Ausg. her. v. H. Scholz. (== QGProt.
Heft 10.) L., Deichert. XXXIX, 134 S.
M. 2,50.
4618) Stange, Schleiermachers Predigten:
ThLBl. 3J, S. 193-200.
4619) W. J. Aalders, Schleiermachers Reden
über d. Religion als proeve van apologie.
Leiden, Brill. 16, 2.50 S. Fl. 2,40.
W. V. H u m b o 1 d t.
4620) K. Berger, W. v. Humboldt im Übergang
z. Staatsmann. Tätigkeit: WIDM.108, S. 352/8.
4621) E. Heilborn, Von allerlei Heiligem in
Humboldts Leben: NRs. 21, S. 832/8.
261
IV, 5. Didaktik.
262
4«22) IM. Hübler, Die Bedtuitg. d. Indi-
vidualität in W. V, Humboldts Lebens-
auffa8»g. Dis3. Leipzig. IIUS.
4023) R. r e t s c h , W. v. Humboldt u. d.
Humanitätsidee: PildA. 52, S. 393-415.
4(524) E. Spranger, W. v. Humboldt u. d.
ßeforni d. BildungsweseuH. (= N. 1500.)
4625) A. Bossert, Correspondance entre
Guillaume et Caroline de Humboldt.
(-= N. 225, S. 137-82.)
4(J25a) Oh. Ebrard, Neue Briefe von W.
V. Humboldt an .Schiller: DRs. 145, S. 177
bis 202, 392-417.
4<}LM)) W. V. Humboldts Ausgew. philosoph.
Schriften. Her. v. J. Schubert. (= Philos-
IJibl. Bd. 123.) L., Dürr. XXXIX, 222 S.
M. 3,40. I[B. C. Engel: DLZ. 32, S. 401/3.]|
(Ästhetik. Oesfhichtsphilosopliie. — Sprachphilo-
sophie. — Rcliglonsphilosophie. — l'ftdagogik.)
4027) O. Walze! , Humboldts Erbe: LE. J3,
S. 255-Ül.
(Akarlemie-Ausg. 7/8, A. Leitzinann, L. Geiger, Anna
V. Sydow, K. Seil.)
A. v. H u m b o 1 d t.
4628) G. Heller, Die Weltau.schauung A. v.
Humboldts in ihren Beziehgn. zu d. Ideen
d. Klassizismus. (= BUKultG. Heft 12.)
L., Voigtländer. VIII, 273 S. M. 9,00.
4620) A. Faggi, Una novella filosofica di
A. v. Humboldt: ELT. 4, S.- 365/9.
(Forza vitale o 11 genio radio.)
4630) G. Schmid, A. v. Humboldt in Russ-
land: BaltMschr. 70, S. 249-62.
E. M. Arndt.
4631) 0. Beta, E. M. Arndt u. d. dtsch.
Recht: Hammer 9, N. 183.
4632) E. Kühner, E. M.Arndt, e. Verdeutscher
d. Christentums: DChristentum. 4, S. 133-46.
4633) E Mätzold, E. M. Arndts polit. An-
schauungen u. Betätigungen. Diss. Leipzig.
77 S.
4634) E. Müsebeck, Die Eiuleitg. d. Verfahrens
gegen E. M. Arndt: HZ. 115, 8. 515-63.
4635) id.. Eine neu aufgefundene Schrift E. M.
Arndts aus d. J. 1810: PrJbb. 141, S. 78-105.
(nUer Bauernstand politi.'ich Itetrachtet.")
J a h n.
4636) W. H e n z e Ji , Vater Jahn. Turnfestspiel in
3 Akten. L., Eberhardt. 1909. 52 S. M.0,7ö.
4637) E. Müsebeck, Aus Jahns Stammbuch-
blättern: VossZg». N. 14.
4638) F. L. Jahn, Briefe 1818—52. Her. v.
M. Lutze. (= N. 2398.)
4639) id., Deutsches Volkstum. Her. v. E.
W.Trojan. B.-Schöneberg, Verlag Lebens-
reform. 88 S. M. 0,75.
F. V. Gent z.
4640) A. Fournicr, F. v. Gentz u. d. Geheime
Kabinett: DR. 35^ S. 68-74.
4641) id., F. v. Gentz u. d. Friede v. Schön-
brunn. Neue Briefe: DRs. 144, S. 223-51.
4642) Briefe von u. an Gentz. Her. v. F. C.
Witticheu. 2 Bde. München, Oldeubourg.
1909/10. X, 365 S.; X,' 804 S. M. 20,00.
|[Berta Badt: LE. 13, S. 1018-20; H. Feigl:
ZBFr.NF.2B.,S.311/2; EGuglia: Euph.l8,
S. 207-1 l.ji
4643) 0. F. Witticheu, Gentz u. Metternich:
MIOG. 31, S. 88.111.
4644) id., Gentz u. Brinckmann: ÖuterrK«. 22,
S. 260/73.
4645) E. Salzer, Auh d. Briefwechsel zweier
Bücherfreunde F. Cientz u. C. (i. v, Briock-
mann : VossZg». N. 24.
4646) L. Geiger, F. v. Gentz u. d, Juden:
AZgJudent. 74, 8. 414/6.
4647) O. Mysing, Der erste Dandy. Kooian
V. 1812. B., Janke. 309 S. M, 3,00.
Adam Müller.
4648) A. Dombrowsky, Adam Müller, die
bist. Weltanschauung, d. polit. Romantik:
ZStaatswiss. 65, S. 377-403.
4649) AdamMüller, Etwas, das Goethe gesagt
hat. Beleuchtet. Leipzig, d. .31. Okt. 1817.
(Neudruck, mit e. erläuterndem Nachwort,
her. V. H. Feigl.) Wien, Konegen. 24 8.
M. 3,00.
S a V i g n y.
4650) E. V. Meier, Savigny, da.s gemeine
Recht u. d. Preuss. Staat 1818: ZSR(JO. 30,
S. 318-26.
4651) J. Kohler, Die Berliner JuristenfakultÄt
vor 80 J.: Tag N. 287.
(Savigny u. E. Gans.)
4652) C. Varrentrapp, Briefe v. Savigny an
Ranke u. Perthes: HZ. 100, S. 330-51.
Zeit Ton 1850 bis zur Gegenwart:
Allgemeines.
4653) E. v. Ha r t m a n n , Neukantianismus,
Schopenhauerianismus u. Hegelianismus in
ihrer Stellg. zu d. philosoph. Aufgaben d.
Gegenwart. 3. Aufl. Sachsa, Haacke. V,
341 S. M. 10,00.
4654) (r. Sparlinsky: Schopenhauers Ver-
hältnis zur (beschichte. (= BernStPhilos.
Bd. 72.) Bern, Scheitlin & Co. 48 S. M.1,00.
L. Feuer 1) a c h.
4655) L. Fe u erb ach, Sämtl. Werke. Her. v.
W. Bolin II. F. Jodl. Bd. 4. St., From-
mann. XII, 448 S. M. 4,00.
(Darstellg. u. Kritik d. Leibnizschen Philosophie z.
neueren Philosophie u. ihrer Gesch. Her. v. F. Jodl)
Schopenhauer.
4656) A. Cerrotti, La vita e il peusiero di
A. Schopenhauer. Torino, Bocca. 311 S.
L. 10,00.
4657) W. v. Gwinner, Schopenhauers Leben.
3., verbesserte Aufl. L., Brockhaus. XV,
439 S. M. 6,00. |[R. Lehmann: DLZ. 31,
S. 31ö6/7.]l
4658) W. Ahrens, A. Schopenhauer u. d.
Buchhandel: BBlDBuchl. S. 10445/8, 10503/5.
4659) E. B a r t h e 1 , A. Schopenhauer:
BayreuthBll. 33, S. 281/7.
4660) A. Brause Wetter, Die Familie
Schopenhauer in Danzig: Nordwest I, N. 25.
4661) E. B. Curtiner, Chamberlain gegen
Schopenhauer. Eine Untersuchg. d. v. H. St.
Chamberlain in seinem „Imm. Kant" an
Schopenhauer geübten Kritik. Düsseldorf,
Schmitz & Olbertz. 163 S. M. 2,00.
17*
263
IV, 5. Didaktik.
264
4662) W. Kirsten, Zurück zu Schopenhauer.
B., Mod. Verlagsbureau. 127 S. M. 2,00.
4663) Graf H. Keyserling, Schopenhauer als
Verbilder. (= Werdaudi -Bücher Bd. 2.)
L., Eckardt. VIII, 127 S. M. 2,00.
4664) F. Kuntze, Schopenhauer: Kw. 24',
S. 273/8.
4665) G. Lüdke, Schopenhauer über die Er-
ziehg.: ZPhP. 17, S. 7-13.
4666) B. Münz, Der Urquell d. Lebens-
anschauung Schopenhauers u. Nietzsche:
Türmer 12^ S. 784-91.
4667) A. Schopenhauer, Sämtl. Werke in
5 Bdn. (Grossherzog- Wilhelm-Ernst-Ausg.)
Her. V. E. Grisebach, M. Brahn u. Hans
Henning. L., Insel- Verlag. 1462,779,580
u. 763 S. Mit 3 Tfln. M. 20,00.
466S) Gracians Handorakel u. Kunst d. Welt-
klugheit. Deutsch V. A. Schopenhauer.
Her. V. Heinr. Schmidt. L., A. Kröner.
144 S. M. 1,00.
4669) A. Morel-Fatio, Gracian interpr6t(5 par
Schopenhauer: Annales de la facult^ des
lettres de Bordeaux. Bulletin hispanique 12,
N. 4.
E. V. H a r t m a n n.
4670) F. W. Brepohl, E. v. Hartmann u. sein
Pessimismus in ihrer Bedeutg. für Keligion
u. Geisteskultur. (Aus ^Amerikan. Zeitschr.
für Theologie u. Kirche".) Falkenhagen-
Seegefeld, ,Das Havelland". HS. M. 0,f)0.
4671) L. Ziegler, Das Weltbild Hartmanns.
L , Eckardt. 196 S. M. 2,50.
D. F. Strauss.
4672) H. Türck, Der bornierte Mensch als
Gegensatz zum genialen; die Antisophie
des Egoismus: Stirner, Nietzsche, Ibsen.
(= N. 1290, S. 375-488.)
4673) A. L^vy, D. F. Strauss. Paris, Alcan.
III, 295 S. Fr. 5,00. |[A. Bauer: DLZ. 3J,
S. 3083/5.11
4674) Th. Kappstein, A. Drews u. D. F.
Strauss: Zeitgeist N. 23.
4674a) L. Speidel, D. F. Strauss. (-= N. 252,
Bd. 1, S. 211-23.)
M. S t i r n e r.
4675) J.H. Mackay, Max Stirncr. Sein Leben
u. sein Werk. 2, durchgesehene u. mit e.
Nachschrift: „Die Stirner-Forschg. d. J. 18'.-8
bis 1909" verm. Aufl. B.-Treptow, Zack.
XIX, 298 S. Mit Abbildgn. M. 6,00.
F. Nietzsche :
Kritisches u. Gesamtdarstellungen.
4676) Seydl, Nietzsche-Lit.: ALBl. 19, S. 458-60.
(J. Schlaf, Möbius, R. Richtor, A.Lauscher, C Welchclt.
K. B. Heinrich, R. H. Grützmacher.)
4677) K Strecker, Neue Nietzsche-Lit: LE. 13,
S. 558-62.
(R. H. (frützmacher, E. Eckertz, E. A. EilenburK,
W. Fischer, E. Soilliere.)
4678) Lou Andreas-Salom(5, F. Nietzsche in
seinen Werken. 2. Aufl. Wien, Konegen.
X, 263 S.
4679) H. Bölart, Friedr. Nietzsches Leben.
B., Schweizer & Co. 190 S. M. 2,50.
4680) E. P^ckertz, Nietzsche als Künstler.
München, C. H. Beck. III, 236 S. M. 3,50.
4681) Wilh. Fischer, Nietzsches Bild.
München, Müller. 224 S. M. 3,00.
4682) S. Friedlaender, F. Nietzsche. Eine
intellektuale Biographie. L., Göschen. 149 S.
M. 2,80.
4683) D. Halövy, La vie de F. Nietzsche.
Paris, Calman-Lövy. 387 S. Fr. 3,50.
4684) G. Dewelshauvers, La philosophie
de Nietzsche. (= S.-A. aus KCC.) Paris,
Societö fran(;aise d'iraprimerie. 1909. 31 S.
|(R. Richter; DLZ. 31, S. 3035/6.]|
4685) J. M. Kennedy, The quinte.ssence of
Nietzsche. London, Laurie. 380 S. Sh. 6/.
4686) P. Seippel, Escarmouches. Lausanne,
Payot. 300 S.
(Beh. auch Nietzsche.)
ühai'akteristikeii.
4687) Ch. Andler, La libertd de l'esprit selon
Nietzsche. Paris, Union pour la verite. 16".
48 S.
4688) Eberh. Arnold, Urchristliches u. Anti-
christliches im Werdegang F. Nietzsches.
Eileuburg, Becker. VIII, 106 S. M. 1,00.
4689) G. Hilbert, Nietzsches Herrenmoral u.
d. Moral d. Christentums. L., Deichert
Nachf. 54 S. M. 0,80.
4690) D. H. Kerl er, Nietz.sche u. d. Ver-
geltungsidee. Ulm, Kerler. 49 S. M. 1,90.
4691) A. Luntowski, F. Nietzsche. (= N. 242,
S. 161-86.)
4692) H. Semel, Nietzsche u. d. Problem d.
Hellenismus: BaltMschr. 69, S. 305-28.
4693) A. Stein, Die Stellung d. jungen
Nietzsche zu d. Fragen d. Erziehung u.
Bildung: PädA. 52, S. 73-99.
4694) H. L. Stewart, The Nietzsche revival:
Internat. Journal of ethics 19, S. 427-43.
4695) M. Wadkowski, Tolstoi u. Nietzsche
über d. Wert d. Kultur. Ein Beitr. zur
Kulturphilosohie. Diss. Jena. 63 S.
4696) A. V. W i n t e r f e 1 d , Unser Er-
ziehungswesen in d. Auffassg. Nietzsches.
(= Kultur u. Fortschritt Heft 286.) Leipzig-
Gautzsch, F. Dietrich. 15 S. M. 0,25.
4697) K. Dallago, Nietzsche u. der Philister:
Brenner (Innsbruck) 1, N. 2/3.
4698) R. Mich and, Emerson u. Nietzsche:
RGermanique. 6, S. 414-21.
4699) J. Benrubi, Nietzsche u. Rousseau:
FZg. N. 141.
4700) Ad. Mayer, Wilde u. Nietzsche: Wart-
burg 9, S. 82/4.
4701) Zu Nietzsches 10 jähr. Todestag. |F.
Alafberg: VossZgB. N. 22 („N. u. unsere
Zeit"); L. Benoist - Hanappicr: RGer-
manique. 6, S. 51,'7 („En marge de Nietzsche");
Simon: TglRs». N. 197; E. Eckertz: Nat-
Zg. N. 346 („Der Idealist d. Vornehmheit");
H. Lichtenberger: MagdebZg. N. 429; S.
Lublinski: Propyläen N. 39 („10 Jahre
nach N."); weitere Gedenkartikel s. LE. 12,
S. 1761/2.1
Biographische Einzelheiten.
4702) Elisabeth Förster -Nietzsche,
Nietzsches Krankheit: Tag N. 11. (Dazu
W. Hellpach: ib. N. 18.)
4703) H. Kienzl, Der „kranke" Nietzsche:
Alpen 5, S. 147-51.
2(55
IV, f). Didaktik.
260
Persönliche Beziehungen.
4704) H. 8 c h o 1 1 c n b e r g e r, F. Ovcrhcck
(1H37- 11)05): DNekr. U\, S. 385/7.
4705) I"l Seillibre, L'<?mancipation d'f'.rwin
Kolide: RCJernmnique. li, 8. ;5*S5-41.'t.
470Ö/7) id., Le fröre d'armes de Nietzsche,
E. Rohde: ib. S. 129-65.
Werke.
470S) F. NietzHche, Werke. Bd. 17. (III. Abt.,
I{d. I.) L., A. Kröner. XVI, .%2 ö. M. 9,00.
(I'hiloldKicii. (ioflnicktes u. t'uffcdrucktes aus den
.liihrcii 1800-77. Her. v. K. Hol/.er. 1. lid.)
4709) Hr., Nietzsches Antichrist, die Umwertung
aller Werte: IIPBU. 140, S. 266-79.
4710) R. Beyer, Nietzsches Versuch e. Um-
wertung aller Werte. Progr. Königsberg.
56 S.
4711) Piiul Fischer, Nietzsche -Zarathustra
u. Jesus Christus. St., Verlag d. Evangel.
Gesellschaft. 80 S. M. 1,25.
4712) Marie Melde, Nietzsches Zarathustra
u. seine Bedeutg. für d. Schule. B., Bureau
Fischer. ;U S. M. 0,50.
4713) E. Eckertz, Der Zarathustra als Musik:
NMusZg. Hl, S. 287-90.
4714) H. Weichelt, F. Nietz.sche, Also sprach
Zarathustra. Erklärt u. gewürdigt. L.,
Dürr'sche Buchh. VII, 319 S. M. 5,00.
Nietzsche- Archiv.
4715) Elisabeth Förster-Nietzsche, Aus
dem Nietzsche- Archiv: Zukunft 72, S. 21/G.
(E. llolzor II. da« Arohiv.)
4710) R. Oehler, In Sachen des Nietzsche-
Archivs: Euph. 17, S. 731/8; 18, S. 267/9.
(Dazu: W. Olshausen: ib. 18, 8. 262/7.)
Andere Philosophen und Popularphilosopheo.
4717) W. Ciaassen, Zum Problem E. Dühring:
Hammer 9, S. 133/5.
471S) H. Mulert, E. Dühring: RGG.2, S. 167/8.
4719) H. Vaihinger u. B. Bauch, Zum
70. Geburtstage O. Liebmanns : Festschrift
d. „Kantstudien". B., Reuther & Reichard.
III, X, 178 S. M. 3,00.
(Mit Bcitrr. v. W. Windelband, E. Adickes,
W. Kinkel, R. Hönigswald, F. Medicus u. a.)
4720) Th. Lorenz, F. Paulsen (1846-1908):
DNekr. 13, S. 244-65.
4721) H. Swoboda, 0. Weiniugers Tod. Wien,
Deuticke. 100 S. M. 2,00.
4722) E. König, W. Wundt als Psycholog u.
Philosoph. (= Kla.ssiker d. PhiloB. Bd. 13.)
St., Frommann. 1908. 282 S. M. 2,50.
4723) W. Wundt, Kleine Schriften. Bd. 1.
L., W. Engelmann. VIII, 640 S. M. 14,00.
4724) Th. Ziegler, E. Zeller (1814-1908):
DNekr. 13, S. 17-61.
4725) F. Wiegand, E. Zellers Berufg. nach
Marburg u. A. Vilmar: HZ. 105, S. 285-95.
4726) E. Zeller, Kleine Schriften. 2 Bde.
(= N. 263.)
4727/8) C. Brunner. |B. Münz: Grenzb. 69*.
S. 393 8; E. Altkirch: HambFrBl. N. 189.
4720)iIcnriettcKolHnd-HulHt, J. Dict/.genH
Philosophie genieinvcrständl. erläut. tler.
V. E. Dietzgen. München, Verlag der
Dietzgenachen PhiloHophic. V, 91 8. M 1,00.
4730) Rud. Hildebraud, Gedanken über Gott,
d. Welt u. d. Ich. Ein Vermftchtni», Her.
V. G. B e r 1 i t. Jena, Diederichs. 479 S.
M. 8,00.
4731) L. Steiner, F. Mauthner: DArbcit. D,
S. 111/9.
4732) F. Mau thn er, Wörterbuchd. Philosophie.
Neue Beiträge zu einer Kritik d. Sprache.
Lfg. 2—8. München, G. Müller. S. 65-512.
Je M. 1,50.
4733) J. Schlaf, Das absolute Individuum u.
d. Vollendung d. Religion, ß., Oesterheld.
589 S. M. 12,00.
4734) O. Spielberg, Der Philo.soph v. Heidel-
berg. Ein Erbauungsbuch für freie Geister.
2. verm. Aufl. Heidelberg, Philosoph. Verlag.
VII, 519 S. M. 4,00.
(jleistige Kultur und Weltanschauung der
Gegenwart :
Allgemeines.
4735) D. Koigen, Ideen zur Philosophie d.
Kultur. Der Kulturakt. München, G. Müller.
■ XVIII, 595 S. M. 10,00.
4736) Weltanschauung. Philosophie u. Religion
in Darstellgn. v. W. Dilthey, B. Groet-
h u y s e n , G. M i s c h u. a. Her. v. M.
Frischeisen-Köhler. B., Reichl, XXII,
484 S. M. 17,00.
4737) F. Klimke S. J., Die Hauptprobleme
der Weltanschauung. (= Sammig. Kösel
Bd. 37.) Kempten, Kö.scl. VI, 167 S. M. 1,0«,'.
4738) Karl Vogt, Weltanschauungen. (Aus
dem Nachlass): März 4', S. 89-98, 183/9,
305-11.
4739) Fragen d. modernen Geisteslebens. Dar-
gestellt u. beantwortet in neun Vorträgen
V. U. v. Hasseil, Haus er, Kühn,
Hoeuuicke, Sawory, Schwebel, Raak,
Kulemann u. Kaltwasser. B., Buch-
handlg. d. Ostdeutschen Jünglingsvereins.
VIII, 147 S. M. 1,80.
4740) O. Ewald, Die Entdeckg. d. Seele:
März i\ S. 379-86.
4741) Ernst Schnitze, Weltanschauung u.
Wirtschaftsleben in d. deutschen Kultur-
entwickig. d. 19. Jh. Hamburg, Gutenberg-
Veriag. 104 S. M. 2,00.
4742) Gertrud Bäumer, Die soziale Idee in
d. Weltanschauungen d. 19. Jh. Die Grund-
züge d. modernen Sozialphilosophie. Heil-
bronn, Salzer. 375 S. M. 5,50.
4743) K. Breysig, Von Zucht u. v. Ptlege d.
Persönlichkeit: Tag N. 284.
4744) G. Hilbert, Der moderne Persönlich-
keitskultus. (= Beitrr. z. konservativen
Politik. Heft 1.) B., R. Hobbing. 19 S.
M. 0,40. (Aus KonsMschr. 67.)
4745) Marie Lampert,Persönlichkeit:Hilfel6,
S. 682/8.
4746) E. Krieck, Persönlichkeit u. Kultur.
Kritische Grundlegg. d. Kultur. Heidelberg,
Winter. XVI, 512 S. M. 6,60.
267
IV. 5. Didaktik.
268
4747) V. Skupnik, Persönlichkeit. (= Päd-
Mag. Heft 403.) Langensalza, Beyer. 22 B.
M. 0,30.
4748) A. Eichter, Die Persönlichkeit als
geistiges Lebensideal. (= Die geistige Be-
wegg. d. Gegenw. II.) (= N. 4747, Heft 371.)
p:bda. 123 S. M. 1,50.
Naturwissenschaft.
4749) H. Eickert, Kulturwissenschaft n.
Naturwissenschaft. 2. umgearbeitete Aufl.
Tübingen, Mohr. VII, 151 S. M. 2,50.
4750) Aus d. Jugendjahren v. K. E. v. Baer.
Biüefe an E. Assmuth. Her. v. E. Haus-
mann. (== N. 2421.)
4751) Carl W. Neumann, W. Bölsche:
UniversumKs. 27, N. 15.
4752) W. Bölsche, Das Liebesleben in d.
Natur. Eine Entwicklungsgeschichte d. Liebe.
Tl. 3. 2 Hälften. Stark vermehrte u. ver-
besserte Ausg. Jena, Diederichs. XII, 756 S.
M. 8,00.
4752a) id.. Stunden im All. St., Dtsch. Verlags-
anstalt. 517 S. M. 5,00.
4753) E. Gaupp, P. J. Möbius (1853—1907):
DNekr. 13, S. 377-84.
4754) H. Gottschalk, Philos. Karneval: März 4,
S. 232-40, 317-24.
(W. Ostwald.)
4755) W. Ostwald, Die Forderung d. Tages.
L., Akadem. Verlagsgesellschaft. VI, 603 S.
M. 9,30.
4756) id., Die Organisation d. Welt. (Vortr.).
Basel, Leepin. 20 S. M. 0,40.
4757) M. Verworn, Die Mechanik d. Geistes-
• lebens. 2. Aufl. (AN&G. Bd. 200.) L.,
Teubner. IV, 114 S. Mit Abbn. M. 1,00.
Religion und Kirclie:
Allgemeines.
4758) K. Seil, M. Eade, G. Traub u. H.
Geffcken, Die Eeligion im Leben d.
Gegenwart. 4 Vorträge. L., Quelle & Meyer.
VI, 137 S. M. 1,80.
4759) G. Grupp, Jenseitsreligion. Erwäggn.
über brennende Fragen d. Gegenwart:
Diesseits- u. Jenseitsreligion, Lebensrichtgn.,
Eeligion u. Kultur, Zukunftsreligion. Frei-
burg i. B., Herder. XI, 202 S. M. 3,00.
4760) H. G. Opitz, Die Moderne auf dem
Kriegspfad gegen Gott. 2. Folge. L., Eckardt.
128 S. M. 1,50.
4761) E. Seeberg, Alte u. neue Moral. Ham-
burg, Agentur d.Eauhen Hauses. 75 S. M.1,00.
4762) E. Hornef f er, Jesus im Lichte d. Gegen-
wart. (Aus: Die Tat.) L., Verlag Die Tat.
36 S. M. 0,50.
4763) id.. Stehen wir vor einem neuen Kultur-
kampf? Eede. (Aus:ib.) Ebda. 32S. M.0,50.
Persönlichkeiten :
Katholizismus.
4761) J. Sa IX er, Die neuere A. Stolz-Lit.:
LEs. 36, S. 214-20, 263-70.
4765) Graf P. v. Hoensbroech, 1-1 Jahre
Jesuit. (= N. 2397.)
Protestantismus.
4766) D. v. Oertzen, Ad. Stoecker. Lebensbild
u. Zeitgesch. 2 Bde. B., Vaterland. Ver-
lagsanst. VII, 431 S.; III, 389 S. M. 10,00.
4767) M. Harden, Stoecker. (= N. 234,
S. 175-93.1
4768) H. v. Petersdorff, A. Stoecker: Kons-
Mschr. 68, S. 460-72.
Judentum-.
4769) Abr. Geiger, Leben u. Lebenswerk,
V. L. Geiger, I. Elbogen, Gottlieb
Klein, I m m. Low, F. P e r 1 e s , S.
Posnanski, Mor. Stern, Hermann u.
Heynemann Vogelstein. B., G. Eeimer.
VII, 509 S. M. 12,00. |[W. Bacher:
ThLZ.35, S. 665/7; O.v. Harling: ThLBl. 31,
S. 593/4.11
4770) H. Steinthal, Über Juden u. Juden-
tum. Vortrr. u. Aufsätze. Her. v. G.
Karpeles. 2. Aufl. her. v. N. M. Nathan.
(= SchrrGesFördergWissenschJudent.). B ,
Poppelauer. XIII, 305 S. Mit Bildnis. M.4,00.
4771) L. Geiger, M. Veit u. d. dtsch. Geistes-
leben. (= N. 29, S. 182-211)
Freireligiöse Richtungen.
4772) Mulcrt, M. v. Egidy (1847— 98): EGG. 2,
S. 193/4.
4773) G. Gerok, H. Lhotzky: ChristlWelt. 24,
S. 247-53.
4774) Th. Kappstein, M. Maurenbrecher:
Hilfe 16, S. 735/7.
4775) F. Eüttelmayer, Was Avill Johannes
Müller? München, Beck. 41 S. M. 0,80.
4776) J. Eupp, Gesammelte Werke. Her. v.
P. Chr. Elsenhans. Bd. 3 u. 7. (= N. 215.)
(Von der Freiheit. — Klas.siker u. Philosophen der
Neuzeit.)
Essayisten :
Werke.
4777) Abseits v. d. Heerstrasse. Beschauliche
Gedanken eines Suchenden. B., Curtius.
82 S. M. 1,00.
4778) M. Kemmerich, Dinge, die man nicht
sagt. München, Langen. VII, 297 S. M. 3,50.
4779) P. W. v. Kopple r. Mehr Freude. Frei-
burg, Herder. V, 199 S. M. 2,60.
4780) M. Harden, Köpfe. (= N. 234.)
4781) K. Kraus, Die chinesische Mauer.
(-=N. 239.) |[M. Brod: LE. 13, S. 1638/9.]i
4782) Gustav Krüger, Aus meiner Werkstatt.
Tages- u. Nachtgedanken. Dresden, Koch.
VIII, 264 S. M. 3,00.
4783) Th. Scheffer, Im Wanderschritt des
Lebens. Buchschmuck v. H. Steiner. L.,
Voigtländer. 317 S. M. 5,00.
4784) W. Schölermann, Die dtsch. Not. Ge-
sammelte Schriften. L., Verlag für Lit. u.
Kunst. V, 162 S. M. 2,50.
4785) A. Trebitsch, Antaios. 2 Bde. (=N.256.)
4786) H. V. Wolzogen, Aus dtsch. Welt. Ge-
sammelte Aufsätze über dtsch. Art u. Kultur.
(= N. 262a.)
Persönlichkeiten.
4787) F. M eh ring. Ein Fürst der Gecken:
NZSt. 28^ S. 9-15/8. (Auch Fackel N. 311/2.)
(Harden über Friedr. d. Gr )
200
IV.:>. I»i.l:iklik.
270
47SS) II. Atior, Karl liilty. Bliitter /. ({ohcIi.
seines hellen« u. VVirken.H. (iesuimnelt u.
zum Knm/e gewniulen. Ilcru, Wvss. IH,
L'I7 S. Mit I llildnis. M. ;{,m
47S!)) Zur Krinner---. fvu K. Ililtv. Ebda. 48 H.
Mit I nildnis. M. 1,00.
4790)K.Hilty(l«;i;{-l!»0!),: HTHll. I l(;,S.!)(;7-r;J.
47»l) H. Land, J. Köhler: IJniversuniK". '27,
N. 20.
4792) F. Avenarius, W. Kirchbacli: Kw. 23*,
s. ;?g;)-71.
4703) Marie Luise Hccker U.K. v.Lc VC tzow,
W. Kirchbach in seiner Zeit. BricfwcchHel
u. Essays. {-^ N. 2476.)
4794) Fortunat, K. Kraus: Brenner 1, N. 2.
4795) Der Reinbrandtdeutsche (A. J. Langbehn
J 85 1 — 1 907). I F. Avenarius: Kw. 23%
S. 107/8; F. W. Glöss: Zukunft 70, S. 9Ö/6;
E. M. Roloff: Hochland 7% S. 206-13;
DNekr. 13, S. 384/5.;
479(5) Karl August Fischer, P. de Lagarde:
TglRsB. N. 94/6.
4797) E. Kuh, H. Lorm. (= N. 239a, S. 3?6-86.)
Aplioristeii.
4798) K. W. Gold Schmidt, Kleinkunst des
Gedankens: LE. 12, S. 1449-54.
(Aphorismen V. L. Ecard [Cordelia Ludwig), P. Garin,
A. Schafhcitlin, O. Blumenthal, M. Ooldschmidt,
Tonger, \V. W. Ludwig, Ilse Franke, G. v. Oertzen,
J. A. Lux)
4799) K. Hilty, Bausteine, Aphorismen u.
Zitate aus alter Zeit, gesammelt. Aarau,
C. E. Meyer. 148 S. Mit Bildnis. M. 1,80.
4800) W. W. Ludwig, Künstlerleben u. Lebens-
kunst. Gedanken u. Sprüche. L., Eckardt.
V, 116 S. M. 2,50.
4801) C. Retsiem (Meister), Das Buch d
Freundschaft. Aussprüche u. Sentenzen
über d. Freundschaft aus alter u. neuer
Zeit. Mit Geleitw. v. P. Alexander. B.,
Concordia. VIII, 171 S. M. 2,00.
4802) W. Bithorn, Lebenskunst. Nach Dichter-
worten entworfen. L., Dürrsche Buchh.
143 S. M. 3,00.
Cileschichts>vi9seu8cliart und Geschichte:
Allgemeines.
480S) Adolf Frey, Sinn der Weltgeschichte.
St., Kohlhammer. 28 S. M. 0,60.
4804) VV. Eiert, Rud. Rocholls Philosophie d.
Gesch. (= Abhh. Philos. Heft 12.) L.,
Quelle & Meyer. VII, 138 S. M. 4,40.
4505) G. Ferrero, Storia e filosofia della storia:
NAnt. 1.50, S. 85-99.
4506) K. Lamp recht, Hist. Methode u. bist,
ak. Unterr. B., Weidmann. 45 S. M. 1,00.
4807) Porträtgalerie aus Lamprechts Dtsch.
Gesch. Her. V. H. F. Helmolt. (= N. 234a.)
(S. 1-12. H. F. Helmolt, K. Lnmprecht)
4807a) K. .Toel, J. Burckhardt als Geschichts-
philosoph. (= N. 7 a.)
4808) (). Z i e m s s e n , Gottesgedanken u.
Menscheugedanken in der Geschichte. Gotha,
Thienemann. 128 S. M. 2,50.
Politische Geschichte:
Zeitalter dei' Französischen RevohitioH.
4809) Kurt Lessing, [A. W.] Rehberg u. die
Französ. Revolution. Freiburg, Bielefeld.
IV, 145 S. M. 3,50.
4810) Hans Schul/., Leipz. Stimmen v. 179;;
über DeuLscIiland u. d. Itevolution: Kuidi,
I 7, S. 4H-55, 299-;MMJ.
(Hriefe v. Ch. K. Wi-Imho ii. K. \'\nUu-r «n den KrI»-
Prinzen Frledrieh CliriMthin v. H<'hlf»iwl|f-llolirtrtn.)
Jf>. Jahrhunilert:
Allgemeines und G c m ü „, t d -i r -
Stellungen.
4811) K.Th. Heigel, l'olit. lluuptKtrrimgn. in
Europa im 19. .Jh. 2., vcrbcMserte AuH,
(== AN&G. Bd. 129.) L., Teubner. 1911.
IV, 125 S. M. 1,00.
4812) A. Wahl, Beitrr. z. dtsch. PnrteigeHch.
im 19. Jh. München, Oldenbourg. 62 S
M. 1,50.
4813) Was ist liberal? München, Buchh.
National verein. 111 S. M. 1,50.
(1. Die Philosoph. Grundlagen d. LiboralismUN v
L. Nelson — 2. Der religiöse Liberalismus v. \\ .
Bousset. — 8 Der Liberalismus u. die sozialen
Probleme v. E. Cahn. — 4. Der Liberalismus als ge-
sehichtliche Erscheinung v. VV. Ohr.)
4814) O. Klein-Hattingen, Geschichte des
dtsch. Liberalismus. 2 Bde. B.-Schoneberg,
Buchverl. d. Hilfe. 1910/1. XVI, 511 S.';
XV, 674 S. M. 13,00. IfSelbstanz.: N&S.
135, S. 41 8-24.] I
Zeit von 1800—1850.
4815) J. Langermann, Steins polit.-päd. Testa-
. ment. — Volksgesundung durch Erziehung.
(= Lebenserziehg. Her. v. F. Z i m m e r.)
Zehlendorf, Zimmer-Haus. III, III, 533 S.
M. 6,00.
4816) H. Ulmann. Über eine neue Auffassg.
d. Frhrn. vom Stein: HVjs. 13, S. 153-67.
(F. Meinecke.)
4817) Otto Linke, Fr. Th. v. Merckel im
Dienste fürs Vaterland. Tl. 2. Bis Januar
1813. (Darstellungen u. Quellen z. schles.
Gesch. Bd. 10.) Breslau, F. Hirt. VIII,
329 S. M. 6,00.
4818) E. Jedele, Die kirchenpolit. Anschau-
ungen d. E. L. V. Gerlach. Ein Beitrag z.
Gesch. d. religiösen u. polit. Ideen im 19. Jh.
Freiburg i. B., Ragoczy. IV, 115 S. M. 1,30.
4819) H. Spiero, Ed. Simson in d. Paulskirche:
VossZgB. N. 45/6.
4820) G. Egelhaaf, 18 Briefe F. Th. Vischers
aus d. Paulskirche. Fortsetzg. (Vgl. JBL.
1908/9 N. 8440a.): DR. 35>, S. 115-20;
352, S. 106-21.
4820a) W. E. Biermann, K. G. Winkelblech
(K. Mario). Sein Leben u. sein Werk. 2 Bde.
L., Deichert. 1909. XIV, .387 S.; VI, 51 IS.
M. 7,50; M. 10,00.
Von 1850 bis zur Gegenwart
4821) M. G. Conrad, Bismarck als Künstler.
(= Wertung Heft I.) L , F. Eckardt. 27 S.
M. 0,50.
4822) M. H a r d e n , Bismarck. (= N. 234,
S. 19-60.)
4823) Bismarck. Ein dtsch. Heldenlel>en. Her.
y. R. Rehlen. L., Zeitler. X, 301 S.
M. 3,00.
(.Aussprüche H. Briefexzerpte, chronologisch geordnet.)
4824) W. Ulbricht, Bansen u. d. dtsch. Eiii-
heitsbewegg. (= LeipzAbhh. Heft 20.) L.,
Quelle & Meyer. XI, 146 S. M. 4,80.
271
IV, 5. Didaktik.
272
4825) H. Oncken, E. v. Bennigsen. (JBL.
1908/9 N. 8447.) |[F. Frensdorff: GGA.
172, S. 558-72; A. Giesen: FZg. N. 3/4;
K. Jentsch: NRs. 21, S. 534-40; H. Eost:
HPBII. 145, S. 61/7; M. Spahn: Hochland
7\ S. 651-67; DEs. 143, S. 227-39.]i
4826) W. K u 1 e m a n n , Polit. Erinnerungen.
(= N. 2399.)
4827) F. Naumann. |P. Busch ing: AZg. N. 13;
H.Hutter: März 4^, S. 409-11; E. Schlaik-
jer: Geg. 77, 8. 285/8; P. Zschorlich:
Blaubuch 5, S. 269-72; Kw. 23^ S. 4 19-20. |
4828) M. H a r d e n , E. Eichter. (= N. 239,
S. 211-45.)
4829) F. Eachfahl, E. Eichter (1838—1906):
DNekr. 13, S. 281-304.
4830) J. Bachern, Lose Blätter aus meinem
Leben. (=■ N. 2392.)
4831) F. Dor, H. B. v. Andlaw, e. bad. Politiker
u. Vorkämpfer d. Katholizismus, in seinem
Leben u. Wirken geschildert. Mit einem
Geleitwort v. Frhrn. A. v. Stotzingen. Frei-
burg i. B., Herder. X, 220 S. Mit Bildnis.
M. 2,60.
4832) B. Münz, G. v. Hertling: Grenzb. 69',
S. 305-11.
4833) Ed. Bernstein, Die Gesch. d. Berliner
Arbeiterbewegg. Ein Kapitel z. Gesch. d.
dtsch. Sozialdemokratie. 3. Tl. 15 Jahre
Berliner Arbeiterbewegg. unter d. gemeinen
Eechte. (Vgl. JBL. 1906/7 N. 3345a.) B.,
Vorwärts. VI, 439 S. Mit Abbildgn. M. 5,00.
4834) A. Bebel. (Zum 70. Geburtstage.) jP.
Harms: Türmer 12'^, S. 55/7; F. Mehriug:
NZSt. 28^, S. 737-42; F. Naumann: Hilfe
N. 8; H. Eost: HPßll. 145, S. 635-42; S.
Saenger: NEs. 21, S. 576/7.|
4835) A. Bebel-Festnummer: Neue Welt N. 8.
4836) A. Bebel, Aus meinem Leben. Bd. 1.
(= N. 2393.)
4837) L. Bernhard, Unbekannte Briefe v. F.
Lassalle an A. Boeckh: FZg. 23. u. 28. Dez.
4838) J. de L i n i fe r e s , Lassalle et Mme. de
Eackowitza: Mercure de France 84, S. 451-65.
4839) F. Lassalle, Eeden u. Schriften, Tage-
buch, Seelenbeichte. Her. v. H. F e i g 1.
Wien, Konegen. VII, 411 S. M. 2,.ö0.
(Enth. H. Pelgl, Lassalles I-eben. ~ Seelenbeichto
[an Sonja Sontzeff]. — Über Verfassungswesen. —
Arbeiterprogramm. — Die Wissenschaft u. d. Arbeiter
— Offenes Antwortschreiben, — Die Feste, die Presse
n. d. Frankf. Abgeordnetentag. — Auszüge aus „Herr
Julian Schmidt". — Die Philosophie Fichtes u. die
Bedeutung des dtsch. Volksgeistes.)
4840/1) G. Maver, J. B. v. Schweitzer. (JBL.
1908/9 N. 8450.) |[E. Bernstein: März
4', S. 121-33 („Ein Staatsmann d. dtsch.
Sozialdemokratie"); F. M e h r i n g , NZ^'.
28', S. 431/6, 696-701 („Eine Biographie
Schweitzers").]!
Publizisten und Journalisten.
4842) H. Diez, J. v. Eckardt (1836-1908):
DNekr. 13,^ S. 142/5.
4843) J. V. Eckardt, Lebenserinnerungen.
(= N. 2394.)
4843a) E. Esch mann, David Hess. Sein Leben
u. seine Werke. Aarau, Sauerländer & Co.
1911. VI, 209 S. Mit Tafeln. M. 6,40.
4844) M. Ortner, F. E. Pipitz: Carinthia I 100,
S. 59-80.
4845) L. Geiger, G. Eiesser. (= N. 29,
S. 210-30.)
4845a) M.Lenz, C. Rössler (1907). (== N. 240,
S. 493-507.)
4846) Helene Bettel heim, Fürst Friedrich
V. Schwarzenberg d. „Landsknecht": Österr-
Es. 22, S. 123-31, 188-97.
Historilcer:
18. Jahrhundert
4847) K. Henking, Johannes v. Müller. (JBL.
1908/9 N. 8471.) i[E. Guglia: Euph. 17,
S. 396-404.11
4848) Gg. Mayer, Chr. G. Heynes Brief-
wechsel mit Job. V. Müller über Ilfeld.
(= N. 2408.)
4849) F. Frensdorff, Von u. über Schlözer.
(= AbhAkGöttingen. Phil.-Hist. Klasse.
Neue Folge. Bd. 11, Heft 4.) B., Weid-
mann. 19U9. III, 214 S. M..7,00.
19. Jahrhundert.
4850) G. Droysen, J. G. Droysen. 1. Tl. Bis
z. Beginn d. Frankfurter Tätigkeit. L.,
Teubner. VI, 372 S. M. 10,00.
4851) B. Hake, M. Lenz: DE. 143, S. 470/3.
4852) M. Lenz, Kleine bist. Schriften. (= N. 240.)
i[F. Eachfahl; DLZ. 32, S. 2801/5.]!
4853) E. Salz er. Ein Brief Leos an Stahl:
KonsMschr. 68, S. 352-61 .
4854) H. F. Helmolt, Ranke-Bibliographie.
L., Dyck. IV, 65 S. Mit Bildn. M. 3,50.
4855) H. V. Caemmerer, Eankes „Grosse
Mächte" u. d. Geschieh tschreibg. d. 18. Jh.
(= N. 255, S. .263-312.
4856) O. Diether, L. v. Eanke als Politiker.
Hist.-psycholog. Studie über d. Verhältnis
d. reinen Historikers z. prakt. Politik. L.,
Duncker & Humblot. XV, 615 S. M. 15,00.
4857) id., L. v. Eanke u. J. G. Droysen. Eine
Parallele: PrJbb. 142, S. 1-20.
4857a) M. Lenz, Bismarck u. Eanke (1901).
(= N. 240, S. 383-408.
4858) C. Varren trapp, Briefe an Ranke von
älteren u. gleichalterigen dtsch. u. französ.
Historikern: HZ. J05, S. 105-51.
(Niebuhv, F. Oh. Schlosser, F. v. Uaumer, Stenzel,
.T. Voigt, Michelet, Mignet.)
4859) E. Ganter, Karl v. Eotteck als Ge-
schichtschreiber. Freiburg i. B., Freiburger
Verlagsanstalt. 1908. 138 S. M. 1,80.
4860) M. Lenz, H. v. Treitschke. (= N. 240,
S. 475-92.)
4861) E. L. Schurig, Die Entwickolg. d. polit.
Anschauungen H. v. Treitschkes. (Heidelb.
Diss.) Dresden, Lehmann. 115 S. M. 2,00.
4862) A. Fries, H. v. Treitschkes Stil.
(^ N. 978, S. 9-31.)
273
rV, 6. Lessing.
27t
IV, 6
Lessing.
Allgemeines nnd Gegamtduritellangen N. 4803. — Pertönliche and lokale Betiehnngen N. 4MH. ~ Werk«: Aae-
gaben N. 4875; Lyrik N. 4876; Driiroa N. 4878. — Äithetieohes N. 4880. - Mlixellen N. 4804. — Sprache K. 4Mtt5. —
Allgemeines und GeHamtdarMtelliingen.
4S68) Erich Schmidt, Lessing. (JBL. l!)08/i),
N. 8491.) IfP. Hake: DRs. 145, S. 15.'$/6;
O. Walze 1: DLZ. 31, S. 2657-65; A. v.
Weilen: ZOG. 61, S. 432/8.] |
4863a) K. Gödeke, Grundriss z. Gesch. der
dtsch. Dichtg. Heft 10. (= N. 23, § 221.)
(S. «03-4.n2: Lossing, bearl). v. K. Muncker.)'
4864) R. Rieraann, G. E. Lessing. (= Uß.
N. 5225.) L., Reclam. 103 S. M. 0,20.
4866) O. Ernst, Lessiug der Dichter. (= N. 227,
S. 275-318.)
4866) F. Loofs, Lessings Stellung z. Christen-
tum. Univ.-Progr. Halle a. S. 4". 24 S.
4867) J. Rupp, Lessing. (= N. 215, Bd. 3,
S. 3-49.)
(Nathan. — Lessing.)
Persönliche Beziehungen.
4868) A. Bo.ssert, L'originitl de Werther.
(= N. 225, S. 77-93.)
(Jerusalem.)
4868a) W. Deetjen, Lessing u. E. v. Kleist:
VossZgB. N. 22.
*4869) R. Henneberg u. B. Henneberg, Ge-
schichte d. Familie Henneberg (Braunschw.).
Giessen, Kindt (Privatdruck). 483 S. |[E.
Ebstein: AKultG. 8, S. 383/4. ]|
(Beh. auch Eva u. .\innlio König.)
4870) H. Dibbelt, Lessings Freundschaft mit
Mendelssohn: VossZgB. N. 20.
4871) W. Deetjen, Ein Jugendfreund Lessings:
ib. N. 39.
(Ch. N. Naumann.)
4872) F. Muncker, Ein bisher unbekannter
Brief Lessings (1776): ib. N. 7.
(An Joh. Friedr. SohmidtV)
4873) .1 ussuf , Pietät u. Spitzhacke: AZg. N. 20.
(Lessinghaus.)
4874) A. St., Das Berliner J jes.sing- Museum :
BerlVolksZg. N. 413. (Siehe LE. 13, S. 50.)
Werke:
Ausgaben.
4875) Lessing, Werke in 6 Bdn. Her. v. R.
Riemann. L., Reclam. 416, 392, 419, 423,
443, 468 S. M. 4,50.
Lyrik.
4876) K. Plenio, Lessings Gedicht Der Tod
als Volkslied um 1810: Euph. 17, S. 349-51.
4877) E. Thyssen, Ein Pseudo-Lessingisches
Epigramm: ib. 8. 352/3.
(Auf Schönaich.)
Drama:
Allgemeines.
4878) M. B u erge r, Dramaturgisohes. (-^N. 3513.)
(S. 1- .'iß: Lessing.)
JiüireaberioliU f&r neuere deuteohe LiterAtargeiehiclite.
4879) R. Schacht, Die Eutwickelg. d. Tragödie
in Theorie u. Praxis v. Gottsched bis I^^ssing.
(= N. 3535.)
4880) G. E. L e s s i n g , Briefwechsel mit
Mendelssohn u. Nicolai über d. Trauerspiel.
Nebst verwandten Schriften Nicolais u.
Mendelssohns her. v. R. Petsch. (= Philos-
Bibl. Bd. 121.) L, Dürr. LV, 144 8.
M. 3,00.
4881) J. Bab, Lessing. (= N. 3512, 8.5-20.)
(Vgl. auch id., Le8.sings Menschendarstellg. :
DBühne. 2, S. 267/9.)
4882) G. Fr ick, Wegweiser durch klass. Schul-
dramen. Bd. 5. 5. Aufl., bearb. v. K.Credner.
(= N. 441.)
Minna von Barnhelm.
4883) Lessing, Minna v. Barnhelm. Edited
by J. W i e h r. (Oxford german series).
New York, Oxford Univ. Press. 239 S.
E m i 1 i a G a 1 o 1 1 i.
4884) F. A. Hünich, Emilia (ialotti in Ram-
dohrs Umarbeitg.: Eunh. 17, S. 655.
4885) i d. , Ramdohrs Prosabearbeitung der
, Emilia Galotti": ZBFr. NF. 2B, 8. 239-40.
Nathan.
4886) Lessing, Nathan d. Weise. Faksimile-
Ausg. d. ersten Druckes 1779. L., Insel-
Verlag. IV, 278, II S. M. 20,00. (.Mit
Faksimile d. er.sten Entwurfes z. „Nathan-
V. Lessings Hand M. 40,00.)
4887) H. Düntzer, Leasings Nathan d. Weise.
b. Aufl. Her. v. A.Heil. (= N. 44.'..)
4888) Schölkopf, Zu Lessings Nathan: KBl-
GRW. 17, N. 10.
Ästhetisches.
4889) H. Backers, BoiieausEinflusa in Deutsch-
land bis auf Lessing. (= N. 1198)
4890) W. (J. Howard, liaokoon. Lessing.
Herder, Goethe. Ed. with an introduction and
commentarv. New York, Holl. CLXVIII,
470 S.
4891) J. Babbith, The new Laokoon.
(= N. 1224.)
4892) G. Rosenthal, Über kunstgesehichtl.
Übungen innerhalb d. wissenschaftl. I'nterr.
Nebst e. Exkurs: ut pictura poesis. Progr.
Wilmersdorf. 4". 28 S.
4893) H. Rossner, Erich Schmidt u. d. Les.>*ing-
sche Fabeltheorie. Eine Rettung Les.sings
(quem rodunt omnes), wenn Lessing einer
solchen bedürftig wäre. — Zugleich Beitrag
j zur Di.stanz u. Rangordnung der Geister.
! Zur Jubelfeier der Berliner ITniv. als dem
Nutrimentum spritus. d. scheidenden Rektor
als krit. Vademekum dargebracht. Zeitz,
Rossner. 128 S. M. 3,00.
XXL ,8
275
IV, 7. Herder.
276
Miszellen.
4894) E.Bürger, Ein Lessingianum aus F. A.
Eberts Nachlass: BraunschwMag. l(i, S. 33/6.
(Bibliotheksnotizen.)
Sprache.
4895) G. Dinkgrave, Einiges über Lessings
Sprache u. Sprachkritik: VossZg. N. 179.
(LE. 12, S. 1157/8.)
IV, 7
Herder.
Allgemeines und Charakteristiken N. 4896. — Persönliche Beziehungen N. 4900. — Werke N. 4905.
gebiete seiner Wirksamkeit (Ästhetik, Philosophie und Naturwissenschaft, Pädagogik, Theologie) N. 490G. —
Einiel-
Allgemeines und Charakteristiken.
4896) L. Keller, J. G. Herder. Seine Geistes-
entwickelg., seine Weltanschauung. 2. Aufl.
(= VACG. 4.) Jena, Diederichs. 106, 8 S.
M. 1,50.
4897) J. Eupp, Herder. (= N. 215, Bd. 2,
S. 189-257.)
4898) E. Sagnitz, Herder u. d. Musik: Lug-
insland 3, N. 7.
4899) L. Geiger, Herder u. d. Judentum.
(= K 29, S. 63-80.)
Persönliche Beziehungen.
4900) K. Neumann-Strela, Herder im
Familienkreise. (= N. 2323, S. 161-88.)
4901) V. Tornius, Die Empfindsamen in
Darmstadt. (= N. 5010.)
4902) Chr. Krollmann, Fünf Tage in
Weimar. (= N. 5089.)
(S. 67; Wilh. Burggraf v. Dohna-Schlobitten bei
Herder 1798.)
4903) E. Traumann, Goethe, d. Strassburger
Student. (= N. 5005/6.)
(S. 98-100: üoethes Zusammentreffen mit Herder.)
4904) D. B o n i n , J. G. Zimmermann u. J.
G. Herder nach bisher ungedruckten
Briefen. Worms, Kranzbühler. 32 S.
M. 1,30.
Werke.
4905) Herder.
(= N. 447.)
Her. V. E. K ü h n e m a n n.
Einzelgebiete seiner Wirksamkeit:
Ästhetisches und Kritisches.
4906) M, Morris, Zur Frage nach Goethes u.
Herders Anteil an d. Frankf. Gelehrten An-
zeigen. fVgl.JBL. 1908/9 N. 8560.): DLZ. 31,
S. 2013/5. (Dazu G.Witkowski: ib.S.2015/6.)
4907) E. Abramczyk, Herders Anteil an Schle-
gels Shakespeare-Übersetzg. : VossZgB. N.17.
Philosophie und Naturwissenschaft.
4908) L. Stein, Das dritte Eeich. (= N. 723.)
(Herder Ideen.)
4909) C. V. Klenze, Herders Ideen, Goethes
Italien. Eeise and Taines Voyage en Italic:
PMLA. 22, S. 6/7.
4910) O. Braun, Herder als Philosoph d. Tat:
Tat 2, S. 215-23.
4911) K. Hoff mann, Der Prozess Herder gegen
Kant: ib. S. 508-21.
4912) L. Olschki, L'influenza della scrittura
e della stampa nella civiltä secondo Herder,
Eousseau e Lichtenberg: Bibliofilia 1909-10,
5. 458-65.
4913) E. Saut er, Herder u. Buffon. Diss.
Basel. 94 S.
Pädagogik.
4914) Th. Hartwig, Herder als mod. Schul-
reformer: DSchulreform. 5, S. 1/3; 6, S. 4/5.
4915) E. Henne s, Die Volkserziehungslehre bei
Herder u. bei Vertretern d. gebild. Mittelstan-
des in d. 2. Hälfte d. 18. Jh. Diss. Bonn. 115 S.
Theologisches.
4916) W. B o d e , Eine Predigt Herders : StGoethe.
6, S. 266-74.
277
IV, 8. Goethe, a) AllgemeineK.
278
IV, 8
Goethe.
a) Allgeraeines.
Gesimtdarstellongen und Charakteristiken N. 4917. -- Nacliwirknng N. 4931. — Rinzelßtbiet« Miaar Wirktaaktit
(Philosophie, Ethik und Relih'ion, Pädagogik, Natarwissenaohaft, Politik, Sprache and Litaratnr, Knnst nnd Masik) M. 403A. -
Werke: Ausgaben N. 41)58; Einzelnes N. 4imH; Spraohliciieg N. 497.'). - Ooetbe-Verebrang N. 4978. — Ooethe-ForeehnaK N. 4M8. —
Gesaintdarslolliingcii und Charaklerislikcn.
491 7) A . li a r t e 1 s , Weimar. J )ie klass. l^iteratur-
periode in ihrer nat. Bedeutg. . {= AIk
Deutschland erwachte Heft 7.) Hamburg,
Schloessmann. 108 S. M. 0,75.
4918/9) K. Wille, Unsere grossen Dichter u.
Schätze in ihren Werken. Hd. 1. Die klass.
Blüte d. Lit. (= N. 205.)
4920) A. Bessert, Essais sur la litt, alleraande
(vgl. JBL. 1908/9 N. 8983, 9096, 8953).
(= N. 225.)
(S. 1-58 : Weimar en tcmps de Goethe. — S. 59-74 : G.
directeurdc theätre. - S. 75-93. L'origiiial du Werther.
8.94-119: Unecollaboration poötique, Goethe et Suleica.)
4921) Th.Carlyle, Goethe. Her.v.G.Saenger.
B., Oesterheld. 177 S. M. 2,00.
4922) F. W. R 0 e , The essays on Goethe (by
Carlyle). (=- N. 2224.)
4923) F. Alafberg, Goethe als Erzieher:
VossZgB. N. 35.
4924) H. Bahr, Unser Goethe: NFPr. N. 16521
(LE. 13, S. 49-50.)
4925) G.A. Borgese, La personalitä di Goethe:
NAnt. 926, S. 212-28.
4926) H. Eulenberg, Goethe. (= N. 228,
5. 22-43.)
4927) E. Kuh, Goethe. (= N. 239a, 8. 29-48.)
(Goethes Vornehmheit. — Der neue (Joethe.)
4928) G. Santayana, Three philosophical
poets: Lucretius, Dante, Goethe. (Harvard
studies in coniparative lit. vol 1.) Cambridge,
Harvard University. VHI, 215 S.
4929) H. Scholz, Goethe u. d. Persönlichkeits-
kultur: Christi Welt. 24, S. 11/5.
4929a) J. E. Spenl^, La religion artistique de
Bettina: Goethe et Beethoven: RGermanique.
6, S. 541-71.
4930) A. T r e b i 1 8 c h , Schiller und Goethe.
(== N. 256, Bd. 2, S. 144/6.)
NachTTirkuiig.
4931) Heloise v. Beaulieu, Goethekultur
u. Goethemode: Kw. 23», S. 359-62.
4932) L. Geiger, Der Goethekultus: DR. 35»,
S. 361/9.
4933) L.Flügel, Goethe- Vorlesungen an den
Universitäten: MhhComeniusGes. 19, S. 141/3.
4934) W. S c h ö p p a , Goethes Eindringen in
d. dtsch. Unterr. (= N. 396.)
4935) L. Morel, lufluence de la litt, fran^aise
chez Goethe: GJb. 31, S. 180/8.
Einzelgebiete seiner Wirksamkeit:
Philosophie.
4936) Ad. K ö s t e r , Spinoza — Goethe —
Kant: Zeitgeist N. 5.
4937) G. Schneege, Zu Goethes Spinozisuius.
Progr. Breslau. (L., G. Fock.) 26 S.
M. 1,50.
Ethik und Religion.
4938) Karl An er, (ioethes Keiigiositat.
(= S(;VTh. Heft 60.) Tübingen, Mohr.
32 8. M. 0,80.
4939) Christlieb, Goethe: RGG,2,S.1494-lf)<).S.
(Goethes religiöse Kntwleklg.)
4940) Püschel, Goethes relig. Anschauungen
in ihrer geschichtl. Entwickelg. : KonsMschr.
68, S. 392/9, 492-500.
4941) H. Doergens, Goethetum u. Christen-
tum: AR». N. 53.
4942) H. F e i g 1 , Adam Müller. Etwas, da»
Goethe gesagt hat. 1817. (= N. 4649.) |[H.
Scholz: TglRsB. N. 25.]|
(Adam Müller gegen die Reformation.)
4943) Ernst Müller, Furcht u. Hoffnung
in Goethes u. Schillers Auffassung: ZDU. 24,
S. 145-50.
4944) St. Frhr. Kekul^ v. Stradonitz,
Goethe als Freimaurer. (Aus JBVerDtsch-
Freimaurerei. 1909/10.) L., Zechel. 19 S.
4945) A. Ott, Goethe u. d. lUuminaten-ürden :
StGoethe. 6, S. 85-91.
Pädagogik.
4946) F. Steinmetz, Die päd. Grundgedanken
in Goethes Werken. Diss. Greifswald.
VIII, 74 S.
Na turwissenschaß.
4947) O. Meyerhof, Über Goethes Methode
d. Naturforschg. (= Aus: Abhh. d. Fries-
schen Schule.) Göttingen, Vandenhoeck
& Ruprecht. 55 S. M. 1,60. |[R. Otto:
DLZ. 32, S. 1428-32.]|
4948) L. Milcji, Zur Entstehg. d. Aufsätze:
Geologische Probleme u. Versuch ihrer .Auf-
lösung u. „Verschiedene Bekenntnisse-':G.Ib.
31, S. 136-54.
4949) Grosse, Goethe als Physiker: Tag N. 11 1.
Politische und soziale AtMcJiauungen
4950) Ch. And 1er, L'invasion franvaise et Ic
patriotisme de Goethe: RCC. 19, N. 6.
4951) O. G. Baumgartner, Goethe u. d.
Sozialismus: BuntlB. N. 11/2 (LE. 12, S. 1012).
Sprache %md Literatur.
4952) (W. Bode), Die arme dtsche. Sprache:
StGoethe. 6, S. 274-80.
(G. über d. dtsch. Sprache.)
4953) N. Tumparoff, Goethe u. d. Legende:
(= BerlBeitrr. Heft 41.) B., Ehering. 215 S.
M. 5,50.
4954) H. J. P a u 1 s e n , Beziehungen Goethes
z. altind. Lit.: HambFrBl. N. 190 ^LE. 12,
S. 1762).
18*
279
IV, 8. Goethe, a) Allgemeines.
280
Kunst und Musik.
4955) C h. H. H a n d s c h i n , Goethe u. d.
Gotik in Strassburg: ModPhil. 7, N. 3.
4956) G. T reu, Hellenistische StimmungcMi
in d. Bildhauerei von einst u. jetzt: GJb. 21,
S. 1*-14*.
4957) K. Scheffler, Goethes Zeichnungen :
Kunst u. Künstler 8, S. 69-71.
4957a) H. J. Moser, Goethe u. d. musikal.
Akustik. (= N. 229, S. 145-72.)
Werke.
Ausgaben.
4958) J. Petersen, Goethe- Ausgaben: Südd-
Mhh. 7S S. 273-83.
(Volks-Goethe, Wilhelm-Einst-Ausg. — Propyläeii-
Ausg. — Tempel-Ausg. u. a.)
4959) Goethes Werke (Weimarer Ausgabe), Ab-
teiig. I, Bd. U, 2. Abteiig.; Abteiig. IV, Bd. 49.
Weimar, Böhlau. III, 504 S. M. 5,80; XI,
463 S. M. 6,80.
(I. Bd. .5: Abteiig. 2: Lesarten, Verbesserungen, Para-
lipomena. Her. v. J. Wähle. — IV. Bd. 49: Briefe vom
1. Juli 1881 bis zum 17. März 1832. Her. v. M. H e c k e r ;
Berichte über die Bände vgl. GJb. 31, S. 191/4 [J. Wa hie],
207/9 [M. Heck er].)
4960) L. Geiger, Der Abschluss d. Weimarer
Goethe- Ausgabe : Tag N. 101.
4961) J. Minor, Die Weimarer Goethe-Ausg. :
NFPr. N. 16418 (LE. 12, S. 1237).
4962) Goethes Werke in 30 Bdn. Bd. 1/5, 7/9,
11/15. 436, 502, 554, 459, 496, 498, 396, 468,
536, 410, 588, 515, 460 S. L., Tempel-Ver-
lag. Je M. 3,00.
4963) id., Sämtliche Werke (Propyläen- Ausg.)
Bd. 4/6. München, Müller. X, 424 S.; V,
470 S.; VIII, 400 S. Je M. 5,00. |[M. Koch:
LCBl. 61, S. 827; 62,8.39-40; F. Muncker:
AZg. N. l.]|
4964) id., Vollstdg. Ausgaben, 40 Tln. Her. v.
K. Alt in A-^erbindg. mit E. Ermatinger,
8. Kalischer, W. Xiemeyer,R. Pechel,
R. Riemann, E. Scheidemantel, Oh
Waas. (Goldene Klassikerbibliothek.) (Vgl
JBL. 1908/9 N. 8682.) Tl. 5-10. 27/8 (3 Bde.)
B., Bong. XXX, 267 S.; XXI, 224 8.
XXVII, 156 8.; XXIX, 143 8.; XV, 110 8.
LXVI, 396 8.; LIX, 314 8.; XX, 348 8
Je M. 1,50. |[M. Koch: LCBl. 61,
8. 826/7; R. M. Meyer: DLZ. 32, 8. 292/3,
2655/7.]|
Tl. .5-10: Dramen, — 27. Reisen. — 28. Tag- u.' Jahres-
hefte, Biographische Kinzelheiten.)
4965) E. Nidden , Erich Schmidts Volks-Goethe.
Etwas gegen d. Strom: Kw. 2A\ 8. 298-301.
(Vgl. auch: F. Avenarius: ib. S. 458.)
(Zu JBL. 1908/9, N. 8G8-(.)
4966) Der junge Goethe. Neue Ausg. in 6 Bdn.
Her. V.M.Morris. (Vgl. JBL. 1908/9,N. 8687.)
Bd. 2/3. L., Insel- Verlag. 329, 393 8. Je
M. 4,50. |[R. Kurtz: Geg. 77, 8.32/9,
349-50; H. Landsberg: AZg. N. 37; Edw.
Schröder: GGA. 172, 8. 309-15.]|
4967) R. Frank, Goethe für Jungens. B.,
Verlag Xeues Leben. 282 8. M. 4,00. |[G.
W i t k 0 w 8 k i : ZBFr. NF. 2», S. 231 .]|
Einzelne Schriften.
4968) M. Morris u. G. Wi t k o vv s k i , Zur
Frage nach Goethes u. Herders Anteil an
d. Frankf. Gelehrten Anzeigen. {— N. 4906.)
4969) C h. Waas, Diderots „Rameau" u. sein
Urbild: HambCorrB. N. 26.
(J. F. Rameau.)
4970) Goethe, Die Natur. Eine Prosahymne.
L., Insel-Verlag. M. 8,00.
4971) id., Höhen d. Alten u. Neuen Welt bild-
lich verglichen. Mit einem Tableau. (Aus:
Bertuchs AUg. geograph. Ephemeriden.)
(Mai 1813.) In 100 Ex. zur 25. General-
versammig. d. Goetheges. dargebracht v.
L. L. Mackall. Weimar. Folio. 2 Bl.
4972) F. P i q u e t , Un manuscrit inödit de
Goethe: RGermanique. 6, 8. 304/13.
4973) M. M o r r i s , Zu Goethes Stammbuch-
einträgen: ChWGV. 14, N. 5.
4974) W. M ü n c h , Bescheidene Glossen zu
„Sprüchen« v. Goethe: ZDÜ. 24, 8. 499.
Sprache.
4975) R. Bertin, Grammat. Studien zu Goethe.
(= N. 990.)
4976) id., Eltwas vom Sprichwort bei Goethe:
ZDU. 24, 8. 131/2.
4977) G. Rausch, Goethe u. d. Fremdwort:
ZADSprV. 25, S. 357.
Goethe- Verehrung.
4978) E. 8 chulte-S trathaus. Die Bildnisse
Goethes. (= N. 4963, Suppl. 1.) München,
Müller. VII, 100 8. Mit 167 Tafeln. M. 18,00.
|[E. T r a u m a n n: FZg. N. 80.]|
4979) H. Rosen hagen. Das Goethedenkmal
für Chicago: Tag N. 227.
4980) F. Stahl, Ein Goethedenkmal in Chi-
cago: BerlTBl. N. 473.
4981) Marie Schuette, Das Goethe-National-
Museum zu Weimar. Grosse Ausgabe d.
Führers, im Auftrage d. Direktion be-
arbeitet. L., Insel-Verlag. VI, 146 S.
M. 3,00.
4982) id.. Zur Neuordnung d. Goethehauses:
WIDM. 108, 8. 332-40.
4982a) W. v. Oettingen, Das Goethehaus
in Weimar: DRs. 143, 8. 395-402.
4983) E. v. Wildenbruch, Ein Wort über
Weimar. (= N. 261, 8. 501-20.)
4984) M. Osborn, Das Jubiläum d. Goethe-
Gesellschaft: FrankfGenAnz. 17. Juni.
4985) W. Rath. Goethe-Gesellschaft: Kw. 23^
8. 65/9.
4986) P. Schien t her, Die Goethe-Gesellschaft
u. ihre Ahnen: BerlTBl. N. 300 (LE. 12,
8. 1457/8).
4987) O. F. Gen sieben. Hm -Athen. Schau-
spiel in 4 Akten. B., Boll & Pickardt. 1909.
158 8. M. 2,00.
Goethe-Forschung :
Allgemeines.
4988) E. Wolff, Dilettantische Goethe-Kritik:
Tag N. 105.
4989) id., Wissenschaftliche Goethe-Kritik: ib.
N. 108.
Jahrbücher und Bibliographisches.
4990) Goethe-Jahrbuch. Her. v. L. Geiger.
Bd. 31. Mit dem 25. JB. d. Goethe-Gesell-
schaft. Frankfurt a. M., Literar. Anstalt.
VIII, 258, 14, 68 8. M. 10,00.
281
IV, 81». fJoethe« Leben.
282
499J) Chronik d. Wiener Goethe- Vereins. Her.
V. R. Payer zu Thurii. Jid. 24. Wien,
Holder. M. 4,00.
4992) Goethe-Kalender auf d. J. 1911. Her. v.
C. 8chüddekopf. L., Dieterich. VHI,
130 S. M. 1,50.
(Entb. u. a. : t'rteile (ioothcs über DeutHChe u. Kn«-
länder. — Goethe über Liiilier u. Reformation. —
Goethe über die Jullrevoliitioii)
4993) vSeuffer-Porcheron, Zur Goethe-
Bibliographie. Eine grosse bibliographische
Unterlassungssünde: BBlDBuchh. 8. 14.^14/5.
4994) K. WoUf, Zur Goethe -Bibliographie:
ZBFrB. NF. 1, S. 156.
(Zu O. Deneke.)
4995) R.Steig, (ioethischc Hss. erhalten durch
Bettina u. A. v. Arnim: JbFDH. S. 321-71.
499Ö) Bibliographie 1909. (=» N. 4990, 8. 191
bis 258.)
(Mit den BcrichUtn v. J. Wähle, M. H«oker, H. G.
Graf, K. Schüddekopf.)
4997) H. Maync, Neuere Goethe -Literatur:
NJbbKlAltGL. 25, 8. 664-78.
(M. Morris, K. Knetsch, Klli!a»)eth Mentzel (i I'hU-
mann, J. Vogel, A. Doli, J. Frollzlieim, E Zimmer-
mann, G. FlttboKen. — P. Kühn, A. I>ieimatiii, WH-
helm-Krnst-AiisK., F. LandHber(?er, 1, Kohmann, Ph
Stein, Sp. Wulcudlnovic, ('. Hehüddekopf. .( 8<'ller,
(J. Rausch, H O. Graf, (iumlolflnKer u- Oellxl. H II.
Houben, R. M. Meyer," K. Wollf, A. Köster.)
4998) G. Witkowski, Goethe-Schriften: LE. 12,
S. 841-50, 919-30; 13, 8. 632-42.
4999) Goethe u. 'sein Kreis. Katalog N. 296.
(1732 Nn.) Bayreuth, Seligsberg. 82 8.
M. 1,00.
b) Goethes Leben.
Ges&mtdarstellDngen N. 500U. — Einzelnes N. 5005. — Typus and Stammbanm N. 5017. — Briaf« N. 6021. —
Gespräche N. 5027. - Antobiographische Werke N. 5029. — Persönliche und literarische Beziebnngen (Familie, WeimarliehM
FQrstenhaas, Fraaen, Jaden, Merck nnd andere) N. 5040. — Lokale Beziehangen N. 5120. —
GesaiHtdarstellun^cn.
5000) Baumgartners Goethe - Buch : LE. 13,
S. 185/6. (Aus FZg.)
(Neuauflage erscheint 1911.)
5001) E.Engel, Goethe. (JBL. 1908/9 N. 8742.)
|fB. Ihringer: Sturm 1, N. 5 („E. E. u. seine
Opfer"); R. Riemann:..LE. 13, S. 1085/8
(ablehnend); A. Sauer: ÖsterrRs. 25, S. 159
(nennt das Werk eine „biographie raisonn^e).]|
5002) L. Geiger, Goethe. (JBL. 1908/9 N.8743.)
|[R. Riemanu: LE. 13, S. 1088/9 (ablehnend);
A. Sauer: ÖsterrRs. 25, S. 159.]I
5003) E. d ' O 1 i V e i r a , Goethe. (^ Wereld-
bibliotheek.) Amsterdam, Simons. 360 S.
|[M. 1). Henkel: ZBFr. NF. 2», S. 56.]|
5004) C. Weitbrecht, Goethe. (= N. 2251,
S. 46-102, 139-84.)
Einzelnes.
5005/6) J. Vogel u. E. Traut mann, Goethe als
Student. L., Klinkhardt & Biermann. VIII,
146 S.; II, 226 S. Mit Abbildgn. u. Tafeln.
M. 9,00.
(J.Vogel , Cioethes Leipz. Studenteujahre. a. vcrm. .Vurt.
— E. Triiutmann, Goethe, d. Strassburger Student.)
5007) Goethes Studentenjahre (1765 — 1771).
Novellistische Schildergn, aus d. Leben d.
Dichters. Neue Ausg. L., Excelsior- Verlag.
IV, 340 S. M. 3,00.
5008) A. Rehbein, Studiosus Goethe in Leip-
zig u. Strassburg. L., Leipz.Verlagsbuchh.
16 S. M. 0,50.
5009) Chr. Schmitt, Goethe im Pvlsass. Das 9.,
10. u. 11. Buch in Dichtg. u. Wahrheit. Frank-
furt a. M., Diesterweg. XVI, 258 S. M. 1,60.
5010) V. Tornius, Die Empfindsamen in Darm-
stadt. Studien über Männer u. Frauen aus
d. Wertherzeit. L., Klinkhardt & Biermann.
XIV, 194 S. M. 4,00.
5011) H. liloel, Goethes Wetzlarer Zeit. Bilder
aus d. Reichskammergerichts- u. Werther-
stadt. B., Mittler & Sohn. XIX, 259 S.
Mit Abbildgn. M. 5,00.
5012) M. Birkenbihl, Goethes Spuren in
Wetzlar: NFPr. N. 16308.
5013) H. Gloel, Goethes Rittertafel u. Orden
d. Übergangs zu Wetzlar: MWetzlarGV. 3,
S. 3-66.
5014) K. Kiefer, Goethes Vornamen: DHerold.
49 (1909), S. 179-80.
5015) B. Fränkel, Des jungen Goethe schwere
Krankheit Tnberkulose, keine Syphilis. (Aus
Zschr. für Tuberkulose XV, 4.) L., Barth.
16 S. M. 0,80.
5016) G. V. Graevenitz, Von Geburtstagsfeiern
Goethes: TglRsB. N. 200.
Typns und Stammbaum.
5017) S. Exner, Da.s AVachstum v. Goethes
Schädel: ÖstcrrR.s. 25, S. 443/7.
5018) F. A. Hünicli, Ein Beitr. z. Kenntnis v.
Goethes Gestalt u. Charakter: ZBFr. NF.
2B, S. 67.
(Zu dem Roman .,Julie v. Hirtcnthal" 1781)
5019) K. Kiefer, Stammbaum d. Familie
Goethe. (Aus: FraukfBIl. f ür Famiüengesch.)
Frankf. a. M., FrankfBll. 32,5 x 23,5 cm.
4 S. M. 3,00.
5020) R.V.Damm, Die Verwandtschaft nieder-
sächs. Adelsgeschlechter mit Goethe: Vjschr-
Wappenkunde 37, S. 188-211.
Briefe.
5021) K. M. Meyer, (Joethe u. seine Freunde
im Briefwechsel. Bd. 2,3. (Vgl. JBL. 1908/9
N. 8771.) Buchschmuck V. M. Lechter. B.,
Bondi. .561,626 8. Je M. 6,00. "[J. Fränkel:
DLZ. 31, 8. 2590/2.] i
5022) Goethes Leben in seinen Briefen. Bd. 1.
Alles um Liebe. Briefe aus d. ersten Hälfte
seines Lebens. Her. v. E. Härtung. Lieb-
haber-Ausgabe. Mit Buchschmuck v. Käthe
V esper- Waentig. München, Langewiesche
& Brandt. 415 S. M. 5,40.
283
IV, 8 b. Goethes Leben.
284
5023) Goethes Briefwechsel mit W. u. A. v.
Humboldt. Her. v. L. Geiger. (JBL. 1908/9
N. 8773.) |[A. Leitzmann: Euph.l8, S.172/9
(ablehnend).]!
5024) Goethe u. Werther. Briefe Goethes
meistens aus seiner Jugendzeit mit erläiit.
Dokumenten her. v. August Kästner.
3. Aufl. Mit e. ergänzend. Anlig. (= Cottas
Handbibl. N.162.) St., Cotta. 162 S. M.0,80.
5025) Aus d. Briefwechsel zwischen Carlyle u.
Goethe. (= N. 4922, S. 29-51.)
5026) W. Deetjen, Ein Brief Goethes an G.
Chr. Lichtenberg. (= N. 4559.)
Gespräche.
5027) Goethes Gespräche. Gesamtausg. Neu
her. V. F. Frhr. v. Biedermann. (Vgl. JBL.
1908/9 N. 8788.) Bd. 3/4 (1823-1832). L.,
V. Biedermann. V, 520 S.; VHI, 495 S.
Je M. 4,00. |[F. Baldensperger: EGer-
manique. 6, S. 227/9; E. Steig: VossZgB.
N. 48.] I
5028) B. S., Zu Goethes Unterhaltungen mit
d. Kanzler v. Müller: GJb. 31, S. 3/6.
Autobiographische Werke.
5029) Goethe, Autobiographische Schriften.
(Tempel- Ausgabe.) (= N. 4962, Bd. 11/5.)
(Dichtung u. Wahrheit. Her. v. J. Zeitler. — Italieui-
scho Reise. Her. v. F. Deibel. — Kampagne in
Frankreich. Belagerung v. Mainz. Reise in die
Schweiz. Am Rhein, Main, Neckar. Her. v. F. Deibel.
— Annalen. Biographische Einzelheiten. Her. v.
R. Unger.)
5030) Goethes Werke. Tl. 27/8. (= N. 4964.)
(Teil 27: Briefe aus d. Schweiz, Reise in d. Schweiz,
Reise am Rhein, Main, Neckar. Her. v- Chr. Waas.
— Teil 28: Tag- u. Jahreshefte. Biograph. Einzel-
heiten. Her. V. R. Pechel.)
5031) K.Jahn, Goethes Dichtung u. Wahrheit.
(JBL. 1908/9 N. 8795.) |[0. Pniower: ADA.
34, S. 265-78; F. Warn ecke: Euph. 17,
S.394/6; G.Witkowski: DLZ.31, S. 2535/7.]|
5032) E. Steig, Goethes selbstbiograph. Neben-
titel Dichtung u. Wahrheit: VossZgB. N. 3.
5033) W. A. Cooper, A Paracelsian passage
in Goethes Ephemerides: MLN. 25, N. 6.
5034) Goethes Italiänische Eeise. Neue u.
wohlfeile Ausg. für Italien-Eeisende. Nach
d. Original vollständige Ausg. letzter Hand.
2 Bde. L., Klinkhardt & Biermann. 286,
284 S. M. 3,50.
5035) G. V. Graevenitz, Goethes Plan einer
lilustrierung seiner „Italien. Eeise": FZg.
N. 53. .
5036) id., Goethe in Palermo: StGoethe. 6,
S. 200-14.
5037) G. Vallette, Eeflets de Eome. Eome
vue par les öcrivains de Montaigne k Goethe,
de Chateaubriand ä A. France. (JBL. 1908/9
N. 8809.) |[C. V. Klenz e: Euph. 17, S. 370/2.] |
5038) P. T a u s i g , Goethes Wohnhaus in
Venedig: ChWGV. 14, N. 5.
5039) Goethe, Briefe v. e. Eeise durch d.
Schweiz 1779. Basel, Koehler. 64 S. M.0,75.
Persönliche und literarische Beziehungen:
Familie.
5040) K. Neumann-Strela, Goethe im
Familienkreise. (= N. 2323, S. 53-105.)
5041) 0. Heuer, Goethes Vater geb. 1710:
JbFDH. S. 293-318. (Weitere Artikel vgl.
LE. 12, S. 1679-80.)
5042) A. Biese, Goethe u. seine Mutter. Progr.
Neuwied. 28 S.
5043) G. V. Hart mann, Königin Luise u. die
Frau Eat: JbFDH. S. 372-84.
5044) Therese Böhlau, Alma v. Goethe:
StGoethe. 6, S. 1 14-26.
5045) O. Klein, Alma v. Goethe, d. Dichters
Enkelin. L.-Gohlis, Volger. 47 S. M. 1,25.
5046) E. E. Eeimferdes, Walter v. Goethe:
NatZgB. N. 17.
5047) E. Zoozmann, Goethes Schwager über
d. Theater. (= N. 4214.)
Weimarisches Fürstenhaus.
5018) E. Maisch, Karl August in Brüssel (1814):
ZVThüringG. 28, S. 441.
5049) K. Neumann-Strela, Karl August im
Familienkreise. {= N. 2323, S. 1-51.)
5050) O. Frhr. v. Stotzingen, Beitrr. z.
Jugendgesch. d. Herzogs Karl August v.
Weimar: JbFDH. S. 385-407.
5051) K.Muthesius, Goethe u. Karl Alexander.
Weimar, Böhlau. VIII, 116 S. M. 2,00.
5052) E. V. Wildenbruch, Grossherzog Karl
Alexander. (= N. 261, S. 211-27.)
Goethe und die Frauen
5053) P. Kühn, Die P'rauen um Goethe.
Weimarer Interieurs. I. L., Klinkhardt &
Biermann. XXII, 442 S. Mit Porträts.
M. 5,00.
5054) Amanda v. Sonnenfels, Hervorragende
Frauen. (= N. 97.)
(S. 58-86: Luise v. Sachsen - Weimar. — S. 87-126:
Goethes Mutter. — S. 127-68: Charlotte v. Stein. —
S. 169-213 : Charlotte v. Schiller. — S. 246-82 ; Bettina
V. Arnim.)
5055) G. Wustmaun, Unechte Bildnisse v.
Jugendfreundinnen Goethes: ZBK. NF. 21,
S. 315-20. (Dazu J. Vogel: ib. S. 320.)
(Käthchen Schönkopf, Lotte Kestner.)
5055a) E. Spenle, La religion artistique de
Bettina: Goethe et Beethoven. (= N. 4929a.)
5056) P. Dec härme, Goethe et Fr^ddrique
Prion. Paris, Hachette. 65 S. Fr. 2,00.
5057) Erinnergn. e. Überlebenden an Goethe.
(Cäcilie v. Kauffberg): ChWGV. 23, S. 47/8.
5058) H. Bräuning, Über d. Heirat der Maxi-
miliane V. La Eoche: ASNS. 124, S. 125/8.
(Mit e. Briefe d. Sophie La Roche.')
5059) E. Spenlä, Eahel. (= N. 5556.)
5060) A. Eloesser, Adele Schopenhauer:
VossZgB. N. 52. (Vgl. JBL. 1908/9, N. 4863.)
5061) E. Korrodi, Barbara Schulthess: Hamb-
Nachrr. N. 106. (LE. 12, S. 945/6.)
5062) G. Doehler, Barbara Schulthess u. d.
neue Goethefund: IllZg. 134, S. 344.
5063) H. Landsberg, Die Briefe der Barbara
Schulthess: Zeitgeist N. 10.
5064) W. B 0 d e , Charlotte v. Stein. (JBL.
1908/9 N. 8940.) |[Marie v. Bunsen: DEs.
144, S. 472/4; P. Burg: HambCorrB. N. 19
(..Neue Studien über Ch. v. St."); Xenien 3-,
S. 198-203.]!
5065) id., Frau v. Stein als Figur im Werther:
StGoethe. 6, S. 215/9.
5066) id., Frau v. Stein in Goethes Heimat-
land. Mit unveröffentl. Briefen v. Frau
V. Stein: FZg. N. 160. (LE. 12, S. 1458.)
5066a) id., Briefe d. Frau v. Stein an Knebel:
StGoethe. 6, S. 153-99, 233-59.
285
IV, 8b. Goethes Leben.
286
5()«7) J. N. van Hall, üit het liefdeleven vun
groote schrijvers II. Goethe : Gids 74 '
S. 334-48, 51 7-27.
(Churlotte v. Stein. — Maritmne v. Wllleiner Im An-
NohhisH Hii (I. Hrlefwechsel [vkI. .JHL. 1!)08/9 N. 87«ll.)
50Ö8) A. Hildebrand, Charlotte v. Stein u.
Sophie V. Löwenthal: Grenzb. 69 *, S. 487-98.
5069) IL Kienzl, Charlotte v. Stein: BernRs.
4, S. 73M7.
5070) M. Meli, Die Frau v. Stein: NatZg.
N. 317. (Vgl. auch id.: FZg. N. 208.)
Goethe und die Juden.
.5071) B. Münz, Zu Goethe u. d. Juden: AZg-
.fudent. 74, S. 225/1), 288. (Dazu S. Ka-
ILscher: ib. S. 252.)
(II- Lövy.)
.5072) L. Geiger, Goethe u. d. Juden. (= N.29,
5. 81-101.) (Vgl. auch id.: JUGWJ. .f)2,
8. 100/1 u. AZgJudent. 74, S. 342.)
5073) E. Trau mann, Goethe u. d. Poesie d.
poln. .Juden: FZg. N. 356.
J. H. Merck,
.5074) H. Bräuning-Oktavio, Neuere Merck-
Lit.: LE. 13, S. 103/7.
(BiblioRraphie*. — Kritische Übersieht.)
5075) J. H. Merck. |H. Bräuning-Oktavio:
Xenien 3^, S. 267-76, 849-55 („Ein dtsch.
Kritiker"); H. Cloeter: NFPr. N. 16334;
H. Franck: Kw. 23^ S. 313/6.|
5076) H. ßräuning- Oktavio, Aus Mercks
Frühzeit: ASNS. 125, S. 308-17.
5077) id., Ungedr. Briefe J. H. Mercks: ib.
124, S. 270-81.
5078) L. Grünstein, Aus J. H. Mercks Früh-
zeit: ChWGV. 24, S. 1-14.
5079) id., 16 Briefe v. Merck an Bertuch u.
drei Briefe v. Bertuch an Merck: GJb. 31,
S. 6-42.
5080) J. H. Mercks Briefe an d. Herzogin-
Mutter Anna Amalia u. an d. Herzog Karl
August v. Sachsen. Her. v. H. G. Graf.
L., Insel- Verlag. XXV, 343 S. M 8,00.
Sonstige Persönlichkeiten.
5081) H.Bergmann, Der Goldmacher v. Helm-
stedt: WIDM. 107, S. 675/9.
(G. Chr. Beireis.)
5082) W. Hüttner, Der Adept v. Helmstedt
(Beireis): ChemikerZg.33, S. 1013 4. |[Locke-
mann: MGMed. 9, S. 397/8.]|
5083) H. P a 1 1 m a n n , J. A. Hörn, Goethes
Jugendfreund. (JBL. 1908/9 N. 8872.)
jfK. G. Wendriner: Alpen 5, S. 209-14;
Edw, Schröder: GGA. 172, S. 315/7.]|
5084) A. V. Berger, K. Huss. (= N. 223,
Bd. 1, S. 289-310.)
5085) K. Huss, Die Schrift vom Aberglauben.
Her. V. A. John. (= BDBöhmVolksk. IX, 2.)
Prag, Calve. XXXII, 48 S. M. 3,00.
5086) E. Bach m a n n , Goethe u. Berzelius
auf dem Kammerbühl: Universum 26^8..
S. 1221/3.
5087) J. Schiff, Eine Begegnung zwischen
Goethe u. Berzelius: StGoethe. 6, S. 92-100.
5088) B. Münz, Goethes geschäftl. Sorgen:
Pester Lloyd N. 88. (LE. 12, S. 1158/9.)
(CJoethe u. Cotta.)
5089) Chr. Krollmann, Fünf Tage in Weimar:
GJb. 31, S. 59-70.
(.Wilhelm Burggraf zu Dohna-.Schlobitten 1798.)
5090) W. K. H.Trowbridge, Cagliortro. Lon-
don, Chapman. [[Ath. 1910, Bd. 2, 8. 583/4.JI
5091) Ungedrucktes aus dem (i oethekreise :
NDDichterlieiiii (Coburg) Febr., Mflrz.
(Briefe v. Rekerinniiii u. a.)
5092) A.E. Seeligmüller, J. J. Feber, „Cag-
liostro in Mitau": Balt.VIschr. 70, 8. :i98-4ll.
5093)„ F. Lentner, Goethe u. J. P. Hebel:
ZOG. 61, S. 271/2.
.5094) CharlotteBroicher, Goethe-Eindrücke
eines Zweiundzwanzigjflhrigen: PrJbb. 139.
8. 479-84.
(M. H. Iludtwalckcr.)
5095) Anna v. Sydow, Wilhelm u. Karoline
V. Humboldt in ihren Briefen. Bd. .3.
(= N. 2461.)
5096) F. Ebrard, Zwei Briefe W. v. Humboldto
an Goethe: GJb. 31, S. 49-59.
5097) .7. Meier, Eine ungedr. Briefnotiz d,
jungen Goethe: ib. S. 16/9.
(F. Jiicobi an Ci .lacobi.)
5098) Ifflands Briefwechsel mit (Joethe,
Schiller, Kleist u. a. Her. v. Karl Müller.
(= N. 2454.)
5099) K. Tb. Zingeler, Aus d. Studienzeit d.
Fürsten Karl Anton v. Hohenzollern Nebst
ungedr. Briefen v. Goethe u. A.v. Humboldt:
DRs. 142, S. 111/6.
5100) E. Castle, Ein Wiener bei Goethe:
OsterrRs. 22, S. 384/5.
(M. Freiherr v. Löwenthal 1822.)
5101) R. Steig, Zum Leben d. Goethebekannten
.K. Matthäi: VossZg». N. 24.
5102) A. Luntowski, Mickiewicz u. Goethe:
Geg. 78, S. 686,9.
5103) Elisabeth Mentzel, F. M. Moors, e.
Jugendfreund Goethes: Alt-Frankfurt 2, N.2.
5104) H. Dreyhaus, Niebuhr u. Goethe:
PrJbb. 142, S. 433-44.
5105) K. Muthesius, Zu Goethe u. Pestalozzi.
(Vgl. JBL. 1908/9 N. 8921.): DSchule. 14,
S. 625-30.
5106) H. Schlandt, Petöfis Urteil über
Goethe: Karpathen 3, S. 271/3.
5107) Der Briefwechsel d. Grafen A. v. Platen.
Her. V. L. v. Scheffler u. P. Bornstein.
(N. 2463.)
5108) F. Noack, Aus Goethes röm. Kreise.
Hofrat J. F. Reiffensteiu. IL: GJb. 91,
S. 169-79.
5109) K. Hugelmann, Ein Stammbuch aus
d. Kreise K. L. Reinholds. (Jena u. Kiel
1792—95.) (= N. 2348.)
5110) E.Ebstein, H. J. Rütgerodt in seinen
ßeziehgn. zu Goethe, Lavater, Lichtenberg.
(= N. 4556.)
5111) L. B e 1 1 e r m a n n , Goethe u. Schiller.
(= N. 5223, S. 240-52.)
5111a) K. Lamprecht, Goethe u. Schiller.
(= N. 234a, S. 68-89.)
5111b) J. Petersen, Schillers Persönlichkeit
{= JBL. 1908/9 N. 9215.)
5112) W. V. Oettingen, Goethe u. Tisch-
bein. (= SchrGoetheGes. Bd. 25.) Weimar,
Goethe-Gesellschaft. 33x24,5 cm. 40 S.
Mit 25 Tafeln. Jahresbeitrag M. 10,00.
5113) W. Sörensen, J. H. W. Tischbein.
B., Spemann. XX, 144 S.
5114) H. Brjluning-Oktavio, Aus ungedr.
Briefen v. J. H. Voss: FZg. N. 264. (LE. 13,
S. 182/3.)
(.\n Ernesllne Boie.)
5115) G. R. Kruse, Goethe, Zelter u.
O. Nicolai: GJb. 31, 8. 163/8.
287
IV, 8 c. Goethes Lyrik.
288
Grabbe contra
neue Grabbehs.
Goethe-Gegner.
5116) B. Münz, Typen v. Goethe-Gegnern:
Türmer 122, s. 668-76.
5117) Sp. Wukadinoviö,
Goethe. Mitteilgn. über d.
(= N. 3625.)
(Grabbe über d. Goethe-Schiller Briefwechsel.)
5118) G. Stenger, Goethe u. Kotzebue.
(= N. 3611.)
5119) F. A. Hünich, , Fragmente über d.
Recensenten- Unfug. Eine Beylage zu d.
Jenaer Literaturzeitung v. A. v. Kotzebue."
(1797): ZBFr. NF. 2, S. 147.
Lokale Beziehungen.
5120) C. Camenisch, Goethe als Prophet d.
alpinen Wintersports. (= N. 226a, S. 3-24.)
(Goethe u. d. Alpen.)
5121) Goethe u. Berlin: NatZgB. N. 14. (LE. 12,
S. 1092.)
5122) 0. Heuer, Goethes Geburtshaus u. sein
Umbau durch d. Herrn Rat im J. 1755:
JbFDH. S. 408-32. (Vgl. auch: Das alte
Frankf. Goethehaus: FZg. N. 209.)
(Vgl. auch Das alte Frankfurter Goethehaus: FZg.
N. 209.)
5123) R. Schwemer, Gesch. d. freien Stadt
Frankf. a. M. 1814—66. (= N. 2318.)
(S. 158fE. : Goethe in Frankf.)
5124) Kasch, Goethes Harzreise: Harz 16,
N. 11/2.
5125) K. Ludwig, Das Goethehaus in Karls-
bad u. seine Erinnergn.: DArbeit. 9, S. 470/4.
5126) F. Baldensperger, Le voyage de Goethe
ä Paris: BURS. S. 538-52.
5127) B. Grassl, Gesch. u. Beschreibg. d.
Stiftes Tepl. Pilsen, Maasch. III, 67 S.
Mit Abbildgn. M. 1,20.
5228) M. Hecker, Das Goethefest in Tiefurt:
IllZg. 134, S. 1223/5.
5129) F. Kaibel, Tiefurt: Arena 5^, S. 161/8.
5130) K. Koetschau, Tiefurt: Kunst u.
Künstler 8, S. 199-207.
5131) A. Bartels, Weimar. (= N. 4917.)
5132) W. Bode, Damals in Weimar. Bilder v.
L. Bartning, Robert Bauer, V. Blaufuss u. a.
Weimar, Kiepenheuer. 18,5 x 26 cm. 88 S.
M. 4,00.
5133) Weimar. Goethe- u. Schillerstätten.
10 Kupfergravüren nach Aufnahmen v. W.
Thor -Westen u. e. Federzeichnung v. F.
Reichenbecher. Text v. G. Schnaub er t.
Weimar, Schulte. 1 1 Bl. M. 20,00.
c) Lyrik.
Allgemeines nnd Ausgaben N. 5134. — Einzelne Liedgrnppen N. 5140. ~ Einielne Gedicbte N. 5147
N. 5158. — Metrisches N. 5161. —
Xenieu
Allgemeines und Ausgaben.
5134) Das Jahrhundert Goethes. 2. Ausgabe.
(== Deutsche Dichtg. Her. v. St. George
u. K. Wolfskehl. Bd. 3.) B., G. Bondi.
189 S. M. 2,50.
5135) Ph. Witkop, Goethe. (^- N. 2092,
S. 230-303.
5136) M. Morris, Der Abschluss d. Gedichte in
d.Weimarer Goethe- Auög.: Euph. 17, S. 386-94.
5137) Goethe-Werke. Tempel-Klassiker. Bd. 1/2.
Her. V. L. K r ä h e. (= N. 4962.)
(Gedichte, — Dichtungen in antiker Form u. Divan.)
5138) A. Leitzmann, Goethes erste Weimarer
Gedichtsammlg. mit Varianten. (= KIT. 63.)
Bonn, Marcus & Weber. 35 S. M. 0,80.
5139) F. A. Hünich, Zehn bisher unbekannte
Parodien Goethischer Gedichte: ZBFr. NFB.
2, S. 397.
Einzelne Gruppen.
L.,
5140) Des jungen Goethe Brief gedichte
Rowohlt. 53 S. M. 2,80.
5141) O. Ernst, Goethes Gesellige Lieder.
(= N. 227, S. 214-49.)
5142) C. E. G 1 e y e , Neue Spuren d. jungen
Goethe: VossZgB. N. 40.
(Zu den Schäferdichtungen.)
5143) N. Tumparoff, Goethe u. d. Legende.
(= N. 4953.)
(S. 121-215: Goethes eigene Legenden.)
5144) Goethe, West-östlicher Divan. Text-
revision y. M. Heck er. Mit Zeichnungn. v.
M.Behmer. L., Insel-Verlag. 262 S. M. 12,00.
5145) A. Frhr. V. Berger, Von Goethes „West-
östl. Divan" : ÜsterrRs. 22, S. 443/7.
5146) A. B o s s e r t , Goethe et Suleica. (= N. 225,
S. 97-119.)
Einzelne Gedichte.
Goethe-
ASNS.
5147) R. Steig, Zur Weimarischen
Ausg. 5, II. An Freund Mellish
125, S. 158/9.
5148) R. H e n n i g , Goethes Ergo bibamus
(1810—1910): WIDM. 108, S. 60/4. (Vgl.
auch id.: AMusZg. 37, S. 266/7.)
5149) G. v. G 1 a s e n a p p , Die Psychologie
d. dichter. Phantasieleistung erläutert an
Goethes Ballade „Der Fischer". (= I^. 233,
S. 92-190.)
5150) Goethes Gedicht Ilmenau: StGoethe. (i,
S. 127/9.
5151) C. Pi tollet. Kennst du das Land. . .?:
RGermanique. 6, S. 426-36.
5152) R. Imelmann, Shelleys Alastor u.
Goethe: ZVLR. NF. 17, S. 421-35.
(Mahomets Gesang, Gesang der Geistor über den
Wassern.)
5153) J. Cohn; Zur Urform d. Mignonliedes:
FZg. N. 76.
5154) Goethe u. Lili. Eine unbek. Epistel d.
jungen Goethe. (Aus: ElsässRs.) Strass-
burg, Elsäss. Rundschau. 8 S. M. 0,80.
6155) M. Morris, Zu Goethes Gedicht „Ur-
worte Orphisch": Euph. 17, S. 357/8. (Vgl.
auch K. Borinski: Philologus 59, N. 1.)
5156) K. Muthesius, Wanderers Nachtlied
im Wandel der Zeit: ZDU. 24, S. 364/9.
289
IV, 8 d. Goethes Epos.
290
5157) M. Meli, Wonne d. Wehmut. Über d.
Anregg. eine« Gedichts v. (Joethe: FZg.
N. 208.
Xenien.
5158) G. Thiemann, Schiller u. Goethe in d.
Xenien. IYixh. ^lüuster. 57 S.
5159) M. Morris, Zu den Xenien: Eui)h. 17,
H. 147/8.
5160) L. G(eiger), Die Xenien u. d. Juden:
AZgJudent. 74, 8. 380/1.
(Der falsche MesNiiu an II. . . (Lavaterl.)
MetriHchoH.
5161) G. Fittbogen, Der lyr. Knittelver« d.
jungen (Joethe. (= N. U.'K).)
5162) W. Masing, Sprachliche Mu«ik in
Goethe« Lyrik. (= N. UM.)
d) Epos.
Ansguben N. 5i()3. — Einzelne Dichtungen (Werther, Wilhelm Meister, Hermann und Dorothem, Wahlrerwaadt-
Bohiiften, M&rohen, Novelle) N. 5164. —
Allgemeines und Ausgaben.
5163) Goethes novels: EdinburghR. 208 (1908),
S. 292-317.
5163a) Goethe, Sämtl. Werke. (Tempel-Aus-
Bd. 7/9.) (= N. 4962.)
(7. rieideii des jungen Werther. Wilhelm Meister I.
Her. V. K. .Tahn. — 8. Wilhelm Meister. II. Her. v.
K. Jahn. — 9. Wilhelm Meisters Wanderjahrc. Her.
V. W. Printz.)
Einzelne Dichtungen:
Werther.
5164) Goethe, Die Leiden d. jungen Werther.
]\Iit 16 von D. Chodowiecki gezeichijeten
Wertherbildern u. 11 Kupferstichen u. 5
Lichtdrucken. L., Insel -Verlag. M. 25,00.
5165) E. Bormann, Fawconbridge u. Dr. J.
W. Goethe. (= N. 3906.)
(Zum Titelblatt der ersten Ausg. von Werthers Leiden.)
5166) M. L a u t e r b a c h , Das Verhältnis d.
zweiten zur ersten Ausg. v. Werthers Leiden.
(-= N. 991.) |[C. A. V. Bloedau: ASNS. 126,
S. 226/9.] i
5167) L. M 0 r e 1 , La fortune de Werther en
France dans la poäsie et le roman 1778-1816:
ASNS. 125, S. 347-72.
5168) A. Bessert, L'original de Werther.
(= N. 225.)
5169) G. Fittbogeji, Die Charakter in d.
beiden Fassungen von Werthers Leiden:
Euph. 17, S. 556-82.
5170) F. A. Hünich, Ein bisher unbekanntes
Urteil über „Werther" : ib. S. 658.
(L. Meister.)
5171) id.. Neue Wertheriana: ZBFr. NF. 2,
S. 296-300.
5172) Kurt Wolff, Von einem Exemplar des
ersten Werther: ib. S. 231/2.
(Erstdruck Leipzig 1774.)
Wilhelm Meister.
5173) Goethe, Wilhelm Meisters theatralische
Sendung. Mitteilgu. über d. wiedergefundene
erste Fassung v. Willi. Meisters Lehrjahren.
Her. V. G. B i 1 1 e t e r. Zürich, Rascher.
VII, 124 S. M. 1,60. 1[F. Düsel: WIDM.
108, S. 283/6 („Der wiedergefundene W.
Meister"); K. Falke: W&L. 7, S. 703/7
(,Der Zürcher (xoethefund"); 1j. Geiger:
Geg. 77, S. 249-51, 266/8 („Die l'rgestalt v.
Jabregkerlobte f&r neaere dentsohe Literatargesohiohte.
Wilh. Meister"); J. N. van Hall: Gid« 74,
S. 154-61; M. Jacobs: BerlTBl. N. 147;
E. K o r r o d i : BernRs. 4, S. 525-33 („Die
Glorifikation des Urmeisters") ; id.: Hoch-
land 72, S. 139-46; F. M eh ring: NZSt. 28«,
S. 604/6; J. Minor: Woche 12, N. 10; F.
Muncker: AZg. 14, N. 10 („Die Hs. d. Wilh.
Meister"); E. Pizzo: RLT. 4, S. 311-21; K.
Strecker: TglRs«. N. 66/8 („Der Ur-
Meister"); Eugen Wolff: DR. 35», S. 330/4
• („Die Urgestalt d. Wilh. Meister u. d. Goethe-
forschg."); weitere Artikel s. LE. 12, S. 1011»2,
1091/2, 1158.]|
5174) H. B e r e n d t , Untersuchungen zur
Entstehungsgesch. v. Wilhelm Meisters
theatralischer Sendung. Diss. Bonn. X,
71 S.
5175) A. Fries, Anmerkgn. zu d. Proben aus
,, Wilhelm Meisters theatralischer Sendung".
(= N. 978, S. 78-92.)
5176) H. M a y n c , Der „Wilhelm Meister-" u.
d. grosse Zürcher Goethefund: DRs. 143,
S. 161-84. (Siehe auch id.: GJb. 31, 8. 43/5;
FZg. N. 346 [LE. 13, S. 567].)
5177) F. Avenarius, Ich gib, ich nimm u.
d. Ur-Meister: Kw. 24 S S. 384/6.
5178) E. Röthlisberger, Zur Erstbearbeitg.
V. Wilhelm Meister. Urheberrechtliche.'«:
FZg. N. 112.
5178a) P. Hennig, Das ^Urheberrecht am neu-
gefundeneu Wilhelm Meister Goethes: Auf
d. Warte S. 487/8.
5179) J. Kohler, Der neue Wilhelm Meister
u. d. Urheberrecht: BerlTBl. N. 161.
5180) F. (Jross, Die Religion d. Ehrfurcht in
Goethes Wilhelm Meister: BayreuthBII. :>:i,
S. 191/9.
5181) J. Cohn, Wilhelm Meisters Wander-
jahre: Logos 1, S. 228-56.
Hermann und Dorothea.
6182) Goethe, Hermann u. Dorothea. Her.
V. O. Harnack. (Amelangs Ta.«<chenau.«»g.)
L., Amelang. 106 S. M. 1,00.
5183) G. A. Erich Bogeng, Hermanu u.
Dorothea. Gedr. in Kleukens Fraktur:
ZBFr. NF. 2, S. 33H-40.
5184) Ch. .1. Kullmer, Pössueck u. Hermann
u. Dorothea. Heidelberg, Winter. VII,
49 S. M. 1,.50. (Vgl. auch PMLA. 22,
s. xxm.)
XXL 19
291
IV, 8 e. Goethes iDrarnä.
292
5185) H. N ö t h e , Pössneck u. Hermann u.
Dorothea: VossZgB. N. 20.
5186) War's Poessneck? Oder Hermann u.
Dorothea der Schlüsselroman : Kw. 24^,
S. 38-41.
5187) E. Trauer, Adorf, Elster u. Goethes
Hermann u. Dorothea, zugleich mit Bezug
auf N. 5184. (Aus: JahresschrAVPlauen 21.)
Plauen, Neupert. VII, 32 S. M. 0,80.
5188) A. John, Der Schauplatz v. Goethes
Hermann u. Dorothea, Adorf u. Elster:
Unser Egerland 15, S. 22-35.
5189) Die ürtlichkeit v. Hermann u. Dorothea:
MVGSangerhausen. S. 88/9.
Wahlverwandtschaften.
5190) A. Frangois-Poncet, Les affinite.s
electives de Goethe. Avec une pröface de
H. Lichtenberger. (JBL. 1908/9 N. 9056.)
|[L. Mis: EGermanique. 6, S. 363/4 (mit Be-
richtiggn.); K. Alt: LBlGRPh. 32, S. 225/9.] |
Novelle und Märchen.
5191) Camilla Lucerna, Das Märchen.
GoethesNaturphilosophiealsKunstwerk. Deu-
tungsarbeit. L.,Eckardt. VIII, 191 S. M. 2,80.
5192) A. Hauffen, Goethes „Novelle" u.
seine Beleuchtg.: DArbeit. 9, S. 22 9. (Vgl.
JBL. 1908/9 N. 9059.)
e) Drama.
Allgemeines N. 5193. — Ausgaben N. 5'204.
T*sso, Nalürliche Tochter) N. 5207
Faust N. 5226. —
Allgemeines.
5193) J. B ab, Goethe u. Schiller. (= N. 35 J 2,
S. 21-66.)
5194) H. Devrient, Die Weimarer Schule:
Theaterkalender 2, S. 147-60.
5195) W. K o t h e , Der junge Goethe u. d.
Bühne. I. Diss. Berlin. 88 S.
5196) R. M. Meyer, Goethes „Regeln für
Schauspieler". (= N. 4270.)
5197) V. T 0 r n i u s , Goethes Gestaltung
des Repertoires: Neue Weg (Lit.) 39,
S. 218-21.
5198) id., Goethes Regiekunst: ib. N. 8.
5199) id., Goethes Verhältnis zur Dekoration:
ib. S. 157-60.
5200) id., Goethes Theorie d. Schauspielkunst:
ib. S. 387/9.
5201) Th. Vogel, Goethe als Bühnendichter:
ZDU. 24, S. 81-99.
5202) G. S t e n g e r , Goethe u. Kotzebue.
(= N. 3611/2.)
5203) W. M., Die Oper in Weimar unter
Goethes Leitung: SchwMusZg. 1909, N. 28.
Ausgaben.
5204) Goethe, Sämtliche Werke. (Tempel-
Ausgabe.) Bd. 4/5. Her. v. P. Z a u n e r t.
(= N. 4962.)
(Bd. 4. Sturm u. Drang. — Bd. 5. Die klassisolion
Dramen.)
5205) id., Dramat. Werke. (Grossherzog- Wil-
helm-Ernst-Ausg.) Her. V. W. Havmel.
Bd. 1/2. Her. v. H. G. Graf. L.,' Insel-
Verlag. 574, 904 S. M. 10,00.
5206) Dramen (Goldene Klassikerbibliothek).
(= N. 4961, Tl. 5-10.)
Einzelne Drameu (Vgl. N. 453/9):
Clavigo, Geschioiater,
5207) G. G r e m p 1 6 r , Beitrr. z. Goethes Cla-
vigo. Diss. Halle a. S. 1911. 103 S.
5208) G. Kettner, Goethes Drama „Die Ge-
schwister". Das Erlebnis u. d. Dichtung:
NJbbKlAltGL. 25, S. 595-609.
Einzelne Dramen (Götz, Clavigo, Geschwister, Egraont, Iphigenie,
Fragmente N. 5218. — Festspiele, Singspiele, Bühnenbearbeitnngen N.
Egmont.
5209) Prehn v. Dewitz, Wahrheit u. Dich-
tung in Goethes Egmont: N&S. 34, N. 24.
5210) E. Zimmermann, Goethes Egmont
(JBL. 1908/9 N. 9090.) |[R. Hering: DLZ.
31, S. 2467/9.JI
5211) C.Höfer, Zu Schillers Egmont-Bearbeitg.:
GJb. 31, S. 70-82.
Iphigenie.
5212) Job. Schmidt, Delphi, Delos u. Goethe:
ZGymn. 64, S. 401/2.
(Zu Iphigenie IV, 4.)
Tusso.
5213) Goethe, Torquato Tasso. L., Rohwolt.
III, 123 S. M. 3,80.
5214) H. R u e f f , Zur Entstehungsgesch. v.
Goethes „Torquato Tasso". (= BDL. N. 18 )
Marburg, Elwert. VI, 73 S. M. 1,60.
5215) H. Willenbücher, Antonio u. Leuore
Sanvitale in Goethes Tasso: ZDU. 24,
S. 481-98.
Natürliche Tochter'.
5216) E. Castle, Die natürliche Tochter. Ein
Rekonstruktionsversuch des Trauerspiels:
ChWGV. 24, N. 5.
5217) F. D e r n b u r g , Die Vernachlässigg. v.
Goethes „Natürlicher Tochter" auf dem
Theater: BerlTBl. N. 179 (LE. 12, S. 1159).
Fragmente.
5218) J. Fränkel, Wandlgn. d. Prometheus.
(= N. 594.)
5219) O. F. Walzel, Das Prometheussymbol
y. Shaftesbury zu Goethe. (= N. 594a.)
(S. 182-65: Goethes Frankfurter Prometheiisdichtgn.)
5220) W. Glenk, Belsazar in seinen verschie-
denen Bearbeitgn. (= N. 596.)
(S. 8t)/8: Goethes BeLsazar nebst erstem voUstdg. Ab-
druck der Bruchstücke.)
5221) M. Morris, Der Löwenstuhl: GJb. 31,
S. 85-116.
29:)
TV') Si-hillcr.
294
Festtipiele, Bühnenbearbeitiingen, Singspiele.
5222) ('h. A 11 d 1 c r , Le revcil d'Ei»iinöniilcs de
(Joethe: KCC. 19, N. 9.
522S) K. Castle, Pandora. Ein FeHtspiel v.
(Joethe: ZÜ(}. lll, S. 1-18.
5224) R. VVu s t m 11 11 n , Zum Text d Zauber-
flöte: SBlMusd. II, S. I(i8.
5225) Goethe, Die Fistheriii. Kin .Singspiel.
Anf dem iiiitüil. Scluuiplatz im Park zu
Ticfurt dargest. Weimar, Grosse. 22 S.
•M. (i,2;>.
FnuHt :
Allgemeines.
5226).!. Hauri, Cittetlies |'';ni;.i. Füiil'/.elm
Vorträge. H.-Zehlendoif, Skopnik. VII,
•157 S. M. i,UO. i(M. Koch: LCBl.« i;{54/r)
(ablehnen d).]j
5227) A. V. Rerger, Die Fabel des Goetheschen
Faust (= N. 3502, 8. 10;{-28.)
5228) W. Bode, Die Freimaurerei im Faust:
StGoethe. ü, 8. 280/0.
5229) Th. Carlvle, Goethes Faust. (= N. 4922,
!S. 71-82.)
5230) A. Frederking, Zu (loethcs Faust:
ZDPh. 42, S. 38.^44.
5231) R. Gebhard, I.Turgenjew über Goethes
Faust: GJb. 3J, S. 135-62.
5232) G. Ritter, Kin bist. Urbild zu Goethes
Faust (Agrippa v. Nettesheim): Pr.Ibb. 1 II,
S. 300-24.
5233) J. Rupp, Goethes Faust. (= N. 215,
S. 258-99.)
5234) H. S o g e m e i c r , Das Menschheitsideal
in Goethes Faust u.Haui)tmanns Versunkener
(Uocke. (= N. 3819.)
IS. 29-70: Faust.)
5235) F. Steins, Die Quellen v. Balzacs Ro-
man: La Peau de Chagrin (1831): ZFSL. 3t)B.,
S. 116-20.
(«foethes Faiist.)
5236) H. Türck: Goethes SeJIistdarstelluiig im
Faust. {= N. 1280, S. 155-2<.)0.)
5237) K. Vogt, Gretchen im Faust: Neue Weg
(Lit.) 39, S. 142/4.
5238) O. Volkart, Immermanns Merlin u.
Goethes Faust: WestfMag. NF. 2, S. 38/9,
73/5, 7;-80, 90/1, 98-100, 109-11.
Einzelnen.
Erster Tei I.
5239) P. J. Arnold, Die Faunt-Hxene. Wald
u. noble: St( Joethe. H, S. 73-81.
5240) P h. R e 11 u r d , Der Hpiiriergaiig imeh
Schiltigheim. (iedicht auH d. J. 177.': Jb-
GKlsLothr. 25.
(«iuelle zur Si)azlerKiiiiK».fzeiie'0
Zweiter Teil,
5241) P. ileyse, Ist ea wünscheiiHwcrt, den
2. Teil d. Faust auf d. BQhne zu bringen?:
DRs. 144, S. 26-36.
5242) E. Gerland, Die Quellen d. Mclci.a-
Episodc im Faust. {^= N, 584. j
Th ea t er geschieh tc.
5243) O. F. (Jen sie heil, Die Uraufffihrungen
des „Faust": VossZg. N. 351. (Siehe
LE. 12, S. 1680,1.)
5244) J. liCwinsky, Kl. Beuierkgn. zu einem
grossen Thema. (^^ N. 3505, S. 152/8.)
5245) A. Seidl, Die Gesamtinszenierung d.
Faust in Dessau: SchL. 11, S. 88/9.
524(») E. V. Wilden bruch, Faust in Weimar
(1878) (= N. 261, S. 11-28.)
Ubernetziingen.
5247) Goethe, Le Faust reudu en vers frangais
par P. Masciaux. I. Le pacte de Faust. B.,
• Wedekind. 115 8. M. 2,50. ;[8. Mehring:
LE. 13, 8. 420/3; id.: Zeitgeist N. 45.]
5248) K. E. Schmidt, Faust in Frankreich:
Grenzb. 69', 8. 70/8.
5249) E. G r o t h , Goethes Faust in engl. Be-
arbeitg.: AngliaB. 21, 8. 14-23.
(St Philipps u. <". (,'arr.)
5250) Faust als italien. Oper: VossZg. N. 195.
Illustrationen.
5251) E. Haneke, Die Faust-Lithographien v.
E. Delacroix: Kunst u. Künstler 8, 8. 135-42.
(Vgl. H. Uhde-ßernays, Goethe u. Dela-
croix: ib. 8. 518,9.)
5252) P. Konewka, Zwölf Blätter zu Goethe.s
Faust nach Silhouetten. Stuttgart, K. A.
E. Müller. M. 1,50.
IV, 9
Schiller,
a) Allgemeines und Biographisches.
Gc^üinitdarstellungen und Essaysarorolunf^en N. ö.'.V!. — Charakteristiken N ä2't9. — lEedeulanK lür die uegen-
w.irt N. 5272. — Kinzelgeljiete seiner Wirksamkeit (Philosophie und Religion, Ästhetigche Anschiuungen. Politik) N. öJTfl -
Biographisches: Einzelheiten N. 5296. — Persönliche Beziehangen N. 529S. — Lokale Bexirhiogen N. Ml'.'. — Tjpn» aai
Stainnibaum N. 5318, — Briefe N. 5321. —
Oesamtdarstellnngen und Essaysammlungen.
5253) L. BoUerniann, Schiller. 2. verm. Aufl.
L., Seemann. VIII, 364 8. Mit 16 Bildn.
M. 3,00.
5254) W. Henzen, Schiller, Drei Aufsätze mit
Prolog. (= BLitG. Heft \i^.) L., Verlag
für Lit. 71 8. M. 0,80.
(Freiheit u. Sohick.oal bei Schiller. — Der Realismus in
Schillers Dramen. — Schillers Gedicht „Sehnsucht- )
19*
295
IV, 9. Schiller.
296
5255) J. .Tezower, Schiller. (= Bücher d.
(legenw.). B., Hillger. XVI, 183 S. M. 2,00.
(Mit Beitrr. v. L. Bellermann, K. Berger, L.
tieiger, M. Hecker, P. Hille, A. Heilbor ii,
MarieJoachimi-Dege, A. WJ. Kahle, F. Kii ru-
ber ger, D. Koigen, P- Lindau, W. v. Maltzan,
O. Kuiik, K. Siegen, H. VVelcker u. a.)
5256) J. Rupp, Schiller. (= N. 215, S. 300-449.)
5257) C. Weitbrecht, Schiller. (= N. 2251,
S. 102-79.)
5258) Schiller- Jubiläumsheft: B&W. 12, N. 3.
(Mit Beitrr. V.W. Rullm an n [Theaterzettel d. Räuber].
- H. Waldeck [Schiller u. d. Mannheimer llof-
theater]. — R. Krauss [Schillers Fluclit]. — O.
Fraucke [Neues aus Weimars ■ Dichterhäusern]. --
W. Dähne [Schiller als Bühnenheld].)
Charakteristiken:
Allgemeines.
5259) A.Bartels, Goethe u. Schiller. (=N.4917,
S. 24-48.)
5259a) P. Uhle, Schiller iui Urteil (Goethes.
Gedanken u. Erinnerungen. Progr. Chem-
nitz. 4°. 44 S.
52H0) M. Brenke, Schillers Persönlichkeit im
Verhältnis zu seinen Zeitgenossen. Progr.
Elbing. 14 S.
5261) R. Saitschick, Schillers Charakter:
Hochland 7\ S. 403-19.
5262) A. V. Berg er, Festrede zur Wiener
Schillerfeier (1905). (-= N. 223, Bd. 2,
S. 38-51.)
5262a) id., Das Schillerjahr (1905). (= N. 223,
Bd. 2, S. 24-37.)
5263) O. Ernst, Eine Schillerrede. (= N. 22 i',
S. 250-74.)
5264) H. Eulenberg, Schiller. Eine Rede
zu seinen fahren. L., E. Rowohlt. 28 S.
M. 0,80.
5265) C. Flaischlen, Punkte u. Richtlinien
eines Vortrags: TglRsB. N. 264/5. (LE. 13,
S. 430.)
5266) J. Goebel, Aus e. Festrede auf Schiller:
JEGPh. S. 185-92.
5267) F. Jonas, Zu SchillersGedächtnis. Rede.
B., Weidmann. 1909. 12 S. (Als Mskr.
gedruckt.)
5267a) L. Speidel, Schiller. (= N. 252,
Bd. 1, S. 66-72).
5268) Ripcke, Schiller u. Luther. (= K 1891.)
5269) R. Wo er n er, Schiller u. Rubens: N&S.
133, S. 500/2.
5270) G. Adler, Schiller und Schubert.
(= N. 2912.)
5271) Loh mann. Schillern. Wagner: Mädchen-
schule 23, S. 347-55.
5271a) F.Fürle, Schillern. Hebbel. (=N.3645.)
Bedeutung für die Gegenwart.
5272) A. Bossert, Schiller devant l'opinion
allemande. (= N. 225, S. 123-33.)
5278) C. Töwe, Was ist uns Schiller? Progr.
Elberfeld. 4». 6 S.
5274) A. Zehme, Schiller im Kampfe d. Welt-
u. Lebensanschauungen d. Gegenw. Progr.
Nordhausen. 4". 12 S.
5275) J. Lewinsky, Schiller u. d. „neue
Schule" (1905). (=- N. 3f>05, S. 188-95.)
5276) E. Kühnemann, Schiller u. d. dtsch.
Bildung V. heute: JbFDH. S. 263-76.
5276a) O. Wendt, Zu Schillers 150j. Geburts-
tag. Seine Bedeutg. für d. nationale Er-
ziehg. unserer Zeit. Progr. Elbing. 6 S.
5277) A. Biese, Schiller als Erzieher unserer
Jugend: NJbbKlAltGL. 26, S. 496-505.
5278) A. Ludwig, Schiller in der Schule.
(= N. 402.)
Einzelgebiete seiner Wirksamkeit:
Philosophie und Religion.
5279) P]. Stamm, Das Problem d. Erlösung
u. d. Schillersche W.eltanschauung: ZPhK.
137, S. 183-233.
5280) Berta Mugdan, Die theoret. Grund-
lagen d. Schillerschen Philosophie. (= Kant-
studien, Ergzheft. 19.) B., Reuther& Reichard.
V, 86 S. M. 3,00.
5281) A. Wer nicke. Die Begründg. d. dtsch.
Idealismus durch Kant. Ein Beitr. z. Ver-
ständnis d. gemeinsamen Wirkens v. Goethe
u. Schiller. (= N. 4584.)
5282) J. de Boer, Kant en Schiller. Denker
en dichter: Gids 74% S. 438-66.
5283) K. Kesseler, Kant u. Schiller. Bunzlau,
Kreuschmer. 37 S. M. 0,75.
5284) E. C. Wilm, The relation of Schiller to
postkantian idealism: JEGPh. 9, S. 20/4.
5285) Jakubczyk, Schillers religiöse Welt-
ansch.: Gral 4, S. 363/7.
5286) K. Wollf, Schillers Theodizee bis zum
Beginn d. kantischen Studien (JBL. 1908/9
N. 9281). |[A. Lewkowitz: DLZ. 31,
S. 2324/5 (ablehnend); Sänge: LCBl.
S. 1554/5.]i
5287) id., Schillern. d. Unsterblichkeitsproblem.
München, C. H. Beck. VII, 134 S. M. 2,50.
5288) Ernst Müller, Furcht u. Hoffnung in
Schillers Auffassg. (= N. 4943.)
Ästhetische Anschauungen.
5289) A. Lewkowitz, Hegels Ästhetik im
Verhältnis zu Schiller. (= N. 1209.)
5290) A. V. Gleichen-RusHwurm, Schiller
als ästhetischer Erzieher. (= Flugschrr. d.
Dürer -Bundes N. 57.) München, Callwey.
1909. 11 S. M. 0,15.
5291) Susanne Rubinstein, Schillers
Schwankungen in d. Kunstphilosophie : Voss-
Zg. N. 213.
5292) L. V i s c h i , La personificazione della
morte nello Schiller e nel Leopardi: Fan-
fulla della domenica 32, N. 15.
5293) Susanne Rubinstein, Zwei Doppel-
probleme bei Schiller: VossZg. N. 529.
(Theosophische u. rein menschliche Liebe u. das
Sittlich-Schöne.)
Politik.
5294) A. V. Gleichen-Russwurm, Schiller
als polit. Meister: NFPr. N. 16602.
5295) F. Tönnies, Schillers polit. Vermächtnis:
Staatsbürger N. 16.
Biograpbisclies.
Einzelheiten.
5296) A. Streicher, Schillers Flucht v. Stutt-
gart u. Aufenthalt in Mannheim v. 1782/5.
Mit Einleitg. v. K. P i n t s c h o v i u s. (= BGL-
lA. Heft 2176/7.) Halle, Hendel. VIII,
156 S. Mit Abb. M. 0,50.
5297) Schillers Tod u. Begräbnis: Christi.
Freiheit 26, N. 47.
297
IV, y. Schiller.
298
Persönliche Beziehungen.
52J)K) K. Neuuianii-Strelu, fcichiller im
Familienkreise. (-= N. 2323,. S. 107-57.)
5299) Amanda v. .Sonnenfels, Charlotte v.
Schiller. (== N. <)7, S. 169-213.)
5300) r. K ü h n , Die Frauen umüoethe. (= N.5053.)
(S. 219-81: Schiller u. die Frauen [Kalb, Schwestern
Lengeiifeld].)
5300a) H. Bierbaum, Karoline v. Wolzogen
aus ihren Werken u. Briefen. Diss. Greifs-
. wald. ll»Ü!». 14 < S.
5301) Amanda v. Sonnenfels, Karoline v.
Wolzogen. (= N. 97, S. 214-15.)
5302) J. B 1 a s c h k e , Schillers musikalische
Freunde: NMusZg. 31, S. »0/4.
(Ztniisteeg, Stroiehor, J.G. Ntiumann, Keicliunlt, /.elter.)
5303) J. 1 1. Fj c k a r d t , Schillers dänische Freunde :
StGoethe. ti, S. lG-49.
5304) H. Schulz, Friedrich Christian v. Schles-
wig-Holstein. (=N.2371.) |[G.Witko\v.ski:
BerlTBl. N. 534 („Der Urgrossvater der
Kaiserin").] I
5305) id., Timoleon u. Immanuel. (= N. 2;{74.)
(Friedr. ChrlsÜRii v. .Schles\vig-H. ii. Baggesen)
530H) W. Seh er er, K. v. Dalbergs Verhältnis
zu Schiller: VHVOberpfalz. Gl, S. 223-33.
5307) V. Hölderlins Briefe. (== N. 2460.)
5308) Neue Briefe v. W. Humboldt an Schiller.
1796-1803. Bearb. v. ^^ C. Ebrard: DKs.
145, S. 177-202, 392-417.
530Sa) W. u. K a r 0 1 i n e v. Humboldt in
ihren Briefen. (= N. 2461.)
5309) J. Schönemann, Zur F^rinuerung an d.
Freundschaftsbund zwischen Schiller u. W.
V. Humboldt: NJbbKlAltGL. 26, S. 273-91.
5310) E. Thomson, Schiller u. d. russ. Kaiser-
hof: StPetersburgerZgß. N. 324.
5311) L. Geiger, Schiller u. die Juden.
(= N. 29, S. 125-60.)
Lokale Beziehungen.
5312) U. .lung, Schiller ti. Frankfurt: Alt-
Frankfurt 2, S. (iU-Hi).
5313) F. Thieme, ThUringcr Schillerstätten u.
ihre Bedeutg. für d. Entwickelg. d. Dichten«:
ThürMlill. IH, 8. 89-95.
5314) C. Schenkung, Die Schillcrhank in
Weimar: ib. 17, S. 122/5.
5315) E. Scheidemantel, Schillern ctHte
Wohnungen in Weimar: St(ioethe. 6, 8. r>0/8.
5316) Jüngken, Zur Gesch. d. ächillerhauxefi
in Weimar: ThüringMBll. 17 (1909), N. 4,
5310 a) W. Bode, SchilTers u. Goethes Wochen-
blättchen. (= N. 308.)
5317) An welchem Tage hat Schiller 1791
Tübingen besucht?: TübingerBll. N. 11.
Typus wid Stammbaum.
5318) K. Bauer,Physiognomi8che8 über Schiller:
StGoethe. 6, S. 1-15.
5319) G. Maier, Der gegenw. Stand d. Schiller-
genealogie: Kultur II, S. 365/H.
(R. Schiller, 1'. .\lbert.)
5320) id., Schillers Vorfahren in Württemberg:
TglRsB. N. 106. (LE. 12, S. 1236.)
Briefe.
5321) F"". V. Haymerle, Schiller in seinen
Briefen. Auswahl aus 200 Briefen gruppiert
u. erläutert. (= BGLIA. N. 2166-75.) Halle,
Hendel. XII, 641, VIII S. M. 2,50. l[Ph.
Simon: DLZ. 31, S. 3299-3301.]|
5322) H. Brandenburg, F'euertrunken (JBL.
1908/9 N. 9384.) |[Ph. Simon: DLZ. 31,
S. 2399-2402.11
5323) I f f 1 a n d s Briefwechsel mit Goethe,
Schiller, Kleist u. a. her. v. Curt Müller.
(= N. 2454.)
b) Werke.
AiiEgHben N. 5324. — Ijyrik N. 53'J9. — Drama: Allgemeines und Dr-imatargisches N. 5352. — Eiazelne Dramen
N. 5363. — Fragmente N 53S9. — BQhnenbeurbeitnngen N. Ö395. — Frosaschriften N. 5396. — Schiller- Verebrang (Bildnisse,
Denkmäler, Vereine, Feiern) N. 5399. — Bibliographisches und Kritisches M. 5406. —
Ausgaben.
5324) Schiller, Sämtl. Werke. Histor.-krit.
Ausg. in 20 Bdn. Unter Mitwirkg. v. K.
Berger, E. Brandenburg, Th. Engert,
C. Höfer u. a. her. v. O. Güntter u. G.
Witkowski. L., Hesse & Becker. 110,
267, 287, 440, 234, 279, 375, 310, 361, 302,
527, 288, 258, 415, 456, 319, 756, 189, 399,
361 S. M. 9,00.
5325) Dasselbe. (Horen-Ausgabe.) In 16 Bdn.
Bd. 1. München, G. Müller. VIII, 587 S.
M. 5,00.
5326) Dasselbe. (Tempel-Klassiker.) Bd. 5.
Wallenstein. Her. v. M. Heimann. L.,
Tempel -Verlag. 392 S. M. 3,00.
5327) Dasselbe. In 12 Bdn. (In 4 Bdn. geb.)
Her. V. J. Wychgram. (Helios-Klassiker.)
L., Reclam. '3076 S. :M. 5,00.
5328) id., Werke. In 10 Bdn. Mit e. biograph.
Einleitg. v. F\ M e h r i u g. B., Vorwärts- Verl.
LV, 351, 400, 426, 418, 183, 316 S. M. 3,50.
Lyrik. (Vgl. N. 460/3 b.)
5329) Ph. Witkop, Schiller. (= N.-2092,
S. 304-24.)
5330) K. u. Marie Groos, Die akustischen
Phänomene in d. Lyrik Schillers: ZÄsth. 5,
S. 545-70.
5331) G. Ki 1 i a n , Psycholog.-statistische Unter-
suchgn. über d. Darstellg. d. Gemütsbeweggn.
in Schillers Lyrik. Diss. Giessen. 96 S.
5332) R. Baumgar tner, Die antike Götter-
welt in Schillers Gedichten. Progr. Wien.
17 S.
5333) Helene liange, Schillers philos. (Je-
dichte. 3. durchgearb. Aufl. B., Oehmigke.
VIII, 148 S. M. '2,W.
5334) Schiller^ philos. Gedichte. Auswahl.
Her. V. E. I^pinemann. (= Philos. Bibl.
Bd. 103.) L., Dürr. 438 S. M. 4,50.
5335) Edw. Schröder, Schillers Jugendgedicht
,An die Sonne*: LE. 13, S. 159-64.
299
IV, 9. Schiller.
300
5336) Alb. Becker, Neues von Schiller: Bll-
Gymn. 46, S. 271/6.
(Schillers Trauer-Ode auf Wiltraeister. — Schiller u.
die Luftschiffahrt.)
5337) O. Güntter, Schillers „Trauer-Ode auf
den Tod des Hauptmanns Wiltmeister" :
SchwäbMerkur. N. 175.
5338) O. Kein dl, Ein verloren geglaubtes Ge-
dicht Schillers: TglRs«. N. 89. (Auch:
PragerTBl. N. 105; siehe LE. 12,
S. 1359-60.)
5339) A. N u t z h o r n , Zur wiedergefundenen
Schiller- Ode: VossZg. N. 261. (LE. 12,
S. 1383.)
5340) E. Weltrich, Schillers neu auf-
gefundenes Gedicht auf Wiltmeister: AZg.
N. 22/3.
5341) Ph. Simon, Schillers „Berühmte Frau'' :
Euph. 17, S. 287-98.
5342) A. Wünsche, Zwei oriental. Parallelen
zu Schillers „Bürgschaft": LZgU. N. 30.
(LE. 12, S. 1682.)
5343) A. Leitzmann, Zur Abfassungszeit von
Schillers Gedichtentwurf „üeutsche Grös.«^ ' ;
Euph. 17, S. 605/6.
5344) Ph. Simon, Schillers Bürgerlied: PrJbb.
141, S. 421-38.
(Das Eleusische Fest.)
5345) Av^-Lallemant u. a.. Der Gang nach
dem Eisenhammer. (= N. 5255, S. 40-57.)
5346) J. Rupp, Über Schillers Götter Griechen-
lands. (= N. 215, S. 328-37.)
5347) Ph. Simon, Schillers „Götter Griechen-
lands" : VossZgB. N. 46/7.
5348) J. Rupp, Die „Künstler" v. Schiller.
(= N. 215, S. 337-59.)
5349) P h. Simon, Schillers „Spaziergang" :
NJbbKlAltGL. 25, S. 361-72.
5350) id., Schillers „Teilung d. Erde": VossZgB.
N. 15.
5351) G. Thiemann, Schiller u. Goethe in d.
Xenien. (= N. 5158.)
Drama:
Allgemeines und Dramaturgisches.
5352) K. Burdach, Schillers Chordrama u. d.
Geburt d. trag. Stils aus d. Musik: DRs.
142, S. 232-62, 400-33; 143, S. 91-112.
5353) O. Ludwig, Über Schiller, Shakespeare
u. Goethe: Schaubühne 6, S. 715-24. (Aus
N. 3505.)
5354) A. Böhtlingk, Shakespeare u. unsere
Klassiker. Bd. 3: Schiller. L., Eckardt.
XIX, 457 S. M. 4,00.
5355) E. L. Stahl, J. v. Auffenberg u. d. Schau-
spiel d. Schillerepigonen. (= N. 3607.)
(Tl. 11: Auffenbergs Verhältnis zu Schiller.)
5356)F.Fürle, Schiller u. Hebbel. (=N.3615.)
5357) E. Kr au SS, Schiller u. Verdi: NMusZg.
3S S. 99-100.
(Luise Miller, Don Carlos u. a.)
5358) O. Runk, Der Brief in Schillers Dramen.
(= N. 5255, S. 68-74.)
5359) J. Bab, Schillers Menschendarstellung:
Schaubühne 6, S. 1098-1103, 1122/6. (Vgl.
auch N. 3512.)
5360) A. V. Berger, Wie is^Schiller modern
zu spielen? (= N. 3502, K 184/9.)
5361) R. Blümner, Schiller überd. Schauspiel-
kunst: Theater 1, S. 225/7.
53!J2) K. Vogt, Wie sollen wir Schiller spielen?
Neue Weg (Lit.) 39, S. 255/8.
Einzelne Dramen. (Vgl. auch N. 464-73.);
Räuber.
5363) A. W. J. Kahle, Entstehungsmotiv v.
Schillers Räubern. (= N. 5255, S. 7-14.)
5364) Ph. Simon, Eine Quelle d. unterdrückten
Vorrede zu den Räubern: Euph. 17, S. 658-60.
5365) W. Rullmann, Die Bearbeitgn., Fort-
setzgn. u. Nachahmgn. v. Schillers Räubern.
(= SchrGTh. Bd. 15.) B., Selbstverlag der
Gesellschaft für Theatergesch. XV, 168 S.
(Nur für Mitglieder.)
Fiesk 0.
5366) W. Hörstel. Donner u. Doria: Velh-
KlasMhh. 24 \ S.' 113-26.
5367) Ernst Müller, Die inneren Beziehgn.
V. Schillers ^Fiesko" u. , Kabale u. Liebe'':
VossZgB. N. 19.
D o n G a r 1 0 s.
5368) A. V. B e r g e r , Kritische Glossen zu
Schillers „Don Carlos\ [^ N. 3502, S. 190/8.)
5369) id., „0 Königin, das Leben ist doch schön."
(= ib. S. 199-204.)
5370) Schwerdtf eger, Die Entstehung von
Schillers „Don Carlos" u. die Stufen in d.
Entwickelg. d. Dramas I. Progr. Rasten-
berg. 22 S.
W a 1 1 e n s t e i n.
5371) E. Frey, Wallenstein. Drama in 5 Akten
nach der ^Wallenstein^-Trilogie v. F. v.
Schiller. Für d. Schultheater bearbeitet.
Bregenz,Teutsch. 135 S. M. 1,20.
5372) A. V. Berger, Egerer Dramaturgie.
(= N. 3502, Bd. 1, S. 255-88.)
(Wallenstein.)
5373) W. B o r m a n n , Der dranuit. Plan in
Schillers Wallenstein: Lehrproben u. Lehr-
gänge Heft 104, S. 53-77.
5374) E. Feise, Der Knittelvers in „Wallen-
steins Lager". (= N. 1433.)
5375) J. M 0 e 1 1 e r , Zu Schillers Kapuziner-
predigt: NJbbKlAltGL. 25, S. 4634.
Maria Stuart.
5376) M. Rassow, Ein Anklang an Euripides
in Maria Stuart: Euph. 17, S. 353/4.
5377) id., Maria Stuart 1820 in Paris: ib. S. 354,5.
J u n g f r a u.
5378) Hedwig Bona, Die Schuld Johannas
in der , Jungfrau": Xenien 3^ S. 138-41.
5379) W. Kurrelmeyer, Doppeldrucke von
Schillers Jungfrau v. Orleans: MLN. 25,
S. 97-102, 131/7.
Braut von M e s s i n a.
5380) Schillers Braut v. Messina. Erläut. v.
H. Düntzer. 5. Aufl. Her. v. A. Heil.
(= N. 464.)
5381) E. Harnack, Über d. Problem d. Ver-
erbung in Schillers Braut: InternatWschr. 4,
S. 1120-32.
Teil..
5382) A. V. Berger, Zur Zentenarfeier von
Schillers Wilhelm Teil. (= N.3502, S. 179-83.)
aoi
IV, 9. Schiller.
:;m
5383) G. C a r o , Das Habsburger Urbar in
SthillerH Teil: AnzSchwG. 41, N. 1.
5:{84) L. Fcuch twanjfer, Qesslers llrbild:
FZg. N. 29!). (LE. 13, B. 34,6.)
(I'oter V. HnKcnbiich.)
5385) G. Kettner, Schillers Teil. (JBL. 1908/9
N. 9494.) i[J. E. Wackerneil: ADA. 34,
S. 84-93. ]|
5386) R. Me»zl(5n y, Teil-Probleme. (= N. 727.)
5387) H. V. Wo 1 zogen, Heiniutkiinst in d.
• Höhenkuiist. Eine lokalgeschichtl. Kurio-
sität in Schillers Teil. (= N. 262, S. 26r)-74.)
538S) Des Schweizerchronisten Aegidius Tsehudi
Hericht über d. Befreiung d. Waldstätte.
Her. V. r. Meyer. (= N. 1779.)
P' r a g ni e n t e.
5389) G. Witkowski, Aus Schillers Werkstatt.
Seine dramat. Pläne u. Bruchstücke. L.,
Hesse. 361 S. M. 1,50.
5390) Ernst Müller, Eine- neue Quelle zu
Schillers Dramenfraguienten?: AZg. N. 45.
(J. B. de Rocoles, Importeurs insignes.)
5391) J. M. Carr^, Das Irag. Problem im
^Demetrius" bei Schiller u. bei Hebbel.
(= N. 3689.)
5392) A. Hordorff, Zur Entstehungsgesch. d.
.Demetrius". Ein Versuch ■/.. krit. Sichtung
d. Fragmente. Diss. Leipzig. 1909. 119 S.
5393) K. E. Schaarschmidt, Demetrius. (JBL.
1908/9 N. 9506.) |[Ph. Simon: DLZ. 32,
S. 538-43.] I •
5394) H. Riotte, Warbeck. Ein Schauspiel in
5 Aufzügen. Mit Benutzg. Schillerscher Auf-
zeichngn. u. Fragmente. L., Eiotte. 126 S.
M.2,00. |[G. Witkowski: LE. 12, S. 1263/4;
F. E. Will mann: SchL. II, S. 20.5/6 (ab-
lehnend).]!
B ü h n e n 1) e a r b e i t u n g e n.
5395) C. Höf er. Zu Schillers Egmont-Bearbeitg.
(= N. 5211.)
Prosaschriften.
5396) W. A. C h a m b e r 1 a i n , Periodic and loose
sentences in Schillers hist. works. (= N. 993.)
5397) Geschichten aus dem alten Pitaval. Her.
nach d. v. Schiller getroffenen Auswahl u.
um weitere Stücke vermehrt v. P. Ernst.
3 Bde. L., Inselverlag. XI, 435 S.; 415 S.:
429 S. M. 9,00.
5398) D. Bothar, Au« e, alten Stammbuch.
Zur Erinnerg. an Schillers alc. Antrittareile:
NJbbKlAlt(JL. 26, S. 95-101.
(.Stammbuch v. .lol». (iroo«)
Schlller-Yerehrunir*
5399) M. Kuben.sohn, Dan wiederj^efundene
Bildnis d. jungen Schiller: WIDM. 109,8.64/8.
5400) M. Hecht, Der Werdegang d. Prov.-
Schiller-Denknial« in Königsberg i. Pr. Ein
Bericht. Königsberg, (träfe ä Unzer. 48 8
M. 0,(J0.
5401) W. V. Oettingen, Der Dt«ch. Schiller-
bund: Tag N. 10.
5402) G. Büttner, Die Anfänge d. Schiller-
vereins u. d. ersten Schillerfeiern in Leipzig.
(= Publikationen des Schillerver. in Leip-
zig 1.) L, Leiner. 40 S. M. 0,30.
5403) Schwab. Schillerverein. 1 i. Rechenschafts-
bericht. Marbach, Remppis. 105 S.
(Enth. u. n. S. 61-86: J. Hart mann, Aua dem Stamm-
buch eines Karlsschülers.)
5404) Schillerfeier in Leipzig: Zwiebelfisch 2
S. 169-71.
5405) F. E. Hirsch, Nachträgliches zu Schiller
im Roman u. Drama. (Vgl, JBL. 1908
N. 9542.): ZBFrB. S. 27.
Bibliographisches und Kritisches.
5406) K. Berger, Schiller-Schriften (1910): LE.
■ 12, S. 613-20, 674, 685-90; 1.3, S. 1447-56, 1520,4.
(Ausgaben v. O. Güntter u. G. Witkowski, .\. Kutschier,
J P. Tongcr. — Briefwech.sel her. v. M. Hecker, I,.
Geiger. — Marbacher Schillerbuch. — (J. Kettner,
R. Knippel, P. Uhle, G. Thieraann, H. Draheim, H.
Knudsen. — Marie Waldeck. — A. E. Berger, P. Fried-
rich, J. Kremer, R. Wegener, K. VVollf, .lulia Wernlv,
J. Petersen, C. Seilacher, W. Dähne. — G. Witkowski,
Tempel-Ausgabe, Horen-Ausgabe, H. Brandenburg,
Haymerle. — P. Kühn, Hans Schulz, A. Lewkowiu,
R. Goehler, J. Pla.ssmann, J. JeJower, W. RuIImann,
P. Meyer.)
5407) A. Metz, Schillerliteratur: PrJbb. 140,
S. 333-42.
(E. Kühnemann, K. Berger, Th. Zicgler.)
5408) A. Leitzmann, Schillerlit. des Säkular-
jahres 1905 u. der Jahre 1906 8: Euph. 47,
S. 160-73, 691-705. (Vgl. JBL. 1908 9 N. 9561.)
5409) R. Petsch, Schillerliteratur: A8NS. 125,
S. 167-87.
(Marbacher Schillerbuch, Karl Eugen, G. Kettner
.r. Kerner, R. Wegener, K. Wollf, Julia Wernly, H.
Draheim, F. Jonas. — .Vusgabc v. O. Güntter u. O.
Witkowski.)
5410) H. Unbescheid, Anzeigen aus d. Schiller-
literatur 1909—10: ZDU. 24, S. 732-51."
303
IV, 10. Romantik.
304
iy,io
Romantik.
Allgemeines: Bibliographisches und Kritisches N. 5411. — Oesamtdarstellangen N. 5415. — Einzelne Diclit-
gattnngen N. 5421. — Äsihetisches und Weltanschaunng N. 5426. — Beziehungen und Einwirkungen N. 5436. — Sammelwerke
und Briefe N. 5443. — Schlegelscher Kreis (Hardenberg, Schlegel, Schleiermacher, Tieck, Wackenroder) N. 5447. - Heidelberger
Schule (Bettina, L. von Arnim, Brentano, Karoline von Günderode, Knnge) N. 5468. — Norddeutsche Romantik (Chamisso,
Eichendorff, Fouque, Hoffmann, Z. Werner) N. .5498. — Schwäbische Schule (Hauff, Kerner, K. Mayer, ühland) N. 5.540. —
Andere N. 5555. —
Allgemeines :
Bibliographisches und Kritisches. /
5411) R. Pissin, Almanache der Romantik.
(= N. 321 a.)
(Enthält Almanache u. Taschenbücher v. Schlegel-
Tieck, B. Vermehren, Chamisso, Varnhagen, Wilh.
Neumann, F. Schlegel, Rostorf, L. v. Seckendorf, A.
Schreiber [Heidelberger Taschenbuch], J. Kerner [Poet.
Almanach; Dtsch. Dichterwald], H. Loest, Fouqu6 u.a.
[Jahrbüchlein dtsch. Gedichte], J. P. v. Hornthal
[Dtsch. Frühlingskränze], Loeben [Hesperiden], E. v.
Groote, G. Graf v. Blankensee u. a. [Bundesblüten],
F. Förster [Sängerfahrt], Helmine v. Chezy [Aurikeln],
Gubitz [Gaben der Milde], Fouque u. a. [Frauen-
taschenbuch].)
5412) F. Deibel, Neues über d. Eomantik:
LE. 13, S. 322-31.
(Walzel, E. Havenstein, H. Krüger-Westend, Ch. D.
Pflaum, O. Floeck, R. Buchmann, H. Hemmer, H.
Lebede, Franz Schultz.)
5413) J. IMinor, Zur Gesch. d. dtsch. Eo-
mantik: GGA. 172, S. 85-108.
(R.Haym, K.Alt, Hans v.MüUer, G.EUinger, O.Klinke.)
5414) A. W. Porterfield, German romanticism :
MLN. 25, S. 257-60.
(Walzel, Chr. D. Pflaum, H. Röhl, Wendriner, A. Aubert)
Gesamtdarstellungen. (Vgl. N. 2209-19, 2251/7.)
5415) Über d. Wesen d. Romantik in Vergangen-
heit und Gegenw.: MhhComeniusGes. 19,
S. 39-42.
5415a) A. Chuquet, Les romantiques. (=N.31a,
S. 327-44.)
5416) L. C 0 n 8 , Un siecle de l'hist. d'Alle-
magne. De Goethe ä Bismarck. (=N. 2218.)
(Romantik. — Novalis)
5417) E. Erens, Over de duitsche romantische
school: Nieuwe Gids, Jannuar.
5418) A. Farinelli, II romanticismo in Ger-
mania. Lezioni introduttive con cenni
bibliografici sul corso intero. Bari, Laterza.
IX, 216 S. L. 3,00.
5419) R. M. Wernaer, Romanticism and the
romantic school in Germany. New York,
Appleton. XV, 373 S. |[G. II. D an t o n:
MLN. 25, S. 120/2; A. W. Schüddekopf:
LE. 12, S. 1172.]|
5420) St. Hock, Die romantische Schule:
Wissen für alle 10, S. 35-40, 61/7, 84/9,
105/8, 128-36.
Einzelne Dichtgattungen.
5421) O. Floeck, Die Kanzone in d. dtsch.
Dichtung. (= N. 1425.)
(S. 42-166: Romantiker u. die ihnen nahestehenden
Dichter.)
5422) R. Benz, Märchendichtung d. Roman-
tiker. (.TBL. 1908/9, N. 9580.) [[Marie
Speyer: Euph. 17, S. 438-43.]|
5423) E. B 1 e i c h , Zur Entwickig. d. dtsch
Kunstmärchens: Eckart 4, 8. 289-303.
5424) R. Buchmann, Helden u. Märchen d.
romant. Kunstmärchens. (= N. 737.) |[M.
Pirker: Euph. 17, S. 443/6.] |
5425) E. Gross, Die ältere Romantik u. d.
Theater. (=N.4287.) j[A. v. Weilen : DLZ.
31, S. 2981/2; K. G. Wendriner: LE. 13,
S. 1417/9.]|
Ästhetik und Weltanschauung.
5426) E. Bernhard, Zur Psychologie der
Romantik: VossZg.B. N. 21.
5427) J. R u p p , Das Prinzip d. Romantik.
(== N. 215, Bd. 3, S. 483-513.)
5428) B. Baumgarten, Die Naturanschauung
d. Romantiker: ZDU. 24, S. 761-90.
5429) K. G. Wendriner, Die Überwindung
d. Romantik: Zeitgeist N. 22.
5430) F. Brüggemann, Die Ironie als ent-
wicklungsgeschichtl. Moment. (JBL. 1908/9
.N. 9586.) I [A. K o h 1 e r : DLZ. 32, S. 1056/9 ;
R. M. Meyer: Euph. 17, S. 436/8 ]|
5431) Bertha Badt, Die romant. Liebe :
WIDM. 105, S. 300/4.
5432) Luise Zurlinden, Gedanken Piatos
in d. dtsch. Romantik. (= UNSpLG. NF.
Heft 8.) L., Haessel. IX, 292 S. M. 6,00.
(Plato. — F. Schlegel. — Schleiermacher. — Novalis.
— Bettina.)
5433) Marie Joachimi-Dege, Dtsch.
Shakespeareprobleme im 18. Jh. u. im Zeit-
alter d. Romantik. (JBL. 1908/9 N. 5623.)
i[A. Köster: ADA. 34, S. 73-83.] i
5434) Shaftesbury, Die Moralisten. Her.
V. K. Wo 11 f. (= N. 4575.)
5435) i d. , Ein Brief über d. Enthusiasmus.
Die Moralisten. Her. v. M. Frisch eisen -
Köhler. (= PhilosBibl. Bd. 111.) L., Dürr.
1909. XXVI, 212 S. M. 3,00.
Beziehungen und Einwirkungen.
5436) F. W. Roe, Carlyles relation to the lit.
of romanticism. (= N. 2224.)
5437) E. J. Willi am son, Grillparzers attitude
toward romantism. Diss. (= N. 3708.)
5437a) G. van Poppe!, Heine u. d. Romantik.
(-= N. 5573.)
5437b) J. Eckardt, Ol. M. Hofbauer u. d.
Wiener Romantikerkreise. (Vgl. JBL. 1908/9
N. 9596 a.): Hochland 8», S.'l7-27, 182-92,
341-50.
5438) K. Obenauer, A. L. Hülsen. Seine
Schriften u. seine Beziehungen z. Romantik.
Diss. München. IX, 92 S.
5439) G. Berger, E. Mörike u. sein Verhältnis
z. Schwab. Romantik. (= N. 2609.)
5439a) A. Dombrowsky, Adam Müller, die
bist. Weltanschauung d. polit. Romantik.
(-= N. 4648.)
5439b) Adam Müller, Etwas, das Goethe ge-
sagt hat. Her. v. H. Fei gl. (= N. 4649.)
305
IV, 10. Romantik.
306
5440) Marie Speyer, F. W. Weber u. d.
Koniantik. {= N. 3068.)
5441) T. (U' Visan, Le romantisme allemand
et Ic symbolisme fran^ais: Mercure de Frunce
88, S. f)72-91.
5442) G. N i e d e r m e i e r , S. Kierkegaard u.
d. Koniantik. (=- AbhbPhiloa. Heft 11.)
L., (iuelle it Meyer. 84 S. M. 2,60.
Saminohverke und Briefe.
5443) E. Sallwürk, Deutsche Romantik.
(^ N. 474.)
5444) B. Wille, Unsere grossen Dichter u.
Schätze auH ihren Werken. Bd. 2. Die
Romantik. (= N. 205.)
(Jean Paul. Musaeus. — Hölderlin. — Schlegel. —
Tleck. — Novalis. — Arnim. - Brentano- — Grimm.
— Fouquö. — Kleist. - Hoffmann. • Elchendorff.)
5445) O. Hellinghaus, Bibliothek wertvoller
Novellen u. P>zählungen. Bd. 8. (= N. 3099.)
(Enth. u. a. . HolTmann [Meister Martin], Eichen>lorff
[Marmorbild), Hauif [lUld des Kaisers].)
5446) J. Bleyer, Haszilnk es a nemet philoiogia
a 19 szitzad elejön. (= N. 842.)
(Briefe v. Schlegel, W. v. Humboldt, Büsching, v. d.
Hagen an ungar. (Jelehrte.)
Schlegelscher Kreis:
F. V. Hardenberg (Novalis).
5447) F. V. Hardenberg (Novalis), Der
Dichter d. blauen Blume. Eine Auswahl
aus Novalis' Werken v. H. Krüger-West-
end. Jena, Costenoble. VHI, 152 S. M. 1,60.
5447a) F. V. d. Leyen, J. W. Ritter (1776
bis 1810): SüddMhh. 7S S. 845/7.
A. W. V. Schlegel. Karoline.
5448) F. Baldensperger, Lettres in6dites
de Littrö et de son pfere ä W. Schlegel.
(= N. 245, S. 37-48.)
5449) Bertha Hiemeuz, Karoline Schelling:
ChristlFrau 8, N. 11.
F. Schlegel.
5450) B. Piert, F. Schlegels ästhet. Anschau-
ungen. Progr. Neunkirchen. 24 S.
5451) Bertha Badt, Zur Frage nach d. Ver-
fasserschaft d. Athenäumsfragments 253:
Euph. 17, S. 660/1.
5452) J. Eckardt, Zwei unbekannte Arbeiten
F. Schlegels: HPBU. 146, S. 765-75.
(Aus den «Ölzweigen.)"
5453) F. Steppuhn, F. Schlegel als Beitrag
zu e. Philosophie d. Lebens: Logos 1, N. 2.
Schleiei-7nacher und Henriette Herz.
5454) A. Saathoff, Schleiermacher: Über
Freundschaft, Liebe u. Ehe. (= N. 4616.)
(S. 1-30: Aus dem Briefwechsel mit den Romantikern ;
S. 189-68: Aus Schriften d. romantischen Zeit.)
5454a) Schleiermacher u. seine Lieben. Nach
Originalbriefen d. Henriette Herz. Her. v.
O. Frhr. v. Bünigk. (= N. 4611.)
5455) L. Geiger, Henriette Herz: Tag N. 186
(LE. 12, S. 1763.)
H. Steffens.
5456) K. (t. VV^endriner, Ein Epigone der
Romantik: LE. 13, S. 107-12.
5457) H. Steffens, Was ieh erlebte. (=N.2464.)
Jahresberiohfe ffir neuere deutsche LiteratnrgeBobiehte.
Tieck und Wackenroder.
5458) A . F. (' o h n , L. Tieck» Iteise nach rx)ndon
u. Paris im .1, 1817. Au« W. v. BurgiMlorffH
Tagebuch: ZBFr. NF. 1, S. :M3-ü4.
5459) K. V. Rrtzycki, Ein BcHucb hei J. F
Kind u. L. Tieck: ib. S. 228-31.
(Aus Briefen des Anton E. <)<lynlec.)
5460) H. H e m m e r , Die Anfänge L. Tietk«
u. seiner dämonisch-Kchauerliclien Dichtir
(= N. 2986.) |[O.Wa 1 ze 1 : DLZ. 32, S. 246f)/7.|'
5461) E. Schönebeck, Tieck u. Solirer. Di*«.
Berlin. 87 S.
5462) W. S t e i n e r , L. Tieck u. d. Farben-
empfinden d. romant. Dichtung. (= Schr-
LitGesBonn. Vn.) Dortmund, Ruhfus. VII,
241 S. M. 6,00. |[0. Floeck: LC'BI. 62,
S. 774/5; Friedr. Schulze: ib. 8.497; O.
Walzel: DLZ. 32, S. 2462/5.] |
5463) L. G o r m , Die Technik d. Oenoveva-
dramen. (= N. 721.)
5464) R. M e s z 1 6 n y , Tiecks Genoveva. (= N. 722,
S. 38-60.)
5465) G. H. Danton, The date of the scene
of Tiecks Sternbald: MLN. 25, S. 11.
5466) J. Frerking, Zwei Shakespeare-Parodien
in Tiecks „Verkehrter Welt": P^uph. 17
S. 355/6.
5467) W. H. Wackenroder, Werke u. Briefe.
Her. V. F. v. d. L e y e n. 2 Bde. Jena,
Diederichs. 334, 257 S. M. 6,00. JJ. Minor:
ASNS. 126, S. 229-30; Friedr. Schulze:
• LCBl. 62, S. 467/8.]|
(1. Herzensergiessuugen. Phantasien über die Kunst-
Hans Sachs. — 2. Briefwechsel mit L. Tleck. Pfingwt-
reise von 1793.)
Heidelberger Romantik :
Bettina.
5468) Amanda v. Sonnenfels, Bettina
V. Arnim. (= N. 97, S. 246-82.)
5469) L. Hirschberg, Beethoven in d. Dich-
tung. (= N. 801.)
5470) J. E. Spenle, La religion artistique de
Bettina: Goethe et Beethoven. (= N. 5055a.)
L. A. V. Arnim.
5471) M. Hartmann, Arnim als Dramatiker. I.
Diss. Breslau. 57 S.
5472) Erich Schmidt, Berliner Poesie vor
100 J. (= N. 2307.)
(Arnim. — Brentano.)
5473) R. Steig, Berlin in Trauer um die
Königin Luise. (= N. 2308.)
(Arnims Kantate.)
5474) K. Wagner, Die historischen Motive in
Arnims Kronenwächtern. Tl. 2. Progr.
Pankstadt. 38 S.
Cl. Brentano. Sophie Mereau.
5475) Margareta Hiement, Cl. Brentano
u. d. Frauen r.ÜdW. 3, S. 806-16.
5476) R. Walser, Brentano: NR.s. 21, S. 1578-80.
5477) Cl. Brentano, Sämtl. Werke. Unter
Mitwirkg. v. H. Amelung, V. Michels,
J. Petersen u. a. her. v. C. Schüdde-
kopf. Bd. JO. (Vgl. JBL. 1908,9 N. 9667.)
München, Müller. LXVIII, 412 S. M. 6,00.
5478) Cl. Brentano u. E. v. Steinle, Dich-
tungen u. Bilder. Her. v. A. v. Bernus
u. A.M.v. Steinle. (JBL. 19<\< 9 N. 9668).
[HPBU. 146, S. 279-94.]]
:xi. 20
311
IV, 11. Heiiirich Heiue.
312
IV, 11
Heinrich Heine.
Allgemeines: Gesamtdarstellungen nnd Charakteristiken N. 5557. — Bezielmngen Tind Einwirkungen N. 5573. —
Biographisches (Einzelheiten, Persönliche Beziehungen, Lokale Beziehungen) N. 5577. — Briefe und Memoiren N. 5593. —
Werke N. 5601. — Heine -Verehrung N. 5C09. —
Allgemeines: 1
Gesamtdarstellungen und Charakteristiken.
5557) A. Chuquet, H. Heine et la jeune
Allemagne. (== N. 31a, S. 371-86.)
5558/9) M. Bienenstock, Das jüdische Element
in H. Heines Werken. Ein kritisch-ästhet.
Beitr. z. Heinefrage. L., Verlag für Lit.
V, 254 S. M. 3,50.
5560) K. Kraus, Heine u. die Folgen. München,
Langen. 45 S. M. 0,80.
5561) H. Nord, H. Heine als Dichter, Mensch
u. Deutscher. Hamburg, Deutschnationale
Buchh. 31 S. M. 0,50.
(Antisemitisches Pamphlet.)
5562) O. Ernst, H. Heines Seele. (= N. 227,
S. 195-213.)
5563) H. Kienzl, Heine, der Europäer: Blau-
buch ö, S. 827-30.
5564) T. Massarani, E. Heine e il movimento
lett. in Germania. (In N. 244.)
5565) B. L a u d o n , Das Achilleion : Sturm
1, N. 17.
(H. „ein geschickter Gedichtverfasser, dem die lyrische
Note völlig fehlt".)
5566) O. Walzel, Heine zu Beginn des 20. Jh.:
InternatWschr. 4, S. 1416-29, 1452-64.
5567) H. Heine: Lese 1, N. 3.
5568/9) H. Driesmans, Heines Mystizismus:
Propyläen N. 13.
5570) Thekla Blech-Merwin, Heines soziale
Gedankengänge: Wage 13, N. 21.
5571) B. Vignola, Le donne nella vita e nell'
arte di. E. Heine, Eoma, Segati. 1909.
178 S. L. 2,80. |[LE. 12, S. 1107.]|
5572) W. Bloem, Die Landschaft bei Heine:
DüsseldGenAnz. N. 259-60.
Literarische Beziehungen und Einwirkungen*
5573) G. van Poppel, Heine u. die Eomantik:
ÜdW. 3, S. 262-70, 294-300.
5574) J. Vlasinsky, Zu Th. Storm. (=
N. 3311.)
(Heines Einfluss auf Storm.)
5575) A. Carafa, Aleardi e Heine: ELT. 4,
S. 377-80.
5576) Margherita AzoUiui, G. Carducci u.
d. dtsch. Lit. (= N. 2236.)
Biographisches :
Einzelheiten.
5577) F. Hirth, Heines Geburtsjahr: FrBDV.
N. 281. (LE. 13, S. 273.) (Vgl. auch H.
Püttmann: DüsseldGenAnz. N. 283. |[LE.
13,5 s. 273.] I
5578) t). Kaufmann, Wann ist Heine ge-
boren? (= id., Gesamm. Schriften Bd. 1
[JBL. 1908/9 N. 406], S. 194-203.)
5579) H. Willumsen, Von H. Heines Schul-
zeit. Ein Beitr. zu seinem Bios: I2uph. 17,
S. 95-105, 332-47.
5580) A. E. Meyer, Heines Beziehgn. z. Korps-
studententum : BerlinerNN. N. 223.
5581) W. Kolbe, Heines Taufe in Heiligen-
stadt: Heimatland 7, S. 173.
Persönliche Beziehungen.
5582) E. H. Bloch, Une soiree a Paris en 1835:
Feuilles d'hist. 1, janvier-juin.
(Musset, Heine, Fürstin Belgiojoso.)
5583) F. Gernsheim, Heineu. Chopin: AZg-
Judent. 74, S. 319-20.
(Betrifft d. Pariser Briefe)
5584) Heilbronn, Heine u. F. Hiller: EhMus-
ThZg. 11, N. 28/9.
5585) E. Ebstein, Th. v. Kobbe u. H. Heine:
ZBFr. NF. 2B, S. 148/9.
5586) F. Lienhard, Heine u. Platen: Propy-
läen N. 13.
5587) E. SpenU, H. Heine [et Eahel].
(= N. 5556, S. 202-13.)
Lokale Beziehungen.
5588) J. Forman, In the footpoints of Heine.
New York, Houghton. |[A. v. Ende: LE.
13, S. 586.]|
5589) E. Schweikert, H. Heine als Student
in Bonn: AkMBU. 22, S. 46/8.
5590) J. A., Zur subjektiven Heinef orschg. :
Sturm 1, N. 19.
(Zu Bartels über Heine in München.)
5591) H. Heine und die Allgemeine Zeitung:
AZg. N. 9.
5592) J. Koch, H. Heine über Westfalen:
EhWestfZg. N. 990.
Briefe und Memoiren.
5593) H. Heine, Briefe. Her. v. H. Daffis.
Neu durchgesehene Volksausg. B., Oester-
held. 447 S. M. 3,00.
5594) M. Frhr. v. Heine - Geldern u. G.
Karpeles, Heine-Eeliquien. Neue Briefe
u. Aufsätze H. Heines. B., Curtius. 357 S.
M. 7,50.
(Briefe v. Heine an Gustav, Betty, Mathilde Heine u.
F. Friedland. — Briefe an Heine. — Zwei Aufsätze
V. H. Heine — Gustav über H. Heine.)
5595) S. Eahmer, Neue Mitteilgn. von u.
über Heine: VossZgB. N. 43.
(Im Anschluss an N. 5594.)
5596) G. Karpeles, Neue Mitteilungen über
H. Heine: NFPr. N. 16521, 16556, 16570.
(LE. 13, S. 163.)
(Briefe an Hitzig, Herwegh u. a.)
5597) Vier Gedichte u. zwölf Briefe v. H. Heiue:
EhMusThZg. 11, N. 25. (LE. 12, S. 1696.)
5598) H. Adler, Ein Heine -Brief: Jewish
Eeview 1, N. 1. (Siehe AZgJudent. 74,
S. 347.)
(An den Vater F. Lassalles 1850.)
313
IV, 12. Da» Junge DeutHchlmifl.
314
5699) L. S p e i d e 1 , H. Heines Memoiren.
(= N. 252, Bd. 1, S. 182/9.)
5600) H. Heines niemoirs from Jus works,
letters and conversation. Ed. by G. Kar-
pelcB. English transiation by G. Cannan.
2 vols. London, Heinemaun. |[Ath. 1910,
Bd. 2, S. 452/3.JI
Werke:
Gesamtausgaben.
5601) H. Heine, «änitl. Werke in 10 Bdn.
Unter Mitwirkg. v. J. Fränkel, L. Krähe,
A. Leitzmann, J. Petersen her. v. O.-
Walzel. Bd. 7. Her. v. O. Walzel. Bd. 9.
Her. V. A. Leitzmann. L., Insel-Verlag.
506, 533 S. Je M. 2,00.
(Bd. 7. Die romantische Schule. — Zur Gesch. d.
Religion u. l'hilos. in Deutschland. - Elementar-
geister. Bd. '.). Lutetia. — Kleine Schriften aus d.
J. 1840 -44.)
5602) id., Sämtl. Werke. (In 10 Bdn.) Bd. 3—10.
(Bd. 3/5, 10 her. R. Fürst; Bd. 6 u. 9 v.
J. Z e i 1 1 e r ; Bd. 7/8 v. H. D a f f i s.) L.,
Tempel -Verlag. 510, 559, 485, 429, 119,
421, 490, 539 8. Je M. 3,00. (Vgl. JBL.
1908/9 N. 9942.)
(8. Erzählgn. in Versen. Keisebilder. — 4. Erzählgn.
in Prosa. Italien. Rcisebilder. — ,5. Shakespeares
Mildchen u. Frauen. Pantomimen. Memoiren. —
(>. Elementargeister. Die romant. Schule. Religion
u. Philosophie in Deutschland. — 7. . Frankreich. I.
Französ. Maler. Französ. Zustände. Über d. französ.
Bühne. — 8. Frankreich. II. Lutetia. — 9. Ludwig
Börne. Kleinere u. vermischte Schriften. — 10. Leben,
Werke u. Briefe.)
5603) Heine-Buch für Schule und Haus. Her.
V. A. Dauge. L., Fritzsche & Schmidt.
172 S. M. 1,20.
Lfjrih:
5604) Heines Buch der Lieder. (Amelangs
Taschenbibliothek.) L., Amelang. 206 S.
M. 1,00.
5605) V. Beyer, Heine-.Studien: Euph, 17,
8. 628-36.
(Beb. bauptHäcblich die Lyrik j
5606) V. Buonanno, La flaba popolare nella
Urica di Heine: Rivista d'Itaiia \'' '^ 7 '''70.
Dramen.
5607) B. Litzmann, Heines Ratciiff: BonnerZg.
Nr. 51.
Prosaschriften.
5608) N. Ovöjaniko-Kulikovskii, Die bist,
Lyrik H. Heines. Übers, v. W. Christiani:
DüsseldGenAnz. N. 122, 124, 127, 129, 131.
134. (LE. 12, S. 1383.)
5608a) H. Ho üben, Heines Schwabensniegel
u. d. Jahrbuch d. Literatur. Eine Geschichte
in Briefen u. Erklilrgn.: VossZgB. N. 25/7.
Heine-Yerehrung.
5609) Für u. gegen d. angebliche Heine-Portrat:
Weltspiegel N. 14.
(K. Hessel, v. Geldern, .M. F. Auerbach, K. H.CuUignun )
5609a) A. Bartels, Das Hamburger Heine-
denkmal: DSchrifttum, Januar.
5610) id., Ein ruhiges Wort in d. Heinedenk-
mal-Angelegenheit: Hammer 9, S. 212/8.
5611) Bartels der Heinetöter: MVAbwAnt. 20,
N. 14.
5612) R. Kurtz, Der neue Luther: Demokrat
(Berlin) N. 16.
(Bartels)
5613) B. V., Heinedenkmal: März 4», S. 413.
5614) Heine-Kalender. Jahrg. 2. Her. v. E.
Korn. L., Xenien-Verlag. 104 S. M. 1,00.
(MitBeitrr. v. K. Henckell, H. Lichteuberger.)
5615) J. Heilbronn, Zur Heine-Bibliographie:
FZg. 112.
(Friedr. Meyer [JBL. 1908/9 N. 9988].)
IV, 12
Das Junge Deutschland.
Allgemeines und Beziehungen N. 5610. — Binselne (L. Börne, Qntzkow, Immermiinn, L»abe, MenMl, 'Mnndt,
Packler-Mnekan) N. 5618. —
Allgemeines. (Vgl. N. 2209-19.)
.5616) H. H. Houben, Vom Verleger d. Jungen
Deutschlands: BBlDBuchh. S. 2947-52.
(J. Canjpe.)
5617) H. Wütschke, Hebbel in d. zeitgenöss.
Kritik. (= N. 3631.)
(Beb. u.a.: Menzel, Gutzkow, C. Kühne.)
Einzelne PerMinlichkeiten :
L. Börne.
5618) L. Geiger, Börne u.d, Frauen: Frauen-
zukunft (München) N. 3.
5619) R. Roseen, L. Börne als Kunstkritiker.
Diss. Greifswald. 86 S.
5620) L. Geiger, L. Börne. (= N. 29, S. 161-81.)
5621) L. Speidel, L. Börne. (= X. 252, Bd. 1,
S. 113-27.)
5622) A. Tänzer, L. Börnes Vorfahren in
Württemberg: FZg. X. 46.
5623) L. Geiger, Unveröffentl. Briefe L.
Börnes (?): ib. N. 187. (LE. 12, S. 1556.)
K. Gutzkow.
5624) H.H. Houben, Eine jungdtsch. Episode.
Mit ungedr. Briefen K. Gutzkows: LE. 12,
S. 752-62.
5625) id., K. Gutzkows .De profundis": ZBFr.
NF. 2, S. 405-12.
5626) id., K. Gutzkow in Berlin im J. 1837:
VossZgB. N. 4/5.
315
IV, 12. Das Junge Deutschland.
316
5627) Gutzkow, Werke. Auswahl in 12 Tln.
Her. V. E. Gen sei (Goldene Klassikerbibl.).
B., Bong. XLIII, 155, 2.30, 239, 184, 339,
195, 209, 166, 320, 178, 239, 360 S. M. 8,00.
1[H. Mielke: LE. 13, S. 1064/5.] |
(1. Biographie. Nero. Riehard Savage. — 2. Werner.
Zopf u. Schwert. Urbild. — 3. Uriel Acosta. Königs-
leutnant. Ellen Rose. — 4. Sadduzäer. Vergangene
Tage (Wally). — 5. Selbsttaufe. Emporblick. Kurs-
tauben. Nihilisten. Werwolf. — 6. Lueindens Jugend-
geschichte. (Zauberer, Bd. 1). — 7/9. Biographische
Dokumente. — 10. Aufsätze z. Literaturgesch. —
11. Aufsätze z. Kultur- u. Zeitgesch. Reiseeindrücke.
— 12. Vom Baum des Lebens.)
5628) i d. , Gedichte. Her v. E. Gutzkow.
(= BGLIA. N. 2207/8.) ' Halle, Hendel.
Vm, 127 S. M. 0,50.
5629) A. Kohut, K. Gutzkow als Dramatiker:
NThAlman. 22, S. 70/7.
5630) Peter Müller, Beiträge z. Würdigg.
V. K. Gutzkow als Lustspieldichter. Mit e.
einleit. Teil über ein unbekanntes Tagebuch.
(= BDL. N. 16.) Marburg, Elwert. VIII,
111 S. M. 3,00.
5631) P. W e i g 1 i n , Gutzkows u. Lanbes
Literaturdramen. (= Palaestra. Heft 103.)
B., Mayer & Müller. 174 S. M. 4,80.
|[E. Michael: LCBl. 62, S. 1058/9; A. v.
Weilen: LE. 13, S. 1349.]|
5632) L. Hirschberg, König Saul: AZg-
Judent. 74, S. 235/6.
5633) E. de Chavagnes, Le juif au th^ätre.
(= N. 793.)
(Uriel Acosta.)
5634) S. Eubin f 1910: LE. 12, S. 906.
(Übersetzer v. Gutzkows Uriel Acosta.)
5635) J. Weigle, E. Geibels Jugendlyrik.
(= N. 1435.)
(S. 70-90: Gutzkows Kritik aus der KZg. 1843.)
K. Immermann.
5636) W. Deetjen, K. Immermann in Hannover:
Welt u. Wissen (Beilage z. HannCour.) 195.
5637) H. Eulenberg, Immermann. (= N. 228.)
5638) S. V. Lempicki, Immermanns Welt-
anschauung. B.-Zehlendorf, Behrs Verlag.
VIII, 136 S. M.3,50. |[0. Fischer: DLZ.32,
S. 2212/5.]|
5639)ImmermannsWerke. Her. v. H. Maync.
(JBL. 1906/7 N. 8076; 1908/9 N. 10024.)
|[HeleneHerrmann:ASNS.125,S.413-34.]|
5640) 0. Volkart, Immermanns Merlin u.
Goethes Faust. (= N. 5238.)
H. Laube.
5641) H. H. Houben, H. H. Laube u. seine
Verleger: BBlDBuchh. S. 8552/5, 8632/5.
5642) P. Przygodda, H. Laubes literar. Früh-
zeit. (= BerlBeitrr. Heft 42.) B., Ehering.
179 S. M. 4,80. j[A. v. Weilen: LE. 13,
S. 1 348/9.] I
5643) L. Speidel, H. Laube. (= N. 2.52, Bd. 1,
S. 182/9.)
5644) F. Stüber-Günther, H. Laube
als Eomanschriftsteller: DTageblatt(Wien)
N. 122. (Siehe LE. 12, S. 1384/5.)
5645/6) H.Laube, Dramatische Werke. 6 Bde.
in 3 Bdn. L., Hesse & Becker. 296, 226,
292, 257, 269, 260 S. M. 6,00.
5647) id.. Der dtsch. Krieg. Historischer
Eoman in 3 Büchern. Ebda. 1908. 221,
255, 230, 290, 236, 226,' 310, 270, 279 S.
M. 12,00.
5648) id., Das erste dtsch. Parlament. 3 Bde.
in 1 Bd. Ebda. 263, 246, 266 S. M. 4,00.
W. Menzel.
5649) H. Haupt, Zwei Sonette W. Menzels:
BurschenschBll. 24^ N. 12.
Th. Mundt.
5650) O. Draeger, Th. Mundt. (JBL. 1908/9
N. 10038.) i[E. Ackerknecht: LE. 12,
S. 1488/5.]|
5651) H. H. Houben, Th. Mundt: Hamb-
NachrrB. N. 30
(Mit ungedr. Briefen an Campe.)
5652) id., Literar. Verwand lungskünste: BBlD-
Buchh. S. 6210/5.
(Th. Mundt u. die Verleger Gebr. Reichenbach.)
Pückler- Muskau.
5653) Fürst H. v. P ü c k 1 e r - M u s k a u ,
Ironie des Lebens. Her. v. H e i n r.
Conrad. (JBL. 1908/9 N. 10042.) |[Vera
V. Demelic: LE. 12, S. 1795/7; H. Lands-
berg: AZg. N. 28 (,Die Wiedergeburt des
, Verstorbenen' " ).] |
5654) B. Lenz, Der Verstorbene. Semilasso
u. Kompagnie: VossZgB N. 44/5.
5655) K. F. Nowak, Seine Durchlaucht Fürst
Pückler-Muskau: Blaubuch 5, S. 474/6.
JAHRESBERICHTE
FÜR
NEUERE
DEUTSCHE LITERATURGESCHICHTE
UNTER MITWIRKUNG VON
K. ALT, C. A. V. BLOEDAU, W. BÖHM, C BORCHLING, R. BUCHWALD, F. C0HR8,
W. CREIZENACH, HANS DAFFIS, E. ELSTER, J. FRÄNKEL, K. FREYE, P. HABER-
MANN, A. HAUFFEN, F. HOMEYER, M. JACOBS, G. KOHFELDT, PAUL LEHMANN,
RUD. LEHMANN, H. MAYNC, P. MERKER, R. M. MEYER, V. MICHELS, ERNST MÜLLER.
R. MÜLLER FREIENFELS, F. MUNCKER, E. NAUMANN, W. 0LSHAU8EN, L. PARISER,
G. PFEFFER, O. PNIOWER, R. RIEMANN, A. SAUER, A. L. STIEFEL, W. STOLZE,
R. UNGER, O. F. WALZEL, 0. WEISE, R. WEISSENFELS, P. WIEGLER
MIT BESONDERER UNTERSTÜTZUNG
VON
ERICH SCHMIDT
HERAUSGEGEBEN
VON
JUL. ELIAS, M. OSBORN, WILH. FABIAN, K. JAHN,
L. KßÄHE, P. DEIBEL, M. MORRIS.
EINUNDZWANZIGSTER BAND (1910).
u.
TEXT UND REGISTER.
BERLIN-STEGLITZ
B. BEHRS VERLAG (F. FEDDERSEN)
1913.
Jlis gereicht uns zu einer gewissen Genugtuung-, diesmal einen lückenlosen
Jahresband aussenden zu können. Wenn der Band trotz intensiver Bemühungen der
Redaktion nicht so rechtzeitig erscheint, wie wir es durch Einführung der Doppel-
bände erstrebt hatten, so liegt der Grund in dem Verlagswechsel, den uns das
Jahr 1912 gebracht hat. Nach glücklich überwundener Krise können wir Herrn
Friedrich Feddersen als Chef der Firma B. Behrs Verlag begrüssen und freuen uns,
dass Herr Walter Bloch als literarischer Ratgeber dem Hause erhalten bleibt. Der
neue Verleger hat uns zugesichert, seine ganze Kraft in den Dienst unserer Sache
zu stellen. Für eine Art Erfüllung dieser Zusage mag die Tatsache gelten, dass
Herr Feddersen sich zu dem Opfer entschlossen hat, die Jahrgänge 1911 und 1912
in einem neuen Doppelbande zu vereinigen, um bis zur höchstmöglichen Aktualität
vorzudringen.
Im Kreise unserer Mitarbeiter haben abermals kleinere Veränderungen und
Verschiebungen stattgefunden, die wir hier in aller Kürze aufzählen: für Rudolf
Unger hat Wilhelm Böhm das leitende Kapitel der Literaturgeschichte (I, 1), für
Theodor Poppe hat Richard Müller-Freienfels das Kapitel „Ästhetik und Poetik'' (I, 7),
für Franz Saran hat Paul Habermann die „Metrik" (I, 8), und für Felix Rachfahl hat
Wilhelm Stolze den Bericht über den Allgemeinen Teil des 15./ 16. Jahrhunderts (11, 1)
übernommen. In den Herren Poppe, Saran und Rachfahl verlieren wir Freunde und
Mitarbeiter, die viele Jahre hindurch treu zu uns gestanden haben. Berufliche Not-
wendigkeiten erforderten ihren Rücktritt, uns bleibt leider nichts anderes übrig, als
ihnen herzlich für das warm bezeugte Interesse zu danken. Zu unserer Freude hat
Rudolf Unger, statt seines früheren Kapitels, sich für zwei neue Berichte zur Ver-
fügung gestellt, nämlich für den Abschnitt „Literaturgeschichte des 18./19. Jahr-
hunderts" (IV, la), über den Kurt Jahn bisher referierte, und für „Goeth.es Lyrik"
(IV, 8 c), die ehedem Robert Riemann behandelt hat. Unsere Tendenz, aus Zweck-
mässigkeitsgründen umfangreiche Kapitel in kleinere geschlossene Berichte auf-
zulösen, haben wir weiter verfolgt, indem wir den Abschnitt „Schiller" (IV, 9) in
zwei Berichte schieden: „Schillers Leben" und „Schillei-s Werke"; Ernst Müller hat
den ersten Teil behalten, während für die „Werke" Paul Merker gewonnen ist. Zu
erwähnen wäre ferner, dass auf Grund eines Redaktionsbeschlusses das Kapitel „Lieder-
komponisten" (IV, 2 c) wie in dem vorliegenden Band so auch in Zukunft zwar eine
bibliographische, aber keine literarische Behandlung erfahren soll. Endlich ist noch
mitzuteilen, dass Oskar Walzel für das Kapitel „Romantik" (IV, 10) sich als Helfer
Paul Neuburger beigesellt hat.
Der Tod Jakob Minors hat uns die Zeit lebhaft ins Gedächtnis zurück-
gerufen, da sich die JBL. seines tätigen und eifrigen Mitwirkens zu erfreuen
hatten. Auch über seinen Rücktritt hinaus hat er unserem ("unternehmen eine
rege und freundschaftliche Teilnahme bewahrt. Der Hingang dieses führenden
Gelehrten erfüllt uns mit aufrichtiger Trauer.
Wir können dieses Vorwort nicht schliessen, ohne der grossen Zahl von
Zeitschriften und Zeitungen zu danken, denen die Redaktion aufs neue für Lieferung
von Material herzlich verpflichtet ist; für seine Mitwirkung an den Reg-isterarbeiten
sind wir wieder Arthur Wetzlar verbunden, ebenso der Firma Herrose & Ziemsen,
Wittenberg- a. E., für die prompte Herstellung des Drucks. Und wir können nicht
schliessen, ohne abermals und mit Betonung den Appell zu wiederholen, den wir
schon in den Vorreden der früheren Bände an alle gerichtet haben, die es angeht:
Die Verleger und Verfasser ron selbständigen Werken ^ie auch namentlicii
Ton Dissertationen, Programmen, Festreden, ganz besonders aber von PriTatdrncken
usw. sowie von Zeitsehriftenaufsätzen werden eindringlicli ersucht, ein Exemplar an
die JBL. einsusendeu. Bei Abhandlungen, die an entlegenen Stellen veröffentlicht
sind, wäre die Redaktion schon für den blossen Hinweis (vielleicht mit kurzer
Angabe des Inhalts) dem Autor zu Dank verpflichtet.
Berlin W.»®
Matthäikirchstr. 4 IL
JULIUS ELIAS. MAX OSBORN. WILHELM FABIAN. KURT JAHN.
LUDWIG KRÄHE. FRANZ DEIBEL. MAX MORRIS.
J.
n
TEXT
Inhaltsverzeiehnis.
I. Allgremeiner Teil. «j^ita
LiteraturgeBchichte. Von Dr. Wilhelm Böhm, Mädchenachuldirektor in Berlin .... 317
Publizistik. Von Dr. Franz Deibel in Königsberßf i. Pr 325
Die Literatur in der Schule. Von Professor Dr. Ernst Naumann, Direktor des Hohen-
zoUern-Gymnasiums zu Schöneberg bei Berlin 329
Geschichte der deutschen Philologie. Von Dr. Conrad Borchling, Professor in Hamburg 335
Geschichte der neuhochdeutschen Sprache. Von Professor Dr. Oskar Weise, Direktor des
Gymnasiums in Eisenberg S.-A 344
Ästhetik und Poetik. Von Dr. Richard Müller-Freienfels in Berlin-Halensee .... 356
Metrik. Von Dr. Paul Habermann, Gymnasial-Oberlehrer in Berlin ....'.... 366
Geschichte des Erziehungs- und TJnterrichtswesens. Von Dr. Rudolf Lehmann, Professor
an der Akademie in Posen 368
Stoffgeschichte. Von Dr. Arthur Ludwig Stiefel, Oberrealschulprofessor in München . . 375
II. Von der Mitte des 15. bis znm Anfang des N. Jahrhunderts.
Allgemeines. 1908/9, 1910. Von Dr. Wilhelm Stolze, Professor an der Universität
Königsberg i, Pr 390
Lyrik. Von Dr. Reinhard Buchwald in Leipzig 398
Epos. Von Dr. Gustav Kohfeldt, Bibliothekar an der Universität Rostock 401
Drama. Von Dr. Wilhelm Creizenach, Professor an der Universität Krakau 404
Didaktik. Von Dr. Gustav Kohfeldt, Bibliothekar an der Universität Rostock .... 405
Luther und die Reformation. Von Dr. Ferdinand Cohrs, Konsistorialrat in Ilfeld a. H. . 408
Humanisten und Neulateiner. Von Dr. Paul Lehmann, Privatdozent an der Universität
München • . . . . 418
III. Vom Anfang des 17. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts.
Allgemeines. Von Dr. Oarl August von Bloedau in Königsberg i. Pr 425
Lyrik. Von Dr. Victor Michels, Professor an der Universität Jena 431
Epos. Von Dr. Carl August von Bloedau in Königsberg i. Pr 436
Drama. Von Dr. Fritz Homeyer in Berlin 438
Didaktik. Von Dr. Ludwig Pariser in München 441
IT. Ton der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart.
Allgemeines :
a) Literaturgeschichte. Von Dr. Rudolf Unger, Professor an der Universität München 449
b) Briefwechsel, Memoiren, Tagebücher. Von Paul Wiegler in Prag 462
Lyrik:
a) Von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zu Goethes Tod. Von Dr. Ludwig Krähe
in Berlin 474
b) Von Goethes Tod bis zur Gegenwart. Von Dr. Karl Preye in Friedenau bei Berlin 478
Epos:
a) Von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zu Goethes Tod. Von Dr. Robert
Riemann, Gymnasial-Oberlehrer in Leipzig 483
b) Von Goethes Tod bis zur Gegenwart. Von Dr. Georg Pfeffer, Gymnasial-Oberlehrer
in Frankfurt a. M 493
Drama und Theatergeschichte.
a) Geschichte des Dramas:
1. Älteres Drama. Von Dr. Monty Jacobs in Nikolassee bei Berlin 500
2. Neueres Drama. Von Dr. Hans Daffis, Bibliothekar an der Universität Berlin . 509
b) Wagner. Von Dr. Ludwig Krähe in Berlin 521
c) Theatergeschichte. Von Dr. Hans Daffis, Bibliothekar an der Universität Berlin . 525
Inhaltsverzeichnis.
Seite
Didaktik. Von Dr. Waldemar Olsbausen in Berlin 535
Lessing. Von Dr. Erich Schmidt, Professor an der Universität Berlin 553
Herder. Von Professor Dr. Ernst Naumann, Direktor des Hohenzollern-Gymnasiums zu
Schöneberg bei Berlin 554
Goethe :
a) Allgemeines. Von Dr. Max Morris in Berlin 555
b) Leben. Von Dr. Kurt Jahn, Privatdozent «in der Universität Halle a. S 558
c) Lyrik. Von Dr. Budolf Unger, Professor an der Universität München .... 569
d) Epos. Von Professor Dr. Karl Alt, Privatdozent an der Technischen Hochschule in
Darmstadt 574
e) Drama. Von Dr. Max Morris in Berlin 577
Schiller: .
a) Allgemeines und Biographisches. Von Dr. Ernst Müller, Professor am Gymnasium
zu Stuttgart 580
b) Werke. Von Dr. Paul Merker, Privatdozent an der Universität Leipzig .... 586
Romantik. Von Dr. Oskar F. Walzel, Professor an der Technischen Hochschule in Dresden.
Mit Beiträgen von Paul Neuburger 593
Heine. Von Dr. Jonas Eränkel, Privatdozent an der Universität Bern 610
Das Junge Deutschland. Von Dr. Harry Maync, Professor an der Universität Bern . . 614
Personen- und Sachregister zu Teil I und II. Von Oscar Arnstein und Arthur Wetzlar 617
Druckfehlerberichtignng 650
Bemerkungen für den Gebrauch.
1. Die Disposition ist jedem einzelnen Abschnitte vorangedruckt und im Text durch
Absätze und Sperrung der Stichwörter kenntlich. Soweit die den einzelnen Kapiteln des Text-
teiles (II) vorangestellte Disposition sich nicht mit der in der Bibliographie (I) gegebenen deckt,
ist dies durch die Behandlung des Materials seitens der Mitarbeiter bedingt.
2. Die fett gedruckten Zahlen im „Texte" beziehen sich auf die Nummern der
Bibliographie des 21. Bandes (1910). Nur bei den rückständigen Berichten über die Jahre 1908/9
beziehen sie sich auf die Nummern der Bibliographie des 19. /20. Bandes (1908/9).
3. Die Verweisungen auf frühere Bände (Bd. 1 — 12) enthalten den Jahrgang, sowie
die Zahlen des Hauptabschnittes, des behandelten Kapitels, der Anmerkung, z. B. (JBL. 1899
II 6:122) = (Jahresberichte 1899, II, 6 N. 122). Die Verweisungen auf die Bibliographie des
13. bis 21. Bandes (1902—1910) nennen nur die Nummern.
4. Ein Verzeichnis der zur Abkürzung von Zeitschriften- und Zeitungstiteln ver-
wendeten Siglen sowie anderer gebrauchter Abkürzungen findet sich am Anfang der
„Bibliographie" (Teil I).
5. Im Register beachte man überall Zusammenstellungen wie Archive, Bibliotheken,
Dichtung, Drama, Handschriften, Literatur, Schulen, Sprache, Theater, Universitäten,
6. Die Adresse der Redaktion findet sich am Schlüsse der Vorrede, die der Verlags-
handlung auf dem Titelblatt, die der einzelnen Mitarbeiter im Inhaltsverzeichnis.
I. Allgemeiner Teil.
Literaturgeschichte.
(1,1 = N. 1-196.)
Wi Ihelm Böhm.
Allgemeine Wissenschaftslehre nnd Methodologisches. — Oesamtdarstellnngen : Weltliteratar. — Dentaehe Literatur-
geschichte. — Deutsche Literaturgeschichte und das Anstand. — Fremde Literaturen. — Literaturgeschichte in Werken »er-
wandter Wissenschaften. - Kulturgeschichte. — Literatur- nnd Kulturgeschichte einielner L&nder nnd StAdte. — Uilfimittal
der Literaturwissenschaft: Biographisches; Literaturkalonder und Bibliographisches. — Zitatenlexika, Lekt&ro and Leser,
Bttcherliebhaberei, Buchhandel, Bibliotheken. — Varia. —
A 1 1 g-em ein e Wissensch af ts leh re und Methodologisches.
W. D i 1 1 h ey s (1) Abhandlung- „Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geistes-
wissenschaften" will das geschichtliche Denken erkenntnistheoretisch untersuchen,
doch so, dass die Erkenntnistheorie selbst erst geklärt werden muss, da das natur-
wissenschaftliche Erkennen dem geisteswissenschaftlichen, trotz einer hundert-
jährigen Konstituierung, noch immer im Weg-e steht. Er bezeichnet als Naturwissen-
schaften diejenigen Wissenschaften, die ihren Stoff als Phänomene eines hinzu-
gedachten objektiven Begriffes der Natur analysieren, ob sie als systematische die
Gesetze erkennen lassen, oder als beschreibende die Welt als ein Einmaliges zeigen
wollen; alle Erscheinungen werden hier erst durch ihre Stellung in der Rang-
ordnung der Begriffe bedeutend. Dem stellt er die Geisteswissenschaften entgegen,
als ein Erkennen, das dem Leben einen adäquaten Begriff zu geben sucht. Indem
das geschichtliche Erkennen einesteils weiteste Individualisierung fordert, wie sie im
Erleben gegeben ist, bedarf es, um zur Wissenschaft zu werden, doch eines aprioristi-
schen Verstehens. D.s Definition der Geisteswissenschaft, die das Gesetz des Indi-
viduums — mit seinem Lieblingswort auch Struktur genannt — ergründet, ist
antinomistisch, und so bleibt als praktische Forderung, der Auflösung dieser Anti-
nomie mit unendlich verschiedenen Versuchen nachzukommen. Diese Losgebunden-
heit der Geisteswissenschaft von einer Grundabstraktion erzeugt nun ein Gleioh-
sch weben der einzelnen Teilgebiete, so dass eine jede von aussen hereingetragene
Teleologie metaphysischer oder idealistischer Art unmöglich wird, während die Teile
unter sich, je nach dem Gesichtspunkte, der analysiert werden soll, zwanglos Be-
ziehungen miteinander eingehen können. So reduziert sich das geschichtliche Er-
kennen auf die rein indifferente Vorstellung des Wirkungszusammenhangs, der
ebenso in den Gesellschaftswissenschaften, z. B. dem Recht, wie in der Wissenschaft
vom geschichtlichen Verlauf zutage tritt. Innerhalb des geschichtlichen Erkennens
werden schliesslich die elementaren Wirkungszusammenhänge nach sozialer Organi-
sation, politischer und nationaler Begrenztheit, Zeitaltern und Epochen abgestuft.
„Der Sinn der Geschichte kann nur in dem Bedeutungsverhältnis aller Kräfte
gesucht werden, ^die in dem Zusammenhang der Zeiten verbunden waren." Dem
Streben nach Voraussetzungslosigkeit des Erkennens entspricht die sprachliche Form
dieses Alterswerkes, die jeden schulmässigen Terminus bewusst vermeidet und dafür
alle Abstraktionen umschreibend in weite und wallend faltige Gewänder hüllt. Un-
ermüdlich ist das künstlerische Denken D.s in Wendungen, die das Ausschöpfen
des Lebens als Wesen der Geisteswissenschaft und die Wechselbeziehung von Er-
leben und Verstehen illustrieren. Die Forderung für den Geschichtsschreiber, den
JakTMUriekt« ftr atuan dMtMk« LitorKtugMokiokt«. XXI. 21
318 W. Böhm, Literaturgeschichte.
von ihm behandelten Ausschnitt des Lebens von innen heraus zu beurteilen, wird
unter dem Namen einer beding-ten „Zentrierung- der Wirkungszusammenhänge" zum
notwendigen Pfeiler des Systemes; Gedanken werden in logischer Konsequenz ent-
wickelt, die man sonst nur aus genialen Momentserleuchtungen herleiten zu dürfen
glaubt, so die Worte (S. 30): „Wir können nur dann wahre Wirkung auf die Gegen-
wart ausüben, wenn wir von derselben zunächst absehen und uns zu freier objektiver
Wissenschaft erheben", oder die Erkenntnis, dass „die produktive Energie eines
Zeitalters ihre Kraft aus der Tatsache schöpft, dass die Grossen nicht auf geschicht-
liche Fernen wirken wollen, sondern auf ihren Horizont beschränkt bleiben".
Zwischen einer vorangestellten Analyse des naturwissenschaftlichen und des geistes-
wissenschaftlichen Erkennens und dem eigentlichen systematischen Teil zeichnet D.
als einen gross angelegten Karton eine historische Orientierung, wie im 18. Jahr-
hundert sich das natürliche Begriffssystem überlebt und sich die neuen Wissen-
schaften vom Rationalismus emanzipieren. F. A. Wolf, Niebuhr, Savigny, Schleier-
macher, Hegel, Ranke, Carlyle und Tocqueville, „der grösste Analytiker der politischen
Welt seit Aristoteles und Macchiavelli", erhalten ihre Stelle, sofern sie in ihren
Leistungen alle Phänomene der geschichtlichea Welt begreifen und das geschicht-
liche Bewusstsein erzeugen, das die Wissenschaften der Gesellschaften umgestaltet
hat. Der aus Hegels Studium erwachsene Sinn D.s, mitten im Gegensatze geschicht-
licher Erscheinungen das Verbindende zu entdecken, tritt auch in gelegentlichen
historischen Skizzen zutage. Dass in der Skizze von der Überwindung des Rationalis-
mus gerade doch in dessen „Richtung auf ein Regelhaftes" der Keim des Zukünftigen
gefunden wird, ist ein Muster geschichtlichen Verstehens. So schliesst D.s letztes
Werk für den Literarhistoriker mit denselben Anregungen darstellerischer Art, wie
seine Aufsätze „Das Erlebnis und die Dichtung". — 0. F. Walzel (11) unternimmt
den subtilen Versuch, die Antinomie zwischen „analytischer und synthetischer
Literaturgeschichte" kritisch aufzulösen. Nach einigen Andeutungen über die
schwankenden Möglichkeiten für die Auffassung beider Begriffe, definiert er Analyse
als das wissenschaftliche Verfahren, einzelne Erscheinungen von anderen isoliert zu
betrachten, Synthese als das, Einzelheiten zu verbinden. Synthese hat jedoch für
ihn nicht nur pragmatische Bedeutung, so dass eine Biographie noch lange nicht
synthetischer Art zu sein braucht; vielmehr ist seine Auffassung von Synthese ein
Inbeziehungsetzen von Teilen zu einem Ganzen, wo dann auch, ähnlich wie bei
Dilthey, die Gesichtspunkte für beide variabel sein können. Mit dieser Voraussetzung
sei hier zunächst wiedergegeben, mit welchen Resultaten er die Vertreter der
synthetischen Literaturgeschichte und der Geschichte überhaupt prüft. Lamprecht
lehnt er ab als Vertreter einer Synthese, die das Individuum zwar auf totale Gesichts-
punkte zurückführt, aber in die Relationen zwischen dem Individuum und dem
Ganzen eine Systematik hineinträgt, eine Rhythmik des Geschehens, wo in
numerierbarer Abfolge sich Typisches wiederholt. In diesem Dogmatismus, wenn
mir dies Wort gestattet ist, ist nun auch Scherer überwindbar gewesen, der in seinem
Versuch, 600 und 300jährige Abschnitte deutscher Geistesgeschichte zu statuieren,
völlig scheiterte, und dem auch die Generationshypothese von O. Lorenz nahe ver-
wandt ist. Für diesen Versuch Scherers und. für seine Poetik deckt W. weiterhin
die theoretischen Wurzeln auf. Scherer kam einmal von der historischen Schule
her, die im Gegensatz zur Aufklärung des 18. Jahrhunderts und den philosophischen
Konstruktionen Schellings und Hegels das Individuelle betonte und doch dies auf ein
Ganzes, den „Volksgeist" im romantischen Sinne, der sich späterhin zum Begriff der
Nationalität auswuchs, bezog. Zweitens stellt W. für Scherer einen Einfluss der
Comteschen Sozialpsychologie fest, die das Individuum nicht in seinen Relationen zu
einem Volks- oder Zeitgeist, sondern zu den äusseren sozialen Lebensbedingungen,
conditions d'existence, sinnlich erfasst. Einen dritten Einfluss leitet W. aus der streng
evolutionistischen Naturwissenschaft her, die Scherer ebenso wie Heinzel eifrig aus-
zumünzen bemüht war. Schliesslich aber konnte der sozial- und naturgeschichtliche
Entwicklungsgedanke durch Goethes und Herders Beg-riff des Organischen nur gesteigert
werden, so dass bei aller Abneigung Scherers gegen Metaphysik ihm immer noch
genügend anhaftete. Dieser zu überwindenden Begrenztheit stellt W. nun die
Erkenntnistheorie der Geisteswissenschaften überhaupt entgegen, die Dilthey, ähnlich
wie in N. 1, auch in der „Kultur der Gegenwart" entwickelt; es ist die Eigenheit
geisteswissenschaftlicher Methode, Erlebnis und Begriff in steter Wechselwirkung
tätig zu erhalten, wodurch eine Dauer im Wechsel ohne Relationssystematik möglich
wird. Die Bedeutung des Begriffes, der über das blosse Nacherleben hinausführt,
ist noch grösser für die Literaturgeschichte als für die Geschichte; hier handelt es
sich wesentlich um ideelle Begriffe, z. B. die Form, wobei W. in einer Anmerkung zu
bedenken gibt, dass nicht indifferente Grundbegriffe, wie der Stoff, in diese Relationen
der lebendigen Entwicklung hineingezogen werden. Als den Erkenntnistheoretiker
W. Böhm, Literaturgeeohicbte. 319
einer solchen auf die Geschichte und die Literaturgeschichte angewandten Synthesis
stellt W. nun Rickert vor. Bei aller Forderung nach bildhafter Ausgestaltung der
Geschichte, deren Gefahr,, in Phantasie sich zu verlieren, VV. wohl erkennt und mit
einem Spitzerschen Zitat bekämpft, ist sich Rickert, nach W., doch unzweideutig der
Notwendigkeit der kausalen Betrachtung bewusst. Nur scheidet sich Rickert von
der historischen Schule und I^amprecht. Lehnt letzterer entschieden ab, dass Ge-
dankenschöpfungen aus individualpsychischer Anregung erwachsen, so muss sich
nach Rickert das überpersönliche in der Geschichte doch immer als ein Konkretes
in individuelle Bestandteile auflösen lassen; so wollte auch Treitschke, wenn er sagt:
„Die Stimmung der Zeit vor 1848 war für die Revolution reif', gern diese Stimmung
konkret analysiert haben. Wenn gar die Frage, ob ein Dichter von indi-
vidueller Anregung lernt, schon von Goethe gelöst war, so ist einem Ineinander-
übergehen von Analyse und Synthese der Weg frei. Für die Analyse des Überpersön-
lichen gibt W. noch einige Betrachtungen. Er erörtert den Begriff der Einflüsse, er
warnt, Parallelen mit Einflüssen zu verwechseln, und fordert da, wo 'eine Beeinflussung
zutage liegt, die CJmmodelung, die das Individuum mit ihm vornimmt, heraus-
zuheben. Er nennt diese Einflüsse Wegweiser, deren Richtigkeit nur an der Be-
trachtung individueller Eigenheiten erweislich sind. So muss für den Literarhistoriker
das Grundbewusstsein entstehen, dass Individuen allein die ganze Entwicklung durch-
geführt haben, wennschon oft Unbekanntermassen; der Geist der Zeit ist analysier-
bar. Neben der Wirksamkeit der Individuen aufeinander erörtert W. schliesslich
ihr Nebeneinander: er betont die Notwendigkeit der Gruppenbildung, wo auch eine
Synthese in bezug auf gemeinsame Ideen, Lebensfragen und Formgedanken unum-
gänglich ist. In diesem grossen Gedankenbau bringt W. nun gelegentlich die Äusse-
rungen der gegenwärtigen Vertreter unserer Wissenschaft unter, die auf gleicher
Grundlage arbeiten, wo dann die Rickertsche Geschichtsauffassung sich als ein
Pantheon bewährt. Ohne auf Elster einzugehen, dessen Methodenlehre unvollständig
ist, wird Minors Warnung vor Spezialistentum zitiert, und R. M. Meyers Bekenntnis in
den „Prinzipien der wissenschaftlichen Periodenbildung", der die Notwendigkeit betont,
das Individuum auf eine höhere Einheit zu beziehen, und die Einheit als Konkretum
im Nationalen findet. Ferner A. E. Schönbach, der unter Protest gegen Scherers
Dogmatismus doch der Vergleichung der Zeitalter nicht entraten mag. Dann wird
an Scherer selbst gezeigt, wie er von einem allzu synthetischen Standpunkt immer
mehr ins Individualisieren kam. Auf Roethes Bekenntnis, dass unser Nichtwissen
zumeist nur die Möglichkeit, zu individualisieren, beschränkt, folgt Erich Schmidts
abschliessende Formel, Literaturgeschichte heisse, das Sein aus dem Werden zu
begreifen. Diese wuchtige Streitmacht führt W. gegen eine Art analytischer
Literaturbetrachtung, die sich gern auf Rickert beruft, jedoch, wie W. zeigt, zu
Unrecht; und ebenso zu Unrecht auf Mach, wie der Verfasser in einem längeren
Exkurse dartut. Die isolierende Betrachtung von Einzelheiten, die zu schranken-
losem Subjektivismus führt, bezeichnet W. als eine Modetorheit, infolge des in
Kunst und Leben herrschenden Impressionismus. Mit R. Hamann findet er als dessen
Kennzeichen die mangelhafte Verarbeitung der Eindrücke und die Abneigung,
frühere Erfahrungen mit der gegenwärtigen Wahrnehmung zu verbinden; dem steht
die Anschaulichkeit und die Unmittelbarkeit des Kolorits gegenüber, neben der die
begriffliche Interpretation nicht das tiefste Geheimnis des Kunstwerks ergründen zu
können scheint. W. selbst macht sich zum Interpreten Rickerts nur unter der
Voraussetzung, dass er ihn richtig versteht. Den Anlass zu diesen weittragenden
Erörterungen gibt dem Verfasser die Polemik von R. Benz, E. Kayka, M. Havenstein,
und H. Röhl in ihren jüngsten Forschungen zur Romantik, zu der einige outrierte
Äusserungen von Franz Schultz treten, die denn doch mehr aus der isolierenden
Eigenart seiner letzten Arbeiten heraus zu verstehen sind, als dass sie ein dauerndes
Bekenntnis darstellen. Wenn W. diese persönliche Abrechnung in einen Exkurs
verweist, so möchte er ihr wohl selbst minder Ewigkeitswerte beimessen, gegenüber
dem Gehalt des Ganzen. Als Vortrag gedacht, doch von fliessender Disposition,
deren Absetzungen durch überbrückende Zitate verwischt sind, ist der Aufsatz
keine leichte Lektüre. — J. Cohn (8) erörtert das „Problem der Kunst-
geschichte", sofern dieses W'ort auch die Geschichte der Poesie und Musik umfasst.
Er schliesst sich an Rickerts Ausführungen an und betont gegenüber den Kunst-
werken den Wertgesichtspunkt, der in Walzels Ausführungen fehlt. Wie auch er
durchaus der wissenschaftlichen Synthese das Wort redet, kommt er doch von dem
Begriff des durch den leitenden Wert isolierten Werkes nicht los; so weist er auf
den Gegensatz hin, der zwischen künstlerischem und historischem Wert entstehen
kann, wie bei Günthers Gedichten oder Gutzkows „Rittern von Geist", und stabiliert
somit eine „Paradoxie", die der Begriff der Kunstgeschichte umschliesst. — Zu diesen
methodologischen Erörterungen tritt ein wertvoller Aufsatz von W. Goetz (48) über
21*
320 W. Böhm, Literaturgeschichte.
„Geschichte und Kulturgeschichte" mit praktischen P"'olgerung'en für den Universitäts-
betrieb. — F. Jakob Schmidt (3) rollt als Prophet des im germanischen Geiste
sich offenbarenden Freiheilsevangeliums dem gebildeten Laien weltgeschichtliche Per-
spektiven auf, ohne dass er uns überzeugt, dass der teleologische Einschlag seiner
geschichtlichen Konstruktion unser historisches Erkennen fördern könne. —
M. Lenz (6) bietet eine schwungvolle Apologie der nüchternen Tendenzlosigkeit
in den modernen Wissenschaften. — R, M. Meyer (10a), als Bundesgenosse für
Walzels synthetisches Programm, sieht in der Scheidung unseres Gebietes in ältere
und neuere Literatur auf den Universitäten ein weiteres Motiv zu der analysierenden
Zersplitterung, die uns methodologisch schädigt, zu „innerem Feuilletonismus" führt,
und uns vor klassischen Philologen oder strengen Naturwissenschaftlern kom-
promittiert. — Ausserdem plaudert R. M. Meyer (10), mit schliesslichem Bezug
auf das Berliner Universitätsjubiläum, von der Spaltung zwischen der sozialen
Organisation des Poetischen in der Literatur und der Universität als der staatlichen
Organisation des Wissenschaftlichen Betriebes; er zeigt die trotzdem vorhandenen
wichtigen Wechselwirkungen auf persönlichem Gebiet, vor allem aber auf dem
Gebiet der akademischen Beredsamkeit und Stilistik. — Methodologischer Art ist auch
R. M. Meyers (188) Aufsatz: „Wissenschaftliche Moden"; er ist seinem Inhalt
nach in der Bibliographie bereits angedeutet und ergötzt durch die witzige Form,
in der diesmal der problemreiche Verfasser am moralischen Werturteil und an ein-
facher Psychologie festzuhalten mahnt. —
Gesamtdarstellungen: Weltliteratur. K. Storck (13) re-
flektiert weitblickend über Möglichkeiten, eine Geschichte der Weltliteratur zu
schreiben, die mehr ist als eine äusserliche Sammlung von nationalen Literatur-
geschichten. — Von C. Busses (14) freundlich begrüsster Geschichte der Welt-
literatur wird die 3. Abteilung in III, 1 besprochen. — Die grosse Aufmachung des
Bibliographischen Instituts nimmt 0, Hauser (15) in Anspruch mit seinen zwei
Bänden „Weltgeschichte der Literatur". Es handelt sich im Grunde auch hier um
eine grosse Sammlung von Nationalliteraturen, in der eine Vollständigkeit angestrebt
ist, wie sie über die Kraft eines einzelnen geht, wenn sie nicht nur das Konver-
sationslexikon ersparen will. Bei allem Bestreben H.s, in der Darstellung eine ge-
wisse stilistische Höhe innezuhalten, und einer sicher grossen Versiertheit in mancherlei
Quellen, die er auch reichlich durch Textproben in eigenen Übersetzungen bezeugt,
ist jedenfalls die Geschichte der deutschen Literatur übers Knie gebrochen; auch der
orientalistische Gewährsmann von ExpeditusSchmidt anathematisiert den ersten
Band. Nun aber findet H. für die mannigfaltigen Teile des Werkes das geistige
Band in einer Leitidee aus dem Gebiete der Anthropologie. Es handelt sich um die
Theorie, die Klemm, Gobineau, spezieller L. Woltmann in seinen Werken „Die
Germanen in Frankreich", „Die Germanen und die Renaissance in Italien"
ausgebildet haben, nämlich von der aktiven lichten Rasse, der Rasse der Genies,
deren Vermischung mit den dunklen passiven Rassen den Kulturstand der letzteren
bestimmt haben. So fruchtbringend anthropologische und völkerpsychologische
Probleme auch für die Literaturgeschichte sein dürften, so hat hier die „germano-
manische" Hypothese geradezu verheerend gewirkt. Wenn, ohne Beweis, Lopes
dichterische Kraft in einem Germanentum gefunden wird, das sich aus der Identität
seines Namens mit dem niederdeutschen Loofs erklärt, wenn die Zischlaute im
Portugiesischen auf schwäbischen Ursprung hinweisen sollen, wenn Flauberts
stilistische Geschlossenheit daraus folgt, dass er „von Geburt ein Wikinger" war,
so dürfen wir getrost die Akten über H.s 1000 Seiten schliessen. —
Deutsche Literaturgeschichte. Für den dritten Band von
A. Bieses (20) Literaturgeschichte begrüsse ich die Einteilung, die den grossen
Prosaikern um die Mitte des Jahrhunderts besondere Kapitel widmet, während die
Menge unter übersichtlichen Zusammenfassungen eingeheimst wird. Gewiss wäre
jedoch Hebbel, Wagner, Hauptmann entsprechender Raum wie den Novellisten zu
widmen gewesen. Kein Zweifel, dass B.s Darstellung den Problemen des dramatischen
Aufbaues gegenüber versagt; auch wäre für den Gleichtakt in den Inhalts-
angaben der Prosawerke mehr Modulationsmöglichkeit gewesen, und eine Stellung-
nahme zu Raabes Erzählertechnik ebenso wünschenswert wie eine Charakteristik
des Fontaneschen Sprechstiles. Was aber indirekt wieder an Wärme, Lauterkeit und
Feinheit auf den Leser übergeht, bestätigt die günstige Aufnahme der ersten Bände
nun auch für das ganze Werk. — Den Zweck, eine kurze populäre Literatur-
geschichte zu verfassen, die zugleich lesbar ist, scheint mir K. Heinemann (24)
erreicht zu haben. Seine Darstellung ist gedrängt und geht doch auf vielerlei
Einzelheiten ein, vor allem versucht er in Kürze die Werke aus dem Biographischen
zu deuten und die philosophischen Probleme, mit denen sich die Dichtungen be-
rühren, inhaltlich zu entwickeln. Seinem Zwecke kommt eine persönliche Wärme
W. Böhm, Literaturgeschichte. 821
entgegen, mit der er das Ethos der grossen Dichter betont, wo denn nicht zu rechten
ist, dass er schon das Mittelalter trar zu gern an Goethischer Weltanschauung misst
und sonst mit freimaurerischer Freigebigkeit von der „echten" Humanität redet.
Einige wertvolle faktische Ausstellungen geben E. Sulger- 0 e hing und M.Koch
ihren anerkennenden Anzeigen bei. — Zu dem bedeutsamen Ereignisse, dan»
das Jahr zwei neue Abschnitte des Goedeke (23) gezeitigt hat, wird hier wohl
kein eingehendes Hrteil erwartet werden. — Unter den Sammelbesprechungen verhält
sich A. Öauers (17) für unser Gebiet rein referierend. — Zu den literarhistorischen
Produkten E. Engels (21), dem der Wissende immer einige Anregung abgewinnt,
so perniziös diese Schriften doch für das Publikum sein müssen, für das sie g^e-
schrieben sind, liegen eine Reihe von Rezensionen vor, die in endlosen Berichtigungen
auslaufen. Vor allem zeigt E. Schröder, dass E den Anspruch, als (jeschicht-
schreiber ernst genommen zu werden, völlig verwirkt hat durch die Art, wie er auch
über die altdeutsche Literatur mit Kennermiene redet, ohne die Elemente zu
beherrschen. — A. Salzers (26) hier bereits früher (JBL. i9U6y7, S. 4H7) ge-
rühmte Literaturgeschichte ist mit drei weiteren Lieferungen bis Arnim vor-
geschritten. — In neuer Auflage tritt das Buch von F. Vogt und M. Koch (27)
auf den Plan, prinzipiell unverändert, doch dem F'ortschritt der Forschung ent-
sprechend revidiert. — Zu A. F. C. Vjlmars (28) W^erk ist Ad. Sterns Fortsetzung
von H. Löbner erweitert, nachdem diese Erweiterung schon 1908 gesondert heraus-
gegeben war; die Anmerkungen sind von K. Reuschel revidiert. — An eine Be-
arbeitung der Literaturgeschichte 0. von Leixners (25) machte sich E. Friedländer,
wie mir scheint, mit geringem Glück. Er wollte durch Streichung von Breiten in der
älteren Zeit für die neuere Platz gewinnen, aber seine Gesinnungstüchtigkeit
lässt ihn noch unplastischer sich äussern als seinen Vorgänger, und der kurze
bibliographische Anhang ist bedenklich ,, willkürlich". — Unter dem (iesamttitel „Die
deutsche Literatur und die -Juden" sammelt L. Geiger (29) eine Reihe von Auf-
sätzen, die zum Teil ans Vorträgen für jüdisches Laienpubliknm entstanden sind. Der
stoffgeschichtliche Aufsatz über Esther ermangelt des inneren Bandes; sodann sind
Belege zusammengetragen, die zeigen sollen, wie sehr sich Reuchlin, Herder, Goethe
und Schiller für das Judentum interessierten; schliesslich zeigt eine Reihe von
Lebensbildern führende Juden bald als Befreier ihres Volkes von talmudischer Rück-
ständigkeit, bald als Verfechter der bürgerlichen Gleichstellung, bald als Geister, die,
über den Parteien stehend, zu Inkarnationen des Wahren, Guten und Schönen ge-
worden sind. Indem G. hier den zeitgeschichtlichen Hintergrund ganz über der
Herausarbeitung des ethischen Momentes vernachlässigt, enttäuscht er über die Ver-
sprechungen des Programmkapitels, wo er sein Gesamttheraa als ein völker-
psychologisches Problem formuliert. Dieses Kapitel, eigentlich eine Einleitung zu
einer Universitätsvorlesung gleichen Titels, versagt ebenfalls; denn anstatt den völker-
psychologischen Gesichtspunkt zu erörtern, definiert G. die jüdische Gemeinschaft
lediglich als Glaubensgemeinschaft Daher widerspricht er sich selbst, wenn er
pathetisch ausführt, dass er als Jude seinem Thema völlig objektiv gegenüber-
trete, trotz mancher herben Wahrheiten, die er gegen Antisemitismus und Zionis-
mus richtet. Die kleinen Namen, die G. in dem Austausch der Literaturen
als Wendepunkte bezeichnet, erscheinen ebenso wenig beweiskräftig. Völlig be-
denklich dünkt mir, dass der Einfluss der Bibel mit dem Einfluss der
deutschen Juden auf die deutsche Literatur in einer Linie genannt wird. In dem
am Schlüsse des Kapitels gegebenen Jndex der jüdisch-deutschen Literaten -von
Süsskind von Trimberg bis zum Verfasser von „Jettchen Gebert" weiss
spezialistische Gelehrsamkeit manchen Namen zu nennen, an dem die allgemeine
Literaturgeschichte bislang zu achtlos vorbeigegangen ist. — S. Simchowitz
(30) mahnt, die Eigenart des Jüdisch-Deutschen, das besonders in Russland, auf der
ganzen Erde von acht Millionen Menschen gesprochen wird, sprachwissen-
schaftlich zu untersuchen, da es eine Mischung verschiedener deutscher Mund-
arten darstellt und Wörter und Formen aufweist, die noch den früheren Ent-
wicklungsstadien des Deutschen entstammen. Er unterscheidet eine Literatur über
das Ghetto, wie bei Kompert und K. E. Franzos, von der aus dem Ghetto, deren
gegenwärtige Vertreter Schalom Asch, Perez, Pinski, Rosenfeld sind. Eine kleine
BibKographie ist beigegeben. —
Deutsche Literaturgeschichte und das Ausland. A. Chuquet
(31a) fasst seine Kennerschaft zu einem Gesamtabriss der deutschen Literatur zu-
sammen, der in Colins Sammlung „Histoires des Littöratures" erschienen ist. Nicht
jedoch bedingt alle vom Verlag vorgeschriebene Begrenztheit Ch.s Methode, Literatur-
geschichte zu schreiben. Er verzichtet auf eine Ableitung der Erscheinungen aus
spekulativen Zusammenhängen; weder finden wir biographische Grundlagen der Werke
näher gezeigt, als dies zum Beispiel die Chronik des Goetheschen Lebens erheischt,
322 W. Böhm, Literaturg-esohichte.
noch die Persönlichkeiten als Produkte der Zeit eng-er umschrieben, wenn sie nicht
wie die Dichter der Befreiung-skrieg-e besondere Zeiterscheinungen sind, — keine
Abrisse von Weltanschauungen, geschweige eine innere Beziehung zwischen den
Kunstformen und diesen. Ch. gruppiert nicht sonderlich neu und urteilt kaum in
einer der deutschen Tradition entgegengesetzten Weise, höchstens wenn er für die
Dichtung bis 1885 gegen die Modernen eine Lanze bricht. Aber er zeigt sich hier
als einen Analytiker grossen Stiles, der die Fülle des Materials in meisterhafter
Kondensation vor uns ausbreitet. Er analysiert die Stilkunst eines jeden einzelnen
„Oeuvre" und bewertet sie. Der hier urteilt, ist ein Mann von Geschmack, und zwar
ein Mann von so klassisch - herber Gehaltenheit, dass wir oft verleg-en sind, ob er
sich seine Objektivität gestattet, weil er in der Literatur seines Landes das bessere
Teil zu besitzen glaubt, oder ob er sich zu dieser Objektivität zwing-t, weil er sich
an uns zu verlieren fürchtet. Mit gleicher Reserve behandelt er die Niederungen
unserer Kunst wie die Blütezeiten, und unerbittlich kehrt bei jedem einzelnen das
Abwägen von Licht und Schatten wieder, wo dann das Ergebnis nur mit geringem
Akzent der einen oder anderen Richtung zugewiesen wird. Aber Ch.s empfindsame
Fähigkeit, den lyrischen Gehalt aus den Situationen der Gedichte hervorleuchten zu
lassen und die Wirksamkeit der Dramen aus geringen Pointen der Handlung zu
verraten, der Reichtum direkter Charakteristik, und die romanische Eleganz, weite
Perspektiven oder der Debatte Unterworfenes durch die rhetorische Frage abzutun,
fesseln den Leser, und der ästhetische Gewinn des Deutschen, seine Literatur im
Spiegel der fremden Sprache wiederzuerkennen, ist vielleicht grösser als der
literarische der französischen Landsleute, denen Ch. in einem mir matt dünkenden
Schlusssatz versichert: „La Litterature allemande n'est donc pas sur son declin." —
Gewiss sollte Chuquets Tat nicht in einem Atem genannt werden mit Lya Berg-ers
(31b) „Femmes poetes de l'Allemagne", einer kritiklosen Auswahl deutscher Frauen-
lyrik in ungeschickter Übersetzung, mit einem chauvinismenreichen Text von
bodenloser Liederlichkeit. Merkwürdig", dass A. Bessert hier die Feder zu einer
Vorrede geliehen hat, dessen doch sachliches Interesse für die deutsche Literatur (31)
an anderer Stelle zu besprechen ist. — Zu dem Buche von Calvin Thomas (32 a)
„A History of German literature" g-ibt G. Baesecke eine anerkennende, die Kühle
der Darstellung ebenso ungemütlich wie wertvoll empfindende Rezension mit reich-
lichen Berichtigungen. —
Fremde Literaturen. Zu diesem Kapitel trage ich nach eine kurz-
g"efasste „Geschichte der französischen Literatur" von A. Horbach (Esslingen, Gutz-
mann. 266 S.) und 0. Tappolets Besprechung von „Kultur der Gegenwart", I, Abt. XI, I:
„Die romanischen Literaturen", die Heinrich Morfs (JBL. 19U8/9, N. 47) Versuch,
Literaturgeschichte nicht nach Ländern, sondern Zeitströmungen zu schreiben, rühmt
(DRs. 144, S. 215 — 22). — F. Spina (35) weist in der Rezension einer von
Tschechen deutsch verfassten Geschichte der tschechischen Literatur auf die Not-
wendigkeit hin, dass man sich gewöhnen müsse, das tschechische Streben nach
Selbständigkeit ernst zu nehmen. — Friedrich Stein (36) wünscht eine g-rössere
Verbreitung der indischen Literatur bei uns. —
Literaturgeschichte in Werken verwandter Wissen-
schaften. Naturgemäss können auch die neuen Bearbeitungen und Fortsetzungen
von Weltgeschichten unserem Gebiete wenig neue Erkenntnisse bringen (38, 39). —
Dagegen wird auch dem Literarhistoriker G. Wolfs (40), von F. Friedrich
(LCBl. 63, S. 616/7) warm begrüsste Einführung in das Studium der neueren Ge-
schichte zu umfassender und zuverlässiger Orientierung unentbehrlich werden, wenn-
schon ich hier nur als Laie von dem imponierenden Eindruck der Arbeit reden kann.
Übrigens gibt sie wesentliche Abrisse zu den hier einschlägigen Kapiteln: Buch-
handel (180) und Bibliothekswesen (186). — Nur auch als Laie kann ich, auf dem
Gebiete der deutschen Geschichte, D. Schäfers (47) grosse Darstellung in den
Vordergrund rücken. Die ausgesprochene Beschränkung des Verfassers auf die
politische Geschichte bedingt, dass wir das Werk in erster Linie auf seine Würdig-
keit hin prüfen, ob es den grossen Meisterwerken deutscher Geschichtschreibung
zugerechnet werden darf. Kein Zweifel, dass die nüchterne Energie, mit der Seh.
den Problemen zu Leibe geht, zu einer entschiedenen Auseinandersetzung mit der
Person des Verfassers nötigt. F. Friedrich rühmt in einer nicht rein anerkennen-
den Rezension besonders die letzten Kapitel über die Aufrichtung des neuen Reiches
und die Erörterung des Sozialen. — Neben dieses Opus magnum treten Neuauflagen
von E i n h a r t s (41), 0. Kämmeis (43) Deutscher und W. Piersons (46)
Preussischer Geschichte. — Zur Neuauflage des Handbuches von B. Gebhardt(42)
betont K. Jacob, dass nicht überall die Höhe der Forschung eingehalten worden
sei. — 0. Jägers Persönlichkeit wird von W. Meiners und A. Matthias (42a)
ein Ehrenmal errichtet, und H. Kretschmayr (44) streicht vor Lamprechts
W. Böhm, Literaturgeschichte, 323
persönlicher Arbeitsleistung" die Flagg-e theoretischer Kritik. — In F. Mehrings
„Deutscher Geschichte" (45) heisst ein Abschnitt „Der Freussische Staat und die
klassische Literatur", worin mit rabiatem Schwung gezeigt wird, wie unsere Klussiker
sich im Kampf gegen ruchlose Zwergdespoten und Winkelt.vninnen seihst finden
lernten. — Mit P. R a m p ff m ey e r s (53) „Geschichte der Gesellschaftskiassen in
Deutschland" greift der „Vorwärts- Verlag" auf das folgende Gebiet über. —
Kulturgeschichte. G. Steinhausens (50) Aufsatz liegt vollendet
vor (vgl. JBL. 1908/9, S.536). — A. Möller van den Brucks (51) kulturphilosopliische
Rhapsodien Hessen mich nach wenigen Seiten erlahmen, während A, i'Houet (49)
als ein moderner Rousseau mehr moralisch als wissenschaftlich ernst zu nehmen ist.
— K. Francke (52) führt mit dem ersten Band seiner „Kulturwerte der deutschen
Literatur in ihrer geschichtlichen Entwicklung" in meine methodologischen Betrach-
tungen des Anfangs zurück. F., der sich in erster Linie Paulsens und H. Grimms
Schüler nennt, unternimmt, ausgesprochen im Lamprechtschen Sinn, „die Entwicklung
der deutschen Literatur als einen Teil der deutschen Kulturgeschichte, im Zusammen-
hang mit den herrschenden Strömungen im politischen, religiösen, geistigen und
künstlerischen Leben des deutschen Volkes darzustellen". Das erste Kapitel ist eine
Skizze der Lamprechtschen Relationsrhythmik, die zunächst debattelos angenommen
werden muss, um das Buch selbst zu würdigen. Hier erlebt man dann dasselbe, wie
bei Lamprechts „Deutscher Geschichte", dass die Einzelheiten, auf die sich das
programmatische Bewusstsein des Schreibers konzentriert, vorangestellt werden, so
dass die Charakteristik des Individuellen selbst schon vorweggenommen und nur
noch das Faktum zu buchen ist, das hier zumeist in der Inhaltsangabe besteht.
Natürlich kommt hier die Betrachtung der künstlerischen Form zu kurz; Walters
Liebeslyrik muss gegen seine Spruchdichtung zurücktreten. Welche Verschiebung,
wenn es heisst, dass in „Nemt frouwe disen kränz" seine eigene Persönlichkeit
in das Gewebe höfischer Tradition verflochten ist, während die oppositionellen Sprüche
Gedichte heissen, in denen das persönliche Element vorwiegt. Das Werk ist auf
vier Bände angelegt; der erste Band führt bis zu A. Dürer, und davon ist fast die
Hälfte der Kultur des Bürgertums von der Mitte des 13. bis zum Anfang des 16. Jahr-
hunderts gewidmet. —
Literatur- und Kulturgeschichte einzelner Länder und
Städte. Indem ich mir die Einzelmusterung dieses Kapitels für ein nächstes Mal
vorbehalte, registriere ich E. J e n n y s und V. Rosseis (78) misslungenen Ver-
such, deutsche und welsche Literaturgeschichte in der Schweiz unter die Idee der
politischen Einheit zu bringen. Tatsächlich fallen in der Darstellung beide Richtungen
durchweg auseinander, und der Versuch, die deutschschweizerische Eigenart mit der
epischen Dichtform in Beziehung zu setzen, bleibt verschwommen. Auch die Freude,
in Einzelheiten lokaler Literaturgeschichte einzudringen, wird getrübt, da keine
Distanz zu den Haupterscheinungen der grossen Literaturen genommen wird. Die
psychologischen Analysen erscheinen mir unbeholfen, der Stil unlesbar und salopp.
— Gegen die ,, Geschichtsklitterung" Jennys und Rosseis polemisiert unter anderen
E. K 0 r r 0 d i (79), indem er mit einer Fülle von Beispielen den unzertrennlichen
Austausch zwischen der schweizerischen und der deutschen Literatur belegt. —
Hilfsmittel der Literaturwissenschaft: Biographisches.
Als Neuerscheinungen interessiert uns der 55. Band der „Allgemeinen deutschen
Biographie" (87) und der 13. Band von A. Bettelheims „Biographischem Jahr-
buch" und „Deutschem Nekrolog" (88). — R. Jaffe (85) zeigt an einer Fülle von
Beispielen, dass es unmöglich sei, aus der finanziellen und sozialen Lage der Eltern
Schlüsse auf das Talent der Dichter zu ziehen; ebensowenig hält er Gesetze über
die Vererbung der Anlagen für möglich, wenn schon mit Recht man bei Goethe das
dichterische Talent von der Mutter, bei Anzengruber das unlyrische vom Vater her-
leitet; dagegen scheinen Dissonanzen der elterlichen Ehe den künstlerischen Trieb
zu begünstigen. — Über die ünzuverlässigkeit der „Elsüssischen Biographie" von
E. Sitz mann (90) urteilt H. Kaiser vernichtend. — E. Otto (92) gibt ein
Lebensbild des kurpfälzischen Kirchenrates Markus Lamm, dessen Thesaurus
Picturarum von 39 Bänden, jetzt 32 Bänden, eine Hauptzierde der Darmstädter Hof-
bibliothek ist. — „Die Lebensbilder berühmter Katholiken" von J. J. Hansen (93)
veranlassen in ihrer konfessionellen Gebundenheit kein weitergehendes Interesse. —
Anspruchslose Proben volkstümlicher Lyrik in bescheidener Form, die lokal Inter-
essierten willkommen sein möchten, gibt A. König (94). — Am wichtigsten in
diesem so wenig ergiebigen Abschnitte ist A. Molls (95) Schrift „Berühmte
Homosexuelle". Nachdem in der Sammlung der „Grenzfragen des Nerven- und Seelen-
lebens" schon verschiedene „pathographisch-psychologische" Studien über Dichter
erschienen sind, und auf ästhetischem Gebiete sich wohl keiner mehr dagegen
sträuben darf, den medizinischen Fachmann für die Beurteilung mancher Fälle zum
324 W. Böhm, Literaturg-eschichte.
mindesten anzuhören, muss man mit Recht darauf gespannt sein, was ein Arzt vom
Range M.s hier für Beiträge zur geheimen Geschichte des Genies bringt. Leider
handelt es sich hier nur um eine elementare Musterung dessen, was über gewisse
Herrscher, Dichter, Bildner, Politiker, von ihrer sexuellen Eigenart berichtet wird,
und um eine methodologische Feststellung der Schwierigkeiten, hier Tatsächliches
und Scheinbares auseinanderzuhalten. Wo es sich um Rückschlüsse aus den Selbst-
zeugnissen oder den Werken der Objekte handelt, muss sich übrigens auch der
medizinische Verfasser zum ästhetisch empfindenden Philologen umwandeln; anderer-
seits scheint mir die Kluft beider Denkweisen noch ziemlich weit, wenn M. den
süsslichen Freundschaftskuss des Gleimschen Kreises noch ausdrücklich rein-
zuwaschen für nötig hält. Wenn er aber diese Art zu schwärmen für eine Zeit-
erscheinung hält, diese aber nur als begrenzt erklärt, so zeigt sich hier gelegentlich
ebensoviel historischer Sinn wie menschliches Fühlen in den Abgrenzungen
zwischen Freundschaft und Erotik. Die uns eigentlich interessierenden Fäden
zwischen Erlebnis und Lebenswerk spinnt M. nicht; die Materialsammlung bringt
manchen unerwarteten Namen. —
Literatur k'a lender und Bibliographisches. Scheide ich aus
diesem ganzen Gebiete die periodischen Erscheinungen aus, so bleibt auf literatur-
geschichtlichem Gebiet ein Werk von ausserordentlichem pädagogischem Wert:
R. F. Arnolds (115) ,, Allgemeine Büoherkunde zur neueren deutschen Literatur-
geschichte" soll den Anfänger befähigen, mit selbständiger Kritik die Literatur über
ein beliebiges Gebiet unseres Faches zusammenzustellen. A. wünscht die speziellen
Bibliographien von einzelnen Autoren oder über einzelne Autoren so zu ergänzen,
dass „nun auch die allgemeine Literatur unseres Faches in möglichster Vollständig-
keit des Wichtigen erscheine". Diese Einführung ist in zusammenhängendem Text
abgefasst, stets bedacht mit massvollen, stilistisch pointierten Urteilen über Enges
und Weites. Der gewaltige Stoff ist in 19 Kapiteln zusammengestellt, von denen die
zweite Hälfte einer bibliographischen Einführung in die Nachbarwissenschaften
gewidmet ist, die auch dem erfahrenen Fachgenossen zugute kommen soll. Die
organisatorische Kraft in der Stoffverteilung, die Entsagung im Herbeitragen der
Bausteine und die auf reicher Praxis gegründete Kritik wird dem Verfasser den
Dank von Generationen eintragen. — Eine wichtige bibliographische Erscheinung
auf Nachbargebiete ist die „Philosophie der Gegenwart" (130), deren erster Doppel-
band für 1908 und 1909 nicht weniger als 4257 Nummern philosophischer Schriften
sämtlicher Kulturländer bucht und jede Nummer entweder mit Auszügen aus den
Registern oder mit kurzen Selbstanzeigen versieht, — Höchst interessant ist eine
vernichtende Kritik A. Farinellis (117) über G. Manacordas (116) mit
grosser Reklame in Itahen ans Licht gestellte Guida bibliografica „Germania filo-
logica", mit fast 150 Seiten voll Richtigstellungen und Ergänzungen. —
Zitatenlexika, Lektüre und Leser, Bücherliebhaberei,
Buchhandel, Bibliotheken. Auf diese Kapitel im nächsten Jahre zurück-
zukommen, muss ich mir vorbehalten. Als Neuerscheinungen erwähne ich „Das
Buch als Lebensbegleiter" von Tony Kellen (136) mit allerlei wissenswertem,
nicht sonderlich neuem historischem und statistischem Material über Bücher und
Lektüre. — Der Kampf gegen die Schundliteratur und die literarischen Ratgeber
dokumentieren sich mit 24 Nummern, unter denen sich der Wiener Volksbildungs-
verein (162) mit einem Verzeichnis populärwissenschaftlicher Werke bewährt, wie
auch die katholischen Ratgeber (163,164, 166) sich immer beachtenswerter organisieren.
— Eine neue Zeitschrift „Die Bücherschau" (165) lag mir nicht vor. — Über
die bibliophile Betriebsamkeit belehrt uns F. von Zobeltitz (169) als unterhaltsamer
Chronist, während in G. A.E. Bogengs(170) materienreichem Taschenbuch ein „Umriss
zu einer Geschichte der Bücherliebhaberei" Beachtung verdient. — O. Hartmanns
(178) „Entwicklung der Literatur und des Buchhandels" will angehenden Buchhändlern
höchst anspruchslos historisches Verständnis ihres Berufes vermhteln. — „Zehn Jahre
Insel- Verlag" (183) und die Widmungsblätter an H. H. Reclam (184) sind Kultur-
dokumente, die ebensosehr dem Verlag wie der Natitm zur Ehre gereichen. — Zum
Kapitel Bibliotheken trage ich einen Vortrag von K. Bücher nach über „Universitäts-
bibliothek und Institutsbibliotheken" (Leipzig, Wömer 1910, 16oS., M. 0,50; aus:
Korrespijndenzblatt des Akademischen Schutzvereins), worin er di > ersten als Aus-
leihebibliotheken, die zweiten als Präsenzbibliotheken ausgestaltet sehen möchte. —
Zu den Varia trage ich eine Expektoration von Ad. Bartels nach:
„Der Literarhistoriker der Gegenwart" (L., Avenarius, 1910, 18 S., gratis), mit der
üblichen Forderung nach national-pädagogischer Haltung der Wissenschaft, in seinen
wohlbekannten Verkehrston gekleidet. —
P. Deibel, Publizistik. 325
Publizistik.
(1, 2 = N. 264-879.)
Franz Deibel.
Bibliographiiohes. — JonrnBlisma« und Zeitnngaweiaa: A1l(«ia«Inei ond RlnMlfrsfta. —
Qesohiohte des Zeitungswesens: Oesamtdaratellnngen. — Einteloe Epochen. — Lokal« /•ItungigMchieht«. —
Zeitsohriften: Allgemeine«. — Altere Zeit. — Zeitsobiiften der Oegenwart. — Nene Zeitaehriften. — JabrbOeher aal
Almjtnaohe. —
Bibliographisches. Den bewährten, jährlich erscheinenden Biblio-
graphien für das Gebiet der Publizistik, wfe H. 0. Sperling-s (2()4) Zeitschriften-
Adressbuch und dem Deutschen Journal -Katalog" (365), gesellen sich auch im
Berichtsjahr neue erfreuliche Versuche, für engere Felder der Pressgeschichte aus-
gedehnte und möglichst vollständige Grundlagen zu schaffen. — So ist diesmal
R. Gottheils und W. Poppers (266) Zusammenstellung zur Bibliographie,
Statistik und Geschichte der jüdischen Presse mit Dank zu nennen. — Wer sich
mit Westfalens Publizistik befasst, wird von nun an auf K. d'Esters (267) reiches
Material erschliessende Bibliographie zurückgreifen müssen. —
Journalismus und Zeitungswesen: Allgemeines und
Einzelfragen. Von den vielen, die sich wieder mit allgemeinen oder einzelnen
Fragen des Zeitungswesens beschäftigen, haben die wenigsten neue Gedanken und
Gesichtspunkte ins Feld zu führen. F. Alafberg (268) umgrenzt in einem ge-
scheiten Aufsatz Lage und geistige Stellung des Schriftstellers in unserer Zeit. —
Von symptomatischer Bedeutung ist es, dass sich auch die ausländische Presse mit
journalistisch-wissenschaftlichen Fragen beschäftigt, die in den letzten Jahren bei
uns immer wieder theoretische Erörterung gefunden haben : R. Feenstra (270),
ein Holländer, schreibt über Journalistik als Lehrfach an den Universitäten, der
Italiener L. Pi cci o n i (271) über Erziehung und Lehrgang des Journalisten. — Zu
einem spezielleren Thema, das leider in unseren Tagen immer allgemeinere Bedeutung
gewinnt, führt ein Aufsatz von H. D i e z (273). Er macht gegen die Sensations-
blätter, die seit einiger Zeit speziell im Leben der Reichshauptstadt eine ebenso
grosse wie verhängnisvolle Rolle spielen, mobil und beklagt es, dass das moderne
Barnum- und Baileytum in der Presse Hunderttausenden die Fähigkeit zu schlicht
sachlicher Betrachtung des Lebens und zu ernster politischer Arbeit nimmt. — Ein
Aufsatz von A d. K o c h (275), dem gründlichen Kenner deutscher Zeitungsgeschichte,
gibt auf Grund der bisherigen Forschungen ein Bild vom Entstehen der modernen
Zeitung, in grossen Zügen die vorliegenden sicheren Ergebnisse zusammenfassend,
ohne selbst Neues beizusteuern. — Ihm gesellt sich als praktischer Kenner des
Zeitungswesens aus langjähriger Erfahrung E. Posse (276), der in zwei ausführ-
lichen, an wertvollen Aufklärungen reichen Aufsätzen ein Bild vom Entstehen und
Wirken der modernen Zeitung gibt. Der anregungsreiche Essay dieses Fachmannes
verdiente eher durch Separatabdruck bequemer zugänglich gemacht zu werden, als
die einseitigen Ausführungen P. Wolfs (277), die ja wohl von vornherein auf einen
eng abgegrenzten Standeskreis zielen. — St. Kekule von Stradonitz (278)
gibt einen zusammenfassenden Überblick über den gegenwärtigen Stand der Frage
einer systematischen Sammlung deutscher Zeitungen. —
Geschichte des Zeitungswesens: Gesamtdarstellungen.
Grössere Gesamtdarstellungen allgemeiner Zeitungsgeschichte hat, wie vorauszusehen
war, das Berichtsjahr nicht gebracht. Im Bereich der Publizistik regiert vorläufig
die Einzel- und Lokalforschung. Aber ein ausgezeichnetes Büchlein, das in einer
populären Sammlung erschienen ist und gleichwohl auch eine wissenschaftliche
Bereicherung bedeutet, ist erschienen : Das Zeitungswesen von H. D i e z (281). Die
Darstellung hat ihren Schwerpunkt in dem bisher kaum unternommenen Versuch
einer statistischen Erfassung des vielgegliederten deutschen Zeitungswesens und in
der kritischen Analyse seiner Bedeutung für unser modernes Kulturleben. Die
eigentliche Geschichte der Publizistik, nach besten Quellen gegeben, nimmt daher
den kleineren Raum ein. Der Hauptteil der Betrachtung gilt der Presse der Gegen-
wart, ihrer Gliederung und Technik, die D. als Fachmann auf das genaueste kennt.
Der dritte, kritisch Teil wahrt Eigenart und Sonderwert des Buches am besten. Die
Presse als sozialpJsychologischer Faktor, ihre Bedeutung für Staats- und Geschäfts-
leben, für die geistige Kultur, ihr Wert als Geschichtsquelle findet hier in D. einen
scharfsichtigen und scharf kritischen Beurteiler. — A. Schmitters (282) Heft be-
friedigt nur die populärsten Ansprüche. —
Einzelne Epochen. Ein kürzerer Abschnitt schweizerischer Zeitungs-
geschichte hat durch G. M a r k u s (284) eine ausführliche monographische Behandlung
Jahresberichte f&r neuere dantsche Literatargeschicht«. XXI. 22
326 F. Deibel, Publizistik.
erfahren. Das umfangreiche, mit vielen Einzelerg-ebnissen belastete, aber offenbar
trefflich fundierte Buch gibt eine Geschichte der schweizerischen Zeitung'spresse zur
Zeit der Helvetik 1798—1803. Ein einleitendes Kapitel schildert die Lage der
schweizerischen Presse vor der Helvetik, ein zweites die Verkündung der Press-
freiheit und deren Wirkungen. Natürlich nahm die Zahl der Zeitungen und Zeit-
schriften am Anfang der behandelten Epoche stark zu, aber die Journale verschwanden
doch ebenso rasch wieder, wie sie auftauchten; Armut, Kostspieligkeit, Bildungsmangel
waren, wie M. im einzelnen verfolgt, die Gründe. Besondere Untersuchung erfahren
als Beispiele aus der patriotischen, republikanischen und föderalistischen Parteipresse
drei Blätter: der Regenerateur, der Republikaner und die Zürcher Freitags-Zeitung.
Dann werden die hervorragendsten Vertreter der helvetischen Presse gemustert, dar-
unter Paul Usteri, Konrad Escher, Heinrich Zschokke, Pestalozzi, F. X. Bronner,
G. A. Höpfner, Leonhard Meister, J. H. Bürkli und andere mehr. Das dritte Kapitel
behandelt das Verhalten der helvetischen Behörden zur Presse, die positive Beeinflussung
der Organe und die Versuche zur Hemmung der Wahrheit suchenden und offenen Presse.
Das Buch hat eine Fülle von unzugänglichem Material verarbeitet und für diesen
engeren Zeitraum schweizerischer Zeitungsgeschichte die wissenschaftliche Grund-
lage gelegt. Der unsachlichen, mit Ausfällen auf Presse und Kritik der Gegenwart
gespickten Vorrede C. Bleibtreus hätte es nicht bedurft. — A. Mürmanns
(287) Buch gehört zu den neuerdings öfter unternommenen Versuchen, das in
Zeitungen und Zeitschriften versteckte historische Material der Forschung auf-
zuschliessen. Es liefert insofern einen Beitrag zur Publizistik der Vergangenheit,
als es die Spiegelung einer sehr wichtigen Verfassungsfrage in Zeitungen und Zeit-
schriften der Jahre 1814—19 gibt. In seinen Einzelergebnissen ist es mehr eine
Arbeit zur neueren Geschichte, die ihr besonderes Interesse an dem Wehrgesetz von
1814 als einer der wichtigsten Grundlagen für die Verfassung wie den steigenden
Einfluss des Preussischen Staates nimmt. In der etwas ausgedehnten Einleitung ist
der Versuch gemacht, den Begriff „öffentliche Meinung" in einer Definition fest-
zulegen, die mehr umständlich als fördernd anmutet. Der Fachhistoriker dankt dem
Buche wertvolle Aufklärungen. — P. Czygans (288) Buch zur Geschichte der
Tagesliteratur während der Freiheitskriege ist eine der wichtigsten Publikationen
des Berichtsjahrs. Die einstweilen erschienenen beiden Teile des zweiten Bandes
erschliessen in abgedruckten Aktenstücken ein umfangreiches, wertvolles, schier kaum
übersehbares Material. Briefe, Zensurberichte, Details aus der Vorgeschichte des
Preussischen Correspondenten, Einzelheiten, die damalige Berliner Zeitungen betreffen,
Konferenzprotokolle der Oberregierungs-Kommission in Berlin, Hardenbergs Korrespon-
denz mit den Zensoren Renfner, von Schultz und H. Coq, eingehende Beiträge zur Ge-
schichte des Rheinischen Merkurs, der Schlesischen Zeitung, des Kotzebueschen
Russisch-Deutschen Volksblatts sind hier aus Akten des Geheimen Staatsarchivs in
Berlin sowie des Staatsarchivs zu Königsberg zugänglich gemacht worden. Das Werk,
ein Ergebnis langjähriger mühseliger Studien, ist ehie wahre Fundgrube neuer Mit-
teilungen und Aufschlüsse für die Geschichte der Publizistik während der Freiheits-
kriege. Seine volle Würdigung wird erst der erste Band ermöglichen, der inzwischen
erschienen ist, aber erst dem folgenden Berichtsjahr angehört. — R. Steigs (288a)
Ausführungen knüpfen an dieses hochbedeutsame Werk an. — 0. B a n d m a n n
(289) gibt einen wertvollen Beitrag zu den sich häufenden Versuchen, aus Tages-
presse, Flugschriften und sonstiger publizistischer Literatur Geschichtsquellen zu
erschliessen. Seine Arbeit gehört, wie die von 0, Nirrnheim (JBL. 1908/9, N. 493)
und A. Mürmann (vgl. oben N. 287) zu denen, die dem Eindruck gewisser Ereignisse
-in der Presse und öffentlichen Meinung nachgehen. Die deutsche Frage von 1864
bis 1866 steht im Mittelpunkt seines Buches, das reiches Material sichtet und zu-
gänglich macht. Die Einleitung orientiert über die allgemeine Lage der Presse in
der Konfliktszeit sowie die Beeinflussungsversuche seitens der Regierung und ist für
den Historiker der Publizistik der wichtigste Teil des Buches. — Was Fr. J. Klee-
meier (290) über Bücher, Zeitungen und Bismarck mitteilt, ist in den Einzelheiten
aus Heinrich von Poschingers „Stunden bei Bismarck" entnommen. — Fleissige Zu-
sammenstellungen über Bismarcks Einfluss auf die deutsche Presse bringt eine
Dissertation von E. Schulz (291). Dass dieser Einfluss gross war, ist in fast
sämtlichen Schriften über die Vorgeschichte des Deutsch -Französischen Krieges
hervorgehoben worden. Durch die Veröffentlichung der Tageblätter von Moritz Busch,
der 1870 Bismarcks Pressreferent war, ist es möglich gewesen, die Beeinflussung
durch Bismarck bis in manche Einzelheiten zu verfolgen. Seh. stellt die Zeitungen
fest, die überhaupt Bismarcksche Weisungen erhielten, und versucht dann den Um-
fang der Einwirkungen abzugrenzen. Ein abschliessendes Urteil wird dadurch
erschwert, dass die Akten des Auswärtigen Amtes nicht zugänglich waren; doch
kommt Seh. zu ungefähren Resultaten, die für die norddeutsche und süddeutsche
F. Deibel, Publizistik. 327
Fresse verschieden sind. Endgültig kam die ganze deutsche Presse erst durch die
Emser Depesche unter liismarcks Einfiuss. —
Lokale Zeitungsgeschichte. E. J. Bensheimer (293) hat dem
modernen badischen Zeitungswesen, über das bisher keine zusammenhängende
Literatur existierte, eine Schrift gewidmet, die wichtiges und interessantes Material
zusammenträgt. Es ruht zum Teil auf einer Enquete, zum Teil auf den Angaben
des Zeitungskatalogs. Über die politische Verteilung der Zeitungen, Technik und
Organisation der badischen Presse, alle Einzelheiten der geschäftlichen Grundlagen,
Abonnentenzahl, Preis, Lohn- und Gehaltsverhältnisse der bei der Zeitung beschäftigten
Personen erhält man hier gut fundierte Angaben, die durch anschauliche Tabellen
erläutert werden. — Als älteste Zeitung in Baden galt bisher eine kurpfälzischo
Wochenzeitung, die im Auftrag und unter Leitung der kurfürstlichen Regierung in
der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts zu Heidelberg gedruckt wurde, und von der
auch ein paar Nummern aus den Jahren 1667 bis 1674 auf der Heidelberger Univer-
sitätsbibliothek entdeckt wurden. Nach K. O b s e r (294) gebührt der Vortritt aber
einer Freiburger Zeitung, deren Existenz aus einer im Statthaltereiarchiv zu Inns-
bruck erhaltenen Supplik nachzuweisen ist. Danach richtete im März 1629 ein Doktor
der Medizin namens Sebastian Meyer an den Erzherzog Leopold von Österreich die
Bitte um ein Privilegium zur Fortsetzung der von ihm herausgegebenen „Ordinari-
Zeitung" in Freiburg. Ein Exemplar des Organs ist noch nicht nachgewiesen. —
In d^s Gebiet der älteren Breslauer Zeitungsgeschichte führt ein Beitrag von
B. Schierse (sie!) (296). Der ältesten erhaltenen Breslauer Zeitung vom Jahre
1()32 und 1633 kann er jetzt einige Zeitungen aus den Jahren 1659, 1665 und 1669
anreihen. Von der ersten „Br. Einkommende Freytags Postzeitung" sind einige
Nummern, von der zweiten und dritten „Neu einlauffende Nachricht Von Kriegs- und
"Welt -Händeln" und „Neu -einlauffende Nachricht Der Br. Eingekommenen Post-
Zeitungen" zwei volle Jahrgänge bekannt geworden, aus deren Inhalt Seh. manche
Einzelheiten mitteilt. — Den langjährigen Feuilletonleiter der Frankfurter Zeitung,
Fedor Mamroth, charakterisiert V. Klemperer (297) als Kritiker und innerlich
gehemmten Dichter; aus Essays, Reiseberichten, Feuilletons melde sich bei ihm
immer wieder die eigenartige, sehnsüchtige Dichterseele. — Ein kleines Kapitel aus
der Entwicklung hamburgischer Zeitungsgeschichte hat A.Obst (298a) zum Gegen-
stand der Untersuchung gemacht. „Der Beobachter an der Alster" des Buchdruckers
Friedrich Wilhelm Christian Menck erschien als bürgerliches Wochenblatt zum
gesellschaftlichen Nutzen und Vergnügen seit 1817 unter der Redaktion von
S. J. Cohen. Nach Differenzen mit diesem Redakteur gab Menck seine Wochen-
schrift von der 27. Nummer als „Hamburger Beobachter" unter anderer Redaktion
heraus. Der Beobachter an der Alster erschien in anderem Verlage weiter. Über
beide Organe macht 0. noch eingehende Angaben, die vor allem darum Interesse
haben, weil der Hamburger Beobachter noch bis 1852 existierte und dann in die
Morgenzeitung überging, die seit 1863 unter dem Namen des heute noch bestehenden
Hamburger Fremdenblatts erscheint. — O. Bandmanns (299) eingehender Aufsatz
ist ein Nebenresultat seiner Studien zu seinem vorher besprochenen Buch (N. 289).
Er gibt ein klares Bild der zünftlerischen und reaktionären Tendenzen, die in den
Jahren 1862—66 die Hamburger Zeitung für Politik, Handel und Gewerbe beherrscht
haben. Bis zum November 1863 herrschten diese Tendenzen nach B.s Darstellung
so stark vor, dass die Hamburger Zeitung als eine Genossin der Kreuzzeitung und
der Provinzialkorrespondenz erscheint. Mit dem Tode des dänischen Königs wurde
sie dann ganz augustenburgisch, trat auch in den Sold des Herzogs Christian August.
— Vom Nordischen Mercurius, einem der älteren Blätter Norddeutschlands, das von
F. L. Greflinger während der Jahre 1711—26 in Hamburg zweimal wöchentlich
herausgegeben wurde, gibt G. Edlefsen (300) genauere Mitteilungen. Die
Salomonsche Angabe, dass sich von der Zeitung weder Reste noch Nachrichten er-
halten haben, kann E. korrigieren. Er weiss von einigen Bruchstücken der Zeitung
aus den Jahren 1711—26 zu berichten und von einer ganzen, vollkommen gut er-
haltenen Nummer vom 20. Juli 1723, die er unter Papieren seiner Familie gefunden
und dem Hamburger Staatsarchiv überwiesen hat. Über diese eine Nummer des
Nordischen Mercurius stellt er eine Reihe wissenswerter Details zusammen, Einzel-
heiten besonders über die beiden Annoncen, die darin zu finden sind, und die ver-
schiedenen Korrespondenzen aus anderen Städten. — Das 50. Jubiläum der Kölnischen
Volkszeitung wurde der Anlass einer Schrift von Dr. H. Card au ns (302). Für
eine Geschichte der Zeitung, die gleichzeitig ein nicht ganz kleines Stück der Ge-
schichte deutscher Politik zwischen 1860 bis 1910 sein würde, hält C, der selbst eine
stattliche Reihe von Jahren das Organ als Chefredakteur gesteuert hat, den Zeit-
punkt noch verfrüht. Seine anspruchslosen, aber an interessanten Einzelheiten und
wichtigen Mitteilungen reichen Blätter wollen mehr eine Chronik des hervoiragenden
22*
328 F. Deibel, Publizistik.
deutschen Zentrumsorgans sein, eine Festg-abe für Freunde und Förderer, Kollegen
und Mitarbeiter und ein Zeichen dankbaren Gedenkens für Joseph Bachern, den
Mann, der den Grund zu der heutig-en bedeutsamen Zeitung" legte. C. gibt vor allem
die denkwürdige Vorgeschichte des Organs, dann seine Entwicklung und Ausbreitung
bis auf die Gegenwart. — Zu einem Stück Geschichte der Reichslande ist das Buch
geworden, das M. Berg er (306) dem langjährigen Chefredakteur der Strassburger
Post, Pascal David, gewidmet hat. David hat als Leiter des vom Verlag der Kölnischen
Zeitung begründeten Strassburger Organs der ungeheueren Schwierigkeiten Herr zu
werden verstanden, mit denen eine unabhängige deutsche Zeitung in Elsass- Loth-
ringen zu kämpfen hatte. — Die Eigenschaften des hervorragend begabten Mannes
als Journalist und Politiker fasst auch ein kurzer Aufsatz M. Bergers (307) noch
einmal in raschem Überblick zusammen. — Dem Weimarer "Wochenblättchen, das seit
1755 erschien, seit 1764 zweimal in der Woche ausgetragen wurde und wohl auch
die von unseren Klassikern gelegentlich, sei es auch nur bei Anzeige eines Diebstahls
und dergleichen, berücksichtigte Lokalzeitung darstellt, hat W. B o d e (308) einen
Aufsatz gewidmet. Es war vor allem ein Anzeigenblatt, aus dessen Annoncen B. ein
paar interessante Einzelheiten mitteilt. Wieland mit einigen Gewehren, Goethe mit
zwei Säulenpfosten befinden sich unter den Bestohlenen. Ein Trauergedicht J. Falks
auf Herder und ein anderes des Kammerpräsidenten Schmidt auf Klopstocks Tod sind
sonst erwähnenswert. — G. K o 1 m e r (309) hat dem langjährigen Chefredakteur und
Herausgeber der Neuen Freien Presse, E. Bacher, der seit 1872 die Geschicke dieses
Blattes leiten half, den warmherzigen Nekrolog geschrieben. —
Zeitschriften: Allgemeines. Auch hier sind an erster Stelle
einige bibliographische Zusammenstellungen und allgemeine Abhandlungen zu ver-
zeichnen. Das von H. Schnorr von Carolsfeld bevor wertete Verzeichnis
sämtlicher Zeitschriften (310), die von den grösseren staatlichen oder nicht in reinem
Privatbesitz befindlichen Bibliotheken Bayerns gehalten werden, umfasst die Bestände
von 241 Einzelbibliotheken und eröffnet so dem gelehrten Arbeiter wertvolle Einblicke
in allerlei Sonderfächer und ihre einschlägige Literatur. Für Periodica ist das
splendid gedruckte Werk eine verlässliche und wertvolle Auskunftsstelle. — Ein
anonymer Aufsatz „Zur Geschichte der katholischen Unterhaltungszeitschriften" (312)
weist auf einige wenig bekannte katholische Organe hin, darunter Passys „Ölzweige",
die Zeitschrift „Die Glockentöne", die „Katholische Illustrierte Zeitung", A. Henzes
„Illustriertes Sonntagsblatt für katholische Familien" und einige andere. —
Ältere Zeit. 0. Kendes (314) Arbeit war, wie häufig Schulprogramm-
schriften, nicht zugänglich. — Mit dem Theatrum Europaeum, das mit seinen 21 die
denkwürdigen Ereignisse eines Jahrhunderts beschreibenden Bänden eine Art Zeit-
schrift war, befasst sich eine Dissertation von H. B i n g e 1 (315). Die Ergebnisse
der Schrift gehen vor allem den Historiker an, der sich hier über die Entstehung
eines wichtigen Quellenwerkes genauer orientieren kann. Aber auch für das Gebiet
der Publizistik fällt manches ab. Besonders führt der Verfasser interessante Vergleiche
mit Berichten zeitgenössischer Messrelationen durch. — Einen trefflichen Beitrag zur
Kenntnis der moralischen Wochenschriften hat Phoebe M. Luehrs (317) in einer
gutgeschriebenen, auf ausgebreiteten Vorstudien ruhenden Monographie des „Nor-
dischen Aufsehers" geliefert. Wir besitzen noch wenige eingehende Untersuchungen
über die einzelnen Wochenschriften, und was wir besitzen, behandelt zumeist Organe,
die am Anfang der weitschichtigen Bewegung stehen. Mit dem von Joh. Andreas
Gramer herausgegebenen Nordischen Aufseher 1758—61 hat nun die wichtigste Zeit-
schrift, die am Schluss dieser Bewegung steht, ihre genaue Untersuchung erfahren.
Das in Dänemark von Deutschen veröffentlichte Organ gewährt zugleich einen Ein-
blick in das damalige Verhältnis beider Länder zueinander. Die Verfasserin, die nicht
nur die deutschen Quellen fleissig benutzt, sondern auch dänische mit Spürsinn
erschlossen hat, gibt in ihrem ersten Kapitel eine Geschichte der Wochenschrift,
präzisiert ihre Stellung in der deutschen und dänischen Literatur, orientiert über
Mitarbeiter und Entstehung einzelner Nummern. Das zweite Kapitel enthält eine
sorgfältige Inhaltsangabe, das dritte stellt Urteile zusammen, berücksichtigt besonders
Lessings strenge Kritik und zeigt den grossen Einfluss auf, den diese für Deutsch-
land am Ende, für Dänemark am Anfang der Wochenschriften-Bewegung stehende
Zeitschrift für die kulturelle Entwicklung des dänischen Volkes hatte. Über die Mit-
arbeiter, neben Cramer selbst, Klopstock und dessen Gattin, J. B. Basedow und
andere gibt die Monographie dankenswerte Einzelangaben. — Die Arbeiten von
A. Kraus, M. Ortner, C. Pitollet (318—20) waren nicht zugänglich. —
H. Dreyhaus (321) gibt in einem kleinen Aufsatze ein paar sehr knappe Hin-
weise auf die nationalen Bestrebungen, die im „Preussischen Correspondenten" unter
Niebuhrs, Schleiermachers und Arnims Leitung zum Ausdruck kamen. — Die
Beiträge H. H. H o u b e n s (322/23) werden besser im Bericht des nächsten Jahres
B. Naumann, Die Literatur in der Sohule. 829
bcrücksichtig-t, da sie bis dahin in einem Buche des Verfassers „Jungdeutscher Sturm
und Drang-" bequemer zugäng-lich sein werden. — An eine verschollene Berliner
Wochenschrift, die vom Oktober 1872 bis Ende März 1873 erschienene Zeitschrift
„Nach der Arbeit, ein Blatt für Mussestunden", erinnert L. G e ige r (324). Es finden
sich darin manche wertvolle Beiträge, vor allem Arbeiten von Luise von Fran^jois,
deren eine, die Novelle „Die goldene Hochzeit", G. „eine Perle der Erzählungs-
kunst" nennt. —
Zeitschriften der Gegenwart. Eine ganze Reihe von zeitgenös-
sischen Organen konnten Jubiläen feiern und veröffentlichten bei dieser Gelegenheit
Rückblicke über ihr Entstehen. Für die Geschichte der Organe haben diese Beiträge
ihre Bedeutung, für die Geschichte der Publizistik reicht ihre bibliographische Buchung
völlig aus, um der Forschung das in den Aufsätzen enthaltene Material nicht zu
entziehen. —
Neue Zeitschriften. Der Zuwachs an neuen Zeitschriften ist nach
wie vor erschreckend gross. Es sind einige Nützlichkeiten und sehr viel Cber-
Ilüssigkeiten darunter, die von selbst dafür sorgen, dass die nächste Bibliographie
auf ihre Nennung schon wieder verzichten darf. —
Jahrbücher und Almanache. Für die ältere Zeit ist hier nur eine
Arbeit zu nennen: sie hat freilich ein ungeheueres Material erschlossen: R. Pissins
(321a) bibliographisches Repertorium der Almanache der Romantik. Die eigentliche
Würdigung des Werkes ist dem Bericht über die Fortschritte der Forschung auf dem
Gebiet der Romantik vorbehalten, hier kann nur der kurze Hinweis auf die bedeutende
Leistung stehen. — Für die Mehrzahl der sonst hierher gehörigen Werke genügt
der Verweis auf die Bibliographie. Herausgehoben sei aber wieder F. Schnü-
rers (372) Jahrbuch der Zeit- und Kulturgeschichte, das von katholischem Stand-
punkt aus das ganze kirchliche, politische, wissenschaftliche und künstlerische Leben
eines Jahres zu überblicken sucht. — Ferner die hübschen Almanache des Insel-
verlags (371) und des Xenienverlags (379). — Ihren Rang behaupten auch wie
früher Fr. Naumanns Patria (377) und der Hilfe- Almanach (370). — Von Raschers
Jahrbuch (378), das sich im Vorjahr günstig eingeführt hat, ist der zweite Band
erschienen, in dem die belletristischen Beiträge vorherrschen. — Eine Neuerscheinung
ist das von F. Gundolf und F. Wolters herausgegebene Jahrbuch für die
geistige Bewegung (373), das die vielfachen, zerspaltenen und verwirrten Tendenzen
der Zeit auf ihre Berechtigungen hin prüfen will. Die bedeutsamen Aufsätze des ersten
Jahrgangs, Friedrich Gundolfs „Das Bild Georges", Berthold Vallentins „Zur Kritik
des Fortschritts", Kurt Hildebrandts „Hellas und Wilamowitz" sollen hier heraus-
gehoben werden. Sie finden sich, ganz verschiedene Wissens- und Lebenskreise
umschreibend, zusammen in dem Ziel des Unternehmens: nicht die Fülle des Inter-
essanten, Reizvollen, Aufregenden zu vermehren, sondern in der Jugend das Gefühl
für die gefährdeten Grundkräfte wachzurufen: für Ernst, Würde und Ehrfurcht. In
dem Jahrbuch ist Zukunft, es stehe deshalb am Ende dieses Überblicks. —
Die Literatur in der Schule.
(I, 3 = N. 380-571.)
Ernst Naumann.
Allgemeines und Kritisches. — Methodik und Lektüre: Allgemeines; Lyrik; einteln*
Dichter im Unterricht. — Anfstttzunterricht. - Hilfsmittel für den deutschen Unterricht: 8chnln«tg»b«n
und ErlänternngsBohriften: Dichtungen der Antike; Ältere deutsche Dichtung; 16. Jahrhundert; 18. Jakrbvndert: Klopit«ck.
Leasing, Goethe, Schiller; Klassizismus und Romantik; Neuere und neueste Dichtung. — Lesebftcher. — LitaraturgMoUekl«. —
Poetik, Stilistik, Rhetorik. - Oeschichtswissenschaft. — Kunstgeschichte. —
Allgemeines und Kritisches, über die Not des deutschen Unter-
richts klagt mit anderen J. Hof milier (383). Er hat bayerische Verhältnisse im
Auge: die Stundenanzahl ist zu gering, die Bewertung des Könnens, die vorwiegend
auf den schrifthchen Leistungen beruht, ist ungerecht, die Aufsatzthemen werden
oft ungeschickt gewählt, das Deutsche wird von den anderen Fächern unterdrückt,
die Prüfungsordnung für Kandidaten ist unzweckmässig usw. Die Schlussforderung
lautet: „Dass das Deutsche für einen Deutschen kein Lemfach ist, und dass es in der
330 E. N a u m a n n , Die fiteratur in der Schule.
höheren Schule desto besser getrieben wird, je weniger man in diesem Fache korrigiert,
zensiert, examiniert und benotet." — G. Strecker (ZDU. 24, S. 652-96) bespricht die
Behandlung lyrischer und epischer Dichtungen in der Volksschule. Er entwickelt, wie
das Stimmungsbild zu entwerfen ist, welches das Kind in sich aufnehmen soll, und
was bei der darauf folgenden sachlichen Vertiefung beachtet werden muss. In einem
praktischen Teile werden einige Gedichte nach den aufgestellten Gesichtspunkten, die
im wesentlichen nichts Neues bieten, behandelt. — Zur Vertiefung des deutschen Unter-
richts empfiehlt R. Petsch (385) eine Art Austausch zwischen jüngeren Hochschul-
dozenten und Oberlehrern, jene sollen ab und zu ein Jahr lang an einer höheren
Lehranstalt unterrichten, diese sollen durch Versetzung in Universitätsstädte Gelegen-
heit erhalten, einmal wieder akademische Luft zu atmen. In Anschluss an J. G. Sprengel
(JBL. 1908/9, S. 541) fordert er für die deutsche Literatur, auch für die des 19. Jahr-
hunderts, einen breiten Raum im Unterricht mit dem Ziele, dass ein Verständnis für die
grossen Strömungen der Kultur angebahnt werde, wie sie P. in kurzen Zügen entwickelt.
Der deutsche Unterricht soll aufhören, ein Diener der anderen Fächer zu sein, —
H. Uhlig (386 b) sucht die Kunst des Erzählens in der Volksschule auf eine syste-
matische Grundlage zu stellen. — Die Frage der literarischen Erziehung im Bereiche
der Volksschule behandelt S. Rüttgers (386a) in einer umfassenden Untersuchung
im Zusammenhange mit der gesamten Arbeit der Schule. Die Schule als Arbeits-
schule, nicht bloss als Lernschule, darf nicht beim passiven Aufnehmen von Kennt-
nissen und ausgeformten Werken stehen bleiben ; Kenntnisse, Gesinnungen und Form-
gefühl müssen erarbeitet werden. Von diesem Gesichtspunkte aus ist die Jugend-
schriftenfrage anzugreifen. Das Ziel des Lesenlernens ist: Darstellen des eigenen
Erlebnisses, Bildung einer persönlichen Darstellungsform, schriftstellerischer Dilettan-
tismus in der Schule. Der kindliche Darstellungstrieb muss geweckt, benutzt und
erhoben werden zu selbstschaffender Betätigung. Daher muss die dem Kinde dar-
gebotene Literatur nicht in Probleme hineinreichen, die ihm fern liegen. Wir besitzen
einen Schatz an echter Volksliteratur, der hinreicht, um alle Bedürfnisse der Schule
zu decken, und diese Literatur hat die sittlichen und künstlerischen Eigenschaften,
die der Erzieher fordern kann. Die Wiederaussaat der deutschen Volksliteratur ist so
recht eigentlich eine Aufgabe für Volksschullehrer. Die Werke unserer klassischen
Literatur haben für den Verfasser aufgehört, Ziel und Höhepunkt deutschen Geistes
zu sein, sie stehen für ihn abseits auf einem toten Gleise. Die deutsche nationale
Literatur liegt ihm vor dem 16. Jahrhundert, Unter Beachtung des Unterschiedes
zwischen Kindersprache und Lehrersprache wird ein Sprachkompromiss zwischen
beiden für den Unterricht gefordert nach dem Vorgange englischer Erzählungen
„in einfältiger Sprache von Leuten erzählt, die wissen, was Kinder gern haben
und verstehen können"; die Bremer Kinderbücher kommen diesem Ziele nahe. In
dem Anhange werden die Schriften aufgeführt, deren Verwertung im Jugendunterricht
wünschenswert erscheint, wobei belehrende Ausblicke auf die englische und fran-
zösische Jugendliteratur getan werden. —
Methodik und Lektüre: Allgemeines. Gegen die herg-ebrachten
Lesebücher wendet sich H. We n d t (388) wegen der Buntscheckigkeit und Zusammen-
hangslosigkeit des Inhalts; der deutsche Unterricht habe einen ganz konkreten Stoff,
die deutsche Nationalliteratur, nicht wissenschaftliche oder fachmännische, sondern im
weitesten Sinne poetische Literatur. Aus dieser sei eine richtige Auswahl zu treffen;
für jede Schule soll eine Gedichtsammlung vorhanden sein, die geschichtlich und
nach den Verfassern geordnet ist. Die Gedichte werden dem Lehrplan im ganzen
entsprechend auf die Altersstufen verteilt. Ebenso geschieht es mit den umfäng-
licheren Stoffen in gebundener und ungebundener Rede, die in Einzelausgaben
benutzt werden. — Die häusliche Lektüre am Mädchenlyzeum hat nach L. Köhler
(389) einerseits der Bekämpfung der minderwertigen Literatur zu dienen, andererseits
aber durch Darreichung nur echten dichterischen Gutes Geschmack und Verständnis
für die Literatur in demselben Umfange anzubahnen, wie sie den Schülern der höheren
Knabenschulen erschlossen wird. — Um die Privatlektüre auf die richtigen Bahnen
zu lenken, greift P. Wirtz (389a) auf den längst entschwundenen Brauch zurück,
in den letzten Unterrichtsstunden des Schulhalbjahres den Schülern vorzulesen; die
Schüler sollen den Stoff wählen, möglichst auch selber lesen. Solche Lesestunden
sollen auch in den anderen Fächern in gewissen Abständen als „Pausen und Oasen
im ewigen Einerlei der Tagesarbeit" stattfinden. Die Schüler sollen gute Bücher
mitbringen und sie auch untereinander austauschen, — Die Behandlung der neueren
deutschen Dichtung nimmt J. G. Sprengel (390) mit Nachdruck für die Schule
in Anspruch; für die Auswahl kommt die Bedeutsamkeit im Künstlerischen und
Menschlichen und ferner die Verständlichkeit für die Jugend in Betracht. Es kommt
nicht darauf an, dass die Jugend gerade diese oder jene Dichtung kennen lernt, der
Persönlichkeit des F^ehrers kann ein Spielraum gelassen werden. —
E. Naumann, Die Literatur in der Schule. 331
Lyrik. Alfred M. S c h m i d t (391 1 behandelt erklärend und erläuternd
lyrische Gedichte, die nach Stinimung-sg-ruppon eingeleitet sind. In dem vorlieg-enden
Bande handelt es sich um Naturstimmungen. Die Behandlung ist auf die Vor-
bereitung des Lehrers berechnet, sie soll das unbedingt Notwendige bieten, aus-
geführte Lehrbeispiele sind nur vereinzelt gegeben. Das Ziel besteht zunächst darin,
im Kinde das unmittelbare Erleben des Gehalls der Dichtung zu bewirken, in zweiter
Linie darin, das Erlebte von ästhetischem Gesichtspunkte aus verstehen zu lehren
und dieses Verständnis für die Vortragsschulung möglichst nutzbringend zu gestalten.
Das Buch ist auf Volksschulen berechnet. — Ausgehend von den Ergebnissen des
Kunsterziehungstages zu Weimar, uniersucht H. Kühn (393), wie lyrische Gedichte
dementsprechend zu behandeln sind. Der wichtigste Teil der Frage ist der, wie die
Gefühlswerte und der Stimmungsgehalt aus den Worten des Gedichtes wieder heraus-
gelesen werden und in uns zu gefühls- und stimmungserregenden Akkorden werden
können. Dieses Ziel ist bei dem Kinde niemals vollständig zu erreichen. Wie aber
der Unterricht vermag, die einzelnen Gefühlswirkungen beim Kinde auszulösen, ist
auch für den Verfasser schwer zu sagen; er gibt einige äussere Anweisungen. —
Einzelne Dichter im Unterricht. Dr. Stich (397) zeigt, in
welcher Weise Goethes Kampagne in Frankreich in der Schullektüre verwertet
werden kann. — B. Luther (401) fordert mehr Prosalektüre von Obertertia kb auf-
wärts, aber unter Ausschluss von Chrestomathien. Kleists „Michael Kolhaas" hält er
dem Inhalte nach für wohl geeignet, aber der Stil dieser Erzählung ist nicht vor-
bildlich. Als Ersatz dafür wird Raabes ,, Schwarze Galeere" empfohlen : ein bedeutender
geschichtlicher Hintergrund, vor diesem das Schicksal weniger typischer Personen,
grosse Naturschilderungen, eine unvergleichliche Plarmonie von Inhalt und Form, diese
Vorzüge machen das Werk zur Lektüre besonders geeignet. Zunächst soll Vorlesen
durch den Lehrer, dann die Besprechung stattfinden. Der Inhalt der einzelnen Teile
wird zusammengefasst und in ein Studienheft eingetragen. Ähnlich wurde Schillers
Belagerung von Antwerpen behandelt. — Über L. Röder(404) siehe JBL. 1908,9, S.546. —
Aufsatzunterricht. 'Über den gegenwärtigen Stand des Aufsatzunter-
richts in den höheren Schulen gibt 0. A p e 1 1 (408) auf Grund der Schulprogramme
von 1908 eine Übersicht, in der er die zur Bearbeitung gestellten Aufgaben nach
inhaltlichen Gruppen ordnet. Eine Entwicklung ist in diesem Zweige des Unterrichts
wohl erkennbar, Neues setzt an das Alte an. Der Verfasser will durch die Samm-
lung dazu mithelfen, einen mittleren Weg zu gewinnen „zwischen Laasschem Bildungs-
fanatismus und Gurlittscher Zuchtlosigkeit". — Wider den deutschen Aufsatz in der
Volksschule zieht H. W e n d t (388) ins Feld. Ausgehend von Aufgaben, die offen-
bar zu schwer sind, beschränkt er die Niederschriften auf Wiedergabe des „im Innern
Gesprochenen". Wenn die Kinder reden, d. h. im Zusammenhange sprechen lernen,
also täglich „mündliche Aufsätze" machen, so lernen sie auch stilistisch richtig
schreiben. Der Stoff der Niederschriften ist aus dem Unterricht selbst erwachsen; den
eigentlich persönlichen Stil schafft erst das Leben. — Auch J ulius Har t (408a] klagt
über den Schulaufsatz, weil er die natürliche Ausdrucksweise der Kinder in Fesseln
lege, sie selber zu Formalisten und Anempfindern mache, und eifert mit Adolf Jensen
und Wilhelm Lamszus gegen die verkappte „Schundliteratur" der Schulaufsätze. Ein
Heilmittel gibt er nicht an. — Die Phantasie des Schulkindes behandelt in schematisch
statistischer Methode M. Lobsien (415) mit dem Ergebnis, dass sich in einem unter-
suchten Schüleraufsatze bei allen Verfassern die Phantasiebegabung gezeigt, aber in
sehr verschiedenen Graden offenbart hat. Den Grundeinschlag bildet indes trotz aller
Umfangserweiterung die anschauliche Richtung der Phantasietätigkeit, und diese An-
schaulichkeit ist auch wohl die Hauptgrundlage für die nüchterne Art der Betätigung.
— Über die fruchtbare Ausgestaltung des Aufsatzunterrichts in der Volksschule
handelt H. S c h m i 1 1 a t (417). Er ist dem „freien Aufsatz" abgeneigt. — Einen über-
zeugten Anhänger findet dagegen der freie Aufsatz in der Volksschule in Paul
Krause (Der freie Aufsatz in den Unterklassen [Theorie und Praxis]. 2. und 3. er-
weiterte Auflage. Leipzig, E. Wunderlich. 1910. — Dasselbe: in den Oberklassen.
2. und 3. durchgesehene Auflage. Ebenda. 1910. VI, 64 S.; VII, 125 S. M. 1,00; M. 1,20).
Durch Veröffentlichung einer Reihe von freien Aufsätzen, die von Schulkindern ver-
fasst sind, sollen die Gegner von der Möglichkeit solcher Arbeiten überzeugt werden
und die Freunde neue Anregungen erhalten; die Schüler und Schülerinnen haben
den Herausgeber davon überzeugt, dass sie viel lieber einen freien Aufsatz anfertigen
als einen gebundenen. Sie müssen Anregungen empfangen, zum Beobachten an-
geleitet werden, ihre Mitteilsamkeit muss geweckt und das Leben ausserhalb der
Schule muss für den Aufsatz in erhöhtem Masse nutzbar gemacht werden. Wie
das zu geschehen habe, wird an gut gewählten Beispielen gezeigt. — Gudes Erläute-
rungen führt E. Linde (420) mit besonderer Rücksicht auf die Lesebücher von
Lüben und Nacke, von Girardet, Puls und Reling und von Alfred Puls weiter
332 E. Naumann, Die Literatur in der Schule.
zunächst mit der Absicht, den Lehrer in die Dichtung einzuführen und ihr neue
Liebhaber zu gewinnen. Der vorliegende Band behandelt hauptsächlich deutsche
Lyriker des 19. Jahrhunderts. Den einzelnen Dichtern sind Biographien gewidmet,
dann folgen die Gedichte, jedes mit zusammenhängenden Erläuterungen, auch Auf-
satzthemen sind hinzugefügt. Die gesamte Darbietung zeugt von frischer Empfindung
und liebevollem Verständnis. — E. L i n d e (Moderne Lyrik in schulmässiger Be-
handlung. Leipzig, Friedr. Brandstetter. 1910. XII, 227 S. M. 2,50) legt aus-
geführte Lehrproben zu lyrischen Gedichten in zweiter, im ganzen unveränderter
Auflage vor. —
Hilfsmittel für den deutschen Unterricht: Schulaus-
gaben und Erläuterungsschriften: Dichtungen der Antike.
Die Ausgabe der Homerübersetzung von Joh. Heinr. Voss begleitet Ed. Stemp-
linger (424a) mit einer sorgfältig geschriebenen Einleitung, in der die Homer-
studien des Altertums und die Einwirkung der homerischen Poesie bis auf die neuere
Zeit dargelegt und die verschiedenen Übersetzungsversuche besprochen werden.
Dem ersten Bande ist eine bildliche Darstellung der Begegnung Hektors mit seiner
Mutter aus einem Kodex der Ambrosianischen Bibliothek, dem zweiten ein Porträt
von J. H. Voss beigegeben. Die Anmerkungen bieten auf Grund der bedeutendsten
Homerforschungen ein reiches und gesichertes Material zum Studium für die Leser,
die als Nichtfachmänner sich eine eingehende Kenntnis der Ilias und Odyssee er-
werben wollen. —
Ältere deutsche Dichtung. Den Begriff „Altdeutsch" nimmt Karl
Hessel (430) so weit, dass er Ulfilas und Leibniz umfasst; in volkstümlichem
Sinne soll damit die ältere deutsche Literatur vor den Klassikern bezeichnet werden.
Die Sammlung bietet Partien aus den Werken bis auf Leibniz, dazu eine Reihe von
Volksliedern und geistlichen Liedern. Den gotischen und mittelhochdeutschen Texten
sind Übertragungen gegenübergestellt. Wörterverzeichnisse und literaturgeschicht-
liche Anmerkungen fördern das Verständnis. Da die Sammlung sich an die Lese-
bücher des Verfassers anschliesst, so sind Wiederholungen aus diesen vermieden
worden, so dass manche bekannte und bedeutende Stücke hier fehlen. Dass die
Lektüre der Nibelungen und des Gudrunliedes auf Sonderausgaben verwiesen wird,
ist nur zu billigen. Die Übersetzungen entstammen der Feder des Herausgebers,
sie sind lesbar und entsprechen unserer gegenwärtigen Sprachgewohnheit. — Wolframs
Parzival mit starken Kürzungen und Hartmanns Armer Heinrich ziemlich vollständig,
beide im Urtext und mit der Simrockschen Übersetzung, gibt Pauline Kaeufer
(432) für Mädchenschulen und Lehrerinnenseminare. — Die gekürzte Ausgabe des
Nibelungenliedes auf Grund des Lachmannschen Textes von G. G u t h (433) ist
als Schul- und Volksausgabe gedacht und dementsprechend mit einem elementar ge-
haltenen Kommentar ausgestattet. —
16. Jahrhundert. R. Prölss (439a) erläutert den „Othello" in Düntzers
eingehender und etwas umständlicher Weise. Sehr sorgfältig sind die Entstehung des
Dramas und die Quellen des Stoffes behandelt. —
18. J a h r hun dert: Klopstock. Klopstocks Bardiete gibt Rieh. Kunze
(440) unter Weglassung der eintönig wirkenden Chöre und einiger wirkungsloser
Stellen heraus, Klopstocks Anmerkungen sind den Bedürfnissen der Gegenwart ent-
sprechend umgestaltet. — H. Düntzers Erläuterungen zu den Oden sind in dritter
Auflage von A. Heil (440a) neu durchgesehen. — ■
L e s s i n g. Die Einführung in vier Lessingsche Stücke, darunter Minna
und Nathan, von G. F r i c k ist durch Karl Oredner (441) unter Wahrung der
alten Vorzüge, der Gediegenheit der Behandlung und der Klarheit in der Darstellung,
in methodischer Hinsicht umgearbeitet worden. Die Darbietung ist weniger umständlich,
sie ist übersichtlicher, sie steigt vom einzelnen empor zum allgemeinen, fasst am
Schluss die Ergebnisse zusammen und verzichtet möglichst auf kritische Werturteile.
— E. Walthers (442a) Erläuterungen zu Emilia Galotti sind in die Form einzelner
Abhandlungen gekleidet, die sich an eine nach Szenengruppen gegliederte Inhalts-
angabe reihen. Wort- und Sacherklärungen sind fortgelassen, dagegen werden die
Charaktere und einzelne Fragen aus dem Drama in Aufsatzform behandelt. —
H. Düntzers eingehende und stoffreiche Erläuterungen zur Minna von Barnhelm
liegen in achter, von Alfred Heil (443) neu durchgesehener Auflage vor. —
Goethe. Zu 32 Gedichten Goethes liegen Erläuterungen von G. F u n k (448 a)
vor. — Die Teile von Goethes Dichtung und Wahrheit, die sich auf des Verfassers
Leben im Elsass beziehen, stellt Chr. Schmitt (449a) mit einem Anhang aus
Briefen und Zeitberichten nebst den Sesenheimer Liedern und anderen Dichtungen
Goethes aus der Strassburger Zeit zu einem Urkundenbuch über diese Lebensepoche
Goethes zusammen. Die Erläuterungen über Sachliches und Persönliches sind eine
nützliche Beigabe. — In der Schulausgabe des Faust legt W. Schellberg (454a)
E. Naumann, Die Literatur in der Schule. 333
den Nachdruck auf den Ersten Teil, vom Zweiten gibt er eine Inhaltsangabe und einzelne
Proben; in der Einleitung* wird die Geschichte des Stoffes und der liearbeitungen
kurz behandelt; zu den Annierkung-en ist die Faustliteratur mit Auswahl benutzt. —
Goethes Götz wird von F. Stephan (457) nacherzählt und kurz erläutert. —
Schiller. Erläuterung-en zu Schillers Gedichten geben G. Funk (403a)
und F. Stephan (463 b), zu den Räubern Albert Z i p p e r (469a) heraus. —
Klassizismus und Romantik. R. Helbing (477a) bearbeitet
Grillparzers König Ottokars Glück und Ende in zusammenhängenden Einzelaufsätzen.
— Von Heinrich von Kleist liegt Michael Kohlhaas in den Bearbeitungen von
R.- Findeis (479) und von C. Müller (480) vor; die Hermannsschlacht wird von
A. Heil (481a) erläutert. — Zu Uhlands Gedichten gibt G. Funk (485) ein-
gehende sachliche Erläuterungen, denen jedesmal die Darlegung des Gedankenganges
vorausgeschickt wird. —
Neuere und neueste Dichtung wird mehr und mehr dem Schul-
unterricht eingefügt, daher werden auch die entsprechenden Erläuterungsschriften
zahlreicher. Von K. Furtmüller (491) liegen Erläuterungen zu B. Bjömson,
Synnöve Solbakken, übersetzt von Wilh. Lange, vor; David, „Der Übergang" wird
von R. L a t z k e (492a), Marie von Ebner-Eschenbach, Der Kreisphysikus von Emil
Lehmann (493), Freytags Ingo und Ingraban von A. B e r n t (495) erläutert —
R. Hamerling erweckt in dem Roman Aspasia die Erinnerung an Wielands teils
philosophische, teils sittenschildernde Romane aus dem griechischen Altertum,
Jos, Pohl (497) geht auf diese Verwandtschaft näher ein. — Erzählungen der
Wienerin Enrica von Handel-Mazzetti teilt J o h. R an f tl (498/9) mit, eine Einleitung
berichtet über Leben und Werke der Verfasserin. — Hebbels Agnes Bernauer ist mit
Erläuterungen von Ferd. Hoffmann (501a) und von J o s. P o h 1 (501b) heraus-
gegeben. — 0. Ludwigs Erbförster und Makkabäer erläutert R. L o h a n (505/6). —
Desselben Zwischen Himmel und Erde veröffentlicht K. Ludwig (508) mit einer
Einführung. — Die Schulausgabe von W. H. Riehls Land und Leuten, bearbeitet
von T h. Matthias (509), liegt in dritter, verbesserter Auflage vor. — Ibsens Helden
auf Helgeland bietet H. Beran ^03 b), eine Einführung ist am Schluss hinzugefügt.
— Rosegger hat in R. L a tz k e (510/2) einen Bearbeiter für die Schule gefunden. —
Lesebücher. Von dem Deutschen Lesebuch von Hellwig-Hirt-Zernial
erscheinen die beiden Bände für die Oberstufe in einer tiefer greifenden Neubearbeitung
von H. Spie SS (530). über die Fassungskraft der Schüler hinausgehende Lese-
stücke wurden ausgeschieden, andere durch geeignetere ersetzt, noch andere gekürzt.
"An dem W'ortlaut der Schriftsteller wurde nichts geändert. Ungefähr die Hälfte der
Nummern ist neu. Weiter ist eine Neuordnung des Inhalts vorgenommen. Über-
setzungen und Lesestücke, die naturwissenschaftliche Spezialkenntnisse voraussetzen,
sind nicht aufgenommen worden. —
Literaturgeschichte. In Form von Dispositionen und schematischen
Übersichten behandelt E. Fischer (542) in chronologischer Reihenfolge Dichtungen
vom Nibelungenliede an bis auf Wildenbruch hauptsächlich für Seminare. Die vierte
Auflage enthält einige Erweiterungen und Zusätze, die den kulturgeschichtlichen
Zusammenhang deutlicher hervortreten lassen. — Die Lebensbilder deutscher Dichter
von A. Gräve (543) sind in zweiter Auflage durch Eingehen auf Matthias Claudius
und Ferdinand Freiligrath erweitert und nach der Lebenszeit der Dichter neu an-
geordnet worden. — Rudolf Lehmann (550) führt seine Übersicht über die Ent-
wicklung der deutschen Sprache und Literatur in der siebenten Auflage bis" zur
Gegenwart fort und bietet damit den oberen Klassen der höheren Ijchranstalten einen
brauchbaren Leitfaden. — Eine zur ersten Bekanntschaft mit der Geschichte der
deutschen Dichtung ausreichende Darstellung derselben bietet A. V ö g 1 1 i n (554).
Eine Reihe von Bildnissen, besonders aus der neuesten Zeit, dient zur Belebung des
Leitfadens. — Th. Dobbert (541) beabsichtigt, den Stoff der deutschen Literatur-
geschichte fremdsprachigen Schülern nahezubringen, und versucht dies, indem er
für russisch sprechende Schüler ein literargeschichtliches Lesebuch schafft. Unter
Anleitung des Lehrers und mit Hilfe des W^örterbuchs sollen die Schüler sich hinein-
arbeiten und den Gedankengang verstehen lernen. Aus den Quellen hat der Ver-
fasser in das Lesebuch manches herübergenommen, schwierigere Stellen sind dem
Russischen angepasst worden, Wörterbücher sind beiden Teilen des Werks bei-
gegeben. —
Poetik, Stilistik, Rhetorik. Das Hauptsächlichste aus Metrik und
Poetik, soweit es sich etwa aus dem Schulunterricht ergibt, stellt G. F u n k (555 a) als
W^iederholungsstoff kurz und übersichtlich zusammen. — Im Gegensatz zu dem seiner
Meinung nach seit dem ersten Drittel des 19. Jahrhunderts unter dem Ein-
fluss von Hegel und Heine eingetretenen Niedergang des literarischen Stils stellt
E. Wachler (555b) als Vorbild einer individuellen Schreibweise Immermann auf,
JkbTesberiohte füi neuere denUohe Literatargeiohiehte. XXI. 23
334 E. N a u ra a n n , Die Literatur in der Schule.
von dessen Werken aus sich eine Verjüng-ung* und Erneuerung unserer gesamten
Poesie anbahnen lasse. —
Geschichtswissenschaft. Eduard Rothert (Vaterländische
Geschichte der neuesten Zeit. Düsseldorf, Aug. Bagel. 1910. IX, 304 S. M. 4,00)
gibt in seiner Vaterländischen Geschichte Erklärungen zu seinen Karten und
Skizzen; er greift zuweilen weiter aus, um einen Blick auf die Entwicklungen und
die Ergebnisse zu werfen. Preussen steht bei dem Buche im Vordergrund. — Die
Meisterwerke deutscher Geschichtschreibung zieht J. Schmieder (558) zur Er-
gänzung der Lektüre aus dem 19. Jahrhundert heran. Er will in den Schülern
Verständnis grosser Historiker erwecken und zugleich ein geschichtliches Hilfsbuch
liefern, das zur eigenen Tätigkeit anregt. Deshalb sind längere Stücke gewählt
worden, die alle in sich geschlossene künstlerische Einheiten bilden. — H. W o 1 f (559)
legt den Schwerpunkt des geschichtlichen Unterrichts direkt auf die Entwicklung der
politischen Urteilsfähigkeit; nicht die Zahlen, auch nicht die Tatsachen und Zusammen-
hänge sind das Wissenswerte, sondern die Geschichte der Vergangenheit soll mit
dauernder Rücksichtnahme auf die Gegenwart getrieben werden. Überall ergeben
sich Folgerungen und Forderungen. Die Grundgedanken des Buches 'sind Stolz auf
das deutsche Volkstum, die Überzeugung von der Notwendigkeit einer starken
Staatsgewalt, die Überzeugung, dass Deutschland nur dann gross und stark bleibt,
wenn es seine nationale Eigenart festhält und pflegt, und die Erkenntnis, dass es
nichts Ungleicheres gibt als die Menschen, dass also die Nivellierungssucht unserer
Zeit zu bekämpfen ist. In den Ausführungen des Buches tritt ein gesunder Indivi-
dualismus zutage, der sich in kräftigem Denken und selbständigem Urteilen zeigt.
Für den Staatsbürger und Politiker bietet es eine gute Grundlage zu geschichtlicher
Orientierung, die Schule wird aus ihm die allgemeine Richtung auf das Verständnis
der Gegenwart aus der Vergangenheit entnehmen, während sie die Fülle des dar-
gebotenen Stoffes kaum verarbeiten kann. —
Kunstgeschichte. Einen ansprechenden Gedanken verwirklicht
P. Gizewski (565) in seinem Hilfsbuch für die Behandlung der bildenden Kunst
im Anschlüsse an die deutsche Literaturgeschichte. Die deutsche Stunde kann
wesentlich dazu beitragen, ein Verständnis für die Kunst zu entwickeln, die mit der
Literatur eng zusammengehört. Das Buch soll der Klassenbesprechung das Bilder-
material bieten, mit dem Text aber zu eigener Lektüre anregen und die in der
deutschen Stunde angesponnenen Gedankengänge weiterverfolgen lassen. Selbst-
verständlich kann die Einführung nur propädeutisch sein; sie muss induktiv ver-
fahren. Parallel der altdeutschen geht die Besprechung der mittelalterlichen Kunst;
die niederländische Malerei kann bei Schillers „Abfall der Niederlande" und bei
Goethes „Egmont" herangezogen werden. Im Anschluss an die Literatur des 16.
bis 18. Jahrhunderts folgt die Kunst der Renaissance, des Barock und Rokoko; in
Verbindung mit der klassischen und neuen Literatur wird die Kunst des Neuklassi-
zismus, des Romantizismus und des Naturalismus behandelt. Die antike Kunst, für
die sich weniger Anknüpfungspunkte im Deutschen ergeben, kann bei der Geschichte
der Renaissance und des Neuklassizismus berücksichtigt werden. —
C. B o r c h 1 i n g , Geschichte der deutschen Philolog-ie. 835
Geschichte der deutschen Philologie.
(1,5 = N. SS«— J)»3.)
Conrad Borchling.
Allgrmeineä und Oesumtduratellangen. — Sammelwerke. — SpracliKesellgchuften. — Allere iCell. — Befriader
der deutlichen Philologie: J. und W. Grimm, ti. F. Benecke. — Qermanisten nnd Spiachforitcher. — Vertreter rerweadter
Fächer. — Nekrologe der in den Jahren 11)00 nnd 1010 Teratorbenen Forioher. —
Allgemeines und Gesamtdarstellungen. O. Dittrichs (836)
Leipziger Antrittsvorlesung über „Sprachwissenschaft und Psychologie" (nicht Philo-
logie!) gehört ihrem wesentlichen Inhalte nach ins Gebiet der allgemeinen Sprach-
wissenschaft (= N. 942), ist aber auch hier zu besprechen, da D. den Wandel der
Anschauungen über den Begritf der allgemeinen Sprachwissenschaft an der Lehre
der wichtigsten älteren Sprachforscher klarzumachen sucht. Die Überwindung des
strengen Logizismus in der Sprachwissenschaft ist in W. von Humboldts grundlegendem
Werke „Über die Verschiedenheiten des menschlichen Sprachbaus usw." vollzogen.
Von der rein historischen Auffassung, die Humboldt dafür an die Stelle setzte, geht
nun nach D. die Entwicklung über k. W. L. Heyse, H. Steinthal, H. Paul (der für D.
seltsamerweise noch reiner Historiker ist!) bis auf Wundts „Völkerpsychologie" und
D.s eigene „Grundzüge der Sprachpsychologie". Wie die Phonetik von der natur-
wissenschaftlichen Seite her, so kommt jetzt die Sprachpsychologie von der Philo-
sophie her mit dem Anspruch, nicht als dienende Hilfswissenschaft, sondern als
gleichgeordnete Disziplin neben der historischen Sprachwissenschaft zu stehen. Der
Rahmen unserer Philologie würde jedenfalls völlig gesprengt werden, sollten derartige
Anschauungen je zum vollen Siege gelangen. — 836a ist mir nicht zugänglich. —
Aus einer geplanten Enzyklopaedie und Methodologie der englischen Philologie gibt
A. S c h r ö e r (841) die beiden ersten Kapitel (1. „Begriff und Umfang der englischen
Philologie", 2. „Inhalt und Einzeldisziplinen") in fertiger Ausformung, und ein drittes
Kapitel („Die ethische Voraussetzung des Studiums der englischen Philologie") in
freierer, von einem stärkeren Pathos getragener Gestaltung. Alle drei Kapitel, vor
allem das dritte, kann ich auch dem Germanisten sehr zur Lektüre empfehlen. Am
wenigsten stimme ich selbst mit der Begriffsbestimmung des ersten Kapitels überein:
die Beschränkung der Philologie auf „die Erforschung der kulturellen Entwicklung
eines Volks, aber nur soweit sich diese in den sprachlichen und literarischen Spuren
oder Zeugnissen, die dasselbe hinterlassen hat, erkennen lässt" (S. 311), schliesst die
sogenannten Realien ebenso aus wie die ästhetische Würdigung der Literaturdenkmäler
(vgl. S. 315). Auf die Sachphilologie wird aber kein Germanist oder Anglist ver-
zichten wollen, der sich je mit den älteren Perioden des Lebens unseres Volkes be-
schäftigt; und ebensowenig wird sich, meine ich, der Literarhistoriker gern auf die
ihm von Seh. gesteckten Grenzen beschränken wollen. — 98 (warum nicht 100?)
scharfgespitzte Aphorismen über das Wesen der Philologie und ihrer Jünger stellt
R. M. Meyer (836b) zusammen. Zur einen Hälfte sind es Aussprüche, die der
Freude am raschen spielerischen Wortwitz entsprungen sind; wir lesen sie in M.s
grösseren wissenschaftlichen Werken öfter kopfschüttelnd, aber geistvoll sind sie
immer, und hier sind sie zu einem blendenden Raketenfeuer vereinigt. Witzige
Aussprüche Heinzeis, Scherers und H. Grimms werden mit eingeflochten. Daneben
stehen aber zahlreiche sehr positive und eindrucksvolle Sätze, die einen Blick in den
überraschenden Reichtum dieses vielgestaltig schillernden (Geistes tun und bei allem
Spott und Scherz nicht selten einen melancholischen ünterton anklingen lassen. Vor
allem ist es das aufrichtige Bekenntnis zur Philologie als Geisteswissenschaft (53)
was heraustritt, zu der Wissenschaft, die aus Liebe zur Sprache und Poesie erwachsen
ist (63), deren Grundkraft die Freude am sprachlichen Kunstwerk ist (98. 7). Wunder-
schöne Worte findet M. über den Wert der akademischen Vorlesungen (79), über
Lieblingsstudien (50: Ohne Steckenpferd lernt niemand reiten), über Klassiker und
Romantiker (78). Das Verhältnis zur klassischen Philologie spielt eine grosse Rolle
(62. 66. 89), ebenso der Gegensatz des Literarhistorikers zum Dichter und zum
Kritiker (55. 76. 96). M. ist ein Gegner der Statistik (29), der Prähistorie (42. 43),
natürlich auch des Dilettantismus (44. 52). Spezielle philologische Probleme werden
erörtert, der Umlaut (74), Wort und Satz (40. 14). Mehr noch als diese zum Teil
stark subjektiv gefärbten Anschauungen lassen Aussprüche, wie die über Zitate
(59—61), die M. an anderer Stelle geradezu eine Vorstufe des Aphorismus nennt,
über den Spezialisten (3) und über Produktivität (83. 84) ins eigene Herz des Ver-
fassers sehen. — 837 ist ein Auszug aus E. Elsters Vortrage von der Grazer Philo-
23*
336 0. Borchling, Geschichte der deutschen Philologie.
logenversammlung, dessen vollständiger Abdruck JBL. 1908/9, N. 1756 besprochen ist.
— B. Kahle (838) setzt zunächst in knapper, aber eindringlicher Darstellung aus-
einander, welche vielseitige Bedeutung das Studium des Altnordischen für den Ge-
samtbereich der germanistischen Studien besitzt. Dann folgt eine detaillierte, aber
ziemlich dürre statistische Zusammenstellung der in Deutschland vorhandenen Lehr-
stühle für nordische Philologie und der im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrhunderts
abgehaltenen alt- und neunordischen Vorlesungen und Übungen. Ich füge seiner Liste
eine Vorlesung über „Ludwig Holberg und seine Zeit" hinzu, die ich selbst im Winter-
semester 1905/6 an der Göttinger Universität gehalten habe. — G. Roethe (in M. Lenz,
Geschichte der Kgl. Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, Bd. 3, [Wissenschaftliche
Anstalten usw. Halle. 1910. (1537, Bd. 3, S. 222—30) beschreibt Geschichte und
gegenwärtige Einrichtung des Berliner Germanischen Seminars und skizziert dabei
in kurzen, treffenden Zügen das W^irken der älteren germanistischen Professoren an
der Berliner Universität. — Einen ganz anderen Zweck verfolgt A. Risop (841a)
mit seiner Geschichte der romanischen Philologie an der Berliner Universität. Voll-
möllers Romanischer Jahresbericht hatte bereits im vorletzten Band in einer neu
eingerichteten Abteilung „Unterricht in den romanischen Sprachen und Literaturen"
zusammenhängende Übersichten über die Geschichte der romanischen Studien in
Breslau, Greifswald und Halle gegeben. In diese Reihe tritt R.s Aufsatz, in dem man
ausser einem ganz ausführlichen Verzeichnisse sämtlicher Dozenten und Vorlesungen
auch eine umfassende Darstellung der Tätigkeit der hervorragendsten Vertreter der
Romanistik an der Berliner Hochschule findet. Ich verweise besonders auf Seite 23—31
(Valentin Schmidt), Seite 68—80 (Viktor Aime Huber) und Seite 90-109 (A. Tobler).
Nur darin, dass R.s Studie bis auf Toblers Tod (1910) weitergeführt ist, obwohl der
Band des RomanJB. sich sonst auf 1906 bezieht, ist der deutliche Einfluss der
Berliner Jubelfeier zu erkennen. Seite 18 — 21 bespricht R. unter den germanistischen
Dozenten, die sich gleichzeitig auch den romanistischen Studien zugewandt hatten,
F. H. von der Hagen, K. Lachmann und besonders J. Grimm. Er erinnert an Grimms
Arbeiten zum Reinhart Fuchs, zu den spanischen Romanzen, seine Vorliebe für die
italienische Volksdichtung und seine zahlreichen Rezensionen altfranzösischer Aus-
gaben und schliesst Seite 21: ,,Wer es also unternehmen wollte, die Bedeutung
J. Grimms als Romanisten in einer Monographie ausführlicher zu schildern,
würde über Mangel an Stoff nicht zu klagen haben." [Einige Ergänzungen
zu J. Grimms und M. Haupts Beziehungen zur romanischen Philologie auch
bei E. Lommatzsch (841a, S. 464/5).] — In demselben Bande des RomanJB.
behandelt A. Stimming in ähnlicher Weise Göttingen (S. 116— 41) und L.Wiese
Münster (S. 145—55). Ich hebe daraus die Absätze über K. Vollmöller (S. 126 ff.),
W. Storck (S. 146 f.), B. ten Brink (S. 147), G. Körting (S. 148-52) und die kurze
Erwähnung F. Rühs', F. Bouterwecks und J. Tittmanns (S. 138 ff.) hervor. — Die
nicht zur Ruhe kommenden Erörterungen über eine deutsche Akademie haben auch
im Berichtsjahre wenigstens zwei Aufsätze hervorgerufen: E. Engel (839) verlangt
von den Mitgliedern einer Akademie der deutschen Sprache in erster Linie, dass sie
fehlerloses Deutsch schreiben. Nach manchen Ausfällen gegen die germanistischen
Professoren an den Universitäten und Akademien kommt er zu dem Schlüsse, dass
gar keine Akademie der deutschen Sprache mehr nötig sei, sondern dass der
deutschen Schule die Aufgabe zufalle, richtiges Deutsch schreiben und sprechen zu
lehren. Das stimmt! — So auffallend bescheiden Engel in seinen Forderungen ist,
so vielumspannend und masslos sind die Forderungen und Pläne, die W. Schöler-
m a n n (839 a) für die von ihm verlangte deutsche Akademie in Weimar aufstellt.
Es ist das Programm eines offenbaren Idealisten, der über alles historisch Gewordene
mitleidslos hinwegschreitet, um sein neues herrliches Reich aufzurichten. Sch.s
deutsche Akademie in Weimar soll eine Vereinigung von streng wissenschaftlicher
Gesellschaft, Kunstakademie, Theaterakademie sein, soll öffentliche Vorlesungen und
Spezialfortbildungskurse nach der Art der Humboldt-Akademie abhalten und soll
schliesslich eine Art Academie franpaise für den guten Geschmack und die Kultur
ganz Deutschlands darstellen. Eine solche unsinnige Überspannung' der Forderungen
kann nur dazu dienen, den brauchbaren Kern in Sch.s Broschüre, die Zusammen-
fassung der schon jetzt mit Weimar verknüpften wissenschaftlichen und künstlerischen
Bestrebungen zu einer Art Hochschule, in der Art der Posener Akademie oder des
hamburgischen Vorlesungswesens, von vornherein völlig zu diskreditieren. — Über
ältere Versuche, eine englische Akademie nach dem Muster der Academie franpaise
einzurichten, berichtet B. S. Monroe (An English Academy in ModPhil. 8, S. 107
bis 122); es handelt sich vor allem um die Zeit der Königin Anna und die Pläne
J. Swifts. — A. Hauffens (840) Geschichte der deutschen Volkskunde (vgl. JBL.
1908/9, N. 1764) ist jetzt in der Zeitschrift des Vereins für Volkskunde erschienen;
doch fehlt noch das Schlussstück, das die Entwicklung der letzten 25 Jahre bringen
0. Borohling, Geschichte der deutschen Philolog^ie. 337
wird. Diu Volkskunde als selbständige Wissenschaft ist erst eine Schöpiung des
19. Jahrhunderts, die, wie die deutsche Philologie überhaupt, aus den Bestrebungen
der Romantiker hervorgewachsen ist. Bis auf schwache Ansätze zu einer wissen-
schaftlichen Behandlung der Volkskunde im 16. Jahrhundert bei Joh. Bohemus,
Seb. Franck, Renwart Cysat von Luzern, über die H. (S. 8f.) handelt, haben wir aus
der Zeit vor der Romantik nur Beiträge und Quellen zur deutschen Volkskunde,
keine Wissenschaft der Volkskunde. Diese älteren Quellen mustert li. in schnellem
Gange: voran steht mit Fug und Recht die Germania des Tacitus, jene „Weissagung
auf die moderne freie und wissenschaftliche Volkskunde", wie W. 11. Riehl sie 1858
genannt hat. Ihre Wiederentdeckung zu Beginn des 16. Jahrhunderts hat zum
zweiten Male das intensivste Interesse an dem deutschen Volkstum hervorgerufen,
diesmal bei den Deutschen selber, wo sie den Ausgangspunkt jener schon erwähnten
Ansätze zu einer wissenschaftlichen Volkskunde gebildet hat. R. M. Meyers Studien
zu den Anfängen der deutschen Volkskunde und A. E. Schönbachs Verdienste um die
Erschliessung der mittelalterlichen Quellen werden von H. gebührend gewürdigt.
Auf Schönbachs hinterlassene Arbeiten zu den altdeutschen Segen (S. 4) sei noch
besonders hingewiesen. Mit Justus Moser (S. 15 f.) beginnt dann das Material breiter
zu strömen, die Charakteristik abgerundeter zu werden. Der Anteil der älteren und
jüngeren Romantik (S. 129 ff.) werden, unter dem Einfluss 0. F. W^alzels, stark heraus-
gearbeitet, und mit den Brüdern Grimm (S. 137 ff.) setzt die streng wissenschaftliche
Behandlung der Volkskunde ein, der W. H. Riehl 1858 zum ersten Male diesen
Namen gab (S. 302). Für die Darstellung des 19. Jahrhunderts hat H., der sich
ganz als Literarhistoriker fühlt, das Gebiet der sachlichen Volkskunde vollständig
ausgeschlossen; für die Bibliographie durfte er in vielen Fällen auf John Meiers
Darstellung in H. Pauls Grundriss der germanischen Philologie (2. Aufl., Bd. 2, 1,
S. 1178—1297) verweisen. —
Sammelwerke. J. B 1 e y e r (842) teilt eine Anzahl von Briefen deutscher
Germanisten aus der Frühzeit unserer Wissenschaft an ungarische Gelehrte mit. Der
Inhalt dieser Briefe bezieht sich fast ausschliesslich auf ungarische Geschichte und
Literatur und auf deutsche Handschriften in Ungarn. Da aber der ausführliche
Kommentar B.s in ungarischer Sprache geschrieben ist und B. selbst mitteilt, er
werde einen genauen Auszug aus seiner Publikation in deutscher Sprache im Eu-
phorien erscheinen lassen, so stelle ich die nähere Besprechung einstweilen zurück.
— Neun Stettiner Philologen überreichten im Jahre 1858 ihrem scheidenden Kollegen
Dr. H. Ilberg ein Album mit ihren Porträts. M. Runze (842 a) hat diese zehn
Bilder jetzt reproduzieren lassen und eine ausführliche Biographie der zehn Gelehrten
beigegeben. Ich nenne unter ihnen, ausser H. Ilberg selber, noch L. Giesebrecht,
den Verfasser der Wendischen Geschichten 780—1182, den Mathematiker und San-
skritisten PI. Grassmann und den Goetheforscher F. Kern. — V. Klemperers
(842 b) Berliner Gelehrtenköpfe sind aus Essays des Berliner Tageblatts hervor-
gegangen und durch das Jubiläum der Berliner Universität hervorgerufen. K. will
nicht die innere Bedeutung der herausgegriffenen Professoren aufzeigen, sondern ihr
äusseres Auftreten im Kolleg und vor ihrem Publikum leicht skizzieren. Behandelt
sind Erich Schmidt, U. von Wilamowitz, Roethe, Delitzsch, W^ölfflin, Paulsen, Tobler,
Pischel; ein Bild Paulsens eröffnet den Band. —
Sprachgesellschaften. Ein nicht unterzeichneter, aber zweifellos
von diesem Gelehrten herrührender Aufsatz L. K e 1 1 e r s (843) konstatiert nur kurz
seine alte These, dass die Sprachgesellschaften nur äussere Ringe der von K. -ent-
deckten Grosslogensysteme des 17. Jahrhunderts gewesen seien. „Erst diejenigen
Mitglieder, die Angehörige des 4. Grades geworden waren, wurden in die Geheim-
nisse der ,Scheidekunst' eingeweiht; die Mitglieder der übrigen Grade beschäftigten
sich, wie die Urkunden ergeben, mit harmloseren Dingen, wie z. B. mit der Pflege
der Muttersprache, der Poesie und der Redekunst, und verdienten deshalb auch die
Namen der Sprachgesellschaften, poetischen Assoziationen. Rednergesellschaften usw.,
unter denen sie bekannt geworden sind" (vgl. JBL. 1906/7, N. 654), — In die Reihe
der jüngeren, von Gottscheds Leipziger Muster abhängigen deutschen Gesellschaften
gehört auch die Bremische Deutsche Gesellschaft, die F. W^eber (843a) in einer
fleissigen Königsberger Dissertation näher schildert. Mehrere Jahrzehnte hat diese
von der Stadt Bremen sehr protegierte Gesellschaft den geistigen Mittelpunkt Bremens
gebildet. Die in ihr vereinigten Dichter sind samt und sonders nur mittelmässige
Köpfe gewesen; aber seitdem die Gesellschaft im Jahre 1752 ihre ursprünglich nur
auf die Pflege der Beredsamkeit und der Dichtkunst gerichteten Ziele weiter gesteckt
und auch die Geschichte des Vaterlandes und die schönen Wissenschaften überhaupt
in ihr Arbeitsgebiet einbezogen hatte, hat sie solche vortrefflichen Leistungen auf-
zuweisen wie die lokalgeschichtlichen Arbeiten J. Ph. Cassels und den noch heute
dem niederdeutschen Forscher unentbehrlichen „Versuch eines bremisch-nieder-
338 C. Borchling, Geschichte der deutschen Philologie.
sächsischen Wörterbuchs" in fünf Bänden. W. geht sehr ausführlich auf die einzelnen
Mitglieder der Gesellschaft und ihre Leistungen ein und teilt am Schluss ein voll-
ständiges Verzeichnis der Mitglieder und ihrer Werke, sowie einen kleinen Anhang
der aus dem Kreise der Gesellschaft hervorgegangenen Gedichte mit. — Der All-
gemeine Deutsche Sprachverein, die moderne Entsprechung der alten Sprachgesell-
schaften, hat im Berichtsjahre sein 25jähriges Bestehen gefeiert. Von den Artikeln
der Tageszeitungen hebe ich J. G. S p r e n g e 1 s (845) treffliche Charakteristik der
Arbeiten und Bestrebungen des Sprachvereins hervor. Die Festschrift H. Dungers
(844), die den Mitgliedern in Dresden überreicht wurde, enthält keine vollständige
Geschichte des Vereins, sondern nur einen in sich geschlossenen Ausschnitt daraus,
die Sprachreinigungsbestrebungen des Vereins und ihre bisherigen Erfolge. Ausser-
dem ist eine programmatische Einleitung vorangeschickt. Die vier wesentlichen
Grundsätze, die D. darin Seite 6—8 aufstellt, sind durchaus zu unterschreiben; wäre
nur der erste dieser vier Sätze „Masshaltung im Kampfe gegen die Fremdwörter"
vom Sprachverein auch immer beherzigt worden! Gewisse Auswüchse in diesem
Kampfe haben dem Sprachverein gerade bei den Gebildeten, und speziell bei den
Germanisten,, scharfe Gegnerschaft erweckt, und man hat darüber stellenweise ganz
vergessen, welche grossen Verdienste sich der Sprachverein doch im grossen und
ganzen um das deutsche Volk und die deutsche Muttersprache erworben hat, indem
er die grosse gleichgültige Menge nach Freytags Ausspruch unsanft an den Perücken
gezogen und sie zum Nachdenken über ihre Muttersprache genötigt hat. Mögen auch
hier Übertreibungen vorgekommen sein, die arg nach Schulmeisterei schmecken, so
haben sich doch wenigstens die leitenden Männer bei ihren Bemühungen um die
grammatische und stilistische Ausgestaltung der deutschen Sprache stets die Grund-
anschauung zu eigen gemacht, dass die Sprache ein lebender Organismus sei, den
man wohl leise gängeln, aber niemals in starre Regeln schlagen dürfe. Aus dieser
Anschauung heraus hat der Sprachverein in den letzten Jahren auch den deutschen
Mundarten eine lebhafte Teilnahme entgegengebracht; vor allem hat er die in ihrer
Existenz bedrohte „Zeitschrift für hochdeutsche Mundarten" in seinen Verlag über-
nommen und zu einer allgemeinen „Zeitschrift für deutsche Mundarten" umgestaltet.
Die älteren Publikationen des Vereins, seine von H. Riegel begründete, jetzt von
0. Streicher geleitete Zeitschrift, die von P. Pietsch redigierten wissenschaftlichen
Beihefte, die Verdeutschungswörterbücher, die Sprachecken in den Tageszeitungen
und das Werbeamt werden von Sprengel und 0. Lyon (845) eingehend gewürdigt.
L. fügt ausserdem eine ausführliche Besprechung zweier älteren Werke H. Dungers
(Die Engländerei in der deutschen Sprache, 2. Aufl. 1909, und: Zur Schärfung des
Sprachgefühls. 1907) hinzu. — Die besonderen Verdienste des Sprachvereins um die
deutsche _ Gesetzessprache hebt E. Dronke (844a) hervor. —
Ältere Zeit. M. H. J e 1 1 i n e k s (846) Oelingeriana sind zwei kleine
Beiträge zur Texterklärung der deutschen Grammatik des Albertus Oelinger; der
zweite eröffnet aber zugleich wichtige Ausblicke auf Fragen der Rhythmik des
16. Jahrhunderts. — In seinen Studien zu S. Helbers Syllabierbüchlein sucht derselbe
M. H. Jellinek (847) zu beweisen, dass Helber selbst kein Alemanne gewesen sei,
obwohl er auf alemannischem Boden als Schulmeister gewirkt habe. Eine genauere
Untersuchung des Lautstandes in Helbers Werk ergebe bayerische Herkunft des Ver-
fassers. — C. Vogt, J. B. Schupp (Euph. 17, S. 251 — 87 [Fortsetzung]) handelt
Seite 275—87 auch über Schupps Bekanntschaft mit der älteren deutschen Literatur
und ergänzt da die ältere Arbeit von W. W. Zschau (vgl. JBL. 1906/7, S. 522, N. 3277 d)
durch eine Menge von Einzelnachweisen. Vor allem sind es M. Goldast, G. Henisch,
F. Taubmann und A. Buchner, die Schupp die Kenntnis der älteren deutschen
Literatur vermittelt haben. — Den berühmten Chr. Thomasius würdigt in einer klar
und flüssig geschriebenen Gesamtdarstellung der amerikanische Professor A. D. White
(849). Man muss den Untertitel des Buches berücksichtigen, wenn man seine Ten-
denz erkennen will: Thomasius wird in erster Linie als der grosse liberale Aufklärer
gefeiert, der grosse Sieger „in the warfare of humanity with unreason". Dabei ge-
schieht es denn, dass seine Verdienste etwas gar zu lobrednerisch gewürdigt, die
Orthodoxie und das ältere System allzu pechschwarz gemalt werden. Die einzelnen
Kapitel stellen nacheinander Thomasius' kühnes Wagnis, Vorlesungen in deutscher
Sprache anzukündigen, sein Eifern gegen den Hexenglauben und seine Kämpfe für
die Beseitigung der Tortur in den Mittelpunkt. Schliesslich betont W. sehr nach-
drücklich Thomasius' Streben nach einem Einfluss auf das höhere Erziehungswesen
und nach dem Femhalten der theologischen Kontrolle. Gerade hier blicken überall
die Beziehungen auf amerikanische Verhähnisse durch. — Den einen der grossen
Ruhmestitel des Thomasius sucht M. Fleischmann (848) kritisch zu beleuchten:
schon vor Thomasius sind Vorlesungen in deutscher Sprache an den deutschen
Universitäten bezeugt. Aber diese Vorgänge sind ganz vereinzelt geblieben; erst
C. Borchling, Geschichte der deutschen Philologie. 339
Thomasius' Vorgohen im Wintersemester 1687/8 hat den Anstoss zur Umwerfung de«
alten Zustandes gegeben, „mit ihm fasst das Deutschtum festen Fuss auf akademischem
Boden". — Thomasius' Bemühungen, auch literariscii auf die Hebung des sittlichen
Lebens der Hallenser Studenten einzuwirken, skizziert ein Anonymus (860) an der
Hand von Thomasius' Schrift „Von dem elenden Zustande der Studenten" (heraus-
gegeben von der Historischen Kommission der Provinz Sachsen zur Jubelfeier der
Universität Jlallo 1894). ~ Nicht an seine Studenten, sondern an seine Kollegen in
der Philologie wendet sich die scharfe satirische Antrittsrede D. Ruhnkens, mit der
er sich 17G1 an der Universität Leiden einführte. Der Doctor Umbraticus, den er
hier schildert, ist der Philologe, der sich ganz in den Schatten seiner Studierstube
vergräbt, hier allmählich ganz weltfremd und "verknöchert wird und nun die Studenten
abstösst und die ganze Wissenschaft in Misskredit bringt. Allen Neuerungen ist er
abgeneigt, ganz besonders aber der Philosophie und Mathematik. W. Reichardt
(851), der diese amüsante und doch zugleich packende Rede wieder hervorzieht,
weist hübsch nacii, wieviel ältere Traditfon doch bereits in dieser, keineswegs erst
von Ruhnken erfundenen, Figur des Doctor Umbraticus steckt, wie verfehlt es deshalb
auch sei, direkte lebende Vorbilder für Ruhnkens Rede zu suchen. Mit der zweiten
grossen Rede Ruhnkens, dem Elogium Hemsterhusii, zusammen bildet die Antritts-
rede von 1761 ein gutes Vademekum für Philologen, — Justus Mosers Stellung in
den Literaturströmungen während der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts hat sich
H. Schier bäum (vgl. JBL. 1908/9, N. 1777) zum Thema seiner Dissertation ge-
nommen, die auch selbständig (aber nicht in erweiterter Forml) im Kommissions-
verlag von F. Schoningh (Osnabrück. 1908. (4566) erschienen ist. Seh. führt
seine Darstellung bis unmittelbar an die ersten Anfänge der „Patriotischen
Phantasien" (1766). Mosers Entwicklung macht in dieser Zeit zwei grosse Perioden
durch: als Mitglied der Göttinger Deutschen Gesellschaft empfängt er seine ersten
starken Eindrücke und bewahrt er lange eine vermittelnde Stellung zwischen Gott-
sched und den Schweizern. Er macht sich die in beiden Lagern gepflegten alt-
deutschen Studien zu eigen, und lässt besonders die aus England eindringenden
moralphilosophischen Bestrebungen auf sich wirken. Dann kommt, unter Lessings
und Gleims Einfluss, der vollständige Bruch mit den Gottschedischen Anschauungen
und die enge Verbindung mit den Häuptern der Berliner Aufklärung: Lessing, Abbt,
Nicolai. Der Aufenthalt in London endlich 1763—64 lässt die Ideen der „Patrioti-
schen Ph'äntasien" völlig reifen. — G. A. Bürgers akademische Lehrtätigkeit schätzt
Chr. Janentzky (852) mit Recht sehr niedrig ein. Die im Druck zugänglichen
Kolleghefte des Dichters zeigen wenig Selbständiges, sind vielmehr meist „mosaik-
artig neben- und aneinander gereihte Entlehnungen", deren Neudruck heute
schwerlich lohnen würde. J.s Arbeit wird in erweiterter Fassung als „G. A. Bürgers
Ästhetik" in F. Munckers Forschungen zur neueren Literaturgeschichte, Band 37,
erscheinen. — Aus dem Briefwechsel des göttingischen Professors Chr. G. Heyne
mit J. von Müller, dem damaligen Generaldirektor des öffentlichen Unterrichts
für das Königreich Westfalen, hat Georg Meyer (853) alles, was sich auf Ilfeld
und seine alte Klosterschule bezieht, ausgewählt. Den vereinigten Bemühungen
dieser beiden Männer ist es damals geglückt, die bevorstehende Einziehung des
reichen Ilfelder Klosterguts durch die westfälische Regierung zu verhindern. In den
mitgeteilten Briefen und Erläuterungen fällt zugleich viel Licht auf die gleichzeitige
Geschichte der Universität Göttingen und auf die Schwierigkeiten, mit denen J. von
Müller in Kassel zu kämpfen hatte. Erwähnt sei auch, dass Meyer das demnächsfige
Erscheinen einer unverkürzten Ausgabe von J. von Müllers gesamter Korrespondenz
ankündigt. — E. Schreck (854) charakterisiert den Pädagogen Chr. H. Wolke, den
Hauptgehilfen Basedows bei der Begründung des Dessauer Philanthropins und späteren
Direktor dieser Anstalt. Wolke, der später am Hofe der Kaiserin Katharina II., seiner
jeverischen Landesfürstin, wirkte und seinen Lebensabend in Berlin beschloss, hat
sich auf dem Gebiete der Sprachgeschichte mannigfach betätigt. Auf Grund der
Leibnizischen Ideen hatte er Studien über eine allgemeine wortlose Sprache (Pasi-
phrasie) und über eine Methode, eine derartige Sprache in die Ferne zu schreiben
(Telephrasie) angestellt. In Klopstocks Sinne führte er eine eigene strenge phonetische
Orthographie in seinen Schriften durch. Diese Orthographie wandte er auch auf seine
plattdeutschen Verse an; seine „Düdsge or Sassisge Singedigte usw." (1804) dienten
ihm selber in erster Linie als Exempel für seine orthographische Theorie, uns sind sie
heute die älteste grössere Sammlung niederdeutscher Gedichte in der Periode der
neuniederdeutschen Dichtung, zugleich ein Denkmal des ostfriesischen Dialekts des
Jeverlandes. — An dem Gymnasium in Freiburg i. Br., das 1806,7 aus geistlichem
Besitz an den Badischen Staat übergegangen war, versuchten 1807 zwei Professoren,
an Stelle der mundartlichen Aussprache des Hochdeutschen die neuhochdeutsche
Schriftsprache im Unterricht einzuführen. Ein grosser Streit erhob sich, in dem der
340 C. Borchling, Geschichte der deutschen Philologie.
Dichter J. G. Jacobi, seit 1784 Professor der schönen Wissenschaften an der Frei-
burger Universität, von der Regierung" um ein Gutachten gebeten wurde. Dies Gut-
achten zieht H. F r a n z (855) wieder hervor. Jacobi befürwortet darin die Neuerung,
macht aber folgende Einschränkungen: 1. st, sp im Anlaut solle man mit seh sprechen,
2. g im Silbenanlaut wie ein gelindes ch lauten lassen, 3. den alten Dialekt nicht
völlig umschaffen, sondern ihn von den auffallenden, in keinem Dialekt zu dulden-
den Fehlern läutern. Auch erwähnt er ältere Versuche der Art. Das ganze Vor-
gehen hatte keinen Erfolg, die Regierung belobte das zweckmässige und eifrige
Bestreben der beiden Professoren, indessen müsse man die Beseitigung alles dessen
empfehlen, was zu wechselseitigen Neckereien und Missverständnissen irgendeinen
Anlass geben könnte. —
Begründer der deutschen Philologie: J. und W. Grimm.
Eine knappe Würdigung der Bedeutung der beiden Brüder Grimm gibt H. Meyer-
Ben f e y (856) im Rahmen eines Nachschlagewörterbuchs für theologische Kreise.
— Persönliche Erinnerungen an die Häuslichkeit der Grimms teilt J. Roden -
berg (857) mit; das beigefügte Bild lässt uns einen Blick in das pietätvoll
erhaltene Arbeitszimmer der beiden Brüder im Hause Linkstrasse 7 tun. —
L. S p e i d e 1 s (858) kleines Weihnachtsfeuilleton greift ebenfalls das Heimat-
gefühl der Grimms als den zentralen Punkt ihrer Empfindungen heraus; Heimat-
gefühl sei für sie der adäquate Ausdruck für Vaterlandsliebe und Patriotismus.
Die Grenzboten haben diesen Artikel aus Sp.s Schriften (= N. 252, Bd. 3, S. 114—22)
übernommen; ebendort Bd. 1, S. 80/7 ist die wundervolle Charakteristik J. Grimms
wieder abgedruckt, mit der Sp. am 24. Mai 1874 seine Auswahl aus den kleineren
Schriften J. Grimms einleitete. — Unsere Kenntnis des Briefwechsels der Brüder
Grimm ist aufs glücklichste durch E. Stengels (859) grosse Publikation der
Briefe der Brüder Grimm an P. Wigand bereichert worden. Der alte Kasseler Schul-
kamerad und Marburger Kommilitone ist den Brüdern zeit seines Lebens ein getreuer
Freund geblieben, und die Brüder gaben sich ihm gegenüber in all ihrer wunder-
vollen Frische und Naivität. Nirgends tritt so der goldene Humor der beiden Brüder,
zumal W^ilhelms, hervor, wie in den Briefen aus der Jugendzeit, die zugleich die
schon bekannte grosse Sammlung des Briefwechsels der Brüder Grimm aus der
Jugendzeit bedeutsam ergänzen. Von den 222 Nummern der neuen Sammlung waren
bisher nur drei in Privatbesitz befindliche Briefe vollständig abgedruckt. Die übrigen
befinden sich, mit einer Ausnahme (N. 22), heute in der Kasseler LandesBibliothek.
Ihre Herausgabe war lange geplant, zwei Leiter der Landesbibliothek, A. Duncker
und E. Lohmeyer, haben sie aber wieder aus den Händen gegeben, jetzt hat St. sie
ausgeführt. In den sorgfältigen Anmerkungen teilt er vor allem zahlreiche Stücke
aus den ebenfalls noch ungedruckten Briefen Wigands an die Brüder Grimm mit,
die heute im Grimmschrank der Berliner Universität ruhen, aber hoffentlich bald
auch einmal vollständig herausgegeben werden (S. VI). Auch über die einzelnen
Persönlichkeiten, die in den Briefen genannt werden, gibt St. gewissenhaft Auskunft.
Die ganze Fülle der Nachrichten über die Arbeiten der beiden Brüder und ihrer
Freunde, wie sie diese Briefe uns Seite für Seite mitteilen, bedarf natürlich einer
speziellen Untersuchung durch den künftigen Biographen der Brüder Grimm. Er
wird auch die unendlich vielen Einzelzüge in der Charakteristik der beiden Brüder
buchen und verwerten müssen, treten doch die beiden Charaktere, die so verwandt
und doch wieder so verschieden getönt waren, gerade in den kleinen Zügen der
Briefe am plastischsten hervor. Plier sei nur erwähnt, dass von den gleichzeitigen
Dichtern A. von Arnim, Cl. Brentano, L. Tieck, Jean Paul und Goethe am häufigsten
genannt werden, aber auch C. G. Cramer, der Verfasser des Hasper a Spada und
Erasmus Schleicher, Kotzebue und Lafontaine spielen in den Jugendbriefen eine
grosse Rolle. Von den Freunden werden ausser Wigand selbst und den beiderseitigen
Familienmitgliedern nur die Haxthausens, E. von der Malsburg und von Savigny öfter
genannt. Kassel, Korvey und Marburg sind meist die Schauplätze der Handlung.
Seite 138—44 wird ein Aufsatz J. Grimms von 1813 „Auch etwas über die Wieder-
einführung der. altdeutschen Heldengedichte und besonders der Niebelungen in die
Schulen", der nicht in die Kleinen Schriften aufgenommen ist, nach der Original-
handschrift abgedruckt. In St.s Anmerkungen sind noch mehrere einzelne Briefe der
Grimms an andere Adressaten als Wigand verstreut: mehrere ergänzen die ältere
Publikation „Private und amtliche Beziehungen der Brüder Grimm zu Hessen,
Band I und H" (vgl. S. 376. 377 f. 381 f. 397-402). Ein einzelner Brief J. Grimms
an Dr. Euler vom 31. Januar 1847 findet sich Seite 415, und einer von W. Grimm an
den Ratsschreiber D. Thomas in Frankfurt a. M. vom 9. Dezember 1815 auf Seite 407 f.
Grimmbriefe in Kasseler Privatbesitz werden Seite 363 kurz angeführt; Seite 339 wird
die Herausgabe des wiederaufgefundenen Briefwechsels der Brüder Grimm mit Mit-
gliedern der Familie von Schwertzell durch Dr. Schoof in Hersfeld in Aussicht gestellt.
C, Borchling, Geschichte der deutschen Philologe. 341
Endlich weise ich auf die Notiz über die Frankfurter Oernianisten-Vereammlung vom
24. September 1846 (S. 415) hin, — Vier Einzelstücko aus dem Arohiv der Kasseler
Grimin-Gesellschaft teilt E. Steng-el (231,8.150/6) mit. Ein längerer Brief J. Grimms
an L. Tieck sollte Material für Tiecks 181 1 erschienenes „Alteng-Iischos Theater"
liefern. Dies Material hatte Grimm zum grössten Teil von G. F. Benecke erhalten;
Beneckes Brief druckt St. mit ab (vg-l. auch N. 859, S. 359). Das zweite Stück ist
ein kürzerer Begleitbrief J. Grimms an Brentano zu einem Paket mit Volksliedern
die Sendung fällt in die Vorbereitung des zweiten und dritten Bandes von „Des
Knaben Wunderhorn" 1807. Endlich ein ganz kurzes undatiertes Billett Cl. Brentanos
an J. Grimm und ein Fleisszeugnis Savignys für J. Grimm. — 859 a ist eine Er-
gänzung zu den sechs Briefen an „Malchen" in den „Freundesbriefen". — Vom
vorigen Jahre nachzuholen habe ich hier die Besprechung von S. Aschner (JBL.
1908/9, N. 1788), „Die deutschen Sagen der Brüder Grimm". A. beschränkt sich auf
eine nähere Untersuchung derjenigen Sagen, die die Sammlung der Brüder Grimm
mit ihren Vorgängern, den Sagensammlungen Otmars (J. C. C. Nachtigal), J. O.
Büschings, F. Gottschalks, L. F. von Dobenecks und J. R. Wyss', gemeinsam hat.
Die Untersuchung erweist die Selbständigkeit und Meisterschaft der Brüder Grimm
auch bei der Formung der deutschen Sagen; „keine einzige Sage der Vorgänger
verliess die Grimmsche Werkstatt, die nicht inhaltlich oder sprachlich das un-
trügliche Gepräge ihres Geistes empfangen hätte" (S. 33). Aus dem mannigfachen
gelehrten Materiale, das A. herbeischafft, hebe ich noch hervor: die Nachweise
des ersten Kapitels zu den älteren Sagenforschern, zum Schwerttanz (S. 69), zur
Lohengrinforschung jener Tage (S. 70/3), zum Wartburgkrieg (S. 93/6). — Die Ge-
schichte des Grimmschen Wörterbuchs von seinen Anfängen bis zum Tode J. Grimms
1863 hatte R. Hofmann (PrJbb. 136, S. 472ff.) gegeben. An ihn knüpft R.Meissner
(860) an und schildert die zweite grosse Periode des grossen Unternehmens von 1863
bis zum Tode M. Heynes 1906 sowie die Anfänge einer dritten Periode, die durch
eine tief greifende Neuordnung der Grundlagen der Wörterbuchsarbeit verheissungs-
voll eingeleitet worden ist. Aus jener mittleren Periode ,treten besonders die Gestalten
R. Hildebrands und M. Heynes beherrschend hervor. — G. F. Benecke, der gelehrte
Göttinger Bibliothekar, ist den jugendlichen Brüdern G^imm in Kassel öfter behilflich
gewesen. Durch die Vermittlung der Grimms sind Beneckes Nachrichten dann zum
Teil weitergegangen an deren Freunde, so an Tieck (vgl. oben N. 231), an Arnim und
Brentano. R. Steig (861) bringt dafür mehrere Nachweise aus dem unedierten
Material des Berliner Grimmschranks. Sie beziehen sich auf das Oldenburger goldene
Hörn, das W. Grimm damals für den zweiten Band des Wunderhorns zeichnete, auf
einen Band Wickramscher Drucke, den Brentano aus der Göttinger Bibliothek ent-
liehen hatte, und auf einen Besuch Arnims in Göttingen. — Th. Mommsens (871)
Aufsatz ist die kurze Anzeige der Lachmann-Biographie von M. Hertz aus dem
Literarischen Zentralblatt 1851. —
Germanisten und Sprachforscher. Selbständige Bücher sind in
dieser Rubrik diesmal nicht zu besprechen, da S. Singers (865) ausführliche An-
zeige der kleinen Schriften R. Heinzeis, die inzwischen in Buchform erschienen ist,
bereits JBL. 1908/9, N. 1809 behandelt ist. — Jubiläumsartikel sind zu verzeichnen zu
R. von Liliencrons 90. Geburtstage (872), von denen mir nur der von A. Biese
nicht zugänglich gewesen ist; die übrigen sind so knapp gehalten, als ob die volle
Würdigung des bedeutenden Organisators und Gelehrten bereits den Nekrologen
vorbehalten gewesen wäre. — Ihren 60. Geburtstag haben im Berichtsjahre die beiden
in engem persönlichen und wissenschaftlichen Konnexe stehenden Germanisten
W. Braune (862) und E. Sievers (880, 881) gefeiert. Zu dem Braune gewidmeten
Hefte der GRM. (862) haben sich lauter Heidelberger Kollegen des Gefeierten ver-
einigt, denn auch H. Wunderlich, der den biographischen Festartikel verfasst hat,
ist wenigstens alter Heidelberger. Die grossen Verdienste der beiden Gefeierten hier
im einzelnen hervorzuheben, ist wohl überflüssig. — Die Jubelfeier der Berliner Uni-
versität hat J.Minors (878) schöne W^ürdigung des Jubiläumsrektors Erich Schmidt
hervorgerufen. Vgl. auch oben N. 842b. — Aus dem Kreise der lebenden Forscher
wird sonst nur noch der Dichter und Literarhistoriker O. Weddigen von K. Fink
(883) geschildert; er interessiert uns hier wegen seiner Arbeiten zu den Über-
lieferungen seiner westfälischen Heimat und zur deutschen Volksdichtung überhaupt.
— 30 Briefe aus dem sonst noch immer unzugänglichen Nachlasse des Dichters
A. Grün veröffentlicht E. Castle (879), der Herausgeber der Werke Auerspergs.
Die Briefe sind sämtlich an den 1900 verstorbenen Germanisten K. J. Schröer ge-
richtet, den Erforscher der deutschen Mundarten und Volksüberlieferungen in seiner
ungarischen Heimat und im südslawischen Gebiete. Gemeinsame politische An-
schauungen und gelehrte Neigungen (auch Auersperg beschäftigte sich mit krai-
nischen Volksliedern) hatten die beiden Männer zusammengeführt Im Anfang des
JakiMberielite für nenar« dtntooh« LiteratargMokiobt«. XU. 24
342 0. Borchling", Geschichte der deutschen Philologie.
Briefwechsels ist mehr von Schröers Arbeiten die Rede, die grössere Hälfte der
Briefe aber stammt aus den beiden letzten Lebensjahren des Dichters und beschäftigt
sich vor allem mit seiner letzten Gredichtsammlung „In der Veranda". — Ich nenne
sonst nur noch die im diesjährigen Bande des DNekr. enthaltenen Lebensabrisse:
H. Jantzens (876) Nekrolog auf O. Schade beruht im wesentlichen auf K. Marolds
Aufsatz JBL. 1906/7, N. 818. — H. Schollenberger (882), der dem DNekr.
mehrere vortreffliche Schweizer Nekrologe geliefert hat, macht uns mit dem Züricher
Professor der deutschen Literatur und Ästhetik K. J. Stiefel, dem Freunde 0. F. Meyers
und G. Kellers, bekannt. — Ich führe aus demselben Bande des DNekr, noch
V. Klemperers Biographie E. Grisebachs (S. 336/8) und 0. Volkraanns
Biographie Wilhelm Buschs (S. 74—97) an. V. gibt auch ein ausführliches Literatur-
verzeichnis; Busch ist seitdem noch in seinem nachgelassenen Werke „Ut 61er Tid"
als verständnisvoller Folklorist vor uns aufgetreten. — F. Pfaffs (873) Charakte-
ristik E. H. Meyers ist identisch mit JBL. 1908/9, N. 1888. —
Vertreter verwandter Fächer. R. Hübners (890) Beitrag zur
Festschrift, die H. Brunner zu seinem 70. Geburtstage dargebracht wurde, knüpft an
F. Frensdorffs Jubiläumsaufsatz zur Hundertjahrfeier der Eichhornschen Rechts-
geschichte (ZSRGö. 1908, S. 1—78) an. H. gibt zunächst eine ausführliche kritische
Würdigung Eichhorns selber, verfolgt dann die Wirkung seines grossen Werkes
auf die folgenden Generationen der deutschen Rechtshistoriker und endigt bei
Brunners grosser Rechtsgeschichte. — Gelegentlich der. Jubelfeier der Berliner Uni-
versität feiert U. von Wilamowitz (885) den Begründer der klassischen Alter-
tumskunde A. Boeckh, der lange Jahrzehnte das gefeierte Haupt der Berliner
Universität gewesen ist. — Die bibliographische Zusammenstellung der Werke
M. Wilmottes (905), des ersten wissenschaftlichen Romanisten Belgiens, ist zur
Feier seines 25 jährigen Dozenten Jubiläums verfertigt worden; Wilmotte ist der Be-
gründer der wallonischen Dialektologie, zugleich ein ausgezeichneter Literarhistoriker.
— 0, Knauers (889) Rede ist am 20 jährigen Todestage A. Eberts in einem Leip-
ziger neuphilologischen Verein gehalten worden; sie schildert zugleich die Verhältnisse
des neusprachlichen Universitätsunterrichts in Leipzig um 1864/6. — W. Koschs (891)
Würdigung J. Fickers baut sich ganz auf J. Jungs schönem Buche (JBL. 1906/7, N. 743)
auf. — G. Droysens (4850) Biographie seines Vaters (J. G. Droysen. I.Teil. Bis
zum Beginn der Frankfurter Tätigkeit. Leipzig u. Berlin, B. G. Teubner) schildert
vor allem die wichtige Tätigkeit des berühmten Historikers in den Schles-
wig-Holsteinschen Wirren. Das Werk ist aus dem Nachlasse des Verfassers (über
ihn vgl. DNekr. 13, S. 191/7) von R. Hüb n er herausgegeben worden (vgl. auch
0. Kaemmel, NJbbKlAltGL. 25, S. 740/4). — S. Reiters (894) ausführliche Anzeige
der Briefe K. 0. Müllers gibt zahlreiche Erläuterungen zu den Briefen und eine Er-
gänzung des Literaturverzeichnisses, ferner Seite 327 f. eine Zusammenstellung von
sonstigen publizierten und ungedruckten Briefen Müllers. — Eine wichtige Erweiterung
unserer Kenntnis K. 0. Müllers verdanken wir demselben S. Reiter (895) durch
die Publikation des Briefwechsels zwischen K. 0. Müller und dem Kunsthistoriker
und Archäologen L. Schorn. Wir erhalten viele interessante Aufschlüsse über die
wissenschaftlichen Arbeiten der beiden Freunde; von Germanisten und deutschen
Dichtern werden A. Schmeller (S. 397), J. H. Voss (S. 351 u. ö.), L. Tieck (S. 299 u. ö.)
genannt. — Fast alle übrigen Nummern dieser Rubrik, soweit sie mir zugänglich
geworden sind, können als nachträgliche Nekrologe zu den Toten der Jahre 1907 und
1908 bezeichnet werden. Die Hauptmasse stellt Band 13 des DNekr.: H. Jacobi
(884) bespricht den besten Kenner des riesigen Handschriftenbestandes der gesamten
Sanskritliteratur Th. Aufrecht; R. Weil (893) den Berliner klassischen Philologen
Ad. Kirchhoff; W. S c h m i d (899) den Tübinger klassischen Archäologen L. Schwabe;
E. von Ottenthai (nicht Othenthal) (900) den Bahnbrecher auf dem Gebiete der
Urkundenlehre Th. von Sickel und H. Schollenberger (906) den unermüdlichen
Vorkämpfer und Organisator des Thesaurus linguae latinae Ed. von Wölfflin. F. Marx'
(887) Würdigung F. Büchelers ist aus der Chronik der Universität Bonn für das
Jahr 1908 wiederholt (vgl. auch JBL. 1908/9, N. 1877). — Ich muss hier noch ein paar
weitere Nekrologe dieses Bandes herausheben, die oben in der Bibliographie noch
fehlen : die ganz vortreffliche Biographie W. von Harteis durch S. Frankfurter
(S. 304—26; vgl. JBL. 1908/9, S. 558); E. Mise hier, K. Th. von Inama-Sternegg
(S. 116—24); Th. Lorenz, F. Paulsen (S. 244—65); Th. Ziegler, Ed. Zeller
(S. 47—61) und A. Heu bäum, F. Althoff (S. 235—42). — Aus dem Biographischen
Jahrbuch für die Altertumswissenschaft, herausgegeben von W. Kroll, Jahrgang 32
trage ich noch nach: W. Crönert, F. Blass (S. 1—32), R. Wünsch, A. Dieterich
(S. 70— 102; vgl*. N. 888) und J. Sieveking, A. Furtwängler (S. 119—31). — Von
den drei Briefen Th. von Sickels, die K. H e 1 d m a n n (901) mitteilt, stammen zwei
aus der Frühzeit des Gelehrten und sreben ausführliche Nachricht über seine da-
C. Borohling, Geschichte der deutschen Philologie. 843
malig-en Studien. Eine Zusammenstellung der biographischen Aufsätze zu Siokels
80. Geburtstage (1906) und zu seinem Tode (1908) hatte H. in seinem Nekrolog auf
Sickel (JBThürSächsVer. 1909, S. 15—33) S. 15, N. 1 geliefert. — Endlich habe ich
noch E. N. Baragiola (902) hier zu nennen, der Seite 119 -31 den Herner Metho-
diker des neusprachlichen Unterrichts G. Stucki (nicht Stucks) rühmt; hier ist er
noch besonders als Sammler berndeutscher Kinderreime anzuführen. —
Nekrologe der in den Jahren 1909 und 1910 verstorbenen
Forscher. Im eigentlichen Berichtsjahre 1910 ist von bekannteren Germanisten
nur E. Martin dahingegangen. Mit seinen grossen kommentierten Ausgaben der
Kudrun und des Parzivals hat er wohl die stärkste Wirkung erzielt. Daneben sind
aber auch seine Ausgaben des niederländischen und des altfranzösischen Tierepos
und das in seinen letzten Jahren zusammen mit H. Lienhart unternommene und
kräftig durchgeführte Elsässische Wörterbuch als hervorragende Leistungen zu nennen.
Den grossen Problemen, wie sie die Quellenfrage des \fVolframschen Epos, die Ent-
stehung der Kudrun, oder der Ursprung der Tierdichtung bot, ging er allerdings
aus dem Wege, da seiner vorsichtig abwägenden Natur hier die Führung der älteren
Meister des Fachs genügte. Ihm widmet E. Schröder (921) einen warm em-
pfundenen Nachruf; H. Lienharts (921) Würdigung ist mir leider nicht zugänglich.
— K. Bader (926) fasst M. Hieger hier nur in seiner Tätigkeit im Hessischen Ge-
schichtsverein, dagegen ist die Liste von Riegers Werken, die K. Noack beisteuert,
lückenlos (vgl. JBL. 1908/9, N. 1892). — J. Rehmke (875) teilt kurz Lebensdaten
und Werke A. Reifferscheids (vgl. JBL. 1908/9, N. 1891) mit und fügt den Nachruf
an der Bahre hinzu. — IT. Schrohes (890a) Würdigung F. Falks, der sich um
die Mainzer Buchdruckergeschichte sehr verdient gemacht hat, ist mir nicht zugäng-
lich, wohl aber der kürzere Nachruf in QBllHVHessen. N. F. 4, S. 363/6, — Unter
den Vertretern der verwandten B'ächer hat der Tod viel stärker aufgeräumt. Be-
sonders die Schar der Romanisten ist sehr gelichtet: A. Tobler, der langjährige In-
haber des Berliner Lehrstuhls und das anerkannte Haupt der deutschen Romanisten,
hat das Jubiläum der Berliner Universität nicht mehr erlebt. Zu den in N. 928
angeführten Nachrufen fügt A. R i s o p (841a, S. 93, N. 516) noch zahlreiche Artikel
der Presse hinzu; vgl. auch E. Lommatzsch (841a, S. 465). — Tobler folgte
im Herbst 1910 der Senior der bayerischen Romanisten H. Breymann nach;
seine grossen Verdienste um die Ausbildung der neusprachlichen Lehrer Bayerns
rühmt H. Schneegans (912). — Endlich hat auch die amerikanische
Romanistik ihren besten Organisator A. Marshall Elliot (1844—1910) verloren.
Er war der Begründer der Modern Language Association of America 1883 und
der wichtigen Zeitschrift Modern Language Notes 1886, die er bis an seinen Tod
leitete (913a). — Unter den Vertretern der Anglistik ist hier vor allem R. P. Wülker
anzuführen; er gehörte der älteren Generation von Anglisten an, die die Loslösung
der Anglistik von der Germanistik vollzogen. Seine Stärke lag auf dem biblio-
graphischen Gebiete, seine Ausgaben der altenglischen Texte dienen auch uns Ger-
manisten heute noch, und durch die Begründung der Anglia 1876 gelangte er
zeitweilig an die Spitze der gesamten Anglistik. Zu den Nekrologen von
M. Deutschbein (930) und J. Hoops (931) kommen noch M. Kaluza
(ZFEU. 9, S. 162 f.) und Anglia 33, S. 287 f. hinzu. — In hohem Greisenalter, aber
ungewöhnlich rüstig war F. J. Furnivall, als ihn der Tod abrief. Ein Typus des
Philologen, wie er nur in England geboren werden konnte, hatte dieser Mann, der
von der Juristerei herkam und zeit seines Lebens philanthropischen und anderen
Bestrebungen ebenso treu geblieben war wie der englischen Philologie, dennoch
dieser Wissenschaft den Boden bereitet wie kaum ein Zweiter in England. Denn er
wusste seine Landsleute beim rechten Ende zu fassen und durch die Organisation
zahlreicher Gesellschaften Interesse an den altenglischen Texten wie an einzelnen
Dichtern zu erwecken. Der selbstlosen Förderung deutscher Mitfoi'schung gedenken
die Nekrologe, unter denen ich A.Brandls (914) hervorhebe, besonders warm. —
Von den klassischen Philologen hat K. Krumbachers Tod noch dauernd stark nach-
gewirkt. Unter den Nekrologen (919) mache ich auf den von K. Dieterich und
Th. Preger (nicht Prege) aufmerksam; eine vollständige Aufzählung der Schriften
Krumbachers findet sich im Almanach der Bayerischen Akademie, München 1909,
40, S. 218 ff. — Unter den Schulmännern, die der klassischen Philologie zuzurechnen
sind, habe ich A. von Bamberg mit R. Ehwalds (909) trefflicher Gedächtnisrede
und O. Jäger anzuführen; ihn feiern G. Uhlig (HumanislGymn. 21, S. 77— 86) und
P. Gau er (ebenda S. 177-87). — Den alten Historiker B. Niese, der in seinem
Hauptwerke der Nachfolger J. G. Droysens ist, charakterisiert Otto Th. Schulz
(924; vgl. C. Robert, B. Niese. Worte im Auftrage der philosophischen Fakultät
der Universität Halle- Wittenberg gesprochen, als Manuskript gedruckt, Halle 1910). —
A. Meitzens Bedeutung liegt in der methodischen Ausnutzung des Materials der
24*
344 0. W e i s e , Geschichte der neuhochdeutschen Sprache.
Flurkarten und seiner Kombination mit dem urkundlichen archivalischen Material.
Seine Arbeiten über Siedelung-s- und Agrarwesen mögen deshalb in ihren leitenden
Hypothesen zum Teil bereits heute überholt sein, als unerschöpfliche Materialquelle
werden sie dauernden Wert behalten. Zu dem Nachrufe von R. K. (923) füge ich
noch M. Roediger (ZVVolksk. 20, S. 235/7) hinzu. — In das Gebiet der Territorial-
geschichte führen die Nachrufe von P. Zimmermann (910) auf G. Bode, von
E. Devrient (916) auf H. Grössler und von H. Ankert (920) auf J. Lippert. —
O. Kollers musikhistorische Studien sind unter anderen den Liedern Oswalds von
Wolkenstein zuteil geworden, über ihn vergleiche G. A. (870). — Der Erschliessung
von originalen Dokumenten ausserkirchlicher Musik des Mittelalters waren des früh
verstorbenen P. Aubry Arbeiten gewidmet (vgl. J. Wolf 907). —
Geschichte der neuhochdeutschen Sprache.
(I, 6 = N. 934-1196.)
Oskar Weise.
E 8 6 a y B am m 1 u n g e n. — Allgemeine Sprachwissenschaft. — Eindersprache. — Sprach-
geschichte: Allgemeines; Einzelne Epochen. — Sprache nnd Stil einzelner Dichter: Essay Sammlungen,
18. Jahrhundert, 19. Jahrhundert. — Standessprachen. — Wörterbücher. — Etymologie: Allgemeines nnd
Zusammenfassendes; Einzelstndien. — Namenkunde: Familiennamen, Tier- und Pflanzennamen, Länder- und Orts-
namen. • — Sprachreinheit und Spraohrichtiglceit: Allgemeines, Lehn- und Fremdwort. — Sprachlehre:
Allgemeines nnd Gesamtdarstellungen, Einzelfragen. — Interpunktion. — Schrift. — Mnndartenforschung:
Allgemeines, Oberdeutsch, Mitteldeutsch, Kiederdeatsch. —
Unter den Büchern und Zeitschriften, grösseren und kleineren Aufsätzen,
die uns in diesem Jahre zur Besprechung vorliegen, stehen ihrer Zahl nach in
erster Linie die wissenschaftlichen Artikel Gelehrter, die sich mit einzelnen Sprach-
erscheinungen befassen; daran reihen sich die Programmabhandlungen und die
Dissertationen, den Schluss bilden die grösseren Werke, von denen überdies ein Teil
nur in neuer Auflage erschienen ist. Selten kommen Dilettanten zum Worte; in den
meisten Fällen liegen Arbeiten vor, denen man sofort anmerkt, dass sie nicht bloss
gut gemeint sind, sondern aus der Feder von Männern stammen, die ihre Sache
verstehen. Wir sind daher glücklicherweise häufiger in der Lage zu loben, als zu
tadeln, —
Essaysammlungen. Aus der ersten Gruppe der Bibliographie sind
vor allem zwei Werke zu erwähnen: K. 0. Erdmanns (940) Schrift über die Be-
deutung des Wortes und L. R i c e k s (941) gesammelte Abhandlungen über unsere
Muttersprache. Jenes steht an Selbständigkeit und Gedankentiefe über diesem, zeigt
auch in der Neubearbeitung wesentliche Verbesserungen gegenüber der ersten Auf-
lage, namentlich sind die Abschnitte über die Vieldeutigkeit und Unbestimmtheit
des sprachlichen Ausdrucks sowie über den gedankenlosen Wortgebrauch bedeutend
verändert und erweitert worden. Der Verfasser hat es nicht auf sprachgeschichtliche
Untersuchungen über den Bedeutungswandel der Wörter oder dessen psychologische
Erklärung abgesehen, sondern will dartun, was die Sprache als Verständigungsmittel
leistet, inwiefern die Wörter Zeichen für Begriffe sind. In R.s Buche finden sich
auf engem Raum 22 Aufsätze vereinigt, die teils sprachlicher Art sind (z. B. über die
Verbreitung unserer Sprache, über unsere Mundarten, die Fremdwörter, die Vor-
namen), teils Gegenstände aus dem Bereiche unseres Schrifttums behandeln (z. B.
Märchen, Nibelungenlied, neuere Dichter und Schriftsteller). Der Verfasser beab-
sichtigt, Stoff zu liefern, um die Jugend in nationalem Sinne zu erziehen; er wendet
sich auch an die ausserhalb unseres Vaterlandes wohnenden Deutschen und widmet
ihnen und den deutschen Schutzvereinen besondere Abschnitte, Das Ganze ist
schlicht und volkstümlich geschrieben, bietet keine eigenen Forschungen, bringt
auch öfter Unhaltbares (z. B. aus der Stammkunde der deutschen Sprache von Martin
May, Seite 71 die unrichtige Behauptung, dass Segen nicht aus lat. Signum entlehnt,
sondern damit urverwandt sei = Zeichen), kann aber anregend wirken. —
Allgemeine Sprachwissenschaft. Wer sich über „die Haupt-
typen des Sprachbaus" bequem und schnell unterrichten will, der nehme Frz.
F i n c k s (943) Buch zur Hand, der in gedrängter Kürze die wichtigsten Unter-
schiede feststellt und dabei acht Sprachen heraushebt als Vertreterinnen von acht
O. W e i 8 0 , Geschichte der neuhochdeutschen Sprache. 845
Gruppen, auf die sich nach seiner Meinung sämtliche Idiome der Erde verteilen
lassen: die chinesische, grönländische, subijaische (am Sambesi), türkische, samoanische,
arabische, griechische und georgische. Er bespricht die Besonderheiten der Wort-
biegung, der Wortbildung, des Satzbaues und anderes und gibt jeder Skizze noch
einen zusammenhängenden Text bei mit einer sich Wort für Wort anschliessenden und
einer freieren Übersetzung. Es ist erstaunlich, wieviel Belehrung hier auf so
engem Räume geboten wird. — Fühlt man in diesem Buche deutlich, dass man von
einem kundigen Forscher geleitet wird, so hat man die entgegengesetzte Empfindung
bei dem Aufsatz von Ernst Meyer (951), der mit wenig Glück zu widerlegen
sucht, was F. Stürmer in der Zeitschrift für den deutschen Unterricht XX, S. 562 ff.
mit Recht gegen seine und seines Bruders Tinwissenschaftliche und unhaltbare An-
schauungen auf etymologischem Gebiete vorgebracht hat. Wer lateinisch timor und metus
für Wörter eines Stammes hält und die Metathesis als ein Grundgesetz der mensch-
lichen Sprache ansieht, verdient nicht, wissenschaftlich ernst genommen zu werden.
— Den sonderbaren Gedanken, an der Hand des Lautes i in das Wesen der Sprache
einzuführen, verfolgt F. Ruschke (952), der ein langes und breites über I^ut-
malerei usw. sagt, was er auf einem Drittel der Seiten hätte sagen können. Wohl
schreibt er einen leicht lesbaren und flüssigen Stil, schöpft auch meist aus zu-
verlässigen Quellen, vermag sich aber nicht frei von Irrtümern zu halten, stellt z. B.
Seite 113 die unmögliche Nominativform griechisch ontos (für 6n) auf, Seite 19 dendros
(= dendron), Baum; ei wird als Vokal bezeichnet, der dem Ausdruck des Lustgefühls
diene, dabei wird aber nicht beachtet, dass im Lateinischen hei den Schmerz
wiedergibt und das lautmalende Zeitwort weinen von altgermanisch wai, wehe her-
kommt. Wenn femer Seite 125 von der Zwickauer Mundart behauptet wird, sie
spreche i wie ü, so stammt diese irrige Annahme wahrscheinlich aus dem Kladdera-
datsch. Aus 0. Philipps Schrift über die Zwickauer Mundart Seite 18 hätte der Ver-
fasser ersehen können, dass umgekehrt das ü wie i gesprochen wird. — Ausgehend
von den Vorwürfen, die der Chemiker W. Ostwald seit Jahren gegen den Betrieb
der klassischen Sprachen an den höheren Schulen erhoben hat, führt 0. Lyon (953)
aus, dass der Sprachunterricht sehr fesselnd und fruchtbringend gestaltet werden
kann, wenn er in der Weise erteilt wird, wie es neuerdings C. Brugmann in seiner
Schrift über den „Gymnasialunterricht in den beiden klassischen Sprachen und die
Sprachwissenschaft" gefordert hat, dass den Schülern ein Einblick in die Natur-
gesetze und in die geschichtliche Entwicklung der Sprachen gewährt wird, wodurch
sie die scheinbare Willkür der Ausnahmen in den grammatischen Regeln als Gesetz-
mässigkeit erkennen lernen. — R. Blüm eis (954a) Abhandlung über die Aufgaben
der neuhochdeutschen Wortstellungslehre, ein Sonderabdruck aus dem 35. Bande der
Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur, zerfällt in einen all-
gemeinen (S. 1-30) und einen besonderen Teil (S. 31-44); in jenem werden die
psychologischen und geschichtlichen Fragen erörtert und die „Einheiten" und „Ober-
einheiten" im Satze besprochen, in diesem auf Grund dessen die neuhochdeutschen
Wortstellungsgesetze festgestellt. —
Kindersprache. Im Hinblick auf die Bestrebungen Berthold Ottos und
seiner Anhänger, in den Jugendschriften und den schriftlichen Arbeiten der Schüler
die Sprache der Kinder einzuführen, erörtert O. W a h n e 1 1 (955), dass man wohl
den Vorstellungsschatz des Kindes benutzen müsse, um es zur Sprachfertigkeit und
zum Sprachverständnis zu führen, aber dazu ebensowenig „Altersmundarten" nötig
habe, wie sie in der Jugendliteratur am Platze seien. —
Sprachgeschichte: Allgemeines. Aus dem Bereiche der Welt-
sprache sind keine Abhandlungen zur Begutachtung eingesandt worden, wichtiger ist
der Abschnitt über die Sprachgeschichte. Von allgemeineren Schriften kommt, da
H. Ehrlichs (966) Arbeit nur der Etymologie griechischer und lateinischer Wörter
gewidmet ist, für uns ausschliesslich in Betracht O. Weises (963) Buch über unsere
Muttersprache, ihr Werden und ihr Wesen. Die vorliegende 7. Auflage unterscheidet
sich von ihren Vorgängerinnen dadurch, dass überall die neueste Literatur nach-
getragen und die Zahl der Beispiele hier und da vermehrt worden ist. Von grösseren
Zusätzen oder Änderungen hat der Verfasser abgesehen, aber auf Grund der neuesten
Forschungen an verschiedenen Stellen gebessert. —
Einzelne Epochen. Mit dem Frühneuhochdeutschen beschäftigen sich
vier Schriften, von denen an Umfang und Bedeutung die E. A. Gutjahrs (967)
über die Anfänge der Schriftsprache vor Luther hervorragt. Darin erfahren wir
allerdings nichts wesentlich Neues, aber wir erhalten eine zusammenfassende und
vertiefende Darstellung der Ansichten des Verfassers, der durch seine Untersuchungen
davon überzeugt worden ist, dass unser Neuhochdeutsch aus der natürlichen kolonialen
Misch- und Volksmundart des neugewonnenen Ostens erwachsen und besonders durch
das Schöffen- und Innungspatriziat der Stadt Halle ausgebildet worden sei, und diese
346 0. W e i s e , Geschichte der neuhochdeutschen Sprache.
Meinung" trotz vielfacher Angriffe aufrechterhält. — Der Kanzleisprache zweier ver-
schiedener Gebiete, des oberdeutschen Reutlingens und des niederdeutschen Berlins,
sind die Arbeiten von Wagner und Agathe Lasch gewidmet. In Wagners (969)
Arbeit werden der Vokalismus und der Konsonantismus mit grosser Gründlichkeit
behandelt unter Anführung zahlreicher Beispiele aus Gültbriefen und Schenkungs-
urkunden, die von Stadtschreibern, Richtern und Bürgermeistern ausgestellt worden
sind. Die Laute werden phonetisch genau wiedergegeben, die geschichtliche Ent-
wicklung ist überall betont, daher auch auf die Bewahrung altertümlicher Sprach-
reste wie der Partizipialformen auf -6t (> et, z. B. in gemachot) hingewiesen worden.
Wortschatz, Formenlehre und Satzfügung werden nur so weit berücksichtigt, als dabei
Lautwandlungen ins Spiel kommen, doch finden sich drei Urkunden als Proben ab-
gedruckt. — Ganz anders geartet ist die Schrift von Agathe Lasch (970). In
ihrem ersten Teile erhalten wir einen geschichtlichen Überblick über die niederdeutsche
Berlin-KöUner Kanzleisprache und ihren Kampf mit der immer mehr vordringenden
hochdeutschen Geschäftssprache, während im zweiten Teil die Laut- und Formenlehre
der mittelniederdeutschen Sprache Berlins vorgeführt wird. — Viel beschränkter ist
der Stoff der vierten Abhandlung, in der uns H. Gürtler (968) eine grössere An-
zahl von Verkleinerungswörtern aufzählt, deren Plural abweichend vom jetzigen
Gebrauche gebildet ist, z. B. Wälderlein, Städtchene, Enkeleins, Leutcher, von denen
die letztgenannte Art besonders dem westmitteldeutschen Gebiete angehört, daher
auch von Liselotte von Orleans und von Goethes Mutter verwendet wird. — Von
Spracherscheinungen des 18. Jahrhunderts handeln die Aufsätze von H. Klenz (971)
und J. A. Walz (972). Dort wird eine 1721 gedruckte Homonymik veröffentlicht,
in der 268 gleich oder ähnlich lautende Wörter in Versen zusammengestellt sind, ein
trauriges Machwerk ohne jeglichen dichterischen Wert (z. B. der Aal schmeckt allen
gut in einer Aalpasteten, der Schuster hat die Ahl zum Schuhen sehr vonnöten); hier
werden wir mit einer Menge von Ausdrücken bekannt gemacht, die in unseren
Wörterbüchern fehlen, und die aus Übersetzungen englischer Schriften (von Richard-
son, Fielding usw.) stammen, z. B. Anscheinungen und Ausflucht (= Ausflug, Ver-
gnügungsreise). —
Sprache und Stil einzelner Dichter: E s s ay s am ml un gen.
Von zusammenfassenden Schriften ist hier nur die von A. Fries (978) zu nennen,
in der Treitschkes und Rieh. Wagners Stil behandelt und Bemerkungen zu der
Sprache in Wilhelm Meisters theatralischer Sendung gemacht werden. Mit ge-
wohntem Scharfblick weiss der Verfasser die stilistischen Eigentümlichkeiten der in
Frage kommenden Autoren herauszufinden und durch eine Reihe vortrefflich aus-
gewählter Beispiele zu erläutern; besonders eingehend geschieht dies bei Treitschke,
von dessen Schreibweise wir durch die Auseinandersetzungen ein recht klares Bild
erhalten. Doch würde die Arbeit noch viel wertvoller sein, wenn F. statt der
aphoristischen Darstellungsform die essayistische gewählt, d. h. den Stoff in ab-
gerundeter Form geboten hätte. —
18. Jahrhundert. Über die Sprache der Dichter des 16. und 17. Jahr-
hunderts sind keine Schriften eingegangen, das 18. Jahrhundert ist zunächst ver-
treten durch H. Hummrichs (989) Dissertation über die Sprache König Friedrich
Wilhelms I. von Preussen, aus der wir ersehen, dass sich dieser Fürst in seiner
Ausdrucksweise genau so zeigt, wie wir ihn als Menschen kennen, derb, knorrig,
naturwüchsig. Dass er in Laut- und Formenlehre, Wortfügung und Wortschatz der
Art des Volkes starke Zugeständnisse macht und viel Niederdeutsches in seine Rede
einflicht, ist begreiflich. Besonders dankenswert sind die Auseinandersetzungen über
die Sprichwörter, Vergleiche und biblischen Wendungen, die H. aus des Königs
Schriften mitteilt. — Sodann liegen noch zwei Studien zu Goethe vor, von
Bertin und von M. Lauterbach. Die Bemerkungen B e r t i n s (990) über Eigen-
tümlichkeiten des Dichters in Wortschatz, Formen- und Satzlehre bringen dem
Grammatiker neben Unwesentlichem und schon lange Beobachtetem auch einiges
Neue; doch wäre zu wünschen, dass der Verfasser künftig bei den einzelnen
Erscheinungen mehr auf den Grund ginge, z. B. bei den mundartlichen Gebilden nach-
spürte, ob sie der Dichter aus dem Frankfurter oder Thüringer Dialekt geschöpft
hat. — Gegenüber dieser zusammenhanglosen Aufzählung sticht glänzend ab die gut
geordnete und sorgfältig ausgearbeitete Schrift von M. Lauterbach (991), aus
der wir ersehen können, wie eifrig Goethe bei der Neuauflage seiner Jugend-
schöpfung gefeilt und geglättet hat, wie sehr er beflissen gewesen ist, alle Idiotismen
zu beseitigen. —
19. Jahrhundert. Unter den romantischen Dichtern ist H. Kleist ver-
treten mit dem Aufsatze Berth. S c h ul z e s (992) über seinen bildlichen Ausdruck.
Mit Recht nimmt dieser den Dichter in Schutz gegen den Vorwurf, dass er die Bilder
einseitig weit verfolge und zuweilen förmlich auspresse. Gleich Goethe (z. B. in der
O. W e i s e , Geschichte der neuhochdeutschen Sprache. 347
Iphig-enie) verwendet er diese nur ni(;hrfach als Leitmotive, so in „Robert Ouiscard",
wo namentlich zwei solche zu finden sind, das Motiv der einer Meeresflut g-loichenden
Volksmasse und die Vorstellung der F^st als eines feindlich andrinj^enden Un-
geheuers. — t!lber die ästhetischen Mittel von Fr. Hebbels Stil sucht uns A.
M. Wagner (1251a) zu unterrichten, der sich in seiner Auffassung an Th.
A. Meyers Buch über das Ötilgesetz der Poesie anschliesst, gegen die fclinteilung der
Metapher nach Lebensgebieten eifert und als Massstab der Beurteilung von Hebbels
Bildlichkeit die Lebendigkeit annimmt. Der metaphorische Ausdruck diente aus-
schliesslich der Verstärkung einer Empfindung, nur das Gefühl, nicht das Gesicht
oder Gehör sei dabei beteiligt. Nach W. steht die „Judith" an Iläufigkeit des bild-
lichen Ausdrucks obenan, die späteren Dramen zeigen eine allmähliche Abnahme.
Den Löwenanteil unter den Dichtern des 19. Jahrhunderts nimmt Fr. Reuter für sich
in Anspruch, was sich einfach daraus erklärt, dass 1910 die hundertjährige Jubelfeier
seines Geburtstages war. Mit zwei Abhandlungen ist 0. Weise (1004/o) vertreten;
in der ersten wird die Syntax des Nomens in den Prosaschriften erörtert, d. h. nach-
gewiesen, welche Abweichungen Reuters plattdeutsche Sprache im Geschlecht der
Hauptwörter, im Gebrauch des Artikels und der Biegungsfälle, in der Verwendung
der Numeri usw. aufweist, mit Belegen aus den verschiedensten Werken, vor allem
der Stromtid; in der zweiten werden die Eigentümlichkeiten von Reuters Stil aus-
einandergesetzt, so die zahlreichen Zitate aus den klassischen Schriftstellern, der
Bibel und den deutschen Dichtern gewürdigt, die Besonderheiten im Gebrauche der
Tropen und Figuren, in Satzbau und Wortschatz besprochen und dabei immer die
Beziehungen zwischen dem Charakter des Dichters und seiner Schreibweise berück-
sichtigt. — E. M a c k e 1 (1002) hebt die charakteristischen Merkmale zunächst des
Niederdeutschen, dann des Mecklenburger Platts und endlich der Sprache Reuters
hervor, wobei er besonderes Gewicht darauf legt, nachzuweisen, in welchem Umfange
der Dichter in seinem Stile vom Hochdeutschen beeinflusst worden ist und schrift-
sprachliche Wörter, Wendungen und Fügungen gebraucht hat; doch zeigt er auch
an gut gewählten Beispielen, dass Reuters Ausdruck frisch und lebendig, derb und
drastisch, anschaulich und plastisch ist. — O. Bremers (1001) Erörterungen über
Reuters Sprache gelten nicht dem Stile oder dem Einfluss des Hochdeutschen, sondern
beabsichtigen nur festzustellen, wie und nach welchen Grundsätzen der Dichter die
gesprochenen Laute der Mundart schriftlich wiedergibt. Dabei stellt sich heraus,
dass er zuerst eine mehr phonetische und später eine mehr historische Schreibweise
angewandt hat. Zugleich werden die Gesichtspunkte dargetan, nach denen B. die
Orthographie seiner im Insel- Verlage zu Leipzig erscheinende Reuter- Ausgabe zu
behandeln gedenkt. — Zuletzt gilt es, die Abhandlungen W. Seelmanns (1003)
zu erwähnen, die grösstenteils den Personen und Verhaltnissen in Fr. Reuters Werken
gewidmet sind, und von denen sich nur eine, die über die Nachbarreime (S. 65 ff.),
auf sprachlichem Gebiete bewegt. Daraus ersehen wir, dass solche gereimte Auf-
zählungen der Hausbesitzer eines ganzen Ortes oder wenigstens einer Häuserreihe
genau der Häuserfolge entsprechen müssen, und dass sie am Anfange des 19. Jahr-
hunderts die beliebteste und verbreitetste Form volkstümlicher Reimkunst in nord-
deutschen Dörfern waren, aber nach ihrem poetischen Gehalt auf ziemlich tiefer Stufe
standen. — Minder bedeutsam als die bisher erwähnten sind die beiden letzten Aufsätze
von K. K ra u s (997) über M. Ilardens Stil, dessen Absonderlichkeiten in der Wortbildung
(z. B. das Miauzen, das Männern), im Wortgebrauch (z. B. Fächerstrassenstadt für
Karlsruhe) und in geschraubter, gesuchter Wendung schon oft angefochten worden
sind, und von 0. Schütte (1000), der seltenere Gebilde auf -ling aus W. Raabes
Romanen zusammenstellt, von denen freilich nur ein paar als Raabesche Neubildungen
bezeichnet werden können (Flegeljährling, Göttergünstling, Mädchenfrühling, Sommer-
frischling), während die übrigen bereits bei Jean Paul imd anderen Schriftstelleni
belegt sind. —
Standessprachen. Auf dem Gebiete der Standessprachen müssen wir
es uns versagen, auf die Bergmanns-, Gauner- und Seemannssprache näher ein-
zugehen, können uns daher nur mit der Rechts-, Pennäler- und Studentensprache
befassen. Der älteren deutschen Rechtssprache gilt die Studie E. von Künssbergs
(1013), die als Vorbild zum deutschen Rechtswörterbuch anzusehen ist und das
Wort Acht in seinen verschiedenen Bedeutungen und Gebrauchsweisen (Verfolgung,
Aufmerksamkeit, Frondienst, Zahlwort) durch die ältere Rechtsliteratur verfolgt, der
juristischen Sprache der jüngsten Zeit dagegen die Auseinandersetzung G. Rauters
(1016), der eine grössere Zahl von Stellen aus Rechtswerken des letzten Jahrzehnts
vorführt, in denen trotz ihres sonst volkstümlichen Gepräges nicht wenige entbehr-
liche lateinische Kimstausdrücke eingeflochten sind, z. B. dolus subsequens oder
praesumtio iuris. — Einen trefflichen Einblick in das Wesen der Pennälersprache
können wir tun bei der Lektüre von R. Eilenbergers (1018) Buch über deren
348 O. Weise, Geschichte der neuhochdeutschen Sprache.
Entwicklung- und Wortschatz, das hauptsächlich nach obersächsischen Quellen ver-
fasst ist. Wir ersehen daraus, dass sich die Ausdrucksweise des Schulfuchses viel-
fach mit der des Studenten deckt, aber auch manches Eigenartige enthält, z. B. die
zahlreichen (26) Ausdrücke für das Abschreiben einer Arbeit aus Büchern, von
Freunden und Banknachbarn, für die unerlaubten Übersetzungen zur fremdsprach-
lichen Lektüre (13), für den Lehrer (18) usw. Gleichwie in Klug-es Studentensprache
werden die lateinischen, griechischen, hebräischen, mundartlichen und anderen Wörter
für sich behandelt; überdies ist in einem besonderen Abschnitte der ganze Stoff nach
sachlichen Gesichtspunkten (Räumlichkeiten der Schule, Lehrer, Schüler, Strafen und
anderes) angeordnet. Vielfach werden die mitunter seltsamen Ausdrücke auch
etymologisch oder sonstwie erklärt; doch vermisst man dabei manches, z. B. dass es
für äppelu, schnell gehen nach Vilmar und Schmeller auch happeln, hippeln und
ippeln heisst, oder dass Kohl, dummes Gerede wahrscheinlich auf das hebräische
Kol, Rede zurückgeht. Unberücksichtigt geblieben ist der Abschnitt in H. Hirts
Etymologie der neuhochdeutschen Sprache, der über den Wortschatz der Kloster-
schule zu Pforta handelt (S. 244). — Eine ausgezeichnete Leistung ist die Schrift
J. Meiers und des Deutschen Seminars zu Basel (1019) über die Baseler Studenten-
sprache. Sie enthält ausser einem 28 Seiten umfassenden Vorwort nicht nur ein
alphabetisch angelegtes Wörterbuch, sondern auch eine Erörterung über die Ent-
stehung und Zusammensetzung des burschikosen Wortschatzes, der in die Schweiz
grossenteils erst seit 100 Jahren eingeführt worden ist, und da er von verschiedenen
Hochschulen stammt, ein etwas buntfarbiges Gepräge zeigt. Neben den reichsdeutschen
Ausdrücken finden sich aber auch nicht wenige ausschliesslich schweizerdeutsche, ja
sogar solche, die bloss einzelnen Verbindungen der Baseler Universität eigentümlich
sind. Die Deutungen erscheinen meist ansprechend, doch geht pumpen schwerlich
auf das gaunersprachliche pun, Geld zurück (vgl. Puff, Borg mit puffen, schlagen),
ebensowenig verkümmeln (verkaufen) auf hebräisch kema, kaufen. — Im Gegensatz
zu dieser geschlossenen Sammlung steht der Aufsatz von K. Konrad (1020), der
bloss Nachträge zu Fr. Kluges Deutscher Studentensprache bringt. Die Belege
stammen aus meist wenig bekannten Quellen, z. B. E. von Traitteurs Purschenleben
(Frankfurt 1780), und enthalten teils neue Ausdrücke, wie bekohlt für bezecht, teils
schon längst gebuchte, wie berappen für bezahlen. —
Wörterbücher. Wenn man absieht von dem Deutschen Wörterbuch der
Brüder Grimm, so sind die bedeutendsten Erscheinungen im Bereiche der neuhoch-
deutschen Lexikographie das Synonymische Handwörterbuch J. A. Eberhards
(1024) und das Deutsche' Wörterbuch von F. L. K. Weigand (1033), die beide in
neuen Bearbeitungen vorliegen. Jenes ist von O. Lyon, dieses besonders von
H. Hirt gründlich durchgesehen und dem gegenwärtigen Stande der Forschung
angepasst worden; beide machen einen vortrefflichen Eindruck und können als
zuverlässige Hilfsmittel empfohlen werden, wenn auch H.s Wortdeutungen zuweilen
etwas kühn sind und im Synonymischen Wörterbuch noch verschiedene wichtige
Belege hinzugefügt werden können, z.B. aus Lessings Laokoon Kap. 3: „Die Werke
sind gemacht, nicht bloss erblickt, sondern betrachtet zu werden, lange und
Wiederholtermassen betrachtet zu werden", oder aus Luthers Schriften: „Der Kaiser
(Karl V.) lässt sich melken wie eine Memme", wo die ursprüngliche Bedeutung
von Memme = lat. mamma noch deutlich hervortritt. — In neuer Auflage ist auch
D. Sanders' (1032) Handwörterbuch der deutschen Sprache erschienen, von
J. E. Wülfing um viele Ausdrücke bereichert, namenthch mit Hilfe von Spezial-
wörterbüchern über Pflanzen, Tiere, Gesteine, technische Erscheinungen sowie aus
dem Wortschatz der Mundarten, wenn auch nicht nach einem bestimmten Plane und
mit durchgängigen ürsprungsangaben. — Als Neuerscheinung ist mit Freuden zu
begrüssen Rieh. Lowes (1031) Deutsches Wörterbuch, das uns in gedrängtester
Kürze den Schatz der Stammwörter ohne Ableitungen und Zusammensetzungen an-
gibt unter Vorführung der mittelhochdeutschen oder althochdeutschen P'orm und
der Etymologie. Wer sich mit diesen Angaben begnügen will, dem wird das Büch-
lein gute Dienste leisten können. Denn die Erklärungen sind meist zuverlässig und
geben nur selten zu Zweifel Veranlassung, wie die von Heidschnucke aus lüneburgisch
nuckern, meckern (dagegen spricht schon das einfache niederdeutsche snucke mit den
Nebenformen snacke und snicke) oder von Kinkerlitzchen aus Kickerling, schlechtes
Geldstück und althochdeutsch liz. Vorwand (vgl. meinen Aufsatz in Kluges Zeit-
schrift für deutsche Wortforschung X, S. 56 ff.) oder von drollig aus niederländisch
drull, Kegel, Klumpen, während es doch sicherlich samt niederländisch drol und
englisch droU auf französisch drole zurückgeht. — Von den übrigen vier Schriften,
die uns noch im Bereiche der Lexikographie vorliegen, sind drei mehr theoretischer,
eine mehr praktischer Art. H. T i k t i n (1022) schlägt statt der alphabetischen eine
sachliche Anordnung in unseren Wörterbüchern vor; dadurch könne der Zusammen-
O.Weise, Geschichte der neuhochdeutschen Sprache. 349
hang, aus dem die Worte gerissen seien, wiederhergestellt werden; so würde die
Wortsammlung eine Fundgrube des Wissens werden, da dann z. B. bei einem Tiere
nicht nur sein Name, dessen Geschichte, metaphorische Verwendung usw. verzeichnet
werde, sondern auch die Art, wie die Stimme von den Menschen aufgefasst und
mit Lauten wiedergegeben wird und anderes. — H, Wunderlich (1027) er-
stattet Bericht über die Behandlung der von ihm ausgearbeiteten Artikel im vieilen
Bande des Grimmschen Wörterbuchs, namentlich über gewiss und (iewissen, und
M.Leopold (1028) sucht im Anschluss an dasselbe Werk und unter Auswahl von
elf Zeitwörtern, die mit der Vorsilbe ver- zusammengesetzt sind, nachzuweisen, wie
sich- die Grundbedeutungen der drei Wörtchen, aus denen ver- entstanden ist
(got. faur, fair und fra), noch jetzt vielfach im Hochdeutschen nachweisen lassen. —
Anders geartet ist der Artikel von H.. Paul (1023), der die im X. Bande von
Kluges Zeitschrift für deutsche Wortforschung begonnenen und im XL Bande fort-
gesetzten Beiträge zu Ende führt, indem er die Buchstaben s (seh) bis z behandelt
und die Belege aus dem älteren neuhochdeutschen Schrifttum Schöpft, zum Teil auch
aus mundartlichem Sprachgut wie bei schlankerig, schloren, schlückern. —
Etymologie: Allgemeines und Zusammenfassendes. Sehr
ergiebig sind die Quellen, die auf dem Gebiete der Wortdeutung fliessen. Unter den
zusammenfassenden Schriften überragen die übrigen um vieles H. Schröders
(1037) Ablautstudien. Darin wird ausgeführt, dass unter dem Einfluss der Be-
tonungsverhältnisse neue Wortstämme entstehen. Wie aus der niederdeutschen Wort-
verbindung ikem (wenn ik em se) je nach dem Sinne und Satztone die Satzablauts-
oder Satzbetonungsformen ikn, ken, kn hervorgehen, so seien durch den wechselnden
indogermanischen und urgermanischen Wortakzent Formen geschaffen worden wie
gotisch stiurjan, feststellen und das bedeutungsverwandte althochdeutsche swarjan
tür stwarjan, schwören. Auf diese Weise werden zahlreiche deutsche Ausdrücke
ganz neu erklärt. — Eine fesselnde Studie ist auch die von R. M. Meyer (1046)
über den Ursprung und die Geschichte der militärischen Titel, die vom Gemeinen
bis zum General, vom Matrosen bis zum Admiral durchgegangen und bis zu
ihrem ersten Auftreten zurückverfolgt werden. Da viele von ihnen aus einer
fremden Sprache übernommen oder übersetzt sind wie Serge^^nt aus französisch
Sergeant (= lateinisch serviens) oder Gefreiter aus lateinisch exemptus, so fällt
dabei auch manches Schlaglicht auf die Kultur anderer Völker. — Eine Reihe
einzelner Wörter behandeln E. C. Werthenau (1040), G. Berlit (1042) und
A. Götze (1044). Von ihnen ist der Erstgenannte am wenigsten zuverlässig, da er
von den „interessanten Wörtern" manche zweifellos falsch erklärt, z. B. Ente
(= Notlüge) und unverfroren oder Fisematenten, das aus „mit Füssen und Händen" (!)
hervorgegangen sein soll. Wichtiger sind die sechs sprachlichen Kleinigkeiten, die
B. aus K. Hildebrands Nachlasse entnommen hat, besonders der Abschnitt über
Wahrheit und Wirklichkeit, nachgewiesen an Partizipien wie bescheiden (=
einer, der immer zu unterscheiden gewusst hat) und ungemessen (= unermesslich,
immensus) sowie der über Oblate = oblata hostia, Hostie (ursprünglich Christi Leib
als dargebrachtes Opferlamm). Die wertvollste von den drei Arbeiten ist die von
G., namentlich bedeutsam die Auseinandersetzungen über braun im Sinne von
violett, über Dank in der Verbindung „Dank zu etwas haben" und über „zu Kreuze
kriechen", die mit Zeugnissen aus älterer und neuerer Literatur belegt werden. Die
mundartlichen Belege Hessen sich allerdings mehrfach vervollständigen, so N. 13 zu
druen, gedeihen aus dem Thüringischen, wo druhen in demselben Sinne üblich ist
(vgl. Hertel, Thüringischer Wortschatz S. 85). —
Einzelstudien. Einzelne Wörter werden in Zeitschriften und Zeitungen
zahlreich erklärt. Den Reigen dieser Worterklärungen eröffnet die Erörterung von
F. D i X (1048) über das bergische Wort Banden (Wiese), das schwerlich richtig mit
Beunde (Plan zusammengehöriger Grundstücke) zusammengestellt wird und ebenso-
wenig etwas mit dem ersten Bestandteil von Bentheim, Bendwisch oder von Benn-
dorf zu tun hat; vielmehr geht Bent (Bend) hier auf altsächsisch binut (vgl. eng-
lisch beut) Binse und Benn auf Benno zurück (Benndorf = Bennendorf = Bennos Dorf).
~ Über die Entstehung des Ausdrucks Binsenwahrheiten tischt uns das „Königs-
berger Tageblatt" (1049) eine ziemlich unwahrscheinliche Geschichte aus dem Munde
des Strassburger Professors Ad. Kussmaul auf, die bereits 1901 im ersten Bande von
Kluges Zeitschrift für deutsche Wortforschung S. 359 angegeben und stark bezweifelt
worden ist. (Vgl. auch Bd. V, S. 286 und Bd. VI, S. 358.) — Die Etymologie des
Wortes Forst hat einen Streit zwischen G. B a i s t (I0ö3) und K. U h l i r z entfacht.
Meines Bedünkens spricht mehr für die Herleitung des erstgenannten Gelehrten aus
dem lateinischen forestis als für die des letztgenannten aus einem deutschen Stamme.
— Aus einem 1670 erschienenen W'erke von Kaspar Dornarius teilt R. Windel
(1055) einiges zur Erklärung des studentischen Ausdrucks Fuchs mit. Danach
Jahresberiobte fdr neuer« dentsohe Litentnrgesohiohte. XXI. 25
350 O. Weise, Geschichte der neuhochdeutschen Sprache.
hat damals in Jena ein Lehrer einen Fuchspelz getragen, nach dem nicht nur er,
sondern alle Schüler, die von jener Schule kamen, Füchse genannt worden sein
sollen. Das glaube, wer es will! — Derselbe (1088) berichtet aus einer 1690 er-
schienenen Schrift von Chr. Thomasius eine wunderliche Ableitung der Redensart
„sich etwas hinter das Ohr schreiben", wonach es entstanden sein soll aus „sich
hinter den Ohren zur Ader lassen". — 0. Ladendorf (1058) verfolgt den Ausdruck
Götterdämmerung von 1804, wo ihn Jean Paul in seiner Vorschule der Ästhetik ver-
wendet, bis zur Gegenwart und weist darauf hin, dass er nur einer falschen Über-
setzung seinen Ursprung verdankt, da altnordisch ragna rök, Götterschicksal mit
ragna rökkr, Götterverfinsterung verwechselt worden ist. — E. Damköhler (1059)
deutet das Wort Grimmel aus dem Wortschatz der niederdeutschen Sprache als
schmutziges, sumpfiges Land. — ■ „Heimweh" belegt A. Englert (1060) schon für
das Jahr 1772. — Die Bezeichnungen „hoch-" und „niederdeutsch", die man bisher
nicht über 1480 zurückverfolgen konnte, treten uns nach N. van Wyk (1061)
bereits in einem niederländischen Gebetbuche aus dem Jahre 1457 entgegen. — Wie
E. Brate (1062) meint, bezeichnen die Hünen eigentlich Recken des alten Franken-
volkes, denen man bloss infolge der zeitlichen Entfernung ihre riesige Gestalt ver-
liehen habe; doch ist dies schwerlich richtig. — E. Thomson (1063) leitet Klipp-
schule von Klump(en), geringes, verächtliches Stück ab, sicher unrichtig. Dass wir
hier eine lautnachahmende Bildung vor uns haben, sagt uns schon der Umstand,
dass neben Klipperschulden Klitterschulden und (pommerisch) Plickschulden, neben
Klippschenke Plickkroog, neben Klippschule Plickschoole bestehen. Die Elementar-
schule ist eine solche, in der viel geklimpert oder geklappert wird. — Nachträge zu
der Abhandlung von Davis über die deutschen Substantiva auf -ling im 18. Jahr-
hundert (Zeitschrift für deutsche Wortforschung IV, S. 161 ff.) gibt W. Feldmann
(1066), darunter zwei seltsame weibliche Gebilde: die Fremdlinge (= die Fremdlingin,
die Fremde) bei Hoffmanns waldau und die Pfleglinge bei 2eiller. — 0. Meisinger
(1067) weist darauf hin, dass die besonders in Oberdeutschland weit verbreitete
Ausrufungspartikel mei! schon im Althochdeutschen vorkomme in einem Verse
Otfrieds (io meino!) und nach der Aussprache des Diphthongen ei in den Mundarten
schwerlich etwas mit dem besitzanzeigenden Fürwort (= mein Gott!) zu tun habe,
vielmehr mit dem ersten Bestandteil von Meineid zusammenzubringen sei, wie schon
J. Schiepek, Satzbau der Egerländer Mundart I, S. 18 behauptet hat. — Dafür, dass
das Wort Pantoffel, welches um 1500 aus Italien zu uns gekommen ist, aus dem
griechischen TiavTOfellos (ganz Kork) stammt, sprechen nach W. Creizenach
(1069) verschiedene Stellen aus dem Schrifttum des 16. Jahrhunderts. — K. E. G 1 e y e
(1071) vermag für die Übersetzung des lateinischen Ausdrucks fundamentum iuris
durch Rechtsboden frühere Belegstellen als Büchmann, namentlich aus einer Rede
Rottecks von 1833 und aus Webers Demokritos anzugeben. — Der Aufforderung
Ph. Keipers (Zeitschrift für deutsche Mundarten 1909, S. 373), weitere Zeugnisse für
das Vorkommen der volkstümlichen Wendung rapidi capidi, mit reissender Schnellig-
keit (raptim captim) beizubringen, leisten H. Schulz und V. Hintner (1072)
Folge, wobei nach dem Schweizerischen Idiotikon der Plural des Imperativs (rapite
capite) als Grundform hingestellt wird. — Als Gegenstück zu der von 0. Ladendorf
in der Zeitschrift für den deutschen Unterricht XIX, S. 123 ff. geschriebenen Geschichte
des Wortes Lebenskunst liefert E. Borst (1075) eine Geschichte des Ausdrucks
Sterbenskunst, der sich zuerst 1628 belegen lässt. — Die von F. B o 1 1 gegebene
Etymologie von Syphilis aus dem Namen eines mythischen Hirten Syphilus sucht
F. Burg .(1076) mit Recht zu stützen. — F. M. F. (1078) weist nach, dass die
deutsche Übersetzung von Telephon als Fernsprecher nicht von Ph. Reis geprägt
worden ist, sondern schon 1796 in einer Abhandlung von G. Huth über einige
akustische Instrumente (im Anschluss an den von Chappe 1794 erfundenen optischen
Telegraphen) vorkommt. — Für die bildliche Verwendung des dem musikalischen
Gebiete entstammenden Wortes tonangebend bietet E. Borst (1079) eine Anzahl
Belege aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. — W. Feldmann (1080) gibt
den Lebensgang des Wortes Vandalismus von seiner Prägung durch den französischen
Volksvertreter Bischof H. Gregoire (1794) an und setzt auseinander, dass die Vandalen,
die früher neben den Hunnen, Tataren und Goten im Rufe des „Kunstfrevels" standen,
allmählich die andern Völker in dieser Beziehung zurückgedrängt haben. — H. D u n g e r
(1081) bricht eine Lanze für das vielfach namentlich in Österreich gebrauchte Wort
völkisch (= national), das nach seiner Bildung und Bedeutung völlig befriedige, kommt
also zu dem gleichen Ergebnis wie P. Pietsch in seinen Erörterungen über den
Gebrauch der Endung -isch (Zeitschrift des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins
1910, S. 355/6). — Mit gewohnter Sicherheit und Gründlichkeit behandelt der
leider so früh verstorbene O. Ladendorf (1083) eine grössere Zahl von Schlag-
wörtern ; so erfahren wir, dass „der Löwe des Tages" aus England, die „Blockpolitik"
O.Weise, Geschichte der neuhochdeutschen Sprache. 351
aus Frankreich stammt, der Ausdruck „Hunnenbriefe" von A. Behel geprägt ist, die
„fünfte Grossmacht" auf einen Ausspruch Napoleons I. zurückgeht usw. — O. Laden -
dorf (1090) teilt uns auch mit, dass das Schlag-wort „die Vielzuvielen" zuerst in
Nietzsches Zarathustra vorkommt, und (1091) dass „Vöikerfrühlinj^", welches nach dem
Historischen Schla^wörtorbueh zuerst von Börne gebraucht wurde, begrifflich bereits
bei Schiller begegnet, der den Gedanken eines allgemeinen, die Völker verjüngenden
Frühlings durch den Marquis Posa (Don Carlos III, 10) aussprechen liLsst. — Im
Gegensatz zu Tiktin, der in der Germanisch-Romanischen Monatsschrift II, S. 243 ff.
die Redensart „feurige Kohlen auf jemandes Haupt sammeln" auf die primitive Art
zurückführt, wie die osteuropäischen Bauern noch jetzt häufig ihr Brot backen, ver-
weist P. Wüst (1084) auf eine wahrscheinlichere Deutung, die er im Evangelischen
Gemeindeblalt für Rheinland und Westfalen gefunden hat, wonach laut dem Bericht
eines Papyrus jemand ein Becken feuriger Kohlen zur Strafe auf dem Haupte tragen
musste. Freilich wird auch so der gegenwärtige Sinn (durch Wohltaten für be-
gangenes Böse zur Beschämung bringen) nicht erklärt. — Eine sorgfältige und ein-
gehende Erörterung über die Entstehung der Fügung „ich habe sagen hören"
verdanken wir W. Kurrelmeyer (1085), der feststellt, dass sich die ältesten
Belege im 13. Jahrhundert finden und dass die Konstruktion im 16, Jahrhundert
schon völlig entwickelt war, besonders aber, dass wir in sehen (ich habe ihn kommen
sehen) kein altes Partizip der Vergangenheit ohne ge- vor uns haben, sondern den
Infinitiv, der an den vorausgehenden Infinitiv angeglichen worden ist. — Demgegen-
über sucht R. M. Meyer (1136) seine eigene in Pauls und Braunes Beiträgen zur
deutschen Sprache und Literatur gegebene Erklärung aufrechtzuerhalten. — Die
schon vielfach gedeutete Redensart. ,, jemand im Stiche lassen" wird von O. Hau-
schild (1086) auf Stich (= Kampf), von H. Ladstätter (1087) auf Stich
(= steile Wegstelle, an der die Fuhrleute stecken bleiben) zurückgeführt; eine andere
Erklärung gibt Reichardt in der Zeitschrift für den deutschen Unterricht XXIV,
S. 669 f., wonach Stich soviel ist als Todesgefahr. —
Namenkunde: Familiennamen. Im Bereiche der Namen, die von
jeher den Forschungstrieb stark angeregt haben, sind die Personen- und Orts-
bozeichnungen am meisten vertreten. A. F. C. Vilmars (1095) Namenbüchlein
liegt bereits in siebenter Auflage vor. Darin werden die deutschen Familiennamen
in zwölf Gruppen geteilt, je nachdem sie von alten Vornamen, Orten, Gewerben,
Eigenschaften, Gerätschaften, Tieren, Pflanzen, Speisen, Körpergliedern, Kleidungs-
stücken, Naturerscheinungen oder Befehlsformen abgeleitet sind. Die Angaben
erscheinen fast durchweg zuverlässig, nur wäre erwünscht, dass künftig noch öfter,
als bisher geschehen, genauere Angaben über die Gegenden, aus denen die Namen
stammen, gemacht würden, z. B. bei Herder (=Hirt) oder Pawel (=Pagel, Paul), die
beide schon durch ihre Form die niederdeutsche Herkunft erkennen lassen, oder bei
Faut (= Vogt, vocatus), das nach 0. Brenner, „Grundzüge der geschichtlichen
Grammatik der deutschen Sprache", S, 18 besonders in Ost- und Rheinfranken üblich
ist. — In die älteste Zeit germanischer Namengebung führt uns das Buch G.Werl es
(1096), worin die auf römischen Inschriften des Rheinlandes gefundenen deutschen
Personennamen zusammengestellt und nach ihrer Form erörtert werden (Konsonantis-
mus, Vokalismus, Ableitungssilben). — Der Namenbildung der Humanistenzeit gilt
die Abhandlung M. Könneckes (1093), in welcher der einschlägige Stoff in drei
Teile gegliedert wird: 1. Übersetzungen in die klassischen Sprachen (z. B. Hylacomylus,
Textor), 2. Anfügung lateinischer Endungen (Jacobi = Jacobs, Baldamus =^ BaUram,
P>esenius = aus Fresen), 3. Namenwechsel (z. B. Cochläus, eigentlich Dobeneck). —
Neue Gesichtspunkte auf dem Gebiete der Namenforschung stellen auf E. Müller
(1094), der sich namentlich mit den jüdischen und den niederdeutschen Namen be-
schäftigt, und Ferd. Vetter (1097), der uns vor allem über Berner Namen unter»
richtet, die Häufigkeit des Vorkommens einzelner in bestimmten Zeiten feststellt und
den Ursprung mancher zu ermitteln sucht, zuweilen aber etwas kühn erklärt, z. B.
Ariovist von aran. Aar und wini, Freund. — Dem mundartlichen Gebrauche der
Namen sind die Aufsätze O. Meisingers (1098) und P h. Keipers (1099) ge-
widmet, von denen jener die meist in tadelndem Sinne verwendeten >yeiblichen Vor-
namen zusammenstellt (z. B. Bäwele ^ Barbara für ein geschwätziges Mädchen,
Angerl = Agnes für ein leichtfertiges Mädchen), während dieser aus dem Pfälzer
Dialekt Beispiele für männliche Appellativnaraen beibringt — Mit einem einzelnen
Namen, Wieland, althochdeutsch VVielant, angelsächsisch Weland, beschäftigt sich
W. van Helten (1100). Gleich anderen Foi-schern findet er in der zweiten Hälfte
das Wort Hand, in der ersten aber glaubt er den Stamm des litauischen weikas,
geschwind, fleissig suchen zu sollen. —
Tier- und Pflanzennamen. Die Tier- und Pflanzennamen |w erden
in je einer Arbeit behandelt. H. Cohn (1101) hat eine sehr umfangreiche Literatur
25*
352 O.Weise, Geschichte der neuhochdeutschen Sprache.
durchforscht und durch zahlreiche Belege aus alten und neueren Sprachen erhärtet,
dass die Tierbezeichnungen, vor allem die Namen der Haustiere in grossem Umfange
zu Schelten und Schimpfwörtern herangezogen werden, und zwar um so mehr, je
niedriger die Kulturstufe ist, auf der ein Volk oder ein Mensch steht. Naturgemäss
liefern die Mundartwörterbücher den meisten Stoff. — Den inetaphorisohen Gebrauch
vieler Baum- und Pflanzennamen erörtert A. Heintze (1102), doch ist die Sammlung
ganz unvollständig und enthält nur sehr wenige mittelhochdeutsche und keine alt-
hochdeutsche Stelle. Dankenswert aber erscheint es, dass er am Schlüsse seiner
Auseinandersetzungen auf einige Fälle falscher Verwendung des bildlichen Aus-
drucks hinweist, —
Länder- und Ortsnamen. An erster Stelle sei hier der Überblick
über die Ortsnamenforschung im letzten Jahrzehnt erwähnt, den 0. Weise (1105)
gibt, indem er die Grundwörter und die Suffixe für sich behandelt, volksetymologische
tJmdeutungen und anderweitige Änderungen sowie die Frage nach den Sippen-
siedelungen und anderes berücksichtigt. — Von den vorliegenden, der Ortsnamen-
forschung gewidmeten Arbeiten ist die bedeutendste die von F. Curschmann
(1107). Dieser behandelt das deutsche Land von der Ostsee bis an den mittel-
deutschen Gebirgskamm, von der russischen Grenze bis an die Elbe und Saale.
Vollständigkeit ist nicht beabsichtigt, das Kulturgeschichtliche wird in den Vorder-
grund gestellt. Lob verdient, dass überall die älteste erreichbare Namensform
gebucht und die Urkunden ausreichend herangezogen werden. Der Verfasser geht
auch kritisch zu Werke und findet öfter, dass Orte, die den Anschein slawischer
Herkunft erwecken, ursprünglich deutsch sind, z. B. Geltow bei Potsdam (von Haus
aus Geliti, Gelte), und dass Ortsnamen, die mit Hessen-, Franken-, Sachsen- und
anderen Stämmen zusammengesetzt sind, nicht immer nach einer Völkerschaft, sondern
öfter nach einzelnen Personen benannt sind. — Vielfach in ihren Erklärungen anfecht-
bar sind die Schriften von R. K 1 e i n p a u 1 (1104) und von W. Sturmfels (1108).
Jenes ist auf die grosse Masse berechnet, daher im Plaudertone geschrieben, mannig-
fach mit Anekdoten und scherzhaften Erzählungen gewürzt; sie bietet nur eine Aus-
wahl, die manche Namen vermissen lässt (z. B. Ecuador, Galizien, Finnland, Dalraatien,
Thüringen) und andererseits solche enthält, auf die man gern verzichtet wie Hamaxöci,
Caccialepre, Sijahposch, Kafiristan und andere. Diese, die in Wörterbuchform alpha-
betisch angelegt ist, verzeichnet gewissenhaft die urkundlichen Namensformen, ver-
steigt sich aber mitunter zu falschen Deutungen wie Pfungstadt = Stadt der Punier.
— Eine sehr gründliche Studie ist die von W. Ohnesorge (1109) über den Namen
Lübeck, den der Verfasser nach Durchmusterung- aller in Betracht kommender Wort-
stämme und der ganzen einschlägigen Literatur von dem slawischen Ijubu, lieb
(= Liebstadt) ableitet. —
Sprachreinheit und Sprachrichtigkeit: Allgemeines.
Von den beiden Arbeiten, die für uns aus diesem Abschnitt in Betracht kommen,
hat es die K. Hayms (1111) mit der Sprachreinheit, die F. L. Veits (1113) mit
der Sprachrichtigkeit zu tun. Dort werden die Grundsätze erörtert, nach denen die
Sprachreinigungsbestrebungen beurteilt werden müssen, wobei der Verfasser im Sinne
des Aligemeinen Deutschen Sprachvereins aus Rücksicht auf die Schönheit, den
guten Geschmack, die Durchsichtigkeit und leichtere Verständlichkeit, die entbehrlichen
Fremdlinge verpönt wissen will. Hier werden uns die Sprachfehler mitgeteilt, die
sich die Chemnitzer Schulkinder häufig zuschulden kommen lassen, so dass wir ein
Seitenstück zu Beckmanns Programm über das Deutsch der Altonaer und zu Stein-
häusers Studie über die Umgangssprache der Breslauer Schuljugend erhalten. —
Lehn- und Fremdwort. Mit lebhaftem Interesse hat sich die Forschung
dem Fremdwort zugewendet, besonders der Sammlung des einschlägigen Stoffes in
Fremdwörterbüchern. Das wertvollste von diesen ist das von Hans Schulz (1124);
zwar liegt bisher nur die erste von A bis Batterie reichende Lieferung vor, aber
schon daraus kann man erkennen, dass wir es mit einem vortrefflichen Werke zu
tun haben, das wohlvorbereitet ist und Friedrich Kluges Schule, der es entstammt,
alle Ehre macht. Im Gegensatz zu anderen derartigen Büchern werden hier die
Fremdlinge in ihrer geschichtlichen Entwicklung von ihrem ersten Auftreten an
verfolgt und mit reichlichen Belegen namentlich aus dem älteren Neuhochdeutsch
versehen. Das einzige, was noch zu wünschen wäre, ist, dass die Mundarten in
etwas grösserem Umfange herangezogen würden; denn aus ihnen kann noch manches
zur Erläuterung gewonnen werden, z. B, bei Bajazzo, Bataille und anderen. — Eigen-
artig ist auch das Werk von G. Körting (1122), das zunächst eine 60 Seiten
lange allgemeine Erörterung übi^r das Wesen des Fremdworts und dann ein alpha-
betisches Verzeichnis mit Angaben über den Ursprung enthält, wobei die einzelnen
Ausdrücke meist bis in ihre letzte erreichbare Quelle zurückverfolgt werden, z. B.
Schimäre, lateinisch chimaera, griechisch x'>«'c« oder Chinin, französisch quinine aus
O. Weise, Geschichte der neuhochdeutschen Sprache. 363
spanisch quina, peruanisch kina, Rinde des Chinabaums. Die Deutungen sind meist
zuverlässig", besonders wo es sich um Herkunft aus den romanischen Sprachen handelt,
doch werden im Übereifer mehrfach gut deutsche Ausdrücke für Lehn^ut angesehen,
z. B. Faxe, Fex, plump, mollig, rapsen. — Kulturgeschichtliche Schlüsse werden aus
den Lehnwörtern gezogen von F.Seiler (11171, der nicht bloss gründliche Studien
gemacht hat, sondern auch ein klares Urteil unci Geschick zu gewandter Darstellung
besitzt. So erhalten wir in hübscher Form Aufschluss über äussere Einwirkungen
im häuslichen und wirtschaftlichen Leben, in Kunst und Wissenschaft und durch
einen einleitenden Abschnitt über die Ursachen, Wege und Richtungen der Ent-
lehnung. Meist wird man mit den Ausführungen des Verfassers einverstanden sein,
doch kann man wiederholt im Zweifel sein, so bei Hallore, das schwerlich auf
halurga, oder bei Pumphosen, das wohl kaum auf pompa zurückgeht (vgl. Puff-
ärmel und Pluderhosen); mehrfach lassen sich auch ältere Belege beibringen, z. B.
bei abstrahieren, das erst aus dem 19. Jahrhundert belegt wird, aber schon im 16.
bezeugt ist. — R. Kleinpauls (1119) Büchlein behandelt zunächst die Quell-
sprachen, dann die Kulturgeschichte des Fremdworts, darauf die Hauptgebiete der
Entlehnung, endlich die Eindeutschung, alles durch eingestreute Anekdoten pikant
gemacht. Das Ganze liest sich gut, doch sind die Ableitungen nicht immer zuver-
lässig, z. B. spricht gegen die Zurückführung von Dose (Zuckerdose und andere) auf
griechisch dosis, Gabe schon der Umstand, dass in den deutschen Dialekten F'ormen wie
Daise, Dese usw. gefunden werden; ebenso klingt ganz unwahrscheinlich die Etymo-
logie von Schornstein aus russisch tschornji stjäna = schwarze Mauer; eher dürfte
das russische Wort aus dem Deutschen entlehnt sein, denn dies ist weitverbreitet
und uralt, z. B. im Altnordischen bezeugt als skorsteinn, — P. Seliger hat bei der
Neubearbeitung von Fr. Köhlers (1121) Fremdwörterbuch vieles Veraltete aus-
geschieden und dafür Neues aufgenommen, vor allem aus dem Bereiche der Technik
und der Naturwissenschaften. Ferner sind manche Begriffsbestimmungen schärfer
gefasst und mehrfach die Ausdrucksweise gebessert. Die Abkunft ist meist angegeben,
aber nicht immer, z. B. fehlt sie bei Enzian (^^ lateinisch gentiana). — In E. Sieberts
(1118) Aufsatz ist das W^ichtigste die Auseinandersetzung über die Aufnahmebedürftig-
keit und die Eindeutschungskraft in den verschiedenen Zeiträumen. —
Sprachlehre: Allgemeines und Gesamtdarstellungen.
Die wesentlichsten Erscheinungen sind Neuauflagen der vortrefflichen Bücher von
Rud. Hildebrand (1130) und L. Sütterlin (1131), von denen jenes auch
nach des Verfassers Tode seine alte Zugkraft noch bewährt, obwohl es fast unverändert
geblieben ist, dieses sich immer neue Freunde erwirbt, da es auf solider wissen-
schaftlicher Grundlage ruht und von Auflage zu Auflage verbessert worden ist. Auf
die übrigen Vorzüge und die Mängel des Buches (Schematismus und häufige, durch
die Anlage bedingte Wiederholungen) habe ich in meiner eingehenden Besprechung
(Zeitschrift für Gymnasialwesen 1908, S. 103 ff.) hingewiesen. — Neu erschienen ist
die zweite Hälfte des dritten Bandes von W. Wilmanns' (1129) Deutscher
Grammatik, die weit mehr bietet, als der Titel („Flexion des Nomens und Pro-
nomens") erkennen lässt. Denn wir erhalten auch noch eine historische S,\Titax der
Kasus, deren Entwicklung vom Gotischen und Althochdeutschen bis zur Gegenwart
verfolgt wird. Wie die früheren Bände ist auch dieser in langjähriger Forschung
ausgereift und darum in jeder Hinsicht vortrefflich. Nur selten sind Versehen unter-
gelaufen wie S. 384 Anm., wo gesagt wird, dass wir von Lack, Rum, Taffet keinen
Plural zu bilden pflegten, während dieser häufig genug vorkommt in der Form Lacke,
Rume, Taffete, um Lackarten, Rumarten, Taffetarten zu bezeichnen, oder wenn es
ö. 783 heisst, jetzt gebrauche man das Mensch als Neutrum nur noch in verächt-
lichem Sinne für Weiber. Wie dieses Genus in der Literatur bis ins 17. Jahrhundert
ohne üblen Beigeschmack gebraucht wurde, so noch jetzt vielfach in den Mundarten,
z. B. im Elsässischen, wo man ganz gewöhnlich selbst von der oder dem Geliebten
spricht: 's isch e guets Mensch. — Von den beiden noch übrigen Arbeiten ist die von
Elise Richter (1128) rein theoretischer, die von M. Kutzsche (1132) vor-
wiegend praktischer Art. Jene beschäftigt sich im ersten Teile mit der äusseren
Form der Darstellung oder, wie die Verfasserin sagt, mit dem „artikulatorisch-
akustischen Phänomen", im zweiten mit der „Semantik oder Funktionslehre", d. h.
den Beziehungen der Wortteile, Wörter und Wortgruppen zueinander und mit der
Bedeutungslehre; die Beispiele aber .stammen nicht aus der deutschen Sprache,
sondern aus dem Romanischen. K. will die Sicherheit und Fertigkeit im
schriftlichen Ausdruck fördern, was er in der Weise zu erreichen sucht, dass er zu
einem an die Spitze gestellten Übungssatze reichliche Übungsbeispiele hinzufügt. Die
Auswahl ist im allgemeinen zweckentsprechend getroffen, nur ab und zu vermisst
man etwas Wichtigeres, hier und da konnte auch etwas Unwesentliches weggelassen
werden. Mehrfach geht der Verfasser zu weit in seinen Forderungen, so wenn er
354 O. W e i s e , Geschichte der neuhochdeutschen Sprache.
Ausdrücke wie „hervorragender" Einfluss, die Sache hatte einen „durchschlagenden"
Erfolg für unstatthaft erklärt; dann müssten alle verblassten Metaphern, woran unsere
Sprache so reich ist, verpönt werden. —
Einzel fragen. Während B. Baumgarten (1135) die Ausführungen
B. Luthers über die Wortfolge im Deutschen und die Setzung des Verbums an
zweite Stelle durch eine Reihe von Bemerkungen zu stützen und zu ergänzen sucht,
setzt H. Reis (1137) auseinander, wie es gekommen ist, dass die einfachen Ver-
gangenheitsformen im Oberdeutschen so gut wie gänzlich geschwunden sind. Er
findet den Hauptgrund darin, dass nach dem Wegfall des auslautenden e die
Präteritalform des schwachen Zeitworts mit der Präsensform zusammenfiel. —
Interpunktion. R. M. Meyer (1140) plaudert in geistreicher Weise
über die Gefahren, die eine falsche Anwendung der Interpunktion mit sich bringt,
und erläutert seine Ansichten durch zahlreiche Beispiele aus der deutschen und
ausserdeutschen Literatur, wird freilich mehrfach ungerecht, z. B. Seite 103 gegen Lotze,
von dem er sagt, er sei nicht besser als Düntzer und andere Leute seines Schlages,
wenn er bei Goethe interpungieren wollte: Willst du ins Unendliche schreiten? Geh
nur im Endlichen nach allen Seiten. Lotze hat hier den Sprachgeist richtig erfasst;
denn der Bedingungssatz ist, wie schon die Wortstellung erkennen lässt, von Haus
aus ein Fragesatz gewesen. Daher schreibt auch Luther im Jakobusbriefe 5, 15:
„Ist jemand gutes Mutes? Der singe Psalmen. Ist jemand krank? Der rufe zu sich
die Ältesten der Gemeine." —
Schrift. In der neuerdings vielfach erörterten, ja sogar im Reichstag
verhandelten Frage, ob die deutsche Druck- und Schreibschrift beibehalten oder der
Antiqua geopfert werden soll, tritt G. Ruprecht (1143) tatkräftig für die Bei-
behaltung ein; er betont mit Recht, dass die lateinische Schrift s und f nicht unter-
scheide (also z. B. zwischen Kreischen und Kreifchen keinen Unterschied mache), die
meisten Unterlängen entbehre und nur noch wenige Oberlängen habe, ferner dass
nach den experimentellen Feststellungen Erdmanns in Halle nicht einzelne Buch-
staben, sondern Wortbilder vom Auge erfasst würden, daher die gesperrtere Schrift
der Antiqua schlechter lesbar sei. Überdies haben Versuche, die der Verfasser mit
deutscher Schrift und fremdem Text in Amerika und Italien bei Kindern angestellt
hat, ergeben, dass die eckigen Buchstaben nicht die geringste Schwierigkeit beim
Lesen bereiten. —
Mundartenforschung: Allgemeines. Zunächst sei hier die
einzige grössere zusammenfassende Arbeit genannt: 0. Weises (1147) Buch über
„Unsere Mundarten, ihr Werden und ihr Wesen". Dieses bildet ein Seitenstück zu
des Verfassers Buch über „Unsere Muttersprache, ihr Werden und ihr Wesen",
8. Auflage, Leipzig 1912, und eine Ergänzung zu seiner im gleichen Verlage er-
schienenen Schrift „Die deutschen Volksstämme und Landschaften" (4. Auflage, 1911).
Es ist wie diese beiden für die weiten Kreise der Gebildeten bestimmt und verfolgt
den Zweck, über die Eigentümlichkeiten aller deutschen Mundarten aufzuklären, zu
liebevoller Beschäftigung mit den lange geringgeschätzten anzuregen und den Blick
für die Schönheiten der Ausdrucksweise des Volkes zu schärfen. Besonderer Wert
ist auf den Wortschatz und die Wortbedeutung gelegt worden, auch das kultur-
geschichtliche Element tritt bedeutsam hervor. — Gleichfalls von O.Weise (1152/3)
sind zwei Aufsätze in der Zeitschrift für deutsche Mundarten, deren einer uns dar-
über unterrichtet, wie die halben Stunden, Viertelstunden und Minuten in den
Dialekten der verschiedenen Gegenden unseres Vaterlandes ausgedrückt werden,
während der andere zeigt, wie der Schlag mit der Lebensrute in den einzelnen
Mundarten bezeichnet wird. — Eine verdienstvolle, auf sorgfältigen Vorarbeiten
fussende Leistung ist die von 0. Hauschild (1151), der die Naturlaute der vier-
füssigen Haustiere zusammenstellt, wobei er die einzelnen Ausdrücke gruppenweise
behandelt, z. B. beim Hunde die Wau-, Bell-, Heul- und Knurrgruppe. — Mit zwei
Bruchstücken haben wir es zu tun bei den Artikeln von A. Fuckel (1149) und
0. M eis in ger (1150). Dort werden verschiedene Einzelheiten vorgeführt, in denen
sich mittelhochdeutsches Sprachgut erhalten hat, z. B. bis = sei, Gerhabe = Vormund,
Pfeit = Hemd, eine recht dürftige Sammlung im Vergleich zu dem, was 0. Weise in
seiner oben (1147) genannten Schrift S. 171—87 beigebracht hat. Hier erhalten wir
Nachträge zu Meisingers Arbeit über die männlichen Appellativnamen im Lörracher
Gymnasialprogramm von 1904, die besonders aus der Gauner-, Kunden- und Soldaten-
sprache sowie dem mittelalterlichen Tierepos geschöpft sind. Doch lässt sich noch
vieles aus den Mundarten beibringen, z. B. aus der schwäbischen, wie der Artikel
„Hans" in Fischers schwäbischem Wörterbuch beweist. —
Oberdeutsch. Eine für alle Mundarten nachweisbare, nur in den ver-
schiedenen Gegenden verschieden häufige Erscheinung behandelt Ph. K ei per (1154),
indem er aus Südwestdeutschland Beispiele für das Anwachsen des Artikels und des
O.Weise, Geschichte der neuhochdeutschen Sprache. 355
Verhältniswortes an den Stamm eines folgenden Substantivs beibrin^, z. B. elsässisch,
bzw. pfälzisch F^adrett, Zapfenstreich = la retraite, Molfenter (Familienname, aus „zum
Olfenter" =zum Kamel). — Einige Nachträge dazu aus ostfränkischem Gebiete gibt
C h. Beck (1174), der besonders Ortsnamen berücksichtigt wie Mottenberg (= am
Ottenberg). — In die Vergangenheit führen uns zurück die Arbeiten von A. Geb-
hardt (1156) und E. Böhmer (1157). Jener liefert den Nachweis, dass der
Wegfall dos Infinitivs -n in der Würzburger Mundart von der althochdeutschen Zeit
an bis zur Gegenwart beobachtet werden kann; dieser gibt uns eine Gründungs-
geschichte der drei Bauerndorfer Pfalzdorf, Louisendorf und Neulouisendorf auf der
Gocher Heide bei Kleve und zeigt, dass die Ansiedelung durch Bauern aus den
pfälzischen Ämtern Simmern und Kreuznach (1741 — 1743) erfolgt ist. — Weniger
wichtig sind die beiden Beiträge von J. Schiepek (1161) und V. Hintner (1163);
dort wird die weite Verbreitung und Bedeutungsentfaltung des Wortes schauen im
Egerländischen erörtert, das in Verbindung mit Objekten, Adverbien, Präpositionen
und Partikeln betrachtet wird; hier lernen wir tirolische Ausdrücke wie jauggen,
heulen, grötteln, sich rühren kenneu, die als Ergänzung zum Mundartwürterbuch
zusammengestellt werden. — Die bedeutendste Neuerscheinung auf oberdeutschem
Gebiete ist E. Friediis (1167) Bärndütsch. Wie die beiden früher erschienenen
Bände ist auch der vorliegende dritte in Anlage und Ausführung vorzüglich ge-
lungen. Wir bekommen darin ein treues Bild von dem ganzen Leben und Treiben
des kernigen Schweizer Volksstammes, werden aber auch über sprachliche Dinge in
grossem Umfange belehrt. Denn es wird uns eine Unmenge von Redensarten und
Ausdrücken vorgeführt, die im Bernerlande gang und gäbe sind, wie wüescht in Ast
saage (wüst in einen Ast sägen) = böses Blut machen, und wir erhalten dadurch auch be-
deutsame Einblicke in wichtige Erscheinungen der Laut- und Bedeutungslehre, Wort-
bildung und Syntax. So sagt man, um nur ein paar Beispiele zu nennen, in Guggis-
berg Ordel (Orgel), Chriis (althochdeutsch hris, Reis), Flasche (Flasche), sehren ==
erzürnen (vgl. versehren), Wunne (Wiesenland), fast (sehr), besser öppis erluube weder
(als) ungstraft müüsse laa. Sehr dankenswert sind die eingestreuten grösseren
Dialekterzählungen, z. B. Seite 122 und 130. Eine beträchtliche Zahl von Abbildungen
erläutert das Ganze. In den Anmerkungen vermisst man die Benutzung von wissen-
schaftlichen deutschen Zeitschriften wie der von Fr. Kluge für deutsche Wortforschung,
z. B. bei Besprechung von nid si (= unter sich, dann abwärts), hinnert si (hinter sich
= rückwärts), wo auf Stoschs Aufsatz in der genannten Zeitschrift I, 333 (und auf
Wintelers Kerenzer Mundart S. 64) hingewiesen werden konnte. —
Mitteldeutsch. Den Reigen eröffnet 0. Kürstens und 0. Bremers
(1168) Lautlehre der Mundart von Buttelstedt bei Weimar, die deshalb besonders
wichtig ist, weil der in Frage kommende Ort an der Grenze zwischen Ost- und We.st-,
Nord- und Südthüringen liegt und daher manche lautliche Eigentümlichkeiten auf-
weist. Im übrigen verweise ich auf meine ausführliche Besprechung des Buches in
der Zeitschrift für deutsche Mundarten 1911, S. 284 ff. — Die Titel der beiden Arbeiten
von R. Block (1169), „Die Mundart von Eilsdorf", und von G. Proffen (1170),
„Die Mundart der Eifel", versprechen mehr als man darin findet. Denn dort ist nur
von der Lautlehre die Rede, hier nur von dem mundartlichen Sprachgut in Klara
Viebigs Roman „Das Weiberdorf". Dazu sind beide Abhandlungen nicht frei von
Irrtümern; so heisst es in jener z. B. Seite 345 bei kölneer, Kellner, wegeneer. Weg-
ner (Name) sei eine Dehnung des Vokals in nebentoniger Endsilbe eingetr-eten,
während tatsächlich nicht das Suffix -are, -ere vorliegt, sondern das mittelhochdeutsche
-aere, althochdeutsche -ari (z. B. in gartenaere) erhalten ist; und in dieser wird mit
Unrecht die Behauptung aufgestellt, dass sich Fremdwörter wie Visage, power, sich
amesieren, tribelieren (welches lälschlich aus dem französischen troubler statt aus
dem lateinischen tribulare abgeleitet wird) nur im Eifeldialekt fänden, oder dass
deutsche Wörter wie Hillig, Hochzeit, Kabes, Weisskohl, schrof, heftig in keiner
anderen Mundart zu belegen seien. — Lexikalische Beiträge liefern A. Diederichs
(1175) und C. Schumann (1172). In des ersteren Schrift werden vor allem
Belege für Wörter der Remscheider Mundart gegeben, deren Vokalismus eigenartig
entwickelt ist, die z. B. „zweisilbige" (ersatzgespaltene) „Zwielaute" enthalten; in des
letzteren Abhandlung werden aus der Mundart von Hohegeiss im Harz Tiernamen,
Handwerksausdrücke und die Formen der Zahl- und Hilfszeitwörter zusammengestellt. —
Niederdeutsch. Die wissenschaftlich bedeutendste Leistung ist
H. Grimmes (1184) Büchlein. Es gibt uns einen kurzen Überblick über Formen-
lehre, Syntax und Wortschatz des Niederdeutschen in Westfalen, Holstein und
Mecklenburg auf Grund der Dichtungen W. Grimmes, Klaus Groths und Fr. Reuters.
Trotz der phonetischen Schreibung ist das Ganze für Laien leicht verständlich. Zu
loben ist, dass abweichend von sonstigem Gebrauch die Wortfügung berücksichtigt
wurde, zu tadeln, dass die Wortbildung so dürftig ausgefallen ist, so dass sie auch
356 R. Müller-Freienfels, Ästhetik und Poetik.
den bescheidensten Ansprüchen nicht g-enügt, zumal da sie nicht einmal die Haupt-
sachen alle enthält. — Auf den Lautstand einer einzigen hannoverschen Mundart
beschränkt sich H. Zahrenhusen (1191); doch fasst er die Sache in richtiger
Weise an, indem er die Entwicklung der Laute g-eschichtlich verfolgt; auch stellt
er fest, dass der Horneburger Dialekt dem Hamburger und einigen holsteinischen,
z. B. dem Glückstädter und ditraarsischen, ziemlich nahesteht, sich dagegen von
dem Bremer und Oldenburger Platt wesentlich unterscheidet. — In mancher Beziehung*
miteinander verwandt sind die Bücher von R.W o s s i d 1 o (1187) und G. Blikslager
(1194). Denn beide bieten uns Redensarten und bezeichnende Ausdrücke, die uns
Schlüsse auf die Eig-enart der Redenden gestatten. W. hat hier wie bei seinen
,, Mecklenburgischen Überlieferungen" verzeichnet, was er in langjähriger Tätigkeit
unter den Landleuten gesammelt, und lässt uns den Mecklenburger Bauern bei der
Ernte, beim Tanz, beim Kartenspiel belauschen, verzeichnet obendrein noch allerhand
Schwanke und Märchen und berichtet in einem Vorwort, in welcher Weise er in den
Besitz seines wertvollen Stoffes gekommen ist, d. h. wie er gesammelt hat; B. aber
ordnet seine Redensarten nach den Eigenschaften des friesischen Volkes, so dass wir
die einzelnen Abschnitte mit Überschriften wie Körperbeschaffenheit, Wirtschaftlichkeit,
Schelmerei usw. versehen finden ; allerdings ist gar manche Wendung darunter, die
auch die Nachbarstämme besitzen, ja die in allen Gegenden Deutschlands angetroffen
wird. — Lediglich niederdeutschen Text ohne sprachliche Erörterung- enthält das
vortreffliche Buch von J. Mahl (1189), eine reizende Wiedergabe der Abenteuer des
spanischen Ritters Don Quichote in echtem Platt, dabei naturwahr und ohne sklavischen
Anschluss an das Original erzählt. Dass das Niederdeutsche zu neckischem und
schelmischem Aufziehen neigt, kommt dem Bearbeiter sehr zustatten. Nur selten
stört ein kanzleimässiger Ausdruck wie „wat anbedrapen deiht" Seite 6. — Den Schluss
seines Überblicks über den neuraärkischen Wortschatz gibt uns H. Teuchert
(1193), wobei er zwar nur selten die Etymologie bietet, aber überall sorgfältig
zwischen den einzelnen Bedeutungen zu scheiden sucht, z. B. bei Stepke, das einen
Knirps (vom Stamme stop in Stöpsel), den Teufel (= Christoph) und (in Danzig) den
Ratsdiener (polnisch stopka, Profos) bezeichnet. — Mehr sachlich als sprachlich sind
die Erörterungen J. Brinokmanns (1185) und R. Dohses (1186), von denen
jener festzustellen sucht, zu welchen Gebieten schriftlicher Darstellung sich das Nieder-
deutsche am besten eignet, und wie weit es in den einzelnen Mundarten schon dazu
benutzt worden ist, während dieser nachdrucksvoll darauf hinweist, wie schwer das
Platt durch die in Schule und Kirche, Zeitungen und Zeitschriften, wissenschaftlichen
und volkstümlichen Büchern herrschende hochdeutsche Sprache zu leiden habe, und
wie sehr zu befürchten stehe, dass der Mann aus dem Volke beim Militär, als
Dienstbote und durch den Verkehr mit den Gebildeten in dem Gebrauche seiner
Mundart beeinträchtigt werde. —
Ästhetik und Poetik,
(1, 7 = N. 1197— 1412.)
Richard Müller-Freienfels.
Geschichte der ÄsthetiV: 17. und 18. Jahrhundert; 19. Jahrhundert. — Theoretisches: Allgemeines
und Zusammenfassendes; Einzelstadien; Essaysaromlnngen. — Spiel. — Form, Stil, Rhythmus. — Ästhetische
O r u n d b e g r i f f e : Apperzeption und Einfühlung; künstlerisches Schaffen. — Genie. — Kunstgenus s. —
Ästhetische Kultur. — Ästhetische Erziehung. — Richtungen der Kunst. — Beziehungen
der Kunst. — Kritik. — Ästhetische Stimmungen. — Poetik. — Einzelne Diohtgattnngen:
Epos und Roman; Übersetzung. —
Geschichte der Ästhetik: 17. und 18. Jahrhundert. Eine
sehr ins Einzelne gehende Untersuchung des Stils und der Persönlichkeit Jean Jacques
Rousseaus bringt E. Schütte (1200). In den Mittelpunkt der ganzen Arbeit wird
die „Nouvelle Heloi'se" gestellt, während die anderen Werke mehr gelegentlich heran-
gezogen werden. Seh. beginnt mit allgemeinen Untersuchungen über den Stil von
Rousseaus Zeit, den Lebensstil und die Persönlichkeit Rousseaus und sucht nun
von hier aus die Zusammenhänge mit den Stileigenheiten aufzudecken. Die
Arbeit, wohl eine erweiterte Dissertation, bringt manchen interessanten Gesichts-
punkt, doch würden derartige Untersuchungen über einzelne Individuen noch viel
R. Müller-Freienfels, Ästhetik und Poetik. 357
fruchtbarer für die Ästhetik und Psychologie, wenn wir noch mehr derartige über
andere Individualitäten bekämen, denn erst durch den Vergleich mit anderen
wird die einzelne Persönlichkeit in ihren Besonderheiten recht offenbar. —
K. Jahn (1202) gibt einen in der Schreibweise völlig gelreuen Abdruck
der ersten Übertragung von 1760 des Schreibens Youngs an Richardson, worin
jener seine Originalitätstheorie entwickelt, die von grossem Einfluss auf die ästhe-
tischen Theorien der Zeit des Sturmes und Dranges geworden ist. Auch eine ganze
Reihe weiterer, die Ästhetik der damaligen Zeit aufregender Probleme werden berührt.
— Immanuel Kants (1204) „Beobachtungen über das Gefühl des Schönen und
Erhabenen", ein Jugendwerk aus dem Jahre 1764, bringt ein Neudruck von A. Pieper.
Man wird diese kleine zopfige Schrift, worin der spätere Kritiker der Urteilskraft
noch nicht in den spanischen Stiefeln seines Spätstils einherwandelt, mit viel
lächelndem Vergnügen lesen. Die Betrachtungen über Mann und Weib sind im
Genre Chodowieckis gehalten und die Urteile über fremde Nationen amüsantestes
deutsches Rokoko. Trotzdem kündet gleich der erste Satz „Die verschiedenen Emp-
findungen des Vergnügens oder des Verdrusses, beruhen nicht so sehr auf der
Beschaffenheit der äusseren Dinge, die sie erregen, als auf das jedem Menschen eigene
Gefühl dadurch mit Lust oder Unlust gerührt zu werden" bereits den Mann an, der
nach Lotzes Wort für alle Zeiten die Subjektivität des ästhetischen Erlebnisses un-
widerleglich festgelegt hat. Begriffen haben's freilich unter den Fachgelehrten bis
heutzutage wenig genug. — In die frühesten Anfänge der Systematisierung von Ge-
danken über das Schöne führt E. Bergmann (1206). Nachdem er zunächst dem
Wolffianer A. G. Baumgarten, den man seit alters, weil er der Namengeber war,
auch als den Begründer der deutschen Ästhetik ansieht, ein Kapitel gewidmet hat,
wendet er sich seinem Hauptziel zu: Baumgartens Schüler G. Fr, Meier zu ,, retten".
Obwohl er ihm nur Durchschnittsbegabung zuspricht und ihn unoriginell nennt, setzt
er doch eine respektable Gelehrsamkeit an den alten Herrn. Zunächst schreibt er
ihm eine anonyme Abhandlung zu, aus der er das Programm für Meiers spätere
Schriften herausliest, und die er auch sonst für zeitgeschichtlich höchst bedeutsam
hält. Darauf werden die beiden wichtigsten von Meiers Jugendschriften „Die Gedanken
von Scherzen" und „Die Abbildung eines Kunstrichters" ausführlich durchgesprochen.
Die fernere Darstellung widmet sich dem literarischen Streite, in den Meier gegen
Gottsched geriet, der eine Parallelerscheinung zu dem grossen Schelten zwischen den
Schweizern und dem Leipziger Professor bildet, und, nach B.s Ansicht, am meisten zu
Gottscheds Sturz beigetragen hat. Durch den kraft Lessings Attacke unsterblich
gewordenen Pastor Lange wird Meier mit den Schweizern bekannt. Den Horazischen
Oden Langes gab Meier eine Vorrede „Vom Werte der Reime" bei und griff damit
ein damals höchst aktuelles Thema auf Besonders ausführlich wird Meiers Haupt-
werk „Anfangsgründe aller schönen Wissenschaften" analysiert, dem ein Kollegheft
Baumgartens zugrunde gelegt ist. B. erkennt diesem Werk besonders darum Be-
deutung zu, weil es mit der Literatur der Zeit engste Fühlung hat, also nicht ganz
so kunstfremd ist wie Baumgartens Kunstschriften. Dies hat Meier vor allem auch
durch sein Verständnis für Klopstock bewiesen. Im letzten grossen Kapitel „Der
ästhetische Krieg" zeigt uns B. seinen Helden mitten in dem ästhetischen Lärm der
Zeit und entrollt die zum Teil recht wenig ästhetischen Phasen dieses Streites. Eine
Sammlung von Briefen Meiers an Gleim, Bodmer usw. helfen das gute Bild, das B.
aus der Zopfzeit der deutschen Literatur entwirft, vollenden. Das Buch ist . gut
geschrieben, mit breiter Benutzung der einschlägigen Literatur, und der Verfasser
weiss auch im einzelnen durchweg den nicht sehr bedeutenden Meier in seiner Un-
bedeutendheit einzuschätzen. —
19. Jahrhundert. Hegels Ästhetik im Verhältnis zu Schillers unter-
sucht A. Lewkowitz (1209). Nach allerlei Vorbemerkungen über Begriff und
Methode des Kritizismus kommt der Verfasser für die Ästhetik zu der Forderung,
dass die Welt des Schönen auf ihren geistigen Grund zurückzubringen und dieser in
seiner Objektivität zu erweisen ist. Danach bespricht er zunächst die Ästhetik Kants,
um dann ihre Modifikationen, die sie durch Schiller erfahren hat, etwas breiter dar-
zulegen, um dann weiter zu zeigen, wie Hegel diese Grundgedanken erweitert hat.
Einer Darstellung der Hegelsohen Ästhetik widmet sich der Hauptteil des Büchleins.
Der Autor kommt dabei zu einer durchgeführten Konfrontierung Schillers und
Hegels. Für beide ist der Gedanke von der „Freiheit in der Erscheinung" die
Zentralsonne ihres Denkens. Jeder aber verarbeitet ihn nach seiner Art Jener Be-
griff bleibt bei Schiller formal und abstrakt, Hegel dagegen konkretiert diese Idee,
indem er sie zu allen Reichen des geistigen Seins in Beziehung setzt. — In die
modernste ausländische Literatur versetzt uns F. H ü b ne r (1213) mit seiner Broschüre
über Bourget als Psycholog. Er weist darin zunächst die Abhängigkeit dieses Roman-
ciers von den naturalistischen Theorien nach und fasst dessen Kunsttendenz dahin
Jahresberioht« f&r aenare deatMhe litermtvrgesehiolit«. XXL ^ 26
358 R. Müller- Freie nfels, Ästhetik und Poetik.
zusammen, dass es Bourget darauf ankomme, das naturalistische Verfahren statt auf
den Sittenroman auf den analytischen Roman anzuwenden. Ebenso verwendet er für
die Psycholog-ie seiner Personen die von den Naturalisten angewandten ästhetischen
und biologischen Gesetze. An einer ausführlichen Analyse der Romane Bourgets
wird nun ferner nachgewiesen, dass die berühmte Psychologie des Autors ziemlich
trocken hineingesetzt ist zwischen die Handlung. H. bezeichnet sie darum als
Marginalpsychologie. Sie soll die Handlung erläutern und erklären, und zugleich
benutzt der Philosoph, Moralist und Prediger Bourget diese allgemeinen Partien, um
Propaganda für seine Ideen zu machen. Daran anknüpfend, werden die Schwächen
der Bourgetschen Kunst in scharfer Kritik dargelegt. —
Theoretisches: Allgemeines und Zusammenfassendes.
Von K. V 0 n F r a n g o i s' (1217) auf drei Bände berechneter Ästhetik liegt bisher nur
der erste Teil mir vor. Man wird billigerweise dieses Werk erst beurteilen dürfen,
wenn es abgeschlossen vorliegt, doch wird man schon jetzt die Hoffnung hegen, dass
die späteren Bände weniger abstrakt ausfallen möchten, und dass der Verfasser nicht
wie jenes Tier aus dem Faust die grüne Weide des empirischen ästhetischen
Lebens zu sehr verfehlt. Dieser erste Band enthält die ästhetische Psychologie und
will den Funktionszweck und die Form der Bewusstseinstätigkeit der ästhetischen
Kontemplation behandeln. — Ebenfalls mehr als Programm denn als fertiges System
gibt sich die Ästhetik, die E. A. Geor gy (1218a) auf neuer Grundlage errichten
möchte. Nach verhältnismässig breiter Polemik nach verschiedenen Seiten hin,
kommt der Verfasser zur Aufstellung einer ganzen Reihe von Gesetzen, 18 an der
Zahl, die wenigstens in der hier vorgetragenen, kurzen Form zum grossen Teil recht
nebulos bleiben. — Julius Harts „Revolution der Ästhetik" wird sowohl von
M. Dessoir wie von J. Schubert (1220) auf ihren revolutionären Gehalt und
ob sie wirklich so grundstürzend ist, geprüft. — L. P aschal (1222) sucht den
Problemen der Ästhetik — oder wie er sich genauer ausdrücken sollte : der Ästhetik
der Dichtkunst — von der Psychologie des schaffenden Künstlers aus beizukommen.
Er beginnt mit einer Kritik der landläufigen Anschauungen über das Wesen des
Kunstschaffens und nimmt Stellung vor allem zu Comte, Lombroso, Spencer und
Groos. Mit Recht wirft er der Milieutheorie Taines vor, dass sie das eigentliche
Problem gerade verfehle, während sie nur um die Frage herum allerlei Tatsachen
zusammentrage. Er selber will das Problem von der individuellen Seite fassen und
stützt sich zu diesem Zweck hauptsächlich auf literarische Selbstzeugnisse, von denen
die meist zitierten Goethes „Aus meinem Leben", Flauberts „Briefwechsel", V. Hugos
„Vorwort zu Cromwell", Sainte-Beuves, Guyaus usw. sind. Das zweite Buch ist
dem Studium des Genies gewidmet, und zwar wird zunächst die allgemeine Be-
schreibung des genialen Menschen zugegeben: seine Kindheit, die Bildung der
Persönlichkeit, wobei zwei entgegengesetzte Tendenzen, eine nach möglichster Aus-
breitung des Ichs und eine nach möglichster Begrenzung, aufgezeigt werden. Jene
nennt P. die „Poly Personalität". Es werden dann die speziellen Anlagen des Genies
besprochen. Im ganzen glaubt P. nur an einen Gradunterschied zwischen der
genialen und der gewöhnlichen Begabung. Das Genie hat nicht eine den anderen
versagte Spezialfähigkeit, sondern die in jedem Menschen vorhandenen Anlagen
zeichnen sich bei ihm nur durch eine besondere Initiative aus. Darauf werden ver-
schiedene Arten des Kunstschaffens besprochen : erstens die spontane Art. Hier
handelt es sich besonders um den biographischen Roman ; der ganze Inhalt der
durch ein Gefühl stark erregten Persönlichkeit drückt sich im Werke aus. Bei der
zweiten Art, der systematischen, ist es nicht, dass ein Gefühlserlebnis von innen
nach aussen drängt, sondern eine Idee drängt sich dem Geiste auf und unterjocht
sich die Persönlichkeit. Am deutlichsten prägt sich die systematische Schaffensweise
bei Zola auf. Neben diesen Schaffensweisen, die aus echtem Schaffenstrieb hervor-
gehen, steht die Mache (production artificielle). Hier sind Eitelkeit oder Gewinnsucht
die Motive zum Schaffen. Indessen benutzt auch der echte Dichter zuweilen dies
Verfahren, das äusserlich und ohne inneren Anteil ist. In einem letzten Buche
werden dann die Probleme der Kunst und der Schönheit behandelt, die indessen
dem Verfasser, für den das Genie das ein und alles ist, nur als Tatsachen zweiten
Ranges erscheinen. Es werden zunächst die Faktoren untersucht, die zusammen-
wirken, um die Schönheitswirkung zu erzielen, und dann ferner wird die Wirkung
der Kunst auf das Individuum wie auf soziale Gruppen behandelt. Einige verwandte
Probleme, wie das Verhältnis der Kunst zum Staat, zur Moral usw., werden am
Schlüsse kurz besprochen. Das Buch fusst auf erfreulichem Tatsachenmaterial, leidet
aber an einem Grundirrtum, dem nämlich, man könne dem Wesen der Kunst vom
Kunstschaffen her beikommen. Das geht aber darum nicht, weil das Kunstschaffen
kein rein ästhetisches, sondern ein höchst kompliziertes, mit vielen fremden Elementen
durchsetztes psychologisches Phänomen ist. In meiner gleich zu besprechenden Ab-
R. M ü 1 1 e r - F r e i e n f e 1 8 , Ästhetik und Poetik. 359
handluiig- (1225) habe ich den ausführlichen Beweis zu erbringen gesucht, dass das
rein Ästhetische, das Fliclitunggebende auch fürs Kunstschaflen ganz allein im Kunst-
geuiessen zu suchen ist. Demi aus der Subjektivität dos Hchöpfers, dem Ausdrucks-
bedürfnis usw. ist nie zu verstehen, wie es zu einer kunstgemässen Formung
kommen musste. — In seiner „Introduction to the Philosophy of Art" redet A. Weiss
(1223) zunächst über die Schwierigkeiten einer Definition des Schönen und meint,
die Philosophie allein wäre zu einer kausalen Definition imstande, während Psycho-
logie, Physiologie und Geschichte blosse Beschreibungen zu liefern vermöchten. Es
werden nun in einzelnen Kapiteln die Gefühle, die Afi'ekte und Triebe in ihrer
Bedeutung für die Ästhetik besprochen und die Ilauptcharakteristika der ästhetischen
Gefühle festgelegt, als deren Ausdruck die Kunst gilt. Drei ästhetische Kategorien
werden am Schlüsse aufgezählt, die den drei Arten der Instinkte, dem selbsterhaltenden,
dem sozialen, dem religiösen, entsprechen und das Schöne, das Könopathische und
das Erhabene sind. Im übrigen betrachtet der Verfasser das kleine Werk als eine
Vorarbeit für eine spätere systematische Darstellung. — J. Babbitt (1224) bespricht in
einem ausserordentlich gelehrten Buche, das er „The New Laokoon" nennt, den „mölange
des genres", wie die Franzosen sagen. Er unterscheidet historisch zwei Arten der Ver-
mengung der Künste: die pseudoklassische und die romantische. Die erste hatte sich das
Horazische „ut pictura poesis" zur Devise erkoren und wird beherrscht von der falsch
verstandenen Nachahmungstheorie des Aristoteles, die sie zuletzt als Nachahmung von
Modellen auffasst. Auf Aristoteles geht auch die falsche Lehre von der poetischen
Diktion zurück. Lessing, der gegen die pseudoklassische Vermengung der Künste
ankämpft, hängt innerlich doch mit ihr zusammen. Daher kommt er auch nicht zu
einer wirklich haltbaren Scheidung der Gattungen. Die zweite Hälfte des Buches gilt
der romantischen Verwirrung der Kunstbegriffe, die, auf Rousseau zurückgehend, die
Spontaneitätstheorie an Stelle der Nachahmungstheorie setzt und weniger auf den
Verstand als aufs Gefühl abzielt. So entsteht eine ganz andere Art der Kunst-
vermengung. Am Schlüsse des Werkes begründet der Verfasser seinen eigenen
ästhetischen Standpunkt zu den oben mehr historisch aufgerollten Problemen. —
Einzelstudien. Gleichsam als Programm für seine inzwischen erschie-
nene zweibändige „Psychologie der Kunst" bespricht R. Müller-Freienfels
(1225) die Begriffsbestimmung des Ästhetischen und der Kunst. Er behandelt darin
die biologische Bedeutung des Ästhetischen und weist die Ansicht zurück, dass
die Kunst eine Unterart des Spieles sei. Vielmehr bezeichnet er Kunst und Spiel
als nebengeordnete Unterabteilungen des „Ästhetischen im weiteren Sinne". Es
werden darauf die Probleme, die sich an Kunstschaffen, Kunstgeniessen und das
objektive Kunstwerk knüpfen, aufgerollt und gekennzeichnet, so dass sich derart eine
kurze Überschau über das Gesamtarbeitsgebiet der psychologischen Ästhetik ergibt.
— Mit viel Temperament zieht Richard Dehmel (1227) gegen einen ungenannten
„positivistischen Ästhetikus" vom Leder. Der Unglückliche wollte das Wesen der
Kunst aus der Wirkung auf den normalen Zuschauer ergründen, den er folgender-
massen charakterisiert: „Unter dem Zuschauer ist zu verstehen ein Durchschnittsmensch,
begabt mit normalen Geisteskräften und der einer bestimmten Epoche eigentümlichen
Bildung; es gibt viele solche, und an sie wendet sich der Künstler mit seinen
Schöpfungen." D. hat sicher recht mit seinem Zorn, und gewiss lässt sich keine
Ästhetik auf solche Definitionen aufbauen. Ob aber für die grosse Masse der
„Künstler" nicht der ungenannte Autor recht hat? Ich fürchte: nur zu sehrJ —
S. Lublinski (1230) spricht über den Kulturwert der grossen Kunst und stellt
als Extremtypen der Kultur die Azteken oder auch Spätrömer den Griechen der edlen
Zeit gegeniiber. Beide hatten Kultur, doch ist ihr ethischer Wert unendlich ver-
schieden. Ähnliche Gegensätze, die nur geistreiche Aufmachung rein dekorativer
Art einerseits und die veredelnde Überwindung des Naturtriebs in einer grossen
Kunst findet L. wieder in der sogenannten „Neuromantik" und dem „Neuklassizismus".
Er hofft von letzterem, dass es ihm gelingen möge, ein heranziehendes ästhetisches
Barbarentum zu überwinden. — In seinen beiden Vorträgen behandelt W. S c h ö 1 e r -
mann (1234) einmal das, was er Künstlerkolonial-Pohtik nennt, und feiert bei
dieser Gelegenheit die Darmstädter Kunstunternehmungen in hohen Tönen. In einem
zweiten Vortrag erwartet er eine Revolution von oben, nicht von unten, und zwar
einen neuen Lebensstil, den er von einem neuen, vorläufig noch recht hypothetischen
Adel erhofft. Mag er mit seinen aristokratischen Theorien in neueren Zeiten recht
haben; es fragt sich doch, ob nicht heute die Demokratie ebensoviel oder sowenig
für die Kunst tut als die Aristokratie. — Die Entwicklung und Ausbreitung des
ästhetischen Lebens durch die Kunst behandelt R. M ü 1 1 e r - F r e i e n f e 1 s (1233).
Er weist darin nach, wie hauptsächlich vermittelst der Kunst einzelne ästhetisch
besonders veranlagte Individuen ihre ästhetische Erlebnisfähigkeit auf suggestivem
Weg auf andere übertragen. Es wird dargetan, dass die Kunst die Menschen der
9 26«
360 R. Müller-Freienfels, Ästhetik und Poetik.
Natur und dem Leben gegenüber erst die nötige Distanz lehrt, sie daran gewöhnt,
sich ästhetisch einzustellen und vor allem auch qualitativ ausserordentlich differen-
zierend und veredelnd das ästhetische Leben beeinflusst, indem sie nicht nur
quantitativ, sondern auch qualitativ immer neue Gebiete-des I^ebens für die ästhetische
Betrachtung erobert. —
Essay Sammlungen. Eine Reise um die Kunst nennt 0. B i e (1239)
eine Sammlung von etwa zwei Dutzend kleineren Essays, die in geistreichem Plauder-
ton alle schönen Künste und was damit zusammenhängt berührt. Meist sind es
Themen, die als modern in Anführungsstrichen gelten. — Als eine zweite bedeutend
vermehrte Auflage setzt A. Vögele (1242) seine Schrift über den Pessimismus und
das Tragische in Kunst und Leben vor. Ein etwas urwüchsiges Selbstbewusstsein
verkündet im Vorwort, dass die neue Auflage auch Nietzsche und Richard Wagner
behandelt. „Alle die Meisterwerke seiner Kunst ziehen mit ihrer erschütternden und
erhebenden Tragik an unserem Auge gleich einem bunten Theater vorüber. Dabei
ist in die Tiefen und Höhen Wagnerschen Denkens und Künstlerschaffens heinein-
geleuchtet worden." So heisst es wörtlich in Sperrdruck im Vorwort. Der Leser
wird wahrscheinlich anderer Meinung sein. Da das Werk bereits hier als zweite
Auflage zu besprechen ist, so kann ich nicht sehr eingehend mich mit den Haupt-
thesen des Buches beschäftigen. Ich möchte nur bemerken, dass, obwohl der Ver-
fasser über eine gewisse zusammengetragene Belesenheit verfügt, er doch weit entfernt
ist, historisch nur einigermassen erschöpfend zu sein. Er bespricht mit grosser
Ausführlichkeit die Theorien Bahnsens und E. von Hartmanns, die aber lange nicht
so wichtig geworden sind wie etwa die Theorien Hebbels und durch ihn die Hegels.
Und wenn der Verfasser behauptet, die neuere und neueste Literatur, soweit sie ihm
erreichbar gewesen sei, herangezogen zu haben, so muss gesagt werden, dass er sich
dann wohl nicht sonderlich gemüht hat. Denn die recht zahlreichen neueren Schriften
über das Tragische, darunter so tief bohrende Werke wie die von Paul Ernst,
S. Lublinski und anderen, scheint er überhaupt nicht zu kennen, und die Beurteilung
solcher Schriftsteller, die ihm als Vertreter der modernen Dichtung erscheinen, wie
Hauptmann und Sudermann, geht sehr wenig in „Höhen und Tiefen", sondern ist
zum grossen Teil recht oberflächliches und philiströses Gerede. — A. Moszkowski
(1244) prophezeit, dass die Kunst sich unter der Entwicklung von Wissenschaft und
Technik in nichts auflösen wird, und zeigt speziell in dem Absatz über Kunst und
Distanz (1244 a), welche Einwirkungen die ganz anderen Verkehrs Verhältnisse auf
das Gefühlsleben haben. —
Spiel. K. Groos (1245) fasst in seinem Vortrag über den Lebenswert
des Spiels den Inhalt seiner bekannten Bücher über die Spiele der Tiere und die
Spiele der Menschen unter diesem besonderen Gesichtspunkt in seiner anregenden
Weise zusammen, wobei er die verschiedenen Arten, wie das Spiel für Einübung,
Selbstausbildung usw. wertvoll wird, bespricht und sich mit einigen neueren Theo-
retikern auseinandersetzt. —
Form, Stil, Rhythmus. M. Deri (1252) definiert als „Zeitstil" jenen
in unsichere Grenzen eingeschlossenen Formenkomplex, in dem die ästhetischen
Gefühle der weiteren Gesamtheiten im grossen ganzen zusammenstimmen. —
Ästhetische Grundbegriffe: Apperzeption und Einfühlung.
In einem klugen und feinen Essay bringt Vernon Lee (1257) „Weiteres über Ein-
fühlung und ästhetisches Miterleben". Die Verfasserin beabsichtigt darin den Ratten-
könig von Problemen zu entwirren, den die neuere Ästhetik mehr bequem als
wissenschaftlich eindringend mit dem unklaren Worte „Einfühlung" bezeichnet. Sie
macht vor allem auf drei Phänomene aufmerksam, die im ästhetischen Erleben eine
Rolle spielen: erstens: die Gewohnheit des Menschen, sichtbare Formen im Sinne
menschlicher Kraft- und Bewegungserlebnisse zu deuten; zweitens: die Erklärung
dieser anthropomorphen Gewohnheit durch einen mehr oder weniger lokalisierten
und nach aussen projizierten Akt der Nachahmung, und drittens: die Erklärung der
Gefühlsresonanz der ästhetischen Wahrnehmung durch die Beteiligung von Plerz-
tätigkeit, Atmung, Gleichgewichtsempfindungen. Alle diese drei Formen des ästhe-
tischen Erlebens werden durch Analysen und Umfrageergebnisse illustriert. —
C. Müller (1258) behandelt die Apperzeptionstheorien von Wundt und Lipps, die er
erst gesondert darstellt, dann miteinander vergleicht. Zuletzt gibt er noch einige
Versuche zur Weiterentwicklung in kurzer Darstellung. — J. Shawer oss (1259)
spricht über Assoziation und ästhetische Wahrnehmung, wobei er vor allem die
Wichtigkeit der Assoziationsprozesse für das ästhetische Geniessen bespricht. Er
geht von der Voraussetzung aus, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Assoziation
auf einer allgemeinen und tiefbegründeten menschlichen Erfahrung beruht, um
so grösser, je universeller und beständiger eine Assoziation sei. Von da aus sucht
der Verfasser eine Stütze für seine auf Objektivität hinzielende Ästhetik zu gewinnen.
R. Müller-Freien fels, Ästhetik und Poetik. 361
Der Aufsatz, der an wichtige Probleme rührt, ist leider etwas abstrakt geraten, und
nur selten steigt er aus den luftigen Gebieten der Theorie herab zu den mühsamer
zu beschreitenden, aber sicheren Niederungen der ästhetischen Erfahrung.
Künstlerisches Schaffen. A. Harpf (1262) schreiot in seiner
„Schöpfungskunde" über Natur und Kunstschaffen, aber zugleich über so ziemlich alle
übrigen Dinge der Welt. In einem urwüchsigen, subjektiven über/eugungston stellt
er kühne, zum Teil geradezu groteske Behauptungen auf, deren sonderbare Ranken
oft fast ganz einzelne kluge Gedanken überwuchern. Der Standpunkt, den er der
Kunst und der Welt gegenüber einnimmt, ist der des „völkischen", rassebewussten
Döutschüsterreichers. — Vom künstlerischen Schaffen spricht F. 0. Schmid (1265),
wobei er das Werk des verstorbenen J. J. David „Vom Schaffen" zugrunde leg^.
Er sucht einige Hauptrichtpunkte zu Nutz und Frommen jüngerer Talente
herauszuarbeiten. — Über die Notwendigkeit, dem eigenen Werke gegenüber sich
objektiv zu stellen, spricht K. Engelbrecht (1270). — Eine Untersuchung der
Rausch- und Erregungszustände, die — wenn auch an sich künstlich erzeugt und
pathologisch — doch dem Kunstschaffen wie dem Kunstgeniessen nahe verwandt sind,
gibt K. Müller-Freienfels (1273). Er weist nach, dass in allen Arten des
Rausches, sei er durch chemische, gymnastische oder andere Mittel erzeugt, eine
ganz bestimmte Erhöhung des Gefühlslebens und eine charakteristische Beeinflussung
des Vorstellungslebens sich zeigt, Erscheinungen, die auch die Kunst ihrerseits
zu erzielen strebt, wenn auch auf anderem, umgekehrtem Wege. Die Begriffe des
Apollinischen und Dionysischen werden vom psychologischen Standpunkte aus zu ver-
stehen gesucht. — „Der Literat oder Mythos und Persönlichkeit" nennt J. Wasser-
mann eine Sammlung etwas übergeistreicher Essays (1276-80). Er stellt eine
Reihe von typisierten Charakteren auf, deren an sich recht wackere, wenn auch nur
zum Teil originelle Silhouetten durch einen Nebel recht verschwommener Philosophie
getrübt werden, die der Verfasser ihnen umzugiessen für nötig hält. —
Über das Genieproblem spricht R. von Engelhardt (1286). Als Genie
wird definiert der Mensch: „dessen überreicher Bewusstseinsinhalt ihn besser in Zeit
und Raum orientiert, als seine Mitmenschen, und der infolge des stark betonten
Antriebes zur Gestaltung seiner selbst oder der Aussenwelt sich selbst bejahend der
Menschheitsidee dient und sie in gewissem Sinne verkörpert". Mit Anlehnung an
Spencers berühmte Entwicklungsformel sieht der Verfasser im Genie den höchst
differenzierten und höchst integrierten Menschen, und die bekannten Worte Schillers
in seinem Brief an Goethe vom 31. August 1794 — dass das Höchste, was ein Mensch
aus sich machen könne, das sei, dass es ihm gelinge, seine Anschauung zu gene-
ralisieren und seine Empfindung gesetzgebend zu machen — scheinen E. das Ge-
heimnis des Genies zu enthüllen. — 0. Nagel (1288) sieht, nicht sonderlich ori-
ginell, das hervorstechendste Merkmal des Genies in der unwiderstehlichen Gewalt,
mit der es schafft, und in der definitiv fixierten Richtung, in der es arbeitet. Daneben
kämen noch rascheres Arbeiten des Gehirns, grössere Reaktionsfähigkeit und höhere
Empfindlichkeit in Betracht. — Dass H. T ü r c k s (1290) Buch über den genialen
Menschen bereits die siebente Auflage erreicht hat, beweist, wie weit es ein sensa-
tionell aufgeputztes und oberflächliches Buch bringen kann. Die neue Auflage bringt
eine Erklärung von Ibsens Gespenstern und ein neues Kapitel über Pandora und
Sündenfallmythos. — Chr. Boeck (1293) gibt eine sehr brauchbare Übersicht
über Schopenhauers Gedanken über das geniale Schaffen, denen er eine ganze Reihe
sehr wichtiger Selbstzeugnisse des Philosophen über Konzeption und Ausführung
seiner Gedanken anfügt. — Des jüngst verstorbenen C. Lombroso (1295) Werk
„Über Entstehungsweise und Eigenart des Genies" übersetzt E. Jen t seh. Es ist eine
Art von Nachtrag zu dem bekannten Hauptwerke des Verfassers und zeigt die Vor-
züge wie die Nachteile desselben. Wir finden die gleiche ausgebreitete, aber ebenso
unkritische Belesenheit, die als Stütze für die Theorien herzuhalten hat, auch wenn
das Material gar gewaltsam zusammengebogen werden muss. In diesen Unter-
suchungen werden die Bedeutung von Vererbung und Milieu, die von Wohlstand
und Not, mit besonderer Betonung die Bedeutung der Pubertätszeiteindrücke be-
sprochen. Es ist nach L. meist ein starker Eindruck einer bestimmten Art, der der
organischen Anlage des Individuums konform ist, der, zur Pubertätszeit eintretend,
die Entwicklung in bestimmte Bahnen leitet. Berührt werden ferner die Fragen von
der Wichtigkeit des Traum- und ITnterbewusstseins und die Verwandtschaft der
psychischen Degenerationsformen für die geniale Psyche. Auch über Körpergrösse,
Schädelkapazität, Lebensdauer usw. des Genies wird gesprochen. Besonders eingehend
werden anatomische Untersuchungen berücksichtigt und zum Schluss noch eine
Reihe recht interessanter Beobachtungen anthropologischer und ethnologischer Art
beigebracht, über die Stellung von halbkultivierten Völkern und Wilden zu Psycho-
pathien und ungewöhnhchen Anlagen imd die bei solchen Völkern angewandten
362 R. Müller-Freienfels, Ästhetik und Poetik.
Mittel, um psychopathische Zustände heraufzubeschwören. Es wird davon ab-
hängen, wie man sich zu der Hauptthese L.s stellt, ob man dieses Werk annimmt
oder ablehnt. Obwohl ich das Thema probandum in der Hauptsache jedoch für
nicht bewiesen halte, so schätze ich doch das reiche Material, das auch in dieser
Arbeit zusammengetragen ist. — J. Sadger (1297) fasst in seinem Beitrag zur
Lehre vom kranken Genie, den er Belastung und Entartung- überschreibt, den Begriff
der Belastung als „nervöse Konstitution", dem französischen Degen erescence ent-
sprechend. Entartung' dagegen braucht er ausschliesslich für Schwach- und Blöd-
sinn. Die Objekte der Untersuchung sind eine Reihe von Poeten, deren Tagebücher,
Briefe usw. dem Verfasser das nötige Material liefern. So wurden Schubart, Kleist,
Platen, Grabbe, Lenau, Raimund und eine Reihe anderer behandelt. Zwei Symptome
sind kennzeichnend für schwere Belastung: erstens die chronische Verstimmung
(Schwermut) und der Widerwille gegen dauernde Verknüpfung des Ich, was S.
,, Assoziationswiderwille" nennt. Letzterer äussert sich vor allem in dem steten
Wechsel von Beruf zu Beruf, in Wandersucht, in Plötzlichkeit und Masslosigkeit des
Handelns, Überempfindlichkeit. Als Anhänger Freuds unterstreicht der Verfasser
natürlich auch die sexuelle Konstitution. Das Büchlein hätte durch Angabe der
Belegstellen an Brauchbarkeit entschieden noch gewonnen. — W. Hellpach (1299)
erhebt seine Stimme im Kampf um Freud und warnt vor allzu grossem Radikalismus
pro und contra. —
Kunstgenus s. Inwieweit ausser einfachen Lust- und Unlustgefühlen
auch Affekte und Triebe im Kunstgeniessen eine Rolle spielen, untersucht R. Müller-
Freienfels (1303). Er kommt dabei zu dem Ergebnis, dass die Individuen sich
sehr verschieden zur Kunst verhalten, und er stellt daher den Typus des ,, Mit-
spielers" und den des „Zuschauers" auf. Jener lebt etwa vor einem Theaterstück
alle Affekte mit, jauchzt und zittert mit und für den Helden; der Zuschauer dagegen
verhält sich viel objektiver, er fühlt nicht mit, sondern nur über das Dargestellte.
Selbstzeugnisse verschiedener Personen illustrieren und belegen diese Aufstellungen.
Zum Schluss werden die wichtigsten Affekte, Sympathie, Furcht und Sexualliebe in
ihrer Bedeutung für den Kunstgenuss geschildert. —
Ästhetische Kultur. Über Kultur philosophiert K. Hill e r (1305),
anknüpfend an den Simmelschen Gedanken, dass in der Gegenwart die Kultur der
Dinge, der Objekte, fortschreitet, während die Kultur der Subjekte, der Individuen,
eher zurückbleibt. — Lenore Ripke-Kühn (1306) knüpft ihre Betrachtungen
über künstlerische Kultur hauptsächlich an drei unlängst erschienene Werke an:
Hamanns Buch über den Impressionismus, Broder Christiansens Philosophie der
Kunst und K. Schefflers Idealisten. — Über die „Sezessionen" der verschiedensten
Art in unserem neuen Kulturleben spricht K.W. Goldschmidt (1307), ihre
Vorzüge und Nachteile gegeneinander abwägend. Er möchte diese sezessionistischen
Bestrebungen nicht abstellen, aber in den Dienst einer höheren Kultursynthese
zwingen. — R. Dehmel (1309) redet darüber, dass zuviel über Kulturpolitik ge-
redet wird, und eröffnet einige Perspektiven zu eventueller fruchtbarer Arbeit. —
R. Kassner (1311) philosophiert anspruchsvoll über einen wenig klaren Begriff
des Dilettantismus. Es ist dieses Buch voll hochtrabender Redensarten ein vor-
treffliches Beispiel für jene Art von Philosophie, wie sie Fechner verspottet, deren
Begriffe er mit einer gebratenen Gans vergleicht, woraus der Philosoph die ge-
bratenen Äpfel herausholt, die er vorher hineingesteckt hat. Neue Begriffsbildung
ist gewiss etwas sehr Wesentliches, aber der neue Begriff muss sich als wertvoll und
verwendbar, zum mindesten aber klar und deutlich erweisen. Beides ist hier nicht
der Fall. — Was ein hochgebildeter Dilettant, der mit allen Finessen moderner Kunst
theoretisch und geniessend vertraut ist, erlebt, wenn er sich selber ans Malen begibt,
verrät K. Scheffler (1311a). Das Resultat dieser Betrachtungen ist, dass der
Dilettantismus nicht eine Vorstufe der Kunst, sondern etwas von der Kunst prinzipiell
Verschiedenes ist. — Über „Geschmack" plaudert R. Schaukai (1312) im Tone
seines bekannten Herrn von I3althesser. In dem halb ironisierenden, halb preziösen
Stil jenes Buches werden allerlei Gedanken über Wohnungen, über Theater und
Literatur gegeben, Randglossen zu unserem Kulturleben, die oft recht unterhaltsam
zu lesen, oft recht klug, aber oft auch ein wenig oberflächlich sind, und bei denen
es dem Verfasser doch wohl weniger auf die Sache, als auf die Glanzlichter, die
sein eigener Geist darüber flimmern lässt, ankommt. —
AsthetischeErziehung. F. Avenarius (1314) stellt drei Auf-
sätze unter dem Gesamttitel „Über Ausdruckskultur" zusammen. Der erste davon:
„Was wir wollen", bringt eine Art Programm und Rechenschaftsbericht über die Be-
strebungen, die der Verfasser seit vielen Jahren verficht. Der zweite: „Der Oster-
gedanke", ist eine siegesfrohe Revue über Kulturerfolge, vor allem solche, die der
Kunstwart errungen hat. Der dritte bespricht die „Freudigkeit" und ihre Feinde,
R, Müller-Freien fels, Ästhetik und Poetik. 363
die Asketen, und zweitens die „Zerstreuung", die amerikanisierende Weise, die Mittel
zum Zweck zu machen. —
Richtungen der Kunst. Unter Gegenwartskunst versteht H. v o n
Wolzogen (1317) diejenige Kunst, die die Gei^enwart zum Stoffe hat, und er sucht
nachzuweisen, dass die wahre Kunst, speziell die der Bühne, immer Distanz gehabt
habe. Es ist dazu zu bemerken, dass unsere Gegenwart, besonders die Neuromantik,
die ästhetische Bedeutung der Distanz eher überschätzt, indem sie moderne Erleb-
nisse in die Vergangenheit projiziert, während die grosse Kunst umgekehrt die
Vergangenheit gegenwärtig und lebendig gemacht hat. Es ist einerlei, ob der Stoff
der Gegenwart oder der Vergangenheit angehört: es kommt nur darauf an, dass er
Leben gewinnt. — Auch K. W. Goldschmidt (1318) zeigt auf, wie der moderne
Mensch zwischen der Suggestion des Alten und der Faszination des Neuen hiij und
her pendelt, und er bespricht einige mit diesem Dualismus zusammenhängende Kultur-
phänomene. — G. Ernest (1319) spricht von dem Gieren unserer Zeit nach der
neuen Note, die oft falscherweise nur im Negieren des Alten gesetzt wird. — A. Hor-
neffer (1324) behandelt einige Phänomene der neuesten deutschen Dichtkunst,
warnt jedoch vor allzu radikalem Ablehnen auch weniger erfreulicher Erscheinungen
und gibt einige Betrachtungen ül)er den Wert strenger Schulung auch in der Dicht-
kunst bei, was er von einer „Kulturhcchschule" der Zukunft erwartet. — Gegen die
Verurteilung jeder Tendenzkunst in Bausch und Bogen wendet sich K. Engelbrecht
(1327). Er verlangt nur, dass die Tendenz keinen üinfluss auf das rein Künstlerische
gewinne. — W. Lentrodts (1330) Aufsatz über ,, Heimat" ist eine lyrische Phan-
tasie. — Über die Unklarheiten und inneren Widersprüche, die von den I^euten
begangen worden sind und begangen werden, die mit dem Begriffe „Realismus"
operieren, plaudert R. Hessen (1331). — Für den Idealismus bricht A. Brause-
wetter (1334) eine Lanze, indem er besonders auf Käthe Schirmachers Buch
„Moderne Jugend" hinweist. — Einen Vorschlag des österreichischen Hauptmannes
Hueber zur „Organisierung der Intelligenz" bespricht F. Servaes (1344). — Über
das meist scheiternde Bestreben moderner Dekadenten, die Renaissancezeit und ihr
Herrenmenschentum, spricht F. A laf b e r g (1347). —
Beziehungen der Kunst. Über den modernen Salon veröffentlicht
O. Ewald (1348) einige Gedanken. Er kennzeichnet einmal das Chaos des
modernen Empfangssalons und andererseits die Exklusivität und Fachsimpelei in be-
stimmten Kastenkreisen. Er weist auch auf einige W^ege zu einer Besserung hin,
wobei besonders die „Dame" eine Rolle zu spielen hätte, die vor allem das belebende
Element aller Geselligkeit, die persönliche Einwirkung, zu vertreten hätte. — Über
das Verhältnis von Kunst und Volk spricht H. von Wolzogen (1353) vom
Bayreuther Standpunkt aus, wobei er auf einige w'eitere Unternehmungen, die ihm
von verwandtem Geist erfüllt zu sein scheinen, zu sprechen kommt: das Harzer Berg-
theater und ähnliches. — Über Preussentum und Ungenialität schreibt A. Mo eller
von dem Brück (1355), wobei er wünscht, dass das Preussentum in einem
höheren Deutschtum aufgehe, indem wir aus Tatmenschen wieder zu schöpferischen
Menschen werden. — Einen Vortrag über ästhetische und christliche Lebensauffassung
lässt A. Bertholet (1360) drucken. Er will dabei als Theologe die ästhetische
Lebensauffassung nicht von der Schwelle weisen, möchte ihr aber nicht eine Stelle
als Herrin, sondern als Gehilfin anweisen, nachdem er gezeigt hat, dass die ästhetische
Lebensauffassung, ins Extrem verfolgt, allerdings der christlichen entgegengesetzt ist.
Wo freilich das rechte Mass zu finden ist, darüber gibt es keine allgemeine R^gel,
darüber kann nur die Persönlichkeit entscheiden. — Über Poesie und Religion spricht
E. Wolff (1363), wobei er zunächst den Ursprung der Poesie im Mythos sucht, im
religiösen Bedürfnis des Menschen. „Stammelnd versucht die Sprache, die Erhaben-
heit der Götter zu erreichen, sie durch Verherrlichung ihrer Grosstaten dem Opfernden
geneigt zu machen." So wird Poesie als Ausdruck eines erhöhten Gefühlslebens in
entsprechend gehobener Sprache gefasst. Auch die Verwandtschaft des Trauerspiels
mit der Religion wird aufgezeigt. W. begeht bei seinen an sich berechtigten Aus-
führungen nur den Fehler, in Einseitigkeit zu verfallen ; denn es dürfte inm kaum
glücken, die Kriegs-, Liebes- und Tanzlyrik alle auf religiösen Ursprung zurück-
zuführen. — In einem sehr gescheiten" Aufsatz über Kunst imd Sittlichkeit tritt
O. A. H. Schmitz (1368) der modernen voll, ganz und unentwegten Freiheitsbegei-
sterung in diesen Dingen entgegen, indem er die Unklarheit und doktrinäre
Borniertheit solcher Freiheitsfanatiker geistreich aufzeigt. — Was Lou Andreas-
Sa l o m e (1370) über Erotik orakelt, ist meist recht verschwommen und setzt grosse
Worte und unklare Verallgemeinerungen an die Stelle klarer Gedanken. —
Kritik. In einer grösseren Broschüre bespricht Th. Alt (1373) die
Möglichkeit der Kritik neuerer Kunstschöpfungen, vor allem mit Berücksichtigung
der bildenden Kunst. Als ein Anhang ist eine Abhandlung über die Ästhetik
364 R. Müller-Freienfels, Ästhetik und Poetik.
Albrecht Dürers beigegeben. — Das Problem der Möglichkeit einer Kunstkritik und
des Berufs des Kritikers hat eine ganze Reihe junger Autoren auf den Plan gerufen.
So bespricht H. Eulenberg (1376) einige „Kritikerkrankheiten". Er wirft ihnen vor,
dass zu Unrecht so oft der Vorwurf des Nichtfertiggewordenseins gegen die Werke
erhoben würde, was zu beurteilen allein dem Künstler zustehe. Ebenso werde der
Vorwurf des zu schnellen Produzierens zu Unrecht erhoben. Eu. spricht hier vom
Standpunkt des Schaffenden, vielleicht sogar ein wenig sehr pro domo. Warum soll
ein Kritiker nicht vom Standpunkt des Geniessenden ebenso subjektiv sprechen
dürfen? — Als einen Vermittler zwischen Dichter und Publikum, als „Geschäftsträger
des Dichters" will E.Fried eil (1378) den Kritiker angesehen wissen. Er hat die
„Aufschliessung" der Kunstwerke zu besorgen; denn der Entwicklungsgang eines
Buches ist mit dem Druck nicht vollendet, und der Kritiker hat hier einzusetzen. —
Mit viel aufgeregten, temperament- und geistvoll seinsollenden Redensarten bietet
L. H a t V a n y (1379) einige „Selbstvorwürfe des Kritikers" unter dem Titel „Ich und
die Bücher". Er fordert die unbedingte Subjektivität des Geniessenden: „In allem
und überall suche nur dich, nur dich selbst. Du bist das Mass, du bist auch das
Ziel jeder Forschung, jeder Kritik und jeder Kunst". Kritik nennt er die fortwährende
Regelung des Verhältnisses zwischen selbsttätigem und empfangendem Leben. —
ÄsthetischeStimmungen. W. Rullmann (1389) in seiner Schrift
über Witz und Humor hält es für unmöglich, eine Definition zu finden, die allen
Mannigfaltigkeiten der Komik gerecht würde. Es werden der Reihe nach nun der
Witz, das Wortspiel, speziell der jüdische Witz und der politische Witz in Frank-
reich, behandelt. Daneben wird dann der Humor behandelt, wobei dem amerikanischen
wie dem unfreiwilligen Witz besondere Kapitel gewidmet sind. Da das Buch reichlich
mit Material aus dem Gebiete des Witzes wie des Humors verproviantiert ist, so ist
es eine recht amüsante Lektüre. Immerhin jedoch hat sich der Verfasser auch mit
den wichtigsten modernen und älteren Theorien über die Arten des Komischen aus-
einandergesetzt. — Über Hebbels Anschauungen über das Komische nach ihren
historischen Grundlagen handelt H. H e in r i ch (3654), wobei er zunächst als Haupt-
quellen Schiller, Solger und Hegel aufzeigt. Da diese zu verschiedenen Zeiten auf
Hebbel einwirkten, so kann nicht fehlen, dass dessen Fragmente über das Komische
recht widerspruchsvoll sind. Während Schiller der Ansicht war, dass das Komische
in einer Entfernung von der Natur, in einer Verzerrung des Normalen bestehe,
betont Solger das Enthaltensein der Idee in der komischen Erscheinung, und so kam
Hebbel zu der Meinung, dass die komische Abnormität den Charakter des Gesetz-
lichen haben müsse, dass sie einen Einblick in die Allzumenschlichkeit unserer Natur
geben müsse. Daneben kommt dann Hegels Bestimmung der komischen Person als
der reinen Subjektivität, die im Gegensatz zum Gattungsraässigen ihre eigene W^ert-
losigkeit offenbare, zum Einfluss auf Hebbel. In welcher Weise Hebbel diese wider-
sprechenden Theorien zu vereinigen strebte, zeigt die sehr lesbare Arbeit im einzelnen. —
Richard M. Meyer (1391) beklagt die Überproduktion an Witzen in der Gegen-
wart, wodurch der Wert des Witzes überhaupt herabgemindert wird. In geistreicher
Analyse deckt er einige der im Grunde recht billigen Verfahren des modernen
Witzindustrialismus auf. —
Poetik. Die Frage nach der Wahrheit in der Dichtung lässt F. K u n t z e
(1400 a) von einem Pfarrer, einem Maler und einem Arzte dialogweise behandeln.
Nachdem Taines Kunsttheorie einer kurzen, aber treffenden Kritik unterzogen ist,
werden zwei Arten von Wahrheiten aufgestellt : die begriffliche, deren Vorhandensein
sich im Gefühl der Evidenz kundgibt, und die künstlerische Wahrheit, deren Vor-
handensein sich im Gefühl der Schönheit offenbart. Beide beruhen darauf, dass der
Gegenstand ganz von einer gewissen Form beherrscht ist ; die künstlerische Wahrheit
ist jedoch im Gegensatz zur begrifflichen niemals zu beweisen, sondern ruht immer
im Menschen, kann nur vom nachschaffenden Genie in uns erlebt werden, wobei
freilich ernsthaft zu fragen wäre, warum man hier von „Wahrheit" spricht. —
Einzelne Dichtgattungen: Epos und Roman. Auf einer breiten
Belesenheit aufbauend, schreibt Käthe Friede mann (1403) über die Rolle des
Erzählers in der Epik. Sie gibt, zunächst historisch referierend, eine ganze Reihe
von Stimmen wieder, die das Wesen des Epischen und auch des Romans speziell
gegenüber dem Drama zu definieren suchen. Sie kommt dabei zu dem Schlüsse,
dass der Epiker sich vom Dramatiker gerade dadurch unterscheidet, dass er als
Erzählender, als Medium immer hinter seiner Erzählung steht. Während das Drama
versucht, die Ereignisse direkt darzustellen, ist das eigentliche Feld des Epikers ein
anderes. Gewiss sind im Epos stets auch rein dramatische Elemente verwandt
worden, aber die eigentlich epische Kunst ist dies dennoch nicht. Diese eigentlich
epische Kunst soll nun festgelegt und in ihren Unterschieden von der dramatischen
Kunst charakterisiert werden. Der erste Hauptteil behandelt den Blickpunkt des
R. Müller-Preienfels, Ästhetik und Poetik. 865
Erzählers. Als Urtypus des erzählenden Dichters gilt der Rhapsode, der mündliche
Erzähler, der entweder nichts sein will als einen beliebig'en Stoff darbieten, oder
aber, der Erzähler selber hat eine Rolle in dem Erzählten gespielt. Diesem Fall
noch nahe steht der Fall, wo ein Aufschreiber für bestimmte Personen seine Ge-
schichte notiert, bis der weitere Fall eintritt, wo auch die letzte Spur eines P^inzel-
adressaten fällt, wo nur für die Menschheit geschrieben wird. Neben der Icherzäblun^
steht die Erinnerungsnovelle. Alle diese Formen haben den Vorzug der Qeschlossen-
heit, da alles nur von einem Blickpunkt aus gesehen wird. Aber auch der letzte
Rest einer „Rolle" kann fallen, der Erzähler will nur der Erzähler schlechthin sein.
Auch hier sind die mannigfachsten Varianten möglich. Es brauchen aber die Ge-
schehnisse noch nicht einmal alle durch dasselbe Medium gesehen zu werden. Der
Blickpunkt kann wechseln. Es kann aber auch die ganze Ereigniskette durch das
Medium des gegenwärtigen Helden geschaut werden. Es kommen auch Fälle vor,
wo der Blickpunkt pendelartig wechselt. Etwas für sich ist die Technik des
Naturalismus. Hier wird meist eine völlige Ausschaltung des erzählenden Mediums
erstrebt, womit man sich der dramatischen Technik nähert. Tatsächlich jedoch gibt
der Naturalist natürlich auch nur die Dinge, wie er sie sieht. Er ist Beobachter, stellt
sich den Dingen gegenüber. Indem der Naturalismus aber die Dinge aus erster
Hand haben will, sich nur an seine Sinneseindrücke halten will, schlägt er in seinen
Gegensatz um, den Impressionismus. Aber sowohl Naturalismus wie Impressionismus
stehen dadurch, dass sie die Dinge und Eindrücke direkt wiedergeben wollen, der
als „kritischer Idealismus" bezeichneten Form schroff gegenüber. Mit ein paar
Bemerkungen über den „Stil" schliesst dies inhaltreiche Kapitel. Besonders wichtig
ist die Technik, mit der die Dichter dem Leser das psychische Geschehen zu ver-
mitteln suchen. Es kann da direkt durch den Erzähler der Leser instruiert werden;
der Erzähler kann aus äusseren Dingen den Leser Seelisches erschliessen lassen,
er kann aber auch ein Wissen um die inneren Vorgänge fingieren, was wieder in
den verschiedensten Formen geschehen kann. Der „Erweckung der Wirklichkeits-
illusion" ist ein besonderer Abschnitt gewidmet. Die eigentliche Erzählung gibt nie
eine Wirklichkeit erster Ordnung, sondern stets eine Erzählung von Vorgängen, die
sowohl wahr, wie erfunden sein können. Eines der Mittel, um eine Wirklichkeits-
illusion zu erwecken, ist die Trennung der Darstellung von dem zugrunde liegenden
Vorgang, ein anderes ist die Kontrastierung der als wirklich gedachten Geschehnisse
mit den in einem Kunstwerk möglichen. Auch kann der Erzähler sie sowohl durch ein
scheinbares Nichtwissen wie durch die Fiktion, als wisse er mehr, als er sage,
erreichen. Auch Quellenangabe und ähnliches dienen solchen Zwecken. Daneben
gibt es aber auch eine Dichtungsform, wo mit der Illusion ein Spiel getrieben wird
derart, dass bald die Illusion der Wirklichkeit erweckt, bald willkürlich zerstört wird.
Es handelt sich hier um den romantischen Roman und die in ihm verkörperte
romantische Ironie. Einige Bemerkungen, die speziell der Rolle des Dichters im
historischen Roman gewidmet sind, schliessen den ersten Teil des Buches. Der
zweite Ted gibt eigentlich noch mehr, als der Haupttitel des Buches verspricht. Es
handelt sich eigentlich um eine zusammengefasste Kunstlehre der Erzählung. Wenn
auch didaktische Absichten der Verfasserin fernliegen, so können die hier an-
gestellten Betrachtungen doch der Klärung des noch recht dunklen Gebietes der
Romantechnik dienen, die bisher im Vergleich zur Dramentechnik recht stiefmütterlich
behandelt worden ist. Zunächst wird die Komposition behandelt, und zwar unterscheidet
F. dabei die Haupthandlung und die Nebenhandlung, worunter jedoch nicht Parallel-
handlungen zu verstehen sind, sondern vielmehr solche Handlung, die als Vergangenes
oder Künftiges dem Haupthandlungsgang eingeflochten wird. So wird sowohl das Neben-
einander wie das Nacheinander und die verschiedenen Möglichkeiten ihrer Darstellung
besprochen. Besonders schwierig ist die Einordnung der Nebenhandlung. Femer
wird die Technik des Retardierens und die Behandlung der Situation besprochen,
deren spezifisch epische Behandlung sich von der dramatischen überall durch ein
Eingreifen eines Erzählers charakterisiert. Der Einführung der Personen und den
Personalien, worunter die nicht zur individuellen Persönlichkeit gehörenden äusseren
Merkmale eines Menschen gerechnet werden, werden kurze Abschnitte gewidmet. Als
wesentliches Unterscheidungsmerkmal der epischen Charakteristik von der dramatischen
wird das angeführt, dass im Drama sich die Charaktere entwickeln, während wir es im
Epos mit im Geiste des Erzählers abgeschlossenen Charaktergebilden zu tun haben.
Ferner wird der Gebrauch von direkter imd indirekter Rede im Epos besprochen. Der
epische Erzähler hat dem Dramatiker gegenüber viel grössere Auswahlsmöglichkeiten,
kann Wichtiges und Unwichtiges viel mannigfaltiger abstufen als der Dramatiker.
Ausgezeichnete Bemerkungen enthält dann der Abschnitt „Die Schilderung des
Sichtbaren", wo vor allem die Einfügung äusserer Beschreibungen und Schilderungen
in die Kontinuierlichkeit der Handlung erwähnt wird, wobei es nicht zunächst gilt, das
Jahresberichte für nenere deutsche Literaturgesohichte. XXL 27
366 P- Habermann, Metrik.
Nebeneinander in Handlung aufzulösen, sondern es in das richtige Verhältnis zu einer
wirklichen Handlung zu setzen. Auch die Bedeutung der Zwischenrede des Er-
zählers wird in einem Absatz behandelt, worauf zuletzt ein Absatz über Metaphern
und Gleichnisse das Buch abschliesst. Alles in allem : ein interessanter Stoff, inter-
essant und geistvoll behandelt. Es liegt in der Natur der Sache, dass eine Voll-
ständigkeit nicht zu erreichen war. Plier und da wird jedem auffallen, dass es noch
Möglichkeiten gibt, die noch hätten erwähnt werden können. Ein Vorwurf soll das
nicht sein. So scheint mir, dass vielleicht das Stoffliche im Epos gegenüber dem
Formalen zu sehr berücksichtigt ist. Die Persönlichkeit des Erzählers zeigt
sich auch in der Behandlung der Sprache überhaupt. Das Epos ist dem
Drama gegenüber durch eine gewisse Stileinheitlichkeit gekennzeichnet, die
darin liegt, dass der Epiker z. B. in der Umformung des Dialogs zu stilistischen
Zwecken weiter gehen kann, sondern auch auf eine Einpassung des Dialogs in den
übrigen Erzählungsstil sehen muss. So wird meist in Büchern, die einen mehr oder
weniger hervortretenden Prosarhythmus haben, der Dialog auch danach gemodelt
werden, wie das sehr stark sich z. B. bei den Romanen der Ricarda Huch zeigt.
Auch in solchen rein formalen Dingen, nicht nur in der inhaltlichen Verarbeitung
des Stoffes tritt die Persönlichkeit des Erzählers heraus, also im Tempo, in der
Dynamik usw. des Vortrags und Stils, in denen der Epiker viel weitere Möglich-
keiten hat als der Dramatiker. Doch wie gesagt, Vollständigkeit ist hier der Natur
der Sache nach unmöglich. Alles in allem ist das kleine Werk sehr zu empfehlen,
denn es bringt neue und interessante Gresichtspunkte in Fülle. —
Übersetzung. R. Schaukai (1409) greift den Ruhm, den sich die
Deutschen gern beilegen, dass sie das Volk der Übersetzer seien, heftig und ein wenig
kokettierend nach seiner Art an. Aber wenn vielleicht das Urteil über die Qualität
etwas übertrieben ist, über die Quantität, besonders der modernen Mittelmässigkeit
gegenüber, kann es garnicht hart genug ausfallen. —
Metrik.
(1, 8 = N. 1413—1441.)
PaulHabermann.
Melodie. — Rhythmus. — Khythmische Formenlehre. — Reim. —
Melodie. 0. Rutz (1413) berichtet kurz von den Ergebnissen seiner auch
hier schon mehrfach erwähnten Untersuchungen über den Zusammenhang von Körper-
haltung und Stimmklang. — In einem wertvollen Aufsatz (ZIMusG. 11, S. 180 — 86;
205—14) sucht F. Krueger die beobachteten Erscheinungen physiologisch und
psychologisch zu erklären. Er ordnet sie in die Gruppe der Ausdrucksbewegungen
ein und sieht in ihnen hoch zusammengesetzte Komplexe, bei denen das Ganze mehr
ist als die Summe seiner Teile. — Nach H. Siebeck (1416a) unterscheidet sich die
musikalische Melodie von der Sprechmelodie durch die Idealisierung der Intervalle
und durch die Tonalität, die jedoch K. L u i c k (1416) auch für die Sprechmelodie
in Anspruch nehmen will. Hauptsächlich aber ist die Beziehung der musikalischen
Melodie zur Gefühlswelt unmittelbar, während die Sprechmelodie den Inhalt nicht im
Hörbaren als solchem, sondern im dadurch ausgedrückten Gedanklichen hat. —
Rhythmus. Musikalische und metrische Untersuchungen lassen zu ihrem
grossen Schaden eine genaue Unterscheidung der Grundbegriffe Rhythmus, Takt,
Motiv, Akzent, Metrum usw. meistens ausser acht. Es ist deshalb jede Arbeit mit Freuden
zu begrüssen, die zur Klärung und Trennung dieser schwierigen Begriffe beiträgt.
Klar und übersichtlich stellt H. Wetzel (1415) zwar die subjektiven und objektiven
Bedingungen des Rhythmus zusammen; dem umfangreichen Begriff des Rhythmus selbst
wird er jedoch nicht gerecht. Ganz verfehlt ist die Erklärung des Taktbegriffes mit
Hilfe des Motives. Der Verfasser der Arbeit empfindet auch selbst die Unzulänglichkeit
der gegebenen Definition. Eine genaue Scheidung und Erklärung der oben genannten
Begriffe ist überhaupt nur durch eine umfassende geschichtliche Betrachtung möglich. —
G. Brandsch (1418) unternimmt es, als Ergänzung zu der Arbeit von H. Rietsch,
„Die deutsche Liedweise", auf einem neuen Wege, nämlich durch Untersuchung der
Auftaktsverhältnisse in den deutschen Volksweisen, das allmähliche Erstarken des
P. Ha be rinan n, Metrik. • 367
akkordlichen Tonbewusstseins im deutschen Volkslied festzuHtellen und so zur Lösung
der schwierigen Frage beizutragen, wann das deutsche Volk angefangen hat, seine
Volksweisen als mehrstimmige Tongebilde aufzufassen. Er stellt fest, dass die Volks-
weisen bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts nicht akkordlich empfunden sind. —
Rhythmische Formenlehre. Der Gewinn aus U. F 1 o e c k s (1425)
gründlicher, doch umständlicher und unübersichtlicher Abhandlung über die Kanzono
in der deutschen Dichtung ist für die Metrik gering. Eine klare An.schauung vom
Wesen der Kanzone wird nicht vermittelt, das Ethos dieser Dichtungsart zu wenig
beachtet und eine Beschreibung- des Verses und seines Klanges bei den verschiedenen
Dichtern gar nicht versucht. — Mit Recht geht F. W. Schmitz (1428) bei
der metrischen Untersuchung der deutschen Gedichte Flemings von Opitzens Theorien
aus. Die sorgfältige und klare Arbeit behandelt in drei Abschnitten die Schwere
und Quantität der Wörter, sowie die Gliederung der Verse und zeigt, dass Fleming
sich an Opitz eng und ohne tieferes Verständnis anschloss. Die von Opitz gegebenen
Vorschriften einzuschränken oder weiterzubilden, zeigt Fleming nicht die geringste
Neigung. Seine Gedichte zeichnen sich aber durch Beweglichkeit des Verses und
Mannigfaltigkeit im Strophenbau aus. — Die Beschäftigung Goethes mit Hans Sachs
und die Übernahme des Hans Sachsischen Knittelverses will G. Fit t bogen (1430)
aus Goethes Zusammensein mit Merck in Darmstadt Ende 1772 herleiten. Weiter
folgert F. aus einer Stelle in Dichtung und Wahrheit, wie mir scheint, mit Recht,
dass Goethe nach der Erschütterung der metrischen Grundlagen durch Klopstock
Sicherheit im Knittelvers des Hans Sachs gesucht habe. Ob Goethe aber zur Über-
nahme dieses Verses auch durch die Hebungsabstufung veranlasst sei, muss bei der
unsicheren Terminologie jener Stelle sehr zweifelhaft bleiben, obwohl ja der abgestufte
Charakter des Goetheschen Knittelverses für diese Annahme spricht. — Vom Stand-
punkt des Hörenden und unabhängig vom Druckbilde untersucht R. Mucken heim
(1434) mit gutem rhythmischen Gefühl und mit Berücksichtigung der in Betracht
kommenden F'aktoren den reichen Strophenbau bei Annette von Droste-Hülshoff
bis in die kleinsten Gruppen. — Die Arbeit von W. Masing (1431) enthält fein-
sinnige Bemerkungen über die musikalische Wirkung des Reims und der Reim-
verschlingung von Versen und ganzen Strophen in einigen Gedichten Goethes.
Der Verfasser geht leider nur bei zwei Gedichten auch auf den Vokalklang innerhalb
des Verses ein. In dem allzu theoretisch gehaltenen ersten Teile finden sich manche
Irrtümer, so, wenn es heisst: Seite 9, die Klangfarbe der stummen Silben sei nahezu
verblichen und belanglos für die melodische Wirkung der sprachlichen Musik; Seite 7,
von Harmonie könne bei der Aufeinanderfolge von Klangelementen keine Rede sein,
obwohl doch neben der Simultanharmonie die Sukzessivharmonie besteht; Seite 11, in
der altsächsischen Versdichtung sei das Vorhandensein der Senkungssilben für den
Versrhythmus ebenso gleichgültig wie deren Anzahl; Seite 14, die Bemerkung über die
Tonhöhe, den Höhenumfang der sprachlichen Akzente und den Unterschied zwischen
der Sprechstimme und der Singstimme, und noch manches andere. — Auf Abtönung
der Vokale, Melodie, Reim, Vers- und Strophenbau achten auch J. Weigle (1435)
und J.M.Fischer (1437), allerdings noch nicht mit der erforderlichen Ausführlich-
keit und Bestimmtheit. — Eine klare und umfassende Untersuchung hat C. A. K r a u s e
(1436) dem Blankverse Hauptmanns gewidmet. Der Charakter des Verses ist danach
im Grunde monopodisch, wenn auch eine Hebung häufig leicht aus der Schallform
heraustritt. Der Vers gibt der jedesmaligen Stimmung gut Ausdruck. Abweichungen
in der Kürze und Länge der Verse sind absichtlich und zweckvoll verwendet. Von
„Promethidenlos" bis „Der arme Heinrich" nimmt die Freiheit der Versbehandlung
zu. Beugen stehen in fast allen Versen, aber ohne feste Norm; in den späteren Dramen
meist nach der sechsten Silbe. Brechungen sind häufig, müssen aber als Ausnahmen
gelten. — .Über N. 1427 und 1438 wird im nächsten Bande berichtet werden. —
Reim. F. A d 1 e r (1424) wendet sich gegen die ausschliessliche Verwendung
weiblicher Reime bei der Übersetzung italienischer Strophen. In dem Wechsel von
männlichen und weiblichen Reimen und in einer glücklichen Verteilung der Hebungen
sieht er die der deutschen Sprache eigenen Mittel, den Wohlklang italienischer Strophen
wettzumachen. — K. Spitteler (1441) betont mit Recht, dass es beim Reimen
nicht nur auf den besten möglichen Übereinklang ankommt, sondern dass der Reim
nach Kunstform, Stilart, Pathos und anderem verschieden sein muss, und fordert eine
neue Reimlehre unter diesem Gesichtspunkt. —
271
368 R. Lehmann, Geschichte des Erziehungs- und Unterrichtswesens.
Geschichte des Erziehungs- und Unterrichtswesens.
(1, 9 = N. 1442—1719.)
Rudolf Lehmann.
Enzyklopftdie und Bibliographie. — Sammelwerice. — Erziehangsgeschichte: Allgemeines und Gesamtdarstellungen;
Einzelne Persönlichkeiten und ihre Werke. — Neuere Pädagogen und Schulmanner. — Universitätsgeschichte. — Schulwesen
einzelner Länder und Städte. — Sohulgeschichte. — Bildungswesen der Gegenwart. — Hochschulwesen und Stndententum. —
Gymnasialfragen, Eeformbewegung. — Volksbildung (Volkshochschulwesen). —
Enzyklopädie und Bibliographie. Auf den Abschluss der
zweiten Auflage von W. R e i n s Enzyklopädischem Handbuch (1442) ist unter voller
Würdigung dieses bedeutsamen Werkes schon im achten Jahresbericht hingewiesen
worden. Dort sind auch die wichtigsten unter den jährlichen Literaturberichten auf
pädagogischem Gebiete (1443 — 51) in ihrer besonderen Eigenart charakterisiert
worden. Wir brauchen diese Charakteristik nicht zu wiederholen. Jedoch soll
darauf hingewiesen werden, dass die „Jahresberichte über das höhere Schulwesen"
(1443) zum 25. Male erschienen sind. Der verdiente Herausgeber C. Rethwisch
hebt in einer Art von Jubiläums vorrede die Grundsätze noch einmal hervor, denen
das Werk in diesem achtungswerten Zeitraum unverbrüchlich treu geblieben ist, und
skizziert zugleich die Entwicklung, welche die höheren Schulen währenddessen
erfahren haben, und von welcher der Inhalt der 25 Bände lebendiges Zeugnis ablegt. —
Sammelwerke. Die vorliegenden Sammelwerke (1452 — 56) sind sämtlich
für Lehrerseminare oder die selbsttätige Fortbildung ihrer Zöglinge bestimmt. So
der zweite Teil der „Pädagogischen Quellenschriften" von H. Walsemann (1454),
welcher Schriften von Francke und Rochow, sowie ^Lockes Gedanken über Erziehung
mit einigen Kürzungen und einen Auszug aus dem „Emile" enthält. — Denselben Zweck
verfolgt wohl auch das Bändchen „Aufsätze zeitgenössischer pädagogischer Schrift-
steller", das R. Kabisch (1455) in Velhagen & Klasings Sammlung heraus-
gegeben hat. Es ist ein glücklicher Gedanke, die Bedeutendsten unserer zeit-
genössischen pädagogischen Schriftsteller den Seminaristen unmittelbar zugänglich zu
machen, wenngleich die Musterkarte etwas bunt ausgefallen ist und von dem
zweiten in Aussicht gestellten Bändchen noch wesentliche Ergänzungen erwartet
werden müssen. —
Erziehungsgeschichte: Allgemeines und Gesamtdar-
stellungen. Auch die Geschichte der Pädagogik von W. Z e n z , F. Frank und
E. S i e g e r t (1465) ist auf die Bedürfnisse der Volksschullehrer, in erster Reihe der
österreichischen, zugeschnitten. Auf gediegene ältere Werke gestützt, geben die
Verfasser eine Darstellung, die sich durch Reichtum, ja Vollständigkeit des be-
handelten Stoffes bei verhältnismässig kleinem Umfang auszeichnet. Am ein-
gehendsten ist natürlich die österreichische Unterrichtsgeschichte dargestellt, aber •
auch auf die gesamte Entwicklung des deutschen Geistes durch Philosophen und
Dichter ist Rücksicht genommen. Nicht wohl zu rechtfertigen ist die Anordnung
der letzten Abschnitte, nach welcher eine ganze Reihe von Pädagogen des 19. Jahr-
hunderts vor Fichte und Herbart und diese wiederum vor Lessing und Goethe
behandelt werden. Das Buch ist vortrefflich ausgestattet und mit vielen zum Teil
seltenen Abbildungen versehen. — Die Tabelle zur Geschichte der Pädagogik von
K. Heilmann (1467), die in dritter Auflage erschienen ist, bezeichnet der Verfasser
als ein Wiederholungsbuch; man dürfte sie wohl als ein Paukbuch für die Lehrer-
prüfung nennen können, ohne dem Verfasser unrecht zu tun. —
EinzelnePersönlichkeiten und ihre Werke. Th. Fritzsch,
der verdiente Herausgeber des Basedowschen Elementarwerkes, hebt in einem Vortrag
(1482) die Verwandtschaft der philanthropischen Hauptgedanken mit den pädagogischen
Tendenzen der Gegenwart hervor. — Als vierter Band der Sammlung „Die grossen
Erzieher" veröffentlicht E. S p r ang er (1500) eine Monographie über „Wilhelm von
Humboldt und die Reform des Bildungswesens". Er selbst hat dafür die beste Vor-
arbeit in seinem Buche über „Wilhelm von Humboldt und die Plumanitätsidee"
(JBL. 1908/9, N. 8124) geschaffen. Dieses erste Werk behandelt Humboldts Bedeutung
für die allgemeine Entwicklung des deutschen Geistes in jener durch den Einfluss
des Griechentums gekennzeichneten Epoche, in welcher der deutsche Klassizismus
sich vollendete und die idealistische Philosophie entstand. Das jetzt vorliegende
behandelt seine Tätigkeit für die Organisation der höheren Schulen und stellt die
Bedeutung derselben, zum grossen Teil aus neu gefundenen archivalischen Quellen,
zum ersten Male in vollem Umfang sicher. Die Ergebnisse jener früheren Arbeit
R. Lehmann, Geschichte düö Erziehungs- und Untemchtswesens. 369
sind in den ersten Abschnitten des neuen Buches, besonders im zweiten und dritten
Kapitel, zusammeng-efasst. So vermittelt die gesarate Arbeit Sp.s in bedeutsamer
und vielfach neuer Weise dem Pädagogen zugleich einen tieferen Einblick in die
Ueistesgeschichte und dem Historiker ein gründlicheres Vei'ständnis für die tatsäch-
liche Entwicklung unseres Bildungswesens. — H. Z i m m e r (1510) hat eine ebenso
verdienstvolle wie mühsame Arbeit geleistet, indem er eine kritische Orientierung
(er selbst bezeichnet als seine Absicht, mehr zu orientieren, als zu kritisieren)
über die ins Ungeheure angewachsene Herbart- Literatur gibt; dieses Führers wird
niemand mehr entraten können, der über den Philosophen oder Pädagogen Herbart
arbeiten will. Berücksichtigt sind nur Bücher über Herbart, nicht solche, die ihn
gelegentlich oder in Teilabschnitten behandeln, also auch nicht die Darstellungen
in den allgemeinen Geschichten der Philosophie. Wenn dieses gerechtfertigt er-
scheint, so ist dagegen nicht klar, nach welchem Prinzip die Auswahl der polemi-
schen Behandlungen Herbarts getroffen ist. Während die in der Schiller-Ziehenschen
Sammlung erschienene Kritik von Ziehen eingehend berücksichtigt ist, wird Natorps
gewiss nicht minder bedeutende kritische Studie über Herbart, Pestalozzi und die
heutige Aufgabe der Erziehungslehre nur genannt. Für eine neue Auflage, die ja
wohl nötig werden wird, ist die Hinzufügung eines Inhaltsverzeichnisses erwünscht. —
Neue Pädagogen und Schulmänner. Die Schrift von E. R.
Barth (1514) über Adolf Diesterweg, die gleichzeitig als Leipziger Dissertation
erschienen ist, verfolgt eingehend die Entwicklung des Verhältnisses, das diesen
bedeutenden Schulmann mit Pestalozzi verbindet. Sie zeigt, wie dasselbe von anfangs
vergeblichen Annäherungsversuchen, durch eine Periode entschiedener Abneigung
hindurch, zum allmählichen Anschluss, ja zuletzt zu überzeugter Anhängerschaft
führte. Die Abhängigkeit Diesterwegs von Pestalozzis Gesamtanschauung schloss
aber auch dann eine kritische Stellungnahme zu den einzelnen Gedanken, besonders
der Methodik, nicht aus, und eben durch diese Freiheit der Ansicht konnte sich
Diesterweg das Verdienst erwerben, die praktische Anwendbarkeit der Grundgedanken
des grossen Schweizers wesentlich zu fördern. — H. Schmeel (1530) entwirft
ein Lebensbild des hessischen Schulmanns Adolf Spiess (1810—58), dessen Verdienst
um die Einführung des Turnunterrichts an den Schulen ungerechter Vergessenheit
zu entreissen die Hauptabsicht der kleinen Schrift ist. — In der Bibliothek pädagogi-
scher Klassiker veröffentlicht 0. Gebhardt eine neue Ausgabe von Th. Waitz'
Allgemeiner Pädagogik (1531). Der Verfasser, der schon in seiner Leipziger
Dissertation 1906 eine gründliche Beschäftigung mit Waitz' pädagogischen Anschau-
ungen nachgewiesen hat, schickt dem Werk eine lehrreiche Studie voran, die in
Kürze Waitz' Persönlichkeit, sodann eingehend die philosophischen, besonders
ethischen, die psychologischen und anthropologischen Grundlagen seiner Pädagogik
behandelt. Die neue Ausgabe folgt dem Handexemplar des Verfassers, in das dieser
selbst zahlreiche Bemerkungen nachträglich eingefügt hat; sie trägt also den
Charakter einer selbständigen Edition und erfüllt durchaus ihren Zweck, das
Interesse für einen pädagogischen Denker aufs neue zu erwecken, der in der
Blütezeit des strengen Herbartianismus, wenn auch in Anknüpfung an Herbart, doch
eine freiere Richtung des erzieherischen Denkens vertrat. Die „Kleineren päd-
agogischen Schriften", die den Schluss des Buches bilden, werden dazu beitragen,
dieses Interesse zu beleben. Sie behandeln Fragen, die in den 50er Jahren des
vorigen Jahrhunderts aktuell waren und es durchweg heute, wenn auch in anderer
Gestalt, wiederum sind. —
üniversitätsgeschichte. Das Jahr 1910 ist für eine Reihe
Universitäten ein Jubiläumsjahr gewesen, und die Literatur steht deutlich unter dem
Zeichen dieser Feste. Das grosse, der Berliner Universität gewidmete Werk
von M. Lenz (1537) kann erst im nächsten Bericht besprochen werden. — Fr.
Schulze und P. S z y m a n k (1553) haben sich zu einem bedeutsamen und
gehaltvollen Werke vereinigt, das sie der Berliner Universität zur Jubelfeier
bestimmen. Seh. hat die Geschichte des deutschen Studententums bis 1750, Sz. von
da bis zur Gegenwart behandelt. Die Raumverteilung ist sehr ungleich. Denn
Sch.s Arbeit nimmt nur 125 Seiten, Sz.s über 300 ein. Diese Verschiedenheit wird
allerdings durch die ungleiche Quantität und Qualität des vorhandenen Materials
zum Teil gerechtfertigt; immerhin ist die Entwicklung der studentischen Ver-
bindungen und ihrer Gegensätze in den letzten Jahrzehnten so eingehend behandelt,
dass sich die entsprechenden Kapitel nicht durchaus in den Rahmen einer Gesamt-
geschichte fügen und die Einzelheiten oft eine Wichtigkeit zu gewinnen scheinen,
die nicht im Verhältnis zu ihrer wirklichen Bedeutung steht. Die meisten der
mitgeteilten Schnurren und ülklieder, z. B. Seite 441 und 457, haben keinen Anspruch
darauf, in einem geschichtlichen Werke berücksichtigt zu werden, sie stehen an
kulturhistorischem Wert den Vagantenliedern, denen im ersten Teil eine ansprechende
370 R. Lehmann, Geschichte des Erziehungs- und Unterrichtswesens.
Charakteristik gewidmet ist, nicht entfernt g-leich. Aber von solchen Unebenheiten
abgesehen, haben die beiden Verfasser ein einheithches und wertvolles Werk
geschaffen, das den Zusammenhang des studentischen Lebens zum ersten Male
durch die gesamten Jahrhunderte der deutschen Kultur hindurchführt und für die
Erkenntnis der Vergangenheit wie für die Beurteilung der gegenwärtigen
studentischen Verhältnisse von hervorragendem Werte ist. — W. Paszkowskis
akademisches Auskunftsbuch (1536) ist ein praktischer Führer durch die wissen-
schaftlichen und künstlerischen Institute Berlins und darf durch geschickte
Anlage und Vollständigkeit einen hervorragenden Platz beanspruchen. — E.
V i s c h e r (1557) entwirft in seiner zur Baseler Jubiläumsfeier gehaltenen It'estrede
einen grosszügigen Überblick über die Entwicklung dieser Universität bis zur Mitte
des vorigen Jahrhunderts; die letzten beiden Menschenalter sind nur summarisch
behandelt. — Der Erlanger Kirchenhistoriker T h. K o 1 d e (1564) gibt in der
Festschrift der Universität Erlangen zur Jahrhundertfeier ihrer Verbindung mit
der Krone Bayerns eine reichhaltige und belehrende Darstellung der Geschichte
seiner Universität von 1810—1910. Er geht nicht nur auf die Entwicklung der
Hochschule im ganzen und ihrer Institute im einzelnen ein, sondern er bringt auch
die Geschichte des Studententums einerseits, die geschichtliche Bedeutung der ehe-
maligen Erlanger Dozenten andererseits eingehend zur Darstellung. Das Buch
enthält daher nicht weniges, was über den Rahmen der Geschichte einer Einzel-
universität hinaus Wert hat; besonders hingewiesen sei auf die eingehende Be-
handlung Karl Sands, seiner Persönlichkeit wie seiner Tat und ihrer Folgen. —
Der amtliche Bericht über die Feier des 500jährigen Bestehens der Universität
Leipzig, den K. B i n d i n g (1588) im Auftrag des akademischen Senats heraus-
gegeben hat, ist ein vornehmes Denkmal dieses grossartigen historischen Festaktes.
Das Interesse für die Einzelheiten der Organisation wie für die zahlreichen
Adressen und Ansprachen, unter denen die Rede Wundts weitaus die bedeutendste
ist, wird fast überwogen durch den Eindruck, den die herrliche Ausstattung
hervorruft. Nicht ohne Neid vermag man die schlicht-stolze Bemerkung B.s in der
Vorrede zu lesen: „Die Meinung des Senats ging dahin, die finanzielle Seite ausser
Betracht zu lassen." —
Schulwesen einzelner Länder und Städte. R. Köppler
(1603) gibt zunächst eine objektive Darstellung der erzieherischen Ideen G.
Kerschensteiners, schildert die Verwirklichung derselben in der Organisation der
Münchener Volksschulen und knüpft daran eine eingehendere Kritik. Während die
praktische Wirksamkeit des Münchener Stadtschulrats die uneingeschränkte Zu-
stimmung, ja Bewunderung des Verfassers findet, steht er den pädagogischen Grund-
sätzen Kerschensteiners skeptisch, im letzten Grunde sogar ablehnend gegenüber: er
setzt dem Prinzip der staatsbürgerlichen Erziehung das der „sittlich-religiösen Per-
sönlichkeit" im Sinne der älteren Erziehungslehren entgegen. — W. Schenz' (1594)
Säkularschrift über das Lyceum Albertinum Regensburg gewährt einen lehrreichen
Einblick in die Entwicklung und den Geist dieser spezifisch bayerischen Lehrinstitute,
die eine Art von Mittelstellung zwischen Priesterseminaren und theologisch-philo-
sophischen Fakultäten bilden. —
Schulgeschichte. Der 47. Band der Monumenta Germaniae Paed-
agogica ist im Auftrag der Bayerischen Gruppe der Gesellschaft für deutsche Er-
ziehungs- und Schulgeschichte von K. Reissinger (1604a) herausgegeben. Er
umfasst zusammen mit einem folgenden Bande, der uns noch nicht vorliegt, die
schulgeschichtlichen Dokumente der heutigen Pfalz mit Ausnahme der ehemaligen
kurpfälzischen Gebiete, die später in einer besonderen Publikation zusammengefasst
werden sollen. Der vorliegende Band wird zum grössten Teil (S. 1—328) durch eine
Geschichte des humanistischen Mittelschulwesens der Bayerischen Pfalz ausgefüllt, die
R. bescheiden als geschichtliche Einleitung bezeichnet, die aber einen durchaus
selbständigen Wert besitzt. Auf ein chronologisch geordnetes Lehrbücherverzeichnis
folgen dann Seite 351 — 446 eine Reihe von Dokumenten aus den bischöfiichen
Schulen der Städte Speyer, Domschule und Stiftsschulen; der spätere Band soll die
Geschichte der Gymnasien zu Speyer und Zweibrücken und der kleineren Anstalten
enthalten. Die einleitende Geschichte behandelt die Schulen teils einzeln, teils zu
Gruppen zusammengefasst, und da das Material besonders in den Archiven zu Speyer,
aber auch in Karlsruhe,' München und Zweibrücken reichlich vorliegt, so sieht sich
der Verfasser in der Lage, eine an geschichtlichen Tatsachen und anschaulichen
Einzelheiten reiche Darstellung zu geben. — Die österreichische Gruppe derselben
Gesellschaft hat im zwölften Heft ihrer Beiträge (1634) vier Artikel zusammengefasst.
Zunächst die Fortsetzung der Jahresberichte Kindermanns in Band 7 und 10 der
Beiträge, kommentiert und herausgegeben von AntonWeiss. Siebeziehen sich auf
die Prager Judenschulen, oder wie der offizielle Titel heisst, „Die deutschen Schul-
R. Loh mann, Geschichte des Erziehung-s- und Unter rieh tswesens. 371
anstalten zur Ausbildung der hierländischen Juden". Es folgt, von J. Sohmid im
Auszug- herausgegeben, eine Denkschrift vom Jahre 1806, in welcher der Cillier Hoch-
schullehrer Schluga das Volksschulwesen seit Einführung der neuen Lehrart unter
Maria Theresia einer kritischen Be8i)rechung unterzogen und seiner Oberbehörde
eingereicht hat. Obwohl er die gegenwärtigen Zustände keineswegs glimpflich
beurteilt, fand er den Beifall der Schulbehördo, die ihn zum Direktor der Schule
zu (Jilli machte. Einen Überblick über die Schulgeschichte der steyerischen
Unterlande bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts gibt, auf archivalische Studien
gestützt, A. Gu bo. Endlich bringt K. Wotke, der bekannte Verfasser des 30. Bandes
der Monumenta (Das österreichische Gymnasium im Zeitalter Maria Theresias) Bei-
träge zur Entstehung des österreichischen weltlichen Oberlehrerstandes, die besonders
durch die am Schlüsse ausgeführte Zusammenstellung mit der gleichzeitig bayerischen
und preussischen Entwicklung allgemeines Interesse gewinnen. — G. Buddes (1607)
„Pädagogik der preussischen höheren Knabenschulen im 19. Jahrhundert" ist ihrer
Tendenz und Anlage nach Paulsens Geschichte des gelehrten Unterrichts verwandt,
auf die der Verfasser auch im Vorwort Bezug nimmt. Auch B. will Richtlinien für
die künftige Gestaltung des höheren Schulwesens aus der geschichtlichen Entwicklung
linden, und diese Richtlinien weichen nicht allzu weit ab von den Grundzügen, die
Paulsen der künftigen Organisation vorzeichnete. Jedoch bringt er diese Tendenz
nicht nur wie Paulsen in einem zusammenfassenden Schlusskapitel zum Ausdruck,
sondern er fügt schon den einzelnen geschichtlichen Erscheinungen und Abscknitten
Beurteilungen bei, welche den Zusammenhang der historischen Darstellung unter-
brechen. Ich halte diese Methode kritischer Geschichtschreibung nicht für besonders
glücklich: die praktischen und die wissenschaftlichen Gesichtspunkte werden damit
gewissermassen durcheinander gemengt, und besonders die letzteren kommen nicht zu
ihrem Rechte. Und doch ist gerade das Bestreben B.s anerkennenswerterweise dar-
auf gerichtet, die moderne Schulentwicklung und die Fragen, die sie ins Leben
gerufen hat, im Zusammenhang der Geistesgeschichte des 19. Jahrhunderts zu sehen.
Ein grosser Teil des ersten Bandes ist der Aufgabe gewidmet, die theoretischen
Grundlagen dieser Entwicklung und die Einflüsse der Weltanschauungen, die auf sie
gewirkt haben, nachzuweisen; der Verfasser bringt in seiner klaren und leicht-
flüssigen Darstellungsart ein besonderes Geschick hierfür mit. Das Bildungsideal des
Neuhumanismus wie dasjenige Hegels und Herbarts werden eingehend behandelt, und
besonders in Hegels nachhaltigem Einfluss weist B. ein retardierendes Moment nach,
das das Gymnasium bis in die Gegenwart hinein gehindert hat, den Geistesströmungen
und den Bedürfnissen des Zeitalters zu folgen. Die tatsächliche Entfaltung der
höheren Schule, die Stellungnahme und der Einfluss der Behörden sind über diesem
allgemeinen Gesichtspunkt nicht vernachlässigt, sie kommen im ersten Bande bis zum
Jahre 1891 zur Darstellung. (Die Unstimmigkeit, dass Bonitz und seine Erlasse
vor Herbart behandelt werden, während Bonitz doch ausgesprochener Herbartianer
war, hätte sich leicht vermeiden lassen.) In den ersten drei Kapiteln des zweiten
Bandes wird dann die Geschichte des entscheidenden Jahrzehntes von 1890 bis zu
dem Erlass von 1900 eingehend und unter Heranziehung reichen Materials dar-
gestellt, und in einem langen Schlusskapitel werden die pädagogischen Strömungen
der Gegenwart eingehend und kritisch gewürdigt. — Aus den Vorarbeiten zu dem
eben besprochenen Werke ist auch G. Buddes Buch „Allgemeine Bildung und in-
dividuelle Bildung in Vergangenheit und Gegenwart" (1645) hervorgegangen. Es
unterzieht eine besonders wichtige Frage, die dort nur beiläufig gewürdigt werden
konnte, einer eingehenden Sonderuntersuchung. Der Gedanke, innerhalb des der
Schule vorgezeichneten Rahmens allgemein menschlicher und nationaler Bildung
dem einzelnen eine seinen besonderen Anlagen und Neigungen entsprechende Ent-
wicklung und Betätigung zu ermöglichen, wird zunächst in der allgemeinen Form,
in der er bei Pestalozzi und Herbart hervortritt — Hegels Einfluss erscheint auch
hier als nivellierend und störend — dargestellt und erörtert. Dann geht B. auf die
modernen Bestrebungen ein, welche sich auf die Verwirklichung dieses Gedankens
in der Praxis der höheren Schule richten; er bringt in den beiden längsten Kapiteln
die wichtigeren Veröffentlichungen und Diskussionen, die dieser Aufgabe gelten, zu
eingehender Erörterung. So wächst sich sein Buch zu einer dankenswerten mono-
graphischen Behandlung der „Bewegungsfreiheit" aus, die freilich schon jetzt
mancherlei Nachträge bedarf, wie das bei Fragen, die derartig im Flusse sind, nicht
anders sein kann. — Als eine Art von Ergänzung zu den beiden eben besprochenen
Büchern hat man endlich die Sammlung einzelner fast durchweg kurzer Aufsätze zu
betrachten, die derselbe überaus fruchtbare Schriftsteller G. Budde unter dem Titel
„Aktuelle pädagogische Reformfragen" (1665) herausgegeben hat. Auch hier ist der
Begriff der allgemeinen Bildung und sein Verhältnis zu der persönlichen Geistes-
und Charakterentwicklung das Leitmotiv, das besonders die beiden ersten Abschnitte
372 R. Lehmann, Geschichte des Erziehungs- und Unterrichtswesens.
durchzieht. Es folgen Erörterungen über die Methoden des fremdsprachlichen Unter-
richts, der das eigentliche Lehrgebiet des Verfassers bildet, und ein spezieller Ab-
schnitt über die Extemporalefrage. Durchweg macht sich die Vereinigung theore-
tischer und besonders historischer Orientierung mit den Erfahrungen einer langjährigen
Schulpraxis vorteilhaft bemerkbar. — Die Festschrift des Gymnasiums zu Stralsund
(1628) enthält ausser manchen Beiträgen von persönlichem und lokalem Charakter
auch einiges allgemein Interessante, so besonders eine Anzahl von Schülerarbeiten
aus den letzten Dezennien des 17. und den ersten des 18. Jahrhunderts, die Professor
E. Faulstich aus dem Gymnasialarchiv teils auszugsweise, teils nur dem Titel nach
wiedergibt: Imitationen, Valediktionen, Chrien usw. Aus den mitgeteilten Arbeiten
wie aus der zusammenhängenden Charakteristik des Herausgebers tritt das Gepräge
der Lateinschulen jener Zeit scharf und deutlich hervor, mit ihrem Formalismus, in
dem bei aller inneren Dürftigkeit doch ein Stück künstlerischer Bildung steckte, mit
ihrer Tendenz, durch erbaulichen, moralischen und religiösen Inhalt zu erziehen.
Sonstige Mitteilungen aus dem Archiv veröffentlicht Direktor Hahn. Sie beziehen
sich verstreut auf die beiden Jahrhunderte von 1615—1815; die wichtigsten darunter
sind Auszüge aus .Protokollbüchern, die charakteristisches Licht namentlich auf die
äussere Stellung der Lehrer, ihr Verhältnis zueinander und zu den Behörden werfen.
Beide Publikationen sind als Ergänzungen zu Zobers Urkundlicher Geschichte des
Stralsunder Gymnasiums zu betrachten (1824 — 60). — A. Fluris (1638) mono-
graphische Arbeit kommt mehr für die Numismatik als für die Pädagogik in Betracht.
Immerhin enthält sie eine Reihe von Tatsachen, die für die Geschichte der sozialen
und finanziellen Schulverhältnisse der Stadt Bern Interesse haben, wenn auch zum
grösseren Teil nur das einer lokalen Kuriosität. Beigegeben sind eine Reihe von
Tafeln mit guten Nachbildungen von Münzen. Auch sonst ist die Ausstattung gut;
jedoch ist der Umschlag aussergewöhnlich geschmacklos. — R. Grosse (1641) gibt
in einer sehr fleissigen Arbeit einen geschichtlichen Überblick über die Entwicklung
des Oberlehrerstandes in Preussen von dem ersten Edikt über die Prüfung pro
facultate docendi im Jahre 1810, wo die Bezeichnung Oberlehrer zum ersten Male
amtlich gebraucht und dem Inhalt nach festgelegt ist, bis auf die Gegenwart, gestützt
auf die von Wiese, Beier und anderen veröffentlichten Verfügungen und sonstige amt-
liche Dokumente. Eine Zeittabelle (S. 78 ff.) zählt die wichtigeren unter denselben
chronologisch und übersichtlich auf. — Pauline Herber (1642) gibt eine Über-
sicht über das Lehrerinnenwesen in Deutschland. Auf eine gedrängte Darstellung
der geschichtlichen Entwicklung folgt eine eingehende Orientierung über die gegen-
wärtigen Verhältnisse. Die Lehrerinnenbildungsanstalten, die Anstellungsverhältnisse,
das Vereinswesen und die sich daranschliessenden Gebiete werden auf Grund statis-
tischer und sonstiger Angaben dargestellt, eine verdienstvolle und ebensowohl
praktisch nützliche wie theoretisch belehrende Arbeit. —
Bildung' swesen der Gegenwart. Eine neue Sammlung „Aus
Schule und Leben", die K. K ö n i g herausgibt, eröffnet W. Rein (1458). Es ist
eigentlich eine ganze Pädagogik in nuce, die Quintessenz seiner Erziehungslehre,
was der bekannte Jenenser Pädagoge hier auf 50 Seiten zusammenfasst. Der ver-
bindende Gesichtspunkt ist im Titel angedeutet. „Es sollen Grenzlinien zwischen
dem Absoluten und Evolutionistischen in der Pädagogik gezogen werden." Das ge-
schieht nicht in prinzipieller und abstrakter Form, sondern in konkreter Veranschau-
lichung an den wichtigsten erzieherischen Ideen und Problemen der Gegenwart. Mit
Recht will R. die Zukunft der deutschen Erziehung an die Vergangenheit anknüpfen.
„Es gilt immer und immer wieder, echten Konservatismus mit echtem Liberalismus
zu versöhnen. Der falsche Konservatismus will die Verhältnisse erhalten nur des-
halb, weil sie alt sind; der falsche Liberalismus will das Moderne nur deshalb, weil
es neu ist. Über diesen verkehrten Auffassungen steht die Besinnung auf das Echte,
das im Sein, und das Rechte, das im Werden ruht." — Das Buch von J. Langer-
mann (1502), das in der von Zimmer herausgegebenen Sammlung „Lebenserziehung"
erschienen ist, enthält nicht, wie man nach dem Obertitel „Steins politisch-pädagogi-
sches Testament" schliessen könnte, eine geschichtliche Studie. Vielmehr ist es, dem
Untertitel „Volksgesundung durch Erziehung" entsprechend, eine Tendenzschrift, und
zwar soziologisch -pädagogischen Inhalts. In den sozialpolitischen Plänen Steins, in
den geistesverwandten Ideen Fichtes erblickt der Verfasser das Heilmittel gegen die
Schäden, an denen das Leben unseres Volkes krankt; eine Reform der deutschen
Erziehung, die im Sinne dieser Männer auf freie Selbstbetätigung, auf Entwicklung
von Persönlichkeit und Charakter abzielen und zugleich Bildung zu wahrhaft sozialer
und staatsbürgerlicher Gesinnung sein soll, strebt er an. Das Buch ist seiner Ten-
denz nach mit den extremen Richtungen unter unseren pädagogischen Reformern
verwandt, sowohl was die Schärfe der abfälligen Kritik am Bestehenden, als was die
Bestrebungen für die zukünftige Gestalt unseres Erziehungswesens betrifft; aber es
II. L (> h in a n n , Geschichte des Erziehung-R- und Unterrichtswesens. 373
verdient und »erweckt ein besonderes Interesse durch das strenge Festiialten an dem
soziologischen Zusammenhang-, in dem die Erziehung- und die Hchule betrachtet und
behandelt werden, und es macht sich vorteilhaft bemerkbar, dass der Verfasser aus
der Praxis eines Menschonalters schü[)ft, als deren Frucht er das Buch bezeichnet.
Daher kann er den allgemeinen üodankenzügen Lehr- und Erziehungsproben bei-
fügen, die zum grossen Teil aus den Erfahrungen der Hilfsschule gesammelt sind,
welcher der Verfasser vorgestanden hat. Auf Einzettieiten einzugehen ist hier un-
möglich; auf das Ganze soll als eine der bedeutsameren Erschueinungen der päda-
gogischen Heformliteratur hingewiesen werden, — Dem Geiste dieses Werkes nahe
steht das sehr frische mid lebendige Buch von A. Beyer (1669), das gleichfalls
den „Weg zur Gesundung" unseres sozialen l^ebens durch Volkserziehung" weisen
will. Die Einflüsse Natorps und Kerschensteiners, daneben des Amerikaners Dewey
treten deutlich hervor und geben die Richtung. Originell in der Form und zum
Teil auch im Inhalt ist besonders der siebente Brief (das Buch ist in Briefform ge-
schrieben): „Ein Museum"; die anschauliche Darstellungsart der Verfasserin tritt hier
besonders anziehend hervor. — Gleichfalls auf die Reform der Erziehung richtet sich
das eindringlich, zum Teil leidenschaftlich geschriebene Büchlein von R. Nord-
hausen, das den ansprechenden Titel „Zwischen vierzehn und achtzehn Jahren"
trägt und in Fritz Eckardts Verlag in Leipzig (IV, 144 S. M. 2,00) erschienen ist.
N. verallgemeinert die bestehenden Missstände allzusehr und entwirft ein Gemälde, das
einseitig dunkel gefärbt ist. Allein seiner Forderung, für die schulentlassene Jugend
beider Geschlechter in den mittleren und arbeitenden Volksklassen eine umfassendere
und rationellere staatliche und städtische Fürsorge zu schaffen, kann man nur bei-
pflichten, und die Werdandibücherei führt sich nicht übel mit dem kleinen Buche ein.
— G. Peter (1643) weist für einige der wichtigsten aktuellen F'ragen (Verhältnis
der Schule zur Religion, die Forderung der allgemeinen Volksschule, die Arbeits-
schule) nach, dass die leitenden Ideen dieser Bewegungen keineswegs unserer Zeit
eigentümlich, sondern schon in der geschichtlichen Vergangenheit, besonders bei
Comenius und den Philanthropen bedeutsam hervorgetreten sind. Der Verfasser
schliesst daran in gleichem Sinne wie Rein (siehe oben) die sehr berechtigte Mahnung
zur Besonnenheit beim Reformwerk. Es gilt, die Schule der Zukunft an die der Ver-
gangenheit anzuknüpfen und sich dadurch vor der Ausschweifung ins Extreme und
Unerreichbare zu wahren. — A. Böhm (1649) verbindet mit einer knapp zu-
sammenfassenden Darstellung der moralpädagogischen Lehren F. W. Försters eine
verhältnismässig eingehende Kritik, welche seine Prinzipien der Charakterbildung,
ebenso wie seine Methoden anerkennt, aber gegen seine supranaturalistischen und
katholisierenden Tendenzen entschieden Stellung nimmt. —
Hochschulwesen und Studenten tum. Die sehr interessante
Arbeit von C. B o r n h a k (1650), auch eine Festgabe zum Berliner Jubiläum, unter-
sucht den gegenwärtigen Rechtsstand der Universitäten und seine Entwicklung und
kommt dabei zu dem immerhin überraschenden Resultat, dass den Universitäten die
gesetzliche Regelung ihrer Verfassung fehlt. „Die Universitätsstatuten sind könig-
liche Verordnungen, die Fakultätsstatuten auf Grund jener erlassene ministerielle
Regulative. Die Verordnung bindet daher im Gegensatz zum Gesetz nicht den König,
das Regulativ nicht den Minister." Dieser anormale Zustand ist, so dürfen wir
schliessen, das Symptom einer allgemeinen Tatsache. „Die Korporationsverfassung
der Universität ist von der Entwicklung des letzten Jahrhunderts unberührt ge-
blieben." — Von K. L a m p r e c h t s (1652) zwei Reden zur Hochschulreform ist die
erste gelegentlich der Eröffnung des Königlich Sächsischen Instituts für Kultur- und
Universalgeschichte bei der Universität Leipzig gehalten und bezweckt, über die Ab-
sicht dieses Instituts zu orientieren, das die überlieferte Einrichtung der Fach-
seminare, die den modernen Universitätsverhältnissen nicht mehr genügt, durch eine
grosszügige Zusammenfassung der verschiedenen ins Gebiet der Geistesgeschichte
gehörigen Fächer ergänzen oder eigentlich wohl ersetzen will. Die Grundanschauung,
von der der Begründer dieser Neuerung ausgeht, dass nämlich „Geschichtswissen-
schaft die Lehre und das Wissen von der seelischen Entwicklung der Menschheit"
sei, sich also wesentlich mit dem Begriff der Geistesgeschichte decke, führt er in der
folgenden Rektoratsrede theoretisch aus und veranschaulicht sie an dem Beispiel
einer vergleichenden Betrachtung der japanischen mit der deutschen nationalen Ent-
wicklung. Beide Reden bilden zweifellos wichtige Dokumente zur Gescliichte der
Hochschulpädagogik unserer Zeit. — p]in eigenartiger und gar nicht übler Gedanke
hat eine Anzahl junger Studenten und angehender Belletristen in Wien mit älteren
und erfahrenen Gelehrten und Schriftstellern zu der gemeinsamen Arbeit eines
Almanachs verbunden (1654). Der erste Teil enthält Dichtungen ausschliesslich von
Studierenden, der zweite eine Reihe von Abhandlungen und kleineren Aufsätzen
über Studium und Studenten. Es sind aktuelle Themen, zum Teil unmittelbar prak-
Jahresberlohte für neuere deatscbe Literatargegohiobte. XXI. og
374 R. Lehmann, Geschichte des Erziehungs- und Unterrichtswesens,
tische Fragen, zum Teil allgemeine Probleme, die hier behandelt werden, und zwar
mehrfach die gleichen aus der Feder eines jüngeren und eines gereifteren Mannes.
Gerade dieses gibt der Sammlung einen gewissen Reiz, Die Jugend spricht sich frei
aus, aber dann kommt auch das reifere Alter zu Wort, unzweifelhaft mit einer grösseren
Anwartschaft darauf, von jener gehört zu werden, als wenn es allein zu belehren suchte.
Dieser zweite Teil des Almanachs ist der wertvollere. Im ersten tobt sich der junge
Most aus, von dem es doch schwer zu sagen ist, was für einen Wein er geben wird.
Nicht überraschend, aber bemerkenswert ist der Einfluss, den Hermann Bahr, auch mit
seinem bedenklichen Jugenddrama „Die Mutter" (vgl. Thieberger, „Die Bude des Sir
John"), und H. von Hofmannsthal ausüben, während Schnitzler mehr zurücktritt. —
Die Tendenzen des freien Studententums fasst W. A. Berendsohn (1656) in einem
schwungvollen Vortrag zusammen, — C. Sonnenscheins (1657) Studie, die
bereits in dritter Auflage vorliegt, gibt zunächst die Vorgeschichte der sozialen
studentischen Bewegung und zeigt die Bedürfnisse, aus der sie hervorging, wie die
Hindernisse, die sich ihr entgegenstellten, um dann auf die gegenwärtige Lage ein-
zugehen und die Ziele und Aufgaben darzustellen, die sich die soziale Hilfsarbeit
der Studenten gestellt hat. In erster Reihe sind die katholischen Studentenkreise
berücksichtigt, jedoch ohne dass die Darstellung selber konfessionell gefärbt wäre. —
Gymnasialfragen, Reformbewegung. Drei Vorträge, die in
einer öffentlichen Versammlung in München gehalten wurden, sind in einem Bändchen
(1659) vereinigt. Es sind Vertreter verschiedener Richtungen, die darin zu Worte
kommen, aber sie haben sich im Gegensatz zu der einseitigen Ansicht Ostwalds,
dessen Agitation den Anstoss zu der Versammlung gegeben hatte, über die prinzipiellen
Gesichtspunkte geeinigt, nach denen eine Arbeit für das gemeinsame Ziel nationaler
Bildung und ihrer Organisation von verschiedenen Stellen aus möglich ist. Sie
wollen den humanistischen und sprachlichen Lehrfächern einerseits, den natur-
wissenschaftlichen andererseits ihr volles Recht wahren, und suchen dies durch die
ausgeprägte Differenzierung der drei Arten von höheren Lehranstalten zu erreichen,
die ja auch von der preussischen Lehrordnung angestrebt wird. In einer Anzahl
von Leitsätzen, die dem Vortrage vorangeschickt werden, sind die Grundzüge einer
solchen Org'anisation zusammengefasst. —
Volksbildung (Volkshochschulwesen). Von dem Wiener Volks-
bildungswesen gibt J. L. Stern (1670) ein eingehendes und quellenmässiges Bild.
— Die eben dort gemachten Erfahrungen verwertet L. M. H a r t m a n n (1672) für
eine kurze allgemeine Betrachtung des Volksbildungswesens überhaupt, seiner Wege
und Ziele. Die kleine Studie ist in den Flugschriften des Dürerbundes erschienen, wo
auch Paul Neumanns (1675) Aufsatz (ursprünglich wohl ein Vortrag) über das
Freie Deutsche Hochstift in Frankfurt a. M. herausgekommen ist. — Über die Ver-
handlungen des vierten deutschen Hochschultages vom 21, bis 24. April 1910 in Wien
ist ein eingehender Bericht erschienen (1673). Zur Verhandlung standen die Themen :
1. Das Ideal der Volksbildung und unsere Volkshochschulkurse; 2. Fiskus und Volks-
hochschulbewegung; 3. Das Zusammenwirken von Volksbibliotheken und volkstüm-
lichen Kursen. — M. A p e 1 (1674) berichtet über den Besuch und Betrieb der freien
Hochschule Berlin, sowie über ihren Erfolg für die allgemeine Bildung einerseits, für
die praktisch berufliche Tätigkeit andererseits auf Grund einer Umfrage an die Hörer. —
A. L. Stiefel, Stoffgeschichte. 875
Stoffgeschichte.
(1,4 = N. 572— 835 b.)
Arthur I^udwig Stiefel.
Antike ätofle. ~ BibÜKche and legendäre Stoffe: AUtettamentliobeB ; Meotesiamentlieiiei; 06tt«r- nnd Heldanemg«.
— Mittelulterliohe und neoere Sage: Allgomeinei; Eintelnes: M&rchen-, Fabel- nnd Sohwankatoffe. — RoTellen- nnd Konan-
atoffe. — Pramenstoffe. — Verschiedene Stoffe. —
Antike Stoffe. E. Sterapling-er (678) gibt in einem recht flüchtig
gehaltenen Aufsatz, der oft in ein blosses Bücher- und Namenverzeichnis ausartet,
meist der sachgemässen Kritik entbehrt und in vielen Stellen der Berichtigung und
überall der Ergänzung bedarf, eine dürftige Vorstellung vom Einflüsse der antiken
Literatur auf die moderne. — Gegenüber der ausserordentlich anerkennenden und
lobpreisenden Besprechung, die W. S t e k e 1 (583) der Abhandlung 0. Kanks
„Über den Mythus von der Geburt des Helden" widmete, verhalte ich mich
ablehnend und bestehe auf meiner Ansicht in JBIj. 1908/9, N. 1008 und Vollmöllers
Roman. JB. 12, II Seite 1. — F. A.Hall (587a) behandelte unter dem irreführenden
Titel „Iphigenia in Literature" ausführlich die beiden Dramen des Euripides und
nebenher das Trauerspiel Racines und dasjenige Goethes in einer etwas stark
schablonenhaften, oft kleinlichen Weise. Dass auch sonst noch das Thema
dichterisch verwertet worden ist, scheint ihm unbekannt geblieben zu sein. —
B. F a i r 1 e y (579) untersuchte die Eneide Heinrich von Veldekes auf ihr Ver-
hältnis zum Roman d'Eneas, und zwar indem er zuerst einiges über das Hand-
schriftenverhältnis und über das Verhältnis Veldekes zu Vergil mitteilt und dann
den Grad seiner Selbständigkeit zu bestimmen sucht, technisch und persönlich, und
schliesslich durch eine Zusammenstellung aller textlichen Abweichungen des
Deutschen vom Franzosen in der Gestalt von wörtlichen Nebeneinanderstellungen,
welche 52 Seiten einnehmen. An Behaghels Ausgabe von H, von V^eldeke hatte er
eine vortreffliche Vorarbeit, die er wohl, durch reicheres Material unterstützt,
ergänzen konnte, gegen den er sich aber ein paarmal polemisch wendet, ohne
seine abweichenden Ansichten genügend zu begründen und zu belegen. — Die
deutsche Übersetzung, welche L. R u b i n e r von dem „monumental dargestellten"
Leben des grossen Alexander des russischen Dichters Michael Kusmin (580)
gibt, hat mir sprachlich wenig gefallen; inhaltlich finde ich das Buch ,, monumental"
langweilig. — W. P. Mustard (578a) zeigt, die Angaben Fritzsches ergänzend,
wie Theokrit, Bion und Moschus, der erstere stärker, die beiden letzteren weniger,
bei italienischen, französischen, englischen, lateinischen und anderen Dichtern vom
16. Jahrhundert an bis zur Neuzeit, sei es in ganzen Gedichten, sei es in einzelnen
Stellen übersetzt und nachgeahmt wurden. Seine kurzen Notizen sind nützlich,
obwohl sie ihrerseits noch gar sehr der Ergänzung bedürfen. Für die spanische,
portugiesische und die verschiedenen germanischen Literaturen — ausschliesslich
des Englischen — fehlen überhaupt Angaben. — Die stoffgeschichtliche Unter-
suchung, welche J. Fränkel (594) über Prometheus brachte, setzt mit der
Kuhuschen Deutung des Namens ein — F. schreibt sie irrtümlich Steinthal zu — ,
die ich nicht für glücklich halte. Dann betrachtet er den Mythus bei Hesiod, -die
Tragödie des Äschylus, weist auf eine Erwähnung des Namens bei TertuUian
hin, dann springt er mit einem Male auf Thoraas Campanella über, der sich mit
Prometheus vergleicht, nennt Calderons „La estatua de Prometeo" und Lesages
„La boete de Pandore". Hierauf bespricht er Goethe, A. W. Schlegel, G. C. Tobler,
Herder, Feuchtersieben, Hebbel, Byron, Shelley, J. D. Falk, Lipiner und endlich
C. Spitteler, dessen Dichtung er mit unbegreiflicher Überschätzung als die Krönung
der ganzen Entwicklung bezeichnet. F. bringt manche treffende Bemerkung und
charakterisiert besonders recht gut Goethes Prometheus. Im einzelnen wäre aber
sonst öfters Einspruch zu erheben. Was die Geschichte des Stoffes anbelangt, so
wäre noch mancherlei zu ergänzen. So z. B. Kotzebues „Pandorens Büchse",
Voltaires Oper „Pandora", die Oper von Orsi^jo, das Stück von Aumale de
Corsenville, Ph. Poissons „Boite de Pandore", ein Einakter von Monsieur de
Beauchamps und ein anonymes fünfaktiges Stück, das handschriftlich zu Paris
verwahrt wird. — O. F. Walzel (594a) zeigte im ersten TeUe seiner Abhandlung
über das Prometheussymbol, wie durch den geistreichen Lord Shaftesbury die
Vergleichung des Dichters mit Prometheus, dass heisst mit einem Schöpfer, in Literatur
und Dichtung eingeführt und zum beliebten vielgebrauchten Ausdruck geworden
war. Interessant ist es, wie er dessen Verwendung bei den Schriftstellern des
18. Jahrhunderts, namentlich bei Goethe, nachweist. Der Prometheus des letzteren
2Ö*
376 A. L. Stiefel, Stoffg-eschichte.
ist der Inhalt des zweiten Teiles der Arbeit. W. macht es sehr wahrscheinlich, dass
der grosse deutsche Dichter das Trauerspiel des Äschylus bei der Abfassung
seines Prometheus nicht selbst vor sich gehabt, sondern nur allerlei darüber gelesen
habe, besonders eine Stelle bei Sulzer. Die Abhandlung W.s ist geistreich und
anregend; aber mir kommt es vor — ich sage es mit allem Vorbehalt, denn ich
konnte der Sache noch nicht nachgehen — als ob ich dem Vergleich des Dichters
mit Prometheus, seiner Auffassung als Schöpfer, schon lange vor Shaftesbury
begegnet wäre. — Von der eigenartigen rätselhaften Vita des Philosophen Secundus,
die die Gelehrten schon vielfach beschäftigt hat, gab A. Hilka (595a) die
lateinische Übersetzung des Willelmus Medicus (Guillaume de Gap, 12. Jahrhundert)
zusammen mit der ältesten französischen Übertragung (13. Jahrhundert) und mehrere
andere verkürzte französische Übersetzungen und Bearbeitungen heraus und stellte
eine Einleitung voran, worin er unter anderem die bisherigen Hauptergebnisse der
Secundus-Forschung besprach. Besonders gehen die Ansichten der Gelehrten
betreffs des Ursprungs der novellenartigen Vita auseinander. Die einen geben ihr
orientalischen, die anderen griechischen Ursprung. Es wiegt die Ansicht vor, dass
die Vita nebst den Sentenzen buddhistisch-indischen Ursprungs sei. Auch ich teile
diese Ansicht und werde sie gelegentlich einmal zu begründen suchen. —
Biblische und legendäre Stoffe: Alttestamentarisches.
L. Hirschberg (604) bringt Nachrichten über acht in der Bibliographie an-
gegebene Saul-Tragödien. Das ist aber nur ein kleiner Teil der vorhandenen
Saul-Dramen. Gerade die älteren und zum Teil interessanteren fehlen bei ihm, so
z. B. eine anonyme „Rappresentazione" aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts,
die Trauerspiele von Jean de la Taille (1562), Courgenay (1608), Du Ryer (1639),
Nadal (1705), E. Marinelli, Schottky, R. Felix, C. A. Gruber, Nieuwelandt (1617),
Cammaert (1751), Barbaz (1818), von den spanischen, engiischen usw. zu schweigen. —
W. G 1 e n k (596) in einer Programmarbeit, die nicht viel über das Mittelmass
derartiger Arbeiten hinausstrebt, behandelte das Motiv vom Ende des babylonischen
Königs Belsazar (Balthasar), dass heisst etwa 18 Nummern, teils längere Stellen in
grösseren Dichtungen, teils selbständige lyrische oder dramatische Dichtungen oder
Romane und ein paar Jesuiten- und Schuldramen. Eine Reihe von Stücken, die ihm
unerreichbar waren, zählt er auf. Natürlich lässt sich mancherlei zu seiner Arbeit
nachtragen und fast noch mehr berichtigen. So ist z. B. der von ihm Seite 46
angeführte Verfasser Agnelli einer italienischen Tragödie „Baitassare" nur der
Drucker oder Verleger der gleichnamigen Tragödie des Marchese Giuseppe Gorini
(nicht Giov., wüe G. schreibt) Corio, eines fruchtbaren Dramatikers des 18. Jahr-
hunderts. Die „Pesach-Hagada" ist nicht, wie G. (ibid.) sagt, ein „Sammelwerk
jüdischer Weisheit", sondern eine Zusammenstellung von Gebeten, Psalmen,
Berichten über den Auszug aus Ägypten, Segenssprüchen usw. —
N eutestamentliches. Über moderne Jesus-Dichtungen, an denen er
selbst sowohl mit einer eigenen Dichtung als auch mit einer Anthologie beteiligt ist,
berichtete K. Röttger (612) in einem kurzen Artikel. — F. K a i m s (614)
Christus-Drama ,,Der Messias" habe ich vor Jahren vom Verfasser selbst vor
geladenem Publikum vortragen hören. Die Lesung hat mich ebensowenig
gepackt wie seinerzeit die Rezitation. Ich finde aufs neue, dass Christus kein
Gegenstand der modernen Bühnendarstellung sein kann, am wenigsten wenn das
Drama, wie das vorliegende, in nüchterner, trockener Prosa verfasst ist. Man
überlasse Jesus den Passionsspielen. — Mit bewundernswerter Phantasie tritt
A. Drews (JBL. 1908/9, N. 1070) an die Gestalt des Apostels Petrus heran,
den er für keine historische, sondern für eine rein mythische Person hält, den
er als einen Fels- und Säulengott ansieht und mit Mythra, dem tyrischen
Herakles (Melkart), mit Attis, Proteus, Anubis (Petra), Simon Magus, Kronos, Janus,
dann wieder mit Semo, dem Gott der Samaritaner, usw. identifiziert. Namentlich
möchte er in Petrus einen Niederschlag des Mythrakultus sehen, der im ersten
Jahrhundert unserer Zeitrechnung eine besondere Rolle, selbst im Abendlande
gespielt habe. Des weiteren übt D. scharfe Kritik am Aufenthalt und Martyrium
des Petrus zu Rom und an der ersten Christenverfolgung unter Nero: Dinge, die er
alle in Abrede stellt. Ich überlasse die hier berührten theologischen Fragen den
Theologen von Fach und bemerke, dass die mythologischen mit ihren kühnen
Deutungen mich nicht überzeugt haben. —
Götter- und Heldensagen. G. Neckel (627) plauderte ein langes
und breites von germanischer Sagenforschung, ohne dass den Lesern klar wird,
was er eigentlich damit will. Das Organ, in dem sein Aufsatz erschien (GRM.), „ist
eine Spezialisten-Zeitschrift für Nicht-Spezialisten". In diesem Falle „ist die erste
Bedingung die, dass uns ihre Darbietungen verständlich seien", dass sie uns klar,
übersichtlich und in streng logischer Weise über das Thema aufhellen. Das hat
A. [.. Stiefel, Stoffgeschichte. 377
N. nicht erreicht. Die Forderung-, die er aufstellt, dass man von den Heldensagen
mit mythologischen Deutung-en fernbleibe und sie als poetische Gebilde ansehe,
die aus ihrem Milieu, aus den Kulturverhältnissen ihrer Zeit heraus beurteilt sein
wollen, und die weitere Bemerkung, dass vieles, was wir bei den germanischen
Historikern, selbst des frühen Mittelalters, als Geschichte vorfinden, bereit« um-
gebildetes Sagengut sei usw., sind vernünftig, wenn auch nicht neu; was er über die
Fabel von Scyld Sceting, den Tod Valentinians III., den Herulerkönig Rudolf und
die Iringsage mitteilt, ist geeignet, das Interesse des Lesers zu erregen. Aber es
fehlt N., wie es scheint, die Gabe, das alles in schöner, leichtverständlicher Form
plaötisch darzustellen. — E. Wolfram (629) handelte über die germanischen
Heldensagen als Entwicklungsgeschichte der Rasse. Soweit sie im ersten Teile
ihres Buches gegen die Mythologen zu Felde zieht, die in die deutsche und
nordische Sage alles Mögliche und Unmögliche hineindeuten wollen, teile ich ihren
Standpunkt. Leider verdrängt sie diesen Wahn nur, um noch einen grösseren an
die Stelle zu setzen. Der Schlüssel zur Deutung der Sagen ist ihr: Feuer ist
Bewusstsein, Luft Gefühl, Wasser Gattung, Erde Form. „Der Mensch besteht aus
physischem Leib, der Form, die als Staub der Erde zurückgegeben wird . . ., aus
dem Ätherleib, dessen Kräfte die . . . Erbauer des Drüsensystems im Menschen sind,
worin alle Funktionen des Gattungslebens . . . gebunden Sind — Prinzip der Säfte,
des Wassers . . ., aus dem Astralleib, der das Nervensystem regiert . . ., das Körper-
liche des Astralleibes ist die Luft" usw. Und mit diesem theosophischen Schlüssel
erschliesst sie spielend alle Rätsel der Sage. Wieland ist z. B. die Geburt des
Intellekts, „ist der durch alle Zeiten mit der germanischen Rassenseele verbundene
Erzieher der Rasse". Siegfried (S. 184) erstrebt des Schwert, den Tod des
Drachens, den Hort der Nibelungen und Wuotans Tochter Brünhild. Siegfried wird
das unsterbliche Ich genannt, das sich einst Eingeweihtenbewusstsein zu erobern
verstand (S. 135). Der Drache ist „das Tier im Menschen, das im Sinnengenuss
schwelgende". „Der Hort ist die Weisheit der Vergangenheit, die Ehe mit Brünhilde
ist das Erlebnis seines Bewusstseins innerhalb der Gruppenseele seiner Rasse"
(S. 148). „Der Götterglauben der Germanen sowie aller Völker ist nicht aus der
Mythen bildenden Phantasie entstanden, sondern aus der Erinnerung an Wesen und
Kräfte, in deren Mitte das Menschenbewusstsein einst heimisch war. Die Germanen
erinnerten sich ihi^er Heimat Atlantis, des alten Nebelheim, und Nibelungen,
Menschen aus dem Nebelland, wurden alle jene genannt, deren Wesen noch dem
Wesen des Atlantis verwandt war, die noch mit Göttern und elbischen Wesen
verkehren konnten, die noch übersinnlich wahrnahmen." „Though this be madness,
yet there is method in it." — R. M. M e y e r (786) gab eine feinsinnige Charakteristik
der verschiedenen Gestalten von Göttinnen bei den alten Griechen, Römern und
Germanen und zeigte zugleich, wie das Christentum, indem es Götter wie Göttinnen
verwarf, doch in der F'orra von Heiligen gewissermassen eine Verjüngung derselben
vornahm. Der Aufsatz ist belehrend und anregend, indes kann ich die darin
einleitend ausgesprochenen Ansichten über die Entwicklung von Göttergewalten usw.
nicht unterschreiben. — Zu seiner früheren Arbeit über die Wieland-Sage in der
Literatur (vgl. JBL. 1902, S. 489) trug P. M au r u s (632a) eine moderne französische
und drei schwedische Bearbeitungen nach. Ausserdem brachte er Ergänzungen zu
der älteren Arbeit in Einzelheiten. Auch bei diesen neueren Bearbeitungen der
altnordischen Sage beobachtete er das gleiche schablonenhafte Verfahren wie in der
früheren Arbeit: Er bringt immer eine Inhaltsangabe der Dichtung und dann „einen
Rückblick auf die Dichtung und ihr Quellenverhältnis". Bei allen Mängeln, die sie
aufweisen, sind die Nachträge als Notizenmaterial dankenswert. — F. Panzer (636)
sieht im Beowulf ein wanderndes Märchen, ein Bärensohn- Märchen, ähnlich wie er
in der Gudrun in der Flauptsache ein Goldener-Märchen herausgefunden hatte. Wie
in seinem Buche über das letztere Epos, so unterstützt er seine Darlegungen
betreffs Beowulf durch eine ungewöhnliche Fülle zusammengetragenen Märchen-
materials aus allen Teilen der Erde. Dieses Material sichtet er im ersten Teil seines
Buches nach bestimmten Gesichtspunkten, nachdem er drei Einleitungsformeln
(A B und C) unterschieden hat, in die Rubriken: Geburt des Helden, Erstes
Wachstum, Jugendliche Krafttaten, Erwerbung der Waffe, Der starke Hans, die
Genossen, Der Dämon im Waldhaus, Im Reiche des Dämons, Hochzeit und Rache
usw. Der zweite Teil gilt dem Beowulf selber. Den ersten Teil des Epos, die
Grendel-Sage, bezeichnet er als ein Bärensohn-Märchen, den zweiten Teil, den
Drachenkampf, als eine Volkssage (Thor-Typus). Beide wurden verschmolzen und zu
einer Volkssage durch einen Skop „zuerst vielleicht in Gautland, jedenfalls aber
auch in Dänemark, und zwar wahrscheinlich zu wiederholten Malen"(?). Darauf
beruhen die Sagen von Boövar Bjarki, und im Englischen wurde daraus der
Beowulf. Die Sagen von Grettir und Orm sind davon durchaus unabhängig; sie
378 A. L. Stiefel, Stoffg-eschichte.
sind selbständige Bearbeitungen des Bärensohnmärchens und Starkhansmärchens.
Alles dies sind Hypothesen von grosser Kühnheit, die trotz aller g'elehrten scharf-
sinnigen Ausführungen P.s und seiner tiefgründig-en Märchenkenntnis mich im
g"anzen wie im einzelnen nicht völlig überzeugt haben. Es ist hier nicht der Platz,
meine Zweifel zu äussern. Wie ich sehe, haben andere, so z. B. A. B r a n d 1, in
einer sehr lesenswerten Besprechung nach Lessings Grundsatz: Mit Bewunderung
zweifelnd, mit Zweifeln bewundernd, das schon getan. Ich will nur ganz allgemein
andeuten, dass die in der Neuzeit sich mehrenden Versuche, die alten Heldensagen
durch Märchen zu deuten, mir nicht unbedenklich erscheinen. Übrigens bleibt
P.s Buch sowohl für die Märchenforschung als für die neue Anregung, die es in
die Beowulf-Forschung bringt, eine wertvolle, anerkennenswerte Leistung. Ich
schiiesse mich hierin nicht minder als wie auch in verschiedenen Zweifeln
der äusserst wohlwollenden, anregenden Rezension A. Heuslers (EnglStud. 42,
S. 289 — 98) an. — Eine Bereicherung der Forschung sind auch die neuen Beowulf-
Studien G. Sarrazins (637), die eine Reihe von wichtigen, zum Teil ähnlichen
Fragen wie die in Panzers Buch berühren, auf die ich hier aber nicht eingehen
kann. Ich will nur bemerken, dass ich es für kühn halte, von einer Ähnlichkeit
der Beowulfsage (Bodhvarsage) mit der Nibelungensage (Nibelungenlied) zu reden. —
H. Nöthe (671) erstattete von dem im JBL. 1908/9 Seite 620 von mir besprochenen
und abgelehnten Buche A. Benekes über das Thema Siegfried-Arrainius ein
ausführliches, anerkennendes Referat, worin er die Ergebnisse Benekes ernst nimmt
und adoptiert. Geschmacksache. — W. Stein (666) schrieb für Unterrichtszwecke
Erläuterungen zum Nibelungenlied, d. h. kurze Notizen über germanische Sagen-
dichtung im allgemeinen, über den Siegfriedmythus, die Siegfriedsage in deutscher
und nordischer Gestaltung; dann brachte er eingehend den Inhalt des Nibelungen-
liedes, besprach seine Charakterzeichnungen, seine äussere Gestalt und seine
Geschichte, dann die verschiedenen dichterischen Verwertungen der Sage anfangend
von H. Sachs bis zu Richard Wagner, ihre Darstellung in der Malerei usw. Der
Verfasser fusst auf der neueren Forschung, beherrscht sie aber leider bei weitem
nicht. — Eine liebevolle Studie widmete M. Kämmerer (670) dem Fouqueschen
„Held des Nordens" (Siegfriedsage), worin er zunächst die nordischen Einflüsse auf
die deutsche Literatur vor Fouque klarlegt, das heisst: über die Beschäftigung deutscher
Forscher und Dichter mit der Literatur des Nordens und über die Einwirkung
dieser Literatur auf die deutsche Dichtung redet. In der Einleitung zur eigentlichen
Arbeit gibt er an, was besser ans Ende des Buches gehört hätte, welche Aufnahme
Fouques Dichtung bei den Zeitgenossen und bei Späteren fand, dann die Umstände,
welche Fouque zu dieser Schöpfung führten. Dann folgt die eingehende Be-
sprechung der Trilogie in stofflicher, bühnentechnischer und ästhetischer Hinsicht,
in steter Beziehung zu den benutzten nordischen Quellen Snorra-Edda, Völsunga-
Saga, Nornagest-Saga usw. K. versteht es sehr gut, uns die Vorzüge und Mängel
der romantischen Dichtung im einzelnen wie im allgemeinen vor Augen zu führen.
Hierauf folgen Bemerkungen über die Sprache der IDichtung, die offenbar die der
Quellen in jeder Beziehung nachzubilden sucht. Ein Schlusskapitel zeigt den
Einfluss des Romantikers auf spätere Dichter wie F. R. Hermann, Hebbel, Jordan
und namentlich Richard Wagner. Für letzteren weist K. nicht nur mehrfache
sachliche Abhängigkeit, sondern auch eine ziemlich grosse Anzahl von nahezu
wörtlich aus Fouque nachgebildeten Stellen nach und zeigt, dass Wagner auch in
der Metrik ihm verpflichtet ist. — Der Aufsatz R. von Kraliks (677) über
Theoderich den Grossen in Geschichte und Sage bietet wenig Ansprechendes. Was
darin als richtig bezeichnet werden kann, ist nicht neu, und was neu ist, ist nicht
richtig, — K. H o e d e (640) suchte das Rätsel der in deutschen Landen verbreiteten
Rolandssäulen zu lösen. Im ersten Teil seines Buches gibt er eine durch Bilder
unterstützte Beschreibung der Säulen in den einzelnen Städten und geht ihrer
Geschichte nach, besonders ausführlich für die Stadt Beigern, zu deren Roland-
jubiläum sein Buch als Festschrift erschien. Ein besonderes Kapitel gilt der
Bedeutung Rolands in literarischer und — Roland war auch Heiliger der Kirche —
in legendärer Beziehung. Dann stellt der Verfasser fest, dass Rolande auf einem
weiten Gebiete zu finden seien, das im Westen scharf von der Weser begrenzt wird,
im Norden bis zur Eider und Ostsee sich erstreckt, östlich aber nach Russland,
Böhmen, Niederösterreich, Mähren, Ungarn, Siebenbürgen hineinreicht, südlich jedoch
nicht über Thüringen hinausgeht. Von den verschiedenen Deutungen, die die
Rolande gefunden haben, hält H. an der fest, dass sie wirklich mit dem Helden und
Kirchenheiligen Roland in Verbindung zu bringen sind. Ihr Ausgangspunkt seien
aber nicht die Sachsenlande, sondern das deutsche Ansiedlungsgebiet, die Grenz-
marken. In diesen erfolgte die Ansiedlung, die Machtentfaltung der germanischen
Stämme mit kirchlichem (Gepränge. „Alle die verschiedenen Stämme bedienten sich
A. L. Stiefel, Stoffj^eschichte. 379
in der neuen Heimat eines g-emeinsamen Rechtes (?), und der Sachsenspieg^el galt als
das wichtigste Rechtsbuch. Da nun nach diesem in der Maistatt H«cnt gfesproohen
wurde, so kennzeichneten die Ansiedler diese Stätten, ursprünglich heidnische
Gerichtsplätze, durch einen Schwertpfahl, und die Kirche bot ihnen im heiligen
Roland einen Schwertträger und zugleich ülaubenshelden als Wahrzeichen der
Dingstatt, und damit dieser weithin sichtbar sei, würde er in riesenhafter Grösse,
anfänglich in Holz hergestellt, später durch ein Steinstandbild ersetzt. So wurde
Roland das Wahrzeichen der Gerichtsbarkeit. So versteht man sein Vorkommen
gerade in bestimmten Gegenden, es waren eben die ehemaligen Grenzmarken, und
jenseits der Weser liess die Feme die Rolande, d. h. die selbständige Gerichtsbarkeit
nicht aufkommen. H.s Darstellung ist zu breit und weitschweifig, durch Kürze
hätte sie gewonnen. Gegen seinen Erklärungsversuch lässt sich mancherlei
einwenden, anderes spricht dafür. — W. Schwartzkopff (644) übersetzte
„La Chanson de Roland" aus dem Altfranzösischen, oder, wie es mich bedünken
will, nach einer modernen französischen Übersetzung, in deutsche Blankverse.
Leider hat er es nicht verstanden, bei diesen Versen die Eintönigkeit zu ver-
meiden. — Das umfangreiche Buch von R. C. B o e r (676) über die Sagen von
Ermanarich und Dietrich von Bern ist mir erst bei der Niederschrift dieses
Berichtes zur Hand gekommen, ich kann es daher nicht mehr erledigen und werde
im nächsten Bande der JBL. darauf zurückkommen. — Das gleiche gilt von
J. Keleminas (680) Untersuchungen über die Tristansage. — J. Pokorny
(645), die Sage von Arthur, Finn, Mongan und Connor Cuchulaind für Varianten
einer und derselben Sage oder — wie er sich nachträglich selbst verbessert — für
vielfach untereinander übereinstimmende Sagen erklärend, findet „in der Arthursage
und ihren Varianten nichts anderes als eine uralte Kuckucksmythe, so alt, dass sie
vielleicht ursprünglich jenen vergessenen Rassen angehörte, die auf den britischen
Inseln wohnten, Jahrhunderte, bevor die erste keltische Barke an den Küsten von
Erin landete". Eine Kuckucksmythe? Ist das ein Faschings- oder Aprilscherz?
Nein; der Vortrag datiert vom 11. November, und L. von Schröder (ibidem)
und R. M u c h (ibidem), die ihn anhörten, weit entfernt ihn mit Lachen aufzunehmen,
„gaben ihrem lebhaften Interesse dafür warmen Ausdruck". Ich stehe nicht an,
solcher Forschung einen hervorragenden Platz in der Geschichte der menschlichen
Verirrungen anzuweisen. — W. Golther (658) geht dem Ursprung und der
Entwicklung der Graldichtung nach. Er hebt mit Kristian von Troyes an, der
das dem Südfranzösischen entnommene Wort Gral, welches Schüssel bedeutet, in die
Dichtung einführte, aber dadurch, dass er seine Graldichtung nicht vollendete,
spätere Dichter im unklaren liess, was darunter zu verstehen sei. Wolfram von
Eschenbach verstand das Wort nicht und fasste es als einen Stein (lapsit exillis =
lapis ex celis) auf und entwickelte, ohne weitere Vorbilder, die Sage weiter. G.
stellte genau fest, was Kristian an der Sage übermittelte, und wie Wolfram sie
selbständig weiterausbildete. Die Abweichungen, die neuen Elemente sind seine
Schöpfung. Er hat die ganze Mystik hineingetragen. Er hat auch die seltsamen
Namen, die bei Chrestien fehlen, erfunden (?), und von ihm geht erst die Ver-
knüpfung mit der Schwansage (Loherangrin) aus. Robert de Boron (um 1200)
dagegen sah im Gral eine Abendmahlschüssel, einen Behälter von Christi Blut und
brachte ihn mit dem Messopfer in Verbindung. Er verknüpfte ferner damit die
Klostermären von Glastonbury; aus diesen drei Fassungen haben sich alle späte.ren
weiterentwickelt. Ich stimme G.s Darlegungen in der Hauptsache bei, nur glaube
ich, dass auf Wolframs Zusätze wie auf Borons Dichtung sich orientalische
Vorstellungen — ich denke an die von Wesselofski nachgewiesenen Beziehungen —
geltend gemacht haben. — Je weniger vom Gral Sicheres bekannt ist, einen desto
fruchtbareren Boden bietet er der Phantasie einzelner, um üppige Sprossen darauf
zu treiben. W. A. N i t z e (649), mit den vorhandenen Erklärungen vom Gral nicht
zufrieden, sieht als Mittelpunkt der Dichtung „the Fisherking" an und entdeckt
auffallende Ähnlichkeiten zwischen den Berichten über ihn und antiken Mysterien.
Der Gral ist die „cista mystica" der eleusischen Mysterien. Die Lanze ist die
heidnische Opferlanze usw. Die ganze Gralsage ist also ein verchristlichtes
griechisch -heidnisches Mysterium. Ich bezweifle nicht, dass auch diese herrliche
Hypothese Verehrer finden wird. Brockstedt macht Schule. — Auf die Arbeiten
von L. von Schröder (650), 0. Sommer (651), A. E. Waite (652), E.
B r u g g e r (654) und J. L. W e s t o n (655) zur Arthur- und Gralsage will
ich im nächsten JBL. zurückkommen. — Die Dissertation von C. Strucks (657)
über den jungen Parzival, die wieder mit Kyot operiert, kann ich nicht ernst
nehmen. —
Mittelalterliche und neuere Sage: Allgemeines. Über
eine Anzahl neuer Erscheinungen auf dem Gebiete der Sagenkunde berichtet mit h&-
380 A. L. Stiefel, Stoffg-eschichte.
kannter Sachkenntnis J. Bolte (685), häufig- mit Ergänzungen und Berichtigungen
die Forschung weiterführend. Er handelt über die Arbeiten von 0. Böckel (JBIj.
1908/9, N. 1201), F. Ranke (Deutsche Volkssagen. München, Beck. 1910. XVII, 294 S.
M. 2,50), R. Kühnau (Schlesische Sag-en. Leipzig, Teubner. 1910. XXXVIII, 618 S.
M. 8,00), A. de Cook en J. Teirlinck (Brabantsch sagenboek. Gent, Siffer. 1909. XXXII,
207 S. Fr. 4,00), A. Heusler (Geschichtliches u. Mythisches in d. germ. Heldensage:
SBAkBerlin. 1909, S. 163), A. de Cock (729), Kr. Nyrop (Fortids sagn og sänge 6 :
Tannhäuser i Venusbjserget. Kebenhavn, Gyldendal. 1909. 120 S.) und andere. —
Einzelnes. M. B. Evans (712) suchte zu beweisen, dass das angeblich
nach einer Handschrift von 1710 erhaltene, 1781 veröffentlichte Stück „Der bestrafte
Brudermord" (Hamletsage) ursprünglich mit Kyds Urhamlet identisch, d. h. ^ eine'
Übersetzung" des von englischen Schauspielern nach Deutschland gebrachten Kyd-
schen „Hamlet" war, dass es aber in entstellter Form, besonders in nachträglicher Be-
nutzung des Shakespeareschen „Hamlet" auf uns gekommen sei. Sein Beweis läuft
darauf hinaus, dass sich in dem deutschen Stück charakteristische Stellen, Motive
und Ausdrücke finden, die nicht bei Shakespeare vorkommen, aber in den Haupt-
quellen Saxo, Crantz und Belleforest, dass „Der bestrafte Brudermord" also mehr als
Shakespeare den Quellen nahekomme; dass das Stück in Gedanken, Worten und
Motiven mit echt Kydschen Dramen übereinstimme und auch stilistisch Verwandt-
schaft mit jenen zeige, und dass es endlich sich den 1581 gedruckten englischen
Seneca-Tragödien-Übersetzungen, die nachweislich Kyd stark benutzte, vielfach im
Ausdruck nähere. Die Ansicht E.s ist nicht neu; sie ist mehrfach Gegenstand der
Forschung gewesen und von Creizenach und Sarrazin abgelehnt worden. Beide
nehmen an, dass die Quelle des „Bestraften Brudermords" eine verlorene Quartoaus-
gabe des Shakespeareschen „Hamlet" sei. Mich haben E.s Ausführungen, die zum
Teil bereits Januar 1905 in der Zeitschrift ModPhil. S. 433—49 erschienen, nicht voll-
kommen überzeugt. Viele Stellen, die ein Verwandtschafts- und Abhängigkeits-
verhältnis bezeugen sollen, sind doch zu unähnlich; aber ich möchte gleichwohl die
Sache nicht von der Hand weisen. Die Annahme einer verlorenen Shakespeareschen
„Hamlet"-Ausgabe zwischen Q.^ und Q.^ ist nicht plausibler als die Annahme einer
Bearbeitung- des verlorenen Urhamlets. Manches was E. vorbringt, so z. B. die ab-
weichende Todesart Ophelias, der Prolog mit Hekate und den Furien, gibt zu denken.
— J. Bolte (719) schrieb über die interessante Sage von der erweckten Schein-
toten. Er unterscheidet zwei Formen der Sage, eine einfachere seit dem 15. Jahr-
hundert zuerst in Köln nachweisbare, worin durch den Versuch eines Diebes, der
Scheintoten einen Ring, mit dem sie begraben worden, vom Finger zu reissen, ihr
Erwachen und ihre Heimkehr zu ihrem Gatten erfolgt, und eine romantische Sagen-
form, worin ein Liebhaber die Scheintote durch einen Kuss erweckt, sie mit in sein
Haus nimmt und entweder dem Gatten zurückg-ibt oder durch richterlichen Spruch
sie behalten darf und sie heiratet oder ohne weiteres behält, weil ihr Verhältnis zum
Nebenbuhler nur bis zum Verlöbnis führte. Die erste Erzählung hält B. für eine
Wandersag-e; ich nehme an, dass sie auf Wahrheit beruht und sich an verschiedenen
Orten in ähnlicher Weise zugetragen hat. Die zweite Form ist seit dem 13. beziehungs-
weise 14. Jahrhundert in dreifacher Gestalt ungeheuer verbreitet und sehr häufig
Gegenstand dichterischer Bearbeitung geworden. B. g-ibt davon eine grosse Anzahl
von Versionen an, die sich natürlich noch vermehren lassen. — A. Hämel (720 a)
beschäftigt sich mit den spanischen Cid-Dramen im 16. und 17. Jahrhundert, nachdem
er zuvor über die historische Persönlichkeit des Helden und über sein Auftreten in
der spanischen Dichtung vor dem 16. Jahrhundert handelte. In diesem einleitenden
Teile seiner Arbeit vermisst man einige neuere Werke, die für das Thema von
Wichtigkeit waren. Von den Cid-Dramen betrachtet er nur die gedruckten und zwar
nach der nicht gerade glücklichen Einteilung: Dramen der Jugendtaten, Dramen der
Kämpfe um Zamora usw., Dramen unter Alfons IL, Burlesken; eine Einteilung, die
es ihm unmöglich machte, eine Entwicklungsgeschichte vom Cid zu geben, da die
Dramen ohne Beachtung der Chronologie bunt durcheinander gewürfelt und Dramen
von einem Verfasser an zwei Stellen erledigt werden. Im ganzen behandelt er
13 Stücke, die sich an die Namen G. de Castro, Diamante, Cueva, Lope de Vega,
Matos Fragoso, Zarate, F. Polo, Cancer y Velasco, Quiros knüpfen und ein anonymes
von 1603. Ausser den Inhaltsangaben und kurzen Würdigungen der Stücke führt
der Verfasser die Romanzen an, die der jeweiligen Dramatisierung- zugrunde liegen.
Zuletzt bringt er ein Verzeichnis aller ihm bekannt gewordenen spanischen Cid-
Dramen und einen Neudruck des anonymen Stückes von 1603, was besonders
dankenswert ist. — M. Fürst (716) möchte die Heimat des Tannhäuser in dem Ort
Siegdorf, welcher früher Tanne hiess (an der Traun in Oberbayern), wiederfinden.
In dem nahe gelegenen Bergen waren früher drei Bilder in der Kirche, die einen
Pilger darstellten, dem der Papst zur Busse das Tragen eines schweren Steines an
A. L. Stiefel, Stoffg-eschichte. 381
einer Kette auferlegte, und ausserhalb Siegdorf heisst ein Haus zum Venusber^^er.
Also kein Zweifel, der Tannhäuser war ein Chiemgauer. Nur schade, dass Orte,
welche Tann, Tanne oder ähnlich heissen, sowie Venusberge sich in Deutschland
genug finden, und dass büssende Kitter, die im Dienste der Venus gesündigt hatten
und Lasten tragen mussten — man denke an den Ritter mit dem Fässlein ((Jhevalier
au barizel) — nicht weniger häufig vorkamen. — R. M e sz I 6ny (727) befasste sich
mit der Tellsage und versuchte sie uns in neuer Beleuchtung zu zeigen. Er be-
urteilte Felix Hemmerlin, das alte Teilenlied, das Weisse Buch von Samen — nach
seiner Anordnung möchte es scheinen, dass er das Lied für älter hält, als das Buch,
was ich indes nicht für wahrscheinlich halte — das Teilspiel, Tschudys Chronik, die
Teilsage zwischen Tschudy und Schiller, Schiller selbst, G. Keller, dann sciiliesslich
die Teilbilder. Mit diesen Betrachtungen will er „die selbständigen und bedeutenden
Gebilde des Tellstoffes in ihrer zeitlichen Folge vom Standpunkte der schweizerischen
Nationalfrage überblicken und untersuchen, ob die Teildichtungen als der künst-
lerische Ausdruck der schweizerischen Nationalidee gelten können. In der Tat sieht
er die Sage als ein Symbol der schweizerischen Staatseigenart (?) an. Obwohl M. im
einzelnen manchen guten Gedanken bringt, so finde ich doch, dass er riesig über-
treibt und in die Dinge vieles hineinlegt, was nicht darin ist. Die alten Telldokumente,
wie Teil- Lied, Weisses Buch, überscnätzt er, Tschudy und Johannes Müller unter-
schätzt er. Ich sehe bei allen diesen älteren Darstellungen kein bewusstes künst-
lerisches Schaffen, sondern durchaus kunstlose rohe Erzählung, in der ich die ge-
priesenen Vorzüge, die M. darin findet, nicht entdecken kann. Es ist mir auch sehr
fraglich, ob vor der Neuzeit jemand in der Teilsage eine Verkörperung des schweize-
rischen Nationalgedan kens und der schweizerischen Eigenart gesehen hat. Ebenso
unverständlich ist es mir, wie M. in der Hutgeschichte einen Konflikt zwischen
Katholizismus und Protestantismus sehen will, indem er in Gessler die der katholi-
schen Kirche eigene künstlerische Veranlagung, die Verehrung des Symbols, und als
Gegensatz im Volke von Uri „den alemannischen Individualismus durchaus unkünst-
lerisch und protestantisch" sieht, während doch von solchem Gegensatz damals keine
Rede sein konnte und heute noch Uri wie die übrigen Waldstätten stockkatholisch
ist, mag es sich mit der künstlerischen Begabung seiner Bewohner verhalten wie es
will. M. deutelt offenbar zu viel in die Sage hinein. Er gebart sich wie ein
Prophet, dessen Kommen nötig war, um uns die Augen zu öffnen. — Die Mono-
graphie, die R. Meszleny (722) über Hebbels Genoveva schrieb, ist nicht an-
sprechender als seine Teilarbeit. Im ersten, dem stoffgeschichtlichen Teil, nimmt er
wiederum einen Anlauf, als ob er der Welt eine neue Offenbarung brächte. Dabei
ist er stoffgeschichtlich recht kläglich unterrichtet. Er zuckt verächtlich die Achseln
über Golz, er weiss aber nicht mehr wie dieser; er kennt nicht die seit 1897 (Golz)
erschienenen Arbeiten über Genoveva und verwandte Sagen und ist überhaupt in der
Sagen-, Märchen- und Erzählungsliteratur durchaus nicht bewandert. Er beglückt
uns mit den seltsamsten ästhetischen und literargeschichtlichen Anschauungen. Er
unterscheidet bei den Sagen den theoretischen und den praktischen Urstoff, und im
Anschluss an Wätzolds „Das Kunstwerk als Organismus, ein ästhetisch- biologischer
Versuch" (Leipzig 1905), behandelt er Dichtungen jeder Art als „Lebewesen"; er spricht
von radialer und bilateraler Symmetrie, von der diese Lebewesen beherrscht sind,
usw. Er behauptet, „der theoretische Urstoff des Hamlet wie auch der Genoveva
muss in jener Kulturepoche des arischen Stammes entstanden sein, in welcher die
Idee des persönlichen Besitzes und die der Monogamie zur Grundlage unserer
heutigen Gesellschaft wurde". „Die geknechtete Frau sucht und schliesst das Bündnis
gegen die agrarische Alleinherrschaft des Mannes. Mit ihren Mitteln, mit der Schlinge
der Intrige frondiert sie gegen Privatbesitz, Erbrecht, Männerheri*schaft, Monogamie
usw." „Wie leicht erweckt nun ein solcher Vorfall den Verdacht auch da, wo das
Weib an eine Opposition gar nicht denkt . . . der erste Golo und die unschuldig ver-
dächtigte erste Genoveva erscheinen blutüberströmt vor dem Höhleneingang des
arischen Barbaren." Des weiteren behauptet M.: „Das Leiden einer unschuldigen
Frau ist ein zufälliges in der Genovevasage, und das Wesentliche daran ist ... die
Intrige des Vertrauensmannes gegen den rechtmässigen Besitzer, gegen den er in
der Frau desselben vergebens einen Verbündeten sucht." Zeigte uns M. bisher seine
blühende Phantasie, so enthüllt folgende Probe sein eigenartiges literarisches Wissen;
„Erst das spätere Mittelalter" — sagt M. — »zeigt eine Verkörperung unserer Sage.
Sie ist in der grossen Schatzkammer europäischer Dichtungsmotive, in ,1001 Nacht',
zu finden." ,,Die Genovevasage wie all die anderen Motive, hergerollt aus den mensch-
lichen Uranfängen, näher bestimmt von der Ausgestaltung einer privatrechtlichen
Staatsorganisation, musste sich aus dem üppigen Lebenselement der Tausendeinen
Nacht in die scholastische Tretmühle des mittelalterlichen Katholizismus schleppen
lassen usw." Zu diesen hochtrabenden Worten bemerke ich nüchtern: 1. 1001 Nacht
Jahresbtriokt« f&r nensre dänische Literatargesohichte. XXI. 29
382 A. L. Stiefel, Stoffgeschichle.
wurde dem Abendland erst durch Galland zu Anfang des 18, Jahrhunderts bekannt;
2. die Genoveva entstammt dem 15. Jahrhundert; 3. die Erzählung- vom israelitischen
Kadi stammt, wie die meisten Erzählungen von 1001 Nacht, aus dem Indischen; 4. wie
Wallensköld 1907 in einer interessanten Abhandlung zeigte, ist sie im Orient in zwölf
Versionen und im Abendland in fünf grossen Gruppen, eine davon im 12. Jahr-
hundert nachweisbar, verbreitet; 5. zwischen der indischen Urerzählung und Geno-
veva liegen zahlreiche Mittelstufen. Über die Phrasenhaftigkeit des zweiten Satzes
und über die Annahme frauenrechtlerischer Anschauungen in der Zeit „arischer
Höhlenbarbaren" verliere ich kein Wort. Es ist mir auch unmöglich, dem Verfasser
in seinen Ausführungen über Maler Müller, Tieck und Hebbel zu folgen. Hier finden
sich ja viele richtige und originelle Gedanken und ein entschiedenes Charakterisierungs-
talent, aber das Ganze wird durch den leidigen Schematismus verdorben. —
Märchen-, Fabel- und Schwankstoffe. Mit den Helden und
Mächten des Kunstmärchens beschäftigte sich R. B u c h m a n n (737). Während beim
Volksmärchen, wie F. Panzer feststellte, das Innenleben der Personen fast keine
Rolle spielt, geht das Kunstmärchen gerade von diesem aus. B. zeigt dies zunächst
an der Person des Helden, an dem Zwiespalt seiner Seele, seiner Wehmut, Unent-
schlossenheit, in seiner Vorliebe für Einsamkeit; er zeigt dann, wie der Held sich
selbst zum Rätsel wird, wie ihm allmählich das Wunderbare aufdämmert, das er aber
nicht wie die Personen des Volksmärchens wie etwas Gewöhnliches, sondern etwas
Ausserordentliches, als eine Offenbarung der höheren Welt ansieht. Das äussert sich
wieder im Stil, durch die Häufung superlativer Ausdrücke des Erstaunens und der
Verwunderung. Einen breiten Raum nimmt beim Helden das Traumleben in seinen
verschiedenen Kundgebungen ein, welche bis zur Verwirrung, Betäubung, ja fast bis
zum Wahnsinn gesteigert werden können. BegreifUcherweise spielt die Mondschein-
romantik beim Helden eine hervorragende Rolle. Dagegen verhält sich der Held
der Alltagswelt gegenüber unbeholfen und sucht ihr, weltflüchtig, zu entgehen. Be-
sondere Momente im Dasein des Helden sind kleinere oder grössere unerwartete Er-
eignisse, das erhöhte Gefühlsleben, das sich bis zur Seligkeit steigert, den Zustand
der Wunschlosigkeit hervorruft, was sich alles wieder stilistisch in grammatischen
Superlativen oder in der Epizeuxis äussert. B. beleuchtet sodann den breiten Raum,
den die Liebe in den weitaus meisten Kunstmärchen einnimmt, zeigt, wie Kindheit
und Kindlichkeit Lieblingsthemata des Kunstmärchens sind und wie die Heldenrolle
sich vererbt. Der zweite Teil der Arbeit gilt den Mächten des Kunstmärchens, d. h.
jenen Gestalten, die dem Helden entgegentreten, mit denen er sich abzufinden hat,
den inneren dunklen Gewalten, dann den Feen, alten Hexen, furchtbaren Schönheiten,
alten verwachsenen Männlein, Zauberern usw., und ausser diesen mystischen Ge-
stalten den sogenannten Elementargeistern. B. führt uns geschickt in die bunte eigen-
artige Welt des romantischen Märchens ein und zeigt uns an der Hand gut gewählter
Beispiele und Zitate, welches inhaltlich und stihstisch das Material war, womit die
Romantiker ihre Märchenwelt aufbauten. — E. Cosquin (739a) zeigte mit ein-
dringlicher Sachkenntnis, dass der aus drei Teilen oder Geschichten zusammen-
geschweisste Erzählungsrahmen von 1001 Nacht in Indien und sonst im Orient in
seinen einzelnen Teilen häufig vorkommt, dass insbesondere auch das Motiv des
retardierenden Moments mittels Erzählungen sich sehr häufig in indischen Er-
zählungssammlungen findet, und dass die Rahmenerzählung von Indien über Persien
wie gewöhnlich nach Arabien gelangte. Er bekämpfte damit die Ansichten Goezes,
der für die ganze Sammlung von 1001 Nacht, einschliesslich der Rahmenerzählungen,
ein persisches Original als Quelle angenommen hatte. Des weiteren bestreitet C. den
öfters behaupteten Zusammenhang zwischen der Rahmenerzählung von 1001 Nacht
und dem biblischen Buche Esther. Die Ausführungen des hervorragenden französi-
schen Märchenforschers wirken vollkommen überzeugend. — Die Märchen vom
kochenden Kessel und von der verstellten Ungeschicklichkeit betitelt sich eine
andere sehr interessante Untersuchung E. Cosquins (741), worin er das im
deutschen Märchen von Hansel und Gretel an einem dämonischen Wesen gebrauchte
Überlistungsmotiv frühe in Indien nachweist und dann in seinem Gang durch die
Welt verfolgt. In Indien erscheint das Märchen an den sagenhaft berühmten König
Vikramaditya, der im ersten Jahrhundert v. Chr. lebte, geknüpft. In der Schwank-
sammlung „Sinhäsana Tvatringati" bedient sich dieser König, auf den Rat von
lachenden Totenschädeln, der List gegenüber einem menschenfressenden Div, der die
Gestalt eines Yoghi (Büssers) angenommen, und wirft diesen in den kochenden
Kessel, den er ihm, dem König, zugedacht hatte, worauf letzterer aus Dankbarkeit
die Toter Schädel, ehemalige Divs, wieder belebt. C. zeigt die grosse Verbreitung
dieser Erzählung und weist auf die ähnliche List hin, die der gleiche König in der
Schwanksammlung „Vetäla pantschavin(;ati" auf Anraten eines Vetäla (Totengespenstes)
anwendet, ohne dass Totenschädel dabei vorkommen. C. zeigt sodann, wie sich der
A. L. Stiefel, Stoffpreschiohte. 383
Kessel des Märchens zuerst in einen beweglichen und dann in einen feststehenden
Ofen verwandelt, und der letzten weitverbreiteten Version g-ohört auch unser Hansel
und Gfütel an. Im weiteren Verlauf seiner Untersuchung" entfernt sich C, von seinem
(irundthema, indem er Geschichten anführt, „oii la feinte maladresso est remplac6e par
d'autres ruses", und so kommt er zu Versionen, die Me. d'Aulnoys Finette Cendron
und dem Däumling ähneln. Schliesslich hält C. mit allen diesen Märchen die ver-
schiedenen Vei-sionen der auch in Indien heimischen Erzählung" vom Gang nach dem
Eisenhammer zusammen, zwischen denen ein gewisser Zusammenhang bestehe. So
lehrreich und fesselnd die Untersuchung auch ist, so halte ich den Beweis, dass das
Mänsol und Gretel- Märchen indischen Ursprungs sei, nicht mit völliger Sicherheit
erbracht; denn die List von der verstellten Ungeschicklichkeit ist so naheliegend,
dass diese unabhängig voneinander an hundert Stellen der Erde auftauchen konnte. —
J. Bolte (1835) setzte seine vor ein paar Jahren begonnenen Studien zu „Bilder-
bogen des 16. und 17. Jahrhunderts", welche raärchen- oder schwankhafte Stoffe in
Wort und Bild zum Ausdruck bringen, fort. Er handelte über den Freierkorb, den
Buhler auf dem Narrenseil, Bigorne et Chicheface in Holland und Deutschland, über
den Hahnrei, über ein Rezept für böse Weiber, die Bestrafung schlemmender Ehe-
männer, über Pfaffenjagd, Schlaraffenland, Narrenschiff usw., Themata, die nicht nur
literarhistorisch, sondern auch kulturgeschichtlich ein besonderes Interesse erwecken
dürften. Zu den Notizen B.s bei den einzelnen Motiven lässt sich hin und wieder
etwas nachtragen und ergänzen, so wäre z. B. die eine oder andere Version zu
Chicheface und zum Rezept für die bösen Weiber hinzuzufügen. Was das Schlaraffen-
land betrifft, so fasst B. hier alles zusammen, was über das Thema in den letzten
Jahren zutage gefördert worden ist. Ich hätte aber erwartet, dass er meine Arbeit
auf diesem Gebiete mit mehr Sorgfalt und richtiger gewürdigt haben würde. Wenn
er betreffs der Priorität des Schlaraffenliedes im Lindenschmidston vor dem
Schlaraffengedichte des Hans Sachs, gegen meine erschöpfende und, wie ich glaube,
völlig entscheidende Beweisführung, einwendet: „Wenn Stiefel . . . die Priorität nicht
S(achs), sondern dem L(indenschmidstonlied) zuerkennt, so leitet ihn dabei die Ein-
heitlichkeit von L., während ihm bei S. die doppelte Erwähnung der drei Meilen in
Vers 3 und 7 und ,die nicht hineingehörenden auf Bäumen wachsenden Bauern' als
ein Anzeichen der Kompilation erscheinen. Ferner meint er, ein Nachahmer des
H. S. hätte sich die vortrefflichen Stellen, die in L. fehlen, nicht entgehen lassen.
Allein umgekehrt kann man auch behaupten, dass H. S., falls ihm die angeführten
Plusstellen aus L. vorlagen, diese schwerlich verschmäht hätte . . . und sollte L. jünger
sein als S., so kann der Verfasser die Zusätze aus der älteren Tradition eingesetzt
haben", so zeigt er, dass er meine Ausführungen nicht genau gelesen oder gewürdigt
hat; denn er lässt Beweismaterial weg. Der kompilatorische Charakter von S. steht
fest; denn ausser L. und der Idee der auf Bäumen wachsenden Bauern benutzte er
verschiedenes aus dem Lied im roten Zwingerton, und alles dies fehlt in L. Hätte
letzterer S. zur Vorlage gehabt, warum blieben gerade die Züge aus dem Lied im
roten Zwingerton fort? H. S. kompilierte und kontaminierte, wie ich in meinen
Hans Sachs-Studien nachdrücklich gezeigt habe, in seinen meisten Dichtungen. Von
anderen Dichtern des 16. Jahrhunderts, besonders von Volksdichtern, ist dieses Ver-
fahren nicht bekannt. Und so ist denn der streng einheitliche durchaus nur die
älteren Züge der Schlaraffendichtung in sich schliessende Charakter des Liedes im
Lindenschmidston gegenüber dem aus verschiedenen Dichtungen zusammengesch^^'tiss-
ten Spruchgedicht des H. Sachs schon für sich allein ein vollgültiger Beweis dafür,
dass jenes nicht aus diesem geschöpft hat, sondern älter ist. Wer dies nicht einsieht,
für den gibt es überhaupt keine Beweisführung mehr. — E. Böklen (749) gibt
den Inhalt von 70 Schneewittchenmärchen aus Deutschland (einschliesslich Öster-
reichs und der Schweiz), dem Norden, Grossbritannien, Frankreich, Spanien, Portugal,
Italien, Balkan, Kleinasien, Ungarn, Russland, Afrika und Amerika kurz an und
vergleicht sodann im zweiten Teil seiner Arbeit die einzelnen Versionen untereinander
nach den einzelnen Motiven, verwandten und abweichenden Zügen. In einem Nach-
trag bringt er noch fünf Märchen aus verschiedenen Ländern. Ein zweiter Band
soll die mythologischen Deutungen bringen. Die Zusammenstellung ist von Wert,
wenn sie auch Vollständigkeit nicht erreicht. Gegen die mythologische Deutung ver-
halte ich mich skeptisch, wie sie auch ausfallen mag. — J. C. Ransmeier (747)
weist mit Sicherheit nach, dass Uhland für seinen „Fortunat" neben einer deutschen
Ausgabe des Volksbuches eine französische von 1770 benutzte, die von anderen Aus-
gaben in mehreren Dingen, so schon im Titel, abwich. — H. de Vocht beschäftigt
sich mit dem Einfluss des Desiderius Erasmus auf die englische Schwankliteratur
(De invloed van Erasmus op de Engeische Tooneelliteratur der XVI« en XVII« eeuwen.
I. Deel: Shakespeare Jest-Books - Lyly |JBL. 1908 9, N. 3890].). Nicht nur legte
er den Einfluss des Humanisten auf" Lyly, sondern auch den auf verschiedene
29*
384 A. L. S t i e f e 1 , Stoffg-eschichte.
Anekdotensammlungen des 16. Jahrhunderts dar. In letzterem Punkte berührte er
sich mit A. L. Stiefels Arbeit über die Quellen der „Mery Tales, Wittie Questions and
Quicke Answeres" (JBL. 1908/9, S. 622). — A. L. Stiefel (1992b) wies nun nach,
dass H. de Vocht die meisten Quellen der „Mery Tales W, Q. & Q. A.", welche aus
Schriften]^des^ Erasmus stammen, richtig- ang-eg-eben hatte, dass er aber ein Werk des
Rotterdamer Gelehrten, ,,Ecclesiastes sive de ratione concionandi" (g-edruckt 1535)
übersehen hatte, das dem eng-lischen Jest-Book noch sechs Nummern (115, 119, 120,
121, 122, 140) geliefert hatte. Für N. 115 hatte H. de Vocht die „Colloquia fam." des
Erasmus als Quelle bezeichnet, Stiefel zeigte klar, dass ,,Ecclesiastes" Quelle war.
Die von de Vocht angenommene direkte Beeinflussurkg anderer englischer Schwank-
bücher lehnte St. in begründeter Weise ab; sie schöpften alle aus den „Mery Tales
W. Q. & Q. A." — H. de Vocht („Mery Tales, Wittie Questions and Quicke Answers
and their sources": Anglia 33, S. 120-32) suchte einige Ergänzungen zu A. L. Stiefels
Quelluntersuchungen der „Mery Tales usw." zu liefern; allein er hatte damit wenig
Erfolg. Die Quelle der 136. Erzählung Luscinius „Joci ac Sales" 15 hatte Stiefel schon
im 32. Bande der „Anglia" S. 499 ff., in dem JBL. 1908/9, S. 622, N. 1339 erwähnten
Aufsatz „Zur Schwank- und Motivkunde" angegeben, und es ist zu verwundern, dass
der Herausgeber der Zeitschrift das nicht anmerkte. Das von de V. zur 56. Erzählung
angeführte Epigramm des Thomas Morus, das ich sehr wohl kannte, da ich zuerst
die lateinischen Gedichte des englischen Humanisten als eine Quelle der „Mery Tales"
bezeichnet hatte, habe ich mich wohl gehütet, als eine Vorlage anzuführen, weil es
keine Erzählung ist, sondern ein blosser Sarkasmus. Ebensowenig ist Luscinius
Quelle für N. 128. — Die 152 lateinischen Versfabeln, welche der zu Ips (Österreich)
1540 geborene, 1608 gestorbene Zweibrückener Superintendent und Humanist
Pantaleon Candidus schrieb, machte A, L. Stiefel (740) zum Gegenstand einer
Quelluntersuchung, in der er ermittelte, dass die Hauptquelle des Dichters die
„Fabulae Aesopicae" des J. Camerarius (gedruckt 1538) waren. Auf diese gehen
142 Fabeln zurück, welche Candidus bald nahezu wörtlich, so dass sie fast nur die
versifizierte Prosa der Vorlage darbieten, bald etwas freier, in einigen Fabeln sogar
selbständig im Ausdruck, wiedergibt, meistens aber ohne erhebliche sachliche Ände-
rungen. Für die zehn übrigen Fabeln, die er höchst wahrscheinlich erst nachträglich
hinzugefügt hat, machte er Anlehen bei Dorpius, Cognatus, Rollenhagen, Waldis,
Alberus und dem Promptuarium Exemplorum. St. würdigte Stil, Versifikation, äussere
Form der Fabeln, und bestimmte die verwendeten Metren näher. —
Novellen- und Romanstoffe. Florence N. Jones (758a) gab
eine Zusammenstellung der Nachahmungen des „Decamerone" Boccaccios nach der
Reihenfolge der Erzählungen heraus. Ihre Arbeit ist leider von ganz geringem Werte,
einmal weil sie gewaltig lückenhaft ist; sie bleibt weit hinter dem Buche von Lee
zurück, das ein Jahr früher erschien; dann weil sie die von ihr angeführten Nach-
ahmungen und Parallelen ohne jede Angabe lässt: man weiss nicht, ist der Titel eine
Erzählung^ ein Gedicht, ein Drama; man weiss nicht, in welchem Buche es steht usw.
Dann wimmelt es bei ihr von Unrichtigkeiten oft der unglaublichsten Art. So macht
sie z. B. Mügling sub 1546 zum Verfasser von einem Werk „Drei Unglück Andreutzo".
Mügling? H. von Mügeln ein Nachahmer des Boccaccio? Nicht doch. Es handelt
sich um den Meistergesang des H. Sachs vom 28. Januar 1546, der im kurzen Tone
Mügiings gedichtet ist und den Titel führt „Drei Unglück Andreutzo". Ganz beson-
ders nachlässig hat J. die Daten behandelt. — E. Lorenz (763) in seiner Abhand-
lung über die Chastelaine de Vergi hatte behauptet, dass Marguerite de Navarre
ihre Bearbeitung dieser alten rührenden Geschichte (im Heptameron) aus einer
Novelle Bandellos nahezu wörtlich entnommen habe. A. L. Stiefel (ib.) zeigte in
eingehender Untersuchung, dass es sich damit gerade umgekehrt verhalte. Lorenz
hatte seine Behauptung auf das der italienischen Novelle vorangehende Widmungs-
schreiben gestützt, das angeblich bereits 1518 geschrieben worden sein müsse, als
Marguerite ihr Heptameron noch gar nicht begonnen habe. Stiefel erwies aus einer
Vergleichung der beiden Novellen schlagend, dass die französische die ältere, also
Bandello ein Plagiator und sein Widmungsschreiben eine Fiktion sei. Der Nach-
ahmer zeigt seine gediegene klassische und gelehrte Bildung in der Korrektur
mythologischer Schnitzer der Königin und in der geschmacklosen Übertreibung der
von dieser gebrauchten einfachen Bilder. Ferner ist die Übereinstimmung zwischen
Marguerite und der alten Novelle grösser als die zwischen letzterer und Bandello.
Endlich hat Bandello derartige Plagiate noch öfter begangen, was von der Königin
nicht behauptet werden kann. — In einer Besprechung des Buches von Lorenz (JBL.
1908/9, N. 1398) tadelte A. L. Stiefel namentlich die ungeschickte Verteilung und An-
ordnung des Stoffes und den Mangel einer die Zeiten und die Völker charakterisieren-
den anziehenden Behandlung des stoffgeschichtlichen Themas. Er trägt ausserdem
zu dem Chastelaine de Vergi -Stoffe mehrere holländische Versionen nach, vermisst
A. L. Stiefel, Stoffgeschichte. 385
die spanischen, besonders Lope de Vegas Comedia „El Perseguido", die sehr frühe
in rioliand von Rodenburgh nachgeahmt worden war, und bringt schliesslich mehrere
tatsächliche Berichtigungen. — V. Lüdicke (769) suchte in einer hübschen Arbeit
zunächst das Quellenverhältnis des Willehalm von Orleans des Rudolf von Ems fest-
zustellen. Während Zeidler, von Heinzel angeregt, Ph. de Beaumanoirs Roman Jehan
et Blonde als die Vorlage ansah, wies L. nach, dass das chronologisch unmöglich
sei, dass vielmehr Beaunianoir und R. von Ems eine gemeinschaftliche Quelle gehabt
haben müssen, die sie beide in ihrer Weise, Rudolf unter Benutzung von Wolfram
von Eschenbach viel stärker, abänderten. Diese Abweichungen und Änderungen
suchte er zu ermitteln, um dadurch einigermassen eine Vorstellung vom französischen
Original zu gewinnen, das beiden als Vorlage diente, und das; seinerseits wiederum
mit dem Roman Hörn auf eine gemeinsame Urform zurückgeht. Des weiteren be-
stimmte L. das Verhältnis des Willehalm zu einer gereimten Bearbeitung von 1522
und namentlich zu einer gereimten Nacherzählung des 15. Jahrhunderts, die 1491 zu
Augsburg gedruckt, noch mehrfach handschriftlich vorliegt. Endlich ermittelte er
das Verhältnis des Dramas von Hans Sachs vom Jahre 1559 zu der letzten Version
und R. von Ems. Er findet, dass er nur jene benutzt habe. Im allgemeinen kann
ich den sorgfältigen Ausführungen L.s beipflichten; verschiedene Einzelheiten jedoch
beurteile ich anders. Insbesondere glaube ich, dass H. Sachs, nach seiner Gepflogen-
heit, sich mit einer Quelle nicht begnügte und auch Rudolf von Ems — wie die
Namen und andere Dinge beweisen — sowie sonst Dichtungen benutzte. — F. Brie
(Die erste Übersetzung einer italienischen Novelle ins Englische durch Henrv Parker,
Lord Morley [ca. A. D. 1545]: ASNS. 124, S. 46—57) zeigte, dass schon um 1545, also
ungefähr zwei Dezennien vor Painters „Palace of Pleasure", eine italienische Novelle,
die 49. im „Novellino" des Salernitaners Masuccio, von Henry Parker ins Englische
übertragen wurde. B. druckte die Übersetzung der Novelle — es ist die vom Papste
am Kaiser Friedrich verübte Verratsgeschichte — ab. — E. Schnitze (3219) be-
handelte wiederholt in einem Aufsatz, einmal kürzer, das andere Mal ausführlicher,
aber mit zahllosen wörtlichen Übereinstimmungen zwischen beiden, das Thema „Die
Kriminalliteratur". Den Hauptinhalt seiner Aufsätze bilden die Romane. Die Zu-
sammenstellung, die er gibt, wenn sie auch von Vollständigkeit weit entfernt ist und
manche wichtige Erscheinung, manchen Namen sich entgehen lässt, ist geeignet,
weitere Kreise über den Stoff zu unterrichten. Leider hat der Verfasser nicht genau
zwischen den Romangattungen unterschieden und namentlich den Verbrecherroman
und den Kriminalroman nicht auseinandergehalten; beide sind nicht identisch. Der
schlimmste Fehler seiner Aufsätze ist aber, dass er mit seltener Unverfrorenheit seine
Hilfswerke sich sehr häufig wortwörtlich zu Nutzen macht, ohne seine Quellen mit
einem Hauch zu verraten. ~ Grace Edith Maclean (764) behandelte ein-
gehend die Rolle, welche H. Beecher-Stowes einst berühmter Tendenzroman „Uncle
Tom's Cabin" in Deutschland spielte. Eine kurze Biographie der Dichterin geht der
Arbeit voraus. Dann bringt die Verfasserin die deutschen Übersetzungen, die merk-
würdigerweise bis 1908 reichen. Es folgen deutsche Urteile über das Buch,
Anspielungen in deutschen Dichtungen, die Bühnenbearbeitungen des Romans auf
deutschen Theatern in Amerika und auf Theatern Deutschlands, und endlich ein
Kapitel über den Einfluss des Buches auf die deutsche Literatur (Hackländer, Auer-
bach, Hesslein, Gothe, J. Fröbel, Schrader, F. Kürnberger usw.). Mehrere für die
Jugend bestimmte Nachahmungen machen den Beschluss. Die Verfasserin, die auch
bibliographische Notizen beifügt, hätte betonen sollen, dass der Einfluss des Buches,
so gross er einst war, jetzt in der Hauptsache vorbei ist, hätte den tendenziösen
Charakter des Romans, die Ünnatürlichkeit des edlen Negercharakters betonen und
die Vorläuferinnen der Dichterin in England, Aphra Behn und Miss Edgeworth, er-
wähnen sollen. —
Dramenstoffe. H.A. Rennert (771) veröffentlichte ein erst von Paz
y Melia ans Licht gezogenes, bis jetzt unbekanntes Kleopatra-Drama eines sonst ganz
unbekannten Diego Lopez de Castro aus dem Jahre 1582, dessen Wichtigkeit darin
besteht, dass es die erste Dramatisierung des Stoffes in Spanien ist, auf italienische
Vorbilder nicht zurückgeht, in sichtlicher Nachahmung Juan de la Cuevas verfasst
worden ist, aber in verschiedener Beziehung, so z. B. in der freien romantischen Be-
handlung der Geschichte, in der Ungebundenheit betreffs der Regeln, in der Mischung
von Komischem und Tragischem, in der langen Dauer der Handlung usw. darüber
hinausstrebt und gewissermassen das spätere spanische Drama ankündigt. —
Alberta von Puttkamer (593) besprach die „Phädra" des Euripides, die-
jenige Racines und endlich die 1909 erechienene „Fedra" des italienischen Dichters
G. d'Annunzio in feinsinniger Weise. Sie würdigt den antiken und den französischen
Dichter verständnisvoll aus ihren Zeiten heraus und bewundert beide. Dagegen ver-
urteilt sie schonungslos und 'mit Recht das Werk des modernen Dichters, der ja
386 A. L. Stiefel, Stoffgeschichte.
auch neuerdings bei anderem Anlass gezeigt hat, wie wenig ihm weises Masshalten
verliehen ist, wie sehr er von der vornehmen Denkweise eines abgeklärten Dichters
entfernt ist. Die Verfasserin sagt von seiner Heldin: „Die Fedra-Gestalt hat nicht in
einer einzigen Wendung tragische Grösse oder auch etwas menschlich Rührendes.
Wie sie ein unfassbares Gemisch von Gottheit, Tier und Mysterium ist, steht sie als
eine Missgestalt in der neuesten dramatischen Schöpfung dessen, der sich rühmt, den
Neulateinern eine glänzende Wiedergeburt des Dramas zu bringen." — T. Lon go (776)
in einem kurzen Artikel mit anspruchsvollem Titel gibt nur einen Auszug aus der
unzulänglichen Arbeit des M. Landau über das Thema „Die feindlichen Brüder auf
der Bühne", ohne den geringsten Versuch einer Ergänzung. — A. L. Stiefel (1798a)
wies nach, dass die 1556 gedruckte Comedia des H. Sachs „Von dem Marschalk mit
seinem Sohn" nicht aus der deutschen 1493 zum erstenmal gedruckten Übersetzung
des Chevalier de La Tour Landry (Ritter vom Thurn), auch nicht aus der
daraus geschöpften Erzählung Agricolas (Sprichwörter N. 201), sondern aus einem
18 strophigen Meistergesang im „Hannen krath" Hans Foltzen entnommen sei.
Die beiden anderen Bücher, die ja zu den Quellen des Meisters gehören, sind nur
zu unbedeutenden Nebenzügen von ihm verwendet worden. — G. Grünau (698)
stellte einige Notizen über die Verbreitung der Faustsage bei den verschiedenen
europäischen Völkern zusammen, die nicht nur nichts Neues bieten, sondern lücken-
haft, ergänzungs- und berichtigungsbedürftig sind. — J. W. Bruinier (706) gab
drei Fassungen der Möbiusschen Überlieferung vom Puppenspiel von Doktor Faust
nach den seit 1891 im Besitz der Königlichen Bibliothek zu Berlin befindlichen Hand-
schriften heraus, von denen er in einer Einleitung eine genaue Beschreibung liefert
und dabei das Verhältnis der Texte untereinander feststellt. Die Veröffentlichung ist
für die Geschichte des Stoffes dankenswert. — Über das Don Juan-Thema warf
V. Klemperer (694) ein paar Gedanken aufs Papier, die vom richtigen Erfassen
des Stoffes, aber von durchaus ungenügender Kenntnis der Geschichte des Stoffes
zeugen. Die neuere Don Juan-Forschung scheint ihm unbekannt zu sein. — Max J.
Wolff (780) möchte um jeden Preis den Einfluss des italienischen Stegreifspiels auf
Shakespeare, speziell auf „Romeo and Juliet", beweisen. Das veranlasste ihn, in der
ältesten gedruckten Sammlung von Szenarien, in dem 1611 erschienenen „Teatro
delle Favole rappresentative" des Flaminio Scala zu suchen, und richtig, er stöberte
ein Sogetto auf, „Li tragici sucessi", das den Romeo- Stoff enthalten soll. Da aber
das Datum 1611 zur Entstehungszeit von Shakespeares Liebesdrama nicht stimmt
(ca. 1592), so wurde für die Sammlung flugs ein höheres Alter erschlossen: „Flaminio
Scala war Mitglied der Schauspielertruppe I Gelosi (?), die Glanzzeit seiner Truppe
fällt Mitte der achtziger Jahre (?) des 16. Jahrhunderts, und es ist anzunehmen, dass
,Li tragici sucessi' schon damals gespielt wurden" (?). Folglich . . ., doch nein, „es
ergibt sich weder aus dem Argumento noch im Szenarium der ,Tragici sucessi' eine
Verbindung mit Shakespeares „Romeo and Juliet'". Also? Das macht alles nichts.
„Die italienischen Schauspieler haben schon vorher den Stoff zuerst tragisch im An-
schluss an die bekannten Erzählungen (Masuccio, da Porto, Bandello) und dann
später mit glücklichem Ende dargestellt." Woher das W. weiss? Das sagt er uns
nicht. Tatsache ist — müssen wir dem allem entgegenhalten — , dass Flaminio Scala
erst 1600 als Schauspieler bekannt beziehungsweise genannt wird, dass nicht zu er-
weisen und auch nicht wahrscheinlich ist, dass er zu den Gelosi gehörte, dass der Romeo-
Stoff — soweit unser Wissen reicht — nie von der Commedia dell' arte bearbeitet wurde,
und dass „Li tragici sucessi" weiter nichts als eine Nachbildung von dem Lustspiel
„La donna costante" des R. Borghini (gedruckt 1578) sind, welches, wie ich bereits
1891 gezeigt habe, aus der alten Volksnovelle von Lianora di Bardi e Yppolito
Buondelmonte entlehnt und mit Motiven der Romeo- Fabel verschmolzen ist. Aus
allem dem ergibt sich, dass die von W. behauptete Beeinflussung von „Romeo and
Juliet" durch ein Szenarium der Commedia dell' arte ein Hirngespinst ist. — In
einem anderen Aufsatze Max J. Wolffs (3892) wird der Gedanke, dass Shakespeare
unbedingt unter dem Einflüsse des italienischen Stegreifspiels gestanden, weiter aus-
gesponnen und verallgemeinert. Es ist unglaublich, was W. hier alles behauptet und
mit verblüffender Sicherheit behauptet, ohne einen Schatten eines Beweises zu erbringen.
Wenn wir ihm Glauben schenken dürften, so wären fast alle Lustspiele Shakespeares,
ein Teil seiner Trauerspiele und selbst einige „Histories" mehr oder weniger von der
Commedia dell' arte beeinflusst. Nicht nur viele Charaktere und Motive, sondern oft
auch Intrigen und Fabeln schöpfte der Swan of Avon daraus. Der grosse Dichter,
„der die Menschen vom König bis zum Bettler, von Julius Cäsar bis zu Jack Falstaff
am besten gekannt und mit einer Art unbegreiflicher Intuition durch und durch ge-
sehen hat", war gezwungen, sich die Charaktere aus der Commedia dell' arte zu
holen; er war nicht imstande, die Rolle eines dummen Constable aus dem Leben zu
nehmen. „Weder Vater Capulet noch sein Neffe Tybält haben die Schlacken des
A. L. Stiefel,. Stoffjf^eschichte. 387
Pantalone und des Oapitano Spavento völlig abgestreift." W. greift eine ganz erheb-
liche Anzahl von Hzenarien aus der — wie gesagt — 1611 gedruckton Sammlung des
Flaminio Scala heraus, um die Übereinstimmung von Charakteren, Motiven, Intrigen
und Fabeln mit solchen bei Shakespeare zu veranschaulichen. Er vergisst aber, dass
ein Teil davon sich bereits bei Plautus und Terenz oder bei Shakespeares unmittel-
baren Vorläufern in Eng'land, so ziemlich alle in der Commedia erudita, oder in der
italienischen Novellistik finden, und dass — wie er selbst einräumt italienische
Schauspieler vor 1610 Shakespeare nicht zu Gesicht kamen. Wie ist es also möglich,
dass Shakespeare trotzdem diese intime Kenntnis der Commedia dell' arte, richtiger
gesagt: des Flaminio Scala besass? In Italien war er ja nicht — wie W. unvor-
sichtigerweise in seinem Shakespeare-Buch I, S. 235 ff, nachgewiesen hatte. Aber warum
sollte er nicht die „Gelosi" in Frankreich gehört haben, wohin sie oft kamen? Zwar
Shakespeare war auch nie in Frankreich (Wolff : Shakesp. I, S. 240), aber irgendwo musste
er doch die „Gelosi" kennen gelernt haben, sonst fiel ja — die ganze Beweisführung
ins Wasser! Zu solchen ungeheuerlichen Ergebnissen konnte W. nur seine mangeU
hafte Kenntnis der italienischen Literatur, insbesondere des Dramas, sein völliges
Verkennen der Entwicklungsgeschichte, der Verbreitung und des Wesens der
Commedia dell' arte und ihrer Künstler, und andererseits seine unzulängliche Ver-
trautheit mit der englischen Literatur des 16. Jahrhunderts gelangen lassen. Es ist
hier nicht der Ort zu Einzelheiten; denn die Ausführungen W.s sind derart verfehlt,
dass seitenlang oft jeder Satz anfechtbar oder wenigstens unbeweisbar ist. Die Ge-
schichte der Commedia dell' arte, ihrer Künstler und ihrer Verbreitung im 16. Jahr-
hundert ist grösstenteils noch in Dunkel, gehüllt. Auf Schritt und Tritt stösst der
besonnene Forscher auf Schwierigkeiten, die er nicht zu lösen vermag. W, setzt sich
über alles mit wunderbarer Phantasie hinweg. Ich kann aber nicht energisch genug
gegen solche dilettantenhafte Behandlung schwieriger wissenschaftlicher Fragen
protestieren. — E. Isolani (778) besprach Dramen, welche das Schicksal des
Andreas Hofer darstellen. Sie knüpfen sich an die Namen K. Zimmermann, B. Auer-
bach, P. Treulieb, V. Angetti, W. Gärtner, J. Vogelsang. Hieran reihen sich Opern
von W. Held, J. Böhm, E. Dorn, J. C. von Worndle und B. Mayr: alle höchst un-
bedeutende verfehlte Produkte, woraus der Verfasser schliesst, dass Andreas Hofer
auch auf der Bühne nicht glücklicher wie im Leben war. Er war ein Todgeweihter.
Unter den verschiedenen Dramatisierungen, die I. übersehen hat, vermisse ich be-
sonders K. Immermann. — F. Rosenberg (779) möchte für Grillparzers „Ein
treuer Diener seines Herrn" Fletchers „The Loyal Subject" als Quelle ansehen, ich
bin indes von seiner Beweisführung nicht überzeugt worden. —
Verschiedene Stoffe, B. Barth (788) hat mit grossem Fleiss und
Geschick das Problem der Liebe und Ehe im altfranzösischen Fablel und in der
mittelhochdeutschen Novelle studiert. Von der Annahme ausgehend, dass die
deutschen Erzählungen immer auf altfranzösische zurückgehen (?), sucht er nun so-
wohl ini allgemeinen wie im einzelnen das Verhältnis der beiden Literaturen in bezug
auf das obige Thema festzustellen. Er hebt mit der Liebe an, ein Begriff, den er
hier oft im weitesten Sinne für jede Art geschlechtlichen Verkehrs nimmt, und
charakterisiert erst die männlichen und weiblichen Figuren der Erzählungen, dann
das Liebesverhältnis in seinen verschiedenen, selbst bedenklichsten Stadien. Schon
hier vermag er eine Reihe wichtiger Unterschiede zwischen französischen und
deutschen Erzählern festzustellen. War bisher Ehebruch oder Verführung einer
Jungfrau Gegenstand der Betrachtung, so zeigt uns B. im dritten Kapitel die ver-
schiedenen Eheverhältnisse mit Ausschluss der Eheirrungen, während das vierte die
Stellung der Dichter zu den behandelten Fragen von Liebe und Ehe zum Gegenstand
hat. Ein fünftes Kapitel befasst sich mit den bei Liebenden üblichen Anrufungen
Gottes und der Heiligen. Seite 287 — 348 gibt der Verfasser eine Zusammenfassung
seiner Forschungsergebnisse, um schliesslich in einem Anhang ein paar Erzählungen,
die sowohl in einer französischen als in einer deutschen Fassung vorhanden sind,
miteinander zu vergleichen. Ein zweiter Anhang vergleicht deutsche Fassungen
eines und desselben Stoffes aus älterer und jüngerer Zeit untereinander. Die Arbeit
B.s verdient als erster grösserer Versuch auf diesem Gebiete Anerkennung, obwohl
sie nach verschiedenen Seiten Mängel zeigt. Als solche betrachte ich 1. dass B.
wichtiges Material ausschliesst; 2. dass er die mitunter recht ungleichartigen Dich-
tungen, wirkliche Erzählungen bis herab auf blosse Zoten, kunterbunt untereinander
mengt; 3. dass er nicht zwischen den von den Franzosen aus dem Orient über-
nommenen Geschichten und jenen, die mehr gallischen Charakter tragen, unter-
scheidet usw. Mir ist es ferner unverständlich, wie er die Erzählungen der „Historia
Septem Sapientum", die in französischen und mittelhochdeutschen Reimen vorhanden
sind, ferner das „Castoiement" mit seinen orientalischen Erzählungen, den Chevalier
de la Tour, den Ritter Beringer (Berengier au long cul) usw. ausgelassen hat. Bei
388 Ä. L. Stiefel, Stoffgeschichte.
Kaufringers „Schädlefin" ist ihm entgangen, dass ich das einstige Vorhandensein
eines Fablel mit ganz gleich drastischer Behandlung nachg'ewiesen habe usw, —
E. Ebner (797) gibt unter irreführendem Titel die Ansichten einiger bedeutender
Männer über die mathematischen Wissenschaften wieder, nämlich die von
Schopenhauer, Lichtenberg, Novalis, Schelling, H. Beyle- Stendhal, Goethe, Schiller,
Jean Paul, Nietzsche, E. Strauss und F. Huch. Dass sich sein flüchtiger Aufsatz in
keiner Weise mit dem Thema deckt, scheint ihm nicht klar geworden zu sein. —
K. K o n r a d (798) plauderte über die Figur des Studenten in den deutschen
Schwankbüchern des 16. und 17. Jahrhunderts. Dass er den Stoff auf ein paar
Blättern nicht erschöpfen konnte, ist ganz natürlich. Schade aber, dass er nicht die
lateinischen Schwankbücher, so z. B. die „Facetiae" Bebeis, die ja auch (1558) ins
Deutsche übersetzt wurden, und die „loci ac Sales" des 0. Luscinius berücksichtigte,
die über Studenten viel Interessantes bringen. Dann hätte er gut getan, zwischen den
echten Studentenschwänken und den uralten Anekdoten zu unterscheiden, die erst in
jüngeren Versionen auf Studenten übertragen wurden. Eine bessere Anordnung des
Stoffes und grössere Sorgfalt in den Daten und anderen Dingen wären sehr
wünschenswert gewesen. — Wie das Heidelberger Studentenleben sich in deutschen
Romanen und Gedichten abspiegelt, zeigt uns K. K o n r a d (799) in einem kleinen
Artikel, worin er den Magister Lauckhardt, Felix Schnell, C. Brentano, V. Scheffel,
O. Müller, E. Jost, Samarow, W. Meyer-Förster, R. Stratz usw. zu Wort kommen lässt.
Es Hesse sich noch mancherlei dazu ergänzen. — Fr. Stieve (804) schildert den
Charakter des Ezzelino, Tyrannen von Paduä, in der Geschichte, in der Dichtung
und in Anekdoten. Er zeigt uns, wie sich das Charakterbild in späteren Anekdoten
und bei den Historikern sehr wesentlich änderte, d. h. milderte. Etwas Neues er-
fahren wir, seit den jüngsten Forschungen, nicht durch den kleinen Aufsatz. —
Mehrere Romane, die den Kölner Kurfürsten Gebhard Truchsess von Waldburg (808)
(1579—83), der Agnes von Mansfeld geheiratet und dadurch sich und sein Land ins
Unglück gestürzt hatte, zum Helden haben, bespricht ein Anonymus. Es sind ein
Roman von B. Naubert (1792), ein anonymer gedruckt 1800, einer von E. Weisflog
(1835), ein englischer Roman von Thomas Colley Grattan und einer von Lucien de
Ridder (= Karl Hauptmann). Die Mitteilungen des Anonymus sind lesenswert. Das
aussergewöhnlich abfällige Urteil, das der englische Protestant Grattan über die in
seinem Roman auftretende Queen Beth, den Stolz der Engländer, ausspricht, ist ganz
auffallend. — Wie Tiernamen in alter und neuer Zeit zu Schimpfwörtern verwendet
werden, zeigte uns ausführlich und übersichtlich, alles mit entsprechenden Belegen,
H. Cohn (1101). Er wies nach, dass der Hund das verbreitetste Schimpfwort ist.
— F. 0 r t h (Der Hund im Altertum. Progr. d. Hennebergischen Gymn. in Schleu-
singen. Schleusingen, Lang. 1910. 38 S. 40) widmete eine liebevolle Studie dem
treuen Begleiter des Menschen in bezug auf seine Rolle in der AJten Welt. An der
Hand steter Belege verfolgt er seine Rolle in seinen verschiedenen Beschäftigungen,
zu denen ihn der Mensch heranzog: als Hüter des Hauses, als Begleiter auf der Jagd
und im Kriege usw. Naturgeschichtliche Notizen über die Abstammung und das erste
Erscheinen des Hundes in der Geschichte gehen der eigentlichen Arbeit voran. Eine
fleissige, anziehende Studie. — K. Knortz (814) plauderte recht anziehend über die
Insekten in Sage, Sitte und Literatur, indem er alle möglichen Witze, Anekdoten,
kleine Erzählungen und kunterbunte folkloristische Notizen von einer Anzahl In-
sekten anführt. Es ist begreiflich, dass er auf 150 Seiten das ungeheuere Thema,
das er über alle Völker der Welt ausdehnt, in keiner Weise erschöpfen konnte. Es
wäre auch vielleicht des Guten zu viel gewesen, wenn er den Umfang seines Buches
noch erweitert hätte. Er hätte aber das Thema einschränken können. Bedenklich
ist die geringe Ordnung, die er beobachtet, und der Umstand, dass er meist keine
Quellen oder Belege anführt. Er kommt vom Hundertsten ins Tausendste, von einem
Teile der Welt in den entgegengesetzten und führt oft nur eine moderne Version
an, wo ihm eine antike oder mittelalterliche zu Gebote gestanden wäre. Die von
ihm behandelten Insekten sind Biene, Floh, Laus, Fliege, Spinne, Heuschrecke,
Heimchen, Zikade, Libelle, Moskito, Schmetterling, Glühwurm, Marienkäfer, Maikäfer,
Wanze, Motte, Ameise, und zwischen hinein Wespe, Bremse und Hummel. Skorpion,
Schabe, Ohrwurm, Blattlaus, Milbe, Schwaben und Russen fehlen. Die Fabelliteratur
ist nicht genügend berücksichtigt. — Unter dem unrichtigen Titel „Berlin W. im
modernen Roman" — richtiger wäre gewesen „Zwei neue Romane über Berlin W." —
besprach J. Keller (824) Olga Wohlbrücks „Das goldene Bett" und R. Lothars
„Kurfürstendamm". Er gibt den Inhalt der Romane an, schildert die Charaktere und
äussert sich anerkennend über die Verfasser. — ElseRiemann (828) zeigt uns
die Rolle Nordfrieslands in Romanen, Novellen, Märchen und sonstigen Dichtungen,
sowie Reisebildern der Neuzeit, wobei sie kürzer oder länger auf einige 60 Werke
neuerer deutscher Schriftsteller, anfangend von 1826 bis 1908, eingeht, zuerst von den
A. L. Stiefel, Stoffgeschichte. 380
Anfängen der Meeresromantik: und des Seeromans spricht, dann ihren Stoff nach den
Inseln Helgoland, Sylt, Halligen gruppiert. Einige 20 Seiten sind der Landsohafts-
schilderung und ebensoviel der Charakterisierung des nord friesischen Volkstums
gewidmet. Übrigens deckt sich der Titel nicht mit dem Inhalt des Buches, da die
nichtdeutschen Erzähler fehlen. Auch wird des Einflusses von England und Amerika,
wo die Seeromane schon viel früher auftauchen, nicht gedacht. — L. G. Ricek (829)
führte uns die Ostmark (Österreich) im Spiegel deutscher Dichtungen vor, d. h. er
druckte eine grosse Zahl von Gedichten ab, welche Wien, den Wiener Wald, den
Donaustrand, das Marchfeld, das Waldviertel, Steinfeld luid Alpenviertel zum Schau-
platz haben. Mit Ausnahme des H. Sachs und des Nibelungenliedes bringt er nur
neuere Dichter. Zu einer Anzahl von Gedichten fügt er am Ende Anmerkungen bei.
— Flotte und Kolonien zeigte uns W. Börker (833b) im Spiegel deutscher Dich-
tung, d. h. deutscher Gedichte und kleiner Prosaskizzen, im ganzen 31 Nummern,
moderner Dichter, darunter Geibel, K. Groth, E. von Wildenbruch, D. von Liliencron,
Felix Dahn usw. Der Sammlung sind biographische Notizen der Verfasser bei-
gegeben. — F. E. Hirsch (772) wählte sich das Thema „Der Bauer in der Stadt"
zum Gegenstand eines Aufsatzes, worin er den Bauer vom Mittelalter an bis zur
Neuzeit in der ihm durch den Städter zuteil werdenden Behandlung zeigen wollte.
Leider ist seine Arbeit in verschiedener Beziehung verfehlt. Einmal hat der Ver-
fasser sein Thema nicht richtig begrenzt, indem er erst nur von der deutschen
Literatur redet und dann in späterer Zeit auch einen Teil der französischen und eng-
lischen Literatur heranzieht; dann bleibt er nicht beim Begriff Bauer stehen, da er
im 17. Jahrhundert mit einem Male den gefoppten Landjunker mit dem Bauer identi-
fiziert, bei dem es sich aber nicht um den Gegensatz vom Bauer zum Städter, sondern
um den des unmanierlichen altfränkischen Landedelmanns zu dem feinen Höfling oder
den dem Hofe nahestehenden Bürger handelt. Dann hat der Verfasser nicht sowohl
die Dichter gelesen, als vielmehr die Kompendien der Literaturgeschichte und
sonstige literargeschichtliche Hilfswerke und Arbeiten. Und diese hat er oft recht
oberflächlich und flüchtig benutzt. So sind denn seine aus zweiter, dritter oder vierter
Hand geschöpften Nachrichten und Angaben so vielfach unrichtig, verkehrt oder
schief, dass seitenlang fast jeder Satz zu beanstanden ist. Er hebt die Bauem-
dichtung mit Wernher dem gartenaere, also mit dem 13. Jahrhundert, an, aber das
11. Jahrhundert hat schon den verschmitzten Bauern im „Unibos", der den Städtern
böse Streiche spielt. Das Buch „Der Eulenspiegel" soll eine Rache der Bauern an den
Städtern bezwecken, aber Eulenspiegel spielte ja auch den dummen Bauern darin
lose Streiche. Hans Sachs, in dessen Dichtungen der Bauer einen so breiten Raum,
eine so wichtige hervorragende Stellung einnimmt, wird kaum flüchtig erwähnt,
ebenso fehlt der Bauernsohn Heinrich Bebel und seine Facetien und die ganze reiche
Schwankliteratur des 16. Jahrhunderts, die schöne Beiträge hätte liefern können.
Von anderen Lücken und den zahllosen Unrichtigkeiten und sinnlosen Angaben will
ich schweigen. Nur ein paar Proben seien angeführt. Zitate wie „The Sak-Fullow
Newes, Elazero de Madrid, cette comedie quient en grande vogue, Hist. generale des
Carrons" (soll heissen Larrons) und andere beleuchten des Verfassers Sprachwissen.
Seite 182 gibt H. das Datum 1610 statt 1618 für Ayrers „Opus theatricum" an.
Seite 183 macht er D. Lucas del Cigarral zu einem Stück; es ist nur ein Held des
Lustspiels. Besonders stark ist folgende Leistung Seite 184: „Die Szene mit den
falschen Frauen schöpfte Moliere aus einer Novelle Scarrons ,Le Marquis ridicule',
was Stiefel ermittelt hat, der aber nicht weiss, dass sie spanischen Ursprungs ist."
Plierzu sei bemerkt: 1. Ist der „Marquis ridicule" keine Novelle, sondern ein Lust-
spiel. 2. In der Arbeit, worin ich Molieres Verpflichtung nachwies, habe ich ja
gerade gezeigt, dass Scarrons Stück auf eine spanische Comedia, auf Coellos „Peor es
hurgallo" zurückgeht. 3. In der gleichen Arbeit gebe ich Nachrichten von der in
Spanien aufgekommenen Gestalt des Landtölpels, die sich von Spanien aus über ganz
Europa verbreitete. 4. Eine Untersuchung über die Figur des Landtölpels hatte demnach
von Spanien und nicht von Moliere ihren Ausgangspunkt zu nehmen. H. hatte also
meine Abhandlung nicht gelesen, und doch wagte er es, daran zu kritteln. Das An-
geführte genügt, um die Arbeit H.s zu charakterisieren. Um aber nicht mit
einem Misston zu schliessen, bemerke ich, dass sein Aufsatz, besonders im zweiten
Teil, auch manche richtige Bemerkungen und auf alle Fälle brauchbares Material
darbietet. —
J tUreaberlohte t'&r neuere deutsohe LitetAturgescbiohte. \.\1. * ^
IL Von der Mitte des 15. bis zum Anfang
des 17. Jahrhunderts.
Allgemeines. 1908/9, 1910.
(JBL. 1908/9 11,1 = N. 3274-3362; JBL. 1910 11,1 = N. 1678—1719.)
(Die Nummern der Bibliographie der Jahre 1908/9 — Bd. XIX/XX — sind im folgenden Text
mit einem Sternchen versehen.)
Wilhelm Stolze.
Lokalgeschichtliches. — Einzelne PersönlichVeiten. — Enlturgeschichtliches: Allgemeines und Sittengeschichte. —
Franenleben. — Einzelne Stände der äesellschaft. — Handel und Gewerbe. — Buchdrnclc und Bibliotheken. — Geistiges
Leben (Literaturgeschichte). — Qaellen: Fürstliche Perijönlich Veiten; andere Persönlichkeiten; Beisebeschreibangen. —
Lokalg-eschichtliches. Kein Jahrhundert deutscher Geschichte ist,
wenn man auf das Ganze deutscher Geschichte sieht, bisher so wenig beachtet
worden, wie das fünfzehnte. Vielleicht lässt sich auch, da in den Territorien und
den Städten das Leben viel mehr pulsierte wie im Reich als Ganzem, die Summe
des Lebens recht ordentlich nur in diesem kleineren Rahmen erfassen. Solche Ge-
danken sind es jedenfalls, die die Lektüre des grossen Werkes von Rud. Wacker-
na g- e 1 (1686) über die Geschichte Basels hervorrufen. Denn an diesem ebenso
gründlichen wie formvollendeten Werke können wir die ganzen Schwierigkeiten ab-
nehmen, die sich der Behandlung der ganzen deutschen Geschichte in diesem Zeit-
raum entgegenstellen würden. Hat doch W., ohne sich zu wiederholen, nur der
Geschichte Basels von ca. 1450 — 1501 geglaubt 533 Seiten in Gross-Oktav widmen
zu sollen, wobei er allerdings der Erzählung der politischen Geschichte dieser Jahr-
zehnte die Schilderung von Staat und Gesellschaft von der rudolfinischen Zeit bis
zur Reformation anschloss; dabei erhielten wir noch nichts von dem geistigen Leben
Basels zu hören und von der Universität, an der ein Erasmus sein Licht strahlen zu
lassen begann; weder Sebastian Brants noch Holbeins wurde gedacht, Männer, deren
Namen allein weite Perspektiven eröffnen. Eben aus diesem Grunde ist es auch
schwer, sich über das Buch des weiten und breiten auszusprechen. Nur das sei
doch hervorgehoben, dass, wenn eine Stadt, dann Basel, eine so umfangreiche
Würdigung verdiente: denn in ihre Geschichte spielt, sie selbst aufs nachhaltigste
beeinflussend, alles hinein, was in der Geschichte des 15. Jahrhunderts überhaupt
von Bedeutung war. Da sie auf der Grenzscheide zwischen Welschland und Deutsch-
land lag, war sie von den Kriegen um und mit Burgund aufs tiefste berührt;
nachdem sie zwischen dem Reiche und den Eidgenossen lange Zeit eine Zwischen-
stellung eingenommen hatte, musste sie sich endlich für die letzteren entscheiden.
Und dabei behauptete diese Kommune, die grosse wichtige Handelsstadt, immer ihr
eigenes Selbst, mochte sie nun aristokratisch, demokratisch oder wie im 15. Jahr-
hundert oligarchisch verfasst sein; Änea Sylvius' treffende Schilderung, die W. durch
Wiedergabe ebenso charakteristischer Züge weiter belebte, gilt für alle Zeiten
(vgl, S. 352). Und weiter sei noch das andere hervorgehoben, dass eine so schöne
Aufgabe keinem würdigeren Manne anvertraut werden konnte. Der Kenner der
sozialen und Verfassungsverhältnisse des ausgehenden Mittelalters mag manches
überflüssig breit finden, was er hier liest; aber niemals ermüdet die Breite, immer
W. Htülze, Alloemeines des 15./16. Jahrhunderts. 1908/9, 1910. 391
ist alles anschaulich und höchst lebendig" gesehea und wiedergegeben und legt
Zeug-nis ab davon, dass wir es hiin* mit einem Kenner ersten Ranges in der Oesamt-
^reschichte der Zeit zu tun haben. 01t wird man an das Epos bei seinen Schilde-
rungen erinnert, oft an kleine Gemälde der Renaissaneezeit, dann wieder an Romane
neuester Zeit, wie sie etwa aus der Feder Hermann Hesses erllossen. So möchten
wir mit dem Wunsche schliessen, dass uns die zweite Hälfte des Bandes, die die
(jJeschichte Basels bis 1529, bis zur Einführung der Reformation führen soll, recht
bald geschenkt wird; sie wird uns, woran wir nicht zweifeln, auch über einige
Fragen Aufschluss geben, die die erste Hälfte noch nicht löste. — Über den Aufsatz
von F. W. E. Roth (3284*) über Mainzer Geschichtschreibung von 1450 — 1550 ist
nur kurz zu berichten. Es ist eine höchst armselige Zusammenstellung aller Quellen
und Darstellungen zur Mainzer Geschichte; wo der Verfasser den Versuch macht,
den geistigen Gehalt der Zeit zu charakterisieren, kommt er über Redensarten und
Urteile nicht hinaus, die den Standpunkt des ültramontanen verraten. — Dem Werke
von FI. Widmann (3287*) über die (xeschichte Salzburgs soll im nächsten Bande
eine Würdigung zuteil werden. —
Einzelne Persönlichkeiten. Aus dem Aufsatz von L. Cardauns
(1689) über die Geschichte Karls V. (1536—38), der im wesentlichen die Mission
Ilelds erläutert, sei allein notiert die ausführliche Entgegnung, die Karl V, den
Verleumdungen Franz' I. beim Papste am 19. Mai 1536 entgegenzustellen für nötig
befand (S. 325—43). An den Papst gerichtet, legt sie das Verhalten Franz' I. in der
ganzen Regierungszeit Karls dar und sucht die Schuld an allem Krieg und Kriegs-
geschrei diesem zuzuschieben. — Eine der Gestalten, die mit der Figur Karls V. eng
verbunden« sind, und die noch immer in einem undurchsichtigen Halbdunkel stehen,
ist Barbara Blomberg, jenes Regensburger Bürgerraädchen, das sich dem Kaiser
gefällig erwies und ihn niit einem Sohne, wie Don Juan d'Austria, beschenkte.
Auch die Materialien, die Paul Herre (1690) in Spanien entdeckte, und die er
unter sorgfältiger kritischer Heranziehung alles übrigen Materials zu dem in
Renaissancemanier schön ausgestatteten Buche über sie benutzte, reichen noch nicht
aus, sie wirklich plastisch vor uns erstehen zu lassen. (Einige Nachträge dazu
brachte Ad. Hasenclever in seiner Besprechung in der HVjs. 13 [1910], S. 398/9.)
Aber vielleicht ist es gut so, dass sie bleibt, wo sie ist. Denn in der Beleuchtung,
in die sie uns Herre rückte, gewann ihr Bild nicht gerade. Blieb sie sich doch als
Blombergerin oder als Madame Kegel und ebenso in den Niederlanden, wohin sie
der Hof zu seinem eigenen Leidwesen brachte, immer gleich, immer die Kurtisane
ohne jeden Halt, der«n Haus jedermann offen stand, die das Königshaus in die
peinlichsten Ungelegenheiten versetzte; ja, es ist sogar die Frage — Barbara hat sie
in einer leidenschaftlichen Szene ihrem Sohne Don Juan gegenüber in der diesem
unerwartetsten Weise gestreift — , ob Karl V. sich als der Vater Don Juans be-
trachten durfte: denn schon damals kargte sie nicht mit ihrer Gunst. Aber gerade
wegen dieses Hintergrundes bekommt die Biographie einen besonderen kultur-
historischen Wert. Wir sehen hier plötzlich in Verhältnisse hinein, die, zeitlos und
unschön, doch wegen der Beziehungen zu markanten Persönlichkeiten unser Interesse
beanspruchen und ebendeswegen hier plötzlich in hellerem Lichte denn sonst zu
schauen sind. Im übrigen ist nicht ohne Interesse das Inventarverzeichnis über den
Besitz Barbaras bei ihrem Tode in Spanien (1597), nicht sowohl, weil mau daraus
den Geschmack Barbaras ablesen könnte, als weil „die grosse Reihe kunstgewerb-
licher Gegenstände eine reiche Kenntnis der Leistungen des damaligen Kunst-
gewerbes vermittelt" (S. 101 — 16). — O. A. H e c k e r (1692), der von der Sächsischen
Historischen Kommission als Nachfolger Erich Brandenburgs mit der Herausgabe der
politischen Korrespondenz Moritz' von Sachsen betraut ist, macht es sich in seinem
Aufsatz über diesen seinen Helden zur Aufgabe, dessen Bild von einigen Schlacken
zu befreien, die ihm nach seiner Meinung zu unrecht angedichtet wurden. Als ob
es sich bei dem Urteil Rankes, gegen das sich der Aufsatz im besonderen richtet,
Moritz sei ein Mann „ohne alle Anwandlung von Treue und persönliche Rücksicht"
gewesen, um mehr als eine gelegentliche Bemerkung handelte — Ranke formte
diesen Satz bei der Charakteristik des Politikei"S Moritz — , und als ob wir in jeder
Machiavelli-Natur geneigt wären die Inkarnation alles Bösen zu sehen. Immerhin
war es verdienstlich, die Aufmerksamkeit erneut auf den schon lange bekannten
Briefwechsel von Moritz mit seiner Frau zu lenken und daraus den Nachweis zu
führen, dass sich in der Haltung Moritz' vor und nach 1548 ein Wechsel bemerken
lässt. Der Mann, bei dem wir vor diesem Jahr zu seiner Frau keine irgendwie
vertraulichen und zarteren Beziehungen nachweisen können — allerdings zieht H.
wohl nicht ganz unberechtigterweise aus der Tatsache der warmen Fürsprache seiner
Fra,u bei ihrem Vater, dem Landgrafen Philipp, gelegentlich seiner grossen
politischen Schwenkung den Schluss, dass sie wohl vertraulicher waren, als man
30*
392 W. Stolze, Allgemeines des 15./16. Jahrhunderts. 1908/9, 1910.
annahm — , dieser Mann offenbart sich danach als ein zärtlicher und liebevoll um
seine Frau bedachter Gatte, der wohl Töne der Sehnsucht nach seinem Lieb findet,
als ein Mann, der seine bekannte Verschlossenheit ihr gegenüber fallen lässt und
sie zur Mitwisserin seiner Geheimnisse macht. Dabei ist in seinen Briefen nichts
von der Gespreiztheit, nichts von dem Kanzleistil, der ähnliche Briefe der Zeit-
genossen so unpersönlich erscheinen lässt. Frisch und natürlich, so meint H,, seien
sie hingeworfen; ein Reichtum des Geistes zeige sich hier, der diesen Briefen sogar
den Vorzug vor denen der beiden hessischen Geschwister, Philipp und Elisabeth
(von Rochlitz), einräume; da herrsche ein Humor, dem die abstossende Derbheit eines
Albrecht Achill fehle, eine Zartheit der Empfindung, wie sie nur ein besonders
glückliches eheliches Verhältnis schaffe. Man mag diesen Ausführungen vielfach
beipflichten, aber man wird gleichwohl das Urteil nicht unterdrücken können, dass
hier der Wunsch nach einer Rettung' allzuviel Licht hat sehen lassen. Denn sollte
sich nicht dieser Wandel in den ehelichen Beziehungen nach dem Verluste des
einzigen Sohnes sehr natürlich aus dem brennenden Wunsche erklären, von dem
wir wissen, einen Ersatz dafür zu erhalten, einen Ersatz, der der nicht allzu kräftigen
Frau dann doch versagt blieb, und zum anderen Teil aus der Tatsache, dass nach
der Schwenkung Moritz' von der evangelischen Seite zu der des Kaisers und danach
wieder zu der anderen die Frau schliesslich die einzige Vertraute ihres Gatten war,
auf die er sich allein angewiesen fühlte? — Da der Aufsatz von M. Lenz (1693)
über Florian Geyer, der bereits 1896 in den Preussischen Jahrbüchern erschien, der
reformationsgeschichtlichen Forschung zumeist entging, so sei auf ihn hier nach-
drücklich hingewiesen; er findet sich jetzt in der Sammlung der Kleinen Historischen
Schriften. Angeregt durch Gerhart Hauptmanns Drama, ist L. dieser historischen
Erscheinung nachgegangen und hat zusammengestellt, was sich darüber Gesichertes
sagen Hess. Dabei ergab sich dann Hauptmanns Figur als ein Gebilde der Phantasie;
auch die Tendenzen des Bauernkrieges meinte L. wesentlich anders fassen zu sollen. —
Kulturgeschichtliches: Allgemeines und Sitten-
geschichte. Neben Wackernagels Geschichte der Stadt Basel nimmt unter den
zusammenfassenden, kulturhistorisch gerichteten Darstellungen der letzten drei Jahre
nach Gehalt und Form unstreitig die erste Stelle ein der Band, der über Staat und
Gesellschaft der neueren Zeit in Paul Hinnebergs „Kultur der Gegenwart" (3296*)
erschien. Hat er doch zu Verfassern Männer wie Fr. von Bezold, E. Gothein,
R. Kos er, die zu den besten Kennern der Jahrhunderte von der Reformation bis
zur Revolution gehören, wenn nicht gar auf ihrem engeren Gebiet die Forschung
führen. Was sie uns boten, stellt sich denn auch wieder als eine wertvolle Be-
reicherung unserer Kenntnisse von dieser Zeit dar, als eine Gabe, für die sich jeder
dankbar verpflichtet fühlen wird, wenn er auch manchen Akzent an anderer Stelle
lieber sähe, und wenn er auch bei nicht allen Beiträgen in demselben Masse das
Gefühl hat, dass sie des reichen Inhalts der Zeiten Meister wurden (vgl. dazu die
Besprechungen von F. Rachfahl in der DLZ. 30 [1909], S. 1989-93 und von P. Herre
in HZ. 3. Folge VHI [d. g. R. CIV-1910], S. 621/5). An dieser Stelle interessieren
uns namentlich die beiden ersten Teile, in denen Bezold Staat und Gesellschaft des
Reformationszeitalters und Gothein die des Zeitalters der Gegenreformation zu schil-
dern unternahmen. Um von dem Beitrag Kosers nur ein Wort zu sagen, so be-
schränkte sich K. der ganzen Richtung seiner Studien entsprechend im wesentlichen
auf die Schilderung des Staatswesens, der Eigenart und der Tendenzen des Ab-
solutismus in den verschiedenen Ländern, worüber denn die Darstellung der Ge-
sellschaft und ihres Eigenlebens entschieden zu kurz kam. Wonach der deutsche
Literarhistoriker zunächst ausschauen wird, die Erörterung der Abwandlungen des
deutschen Geisteslebens, der Ausbildung etwa von Pietismus und Aufklärung, der
friedlichen Auseinandersetzung der Konfessionen, alles das wird er hier vergeblich
suchen. Mag sein, dass das einem späteren Bande vorbehalten bleiben sollte — es
gehört ja aufs engste zur Revolutionsgeschichte wie zum 19. Jahrhundert — , gewiss
weist dieser Beitrag mehr rückwärts in die Zeiten der internationalen aristokratischen
Bildung, als vorwärts. Von den Beiträgen von Bezold und Gothein ist der Bezoldsche
der bei weitem umfassendere. In drei Abschnitten legt er „das Staatensystem der
Reformationszeit und die Machtverschiebungen in ihm" dar, sodann „den modernen
Staat und die Reformation (der moderne Staat vor der Reformation entstanden, auf
romanischem Boden, nicht ohne Beeinflussung durch den Orient, aber verinnerlicht
und auf neue Berufe hingewiesen erst durch die Reformation), schliesslich ,,die ge-
sellschaftlichen Wandlungen und die neue Geisteskultur". Aus der Fülle der fein-
sinnigen und beziehungsreichen Bemerkungen seien nur die über die letzthin so oft
erörterte Frage nach dem Beginn der Neuzeit (S. 6, 87/9) und über die Toleranz
(S. 84) hervorgehoben. Indem B. auf die Selbstbeurteilung des 16. Jahrhunderts
hinweist, auf die Empfindung, dass etwas ganz Aussergewöhnliches sich vollziehe.
W. Stolze, Allgemeines des 15./16. Jahrhunderts. iyOH/1», 1910. 3}».*j
eine neue Ordnun«^- zu tag-en beginne (das 17. Jahrhundert kannte diese Empfindung
nicht), und indem er ferner darauf hinweist, dass wie in den Jahrhunderten nach
dem 16., so auch heute „gewaltige Reste reinen Mittelalters noch höchst lebendige
Kräfte darstellen", ergibt sich die Überzeugung, daSs das 10. Jahrhundert den
grösston Einschnitt bezeichne: „Seitdem die neue Welt mit ihren unbegrenzten Mög-
lichkeiten entdeckt, die Einheit der Kirche zerrissen und der nationale und zentrali-
sierte Staat in Westeuropa geschaffen war, war jede volle Wiederherstellung der
mittelalterlichen Gesellschaftsordnung ausgeschlossen." Zudem bildete bereits das
16.. Jahrhundert „trotz seiner Wiederbelebung der scholastisch- theologischen Speku-
lation, trotz seines vielgestaltigen und wuchernden Aberglaubens die Entstehungszeit
der modernen Aufklärung und Naturwissenschaft". Betont man vielleicht noch, dass
erst diese Zeit die moderne, die erste (Gesellschaft schuf, die sich gegenüber Staat
und Kirche als eine Grösse für sich fühlte, dann dürfte dieses Urteil keiner An-
fechtung mehr unterliegen. Und ebenso steht es um B.s Äusserungen über die
Toleranz. Man sollte füglich nicht zu viel von dieser Zeit verlangen; „man war sich
(bereits) bewusst, mit dem Verzicht auf das Ideal der Glaubenseinheit ein schweres
Opfer zu bringen; darin, dass man dies Opfer gegenüber dem drohenden Ruin des
Staates als das geringere übel ansah, lag ja ein Schritt nach vorwärts, der für die
Zukunft bedeutsam werden konnte." Der Gotheinsche Beitrag machte sich aus-
schliesslich die Veranschaulichung des geistigen Gehalts der Gegenreformation zur
Aufgabe. Kein Wort des Gedenkens für die grossen Abwandlungen in den wirtschaft-
lichen Verhältnissen, kein Wort über die Ausbildung des Polizeistaates und die
Heranbildung des europäischen Staatensystems, dessen Wurzeln doch eben in dieser
Zeit liegen; wir erfahren nichts von den grossen Kämpfen der Niederlande um ihre
Freiheit, nichts vom Zeitalter der Elisabeth mit seinen weltumspannenden Kon-
zeptionen. Ja sogar des Ausbauö des Naturrechts zu dem herrschenden System wird,
wie schon anderweits bemerkt wurde, nur nebenbei gedacht: neben Bodin und
Hobbes tritt Grotius mehr als billig zurück. Das führt uns zu dem zweiten, hier
besonders hervorzuhebenden Mangel an G.s Konzeption. Niemand wird bestreiten,
dass das Zeitalter der Gegenreformation in gewissem Sinne den Gegenschlag des
Romanismus gegen das germanische Element darstellt. Darum gebührt den
Romanen, dem, was sie in neuer Formulierung oder sonst der Welt schenkten, be-
sondere Beachtung. Niemand konnte uns darüber gewiss bessere Kunde geben als
der Mann, der Loyola für uns zum Leben erweckte. Aber für G. bildet der Roma-
nismus so sehr den ausschliesslichen Gegenstand, dass alles Leben in den g-ermani-
schen Nationen höchstens mit einigen nebensächlichen Bemerkungen abgetan wurde.
Wie gesagt, auch in dieser Beschränkung bietet G.s Beitrag, wie nicht anders mög-
lich, eine Fülle der Anregung und Belehrung; aber nur um so mehr muss man
diese Beschränkung bedauern. — Die Sittengeschichte der Renaissance von E. Fuchs
(3297*) soll im nächsten Jahresbericht besprochen werden. —
Frauenleben. Nicht gewöhnliches Interesse beansprucht Emil Reickes
(3307*) hübscher Aufsatz über den Liebes- und Ehehandel der Barbara Löfifelholz.
Einmal deshalb, weil er Daten aus der Familiengeschichte der Pirckheimers beibringt,
in deren Geschlecht Barbara hineinheiratete (sie ist die Mutter Willibalds); unter
anderem stellt er endlich das Datum der Eheschliessung der Eltern Willibalds richtig.
Was ihn vor allem auszeichnet, ist jedoch neben der lichtvollen Darstellung des
Liebeshandels vor dem geistlichen Gerichte selbst die Illustrierung der Anschauungen
der Zeit über den Verkehr der Geschlechter. Wenn der bekannte Bericht Poggios
über das gemeinsame Baden der Geschlechter wie über die naiven Vertraulichkeiten,
die dabei geduldet wurden, den verschiedenartigsten Deutungen unterworfen wurde,
so erkennen wir aus diesem Prozess, dass sogar an dem nächtlichen Beieinanderliegen
von Verliebten im adamitischen Kostüm die Zeit keinen Anstoss nahm. Wäre bei
den nächtlichen Besuchen Stromers in der Kammer Barbaras nicht alles so zu-
gegangen, dass die Ehre der Jungfrau unangetastet blieb, dann wäre es bei diesem
Handel unzweifelhaft zur Sprache gekommen: denn im entgegengesetzten Falle hätte
die Kirche Barbara mit Stromer zusammengeben müssen, hätte Stromer, der alles
daran setzte, Barbara für immer zu gewinnen, die Ehe bereits als vollzogen erklärt.
So darf man diesen Aufsatz als einen wichtigen Beitrag zur Sittengeschichte des
15. Jahrhimderts bezeichnen. —
Einzelne Stände der Gesellschaft. Einen besonderen Genuss
bereitet die Lektüre des Aufsatzes über die Haushaltungsaufzeichnungen eines
Münchener Arztes aus dem 15. Jahrhundert, den wir dem Münchener Privatdozenten
Paul Lehmann (3309*) verdanken, weil er ebenso scharfsinnig wie ergebnisreich
uns mitten in das Leben eines bisher ganz unbekannten und doch nicht unbedeuten-
den Mannes hineinversetzt. Nimmer ruhender Scharfsinn ward wohl selten schöner
belohnt. Zwei lose Blätter aus dem 15. Jahrhundert, wahrscheinlich losgelöst aus
394 W. Stolze, Allgemeines des 15./16. Jahrhunderts. 1908/9, 1910.
den Deckeln eines Kodex, die sofort wegen einiger Bemerkungen über Bücher die
Aufmerksamkeit auf sich zogen, erwiesen sich als gelegentliche Memoranda-Einträge
eines bayerischen Arztes über Anschaffungen für seinen Hausbau und dessen Aus-
stattung, über Feiern von bestimmten B'esttagen, wie über Rezepte und ärztliche
Angelegenheiten; daneben stehen Notizen über die Existenz ihn interessierender
Bücher, in Klöstern, bei Privaten und anderswo, die er sich abschreiben lassen
wollte, Nachrichten, die in dem Verfasser einen Bücherfreund gleich Hartmann
Schedel vermuten lassen. Bieten diese Notizen schon an sich genug des Wissens-
werten, so erhielten sie dadurch noch mehr Inhalt, dass es dem glücklichen Finder
gelang, als den Verfasser den 1475 verstorbenen Münchener Stadtarzt Dr. Sigmund
Gotzkircher festzustellen; da aus seinen Büchernotizen und anderswoher erhellt, dass
er ein guter Kenner Italiens war, so ist die Vermutung L.s wohl gerechtfertigt,
dass er mit dem in Münchener Stadtarchiven begegnenden Arzt Dr. Sigmund Walch
identisch ist. Aus diesen Aufzeichnungen wie aus zwei von ihm herrührenden
Berliner Handschriften fällt nun auf diesen Mann so viel Licht, dass wir über seinen
Lebenslauf, seine Gewohnheiten und Allüren besser Bescheid wissen, wie über
manchen andern. Die Eintragungen stammen aller Wahrscheinlichkeit nach aus den
Jahren 1460 — 65. Wie unwillkürlich drängt sich dem Leser der Satz auf, den L.
seiner Studie gleichsam als Motto voranstellte: Videte ne fragmenta pereant. —
Handel und Gewerbe. Aus der Feder M. Jansens (1695), über
dessen Fugger-Studien bereits gelegentlich der letzten Besprechung zu berichten
war, liegen wieder einige neue Beiträge vor, Beiträge, die zu dem lebhaften Be-
dauern Anlass geben, dass sie die letzten sind: denn 1911 nahm dem fleissigen
Forscher der Tod die Feder aus der Hand. Als ein besonders dankenswertes Buch
sei hier das über Jakob Fugger den Reichen genannt, in dem sich J. dem grössten
des Fuggergeschlechtes zuwandte, der alle seine Verwandten an Klugheit und Ge-
wandtheit übertraf; vielleicht weil er, zur geistlichen Laufbahn ausersehen, lange
genug für seinen auf das Praktische gerichteten Blick die grösste Finanzmacht der
Zeit, die Kirche, hatte studieren können. Wenn einen, dann kann man ihn den
königlichen Kaufmann nennen. Von ihm stammt der Reichtum der Fugger, denn er
brachte es fertig, sich das Vertrauen aller seiner fürstlichen Zeitgenossen in dem
Masse zu erwerben, dass er sie schliesslich nach seinem Sinne lenken konnte. Er
durfte sich rühmen, was zugleich den gewaltigsten Erfolg seines Strebens bedeutete,
Karl von Spanien die Kaiserkrone verschafft zu haben: „es ligt am tag", so schrieb
er in einem nach vielen Richtungen hin bemerkenswerten Schreiben an den jungen
Kaiser aus dem Beginn des Jahres 1523 (S. 250), „dass Ew. kay. Mt. die Römisch
Cron ausser mein nicht hette erlangen mögen." Wir danken es J., dass wir deut-
licher denn zuvor erkennen, dass er tatsächlich einen guten Teil des Verdienstes
daran sich zuschreiben durfte. Wie hier so hatte er bei allen wichtigen Ent-
scheidungen der Politik seit 1494 seine Pland im Spiel. Er war es nicht zuletzt, der
1523 den Anschlag des Reichstags gegen die grossen Gesellschaften und den Plan
eines Grenzzollsystems hintertrieb. Das Kapitel über Jakob Fugger und die hohe
Politik gibt uns die wertvollsten Aufschlüsse über die Machtstellung, die ein Mann
dieses Schlages gegenüber seinen fürstlichen Zeitgenossen einnahm. Aber nicht
minder von Interesse ist die Schilderung, die die Kapitel vor diesem enthalten, die
Kapitel über Fugger und seinen Handel im allgemeinen, Fugger in Tirol und Fugger
in Ungarn, wie dieser Fugger dazu gelangte, wie er sich in Tirol festsetzte und
danach in Ungarn, und wie er damit den ganzen Bergbau unter seinen Herrscher-
willen beugte; gerade die ungarische Position war ihm wesentlich, denn da er im
Besitz der ungarischen Bergwerke auf die Tiroler drücken konnte, so diente sie ihm
dazu, die tiroler um so mehr zu befestigen, seine Widersacher dort im Zaum zu
halten. Sehr begreiflich daher, dass dem alten Fugger der Lebensmut dahinsank,
als sie ihm infolge der ungarischen Wirren des Jahres 1525 zerstört zu werden
drohte; sein Lebenswerk schien vernichtet, sein Haus aufs äusserste geiährdet; er
starb noch vor der Schlacht von Mohacz, vor der Vereinigung Ungarns und Tirols
in einer Hand, die seinem Hause die Aussicht auf eine gesicherte Zukunft, ja auf
neue Erfolge öffnete. J. hatte es bei seiner ganzen Darstellung auf die Schilderung
des Fuggerschen Handels abgesehen; ohne zu ermüden, lehnt sie sich doch eng an
die Akten an, die J. ausgiebig benutzte; auch nur der Versuch zusammenfassender
Charakteristik, der Wertung dieses grossen Renaissancemenschen fehlt jedoch. Und
das muss man bedauern, denn gewiss verdiente Jakob Fugger auch einmal als Mensch
betrachtet zu werden. Niemand war dazu mehr berufen als J., und niemandem
konnte sich eher der Sinn dieses grossen Lebens enthüllen. Hoffen wir, dass sich
dieser schönen Aufgabe bald ein anderer annimmt. J. hat ihr damit, dass er im
Anhang seines Buches, dem 150 von 400 Seiten eingeräumt sind, einiges wertvolle
Material veröffentlichte, noch weiter vorgearbeitet. —
W. Stolze, Allgemeines des 16./16. Jahrhunderts. 1908/9, 1910. 395
Buchdruck und Bibliotheken. Die Festschrift „Aus den ersten
Zeiten des Berliner Buchdrucks" (1696 a) lag mir nicht vor. Da aus dem Referat
K. Boysens jedoch ihr Inhalt und Wert klar ersichtlich, so sei hier darauf hin-
gewiesen, dass sich nach den beiden Aufsätzen von Konrad Haebler über Doktor
Konrad Schwestermiiller und von Paul Schwenke — Ernst VouUieme über
Weiss' Berliner Druckerei 1540—47 sehr viel mehr denn bisher über die Geschichte
des Berliner Buchdrucks sagen lässt. Allerdings ist die Tatsache, die IL feststellte,
dass bereits 1484 ehi Druck aus Colin an der Spree hervorging, von geringer Be-
deutung. Denn die Druckerei hat sich hier nicht gehalten: was amtlich in Berlin zu
drucken war, wanderte auch im 16. Jahrhundert noch nach Frankfurt a. 0.; erst seit
1574 „blieb Berlin dauernd Druckort". Auch die Weisssche Druckerei, die den Be-
gründer noch vier Jahre überlebte, die Druckerei, der der zweite Aufsatz eine ein-
gehende Betrachtung widmete, konnte sich hier nicht festsetzen. — In den entgegen-
gesetzten Winkel unseres weiteren Vaterlandes führt der Festgruss, mit dem
F. Eich 1er (1700) die 50. Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner
in Graz begrüsste. Ei. verzeichnet darin in 78 Nummern die Handschriften (lite-
rarische wie Miniaturhandschriften) der Grazer Universitätsbibliothek, ihre älteren
Drucke, sowie bemerkenswerte Einbände, Holzschnitte, Bücherzeichen, Bücher-
illustrationen und Widmungen. Aber er unterrichtet dabei auch über die Geschichte
der Bibliothek und versucht zugleich einen Überblick über das geistige Leben der
Steiermark vom Mittelalter bis ins 16. Jahrhundert hinein zu verschaffen, über das
wir bisher noch wenig wussten. — Recht ergebnisreich war die Untersuchung, die
Isak Collijn (3329*) den Lübecker Frühdrucken in der Stadtbibliothek zu
Lübeck zuteil werden Hess. Er konnte nicht nur unter den Folianten selbst manches
Neue von Wert entdecken, von Wert auch für die Buchbindergeschichte des Nordens,
sondern auch vermittelst einer gründlichen Durchstöberung der alten Bucheinbände
unter diesen. Im besonderen gibt sein Bericht Auskunft über die sechs ältesten
Lübecker Buchdrucker Lucas Brandis (1473—99), Johann Snell (1480—82), Bartholo-
meus Ghotan (1484—92), Matthäus Brandis (1485—86), den Drucker mit den drei
Mohnköpfen (1487—1520) und Steffen Arndes (1487 — 1519). Man erkennt bereits aus
dieser Zusammenstellung, welche Bedeutung Lübeck als Druckort besass. —
Geistiges Leben (Literaturgeschichte). In dem Mittelpunkt
der gelehrten Diskussion steht schon seit geraumer Zeit die Frage nach dem Wesen
und Beginn der Renaissancezeit. Die Festrede von K. Brandi (1703) über das
Werden der Renaissance oder, wie er gelegentlich einmal, aber nicht glücklicher
formuliert, über das Werden der Geschichte der Renaissance will nun dies Problem
nicht lösen, auch nicht einmal dazu Stellung nehmen. Gleichwohl führt sie mitten
hinein. Denn da sie den Versuch machte, die Stellung der verschiedenen Zeiten zu
den Jahrhunderten darzulegen, die wir unter jenem Namen zusammenfassen, so wird
der Streit gewissermassen objektiviert und einer Verständigung nähergerückt. Das
Wort rinascitä und ähnliche Bezeichnungen kommen schon früh häufig vor, aber
regelmässig' wird damit ein anderer Sinn verbunden. Denn weder die Historiker
noch die Poeten, die die Bildung vermittelten, hatten bei allem Bewusstsein von
dem Wandel der Zeiten die Empfindung, Altes einfach zu übernehmen. Im Gegen-
teil waren sie stolz auf die Errungenschaften ihrer Zeit, die sie die moderne nannten,
weil sie etwas ganz Neues gebracht hatte: noch für Goethe, wie für alle Franzosen,
Engländer und Deutsche seit dem 16. Jahrhundert „lagen die Antiken so gut wie
die Kunst des Benvenuto Cellini in den Grenzen des Zeitgeschmacks". Ja, als Vasari,
der erste eigentliche Kunsthistoriker, insofern sich ihm zuerst aus der Betrachtung
der einzelnen Biographien grössere Zusammenhänge erschlossen, das Wort rinascita
für eine ganze Zeitepoche verwandte, gebrauchte er es „keineswegs für die Gesamt-
entwicklung oder im Sinne einer Erneuerung der Alten, sondern umgekehrt, um das
erste Aufleben der italienischen Kunst des 13. Jahrhunderts aus der toten Starrheit
griechischer Manier zu bezeichnen". „Die Wahrheit ist im Gegensatz zu der noch
heute verbreiteten Meinung also die, dass die Kunst der Renaissance sich nicht als
Renaissance empfand. Man fühlte sich auf der Höhe der Leistungsfähigkeit aus
eigener Kraft; man brachte Werke hervor, sagt Vasari, grösser und schöner als je
die Alten." Erst Burckhardt gab dem Worte Renaissance den neuen Sinn und
damit „eine Ehre, einen Glanz, einen Reichtum des Inhalts, die es mit einem Schlage
begehrenswert erscheinen Hessen und geeignet, auch der schlechten Sache noch
einen Schimmer zu leihen". Übrigens ist daran er nicht allein schuld; er war sich
der Einseitigkeit bei dieser Namengebung bewusst. W^enn das Wort solchen Anklang
fand, so muss man zur Erklärung auch des mit Burckhardts Werk gleichzeitig er-
schienenen Werkes von Georg Voigt über die Wiederbelebung des klassischen Alter-
tums gedenken. Ganz hat sich die hier vertretene Ansicht nie durchgesetzt. Schon
in der Romantik und dann im Zusammenhang mit den religiösen Strömungen des
396 W. Stolze, Ällg-emeines des 15./16. Jahrhunderts. 1908/9, 1910.
19. Jahrhunderts meldete sich eine andere Ansicht über jene Jahrhunderte an, und sie
gewann letzthin Boden; sie knüpft an einen Mann wie den hl. Franziskus an und
sieht in der religiösen Verselbständigung" des Individuums auf mittelalterlichem Boden
den Ausgangspunkt für die ganze Greistesgeschichte des ausgehenden Mittelalters. —
In gewissem Sinne hatte sich dieser Anschauung bereits Dietrich Schäfer an-
geschlossen; wenigstens betonte er in seiner Weltgeschichte im Gegensatz zu der
landesüblichen Auffassung von der Bedeutung der Renaissance, dass, „wenn es
irgend eine Zeit gegeben hat, in der die Einzelpersönlichkeit entwickelt war, diese
das Mittelalter war". „Nur dem oberflächlichen Blick, der Zeit und Ort nicht
scheidet, erscheinen Ritter und Mönch, Bürger und Bauer, Kaufmann und Zunft-
genosse des Mittelalters als feste, unveränderliche Typen." Jetzt erhielt diese Ansicht
eine Bekräftigung, so nachdrücklich wie sie nur gedacht werden kann. Denn das
ganze, nach Form und Inhalt ausgezeichnete Werk von Kuno Francke (1707),
dem Professor an der Harvard-Universität und Direktor des Germanischen Museums,
über die Kulturwerte der deutschen Literatur in ihrer geschichtlichen Entwicklung
vertritt die These, dass sich trotz alles Gebundenseins in Weltanschauung, Religion
und den Ordnungen des Lebens im Mittelalter die Persönlichkeit zu einer Selbständig-
keit, wenn nicht Selbstgewissheit erheben konnte, die an die Erscheinungen unserer
klassischen Literaturepoche erinnert. Ja gelegentlich der Erwähnung des von ihm
besonders hoch gewerteten Naumburger Lettnerfrieses spricht er es geradezu aus,
„dass das Wort von der Entdeckung der Persönlichkeit durch die Renaissance zum
mindesten eine Übertreibung ist, dass vielmehr das Mittelalter aus sich selbst heraus
zur psychologischen Ergründung und zur künstlerischen Wiedergabe der Individualität
vorgedrungen ist". Und ähnlich heisst es an anderer Stelle, „dass ebenso wie die
deutsche Skulptur lange vor der italienischen Renaissance das Geheimnis der Per-
sönlichkeit entdeckte, so auch die Dichtung Walthers von der Vogelweide lange vor
Dante das Recht, die Würde und die sittlichen Ideale des Individuums klar und ver-
nehmlich zur Geltung gebracht hat". Also eine Reaktion auf der ganzen Linie! Das
Altertum hat für die in Rede stehende Frage nicht einmal subsidiäre Bedeutung,
nicht Italien, sondern Deutschland ist die Entdeckung der Persönlichkeit zu danken.
Es ist eine Lösung, die mindestens im ersten Augenblick sehr besticht, zumal sich
eben für sie ein Mann wie F. einsetzte; denn F. verrät in allen seinen Lebens-
äusserungen nicht nur das trotzige Selbständigkeitsbedürfnis des Nordalbingiers und
die fast eifernde Liebe für sein Volkstum, er erscheint vielmehr auch als eine durch
und durch sittliche' Natur, die das Gute anerkennt, wo sie es findet, und im
Urteil Vorsicht walten lässt. Ist mit dem Gesagten angedeutet, was uns an dem
Buche besonders interessiert, so wäre es doch verfehlt, danach anzunehmen, dass es
geradezu eine Tendenz verfolgt. Dem widerspricht bereits die Anlage des Werkes;
wir haben es bei dem vorliegenden Buche nur mit dem ersten von vier Bänden zu
tun. Und dem widerspricht weiter die ausgesprochene Absicht, unser Volk ,,zu den
Idealen der Besten unseres Volkes in ein persönliches Verhältnis" zu setzen. Denn
wir haben es hier nicht mit einer Literaturgeschichte zu tun, die fein säuberlich alle
Daten, biographische sowohl wie literarische, notiert; es ist hier auch nicht der Ver-
such gemacht, das Lebenswerk der grössten Schriftsteller unseres Volkes für sich
allein und etwa in der Weise erschöpfend darzustellen, wie es Eucken in seinem be-
kannten Werk über die Lebensanschauungen der grossen Denker unternahm. Die
Methode ist vielmehr eine andere, dem Zwecke besser entsprechende. Nachdem F.
durch Darlegung des Zusammenhangs des Kulturstandes mit den herrschenden
Strömungen des politischen, sozialen, religiösen, geistigen und künstlerischen Lebens
auf das Milieu vorbereitet hat, bringt er nach einigen kurzen und knappen Worten
der Charakteristik der einzelnen Männer beziehungsweise Werke zumeist kurze Aus-
züge aus den Werken, so wie sie sich eignen, um deren Stellung in der Geschichte
zu verdeutlichen. Wir haben also durchaus nicht nur eine Galerie von Charakter-,
köpfen vor uns, aber überall sticht doch eben das besonders Charakteristische hervor.
Eingeteilt ist der Band in die vier Kapitel über das Zeitalter der Völkerwanderung,
die Entwicklung der feudal -theokratischen Gesellschaft, die Blüte ritterlicher Kultur
und die Kultur des Bürgertums. Es kennzeichnet den Wert des Buches, dass die
Ansichten der Rezensenten über den Wert der einzelnen Kapitel auseinandergehen:
der eine möchte das dritte, der andere das vierte als das ertragreichste bezeichnen.
Aber bei aller Anerkennung des vierten wird man doch zu sagen haben, dass F.
selbst den Nachdruck auf das dritte legte: eben in der ritterlichen Kultur erblickte
er den Höhepunkt der mittelalterlichen Kultur, einen der Höhepunkte des deutschen
Lebens, der literarischen Entwicklung überhaupt. Er rühmt es mehr als einmal, wie
sich aus dem Begriff des Dienstes — gegenüber dem Lehnsherrn, dem ritterlichen
Stand, der Kirche, der erwählten Dame — „vornehmlich unter kirchlichem Einfluss
ein Katechismus spezifisch ritterlicher Tugenden entwickelt, der Hingabe, der Tapfer-
W. stolze, Allgemeines des 15./16. Jahrhunderts. 1908/9, 1910. 397
keit, der Grossmut, der Treue, der Selbstbeherrschung, des Masshaltens, der dem-
jenigen nahekommt, was die Griechen unter xaXoxayni>ia verstanden, was für den Eng-
länder der Begriff des gentlemau ist und was die Deutschen des 18. Jahrhunderts
als echte Menschlichkeit bezeichneten. Das Standesgefühl des Ritters weist also über
sich selbst hinaus auf das Ideal allgemeinen Menschentums" (vgl. auch S. 123, 133).
In der Kultur des Bürgertums wird zwar dieser Begriff der Persönlichkeit „demo-
kratisiert und dadurch zum erstenmal eine Macht im Leben der Masse; diese Jahr-
hunderte, vom 13. bis zum 16., bilden also den eigentlichen Nährboden modernen
Denkens und Empfindens". Aber so viel ist aus der Darstellung doch zu erkennen
— sie will mir hier nicht ganz so gut gelungen erscheinen — , eine Vertiefung oder
Verbreiterung des "Begriffs hat nach F. die sich ausbreitende Individualisierung der
Massen nicht zur Folge gehabt. Ich will mit diesen Bemerkungen die Besprechung
abbrechen und zunächst von den Bedenken noch schweigen, die sich gerade bei der
Lektüre des letzten Kapitels regen; vielleicht zerstreut sie der nächste Band. Das
ist gewiss, dass hier ein Buch vorliegt, dem jeder Anregung und Belehrung ver-
danken wird, auch wo er mit dem Verfasser in der Wertung dieser oder jener lite-
rarischen Erscheinung oder dieser oder jener geschichtlichen Strömung nicht eines
Sinnes ist. Wir wünschen ihm deshalb den besten Erfolg. — Von dem Bauernkrieg
ist eine weitverbreitete Überzeugung, die vor allem Lamprecht vertreten hat, dass er
sich auch gegen die Kultur seiner Zeit gewendet habe. In diesem Sinne registriert
K. Schottenloher (3333*) die Verluste, die Bamljerger Domherren an ihrem
Bücherbesitz 1525 erlitten, als absichtliche Schädigungen des geistigen Besitzstandes.
Dabei lässt sich gerade hier (vgl. Stolze, „Der deutsche Bauernkrieg", 3. Abschnitt) der
Nachweis leicht führen, dass davon keine Rede war. Im übrigen ist der kleine Aufsatz
deshalb zu notieren, weil er von dem Bücherbesitz in Bamberg einige Kunde gibt, —
Quellen: Fürstliche Persönlichkeiten. In einem kurzen Auf-
satz bespricht Marie von Redwitz (3343*) Kalendereintragungen des Pfalz-
grafen Wolfgang Wilhelm zu Rhein zum Jahre 1588, die sie im übrigen wortwörtlich
mitteilt. Wir lernen daraus etwas mehr vom Lebenslauf dieses aus dem Streit um
Jülich-Kleve bekannten Fürsten kennen, der damals noch streng lutherisch war, wie
von dem Leben und Treiben an dem kleinen pfalzgräflichen Hofe überhaupt. —
Andere Persönlichkeiten. Schon lange war uns das Tagebuch
Cuspinians bekannt. Gleichwohl hat man die neue Ausgabe, die Hans Ankwicz
in den MIÖG. 30, S. 280—326 nach dem Original veranstaltete und mit Erläuterungen
versah, insofern mit Dank zu begrüssen, als sie noch einiges mehr über die nach einer
Abschrift gefertigte Ausgabe Karajans hinaus enthält. Gerade diese Einträge bringen
uns Cuspinian als Menschen noch näher „und sichern dem Tagebuche neben dem rein
historischen und biographischen auch ein gewisses kulturhistorisches Interesse". —
Reisebeschreibungen. Die neue französische Ausgabe von Michel
Montaignes Beschreibung seiner Reise nach Italien (3354*) gab H. S c h o o p die
Anregung, in einem lesenswerten Aufsatz über die Eindrücke zu berichten, die der
berühmte Plauderer auf dem Umwege von der Schweiz über Süddeutschland von
unserem Vaterlande empfing. Dabei ist hervorzuheben, dass ganz im Gegensatz zu
Goethe, mit dessen italienischer Reise diese Reise zwei Jahrhunderte früher sich wohl
in Beziehungen setzen lässt, der Gascogner nach den Tagen in Deutschland vor Italien
ein gewisses Grauen empfand. Denn eben in Deutschland fand er, was er in .dem
wildaufgeregten Frankreich vergeblich suchte — es handelt sich um das Jahr 1580
— , die bürgerliche Ruhe bei einem gleichwohl vielseitig bewegten Leben; hier tönte
nicht fortwährend der Lärm der Waffen, die Konfessionen lebten, was Montaignes
Philosophie entsprach, friedlich nebeneinander; Montaigne liebte es, die verschiedenen
Geistlichen bei ihren Amtshandlungen kennen zu lernen und sie danach in ein Ge-
spräch zu ziehen, um sich über sie zu unterrichten. Aber das war es nicht allein,
was Montaigne an Deutschland fesselte. Wenn er das Reisen in Deutschland auch
teuer fand, so nahm er die höheren Preise doch gern in den Kauf. Denn der
Reisende durfte sich auf die Ehrlichkeit der Bevölkerung verlassen, er hatte nie die
unangenehme Empfindung, belogen und betrogen zu werden. Ausserdem stach ihm
die Reichlichkeit in dem, was die Gasthöfe boten, und ihre Sauberkeit in jeder Be-
ziehung in die Augen. Nur eins störte ihn: dem Reisenden, dem alles wissenswert
war, dessen Aufmerksamkeit allerdings nicht sowohl die Natur als die Menschen und
ihre Leistungen fesselten, ihm genügten nicht die Führer, die sich boten; was er zum
vollen Genuss seiner Reise gebraucht hätte, wäre ein Edelmann gewesen, den die
gleichen Interessen mit ihm verbunden hätten, und ein solcher begegnete ihm nicht.
Seitdem Seh. seinen Aufsatz schrieb, ist von Montaignes Reise in Deutschland die in
der Bibliographie genannte deutsche Ausgabe erschienen. —
Jahresberichte f&i nenere deutnohe Litaratnrgesohicbte. XXI. 94
398 R. Buchwald, Lyrik des 15,/16. Jahrhunderts.
Lyrik.
(11,2 == N. 17-20-1759.)
Reinhard Buchwald.
Geistliches Lied: Allgemeines nnd QeEamtdar&telluDgen. — LoValgeschichlliches, einzelne Persönlicbtceiten.
— Weltliche Lyrik. — Yoltslied. — Musikgeschichte. —
GeistlichesLied: Allgemeines und Gresamtdarstellung-en.
Her m. Müller (1721) referiert, nicht ohne eigene Ergänzungen und Folgerungen,
über den Aufsatz ,,Kyrieleison" von Fr. Jostes in den Mitteilungen der Königlichen Vlä-
misohen Akademie zu Gent 1908. „Kyrie Eleison" ist in den mittelalterlichen Quellen
nicht, wie man nach Hoffmann von Fallersleben anzunehmen pflegt, der Ausruf jener
ersten Worte der Litanei, sondern ein Synonymon für „Litania" überhaupt. „Das
Kyrieleison, das als Vorbote und Vater des deutschen Kirchenliedes zu gelten hat, ist
die Allerheiligenlitanei mit der damals üblichen, vielleicht gegen die heutige Weise
noch einfacheren Choraimelodie." Nun ergeben sich auch wirklich enge Zusammen-
hänge mit den „Leisen": denn diese sind metrisch Kurzverse wie „Miserere nöbis!"
und anderes, und die Melodie^ der ältesten Leisen wird keine andere gewesen sein als
die der Responsorien aus der Allerheiligenlitanei. — C. Brooks (1722) zeigt die
Richtigkeit von Bäumkers Anschauungen über die deutschen Kirchenlieder vor der
Reformation, indem er Notizen über die Osterfeier aus Manuskripten hturgischen
Inhalts vom 14. bis 16. Jahrhundert sammelt. Danach hatte die Gemeinde am Oster-
sonntag bis zu sechsmal Gelegenheit, mit einem deutschen Lied einzugreifen. Ge-
sungen wurden „Christ ist erstanden", „Es freuen sich billig", „Also heilig ist der
Tag", und zwar dasselbe Lied unter Umständen mehrmals. — E. Bredereks (1723)
Hilfslexikon uns vorzulegen, hält der Verleger für überflüssig. Nach F. Je hl es Be-
sprechung und seinen Notizen in N. 1724 scheint eine Beschäftigung mit dem Buch
tatsächlich überflüssig zu sein. — F. Je hie (1724) setzt seine im letzten Jahre
charakterisierte Sammlung hymnologischer Splitter fort. Die Bemerkungen gelten
meist Dichtern des 18. und 19. Jahrhunderts; aus unserer Periode gibt er Notizen
über H. von Laufenberg, Mevfart, Seinecker. Seite 166 finden sich weitere Korrekturen
zur Schrift von Brederek (N. 1723), Seite 233 f. zu Dietz (vgl. JBL. 1908/9, N. 3369). -
Das Handbuch von A. Bartels wird von F. Spitta (1725) einmal auf seinen hymno-
logischen Inhalt hin angesehen; das Resultat ist sehr unerfreulich. — J. Westphals
(1726) „Evangelisches Kirchenlied nach seiner geschichtlichen Entwicklung" ist
ursprünglich ein Lehrbuch für schlesische Lehrerseminare gewesen und hat seine
Disposition auch in den weiteren Auflagen beibehalten. W. verwertet die Resultate
der neuen Forschung; zum historischen Teil treten dann ,, Inhaltsübersichten der
bekanntesten Lieder" fürs „christliche Haus". —
Lokalgeschichtliches, einzelne Persönlichkeiten. Im
vorigen Bericht wurde bei der Besprechung der Spittaschen Forschungen über die
Liederdichtung des Herzogs x\lbrecht von Preussen (vgl. JBL. 1908/9, S. 628) darauf
hingewiesen, dass der Beweis für die Richtigkeit jener Thesen vor allem noch durch
eine Untersuchung der Königsberger Gesangbücher zu erbringen sei. Diese legt jetzt
F. Spitta (1727) selber vor, indem er nach einer Einleitung, in der man sich augenblick-
lich am besten über die allmählich eine ganze Literatur bildende Albrechts-Frage
unterrichten kann, zunächst aus einer gründlichen Analyse der beiden Gesangbücher
sichere Ergebnisse über ihre Entstehung gewinnt, sowie die Existenz von zwei ver-
lorenen Drucken des älteren von beiden nachweist. Eine verlorene veränderte Neu-
auflage des zweiten Liederbuchs wird sodann durch einen Vergleich mit dem
Rigaischen Gesangbuch von 1530 und dem Rostocker von 1531 gewonnen. Eigentlich
ist mit alledem die Hypothese von Wackernagel, Budde, Tschackert und anderen, ein
Nürnberger Druck von 1527 (= N) sei die Quelle der Königsberger Gesangbücher
(== K), überflüssig und hinfällig geworden; Sp. rückt jedoch auch noch mit
schwerem philologischen Geschütz an, so dass man an der Tatsache: K = Original,
N = Nachdruck nicht mehr wird rütteln dürfen. Die Löner-Hypothese Wacker-
nagels und seiner Nachfolger baute sich überhaupt erst auf der Annahme einer
.Jimgekehrten Priorität auf; Sp. hält es für nötig, bei diesem Punkt zu betonen,
dass textkritische Ungenauigkeiten Wackernagels die hymnologische Forschung der
Gegenwart bezüglich der Königsberger Lieder auf eine ganz falsche Fährte
gelockt haben. Wackernagels Fähigkeit für die literarische Kritik habe nicht
auf gleicher Höhe gestanden mit seinem Spürsinn für die Aufdeckung neuer
Quellen. Wegen der unbedingten Autorität, die Wackernagel besitze, kämen wir
R. Buchwald, Lyrik des 15./16. Jahrhunderts. 399
aus g-üwissen grundverkehrten Anschauungen so langsam heraus. Noch schneller
erledigt sich die Speratus-Hypotheso. Und nun werden die heiden positiven Haupt-
Rtücke meines Erachtens überzeugend bewiesen; erstens, die Liederbücher sind keine
Sammlungen, sondern Werke eines einzigen Dichters; und zw(>itpn8, dieser ist eben
Albrecht. Die Zusammenhänge, die Sp. zwischen einigen Liedern und dem Ans-
bacher Ratschlag der Evangelischen vom September 1524 sowie ihrer Konfutatiun des
römischen Ratschlags vom .Januar 1525 auldeckt, führen wirklich zwingend auf den
Herzog. — Nachdem wir Spittas Methode in einem Falle genau kennen gelernt haben,
seien seine übrigen Arbeiten zur Albrecht-Frage hier gleich angefügt, aber nur in
ihren Resultaten mitgeteilt. Zunächst N. 1733. Die beiden ersten Markgrafen-
lieder: „Capitan Herr Gott Vater meyn" (Kasimir-I^ied) und „Genad mir, Herr,
ewiger Gott" (Georg-Lied) hatte er schon früher (JBL. 1908/9, N. .H380) für Albrecht in
Anspruch genommen; jetzt verteidigt er sich unter anderem gegen Tschackerts (iegen-
these (JBIj. 1908/9, N. H382), Johann von Schwarzenberg sei der Dichter. Aber auch
das Lied „All weltlich trew und Zuversicht", das Th. Muther 1861 aus einem Manuskript
des Königsberger Staatsarchivs veröffentlicht, und das P. Schwenke (AllprMschr. 32,
J895) dem Lazarus Spengler zugeschrieben hatte, nimmt Sp. jetzt für seinen Fürsten
in Anspruch. — Auch die Exzerpte F. Spittas (1738) aus der liiedersammlung des
Heinrich von Miltitz interessieren als Zeugnisse zur Albrecht-Frage. Es handelt sich
um eine Handschrift, aus der Sp. bereits (MschrGK. 14) ein Weihnachtslied mit-
geteilt hatte. Sie ist dem Markgrafen Albrecht zugeschrieben, der in der Vorrede
als besonderer Förderer des Kirchengesangs bezeichnet und aufgefordert wird, da
„dise geseng nicht In allem nach kunstreicher meysterschafft gesteh", zu verändern,
„was mangels jn notten Silaben gefunden". — Wenn E. Körner (1729) mit einer
neuen Alber-Biographie auf den Plan tritt, so haben wir festzustellen, inwieweit sie
einen Fortschritt über das Buch von Schnorr von Carolsfeld vom Jahre 1895 hinaus
bedeutet. Zunächst verwertet K. natürlich die F'orschung der dazwischen liegenden
Jahre, und ferner hat er eine sehr gTosse Menge von lokal- und zeitgeschichtlichen
Notizen gesammelt. W^enn diese Notizen freilich im Text als feststehende biographische
Daten verwertet werden, so geht das viel zu weit. Mit Johannes Chun, dem Alber die
erste Ausgabe der Fabeln widmete, ,, pflegte er" nach K. „den eifrigsten Verkehr";
wir wissen aber nur, dass er die ersten Versuche Chun „als seinem lieben Freund
gesendet" hat, „welchem auch dieselbige dazu mal wol gefielen" (Braunes Neu-
druck S. IX). Von Butzbach berichtet uns K. auf derselben Seite (S. 17), dass „seine
reichhaltige Schulbibliothek Alber allerlei Ausbeute gewährte"; die einzige Stelle bei
Alber, die in Betracht kommt (Fabel 42, 131, nicht, wie K. angibt, 103), preist jedoch
nichts als das Butzbachische Bier, und auf die geistigen Reize ist K. nur durch eine
ortsgeschichtliche Notiz gebracht worden. Aber auch wo K. nur die Quellen wieder-
gibt, tut er das weniger klar als Schnorr von Carolsfeld, so dass man nicht umhin
kann, immer K.s reichliche aber zu kurze Anmerkungen nachzuschlagen und überdies
das ältere Werk daneben zu lesen. Übrigens schildert K. nur „das Kämpferleben
eines Gottesgelehrten aus Luthers Schule", als Vorbereitung auf eine zusammen-
hängende Darstellung seiner theologischen Anschauungen, die in Kürze folgen soll. —
W. Diehl (1736) gibt zum ersten Male urkundliche Nachrichten über Eucharius
Zinckeysen, den Herausgeber des in Frankfurt 1584 erschienenen Gesangbuchs, djis
Zahn (Die Melodien der deutschen evangelischen Kirchenlieder, VI, S. 70 f.) beschrieben
hat. Zinckeysen hat demnach in Jena studiert, war 1550—58 Schulmeister, endlich
1558 — 1585, da er starb, Pfarrherr in I^angen. D. vermutet in Zinckeysen auch den
Herausgeber des Foliogesangbuchs von 15H9. — Die von M. Breslau er und
J. Bolte zusammengestellte Liliencron-Festschrift der „Gesellschaft für deutsche
Literatur" (1737) bietet in ihrem ersten Teil acht Faksimiles teils von I.,iliencron
selbst und Wackernagel schon bekannt gemachter, teils unbekannter Lieder, darunter
eines von Jörg Graff. Der zweite Teil enthält Erläuterungen von Bolte, deren
reicher Inhalt hier nur durch einige Stichworte charakterisiert werden mag: Stoff-
geschichte von Shakespeares „Measure for measure" in Deutschland (Folz, Hans Sachs
und andere); das Lotterholz oder der Knebel als Abzeichen der fahrenden Possen-
reisser; die Porträte des jugendlichen Karls V. — J. Smend (1740) gibt Beiträge
zur Nachgeschichte des Nicolaischen Morgenstern- Liedes, indem er seinen gottes-
dienstlichen Gebrauch im 17. und 18. Jahrhundert schildert. Er nennt seine Aus-
führungen einen „Beitrag zu dem Kapitel: Die Kirche in ihrem Verhältnis zu Ehe
und Geschlechtsleben". — P. Runges Notenveröffentlichung aus den Baseler Bruch-
stücken einer Minnesingerhandschrift (1741) gehört hierher nur, weil die musik-
historische Arbeit in jener und unserer Periode aufs engste zusammengehört; ver-
gleiche zu N. 1746. —
Weltliche Lyrik. H. Gille (1744) stellt bei der Behandlung der
historischen und politischen Gedichte Michel Beheims ihre historische Zuverlässigkeit
31»
400 R. Buchwald, Lyrik des 15./16. Jahrhunderts.
durch den Vergleich mit anderen Quellen unserer Kenntnis der einzelnen Ereignisse
fest und fragt jedesmal nach der Herkunft der etwa nachweisbaren falschen Angaben
des Dichters. Eine Einzelinterpretation erfahren die historischen und politischen
Dichtungen, wobei nicht nur die chronologische Folge, in der sie vom Verfasser
behandelt werden, nachgewiesen wird, sondern auch zahlreiche Beiträge zur Bio-
graphie und Charakteristik des Dichters gewonnen werden. Die „kulturhistorischen
Gedichte" (richtiger: die kulturhistorisch wichtigen Gedichte) werden gemeinsam be-
handelt, „um ein Bild von Beheims Anschauungen über die Kultur seiner Zeit zu geben";
dort scheinen mir die Ergebnisse für unsere Kenntnis der damaligen Zustände fast
noch bemerkenswerter, zumal G. zum grossen Teil ungedruckte Gedichte in zwei
Heidelberger Handschriften und einer Münchener Handschrift behandelt. In den
Beilagen werden diese Gedichte stellenweise mitgeteilt. Ein Abschnitt über Stil und
poetische Technik verzichtet auf historische Gesichtspunkte und steht wohl hinter
den anderen zurück, während die Darlegungen über Beheims Gedicht „von den, die
sich der alten maister geticht annemen" (S. 173 ff.) für die Literaturgeschichte des
15. Jahrhunderts sehr wichtig sind. Übrigens vermittelt G. auch eine genügende
Kenntnis der umfangreichen ungarisch abgefassten Arbeit über Beheim von Bleyer
(Szazadok 1902). — A. Gebhardts (1745a) zwölf Seiten lange Miszelle enthält
zahlreiche Berichtigungen und Ergänzungen der Einleitung und der Anmerkungen
zu Schneiders Abdruck (ZDPh. 40, S. 349 ff.). — Über die Insel-Ausgabe des Hans
Sachs (1746) darf ich kein Urteil abgeben, da ich selbst an der Herausgabe beteiligt
war. Der Grundgedanke war, die Gedichte mit den alten Holzschnitten der Einblatt-
drucke wieder in ihren organischen Zusammenhang zu bringen. Wir waren der
Meinung, dass die Kunst des Hans Sachs zu ihrer Würdigung diese bildlichen Dar-
stellungen brauche wie das Volkslied seine Melodie. Im Anhang hat H. Lob mann
die Silberweis nach Riemannschen Grundsätzen für Gesang und Orgel bearbeitet; damit
werden hoffentlich wieder einige Vorurteile über die Meistersinger als Komponisten
beseitigt. Das Stück ist schon wiederholt in Kirchenkonzerten aufgeführt worden! —
N. 1746 a ist ein Rechenschaftsbericht und gibt einige Nebenresultate der Arbeit. Die
Verlagsgeschichte der Folioausgabe wird geklärt, und vor allem gezeigt, dass der über-
arbeitete Text der Folio schon vor 1558 in Nachdrucken erscheint. Wir kommen
hierbei bloss zu einem Non liquet; immerhin ist die Ähnlichkeit mit den Druck-
verhältnissen bei Grimmeishausen evident. Endlich suchte ich der Tradition von
einem Zusammenhang Hans Sachsens mit Dürer nachzugehen. — Das vollständige Werk
Christoph von Schallenbergs wird nunmehr durch H. H u r c h (1750), dessen Finder-
glück überhaupt die Kenntnis dieses Dichters erschloss, in einem Abdruck der
Wiener Handschrift mit Einleitung und Anmerkungen vorgelegt. Vorläufiges über
Leben und Art des Dichters hatte H. früher ZDA, 36 und ASNS. 87 mitgeteilt.
Aus österreichischen Archiven Hess sich über seinen Lebenslauf (1561 — 97) sehr
viel feststellen; vor allem erscheint er danach als Mittelpunkt eines ganzen Poeten-
kreises, von dessen weiteren wichtigeren Persönlichkeiten, Johann Fernberger von
Eggenberg und Johann Seegger von Dietach, noch nichts wieder aufgetaucht ist.
Die lateinischen Gedichte behandeln verschiedene Arten von Themen, auch religiöse,
in der Hauptsache aber sind es Epigramme, bald persönlichen, bald allgemeinen
Gepräges; seine „deutsche Poeterei" (so sein eigner Ausdruck) ist, wie er einmal
sagt, „aus lieb gsungen". Seine Kunst zeigt ihn als einen der begabtesten Opitianer
vor Opitz. Alles in allem ist H.s Entdeckung also ein wirklicher Gewinn. —
Volkslied. A. Daurs Werk (1751) — 1902 war der erste Teil als
Dissertation erschienen — möchte ich als gleich bedeutsam in seiner Methode wie in
seinen Ergebnissen bezeichnen. D. betrachtet das alte deutsche Volkslied „nach seinen
festen Ausdrucksformen", indem er zuerst in einer Beispielsammhing die formelhaften
Verse und Wendungen, als Lied bildenden Ausdrucksschatz, sammelt, sodann unter-
sucht, wo und in welcher Weise sich in den Liedern die Formeln zur Wirksamkeit
bringen, und endlich zusammenfassend das Lied als ein Ganzes und ganze Lieder
nach ihren formelhaften Elementen ansieht. — Die Brüder Kugelmann (Hans, Melchior
und Paul) gehörten zum Hofe des Herzogs Albrecht, wodurch F. Spittas (1752a)
tätiges Interesse für Paul Kugelmann wohl hervorgerufen wurde. Er weist nach, dass
von ihm nur eine einzige Sammlung zeitgenössischer Kompositionen, die „Etlichen
Teutschen Liedlein" von 1558, besorgt worden ist, während alle anderen Angaben
auf Missverständnissen älterer bibliographischer Notizen beruhen. —
Musikgeschichte. In der Liliencron-Festschrift der Mitarbeiter an den
DDT. hat J oh. Wolf (1755) die Melodien von sieben Liedern des 15. Jahrhunderts,
deren Texte bereits, meist durch Mitteilung von Crecelius in Germania XII (1867),
bekannt waren, aus Ansbacher und Darmstädter Handschriften veröffentlicht und nach
dem von Liliencron, Runge und Riemann ausgebauten Hebigkeitsprinzip rhythmisiert;
vgl. N. 1741 und 1746. — Mit dem dritten Heft von F. Zell es (1755 a) „Singweisen"
G, K (1 h f f 1 (I t , Ei)08 des 15. 16. I.'ihrhundert«, 4ül
sind nun alle wichtig-eren Lieder behandelt, die in den lutherischen Gottesdiensten zu
Luthers Lebzeiten' g-esung-en worden sind. Die ursprüng-lichen Fassungen werden
textkritisch gewonnen, spätere Umbildungen registriert, Entstellung und Untergang
festgelegt. — Über E, Anierbach gewinnt der inzwischen verstorbene Leipziger 8tadt-
bibliothekar G. Wust mann (175()) zum erstenmal authentische Notizen aus Rats-
büchern, Schöffenbüchern, Stadtrechnungen usw. „Bringen sie auch nur Äusserliches,
so geben sie doch ein paar Züge zum Lebensbild des Mannes, dem Bild eines
Musikantenlebens voll Leichtsinn, Not und Sorgen." —
Epos.
(11,3 = N. 1760-1781.)
Gustav Kohfeldt.
Altere Epik. - Roman. — Sohwankgammlnngen, — Tolksb&cher. — Chroniken. —
Altere Epik. Die hochdeutsche Reineke-Übersetzung von 1544 ist von
J. Grimm und K. Goedeke sehr getadelt und als der niederdeutschen Vorlage weit
nachstehend beurteilt worden. Einen ähnlichen Standpunkt haben auch spätere
Forscher wie F. Prien (1887) zu der Übersetzung eingenommen. H. Borgmann
(1760) kann sich einer solchen abfälligen Kritik nicht anschliessen. Er stellt die
Auslassungen, Zusammenziehungen, die durch den Reim veranlassten Änderungen,
sowie die Erweiterungen und Zusätze in grosser Vollständigkeit zusammen und kommt
zu dem Schluss, dass die Übersetzung wohl gewisse Mängel aufweise, dass sie aber
den Tadel der Kritiker nicht verdiene. B. ist vielmehr der Überzeugung, dass dem
Übersetzer Dank dafür gebühre, dass er den poetischen Schatz des Reineke Voss
zuerst den hochdeutschen Lesern erschlossen habe. B. vergleicht dann noch mit dem
hochdeutschen Reineke die auf diesen zurückgehende lateinische Bearbeitung Schoppers,
die verschiedene durch das Lateinische gebotene Änderungen und Ausdrücke aufweist.
— Ein Prachtwerk ist die Reineke-Ausgabe von St. Streu vels (1761), die den
Text in modernem Niederländisch gibt, und die ihres Buchschmucks und ihrer vor-
trefflichen Wierinkschen Illustrationen wegen Beachtung verdient. — Einen guten
Abdruck der kürzlich wieder ans Licht gezogenen Reinaert-Handschrift auf Schloss
Dyck legt H. Degering (1760a) vor. D. setzt die Handschrift, die er für viel
älter als die Komburger hält, in die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts. Als Schreiber
ist wahrscheinlich ein Deutscher im Rheinlande anzunehmen. Wie weit dieser eine
noch ältere ihm vorliegende Fassung treu überliefert hat, wie weit überhaupt die
Dyck- Handschrift zur Rekonstruktion des ursprünglichen Reinart und zur Bestimmung
des Anteils der beiden Dichter W'illem und Arnout dienen kann, und andere hiermit
zusammenhängende Fragen will D. in der Einleitung zu seiner Ausgabe nicht unter-
suchen. Er beschränkt sich in der Hauptsache darauf, den Text der neuen Hand-
schrift für weitere Studien zugänglich zu machen. —
Roman. Auf einen Vortrag S. Singers (1764), der die frühmittelalter-
lichen Dichtungen der europäischen Völker auf ihren Epos- und Romancharakter hin
betrachtet und der zeitlich und räumlich über den Rahmen dieses Kapitels hinaus-
ragt, mag wenigstens hier kurz hingewiesen werden. — 0. Weidenmüller (1765)
macht in einem kleinen Aufsatz darauf aufmerksam, dass im 15. Jahrhundert die
Romandichtung' in Deutschland fast ausschliesslich durch Übersetzungen vertreten
ist, und dass sich unter den Übersetzern besonders oft adelige und fürstliche Damen
befinden. — Auch Aeg. Albertinus, der Urheber des Schelmenromans, ist zum guten
Teil zu den Übersetzern zu rechnen, denn sein 1615 erschienener Landstörtzer Gus-
man von Alfarache ist bekanntlich einer spanischen Vorlage, nach der sie allerdings
ziemlich frei bearbeitet ist, entnommen. A. Bencke (1766) teilt ein paar Daten
über Familie und Haushalt des Albertinus mit. —
Schwanksammlungen. Charakteristische alte Schwanke haben
0. Denk (1767) und J. Weigert (1768) für das grössere Lesepublikum zu-
sammengestellt. —
Volksbücher. Das Lied vom Hürnen Seyfried, das über die Jugend
Siegfrieds unabhängig vom Nibelungenlied und in engerer Beziehung zur Thidrek-
sage und zur Edda berichtet, ist besonders auch für die Sagenforschung von grosser
402 Cr, Kohfeldt, Epos des 15./16. Jahrhunderts.
Bedeutung-. Es fehlt aber noch viel daran, dass alle mit diesem, Epos verknüpften
Frag-en beantwortet werden könnten. Vorläufig" kann man wenigstens sagen, dass
eine neue Dissertation von E. Bernhöft (1769) zur Lösung der Probleme ein gut
Stück beigetragen hat. B. hat vor allem versucht, die Textgeschichte des Liedes, das
bekanntlich nur in Drucken des 16. und 17. Jahrhunderts auf uns gekommen ist, unter
Heranziehung aller älteren Zeugnisse aufzuklären. Das Ergebnis der Untersuchung
scheint zu sein: „dass die Entwicklung der Dichtung aus einer kurzen einheitlichen
Urballade zu der epenartigen widerspruchsvollen Druckredaktion hauptsächlich auf
dem Einfluss des Nibelungenliedes beruht". Leider ist ein Eingehen auf die scharf-
sinnigen Einzeluntersuchungen der Dissertation, die nach allen Seiten hin die Be-
ziehungen des Liedes zu den verwandten Fassungen, auch zu den späteren bei
Hans Sachs und im Volksbuch, verfolgt, hier nicht möglich. Die Prüfung der ver-
schiedenen Drucke des Hürnen Seyfried ergibt nur geringe Abweichungen vonein-
ander, so dass für sie alle jedenfalls eine gemeinsame Quelle angenommen werden
muss. — Zwei Arbeiten, die im Ausland über die Schildbürger erschienen sind
(1770, 1770 a), habe ich bisher nicht einsehen können. — Zum Eulenspiegel sind
zwei Veröffentlichungen ohne eigentlichen wissenschaftlichen Wert hier zu erwähnen
(1771, 1772). -
Chroniken. Die älteste Annabergische Chronik veröffentlicht zum ersten
Male L. Bönhoff (1773). Ihr Verfasser ist der bekannte sächsische Historiker
P. Albinus, von dem die Meissnische Land-Chronika herrührt, und der auch Vor-
arbeiten zu Chroniken anderer sächsischer Städte hinterlassen hat. Die Abfassung
der Annabergischen Chronik wird in das letzte Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts zu
setzen sein. Ihr Wert besteht hauptsächlich darin, dass sie uns manche jetzt nicht
mehr vorhandenen chronikalischen Aufzeichnungen und Ratsarchivalien mit Nachrichten
über die einzelnen Einwohner, Häuser usw. überliefert hat. Die verschiedenen Be-
standteile der Chronik hat der Herausgeber in der Einleitung erläutert und im Druck
anschaulich gemacht. — Der von A. Chroust (1774) bearbeitete neue Band der
Bamberger Chroniken enthält die folgenden Stücke: L Zur Geschichte des Bauern-
krieges: 1. Einen Bericht, der den Standpunkt des Rats gegenüber Bischof und
Gemeinde vertritt, und der nach dem Herausgeber höchstwahrscheinlich den Ratsherrn
Marx Halbritter zum Verfasser hat. Er ist unmittelbar nach den geschilderten Er-
eignissen (im Jahre 1525) geschrieben. Der Abdruck Ch.s gibt den von Knochenhauer
im Jahre 1864 herausgegebenen Text mit Verbesserungen nach der Handschrift.
2. Einen Bericht aus dem Jahre 1529 vom Standpunkt des Bischofs aus. Er ist er-
halten in der Originalhandschrift des bischöflichen Sekretärs Mart. Müllner, der nach
Ch. auch als Verfasser anzusehen ist. Nach dieser Handschrift, die schon für einen
Abdruck des Jahres 1790 benutzt worden ist, hat Ch. den Text veröffentlicht. 3. Ein
bisher ungedrucktes, wahrscheinlich von dem bischöflichen Rat Hier. Cammerraeister
angefertigtes Tagebuch über die Ereignisse vom 10.— 15. April 1525. 4. Drei Briefe
aus dem Klarissenkloster in Bamberg, die bald nach 1525 geschrieben und schon an
anderer Stelle durch den Druck zugänglich gemacht worden sind. 5. Zwei historische
Gedichte auf den Aufstand in Bamberg, die — allerdings fehlerhaft — bei von Lilien-
cron abgedruckt worden sind, und die nach Ch. den bischöflichen Sekretär Pankraz
Mayer zum Verfasser haben. 6. Aktenbeilagen. II. Zur Geschichte der Markgrafen-
fehde 1552/4: Zwei bisher noch ungedruckte und fast unbekannt gebliebene zeit-
genössische Berichte, nämlich ein in fünf Handschriften erhaltenes Tagebuch vom
16. April bis 24. Dezember 1553, das wahrscheinlich vom Bürgermeister Hans Zeitlos
geschrieben worden ist, und eine ähnliche, in einer einzigen Handschrift überlieferte
Tagebuchaufzeichnung von einer ungenannten Nonne des Klarissenklosters, wozu
dann noch einige Aktenbeilagen kommen. Alle von Ch. veröffentlichten Quellen sind
von ihm aufs sorgfältigste durchgearbeitet und mit reichen Anmerkungen und Er-
läuterungen versehen worden. — Eine Ausgabe der Limburger Chronik von F. Zur-
bonsen (1774 a) will hauptsächlich Schulzwecken dienen. Der Herausgeber hat die
Ausgabe von Rössel (vom Jahre 1859) zugrunde gelegt und gelegentlich auch die
grosse wissenschaftliche Ausgabe von Wyss vom Jahre 1883 benutzt. — Den drei
von K. Koppmann veröffentlichten Lübecker Chronikbänden lässt F. Bruns (1775)
jetzt einen vierten folgen, für den auch schon Vorarbeiten von Koppmann vorgelegen
haben. Der Band bringt die in der Lübecker Ratskanzlei angefertigte Chronik, die
von 1438 an als selbständig gelten kann, während ihr erster schon von Koppmann
herausgegebener Teil (1401 — 37) im wesentlichen einen Auszug aus einer nicht er-
haltenen jüngsten Korner-Rezension darstellt. B. führt die Ausgabe zunächst bis
zum Jahre 1465. Der folgende Band soll den Schluss bis 1482 mit Glossar und
Register bringen. Als Verfasser der Chronik glaubt B. drei Lübecker Ratsbeamte
nachweisen zu können : den Ratsherrn J. Hertze (bis 1469), den Protonotar J. Wunstorp
(bis 1480) und den Stadtschreiber Dietr. Brandes, der auch als Verfasser des „Chronicon
G. K 0 h f e 1 d t , Epos des 15./16. Jahrhunderts. 403
Slavicum" anzusehen sei (bis zum öchluss). Besondere Erwähnung verdient es, dass
B. seine sorg'fältig'e Ausgabe mit einem äussei-st reichen und vielseitigen Anmerkungs-
apparat versehen hat. — Bei der von F. T e c h e n besorjr^ten Neuausgabe der Hib-
nitzer Klosterchroniken (I77f>) niuss vor allem auf die Einleitung hingewiesen werden,
in der der Herausgeber eine völlig neue Bewertung der beiden Chroniken und eine
neue Entstehungsgeschichte derselben aufstellt. Es handelt sich ura die lateinische
und die niederdeutsche Fassung der Chronik, erstere von Westphalen in seinem
grossen Quellenwerk vollständig, letztere bisher nur unvollständig von Fabricius
veröffentlicht. Der lateinischen Fassung hat man bisher keinen grossen Wert bei-
gemessen, weil man sie für eine Übersetzung der niederdeutschen gehalten hat.
Auch T. ist zunächst im Bann dieser allgemeinen, aber irrtümlichen Anschauung
gewesen, und erst nach langer Beschäftigung mit den Chroniken hat sich ihm
(lie Überzeugung aufgedrängt, dass man der lateinischen Fassung einen selbständigen
Wert zuerkennen müsse, und zwar einen sehr bedeutenden, da sie in allen älteren
Teilen reichhaltiger und zweifellos auch älter als die niederdeutsche Chronik sei. So
sieht sich T. genötigt, die lateinische Chronik als Quelle der niederdeutschen zu be-
trachten. Als Verfasser möchte er den in der Chronik genannten Dietr. von Htuditz
(etwa 1330) ansehen, der dann einen späteren Fortsetzer gefunden haben müsste.
Durch T.s Untersuchungen hat natürlich die niederdeutsche Chronik, deren Verfasser
der Klosterbeichtvater Lamb. Slaggert ist, an Quellenwert bedeutend verloren, wenn
sie auch einiges — besonders für die spätere Zeit — bringt, was in der lateinischen
Darstellung fehlt. T. hat sich deshalb entschlossen, neben der niederdeutschen, die
ursprünglich allein herausgegeben werden sollte, auch die lateinische Chronik ab-
zudrucken. Für die letztere hat sich leider keine andere Vorlage als der fehlerhafte
Druck bei Westphalen gefunden, die erstere konnte nach der Originalhandschrift des
Klosters Ribnitz veröffentlicht werden. — Bis vor einigen Jahrzehnten hat man all-
gemein angenommen, dass Eike von Repgow, der Verfasser des Sachsenspiegels,
auch die Sächsische Chronik, die man bis dahin die Repgowsche Chronik nannte,
verfasst habe. Erst Weiland hat den Nachweis' zu führen versucht, dass die Chronik
dem Verfasser des Sachsenspiegels abzusprechen sei. Die Tatsache, dass der Ver-
fasser des Sachsenspiegels ein Laie, der der Weltchronik aber ein Geistlicher ge-
wesen sei, hat in erster Linie Weilands Ablehnung der Autorschaft Elkes veranlasst.
K. Zeuraer (1777), der die Frage jetzt nach allen Seiten noch einmal gründlich
untersucht hat, hält diese für Weiland so wichtige Tatsache, dass man es einmal mit
einem Laien, das andere Mal mit einem Geistlichen zu tun habe, ebenfalls für fest-
stehend. Er nimmt nun aber an, dass der Verfasser des Sachsenspiegels, der diesen
1215—35 niedergeschrieben habe, später Geistlicher geworden sei und als solcher
1237 — 8 die Chronik vollendet habe. Z. führt manche Wahrscheinlichkeitsgründe an
für den Eintritt Eikes, der schon in seiner Jugend jedenfalls eine Kloster- oder
Domschule besucht habe, in den geistlichen Stand. Damit falle aber die Hauptstütze
der Weilandschen Hypothese zusammen. Was Weiland sonst noch ins Feld führe,
könne durchweg auch im Sinne des Gegners gedeutet werden, wie Z. an verschiedenen
Beispielen zu zeigen versucht. An Rechtskenntnis habe es auch dem Verfasser der
Weltchronik nicht gefehlt. Weiter glaubt Z. mancherlei Stilübereinstimmungen in
den beiden Werken, den ältesten grösseren niederdeutschen Prosaüberlieferungen,
feststellen zu können, denen gegenüber geringfügige Unterschiede nicht in Betracht
kommen könnten. Z. hofft deshalb stark, dass es ihm gelingen werde, die SächsiscJie
Weltchronik wieder als Werk Eikes zur Anerkennung zu bringen; sei es ihm doch
auch gelungen, die Gesta Karoli Magni endgültig wieder mit dem Namen Notkers
des Stammlers zu verknüpfen. Dass das Bild des Sachsenspiegel- Verfassers uns in
vieler Hinsicht deutlicher und lebendiger werden würde, wenn wir ihn auch als Ur-
heber des grossen Chronikwerkes ansehen müssten, führt Z. zum Schluss seiner
scharfsinnigen Abhandlung noch des näheren aus. — Mit der Weltchronik des
Kartäusermönchs Johannes von Hagen beschäftigt sich J. Klapper (1780). Er
richtet sein Augenmerk auf die vielen Sagenstoffe der Chronik, von denen er eine
für den Literarhistoriker wertvolle Zusammenstellung gibt. — Der zweite Band von
R. Luginbühls Brennwald-Chronik (1778) bringt nun auch die Einleitung zu
dem ganzen Werk. Sie stellt alles Wichtige zusammen, was über das Leben und die
Schriftstellerei des Chronisten zu ermitteln war, und was der Leser über die ein-
schlägige Literatur und über die Editionsweise wissen muss. Die biographische
Schilderung gibt ein ziemlich abgerundetes Bild Brennwalds, die Jugendzeit freilich,
für die nur spärliche Nachrichten vorlagen, kann nur mit ein paar Strichen skizziert
werden. Die Geschichtschreibung Brennwalds bewertet L. sehr hoch. Sein Werk
ist als die erste umfassende Schweizerchronik anzusehen, und sie ist zugleich der
erste Versuch einer pragmatischen Darstellung der schweizerischen Geschichte.
Fälschungen vermag L. in der Chronik durchaus nicht nachzuweisen. Die Abfassung
404 W. Creizenach, Drama des /e5./16. Jahrhunderts,
der Chronik setzt L. in die Jahre 1508—16, das heisst zwei Jahrzehnte früher, als
man bisher angenommen hatte. Nur einzehie Teile des vielbenutzten Geschichts-
werkes waren bis jetzt durch den Druck weiteren Kreisen zugänglich gemacht worden.
Der Gesamtausgabe L.s hat das Manuskript der Züricher Stadtbibliothek, das zum
grossen Teil von Brennwalds Hand selbst herrührt, zugrunde gelegen. Ich erwähne
noch besonders, dass L. sich seine Editionsaufgabe nicht leicht gemacht hat: alles,
was zur Aufklärung der Quellen und Vorlagen des Chronisten dienen kann, hat er
in vieljähriger Arbeit zusammengebracht, und alles, was die Benutzung erleichtern
kann — Glossar, Anmerkungen, Register — , hat er in reichem Masse geboten, so
dass die Historiker ihm grossen Dank schuldig sind. — Eine interessante Stelle aus
Tschudis Chronicon Helveticum, die besonders durch Schillers Benutzung berühmt
geworden ist, druckt PaulMeyer (1779) nach der Iselinschen Ausgabe von 1734 ab.
— Die Hauschronik der Familie Holl hat Chr. Meyer (1781) schon im Jahre 1873
nach einer späteren Abschrift aus dem 18. Jahrhundert herausgegeben. Was er jetzt
vorlegt, ist fast ein unveränderter Abdruck dieser Ausgabe. Die älteren Handschriften
sind unbenutzt geblieben. —
Drama.
(11,4 = N. 1782-1804.)
Wilhelm Creizenach.
Qeistliohes und Schnldrama. — Weltliches Drama: Allgemeines; Hans Sachs; Andere. —
Geistliches und Schüldrama, Das Donau eschinger Passionsspiel,
das in einer Handschrift aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts überliefert
ist und seinen Namen von dem Aufbewahrungsort herleitet, wird von
G. Dinges (1782) in bezug auf seine Sprache und sein Verhältnis zu anderen
Passionsdramen behandelt. Aus der eingehenden und gründlichen Untersuchung
ergibt sich der Nachweis, dass das Donaueschinger Passionsspiel mit den Luzerner
Texten des 16. Jahrhunderts eine Verwandtschaft zeigt, die auf eine gemeinsame
Quelle zurückzuführen ist. Die Mundart ist niederalemannisch. —
Weltliches Drama: Allgemeines. Von S. Mauermanns
(1787) Monographie über die Bühnenanweisungen im deutschen Drama bis 1700 ist
der erste Teil als Doktordissertation erschienen; er enthält ein bibliographisches
Verzeichnis, sowie Zusammenstellungen über die Bühnenanweisungen in den mittel-
alterlichen geistlichen Dramen und in den Fastnachtsspielen, sowie in den Dramen
des Hans Sachs; aus dem Inhaltsverzeichnis ergibt sich, dass zusammenfassende
Betrachtungen am Schluss des Werkes folgen sollen. —
Hans Sachs. Eine Auswahl aus den Dramen des Hans Sachs ist in dem
zweiten Bande der Insel-Ausgabe (1794) enthalten; ausser einigen der berühmtesten
Fastnachtsspiele wird noch die Komödie „Henno", das Gespräch zwischen dem Chor-
herrn und dem Schuster, sowie Stücke aus den Dramen von Judith und von Tristan
mitgeteilt. Unter den alten Holzschnitten, die in dieser Ausgabe reproduziert sind,
ist von besonderem Interesse derjenige, welcher dem Schwank „Die Hausmaid im
Pflug" beigegeben war. Er ist mit anderen Holzschnitten der Ausgabe des Insel-
Verlags wiederholt in dem Aufsatz von R. Buchwald (1793), der im Anschluss
daran verschiedene Fragen der Hans Sachs -Ikonographie erörtert. — Einen weiteren
Beitrag zu diesem Kapitel liefert F. Spina (1793a). Er bespricht einen Einblatt-
druck mit Bildern der zehn Vorfahren Noahs von Adam bis Lamech, gezeichnet von
Hans Sebald Beham und von Hans Sachs mit entsprechenden Versen ausgestattet.
Sp. hat in der Bibliothek des Klosters Strahov in Prag eine Ausgabe dieses Blattes
entdeckt, wo die Verse des Hans Sachs ins Tschechische übertragen sind; die Wid-
mung des Originaldrucks an den Rat der Stadt Nürnberg ist in der tschechischen
Übersetzung an den Rat der Stadt Kuttenberg gerichtet; ebenso ist die Schlussrede,
wenn auch nicht wörtlich, übersetzt. — Wenn in Reuchlins „Henno" dem Dieb Dromo
zugerufen wird „trilittere" (d. h. für), so ist dieser Spass, wie P. Gruse (1797)
nachweist, auch in die Hans Sachsische Bearbeitung des „Henno" übergegangen. In
diesem Zusammenhang bemerkt C, dass die Frage nach den Lateinkenntnissen des
Hans Sachs immer noch nicht endgültig entschieden sei; doch glaube ich, dass die
wiederholt vorkommenden falschen DekUnationen der Eigennamen (z. B. mit Dauistam,
0. Kohfüldt, Didaktik des 15./H). Jahrhunderts. 405
Jovis der gerecht) vollkommen ausreichtMi, um diese Frage in vorneinendem Sinne
zu beantworten. — In Hans Sachs' „Comcdia von dem Marschalk mit seinem Sohn"
ist ein weitverbreitetes Motiv der lOrziddungsliteratur dramatisiert; A. L, Stiefel
(1798 a) hat einen Meistergesang des Hans Folz als Quelle des Hans Sachs nach-
gewiesen. — Die Geschichte von den „Ungleichen Kindern Evä" wurde bekanntlich
viermal von Hans Sachs poetisch behandelt; das Verhältnis dieser Versionen zuein»
ander und zu ihren Quellen wurde schon wiederholt erörtert. Der Aufsatz von
A. Kellner (1799) enthält einen Überblick über die in Betracht kommenden
Fragen. — Die Dissertation von J. Winzer (1800) lag nicht zur Berichterstattung
vor*. — Der unter N. 1798 erwähnte Hans Sachs ist ein Pseudonymus, der mit dem
alten Meistersänger nichts zu tun hat. —
Andere. Jahrgang XI der Mühlhäuser Geschichtsblätter S. 30/8 enthält
eine Notiz von Jordan über Martin Rinkhards Dramatisierung der Geschichte
Thomas Münzers unter dem Titel „Monetarius seditiosus" mit Hervorhebung zweier
Szenen, die für die Mühlhäuser Lokalgeschichte von besonderem Interesse sind. —
Didaktik.
(11,5 = N. 1805— t835a.)
Gustav Kohfeldt.
Geistliche Didaktik: Mystik. — £rbauuDgsliteratar. — GelehrtengeHchichte: Historiker, ChronisUn, Qeogr«pbeo:
Arzte, Alchimisten, Naturforscher. — Didaktische Dichtung: J. Fischart, Th. Hnrner. — Verschiedenes. —
Geistliche Didaktik: Mystik. W.Dolch (1805) hat sich die
Aufgabe gestellt, möglichst viele niederländische Mystikerhandschriften zusammen-
zubringen und zu prüfen. Bisher ist es ihm gelungen, 223 derartige Handschriften
in den verschiedenen Bibliotheken aufzufinden. Eine genauere Beschreibung davon
will D. später geben. In seiner Dissertation hat er die Handschriften vorläufig nach
den zeitlich aufeinander folgenden Verfassern geordnet, um zu zeigen, in welchem
Umfang die mystischen Schriften des Oberlandes im 14. und 15. Jahrhundert nach
den Niederlanden gewandert sind. Die älteren Mystiker, Ürtlieb, Albert der Grosse
und auch Meister Eckhart, erscheinen dabei wie legendenumsponnene ferne Sagen-
gestalten. Reichen Lesestoff boten aber die späteren Mystiker. Am verbreitetsten
und beliebtesten waren Tauler, Mechtild, Seuse, Ruusbroec, dagegen ist von den
angeblichen Schriften des Rulman Merswin im 14. und 15. Jahrhundert kaum eine
Spur zu finden. — Die Idee von den drei Stufen zur Vollkommenheit, die „Dreiwege-
lehre", findet sich schon in den ältesten Systemen der Religion und der Philosophie.
Auch in der älteren deutschen Literatur erkennen wir ihre Spuren. W, Rügamer
(1806) will nun „die Denkmäler, welche ihr hier in Poesie und Prosa unsere
Vorfahren gesetzt haben, in geeigneter Auswahl zur Belehrung und Erbauung dem
Leser vorführen". Der vorliegende erste Teil seiner Arbeit beschäftigt sich, mit
Wolframs Parzival, mit Mechtilds Fliessendem Licht der Gottheit, mit dem Büchlein
von der Tochter Sion und mit ein paar Passionsspielen. — Eckharts Buch von der
göttlichen Tröstung hat Spamer kürzlich als das einzige sicher bezeugte deutsche
Originalwerk des Meisters bezeichnet. Die Schrift, die Ph. Strauch (1807) in
sorgfältigem Abdruck (nach der Baseler Handschrift) vorlegt, passt also besonders
gut in den Rahmen der „Kleinen Texte für akademische Vorlesungen" hinein. Ob
das bisher unbekannte Stück „Von dem edlen Menschen" als zweiter Teil des Buchs
von der Tröstung angesehen werden darf, will St. noch unentschieden lassen. —
Ganz auf Bihlmeyers Seuse- Ausgabe fussend und mit dem ausdrücklichen Verzicht,
Neues. oder Selbständiges bieten zu wollen, gibt W. Oehl (1808) eine Charakteristik
des mittelalterlichen Mystikers und einige gut ausgewählte Proben aus seinen
deutschen Schriften, denen man einen grossen Leserkreis wünschen darf. — Zum
ersten Male macht 0. M a u s s e r (1809) eine deutsche Prosabearbeitung der Visio
Tundali des B"'rater Marcus durch den Druck zugänglich. Die sehr geschickte, aus
der Mitte des 15. Jahrhunderts stammende Bearbeitung findet sich in der Münchener
Handschrift Cgm 458. Auch das „Märchen vom Hollenberg", das zum Tundalus in
Beziehung steht, und das — bisher unbeachtet — ebenfalls handschriftlich in München
aufbewahrt wird, teilt M. bei dieser Gelegenheit mit. Näher will M. noch an anderer
Stelle auf diese Dichtungen zurückkommen. —
Jahresberichte für neuere deutsche Literaturgeschichte. XXI. ^ 32
406 Cj. Kohfeldt, Didaktik des 15./16. Jahrhunderts.
Erbauungsliteratur. Bei J. M. B. C 1 a u s s ' kritischer Übersicht
der Schriften über Geiler von Kaysersberg- (1811) ist gelegentlich wohl der katholische
Standpunkt des Verfassers etwas zu stark betont, wenn sich auch sein Bemühen, den
protestantischen Forschern gerecht zu werden, nicht verkennen lässt. Alles Wichtigere,
was über Geilers Leben und Werk veröffentlicht worden ist, scheint C. in seiner
Übersicht berücksichtigt zu haben. — Mit dem wegen seines Arianismus hingerich-
teten J. Sylvan hat sich schon Lessing beschäftigt. Jetzt lenkt H. Rott (1816) von
neuem die Aufmerksamkeit auf die mit Sylvans Namen verknüpfte wichtige Episode
der reformierten Kirche. R. ist nämlich bei anderen kirchengeschichtlichen Studien
auf verschiedene wichtige Aktenstücke — Briefe, Berichte der Zeitgenossen, Urfehden,
Gerichtsprotokolle usw. — gestossen, die zur Aufklärung des Glaubenskampfes, der
1567—76 die junge pfälzische reformierte Kirche durchtobte, dienen können. Der
Abdruck dieser Aktenmaterialien, den R. vorlegt, wird dem Kirchenhistoriker will-
kommen sein. — Ein Aufsatz von N. P a u 1 u s über Ablasspredigten des ausgehenden
Mittelalters (1810a) hat es ausschliesslich mit Johannes Heynlin in Anlehnung an
M. Hossfelds Heynlin-Biographie zu tun. —
Gelehrtengeschichte: Historiker, Chronisten, Geogra-
phen. Eine Arbeit D. Braders (1817) über den Geschichtsunterricht an den
Jesuitenschulen kann hier übergangen werden, denn diese Anstalten kennen im 16.
und 17. Jahrhundert nur gelegentliche historische Mitteilungen, einen eigentlichen
Geschichtsunterricht aber erst vom 18. Jahrhundert an. — A. Althamers, des etwa
1500 in Brenz geborenen Tacitus-Kommentators, Nachrichten über römische Alter-
tümer, Inschriften und dergleichen in Deutschland hat J. Zell er (1818) zusammen-
gestellt. — Sehr interessante Einblicke in die Geschichtschreibung des 16. Jahr-
hunderts bietet eine Studie von P. Dirr (1819) über den Augsburger Chronisten
Cl. Jäger. Der der Schusterzunft angehörige Chronist war 1541 zum Ratsdiener
bestellt worden. Als solchem waren ihm auch allerlei Schreib- und Rechnungs-
arbeiten und im besonderen die Ordnung der alten Ratsakten übertragen worden.
Mit welchem Eifer und Verständnis der ungelehrte Augsburger Handwerksmeister
sich gerade dieser letzteren Aufgabe gewidmet haben muss, erkennen wir aus den
verschiedenen Geschichtswerken, die er für die Zeitgenossen und für die Nachwelt
auf Grund dieser Ratsarchivalien angefertigt hat. Als die wertvollste Frucht dieser
seiner Berufsarbeit sind das Konsulatbuch und das Vogtbuch anzusehen. Beide hat
Jäger 1546 in reich illustrierten Schönschriftexemplaren, die jetzt in München auf-
bewahrt werden, dem Augsburger Rat überreicht, Ihre Bedeutung als Geschichts-
quelle schätzt D. sehr hoch ein. Zwar enthalten sie bei der Schilderung der ältesten
Zeit die üblichen Fabeleien, und es ist nicht zu verkennen, dass Jäger seine Bücher
mit der bestimmten Absicht geschrieben hat, das Zunftregiment in Augsburg möglichst
herauszustreichen. Von den Ereignissen des Jahres 1368 an, wo die neue Zunft-
herrschaft beginnt, bleibt Jäger aber im allgemeinen auf dem Boden der Tatsachen,
und er benutzt für diese Zeit durchweg zuverlässige Quellen und Originalurkunden.
Bei der Untersuchung dieser Quellen Jägers kommt D. zu dem überraschenden Er-
gebnis, dass unser Chronist auch als der Verfasser der vielgenannten Augsburger
Weberchronik, mit der das Konsulat- und Vogtbuch eng zusammenhängen, anzusehen
ist. Auch verschiedene Geschlechterbücher, so für die Familien Fugger, Herwart,
Pfister, Rehlingen, und eine Reihe anderer kleinerer Schriften hat Jäger abgefasst,
was D, hier zum ersten Male nachweist. Jäger gebührt nach D.s zusammenfassendem
Urteil das Verdienst, „als erster die mittelalterlichen urkundlichen Bestände der
Ratskanzlei planmässig und systematisch durchforscht und für die vaterländische
Geschichte nutzbar gemacht zu haben". Jägers Todesjahr ist 1561. — Eine Biographie
des Überlinger Bürgermeisters J. H. von Pflaumem (1584—1671) von Alois Fischer
(1819 a) gehört eigentlich der Zeit nach nicht mehr in dies Kapitel. Nur ein paar
unbedeutende Jugendwerke Pflaumerns fallen noch in den Anfang des 17. Jahrhunderts.
Sein oft aufgelegtes italienisches Reisehandbuch (Mercurius Italiens) ist zwar im ersten
Jahrzehnt jenes Jahrhunderts abgefasst, aber erst 1625 zum ersten Male gedruckt
worden. Das wichtige Tagebuch Pflaumerns umfasst die Zeit 1633—42. Im übrigen
liegt seine literarische Tätigkeit hauptsächlich auf dem Gebiet der Jurisprudenz und
der Politik. — Mit der Burgundischen Hystorie, einer im Jahre 1477 zweimal ge-
druckten Reimchronik, beschäftigt sich ein längerer Aufsatz von K. Schneider
(1820). Der Verfasser gibt nach einer kurzen Inhaltsübersicht der Chronik eine
Zusammenstellung ihrer literarischen Beziehungen sowie einige Forschungsresultate
über die Persönlichkeit des Dichters. Der Name Hans Erhart, unter dem Hain noch
den Dichter aufführt, scheint nicht haltbar zu sein. Mit Roethe und anderen nimmt
Seh. den Namen Tusch oder Dusch an. Einen Hans Erhart Dusch kann er um jene
Zeit in den Strassburger Bürgerakten nachweisen. Auf Strassburg weist auch die
Sprache der Chronik und vieles andere hin. Seh. glaubt, dass ihr Verfasser als
G. Kohfehdt, Didaktik des 15./lfi. Jahrhunderts. 407
Schreiber oder derg-leichen Aug'enzeug-e der Kriegsereignisse gewesen sei. Er ge-
höre noch zu dem Typus der fahrenden Säng-er, der mit seiner in der nicht gerade
üblichen Strophenform geschriebenen Reimohronik vor allem auch der deutschen
Sache hat dienen und die gegnerische welsche Partei verspotten wollen. Trotz dieser
Tendenz könne seine Schilderung der Hauptereignisse im ganzen als zuverlässig an-
gesehen werden. Und auch als Dichtung müsse die Reimchronik höher bewertet
werden, als dies von Roethe und anderen geschehen sei, da sie sich immerhin durch
grosse volkstümliche Frische und durch Anschaulichkeit der Darstellung auszeichne.
— Die unter den älteren Karten besonders hochstehende Karte Bayerns von Ph. Apian
hat 0. Hupp (1821) zum Gegenstand einer Studie gemacht. Sein Interesse richtet
sich zwar in erster Linie auf das Bibliographische und das Technische dieses Denk-
mals; durch sorgfältige Prüfung dieser Seiten gelingt es ihm aber auch, ein paar
literargeschichtliche Irrtümer zu berichtigen, so z. B. stellt er als Datum der ersten
Buchausgabe das Jahr 1568 (statt 1566) fest. Auf H.s interessante Einzelheiten über
die Druckstöcke, über die stereotypierten Ortsnamen der Karte, über die Ab-
weichungen der verschiedenen Ausgaben voneinander und dergleichen kann hier
leider nicht näher eingegangen werden. — Sehr willkommen muss die Faksimile-
ausgabe des „Deutschen Ptolemäus" von J. Fischer (1822) sein, um so mehr, da
von diesem seltenen Buch bisher nur zwei Exemplare — und diese auch noch ohne
Karte — bekannt geworden sind. F., der sich seit langer Zeit mit dem Ptolemäus
beschäftigt hat, ist in der glücklichen Lage, seiner Ausgabe auch die von ihm an
anderer Stelle gefundene Weltkarte beifügen zu können, die übrigens als ältester
östlicher Planiglobus anzusehen ist. Über den Verfasser des Deutschen Ptolemäus
schwebt noch völliges Dunkel. Als seine Heimat glaubt F. Neisse bestimmen zu
können. Den Druck, der^ sicher von G. Stuchs in Nürnberg herrührt, setzt er in
die Jahre 1487—90. Die Häuptquelle unserer Kosmographie ist die Ulmer Ptoleraäus-
Ausgabe von 1486. Auch die sonst noch in Betracht kommenden Quellen hat F.
zusammengestellt. —
Ärzte, Alchimisten, Naturforscher. Mit älteren Naturbeobach-
tungen, die für die Geschichte der Wissenschaften wie für die Geschichte der all-
gemeinen Kulturzustände wichtig sind, beschäftigt sich W, Hess (1824). Seine
Studie beschränkt sich aber zunächst auf die Vorgänge im Gebiet der Astronomie
und der Meteorologie, auf Einblattdrucke und auf die in den — allerdings besonders
reichhaltigen — öffentlichen Sammlungen Bayerns vorkommenden Stücke. In diesem
Rahmen breitet er ein reiches, sonst schwer zugängliches Studienmaterial aus, das
ebenso wertvoll ist durch die grossen, meist farbigen Reproduktionen der alten Drucke,
wie durch die auf den Wunderglauben, auf die damalige Naturbeobachtung, auf Druck
und Holzschnitt und sonstige Kulturverhältnisse bezüglichen Erläuterungen. — Über
den Philologen J. Clajus und sein Buch gegen die Alchimisten, das unter dem Titel
„Altkumistica" zuerst 1586 in Leipzig und zum dritten Male 1616 in Mülhausen ge-
druckt worden ist, macht He in eck (1825) ein paar Mitteilungen. — Von der bis-
herigen Forschung über Fausts Persönlichkeit in Geschichte und Legende gibt
R. Petsch (1826) eine übersichtliche Darstellung; im besonderen stellt er die
Fragen und Antworten, die mit der Person des historischen Faust verknüpft sind,
zusammen. Dass Faust eine historische Persönlichkeit ist, wird heute von niemand
mehr bezweifelt. Aber schon an den Namen, den Vornamen wie den Familiennamen,
hängen sich allerlei ungelöste Fragen und Zweifel. Den Namen „Faust" möchte P.
als eine Art Firma des Gauklers ansehen. Seine Wahrsagereien, die übrigens urkund-
lich belegt sind, und sein sonstiges Wunderwirken will P. — mit Witkowski — zum
Teil auf Ekstase zurückführen. Eine bunte Legendenbildung rankt sich um Fausts
Person bald nach 1539, um welche Zeit er gestorben sein muss. Der Aufsatz P.?
zeigt jedenfalls, dass auch heute nach einer vieljährigen wissenschaftlichen Forschung
noch nicht von einer allseitigen Lösung des Faust-Problems die Rede sein kann. —
Aus dem Leben des einst berühmten, jung in Italien verstorbenen Arztes Pylander
(Thormann) vermag 0. Giemen (1828) Neues aus Zwickauer und anderen" Archi-
valien mitzuteilen. — Das interessante Frauenbuch des Ortolff von Bayern legt
G. Klein (1827) in einem hübschen Faksimiledruck vor. Auch einen kurzen Be-
gleittext hat er der Ausgabe beigegeben. Über den Verfasser, der um 1400 in
Würzburg gelebt haben soll, von dem aber nicht einmal völlig feststeht, ob er wirklich
als Verfasser des Frauenbuchs gelten darf, weiss K. allerdingrs nichts mitzuteilen.
Als Anhang sind der Ausgabe K.s noch die Kapitel aus Ortolffs Arzneibuch (Augs-
burg 1478) hinzugefügt, die sich mit GeburtshQfe und Frauenheilkunde befassen. —
Auch von Rösslins Rosengarten, dem ältesten gedruckten Lehrbuch für Hebammen,
hat G. Klein (1829a) einen Faksimile-Neudruck besorgt. In einer Einleitung stellt
er das Wichtigste über Rösslins Leben und über die Quellen des Rosengartens zu-
sammen. — Etwas ausführlicher beschäftigt sich G. Klein (1829) noch an anderer
32*
408 F. Cohrs, Luther und die Reformation.
Stelle mit dem Rosengarten. Er gibt dort vor allem einen genauen Bericht über
die zahlreichen — etwa hundert — Ausgaben dieses alten vielbenutzten Lehrbuchs.
Als Hauptquelle des Rosengartens — sowohl für den Text wie für die Illustrationen —
sind erst in neuester Zeit die antiken Ärzte Soranos und Muscio erkannt worden. —
Didaktische Dichtung: J. Fischart, Th. Murner. Unter den
Schriftstellern des 16. Jahrhunderts verdient besonders Fischart noch eine ein-
dringende sprachgeschichtliche Untersuchung. Leider fehlt für eine solche Unter-
suchung noch die vollständige und zuverlässige Ausgabe der Fischartschen Schriften.
0. Moser (1832), der mit einem gehaltvollen Aufsatz wenigstens den Anfang zur
Lösung des Problems gemacht hat, hat deshalb zunächst von den Druckschriften
abgesehen und hat seinen Forschungen Fischarts handschriftlich erhaltene Über-
setzung von Lazius „De gentium migrationibus" zugrunde gelegt. An der Hand
dieses, allerdings nicht umfangreichen, Dokuments verfolgt M. die Eigenheiten des
Dichters in Hinsicht auf Orthographie, Laut- und Formenlehre, Satzbau, Wortbildung
und Wortschatz. — Von Murners Mühle von Schwindelsheim hat 0. Clemen (1834)
einen guten Faksimiledruck nach dem zurzeit allein nachweisbaren vollständigen
Exemplar der Zwickauer Ratsschulbibliothek veröffentlicht. —
Verschiedenes. Die B'ortsetzung von J. Boltes (1835) Bilderbogen-
studien bringt: 1. Ein Rezept für böse Weiber, Folioblatt mit Gedicht aus dem
17. Jahrhundert. 2. Bestrafung der schlemmenden Ehemänner, Holzschnitt des
16. Jahrhunderts. 3. Die Pfaffenjagd von Hans Sachs, nach einem jetzt in Koburg
gefundenen Einzeldruck von 1545. 4. Das Schlaraffenland von Hans Sachs, nach
einem ebenfalls von B. gefundenen Druck (in Wien), mit zwei anderen Darstellungen
des Schlaraffenlandes nach einem Züricher Wandkalender von 1566 und einem
Kupferstich des 17. Jahrhunderts im Germanischen Museum. 5. Zwei Narrenschiff-
Bilderbogen, gedruckt etwa 1550 in Augsburg und etwa 1600 in Koburg. Das letzte
Kapitel beschäftigt sich mit dem Nürnberger Kunsthändler Paul Fürst, der von
1638—66 als der fruchtbarste P'lugblattverleger des 17. Jahrhunderts gewirkt hat.
Fast 100 Blätter* aus Fürsts Verlag beschreibt B. kurz. — Eine bisher unbekannte
Reimversübersetzung des Testamentum porcelli, eines eigenartigen Fragments aus
der antiken Literatur, veröffentlicht 0. Clemen (1835a) nach dem wohl allein noch
existierenden Druckexemplar der Zwickauer Ratsschulbibliothek. Als Verfasser
nennt sich auf dem Titel ein sonst unbekannter Johannes Weber. C. nimmt an,
dass die Übersetzung etwa 1523 auf Grund der erweiterten lateinischen Ausgabe des
Luscinius (Strassburg 1522) angefertigt sein wird. Den lateinischen Text des Testa-
mentum porcelli hat M. Haupt 1860 ediert. —
Luther und die Reformation.
(11,6 = N. 1836—1979.)
Ferdinand Cohrs.
Allgemeine Reformationsgeschichte: Bibliographisches und SammelwerVe. — Allgemeines nnd
QesamtdarBtellungf'n. — Speziulgesohichtliches: Flugschriften und Rriefe. ■ Katholizismus (Gegenreformation). Martin
Luther: Bibliographisches; Gesamtdarstellungen; Charakteristiken; Biographische Einzelheiten; Tersönliche Beziehungen ;
Briefe; Werke; Lyrik; Bibelübersetzung; Theologisches und Liturgisches; Lutherverehrung. — Ph. Melanchthon. —
Territorial- und Lokalgeschichte: Deutschland, Brandenburg, Hessen. — Sachsen und Thüringen. —
Wörttemberg. — Polen. -- Schweiz: J. Vadian. — Zwingli. — Calvin. -
Allgemeine Reformationsgeschichte: Bibliographisches
und Sammelwerke. Mit dem Hinweis auf Kataloge antiquarischer Werke be-
ginnt der diesjährige Jahresbericht. Jeder, der quellenmässig gearbeitet hat, weiss,
wieviel sie ihm wert sind, nicht nur, um möglicherweise die angezeigten Bücher zu
erwerben, sondern einfach als bibliographische Fundgruben. Die Bibliotheca Theo-
logica W. Jackson (1837) zeichnet sich durch ausgezeichnete Anordnung aus. —
Die Collectio Weigeliana (1836 a) ist reich an authentischen Illustrationen. — Ergänzt
werden beide, die nur ältere Werke, vorzugsweise Originalwerke aus der Reformations-
zeit, enthalten, durch Kerlers (1877) Katalog: Luther und seine Zeit, der über die
neuere Luther-Literatur und die Literatur des Reformationszeitalters einen guten
Überblick gewährt. —
Allgemeines und Gesamtdarstellungen. Unter den Schriften
des Vereins für Reformationsgeschichte hat man das 100. Heft (1838 a) zu einem
P. C 0 h r s , Luther und die Reformation. 409
Jubiläunisheft g-estaltet. Passend beg-innt es mit einem Oberblick über die Fort-
schritte in Kenntnis und Verständnis der Ileformationsgeschichte seit 1883, dem
Gründungsjahre des Vereins. Er gestaltet sich zu einer Charakteristik aller der
Einzelarbeiton und der auf ihnen ruhenden grosszügigen Darstellungen, die evan-
gelische Forschung in den letzten Jahrzehnten hervorgebracht, erkennt aber auch
dankbar die Arbeit katholischer Forscher an, dabei betonend, dass auch sie „während
des letzten Menschenalters in Kenntnis und Verständnis der Reformationsgeschichte
wesentliche Fortschritte gemacht", und der Hoffnung Ausdruck gebend, „dass un-
beschadet der trennenden Weltanschauung protestantische und katholische Forscher
sich auf diesem Gebiete begegnen und einander gegenseitig fördernd weite Strecken
Hand in Hand arbeiten mögen". — Es ist für letzteres ein schönes Beispiel, wenn
M. Lenz (240, S. 22—74) auch der Reformationsgeschichte Janssens eine nicht un-
wesentliche Bedeutung abgewinnt, freilich nicht für die Geschichte der Reformation
selbst oder des Mittelalters, dem Janssen huldigt, vielmehr für den Nachweis, wodurch
sich die geistig so hochbedeutende mittelalterliche Romantik in den Ultramontanismus
verkehren und zu der „christlich-germanischen Weltanschauung" ausgestalten musste,
die Janssen als die Grundmaterie des Mittelalters betrachtet. — Und ebenso ist es
anerkennenswert, wenn N. Paulus (Hexenwahn und Hexenprozess vornehmlich im
16. Jahrhundert. Freiburg i. Br., Herder. VHI, 283 S. M. 3,40), seine seit Jahren über
Hexenwesen und Hexenverfolgungen veröffentlichten Aufsätze sammelnd, zwar Luther
einen bedeutenden fördernden Einfluss zur Verbreitung des Hexenwahns beimisst, aber
doch auch, indem er den Anteil feststellt, den Rom am Hexenwesen gehabt hat,
strenger Objektivität sich zu befleissigen bestrebt ist. So spricht er nicht, wie andere,
Rom von dem Vorwurf frei, dass auch dort Hexenverbrennungen stattgefunden haben,
und, wenn er Rom und Deutschland einander gegenüberstellt und für Rom eine
mildere Praxis konstatiert, als sie in Deutschland geherrscht habe, so meint er ohne
Unterschied die katholischen und protestantischen deutschen Territorien und sucht
nicht etwa den letzteren allein die Schuld an den Hexenprozessen aufzubürden. —
Th. Franks (1842) kleines Heft ist interessant als Äusserung eines für sein Be-
kenntnis warm begeisterten Mannes; für andere Auffassungen wird er aber kaum
Verständnis gewinnen können. — K. Heussis (1850) Kompendium, auf das wir
schon einmal empfehlend hingewiesen haben (JBL. 1908/9, N. 3585), ist bereits in
zweiter Auflage erschienen. Sein § 115: „Ergebnisse und Charakter der lutherischen
Reformation" ist ein lehrreiches Gegenstück zu Franks Broschüre. Was hier ohne
Einschränkung einfach als unumstössliche Tatsache behauptet wird, sucht H. in vor-
sichtiger Abwägung zu verstehen und zu erklären. So ist dieser Paragraph zugleich
eine schöne Probe der Art des Buches, das dem Verständnis, wie überhaupt der
Geschichte der christlichen Kirche, so besonders auch der Reformationsgeschichte in
hohem Grade zu dienen geeignet ist, und das jetzt durch die in der zweiten Auflage
auf Seite XVI— XXXII hinzugefügte reiche Literatur- und Quellenauswahl noch er-
heblich an Wert gewonnen hat und ein Nachschlagewerk ersten Ranges geworden ist.
— Für einfache Verhältnisse, nicht nur für die Schule, sondern auch für den inter-
essierten evangelischen Christen findet es eine passende Ergänzung an E. T h r ä n -
dorfs und II. Meltzers (1854) Lesebuch, das auch bereits zum zweiten Male
erscheint (1. Auflage 1906). Sein Prinzip ist, die Grundgedanken der führenden
Geister in nicht zu knapper Auswahl und unter gewisser Wahrung des Zusammen-
hanges darzubieten, vor allen Dingen also die Persönlichkeiten reden zu lassen;
daneben finden natürlich auch die wichtigsten kirchen- und dogmengeschichtlichen
Konfessionen, Gesetze und dergleichen ihren Platz, aber sie gelten doch nicht, wie es
lange Zeit gebräuchlich war, als die ersten oder gar einzigen urkundlichen Zeugen
der Vergangenheit. Die zweite Auflage hat vor allem orientierende Anmerkungen
hinzugefügt, aber auch die Quellenstücke ergänzt, hinsichtlich Luthers durch eine
Zusammenstellung seiner Aussagen über seine Stellung zur Schrift, ferner durch Auf-
nahme von Quellen zur Geschichte der Täufer, zur Wittenberger Bewegung 1521/2
und zur Beurteilung Calvins. —
Spezial geschichtlich es: Flugschriften, Briefe. Die
Clemensche Sammlung der Flugschriften (vgl. JBL. 1908/9, N. 3604) ist fortgesetzt
worden. Sehr verschiedenartig sind die uns vorliegenden Stücke. Karsthans (1860)
führt uns in die Vorgeschichte des Bauernkrieges ein und zeigt uns, wie allmählich
der Zündstoff' sich häuft. Freilich ist die Schrift gerade nicht geschrieben, um auf-
zureizen, sondern eher, um zu beruhigen. Für Luther und sein Evangelium soll
der Bauer gewonnen werden, aber ohne Kampf mit dem Schwert; vor allem, was
Aufruhr heisst, soll er sich hüten. Dennoch wird die Schrift, indem sie die Sünden
der Hierarchie aufzählt, mitgewirkt haben, die Spannung zu vermehren; was dem
aufgeregten Sinn gefiel, behielt man, die wohlgemeinten Ratschläge wurden vergessen.
Nicht umsonst hat der Name Karsthans, über dessen Geschichte der Herausgeber
410 F. C 0 h r s , Luther und die Reformation.
H. Burckhardt einen trefflichen Überblick gibt, sich mehr und mehr zu einer
Bezeichnung- revolutionären Charakters entwickelt. Als Verfasser der Schrift stellt B.
den Joach. Vadianus in St. Gallen (siehe unter 1966) fest. — Das Colloquium Cochlaei
(1862) versetzt uns in die grossen Tage von Worms- Joh. Cochlaeus, der als Ver-
trauensmann Aleanders mit in die Versuche verwickelt wurde, Luther nach seinem
Widerruf am 17. und 18. April doch noch umzustimmen, und dem dann von evan-
gelischer Seite der Vorwurf der Hinterlist gemacht wurde, schrieb, um sich zu recht-
fertigen, seine Unterredung mit Luther gleich damals auf, gab sie dann aber erst
1540, im Begriff, zum Wormser Religionsgespräch zu gehen, heraus. Sie ist zum
ersten Male in Enders' Briefwechsel Luthers (3, S. 174—88) neu gedruckt worden,
war da aber doch mehr nur der gelehrten Forschung zugänglich. Jetzt legt die
treffliche Ausgabe J. Grevings mit guten Anmerkungen den wertvollen Bericht,
der teils als zeitgenössischer, teils aber auch als Luther gegenüber möglichst kri-
tischer bedeutsam ist, weiteren Kreisen vor. — Bynwalths Vaterunser (1861), heraus-
gegeben von H. Frey tag, ist eine Probe der religiösen Volksliteratur, die die
evangelische Wahrheit von Ort zu Ort, von Haus zu Haus verbreitete, und deren
Einfluss gar nicht hoch genug anzuschlagen ist. Das angefügte Haushaltungsbüchlein,
herausgegeben von 0. Giemen, zeigt, dass auch in der Reformationszeit trotz der
Vorherrschaft der religiösen und theologischen Lehr- und Streitschriften die Traktate
allgemeinerer Art, Lebensweisheit verbreitend, nicht fehlen. —
Katholizismus (Gegenreformation). Die von J. Schmidlin
(1865) bearbeiteten bischöflichen Berichte aus Deutschland über die kirchlichen Zu-
stände vor dem dreissigj ährigen Kriege, über die Siege der Reformation und die Anfänge
der jesuitischen Gegensiege gewähren uns einen wertvollen Einblick, wie man im
katholischen Lager damals die Verhältnisse ansah. Die Berichte sind hinsichtlich
der verschiedenen Bistümer und Diözesen von sehr verschiedenem Umfange; teils
werfen sie einen Blick in die Geschichte, teils beschränken sie sich auf die Betrach-
tung der gegenwärtigen Verhältnisse. Das findet seinen Grund einmal in der ver-
schiedenen Art der Berichterstatter, ist bis zum gewissen Grade aber auch ein Zeichen
dafür, wie man über die Zukunft der betreffenden Gebiete dachte. Wenn der Bericht-
erstatter wehmütig klagt, dass das „fast im Nabel Sachsens" gelegene Hochstift
Hildesheim geplündert sei von den braunschweigischen Herzögen, und dann doch
ziemlich weitläufig das verlorene Gebiet beschreibt (S. 585 ff:), so geht doch eine
stille Hoffnung hindurch, dass hier noch manches zu retten ist; wenn aber Verden
mit drei Worten abgetan wird, so hat man den Eindruck, dass man da alles verloren
gibt. — H. Stoeckius (1868) beginnt Forschungen zur Lebensordnung der Gesell-
schaft Jesu und behandelt zuerst die verschiedene Erziehung der Ordensangehörigen
und der Externen, die verschiedenen Zielen entgegengeführt werden. Auf Grund
reichen Quellenmaterials, das, seit zuerst in neuerer Zeit Pächtler in den ,,Monnmenta
Germaniae Paedagogica" eine sorgfältige Sammlung veranstaltet hat, in alljährlich
fast neu erschienenen Sammlungen in bester Weise zusammengetragen ist, zeigt er,
wie jenes Prinzip der Trennung im Ordenshause, in den Konvikten und im öffent-
lichen Leben zutage tritt. — Carlo Borromeo, dessen Gedächtnis die bekannte En-
zyklika des Papstes wieder hat aufleben lassen, den „Heiligen der Gegenreformation",
würdigt K. Bauer (1871) in einem sorgfältig abgewogenen Aufsatz. Er erkennt
ihn, modern ausgedrückt, als einen Mann der inneren Mission des 16. Jahrhunderts,
der auf dem Gebiete der Liebestätigkeit Bewundernswertes geleistet, aber er lehrt
die Motive erkennen, die ihn dabei geleitet: nicht bloss der Trieb der Liebe, nicht
bloss die Sorge um die eigene Seele, sondern vor allem der Gedanke, der Ehre der
Kirche zu dienen und ihr Seelen zu gewinnen und — die Ketzerei zu vernichten.
Wo es letzteres galt, hörte die Liebe auf, und Grausamkeit trat an die Stelle der
Güte. — Die unter J. Grevings Leitung erscheinenden „Reformationsgeschichtlichen
Studien und Texte" schreiten rüstig vorwärts und bringen treffliche Spezialarbeiten,
Im vorigen Berichtsjahre hat J. Schlecht (1874) Küian Leibs, des Priors von
Rebdorf an der Altmühl, Briefwechsel und Diarien herausgegeben, die uns mit zahl-
reichen führenden Männern der zwanziger, dreissiger und vierziger Jahre des
16. Jahrhunderts (Wimpfeling, Pirkheimer, Adelmann, Cochlaeus usw.) in Verbindung
bringen und die Geschichte der Zeit zwar in der einseitigen Beurteilung vom Stand-
punkt des alten Glaubens, aber vielfach mit beachtenswerten Sondererinnerungen
zeigen (vgl. z. B. die Nachrichten über die Verbrennung der Bannbulle und über
den Wormser Reichstag: S. 89 ff.) — Jetzt legt J. Deutsch (1873) Leibs Leben
vor, verwertet dabei die von Schlecht herausgegebenen Quellen, schafft aber auch
zugleich, sie recht zu würdigen, den Hintergrund und macht uns im weiteren Um-
fange mit der Schriftstellerei Leibs bekannt. Denn in ihr, vor allem in seiner Ge-
schichtschreibung („Annales maiores", herausgegeben vor allem von Döllinger in
den Beiträgen zur politisch -kirchlichen und Kulturgeschichte, Bd. II; „Annales
F. Cohrs, Luther und die Reformation. 411
minores", herausg-eg-eben von Schlecht, Eichstätt 1888) liegt seine bleibende Be-
deutung. Freilich hat er im religiösen Streit seiner Tage auch als Polemiker sich
versucht, aber seine Stimme ist nicht durchgedrungen. — Einen der namhaften
Polemiker, Ambr. Catharinus, behandelt dagegen J. Schweizer (1875). Es ist
lange her, dass ihm eine eigene Biographie gewidmet worden ist, und auch diese
nur in einem Sammelwerk, in d. Quetif und J. Eckard, Scriptores ordinis Praedicat.
II, 1721, S. 144 ff. Da ist Sch.s Werk eine wertvolle Bereicherung der reformations-
geschichtlichen Literatur. Bisher tauchte ein Catharinus gewissermassen als grosser
Unbekannter von Zeit zu Zeit in der Reformationsgeschichte auf; zuerst, als er seine
„Apologie" gegen Luther schleudert, die dieser zwar verspottet, die ihm aber doch
der Anlass wird zu einer seiner heftigsten Auslassungen gegen das Papsttum; dann
in seinem Handel mit Cajetan, endlich als Teilnehmer am Konzil zu Trient. Jetzt
sind die verbindenden Fäden gezogen; und wir erkennen, dass die vortridentinische
römische Theologie kennen zu lernen, wir in Catharinus einen der vornehmsten Ver-
treter haben. —
M.Luther: Bibliographisches. J. Luther (1878) weist wieder
auf die Bedeutung der Zwitterdrucke (vgl. JBL. 1908/9, N. 3565) für die Bibliographie
der Luther-Schriften hin. —
Gesamtdarstellungen. Ein hübsches Buch ist M. Baumgärtels
(1879) Luther-Galerie. Die von W. Weimar gemalten Darstellungen aus Luthers
Leben werden den Kundigen erfreuen und werden helfen, bei den Unkundigen die
Kenntnis von Luthers Leben zu verbreiten. — Lehrreich ist ein Vergleich der
Predigten K. Dunkmanns (1881) „Über Luthers Grab" mit früheren Luther-
Predigten, etwa mit Mathesius' Luthers Leben. Bei Mathesius einfach Luthers Leben
erzählend dargeboten; hier das Herrschende die lehrhafte Reflexion; nur hier und
da erinnert ein Datum oder ein Diktum aus dem Leben des Reformators daran, da.ss
die Predigten an besonderer Stelle gehalten sind. —
Charakteristiken. M. Lenz (1890) beantwortet die Frage, wie die
unparteiische Geschichtsforschung zu entscheiden habe, wenn man Luther als
Revolutionär bezeichne. Nicht so leicht sei die Entscheidung zu fällen. Keine
Idee, die Herrschaft über die Gemüter und Form in der Welt gewonnen, sei kampf-
los zum Siege gekommen; und die Revolutionen seien immer die grössten gewesen,
die eine Umbildung der Weltanschauung angestrebt. Eine Weltumwandlung war die-
jenige, die an Luthers Namen und Lehre anknüpft, nur dem Evangelium selbst in
ihren zerstörenden Wirkungen vergleichbar, nur ihm auch in ihrer aufbauenden
Kraft. Keine Einigung sei möglich, solange man die Begriffe Reformation und
Revolution einander schroff entgegensetze. — M. Lenz (1896) untersucht auch das
Verhältnis der reformatorischen Doktrin zum Begriff der politischen Gewalt. Oft genug
hat man, dass Luther die Landesfürsten zu Schirmherren des Evangeliums bestellte,
eine Verlegenheitsmassnahme genannt. L. rechtfertigt es vom Standpunkte der höheren
Nützlichkeit, findet es zugleich aber durchaus im Einklang mit Luthers Anschauungen
von Staat und Obrigkeit. Sie habe die negative Funktion, den Frieden zu sichern
und das irdische Leben zu fördern, die positive zugleich, dem Evangelium den Zu-
gang zu bahnen. So habe sie Luther von selbst sich dargeboten, und so habe er
die Landeskirche gebaut, nicht um Gottes Wort zu retten, denn das bleibe und rette
sich selbst, sondern um den Gläubigen zu dienen und ihnen das Evangelium zu
bringen auf dem ersten besten Wege. Denn dass das Evangelium gepredigt werde,
darauf komme es an; die Formen seien im Grunde nebensächlich, vergänglich. —
Den Spuren des Evangeliums in Italien, oder richtiger an einzelnen Angehörigen des
italienischen Volkes, geht P. Zendrini (1893) nach; denn aus ihrem Vaterlande
müssen entweichen, die von der Reformation sich gewinnen lassen, und draussen
verlieren sie ihre Muttersprache; was sie hervorbringen, gehört zur Literatm' der
fremden Länder, die ihnen Obdach gewähren; sie aber verschwinden, ohne auch nur
eine Sekte zu gründen; die Menschheit weiss nichts mehr von ihnen. Vor allem an
der Olympia Morata aus Ferrara zeigt Z. dieses tragische Schicksal: hochbegabt und
hochgebildet, muss sie das Brot der Verbannung wählen, lebt einige Jahre, die Frau
eines Arztes, in Schweinfurt, verliert alles bei der Eroberung der Stadt und stirbt
bald nachher in Heidelberg, nur wenigen heute noch dem Namen nach bekannt. In
Italien aber wüten indessen die Schrecken der Inquisition; Z. führt uns in den edlen
Valdesschen Kreis, auch da manche unbekannt gewordene Namen der Vergessenheit
entreissend, so den am 3. Oktober 1567 in Rom gerichteten Pietro Carnesecchi. —
Hierher gehört auch K. Bauers (in 1838, S. 231— 72) Aufsatz, der, von der These
ausgehend, dass das Lebenswerk Luthers in gewissem Sinne dahin sich zusammen-
fassen lasse, dass er die Macht des Papsttums gebrochen, bei dem Thema: „Luther
und der Papst" den Umschwung in seiner Gedankenwelt beleuchtet. Er zeigt die
Verweltliclumg des Papsttums, schildert, wie Luther mit innerem Widerstreben an-
412 F'- Colirs, Luther und die Reformation.
fangs vom Papst sich losreisst, bis er zur Verbrennung- der Bannbulle sich getrieben
sieht, und fasst endlich Luthers abschliessende Stellung dem Papsttum gegenüber in
dessen eigene Worte zusammen: ,,Der armen römischen Kirche kann weder geraten
noch geholfen werden, das Papsttum und sein Regiment werde denn weggetan." —
Biographische Einzelheiten. Keine Frage ist heute so viel um-
stritten, wie die Entwicklung des jungen Luther. Zwei Umstände sind es vor allem,
die sie in Fluss gebracht: die Erschliessung neuer Quellen, vor allem die Auffindung
der Vorlesungen Luthers über den Römerbrief 1515/6 (vgl. JBL. 1908/9, N. 3715),
und die Darstellung und psychologische Erklärung der Entwicklung Luthers durch
Denifle (vgl. JBL. 1903, N. 6413; 1904, N. 1803/6; 1905, N. 1445/8 usw.). Jetzt hat
0. Scheel (in 1838, S. 61—230) Luthers Entwicklung bis zum Abschluss der
Römerbrief- Vorlesungen zum Gegenstand einer eingehenden Untersuchung gemacht,
die zugleich als ein Referat über die verschiedenen Anschauungen sich darstellt.
Seh. stellt fest, dass die späteren Selbstaussagen Luthers nicht kritiklos hin-
genommen werden dürfen, dass sie namentlich chronologisch — wie es ja auch ganz
begreiflich ist — nicht massgebend sein können, dass sie aber dennoch den Kern
der Sache ganz richtig festgehalten haben; deutlich hat Luther eine Erinnerung
daran bewarirt, dass der Fortschritt ganz allmählich vor sich gegangen ist, dass
allerdings, wie er mehrfach erzählt, der entscheidende Umschwung von römischer
zu evangelischer Heilserkenntnis sich für ihn an den Spruch Römer 1, 17 angeknüpft
hat, dass er aber schon vor der entscheidenden Wendung Förderungen erlebt hat,
die auf den Umschwung hinzielten. Nach allem, was positiv erkennbar sei, habe
Luther die Richtung auf das bestimmende Erlebnis durch die denkwürdige Unter-
redung mit Staupitz über das Wesen der wahren Busse bekommen. Das belegt Seh.
aus den Urkunden der Jahre 1509 — 16, aus den Randbemerkungen Luthers zu den
Sentenzen des P. Lombardus, aus der Psalmenvorlesung und den Glossen zu den
Psalmen von 1513/5 und aus den ersten Predigten; der Römerbriefkommentar von
1516 aber stellt einen gewissen ersten Abschluss der Entwicklung dar; als „mehr als
eine Weissagung auf die Zukunft" bezeichnet ihn Seh.; auch das letzte Band, das
Luther noch religiös mit dem Katholizismus zusammengehalten, die Mystik, beginne
in ihm sich zu lockern. —
Persönliche Beziehungen. In dem Streit H. Barges und K. Müllers
(vgl. JBL. 1908/9, N. 3668) spricht G. Kawerau (1907) ein deutliches Wort; er
stellt sich mit Entschiedenheit auf Müllers Seite und gibt sein Urteil dahin ab, dass
man an diesem Streit lernen könne, Feststellung des ,, Elementaren der Tatsachen"
von dem Zerrbild zu unterscheiden, das blinde Voreingenommenheit gezeichnet habe.
H. Bärge hat das Wort zu einer längeren Erwiderung genommen, in der er erklärt,
dass die gegenwärtige Zuspitzung des Streites eine Verständigung für den Augen-
blick fast als undenkbar erscheinen lasse, dass er aber mit Zuversicht einer kommenden
Zeit entgegensehe, da die Karlstadtdebatte aus dem Stadium leidenschaftlicher, per-
sönlicher Polemik in das einer leidenschaftslosen, sachlichen Prüfung würde hinüber-
geführt worden sein. —
Briefe. Schon den elften Band des bis dahin mit grosser Sorgfalt von
E. L. Enders, seit Jahren aber bereits unter G. Kaweraus Anteilnahme, heraus-
gegebenen Briefwechsels M. Luthers (1909) hat G. Kawerau nach Enders' Tode
zu Ende geführt. Er hat nun, nachdem der Kalwer Verlag das Werk an den Verein
für Reformationsgeschichte abgetreten, und dieser für die Vollendung sich verbürgt
hat, die alleinige Herausgabe des Briefwechsels übernommen. Der zwölfte Band liegt
vor, die Briefe vom September 1538 bis Februar 1540, also während des sogenannten
Frankfurter Anstands, der Reformation im Albertinischen Sachsen und im Branden-
burgischen, enthaltend. Alle diese bedeutsamen Ereignisse spiegeln sich im Brief-
wechsel mehrfach wider (vgl. 2692, 2748, 2810 usw.). Äusserlich angesehen ist als
wichtige Änderung gegenüber den früheren Bänden des Briefwechsels zu begrüssen,
dass die deutschen Briefe der Erlanger Ausgabe, wenn K. das Original oder eine
alte Textüberlieferung hat benutzen können, neu abgedruckt worden sind, während
Enders für sie ein für allemal auf die Erlanger Ausgabe verwies. Trotz Enders'
sorgfältiger Vorarbeiten hat K. doch noch eine ganze Reihe neuer Funde (an die
20 Briefe) den von jenem vorgesehenen hinzufügen können, darunter mehrere, die
gerade, weil sie abseits von den grossen Zeitereignissen ins besondere Amts- und
persönliche Leben Luthers und der Seinen hineinführen, uns von besonderer Wichtig-
keit sind; so sechs Briefe von und an Johann Friedrich von Sachsen, darunter ein
interessanter Schriftenwechsel über die Berufung des Pfarrers Augustin Himmel nach
Dresden, die auf Luthers Vorstellung rückgängig gemacht wird: ein Anzeichen der
Machtstellung Luthers im Lande Sachsen; ins häusliche Leben Luthers führt ein
Brief der Katharina an den Landrentmeister Hans von Taubenheim, in dem sie ihn
bittet, ihr das Vorwerk Boos bei Wittenberg um einen angemessenen Preis zu ver-
P. Cohrs, Luther und die Reformation. 413
pachten, ein Brief, der auf allerlei Differenzen unter den inasug-ebenden Pereönlich-
keiten schliessen lässt; das aus dem Orig-inal vollständig- mitg-eteilte Pamphlet des
Simon Lemnius auf Luther ist dadurch bedeutsam, dass es trotz des glühenden
Hasses^ den es atmet, Luther doch nichts vorzuwerfen weiss als Verfolgung- der pii
poetae, das heisst des Lemnius selbst, die Schrecken des Bauernkrieges und die
Heirat der Nonne. — Die besondere Absicht, den Menschen Luther zu zeigen, in
sein intimes lieben, seine Gewohnheiten und Lieblingsbeschäftigungen einzuführen,
verfolgt ein hübsch ausgestatteter Band Lutherbriefe (1910) von ü. Krack, der
fast, ausschliesslich nur Briefe Luthers an seine Frau und an Familienangehörige,
Verwandte und nächste Freunde sammelt. Auch den Besitzern des gesamten Brief-
wechsels mag um dieser seiner Eigenart willen das billige Buch lieb sein; möge es
dem evangelischen Volk Luther aufs neue menschlich nahe bringen! —
Werke. Von der Weimarischen Ausgabe der Werke M, Luthers (1912)
ist der 37. Band erschienen. Er ist vorwiegend bearbeitet von G. Buchwald,
unter philologischer Beihilfe 0. Brenners und bibliographischer J. Luthers.
Er enthält Predigten der Jahre 1533/4; im ganzen 73, von denen neun auch in zeit-
genössischen Sonderdrucken vorliegen, die nun ein Urteil über das Verhältnis der
gedruckten zu den wirklich gehaltenen Predigten ermöglichen. —
Lyrik. P h. M e y e r (1916) beschreibt aus einem offenbar sehr genauen
Abdruck in Ernst Salomon Cyprians „Hauskirche" (Gotha 1739) ein verschollenes
Liederbuch Luthers aus dem Jahre 1533 und weist nach, dass es in die Reihe der
Joseph Klugschen Ausgaben gehört. —
Bibelübersetzung. Mit O. Reicherts (1922) Heft über M. Luthers
Deutsche Bibel haben die „Religionsgeschichtlichen Volksbücher" dem evangelischen
Volke ein schönes Geschenk gemacht. R. führt zuerst in Luthers Ausrüstung, in
die ihm vorliegenden Bibeltexte und seine Sprachkenntnisse, ein und gibt dann
Geschichte und Beschreibung der ersten Lutherschen Bibelausgaben. Dann aber
lässt er an der Hand jetzt erst erschlossenen . handschriftlichen Materials (vgl. JBL.
1906/7, N. 2818) in die unablässige Revisionstätigkeit Luthers und der Seinen uns
einen Blick tun: ein Gewinn nicht nur für das Wissen, sondern auch für das Herz,
da wir die treue Gewissenhaftigkeit und Sorgfalt bewundern lernen, die die Refor-
matoren an den deutschen Bibeltext gewandt. — Die vom Einhorn-Verlag in München
herausgegebene Dürer-Bibel (1920) ist eine schöne, handliche Ausgabe in schmuckem
Gewände, der wir weiteste Verbreitung und dankbare Anerkennung wünschen. Doch
würde etwas reicherer Bilderschmuck das hübsche Buch noch mehr empfehlen. —
Theologisches und Liturgisches. P. Tschackerts (1925)
Werk über die P]ntstehung der lutherischen und der reformierten Kirchenlehre können
wir nur mit Wehmut in die Hand nehmen, denn es ist das letzte grössere Werk des
heimgegangenen Verfassers, an das er die Kraft seiner letzten Lebenstage gesetzt hat.
Nach T.s eigenen Worten soll es ein Ersatz sein für J. Plancks veraltete „Geschichte,
der Entstehung unseres protestantischen Lehrbegriffs" (1781 — 1800). Es scheint zu-
nächst nur ein äusserlicher Unterschied zu sein, ist aber doch tiefer begründet, dass,
während Planck die äussere Geschichte der Reformation weitläufig in sein Werk
hineinzieht, T. allein in die reformatorische Gedankenwelt einführt. Es ist das eine
Frucht der in Plancks Tagen begonnenen, nach hundertjähriger Arbeit aber selbst-
verständlich gewordenen Verselbständigung der Dogniengeschichte. Was als Stoff
dieser immer noch vieldeutigen Disziplin zu behandeln ist, ist freilich noch strittig.
Im Unterschiede vom Stoff der Geschichte der Theologie rechnet T. zu ihr, was aus
den Lehren und Systemen der führenden Männer als Gemeingut sich ablagert. So hält
er für die Dogmengeschichte der Reformationszeit sich wesentlich an die theologischen
Lehrschriften der Reformatoren, an die Bekenntnisschriften und an die dogmatischen
Bestandteile der Kirchenordnungen, indem er die populär-didaktische (katechetische)
und die erbauliche Literatur ausschliesst. Seinem selbstgewählten Prinzip gegenüber
erscheint das seltsam, denn gerade diese letzteren Literaturgattungeu sollten zur
Feststellung dessen, was Gemeingut geworden, die besten Fingerzeige darbieten. So
kommt T.s Buch doch mehr auf eine Darlegung der Kirchenlehre als gerade auf
das beabsichtigte Ziel hinaus. Dennoch wird man sein Buch dankbar begrüssen:
einmal weil es die Kirchenordnungen und Corpora Doctrinae so eingehend be-
rücksichtigt und damit in eine sonst Ln diesem Zusammenhange leicht vernachlässigte
Literatur einführt; sodann wegen der umfassenden Heranziehung der nebenkirchlichen
Lehrentwicklung, der Täufer, Sebast. Francks, Kasp. Schwenckfelds, der Mennoniten,
der Antitrinitarier und anderer. Gerade dadurch, dass T. sie in die kirchliche Ent-
wicklung einreiht, auf dem Hintergrund der kirchlichen Lehre ihre Besonderheiten
aufzeigt und die Punkte nachweist, an die sie anknüpfen, und von denen aus sie dann
doch wieder ihre besonderen Wege gehen, werden sie in ihren Zielen und Absichten
innerlich verständlich und schweben nicht unbegriffen in der Luft; ja, was noch
Jabrtiberiohte ti.i neuere deutsohe Literatargresohiohte. XXL 33
414 F. C 0 h r s , Luther und die Reformation,
wichtiger ist, gerade dadurch wird die Erkenntnis geweckt, dass ihre Gedanken,
in die Gegenwart übersetzt, auch heute noch ihre Gemeinde haben, und dass es im
Grunde stets die gleichen Grundprinzipien sind, die die „Richtungen" in der Kirche
bestimmen. — P. Drews' (1929) Studien scheinen zunächst nur den gelehrten
Liturgen zu interessieren, und doch kann jeder, der den evangelischen Gottesdienst
kennt, an den gründlichen Untersuchungen seine Freude haben. Vor allem bestimmt
D. für eine ganze Reihe der allsonntäglich gebeteten Kollekten Herkunft und Quelle
und weist nach, dass Luther sie aus uraltem Gebrauch in die evangelische Kirche
hinübergerettet hat. Vielleicht macht manchem das die oftmals unbeachteten Kollekten
wert und veranlasst ihn,, sich in ihren Inhalt zu versenken; zugleich zeigt's Luthers
konservativen Sinn, der nicht änderte, wenn das EvangeHam es nicht forderte. Dem
Liturgen wird besonders D.s Untersuchung über das sogenannte Sintflutgebet in
der Taufordnung wichtig sein, das vielfach als Luthers Eigentum angesehen wurde.
Aber D. weist mit ziemlicher Sicherheit nach, dass Luther es auch nur übersetzt
hat, und dass es wahrscheinlich aus einer alten, ursprünglich griechischen Vorlage
stammt. — M. Luthers (1926) Grosser Katechismus in der „Bibliothek der Gesamt-
literatur" ist an sich schon erfreulich; noch erfreulicher, dass er von von Mörchen
in ein gutes modernes Deutsch übertragen ist. Möchte er nun auch in diesem an-
sprechenden Kleide viele Liebhaber finden! Zweierlei vermisst man: eine Einleitung,
die auf Grund des reichen, in den letzten Jahrzehnten zutage geförderten Materials
anschaulich die Geschichte des Katechismus geschildert, und noch eine grössere Zahl
von Anmerkungen, die noch besser auch das historische Verständnis vermittelt hätte. —
Luther-Verehrung. Bei der Anzeige des Lutherkalenders für 1911
(1933) kann ich mir nicht versagen, meinem Schmerz darüber Ausdruck zu
geben, dass diese treffliche Publikation, wie der Verleger schreibt, „infolge der
Teilnahmlosigkeit des Publikums, wie der Geistlichkeit und des Buchhandels"
mit diesem Jahrgange aufgehört hat zu erscheinen. Es wäre eine Ehrenpflicht des
evangelischen Volkes, den Kalender wieder ins Leben zu rufen. Das vorliegende
Heft beweist noch einmal so recht die Vortrefflichkeit des Unternehmens. G. B u c h -
wald setzt die in den vorigen Jahrgängen begonnene Luther-Biographie fort;
K. Dunkmann beschreibt die Wittenberger Stätten, die heute noch an Luther er-
innern; A. Spaeth bringt einen wichtigen, bisher unbekannten Bericht eines Augen-
zeugen — wahrscheinlich des Eislebener Stadtschreibers Hans Albrecht — über Luthers
Tod, der den Bericht der Freunde Luthers durchaus bestätigt; G. B er big behandelt
Luther in Koburg, G. Buchwald Luthers Fröhlichkeit; manchen wird besonders ein
Goethesches Albumblatt interessieren, der ein Lutherwort aus seiner Schrift „Von
weltlicher Obrigkeit" (Weim. Ausg. 11, 262) zitiert. Die Nachricht, dass Luther nicht
in Eisleben geboren sei, weil seine Eltern damals da gewohnt hätten, sondern nur,
weil seine Mutter auf einer Besorgungsreise dort festgehalten worden sei, bringt
p. Grössler wieder in Erinnerung. —
Ph. Melanchthon. M. Lenz (1938) bewundert an Melanchthon vor
allem die Hingabe an die Aufgabe, der er sein Leben geweiht hatte, in der er es
fertiggebracht, um der Idee willen, an die er gebunden, das System eines Jahr-
tausends zu zertrümmern und nach den Gedanken, an die er geglaubt, die Welt neu
zu gestalten. — A. Nebe (1940) findet Melanchthons Eigenart darin, dass er un-
ablässig gesucht, Wissenschaft und Christentum zu versöhnen und in idealer Einheit
zu verschmelzen. — Nikolaus Müller (1939) hat zum 350. Todestage des „Praeceptor
Germaniae" die Erinnerung an seine letzten Lebenstage, seinen Heimgang und seine
Bestattung wieder wachgerufen. Wir haben dafür eine gute Quelle, den genauen
zeitgenössischen Bericht seiner Freunde, der in lateinischer (als ,,Brevis Narratio")
und deutscher Fassung (als „Kurtzer Bericht") vorliegt; erstere ist für die gelehrte
Welt bestimmt, letztere ist für das Volk bearbeitet, lässt manche Einzelheiten, die
über dessen Verständnis hinausgehen, fort, bringt dafür aber eine lange Einleitung,
die die Geschichte des jungen Gelehrten bis zu seinem Amtsantritt in Wittenberg
schildert und dabei viele sonst unbekannte Züge aus seinem, seiner Eltern und
Verwandten Leben mitteilt. M. druckt beide Berichte ab und begleitet sie mit aus-
führlichen Anmerkungen (S. 88 — 156), die ausgezeichnetes Material zur genaueren
Kenntnis der Zeit und Umgebung Melanchthons enthalten. Zwei Beigaben, das Bild
von Melanchthons Studier- und Sterbezimmer und Melanchthon auf dem Totenbette,
schmücken das Buch. — Wie viele Melanchthoniana noch unbekannt der Veröffent-
lichung harren, verrät Wrampelmeyers (1944) Publikation bisher ungedruckter
Melanchthonscher Gedichte, Erzählungen, Aussprüche und Briefe, die wahrscheinlich
einst Dr. Conrad Cordatus gesammelt hat. Unter den Gedichten sind wertvolle Stücke,
geeignet, die Fähigkeit Melanchthons, eine Wahrheit in epigrammatischer Kürze
dichterisch zu gestalten, in neuem Lichte zu zeigen; so z. B. die vier Distichen, in
denen er den Charakter der Franzosen, Spanier, Italiener und Deutschen beschreibt.
F. Cohrs, Luther und die Reformation. 415
Die prosaischen Stücke gehören in die verschiedensten Gebiete; sie sind theologischen,
philosophischen, historischen, auch sagenhaften Inhalts. —
Territorial- und Lokalgeschichte:' Deutschland, Bran-
denburg, FI essen. ,,Stephanus Isaak, der heiligen Schrift Licentiatus, etwa
Pastor zu S. Marien Ablass und Canonicus zu S. Ursula in Cöln", so nennt er sich
selbst, indem er von „der unbilligen und unchristliohen Betrübung auch Verfolgung"
erzählt, „die ihn von wegnn dem zu Cöln Anno L583 wider das Verehren, Schmücken
und IJmtragen der Bilder gehaltenen Predigten begegnet, mit Vermeldung der
Ursachen, um welcher willen er dem abgöttischen Papsttum nicht länger beiwohnen
körinen, sondern dasselbige mit freiwilliger Übergebung aller seiner geistlichen I^hen
und Würden verlassen.*' W. Rotscheidt (1947) hat die 1586 erschienene Selbst-
biographie des merkwürdigen Mannes, der, geborener Jude, auch wertvolle Beiträge
zur Geschichte und Beurteilung des Judentums in der zweiten Hälfte des 16. Jahr-
hunderts liefert, abgedruckt und mit ergänzenden Anmerkungen aus gleichzeitigen
Quellen begleitet und hat damit eine Geschichtsquelle, die schon als Sprachdenkmal
Beachtung verdient, weiteren Kreisen wieder zugänglich gemacht. Was Isaaks Leben
innerlich wertvoll macht, ist das, dass er, von den Jesuiten mit der Bekämpfung der
ketzerischen Lehren in Köln beauftragt und zu dem Zweck mit der Erlaubnis ver-
sehen, ketzerische Bücher zu studieren, für die Ketzer gewonnen wird und seiner
Kirche den Rücken kehrt. Er stirbt 1597 als Superintendent in Bensheim, erst
55 Jahre alt — In den BHessKG. (1946) hat W. Fabricius begonnen, die zur alten
Diözese Mainz gehörigen Teile von Rheinhessen festzustellen und auch den westlichen
Teil von Oberhessen in kirchengeschichtlich-geographischer Hinsicht zu bearbeiten.
H. B r u n n e r beschreibt die Lebensläufe einer Anzahl von Geistlichen in Kassel
aus dem Reforraationsjahrhundert: Barthol. Meier, Kasp. Kauffungen, Georg Mengk,
Mich. Herold, Joh. Angrundt, Joh. Pflück, Henr. Cocus, Joh. Sachs und andere. Ein
drastisches Beispiel einmal dafür, was die Predigt im 16. Jahrhundert sich erlaubte,
was dann aber auch die Zuhörer sich herausnahmen, liefert W. Lindenstruth,
indem er von Predigtweise und Kirchenzucht des Pfarrers Mich. Becker im Bussecker
Tal und von der Aufsässigkeit seiner Pfarrkinder erzählt. —
Sachsen und Thüringen. In den BSächsKG. (1948) behandelt
R. Zieschang die Anfänge eines landesherrlichen Kirchenregiments in Sachsen am
Ausgange des Mittelalters. Er sieht die Entstehung begünstigt durch die allgemein
damals in Deutschland herrschende Tendenz der partikularen Entwicklung und die
Konsolidierung Sachsens als territorialen Staates, durch die Schirmvogtei der Wettiner
in Naumburg, Merseburg und Meissen und durch ihre Beziehungen zur Kurie, die
ihnen päpstliche Privilegien und Indulte verschafften. Der wachsende Einfluss der
landesherrlichen auf Kosten der geistlichen Gewalt zeigt sich vor allem bei der Be-
setzung der Bistümer, die Kurfürst und Herzog immer mehr in die Hand bekommen.
Wie wichtig diese Erkenntnisse sind zur Beurteilung des Verhaltens Sachsens bei
der beginnenden Reformation, das liegt klar zutage. — Ph. Kniebs (1950) Ge-
schichte der Reformation und Gegenreformation auf dem Eichsfelde behandelt den weit-
schichtigen Stoff, bis zum Ende des dreissigjährigen Krieges reichend, in fünf Abschnitten.
Die ersten beiden sind der Ausbreitung der Reformation bis 1574, dem Jahr der
Visitation durch Erzbischof Daniel, gewidmet; einen Einschnitt bildet in diesem Zeit-
raum der Tod Albrechts von Mainz (1545) und der Amtsantritt des Erzbischofs
Sebastian, der der Ausbreitung der Reformation wenig entgegentrat, so dass sie unter
seiner Regierung sehr an Boden gewann. Daniels Visitation, unter dem kräftigen
Beistand von Zöglingen des neugegründeten Mainzer Jesu itenk oll egs ins Werk ge-
setzt, leitete die Gegenreformation ein. K. teilt sie in drei Abschnitte: die Glanzzeit
ist ihm Daniels Regierungsperiode (f 1582); dann folgt eine wechselvolle Zeit unter
seinen Nachfolgern, bis der dreissigjährige Krieg die endgültige Rekatholisierung des
Eichsfeldes bringt. Das Buch ist ruhig und sachlich geschrieben; gewonnen hat es
in der zweiten Auflage durch Ausmerzung mancher polemischen Partien. Wenn man
den katholischen Standpunkt des Verfassers kennt, kann das Buch einem zur Orien-
tierung gute Dienste leisten. Anerkennen muss man, dass durchaus nicht versucht
wird, bei den Evangelischen nur Schatten und bei den Katholiken nur Licht zu sehen;
die Schäden der kirchlichen Zustände im Anfang des 16. Jahrhunderts werden un-
umwunden anerkannt; die sittlichen Mängel des Heiligenstädter Klerus werden ein-
gestanden, obgleich er der Reformation gegenüber sich ablehnend verhält. Freilich
scheint eins dem Verfasser solche Zugeständnisse zu erleichtem; es ist dies eine
gewisse Tendenz seines Buches, die Fortschritte der Reformation den Schäden der
katholischen Kirche schuld zu geben; dass darin doch immer ein Kompliment für
die evangelische Kirche liegt — auch wenn ihre Erfolge nur faute de mieux an-
erkannt werden — , scheint er nicht zu empfinden. Zuweilen bricht der katholische
Standpunkt stärker durch, so wenn mit innerer Zustimmung zeitgenössische Urteile
33*
416 F. Cohrs, Luther und die Reformation.
reproduziert werden, die die Aufständischen im Bauernkriege „lutherische Buben"
nennen; demgegenüber verschlägt es nicht viel, wenn K. seinen Standpunkt vorher
einmal dahin präzisiert hat, dass die kirchliche an die soziale Revolution angeknüpft
habe (vgl. S. 23 und 30); auch geschieht es mehrfach, dass Lutheraner, die Erfolg
haben, kurzweg als Fanatiker bezeichnet werden. Schwierig ist es für K., zur Ent-
lassung des Amtmanns Stralendorf durch den Kurfürsten Stellung zu nehmen, da er
am liebsten ersteren ganz in Schutz nehmen, letzterem aber nicht zu nahe treten
möchte; so referiert er anfangs einfach über die Tatsache, als sei sie etwas ganz
Natürliches, nennt nachher aber doch die Behandlung Stralendorfs ungerecht (S. 301).
Vom katholischen Standpunkte aus geurteilt, ist das Buch eine treffliche Leistung. —
J. Bugenhagens (1951) Predigten, von G. Buchwald herausgegeben, sind bedeut-
sam zur Beurteilung des Mannes; er erscheint uns auch in ihnen als nüchtern,
sachlich, verständig, ohne grosses Feuer, aber voll Festigkeit und Sicherheit. Für
die Kenntnis der Reformationsgeschichte und der Zeitverhältnisse tragen die Predigten
nicht viel aus, da sie, vorwiegend lehrhaft, wenig ins Leben greifen. Einfach in den
Rörerschen und Rothschen Nachschriften wiedergegeben, sind die Predigten nur für
gelehrte Leser bestimmt; es wäre zu versuchen, ob einige Predigten wenigstens sich
nicht für einen weiteren Leserkreis bearbeiten liessen. — In den Analecta Corviniana
(1952) hat P. Tschackert (vgl. oben N. 1925) sich in seinen letzten Lebenstagen
einem früher mit Liebe von ihm bearbeiteten Gebiet (vgl. JBL. 1901 II 6 : 322/3)
noch einmal wieder zugewandt und hat zur Kenntnis des niedersächsischen Refor-
mators Ant. Corvinus (f 1553) noch einige wichtige Urkunden zusammengetragen,
als wichtigste wohl des Corvinus Sendschreiben an seinen früheren Abt Herrn. Remus
von Riddagshausen vom Jahre 1532, das uns ein Bild seiner Entwicklung vom
Klosternovizen zum evangelischen Pfarrer darstellt und nicht nur von grossem Wert
für Corvinus' Lebensgeschichte, sondern darüber hinaus für die Geschichte der Zeit-
strömungen und bewegenden Gedanken überhaupt ist. —
Württemberg. Zu der Brüder Ambr. und Thom. Blaurer Briefwechsel
(1957), bearbeitet von Tr. Schiess, gibt G. Bessert in seiner Besprechung wert-
volle Erläuterungen und Ergänzungen, die er in den BllWürttKG. 13, 1—37 und
154 — 77 im besonderen Hinblick auf Württemberg noch ergänzt. Die Ausschöpfung
der reichen Quelle durch den kundigen Gelehrten, der sicheren historischen Blick
mit der Fähigkeit verbindet, gleich weitere Beziehungen aufzuzeigen, beweist erst
recht, was alles in dem Blaurerschen Briefwechsel zu finden ist. — G. Bossert
(1958 a) hat dem Dichter und Pfarrer Ch. Pierius (f 1584 in Niedernhall) eine ein-
gehende Untersuchung gewidmet, der, Konvertit und dann evangelischer Pfarrer, von
katholischer und evangelischer Seite die verschiedenartigste Beurteilung erfahren hat.
Begreiflicherweise, denn Pierius' Leben zeigt viele Blossen und lässt seine Konversion
im eigenen Lichte erscheinen. B.s gründliche Studie ist sehr lehrreich als Sittenbild
der Zeit, auch als Beweis dafür, wie lebhaft das protestantische Volk den Widerspruch
des Lebens und Amtes bei Pierius empfand, und wie man doch wieder das Amt zu
schonen bedacht war und ihm zu Ehren dem Pfarrer den schimpflichen Prozess
ersparte. —
Polen. Es war ein fruchtbarer Gedanke K. Volk er s (1961), die
polnische Reformation im Spiegel der polnischen Historiographie zu betrachten.
Nicht nur, dass der Gang der Entwicklung uns dabei klar vor Augen gestellt
wird, wir lernen auch ein klassisches Beispiel tendenziöser Geschichtschreibung
kennen. Bis in den Anfang des 19. Jahrhunderts ist sie von beiden Seiten in den
Dienst der konfessionellen Polemik hineingezogen worden. Während die Protestanten
die reformatorische Bewegung als einen gottgewollten Prozess des Offenbarwerdens
der göttlichen Wahrheit verherrlichen, bemühen sich die katholischen Geschicht-
schreiber, sie nach Möglichkeit totzuschweigen oder sie als Ausgeburt der gott-
entfremdeten Menschennatur zu brandmarken. Zusammenhängende Darstellungen
der polnischen Reformation liegen bis zum Ende des 18. Jahrhunderts nur von
Protestanten vor; bei katholischen Schriftstellern sind wir auf einzelne eingestreute
Bemerkungen angewiesen. Obgleich der Sieg der Gegenreformation ein vollkommener
war und man nun im Vollgefühl des Sieges hätte schildern können, wie gross der
Feind gewesen, so war doch noch grösser das Gefühl der Schmach, dass der Abfall
von der Kirche in Polen ein so allgemeiner gewesen. —
Schweiz. An der sorgfältigen Studie E. Vischers (1963), der zum
450jährigen Bestehen der Universität Basel eine Abhandlung über die Lehrstühle
und den Unterricht an der Baseler theologischen Fakultät geschrieben hat, interessieren
uns hier die ersten ca. 30 Seiten, die den wissenschaftlichen Betrieb während der
Reformationszeit schildern. Der Gefahr, eine solche Übersicht zu einer Sammlung
von biographischen Skizzen werden zu lassen, ist V. nicht verfallen; im Gegenteil
tritt bei ihm, seinem Seite 14 ausgesprochenen Prinzip nach, die Geschichte einzelner
F. Cohrs, Luther und die Reformation. 417
Männer hinter der Geschichte des Unterrichts gänzlich zurück. Diese wird uns aber
auch lebendig- vor Augen gestellt; das Wesen der mittelalterlichen Universität als
eines Staats im Staate, die Krisen, die mit der unter dem Einfluss der Reformation
einsetzenden Reorg-anisation verbunden sein mussten, die hohe Bedeutung- der
akademischen Grade und die innere Notwendigkeit des Streites um sie, das alles
wird uns deutlich und klar. —
J. Vadian. E. Arbenz' (1966) Schilderung der Wirksamkeit J. Vadians
in den letzten zwanzig Jahren seines Lebens ist eine Fortsetzung der 1905
von dem Historischen Verein von St. Gallen herausgegebenen biographischen
Skizze, die Vadian in den Sturm- und Werdejahren der Reformation zeigt (vgl. JBL.
1905, N. 1513). Jetzt sehen wir, wie nach der Schlacht bei Kappel (11. Oktober 1531)
er vor allem die evangelische Sache in der Schweiz aufrecht erhält, wie aller Blicke
auf ihn sich richten, und wie er der Mittelpunkt ist aller Bemühungen, die trotz der
Niederlage evangelisches Wesen gegenüber den Ansprüchen der Sieger zu wahren
unternehmen. Wie 1905 so ist auch jetzt Vadians Briefwechsel der Darstellung zu-
grunde gelegt; das gibt dieser besondere Unmittelbarkeit und Frische und ist zugleich
der beste Beweis für die Bedeutung, die dem angesehenen Manne nicht nur daheim,
sondern auch auswärts beigemessen wurde. —
Zwingli. Die Zwingliana (1967), die mit einer Ansicht Marburgs aus dem
16. Jahrhundert geschmückt sind, bringen zunächst zu den Marburger Tagen (1529)
einige Beiträge: vor allem einen interessanten, intimen Bericht Daniel Gresers, späteren
hessischen Pfarrers, der zur Zeit des Gesprächs als Student in Marburg sich aufhielt;
sodann eine Rechtfertigung des Verhaltens Zwingiis im Sakramentsstreit, die gegen
W. Walthers Urteil (vgl. JBL. 1908/9, N. 3570) gerichtet ist. Sodann enthält das
Heft Briefe von Capito an Pellikan und von Farel an Mykonius (zwei parallele Briefe
Capitos und Oekolampads an Zwingli sind dessen Briefwechsel vorbehalten) über die
Badener Disputation (1526), dadurch besonders bemerkenswert, dass sie, von den
Altgläubigen aufgefangen und erbrochen, seinerzeit den Anlass zu einem erregten
Brief- und Schriftenwechsel gaben. Endlich erhalten wir die Lebensskizzen mehrerer
Männer aus dem Zwinglischen Kreise: des J. J. Zurgilgen, des Fridolin Brunner
von Glarus und des Landammanns Äbli von Glarus. — Der Briefwechsel im 7. Band
von H. Zwingiis (1969) Wirken ist bis zum Ende des Jahres 1522 gefördert. —
Calvin. Zur Calvin-Feier sind noch eine ganze Reihe von Erscheinungen
nachzutragen. Zunächst noch einige Festreden. Die von Fr. Sieffert (JBL.
1908/9, N. 3825) untersucht Calvins religiösen Entwicklungsgang und seine sittliche
Grundrichtung im Zusammenhang, während sie bisher meist getrennt voneinander
behandelt seien, und findet ihre einheitliche Erklärung in einer Doppelseitigkeit des
Reformators, bei dem der Wille neben den religiösen Gefühlen der christlichen Demut
und des christlichen fröhlichen Mutes etwas Selbständiges geblieben sei. — A. D o r n e r
(1970) betont demgegenüber gerade die Einheitlichkeit in Calvins Charakter, der,
einheitlich in seinem Wollen und Denken und fern von jeder Art von doppelter
Wahrheit, auch unserer vielfach zerrissenen Zeit noch gegenüberstehe als ein Held,
trotz mancher menschlichen Schwächen einen Abglanz tragend von der Majestät
seines Gottes. — Ein wertvoller Beitrag sind die Calvin-Studien (JBL. 1908/^, N. 3707),
unter J. Bohatecs Redaktifm herausgegeben von der reformierten Gemeinde
Elberfeld. In Calvins Entwicklung führt J. Ne u h a u s' Aufsatz: Calvin als Humanist;
er zeigt, wie er, alle humanistischen Bildungsstofl'e in sich aufnehmend, sie seinem
starken Gottesbewusstsein dienstbar zu machen gesucht und die von ihnen drohenden
Gefahren kraftvoll gemieden hat. Die gemütvollsten Seiten in Calvins Charakter
offenbart sein Freundschaftsbund mit BuUinger, den W. Kolfhaus behandelt: er
hat ihm geholfen, sein ungeduldiges, heisses und reizbares Temperament zu überwinden
und Ausdauer und Geduld zu bewahren; und uns lässt er Blicke tun in sein Inneres,
zeigt, dass er neben Strenge auch Milde kennt, und dass ihm über alles geht die
Treue. Wie ausgedehnt der Einfluss Calvins auf die Rheinlande gewesen, legt
W. H o 1 1 w e g dar; nicht nur durch literarische Arbeit, sondern auch persönlich,
brieflich hat er gerade in den Zeiten, wo sich reformiertes Gemeindeleben in den be-
deutenden Städten der Rheinlande zu regen begann, eingegriffen mit weisem Rat,
hat der Engherzigkeit gegenüber zur Nachgiebigkeit gemahnt, mit g-anzem Ernst
aber auch zum Festhalten am Bekenntnis aufgefordert. In Calvins Dogmatik führen
H. Strathraann, Th. Werdermann und J. Bohatec ein; ersterer behandelt Calvins
Lehre von der Busse; er trifft mehrfach zusammen mit Siefferts Ausführungen,
namentlich ist es in Einklang mit seiner Auffassung, wenn Strathmann das neue
sittliche Leben bei Calvin nicht unmittelbar triebhaft hervorgebracht werden sieht,
sondern wenn er's erkennt als Gehorsam gegenüber dem geoffenbarten Gotteswillen;
er meint, dass diese Züge, durch historische Beziehungen nicht zu erklären, ver-
ständlich würden durch die Eigenart des Calvinschen Bekehrungserlebnisses.
418 P- Lehmann, Humanisten und Neulateiner. .
Th. Werdermann untersucht Calvins Lehre von der Kirche, die bestimmt sei vor
allem durch seine Beugung vor Gottes Ehre; J. Bohatec endlich Calvins Vorsehungs-
lehre, deren vornehmste Eigentümlichkeit darin liege, dass sie erlebt sei; Calvin sei
der Theologe der Vorsehung geworden, da er Werkzeug der Vorsehung habe sein
dürfen. ~ F. Knodt (1972) zeigt gerade auf Grund der durch die Calvin-Peier her-
vorgerufenen Literatur Calvin im neuesten Lichte der Forschung. Von dem, was er
abschliessend als dauernde Segensfrüchte des Calvinismus in der protestantischen
Welt aufzählt, wird manches das Luthertum dem Calvinismus streitig machen.
Zugestehen wird man ihm, dass er, seinem Begründer folgend, neben dem Vertrauen
den Gehorsam betont, und dadurch die ernste Auffassung der christlichen Religion
nach der sittlichen Seite gewährleistet hat; dass er im Kirchenbegriff das christliche
Leben betont und die Gemeindeglieder zur Selbständigkeit und zur Mitarbeit in den
Gemeinden erzogen hat; und dass er, in weit höherem Masse, als das Luthertum, die
Einwirkung des religiösen Faktors auf das staatliche und kommunale Leben betrieben
hat. — Vielleicht hat die Calvin-Feier auch den Artikel G. Brandes' (1979) über
Serveto veranlasst, wenn dieser auch mit Servetos ganz unsicherem Geburtsjahre 1509
sich deckt; viel wahrscheinlicher ist, dass er erst 1511 geboren ist. Servetos Name wird
stets Calvins Andenken beflecken; auch wenn man auf die Anschauungen seiner Zeit
einen grossen Bruchteil seiner Schuld abrechnet, immer bleibt für ihn belastend, dass
sein Verfahren durchaus nicht die Billigung aller Zeitgenossen gefunden, und dass
er sich gezwungen gesehen hat, eine Apologie des Ketzergerichts zu schreiben. Aber
der B.sche Artikel ist in hohem Masse tendenziös, und dazu ist seine Tendenz schon
längst veraltet. Dass Calvin, von persönlichem Hass geleitet und um seine lokal-
politische Machtstellung besorgt, Serveto zuerst denunziert und nachher zum Scheiter-
haufen befördert habe, das wird eine nüchterne Forschung heute ebensowenig ver-
treten, wie sie versuchen wird, Calvin von jedem Vorwurf rein zu brennen. Aber sie
wird sich bemühen, auch diese traurige Tat von dem Gesamtlebenswerk des grossen
Mannes aus zu beurteilen. B.s Artikel richtet sich denn auch weniger gegen Calvin,
als gegen Kirche und Christentum überhaupt, und vergisst, dass die Toleranz, die er
empfehlen will, trotz aller Irrwege doch allein auf christlichem und evangelischem
Boden erwachsen ist. —
Humanisten und Neulateiner.
(11,7 = N. 1980-20351).)
PaulLehmann.
Allgemeines. — Briefsammlangen. — Lolcale Qeschichte. — Der ältere Hanianismas. — Johann Reuohlin und
Ulrich von Hatten. — Eragmns Ton Botterdani. — Ändere Humanisten (in alphabetischer Folge). ~ Nenlateinische Dtchtang. —
Allgemeines. An die Spitze der wissenschaftlichen Erscheinungen des
Jahres 1910 auf humanistischem Gebiet stelle ich ohne Zaudern P. Joachimsens
(1984) neuestes Werk. Es kommt überhaupt nicht oft vor, dass man eine so
prächtige Arbeit wie dieses Buch über die deutsche Historiographie im Zeitalter des
Humanismus anzeigen kann. J. beginnt damit, dass er die spätmittelalterliche
Geschichtschreibung in ihren universal- und lokalhistorischen Richtungen und
Färbungen kurz aber treffend charakterisiert; er gibt dann einen tiberblick über die
italienischen Vorbilder und Vorläufer, über Petrarca, L. Bruni, F. Biondo, L. Valla,
Enea Silvio und zeigt, wie die ersten deutschen Humanisten, die sich mit Geschichte
beschäftigen, zum Teil trotz, zum Teil dank den italienischen Mustern doch im
Banne der mittelalterlichen Scholastik bleiben, dass es nur Ansätze zu Neuem sind,
die wir bei P. Luder, Matthias von Kemnat, S. Meisterlin, F. Fabri, J. Trithemius,
S. Brant, J. Wimpfeling, Hartmann Schedel und anderen sehen, dass erst J. Nauclerus
innerlich über das Mittelalter hinausführt. Besonders gut sind die Kapitel über den
kritischen, philologischen Humanismus geraten, der die wesentlichen Fortschritte
auch der Geschichtsauffassung und Geschichtsdarstellung bedingt hat. Den Höhe-
punkt dieser Kurve stellt für J. Beatus Rhenanus dar, mit Recht; nur hätten viel-
leicht auch andere Männer des Erasmischen Kreises näher behandelt werden sollen.
Die beiden letzten Abschnitte des bisher vorliegenden ersten Bandes verfolgen den
humanistischen Plan einer „Germania illustrata" und die Hofhistoriographie unter
Kaiser Maximilian. Die Anmerkungen hat J. an das Ende verwiesen und damit
P. Fj p h m a n n , Humanisten nnd Npulatmner. 41 P
gegen das von A. Harnack aufgestellte (Jebot Verstössen: „Stelle die Anmerkungen
stets dorthin, wohin sie gehören, also nicht an den Schluss des Buches, es sei denn,
dass du eine Rede drucken lässt." Zur Entschuldigung ist zu sagen, dass J. zwar
nicht eine Rede wiedergeben wollte, aber erfreulichen Nachdruck auf eine flüssige
Darstellung legte, und dass er am Schluss die Möglichkeit hatte, in den Anmerkungen
ausführlicher zu sein. Ist J.s Verfahren also nicht unbegründet, so doch unbequem
für den wissenschaftlichen Benutzer, zumal da die Anmerkungen nicht durch das
ganze Buch durchgezählt und infolgedessen die zusammengehörigen Stellen von Text
und Noten nicht schnell zu finden sind. Diese Äusserlichkeit halte ich für den einzigen
Mangel, der dem Werke schadet. Nach Sprache und Inhalt ist es ein reifes Buch. —
Die gewaltige Kluft zwischen Renaissance und Reformation zeigt uns von neuem der
aus dem Jahre 1894 stammende, ebenso gedankentiefe wie formvollendete Vortrag
von M. Lenz (1982). Namentlich Petrarca und Luther stellt er als Typen einander
gegenüber, den Italiener, der mit und in der Antike das Ideal schöner Menschlichkeit
sucht, und den Deutschen mit seinem Ringen um die seelische Freiheit eines
Christenmenschen. — F. Steppling (1983) skizziert nicht ungeschickt, aber ohne
neuen Stoff oder neue Gedanken zu bieten und ohne Stellung zu der umfangreichen
modernen Literatur zu nehmen, den lateinischen Sprachunterricht von Ph. Melanchthon,
V. Trotzendorf, M. Neander, A. Wolf und Joh. Sturm. Es ist zu beachten, dass
trotz der Autorität Melanchthons in protestantischen Kreisen so viele verschieden-
artige Auffassungen gerade von Schülern Melanchthons vertreten wurden. —
A. Chuquet (1981b) spricht in seiner beachtenswerten Geschichte der deutschen
Literatur mit berechtigter Kürze, aber doch wohl zu aphoristisch auch von den
lateinischen Schriftdenkmälern des 14. bis 16. Jahrhunderts. — Die Übersicht über
den deutschen Humanismus bis Ulrich von Hütten, die G. E 1 1 i n g- e r (1981 a) in
der neuesten Auflage von.B. Gebhardts Handbuch der deutschen Geschichte gibt,
ist den älteren Auflagen gegenüber kaum verändert. Sie genügt für die erste Ein-
führung des Studenten. Bei grösserer Bewegungsfreiheit würde ein Forscher von
E.s Bedeutung sicherlich Originelleres geboten haben. —
Briefsammlungen. Eine wichtige epistolographische Quelle erschloss
der hochverdiente 0. Giemen (1987) mit einem Kodex der Hauptbibliothek der
Franckeschen Stiftungen in Halle. Der Band enthält zahlreiche Abschriften aus dem
Ende des 17. Jahrhunderts von Briefen des Reformationszeitalters. Viele davon sind
bereits in den Briefsammlungen Luthers, Melanchthons, Mutianus', Eobanus Hessus'
und Justus Jonas' gedruckt. Jedoch sind auch Stücke darunter, die bisher nicht
berücksichtigt und nun erst von C. sachkundig herausgegeben sind. An der Spitze
stehen Briefe von J. Reuchlin, Eobanus Hessus, Erasmus Roterodamus. Die übrigen,
die C. bekanntmacht, von J. Bugenhagen, Veit Dietrich und anderen sind für die
Geschichte des Humanismus von geringerem Interesse. — Auch der zweite Band
der vortrefflichen Ausgabe des Blaurer- Briefwechsels von Tr. Schiess (1957) ist
hier zu erwähnen, da er bei allem Vorherrschen des theologisch erörternden oder
historisch und persönlich berichtenden Inhalts mancherlei für die Erkenntnis der
geistigen Bewegung und für einzelne humanistische Persönlichkeiten und Schriften
bietet, z. B. in den Briefen des Sixtus Birck. In den Nachträgen zum ersten Bande
vermisse ich das Schreiben des Thomas Blaurer vom 28. März 1536 an den Reutlinger
Theologen und Dichter Johannes Schradinus, das mit anderen Originalbriefen des
16. Jahrhunderts in der Universitätsbibliothek zu Halle (Sammlung Ponickav, Fol.
Mise. 9) liegt und 1845 von E. Förstemann in den Neuen Mitteilungen aus dem Ge-
biet hist.-antiq. Forschungen VIII 3, S. 75 f. veröffentlicht worden ist. Begreiflich,
aber nicht ohne Nachteile ist, dass Seh. viele Stücke nur in Regestenform bekannt
gemacht hat. Dem sorgfältig gearbeiteten Namenverzeichnis hätte ein Sachregister
beigefügt werden sollen. — Andere Briefausgaben kommen in den Abschnitten über
den älteren Humanismus und über einzelne Persönlichkeiten zur Besprechung. — ■
Lokale Geschichte. Die dankbare Aufgabe, zu zeigen, wie die
humanistische Bewegung in den verschiedenen Gegenden und Stätten Deutschlands
mannigfaltig sich geäussert hat, ist mehrfach für einzelne bestimmte Gebiete in An-
griff genommen worden. Eine Reihe bunter Bilder aus der belgischen Geistes-
renaissance lässt ihr bester Kenner, A. Roersch (1990b), an uns vorüberziehen.
Das einleitende Kapitel ist von besonderer Wichtigkeit, da es, wie mir scheint mit
Glück, die falsche Auffassung bekämpft, dass die Wiederbelebung der antiken Studien
in Nordwesteuropa ausschliesslich dem unmittelbaren Einwirken der Italiener zu ver-
danken wäre, dass die humanistische Propaganda nicht vor der Mitte des 15. Jahr-
hunderts die Alpen überschritten hätte. In Belgien hatten die Klassiker längst zuvor
Pflege gefunden: Wilhelm von Moerbeke (f 1286), der namhafte Übersetzer griechischer
Texte, stammte aus Flandern, und seit dem 14. Jahrhundert waren viele Belgier unter
denen, die lebhaft und selbsturteilend Anteil an der Renaissance nahmen. Im
42^0 t*. L e h m ä ii n , Humanisten und Neulateiner.
15. Jahrhundert waren dann vorzüglich die Brüder vom gemeinsamen Leben die
Erzieher zu philologischem Studium. Auch für die Geschichte des übrigen deutschen
Humanismus sollte man das im Auge behalten. Männer wie Nicolaus von Cues,
Johannes Trithemius verdanken manches der Strömung, die vom Norden kam. Wenn
z. B. in ihnen und in ihrem Kreise der bibliophile, bibliographische Sinn wieder
erwacht, so geht das ohne Zweifel mit auf die Anregungen zurück, die von den
Brüdern des gemeinsamen Lebens ausgingen. R. schildert nach derartigen allge-
meinen Bemerkungen in ansprechender Form verschiedene Vertreter des belgischen
Humanismus: Rutger Rescius (f 1542), der als Lehrer des Griechischen in Löwen
und als Drucker klassischer und anderer Texte Tüchtiges leistete; den Karthäuser
Ammonius (f 1556), der ebenfalls ein guter Kenner des Griechischen war und mit
Erasmus korrespondierte; Hilarius Bertholf (f 1531), zeitweise Sekretär des Rotter-
damers und intimer Freund von Rabelais, und den Genter Felix Rex, der auch in
Beziehungen zu Erasmus stand und in dessen „Colloquia" als Polyphemus vorkam,
1534 in Königsberg von Herzog Albrecht als Bibliothekar angestellt wurde. In dem
Hellenisten Pierre Pantin, dem unermüdlich nach lateinischen Handschriften forschen-
den Franciscus Modius (f 1597) und in dem Archäologen Stephan Pighius (f 1555)
skizziert er uns einige der gelehrtesten belgischen Philologen, einen Dichter in
Simon Ogier. — M.Lenz (1985) behandelt die Umwälzung der geschichtlichen
Auffassung im Elsass. Nach den Forschungen Joachimsens Hesse sich jetzt manches
anders darstellen. Die grossen Linien aber, die L. an der Hand von Wimpfeling,
Bucer, Sleidan zieht, und auf die es ihm besonders ankam, dürften geltend bleiben.
Es befruchten sich bei den Elsässern vaterländischer Sinn und Religiosität, die über
die nationalen Grenzen führt, diese beiden Kräfte fördern und hemmen die Beurteilung
der Geschichte im 16. Jahrhundert. — Das kleine Anhaltiner Land hat keine grosse
Rolle in der Geschichte des Humanismus gespielt, ist aber nicht unberührt von den
neuen Interessen geblieben. Wie H. W ä s c h k e (1988) zeigt, war das weniger die
Folge der Italienreisen von Fürsten und Adeligen als des eifrigen Studiums von
Anhaltinern an den deutschen Universitäten Erfurt und Leipzig. Von antiker Lite-
ratur hat W. einige Reste aus dem 15. Jahrhundert in Zerbst gefunden. — Nach
Leipzig führt uns 0. Giemen (1989). Er hat einen Einblattdruck aufgestöbert, auf
dem Martin Pollich von Melierstadt der Leipziger Universität eine Disputation gegen
Simon Pistoris ankündigt. Es handelt sich dabei um den Streit über den Vorzug
der griechisch-römischen vor den arabischen Ärzten, der gelegentlich der Erörterungen
über die „Franzosenkrankheit" entbrannt war. Weiterhin macht uns C. mit einer
Disceptation Heinrich Rybischs von 1509 über die alte Frage „an uxor sit ducenda"
bekannt. Die Rede fusst zum grössten Teil auf Codro Urceo. Die schlimmen Seiten
der Ehe sind besonders grell gemalt und fast durchweg das Sinnliche in der Ge-
meinschaft von Mann und Weib in den Vordergrund gezogen. —
Der ältere Humanismus. Über die Frühzeit des Humanismus in
Deutschland unterrichtet uns nach mancher Richtung P. Joachimsen in dem
bereits besprochenen Buche (1984). — Ausserdem sind noch einige Einzelstudien zu
erwähnen. Typisch für die unklaren literarischen Neigungen und Bestrebungen dei*
ersten deutschen Humanisten ist das Studienheft des in der grossen Entwicklung
wenig bedeutenden Nürnbergers Lorenz Schaller (f 1497), das jetzt L. Bertalot
(1990) mit der ihm eigenen gelehrten Gründlichkeit erläutert hat. Es ist ein Sammel-
kodex, den sich Schaller während des Studiums an oberitalienischen Hochschulen,
namentlich in Pavia, angelegt hat. In wechselreicher Fülle stehen Denkmäler der
poetischen und der epistolographischen lateinischen Literatur nebeneinander, und zwar
mittelalterliche Texte friedlich vereinigt mit echten Renaissanceerzeugnissen. B. ver-
zeichnet den Inhalt genau und druckt viele Stücke ganz ab. Die Gelegenheit der
Beschreibung ist dann dazu benutzt, reichliche Anmerkungen, zumal Hinweise auf die
sonstige Überlieferung der einzelnen Texte zu geben. Gewiss hat die Abhandlung
hierdurch an Übersichtlichkeit verloren, aber andererseits muss der Forscher froh
sein, so viel gelehrtes Material dargeboten zu sehen. Wer B.s Vertrautsein mit
dem italienischen Humanismus nicht schon kennt, wird mit Staunen die Gelehrsamkeit
betrachten, die hier von B. geoffenbart oder vielmehr versteckt ist. Für neue, gewiss
wünschenswerte Beschreibungen solcher Art möchte ich dem Verfasser empfehlen,
erst auf zwei bis drei Seiten eine kurze typographisch übersichtliche Liste des Inhalts
zu geben und erst dann auf Einzelheiten einzugehen. Auch die Textabdrucke sind
besser an den Schluss zu schieben. Unter den Stücken, die B. ganz veröffentlicht,
befinden sich nicht nur bisher unbekannte Briefe von Antonius Astesanus, sondern
auch Sachen, die für den deutschen Humanismus unmittelbar von Wert und Reiz
sind; Teile aus der Korrespondenz Schallers, worunter z. B. ein Brief des aus der
Überlieferungsgeschichte der Panegyrici latini bekannten Johann Hergot ist, ferner
Briefe von Johann Pirckheiraer und vieles andere mehr. — Heinrich Gundelfingen,
P. Lehmann, Humanisten und Neulateiner. 421
1471—88 Professor der Poetik an der Universität Freibur^ i. B., 1488—90 Chorherr
in Waldkirch, ist bereits als Student zu Heidelberg- mit dem Humanismus in Be-
rührun^ g-ekommen und hat später eine Reihe historischer, topog-raphischer Werke
verfasst, die in der Form, dem Spielen mit klassischen Namen usw. deutlich
humanistische Spuren tragen. J. F. R u e g g-s (2007) fleissige Arbeit scheint mir das
längst nicht g-enügend hervorzukehren; freilich wurzelt üundelfingen noch im Mittel-
alter. Das g-ilt wie für ihn, so auch für die folgenden beiden Männer. — Das Ver-
hältnis des kurpfälzischen Kanzlers und Bischofs von Speier Mathias Ramung* zur
Renaissance ist, wie aus M. Buchners (2010) interessanten, aber zu breiten Aus-
führungen hervorgeht, äusserlich und lose. Er ist mit den humanistisch gerichteten
Peter Luder, Michael Beheim, Mathias von Kemnat, Jakob Wimpfeling in Berührung-
gekommen und von ihnen als Mäzen gepriesen worden, er beteiligt sich jedoch immer
nur nebenbei an den geistigen Bewegungen seiner Zeit. Fester ist Johannes
Trithemius mit ihnen verknüpft. Aber auch bei ihm mischen sich mittelalterliche
Weltanschauung und humanistische Regungen. Das spiegelt nicht zuletzt seine
Bibliothek wieder, die er im Kloster Sponheim geschaffen hatte. — Paul Lehmann
(2020) ist den zerstreuten Nachrichten über sie nachgegangen, hat mit deren Hilfe
zuerst einen Überblick über die Bibliotheksgeschichte gegeben, dann zusammen-
gestellt, was für Handschriften aus ihr entweder nur literarisch bekannt oder wirklich
erhalten sind. In 18 verschiedenen modernen Samndungen befinden sich 23 Codices,
die einstmals Trithemius gehört haben. Ist das auch nur ein bescheidener Rest der
grossen vielgerühmten Bibliothek, so zeigt er doch die vielseitigen gelehrten Neigungen
des merkwürdigen Mannes. Neben patristischen und scholastischen Werken in
lateinischer Sprache steht z. B. ein Statius, der als Geschenk Wimpfelings beachtens-
wert ist, stehen, was eine Ausnahme für einen deutschen Abt ist, einige griechische
Texte. Dass Trithemius noch mehr Graeca besessen hat, als auf uns gekommen sind,
erhellt aus einem Teilkatalog der Bibliothek. Besonders reich war die Sammlung
an historischen Werken, wie ja der ältere deutsche Humanismus überhaupt reges
historisches Interesse zeigt. Auch seltene Geschichtsquellen befinden sich darunter,
so ein Elxemplar der Sachsengeschichte Widukinds von Korvey. Diese Handschrift
ist kürzlich wieder aufgetaucht und nach Berlin gekommen. — E. Jacobs (2019)
ist es gelungen, die Herkunft des Kodex aus dem Kölner Pantaleonkloster festzustellen.
— Einen anderen Trithemius-Beitrag lieferte A. Dürrwächter (2022). Zu den
zahlreichen Schriften des Abtes gehört auch ein Lehrbuch der Steganographie; diese
Arbeit hat ihn schon bei Martin Luther in den Verruf der Zauberei und 1609 auf den
Index gebracht. Einen energischen Rettungsversuch machte zu Beginn des 17. Jahr-
hunderts der Jesuit Adam Tanner. — P. Joachimsen (2025) belehrt uns, dass
die wegen ihrer vaterländischen Gesinnung gepriesene „Epitome rerum Germanicarum"
Jakob Wimpfelings überschätzt ist, da sie stärker, als man früher wusste, abhängig
ist von einem Werke des Sebastian Murcho. — Aus dem grossen Briefwechsel des
humanistisch angehauchten Benediktiners von Ottobeuren Nicolaus Eilenbog (1481
bis 1543) hat A. Büchi (2009) einige Stücke ausgewählt, die besonders für die
Biographie des Johannes Oecolampadius aufschlussreich sind. Eilenbog nahm regen
Anteil an Oecolampads griechischen und hebräischen Studien, und natürlich vor
allem an des Freundes Leben im Brigittenkloster zu Augsburg, an seinen religiösen
Kämpfen und dem für Eilenbog sehr schmerzlichen Abfall zur Reformation. Eilenbog
gehörte zu denen, die der Kirche treu blieben und dennoch das Aufblühen der
antiken Studien billigten und forderten. Peutinger, Adelmann, Reuchlin waren seine
Freunde, so dass B.s Verlangen nach einer Gesamtveröffentlichung des Ellenbogschen
Briefwechsels ohne weiteres berechtigt ist. —
Johann Reuchlin und Ulrich von Hütten. Die Verdienste
Reuchlins um die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Hebräischen und um die
Erhaltung der von kirchlichen Fanatikern bedrohten jüdischen Literatur würdigt in
klarer Form L. Geiger (1995). — Einzelheiten aus Reuchlins Kampf um die
Judenbücher behandelt F. W. E. Roth (1995a), er bespricht im besonderen die
Massnahmen des Kurfürsten von der Pfalz, des Rates und der theologischen Fakultät
zu Mainz. R.s Nachrichten sind nicht recht durchgearbeitet und nicht gut vor-
getragen. — P. C r u s e (1995b) spricht von dem Ausdruck „ein Mensch dreyer
buchstaben schärft" für einen Dieb im „Henno" des Hans Sachs. Trium litterarum
homo stammt von Plautus, daraus bildete Reuchlin trüitterus. Von ihm oder vielmehr
von Spiegel, dem Kommentator Reuchlins, übernahm Sachs den Wortscherz. — Die
poetische Verherrlichung Ulrichs von Hütten durch K. Keller (1994) habe ich
nicht gesehen. — Eine geistvolle Abhandlung von M. Lenz (1994a) schildert
Hütten in seinem Verhältnis zur Reformation. — Nach G. Stickers (1994b) über-
zeugender Beweisführung- wurde Huttens Schrift über die Franzosenseuche im
16. Jahrhundert von Fernel und Paul Mier stark ausgebeutet, ohne dass Huttens
Jahresberichte fftr neuere deutsche Literatur^eschicbte. XXI. o <
422 P. Lehmann, Humanisten und Neulateiner.
gedacht wäre. Sie, die Nachschreiber, haben den grösseren Ruhm davongetragen.
St. schliesst daran einige Bemerkungen über die Geschichte der Syphilisliteratur im
15. bis 16. Jahrhundert. —
D. Erasmus von Rotterdam. Wiederum hat sich die Forschung
viel mit der Stellung des Erasmus zur protestantischen Theologie und zu Luther im
besonderen beschäftigt. H. Humbertclaude (1991) und J. Lindeboom
(1992a) lieferten genauere Untersuchungen der Frage, J. von Walter (1993a)
einen Neudruck der Jiaioißq sive collatio de libero arbitrio. Ich überlasse den
Theologen die nähere Würdigung dieser Arbeiten. — Auch P. Wer nies (1992e)
Bericht über Erasmus berücksichtigt in erster Linie sein Verhältnis zu Religion und
Kirche. — Der Mensch Erasmus hat häufig die schärfste Beurteilung, Verurteilung
erfahren. Die mangelhafte Begründung, die Falschheit dieser Angriffe, die sich am
krassesten bei A. Müller, aber auch bei L. Ranke, K. F. Meyer, E. von Wildenbruch,
Schubert und Sudhoff finden, geht meines Erachtens unwiderleglich aus F. Thudich-
ums (1992c) Darlegungen hervor, die sich freilich durch Bitterkeit bei vielen um
ihre gute Wirkung bringen werden. — Nach H. de Vocht (1992d) hat Erasmus
ein Gedicht Chaucers gekannt und in seinen „CoUoquia" verwertet. Es ist wahr-
scheinlich, dass Erasmus mehr Englisch verstanden hat, als es bisher schien. —
A. L. Stiefel (1992b) erweitert und berichtigt die fleissige Studie de Vochts über den
Einfluss des Erasmus auf die englische Schwankliteratur. Zum Teil sind die Schwanke
unverändert übernommen, nur in der gewandten Übersetzung selbständig. — Sehr er-
freulich ist es, dass P. S. A 1 1 e n (1993) so schnell einen zweiten Band des Erasmischen
Briefwechsels vorgelegt hat. Er reicht von 1514—17 und bringt fast 300 Briefe.
Einige Stücke sind hier zum ersten Male gedruckt: Briefe an Gregor Reisch vom
September 1514 über die Ausgabe der Hieronymus-Briefe, von Willibald Pirckheimer
(Frühjahr 1515), an Bruno Amerbach (13. Juli 1516), an Henricus Glareanus vom
gleichen Tage und andere mehr. Zahlreicher sind die Briefe, die zwar schon ver-
öffentlicht waren, aber in der grundlegenden grossen Ausgabe von Clericus noch
fehlten. Die Hauptmasse bilden selbstverständlich längst bekannte Schreiben, alle
aber sind womöglich mit dem Original verglichen und so textlich auf festen Boden
gestellt. Gute Anmerkungen heben noch den Wert dieser schon durch die All-
umfassung und die Güte des Textes wertvollen Ausgabe, die nach ihrem Abschluss,
durch sorgfältige Register gekrönt, eine reiche Schatzkammer für die Geschichte der
Wissenschaften und der religiösen Bewegungen des 16. Jahrhunderts darstellen wird.
Den Verehrern des grossen Gelehrten wird auch das Bild des Erasmus aus der
Stroganoff-Galerie in Rom sehr willkommen sein. —
Andere Humanisten (alphabetisch geordnet). Eine Untersuchung
J. Hausers (1997) würdigt meist zutreffend, aber in der Form viel zu weitläufig
die pädagogischen Ideen des trefflichen R. Agricola in ihrem Verhältnis zu Quintilian.
Neben der Vorbildlichkeit der Römer ist auch eine gewisse Selbständigkeit des
Deutschen zu beobachten. Er wagte es, laut von der Muttersprache im Schulunterricht
zu sprechen. Angeschlossen hat H. einen Abdruck der ,,Epistola de formando
studio" Agricolas an Jacobus Barbirianus. — Erasmus Alberus hielt sich, laut
E. Körner (1998), von 1551 — 52, als er wegen seiner Bekämpfung des Interims
flüchten musste, in Hamburg auf, vorwiegend mit religiösen, polemischen Arbeiten
in deutscher Sprache beschäftigt. — Andreas Althamer ist bekannt vor allem durch
seinen antiquarischen Kommentar zur Germania des Tacitus. J. Zeller (WürttVjhh.
1910, S. 428—46) erörtert in der Plauptsache, wie Althamer als erster die römischen
Inschriften und Bildwerke des Schwabenlandes wissenschaftlich beachtet hat. Aus
einer Wolfenbüttler Handschrift ergeben sich einige zuvor übersehene Nachrichten
Althamers über antike Inschriften in Lauingen, Gundelfingen und Augsburg. —
Über den talentvollen Epigrammatiker Euricius Cordus (f 1535) orientiert uns
0. Giemen (2005). — Auf das „Botanologicon" desselben Mannes (von 1534)
und seine Bedeutung in der Geschichte der Botanik macht F. W. E. Roth (2000)
aufmerksam. — Die seit langem verschollene Originalhandschrift des Cuspinianschen
Tagebuches ist in der Wiener Universitätsbibliothek wieder aufgefunden und nun der
Text von H. A n k w i c z (2002) neu veröffentlicht worden , wobei verschiedene
falsche Lesungen beseitigt werden konnten. Ist auch für das wissenschaftliche Bild
nicht viel hinzugekommen, so doch manche wertvolle Kleinigkeit überCuspinians privates
Leben. Hoffentlich kann uns A. bald die angekündigte Biographie bescheren. —
W^. Köhler (2004) berichtet mit der durch den Ort gebotenen Kürze über den
Franken Johann Drach (1494—1536). Er hat in Erfurt zum Kreise des Eobanus
Hessus gehört, ihm ist die wichtige Sammlung der „Epistolae familiäres Eobani Hessi"
(1534) zu verdanken. Er hat auch gedichtet und ist ein bedeutender Hebraist ge-
wesen. Der grösste Teil seines bewegten Lebens fällt aber ins Gebiet der Reformations-
geschichte. Wie mancher andere Humanist kam er über Erasmus zu Luther. —
P. Lehmann, Humanisten und Neulateiner. 423
Sehr ist in den letzten Jahren das Interesse für den eigenartigen Sebastian Franck
(1499—1542) gewachsen. W. Köhler (2006) legte das Schwergewicht auf die
Darstellung seiner dogmengeschichtlichen Bedeutung. Was Franok als Oeschioht-
schreiber und Geograph gewollt und geleistet hat, wird uns P. Joaohimsen in der
Fortsetzung seines geistvollen Werkes (1984) beleuchten. — S. W. F. Margadenk
(2008) versucht aus einem Distichon des Simon Lemnius 1502 als des Dichters
Geburtsjahr herauszulesen, dagegen stützt W. Brecht mit guten (iründen die von
Merker vorgeschlagene Deutung, die auf 1511 zielt. — Von Joh. Murraellius, dem
1517 verstorbenen Lehrer der Domschule zu Münster, hat A. Bömer (2032) ein
gedrucktes — leider unvollständig, erhaltenes — Sentenzenbüchlein entdeckt. Es
bietet in alphabetischer Anordnung einige lateinische und deutsche Sprüche, die zum
Auswendiglernen bestimmt waren. B. benutzt die Gelegenheit, kui-z, aber sach-
kundig die ältesten lateinischen Hilfsmittel des lateinisch-deutschen Schulunterrichts
zu nennen. — Die Ausgabe der Pontanus-Briefe von P. N. van Doorninck und
P. C. M 0 l h u y s e n (2013) habe ich leider nicht zu Gesicht bekommen. — K. B o p p
(2014) veröffentlichte neu und erläuterte das Schreiben des Johannes Regiomontanus an
Bessarion über das von Regiomontanus konstruierte Meteoroskop. — Andreas Rüttel
ist einer der ersten Altertumsforscher gewesen, die ihre Blicke den römischen Alter-
tümern in Württemberg zugewendet haben. Aus Rottenburg gebürtig (bald nach
1500), rettete er mehrere Rottenburger Inschriften wenigstens literarisch von dem
Untergang. Das wichtigste andere Zeugnis für sein antiquarisches Interesse ist ein
Brief an W. Pirckheimer vom Jahre 1530, in dem z. B. von seinen Inschriftenfunden
in Württemberg und von einer handschriftlichen italienischen Inschriftensammlung
die Rede ist. Heutzutage, wo man in Süddeutschland mit besonderer Regsamkeit den
römischen Monumentalresten nachgeht, wird man für J. Zellers (2015) Angaben
über Rüttel sehr dankbar sein. — Caspar Scioppius aus Neumarkt in der Oberpfalz
(1576 — 1649) hat sich in der Geschichte der Gegenreformation wie der klassischen
Philologie durch seine hochmütige und gehässige Polemik einen schlechten Namen
gemacht. Jedoch erkennt man ihm mit Recht ungewöhnliche kritische Befähigung
zu, die er in seiner Jugend vorzüglich durch textkritische Arbeiten bewies. J. K v a 6 a 1 a
(2011) zeigt nun, dass und wie er auch als theoretischer Pädagoge, als Reformer
des Lateinunterrichts seinen scharfen Blick nicht verleugnete, und dass seine Arbeiten
nach dieser Richtung hin noch mehr zu beachten sind. So stellt sich immer deut-
licher heraus, dass eine tiefdringende Biographie des seltsamen Mannes ein wirkliches
Erfordernis ist. — K. Pahnke (2016) behandelt den Aufenthalt des pfälzischen Hof-
predigers Abraham Scultetus in Berlin (1614) und seine Bemühungen um die Ein-
führung des reformierten Bekenntnisses in Brandenburg. —- Wichtiger für die Ge-
schichte von Literatur und Wissenschaft ist die Lebensbeschreibung des Görlitzer Bartho-
lomäus Scultetus (f 1614), die E. Koch (2017) nun abgeschlossen hat. Er kommt auf die
mathematischen und astronomischen Studien des Mannes, seinen Verkehr mit Tycho
de Brahe, Johann Kepler, Gregor Eichler, auf seine historischen Arbeiten und
manches andere zu sprechen und gibt damit wertvolle Beiträge für die Kenntnis des
wissenschaftlichen Lebens in der Lausitz um 1600. — Gründlich, mit umfassender
Kenntnis der Quellen, wie immer, beschreibt G. Bauch (2023) das Leben und
Wirken des aus Breslau stammenden Melanchthonianers Petrus Vincentius (1519—81),
über den man bisher unzureichend unterrichtet war. Seine Bedeutung liegt auf dem
Gebiete des humanistischen Schulbetriebes. Nachdem er in Wittenberg studiert
hatte, kurze Zeit Lehrer in Nürnberg, Professor und Rektor an der Universität
Greifswald gewesen war, leitete er 1551—56 das Catharineum in Lübeck. Hier ver-
fasste er auch ein historisches Loblied auf die Stadt Lübeck und eine Elegie über
den wahren Adel, in der besonders der Entwicklung und Pflege der Artes liberales
von Plato bis Ph. Melanchthon, Joachim Camerarius, Cbytraeus und anderen gedacht
ist. 1556 — 65 war er wieder akademischer Lehrer, diesmal in Wittenberg, eng ver-
bunden mit seinem alten Lehrer Melanchthon. 1565—69 wirkte er dann als Schul-
rektor in Görlitz, schliesslich bis zu seinem Tode am Elisabeth-Gymnasium in Breslau.
Zugleich übernahm er hier in seiner Heimatstadt die Inspektion aller Schulen und
konnte so einen grossen Einfluss auf die Gestaltung der Schulpraxis ausüben. Aus
seiner Feder stammen neben etlichen Gelegenheitsgedichten im Geschmack der Zeit
viele Lehrbücher. Freundschaftlicher Briefwechsel verband ihn mit vielen deutschen
Gelehrten. Auch die Collectio Camerariana der Münchener Staatsbibliothek ent-
hält in Vol. 13 einen Brief des Vincentius, den B. nicht zu kennen scheint.
— Johann Werner (1466—1522), über den K. S c h o 1 1 e n 1 oh er (-= N. 228a,
S. 147—55) berichtet, setzte die ruhmvoll von Regiomontanus begonnenen natur-
wissenschaftlichen Studien in Nürnberg mit Erfolg fort. Astronomie und Astrologie
waren ihm freilich noch gleiche Begriffe. Befangen in dem von den meisten älteren
Humanisten geteilten Wahngiauben, enthüllte er z. B. Pirckheimer, Scheurl, Schreyer
34*
424 P. Lehmann, Humanisten und Neulateiner.
und Topler aus dem Stande der Gestirne die Zukunft. Jedoch hat er die Wissen-
schaft auch wirklich gefördert, indem er tüchtige mathematische, meteorologische,
geographische Werke vollendete. Auch stand er in wissenschaftlichem Verkehr mit
Schede!, Celtes, Dalberg, Stabius und anderen. — Von den deutschen Humanisten-
biographien des Jahres 1910 ist die Jakob Zieglers (f 1549) von K. Schottenloher
(2026) nicht nur dem Umfange nach die bedeutendste. Mit vorbildlicher quellen-
kritischer und bibliographischer Sorgfalt ist er auch dem Kleinsten nachgegangen
und hat doch nie den Überblick über das Ganze verloren. Jakob Ziegler aus Landau
am Inn hat eine solche tiefgehende, grosszügige Behandlung wohl verdient, da nicht
nur sein wechselreiches Leben reizvoll, sondern auch seine publizistische, wissen-
schaftliche Tätigkeit in Philologie und Theologie, Mathematik, Geographie und Historie
in manchem von Wert, in jedem von Interesse ist. Conrad Celtes und Erasmus von
Rotterdam sind seine Lehrer gewesen, sie haben ihn angeregt, aber er ist nie ein
stumpfsinniger Nachtreter, sondern sucht sich seine eigenen Wege und zeigt immer
neue Seiten seines Geistes, seines Strebens, Bald sehen wir ihn in alten Bibliotheken
nach der Vergangenheit forschen, bald mit gewandt geführter scharfer B'eder in die
Kämpfe des Tages eingreifen, er stürmt gegen die römische Kirche an und wird
doch nicht Lutheraner. Deutsch aber ist er immer. Seh. hat sein Leben und Wirken
im Zusammenhang mit den Strömungen der Zeit schildern wollen, — es ist ihm ge-
lungen. —
Neulateinische Dichtung. A. Farinellis (2027) Besprechung
des Buches von G. Manacorda über die lateinische Dichtung Deutschlands in der
Renaissance bringt eine Fülle wichtiger kritischer und bibliographischer Nachträge.
Zusammenfassendes ist sonst nicht über die neulateinische Poesie geschrieben worden.
— 0. Giemen (1996) fand in einem Bändchen der Zwickauer Ratsschulbibliothek,
aus der jahraus, jahrein Neues ans Tageslicht dringt, geistvolle auf Ph. Melanchthon
zurückgehende Bemerkungen über die Poetik und den Wert ihres Studiums für den
schriftlichen und mündlichen Ausdruck. — A. L. Stiefel (2034) lieferte den Nach-
weis, dass die Fabeln des Superintendenten von Zweibrücken Pantaleon Candidus
(f 1608) zum grössten Teile geschickte Versifikationen der „Fabulae Aesopicae" des
Joachim Camerarius sind. Nur in wenigen Fällen hat Candidus andere moderne
Sammlungen zur Vorlage gehabt. — Auf den Tod Zwingiis dichteten neben anderen
der Esslinger Schulmeister Ägidius Lympholerius, wie uns G. Bossert (2031) mit-
teilt, und Gerardus Noviomagus (2030) lateinische Elegien. — Schliesslich ist zu
berichten, dass H. Hurch (2033) einen gewandten neulateinischen Lyriker in der Person
des Christoph von Schallenberg entdeckt hat. Schallenberg gehörte dem protestantischen
Adel Oberösterreichs an (* 1561), wurde auf den Schulen von Linz und Enns sorg-
fältig erzogen, studierte 1578—83 in Tübingen, Padua, Bologna und Siena, wirkte von
1584 bis zu seinem bereits 1597 erfolgten Tode in hohen öffentlichen Stellungen im
Dienste der Habsburger. So kurz sein Leben gewesen ist, hat er doch mancherlei
gedichtet, was über das Durchschnittsmass hinausragt, Gelegenheitsdichtungen im
guten Sinne des Wortes. Von den deutschen Versen, die H. auch veröffentlicht,
sehen wir hier ab; die lateinischen bekunden noch mehr als sie Gewandtheit des
künstlerischen Ausdrucks, klassische Bildung und natürlichen Witz, echt poetische
Empfindung. Die Zeitgenossen haben ihm die Anerkennung nicht versagt, die Nach-
welt hat ihn vergessen. Über 300 Jahre sind verflossen, bis seine Gedichte aus einer
einzigen Handschrift zum Drucke befördert wurden. —
III. Vom Anfang des 17. bis zur Mitte des
18. Jahrhunderts.
Allgemeines.
(111,1 = N. 2036-2091.)
Carl August vou Bloedau.
Politische Geschichte: 17. Jahrhundert: Allgemeines und LokalgeEchichtliches; Einzelne PersSnlich-
keiten. — IH. Jahrhundert: Brandenburg— Prenssen; Hnnnover; Sachsen; Österreich. — Kultur- und Sitten-
geschichte. — Literaturgeschichte. — Quellen: Briefe, Tagebücher, Stammbficher ; Beisebeschreibnogen. —
Politische Geschichte: 17. Jahrhundert: Allgemeines
und Lokalgeschichtliches. Was andere vor ihm für das gesamte Deutsch-
land nachzuweisen gesucht haben, zeigt W. D i e h 1 (2038) in einem Vortrag
speziell am Beispiel Hessens: dass nämlich die Zeit des dreissigjährigen Krieges
trotz schwerster materieller Schädigung Deutschlands in geistiger Beziehung
keineswegs nur ein Absinken des kulturellen Lebens gebracht habe. Das treffliche
Buch B. Haendckes vom Jahre 1906 (JBL. 1906/7, N. 3059) ist diesem Thema fast
allein gewidmet. Auch in flessen hat, wie D. lehrt, die Not des Krieges manche
Kräfte frei gemacht, die bisher schlummerten. D. zeigt das besondere an dem
Interesse, das die hessischen Landgrafen Ludwig V. (1596 — 1626) und Georg IL
(1626—61) in Gesetzgebung und Verordnungen an dem Bildungs- und Schulwesen
ihres Landes gezeigt haben. Mag man auch dagegen einwenden, dass gute Gesetze
noch keineswegs ein Zeichen kultureller Höhe eines Landes zu sein brauchen, so
ist doch in diesem besonderen Falle zu berücksichtigen, dass es den beiden Fürsten
gelungen ist, neu zusammengelegten Gebieten ein einheitliches und gedeihliches
Schulwesen zu schaffen, und dass auch die Universität Marburg mit einer Neu-
ordnung die landesväterliche Sorge mit glücklichem Erfolge spüren konnte. —
Einzelne Persönlichkeiten. Gustav Adolf ist durch Lenz und
Hasenclever glücklich charakterisiert worden. M. Lenz (2041) druckt in seinen
Kleinen historischen Schriften einen 1894 in den Preussischen Jahrbüchern ver-
öfl'entlichten Aufsatz wieder ab. L.s Essay ist eine Lobrede auf Gustav Adolf, aber
gehalten von einem auf hoher Warte stehenden Historiker. Im Mittelpunkt jeder
Betrachtung Gustav Adolfs durch Deutsche steht die Frage: Weshalb zog der
Schwedenkönig nach Deutschland? L. ist der Ansicht, dass Gustav Adolf die
Schweden beherrschende deutsche Kultur bedroht sah. Bedroht von drei Seiten:
Polen, Russen und Rom. Demnach wäre sein Zug ursprünglich eine Art Defensions-
krieg gewesen. Ob Gustav Adolf daneben noch andere Pläne gehabt oder später
entwickelt hat, ist eine schwer zu entscheidende Frage. L. bleibt die Antwort
darauf schuldig. Er bekennt, vor einem Ignoramus zu stehen. — A. Hasen-
clever (2040) kommt zu einem ähnlichen Resultat. Seine knappe und gehaltvolle
Schilderung des Löwen von Mitternacht, zumeist nach Moriz Ritter, geht indes in
manchen Punkten über Lenz hinaus. II. sieht in Gustav Adolf vor allem den
Bekämpfer des Katholizismus. Er berührt sich mit Lenz, wenn er in Rom einen
alten Feind des Schwedenkönigs von jeher sieht. Protestantismus und deutsche
426 C. A. von Bloedau, AUg-emeines des 17. /18. Jahrhunderts.
Kultur decken sich für ihn. So fasst H. schon die Polenkriege Schwedens wesent-
lich unter diesem Gesichtspunkte auf. Mit Tillys und Wallensteins Siegen in
Deutschland aber sieht er für Gustav Adolf das protestantische Zentrum zusammen-
brechen und so für den Schweden die Notwendigkeit erwachsen, Protestantismus und
schwedisch-deutsche Kultur zu schützen. Die kriegerischen Taten des schwedischen
Heeres erzählt H. in knapper Weise bis zum Tode des Königs und geht dann auf
dessen Pläne ein. Auch H. meint, dass völlige Klarheit hierüber nicht erreichbar
sei, ist aber präziser als Lenz der Ansicht, dass Gustav Adolf wenigstens an-
gestrebt habe, die Ostsee zu einem schwedischen Meere zu machen. — F. Bothe
(2039) geht von ganz anderen Gesichtspunkten aus als Lenz und Hasenclever. In
einem ausführlichen Werke untersucht er die wirtsohaftspolitischen Pläne Gustav
Adolfs und, nachdem er die Sorge des Königs für Schwedens Handel und Gewerbe
im eigenen Lande dargelegt hat, zeigt er, dass Gustav Adolf den Krieg nach
Deutschland trug, nicht nur, um den schwedischen Handel gegen spanische und
kaiserliche Übergriffe zu schützen, sondern auch um ihn noch zu erweitern. — Von
der Literatur über Gustav Adolfs grossen Gegner Wallenstein ist vor allem
H. H a 1 1 w i c h s (2042) Werk zu nennen. Dieser Veteran und Vorkämpfer der
Wallenstein-Forschung hat seiner 1879 erschienenen Publikation „Wallensteins Ende"
endlich eine Darstellung der Anfänge und der Höhe Wallensteins folgen lassen.
Seine „fünf Bücher Geschichte Wallensteins" bieten zwar wiederum nichts Ab-
schliessendes und klingen in dem Versprechen einer Portsetzung aus. Indes mit
dem Dargestellten ist so unendlich viel Neues geboten, dass wir auch hierfür schon
dankbar sein müssen. H.s Buch in zwei stattlichen Bänden Text und einem fast
ebenso starken Bande Urkunden entrollt Wallensteins Leben bis zum Jahre 1630.
An der Hand reicher Archivalien sehen wir Wallenstein zu der Macht werden, die
er war und auch nach seinem Sturze geblieben ist. Manches ist polemisch in H.s
Arbeit. Aber seine Art zu berichtigen ist ruhig und sachlich und unterbricht nicht
die Darstellung. Am lebhaftesten noch scheint mir dies Urteil über Schiller als
Historiker zu sein. Klar arbeitet H. den bekannten Gegensatz Maximilians von
Bayern und der Liga gegen den neuen Heerführer und Verteidiger der katholischen
Sache heraus und im Zusammenhange damit die Schwierigkeit, die in Wallensteins
Ernennung zum General, nicht zum Generalleutnant, neben Tilly lag. Wallensteins
Aufgabe ward damit nicht nur eine strategische, sondern auch eine diplomatische.
Genau untersucht der Verfasser die Finanzierung der Wallensteinschen Armee und
die finanzielle Begründung des ungeheuren Grundbesitzes in Böhmen. Freilich hat
die Kritik O. Webers hier mit Recht eingesetzt (MVGDB. 49, Beil. S. 41/8). Der
Beweis H.s, dass Wallenstein den Kredit reicher Handelshäuser ausgenutzt habe, ist
nicht unbedingt schlüssig. —
18. Jahrhundert: Brandenburg — Preussen. L. Sevin (2046)
bietet ein hübsches populäres Quellenbuch zur Geschichte des Branden burg-Preus-
sischen Staates unter dem Grossen Kurfürsten und dem ersten preussischen König.
Er ordnet Auszüge aus Rankes Aufsatz „Über die Epochen der neueren Geschichte"
mit solchen aus Pufendorfs „De rebus gestis Friderici Wilhelmi Magni" und aus
den „Urkunden und Aktenstücken zur Geschichte des Kurfürsten Friedrich Wilhelm
von Brandenburg" wie anderen Quellen zu charakteristischen Bildern, in der Art,
dass aus Ranke allgemein einleitende Bemerkungen genommen sind, während Pufen-
dorf und die Urkunden die Einzelheiten erzählen. S. bietet im wesentlichen Kriegs-
geschichte. Die kolonisatorischen Verdienste des Grossen Kurfürsten kommen etwas
kurz dabei weg. Nur die französischen Refugies werden erwähnt. Etwas eingehen-
der wird die Erwerbung der Königskrone für Preussen geschildert. Dass von
anderen wichtigen Ereignissen auch die Verwüstung der Pfalz dargestellt wird, mag
man dem Badener S. gerne zugute halten. — Friedrich Wilhelm I. hat mehrere
Federn in Bewegung gesetzt. H. Hu mm rieh (2051) untersucht die kernige
Sprache des Königs. Seine Arbeit ist leider von vornherein zur Unvollständigkeit
verurteilt, da H.s Quellen nicht vollständig erschienen sind. Erst 1912 ist der letzte
Band der „Acta Borussica", der die Behördenorganisation Friedrich Wilhelms I. dar-
legt, erschienen. Das mag indes hingehen. Denn H. hat trotzdem noch reiches
Material in den bereits erschienenen Bänden und vor allem im Briefwechsel des
Königs mit dem Fürsten Leopold von Dessau. Mit Recht betont H. den Einihiss
volkstümlicher Redeweise auf die Sprache des Königs; sie gibt ihr allerdings das
Gepräge. Indes scheint mir H. die Schreibweise des Königs allzusehr auf die Goldwage
zu legen. Sie ist denn doch nicht konsequent genug und wechselt allzu häufig, um
ein sicheres Bild zu geben. Vieles ist eben Zufallsorthographie. — Walter Schultz
(2048). untersucht die ersten Biographien Friedrich Wilhelms I. Er gibt zunächst
eine Übersicht über ihre Quellen: die Zeitungen, geschriebene wie gedruckte
(hauptsächlich nach Salomon, E. Friedlaender und Kapp), dabei auch einiges über
C. A. von B 1 o e f 1 a u , Allgemeines des 17./18. Jahrhunderts. 427
die damals noch recht bedeutungslosen Herliner Zeitungen (besonders nach Con-
sentius), die Zeitschriften, Kalender, Aktensammlungen und Broschüren. Dann be-
spricht er die einzelnen Biographien: Fassmann, der für die Jugendzeit Hauptquelle
seiner Nachfolger geworden ist; die Europäische Fama, J. (>. Mittag, mehrere Ano-
nymi. Mauvillon, Martiniere, G. K. Hering-. Seh. bietet eine Quellenuntersuchung-
und Bewertung dieser biographischen Literatur aus den Jahren 1735—43. Im all-
gemeinen sind sie wenig wertvoll. Am höchsten stehen noch Mauvillon und Mar-
tiniöre. Fast alle schreiben einander aus, und Seh. hebt jedesmal hervor, was dem
einzelnen gegenüber seinen Vorgängern eigen ist. — W. Stolzes (2049) Aufsatz
war. mir leider nicht zugänglich. — H. Droysen (2047) untersucht in einer hüb-
schen Studie die Stellung des Philosophen Chr. Wolff zu Friedlich Wilhelm I. und
Friedrich II. Der Aufsatz führt durch das Hineinziehen des Kronprinzen über Zellers
Arbeit hinaus und bringt wertvolles Akten- und Briefmaterial bei. Von des Kron-
prinzen Interesse für Wolff, den ihm der sächsische Gesandte Suhm vermittelt, geht
D. aus. Friedrich korrespondierte mit seiner Schwester Wilhelmine von Bayreuth
eifrig über den Philosophen. Die Schwester indessen lehnt Wolff ab, indem sie die
Frage der Theodizee stellt. Zu den ganzen Erwägungen des Königs über Wieder-
einsetzung Wolffs nimmt der Kronprinz Stellung, natürlich eifrig für den verehrten
Philosophen. — Die Acta Borussica (2052) haben ihr stolzes Werk, „Die Behörden-
organisation und die allgemeine Staatsverwaltung Preussens im 18. Jahrhundert", um
zwei Bände weiter geführt. Band V, 1 umfasst die Jahre 1730 — 35 der Regierungs-
zeit Friedrich Wilhelms I., unter anderem besonders interessant dadurch, dass
Aktenstücke über die Einführung Friedrichs des Grossen, des damaligen ge-
fangenen Kronprinzen, in die Staatsgeschäfte mitgeteilt werden. Band X behandelt
die Jahre 1754 — 56, also die Zeit unmittelbar vor Ausbruch des siebenjährigen Krieges.
Die Vorrede charakterisiert kurz den Inhalt der Dokumente. V, 1 zeigt, wie es nach
der Verwaltungsbehördenreform sich darum handelt, das neue Generaldirektorium
sowie die Kriegs- und Domänenkammern in Gang zu bringen. Der Kampf gegen
die Stände ist im ganzen zu Ende. Die Verwaltung wird zu vereinfachen gesucht,
in dem Justizwesen auf Verbesserung hingearbeitet. Von den Provinzen sind es
wesentlich Preussen und die westlichen Gebiete, die des Königs Interesse an sich
ziehen. Bd. 10 bringt den Abschluss der ersten grossen Epoche der Verwaltungs-
tätigkeit Friedrichs des Grossen. Im Justizwesen hört mit Coccejis Tode die Reform
auf, ohne völlig durchgeführt zu sein. In der allgemeinen Verwaltung sind keine
organisatorischen Massregeln von Bedeutung mehr zu erwähnen. — H. W.Zur Nieden
(2063a) zeigt uns an der Hand der Synodalprotokolle der Grafschaft Mark die
Entwicklung des evangelischen Lebens in Mark und schliesst die Bewegungen in
der reformierten Konfession in Mark an. — A. Charisius gibt eine Übersetzimg
mehrerer Bruchstücke eines lateinischen Reisewerkes, des „Peregrinator" von Casp.
Stein (2054). Die Bruchstücke, die in Königsberger llniversitätsprogrammen der
siebziger Jahre nach der eine Zeitlang verschollenen Handschrift zum ersten Male
erschienen sind, enthalten eine Schilderung des alten Königsberg vom Jahre 1»)44.
Mit Recht vergleicht Ch. die knappe Darstellung Steins mit dem Bädekerstil. Es ist
ein Führer durch die Baulichkeiten der Stadt, besonders reich an Mitteilungen der
Grabschriften und sonstiger Inschriften, darunter auch ein langes Gedicht von
Simon Dach auf Robert Robertin. Reichliche Anmerkungen folgen der Ver-
deutschung. —
Hannover. Anna Wendland (2055) teilt aus dem Staatsarchiv -zu
Hannover einiges zur Geschichte der Herzogin Sophie mit. Die Königin Sophie
Charlotte von Preussen hat den Sammelband, aus dem W. mehrere Briefe ver-
öffentlicht, anlegen lassen. Dreierlei Themata behandelt W, Das erste, umfang-
reichste, handelt über Sophie und Labadie mit seinen in Herford hausenden An-
hängerinnen. In Herford war bekanntlich eine Schwester Sophies, Elisabeth von der
Pfalz, Äbtissin. Zu ihr brachte die bekannte Anna Maria Schurmann den hollän-
dischen Propheten, und bald bildete sich eine eifrige Gemeinde, besonders von Damen,
um Labadie. Nach einer Darstellung des Verhältnisses der Schurmann zu Labadie
schildert W. die beiden Besuche der Herzogin in Herford im Jahre 1671, die man
bisher als einen einzigen angesehen hatte. Der Erfolg dieser Besuche entsprach
zwar nicht den Erwartungen der Labadisten, die in Sophie eine Anhängerin zu ge-
winnen hofften. Die, offenbar etwas hysterischen, Weiblein in Herford missfielen der
klugen Sophie doch. Aber Labadie selbst erregte ihr Interesse, und während sie die
Damen nicht ohne Ironie ablehnte, nahm sie den Meister ernst. Diesem Abschnitt
folgen zwei sehr charakteristische Briefe von Sophie und Eleonore d'Olbreuze, ihrei*
Schwägerin, und als drittes Stück der Mitteilungen ein reichlich ausführlicher briefr
lieber Bericht der Aurora von Königsmarck über den glänzenden Karneval des
Jahres 1693 in Hannover. —
428 C. A. von Bloedau, Allgemeines des 17. 18. Jahrhunderts.
Sachsen. 0. W i 1 s d o r f (2056) bietet ein Lebensbild der Gräfin Cosel,
einer Nachfolgerin Aurora von Königsmarcks als Geliebten Augusts des Starken, Nur
wenige Jahre währte ihre Glanzzeit am sächsischen Hofe, die damit endete, dass der
Kurfürst sie in Stolpen in der Sächsischen Schweiz gefangen setzen liess, wo sie fast
ein halbes Jahrhundert bis zu ihrem im 85. Jahre erfolgten Tode zubrachte. Seltsame
Dinge haben sie in diesen langen Jahren beschäftigt, allerhand Zauber- und Spuk-
geschichten, und die Sage hat sich gebildet, dass die Gräfin zum Judentum über-
getreten sei. Dass sie sich mit Hebraicis eingehend beschäftigt hat, beweisen ihre
Beziehungen zu dem Pfarrer Bodenschatz aus dem Bayreuthischen. Allerhand Zeug-
nisse über Beobachtung jüdischer Observanz kann W. mitteilen. Ein Übertritt steht
nicht fest. W. lässt reichlich Urkunden sprechen. Der bekannte Verfasser des ,,Saxe
galante" heisst Pöllnitz, nicht Böllnitz. — P. Rachel (2057) schildert Besuche
dreier deutscher Kaiser in Dresden: Matthias, der 1617 an den Hof Johann Georgs I.
kam, was der Kapellmeister Thomas Avenarius in 12 000 Versen schilderte; Karls VII.
Albert von Bayern und Josefs II. 1766. —
Österreich. Maria Theresias Persönlichkeit und Auffassung vom Staate
steht im Mittelpunkt von G. Dorscheis (2058) Leipziger Dissertation. Das flott
geschriebene und gut disponierte Buch schildert zunächst den Werdegang der
Kaiserin bis zu ihrer Selbständigkeit und entwirft ein Bild der sympathischen Per-
sönlichkeit. Trotzdem Maria Theresia eine eifrige und fromme Katholikin war, wusste
sie doch nach D. Übergriffe der Geistlichkeit von ihrer Regierung fernzuhalten. —
Kultur- und Sittengeschichte. A. von Gleichen-Russ-
wurm (2060) bietet in seinem „Galanten. Europa" kaleidoskopartige Bilder aus
der Gesellschaft zweier Jahrhunderte, besonders der Höfe. Die Kritik F. Andrea es
(LCBl. 1911, Sp. 490) lässt freilich nicht viel Gutes daran. — Von der Gräflich Hoch-
bergschen Bibliothek in Fürstenstein, ihrem Werden, erzählt K. J. Endemann (2074).
Der ersten Erwähnung der Sammlung im Jahre 1609 folgt ein Schweigen der
Urkunden bis 1705. E. mustert die Verdienste und die Interessen der einzelnen
Besitzer, bespricht die Räumlichkeiten, die als Heim gedient haben, die Bibliothekare
und ihre Tätigkeit. Von den aufgezählten Seltenheiten im Besitz der Bibliothek sei
die Septembibel von 1522 genannt. —
Literaturgeschichte. Den weitesten Rahmen spannt C. B u s s e (2065 a)
in seiner Geschichte der W^eltliteratur. Die mir vorliegende dritte Abteilung schildert
im 6. Abschnitt die Zeit der Gegenrenaissance und Gegenreformation. B. gibt gut
geschriebene verständnisvolle Bilder der einzelnen Literaturen als geistigen Be-
wegungen. Mit Recht charakterisiert B. das 17. Jahrhundert als das der Jesuiten
und der Autoritäten. Von diesem Standpunkt aus erzählt er, überall nur bei
den Gipfeln verweilend, die Entwicklung der Italiener, der Spanier, der
Franzosen, bei deren klassischer Epoche er am längsten verweilt, der Engländer,
der Niederländer und der Deutschen. Dass ein solches Buch nicht durchweg nach
Quellen erster Hand gearbeitet sein kann, ist klar; und doch hat man den Eindruck,
dass B. sich von den einzelnen Dichtern ein Bild aus eigener Anschauung, wenn auch
nur durch ihre Hauptwerke, verschafft hat und infolgedessen treffende Urteile zu geben
vermag. — Eine der stärksten Bewegungen des 17. Jahrhunderts, den Marinismus in
Deutschland, führt uns S. F il i p p o n i(2066a) in einem umfangreichen, sehr wich-
tigen Aufsatz vor. F. unterscheidet zwischen Marinismus und Preziosismus. Der
erste stammt aus Italien, der andere aus Frankreich. Die Konsequenz ist demnach
für F. die Scheidung zwischen Schwulst und galanter Lyrik, und hier liegt meines
Erachtens ein wesentliches Verdienst der F.schen Arbeit. Im einzelnen bespricht F. die
Äusserung marinesken Einflusses bei den einzelnen deutschen Dichtern und belegt
seine Behauptungen mit zahlreichen Parallelen zwischen dem Italiener und seinen
deutschen Nachahmern. R. Weckherlin ist für F. noch kein eigentlicher Marino-
Nachfolger. Ihm fehlt der Sinn für das Geschwollene und das Übermässige.
Marineske Spuren weist F. zuerst bei P. Fleming nach, danach bei David Schirmer,
der hinter Fleming allerdings weit zurückbleibt. Von den Pegnitzschäfern in Nürn-
berg hat nur Klaj in seinem Drama „Herodes" Marino nachgeahmt. Der Einfluss
der „Strage" ist deutlich zu spüren. Sehr ausführlich wird die zweite schlesische
Schule und vor allem Hofmannswaldau und Lohenstein behandelt. Bei Hofmanns-
waldau findet F. mit Recht in Jugendwerken wie in den Grabschriften und der Über-
setzung von Guarinis „Pastor fido" wie auch in der Konzeption späterer Werke, be-
sonders dreier Geschichtsreden (1679), Marinos Einwirkung. Auch für andere Dichter
der zweiten schlesischen Schule, wie Heinrich Mühlpfort, Christian Gryphius und
Christoph Fürer von Haimendorf, weist F. Kenntnis Marinos nach. Dagegen nimmt
er Abschatz und Assig ausdrücklich aus. Bis ins 18. Jahrhundert hinein geht F.
dem Marinismus nach und findet ihn bei den Hamburger Dichtern B. Feind, Heinrich
Postel und Brockes wieder, und zwar bei Brockes nicht nur in Jugendwerken, wie
0. A. von Bloedau, Allgemeines des 17. /18. Jahrhunderts. 429
der Übersetzung- der „Strage" und den beigegebenen Gedichten, sondern auch —
und das dürfte neu sein — überzeugend in dem „Irdischen Vergnügen in Gott". —
E. Benvenuti (2066) behandelt deutsch -italienische Beziehungen im 17. Jahr-
hundert im Anschluss an die Reisen der Deutschen nach Italien und der Italiener
nach Deutschland. Dass Ezechiel Hpanheim, Peter Lambeck, Hud. Chr. von Boden-
hausen und J. Fr. Gronovius der italienischen „Accademia di Apatisli" angehört
haben, war wohl nicht bekannt. — In sehr sorgfältiger und exakter Arbeit handelt
L. N e u b a u r (2068) von einigen verschollenen Mitgliedern des Eibschwanordens
aus dem Osten Deutschlands, im wesentlichen nach Archivalien des Elbinger Stadt-
archivs, jedoch unter Ausnutzung und Ergänzung der einschlägigen Literatur.
Wesentlich Neues zur Charakteristik des Eibschwanordens wird vielleicht nicht ge-
wonnen, doch sind die vielen Nachweise über die fast unbekannten Eibschwäne
Daniel ßärholz, Friedrich Iloffmann, Gottfried Zamehl, Ludwig Knaust, Karl Taut,
Jeremias Erbe und Martin Kerape dem Historiker des Ordens gewiss von
Nutzen. Hervorzuheben sind die zahlreichen, offenbar sehr sorgfältigen biblio-
graphischen Angaben. — J. Loserths (2069) Aufsatz über den Unglückseligen
H. W. von Stubenberg verzichtet auf Bereicherung der Literaturforschung und erzählt
das Leben und politische Wirken dieses böhmischen Edelmanns. Immerhin bringt
L. eine kleine Ergänzung zu Goedeke in der Aufzählung der Arbeiten Stubenbergs
und in der Richtigstellung von Geburts- und Todesdatum. Von Interesse dürfte auch
sein, dass der Beiname der Unglückselige Stubenberg schon in seiner Familie vor
seinem Eintritt in die Fruchtbringende Gesellschaft eignete. — Lokale Literatur-
geschichte schreiben J. M. F o 1 g e r (2071) (mir nicht zugänglich gewesen), Kalkum
und Seitz. P. Kalk ums (2072) Arbeit über westfälische Dichter des 17. Jahr-
hunderts konstatiert die auch sonst auffällige Unfruchtbarkeit der roten Erde an
Dichtem. Im 17. Jahrhundert ist das Beste die lateinische Dichtung, die K. jedoch
an anderer Stelle behandeln will. Von deutscher Dichtung ist das Bemerkenswerteste
das evangelische Kirchenlied. K. teilt Proben von Kasp. Ulenberg, Albert Lomeier,
Philipp Nicolai und J. Heinrich Hadewig mit. An weltlichen Dichtern, die K. gleich-
falls mit Beispielen charakterisiert, werden Ö. W. von Königsmarck und Joh. Wilh.
Petersen, sowie Joh. Rempe, der seine Gedichte lateinisch verfasste und dann ins
Deutsche übertrug, genannt. Auch Joh. Gerh. Menschen und der sich an Angelus
Silesius anlehnende Fr. Ad. Lampe sind zu nennen. Opitzsche Reformen sind hier
spürbar. Aber die weltliche Dichtung bleibt in der Tat weit hinter der geistlichen
zurück. Mit Recht scheidet K. zwischen Dichtern westfälischer Herkunft und
solchen, die in Westfalen gewirkt haben, wie Th. Kornfeld, Joh. Kayser, der ebenso
wie Dav. Hülshof der zweiten schlesischen Schule folgt, und W. E. Westhoven. Diese,
die das eigentliche westfälische literarische Leben ausmachen, sind nach Proben ganz
minderwertig, und der Einfluss Opitzscher Reformen äussert sich bei ihnen nur in
ungünstigem Sinne. In der Epik geht K. an der Justina des 13. Jahrhunderts vorbei
zu Joh. Domann (f 1618) über, der ein Epos auf die Hansa geschrieben hat, erwähnt
Hadewig mit einer günstig beurteilten Geburt Christi 1650, die sich durch Klein-
malerfti auszeichnet, und nennt Joh. Rempes „Leben und Tod der heiligen Columba".
An Dramatik ist gleichfalls nur wenig zu nennen. 1602 ein „Petrus und Herodes"
nach der Apostelgeschichte von Adam Poelmann, 1630 eine „Irenomachia" des 1635
gestorbenen Ernst Stapel, deren Autorschaft 1666 J. Rist mit Recht für sich in An-
spruch nahm, und wieder Hadewig 1650 mit einem „Friede Erlangtes Teutschland".
— Auch die Rektoren, von deren Dichtungen auf Elberfeld F. S e i t z (2053) Proben
aus einer handschriftlichen Sammlung lateinischer Epigramme des 17. Jahrhunderts
mitteilt, wie Georg Wilck, Joh. Leonh. Weidner, Herm. Gruse und Wilh. Neuhaus,
stehen mit diesen Gelegenheitsdichtungen auf niederer Stufe. Cruse ist nach S.s
Meinung noch der wenigst unbedeutende von ihnen. — Ebenso wie diese beiden
Arbeiten ist J. Schwerdfegers (2062) Programm zunächst nur von lokalem
Interesse. Seh. berichtet über den Ursprung einer Altwiener komischen Figur des
lustigen Augustin. Augustin entstammt einer Adlersschwung geheissenen Chronik
des Jahres 1694 von einem Wiener Studenten J. K. Feigius (Feige). Sch.s Arbeit gibt
eine Beschreibung des seltenen Buches, von dem er nur fünf Exemplare nachweisen
konnte, davon nur eins in Deutschland (Fürstliche Bibliothek in Wernigerode). Die
Chronik schildert die Türkenkriege bis zum Jahre 1690, und Seh. teilt Proben volks-
tümlich und humoristisch geschriebener Abschnitte der Chronik mit. Trotzdem
bringt Seh. infolge seines schwülstigen Titels Feige in Zusammenhang mit der zweiten
schlesischen Schule. Feige ist Schlesier von Geburt. Sonst ist wenig über ihn be-
kannt. Er hat im Jahre 1685, also vor dem Adlersschwung, schon ein Alexandriner-
epos „Adlerskraft" veröffentlicht. — Im Anschluss an sein umfangreiches Werk „De
Gottsched ä Lessing" (JBL. 1908/9, N. 5875) gibt G. Belouin (2059) eine kleine
Folge dramatischer Szenen heraus, der „Franzose" betitelt, und versieht sie mit einer
J»hre8berioht« für nenere deutsche Litermtnrgesohichte. XX], og
430 0. A. von Bloedau, Allgemeines des 17. /18. Jahrhunderts.
Einleitung" und Kommentar. B. will in der Einleitung die Entwicklung der deutsch-
französischen kulturellen Beziehungen zeigen und hebt dabei besonders die Be-
mühungen Loens hervor. Der „Franzose" selbst erschien 1747 als Beidruck eines in
gleichem Stile gehaltenen Werkes in dramatischer Form, des „Dresdnischen Schlen-
drian", das bereits 1729 einmal als „Dresdnischer Frauenschlendrian gedruckt zu
Harburg" herausgekommen war. Von diesem Drucke des „Schlendrian" scheint B.
nichts zu wissen. —
Quellen: Briefe, Tagebücher, Stammbücher. Eine hübsche
Auswahl von Briefen der Herzogin Elisabeth Charlotte von Orleans (2077)
bietet die Amelangsche Verlagsbuchhandlung. Das kleine, gut ausgestattete Werk
druckt nach Helmolts grosser zweibändiger Ausgabe eine Reihe von Briefen ab, und
ein Anonymus versieht sie mit einer Einleitung, in der er Liselottes Deutschtum und
Geradheit hervorhebt, sowie auch die wichtigsten Daten ihres Lebens gibt. Von den
neuen sehr charakteristischen Zügen, die Liselottes Bild durch A. Barines Aufsätze
(vgl. JBL. 1906/7, N. 3077a; 1908/9, N. 4057) in der „Revue des deux mondes" er-
halten hat, ist in dieser Darstellung noch nichts zu spüren. — Diese neuen Züge sind
in H. S c h 0 0 p s (2076) Aufsatz geschickt dem Gesamtbilde der Herzogin ein-
retuschiert. Er stützt sich dabei ausser auf A. Barine als Hauptquelle gelegentlich
noch auf andere französische Zeugnisse, vor allem die Memoires sur la cour de
Louis XIV des Italieners Primi Visconti (Paris, Calmann-Levy, 1910), auf St. Simon,
Madame de Sevigne. Seh. untersucht an der Hand A. Barines hauptsächlich Liselottes
Abneigung gegen Frankreich. Für das Volk hatte sie, ohne es näher zu kennen,
nur Verachtung, da sie es nach dem Hof beurteilte. Seh. nimmt ebenso aiich Barines
Ansicht an, dass die Ehe mit Monsieur wenn auch keineswegs glücklich, so doch
für Liselotte durchaus erträglich gewesen sei. Auch Liselottes vorgeblichen Geld-
mangel und ihre Knickerigkeit gegen ihre eigenen Verwandten und zum Schluss
Liselottes Hass gegen die Maintenon, der doch der einer aus ihrer Einflusssphäre
verdrängten Frau ist, schildert Seh. Man könnte sagen, er male nur mit Barines
düsteren Farben, und doch ist dem nicht so. Es bleibt immer das sympathische Bild
der originellen Pfälzerin, in das Seh. nur einige Schatten bringt, und mit Recht sagt
er zum Schluss, dass Liselotte wie jeder kräftige kernige Mensch es verträgt, dass
auch auf die Lücken ihres Wesens hingewiesen wird. Insofern ist Sch.s Arbeit ver-
dienstvoll und bringt Neues. — Neu sind auch die Briefe, die P. Zimmermann
(2078) aus dem Wolfenbütteler Landeshauptarchiv mitteilt. Liselotte hat sie an Chr.
August und Anna Juliane von Haxthausen geschrieben. Z. gibt einige biographische
Notizen über Haxthausen und druckt die Briefe unverändert ab. Seiner Ansicht,
dass viele derartige Briefe Liselottes verloren gegangen sind, kann man nach dem
Mitgeteilten nur beipflichten. Hervorzuheben ist, dass es Z. gelingt, einige Lücken
in Helmolts Neudruck der „Anecdotes" (vgl. JBL. 1908/9, N. 4051) auszufüllen. —
Ein in der Königlichen Öffentlichen Bibliothek in Dresden befindliches anonymes
Stammbuch mit einer Reihe interessanter Autographen bestimmt E. Metzner (2075)
als aus dem Besitz der Herzogin Erdmuth von Pommern -Stettin stammend und
druckt es mit einer kurzen biographischen Skizze der Besitzerin (1561 — 1624) ab. —
Aus dem Tagebuch eines stralsundischen Pastors, J. Chr. Müller (1720 — 72), macht
G. Buchhülz (2081) Mitteilungen, die er nach einem kulturhistorischen Schema
ordnet. B. beschreibt die Handschrift der Memoiren, die Müller nach seiner Aus-
sage nur für sich selbst niedergeschrieben haben will. Doch spricht nach B.s
Meinung der Ton und die saubere Redaktion für literarische Ansprüche des Ver-
fassers. Zur Prüfung seiner Mitteilungen zieht B. reichlich zeitgenössische Literatur
heran und findet danach Müllers Darstellung glaubwürdig. Das will nun freilich
meines Erachtens nicht viel besagen, denn was B. nachprüfen kann, sind im allge-
meinen nicht einzelne Fakta (auf die es allerdings auch nicht so sehr ankommt) als
allgemeine Sitten und Gebräuche. Dafür sind Müllers Aufzeichnungen allerdings
interessant. Ob B.s Ansicht, man könne die Leichengedichte des 17. und 18. Jahr-
hunderts an die altgermanische Totenklage anknüpfen. Stich hält, ist mir freilich
sehr fraglich. —
Reisebeschreibungen. G. Gut mensch (2088) veröffentlicht die
ganz knappen Tagebucheintragung-en des päpstlichen Obersten A. Bevilacqua auf
seiner Reise durch Deutschland und rühmt in einer kurzen Einleitung die Genauig-
keit, mit der Bevilacqua gesehen hat. G. konnte sie an einer ihm bekannten Strecke
nachprüfen. — Nach Ostfriesland führt uns eine anonyme Beschreibung des Landes,
die H. Reimers (2089) zugänglich macht. Die Aufzeichnungen in friesischer
Sprache stammen aus dem 17., die Handschrift aus dem 18. Jahrhundert. Die Ver-
mutung R.s, dass die verlorenen ersten sieben Bogen der Handschrift eine Schilderung
Westfrieslands enthielten, mag richtig sein, ebenso wie die Annahme, dass der Ver-
fasser ein Edelmann der Groninger Gegend war. — G. Fr. von Eulenburgs Reise nach
V. Michels, Lyrik des 17./18. Jahrhunderts. 4SI
Malta und Süditalien in Begleitung" des Herzog Friedrich Albrecht von Braun-
schweig- Beyern teilt G. Sommer feldt (2091) mit aus einer Handschrift der
Wallenrodtschen Bibliothek in Königsberg-. Friedrich Albrecht, der Wunderliche der
Fruchtbringenden Gesellschaft, hat selbst ebenfalls diese Reise beschrieben, und S.
g-ibt Parallelstellen aus dem Buche des Herzogs, leider aber keine zusammen-
fassende Vergleichung- und Differenzierung der beiden Erzähler. — Was der fran-
zösische Gesandtschaftssekretär Ch. Ügier über Danzig, Lübeck, Holland und Hamburg
sagt, stellt K. Schüttmüller (2090) zusammen. Von Ogiers Tagebuch war bisher
nur der 1655 in Paris gedruckte erste Teil bekannt, der schon im 18. Jahrhundert
als selten genannt wird. Den verschollenen zweiten Teil hat Adolf Warschauer in
einer Handschrift des British Museum entdeckt. Eine Abschrift davon wurde für die
Danziger Stadtbibliothek genommen, aber da eine GesamtveröfTentlichung zu kost-
spielig gewesen wäre, so beschränkt sich Seh. auf Mitteilung und Erläuterung
dessen, was den Lesern der ZWestprGV. interessant ist. —
Lyrik.
(111,2 = N. 2092-2122 a.)
Victor Michels.
Gesamtdarstellangen. - Geistliches Lied: Allgemeioes: 17. Jahrhundert; 18. Jahrhundert. —
Weltliche L y r iV: 17. Jahrhundert; 18. Jahrhundert. — Volkst&mliohes Lied. ~ Musikgeschiehtlichai. —
Gesamtdarstellungen. Ph. Witkops (2092) zusammenfassende
Darstellung der Lyrik von Spe bis Hölderlin macht auf mich den Eindruck, nicht
ganz ausgereift zu sein. Sie enthält vieles recht Gute. Der Verfasser hat ein feines
Verständnis für künstlerische Individualitäten. So ist Brockes als naiver Sinnen-
mensch fein charakterisiert, auch über Hagedorn fällt manch treffende Bemerkung.
Das über Günther Gesagte gehört sogar zu dem Besten, was wir über ihn besitzen.
Spe ist gewiss überschätzt; immerhin ist der Versuch, ihn als ersten individuellen
Lyriker zu würdigen, beachtenswert. Neben solchen selbständigen und fördernden
Partien, die, etwa in eine Reihe von Vorträgen zusammengedrängt, ein wirksames,
Ja glänzendes Buch gegeben hätten, stehen breite Wiederholungen des von anderen
besser Gesagten. W. gibt die grossen Entwicklungslinien, malt einzelne Persönlich-
keiten al fresco, wozu es ihm an Begabung nicht fehlt, und fällt dann plötzlich ins
Detail, ohne über tieferes als das übliche Kollegwissen zu verfügen. Am wenigsten
hat mich das über Klopstock und Goethe Bemerkte befriedigt. Seite 179 heisst es
plötzlich: „Wir brauchen uns nicht dem peinlichen Eindruck geschichtlicher Kon-
struktion auszusetzen, indem wir die verschiedenen Erscheinungsformen dieses Kampfes
(zwischen Sinnlichkeit und Idee) als zielbewusste Bewegungen deuten." Diese ge-
wundene Ablehnung der „Konstruktion" fällt um so mehr auf, als vorher die Entvsicklung
von der Urzeit bis ins 18. Jahrhundert nicht ohne Verwegenheit in ein konstruktives
Schema: erst ständische Lyrik mit den Stufen Bauernlied, ritterliches Liebeslied,
Gelehrten poesie, dann Individualpoesie, gebracht worden ist. Ich bin meinerseits
weit entfernt, diese Art des Konstruierens ohne weiteres zu verwerfen. Die literar-
historische Synthese kann derartiger Allgemeinbegriffe gewiss nicht entbehren, sie
müssen nur immer wieder an den Tatsachen geprüft werden. Aber ich finde auch
in dem Punkte der literarhistorischen Methode den Verfasser nicht ganz mit sich im
reinen und sein Buch nicht einheitlich. —
Geistliches Lied: Allgemeines. Die Sammlung der evangelischen Kirchen-
lieder von Alb. F i s c h e r - W. Tümpel (2094) wendet sich in den neuen Heften zu
dem Nürnberger Dichterkreis innerhalb und ausserhalb des Pegnesischen Blumenordens,
dem z. B. auch Schottelius, die Markgräfin Maria Elisabeth zu Brandenburg-Kulmbach,
die Landgräfin Anna Sophia von Hessen-Darmstadt und andere zugerechnet werden. —
F. H a h n e (2096) verfolgt die Wandlung des Volksliedes „Heralich tut mich erfreuen
die fröhlich Sommerzeit" in die geistliche Kontrafaktur Heinrich Knausts, führt auf
Knaust B. Ringwaldts „Gottlob, es ist vorhanden die fröhlich Sommerzeit" zurück
und knüpft an Ringwaldt mit Wernle Paul Gerhardts Sommerlied „Geh aus, mein
Herz, und suche Freud, in dieser lieben Sommerzeit". Er sucht ferner nachzuweisen,
dass GeUerts bekanntes Lied „Wenn ich, o Schöpfer, deine Macht" in der 2., 4. und
- 35*
432 V. Michels, Lyrik des 17./18. Jahrhunderts.
6. Strophe mit ihren rhetorischen Frag-en Spes „Anderem Lob aus den Werken
Gottes" („Ein Liedlein süss wollt stimmen an", Trutznachtig-all N. 25) nachahme. —
17. Jahrhundert. Das Lied des Michael Albinus „Jesu liebster meiner
Seelen, die sich dir im Glauben schenkt" gibt L. Neubaur (2097) nach dem Druck
der „Güldenen Rose von sechsmal Sechzig poetischen Sinnsprüchen" 1651 (s. Goedeke,
Grundriss 3, S. 138). Der Text bei Fischer-Tümpel nach dem „Vorrath von alten
und neuen Christlichen Gesängen" 1673 weicht nicht unbeträchtlich ab. — Für Paul
Gerhardt fasst L. Zscharnacks (2101) knapper Artikel lediglich zusammen. —
Über Benjamin Schmolcks Leben, Lieder, Gebetbücher und Predigten handelt
R. Nicolai (2103). Er gewinnt das Bild einer milden und friedfertigen Persönlich-
keit. Auszüge aus dem Büchlein „Die wundervolle Schnee-Koppe oder Beschreibung
des Schlesischen Riesengebirges" 1736 zeigen ihn als vergnügten und harmlosen
Reisenden. Dass in seinem Elause allerhand Klatsch zusammenfloss, ergibt sich aus
Günthers Gedichten (vgl. Enders, Zeitfolge der Gedichte und Briefe J. Chr. Günthers,
S. 202). Aber den Angriffen der Günther-Biographen vom Schlage Wittigs tritt N.
entschieden entgegen. Über Schmolcks Lieder kann er nicht allzuviel Gutes sagen.
Er zeigt, dass sie ein stark subjektives Gepräge tragen. ,,Sie drücken die religiösen
Gefühle des einzelnen aus, zwar nicht die persönlichsten innersten Empfindungen des
Herzens, sondern die mehr konventionellen. Es sind Andachtslieder, die der einzelne
für sich singt, wobei der Gedanke an die Zusammengehörigkeit mit der Gemeinde
ganz in den Hintergrund tritt." Starke Anlehnungen zeigen sich namentlich an
Gerhardt, an Matthäus Apelles von Löwenstern, an Christian Weise, Kaspar Neumann,
Kaspar Ziegeler, Samuel Rodigast, Christian Keymann, Tobias Klausnitzer, Joachim
Neander, Joh. Franck, Georg Schirmer und andere. Zum Teil handelt es sich um
direkte Kontrafakturen. Besonders stark ist nach N. auch der Einfluss der religiösen
Oden des Andreas Gryphius. Auch Andachtsbücher haben gewirkt, in erster Linie
C. Neumanns „Kern aller Gebete", dann Heinrich Müllers „Erquickstunden", Scrivers'
,, Seelenschatz", Joh. Gerhardts ,,Meditationes sacrae". Der scheinbare Einfluss des
Pietismus beruht nach N.s interessantestem Nachweis darauf, dass Angelus Silesius'
,, Heilige Seelenlust" vielfach benutzt ist. Anfangs ist Schmolck einfach im Ausdruck;
er ist volkstümlich, verfällt aber gelegentlich in Plumpheit. In den zwanziger Jahren
strebt er bei abnehmender Gestaltungskraft nach höherem Schmuck: der Einfluss
der Nürnberger Schäferpoesie, des Marinismus macht sich geltend. — H. Brunn-
hof e r s (2104) Auswahl aus dem „Cherubinischen Wandersmann" des Angelus Silesius
dient populären Zwecken. — G. Lasch (2105) sucht das Werk aufs neue zu charak-
terisieren und Schefflers Verhältnis zu Franckenberg festzustellen. Ich finde nicht,
dass er über EUinger wesentlich hinauskommt. Gegen Ellingers Vermutung, dass
die fünf ersten Bücher vor, die „Heilige Seelenlust" nach der Bekehrung entstanden
seien, wendet L. ein, es sei unerfindlich, warum die „Seelenlust" erst nach der Be-
kehrung verfasst sein soll, da die Poesie der Jesusliebe seit dem 16. Jahrhundert auch
auf protestantischem Boden üppige Blüten getrieben habe, die Marienbilder des vierten
Buches könnten später hinzugekommen sein. Aber der Hinweis auf eine bekannte
Partie in Ritschis Geschichte des Pietismus wirkt auf mich nicht überzeugend; die
Wahrscheinlichkeit scheint mir immer noch für Ellinger zu sprechen. —
18. Jahrhundert. Zur Charakteristik Erdmann Neumeisters gibt M.
von Waldberg (2108) nur „knappe Andeutungen", indem er auf die von ihm zu er-
wartende Monographie vertröstet. Er schildert seine Orthodoxie, seinen Grobianismus,
seine Nüchternheit, den pietistischen Einschlag, der sich bei allem Gegensatz gegen
die Pietisten in seine Liederdichtung eingeschlichen hat, seinen weltlich sinnlichen Zug.
Wir erfahren, dass W. sich im Besitz einer Handschrift der Arien aus den „Fort-
gesetzten fünffachen Kirchenandachten" (1726) befindet, aus denen die Veranlassung
der einzelnen Gelegenheitsgedichte hervorgeht. —
Weltliche Lyrik: 17. Jahrhundert. Eine recht gute Arbeit über
P. Fleming verdanken wir F. W. Schmitz (2099). Der Verfasser knüpft an die
Untersuchungen Kösters über Kaspar Stieler und Mannheimers über A. Gryphius an,
hat andererseits aber aus Sarans „Deutscher Verslehre" manches gelernt. Die Termino-
logie ist die Sarans, was des Rezensenten G. Baesecke Missvergnügen erregt hat.
unter den Rubriken „Schwere", „Quantität", „Gliederung" bringt Seh. hübsche Einzel-
beobachtungen über Flemings Metrik, aus denen ich nur ein paar Hauptsachen her-
aushebe. Er zeigt, wie Fleming, von Natur so viel leichter und gewandter reimend
als Opitz, doch ganz durch die Opitzischen Regeln bestimmt ist. Im ersten Abschnitt
werden unter anderem zahlreiche Widersprüche zwischen Sprachakzent und Metrum
festgestellt, „Drückungen", die auch im Vergleich zur Technik des Bunzlauers auffallen.
Die theoretische Unkenntnis des Satzakzentes, die Fleming mit Opitz und allen
Theoretikern des 17. Jahrhunderts teilt, erklärt die häufigen Dissonanzen nicht hin-
länglich. Seh. sieht den tieferen Grund dafür einerseits in der Nachwirkung vor-
V. Michels, Lyrik des 17./18. Jahrhunderts. 433
opitzischer Tradition, andererseits — ein ihm eig-entümlicher Gesichtspunkt — in der
pathetischen Unnatur des Barock, die einen anderen Versvortrag- (ein anderes „Ethos")
verlangte, als er uns geläufig ist. Im zweiten Abschnitt zeigt sich z. B., dass Fleming"
in Wortverkürzungen vielfach über die Opitzische Praxis hinausgeht. Es hätte hier
vielleicht betont werden können, dass dem Obersachsen Zusammenziehungen wie
„gefürcht't", „heiVge" geläufiger sein mussten als dem Schlesier. In bezug auf die
Elision folgt Fleming merkwürdig kritiklos der Theorie. In den Reihen-, Ketten-,
Strophenbrechungen tritt seine grössere Gewandtheit und Beweglichkeit gegenüber
Opitz angenehm hervor. Seh. beobachtet aber unter anderem, dass die Kettenbrechung
an der Zäsurstelle des Alexandriners öfters nur durch einen inhaltsarmen oder inhalts-
leeren Halbvers gewonnen wird. — G. Fuchs (2098) stellt Flemings Äusserungen
zusammen über Gott, Christus, Leben und Tod, die allgemein menschlichen und
religiösen Tröstungen für Hinterbliebene, den Wert der Kultur, Poesie, Heimat und
Nation, Freundschaft, Lebensgenuss, Freude an der Natur, Liebe, Schönheit, Tugend,
Demut, Schein und Sein, Glück und Neid, Weisheit und Hass, Adel, Persönlichkeit,
Mannhaftigkeit usw. Es entsteht kein rechtes Bild, da Überliefertes und Individuelles
zu wenig geschieden werden. — Im Anschluss an Pieri, „Petrarque et Ronsard",
Marseille 1896, Riniker, „Die Preziositäi, der französischen Renaissance", Zürich 1898,
Vianey, „Le Petrarquisme en France au seizieme siecle", Montpellier 1909, tut
G. Wenderoth (2100) in einem lehrreichen Aufsatz dar, wie stark Paul Fleming
durch Petrarca und seine Nachahmer beeinflusst ist: die Schilderung der körperlichen
Eigenschaften der Geliebten, die Verschönerung der Natur durch ihre Gegenwart,
die blitzartige Wirkung der Liebe, die visionäre Vorstellung der entfernten Geliebten
als einer gegenwärtigen, die Verherrlichung des Ortes der Liebe, die Klage über
Gleichgültigkeit und Härte, die Sehnsucht nach dem Tode, der Liebesschmerz als
Lebensglück, der Gedanke, dass treue Liebe veredle, die Versicherung, die Geliebte
werde durch den Dichter unsterblich sein, das Antithesenspiel — alles das sind kon-
ventionelle Elemente in Flemings Lyrik, die auf Petrarca und die Petrarkisten
zurückgehen. Auch Flemings Liebestrotz ist nicht originell, sondern zeigt den von
Arturo Graf („Attraverso il Cinquecento", Torino 1888, S, 1 ff.) als literarische Mode
gewürdigten Antipetrarkismus, der mit dem Petrarkismus oft genug PTand in Hand
geht. W. wanit davor, die Liebeslieder Flemings biographisch zu stark auszunutzen,
und zweifelt sogar an der Echtheit der Liebe zu Elsabe. Besonders charakteristisch
findet er es, dass Fleming schon vor seiner Rückkehr von der grossen Reise nach
Reval, schon ehe er Anna, die bei seiner Abreise noch ein Kind war, wiedersah, die
Absicht hegte, um sie zu werben. Fleming sei eben im Hause Niehusen von vorn-
herein auf Freiersfüssen gegangen, und die petrarkistische Lyrik sei dem Viel-
gewandten nur ein Mittel gewesen, in galanter Weise zu flirten. Das schiesst wohl
(loch etwas übers Ziel hinaus. — Über die stofflichen und formalen Kunstmittel und
über den „geistigen Besitz" Simon Dachs handelt H. Böhm (2109). Er betont
stärker, als bisher üblich war, die stilistische Mittelstellung Dachs zwischen Opitz und
der Zweiten Schlesischen Schule, belegt Katachresen, unsinnliche Metaphern, die
Neigung zum Hyperbolischen, daneben preussische Vulgarismen im Wortschatz. Die
Beobachtungen über Wortverlängerung, Verkürzung, Hiat usw. bleiben etwas an der
Oberfläche. Bei der „Wortzerlegung" („Wer hier kein Herz zu hat") wird der ältere,
schon mittelhochdeutsche Sprachgebrauch nicht richtig eingeschätzt. Ein hübscher,
sehr lesenswerter Abschnitt betrifft Dachs Verhältnis zur Natur. — O. Kern (2110)
bespricht in der mir vorliegenden Dissertation, die nur den Teil einer grösseren
Arbeit bildet, Johann Rists weltliche Lyrik der Jahre 1634—41, wie sie in den beiden
von Rist selbst veranstalteten Sammlungen „Musa Teutonica" 1634 und „Poetischer
Lustgarten" 1638, den beiden nicht von ihm besorgten „Des Daphnis aus Cimbrien
Galathee" 1642 und „Des Edlen Daphnis aus Cimbrien besungene Florabella" 1651,
sowie in dem „Lob-, Trauer- und Klagegedicht" auf Opitz 1640, dem „Kriegs- und
Friedensspiegel" 1640 und dem im Grunde unlyrischen „Capitan Spavento" 1635
vorliegt. Unter den Epigrammen, so stellt er fest, sind die meisten satirisch, benutzen
ausgiebig Owenus, sind unpersönlich und konventionell und zeigen eine unfreie Art
zu übersetzen. Im „Poetischen Lustgarten" zeigt sich insofern ein Fortschritt, als
Rist gewandter überträgt. Hier werden die lehrhaften Sinnsprüche häufiger und
wachsen auch über die Form des Epigramms hinaus. Versifizierte moralische Er-
zählungen schliessen sich an, die schon Gervinus als eigenartig hervorhob. Als
Quellen werden hier auch Ausonius und Stephanus Paschasius nachgewiesen. Während
in der „Musa Teutonica" die Form des Sonetts fast nur für Liebesgedichte gebraucht
wird, ist sie im „Lustgarten" auch den moralischen Zwecken dienstbar gemacht.
Während in der ersten Sammlung unter den Oden (d. i. Liedern) die Liebesgedichte
den breitesten Raum einnehmen, fehlen sie im „Poetischen Lustgarten" ganz. Auch
die Opitz nachgeahmten Oden mit der Vermahnung zur Fröhlichkeit fehlen dem
434 V. Michels, Lyrik des 17./ 18. Jahrhunderts.
„Lustgarten", was mit der grösseren literarischen Selbständigkeit Rists zu-
sammenhängt. Das Haupttheraa in der „Musa Teutonica" ist die Liebesklage, eine
Lieblingsgattung die Nachtklage. Hauptmittel, um poetisch zu wirken, ist die Be-
seelung der Natur. Auch der Verzicht auf Liebe wird gern behandelt. K. zeigt den
Einfluss von Opitz und Horaz. Für die vielen Übersetzungen und Entlehnungen
seien die Vorbilder nicht aufzufinden. Das Erlebnis, das in der ganzen Lyrik steckt,
schlägt K. wohl mit Recht sehr gering an. Die Gelegenheitsgedichte findet er hier
wie dort wenigstens zum Teil mit innerem Anteil geschrieben. Den wenig beachteten
Zeitgedichten wird er eigentlich zum erstenmal gerecht. Er rühmt Rist als einen
der wenigen Dichter der Zeit, die „in ihrer Dichtung nicht die Flucht vor dem
Kriegsgetümmel ergreifen"; er lobt die wackere patriotische Gesinnung, den tiefen
Schmerz über die Verwüstung des Vaterlandes, die Bewunderung für den grossen
protestantischen Helden der Zeit. Im „Lustgarten" zeige Rist nicht mehr ganz dieselbe
jugendliche Energie. Richtig hebt K. heraus, dass sich Rist in seiner späteren
Sammlung an ein grösseres Publikum wendet, während er anfangs mehr für Gelehrte
schrieb. Neu ist der Nachweis, dass Rist die Liebesdichtung, die er in der Vorrede
zum „Poetischen Lustgarten" in pastörlicher Bedenklichkeit ablehnte, im stillen ruhig
fortsetzte, und dass ihm die unrechtmässigen Ausgaben der „Galathee" und „Florabelle"
schliesslich wohl nicht gar so unangenehm waren, da sie ihn der Mühe überhoben,
sich aus der durch übereilten Rigorismus geschaffenen Situation wieder herauszuwinden. —
Von musikalischer Seite geht W. Krabbe an Rist heran: „Johann Rist und das
deutsche Lied. Ein Beitrag zur Geschichte der Vokalmusik des 17. Jahrhunderts"
(Berliner Dissertation, 215 S.). Er zeigt, dass Rist nicht nur als Liederdichter für
seine Zeit Bedeutung hat, dass er auch bemüht war, der Liedkomposition bestimmte
V^ege zu zeigen. Im Gegensatz zu den Bestrebungen H. Alberts, der in seinen Arien
vielfach Anforderungen stellt, die nur der Berufssänger zu erfüllen imstande ist,
verfolgt Rist eine popularisierende Tendenz und hat Musiker wie Johann Schop,
Peter Meier, Sigismund Theophil Staden, Andreas Hammerschmid, Jakob Schultze
(Praetorius), Heinrich Scheidemann, Michael Jacobi, Thomas Seile, Christian Flor,
Martin Coler zu beeinflussen gesucht. Auf den eigentlich musikalischen Teil der
Arbeit kann ich nicht eingehen. K. kommt zu dem Resultat, dass der Begriff der
Volkstümlichkeit bei Rist doch ziemlich unklar und vage gewesen sei. Seine wenigen
eigenen Kompositionen lassen durchaus nicht eine bestimmte Durchführung der von
ihm aufgestellten Grundsätze erkennen (S. 56), und dieselbe Unklarheit kommt auch
in den Leistungen seiner Musiker zutage. „Neben einer Anzahl guter, wirklich
volkstümlicher Melodien zeigt sich einerseits ein Hin- und Herschwanken der Kom-
ponisten zwischen volkstümlichem und höherem Stile. Auf der anderen Seite haben
wir die Erscheinung, dass Rists Forderung geradezu lähmend auf die Erfindungsgabe
und das Gestaltungsvermögen seiner Musiker gewirkt hat" (S. 198). Die von Goedeke
verzeichnete Ausgabe der „Florabella" von 1644 haben weder Kern noch Krabbe nach-
weisen können; Kern bezweifelt ihre Existenz. — C. H. Wegen er (2111) gibt nach
einer manches Bestreitbare enthaltenden Einleitung eine aus den Quellen geschöpfte
und für die Daten des äusseren Lebens wohl zuverlässige Biographie von Abschatz.
Seite 30 steht in einem Exkurs über das Geschlecht von Abschatz nach einem Zitat
aus Lohensteins „Arminius" (I. T., S. 1143), demzufolge König Marbod unter andern
Tapfern einen Hund (d. h. einen Vorfahren von Abschatz' Schwager) und einen
Abschatz zu Rittern geschlagen habe, die sonderbare Bemerkung: „Wie weit diese
Notiz historische Glaubwürdigkeit besitzt, entzieht sich unserer Nachprüfung." Über
die Werke von Abschatz weiss W. nicht viel Gutes zu sagen. Doch sucht er die
Überlegenheit der Übersetzung des „Pastor Fido", die zuletzt Olschki (s. JBL. 1908/9,
N. 1453) besprochen hatte, über die von Hofmann swaldau darzulegen. Sie ist nach ihm
um 1672 vollendet und zwischen 1672 und 1678 in Druck gegeben worden, nicht in
der Druckerei des Grafen Sporck, wie Olschki angab. Die beigebrachten Parallelen
zeigen, dass Hofmannswaldau von Abschatz benutzt worden ist. Bei Besprechung
der als „ Anemons- und Adonis-Blumen" erschienenen Liebeslieder führt uns W. Abschatz
als ausgesprochenen Marinisten vor, wobei er einzelne Redeblumen der Zweiten
Schlesischen Schule bis in die Romantik und zu Heine verfolgt. Bei der ganzen
Untersuchung wäre wohl mehr herausgekommen, wenn W. sich mehr bemüht hätte,
die individuellen Züge von den typischen zu sondern. Über die geistlichen Gedichte
fasst er zusammen: „Abschatz zeigt auch hier im wesentlichen seine verstandesmässige
Dichternatur, die eine wahre, aus dem Herzen quellende Empfindung nicht in Worte
Sekretarial-Kunst" herausgab, wusste, dass Stieler Verfasser der „Geharnschten Venus"
wai;". — Den Mag. Paulus Haugsdorff hat unsere Bibliographie nur versehentlich unter
V. Michels, Lyrik des 17./18. Jahrhunderts 435
die Lyriker gestellt. Er ist Reiraehronist und hat als Pfarrer von Hirschfelde
in der Oberlausitz während des dreissig-jährig-en Krieges bis IH40 am Schluss
jedes Jahres ein Gedicht über die meist traurigen Erlebnisse in seinem Städtchen
in ganz voropitzischen Versen gemacht. Ais Beitrag zur Ileimatsgeschichte
ist M. Jäkels (211«^) Schriftchen von Wert. Die Literaturgeschichte wird
höchstens verzeichnen, dass Haugsdorff ein Universitätsfreund von Kaspar Brülow
war. —
18. J a h r h u n de r t. Den als Gönner Günthers, Henrici-Picanders und
B. Hanckes bekannten böhmischen Grafen Franz Anton Sporck und seine Händel
mit den Schurzer Jesuiten schildert A. Kopp (2113). Die von ihm nach drei Berliner
Quartheften Yk 4306, 4301 und 4501 mitgeteilten Streitgedichte sind aber nicht, wie der
Titel behauptet, von Sporck, wenn auch aus dessen Lager. Vermutlich haben sie alle
denselben Verfasser, der sich noch wird feststellen lassen. Man möchte auf Hancke
raten. Mehrere gehen auf die dem Grafen besonders wertvolle Bon-Repos-Arie.
Für die Blocksbergphantasien, bei denen auch die aus Goethes Walpurgisnacht be-
kannte Form der Satansverehrung nicht fehlt, hätte K. die Quelle (Johannes Praetorius
„Blockes -Berges -Verrichtung" oder eine abgeleitete?) feststellen sollen. Das schon
von Hans Sachs behandelte Thema „Frau Wahrheit wollt niemand beherbergen"
finden wir zu einem breiten Bänkelsange von den zwei „Damen" Wahrheit und
Gerechtigkeit verarbeitet (S. 160). — Treu fleiss ige Zusammenstellungen über Günthers
Verhältnis zur Natur bietet J. Klewitz (2116). Er zeigt, wie Günthers Natur-
gefühl sich noch stark in den Schranken des Konventionellen hält. Ein Teil der
äusserlich übernommenen Naturbilder fällt noch in der Frühperiode wieder ab. Die
Natur als solche lässt den Dichter ziemlich gleichgültig. Erst als Dienerin bei der
poetischen Gestaltung der eigenen, inneren Welt, als Mittel, das innere Erlebnis an-
schaulich zu machen, gewinnt sie sein Interesse und seine Liebe. — K. Konrad
(2115a) mustert die Dichtungen, für die Günthers Person und Leben verwertet wurde:
die novellistischen Erzählungen von Robert Bürkner (1893 in dem Breslauer Taschen-
buch „Schneeglöckchen"), A. von Eye („Eine Menschenseele", Nördlingen 1868), Fedor
Sommer („Charakterskizze", JBL. 1908/9, N. 4126), die Dramen von Ludwig Fulda
(1882), Adolf Bartels (2. Auflage, Lahr 1890), Max Grube, Gustav Hausmann (Oekander
1891), das Epos von Chr. L. Neuffert („Günther oder Schicksal und Gemüt", Heidel-
berg 1816). -
Volkstümliches Lied. Die schöne Sammlung historischer Volkslieder
und Zeitgedichte von A. Hart mann (2117) hat eine Fortsetzung erfahren und
erstreckt sich nunmehr bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts. Obwohl sich H. im
wesentlichen auf Bayern und die Nachbarlande beschränkt, reiht sich seine
Sammlung auch in bezug auf Reichhaltigkeit Liliencrons grossem Werk, dem un-
mittelbaren Vorbild, würdig an. Der vorliegende zweite Band enthält unter anderm
Lieder auf den Schwedisch-Polnischen und Schwedisch-Dänischen Krieg, auf die Ver-
treibung der Protestanten aus Ungarn (1658—80), die Türkenkämpfe, die Wegnahme
Strassburgs und die Kriege Ludwigs XIV., auf die Salzburger Exulanten. Manche
Nummern sind äusserst interessant. Wir tun gelegentlich gute Einblicke in die
Gegensätze der Parteien: dem rührenden Lied „Ich bin ein armer Exulant" antwortet
ein höhnischer Widerhall aus dem katholischen Lager. Als bekannte Verfasser
begegnen uns Martinus Nowack (104, 105?), Benjamin Neukirch (130), Joseph
Schaitberger (159; Exulantenlied), Maria Vinzenz Süss (160), Rupert Schweiger aus
St. Veit im Pongau (164/6), der Loinpacher (158), über den eine ausführliche An-
merkung kurz unterrichtet, Jörg Schweiger (167). Durch Vergleichung der einzelnen
Lieder würde sich noch manches ergeben. Häufig wird der Dialekt verwendet, be-
sonders auch in dialogischen Liedern, in denen man etwa Salzburger oder Tiroler
Bauern, Hansel und Jodel, Stötfel und Jodel usw. auftreten lässt. Eine Zusammen-
stellung auf Grund der Technik der metrischen und sprachlichen Form wäre dankens-
wert und würde wohl hübsche Resultate zutage fordern. Von den Melodien ist die
zu 156 recht anmutig. — Die niederdeutschen Gedichte aus den Hannöversch-Braun-
schweigischen Landen von 1684—1726, die H. D e i t e r (2118) nach Einzeldrucken
im Kgl. Staatsarchiv, der Kgl. Bibliothek und der BibliotheK des Historischen Vereins
für Niedersachsen in Hannover herausgegeben hat (Hochzeitsgedichte, Beglück-
wünschungen und gereimte Petitionen an Georg I. und Herzog August Wilhelm
meist in Alexandrinern), werden den Literarhistoriker nur massig interessieren. Auf
die sprachliche Bedeutung hatW.Seelmann im Niederdeutschen Korrespondenzblatt 19,
Seite 95 hingewiesen. — C. H. Ibershoff (2112a) bespricht, indem er einen Irrtum
Hatfields korrigiert, das 1574 von Regnart komponierte Lied „Venus, du und dein
Kind" (Erck-Böhme, Liederhort 3, S. 478), ohne wesentlich Neues zu bringen. Zu
den Versen bei Moscherosch II, 3 (Kürschners Deutsche National-Literatur 32, S. 210)
bestehen doch kaum irgendwelche Beziehungen. —
436 C. A. von Bloedau, Epos des 17./18. Jahrhunderts.
Die musikg-eschichtlichen Arbeiten sind mir leider nicht zu-
gegangen und waren auch auf den Bibliotheken, an die ich mich wandte (Jena,
Königliche Bibliothek zu Berlin, Musikbibhothek Peters, Leipziger Universitäts-
bibliothek) teils nicht vorhanden, teils nicht verleih bar. — Nachträglich habe ich
wenigstens E. Buhl es Ausgabe von Sperontes' „Singender Muse" (2121) aus Göttingen
erhalten, kann aber erst im nächsten Bericht darauf eingehen. —
Epos.
(111,3 = N. 2] 23— 2130 a.)
Carl August von Bloedau.
Roiuan: Chr. Weise; Bobinsonaden; Grimnelshausen. — Kleinere Beiträge. — EpoB. —
Roman: Chr. Weise. Von den im Berichtsjahre erschienenen Schriften
über den Roman verdient R. Beckers (2129) Berliner Dissertation an erster Stelle
genannt zu werden. Sie beschäftigt sich mit Chr. Weises Romanen oder, wenn man will,
sie weist aus formalen Gründen nach, dass diese Romane eigentlich gar keine echten
Romane sind. Die weitausholende Arbeit ordnet Weise zwiefach in die Satire ein:
einmal dem Geiste nach, und hier sind die Satiriker des 17. Jahrhunderts die Vor-
läufer: Moscherosch, Lauremberg, Rachel, Schupp, Grimmeishausen. Die Satire
Grimmeishausens charakterisiert B. treffend. „Ganz allein steht Grimmeishausen
durch seine Selbstsicherheit und durch seinen Humor." Am ersten möchte ich ihn
mit Lauremberg in dieser Beziehung zusammenstellen. Ferner knüpft B. die Weise-
schen Romane an die formalen Vorläufer an — und hierin liegt der wesentliche Fort-
schritt seiner Arbeit — : das Speculum vitae humanae und die Standesrevue, wie sie
sich vom Mittelalter her über Brant, Rodericus Zamorensis Garzoni, Murner, G. F.
Messerschmidt ins 17. Jahrhundert fortgepflanzt hat. Diese Form nimmt Weise auf.
Was er nach B. neu hinzutut, ist die individuelle Charakteristik. B. erörtert
analysierend die Prosawerke Weises: Den Hauptverderber bringt er mit Moscherosch,
Kindermann, Veridor von Stackdorn und Grimmeishausen in Verbindung. In kühner,
aber einleuchtender Hypothese wird Grimmeishausens ,, Verkehrte Welt" als Satire auf
die Hauptverderber aufgefasst. Beim Anfangswerk Weises, dem politischen Näscher,
werden Mängel in der Komposition deutlich aufgezeigt, aber die Form der Narren-
revue auch klar herausgearbeitet. Die Erznarren und ihre Fortsetzung: die klügsten
Leute, bringen einen wesentlichen Fortschritt, wenn auch die letzteren zu langatmig
sind. Überall werden Quellen mit umfassender Belesenheit nachgewiesen. Diesen
Analysen der Werke folgen zwei Abschnitte über den Stil Weises und über den Be-
griff des Politischen bei ihm, letzteres insbesondere im Gegensatz zu Gracians Auf-
fassung. Den Schluss macht eine ausführliche bibliographisch- kritische Aufzählung
der Nachahmer Weises, die ihr Vorbild nirgends erreichen. Im ganzen ist B.s flott
geschriebene Arbeit eine wesentliche Bereicherung der Kenntnis nicht nur Weises,
sondern des ganzen 17. Jahrhunderts. —
Robinsonaden. Vom vorigen Bande der JBL. ist noch nachzuholen
das Nachwort H. Ullrichs zu seinem Neudruck der ersten Robinson-Übersetzung
(JBL. 1908/9, N. 4182). U. schildert die Anfänge des Robinsonmotivs, die Vorläufer
in der Weltliteratur kurz charakterisierend: Philoctetes, den jungen Hagen aus der
Gudrun, eine arabische Bearbeitung des spanischen Mauren Abu Dschafar Ebn
Tophail, robinsonartiges aus Sindbad, aus dem Heptameron der Margarete von
Navarra, Garcilaso, Happel, Hohberg, Grimmeishausen. Selbstverständlich darf man
nicht alle diese Bearbeitungen als echte Robinsonaden ansehen. Das Charakteristi-
kum gibt die insulare Abgeschiedenheit. Aber beim Philoktet z. B. wird das Motiv
ganz anders gewendet als beim Robinson. Darüber ist sich ein so genauer Kenner
des Robinsonstoffes wie U. natürlich völlig klar. Er bespricht dann Defoes Werk
und seine Anregung durch Woodes Rogers Bericht über Alexander Selkirks Robin-
sonade; die grosse Beliebtheit des Romans in England übertrug sich in Deutschland
auf die Übersetzung von Ludwig Friedrich Vischer, die es in rund 60 Jahren auf
„etwa" sieben Auflagen brachte. Mit Recht sucht U. das für Deutschland Anziehende
der Erzählung einmal in der Situation, der Abgeschiedenheit des Helden von der
Welt. Doch setzt er andererseits die Technik Defoes in das rechte Licht: die Ich-
C. A. von Bloedau, Epos des 17./ 18. Jahrhunderts.
437
form, die die Glaubwürdigkeit erhöht, und die Kleinmalerei; dazu die Wahl eines
schlichten Menschen als Helden. In Deutschland trat Kobinson an die Stelle des
Schelmenromans, indem er die Lücke zwischen dem Volksbuch und dem historisch
galanten Roman ausfüllte. Dass beide im 18. Jahrhundert nicht mehr in reiner Form
existierten, ändert die Sachlage nicht. Die grosse Beliebtheit des Robinsonthemas
zeigen die zahlreichen Nachahmungen, die falschen nicht minder als die echten. Die
Deutschen, die hauptsächlichsten Nachahmer, bereichern den Stoff, indem sie das
weibliche Element einfügen, das Defoe völlig fehlte. Die „Insel Felsenburg"
Schnabels und Joh. Friedr. Bachströms „Land der Inquiraner" werden besprochen.
In Frankreich geriet das Motiv in den 70er Jahren natürlich unter den Einfluss
Rousseauscher Ideen, wie die „Isle inconnue" von Grivel und Beaurieus „Elöve de
la Nature" zeigen. Mit einem Ausblick auf Robinsonaden des 19. Jahrhunderts
schliesst die Arbeit. Leider ist sie schwer zugänglich, da der Druck des Insel verlags
nur in einer kleinen Anzahl von Exemplaren hergestellt wurde. —
Grimmeishausen. Weit spezieller als diese beiden Arbeiten ist
A.Bechtolds (2125) Aufsatz über Grimmeishausen, Nach einem kurzen Über-
blick über die Ergebnisse der Forschung der letzten 30 Jahre teilt B., hauptsächlich
nach Karlsruher Archivalien, einiges über die Familie Grimmeishausen mit. Im
Mittelpunkte steht ein Sohn Griramelshausens, der kaiserliche Postmeister und Haupt-
mann Franz Christoph von Grimmeishausen, gestorben 1719. B. gibt einige Daten
und beleuchtet geschickt von Prozessakten des Sohnes aus die Persönlichkeit des
Vaters. Danach muss Grimmelshausen ein ebenso tüchtiger Mensch und Sachwalter
gewesen sein, wie er es als Schriftsteller war. Schon 1643 war er Regimentssekretär
und die rechte Hand seines Obersten. Dies Datum erschüttert stark die bisherige
Annahme des Jahres 1625 als Geburtsjahres Grimmeishausens. Denn dass er bereits
mit 18 Jahren den wichtigen Posten eines Sekretärs innegehabt, ist mir nicht wahr-
scheinlich. Die Anfänge des Simplicissimus schon in die Sekretärsjahre des Autors
zu verlegen, erscheint mir reichlich kühn und die argumentierende Anmerkung nicht
zwingend genug. Aber dass Grimmelshausen gewandt die Feder in Brief und Zeich-
nung führte, zeigt B, an einigen Briefen und Abbildungen. —
An kleineren Beiträgen zur Geschichte des Romans sind noch die
Besprechungen H. Ra u s s e s (2125a) über Simplicissimus-Neudrucke zu nennen.
Sein Aufsatz in der „Germania" (2127) war mir leider nicht zugänglich. Aus dem
Aufsatz in der Kölnischen Volkszeitung möchte ich den Schlusssatz hervorheben,
wonach bei einigen der besprochenen Neudrucke mehr (sagen wir lieber: anderes)
als wissenschaftliches Interesse ihre Ausgabe veranlasst habe. Jedenfalls lasse die
Textkritik vieles zu wünschen übrig. Wem wäre das nicht aus der Seele gesprochen!
— Auch des Hinweises K. Konrads (2130a) auf den schlesischen Robinson Franz
Anton Wenzels von Czettritz sei gedacht. — Die drei hübschen Fabeln Moscheroschs,
die der Kenner Moscheroschs Joh, Beinert (2128) abdruckt, gelten in dieser Be-
arbeitung wohl nicht der Literaturgeschichte, sondern der Pädagogik. —
Epos. Es bleibt mir zum Schluss noch ein Wort zu sagen übrig über
F. Ulrichs (2123) Neudruck des „Vorspiels" von Joh. Chr. Rost. U. legt der Aus-
gabe den von Wahl mit I bezeichneten Druck des Jahres 1742 zugrunde, den als
ältesten er buchstabengetreu abdruckt. Anmerkungen gibt er nicht. Dafür erläutert
er alles Wissenswerte in der Einleitung, ü. schildert unter Benutzung des umfang-
reichen handschriftlichen Briefwechsels Gottscheds in der Leipziger Universitäts-
bibliothek die Stellung des Leipziger Studenten zu dem Literaturpapst, die ihm eine
Stelle bei der Spener und Haudeschen Zeitung in Berlin verechaflte, und das Zer-
würfnis der beiden. Ganz klar lässt sich darüber nicht urteilen, U. schreibt dem
Einfluss Lamprechts in dieser Beziehung entscheidende Wirkung zu. In den Zwist
zwischen Gottsched und der Neuberin griff Rost dann mit seinem kleinen Epos „Das
Vorspiel" ein, bei dem H. R. König, Heinecke und Liscow mitwirkten, und das sich
des Schutzes des mächtigen sächsischen Ministers Grafen Brühl erfreute. Als literari-
schen Vorläufer nennt U. den Lutrin Boileaus, Popes Tx)ckenraub und den deutschen
Dichterkrieg, von Waniek Gottsched zugeschrieben. Alle diese Vorbilder konnte
Rost aus dem Gottschedschen Kreise wohl kennen. —
Jahresberichte für nenere deuUche Literaturgeschichte. XXI.
m
43Ö ^. Homeyer, brama des 17./18. Jahrhunderts.
Drama.
(111,4 = N. 2131—2161.)
Fritz Homeyer.
Geistliche und Schaldramen, — Weltliches Drama. — Übersetznngen. — Theatergeschichte. — Oper. —
Geistliche und Schuldramen. Das Jesuitendrama, das im Vorder-
grunde des Interesses der jetzigen Dramenforschung steht, ist ein schwer zugäng-
liches Gebiet, für dessen bibliographische Erschliessung L. Pfandl (2131) mit Recht
eintritt. — Ehe seine Anregungen Tat geworden sind, müssen wir noch jeden Einzel-
beitrag zur Materialkenntnis, wie den bereits im letzten Berichtsband (siehe JBL. 1908/9,
S. 691) besprochenen E. Reinhards (2132) und den G. Lührs (2133), dankbar
buchen. L.s Aufsatz (vgl. JBL. 1908/9, N. 4192) ist mir nachträglich bekannt ge-
worden. Er enthält in Fortsetzung früherer Publikationen (vgl. JBL. 1902, N. 3712a)
Nachrichten über drei Jesuitendramen aus der litauischen Ordensprovinz. Erstens
das Szenar eines Märtyrerstücks „Dapes christianae etc." aus der Missionsgeschichte,
das zur Zeit der Christenverfolgungen in Japan unter Jayasu um 1613 spielt. Es
wurde 1708 aufgeführt. Zweitens „Die mit doppeltem Tod abgestrafte Gerechtigkeit
oder Sennacherib", 1756 in Rössel gespielt. Von dem erhaltenen deutschen Text der
Gesänge und der allegorischen Szenen druckt L. einige Kurzverse und Alexandriner
des Epilogs ab. Drittens erfahren wir aus dem Tagebuch des Rösseler Kollegs, dass
dort 1765 ein Drama ,,Hermengild" in Szene ging, dessen komisches Zwischenspiel
schon 1848 publiziert ist. — Abgesehen von solchen kleinen Einzelfunden sind wir
aber über manche Strecken des Jesuitendramas, dessen wechselnde Tendenzen mit
der Ästhetik ihrer Zeit klug Schritt hielten, doch schon hinreichend orientiert, so dass
uns C. Kaulfuss-Dieschs (2136) Versuch, die auch von ihm gewürdigten
Resultate W. Harrings (vgl. JBL. 1906/7, N. 3216) ausdeutend auf eine breitere Basis
zu stellen, durchaus geglückt erscheint. — Um das Augenmerk auf die auch heute
noch nicht abgerissene Tradition des Josephsspiels, dessen Monographie A. von Weilen
schrieb, zu lenken, druckt M. Grunwald (2136a) ein von Dr. Weissenberg in
Südrussland aufgezeichnetes Josephsspiel in jiddisch -deutscher Sprache ab. —
R. Windel (2135) verweilt bei Dialektstellen der „Dina" von Bertesius, die er
einem Sammelband der Franckeschen Stiftungen (Sign. 162. E. 12) entnimmt. —
Weltliches Drama. Dialektisches oder lokales Interesse haben die
kleinen Aufsätze von A. Lowack (2138) und R. Jordan (2139) hervorgerufen,
während Werner Richters (2140) voluminöse Doktorarbeit vorsichtig nach allen
Seiten Ausschau hält. Es ist die strebsame Arbeit eines jungen Anfängers, der
sich mit staunenswertem Fleiss in ein grosses Gebiet eingearbeitet hat. Hier werden
nicht nur im Anfangs- und im Schlusskapitel die beiden Sammlungen, der Liebes-
kampf 1630 und die Schaubühne englischer und französischer Komödianten von
1670, die der Titel des Buches nennt, auf Art und Ursprung hin untersucht, sondern
ein eingeschobener Mittelteil (Kapitel II: „Das Repertoire der deutschen Komödianten
bis zu Veltens Anfängen in seinem Verhältnis zu den romanischen Literaturen")
zeigt, wie die Wanderbühne durch das ganze 17. Jahrhundert hindurch auch bei der
Entlehnung aus dem Kunstdrama ihre ganz bestimmten Tendenzen verfolgt. Die
Herrschaft dieses „Englischen Komödiantenstils", dessen erste literarische Fixierung
auf deutschem Boden der „Liebeskampf" bedeutet, und sein romanesker Charakter,
der den Zwang des Klassizismus notwendig ablehnen musste, werden von R. scharf
herausgearbeitet. Das ist neben wichtigen Quellennachweisen die wissenschaftliche
Bedeutung seiner Arbeit, dass er, ohne Detailbeweise schuldig zu bleiben, grosse,
schwer zugängliche Stoffmassen unter akzentverleihenden Gesichtspunkten Ijewältig't
hat. Da fällt es nicht ins Gewicht, dass R. (S. 241 ff.) das Fortleben des „Alarich"
als „Attila" im Bandenstück entgangen ist, oder dass er von dem sonst so gern
korrigierten Heine ein falsches Zitat prüfungslos übernimmt (S. 229). R. bietet nebenbei
eine Fülle neuer Einzelerkenntnisse, deren Fruchtbarmachen allerdings bei der
ungeschickten Gliederung das Register kaum erleichtert. Leider wird unser Ge-
nuss an der R.schen Arbeit auch sonst noch durch die F'orm beeinträchtigt, in der
er seine Ergebnisse bietet. R.s Art, sich mit seinen Vorgäng^ern abzufinden, ver-
leitet ihn oft zu einer gewissen Schulmeisterlichkeit, die der Sache und dem
ohnehin etwas trockenen Ton des Vortrags nicht eben förderlich ist. Lebenden
Forschern, wie Bolte, gegenüber wäre immerhin eine gewisse Vorsicht am Platz
gewesen. Ferner wären die Verbesserungen am Cervantes und Boccaccio richtiger
F. Homeyer, Drama des 17./ 18. Jahrhunderts. 489
fortgefallen. Sodann hätte ein geschärftes Sprachgefühl auch den Gebrauch einer
Reihe von Ausdrücken wie „selbwachsen", „halbschürig", steifleinen" usw. ein-
geschränkt. Andere kleinere Einwände macht II. Knudsen; aber auch er wie
A. von Weilen erkennen die Förderung an, die von R.s Arbeit für die Ge-
schichte des Dramas im 17. Jahrhundert ausgeht. Drei Beilagen R.s beschäftigen
sich mit wichtigen und interessanten Hallmann-Funden und -Untersuchungen und
bieten, darauf gestützt, ein vielfach neues Bild des schlesischen Dichters, zu-
gleich eine Kritik von H. Stegers Buch über Hallmann (JBL. 1908/9, N. 4197), —
R. Payer von Thurn (2141) beendet seinen Neudruck der „Wiener Haupt- und
Staatsaktionen" in einem zweiten Band, der alle in Band I nicht enthaltenen Dramen
Stranitzkys bringt, mit Ausnahme des „Heiligen Nepomuk", von dem erst kürzlich
ein Neudruck erschienen war (vgl. JBL. 1906/7, N. 3220a). —
Übersetzungen. In das Bereich der Wanderbühne gehören ferner die
drei Arbeiten, die sich mit der Ansiedlung fremden Dramengutes auf deutschem
Boden befassen: R. Raab (2142) bringt in seiner Dissertation eine notwendige Er-
gänzung des Schmidschen Programms (JBL. 1908/9, N. 2411), indem er alle ihm
bekannt gewordenen Corneille-Übersetzungen bis Lessing auf Stil und literarische
Nachwirkung untersucht. Für das Fortleben dieser Übersetzungen auf der Bühne
verzichtet R. auf jegliche eigene Arbeit, wie wir auch im übrigen einen eigenen höheren
Standpunkt des Autors seinem Stoff gegenüber vermissen. R. wird aus der oben
besprochenen Arbeit Richters (2140) so manches lernen können, nicht nur im
einzelnen, z.B. über die Quelle des „Gottlosen Rodrigo" (Richter S. 199 ff.), sondern
vor allem prinzipielle Dinge. R. wundert sich, dass man den „Cid" und „Polyeucte"
auf der Wanderbühne spielte, den „Horace" bis Gottsched aber nicht. Richter hat
die Ursache solcher Erscheinungen scharf herausgearbeitet. Über einen gewissen
Fleiss beim Zusammentragen des Materials ist R. nicht hinausgekommen, sonst hätte
er nicht nur störende Äusserlichkeiten wie unzählige Druckfehler oder einen Aus-
druck wie „gerngesehenst" vermieden, er hätte auch in der Filiation der „Polyeucte"-
Übertragungen die Beziehungen von 5 und 7 zu dem Jesuitendrama von 1751
erkennen und verfolgen müssen. Dass J. W. Francks „Attila" (S. 191) nicht auf
Corneille, sondern auf ein italienisches Vorbild zurückgeht, ist schon früher fest-
gestellt worden. — Unvergleichlich reichere Belehrung erfahren wir aus E. F. Koss-
manns (2143) gründlichem Buch „Das Niederländische Faustspiel des 17. Jahr-
hunderts". K. bietet hierin nämlich ausser dem Neudruck „De Hellevaart van Dokter
Joan Faustus. Tooneelspel. Amsterdam 1731" und einer Inhaltsangabe, die die
Szenen dieses Fausts mit den bekannten Faustspielen vergleicht, noch äusseret wich-
tige Beiträge zur Geschichte der Haager Bühne von 1660—1720: Um die bedeutsame
Figur Jacob van Rijndorps (1663—1720) gruppiert K. seine archivalischen Studien,
greift auf die verwandten Schauspielerfamilien Fornenbergh und Noozeman zurück
und fügt noch Nachrichten über Floris Groen bei, von dem Rijndorp wahrscheinlich
den Fausttext übernahm, nicht ohne ihn selber noch wieder zu bearbeiten. K. hat
mit seinen neuen Erkenntnissen von der holländischen Bühne, ihrem Repertoire und
ihren Leitern künftigen Forschern auf diesem Gebiet gründlich vorgearbeitet und so
manche bisherige Anschauung endgültig berichtigt. — Gründlichkeit und klare Dar-
stellung ist auch der Vorzug von M. B. Evans' (2144) Untersuchung über das
Verhältnis des „Bestraften Brudermordes zu Shakespeares Hamlet". Das Resultat
dieser schon 1902 abgeschlossenen, aber erst 1910 veröffentlichten Arbeit stellt E. in
einem Schema auf Seite 49 dar: „Der bestrafte Brudermord" fusst auf dem 'ver-
schollenen „L'rhamlet" Kyds, ist auf dem Kontinent weidlich verballhornt und bis zu
seiner Drucklegung 1781 mit nachträglichen Shakespeare-Reminiszenzen versehen
worden. Mir scheint der Nachweis, dass das deutsche Drama zu nahe zu den
Hamlet-Quellen, zu Kyds übriger Produktion und zum sogenannten „English Seneca"
stehe, als dass wir an eine Bearbeitung des Shakespeareschen Hamlet denken könnten,
völlig gelungen. Ein zweites Kapitel trägt resigniert das „Material zu einer Wieder-
herstellung des Urhamlet" zusammen. E. steht hier wie im ersten Abschnitt seines
Buches mit wohltuender Überlegenheit ausserhalb jedes Bannes seiner übrigens vor-
züglichen Methode. Überall Anspannung, nirgends Überspannung. Als Anhang
folgt ein kritischer Abdruck von Belleforests Amleth-Erzählung, dem der Text von
1576 zugrunde liegt. —
Theatergeschichte. Die Beiträge zur Theatergeschichte tragen meist
feuilleton istischen Charakter oder stammen aus zweiter Hand. Ausnahmen davon
sind K. Höfers (2146; vgl. JBL. 1908/9, N. 4215) Fortsetzung seiner Nachrichten
„Über die Anfänge des koburgischen Theaterwesens", die neben zwei kleineren
Berichtigungen acht Aufführungen aus den Jahren 1684/8 anmerkt, und Th. Schöns
(2150) spärliche Nachweise von geistlichen Spielen und Wandertruppen in Reutlingen
aus den Jahren 1603 und 1619. — N. 2148 a und 2149 waren mir nicht zugänglich. —
36»
440 F. Homeyer, Drama des 17./18. Jahrhunderts.
H. Stolz' (2151) Dissertation „Die Entwickelung der Bühnenverhältnisse West-
falens von 1700—1800" berührt unsere vorklassische Zeit nur in dem ersten ihrer
fünf Kapitel. Hier stützt sich St. auf frühere Veröffentlichungen, besonders Bahl-
nianns und Schwering-s, wenn er über Aufführungen in Münster, Dortmund, Pyrmont
und Paderborn im 16., 17. und 18. Jahrhundert referiert. Der Spielplan des kurz-
lebigen ersten stehenden Theaters in Westfalen, dem das zweite Kapitel gilt, zeigt
schon klassizistischen Charakter, ähnlich das Repertoire der Wanderbühne von 1775
bis 1815, deren Existenz im dritten Kapitel einige trocken aneinandergereihte archi-
valische Notizen zerflatternd dartun. Der Aufschwung der westfälischen Theater-
verhältnisse unter August Pichler (1813—48) und die Wirksamkeit der kleinen
Bühnen, die sich unter Obstfelder zusammentaten, um sich 1850 unter Pichler jun.
und Meves zu einer einzigen westfälischen Truppe zu vereinigen, bilden den Inhalt
des vierten und fünften Kapitels. —
Oper. Seiner „Musikgeschichte der Stadt Berlin bis 1800" lässt C. Sachs
(2159) nunmehr eine „Geschichte der Musik und Oper am brandenburgischen Hof"
folgen. Das mit wohltuendem Geschmack ausgestattete Buch behandelt in drei
Kapiteln die Musikpflege der brandenburgischen Herrscher von ihren Anfängen bis
zum Regierungsantritt Friedrich Wilhelms I., der mit dem Hofstaat seines Vaters
zugleich auch dem höfischen Musikleben ein Ende machte. Erst Friedrich H. er-
weckte es zu neuem Leben. S. berichtet in flotter, kluger Darstellung — biogra-
phische Details und Einzelbelege nimmt ein umfangreicher Anhang auf — im ersten
und längsten Kapitel von der Berliner Hofkapelle, die sich der fromme, kunstliebende
Joachim II. Hektor zu Kirchenzwecken gründete. Seine Nachfolger haben ihr, bis
auf Georg Wilhelms freudlose Tage, verständnisvolles Interesse gewidmet bis hin zum
ersten König, unter dem sie die Ausbildung zum modernen Orchester erlebte. Aus
der Fülle des Gebotenen mag in unserm Rahmen der Übertritt einiger englischer
Komödianten in die Berliner Hofkapelle um 1614 herausgehoben werden. Ein kleines
Sonderkapitel ist der Kammermusik am Hof Sophie Charlottens zu Lietzenburg ge-
widmet. S, zerstört zwar die Legende von Sophiens eigener Kapelle, unterstreicht
aber den Gegensatz zwischen dem romanischen Geschmack der Königin zu dem
deutschen ihres Gemahls. So kam es, dass die „Oper unter Friedrich KI. (I.) und
Sophie Charlotte" (Kapitel III) zu Lebzeiten der Fürstin, die Bononcini eine Zeitlang
gewonnen hatte, im wesentlichen unter italienischem Einfluss stand, während von
1706 ab der platt-galante Zeremonienmeister von Besser als Librettist und vorzugs-
weise deutsche Künstler als Komponisten für die wenigen Gelegenheitsauffühi-ungen
am Hofe tätig waren. Der schon oben gekennzeichnete Anhang bietet eingehend und
übersichtlich Personalia der Hofkapelle und der Dommusik durch zweieinhalb Jahr-
hunderte, ferner zahlreiche Dokumentenbelege, vor allem aus dem Königlichen Haus-
archiv in Charlottenburg und dem Geheimen Staatsarchiv in Berlin, und Beispiele von
Text- und Musikstücken. Alles in allem eine solide historische Grundlage, die Forscher
wie Amateur zu lebhaftem Dank verpflichtet. — Ein kleines Gebiet umspannen des-
selben Verfassers Aufsatz „Die Ansbacher Hof kapelle unter Markgraf Johann Friedrich
(1672—86)" (2158) und L. Schiedermai rs (2157) Beitrag, der die „Grundlinien
einer Durlacher deutschen Oper" im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts aufdeckt.
Eine ausführliche Darstellung verspricht Seh. an anderer Stelle. Hier begnügt er
sich, von der Oper des Markgrafen Karl Wilhelm, ihren deutschen und ausländischen
Tendenzen im allgemeinen zu sprechen, und speziell auf den Komponisten Schweizels-
perg und seine „Lucretia" hinzuweisen. — Ein wichtiges Nachschlagewerk erneuert
M. Schneider, indem er einen wortgetreuen Abdruck von J. Matthesons (2161)
„Ehrenpforte" herstellt mit einem Anhang, der ausser eigenen Anmerkungen Schneiders
handschriftliche Nachträge Matthesons aus seinem Hamburger Handexemplar enthält,
die einer neuen Auflage hatten zugute kommen sollen. —
L. Pariser, Didaktik des 17./18. Jahrhunderts. "441
Didaktik.
(111,5 = ». 2162-2208.)
Ludwig* Pariser.
Geistliche DiduVtik (Pietismus nnd Riitionnlisrnnt). — Qelehrtengreioblehte: AllfeneiiiM. —
Fliilosoplien: Leibnix; Spinoza; Cli. Wollf. — Juriitten. — Ilistorilcor nnd Chronisten. — Natarforsoher and Arzte. — Pidsfegta
and Philologen. — Andere. — Didaktische Dichtung: 17. Jahrhundert; Abraham a Santa CUra; Ander«. — 18. J^r-
bnndert (Anfklärungszeit); Qellert; Qottsohed; andere. —
Geistliche Didaktik. Wie zwei bedeutsame, einander ablösende
Epochen des kirchlichen Lebens innerhalb der evangelischen Gemeinschaft, der
Pietismus und der Rationalismus, von der oberflächlichen Betrachtung*
verkannt und nach Schlagworten beurteilt werden, zeigt eine tiefgreifende Unter-
suchung P. Gastro WS (2163). Was beide an positiver Arbeit geleistet haben,
wird in eindringlicher Weise vor Augen gestellt; so die Befreiung des von der
Orthodoxie niedergehaltenen religiösen Subjekts durch den Pietismus und seine
Belebung der evangelischon Textkritik durch J. A. Bengel. Überzeugend ist auch
der Vergleich G.s, dem wir eine grundlegende Schrift über Joh. Jak. Semler und
seinen Streit mit Lessing zu verdanken haben, zwischen dem organisatorischen Talent
Franckes und dem des „grosszügigen Bettelmanns" unserer Zeit, dem Pastor von
Bodelschwingh. Aber auch für die Mängel des Pietismus hat der Verfasser einen
scharfen Blick; so für die Unfruchtbarkeit seiner Theologie, für das Fehlen von
„positiven Richtlinien der Sittlichkeit", das hochmütige Verdammen aller, die seinen
Wegen nicht folgten, und schliesslich für seine Hinneigung zu einem süsslich-
tändelnden Gebahren, die weitab von der gesunden Innigkeit der Gottesverehrung
Luthers entfernt ist. Ebenso gerecht abwägend ist seine Würdigung des Rationalismus,
dessen spiessbürgerlich-plattes Wesen und nüchterne, auf eine praktische Moral
beschränkte Tendenz nicht vergessen lassen darf, dass seine Predigten oft die rechte
Mitte trafen zwischen der Aufdringlichkeit der pietistischen Erweckungspredigt und
dem öden Doktrinarismus der Orthodoxie. Das ihm zuneigende Geschlecht ist an
Frömmigkeit von keinem anderer Epochen übertroffen worden und hat Ideal-
gestalten wie die Königin Luise, die Helden der Freiheitskriege und den Grafen
Moltke hervorgebracht. Wenn der Rationalismus auch als geistige Bewegung über-
wunden sei, so habe er doch durch seine Betonung der sozialen Fürsorge und
durch Aufstellung des Ideals der reinen Humanität gewirkt und sei eine berechtigte
Reaktionserscheinung gegenüber der bloss „begriffsspaltenden Orthodoxie" gewesen.
— Eine Biographie des Kapuziners Martin von Cochem, den der Historiker
J. Janssen in einer Reihe mit Namen wie Abraham a St. Clara und Friedrich Spee
genannt wissen wollte, hat Job. Chr. Schulte (2164) geschrieben. Der Anlage
des Buches gemäss beschäftigt es sich mehr mit der geistlichen Wirksamkeit des
Paters und seiner Schriften, als mit einer Präzisierung seiner literarischen Stellung
und der Frage, welche Einflüsse sich auf diese geltend machten. Der überaus
fruchtbare geistliche Autor wird als „franziskanische" Natur geschildert mit
aszetischen Neigungen, als naiv-gläubig und mehr von gefühlsmässigen Impulsen,
als vom Verstände geleitet. Als Theologen rechnet ihn Seh. unter die Scholastiker;
einer m3^stischen Geistesrichtung stand er fern. Von stilistischem Interesse sind
seine für das Volk bestimmten Erbauungsschriften. Er versucht hier die Sprache
des Landvolks zu sprechen und ist beflissen, auf die Gefahr hin, „den Namen eines
einfältigen Scribenten zu bekommen alles gantz schlecht und einfältig zu schreiben,
damit die ungelehrten Burgers- und Bauers-Leuth alles wol verstehen mögen". Kraft
und Eigenart seines Stils stellt Seh. mit Recht auf eine hohe Stufe; die Aus-
drucksfähigkeit der deutschen Prosa des 17. Jahrhunderts, mit der er die Schriften
des Martin von Cochem vergleicht, schätzt er andererseits zu niedrig ein. — Vom
gleichen Verfasser rührt ein Aufsatz her (2165), in welchem Martin von Cochem •
als Friedenstaube nach den religiösen Kämpfen des 16. und 17. Jahrhunderts
gefeiert und als Vertreter einer toleranten Gesinnung gegenüber den Anhängern
der neuen Lehre hingestellt wird. Sein irenisches Wirken sei eine Tradition seines
Ordens gewesen, der seine gegenreformatorische Aufgabe nicht durch Polemik,
sondern durch „discreten Eyffer" bei der Berührung mit Andersgläubigen zu lösen
suchte. Zutreffend ist, dass Martin von Cochem in mehreren seiner Werke, z. B. in
seinem „Leben Christi", sich auch an protestantische Leser wandte und ihnen hier
in milder und würdiger Form entgegentrat. Luther selbst wird aber von ihm,
bei aller Anerkennung seiner geistigen Gaben, ebenso wie andere Reformatoren
aufs heftigste bekämpft. — J. L. Mosheims homiletische Anschauungen hat
442 L. Pariser, Didaktik des 17./1 . Jahrhunderts.
M. Peters (2166) auf ihren historischen Zusammenhang- mit den Predigten
deutscher und ausländischer Theologen geprüft. Seine Forderung einer „zeit-
geinässen Predigt", die er auch für die vorliegende Aufgabe als Gesichtspunkt auf-
stellt, hat der Verfasser in einer früheren Arbeit (im Septemberheft der Neuen Kirch-
lichen Zeitschrift 1909) näher begründet. Mosheims homiletisches System betrachtet
P. nicht als ein „überwundenes historisches Gebilde", sondern auch als wertvoll
für die heutige praktische Theologie, Mosheim unterschied einen dreifachen Typus
in Predigt und Homiletik seiner Zeit, den orthodoxen, den pietistischen und den
philosophischen. Wir werden über sein Verhalten zu den Vertretern dieser Rich-
tungen, zu Valentin Löscher, J. J. Rambach und den von der Wölfischen Philosophie
ausgehenden Theologen unterrichtet. Innerhalb welcher Abgrenzung er sich selbst
einen philosophischen Prediger nannte, erfahren wir aus seinem Abriss einer Ge-
schichte des Predigtwesens (S. 41 ff. bei P.). Im sechsten Abschnitt der Arbeit
wird Mosheims Wertung der ausserdeutschen » Predigten behandelt, von denen er
die J. Tillotsons am höchsten schätzte. Im besonderen weist P. auf die in Mosheims
Homiletik überall anzutreffende ,, psychologische Orientierung" hin und auf sein
Verdienst, sich einer der „Wirklichkeit des Lebens" zugewendeten Predigtweise
beflissen zu haben. Auch die sprachliche Form seiner Predigten zeigt ihn hoch
über der literarischen Kultur stehend, die seine theologischen Zeitgenossen besassen. —
Gelehrtengeschichte: Allgemeines. Aus den Kreisen des
Gelehrtenproletariats, das sich im 17. Jahrhundert innerhalb der grossen Zahl von
Studierenden entwickelte, die erfolglos Universitäten besucht hatten oder aus Mangel
an Mitteln gezwungen waren, ihre Studien vorzeitig abzubrechen, greift W. M. Becker
(2168) einige typische Vertreter heraus, die in Hessen ihr Unwesen trieben. Wir
lernen hier den Poeten Friedrich Möller kennen, der sein Carmen elegiacum de
creatione et angelorum lapsu zu Beginn des 17. Jahrhunderts der Reihe nach
bemittelten Gönnern widmete, den grosssprecherischen Alchimisten J. L. von Toll,
welcher seine Dienste vergebens dem Gold suchenden Landgrafen Philipp von
Plessen anbot, und einen bedenklichen Sprachlehrer Julius Otto, der als getaufter
Jude dem eben genannten Fürsten, sowie einer Reihe junger Theologen in Kempten
syrische und hebräische Sprachkenntnisse beibringen wollte, unter dem Vorgeben,
,, solchen Unterricht solange eine Kerz brennet" gründlich zu absolvieren, und ähnliche
problematische Existenzen. Einige der mitgeteilten Briefe, in denen das Treiben
dieser ,, irrenden Ritter vom Geiste" charakterisiert wird, hat B. dem Darmstädter
Hausarchiv entnommen. —
PhilosophenrLeibniz. Eine Festrede A. Harnacks (2169) ist
dem Gedächtnis der beiden Begründer der Königlich Preussischen Akademie der
Wissenschaften, Leibniz und W. von Humboldt, gewidmet. Der unfreundlichen Ge-
sinnung, mit der Leibniz in Berlin am Hof und in Gelehrten kreisen zu kämpfen
hatte, wird gedacht, und der reiche Gehalt des ersten — 1710 fertiggestellten —
Bandes der Publikationen der Sozietät vor Augen geführt. H. hebt besonders die
erste wissenschaftliche Abhandlung der Akademie rühmend hervor, die von dem
Plane berichtet, „mit Hilfe der Sprache in die Urgeschichte der Völker einzudringen".
Ausser dieser haben noch elf weitere Abhandlungen dieses Bandes Leibniz zum
Verfasser. Sodann wird der Verfall der Akademie nach Leibnizens Fortgang und
der Beginn ihrer Blütezeit durch die Begründung der Berliner Universität geschildert,
die den Denkschriften Humboldts ihre Entstehung verdankt. — A. Salz (2170)
entwickelt die Anschauungen Leibnizens über das deutsche Geldwesen und seine
notwendig gewordene Reform. Er sieht in Leibniz den typischen Vertreter des im
17. Jahrhundert herrschenden universalistischen Zuges und weist nach, wie er sich
auf dem Gebiete des Bergwesens heimisch gemacht und versucht hat, auf Grund
seiner physikalischen Kenntnisse sein Ideal einer konstanten Antriebskraft für
mechanische Instrumente und zum Bergbau erforderliche Maschinen in die Wirk-
lichkeit zu übertragen. Seine gegen Frankreich gerichteten wirtschaftspolitischen
Tendenzen, für die er den Markgrafen Hermann von Baden zu gewinnen suchte,
werden im einzelnen auseinandergesetzt. Von besonderem Interesse ist es zu ver-
folgen, welche Verbindungslinien Leibniz zwischen seinem volkswirtschaftlichen
Programm und seinen kirchlichen Reunionsplänen zu ziehen gedachte. —
Spinoza. C. Brunners (2171) Artikel ist schon im letzten Bericht
(JBL. 1908/9, N. 4270) bei Besprechung der Schneiderschen Übersetzung von Meinsmas
Spinoza-Buch gewürdigt worden, dem er als Geleitwort beigegeben ist. — Durch
St. von Dunin-Borkowskis (2172) Buch über den jungen Spinoza ist
die in den letzten zwei Dezennien durch Meinsmas, Freudenthals und Couchouds
Arbeiten auf eine so hohe Stufe gelangte Spinoza-Forschung wieder um ein wert-
volles Werk bereichert worden, an dem keiner vorbeigehen darf, der sich eine intime
Kenntnis des Entwicklungsganges Spinozas verschaffen will. Sowohl zu seiner Bio-
L. Pariser, Didaktik des 17./18. Jahrhunderts. 443
giraphie, wie zur Beurteilung der auf seinen geistigen Werdegang einwirkenden
Faktoren liat v. D. wichtige Ergänzungen geliefert. Höchst instruktiv, wenn auch
mitunter zum Widerspruch herausfordernd, ist seine Kritik der Viten und der drei
obengenannten Hauptwerke über Spinoza. Meinsma schätzt er in erster Linie wegen
seiner Berichtigung biographischer Irrtümer, weniger als einen Autor, der neue
Gesichtspunkte aufgestellt hat. Die Originalität Spinozas tritt ihm bei Couchoud zu
wenig hervor, den er im übrigen als feinsinnigen Psychologen anerkennt. Freuden-
thal scheint ihm Genie und sittliche Grösse Spinozas allzu hoch zu bewerten und in
der Beurteilung seiner Gegner, die man „verstehen" und nicht „richten" sollte, vor-
eingenommen zu sein. Im übrigen hat er sein Prinzip, „E*olemik nach Möglichkeit
zu vermeiden", durchgeführt und seinem — auch stilistisch hochstehenden — Buch
stets den vornehmen Charakter zu bewahren gewusst. Der Band ist der Betrachtung
des jungen Spinoza gewidmet; v. D. lässt seine Jugend mit der Vollziehung des
Bannes an ihm (im Jahre 1656) ihren Abschluss finden. Ein zweiter Band soll die
„Reife" behandeln. In den JBL. ist schon früher auf des Verfassers Spinoza-Studien
hingewiesen worden (JBL. 1902, N. 3749; 1905, N. 1707). Sie sind in das jetzt vor-
liegende Werk mit den Ergebnissen der gesamten Literatur über Spinoza seit dem
17. Jahrhundert hineingearbeitet worden. Auf einzelne Abschnitte desselben sei hier
noch hingedeutet. Spinozas Abstammung wird auf eine seit alters in Galicien an-
sässige Marannenfamilie zurückgeführt. Für die topographische Schilderung Amster-
dams, des Milieus, in dem sich seine Kinderzeit abspielte, ist unter anderen Ph. von
Zesens Schilderung herangezogen worden. Im zweiten Kapitel wird die Bedeutung
des rabbinischen Unterrichts für die „All-Einheilslehre" und die Betonung der sittlichen
Lebensführung hervorgehoben, „ürkeimen des Spinozismus", die in der jüdischen
Religioiisphilosophie, bei Maimonides und in arabischen Quellen enthalten sind, geht
der Verfasser mit besonderer Sorgfalt nach. Ebenso hat er auf die Kabbala, die in
Spinozas Studiengang auf seine erste philosophische Bildungsquelle, den Talmud,
folgte, besonderen Wert gelegt und ihr in seinem Buche einen viel weiteren Raum
gegönnt, als es bisher im gleichen Zusammenhang üblich gewesen ist. Da er den
Entwicklungsgang des holländischen Denkers „im Lichte der Weltphilosophie" dar-
stellen wollte, hielt er es überhaupt für erforderlich, längere Exkurse über Themen
aus der Geschichte der Religion und Philosophie aufzunehmen. Einem kompetenten
Beurteiler auf dem Gebiete der Spinoza-Literatur, W. Meijer, ist darin beizupflichten,
dass der dogmatische Standpunkt v. D.s, der wohl bei seiner Kritik der spinozistischeu
Ethik erkennbar ist, ihm keinen Anlass gegeben hat, die Sachlichkeit des Historikers
hintanzusetzen. Aus einer anerkennenden Besprechung W. M eij ers sei noch hinzu-
gefügt, dass er den Einfluss des Kalvinismus auf den jungen Spinoza bei v. D.
zu gering angeschlagen findet. — A. Kost er (2173) vertritt die Ansicht, dass
Goethes Verehrung für Spinoza auf einer höchst unvollkommenen Kenntnis seiner
Schriften beruhte. Die Verschiedenheit in der Geistesrichtung des Individualisten
Goethe und des schärfsten Antiindividualisten Spinoza würde bei einem tieferen Ein-
dringen in den Geist des Philosophen dem Dichter bewusst geworden sein. Spinoza
sei für Goethe und seine jungen Gesinnungsgenossen der Übermittler des Pantheismus
gewesen, wie er sich in der Renaissance ausgestaltet hat. Das in dieser Weltanschauung
liegende Antikirchliche und Antichristliche sei — ohne Rücksicht darauf, ob es im
Grunde spinozistisch war — von Goethe und seinen Genossen auf Spinoza übertragen
worden. — Über Spinozas Freunde, denen er allzu grosse Ängstlichkeit vorwirft, und
eine Verkennung des Philosophen, in dem sie nur den Schüler und Ausleger des
Descartes sahen, spricht E. Altkirch (2174). In der Verwaltung des literarischen
Nachlasses hätten sie sich schlecht bewährt; so bei der Herausgabe des „Kurzen
Traktats", bei der Unterdrückung der Schrift über den Regenbogen usw. Am un-
erfreulichsten hätten sie sich als Herausgeber des Briefwechsels gezeigt, der teils
vernichtet, teils aus Furcht vor den Gewaltigen in Staat und Kirche veretünimelt
worden sei. Dass nur einer seiner Freunde, der Arzt Lucas, es unternommen habe,
sich über den Lebensgang Spinozas zu äussern, und dass wir somit keine ausführliche
Biographie von ihm besitzen, die aus seinem Freundeskreis hervorgegangen ist, sei
ebenfalls ein unersetzlicher Verlust. — A. Levy (2175) bestreitet, dass sich in dem
von Altkirch publizierten Spinoza-Bildnis (vgl. JBL. 1908/9, N. 4265) die Züge des
Philosophen finden. Mit den beglaubigten Porträten Spinozas habe es keine Ähnlich-
keit; es spreche auch der Umstand gegen Altkirchs Zuweisung, dass weder durch
die sonstigen Bilder Spinozas, noch durch seine Biographen bestätigt werde, dass er
einen Bart getragen habe. — Im Berichtsjahre erschien eine neue Auflage der Ethik
Spinozas in der Übersetzung von O. Baensch (2176), für welche die zweite Auf-
lage der holländischen Übertragung von W. Meijer benutzt werden konnte. Die
Änderungen gegenüber der alten Form beschränken sich im wesentlichen auf strengere
Durchführung einer einheitlichen Terminologie. Das Vorwort zur ersten Auflage,
444 L. Pariser, Didaktik des 17./ 18. Jahrhunderts.
das die deutschen Übersetzungen der Ethik seit der 1744 von J. L. Schmidt besorgten
bis auf die Neuzeit bespricht, blieb dem Werke erhalten. — Für die Reclamsche
Universalbibliothek hat J. Stern (2177, 2177a) seine sorgfältig gearbeiteten und gut
lesbaren Übersetzungen der Ethik und des Theologisch- Politischen Traktats in ver-
besserter Auflage herausgegeben. Das Vorwort zur Ethik skizziert die Grundlagen
des spinozistischen Systems und entwickelt die Lehre vom Determinismus in gemein-
verständlicher Weise. Dort ist auch des Übersetzers von O. Baensch abweichende
Auffassung niedergelegt über die Bedeutung des Begriffes amor dei intellectualis und
seine Ablehnung einer praktisch- ethischen Tendenz in den theoretischen Konstruk-
tionen Spinozas. —
Ch. Wolf f. Die Wandlungen in der Gesinnung des Königs Friedrich
Wilhelm I. gegen Christian Wolff schildert ein Aufsatz von H. Droysen (2178).
Vom Jahre 1723 an, in dem der König, unter der Einwirkung des Hallenser Professors
Joachim Lange den Philosophen seines Amtes entsetzte und des Landes verwies, bis
zum Herbst 1738, in welchem der unphilosophische Fürst sich Gottscheds „Erste
Gründe der sämtlichen Weltweisheit" nach Wusterhausen kommen Hess, um so vor-
bereitet die Wolffschen Schriften verstehen zu können, werden die Bemühungen der
Freunde und Gegner Wolffs am preussischen Hofe und das, was sie beim König
erreichten, dem Leser vorgeführt. An der Spitze der Verehrer Wolffs befand sich
der Kronprinz und — nicht ohne Wankelmut in ihrer Gesinnung — seine Schwester,
die Markgrähn von Bayreuth. Auch den Beziehungen Wolffs zu Friedrich II. in
seinen ersten Regierungsjahren geht der mit reichen Brief beigaben ausgestattete
Artikel nach. — Aus dem Briefwechsel zwischen Ch. Wolff und seinem Mäzen, dem
Gründer der Alethophilengesellschaft, Graf C. E. von Manteuffel, hat PL Ostertag
(2178 a) unter Ausscheidung des biographischen Inhalts, der bereits von Wuttke,
Danzel und Biedermann verwertet wurde, alles herausgehoben, was ein rein philo-
sophisches Interesse in Anspruch nehmen kann. Der auf der Leipziger Universitäts-
bibliothek befindliche Briefwechsel umfasst die Jahre 1738 bis 1748. Das zweite Kapitel
der Publikation enthält Wolffs „Lehrkorrespondenz mit einer fingierten Partnerin" und
berichtet von seinem Vorhaben, eine „philosophie pour l'usage du beau sexe" zu
schreiben, ein Plan, der von „Ihro Majestät der Königin von Preussen approbiert
wurde". Von kulturhistorischem Interesse ist Wulffs erster „Lehrbrief" an ein
adliges Fräulein, den O., ebenso wie die Vorverhandlungen in dieser Angelegenheit,
abdruckt. Über Wolffs Beziehungen zur Marquise von Chätelet (vgl. hierzu
H. Droysens Artikel: JBL. 1908/9, N. 4262) gibt der Briefwechsel neue Aufschlüsse.
Ein Brief an die Tochter seines Gönners bringt das Bewusstsein des Philosophen
zum Ausdruck, dass sein System der platonischen Philosophie überlegen sei. Sein
starkes Selbstgefühl spricht sich auch gelegentlich einer Diskussion über die
Formeysche Schrift „La belle Wolfienne" aus. Aus dem reichen Inhalt des O.schen
Buches sei noch auf das dritte Kapitel hingewiesen, das die in der Korrespondenz
behandelten naturphilosophischen Probleme zusammenfasst und eine Darstellung des
„Monadenstreits" bringt, über den Wolffs Briefe an Manteuffel bisher unveröffent-
lichtes Material enthalten. —
Juristen. Eine rechtsphilosophische Abhandlung E. vonMöllers (2179)
über die Entstehung des Dogmas von dem Ursprung des Rechtes aus dem Volksgeist
ist insofern auch für den Literarhistoriker von Bedeutung, als das von Hugo Grotius,
Giambattista Vico und Montesquieu behandelte Problem in Deutschland von Herder
wieder aufgenommen und gedanklich vertieft wurde. Als denjenigen, der sich mit
dieser im Ausland bereits diskutierten Frage zuerst in Deutschland beschäftigte und
die Vermittlerrolle zwischen den Nationen auf diesem Gebiete übernahm, betrachtet
der Verfasser Friedrich den Grossen. Im Antimachiavell und in seiner 1749 er-
schienenen „Dissertation sur la raison d'etablir ou d'abroger les lois" spricht der
König — in Anlehnung an Montesquieu — davon, dass die Gesetze dem „genie de
la nation" angepasst sein müssten. — Einen Neudruck von Ö. von Pufendorfs Monzam-
bano nach der ersten Ausgabe von 1667 mit Hinzufügung der Abweichungen der
editio posthuma hat F. Salomon (2180) herausgegeben. Sachliche Anmerkungen
geben über die historischen Vorgänge, die in der berühmten Kampfschrift erörtert
werden, Auskunft. In dem Literaturverzeichnis wird über Ausgaben und Über-
setzungen Aufschluss erteilt; daran schliesst sich eine Aufzählung der über den
Monzambano geschriebenen Abhandlungen. —
Historiker und Chronisten. Den Lebensgang des 1679 verstorbenen
Historikers Martin Henriquez von Strevesdorff erzählt W. Feiten (2181). Er gibt
eine — urkundlich belegte — Darstellung seiner portugiesischen und rheinischen
Farailienbeziehungen und berichtet von den vielen Ämtern, mit denen der geschäftlich
überaus tätige Mann betraut war. Die ihm zu wissenschaftlicher Betätigung ver-
bliebene Müsse wurde durch historische Studien über die Geschichte seiner Heimat
\j. l'ariser, Didaktik dos 17./18. Jahrhunderts. 445
ausg-efüUt. Sein Hauptwerk ist die mehrfach — zuerst 1062 — aufgeleg-te „Archi-
dioecesis Coloniensis descriptio historica", die noch heule topographischen und
frenealogischen Wert bewahrt hat. — Im Anschluss an M. D. Learneds Buch über
Franz Daniel Pastorius (vgl. JBL. 1908/9, N. 4309) verfolgt R. Kays er (2182) die
Entwicklung" des tüchtigen und sympathischen Deutsch-Amerikaners und geht den
Ursachen nach, die den deutschen Separatisten aus dem Spener-Kreise dazu führten,
sich William Fenns Leitung* anzuvertrauen. Es mutet fast modern an, wenn der
kaum in Amerika heimisch gewordene Pastorius seine einseitige scholastische Schul-
bildung bedauert und, durch die Not zum Lehrfach geführt, einsehen muss, wie
wenig das in der Heimat Erlernte ihm im praktischen Leben helfen kann. Im
Kampfe gegen die Negersklaverei tat sich Pastorius rühmlich her-vor; er ist der
Verfasser des — erfolglosen — Protestes vom Jahre 1688, in welchem aus dem
Evangelium das Unrecht bewiesen wird, das die Quäker gegen die Schwarzen be-
gingen. Man wird K. gern beistimmen, wenn er ihn für einen Mann hält, der die
in W. Meisters Wanderjahren ausgesprochene Lebensweisheit zu betätigen wusste. —
Von dem Oöppinger Kollaborator Daniel Speer, der den ersten Bericht über den
Heldenmut der Weiber von Schorndorf 1689 — wenige Monate nach dem oft an-
gezweifelten und noch öfter dramatisierten Ereignis — hatte ausgehen lassen, erzählt
Hud. Krauss (2183). Auf Grund der Prozessakten gegen den harmlosen Chro-
nisten erfährt man, was für unerfreuliche Folgen seine „Relation" für Speer nach
sich zog. Die beleidigte Herzogin-Mutter Magdalene Sybille griff recht gewalttätig
in den Rechtshandel ein, der schliesslich mit einer „Deprekation" Speers vor dem
Stuttgarter Gericht und seiner V^erurteilung in die aufgelaufenen Kosten ausging. —
Naturforscher und Mediziner. In einer „für jeden Gebildeten"
verständlichen Form sind die Biographien O. von Guerickes und Leibniz' ge-
halten, die A. Kistner (2184) veröffentlicht hat. Das Hauptgewicht in der Dar-
stellung hat der Verfasser, wie schon der Gesamttitel des Büchleins andeutet, auf
die naturwissenschaftlichen Entdeckungen beider Männer gelegt. Das angestrebte
Ziel hat er in sehr ansprechender Weise erreicht. — A. Kopps Behauptung, dass
über die letzten zehn Lebensjahre des Dr. Eisenbart, d. h. über die Jahre 1717
bis 1727, keine Nachrichten vorhanden seien, widerlegt ein Inserat aus der Rostocker
Zeitung vom 12. September 1721, das G. Kohfeldt (2185) aufgefunden hat. Es
teilt mit, dass „der Kgl. Preuss. Raht und hochberühmte Operator PIr. Eysenbarth
aus Magdeburg" in Rostock eingetroffen sei und verschiedene Patienten geheilt habe. —
Pädagogen und Philologen: J. B. Schupp. Von der Popularität,
die Schupp als Plauptpastor von St. Jacobi in Plamburg genoss, berichtet F. Bra-
b a n d (2186). Nur eine seiner dort gehaltenen Predigten — aus dem Jahre 1656 —
ist im Druck erschienen (bei Zach. Dose in Hamburg 1657). Sie wendet sich in
derb-volkstümlicher Weise, die oft an Abraham a St. Clara erinnert, gegen die
Vergnügungssucht der Hamburger und gegen die Gepflogenheit der weiblichen Be-
völkerung, sich sonntags an einem „Gefatternschnack" zu ergötzen, anstatt diesen
Tag andächtig zu begehen. — Einen zwar für weitere Kreise bestimmten, dem-
ungeachtet aber alle bisherigen Forschungen verwertenden Lebensabriss Schupps
hat K. Vogt (2187) geschrieben, der zurzeit wohl das gesamte Material über diesen
Satiriker am sichersten beherrscht. Die gut gegliederte Darstellung wird belebt
durch Einflechtung charakteristischer Züge aus Schupps Schriften und dürfte, bis
wir die von V. geplante grosse Biographie besitzen, am zuverlässigsten über seinen
Werdegang unterrichten. Es wäre zu wünschen, dass der in einer Zeitschrift in
einzelnen Lieferungen erschienene Aufsatz bequemer zugänglich gemacht würde. —
Der gleiche Verfasser (2188) hat auch im Berichtsjahre seine Untersuchungen über
Schupps Quellen und Vorbilder weitergeführt und sich zunächst den Faktoren zu-
gewandt, die für seine Entwicklungsjahre bestimmend waren. Verhältnismässig am
geringsten war die geistige Förderung, die er seinen Marburger Lehrern zu ver-
danken hatte. Ihre coUegia logica, in denen die Zeit mit dem Studium von Kommen-
taren zu scholastischen Autoren zugebracht wurde, verwünschte er noch dreissig
Jahre später. Erst in Königsberg, Soroe und Rostock fand er die ihm zusagende
geistige Nahrung. Während V. — gegen Zschau — eine Einwirkung des Dichters
Lauremberg auf Schupp nicht für nachweisbar hält, konstatiert er eine solche von
Seiten Peter Laurembergs, des Bruders von Johann. Besonders nachhaltig war
der Einfluss der niederländischen Gelehrten auf den Satiriker. M. Z. Boxhoniius,
J. G. Vossius und Casper Barlaeus waren es vornehmlich, die ihn in Leiden und
Amsterdam fesselten und seiner satirischen Richtung die Wege wiesen. Wie sehr er
sich z. B. mit den orationes des Barlaeus vertraut gemacht hat, zeigt ein von V. an-
gestellter Vergleich seiner Oratio de re mit dem Xenium Schupps. Sein Verhältnis
zu den Humanisten, neueren Historikern, Pädagogen und Philosophen, sowie seine
Auffassung des Staatsromans wird alsdann eingehend untersucht; in diesem Abschnitt
Jubiesboriclite ffir neuere dcntache Litaratargeschiobte. XXI ^ o~
446 L. Pariser, Didaktik des 17. /18. Jahrhunderts.
ist der Passus bemerkenswert, der von seiner Ausnutzung- der Epistolae obscurorum
virorum handelt. Auch aus der älteren deutschen Literatur und der des 17. Jahr-
hunderts hat V. manche bisher unbekannte Entlehnungen Schupps, die ihm zur
Ausschmückung- seiner Schriften dienen mussten, nachweisen können. Doch vertritt
der Verfasser die Ansicht, dass Schupp aus allen von ihm benutzten Quellen nur
den Rohstoff entnommen habe, und dass man ihm, der nur seinem Wesen Kongeniales
entlehnte, niemals den Vorwurf der Abhängigkeit von seinen Vorbildern machen
könne. — Eine sehr erwünschte Bereicherung- unserer Kenntnis von Schupps Jugend-
zeit, insbesondere jener Periode, in der er als Professor der Eloquenz und Geschichte
in Marburg weilte, bringt eine Publikation von W. M. Becker (2189). Es sind
fünf Briefe Schupps, vom Herbst 163.6 bis zum Beginn des Jahres 1639, an seinen
Gönner und Verwandten, den Ulmer Gjmnasialdirektor Konrad Dietrich, aus dessen
umfangreicher, in der Münchener Hof- und Staatsbibliothek aufbewahrter Kor-
respondenz. Die — anfänglich lateinisch geschriebenen — Briefe gewähren einen Ein-
blick in die raisslichen Familien- und Vermögensverhältnisse des jung-en Dozenten.
Sie zeigen zugleich den Kontrast zwischen seiner vornehmen, auf geistige Fortbildung-
gerichteten Denkweise und dem spiessbürgerlichen Sinn seines Vaters, des Giessener
Ratsherrn, der „sein Auge nur uff gelt und gegenwertig fortun wirfft". Neben der-
artigen Sorgen und seinen fruchtlosen Bemühungen, eine ihm mehr zusagende Stel-
lung- (in Frankfurt a. M.) zu erringen, erfährt man aus den Briefen auch das ab-
fällig-e Urteil Schupps über die damaligen Marburger pädagogischen Verhältnisse. —
Im Berichtsjahre ist der erste Teil der Streitschriften Schupps in dem von O.Vogt
(2189 a) besorgten Neudruck erschienen. Er umfasst die in Plamburg' entstandenen
Satiren, die Schupp zur Abwehr g-egen die Angriffe seines Amtsgenossen Johannes
Müller, des Hauptpastors zu St. Peter, ausgehen Hess. V. liefert eine historische
Darstellung der literarischen Kämpfe zwischen beiden Männern, in der die klein-
lichen Beweggründe Müllers anschaulich gemacht und das Eingreifen des geistlichen
Ministeriums, sowie die Schlichtungsversuche des Hamburger Rates beschrieben
werden. Er macht es wahrscheinlich, dass Müller, der mit seiner Denunziation
keinen Erfolg bei den Behörden hatte, der Urheber — zum mindesten der intellek-
tuelle — der gegen Schupp gerichteten Schmähschrift Nectarius Butyrolambius ist.
Quellen und Vorbilder, die Schupp für diese Satiren benutzt hat — sie erstrecken
sich von Horaz über die Epistolae obscurorum virorum bis auf Val. Andreae — , hat
der Herausgeber unter dem Text verzeichnet. Als Druckvorlagen wurden von V.
die ältesten erreichbaren Ausgaben herangezogen. —
Andere. Als Verfasser der für die Geschichte unseres älteren Dorfschul-
wesens wertvollen Satire von den sieben Schulmeisterteufeln (jetzt in zwei Neu-
drucken von Israel 1880 in Zschopau und von A. Richter 1892 in Leipzig vorliegend)
hat P. Krumbholz (2191) den Pfarrer Joh. Gottfr. Zeidler (1655-1711)
unzweifelhaft feststellen können. Aus den eigenen Schriften Zeidlers bringt er die
Bestätigung dieser Autorschaft bei, die bisher nur vermutet werden konnte. K. er-
zählt in detaillierter Darstellung die Lebensgeschichte des als Satiriker nicht un-
interessanten Schriftstellers und gibt eine Charakteristik seiner umfangreichen lite-
rarischen Tätigkeit. Die Wahl des Titels der obengenannten Schrift führt der Ver-
fasser auf eine Satire B. Schupps zurück: „Sieben böse Geister, welche heutigentags
Knechte und Mägde regieren und verführen". In seinem Eintreten für die deutsche
Sprache als Unterrichtssprache zeigt sich der ehemalige Fienstedter Pfarrer und
spätere Hallenser Universitätsauktionator als verständnisvoller Zeitgenosse des von
ihm hochverehrten Thomasius. —
Didaktische Dichtung: 17. Jahrhundert: Abraham a Santa
Clara. Ein bisher von der Forschung übersehenes Plagiat, das ein Amtsgenosse
Abrahams a St. Clara, der Riesser Pfarrer Alb. Jos. Conlin, verübt hat, ist durch
Hans Schulz (2193) aufgedeckt worden. Die Sache wäre belanglos, wenn nicht
in der Geschichte unserer satirischen Literatur (z. B. bei Flögel und R. Hildebrand)
Conlin als beachtenswerter Nachahmer Abrahams fortlebte, während er, wie die
Gegenüberstellungen beweisen, die Seh. aus den Texten beider vor Augen führt,
sein dreister Plagiator gewesen ist. Besonders stark hat er den „Judas" für seine
„Narrenwelt" ausgeplündert, die überhaupt zum grössten Teil aus Abrahamischen
Fragmenten zusammengestellt ist. Unter anderem ist das „Narreunest" Abrahams
von 1703 in die drei Jahre später erschienene Kompilation Conlins aufgenommen.
Seh. glaubt, dass diese Schrift, die der Augustiner ursprünglich seinem Augsburger
Verleger Daniel Walder übergeben hatte, nur den Entwurf zu einem grösseren
Werk darstellt. Als der Autor sie nach einem mit Walder entstandenen Zerwürfnis
in einem Salzburger Verlag hatte erscheinen lassen, habe Walder sich für befugt ge-
halten, das Buch später durch Conlin „complii'en" und in dieser Fassung drucken
zu lassen. — Sehr ansprechend ist die ., Blütenlese", die K. Berts che (2196) aus
L. Pariser, Didaktik des 17. 18. Jahrhunderts. 447
den Abrahamischen Schriften zusammeng-estellt hat; sein „Huy und Pfuy der Welt",
das „Narrennest" und ' andere, die in den früheren volkstümlichen Bearbeitungen
keine oder geringe Berücksichtigung fanden, wurden mit Geschmack und Sachkunde
für diesen Zweck exzerpiert, so dass eine Al)rahams Eigenart gut charakterisierende
Sammlung zustande kam. Ein Anhang enthält Sprichwörter und Sentenzen, sowie
sein „Sterben und Erben". Die ausgewählten Stellen hat B. nicht nach ihrem Fund-
ort, sondern ihrem Inhalt nach unter drei Kategorien: „Gott, der Mensch und die
Natur" geordnet. Dass der Verfasser ein Kenner der einschlägigen Literatur ist,
beweist auch die Einleitung, in der alles Erforderliche zur Belehrung des Lesers
über Abraham als Mensch und Autor vorgetragen wird, und zwar mit einer Be-
geisterung, der man die Freude des Verfassers an seinem Thema anmerkt. —
A. Kahle (2194) verwendet in seiner Skizze über Abraham das von Bertsche in der
„Blütenlese" gelieferte Material; er wendet sich gegen F. Bobertags Auffassung von
dem „Spassmacher auf der Kanzel". Abrahams Absicht sei gewesen: ridendo dicere
verum, Wortspiele und Witze hätte er nur als Mittel zum Zweck gebraucht. — Aus
der Festnummer, die zur Enthüllung seines Denkmals in Kreenheinstetten erschien
(2195), seien die Aufsätze von Fr. Wilhelm über Abrahams Sprache und eine
sehr anschauliche Schilderung seiner Heimat und seiner Volksgenossen durch
F. A. Pöllmann hervorgehoben. — Mit einer in der Schweiz erschienenen —
dem Referenten unbekannt gebliebenen — Auswahl aus Abrahams Werken, die
G. Keller (2196a) getroffen hat, erklärt sich K. Bertsche nicht ganz einverstanden;
bei der Charakteristik hätte er auf die „widerspruchsvollen, geistreichelnden" Be-
merkungen Zoozmanns verzichten sollen und ebensowenig die einseitigen und ani-
raosen Äusserungen Scherers über Kaiser Leopold L und seine Beziehungen zu
Abraham übernehmen dürfen. —
Andere. E. Schmitz (2197) findet in den musikalischen Anschauungen,
die von Harsdörffer in den Frauenzimmer-Gesprächspielen ausgesprochen werden,
den Geschmack des gebildeten Dilettantentums jener Zeit wiedergegeben. Harsdörffer
zeige sich hier als gelehriger Schüler der Musiker aus den Tagen der Florentiner
Renaissance. Ihre Theorien über die Oper, die zum Teil an die ästhetischen Forde-
rungen R. Wagners an das musikalische Drama erinnern, werden auch von dem
Nürnberger Kunstfreunde verkündet. Die den Gesprächspielen beigegebenen Musik-
stücke sind fast durchgängig von Siegm. Theophil Staden komponiert, dessen Mit-
arbeit Seh. auch bei den musiktheoretischen Partien des Werkes vermutet. — Zu
dem Scherzgedicht Laurembergs I, 17 teilt O. Glöde (2197a) eine sich dem Sinn
besser anpassende und sprachlich zulässige Konjektur E. Seelmanns mit, nach der
das Wort ,,sör" mit Stute und nicht, wie man früher nach der dänischen Übersetzung
von 1652 schloss, mit „Schwein" zu übersetzen ist. —
18. Jahrhundert (Aufklärungszeit): Geliert. F. Behrend
(2200) hat in seiner Gellert-Ausgabe alles vereinigt, was ein Leser, den nicht gerade
fach wissenschaftliches Interesse zu Geliert führt, heute noch von ihm mit Genuss zu
lesen imstande ist. Von den Prosaschriften wurden aufgenommen: Die schwedische
Gräfin, Die moralischen Charaktere, Die Lehren eines Vaters und eine Anzahl der
Briefe, so der über seine Unterhaltung mit Friedrich dem Grossen; von den Lust-
spielen die „Betschwestern". Für den Fachmann erhält die Ausgabe durch äusserst
sorgfältig gearbeitete Anmerkungen Wert, unter denen auch die Varianten der ersten
Fassung der Betschwestern von 1745 stehen. Er wird auch in der vortrefflich- ge-
schriebenen Biographie und in den Einleitungen zu den einzelnen Abschnitten genug
Neues finden, z. B. Mitteilung über Gellerts Besuch der Meissener Fürstenschule, die
B. den Schulakten entnommen hat, oder über seine Leipziger Vorlesungen, von denen
der Herausgeber auf Grund eines Kollegheftes berichten kann, das die Oberlausitzische
Akademie der Wissenschaften in Görlitz bewahrt. Auf die feinsinnige Analyse
rationalistischer und pietistischer Elemente, die in der „Schwedischen Gräfin" mit-
einander im Zwiespalt liegen, sei noch besonders hingewiesen. Ein guter Einfall
war es, der Ausgabe die sechs Beethovenschen Kompositionen von geistlichen Liedern
Gellerts beizufügen, die an dieser Stelle willkommen sein werden, wenn sie auch
^ceinen Anspruch auf „Seltenheit" erheben können. —
Gottsched. Über E. Reicheis Gottsched-Biographie, deren zweiten ab-
schliessenden Band der unermüdliche Kämpfer für Gottsched in diesem Jahre voll-
enden konnte, ist eine Besprechung von A. B ra u s e w e tt er (2202) zu verzeichnen,
in der sich Anerkennung und Ablehnung ungefähr die Wage halten; neue Gesichts-
punkte werden in ihr nicht aufgestellt. — E. Reicheis Schritt über Gottscheds Stellung
im Unterrichtswesen (2203) wurde bereits im letzten Bericht erwähnt (vgl. JBL.
1908/9, N. 4333). — Eine ebenso mühevolle, wie verdienstliche Arbeit hat W. Suchier
(2205) geleistet, indem er zu der Sammlung der auf der Leipziger Universitäts-
bibliothek aufbewahrten an Gottsched gerichteten Briefe ein alphabetisch geordnetes
448 L. Pariser, Didaktik des 17. /18. Jahrhunderts.
Absenderregister gefertigt hat. Das seinerzeit von Danzel angelegte chronologische
Verzeichnis war weder zuverlässig, noch vollständig. Ein zum grossen Teil noch
unausgeschöpftes Material aus den Jahren 1722—56 (die Briefe aus dem letzten De-
zennium Gottscheds sind nicht mehr vorhanden) hat S. jetzt der literar- und
kulturhistorischen Forschung erschlossen. In einem dem Register vorausgeschickten
Vorwort spricht er sich über sein Verfahren bei der Anlage aus. — Eine ver-
mittelnde Stellung zwischen Braitmaiers und Reicheis Ansichten über die Selb-
ständigkeit Gottscheds in der ,, Kritischen Dichtkunst" nimmt K. Blanck (2206)
in seinen Studien über den französischen Einfluss im zweiten Teil dieses Werkes ein.
Er wirft Braitmaier mit Recht vor, verkannt zu haben, dass neben allem Über-
nommenen und Kompilatorischen, das dieser Poetik anhaftet, sich hier doch eigenes
Urteil und eigene Anschauungen Gottscheds offenbaren, während er andererseits sich
gegen Reichel erklärt, der Gottscheds kunsttheoretische Ansichten fast als absolut
original hinstellt und meint, nur aus selbstverleugnender Seelengrösse habe er sich
hier als Ordner fremder Gedanken ausgegeben, B. erkennt an, dass, trotz der
Abhängigkeit Gottscheds von den Klassikern und Boileau, sich doch das Bestreben
eines „plänereichen" Mannes und ,, ehrgeizig nach Befreiung- strebenden Geistes"
geltend macht, eigene Bahnen zu beschreiten. Sein Verhältnis zur Antike, das im
wesentlichen mit dem des französischen Pseudoklassizismus übereinstimmt, zeige ihn
ganz im Bann der Zeitgedanken französischen Ursprungs, von deren Vertretern er
die der klassizistisch-lehrhaften Richtung bevorzugte. B. spricht Gottsched eine
,,wirklich klare Vorstellung vom Wesen und der inneren Entwicklung des Kunst-
werkes" ab. Dieses Manko habe ihn genötigt, auf diesem Gebiet fremde Hilfe zu
suchen. —
Andere. F. Frensdorff (2207) wünscht, dass die Briefe A. von Hallers
an Johann Gessner, die F. Vetter auszugsweise und in deutscher Übersetzung ver-
öffentlicht hat (vgl. JBL. 1908/9, N. 4348), vollständig und in ihrer ursprünglichen
neulateinischen Form herausgegeben würden. Aus ihrer Bedeutung für die Er-
kenntnis von Hallers Persönlichkeit, für die Gelehrtengeschiohte und Geschichte der
Wissenschaft folgert er die Berechtigung seines Wunsches. — Einen Kommentar zu
den Literarischen Epigrammen A. G. Kästners auf seine Freunde hat C. Becker
(2208) geliefert. Die fleissige Arbeit enthält eine ausführliche Bibliographie und ein
Verzeichnis des Kästnerschen Briefwechsels. Einer verständigen Beurteilung seiner
Epigramme — an der Hand der von Herder in den ,, Zerstreuten Blättern" gegebenen
Definition — hat der Verfasser eine kurze Charakteristik der Epigrammendichtung-
fvOgaus und Wernickes vorausgehen lassen. Um Kästners Verhältnis zu seinen
Freunden und die Chronologie der aus diesen Beziehungen entsprungenen Epigramme
festzustellen, hat B. auch den handschriftlichen Nachlass Kästners, der sich auf der
Göttinger Universitätsbibliothek befindet, herangezogen. Die mühevolle Sammel-
tätigkeit, die der Verfasser auf sich genommen hat, ermöglicht jetzt ein leichtes Ver-
ständnis der nicht immer naheliegenden satirischen Anspielungen in der Kästnerschen
Epigrammatik. Zur Beleuchtung seines Verkehrs mit Haller, mit Lessing und seinem
Kreis (Mj'lius, Nicolai) und seiner Beziehungen zu den Mitarbeitern am Göttinger
Musenalmanach hat B. manches beigesteuert. Wir werden auf seine Untersuchung,
die durch Aufnahme aller literarischen Epigramme Kästners später erweitert wurde,
im nächsten Bericht zurückkommen. —
IV. Von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis
zur Gegenwart.
Allgemeines.
a) Literaturgeschichte.
(IV, la = N. 220« -2:{57.)
Rudolf U 11 g- e r.
Allpfemeincs und Gesaratdarstellungen. — Deutsche Literatur ond das Ausland. — Ausländische I/iteratur in
Deutschlund. — Literaturgeschichte in Werlien verwandter Wissenscliaften. — (Unzelne Epochen. — Literatur der Gegenwart.
— Ethische und religiöiu StrSmnngen (Katholizismus: Judentum). — Lokale Literaturgeschichte: Deutschland; Elsass, Frank-
furt a. M. — Österreich. — Schweiz. — StarombQcher. — Literaturhistoriker. —
Allgemeines und Gesamtdarstellungen. Nicht nur im Sinne
zufälliger räumlicher Anordnung stehen an erster Stelle dieses Kapitels W. Dil-
theys (2209) meisterliche Essays, betitelt „Das Erlebnis und die Dichtung".
Längst haben sie sich einen hervorragenden, ja nach vieler Urteil den ersten Platz
unter dem Heere neuerer literarhistorischer beziehungsweise literarästhetischer und
-psychologischer Aufsatzsammlungen gesichert vmd vielseitig anregend, befruchtend
und zu höheren Gesichtspunkten hinleitend in die Entwicklung unserer Wissenschaft
eingegriffen. Auch an dieser Stelle ist ihre hohe Bedeutung seinerzeit eingehend
gewürdigt worden (vgl. JBL. 1905, S. 438/9, 538, 543, 664 und 691; 1906/7, S. 542,
902). Die vorliegende dritte Auflage zeugt wiederum, leider nun, nach dem un-
erwarteten Ableben D.s, zum letzten Male, von dem rastlosen, stets erneuten und
vertieften Ringen mit den Problemen, von jener Genialität wissenschaftlicher Ge-
wissensunruhe, des NichtabschliessenwoUens und -dürfens, die einen so wesentlichen
und charakteristischen Zug dieses nicht minder grossartig als tragisch veranlagten
Denkers bildet. Diesmal kommt freilich weniger Umarbeitung als Ergänzung und
Zusatz in Frage. Insbesondere dient ein dem ganzen Buche vorangesetzter ein-
leitender Überblick über den „Gang der neueren europäischen Literatur" ebenso der
Andeutung des weltliterarischen und geistesgeschichtlichen Hintergrundes, von dem
sich die einzelnen Dichterprofile abheben, wie des vereinheitlichenden Gesichtspunktes,
von dem aus sie aufgenommen sind. Ohne diese Epitome nochmals epitomieren zu
wollen, weise ich nur darauf hin, wie auch hier wieder die künstlerische Befähigung
D.s sich hervortut, im ganzen zu sehen, grosse Entwicklungen mit wenigen pla-
stischen Strichen hinzustellen und zugleich dem allbekannten Bilde durch sonder-
artige Auffassung und eigentümliche Kombination neue Züge abzugewinnen. So
hier in der kulturhistorischen Charakteristik der typischen Stufen, in denen die
neuere Literaturentwicklung Westeuropas verläuft: von der ständisch und kon-
ventionell gebundenen Poesie des Mittelalters über den grossen Stil der souveränen
Phantasiekunst des Rinascimento zu der durch die neuen geistigen und sozialen
Mächte bedingten und getragenen Ideendichtung der Aufklärung. In engem Zu-
sammenhang mit diesen Ausführungen bestimmen einige einleitende Zusäize zu dem
450 R. Ung-er, Allgemeines des 18./ 19. Jahrhunderts: Literaturgeschichte.
bereits in der zweiten Auflage stark umgearbeiteten Goetheaufsatz prägnant das
Verhältnis dieses Schöpfers einer neuen Poesie zu den geistigen Voraussetzungen
seines Zeitalters. — Karl Hoffmanns Aufsatzfolge (2211) sucht auf Grund der
bekannten Darstellungen (Haym, A. von Hanstein usw.) an den literarischen Reform-
bewegungen Opitz', Gottscheds, des Sturms und Drangs, der Romantik, des Jungen
Deutschland und der Moderne zu veranschaulichen, „wie sich in jedem Reform-
bestreben der neueren deutschen Literatur das nationale Element mit instinktartiger
Notwendigkeit gleichsam irgendwie ins Bewusstsein emporreckt". In der Schilderung
der wechselnden Beziehungen zwischen den literarischen Tendenzen und vater-
ländischen Strömungen, die sich nach dieser Richtung vom 17. Jahrhundert bis zur
Gegenwart in unserem Schrifttum ergeben haben, geht es freilich, so etwa bei Ein-
gliederung des Jungen Deutschland in diesen Verlauf, nicht ohne einige Gewalt-
samkeit ab. Und auch Schiefheiten in tatsächlichen Angaben machen sich geltend,
wie z. B. in dem Satz: „August Wilhelm Schlegel wurde in das Zerwürfnis (zwischen
seinem Bruder und Schiller) mit hineingezogen, nachdem sich seine Gefühle für
Schiller durch dessen Verurteilung des von ihm verehrten Bürger (im Jahre 1791!)
schon vorher stark abgekühlt hatten" (S. 202); oder in der Behauptung, die Antho-
logie „Moderne Dichtercharaktere" sei von Hermann Conrad! und Karl Henckell
herausgegeben worden (S. 271), während doch Wilhelm Arent der Herausgeber war
und die Genannten nur das Vorwort beisteuerten. — In erster Linie für Zwecke des
Unterrichts, und zwar zunächst der Deutsch studierenden russischen Jugend, ist
J. Schillings Abriss (2216) bestimmt, der ein älteres literarhistorisches Kom-
pendium des Verfassers durch einen Überblick über die deutsche Literatur des
19. Jahrhunderts vervollständigt. Im ganzen dürfte die recht konzise und verhältnis-
mässig reichhaltige Kompilation diesem praktischen Zwecke durch Übersichtlichkeit,
gesundes Urteil und »nbefangene W'ürdigung der verschiedenen literarischen Strö-
mungen und Tendenzen wohl entsprechen. Nur erscheint die Gliederung des
reichen Stoffes hier und da als etwas äusserlich (vgl. z. B. das allzu umfassende
Kapitel ,,Der poetische Realismus", das von Gotthelf bis Scheffel Gerechte und Un-
gerechte vereint), und die Auswahl und Charakteristik der Vertreter der Moderne
gelingt dem in seinem ästhetischen Urteil mehr konservativ gerichteten Autor nicht
immer, so sehr er anerkennenswerterweise auch ihnen gegenüber nach gerechter
Objektivität strebt. Zum Teil ist er in diesen Schlusspartien des Büchleins von
Friedrich Kummers Darstellung beeinflusst. An tatsächlichen Irrtümern fehlt es auch
hier nicht ganz: so wenn Arnims „Gräfin Dolores" als nach französischem Muster
geschrieben und mit lebhaftem Beifall aufgenommen bezeichnet (S. 25), „Merlin und
Alexis" (so!) ein Trauerspiel Immermanns genannt (S. 46), Gutzkow zum Leiter
des Burgtheaters gemacht (S. 103) oder als Anna Ritters Geburtsort Königsberg an-
gegeben wird (S. 213). Auch sind Namens- oder Wortformen wie „Callo" (S. 32),
„Niebelungen" (S. 103), „Claure" (S. 74) und „Bedeutenheit" (! S. 57) offenbar keine
blossen Druckfehler. Naivitäten endlich, wie „Im ,Traumulus' wich der darbende
Dichter (A. Holz) von seinen Grundsätzen ab, weil er anders nicht zu Geld gelangen
konnte" (S. 194), oder „Rückert hatte einen äusserst angeregten Geist; alles inter-
essierte ihn" (S. 60), sollten gerade in Büchern, die der spottlustigen, für unfrei-
willige Komik so empfänglichen Jugend gewidmet sind, vermieden werden. — Das
27. Heft von K. Goedekes „Grundriss" (2214), bearbeitet wie die vorigen von
Alfred Rosenbaum, enthält Bogen 21—36 des 9. Bandes nebst Berichtigungen,
Ergänzungen und dem Register zu diesem und umfasst den Schluss des 2. Kapitels
des 8. Buches (2. Abteilung), welches die Belletristik des Zeitraums von 1815 — 1830
behandelt. Neben dem Rest der sächsisch- thüringischen Schriftsteller dieser Epoche
kommen hier Belletristen des nordwestlichen Deutschlands, Schleswigs und Preussens
zu Wort, darunter Polygraphen von der halb kompilatorischen, halb schöngeistigen
Überfruchtbarkeit eines Stephan Schütze, Heinrich Döring, Friedrich Rassmann,
Johann Baptist Rousseau (heute bekannter durch seine Beziehungen zu Heine als
durch sein nicht geringes, aber in einem wirren Leben unentfaltetes lyrisches Talent),
einer Amalie Schoppe (von der 126 Veröffentlichungen verzeichnet werden!) und
eines August Gottlob Eberhard. Als interessantere und literarhistorisch wichtigere
Persönlichkeiten sind F. W. Gubitz, der einflussreiche Herausgeber des „Gesell-
schafter", und J, E. Hitzig, vor allem aber Willibald Alexis und Holtei zu nennen.
Bei aller Anerkennung des Fleisses und der Sorgfalt der Bearbeitung kann man
sich angesichts dieser immer ungestalter anschwellenden Verzeichnisse, die ihren
Ehrgeiz darein zu setzen scheinen, nicht bloss alle Briefe, Rezensionen und Zeit-
schriftenbeiträge der betreffenden, nur allzu schreiblustigen Autoren, sondern auch
alle Aufsätze über und Reminiszenzen an sie ungesichtet zu buchen, prinzipieller
Bedenken nicht entschlagen. Die Gefahren des ebenso trügerischen wie schädlichen
Ideales bibliographischer „Vollständigkeit", vor denen vor einigen Jahren noch
R. ünger, Allg-emeines dos 18./19. Jahrhunderts: Literaturgeschichte. 451
B. M. Meyer beredt gewarnt hat (Euph. 14, S. 10/1), scheinen in der Tat in greif-
bare Nähe gerückt, wenn hier etwa Alexis 36, Holtei über 50 Seiten für sich in An-
spruch nimmt. Welchen Umfang müsste diesem Massstabe nach der Hebbel- oder
der Richard Wagner-Paragraph der in Aussicht genommenen Fortsetzung des Grund-
risses gewinnen? Soll dieser Spezialbiographien nicht eher anregen als ersetzen
wollen? Und lag es in G.s Absicht, ein Reservatum für wenige Spezialforscher
zu schaffen, und nicht vielmehr ein Hilfsbuch für die weitesten Kreise der literar-
historisch Interessierten und Tätigen, namentlich auch für die Studierenden? Durch
die jetzt beliebte mechanische Materiaianhäufung, darüber sollte man sich nicht
täuschen, wird den Studenten das Buch immer mehr verleidet. Und es bleibt wohl
zu bedenken, ob der hieraus erwachsende Nachteil den vermeintlichen Nutzen jenes
in seiner Konsequenz zuletzt zu Absurditäten führenden rohstofflichen Prinzips nicht
am Ende um ein vielfaches überwiegt. — Zu den erfreulichsten Erschemungen
des Berichtsjahres gehört der dritte (Schluss-) Band von A. B i e s e s (2213)
Deutscher Literaturgeschichte. Ich habe die beiden ersten Bände in den Vor-
jahren an anderer Stelle der JBL. bereits näher gewürdigt (vgl. JBL. 1906/7,
S. 492/.3; 1908/9, S. 535/6) und kann mich um so mehr auf diese ausführlichen Be-
sprechungen beziehen, als die dort entworfene Charakteristik für den neuen Band,
in dem das persönliche Urteil und die Darstellungsart des Verfassers noch freier
von traditionellen Wertungen sich entfalten kann als in den früheren, meines Er-
achtens in besonderem Masse zutrifft. Auch hier das spezifische Organ für Lyrik,
,, diese erste aller Künste", wie B. (S. 342) einmal sagt, und die dem Lyrischen
näherstehenden Elemente in epischer und dramatischer Dichtung. Auch hier mehr
wohltuende Wärme des Empfindens als fortreissendes Temperament, mehr Beseelung
als Plastik der Charakteristik. Feinsinnig-verständnisvolle Einfühlung gelingt dem
Autor besser als kraftvoll-eigentümliche Auffassung. Seine Darstellung zeigt weniger
Mannigfaltigkeit als Geschmack; die Sprache, nicht eben sonderlich reich oder leb-
haft an Farbe, erfreut durch edles Gleichmass und gewählte, freilich nicht immer
ungesuchte Vornehmheit. Knappe, aber gut. orientierende Überblicke über die
geistigen, politischen und sozialen Strömungen der drei grossen Perioden des
nationalen Lebens seit 1848, mit der Reichsgründung und der Krise der achtziger
Jahre als Wendepunkten, vergegenwärtigen den kulturellen Hinter- und Untergrund
der literarischen Entwicklung, wie denn überhaupt sehr berechtigterweise auch
solchen nicht im engsten Sinne „literarischen", aber auch für unsere Nationalliteratur
wichtigen Persönlichkeiten wie beispielsweise Malvida von Meysenbug oder Schopen-
hauer, vor allem aber Bismarck und Nietzsche ein breiterer Raum gegönnt wird als
sonst zumeist in der landläufigen Literaturgeschichtschreibung. Stärker noch als
in den früheren Bänden treten die grossen Einzelpersönlichkeiten hervor, während
die dii minorum gentium mit ihrem Schaffen bisweilen allzusehr in Daten-, Namen-
und Zahlenaufzählung sich verflüchtigen. Der Aufbau der Entwicklung, übersichtlich
jene drei Epochen herausstellend, hat etwas Überzeugenderes, als man es zum Teil
der Disposition der früheren Bände nachrühmen konnte. Nur mit dem Anachronismus,
dass unmittelbar nach der Charakteristik des Jahres 1848 auf einmal wieder, in
übrigens zu lakonischen Andeutungen, auf Schre^^vogel, Raimund und ihre dra-
matischen Zeitgenossen zurückgegriffen wird, oder mit der etwas kunterbunten An-
ordnung des Kapitels „Vertreter älterer Richtungen nach 1870", in dem z. B. Solitaire
unter der nichtssagenden Etikette des „W^eltschmerzes" in seiner düsteren Wucht
und zeitlosen Einsamkeit fremdartig neben so modernen und an seiner Seite fast
spielerisch-kokett anmutenden Geistern wie Ed. Grisebach und Richard Voss steht,
vermag ich mich nicht zu befreunden. Wirkungsvoll ist Hebbels Lebenswerk an
die Spitze des Bandes gestellt. Indessen kommt hier der reckenhafte Dramatiker,
bei aller, auch landsmaunschaftlichen Sympathie B.s für den grössten Vertreter nieder-
deutschen Geistes in der neueren Dichtung, meinem Gefühl nach doch nicht in seiner
ganzen Grösse und Problematik zur Geltung. Die so charakteristischen Novellen
werden nicht einmal genannt; „Demetrius" und der „Moloch" fallen fast ganz unter
den Tisch. Und wie bezeichnend, dass B., der auf Hebbels Lyrik so liebevoll ein-
geht, auch zur Charakterisierung eines so strengen Dramas wie der „Maria Mag-
dalena" unwillkürlich eine lyrische Stelle heraushebt! Solcher Geschmacksrichtung
entsprechend erreicht seine Darstellung ihren Höhepunkt in der Würdigung der
grossen Epiker jener Jahrzehnte, die ja zugleich auch grosse Lyriker waren oder
deren Epik doch einen lyrischen Unterstrom fühlen lässt: Stifters, Kellers, C. F.
Meyers, Storms, Raabes, Fontanes, der Ebner-Eschenbach, deren aller endgültigen
Sieg ß. teilweise noch mit erlebt, ja wohl auch gefördert hat. Besonders sympathisch
berührt die Wärme, mit der unser Autor für Stifter und Raabe, die beiden Viel-
verkannten und noch heute zumeist Unterschätzten, eintritt, wie ihn denn zu dem
letzteren und besonders zu Storm wie zu den plattdeutschen Dichtern Reuter und
452 R. U n g" e r , A]li»'emeines des 18. /H). Jalirliundorts: Literaturg-eseliichte.
Groth offenbar auch das Gefühl der Stammesverwandtschaft zieht. Auch für Wilhehn
Busch bricht er in diesem Sinne mit Erfolg- eine Lanze. Und auch in der hohen
Schätzung" der lyrischen Kunst C. F. Meyers vermag ich ihm freudig- beizustimmen.
Doch auch den Modernen und Modernsten bemüht er sich ehrlich und warmherzig
gerecht zu werden. Und wenn hier bisweilen eben das Bemühen sichtbar bleibt,
so kommt ihm anderseits der Umstand sehr zustatten, dass die bedeutendsten und
originalsten Leistungen der Jüngstdeutschen, wie er selbst feststellt (S. 611), auf dem
ihm doch immer vertrautesten Gebiete, dem lyrischen, liegen, und so weiss er denn
auch über Liliencron und Dehmel, George, Hofmannsthal und Spitteler manches Gute
und Sympathische zu sag-en. Im ganzen freue ich mich, meine auf Grund der
früheren Bände ausgesprochene Ansicht, dass B.s bei trefflicher äusserer Ausstattung
und guten illustrativen Beilagen sehr preiswertes Werk unter den neueren seiner
Gattung am meisten berufen erscheine, ein wirkliches Haus- und Familienbuch zu
werden, durch diesen Schlussband, der auch in der sorgsamen Beachtung der Er-
gebnisse moderner ästhetischer Auffassung und literarhistorischer Forschung seinen
Vorgängern entspricht, voll bestätigt zu sehen. Noch seien an kleinen Versehen und
Irrtümern, besonders in Namen und Jahreszahlen, für eine Neuauflage folgende ver-
merkt: Kuno Fischer ist nicht 1908 (S, 12), sondern am 5. Juli 1907 gestorben;
S. 239 wird der berühmte Berliner Theologe, wohl in Verwechslung mit seinem
Vater Theodosius, Theodor statt Adolf Harnack genannt (richtig S. 512); Richard
(von) Volkmann war zeit seines Lebens nur an der hallischen Universität tätig-, nicht
an der Jenenser, wie S. 460 angegeben wird — nur ist er in Jena gestorben ;
S. 55/6 ist Richard Maria Werner mit seinem Vater Karl verwechselt. Unausrottbar
endlich hat sich, insbesondere wohl durch Nietzsches erste „Unzeitgemässe Be-
trachtung", der Irrtum festgesetzt, als sei David der Rufname von Strauss gewesen
(vgl. in unserem Buche S. 6, 172, 458, 474), während es doch nur Nebenvorname
neben dem Hauptnamen Friedrich war (vgl. R. Weltrich, Schiller 1, S. 736). — Eine
sehr wertvolle Gabe bietet der Züricher Privatdozent Alfred Schaer mit seiner
Sammlung- kritischer und literarhistorischer Aufsätze Emil Kuhs (2217) aus den
Jahren 1863—1876. Kein neues Buch also, aber neu und eindrucksvoll als Buch.
Das Lebensbild und die Charakteristik der Einleitung sind zwar bei aller W''ärme
etwas allgemein und blass geraten. Dafür aber tritt uns in dem Buche selbst der
grosse Literaturkenner in der Fülle und Tiefe seines ästhetisch-kritischen Vermögens
und seiner Beziehungen zum zeitgenössischen und teilweise auch zum älteren
deutschen Schrifttum um so plastischer entgegen. Uns Heutigen ist ja K., dessen
Novellistik und Lyrik, vielleicht nicht ganz zu Recht, jetzt völlig vergessen ist, im
wesentlichen nur noch durch seine feinsinnigen Charakteristiken grösseren Umfanges
bekannt, diejenigen Grillparzers, Stifters und vor allem die grosse Hebbel-Monographie,
sein Lebenswerk, die, neben Adolf Sterns „Otto Ludwig" eine unserer hervorragendsten
Dichterbiographien, noch immer das beste Bild von Hebbels menschlicher und
dichterischer Gesamterscheinung gibt. Seine zahlreichen kleineren Aufsätze, zumeist
als Feuilletons, Gedenkartikel oder Kritiken in Wiener Tageszeitungen und Wochen-
schriften, wie der „Presse", „W'iener Abendpost", „Neuen Freien Presse", der
„Wochenschrift für Wissenschaft, Kunst und öffentliches Leben" und „Wiener Zeitung",
gelegentlich wohl auch in auswärtigen Blättern, der ,, Allgemeinen Zeitung" (Beilage)
oder Frenzeis „Unterhaltungen am häuslichen Herd" erschienen, haben wohl zu
ihrer Zeit viele Beachtung gefunden und Einfluss geübt, mussten indessen seitdem
das gewöhnliche Schicksal solcher literarischen Journalistik teilen. Mit Unrecht.
Denn wie der vorliegende Band zeigt, erheben sie sich nach Gehalt und Form
grossenteils weit genug über das geistige und ästhetische Niveau jener Tages-
schriftstellerei, dass ihnen ein dauernder literargeschichtlicher Wert zukommt wie
nur sehr wenigen ihresgleichen und ihrer Entstehungszeit. Zwar ist die vom Her-
ausgeber getroffene Auswahl nicht durchweg glücklich zu nennen. Wer kennt
heute die Novellen von Karl Erdmann Edler, mit deren Besprechung das Buch
beginnt? Wer bedarf heute noch des umständlichen Nachweises, dass Hamerlings
„König von Sion" kein Epos, seine „Aspasia" kein Roman — im Sinne eines
lebendigen Kunstwerkes — oder dass Wilhelm Jordan weder Epiker noch Lyriker
noch Theoretiker der Poesie von dem Range ist, wie er selbst es zu sein glaubte
und verkündete? Indessen behaupten die betreffenden Aufsätze K.s nichtsdesto-
weniger auch für uns insofern ihren Wert, als dem feinsinnigen, tief dringenden und
umfassenden Blick des Verfassers der einzelne Gegenstand, auch wenn er heute nur
noch geringes Interesse für sich in Anspruch jiehmen darf, stets Anlass zu be-
ziehungsreichen Parallelen und Gleichnissen, zu weitsichtiger räumlicher und zeit-
licher Über- und Umschau, zu geistvollen Allgemeinbetrachtungen ästhetischer,
kulturkritischer und psychologischer Art wird, und als so das Zufällige und Ephemere
der Einzelkritik allenthalben zu literarischer Charakteristik grösseren Stiles und
U. IJnger, Allgemeines des 18./19. Jahrhunderts: Literaturgeschichte. 453
dauernderer Bedeutung aufstrebt. So geben die „Koioritstudien" jenes heute ver-
schollenen Wiener Novellisten Gelegenheit, auf den poetischen Kolorismus des
19. Jahrhunderts flüchtige Reflexe fallen zu lassen, die sich dann in der Würdigung
Freiligraths zu stetigeren Lichtern erhellen. An Jordans und Ilatnerlings Dich-
tungen werden Probleme der modernen Epik und Lyrik veranschaulicht. Die Be-
sprechung der „Philosophisch-kritischen iStreifzüge" verdichtet sich zu einer Cha-
rakteristik Lorms und seiner Stellung im VViener Geistesleben überhaupt; aus Re-
zensionen der Gedichtsammlungen H. Gilms und Klaus Groths erwachsen Gesamt-
würdigungen des Tiroler und friesischen Lyrikers, ja in letzterem Falle des poetischen
Genius des ganzen dithmarsischen Stammes. So bleibt denn auch die Zurück-
weisung der Vorwürfe ob der „Vornehmheit" des alten Goethe und die energische
Abwehr der reklamehaften Proklamierung eines oder vielmehr hundert neuer noch
gegenwärtig zu beherzigen; und der kurze Artikel zu Hölderlins Gedächtnis ist —
und das will gewiss nicht wenig heissen — auch nach Diltheys (2209) meisterlichem
Essay lesbar. Näher noch kommen wir dem eigensten Gebiete des grossen Kritikers,
wenn wir ihn, anknüpfend an Otto Ludwigs „Shakespeare-Studien" und „Nachlass-
schriften", Grösse und Tragik dieser edlen, wehevoll sich verzehrenden Dichter- und
Grüblerpersönlichkeit mit skizzenhaften, aber sicheren Strichen umschreiben sehen,
oder wenn er in wiederholter und zuletzt verhältnismässig ausführlicher, durch
engeres persönliches Verhältnis erwärmter Darstellung das Profil des Dichters und
Menschen Fr. Halm entwirft. Entschieden das Beste der hier vereinigten Essays
aber enthalten die Studien über Kellers Roman und Novellistik, Groths „Quickborn",
den Besuch bei Mörike und dessen Gedichte und nicht zuletzt die Reihe der Hebbel-
Aufsätze (Artikel zum 50. Geburtstag und anlässlich des Todes, über Hebbels letzte
Lebenstage, Hebbel als Kritiker, Hebbels Verhältnis zu Tieck, zu Uhland, zu Thor-
waldsen), von denen zwar manches in die grosse Biographie übergegangen ist, unter
denen sich aber dafür auch die in ihrer schlichten Monumentalität ergreifend kurze
Gesamtwürdigung von 1866 anlässlich des Erscheinens der ersten Bände der von K.
selbst herausg-eg-ebenen „Sämtlichen Werke" findet. Schmerzlich vermissen wir in
dieser Galerie von Meisterstücken ästhetisch - psychologischer Charakteristik die
Schwesterabhandlungen über Uhland und namentlich über Storni. Schaer gibt der
Hoffnung Ausdruck, sie geraeinsam mit anderen über Fr. Th. Vischer, Shakespeare,
Varnhagen, Pichler usw. zu einer zweiten Sammlung vereinigen zu können, und er
wie der Wiener „Literarische Verein", der die vorliegende Auswahl unter seine
„Schriften" aufgenommen hat, würden sich durch einen solchen Folgeband in der
Tat ein neues Verdienst erwerben. Zu jenem oben bezeichneten Grunde, der den
Herausgeber ob der Aufnahme einzelner, an weniger bedeutende Erscheinungen an-
knüpfender Aufsätze entschuldigen mag, dass nämlich bei K.s Kritik, wenn auch
natürlich innerhalb bestimmter (irenzen, nicht das Was, sondern das Wie das Ent-
scheidende ist, kommt noch ein zweiter: der literarhistorische Wert gerade auch
solcher kritischer Verurteilungen, wie sie unser Kunstrichter an Jordan, Hamerling
und in gewissem Masse auch an Lorm vollzieht. Denn was kann sich ein Kritiker
Besseres wünschen, als dass, wie es hier geschehen ist, seine ästhetischen Wertungen
und Verdammungen, und zwar nicht zum wenigsten durch sein eigenes Zutun, so
völlig von der Nachwelt bestätigt werden, dass diese sie für selbstverständlich nimmt
und sich erst darauf besinnen muss, dass es eine Zeit gab, wo solche Urteile von
jenem und seinen Gesinnungsverwandten mühsam und im Kampfe gegen eine Über-
macht zur Geltung gebracht werden mussten? So steht es aber vor allem auch mit
der Würdigung der Grossen jener Tage, Hebbels, Kellers, Mörikes, Storms und —
in geziemendem Abstände — Groths, deren aller Verständnis und Ruhm K. einer
der frühesten und glänzendsten Anwälte war. Leider ist ja jene Geschichte der
ästhetisch-literarischen Kritik, die einen wichtigen, ja unentbehrlichen Teil jeder
wahrhaften Literaturgeschichte bilden und die Genesis und Entwicklung der Wert-
hierarchie, von der alle geschichtliche Literaturbetrachtung so wesentlich abhängig
ist, ihrer bedingenden Faktoren und treibenden Motive, wissenschaftlich ergründen
sollte, insbesondere für die neuere Literatur noch ungeschrieben — vielmehr es
fehlen dafür vielfach noch die elementarsten Voraussetzungen: Sammlung des oft
weit verstreuten, namentlich auch in der zumeist schwer erreichbaren und nur an
Ort und Stelle zugänglichen periodischen Presse vergrabenen Materials und mono-
graphische Vorarbeiten über einzelne Probleme und Teilgebiete. Gerade auch in
diesem Sinne ist eine Neuausgabe wie die vorliegende zu begrüssen und ihr baldige
Vervollständigung und sodann gestaltende Verarbeitung des hier dargebotenen wert-
vollen Materials zu wünschen. Kurt Jahn hat neulich in diesen Berichten (JBL. 1908/9,
S. 711) bei Gelegenheit von Kummers Literaturgeschichte festgestellt, wie bei aller
sonstigen Verschiedenheit der modernen Gesamtdarstellungen der deutschen Literatur
des 19. Jahrhunderts die historische und ästhetische Wertung der Haupterscheinungen,
JahresbeiioMe ffir aeaer^ dentsclie LilerutargescliicUte. SXI. ^g
4tbi R. Unger, Allgemeines des 18./ 19. Jahrhunderts: Literaturgeschichte.
die ihnen zugrunde liege, wesentlich die gleiche sei. Wenn dem so ist — und inner-
halb bestimmter Grenzen, die immerhin, wie schon oben bei Besprechung von Bieses
Werk angedeutet wurde, eine gewisse Selbständigkeit und Bewegungsfreiheit des
einzelnen Historikers ermöglichen, muss es allerdings vollauf zugegeben werden — ,
so gewinnt damit die Frage nach den historischen und prinzipiellen Grundlagen
jenes Wertsystems, das tatsächlich, bewusst oder unbewusst, das feste und gleich-
bleibende Gerüst unserer gesamten modernen Literarhistorik bildet, besonderes Inter-
esse. Eine tiefere Ergründung dieses " Problems, die, wie gesagt, zunächst noch
viele Vorarbeit erheischt, mag dann später einmal die Tatsache ins helle Licht der
Wissenschaft rücken, dass die moderne Auffassung und Wertung der klassischen
Blüteperiode unserer Literatur in der Hauptsache von der Romantik, diejenige des
„silbernen Zeitalters" unserer Dichtung aber nicht zum wenigsten von der Gruppe
von Kritikern, Ästhetikern oder Literarhistorikern geschaffen worden ist, als deren
Haupt oder doch stärkster Anreger Hebbel, und zwar ebensowohl der Theoretiker
und Kritiker als der Dichter Hebbel, erscheint, und innerhalb deren wohl Kuh und
Adolf Stern auf jenen historischen Wertungsprozess bezüglich Hebbels selbst, Otto
Ludwigs, Kellers, Mörikes, Storms, Jeremias Gotthelfs usw. den wirksamsten Einfluss
geübt haben. Bezüglich K.s würde das eben die Monographie über seine ästhetisch-
kritische Tätigkeit, deren Voraussetzungen und Wirkungen zu zeigen haben, die
wir soeben als durch die Sammlung Schaers ermöglicht und gewissermassen gefordert
postulierten. Mit der Wirksamkeit dieser Gruppe geht vielfach parallel oder Hand
in Hand diejenige der Schwaben Vischer, Strauss usw. Sie kreuzt sich anderseits
mit der Tätigkeit Julian Schmidts, der Nachfahren jungdeutscher Kritik oder der
Spätromantiker. Doch genug: diese kurzen Bemerkungen sollen lediglich dazu
dienen, das höchst bedeutsame Problem anzudeuten, dessen Lösung noch in weiter
Ferne liegt, für welches aber eben Editionen wie diejenige Schaers dankenswerte
Vorarbeiten darstellen. —
Deutsche Literatur und das Ausland. Der Aufsatz von
R. Besser (2227) fasst kurz die interessanten Ergebnisse der Untersuchungen zu-
sammen, welche auf Anregung Professor A. R. Hohlfelds von zwei jungen Gelehrten
der Universität Madison (Wisconsin) über die in etwa 250 amerikanischen periodischen
Zeitschriften der Jahre 1800—1880 vorkommenden Übersetzungen, Besprechungen
und Anzeigen deutscher Literaturwerke sowie Abhandlungen über deren Verfasser
angestellt wurden. Die statistisch genauen Angaben, welche in den beiden Disser-
tationen „German Literature in American Magazines prior to 1846 by Scott Holland
Goodnight" und „German Literature in American Magazines 1846 to 1880 by Martin
Henry Haertel", Madison 1907 beziehungsweise 1908, niedergelegt sind, bieten wert-
volle Einblicke in die Entwicklung des Verhältnisses des amerikanischen Geistes-
lebens zum deutschen, insbesondere ästhetisch-literarischen, im genannten Zeitraum.
So ergeben sich z. B. die merkwürdigen Tatsachen, dass der erste deutsche Dichter,
der in der Neuen Welt eine gewisse Popularität erlangte, — Gessner ist, dass Kleist
und Hebbel — bis 1880 — so gut wie unbekannt bleiben, dass dagegen Jean Paul
in ■ dieser Periode neben Goethe und Schiller an Zahl der Erwähnungen die dritte
Stelle einnimmt. — Den Beziehungen des hervorragendsten italienischen Lyrikers seit
Leopardi, G. Carduccis, zur deutschen Literatur geht Margherita Azzolini
(2236) nach. Der Kern ihrer Arbeit ist der Sammlung und Würdigung der Zeug-
nisse von der Beschäftigung des italienischen Dichters mit deutscher Literatur,
besonders insoweit sie sich in seinen poetischen und literarhistorischen Schriften und
Briefen finden, gewidmet. In engem Zusammenhang damit werden zugleich der
Einfluss deutscher Literatur und des in ihr verkörperten Geistes auf Carducci
und seine Urteile über deutsche Dichter sowie deren Gründe erörtert. Das
Resultat fasst die Verfasserin kurz dahin zusammen: „Im ganzen fällt Carducci
über die einzelnen deutschen Dichter ein gerechtes, aber oft sehr knappes,
meist mit den bekanntesten Literaturgeschichten übereinstimmendes Urteil. . .
In den vorliegenden Publikationen fand ich sichere Zeugnisse von einem ein-
gehenden Studium und einer persönlichen Sympathie im 18. Jahrhundert nur für
die Grössten: Schiller und Goethe, im 19. Jahrhundert für Uhland, Platen und Heine;
wobei die Klassiker hauptsächlich durch die antiken Hexameter, Uhland durch die
Bailade und Volksliedforschung, Platen als Formvirtuose, Heine als Satiriker auf
Carducci wirkten" (S. 68). Wenn sie sodann fortfährt: „Ob Carducci die anderen in
seinen Werken flüchtig zitierten deutschen Dichter (z. ß. Klopstock, Ewald von Kleist,
einzelne Romantiker und Jungdeutsche, Geibel, An. Grün usw.) auch im Original
gelesen und nach eigener Untersuchung beurteilt hat, ist heute noch nicht fest-
zustellen. Der anerkannte tiefe Forschertrieb des Gelehrten und seine feinsinnigen
Übersetzungen aus dem Deutschen sprächen allerdings dafür", so sieht sie sich doch
alsbald genötigt, zu dieser Vermutung mehrere Fragezeichen zu setzen: „Abschliessend
R. Unger, Allgemeines des 18./19. Jahrhunderts: Literaturgeschichte. 455
von den Beziehungen Carduccis zur deutschen Literatur zu reden, verbietet der
Umstand, dass das Handschriften- und Briefmaterial noch ungedruckt ist" (ebenda).
Auch an anderer Stelle betont die Verfasserin das Provisorische ihrer Arbeit und
verspricht gelegentliche Ergänzung, z, B. durch ein Kapitel über Carduccis metrische
Beziehungen zu den deutschen Klassikern, ja eine Wiederaufnahme des gesamten
Problems, wenn erst einmal jenes heute noch unzugängliche Material vorliege. Damit
stellt sie freilich selbst den Wert ihrer Untersuchung, wenigstens insofern es eich
um jene problematischen flüchtigen Erwähnungen handelt, in Präge, Etwas besser
steht es mit Carduccis Verhältnis zu den fünf Vertetern unserer Literatur, die er
wirklich aus eigner Anschauung näher gekannt hat. Hier weiss A. namentlich hin-
sichtlich der Stellung des Italieners zu Goethe, Schiller und Platen — die zu Heine
hatte bereits C. Bonardi untersucht — manches nicht Uninteressante zu sagen und
eine Reihe von Parallelen oder Reminiszenzen aus deren Schriften in Carduccis
Werken nachzuweisen. Und im Gegensatz zu H.Michel möchte ich es ihr danken,
dass sie in letzterer Beziehung lieber zu zurückhaltend als zu unbedenklich verfahren
wollte. Dagegen vermisse ich, wie Michel, jene ästhetisch-psychologische Vertiefung,
aus der allererst die Beantwortung der Kernfrage, ohne die meines Erachtens eine
solche Untersuchung ihren Zweck verfehlt: Was bedeutete die deutsche Literatur für
Carduccis geistiges Leben und Poesie als Ganzes? sich ergeben haben würde. War
es für die Lösung dieses im Sinne des Themas allein wesentlichen Problems, aus
Mangel au Material, noch nicht an der Zeit: nun, dann muss eben die ganze Unter-
suchung als verfrüht bezeichnet werden, sie müsste denn als blosse Stoffsammlung
gelten wollen. Letzteren Charakter tragen denn auch mehr oder minder die am
Schluss hinzugefügten kurzen Abschnitte „Carducci im Urteil der Deutschen", in dem
wiederum eine künftige Spezialuntersuchung, diesmal der deutschen Übersetzungen
aus Carducci, versprochen wird, und das — übrigens nicht gerade sehr reichhaltige —
„Verzeichnis der in Carduccis Privatbibliothek enthaltenen deutschen Bücher".
Förderlicher erscheint mir dagegen das dritte Anhangskapitel, welches die Über-
tragungen des italienischen Poeten und Literaturgelehrten aus dem Deutschen (sechs
Gedichte von Heine, fünf von Platen, zwei von Klopstock, je eines von Herder,
Goethe, Hölderlin und Uhland) im Vergleich zu den Originalen mustert. —
Ausländische Literatur in Deutschland. Stofflich in gewissem
Masse verwandt ist dem oben besprochenen Aufsatz von R. Besser ('2227_) die Studie
von W. J u s t (2238) über die romantische Bewegung in der amerikanischen Literatur,
denn auch hier handelt es sich zum Teil um den Einfluss deutschen Geisteslebens auf
das amerikanische. J. sieht das Charakteristische des romantischen Geistes als inter-
nationaler literarischer Macht hauptsächlich in vier Momenten: der Vorliebe für das
Wunderbare und Geheimnisvolle, dem Interesse für die geheimnisvollen, krankhaften
Erscheinungen des seelischen Lebens oder die „Nachtseite der Natur", der Liebe zur
Vergangenheit, insbesondere der nationalen, und zur Heimat, und endlich in dem
„romantischen" Naturgefühl. Dazu komme noch der romantische Charakter als All-
gemeinerscheinung, wie er sich in der Lebensführung des Romantikers ausprägt.
Indem er die amerikanische Literatur auf diese fünf Gesichtspunkte hin prüft, be-
schränkt er sich, das Thema zunächst nur in grossen Zügen und ohne jede Absicht
der Vollständigkeit behandelnd, auf die Hauptvertreter der romantischen Bewegung
in jenem Schrifttum, Ch. Brockden Brown, Poe und Hawthorne, während W. Irving,
Cooper und Longfellow, bei denen die romantische Note nicht die vorherrschende
ist, ausser Betracht bleiben. Und indem auch Poes Lyrik als zu isoliertes Phänomen
beiseite gelassen wird, richtet sich die Untersuchung ausschliesslich auf die Ent-
wicklung der Romankunst jener drei Dichter. Das Ergebnis, zu dem die einleuchtenden
und gewandt vorgetragenen Darlegungen des wohlbelesenen Verfassers gelangen, ist
dieses: „Eine romantische Bewegung in der nordamerikanischen Literatur ist vor-
handen, und zwar ist es eine kräftige und bedeutungsvolle Literaturströmung; ihre
Hauptvertreter sind . . . Brown, Poe und Hawthorne. Diese drei Namen sind aber
nicht gleichwertig, sondern sie bilden in bezug auf das künstlerische Können und
Fühlen eine aufsteigende Reihe: Brown ist noch stark vom sentimentalen Abenteuer-
roman beeinflusst, er stammt noch aus der Schule von Richardson und Fielding,
sowohl was die Form als auch vielfach die Charakterzeichnung anbelangt. Der
romantische Einschlag, der sich bei ihm zeigt, ist in der Wahl von wunderbaren und
geheimnisvollen Motiven und in der Einführung von krankhaft pathologischen
Charakteren zu sehen. Hier ist er . . . von Godwin, dem englischen Schauerroman
und von Schiller beeinflusst. Während Brown in der Behandlung dieser romantischen
Motive zum Teil sehr ungeschickt ist, zeigt sich bei Poe schon eine bedeutende Höhe:
auf ihn haben ausser dem gotischen Roman schon die Dichter der Blütezeit der
Romantik sowohl Deutschlands als auch Englands stark eingewirkt; genaueren Ein-
fluss konnten wir von Coleridge und von E. T. A. Hoffmann, dann aber auch vom
456 R. Unger, Allgemeines des 18./19. Jahrhunderts: Literaturgeschichte.
englischen Abenteuerroman, besonders von Defoe nachweisen. Ihre Höhe erklimmt
dann die amerikanische Romantik in Hawthorne; wir haben gesehen, dass dieser
Dichter alle seine Stoffe und alle Anregungen von aussen selbständig verarbeitet, so
dass sich mit Bestimmtheit nicht leicht sagen lässt, ob der oder jener Schriftsteller
auf ihn eingewirkt hat; doch kann man mit ziemlicher Sicherheit behaupten, dass
auch auf ihn die deutsche und englische Romantik stark eingewirkt hat" (S. 88/9).
Wie man sieht, dringt J. von der Feststellung jener Momente und Einflüsse auch
zur Silhouettierung gewisser Grundzüge des dichterischen Charakters seiner Helden
und einer einheitlichen Entwicklungslinie in der Abfolge ihrer künstlerischen Lei-
stungen vor. Doch würden diese Umrisse wohl noch plastischeres Leben gewonnen
haben, wenn er, statt die Einheit des Romantischen in jene fünf, im Grunde doch
untrennbaren Momente zu zerlegen und so das Zusammengehörige künstlich zu zer-
splittern, die Untersuchung jeweils auf das Ganze dieser halb- oder ganzromantischen
Dichtungscharaktere gerichtet hätte. —
Literaturgeschichte in Werken verwandter Wissen-
schaften. Das von A. Brehmer herausgegebene „Prachtwerk" „Die Welt in
hundert Jahren" (2246) mit seinen höchst geschmacklosen Illustrationen enthält unter
anderen die Aufsätze „Die Literatur in hundert Jahren" von H. Bahr und „Das
Theater in hundert Jahren" von M. Burckhard, die indessen ebensowenig ernst
zu nehmen sind, wie die übrigen hier vereinigten. Bahr hofft, dass in dieser glück-
lichen Zukunft die Literatur „unnötig" und jeder sein eigner Dichter sein werde.
Burckhard phantasiert von der Zeit, wo man dank den Errungenschaften der Technik
die theatralische Illusion mit all ihren Raffinements bequem zu Hause im Lehnstuhl
werde geniessen können. —
Einzelne Epochen. Auch die Festschrift, die H. 0 s t w a 1 d (2250)
unter dem seUsamen Titel „Redoute Fridericiana" zusammengestellt hat, kann mehr
oder weniger nur als Bildertext gelten. Sie bietet eine kulturgeschichtliche Plauderei
zu Chodowieckischen und verwandten Zeichnungen über das Berlin des 18. Jahr-
hunderts, die auch die damaligen Theater Verhältnisse streift. — Der Xenienverlag zu
Leipzig leitet eine Serie von Neudrucken literatur- und kulturgeschichtlicher Selten-
heilen in prunkvoller buchtechnischer Ausstattung nicht eben glücklich mit der
Gegenschrift des Abtes Jerusalem gegen Friedrichs des Grossen „De la litterature
allemande" (2249) ein. Was dieses von Goethe als „wohlgemeint, bescheiden, auf-
richtig, alt, kalt und arm" bezeichnete und nur für enge Fachkreise noch interessante
untertänige Sendschreiben des wohlmeinenden, in seinem ästhetischen Geschmack
aber recht unoriginellen Aufklärungstheologen auf Bütten oder gar Pergament in
Drugulinschem Dreifarbendruck nach der Schriftvorlage von R. Grimm-Sachsen berg,
der die künstlerische Ausführung der ganzen Reihe leitet, in den Händen schön-
geistiger Bibliophilen soll, ist unerfindlich. Für den Gelehrten aber, dem diese Aus-
gabe, als blosser Textabdruck gewöhnlichen Schlages, wissenschaftlich nichts bietet,
ist sie auch praktisch durch Unhandlichkeit und schwere Lesbarkeit der modisch
verschnörkelten Lettern so gut wie unbrauchbar. In dieser Hinsicht wird sie zudem
hoffentlich recht bald durch Aufnahme des Schriftchens unter die Neudrucke der
„Deutschen Literaturdenkmale" völlig überflüssig gemacht werden. Nach ästhetischer
Seite wiederum kann die Wiedergabe einer von spezifischem Rokokogeist erfüllten
Schrift aus dem Jahre 1781 in jenem künstlich archaisierenden, aufdringlichen Prunk-
gewande, das unsere modernen Buchkünstler so lieben, nur als arge Stilwidrigkeit
verurteilt werden. — Zwei Schriften über den Klassizismus vermitteln den Übergang
vom 18. ins 19. Jahrhundert. K. Weitbrechts (2251) kleines, aber inhaltvolles
Büchlein über die deutsche Literaturgeschichte der Klassikerzeit hat der Schiller-
Biograph K. Berger neu bearbeitet. Mit taktvoller Wahrung der Selbständigkeit
und Eigenart der Weitbrechtschen Auffassungen hat er sich im wesentlichen darauf
beschränkt, die tatsächlichen Ergebnisse neuer Forschung in das kompendiöse
Werkchen hineinzuarbeiten. — B. Wi 11 e (2252) möchte in seiner Sammlung „Unsere
grossen Dichter und Schätze aus ihren Werken", dessen erster, gut illustrierter Band
„Die klassische Blüte" zunächst vorliegt — drei weitere, das 19. Jahrhundert um-
fassende, sollen folgen — , ein „Hausbuch für das deutsche Volk" geben. Eine wohl
ausgewählte Anthologie mit starker Betonung des Lyrisch-Stimmungsmässigen, knappen
biographisch-ästhetischen Würdigungen und einer auf W.s bekannte pantheistisch-
mystische Weltfrömmigkeit abgestimmten Einleitung „Was kann uns Dichtung
leisten?" —
Literatur der Gegenwart. Ein gutes und kluges Essaybuch über
neuere deutsche Dichtung gibt uns H. Spiero (2261J in seinen „Deutschen
Geistern, Studien und Essays zur Literatur der Gegenwart". Der ästhetische Stand-
punkt, von dem er Entwicklung und Bedeutung einer reichen Zahl gegenwärtiger
oder jüngst verstorbener Poeten von Ferdinand von Saar bis Agnes Miegel feinsinnig
R. Unger, Allgemeines des 18./19. Jahrhunderts: Literaturgeschichte. 457
deutet, wird schon durch die Widmung an „unseren grüssten Krzähler" (S. 93), Wilhelm
Raabe, angedeutot. [Ind in dem schönen, Adolf Stern gewidmeten Gedenkblatt, das
auch der wissenschaftlichen Bedeutung dieses feinsten Ästhetikers unter den deutschen
Literarhistorikern der letzten Jahrzehnte gerecht wird, nimmt öp. für eich selbst das
Streben in Anspruch, im Sinne des Dresdener Dichtergelehrten und Ilebbeljüngers
die moderne Literatur zu würdigen (S. 34). Und in der Tat lebt etwas von dem
Geiste des Meisters in der Art, wie unser Autor, nicht ohne alle Einseitigkeit, aber
doch fern von dem unduldsamen Dogmatismus und der unerträglichen Lehrhaftigkeit
eines Bartels, das überreiche Gebiet moderner dichterischer Produktionen auf echte
Werte, Gestalten und Schöpferpersönlichkeiten mustert und dabei mit besonderer
Liebe auf die abseits von den Parteikämpfen und breiten Heerstrassen der literarischen
Öffentlichkeit Stehenden, auf Übersehene, unterschätzte Ältere oder noch nicht zur
Sonne des Erfolgs durchgedrungene Neutalente hinweist. Mich dünkt, dass ihm
gerade die Charakteristik solcher, für das Allgemeinbewusstsein noch halb in
Dämmer gehüllter Poetenphysiognomien, eines Saar, Schönaich-Carolath, Karl Haupt-
mann, J. J. David, W. Fischer-Graz, Fritz Stavenhagen, A. Schmitthenner, einer
Ilse Frapan, Gertrud Prellwitz, Lulu von Strauss und Agnes Miegel besonders
gelingt, besser oft als die Nachzeichnung der bekannten Profile eines Gerhart
Hauptmann, Wildenbruch oder Sudermann. „Es gibt verschiedene Stufen der
Heimatkunst", sagt Sp. einmal (S. 205) und stellt der noch unkünstlerischen stoff-
lichen Behandlung des Heimatlichen die Gestaltung örtlich bedingter Probleme als
höhere Stufe, weiterhin aber die grosse Kunst gegenüber, welche dieses lokal
Bedingte nur noch als unsichtbaren Hauch die Lebenstreue ihrer unbefangen
geschauten, rein menschlichen Gebilde steigern lässt. Mit feinem Sinn weiss er
selbst diesen Heimatton aus den verschiedensten Dichtungen herauszuhören und bei
den verschiedensten Dichtern erklingen zu lassen. Nur eben der grossen Kunst gegen-
über erweist sich solches Bestreben leicht als zu eng; und es wäre zu wünschen,
dass Sp. auch über diese Schranke hinaus sich von Sterns Vorbild leiten Hesse.
Ein gedrängter Überblick „Der neue historische Roman", eine beherzigenswerte
Mahnung an unsere poetischen Artisten „Der Dichter und die Politik" und der
sozialpädagogische Vortrag „Das Volk und die Literatur" beschliessen das sym-
pathische Buch. — In interessantem Gegensatz zu der in dem angedeuteten Sinne
konservativen Betrachtungsweise Spieros stehen die „Studien und Eindrücke" von
Kurt Martens (2267). Ein beredter Anwalt der Münchener Moderne plaudert
hier geistreich-paradox, oft mit feinfühliger Empfänglichkeit für Echtes, oft durch
Parteilichkeit oder Subjektivismus zum W^iderspruch reizend, immer indes anregend
und geschmackvoll von seinen literarischen Erlebnissen und Eindrücken. All-
gemeinere ästhetische, psychologische oder kulturhistorische Themen, wie „Vom
Genüsse der Dichtung", „Stil und Können", „Über erotische Dichtung", „Ausgang
des Naturalismus", „Ursprung der jüngsten Strömungen", „Dichtkunst und ehrsames
Handwerk", „Der Dichter als soziale Erscheinung" wechseln mit kurzen Essays über
Eulenberg, Wedekind, Knoop, die Böhlau, die Brüder Mann, den Grafen E. von
Keyserling oder persönlichen Erinnerungen an den dramatischen Sturm und Drang,
dem die Literarische Gesellschaft in Leipzig in der zweiten Hälfte der neunziger
Jahre zu Bühnenleben verhalf. Ein eigenwilliges, aber beachtenswertes Schema der
Entwicklung der modernen Literatur seit dem Ausgang des Naturalismus leitet das
Büchlein ein. Fanatiker für die „reine Kunst" oder was er dafür hält, allen ausser-
ästhetischen, insbesondere auch moralistischen und volkspädagogischen Tendenzen
abhold, dabei Feinschmecker für Stil- und Linienschönheit, zugleich aber für alles
Kraftvolle, Eigenwüchsige, Aufrührende und Aufrüttelnde eingenommen, hat M. als
Beobachter und Schilderer moderner literarischer Strömungen den grossen Vorzug auf
seiner Seite, diese zu einem guten Teil selbst mit durchlebt zu haben und vielen
ihrer Vertreter persönlich nahe getreten zu sein. Das verleiht seinen temperament-
vollen Expektorationen ein kräftiges und zugleich intimes Kolorit, mag er für Wede-
kind eintreten oder gegen die Überschätzung des „Keller-Epigonen" Hesse, des
„forsch gemütvollen Dilettanten" Karl Busse und der „selbstgenügsamen" Volks-
und Heimutlyrik streiten, mag er Helene Böhlau als der „Dichterin der zur Leiden-
schaft gesteigerten Menschenliebe" huldigen, geistige Porträts der Brüder Heinrich
und Thomas Mann auf gemeinsamen Grundton und doch wieder fein gegeneinander
abstimmen oder den literarischen Teutonismus ironisieren. Neben allem geflissentlich
betonten Individualismus kommt solchergestalt in diesen Essays zugleich das Selbst-
und Weltbewusstsein des literarischen Jungmünchen zu Wort, dessen Auffassung
vom eigenen Wesen und der eigenen geschichtlichen Stellung wie von dem lite-
rarischen Leben draussen. Und darin vor allem, in diesem Indirekten und Sym-
ptomatischen, sehe ich die Bedeutung des Buches für den künftigen Historiker der
gegenwärtigen Literaturströmungen. — Das Buch 0. E. Lessings (2263/4) „Die
458 R- Unger, Allgemeines des I8./19. Jahrhunderts: Literaturgeschichte.
neue Form. Ein Beitrag zum Verständnis des deutschen Naturalismus" wäre man
zunächst fast versucht als parodistische Satire auf den Grössenwahn und beschränkten
Doktrinarismus gewisser Jüngstdeutscher zu nehmen, welche Welt und Geschichte
eben gut genug dünken, als Folie ihres eigenen weltüberlegenen Ich zu dienen.
Unter der ,, neuen Form" versteht der Verfasser nämlich nichts anderes als die vor
Jahr und Tag lärmvoll verkündeten und inzwischen zumeist längst vergessenen
ästhetischen „Entdeckungen" und dementsprechende dichterische Praxis von Arno
Holz, die er beide mit quälender Breite analysiert und panegyrisch rühmt. Die
ganze ältere Dichtung und Ästhetik, insbesondere die Versuche zur Bestimmung des
Verhältnisses von Kunst und Natur von Gottsched bis Otto Ludwig, die Epik bis
Fontane, die Dramatik bis Anzengruber, die — reimlose — Lyrik von Klopstock bis
Whitman, von dem Holz nach Lessing unabhängig sein soll (S. 203), und Nietzsche
erscheinen nur als Piedestal für die Leistung des Einen: die Erfindung und dichterische
Gestaltung der „neuen Form" durch den „Altmeister" des Naturalismus, neben dem
hier natürlich auch die Mitstrebenden, vor allem Gerhart Hauptmann, dessen Dichtung
im Vorbeigehen an der von Holz gemessen und epigonisch dürftig befunden wird,
eine sehr ungünstige Figur spielen. Besonders im Drama und in der L^Tik habe
Holz ein Höchstes geschaffen. Dort in der Tragödie „Sonnenfinsternis", der „ersten
Tragödie in germanischer Sprache, die den Namen ,modern' verdient; der ersten,
deren Form ganz selbständig aus dem Inhalt erwächst; der ersten, der weder die
Griechen, noch Shakespeare, noch die Franzosen zum Dasein verhalfen" (S. 143/4),
der „Tragödie in der Potenz" (S, 189), deren Pracht uns der Verfasser auf nicht
weniger als 46 Seiten auseinandersetzt. Hier im „Phantasus" und „Dafnis", von
dessen Autor es heisst: „Seit Goethe hat es in Deutschland keinen Lyriker gegeben,
der über eine solche Mannigfaltigkeit von Formen und Stimmungen verfügt, der
glelchermassen den Ton weicher Zartheit und feurigster Leidenschaft beherrscht, der
heitere Anmut so vollkommen mit ethischer Tiefe in sich vereinigt hätte, der ein so
grosser und ursprünglicher Künstler gewesen wäre, wie Arno Holz" (S. 233). Für-
wahr, Eugen Reichel hat allen Anlass, auf O. E. Lessing eifersüchtig zu werden,
wie ja auch die beiderseitigen Helden, vielleicht infolge ihrer Stammesverwandtschaft,
viele Ähnlichkeit besitzen, in ihrem beschränkten Doktrinarismus, in ihrer kritiklosen
Selbstüberschätzung, in ihrer prosaischen Verstandesmässigkeit, in ihrem Wahn, aus
abstrakten Lehrmeinungen heraus eine „neue Form" und neue Poesie machen zu
können. —
Ethische und religiöse Strömungen. In einer Flut von Bro-
schüren und Aufsätzen wird auch diesmal wieder der Literaturstreit im katholischen
Lager ausgefochten, den Muths Veremundus-Schriften zu Ende der neunziger Jahre
entzündet und die, grossenteils persönlich zugespitzten Gegensätze zwischen Richard
von Kralik und seinen„Gralsrittern" auf der einen, Karl Muth und den „Hoch-
ländern" auf der anderen Seite geschürt haben. Bekanntlich handelt es sich dabei
im Wesentlichen, das freilich nur allzu häufig und bei beiden Parteien von tendenziösem
oder aggressivem Beiwerk überwuchert wird, um die Fragen der literarischen
Inferiorität des deutschen Katholizismus und der Bedeutung des konfessionellen
Momentes für die literarische Betätigung gläubiger Katholiken. Vielfach entladen sich
in diesen Fehden, die auch bereits auf Katholikentagen zur Sprache kamen, die durch
die Enzyklika „Pascendi" von 1907 in Kreisen der gebildeten Katholiken erzeugten
inneren Spannungen und der Antagonismus der „Berliner" und „Kölner Richtung".
So wirft J, Pfeneberger (2287), auf den Spuren Kraliks wandelnd, dem
„Hochland" und seinem Leiter in heftiger Polemik ganz offen Modernismus, und
zwar nicht mehr bloss „kulturellen", vor, während umgekehrt P. Expedit us
Schmidt (2288) den Katholizismus der „Philosophie" wie der Kunst Kraliks
temperamentvoll in Frage stellt. — J. F r o b e r g e r (2284) bemüht sich, in objek-
tiver, freilich etwas umständlicher Prüfung, bei Würdigung dieses Problems die
pädagogisch-seelsorgerischen, die religiösen und die literarischen Gesichtspunkte
auseinanderzuhalten und den Argumenten der „religiös-romantischen" (Kralikschen)
und der „literarischen" (Muthschen) Richtung gleicherweise gerecht zu werden, ein
Bestreben, das K. Muth rühmend anerkennt. — Auch Heinr. Falken berg
(2283) nimmt eine vermittelnde Stellung ein, allerdings mit sichtlicher Hinneigung
zur Seite Muths und mit vernichtendem Urteil über die neueren literarischen
r^eistungen Kraliks (vgl. S. 27). Zugleich gibt er die Anregung zu einer neuen
„Vereinigung für Literaturpflege" auf dem Boden der katholischen Weltanschauung,
für deren ersten Bedarf er bereits einen Statutenentwurf und das Verzeichnis einer
Handbücherei vorlegt. — H. Cardauns (2281) wiederum wendet sich gegen den
Versuch der „Correspondance de Rome", dem Roman „Meinrad Helmpergers denk-
würdiges Jahr" der Handel-Mazzetti das Stigma des „literarischen Modernismus"
aufprägen zu wollen. — Schweres Geschütz literarischer Gelehrsamkeit wie ultra-
R. Ung-er, Allg-emeines des \S.[\9. Jahrhunderts: Literaf Urgeschichte. 459
montaner Geschichtsklitterung- führt sodann Alexander BauingartnerS. J.
(2279) in seiner Schrift, einer Sammlung von Artikeln aus den „Stimmen aus Maria-
liaach", auf, indem er für Kralik gegen Muth Partei ergreift, vor Entkonfessiona-
lisierung der katholischen F^iteratur dringlich warnt und, nicht ohne Sophistik,
(larzutun sucht, dass alle wahrhaft grosse Dichtung nur unter Schirm und Hut der
(katholischen) Kirche gedeihen könne und stets gediehen sei. — Objektiv endlich
bespricht E. Nid den (228()) Muths und Kraliks Broschüren. — In seiner Jahres-
revue über Literatur des Judentums berücksichtigt S. Bernfeld (2294) auch
die belletristische Literatur, die spezifisch jüdische Probleme behandelt, freilich nur
ganz kursorisch. Er beklagt dabei die Stagnation, die gerade auf diesem Gebiete
herrsche, und weist auf das moderne jüdische Orossstadtleben als dankbares Problem-
gebiet für die jüdische Dichtung hin. — Die antisemitischen Klagen über die „Ver-
judung" unserer Literatur, des Theaters und der Presse sucht ein Artikel der
„Mitteilungen aus dem Verein zur Abwehr des Antisemitismus" (2292) durch
interessante statistische Angaben über den prozentualen Anteil der Juden an unserem
literarischen Leben zu widerlegen. —
Lokale Literaturgeschichte: Deutschland, im Jubiläums-
jahr der Berliner Universität hielt zur Gedächtnisfeier des königlichen Stifters Erich
Schmidt (2307) als Jubelrektor eine Rede über „Berliner Poesie vor 100 Jahren",
in seinem sinnschweren, beziehungsreichen Freskostil führt er die poetischen Fest-
oder Trauerhuldigungen, die Novalis, Kleist, Arnim und Brentano der Königin Luise
in jenen schicksalvollen Jahren widmeten, sowie Arnims und Brentanos Feiergesänge
zur Weihe der neuen Universität am Geiste des Hörers vorüber. Ausblicke auf Zeit-
genössisches und eine prägnante Überschau der Entwicklung akademischer Poesie
auf deutschen Hochschulen runden das knappe, doch farbenkräftige Zeitbild. — Das
Buch von B. D i e d e r i c h (2313) über „Hamburger Poeten" versammelt einen recht
gemischten Chorus von Dichtern, wirklichen und sogenannten oder sich selbst so
nennenden, von geborenen Hamburgern, in Hamburg Lebenden und vorübergehend
dort Ansässigen, von Bekannten und (ausserhalb der Hansestadt) Unbekannten, von
Liliencron und Dehmel bis zu lokalsten Grössen herab. Scheinbar bescheiden auf-
tretend, fühlt sich der Verfasser offenbar als berufenen Kritiker, der alles Ernstes
Worte Lessings über das Ideal des Kunstrichters und Goethes über den ausgebildeten
Kenner sich zueignet (S. 154/5 und 255/6). In Wahrheit aber muss entweder das
geistige Niveau des Publikums, vor dem er die hier vereinigten Vorträge hielt, oder
(las seines eigenen kritischen und literarischen Könnens ein recht geringes sein.
Sein Stil ist manieriert und trivial zu gleicher Zeit, echtes Literatendeutsch. Seine
Charakterisierungsmethode aber ist ebenso gesucht wie pedantisch. Nur ein Beispiel
zum Beleg: die Würdigung Dehmels (S. 267 ff.). Sie vollzieht sich in lauter klein-
gehackten Absätzchen: 1. Einleitung: Dehmel ein Gipfel „mühsam, schaurig, voller
Abgründe und Schroffen . . . zyklopische Felstrümmer" usw. 2. Längeres Zitat aus
Liliencron über Dehmel. 3. Allgemeine Betrachtung: „Im Grunde ist alles subjektiv",
alles Urteil über Menschen und Künstler; einziger Trost: eine gewisse Gleichartigkeit
alles Menschlichen. 4. „Wir setzen von neuem an": „Richard Dehmel ist kein Ding
wie wir" (!). 5. Neue Zitate: Dehmels eigene Erzählung seines Lebenslaufs, ergänzt
durch Rudolf Franks Fortsetzung derselben. 6. „Lebensdaten" aus Dehmels Gedichten
(wie unkünstlerisch solches Aufspüren des Stofflichen und Anekdotischen im Kunst-
werk!) 7. Zitat aus Franz Servaes: „Dehmel hat in seiner Jugend an epileptischen
Anfällen gelitten . . . Pubertätskrämpfe". Frohlocken unseres Autors: „Hier haben
wir den Schlüssel zu Dehmels Künstlerpersönlichkeit: Sein Anderssein hat eine
psychophysische Ursache". 8. Daraus wird seine Stoffwahl verständlich. Zitat eines
seiner brünstigen Erotika. 9. Tiefsinnige psychologische Auseinandersetzung: Ein
solches Stigma beeinflusst mehr oder minder die ganze Seele. „Diese Erkenntnis
muss die Grundlage jeder Beurteilung Dehmels sein . . . Hier beginnt sein Ver-
ständnis. Liebes- imd Geschlechtsleben ist die Dominante seiner Dichterpersönlichkeit"
10. Neues Zitat aus Servaes: „An der Beseitigung der krankhaften Erscheinungen hat
bewusste Willenstätigkeit entscheidend mitgearbeitet." Also zweites Charakteristikum
des Dichters: starker Wille. 11. Dieser tritt bei ihm in zwei Erscheinungsformen auf:
Hochmut und Gezwungenheit. 12. Er erscheint besonders dem weiblichen Geschlecht
gegenüber: als Herrschsucht und Brutalität. Gedicht als Beispiel. 13. Letzter Charakter-
zug, ebenfalls nur Erscheinungsform des Willens, ist die „Energie, nichts als sich selbst
zu wollen und darzustellen, die Augen unbeirrt auf das Ziel geheftet, und mit keinem
als nur ihm gemässen Mitteln". Beleg: Trinklied nebst Gumppenbergs Parodie.
14. Dehmel ist ein Dichter und kein Philosoph. Zitat des „Denkzelteis für den ver-
ehrten Leser". 15. „Wir könnten schliessen. Was Kopf und Herz dem Verstände
sagen können, um ein Verständnis Dehmels zu ermöglichen, ist geschehen (!). In
absichtlich vereinfachten konstruktiven Linien und in wohlerwogener Auswahl. Der
460 R. Ünger, Allgemeines des 18./19. Jahrhunderts: Literaturg-feschichte.
Dichter gilt als der Verworrene, Unverständliche ; um so mehr hatten wir die Pflicht,
klar zu sein, selbst auf die Gefahr hin, statt eines Menschen eine geometrische Figur
zu zeichnen (dämmernde Selbsterkenntnis!). Das Beste muss doch schliesslich un-
gesagt bleiben, weil Sagen nichts nützen würde." 0, hätte der Verfasser diese Einsicht
doch auch für seine zitatengeschmückten „konstruktiven Linien" und „geometrischen
Figuren", die er als Dichterporträte etikettiert, wahr gemacht! Ich glaube, den Leser
verlangt es nicht nach weiteren geometrischen Konstruktionen etwa Liliencrons oder
Johanna Wolffs, die D. neben, ja fast über Dehmel stellt. So sei denn nur noch
festgestellt, dass die Nichte Varnhagens, Ludmilla, nicht die Tochter eines „Dr. Varn-
hagen" und eine verehelichte Assing war, wie es hier S. 22 heisst, sondern die
Tochter von Dr. J. D. Assing und Varnhagens Schwester Rosa Maria. Sie war in
ihren späteren Jahren kurz mit einem italienischen Cavaliere, Grimelli, verheiratet. —
In die erregte Diskussion der eisässischen Frage möchte 0. F 1 a k e
(2314) die problematische Parole werfen: „sich in das Deutschland von heute ein-
zufügen, um in dies Deutschland die (demokratische) Zersetzung zu bringen". „Auf-
rüttelung der Geister," ruft er streitlustig aus, ,, Formierung von Bataillonen (zum
Kampfe für die , Freiheit' und ,Völkerverbrüderung'), das ist die nächste Aufgabe."
— F. Lienhards Schriftchen (2315) bietet hübsche Momentbilder aus dem
eisässischen Geistesleben der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und seinen zahl-
reichen Verflechtungen mit dem reichsdeutschen, von dem Leben in Buchsweiler,
zeitweise der Residenz der Erbprinzessin Karoline von Hessen, der späteren „grossen
Landgräfin", von der freiherrlichen Familie von Berckheim auf Schloss Schoppen-
weier bei Kolmar und ihrem Freunde Pfeffel, von Friedrich Oberlin, Goethes Friederike
und Lili und den Revolutionsfesten in Strassburg. Ein Teil des Quellenmaterials zu
L.s historischem Roman „Oberlin" ist zu diesen anmutigen Skizzen verarbeitet. —
Die sozialdemokratisch tendenziöse Geschichte Frankfurts a, M. von 1789 — 1866 von
H. Wendel (2319) betont im Sinne der materialistischen Geschichtsauffassung die
sozialen und wirtschaftlichen Momente; dem Literarhistoriker aber bietet sie nichts. —
Österreich. Einige österreichische Dichter führt in ihrer bekannten,
anthologienartigen Weise die „Lese" (2329) ihren Lesern vor. — Patriotische Auf-
sätze und nationale Dichtungen Deutschösterreichs vereinigt die „Wertung" (2331).
— An dem Kultur- und Traditionsgegensatz der deutschen und der österreichischen
Reichshauptstadt übt M. H a r d e n (2338) seinen preziös verschnörkelten Feuille-
tonismus. — Amüsant plaudert E. Felder (2337) über die geistigen und literarischen
Interessen der Wienerin, ihre Bedeutung für das Schaffen der Wiener Künstler, ihre
Rolle in Kunst, Literatur und Theaterleben. — Eine bedeutende Erscheinung ist
wieder Alfred von Bergers „Buch der Heimat" (2332). Eine Fülle kurzer
Aufsätze historischen, landschaftschildernden und -beseelenden, literarischen,
poetischen Inhalts, persönliche Erinnerungen, Gedenkblätter für geliebte Tote,
Lebensbilder aus dem alten und neuen Wien, Essays über alte und junge öster-
reichische Dichter, Schriftsteller und Schauspieler: Julius von der Traun, Lewinsky
(mit einem köstlichen humoristischen Phantasiestück „Lewinsky im Himmel"), Speidel,
Lenau, Halm, Grillparzer (geistreiche Analyse der Dramenpläne „Krösus" und „Der
Purpurmantel"), Saar, Greif, Hopfen (diese beiden, die B. warm verehrt, als die
einzigen NichtÖsterreicher), Hofmannsthal und Schnitzler. Von der bunten Mannig-
faltigkeit dieser Studien und der doch zugleich in ihnen lebenden und dem
empfindenden Leser alsbald sich erschliessenden Einheit, wesentlich einer Einheit
der Auffassung und — ich möchte sagen: lokalen — Stimmung schreibt B. selbst
in der Vorrede: „Sie können in ihrer Gesamtheit (da während der zehn Jahre seiner
Hamburger Theaterdirektion entstanden) als die menschliche Ergänzung meines vor
kurzem unter dem Titel , Hamburgische Dramaturgie' veröffentlichten Buches gelten.
. . . Wie das alte Burgtheater stets der ideelle Mittelpunkt meines künstlerischen
Denkens und Wollens war, so stehen alle Gedanken und Stimmungen, alle Er-
zählungen und Schilderungen, welche dieses Buch enthält, in mehr oder minder
naher Beziehung zur österreichischen Heimat überhaupt und in allernächster zu den
Menschen und Landschaften meiner Jugend" (S. 9—10). In der Tat bezeichnen die
beiden inhaltreichen Worte Heimat und Erinnerung am kürzesten den geistigen und
vor allem den Gefühlshintergrund, von dem sich die Gesichte und Gedanken dieser
beiden ebenso geist- wie gemütvoll plaudernden, schildernden, charakterisierenden,
mahnenden und spottenden, ja nicht selten fast dichterisch gestaltenden Bände ab-
heben. Und wie in jenen beiden Worten für jedes feinere Ohr ein leiser lyrischer
Klang mitschwingt, so sind auch die hier vereinten Aufsätze zumeist auf einen fast
lyrischen Grundton abgestimmt. Und sie müssten nicht von Österreich und Wien
handeln, dem neuen und lieber noch dem alten des Vormärzes, der Reaktion und
des alten Burgtheaters, nähme dieser Ton nicht unwillkürlich die Klangfarbe einer
leisen, doch männlich verhaltenen Wehmut an, wie sie dem wohl ansteht, der von
R. Unger, Allgemeines des 18. /19 Jahrhunderts: Literaturgeschichte. 401
dem Ethos des Lebens und der Dichtung eines Grillparzer und l^enau, eines Saar
und des nach B. heutzutage „albern" unterschätzten Halm spricht. Den beiden
Jungwienern gegenüber wandelt sich dieser Ton, bei allem gewissermassen väter-
lichen Wohlwollen B.s insbesondere gegen Hofmannsthal, in eine gewisse anerkennende
Skepsis, die sich bezüglich des Dichters der narkotischen Traumspiele vielsagend
fragt: „Ob er wohl im Mondschein einen Schatten wirft?" (II, 8. 289), und von
Schnitzler meint: „Vielleicht ist es die schärfste und diskreteste Satire auf die geistige
Kultur Wiens, dass ein Kopf wie Schnitzler in einem Zeilalter wie dieses uns von
nichts zu erzählen weiss als vom ,süssen Mädel', vom Sterben und von der Illusion
in allen Formen" (II, S. 317). An solchen scharfkritischen und dann wieder an
dichterisch empfundenen und prachtvoll schlicht ausgesprochenen Worten ist dieses
Buch reich, reich auch an liefen üedanken, intimen Blicken und mit persönlichster
Stimmung getränkten Schilderungen, wie sie nur dem gelingen, der in und mit den
Persönlichkeiten und ihren Schöpfungen so innig fühlt, denkt und lebt, der so das
Vertraute, das Grosse und das Heimliche aus ihnen herausempfindet wie B., weil sie
eben, wie er es von Speidel, Saar und Lewinsky selbst sagt, ein Teil sind seiner
geliebten geistigen Heimat. Ich bin weder Wiener noch Österreicher, aber ich glaube
doch zu verstehen, dass wir hier wirklich einmal das vor uns haben, was in unseren
Tagen der geflissentlichen Heimatkunst so heiss erstrebt wird und so selten gelingt:
— ein „Buch der Heimat". —
Schweiz. Einiges über Jungbaseler literarische Kultur und Persönlich-
keiten, Dominik Müller und seinen „Samstag", Albert üräter, C. A. Bernoulli be-
richtet Hermann Hesse (2342), während J. H o f m i 1 1 e r (2343) eine Musterung
neuschv/eizerischer Dichtung mit dem rühmenden Hinweis auf die zweite Auflage
der C. F. Meyer-Biographie Adolf Freys und die von demselben herausgegebenen
zwei Briefbände des grossen Zürichers beschliesst. —
Stammbücher. Seinen mehrfachen epistolarischen Mitteilungen aus dem
Nachlasse des 1842 verstorbenen steierniärkischen Gutsbesitzers Wilhelm Joseph
Kalmann lässt K. H u g e 1 m a n n (2348) die Veröffentlichung eines interessanten
Stammbuches folgen, welches jener, als ein über das gewöhnliche Alter — geboren
1758 — gereifter Student der Medizin, in den Jahren 1792—95 in Jena und Kiel
geführt hat. Hier war der junge Österreicher bald in nähere persönliche und
wissenschaftliche Beziehungen getreten zu seinem berühmten Landsmann, dem Philo-
sophen Karl Leonhard Reiuhold, dem ehemaligen W^iener Barnabiten und nun-
mehrigen gefeierten Lehrer und Vorkämpfer der kantischen Philosophie, die sich
sowohl auf den engeren Kreis der Familien Reinhold und Wieland wie auf den
weiteren der Schüler und Verehrer des Philosophen erstreckten und seit Ostern 1794
an dessen neuer Wirkungsstätte, der Universität Kiel, eine glückliche Fortsetzung fan-
den. Von dem Reichtum der geistigen Interessen und von der angeregten Geselligkeit
in jenen durch eine Reihe bedeutender Persönlichkeiten ausgezeichneten und durch
die Kunst- und Ideenwelt unserer grossen Dichtung und Philosophie nachhaltig an-
geregten Kreisen legen die vom Herausgeber fleissig erläuterten Eintragungen
unseres Stammbuches anschauliches Zeugnis ab. Wir finden hier, um nur das
Wichtigere herauszugreifen, Namen vertreten wie: die Dichter Mastalier und Alxinger
(noch aus der letzten Wiener Studienzeit Kalmanns im Sommer 1792); in den drei
Jenenser Semestern: Fernow, Sophie Reinhold (mit einem Zitat aus ihres Vaters
„Musarion"), ihre Schwester Charlotte Wieland (mit Versen Herders), Jens und
Sophie Baggesen, K. L. Reinhold selbst (mit Worten aus dem Matthäus, der „Krftik
der praktischen Vernunft", „Allwill" und Baggesen), Niethammer (mit einer revolu-
tionären französischen Sentenz), den Chemiker Göttling, den Philologen Schütz, die
Theologen Paulus und Griesbach, die Mediziner Batsch und Hufeland, den Juristen
Hufeland und Sophie Mereau mit ihrem Gatten. Aus Weimar seien genannt Vater
Wieland (Verse aus Horaz' Episteln) mit Söhnen und Töchtern. Endlich finde ich
unter den damaligen Jenensern noch meinen Vorfahren Friedrich Karl Forberg, den
fichteberühmten Kantianer, mit einem eigenartigen Diktum vertreten, das sein philo-
sophischer Freund, der Nürnberger Arzt J. B. Erhard, alsbald abschwächend inter-
pretiert. Während eines Wiener Ferienaufenthalts Kalmanns im Herbst 1793 trägt
sich unter anderen der Barde Denis mit einem Zitat aus Prosper Aquitanus ein.
Die Reise nach Kiel bringt Erinnerungsworte von Feder, Spittler, Sieiners und
Blumenbach in Göttingen, dem Juristen und Kunstgelehrten von Ramdohr in
Celle, der Familie Reimarus, Elisa von der Recke, Karoline Rudolphi, dem grossen
Schröder und den Belletristen Schink und F. J. Jünger in Hamburg, Aus Kiel
sind zu nennen: Karl Friedrich Cramer, der bald darauf als Revolutionär von der
heimischen Universität scheiden musste, Joh. Heinrich Voss (mit eigenen Versen),
seine Gattin Ernestine, die Familien Ehlers, Niemann, Esmarch, Binzer und Jensen
und Anton Friedrich Justus Thibaut, ein Siudiengenosse Kalraanns, der spätere be-
Jühresberichte fttr neaere deutsche Literatorgeschichte. XXI. 3^
462 P. Wiegler, Briefwechsel, Memoiren, Tagebücher.
rühmte Heidelberger Pandektist (mit einem Gessnerzitat). Gedenkblätter von Kal-
manns Rückreise in die Heimat von August Gottlieb Meissner in Prag (aus J. J.
Engel) und einige wenige aus den folgenden zwei Dezennien, von Besuchen Un-
bekannter, namentlich von Franzosen, von Kalmanns ländlicher Abgeschiedenheit
zeugend, beschliessen das Stammbuch, ein kultur- und auch literarhistorisch mannig-
fach bemerkenswertes Dokument; zu der dankenswerten Publikation sei noch be-
richtigt, dass Forberg (siehe S. 17, Anm. 2) seine „Entwicklung des Begriffs der
Religion" nicht als selbständige Schrift, sondern als Aufsatz in dem von Fichte und
Niethammer herausgegebenen „Philosophischen Journal" (VIU, 1; 1798) veröffentlicht
hat und 1848 (nicht 1818) gestorben ist. —
Literaturhistoriker. In der warmen, aber Andersdenkenden
gegenüber massvoll gehaltenen Würdigung, die J. Froberger (2350) dem
literarischen Lebenswerk des im Berichtsjahre dahingegangenen gelehrten Jesuiten
Alexander Baumgartner in der „Literarischen Beilage der Kölnischen Volkszeitung"
zuteil werden lässt, betont er, dass das apologetische Moment in Baumgartners
literarhistorischer Tätigkeit nicht ausser acht gelassen werden dürfe, wolle man ihr
gerecht werden. In diesem Sinne heisst es von dem vielangefochtenen Goethe- Werk
Baumgartners : ,, Obwohl wir das Buch nicht als die katholische Goethe-Biographie
betrachten können, denn auch der katholische Literarhistoriker kann Goethe objektiv
würdigen, ohne in einen derart polemischen Ton zu verfallen, so ist es doch für die
Katholiken ein unentbehrliches Werk, das bis jetzt noch nicht ersetzt worden ist
und darum seine Brauchbarkeit noch nicht verloren hat." Und die grosse, nun Torso
gebliebene „Geschichte der Weltliteratur" rühmt er mit den Worten: „Dem Literaten
(soll offenbar heissen: Literaturgelehrten), der sein Augenmerk auf Einzelheiten
richtet, können manche Fehler und Lücken nicht entgehen; er vermisst zuweilen
das literarische Urteil, fühlt sich oft zum Widerspruch gereizt, mag sogar die Dar-
stellung hier und da ungerecht gefärbt finden; aber für die weiteren Kreise der ge-
bildeten Katholiken ist das gewaltige Werk ein unersetzliches Mittel sicherer Be-
lehrung." —
b) Briefwechsel, Memoiren, Tagebücher.
(IV, Ib = N. 2358-2527.)
Paul Wiegler.
Sammlungen. — F&rstliche Persönlichkeiten, Diplomaten und Hoflente. — Militärisches nnd Kriegserinnerangen.
■— Politiker nnd Publizisten. — Gelehrte. — Künstler und Musiker. — Dichter nnd Schriftsteller. — Eranenhriefe und
Memoiren. — Heiseerinnerungen. — Kulturhistorisches und Soziales. —
Sammlungen. Die populären Briefsammlungen, die Zeitler und andere
ediert haben, und über deren wissenschaftlichen Wert oder Unwert manches ge-
schrieben worden ist, vermehrt nachträglich B. Ihringer (2362) durch eine
Anthologie von Frauenbriefen „aller Zeiten", will sagen vom 9. Jahrhundert bis zur
Gegenwart. Das bedingte Verdienst eines solchen Unternehmens besteht in der
Erschliessung schwerer zugänglichen Materials; doch ebenso sicher ist, dass
Material und Interesse sich vorderhand erschöpft haben. — Was die Zeit aus Eigenem
gibt, scheint fragwürdig. Eine spezialistische Veröffentlichung, die Monatsschrift
„Der Brief (2360), die für „Kultur und Art" des Briefverkehrs Muster aufstellen
wollte, ist eingegangen, wie es bei ihrem Ungeschmack natürlich war. — Gegen
snobistische Begriffswirrungen stellt H. Wantoch (2359) mit erfreulicher Klarheit
fest, dass man heute weder Tagebücher noch Briefe mehr schreibe, und dass nur
(und eben deshalb) für Neudrucke, für Tagebuchlektüre die Stunde gekommen sei,
bis es später einmal wieder Mode sein werde, „Gewissen zu haben". —
Fürstliche Persönlichkeiten, Diplomaten undHofleute.
Wiederum steht mit retrospektiv-historischen Fürstenbildnissen das 18. Jahrhundert
voran, und wieder hat, auch ehe das Jubiläum Friedrichs des Grossen Federn und
Druckpressen beschäftigte, die um diese Königsfigur gruppierte Literatur nicht aus-
gesetzt. Frz. Eyssenhardts (2365) Denkwürdigkeiten in neuer Bearbeitung und
die Memoiren Wilhelmines in einer neuen, ungewöhnlich guten Übertragung von
Annette Kolb (2368), der Deutschfranzösin, sind zu verzeichnen. — Sehr bedeutsame
Ergänzungen zu den 1907 gedruckten Tagebüchern des Reichsgrafen Ernst
P. Wiegler, Briefwechsel, Memoiren, Tagebücher. 463
Ahasverus Heinrich von LehndorfT, Kammerherrn der Königin Elisabeth Christine,
teilt Professor Karl Ed. Schmidt (2366) in Lötzen mit. Es sind zunächst
Tagebücher aus den Jahren 1761/5, also aus der letzten Zeit des Krieges und aus
der ersten nach dem Friedensschluss, überall von Lehndorffs französischer Kavalier-
philosophie und vortrefflicher Menschenbeobachtung erfüllt, die seine Schilderungen
zu einem unterhaltenden Gegenspiel der offiziellen Geschichtschreibung machen.
Lehndorff ist mit dem sonstigen Hof seiner Gebieterin in „diesem elenden
Magdeburg", wo er ohne die gelegentlichen Reisen und dynastischen Besuche
versauern würde. Noch immer ereignen sich in der königlichen Familie (Prinz
und Prinzessin Ferdinand, Prinzessin Fleinrich, Prinzessin von Preussen) viele
Zerwürfnisse. Das Jeu ist die einzige Ablenkung. Den Frieden mit Russland will
die Königin feierlich ausblasen und durch einen Herold vorlesen lassen. Als der
Kurier des Königs mit 24 Postülionen eintrifft, sucht sie den Schein zu erwecken,
ihr Gemahl schicke ihn „in grosser Hochachtung" einzig ihretwegen. Jedoch
stumm betritt der Jäger den Saal. Er hat keine Botschaft für sie, nur Briefe für
Herrn von Blumenthal und den Kommandanten. Nach dem Frieden von 1763 zieht
die Königin nach Schönhausen. Der König dekretiert die Bestallung eines neuen
Hofmarschalls, des unwirtschaftlichen Präsidenten Voss, was Lehndorff skeptisch
glossiert: „Eine Zitrone, die an diesem Hofe mehr gegessen wird, verursacht hier
ja schon eine Budgetstörung auf mehrere Monate hinaus." Friedrich lädt fünf
adelige Damen nach Potsdam ein und entschuldigt sich, dass es an Platz fehle, auch
die Gatten unterzubringen. Am dritten Tage werden die Damen zum Souper und
Ball geholt, doch gleich wieder ergeht der Befehl abzureisen, und ihr Nacht-
quartier müssen sie selbst zahlen. Obendrein schilt der König: „Gräfin Hordt habe
ein sehr unsicheres Benehmen, Frau Grappendorf ein verwelktes Gesicht wie eine
Kokette, Gräfin Wartensleben sehe nach nichts aus, Gräfin Schwerin sei eine
richtige Provinzdame, und Frau Marwitz sehe wie ein Mann aus." Friedrich
schliesst sich in Sanssouci ein, um seine Memoiren zu schreiben. Ein zweimaliges
Gesuch Lehndorffs um Urlaub nach Preussen ignoriert er. „Ich schreibe nochmals
an den König", so beschwert sich Lehndorff, „und stelle ihm vor, dass eine
14jährige Abwesenheit meine Verhältnisse dermassen zerrüttet habe, dass meine
Anwesenheit in Preussen unbedingt erforderlich sei. Wiederum keine Antwort!
Wo bleibt da nun jener Edelsinn, von dem unter den Menschen so viel Aufhebens
gemacht wird! Sind denn die Grossen nur dazu da, um ihre Untertanen zu
quälen, deren Herzen doch nur Liebe und Anhänglichkeit für sie hegen?" Auch
seinen Bruder, den Prinzen Heinrich, behandelt Friedrich jetzt mit grösster Kälte.
Der Thronfolger, der Prinz von Preussen, will trotz allen Tadels durch die Majestät
von seiner Vorliebe für französische Moden nicht lassen; „in hochroter Chenille und
blauer Satinweste, alles mit griechischer Stickerei versehen, hochgekämmt", steigt
er zu der vom Cafö coiffe kommenden Hofgesellschaft in die nach Schloss Monbijou
fahrenden Boote. Nachher söhnt F'riedrich sich mit Heinrich aus, der sein Berliner
Palais bezieht, aber mit seiner Gattin auf desto schlechterem Fusse steht. Unter
jedem Neujahrsdatum gibt Lehndorff ein philosophisches Apercu über das Glück
der Seelenruhe. — Hans Schulz (2371), der Biograph des Herzogs Friedrich
Christian von Sonderburg-Augustenburg, des hochgestimmten Menschenfreundes,
lässt dem Briefwechsel dieses Fürsten mit Friedrich VI. von Dänemark und mit dem
dänischen Thronerben Christian Friedrich (JBL. 1908/9, N. 4717) den noch um vieles
interessanteren Briefwechsel mit Baggesen folgen. Aus dem Beitrag zur Geschichte
der Aufklärung wird ein Kabinettstück literarischer Pathologie, die Selbstdarstellung
des haltlosen Schwärmers, dessen herausforderndes Bekenntnis war: „Quid mihi
cum Dano, Germanus esse volo", der über Klopstocks Haupt die Flügel eines
Seraph rauschen hörte, auf den Trümmern der Bastille einen Freiheitstanz getanzt
und den vermeintlich toten Schiller in einer Trauerstrophe besungen hat. In Bern,
wohin Baggesen mit einem Reisestipendium gegangen ist, und wo Sophie von
Haller, die Enkelin Albrechts von Haller, seine Frau wird, beginnt die Korre-
spondenz, deren erstes Substrat die von Christian Friedrichs Grossmut erflehte
Versorgung des dänischen Dichters und Sophiens für den Fall ihrer Witwenschaft
ist. „Göttlich edler Mann!" ruft Baggesen in seinem Dankschreiben aus, in dem er
den Prinzen „unmittelbar nach Gott" stellt. „Aber ich bin verwirrt, mein Herz
bebt, meine Nerven zittern, mein Blut siedet — in wonneseeliger Wallung taumelt
meine Seele hin zu Ihren Füssen, Prinz! — so wie ich nach der Lesung Ihres
Briefes vor Gott niederstürzte — ich möge zu Ihnen eilen, damit Sie in meinen
trunkenen Augen die vom Tode erweckte Seele lesen müssten!" Die Französische
Revolution macht beider Köpfe trunken, des holsteinischen Don Carlos und den
seines dänisch-deutschen Posa. Der Retter der Wahrheit soll Christian Friedrich
werden: „Nehmen Sie sich ihrer gerechten Sache an — und sie wird bald
39»
464 P. Wiegler, Briefwechsel, Memoiren, Tagebücher.
triumphiren! Seien Sie mehr als unser Mirabeau!" Die zweite Quelle der
Begeisterung ist die Kantsche Philosophie. Als Baron von Holstein sucht der
Herzog Reinhold in Jena auf. ,,Sie werden von künftigen Jahrtausenden," so
phantasiert Baggesen, „ — ich höre die künftige Posaune — als der erste (und wer
weiss nicht, ob nicht der einzige) Fürst, der die neue, einzige Philosophie und
ihren Finder (nicht Stifter; denn die Philosophie kann nur gefunden, nicht wie die
Philosophieen, gestiftet werden) beschüzte, angebetet werden." Der immer wieder
von devoten Geldgesuchen unterbrochene Gefühlsaustausch steigert sich, als Christian
Friedrich Baggesen nach Deutschland, Österreich und der Schweiz sendet, um
Erziehungsanstalten, Freimaurerei und llluminatenwesen zu studieren. Sie haben
nun ihre Geheimsprache. Der F^erzog heisst Timoleon nach dem korinthischen
Brudermörder und Hasser der Tyrannei, Baggesen als Kantgläubiger Immanuel,
Luise Augusta, die von ihm angebetete (und, wie sich nachher zeigt, sehr auf-
dringlich angebetete) Gemahlin Christian Friedrichs Urania, Lavater Peregrinus,
Bode Tristram, Schimmelmann Saladin, die Gräfin Schimmelmann Luna, Bernstorff
Grandison (sie), der dänische Kronprinz Alexandrinus, Karl von Hessen St.
Germain oder Hableu r, Professor Weishaupt in Gotha, der Oberste der Illuminaten,
Pythagoras, Schiller Enceladus, Reinhold Agathon, Elisa von der Recke Kalliope,
Colbjörnson Voltaire. Auch Städte und Länder haben ihre Chiflrenamen ; für
Neugriechenland ist zu lesen Amerika, für Eden Augustenburg, für Samos Gotha,
für Memphis Jena, für Tyrus Hamburg, für Athen Kopenhagen, für Elysium
Gravenstein, für Arabien Österreich, für Schweden Thrakien, für Thebaner Bayern.
Im März 1794 ist Baggesen in Lugano. Er liest Berichte über den Brand der
Christiansburg in Kopenhagen, was zu Dithyramben einer „schrecklich entzündeten"
Einbildungskraft Veranlassung gibt: „Flammen der Hölle in der Mitte des Olymps,
die ganze Stadt drohende feuerspeyende Drachen in dem Verzweiflung brausenden
.Wirbelsturm! sie stürzen zusammen! sie fallen! sie fallen mit donnerndem Krachen,
die für die Ewigkeit gebauten Marmormauern, im Schreckenchor des rings um sie
schrey enden, jammernden, weinenden, betenden Volkes!" Im März 1795 darf
Baggesen als Referent nach Paris, wo er den Aufruhr gegen den Konvent mit-
erlebt, den er in historisch wertvollen Briefen schildert. Nach Deutschland
zurückgekehrt, dünkt ihm seine Wanderschaft „bald ein vorbeygeflogener Gedanke
und bald eine halbe Ewigkeit". Die Hiobspost von einem neuen Brand in Kopen-
hagen stürzt ihn in Raserei, dann in stillen Schmerz, dann in Reflexion. All-
mählich wird Christian Friedrich seines wehleidigen Posa und Stipendiaten müde.
„Wenn auch Ihre Briefe Nichts enthalten," schreibt er ihm mit kalter Ironie, „so
tragen sie doch immer das Gepräge eines geistreichen Verfassers." Mit der Stelle
eines Vorstehers am Kopenhagener Studentenkonvikt ist Baggesen unzufrieden. Im
Februar 1796 kündigt ihm der Herzog Freundschaft und Brüderschaft auf. Er
fordert, dass der Schwächling sich ermanne. Im Mai 1797 verliert Baggesen seine
Frau. Im November 1797 stilisiert er, ein dänischer Rousseau, in Cossonay seinen
langen Zerknirschungsbrief, der mit den Worten anhebt: „Es lebt noch in einem
Winkel der Alpen, mein gnädiger Herr, ein armer, kranker, verwundeter, von
allem, was ihm auf Erden eine IBedeutung gab, verlassener Mensch . . ." Im April
179B wagt er die entscheidende Anspielung: bevor er Christian Friedrich kannte,
will er ,,eine gewisse erhabene Person", Luisa Augusta, mit dem „Feuer der Vesta"
geliebt haben. Im Juni 1799 heiratet er die Genferin Fanny Reybaz. Im April
IBOO hat der Herzog mit ihm eine Unterredung, über die er an seine Schwester
geringschätzig schreibt: „Baggesen war gestern bey mir, mit beynahe zugekniffenen
Augen. Er hatte gefürchtet eine Thränenfistel zu bekommen, die Augen seyen ihm
geschwollen. Er ging wie ein Narr im Zimmer herum. Wenn er lebhaft wurde,
konnte er die Augen aufmachen. Sähe ich ihn aber an, kniff er die Augen wieder
zusammen." Endlich hat er seinen Abschied mit Pension. Christian Friedrich
stellt mit Genugtuung fest, dass er der „Communitet" nun nicht länger zur Last
fallen werde; der Parasit indes verariesst „eine Thräne von unendlicher Wehmut". —
Des hundertsten Todestages der Königin Luise gedenken, wie im vorigen Berichts-
jahr L. Wülker fJBL. 1908/9, N. 4724), P.Gärtner und P. Samuleit (2375). die
im Auftrag der Literarischen Vereinigung des Berliner Lehrervereins nach der Gräfin
Voss, Delbrück, Bailleu, Lonke, Steinitz, Martin, Wülker, mit Zitaten auch aus der
Biographie Nettelbecks und Immermanns „Memorabilien" ein dokumentarisch
exaktes, nur durch die lyrisch- sentimentalen Untertitel gestörtes Gesamtbild des
Lebens und der Briefe hergestellt haben. — J. H. Gebauer (2373) veröffentlicht
eine Dynastenkorrespondenz, die vier Jahrzehnte später liegt. Es sind die eigen-
händig oder in der Handschrift des Herrn von Münchhausen zu Papier gebrachten
Ratschläge Ernst Augusts, Königs von Hannover, für seinen Neffen, den Herzog
Christian August von Augustenburg. Der Urheber des hannoverschen Staats-
P. Wiegler, Briefwechsel, Memoiren, Tagebücher. 405
Streiches drückt dem Augustenburger in seinem Erbrechtskampf familienhafte und
politische Sympathien aus und findet, dass die dänische Anmassung Unruhe,
Misstrauon und Missvergnügen in das Schleswig- holsteinsche Volk bringen müsse.
Doch seit 1848 wird die hannoversche Hilfsbereitschaft immer frostiger. Die nach
dem Siege von Schleswig ergehende Aufforderung der Berliner Regierung, Truppen-
nachschübe nach Schleswig-Holstein abzusenden, nimmt Ernst August mit ver-
driesslichem Kollern auf: „Ich bin höchst unzufrieden," so bedankt er sich für die
von seinem Neffen getane „Erinnerung meines elenden Geburtstages", „mit der
ganzen Art die Operationen zu führen und sehe gar nicht, wozu ich meine Soldaten
aufopfern soll." Es zeigt sich später, welchen Hintergedanken der König halte: die
Erwerbung Lauenburgs. Der Geist dieses starrsinnigen, patriarchalischen Despoten
offenbart sich in Maximen wie den folgenden: „Nie lasse ich mich umdrehen nach
den Urteillen anderer und wahrlich in den jetzigen Tagen sehen wir solche Quer-
köpfe, Kritiker, Spassmacher unter den Ministem, dass erfordert äusserst viel Ruhe
und Besonnenheit bei dem Souverain um ihnen den Kopf zu bieten." Auch Be-
trachtungen über das Podagra und das tugendhafte Leben gehören zum Wacht-
meistertypus. — Als Kronprinz hat liudwig I., der Bayernkönig, an der Universität
Landshut die Vorlesungen des Theologieprofessors J. M, Sailer gehört, der dann
Bischof von Regensburg wurde. Die menschliche Milde dieses Prinzenerziehers
fauch der Erbprinz von Sigmaringen war sein Schüler) und seine erbaulichen
Predigten wider die drei Dämonen des Zeitalters, den Sophisten der Lust, den
Sophisten der Willkür und den Sophisten des profanen Sinnes, haben die Geistes-
entwicklung des christlichen Herrschers beeinflusst. Von Ludwigs Dankbarkeit
legen die Briefe Zeugnis ab, die R. Stolz le (2376) dem Archiv des Ordinariats
Regensburg entnommen hat. In dem ersten dieser Briefe handelt es sich um die
Bestellung des Pfarrvikars Oettl zum Religionslehrer der kronprinzlichen Kinder,
nachher um allgemeine, der Hauptsache nach kirchliche Angelegenheiten, über die
Bayerns König mit dem ,, Bischof von Germanikopolis" Rücksprache pflegt. Eine
Stilprobe aus einem Brief „sub sigillo confessionis" vom Mai 1829: „Nächsten
Freytag habe ich vor, nehmlich am 29ten dieses um 4 Uhr in der Frühe von hier
aufzubrechen nach Barbiug mich begebend, um genau die Stelle zu bestimmen,
welche auf dem Brauberge Walhalla einnehmen soll. Zu Tische lade ich mich zu
Barbing bei dem lieben, hochgeschätzten Bischof Sailer ... Da es ein Freytag sein
wird, wünsche ich ein Fastenessen, sechs Schüsseln sind hinlänglich, aber ja nicht
fett gebräst (?), was mein Magen nicht vertragen kann, auch weder Käse noch
Citronensaft in Speisen." Der König will einen Defraudanten, einen Regensburger
Zollbeamten, der mit Selbstmord umgegangen ist, von einer Bittschrift der Frau
gerührt, schonen. Aber da schon eine Untersuchung schwebt, sieht er, weil die be-
schworene Verfassung für ihn Richtschnur sein müsse, von einem Eingriff ab. „Ich
vertraue zu Ihnen, Herr Bischof," so mahnt er diesen, „dass Sie nichts unversucht
lassen werden, eine Unthat zu verhüten, vor der die Natur schaudert, und deren
blosser Gedanke mein ganzes Gemüt ergreift." — Der Lebensroman der Prinzessin
Elisa Radziwill, der Prinz Wilhelm von Preussen die erste und einzige Neigung
seines verschlossenen Herzens gewidmet hat, stellt auf Grund unbekannten Briel^
materials in neuer, tiefer und feiner Deutung B. H e n n i g (2378) dar. Ein
Vorwort setzt sich mit dem Problem auseinander: die erschütternde Trasrik dieser
Vorgänge zum Bewusstsein zu bringen, die 1890 die Jugendbriefe Wilhelms an
Oldwig von Natzmer geoffenbart haben, die jedoch noch immer gern „mit d6m
dürftigen Schimmer moralisierender Töchteralbum-Poesie" umgeben wird. Die
1908 von Oswald Baer veröffentlichten Briefe Elisas an ihre Pflegeschwester Blanche
von Wildenbruch (1826—34) reichen • zu erschöpfender Wertung nicht aus. H.
legt nunmehr die Briefe vor, die seit 1820, also in den Jahren der Liebe, des
schleichenden Schmerzes und der Katastrophe, Elisa und ihre Mutter, die Hohen-
zoUernprinzessin Luise, die Schwester Louis Ferdinands, an Elisas intimste Freundin
Gräfin Lulu Stosch, die Tochter Mariens von Kleist, gerichtet haben. Beigefügt
sind (vom Archivrat Dr. G. Schuster überlassene) Auszüge aus der Korrespondenz
der Fürstin Radziwill mit der Prinzessin Marianne von Preussen. Als zartes,
preziöses junges Mädchen, das von Karl Anton Radziwill, dem Vater, die künst-
lerischen Talente, von der welterfahrenen Mutter den Geist geerbt hat, tritt Elisa in
den Briefwechsel mit Lulu, ihrer „Luluse", ein. Sie schreibt im manierierten Stil
der Damentaschenbücher; aber bald siegt ihre echte, reine Natur, ihre unbefangene
seelische Schönheit, die der Schönheit ihres Antlitzes entspricht. Ihre Sympathien
für den Prinzen Wilhelm, die dann Liebe werden, gehen auf den Sommer 1820, auf
Beziehungen in Schlesien, zurück. Schon damals ist der Prinz, weil die Mär von
einer geplanten Allianz sich verbreitet, nach einer brieflichen Beschwerde der
Fürstin ,,kalt, steif, beinahe unartig mit mir", solange Natzmer dabei ist. Von
466 P. Wiegler, Briefwechsel, Memoiren, Tagebücher.
Elisa verabschiedet er sich mit heftigem Weinen. Am 27. Januar 1821 gibt sie im
Königlichen Schloss die Peri, die Himmelssehnsucht. Im Januar 1822 fragt König
Friedrich Wilhelm seinen Sohn direkt, ob er eine eheliche Verbindung beabsichtige.
Im Juni trennen die Liebenden sich nach Mitternacht im Garten des Radziwillschen
Palais in der Wilhelmstrasse (dem heutigen Reichskanzlergarten). „Er sprach so
schön, so herrlich, so ohne irgendeinen Anstrich von selbstsüchtiger Liebe, dass
ich mich nicht halten konnte, und meine Thränen fielen reichlich auf meine Hände"
(Elisa an Lulu, 2. Juli 1822). Es folgen die Jahre der Staatsaktion und der
schwermütigen Bedrängnis. Im Winter von 1822/3 meiden die Radziwills Berlin.
Elisa akklimatisiert sich in Posen und schreibt ihrer Freundin kleine polnische
Lieder auf. Die Verlobung Lulus mit dem polnischen Herrn von Szczaniecki und
die Entlobung des Paares wirkt auf ihre eigenen Empfindungen. Aus dem Herbst
1824 stammt ein durch den hohen Grad unbewusster literarischer Begabung über-
raschender Brief Elisas über Herbsttage im schlesischen Ruhberg, w^o die königliche
Familie zu Besuch gewesen ist. Das Projekt einer Adoption durch den Zaren
erregt sie. In den Februar 1825 fallen die glücklichen Stunden des Beisammenseins
mit Wilhelm im Posener Statthalterpalais. „Wir haben uns auch umarmt," berichtet
Elisa, „aber ganz wie sonst. Die ersten Worte, die er herausbrachte, waren: ,Nach
drei schweren Jahren der Prüfung.' Deine Freundin war ganz stumm, mein
liebster Schatz, und konnte erst dann wieder sprechen, nachdeln sie sich im andern
Zimmer ausgeweint." Beide erkranken, Wilhelm an Gehirnerschütterung, Elisa an
einem Geschwür im Halse. Im April erzählt sie der Freundin einen Traum von
der Pfaueninsel, die ihr ein Arkadien scheint: „Ich glaube, wir waren schon
verheiratet, denn W. nannte mich Du und nahm sich schon die Freiheiten eines
Ehemanns heraus." Der König schilt sie wegen eines Versehens. Ihre Gemütsart
wird religiös, entsagend. Vor der Katastrophe, im Januar 1826, als der Prinz zur
Krönung Nikolaus' I. nach Warschau und Petersburg fährt, ein düsteres Wiedersehen
in Posen: „Nach 12 begleiteten wir ihn zum Wagen. Es war eine stürmische Nacht
und eine Kälte von 15 Grad. Vor der Thür nahm er noch einmal Abschied und
stieg dann ein mit General Thiele. Ich hatte meinen schwarzen Pelzmantel nur
flüchtig über mein dünnes schwarzes Oberkleid geworfen und war in dünnen
Atlasschuhen, so dass die rauhe Luft mich ordentlich eisig anpackte und rüttelte.
Wie, dachte ich, wenn sie dir den Tod brächte? Indem fuhr Wilhelms Wagen fort
und rollte durch das Thor. Mein Herz wurde weit, und ich rief ihm, innerlich
aufgeregt, heimlich zu: Nimm mein Leben! Ist das nicht ein Fiebertraum?" Dann
muss sie verzichten; trotz der Prüfung glaubt sie sich von Gott unaussprechlich
gesegnet. Der Abbruch erst und Wilhelms von der höfischen Diplomatie an-
gebahnte Heirat mit der Prinzessin Augusta von Weimar lassen Elisa zweifeln
und sogar ihre Liebe leugnen. Am 13. August 1827 schreibt sie an Lulu: „Meine
Liebe für Prinz Wilhelm war doch nie Enthusiasmus, nie! Das hat man oft
bemerkt und ich habe es mir so vorgeworfen und mich darüber geschämt." Im
Hause Radziwill wütet die Schwindsucht. Am 16. November 1830 stellt Elisa, die
dem Prinzen und seiner Gemahlin in Fischbach begegnet ist, in grossem „Familien-
verein" der Freundin gegenüber fest, dass der „Moment des Zwiespalts" für immer
vorbei sei. Ihr Blick wendet sich dem Jenseits zu: „Nein, dieses Leben, das wir
leben, wird in Heiligkeit und Reinheit wieder aufgebaut werden, nur dass wir Alle
mit gleicher Liebe an dem Heiland hängen werden." Ein letztes Erdenidyll bringt
der Sommer 1831, der Aufenthalt in Teplitz. Fürst Friedrich Schwarzenberg, der
geniale, unstete Sohn des Generalfeldmarschalls, der in Algier, Spanien, in der
Schweiz und in Tirol nach Kriegsabenteuern jagende „Lanzknecht", umwirbt Elisa.
Sie denkt an ihn bei Goethes Worten: „sein Herz so fest und wild", und der
Hauch seiner Leidenschaft streift sie. Der Ausbruch der Cholera zwingt den Adel
zur Flucht aus Teplitz. „Ach, Herzen," so charakterisiert Elisa den Entschwundenen,
„welch ein Unterschied mit Prinz Wilhelm! Schwarzenberg hat viel Exaltation,
viel Herz und gar keine Sentimentalität, er ist eher roh, treibt sein conr machen,
ohne es zu leugnen, aber er scheidet es auch sehr feinfühlend von jedem höheren
Gefühl. Die, die er hoch stellt, können stolz darauf sein." Der letzte Brief datiert
vom 1. November 1833; Elisa spuckt Blut, die Mutter vollendet das Schreiben. Am
27. September 1834 stirbt Elisa im Sehlösschen von Freien walde. — Der Brief-
wechsel des österreichischen Staatsmannes Freiherrn Kübeck auf Kübau mit
Metternich ist von Max Freiherrn von Kübeck, dem Sohn, herausgegeben
(2381) und erscheint als Supplement zu Kübecks von Necker edierten Tagebüchern
(JBL. 1908/9, N. 4730). Nur einen Teil, die Korrespondenz nach 1848, hat Adolf
Beer in einer Denkschrift der Wiener Akademie veröffentlicht. Die Erörterungen
sind vielfach wirtschaftspolitischer Natur; Salomon Rothschild, Eisenbahnbau,
Eskeles, Aktienkurs, Zollsystem, die Postkonvention mit Bayern beschäftigen den
P. Wiegler, Briefwechsel, Memoiren, Tagebücher. 467
Staatskanzler so sehr wie ein „gleissnerisches liberales Machwerk", das die
Allgemeine Zeitung publiziert. Zweierlei smd Fürst Metternich und der populäre
Begriff von ihm. Der Träger der Hestaurationsidee beklagt sich über die Hof-
kammer, die er mit einer Rum{)elkammer vergleicht, über den Mangel an tauglichen
Menschen und über die geringe Tatkraft der „offiziellen Regierungsorgane, mit
dem Erzherzog Palatin anzufangen". Die Revolution beugt ihn nicht. Aus London,
wohin er sich gewendet hat, schreibt er an Kübeck wie ein unbeteiligter
Zuschauer, der diese ,, schwere Gewitterwolke" längst über Österreich und Deutsch-
land im Anzug gesehen haben will, und selbstbewusst proklamiert er: „Ich nehme
nichts von Alledem, was ich gethan habe, zurück; ich bereue Nichts und gehöre
sonach zu den Menschen in denen das Gewissen laut spricht. Die Nachwelt hat
über die Dinge und die Menschen das örtheil zu fällen." „Ich bin ein Mann der
Wahrheit," so heisst es weiter oben, „und das Wort ,da3 Metternichische System* ist
ein leerer Wortschall, den die heute das Feld verheerenden Partey-Menschen
brauchen, um den Umsturz des Reiches zu bemänteln." Der Bankrott der abstrakten
Einheitsideen erfüllt den in Brüssel wohnhaften Emigranten mit Genugtuung. Er
bleibt der geringschätzige Widersacher des Bundesstaats, besonders eines unter der
Herrschaft des Königs von Preussen. Ein Brief vom F'ebruar 1851 schwillt zu
einem Expose über die Institution eines Reichsrates an, die Metternich dem hoch-
seligen Kaiser Franz schon 1817 vorgeschlagen zu haben erklärt; aber der Kaiser
vergisst das Elaborat in einer Lade, entschuldigt sich 1827, als er schwer krank
gewesen ist, bekennt sich dann wieder 1834 beim Silvesterempfang als „reumütiger
Sünder" und stirbt 1835, ohne sein Versprechen eingelöst zu haben. Empört ist
Metternich 1852, als die offizielle Wiener Zeitung Kossuth den Titel eines „Agitators"
verliehen hat: ,,Es bleibt den Gerichtsstellen , . . nur mehr die Bezeichnung als
Patriot übrig," glossiert er aufgebracht. Unbehagen und Leere nehmen zu, bis im
Februar 1855 die Briefe mit den Worten abschliessen: „Wo wird die Welt anlangen?
Wo ist der Ordner des Chaotischen Zustandes; wo könnte in der so vorgerückten
Lage sich ein Ordner selbst finden lassen?. Sie sehen dass meine Stimmung nicht
den rosigen angehört I" — Ferdinand Graf Eckbrecht-Dürckheim
(2382), Geibels, Bodenstedts und C, F. Meyers elsässischer Freund, hat im Jahre
1887 auf Schloss Edla bei Amstetten seine „Erinnerungen alter und neuer Zeit"
niedergeschrieben, die mit seinem Geburtsjahr 1812 einsetzen und bis 1870 die
Geschichte Frankreichs und des noch französischen Wasgaues erzählen. Im Jahre
1815 kehrt die durch die Revolution vertriebene Familie von Schloss Thümhofen
in Bayern nach dem Elsass zurück. In Strassburg findet sie die Türkheims,
Andlaus, Berkheims, Oberkirchs und Wurmsers wieder; Goethes Lili, die Gattin
des Barons Bernhard von Türkheim, ist mit den Eltern des Autors eng befreundet.
Als Deutscher fühlt sich der erwachsene Student. „Das ist eine deutsche Flur," so
grüssen er und die Seinen die heimatliche Landschaft, „der breite langgedehnle
Silberstreif in der Ferne dort, glänzend im herbstlichen Abendscheine, das ist der
vaterländische alte Rhein, wir grüssten ihn tausendmal und jauchzten ihm unsre
deutschen Lieder zu. Der prachtvolle Münsterturm, der seine schmucke Pyramide
hoch in die Wolken hebt, das ist Gotenkunst, ein Gedicht voll deutscher Lust und
Seele." Aber politisch ist man französischer Untertan: Untertan Ludwigs XVIII.,
Karls X., Ludwig Philipps, der, massiv und gewöhnlich, mit zweien seiner Söhne,
dem faden Herzog von Nemours und dem freundlichen Herzog von Orleans, nach
Strassburg kommt. Der Autor heiratet Lilis Enkelin, die ihm durch zu frühen -Tod
entrissene Mathilde von Türkheim. Er wird Unterpräfekt in Espalion („Mama-
mouchy" von Espalion, wie er als Moliere-Leser sagt), in Mantua, in Weissenburg,
wo der Klerus (damals!) gegen den französischen Sprachzwang im Schulunterricht
protestiert, weil Deutsch die Muttersprache der Kinder sei, und in Peronne, wo er
den auf der Festung Ham gefangenen Prinzen Louis Napoleon zu überwachen hat.
Er erweist ihm Höflichkeiten, die Napoleon niemals vergessen wird. Sein nächster
Amtsbezirk ist Provins. Die republikanische Regierung entlässt ihn, der Prinz-
Präsident macht ihn zum Unterpräfekten in Schlettstadt und zum Präfekten in
Kolmar, wo Napoleon dann mit ein wenig turbulenten Huldigungen der Masse sich
aufwarten lässt. Mit Persign}- hat Dürckheim einen Konfiikt; er demissioniert. Der
Kaiser Napoleon entschädigt ihn durch den Posten eines Generalinspektors der
Telegraphen Verwaltung, als der er Frankreich und Algier bereist. Sein* Stil ist sehr
kultiviert, seine Porträts (von Lamartine bis zu Bismarck) sind voll überlegener
Beobachtungsgabe. Am glänzendsten ist das, was über den Kaiser, die Kaiserin,
ihren Hof, ihre Macht und ihren Zusammenbruch gesagt wird. Der Krieg mit
Deutschland flösst dem Autor bittere Wehmut ein; von Frankreich sich los-
zureissen, kostet ihn schwere Überwindung. Dann jedoch ist er Deutscher ohne
Vorbehalt. Für das preuspische Verwaltungssystem hat er sorgenden Tadel.
468 P- Wie gier, Briefwechsel, Memoiren, Tagebücher.
Sein bewegter Wahlruf ist: „Stets mit Gott für Kaiser und Vaterland!" —
Der problematischen und missverstandenen Figur des Prinzen Friedrich Karl von
Preussen gelten neuerdings zwei grosse Publikationen, die Erinnerungen des Grafen
Haeseler „Zehn Jahre im Stabe des Prinzen Friedrich Karl" und die auf Grund des
schriftlichen Nachlasses gearbeitete Biographie des Plauptmanns beim Generalstabe
Wolfgang Foerster (2883). F. ist jetzt, mit einem zweiten Bande, zu Ende.
Der für die Kriegsgeschichte interessanteste Teil sind die von ihm benutzten Auf-
zeichnungen des Prinzen aus fünf Feldzügen; doch energischer Nachdruck liegt
auch auf der psychologischen Auffassung, die F. durchweg zugunsten des harten,
trotzigen Soldaten zu korrigieren imstande ist. — Ein kleines Heft „Erinnerungen"
bietet, durch Haeselers und Foersters Werke zur neuen Herausgabe bewogen (die
erste Veröffentlichung erfolgte 1886 in der ,, Deutschen Rundschau"), der Forschungs-
reisende Paul Güssfeldt (2384). Er berichtet von geselligen Abenden im zweiten
Stockwerk des Berliner Schlosses, wo auch Leopold von Ranke zu den „buveurs
intrepides" zählt, von Jagdschloss Dreilinden und von Schloss Glienicke. Alle
Themen wurden am Tische des nach Aktivität dürstenden Prinzen, den die Wolke
des Unmuts beschattete, rückhaltlos und rücksichtslos besprochen. — Den Titel
„Unter fünf Königen" hat Katharina von Pommer-Esche (2385) für ein
nach Tagebüchern und Familienpapieren gefertigtes Lebensbild ihrer Mutter Flora,
geborenen Picht, gewählt, ein Pendant zu ihrem Buche über Robert von Pommer-
Esche, den Provinzialsteuerdirektor, ihren Bruder. Flora heisst die Tochter des
Präpositus Picht zu Gingst auf Rügen, der ein grosser Blumenfreund ist, nach der
heidnischen Blumengöttin. Das Pfarrhaus hat französische Einquartierung unter
Marschall Soult. Neunzehnjährig wird Flora Ehefrau. Friedrich von Pommer-Esche
ist in Breslau Regierungsassessor. Maassen, Motz und Beuth berufen ihn nach
Berlin, wo er Geheimer Regierungsrat im Finanzministerium wird. Das Ehepaar
wird von Friedrich Wilhelm Hl. zum Frühstück mit Tanz befohlen; Flora findet
Gnade bei der Fürstin Liegnitz. Am Kemperhof, dem heutigen Kemperplatz, haben
Pommer-Esches eine gastliche Villa. Nun ist die Chronik ihres Lebens zugleich eine
Chronik des (mit Bescheidenheit) ästhetischen Berlin. Man liest von Henriette Sontag,
von Jenny Lind, der Viardot- Garcia, Pauline Lucca (die schon in die Dienstwohnung
des Generalsteuerdirektors von Pommer-Esche mit den pompejanischen Tänzerinnen
an der W'and und dem schönen Garten zur Soiree kommt), von Taubert und dem
Bildhauer Kiss, der Flora das Originalmodell des Sankt Georg für den Schlosshof
verehrt; dazwischen aber von der Revolution, von Hinckeldey und Rochow, von der
Krankheit Friedrich Wilhelms IV. und König Wilhelm I. Auch Graf Bismarck hat
an Floras Urwüchsigkeit und an Pommer-Esches „festem Verneinen", wenn er von
der Richtigkeit seiner Sache überzeugt ist, Wohlgefallen. Im Februar 1866 geben
Pommer-Esches ein parlamentarisches Diner; Bismarck, Moltke und seine Gattin
sitzen am Tische. Patriotischer Frauenverein und Frauenlazarett verein nähern Flora
der Königin Augusta. Im April 1870 stirbt Pommer-Esche am Herzschlag. Die Witwe
reist nach Italien. Dann kehrt sie nach Berlili zurück. Sie wird zur goldenen Hoch-
zeit des Kaisers und der Kaiserin eingeladen. Robert, der Sohn, erhält eine Dienst-
wohnung im Neuen Packhüf an der Moltkebrücke, wo Flora gealtert abermals einen
Salon eröffnet. Moltke ist unter ihren Intimen; noch zwei Tage vor seinem Tode
erscheint er zu einer musikalischen Soiree, bei der Dulong singt und Richard Kahle
und Marie Seebach vortragen. Auch den Sohn überlebt die Greisin. Sie stirbt 1900
in Mentone; bei der Berliner Gedächtnisfeier redet der Generalsuperintendent Faber. —
Militärisches und Kriegserinnerungen. Das knappe Material
des Jahrgangs besteht in Neuausgaben, abgesehen von den noch unvollständigen
Lebenserinnerungen K. von Wedels (2387) und der von Arthur Köhler er-
schlossenen Sammlung der zwischen 1799 und 1801 abgefassten Bräutigamsbriefe des
in Oletzko garnisonierenden Premierleutnants Otto von Wedeil (2386). Der Enkel,
Plerr Piasso von Wedeil in Berlin, hat die in Schloss Silligsdorf verwahrten Papiere
an K. gesandt, um dessen Aufruf namens des von Lamprecht an der Universität
Leipzig begründeten Instituts für Kultur- und Universalgeschichte zu willfahren. Es
ist die einfache Liebe des Offiziers zu Clementine, der Tochter des Hauptmanns und
Gutsbesitzers von Goltz. Otto von Wedell ist kärglich besoldet, aber sein spartani-
scher Idealismus hilft ihm über die Misere des „traurigen" Oletzko hinweg, und nicht
Laune der Sinne, sondern „moralische Veredelung" ist das, was ihn an Clementine
bindet. Als sie heiraten, wird er Stabskapitän in Goldap, das „weit mehr gesell-
schaftlichen Umgang bietet". P> und seine Tiene sind glücklich. —
Politiker und Publizisten. Im Januar 1908 ist Geheimrat Dr.
Julius von Eckardt gestorben, der zu Wolmar in Livland geborene Balte, der als
junger Sekretär des livländischen Landeskonsistoriums und als Mitherausgeber der
„Rigaschen Zeitung" den Kampf gegen die Russifizierung aufnahm, jedoch sich zur
P. Wieg 1er, Briefwechsel, Memoiren, Tagfebüoher. 469
Auswanderung' gezwungen sah. In Leipzig wurde er Mitredakteur der „Grenzboten",
1870 in Hamburg Chefredakteur des „Currespondenten", 1874 Sekretär des hamburgi-
schen Senats. Als der russische Gesandte seine Verabschiedung forderte, holte ihn
Bismarck als Hilfsarbeiter ins Auswärtige Amt. Von 1885 bis 1907 gehörte er dem
Konsulatsdienst an. Verwitwet (seine Frau war die Tochter des Leipziger Violin-
virtuosen Ferdinand David) zog er sich nach Weimar zurück. Seine „Erinnerungen"
(2394) sind sein letzter Beilrag für die „Deutsche Rundschau", deren langjähriger
Mitarbeiter er war. Der Inhalt sind, wie er selbst m einer kurzen Vorrede sagt,
„Bilder und Schilderungen des deutschen, des orientalischen, des französischen und
des schwedischen Staats- und Gesellschafislebens der Jahre 1865 bis 18^2": Berliner
Besuche des bald Ernüchterten bei liberalen Pressleuten, bei Dro.ysen, .Julian Schmidt
und dem Abgeordneten Bansen, Reise nach Süddeutschland, in Baden-Baden ein
Punschabend mit Brahms und Anselm Feuerbach, Reise nach Brüssel und Köln,
Teilnahme am Zweiten Joumalistentag in Leipzig, dem der „rote Becker" präsidiert,
Verkehr mit Moritz Busch und Freytag, baltische Kampfepisoden, Begegnung mit
Turgenjew und den Viardots in Baden-Baden, Paris, Abendeinladung ins Bismarcksche
Haus, Hamburg, Bekanntschaft mit Otto Mittelstadt, Zeitungspraxis, Hannover, Windt-
horst (ein „kühl abwägender Jurist" ohne Katholizität und ohne metaphysisches Be-
dürfnis), Beiinigsen, die Persönlichkeiten des Kathedersozialismus, Berthold Auer-
bach, Emanuel Geibel, der Hamburger Konflikt, der Eintritt in Berlin, Empfang beim
Kronprinzen, Freundschaft mit Herman Grimm, der Assessor Herr von Wildenbruch,
der schwitzend sein Schauspiel „Opfer um Opfer" vorliest, Heinrich Kruse, Paul
Lindau, Bismarck, Schweninger, Rottenburg, Tunis, der Kardinal Lavigerie und
Florenz. Jede Seite ist von humanistischer Lebensbildung diktiert, von klugem
Mass im Urteil und von einem ungewöhnlich ausgedehnten Interesse des Geistes. —
Eine Generation jünger ist Wilhelm K u 1 e m a n n , der braunschweigische Land-
gerichtsrat und liberale Reichstagsabgeordnete, der seine „Politischen Erinnerungen"
vorträgt (2399). Er hebt mit 1866 an, wo er als Sekundaner in Blanken bürg dem
preussisch- hannoverschen „Bruderkrieg" staunend zusah, und schliesst mit der
Königsberger Rede des ungeachtet des Novembersturms wieder hervortretenden
Kaisers Wilhelm II. Dazwischen liegen nahezu fünf Dezennien: Göttinger Universitäts-
jahre, Anschluss an den rechten Flügel der Nationalliberalen, Auditorjahre, Versetzung
nach Braunschweig, die Reichstagswahlen von 1881, 1884 und 1887, bei deren letzter
K. von Nationalliberalen und Konservativen gewählt wird, Betrachtungen über den
Parlamentarismus, über Bennigsen und Miquel, über Moltke, Stöcker, Stumm,
Kardorff, Windthorst, Hitze, Eugen Richter, die Sozialdemokraten, Kritik an Bismarck,
sein Sturz, K.s Wandlung zum Sozialpolitiker, Mandatsverlust, Evangelisch -sozialer
Kongress, Naumann, der Jungliberalismus, kirchliche Kämpfe und liberale Einigungs-
wünsche. Der Ausblick in die Zukunft ist „grau in grau"; doch will K. nicht zu-
geben, dass persönlicher Pessimismus obwalte. — Der „Wunsch vieler Parteigenossen"
zusammen mit dem eigenen Wunsch hat Aug. Bebeis Selbstbiographie „Aus meinem
Leben" veranlasst (2393). „Aber auch die Menge falscher Anklagen und schiefer
Urteile", so erklärt er im Vorwort, „mit denen ich so oft überschüttet wurde, lassen
es mir gerechtfertigt erscheinen, der Öffentlichkeit zu zeigen, was daran Wahres ist.
Dazu sind Offenheit und Wahrheit die ersten Erfordernisse, andernfalls hat es keinen
Zweck, über sein Leben Veröffentlichungen zu machen." Der erste Teil führt bis in
das Sturmjahr 1869, das Jahr des für die deutsche Arbeiterbewegung entscheidenden
Kongresses von Barmen-Elberfeld. Trocken, kleinbürgerlich schlicht, politisierend
erzählt B. von seiner Kindheit — er ist in der Deutzer Kasematte als Sohn des Unter-
offiziers Johann Gottlob Bebel geboren worden — , von seinem Schulbesuch, seinen
Lehr- und Wanderjahren, von der Genesis der Arbeiterbewegung, von Lassalle, der
ihm noch heute unsympathisch ist, von Friedrich Albert Lange, den er verehrt, von
der Freundschaft mit Wilhelm Liebknecht, von der Gewerkschaftsbewegung, von
häuslichen Schicksalen, von seiner ersten Verurteilung (drei Monate Gefängnis, die
Liebknecht und ihm eine Adresse an das spanische Volk verschafft) und von der
Abrechnung mit Schweitzer. — Graf Paul Hoensbroech vollendet sein Buch
„Vierzehn Jahre Jesuit" (2397) in einem zweiten Bande, dem er den Untertitel
„Wesen, Einrichtung und Wirksamkeit des Jesuitenordens" gibt. Durch Kandidatur,
Noviziat und Scholastik führt er bis zu seiner Flucht aus Exaeten am 16. Dezember
1892, als er den Auftrag hat, in einer Pfarre bei München -Gladbach über die
Weihnachtstage dem Pfarrer seelsorglich zu helfen. In Weltpriesterkleidung fährt
er nach Köln, wo er einen Rechtsanwalt einweiht, von da in einem fertig gekauften
Laienanzuge nach Paris. Er polemisiert gegen menschenunwürdige Lebens-
bedingungen im Noviziat, gegen die jesuitische Askese und Gehorsamstheorie, gegen
das Nivellierungssystem des Ordens, gegen Theorie und Praxis der Gelübde und der
Ordenssatzuugeu, er beschreibt die Ordenshäuser zu Wynandsrade, Blyenbeck, Ditton-
Jaltresbericht« für neuer« deatscbe Literutargeicbichte. XXL ^Q
470 P- Wiegler, Briefwechsel, Memoiren, Tagebücher.
Hall und Exaeten, er verwirft die Stellung des Ordens zur Wissenschaft und die
jesuitische Ethik. „Le jesuitisme c'est l'enneini" formuliert er nach Gambetta, und
für die religiöse Befreiung von Millionen Katholiken will er streiten. —
Gelehrte. Nur mit kleinen Brief beständen sind Historiker und Philologen
vertreten. Unter den Philosophen wird Moritz Lazarus, der Begründer der Völker-
psychologie, in einem Buche seiner Witwe Nahida Lazarus-Remy (2412) gefeiert,
das sie zuerst als ein Kapitel der vor sechs Jahren gedruckten „Lebenserinnerungen"
gedacht, dann jedoch ausgesondert hat. Es ist die nach Briefen und Dokumenten
zusammengestellte Geschichte von Lazarus' akademischer Wirksamkeit in Bern,
der Zeit, die er den „Lichtpunkt" seines Lebens genannt hat. Von Gelehrten-
profilen taucht das Ludwig Toblers auf, dessen körperliches Duldertum und Herois-
mus beleuchtet werden, daneben das des Kunsthistorikers Lübke, der sich als den
homerischen Bettler Irus persifliert. In Zürich sucht Lazarus den nervösen Fr. Th.
Vischer auf, der in schottisch -kariertem, an der abgesessensten Stelle löcherigem
Schlafrock an seinem Schreibpult steht und recht barsch ist. In der „Wildnis" auf
dem Rigi liest Lazarus Frau Klara Schumann, Berthold Auerbach, Julius Stockhausen
und einem Kreise um sie Fritz Reuter vor. Auch König Johann von Sachsen ist
Gast der Rigigemeinde. Abends in Bern, nach dem eidgenössischen Gesangsfest,
springt Gottfried Keller auf, ruft: „Lazarus! Mensch! lass uns Brüderschaft trinken!"
und küsst ihn; sie leeren die Gläser. Auch in der Ferne wahrt Lazarus der Schweiz
die Treue. — Eduard Löwenthal (2413), der Gründer des Kogitantentums und
(nach allen zähen Mühen erfolglose) Agitator für einen Weltstaatenbund mit inter-
nationaler Friedensjustiz, gibt in einer Broschüre Rechenschaft über sein doktrinäres
„Lebenswerk". — Das protestantische Theologentum vertritt Fr. Hashagen (2415),
Professor der praktischen Theologie und üniversitätsprediger in Rostock, der Kandi-
daten der Theologie und Hauslehrern seine fortgesetzten Reminiszenzen eines „alten
Pastors" widmet, so wie er früher aus seiner Jugendzeit und seiner Studentenzeit erzählt
hat. Seine Weltanschauung ist die des lutherischen Geistlichen, sein Stil predigt-
haft und an Worten überreich, und von nichtkirchlichen Geschehnissen heben einzig
die in Schleswig-Holstein und die des Jahres 1866, die den Hannoveraner H. kränken,
sich hervor. — Zum 100. Geburtstag des Dorpater Theologieprofessors Johann Hein-
rich Kurtz hat N. B o n w e t s c h (2418) Briefe an ihn gesammelt, deren Urheber
seine wie er antirationalistisch gesinnten Freunde an deutschen Hochschulen sind;
der fromme G, H. von Schubert ist darunter, Franz Delitzsch, Theodosius Harnack,
K. von Raumer und Tholuck, der über die Abnahme seines Augenlichts in rührender
Weise klagt. —
Künstler und Musiker. Die Italien-Briefe eines deutschen Malers,
des Hamburgers Hans Speckter, sind ein für seine Familie bestimmtes Reise-
tagebuch voll Ehrlichkeit und mit dem Zug der Verinnerlichung (2429). Dieser
Hanseate ist unter dem südlichen Himmel nicht heimisch; aber er wächst durch die
grossen Eindrücke, und manche Seiten dieser Briefe können mit den besten Studien
italienischer Natur und italienischen Volkslebens verglichen werden. „Der Mann ist
fertig", schreibt Sp., der als Bewunderer Böcklins nach Florenz gegangen ist, als er
ihn im Atelier aufgesucht hat. — Erinnerungen an Brahms teilt der (nun gleichfalls
tote) J. V. Widmann (2440) in einem Büchlein mit. Das erstemal sieht er den
Komponisten 1865 bei einem Konzert in Winterthur als semmelblonden, bartlosen
Jüngling mit vorgeschobener Unterlippe, mit mächtigem Haupt und herkulischen
Schultern. Bei einem Züricher Musikfest lernen sie 1874 durch Götz sich kennen.
Ein Opernprojekt misslingt. Drei Sommer verbringen sie zusammen in Thun. Ge-
legentlich haben sie einen Zank, da Brahms in nationalen Dingen empfindlich ist.
Im Sommer 1889 lädt Brahms den Schweizer Freund nach Baden-Baden ein, wo auch
Klara Schumann wohnt. Das letzte Beisammensein fällt in den Herbst 1895; die
neue Tonhalle in Zürich wird eingeweiht. Sehr ausführlich und schön spricht W.
über Brahms in Italien. — Musikalische und theatergeschichtliche Anekdoten kramt
Theobald Kretschmann (2442) aus, der in Prag, am Mozarteum in Salzburg, im
Breslauer Orchesterverein und in Wien eine vielfällige Tätigkeit ausgeübt hat. Er
weiss vom alten utraquistischen Prag zu plaudern, von Sophie Menter, von Bayreuth
1876 (in unmittelbarer Tagebuchform), vom alten Burgtheater, von Smetana, Dvorak,
der Gossmann, Brahms, Franz und der viermal geborenen Lucca. —
Dichter und Schriftsteller. Unter den Publikationen , die die
klassische und romantische Zeit betreffen, liegt der vierte Band des Briefwechsels
von Wilhelm und Karoline von Humboldt vor (2461); er wird später anzuzeigen
sein. — Ferdinand Vetter (2471) gibt die Briefe des Berner Pfarrers und
Volksdichters Jeremias Gotthelf (Albrecht Bitzius), der nun ja auch seine kritische
Gesamtausgabe bekommen soll, und des Baseler Professors Karl Rudolf Hagenbach
heraus. Der Druck ist zugleich ein Festgeschenk der Bemer, Hochschule zur
P. Wiegle r, Briefwechsel, Memoiren, Tagebücher. 471
450jährig'en Jubelfeier der Universität Basel. Im September 1841 haben Bitzius und
Hag'enbach bei der Versammlung- der Schweizer Gemeinnützigen Gesellschaft in Basel
Freundschaft geschlossen; in der Amtswohnung des Professors fand der Land pfarrer
Unterkunft. Jetzt schreiben sie sich alles, was in der eidgenössischen Heimat und
in ihnen selbst vorgeht, in ihrer besonnenen, schwerfälligen Rechtschaffenheit. Ge-
lehrter und Bauerndiohter sind dem demokratischen Zeitgeist unhold. „Ich hätte gar
manches mit dir zu besprechen", schreibt Bitzius im Mai 1844, „des Vaterlandes
Zukunft und namentlich seine religiöse liegt mir schwer auf dem Herzen, da gilt es
nicht bloss Front machen, da muss man im Viereck sich aufstellen und die, welche
die Vierecke ordnen, zu Halt und Widerstand bringen wollen, sollten klar sich ver-
ständigen. So wie mir vorkömmt, sind wir beide im Wesen nicht weit auseinander,
wir wollen nicht viel anderes, nur gehörst Du unter die Grenadiere, ich unter die
Tirailleurs." Am 2.3. Oktober 1854 meldet der junge Bitzius dem Professor Hagen-
bacb den Tod seines Vaters; Hagenbach trauert um den verewigten Freund in einem
Trostbrief. — Ludwig August Frankl aus Chrast in Böhmen war mit seinen
„Sonntagsblättern" einer der ersten Belletristen im österreichischen Vormärz, der
Freund Lenaus und Anastasius Grüns und selbst einer der kleineren Poeten, Zur
100. Wiederkehr seines Geburtstags hat Stefan Hock (2469) seine Feuilletons
„Aus halbvergangener Zeit" unter dem Titel „Erinnerungen" sorgfältig ediert. Aus-
zuzeichnen sind unter den literarischen Kapiteln des sehr gescheiten Buches die über
Karoline Pichler, Frankls Gönnerin, und über Bäuerle; unter den poetisch-satirischen
die über Kaiser Franz, Metternich und den Ignoranten Grafen Sedlnitzk.y; sehr scharf
ist Erzherzog Karl porträtiert, der österreichische Held, der resigniert hat. — In den
achtziger Jahren haben Graf Hoyos und Baron Warsberg erst einen, dann zwei Bände
mit Briefen ihres Freundes, des in Neulenerbach bei Wien verstorbenen Legations-
rats ausser Diensten Alexander von Villers (2481) drucken lassen, keines Österreichers
von Geburt, doch eines Österreichers der VVahl nach. Die Briefe hatten ihren Erfolg,
dann wurden sie vergessen, bis Piermann Bahr sie wieder entdeckt hat und nun
Graf Karl Lanckoronski und Wilhelm Weigand sie abermals herausgegeben
haben. Sie sind das Vermächtnis des „Unbekannten", wie er sich selbst zu nennen
pflegte, die Hinterlassenschaft eines freien, amüsanten und dennoch tiefen Menschen.
Sie sind verschnörkelt und voll zappliger Lustigkeit, und sie sind voll der reinen,
beschaulichen Leidenschaft dessen, der mit sich selbst Frieden gemacht und alles,
was ihn sechs Jahrzehnte lang betrog, von seiner Schwelle verbannt hat. Bald hat
ein gelehrter Junggeselle das Wort, der das „Beatus ille" des Horaz variiert, bald ein
F'eind des Salons, bald ein Mensch, der vom Glück des Atmens trunken ist, bald ein
zu Goethes und Schopenhauers Höhen aufsteigender Dichter. „Kobenzl", so jubelt er,
„bedeutet mir Freiheit, Wald, Wiese, Robinson Crusoe, Schwalben, Kühe, Hühner,
Enten, Milch, hinaufgeknüpfte Hosen, alten Rock, Clavigosche Luft, Menschenlos-
werdung, Stille und Fülle." Aus der (Grimasse entsteht der Humor, aus der Arabeske
eine Sprache von genialer und naiver Grösse, die die Sehnsucht einer künftigen Zeit
vorwegnimmt. — In dritter Auflage ist der Briefwechsel zwischen Theodor Storm und
Gottfried Keller erschienen, die von Albert Köster 1904 übermittelte Zwiesprache
der beiden „ältlichen Klosterherren", die einander „von den gesprenkelten Nelken-
stöcken schreiben, die sie jeder an seinem Orte züchten" (2480). Das Skurrile ist
geblieben und das Ernste, Schwester Regulas Zorn über den Briefträger und die
Umschaffung des ,, Grünen Heinrich", der ganze Reichtum dieses unverlierbaren
Menschenbuchs. — Die Briefe Klaus Groths, des einsamen, sensitiven Dithmarschen,
an seine Braut Doris Finke, die Tochter eines Bremer Kaufmanns, datieren aus den
Jahren 1856 bis 1859. Der Landesbibliothek von Schleswig-Holstein sind die Originale
überwiesen worden, die jetzt Groths Freund Professor H. Krumm (2472) heraus-
gibt. Es sind die Liebesbriefe eines Neununddreissigjährigen, dem ein zweiter
Frühling blüht, als er schon hoffnungslos geworden ist, und der nun in lyrischem
Staunen dieser Andacht und Wonne sich überlässt. „Meine geliebte Doris", schreibt
er ihr aus Kopenhagen, „so folgt dein Bild in meiner Seele treu verschlossen mir
auf Schritt und Tritt über Land und Meer. Allenthalben ist es der Anker, allent-
halben ist es der Pol, der da ruht und Sicherheit gibt, allenthalben die Sonne, deren
Strahlen die Welt erst sichtbar machen, und der Widerhall ist es aller still gesprochenen
Worte, der Spiegel aller Gedanken." — Die bekannten Jugendbriefe Theodor Fontanes
vermehrt um etliche Dutzend die Veröffentlichung seines Briefwechsels mit Dr. Wilhelm
Wolfsohn, dem Vater des Schriftstellers Wilhelm Wolters, von dem die dankens-
werte Publikation herrührt (2468). In „Von Zwanzig bis Dreissig" hat Fontane selbst
erzählt, wie er 1841 in Leipzig, als Gehilfe in der Neubertschen Hofapotheke „Zum
weissen Adler", mit dem aus Odessa gebürtigen Wolfsohn sich anfreundete. Das erste
Moment hierbei waren Wolfsohns Vorträge über russische Literatur, die Fontane mit-
nahm, weil er sich sagte, er könne „hundert Jahre warten, eh dir die russische Lite-
40*
472 P- Wieg-ler, Briefwechsel, Memoiren, Tag-ebücher.
ratur wieder so auf dem Präsentierbrett entg-eg-engebracht wird". Im Februar 1844
gesellt Fontane sich der „Giftmischer- Zunft" wieder zu; aber das Literatentum, das
er schon an den Nagel hängt, gibt ihn nicht mehr frei. Bald sehnt er sich nach
Honoraren und Absatzmöglichkeiten. Die Mitarbeit an der demokratischen „Dresdner
Zeitung", die ihm Wolfsohn besorgt, gibt er auf: „Ich bin nu mal Preusse und freue
mich es zu sein". Der letzte Brief Fontanes ist vom 1. Januar 1861 datiert; im
August 1865 kondoliert er Frau Dr. Emilie Wolfsohn, die verwitwet ist. — In zwei
Bänden einer Auswahl gibt Richard Dehmel (2477) den Briefwechsel seines
Freundes Detlev von Liliencron. Es ist Liliencron, wie er der Mitwelt teuer war,
prachtvoll im Instinkt, sanguinisch, barock; aber niemand hat bis dahin von dieser
gesamten Epopöe des Hungers, von diesen Selbstmordanwandlungen, von dieser Not
der reifen Mannesjahre erfahren. — L. Ganghof er ist jetzt beim „Buch der Jugend"
(2470). Er sitzt mit Brociner und jungen Sozialdemokraten als Student im Münchener
„Cafe Metropole", trinkt Absinth und debattiert mit glühendem Kopfe. — Mit einem
Spruchbuch „Aus Zeit und Ewigkeit", dem der Bremer Pastor Burggraf 14 Sprüche
entnommen hat, ist 1908 der bald darauf zu Nizza verstorbene Privatgelehrte Friedrich
Banks hervorgetreten, dessen Dichtungen und Briefe (namentlich an einen
Jugendfreund und einen Schüler) ein Breslauer Pastor und ein Strassburger Professor
unterbreiten (2462). — Von Briefwerken, die den ausländischen Literaturen zugehören,
ist P. A. Serge jenkos (2486) Sammlung der Briefe Tolstois, die noch von ihm
autorisiert ward, von Adolf Hess verdeutscht worden. Diese Ausgabe hat um die
Hälfte mehr Text, als die Zensur gestattet, und enthält neben den Familienbriefen
auch rein propagandistische Schriftstücke, Briefe an den Justizminister Murawjew, an
einen deutschen Redakteur, an den Kommandanten eines Strafbataillons, an einen
Feldwebel, an den Zaren, an den Vorstand der Tolstoi-Gesellschaft in Manchester, an
einen Geistlichen, an einen Juden und an einen Chinesen. —
Frauenbriefe und Memoiren. Im Jahre 1858 hat Mary Isabel la
W^addington sich mit dem Legationssekretär bei der preussischen Gesandtschaft in
Turin Carl von Bunsen vermählt, dem dritten Sohn „des Herrn von Bunsen, der
damals sehr bekannt war, als Gelehrter und langjähriger preussischer Gesandter in
Rom und London". In englischer Sprache hat sie nun, 1909, die „Erinnerungen
einer Diplomatenfrau" geschrieben, in die sie alte Briefe einfügt (2489). An drei
Gesandtschaften hat Carl von Bunsen, als Sekretär und als Legationsrat, Stellungen
bekleidet, in Turin, Florenz und im Haag. Aus der Turiner Zeit berichtet seine
Gattin über den Krieg mit Österreich, Garibaldi, Cavours Tod und die Hochzeit der
Prinzessin Maria Pia mit dem König von Portugal, aus der Zeit in Florenz, wohin
die Hauptstadt Viktor Emanuels verlegt worden ist, über den Krieg von 1866, die
Heirat der Madame Margherita mit dem Prinzen von Piemont und den Besuch des
preussischen Kronprinzen, aus der Zwischenzeit vor dem Haag über die Gräfin
Bismarck, eine Vorstellung bei der Kronprinzessin, einen Ball zu Ehren des Prinzen
und der Prinzessin von Wales, Schleppencour, Kinderball im kronprinzlichen Palais
und Kindergesellschaft in Schönhausen, aus der Zeit im Haag über die Kriegs-
erklärung zwischen Frankreich und Deutschland, die Hochzeit der Prinzessin Marie
der Niederlande mit dem Fürsten von Wied und „versäumte Gelegenheiten". — Alt-
märkischer Humor und altmärkische Tapferkeit waren die Eigenschaften des Fräuleins
Hedwig von Bismarck, der Kusine Otto von Bismarcks, deren „Erinnerungen aus
dem Leben einer Fünfundneunzigjährigen" Frau Helene von Krause (2488) in
Druck gegeben hat. In der Familie hiess sie ,, Tante Bechen", aber der Reichs-
kanzler sagte ritterlich: „Vor Kusine Hedwig nehme ich den Hut ab!" Im August
1815, wenige Monate nach Otto, wurde sie in Schönhausen geboren, als Tochter
Friedrich Heinrich Bernhard Alexanders von Bismarck-Schönhausen, dem das grössere
Gut gehörte, während „der andere Hof" im Besitz seines Vetters Ferdinand von Bis-
marck, des Vaters von Otto, war. Mit dem wilden Cousin sitzt Hedwig am Katzen-
tisch. Es entsetzt sie, dass er die Kartoffeln gern mit der Schale verzehrt. Als Bis-
marck an seinem 70. Geburtstag Schönhausen zum Geschenk erhält, äussert er: „Hier
in diesem Saal habe ich oft mit Hedwig Tod und Leben gespielt, und das war harm-
loser, als wenn ich in späteren Zeiten um Leben und Tod spielte". Ottos Mutter hat,
wie Hedwig versichert, nicht die schönen blauen Augen ihres Sohnes (die vielmehr
Hedwig, die Otto überraschend ähnlich gewesen sein muss, hatte); „sie war viel elend
und dann teilnahmlos", und es kränkte sie, dass sie als bürgerlich Geborene bei
Hofe nicht vorgestellt wurde. Hedwig schildert das alte kleinstädtische Berlin, in
dem Otto die Plamannsche Erziehungsanstalt besucht. Sie erinnert sich, Chamisso
gesehen zu haben, der bei einer Abendgesellschaft zwischen ihrer Mutter und deren
Freundin sass: „In sich zusammengesunken, sprach er wenig und Hess die Liebens-
würdigkeiten der beiden Damen über sich ergehen, ohne ihnen irgendwie Rechnung
zu tragen." Bei Schleiermacher werden Otto und Hedwig eingesegnet. Der un-
r. Wiegler, Briefwechsel, Memoiren, Tagebücher. 473
gebärdig^ Cousin spricht mit Absicht ein schauderhaftes Französisch; „je veux
trancher des visages", sagt er, und schneidet Grimassen. Sein Vorgesetzter in
Potsdam bemerkt zu Hedwigs Mutter: „Wenn es dem Herrn von Hismarck gelingt,
seine persönliche Faulheit zu überwinden, dann ist er zu allen hohen Staatsämtern
fähig." Hedwigs Vater muss Schönhausen verkaufen; die Mutter trennt sich von ihm
und zieht nach Friesack. Hedwig wird Erzieherin im Hause des Herrn von Langenn-
Steinkeller. Im Jahre 1870 arbeitet sie unter der Oberleitung der Gräfin Roon in
den Kriegsbaracken. Stolz auf ihren Vetter („Na, duhn Se man nich so gross'*, er-
widert ihr ungläubig ein Droschkenkutscher), sieht sie im Alter den Reichskanzler
wieder. Im April 1896 lädt der Gestürzte sie nach Friedrichsruh ein. Beim Abschied
küsst er Kusine Hedwig auf die Stirn und sagt: „Lebe wohl!" „Welche Kämpfe",
schreibt sie, „waren durch dies Herz gezogen, bis der Mann so stille vor mir stand.
Aus seinen .\ugen sprach etwas von dem Schmerz, dem er in seinen Memoiren
Worte verleiht. Verlassen und einsam fühlte sich dieser grosse Schöpfer des
Deutschen Reiches, als sein langes arbeitsreiches Leben, sein langes Schaffen in
diesem stillen Hafen ausklang." — Die westfälische katholische Dichterin Anna
Freiin von Krane, eine protestantische Konvertitin, die Annette von Droste-
Hülshoff ihre „Stammes- und Standesgenossin und erhabene Geisteskollegin" nennt,
hebt „den Schleier von ihrem Leben", um die Entstehung ihres Buches „Starke
Liebe" zu erklären (2494). —
Reiseerinnerungen. Eine Anthologie mit dem Zuschnitt der auch
äusserlich verwandten Zeitlerschen Bücher ist Hans Dobenecks „Weite, weite
Welt" (2497). Mit Johann Reinhold Forster beginnen ihre Exzerpte, mit Riehl und
Fontane endigen sie. — Isolde Kurz hat florentinische Landschafts- und Ge-
schichtsphantasien mit Aufsätzen über ihre Brüder Edgar und Alfred Kurz und
über den 60jährigen Adolf Hildebrand zu einem Buche meisterlicher Prosa vereinigt
(2508). — Paul Hille, ein Protestant von der Farbe des Evangelischen Bundes,
gibt zwischen kirchenhistorischen Essays Reisebilder aus dem päpstlichen Rom, aus
Lourdes und dem Kloster Bebenhausen (2506). — Am deutschen Rhein, in Paris und
an der Riviera hat der Schweizer Emil Scheurer (2509) das Material seiner lehr-
haft-nüchternen Reiseskizzen gesammelt. — Die „Romantische Reise im Orient" des
Brünner Dichters Karl Hans Strobl (die Tour geht über Cypern, Svrien, Arabien,
Palästina und Äg3'pten) folgt der Manier Otto Julius Bierbaums (2512). — Deutsch
hat der russische Journalist Paul Barchan (2502) seine Warschauer und Peters-
burger Impressionen niedergeschrieben, die eine raffinierte kleine Monographie des
russischen Geisteslebens von heute sind. —
Kulturgeschichtliches und Soziales. Zur sozialen Tendenz-
literatur steuert Max Winter (2523), Redakteur der Wiener „Arbeiterzeitung", die
Geschichte eines „ungezählten", namenlosen Findelkindes bei, das seine Mutter sucht.
Es ist ein primitiver Roman von packender Drastik. — In der gleichen Serie auto-
biographischer „Lebensschicksale" gibt A. F o r e 1 (2524) die Elendsgeschichte eines
Waisenknaben heraus. — Von August Bebel ist die Jugendgeschichte der Arbeiterin
Adelheid Popp (2522) eingeleitet, die von sich sagt, dass der Sozialismus sie ver-
wandelt und stark gemacht habe. — Die ehemalige Stuttgarter Polizeiassistentin
Henriette Arendt (2525), die jetzt das System des Kinderhandels in Deutsch-
land aufdecken will, gibt in ihren „Erlebnissen" Rechenschaft über ihre bis zum
Skandal sich steigernden Konflikte mit den Behörden der württembergischen
Hauptstadt. —
474 L- Krähe, Lyrik des 18./19. Jahrhunderts: Bis zu Goethes Tod.
Lyrik,
a) Ton der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zu Goethes Tod.
(IV, 2a = N. 2528-2636.)
Ludwig Krähe.
Gesamtdarstellungen. — Einzelne Gattungen. — 18. Jahrhundert: Zusammenfassendes;
Odendichtnng; Analtreontik; Göttinger Hain; Sturm und Drang; Elegien- und Idyllendichtung: Kosegarten; Malthisson. —
19. Jahrhundert: Einzelne Dichter: E. M. Arndt. — Klassizismus und Romantik: Hölderlin;
W. von Eumboldt; Mörike; Platen; F. RSckert; österreichische Dichter. —
Gesamtdarstellungen. Den ersten Teil eines grösseren Werkes
„Die neuere deutsche Lyrik" legt P h. Witkop (2534) vor. Der Band hat oben,
unter N. 2092, bereits eine eingehende Kritik erfahren; ich gehe deshalb hier nur
noch kurz auf ihn ein. Er umfasst die Zeit „von Friedrich Spee bis Hölderlin".
Ein an die Spitze des Ganzen gestellter Abschnitt „Über Lyrik und Lyriker", eine
Wiederholung des ersten Teils von W.s Dissertation, ist hier bereits früher (JBL.
1906/7, S. 711) besprochen worden. In den Bereich unseres Abschnitts fallen dies-
mal die Kapitel Brockes, Haller, Hagedorn, die Anakreontiker, Klopstock, Schubart,
Claudius, Bürger, Hölty, Hölderlin; über die anderen Kapitel vgl. oben an der er-
wähnten Stelle. W.s Absichten beleuchten folgende Worte seines Vorworts: „Alle
grossen künstlerischen Individualitäten sind zugleich ewige Menschheitstypen, stellen
irgendein letztmögliches Verhältnis des Menschen zu seinen ewigen Fragen und
Problemen typisch dar. Diesen tiefsten Kern, diesen ewigen Grund im Künstler
aufzusuchen, das ist die schwierigste, schöpferische Aufgabe des Kunsthistorikers."
Ein grosses Programm, dessen Durchführung einem Dilthey beschieden gewesen
wäre, das W. aber nicht zu bezwingen vermocht hat. Gerade das Allgemeine ist oft
schief und leer geraten, und es bleibt am Ende der Eindruck einer Reihe flott hin-
gesetzter Einzelporträte. Im Aufsuchen bestimmter Wesenszüge zeigt W. da meist
ein sicheres Gefühl; mancher Kopf erhält wohl etwas Eigenwilliges, wird in die
W.sche Retorte gepresst; mancher, wie Hagedorn, aber eine ausgezeichnete Wieder-
gabe. An einzelnen trefflichen Bemerkungen ist in dem — mit unleugbar schrift-
stellerischem Geschick geschriebenen — Buch denn überhaupt kein Mangel, wie
z. B. das Herausarbeiten des lyrisch-musikalischen Gewebes des „Hyperion" besonders
hervorgehoben sei. Die Kritik verhielt sich im ganzen ablehnend gegen W.s Buch.
K. Kinzel erklärt mit Recht W.s Charakteristik des Protestantismus (S. 56) für „über-
raschend und anfechtbar". R. M. Meyer tadelt mehr als er lobt. Er bemängelt
Wissen und Werturteile W.s, findet dagegen Beachtenswertes in einzelnen feinen
Beobachtungen. —
Einzelne Gattungen. Über 0. F 1 o e c k s (2535) Buch „Die Kanzone
in der deutschen Dichtung" sieh oben Abschnitt I, 8 unter N. 1425. —
18. Jahrhundert: Zusammenfassendes. R. M. Meyers (2545)
Sammlung von Meisterstücken der vorgoetheschen Lyrik war mir nicht zur Hand. —
Odendichtung. E. Esteve (2546) ergänzt Baldenspergers Unter-
suchungen („Gessner en France", 1903) da, wo sie die von Gessner beeinflussten
Franzosen aufzählen, um den Namen Alfreds de Vigny. Er gibt reichliche Belege dafür,
wieviel an Bildern aus Gessner in Vignys „Dryade" und „Le deluge" eingegangen ist. —
Anakreontik. Die Dissertation T h. F e i g e 1 s (2548) „Vom Wesen
der Anakreontik und ihrem Verlauf im Halberstädtischen Dichterkreis mit besonderer
Berücksichtigung Kl. Schmidts" ist in zwei Abschnitte zerlegt: „Vom Wesen und
Bedeutung der Anakreontik" und „Klamer Schmidt und der Halberstädter Dichter-
kreis". Im ersten Abschnitt ist F., stellenweise etwas selbstgefällig sich auf das
Gebiet des Abstrakten begebend, bemüht, die Anakreontik auf seine Weise dar-
zustellen: vom Menschen aus sie zu erklären; doch kommt er über Ansätze nicht
hinaus. Der zweite Abschnitt, fleissig und umsichtig, berichtigt Biographisches (die
„Lauchstädter Liebe"), behandelt ausführlich die „Büchse"; F. wartet mit manch
neuem Material aus dem Gleim-Archiv auf. Das Ganze ist aber viel zu sehr auf-
gelöst, in lauter kleine Referate zerstückelt. Dazu wird unausstehlich viel mit
Sperrungen der Namen im Druck gearbeitet. — B. Engelkes (2549b) Beitrag
„Zur Geschichte der Berliner Liederschule" beschäftigt sich mit Chr. G. Krause und
seinen Beziehungen zu Gleim und dessen Kreise. E. schöpft aus dem Material des
Halberstädter Gleim-Archivs. Er will dem Komponisten der „Lieder eines preussi-
schen Grenadiers", von dem er mehrere Briefe zum Abdruck bringt, seinen Platz
L. Krähe, Lyrik des ig/ig. Jahrhunderts: Bis zu Goethes Tod. 475
in der Geschichte des deutschen Liedes anders als bisher angewiesen wissen: es sei
durchaus ungerecht, in ihm nur einen Dilettanten im heutigen Sinne sehen zu
wollen. Seine künstlerische Tätigkeit sei ebenso erfreulich und verdienstlich* wie
seine kritische. -
Göttinger Hain. Aus dem Nachlass von Bürgers ältester Tochter
kamen M. Eckard t (2551) die frühesten Fassungen der Gedichte „Das Danklied",
„An den Traumgott", „Amor und Hymen", „Amors Pfeil", „Das Dörfchen" (Bruch-
stück), „Bacchus" (vom 6. Verse ab) zu Gesichte; er verzeichnet aus ihnen die haupt-
sächlichsten Varianten den späteren Fassungen gegenüber. Weiter teilt er aus der
gleichen Quelle an unbekannten Versen mit: „Bitte an den May an Sophiens Ge-
burtstage"; Stammbuchverse für die Nichte Henriette („Kannst Du zum ersten Herzen-
platze"), dann die Verse „Wo näht mir eine liebe Hand", mit denen Bürger von Elise
das Beutelchen für ihre Locke erbat. Endlich zwei zweifelhafte Lieder, „Ergebung"
(„Wann der Liebe Ruf ertönet") und „Sehnsucht" („Als Du sagtest: Ich muss
scheiden"), von Marianne Bürger niedergeschrieben. — Die Bedeutung von Ch.
Janentzkys (2552) trefflicher Untersuchung (vgl. JBL. 1908/9, S. 580, 758) unter-
streicht auch R. IJ n g e r. — Über die näheren Umstände, die zu Claudius' Berufung
nach Darmstadt und weiter zu seinem Fortgang von dort führten, berichtet D i e h 1
(2553) in einer kurzen Mitteilung. — E. A 1 b e r t s (2557) Untersuchung über das
Naturgefühl Höltys zeugt von Fleiss und Beobachtungsgabe; er trägt alles zum
Thema zusammen, doch ohne dieses in der Behandlung zu erschöpfen. In einem
einleitenden Kapitel beschäftigt sich A., im wesentlichen die vorangegangene
Forschung zusammenfassend, mit den „historischen Voraussetzungen zu dem Natur-
gefühl Höltys": der Naturdichtung des 18. Jahrhunderts im Hinblick auf ihre
herrschenden Tendenzen, Hauptmotive, ausländischen Einflüsse, dem Aufkommen
der Empfindsamkeit und der Entwicklung des Naturgefühls. Das Hauptthema be-
handelt A. in zwei Kapiteln: Inhalt und Formen von Höltys Naturgefühl. Die vielen
Einzelfragen, die A. stellt, zeigen sein Bemühen, dem Gegenstand nach Möglichkeit
gerecht zu werden — herausgehoben unter ihnen sei der Abschnitt über Licht- und
Farbenempfindungen in Höltys Naturgefühl — , genügen aber nicht voll der Stellung
des Themas. — A. Blümckes (2555) in der Bibliographie unter dem Stichwort
dieses Absatzes eingeordnete Dissertation über die Lyrik J. A. Cramers war mir
nicht zugängig. —
Sturm und Drang. Ein treffliches, nur leider durch eine Überlastung
mit ästhetischen Terminis in der Darstellung schwerfällig und unbequem gewordenes
Buch über „Schubart als Dichter" legt S. Nestriepke (2560) vor. Grösster Fleiss,
mühevolle Sorgfalt, kritisches Urteil zeichnen es aus. Ein erster Hauptteil beschäftigt
sich mit der Würdigung Schubarts als Dichter. Zunächst werden umsichtig die
psychologischen und ästhetischen Grundlagen des Stils in Schubarts Gedichten unter-
sucht, die Abhängigkeit von Vorbildern aufgezeigt. Dann werden die „objektiven
und die subjektiven ästhetischen Apperzeptionsformen" untersucht, nacheinander,
was ermüdende Wiederholungen mit sich bringt. Sehr wertvoll ist der zweite Haupt-
teil, der den Umfang von Schubarts Schaffen untersucht, eine Liste der Dichtungen
mit Angabe der Entstehungszeiten, des jeweiligen ersten Abdrucks und andere Daten
bringt, um in die wichtige Untersuchung der Gedichte auszulaufen, bei denen
Schubarts Verfasserschaft unsicher ist. — A. Nutzhorn (2561; lies aber: VossZg^.
N. 9) stellt den vollen Namen (Katharina Barbara Heuchelin) und Näheres über die
Herkunft von Schubarts „erster Liebe" fest, die aus des Dichters Mitteilungen nur
als Katharine bekannt war. — Die Bibliographie zu Schubart ist zu ergänzen
durch einen Aufsatz von R. K r a u s s , „Schubart und die Druckerei der Hohen
Karlsschule" (VossZgß. N. 7), in dem die bisherigen Mitteilungen zum Thema auf
Grund von Aktenmaterial berichtigt und ergänzt werden. — J. Janssens (2563)
„Stolberg" liegt in neuer, vierter Auflage vor. L. von Pastor hat ein paar Ver-
weise zugesteuert, die der Forschung lange Bekanntes enthalten. —
Elegien- und Idyllendichtung: Kose garten. H. ülmann
(2573) sucht nachzuweisen, dass es Arndts in einigen seiner Flugschriften und Kriegs-
lieder aus den ersten Monaten des Jahres 1813 niedergelegte Anschauungen und Äusse-
rungen sind, gegen die sich Kosegarten mit seinen „Vaterländischen Gesängen" richte. —
Matthisson. Matthissons Berichte über die Fahrt nach und den Aufent-
halt im Alexisbad 1830 teilt H. W ä s c h k e (2576) nach den im Herzoglichen Haus-
und Staatsarchiv befindlichen „Tageblättern 1830" des Dichters mit. Matthisson er-
wähnt darin auch die Lektüre, die er dort trieb (Kotzebue, Irwing, Tomassini und
andere). —
19. Jahrhundert: Einzelne Dichter: E. M. Arndt. G. Langes
(2586) fleissige Monographie über Arndt beschäftigt sich in ihrem ersten Teil mit
der Persönlichkeit des Dichters. Eine stoffliche Einteilung der Gedichte wird zu-
476 L- Kräiie, Lyrik des 18./19. Jahrhunderts: Bis zu Goethes Tod.
gründe gelegt, die für die Dichtung wichtigen Momente und Abschnitte seines
Lebens werden herausgehoben. Ein zweiter, grösserer Teil behandelt die Dichtungen,
chronologisch -historisch. Einflüsse werden beobachtet, bei den Freiheitsgesängen
wird über den Rahmen einer Monographie hinausgegriffen, mit gesunder Kritik
werden Schwächen und Schäden erkannt. Verknüpft sind beide Teile durch einen
kürzeren, der „Kunst und Künstler" in Arndt im allgemeinen, mit gutem Urteil
charakterisiert. — Von P. Meinholds (2588) Buch über Arndt lässt E. Müse-
beck nur einzelne Abschnitte als gut geraten gelten, unter ihnen auch den im
letzten Berichtsband (vgl. JBL. 1908/9, S. 760) allein erwähnten über Arndt als
Dichter. Dem Ganzen bestreitet er mit Recht den Charakter einer wissenschaftlichen
Arndt-Biographie. — H. Meisner (2590) teilt eine Anzahl Briefe Arndts mit, die
an Schleiermacher, seine Frau und Schwester, sowie seinen Stiefsohn gerichtet sind
(Oktober 1817 bis Oktober 1832). Näher ist hier nur der vom 20. Juli 1819 an
Schleiermacher zu erwähnen: er erzählt von der Beschlagnahme seiner Papiere;
Arndt fühlt sich, mit gutem Gewissen, sicher vor dem, was die Zukunft bringen mag. —
Klassizismus und Romantik: Hölderlin. In einem Programm
beschäftigt sich E. Lehmann (2607a) mit den „Hymnen an die Ideale der Mensch-
heit" und den verwandten Jugendgedichten in Reimstrophen. Er sucht sie genauer,
als bisher geschehen, zu datieren und zu ordnen, „um den Fortschritt von einer
Hymne zur andern nach Inhalt und Form herauszuarbeiten und für die Erfassung
der geistigen und dichterischen Entwicklung Hölderlins nutzbar zu machen". — H.
Eulenberg (2604) zeichnet einen seiner „Schattenrisse". — Von E. K u h (2605)
erschien in der von A. S c h a e r herausgegebenen Auswahl seiner kritischen und
literarhistorischen Aufsätze ein Neudruck seines Feuilletons „Friedrich Hölderlin und
seine Genossen" aus dem Jahre 1870. — Zu N. 2606 sieh oben Kapitel IV, Ib. —
L. Franckes (2607) Dissertation war mir nicht zur Hand. —
W. von Humboldt. Eine Auswahl von Dichtungen Humboldts teilt
A. Leitzmann (2608) unter Beigabe einer Reihe einsichtig kommentierender An-
merkungen mit: ein Vortrab zum 9. Bande der Akademieausgabe der Werke, der den
gesamten dichterischen Nachlass bringen wird. —
Mörike. W. Camerer (2610) lässt einen „Zweiten Nachtrag zu der
Untersuchung über Eduard Mörike und Klara Neuffer" dem im vorigen Bericht an
dritter Stelle unter seinem Namen erwähnten (vgl. JBL. 19U8/9, S. 7öc5) folgen. Er
ergänzt nicht nur die in den JBL. 1908/9 aufgeführten Schriften, von denen die dort
zweitgenannte, wie hier nachgetragen sei, den Titel führt: „Briefe von Eduard Mörike,
seiner Schwester Louise und einigen seiner Freunde", sondern auch eine im vorigen
Band nicht mehr verzeichnete: „Genealogische Nachrichten und Briefe zu Eduard
Mörikes Jugendgeschichte" (Besondere Beilage des Staatsanzeigers für Württemberg
1910, N. 3/4). C. stützt sich auf von neuem ihni zugekommene „Schätze an Familien-
überlieferungen und Urkunden". An ihrer Hand zeigt C. nun des näheren, wie sich
die Entfremdung zwischen dem Dichter und Klärchen Neuffer vollzogen hat. — A.
N o V ä k (2613) weilt kurz bei den romanischen Strophen Mörikes. Er deutet dabei
die zweite Strophe des vierten Peregrinaliedes als eine „mit einer kleinen Freiheit
behandelte Stanze". — Der „Deutungsversuch" R. Jahnkes (2618) zu dem Ge-
dicht „Um Mitternacht" will in der Zeile „der flücht'gen Stunden gleichgeschwungnes
Joch" das Bild der stillstehenden Wage der Zeit aus der ersten Strophe wieder-
kehren sehen, wobei „Joch" aus Reimzwang für den Wagebalken gesetzt sei. Da-
gegen wendet sich M. Kämmerer: er erinnert triftig an das antike Bild von dem
rastlos dahineilenden Sonnenwagen, das Mörike offenbar mit dem von dem Tanz der
Hören in eins zusammengeflossen sei, wie auf G. Renis „Aurora" -Bild. — An der
Hand ungedruckter Briefe Geibels an Freiligrath erzählt J. Schwering (2615)
von einer literarischen Fehde, die sich im Londoner ,, Athenäum" zwischen dem
Münchener Korrespondenten der Zeitschrift und Freiligrath, als Verteidiger Geibels,
beziehungsweise Geibel selbst abspielte. Die Veranlassung war, dass Geibel, bei der Frage
um die Neubesetzung des nach Kerners Tode freigewordenen Sitzes im Bayerischen
Maximiliansorden, sich mit für die Kandidatur Mörikes gegen die Bodenstedts ein-
gesetzt hatte. — J. P r ö 1 s s (2616) betrachtet sein Thema „Hauffs Feuerreiter-Lied
und Mörikes Feuerreiter" vom Gesichtspunkt eines Beitrags zur Geschichte der
Tübinger Burschenschaft. — N. 2612 bringt den Neudruck zweier Feuilletons
E. K u h s ; das zweite, als Separatdruck im Selbstverlage Kuhs seinerzeit bereits er-
schienen — die Schilderung von K.s Besuch bei Mörike — , wiederholt bedeutungs-
reiche Äusserungen des Dichters. —
P 1 a t e n. Ein Werk geradezu gewaltigen Umfangs beginnt R. Schlösser
(2622) vorzulegen. Seh. will in ihm „ein Bild von Platens geistigem Entwicklungs-
gang und seinem dichterischen Schaffen" geben. Der erste Band, nicht weniger als
-765 Lexikonseiten zählend, umfasst in fünf „Büchern" die Zeit von 1796 bis 1826.
I.. Krähe, Lyrik, des m.'l'.i, Jahrhunderts: Bis zu Goethes Tod. 477
Mit sorgrältigstera Fleiss ordnet der vorzügliche Kenner Flatens einen inneren
Lebenszug" an den andern, um seinen Wert, vor- und rückblickend, für Platens Ent-
wicklung' auszudeuten. Alle persönlichen wie literarischen Zeugnisse Flatens werden
ausgenutzt, um jeweilig" die symptomatische Bedeutung bestimmter Züge zu gewinnen.
Gerade mit diesem Mosaikcharakter widersetzt sich aber das Werk einer näheren
Beschreibung in dem Kahmen, wie er hier geboten ist. Der Referent muss sich nach
dem Hinweis auf den allgemeinen Charakter des Werkes, auf den im übrigen nach
Erscheinen des zweiten Bandes sich besser wird eingehen lassen, zu seinem Bedauern
notgedrungen an Hinweisen auf grössere und kleinere Partien genügen lassen. Voran
sei. da erwähnt das vierte Buch: es zeichnet auf 130 Seiten Flaten in Venedig, ein
Zeugnis von dem Ernst, mit dem der Verfasser sich auch kuosthistorisch ein-
gearbeitet hat. Dann die eingehenden Darstellungen von Flatens Beziehungen zur
Philosophie und den romantischen Komödien. Schliesslich bestimmte betonte, zu-
sammenfassende Stellen: S. 10422ff-, 139'**'''"-, 21ü37ff (Bedeutung des Verhältnisses Flatens
zu Calderon), 276iff- (Reflex Goethes im „Parsenlied"), 314 (Schellingsche Einflüsse),
3301*^- (Einschränkung behaupteter Wagnerscher Einwirkungen), 631*''-, 707'''-. Ein
reichhaltiger Anmerkungsteil schliesst den Band ab. Nicht vergessen sei die Mit-
teilung, dass in dem Werk zum erstenmal ein bisher unbekanntes Ölporträt Platens
wiedergegeben ist, zu dem dieser wahrscheinlich 1829 M. Rugendas gesessen hat. —
Neben Schlossers Gesamtüberschau liegt eine besondere, vortreffliche über Platens
politisches Denken und Dichten vor. Das Thema ist bei den vielen Schwankungen,
die der Dichter auf politischem Gebiete durchmachte, nicht leicht zu packen.
H. Renck (2624; vgl. JBl^. 1908/9, S. 764/5) zeigt die Gabe eines klaren Blicks in
der Einleitung seines Themas wie in der Beurteilung der verschiedenen Frontwechsel
Platens. In einem kurzen ersten Abschnitt wird das Erwachen des politischen Sinns
(1805—15) begleitet: ein kosmopolitischer Zug, „vor allem aber die Ausdehnung und
Masslosigkeit seiner Angriffe auf Napoleon" stellen die unterscheidenden Merkmale
bei Platen gegenüber den anderen Vaterlandssängern dar. Die drei folgenden Jahre
bringen die „Ausbildung eines jugendlichen. Radikalismus" (Abschnitt II). R. hebt
zu Recht hier den „scharf verstandesmässigen Zug" als etwas hervor, das Platen
damals in seiner Neigung für den französischen Freiheitsgedanken mitbestimmen
musste. Zutreffend erscheint mir auch, wenn R. gegen Kircher, mit dem er sich des
öfteren uneins erklärt, „aus der Dürftigkeit der Zeitdichtung Platens während dieser
Jahre nicht auf einen Mangel an wirklichem politischen Interesse schliesst". Die
Zeiträume 1820 — 24 und 1825 bis Mitte 1830 bringen den „Übergang zu geschicht-
licher Anschauungsweise und wachsende Abkehr von der Zeit" wie die „Wieder-
belebung der politischen Teilnahme und neues Erstarken der liberalen An-
schauungen". In der Zeit von der Julirevolution bis zum Tode finden wir Platen
auf der Höhe „leidenschaftlicher politischer Betätigung": es ist mit Fug der umfang-
reichste Abschnitt, mehr als die Hälfte von R.s Arbeit, zerlegt in die Abteilungen:
„Sein liberales Weltbürgertum", „Stellung zu den vaterländischen Angelegenheiten".
Alles ist übersichtlich dargestellt, trefl'lich psychologisch und historisch begründet,
ästhetisch charakterisiert. In das Einzelne kann hier nicht eingegangen werden,
doch muss hingewiesen werden auf die literarhistorischen Bezüge zu Platen,
die R. mannigfach bei Minckwitz, Ilerwegh, M. Hartmann, B. von Lepel, Prutz
(„Politische Wochenstube") und anderen aufdeckt. — P. E. P a v o 1 i n i (;;^625) bringt
ausser dem Namen des Übersetzers der finnischen Fassung von „Wäinämöinens
Harfe" ins Schwedische, des finnischen Historikers A. J. Arvidsson, nichts Neues zu
seinem Thema. — Eine neue Ausgabe der Gedichte hat R. Schlösser (2630)
bereitet. Sie stellt sich durch Selbständigkeit der Textbearbeitung, Anordnung der
Gedichte und der Forschung neben die im letzten Berichtsband (JBL. 1908/9, S. 763/4)
besprochene „historisch-kritische" Koch-Petzets. Seh. bringt alles, „was Platen selbst,
von seiner ersten ernsthaften Publikation im Jahre 1821 an, der Öffentlichkeit
entweder dargeboten oder ihr nur aus äusseren oder zufälligen Gründen vorenthalten
hat". Einleitung und Anmerkungen unterrichten über die neue, gegründete An-
ordnung. Die letzten sind ein neues Zeugnis von Sch.s vorzüglichen Flaten-Kennt-
nissen; sie scheinen auch II, S. 322, wo sie aus Platens Handschrift berichten, genauer
zu lesen als Koch am erwähnten Orte. —
F. Rückert. Fünf unbekannte Gedichte Rückerts auf den Tod seines 1818
verstorbenen Bruders verdienen der Verborgenheit entzogen zu werden (2633). Ihr
Herausgeber Alb. Becker weist darauf hin, dass sie nach Form und Inhalt sich
eng an die „Totenklage" anschliessen und manchen wörtlichen Anklang an die
gleichzeitig, 1819, entstandenen Gaselen Mewlana Dschelaleddin Rumis zeigen. —
Österreichische Dichter. O. Hellmanns (2636) Büchlein über
Zedlitz, mit einigen neuen Mitteilungen zu Zedlitz' Lebenslauf, betont den Dichter
der „Totenkränze" und hebt die Entwicklungslinie hervor, die von ihnen über Lenau
Jultresberichte fQr nenere dentsoh* LitAratargesohichte. XXI. ^^
478 K. Freye, Lyrik des 18./19. Jh.: Von Goethes Tod bis zur Geg-enwart.
und Anastasius Grün zu den österreichischen Freiheitslyrikern führt. Die grosse
Schwäche von H.s Arbeit ist, dass er für die Persönlichkeit, d. h. für den Mangel
daran, in Zedlitz kein kritisches Auge hat. So hat das Kapitel ,,In den Staatsdienst"
denn auch keinen Umriss bekommen. Einen gleichen Eindruck hat F. E. Hirth
von dem Buch empfangen, der weiterhin alle „Hettungs"- Versuche an Zedlitz ablehnt,
Besonderes bemängelt und Berichtigungen wie beachtenswerte Hinweise, darunter
auch einen für Hebbels Biographie, bringt. —
b) Von Groethes Tod bis zur Gegenwart.
(IV, 2 b = N. 2637—2905.)
Karl Freye.
AllgemeineB und Saminlnngen. — Politische Lyrik von ca. 1840—70: Freiligrath. — Lyriker
einzelner Länder: Deutschland. — Österreich. — Schweiz. — Moderne Lyrik: Allgemeines und Ästhetisches. —
Einzelne Persönlichkeilen. — Frauendichtung. — Übersetzungsliteratur. — Volkslied und volks-
tQmlichesLied. —
Allgemeines und Sammlungen. Die etwas willkürlich zusammen-
gestellte Auslese neuerer und neuester Lyrik, die zuerst unter dem Titel „Zehn
lyrische Selbstporträts" (vgl. JßL. 1906/7, S. 713) erschien, zeigt sich jetzt, als „Deutsche
Lyrik der Neuzeit" (2638), um eine Einleitung E. von Sallwürks vermehrt. Das
Buch behält Wert durch die im Faksimile wiedergegebenen kurzen Selbstbiographien
der Dichter; die zehn Porträtzeichnungen M. A. Stremels sind im ganzen nicht übel,
ohne aber hervorragend zu sein. —
Politische Lyrik von ca. 1840—70: F. Freiligrath. Luise
Wiens (2654) gibt sechzehn wertvolle Gedichtentwürfe aus den Papieren Freilig-
raths, ihres Vaters, eine „kleine Auswahl" aus den über 70 noch unbekannten
Schriftstücken, die ihr vorlagen. Wir haben da also noch Ergänzungen zu
Schwerings Ausgabe (JBL. 1908/9, N. 5178). — Zum Teil auf ungedrucktem Material
beruht auch die Schilderung, die L. L. S c h ü c k i ng (2648) von dem Freundschafts-
verhältnis Freiligraths und Levin Schückings gibt. Die mitgeteilten Briefteile legen
Zeugnis ab von Freiligraths rückhaltloser Ehrlichkeit, die während der Verlobungs-
zeit Schückings verhängnisvoll wirkte. Die Spannungen zwischen beiden Freunden,
ihre zeitweilige gänzliche Entfremdung wird gut aus ihren verschiedenen Charakteren
erklärt; die gegebene Darstellung wird für die Biographien beider Autoren heran-
zuziehen sein. „Freiligrath", so heisst es, ,,ist eine einfache, schlichte, gefühls-
beherrschte Natur, der Freund kompliziert und vielseitig." Freiligrath sei im Grunde
kindlich, ohne alle Prätensionen, Schücking habe aristokratische Neigungen. Auch die
Frage, ob Freiligrath die volle „Qualität als Dichter" zuzuerkennen sei, wird gestreift
und zu seinen Gunsten beantwortet. — H. Bräuning-Oktavio (2651) druckt
zwei in Privatbesitz befindliche Briefe Freiligraths aus der Zeit in St. Goar, deren
einer wahrscheinlich an Karl Buchner in Darmstadt gerichtet ist. — Das Freiligrath-
Heft des Westfälischen Magazins (2656) bringt gleichfalls bisher Ungedrucktes; die
Beziehungen Freiligraths zu Geibel belegt J. Schwering durch Briefe des letzteren
(die angekündigte „Fortsetzung" finde ich im zweiten Jahrgange nicht), auch in die
übrigen Mitteilungen („Freiligrath und Detmold", ,,Ein Brief Freiligraths", „Ein un-
veröffentlichtes Gedicht Freiligraths") ist neues Briefmaterial verwebt. — Freiligraths
Verhältnis zum Kaufmannsstand und seine Beziehungen zu Plebbel illustrieren die
von K. Wehrhan und P. Bornstein (2652) veröffentlichten Briefe. — In dem
Gedenkblalt des Vorwärts-Verlages (2655) wird Freiligrath ganz für die Sozialdemo-
kratie beansprucht. —
Lyriker einzelner Länder: D'e utschland. Unter den Be-
urteilungen des älteren Münchener Dichterkreises macht sich eine Zurückhaltung
Geibel gegenüber dauernd geltend. Eine schlichte, nicht überschätzende Biographie
Geibels gibt G. Kleibömer (2672); sein Büchlein möchte „im besten Sinne als
volkstümlich gelten". — J. Weigles (2677) Arbeit hält sich gleichfalls frei von
Überwertung und ist wissenschaftlich gehalten. W. ist bestrebt, Geibel wenigstens
von einzelnen Beschuldigungen der Nachahmung freizusprechen, aber sein Gesamt-
urteil über den jungen Poeten ist doch oft hart und offen genug: „Geibel dichtet
nicht nur, wenn er muss ... er dichtet auch, wenn er mag . . . heute jauchzt er
K. Fr eye, Lyrik des 18. 19. Jh.: Von Goethes Tod bis zur Geg-enwart, 479
dem Frühling entgegen, morgen dichtet er ihn an; was heute Bekenntnis ist,
erscheint morgen als Phrase." Neben vielen guten Beobachtungen bringt das Heft
auch alte Aktenstücke (Gutzkows Verurteilung der Geibelschen ersten „Gedichte"),
wie hier auch zum erstenmal Geibels Bildnis nach Kuglers Originalzeichnung von
1838 geboten wird. — H. Volkenborn (2674/5), von dem mir nur die drei Ab-
schnitte im Westfälischen Magazin vorliegen, behandelt Geibel schroff, aber wohl
gerecht und kommt zu dem Ergebnis: „Die Belege für die Nachahmung britischer
Dichter beweisen also bei Geibel einen Mangel an schöpferischer Phantasie, an
poetischer Ursprünglichkeit, den Kennzeichen des Genies." — Aus dem „Hansa-
Album" von 1842 zieht H. Volkenborn (2676) zwei Gedichte Geibels ans Licht,
deren eines er eng an Byron anschliesst. — S. lieiter (2671) bespricht die sehr
starke Abhängigkeit der Geibel-Biographie Goedekes von den jetzt erst ganz ver-
öffentlichten Jugendbriefen Geibels und kritisiert, vielfach ergänzend, die Tätigkeit
des jetzigen Herausgebers dieser Briefe. — A. von Berger (2678) schildert sein
persönliches Verhältnis zu Greifs Lyrik und Menschentum; derselbe (2686) rühmt
hoch, allzu hoch, die beachtenswerte Lyrik Hans Hopfens, der ihm persönlich nahe
stand. — Paul Heyses Lyrik erfreut sich wachsender Beliebtheit, wie N. 2682 und
N. 2684 beweisen, ohne bisher erschöpfend charakterisiert zu sein. — A. Kutscher
(2687) gibt eine Sammlung von Gedichten H. von Reders, wie sie dieser selbst in
seiner letzten Zeit vergebens buchhändlerisch zustande zu bringen suchte. Wir er-
halten eine aus allen Gedichtbänden und aus Handschriften Reders zusammen-
gestellte Auswahl; über die Entstehungszeit und Herkunft der einzelnen Stücke gibt
ein Register Auskunft, das ermöglicht, stets festzustellen, in welchen Fällen Reders
impressionistischer Realismus eine Art von Vorwegnehmen späterer Richtung (Lilien-
cron) bedeutet. So viel scheint mir aber die Auswahl auch klarzulegen: dass die
häufige Halbgebundenheit der Form nicht ein Sichgehenlassen wie bei Liliencron,
sondern die Art eines talentvollen ewigen Dilettanten ist, und dass man diesen
prächtigen Offizier und lyrischen Skizzierer nicht überschätzen darf. — C. W e g -
m a n n s (2695) Dissertation über Th. Fontane als Übersetzer englischer und schotti-
scher Balladen habe ich mir nicht beschaffen können. — R. M. Meyer (2692)
sucht den Zusammenhang zwischen dem Romandichter und dem Balladendichter
Fontane; sein Aufsatz gipfelt in dem Satz: „Fontane fand den Stil der Ballade vom
Heroismus des Alltags." — Die von P. Meinhold (2705) veröffentlichten Briefe
und Gedichte Groths bilden eine freundschaftliche Korrespondenz mit K. Uecker
aus Pommern, betreffen dessen literarische Versuche im Dialekt, orthographische
Prinzipien und spiegeln Groths Stimmung im Herbst 1877. — Hebbels Jugendlyrik
aufs neue zu behandeln, findet J. M. Fischer (2706) zum Teil mit Recht Grund.
Zu seinen Vorgängern Stellung nehmend, meidet er doch überflüssige Polemik.
P. Zinckes Beweis, dass die Jugendlyrik Hebbels nicht von Schelling beeinflusst sei,
erkennt er an. Die gefährliche Systematisierung der Hebbelschen Jugendideen durch
andere Forscher bekämpft F, unauffällig. Als Vorbilder des jungen Hebbel führt er
das Kirchenlied, das Volkslied, Schiller, Matthisson, Salis-Seewis, Klopstock, Hölty,
Lessing (Sinngedichte), Uhland, Bürger, Heine, Goethe auf, ohne diesen Einflüssen
allzuviel Bedeutung zuzuerkennen. Nur Schillers Einfluss sei 1829—30 überstark
gewesen. Im zweiten Teil seiner Arbeit betrachtet F. „von ästhetischen Gesichts-
punkten aus die Ideen und die Technik der Gedichte". Er geht dabei besonders
ein auf die ästhetische Möglichkeit einer „Gedankenlyrik". „Rh^^thmus und Wohl-
klang" wird ausführlich behandelt. Seltsam ist es, '^ dass gerade die in ihren An-
fängen fast reizlos spröde Jugendlyrik Hebbels unablässig neue Bearbeiter findet. —
Das von E. Lissauer (2713) wiedergedruckte Gedicht Storms „Nachts" ist ein
Sechszeiler aus dem Jahrbuch „Argo" von 1854. — N. 2716 ist eine versehentliche
Wiederholung von JBL. 1908/9, N. 5284, wie auch N. 2734 schon im letzten Jahr-
gang der JBL. angezeigt ist. — H. Knispel (2715) bietet Mitteilungen über
Kinkels Aufenthalt im Zuchthaus, die auf Erzählungen des Zuchthausdirektors
zurückgehen. — H. Kruse (2719) gibt Briefe Johanna Kinkels an ihren Schwager
mit Nachrichten über Kinkels politische Tätigkeit; der von M. Fürstenberg
(2718) veröffentlichte Brief derselben berichtet über Kinkels Gefangenschaft. —
-J. Venhovens (2721) Dissertation über den Stürmer und Dränger Sprickmann
hat sich in diesen Abschnitt verirrt; sie ist erst Vorläufer einer grösseren Arbeit
über Sprickmann. —
Österreich. Eine von der „Jugendschriften-Kommission" preisgekrönte
Biographie L. A. Frankls liegt in der Arbeit E. W o 1 b e s (2729) vor. — E.Castle
(2732), der aufs neue die Zurückbehaltung des Auerspergschen Nachlasses beklagt,
gibt 29 Briefe Anastasius Grüns an den Germanisten Karl Julius Schröer aus den
Jahren 1860—76, die Mehrzahl davon aus den letzten beiden Jahren, in denen Grün
seine letzte Sammlung (grossenteils schon älterer Gedichte) „Aus der Veranda" vor-
41*
480 K. Freye, Lyrik des 18./19. Jh.: Von Goethes Tod bis zur Gegenwart.
bereitete. Über dies Buch handelt denn auch der Dichter ausführlich. Nebenher
bezeug-t er u. a. (wie ja auch sonst) seine besondere Vorliebe für C. G. von Leitner,
und es sei denn hier noch nachträglich auf die im vorig-en Jahrgang angezeigte
Sammlung der Leitnerschen Gedichte (JBL. 1908/9, N. 5413) verwiesen. — Eine ein-
geschränkte Auswahl Halmscher Gedichte bietet die Halm-Ausgabe von R. Fürst
(2736). — Aus der Einleitung zu O. Wittners (2738) Briefsammlung hebe ich
folgende Sätze heraus: „Die hier vorliegende Korrespondenz scheint mir für einen
bestimmten Zeitabschnitt, für eine ganze Generation, für ein Teilgebiet deutschen
Geisteslebens von charakteristischer Bedeutung zu sein. Es ist die Jugend von 1840,
die hier zu Worte kommt." — E. Grevens (2743) mit zahlreichen Druckfehlern
durchsetzte Arbeit über die Naturschilderung bei Lenau betont die Vorliebe des
Dichters für Gehörseindrücke. Unter den optischen Eindrücken einer Landschaft
liebe Lenau die Lichteffekte hervorzuheben. Die direkte Anschauung trete aber
mehr zurück, und die Darstellungen seiner Seheindrücke gestalteten sich fast immer
zu einer ausgeprägten Naturbeseelung. Diesen Gesichtspunkten sind die beiden
ersten Abschnitte der Schrift gewidmet, drei weitere behandeln „Die reine Natur-
stimmung", „Die Naturdarstellung mit individueller Verwertung", „Die Verwertung
der Natur für die Darstellung bestimmter Gestalten". In einer Schlussnotiz kündigt
G. ein Werk „Die poetische Naturschilderung" an, das der „wissenschaftlichen
Systematisierung der gesamten poetischen Naturschilderung" gewidmet sein solle. —
0. E. Deutsch (2742) teilt einen Brief Lenaus an Schwind und einen Brief
Schwinds an Lenau in seinem Aufsatz mit, beide aus dem Jahre 1844. —
H. Bischoff (2746) ergänzt nach den Handschriften die von H. Mayer, A. Schurz,
K. Klüpfel und A. W. Ernst nur bruchstückhaft veröffentlichten Briefe Lenaus an
Gustav und Sophie Schwab. — H. Bischoff (2750) bietet auch ein neunstrophiges
Gedicht Lenaus „Auf dem Hochberg An Agnes", das er auf Sophie Löwenthal deutet
und ins Jahr 1835 setzt. — E. C a s 1 1 e (2751) polemisiert sachlich gegen einige Äusse-
rungen R Bischoffs (JBL. 1908/9, N. 5392). — Desgleichen gibt E. Castle (2747)
einige Aktenstücke und Gedichte aus Lenaus Frühzeit und klagt über die Zurück-
behaltung verwandten Materials. — C. Schaeffers (2749) Lenau-Ausgabe nennt
E.Castle eine tüchtige Arbeit, rügt kleinere Lücken sowie die Beeinflussung durch
Reynauds „Recherches" und verweist auf die eigene kritische Lenau-Ausgabe (2748),
die ich leider trotz Bemühung beim Verlage mir nicht verschaffen konnte. — Lenaus
Liebe zu Lotte Gmelin hat die Schriftstellerin H. Dahl (Helene Pohlida 1)
(2740) novellistisch behandelt. —
Schweiz. Ein längeres Gedicht G. Kellers „Mein Lied an das deutsche
Volk", datiert „10. Februar 1844", veröffentlicht P. M e i n t e 1 (2765) aus einem der
Züricher Stadtbibliothek gehörigen Skizzenbuch Kellers. — G. Müller- Gschwends
(2763) Arbeit zerfällt in einen historischen und einen systematischen Teil. Im ersten
unterscheidet der Verfasser mit Adolf Frey drei Perioden Kellerscher Lyrik, denen
er einzelne Abschnitte widmet, Anlehnungen und Entwicklung konstatierend. Der
zweite Teil zerfällt in Kapitel über Stoff, Kompositionstechnik und Mittel der Dar-
bietung. Zum Schluss wird eine zweifache Chronologie gegeben, „G. Kellers Ge-
sammelte Gedichte in chronologischer Ordnung" und „Chronologie von G. Kellers
Gedichten ausserhalb der Gesammelten Gedichte", wobei der Verfasser sich auf
P. Brunners Bibliographie stützt, die er aber in 53 Fällen berichtigt. In einem
kurzen „Schluss" wird mit gewalliger Kühle konstatiert, Keller sei ,,kein originaler
Lyriker", es zwinge ihn meist nicht zur Poesie, er habe dichten gelernt, vor
allem von den Romantikern; immerhin aber habe er „überkommene Formen mit
neuem eigenem Gehalt erfüllt, sein ganzes Wesen spreche aus seiner Lyrik". —
0. Fischer (2761) behandelt kurz die Unterschiede der Gedichtfassungen in
Kellers „Gesammelten Gedichten" und der ursprünglichen Gedichtgestalten. — Die
Ausgabe der Gedichte Leutholds durch A. Schu rig (2771) bestrebte sich, die durch
Bächtold, Geibel und Keller in den früheren Editionen festgelegten Veränderungen
der Leutholdschen Texte zu beseitigen. Seh. hielt sich aber dabei nicht frei von
Irrtümern und trat seinem Vorgänger Bächtold (nicht als der erste) allzu selbst-
bewusst und anklagend entgegen. Das rief lebhafte Gegenäusserungen hervor. So
sind in der Neuen Zürcher Zeitung vom 2.-4. Juni 1910 Auseinandersetzungen
B. Bohne nblusts veröffenthcht „Wert und Unwert der neuen Leuthold- Ausgabe";
seine Ergebnisse bestätigen im ganzen A. Fr e y (2773) und E. K o r r o d i (2770). —
E. Ermatinger (2767) schildert durch briefliches Material (von dem ein Drittel
schon früher im zweiten Band der Charakteristiken Erich Schmidts mitgeteilt ist),
wie fast alle Vorwürfe gegen Bächtold sich auch gegen Keller richten, der Bächtold
beriet. So viel scheint sicher: dass das Editions verfahren Bächtolds seinerzeit be-
rechtigt war und nicht angegriffen zu werden braucht. Dass aber durch all diese
Erörterungen eine kritische Ausgabe mit den Varianten wünschenswert geworden
K. Preye, Lyrik des 18./19. Jh.: Von Goethes Tod bis zur Gegenwart. 481
ist, scheint mir ebenso sicher, und A. Frey sollte sich nicht in Leutholds Sinn da-
^eg-en erklären. E. Ermating^er kündigt eine solche Edition für den Huberschen
Verlag- an. Durch die kritischen Erörterungen veranlasst, erschien übrigens noch
im selben Jahre 1910 eine „zweite verbesserte Auflage" der Schurigschen Aus-
gabe, ohne Vorrode, ja ohne Nennung des Namens des Herausgebers. — M. M end-
heims (2774a) Heclam-Edition ist ein Abdruck der letzten Leulhold- Ausgabe
Bcächtoldscher Abstammung. — Nach der (von K. Bode, A. Frey und E. Ermatinsrer
gerühmten) sehr streng richtenden Dissertation von Margarete Plüss |2769)
über FI. Leuthold und seine Vorbilder haben wir nun in A. Helblings (2766)
Programm einen Panegyrikus. —
Moderne Lyrik: Allgemeines und Ästhetisches. A. Biese
(2778) ist ehrlich bemüht, allen Richtungen der modernen Lyrik gerecht zu werden.
— Margarete Susman (2777) ist streng Partei, George-Partei. —
Einzelne Persönlichkeiten. Unter den in diesem Abschnitt ver-
zeichneten Nekrologen verdienen immer einige deshalb Beachtung, weil die Verfasser
mit den Dichtern, die sie behandeln, persönlich bekannt waren und daher Mit-
teilungen machon, die für Biographien von Wert sind. So wird man unter den
Aufsätzen übor 0. J. Bierbaum (2791) den seines Freundes M. G. Conrad nicht
übersehen dürfen; er gibt Briefbruchstücke, die Bierbaums letzte literarische
Pläne beleuchten. Ähnliches gilt von E. von Wolzog'ens Nachruf, der gleich
eine sehr beachtenswerte freundschaftliche Biographie enthält. Freilich gibt es da
auch, wie bei Conrad, genug Überschätzung, übergenug. „Er war einer unserer
Reichsten. Er hatte es dazu, königlich zu verschwenden." Auch der Ausdruck
„dieser ganz echte deutsche Dichter" scheint zu hoch gegriffen. Annehmbarer scheint
da'z. B. H. Flerrmanns Urteil: „Bierbaums künstlerisches Wollen, sein Vorkämpfen
für die neue Literatur und Kultur war im Grunde bedeutender als sein künstlerisches
Schaffen." — C. B u s s e (2792) gibt eine autobiographische Skizze. — Wer hören
will, wie heut die Kritiker mit gleichem Überzeugungston einander vierfach wider-
sprechen, der lese die vier Kritiken, die C. Busses neues Gedichtbuch „Heilige Not"
(2797) hervorgerufen hat; Ch. Flaskamp (2793) und gar R.K. Neumann
(2795) sind gegen Busse, P. Mahn (2794) und G. Schüler (2796) für ihn. —
H. Conradis Gesammelte Schriften werden von G. W. Peters (2799) im voraus
angezeig-t. — C. Enders (2801) sucht, chronologisch vorgehend, den Ideengehalt
aus R. Dehmels Dichtungen herauszuholen. — A. H. Rauschs (2810) „Erwiderung",
George betreffend, wendet sich gegen R. A. Schröder (JBL. 1908/9, N. 5493). —
Magda Janssens (2814) recht eingehende Schrift über K. Henckell enthält
einen biographischen Abriss, auf Grund gedruckter und auch privater Äusserungen
Henckells, und dazu einen Versuch, die dichterische Entwicklung Henckells an der
Hand all seiner Werke darzustellen. — F. D r o o p (2815) veröffentlicht Gedichte
Peter Hillos, die sich im Nachlass Sacher-Masochs fanden. — Die Liliencron-Brief-
bände (2832/3) sind ja nicht in diesem Abschnitt zu besprechen (vgl. Abschnitt IV, Ib:
N. 2477/8), das Verstreute aber muss wohl erwähnt werden. Die Briefe Liliencrons
an Klaus Groth (2835) zeugen von des Dichters ausserordentlicher Verehrung für
den „Quickborn", den er sogar in den Feldzügen mitführte. — E. Köhrer (2834)
veröffentlicht fünf kurze Briefe Liliencrons an den Schriftsteller H. Kiehne, aus den
Jahren 1886—91. — Zum Teil sehr hübsche und höchst charakteristische Briefe
Liliencrons aus den Jahren 1895 — 1900 veröffentlicht des Dichters Regimentskamerad
E. Rudow sky (2837), der mit Liliencron zusammen auch noch jene letzte Reise nach
Metz 1909 gemacht hat. — Durch Verwertung persönlicher Erinnerungen an Liliencron
haben die Berichte 2823, 2828—30 für den Liliencron-Biographen Bedeutung; ein
kurzer Bericht nebst einem Gedichtchen noch in „über den Wassern", S. 491. —
Auch H. F. Gerhards (2821) kleine, am biographischen Faden gehende Schrift
ist von persönlicher Kenntnis des Dichters genährt, zitiert auch gelegentlich Zu-
schriften. — P. Krögers (2824) Büchlein bespricht die verschiedenen Schaffensgebiete
Liliencrons in besonderen Kapiteln; „Pogg-fred" gilt ihm als die Meisterschöpfung. —
Wie hoch A. Möller van den Brück (2827) Liliencron stellt, zeigt der Titel seines
Aufsatzes, in dem es lieisst: „Liliencron war unser erster und grösster W'irklichkeit-
dichter nach Goethe." — F. K. Benndorf (2839) schreibt über A. Mombert ein
Buch, das er nach der Form eines Musikstückes einteilt. Er will seine Eindrücke
von Dichtungen geben, „die zu den gehaltvollsten unserer Zeit gehören". Mombert
sei durchgegangen durch drei Individualitäten, Nietzsche, Przybyszewski, Dehmel;
bestimmte Werke von Schlaf, Rilke, Dauthendey, Maeterlinck, Scholz seien den
seinen wesensverwandt. — F, Wagner (2845) charakterisiert Rilke an der Hand
von Proben. — Die Verbindung christlicher Gesinnung und moderner Empfindung
in den Werken Schönaich-Carolaths hat den Bremer Pastor J. Bu r g gra f (2854)
dazu bestimmt, eine Anzahl Carolathscher Gedichte als Thema an die Spitze einer
482 K. Freye, Lyrik des 18./ 19. Jh.: Von Goethes Tod bis zur Gegenwart.
Reihe von Predigten zu stellen, die er Carolath-Predigten nennt. Schiller-Predigten
gingen voran, Goethe-Predigten sollen folgen. — E. Kainmerhoffs (2851)
Schriftchen ist einer der besseren ,, Beiträge zur Literaturgeschichte". Was soll man
indes mit inhaltlos-hyperbolischen Sätzen wie dem folgenden anfangen: „Was er im
,Heiland der Tiere' niedergelegt hat, es ist das Grösste und Gewalligste, was je
geschrieben worden ist." —
Ifrauendichtung. C. Busses (2858) kleine Droste-Biographie, die
zuerst 1903 erschien, ist in der neuen Auflage in etwas erweitert; das Buch scheint
mir doch gut geschrieben und wird trotz aller Widersprüche gelesen werden. —
H. Cardauns (2859) hat die grössere Hüffersche Droste-Biographie (1. Aufl. 1887,
2. unveränderte Aufl. 1890) ganz neu bearbeitet. Da er die Briefe der Dichterin ja
kurz vorher besonders gesammelt hatte (JBL. 1908/9, N. 4908), konnte er auf manche
Materialwiedergabe verzichten und hatte gut Raum für die darstellende Verwertung
der inzwischen erschienenen neuen reichen Literatur. Das bedeutet viel; denn
z. B. die wichtige Korrespondenz mit Levin Schücking war Hüffer so gut wie
unbekannt gewesen. Bei der Umarbeitung ist C. so vorsichtig wie möglich ver-
fahren, hat manches Urteil Hüffers, das ihm nicht durchaus recht war, doch be-
stehen lassen, hat bei Änderungen oft Notizen Hüffers benutzt. Wirkt Busses
Büchlein anregend, eventuell auch Widerspruch anregend, so haben wir hier natür-
lich ein durch Kenntnisse weit mehr gesichertes Werk auf breiterer Grundlage. —
Cardauns lagen schon vor die durch F. J ostes herausgegebenen Droste- Forschungen
von G. Eschmann (2859a). Es handelt sich um die W^iedergabe der wesent-
lichsten Vorarbeiten zu einer Droste- Ausgabe, die E. zusammen mit Hüffer geplant
hat. Beide Forscher verurteilten sowohl die Kreitensche Ausgabe wie die Arenssche,
starben aber vor Verwirklichung der lange gehegten eigenen Pläne. Eine grosse
Anzahl von Gedichten der Droste wird uns nun mit kritischem Apparat in genau
kontrolliertem Text geboten, dazu im gleichen Zustand das Lustspiel ,.Perdu!". Im
Vorwort verspricht Jostes eine revidierte Ausgabe des „Geistlichen Jahres". —
H. Spiero (2866a) zählt die zwei Gedichtbände von Agnes Miegel „zum Köst-
lichsten, was uns die Dichtung der letzten 10 Jahre beschert hat". — Im Anschluss
an einen Aufsatz H. S p i e r o s (2868) skizziert Lulu von Strauss und
T o r n e y die „Jahre ihres Werdens". —
Übersetzungsliteratur. Die Übersetzung der Sonette Shakespeares
durch St. George (2882) hat Zustimmung wie Ablehnung erfahren. —
Volkslied und volkstümliches Lied. Ich kann über diesen
sowie über den vorigen Unterabschnitt nur die Bemerkung aus dem vorigen Jahr-
gang wiederholen: Das mir vorliegende Material ist zu gering, der Anschluss an
den Abschnitt „Lyrik von Goethes Tod bis zur Gegenwart" allzu zufällig, als dass
man hier eingehende Berichte verlangen könnte. Mir liegen vor: „Die Storndorfer
VolksUeder", gesammelt von H. Weber, Lehrer in Storndorf (2891), 177 Lieder
mit Melodien enthaltend; die kleine Sammlung A. Lemmermanns (2892); der
Vortrag O. Wieners (2904/5) „Das deutsche Jägerlied"; das polemische Büchlein
„Die Volksliedbewegung in Deutsch-Österreich" (2893). —
R. Riemann, Epos des 18./19. Jahrhunderts: Bis zu Goethes Tod. 483
Epos.
a) Von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zu Goethes Tod.
(IV, 3 a = N. 2956—3040.)
Robert Riemann.
Epoi: 18. Jahrhnndert: Klopstock; Romisches Epos. — Zeitalter der Romantik. —Roman:
Anfklirungszeit: Wieland; lleinse; Andere. — Volkstömliche Erzählung: U. BraVer; J. P. Hebel. — Zelt-
alter der Romantik: Jeun Paul; il. von Kleist; Seume; Verschiedene. — Übersetzungsliteratnr. —
Epos: 18. Jahrhundert: Klopstock. Gegen „das landläufige Vor-
urteil, dass der Messias doch eine gar langweilige Lektüre sei", führt C. Stephan
(2957) den Wohllaut der Sprache, die Biiderpracht und die Erhabenheit der Gedanken
ins Feld, gibt aber doch zu, dass Klopstock nicht an Dante heranreicht: „Mehr wie
ein Wandelpanorama spielt sich die Handlung vor unsern Augen ab." — Aus dem
Nachlasse des Arnstädter Gymnasialprofessors Einert veröffentlicht A. Schmidt
(2959) eine Reihe von Briefen Klopstocks und Meta Mollers an Nicolaus Giseke mit
der Angabe, wo jeder einzelne in Lappenbergs Sammlung einzureihen ist. Die
glückliche Brautzeit wird nur durch eine Krankheit Metas gestört, doch kann Klop-
stock bald von einer erheblichen Gewichtzunahme der Geliebton berichten: „Aber,
0 ihr Liebesgötter! (Du solltest meine klägliche Stimme hören) diese vierzehn Pfund
habe ich noch nicht auf meinem Schoosse gehabt!" Das Literarische tritt auch in
diesen Briefen des Dichters zurück, doch bittet er im Oktober 1757 Giseke, Gleim
das Manuskript einer an Ebert gerichteten Satire zu entreissen, die der Alte nicht
hergeben wollte: „Ich möchte überhaupt nicht gern eine Satyre geschrieben haben.
Sie könnte durch einen Zufall öffentlich bekannt werden, und das wollte ich durch-
aus nicht." Meta klagt darüber, dass jeder Narr in Kopenhagen die Bekanntschaft
ihres Bräutigams sucht. Drollig schreibt sie in plattdeutschen Ausdrücken. Sie will
sich auf dem Sofa an Klopstock „hinanhümmen" oder „auf seinen Schooss hüpeln".
Durch ihre Freunde sucht sie Gramer zu bestimmen, dem Rufe nach Kopenhagen zu
folgen: „Warum gilt doch in diesen Zeiten die Meynung nicht mehr, die vor diesen
bei einigen einfältigen Geistlichen galt, dass der Ruf von einer Gemeinde zur andern
unmittelbar göttlich wäre, dem man nicht wiederstehen dürfte." Daneben macht die
praktische Dame aber auch auf die geringen Preise in Kopenhagen und die Billigkeit
des Möbeltransportes zu Schiffe aufmerksam. Als Klopstock mit dem König über
Meta gesprochen hat, ist sie entzückt: „Kl. hat aber auch gesagt, dass ich das gar
nicht wäre, was man ein gelehrtes Frauenzimmer nennt, und darüber hat sich der
König gefreut." — Eine Abbildung des 1908 abgebrochenen Klopstockhauses in
Hamburg gibt 0. Lau ff er (2960). Der Saal, den Klopstock bewohnt hat, ist er-
halten geblieben und geht mit seinen Stuckornamenten unverändert in den Museums-
neubau über, in dem das literarische Hamburg des 18. Jahrhunderts eine besondere
Gruppe bilden wird. —
Komisches Epos. Die biedere Autobiographie des Jobsiaden-Dichters
gibt K. Deicke (2961) nach der eigenhändigen Urschrift Kortums mit einigen an
Ort und Stelle gewissenhaft bezeichneten Kürzungen heraus, nennt im Vorworte zwar
die Arbeit H. Dickerhoffs (vgl. JBL. 1908/09, N. 5775), geht aber nicht näher auf sie
ein. Die Urform der Jobsiade erschien 1786 in der bisher unbekannten Monatsschrift
„Allerhand", von der sich ein Exemplar im Besitze W. Grevels (2962) befindet. —
Zeitalter der Romantik. Ernst Schulzes „Bezauberte Rose" gehört
meines Wissens nicht zur Schullektüre. Ferd. Hoffmanns (2964) weitschweifiger
Kommentar wird ihr auch nicht dazu verhelfen, obwohl der Verfasser sich der
Hoffnung hingibt, dem Dichter neue Freunde zu gewinnen. Die Erläuterung einer
Strophe Schulzes durch ein Zitat aus Daniels Schulgeographie wird schwerlich die
Primaner begeistern. Ganz dürftig ist der Anhang, der vom Wesen und der
Geschichte der Romantik handeln möchte, wenn das nur etwas leichter wäre, und
sich schliesslich mit einem verlegenen Hinweis auf „die Literaturgeschichten"
zurückzieht. —
Roman: Aufklärungszeit: Wieland. In der „Palästra" sind
bereits eine ganze Reihe von ausgezeichneten Arbeiten erschienen. Jetzt stellt
F. B u d d e (2965) ausführlich die Beziehungen Bodmers zu Wieland dar, der sich
sehr eifrig um den Ruf nach Zürich bemühte, weil ihm Biberach nicht behagte.
Weich und begeisterungsfähig kam er und wurde von dem eifersüchtigen Bodmer
anfangs überhaupt von jedem anderen Verkehr abgesperrt. Sie dichteten um die
484 R. Riemann, Epos des 18./19. Jahrhunderts: Bis zu Goethes Tod.
Wette, bewunderten. sich gegenseitig und überreichten sich zärtliche Briefe. Bodmer
suchte Wieland den Ruhm zu sichern, den er Kiopslock entreissen wollte. Als der
Jüngling einige Schüler bekam und aus dem Hause des Patriarchen zog, entrann er
einem ungesunden Milieu. Die bigotte Frau Grebel machte ihn zum „metaphysischen,
religiösen Fanatiker" und löste ihn gerade dadurch von Bodmer: „Wielandische
Verstiegenheit war seiner nüchternen Verständigkeit von Natur aus zuwider " Auch
nach der durch den Einfluss Regula Künzlis begünstigten neuen V^/^andlung, der
Hinwendung zu Xenophon und Shaftesbury, blieb das Verhältnis zu Bodmer äusser-
lich ein gutes. Erst im Sommer 175b galt ihm Wieland „als ein auf Abwege
geratener Sünder". Er war in der Tat während des sechseinhalbjährigen Aufent-
haltes in Zürich aus einem enthusiastischen Bewunderer Bodmers zu einem kühlen
Kritiker geworden, doch band ihm die Pflicht der Dankbarkeit die Zunge. Auf
diesen biographischen Abriss gestützt, durchmustert B. die literarische Tätigkeit
W'ielands in Zürich und sucht unter Zuhilfenahme von Stilbeobachtungen und psycho-
logischen Kriterien die Autorschaft fraglicher Stücke zu bestimmen: „Bodmers Satire
ist plumpe Karikatur oder schlechtverhülltes, plattes Geschimpfe, Wielands dagegen
feine, auch humorvolle Ironie und überlegener Spott." Dieser Teil der Untersuchung
bietet eine willkommene Ergänzung zu Seufferts „Prolegomena" (vgl. JBL. 19U4,
N. 2885; 1905, N. 2323; 1908/9, N. 5797). B. spürt sogar in den Aufsätzen Wielands,
der mit dem Alten in einem Zimmer arbeitete, ,,die Souffleurstimme Bodmers" auf.
Von „Edward Grandisons Geschichte in Görlitz" gehören die ersten sieben Briefe
Bodmer; den achten hat ursprünglich Wieland verfasst, dann Bodmer vergröbert und
verunstaltet. In einem dritten Kapitel wertet B. die Züricher Episode. Wielands
guter Genius bewahrte ihn vor der dauernden Verirrung in Bodmers Geschmack-
losigkeiten. Ganz in seinem Stile ist nur der „Geprüfte Abraham" geschrieben, voll
von „übermenschlicher, unmännlicher Gottergebenheit". Als Dichter konnte sich
Wieland beim besten Willen nicht dem stärkeren Einflüsse Klopstocks entziehen,
während er als Kritiker eine Zeitlang mit den Begriffen der Züricher dachte und in
ihrem Stile schrieb. Eine gewaltige Bereicherung erfuhr seine Kenntnis der Welt-
literatur. In der Hauptsache ist also das Wissen des Greises dem Jüngling zugute
gekommen, wie das wohl in der Natur der Sache liegt. Die Untersuchung hat
Anmerkungen unter dem Text und hinter ihm, was gewiss kein Vorteil ist, aber den
jüngeren Gelehrten immer noch eine Notsache scheint. Was zur Sache gehört, kann
dem Texte stets einverleibt werden; das übrige gehört nicht ins Buch. Auf diese
Weise ist manche wertvolle Bemerkung an einen versteckten Platz geraten, nament-
lich (S. 216) die Verteidigung Wielands gegen den Vorwurf der Charakterlosigkeit.
Seine Wandlungen erklären sich daraus, dass er eine Künstlernatur ist. Er nimmt
das Empfangene nicht organisch in sich auf, sondern stösst es mit der künstlerischen
Produktion wieder von sich. Eine so tief in das Wesen eindringende Beobachtung,
deren Richtigkeit sich unmittelbar aufdrängt, gehört in den Mittelpunkt, nicht an den
Rand. — Während Budde summarisch Wieland die eigentlich kritische Begabung
abspricht, lässt sich H. Reitzer (2968) durch seine gewandten Plaudereien über
Neuerscheinungen blenden, sieht in ihm den berufenen Theoretiker der Buch-
kritik und zitiert anerkennend die programmatischen Erklärungen, die Wieland
im „Teutschen Merkur" veröffentlichte. — In B. von Jacobis (2971) Auswahl
vermisst man den „Don Sylvio", der sicherlich wichtiger ist als „Gandalin" oder
,,Pervonte". Der Textgestalt ist unter Berücksichtigung von Seufferts „Prolegomena"
die Göschensche Quartausgabe zugrunde gelegt. Das Lebensbild weiss den Leser
durch häufige Vergleiche mit modernen Dichtern zu fesseln, greift aber auch nicht
selten auf Gervinus zurück, dessen Ausführungen sogar einmal (S. LVI) „muster-
gültig" genannt werden. Der Autor hat sich klüglich gegen den Vorwurf, altmodisch
zu sein, durch die erwähnten Seitensprünge geschützt; ich würde ihn ihm nicht
machen, wenn sie fehlten. Mir scheint vielmehr, dass in unseren Klassikerausgaben
viel zu wenig von Hettner, Gervinus und Scherer die Rede ist, die eine umfassende
Kenntnis des ganzen Faches besassen, wie man sie heute nur noch selten antrifft.
Bei der Flut von literarhistorischen Werken, die täglich mehr anschwillt, besteht die
Gefahr, dass die Ansichten und Einsichten der älteren Führer unserer Wissenschaft
allmählich unverdienter Vergessenheit anheimfallen. Wir haben noch viel von ihnen
zu lernen. Ungerecht ist J.s Urteil, Wieland sei zwar „ein Journalist in eminentem
Sinne, ein Plaudertalent ersten Ranges, aber kein Dichter". Den „Agathon" und
den „Oberon" konnte ein blosser Journalist nicht dichten. J. scheint an Hebbel
oder Byron zu denken,, wenn er in Wielands Entwicklung die gefährlichen Untiefen
und harten Kämpfe vermisst. Er findet seine Wandlungen zu sehr durch Bücher
bestimmt und kann sich mit seinem immer konzilianten Wesen nicht recht befreunden.
Sehr hoch stellt er den sonst wenig genannten „Diogenes von Sinope". Trotz des
unverkennbaren Einflusses Lukians und Sternes sieht er in ihm ein durch und durch
I
R. lliemann, Epos des 18./19. Jahrhunderts: Bis zu Goethes Tod. 485
persönliches Buch. Echt Wielandisch ist die grosse Lobrede auf die Freude, weniger
gelungen die politisierende Schlusspartie. Überhaupt hat Rousseau gegen Wieland
recht, weil dieser nicht der Vorkämpfer der Kultur überhaupt, sondern nur „einer
Spezialkultur, der billigen Aufklärerei" ist. Das könnte man ungefähr mit demselben
Recht auch von Lessing sagen, überhaupt von allen, die am Abbruch des Mittelalters
mitgearbeitet haben, Dass Wielands Verhältnis zu Anna Amalia Krisen durchmachte,
die gewöhnlich mit Stillschweigen übergangen werden, betont und belegt J. Wieland
war weniger ihr geistig ebenbürtiger Freund als ihr sorgsam betreuter Schützling.
Die Erlebnisse, die den „Abderiten" zugrunde liegen, werden mitgeteilt. Besonders
ausführlich geht die Einleitung auf die Mannheimer Episode eir.; die Anmerkungen
tragen die literarischen Beziehungen nach, besonders die zu antiken Schriftstellern.
Wielands Lieblingsepoche war das Zeitalter Lukians: „Dann kam ein grosser Sprung
bis zur Ära Friedrichs des Grossen und Josefs IL Dazwischen lag das Gotische."
Das Bindeglied zwischen Wieland und Lukian sucht J. nicht auf erotischem Gebiet,
sondern im „Hass gegen Aberglauben und falsche Mystik". Zum „Oberon*' wird
Hebbels vernichtendes Urteil zitiert, aber gerechterweise darauf hingewiesen, dass
die schönsten Stellen des „Gyges" ohne Wielands sprachbildende Vorarbeit nicht
hätten entstehen können. In der Einleitung zum „Agathon" vermisse ich den Namen
Blankenburg. Eine eingehende Vergleichung mit der ersten und zweiten Fassung,
wie sie 0. F r e i s e (2973) anstellt, führt J. nicht durch, gibt aber die Hauptstellen
in den Anmerkungen. Falsch ist es, Wielands eigene Glossen nur „meistens" mit
seinen eigenen Worten wiederzugeben. Sie gehören einfach zum Roman und hätten
sorgfältig vom Apparate des Philologen getrennt werden müssen. Geschmackvoll
wirken in den mythologischen Erklärungen die Hinweise auf Rubens und Böcklin;
hier werden nicht mehr Dinge vorausgesetzt, die dem grossen Publikum längst
fremd geworden sind. Andererseits darf Pygmalion nicht einfach als „sagenhafter
Bildhauer" im Apparat erscheinen; hier war auf Rousseaus 1762 erschienenes Mono-
drama hinzuweisen, das den Stoff wieder weltbekannt gemacht hatte. Auch kann
man einen Schriftsteller des 18. Jahrhunderts nicht aus der erst im 19. auf-
gefundenen „Verfassung von Athen" des Aristoteles (S. 98) kommentieren. Hier
war Wielands Quelle zu nennen. Eine sehr ausführliche Einleitung erhält Goethes
Liebling „Musarion". Richtig ist der Hinweis, dass Lukians „Timon", der die Haupt-
quelle bildet, durch die Übersetzung des Shakespeareschen Stückes wieder in Wielands
Gesichtskreis getreten war. Die Besprechung des „Wintermärchens" hebt die Umwand-
lung der „Tausendundeine Nacht" in Rokoko hervor. Der Verzicht auf die ge-
wohnte Witzelei im schlicht erzählten „Geron" wird Wieland hoch angerechnet. Die
Vertrautheit der Zeitgenossen mit jetzt recht selten gelesenen Dichtungen beweist
eine interessante Stelle des „Godwi", wo Brentano aus den „Göttergesprächen"
zitieren lässt. Als „Wielands einziges lyrisches Gedicht" bezeichnet J. seine Ver-
herrlichung Goethes: ,,An Psyche". In der Einleitung zum zehnten Teile, der die
„Kosmopolitische Adresse an die französische Nationalversammlung" und den Artikel
„Über den neufränkischen Staatseid: ,Hass dem Königtum'" bringt, werden die
Quellen nachgewiesen, aus denen der rührige Weimarer Publizist seine Kenntnis
der französischen Zustände schöpfte. Hier wirft J. einen unfreundlichen Seitenblick
auf Goethe und Schiller: „Nicht nur Wielands Interesse an politischen Fragen war
grösser als das seiner literarischen Freunde, sondern vor allem auch sein Ver-
ständnis dafür." Als Ganzes ist die Ausgabe recht geeignet, das Interesse- für
Wieland in weiteren Kreisen zu nähren. Verraisst habe ich nur eine Aufarbeitung
der Spezialliteratur, die im Kommentar eine grössere Rolle spielen müsste. — Die
von Jacobi als langweilig und minderwertig verworfene Märchensammlung „Dschin-
nistan" (1786/9) zieht H. Berdrows (2972) hübsch gedruckte und ansprechend
illustrierte Ausgabe .im Auftrage der Freien Berliner Lehrervereinigung für Kunst-
pflege ans Tageslicht. Besorgten Eltern versichert die Vorrede, dass die Stellen
gestrichen sind, an denen Wieland „der ungezogene Liebling der Grazien" ist. —
An seine Lukian-Verehrung knüpft eine neue Übersetzung des spätgriechischen Spötters
von M. Weber (2974) an, die aber die einzelnen Schriften anders bewertet und die
Textänderungen des Dichters, der kein Philologe sein wollte, hart „Fälschungen"
nennt. W. selbst sieht sich aber genötigt (S. XIV), „bedenkliche Stellen zu unter-
drücken". —
H e i n s e. „Wer liest heute zu seinem Vergnügen Wieland?" fragt mit der
Leidenschaft des Verehrers, der nur einen hört, der Heinse-Prophet A. Schur ig
(2975). Er polemisiert gegen Rodels Behauptung, dass uns Heinse heute fremd
gegenüberstehe, und scheint den Lehrerstand auf dem Gebiete der moralischen Wert-
urteile für absolut inkompetent zu halten. Er meint, Heinse sei zwar niemals populär
gewesen, habe aber in jedem Zeitalter seine cent lecteurs. Abgesehen von den un-
motivierten Ausfällen gegen die „Pädagogen", ist die Studie wertvoll. Seh. gibt eine
Jahresberichte f&r neuere dentsohe Literatargeiohiohte. IXI, ^2
486 R. Riemann, Epos des 18./19. Jahrhunderts: Bis zu Goethes Tod.
umfassende Heinse- Bibliographie, eine Ikonographie, einen gründlich revidierten
Stammbaum und das Leben des Dichters bis 1774. Die Familie heisst eigentlich
Heintze und stammt aus Wilmersdorf östlich von Gehren. Die Mutter gehört der
Familie Musäus an, aus der auch der Märchenerzähler hervorging. Heinse, dessen
Ahnen immer wieder Bürgermeister, Pfarrer oder Kantoren sind, entbehrt also
keineswegs ererbter alter Kultur. Die Akten des Arnstädter Gymnasiums beweisen,
dass er nicht am 16., sondern am 15. Februar 1746 geboren wurde. Die Feindschaft
zwischen Heinse und seinem Lehrer Walch erklärt Seh. daraus, dass Walch „ein
brutaler Schulmann" war. Mich schaudert! Vielleicht hat sich Heinse an dem Pedanten
1769 durch eine Besprechung des Singspiels „Die Amazonen" gerächt. Jedenfalls
hat ihn Walch für seinen Rezensenten gehalten. Gerade weil Heinse durch das
Gymnasium die graue Theorie verleidet worden war, entwickelte er sich zum aus-
gesprochenen Empiriker. Nicht Baumgarten und Hagedorn, sondern Rousseau und
Winckelmann, bis zu einem gewissen Grade auch Wieland, vor allem aber die Be-
trachtung der Kunstwerke selbst haben Heinse gebildet. Anfangs entging es ihm,
dass „Wielands Erotik keine Gefühls-, sondern eine Gedankenerotik ist". Als er im
Dienste Riedels Pamphlete gegen dessen Gegner schrieb, war Heinse „einer katili-
narischen Existenz sehr nahe". Für die oft angezweifelte Echtheit der von J. F. K.
Arnold veröffentlichten „Musikalischen Dialoge" tritt Seh. ein, weil kein Name in
ihnen genannt wird, der nicht auch in anderen Schriften Heinses bis 1775 vorkommt.
Der legendäre Plauptmann Liebenstein, der Heinse verdorben haben soll, hat viel-
leicht doch Friedrich Wilhelm von der Goltz geheissen und aus triftigen Gründen
seinen wahren Namen verheimlicht. Jedenfalls war aber Heinse seit seiner Primaner-
zeit in allen Winkeln der erotischen Weltliteratur zu Hause und brauchte nicht erst
von Liebenstein auf Petron hingewiesen zu werden. Seine Briefe an Gleim ver-
schleiern den Tatbestand, weil der Jüngling den Gönner nicht verlieren durfte:
„Heinses Lust, das Satyrikon zu übertragen, ist beträchtlich älter als seine Be-
kanntschaft mit Liebenstein." Seine Übersetzungen leiden darunter, dass ihm das
Talent der Anpassungsfähigkeit fehlte: „Er kannte und liebte nur seinen eigenen
Stil." In der weichlichen „Laidion" ist er noch weit von der Anschaulichkeit des
„Ardinghello" entfernt. Sehr hoch schätzt Seh. den Einfluss der Frau von Massow
ein. Er rechnet die 40 Stanzen, die Heinse 1773 im Vorgefühle der Trennung von
ihr dichtete, zu den Meisterstücken der deutschen Verskunst und nimmt an, dass
sich das Verhältnis in der Rolle spiegelt, die Heinses Tasso-Biographie der Prinzessin
zuweist. Daraus soll dann wieder Goethe die Anregung gewonnen haben, in der
verlorenen ersten B'assung des „Tasso" den Einfluss Frau von Steins der Prinzessin
zu übertragen. Dieser Versuch, die „zwei hochsinnigen Dichterfreundinnen" durch
feine Fäden zu verknüpfen, scheint mir recht gekünstelt. Begnügen wir uns damit,
Frau von Massow in der „Hildegard" und Frau von Stein im „Tasso" wieder-
zufinden! — Achtungsvoller als Schurig nennt F. Zinkerna gel (2978) R. Rodels
Dissertation, die sich bemühte, „das Andenken des Menschen Heinse rein zu waschen",
und weist auf die wertvollen Einblicke in Heinses „Feuerseele" hin, die uns die im
Insel- Verlage erschienene Ausgabe der Tagebücher (vgl. JBL. 1908/9, N. 5804) gewährt.
Im Widerspruche zur Tendenz des deutschen Klassizismus preist Heinse „den Genuss
als des Lebens Höchstes". — C. Schüddekopfs (2979) Monumentalausgabe
schreitet rüstig fort und bringt im zweiten Briefbande, der von 1780 — 1803 reicht,
manches Ungedruckte und vieles bisher nur an entlegener Stelle Veröffentlichte,
Allerdings kehrt in den Briefen aus Italien manche Stelle der Tagebücher wieder,
doch war dort auf den Abdruck derjenigen Stellen verzichtet worden, die nur Kon-
zepte zu den erhaltenen Briefen bilden. Man muss also die beiden Bände neben-
einander lesen, um Heinse wirklich auf seiner Reise folgen zu können. Im Apparat
werden die Besitzer der Briefe angegeben und die Drucke verzeichnet. Ein ausführ-
liches Register von A. Schurig (vgl. N. 2975) erhöht die Brauchbarkeit der wert-
vollen Sammlung. — Mit den Tagebüchern beschäftigt sich auch F. Poppen berg
(2980), der den „panischen Elementargeist" Heinses dem besonnenen Anschauen
Goethes gegenüberstellt. Unter Beifügung reichlicher Proben vorfolgt er auf Schüdde-
kopfs Spuren den Zusammenhang der Impressionen und der verarbeiteten Bilder in
den grossen Romanen und preist die anschauliche Sinnfälligkeit des bildlichen Aus-
drucks. In einem zweiten Aufsatze (2980a) geht er auch auf die Briefe ein, kon-
frontiert nochmals Goethe und Heinse und fällt das Urteil: „Als ein Impressionist
voll leidenschaftlicher Empfänglichkeit und malerischer Reproduktionskraft lebt sich
Heinse in Italien aus." —
Andere. Den kongenialen Zusätzen Bürgers zu den echten Erzählungen
Münchhausens stellt R. Schaukai (2982) die im Stile Swifts gehaltenen Zutaten
Raspes gegenüber, „der den Aufschneider mit immer hastigeren Pinselhieben über-
tyrannt". — E. Berend (2984) begleitet Nicolai und den Berliner Buchhändler
R. Rieinann, Epos des 18./19. Jahrhunderts: Bis zu Goethes Tod. 487
August Mylius nach Weimar, wo sie vom 22. bis zum 28. Mai 1773 verweilten.
Schüddekopf hatte 1893 Nicolais Bericht veröffentlicht; jetzt fügt B. den seines
Geschäftsfreundes hinzu. Er versetzt uns in die Welt von „Götter, Helden und
Wieland". Die Probe der „Alcesto" g-efällt Mylius sehr; Wieland klagt ganz wie
in Goethes Farce über den Nachdruck des „Merkur". Bei Musäus treffen die
Reisenden Bertuch, dessen Übersetzung des „Prediger Gerundio" (vgl. JBL, 1908,9,
N. 5775) wie ein allgemein bekanntes Werk angeführt wird. Auch Ekhof ist gerade
in Weimar; Anna Amalia unterhält sich mit den Buchhändlern über Wielands Sing-
spiel. „Die Herzogin", berichtet Mylius, „ist in ihren besten Jahren, etwas ernsthaft,
und schätzt Künste, Wissenschaften und Gelehrte ihrer Nation, welches freilich bei
den deutschen Fürsten etwas Seltenes ist." — Wenige Tage nach diesem Besuche
wurde in Berlin L. Tieck geboren. Seine Entwicklung bis zum Jahre 1791 behandelt
H. Hemmer (2986) und zerstört in ähnlicher Weise wie Schurig in seiner Heinse-
Studie allerhand biographische Legenden. Tieck wurde in frühester Jugend vom
„Götz", den „Räubern" und dem ,,ügolino" mächtig gefesselt. Auf dem Repertoire
des Nationaltheaters, zu dem ihm Reichardt eine Freikarte verschafft hatte, befanden
sich mehrere Ritterdramen. Unter ihrem Einflüsse entstand 1789 Tiecks Tragödie
„Gotthold"; das Ritterdrama gab das Milieu, die „Räuber" einzelne Motive und den
Stil. Dagegen ist der „Siward" eine Auseinandersetzung des Jünglings mit Shake-
speares „Macbeth", den er in der Übersetzung Eschenburgs kennen lernte. Sie legt
H. der Vergleich ung zugrunde, wie er überhaupt durchweg mit philologischer Ge-
nauigkeit verfährt und nirgends in der Manier des vorjährigen Vertreters der Tieck-
Forschung (vgl. JBL. 1908/9, N. 5782a) die einzelnen Fassungen durcheinander wirft.
Auch in den dämonisch-schauerlichen Szenen des „Siward" finden wir starke Nach-
wirkungen der angstgequälten Halluzinationen Franz Moors. Derselbe Stil herrscht
in dem Fragment „Jason und Medea", das aus F. M. Klingers „Medea in Korinth"
nur den Kindermord und die Beschwörung der Eumeniden herübernimmt, und im
„König Braddeck" (1790), obwohl Tieck hier auch Gozzi, die Hexenszenen des
„Macbeth", Stellen aus anderen Dramen Shakespeares und aus Bürgers „Lenore"
nachahmt. Den „Almansur", die erste gedruckte Dichtung, setzt H. ins Jahr 1790.
Das Idyll wurzelt in einem persönlichen Erlebnisse Tiecks, der Reise zu seinem er-
krankten Freunde Toll, den er im Sarge fand. Das Bild ist jetzt bereits sehr viel
reicher. Tausendundeine Nacht, Ossian, der „Werther" und Kleists „Frühling" sind die
neuen Vorbilder des dichtenden Primaners. Erst 1791 trat F. E. Rambach in das
Lehrerkollegium des Friedrich- Werderschen Gymnasiums ein. Also ist auch das bereits
1790 entstandene Schauspiel „Allamoddin" keine auf Anregung Rambachs entstandene
Schularbeit, wie Köpke und Haym behaupten. Der Einfluss Ossians wird hier sehr
stark; der dämonisch-schauerliche Charakter seiner Dichtung kam Tiecks innersten
Neigungen entgegen. In den Dienst Rambachs trat er erst als Mitarbeiter an der
Räubergeschichte vom bayerischen Hiesel. H. gibt (S. 110—12) eine Geschichte der
Hiesel-Literatur. Da Volksbücher überhaupt erst nach 1830 erscheinen, ist Hayms
Annahme, dass Tieck und Rambach ein solches benutzt hätten, unhaltbar. Sie
schreiben einfach die 1772 erschienene Hiesel-Biographie um, die sich auf die
Gerichtsakten stützt. Die ersten elf Kapitel lieferte Rambach in fast sklavischem
Anschluss an die Vorlage; mit dem zwölften setzt Tiecks freie Bearbeitung ein.
Zwar verwandelt er Hiesel in einen Karl Moor und lädt die Schuld an seinen Ver-
brechen unter dem Einflüsse Rousseaus der Gesellschaft auf, nimmt aber seine eigene
Darstellung nicht ernst, sondern durchtränkt sie nach dem Vorbilde des auch einmal
zitierten „Don Quijote" mit Ironie. Er steht also über dem Stoffe, hat durch die
Beschäftigung mit ihm keinen seelischen Schaden gelitten und braucht nicht als
Opfer Rambachs bejammert zu werden, der ihn ebensowenig' verdorben hat wie nach
Schurigs Nachweis Hauptmann Liebenstein den jungen Heinse. Der Schauerroman
„Die eiserne Maske" behandelt das Motiv der feindlichen Brüder und spielt in der
Welt Ossians, durchsetzt sie aber mit der korrupten Phantasie des fin de siede. Der
Titel ist „Bauernfängerei", da er mit dem Interesse des Publikums für eine ganz
andere Persönlichkeit rechnet. Tieck hat teilweise das siebente Kapitel, allein das
achte verfasst. Noch immer machen sich Reminiszenzen aus den „Räubern" und
Ossian geltend, während die abgeschmackte Bildersprache sich jetzt deutlich an den
Stil Rambachs anlehnt. Mehr kommt nicht auf sein Konto. Der typische Wechsel,
den die Seele des verbrecherischen Helden zwischen Erstarren und qualvollem Er-
wachen zur Bewusstheit durchmacht, entstammt Tiecks eigener psychopathischer Ver-
anlagung. So erfolgt jetzt die Reaktion auf die lange Zeit übliche Überschätzung
der Wirkungen des Erlebten und Gelesenen. Während man bisher Tiecks Ent-
wicklung aus seiner Erziehung und Lektüre abzuleiten suchte, erklärt man jetzt die
Wirkung dieser Faktoren aus der Persönlichkeit Tiecks. H. hat sich mit dem
Direktor einer psychiatrischen Klinik in Verbindung gesetzt und mit ihm die Zeug-
42*
488 R. Riemann, Epos des 18./19. Jahrhunderts: Bis zu Goethes Tod.
nisse geprüft, die über Tiecks abnorme Reizbarkeit, teilweise aus seinem eigenen
Munde, vorliegen. Der junge Dichter ist immer wieder von grausigen Angstvor-
stellungen geplagt worden. Nicht Rambach hat ihn in diese Welt geführt: „Was er
da gestaltete, war persönlichstes Erlebnis, von dem er sich zu befreien suchte."
Immerhin glaube ich, dass man Rambach doch nicht von aller Schuld freisprechen
kann. Es wäre seine Aufgabe gewesen, die Vorstellungswelt Tiecks zu veredeln,
statt ihre Kolportagefärbung zu verstärken. — In der „Altpreussischen Monatsschrift"
(Bd. XLVII, Heft 4, S. 535-69) handelt F. J. Schneider über „Th. G. von Hippel
als dirigierenden Bürgermeister von Königsberg". Die Stadt hatte unter der ohn-
mächtigen Verwaltung Hindersinns schwer gelitten, als 1781 der über den Kopf des
Rates hinweg von der Regierung ernannte Hippel sein Amt antrat. Mit rücksichts-
loser Energie zwang er die Zünfte zur Reorganisation des völlig verwahrlosten
Feuerlöschwesens. Er wollte alle Behörden unter seine Kompetenz bringen und die
Verwaltung straff zentralisieren. Von der Sentimentalität des Dichters zeigt die
Amtsführung nirgends auch nur die geringste Spur. Die Schneidigkeit, mit der
Hippel überall dem Schlendrian ein Ende machte, verwickelte ihn in lange Kämpfe,
aber die Regierung war stets auf seiner Seite. Schliesslich beugten sich die Zünfte.
Als Danzig sich 1793 um Hippel bemühte, war Königsberg in Furcht, den aus-
gezeichneten Oberbürgermeister zu verlieren. Freilich kannte er ausser der eigenen
Persönlichkeit nur die breite Masse. Er regierte mustergültig, aber die Fähigkeit,
sich gute Nachfolger zu erziehen, ging ihm völlig ab: „Der Geist triebkräftiger An-
regung und fruchtbringender Aussaat ruht nicht auf Hippels Tat. Man wird ihn nach
wie vor in seiner Dichtung suchen müssen." Vergleicht man mit diesem Resultat
die Beobachtungen von Th. Hönes (vgl. JBL. 1908/9, N.5817), so wird man Hippel zu den
energischen Neurasthenikern rechnen müssen, die rastlos arbeiten, um ihrer inneren
Unruhe zu entfliehen, daher Grosses leisten, aber sich fast immer früh verbrauchen. —
Volkstümliche Erzählung: U. Brake r. Mit Jung-Stilling, Moritz
und Goethe vergleicht E. Korrodi (2988) den niemals nach dem Publikum
blinzelnden Autobiographen Uli Bräker, der die Schilderung seines Geissbubenlebens
„sozusagen im künstlerischen Unschuldszustande" schrieb. —
J. P. Hebel. Um die Oberländer in Karlsruhe zur Pflege des Heimat-
lichen im Zeichen Hebels zu sammeln, spricht F. Hindenlang (2991) bewegliche
Worte über den Niedergang des alemannischen Volkstums unter dem Drucke der
„grossen Kulturwalze". Hebel dichtete ,,mit den nassen Augen eines Heimatfernen",
als ihn im sandigen Karlsruhe die Sehnsucht nach dem Oberland ergriff. Wer eine
ähnliche Verpflanzung erlebt hat. versteht ihn. Auch Hebels Mangel an Tatkraft ist
eine Eigentümlichkeit des Alemannen, der eine „heimelige" Welt in sich hat. Hans
Thomas Persönlichkeit und Kunst führt zu der Hebels zurück. Ein eigenes Gedicht,
„E Gruss vun Hebels Geist", beschliesst das wohlgemeinte Büchlein. — Zwar nennt
F. Wippermann (2991 a) Hebel den klassischen Volkserzähler, hat aber doch
Bedenken gegen den „Rheinischen Hausfreund", der nicht immer Patriot ist und
bisweilen „das katholische Empfinden unangenehm berührt". Daher sind „vom Stand-
punkte des Borrom äusvereins" nicht die verbreiteten Gesamtausgaben zu empfehlen,
sondern eine gereinigte Auswahl. —
Zeitalter der Romantik: Jean Paul. Auch in diesem Jahre
präsentiert sich der „Katzenberger" in einer neuen Ausgabe, diesmal sehr elegant
ausgestattet und mit Radierungen von H. A. Müller (2999) geschmückt, die das
Derbe glücklich betonen, ohne zu tief in eine Wirklichkeit hineinzuführen, der Jean
Pauls barocke Phantasiewelt fernliegt. — Die „Levana" und der „Wuz" liegen in
Karl Langes (3000) für Pädagogen bestimmter Ausgabe in dritter Auflage vor.
Die Einleitung behandelt die Jugend und die Lehrtätigkeit Jean Pauls in zweck-
entsprechender Ausführlichkeit, schildert mit liebenswürdigem Behagen das Leben
des Dichters unter den heranwachsenden Kindern und ordnet seine pädagogischen
Gedanken in systematischer Form. Aus dem Gesichtspunkte, dass der Gottesglaube
das eigentliche Ziel der Jugendbildung ist, wird Jean Paul eine gewisse Vernach-
lässigung des obersten Erziehungsprinzipes vorgeworfen. Er huldigt nicht einem
Bildungsziele, sondern vielen, und verwickelt sich nicht selten in Widersprüche.
Daher liegt der Wert der „Levana" nicht im Ganzen, sondern „in den zahlreichen
zerstreuten Gedankenperlen". Die Anmerkungen unter dem Texte bringen, dem
Konzentrationsbedürfnisse des Herausgebers entsprechend, pädagogische Bruchstücke
und Gedanken aus den übrigen Schriften und dem Nachlasse Jean Pauls. Die Vor-
rede zum ,,Wuz" hebt hervor, dass die Schulmeister des Dichters „Virtuosen einer
stillen, glücklichen Häuslichkeit" sind. Dagegen hören wir nur selten von ihren
pädagogischen Interessen, von ihrer Fortbildung im Berufe: ,,Der Lehrer unsrer
Tago wird auf tieferem, edlerem Grunde sein Lebensglück aufbauen wollen." Jean
Paul hat seine eigene Schulpraxis charakterisiert, nicht eine ideale. —
R. Riemann, Epos des 18./10. Jahrhunderts: Bis zu Goethes Tod. 489
H. von Kleist. Die Komposition der Kleistschen Erzählungen untersucht
V. Hirsch (3002). Der Dichter verwandelt die Erzählung in eine Reihe von
Einzelbildern, von denen jedes einen in sich geschlossenen Abschnitt bildet. Im
„Kohlhaas" formieren je drei Abschnitte wieder eine Gruppe. H. sucht diese Drei-
teilung nach Möglichkeit überall nachzuweisen, zählt ausserdem die Seiten und will
die Architektur des (ianj'en in den äusserlichen Raumverhältnissen wiederfinden.
Oden von Horaz oder Klopstock kann man auf diese Art zerschneiden, Novellen
gewiss nicht. Aber man muss sich zu helfen wissen. Wenn das Rechenexempel
nicht stimmt, ist irgend etwas überflüssig und muss heraus. Bei der „Verlobung in
Ht. Domingo" bleiben Gustavs und Tonis Tod übrig. Also müsste die Novelle
von Rechts wegen einen versöhnlichen Ausgang haben. Überall sucht H. einen
harmonisch gegliederten Plan nachzuweisen, der in die Brüche geht, weil Kleist
„seiner Phantasie nicht immer die nötige Zurückhaltung aufzuerlegen weiss und .sich
von ihr ins Reich des Mystischen, Grauenhaften oder Nebensächlichen fortrei.ssen
lässt". Dieses Reich hat drei grosse Provinzen, in denen sich viel unterbringen
lässt! Ausserdem kann man von Kleist nicht verlangen, dass er im Stile Goethes
hätte dichten sollen. H. tut es, wenn er (S. 9) geradezu sagt: „Echt kleistisch ist
das gewiss, aber nicht echt dichterisch!" So fördert dieser unduldsame Schematismus
nichts Wertvolles zutage. Die Zeit, in der die Ästhetiker die Poesie kommandierten,
ist vorüber. — Die Italiener geben sich auch als Historiker gern mit der Novelle
ab. T. Longo (3003) bespricht in chronologischer Reihenfolge die Prosadichtungen
Kleists, analysiert ausführlich den „Michael Kohlhaas" und überträgt das Gespräch
des Räubers mit Luther. — Dieselbe Novelle hat auch E. Geyer (3005) zu eigener
Arbeit gereizt. Er dramatisiert den „Kohlhaas" mit reichlich eingestreuten „Kotz
Luder", „Kotz Leichnam" und noch schöneren Flüchen, Volksliedern und selbst-
gedichteten Strophen. Die Zigeunerin lässt er dem Kurfürsten von Brandenburg
Dinge weissagen, an die Kleist noch nicht denken konnte: „Das Königreich wird
ein Kaiserreich werden . . . Und dann wird ein Herrscher kommen, so dem Reiche
das Meer erobert." Auf diese Weise wird Kleists herbe Novelle zum patriotischen
Volksstück, in dem auch einige Liebesszenen von der üblichen Weichheit nicht
fehlen. Sonderbar genug nehmen sich in dieser Umgebung die wörtlich von Kleist
übernommenen Stellen aus. — Die feierliche Verehrung, die der Romantiker der
Königin Luise weihte, verfolgte R. Steig (3008) in den „Berliner Abendblättern".
Kleist Hess zunächst seinem Freunde Beckedorff das Wort zu einer Besprechung des
Luisen-Bildes von Wilhelm Schadow. Dann feierte ein Anonymus in einem Sonett
an den Kronprinzen die verklärte Mutter. An ßeckedorffs Artikel zum Jahrestage
der Rückkehr des Königspaares in die Hauptstadt schliesst sich Arnims Bericht über
Schinkels Plan einer Gedächtniskirche für die Königin. Nachdem ungenannte Mit-
arbeiter die Überführung der Leiche nach dem Grabmal in Charlottenburg und die
Begründung der Luisen-Stiftung bekanntgemacht haben, weist endlich Kleist selbst
am 5. Januar 1811 auf eine bevorstehende Mondfinsternis hin, die gerade in der
Todesstunde der Königin eintreten werde. —
J. G. S e u m e. Zahlreiche Gedenkblätter wurden dem 100. Todestage J. G.
Seumes geweiht (3009—15). A. Kohut (3011) feiert den vielurahergetriebenen
Dichter als Reiseplauderer und Patrioten und gibt eine ausführliche Analyse des
„Spazierganges nach Syrakus", dessen hohen kulturhistorischen Wert er betont. —
Das schroffe Rechtsgefühl, die Menschenliebe, Dankbarkeit und Treue Seumes
schildert unter reichlicher Heranziehung des anekdotischen Materials P. Matt"er
(3012). Seume bekehrte sich vom Weltbürgertum zur Vaterlandsliebe, blieb aber
stets ein unerbittlicher Gegner aller Privilegien. Zur Religion stand er nicht als
ein frivoler Spötter, sondern als ein ehrlicher Rationalist, gelangte aber nicht „zu der
Fülle und Kraft biblischen Glaubens". —
Verschiedene. Die unter dem Pseudonym Christ. Althing von Chr. Aug.
Fischer (1827) veröffentlichten Erzählungen wurden, "wie M. Kohn (3016) berichtet,
wegen unsittlichen Inhalts von der Leipziger Buchhändlerbörse zur Vernichtung ver-
urteilt. K. druckt den ironischen Bericht Karl Herlosssons über die stürmische Ver-
sammlung ab, in der man das Buch vergeblich durch den Vergleich mit den bei
F. A. Brockhaus erschienenen und als literarisch wertvoll anerkannten „Memoiren des
Casanova" zu retten suchte. — J. F. Castellis „Thurm im Park" ist, wie J. Leso wsky
(3019) durch synoptischen Abdruck nachweist, nur eine vergröbernde Abschrift des
„Klosters von Sendomir". Der Plagiator ahnte wahrscheinlich nicht, dass er Grill-
parzer bestahl, da er einen Nachdruck ohne den Namen des Dichters benutzte. So
wenig wie er scheint sein Publikum von der Novelle des berühmten Dramatikers
gewusst zu haben. — A. Hagens allzu reichlich belehrende „Norika" gibt P. Sonne-
kalb (3022) mit kurzer biographischer Einleitung ohne Erörterung der Quellen-
verhältnisse heraus. Die halbromantische Gelehrten dichtung eignet sich nicht für
490 R. Riemann, Epos des 18./ 19. Jahrhunderts: Bis zu Goethes Tod.
die geplante Massenverbreitung'. — Die Jubiläumsfreude treibt bedenkliche Blüten.
Die Feier des 100. Todestages hat sich längst eingebürgert; jetzt beginnt
R. Ehwald (3024) einen Aufsatz: „Im Dezember dieses Jahres werden es hundert
Jahre, dass Friedrich Jacobs nach etwas länger als dreijährigem Aufenthalt in
München nach seiner Vaterstadt zurückkehrte." Der bayerische Partikularismus trieb
den norddeutschen Gelehrten zurück, von dem die lokalpatriotische Arbeit handelt.
Sein Briefwechsel befindet sich jetzt zum guten Teile wieder in der Gothaer Bibliothek.
Das der unterrichtenden Abhandlung beigefügte Porträt zeigt einen interessanten
feinen Gelehrtenkopf, wie man ihn bei dem „Widder" der „Xenien" nicht vermutet
hätte. Als Volksschriftsteller gehört Jacobs der philanthropischen Richtung an, die
Ch. G. Salzmann im nahen Schnepfenthal, der politische Volksmann R. Z. Becker und
der sinnige Liederdichter W. Hey in unmittelbarem Zusammenhange mit ihm ver^-
traten. Jacobs' Jugenderzählungen stellt E. höher als die „Schriften zur Belehrung
und Bildung des weiblichen Geschlechts" und die in späterem Alter entstandenen
Novellen, die jedoch ebenfalls „einem reinen Herzen entstammen". — Der „Prinz
Rosa-Stramin" (vgl. JBL. 1908/9, N. 5867/8) wird weiter gefeiert. J. Frerking (3025)
gibt eine biographische Skizze, die nichts Neues bringt, und eine lesbare Analyse
des „Prinzen". — K. K o n r a d (3026) reiht E. Koch unter die „ganz Grossen
unserer Literatur" ein, was der gewandte Nachahmer der Brüder Grimm, Heines,
Eichendorffs, Bürgers und so manches anderen sicher nicht verdient. Die Temperatur
wird mit der Entfernung vom Jubiläum bald wieder eine gemässigtere werden. Sollten
den Festartikeln aber Dissertationen folgen, so ist zunächst eine die verschiedenen
Teile des „Prinzen" scheidende Entstehungsgeschichte unter besonderer Berück-
sichtigung der politischen Wandlungen Kochs notwendig. An so zeitraubende Arbeiten,
die auch eine genaue Durchforschung der hessischen Zeitungen zur Voraussetzung
haben, ist bis jetzt niemand herangetreten. — Dem Historiker der Jungdeutschen,
H. H. H 0 u b e n (3027), gibt der fünfzigste Todestag L. Rellstabs Anlass, seinen
Kampf gegen die Vergötterung Henriette Sontags und Spontinis zu schildern. Als
Redakteur der Vossischen Zeitung hat sich Rellstab um die musikalische Erziehung
des Berliner Publikums in hohem Masse verdient gemacht. Der Hauptvorzug seiner
Novellen ist die phantastische Erfindung: „Die Landschaft ist den Begebenheiten
entsprechend stets überaus romantisch, durchweg gebirgig; dunkle Wälder, reissende
Bäche sind die regelmässigen Kulissen." Am deutlichsten zeigen die historischen
Romane die Eigenart seines Erzählertalentes. Rellstab braucht eine grosse historische
Perspektive, deren allgemeine Umrisse dem Leser bekannt sind und ihn anziehen:
„Auf diesem weiten Plan ordnet er nun die Truppen seiner Phantasie zu einem
komplizierten Manöver, das er als ein geschickter Feldherr aus den verwickeltsten
Situationen schliesslich immer zu einer übersichtlichen und einheitlichen Auflösung
zu führen weiss." — Die hier zutage tretende eingehende Rellstab-Kenntnis bewährt
PL H. Ho üben (3028) nochmals in der unterrichtenden Einleitung zu seiner lockend
mit zeitgenössischen Illustrationen aufgeputzten Ausgabe des berühmtesten Romanes
Rellstabs: ,,1812". Das Buch hatte seit seinem Erscheinen (1834) nur sechs Auflagen
erlebt; die geschickte Ausstattung' hat ihm jetzt in unglaublich kurzer Frist zu zehn
weiteren verholfen. Ich bezweifle allerdings, dass dieser Erfolg den Napoleon-Kultus
der Jahrhundertfeier überdauern wird. Rellstabs oft unerträglich sentimentaler Stil,
seine Neigung zu Reflexionen in der Art des greisen Goethe, die lyrischen Einlagen
im Genre Tiecks, die schwülsj;igen Bilder, die ungeheuren Episoden entsprechen
nicht mehr unserem Geschmack. Die Schilderung des brennenden Moskau ist in
Segurs Memoiren buch, das Rellstab benutzt, sehr viel packender. Napoleon ist bei
Segur fortwährend auf der Szene und tritt in Rellstabs Roman recht selten auf. Vor
allem bereitet die Darstellung der russischen Verhältnisse dem modernen Leser eine
grausame Enttäuschung. Es ist fast unmöglich, „1812" zu lesen, wenn man die
„Brüder Karamasow" kennt. Darauf ist H. in seiner Einleitung nicht eingegangen.
Viel Interessantes berichtet sie von der Entstehungsgeschichte des Buches, dessen
Plan bis 1823 zurückreicht, und von der Rolle, die es noch in den fünfziger Jahren
in den Leihbibliotheken spielte. Gewiss kann es im Kampfe gegen die Schund-
literatur noch heute gute Dienste leisten. — Dass J. Schreyvogel nicht nur der
Schöpfer des Burgtheaters, sondern auch ein hervorragender Vertreter der öster-
reichischen Erzählungskunst ist, will E. Baum (3030) nachweisen. Schreyvogel
begann als Publizist; zum Literaturkritiker machte ihn der Jenaer Aufenthalt. Das
„Sonntagsblatt", in dem er sich gegen die Romantiker wandte, ist eine verspätete
moralische Wochenschrift; doch zeigen seine Aufsätze „den intimen Reiz Alt wiener
Biedermeierkunst". Als Dramaturg ist er der Schüler Lessings und fordert immer
wieder Achtung für die Verdienste der älteren Generation, wendet sich aber auch
gegen den „ungebührlichen Götzendienst" romantischer Goethepropheten. In seinen
Tagebüchern (1810 — 23) tritt anfangs die moralische Selbstquälerei und die Genesung
R Riemann, ßpos des 18./19. Jahrhunderts: Bis zu Goethes Tod. 491
durch die Philosophie Kants zutag-e; später stehen die ärgerlichen Erlebnisse des
Theaterleiters im Vordergründe. Seine Erzählungen schuf er meist in den Ferien-
monaten; von IH21— 31 liess er sie in seinem Taschenbuche „Aglaja" erscheinen.
B. meint, es handle sich, trotz der unverkennbaren Anlehnung an Goethes Ep-
zählungskunst, um „eigenes Erarbeiten, ein Einmünden der Erziehertätigkeit Schrey-
vog-els in die lehrhaften Bemühung-en Goethes". Hervorragend sind die beiden
Novellen, die der Neudruck bringt, keineswegs. „Samuel Brinks letzte Liebes-
geschichte", in der wunderbare Zufälle eine grosse Rolle spielen, geht durchaus im
Gefolge Tiecks und der „Wahlverwandtschaften". Noch stärker hat Goethes natur-
ßhilosophische Novelle auf die zweite Erzählung: „War er ein Geisterseher?" gewirkt,
ur zieht sich Schreyvogel, wenn er einige Zeit in der Mystik herumgetastet hat,
immer wieder in die Helle der kantischen Moralphilosophie zurück. Eignen sich
Dichtungen, die so sehr der Interpretation durch die zeitgenössische Gedankenwelt
bedürfen, zur Massenverbreitung? Es wäre gut, wenn zwischen dem literarhistorisch
Interessanten und dem für weite Kreise geeigneten Lesegut die im letzten Jahrzehnt
fast völlig verwischte Grenze einmal wieder scharf gezogen würde. Man kann
geradezu von einer „Neudruckseuche" reden, die vorläufig noch immer weiter um
sich greift und ganz zweifellos die Verbreitung der lebenden Literatur schädigt. —
Die traurige Entwicklung und das nur quantitativ grosse Lebenswerk eines der
letzten Berliner Aufklärer, des Vielschreibers Julius von Voss (1768 — 1832), stellt auf
Grund umfassender Studien J. Hahn (3032) dar. Als Fahnenjunker und Leutnant
führte Voss ein wüstes Lehen und war fortwährend" mit Erfindungen beschäftigt, von
denen die Behörden nur selten Notiz nahmen. 1790 kam er nach Schlesien und traf
in Landshut Goethe, dem er auf offener Strasse ein Glas Punsch anbot, ohne
Gegenliebe zu finden. Als er 1794 nach Thorn versetzt wurde, rettete er die
preussische Kriegskasse aus den Händen der Polen, bekam aber dafür nur
den Orden pour le merite. 1798 verlobte er sich mit einer reichen Baronesse
Budden brock und nahm seinen Abschied als Premierleutnant. Er benahm sich
aber dann derart, dass ihn seine Braut mit einer ansehnlichen Abstandssumme
abfand. Von dem Sündengelde unternahm Voss grosse Reisen und wollte dann
wieder in preussischen Diensten unterkommen. Da seine Bittschriften aber nur
von den Mängeln der Verwaltung sprachen, die er reformieren wollte, wies man
ihn ab. Erbittert warf er sich in eine schriftstellerische Polemik, die trotz ihrer
Gereiztheit sehr viel Richtiges über die tatsächlich vorhandenen Schäden enthält, die
bei Jena offer^kundig wurden. In dieser negativen Kritik erschöpfte er sich: „Seine
versumpfte Phantasie konnte sich in den viel reineren Geist der Freiheitskämpfe
nicht finden oder sah nur die menschlichen Schwächen, die überall anzutreffen sind,
und zerrte sie mit Hohn und Spott vor die breiteste Öffentlichkeit." Fichtes „Reden
an die deutsche Nation" nennt er niemals; die Romantik der freiwilligen Jäger-
abteilungen ironisiert er; der Abenteurer und Verbrecher ist in seinen späteren
Schriften gewöhnlich ein Deutschtümler. Die Juden charakterisierte er oft abfällig,
veröffentlichte aber 1819 eine philosemitische Tendenzschrift „Die Hep-Heps in
Franken". In ihr verlangte er die Zulassung der Juden zu allen Ämtern. Als ihm
aber das Königstädtische Theater, dessen Direktor er werden sollte, von jüdischen
Aktionären entzogen wurde, wechselte Voss die Front und schrieb gegen die Juden
1826 die Posse „Das Judenkonzert in Krakau". Im ärmsten Viertel Berlins, im
„Vogtlande'' wohnend, fristete Voss sein Leben durch unselige Lohnschreiberei, bis
er der Cholera erlag. Sein Grab ist nicht aufzufinden. Auf literarischem Gebiet
war er, wie auf politischem und militärischem, ein Kämpfer gegen die Zeittendenzen,
wendete sich gegen die letzten Schriften Goethes, rühmte Wieland und verherrlichte
Lessing. Vornehmen (xeschmack besass er nicht; der Unterschied zwischen
Schiller und Kotzebue entging ihm. Zum 70. Geburtstage weihte er Goethe den
Glückwunsch: „Sei endlich nun der Schmach enthoben, Dass Dich so viele Narren
loben." Überhaupt nimmt Voss die Schlegel, Werner, Tieck, Adam Müller, Schelling
und F'ichte höchstens im Zorn ernst. Den Puristen empfiehlt er, das militärische
Kommando: „Das Bataillon soll chargieren!" durch „Das Schlachthäufiein soll glut-
speien", den „Dilettanten auf dem Fagott" durch den „Neigling auf dem Tief knüppel"
zu ersetzen. In seinen Theaterkritiken leitet er das Publikum nicht, sondern folgt
ihm, kümmert sich nicht um ernste dramaturgische Probleme und bespricht anonym
die Aufführungen seiner eigenen Dramen. Es ist ein böses Bild, das H. zeichnet!
Er inventarisiert (S. 86 — 175) nach Möglichkeit alle Dichtungen, die Voss geschrieben
hat, und verbindet damit eine kurze Besprechung, die manchen guten Witz, zumal
aus den Parodien, heraushebt, ohne sich doch dem Eindrucke zu verschliessen, dass
sich in dieser „Papierwüste" nur wenige Oasen finden: „Quantitativ gemessen, nimmt
in Vossens literarischem Schaffen die Gattung der Abenteuerromane den grössten
Raum ein. Mit geringen Ausnahmen sind diese Machwerke völlig wertlos," Die
492 ,R. Riemann, Epos des 18,/19. Jahrhunderts: Bis zu Goethes Tod.
Analysen, die H. gibt, lassen sein Urteil eher noch als zu mild erscheinen. Bisweilen
begreift man die Geduld nicht, mit der er diese Bändereihen in langer, entsagungs-
voller Arbeit durchstudiert hat. In der Behandlung der Liebe folgt Voss meist
Kotzebue und schreckt vor den heikelsten Motiven nicht zurück; Eheprobleme
behandelt er mit obszöner Schlüpfrigkeit. In seinen politischen Dichtungen erscheint
immer wieder das Idealbild Friedrichs des Grossen und die Karikatur Ludwigs XIV.
und seiner deutschen Nachahmer. Wirkungsvoll und lebenswahr schildert das
Lustspiel „Künstlers Erdenwallen" den Dichter Lämmermeier, der in Schmutz und
Schulden verkommt: „Mag Vossens Lage im Jahre 1810 noch nicht so schlimm
gewesen sein; später entsprach sie sicher dieser Schilderung, und dieser Spott trifft
den Autor selbst." Im ,, Faust" schliesst sich Voss zwar an Schink und Klinger an, fasst
aber die Tragödie des Volkshelden Robertus viel tiefer als seine Vorgänger. In seinem
späteren Schaffen nehmen die Genrebilder aus dem niederen Volksleben, in das er
selbst versank, immer grösseren Raum ein: „In dieser Richtung hat sich Voss zu
einer gewissen literarischen Eigenart durchgearbeitet und in bescheidenem Masse
vorbildlich gewirkt." Zwar ist er in der Darstellung des Provinzialen von Kotzebue
abhängig, aber das Kolorit der Grossstadt weiss er ausgezeichnet zu treffen und
schafft die ersten Berliner Lokalstücke, die freilich durch Glassbrenners Dichtungen
völlig in Schatten gestellt werden. Von Kotzebues sentimentaler Verlogenheit hält
sich Voss schon in der „Liebe im Zuchthause" (1807) völlig frei. Er versucht nicht,
„die Unmoral durch leichte Verbrämung noch allenfalls bühnenfähig und Bürger-
kreisen mundgerecht zu machen". Kürzer behandelt H. die „Form in Vossens
Werken". Er verwendet im Roman selten Briefe, häufiger die Icherzählung.
Skrupellos sprengt er die Komposition durch Einschub von Betrachtungen philo-
sophischer, militärischer und politischer Natur, von historischen Exkursen und
Anekdoten. Die Mitteilung der Vorgeschichte ist fast immer ungeschickt; Voss hat
keine Zeit zu feiner Arbeit. Die Spannung wird durch grobe Mittel aufrecht erhalten;
vordeutende und parabatische Bemerkungen sind sehr häufig. Die italienische Manier
der Lustspiele stammt aus Wiener Vorbildern; die Namen werden gern als Aushänge-
schilder gebraucht. Die Stilunsicherheit überwand Voss nie, schrieb in Versen, wo
sich die Prosa empfohlen hätte, verunglückte im bildlichen Ausdruck und nahm oft
aus buchhändlerischen\Gründen ganze Bogen fremder Autoren in seinen Text herein.
Ihm fehlte das künstlerische Gewissen. In gewagten Szenen erscheinen als Mittel,
die Pikanterie zu steig-ern, ganze Zeilen voll Gedankenstriche. Die Perioden sind
immerhin übersichtlich j^ebaut; die Feder musste bei dieser Massenproduktion leicht
werden. Die Sprache de.v Personen „ist der Konversationston jener Zeit mit seinem
Streben nach Pointen", l'^i zunehmendem Masse machte sich Voss das Charakteri-
sierungsmittel des Dialekte,? zunutze. Er beherrschte den jüdisch-deutschen Jargon
und wusste mit dem sächsischen, dem plattdeutschen und dem Berliner Dialekt
umzugehen. Anerkenn ens'ivert ist der Mut, mit dem er ,,als ein gerader Aufklärer"
seinen friderizianischen Idealen bis zum Tode treu blieb. Literarisch aber steht er
tief unter Kotzebue: „Vor einer kritischen Betrachtung halten nur die wenigsten
dieser 200 Werke stand, und Ewigkeitswert beansprucht nicht ein einziges." — Vor
einem Voss-Neudrucke dürfen wir uns wohl sicher fühlen. Dagegen ist es zweifellos
mit Freude zu begrüssen, wenn der Volkserzähler Zschokke wieder einmal zu billigem
Preise auf den Markt kommt. H. B o d m e r (3033/4) hält die biographische Ein-
leitung kurz, versieht aber dafür die Autobiographie Zschokkes mit einem sorgfältigen
Kommentar. Dem Texte der Novellen legt er die fünfte Auflage zugrunde, die letzte,
die Zschokke selbst durchgesehen hat. Der Urenkel des Dichters hat Mitteilungen
aus der Familientradition beigesteuert. Leider bringt die Ausgabe das „Goldmacher-
dorf" nicht, das Zschokke berühmter gemacht hat als irgendeine andere Novelle.
Besonders hoch schätzt B. den unwahrscheinlichen, aber spannenden „Kreolen" und
„Addrich im Moos" ein, den er sogar mit Kleists „Kohlhaas" und C. F. Meyers
„Jenatsch" vergleicht. Zschokkes grössere Romane stehen unter dem Einflüsse
Scotts; seine eigentliche Sphäre ist die kleine Erzählung, die durch die Handlung
wirkt, nicht durch die Charaktere: „Was man vor allem vermisst, das ist die ein-
heitliche Stimmung, der Horizont. Die Zeichnung der Landschaft entbehrt oft der
malerischen Gegenständlichkeit, die Darstellung vergangener Zeiten des Kolorits."
Den Reiz gibt Zschokkes Novellen die gefällige Form, obwohl auch er nur „eine
Art wilden Talents" ist, mit grosser Leichtigkeit darauflos schreibt, sich zum Feilen
nicht entschliessen kann und sogar Verstösse gegen die Grammatik stehen lässt.
Entweder gerät der Stil oder nicht; dem Autor sind seine Tendenzen die Hauptsache,
nicht die Wahl des Ausdrucks. Wie J. von Voss ist auch Zschokke einer der letzten
Vertreter des Rationalismus, nicht der Bahnbrecher einer neuen Zeit. Auf seine
volkserzieherischen Pläne haben Franklin und Pestalozzi gewirkt. Doch lässt sich
der Herausgeber auf diese Zusammenhänge nicht näher ein: „Zusätze in historischer
G. Pfeffer, Epos des 18./I9. Jh.: Von Goethes Tod bis zur Gegenwart. 493
oder literarhistorischer Hinsicht zu geben, lag nicht im Plan der Ausgabe, abgesehen
davon, dass diese letzteren eine Reihe von Spezialuntersuchungen voraussetzen, die
bis jetzt von niemandem angestellt worden sind." Hier ist noch ein dankbares Feld
für neue Arbeiten. Es würde sich bereits lohnen, dem „Alamontade" (1802) Zschokkes
die richtige Stelle zwischen F. M, Klingers „Raphael de Aquilas" (1793) und Tiecks
„Aufruhr in den Cevennen" (1826) anzuweisen. Viel wichtiger aber ist es, in
Zschokkes vielgelesenen Schriften die volkspädagogische Ausmünzung der grossen
Gedankenarbeit Kants, Lessings und Schillers zu verfolgen und damit einen ebenso
interessanten wie notwendigen Beitrag zur Geschichte der deutschen Bildung zu
liefern. —
Obersetzungsliteratur. Die Wege, auf denen die „göttliche Ilowe"
in Deutschland bekannt wurde, verfolgt Luise "Wolf (3037). Die „Briefe der Ver-
storbenen an die Lebendigen" (1728) übertrug der Musikschriftsteller Johann Matlheson,
ohne zu ahnen, dass die anon3'm erschienene Schrift von einer Dame herrührte. Da
diese Übersetzung nicht in weitere Kreise drang, fiel die Aufgabe, den Ruhm der
frommen Phantasien weiterzuverbreiten, zunächst den gelehrten Blättern zu,
besonders der auch in Deutschland und in der Schweiz vielgelesenen „Bibliothöquc
Britannique". Eine von ihr angeregte französische Übersetzung (1740), in der
Amorets Brief aus der Hölle fehlt, wurde schlecht ins Deutsche übersetzt (1745).
Den schwärmerischen Beschreibungen der überirdischen Welt folgten 1754 die
„Geheiligten Andachtsübungen", nach Meusels Angabe von Lessing und Weisse
übersetzt. Der Vorbericht und die gereimte Zueignungsschrift sind so ungeschickt
und unselbständig, dass mindestens Lessing ganz ausscheidet, haben aber der Ver-
breitung des Buches keinen Eintrag getan. 1770 erscheint endlich eine wirklich
gute Übersetzung der „Freundschaft im Tode" von Gustav von Bergmann, und 1771
gibt der Leipziger Professor A. E. Klausing 177 Briefe aus der persönlichen Korre-
spondenz E. Rowes unter dem geschickt gewählten Titel „Freundschaft im Leben"
heraus. 1772 folgt eine prosaische Übersetzung ihrer Gedichte von J. J. Ebert Die
Rowe hat Klopstock, der ihre Schriften 1747 in Leipzig kennen lernte, als Dichterin
des Jenseits gefesselt, in dem die Liebenden sich finden oder wiederfinden. Er hat
seine Begeisterung auch Meta mitgeteilt, die ihren Gefühlen für die Rowe in einem
englischen Briefe an Richardson Ausdruck gab, sie ausserdem in den „Briefen der
Verstorbenen an die Lebendigen" nachahmte. Herder nannte die Rowe zwar einen
„Engel", zweifelte aber ihr Genie an. Wieland las „die allerzärtlichste der Frauen-
seelen" schon 175p mit Sophie Gutermann und ahmte sie mehrfach nach, am offen-
kundigsten in den „Briefen von Verstorbenen an hinterlassene Freunde" (1753) und
den „Empfindungen eines Christen" (1755). Seine Begeisterung ist zwar rasch
erkaltet, aber noch in einer späten Altersschrift, der ,,Euthanasia", spricht er
achtungsvoll von der „liebenswürdigen Elisa Rowe". —
b) Von Goethes Tod bis zur Gegenwart.
(IV, 3 b = N. 3041-3492.)
Georg Pfeffer.
Epos. — Humoristisches Epos. — Obersetznn^sliteratar. — Roman and Novelle: S»mmlan;en. — Hiitoriscber nnd
Icaltarhistorischer Homan. — Volkstamliche Erzählani; and Dorfgeschichte: Uecklenbar^; Schleswig-Holstein; Plaltdent«che
Erz&hler. — Österreich. — Schlesien. — ThQiingen. — Neuerer Roman nnd Novelle. — Moderner Roman und Norelle. —
Franendichtang. — Katholische Dichterinnen. — Übersetzangsliteratnr: Englisch-amerikanische Literatur. — Fransösiscli«
Literutnr. — Skandinarische Länder. — Russische Literatur. —
Im ganzen hat das Berichtsjahr nicht viel des Neuen und Wertvollen
gebracht, ich kann mich daher im allgemeinen auf die Besprechung der nicht allzu
zahlreichen grösseren Schriften beschränken. —
Epos. Eine Ergänzung und Erweiterung der 1889 erschienenen Jordan-
Biographie von K. Schiffner ist die Schrift von M. R. von Stern (3048). v. St.
beschränkt sich nicht auf biographische Einzelheiten, auch gibt er keine pedantische
Lebensbeschreibung, sein Buch ist vielmehr die begeisterte, aber keineswegs
unkritische Darstellung des gesamten Lebens- und Schaffensbildes des Dichter-
rhapsoden. V. St. geht von der Herkunft, der Kindheit und Familie Jordans aus,
berücksichtigt im weiteren Verlauf immer den Zusammenhang zwischen den
Jahresberichte für neuere deutsche Literaturgeschichte. 2 XL 43
494 Pfeffer, Epos des 18./19. Jh.: Von Goethes Tod bis zur Gegenwart.
Weltereig-nissen und der Entwicklung der Persönlichkeit des Dichters und zeigt
mit ausserordentlichem Geschick „die imponierenden Dimensionen dieser Persön-
lichkeit, ihre eiserne Folgerichtigkeit, ihren weiten Blick und ihre wundervolle
Gemütskraft und Treue". Besonderes Gewicht legt v. St. auf die Darstellung von
Jordans Kampf um eine Weltanschauung, als deren Charakteristikum er einen
sonnigen und zugleich kraftvollen Optimismus feststellt. Der naheliegende Vergleich
zwischen Jordans Mysterium „Demiurgos" und Goethes P'aust wird auch von v. St.
angestellt und in kritischer Einschätzung der beiden Dichtungen zugunsten des
Faust entschieden. Ebenso bringt er Jordans optimistische Weltanschauung zu der
entgegengesetzten seines Frankfurter Freundes Schopenhauer in mehrfache, höchst
interessante Beziehungen. Jordans Bedeutung als Übersetzer, vor allem des Homer
und Shakespeares, wird sehr fein analysiert; das Verhältnis zu früheren Shakespeare-
Übersetzern wird dabei schon angedeutet, soll aber einer besonderen Arbeit vor-
behalten bleiben. Dann führt uns v. St. den reichen Ideengehalt von Jordans
„Nibelunge" vor: „Die Nibelunge Wilhelm Jordans sind keine blosse Genietat,
sie sind auch eine sittliche und nationale Tat von höchster Wichtigkeit." Zu
Jordans lyrischen Gedichten übergehend, erklärt der Verfasser des Dichters
theoretische Stellung zur Lyrik, die er schlechthin eine niedrige Stufe der Dicht-
kunst nennt, für irrtümlich und begründet seine von Jordan abweichende Meinung
eingehender. In den Schlusskapiteln wird Jordans Stellung zu den wichtigsten
politischen und literarischen Tagesfragen, zu geistig führenden Persönlichkeiten
dargelegt. Dann schildert v. St. mit vieler Liebe auf Grund authentischen Materials
die letzten Jahre und Tage des Dichters. Einen literarischen Nachlass gibt es nach
seiner Angabe nicht. — Anlässlich des Todes von Julius Wolff (3057) plaudert
K. Frenzel von seinen persönlichen Beziehungen in einem anmutigen Feuilleton-
artikel und charakterisiert dabei die bescheidene, liebenswürdige und dankbare
Persönlichkeit des Dichters. Die Literatur war das stärkste Bindeglied zwischen
Wolff und Frenzel: es sei dem Dichter oft ein Bedürfnis gewesen, F.s, des Kritikers,
Meinung über einen neuen Stoff einzuholen. Im übrigen ist F. ein gerechter Kritiker
des Dichters, und das, was er über die Art seines Arbeitens, über sein Publikum
sagt, kann manches herbe Urteil über Wolff mildern. —
Humoristisches Epos. C. W. Neumann (3071) beschäftigt sich mit
Ed. Daelen, dem ersten Biographen von W. Busch. Abgesehen von den in dem
Artikel mitgeteilten Busch-Briefen, die auch in literarhistorischer Beziehung manches,
z. ß. Quellen für seine Stoffe, erschliessen, gewinnt N.s Arbeit eine gewisse Bedeutung
dadurch, dass sie Daelens sogenannte „lustige Streitschrift" ins rechte Licht setzt
und sie gegen die abfällige Kritik der drei Brüder Nöldecke (vgl. JBL. 1908/9,
N. 5922) verteidigt. N. betont ganz richtig, dass man sich, um die Bedeutung der
Daelenschen Schrift richtig zu ermessen, die Dinge, wie sie im Jahre 1885 lagen,
noch einmal im Geiste zurechtrücken müsse. Damals war Busch in den Augen der
Zeitgenossen nichts als ein köstlicher Spassvogel, und bei solcher Lage sei Daelens
Buch, das zum erstenmal in grösserem Stil den Versuch machte, die wahre Be-
deutung des Dichters, Künstlers und Philosophen Busch darzustellen, eine Tat ge-
wesen. N. bespricht die Schwächen des Buches, das Urteil des Dichters darüber und
die persönlichen Beziehungen zwischen Busch und Daelen. — Das Buch von
F. Winther (3074) über W. Busch bringt im ganzen viel Anregendes und wird
auch denen, die in Busch mehr als einen übermütigen Humoristen sehen, neue Aus-
blicke gewähren. Es sind da besonders Buschs Beziehung zur Dichtung des Mittel-
alters, seine Fähigkeit zur psychologischen Entwicklung, die Darstellung seiner
Moral und die Gegenüberstellung der ersten und zweiten Periode seines Dichtens zu
nennen. Aber W. scheint mir in den Vergleichen mit anderen Dichtern etwas zu
weit zu gehen. Fast keiner der ganz Grossen wird von ihm übergangen. —
Übersetzungsliteratur. Auf die schöne Ausgabe der Nibelungen-
lied-Übertragung von K. Simrock (3080), die A. Heusler neu herausgab und
die mir vorlag, sei auch hier noch einmal besonders hingewiesen. —
Roman und Novelle: Sammlungen. Die Bibliothek wertvoller
Novellen und Erzählungen, herausgegeben von 0. Helling haus (3099), bringt
in vier weiteren Bänden (vgl. JBL. 1908/9, N. 5978) charakteristische Erzählungen
von O. Ludwig, A. Stifter, J. Frey, F. Hebbel, Gl. Brentano und Fr. Gerstäcker. — •
Historischer und kulturhistorischer Roman. Zunächst nur
an die schlesischen Landsleute gerichtet, aber auch voll interessanter Berichte für
einen grösseren Kreis ist 0. Grünhagens (3110) Heft über G. Freytag. .Es be-
rücksichtigt ausser dem vorhandenen Material persönliche Erinnerungen, Gespräche,
eine Anzahl von Frey tag- Briefen und bringt anziehend geschriebene Charakteristiken
von Freytags Werken. — Die umfangreichere Arbeit von E. Feise (3119) über
den Fatalismus in den Werken C. F. Meyers war mir leider nicht zugänglich. — Ich
G. Pfeffer, Epos des 18./19. Jh.: Von Goethes Tod bis zur Gegenwart. 495
erwähne daher hier nur den Aufsatz von A. Knellwolf (3120), da derjenige von
C. Camenisch (3118) zu unbedeutend und phrasenhaft ist. K. behandelt auf
Grund authentischer Zeugnisse, einer Reihe bisher unveröffentlichter Briefe aus den
Jahren 1853—55, des Dichters Gemütsznstand nach seinem Austritt aus der Irren-
anstalt Prefargier. Die Briefe sind an die Schwester des Anstallsarztes Dr. Borrel,
Cecile Borrel, gerichtet und atmen nach K.s Angabe lauter Dankbarkeit und An-
hänglichkeit gegenüber Dr. Borrel, Cecile, dem Anstaltspfarrer Frizz Borrel und dem
als Schöngeist bekannten Herrn de Marval. Den fortdauernden Lebensüberdruss des
geheilt Entlassenen erklärt K. damit, dass Meyer in seinem eigentlichen Berufe nicht
tätig sein konnte und durfte. — Neben dem farblosen Büchlein von E. Kammer-
hoff (3123) über W. Arminius (3126) muss der Aufsatz von R. Weitbrecht
(3124) und die Autoskizze des Dichters hier erwähnt werden, ersterer, weil er mit
wenigen Strichen das Wesen und Wirken des Dichters zeichnet, letztere, weil hier
der Dichter in schlichter, anmutiger Weise von seinem Werden und Sein erzählt. —
Volkstümliche Erzählung und Dorfgeschichte: Mecklen-
burg; Schleswig-Holstein; Plattdeutsche Erzähler. Eine im
Auftrag der Hamburger Lehrervereinigung zur Pflege der künstlerischen Bildung
veranstaltete Auswahl aus 0. Ernsts (3144) Werken veröffentlichte G. Höller.
Eine kurze Einführung schildert das Leben und die dichterische Entwicklung Ernsts
in zweckentsprechender Weise. — Eine reiche Jubiläumsliteratur beschäftigte sich
mit F. Reuter. Konnte auch nach den gründlichen Forschungen der letztvergangenen
Jahre wesentlich Neues nicht mehr vorgebracht werden, so wurden doch die schon
früher berührten Probleme nochmals in ergiebiger Weise behandelt, oder man
beschäftigte sich mit biographischen Einzelheiten. Andere Artikel wiederum
begnügten sich mit einer allgemeinen Darstellung der nicht mehr umstrittenen
Bedeutung Reuters. Während die Schrift von R. Dohse (3155) über F. Reuter
mehr volkstümlich gehalten ist, stellt sich . die Rede von W. G o 1 1 h e r (3156)
auf eine höhere W^arte. Sie bringt in der Einleitung eine recht interessante
Geschichte der literarischen Verwertung des Plattdeutschen, dann behandelt sie in
grossen Zügen Reuters Lebensgang und analysiert kritisch seine Werke, vor allem
die Prosawerke. — Aus dem Kapitel der biographischen Einzelheiten ist folgendes
zu erwähnen. F. Dräger (3162) beschäftigt sich mit einer wichtigen Lebensperiode
Reuters, seiner Schulmeistertid. D. betont besonders Reuters Sorge um die körper-
liche Entwicklung der Jugend. — Eine interessante literaturgeschichtliche Frage,
mit der sich früher schon Gaedertz beschäftigt hatte, wirft P. Mitzschke (3165)
auf, ob nämlich Reuter wirklich der Verfasser des im Stammbuch der Rudelsburg
aufgefundenen Gedichtes „Der Burggeist auf der Rudelsburg" sei. Auf Grund
einer eingehenden Untersuchung glaubt M. diese Frage vorläufig noch verneinen
zu müssen. — Die Frage nach dem Verhältnis Reufer-Groth wurde neu aufgerollt
von K. Löschhorn (3167) und W. Pieth (3168). Letzterer wiederholt die
schon von W. Meyer (vgl. JBL. 1908/9, N. 6089) erhobenen scharfen Vorwürfe
gegen Gaedertz. — Besonders wertvoll ist das Reuter-Gedenkbuch (3176), das
der Allgemeine Plattdeutsche Verband zum 100. Geburtstag des Dichters her-
ausgab. Ausser einem bisher noch nicht veröffentlichten Bildnis Reuters enthält es
folgende Aufsätze: F. Reuters literarhistorische Bedeutung von C. Borchling,
F. Reuters Sprache von E. Mackel, der Humor bei F.Reuter von A. Wibbelt,
F. Reuter als Politiker und Patriot von E. Brandes, F. Reuter als Erzieher von
R. Dohse, F. Reuter und die bildende Kunst von P. W a r n c k e , F. Reuter als
Mensch von R.Schröder, K.Otto und Hedwig Krüger, Reuter-Biblio-
graphie von W. Seelmann. Von diesen Arbeiten sind für die Literaturforschung
wichtig die yon C. Borchling wegen der gründlichen Darstellung von Reuters
dichterischer Entwicklung und die von W. Seelmann, menschlich packend sind die
persönlichen Erinnerungen von R. Schröder und Hedwig Krüger. — Ebenso sei
besonders hingewiesen auf das Reuter-Heft der Zeitschrift für den deutschen Unterricht
(3178). Einen nachgelassenen Aufsatz von 0. Weissenfeis „Zur Charakteristik
der Dichtung F. Reuters" veröffentlicht E. G r ü n w a 1 d. Der Aufsatz behandelt
die Lebensphilosophie, die aus den Werken Reuters zu uns spricht. O. Weises
Aufsatz über Reuters Stil bringt nach dem bekannten Wort La Bruyeres Stil und
Mensch in nähere Beziehung. Die einzelnen stilistischen Kunstmittel, die Reuter
angewendet hat, werden von W. aufgezählt und durch Beispiele belegt. Eine kurze
Bibliographie verzeichnet das bisher über Reuters Sprache Veröffentlichte. —
Osterreich. Eine sorglaltige Auswahl von Stifters Werken gab
G. Wilhelm (31878) heraus. Dem an die Spitze gestellten Lebensbild, das
natürlich nach den bekannten Stifter-Biographien nichts wesentlich Neues bringen
konnte, treten als Ergänzung die Einleitungen zu den einzelnen Teilen an die Seite.
In diesen Einleitungen kommt W. hier und da zu neuen Ergebnissen, so wenn er
43*
496 G. Pfeffer, Epos des 18./ 19. Jh.: Von Goethes Tod bis zur Gegenwart.
in der Einleitung zum „Abdias" Einflüsse Herders und Goethes nachweist; überall
aber kommt in ihnen der heutige Stand der Forschung zu seinem Recht, Die
Anmerkungen befriedigen nach jeder Richtung die Bedürfnisse der Leser und
halten sich von allzu kleinlicher und peinlicher Erläuterung fem. Eine geschickt
ausgewählte Bibliographie ermöglicht dem, der es wünscht, eine weitere sichere
Orientierung. —
Schlesien. Die Bedenken, die man gewöhnlich, und oft mit Recht,
gegenüber einer Blütenlese aus den Werken eines Dichters hat, müssen gegenüber
dem Paul Keller-Heft verstummen. Dies Heft ist wirklich, wie es der Herausgeber
H. H. Borcherdt (3207) will, in hohem Masse geeignet, dem schlesischen Dichter
neue Freunde zu gewinnen. Alle Proben, Essays, Gedichte und Stücke aus
grösseren Werken, sind so gewählt, dass sie den emplänglichen Leser anregen
müssen, zu den Werken selbst zu greifen. Dazwischen erörtern massvolle und
würdige Einleitungen der verschiedenen Mitarbeiter P. Kellers künstlerische
Bedeutung. —
Thüringen. Die umfang- und inhaltreiche Arbeit von H. L o h r e
(3208) über 0. Ludwig und Ch. Dickens wirft auch viele bemerkenswerte Seiten-
blicke auf Ludwigs dichterische Begabung und Entwicklung. Im ersten Kapitel stellt
der Verfasser Ludwigs kritische Analyse der Dickensschen Muse dar. Danach setzten
mit dem Unterstreichen der mimischen Elemente bei Dickens Ludwigs Beobachtungen
ein, und in weittragende Reflexionen über den dramatischen und epischen Helden,
über dramatische und epische Grundstimmungen klangen sie aus. Dabei inter-
essierten den Deutschen besonders die Mittel der Charakteristik, und L. führt hier
Ludwigs Stellungnahme gegenüber Dickens, die sich bei einzelnen Punkten in
scharfen Angriffen erging, ausführlich an. Im zweiten Kapitel behandelt L. die
Frage, inwieweit Ludwig als schaffender Dichter der Dickensschen Muse Tribut
zollt. Es ergibt sich, dass sich die Verwandtschaft zwischen Ludwig und Dickens
nur auf Einzelheiten in den späteren Novellen „Heiteretei" und „Zwischen Himmel
und Erde" bezog; den Unterschied in der Gesamthaltung betont und erläutert L. im
Schluss seiner Arbeit ganz besonders. ~
Neuerer Roman und Novelle. Die Fontane-Literatur des Berichts-
jahres knüpfte fast durchweg an die Enthüllung des Denkmals in Berlin oder an
die Veröffentlichung seiner Briefe an. K. Bur dach (3235) führt in seiner poetisch
anmutenden Rede den Gedanken durch, dass Fontanes Leben und Kunst etwas
Spaziergängerisches habe, dass der Lebenssaft seiner Begabung aus diesem un-
gebundenen Spaziergängertum seines Wesens stamme. „Als Rezensent reiste er
durch die Welt der Bühne mit der Neugier eines genussfrohen, ungefällige
Eindrücke gutgelaunt abwehrenden Entdeckers." „Wie der rechte Spaziergänger
gern nach Kleinigkeiten sich bückt, nach Blumen, Kräutern und Steinen am Wege,
so ziehn den Romandichter Fontane besonders an das kleine Glück und die kleinen
Schicksale, die unscheinbaren, anspruchslosen Existenzen, die unbedeutenden
Charaktere, und überall das Aparte, Absonderliche, Wunderliche, selbst Groteske,
wo es aus der Sonderart echter Natur hervortritt." — O. Ernst (3246) nennt als
hervorstechendsten und bewundernswertesten Zug Fontanes „seine in der neueren
Literatur wohl einzig dastehende vollkommene Unbefangenheit". Aus dieser Un-
befangenheit habe sich ihm die vollkommene Freiheit von Vorurteilen ergeben.
E. beantwortet die Frage, ob Fontane Realist sei, zunächst mit „nein", dann aber
auch mit einem entschiedenen Ja. — Nach einer allgemein gehaltenen Ein-
leitung über die prinzipielle Frage der ßriefpublikationen und über das Wesen
Fontanes konstatiert E. Bertram (3248), dass die ünfeierlichkeit, die der Grundzug
von Fontanes Wesen sei, auch in seinen Briefen vorherrsche. Danp behandelt er
an Hand von ausgewählten Briefstellen Fontane als Gesellschaftskritiker, nicht als
Poeten. — Dem 80jährigen Paul Heyse wurde eine grosse Reihe von Arbeiten
gewidmet. Sie alle ergehen sich in einmütiger Huldigung vor dem Dichter. Die
Quintessenz der grösseren Veröffentlichungen aus den letzten Jahren und dem
Jubiläumsjahr fasst L. Fränkel (3260) so zusammen: „Kein schlechtes Zeichen
für die Hochschätzung echter Poesie in deutschen Landen ist es wahrlich, dass
Biographen, Kritiker, Herausgeber wetteifern, das Schöne und Bleibende aus der
Früchtefülle von Heyses Dichtergarten festzuhalten." — Von den in Buchform
erschienenen Jubiläumsarbeiten lagen mir die von E. R u e t e (3257) und H. S p i e r o
(3258) vor. Sp.s Büchlein ist das gehaltvollere und gründlichere. Sp. widerspricht,
wie es übrigens auch Heyse selbst getan hat, der „fable convenue", dass der Dichter
kampflos rasch zu hohen Zielen gekommen sei und dann nur lässlich immer
wieder die junge Meisterschaft zu bewähren brauchte. Er analysiert und würdigt
alle lyrischen Bände und Romane, bei den Novellen und den Dramen beschränkt
er sich auf das Wichtigste. — In einem äusserst interessanten Aufsatz, der uns von
G. Pfeffer, Epos des 18./19. Jh.: Von Goethes Tod bis zur Gegenwart. 497
dem Dichter, Kritiker und Menschen Heyse ein anziehendes Bild gibt, berichtet
M. Kalb eck (3'^HJi) aus der Geschichte seiner P>eiindschaft mit dem Dichter, und
zwar handelt es sich um K.s erste Mürichener Studienjahre. Karl Holtei hatte die Be-
kanntschaft vermittelt, und K. erzählt nun, wie Heyse ihn, den jungen Schriftsteller,
durch eine gerechte und doch schonende Kritik auf den rechten Weg gebracht habe.
K. bringt weiterhin dankenswerte Bemerkungen über Heyses Art zu arbeiten, über
die ,, Krokodile" und seine eigene Einführung in diesen Dichterkreis, über Heyses
schlagfertigen Witz und vor allem über Heyses oft verkannte zweite Gattin. K. er-
kennt dankbar an, dass Heyse den nachhaltigsten Einfluss auf ihn ausgeübt habe,
ja, dass er alles, was er an feinerem ünterscheidungsver mögen und ästhetischem
Gefühl besitze, im Grunde ihm allein verdanke. — Aus den ungedruckten Tage-
büchern führt uns Helene Raff (3264) Heyse als Politiker vor. Sie betont ein-
leitend, dass Heyse zu den politischen Dichtern mit Fug nicht gerechnet werden
könne, dass er aber jeden öffentlichen Vorgang mit Anteil, oft auch mit innerer Be-
wegung verfolgt habe. Selten jedoch sei er aus der Rolle des teilnehmenden
Betrachters herausgetreten. Die mitgeteilten Tagebuchnotizen beweisen den rück-
haltlosen Eifer, mit dem Heyse im Münchener Hilfsverein für das bedrohte Schleswig-
Holstein wirkte. Wenn Heyse auch später aus dem Ausschuss des Vereins austrat,
so verfolgte er doch die weiteren politischen Ereignisse in den Jahren 1866 und
1870—71 „mit zitterndem Herzen". — Aus den eigentlichen Jubiläumsaufsätzen (3267)
verdient der von R. M. Meyer hervorgehoben zu werden. M. meint, dass die un-
gebrochene Linie der Entwicklung Paul Heyses mehr Problem sei als etwa die
inneren Gegensätze eines Ibsen. Und so verfolgt er denn die menschliche und
dichterische Entwicklung Heyses, indem er für jede Epoche die Probleme aufdeckt. —
Vergleichende Studien zwischen der ersten und zweiten Ausgabe von G. Kellers
„Grünem Heinrich", die J. Grüninger (3276) anstellt, führten ihn zu interessanten
Ergebnissen betreffs der Komposition, Charakterzeichnung, wie in sprachlicher und
sachlicher Hinsicht. Am auffallendsten sind die Unterschiede in der technischen
Komposition. G. stellt den technischen Bau in den beiden Ausgaben kurz und klar
dar und weist dann aus dem Bestand der zweiten Umarbeitung nach, in welcher
Weise die organische Einheitlichkeit des technischen Aufbaus erreicht wurde. —
In einem anmutig geschriebenen Buch, das sich auf Niederschriften nach Zusammen-
künften stützt, berichtet F. Hartmanu (3284/5) über W. Raabes Sein und Denken.
Der Raabe-Biograph, der Raabe- Verehrer kann hier reiches und interessantes Quellen-
material finden und aus den intimen Schilderungen eines Augen- und Ohrenzeugen
erfahren, wie Raabe das Leben selber nahm und lebte. An keiner Stelle erscheint
das Buch, das über des Dichters Lebensart, sein Werden und Wirken, über sein
politisches, religiöses und literarisches Bekenntnis berichtet, aufdringlich oder
indiskret. Für den Literaturforscher sei hier besonders das Kapitel hervorgehoben,
das unter dem Titel „Corvinus censor" über Raabes Verhältnis zu modernen
Dichtern spricht. Da hören wir, dass er die meisten Dichter des Tages nicht
kannte, dass ihn mit W. Busch keineswegs die niedersächsische Dioskurenliebe
verband, von der Unkundige oft reden. — Die etwas zu pedantisch und trocken
registrierende Arbeit von H. Junge (3296) behandelt in fünf Kapiteln die
Komposition und Technik, Symbolik und Motive, die besonderen Mittel und
Eigenarten der technischen und sprachlichen Darstellung, die Charakteristik und
endlich die Weltanschauung und Entwicklung Raabes. Man sieht, das Ziel, das
sich J. gesteckt hat — von aussen allmählich an den inneren Kern zu gelangen — ,
ist höchst beachtenswert; aber ich fürchte, der Leser wird bei J.s Art der Aus-
führung ohne besonders grossen Genuss mit ihm den Weg zum Ziel durchwandern.
Die genaue Kenntnis der Werke Raabes ermöglicht es dem Verfasser, manche
Beziehungen aufzudecken und auch manches Vorurteil zu beseitigen, z. B. das über
die Formlosigkeit Raabes. — Sehr wertvoll ist EL Hennings (3305) Buch über
F. Spielhagen. Mag vielleicht dem einen oder anderen die Parteistellung des
Verfassers an manchen Stellen des Buches allzusehr hervortreten, so muss doch
immer wieder die Kunst anziehend wirken, mit der H. Spielhagens Entwicklung in
geschichtlichen Zusammenhängen dargestellt hat. Dazu kommt der warme, aber
immer sachliche Ton, der geeignet ist, dem Leser Liebe zur Persönlichkeit Spiel-
hagens und Interesse für seine Kunst einzuflössen. Von Einzelheiten wäre hier
Folgendes hervorzuheben: H. begründet eingehend Spielhagens Liebe zu Thüringen
und teilt die erste Fassung des 1847 dort entstandenen Märchens von der Schwalbe
und der Quelle mit. Er geht ausführlich auf des Dichters Goethe-Studien ein und
stellt im Zusammenhang sein Verhältnis zu dem grossen Dichter dar. Dann weist
er auf die Bedeutung der ersten Novelle „Clara Vere" hin. Weiterhin behandelt H.
Spielhagens Entschluss, Schauspieler zu werden, und seine Versuche, es in diesem
Beruf zu einer gewissen Bedeutung zu bringen. Spielhagens Freundschaft mit
498 G. Pfeffer, Epos des 18./19. Jh.: Von Goethes Tod bis zur Gegenwart.
Auerbach, die dessen Biograph A. Bettelheim nicht genügend hervorhebt, erfährt
von H. eine eingehende Behandlung. Spielhagens Werke werden auf ihre Bedeutung
hin kritisch untersucht, dabei verzichtet H. grundsätzlich auf Inhaltsangaben. — Die
von Rosa Schapire (3309) mitgeteilten Briefe Storms an Hans Speckter, den
Sohn des Malers Otto Speckter, betreffen grösstenteils die Illustrationen in Storms
„Hausbuch aus deutschen Dichtern seit Claudius", geben aber ausführlicher und
schärfer Storms Standpunkt wieder als seine Einleitung zum „Hausbuch". Das
bezieht sich besonders auf die schönen Exkurse über Eichendorffs Lyrik in dem
Brief vom 7. März 1874. —
Moderner Roman und Novelle. Einem der fleissigsten und ernstesten
der Modernen, J.J.David (3324/5), wird R.M.Werner in einem schönen Essay
gerecht. Drei Eigenschaften, zäher Wille, strenge Selbstzucht, eiserner Fleiss, sind
es nach W^, die den Dichter förderten. Aus den Werken erläutert W. Davids Wesen
und Können. — Eine Reihe von Davids Erzählungen (3326/7), die sein Erzähler-
talent besonders offenbaren, gab H. Glücksmann heraus und versah beide
Bändchen mit kurzen Einleitungen. — Lebhaftem Interesse begegnete G. Haupt-
manns (3333) neuer Roman „Emanuel Quint". Fast alle Kritiker suchen die inneren
Fäden zwischen dem Dichter und seinem Helden aufzudecken und so Hauptmanns
eigenes religiöses Denken und Fühlen zu erklären. Im allgemeinpn findet der erste
Teil des Romans uneingeschränkten Beifall, während im zueilen Teil, besonders von
K. Strecker, die Konzentration und Einheitlichkeit vermi^^st wird. — J. Hof-
miller zeigt Th. Manns (3352) künstlerische Bedeutung an seinen beiden Romanen,
wobei er manches falsche Urteil über ihn berichtigt. Eine Weiterentwicklung vermag
H. in dem Roman „Königliche Hoheit" nicht zu erblicken, wenn er auch die ., dis-
proportionierte Vorgeschichte" das Feinste nennt, was in unseren Tagen geschrieben
sei, und der spielenden Eleganz einer souveränen Technik allen Beifall zollt. —
Frauendichtung. V. Klemperer (3400) wendet sich gegen die
Versuche, Marie von Ebner-Eschenbach in einer bestimmten literarischen Schule
unterzubringen. Sie sei für die „alte" zu wahrheitsgetreu und für die „neue" eine
zu grosse Verächterin der Wahrheit. Im einzelnen sucht K. aus ihren W'erken für
die Richtigkeit dieses Satzes den Nachweis zu führen. — Die von Marie von
B ü 1 0 w (3403) veröffentlichten Briefstellen entstammen den Briefen, die Natalie von
Milde an Marie von Ebner-Eschenbach gerichtet hat, und datieren aus den Jahren
1885-95. Sie zeigen Natalie von Mildes tiefe und wahre Verehrung gegenüber der
Frau und Dichterin. — Aus der reichen Literatur zum 80. Geburtstag der Dichterin
(3404) hebe ich hier die Aufsätze von A. Bettelheim, F. Mauthner und
Erich Schmidt hervor. Namentlich die schöne Arbeit von E. Schmidt klärt
manches aus der frühesten Entwicklung der Dichterin auf. —
Katholische Dichterinnen. Aus diesem Kapitel verdient hier
die Novellensammlung von Enrica von Handel-Mazzetti (3430), die J. E c k a r d t
herausgab und mit einem Vorwort versah, hervorgehoben zu werden. — Die
Modernismusanklagen, die gegen den Roman „Jesse und Maria" erhoben waren,
veranlassten 0. K a t a n n (3433), sich mit dem Roman eingehender zu beschäftigen,
namentlich mit dem Schlussteil. Der religiös-moralische Gesichtspunkt seiner Unter-
suchung erweitert sich aber zu einem ästhetischen, und die ganze Untersuchung wird
so zu einer kunsttheoretischen Arbeit. Auf diese Weise kann K. der Dichterin gerecht
werden, und er hat vollständig recht, wenn er im Schluss seiner gut durchgeführten
Arbeit energisch den Unterschied betont zwischen der Darstellung der Dichterin
und dem, was ihre Angreifer und Verteidiger in das Werk hineingelegt haben. —
Übersetzungsliteratur: Englisch-amerikanische Lite-
ratur. In einem erschöpfenden Werk untersucht W. Dibelius (3445) die
Technik des englischen Romans im 18. und zu Anfang des 19. Jahrhunderts. Rein
äusserlich schon ist die voluminöse Arbeit gekennzeichnet als das Werk eines
Mannes, der stets die Fäden, mögen sie auch nach verschiedenen Richtungen
auseinandergehen, in der Hand behält, der auch auf scheinbaren Umwegen immer
zum sicheren Ziele führt. In der straffen Gliederung und der mustergiltigen Inhalts-
übersicht könnte Ü.s Werk für manchen Bücherschreiber vorbildlich sein! Im
Rahmen dieses Berichts eine vollständige Übersicht über den Inhalt zu geben,
ist nicht möglich, dafür ist der Inhalt zu reich, und das Thema liegt eigentlich für
uns zu weit ab. Immerhin, da der englische Roman in hohem Masse für die
deutsche epische Literatur richtunggebend gewesen ist, müssen wir hier die Haupt-
linien des Werkes skizzieren; dabei verzichte ich als Nichtfachmann auf eine
Nachprüfung der Einzelergebnisse. D. verfolgt die Hauptstrasse, die von Defoe zu
Dickens führt. Er berücksichtigt nicht nur das, was man gemeinhin unter Roman-
technik versteht: Führung der Handlung, Charakterisierungskunst, körperliche
Beschreibung und Erzählungsform; vielmehr erweitert sich seine Arbeit zu einer
a. Pfeffer, Epos des 18./19. Jh.: Von Goethes Tod bis zur Gegenwart. 499
Art Geschichte des englischen Romans, indem D. nämlich auch die Charaktere des
Romans, Satire, Didaxis, Pathos, Humor und Naturauffassung behandelt und dabei
stets das Individuelle vom Typischen scheidet. t)berhaupt berücksichtigt D. fort-
laufend das Problem: Wie ist das Verhältnis der einzelnen Künstlerindividualitäten
zur Tradition? D. konstatiert, dass die 100 Jahre Geschichte des Romans — von
Defoe über Fielding, Richardson, Goldsmith, Inchbald, Scott zu Dickens — „die
Zeit einer geradezu erstaunlich raschen und gehaltvollen Entwicklung" sind. Sehr
fein und prägnant charakterisiert er in seinem bedeutsamen Schlusskapitel jede
dieser Generationen. Aus D.s Darstellung und Arbeitsweise im einzelnen, nicht
zuletzt aus den mustergültigen Analysen, wird der Geschichtschreiber des deutschen
Romans methodisch viel lernen können, und so seien denn auch hier einige
grundlegende Fiagen, die D. in der Einleitung erörtert, kurz skizziert, zumal sie
über den englischen Roman hinaus für den Roman überhaupt Geltung haben.
D. behandelt die Frage, weshalb in den letzten -Jahrzehnten der Roman mehr und mehr
zur literarischen Aur>drucksform der modernen Kultur geworden ist; dann stellt er
die Gesichtspunkte zusammen, nach denen er den englischen Roman des 18. Jahr-
hunderts untersuchen will. Um hier zu einem bestimmten Schema zu kommen,
erörtert er klar und scharf den Unterschied zwischen epischer und dramatischer
Kunst und leitet die innere Entstehungsgeschichte des Romans aus der Genesis
des künstlerischen Schaffens überhaupt ab. Dabei ergibt sich ihm Folgendes: Die
ursprüngliche Idee des Kunstwerkes ist des Künstlers absolut individuelles Werk.
Bei der Anlage des Grundplanes arbeitet schon die Tradition mit. Dann kommt
die Ausführung mit der Ausgestaltung der Charaktere und der Durchführung der
Plandlung, und D. zeigt hier, wie die Charaktere und die Handlungsmotive nutzbar
gemacht werden können. Sodann behandelt D. die Auffassung, die der Roman-
dichter von den Dingen des Lebens hat. Er unterscheidet satirische Züge, Pathos
und Komik, Behandlung des Naturgefühls. Im allgemeinen hat D. dieses Schema
bei seiner Ausführung beobachtet. Am Schlüsse des zweiten Bandes finden sich
wertvolle Bemerkungen zur Poetik und besonders zur Romankunst anderer Völker. —
Französische Literatur. Den bekannten Roman „AdolP' von
B. Constant gab O. Flake (3465) in einer guten Übersetzung heraus. Eine fein
abwägende Einleitung macht mit dem Politiker und Publizisten Constant bekannt. —
Skandinavische Länder. Mit dem eigenartigen Norweger K. Hamsun
macht uns C. Morburger (3476) in einer ansprechenden Studie bekannt.
M. erklärt zunächst, weshalb Tolstoi und Ibsen von dem Norweger gehasst,
Björnson dagegen geliebt wird. Dann entwickelt er aus den fünf Hauptwerken die
Höhepunkte von Hamsuns künstlerischem Schaffen und das Charakterbild des
Menschen Hamsun. Er ist ihm der Typus des Nordländers, ein Grübler und
Sinnierer, ein Wanderer ohne Ruhe und Rast. M. hält es für unmöglich — und
nach seiner Angabe hat es auch der Dichter selbst bestritten — , dass Hamsun von
Dostojewsky beeinflusst sei. Eingehender beschäftigt sich M. mit dem Gesellschafts-
schilderer. Er zeigt, wie der Dichter als Nordländer mit der modernen Seele im
stärksten Gegensatz zu der modernen Zivilisation stehen musste. Neben dem tiefen
und starken Mitgefühl für die von schwerer Arbeit Bedrückten sei für Hamsuns
soziales Empfinden besonders charakteristisch die aufrichtige Liebe zur Arbeit und
die hohe Wertschätzung, die er ihr unter den Lebens- und Glücksgütern einräumt.
Überraschend wirkt das letzte Kapitel, wo M. zeigt, welch hohe Auffassung Hamann
von der Liebe hat, und wie er von der Natur als von seinem eigensten persönlichen
Leben sprechen kann. — In einem schönen Heftchen schildert E. Jok uff (3479)
zunächst Jacobsens äusseres Leben, das eintönig und leidvoll verlief; dann erörtert
er den Einfluss, den Darwin auf den jungen Jacobsen gewann. Die Wirkung seiner
Novelle „Mogens" und die Freundschaft mit G. Brandes, seine Liebe und sein
Interesse für die Natur, die verschiedenen wissenschaftlichen Arbeiten finden
eingehende Besprechung. Die beiden Romane „Marie Grubbe" und „Niels Lyhne"
werden analysiert und kritisch gewürdigt. —
Russische Literatur. In einer eingehenden Studie legt J. Wend-
land (3489) Tolstois Gedankenwelt dar, vor allem seine Stellung zum religiösen
(jlauben. VV. zeigt, wie gründlich Tolstoi ^u Werke ging, um die Wahrheit des
Glaubens zu finden, und wie er schliesslich in den Worten Jesu die klare Antwort
auf seine Frage nach dem Sinn des Daseins fand. Gerade das sei ihm das Wichtigste
im Christentum, was Nietzsche am meisten abgestossen habe. „Nicht ein Herren-
menschentum, nicht Rücksichtslosigkeit, nicht Gewalt, sondern alle dem entgegen-
gesetzten Züge wirkten begeisternd auf Tolstoi." F'erner zeigt W., wie ihm das
Christentum eine Anweisung zur Lebensgestaltung und zugleich zur herben Kritik
der gegenwärtigen sozialen und politischen Zustände wird. —
500 . M. Jacobs, Drama des 18./19. Jh.: Älteres Drama. f
/
Drama und Theatergeschichte.
a) Greschichte des Dramas:
l. Älteres Drama.
(IT, 4 a = N. 3493—3750.)
Monty Jacobs.
Essaysammlungen. — • Theoretisches und Dramaturgisches. — Kritik. — 18. Jahrhundert: Aufklärungazeit. —
Sturm und Drang. — Komödiendichtnng. — 19. .lahrhundert: Zusammenfassendes. — Zeitalter der Romantik: Hölderlin;
H. yon Kleist; Th. Körner; Andere Dichter desselben Zeitraams. — Zeitalter des .langen Deutschlands: G. Büchner; Ch. D.
Grabbe; R. Griepenkerl; F. Hebbel; 0. Ludwig; Verschiedene. — Drama in Österreich: F. Grillparzer; F. Hulm; Ändere
österreichische Bühnendichter. — Volkstümliches Drama in Österreich: Ältere Zeit. — L. Änzengrnber. —
Essaysammlungen, In seiner Bewerbungsschrift um das Wiener Burg-
theater umschreibt A. von Berger (3502) mit Vorträgen, Aufsätzen, Gedichten
die Visionen eines begeisterten Regisseurs, der das Theater als rhapsodische Anstalt
betrachtet. B. blickt unbeirrt rückwärts, wünscht jedoch Alt und Neu zu paaren,
den modernen schauspielerischen Ausdruck für Schwung und Pathos zu finden. Er
zweifelt an allen theatralischen Bestrebungen der* Gegenwart, zum Glück jedoch
nicht an seinem eigenen Regietalent, für dessen Leistungen er sog'ar das zu-
stimmende Flüstern klassischer Geister vernimmt. Neben interessanten Bekennt-
nissen aus der Praxis, vornehmlich über Inszenierung Shakespearescher Werke,
über das Memorieren und Deklamieren enthält das Buch zwei Hebbel- Aufsätze. Der
Dichter wird darin als ein Erzieher gefeiert, der den Regisseur zu eigener dichte-
rischer Intuition zwinge, und der mit seinen Aufgaben dem Schauspieler das Talent
entbinde, die Zunge löse. — In E.von Wildenbruchs (3506) gesammelten
Aufsätzen findet sich die charakteristische Übersicht über das deutsche Drama der
Gegenwart (JBL. 1907/8, N. 5227) und die warmherzige Björnson-ötudie (ebenda:
N. 5724). Ferner enthält die Sammlung persönliche Erinnerungen an Marie Seebach
und K. Frenzel, einen schneidigen Protest den jungen Wilden bruch gegen Lindaus
und Lubliners Erfolge und eine Schilderung der Devrientschen Faust-Aufführung
(Weimar 1878), bei der der Kritiker sein Recht, „mit Fanatismus zu loben'', ausnützt. —
Theoretisches und Dramaturgisches. Eine neuartige Form hat
J. B a b (3512) für einen Vorlesungskursus in der Schauspielschule des Deutschen
Theaters gefunden. Er trägt seinen Plörern mit eindringlicher Beredsamkeit die
Geschichte des Dramas vor, wie sie für die praktischen Zwecke des Darstellers
dienlich scheint. Nur das heute noch auf der Bühne Lebendige kommt in Betracht,
und als Hauptsache gilt der vom Dramatiker gestaltete Mensch, gilt die Rolle. So
werden die Aufgaben der Bühnendichter von Äschylus bis Wedekind erläutert,' im
Sinne des Mottos von 0. Ludwig: „Man müsste die ganze dramatische Kunst aus
dem Problem, der Schauspielkunst ein Substrat zu geben, herleiten." — Als
schlimmsten Schaden der modernen Theaterentwicklung sieht W. von Scholz
(3515) die Loslösung der Bühne vom Dichter an. Deshalb fordert er, dass hervor-
ragende Dramatiker mit der Leitung bedeutender Schauspielhäuser betraut werden. —
Unter dem irreführenden Titel „Volk und Drama" veröffentlicht E. S i e b u r g (3519)
einen Vortrag aus dem Bildungsverein über Deutschlands lebende Bühnendichter. —
F. F r e k s a (3523) interessiert den Leser für den Einfluss des Publikums auf das
dramatische Schaffen. Der Bühnendichter schreibt heute für Menschen, die durch
Skeptizismus und durch das Begehren nervöser Reize auf ihn einwirken. Der Bann
der Dogmen, der absoluten Begriffe ist gebrochen, der Sinn für Architektonik im
Drama, für lange Spannung ist verloren gegangen. — A. K 1 a a r (3527) untersucht
das Problem, ob eine Perspektive der Zeit, analog der Raumperspektive, auf der
Bühne möglich sei. Seine Beobachtung ergibt, dass die Phantasie der Zuschauer
dem Raumwechsel ungleich williger als dem Zeit Wechsel folge. Am Beispiel der
Klassiker werden die Kunstmittel geprüft, mit denen auf der Szene die Zeit gedehnt
und komprimiert werden kann. Hier sieht K. eine Aufgabe für den Regisseur und
für den Techniker, um dem Dichter durch Tonschattierung zu dienen. Als un-
gesunder Zustand gilt ihm die Superiorität der Theaterkünstler über den Dramatiker,
wie ihn das Übergewicht der Raumperspektive über die Zeitperspektive spiegele. —
Aus Erfahrungen des Münchener Künstlertheaters entwickelt I r e n ä u s (3528) die
wahren Aufgaben des Malers bei der Inszenierung: nicht nur die Tonwerte des
Bühnenbildes, sondern auch den symbolisierenden Charakter der Farbe zu be-
M. Jacobs, Drama des 1Ö./19, Jh.: Älteres Dfama. 501
achten. — R. Schachts (3535) Dissertation, vorläufig* nur in frag-men tarischer
Gestalt gedruckt, mustert die dramatische Theorie Hodmers, J. E. Schlegels, Pyras,
M. C. Curtius', um sodann die Entwicklung der Lessingschen Theorie und Praxis
bis zur hamburgischen Dramaturgie zu verfolgen. —
Kritik. Als Hauptgebrechen der Tageskritik stellt F. Avenarius (3538)
die Unklarheit über ihre erzieherischen Aufgaben fest. Sie müsse wirksamer als
bisher das Publikum auf die positiven Werte einstellen. — M. D e s s o i r (3539)
verlangt dagegen vom Rezensenten das Regisseurtalent, alle 'm Theater zusammen-
wirkenden Kräfte als Einheit zu erfassen, während F. Gregori (3541) handwerk-
liche Bühnenkenntnisse von ihm beansprucht, wie sie sich durch einjähriges
Hospitieren am Theater erzielen lassen. — Während so von allen Seiten die idealen
Forderungen auf den Kritiker herabregnen, ersteht ihm ein Verteidiger in dem
Dramatiker P. Ernst (3540). Dieser weisse Rabe protestiert gegen die bequeme
Ansicht, für den Niedergang der Bühne den Rezensenten verantwortlich zu machen.
Ja, er bedankt sich als Schaffender bei der Berliner Kritik, nicht bloss wegen ihrer
strengen Ehrenhaftigkeit, sondern gerade wegen ihrer Rücksichtslosigkeit, Denn
jede Nachsicht gegen den Schwachen sei eine Feindseligkeit gegen den Tüchligen,
eine Wahrheit, für die E. bei Schopenhauer Bekräftigung finden kann. — Statt aus
dieser Quelle zu schöpfen, hat F. Hopf (3542) sich lieber von Sudermanns be-
kannter Broschüre einige Kernsprüche gegen die „massgebende Theaterkritik, vor
allem in Berlin", soufflieren lassen, mit denen er seine juristische Untersuchung über
die rechtliche Situation des Rezensenten zu würzen meint. — Der Frankfurter
Kritiker F. Mamrolh wird in seiner menschlichen Persönlichkeit von V. Klemperer
(3548) eingehend studiert: ein Verbitterter mit der grossen Sehnsucht nach Dichter-
ruhm und dem kleinen Glauben an sich und an seinen journalistischen Beruf. —
Die Totenklage um L. Speidel hallt fort: A. von Berg er (3555) meint, bei seinem
Hinscheiden sei die deutsche Sprache ärmer geworden, und verlangt, die Aufsätze
dieses „klassischen Essayisten" müssten gesammelt werden. — Dieser Wunsch ist
schnell erfüllt worden, und L. S p e i d eis • (3557 a) Schriften machten das reichs-
deutsche Publikum mit einem Autor bekannt, von dem es bisher nur den Namen
kannte. Dabei kam natürlich auch die Enttäuschung zu Wort, und eine neue
Generation — als ihr Wortführer mag L. Hatvany (3557) gelten — urteilte bis zur
Grausamkeit kühl über das Lebenswerk des wienerischen Sarcey. — Seine Biographie
aus L. Hevesis (3556) Feder, ein Meisterstück anschaulicher Frische (vgl. JBL.
1908/9, N. 6587), ist jetzt in Buchform bequem zugänglich. — Hevesi (3547) selbst
ist Speidel bald gefolgt, und das Leben, dem er freiwillig ein Ende setzte, wird aus
intimster Kenntnis von L. Hatvany geschildert. A. Bettelheim (ebenda) preist
die vielseitige Produktivität des Herolds der künstlerischen Jugend, A. Klaar
(ebenda) den jeanpaulisierenden Humor des Sprachvirtuosen. —
18. Jahrhundert: Aufklärungszeit. Der amerikanische Forscher
F. W. Meisnest (3560) löst das Rätsel, warum Ch. F. Weisse seine vielbezweifelte
Erklärung abgeben durfte, er habe Shakespeares Richard III. erst nach der Voll-
endung seines gleichnamigen Trauerspiels gelesen. M. beweist nämlich, dass Weisse
nicht Shakespeares Werk selbst, sondern die heute noch auf englisch-amerikanischen
Bühnen lebendige Bearbeitung des Hofpoeten Colley Cibber als Vorlage benutzt habe.
Als historische Quelle diente ihm daneben Rapin de Thoyras' englische Geschichte. —
Sturm und Drang. Die reiche Lenz-Ernte des vorigen Berichtsjahres
findet ihren kritischen Widerhall. Auf die eingehende Rezension E'd w.
S ehr oed ers (3570) ist bereits (JBL. 1908/9, N. 6610) hingewiesen worden. —
E. Oesterheld (3565) deutet auf die Fäden, die Lenz mit modernen Dramatikern
verknüpfen, und erzählt, dass F. Wedekind einmal eine Lenz-Ausgabe geplant habe,
— Einen Brief des Dichters an den Baseler Ratsschreiber Isaak Iselin publiziert
W. S t i e d a (3569). Das Schreiben stammt aus Zürich, aus dem September 1777,
also aus der Zeit unmittelbar vor Lenz' geistigem Zusammenbruch. Lenz schildert
darin seine Züricher Eindrücke, in denen der Umgang mit Lavater bedeutsam her-
vortritt, und bittet um Briefe Ewald von Kleists, „dieses mir aus hundert Ursachen
doppelt wichtigen Dichters". —
Komödiendichtung. Über Goldonis Einwirkung auf die deutsche
Bühne des 18. Jahrhunderts unterrichtet eine umfangreiche Dissertation von
L. M a t h a r (3571). Der Verfasser bietet in chronologischer Folge ein emsig in
Paragraphen geordnetes Material, verfolgt die Übersetzungen von Versuch zu Ver-
such, analysiert Urbild und Nachgestaltung, versucht jedoch nirgends, über die be-
scheidene Treue der Vorarbeit hiuauszudringen. Goldoni wird zuerst in Wien 1751
dem deutschen Spielplan gewonnen. W^ährend W^eisker und Heubel den Venezianer
noch in die Sphäre Hanswursts und Bernardons hinabdrücken, gibt Lessings frag-
mentarischer Versuch an der „Erede fortunata" ein Beispiel geschickter Vereinfachung
Jiüiraaberiehte ffir neaere deutaohe LiteTatnrgesohiohte. XXL ^^
502 M. Jacobs, Drama des 18./19. Jh.: Älteres Drama.
und vertiefter Charakterisierung-. Auf Lessing- wiederum wirkt der einsilbig-brummig-e
Diener in den „Inamorati", ein Vorbild des Just, zurück. In Wien übersetzt J, G.
von Landes eine Reihe Goldonischer Werke, und in den sechziger Jahren stehen
dort bereits 14 dieser Komödien auf dem Spielplan. Auch Ackermanns und Seylers
Truppen nehmen den fremden Autor begierig auf, und um 1775 ist in seiner Beliebt-
heit der Höhepunkt zu erkennen, dem um 1780 der Niedergang folgt. Unter den
Bearbeitern stehen neben den Wienern, neben H. 0. Reichard und J. J. Engel, die
Hamburger in erster Reihe. Schroeder passt die Lustspiele dem praktischen Bedürf-
nis des Theaters an, indem er mit kundiger Hand den Bühneneffekt herausarbeitet.
Er wie sein Dramaturg J. Ch. Bock sind sprachlich von Lessing- beeinflusst, auf
dessen Anregung auch J. H. Saals Gesamtübersetzung (1767—77) von 44 Komödien
zurückgeht. — G, G u g i t z (3573) erinnert an einen Vorläufer des Rostandschen
„Chantecler", an eine Tierkomödie, 1783 im Kärntnertor-Theater von Gensickes Ge-
sellschaft aufgeführt. Nach Nicolais Bericht stellte sie eine salzlose Parodie des
Diderotschen ,, Hausvaters" im Kostüm des Hühnerhofs dar. —
19. Jahrhundert: Zusammenfassendes. Der bewährte, in-
zwischen auch ins Englische übersetzte Abriss von G. Witkowski (3574) ist in
seinen neuen Auflagen um einen Abschnitt über die romantische Oper vermehrt
worden. —
Zeitalter der Romantik: F. Hölderlin. Einen Versuch, Hölder-
lins Empedokles-Fragment der Bühne zu gewinnen, wagt W. von Scholz (3575).
Zwar nicht für den Alltagsspielplan, aber für den Rahmen einer feierlichen Veran-
staltung ist seine Bearbeitung" bestimmt, die einen künstlerischen, aber keinen
wissenschaftlichen Wert beansprucht. Seh. hat, um das dramatisch Wirksame heraus-
zuarbeiten, viele lyrischen Schönheiten geopfert, die Bruchstücke neu geordnet,
Parallelszenen zusammengefasst, fast nichts hinzugefügt, im Notfall jedoch, wie
z. B. am Schluss, durch Kürzungen den Plan radikal verändert. So sind aus den
verschiedenen Schichten der Fragmente zwei Akte g-ewonnen worden, die Aus-
treibung des Empedokles aus Agrigent und sein Todesgang auf den Ätna, die sich
nun auf der Bühne bewähren mögen. —
H. von Kleist. Ein neuer biographischer Versuch ist im Berichtsjahre
nicht zu verzeichnen. Zum Ersatz versucht H. Eulenberg (3576), Kleists Schatten
in einer Zwiesprache zu beschwören, die er Wieland und Goethe halten lässt, als die
Nachricht von der Tragödie am Wannsee nach Weimar dringt. Das Ein flechten
historischer Worte, etwa der Wielandschen Äusserung über Guiscard, steigert die
innere Authentizität eines Gesprächs nicht, das vor allem Goethe so ungoethisch wie
möglich reden lässt. — LuFritsch (3577) mustert Kleists Frauenideal an den
Gestalten seiner Werke, meint, dass Käthchens Rangerhöhung zur Kaisertochter dem
Gerechtigkeitsgefühle, nicht dem aristokratischen Vorurteile des Dichters entspreche,
und resümiert, dass Kleist seine Frauen dem Manne als geistige Wesen unterordnet,
als ethische Wesen überordnet. — R. K u r t z (3578) protestiert gegen den über-
sehätzten Einfluss des ,,FTachkopfs" Wünsch auf Kleists geistige Entwicklung, für
die ihm Wieland und Garve bedeutsam erscheinen. Auch Kants Einwirkung sei nur
von sekundärer Wichtigkeit, da die Geheimnisse der Würzburger Reise in Wahrheit
die seelische Umwälzung- bedingen. — Berthold Schulze (3583) verfolgt die
„lebenanregende Kraft der dichterischen Bilder" im Guiscard-Fragment an den beiden
Leitmotiven: Volksmasse = Meeresflut, Pest — feindliches Ungeheuer. — Derselbe Autor
(3685) führt den Aufsatz „Was gilt es in diesem Kriege?" in seinem Grundgedanken
auf Fichtes Reden an die deutsche Nation, in Einzelheiten auf Arndts „Geist der Zeit"
zurück. — J. Hart (3592) sieht im „Amphitryon" Kleists Absicht in der Erhöhung
der Natur gegen die menschlichen Sittengesetze, die allein F'revel und Unzucht dar-
stellen. Die Ehe, als Institution der menschlichen Vernunft, steht am Pranger, und
Jupiter, ein göttlicher Geniemensch, ein lebendiger Protest gegen den Vernunftgott,
weist auf die absolut schöpferische Idealkraft hin, die in allen Dingen wirkt. —
S. R a h m e r (3594) gräbt eine belanglose Rezension der ersten Berliner Käthchen-
Aufführung aus dem Jahrgang 1824 der Vossischen Zeitung aus und verteidigt das
Motiv der Erhöhung zur Kaisertochter als notwendige Voraussetzung des Ganzen mit
seinem Charakter des Wunderbaren. — Ein aus dem Jahre 1875 stammender Aufsatz
H. vonWolzogens (3600) erweist die Fortschritte des Kleist Verständnisses seit
einer Zeit, die den „Prinzen von Homburg" als „Liebeskomödie" auffasste, und die
als schlimmstes Erlebnis des Prinzen seinen Verdacht gelten Hess, er solle vom
Kurfürsten einer politischen Intrige geopfert werden. — R. Groeper (3603, 3604)
kommentiert die Kleist- Gedichte Hebbels, Wildenbruchs, Liliencrons, und schildert,
im Übergang vom lyrischen zum bronzenen Denkmal, die Enthüllung des Kleist-
Monuments in Frankfurt a. 0. unter ausführlicher Wiedergabe der Festrede Erich
Schmidts. —
M. Jacobs, Drama dos 18./19. Jh.: Älteres Drama. 503
Th. Körner. Eine Dissertation J. Strukers (3606) untersucht „Die
Sühne" und „Hedwig". Die Abhängigkeit der „Sühne" vom Schicksalsdrama, der
„Hedwig" von Schillers „Räubern" bedurfte des umständlichen Nachweises nicht.
Für die Fabel der „Hedwig" hat St. durch die Hinweise zeitgenössischer Rezensionen
die Quelle gefunden: eine Anekdote „Die Edelfrau unter Mördern" aus A. G. Meiss-
ners „Skizzen". —
Andere Dichter desselben Zeitraums. E. L. Stahl (3607)
hat seine Biographie J. von Auffenbergs (vgl. JBL. 1908/9, N. 6677) zu einem ver-
dienstlichen Werke abgerundet. Erstellt nämlich, über die Person des „süddeutschen
Raupach" hinaus, den T.vpus des Schiller-Epigonen fest. Indem er die Reihe bis zu
Wildenbruch hin überblickt, konstatiert er die besondere Vorliebe der Nachahmer für
„Wilhelm Teil" und das Einsetzen der Massenproduktion erst nach dem Erfolge
„Zrinys". Eine Übersicht der von Auffenberg nachgebildeten Schillerschen Charaktere
und Motive erweist Wiederholungen bis an die Grenze des Plagiats und stets eine
Vergröberung des Überkommenen. Die Technik bevorzugt Massen, ohne sie zu be-
herrschen, kennt Monologe nur als Hebel der Handlung, zeigt ein allmähliches An-
wachsen der Bühnenanweisungen im Gegensatz zum Vorbild. Ein ähnlicher Prozess
zeigt, auf stilistischem Gebiete, eine Zunahme, statt wie bei Schiller eine Verminderung
der Metaphern, eine Steigerung ihrer Weitschweifigkeit und ihre wahllose Verteilung
auf die Sprecher. So gelingt St. der Nachweis, dass die Nachahmer vorzugsweise
Schillers Schwächen kopiert und dadurch ihren Meister kompromittiert haben. Auf
diese Art wird die Untersuchung, bei aller Kühle der Kritik, zu einem Plädoyer für
Schiller. — F. 11 w o f (3607a) lenkt die Aufmerksamkeit auf den „steirischen
Körner", Johann Georg Fellinger, der im Feldzuge 1809 durch einen Kolbenschlag
ein Auge verlor, in französische Gefangenschaft geriet und 1816 als österreichischer
Offizier starb. Er schrieb Kriegslieder, Hymnen auf seine steirische Heimat und ein
Drama „Inguo" aus der kärntnischen Geschichte. Die abgedruckten Proben seiner
lyrischen Kunst verraten, dass er Körner in Schicksal und Gesinnung, aber nicht im
Formtalent ähnelt. — L. Hirschberg (3608) veröffentlicht eine ungedruckte
Probe der Übersetzungskunst J. G. Regis': eine Szene aus der altenglischen Komödie
„Greens Tu Quoque" von John Cook. — Kotzebue wird wieder einmal gerettet:
R. A u er n h e i m e r (3610) rühmt seine Teilnahme am Geistesleben der Zeit und
seinen Dialog, der dem deutschen Lustspiel erst die Zunge gelöst habe. — Das Ver-
hältnis Goethes zu Kotzebue untersucht G. St eng er (3611/2). Bei der Darstellung
der persönlichen Beziehungen sucht er die Anschauung zu widerlegen, dass Goethe
Kotzebues Huldigung für Schiller vereitelt habe, ohne bei aller Ausführlichkeit die
weimarische Sensation im neuen Lichte erscheinen zu lassen. Für Goethes drama-
turgische Bemühungen um die Bühnenwerke seines Widersachers verweist die Disser-
tation allzu zaghaft auf ihre Vorgänger. Desto sorgfältiger sammelt St. alle Ausfälle
Kotzebues gegen Goethe, und es ist interessant, zu verfolgen, wie der Angreifer in
jedes literarische Thema einen Seitenhieb auf Weimar einzuflechten weiss. Die Ex-
pektorationen werden mit A. Heiderichs Argumenten als ein Produkt Kotzebues an-
erkannt. — Aus ererbten diplomatischen Akten beschreibt R. van Rhy n (3614) die
Verlegenheiten der badischen Regierung, den russischen Machthabern gegenüber,
nach Kotzebues Ermordung und die höfische Meinung in Petersburg über „Deutsch-
lands verdorbenen Geist". - J. H a h n (3616) schildert, als Biograph Julius von
Voss', das Leben eines verbitterten preussischen Offiziers, der als Erfinder und Re-
former Schiffbruch leidet, an Heer und Staat heftige, zum Teil durch die Ereignisse
des Jahres 1806 legitimierte Kritik übt und schliesslich zum Berufe des viel-
schreibenden Literaten umsattelt. In seinen politisch-militärischen Ideen erscheint er
als ein Sohn der friderizianischen Epoche, der die Zeit der Freiheitskriege nicht
mehr versteht. Ebenso verdammt er, als Veteran der Aufklärung, die Romantik,
bleibt gegen Goethe kühl und erkennt Kotzebue als seinen Heros. Bei der Betrach-
tung der 200 Vossischen Werke setzt sich H. zum Ziel, die Massenproduktion zu in-
ventarisieren. An Übersichtlichkeit fehlt es diesen nach Stoff und Motiv gegliederten,
erfreulich' knappen Inhaltsangaben nicht. !Mehr verdienen die Schriften gewiss nicht,
wenn auch Drama und Roman, Konventionelles und Originelles wild durcheinander
gewürfelt werden. Als Neuerer erscheint, im Resümee, der Vielschreiber Voss nur in
der Schilderung des Berliner Kleinbürgers, in der Vorliebe für Dialekt und Jargon.
Von Kotzebue trennt ihn das Ausbleiben der Rühi'seligkeit und der Mut, einen
zynischen Realismus an die Stelle der verschleierten Lüsternheit zu setzen. — Der
Bericht Biedenfelds über Voss' Boheme -Existenz (vgl. JBL. 1906/7, N. 5291) wird
von E. Frensdorff (3617) noch einmal zitiert. Daran reiht sich eine von
J. Halm bereits benutzte Eingabe Helmuth von Voss', eines Sohnes des Dichters, an
den König von Preussen aus dem Jahre 1835. In dieser Bittschrift beschwert sich
der Petent über den Schaden, den die Berliner Intendanz seinem Vater zugefügt
44*
504 M. Jacobs, Drama des 18./19. Jh.: Älteres Drama.
habe. Das Schriftstück endet mit der Bitte um eine Benefizvorstellung* und enthält
reiche, aber tendenziös zugespitzte Aufschlüsse über das Leben des Dichters. —
Zeitalter des Jung-en Deutschlands: G. Büchner. Das er-
freulich wachsende Interesse für den Dichter verrät sich in einer neuen Ausgabe.
P. Landau (3620) verzichtet freilich als Herausgeber auf jeden Ehrgeiz, indem er
seinen Text völlig auf K. E. Franzos' Leistung aufbaut und nur in der Szenenreihe
des erschütternden Trauerspiels „Wozzek" eine andere Anordnung versucht. Das
Briefmaterial ist nicht vermehrt, von den Werken sind die Übersetzungen, die
anatomischen und philosophischen Schriften, die Jugendversuche fortgelassen worden.
Als Bereicherung wird nur die Quelle zum Novellenfragment „Lenz", J. F. Oberlins
Bericht in der „Erwinia" 1839, dargeboten. Das Hauptgewicht legt der Herausgeber
auf sein mehr als ein Drittel der gesamten Ausgabe füllendes Lebensbild. Der
Enthusiasmus für seinen Dichter verführt den Biographen zwar zu ungehemmter
Breite, aber er weiss gut zu formulieren, wenn er Büchner von den Tendenzen des
Jungen Deutschlands fernrückt, um ihn als Führer auf dem Pfade zu erkennen, der
von der Romantik zum Realismus führt. Im „Lenz" sieht er die Geburt eines
modernen Sprachstils, der vornehmlich für die Landschaft neue Ausdrucksformen
findet. Das Lustspiel „Leonce und Lena" wird an Brentanos „Ponce de Leon" ge-
messen, für „Dantons Tod" wird der Einfluss des Grabbeschen „Napoleon" gegen
Landsberg verteidigt. — Aus persönlicher Erfahrung bestätigt M. Heimann (3618)
die frühe und starke Einwirkung des Büchnerschen Schaffens auf Gerhart Haupt-
mann. —
Ch. D. Grabbe. Auf die Lebensgefährtin des Dichters fällt neues Licht
aus den in Weimar befindlichen Briefen Lucie Grabbes an Freiligrath aus den
Jahren 1832—46. 0. Nieten (3623) erwirbt sich das Verdienst, auf diese Doku-
mente hinzuweisen, indem er in sein Referat, leider zu sparsam, Proben der Briefe
einflicht. Das bekannte Gezänk zwischen Ehefrau und Mutter des Unseligen hallt in
der Behauptung wider, die alte Frau habe sich am Sterbebette ihres Sohnes betrunken.
Im übrigen scheint Lucie Grabbes Bild dem Herausgeber durch die Schriftstücke
sympathischer zu werden. Er findet in den Briefen eine energische, auf den Ruf
ihres Gatten bedachte Frau, die allerlei Legenden zerstört und eifrig nach einem
Biographen wie nach einem Verleger für die Gesamtausgabe fahndet. — R. Warnecke
(3624) prüft die Beziehungen der beiden Detmolder Grabbe und Freiligrath und
meint, die Vorliebe des jungen Freiligrath für das Grässliche auf den Einüuss seines
älteren Landsmanns zurückführen zu können. — Sp. WukadinoviS (3625)
kündigt die Publikation der Berliner Grabbe-Handschrift über den Schiller-Goetheschen
Briefwechsel an und gibt Proben dieses verständnislosen Gepolters. — Die neue
Ausgabe der Hauptwerke von A. Franz und P. Zaunert (3626) zeichnet sich
durch ein Lebensbild von Z. aus, das sich durch sichere Kritik gegen Klatsch und
Legenden zu wehren weiss. — R. A. B e r m a n n (3627) zeigt am „Hannibal" die
Ideen einer modernen Grabbe-Inszenierung, gibt aber zu, dass die einzige für diesen
Dramatiker ausreichende Technik die — kinematographische sei. —
R. Griepenkerl. Am hundertsten Geburlstage wird der Dichter von
H. Uli mann (3628) charakterisiert. Er habe eine verschwommene Vorstellung von
der Notwendigkeit gehabt, im modernen Drama Leid und Hoffnung der Allgemeinheit
zu spiegeln, sei aber an dieser Aufgabe gescheitert, der seine Gestaltungskraft nicht
gewachsen war. —
F. Hebbel. Die Vorliebe der Berufenen und Unberufenen für Hebbel
gedeiht munter weiter, und der Leser muss mit gelinder Spannung abwarten, welche
Steigerung der Produktion im nahenden Jubiläumsjahre möglich sein wird. Es wäre
hübsch, wenn viele Publikationen von gleicher Brauchbarkeit dabei auftauchten, wie
die anspruchslosen Hüfsbücher H. Wütschkes. Seine Bibliographie (3630) ver-
zeichnet die Erstdrucke, die Erstaufführungen, die Ausgaben, die Lebensbilder und
Spezialforschungen, die Bildnisse in übersichtlicher Disposition und mit einer Voll-
ständigkeit, der sich auch die Rezensionen der Hebbel-Bücher nicht entziehen. Ein
selbständiges Interesse über den Wert eines Hilfsmittels hinaus beansprucht W.s
Sammlung zeitgenössischer Kritiken (3631). Sie umfasst eine Auswahl, aus der vor-
läufig die österreichischen Beui'teilungen und die bereits früher neugedruckten
Rezensionen ausgeschlossen sind. Sämtliche vollendeten Dramen, die Lyrik, die
Novellen, die ästhetischen Schriften finden ihren Widerhall. Eine Judith-Kritik aus
dem Jahre 1840 steht an der Spitze, eine Huldigung für die Nibelungen in Versen
aus dem Jahre 1862 schliesst die Sammlung ab. Unter den Rezensenten kommen zu
Wort: Gutzkow, Julian Schmidt, Kühne, Rötscher, W. Menzel, Alexis, Hettner, Prutz,
Heyse, Kuh usw. Julian Schmidts „ästhetische Kannegiessereien" und seine Replik,
ITettners ernstes Mahnwort, Gutzkows Urteile, die sich offen als Stimmungen der
Rivalität kundtun, sind nun zusammengereiht. Es ist interessant, zu beobachten, wie
M. Jacobs, Drama des 18./19. Jb.: Älteres Drama. 505
Hebbel selbst seinen Widersachern Respekt aufzwingt, im einzelnen, wie verschieden
sich etwa seine Lyrik in Heyses Zweifel und in Kuhs Enthusiasmus spiegelt. Vor-
treffliche Anmerkungen verratfn auch die Wirkungen der Kritik auf den feilenden
Dichter. — K. Küc.hler (3ß34) wendet sich mit seiner Biographie an die „All-
gemeinheit". Das Werk, anspruchslos in seiner Problemstellung, zerfällt in Aufsätze
über die Einzelwerke, wagt kein Zeitbild, betrachtet Hebbel als isolierte Erscheinung
und scheint am schwächsten bei der Betrachtung der l^yrik. W^ohltuend zeigt sich
dagegen eine warmherzige Auffassung der menschlichen Persönlichkeit am Prüfstein
der Elise Lensing-Episode. — Von E. Kuhs (3635) gesammelten Aufsätzen be-
schäftigen sich mit Hebbel acht Feuilletons aus den Jahren 1863—70, deren Resultate
naturgemäss Eingang in Kuhs Lebensbild des Dichters gefunden haben. — A. M.
Wagner (3638) will eine stilistische Würdigung der Dramen mit ihrer ästhetischen
Interpretation paaren. Leider wird die umständliche Breite seiner Darstellung noch
durch überflüssige Exkurse und durch eine unfruchtbare Polemik gegen die Vor-
gänger von Laube bis Walzel und Fries gesteigert. Bevor W. Hebbels Monologe
betrachtet, erleichtert er zunächst auf 17 Seiten sein Herz über den Monolog im
allgemeinen. Das allzu weitläufig angelegte Werk leidet zudem an einer Vor-
liebe für Schlagworte. So vergleicht W. die Rhetorik als innere Form der
Hebbelschen und der Schillerschen Werke, um dann festzustellen, dass Rhetorik
in beiden Fällen verschiedenes bedeute. Hebbels Stil verdankt der Bibel,
Goethe, Shakespeare wenig, Schiller und Lessing in der Jugend viel, Kleist am
meisten in der „Genoveva". Im Monolog, der im Laufe der Hebbelschen Ent-
wicklung an Bedeutung verliert, lässt der Dichter den Dualismus zutage
treten: Holofernes wendet sich im Selbstgespräch gegen Gott, Golos Monologe sind
dramatisch belebte Dialoge zwischen den beiden Ichs, in die sich seine Persönlichkeit
spaltet; in ,, Maria Magdalene" suchen die Personen den in ihnen wirkenden Dualis-
mus durch Sophismen aufzuheben. Im Dialog erkennt W. dagegen wiederum ein
monologisches Gepräge, ein gewohnheitsmässiges Insichhineinsprechen der Gestalten.
Hebbels anschauliche Phantasie wird am Gebrauche der Beiworte, der szenischen
Anweisungen erwiesen. Die Bildlichkeit des Hebbelschen Stils wird in der Terminologie
Th. A. Meyers dargestellt mit dem Resultat, dass dem Dichter der metaphorische
Ausdruck nur zur Verstärkung der Empfindung dient. W'eder Gehör noch Gesicht,
nur das Gefühl tritt dabei in Tätigkeit. — P. Bastier (3641) verstärkt in seiner
neuen Schrift den unzweideutigen Eindruck seines biographischen Versuchs (vgl.
JBL. 1907/8, N. 5299), dass er keine Ahnung von Hebbels Wesen hat. Das Urteil
eines Rezensenten, „ein beschämendes Zeugnis von Verständnislosigkeit", erscheint
geradezu milde, wenn man B.s Bemühungen verfolgt, einzelne Werke aus persön-
lichen Erlebnissen des Dichters zu deuten. Niemals ist der Schnüffelgeist possier-
licher ad absurdum geführt worden als in dieser Studie, die in der „Julia" die
Geschichte der Hebbelschen Ehe und in der Adressatin des Gedichts „Auf ein sehr
schönes junges Mädchen" die vierzehnjährige Tochter Titi entdeckt, von schlimmeren
Verirrungen zu schweigen. — Gegen E. Horneffers Versuch, Hebbel als Vorläufer
Nietzsches anzusehen, wehrt sich 0. Trübe (3651), indem er Hebbels „ästhetisch
gefärbte Religiosität" eines Christen im sittlichen Sinne mit Nietzsches „atheistischer
Herrenmoral" kontrastiert. — Ein Jugendbrief L. Speidels (3652) aus dem Jahre
1852 wäre besser ungedruckt geblieben. Denn er kompromittiert das Urteil des
Kritikers aufs neue mit einem Fehlschusse: Sp. hört Hebbel in München seine
„Agnes Bernauer" vorlesen und meint enttäuscht, die Birch-Pfeiffer hätte den Stoff
mit mehr Verstand behandelt, und der Judith-Dichter wäre nun völlig fertig. — Ein
Vortrag von Gustav Schmidt (3653) beansprucht nichts anderes, als eine
Popularisierung der Forschungsresultate A. Scheunerts. — H. Heinrich (3654)
weist in Hebbels Anschauungen über das Komische die Einwirkung Schillers, Solgers,
Hegels nach. Dem anfänglichen Einflüsse Schillers entzieht sich Hebbel unter der
Wirkung der Solgerschen Lehre, die er im Prologe zum „Diamanten" äussert, um
sie später mit Hegels Theorie zu verschmelzen. — Hilde Engel- Mitscherlich
(3658) bezeugt in einem frischen Stimmungsbilde das Interesse der engeren Lands-
leute, Wesselburener Plebbel-Stolz und Hebbel-Freude. — Der Tod Christine Hebbels
(3661) erweckt die Erinnerungen einer Generation, die nur noch von ihrer mensch-
lichen Persönlichkeit, nicht mehr von ihrem Künstlertum zu erzählen weiss. Ihre
schauspielerische Bedeutung versucht R. Specht freilich zu rekonstruieren. Aus
eigener Kenntnis gibt er ein anschauliches Bild ihres Wirkens als Hüterin ihres
geistigen Erbes. R. M. Werner berichtet von der erstaunlichen Rüstigkeit der
Greisin, von ihrem Gedächtnis und von ihrem Interesse an den Fortschritten der
Hebbel-Forschung. — Briefe aus Hebbels Jugend an seinen Freund, den Helgoländer
Apotheker J. Franz, publiziert R. M. Werner (3665). Der Werdende berichtet
über literarische Pläne und betrauert den Tod seiner Freundin Doris Voss. — Ein
506 M. Jacobs, Drama des 18./ 19. Jh.: Älteres Drama.
Brief an die Berliner Intendantur (3667) aus Hamburg- 1841 bittet um eine Auf-
führung der „Genoveva". — L. Gurlitt (3666) gibt eine Nachlese zu seinem Auf-
satze (vgl. JBL. 1908/9, N. 6756). Ein Brief Hebbels an Louis Üurlitt aus der ersten
Woche seines Wiener Lebens beschreibt die neuen Eindrücke ausführlich, ähnlich
dem Schreiben an E. Lensing vom 18. Dezember 1845. Interessante Briefe Louis G.s
aus Wien, 1851/2, schildern Verkehr und Bruch mit dem tyrannischen Hebbel, der einem
selbständigen Menschen die Freundschaft unmöglich mache. — Eine moralisierende
Dichtung ,,ües Greises Traum" aus dem Besitze der Wesselburener Familie Elvers
wird von P. Bornstein (3668) und W. E h 1 e r s (3669) publiziert. Die mündliche
Tradition nennt Hebbel als Autor. Die Herausgeber suchen das Knabenwerk in seiner
Tendenz und Rhetorik in den Kreis der beglaubigten Jugendschriften einzufügen, —
Mit der Berliner Uraufführung der „Judith" beschäftigen sich zwei von P. Born-
stein (3670, 3671) vorgelegte Briefe. Ein Schreiben von W. Alexis an die
Crelinger begleitet den verlorenen Entwurf einer Schlussszene für „Judith". Um das
Werk für die Bühne zu retten, schlägt Alexis einen epigrammatischen Schluss vor,
der Judiths Tat aus Priestermund sanktioniert. — P. A. Merbach (3673) stellt
Proben aus J. Grosses Versifiziernng der Judith (1868) neben Hebbels Prosa zum
Nachweise, wie im Banne des klassizistischen Dogmas das Charakteristische ins
Farblose verwässert werden konnte. — Eine Studie, die durch ihr eigen-
artiges Abstreifen des Schematischen lebhaft interessiert, widmet R. Meszleny
(3678) der „Genoveva". Während die Ausführungen über das eigentliche Drama
skizzenhaft anmuten, richtet M. den Blick vornehmlich auf das Genoveva Problem.
Indem er den empirischen Stoff und die herkömmliche Musterung „anekdotischer
Abänderungen" verschmäht, versucht er einen neuen Stoffbegriff aufzustellen. Beim
Suchen nach dem Kern der Genoveva-Sage, nach dem „theoretischen Urstoff", begibt
er sich in Anlehnung an W. Waetzolds „Kunstwerk als Organismus" auf den Boden
der Naturwissenschaft. Der Stolz des Neuerers schwelgt dabei in Begriffen wie
Aufsaugung, Gewichtszunahme, bilaterale Symmetrie, trotzdem im Anfange das Ver-
sprechen abgegeben wird, dass keine fremde Terminologie eingeführt werden soll.
Aber, Vokabeln hin, Vokabeln her — diese Methode ergibt hübsche Resultate. M.
sieht den poetischen Gehalt der Sage nicht im Leiden einer Unschuldigen, sondern
in der Intrige eines Vertrauensmanns gegen den rechtmässigen Besitzer. In einer
Erzählung aus „1001 Nacht" (465/6. Nacht) findet er den Keim, dessen Entwicklung
sich in Volksbuch und Puppenspiel vollzieht. Vortrefflich formuliert die Studie, wie
der Stoff beim Maler Müller und bei Tieck bereichert wird, wie die einzelnen Ge-
stalten „aktiviert" werden. Hebbels Umgestaltung des Stofflichen beruht in der
Vertiefung des Christlich-Mythischen zur Tragödie der menschlichen Einsamkeit.
Aber bei Hebbel bleibt die Darstellung nicht stehen. Sie blickt vielmehr über ihn
hinaus auf ein Genoveva-Drama der Zukunft, in dem Tiecks obenhin skizziertes
Motiv von Genovevas Anfechtung und Sieg' ausgeführt werden soll. — J. Bab
(3679) deutet Hebbels Spruch „Judas ist der Allergläubigste" auf Golo, der
Genoveva nur verfolge, um ihre Heiligkeit zu erproben. — P. Zincke (3682)
verfolgt die Entstehung der „Maria Magdalena" vom Aufkeimen der drama-
tischen Situation im Gedicht „Versöhnung" über das bürgerliche Trauerspiel zur
sozialen Tragödie. Sein Versuch, die biographischen Elemente des Dramas fest-
zustellen, führt zu ungewöhnlich langen Exzerpten aus Kuhs und Werners Biographien
ohne neues Resultat. F. Zinkernagels Rezension vermisst mit Recht jegliches
Eingehen auf Hebbels Vorrede zur Maria Magdalena. — P. Bornstein (3686/7)
publiziert einen Brief Rubinsteins aus dem Jahre 1858, der in drastischen Worten
die Unzufriedenheit des Komponisten mit Hebbels „miserablem" Libretto „Der Stein-
wurf' ausdrückt. — Einen neuen Versuch, das Demetrius-Fragment zu vollenden,
unternimmt 0. Harnack (3688). Anspruchsloser als die früheren Fortsetzer, ver-
zichtet er auf jede Bearbeitung des Vorhandenen und flickt nur auf wenigen Seiten
einen äusseren Schluss an. Demetrius will freiwillig, aber mit aller Förmlichkeit dem
Throne entsagen, setzt sich den Verschwörern, die ihn ohne Förmlichkeit dazu
zwingen wollen, mit dem Schwerte entgegen und wird von Otrepiew meuchlings
erstochen. Marina verrät ihn, Marfa will ihn durch zweideutige Aussage retten,
Demetrius aber klärt selbst das Volk über seine Geburt auf. Ob dieser Notbehelf
wirklich einen „Abschluss im Sinne Hebbels" bedeutet, wird nicht festzustellen sein.
Schwerlich aber wäre H.s nüchterne, überdeutliche Verssprache nach Hebbels
Geschmack. —
0. Ludwig. Zwei neugedruckte Aufsätze von E. Kuh (3691) aus den
Jahren 1871 und 1873 preisen die Shakespeare-Studien als ein klassisches Buch und
setzen sie scharf polemisch in Gegensatz zu Rümelins „geistreicher Plattheit". —
O. F. W a 1 z e 1 (3695) teilt eine Reihe bereits von A. Stern verwerteter Briefe an
O. Ludwig aus dem Nachlasse seiner Tochter mit, die von der Bühnengeschichte des
I
M. Jacobs, Drama des 18./19. Jh.: Älteres Drama. 507
„Erbförsters" und der „Makkabäer" erzählen. Der alte Genast berichtet über ein
missglücktes „Erbfürster"-Gast8piel der Weimarer in Berlin 185.3, Ed. Devrient und
Dingelstedt melden die Siege der „Makkabäer" in Karlsruhe und München, Laube
dekretiert, wie Agnes Bernauer in Wien aussehen müsse. Endlich schildert der
junge J. Lewinsky ausführlich Anschütz' Leistung" als Erbförster und die Wiener
„Makkabäer"-Auf(ührung. — P. Expeditus Schmidt (3H95s) hat in Ludwigs
Geburtsort Eisfeld die Heimat der „Heiterethei" und eine treue Pflege des spät
erkannten Dichterruhms gefunden. —
Verschiedene. Zu einer Darstellung des Dramatikers A. E. Brachvogel
hat F. Mittelmann (3996) seine Dissertation (vgl. JBL. 1908/9, N. 6814) erweitert.
Da die Kunst des Charakterisierens ihm versagt ist, so bleibt die hohe Einschätzung
seines Dichters ohne überzeugende Kraft. Aus Brachvogels Nachlass, dessen
Publikation M. ankündigt, werden die Fragmente eines liömerdramas und eines
Lustspiels auf Molieres Spur, ferner ein modernes Schauspiel „Die Gesellschafterin"
und, in breiter Analyse, ein Drama aus Kaiser Ottos Zeit „Der Bruderstreit" vor-
geführt. Unter den persönlichen Dokumenten interessiert am meisten ein an Theater-
kenntnissen reiches Vorwort zur „Harfenschule". —
Drama in Österreich: F. Grillparze r. Die politische Stellung
des Dichters untersucht E. Reich (3706) mit dem Resultat, dass er schlechtweg als
ein Josefiner anzusehen sei. Ein starrer Zentralist und Befürworter der Germanisation
Österreichs, habe er stets die kirchliche und staatliche Bevormundung bekämpft,
so dass er von den Klerikalen nicht als Gesinnungsgenosse angesprochen
werden dürfe. — Ein Schüler Calvin Thomas', F. C. de W a 1 s h (3707),
mochte die Wertschätzung des Lyrikers Grillparzer steigern, indem er seine
Schilderung und Interpretation der Natur prüft. — Ein anderer amerikanischer
Forscher, E. J. Williamson (3708), erklärt Grillparzer, seinen kritischen
Äusserungen zum Trotz, für einen Parteigänger der Romantik. Zum Beweise
betrachtet er vorläufig — eine Fortsetzung wird angekündigt — die roman-
tischen Charaktere der Dramen, die in drei Gruppen als Instinktnaturen, Quietisten
und Alltagsmenschen aufmarschieren. Da der Begriff Romantik hier ins uferlose
erweitert wird, so fördert diese Betrachtungsweise unsere Erkenntnis nicht. —
P. G. A. Busse (3710) studiert Grillparzers Verhältnis zu Napoleon. Eine
Musterung des „Spartakus" sowie der beiden Napoleongedichte „Der Schiffer
und sein Sohn auf der Höhe der Insel St. Helena im Jahre 2315" und des
„Totenhymnus" ergibt, dass Grillparzer stets magisch von dem „Sohn des
Schicksals" angezogen wird, mit dem er sich durch die Übermacht der Phantasie
verwandt fühlt. Die Beziehungen „König Ottokars" zu Napoleon werden in B.s
Darstellung mit einem billigen Schlagwort abgetan. — Ein Brief an den Philologen
M. Riedl, von R. Gragger (3711) aufs neue gedruckt, bringt skeptische Äusse-
rungen über die deutsche Sprachforschung. — Schreyvogels starker Einfluss auf die
Kunsttheorie des jungen Grillparzer wird von E. Reich (3713) mit Proben belegt.
Im Kampf gegen die Romantik zeigt sich vor allem die Nachwirkung der ,,Sonntags-
blatt"-Lektüre. — A. Sauers (3714, 3720) Aufsätze stammen aus der Einleitung
zu seiner Ausgabe; vergleiche N. 3718. — A. von Berger (3715) revidiert die
Mitwirkung der Natur in der „Sappho", im Herodrama, im „Goldenen Vlies" und
weist als Regisseur nach, mit welcher plastischen Bestimmtheit Grillparzer den
Schauplatz seiner Dramen vor sich sah. — J. Volkelt (3716) versucht den Liebes-
t3^pus des Dichters psychologisch zu erfassen. Auffällig oft wird von Grillparzer
das Entstehen der Neigung geschildert. Ganz romantisch erscheint die Liebe als
eine wundersame Neugeburt der Seele. Je reifer die Kunst wird, desto stärker
arbeitet sie das sinnliche Element heraus, indem sie die Phantasie aus den Mysterien
des Sexuellen heraus beflügelt und einen scharfen Blick für das „Helldunkel der
Gefühle zwischen Trieb und Willen" bekundet. Fast immer gehen die Liebes-
bündnisse tragisch aus, und eine pessimistische Grundstimmung zeigt ihre inneren
und äusseren Gefahren. Persönliche Erlebnisse, wie die im Tagebuche bezeugte
herbe Wandlung von Leidenschaft in Kälte, wirken im lason und Alfons nach.
Aber seine eigene Liebestragödie: die Unvereinbarkeit zweier Naturen, hat der
Dichter auf der Bühne nicht dargestellt. — A. von Berger (3717) verfolgt das
Glücksmotiv in Grillparzers Werken bis zum „Ottokar" und verweist für das Jugend-
fragment „Der Purpurmantel" auf den Einfluss des Byronschen „Manfred". — Von
der lange erwarteten kritischen Gesamtau?=gabe, die er im Auftrage der Stadt Wien
herausgibt, legt A. Sauer (3718) nun den ersten Band, „Ahnfrau" und „Sappho",
vor. Die Sammlung soll ungefähr 25 Bände umfassen, als Abschlusstermin gilt der
Herbst 1915. Der Plan des Ganzen, ein Verdienst Luegers, lässt Österreichs Haupt-
stadt ihres Dichters und des Vertrauens seiner Erben würdig erscheinen. Wie eng
die Heimat und ihr grösster Sohn zueinander gehören, betont der Herausgeber in
508 M. Jacobs, Drama des 18./19. Jh.: Älteres Drama.
einem schwungvollen Geleitwort. Seine Einleitung* schildert sodann die Bemühungen
um eine Gesamtausgabe zu Grillparzers Lebzeiten, die an der Scheu des Dichters
vor Zensur und Öffentlichkeit scheiterten. Nach seinem Tode blieb Cotta im Wett-
bewerbe der Verleger Sieger, und beredte Ziff'ern beweisen, wie viele Herzen im
deutschen Sprachgebiete dem österreichischen Künstler durch ihn gewonnen wurden.
Nach einem dankbaren Rückblicke auf die Verdienste seiner Vorgänger Riz,y und
Vollmer skizziert S. die Ziele des neuen Unternehmens. Neben den Werken in
möghchster Vollständigkeit und Reinheit soll es die Tagebücher, Briefe und persön-
lichen Dokumente, aber auch die Briefe an Grillparzer und seine amtlichen Schrift-
stücke darbieten. Um das Fertige von seinen Vorstudien schärfer als bisher zu
trennen, soll die Ausgabe in zwei Abteilungen zerfallen: zunächst die Werke der
Reife mit den für die Öffentlichkeit bestimmten Studien, sodann die Jugendversuche,
die Briefe, Dokumente und die Tagebücher mit allen privaten Aufzeichnungen und
Exzerpten. Zu den Prinzipien der Textgestaltung gehört eine gesteigerte Fürsorge
für die Interpunktion, die in Grillparzers Schaff'en eine bedeutsame Rolle spielt.
Indem S. die Absichten des Dichters in dieser Beziehung wieder zur Geltung
kommen lässt, meint er etwa die Ahnfrau „geradezu vom falschen Pathos zu
befreien". Der kritische Apparat soll den einzelnen Gruppen der Schriften in
selbständigen Bänden angereiht werden. Als Proben der verheissenen Einleitungen
steuert der Herausgeber zwei Abhandlungen über die „Ahnfrau'' vind „Sappho"
bei, in denen er z. B. neue und wichtige Aufschlüsse über E. T. A. Hoffmanns und
Wielands Einfluss auf den W^erdenden gibt, — Das Fragment „Alfred der Grosse"
sucht Marie Steiger (3721) als ein zeitgeschichtliches Schlüsselwerk zu deuten,
in dessen Gestalten sie den Kaiser Franz, die Erzherzöge Johann und Maximilian
sowie Hormayr zu erkennen glaubt. — Als Vorbild des „Treuen Dieners seines
Herrn" sieht F. Rosenberg (3722) nicht Lopes „Gran Dnque de Moscovia",
sondern Fletchers Drama ,,The loyal subject" an, dessen Lektüre eine Notiz Grill-
parzers aus der Entstehungszeit seines Werkes bezeugt. — Auch E. Lambert
(3724) möchte als Anreger der „Jüdin von Toledo" nicht mehr Lopes ,,Paces de los
Reyes", sondern hauptsächlich Cazottes Novelle ,, Rachel" gelten lassen. Marianas
Spanische Geschichte, Garcia de la Huertas „Raquel", der dänische Roman W'. Zaberns
und eine spanische Tragödie Asquerinos aus dem Jahre 1842 steuern weitere Motive
bei. L.s Resultate büssen jedoch ihre Zuverlässigkeit durch zwei Umstände ein: er
stellt Rahel, nicht den König in den Vordergrund, er verkennt ferner seinen Dichter,
wenn er ihn einen „befriedigenden" Schluss suchen und bei einem Fremden finden
lässt. — Die Arbeiten von W. E. Colli nson, Agnes M. CapeU, Margaret
A. Körner, L. A. Triebel (3726) beweisen nur, dass man sich in London für
Grillparzer interessiert, und dass man dort Seminarvorträge für druckreif hält. —
Über F. Mikoreys Versuch, den „Traum ein Leben" zur Oper umzugestalten, be-
richtet nach der Dessauer Aufführung W. P a e t o w (3728). —
F. Halm. Wichtiger als A. von Bergers (3730) Wettern gegen die
„alberne Unterschätzung" Halms in der Gegenwart scheinen fünf kurze, aus den
Jahren 1865—72 stammende Aufsätze E. Kuhs (3731). Sie bieten Erinnerungen
aus dem persönlichen Umgange, z. B. Halms Aufatmen beim Abschiede aus dem
Intendantenamte, und treffliche Formulierungen, wie den Ausdruck „bigotter Idealis-
mus" für die Tendenzen Halms und Julie Rettichs. — R. Fürst (3733) sieht in
seinem Lebensbilde den Dichter als einen Pechvogel in der Uniform des Glücks-
pilzes an, stellt den Novellisten nach Verdienst über den Dramatiker und verwertet
Schneiders Forschungen über den Einfluss der Spanier. — „Zur Erlangung der
Doktorwürde" in Marburg betrachtet H. Petersen (3734) den „Fechter von
Ravenna". Als Resultate erscheinen im Sperrdrucke die Tatsachen, dass Halm sich
ah Schillers und Shakespeares Vorbilder anlehne, und dass im berüchtigten Bacherl-
Streit nicht Halm den Bacherl, sondern Bacherl den Halm bestohlen habe. Es scheint
nötig, auf diese undiskutable Arbeit hinzuweisen. Denn als approbierte Dissertation
muss sie in ihrem jämmerlichen Deutsch, in der Einfalt ihrer Polemik, in der Arm-
seligkeit ihrer Kunstauffassung die literarhistorische Wissenschaft biosssteilen. Zum
mindesten sollte verhindert werden, dass ein Doctorandus Plattheiten wie den Ab-
schnitt „Das deutsche Drama zu Halms Zeit" veröffentlicht, und dass er eine
Kleistische Vorrede zur „Hermannsschlacht" entdeckt. —
Andere österreichische Bühnendichter. L. Jellinek (3736)
analysiert die Fülle der dramatischen Fragmente aus Ufl'o Horns Nachlass und
möchte den Autor als einen „kleinen Halm" in die Entwicklung der Bühnenpoesie
einreihen. —
Volkstümliches Drama in Österreich: Ältere Zeit. Rai-
munds Schwiegervater, den Vielschreiber J. A. Gleich (3739), der nun auch von
Verlegers Gnaden zum deutsch-österreichischen Klassiker befördert worden ist, ver-
H. Daffis, Drama des 18./ 19. Jh.: Neueres Drama. 509
folg-t 0. Rommel auf dem Weg-e vom Ritterdrama zur Zauberposse. — J. Newald
(3740) erweckt in einer ansprechenden Lebensskizze das Andenken an den frucht-
baren Wiener Volksdichter Anton Lanier (1824—79), den Herausgeber der Wochen-
schrift „Hans Jörg-el", mit der er dreissig Jahre lang die Tradition der Eipeldauer-
briefe fortsetzte und Wiens Philisterium beherrschte. Als Schöpfer von Volkßstücken
schuf er die Glanzrollen der Gallmeyer. — Eine Probe seines naiven Schaffens, das
den Berliner Possendichtern willkommenen Stoff darbot, macht E. Weiland (3741)
zugänglich. —
L. Anzengruber. A. Bettelheim (3746) setzt der Stammkneipe des
Dichters, der ,,Anzengrube", ein Denkmal, indem er von der originellen Persönlich-
keit ihres Präses, des Zeichners Ernst Juch, erzählt. Er war mit Anzengruber seit
1879 befreundet und verschaffte ihm die Stellung als Redakteur des Figaro. Amüsante
Reproduktionen der Jüdischen Karikaturen schmücken den Aufsatz. — Das vierzig-
jährige Bühnenjubiläum des „Pfarrers von Kirchfeld" veranlasst A. Bettelheim
(3750), das Schicksal des Dramas zu verfolgen und die Seelenkämpfe zu beobachten,
die sein Problem den österreichischen Dichtern von Grillparzer bis zu Schönherr
auferlegte. —
2. Neueres Drama.
(IV, 4 a = N. 3751-4038.)
Hans Daffis.
OesamtdarsteUungen. — Historisclies Drama und Tragödie: Allgeroeines; einzelne Dramatiker. — Lnstspiel-
nnd Eoroödiendichter. — Modernes Draroa: Allgemeines. — Einzelne Dramatiker (H. Bahr, P. Ernst, H. Ealenberg, L. Greiner,
M. Halbe, E. Hardt, 0. E. Hartleben, C. Hauptmann, G. Hauptmann, H. von Hofmunnsthal, F. Kayssler, H. Kyser, W. Schmidt-
bonn, E. Stnckpn, H. Sudermann, F. Wedekind). — Ansländisches Drama in Deutschlund: Antike (Sophokles). — 16. Jahr-
hundert: Shakespeare. — 17. und 18. Jahrhundert (Calderon, Beaumarchais). — 19. Jahrhundert: Shaw, Wilde, G. d'Annoniio;
Ibsen: Gesamtdarstellungen und Essaysammlangen ; Einzelstudien. — Strindberg, Tolstoi. —
Gesamtdarstellungen. Den Wert und Zweck des „Führers durch
das Schauspiel der Gegenwart" von L. Melitz (3751) vermag ich nicht einzusehen.
Mochte man immerhin dem älteren „Führer durch das Schauspiel von Sophokles
bis zum Beginn der Neuzeit" desselben Verfassers einige Berechtigung zuerkennen,
so fehlt diese für den Spielplan der Gegenwart, der nach M.s eigenem Geständnis,
„nur zum Teil geeignet ist, dauernd aufbewahrt zu werden". M. ist sich auch
völlig klar darüber, dass „Neuerscheinungen wieder auf kurze Zeit den Platz dieser
Werke einnehmen und abermals anderen Werken weichen werden". Derlei Inhalts-
angaben findet man zudem, und überdies meist weniger dürre und reizlose, schon
in vielen Darstellungen der literarischen Bewegungen der Gegenwart. — Die
Anthologie von Bernhard Stein (3752) „ist zu dem Zwecke geschrieben,
praktisch nachzuweisen, dass die katholischen Dichter, die, auf katholischer Lebens-
anschauung stehend, diese in ihren Werken dokumentieren — der dramatischen
Kunst die gebührende Schuld reichlich bezahlt haben". St. ist der Meinung, dass
alle in seinem Buche besprochenen Stücke auf jeder grossen Bühne aufgeführt
werden könnten und Beifall ernten würden. Aber weder die wenig ausgiebigen,
schematischen Charakteristiken noch die aus den Zusammenhängen gerissenen und
notdürftig zusammengeleimten Proben von 34 Autoren haben mich davon über-
zeugen können. Die meisten Namen waren mir völlig unbekannt und haben auch
jetzt kein Leben gewonnen, andere wie Domanig, Richard von Kralik, Alois Pichler,
haben schon unter eigener Flagge Beachtung gefunden oder hätten, wie Enrika
von Handel-Mazzetti, auch in ihrer dramatischen Produktion, durch Isolierung
stärker gewirkt. Geradezu vernichtend Tst J. Sprenglers Besprechung des Buches.
Sie weist dem Verfasser Mangel an Geschmack, flüchtige, oberflächliche Arbeitsweise
und gewohnheitsmässiges Plagiat nach. —
Historisches Drama und Tragödie: Allgemeines. Mit
Hebbel und seinem Schüler Wilhelm von Scholz sieht K. Hoffmann (3753) das
Wesen des tragischen Konflikts in der Unvereinbarkeit und dennoch unlöslichen
Zusammengehörigkeit von Kraft und Gegenkraft. Er illustriert das durch Analyse
von zwei Dramen S. Lublinskis „Günther und Brunhild" und „Peter von Russland",
in denen Lublinski seine programmatische Theorie, die sich mit der Formulierung
von Hebbel und Scholz deckt, in dichterische Tat umzusetzen suchte. Mit halbem
Jahiesberiehte ffir neuer« dentaohe LiteraturgescUchte. XXL Äf^
510 H. Daffis, Drama des 18./19. Jh.: Neueres Drama.
Gelingen. Doch sind für H. die beiden Dramen nicht nur „Experimente eines
scharfsinnigen Kritikers", sondern überraschen ihn, bei aller logischen Berechnung
der Konstruktion, durch poetische Qualitäten. —
Einzelne Dramatiker. Aus eigenen Jugenderinnerungen bringt
W. Kropp (3754a) manchen hübschen Zug zur Charakteristik Fitgers, freilich
mehr des Menschen, als des Künstlers. — Sehr umständlich, sich vielfach wiederholend
uad nicht überall die klaren Folgerungen seiner Beobachtungen ziehend, beschäftigt
sich M. T ich off (3755) mit Freytags „Eabiern". Livius und Mommseu sind die
Quellen, Ort und Zeit der Dichtung werden langatmig umschrieben, Gang und
Entwicklung der Handlung verfolgt und, der lehrreichste Abschnitt des Ganzen,
mit Freytags Theorie verglichen, schliesslich Charakteristik und Sprache des
Stückes, sowie die Anfänge seiner Bühnenlaufbahn geschildert. — Paul Heyses
80. Geburtstag gibt wieder Gelegenheit, des Dichters langen Kampf mit Drama und
Bühne zu schildern. Durch ein halbes Jahrhundert hindurch hat er ihn immer
von neuem mit mehr als 70 Arbeiten aufgenommen. Die wesentlichen Etappen
dieses Kampfes hat Heyse selbst geschildert, auch psychologisch ergründet, so dass
im Wiederaufnahmeverfahren nur sehr wenig nachgetragen wird (3759—63). Nicht
uninteressant ist in der Heyse-Nummer der „Deutschen Bühne" (3762) ein kleiner,
anonymer Artikel, der Pleyses literarischen und persönlichen Beziehungen zu Ibsen
nachgeht. Georg Brandes hatte die Bekanntschaft vermittelt, die Mitte der siebziger
Jahre begann, um bis in das nächste Jahrzehnt hinein zu dauern. — Ein paar
Briefe A. Lindners, die J. E. P o r i t z k y (3767) veröffentlicht, geben für den
Dichter wenig, zeigen aber den Menschen in schärferen Konturen, als sie uns
bisher sein Bild bot. — Die Musik, so oft ein bestimmender Faktor im Schaffen des
Dichters, ist für E. von Wildenbruch (3771) nur allgemeine Anregung gewesen und
auch dies bezeichnenderweise nur, soweit es sich um grosse Instrumental- und
Opernmusik handelt. So bekennt er selbst in einem Briefe: ,, Meine dramatischen
Konzepzionen sind ausnahmlos in der Art entstanden, dass mir ein Konflikt vor
die Seele kommt. Entweder ein Konflikt von Persönlichkeit zu Persönlichkeit, oder
von Persönlichkeit zu umgebenden Verhältnissen oder Konflikt in der Persönlichkeit
mit sich selbst, und endlich Kombination dieser verschiedenen Möglichkeiten. Ein
Konflikt aber, und nur ein solcher, war immer die treibende Wurzel, aus der allein
meine Dramen herausgewachsen sind." — Aus den Akten des Victoria-Gymnasiums
zu Burg bei Magdeburg teilt 0. Tüselmann (3773) das „curriculum vitae" mit,
das Wildenbruch, nach Aufgabe der militärischen Laufbahn, bei der Meldung zum
Abiturientenexamen, das er im August 1867 bestand, einreichte. Auch der deutsche
Prüfungsaufsatz: ,, Warum gilt das 16. Jahrhundert als Anfang eines neuen Zeit-
alters?" wird abgedruckt. Interessant ist das Urteil des Reifezeugnisses über seine
Leistungen im Deutschen: „Die deutsche Arbeit empfahl sich durch tiefere Er-
fassung und selbständige Behandlung der Aufgabe, sowie durch fliessenden und
gewandten Ausdruck, wenn sie sich im übrigen auch zu sehr in allgemeinen
Reflexionen bewegte. Die ihm in der mündlichen Prüfung aus der deutschen
Literatur vorgelegten Fragen beantwortete er in befriedigender Weise und führte
dadurch den Beweis, dass er auf diesem Gebiet sich mit Urteil und Selbständigkeit
umgesehen hat. Befriedigend." — Aus den „Blättern vom Lebensbaum" Wilden-
bruchs sei in diesem Zusammenhange auf das folgende besonders verwiesen (3773a):
„Faust in Weimar", „Marie Seebach", „Das deutsche Drama. Seine Entwicklung
und sein gegenwärtiger Stand." (1898), ,, Theater und Zensur. Ein Mahnwort." (1900),
„Brauchen wir ein Bayreuth des Schauspiels?" (1904), „Björnstjerne Björnson, der
Dramatiker. Einige Gedanken." (1907), „Von Meiningen nach Weimar." (1900). —
Lustspiel- und Komödiendichter. Ob das so feinsinnige wie
sympathische Lebensbild, das R. Wörner (3777) den gesammelten Werken
E. Götts voraufschickt, dem toten Dichter von neuem und gar dauernd die Bühne
erobern wird, ist mir zweifelhaft; wohl aber ist zu hoffen, dass es ihm, „der ein
Weiser und ein Kind gewesen", recht viele Leser und Freunde gewinnen möge.
Der erste der drei sehr geschmackvoll ausgestatteten Bändchen bringt Gedichte,
Sprüche, Aphorismen, der zweite den „ScTiwarzkünstler" und „Edelwild", der dritte
„Mauserung" und „Fortunatas Biss". Alles Dokumente eines seltenen Menschen
und dem Edlen und Hohen zustrebenden Künstlers. —
Modernes Drama: Allgemeines und Gesamtdarstel-
lungen. W. Weygandt (3784) zeichnet in lose aneinander gereihten Skizzen
einige „alanorme Charaktere" aus den Werken Goethes, Shakespeares, Ibsens,
Hauptmanns nach und fügt jedesmal prinzipielle Erörterungen vom Standpunkt des
Psychiaters bei. Rätsel werden dabei nicht gelöst, und das dunkle Schaffen des
Dichters wird kaum erhellt. — Den ablehnenden Stimmen über O. Doells (3782)
„Entwicklung der naturalistischen Form im jüngstdeutschen Drama (1880—90)"
H. Daffis, Drama des 18./19. Jh.: Neueres Drama. 511
muss ich auch die meine gesellen. Ein verblüffender Fleiss und eine unermüdliche
Belesenheit sind umsonst vertan! D.s Lieblingsbegriff „Dynamik" wird in seiner
breiten, trockenen Darstellung, allen A und B, allen Abteilungen und Unter-
abteilungen zum Trotz, geradezu ad absurdum geführt. In fünf grosse Kapitel wird
der Stoff recht und schlecht gezwängt. Im ersten diskutiert D. den „Schicksals-
begriff", scheidet transzendente und immanente Schicksalsmächte, findet „immanente
Dynamik" im jüngstdeutschen Drama, ,, traditionell idealistische" um 1880,
naturalistische um 1890 mit Annäherungen und Übergängen. Im zweiten Abschnitt
sucht D. die Bedeutung der dramatischen Dynamik für die seelische Struktur der
„Gestalten" zu erweisen, im dritten für den „Aufbau" der Handlung. Das vierte
Kapitel behandelt „alte und neue epische Elemente" (das heisst Monolog, Beiseite
usw.), das fünfte die Sprache. Überall ein im Grunde planloses Hin und Her von
richtigen und falschen Beobachtungen, von Selbstverständlichem und Barockem!
Reichliche, dürftige Inhaltsangaben von halbvergessenen Stücken mögen hier und da,
zumal gute Register Hilfe leisten, dem Material Suchenden Nutzen bringen. —
E inz ein e D r amat ik er. H. B a h r. 0. M. Fontana (3794) wendet
sich gegen den Vorwurf des Zynismus, der Bahr häufig gemacht sei. Für ihn
unterstreicht Bahr lediglich Ibsens Worte: „Denn hier, hier auf die Erde gehören
wir Lebenden heim" und mahnt, dem Rufe des Lebens zu folgen. Das „gewaltig
Zwingende" von Bahrs Künstlerschaft sieht F. in der menschlichen Potenz, die
hinter allem steht. Als Kritiker ist Bahr für F. vor allem Anreger, wie Europa,
etwas sehr kühn gesprochen, keinen grösseren seit Dante Gabriel Rossetti gehabt
habe. Dagegen muss F. zugeben, dass Bahr als Schaffender „fast immer mehr will,
als er kann," und mehr und grössere Wirkung erzielen würde, wenn er sich von
dem „Verblüffenwollen" frei machte. — P. Ernst. K. Schefflers (3796) warm-
herziger Essay ist eine heftige Anklage gegen das Theater von heute, das an dem reichen
Schaffen Paul Ernsts fast achtlos vorüber geht: „Ein bedeutender Theaterdichter
tritt vor den Leser hin; der bedeutendste vielleicht seit Hebbel, trotz Hauptmann
und Hofmannsthal, trotzdem seine Stücke weder aufgeführt noch gelesen werden,
trotzdem er seiner Nation unbekannt ist und in einer Zeit, die sich im Punkte
literarischer Gerechtigkeit aller Vergangenheit überlegen glaubt, von den Kunst-
richtern nicht erwähnt wird." Aber auch Seh. muss zugeben, dass in Ernsts
Dramatik „etwas allzu sichtbar Gebautes, viel merkbarer Kunstverstand und viel
kühle Intellektualität" ist, und weiter: „Man vermisst an entscheidenden Stellen oft
unmittelbare Anschaulichkeit und jene reiche poetische Fülle, die sich bei
dramatischen Genies um das schöne Gebälk der Architektur schlingt. Man hört
nicht den elementaren Schrei in höchster tragischer Not. Ernsts Dramatik ist
temperiert." — H. Eulenberg. 0. M. Fontana (3799) sieht das Motiv aller
Eulenberg-Dramen darin, wie „selbstsüchtiges Jünglingstum, unfähig sich zu be-
scheiden, an der Notwendigkeit zerschellt". Die Dramen seiner letzten Periode, mit
der „Leidenschaft" beginnend, zeigen F. den Dichter Eulenberg zum Manne
werdend. Ganz im Gegensatz hierzu sieht H. Franck in Eulenbergs Schaffen
keine eigentliche Entwicklung: „Er kämpft immer nur mit dem einen Werk, das
ihn gerade ausfüllt, und lässt es nicht, ehe es ihn segnet. Dann sinken ermattet
die Arme, und nun wartet er, innerlich um nichts gefestigt, nichts reicher, auf die
nächste grosse Gnadenstunde." Für H. Wantoch fehlt Eulenbergs Dramen
die Sicherheit äusserer Verteilung und jede künstlerische Ökonomie in der Ent-
scheidung. Im „Blaubart" scheinen VV. alle Vorzüge der Eulenbergschen Kunst
gesammelt: „Gleich eng verknüpfte Geschlossenheit hat Eulenberg kein zweites Mal
erreicht. Es ist typisch für seine üppig und zuchtlos waltende Phantasie, dass in
seinen Dramen unzählige Motive anklingen, die sich nicht entfalten. Aber wegen
ihrer jauchzenden Lust zur Daseinsentfaltung, ihrer tief erfühlenden Menschlichkeit
und ihres verschwenderischen Reichtums ist uns die Dichtung H. Eulenbergs ein
liebes und teures Besitztum." — L. Greiner. Ausführlich behandelt H. Franck
(3804) Greiners Schaffen. Während er von seinem ersten Drama, dem „Liebeskönig"
sagen muss: „Der Menschenformer, der Gestalter war dem Problem nicht gewachsen.
Besser: Noch nicht gewachsen," heisst es von „Herzog Boccaneras Ende": „Gegen
den Liebeskönig gehalten — welch ein Aufstieg! Ein auf Zucht gerichteter
Künstlerwille hat alle Hemmnisse, die in der lyrischen Begabung des Autors
wurzeln, mit einem an Fanatismus grenzenden Eifer zu überwinden getrachtet und
überwunden. Hat ein Werk zustande gebracht, das an machtvoller Geschlossenheit,
an dichterischer Komprimiertheit, an Wucht unter den heutigen seinesgleichen
sucht." — M. Halbe. Von und um Halbe war es in den letzten Jahren recht still
geworden. Auch 0. G e 1 1 e r s (3805) Charakteristik des Dichters vmd seines Werkes
gipfelt in der „Jugend", obwohl G. „Mutter Erde" und das „Tausendjährige Reich"
für Halbes beste Schöpfungen erklärt. — E. Hardt. Nach der Hochflut des
45*
512 H. Daffis, Drama des 18./19. Jh.: Neueres Drama.
Vorjahres lieg-t diesmal wenig- über Hardt vor. F. Deibel (3806), dem wir schon
früher eine feinsinnige Würdigung des Dichters verdankten, gibt, im breiteren
Rahmen, eine Schilderung seiner Entwicklung: „Andere begannen reicher, ver-
sprechender . . . Hardt ist langsam seinen Weg gegangen, unberührt vom Treiben
literarischer Konventikel, ohne abzubiegen aufwärts . . . Der Dichter ist jetzt ein
Vierunddreissigjähriger; wer im Laufe eines Dezennimus so gewachsen ist wie er,
auf den dürfen wir weiter zählen." — H. Henkel (3807a) gibt eine Inhaltsangabe
des „Tantris", tadelt „manches Seltsam-Phantastische" der Sprache und zollt dem
Ganzen pedantisch-süsssaures Lob. — 0. E. Hartleben. Immer noch tauchen
recht belanglose persönliche Erinnerungen an Hartleben auf (3808/9). Hoffentlich
ist es nun endlich genug des grausamen Spiels! — 0. Hauptmann. Mit
C. Hauptmanns Dramen beschäftigen sich J. M. Fischer und E. Albert (3810).
F. gibt eine etwas verschwommene allgemeine Einführung in C. Hauptmanns
Schaffen und eine Einzelwürdigung seiner Werke, A. (instruktiver als jener) fasst
gute Beobachtungen zu sachlichen Gruppen zusammen: Die künstlerische Persönlich-
keit; Dramen Probleme; Dramatische Technik; Suchen nach der P^'orm; Moses —
Problem; Aufbau; Einzelakte; Technische Mittel, Monolog usw., Szene und
Handlung. — G. Hauptmann. Von Anregungen Volkelts ausgehend, der für
Grillparzer als einen besonderen Typus des Tragischen die „Tragik der dem Leben
nicht gewachsenen Innerlichkeit" festgelegt hatte, zeigt H. Engert (3812) in einer
sorgsam disponierten Studie, dass dieser tragische Typus von G. Hauptmann
sechsmal, in fünf Dramen und einer Novelle, den „Einsamen Menschen", der
„Versunkenen Glocke", dem „Fuhrmann Henschel", dem „Florian Geyer", „Und
Pippa tanzt", endlich im ,, Bahnwärter Thiel" gestaltet ist. In einem ersten
Abschnitt gibt E. eine allgemeine ästhetisch-psychologische Betrachtung, die drei
Untertypen jenes Haupttypus erschliesst: 1. Leben ist seelische Existenz des
Menschen, das Innere im Zwiespalt mit sich selbst; 2. Leben ist seelisch-körperliche
Existenz des Menschen, das Innere im Zwiespalt mit der Sinnlichkeit; 3. Leben ist
Existenz des Menschei^ in der Wirklichkeit, das Innere im Zwiespalt mit der
Wirklichkeit. Der erste „Untertypus" findet sich in den „Einsamen Menschen" und
der „Versunkenen Glocke", der zweite im „Bahnwärter Thiel" und im „Fuhrmann
Henschel", der dritte im ,, Florian Geyer" und „Pippa". Ein Schlusskapitel sucht
die Begründung der Vorliebe Hauptmanns für diesen tragischen Typus aus
objektiven und subjektiven Gründen zu geben. — Es war gewiss ein glücklicher
und fruchtbarer Gedanke, gerade jetzt wo, Hauptmanns Schaffen selbst seinen
dankbarsten und eifrigsten Anhängern zu versanden und veröden schien, sein
bisheriges Wirken in all seinen Verzahnungen, seinem Wollen und Vollbringen,
seinem Zusammenhang und seinem Widerspruch von Anfang' an noch einmal auf-
zurollen. In einem umfangreichen, von schöner I^iebe zu diesem Dichter und von
starkem Wahrheitsmute erfüllten Buche hat das jetzt K. Sternberg (3813) getan.
Biographisches gibt er nur so weit, wie es zur Erhellung individueller Abhängigkeit
unbedingt notwendig ist. Schon die Erstlingswerke „Promethidenlos", „Bahnwärter
Thiel", „Das bunte Buch" zeigen als den Ausgangspunkt Hauptmannschen Dichtens
das Mitleid, zunächst das Mitgefühl mit sich selbst, sodann das mit anderen. Wie
er seinen Blick und sein Herz an das Elend und den Jammer dieser Welt heftet,
wird er zum Naturalisten; aber er wird diesen Naturalismus durchbrechen, wenn er
sich vor diesem Jammer und Elend in reinere Sphären flüchtet. So sind „Weltweh"
und „Himmelssehnsucht" die beiden Pole des Hauptmannschen Gesamtwerkes. Die
erste Entwicklungsphase seiner eigentlichen dramatischen Laufbahn steht im Zeichen
Ibsens, aber von Anfang an ist das Bestreben Hauptmanns deutlich, über Ibsen,
in engem Anschluss an die Natur, hinauszukommen. Diese naturalistische Technik
des Nebeneinander bildet er weiter aus in der folgenden Schaffensperiode, die bis
zum „Biberpelz" führt und das naturalistische Kunstprinzip zu reifen Früchten
bringt. „Hannele", „Florian Geyer", ,,Elga" zeigen bereits Ansätze zur Über-
windung dieses Naturalismus, die mit der ,, Versunkenen Glocke" und dem ,, Hirten-
lied" zur Vollendung kommen. „Fuhrmann Henschel" bedeutet einen „Rückfall",
mit ,, Schluck und Jau", „Michael Kramer", dem ,, Roten Hahn" beginnt die „erste
Epoche der dichterischen Dekadenz", der „Arme Heinrich" und „Rose Bernd" zeigen
„erneuten Aufschwung", von „Pippa" bis zur „Griselda", mit der St. abschliesst,
geht vorläufig die ,, zweite Epoche der dichterischen Dekadenz", die für St. eine
Auflösung des Dramas bedeutet. Den Niedergang der Hauptmannschen Kunst sieht
St. nicht in der allzu grossen Hast und Lässigkeit seines Schaffens, sondern in einem
inneren Kampf, in einem ständigen Ringen zwischen naturalistischen Niederungen
und idealistischen Höhen. Trotzdem scheint ihm nichts gegen die Möglichkeit einer
Gesundung des Dichters, einen neuen Aufschwung zu sprechen, der ja schon einmal
auf eine Periode der Ermüdung gefolgt ist. Das sind in flüchtiger Skizzierung,
H. Daffis, Drama des 18./19. Jh.: Neueres Drama, 613
zum grossen Teil mit den eigenen Worten St.s, die Leitlinien seines Buches. Gewiss
wird man im einzelnen, sei es in der Gruppierung-, sei es im Werturteil, wider-
sprechen können und müssen, in allem Wesentlichen wird man den Gedankeng-ängfen
St. willi«»' foluren. — H. Wantoch (3814) polemisiert gegen die PlagiatschnüfTler
in Hauptmanns Werken. — E. Hof er (3818) bezeichnet Vogelers Bilder zu Haupt-
manns „Versunkener Glocke" als „den ersten hervorragenden Versuch eines
namhaften Künstlers, eine Dichtung modernen, subjektiven Gehaltes nach-
zuschaffen". — H. von Hofmannsthal. H. Franck (3826) sieht des Dichters
Bedeutung (mit einem von Julius Bab geprägten Schlagwort) in seiner „szenischen
Lyrik": .,Die Kraft, die den Dramatiker erst macht; grosse, mächtige, wohl-
gegründete, festgefügte Werke zu schaffen, findet man bei ihm nicht , . . Was
Hofmannsthal zu geben hat, ist mit einem Worte gesagt: Verse." Zu ähnlichem
Ergebnis kommt J. Hart (3829): „Er hat alles — nur nicht das Leben, nur nicht
die Wärme. Er ist dramatisch völlig blutlos, aber besitzt den höchsten dramatischen
Esprit. Er schreibt kein Drama, doch er schreibt Nuancen. Ein Nichts von lauter
Arabesken." — E. H I a d n y (3830) zeigt in dem zunächst vorliegenden ersten Teil
seiner Arbeit über Hofmannthals Griechenstücke Swinburne als Vorbild unseres
Dichters und verfolgt den Elektra-Stoff durch die Weltliteratur. — F. K a y s s 1 e r.
Reichlich hoch zu greifen scheint mir F. Fischers (3833) Charakteristik. Ganz
geschickt und nicht unberechtigt werden Fäden zu Maeterlinck geknüpft. —
H. K y s e r. In einem „Offenen Briefe" gibt F. Engel (3834) eine wunderhübsche
Charakteristik Kysers: „Dieser Haus Kyser, das ist einer. Hier steigt ein prächtig
gefiedertes Talent aus der Schale. Das müssen wir pflegen, das müssen wir gut
behandeln. Oder nein, nicht gut. Das müssen wir schlecht behandeln. Sonst fliegt
es vielleicht allzu schnell, wie andere vor ihm, in die unreine Luft der Selbst-
zufriedenheit und des Dünkels." M. Jacobs urteilt von der „Medusa": „Dieser
let/.te Akt, da der Künstler sich im Ringen mit einem stummen Wächter für seine
Mission in die Hölle schickt, ist die Probe eines frappanten Bühnentalentes. Tassos
Fluch und Tassos Seligkeit schlägt wie eine Flamme ans dieser Dichtung hervor,
die mit ihrem ungeborgten Reichtum an Kraft und Stimmung, allen Kühnheiten
zum Trotz, den Weg auf die Bretter finden muss." Ähnlich urteilt J. Hart: „Ein
ganz zweifellos genial veranlagter Dichter legt uns sein erstes Drama in die Hand.
Nur mit grösster Teilnahme kann man seinen ferneren Entwicklungen entgegen-
sehen. Man denkt bei diesem Erstlingswerk an Lenz, an Grabbe, und auch die
Kysersche Dichtung trägt die charakteristischen Züge wild-anarchistischen Kunst-
wesens an sich." — W. Schmidtbonn, C. Enders (3837) sieht die „Ver-
bundenheit der Menschen mit der Natur" als den zentralen Zug in Schmidtbonns
Schaffen, auch im dramatischen. Sein Urteil lautet im einzelnen: ,,Die ,goldene Tür*
verleugnet in den ersten Akten wie nach ihrem Stoff, so auch in der Behandlung
nicht die Abstammung von der Novelle, Der dritte Akt ist auch in der Bühnen-
gestaltung völlig verfehlt," Und von „Mutter Landstrasse" heisst es: „Es ist kein
Drama der Handlung, des aneinander entwickelten Nacheinander; es geschieht fast
nichts; es entwickeln sich keine Charaktere, es zeigt sich nur, was ist , . . Ver-
blüffend ist demgegenüber nun der straffe Bau des ,, Grafen von Gleichen"; der in der
künstlerischen Bewältigung des Stoffes so ungeheuer sich abhebt von den beiden
ersten Dramen, auch von der , Mutter Landstrasse', wie das nur selten vorgekommen
ist." — E, Stucken. Geschmackvoll und beweiskräftig umschreibt H. K i e n z 1
(3845) das Werk Stuckens: Sein Drama stammt in direkter Linie von der Ballade.
Vom „Gawan" bleibt für K, hauptsächlich eine artistische Freude zurück, „die von
dem funkelndem Sprachgewand der Dichtung genährt wird; „Lanval" ist ungleich
reifer, gewichtiger und in aller Übersinnlichkeit lebenswahrer. Das Ungewöhnliche
im Problem der „Myrrha" hat Stucken nicht echt und zwiugend ausgestaltet. Der
Einakter „Die Gesellschaft des Abbe Chäteauneuf „ist eine Kostbarkeit". „Lanzelot"
lehnt K, ab: „Die Romantik plattet in dieser Dichtung zu schmerzlich über-
raschenden dramaturgischen Konventionen ab, und selbst der originelle Vers
Stuckens plagt sich hier an vielen Stellen mühsam." Im ganzen: „Stucken hat ein
reifes Kunstwerk nur erst im Einakter geschaffen. In seinen anderen Dramen sind
es Einzelheiten, die ihn im Glänze seines Reichtums zeigen." — H. Suder mann.
Der Titel von P. M a h n s (3847) Abhandlung könnte irreführen, von Sudermann
selbst werden nur wenige Worte gesagt: „Es fehlt dem Schauspiel (Strandkinder)
sogar an der Kraft, zum Zorn zu reizen. Man spürt nicht mehr die Lust da
abzulehnen, wo Form und Inhalt sich durch unbezwingliche Leere und Langeweile
von selbst ablehnen." Das meiste beschäftigt sich mit G. Hauptmann (vom
„Griechischen Frühling" ausgehend) und Shakespeare (Widerspenstige). — F. Wede-
kind. F. Hardekopf (3850) sucht, in mir zum Teil unverständlichen Ge-
dankengängen, Wedekinds Entwicklungsgang zu entwirren. Nach ,,Frühlings
514 H. Daffis, Drama des 18./19. Jh.: Neueres Drama.
Erwachen" und dem „Erdgeist" sieht er ihn einen „grauenvollen Umweg", einen
„Passionsweg" beschreiten, der ein Martyrium ohnegleichen war, auf dem er sich
aber als ein Heiliger gezeigt hat. Erst jetzt, mit „Schloss Wetterstein" sei er in
sein Reich zurückgekehrt: „Wedekind hat die Märkte, auf denen er sich geisselte,
verlassen. Er steigt ins Gebirge. Lawinen drohen da und Gletscher. Aber, wie
Nietzsche, liebt er die Gefahr. Lockt ihn das ewige Eis, in dem Ibsen entschwand?
Oder blendet, jenseits der Berge, Petri Kuppel seinen Blick? . . . Wie immer diese
Linie verläuft: Sie wird die Fieberkurve eines Mannes sein, der, jeder Kritik längst
entrückt, ein Anrecht hat auf innere ehrfürchtigste Diagnose." Ruhiger und vor-
sichtiger urteilt M. Messer (3853): „Er ist ein Künstler, der aus seinen zwie-
spältigen und miteinander im unbewussten Kampf stehenden Anlagen, nach einem
künstlerischen Ausdruck seiner Persönlichkeit — und damit auch der Welt — mit
Ernst und Genie und gewiss auch mit jenen Schmerzen ringt, die der Dornenkranz
der Künstlerschaft in Seele und Leib jedes Schaffenden drückt . . . Bis jetzt scheint
er mir ein Ringender, ein Suchender zu sein, auf dessen fragwürdigen Wegen
geduldig zu folgen nicht jedes Sache ist". —
Ausländisches Drama in Deutschland: Antike. E. Gross
(3880) verfolgt die Bühnengeschichte der Antigone in Deutschland. Erst die
Entwicklung der Altertumswissenschaften konnte die Möglichkeit zur theatralischen
Beschäftigung mit der griechischen Dramatik schaffen. Das war dem antiken
Drama als Bühnenwerk vielleicht von vornherein nicht günstig. Die Antigone
schien sich noch am ersten durchsetzen zu können. Goethe brachte sie am
30. Januar 1809 auf die Weimarer Bühne, erfuhr aber scharfe Ablehnung. Erst
drei Jahrzehnte später, 1841, studierte Ludwig Tieck, auf Einladung Friedrich
Wilhelms IV., Antigone in der Donnerschen Übersetzung mit der Crelinger als
Antigone auf der Bühne des Neuen Palais in Potsdam ein. Einige Monate später
folgten dann öffentliche Aufführungen im Berliner Königlichen Schauspielhaus.
Mit Hilfe August Boeckhs hatte Tieck in Potsdam eine zweigeteihe antike Bühne
aufgebaut. Der Raum, auf dem die handelnden Personen sich bewegten, bestand
nur aus einem lauggestreckten, wenig breiten Streifen, während einige Stufen tiefer
die Orchestra für den Chor lag. Entgegen Goethe, der die Chorgesänge entweder
ganz gestrichen oder durch einzelne Sprecher hatte wiedergeben lassen, hielt Tieck
deren gesangsmässigen Charakter streng fest. Felix Mendelssohn hatte eine eigene
Musik dazu komponiert. Bis 1883 wurde die Antigone in Berlin zwölfmal
wiederholt, stets nach Donners Übersetzung; Goethe hatte Peucers Übersetzung zu-
grunde gelegt. —
16. Jahrhundert: Shakespeape. Was die grosse Masse der in
unserer Bibliographie verzeichneten Shakespeare-Literatur betrifft, so möchte ich,
wie im Vorjahre, unter Berufung auf die Bibliographie und die ausgezeichneten,
Vollständigkeit anstrebenden kritischen Referate des „Jahrbuches der Deutschen
Shakespeare-Gesellschaft", nur das herausheben, was sich unmittelbar auf deutsches
Drama und Theater bezieht. — C. A. Richter (3896) setzt seine „Beiträge zum
Bekanntwerden Shakespeares in Deutschland" fort. Vom Jahre 1757 an ist eine
ununterbrochene Beschäftigung deutscher Kritiker mit Shakespeare festzustellen.
Über Wieland, Lessing, Mendelssohn sagt R. nichts Neues, für Klopstock werden
die bekannten Stellen nach Muncker gebracht. Interessante Belege gibt R. für
Hamanns Beziehungen zu Shakespeare. Kleinere Geister folgen. Sowohl die
„Sammlung vermischter Schriften zur Beförderung der schönen Wissenschaften
und der freyen Künste" (seit 1759) wie die „Bibliothek der schönen Wissenschaften"
ist recht ergiebig, — A. Böhtlingk (3897) wendet sich in seinen Unter-
suchungen über die Beziehungen unserer Klassiker zu Shakespeare, nach Lessing
und Goethe, nun Schiller zu. War im grossen und ganzen das Verhältnis Schillers
zu dem Briten auch durchsichtig, hatte 0. Ludwig eine Fülle von Material gegeben,
Kühnemann energisch Leitlinien gezogen und für die ,, Räuber" fast dem Ziele
zugeführt, so blieb es B. verbehalten, reichere Nachlese als bei Lessing und Goethe
bergend, für das gesamte dramatische Schaffen Schillers das, was es Shakespeare
schuldet, sorgsam zu buchen. Hie und da haben B. der Eifer und die Freude des
Pfadfinders „Abhängigkeiten" und ,, Entlehnungen" finden lassen, wo das un-
befangene Auge nur ein zufälliges oder selbstverständliches Nebeneinander sieht;
im allgemeinen hat er das hauptsächliche tatsächliche Material gebracht, ohne
freilich den Forderungen literarhistorischer Akribie durchweg zu genügen. Mit
seiner Auffassung der Pucelle in Shakespeares Heinrich VI. wird man sich nicht
einverstanden erklären, und so fällt seine breite Behandlung der „Jungfrau von
Orleans" in sich zusammen. B. will vielleicht Schiller nicht unrecht tun, er sieht
ihn aber ohne Frage allzusehr im breiten Schatten Shakespeares. — Für die
„Räuber" stehen „Lear", „Richard III.", „Othello", „Hamlet" als Paten da; für „Fiesko"
ö. baffis, t)rama des 18./19. Jh.: Neueres t)rama. 515
neben dem „Kaufmann von Venedig" und „Othello", „Titus Andronicus", für „Kabale
und Liebe", „Hamlet" und „Othello", ebenso für „Don Carlos", für den „Menschenfeind"
Shakespeares „Timon", für „Wallenstein", ,, Julius Caesar" und „Macbeth", für „Maria
Stuart" „König" Johann", für die „Jungfrau von Orleans" „Heinrich VI," Teil 1, daneben
„Lear", während „Teil" „Julius Caesar" nur im Innersten wahlverwandt erscheint. —
Der Herausgeber der Übersetzung- von Shakespeares Werken in der Akademie-
Ausgabe Wielands, E. S t a dl e r (3908), war ohne Frage auch der geeignetste.
Werden und Wesen dieser Übersetzung monographisch zu behandeln. In einem
frisch und anschaulich geschriebenen Buche hat er mit Sachkenntnis und Ge-
schmack, unter Benutzung von teilweise, noch unveröffentlichtem Material, seine
Aufgabe vortrefflich gelöst. Noch auf der Schule hatte Wieland, freilich in
französischer Übersetzung, englische Literatur kennen gelernt. In Bodmers Haus in
Zürich beginnt sein Shakespeare-Studium. 1759 taucht der Gedanke an eine Über-
setzung im Briefwechsel mit Sulzer auf. Die Berufung nach Biberach, die Wieland
zugleich die Leitung des dortigen Theaters brachte, lässt 1760 den Gedanken zur
Tat werden. Der Beginn des nächsten Jahres bringt den „Sturm" in einer Fassung,
die allerdings verloren gegangen ist und von Wieland für die definitive Übersetzung^
kaum genutzt wurde. Am 1. März 1761 berichtet er an J. Chr. Volz über den
endgültigen Beginn. Der erste Band erschien Ende August 1762, Anfang September
1766, nach allerlei Entmutigungen und Hemmungen, der achte und letzte. Im
ganzen hatte Wieland 22 Dramen übersetzt. St. nennt die Auswahl mit Recht
„geschickt und geschmackvoll", können wir uns doch das Fehlen von Richard III.
und Cymbeline damit erklären, dass die in grösserem Umfange geplante Übersetzung
unter der Ungunst der Verhältnisse mehr abgebrochen als abgeschlossen wurde.
Der Übersetzung fehlt, wie St. freimütig zugibt, „ein planmässig und streng durch-
geführtes Prinzip"; da Wieland zunächst „nicht viel mehr als einen hohen, aber ein
wenig unbestimmten Enthusiasmus für Shakespeare und eine noch recht allgemein
gehaltene Vorstellung von den Pflichten und Aufgaben eines guten Übersetzers
mitbrachte". Dazu waren die äusseren Voraussetzungen, die literarischen Hilfsmittel
vor allem, wenig geeignet, Wielands Unternehmen zu fördern. Den schon öfter
betonten merkwürdigen Gegensatz zwischen Wielands Begeisterung für Shakespeare
im allgemeinen und seiner peinlichen Nörgelsucht in den Noten zur Übersetzung,
die St. freilich leider nicht genug ausschöpft, wird ungezwungen und ansprechend
dadurch erklärt, dass „der empfängliche Geist W^ielands beim Lesen, über un-
liebsame Stellen rasch hinwegfliegend, am Wirksamen und Eindrucksvollen gehaftet
hatte, während der Übersetzer sich auch dem, was seiner ästhetischen Anschauung
hässlich und fehlerhaft erscheinen musste, nicht entziehen konnte". Dass sich
W^ieland, mit der einzigen Ausnahme des „Sommernachtstraumes" für die Prosa
entschieden hat, ist für St. nur das Opfer der Form als etwas hier Nebensächlichem,
„um desto reiner den eigentlichen Kern, das Gegenständliche, Stoffliche ans Licht
zu stellen". So war Wieland in sprachlichen Dingen nicht schöpferisch im
eigentlichen Sinne, zumal er sich häufig mit übertriebener Treue an das Original
klammerte. Dieser Grundsatz, möglichst wörtlich zu übersetzen, führt nicht selten
zu wirklichen Fehlern und groben Verwechslungen, die oft seiner direkten
Unkenntnis des älteren Englisch zur Last fallen. Eingehend behandelt St.
Aufnahme und Wirkung der Übersetzung, bei Gerstenberg*, dem Giessener Schmid,
Klotz, Lessing, Herder, Goethe, Schiller verweilend. Ob freilich Goethe wirklich
Wielands Verdeutschung „den ersten freien Umblick in Shakespeares W^elt zu
danken hat", bezweifelt Witkowski in seiner Besprechung im Shakespeare-Jahrbuch.
Sehr dankenswert und viel Neues bringend sind schliesslich St.s tiefdringende Be-
trachtungen über Shakespeares Einfluss auf Wielands eigenes Schaffen. — H. Lands-
berg (3925) betont mit Recht, dass sich die theatergeschichtliche Erforechung
Shakespeares bisher fast ausschliesslich dem Hamlet zugewendet hat, zumal dieser
für die Einbürgerung Shakespeares auf der deutschen Bühne geradezu programma-
tische Bedeutung besitzt, sich freilich leichter als die meisten anderen durchgesetzt
hat. Dies gilt auch besonders für Macbeth, der noch Mitte der fünfziger Jahre des
vorigen Jahrhunderts von Heinrich Laube für wenig anziehend und undankbar im
Theatersinne erklärt wurde. Am 2. November 1772 wurde Macbeth auf dem Wiener
Nationaltheater in der Verballhornung Stephanie des Jüngeren gegeben. Der Plan
F. L. Schröders, nach dem beispiellosen Erfolge des Hamlet Macbeth (in Bürgers Be-
arbeitung) in Hamburg zu bringen, zei-schlug sich an Bürgers Saumseligkeit und
erst am 21. Juni 1779 ging Schröders eigene Übertragung in Szene. Schon vorher
hatte Döbbelin in Berlin am 3. Oktober 1778 Eschenburgs Übersetzung gebracht.
Kurze Zeit darauf lieferte Goethes Jugendfreund, Heinrich Leopold W^agner, für die
Truppe Abel Seylers in Frankfurt a. M. eine Bearbeitung, die am 16. April 1779
gespielt wurde und den Anstoss für Schillers Macbeth gab, der im Mai 1800 in
516 H. Daffis, Drama des 18./ 19- ^^■' Neueres Drama.
Weimar auf die Bühne kam und neun Jahre später auch auf das Berliner Theater.
Die Bearbeitung" Schröders blieb inzwischen fortgesetzt in Benutzung, bis in die
vierziger Jahre des 19. Jahrhunderts, und wurde nur sehr zögernd durch die
Verdeutschung Dorothea Tiecks verdrängt. Immermann, Dingelstedt, die Meininger
gaben der Macbeth-Inszenierung neue Impulse. — Ist so die theatergeschichtliche
Arbeit für Hamlet in Deutschland durch die Schriften von Ä. von Weilen, A. Winds
und H. Daffis in allem Wesentlichen erledigt, für Macbeth in grossen Zügen fest-
gelegt, so tut W. Kühn (3932) einen weiteren Schritt dem Ziele einer so dringend
notwendigen, modernen, wirklich wissenschaftlichen „Geschichte Shakespeares in
Deutschland" entgegen. In einer freilich nichts Neues bringenden, al)er ganz gut
zusammenfassenden Einleitung behandelt K. kurz das Eindringen des Dichters, die
ersten Übersetzungen und Bearbeitungen seiner Werke, den Zustand der deutschen
Bühne und die Ursachen für Aufflammen und allmähliches W^iedernachlassen der
Shakespeare-Begeisterung. Sodann bespricht er ausführlicher die Bühnengeschichte
von Lear, Othello und Romeo und Julia im 18. Jahrhundert. Es ist zu bedauern,
dass er sich nicht lieber auf eins dieser Dramen beschränkt hat, es dafür aber
völlig ausgeschöpft hätte. Was zunächst den Lear betrifft, so hat er in dem in
Betracht kommenden Zeitraum im wesentlichen zwei Bearbeitungen erfahren, von
Schröder und J. C. Bock, 1778 und 1779. Eine frühere Bearbeitung von einem ge-
wissen Seipp, die nicht gedruckt wurde, wird von dem „Teutschen Merkur" 1775
„um der ausserordentlichen Frechheit willen" erwähnt; eine andere von Fischer
konnte K. nicht auffinden. Die Schrödersche Bearbeitung wird als „den gegebenen
Voraussetzungen nach durchaus gelungen und angemessen" bezeichnet. Wie grob
sie auch in den Organismus des Stückes eingriff, so ging Bock noch rücksichtsloser
gegen Shakespeare vor. Othello wurde zuerst 1769 von Chr. H. Schmid, dem Ver-
fasser der „Chronologie", bearbeitet, der den Mohren in einen Venezianer geringer
Herkunft verwandelt, aber wenigstens den tragischen Ausgang beibehält. Viel
schlimmer springt mit Shakespeare der nächste Bearbeiter J. H. Steffens um. Er
hat wahrscheinlich keinen Einfluss auf Schröders Tat gehabt, der zunächst das
tragische Ende wahrte, es aber wegen der bekannten beispiellosen Erregung des
Theaterpublikums abschwächen musste. Schröders Text ist nicht gedruckt und aus
zeitgenössischen Berichten nur teilweise zu erschliessen. Die folgenden Bearbeitungen
von J. G. Hagemeister, 1788, und Ludwig Schubert, 1802, bringen keine tiefer
greifenden Änderungen. Alle wurden überholt durch die metrische Übertragung
von Joh. Heinr. Voss in Schillers Redaktion. Anders lagen die Dinge von vorn-
herein bei Romeo und Julia. Hier versperrte Christian Felix Weisses tränenreiches
Familiendrama lange Shakespeare den Weg, auf dem sich überdies Gotters Singspiel
„Romeo und Julia" breit hinlagerte. Eine Bearbeitung Shakespeares durch den
Prinzipal Adolf Fürchtegott Hofmann aus Regensburg blieb wohl ungedruckt und
lokal beschränkt. Die erste im Druck vorliegende Bearbeitung stammt von dem
Lustspieldichter Bretzner aus dem Jahre 1796 und gibt von Shakespeare sehr wenig,
wie auch Goethe 1812 sehr frei mit dem Original schaltete. Erst C. A. West gibt
1816 eine annähernd treue Fassung. Bei den einzelnen Dramen erwähnt K. die
hauptsächlichsten Aufführungen und Kritiken. Diese Angaben hätten leicht vermehrt
werden können und sollen. — Für die neueste Zeit gibt eine sehr willkommene Er-
gänzung dieser Studien die klare und übersichtliche Untersuchung von H. Hecht
(3934). H. meint mit Recht, dass die jüngste Bewegung der Bühnenkunst, für die
Namen wie Reinhardt und Hagemann ein Programm bedeuten, den richtigen Weg
für die Darstellung Shakespearescher Werke gezeigt hat. Die konservative Durch-
schnittsbühne versagt dem Gesamtorganismus Shakespeares gegenüber. Die Frage,
üb es nicht das beste sei, die Bühne Shakespeares historisch getreu nachzubilden,
wird verneint. Ebenso werden die Bestrebungen von Georg Fuchs, als Regisseur
des Münchener Künstlertheaters, in ihrer Vermengung der Künste, abgelehnt. So
kommt H. zu folgenden Forderungen: „Fundament und Prüfstein jeder Shakespeare-
Aufführung ist ihr Vermögen, die von dem Dichter gewollte dramatische Linie un-
verkümmert zur Geltung zu bringen. Versuche, seine Werke zugunsten einer ihnen
wesensfremden Bühnenform zurechtzuschneiden, sind abzulehnen. Der genauen Re-
konstruktion des elisabethanischen Schauspielhauses stehen wissenschaftlich und
praktisch schwere Bedenken gegenüber, doch lassen sich einzelne Züge des älteren
Bauschemas mit Erfolg und Vorteil auf das neuere übertragen. Will man nicht,
wozu keine Veranlassung vorliegt, auf das dekorative Element überhaupt verzichten,
so erscheint die Zweiteilung der Bühne in eine vordere und eine hintere Hälfte
durch einen zwischen beiden angebrachten Mittelvorhang als die sinngemässeste und
befriedigendste Lösung der durch Shakespeares eigentümliche Technik hervor-
gerufenen Schwierigkeiten. Da die Vorderbühne ihrer Ausstattung nach möglichst
dekorationsfrei bleiben muss, um den ihr zukommenden neutralen Charakter zu bo-
H. Daffis, Drama des 18./19. Jh.: Neueres Drama. 517
wahren, so ergibt sich auch für die Hinterbühne die Notwendigkeit, den dekorativen
Naturalismus und Illusionismus nach Kräften einzuschränken und für ihre Aus-
schmückung' stilisierte, grosslinig-e, mehr andeutende Werte heranzuziehen. Diese
stilisierten Dekorationen, für die soweit als möglich festes Material zu verwerten
ist, können den höchsten künstlerischen Anforderungen genügen und sollen keines-
wegs primitiv sein." —
17. und 18. Jahrhundert: Calderon. H. Landsberg (3937) ver-
folgt die Schicksale Calderons in Deutschland. Der Spanier hatte ja natürlich in
seinem Kampfe um das Hausrecht auf dem deutschen Theater mit ganz anderen
Schwierigkeiten als etwa Shakespeare zu kämpfen, in dem bereits Goethe den Anti-
poden ('alderons in vielfacher Beziehung sah. Als Weimarer Theaterdirektor legte
sich Goethe, von seinem Helfer F. A. Wolff darin bestärkt, sehr für ihn ins Zeug
und begrüsste die Übersetzung von Gries mit grosser Wärme. Schiller kannte
wenigstens den Anfang der Übertragung des älteren Schlegel, erlebte es aber nicht
mehr, dass ihm Calderon „gefährlich werden konnte", wie Goethe zu PJckermann
äusserte. Tieck war der erste in Deutschland, der wieder energisch auf das spanische
Drama hinwies, ohne dass er etwa Calderon, wie A. W. Schlegel, als den letzten
Gipfel der romantischen Poesie gefeiert hätte. Fr. Schlegel stand dem Spanier
zunächst kühler gegenüber und fand erst nach seinem Übertritt zum Katholizismus
wärmere Töne für ihn. Eichendorff endlich sieht in ihm geradezu das Heil für die
Erneuerung des Dramas. Seit 1815, dem Erscheinen der Griesschen Übersetzung,
die Calderon in reicherer Auswahl und bühnengerechterer Übertragung als Schlegel
bot, werden die Versuche, ihn der deutschen Bühne zu gewinnen, häufiger und nach-
haltiger. So findet er bei den Düsseldorfer Musteraufführungen Immermanns ein
empfängliches Publikum. Etwa zu der gleichen Zeit empfängt Hebbel von Calderon
deutliche Einwirkungen, die gewiss weiter zu verfolgen wären. Das fernere Schicksal
Calderons in Deutschland haben im wesentlichen grosse Schauspieler, Emil Devrient,
Bernhard Baumeister (Richter von Zalamea), Matkowsky (Prinz Sigismund) ent-
schieden. — Beaumarchais. Das grosse Aufsehen, das Beaumarchais' Figaro
1784 von Anfang an erregt hatte, schlug starke Wellen sofort nach Deutschland.
Die Literaturzeitschriften, Theaterkalender usw. sind sogleich voll von ausführlichen
Berichten, zahlreiche Kupfer bringen die ersten Darsteller und ganze Szenen, Kopf-
putz und Kleidung ä la Figaro werden Mode. Die erste deutsche Übersetzung
spekulierte auf Täuschung der Leser und hatte mit Beaumarchais nichts als den
Namen gemein. Seit 1785 werden Nachdrucke des Originals in Deutschland ver-
breitet, die die Grundlage der ersten Übertragungen bilden. A. S e 1 ig m a n n (3944)
charakterisiert die einzelnen, soweit er sie auftreiben konnte, und verfolgt ihre Nach-
drucke und spärlichen Bühnenschicksale. Am sorgfältigsten und glücklichsten hat
Schülers Freund Ludwig Ferdinand Huber 1785 übersetzt. Ob er freilich auf die
Bühne kam, vermochte S. nicht zu ermitteln, hat doch der Figaro nur gerade ein
Jahr damals auf dem deutschen Theater als Modestück geherrscht. Schon im Mai
1786 begann Mozarts Oper ihm den Rang abzulaufen und hat vielleicht allein
dazu beigetragen, durch den Reiz des gleichen Stoffes sein Leben überhaupt weiter-
zufristen. Auch J. F. Jüngers Übersetzung von 1802 blieb wahrscheinlich auf Wien
beschränkt. Erst Börne wies, 30 Jahre später, wieder auf Beaumarchais hin, wie die
Jungdeutschen aus begreiflichen Gründen überhaupt mit ihm und seinem Werk von
neuem Fühlung fanden. August Lewald widmet ihm eine für damalige Zeit an-
erkennenswerte Biographie und übersetzt gleichzeitig „Figaros Hochzeit", den „Barbier
von Sevilla" und „Eugenie". Die Übertragung von Figaro ist steif und ungeschickt,
erlebte aber im Frühjahr 1839 ein paar Aufführungen am Stuttgarter Hoftheater. Erst
nach einem Vierteljahrhundert wurde Figaro von Dingelstedt neu übersetzt, in einem
Bühnentext und einer veränderten Buchfassung. Die vielen Fehler und Eigen-
mächtigkeiten hat ihm Paul Lindau in seinen „Literarischen Rücksichtslosigkeiten"
angekreidet. Dingelstedts Übertragung wurde in Berlin 1862, in München 1876 auf-
geführt. Unbedeutend und schwerfällig ist Max Köslings Übersetzung aus dem
Jahre 1872 für Reclams Universalbibliothek. Karl Saars Übertragung (1881) benutzte
Dingelstedt und ist nur auf Bühnenwirkung berechnet. Sie verbreitete sich von
Wien aus über einige österreichische Provinztheater und wurde auch in Leipzig
gespielt. Ludwig Fulda schmiegte sich mit Feinsinn und Eleganz dem Original an
(1894) und fand in Berlin, Wien und München ein dankbares Publikum. Josef Kainz
endlich traf in glücklicher Weise den Ton Beaumarchais' und schuf sich selbst für
sein hinreissendes Spiel eine prachtvolle Rolle. — V. Klemperer (3945) betont
das Eigenrecht von Beaumarchais' Figaro gegenüber Mozart, der ihn vollkommen
entstellt habe: „Man kann Mozarts Figaro-Musik mit tausend Freuden geniessen und
wird sich doch sagen müssen, dass sie dem Beaumarchaisschen Figaro gegenüber
einen Missgriff, ja geradezu eine Sünde bedeutet." —
Jahresbcriohte f&r neuere deutaehe Litenttnrgesobichte. XXL 4Q
518 H. Daffis, Draina des 18./ 19. Jh.: Neueres Drama.
19. J a h r h u n d e r t : B. Shaw. Ein gewichtiges Buch schwer schreitenden
Ernstes und voll immer wieder betonter, immer wieder herausfordernder Subjektivität,
gibt uns J. Bab (3948), das die sonst an dem Verfasser gewohnte Konzentration und
Leichtigkeit der Darstellung nur allzuoft vermissen lässt. B. ist sich seines Zieles
gewiss vollbewusst, aber des rechten Weges nicht immer sicher, und so verlangt
sein Buch, eine harte Geduldsprobe des Lesers. Eine Aufopferung, die zudem nicht
immer ihren Lohn findet. In breiter, mühsamer, sich wiederholender Erzählung zeigt
B. letzten Endes nur, wie er sich sein Bild, seine Ansicht von Shaw errungen hat.
Er hat es sich wahrlich nicht leicht gemacht, aber er hätte trotzdem dem Leser
manchen weiten Umweg getrost ersparen dürfen. Wie er in Shaw auf allen Gebieten,
die dieser schillernde Geist berührt hat, immer wieder den Kämpfer sieht, so soll
sein Buch ein ausgesprochenes „Kampfspiel" sein. So sagt er selbst: „In diesem
Manne Shaw ruht nichts und ist nichts endgültig', es sei denn sein Bewegungswille.
Alle Kräfte dieses Mannes werden erst im Kampf, im Fluss, in der Wandlung des
Lebendigen sichtbar, das ist die subjektive Natur unseres Stoffes." Ein verhaltener
Rausch des Eroberers von Neuland erfüllt das Ganze, das die Feder des sonst so
Bedachtsamen allzu hastig und heftig dahinstürmen lässt, so dass dem langsam oder
gar widerstrebend Nachschreitenden nicht selten der Atem zu fehlen droht. So
wuchtig, mit immer neuen Schlägen B. auch seine Überzeugungen in uns geradezu
hineinhämmert, so gewiss geht manch Hammerschlag daneben in den Sand. Eine
gewisse Unsicherheit B.s, ob man ihn denn nun auch wirklich recht verstanden
habe, ob er wirklich den Leser überzeugt habe, bricht immer wieder durch und
lässt immer wieder Zweifel wach werden. So muss B. selbst einmal geradeheraus
sagen: „Ich glaube im Glück dieser Aneignungsarbeit oft den wahren, den objektiv
richtigen Shaw zu haben; aber ich weiss mit meinem besten Bewusstsein, dass ich
dafür gar keine Garantie übernehmen kann, dass ich letzten Endes nur meinen mir
nötigen Shaw zu bieten habe." So erspart uns B. auch in den beiden ,, vor-
bereitenden Kapiteln" „Shaws Ankunft in Deutschland" und „Shaws Herkunft aus
Britannien" kaum ein Detail seiner zähen Studien und gewonnenen Einsichten.
Hier umreisst er auch schärfer die Aufgabe seines Buches, wie er sie vor sich sieht,
und sucht zu verdeutlichen, wo und wie er alte Vorurteile zerstören, Neues aufführen
muss: „Gerade wie am Anfang, vor fast zehn Jahren, gibt es heute zwei Shaws in
Deutschland: einen kennen die Politiker, ehren ihn als einen der intelligentesten
Sozialisten der Gegenwart, verhöhnen ihn als bourgeoisen Sozialkompromissler oder
verabscheuen ihn als gefährlich einschmeichlerischen Umstürzler — je nachdem sie
sozial-reformerisch, marxistisch oder konservativ sind. Den anderen kennen die
Literatur- und Kulturkritiker, ehren ihn als einen entzückenden Impressionisten,
verachten ihn als konfus-frechen Witzling oder verdammen ihn als gefährlichen
Nihilisten — je nachdem die Urteilenden Sensualisten, Philister oder Neu-Kantianer
sind. Dieser Dualismus scheint mir auf die Dauer nicht haltbar; er ist wider-
natürlich, und er ist nicht nötig: die relativistischen Elemente der Shawschen Politik
sind so wenig verborgen wie die positivistischen der Shawschen Kunst. Den gemein-
samen Ursprung beider zu zeigen, die Einheit der Vorstellung Shaws herzustellen:
das ist heute die nächste, eigentliche und vielleicht einzige Aufgabe einer Shaw-
Kritik." Nun schildert B. in zwei weiteren grossen Kapiteln den Schriftsteller und
den Künstler Shaw, wobei der Dichter über dem Literaten und Politiker entschieden
zu kurz kommt. B. gesteht freimütig zu, wie sich am Ende beim Dramatiker Shaw
die Form völlig auflöst und zum philosophischen Dialog entwickelt, und wie der
Schriftsteller nur da zum Dichter ward, wo ihn die Lebenskraft des grossen Indi-
viduums mit einer Art religiöser Erschütterung packt. So sieht B. auch schliesslich
Shaws europäische Bedeutung darin, „dass er den Geist des Christentums, den die
ersten Reformatoren mit Individualismus, die idealistischen Philosophen Deutschlands
mit der Kultur ausgesöhnt hatten, mit der Kultur verbindet. Bernard Shaw zeigt
wieder die Möglichkeit eines politischen Menschen von religiösem Grundtrieb."
R. M. Meyer hat an Babs Buch vor allem auszusetzen, dass über der Darstellung
des Schriftstellers und Journalisten Shaw der Mensch und Dichter völlig entschwinden.
M. Meyerfeld urteilt entschieden zu scharf, wenn er auch die Hauptmängel richtig
hervorhebt: „Es scheint verfrüht, über Bernard Shaw, an dem noch alles oszilliert,
heute schon das letzte Wort sprechen zu wollen . . . Eine Monographie von solchem
Umfang, die nebenher wohl auch etwas Propaganda machen soll, ist eher dazu an-
getan, Leser zu schrecken als zu locken. Und der Umfang hat die zweifellose Weit-
schweifigkeit auf dem Gewissen." Und ferner: „Während Bab dem Bühnenschrift-
steller gegenüber seine völlige Unabhängigkeit und Unbefangenheit zu wahren weiss,
lässt er sich von dem puritanischen Prediger, dem sozialistischen Ethiker einfangen.
Der geistvolle Darsteller wird zum begeisterten Jünger," — 0. W il d e. In einer
unmöglichen, noch dazu durch viele Druckfehler entstellten, Sprache sind die
H. Daffis, Drama des 18./19. Jh.: Neueres Drama. 519
„Psycholog'ischen Streifzüge über Oscar Wilde" von Ernst Weiss (JBL. 1908/9,
N. 7286) geschrieben. Ein Wust von Zitaten, die von einer wahllosen, un-
verdauten Lektüre zeugen, überwuchert die völlig dilettantische Darstellung'. Selbst-
verständlichkeiten werden als neue Oflenbarung, völlig Dunkles und Unverständliches
als neue P>kenntnis vorgebracht. Den wirren Gedankengängen von W. zu folgen,
ist oft geradezu unmöglich. Eine Probe für viele: „Das Gebiet seiner Phantasie, das
Feld seiner gestaltenden Dichtung ist meistens durclidrängt von einer gewissen weib-
lichen Empfindung, einem zarten Feingefühl, einer berührenden Schattierung seiner
Persönlichkeit, die ihn charakterisiert, und von der er sagt: ,Wenn der Mensch mit
seiner Seele in Berührung kommt, ist er so wie ein Kind', und alles dies drückt
sich in der höchst steigenden Harmonie des von ihm gewählten Gegenstandes
und in einer zu wunderbaren Erörterungen hereingezogenen Sprache aus." —
G. d'Annunzio. D'Annunzios ehrgeiziger Traum, der Schöpfer einer neuen,
starken italienischen Nationalbühne zu werden, ist für A. Babillote (3967) nicht
in Erfüllung gegangen. Seine Begabung ist rein lyrisch. Seine fünf bekannten
Dramen sind tragische Erzählungen in Dialogform.
H. Ibsen: Gesamtdarstellungen und Essaysammlungen.
R. Bazardjian (3987) schiebt die ganze Masse der Literatur, die bisher über
Ibsen erschienen ist, mit grosser und unmutiger Gebärde beiseite. Er lässt den
Dichter völlig hinter dem Dramaturgen zurücktreten. Für ihn hat er nur ein Meister^
werk geschaffen, das genügt, ihn unsterblich zu machen: John Gabriel Borkmann.
Die geschichtlichen und sagenhaften Schöpfungen übergeht er, von seinen Jugend-
werken behandelt er nur die Komödie der Liebe und den Bund der Jugend. B. be-
stimmt Ibsens Stellung in der Weltliteratur wie folgt: „Die Werke Sophokles' sind
die feine, köstliche und reife Frucht einer mächtigen Zivilisation. Shakespeares
Schöpfungen kann man als eine wunderbare Blume der Renaissance bezeichnen.
Das Ibsensche Werk ist eine Treibhauspflanze. Niemals wird man überdrüssig,
Sophokles zu lesen und zu geniessen. Man lernt immer etw-as von ihm. Oft liest
man Shakespeare. Ibsen liest man, mit Ausnahme seines John Gabriel Borkman,
nur ein einziges Mal. Alle drei kennen das Geheimnis der Bühne und sind mit der
Bühnentechnik vertraut. Aber diese Vertrautheit verrät sich bei den ersten beiden
nicht, während sie der Dritte als Hilfsmittel gebraucht . . . Seine Schöpfungen ge-
hören und sind für die Bühne; den Leser lassen sie beinahe gleichgültig. Die Auf-
regung, die ein Ibsensches Drama in uns hervorruft, ist eher ein Nervenreiz als
eine seelische Erschütterung. Seine Dramen sind sensationell. Er verfolgt ein Ziel,
eine Absicht — zu erobern. Alle seine Bestrebungen führen diesem Ziele entgegen.
Die Kunst verschwindet, sobald man die Absicht bemerkt." So besteht schliesslich
für B. Ibsens literarischer Wert hauptsächlich „in der Verbreitung aller Welt-
anschauungen (was soll das heissen?) durch das Theater. Ibsen sollte nur als
Propagandist, als Missionär einer neuen Religion für das Volk betrachtet werden."
Als „Verdienste" lässt er ihm wenigstens: „seinen edlen, mutigen Idealismus und
die tiefe Überzeugung, mit welcher er die Rolle, die der Frau in der gegenwärtigen
und zukünftigen Gesellschaft zukommt, darstellt". Genug! Man fragt sich bitter
und erstaunt, wie ist es möglich, dass ein so selbstbewusst und herrisch auftretendes,
umfangreiches Buch über den Dichter, das auf jeder Seite öde und unfruchtbar ist,
heute noch möglich war. — Dagegen stellt sich J. C o 1 1 i n s (3988) Buch mit
gerechtem Anspruch in die Reihe der ernsten, wissenschaftlichen Arbeiten über den
Dichter. C. geht mit völliger Beherrschung des weitschichtigen Materials, ein-
schliesslich des Ibsenschen Nachlasses, an seine Aufgabe. Vor allem genügt er der
von Wörner immer wieder betonten, aber noch immer nicht als selbstverständlich
angesehenen Forderung, den Dichter in seiner Sprache und seiner Welt zu kennen
und zu verstehen. Sein Buch wird trotzdem sich, weder wie Reichs Vorlesungen
als Einführung in Ibsens Werk für den geniessenden Gebildeten, noch wie Wörners
schöne Darstellung als Begleiter des literarisch Interessierten eignen. Mit inter-
essanter, aber anfechtbarer Einseitigkeit fasst C. Ibsen als religiösen Dichter. Da unter
Religion schliesslich alles mögliche verstanden werden kann und von dem Verfasser
verstanden wird, so handelt es sich eigentlich nur darum, ein Ibsens Lebenswerk
deutlich und unveränderlich beherrschendes Prinzip zu finden, wie es am Ende jeder
Biograph des Dichters versucht hat und versuchen wird. Aber auch das musste C.
misslingen und ist ihm tatsächlich misslungen. Er gibt das ja mit halben Worten
selbst zu: „In den Werken seiner zweiten Periode (1877—1899), die weniger seine
innere als die äussere Welt darstellen, in der Zeit einer sich beschränkenden Wirk-
samkeit, die er schliesslich als einen Abfall von einer zuerst höher und weiter ge-
fassten Lebensaufgabe empfand, hat das Religiöse nicht mehr die einstige grosse
Bedeutung. Trotzdem ist es auch hier als eine bald schwächere, bald stärkere l'nler-
strömung, die aus einer in ihm nie versiegten Lebensquelle gespeist wird, zu er-
46*
520 H. Daffis, Drama des 18./19. Jh.: Neueres Drama.
kennen; und diese ist an manchen Stellen so kräftig, dass sie auch einzelne Strecken
der Oberfläche zu färben vermag." — Und an anderer Stelle heisst es: „Keineswegs
ist jedoch Henrik Ibsen das unverfälschte Urbild des ,homo religiosus', des ,religiös
affizierten' Menschen gewesen. Seiner Seele sind auch heidnische Züge tief ein-
geprägt gewesen." Wenn schliesslich C. mit Carlyle „Überwindung des menschlichen
Ichs" Religion heisst, so mag Ibsen immerhin unter dieser Flagge segeln, aber welcher
Dichter oder Denker könnte das dann nicht mit demselben Recht? Es ist schade,
dass C.s Buch, das mit reicher Kenntnis des Dichters und seines Werks eine
starke, ehrliche Liebe für seinen Gegenstand verbindet, der Neigung, alles fein
säuberlich zu schachteln und etikettieren, folgend, richtig Erkanntes nicht selten um-
biegt und entstellt. — Langatmige Inhaltsangaben und Umschreibungen der einzelnen
Charaktere von Ibsens Dramen stellt A. von Winterfeld (3990) zu einem Büchlein
zusammen, das in ermüdender Aneinanderreihung des Dichters Leben und Schaffen
ohne persönliche Note erzählt. — Den innigen Zusammenhang dieser beiden aufzu-
decken, ist das Ziel von W. Hans (3991): „Welchen inneren Erlebnissen, welchen
seelischen Vorgängen das einzelne Drama seinen Ursprung verdankt, welches persön-
liche Grundmotiv in ihm ertönt, welche Gedanken und Gefühle des Dichters sich in
ihm dokumentieren, in welchen Personen Spiegelbilder von seinem eigenen Wesen
zu erkennen oder doch zu vermuten sind, soll dargelegt und damit zugleich der Ent-
wicklungsgang, die Wandlungen Ibsens von „Catilina" bis za „Wenn wir Toten er-
wachen" skizziert werden. Fast aus jedem Drama schimmert uns ein Selbstbildnis
des Dichters entgegen, zuweilen nur verschwommen und verwischt, zuweilen aber
auch deutlich und in festen Umrissen." Ganz ähnlich, wie oben CoUin, um ein
leitendes Prinzip in Ibsens Schaffen zu finden, nicht ohne Gewaltsamkeiten davon-
kommt, müssen wir bei H. manche blosse Vermutung ohne Beweis und ohne Beweis-
kraft mit in den Kauf nehmen. Freilich hat Ibsen selbst hier scheinbar den Weg
gewiesen, wenn er darauf hinwies, wieviel er für sein Schaffen der ,, Selbstanatomie"
verdanke. Doch wird dies ebenso von jedem wirklichen Dichter überhaupt gelten,
so dass Ibsens Werk nicht, wie H. will, ein besonders zu betonendes „Selbstporträt"
ist. Vieles ist bei H. sehr fein beobachtet und überzeugend dargetan, so Ibsens
Verwandtschaft mit Rosmer. Dagegen wirken die Beziehungen, die H. für Frau Inger
auf Östrot, den Julian Poulsen der „Johannisnacht", den Volksfeind (für den er also
nicht Björnson als Urbild ansieht) usw. gekünstelt und unwahrscheinlich. E. Reich
hat in seiner Kritik noch anderes, was ihm nicht gelungen scheint, angeführt. —
Einzelstudien. E. Holms „Studien zu den vier letzten Dramen des
Dichters", die ursprünglich in der „Nation" erschienen waren, liegen nun in zweiter
Auflage vor (3998). Die Bestätigung der von dem Verfasser verfochtenen An-
schauung, dass diese Schöpfungen des Dichters eine innere Einheit bilden, hatte Ibsen
selbst in einem seiner Briefe gegeben, wo er sagt, „dass die Serie, die mit dem
Epilog abschliesst, eigentlich mit Baumeister Solness beginne". In einer Vorrede
wendet sich H. vor allem gegen R. Wörners Einwendungen und gegen die Auf-
fassung, dass Ibsens Schlusswerke schwächliche Altersdramen wären, in denen der
Dichter seine Weltanschauung wie ein auf dem Sterbebette bang gewordener Atheist
reuig zurückgenommen habe. Die Abhandlungen selbst sind zu bekannt, um hier
noch einmal rekapituliert zu werden! — Die Schrift von B, Luther (4002) über
„Ibsens Beruf" ist trotz der zunächst festgehaltenen, etwas altmodischen Einkleidung
in Briefform, durchweg das beachtenswerte Werk eines freien, modernen Geistes, der
sich seine Stellung zu dem Dichter eifrig und glücklich erkämpft hat. Das erste
Kapitel behandelt Ibsens „Pessimismus" und lehnt diese Auffassung als unbegründetes
Vorurteil ab. „Wie muss man Ibsen lesen?", „Der Philosoph unter den Dichtern",
„Ibsen und die moderne Sittlichkeit", „Ibsens Individualismus" die nächsten. Nach L.
wurzelt Ibsens Individualismus tief im Protestantismus. Ibsens „Beruf" war, unserer
Zeit in seinen Dramen ihr eigenes Bild zu zeigen. Weitere Kapitel schildern „Natur und
Romantik bei Ibsen", „Frau und Ehe", „Ibsen und die Nibelungensage", „Leben und
Dichten". Überall erscheint Ibsen als der Lichtbringer, als der Erzieher zur Selbst-
erkenntnis und zum Willen. — J. B a b (3994) sieht das eigentliche Ibsen-Problem im
Kontrast der Mauthnerschen Anschauung mit der Wörners (die im wesentlichen Ibsens
Selbstanschauung ist): „Ein agitatorischer Schriftsteller, dem doch nur die poetische
Form zugänglich ist, und ein Dichter, der jahrzehntelang von pädagogischen Ideen
beherrscht ist und schliesslich unter bitteren Anklagen gegen alles Dichtertum vom
Schauplatz abtritt." — In vier Kapiteln behandelt B. Luther (4003) weiterhin „d :
Tragik bei Ibsen". ErunterscheidetsiebenHauptmöglichkeiten eines tragischen Konfliktese
Der Held steht oder gerät in Konflikt mit anderen Personen, so dass ein ausgebildetes
Spiel und Gegenspiel vorhanden ist (Kronprätendenten). Eine zweite Möglichkeit
sieht L. darin, dass Spiel und Gegenspiel vorhanden ist, der Held aber keinem an-
gehört, sondern durch den Konflikt der feindlichen Kräfte zerrieben wird (Rosmersholm).
L. Krähe, Wagner. 521
Der Held steht oder g-erät in Konflikt mit einer sittlichen Macht, etwa der Weltordnung",
der Idee in Hebbels Sinne i Brand.) Konflikt mit der Tradition (liosmersholm).
Konflikt zwischen Mann und Weib, zwischen männlichem und weiblichem Prinzip
(John Gabriel Borkman). Der Konflikt des Individualismus mit der Gesellschaft
(Stützen der Gesellschaft. Nora, Gespenster, Volksfeind). Innerer Konflikt. L. zeigt,
wie nicht immer die Tragik aus den Konflikten hervorgeht, sondern umgekehrt die
Konflikte aus der Tragik, wie ferner für Ibsens Tragik die Situation nur von geringer
Bedeutung ist und an ihre Stelle die im Charakter liegende tragische Disposition
tritt, die Tragik des Individualismus, die zur „Verhängnistragödie" wird. Weiter
untersucht L. die tragischen Motive bei Ibsen, Leidenschaft, Selbstsucht, Mängel des
Intellektes, Mängel des Gefühlslebens und erkennt als „Motive des tragischen Ver-
hängnisses" die verspätete Erkenntnis, das verfehlte Leben, Disharmonie zwischen
Absicht und Erfolg. — Trotzdem, wie eine Verlegernotiz beinerkt, die Studie 0. Aron-
sohns über Oswald Alving „von der berufenen Kritik überwiegend günstig auf-
genommen" ist, kann ich mich auch der im gleichen Sinne gehaltenen Arbeit A.s
über Baumeister Solness (4019) gegenüber nur ablehnend verhalten. A. betrachtet
die Vorstellungen, die Solness zur Zeit des Dramas beherrschen, „vom Standpunkt
der Wissenschaft als echte Wahnvorstellungen". Auch die Darstellerin der Hilde
Wangel „mag ebenso unbedenklich ihre wilden sadistischen Kräfte spielen lassen".
E. Reich findet die Darlegungen A.s gleichfalls „sehr unsicher und zweifelvoll". —
Das Erscheinen von Ibsens nachgelassenen Schriften ermöglicht es H. E y b i s c h (4030)
die Entstehung von Ibsens Brand zu verfolgen. Er selbst meint freilich selbst, dass
solche oft hypothetische Untersuchungen schliesslich doch kaum zum strikten Beweis
erhoben werden können." Innerlich und äusserlich unsicher scheint mir E.s Deutung
einer Briefstelle an Dietrichson dahin, dass Ibsen den Brand zuerst als Drama ge-
plant habe, ohne zunächst an die Ausführung zu gehen und sodann (Anfang Sep-
tember 1864?) die dramatische in die epische Form verwandelt habe. Diese analysiert
E. sodann sehr ausführlich nach dem uns erhaltenen Fragment. Es ergibt sich ihm
daraus zweierlei: einmal, dass der epische Brand wie im ganzen so auch im einzelnen
fragmentarisch und unfertig, und sodann, dass er in Wahrheit alles andere als episch
ist. „Indem nun aber der Dichter im eigenen Innern zur Läuterung und Befreiung
durchdrang . . . musste es Ibsen nun auf der dritten Stufe, in dem Drama, gelingen,
für diese inneren Erlebnisse und Stimmungen eine äussere Handlung zu schaffen, die
subjektiven Erlebnisse und Erfahrungen im Symbol eines äusseren Vorgangs zu
versinnlichen." —
Wagner.
(lY,4b == N. 4093-4177.)
Ludwig Krähe.
Gesamtdarstellan^en. — Charakteristiken. — Biographische Einzelheiten. — Persönliche Beziehungen. — Briefe.
— Werke: Jngendwerke; Der Fliegende Holländer; Lohengrin; Tristan; Meistersinger; Ring des Nibelnngen; ProsMchriften.
— Bayreuth. — Sprache und Stil. —
Gesamtdarstellungen. Vom „Glasenapp" (4094) ist der zweite
Band in fünfter Auflage erschienen. Es bedarf kaum besonderer Erwähnung, dass
all das Neue, was vor allem die seit der vierten Auflage ausgegebenen Brief-
sammlungen brachten, hineingearbeitet worden ist. — Eine Darstellung für das ge-
bildete Publikum lieferte F. Pfohl (4099): ein anregungsvolles Buch aus einem
Guss, mit grosser, sympathischer Wärme, ohne Überhitzung geschrieben; von sicherer
Anschauung auf der Basis eines des Materials mächtigen Wissens aufgeführt. Nur
ein paar die Bedeutung der Musik der „Feen" und des „Liebesverbots" charak-
terisierende Worte vermisst man, und Einwände dürfte man nur gegen Pf.s Kritik
des Vorhandenseins der Kampf-Szene im 3. Akt des „Tristan" (S. 299) erheben. —
Eine zweite grössere Darstellung, die J. Kapps (4098), war mir nicht zur Hand. —
„Eine kurze Einführung in das Wagnersche Kunstwerk vom rein künstlerischen
Standpunkt aus, ohne überflüssiges biographisches und philosophisches Beiwerk" hat
sich E. I s t e 1 (4097) mit seiner Schrift als Ziel gesteckt. Sie darf als solche gelten.
— Mit besonderen programmatischen Gesichtspunkten treten auch zwei ausländische
Werke auf. Beim einen, dem italienischen C. G i u 1 i o z z i s (4095), vermag ichs
522 L. K r ä h e , Wagner.
freilich nur aus dem Titel zu schliessen, da es selbst mir nicht zugängig' war. Das
andere, L. Dauriacs (4093), hebt in seiner Vorrede zwei Gedanken als die es be-
herrschenden hervor. Der erste, mit Chamberlain D. gemein, kann kein besonderes
Recht auf Eigenart beanspruchen: dass die chronologische Folge der Werke Wagners
eine — dem Genie nicht gleich bewusst gewesene — logische sei. Der zweite wird
allerdings in seiner Eigenheit vor D. noch kaum ausgesprochen sein. Danach hat
Wagner in das Drama das erzählende Moment wieder eingeführt, das das Wesen des
Dramas selbst von ihm auszuschliessen schien. Damit sei, führt D. durch, Wagners
Tragödie (Ring, Tristan, Parsifal), „sans cesser d'etre tragedie", „epopee" geworden,
und seine Komödie (Meistersinger), „sans cesser d'etre comedie", habe sich mit dem
Roman verschmolzen. Der musikalisch-kritische Standpunkt wird von D. ganz aus-
geschaltet, er analysiert allein von dem einer „psychologie musicale" aus, wie denn
sein Buch den Untertitel trägt: „Etüde de psychologie musicale." Da ü.s zweite These
nichts Förderndes hat, bleibt als beachtenswert eine Reihe guter Einzelbemerkungen
übrig, unter die auch die über den Inhalt und die Bedeutung der Beziehungen
zwischen Wagner und Mathilde Wesendonck zu rechnen sind. Die deutsche Wagner-
Literatur hätte D. in beträchtlicherem Umfange zur Kenntnis genommen haben sollen,
bevor er sein Buch ausgehen liess. Zum mindesten durfte er nicht Zweifel auf-
kommen lassen, ob ihm Wagners Schriften selbst vollständig geläufig sind! Der oft
ins Plaudern verfallende Vortrag des Buches mag sich daher erklären, dass es eine
Reihe von Vorlesungen wiedergibt, die zu halten D. verhindert wurde. — Als Nach-
trag zum vorjährigen Bericht sei bemerkt, dass H. Lichtenbergers (vgl. JBL.
1908/9, S. 832) Darstellung ein ausgezeichneter Auszug aus seinem grossen Buch
„Wagner poete et penseur" ist, mit Verarbeitung der neuen Literatur. —
Charakteristiken. Der kenntnisreiche E. Stemplinger (4107)
bringt eine gute Übersicht über Wagners Beschäftigungen mit der Antike und seine
Äusserungen über sie; er weist auf Parallelen zu antiken Gestalten in Wagners
Werken hin und betont Wagners „selbständiges Urteil, das ihn aber bei seiner
Neigung zum Extremen nicht selten zu absonderlichen Wunderlichkeiten führe". —
G. Braschowanoff häuft den Stoff zu seinem Thema „Richard Wagner und die
Antike" (Leipzig, Xenien -Verlag. 224 S., M. 4,00; vgl. JBL. 1908/9, S. 836) aufeinander.
Wagners, Platons und Aristoteles' bezügliche Aussprüche werden auf breiten Strecken
des Buches zitiert und von B. interpretiert. B. zeigt sich seinem Thema nicht ge-
wachsen. Das Buch ermangelt einer klaren Disposition, einer festen Zusammen-
fassung der Ergebnisse, vor allem eines deutlichen Erfassens der Zusammenhänge,
steht Seite 184 doch zu lesen: ,, Dieser wunderbare Geist der poetischen Musik der
Hellenen ist also diejenige Macht gewesen, welche unserem W^agner (!) die Fähigkeit
verliehen hat, dichterisch zu komponieren und musikalisch zu dichten, worin die
Offenbarung des urproduktiv -dichterischen Elements des mythologischen Geistes er-
sichtlich-historische Tat geworden." Das zeugt nicht von einem historischen Ersehen
bei B., so wenig wie Seite 135 der Satz: „Der bedeutsamste Grund der Entfremdung
zwischen Wagner und Nietzsche liegt wohl (!)*" in der Divergenz der Anschauungen,
die am deutlichsten nach dem Erscheinen des , Parsifal' zum Ausdruck kam."
Schliesslich ist B. zu sagen, dass er mit seinem Buch hätte zurückhalten sollen, bis
er des Deutschen völlig mächtig und mit einem guten deutschen Stil vertraut ge-
worden war. — Im Schluss-Paragraphen seines zweibändigen Werkes ,,Die Mytho-
logie in der deutschen Literatur von Klopstock bis Wagner" beschäftigt sich
F. Strich (4160) dürftig mit „Wagner als Philosoph und Dichter des Mythos". Er
definiert, dass W^agner in seiner „Erkenntnis von dem grossen Zusammenhang aller
Mythologie als einen wahren Romantiker sich zeige". — Über A. V ö g e 1 e s (4109)
Auslassungen vergleiche oben Abschnitt I, 7 unter N. 1242. —
Biographische Einzelheiten. E. Istel (41 10) druckt mehrere
Dokumente zur Lebensgeschichte Wagners aus dem Werk der Mrs. Burrel (vgl. JBL.
1906/7, N. 5938) ab; bei der einzigartigen Seltenheit des inhaltreichen Prachtwerkes
mit Recht. Dankbar zu begrüssen ist auch das I.sche Verzeichnis der in dem Werk
vorhandenen Illustrationen. — Mit dem Gedicht „Gruss aus Sachsen an die Wiener"
aus dem Jahre 1848 beschäftigt sich als mit „einem ungelösten Probleme" C. F. Glase-
napp (4111). Ungelöst ist die Frage, ob noch einmal das Gedicht in seiner Voll-
ständigkeit bekannt werden wird. Bisher fehlt noch immer das Manuskript bzw.
eine Reproduktion davon. — L. Zimmermann (4113) kleistert das Material über
Wagner in Luzern zusammen. In der Partie über Tribschen, der grössten des
kleinen Buches, bringt er allerlei Unbekanntes, worüber er als Überschrift hätte setzen
können: Wagner im Verkehr mit den Tribschener Handwerkern, Wagner und seine
Gattin in Luzerner Kaufläden. Z. hat aber auch die Handwerker vernommen, die bei
der Einrichtung des „Asyls" tätig waren, und schliesslich in Ehestands- und Geburts-
registern herumgestöbert. Glasenapp wird auch von ihm an einer Stelle berichtigt. —
L. Krähe, Wagner. 523
Persönliche Beziehungen. E. Istel (4129) ist bei seinen Wag-ner-
Studien in der Münchener Residenz auf ein Quartbuch gestossen, das, zum grossen
Teil von Cosima Wagners Hand geschrieben, eine bunte Reihe von zum Teil un-
bekannten Aufsätzen und Briefen meist aus Wagners Frühzeit enthält. Es war für
den König bestimmt, der, wie er an Wagner am 13. September 1805 schrieb, nach
früheren Schriften von ihm ,, brannte". Zwei der Dokumente sind von beträchtlicher
Bedeutung: ein „Vorwort zu der 1850 beabsichtigten Herausgabe von Siegfrieds Tod
(unterblieben, weil ich keinen Verleger fand)" und ein Brief an Röckel und Bakunin:
ein 'Abschiedsbrief an die zum Tode Verurteilten. Wichtig ist auch, was I. aus
Cosima Wagners Kopie des Briefes an Liszt vom 20. November 1851 vorbringt; es
bestätigt die Vermutung von der Retuschierung des Textes der Brief-Ausgabe. —
Briefe. Als „ein einziges Dokument zur Lebensgeschichte des jungen
Wagner" dürfen die Briefe Wagners an seinen Jugendfreund Theodor Apel (2450)
von ihrem Herausgeber mit Recht bezeichnet werden. Der bei weitem grösste Teil
der Sammlung gehört den Jahren 1832-36 an. Er bringt den jungen Kapellmeister
in seiner sprühenden Laune und Lustigkeit fast leibhaft nahe. Über die drei Briefe
aus der Pariser Üarbezeit ist bereits JBL. 1906/7, S. 792 berichtet worden. Als Ab-
schluss steht ein Brief aus St. Moritz 1853 mit einer bedeutsamen Formulierung
seiner Kunst: „Die echteste Kunst ist nur Elegie, oder Sehnsucht — Nachtigallenlied:
und in ungeheuerster Steigerung ist meine beste Kunst nichts anderes." Hervor-
zuheben ist die sorgfältige Herausgeberarbeit; im Anmerkungsteil wird auch der
Briefwechsel abgedruckt, der zwischen Th. Apel und Heinrich Laube wegen Wagners
Pariser Not stattfand. — Die neue erweiterte Auflage des Briefwechsels mit Liszt
(2451) war mir leider nicht zur Hand. - Zu den in die Sammlung „Richard Wagner
an Freunde und Zeitgenossen" (vgl. JBL. 1908/9, S. 833) aufgenommenen acht Briefen
Wagners an Verena Stocker gesellen die „Bayreuther Blätter" jetzt weitere 22 (4134).
Ein Zeugnis einer warmen, unmittelbaren Menschlichkeit, die keine falschen Unter-
schiede macht. Am besten zeigen das die Worte, die er der treuen Hausbesorgerin
nach Ankündigung der bevorstehenden Ankunft von „Frau v. B." auf Tribschen
schreibt: „Es wird eine gründliche Veränderung vor sich gehen, die unerlässlich
notwendig war: sie wird unternommen, weil dadurch mit Sicherheit anzunehmen ist,
dass auch Ruhe und Stetigkeit in mein so sehr beunruhigtes Leben eintritt." —
Fünf Briefe an Ferd. Hiller (4123a) aus den Jahren 1845 — 50, recht persönlich
gehalten, handeln von allerlei Dingen, die hier nicht näher bezeichnet zu werden
brauchen. —
Werke: Jugendwerke. Immer noch fehlte bisher eine Zusammen-
stellung der Schriften und Dichtungen, die Wagner vor 1849 verfasst, aber von der
Einreihung in die „üesammelten Schriften" ausgeschlossen hatte. J. Kapp (4139)
hat sich jetzt an diese Arbeit gemacht. Vornan zu nennen sind aus ihrem Inhalt zwei
Stücke: ein Dresdener Reorganisationsentwurf „Die königliche Kapelle betreffend",
von grösster Bedeutung für Wagners praktischen, sachlichen Blick, bisher überhaupt
unveröffentlicht, und der Aufsatz „Halevy und die Königin von Cypem", der zum
erstenmal hier nach dem deutschen Manuskript erscheint (mit ausgezeichneten Worten
über Mendelssohn: S. 291 f.), das indessen den letzten Abschnitt, die eigentliche
Kritik des Plalevyschen Werkes, noch nicht enthielt. Demnächst sind anzuführen
die in Vergessenheit geratenen Berichte und Aufsätze: „Stabat mater de Per-
golese", „Beethovens IX. Sinfonie" (drei anonyme Hinweise auf ihre Bedeutung aus
dem „Dresdener Anzeiger"), „Künstler und Kritiker mit Bezug auf einen besonderen
Fall" (d. h. Carl Banck), zwei mit äusserster Heftigkeit geschriebene Aufsätze für die
„Volksblätter": „Der Mensch und die bestehende Gesellschaft" und „Die Revolution";
endlich die Aufsätze „Theaterreform", „Nochmals Theaterreform" und die Vaterlands-
vereins-Rede ,.Wie verhalten sich republikanische Bestrebungen dem Königtume
gegenüber?" Das Vertrauen in eine philologisch getreue Wiedergabe des Textes hat
K. durch die Art, wie er zum Teil mit den von neuem bei ihm abgedruckten Texten
verfährt, erschüttert. Das ist ein schwerer Mangel der Sammlung, ja es macht an
einer Stelle das Buch unbenutzbar: wer Wagners „Feen" lesen will, hat weiterhin zu
dem bei Heckel erschienenen Abdruck zu greifen, denn bei K. fehlen — etwas, das
man als schlechthin unerhört bezeichnen muss — nicht weniger als über acht Seiten
der Dichtung! Weitere Belege für K.s leichtfertiges Editionsverfahren mag man aus
R. Stern felds Besprechung des Buches (TglRs. 11. Dezember 1910, 4. Beilage)
ersehen. Plier sei schliesslich noch vermerkt, dass K. zu den „Bergwerken zu
Falun" doch an Ermisch' Edition hätte erinnern müssen (vgl. JBL. 1905, S. 791),
statt auf den Abdruck im Wagner- Kalender zu verweisen. — W. Krienitz' (4140)
kleine, tüchtige, in Einzelfeststellungen die bisherige Forschung berichtigende
Monographie über die ,,Feen" will, aus ihrer Anlage zu schliessen, weiteren Kreisen
dienen. Wagners Vorlage, die „Donna serpente" Gozzis, wird ausführlich in ihrer
524 L- Krähe, Wagner.
Entwicklung geschildert und dann gezeigt, wie Wagner sie, ,, nicht immer zu seinem
Vorteil", verarbeitete. Eine knappe Schilderung der musikalischen Vorgänge bildet
den öchluss von K.s Schrift, deren letzte Worte das Werk „weit über die Bedeutung
eines blossen , Jugendwerkes' hinaus, das nur historisches Interesse beanspruchen
darf", als „ein vollwertiges Erzeugnis der musikalischen Romantik" charakterisieren.
— Wie Krienitz fordert auch E. S c h ra i t z (4141) für das Werk eingehendere Berück-
sichtigung, als ihm im allgemeinen bisher zuteil geworden ist. — Von bedeutsamem
Wert ist E. I s t e 1 s (4143) Arbeit über die „Hochzeit": wir erhalten die erste ein-
gehende Analyse der autographen Partitur, unter Wiedergabe zahlreicher Stellen der
Musik. I. hebt zum Schluss zusammenfassend die Schärfe der Charakteristik hervor,
mit der die Exposition eines Dramas in wenigen Zügen hier entwickelt werde, „ohne
die althergebrachte Opernform zu verlassen". „Für die ursprüngliche dramatische
Begabung Wagners legt dies Fragment somit ein ganz besonderes Zeugnis ab.
Interessant ist hier vor allem, dass mit den dramatisch bedeutsamen Momenten sich
auch musikahsch eigenartigere Gedanken einstellen, während die Melodik der mehr
lyrischen Stellen durchaus konventionell ist." Einleitend gibt I. eine Übersicht über
die Schicksalsgeschichte der Partitur. Batkas Veröffentlichung des Textes (vgl. JBL.
1908/9, S. 835) wird in Einzelheiten berichtigt, ebenso kleine Irrtümer Sandbergers
und anderer. —
Der fliegende Plolländer. A. Heuss (4145) zeigt, wie Wagner,
als er 1852 seine „Bemerkungen zur Aufführung der Oper ,Der fliegende Holländer'"
verfasste, in das Werk neue. Züge hineintrug und damit dahin kam, vom Darsteller
Dinge gebracht wissen zu wollen, zu denen keine Grundlage in der Musik gegeben
war — also einen Widerspruch zwischen Musik und Szene zu schaffen. H. beleuchtet
scharfsinnig, welche Misslich-, ja Unmöglichkeiten Wagners System, die szenische
Darstellung „selbst in subtilsten Einzelheiten" im Anschluss an seine Musik zu ge-
stalten, zur Folge haben müsse. So gelangt H. künstlerisch, temperamentvoll dahin,
zu einer Kritik gegenüber Wagners Schriften zu mahnen , „wenn das Kunstwerk
unter des Autors Erklärungen leidet", wozu ich meinerseits auf meine Ausführungen
zum „Rheingold-Schwert" (vgl. JBL, 1908/9, S. 836) verweisen möchte. Nicht ver-
gessen sei die Erwähnung der ausführlichen Anregungen, die H. für die Art der
Darstellung der Plauptszene des zweiten Aktes gibt. —
Lohengrin. Von H. P o r g e s' (4149) Lohengrin- Analyse bringen die
„Bayreuther Blätter" den Schlussteil. Es kann nur das über den ersten Teil im
letzten Berichtsband (vgl. JBL. 1908/9, S. 835) Gesagte darüber wiederholt werden.
— E. Mörike (4148) teilt laut Berieht der „Musik" 20 Verszeilen, „vertont und
instrumentiert", aus der ursprünglichen Lohengrin- Partitur mit, die von Wagner vor
der ersten Aufführung gestrichen wurden. —
Tristan. J. Kapp (4150) hat den Klavierauszug eingesehen, der während
der berüchtigten Wiener Proben beim Studium mit Ander benutzt wurde. Man
staunt, wieviel Wagner darin an der Singstimme geändert hat, um sie der Stimmlage
Anders anzupassen, und wieviel er, besonders im dritten Akt, im Hinblick auf Anders
Kräfte strich. K. veröffentlicht zahlreiche Belegstellen dafür. —
•Meistersinger. P. A. Merbach (4155) macht auf die Ähnlichkeiten
der Prügelszene und ihrer Entwicklung mit der in Wenzel Müllers im ersten Jahr-
zehnt des 19. Jahrhunderts viel gespielter komischer Oper „Die Schwestern von Prag"
aufmerksam. — Eine Zusammenstellung der Äusserungen Wagners über die Meister-
singer liefert E. Kloss (4152): ein W^egweiser für Festspielbesucher. K. konnte
auch geringes unveröffentlichtes Material benutzen. —
Ring des Nibelungen. Mit seinem „Versuch einer vollständigen
philosophischen Deutung des Ringmythos" ist F. G r o s s (4158) jetzt beim vierten
Vortrag „Das Rheingold" angelangt. Zur Besprechung verweise ich auf meine Be-
merkung JBL. 1908/9, S. 836. — F. B e h n (4157) stellt zusammen, was aus dem
Nibelungenlied in den Ring übergegangen ist. Dabei werden natürlich auch ,, Sieg-
frieds Tod" wie der Prosaentwurf herangezogen und Hebbels Trilogie verglichen.
— K. S. U h 1 i g s (4161) irregehende Broschüre ist bereits im letzten Berichtsband
charakterisiert worden (vgl. JBL. 1908/9, S. 835/6). —
Prosaschriften. Die „Magdeburgischen Aufsätze" (4167) liest man
auch bei Kapp (sieh oben N. 4139). ~
Bayreuth. J. Heys (4173) Aufzeichnungen über „Wagner als Vortrags-
meister", unvollendet hinterlassen, veröffentlicht jetzt sein Sohn Hans. Er hat den
Stoff in zwei Teile zerlegt: „Vor Bayreuth (1864—71)" und „In Bayreuth 1875".
Wir begleiten darin den Meister auf den Vorproben zu den ersten Festspielen.
Allerlei Briefmaterial wird mitgeteilt und — inhaltreicher als das — viele Äusserungen
von ihm, hauptsächlich über Darsteller und Darstellung. Das Ganze ist am raschesten
charakterisiert als ein Gegenstück zu R. Frickes „Erinnerungen" (vgl. JBL. 1906/7,
H. Daffis, Theatergeschichte des 18,/ 19. Jahrhunderts. 625
S. 799), der Persönlichkeit H.s entsprechend natürlich von tieferer Anschauung ge-
tragen, aus weiterem Gesichts- und Bildungskreis dargestellt. —
Sprache und Stil. H. Pfeilschmidt (4164) bietet mit seinem Be-
tonen des Ungelenken in den Lehrschriften Wagners nichts Neues. — A. Fries'
(4174) Studien sind bereits oben (vgl. Abschnitt 1,6 unter N. 978) erschöpfend
charakterisiert worden. —
c) Theatergeschichte.
(IV, 4 c = N. 4206-4531.)
Hans Daffis.
Das Theater: Allgemeines nnd Ästhetisohes. — Natartheater. — Volkstheuter (FestbQhne), — B&bnenliaDvt nnd
Theatertechnik: Regie. — Ausstattung. — Zensur. — Soziales. — Theaterbun. — Scbanspielkanst nnd Schanspieler: All-
geroeines. — Pädagogisches (Theatersohnle). — Theatergesobichte: Zusammenfassendes. - Lokale Tbeatergeschicbte: Deotich-
land und Österreich; Manchen; Wien; Oberammergaa: andere Städte. — Persönlichkeiten des Theaters: Theaterleiter. —
Darsteller: Zosammenfussendes (ältere Zeit). — Spätere Zeit: J. Kainz; andere. — Vari6tä. — Pantomime. —
Das Theater: Allgemeines und Ästhetisches. Zum Beginn
des sechsten Jahrgangs von Jacobsohns „Schaubühne" sucht Th. Lessing (4213)
die Aufgaben einer idealen Theaterzeitschrift zu umschreiben und zu zeigen, wie weit
die vorliegende diesem Ideal nach Weg und Ziel nahegekommen ist. — Was hier
nach Lessing das Gesamtergebnis einer fünfjährigen Arbeit der führenden deutschen
Theaterzeitschrift in Wollen und Vollbringen ist, glaubt E. Seh u r (4216) als einzelner
ZU vermögen. Sich häufig wiederholend und weit ausschreitend, aber gerade
dadurch vielleicht um so eindringlicher, predigt er das Evangelium des „neuen Stils"
der Bühnenkunst als die Summe und Hoffnung der gesamten Gegenwartskultur. Es
ist von eigenem Interesse, hier einen Mann, der nicht zum eigentlichen „Bau" gehört,
offenen Auges und unbefangenen Sinnes Strömungen und Unterströmungen des
Theaters von heute in allen seinen Voraussetzungen und notwendigen wie zufälligen
Konsequenzen aufspüren und verfolgen zu sehen. Das Drama ist ihm „angewandte
Literatur", und er kämpft für das Recht des Dichters, für den ihm jetzt gerade der
günstige und fruchtbare Augenblick zur Geltendmachung seiner Ansprüche gekommen
zu sein scheint, nachdem die anderen Künste, streitend und helfend, vielleicht allzu
laut gesprochen haben. Ihnen soll er sich lernend und lehrend, dienend, aber zuletzt
doch herrschend eingliedern. Wenn Seh. am Ende auch nur das ausspricht, was
ungefähr die Überzeugung einer allem Extremen fernstehenden mittleren Partei der
am Bühnenleben Interessierten sein dürfte, so werden seine nachdenklichen Betrach-
tungen über den Tag hinaus ihren zeitpsychologischen Wert behalten. — Zu ganz
ähnlichen Ergebnissen wie Schur kommt E. Frisch (4219), und ich sehe in der
zufälligen Übereinstimmung der beiden ihr stärkstes Argument. F. fingiert ein
Gespräch zwischen einem berufsmässigen Theaterkritiker, einem Schauspieler, einer
Dame, einem Schriftsteller, einem juugen und einem älteren Mann und gibt damit
recht glücklich die Haupttypen der an den Geschicken der Bühne innerlich und
äusserlich Teilnehmenden. Ganz wie bei Schur ist es schliesslich der Schriftsteller,
der die Oberstimme behält. Fast dieselben Probleme werden hier wie dort gestreift,
die Frage des „Gesamtkunstwerks", das moderne Ausstattungsproblem, Dekoration
und Kostüm, Technik und Rhythmik des Sprechens, die Psychologie des Darstellers,
Wesen und Wert der Regie, das Publikum mit der ihm eigenen suggestiven Kraft,
vor allem aber das Recht des Dichters wiederum werden in Rede und Gegenrede
beleuchtet. In dem „Traum von der Vereinigung der Künste auf dem Theater" sieht
F. nur „eine Abart der etwas verdächtigen Sehnsucht unserer Zeit nach der Synthese
überhaupt". Für ihn ist und bleibt die Bühnenkunst „eine Kunst der Individuen,
und wirkt sie auch nur vom einzelnen zum einzelnen, mag sie ein Anfang sein oder
ein Ende, so ist sie eben doch unser Weg, den wir gehen müssen". — Die schlecht-
hin vernichtende Kritik F. von der Leyens über A. Kutschers (4220) „Aus-
druckskunst der Bühne" kann ich nur unterschreiben. Die Schrift erfüllt nicht im
geringsten, was der Titel verspricht, und ist eine unsachliche, weitschweifige, oft
schiefe und in einem für einen Univereitätsdozenten der deutschen Sprache und
Literatur geradezu unmöglichen Stil geschriebene Darstellung der Absichten und
Aussichten des Münchener Künstlertheatere. -- W. Klettes (4223) nicht sehr er-
giebige Erstlingsarbeit stellt eine ziemlich willkürliche und zufällige Sammlung von
Jahresberiobt« fttr nanere dentsohe Literaturgesebiobt«. XXL 17
526 H. Daffis, Theaterg-eschichte des 18./19. Jahrhunderts.
Theorien der Bühnenillusion zusammen, ohne recht zu eigenen methodischen Ergeb-
nissen zu kommen. K. hätte vielleicht gut daran getan, sich zunächst einmal auf
Konrad Langes Gedanken, in ihrer psychologisch-ästhetischen Bedingtheit, zu be-
schränken und die Forderung der „Stilisierung" in den Mittelpunkt seiner Betrach-
tungen zu rücken und ausführlich zu begründen, und so sich dem Ziel genähert,
das Kutscher in seiner eben besprochenen Schrift augenscheinlich vorgeschwebt hat
und dem Künstlertheater die Richtung weist. — Auch W. von Scholz (4224)
knüpft in seinen feinsinnigen, prägnanten Darlegungen über „Bild und Drama" an
das Münchener Künstlertheater an, das ihm „nach Zeiten langer Abwendung über-
haupt erst wieder eine neue Freude am Theater erweckt hat". Er fordert eine weitere
„Entkörperung" des Kostüms, wobei er unter „Kostüm" den ganzen dekorativen
Rahmen mitbegreift: „Das Augenbild muss indifferenter, belangloser werden, ohne
dass es deshalb an Stil oder an Geschmack, der noch unauffälliger wirken müsste,
verlieren dürfte." — Ein älterer Aufsatz J. Lewinskys (4225) wird aus der
„Deutschen Revue" von 1897 neu abgedruckt. Er sieht das wahre Volkstheater der
Zukunft in dem demokratischen Bau der griechischen Bühne und nicht etwa in
„volkstümlichen" Vorstellungen zu ermässigten Preisen. Auch er streift das wieder
aktuelle Problem der „Rlusion" und wendet sich mit einem Wort des Grafen Schack
gegen die „massige Phantasie" der Gegenwart. —
Naturtheater. Die einzige ausführliche Schrift, die Arbeit von
J. Savits (4230), ist schon im letzten Berichte im Zusammenhang mit den
Forderungen E. Wachlers, die sie zu begründen und weiterzuführen sucht, besprochen
worden (JBL. 1908/9, S. 839). —
Volkstheater (Festbühne). F. Engel (4235) steht dem Gedanken
von deutschen Volksfestspielen, zu deren Realisierung sich eine eigene Gesellschaft,
von der es leider wieder ganz still geworden ist, gebildet hatte, sympathisch gegen-
über, besonders dem „sozialen Gedanken", der sich darin ausspricht und den schon,
wie oben gezeigt, Lewinsky erwog. Die treibende Kraft ist auch für E. Max Rein-
hardt, und auch die wichtige Frage des Spielplans scheint ihm nicht unlösbar. Aus
verschiedensten Gründen war als Sitz dieser neuen Bühne zunächst an Berlin gedacht
worden. Und auch für E. Schur (4236) ist die Grossstadtkultur kein Hindernis,
im Gegenteil fordert er ein solches Festspielhaus als Krönung jener „Wohnstadt",
die von der „Arbeitsstadt" städtebaulich zu trennen wäre. — Gabriele Reuter
(4237) sieht in der Ödipus-Aufführung Max Reinhardts im Zirkus den ersten be-
deutungsschweren und lebhaft zu begrüssenden Schritt zum „Theater der Fünf-
tausend". —
Bühnenkunst und Theatertechnik: Regie. St. Gross-
mann (4238) setzt in knappen Sätzen den „künstlerischen Regisseur" in scharfen
Gegensatz zu dem Durchschnittsregisseur, der eine blosse ütilität ist. Jener schafft
auf der Szene, dieser beim Lesen des Buches: „Er trägt die ganze Musik des Werkes
in sich und besetzt danach sein Orchester. Mit einem Wort: Der künstlerische
Regisseur erlebt das Werk in sich; er trägt es in sich, ehe er es veräusserlicht".
Unter den echten Regisseuren scheidet er wieder den „Vergewaltiger" und den
Regisseur der Sammlung. Für den ersten ist ihm Richard Vallentin der typische
Vertreter, für den zweiten Max Reinhardt. Ohne ausdrücklich ein Werturteil aus-
zusprechen, gilt ihm die Regie der Sammlung als die Vorbedingung grosser Bühnen-
kunst. — Mit einer wichtigen Regiefz^age, nämlich der Teilnahme des Autors an den
Proben, beschäftigt sich auch eine Enquete des amtlichen Organs des Deutschen
Bühnenvereins (4242). Wie vorauszusehen war, hat keine der in Betracht kommenden
Parteien, Autoren, Regisseure, Bühnenleiter, Kritiker, von wenigen Ausnahmen ab-
gesehen, wie dem Koburger Intendanten von Ebart, der bei der Anwesenheit des
Dichters immer ein gewisses Unbehagen empfand, oder Leo Blech, für den die
Proben zu eigenen Kompositionen, denen er inaktiv beiwohnte, stets eine „nerven-
zerrüttende Marter" waren, mit einem runden Ja oder Nein antworten können. Das
Wort 0. Biumenthals: ,,Je nachdem!" gibt so ziemlich das Ergebnis der ganzen Rund-
frage. A. Bassermann ist der Stimmführer der Darsteller und meint in der ihm
eigenen Orthographie; „Mit forsicht zu gebrauchen". Die Autoren sind begreiflicher-
weise in ihrer Mehrzahl für die Teilnahme, Regisseure und Bühnenleiter fordern
gewisse Kautelen, die zünftige Kritik will dem Dichter nicht gern sein Recht ver-
kümmern lassen. Aus fast allen Antworten klingt aber deutlich die Furcht vor einer
Zersplitterung der Kräfte und Meinungen, die einer künstlerischen Ökonomie nur
schaden könne. — Im Anschluss an diese Debatte, bei der er seine Stimme versagt
hatte, ergreift H. Gregor (4243) das Wort und verlangt nachdrücklich eine rein-
liche Scheidung zwischen dem Werk des Dichters und seiner Aufführung durch die
Mittel der Bühnenkunst. Diesseits und jenseits dieser Grenzlinie liegen für ihn auch
Rechte und Pflichten des Autors und Spielleiters. —
H. Daffis, Theatergeschichte des 18./19. Jahrhundert«. 527
Ausstattung-. Die Beziehungen des Theaters zn den anderen Künsten
mustert L. B rieger- Wasservogel (4245) und gibt dabei beachtenswerte
Winke, wie die Bühnenkunst dabei nicht etwa nur zu nehmen, sondern auch zu
geben verstanden hat. — Ein Referat über Vorträge O. Fischels (4247) im Ber-
liner Kunstgewerbe-Museum, die den gleichen Gegenstand betrafen, kommt zu dem-
selben Ergebnis. — A. Klaar (4250) verfolgt den „Wandel der Szene" im letzten
halben Jahrhundert; er sieht eine Haupttriebfeder in den wechselnden und wachsen-
den Ansprüchen des Publikums, wohingegen die entscheidenden Anregungen von
Richard Wagner, dem Herzog Georg von Meiningen und den Vorkämpfern der
naturalistischen Dichtung ausgingen. Mit der literarischen Reaktion gegen diese
setzte dann eine neue Bewegung ein, die nach einer Periode des „höchsten Kultus
der Stimmungsnuance" und ihrem Extrem, der „szenischen Askese", zu einer mehr
stilisierenden, gewissermassen „symbolischen" Ausstattungskunst führte. —
Zensur. J. L e w i n s k y (4255) verfolgt in raschen Strichen die Stellung
von Staat und Kirche zum Theater durch die Jahrhunderte und sieht als ein Ergeb-
nis dieser Strömungen in ihrem Auf und Ab die heutige Zensur an. L. fasst seine
Meinung für und wider recht drastisch dahin zusammen: „Vom Gürtel aufwärts hat
die fürsorgliche Behörde gar nichts zu tun, sie soll zur sittlichen Gesundheit des
Staates ihren Blick nach unten wenden. Aber nie beurteilend." Um wirklich künst-
lerische Erzeugnisse zu werten, wünscht L. einen „geistigen Gerichtshof, zusammen-
gesetzt aus bedeutenden wissenschaftlich und künstlerisch gebildeten Persönlichkeiten
des Volkes, eine Ratsversamnilung, welche vom Staate besoldet wird, wie die Beamten
eines Ministeriums für Kultus und Unterricht. Von diesem Rate müsste abhängig
sein, was überhaupt im ganzen Umfang des Reiches zur Aufführung geeignet ist.
Derselbe hätte natürlich nichf über den künstlerischen Wert einer Arbeit, sondern
nur über deren Zulässigkeit zu entscheiden und sein .Genehmigt' beizusetzen." —
Der ganz ähnliche Gedanke eines „literarischen Beirats" der Zensurbehörden ist in
jüngster Zeit wiederum aufgetaucht und eifrig diskutiert worden. E. Schlaikjer
(4256) verwirft ihn wie überhaupt jede Theaterzensur: „Die Zensur ohne Beirat ist
mit dem Odium der sinnlosen Gewalt belastet, während der Beirat sie mit einem
Scheine des Rechts umkleiden würde, ohne dass ihm gestattet würde, auch nur eine
schüchterne Silbe in die staatlichen Zwecke der Zensur hineinzureden." —
Soziales. G. Rickelt (4259), der temperamentvolle Rufer im Streit
der Bühnengenossenschaft und des Bühnenvereins, prüft, mit anerkennenswerter
Unparteilichkeit, die gegenseitige Lage. Auch R. erwartet mit Recht nicht alles
Heil von einem künftigen Reichstheatergesetz, glaubt aber, mit guten Gründen, dass
es in ökonomischer und vor allem hygienischer Beziehung manches bessern könnte
und würde. Er schildert die gegenwärtige wirtschaftliche Lage der Schauspieler,
wendet sich gegen die unentgeltlichen Vorproben, Gagenausfälle, den Krankheits-
und Kündigungsparagraphen, der allzu einseitig den Direktoren dient, die drakonischen
und nicht selten fast lächerlichen „Hausgesetze", die Konkurrenzklausel, den Probe-
monat, das Volontärunwesen, die schiefen und übertrieben harten Bestimmungen des
Kontraktbruches usw. Er gibt auch dokumentarische und statistische Unterlagen, die
freilich nicht überall klar genug oder gar nachzuprüfen sind. Seine eigenem Er-
leben und Beobachten entstammenden Notizen und Anregungen erfahren fest
begründete und streng wissenschaftlich verwertete Unterlage durch die grossangelegte
Arbeit von Charlotte Engel- Reimers, die der nächstjährige Bericht zu würdigen
haben wird. —
T h e a t e r b a u. In einer anschaulichen und geschmackvollen Studie
schildert E. Moritz (4262) das antike Theater mit besonderem Hinblick auf die
modernen Reformbestrebungen im Theaterbau. Das letzte kritische Wort vermag
natürlich hier nur der zünftige Architekt zu sprechen, aber auch dem Laien ver-
mittelt M. eine Fülle von Belehrung und Anregung. Der Bühne des Altertums
stellt M. die Verhältnisse in unseren modernen Rangtheatem gegenüber, „um zu
zeigen, ein wie schwaches Glied es im Entwicklungsgange des Theaterbaues ist, wie
sehr ihm Reformen nottun, und wie richtig es ist, die Anregungen hier2U aus dem
antiken Theater, diesem Erzeugnisse gesunden Menschenverstandes und ernster und
edler Kunstauffassung, zu schöpfen". Interessant ist, dass M. (S. 44) die Entstehung
des Logen- und Rangtheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts weniger, wie man
bisher meist gewollt hat, aus den veränderten gesellschaftlichen Verhältnissen,
sondern aus der Umwandlung der flachen und breiten antiken Bühne in die tiefe
und schmale Kulissenbühne herleitet. Erst im 19. Jahrhundert setzte mit Schinkel
und besonders Semper eine neue Bewegung ein, die auf die Antike zurückging und
bis in unsere Tage fortdauert. Für M. besteht kein Zweifel darüber, dass die ganze
Theaterreform in erster Linie eine Frage der Bühnenreform und in zweiter eine
Reform des Zuschauerraumes ist. Eine Beibehaltung der tiefen Dekorationsbühne
47*
528 . H. Daffis, Theaterg-eschichte des 18./19. Jahrhunderts.
kann nach ihm nur zu Halbheiten und Kompromisslösung-en führen. Zum Schluss
macht er eigene, bemerkenswerte Vorschläge, die einen mittleren Weg" zwischen dem
starren Dogma der den antiken Vorbildern blindlings folgenden Baukünstler und den
veränderten Forderungen und Anschauungen der Gegenwart suchen und finden. —
Schauspielkunst und Schauspieler: Allgemeines.
C. Hagemanns (4267) bereits 1903 erschienenes Büchlein „Schauspielkunst und
Schauspielkünstler", in dem er eine gemeinverständliche Darlegung der schau-
spielerischen Prinzipien mit Erfolg zu geben versuchte, liegt in neuer Auflage vor.
— Mit der ihm eigenen reichen ßelesenheit interpretiert R. M. Meyer (4270)
Goethes „Regeln für Schauspieler". Er versucht keine „Rettung", sondern sucht sie
nur aus ihrer Zeit und ihrer Atmosphäre heraus zu verstehen. Mit dem blossen
Hinweis auf die vorbildliche Bedeutung der bildenden Kunst für unsere Klassiker
scheint ihm wenig getan, und erst mit dem wirklichen Verständnis jener Verbindung
des kunstmässig Schönen und Wahren, die Goethe anstrebte, sein theaterpädagogischer
Standpunkt, deutlich zu werden, der auf die Dreieinheit des Malerischen, Dichterischen
und Harmonischen abzielte. So erklärt sich auch das, was A. von Berger Goethes
„fern haltende Gebärde" nannte, die ein Angelpunkt der „Regeln" ist und seine
immer betonte Anschauung von der Zusammengehörigkeit des Publikums mit den
Schauspielern. M. meint ferner, dass Goethes Regeln nicht immer das taugliche
Objekt fanden und somit der Ausgang der Weimarischen Schule nicht ganz auf ihr
Konto zu setzen ist: „Aber wie nötig und heilsam war es doch, dass gerade in der
Epoche des emporwuchernden Virtuosentums die Unberührbarkeit des dichterischen
Textbuches eingeschärft wurde! Wie nötig und heilsam, den ersten Ansätzen von
opernhafter Dramenausstattung die ,lakonische Symbolik der Dekoration' und die
primäre Wichtigkeit des Spiels gegenüberzustellen". M. will die „Regeln für Schau-
spieler" gewiss nicht als Theaterkatechismus für unsere Dramaturgen empfehlen:
„Zu deutlich macht sich in ihnen die Bedrängnis des Augenblicks geltend, zu stark
hat der Gegensatz gegen prosaische Natürlichkeit in das Extrem äusserlicher
Feierlichkeit getrieben, zu wenig haben bedeutende Vertreter und Erben ausgebildet,
was die Grossen von Weimar andeuteten !" — Ein kleiner Aufsatz von E. Schur
(4272) gibt dieselben Gedankengänge, denen wir weiter oben (4216) in grösserem
Rahmen begegneten. — F. Wedekinds (4274) kleines, interessantes Pamphlet
gibt nicht, wie der Titel vermuten lässt, eine Ästhetik oder Psychologie der Schau-
spielkunst, sondern, im Grunde weit mehr, die Spiegelung von Drama und Bühne
unserer Zeit mit allem Drum und Dran, im Geiste dieses schillernden, genialen
Menschen. W. schreibt offenbar und ohne Scheu pro domo, und er hat wahrlich die
Berechtigung dazu. Aber er hätte es gewiss mit weniger Bitterkeit getan, wenn
sein Büchlein zwei Jahre später, nach den grossen Berliner Erfolgen dieses letzten
Frühsommers, erschienen wäre. Dann wäre vor allem auch die böse Theaterkritik
besser fortgekommen und ihr der so heftige und hässliche Vorwurf erspart geblieben,
dass die Berliner Theaterkritik ,,im vollkommen berechtigten Gefühl ihrer schlechten
Besoldung den für theatralische Aufführungen unbedingt nötigen Anstand im
Publikum untergräbt". Dann hätte W. auch über Berlin, das ihn jüngst so warm
willkommen geheissen hat, milder geurteilt, wenn er auch freilich die grosse Be-
deutung Berlins als Theaterstadt, die für ihn im Kampf und Sieg des Naturalismus
und im Wirken Max Reinhardts gipfelt, schon vorher anerkennt. Er wünscht nur
mit Recht, und zum Teil ist seinem Wunsche ja schon Erfüllung geworden, dass
Berlin Rivalität und Nacheiferung draussen im Reich weckt. Neben vereinzeltem
Schiefem und allzu Herbem stehen in diesen aphoristisch aneinander gereihten Er-
örterungen eine Fülle blendender geistreicher Ein- und Ausfälle und guter Beobach-
tungen. Auf das eigene Schaffen fällt reiches Licht, sein persönliches Auftreten als
Interpret seiner Gestalten wird erklärt. Für die Mitkämpfer (Eulenberg, Th. Mann)
hat er warme Worte, zu Ibsen nimmt er beachtenswert Stellung. Man möchte diese
Bekenntnisse des Dichters nicht missen! — Ein kleines aber nicht unwichtiges
Problem der schauspielerischen Ausdruckskunst, „die Hand auf der Bühne", das
auch Schur in seiner oben besprochenen Schrift streifte, behandelt E. I s o 1 a n i
(4274b) mit mancherlei hübschen Belegen aus Vergangenheit und Gegenwart. Mit
vollem Recht beklagt er, dass die meisten Darsteller von heute die Geste stiefmütter-
lich behandeln: „Der Künstler soll versuchen, die Bewegung der Hand in Einklang
zu bringen mit seinem Empfinden und Gefühl, er soll die Hand teilnehmen lassen
am Schmerz, an der Freude, am Erstaunen, Schreck und an allem, was er darstellt,
und wenn ihm dann sonst Schönheitsgefühl eigen, wird die Geste auch eine schöne
Form annehmen." — H. Daffis (4275) verfolgt in rascher Musterung vom Altertum
bis hinein in unsere Tage die Wandlungen, welche die Stellung der Frau beim Theater
durchgemacht hat und skizziert die sozial- ökonomische Lage der Bühnenkünstlerin in
der Gegenwart. —
H. Daffis, Theatergesohichte des 18./ 19. Jahrhunderts. 529
Päda^og-isches (Theaterschule). Hervorpfehoben sei ein Aufsatz
W. Wauers (4279). Er beklagt die Unklarheit in bezug auf das Technische,
die in der Schauspielkunst besteht, so dass der Anfänger mehr unbewusst,
aus einem dunklen Drange heraus, als bewusst- künstlerisch gestaltet, und
belegt dies durch den Hinweis, wie fast niemals in den Selbstbekenntnissen der
Bühnenkünstler vom Technischen ihrer Kunst die Rede sei und „Routine" die
fehlende tiefere Einsicht in Mittel und Zwecke ersetzen müsse. So ist die Feststellung
einer pädagogischen Methode, frei von der Einseitigkeit individueller Praxis, eine
Notwendigkeit, aber nur von einer ästhetischen Durchdringung des Theaterkunst-
problems zu erwarten. Hier setzte W.s eigene praktische Arbeit ein, die davon aus-
ging, dasa die Schauspielkunst mit einem Material arbeitet, das denselben Darstellungs-
und Formengesetzen unterworfen ist wie in den anderen Künsten. So hat der Körper-
kultur im tiefsten und weitesten Sinne Stimmkultur zu folgen, und als Letztes und
Schwerstes ist ein „beinahe abstrakter Seelentastsinn" auszubilden. —
Theatergeschichte: Zusammenfassendes. Die Studie von
W. F 1 e m m i n g (428.5) erfüllt nicht ganz die Erwartungen, die man ihr nach dem
Titel entgegenbringt. F. streift die Entwicklung der theatergeschichtlichen Forschung
ganz obenhin, umschreibt einige ihrer Hauptaufgaben, nennt Devrient, Litzmann,
aehde. Oberländer, und gibt zum Schluss einen längeren Auszug aus dem
„modernen Theaterbau" von M. Hammitzsch. — An H. Oberländers Studie über ,,die
geistige Entwicklung der deutschen Schauspielkunst im 18. Jahrhundert" knüpft,
manches aus ihr lernend, E. Gross (4287) an, wenn er die ältere Romantik in
ihren Beziehungen zum Theater betrachtet. Er kommt zu dem Schluss, dass man
von einer Theorie der älteren Romantik über das Theater zu sprechen nicht be-
rechtigt ist, sondern nur von den Theorien überhaupt. Tieck steht naturgemäss im
Vordergrund, nicht ohne Berechtigung, aber doch vielleicht allzu häufig isoliert, denn
es ergeben sich für ihn im Laufe der Untersuchung doch mehr Abhängigkeiten,
namentlich von A. W. Schlegel, als G. zunächst zugeben will. Neben den beiden
kommen in weitem Abstände dann noch Fr. Schlegel (Eingliederung des Theaters in
ein System der Künste), Novalis („Gesamtkunstwerk" und Gebärdensprache), sowie
ganz im Hintergrunde Karoline Schlegel und Solger in Betracht. Den scheinbaren
Widerspruch in Tiecks dramaturgischer Theorie und Praxis, der etwa H. Bischoff oder
0. Kaiser schwer lösbar war, versucht G. aus Zeit und Persönlichkeit Tiecks zu er-
klären. Recht einleuchtend und feinsinnig wird der Einfluss dargelegt, den der
Schauspieler J. F. Fleck, schon aus Gründen einer gewissen inneren Verwandtschaft,
auf Tiecks Überzeugungen gewann. Seine Abneigung gegen die Ifflandsche Rich-
tung und die Wiener Schule wird erklärt und als bestimmend für die früh fest-
stehende Theorie (Theater = Natur durch Illusion) aufgezeigt. Tiecks praktisches
Wirken als Dramaturg und Kritiker, über das wir ja schon genügend orientiert
waren, wird zur Illustrierung seiner Theorien benutzt. Der „neue Gesichtspunkt der
Romantik" wird richtig (S. 41) darin gesehen, „dass sie, über die Schauspielkunst
hinausgehend, das Problem des Theaters überhaupt in ganz moderner Weise erfasst.
Sie spricht den Gedanken von der Verbindung aller Künste auf der Bühne zu einer
Gesamtwirkung aus". Hierbei ist freilich, wie bereits hervorgehoben, Tieck nicht der
Führende! Auch in der Erkenntnis der kulturellen Bedeutung des Theaters folgt er
A. W. Schlegel, wie er ja überhaupt zur Antike, die hier den Weg zeigte, niemals
ein rechtes Verhältnis gewann. Dagegen ist er anregend, wenn auch befangen, was
G. nicht genug herausarbeitet, wo englisches Theater und vor allem Shakespeare In
Frage kommen. Sehr dankenswert ist die Übersicht der Hamlet- und Macbeth-
Inszenierungen Tiecks in Dresden (1820 und 1836). Die erste kannten wir schon aus
A. von Weilens Darstellung, die freilich, was das schwer zu entziffernde Regiebuch
verschuldet, in der Akteinteilung ein wenig abweicht. Wie Tiecks Ideen einer ver-
meintlichen Shakespeare -Bühne sich mit Immermanns Reformplänen deckten und
noch bis auf das Münchener Künstlertheater fortwirkten, wäre zu verfolgen gewesen.
Auch in der Frage der Dekoration und des Kostüms ist Tieck von der altenglischen
Bühne, wie er sie verstand, allzu abhängig. In beiden war ihm der ältere Schlegel
ohne Zweifel überlegen, der deutlich fühlt, dass auch hier künstlerische Gesetze zu
gelten haben. Die geringe Wertschätzung, deren sich die mühsam errungenen staat-
lich unterstützten „Nationaltheater", die Tieck zunächst freudig begrüsste, am Ende
bei den Romantikern erfreute, beruht auf ihrer Überschätzung des schrankenlos
dahinlebenden Individuums überhaupt. — Das umfangreiche Buch von K. K o n r a d
(4288), das seinem Hauptinhalt nach an einer anderen SteHe dieser Berichte zu
würdigen ist, verdient seiner beiden letzten Kapitel wegen, „Studentische Theater-
freunde des 19. und 20. Jahrhunderts" und „Das moderne Studentenstück" auch in
diesem Zusammenhang Beachtung. Vor allem wegen seines weitschichtigen Materials,
das freilich nicht vollständig ist, aber auch in dieser Ausdehnung nur mit grosser
530 H. Daffis, Theatergeschichte des 18./19. Jahrhunderts.
Mühe und vielfacher privater Unterstützung* zusammeng-ebracht werden konnte. In
reicher Fülle stellt K. Notizen über die Tätigkeit studentischer Korporationen an den
einzelnen Universitäten des In- und Auslandes zusammen, die der Förderung des
Theaters galt und gilt. Leider verzichtet er so gut wie völlig auf Verarbeitung
seines Stoffes, die doch vielfach so dankbar gewesen wäre, wie etwa beim Berliner
„Akademisch- Literarischen Verein", der Wildenbruch durchzusetzen half, oder dem
Münchener ,,Akademisch- Dramatischen", der in der Bewegung der „Freien Bühne"
eine so wichtige Rolle gespielt hat. — Die dankenswerte Neuausgabe von
H. Laubes (4289) dramaturgischen Schriften ist eine Sonderausgabe der vom
gleichen Herausgeber in demselben Verlag besorgten grösseren Sammlung von
Laubes Schriften, die uns seit Jahren unentbehrlich geworden ist. — Die ,, Deutsche
Theaterausstellung in Berlin 1910" (4290) fand bei der Presse fasst einhellige Ab-
lehnung. Was in Wien 18 Jahre zuvor geglückt war. misslang hier durch allerlei
äussere und innere Unzulänglichkeiten. Der Generalsekretär der „Gesellschaft für
Theatergeschichte" H. Stümcke berichtet sachlich über das Gewollte und Erreichte.
Seine Arbeit erschien inzwischen in erweiterter Buchform als 17. Band der „Schriften"
jener Gesellschaft, auf den unsere JBL. im nächsten Jahr zurückzukommen haben. —
Lokale Theatergeschichte: Deutschland und Österreich.
Treffend kennzeichnet H. Bahr (4291) den Unterschied zwischen Berliner und
Londoner Theaterwesen: „Für das englische Gefühl hat das Schauspiel eigentlich
nichts mit der Kunst oder mit der Literatur zu tun . . . Wir sind zuweilen geneigt,
das Theater als unsere Kirche zu behandeln. Und wir sind stolz darauf, dem Theater
solche Hochachtung zu erweisen. Den Engländern kommt es eher vor, dass wir
dadurch nur unsere Missachtung der Kirche beweisen. Der Engländer denkt nicht
daran, das Theater zur moralischen Anstalt zu machen; er hat schon moralische An-
stalten genug. Das Theater ist in England nichts als eine gesellige ,Veranstaltung'."
— A. Eloesser (4293) zieht in seiner klugen, kühlen Weise die Bilanz des letzten
Berliner Theaterwinters, wobei, wie immer in diesen zu:=ammenfassenden Be-
trachtungen E.s, nicht wenig für die allgemeine Physiognomie Berlins als Theater-
stadt abfällt: ,,Es gibt in Berlin vier oder fünf unsubventionierte Theater, die sich
Verpflichtungen gegen die Weltliteratur von Sophokles bis Ibsen auferlegen, wenn
sie auch meistens nicht erfüllt werden . . . Die Berliner Bühne steht vorn als ein
Tempel da, der deutschen Bildung geweiht, und verliert sich nach hinten in die
Gassen eines internationalen Basars, der dem grossstädtischen Bedürfnis dient . . .
Unsere Stadt arbeitet mit einer ungeheuren Unterbilanz; sie konsumiert alles und
produziert fast nichts." — Vom ökonomischen Standpunkt aus betrachtet L. Weber
(4296) die Lage des Berliner Theatermarktes. Zuziel Theater, in denen die besseren
Plätze zu teuer sind! Die Jagd nach „Schlagern", die übergrosse Autorentantiemen
fordern, und nach rasch wechselnden kostbaren Inszenierungen, von denen vor
allem die grossen Funduslieferanten Nutzen haben, ist die Hauptursache. Trotzdem
verdienen im grossen und ganzen nur die sogenannten Amüsiertheater. Nach W.
braucht Berlin vor allem ein „Volksschauspielhaus", nicht sowohl für den Arbeiter
wie für den mittleren Bürgerstand. — E. Zabel (4298), den die Erinnerungen
eines Menschenlebens mit dem Berliner „Königlichen Schauspielhause" verknüpfen,
zeigt, wie weit diese Bühne hinter ihrer stolzen Aufgabe in Repertoire, Ensemble,
Regie zurückbleibt und privater Initiative weicht. Und doch hätte das Schauspiel-
haus, in seiner geringeren Abhängigkeit vom Materiellen, es soviel leichter als
andere Bühnen. Z. weist für die Ergänzung des Personals auf die Sorma, auf
Giampietro und Harry Waiden hin, für den Spielplan auf die grosse, unausgeschöpfte
oder neu zu belebende klassische und nachklassische Literatur. — 0. Brahms
(4300) Darstellung der Genesis der ,, Freien Bühne" und der Anfänge des Naturalis-
mus in Berlin, die in unserem letzten Bericht (JBL. 1908/9, N. 7780) bereits in ihrer
Bedeutung für diese wichtige Periode der Berliner Theatergeschichte gekennzeichnet
wurde, ist nun aus den Feuilletonspalten des Berliner Tageblatts Verdientermassen
neu abgedruckt. — Mit Beredsamkeit und Verve sagt E. Schiaikjer (4297)
einen grossen Berliner Theaterkrach voraus, dem er „mit unverhohlener Genug-
tuung" entgegensieht, weil er in ihm einen gesunden Protest des Publikums gegen
die gegenwärtige Fäulnis und Korruption sieht. — Auch K. F r e n z e 1 (4294),
milder als jener, hat keinen günstigen Gesamteindruck, weder in künstlerischer noch
materieller Beziehung, und legt gegen den Fabrikbetrieb und die übertriebene Be-
rücksichtigung des Auslandes im Spielplan Verwahrung ein. —
München.- G. Hirschfeld (4305) benutzt ein Referat über zwei Auf-
führungen des „Neuen Vereins", von Wedekinds „Büchse der Pandora" und Fuhr-
manns „Kain", um von der Vorgängerin dieser „Freien Bühne", dem Akademisch-
Dramatischen Verein, aus Erinnerungen seiner eigenen Frühzeit heraus, zu plaudern.
— Über „eine neue Shakespeare-Bühne" berichtet E. Kilian (4306). Ihr Grund-
H. Daffis, Theaterjfeschichte de^sl8./10. Jahrhunderts. 631
gedanke ist die Verbindung der alten Shakespeare-Bühne mit dem Künstlertheater.
„Mass für Mass" wurde hiernach im kleinen liesidenztheater mit Erfolg einstudiert,
ürössere Schwierigkeiten machte der schwerfällige technische Apparat und die
mangelhafte Verdunklung der Bühne des Hoftheaters. An dem leitenden Prinzip der
von Lautenschläger und Savits 1B89 geschaffenen Reformbühne, nämlich der Zwei-
teilung in Vorder- und Hinterbühne, hielt K. fest. Für die dekorative Ausstattung
der Hinterbühne gab das Künstlertheater die Richtung. „Coriolan" und „König
Johann" wurden bisher gespielt, „Julius Cäsar" und „Hamlet" sollen folgen. —
Wien. A. Fried mann (4312) lässt flüchtige Wandelbilder von Wiener
Bühnenkünstlern an uns vorbeiziehen und beklagt, ein laudator temporis acti, das
Überwuchern der Operette. — Friedmann stimmt mit C. Seefeld (4314) darin
überein, dass der Niedergang des Burgtheaters eigentlich schon seit der Über-
siedlung in den Neubau am Franzensring datiert. Aber S. geht seinen Ursachen und
Wirkungen intensiver als jener nach. Mangel an schauspielerischem Nachwuchs,
an zielbewusstem Repertoire, das Aussterben des alten Stammpublikums, für das
kein Ersatz sich einstellte, sind die Hauptfaktoren, so dass der Misseifolg der
Direktion Schlenlher durchaus nicht nur ein Verschulden der Persönlichkeit ist. —
Oberammergau. Gerade nach 100 Jahren erscheint die dankenswerte
Ausgabe des Ottmar Weissschen Passionsspieltextes, der 1810 entstand und noch
heute, in J. A. Daisenbergers Umarbeitung, die Grundlage der Aufführungen bildet.
0. Mausser (4319) druckt den Text nach dem einzig erhaltenen Manuskript des
Benediktinerpriorais Andechs, mit den Varianten, die seit 1850 hinzugekommen sind.
Eine Einleitung, die natürlich vielfach von Aug. Hartmann und Philipp Strauch ab-
hängig ist, gibt bündig und übersichtlich Rechenschaft über die Geschichte und
Verzweigung des Textes und ist bemerkenswert durch reiche bibliographische Zu-
sammenstellung auch der entlegenen Literatur. — Die noch heute, nach Dezennien,
mit unvergänglicher Frische wirkenden „Maitage in Oberammergau" W. von
W y m e t a 1 s (W. Wyls) (4324), die zuerst als Feuilleton erschienen, druckt die
Tochter des Verstorbenen neu ab. Ein zweiter Teil des Buches bringt, ohne philo-
logische Ansprüche zu erstreben oder zu erfüllen, als eine gewisse Ergänzung der
eben erwähnten Arbeit Maussers, zunächst den Text des Passionsdramas in der
neuesten Bearbeitung, dann den ältesten (nach dem Manuskripte von 1662), Proben
aus Dedlers Passionsmusik und endlich einen Plan des Theaters. — Aus der reichen
Tagesliteratur über Oberammergau (4325) sei nur einiges herausgehoben: W. von
Scholz gibt, unter dem unmittelbaren Eindruck der Aufführung, einige be-
merkenswerte Beobachtungen. Die Beschneidung des alten Textes bedeutet ihm
ästhetisch eine Einbusse und Verarmung. Die Bildwirkungen des Spieles erklärt er
recht fein mit der jahrhundertelangen Gewöhnung- der Dareteller, die meist Holz-
schnitzer sind, an religiöse Vorstellungen und plastische Arbeiten. Man erlebt ferner
nach Seh., „wenn man jeden Moment des Spieles zu deuten weiss, vielerlei Theater-
eindrücke in diesen acht Stunden, die dem heutigen Kulturmenschen sonst ver-
schlossen oder nur auf dem Umweg über Bücher zugänglich sind". Auch für das
moderne Problem der Freilichtbühne ergibt sich, dass „sie Massen, Bewegungen,
Aufzüge, malerische Gruppen braucht, um sich vor dem Zuschauer zu rechtfertigen".
Auch J. Ruederer legt gegen den „von Gemeinplätzen wimmelnden" Text Daisen-
bergers sein Veto ein und sieht wie Scholz in „der plastischen Aufrollung eines un-
geheuren Menschenschicksals und einer Religionsgründung" das Erlebnis von Ober-
ammergau. —
Andere Städte. F. Dorschs (4326) Jahrbuch des Bremer Stadt-
theaters gibt eine Übersicht des Spielplans 1909—10, der zeigt, wie man, namentlich
im Schauspiel, hinter den Versprechungen und Hoffnungen, die man sich und
anderen bei Beginn des Jahres machte, zurückgeblieben ist. Biographische Notizen
über die einzelnen Mitglieder schliessen sich an. Als einzelne Erscheinung ist
dieses Büchlein belanglos; es wird hier erwähnt, um andere Bühnen zur Nach-
eiferung anzuspornen, da derlei Rechenschaftsberichte von grossem Wert für die
künftige Theaterg-eschichlschreibung sein dürften. — Höhere Ansprüche erfüllt
H. K n i s p e l (4327) in seiner Geschichte des Darmstädter Hoftheaters. Die Oper
fuhr lange Zeit besser als das Schauspiel. Noch 1874 schrieb Eduard Devrient mit
Recht: „Es schien, als ob am Darmstädter Hofe, wie ein unabänderliches Hausgesetz,
die Niederhaltung der Schauspielkunst sich vererben sollte." Mit dem Regierungs-
antritt des Grossherzogs Ludwig IV. kam auch das Schauspiel, etwa seit Beginn der
80 er Jahre, zu seinem Recht. Seit 1892, als Grossherzog Ernst Ludwig, der Förderer
jeden künstlerischen Fortschritts, folgte, hatte die moderne dramatische Literatur hier
eine gastliche Stätte, wie nur noch an ganz wenigen Hofbühnen. Daneben sind die
zyklischen Klassikervorstellungen bemerkenswert. — Die Hauptpunkte seiner Dar-
stellung fasst H. K n i s p e l noch einmal in der Frankfurter Zeitung (4327 a) zu-
532 H. Daffis, Theate.rgeschichte des 18./19. Jahrhunderts.
sammen. — Der statistische Rückblick auf das erste Jahrzehnt des „Deutschen
Schauspielhauses in Hamburg" (4337), zeigt die fleissige und systematische Arbeit,
die hier getan ist. War es ursprünglich, als Ergänzung der bestehenden Hamburger
Theater, als moderne Bühne gedacht, so hat es bald in der Praxis ein gemischtes
Repertoire gepflegt, das den Schwerpunkt beinahe allzusehr auf die Klassiker
legte. Von Schiller fehlen nur „Demetrius" und „Turandot", von Goethe die Jugend-
einakter, „Stella" und merkwürdigerweise der „Götz", von Lessing nur „Miss Sara
Sampson". Hebbel ist in vorbildlicher Weise vertreten, auch Grillparzer und Kleist
sehr gut. Von jenem fehlt die „Jüdin von Toledo", von diesem das „Käthchen",
vielleicht ihre für die Bühne dankbarsten Stücke. Shakespeare ist nur mit seinen
Komödien schlecht davongekommen, bei Moliere vermisst man den „Geizhals" und
den „Amphitryon". Otto Ludwig und Anzengruber haben genügende Berücksichtigung
gefunden, dagegen fallen Grabbe, Büchner, Raimund und Nestroy ganz aus. Der
norwegische und romantische Ibsen ist wenig beachtet worden, von den Werken des
„europäischen" fehlen nur „Komödie der Liebe", „Bund der Jugend", „Volksfeind"
und „Baumeister Solness". Die besten Arbeiten Sudermanns, „Fritzchen" und die
,, Schmetterlingsschlacht", Halbes „Jugend" und Wildenbruchs ,,Quitzows" sind nicht
gespielt worden; auch Hauptmann ist sehr zu kurz gekommen, fehlten doch auch
hier das Beste, „Biberpelz", „Kollege Crampton", „Die Weber". Noch ärger steht es
mit den Jüngsten und Neuesten. Gänzlich übersehen sind, um nur einige zu
nennen, Wedekind, Eulenberg, Schmidtbonn, Paul Ernst, Ruederer, Thomas Mann,
Ludwig Thoma, W. von Scholz, Stucken, Vollmöller, Strindberg, Gorki. Hier bleibt
für Karl Hagemann, den neuen Leiter, viel zu tun. — Der beste Kenner der Karls-
ruher Theatergeschichte, E. Kilian (4339), gibt einen vorzüglichen Überblick.
1811 wurde ein eigentliches Hoftheater begründet; doch erst seit 1852, wo Eduard
Devrient die Leitung übernahm, begann eine wirklich zielbewusste und erfolgreiche
Tätigkeit. Die 18 Jahre von Devrients Direktion bedeuten einen Höhepunkt
der deutschen Theatergeschichte überhaupt. Nach einem belanglosen Interregnum
folgte Gustav zu Putlitz, der die vornehme Tradition Devrients aufrecht erhielt, aber
auch aus eigener Initiative (Grillparzer, Faust 11) manches hinzutat. Sein Nachfolger,
A. Bürklin, verschaffte dann, von Kilian als Dramaturg und Regisseur (1H91 — 1905)
unterstützt, der Moderne Zutritt und wusste die Klassiker und Nachklassiker durch
systematische, glückliche szenische und dekorative Arbeit neu zu beleben. — Pomp-
haft und geräuschvoll tritt H. Hirschbergs (4341) Geschichte des Hoftheaters zu
Koburg und Gotha in die Welt, um auch die bescheidensten Erwartungen gründlich
zu enttäuschen. Für die ältere Entwicklung gerade dieser Bühnen waren wir reich-
lich und zuverlässig versorgt, für die jüngere und jüngste, wo wirkliche Arbeit zu
leisten gewesen wäre, ist er uns alles schuldig geblieben. C. Höfer, nächst
R. Schloesser und dem zu früh verstorbenen R. Hodermann der beste Kenner kobur-
gisch-gothaischen Theaterwesens, hat kenntnisreiche und schonungslose Abrechnung
mit H.s „W^erk" gehalten: „Die Mitteilungen der Vorrede über unbenutztes Material,
Aktenstudium und kostbare Urkunden, sind nichts anderes als eine Irreführung des
nicht unterrichteten Lesers, und der ganze 241 Seiten starke Band ist, unter dem
Gesichtspunkt wissenschaftlicher Beurteilung betrachtet, absolut wertlos. Denn er
enthält nicht eine einzige Seite, deren Inhalt geistiges Eigentum des Verfassers wäre.
Vielmehr ist das Buch mindestens zu neun Zehnteln aus schon vorhandenen Dar-
stellungen nahezu wörtlich abgeschrieben, das letzte Zehntel aber ist da- und dorther
zusammengesucht, und zwar in einem Deutsch, dass dem Leser die Haare zu Berge
steigen lässt." Da H. noch weitere Monographien in Aussicht stellt, ist ihm vorher
ernstlich nahezulegen, erst einmal wissenschaftlich arbeiten zu lernen. Vor dilettan-
tischer Schönrednerei soll unsere Theatergeschichtschreibung, die mit so vielem
kämpfte und noch kämpft, bewahrt bleiben! — Wohltuend berührt dagegen die
sachliche Schlichtheit und umsichtige Benutzung der älteren Literatur, mit denen
F. Deibel (4342) in knappen Umrissen die Geschichte des Königsberger Theaters
gibt. Interessant und für das damalige Bühnenwesen bezeichnend ist der ständige,
geradezu organisierte Austausch von Wandertruppen mit Berlin im Verlaufe des
17. Jahrhunderts bis in das letzte Drittel des 18. hinein. Erst jetzt beginnt eine
wirkliche Blüte des Königsberger Theaters durch die Sesshaftigkeit der Karoline
Schuch und ihrer Tochter Friederike, die, gefördert durch die Anteilnahme heimischer
Schriftsteller, ernsthafte literarische Ansprüche erfüllten. Eine neue Glanzzeit ver-
sprach man sich 1814 von der Direktion A. von Kotzebues, der aber nach einem
Jahre bereits, ruhelos wie er war, weiterwanderte. Nach langer Zeit, erst 1876,
brachte Max Staegemann, für vier allzu kurze Jahre, künstlerisches Leben in
Repertoire und Ensemble. Nach vielem planlosen Hin und Her und finanziellen
Schwierig-keiten übernahm 1892 Adolf Varena die Leitung der Bühne, der sie bis
jetzt (er ist inzwischen gestorben) „umsichtig und verständig, freilich ohne literarischen
H. Daffis, Theaterp^eschichte des 18./ 19. Jahrhundertfi. 533
Wag-emut," geführt hat. — Reizvoll und aufsohlussreich ist die Studie, die H. Devrient
(4352) der ,, Weimarer Schule" widmet. Ü. gibt hier an einer Periode deutscher Theater-
g-BSchichte, deren äussere Geschehnisse nach allen Richtung-en bereits erhellt sind, ein
Musterbeispiel vorsichtiger und überzeugender historisch-psychologischer Analyse, dem
ich viel Nachfolgt» wünsche. D. spricht es klar aus, dass die weimarische Schule
„einen Abweg der Theatergeschichte bedeutet, oder besser, einen Umweg, und zwar
einen notwendigen, um überhaupt die deutsche Bühne für die klassische Literatur
der Weimarer Grossen fähig zu machen". Er zeigt ferner, wie sich Weimar dreimal
im 18. Jahrhundert die Gelegenheit entgehen liess ("durch die Gewinnung Ekhofs,
Ifflands, Schröders), an die Spitze der deutschen Theaterwelt zu treten, und wie
gerade diese verpassten Möglichkeiten die eigentümliche bedeutsame Entwicklung
der Weimarer Bühne bedingten. Wie diese Entwicklung durch Goethe ira Bunde
mit Schiller, Schritt für Schritt, mit berechnender, weiser Pädagogik gelenkt wurde,
führt ü., die markanten Punkte hervorhebend, weiter aus. — Was Fleiss und Umsicht
auch für die entlegensten und scheinbar undankbaren Provinzen der deutschen
Theaterwelt zu leisten vermögen, zeigen die geschmackvollen, gediegenen „Rückblicke
auf die Pflege der Schauspielkunst in Reval" der Baronesse Elisabeth Rosen
(4359). Hier hatte das Theater einmal in stetem Kampfe gegen widerstrebende
Elemente Gelegenheit, seine zähe Lebens- und Werbekraft zu beweisen. Mit dem
Beginn des 13. Jahrhunderts setzt dieser Kampf ein und wird bis in unsere Tage
von der Verfasserin mit geradezu dramatischer Lebendigkeit und Anschaulichkeit
gespiegelt. Besonders hervorzuheben sind die Kapitel, in denen die W^andertruppen
des 18. Jahrhunderts an dieser nördlichsten aller deutschen Bühnen kommen und
gehen und dann Kotzebue (1784/5) zunächst an die Spitze eines Liebhabertheaters
trat, um sodann (1812/3) einer ständigen Bühne zu früher und rascher Blüte zu ver-
helfen. Das Bild Kotzebues empfängt hier neue und überraschende Beleuchtung,
seine ersten und erfolgreichsten Dramen erlebten in Reval ihre Uraufführungen und
nehmen von hier aus ihren Siegeszug. Dass auch sonst diese Revaler Theater-
chronik für den Forscher ergiebig ist, mag- daraus erhellen, dass etwa Sophie
Schröder hier als jugendliche Liebhaberin wirkte, bevor sie 1798 von Kotzebue an
das Wiener Burgtheater mitgenommen wurde, dass Louis Schneider in Kinderrollen
auftrat, wie auch Anna Schramm hier als Fünfzehnjährige begann. —
Persönlichkeiten des Theaters: Theaterleiter. Über den
Rahmen der durchschnittlichen Dissertation geht O. Liebschers (4369) Arbeit
über Dingelstedt hinaus. Es ist schwer erklärlich, dass die ernsthafte theater-
geschichtliche Forschung sich erst so spät einem derartig dankbaren (tegenstande
zuwendet. So konnte auch L., ohne dass sich ihm archivalische Quellen wirklich
erschlossen (warum eigentlich nicht?), nur aus literarischen Zeugnissen reiche und
mühelose Ernte bergen, wenn er auch, was das wünschenswerteste gewesen wäre,
nun auf die „Einrichtungen" klassischer Werke, vor allem Shakespeares, durch
Dingelstedt nicht wirklich fördernd einzugehen vermag. Im übrigen aber hat sich
L. fleissig und erfolgreich uragetau. Der Lebenssgang Dingelstedts wird, immer mit
Rücksicht auf die Bestimmung des künftigen Dramaturgen, lebendig geschildert, der
Aufenthalt in Paris und Wien in seiner Bedeutung als Vorbereitung des Regisseurs
richtig ins Licht gestellt. Für die kurze Tätigkeit Dingelstedts als Stuttgarter
Dramaturg, die in dem schönen Buche von R. Krauss allzu knapp erledigt war,
bringt auch L. nichts wesentlich Neues. Dagegen werden die Literatur- und Bühnen-
verhältnisse Münchens vor Dingelstedts Amtsantritt (Hebbel sah das dortige Theater
„in einem Zustand unglaublicher Erniedrigung") scharf beleuchtet. Dingelstedts
Münchener Tätigkeit wird nach allen Richtungen verfolgt und gut hervorgehoben,
wie er zunächst einmal in ökonomischer Hinsicht (was man ihm zum Schluss freilich
nicht glauben wollte) Ordnung schaffte, sich dann energisch für die zeitgenössische
Produktion (Hebbel, Grillparzer, Gutzkow usw.) einsetzte und sein Werk mit
Shakespeare krönte. —
Darsteller: Zusammenfassendes (ältere Zeit). Sehr
dankenswert ist ein Neudruck der „Gallerie von Teutschen Schauspielern und
Schauspielerinnen" des angeblichen Abraham Peiba (4390) durch R. M.Werner.
Das 1783 erschienene, schon recht selten gewordene Buch wird getreu nach dem
Original unter Beifügung von J. F. Schinks „Zusätzen und Berichtigungen" aus dem
gleichen Jahre abgedruckt. Eine ausführliche Einleitung W.s macht auf die Be-
deutung der Schrift für die Theatergeschichte aufmerksam, da sie in Momentbildern
eine Zeit der deutschen Bühne festhält, wo das Theater wesen den wichtigen Schritt
von der Prinzipalschaft zur stabilen Bühne, vom privaten zum staatlichen Unter-
nehmertum zu tun sich anschickte und in der Porträtierung der Darsteller eine
wichtige Ergänzung zu Chr. H. Schmids mehr die allgemeinen Verhältnisse
schildernder „Chronologie" bildet. Auch der Wert der „Gallerie" für eine künftige
Jahresbtrioht« fOr nanera dentsoh« LitaraturfMohioht«. XXI. lg
534 H. Daffis, Theatergeschichte des 18./19. Jahrhunderts.
dringend erforderliche „Geschichte der deutschen Theaterkritik" wird mit Recht her-
vorgehoben. Quellen und Abhängigkeiten des anonymen Verfassers werden um-
sichtig und behutsam festgelegt. In der oft erörterten Verfasserfrage muss sich W.
nach mancherlei Erwägungen mit einem Fragezeichen begnügen. Die Autorschaft
J. F. Öchinks, so viel dafür sprechen mag, lehnt er schliesslich ab, die Möglichkeit,
dass ein gewisser Johann Jost Anton von Hagen, auf den mancherlei hinweist, der
Verfasser ist, wird umständlich erwogen, aber nicht zur Gewissheit erhoben. Sehr
reiche- Anmerkungen und ein Register, das vielleicht auch noch diese Anmerkungen
hätte berücksichtigen können, macht die „Gallerie" nun zu einer unentbehrlich aus-
zuschöpfenden Fundgrube für den Historiker des Theaters. — C. Th. Döbbelin hätte
längst eine ausführliche Monographie verdient. H. Landsberg (4397), der uns
diese hoffentlich bald schenkt, zieht vorläufig, auch jetzt schon vielfach auf die
Quellen zurückgehend, die Leitlinien. L. überschätzt Döbbelin keineswegs. Ais
Schauspieler ist er ihm „ein braver Durchschnittskomödiant, der immer stark nach
der Schmiere riecht", doch wird er als Typus des Wanderkomödianten und Theater-
prinzipals, der zumal der Theatergeschichte Berlins Jahrzehnte hindurch seinen
Stempel aufdrückt, interessanter. — Die aus einem Kieler Familienarchiv mitgeteilten
und von E. Wolff kommentierten Briefe an J. F. Löwen (4402) sind für die Theater-
geschichte so gut wie ohne Ertrag. Beachtung fordert höchstens ein Schreiben Chr.
F, Weisses, in dem sich das Scheitern der Hamburgischen Entreprise spiegelt, und
ein weiteres Klopstocks mit bemerkenswerten Äusserungen über die Stellung der
Fürsten zu deutschen Dichtern. —
Spätere Zeit: J. Kainz. Den Schwerpunkt des diesjährigen Berichts
bildet die stimmenreiche Totenklage um Josef Kainz (4411-25). Am vernehmlichsten
und eindringlichsten spricht 0. Brahm (4411). Als Student hat er den jugend-
lichen Helden der Meininger seine Berliner Siege erringen sehen, als Kritiker der
Vossischen Zeitung hat er den Durchbruch des Genius im neugegründeten Deutschen
Theater feinsinnig Schritt für Schritt verfolgt, hat dem Kontraktbrüchigen, auf kleinen
Bühnen Umherirrenden die Treue gehalten, hat dem Wiedergewonnenen einige Jahre
selbst Direktor sein dürfen und dem nach "Wien Gegangenen bis ans Ende in Freund-
schaft nahe gestanden. So war B. wie kein zweiter berufen, vom Wollen und Voll-
bringen des Künstlers Rechenschaft zu geben. In meisterhafter Charakteristik, die
ein stetes Mitklingen menschlicher herzlicher Teilnahme beschwingt, gibt er Werden
und Wesen, Ziele und Grenzen des Menschen und Darstellers. — Eine Ergänzung
Brahms ist das Büchlein von E. Isolani (4413), der das rein Biographische ge-
schmackvoll zusammenstellt und gleichzeitige Zeitungs- und Zeitschriftenaufsätze,
auch entlegenere, fleissig verwertet. Manche Lücke in der Schilderung der Jugend
und der ersten Engagements wird durch die inzwischen erschienenen und künftig zu
würdigenden Briefe ausgefüllt. — Was Brahm mehr impressionistisch im grossen an-
deutet, Isolani ganz beiseite lässt — die Zeichnung der einzelnen Rollen des Künst-
lers, das führt K. Falke (4421) für eine, den Hamlet, mit peinlichster Treue
Strichelchen für Strichelchen aus. Während des Berliner Gastspiels von Kainz im
Neuen Schauspielhaus zu Anfang des Jahres 1909 hat F. ihn achtmal hintereinander
als Hamlet gesehen, mit dem Vorsatz, die Rolle bis ins einzelne zu schildern. Er
will zunächst „das rohe Gewebe der rein äusserlichen Bühnen Vorgänge zeichnen und
aus ihnen heraus das seelische Erlebnis leuchten lassen". Aber eben in diesem
letzten scheitert F. Aus dem breiten, gleichmässigen Fluss der Beobachtung, die das
Wesentliche vom Gleichgültigen nicht recht zu scheiden weiss, ergibt sich am Ende
doch kein grosser, einheitlicher Eindruck. Das ist etwa Ferd. Gregori in seiner Skizze
(1904) bei weitem besser gelungen. So sieht auch A. Winds in seiner Würdigung von
F.s Buch Vorzug und Wert desselben mit Recht einmal darin, dass es zu einem einzig-
artigen schauspielerischen Kommentar wird, der dem Nachschaffenden, zumal dem-
jenigen, der Kainz nicht mehr gesehen hat, von grösstem Nutzen sein kann, und dann
weiterhin zu einer Interpretation der Dichtung, die nicht von der Lektüre, sondern
von der lebendigen Darstellung ausgeht, wobei ihm freilich hinter der leuchtenden
Hauptgestalt der Überblick auf das Gesamtwerk allzu sehr zurückbleibt. — Was bei
Falke am Bilde von Kainz fehlt, ergänzen die schönen Verse von E. H a r d t
(4412) und F. Kay sslers (4414) feinsinnige „Worte zum Gedächtnis". Jener
hält die prinzliche Anmut seiner äusseren Erscheinung fest, dieser gibt eine
meisterliche Charakteristik des „Königs der Sprache". — Aus der Schar der
Nekrologe seien die persönlichen Erinnerungen P. Schienthers (4422) hervor-
gehoben, der, ganz ähnlich wie 0. Brahm, die stärksten schauspielerischen Jugend-
eindrücke von Kainz empfing, seinem Aufstieg als Berliner Theaterreferent folgte
und die tägliche Arbeit des auf der Höhe des Lebens und der Kunst Schaffenden
als Direktor des Burgtheaters Jahre hindurch aus nächster Nähe beobachten
konnte. —
W. Olshausen, Didaktik des 18./ 10. Jahrhunderts. 535
Andere. Hier kann und muss es im wesentlichen g-enügfen, wenn dem
Interessenten unsere Bibliog-raphie {442()-97) den Weg- weist. Nur weniges, das über
den Tag- und den einzelnen Künstler hinaus Beachtung fordert, sei besonders ver-
merkt. Der langen Reihe von Schauspielerporträts, die J. Minor uns geschenkt
hat, gesellen sich nun in bewährter Meisterschaft die von F. Krastel (4453) und
A. Römpler (4470). — Für die Geschichte der Shakespeare-Darstellung in Deutsch-
land von Wichtigkeit sind die Charakteristiken Matkowskys durch A. K 1 a a r (4460)
und A. Sonnenthals durch Helene Richter (4475). — Die Kunst Mitterwurzers
(4462) und der Wolter (4485) hat M. H a r d e n so klar wie scharf gespiegelt. —
V a r i e 1 6. Leider gibt Saltarino (4498) nur wenig Historisches in seiner
Geschichte des Artistentums, so dass aus dem umfänglichen Buche nicht viel für uns
abfällt, und doch hat das Theater, zumal in seinen Lehr- und Wanderjahren, so viel
Berührungspunkte mit den Künsten der Gaukler, Tänzer, Springer. Immerhin ist
manches, wie die drei Kapitel „Zirkusliteraten", „Mimik und Verwandtes", „Mario-
netten" von gewissem Interesse, wenn auch durch andere Darstellungen längst über-
holt. — F. Avenarius (4499) will das Varietö für Leute von Geschmack geniess-
bar gemacht sehen, er entwirft ein Musterprogramm und fordert, dass man dabei nicht
zu literarisch und nur-ästhetisch vorgehe. — Das Überbrettl, für das E. von Wol-
zogen (4500) aus eigenen Erfahrungen bemerkenswerte Daten bringt, lehnt
Avenarius daher ab. — Das Couplet, das neu aufgeputzt freilich und seines eigent-
lichen Charakters beraubt, hier neuen Boden fand, ist bisher, wie A. Run dt (4501)
nicht ohne Befriedigung hervorhebt, „von den Philologen monographisch verschont
geblieben"; auch R. will nur „eine Auswahl seiner Schicksale und Abenteuer geben".
Er verfolgt seine Anfänge in Frankreich, seine Grossmachtstellung unter Ludwig XV.
und seine Repräsentanten bis auf Yvette Guilbert, zeigt dann, wie in Wien der Hans-
wurst notgedrungen zum Coupletdichter und -sänger wird, der in Nestroy seinen
Klassiker und in Pepi Gallmeyer und Alexander Girardi seine glücklichsten Inter-
preten findet. In Berlin bedurfte es der herannahenden Revolution von 1848, um der
Posse und dem Couplet mit David Kaiisch die Zunge zu lösen. —
Pantomime. P. Landau (4503/4) zeigt, wie die Pantomime „in der
Symphonie von Kräften, die die Wirkung der Schauspielkunst ausmachen, stets ihre
Rolle gespielt hat". Dagegen ist ihr eine ganz selbständige Stellung nur ganz selten
und vorübergehend zuteil geworden, eine vollendete Kunstform hat sie nur einmal
durch Jean Gaspard Deburau erreicht, den Theophile Gautier den vollkommensten
Schauspieler nannte, der je gelebt hat. — F. Engel zieht aus der Neubelebung
dieser Kunst durch Reinhardts Darstellung von F. Freksas „Sumurun" (4507/8) die
praktischen Regeln: ,,Eine Pantomime muss durchsichtig sein wie Glas, darf nicht
länger als zwei Stunden dauern und nicht mehr als höchstens sechs Bilder haben."
Er sieht ein historisches Verdienst des Naturalismus darin, dass der Theaterbesucher
die Kunst des raschen Begreifens, die eine Vorbedingung der Pantomime sei, wieder
gelernt habe. Freilich will E. keine neue Herrschaft stummer Kunst: „Die Wortkunst
ist so erstarkt und so sehr zur Lebensbedingung der Bühne geworden, dass das un-
getanzte Ballett ebenso wie das getanzte nur gerade noch als Nebenglied am Körper
der Kunst existieren kann." —
Didaktik.
(IV, 5 = N. 4532-4862.)
Waldemar Olshausen.
Didaktik, Philosophie. Popnlarphilosophiei OesamtdarstellnnKeii. — 18. Jahr-
hundert: Allgemeines. — Einzelne Persönlichkeiten: Friedrich der Uroise ; Hamann : Hippel ; Larater;
Lichtenberg; J. M. Salier; Jong-Stilling: J. 0. Zimmermann; Ansl&nder. — 19. Jahrhand ert: Qesarotdarstellangen.
— Zeit von 1800—1850: Allgemeines; Kant; J. F. Fries: Fichte; Scbelling: Uegel; Sohleierraacher; W. Ton Hamboldt:
A. Ton Hamboldt; E. M. Arndt; Jahn; F. von Oents; Adam Müller; Savigny. ~ Zeit Ton 1850 bii aar Gegenwart:
Feaerbach; Schopenhaaer; E. von Hartmann; D. F. Straass; M. Stirner. — Nietzsche. —
Didaktik, Philosophie, Popularphilosophie: Gesamt-
darstellungen. Alfr. Heussner (4o32) bezeichnet sein anspruchsloses
Büchlein selbst als eine erste Einführung in das Verständnis philosophischer
Probleme, und nur als ein solcher Versuch, ganz allgemein in populärem Sinne
48*
536 W. Olshausen, Didaktik des 18./19. Jahrhunderts.
über Philosophie zu sprechen, hat das Buch seine Existenzberechtig-ung-. Es entstand
aus Vorträgen, die im Fortbildungskursus eines Fröbel-Seminars gehalten wurden,
und will wohl vor allem den Hörern ein Leitfaden sein, der ihnen gestattet, die
Gedanken der Rede sich noch einmal, in ruhigem Nachlesen und Nachdenken,
lebendig werden zu lassen. Nach einem einleitenden Kapitel, das Begriff und
Aufgabe der Philosophie erörtert, wendet sich H. den einzelnen typischen Denk-
weisen zu, die er durch die Vorführung der Gedankenwelt eines einzelnen Philosophen
erläutert. Nach dem Materialismus wird der Monismus abgehandelt, für den Spinoza
das Paradigma abgibt; es folgt die Monadologie Leibnizens, Kants Kritizismus und
als Vertreter des Idealismus Plato, Fichte, Schelling, Hegel. Pessimismus, Realismus,
Naturalismus haben in Schopenhauer, Hartmann und Nietzsche ihre typischen Ge-
stalter. Den Abschluss bildet ein religionsphilosophisches Kapitel, in dem Dualismus
und Christentum den Gegenstand der Erörterung bilden. — Unter den dünnen Göschen-
Bändchen werden wenige einen so konzentrierten, schwerwiegenden Inhalt aufweisen,
wie das von G. S im m el (4533) herrührende, das die Hauptprobleme der Philosophie
behandelt. S. will keine eigenen Lösungen anbieten. Was er gibt, ist eine Inventar-
aufnahme, eine Feststellung des Status der philosophischen Bemühungen des
europäischen Denkens: eine allgemeine Orientierung über die philosophische Ent-
wicklung bis zu Hegel etwa, um Klarheit über die Ziele zu gewinnen, die erstrebt
wurden, und vor allem über die Wege, die man, sie zu erreichen, bisher beschritt.
Nicht so sehr die Endresultate philosophischen Denkens, wie sie in den Begriffen
starr und leblos auskristallisiert dastehen, will er in systematischer Ordnung auf-
marschieren lassen; seine Absicht geht vielmehr dahin, zu verfolgen, wie sich diese
letzten Begriffe im lebendigen Flusse des Denkens bildeten. Er stellt daher mehr
den geistigen Prozess dar, dessen Resultate die Begriffe sind, als dass er- ihre be-
sonderen Erscheinungen im Zusammenhange einzelner philosophischer Systeme
erörterte. Ihr zeitloser Charakter tritt dadurch klar hervor, ihre Gültigkeit, abg-esehen
vom historisch längst überwundenen System des einzelnen Philosophen. S. vermeidet
geflissentlich das vergängliche Zeitgewand der Begriffe und gibt so z. B, von Hegels
Grundanschauung eine überraschend lebendige Vorstellung, der nichts von der ab-
strusen Verzwicktheit seiner Terminologie mehr anhaftet. Immerhin wird dem nicht
an abstrakte Kost Gewöhnten das Verständnis oft schwer genug fallen; denn S. ist es
nicht gegeben, seine tiefgreifenden, bohrenden Analysen mit populärer Geste leicht
fasslich zu machen, was trotz der inneren Schwierigkeit in grösserem Masse ge-
schehen könnte, als er es vielleicht überhaupt angestrebt hat. Das Buch ist in vier
Kapitel gegliedert. Das erste Kapitel handelt vom Wesen der Philosophie, das zweite
vom Sein und vom Werden, das dritte vom Subjekt und Objekt, das letzte von den
idealen Forderungen, dem Reiche des Sollens, das einmal die Forderung der Welt
an uns und das andere Mal unsere Forderung an die Welt in sich begreift. Hier
findet das Glücksprinzip eine ausführliche Erörterung als Beispiel moralphilosophischer
Kritik. Zum Schluss wird Optimismus und Pessimismus gegeneinander abgewogen,
welche die Antworten auf unsere Forderung an die Welt darstellen, mit dem Resultat,
dass die letzte Entscheidung auf einem Glauben beruhe, „wie alle letzte Stationen
unsrer Wege: unser Wissen wie unser Vertrauen zu Menschen, unsre praktischen
Zielsetzungen wie unsre Wertungen kommen einmal an einen Punkt, wo die Kette
der Beweise an einem nur noch vom Glauben getragenen Ringe hängt". In dem
Glauben findet S. auch den Ausgleich der beiden konträr gerichteten idealen
Forderungen, deren begriffliche Niederschläge Tugend und Glückseligkeit sind, und
die ohne Rest in keine metaphysische Einheit eingehen wollen. Hier sei die Grenze,
an der, jenseits des Gebietes der Philosophie, die Quellen der Religion entspringen. —
Chr. Muffs (4535) bunte Exzerptensammlung ohne begriffliche Ordnung ist an
diese Stelle der Bibliographie nur durch ein Versehen geraten. Sie gehört überhaupt
nicht zur Kategorie der wissenschaftlich in Betracht kommenden Bücher. Dass sie
nun schon in fünfter Auflage erscheinen konnte, ist ein bedauerliches Zeichen der
Kritiklosigkeit und Denkfaulheit des „gebildeten" Publikums. —
18. Jahrhundert: Allgemeines. H. Scholzens (4536) begriffs-
geschichtliche Mitteilungen über die philosophischen Termini des Deismus und
Pantheismus bilden einen kurzen Nachtrag zu seinem Aufsatz im Septemberheft der
PrJbb. 1910 über den Pantheismus in seinem Verhältnis zum Gottesglauben des
Christentums. Seh. geht von L. von Velthuysens Kritik des Spinozaschen theologisch-
politischen Traktats aus und verfolgt die Wandlungen der kaum je scharf geschiedenen
Begriff"e bis zu Kant, der dem Deismus den Theismus gegenüberstellte. Der Partei-
name des „Deisten" sei zur Abwehr des Atheismusvorwurfes um 1550 entstanden,
und der Deismus führe sich damals als rationaler Monotheismus ein. Trotzdem galt
dem Orthodoxen der Deist alsbald nur als verkappter und deshalb doppelt gefährlicher
Atheist. Auch die Definitionen der alten philosophischen Wörterbücher passieren
W. OUliauöen, Didaktik des 18./19. Jahrhunderts. 537
Revue. — Durch ein Freisausschreiben der Kant-Gesellschaft veranlasst ist 0. Lempps
(4537) Arbeit über das Theodizee-Problem im 18. Jahrhundert. Es galt nicht nur
seine philosophiegeschichtlichen Lösung-sversuche darzustellen, auch die Literatur
sollte Berücksichtigung- finden. Obwohl L. gerade diesen Teil der Aufgabe stief-
mütterlich behandelt hat, ist aus seiner Arbeit doch ein stattliches Buch geworden.
Der erste Teil behandelt, von Bayle ausgehend, die intellektualistischen I^sungs-
versuche des Problems, auf rationalem Wege durch Leibniz und VVolff, auf empi-
rischem durch Shaftesbury und seine englischen Genossen. Es folgt die Vorführung
der. theologischen Gegner der Leibniz-Wolfl'schen Systematik und die eingehendere
Darlegung des Standpunktes des populären Aufklärungsoptimismus in England,
Frankreich und Deutschland, der sich die Schilderung der zersetzenden Tendenzen
des englischen und französischen Pessimismus und der Kritik Humes anschliesat.
Im zweiten Teil wendet sich L. den religiös-idealistischen Lösungsversuchen zu und
kommt damit zu der Form der Problemstellung, deren Erörterung seine innere
Anteilnahme überall deutlich zutage treten lässt. Der eigentliche Kern des Theodizee-
problems ist ihm hier die Frage: Wie gewinnen wir eine religiöse Weltanschauung?
Und unter diesem religionsphilosophisch-ethischen Gesichtspunkt wird die Unter-
suchung weitergeführt. Kurz werden die Ansätze zu einer praktisch-religiösen Be-
handlung des Problems bei Lessing, Rousseau und Herder aufgedeckt, um den
Unterbau zu gewinnen für die nun folgenden grossen Abschnitte, die Kant und
Schiller gewidmet sind. Im einzelnen ist hier nicht immer die nötige Selbständig-
keit des Urteils gewahrt, doch bieten die Analysen der einschlägigen Dichtungen
wie Abhandlungen Schillers, die natürlich nur unter dem Gesichtspunkt des Sonder-
problems vorgenommen werden, dem Literarhistoriker zweifellos einige Anregung. —
J. W e b s k y s (4538) Referat bezieht sich auf eine andere ebenfalls preisgekrönte
Arbeit über das Problem der Theodizee, auf die hier nachträglich noch hingewiesen
sei: R. Wegen er, Das Problem der Theodizee in der Philosophie und Literatur des
18. Jahrhunderts usw (JBL. 1908/9, N. 9280). W. Simon hatte die Aufgabe gestellt. Den
ersten Preis erhielt J. Krem er, dessen Arbeit als Ergänzungsheft 13 der Kantstudien
erschien: Berlin 1909, Reuther & Reichard. XII, 210 S. M. 7,50. — Der „neue Historiker
der Aufklärung", den A. Rösch (4541) meint, ist S. Merkle. R. wendet sich gegen
dessen im vorigen Jahre (JBL. 1908/9, S. 850/1) angezeigten Vortrag über die katho-
lische Beurteilung des Aufklärungszeitalters. Ihm sekundiert J. B. Sägmüller
(4539). Und S. Merkle (4540) selbst antwortet auf beide Angriffe, zugleich den
Jesuiten O. Pfülf abfertigend, der den beiden anderen in den Stimmen von Maria-
Laach beigetreten war. Das Studium der langatmigen Streitschriften führt zu dem
Ergebnis, dass bei Rösch und Sägmüller kaum etwas zu finden, was ohne Nach-
prüfung annehmbar wäre, dass dagegen Merkle seinen Ruf eines wissenschaftlich
forschenden Historikers wahrte. Freilich muss man bedauern, dass auch er sich zu
einer oft verstimmenden, kleinlichen Polemik hat verleiten lassen und seinen Gegnern
gelegentlich Mangel an christlicher Bescheidenheit oder dergleichen zum Vorwurf
macht (S. 17). Nachdem er einen Blick auf das bisherige katholische Urteil über die
Aufklärung geworfen, legt er ihre Ursachen dar, d. h. in erster Linie die Verhältnisse
des katholischen Studienwesens und der katholischen Theologie, die das Eindringen
der aufklärerischen Tendenzen in Süddeutschland und den übrigen katholischen
Gegenden begünstigten. Hierbei ist eine Auseinandersetzung mit den Jesuiten not-
wendig, die bis zur Aufhebung des Ordens die Beherrscher des Unterrichts waren,
ohne ihn jedoch den modernen Forderungen anpassen zu wollen. Alsdann wird die
Kernfrage des Verhältnisses der kirchlichen Aufklärung zum Rationalismus erörtert,
mit dem Ergebnis, dass die Dinge in dieser Beziehung bei den Katholiken sehr
anders lagen als bei den protestantischen Aufklärern. Von einem durchgängigen
Kampf gegen den kirchlichen Supranaturalismus, der, nach Tröltsch, die protestan-
tische Aufklärung charakterisiere, könne im katholischen Lager nicht gesprochen
werden. Kaum dass ein Teil der Professoren dem Rationalismus anhingen; der
Schwerpunkt der Wissenschaft lag aber gar nicht bei den Universitäten. Die
katholische Aufklärung hat also keinen so einheitlich radikalen Anstrich wie die
protestantische, und darum ist ein Urteil in Bausch und Bogen über sie auch nicht
formulierbar. Merkle geht dann auf einige besondere Streitpunkte ein, bei deren
Beleuchtung ein sehr ungünstiges Schlaglicht auf die Gelehrsamkeit A. Röschs fällt:
es handelt sich um das Mainzer Gesangbuch von 1787, die Bestimmungen über
Feiertage, Kirchweihen, Wallfahrten, Heinrich Brauns Katechismus von 1772, die
Frage der Toleranz oder des Indifferentismus und schliesslich die vielumstrittenen
Generalseminarien. Und im Schlusskapitel endlich kommt Merkle auf seinen Stand-
punkt zur Kirche zu sprechen, der an sich durch seine Stellungnahme zu einzelnen
Fragen der Kirchengeschichte vergangener Tage unberührt bleibe. Als Zweck aber
der gegen ihn unternommenen Hetze wird die Denunziation bei seinen vorgesetzten
538 W. 0 1 s h a u s e n , Didaktik des 18./ 19. Jahrhunderts.
kirchlichen Behörden bezeichnet. Der ganze Streit ist ein unerfreulicher, aber über-
aus charakteristischer Beweis für das beklag-enswert niedrige Niveau „katholischer"
Wissenschaft. — H. vonVoltelini (4543) hat seiner Antrittsvorlesung- einen zu
umfassenden Titel gegeben. Er handelt allein vom Einfluss der Lehren des Natur-
rechts auf den aufgeklärten Absolutismus im Preussen Friedrichs und im Österreich
Maria Theresias und vor allem Josefs II. Auf den jungen Friedrich übertrug schon
in Küstrin der Kammerrat Hille die Anschauungen der älteren Lehrer des Natur-
rechts, und in Rheinsberg befasste sich Friedrich dann selbst mit der Philosophie
Wolffs, der ihm später sein Jus naturae widmete; doch war das lateinische Werk dem
König unzugänglich. In Österreich vertrat zuerst P. Riegger an der Innsbrucker
Universität das Naturrecht. Als 21 Jahre später, 1754, auch Wien einen Lehrstuhl
dafür schuf, betrat ihn Martini, ein Schüler Rieggers und Wolffs, der Lehrer Josefs IL
in der Staatswissenschaft. V. weist die naturrechtlichen Tendenzen in der Staatslehre
sowohl wie in der Verwaltung des aufgeklärten Absolutismus im einzelnen nach. —
Einzelne Persönlichkeiten: Friedrich der Grosse. Die
zweite Auflage von F. Eyssenhardts Sammlung von Denkwürdigkeiten aus
dem Leben des grossen Königs bearbeitete nach des ersten Herausgebers Tode der
neueste Biograph Friedrichs, Gr. W^inter (4544). Es war eine grosse Masse neuen
Materials zu berücksichtigen, denn Eyssenhardt lagen seinerzeit beispielsweise nur
13 Bände der „Politischen Korrespondenz" in der akademischen Ausgabe vor,
während nun 82 Bände erschienen waren, wodurch die Zahl der Aktenstücke
von 8274 auf 21450 gestiegen ist. So nahm W. 300 Dokumente neu auf, wofür er
etwa 100 ausmerzte, die mehr oder minder anekdotischen Charakter trugen. Denn
die Sammlung stützt sich nicht nur auf die Schriften, Briefe und Depeschen des
Königs selbst, sondern berücksichtigt auch Berichte der Zeitgenossen. Einen
Mangel der ersten Auflage behob W. durch die Beigabe kurzer geschichi lieber Ein-
leitungen zu den einzelnen Abschnitten, wodurch die Anmerkungen am Schluss des
Werkes grösstenteils überflüssig wurden, so dass man sich mit einigen wenigen
Fussnoten begnügen konnte. Das Register macht die bunte Auslese erst recht
benutzbar. Sie gibt natürlich nur ein sehr schillerndes Bild des Königs. — Das
knappe Referat des Vortrages von Sommerfelds (4545) lehrt, dass S. vor allem
über die Entstehungsgeschichte des Antimachiavel und die Mitwirkung Voltaires bei
den verschiedenen Redaktionen des Werkes sprach. — Unter den beiden Arbeiten
von G. B. Volz interessiert hier weniger die biographisch-historische Studie über
den Grafen Schwerin, den Sieger von Mollwitz und Helden von Prag (4546), dessen
wechselndes Verhältnis zum König eingehend geschildert wird, als die andere, die
Friedrich „am Schreibtisch" darstellt (4547). Nach einer kurzen Orientierung über
das Handschriftliche, die Art der Namensunterschriften und die Orthographie, die
eine rein phonetische war, führt V. uns in die Werkstatt des „Poeten" und gibt hier
an einigen Beispielen Einblick in die Art, wie der König produzierte; zahlreiche
Faksimilia unterstützen die anschauliche Erörterung vortrefflich. Wie schon Fontane
richtig erkannte, beschwor der König die Reime nicht im Momente mit ahnungs-
voller Sicherheit herauf, sondern er notierte sich ganze Serien von Reimworten am
Rande des Blattes und wählte aus ihnen in nüchtern abwägender Arbeit die
passenden aus. Genauer wird Voltaires Einwirkung festgestellt, die ja auch die Arbeit
des „Historikers" nicht unberührt liess. Im letzten Abschnitt werden die weit-
verzweigten Korrespondenzen abgehandelt. Das Ganze enthält eine Fülle des Materials
zur Beurteilung des literarischen Schaffens des grossen Königs. — In einem Feuilleton
endlich plaudert G. B. Volz (4548) von Rheinsberg und Sanssouci, die Herkunft
der Inschriften der Schlösser erörternd. Rheinsberg trug von Knobeisdorfs Erfindung
die Widmung vor der Eingangspforte: Friderico tranquillitatem colenti, das man
mit ,',Friedrichs Ruhe" übersetzen kann, V. weist Beziehungen dieser Inschrift zur
Stimmung einer Ode des jungen Friedrich auf, die im März 1739 entstand, als deren
Illustration ihm ferner Pesnes Plafondgemälde des Turmziramers erscheint. Die
Inschrift Sanssouci wurde erst 1746 über den Eingang des Schlosses gesetzt, das der
König bisher nach dem Weinberge, auf dessen Höhe es errichtet wurde, „Ma Vigne"
genannt hatte. Schon 1737 aber bezeichnete er gelegentlich Rheinsberg als sein
Sanssouci. V. verfolgt das Vorkommen des Namens durch die Jahrhunderte zurück
bis ins 15. Säkulum, wobei sich ergibt, dass Friedrich dem Worte in der französi-
schen Literatur sehr wohl begegnet sein kann. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass
Manteuffels Gut „Kummerfrei" die Anregung gab. —
Hamann. Nach den früher angezeigten Arbeiten H. Webers (4552)
und vor allem R. Ungers (4551), die diesmal um des Referats von R. Petsch
willen noch einmal auftauchen, bedurfte es der frommen Erinnerung A. Henschels
(4550) an den „so besonders reich ausgerüsteten Gotteszeugen" kaum, bei dem er
Trost suchen möchte in den argen Kümmernissen, die ihm die vielfach so traurigen
W. Olshausen, Didaktik des 18./19. Jahrhunderts. 539
kirchlichen Zustände und die mehr und mehr zunehmende Gottenlfreradung' unseres
Volkes bereiten. H. kommt über die Anführung- der hauptsächlichsten I^bensdaten
des Ma<^us nicht hinaus. — üb W. B o d e (4553) recht hat, wenn er meint, dass es
Goethen sehr sauer g-efallen sei, durch seine Beziehungen zu Christiane gegen die
Sitte zu handeln, und ob es Goethe wirklich für nötig fand, sieh nach ähnlichen
Erfahrungen anderer umzusehen, gewissermassen zur eigenen Hechtfertigung und
Bestärkung, möchte ich sehr dahingestellt sein lassen. B. nimmt jedenfalls die
Gelegenheit wahr, an das Christiane-Erlebnis anknüpfend, einige Bemerkungen über
Hamanns „Gewissensehe" zu machen, unter denen die merkwürdige Antwort am
ehesten interessiert, die Hamann in späteren Jahren Reichard gab, der ihm den
Vorschlag gemacht hatte, die Mutter seiner Kinder vor den Altar zu führen.
Hamann halte vor 30 Jahren in London auf der Strasse eine Frau gesehen, die
seine Sinne völlig gefangen nahm, wenn es ihm auch nur gelang, flüchtig ihre
Schürze zu berühren. Ihretwegen wollte er seine Freiheit nicht aufgeben, falls der
Zufall sie einmal wieder seinen Weg kreuzen lasse. Ja, er erklärt, ihm würde selbst
vor einer Begegnung im Jenseits schaudern. Man wird auch hierin nur einen
pathologischen Zug sehen dürfen. —
Hippel. Den Verfasser der „f^ebensläufe" und der „Kreuz- und Quer-
züge" führt F. J. Schneider (4554) als Verwaltungsbeamten vor, in der schwierigen
Stellung des dirigierenden Bürgermeisters und Polizeidirektors von Königsberg, in
die sich Hippel unvermutet durch Regierungsbeschluss versetzt sah, nachdem er
vorerst nur eins der jüngsten Mitglieder des Stadtrates gewesen war. Die Stadtväter
hatten zu keiner Einigung über die Nachfolge Hindersinns kommen können, daher
griff die Regierung ein, zumal die arg verfahrenen Verhältnisse der Stadt einen
energisch durchgreifenden Mann an der Spitze erforderten. Hippel geriet alsbald in
Konflikte teils mit den eigenwilligen Zünften, so vor allem der lässigem Schlendrian
verfallenen Feuersozietät, teils auch mit den Räten der Stadt, die sich grossenteils
übergangen und dem jüngeren Manne gegenüber zurückgesetzt dünkten. Hier war
es besonders der Stadtrat Bertram, der zugleich Richter des Wettgerichts, einer Art
Gewerbegerichts, war, der gegen ihn mit denunziatorischen Beschwerden vorging.
Aber wie Hippel im Kampf mit der Feuersozietät Sieger geblieben war, so ging er
auch aus diesem Streite ungekränkt hervor und sah vielmehr die Regierung seinen
Wünschen nach Vermehrung der polizeilichen Gewalt Rechnung tragen. Seh. stellt
diese Vorgänge nach den Akten der Archive dar, ohne zu meinen, dass dadurch die
bisherigen Vorstellungen von Hippels amtlicher Wirksamkeit umgestürzt würden. Er
sieht in Hippels Auftreten die typischen Eigenschaften des Rationalisten offenbar
werden: den scharfen Blick für praktische Bedürfnisse und die rasche Entschlossen-
heit, ihnen abzuhelfen, das starre Pflichtbewusstsein und nicht zuletzt die aufgeklärte
Herrennatur, die ausser der eigenen Persönlichkeit nur noch die breite Masse kennt.
Den Geist des wahren Fortschritts vermisst Seh. bei Hippel, der mit vielen be-
deutenden Männern des 18. Jahrhunderts gemein habe, dass er einen kraftvollen
Abschluss darstellt, nicht ein neues zukunftsreiches Beginnen. „Wie sich die Be-
deutung der ganzen Aufklärung als eine gesunde Disziplinierung verworrener Ver-
hältnisse darstellt", so auch die Bedeutung Hippels in dem eng umgrenzten Kreise
seines amtlichen Wirkens. Seh. bereitet eine Biographie Hippels vor und ersucht
daher um Mitteilung von Briefen. —
L a V a t e r. Für F. B a l d e n s p e r g e r s (4555) Arbeit über den Einfluss
der Ideen Lavaters auf die französische Literatur verweise ich auf Abschnitt I, L —
E. E b s t e i n s (4556) Aufsatz ist nicht in Aschaffen burgs Monatsschrift für Kriminal-
psychologie, sondern im Archiv für Kriminalanthropologie erschienen. — Lavater
war in Strassburg unter anderen Malen nacheinander im Juni oder Juli der Jahre
1781, 1782 und 1783. Bei dem Diakonus der Thomaskirche, J. G. Stuber, hatte er
sein Absteigequartier. Über diese Beziehung berichtet kurz und ohne ganz klare
Chronologie G. Lasch (4557). Er teilt Fragmente von Briefen Lavaters an Stuber
und dessen Tochter Sophie mit, die eine Zeitlang in Zürich weilte, doch aus Heimweh
bald ins Elternhaus zurückkehrte. Lavater widmete ihr 1787 eine Aphorismensamm-
lung, „Andenken an liebe Reisende", imd einige philosophische und theologische
Abhandlungen, unter denen eine deshalb besonderes Interesse verdient, weil in ihr
scharf über den Mystizismus abgeurteilt wird. Auch die Bekanntschaft mit dem
schwindlerischen „Mystiker" Cagliostro fällt in die Strassburger Besuchstage. Stuber
erklärte ihn schlechtweg für einen Betrüger, während Lavater ihn nicht ganz fallen
lassen mochte. Die von L. benutzten Briefe und sonstigen Aufzeichnungen stammen
aus dem Nachlass des 1843 gestorbenen Professors J. L. A. Herrenschneider, des
Gatten Sophie Stubers, die bereits 1814 starb, und sind jetzt im Besitz des Pfarrers
Buob in Tränheim. — Zu J. C. Stephans (4558) Artikelohen bemerke ich nur,
dass er sich durch L. Gerhardt (vgl. JBL. 1908/9, N. 8067) hat täuschen lassen und
540 W. Olshauseri, Didaktik des 18./19. Jahrhunderts.
mit ihm Lavater in Russland in Not geraten lässt, während dieser nie einen Fuss
über die russische Grenze setzte. — Nachträglich sei noch auf das Fragment von
„Aufzeichnungen Lavaters über seinen Aufenthalt in Mannheim im Jahre 1774" auf-
merksam gemacht, das H. Funck in den Mannheimer Geschichtsblättern des Mann-
heimer Altertumsvereins, 1910, 10, Sp. 105/7, mitteilt, und das in unserer Bibliographie
übersehen wurde. Lavater besuchte Mannheim auf der Rückkehr vom Badeaufenthalt
in Ems. Ein Tagebuch, das er bruchstückweise seinen Züricher Freunden zugehen
Hess, lässt uns seine Wege verfolgen. Unter dem 4. August findet sich die Auf-
zeichnung über die Mannheimer Eindrücke. An erster Stelle steht natürlich die
Galerie mit ihren Antiken und zahlreichen Gipsabgüssen: „0 herrlicher Anblick, so
gut als in Rom, vielleicht mehr." Auch die reich ausgestattete Bibliothek wurde
besucht. —
Lichtenberg. Das bisher unveröffentlichte Schreiben, das W. Deetjen
(4559) mitteilt, ist nicht an den Göttinger Physiker Georg Christian, sondern an
dessen Bruder Ludwig Christian in Gotha gerichtet. Es ist ein Brief Goethes vom
12. Juni 1780. — G. Dinkgraeves (4560) feuilletonistische Skizze führt nicht
tiefer in Lichtenbergs Geist ein und kann höchstens als Anregung dienen, zu dem
viel zu wenig gelesenen Autor zu greifen, um selbst zu sehen, wieviel Aktualität in
ihm wohnt. — O. Hentzschels (4561) Dissertation kann leider nicht als Ersatz
für die fehlende Lichtenberg-Biographie angesehen werden, ja nicht einmal als Vor-
arbeit zu einer solchen. Eine gewisse Unklarheit über die eigenen Absichten deutet
schon der für die Arbeit gewählte Titel an, nach welchem Lichtenbergs Lebens-
anschauung behandelt werden soll. Es kam dem Verfasser aber doch wohl mehr
auf den umfassenderen Begriff der "Weltanschauung an, oder zum mindesten scheint er
eine allgemeine Charakterisierung der Geisteshaltung und der Gedankenwelt Lichten-
. bergs angestrebt zu haben: gewiss ein reizvolles Thema, das einer geschickten
essayistischen Behandlung nicht viel Schwierigkeiten bereiten würde, vorausgesetzt,
dass sein Bearbeiter ein wenig vom Geiste Lichtenbergs in sich selbst verspürte und
vor allem mit der Geistesgeschichte des 18. Jahrhunderts vertraut wäre. Hier hapert
es bei H. jedoch in beiden Beziehungen. Sein trockener Ton krittelnder Philistrigkeit
passt wenig zum hellen Funkenstieben der Lichtenbergschen Aphoristik, und was er
an philosophiegeschichtlichen Intermezzis bietet, beweist eine sehr oberfiächliche
Kenntnis der Atmosphäre jener Zeit. — E. Ebstein (4562) macht auf eine Stelle
in des dänischen Leibarztes J. D. Brandis Buch über „Psychische Heilmittel und
Magnetismus", Kopenhagen 1818, aufmerksam, die von Lavaters Besuch in Göttingen
berichtet, das auf der Reise nach Kopenhagen 1785 berührt wurde. Lichtenberg
hatte damals eine Schrift gegen den Unfug des Magnetismus vor und wollte darin
auch den Streicheldoktor Greatraks des 17. Jahrhunderts vornehmen, über den ihm
Brandis Material verschaffen sollte. Nach Lavaters Besuch aber erklärte sich Lichten-
berg von dessen gutmütiger, wahrhafter Art geschlagen, so dass er die Feder nicht
gegen ihn ansetzen mochte. „Ich hätte ihn zum Spinozisten machen können, und
wenig fehlte, so hätte er mich zum Magnetiseur gemacht." Erst 1790 erschien die
Arbeit über den „Lieutenant Greatraks" im Göttinger Taschenkalender. E. verweist
auf den Brief Lichteo bergs an Ramberg vom 3. Juli 1786, in dem das Gespräch mit
Lavater geschildert ist. Lichtenbergs Äusserungen über den Spinozismus sind von
grossem Interesse: er vertritt einen energetischen Monismus, wenn man moderne
Termini anwenden will. —
J. M. S aller. Der 1832 als Bischof von Regensburg verstorbene Sailer
findet neuerdings regere Teilnahme im katholischen Lager der Wissenschaft. Nach
Iwan von Müller, der ihn mit Jean Paul als „Erzieher der deutschen Nation" be-
handelte, und L. Radlmaier, der den Pädagogen würdigte, widmet Ph. Klo t z (4568)
eine Dissertation dem „Moralphilosophen". Aber trotz der 170 Seiten gewinnt man
kein übersichtliches Bild der Gedankenwelt Sailers. Das liegt vornehmlich daran,
dass K. sein eigenes Urteil allzusehr zurückhält und es vorzieht, referierend zu
verfahren, nicht nur, soweit Sailers Ideen in Betracht kommen, sondern auch dort,
wo es gilt, sie zu kritisieren. In diesem kritischen Abschnitt aber wird neben Paulsen,
dessen Einwänden wenig Bedeutung beigelegt wird, nur noch eine Abhandlung Lüfts
aus dem Jahre 1834 herangezogen, die bald nach ihrem Erscheinen auch die volle
Billigung des Herausgebers der Sailerschen Werke, Widmer, gefunden hatte. Der
katholische Standpunkt ist also überall streng gewahrt, und jede selbständige Stellung-
nahme ist, wie schon nach dem geistlichen Stande des Verfassers anzunehmen war,
vermieden worden. Infolgedessen ist die ganze Darstellung eher als Erbauungs-
schrift denn als eine wissenschaftliche Abhandlung zu bezeichnen. Ganz unzureichend
ist vor allem das zweite Kapitel des ersten Abschnitts behandelt, das Sailers Stellung-
nahme zur Philosophie und Theologie seiner Zeit schildern, und die damalige Philo-
sophie und Theologie charakterisieren will. Das geschieht auf drei Seiten und einigen
W. OUhausen, Didaktik des 18./ 19. Jahrhunderts. 541
Zeilen. Und ein Drittel davon ist Zitat der von Sailer einem seiner Werke einver-
leibten Charakteristik der philoso[)hischen Lage um 1800 von Steffens, das K. einfach
von Sailer übernimmt, ohne einmal anzußfeben, aus welchem Jahre es stammt, und
wo es bei Stetlens zu finden. Auch bei Briefanführungen hat es der Verfasser nicht
für nötig- gehalten, auf die primäre Quelle zurückzugehen. Sehr unerquicklich wirkt
endlich noch die Zerlegung des Materials in ein kleinliches Mosaik unendlicher
Unterabteilungen und tirüppchen, die bis zum Doppel-y gegliedert sind. — It. Stolz le,
der offenbar eine Biographie Sailers vorbereitet, gibt Brocken seiner Materialien*
Sammlung (4570) und einen knappen Überblick auf Leben und Wirken des lange
Zeit schwer angegriffenen Gegners der Aufklärung, der selbst in den Verdacht auf-
klärerischer Ketzerei geriet (4569). Denn Sailer lehnte mit der grossen Majorität
der damaligen Geistlichkeit die scholastische Darstellungsweise ab und verabsäumte
iji seinen Apologien des gefährdeten Christentums die Hervorkehrung der katholischen
Sondergesichtspunkte, so dass er des Indifferentismus beschuldigt wurde, wo nicht
gar des heimlichen Protestantismus. Weitere Arbeiten St.s über Sailer sind bei ihm
zitiert; andere kündigt er an. — Eine Auswahl der Schriften Sailers verdankt gleich-
falls R. Stölzle ihr Erscheinen (4571). —
Jung-Stilling. Die Neuausgabe von Stillings phantastisch-religiösem
Roman „Das Heimweh", die J. Landenberger (4572) besorgt hat, wendet sich
nicht an wissenschaftliche Kreise, sondern will ganz im Sinne Stillings religiöse
Gemüter erbauen oder Ungläubige dem Glauben Stillings gewinnen. Vorangestellt
ist die kurze Lebensgeschichte des seltsamen Mannes von Grollmann, Stillings eigene
Darstellung der Entstehung des Buches in seiner Autobiographie und eine kurze
Apostrophe des Herausgebers. —
J. G. Zimmermann. Einige kurze Blitzlichter fallen auf das Verhältnis
Zimmermanns und Herders durch D. B o n i n s (4573) nur allzu knappe Mitteilung
einiger Briefe des berühmten Arztes an Herder, die dessen Berufung nach Göttingen
betreffen. Sie dienen zur Rechtfertigung des vielgeschmähten, eiteln und durch
Krankheit sehr reizbaren Schweizers, dessen Herz aber doch ehrlich empfand. Da-
gegen erscheint Herders Verhalten nicht einwandfrei; wenigstens solange nicht die
weiteren Briefe Herders an Zimmermann aufgefunden sind, die ja vielleicht das Urteil
modifizieren können. B. vermutet sie im Nachlasse der Familie von Berger, der die
zweite Frau Zimmermanns entstammte. Die von ihm veröffentlichten Briefe gehören
einem Handschriftenschatze an, den Frau Billon- Haller in Genf hütet. Sie ist eine
entfernte Nachfahrin Herders. Ihre Sammlung von Briefen an diesen umfasst nahezu
300 Nummern, darunter finden sich 34 Briefe von Goethe und 40 Zimmermanns, die
vornehmlich aus den Jahren 1774—76 datieren und der Rest von 63 ehemals vor-
handenen sind. Sie boten Gelegenheit, Düntzers Publikation nachzuprüfen. Sein Ab-
druck ist unvollständig und ungenau. Viele Briefe Hess er ganz beiseite: B. zählt
13 ungedruckte. — 27 Briefe Zimmermanns aus den Jahren 1760—63 an seinen ehe-
maligen Lehrer und nunmehrigen „Patron" Haller, dem er so viel zu danken hatte,
veröffentlicht R. I s c h e r (4574) nach den Handschriften der Berner Stadtbibliothek.
Die elf erhaltenen Antworten Hallers sind nicht mit abgedruckt. Zimmermann war
seit 1754 Stadtphysikus in seinem Geburtsort Brugg und sehnte sich schon lange
nach einem weiteren Wirkungskreise. Haller verschafft ihm durch Übersetzungen
Einnahmen und ist auch um eine Berufung des jungen Landsmanns nach Göttingen
bemüht. Jedoch sie kommt nicht zustande, wie auch eine Aussicht auf Hannover
zunächst sich wieder verschliesst. Anderes lehnt der Ehrgeizige seinerseits ab. Am
15. April 1762 verwendet sich der selbst Enttäuschte für Wieland, dem er eine
Professur in Göttingen wünscht. Seine Lage sei äusserst traurig. Er würde auch
ohne Gehalt kommen. Am 12. Juni gibt Zimmermann nähere Auskunft über Wieland
und empfiehlt ihn noch einmal aufs wärmste. Haller war bereit, für Wieland zu
wirken, sah aber anscheinend einige Schwierigkeiten in Wielands noch geringem
Rufe. Am 28. August dankt Zimmermann erneut für Hallers Bemühungen und bittet
sie fortzusetzen, und am 18. September meldet er, dass Wieland, in Erwartung ihres
Erfolges, Ruhe zu finden gesucht habe in der Niederschrift der Geschichte des
Agathon, die Zimmermann für die Geschichte des Autors selbst ansieht. Es wurde
mit Göttingen aber bekanntlich nichts. Dafür fand Wieland bald darauf Zutritt zum
Hause des Grafen Stadion, der auch Zimmermann zu gewinnen suchte. Er bot ihm
ein Jahresgehalt von 400 Talern auf Lebenszeit an; aber es ward ausgeschlagen.
Während Wieland erst 1769 durch des Klotzianer Riedels Vermittlung nach Erfurt
kam, fand Zimmermann bereits ein Jahr vorher in Hannover die ersehnte ehreuvolle
Stellung. Die vorliegende Publikation setzt die Mitteilung der Briefe Zimmermanns
an Haller, die in früheren Jahrgängen des Taschenbuchs begonnen wurde, fort Sie
führt sie bis Nummer 158. —
Ausländer. Eine überaus erfreuliche Publikation ist K.Wollfs (4575)
Jtthresltrioht« f&r neuere deatscbe Literatarg««ohichte. SIL j^^
542 W. Olshausen, Didaktik des 18./19. Jahrhunderts.
Ausgabe von Shaftesburys „Moralisten", und sie wird dazu nicht zum wenigsten
durch die warmherzige und verstandesklare Einleitung, die in knapper Form vom
Leben und Denken des einflussreichen Enthusiasten berichtet, um mit einem kräftigen
Appell an uns Heutige zu schliessen, dass wir erkennen möchten, wie weit uns die
Grossen des 18. Jahrhunderts an innerer Kultur über waren. W. glaubte ursprüng-
lich, sich auf eine Revision der letzten Übersetzung der ,, Moralisten", die 1776 — 79
in Leipzig erschien, beschränken zu können. Er sah aber bald, dass dies nicht an-
gängig war, und entschloss sich daher, etwa zwei Drittel des Werkes ganz neu zu
übersetzen. Im Anhang I wird von den ersten Übersetzern Nachricht gegeben. Der
erste Teil wurde von dem Hainbündler Hölty übertragen, der darüber wegstarb. Die
Arbeit wurde dann nicht von J. H.Voss, wie der Siegwart-Miller fälschlich behauptete,
sondern von J. L. Benzler zu Ende geführt. Der zweite Anhang enthält einen kurzen
Exkurs über Shaftesbury und Leibniz, der dritte bringt Herders Versübertragung des
„Naturhymnus", ein letzter gibt eine kritische Übersicht über die Literatur. Den
Text selbst erläutern einige 20 Anmerkungen. — H. H a u p t s (4576) Arbeit über die
näheren Umstände der Verhaftung Voltaires in Frankfurt im Jahre 1753 und ihre
Folgen für das weitere Verhältnis des Tiefgekränkten zu Friedrich dem Grossen liegt
mir nur in der Zeitschrift für französische Sprache und Literatur vor, in der sie zu-
erst erschien (ZFSL. 27, S. 161-87; 30, S. 87-117; 34, S. 159-211). H. benutzte an
Akten und Briefen Voltaires ungedrucktes Material. — In der gleichen Zeitschrift
findet sich (ZFSL. 30, S. 293-300) eine Mitteilung H. Droysens über das seiner
Meinung nach fälschlich dem König zugeschriebene und in seine Werke auf-
genommene ,, Portrait de Monsieur de Voltaire", auf die hier noch nachträglich auf-
merksam gemacht sei, und (Bd. 35, S. 226-48) gleichfalls von H. Droysen eine
Abhandlung „Die Marquise du Chätelet, Voltaire und der Philosoph Christian Wolff".
— In der Darstellung des äusseren Lebensganges Voltaires von Eug. LaPou-
droie (4577) kommt zum mindesten Voltaires „Zeit", von der auf dem Titel auch
etwas steht, zu kurz weg. Es ist aber auch von Voltaires W^erk allzuwenig die Rede.
Doch ist der Stil des knappen biographischen Essays unterhaltend und witzig. —
Einer ganz anderen Kategorie gehört P. Sakmanns (4578) Buch an, das aus
einer grossen Zahl in Zeitschriften erschienener Arbeiten hervorgegangen ist und
sich nun auch dadurch aufs angenehmste einführt, dass es selbst vom Ballast der
Anmerkungen und Literaturnachweise frei gehalten werden konnte. Das kommt der
kernigen flotten Darstellung sehr zugute. Im ersten Teil, der die Überschrift trägt:
,,Zur Psychologie Voltaires" und in der Tat auch mehr essayistische Streiflichter auf
die markantesten Züge des Voltaireschen Wesens wirft, als eine systematische, schul-
mässige Erörterung darstellt, die den Anspruch erhebt, lückenlos zu sein, interessiert
vor allem die Wertung des englischen Aufenthaltes. Er bedeutet nach S.s Meinung
keine Revolution im Leben Voltaires, denn Voltaire kehrte als derselbe zurück, als
der er hingegangen, und erst um 1740 tritt langsam ein Wandel seines Wesens ein.
In der Schule der Freidenker brauchte Voltaire, der als vollendeter Unchrist nach
England schon kam, nichts mehr zu lernen. Das Studium der Deisten gehört daher
auch späteren Zeiten erst an. Auch die Abhängigkeit von Locke sei sehr über-
schätzt worden. Wenn aber England überhaupt auf ihn wandelnd wirkte, so machte
es ihn durch die Einwirkung Clarkes konservativer. Dagegen schätzt S. die Er-
fahrungen, die Voltaire mit Friedrich dem Grossen macht, in ihrer Bedeutung für
seine geistige Entwicklung, sehr hoch ein. Über die Korrespondenz mit Friedrich
und d'Alembert stellt S. an Tiefe und Gehalt den Briefwechsel mit Frau Du Defl'and,
der einer eingehenderen Analyse gewürdigt wird. Ich erwähne hier nur diese
wenigen Punkte. Doch will ich nicht verhehlen, dass mir in den kurzen, fast
aphoristischen Abschnitten dieses ersten Teiles mehr wertvolles Material zur
Kenntnis von Voltaires Geist und Leben beigebracht scheint als in mancher dick-
leibigen Biographie. Der zweite Teil will einen Überblick geben über die so un-
endlich Mannigfaltiges umspannende Gedankenwelt Voltaires, Er gliedert sich in
drei Abschnitte, deren erster den Ästhetiker behandelt, während der sehr viel um-
fangreichere zweite den Aufklärer als Denker, Prediger und Religionskämpfer vor-
führt. Hier gibt im Hinblick auf Nietzsche Voltaires Plädoyer gegen das Christen-
tum manches zu denken. Ein kurzer Anhang ist dem Geschichtschreiber und Natur-
wissenschaftler gewidmet. Als Mann der Naturwissenschaft werde Voltaire stark
überschätzt. S. findet den naturwissenschaftlichen Einschlag im Voltaireschen Ideen-
gewebe verschwindend. Unbestritten jedoch bleibt, dass Newton in Frankreich durch
ihn erst in Aufnahme kam. Voltaires Arbeit über die Wärme aber möchte S. nicht
allzu hoch stellen. In der Bekämpfung der jungen Geologie Maillets und ßuffons
endlich gab er sich arge Blossen. Im Schlussabschnitt wägt S. die Verdienste des
Politikers ab mit dem Resultat, dass politische Einsicht und Urteilsfähigkeit Voltaire
wohl mehr eigneten, als dem weiter wirkenden Rousseau, Als Quintessenz der
W. Olshauson, Didaktik des 18./19. Jahrhunderts. 543
Voltaireschen Persönlichkeit bezeichnet S. seine unverwüstliche Naivität, die weder
Zorn noch Verachtung- aufkommen lasse, sondern jeden objektiven Betrachter nur
immer wieder heiter stimmen könne. — Nur für den Spezialforscher von Interesse
ist die Arbeit von H. (nicht A!) üübi (4579), für die er hauptsächlich handschi'ift-
liche Quellen der Berner Stadt- und Hochschulbibliothek verwertete. —
19. Jahrhundert: Gesamtdarstellungen. Der Überblick, den
A. Dorn er (4580) über die Philosophie und Theolog-ie im verg-an^j^enen Jahr-
hundert im Rahmen eines Vortrages zu geben versucht, leidet darunter, dass die
Fülle des Materials sich allzu schwer in solch knappe Form bannen lassen will
und die Anforderungen, die an die Auffassungsfähigkeit nicht nur des Hörers,
sondern selbst des Lesers gestellt werden, das gewohnte Mass bei weitem über-
schreiten. —
Zeit von 1800—1850: Allgemeines. In knappen, klaren Ausführungen
schildert E. S p r a n g e r (4581) den Einfluss der die Zeit beherrschenden philo-
sophischen Ideen auf die staatlichen wie pädagogischen Reformen, die zur Wieder-
geburt Freussens führten, und ihre Blütezeit in den Jahren 1807—1812 erlebten.
Seine Darstellung will die bisher vorherrschende biographische Betrachtungsweise
jener grossen Phase deutscher Geistesentwicklung nach der ideengeschichtlichen Seite
ergänzen und tut das in trefflichster Form. Wieder wird betont, dass es nicht so
sehr Kant als vielmehr in erster Linie Fichte und neben ihm Schelling und Schleier-
macher sind, die auf die Reformatoren Preussens einwirkten, und nachdrücklich wird
auf den in jenen Zeiten der Gärung und Wandlung überhaupt niemals ganz über-
wundenen Gegensatz in der Auffassung des Staates hingewiesen, der nicht nur die
Meinungen der Reformer untereinander trennte, sondern auch den einzelnen zwischen
verschiedenen Standpunkten schwanken liess. Einerseits sah man im Staate, der
älteren Auffassung folgend, allein den Rechtsstaat; die anderen schlössen sich der
neuen Auffassung Schellings an, der den Begriff des Idealstaats schuf und im Staat
letzten Endes ein Stück lebendiger Vernunft verkörpert sah. Nur unter Berück-
sichtigung dieser Polarität entgegengesetzter Staatsphilosophien lasse sich das Wesen
der Reform verstehen, die neben höchster Zentralisation auch liberalste Dezentralisation
der Staatstätigkeit anstrebte. Dem unklaren StaatsbegrifT substituiert sich gelegent-
lich der Begriff der Nation in verschiedener Färbung, über dem herrschend die
Idee der Menschheit steht. Aus diesen begrifflichen Prämissen ergibt sich für
Fichte wie Arndt ein aufs erste vielleicht überraschendes Zurücktreten des be-
sonderen Interesses an der historischen Individualität des Preussischen Staates, über
dem die durch die gemeinsame Sprache charakterisierte höhere Einheit Deutschlands
steht, das Fichtes Anteilnahme aber auch wieder nur insoweit erregt, als es
Ausdruck der umfassenderen Idee der Menschheit ist. Der mystische Einschlag der
Ideenlehre, aus der die grossen Tendenzen der Reform entsprangen, beginnt aber
bald deutlicher zutage zu treten und wird von 1815 ab für die offizielle Staats-
gesinnung bestimmend. Es kommt das System der christlichen Völkerbeglückung
zur Herrschaft. Die grosse Bewegung verebbt. —
I. Kant. Die Tatsache, dass die Akademie-Ausgabe Kants bereits in einem
Neudruck zu erscheinen beginnt (4591), kann als Beweis dafür angesehen werden,
dass das allgemeine Interesse an der Philosophie und ihrer Geschichte im Wachsen
begriffen ist. — Über die im vorigen Bericht erwähnten Bände V und VII dieser
Ausgabe urteilt K. Vorländer (4590). — Gleichfalls ein Zeichen der Zeit ist, dass
M. Kronen bergs (4583) Kant-Buch nun schon in vierter Auflage erscheint. —
So wird sich wohl auch E. von Asters (nicht Axters!) (4582) kleines Büchlein,
das in sachlicher Darstellung in Kants Philosophie einzuführen sucht, seinen Leser-
kreis zu erobern verstehen. — Einen Beitrag zum Verständnisse des gemeinsamen
W'irkens von Goethe und Schiller nennt A. Wernicke (4584) eine Schrift, in der
er seine Arbeiten über Kant in gemeinverständlicher Form zusammenzufassen
beabsichtigte. Er befasst sich denn auch so gut wie ausschliesslich mit der Philo-
sophie Kants, die er in kurze, leichtfassliche Formeln zu bringen versucht. Nur
der erste Abschnitt: „Die Weltanschauung des deutschen Idealismus" zieht auch
Goethe und Schiller in den Kreis der Betrachtung. — Einen wertvollen Beitrag für
die spezielle Kant-Forschung stellt Th. Haerings (4592) Publikation aus dem
Nachlass Kants dar, die Reickes Druck der „Losen Blätter" wesentlich verbessert,
und die Periode des Schweigens zwischen Dissertation und Kritik aufhellt. — Auch
der Aufsatz H. Schlemmers (4589) geht, soweit ihm überhaupt wissenschaftliche
Bedeutung zukommt, mehr den Fachtheologen an als den Literarhistoriker. Die
Frage, wie weit der Ritschl-Schüler \\\ Herrmann auf den Bahnen Kants und Schleier-
machers wandelt oder nicht, interessiert uns hier nicht weiter. — Schon gar nicht in
Betracht kommt W. Rauschs (4588) Eiitrüstungsruf, der sich, anschliessend an
Paulsen, gegen O. Willmann richtet. — E. von Mayers (4587) Abhandlung
49*
544 W. Olshausen, Didaktik des 18./19. Jahrhunderts.
erschien nicht im „Archiv", sondern in einer Sammlung- von „Arbeiten" zur Philo-
sophie usw. —
J. F. Fries. Die Arbeit R. Ottos, gegen die sich L. Victor (vgl. N. 4612)
polemisch wendet, ist wohl die über die praktische Philosophie von J. F. Fries
(4593), die in der Tat bei der Darstellung der Ahnungslehre zu dem Ergebnis
kommt, dass, was Schleiermacher verworren vorschwebte, bei Fries in deutlicher
Lehre Gestalt gewann. Doch scheint mir 0. sonst Fries keineswegs schlechthin
gegen Schleiermacher ausspielen zu wollen. Dass Fries das allgemeine Wesen der
Religion, ihren Ort im Gemüte und ihre Quellen, richtig aufgewiesen habe, ist seine
Meinung allerdings, doch vermisst er bei ihm das Verständnis der geschichtlichen
Einzelbildungen der Religion. Den Schlüssel zu ihrem Verständnis biete aber
gerade die Friessche Religionsphilosophie in hervorragendem Masse. — Den umfang-
reichen philosophischen Roman von J. F. Fries legt W. Bousset (4594) in einer
neuen, jedoch um etwa ein Drittel gekürzten Ausgabe vor; so fielen gleich im
Anfang die erst in der zweiten Ausgabe von 1822 eingeschobenen langen Gespräche
des Philanthes. Sonst auch blieb die Fassung der ersten Ausgabe ziemlich gewahrt,
und wurden vor allem die späteren Zutaten wieder ausgeschieden und also vornehm-
lich im zweiten Bande gekürzt, wo der eigentliche Roman ausgemerzt wurde. Der
Abschnitt „Ewige Wahrheit" und was ihm folgt, blieb unberührt. Der Text selbst
folgt der zweiten Ausgabe. Eine kurze Einleitung führt in den Gedankenkreis des
Buches ein und orientiert in knappen Zügen über die Stellung, welche Fries in der
Geschichte der Philosophie einnimmt. Eine Beschäftigung mit ihm ist keineswegs
undankbar, zumal er ein gewisses Gegengewicht zur Geschichtsphilosophie des
Idealismus darstellt und dadurch dem modernen Denken nicht fernsteht. —
Fichte. Für die vortreffliche Ausgabe einer Auswahl der wichtigsten
Schriften Fichtes von F. Medicus (4597) in sechs gut gedruckten starken Bänden,
von denen dieses Jahr der dritte und fünfte vorliegen, genügt ein Hinweis, dem ich
nur hinzufügen möchte, dass man am Schluss des dritten Bandes Fichtes furchtbare
Abrechnung mit Nicolai findet, die A. W. Schlegel 1801 herausgab und mit einem
Vorwort voll blutiger Ironie begleitete. Da Schlegel das Schlusskapitel nur bruch-
stückweise abdrucken Hess, war der Herausgeber um das Manuskript bemüht, das
noch vorhanden sein soll; der Besitzer des Nachlasses vermochte die Papiere Fichtes
jedoch bedauerlicherweise nicht zur Verfügung zu stellen. Auch die Dokumente des
Atheismusstreites, zu denen ja auch Forbergs Abhandlung gehört, sind in diesem
Bande enthalten. — Einblick in diese kritische Phase von Fichtes Leben gewähren
die von A. Löckle (4595) herausgegebenen Briefe Fichtes und seiner Gattin an
einen als Philosophen unbedeutenden ehemaligen Schüler Fichtes, J. J. W'^agner, aus
den Jahren 1797—99. Noch im Zwist mit Nicolai sekundierte Wagner dem Meister,
dann schliefen die Beziehungen beider ein, ja die einstige Verehrung verwandelte
sich bei J. J.Wagner bald in ein kaltes überhebliches Aburteilen. Biographischen Reiz
haben auch die Briefe der Fichtin, die in Sorge der unsicheren Zukunft des lieben
Mannes entgegensah und wohl auch mehr als dieser darunter litt, als selbst
„Schneider, Schuhmacher, nebst Bettelweibern" ihr Urteil über den Atheismus des
Gatten zu fällen sich gemüssigt fanden und „ihr verläumderisches Wesen trieben".
Sehr wünscht sie, dass Fichte bald wieder Gelegenheit gegeben werde, seine
„Philosopfie" öffentlich vorzutragen, „damit mehrere Jünglinge sie benutzen
könnten". — O. Richter (4596) wünscht, dass Fichtes Erziehungsprogramm, wenn
es auch auf den ersten Blick weltfremd erscheine, mehr als bisher Einfluss auf
unser Schulwesen gewinne. Kann man schon diese allgemeine Anregung begrüssen,
so wird man durchaus der Forderung zustimmen müssen, dass auf unseren höheren
Schulen neben den Reden der alten Griechen und Römer auch die eines Fichte
gelesen werden möchten; freilich wohl aber erst in den Primen, wenn nicht gar
der Oberprima. —
Sc belli ng. Wie die Aufsätze von E. Fuchs und H. Scholz (4598)
sind auch die Arbeiten A. Wernickes (4603) und Karl Hoffmanns (4600) mehr
oder minder kurze und kritische Referate über die Schelling- Erscheinungen der
jüngsten Zeit. — J. Kohl er (4601) befasst sich mit Hegel, wie unten erwähnt wird.
— Aus den Schriften Schellings stellte B. Ihringer (4604) eine Auswahl zu-
sammen, die sich über die ganze Spanne seines höchst wandelbaren Philosophierens
erstreckt. Die Einleitung lässt die eigenartige, trotzige Persönlichkeit mit viel
Geschick lebendig werden. —
Hegel. Die Arbeit von A. I^ e w k o w i t z (4605), eines Schülers E. Kühne-
manns, erhebt sich weit über das Niveau üblicher Dissertationen. Ihr Schwerpunkt
liegt ganz in der Darstellung der Hegeischen Gedanken, die durch eine tiefgehende
erkenntnistheoretische Auseinandersetzung eingeleitet wird, in der L. die Notwendig-
keit erörtert, die Grundbegriffe der Kultur auf Prinzipien der formalen Logik
W. 0 1 s h a u s e n , Didaktik des 18./19. Jahrhunderts. 545
zurückznfiihrpn, um auf diese allein mögliche Weise den objektiven Charakter der
Kultur zu beo-riinden. Die Ästhetik Kants und Schillers wird im An»chlu8s an
Kiihnemann kurz behandelt, worauf in einem interessanten Kapitel Hegels nahe Be-
ziehung zu Schiller und die Verwandtschaft der Grundprinzipien ihrer Philosophie
nachgewiesen wird, um nunmehr zur Entwicklung der ästhetischen Gedankenwelt
Hegels zu schreiten, die in zwei Teilen abgehandelt wird: zunächst die Theorie der
Kunst im allgemeinen, dann die der einzelnen Künste. Die Arbeit kann jedem,
der sich in diese Probleme zu vertiefen hat oder eine Anschauung von ihnen
gewinnen möchte, zum eingehenden Studium empfohlen werden, zumal gerade
die Ästhetik derjenige Teil der Philosophie Hegels ist, der auch heute noch die
aufmerksamste Beachtung verdient. — Nicht von Schelling, sondern von Hegel in
Berlin, erzählt J. Kohler (4601: doch lies: N&S. 135), wie seine Wirkung sich
über die Universität verbreitete und bald die Stadt und das ganze Land beherrschte.
Schelling wird mit keinem Worte erwähnt, und doch konnte es passieren, dass in
die Überschrift sein Name geriet, der auch zweimal den Kopf der Seiten schmückt.
— W. W i n d e l b a n d (4607) geht in einer Akademierede den Motiven des Neu-
hegelianismns nach. Er sieht auch in ihm den Ausdruck des immermehr zu-
nehmenden Weltanschauungsbedürfnisses, das vornehmlich auf religiöser Grundlage
erwächst. Wohltuend empfindet er das Wiedererwachen der Idee der Allgemeinheit
und der Pflicht der Hingabe an sie nach dem langen Vorherrschen des schranken-
losen Individualismus Nietzsches. Insoweit sieht er ein Symptom der Gesundung in
dem Rückgang auf Hegel. Und auch philosophisch betrachtet, begrüsst er die
Überwindung des rein erkenntnistheoretisch orientierten Neukantianismus und des
Psychologismus, der in seiner letzten Konsequenz zum Verzicht auf jede eigene
Aufgabe der Philosophie führe. Kant gegenüber könne von einem Siege der
historischen Denkweise eines Fries gesprochen werden. Die Geschichte werde von
neuem als das Organon der Philo.^ophie erkannt, deren Aufgabe in der Erforschung
der begrifflichen Struktur alles Kulturbewusstseins bestehe. Doch warnt W. vor
einer Wiederbelebung der dialektischen Methode und kritikloser Hinneigung zu den
metaphysischen Tendenzen der Hegeischen Philosophie. —
Schleiermacher. Den Ausgaben ausgewählter Werke Fichtes,
Schellings, Hegels, die im Verlag von Eckardt bereits erschienen, schliesst sich
nun eine gleichfalls halbpopuläre Zwecke verfolgende Ausgabe Schleiermachers an
(4615). Ihr Herausgeber ist der Schelling-Prophet O. Braun, der nur in einem
kleinen Teil vor J. Bauer unterstützt wurde; doch verdankt er Bauer, wie im
Vorwort erklärt wird, wertvolle Winke zur Einleitung. Die Anordnung der Schriften
ist nicht systematisch oder chronologisch, vielmehr wurden für die ersten beiden
Bände die bestimmt, welche unverkürzt abgedruckt werden sollten, während die
„Auswahlen" in die letzten zwei Bände verwiesen sind. Als ein Glück kann es
betrachtet werden, dass der Verlag darauf bestand, auch die Reden, „Monologen" und
die „Weihnachtsfeier" aufzunehmen, die der Herausgeber beiseite lassen wollte, und
die nun wenigstens als „Nachtrag der bekanntesten Schriften" im vierten Bande
abgedruckt sind, während sie natürlich in den ersten gehört hätten, der leider mit
den „Grundlinien einer Kritik der bisherigen Sittenlehre" vom Jahre 1803 anhebt.
Dem Beispiele R. Ottos folgend, stellt ihnen Braun eine knappe Inhaltsangabe voran,
die ich lieber hinter dem Text sehen würde, wenn man sie nicht, wie Otto, unter
ihn setzen mochte, was begreiflich ist. Der Druck folgt der Fassung in den
„Sämtlichen Werken" von 1846. Für die ersten drei Bogen sind die Lesarten auf-
geführt, die sich aus der Vergleichung mit der ersten Ausgabe ergaben. Die
Abweichungen stellten sich als unwesentlich heraus. Das gilt auch von den dann
folgenden Akademie- Abhandlungen: Über die wissenschaftliche Behandlung des
Tugendbegriffes von 1819, den Pflichtbegriff von 1824, Naturgesetz und Sittengesetz
von 1825, über den Begriff des Erlaubten von 1826, die zwei Arbeiten über den
Begriff des höchsten Gutes von 1827 und 1830, über den Beruf des Staates
zur Erziehung von 1814 und über den Begriff des grossen Mannes von 1826.
Auch hier also wurde, ohne dass Gründe dafür angeführt würden, die zeitliche
Reihenfolge nicht beachtet. Ein „Geleitwort" hat A. D o r n e r der Ausgabe
gewidmet; aber es ist sehr viel mehr als das geworden. Vielmehr erörtert er
in nur allzu schwerer Darstellung und mit manchem polemischen Seitenblick aus-
führlich die gesamte Philosophie Schleiermachers, ihren sich vielfach kreuzenden
Motiven nachgehend, so dass nach dieser systematischen Einleitung, die leider keine
Einführung für den Laien bedeutet, dem Herausgeber allein eine biographische
Skizze zu geben übrigblieb. Diese Zweiteilung ist zu bedauern, denn ein einheit-
liches Bild ist so nicht gewonnen, und der Leser sieht sich am Ende doch allein auf
sich angewiesen und soll nun auch gar noch mit den „Grundlinien" beginnen, die
Schleiermacher selbst später einen „ostindischen Kaktuswald" nannte, wozu Braun
546 W. Olshausen, Didaktik des 18/19. Jahrhunderts.
trocken bemerkt: „so ganz unrecht hat er nicht damit". Und auch die weiteren
Mitteilungen über dies Werk sind wenig geeignet, ihm neue Leser zu gewinnen.
Der dritte Band enthält neben der Dialektik und anderen, vornehmlich ethischen
Schriften, die in Auswahl erscheinen, die Dialektik übrigens nach dem Text der
Ausgabe Halperns, die Predigten über den christlichen Hausstand, die im Sommer
1818 gehalten und 1820 zuerst gedruckt wurden. Sie sind herausgegeben und ein-
geleitet von J. Bauer. — Fünf Briefe oder besser Bruchstücke von Briefen Schleier-
machers aus Niesky teilt nach Abschriften aus dem Besitz Frau von Bendas,
geborene Jonas, gleichfalls J. Bauer (4614) mit. Die Briefe sind erfüllt von der
Stimmung herrenhuterischer Frömmigkeit. B. weist aber darauf hin, dass die Kritik
im Auge behalten müsse, dass die Briefe des Schülers einer Zensur unterlagen, und
dass weder alle noch die vorhandenen vollständig erhalten seien. Zweifellos habe
der Briefschreiber die dargestellten Gefühle auch selbst erlebt, die Art der
Schilderung aber sei typisch für die Gemeine, und die Briefe klängen oft wie
Erinnerungen kurz zuvor gehörter Andachten. — Ferner sind an Editionen noch zu
registrieren die kritische Ausgabe der „Kurzen Darstellung des theologischen Studiums"
von H. Scholz (4617) und A. Saathoffs (4616) Blütenlese aus Schleiermachers
Briefen, Schriften und Reden. — Die Abhandlung S t a n g e s (4618) beschäftigt sich
mit den Publikationen J. Bauers, die im vorigen Jahre aufgeführt wurden (vgl.
JBL. 1908/9, N. 8144/5). — Einblick in den um Henriette Herz gescharten Freundes-
kreis Schleiermachers gewährt eine schlichte, anonym erschienene Ausgabe von
Briefen der Herz an Ehrenfried von "Willich und dessen jugendliche Gattin Henriette
von Mühlenfels (4611). Einige orientierende Zwischenbemerkungen und wenige
Worte der Einführung vervollständigen das Bild. Henriette von Willich wurde nach
dem frühen Tode ihres Gatten Schleiermachers Lebensgefährtin. Bis zu diesem
Zeitpunkt führen uns die vorliegenden Briefe. Ehe jedoch Schleiermacher in diesen
langersehnten Hafen, der ihn nicht einmal vor Stürmen sichern sollte, einlief, waren
schwere Kämpfe um eine andere Frau zu bestehen: Leonore (ürunow, in denen er
schliesslich, trotz langmütigsten, liebevollsten Ausharrens, unterliegen sollte. Gerade
für diese selbstquälerische Phase seines Lebens sind unsere Briefe eine wesentliche
Quelle. Das vornehme Herz der schönen Jüdin spricht sich auch hier ohne alle
Ziererei in natürlicher Empfindung aus. Erwähnen möchte ich eine kurze
Charakteristik Jacobis (S. 91), die ein zutreffendes Bild gibt, während die harten
Worte über die Humboldts (S. 46), denen Eitelkeit, Ehr- und Ruhmsucht vorgeworfen
werden, „Gemüt haben beide nicht", doch wohl der ärgerlichen Verstimmtheit des
leicht gekränkten Alex von Dohna zuzurechnen sind. Wilhelm wenigstens bot, als
auch Henriette durch die Kriegsereignisse in bedrängte Lage geriet, die sie Unter-
schlupf bei ihren Freunden in Rügen suchen liess, bereitwilligst aus Rom seine
Hilfe an (S. 128). Mir will übrigens scheinen, dass der Ton in Henriettes Briefen
nach dem Tode des Mannes ein freierer und selbständigerer wird. — An der Hand
des ersten Bandes der Radeschen Auswahl von Briefen Schleiermachers verfolgt
K. Büchsel (4610) die Stationen der schliesslich zur Vereinigung führenden
Lebenswege Henriette von Willichs mit ihrem väterlichen Freunde. — Unter den
sechs Aufsätzen des sechsten Bändchens der von M. Apel herausgegebenen Sammlung
„Moderne Philosophie", die Schleiermacher, dem Philosophen des Glaubens, gewidmet
sind (4609), möchte ich besonders den von E. Troeltsch über Schleiermacher
und die Kirche herausheben, der einer anderen Sphäre angehört als die Mehrzahl
der übrigen, die hier und da wie flüchtige Kollegnotizen anmuten. Neben ihm
interessieren am ehesten noch A. T i t i u s über „Schleiermacher und Kant" und
M. Rades „Schleiermacher als Politiker". Es war aber überhaupt keine glückliche
Idee, sechs Autoren zu bemühen, die nun vielfach in Wiederholungen sich zu ergehen
hatten oder gar in Widersprüchen. Zum mindesten hätte die „neue Güterlehre" und
die ,,neue Moral" vom selben Autor behandelt werden sollen wie Schleiermachers
Verhältnis zu Kant, und der Pädagoge hätte auch den Politiker mit abmachen
können. — Einen sehr summarischen überblick über Schleiermachers Auffassung
von der Religion im Anschluss an Arbeiten von Troeltsch und Hunzinger, die
Schleiermachers Einfluss auf die religiöse Entwicklung des vergangenen Jahr-
hunderts gebührend würdigten, gibt L. Vietor (4612). Dagegen lehnt er Ottos
Aufforderung, auf Fries zurückzugehen und an seine Religionsphilosophie wieder
anzuknüpfen, ab. -— Umfänglicher ist die Arbeit L. V i e t o r s (4613), die sich mit
Schleiermachers Auffassung von Freundschaft, Liebe und Ehe befasst, d. h. der
moralphilosophischen Begründung dieser Begriffe im Systeme der Schleiermacher-
schen Ethik. Dieser systematischen Untersuchung ist der zweite Teil der Abhandlung
gewidmet, der mit einer Darlegung des Individualitätsbegriffes Schleiermachers beginnt.
Vorangeht Schleiermachers Kritik der Kantischen und Fichteschen Auffassungen, die
beide dem Begriffe der Freundschaft und Liebe nicht gerecht werden. — Dass auch
W. Olshausen, Didaktik des 18./19. Jahrhunderts. 547
im Auslände das Interesse für Schleiermacher lebendig- ist, beweisen die Arbeiten
E. Cramaussels (4608) und W. J. A a l d e r s' (4619). -
\V. von II u m b o 1 d t. Anknüpfend an den dritten Band der Briefe Wilhelm
und Karoline von Hunibuldts schildert K. Berg-er (4620) in kurzen Zügen die
Wandlung" Humboldts vom weltbiirgerlich gesinnten Deutschen der ästhetisierenden
vorjenaer Tage zum praktischen deutschnationalen Politiker. — Der gleiche Brief-
wechsel liegt E. Heilborns (4621) Aufsatz zugrunde, der einige interessante
psychologische Kandglossen enthält. — Auch der Franzose A. Bessert (4625)
widmet ihm einen längeren Essay. — Von grösster Wichtigkeit für den Literar-
historiker aber ist der neue Brieffund, den F. C. Ebrard (4625a) aus dem Besitz
der Ötadtbibliothek Frankfurt a. M. vorlegt. Es handelt sich um nicht weniger als
36 Briefe Humboldts an Schiller, die bis heute völlig verschollen waren und schon
Humboldt nicht mehr zu Gesicht kamen, als er an die Redaktion seines Briefwechsels
mit Schiller ging. Sie stammen aus den Jahren 1796 — 1803. Allein 1796 gehören
16 Briefe an, dem folgenden Jahre acht. In das Berichtsjahr fällt nur der erste Teil
der umfangreichen Publikation, die mit dem Briefe vom 18. Juni 1797, aus Dresden
datiert, abbricht. Die ersten 16 Briefe sind in Berlin geschrieben, das Humboldt erst
Ende Oktober 1796 verliess, um bis Ende April des folgenden Jahres wieder in Jena
zu wohnen. Sie setzen die tief greifenden Gespräche der in Jena einander nahe ge-
treteneu Freunde unmittelbar fort und wachsen sich gelegentlich zu ganzen Ab-
handlungen aus: so der Brief vom 13. Februar 1796, der eine umfassende Klassifikation
aller intellektuellen Tätigkeit entwickelt, um von hier aus kritisch an Schillers Unter-
scheidung eines ästhetischen und moralischen Ideals heranzutreten, oder der Brief
vom 12. März mit seiner Auseinandersetzung über antikes und modernes Versmass.
An eigenen Arbeiten werden die geplante und zum Teil schon entworfene Abhandlung
über (ioethes „Reineke Fuchs" erwähnt und vor allem die Idee seines nie vollendeten
Werkes einer Charakteristik des 18. Jahrhunderts erörtert, an deren Einleitung er
unter mannigfachen häuslichen Erschwernissen arbeitet; denn Gattin wie Mutter sind
krank, und auch das Söhnchen macht Sorgen, zumal die Kuren des Marcus Herz
nicht recht anschlagen wollen. Kräutertee ist aber freilich kein sehr wirksames Mittel
gegen Tuberkulose. Auch innere Hemmungen sind im Wege, und sie veranlassen den
feinsinnigen Kritiker anderer zii unverhüllten Geständnissen gleich unbestechlicher
Selbsteinsicht, wie in den Briefen vom 16. Juli und 2. August 1796. Nach Rückkehr
von der Reise nach Rügen, Eutin und Hamburg berichtet er dem Freunde von den
über Erwartung angenehmen Tagen des Zusammenseins mit Voss und seinen Ge-
sprächen mit Jacobi und dem leicht geschwätzigen Klopstock. — Meta Hüblers
(4622) Dissertation befasst sich vornehmlich mit Humboldts ethischem Individualismus
und legt daher auf die theoretische Untersuchung seines Individualitätsbegriffes
geringeren Wert. Daher ist der erste Teil, der das Wesen der Individualität erörtert,
etwas dürftig ausgefallen. Vor allem hätte sein dritter Abschnitt: Die Individualität
als Glied des Weltganzen, umfassender angelegt werden sollen, zumal hier die Grund-
lagen zu schaffen waren für die Klarlegung des für die spätere praktisch-ethische
Untersuchung wichtigsten Problemes des Charakters und seiner Beeinflussbarkeit
durch Erziehung. Da Humboldt an Kants Lehre des intelligibeln Charakters an-
knüpft und theoretisch von der Annahme einer Konstanz des Charakters ausgeht,
ergeben sich hier gewisse begriffliche Schwierigkeiten. Andererseits folgt der
ethische Optimismus Humboldts schon aus der Verknüpfung der Individualität mit
dem Absoluten. Humboldt gelangte aber überhaupt zu keiner eindeutigen Fassung
des Individualitätsbegriffs, zumal er sich auch über die Frage der Fortdauer der
Individualität und der Unsterblichkeit nicht Klarheit zu verschaffen vermochte. Der
zweite Teil entwickelt das ethische Ideal Humboldts, das im Begriff der idealen
Individualität erkannt wird, der dritte legt die Wege dar, die zu diesem Ziele führen,
die Voraussetzungen und Prinzipien der individuellen Bildung und ihre Vollendung
durch Wechselwirkung, die lebendige des Umganges, der Freundschaft und des Ver-
hältnisses der Geschlechter und die mittelbare der Sprache, Weltanschauung und
Kunst. Am Ende wird, wieder allzu summarisch, der Versuch gemacht, Humboldts
Stellung innerhalb der Entwicklung des ethischen Individualismus zu bestimmen.
Hier hätte eine eingehendere Darstellung der Geisteslage der Zeit hingehört. — Der
Aufsatz von R. P e t s c h (4623) ist eine kritische Würdigung des Sprangerschen
Humboldt- Werkes, das auch von P. zu den bedeutsamsten Erscheinungen der letzten
Jahre auf dem Gebiete der deutschen Geistesgeschichte gerechnet wird. — Eine gute
Auswahl der philosophischen Schriften Humboldts legt J. Schubert (4626) in
Dürrs Philosophischer Bibliothek vor, und er stellt ihr eine Einleitung voran, die im
Anschluss an Haym und Spranger eine wirklich ihren Zweck allgemeiner Orientierung
erfüllende Einführung in Humboldts Gedankenwelt bietet Ich bedauere aber doch,
dass offenbar auf Wunsch des Verlages, der den Umfang des Bandes nicht zu sehr
548 W. Olshausen, Didaktik des 18./19. Jahrhunderts.
anschwellen lassen wollte, die Schrift des jiing-en Referendars fortblieb, in der er den
Versuch machte, die Grenzen der Wirksamkeit des Staates mit kühnen, sicheren
Züg-en zu umschreiben. — Für O. Walz eis (4627) kritischen Artikel möge hier ein
Hinweis genügen. —
A. von Humboldt. Die in allzuviel Abteihingen gegliederte Darstellung
der Weltanschauung A. von Humboldts von G. Heller (4628) blieb vielfach im
Stadium der Materialiensammlung stecken und lässt daher eine freie ausgereifte
Würdigung vermissen. Auch stützt sich der Verfasser zuviel auf sekundäre Quellen.
Zum Teil liegt das daran, dass er sein Ziel zu hoch steckte. So geht es offenbar
über seine Kräfte, eine allgemeine Ansicht der kulturgeschichtlichen Lage Europas
nach der Reformation geben zu wollen, wie er sie im ersten Kapitel der Einleitung zu
entwickeln versucht. Ein derartiger Überblick gelingt selbst erfahrenen Historikern
nicht immer, geschweige dem jungen Anfänger. Auch wäre es wohl besser gewesen,
die Beziehungen der Weltanschauung Humboldts zu den Ideen des Klassizismus in
einem besonderen Abschnitt für sich im Zusammenhange zu behandeln, nachdem
Humboldts Gedankenwelt klar auseinandergebreitet war, als diese meist nur sehr
flüchtig angedeuteten Beziehungen immer wieder im einzelnen zu betonen. Es fehlt
trotz der durchgebildeten Disposition dem Buche überhaupt an einer strengen
systematischen Entwicklung. Soweit sich diese auf den Klassizismus zu beziehen
hatte, wäre sie am besten als Einleitung, die sich jedoch streng auf diese Phase zu
beschränken gehabt hätte, vorangestellt worden; dann hätte Humboldts Denken vor-
geführt werden können, und schliesslich wäre in einem vergleichenden systematischen
Abschnitt das Fazit zu ziehen gewesen. Nicht einmal die biographische Darstellung
kann als gelungen angesehen werden. Rein gar nichts aber gibt der Schluss, in dem
die Brüder nebeneinander gestellt, dann Schelling und Hegel in den Kreis der Be-
trachtung gezogen werden und schliesslich Humboldt als Vorahner der „modernen
Weltanschauung" figuriert. — G. S c h m i d (4630) macht aus russischen Quellen
(Zeitungen, Tagebüchern, Briefen usw.) Mitteilungen über Humboldts Reise nach
Russland im Jahre 1829, auf der G. Rose und Chr. Ehrenberg, der Zoologe, seine
Begleiter waren, und ergänzt damit hier und da unser Wissen oder berichtigt
Einzelheiten. —
E. M. Arndt. Die 50. Wiederkehr des Todestages Arndts gibt 0. Beta
(4631) Veranlassung, die heutige Generation an den Idealismus jener alten Tage zu
erinnern und einige patriotische Ermahnungen auszusprechen. — Dem Glaubensleben
Arndts geht E. Kühner (4632) nach und bezieht sich dabei vor allem auf seine
Lyrik. — In breiter historischer Darstellung, die den Untertitel führt: eine Unter-
suchung zur Geschichte der Reaktion in Preussen nach 1815, berichtet E. M ü se-
he ck (4634; doch lies: HZ. 105) über die Einleitung der hochnotpeinlichen Unter-
suchung gegen Arndt. — Derselbe Autor tritt für die Herkunft der anonymen Broschüre
von 1810: „Der Bauernstand, politisch betrachtet" aus Arndts Feder ein (4635). —
E. Mätzold (4633) gliedert seine knappe Darstellung der politischen Anschauungen
und Betätigungen Arndts in einen biographischen und systematischen Teil, von denen
der systematische vielleicht auch manchem Literarhistoriker zur schnellen Orientierung
dienen kann. Arndts Geschichtsphilosophie ist bekanntlich durchaus religiös fundiert,
er sieht in der Geschichte das unmittelbare Walten des göttlichen Geistes, der die
Geschicke der Menschen und Völker lenkt. —
Jahn. Das Stammbuch Jahns wurde 1819 mit seinen übrigen Papieren
beschlagnahmt und befindet sich seitdem im preussischen Geheimen Staatsarchiv.
Diese Stammbuchblätter publiziert nun E. Muse b eck (4637) und verwertet sie
für die Biographie Jahns. Er findet in ihnen die Bestätigung für Westerfelds An-
nahme, dass Jahn in Halle keineswegs irgendwie als Führer der Studentenschaft oder
sonst sich auszeichnend hervorgetreten sei. Und auch in Greifswald war sein Dasein
durchaus unrühmlich. Erst nachdem er mit dem consilium abeundi dort entlassen,
tritt ein Wandel seines Wesens ein; ihn findet M. auch in der zweiten Gruppe der
Stammbuchblätter, die den Jahren 1805—6 angehört, gekennzeichnet. Er teilt den
Inhalt der Blätter mit. —
F. von Gentz. Nur ein kurzer Hinweis soll hier auf die noch nicht ab-
geschlossene, vierbändige Briefausgabe gegeben werden, die von F. C. Wittichen
(4642) nach dem Tode seines Bruders Paul übernommen, nun aber auch ihm durch
den Tod aus den Händen genommen und, von E. S a 1 z e r besorgt, die wichtigsten
Briefwechsel des vielgeschäftigen und vielgewandten Gentz in sich vereinigen soll.
Zwei Bände liegen vor. Der erste enthält die Briefe an Elisabeth Graun, Garve,
Böttiger und eine Reihe einzelner Korrespondenzen, der zweite die an Brinckmann
und einen Nachtrag zum Briefwechsel mit Adam Müller, der für sich gesondert
erschien. — Über Gentz und Metternich, deren Briefwechsel den ganzen vierten Band
ausmachen wird, sprach F. C. Wittichen (4643) in seinem Habilitationsvortrag,
W. Olshausen, Didaktik des 18./19. Jahrhunderts. 549
und die kurze Mitteilung" über Gentz und Brinckraann (4644) sollte als Hinweis auf
die Briefpublikation dienen. — Denselben Zweck verfolgt K. Salzers (4645) Aufsatz.
— Einen Beilrag zur Korrespondenz liefert auch A. Fournier (4641), der in
einem anderen kleinen Aufsätze berichtet (4640), wie sich selbst Gentz durch das
Geheime Kabinett in Wien in seiner Korrespondenz beschränkt fühlte, da er auch
seiner Briefe nicht sicher war, so dass er in einem mitgeteilten Schreiben an den
P^'ürsten der Walachei, Caradja, Vorschläge machen muss, wie geheime Nachrichten
zuzustellen seien. —
Adam Müller. A. D'ombrowsky (4648) legt ein Kapitel einer ge-
planten Monographie über Müller vor, das genauer den Titel führt: Die historische
Weltanschauung und die politische Romantik. Es werden der Historismus, der
historische Relativismus und der historische Rationalismus in besonderen Abschnitten
abgehandelt. — Die von H. Feigl (4649) neu herausgegebene Broschüre Müllers
knüpft an eine Äusserung Goethes über Philipp von Neri und eine sich daran
schliessende allgemeine Bemerkung über das Reformationsunternehmen an. Sie liegt
mir nur in dem Original vor, das die Königliche Bibliothek zu Berlin besitzt. Aus
einer Anzeige in der TglRs^. 1910, N. 25, ersehe ich, dass F. meint, nur in Wien gebe
es ein Exemplar des nie erschienenen Schriftchens. Das ist also nicht richtig. —
Savigny. Ernst von Meier (4650) teilt ein Votum Savignys vom
21. Juli 1818 mit „betr. das materielle Recht in den Rheinprovinzen", das eine
beachtenswerte Ergänzung in der vier Jahre vorher erschienenen Schrift „Vom
Beruf unserer Zeit für Gesetzgebung und Rechtswissenschaft" bilde. — C. Var ren-
trapp s (4652) Briefpublikation hat für den Literarhistoriker gleichfalls kein
näheres Interesse. —
Zeit von 1850 bis zur Gegenwart: L. Feuerbach. Nur langsam
schreitet die Neuausgabe der sämtlichen Werke, deren erster Band bereits 1903
erschien, fort. Nunmehr liegt der vierte Band vor, von F. Jodl (4655) heraus-
gegeben und kurz eingeleitet: er enthält Feuerbachs Leibniz-Studien, die 1837 zuerst
gedruckt wurden, und einige Miszellen zur neueren Philosophie und ihrer Geschichte,
darunter die Erlanger Dissertation. —
Schopenhauer. Die dritte Ausgabe von W. von Gwinners (4657)
Biographie Schopenhauers, die freilich selbst den Anspruch gar nicht erhebt, eine
„erschöpfende Biographie im heutigen Sinne" sein zu wollen, hat gegen die frühere
Ausgabe manche Veränderungen erfahren. Allerlei Ballast ist über Bord geworfen,
denn der Charakter des Buches als Quellenwerk brauchte heute nicht mehr gewahrt
zu werden. So fielen die lateinischen Texte, die Schreiben an den Paten Soermans
und A. L. Muhl, welche Vermögensangelegenheiten betrafen, die Prozessschriften der
fatalen Berliner Episode und der Briefwechsel mit J. Aug. Becker. Diese Dinge
sind anderwärts bequemer und in passenderem Zusammenhange zugänglich. Da-
gegen sind die englischen Briefe mit Übersetzung beibehalten worden. Der Brief-
wechsel mit Goethe ist durch eine Skizze seines Inhalts ersetzt. Im Vorwort findet
sich eine Auseinandersetzung mit den nun meist schon abgeschiedenen früheren
Gegnern, vor allem werden die Angriffe des in der Tat in eigentümlichem Lichte
erscheinenden Grisebach gebührend gekennzeichnet. — Nicht ganz unberechtigt sind
die Einwendungen, die E. B. Curtiner (4661) gegen Chamberlains Darstellung
der Philosophie Schopenhauers in seinem grossen Kant-Werk macht. Sie stützen
sich vornehmlich auf Anführungen aus Schopenhauer selbst. Ja, es hat zum Schluss
den Anschein, dass dem wortreichen Bayreuther nicht ohne guten Grund zum Vorwurf
gemacht wird, er habe sich mit einigen Federn des von ihm so mannhaft Gezausten
nicht ungeschickt selbst zu schmücken verstanden. — Mit grosser Schärfe wendet sich
Curtiner auch gegen das Büchlein des Grafen H. Keyserling (4663), dem Chamber-
lain seinen ,,Kant" widmete, und der gegen Schopenhauer als Verbilder zu Felde
zieht. Wie sich aus dem Vorwort F. Seesselbergs ergibt, handelt es sich dabei um
einen Angriff des Werdandi-Bundes gegen den ragenden Götzen Schopenhauer, der
den Blick auf höhere Ziele hemme und lähmend auf die Seelen kraft der Zeitgenossen
wirke. Ich vermag nichts von den vielen pessimistischen Strömungen zu entdecken,
die unsere Zeit erfüllen sollen. Das ganze mit durchaus untauglichen Mitteln unter-
nommene Vorgehen kommt mir recht wie ein Kampf gegen Windmühlen vor. —
Im Gegensatz hierzu erhebt W. K i r s t e n (4662) den Ruf: Zurück zu Schopenhauer!
Auch da wird man nicht voll einstimmen mögen. — In einer systematisch nicht un-
interessanten Untersuchung beschäftigt sich G. Sparlinsky (4654) mit Schopenhauers
Verhältnis zur Geschichte. Er erörtert zunächst Schopenhauers gegensätzliche Stellung
zur nachkantischen historisch-evolutionistischen Denkweise, wobei er auf einige Inkon-
sequenzen des Systems Schopenhauers hinweist, der doch nicht in der Lage gewesen
sei, seine unhistorische Anschauung strikt durchzuführen und sie auf dem Gebiet
der Natur offen fallen lasse, während er im Begriff der Selbsterkenntnis des Willens
Jahresberichte fttr neuere deutsche Literatar^esohichte. XXI. r^
550 W. 0 1 s h a u s e n , Didaktik des 18./19. Jahrhunderts.
versteckt Konzessionen mache, wie ja auch seine Moralphilosophie dem Grundprinzip
des Systems zuwider sei. Die beiden folgenden Abschnitte untersuchen die Frage,
ob Geschichte Wissenschaft sei, und vergleichen sie mit der Kunst, die wahrere und
tiefere Kenntnisse vom Menschen vermittle, und der letzte Teil geht dem Probleme
der objektiven Geschichte nach und forscht nach ihrer treibenden Kraft und dem
Ziel ihres Fortschreitens, wobei sich wieder der Gegensatz vor allem zur Hegeischen
Auffassung klar herausstellt. Aus Schopenhauers Grundbegriff des Willens folgt,
dass auch nur dieser unvernünftige Wille wieder die Seele der Menschheitsgeschichte
ist und ein teleologischer Fortschritt undenkbar. Doch leugnet Schopenhauer natür-
lich nicht den äusseren Fortschritt des sozialen und wirtschaftlichen Lebens, den
Fortschritt der Zivilisation, aber er bestreitet, dass damit ein innerer Fortschritt der
Menschheit verknüpft sei, ein moralisches Vorwärtsschreiten und ein Wachsen des
Glückes; denn beides ist nach dem Grundprinzip seiner Philosophie ausgeschlossen:
der Wille ist amoralisch und an sich leidend. —
E. von Hartmanns „Erläuterungen zur Metaphysik des Unbewussten"
von 1874 erhielten in ihrer zweiten Auflage, die 1877 herauskam, den Titel „Neu-
kantianismus, Schopenhauerianismus und Hegelianismus in ihrer Stellung zu den
philosophischen Aufgaben der Gegenwart". Das Buch, das sich mit Kritikern seines
Systems auseinandersetzt und mit einer scharfen Abrechnung Fr. A. Langes, dessen
Standpunkt der junge Vaihinger vertritt, anhebt, worauf Frauenstädt, Bahnsen als
Schopenhauerianer und Volkeit, Rehmke als Plegelianer folgen, liegt nunmehr in
unveränderter dritter Ausgabe vor (4653). — ■
D. F. S t r a u s s. Für A. L e v y s (4673) Buch, das mir nicht vorliegt,
verweise ich auf die Anzeige in der DLZ. — PI. Türck (4672) ist wohl nur ver-
sehentlich an diese Stelle der Bibliographie geraten. Er wäre eher bei Stirner und
Nietzsche am Platze. Doch ist der angeführte Abschnitt seines „Genialen Menschen"
in der neuen, siebenten Auflage nicht verändert, so dass wir ihn auf sich beruhen
lassen können. —
M. S t i r n e r. Die zweite Auflage von J. H. Mackays (4675) Stirner-Buch
ist in allem Wesentlichen ein unveränderter Abdruck der ersten von 1898: denn M.
hat es vorgezogen, die durch weitere F^orschung notwendig gewordenen Ergänzungen
nicht in den Text hineinzuarbeiten, sondern fügt sie in einer Nachschrift bei. Viel
macht das nicht aus; nur wenige Punkte fanden neuerdings ihre Aufhellung. Sind
doch auch nur zwei Funde von Arbeiten Stirners indessen gemacht worden. Und
die über Stirner erschienenen Publikationen der letzten zehn Jahre verdienen zumeist
auch keine sonderliche Beachtung\ So nimmt M. gegen die umfangreichste unter
ihnen, die von A. Ruest, mit Recht ablehnend Stellung. Aber warum führt er die
Arbeit von H. Schultheiss nicht an, die wohl bis heute die einzige ist, die sich
streng wissenschaftlich mit dem philosophischen Denker befasst? (Vgl. JBL. 1906/7,
N. 6430.) Sehr zu bedauern bleibt, dass Marie Dähnhardt, die Geliebte und Gattin
Stirners, in überspannter Weltabkehr jede sachliche Auskunft verweigerte und auch,
ohne irgendwelche Aufzeichnungen zu hinterlassen, indessen das Zeitliche segnete.
Eine Vermehrung hat der Anhang erfahren, in dem nun drei Stammbäume erscheinen,
die über Abstimmung und Verwandtschaft Auskunft geben, und ein weiterer Brief
Stirners abgedruckt wurde. Nur zwei Briefe seiner Hand sind bis heute bekannt,
und beide sind inhaltlich belanglos. Ganz erwünscht ist die Tafel mit den Stationen
der Lebenswanderung Stirners, da sie eine schnelle' biographische Orientierung
ermöglicht. —
F. Nietzsche. Als die bedeutsamste Erscheinung des Jahres stelle
ich voran den 17. Band der Werke F. Nietzsches (4708), den ersten der dritten
Abteilung der Philologica. Man hat mit Recht gefragt, welchen Zweck es habe, die
philologischen Jugendarbeiten Nietzsches, die jedem Gelehrten leicht zugänglich
seien, erneut zum Abdruck zu bringen (M. Wundt, Kantstudien XVI, S, 458), und
auch der Herausgeber E. H o 1 z e r erklärt ausdrücklich, dass es ihm nicht darauf
ankomme, zu zeigen, was Nietzsche für die Philologie, sondern was das Altertum
und die Altertumswissenschaft für Nietzsche bedeutete. Dies zu erweisen, würden
Mitteilungen aus den Vorlesungen und den Vorarbeiten zu ihnen, wie zu geplanten
philologischen Werken, genügt haben. Und vielleicht hätte sich auch der Heraus-
geber mit diesen Proben begnügt, wenn er nicht den bereits festgelegten Plan der
Ausgabe als Marschroute überkommen hätte. Die Abhandlungen und Rezensionen,
deren zusammenfassender Wiederabdruck eher verständlich ist, obschon auch hier
der bibliographische Nachweis ausgereicht hätte, füllen den grösseren Teil des Bandes.
Aus Vorlesungsheften werden zwei Proben mitgeteilt: Einleitung in Sophocles'
Oedipus rex und Stücke einer enzyklopädischen Vorlesung. Und auch hier muss
ich M. Wundt beistimmen, der beides lieber an seinem gehörigen Platze in den ersten
Band des Nachlasses eingereiht sähe, da das eine in den Gedankenkreis der „Geburt
W. Olshausen, Didaktik des 18./19. Jahrhunderts. 551
der Tragödie" gehört, das andere zu den Vorträgen über die Zukunft der Bildungs-
anstalten und zur zweiten IJnzeitgemässen überleitet. Doch rechtfertigt sich die
Schaffung einer eigenen Abteilung der philologischen Werke vielleicht aus dem
Inhalt der folgenden Bände, so dass einstweilen nicht endgültig abgeurteilt werden
soll. Jedenfalls war H. ein Herausgeber, dem die diffizile Aufgabe der Auswahl
aus dem reichen Material, dessen Erhaltung ein Verdienst der Schwester ist,
unbedenklich anvertraut werden konnte, wie auch die Fortführung der Ausgabe in
den besten Händen liegt. Denn H. war es nicht vergönnt, die Arbeit zu P^nde zu
führen, und, wie es leider den Anschein hat, auch nicht einmal mehr möglich, vor
seinem frühen Tode das Manuskript seines Buches über den jungen Nietzsche so weit
abzuschliessen, dass es druckreif wäre. Ich würde darin einen grossen Verlust für
die Nietzsche-Forschung sehen, denn II. war der frühe Nietzsche zum tiefen Erlebnis
geworden. „Der erste Nietzsche, der noch glaubt, der noch hofft, wer spricht heute
noch von ihm?" — In einem nahen Zusammenhange zu dem Thema der jüngsten
Nachlassedition steht ein Vortrag H. Semeis (4692), der sich mit Nietzsche und
dem Problem des Hellenismus beschäftigt. Freilich berücksichtigt S. die wissen-
schaftlichen Arbeiten nicht. Er stützt sich vielmehr auf das Material des ersten
Bandes der Taschenausgabe. Sein Publikum stellte der Dorpater Handwerkerverein. —
Die erste grössere Publikation über Nietzsche, das vielumstrittene Buch von
LouAndreas-Salome (4678), kam in zweiter Auflage heraus. Voran steht die
Ei'klärung: Nicht willens, mich auseinanderzusetzen, weder mit dem inzwischen
veröffentlichten Nachlass Nietzsches, noch mit anderen über Nietzsche, lasse ich diese
Schrift in unverändertem Druck neu auflegen. Das erste kann man bedauern; wenn
auch zuzugeben ist, dass es ausgeschlossen war, etwas an dem Werke zu ändern,
sowie es nun mal, aus elementarem Quell entsprungen, als Zeugnis eigensten Erlebens
entstanden war. Aber es hätte doch wohl ein Abschnitt hinzugefügt werden sollen,
in dem die Verfasserin Rückschau hielt vom Gesichtspunkt des indessen erschlossenen
Nachlasses aus und Stellung nahm zu ihren eigenen Thesen. Der unbestreitbare
künstlerische Wert des Buches wäre dadurch kaum beeinträchtigt worden. Um so
begreiflicher ist es, dass die Verfasserin es ablehnt, sich mit ihren Angreifern aus-
einanderzusetzen und den Chor der streitbaren Damen zu vermehren. Lesenswert
ist ihr Buch aber trotz aller Irrtümer auch heute noch, und es wird seinen Platz in
der Nietzsche- Literatur, glaube ich, dauernd behaupten, wie die Verfasserin trotz aller
Irrungen ihren Platz im Plerzen Nietzsches bis zu seinem geistigen Zusammenbruch
behauptete; das beweist die Erwähnung im „Ecce homo" an hervorragender Stelle. —
So recht zurNietzsche-„Literatur" in Anführungsstrichen gehört H. Belarts (4679)
Buch, über das ungefähr dasselbe zu sagen wäre, wie über sein früheres, das Nietzsche
und Wagner behandelte (JBL. 1906/7, N. 6516). Erwähnen will ich, dass der Verfasser
Bernoullis „Ariadne"-Stellen durch zwei weitere ergänzt (S. 89). — Das Buch von
E. Eckertz (4680), das Nietzsche als Künstler zum Thema hat, worüber schon
einiges gesagt werden könnte, habe ich nicht zu Gesicht bekommen. Doch gestattet
der Vorabdruck eines Aushängebogens (4713) die Vermutung, dass ich in dem Buch
nicht gefunden hätte, was ich darin gesucht hätte. E.s Versuch, dem eigenen Wunsche
Nietzsches folgend, den ,,Zarathustra" als Musik zu deuten und ihn in Klänge und
Rhythmen aufzulösen, kann nicht als gelungen angesehen werden. Im Grunde kommt
er nicht über die äusserliche Anwendung von musikalischen Terminis heraus. Gerade
dort, wo vielleicht ein tieferes Eingehen beginnen sollte, bricht der Aufsatz ab. Zum
Schluss wird nämlich erklärt, die Musik des Zarathustra sei vor allem in der Dichtung
als Ganzem zu suchen. Was vorangeht, ist nichts weiter als eine flüchtige Analyse
der Sprache im Zarathustra, wie sie sich weit eingehender und besser in H.
W^eichelts (4714) Werke findet in dem Kapitel, das die Kunstform des Zarathustra
behandelt. Plier aber steht auch nett und rund der Satz: „Die Sprache des Zarathustra
als Musik zu bezeichnen, bleibt eine unerlaubte Phrase." Doch leugnet VV. natürlich
ein gewisses musikalisches Element nicht. Er versteht aber darunter nichts weiter
als die Klangeffekte von Assonanz, Tonmalerei und Wortspiel. Das ist vielleicht
wieder etwas zu wenig. Und in der Tat weist W. selbst später darauf hin, dass man
Parallelen zu Nietzsches Art, poetische oder gedankliche Motive zu behandeln, auf
dem Gebiete der Musik aufsuchen müsse. So verfahre Nietzsche mit den Grund-
motiven seiner Dichtung, dem Übermenschen und der P]wigen Wiederkehr, wagnerisch.
Ich hätte diesen Gedanken gern näher ausgeführt und durch eine eingehende Analyse
erläutert gesehen; denn ich glaube in der Tat, dass in ihm etwas Richtiges steckt.
Zwei Drittel des Buches widmet W. dem fortlaufend erzählenden Kommentar der
Dichtung; der zweite Teil enthält dann die Würdigung des Werkes, über dessen
Entstehung und Geschichte zunächst kurz berichtet wird. Es folgt die für den
Literarhistoriker interessante Analyse der sprachlichen Kunstform, der sich eine
Kritik des kompositioneilen Aufbaues des ganzen Werkes anschliesst. Sie ist im
50*
552 W. Olshausen, Didaktik des 18./19. Jahrhunderts.
Endergebnis negativ. Ein einheitlicher Plan fehlte. An die Stelle des erst domi-
nierenden Motivs des Übermenschen tritt schon im zweiten Buche der Gedanke der
Ewigen Wiederkehr, der schliesslich allein herrscht. Dann werden die Quellen der
Dichtung aufgedeckt und verwandte Werke zum Vergleich herangezogen, ohne dass
die Absicht bestände, den originalen Wert des Zarathustra herabzusetzen. Es wird
dabei auf Zoroaster, die Bibel, Augustinus, Erasmus, Hölderlin eingegangen, die
griechischen Einschläge werden beleuchtet und schliesslich der Prioritätskonflikt mit
Jordan und Spitteler zugunsten Nietzsches entschieden. Die Kritik der beiden Grund-
gedanken des Werkes muss notwendigerweise im ganzen negativ ausfallen, und die
Negation herrscht auch im Schlussabschnitt zunächst vor, der die persönliche Aus-
einandersetzung des Verfassers mit dem Werke Nietzsches bringt. Zum Schluss aber
wird nachdrücklich betont, worin der positive Gewinn der ästhetisch zweifellos höchst
wertvollen Schöpfung zu sehen sei: W. sieht ihn in der Steigerung des ethischen
Ernstes, der Förderung der Geistesfreiheit, dem triumphierenden Preise des Lebens.
Ihm ist der Zarathustra das hohe Lied von der stolzen Kraft des menschlichen
Willens. — Marie Melde (4712) behandelt auf den 24 Seitchen ihres Büchleins
nicht nur den Zarathustra in seiner Bedeutung für die moderne Schule, sondern
macht zugleich auch einen grossen Teil der übrigen Werke und die Persönlichkeit
in einem Aufwaschen mit ab. — Wilh. Fischer (4681) verdient die scharfe Kritik,
die ihm F. Hübner im Sturm zuteil werden liess, durchaus. Der Verfasser irrt sehr,
wenn er meint, dass sein Buch keinem von denen gleiche, die man bereits über
Nietzsche besitze. Es gehört vielmehr zum gewohnten Typus klug schwatzender
Mittelmässigkeit, die hier doppelt fatal wirkt, da es eine Überwindung Nietzsches gilt.
— Beachtenswerter ist S. F r i e d 1 ä n d e r s (4682) „intellektuelle Biographie"
Nietzsches. Doch ist auch sie von Gespreiztheit nicht frei. — Da D. H. K er 1 e rs
(4690) Broschüre über Nietzsche und die Vergeltungstheorie den Untertitel führt:
„Zur Strafrechtsreform", könnte man in ihr eine fachwissenschaftlich interessante Be-
trachtung eines Juristen vermuten; dem ist jedoch nicht so. — Vom pädagogischen
und religiösen Standpunkt aus tritt Paul Fischer (4711) an Nietzsche heran, indem
er den Vergleich mit Christus zieht. Die Arbeit erschien bereits 1909 als Programm
für das Seminar Blaubeuren. — Elisabeth Förster- Nietzsches (4702)
Äusserung zur Krankheit ihres Bruders richtet sich gegen einen Aufsatz W. Hell-
pachs, der ihr auch wiederum antwortet. Sie veröffentlicht zwei Briefe, von
W. Röscher und C. Wachsinuth, die beide, der eine auf Grund von Mitteilungen
Rohdes, der andere aus eigener Bekanntschaft, für Nietzsches „Heiligkeit" eintreten.
W. HeUpach begrüsst die Erklärung Frau Förster-Nietzsches, dass die Akten
über die Krankheit Nietzsches einem ausgezeichneten Nervenarzt übergeben seien, der
sie und das Resultat ihres Studiums veröffentlichen werde. Solange das nicht ge-
schehen sei, bleibe aber die von Möbius aufgestellte Diagnose bestehen. Dabei weist
er darauf hin, dass der springende Punkt der Frage allein die Paralysediagnose
sei, alles andere sei dann eine an sich sehr gleichgültige, aber notwendige Voraus-
setzung. Im übrigen sei die Psychiatrie, gerade durch den Fall Nietzsches auf-
merksam gemacht, neuerdings zu der Überzeugung gekommen, dass der etwaige
Paralyseverlauf bei Nietzsche so atypisch gar nicht sei, wie man früher gemeint
habe. Die Krankheitspublikation des Archivs liegt bis heute noch nicht vor! —
H. K i e n z 1 (4703) will nichts davon wissen, dass man Nietzsche als „pathologisch"
ansehe. Meines Erachtens ist ohne diese Annahme eine gerechte Würdigung seines
Schaffens nicht möglich. — Der andere Aufsatz Elisabeth Förster-Nietzsches
(4715) ist in erster Linie ein Nachruf für E. Holzer, der über der Arbeit an der
Herausgabe der phüologischen Arbeiten Nietzsches wegstarb. In seinem weiteren
Teil ist er die übliche wortreiche Selbstverteidigung gegen die „Feinde" des Archivs,
die man nun schon so ziemlich auswendig kann. — Über R. Oehler (4716)
braucht hier kein Wort weiter gesagt zu werden. Ich verweise auf JBL. 1908/9,
Seite 871. — Der kurze Lebensabriss Overbecks von H. S ch oll e n b e rg e r (4704)
enthält nichts, was nicht schon bekannt gewesen wäre: es sei denn die irreführende
Mitteilung, dass sich Overbeck bewogen gefühlt hätte, seinen Briefwechsel mit
Nietzsche zu publizieren. Das klingt so, als wenn er ihn faktisch herausgegeben
hätte; bekanntlich aber plante er diese Veröffentlichung nur. —
12 Schmidt, Lessing'. 553
L e B 8 i n g.
(1Y,6 = N. 4868-4895.)
Erich Schmidt.
ADKemeines und Oesam<diirstellnn|fpn. — Persönliche BeziehanKen. — Werke: Anifaben. — Lyrllc. — DrMBs:
Allgemeines; Emilia Quiotti, Katlian. — Ä«tbeti(iol\e«. — Miizeilen. — Spraclie. —
Allg-emeines und Gesamtdarstellungen. Die dritte Auflaufe
Erich Schmidts (4863) wird von A. von Weilen so sorgsam, wie er die
vorige besprochen hat, mit dieser im einzelnen verglichen, von 0. Walzel um-
fassend beurteilt, offenbar nicht ohne freundliche Rücksicht auf das Berliner
Universitätsjubiläum, was auch P. Hakes Anzeige bekundet. — F. Muncker
(4863a), der Berufenste, hat die ungeheure Literatur besser geordnet und sehr
vermehrt; Vorzüge und Gefahren annähernder Vollständigkeit können sich hier
nicht so geltend machen wie in der neuen Goedekeschen Goethe-Bibliographie. —
K. Riemann (4864) gibt in engem Ausmass mit selbständigem unbefangenem
Urteil ein klares Bild des Lebens und Wirkens. — F. Loofs (4866; wiederholt
ThStK. 1913, S. 31—61), den jeder gern über das vielbehandelte Thema hören wird,
untersucht mit zustimmender oder ablehnender Bezugnahme auf frühere Forscher,
vorsichtig unsere beschränkte Kenntnis des Esoterischen bedenkend, Lessings Be-
hauptung des christlichen Standpunktes nach aussen bei völligem innerem Bruch mit
diesem Offenbarungsglauben und zieht u. a. Fergusons Essay, den Lessing im
Dezember 1770 von Moses empfing, näher heran. —
Persönliche Beziehungen. Den uns durch Consentius genauer
bekannt gewordenen Sonderling Ch. N. Naumann stellt W. Deetjen (4871) dar
nach einem verschollenen Aufsatz seines Görlitzer Freundes Dietrich, der auch eines
an Lessing gesandten und von diesem verspotteten Poems „Der Held im Wasser"
gedenkt. — W. Deetjen (4868a) holt ferner einen alten glaubhaften Bericht
hervor, wie Kleist 1757 dem bedrängten Freunde Geld aufgenötigt habe. — Dagegen
verfügt der warme kleine Aufsatz H. D i b b e 1 ts (4870) über keine neuen Urkunden
und Gesichtspunkte. — Der von F. Muncker (4872) aus C. R. Lessings Besitz
mitgeteilte Brief — schwerlich an den hamburgischen Koramissionsrat Joh. Friedr.
Schmidt — vom 18. Juni 1776 meldet einem „alten lieben ehrlichen Freunde", dass
Lessing seiner Not gern „mit beyliegender Kleinigkeit hülflich" sei. —
Werke: Ausgaben. Über den Schwall populärer Neudrucke hat
R. Riemann (4875) knapp einleitend und, wie Stichproben zeigen, ungemein ge-
wissenhaft, mit leiser Normierung edierend den Reclaraschen erhoben. Es ist eine
grosse Auswahl, die nicht alle dramatischen Erstlinge bringt, keinerlei Entwürfe
(ausser zum „Faust") oder Kollektaneen, unvollständig die Literatur- und Antiquari-
schen Briefe, aber den langen öden Virginia-Auszug und die gleichfalls hier entbehr-
liche Vita des Sophokles. Man vermisst den Neuser oder wenigstens Stücke der
Abhandlung und verzichtet zwar willig auf die lateinischen Epigramme, dagegen
schwer auf die Odengerippe in Prosa. —
Liyrik. Aus einem Elbinger Stammbuch (um 1770) bringt K. P 1 e n i o
(4876) eine entstellte und aufgesungene Fassung des Liedes „Gestern, Brüder" in
dreizehn Strophen. — E. Thyssen (4877) weist das plumpe Epigramm Schönaich:
ach ein Ochs (1,51) Kästner zu. —
Drama: Allgemeines. R. Schacht (4879) zeigt in seiner kleinen
Erstlingsarbeit Talent, kann aber den grossen Stoff nicnt bewältigen; auch korrigieren
wird er noch lernen (Henri statt Henzi, Massaraillo). — R. P e t s c h (4880) gibt mit
eindringlicher historisch-ästhetischer Würdigung einen guten Abdruck jener höchst
bedeutsamen Korrespondenz (1756^) über das Tragische und umrahmt sie durch
Nicolais gleichzeitige Abhandlung vom Trauerspiel und Mendelssohns nachgelassene
Paragraphen „Von der Herrschaft über die Neigungen". — J. B a b (4881) sagt
bündig und feinsinnig. Lessing strebe von Typen zu Menschen und biete mit seinem
logisch durchgebildeten Stil trotz dem Mangel an natürlichem Gefühlsausdruck den
Schauspielern grosse Aufgaben. —
Emilia Galott i. Dass Ramdohrs Verarbeitung in seinen Moralischen
Erzählungen 1799 steht, kann man ja schon bei Dorothea im Athenäum 3, 242 lesen
(4884/5). — Zu den vortrefflichen Faksimilien der ersten N a t h a n -Ausgabe (4886)
und besonders des handschriftlichen Entwurfes, den kein bisheriger Druck klar
wiedergibt, hat der Insel-Verlag Ende 1910 auch noch Lessings Einladung zur Sub-
554 E. Naumann, Herder.
skription, ein Rarissimum, gefügt. — Schölkopf (4888) erörtert nach Dürr die
grosse Frage, ob Nathan zweimal bei Saladin gewesen sei. —
Ästhetisches. Die kleine Dissertation von H. Backers (4889) reicht
nur bis zu König und Gottsched. — W. G. Howard (4890), wie man weiss, aufs
gründlichste vorbereitet, folgt einer flüchtigen Anregung H. Grimms, indem er
Goethes Propyläen-Aufsatz als ein Hinterstzuvörderst, den Laokoon, Herders erstes
Wäldchen und Lessings Entwürfe abdruckt mit Anmerkungen, in denen die für
Ausländer berechneten sprachlichen nur geringen Raum einnehm.en. Eine Einleitung
von 178 Seiten führt gleichfalls bis zu Goethes Kunstanschauung hin. Sie schöpft
mit beneidenswerter Kenntnis, vielleicht allzu gelehrt und freigebig, aus der ge-
samten ästhetischen Literatur, übrigens durchweg gut zu lesen, und hat ihren
Schwerpunkt in den grossen Abschnitten. „Lessing's problem among the ancients",
„Lessing's problem among the moderns". — Ein ariderer Lehrer der Harvard-
Universität, J. Babbitt (4891; nicht Babbith), gibt sich nicht als Historiker, obwohl
er die alte Nachahmungslehre auf ihren verschlungenen Pfaden zu verfolgen und
Lessings Werk sehr gut geschichtlich einzustellen weiss, simderii geht resolut, ohne
Scheu vor antiromantischer Einseitigkeit der modernen Entwicklung zum Naturalis-
mus wie zum Symbolismus hin zu Leibe, indem er gegen alle Vermengung der
Künste ihnen Einheit, Mass, zielgerechte Formgebung diktiert; anregend auch oder
gerade da, wo er zum Widerspruch reizt. — G. Rosenthal (4892) erörtert nach
dem pädagogischen Hauptteil über Lektüre und Anschauung Lionardos Traktat
gegen die Poesie, den Lessing, ein Antilionardo, gekannt habe, was recht zweifelhaft
ist. — H. Rossners (3893) als zweiter Band bezeichnetes Buch aus Bedlam
entzieht sich meiner und ich fürchte: jeder Kritik. —
Miszellen. Im Nachlass des Wolfenbüttler Bibliothekars F. A. Ebert
haben sich dürre archivalische Notizen Lessings (4894) zur Geschichte der Guel-
ferbytana gefunden, in deren Besitz sie übergegangen sind. —
Sprache. G. Dinkgrave (4895) bewegt sich in Allgemeinheiten. —
Herder.
(IV, 7 = N. 4896—4916.)
Ernst Naumann.
Persönliche Beziehnngen. — Einzelgebiete seiner Wirksamkeit: Eritiscties; Mnsik; Pädagogik. —
Persönliche Beziehungen. Nach einem Berichte von D. B o n i n
(4904) ist der Briefwechsel Herders, aus dem einst die umfangreichen Veröffent-
lichungen in den „Erinnerungen" und in den beiden Sammlungen „Aus Herders
Nachlass" und „Von und an Herder" geschöpft sind, in Genf wieder aufgefunden
worden. Bekanntlich hat Düntzer manche Briefe als unwesentlich nicht veröffentlicht,
andere gekürzt; jetzt ist es möglich geworden, den Düntzerschen Text zu prüfen und
zu vervollständigen, Mit Hilfe dieses wichtigen Handschriftenfundes wird für das
ganze briefliche Urkundenmaterial und damit für die Kenntnis der persönlichen
Beziehungen Herders ein neuer sicherer Grund gelegt werden können. B. teilt vier
ungedruckte Briefe Johann Georg Zimmermanns an Herder vom Dezember 1775 bis
Februar 1776 mit, die sich auf das für die Berufung Herders nach Göttingen ver-
langte Kolloquium beziehen und beweisen, dass Zimmermann diese Berufung eifrig
betrieb, nicht hintertrieb. Ein Brief von Häfeli an Lavater vom 17. Heumonat 1774
bezeugt den gewaltigen Eindruck, den Herders „Älteste Urkunde" auf den Brief-
schreiber gemacht hat. —
Einzelgebiete seiner Wirksamkeit: Kritisches. Als einen
wichtigen Anteil Herders an Schlegels Shakespeare - Übersetzung bezeichnet
R. Abramczyk (4907) die Anregung, welche Herder in seiner Übertragung ein-
zelner Stellen des britischen Dichters gegeben hat. In diesen Proben hat er, wie
Schlegel dankbar anerkennt, die Kunst, die verschiedensten Arten der Natur- und
Volkspoesie, jede in ihrem Ton und ihrer Weise nachzubilden, auf eine unerreich-
bare Höhe gebracht; eine Vergleichung der von Herder übersetzten Stellen mit
Schlegels Übertragung beweist, wie weit Schlegel den richtigen Ton bei Herder vor-
gebildet fand. —
M. Morris, Goethe : Allgemeines. 555
Musik. Von einer Sammlung" der zahlreichen auf Musik bezüglichen Aus-
sprüche Herders in Prosa und in Versen, von denen einige mitgeteilt werden, ver-
spriclit sich H. von Vignau ((iottfriod Herder und die Musik: Tag 1911, N. 106)
eine Quelle anregender Belehrung und edlen Genusses. —
Pädagogik. Mit Bezug auf die pädagogischen Fragen der Gegenwart
weist Karl d 'Ester (Herders Schulreden und die moderne Pädagogik: ZChrE. 4
[1911], S. 3(i5-73) auf Herders Schulreden hin; die Folgen einer Verachtung der
Schulerziehung hal)e Herder mit Nachdruck geschildert. Was der Unterricht in der
Geographie durch Herder gewonnen habe, wie beherzigenswert Herders Äusserungen
über den Betrieb der alten Sprachen, insbesondpre der lateinischen, und der Mutter-
sprache auch jetzt noch seien, wird kurz ausgeführt. —
Goethe.
Allgemeines.
(IV,8a = N. 4917— 4999.)
Max Morris.
GesiinifdarstellanKen and Charakteristiken. — Nachwirkang. — Einzelgebiete: Philosophie. — Ethik and Religion. —
FAdnf^ogik. - Niturwisbenschaft. — L teratur. — Kunst und Musik. — Werke: Ausgaben. — Einzelne Schriften. — Sprache. —
Goethe- Verehrung. — Uoethe- Forschung. —
Gesamtdarstellungen und Charakteristiken. Das Leben in
Weimar- Jena von der französischen Revolution bis zu den Befreiungskriegen schildert
A. Bartels (4917), indem er Aufzeichnungen der Herzogin Luise, des Kanzlers
Müller, der Frau von Stein und des Historikers Luden aneinanderfügt. — G. A.
Borgese (4925) sucht Goethe im Zusammenhang der europäischen Geistes-
geschichte zu erfassen. Goethe hatte wenig Sinn für die Gebiete, auf denen die
Deutschen zu ihren höchsten Leistungen gelangen: Philosophie, Musik, Geschichts-
forschung. Ohne inneren Anteil erlebt er die zwei grössten Ereignisse der neueren
Geschichte: die Philosophie Kants und die französische Revolution. Er ist in seinem
Wesen ein Südländer, ein Geistesverwandter von Homer, Lionardo, Ariost. An
Klarheit und Harmonie bleibt er hinter den grössten Griechen und Italienern zurück,
aber er ergreift uns mehr als diese durch den nordischen Einschlag von tragischer
Wucht und sittlicher Grösse. Diese freilich nicht gerade neuen Gedanken trägt B.
schwungvoll und begeistert vor. —
Nachwirkung. In Heloise von Beaulieus (4931) Gespräch
zwischen einer Idealistin und einem Skeptiker über Goethe-Kultus und Goethe-Mode
behält der Skeptiker das letzte Wort, und auch L. Geiger (4932) gelangt zu dem
Schluss: der Kultus ist äusserlich. Das mag sein, aber wenn G. nun vorschlägt, an
Goethes Geburtstag kleine Dramen aufzuführen, die sein Liebes-, Hof- und Gesell-
schaftsleben darstellen, in denen also Goethe als Akteur auf die Bühne kommt, so
wird der Kultus dadurch nicht gerade innerlicher werden. — L. Morel (4935)
überschaut in einer gut geschriebenen, aber sehr lückenhaften Skizze den Einfluss
der französischen Literatur auf Goethe. —
Einzel gebiete: Philosophie. Aus dem vorigen Berichtsjahr (JBL.
1908/9, N. 8053a, 8607, S. 850) holen wir ein Buch von K. P. H a s s e nach: Von Plotin
zu Goethe. Die Entwicklung des neuplatonischen Einheitsgedankens zur Welt-
anschauung der Neuzeit. Leipzig, H. Haessel, 1909. H. verfolgt die neuplatonischen
Ideen des Plotin und seiner Nachfolger Porphyrios, lamblichos, Proklos über die
Philosophen des Mittelalters und der Renaissance bis zum modernen Idealismus. Das
Schlusskapitel trägt die Überschrift ,,Zusammenfluss der verschiedenen spekulativen
Richtungen in Goethes universellem Schaffen", aber H. . bietet hier nur eine kurze
und von Irrtümern nicht freie übersieht über Goethes philosophische Neigungen.
Die „Mütter" im Faust stammen nicht aus einer Stelle des „Timäus", und Fausts
Verklärung, die H. aus Plotin ableitet („Um sein Lebenswerk zu krönen, wird Goethe
Neuplatoniker"), hätte geradeso zustande kommen können, auch wenn Goethe nie
etwas von Plotin erfahren hätte. — Ad. Köster (4936) legt dar, dass Goethe Spinozas
und Kants Philosophie nur obenhin erfasst hat. Spinoza war für Goethe der Über-
mittler des Pantheismus, wie er sich in der Renaissance besonders durch Giordano
556 M. Morris, Goethe: Allg-emeines.
Bruno ausgestaltet hat. Um das ihm Gemässe aus Spinozas Philosophie sich anzu-
eig-nen, musste Goethe alles Widerstrebende unbeachtet lassen; denn Spinoza war
Antiindividualist, Intellektualist, Aufklärer, strikter Anhänger der mathematischen
Demonstrationsmethode, Demokrat. Und was man Goethes Kantianismus genannt
hat, ist ein Anpassen an Schillers Denkart. Kants Lehre vom radikalen Bösen hat
Goethe missverstanden, denn sie hat mit der sogenannten Krbsünde nichts zu tun.
Bei seiner Zustimmung zu Kants Ästhetik ist ihm nicht zi'm Bewust>tsein gekommen,
dass er selbst die Gleichsetzung von Kunst und Natur ganz anders meint als Kant.
Die eigentlichen Gegensätze liegen aber auf dem Gebiet der Erkenntnislehre. Goethe
erstrebt ein intuitives Schauen des Wahren, während Kant die Möglichkeit eines
solchen Erkennens leugnet. — Die Arbeit von G. Schneege (4937) ist schon im
vorigen Bericht besprochen worden (JBL. 1908/9, S. 883). —
Ethik und Religion. Goethes religiöse Anschauungen stellt Pü schal
(4940) dar, mit dem Ergebnis: Goethe war im höchsten Sinne religiös und einer
weitherzigen Auffassung kann er auch als Christ gelten. — Nur formal anders
urteilt K. An er (4938): Kein Christ, aber eine tief religiöse Natur! In der Natur-
verehrung und im Entsagen zeigt sich seine Religiosität, aber er sieht die Erlösung
nie im Innewerden der göttlichen Vergebung, wohl aber in der eigenen sittlichen
Tat und edler Frauenliebe. Sein Pantheismus ist kein Lehrsatz, sondern ein Herzens-
anliegen. In A.s vornehm geschriebenem Aufsatz fällt der Satz auf: „Man kann den
Einfluss Spinozas auf Goethe nicht hoch genug anschlagen." Umgekehrt: dieser
Einfluss wird oft viel zu hoch angeschlagen. — Ernst Müller (4943) bietet nur
eine Reihe von Stellen bei Goethe und Schiller, in denen von Furcht und Hoffnung
die Rede ist. —
Pädagogik. Die Dissertation von F. Steinmetz (4946) bringt eine
gut geordnete Sammlung von Goethe-Zitaten pädagogischen Inhalts, die, aus den
mannigfachsten Zusammenhängen entnommen, sich zu einer schönen pädagogischen
Chrestomathie zusammenfügen. —
Naturwissenschaft. Goethes Methode der Naturforschung nennt
0. Meyerhof (4947) platonisch im Gegensatz zur verstandesmässigen aristote-
lischen Methode. „Der Platoniker verachtet die Reflexion als die leere Form des
Wiederbewupstseins der Erkenntnis, der er die unmittelbare Erfassung der Wirk-
lichkeit, das Schauen, wie Goethe sagt, gegenüberstellt , . . Letzthin bleibt der
Aristoteliker im Recht, aber erst, nachdem er dem Piatonismus bedeutende Kon-
zessionen gemacht hat." Die Platoniker orientieren sich wesentlich an der Kunst,
die Aristoteliker an der Wissenschaft. ,,Dort Plotin, Giordano Bruno, Spinoza,
Schelling, Schopenhauer, Bergson, hier Aristoteles, Locke, Hume, Wolff, Kant, Fries . . .
Nur die glückliche Inkonsequenz Goethes, trotz seiner platonischen Abstraktionsweise
Empiriker zu sein, hat ihn vor einem Aufgehen in die mystischen Spekulationen der
Alexandriner und vor der abstrusen Phantastik der Schellingschen Naturphilosophie
bewahrt ... In der platonischen Denkweise liegt auch der Schlüssel zu den Erfolgen
Goethes in der Morphologie im Gegensatz zu seinem Versagen in der Physik und
Theorie . . . Die ersten Schritte der morphologischen Wissenschaft muss eine dem
künstlerischen Schaffen ähnelnde kombinierende Einbildungskraft vollziehen." —
W. von Wasielewski (Goethes meteorologische Studien. L., Insel- Verlag. 1910.
VIII, 89 S. Mit Tafeln. M. 5,00) berichtet über die in Goethes Nachlass vorhandenen
Instrumente, Bücher und Zeichnungen zur Wetterlehre. Das wichtigste von diesem
Material ist eine Mappe mit 60 Wolkenzeichnungen, von denen dreissig von F. Preller,
fünf von W. Wesselhöft und die übrigen von Goethe herrühren. Prellers Zeichnungen
sollten zu einem Wolkenatlas dienen, den Goethe plante, und sind zum Teil nach Goethe-
schen Skizzen ausgeführt, von denen W. drei abbildet, nebst sechs Zeichnungen Prellers.
Diese Zeugnisse von Goethes meteorologischen Interessen bilden zusammen mit seinen
Werken, IBriefen und Tagebüchern die Grundlage für W.s Studie. Er überschätzt den
wissenschaftlichen Wert von Goethes Leistung nicht, sondern würdigt sie zutreffend
nach ihrem Gehalt an Geisteskraft und sprachgewaltig geformter Anschauung. Goethes
Hypothese einer pulsierenden Schwerkraft der Erde setzt W. in die Jahre 1813 — 16,
aber sie ist schon 1805 nachzuweisen (Werke, Abteilung 2, Bd. 11, 215). — Die beiden
Aufsätze „Geologische Probleme" und „Verschiedene Bekenntnisse" (Werke, Ab-
teilung 2, Bd. 9, 253 ff.) erweist L. Milch (4948) als Zusammenstoppelungen, die
Eckermann aus verschiedenen Aufsatzentwürfen Goethes willkürlich und missver-
ständlich hergestellt hat. In „Verschiedene Bekenntnisse" hat er sogar Goethes
Entwurf zu einem Brief, wahrscheinlich an K. F. Klöden, eingefügt. —
Literatur. Goethes Verhältnis zur Legende behandelt N. Tumparoff
(4953) monographisch. Er stellt zunächst die immer nur gelegentlichen Äusse-
rungen Goethes über das Wesen der Legende zusammen und bespricht dann
die ausführlichen Darstellungen, die Goethe den Legenden des Alexius,
M. Morris, Goethe: Allgemeines. 557
Filippo Neri und Rochus gewidmet hat, sowie seine kürzeren Hinblicke auf die
heilige Üdilie, Sankt Joseph, auf Ursula und Gereon und auf die Heiligen Drei Könige.
Im dritten Abschnitt f(jlgen Goethes eigene Legendendichtungen: Legende vom Huf-
eisen, Jesus und das Hundeaas, Siebenschläfer, Der Gott und die Bajadere, Paria.
Der sorgfältigen Arbeit möchte man nur etwas mehr schriftstellerische Stärke
wünschen. —
Kunst und Musik. Der Weimarer Festvortrag von G, Treu (4956)
überschaut in grossen Meisterzügen das Verhältnis der modernen bildenden Kunst
zur Antike und zeigt an Winckelmann, Schadow, Thorwaldsen, H. Begas, Hildebrand,
Meunier, Klinger, Kodin, wie die Bildhauerei der Antike gegenüber von abhängiger
Gefolgschaft zu tieferer Erkenntnis ihrer allgemein gültigen Grundlagen, zu freier
Verarbeitung ihrer Anregungen gelangt ist. Goethes Begriff von der harmonischen
Gesundheit der Hellenen war nicht ein Bild griechischen Lebens, sondern ein in die
Vergangenheit hineingeschautes Ideal. — Ch. H. Handschin (4955) zeigt, dass
Goethe nicht durch Herder auf die gotische Baukunst hingewiesen wurde, sondern
durch eigene Betrachtung das Münster würdigen lernte. — Goethes Zeichnungen auf
der Jubiläums-Ausstellung der Leipziger Universität haben K. S c h e f f 1 e r (4957)
überrascht. „Goethe war als Zeichner in seinen lebendigsten Blättern ein Naturalist,
fast im Sinne des Impressionismus . . . Wo man ,reinliche Konturen', ,illuminierte'
Umrisszeichnungen erwartet, findet man Blätter voller Duft und Atmosphäre ... In
vielen Blättern schaut die unkonventionelle Natur des grossen Menschen hinter dem
Handwerkskonventionalismus hervor." —
Werke: Ausgaben. Die neuen Bände der Weimarer Ausgabe
(4959) werden in den Kapiteln „Lyrik" und „Leben" besprochen. — Von der
Tempel-Ausgabe (4962) ist nur zu sagen, dass sie einen geschmackvollen
Textdruck ohne Beigaben bietet. — Die sehr schön ausgestattete Propyläen-
Ausgabe (4963) ordnet die Werke chronologisch und fügt ihnen eine Auswahl
aus den Briefen und Tagebüchern ein, aber wie im Vorjahre (vgl. JBL. l90b/9, S. 887)
erweist sich die zeitliche Folge als recht ungenau durchgeführt. So steht z. B. im
Band 4 der 1781/2 entstandene Elpenor vor dem Singspiel Jery und Bätely, das schon
im Dezember 1779 vorhanden war, im Band 5 erscheint der nach der Heimkehr aus
Italien entstandene Tasso mitten unter den W'erken der italienischen Reise, und zum
Ausgleich finden sich die in Italien gearbeiteten zweiten Fassungen von „Erwin"
und „Claudine" im Band 6, der die ersten Jahre nach der italienischen Reise umfasst.
Ich wiederhole das Urteil aus dem Vorjahr: Eine so willkürliche Reihenfolge ist ganz
wertlos. — Zu der erneuerten Hempel- Ausgabe (4964) werden die Anmerkungen
am Schlüsse in besonderen Bänden geliefert. Ich verschiebe deshalb die Besprechung,
bis diese vorliegen. — Von dem durch M. Morris erneuerten „Jungen Goethe"
(4966), vgl. JBL. 1908/9, S. 887) liegen die Bände 2/3 vor, die von 1770—73
reichen. —
Einzelne Schriften. In seiner wohlgelungenen Anleitung, die „Kam-
pagne in Frankreich" mit Gymnasialschülern zu lesen, bietet Stich (ZDU. 24, S. 617)
auch eine Übersicht über die sprachlichen Eigenheiten des Werks. — In der Be-
urteilung von Goethes „Regeln für Schauspieler" weicht R. M. Meyer (5196) so-
wohl von A. v(m Berger (vgl. JBL. 1904, S. 440) ab, der sie als einen Kampf gegen
den Dialekt auf der Bühne betrachtet und das Befremdliche in ihnen auf die Seite
schiebt, als von der herkömmlichen Meinung, dass Goethe hier den französischen
Deklamationsstil auf die deutsche Bühne zu übertragen sucht. M. findet Goethes
dramaturgischen Zentralbegriff in dem Satze: „Die Bühne und der Saal, die Schau-
spieler und die Zuschauer machen erst ein Ganzes." Aus diesem Begriff der Zu-
sammengehörigkeit des Publikums mit den Schauspielern erklären sich Goethes
Forderung'en: Genauigkeit des Einstudierens, sorgfältige Angabe des Tempos, Ver-
meiden zu scharfer Bewegungen und Rezitationen, Begünstigung einer „löblichen
lakonischen Symbolik." Die von Goethe erstreble Harmonie zwischen Schauspieler
und Publikum ist in Wien vom Burgtheater, in Berlin vom Schauspielhaus und
Deutschen Theater zeitweise erreicht worden. — In einem Privatdruck erneuert
Leonard L. Mackall (4971) das auch im engeren Goethe-Kreis wenig bekannte
Blatt, auf dem Goethe unter dem frischen Eindruck von Humboldts Ideen zu einer
Geographie der Pflanzen die höchsten Gipfel der Alten und Neuen Welt zu einem
Gesamtbilde gruppiert hat, mit Angabe der Vegetationsgrenzen für die verschiedenen
Pflanzenarten. Auch Lussacs Ballon ist in der von ihm erreichten, den Gipfel des
Chimborasso überragenden Höhe eingezeichnet. Ein Felsen im Vordergrunde trägt
die Widmung: Herrn Alexander von Humboldt. — Goethes Stammbucheinträge, so-
weit sie nicht für den Anlass geschaffene Verse enthalten und auch nicht Zitate aus
seiner eigenen Poesie darstellen — also die Einträge in Prosa und die Zitate aus
fremder Poesie — sammelt M. Morris (ChWGV. 24, N. 3-5, 25, N. 3—4). —
Jakresberiohte für naner* dentseli« Litaraturgesohlohi«. XXL g|
558 K. Jahn, Goethes Leben.
Sprache. R. Bertin (4975) trägt Stellen zusammen, in denen Goethe
vom heutig-en Sprachgebrauch abweicht, arbeitet aber ohne wissenschaftliche Hilfsmittel
und unterscheidet Goethes Eigenbildungcn nicht genügend von den auf Sprachwandel
beruhenden Fällen. — Die Miszelle von G. Rausch (4977) behandelt den in der
Weimarer Ausgabe 5", S. 376 gedruckten Entwurf zu einem Venezianischen Epigramm,
worin Goethe die Bezeichnung anstössiger Begriffe durch Fremdwörter scherzhaft
rechtfertigt, —
Goethe-Verehrung. In einem Supplementband zur Propyläen- Aus-
gabe hat E. Schulte-Strathaus (4978) auf 167 Tafeln die von Zeitgenossen
herrührenden Bildnisse Goethes gesammelt und sie mit sorgfältigen Angaben über
ihre Entstehung begleitet, wobei er auch Notizen aus Zarnckes Nachlass verwerten
konnte. Bei einer Neuausgabe dieses schönen und soliden Werks wäre auch eine
Auswahl aus den Berichten der Zeitgenossen über Goethes äussere Erscheinung ein-
zufügen. So beleben sich z. B. sämtliche hier wiedergegebene Bildnisse des jungen
Goethe durch eine Niederschrift Boies am Abend seiner ersten Zusammenkunft mit
Goethe (15. Oktober 1774): ,, Goethe ist ein Mann ungefähr von Vossens Figur, aber
etwas feiner gebaut, sehr blass, Geist im Gesichte und besonders in dem hellen
braunen Auge." — Aus dem Goethe-National-Museum erhalten wir zwei willkommene
einander ergänzende Publikationen. W. von 0 e 1 1 i n g e n (4982a) erzählt die Ge-
schichte des Hauses und der darin bewahrten Sammlungen, zu deren würdiger Er-
haltung und Vermehrung sich nach dem Muster des Kaiser- Friedrich-Museums- Vereins
eine „Vereinigung der Freunde des Goethe-Hauses zu Weimar" gebildet hat, und
Marie Schuette (4981) bietet einen grossen wissenschaftlichen Führer durch
das Haus, mit zweckmässigen Grundrissen und schematischen Zeichnungen der
einzelnen Zimmer, zuverlässigen Angaben über Zeit und Umstände von Goethes Er-
werb der einzelnen Objekte, sowie 26 Tafeln. — In einem besonderen mit schönen
Abbildungen ausgestatteten Aufsatz (WIDM. 108, S. 332} berichtet Marie Schuette
noch über die unter ihrer Mitwirkung von K. Koetschau vorgenommene Neuordnung
des Goethe-Hauses. —
Goethe-Forschung. E. Wolff (4988/9) setzt der dilettantischen
Goethe-Kritik, wie Publikum und Zeitungen sie treiben, das Bild der wissenschaft-
lichen Goethe- Kritik entgegen, aber zur Probe einer solchen fruchtbaren und wert-
vollen Kritik behandelt er dann den „König in Thule" und vernichtet damit sogleich
seine eigene Darlegung, denn man sieht sich hier eben auch nicht gefördert. — Über
Goethe-Handschriften aus Bettinas Nachlass berichtet R. Steig (4995). Es sind:
1. Bettinas in zwei Exemplaren vorliegende Abschrift von Goethes Briefen an Sophie
von La Roche. Diese Kopien sind künftig für den Teil der Briefe heranzuziehen,
den wir bisher nur in Fritz Schlossers Abschrift kannten. 2. Eine Niederschrift
Bettinas, die St. irrtümlich als Kopie eines Goetheschen Briefs an Maximiliane
Brentano auffasst. 3. „Wanderers Sturmlied" und „Flieh, Täubchen, flieh" in Ab-
schriften von Arnims Diener Frohreich. 4. Goethes Briefe an Bettina (die St. aber
hier noch nicht mitteilt), sowie das erste und dritte Sonett von Goethes eigener Hand.
5. Ein von Goethe verfasster Brief Christianes an Bettina vom Anfang 1809. 6. Vier
bisher nur im Konzept oder Abschrift bekannte Briefe Goethes an Achim von Arnim. —
Goethes Leben.
(IY,8b = N. 5000-5133.)
Kurt Jahn.
Oesamtdurstellangen. — Einzelnes. — Typus und Stammbaum. — Briefe. — Gespr&ohe. — Autobiographische
Werke. — PerBönliohe und lilerarisohe Beziehungen: Familie; Weimarisohes Fürstenhaus; Goethe und die Frauen; Merck;
Sonstige Persönlichkeiten. — Goethe-Gegner. — Lokale Beziehungen. —
Gesamtdarstellungen. Auf die Flut des vergangenen Jahres ist
glücklicherweise eine Ebbe der Goethe-Biographien gefolgt, so dass dieses Mal fast
nur Besprechungen nachzutragen sind. Zunächst eine wunderliche J. B. G räch ners
(5000), die das LE. nach der FZg. anführt. Er findet, dass des verstorbenen Jesuiten-
paters A. Baumgartners Goethe-Buch einen „Schein von Berechtigung" gehabt habe
gegenüber dem in bester Blüte stehenden „Goethe-Pfaffentum", und schliesst aus den
wenig zahlreichen Entgegnungen, dass das Goethe-Philologentum jener Jahre sich „in
K. Jahn, Goethes Leben. 559
einiger Bedräng'nis" befunden habe. In Wahrheit ist das Buch damals von ernsten
Forschern im allg-emeinen als jesuitisches Elaborat einfach ignoriert worden, wie es
nach seiner ganzen fanatischen Un Wahrhaftigkeit auch verdiente, worüber im nächsten
Jahre, gelegentlich der (übrigens gemilderten) dritten Auflage zu handeln sein wird.
— Auch E. Engel fährt im allgemeinen bei den Rezensenten viel zu gut; da ist es
erfreulich, dass R. Riemann (5001) in einer vielgelesenen Zeitschrift die ganze
Flüchtigkeit und Nichtigkeit dieses Geschreibsels aufdeckt, und es ist sehr ver-
zeihlich, wenn B. Ihringer dem plumpen Verfasser einigermassen grob kommt,
während A. Sauer relatives Lob spendet, dessen Einschränkungen eigentlich erst
hervortreten, wenn man daneben seine unbedingte Anerkennung von L. Geigers
Goethe-Biographie liest (5002). Auch hier ist R. Riemann schärfer und damit
gerechter. — Nach dem Referat M. D. PI e n k e 1 s (5003) sucht E. d'Oliveira in
einer ersten holländischen Goethe-Biographie durch „intuitives Erfassen" des Goethi-
schen Genius aus seinen Werken zu vollem Verständnis der Persönlichkeit zu ge-
langen, von der er sich zugleich einen wohltätigen Einfluss gegen die „schöne Ober-
flächlichkeit" und den „unfruchtbaren Tiefsinn" der holländischen Gegenwartsliteratur
verspricht —
Einzelnes. J. Vogels älteres gutes Buch, das in den neueren Auflagen
noch gewonnen hat, ist vom Verlage mit einer neuen Schrift E. Traumanns
über Goethes Strassburger Studienzeit vereinigt werden: ,, Goethe als Student" (5005/6).
Die Ausstattung ist demgemäss die gleiche, gute in beiden Teilen, von dem Text
kann man das nicht durchaus sagen. Die neuere Forschung ist zumeist berück-
sichtigt; aber Leipziger Lieder sollen in der Zeit des Frankfurter Zwischenaufenthalts,
Fragmente c^er Mitschuldigen in Leipzig entstanden sein. Auf diesem Boden ist
natürlich keine richtige Charakteristik der vorelsassischen Stimmungen möglich,
zumal die Ephemeriden hier noch nicht herangezogen werden. Einzelne Flüchtig-
keiten („von Strassburg aus fährt Sebastian Brants ,Narrenschiff in die Welt"), schwer
entschuldbare Längen (Strassburg in der Reformationsgeschichte!), offensichtliche
Unklarheiten (Goethe sei bei seiner Sommerreise 1770 schliesslich nach Sesenheim
gelangt! — wenigstens muss jeder Leser die Schilderung auf Seite 106 so verstehen)
trüben eine Darstellung, die allzu stark an Dichtung und Wahrheit referierend und
kritisierend angeschlossen ist. Übrigens sei die Bemühung des Verfassers, das
Richtige zu geben, anerkannt; nur ist es ihm nicht gelungen, die grossen Linien
herauszuarbeiten, und die Darstellung der Revolution, die sich in dem Dichter
vollzog, wird getrübt durch überlange Zitate (Abdruck der Ossian-Übersetzung und
der Volkslieder!). Irrige Vorstellungen über die Entstehung der Autobiographie
zeigt T., wenn er schreibt: ,Jn den Biographischen Einzelheiten, die seine Jugend-
epoche betreffen, hat er Lenz eine Skizze gewidmet, die er dann in Dichtung und
Wahrheit näher ausführt." — A. Rehbeins Aufsatz (5008) ist eine anspruchslose
feuilletonistische Plauderei eines Wanderers auf Goethes Spuren, der es deshalb
auch verziehen sei, dass sie Falcks umgedichtete „Liebe auf dem Lande" als Lenz
gibt. — Zu Schul- und Bildungszwecken bestimmt ist der Auszug aus „Dichtung
und Wahrheit" den Christian Schmitt „Goethe im Elsass" betitelt (5009), und
mit Beigaben aus Briefen, Zeitberichten, Dichtungen, sowie mit guten Anmerkungen
ausgestattet hat. Für eine wissenschaftliche Beschäftigung mit den Fragen des
Strassburger Aufenthalts ergibt sich dabei freilich nichts Neues, der Poesiefreund
findet dafür zwei Gedichte des Verfassers auf Friederike, von denen das eine als
Prolog einer Aufführung auf dem Metzer Stadttheater gedient hat. — V. Tornius
führt in einem hübsch ausgestatteten Buche (5010) in den Kreis der „Empfindsamen
in Darmstadt". Die Charakteristik der Menschen und Dinge ist wohlgeraten, eine
gewisse Überschätzung der Bedeutung dieses Kreises (den einen, Merck, aus-
genommen, dessen Einfluss nicht hoch genug anzuschlagen ist) wohl verzeihlich,
und so könnte man das Buch mit reiner Freude aus der Hand legen, wenn
nicht in den ersten Abschnitten mit unzureichenden Mitteln der Versuch unter-
nommen wäre, die Zeit und ihr Produkt, die schöne Seele, in allgemeinen
Linien zu skizzieren. Nach Lamprecht und Brüggemann liess sich über das Seelen-
leben dieser Periode denn doch mehr und Bedeutenderes sagen, als hier geschieht,
wo eigentlich nur Symptome aufgezählt und nicht die letzten Gründe gezeigt werden.
So wird der Leser doch nur mit lächelndem Kopfschülteln au diesen Menschen
vorübergehen, ohne zu ahnen, dass sich hinter den zum Teil barocken Formen eine
gewaltige Revolution der seelischen Haltung vollzieht, dass das Fieber, das wir
sehen, eine Entwicklungskrankheit ist, und dass damals die Grundlagen des modernen
Seelenlebens gelegt worden sind. Auch wäre die individuelle Eigenart dieser
Empfindsamen stärker hervorgetreten, wenn kurz die Göttinger, die Eutin-Münste-
rischen und die Schweizer Empfindsamen charakterisiert worden wären. Ich möchte
durch diese Einwände das hübsche Buch nicht heruntersetzen, sondern nur auf die
51*
560 K. Jahn, Goethes Leben.
Möglichkeit, in ferneren Auflagen zu bessern, hinweisen. — So würde Vogels Buch
die gelungenste Milieuschilderung aus dem Kreise des jungen Goethe bleiben,
gerade in ihrer bescheidenen Selbsibeschränkung, wenn sich nicht in diesem Jahr
H. Gloels Buch über „Goethes Wetzlarer Zeit" (5011) neben sie gestellt hätte.
Die Welt des Kanimergerichts ist hier wieder lebendig geworden. Das steife
Zeremonienwesen des 17. Jahrhunderts bekämpft und durchdringt sich mit der
Gefühlskultur des 18. Der Rahmen des Werther tut sich vor uns auf. Die ziemlich
angewachsene und nicht immer leicht erreichbare neuere Literatur ist hier ver-
arbeitet und berichtigt, auch der Aufsatz über die Rittertafel (5013), der das Material
zu einigen Seiten des Buches enthält, ist bereits verwertet. Kestners Tagebücher
sind gründlich ausgeschöpft, Jerusalems Tod noch einmal ausführlich auf seine
Motive untersucht, Goethes äusseres Leben sorgfältig dargestellt. Auf seine poetische
Existenz und künstlerische Entwicklung fallen nur Streiflichter, etwa in der Ver-
mutung, dass der ,,Ganymed" hier entstanden sei (S. 214); der Verzicht verrät feinen
Takt, denn nach dieser Seite scheint G.s besondere Begabung nicht zu weisen,
sondern auf die Schilderung der örtlichen Existenz. Die Ausstattung ist von hervor-
ragender Schönheit, Literaturverzeichnis und Register fehlen nicht. — K. Kiefer
führt (5014) den Nachweis, dass Goethes schöner Vorname von einem gräflich
hohenlühischen Paten der Familie Weber-Textor aus dem 16. Jahrhundert stammt; der
Aufsatz findet sich übrigens auch in den Frankfurter Blättern für Familiengeschichte,
Band 3. — B. Fränkel zeigt in einem verdienstvollen Aufsatz (5015), dass, soweit
die Quelle überhaupt ein bestimmtes Urteil erlaubt, die Krankheit des jungen Goethe
in Leipzig Tuberkulose gewesen sei, ein Ergebnis, dem jeder zustimmen wird, der
auf die ungeheuere Verbreitung der Schwindsucht im 18. Jahrhundert, aufmerksam
geworden ist. — G. von Graevenitz erzählt in einer kurzen Skizze nach den
Tagebüchern, Briefen und einigen im Goethe-Haus erhaltenen Geschenken von
Geburtstagsfeiern im Goetheschen Hause (5016). —
Typus und Stammbaum. S. Exner sucht auf Grund der Re-
produktionen von Porträts im ersten Supplementband der Propyläen-Ausgabe den
Nachweis zu führen (5017), dass Goethes Schädel bis über das 70. Lebensjahr hinaus
gewachsen sei, während sein Wachstum beim Durchschnittsmanne um das 50. Jahr
stocke. - Eine kurze Charakteristik von Goethes äusserem und innerem Menschen
aus dem Anfang 1778 wiederholt F. A. Hünich (5018). Verfasser ist entweder
Eleonore Thon oder C. H. Krögen, persönliche Kenntnis des Dichters oder gute
Verbindungen sind sicher. An der Beschreibung seines Äusseren ist hervorzuheben,
dass der Beobachter Spuren von Pockengruben in dem blassen Gesicht zu erkennen
wusste; in seiner seelischen Haltung findet er eine gewisse Neigung zur Melancholie;
unter Goethes Talenten hebt er das Zeichentalent besonders hervor. Man sieht, er
war unterrichtet. — K. Kiefer gibt auf drei Tafeln einen Stammbaum der Familie
Goethe (5019), beginnend mit dem bekannten Ahnherrn, der 1686 in Artern ge-
storben ist. Dessen ganze Deszendenz ist aufgenommen bis herab auf Ernst Ferdinand
Hugo Goethe, ^boren am 20. Januar 1910 als Sohn eines Berkaer Landwirts. —
Eine grosse Anzahl von Nachkommen aus der Ehe der Goetheschen Ahnen Johann
Lindheimer und Anna Helene Windecker weist R. von Damm in gegenwärtigen
niedersächsischen Adelsgeschlechtern nach (5020). Die Tatsache hat wohl mehr
Interesse für die Veitheims, Krosigks, Lersners usw. als gerade für die Goethe-
Biographie. —
Briefe. Der zweite Band der Auswahl aus Goethes Briefwechsel von
R. M. Meyer (5021) gehört diesem Jahre an. Er umfasst zwei Hauptabschnitte:
Frau von Stein und Schiller gewidmet; an die Korrespondenz mit den Humboldts
schliessen sich die naturwissenschaftlichen Beziehungen des Dichters, F. A. Wolff
repräsentiert die Altertumswissenschaft, Maler Müller die bildende Kunst, Ch. G.
von Voigt die amtlichen Verhältnisse. Vertraute Briefe erhält Christiane Vulpius,
enge Beziehungen verknüpfen ihn mit Barbara Schulthess und Charlotte Schiller.
Wie im ersten Bande gehen den einzelnen Abschnitten Bemerkungen über den
besonderen Ton und die Nuance, auf die sich die Korrespondenten gegenseitig
stimmen, voraus. Der — auch von J. Fränkel in seiner sehr anerkennenden Anzeige
an den Verfasser gerichteten — Bitte um grössere Ausführlichkeit der Anmerkungen,
die vieles, auch dem guten Goethe-Kenner Unbekanntes übergehen, hat der Heraus-
geber leider nicht entsprochen. Über die Auswahl kann man verschiedener Meinung
sein, und sicher ist die des Herausgebers immer die eines feinen Geistes. Unbedingt
vermisse ich aber jene letzten Zeilen des sterbenden Ministers Voigt, die, trotz ihrer
Lücken, ein unvergängliches Zeugnis der Anhänglichkeit, auch der Kollegen, an den
Dichter sind. — Die Briefauswahl des Langewiescheschen Verlages dient ausschliesslich
volkstümlichen Zwecken (5022). — L. Geigers im Vorjahr besprochene Ausgabe des
Briefwechsels mit den Humboldts wird von A. Leitzmann mit verdienter Schärfe
K. Jahn, Goethes Leben. 561
abg-elehnt. Den Besitzern sei eine Korrektur ihres Exemplars nach den hier ftegehenen
zahlreichen Verbesserungen empfohlen (5023). — Augrust Kestiiers schönes Buch über
„Goethe und Werther" ist durch Jahrzehnte einer der wenipfen zuverlässigfen Führer
zu den Quellen der Ooetheschen Kunst gewesen. Es ist lebhaft zu beg-rüssen, dass
das Buch in der Cottaschen Handbibliothek zu neuem Leben erstanden ist (5024);
und doppelt erfreulich, dass die inzwischen ans Licht g-ekommenen Erg^änzung-en
und Vermehrungen berücksichtigt sind, und zwar in der Form, dass Kestnersche
Anderuiigen und Streichung-en im Text ergänzt sind, während alle neu hinzu-
gekommenen Dokumente in den Anhang verwiesen wurden. Der Brief von Seite 89
hätte umgestellt werden müssen. — Einen freundlichen Brief Goethes an L. Chr.
Lichtenberg, dem Bruder des Göttinger Gelehrten, in Angelegenheiten der Camera
ohscura, vom 12 -Juni 1780 gibt W. Deetjen (5026). Er hat im Nachtrag der
Weimarischen Briefausgabe noch Aufnahme gefunden. —
Gespräche. Von F. von Biedermanns Neuausgabe der ooethe-
schen Gespräche erschienen in diesem Jahre Band 3 und 4, so dass nur noch
der — allerdings wichtigste, weil die Quellennachweise enthaltende — fünfte aussteht
(5027). R. Steig trägt einige kleinere Ergänzungen nach, hauptsächlich aus Briefen
Arnims an Bettinen (1808 und 1817) und umgekehrt (1824), sodann an Savigny und
Creuzer über die Heidelberger Tage (1814 und 1815), einen schon gedruckten, aber
übersehenen Brief Franz Horns an Fouque (1818), schliesslich eine Aufzeichnung
W. Grimms über Goethes Meinung von Bettina. — B. S[iiphan] gibt eine Er-
gänzung zu den Gesprächen mit dem Kanzler Müller, Aufzeichnungen, die er sich
über die erste Vorbesprechung betreffs des Goetheschen Testaments gemacht hat
(5028). Goethes Bewusstsein der historischen Bedeutung seiner ganzen Existenz
tritt auch hier klar zutage. Das bedeutsame Gespräch hat noch Aufnahme bei
Biedermann gefrnlon. —
Autobiographische Werke. Von der Tempel- Ausgabe sind eine
Reihe weiterer Bände zu verzeichnen, von de.nen die autobiographischen in unseren
Abschnitt gehören (5029). Die Ausgabe wendet sich nicht ans gelehrte Publikum,
sondern möchte knnstliebenden Kreisen den Dichter in schönem Druck und ohne
Kommentar und Einleitungen vorlegen. Die Texte entsprechen billigen Anforderungen.
Die Methode der Bearbeitung ist überaus verschieden, so dass zu bedauern ist, dass
den Herausgebern die Möglichkeit abgeschnitten ist, sich über ihre Prinzipien zu
äussern. — Auf anderem Standpunkt steht die Ausgabe der Goldenen Klassiker-
bibliothek (4964), die in einheitlichem Sinne von K. A 1 1 geleitet wird. Die Italienische
Reise ist im 25. Bande von W. Niemeyer einsichtig eingeleitet. Der Text schliesst
sich an die Weimarer Ausgabe an und reproduziert auch Goethes Irrtümer, so dass
wir auf Seite 270 „Dienstag den 18. Mai" und auf der folgenden „Montag den 14. Mai"
lesen, gemäss der ersten Ausgabe, andererseits aber die Schlussabschnilte des ersten
römischen Aufenthalts in der Ordnung der späteren nachgoetheschen Ausgaben. Die
Anmerkungen werden darüber Aufklärung bringen, erscheinen aber in besonderen
Bänden erst am Schluss der ganzen Ausgabe Band 26 enthält die von C h. Waas
besorgte „Kampagne in Frankreich", begleitet von einigen dankenswerten Karten-
skizzen, die die Marschroute, die Truppenstellungen bei Valmy und das belagerte
Mainz zeigen. Die Treue gegen das Goethesche Wort gilt auch hier unbedingt; die
Kampagne beginnt: „Montag den 26. Mai 1793", obwohl der 26. ein Sonntag war,
und so geht es fort. Bei Ausgaben, die auf Anmerkungen unter dem Text ver-
zichten, halte ich diesen Anschluss an den Buchstaben der Überlieferung doch für
nicht unbedenklich. Die Annalen lagen mir noch nicht vor, seien also auf das
nächste Jahr verschoben. — Mein Buch über „Dichtung und Wahrheit" (5031) ist
mehrfach besprochen worden. G. W i t k o w s k i analysiert den Inhalt im ganzen
zustimmend, 0. Pniower möchte „die Noten organisch in den Haupttext verwebt
sehen" und findet, dass die Mängel von Goethes Werk zu stark betont seien. Die
grössere Hälfte der Besprechung ist einer Ausführung über die Entstehung des
Werther gewidmet, der ich nur zum Teil zustimmen kann, ohne dass hier der Ort
wäre, darauf einzugehen. Dass Goethe, seit er von Jerusalems Tat erfahren hatte,
innerlich, auch als Künstler, mit ihr beschäftigt war, bezweifelt wohl niemand. Aber
von dieser Beschäftigung bis zum Werther war noch ein weiter Weg. Am wenigsten
hat mein Buch F. War necke gefallen, der über die Entstehung von „Dichtung
und Wahrheit" selbst eine wunderliche Broschüre veröffentlicht hat, die ganz einseitig
bestimmte, in Goethes tiefster Natur wurzelnde Überzeugungen auf das Studium
Spinozas in den Jahren 1811 und 1812 hatte zurückführen wollen (JBL. 1908/9,
N. 8063). Ich hatte seine Ergebnisse im wesentlichen abgelehnt, was er in seiner
Besprechung nicht erwähnt, vielleicht übersehen hat. Nun begründet er seine An-
forderungen an ein Werk über Dichtung und Wahrheit. Was aus meinem „für die
Forschung zu lernen sei", kann er „nicht recht angeben". Immerhin erkennt er
562 K. Jahn, Goethes Leben.
wohlwollend die grosse Anzahl und die „Zuverlässig-keit der Zitate" an. — R.Steig
weist darauf hin, dass der „selbstbiographische Nebertitel"' Dichtung und Wahrheit
von einem Wochenblättchen F. Severins in Weissenfeis (1788) in der ursprünglicheren
Form „Wahrheit und Dichtung" entlehnt sei (5032). Es wird in einer Einsendung
in einer der folgenden Nummern der Zeitung darauf hingewiesen, dass die Tatsache
bereits bekannt gewesen sei, trotzdem behalten seine Zusammenstellungen über Goethes
eigene Beziehungen des Werkes wie über Goethes Büchertitel überhaupt ihren
W^ert. — W. A. Cooper widmet seine Aufmerksamkeit einem Abschnitt der ein
wenig vernachlässigten Ephemeriden, und zwar jenem Paracelsus-Zitat. in dem die
Anatomie als Mittel zur Erkenntnis von Krankheiten abgelehnt wird (5033), in der
WA. Bd. 37, S. 87. Er sucht nun durch Heranziehung der bekannten antichemischen
Fauststelle und anderen Belegen wahrscheinlich zu machen, dass auch das Xenion
„Anatomieren magst du die Sprache" (Schmidt 353) von Goethe und nicht von
Schiller sei, wie Charlotte Schiller geglaubt hatte. — Für Italienreisende bestimmt
ist der Abdruck ,,nach dem Original der vollständigen Ausgabe letzter Hand" (5034),
den der Verlag von Klinkhardt & Biermann besorgte. Ob die Italienreisenden
so grossen Wert auf die „Ausgabe letzter Hand" legen werden, ist mir zw eifelhaft.
Erwünschter wären ihnen vermutlich einige Hinweise auf den gegenwältigen Auf-
bewahrungsort von Gemälden und Statuen und auf die Bedeutung häufig erwähnter
Persönlichkeiten gewesen. Druck und Ausstattung sind zu loben. — (}. von
Graevenitz bespricht Goethes leider nicht verwirklichte Absicht einer illustrierten
Ausgabe seiner Italienischen Reise (5035) und macht an der Hand einer italienischen
Monographie (G. Pitre, W. Goethe in Palermo nella primavera del 1787, Palermo 1908)
einige Bemerkungen über Goethe in Palermo (5036). Der Dom wie die Capeila
Palatina waren damals wegen Umbaues möglicherweise unzugänglich, was ein weiteres
Motiv für Goethes Schweigen abgeben würde. Andere Beobachtungen werden an-
gereiht: die Goethe-Erinnerungen des Museums (Widder und Münzen"), die Villa
Giulia, Goethes Wohnung in Palermo (die strittig ist), der Monte Pellegrino. —
C. von K 1 e n z e skizziert im ganzen zustimmend, im einzelnen Ergänzungen vor-
schlagend G. Vallettes Italienbuch (5037); zum Thema Goethe erwähnt er nur die
lobenswürdige Objektivität des Verfassers, im Gegensatz zu neueren französischen
Versuchen, Goethe herabzusetzen. —
Persönliche und literarische Beziehungen: Familie.
K. Neumann-Strela häuft ein wenig wahllos mehr oder weniger verbürgte
Anekdoten zur Charakteristik Christianens und der Kinder, in Einzelzügen (Goethe
als „Despot" in der Erziehung seines Sohnes) das Bild ganz verfehlend (5040): der
Gesamteindruck der Charakteristiken ist besser. — Den 200. Geburtstag von Goethes
Vater feierte die Presse in der üblichen Weise mit Gedenkartikeln, über die das LE.
ausreichend berichtet (5041). Der Versuch, dem Vielverkannten gerecht zu werden,
tritt überall hervor. Am weitesten geht darin 0. Pleuer, der (als einziger) auf
Grund eigener Kenntnis des handschriftlichen Materials den Vater des Dichters
schildert. Im Eifer des Gefechts ist er dabei freilich in den Fehler verfallen, alles
von der guten Seite zu sehen, und seine Hypothese, dass Goethes Verhältnis zu
Christiane vom Rat verhindert worden w^äre, wenn er's erlebt hätte, zeigt, wohin man
mit solcher Begeisterung sich verirren kann. — A. Bieses Programm (5042) ist
ein erneuter Abdruck des im vorigen Bande charakterisierten Vortrages (JBL. 1908/9,
S. 910). — G, V 0 n H a r t m a n n erzählt nicht nur von dem eigentlichen Thema seiner
Arbeit (5043), von dem Verhältnis der Königin Luise zur Frau Rat, wenn die Zusammen-
stellung der zerstreuten Berichte über diese Beziehungen auch im Mittelpunkte steht,
vermehrt um einen in Reproduktion veröffentlichten Brief der Königin an eine Frank-
furter Freundin, eine Frau von Wiesenhütten, mit herzlichen Grüssen an Madame Goethe.
Daneben aber werden auch die Beziehungen der hohen P>au, wie ihrer Schwestern
zu Goethe selbst besprochen, bis zu jenem Besuch des späteren Kaiser Wilhelm als
Bräutigam. — ThereseBöhlau (5044) erzählt in einem schönen Aufsatz von
ihrer Jugendfreundin Alma von Goethe, deren liebenswürdige Natur auch in diesen
Erinnerungen und Backfischbriefen sieghaft hervortritt. Ihre Schönheit, Heiterkeit,
ihr Wohltätigkeitssinn, der sich in einem wohlregierten Kränzchen auslebte, ihre
Freundestreue strahlen in hellem Licht aus der Vergangenheit herüber. — Diese
Nachrichten, vereinigt mit der sonstigen Überlieferung und dem Gedicht Grillparzers,
ausgestattet mit drei Bildnissen, fasst 0. Klein in einem dem Andenken der Früh-
verstorbenen gewidmeten Heftchen zusammen (5045). —
Weiraarisches Fürstenhaus. R. Maisch (5048) zieht aus einer
belgischen Geschichte des Gesellen verbau des der Brüsseler Hutmacher von G. des
Marez die für Karl Augusts Gesinnung bezeichnende Antwort auf eine Petition um
Wiederherstellung des Magistrats in der alten Form, 1814: „les institutions humaines
devaient se modifier d'apres les exigences sociales de chaque epoque . . .". —
K. Jahn, Goethes Leben. 563
K. Neumann-Strelas (5049) Arbeit zeigt Vorteile und Nachteile seines Goethe-
Aufsatzes, hier noch gesteigert durch übertriebenes Vertuschen der tiefen Zwie-
spalte in der Ehe Karl Augusts und durch die fühlbare Hchwäche der Charakteristik.
— ü, Freiherr von Ölotzingen setzt seine Beiträge zur Jugendgeschiohte
Karl Augusts fort (5050). Es sind Briefe Wielands aus dem Nachlass des
Grafen J. E. von Schiitz-Uoertz, Ergänzungen zu den einst von Seuffert in der
Vierteljahrsschrilt f. LG. Bd. 1 und 2 herausgegebenen, aus der gleichen Quelle
stammenden Mitteilungen. Die Papiere behandeln Wielands Berufung und geben
eine interessante Sitzung des Geheimen Conseils vom 14. Juli 1772 über die Frage der
Erziehung des künftigen Herzogs wieder; sein zuverlässiger Charakter tritt aucn hier
in helles Licht, wenn er auch selbst nicht zu Wort kommt; über seine Bildung er-
fahren wir mancherlei. In der Hauptsache aber betreffen die Ausführungen Wieland,
dessen kost-^pielige Berufung vor allem Fritsch beanstandete, ohne doch durchzudringen,
was ihm ja auch sonst wohl widerfuhr. — K. Muthesius' neues Buch gehört in
den Kreis seiner Arbeiten über die erziehliche Wirksamkeit Goethes (5051). Der
erste Teil stellt sorgfältig zusammen, was wir über die erziehliche Einwirkung des
Dichters auf den fürstlichen Knaben wissen. Der grössere zweite stellt den viel-
verkannten Karl Alexander und sein Streben, im Goetheschen Geist zu wirken, fein-
fühlig dar. Die Erinnerungen des hohen Herrn an seinen einstigen geistigen Führer
sind wiederholt, nicht weniger jenes charakteristische Glückwunschschreiben vom
Neujahr 1900 an die unter seinem Protektorat stehenden Gesellschaften, das die
Summe seiner Existenz zieht. —
Goethe und die Frauen. Der erste Band von P. Kuhns „Die Frauen
um Goethe" (5053) wird sich schwer neben Bodes „Anna Amalia" und „Charlotte
von Stein" behaupten, weil er sich mit ihrem Inhalt im ganzen deckt und auch im
Ton nicht wesentlich verschieden ist. Da auch das benutzte Material natürlich das
gleiche ist, so ist der zweite Erzähler in dem offenbaren Nachteil, dem ersten oft
ausweichen zu müssen. K.s Stil ist preziöser als der einfachere Plauderton Bodes,
sein Verständnis ist nicht so einseitig 'auf Goethe eingestellt, wie das jenes, und
auch Schillurs Liebe erhält ihr Recht; gelegentlich erscheinen die Herzensbeziehungen
im weiteren Rahmen der Kultur des 18. Jahrhunderts angeschaut; trotzdem ist die
Verwandtschaft zu gross, um ein Nebeneinander dieser Schriften begreiflich zu
machen. Eine Fortsetzung solcher Schriftstellerei wird zu einer Übersättigung des
Publikums führen, die der Beschäftigung mit der grossen Periode unserer Literatur
nur schädlich sein kann. Der Band ist mit einer Reihe Porträts geschmückt, über
deren Herkunft genaue Auskunft gegeben wird. — Amanda Sonnen fels legt
ihre ältere biographische Sammlung (JBL. 1906/7, N. 184): „Dichterinnen und Freun-
dinnen unserer grossen Dichter" in erweiterter Form vor, von der hier der erste
Band in Frage kommt (5054). Für Laien mögen diese in schlichtem Ton ge-
schriebenen, Zitatenreichen Charakterbilder manches Lesenswerte enthalten, für eine
eindringende Beschäftigung bieten sie nichts, da für alle Geschilderten unvergleich-
lich vollständigere und psychologisch sehr viel eindringendere Darstellungen vor-
liegen. — G. Wust mann sucht die Benennung des 1901 aufgetauchten Graffschen
Gemäldes, das Käthchen Schönkopf darstellen soll, anzufechten (5055), indem er die
Identität der Dargestellten mit einer Prinzessin im Ordensband (im Besitz der Berliner
Kunstakademiej behauptet. J. Vogel widerspricht zwar, doch scheint die Abbildung
W. recht zu geben. An gleicher Stelle führt der gleiche Gelehrte den Nachweis
über die Provenienz eines Oeserschen Stiches, der Lotte porträtähnlich darstellen
soll, aber in Wahrheit von dem Künstler aus einem mangelhaften Schatteuriss mit
massiger Porträtkunst entwickelt worden ist. — Der Sous-Prefet von Cambrai
P. Decharme hat dem Verhältnis von Goethe zu Friederike Brion eine gute
Studie gewidmet (5056), die weniger darauf ausgeht, die Wahrheit über ihre Be-
ziehungen zu vermitteln (Froitzheims Phantasien werden im Vorübergehen abgelehnt),
als die Frage beantwortet, was Friederike für Goethe als Mensch und Dichter be-
deutet hat. Er zeigt sehr hübsch, wie sie den Prozess der Selbstfindung unterstützt,
wie Goethe sich an ihr und durch sie zur Einfachheit und Wahrheit des Empfindens
erzieht, und er führt den Beweis aus den Briefen und Gedichten. Das ist alles un-
gefähr so auch schon von anderen gesagt, aber es ist hier geschickt und mit grosser
Verehrung für den Dichter ausgeführt. Einzelne Bemerkungen zeugen von feinem
Verständnis. Was er über den unterschied von, sagen wir Kasual- und Gelegenheits-
gedichten ausführt (S. 43), wie er im Clavigo die Resultate seiner Neigung aus-
gesprochen findet (Carlos findet die zu Marias Füssen geschriebenen Verse von
,jugendlicherem, blühenderem Ansehn" S. 57), das ist alles wahr und schön. Von
den Sesenheimer Liedern lehnt er die Nummern 1, 3, 4 und 5 der Kruseschen
Abschrift als ungoethisch ab; die Leipziger Poesien sind wohl zu ungünstig beurteilt.
Im ganzen eine Schrift, die zeigt, dass auch in Frankreich ein tiefes Verständnis
564 K. J a h n , Goethes Leben.
der Goethischen Kunst und Persönlichkeit lebendig- ist, eine Tatsache, an der
man gelegentlich anderer Arbeiten fast verzweifeln möchte. — Einen Brief der
Sophie La Roche, in dem sie sich wegen der Verheiratung ihrer Tochter an Brentano
Lavater gegenüber rechtfertigt, veröffentlicht H. Bräun in g (5058). Nach ihrer
Darstellung habe man sich dazu entöchlossen, da aus einer besseren Partie, durch
Schuld ihres Mannes natürlich, nichts geworden sei: Dechant Dameix habe eilig
diese zweite Verlobung vermittelt, zur Vermeidung „der Schande", weil die Leute
eine Heirat erwartet hätten. Sie habe gedacht, „alle Negoziantenweiber sind glücklich",
jetzt (ca. 1791) sei ihre Tochter es auch; übrigens seien ihr damals zwei Kinder aus
erster Ehe des präsumtiven Gatten unterschlagen worden, sie hätte nur von dreien
gehört! Das Ganze macht einen ziemlich fatalen Eindruck. Die entsprechende Recht-
fertigung für Sophies Ehe erspart uns B. — A. Eloesser gibt auf Grund
der von Kurt Wolff herausgegebenen Tagebücher Adele Schopenhauers eine über-
zeugende Charakteristik ihres verpfuschten Lebens (5060), das in seinen Wurzeln
tief hineinreicht in den Lebenskreis des alternden Goethe, und das eng verbunden
blieb mit dem seiner Schwiegertochter Ottilie. — E. Korrodi schildert Barbara
Schulthess als verstehende Freundin Goethes (5061), „sie besass nichts Geringeres
als einen Geist, der stets auf Goethes Rede das entsprechende Stichwort fand". Bei
ihrer Entfremdung habe Goethe „diesmal mit der verzeihenden Güte gekargt". Die
Betrachtung bleibt einseitig. — H. Landsberg gibt auf Grund einzelner Briefe
eine sehr kurze Charakteristik der ,, tiefen, schwerblütigen, mit dem Ausdruck
ringenden Natur" (5063). — Zum Verhältnis Goethes zu Frau von Stein übergehend,
möchte ich hervorheben, dass J. Franke l mich darauf aufmerksam gemacht hat,
dass ich im vorigen Jahre irrte, als ich von einer ständigen Polemik gegen J. Wähle
in seiner Ausgabe von Goethes Briefen (JBL. 1908/9, S. 905) sprach. Diese Polemik
ist vielmehr in der dort angeführten Broschüre konzentriert und erfolgte, wie
F. mitteilt, lediglich auf Angriffe seitens des Archivs. — Im Anschluss an die
Biographie W. Bodes wünscht Marie von Bunsen für eine abschliessende
Darstellung des schwierigen Charakterproblems „eine temperamentvollere und
zugleich subtilere Feder". Sie lehnt sich an Engel, um auch die Schatten zu
sehen, und bekämpft ihn wiederum an der Hand Bodes, indem sie auf die
vielfachen enthusiastischen Äusserungen über Frau von Stein hinweist (5064).
P. Burg" ist dagegen voll von Bewunderung für das Buch und seinen Ver-
fasser. — W. Bode glaubt nachweisen zu können, dass eine Einfügung in den
zweiten Werther, ein neuer Zug zum Bilde Lottes (12. September 1772), einem
Erlebnis mit Frau von Stein nachgebildet ist, das auf den 5. i\.ugust 1776 in Ilmenau
anzusetzen sei (5065). Leider fügt er der netten Vermutung- keine Begründung
bei; er g-ewann sie vermutlich aus Goethes Brief vom Montag, den 23. Februar 1784,
in dem dieser an das Ereignis erinnert, und der allerdings überzeugend wirkt. Es
ist interessant, zu sehen, wie Goethe in Dichtung und Wahrheit recht behält, wenn
er von „mehreren Lotten" spricht, aus denen die Werthers gebildet sei. — Nach
der Probe im LE. zu urteilen, sind die von W. Bode in der FZg. (5066) veröffent-
lichten Briefe der Frau von Stein die gleichen, wie die in den Stunden mit Goethe
erschienenen an Knebel gerichteten (5066a). Es ist sehr erfreulich, dass die Ver-
öffentlichung dieser Dokumente erlaubt worden ist, da sie uns einen vollen Einblick
in das Seelenleben der Frau gestatten, von der so viel Niedriges behauptet oder
vermutet worden ist. Die Briefe gehören zu dem Schönsten, was bisher von ihr
gedruckt ist, von jenen an Zimmermann abgesehen. Düntzer hatte nur sehr weniges,
und noch weniger Bezeichnendes gegeben. Sie stellt sich als verhältnismässig wenig
sentimental und als gute Beobachterin, die den Nagel nicht selten auf den Kopf
trifft, dar. Angenehm berührt, dass sie durchaus nicht den Goetheschen Stil zu
kopieren sich bemüht, sondern sehr viel weniger impressionistisch ihrer ruhigeren
Natur treu bleibt. Knebels bekannte Schilderung ihres Charakters findet in jeder
Zeile eine Bestätigung. Manches Licht fällt auf die Weimarer und die allgemeinen
Zustände. Zur Theatergeschichte notiere ich, dass die Kulissen „in gerader Linie"
1790 in Weimar aufgekommen sind (29. Juli 1790), sowie, dass noch im 18. Jahr-
hundert Nachschriften nach neuen Theaterstücken bei der Aufführung genommen
wurden (Figaros Hochzeit in Paris. 15. Februar 1785). — A. Hildebrand analysiert
überaus eingehend in vergleichender Studie Goethes Verhältnis zu Frau von Stein
und Lenaus zu Sophie Löwenthal (5068) und findet dabei unendlich viele Parallelen,
die im Grunde freilich nur beweisen, dass Liebe eben Liebe ist, und dass sie sich in
tausend Punkten gleich bleiben wird, auch wenn die Charaktere noch so grund-
verschieden sind. —
J. H. Merck. Das Jahr hat eine überaus reiche Ernte für diesen so lange
von der Forschung vernachlässigten Jugendfreund gebracht, und eine Fülle un-
gedruckten Materials eröffnet die Möglichkeit einer gründlichen Nachprüfung der
K. Jahn, Goethes Leben. 565
bisherigen Kenntnis. H. Bräuning-Oktavio mustert in kurzem Überblick die
bisherigen Leistungen (5074). Die Arbeilen über Merck als Kritiker werden, von
dem einen P. Trieloff (JBL. 1Ü08/9, N. 4431, ö. 719) abgesehen, dessen Erj^ebnisse für
Mercks Übersetzertätigkeit angenommen werden, zumeist abgelehnt. Auch K. Wolffs
Sammlung (JBL. 1908/9, N. 8903) wird vor allem aus dem Gesichtspunkt getadelt,
dass der Kritiker Merck nicht genügend zu Wort komme. Daneben wird die Ein-
leitung beanstandet, auch in ihrer Apologie der Ehe Mercks, und die Ausgabe der
Briefe als verfrüht bezeichnet, da anderweite vollständigere Publikationen bevorstehen.
Übrigens verteidigt K. Wolff seine Auswahl (LE. 13, ö. 393J. — H. Bräunin g-
O.k t a V i o s weitere Aufsätze sind ebenfalls zum Teil polemischer Natur (5075); gegen
H. Reitzers Arbeit über Wieland als Kritiker in der gleichen Zeitschrift weist er
die Mehrzahl der dort für Wieland in Anspruch genommenen Mercur-Kezensionen
Merck zu. Er schliesst mit einer kurzen Charakteristik Mercks als Kritiker. —
In einem weiteren Aufsatz füllt der gleiche Verfasser eine grosse Lücke in den
biographischen Nachrichten über Merck (5076). Die Biographen verloren ihn 1760
aus den Augen, wo er als Reisebegleiter des Freiherrn K. von Bibra eine Stellung
übernommen hatte. Im Spätsommer 1762 ist Merck in Dresden und weilt dort bis
Frühjahr 1764 an der Kunstakademie, den Grund zu seinen bedeutenden kunst-
wissenschaftlichen Kenntnissen legend, wie B. jetzt auf Grund eines Briefes an
Chr. L. von Hagedorn (6. April 1764) und eines weiteren an A. G. Camper (8. April
1785) nachweist. Er hat bei dieser Gelegenheit auch Leipzig besucht und Ch. F.
Weisse kennen gelernt. Seine englischen Übersetzungen zeigen die Richtung seiner
literarischen Interessen. Ostern 1764 war er wieder zu Hause, um nach Pfingsten
als Reisebegleiter von H. W. von Bibra bald wieder aufzubrechen. Spätestens im
Juni 1765 taucht er denn in Morges in der Schweiz auf, wo sein Zögling huma-
nistischen Studien obliegt. Sein Aufenthalt in der Zwischenzeit ist unbekannt, aber
seine weiteren Schicksale lernen wir aus einer unten besprochenen Veröffentlichung
L. Grünsteins kennen. — Eine frühere Veröffentlichung desselben Verfassers wirft
neues Licht auf Mercks Verhältnis zu Wieland, indem sie den bisher veröffentlichten
sechs noch fünf weitere Briefe hinzulügt (5077), die Zeit von 1779—1788 umfassend.
Wertvoll ist der letzte, weil er zeigt, dass die freundschaftlichen Beziehungen beider
über 1786 hinausreichten, wie Bräuning denn auch noch eine Arbeit Mercks im
Teutschen Mercur von 1788 nachweist. Wichtiger fast ist der vom Januar 1780,
da er die grosse Umwandlung im Wesen Karl Augusts (und, wie Merck meint,
auch Goethes) durch die Schweizer Reise bezeugt. Über Mercks literarische
Arbeiten verlautet natürlich mancherlei, B. trägt auch einige Daten über sein Leben
neu zusammen. — Schon oben war auf L. Grün Steins Briefe aus Mercks
Bräutigamszeit in Morges hingewiesen worden (5078). Mit mehreren Faksimiles,
einer Ansicht des alten Darmstadt (darauf Mercks Wohnhaus) und einem Bilde seiner
Mutter ausgestattet, ist die Veröffentlichung in der ChWGV. ans Licht getreten.
Einige Daten über den Zögling Mercks, der sich noch in späteren Ehenoten an
seinen alten Hofmeister wandte, leiten die Ausführungen ein, die uns den Beginn
der Merckschen Liebe kennen lehren. Sie wurde mit allen Konsequenzen der Neuen
Heloise nacherlebt und nachempfunden. Leidenschaftliche Billette von Haus zu Haus
und schöne Reisebriefe Mercks aus iSüdfrankreich, das er mit seinem Zögling bereist,
halten die Verbindung aufrecht, bis dann, anders als im Roman, am 7. Juni 1766,
nach Überwindung der elterlichen Hindernisse, in nötiger Eile die Hochzeit gefeiert
werden kann. — Eine weitere Korrespondenz, die mit Bertuch nämlich, registriert
und ergänzt der gleiche Herausgeber (5079). Die Briefe haben in erster Linie Wert
für die Erkenntnis der Richtung weimarischer Kunstinteressen, in deren Vertretung
Merck ja unermüdlich war. Ein paar weitere Angaben über sein Leben und seine
Schriftstellerei fallen auch hier ab. — Die wichtigste Veröffentlichung jedoch bringt
H. G. Graf mit Mercks Briefen an Karl August und seine Mutler (5080) aus dem
Weimarischen Staatsarchiv. Sie drehen sich in erster Linie ebenfalls um Aufträge
künstlerischen Charakters; ein paar Proben von Geschäften, die Goethes Billigung
schwerlich fanden, sind darunter. So, wenn Merck nach bekanntem Brauche an die
Spitze einer Subskriptionsliste Karl Augusts Namen mit einer ziemlichen Summe
stellt, in der Absicht, ihn nach Schluss der Zeichnungen wieder zu streichen
(28. Juni 1783). Die bekannte Erzählung in Dichtung und Wahrheit, wie die Frauen
Lavaters Schlafzimmer durchaus sehen wollen, entstammt diesen Briefen. Ein paar
interessante Schreiben von Tischbein und ein sehr hübsches von Wieland (13. April
1781) liegen bei. Neben diesen Fragen spielen ökonomische und politische eine
grosse Rolle, welch letztere im 18. Jahrhundert gemäss dem besonderen Charakter
der Zeit immer Gefahr laufen, in Klatsch überzugehen, in ein Gebiet also, das in
den Briefen überhaupt in sehr amüsanter Weise gepflegt wird. Der Kampf gegen
Moser, Mercks besonderes Steckenpferd, nimmt dabei viel Raum ein. Auf die tragische
Jahreaberiohte für neuere denteohe Litentargeiohiolite. XXL m
566 K. Jahn, Goethes Leben.
Gestalt des greisen Vaters Goethe fällt manches ung-ünstig-e Streiflicht, dagegen
strahlt Frau Rat in hellem Glänze, auch beim Tode des Gatten. Goethe selbst
taucht nur flüchtig auf, seit dem Besuch von 1779 blieb ein Schatten über dem Ver-
hältnis beider zueinander. Die Ausbeute an Einzelheiten ist hier natürlich nicht
zu erschöpfen, der Kommentar und die Einleitung orientieren kurz und gut. Alles
konnte in diesen anspielungsreichen Briefen natürlich nicht aufgehellt werden. —
Sonstige Persönlichkeiten. H. Bergmann (5081) und W.
H ü 1 1 n e r (5082) skizzieren beide auf Grund des bekannten Materials das Leben
von G. Chr. Beireis. Der Aufsatz des ersteren ist vollständiger und objektiver,
letzterer hat das Material auch benutzt, es mangelt ihm aber an historischer Kenntnis,
wenn er den fossilen Gelehrten an der untergehenden Universität als ,, Urbild eines
deutschen Gelehrten des 18. Jahrhunderts" preist. Es entsteht dadurch immer wieder
neu das Gefühl, wie wir es so herrlich weit gebracht, wenn solche Anschauungen
wiederholt werden. — Edw. Schröder bespricht das hübsche Buch von H. Pall-
mann (5083) mit besonderer Rücksicht auf die zwei von jenem zutage geförderten
Gedichte des „Unsichtbaren"; er erweist das erste, das er „Der Stutzer" über-
schreiben möchte, als Sonett, bringt es in Zusammenhang mit J. Westermanns „Aller-
neuesten Sonetten" und erklärt die Hypothese des Goetheschen Ursprungs für
mindestens wahrscheinlich. K. G. Wendriners Artikel ist nur eine freie Wiedergabe
von P.s Darstellung. — Goethe hatte unter den mannigfachen Bekanntschaften, die
ihm seine Sammlungen verschafften, auch die eines Scharfrichters in Eger gemacht,
K. Huss genannt, eines passionierten Münzen- und Mineraliensammlers, mit dem er
dann in Tauschverkehr trat. Über ihn phantasiert A. Frhr. von Berg-er
mancherlei (5084), was er ihm aus den Augen (des Porträts) gelesen haben will.
Sehr glaubhaft ist die sentimentale Geschichte nicht. — Schon der Polizeirat Grüner
hat uns über den merkwürdigen Mann ausreichend informiert, so dass nach der
Seite des Biographischen A. John (5085) wenig nachzutragen fand; für den Goethe-
Forscher ist die Sache also erledigt. Doch sei auf die Veröffentlichung immerhin
hingewiesen, da sie nach volkskundlicher Seite viel Interessantes bietet, fluss ist
ein abgesagter Feind des Aberglaubens, den er in seinem Beruf kennen zu lernen
besondere Gelegenheit hatte. Aber er ist auch auf diesem Gebiet scharfer Beobachter
und interessierter Sammler gewesen, so dass die Veröffentlichung seiner Schrift viel
Material beibringt. — E. Bachmann berichtet von dem gemeinsamen Besuche,
den Goethe und Berzelius am 30. Juli 1822 dem Kammerbühl abgestattet haben,
(5086) in einem mit zwei Abbildungen des Hügels geschmückten Aufsatz. Der
Bericht schliesst sich eng an die Darstellung, die Berzelius gegeben, und Bieder-
mann im letzten Bande der neuen Ausgabe nachgetragen hat, an, ohne auf Grüners
gleichzeitigen Bericht oder Goethes spätere Meinungsänderung einzugehen. —
J. Schiff behandelt die gleiche Frage nach dem gleichen Material etwas ausführ-
licher (5087), wobei er mit Recht hervorhebt, dass Berzelius seinen Einfluss auf
Goethes Ansichten doch etwas überschätzt habe. — Nach den Angaben des LE.
scheint der Aufsatz von B. Münz über „Goethes geschäftliche Sorgen" nur auf
bekanntem Material zu beruhen (5088). — Über einen Besuch Wilhelms Burg-
grafen zu Dohna-Schlobitten 1798 in Weimar berichtet Chr. Kroll mann
(5089). Leider hat der junge Herr mehr Interesse für den Park als für die Menschen
und mehr Interesse für Fräulein Amalie von Imhof als für Goethe in diesen Blättern
an den Tag gelegt. Da der Park bereits vollendet war, lernen wir nur weniges aus
der Schilderung; bei Goethe scheint er meist selbst das Wort geführt zu haben. —
Das Buch von W. R. H. Trowbridge über CagUostro (5090) interessiert hier
nur insoweit, als es, laut Ath., den Versuch unternimmt, die auch von
Goethe angenommene Gleichung Balsamo-Cagliostro als zweifelhaft erscheinen zu
lassen. Den Spuren des seltsamen Hochstaplers wird hier mit Eifer nachgegangen,
wobei er im ganzen in günstigerem Lichte erscheint. — Die deutsche Forschung
steht im allgemeinen auf umgekehrtem Standpunkt. Er wird energisch gestützt
durch einen Bericht, den A. E. Seeligmüller aus der Berlinischen Monatsschrift
von 1790 hervorzieht, da ihn H. Hayu in seiner Cagliostro-Bibliographie übersehen
hat (5092). Er ist vom Oberbergrat E'erber verfasst, und enthält interessante Nach-
richten aus der Mitauer Epoche des Schwindlers, die Abenteuer der Frau von der
Recke interessant ergänzend. Für Goethes Grosskophta kommt dieser Aufsatz durch
die Zeit seines Erscheinens unzweifelhaft in Betracht. — F. Lentners Miszelle
über Goethe und J. P. Hebel verbindet die Notiz über Goethes Besuch in Karlsruhe
bei dem geschätzten Poeten 1815 mit einer Charakteristik von dessen W^esensart
(5093). — Charlotte Broicher (5094) veröffentlicht die Goethe-Eindrücke ihres
damals 22jährigen Grossvaters Martin Hieronymus Hudtwalcker, die dieser 1809 im
Frommanschen Hause gesammelt hatte. Da der Bericht auch in Biedermanns
Sammlung aufgenommen ist, bedarf das eigentliche „Gespräch" hier keiner Erörterung.
K. Jahn, Goethes Leben. 567
Wichtig-'ist aber der dort nicht berücksichtigte Bericht über eine Hamlet-Aufführung,
da wir ja gerade über dies(! Bearbeitung nur wenig wissen. — Anna von
S y'd o WjS grosses Briet'korpus bleibt wohl besser der Besprechung an anderer
Stelle aufgehoben (5095), obwohl über Humboldts Mäkelei an Goethe mancherlei
zu sagen wäre; hier seien nur zwei neue Briefe W. von Humboldts an Goethe
erwähnt, die F. Kbrard für die Frankfurter Stadtbibliothek neu erwerben konnte
(5096), die also bei L. Geiger fehlen. Der erste, vom 9. Februar 1796, versucht,
nach etwas lauen Wendungen über den Wilhelm Meister, die klassische Doktrin auf
das Goethesche Märchen anzuwenden; der andere, vom 18. August 1800, handelt von
Reiseplänen und seinem Aufsatz: „Der Montserrat". — John Meier veröfTentlicht
einen Brief von F. H. Jacobi an seinen Bruder Georg, der, in Goethes Zimmer am
28. Januar 1775 geschrieben, „Erwin und Elmire" für die Iris ankündigt und von
Goethe mit einer eigenhändigen kurzen Bemerkung versehen ist (5097). Sie ist bei
Morris (Bd. 5) und im Nachtrag der Weimarer Ausgabe nunmehr zu finden. — Aus
dem Besitz der schwäbischen Hohenzollern stammen zwei Briefe von Alexander von
Humboldt (5. Februar 1828 und 16. April 1830) und einer von Goethe (13. April 1828;
der Brief ist bereits nach dem Konzept unter dem 12. Mai in Band 44 der Weimarer
Ausgabe gedruckt, vgl. JBL. 1908/9, S. 903), die K. Th. Z in geler herausgibt (5099).
Es handelt sich in allen um die Erziehung des Erbprinzen Karl Anton, und es ist
anzuerkennen, dass sich der Fürst auch an die Ratschläge der Befragten gehalten
hat. — Max Löwenthal, in der Literatur als Gatte Sophiens bekannter, als in seiner
Eigenschaft als Schriftsteller oder als Generaldirektor des österreichischen Post- und
Telegraphenwesens, hat in seiner Jugend die Ehre eines Besuches bei Goethe ge-
gossen (Tgb. 20. Oktober 1822) und darüber in den „Skizzen aus dem Tagebuch einer
Reise durch Frankreich, Grossbritannien und Deutschland. Wien 1825" berichtet, wie
auch in einigen Sonetten. Beides entreisst E. Castle (5100) der Vergessenheit.
Beträchtliches ergeben weder die Gedichte, noch die Beschreibung der Goetheschen
Räumlichkeiten, noch die paar Goethe-Worte über Wien, Wiener Musik und das
„Unfügliche der Anknüpfung neuer Verhältnisse" und einer „Ptlichtenvermehrung in
seinem Alter". Das Wesentliche ist in den Nachträgen Biedermanns gegeben. —
R. Steig weist auf eine Notiz über den abenteuerlichen Erzieher des Sohnes der
Frau von Branconi, Karl Matthäi oder Mattei, hin, der neuerdings gelegentlich der
Erwerbung seiner Silhouettensamralung durch das Goethe- National-Museum wieder
mehrfach genannt worden ist (5101). Aus der zweiten Hälfte seines langen Lebens,
den Jahren 1796—1830, war bisher so gut wie nichts bekannt. St. zeigt seine vor-
nehmen mecklenburgischen Beziehungen und veröffentlicht eine Notiz des Grafen
Schlitz, nach der jener Unglückliche seinen Geist „überlebt" habe und ohne eigentliche
Lebensbestimmung umhergeirrt sei. — A. Luntowski bewegt sich in seinem
Aufsatz über „Mickiewicz und Goethe" in der Illusion, als ob die Berichte Odyniecs
über seinen Aufenthalt in Weimar in Deutschland unbekannt seien, und füllt in
diesem frohen Glauben mehrere Spalten mit alten Geschichten (5102). — H. Drey-
h a u s findet in Niebuhrs romantischer Naturanlage den eigentlichen Grund, warum der
Historiker nie ein rechtes Verhältnis zu dem Dichter finden konnte (5104). Nimmt man
dazu noch eine oft geradezu philisterhaft anmutende Ethik, so begreift man die zahl-
reichen ablehnenden Äusserungen, die 1). übersichtlich zusammenstellt, und die von 1796,
wo er die Blüte unserer Literatur „dahin" findet, bis an sein Lebensende reichen, wenn
das Alter ihn auch milder hat denken lassen. Schiller fährt natürlich noch übler. —
R.Wagner hatte in DSchule. 14, S. 369 Einwände gegen K. Muthesius' Behauptung
erhoben, dass der in dem Goethe- Lavaterschen Briefwechsel genannte „Pestaluz"
nicht der Pädagoge Joh. Heinr. gewesen sei, ohne dass er übrigens das Geg-enteil
als sicher hinstellen wollte. Die Unmöglichkeit eines schlüssigen Beweises gibt M.
zu (5105), indem er noch einmal die Gegenargumente zusammenstellt. — Das mehr
als triviale Urteil A. Petöfis über Goethe (er prophezeit bei Gelegenheit der Lektüre
des Faust den schleunigen Untergang seines Ruhmes) veröffentlicht H. Schlandt
vollständig (5106), da es früher von A. Kohut verkürzt worden sei, mit einigen er-
klärenden Worten über die Verschiedenheit von beider Temperament. — F. Noack
vollendet seine Biographie J. F. Reiffensteins (5108: vgl. JBL. 1908/9, S. 919), indem
er weniger auf die genügend bekannten Beziehungen zu Goethe und Anna Amalie
eingeht, als bemüht ist, ein Bild der römischen Existenz des angesehenen Mannes
zu geben, der seine Lebensaufgabe darin sah, die Kunst auf dem Boden der Mengs-
Winckelmannschen Tradition festzuhalten, und der auch die zahlreichen hohen Herren,
die sich seiner als Cicerone bedienten, in diesem Sinn informierte. — Das Stammbuch
des österreichischen Studenten Wilhelm Joseph Kalmann, das K. Hugelmann
herausgibt, enthält reichliches Material aus dem Kreis Jenenser und Kieler Kantianer
1792 — *)5, weniger aus dem Goethekreis (5109). — Die Aufgabe, die sich W. von
Oettingen in der Jubiläumsgabe der Goethe-Gesellschaft, „Goethe und Tischbein"
52*
568 K. Jahn, Goethes Leben.
(5112) g-estellt hat, g-eht nicht eigentlich auf eine nochmalig-e Darstellnng- von beider
Verhältnis im einzelnen, das vielmehr in kurzem Bericht abgetan wird, als auf Er-
gänzung" der früheren Arbeiten aus den Mitteln des Archivs und des Museums. So
werden alle 15 Briefe Tischbeins an Goethe, einschhesslich der hübschen Feder-
zeichnungen, von denen eine ein aus Tischbeins Selbstbiographie bekanntes
italienisches Reiseabenteuer Goethes, eine andere das bekannte Goethebild wiedergibt,
vollständig abgedruckt; dazu wird ein Katalog der Tischbeinschen Zeichnungen im
Goetheschen Besitz, den der Dichter veranlasst hatte, veröffentlicht und ergänzt. Am
wichtigsten sind natürlich die 25 Zeichnungen, die in schönen Reproduktionen vorgelegt
und eingehend erläutert werden, auch in ihrem Zusammenhang mit der Goetheschen
Produktion. — Es ist sehr bedauerlich, dass W. Sörrensen für seine Tischbein-
Biographie (5113) -diese Publikation noch nicht zur Verfügung stand. Seine Absicht,
die im Vorjahre besprochene Arbeit von F. Landsberger (JBL. 1908/9, N. 8947, S. 920)
zu ergänzen, wäre ihm in noch vollkommenerer Weise geglückt. Seine Schrift ist un-
abhängig von der eben genannten entstanden, kann sich aber neben ihr behaupten,
da sie den Hauptwert auf die malerischen Probleme legt, und so einen Faden durch
das Labyrinth wechselnder Strömungen in Tischbeins Kunststreben verfolgt: „Der
Kampf eines begabten Künstlers, der von dem ruhigen Besitze einer wirklichen Mal-
kultur ausging, mit den plötzlich und heftig umschlagenden Strömungen der Zeit,
denen sich hinzugeben er gezwungen wurde, und die schliesslich sein eigenes Talent
verschütteten". S. urteilt gern, und zwar vom Standpunkt der alles Aussermalerische
ablehnenden Kunstkultur aus. So gelangt er nicht selten zu völlig abweichenden
Wertungen, etwa auch des Goethebildes, während Landsberger, enger an die zeit-
lichen und literarischen Bedingungen angeschlossen, mehr erklärt als urteilt. Ich
glaube nicht, dass es S. gelingen wird, die günstige Meinung über Tischbeins
Hauptwerk auf dem Gebiete der Porträtkunst zu erschüttern, aber jeder wird ihm
gern zuhören. Auch das Verhältnis zu Goethe ist einsichtig erörtert. — Über
H. Bräuning-Oktavios Veröffentlichung ungedruckter Briefe von J H. Voss
vermag ich nur nach dem Auszug im „Literarischen Echo" zu berichten (5114). Es
sind Auszüge aus den Briefen an die Braut, die schon in der Biographie Herbsts
verwertet sind, und einzelne Stellen sind dort auch schon gedruckt, so die über den
Werther. Der Rest bewegt sich in scharfen Invektiven gegen Goethe, dem man in
Göttingen nicht allzu wohl wollte, zumal seit er Vater Klopstock hatte ablaufen lassen;
der Klatsch über das erste Weimarer Jahr, der da in Umlauf gesetzt wurde, ist ja zur
Genüge bekannt. — Zelter hatte dem jungen 0. Nicolai ein Empfehlungsschreiben an
Ottilie von Goethe mitgegeben und seine Ankunft dem Meister angekündigt; dass dieser
Besuch nicht erfolgt ist und von den Kompositionen Nicolais nach Goethe nur zwei
erhalten sind („Verschiedene Empfindungen" und ,, Rastlose Liebe"), berichtet G.
R. Kruse in einem Gedächtnisartikel, der auch eine Schilderung des Begräbnisses
Zelters von der Hand Nicolais bringt (5115). —
Goethe-Gegner. B. Münz lässt die wichtigsten Typen der Goethe-
Gegner aufmarschieren (5116), Männer, denen Goethe nicht religiös (F. Schlegel,
Hengstenberg, Görres, Knapp, Baumgartner) oder nicht moralisch (J. F.W. Pustkuchen)
genug gewesen ist, denen er den Mantel nach dem Winde zu hängen schien (Grabbe
und W. Menzel), schliesslich solche, denen er nicht genügend Idealität besass (Heine).
In Türmer- Weise sagt M. seine eigene Meinung zu jeglichem Stück, wobei es ihm
zustösst, dass er (an der Hand F. Th.Vischers freilich) selbst ziemlich spiessbürgerlich
wird. — Sp. Wukadinovic berichtet über eine Handschrift der Königlichen
Bibliothek in Berlin (5117), die ein wüstes Pamphlet Grabbes gegen Schillers und
Goethes Briefwechsel darstellt, als Rezension gedacht, aber zur Broschüre aus-
gewachsen, bisher in den Ausgaben fehlend. Grabbe schmäht den Druck solcher
Unbedeutendheiten in gröbstem Tone, seine Argumente sind die immer wieder gegen
die Herausgabe privater Briefe vorgebrachten, die Stilisierung ist freilich echt
Grabbisch. W. sucht die Stimmung historisch und psychologisch begreiflich zu
machen und weist auf manchen Zug von tieferer Bedeutung, wie die Parallele
Schiller- Goethe hin. Der Text wird in seiner Grabbe-Ausgabe bei Bong erscheinen.
— G. Stenger bearbeitet in seiner auf A. Leitzmanns Anregung zurückgehenden
Arbeit das Thema „Goethe und A. von Kotzebue" in umfassender und für eine
Erstlingsarbeit sehr anerkennenswerter Weise (5118). Die Beziehungen beider sind
in biographische und künstlerische zerlegt. Auf beiden Gebieten wird die Gegner-
schaft und bedingte Anerkennung auf Grund vollständiger Benutzung der Quellen
dargestellt und erklärt, nach beiden Seiten werden wichtige Ergänzungen kaum noch
zu bieten sein. Im grossen lässt sich der Gegensatz wohl so umschreiben, dass
Kotzebue auf dem Standpunkt des sentimentalen Rationalismus stehen geblieben und
nicht fähig war, den Klassizismus und gar die Romantik innerlich mitzuerleben; so
erhielt seine Tätigkeit ein Hemmendes, das freilich dem ebensowenig mitkönnenden
R. Unger, Goethes Lyrik. 669
grossen Publikum lieb und verständlich war. Man h/irte bei ihm, was man ohne
Änstreng'unfi' verstand und mitenipfindt-n kcrnnt«-. Aber nian \» urde g-ehindnrt, sich
zu höheren Forderiing-en zu erhebeii. Zum Akyaiu)bl(?|)8 (S. 43 A.) vergleiche Euph. 18,
S. 818. - Die von F. A. Hünich (5119) herang-ezog-ene Broschüre Kutzebues
gegen die Jenaer A. L. Z. ist bei Stetiger bereits registriert (S. 86). —
Lokale Beziehungen. C. Camenisch stellt unter dem Titel
„Goethe als Prophet des alpinen Wintersports'* schwungvoll zusammen, was wir von
seinen winterlichen Gebirgsreisen wissen (5120), und wiederholt seinen Irrtum vom
vergangenen Jahr (JBL. 1908/9, S. 901). — Auch der Aufsatz über „Goethe und
BerUn" vermag natürlich nicht mehr zu bringen, • als sich jeder aus den Registern
der Briefe und Gespräche selbst zusammenstellen kann (5121). — Dagegen gibt
0 Heuer neue Nachrichten und autenthische Zeichnungen zum Umbau des Goethe-
schen Hauses, der seit „Dichtung und Wahrheit" eine so bedeutende Rolle in allen
Biographien spielt (5122) Zunächst berichtet H. die Vorgeschichte des alten Ge-
bäudes, dessen Hauptbau wohl 1618 entstanden ist, während das kleinere Nebenhaus,
ein wenig älter, ursprünglich die Malzdarre der benachbarten Brauerei darstellt. Von
beiden liegen genaue Ansichten im Nachlass Goethes. 1622 scheint die Vereinigung
vollzogen zu sein, in der die beiden Häuser durch verschiedene Hände gehen, bis
sie am 1 April 1735 die Witwe „Cornelia Göthe" kauft. Wir folgen sodann dem im
Keller im Februar 1755 beginnenden Umbau durch alle Phasen an der Hand der
Handwerkerrechnungen bis zu der Zeitungsannonce, durch die 1758 das überflüssig
gewordene Geräms ausgeboten wurde, während der eigentliche Umbau im Sommer
1755 vollendet worden ist. Grundrissskizzen in wechselnder Entwicklung zeigen
in interessanter Weise, wie eifrig und wohlbedacht der Herr Rat persönlich den
Umbau geleitet hat. — Herr Postdirektor Kasch in Harzburg geht (Joethes Reise-
routen im Harz nach und ruft zur Errichtung von Erinnerungstafeln an den ge-
weihten Stätten auf (5124). Ein Bild stellt die Ruine des alten Brockenhauses, in
dem Goethe gewohnt hat, und das unterhalb der Kuppe lag, dar. — Im 59. Bande
der BURS. bespricht F. B al d e n s p e rg er (5126), von der französischen Legende
einer Pariser Reise des jungen Goethe ausgehend, seine wiederholte Absicht einer
solchen; feinfühlig betonend, wie es^icht nur äussere Gründe gewesen sind, die
Goethe davon zurückhiehen, wenn er den freundlichen Aufforderungen auch zumeist
solche entgegenstellte. Seine natürliche Abneigung gegen die persönlichkeitsfeind-
liche, gleichmacherische zerstreuende Grossstadt ist sicherlich sein wichtigstes Motiv
gewesen. — M. Hecker schildert in einem hübsch illustrierten Aufsatz das
Jubiläumsfest der Goethe - Gesellschaft im Tiefurter Park (5128), während
Fr. Kai bei poetisch gestimmt darüber zu einer Schilderung des durch
K. Koetschau erneuerten Schlossinneren vordringt (5129). Die Abbildungen sind
gut, aber im wesentlichen identisch mit den besseren von K. Koetschau selbst
gegebenen (5130). Hier wird man überhaupt am besten sich über Inhalt und Um-
fang des Geleisteten unterrichten und dabei lernen, dass sich doch nur eine gewisse
Wahrscheinlichkeit, das Ursprüngliche getroffen zu haben, hat erreichen lassen. —
W. B 0 d e s Sammlung Alt-Weimarer Ansichten mit der Geschichte der Häuser und
ihrer Bewohner wird vielen eine willkommene Topograjihie Weimars sein (5132). —
Lyrik.
(IV,8c = N. 5134-5162.)
Rudolf Ungar.
Allgemeines nnd Aasgaben. — Einzelne Liedgrappen. — Einielne Qediobte. — Xenien. — Metriteha». —
Allgemeines und Ausgaben. An der im Rahmen der „Tempel-
Klassiker" von Ludw. Krähe (5137) besorgten Neuausgabe der Goetheschen
Lyrik in zwei beziehungsweise drei Bänden ist die sinnvolle Anordnung zu rühmen.
In verständiger Vermittlung chronologischer und gattungsmässig - systematischer
Gliederung ersteht ein organischer Aufbau des gewaltigen Ganzen, wobei die ur-
sprünglichen, seit Goethes eigenem Vorgang in den Vulgatausgaben unglücklich zer-
stückelten oder verstümmelten Einheiten der Frühzeit, das Buch Annette und die
Neuen Lieder, bewahrt und samt den frühen Briefgedichten und Stammbuchblättem
570 R- U n g" e r , Goethes Lyrik.
als rasch erstarkende Vorklänge vorangestellt werden, ästhetisch wie entwicklungs-
geschichtlich den grosszügig zusammengefassten Gruppen der Reife, Liedern, Ge-
selligen Liedern, Vermischten Gedichten, Sonetten, Balladen und Kantaten prälu-
dierend. Begrüssenswert ist es, dass unter den ,, Vermischten Gedichten", kleinlicher
Prüderie zum Trotz, auch das anmutige ,,Tagebuch"-Erotikon seinen Platz gefunden
hat. Der zweite Band bringt in ähnlich klarer, unbefangenem Genüsse, dem die
Ausgabe bestimmt ist, willig sich darbietender Übersicht die Dichtungen in antiker
Form von den Distichen des Tiefurter Parks bis zu den Epen der neunziger
Jahre, der dritte die Spruchweisheit in Vers und Prosa. Die Textrevision entspricht,
nach Stichproben zu urteilen, den Grundsätzen wissenschaftlicher Zuverlässigkeit, von
denen sich das ganze Unternehmen leiten lässt. — Zunächst den Zwecken akademi-
scher Vorlesungen und Übungen dienen möchte die für Hans Lietzmanns rasch voran-
schreitende und geschickt geleitete ,, Kleine Texte" von Alb. Leitzmann (5138)
besorgte Ausgabe der „Ersten Weimarer Gedichtsammlung" Goethes. Die 28 Gedichte
aus den Jahren 1771—76, die Goethe wohl im Jahre 1777 für Frau von Stein in
eigenhändiger Niederschrift in jenem grauen Quarthefte vereinte, das heute einen der
ältesten und kostbarsten Schätze des Goethe- Archivs bildet, hat J. Wähle 1908 in
Faksimiledruck mit feinsinniger Würdigung und mit einem Geleitwort Suphans den
Mitgliedern der Goethe-Gesellschaft dargeboten. L. gibt diesen Text, bis auf leichte
Interpunktionsergänzungen, buchstabengetreu wieder, nur dass er eine Reihe von
Korrekturen, die in der Handschrift erscheinen und die der erste Herausgeber dem
Dichter selbst zuschreiben zu sollen glaubte, als von Freundeshand herrührend, aus-
merzte. Sorgfältige Variantenzusammenstellungen unter dem Text geben Aufschluss
über die sonstige handschriftliche Überlieferung und die älteren Drucke bis zur ersten
Aufnahme des jeweiligen Gedichts in eine vom Dichter selbst autorisierte Sammlung
seiner Werke. Ein Anhang verzeichnet knapp aber ausreichend die wichtigste
Literatur. — Als kleiner bibliographischer Beitrag zur Geschichte der Nachwirkung
Goethescher Lyrik mag eine Miszelle der „Zeitschrift für Bücherfreunde" gelten, in
welcher F. A. Hünich (5139) zehn teils beabsichtigte, teils ernste Parodien Goethe-
scher Gedichte nachweist. Es sind die Gedichte „An die Günstigen", „Wonne der
Wehmut", „An den Mond", ,, Musen und (frazien in der Mark", „Die Braut von
Korinth" und Mignons Italienlied, zu denen H. solche bisher unbekannte oder doch
unbeachtete pathetische oder scherzhafte Nachklänge — zu dem letzteren fünf —
entdeckt hat. Als Stätten dieser Nachahmung nennt er neben Wilhelm Nienstädts
„Gedichten vermischten Inhalts" (1820), den „Reimereien von einer Köchin mit Zu-
gaben von Kosmeli" (1816), J. H. C. Nonnes „Vermischten Gedichten und Parabeln"
(1815), Gerhard Friederichs „Lyrischen Gedichten" (1809), W. Gerhards „Gedichten",
2. Band (1826), den „Neueren Gedichten von Theone" [Therese von Artner] (1806)
und dem Anhang zu „Melodien zum Mildheimischen Liederbuche" (1815) auch Max
von Schenkendorfs Jugendsammlung „Studien. Erstes Heft" (1808). —
Einzelne Liedgruppen. Der Leipziger Verlag Ernst Rowohlt hat
als drittes Buch seiner Drugulin-Drucke nach dem „Tasso" und Platens „Veneziani-
schen Sonetten" die Briefgedichte des jungen Goethe (5140) aus den Jahren 1767 — 83
herausgebracht. Die kräftige Fraktur des Bibliophilendruckes entspricht der holz-
schnittmässigen Derbheit namentlich der vorweimarischen Gedichte; doch ist der
Wortabstand bei längeren Zeilen meines Erachtens ein zu geringer. Als bedauerlich
aber muss es gelten, dass der Text, nicht nur nach Orthographie und Interpunktion,
sondern selbst hinsichtlich der Wortformen nicht durchaus korrekt wiedergegeben ist
(so z. B. „last" statt „lass" in Zeile 16 des Gedichts an Kestner vom Januar 1773).
Denn dadurch wird der eigentliche Sinn solcher Veröffentlichungen, der doch nicht
bloss äusseren Prunk, sondern vor allem innere Gediegenheit der Reproduktion des
Dichters fordert, mehr oder minder vereitelt. Auch erscheint die Auswahl des Mit-
geteilten (um eine solche nur handelt es sich nämlich) einigermassen willkürlich. —
Eine heiter -ernste, ganz und gar nicht akademische, freilich auch nicht eben ge-
dankenreiche oder originell geprägte Goethe- Lektion ist es, die Otto Ernst (5141)
im Goethe-Jahr 1899 seinen „lieben deutschen Brüdern" gehalten und nun in seine
etwas preziÖs „Blühender Lorbeer" betitelte Essaysammlung aufgenommen hat. Essay
— das Wort ist eigentlich zu anspruchsvoll und zu spirituell für die behäbige Laune
und hausbackene Lebensklugheit, die hier die Poesie der geselligen Lieder Goethes
in die kleine Münze wohlgemeinter und frisch vorgetragener Alltagsmoral umsetzt.
„Philologisch" ist dieser Kommentar gewiss nicht, nicht im guten und nicht im
schlechten Sinne; aber den Schulmeister wird der beliebte Schriftsteller hier so wenig
wie sonst völlig los. Als harmloser Festvortrag in geselligem Kreise mag diese
populär kommentierende Aneinanderreihung Beifall gefunden haben. Als gedruckte
■ „Lektion", die sich ausdrücklich an das ganze gebildete Deutschland wendet, ent-
behrt sie allzusehr tieferen Gehaltes, prägnanter Kürze und — um es gerade heraus
k
R. Unger, Goethes Lyrik. 571
zu 8ag:en — eig-entümlichen Geistes. — Unbekannten kleinen Dichtung'en des Leip-
ziger Goethe glaubt C. E. Gl eye (5142) auf die Spur gekommen zu sein. Er wurde
vor Jahren — seltsamerweise in Moskau — auf die heute seilen gewordene satirisch-
humoristischo Zeitschrift „Fidibus" aufmerksam, eine Nachzüglerin der moralischen
Wochenschriften, die der 1805 als Professor der Mathematik zu Wittenberg verstorbene
Johann Jakob Ebert 1768—69 zu Leipzig in acht Bänden („Bündeln'*) herausgab (vgl.
Goedeke'^ 4, 760/1, wo aber irrtümlich 1770 als Endjahr des Erscheinens angegeben
ist). Unter den anonymen Beiträgen dieses längst verschollenen belletristischen
Journals findet sich nun eine Geburtstagsode „An einen jungen Orangenbaum",
einem jungen Edelmanne gewidmet, als deren Autor G. Goethes [jeipziger Freund
Behrisch erweisen möchte, da das Gedicht offenbar von dem Hofmeister eines adligen
Schülers, wie jener es war, herrühre, und da seine AUegorik auf die der ersten
Goetheschen Ode an Behrisch hinweise, ja von dieser, namentlich ihrem Eingang,
geradezu vorausgesetzt werde. In diesem Sinne wird der „schöne Baum", um dessen
Verpflanzung Goethe bittet, statt wie bisher auf Behrisch selbst, auf dessen Zögling,
der „Gärtner" dagegen auf Behrisch gedeutet. Von dieser Annahme aus ergibt sich
G. weiter die Vermutung, dass bei den bekannten Beziehungen Behrischs zu den
poetischen Schöpfungen Goethes während der Leipziger Jahre auch Gedichte von
diesem in der Leipziger Zeitschrift enthalten seien. Und in der Tat scheint ihm ein
„Lied eines Schäfers an den Bach" durch seine Formvollendung und den Umstand,
dass es im Versmasse der Goetheschen „Brautnacht" entspricht, als Eigentum des
jungen „Schäfers an der Pleisse" sich zu qualifizieren. Dazu kommt, dass diese Verse
in der sie umrahmenden Prosa als von einem „Daphnis" herrührend bezeichnet
werden, der an anderer Stelle der Wochenschrift Jurist und Freund eines Erziehers
genannt wird. Allein abgesehen davon, dass von diesen beiden Freunden an letzterer
Stelle gesagt wird, sie weilten gegenwärtig in Thüringen, während in der Prosa-
umrahmung des fraglichen Schäfergedichts von Daphnis' Liebestod im Flusse die
Rede ist, sind auch die Hauptargumente G.s, die Beziehung der Ode der Ebertschen
W'ochenschrift auf diejenige Goethes nebst der neuen Deutung der letzteren wie der
Schluss von der allerdings nicht zu leugnenden sprachlich -metrischen Virtuosität
jener poetischen Schäferklage auf Goethesche Autorschaft so unsicher, dass ich vor-
läufig mit Max Morris (Neuausgabe des „Jungen Goethe" 6, 48) G.s Hypothese nicht
als zureichend begründet anzusehen vermag. Immerhin aber dürfte die Goethe-
Forschung derselben die Aufforderung entnehmen, der bisher unbeachteten Ebert-
schen Zeitschrift ein prüfendes Augenmerk zuzuwenden. — N. Tumparoff (5143)
behandelt im zweiten Abschnitt seines Buches „Goethe und die Legende" in sorg-
samer, freilich allzu umständlich ausgesponnener Untersuchung Goethes eigene
Legendendichtung. Er fasst sein Thema im weitesten Sinne, indem er nicht nur die
,, Legende vom Hufeisen", „Gott und die Bajadere", die Pariatrilogie, sondern auch
die Bearbeitung der Siebenschläferlegende im letzten Buche des „West-östlichen
Divan", ja selbst die von Goethe lediglich in kleinen stilistischen Einzelheiten ab-
geänderte Wiedergabe der Übertragung der Erzählung von Jesus und dem Hunde-
aas aus dem Persischen des Nisami durch Joseph von Hammer in den Abhandlungen
zum „Divan" in den Kreis seiner Betrachtung zieht. All diese Gedichte, besonders
aber das zweite, dritte und vierte, werden nach Anregung, Entstehung, Stoffgeschichte,
Motiven, ideellem und persönlichem Gehalt, künstlerischer Gestaltung, Sprache und
äusserer Form mit guter Goethe-Kenntnis ausführlich analysiert. Freilich hätte dabei
in Wiederholung des Bekannten, von Düntzer, Burdach, John Koch („Die Sieben-
schläferlegende", Leipzig 1883) und anderen längst Beigebrachten grössere Be-
schränkung- walten dürfen, so wenig solche Rekapitulationen bei der von T. erstrebten
Vollständigkeit, ganz zu vermeiden waren. Doch fehlt es anderseits nicht an neuen,
eigentümlichen (iesichtspunkten und nützlichen Nachweisen zu tiefer dringender
Interpretation dieser Gruppe der Goetheschen Lyrik. So sei z. B. die Berichtigung
des Sinnes zweier von Hammer (und infolgedessen auch von Goethe) missverstandenen
oder doch missverständlich wiedergegebenen Stellen der Hundeaas- Legende an der
Hand des persischen Originals (Tumparoff S. 132 ff.) oder die eingehenden Dar-
legungen über Konzeption und Gedankengehalt der Pariadichtung (S. 198 ff.) hervor-
gehoben. Namentlich aber bietet T. erstmals eine ins Einzelne gehende Vergleichung
der Siebenschläferlegende in Goethes Gestaltung mit ihrer Vorlage, der Übersetzung
der arabischen Version der Legende durch den Engländer J. C. Rieh in Hammers
„Fundgruben des Orients", und bemüht sich auch hier, das eigentümlich Goethesche
des Divangedichtes herauszuarbeiten und psychologisch wie ästhetisch zu inter-
pretieren. Ein zusammenfassender Überblick über dieses künstlerisch ebenso reiz-
volle wie psychologisch aufschlussreiche Goethesche „Parodieren" der christlichen
oder orientalischen Legendenstoffe und -Motive, im Vergleich zur Behandlung des
Legendarischen bei anderen neueren Dichtem oder auch im Verhältnis zu den ver-
572 R. Unger, Goethes Lyrik.
schiedenen Entwicklung-sepochen des Dichters und Menschen Goethe selbst, würde
die fleissig-e, doch allzu gedehnte Sfudie willkommen abgerundet haben. —
Einzelne Gedichte. An einem anschaulichen Beispiele, der Änderung
der zweiten Strophe des Sendblattes ,,An Freund Mellish" in der Ausgabe letzter
Hand gegenüber der ursprünglichen Niederschrift von 1821 (vgl. W. A. 5 11, S. 17),
zeigt R.Steig (5147), wie Rücksicht auf grammatikalische Kleinmeisterei die Poesie
einer ursprünglichen Konzeption bis zur Unkenntlichkeit zu entstellen vermag, indem
er zugleich eine textkritische Vermutung des Herausgebers jenes Bandes der Sophien-
Ausgabe ablehnt. — Zum 100. Geburtstage des „Ergo bibamus" gibt R. Hennig
(5148) eine im wesentlichen die bekannten Tatsachen zusammenfassende Darstellung
der Entstehungsgeschichte des Goetheschen Trinkliedes, in der er namentlich die
Beziehung auf den Geburtstag der Königin Luise betont. Zugleich reproduziert er
die Handschriften des ersten Entwurfes (aus dem Besitz des Deutschen Hochstifts in
Frankfurt a. M.) und der Reinschrift für Zelter (aus den Akten der Zelterschen Lieder-
tafel in Berlin). Zu berichtigen ist seine Angabe, es sei erst 1902 nachgewiesen
worden, dass Goethes Trinklied durch das im polemischen Teile der „Farbenlehre",
Seite 391 mitgeteilte Scherzwort Basedows und das dadurch veranlasste Gedicht Riemers
hervorgerufen sei, während dieser Zusammenhang doch schon seit des letzteren Mit-
teilung hierüber in den „Brocardica" seiner Sammlung „Briefe an und von Goethe",
also seit 1846, allgemein bekannt ist. — Auf die widersinnige Interpunktion der zwei
ersten Verse der vierten Strophe in den Orphischen Urworten, welche die Ausgabe
letzter Hand bietet, weist M. Morris (5155) hin, indem er am Ende des ersten
Verses Doppelpunkt statt Semikolon, in der Mitte des zweiten aber, nach „Gesetz",
wo in der Überlieferung die Interpunktion ganz fehlt, sinngemäss Ausrufungs-
zeichen nebst Gedankenstrich einzusetzen vorschlägt. Übrigens ist eine ähnliche
Zeichensetzung, soviel ich sehe, in den neueren Ausgaben zumeist tatsächlich schon
durchgeführt. Derselben tiefsinnigen Dichtung widmet K.Borinski eine prägnante,
eindringende Betrachtung nach Entstehungsgeschichte und Grundmotiven, welch
letztere, wie er im einzelnen nachweist, ihre ursprüngliche Quelle in einer Stelle der
„Saturnaliä" des Macrobius haben (lib. I, cap. XIX s. fin.), welche dort der symbolischen
Deutung des Caduceus als Attributs des Sol-Mercurius dient, und deren Kenntnis
Goethe durch den zweiten Aufsatz der „Zerstreuten Abhandlungen" des dänischen
Archäologen J. G. Zoega (herausgegeben und mit Zusätzen begleitet von Fr. G. Welcker,
Göttingen 1817) vermittelt wurde. Die hier mit Hilfe des spätantiken Kompilators ge-
botenen Aufschlüsse über Dämon, Tyche, Eros und Nemesis, zu denen sich, in
Deutung der mit Mars verbundenen „Tolme", als letztes Glied der „merkwürdigen
Leiter" der Hauptgottheiten des Schicksals noch „das unbezähmbare Erkühnen des
menschlichen Geistes, das wir mit einem andern Ausdruck Hoffnung nennen", gesellt
(Zoega, a. a. 0. S. 40), konnte damals Goethes Phantasie um so leichter zu Konzeption
und dichterischer Ausgestaltung „orphischer Begriffe" befruchten (vgl. Tagebuch vom
7. und 8. Oktober 1817), als ihm soeben durch die von dem Heidelberger Mythologen
Creuzer übersandten Akten von dessen gelehrter Fehde mit Gottfried Hermann über
die Anfänge der hellenischen Mythologie (Hermann und Creuzers Briefe über Homer
und Hesiodus, erschienen Heidelberg 1818) dieser ganze mythologische Vorstellungs-
kreis und vor allem die Begriffe des „Orphischen" (vgl. den vierten Brief Creuzers
an Hermann, a.a.O. S. 29 ff.) und der „Urworte" (Hermann im fünften Briefe an
Creuzer, ebd. 56 ff.) nahegebracht worden waren. Die Annahme Diintzers (Goethes
lyrische Gedichte. Erläutert ... 2. Aufl., 3, S. 667/8), dass Knebels Geburtstagsverse
für Sophie von Schardt, betitelt „Nach dem Griechischen" (in dessen anonymer
„Sammlung kleiner Gedichte", Leipzig 1815, S. 46/7) „gleichsam den äusseren Glied-
bau" zu Goethes so unvergleichlich bedeutsameren Stanzen geliefert hätten, muss
nach diesen Nachweisen B.s nun wohl als abgetan gelten. Es bleibt in dieser Hinsicht
nur noch die Frage offen, woher Knebel, der doch damals von Zoegas Macrobius-
Zitat kaum wissen konnte, seine Kenntnis jener „^*?oi Uyot'-'- gewonnen habe. Eine
weit interessantere Frage aber wirft B. selbst noch zu Ende seines für alle künftige
Interpretation der schwierigen Goetheschen Dichtung wichtigen Aufsatzes auf, indem
er die sehr verschieden gedeutete Stanze „Heut' und ewig", die jetzt vereinzelt unter
der Rubrik „Epigrammatisch" der Gedichte steht (W. A. 3, 163), statt mit Düntzer
und anderen zu den „Geheimnissen", vielmehr zu den Orphischen Urworten, zu
denen sie allerdings nach Ton und Gedankenkreis, ja selbst nach den Reimworten
weit besser passen würde, und damit gleichfalls zur soeben bezeichneten Lektüre des
Herbstes 1817, insbesondere zu Zoegas fünfter Abhandlung, die vom Äon als dem
„uranfänglichen Gott der Orphiker" handelt, in Beziehung setzen und demgemäss
als ein Seitenstück zur Elpis-Stanze betrachten möchte, das, in positiverer Auffassung
des Zeitlichen, „aus dem verworrenen, unbelehrliaren Tage statt über alle Zeiten
hinaus in die Folgen der Zeiten" weise und so die emphatische Apostrophierung der
R Unger, Goethes Lyrik. 573
Äonen in der Schlussrede Fausts vorbereite. Jedenfalls scheint mir diese Deutuni^,
im Vergleich zu den schwerlich recht befriedigenden bisherigen, ernster Beachtung
wert zu sein. — Bezüglich der Abänderungen, mit denen i'estalozzi 1781 in ,.Lien-
hard und Gertrud" „Wanderers Nachtlied" wiedergegeben hat, und welche der
Dessauer Musikdirektor F. W. Rust in dem der Komposition in seinen „Oden und
Liedern" (1784) zugrunde gelegten Texte, ja noch Matthisson im 20, Teile seiner
„Lyrischen Anthologie" (1807) beibehalten haben, sucht K. Muthesius (5156),
wie mir scheint mit Erfolg, Max Friedländers Vermutung (Schriften der üoetho-
Gesellschaft 1 1, 140) gegenüber wahrscheinlich zu machen, dass sie nicht etwa auf
.eine ältere Vorlage zurückgehen, sondern von Pestalozzi selbst, der mit fremdem
Dichterwort sehr willkürlich zu schalten pflegte, eigenmächtig erfunden sind. — In
einer verhältnismässig recht umfänglichen Studie möchte G. von Glasenapp
(5149) an Goethes Ballade „Der Fischer" die Psychologie der dichterischen Phantasie-
leislung erläutern. Der gut geschriebene, nur viel zu breite Aufsatz dankt vermutlich
irgendwelcher Lehrtätigkeit seine Entstehung. Denn er führt sein Thema nicht ohne
didaktisches Geschick und reiche Belesenheit in antiker Dichtung, aber mit einer
Umständlichkeit und Lehrhaftigkeit auch in Darlegung des Elementarsten durch, die
nur reiferen Mittelschülern gegenüber gerechtfertigt wäre. Das Absehen des Verfassers
ist namentlich darauf gerichtet, mit Hilfe einer etwas primitiven, intellektualistisch
gefärbten Analyse der dichterischen Phantasietätigkeit den Gegensatz zwischen Ge-
fühls- und Reflexionslyrik, den er übrigens viel zu absolut fasst, da es sich bei aller
wahrhaften Poesie doch immer nur um ein Mehr oder Minder und also um eine
Synthese des Gefühls- und des Gedankenmässigen handeln kann, psychologisch zu
interpretieren. Zu diesem Behufe stellt er Vergleichungen des „Fischers" mit einer
Reihe sinnverwandter Dichtungen an, forscht nach der äusseren Anregung der
Goetheschen Ballade, zergliedert weitläufig den psychologischen Vorgang ihrer
Genesis im schaffenden Dichtergeiste und zieht zur Erläuterung der charakteristischen
Eigentümlichkeit der Gattung, der sie angehört, der Stimmungslyrik, Mythus und
Musik an, wobei die psychologischen Motive, der ursprünglichen Mythenschöpfung zu
denen des bewussten lyrischen Schaffens in eine meines Erachtens allzu nahe Parallele
treten. Unanfechtbar dagegen, freilich nicht eben neu, erscheint mir das Ergebnis,
dass unser Genuss an der Gefühlspoesie im eigentlichen Sinne wesentlich auf der dem
Eindruck anderer Kunstgattungen gegenüber gesteigerten Selbsttätigkeit, sozusagen
dem Mitschaffen beruhe, in das sie unser auffassendes Vermögen versetzt. Doch ist
dieser Unterschied, wie gesagt, eben nur ein relativer und der wirkliche Kunst-
genuss niemals bloss rezeptiv. Hervorgehoben seien noch einige Nachweise G.s über
verwandte Motive zu Goetheschen Gedichten in antiker Poesie, so zum „Heidenröslein"
in CatuUs Epithalamien, zum ,, Besuch" in der dritten, zu den „Morgenklagen" in der
16., besonders aber zum „Fischer" in der 20. Elegie des ersten Buches des Properz.
Auch über die mannigfachen Variationen des an letzterer Stelle Goethes Auffassung
vergleichsweise am ähnlichsten gestalteten Hylas-Mythus bei Apollonius Rhodius,
Theokrit, Valerius Flaccus usw. gibt unser Aufsatz einigen Aufschluss. —
Xenien. M. Morris (5159) erläutert zwei von den sechs bisher un-
bekannten Xenien, die Reinhold Steig auf Schloss Schlitz in Mecklenburg auf-
gefunden und 1909 in der Sonntagsbeilage der Vossischen Zeitung (vom 14. November)
veröffentlicht hat, und zeigt, dass das erste eine törichte Aufforderung des von
Rudolf Zacharias Becker herausgegebenen „Allgemeinen Reichs- Anzeigers" an die
„Allgemeine Literaturzeitung" zur Rezension göttingischer medizinischer Disser-
tationen geisselt, das andere Lavater mit dem Rabbi Moses Sabathai in Parallele
stellt, der im 17. Jahrhundert unter den Juden der Türkei als Messias auftrat, an-
gesichts des vom Sultan über ihn verhängten Todesurteils aber seinem angemassten
Gottesgesandtentum entsagte und zum Islam übertrat. --
Metrisches. Eine nach ihren prinzipiellen Grundlagen und in systema-
tischem Zusammenhange noch nicht hinlänglich gewürdigte formale Seite der Goethe-
schen Lyrik, die sprachmelodische, findet in W. Masing (5162) einen umsichtigen
uud verständnisvollen Darsteller und Erklärer. Aus langjährigen Studien heraus,
die bereits vor mehr als einem Menschenalter den Vortrag „Über ein Goethesches
Lied" (Leipzig 1872) gezeitigt haben, gibt M. in weit ausholenden, dabei aber recht
prägnanten und wohldurchdachten Erörterungen zunächst eine gedrängte Theorie
des Wesens der Sprachmusik im Verhältnis zur Tonkunst und speziell der Besonder-
heit der deutschen Sprache in sprachmusikalischer Hinsicht, namentlich auch im
Vergleich zu den romanischen Idiomen. Als Hauptergebnis dieser einleitenden Aus-
führungen erscheint die Begründung* der Einsicht, dass den Hauptfaktor der sprach-
lichen Musik, im Gegensatz zur Tonmusik, in welcher die Tonhöhe eine mass-
gebende Rolle spielt, neben dem Rhythmus die Klangfarbe, in der Hauptsache
natürlich der Vokale, und zwar in der modernen Dichtung in erster Linie diejenige
Jahrasberiobte f&r neuere dentsobe Literatnrgesohioht«. XXI. ^o
574 K. Alt, Goethes Epos.
der Endreime als das eig-entliche sprachmelodische Element bildet, und dass in
bezug" auf diese die deutsche Sprache zwar nicht so beg-ünstigt ist, wie in rhj'thmi-
schem und spezifisch dichterischem Betracht, aber doch auch keineswegs, nach
Goethes unwilligem Wort, den „schlechtesten Stoff" darstellt. Dies erweist in an-
sohauhchem Beispiel, nach einem konzisen Überblick über Entwicklung und Ge-
staltung des sprachmelodischen Moments, insbesondere der Keimkunst, in der
neueren Poesie überhaupt, der letzte und wichtigste Teil unserer Schrift, indem er
an einer Reihe bekannter, sprachmelodisch im einzelnen analysierter Goethescher
Gedichte, wie z. B. „An die Entfernte", „Nachgefühl", „Mit einem gemalten Bande",
„An Mignon", Klärchens Lied im „Egmont", „Wanderers Nachtlied", zum Teil auch
vermittelst des Vergleichs mit formal verwandten deutschen oder fremdsprachlichen
Dichtungen, dartut, in welcher Weise und mit welch unerreichter, wenn auch zum
nicht geringen Teile wohl unbewusster Meisterschaft der Dichter die Kunstmittel
sprachlicher Musik zur Anwendung bringt. Zusammenfassend beantwortet M. die
Frage, worin die sprachmusikalische Wirksamkeit jener als besonders melodisch
empfundenen lyrischen Gebilde beruht, dahin: „Es ist ein Hinübergreifen der sprach-
lichen Melodik, die sonst auf die Verschlingung der Schlussreime beschränkt zu sein
pflegt, über diese Schranke nach zwei einander entgegengesetzten Richtungen hinaus,
indem verbindende Gleichklänge von der einen Strophe aus über die andere und
von den Versschlüssen aus ins Innere der Verse hinein sich verbreiten, und zwar
in Anordnungen, deren Gesetzmässigkeit derjenigen der Endreimverschling-ung in
ihrem Prinzip entspricht. Da alle die einzelnen Gleichklänge, die auf diese Weise
den melodischen Eindruck der Endreimverschliugung unterstützen, in viel
schwächerem Grade wirken als diese Endreimverschliugung selbst, so bleibt ihre
Sonderwirkung ebenso leicht unterhalb der Schwelle des ßewusstseins liegen, wie
die der harmonischen Obertöne, die sich in der Tonmusik den mit bewusster Absicht
verwendeten Tönen zugesellen; dem aber widerspricht es durchaus nicht, dass sie
in ihrem Zusammen mit der Endreimverschlingung und miteinander eine starke
Wirkung auszuüben imstande sind, die gerade deshalb, weil sie unmittelbar bloss die
Stimmung, nicht aber das Bewusstsein des Geniessenden trifft, nur um so mehr
Anspruch darauf hat, als spezifisch musikalische Wirkung zu gelten". Es würde
meiner Ansicht nach unsere Erkenntnis des Wesens dichterischer, insbesondere
lyrischer Form und Formkunst in nicht geringem Masse fördern, wenn die an-
regenden und verdienstvollen Untersuchungen M.s an einem umfänglicheren und
mannigfaltigeren Material nachgeprüft, ergänzt und weitergeführt werden möchten. —
Epos.
(IV, 8 d = N. 5163 -5192.)
Karl Alt.
Allgemeines. — Einzelne Dichtungen: Werther; Wilhelm Meister; Hermann und Dorothea; Märchen und Novelle. —
Allgemeines. Für die Tempel-Klassiker hat K. Jahn den Werther,
die erste Abteilung der Briefe aus der Schweiz und die Lehrjahre, W. P r i n t z die
Wanderjahre bearbeitet (5163a). Der Text ist, soweit sich nach Stichproben urteilen
lässt, durchaus zuverlässig. Beim Werther hat Jahn den „gewagten Versuch" ge-
macht, die zweite Fassung abzudrucken, „dabei aber sämtliche Werther- Briefe und
-Worte auf die erste Fassung zurückführend"; vergleiche seine Erklärung: GKM.
1911, S. 320. —
Einzelne Dichtungen: Werther. Die erste und zweite Fassung
des Werther vergleicht M. Lauterbach (5166). Der erste umfangreichere und
wertvollere Teil der Arbeit untersucht die sprachlich-formale Umbildung (Wortgestalt,
Wortbestand und Wortgebrauch, Syntax); es ist ein fördernder Beitrag zur Geschichte
der Schriftsprache. Der zweite Teil gilt der inhaltlichen Umformung. Neben einer
sorgfältigeren Motivierung zeigt der Plan der zweiten Fassung nach L. drei be-
stimmte Ziele: in Werther wird das Bewusstsein seiner unhaltbaren Lage deutlicher
dargestellt, von Lotte wird der Verdacht der Mitschuld abgewälzt, die Person Alberts
wird gehoben. Dieser Teil von L.s Arbeit ist bereits durch die gleichzeitig er-
schienene Abhandlung G. Fittbogens (5169) überholt worden. F.s Verdienst ist
K. Alt, Goethes Epos. 575
namentlich die nachdrückliche Hervorhebung der Tatsache, dass es lediglich künstle-
rische Forderung-en waren, die Goethe durch eine Umarbeitung zu befriedigen
gedachte: er wollte den Charakter des Werther „höher schrauben", das Werther-
Motiv reiner herausarbeiten. Wie das geschah, wie sich dabei freilich aus den
Änderungen wiederum Nachteile und Unstimmigkeiten ergaben, hat F. im einzelnen
mit feinem künstlerischem Verständnis ausgeführt. Goethe nahm diese Nachteile in
den Kauf, weil ihm die reinere Gestaltung des Werther-Motivs das Wichtigste war.
„Und was er wollte, ist ihm gelungen; jetzt, wo zwischen Albert und Lotte volles
Einverständnis herrscht, kann niemand mehr daran denken, dass Werther ein Opfer
der W^elt und ihrer Kümmerlichkeit ist; unverrückbar bleibt jetzt der Eindruck: er
ist ein Opfer seiner selbst." — Um seine Shakespeare-Bacon-Theorie zu stützen,
weist E. Bormann (5165) auf ein angebliches Anagramm Bacons hin und erklärt
den Titel „Die Leiden des jungen Werthers" ebenfalls als ein Anagramm für: „Üie
Leiden unnsres Dr. J. W. Geethe". — F. A. Hün ich (5171) teilt Lesefrüchte mit, die
zeigen, wie der Werther auf die Zeitgenossen wirkte: eine gefühlvolle Apostrophe an
Werther, drei bisher unbekannte Urteile aus den Jahren 1775, 1777 und 1783 (eines
davon auch in N. 5170), den Inhalt eines Romans von Heinrich Müller, dessen Held
ein Kandidat der Theologie Goethe ist, Proben aus drei Werther-Karikaturen und
Beobachtungen über den Einfluss des Werther-Stils. — L. M o r e l (5167) erörtert
die Bedeutung des Werther für die französische Literatur. Zuerst deutet er auf
Werther-Stimmungen vor W^erther hin, auf das Erwachen des Sinns für die Schön-
heiten des Hochgebirgs; dann nennt er einige Gedichte, die unmittelbar an Goethes
Werther anknüpfen, und endlich bespricht er eingehend F. R. Chateaubriands Rene
(1801), verschiedene Dichtungen von Ch. Kodier, die Valerie der Frau von Krüdener
(1803), Frau von Staels Delphine (1802), Senancours Oberman (1804), B. Constants
Adolphe (1816). — C h. W^a a s (4964, Einleitung zu Teil 27) untersucht die sogenannten
Werther-Briefe. Er nimmt an, dass schon 1775 in der Schweiz der Plan auftauchte,
die Werther-Reise als eine Vorgeschichte des Werther zu beschreiben, die zugleich
das Gerede der Leute von Wetzlar und Lotte ablenken sollte. Nach der Rückkehr
habe die Niederschrift begonnen, sei jedoch bald unterbrochen worden. 1796 habe
Goethe aus diesen Papieren, aus Erinnerungen an diese Reise und aus Aufzeich-
nungen von der zweiten Reise (1779) einen Roman schaffen wollen, dessen Mittel-
punkt wohl Werthers Liebe zu Eleonore Tudou gebildet hätte. W.s später erschienene
Einleitung berührt sich in manchen Punkten mit F. L. Müllers Aufsatz (JBL. 1908/9,
N. 9034), der ihm jedoch noch nicht vorlag. —
W i 1 h e 1 m M e i s t e r. Im Februar des Berichtsjahres kam aus der Schweiz
die Kunde, die lange schmerzlich vermisste Urgestalt des Wilhelm Meister sei dort
in einer Abschrift von Bäbe Schulthess aufgefunden worden. Bald darauf machte
der glückliche Finder G. BiUeter (5173) Proben daraus bekannt. In einer
kurzen Einleitung erzählte er die Geschichte des Fundes, dessen Bedeutung er mit
warmer Begeisterung pries, ganz erfüllt von dem ersten tiefen Eindruck des jugend-
frischen Werkes. Schon vor dieser Veröffentlichung setzte J. Minor den Lesern
der „Woche" auseinander, was von dem Funde zu erwarten sei. Nach dem Erscheinen
musste dann jedes Blatt einen eingehenden Bericht bringen. Einige Urteiler, so
K. Strecker und namentlich K. Falke CK. Frey), schätzten die Urgestalt ohne
Bedenken höher ein als den vollendeten Roman; ja Falke bezeichnete die Um-
arbeitung als eine „Sünde wider den heiligen Geist der Inspiration". Er musste
sich dafür eine scharfe Zurückweisung durch E. Korrodi gefallen lassen, der
besonnen den W^ert beider Fassungen gegeneinander abzuwägen suchte. Auch
F. Muncker, F. Düsel und M. Jacobs hoben bei aller Freude an den Schön-
heiten der ersten Fassung die künstlerische Überlegenheit der Lehrjahre hervor.
Eug. Wolff stellte mit Genugtuung fest, dass manche seiner Vermutungen (JBL. 1908/9,
N. 9046) nun bestätigt wurden. — Eine Bonner Dissertation von H. B e r e n d t
(5174), noch vor der neuen Entdeckung verfasst, soll, da sie 1911 in erweiterter
Gestalt erschienen ist, im nächsten Bericht besprochen werden. — A. Fries (5175)
veröffentlichte kritische Randglossen zur Theatralischen Sendung. Er erörtert zuerst
textkritische Fragen, behandelt Gleichnisse, Lieblingsworte und andere Eigenheiten
des Stiles, weist auf Erlebtes hin und sammelt Anklänge an andere Werke Goethes.
Der Monolog der Königlichen Einsiedlerin erinnert ihn an Gedichte Ewalds von
Kleist; im Käthchen Heinrichs von Kleist glaubt er Züge von Goethes Mignon zu
erkennen. — H. Maync (5176) hat im Hochstift über die ersten Eindrücke der
Dichtung berichtet, deren Herausgabe ihm übertragen wurde. An die Entstehungs-
geschichte anknüpfend, weist er auf den Bruch im Gefüge der I^ehrjahre hin und
würdigt die erste Fassung nach ihrem biographischen Gehalt und als bedeutsames
Denkmal für die Entwicklung des Goetheschen Prosastils; eindringlich warnt er vor
einer Überschätzung des künstlerischen Wertes der Urgestalt. Merkwürdig zurück-
53*
576 K. Alt, Goethes Epos.
haltend äussert er sich über die Frage nach dem ursprünglichen Ziel der Handlung.
— Bekanntlich ist die Veröffentlichung der Handschrift unter anderem durch Streitig-
keiten um das Urheberrecht verzögert worden. Über diese juristischen Fragen
haben sich F. Avenarius (5177), E. Röthlisberger (5178), P. Hennig
(5178a), J. Kohl er (5179) geäussert. Besonders scharf haben Avenarius und
Kohler die Zweckwidrigkeit der jetzt geltenden Bestimmungen hervorgehoben. — Eine
tief eindringende Studie über die Wanderjahre hat J. C o h n veröffentlicht (5181).
In bewusstem, allzu schroffem Gegensatz zu der seit langem herrschenden Auf-
fassung, die in dem Werk einen sozialen, ja sozialistischen Roman sieht, betont C:
„Gewiss spielen wirtschaftliche Umwälzungen und die Regelung des Zusammen-
lebens ihre Rolle in den Wanderjahren, aber im Mittelpunkte steht durchaus der
einzelne Mensch. Wie er sich unter veränderten Umständen zu verhalten hat, das
ist die Hauptfrage . . . Wie kann sich der Einseitige vor Verkümmerung bewahren,
wie kann er Mensch bleiben?" Indem C. diesen leitenden Gedanken durch alle
Hauptteile der Dichtung verfolgt und verborgene Beziehungen aufdeckt, zeigt er,
wie nach einem Wort Goethes die Dichtung zwar nicht aus einem Stück, aber aus
einem Sinn ist. Besonders fein wird der innere Zusammenhang der religiösen Be-
trachtungen mit dem Hauptgedanken nachgewiesen und endlich vom Standpunkt der
Gegenwart an Goethes Gedankengängen Kritik geübt. —
Hermann und Dorothea. Eine hübsche Ausgabe von Hermann und
Dorothea hat O. Harnack (5182) mit einem Nachwort begleitet, das die Dichtung,
mit Schiller, als einen Gipfel der Kunst feiert, da sie germanische Innerlichkeit und
griechische Formplastik, Realismus der Lebensbeobachtung und Idealismus der Auf-
fassung mit künstlerischer Meisterschaft vereinigt. — Über eine typographisch be-
sonders schöne Ausgabe, in Kleukens -Fraktur, berichtet E. Bogeng (5183). —
Ch. KuUmer (5184) hat seine 1907 in englischer Sprache erschienenen Unter-
suchungen (JBL. 1906/7, N. 7301) nun erweitert und in einer deutschen Ausgabe all-
gemeiner zugänglich gemacht. Er sieht bekanntlich im thüringischen Städtchen
Pössneck den Schauplatz von Hermann und Dorothea und meint, auch für die Per-
sonen der Dichtung Urbilder in Pössnecker Persönlichkeiten ermittelt zu haben. Er
will damit erweisen, ,,dass die Welt genialer ist als das Genie, dass man grosse
Kunstwerke nicht aus dem Blauen herunterholen kann" (S. 42), Nun, dass Goethe
überall scharf beobachtete und diese Beobachtungen in seinen Dichtungen zu ver-
werten wusste, ist nichts Neues; in diesem Sinne mag man einige Ausführungen K.s
gelten lassen. Für ein vertieftes Verständnis des Gedichts ist damit nichts, für ein
Verständnis der Arbeitsweise Goethes wenig gewonnen, wenn man nicht etwa den
Gewinn in der Erkenntnis sehen will, dass Goethe mit Glück alles Besondere be-
seitigt und nur „das rein Menschliche einer kleinen deutschen Stadt" beibehalten hat.
— Deshalb konnte E. Trauer (5187) mit gleich guten Gründen Adorf und Elster
als Schauplatz der Dichtung ansprechen. — H. Nöthe (5185, ebenso N. 5189) stimmt
Kullmer rückhaltlos zu, während F. Avenarius (5186) gegen diese Art der
Forschung entschieden Einspruch erhebt. —
Märchen und Novelle. Camilla Lucerna (5191) zeigt in ihrem
vielfach fördernden Buch über das Märchen, wie in diesem Spiel der Phantasie
naturphilosophische Gedanken Goethes wirksam sind; sie geht mit Glück literarischen
Reminiszenzen nach (Bibel, Rabelais, Jung-Stilling), untersucht den Einfluss frei-
maurerischer Ideen, gibt Seite 51 f. eine sehr ansprechende Darstellung der inneren
Entstehung des Märchens und fasst das Ergebnis ihrer Untersuchungen in dem Satz
zusammen: „Die Bibel ist der innere Ausgangspunkt, die Darstellung des Werdens
einer idealen Gesamtorganisation aller Natur- und Menschenkräfte zu einem Welt-
kunstwerk ist das Ziel, die Typen und Gesetze, die alles Natur- und Kunstschaffen
leiten, sind die Mittel, Symbolik ist die Form, Witz und kleine persönliche Allusionen
sind die Würze der zierlichen Dichtung" (S. 52). Ist nicht alles so neu, wie die Ver-
fasserin annimmt, ist manches Einzelne anfechtbar (etwa S. 157 die Beziehung auf
Fichte und anderes), so lässt sich doch mancherlei aus dem Buch lernen. L. hält
sich frei von allem platten AUegorisieren, indem sie sich von Goethes Symbolbegriff
leiten lässt und zeigt, wie gerade die Darstellung typischer Züge eine mehrfache
Deutung zulässt (S. 107). Der gemischte König ist ihr etwa „das Symbol für alles im
Werden Gestockte [so!], alles erzwungen Hergestellte, das Geltung gewonnen hat und
sich erhält. Das zielt auf Machwerke jeder Art, es lässt sich auf Kunsttragelaphen
beziehen wie auf Staatsinstitutiönen, auf Dogmenkomplexe wie auf den Bau einer
Theorie" (S. 171). — A. H a u f f e n s (5192) Aufsatz über Goethes Novelle ist ledig-
lich eine zustimmende Wiedergabe der Ergebnisse von Wukadinovic (JBL. 1908/9,
N. 9059). -
M. Morris, Goethes Drama. 577
e) Drama.
(lY,8e = N. 519S— 5252.)
Max Morris.
Alli^emelne«. — Einzelne Dramen: CUtIko. — Geieliwli<er. — E^iaont. — Iphlfcol«. — TaMO. —
Nntarliohe Tochter. — Fiagnente (Prometbeur, Löwenstohl). — Fanat: Allgemeinet. - Eintelnea: Krater Teil; Zweiter Teil;
B&hnengeaoliiobte. —
Allg-emeines. Die Dissertation von W. Kothe (5195) über das Ver-
hältnis des jungen Goethe zur Bühne ist ein Probestück aus einer grösseren Mono-
g-raphie, von der einstweilen nur die Abschnitte: Leipziger Theater, Die Laune des
yerliebten, Die Mitschuldigen geboten werden. Die Arbeit ragt über das herkömm-
liche Dissertationsniveau hinaus und soll hier genauer gewürdigt werden, sobald sie
vollständig vorliegt. — Über Goethe als Bühnendichter stellt T h. Vogel (5201)
eine Reihe bekannter Talsachen gefällig zusammen und begleitet sie mit einer an-
sprechenden, wenn auch nicht gerade wissenschaftlich neuen Erläuterung. Die Oper
II mondo alla riversa, die sich Goethe am 3. Februar 1772 von Jung zurückerbittet.
ist aber nicht von ihm gedichtet, wie V. Seite 85 glaubt. — Goethes Verhältnis zum
antiken Drama überschaut Ch. Andler in einer knappen, inhaltreichen Skizze
(RCC. 19, 1, 551). — Das Buch von G. Stenger (5202) über Goethe und Kotzebue
wird im Kapitel „Goethes Leben" besprochen. —
Einzelne Dramen. Clavigo. Die Arbeit von G. Grempler (5207)
gehört ins nächste Berichtsjahr. —
D i e G e s c h w i s t e r. In einer eindringenden Studie legt G. Kettner
(5208) den Umbildungsprozess dar, durch den Goethe das kleine Drama aus Motiven
seines Verhältnisses zu Frau von Stein geschaffen hat. Schölls Vermutung, dass
Goethe zu dem im Drama zitierten Briefe von Mariannes Mutter einen Brief der Frau
von Stein wörtlich verwendet habe, lehnt K. mit Recht ab, ebenso wie die angebliche
Herkunft der Fabel aus dem von Elias Schlegel übersetzten Einakter La pupille.
Am Schluss überschaut K. noch die Behandlungen desselben Motivs in Goethes
späterer Dichtung und bei anderen Dramatikern. —
E g m o n t. Die historischen Personen des Dramas und ihr Verhältnis zu-
einander stellt Prehn von Dewitz (5209) grösstenteils nach neueren Quellen
kurz dar und zieht einen Vergleich mit Goethes Schilderung. —
Iphigenie. In Vers 1609 erscheint Delphi als eine Insel. Es handelt
sich hier nach Joh. Schmidt (5212) um ein vermutlich schon aus Goethes
Knabenzeit stammendes und dann fortgeschlepptes Missverständnis. In der Rede
„Zum Shakespears-Tag" wird der „Tempel zu Delphos" erwähnt, und in der Prosa-
Iphigenie heisst es dreimal „Delphos" statt Delphi. Die Verwechselung von Delos
und Delphi war also bei Goethe fest eingewurzelt. —
Tasso. H. Rueff (5214) setzt Scheidemantels Untersuchung zur Ent-
stehungsgeschichte (GJb. 18, S. 163) fort und versucht, in Akt 1 und 2 die ganz neuen
Partien von den nur in Versen umgeschmolzenen zu sondern. Die subtilen Einzel-
heiten dieser scharf eindringenden, nicht immer ganz überzeugenden, aber erheblich
fördernden Untersuchung kann ich hier nicht wiedergeben und verweise deshalb «uf
mein Referat Euph. 19, 843. — Leonore Sanvitale und Antonio werden von H. Willen-
bücher (5215) recht ungünstig beurteilt. Antonios „Bosheit gegen Tasso" fliesst
aus Eifersucht, denn Antonio liebt die Prinzessin. Beweis : Akt III 4, Vers 47 flf.
und 126 ff.! —
Natürliche Tochter. Das Schema und die Szenare der Fortsetzung
sucht E. Castle (5216) mit dem ausgeführten ersten Teil zu einem Gesamtbilde zu-
sammenzubauen. Er sieht richtig im Anschluss an Graf, dass das in Ho erhaltene
Szenar eines fünfaktigen Stücks bis zum völligen Abschluss der Dichtung reicht; aber
im einzelnen bleibt in seinem Aufbau manches zurechtzurücken. So bezieht sich
z. B. die Formel „Familienwesen. Sucht nach Besitz" nicht auf den ersten Akt des
zweiten, sondern auf den fünften des ersten Stücks, nämlich auf die Szenen Eugenies
mit dem Gerichtsrat, der die Ehe preist, und mit der Äbtissin, die Eugenie aus Hab-
sucht in ihr Kloster aufnehmen will. Die Formel „Druck daher" umschreibt C:
„Freilich verspürt ein verwöhnter Weltbürger auch so manchen Druck von daher
fdem Grundbesitz]", während Goethe den Druck durch die Festlegung des Besitzes
in wenigen Händen meint, vergleiche die sich" anschliessenden Formeln: „Dunkler
aufdämmernder Zustand. Gärung von unten." Die Formel „Strebende Soldaten"
ist nicht zu paraphrasieren : ,, Der Soldat, ebenfalls nicht ohne selbstsüchtiges Streben",
denn die Parallelstelle im Szenar lautet : „Soldat. Streben nach der Einheit und einem
578 M. Morris, Goethes Drama.
oberen Verbindung-spunckt." Und so sind auch in dem schwierigen Aufbau des
4. und 5. Akts auf Grund der kurzen Szenarangaben einige Situationen wohl anders
zu ergänzen, als es C. hier versucht, aber im ganzen ist seine Arbeit verdienstlich
und nicht misslungen. —
Fragmente. J. Fränkel (5218) verfolgt die mythische Gestalt des
Prometheus von Hesiod und Aischylos über Goethe bis zu S. Lipiner (Der ent-
fesselte Prometheus, Leipzig 1876) und C. Spitteler (Prometheus und Epimetheus,
Jena 1906). In Spittelers Werk sieht F. die Krönung dieser Reihe: „Er hat den
Mythos zertrümmert, um den Mythos zu erschaffen." — Einen Ausschnitt aus der von
Fränkel verfolgten Entwicklungsreihe untersucht eingehend und gelehrt 0. W a 1 z e 1
(5219): „Von Shaftesburys Soliloquy . . . bis zu Goethes Frankfurter Prometheus-
Fragment lässt sich in aufsteigender Linie der Vergleich des schöpferischen Künstlers
mit Prometheus verfolgen. Diese Linie berührt wichtige Stellen der Geschichte
deutscher Ästhetik im 18. Jahrhundert." W. bietet zunächst die hierhergehörigen
Stellen aus Shaftesbury und zeigt dann ihre Weiterbildung im Sturm und Drang bei
Herder, Goethe, Merck, Lenz und Schiller, dazu die Vorgeschichte dieses Prometheus-
Symbols bei den Aufklärern bis zu Lessing. Auf dieser Grundlage baut er dann
seine Studie über Goethes Prometheus auf. „Goethe erkennt in dem Schicksal des
Prometheus das Schicksal des Künstlers; und er fühlt in ihm sein eigenes Los.
Nicht religiöse Erwägungen, sondern Künstlererfahrungen sind erste Voraussetzung
der Konzeption des Fragmentes . . . Als letzte und höchste Entwicklungsstufe der
Lehre vom gottähnlichen Künstler ist die Dichtung konzipiert. Doch innerhalb des
kurzen und rasch abgebrochenen Weges, den sie in Goethes Phantasie zurücklegte,
näherte sie sich dem religiösen Gebiet und damit auch den anderen Frankfurter
Fragmenten [Mahomet, Der ewige Jude, Faust]." Die Stoffquellen findet W. in
Hederichs Lexicon mythologicum, Leipzig 1741, und in übersetzten Partien aus dem
Gefesselten Prometheus bei Sulzer und anderen. Die immer wiederholte Formel von dem
spinozistischen Pantheismus des Dramas und der Ode weist W. mit Kecht zurück und
zeigt, dass Goethe hier und in der Katechisationsszene des [Irfaust vielmehr Rousseau
folgt, wobei auch Gedankenelemente aus Shaftesbury und Leibniz einfliessen. W.
verfolgt dann noch das Abklingen des Prometheustrotzes bei Goethe und im deutschen
Geistesleben bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. — Die Schemata und Entwürfe zu
zwei dramatischen Löwenstuhl- Dichtungen ordnet M. Morris (5221) ausdeutend
und zeigt entgegen der herkömmlichen Annahme, dass das Trimeterdrama älter ist
als der Opernentwurf von 1814 und schon um 1803 entstanden ist. Es schwebte
Goethe dabei das Bild eines hellenisch-romantischen Dramas vor, worin die schwere
Wucht des tragischen Trimeters mit Edda-Rhythmen und mannigfachen modernen
Formen vieltönig zusammenklingen sollte. Der Löwenstuhl ist ein mit zwei goldenen
Löwen geschmückter Freistuhl, den der Erbauer der Burg, in der die Handlung
spielt, aus Reue über eine Tat des Jähzorns in freiwilliger Einschränkung seiner
Herrschergewalt errichtet hat, damit ein jeder dort sein Recht auch gegen ihn selbst
in Sicherheit vertreten kann. Die Quelle dieses schönen, von Goethe gewiss nicht
frei erfundenen Motivs ist noch zu ermitteln. —
Pandora. E. Castle (5223) bietet eine schwungvolle und warm empfundene,
aber nicht wesentlich über den bisherigen Stand des Wissens hinausführende Gesamt-
skizze. Zutreffend bemerkt er, dass Elpore thraseia nicht hinter dem Vorhang der
Kypsele, sondern hinter dem des Theaters hervortreten sollte. —
Des Epimenides Erwachen. Die kleine Studie von C h. A n d 1 e r
(5222) betont, dass Goethes Patriotismus wesentlich ein geistig-literarischer war. —
Faust: Allgemeines. J. Hauris (5226) populäre Vorträge bieten
nur eine behagliche Paraphrase der Handlung, mit geringschätzigen Seitenblicken
auf die bösen Faust- Forscher. — R. Petsch (Einführung in Goethes Faust. Sammlung
gemeinnütziger Vorträge, her. vom Deutschen Vereine zur Verbreitung gemeinnütziger
Kenntnisse in Prag, Jänner-Feber 1910) (JBL. 1908/9, N. 9126) gibt eine zweckmässige
Gesamteinführung ohne Einzelkommentar. — G. Santayana (4928) vergleicht
„three philosophical poets": Lukrez, Dante, Goethe als Faust-Dichter. Bestimmte neue
Ergebnisse lassen sich in der Faust-Betrachtung von S. nicht gerade herausheben,
aber der geistvolle, vornehm geschriebene Aufsatz ragt über das übliche Faust-
Geschreibe weit hinaus. Zu einigen Partien des zweiten Teils verhält sich S. ironisch:
„Faust is going to teach life to the souls of young boys, who have died to soon to
have had in their own persons any experience of Rathskellers, Gretchens, Helens
and Walpurgisnachts . . . And the incidental philosophy or philosophies of Goethes
Faust are, to my mind, often better than its ultimate philosophy. The first scene of
the second part, for instance, is better, poetically and philosophically, than the last,
It shows a deeper sense for the realities of nature and of the soul, and it is more
sincere. Goethe there is interpreting nature with Spinoza; he is not dreaming with
M. Morris, Goethes Drama. 579
Swedenborg, nor talking equivooal paradoxes with Hegel." Hat Goethe wirklich zu
diesen letzten Worten Anlass gegeben? — A. Frederking (5230) erläutert leicht
misszuverstehende oder durch miss verstand liehe Interpunktion getrübte Faust-Stellen.
Wertvoll erscheinen mir besonders seine Bemerkungen zu Vers ir)46, 5881, 6252,
11687, :U3, 4367, 5090, 11879. — O. Kitt er (5232) erregt Erwartungen, die ernicht
erfüllen kann, wenn er seinem Lebensbild des Agrippa von Nettesheym die Über-
schrilt gibt: Ein historisches Urbild zu Goethes Faust. Er sagt denn auch selbst
von dem vermuteten Einfluss der Agrippa-Gestalt auf die Dichtung: „Wie weit er im
einzelnen reicht, wird schwer, vielleicht überhaupt kaum zu bestimmen sein", wagt
aber doch die Behauptung: „Das Eritis sicut deus, scientes bonum et malum . . .
dürfte in dieser ironisierenden Anwendung direkt aus dem ersten Kapitel der ^Incerti-
tudo scientiarum' stammen." Kaum! —
Einzelnes: Erster Teil. Für die vier Sonderdrucke des Fragments
von 1790 gibt Seuffer-Porcheron (4993) die Unterscheidungskennzeichen
genau an. — Th. Ren au d (nicht Ph. Renard, 5240) präsentiert den „Spaziergang
nach Schiltigheim", ein auf der Strassburger Universitäts-Bibliothek vorhandenes
handschriftliches Gedicht in Knittelversen aus den ersten Jahrzehnten des 18. Jahr-
hunderts, als Goethes Quelle zur Spaziergangs-bzene. Was soll Goethe alles gekannt
und ausgeschrieben haben! Die Anklänge zeigen nur, dass der Elsässer Knittel-
versdichter ebenso wie Goethe aus eigener Anschauung solche Volksfeste kannte. —
Die neue Art der Naturbetrachtung, die Faust in der Szene Wald und Höhle kund-
gibt, ist ihm nach P. J. Arnold (5239) durch die Liebe zu Gretchen aufgegangen,
Faust ist aber hier noch nicht genügend sittlich gereift, um seine Begierden zu be-
kämpfen, und deshalb ist die Notwendigkeit von Gretchens Fall für alle folgenden
Abschnitte des ersten Teils gegeben." Auch dieser Erläuterer glaubt also arglos,
dass er zur Faust- Forschung ausgestattet sei, weil er das Drama in der Vulgata ge-
lesen hat, und er weiss nicht, dass im Fragment unmittelbar vor der Szene Wald
und Höhle Gretchens Worte stehen : Und bin nun selbst der Sünde bloss. —
Zweiter Teil. In Paul Heyses (5241) Frage : „Ist es wünschenswert,
den zweiten Teil von Goethes Faust auf die Bühne zu bringen?" ist auch schon
seine Antwort enthalten : „Wohl kann bei jedem neuen Versuch, auch den zweiten
Teil auf die Bühne zu bringen, der Schauspieldirektor sich mit dem Worte des
mystischen Chorus decken : Das Unzulängliche, hier wird's Ereignis. Aber wo ist
ein so dringendes Bedürfnis, dass es sich überhaupt wieder ,ereignen' müsse, auf die
Gefahr hin, überall seine Unzulänglichkeit zu offenbaren?" Gewiss retardieren im
zweiten Teil die Episoden übermässig den Schritt der Handlung, wie H. das in
seiner Skizze nur allzu hart betont, aber diese Episoden sind doch gerade als Bühnen-
bilder geschaut und haben auch schon öfter die willigen Zuschauer entzückt, die ihre
Erinnerungen aus dem gelesenen Drama mitbringen. Oft und überall und für jede
Art Publikum ist der zweite Teil allerdings nicht aufzuführen, und vor allem darf es
nicht unzulänglich geschehen. — E. Gerland (5242) nimmt die Untersuchungen von
Baumeister und John Schmitt (vgl. JBL. 1904, S. 460) auf, ob Goethe bei Fausts
Ritterburg das nördlich von Sparta gelegene Mistra im Auge gehabt habe. Alle von
Goethe angegebenen Züge passen trefflich für Mistra, nur seine Quelle war bisher
nicht zu ermitteln, und auch G. vermag sie nicht sicher anzugeben. Er vermutet,
dass Goethe seine Kenntnis von Mistra aus irgendeiner auf Rannusio fussenden Ge-
schichte von Venedig gewonnen hat. —
Bühnengeschichte. Die Darsteller des Mephistopheles am Wiener
Hofburg-Theater-Costenoble, Laroche, Marr, Dawison, Dessoir — lässt J. Le w i n s ky
(5244) in einer fesselenden Skizze an uns vorüberziehen. Er schweigt bescheiden
von sich selbst, aber man hätte ihn gern über seine eigene Erfassung dieser
grossen Aufgabe gehört. — Eine von Sara Bernhardt vorbereitete Faust-Aufführung
gibt K. E. Schmidt (5248) den Anlass, das Schicksal der Faust-Dichtung auf
dem französischen Theater zu überschauen. Der erste französische Faust wurde
schon 1827 in Paris aufgeführt, und dann folgen eine ganze Anzahl Opern, Balletts,
Dramen, aber eine halbwegs würdige Darstellung von Goethes Faust auf dem fran-
zösischen Theater bleibt der Zukunft vorbehalten. —
580 E. Müller, Schiller: Allg-emeines und Biographisches.
Schiller,
a) Allgemeines und Biographisches.
(IV, 9 a = N. 5253—5323.)
Ernst AI üUer.
Gesamtdarstellnngen nnd Essaysanunlnngen. — Charakteristiken: Allgemeines; Be-
dentnng ffir die Gegenwart. — Einzelgebiete seiner Wirksamkeit: Philosophie und Beligion; Ästhetische
Anschauungen; Politik. - Biographisches: Einzelheiten; Persönliche Beziehungen; Lokale Beziehungen; Typus nnd
Stammbaum. — Briefe. —
Gesamtdarstellung-en und Essaysammlung-en. L. Beller-
mann s (5253) „Schiller" erscheint in der neuen zweiten Auflage in neuer Aus-
stattung: grösserer Druck auf kleinerem Format; ferner sind die vielen Abbildungen
der ersten Auflage auf einige wenige wertvolle Porträts (16) eingeschränkt und als
ganzseitige Tafeln dem Text beigegeben worden. Unter den letzteren befinden sich
zwei Bildnisse des Herzogs Karl Lugen und der (Gräfin Franziska von Hohenheim,
aus dem Besitz des Majors von Gamm in Schwerin, die bis jetzt nicht publiziert
waren. Das neu aufgefundene Jugendbildnis des Dichters von Weckerlin schmückt
das Titelblatt. Die Einteilung und Gruppierung des Stoffes ist dieselbe geblieben.
Der Text hat aber an vielen Stellen Verbesserungen und erhebliche Zusätze erfahren.
— Der erste der drei Aufsätze von W. Henzen (5254), eine Festrede zum 150. Ge-
burtstag des Dichters, erörtert in anregender Weise das vielbehandelte Thema Frei-
heit und Notwendigkeit, Schicksal und Schuld. Bei dem zweiten Aufsatz geht H.
von brieflichen Äusserungen Schillers an Körner und Huber aus. Er hebt besonders
den Wechsel in Schillers Anschauung nach dem „Don Garlos" hervor. Schiller stehe
von da an ganz auf dem Boden der Wirklichkeit. Die Gestalten seiner Dramen treten
ihm vom „Wallenstein" an vollkommen gegenständlich gegenüber. Besonders gut
hat H. Schillers Verhältnis zu der äusseren Wirklichkeit, die er darstellt, geschildert.
Im letzten Aufsatz wird das Gedicht „Sehnsucht" zu erklären versucht. Zur Er-
läuterung zieht H. eine volkstümliche Fassung desselben auf einem fliegenden Blatt
aus den fünfziger Jahren heran, die das Gedicht für das Volk verständlich machen
sollte. — Wozu J. Jezower (5255) seine Sammlung veröffentlicht hat, ist nicht
recht klar. K. B e r g e r bezeichnet sie im LE. 13, Sp. 1523 als unnötig. Das Buch
enthält Aufsätze aus den Jahrgängen 1872—1909 der „Gegenwart". Dazu hat J. am
Schluss ein paar kurze Anmerkungen hinzugefügt. — Das Schiller-Jubiläumsheft von
„Bühne und Welt" (5258) ist sehr geschickt redigiert, indem darin wesentlich die
Jugendzeit des Dichters zur Darstellung kommt. Es ist also eine gewisse Einheitlich-
keit darin gewahrt. W. R u 1 1 m a n n erörtert Theaterzettel der ersten „Räuber"-Auf-
führung in Mannheim und Riga, ebenso humoristische Zettel von Bopfingen 1859
und Hirschberg in Schlesien 1867, desgleichen ein Bild, das den Zudrang zur ersten
Aufführung im Wiener Hof burg-Theater darstellt. H. Waldeck teilt Schiller-Dalberg-
Schwansche Handschriften im Faksimile aus dem Stadtgeschichtlichen Museum in
Mannheim mit. Schillers Flucht hat R. K r a u s s in einer Unterredung darüber
zwischen dem Herzog und Seeger so dargestellt, wie sie stattgefunden haben könnte.
Daraus ist zu entnehmen, dass nach einem bisher unbekannten Aktenstück vom
19. Oktober 1782 der Herzog damals noch mit einer Rückkehr Schillers rechnete;
denn er bestimmte darin, dass Schillers Stelle als Regimentsmedikus vorerst noch
nicht besetzt werden solle. 0. Francke berichtet über die systematische Neu-
ordnung der bisher zum Teil verborgenen Schätze des Weimarer Schiller- Hauses
durch E. Scheidemantel. Der Aufsatz von W. Dähne ruht auf seiner Dissertation,
die schon JBL. 1908/9, S. 958 besprochen worden ist. —
Charakteristiken: Allgemeines. Zu P. Uhles (5259a) Pro-
gramm ist JBL. 1908/9, N. 9329 zu vergleichen. Das Programm erschien 1909, das
Buch dagegen, die weitere Ausführung desselben, 1910. — Das Programm von
M. B r e n k e (5260) ist gedankenreich. B. versteht es, an der Hand des Brief-
wechsels die Züge herauszuheben, die auf die Persönlichkeit des Dichters ein Licht
werfen. Darum redet er nur von den Freundschaften, für die eine geistige Not-
wendigkeit vorlag, von den Freunden, die Schiller in seiner geistigen Entwicklung
förderlich, hilfreich oder gewachsen waren. Das sind Körner, Kant, W. von Hum-
boldt (kommt etwas kurz weg), Goethe einerseits, Charlotte von Kalb, Karoline von
Beulwitz und Schillers Frau andererseits. — In sieben Abschnitten spricht R. Sait-
8 oh ick (5261) von Schillers Charakter im allgemeinen. Er schildert sein Verhalten
E. Müller, Schiller: Allgemeines und Biographisches. 581
gegenüber der schriftstellerischen Tätigkeit, gegenüber seiner Gesundheit, seine ün-
eigennützigkeit, . Genügsamkeit, Offenherzigkeit, Unabhängigkeit seines Charakters,
seine Beziehungen zu seinen Freunden, zu den Frauen. Das Wichtigste ist hier
kurz und klar zusammengefasst. -- Die Festrede von A. von Berger (6262) trägt
politischen und konfessionellen Charakter. Trotz der lebhaft von B. bedauerten
politischen Verdrängung aus der mächtigen Volksgemeinschaft, der Österreich durch
Vergangenheit, Geist und Sprache angehöre, gebe Wien durch seine Schiller- Feier
seinen Willen kund, seinen vollen Mitbesitz an den Reichskleinodien des deutschen
Geistes und damit sein eigenstes und deutsches Wesen unerschütterlich zu behaupten.
Schiller und sein Lebenswerk sei das gemeinsame Eigentum aller Deutschen ohne
Rücksicht auf ihr religiöses Bekenntnis und ihre politische Überzeugung. Sodann
behauptet er seltsamerweise (denn man denke nur an das klassische Altertum!), dass
die Poesie ihrem Wesen nach mehr katholisch als protestantisch sei und ihren
Charakter auch dann nicht ganz verleugne, wenn sie von Protestanten oder Frei-
geistern (man beachte diese Zusammenstellung!) ausgeübt werde! Schiller bewege
sich mit Vorliebe in der geistigen Welt des Katholizismus. — An der Schwelle des
Schillerjahrs 1905 stellte A. von Berger (5262a) einen Vergleich der Wiener
Feier von 1859 mit der bevorstehenden an. Es werde diesmal, meinte er, trotz aller
Feier, die rechte Weihe fehlen, weil die heuligen Menschen, die Schiller feiern, die
Schillerschen Ideale nicht besitzen. Darum bezweifelt er, ob wir ihn würdig feiern
können. Für die aber, die seinen Idealen treu seien, werde die Feier ein stilles
Gebet zu dem Heros sein, in die verwilderten Gemüter unserer Landsleute eine
Feuerflocke seines Geistes zu streuen. Die Feier werde meist nur Lippendienst
und Komödie sein. Im Verhältnis zu Österreich sagt er, Schiller habe in seinen
Dichtungen Österreich so viel Raum gegeben, dass man ihm da das Bürger-
recht geben könne. Die Wallenstein-Trilogie sei die poetische Darstellung der
Neugründung Österreichs als militärischen Einheitsstaates. B. hat mit manchen
seiner Vermutungen zweifellos recht behalten. — O. Ernst (5263) führt aus,
wie Schiller zu uns spricht als Denker und Dichter der Hoffnung, als ein
Mann der Tat, Sänger der Bruderliebe, des Rechts und der Freiheit, als ein
Erzieher zur harmonischen Bildung und als ein Vertreter des echtesten Deutschtums.
— Aus der Rede von H, Eulenberg (5264) gewinnt man den Eindruck, da^s er
dem Dichter zwar gerecht zu werden versucht, dass er ihn aber nicht immer richtig
verstanden hat, zumal seine religiöse und philosophisch -ästhetische Anschauung
(z. B. S. 10, 16), und dass er auch mit den biographischen Ergebnissen der Schiller-
Forschung nicht immer vertraut ist (z. B. S. 5, 6). Sodann ist sehr auffallend, dass
neben Ausdrücken hoher Verehrung des Dichters solche sich finden, die dieses Lob
wieder aufheben wie Seite 6, 7, 19. Auch wirft er ihm mit Unrecht „Undeutschheit"
vor (S. 10, 1 1). — C. F 1 a i s c h 1 e n (5265) glaubt, dass wie einst Goethe, so auch wir
heutzutage von einer liebevollen Beschäftigung mit Schiller grossen Gewinn haben
werden. — J. Göbel (5266) rühmt den Dichter wegen der stillen steten Glut seines
Herzens, seiner heiligen Begeisterung, seines stolzen männlichen Pathos. Er habe
das Schöne wieder mit Wahrheit und Sittlichkeit verbunden, nachdem ein leerer
Ästhetizismus das Schöne zu einem Spiel geselliger Formen verflüchtigt habe. Der
Wahrheit als Prophet zu dienen, habe Schiller als den höchsten Beruf des Dichters
gefühlt. Aus dem ewigen Wundergarten des Wahren, Guten und Schönen, wohin
niemand so gewaltig als er vorgedrungen war, habe er das Evangelium der Freiheit
als goldene Frucht seinem Volke und durch dieses der Menschheit dargebracht. —
In der Novembersitzung der Gesellschaft für deutsche Literatur in Berlin hielt
F. Jonas (5267) eine geistvolle Ansprache, in der er darauf hinwies, dass Schiller
als Jüngling zu den grössten Geistern seiner Zeit in Beziehung treten wollte, und
dass er als Mann es als seinen Stolz ansah, von Männern wie Wieland, Herder und
Kant als ebenbürtig anerkannt zu werden. Bei einer Schiller-Feier müsse man ihn
in seiner eigenartigen Grösse zu erkennen suchen, in der er in seiner Weise sich
zum Höchsten emporgeschwungen hat. Als sittlicher Heros und volkstümlicher
deutscher Dichter sei er in dankbarer Erinnerung zu feiern. — In dem Vergleich,
den R. Woerner (5269) zwischen Schiller und Rubens zieht, findet er, dass
vielleicht nicht zwei andere grosse Naturen einander in ihrem menschlichen Wesen
und Schicksal so fern, künstlerisch, stilistisch so nahe stehen. Sie hatten eine nicht
zu ermüdende Begeisterungsfähigkeit, ein stets rein und tief empfindendes Pathos
und das gewaltige Vermögen für das Geschehen gemein. Denn sie waren lauter
starke Charaktere, von dem Tatendrang und Tatenleben künstlerisch- heroischer Naturen
erfüllt. An Beispielen sucht W. seine gewiss seltene Parallele zu illustrieren. —
Bedeutung für die Gegenwart. A. Bossert (5272) will aus
Anlass der Jahrhundertfeier von 1905 Schillers Bedeutung für die Gegenwart fest-
stellen. Als Quelle dient ihm dabei wesentlich das Literarische Echo. Daraus
Jahraabarioht« f&r naaar« dentaehe liitantargetohinhU. XXL 54
582 E. Müller, Schiller: Allg-emeines und Biographisches.
erwähnt er zunächst die bekannte Untersuchung- eines Breslauer Stabsarztes (JBL. 1905,
N. 4320a). Sodann benützt er eing-ehend die vom LE. g-esammelten Urteile deutscher
Schriftsteller. Aus allein zieht er den Schluss, Schiller sei für ganz Deutschland une
grandeur qui s'impose, dont on subit l'ascendant, qu'on le veuille ou non. Schliess-
lich bedauert B., dass nicht auch Frankreich in diese „enquete instituee" mit ein-
geschlossen wurde; denn Schiller sei ausser Heine der einzige deutsche Dichter, der
vollständig ins Französische übersetzt sei, und der in Frankreich grosses Ansehen
geniesse. — Auf die Frage: Was ist uns Schiller? antwortet C. Töwe (5273),
dass er jedem Alter und jedem Geschlecht, ebenso allen politischen und
religiösen Parteien etwas zu sagen habe: Er war der Träger der Sehnsucht
seines Volkes in den Jahren 1806 und 1859 und ist es noch heute. Er ist
ein Führer zu echter Humanität, in den freundlichen Beziehungen wie im
Kampfe des Lebens und ein Vorbild für die Selbstbestimmung unseres Lebens. —
Nach einer langen Einleitung über Entwicklungslehre und Weltanschauung wird
Schiller von A. Z e h m e (5274) auf den beiden letzten Seiten seines Programms als
ein Anhänger des Entwicklungsgedankens, als Theist und Idealist gepriesen. Kern
seines Idealismus sei der ernste Trieb nach Vollendung, das Streben nach dem Ideal,
das uns allen Seelenfrieden, das höchste Glück verbürge (vgl. JBL. 1905, N. 3867). —
Aus Anlass der Vorbereitungen zur Schiller-Feier im Hofburgtheater hat J.Le winsky
(5275) „Aufzeichnungen eines alten Schauspielers" niedergeschrieben, die jetzt seine
Witwe veröffentlicht. Die Generalprobe von „Kabale und Liebe" rief diese Gedanken
in ihm hervor. L. sieht den Hauptgrund des Unterschiedes in der Auffassung von
Einst und Jetzt in der veränderten Anschauung der menschlichen Tat und Bestimmung.
Heutzutage trete das Wichtigste, das Wort, immer mehr zurück. Die technischen
Mittel seien so vollendet als möglich. Doch bleibe der früher unwiderstehliche Ein-
druck aus, und zwar, weil ein vergangenes Jahrhundert in Schiller zu uns rede.
Schiller und seine Zeit seien in ihrem Empfinden ekstatisch; der damals Lebende
konnte kein Interesse an dem szenischen Bilde finden, denn dieses habe nur in
ärmlicher Gestalt existiert. Das Wort des Dichters habe allein seine Aufmerksamkeit
in Anspruch genommen. Nur dieses habe er gesucht und gefunden. — In seiner
Festrede bei der Jubiläumsfeier des Freien Deutschen Hochstifts, 1909, lehrt uns
E. Kühnemann (5276) die Kulturtat Schillers in ihrer tiefen Einheit begreifen,
nach ihrer Stellung und Bedeutung für die deutsche Bildung von heute und morgen,
das heisst: nach der Bedeutung der grossen Dramen für unsere Zeit. Schillers Bedeutung
für die deutsche Bildung auch der Gegenwart beruht ganz uud gar auf der Bedeutung
seiner Philosophie. Schillers Lehre ist die Botschaft von der Freiheit und Würde des
Menschen, von seiner Selbstbestimmug, seiner Persönlichkeit. Er spricht zu uns wie
zu seiner Zeit. Er kennt unsere Not, die unkultivierten wilden Triebe, die Grund-
gefahr in der modernen Kultur. Aber er hat auch die Botschaft der Erlösung in
seiner ästhetischen Erziehung, der Erziehung der Gefühle durch die Kunst, welche
das Reich der Totalität ist. Seine Lehre ist das Urbild einer lebenweckenden Philo-
sophie. Da nun die Poesie der Ausdruck des Lebensgefühls der Menschheit ist, wie
K. sagt, so sieht er in dem Schillerschen Drama der reiferen Zeit einen Gehalt un-
ermüdeter und unaufhebbarer Lebendigkeit. Diese Trauerspiele seien tragische
Symbole vom Menschenleben, so „Maria Stuart" eine tragische Satire, das Lied von
der Grösse und von der Kleinheit des Menschenlebens, die „Jungfrau von Orleans"
Schillers tragische Elegie usw. Es ist ein gedankenreicher, geistvoller Vortrag, in
dem K. die Resultate seiner eigenen philosophischen Forschung zusammengefasst hat.
— Davon ausgehend, dass es uns Deutschen heute an der richtigen Bewertung des
Staatsgedankens fehle, und dass ein Rückgang des nationalen Pflichtbewusstseins
vorhanden sei, rühmt 0. W^endt (5276a) Schiller als einen Erzieher zu nationalem
Leben; denn in ihm lebe der Staatsgedanke und in seinen dichterischen Gestalten
sei er verkörpert. Nach ihm habe der einzelne nur Wert, wenn er der Gesamtheit
der Menschheit lebe. — A.Biese (5277) führt in trefflicher Weise aus, dass für die
Jugend kein besserer Führer und Erzieher zum Ideal vorhanden sei als Schiller, und
zwar in der Gesamtheit seiner Persönlichkeit, in seinem Leben, Denken und Dichten.
Mit den Waffen Schillerscher Geisteskultur müsse man die Jugend gegen die Einflüsse
des Pessimismus und Nihilismus, der Milieu- und Elenddichtung wappnen. Sie soll
erkennen, dass darin nur Engigkeit, keine Weite, nur Schärfe der Beobachtung des
einzelnen, aber keine Tiefe der Weltanschauung, dass darin nur. Grösse im Kleinen
und Kleinlichkeit im Grossen vorhanden ist. Schiller stellt aber im Menschen die
Menschheit, im tragischen Schicksal des einzelnen die Tragik unseres ganzen Wesens
und Lebens dar, und sein Wirklichkeitssinn ist selbst in den grellen Jugenddramen
immer von Ideen umwoben. —
Ei nz el ge b i e t e seiner Wirksamkeit: Philosophie und
Religion. E. Stamm (5279) behandelt ein bis jetzt noch nicht systematisch und
E. Müller, Schiller: Allgemeines und Biographisches. 583
analytisch genau erörtertes Thema in klarer, verständlicher, vielleicht nur etwas zu
breiter Weise. Nach einer religions- und philosophiegeschichtlichen Einleitung über
den Inhalt der Erlösungsidee untersucht er im zweiten Teil das Erlösungsbedürfnis,
den Weg zur Erlösung und das Ziel der Erlösung. Er zeigt, dass Schiller mit der
christlichen und buddhistischen Religion (letztere liegt ihm ganz fern!), mit Kant
und Schopenhauer den Erlösungsgedanken gemein hat, wenn er auch das Wort
„Erlösung" nicht gebrauche. Er sage dafür „Zurück zur Natur!" Den Zustand voll-
kommener Freiheit erreicht der Mensch, das heisst: er wird erlöst, wenn er unter der
Wirkung des Schönen im engeren Sinne steht. Selbslbefreiung in den Gefühlen des
Schönen ist die Erlösung bei Schiller. Die ästhetische Erlösung erreicht ihr Ziel
nie ganz, sie ist keine dauernde, vollkommene. Das Beste im Leben des Menschen
bleibt immer nur ein unendliches Streben, ein ewiges Sehnen nach Freiheit und
Vollkommenheit für sich selbst und die Gattung, Die Schönheit ist der Leitstern zu
dem unerreichbaren Ziel der Vollendung. Das ist das Vermächtnis Schillers, des
ästhetischen Erziehers. — Eine entschieden fördernde Arbeit hat Berta Mugdan
(5280) zur Verfasserin. Sie unterscheidet erstens die schulmässige Aneignung der Be-
griffe Kants durch Schiller, indem sie nachweist, wie Schiller Einzelresultate der
Kantischen Philosophie annahm und zuletzt sich das System aneignete. Im zweiten
Teil behandelt sie die Philosophie der Reifezeit Schillers in erkenntnistheoretischer,
ethischer, metaphysischer, ästhetischer und geschichtsphilosophischer Beziehung.
Schliesslich erörtert sie in einem kurzen dritten Abschnitt Schillers Verhältnis zur
Philosophie seiner Zeit, das heisst: zu Reinhold und zu Fichte. Mit Scharfblick und
kritischem Verständnis hat M. die theoretischen Grundlagen, das heisst: den systema-
tischen Zusammenhang der Schillerschen Philosophie mit der Kantischen eingehend
dargestellt, was in diesem Umfang bis jetzt nicht geschehen war. — Das Schriftchen
von K. Kesseler (5283) stellt jeweils die Kantische Anschauung der Schillers
gegenüber und ebenso ihre Ästhetik und Ethik. Manche Anregung verdankt der
Verfasser E. Kühnemann. — Der Aufsatz von E. C. Wilm (5284) ist eine Fort-
setzung der in JBL. 1906/7, N. 7458 angezeigten Arbeit. W. sucht das Verhältnis
Schillers zu Fichte und Hegel klarzustellen. Dabei stützt er sich auf ältere Quellen
wie Tomaschek und Fr. Vischer. — K. W o 1 1 f (5287) hat seit Borkowski (JBL. 1898,
IV 9, 28) zuerst wieder dieses Thema erörtet. In streng systematischem Aufbau zeigt
er, wie Schiller Schritt für Schritt in seiner persönlichen Entwicklung nach anfäng-
lichem innerem Zwiespalt und skeptischem Schwanken schliesslich durch die Philo-
sophie des Diesseitsoptimismus zu endgültiger Abkehr vom Unsterblichkeitsglauben
geführt wurde. Im letzten Abschnitt polemisiert W. gegen den „Eifer der kurz-
sichtigen Kommentatoren", die die Unsterblichkeitsidee Schillers in verschiedenen
poetischen Äusserungen von ihm aus seiner späteren Lebenszeit erkennen wollen.
Es fragt sich hierbei jedoch, ob diese Ansicht nicht begründet ist. Zum mindesten
lässt sich darin ein Schwanken in Schillers Anschauung erkennen. — Ernst Müller
(5288) erörtert einige Stellen bei Goethe und Schiller und vergleicht sie mit-
einander.—
Ästhetische Anschauungen. A. Lewkowitz (5289) will fest-
stellen, dass Hegels Ästhetik aus der Schillerschen hervorgewachsen ist. Die ver-
schiedenen Anschauungen beider erklären sich aus der Verschiedenheit ihrer Natur
und Lebensziele. Sänge im LCBl. 37, Sp. 1206 erklärt die Arbeit für ungenügend
und anmassend, während K. Berger: LE. 13, Sp. 1521 sie geistvoll und klar durch-
geführt nennt. — Zu A. von Gleichen-Russwurms (5290) Flugschrift ist
JBL. 1905, N. 4603 als Grundlage zu vergleichen. — Der Aufsatz von Susanna
Rubinstein (5291) zeugt von grossem Fleiss und selbständigem Nachdenken,
wenn auch manches darin etwas problematisch erscheint. R. führt aus, dass Schiller
von seiner wichtigsten kunsttheoretischen Schrift, dem Kallias, bis zu seiner letzten
Abhandlung auf diesem Gebiet in der Vorrede zur „Braut von Messina" einen Wandel
seiner Ansichten mit wachsender Eingenommenheit für das Griechentum durch-
gemacht habe. Besonderes Interesse verdienen dabei ihre Ausführungen über Schillers
Kunst in der „Jungfrau von Orleans", dem „Wallenstein" und der „Braut von
Messina". — In ihrem nächsten Aufsatz sagt Susanna Rubinstein (5293),
Schiller verfolge die Tendenz, die Kultur des Weltbildes auf zwei Paare von Gegen-
sätzen zu stellen. Das liebt Schiller bekanntlich auch sonst. Das erste Gebiet ist
das ethische. Hier ergänze sich der Begriff der schönen Seele und des wunder-
vollen Charakters zur höchsten Einheit sittlicher Majestät. Im zweiten Teil redet sie
von der Liebe als kosmischem Prinzip bei dem jugendlichen Schiller und von der
rein menschlichen Liebe. Diese längst bekannten Dinge hat die Verfasserin in
populärer Form gut darzustellen verstanden. —
Politik. Zu F. T ö n n i e s' Aufsatz (5295) ist seine in JBL. 1905, N. 4250
angezeigte Schrift zu vergleichen. — Zu erwähnen ist hier noch die Schrift: Politik
54*
584 E. Müller, Schiller: Allgemeines und Biographisches.
und Literatur in Württemberg von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zu Schillers
Jugenddramen, von Emil Seidel, Stuttgart 1910. —
Biographisches: Einzelheiten. Die von K. Pintschovius
(5296) veranstaltete neue Ausgabe von A. Streicher, Schillers Flucht, ist lediglich
Textausgabe in moderner Orthographie ohne jede Erläuterung. Nur die Einleitung
bietet einige kurze biographische Notizen über A. Streicher. Zweck der Ausgabe ist,
„auch den weniger Bemittelten Gelegenheit zu geben, sich in die Leidens- und
Schaffensperiode Schillers zu versenken". —
Persönliche Beziehungen. Der Aufsatz von K. Neumann-
Strela (5298) bietet nichts Neues. Er ist zudem etwas flüchtig geschrieben und
bietet zum Teil Unrichtiges, z.B. Seite 113, 116, 136, 154. — Die drei Arbeiten von
Amanda von Sonnenfels (5299 und 5301; vgl. dazu JBL. 1906/7, N. 7490a
und 7495) und von P. Kühn (5300), offenbar populäre Darstellungen, waren mir
nicht zugänglich. — Auch J.Blaschke (5302) wiederholt nur Altbekanntes. Zu
den in der Bibliographie genannten Personen kommen noch Schubart, G. Körner und
Korona Schröter. — H, Bierbauras (5300a) Dissertation ist schon JBL. 1908/9,
S. 944 besprochen. — J. H. Eckardt (5303) erwähnt Baggesen, Reinhold, Prinz
Friedrich Christian und E. Schimmelmann mit kurzen biographischen Notizen, die
wohl auf H. Schulz' Veröffentlichungen beruhen. — H. Schulz (5304) hat die erste
ausführliche Biographie des um Schiller so hochverdienten Prinzen Friedrich Christian
verfasst. Man sieht daraus, wie der Prinz durch Bildung und Neigung dazu geführt
wurde, mit den bedeutendsten Männern seiner Zeit in Beziehung zu treten. Darunter
waren gerade auch die, welche uns aus Schillers Leben wohlbekannt sind. Darum
ist es für den Schiller-Forscher sehr wertvoll, jetzt aus den Quellen schöpfen und
danach das Verhalten dieses edlen Prinzen dem Dichter gegenüber beurteilen zu
können. Wenn wir so in dem Buche von der erfolgreichen Tätigkeit des Prinzen
für das Schulwesen und besonders für die Universität seines Vaterlandes lesen, so
lernen wir seine Handlungsweise um so mehr verstehen und bewundern. Reine
Menschenliebe war es, wie schon der erste Brief an Schiller kundtut, die ihn zur
Unterstützung des Dichters führte. — Die neu veröffentlichten Briefe Friedrich
Christians zu Schleswig-Holstein und J. Baggesens (5305) bilden die primäre
Quelle für unser bisheriges Wissen aus sekundären Quellen über Schillers Be-
ziehungen zu beiden. Wir erfahren daraus, wie Baggesen den Prinzen aufforderte,
die Bekanntschaft Schillers in Karlsbad zu machen (Brief 13). Und nachher, als der
Prinz sich zur Unterstützung Schillers entschlossen hatte, bat er Baggesen, Schillers
Fürsprecher im Schimmelmannschen Hause zu sein; er solle erforschen, ob Schimmel-
mann für eine gewisse Reihe von Jahren jährlich etwas zur Unterstützung Schillers
beitragen wolle (Brief 18). Baggesen kann darauf nur erwidern, dass es zweifelhaft
sei, weil Schimmelmanns sehr sparen (Brief 19). Dieser Brief datiert vom 11. No-
vember 1791. Am 29. November (Brief 20) aber hat der Prinz seinen ersten Brief
an Schiller mit Schimmelmanns Unterschrift abgesandt (nach Jonas, N. 589, war es
der 27. November). In der Zwischenzeit vom 11.— 29. November muss also die Sache
erledigt worden sein. Schade, dass die Urkunden darüber fehlen! Schliesslich ist
noch hervorzuheben, dass Schiller wiederholt von dem Prinzen Enceladus genannt
wird (Brief 59 und 60). In Brief 72 bezeichnet der Prinz den Dichter als den
fleissigsten seiner Korrespondenten, dessen Briefe in dem ganzen Kreise seiner
Freunde herumreisen und von allen verschlungen werden. — N. 5306 stand dem
Referenten nicht zur Verfügung. — Sehr erfreulich ist der Fund von F. C. Ebrard
(5308). Er hat 36 Briefe W. von Humboldts an Schiller für die Frankfurter Stadt-
bibliothek erworben, die Humboldt bei der Redaktion des Briefwechsels nicht vor-
lagen. Sie waren einst von Ernst von Schiller dem General Ludwig von W^olzogen
übergeben worden, um sie für die geplante Veröffentlichung des Briefwechsels ab-
schreiben zu lassen. Da diese Abschrift ungeeignet war, liess Humboldt eine neue
machen. Diese 36 Briefe aber befanden sich zweifellos nicht darunter, auch nicht
in der Abschrift. Sie müssen während der ersten Abschrift irgendwie abhanden
gekommen sein. E. veröffentlicht nun zunächst 17 Briefe. Die ersten 16 stammen
alle aus dem Jahre 1796, Berlin; der 17. ist Juni 1797, Dresden, datiert. E. hat
die Schreibung der Originale beibehalten, nur die Abkürzungen sind aufgelöst.
Humboldt spricht in diesen Briefen mit Vorliebe von seinen eigenen literarischen
Plänen; ebenso eingehend verbreitet er sich über noch ungedruckte Dichtungen
Schillers, die dieser ihm zur Beurteilung sandte. So lesen wir in N. 11 und 13
über die Ceres, in N. 4, 6, 11, 17 über den Wallenstein, in N. 5 über die geplante
Erzählung in Stanzen, in N. 6, 11, 12 über die Xenien, in N. 8 über die Egmont-
Rezension, in N. 16 über die Hören und den Musenalmanach, in N. 5 über den
Vers, in N. 10 über das Altertum, in N. 16 über „Die Geschlechter". Dass auch
andere Dichter und Schriftsteller in den Briefen erwähnt worden, ist selbstverständ-
E. Müller, Schiller: Allgemeines und Biographisches. 585
lieh. Aus allen Briefen Humboldts tritt dessen hohe Verehrung Schillers hervor. —
Nicht als fachwissenschaftliche Untersuchung will der aus einer Schulrede (1909) ent-
standene Aufsatz von J öchönemann (5309) beurteilt sein. Er erinnert an Zu-
sammenhänge und Faktoren, die heute nicht immer, wie er meint, gebührend beachtet
werden, vor allem an W. von Humboldt als Mitkämpfer unl Fortsel/er Schillers. Was er
hier bringt, ist einleuchtend und ftirdert das Verständnis des Humboldtschen Einflusses
auf Schiller in hohem Grade. E.Thomsons (5310) Aufsatz ist mir unbekannt ge-
blieben. — Zu L. Ueigers (5311) Abhandlung ist JBL 19();{, N. 15729 a zu vergleichen.—
Lokale Beziehungen. H. Jung (5312) stellt das vorhandene Material
geschickt zusammen: zuerst schildert er Schillers Aufenthalt in Frankfurt in den
Jahren 1782—84 und sucht die damit verknüpften Fragen (z. B. den Sachsenhausener
Aufenthalt) zu lösen. Dann redet er von den Beziehungen Schillers zu den Frank-
furtern von Fichard und Karl von Dalberg. Hier erfahren wir, dass nach Dalbergs
Sturz 1814 die Stadt Frankfurt Schillers Witwe bis zu ihrem Tode die von Dalberg ge-
währte Pension von 6()t» (iulden ausbezahlte. Dann folgt eine (ieschichte der Schiller-
Verehrung in Frankfurt, wird die Wirkung auf einzelne Frankfurter (F'r. Sioltze,
W. Beyschlag) und endlich die Zeit von 1848, 1859, 1864 (Denkmal) geschildert. J.
glaubt übrigens, dass eine eingehende Durcharbeitung der Didaskalia und des PYank-
furter Konversationsblattes noch weitere Einzelheiten über Schillers Verehrung in
Frankfurt zutage fördern werde. — F. T h i em e (5313) verherrlicht den Dichter von
thüringischem Standpunkt aus. Thüringen habe ihm seine Freiheit, Heimat, Familie,
seinen Freund und sein Ziel gegeben. Ohne Thüringen wäre Schiller kaum Schiller
geworden, weil es ihm alles das gab, was zu seiner künstlerischen Entfaltung nötig
war: die freie Luft dichterischen Atmens und die Freiheit vernünftigen Denkens Das
liest sich alles ganz hübsch, zumal die Schilderung der einzelnen thüringischen
Schiller-Stätten und Schillers Tätigkeit daselbst; allein es ist doch etwas zu dithy-
rambisch vom lokalpatriotischen Standpunkt aufgefasst. — Ob der Bericht von
C. Schenkung (5314) geschichtlich oder ein blosses Phantasiegebilde ist, ist
nicht zu entscheiden, da jede Quellenangabe darin fehlt. Er erzählt nämlich, dass
Schiller im Weimarer Park auf einem freien Plätzchen mit Ausblick gegen Goethes
Gartenhaus von seinen Spaziergängen auszuruhen pflegte, und zwar auf dem blossen
Boden, Als ihn dort — auf dem gerade feuchten Kiesboden — die Parkwächter
einst trafen, hätten sie nachher aus eigenem Antrieb eine Holzbank, die Schiller-Bank,
errichtet und den Dichter feierlich begrüsst, als er zum erstenmal wieder dahin kam.
Der Aufsatz ist ein Abdruck aus dem „Reichsboten" 1909, N. 46. — E. Scheide-
mantel (5315), der neue „Pfleger" des SchiUer-Hauses in Weimar, weist auf Grund
eines Briefes von Korona Schröter an Schiller vom 19. Oktober 1787 und von hand-
schriftlichen Bemerkungen des früheren Landschaftskassenkalkulators W. Schumann,
der einst für Schiller eine Abschrift des Geistersehers nehmen musste, die Wohnungen
Schillers in den Jahren 1787—89 in Weimar nach. Danach wohnte Schiller schon
1787 einmal in der heutigen Schillerstrasse, und zwar, wie bisher schon bekannt, in
der früheren Wohnung der Frau von Kalb, jetzt Schillerstrasse 18. Im Oktober des-
selben Jahres bezog er aber eine neue Wohnung, jetzt Frauentorstrasse 21, drei
Häuser von Goethe entfernt. Das letztere Haus ist nach einer Zeichnung von
Professor Rasch, der selbst in jungen Jahren in dem Hause wohnte und sich des
Hauses in seinem älteren Zustand erinnerte, abgebildet. — Die Veröffentlichung von
J ü n g k e n (5316) bietet einiges Neue. Er berichtet aus den Papieren des .ver-
storbenen Postsekretärs H. Habbicht, dass nach dem ältesten vorhandenen Grundbuch
von 1785 das Vorderhaus vor Schillers Wohnung in Weimar einem Bauunternehmer
A. G. Hauptmann gehörte, der darin eine Gastwirtschaft hatte (die Geburtsstätte der
„Erholungsgesellschaft", späteren „Ressource"). Dabei war eine Kegelbahn. Haupt-
mann verkaufte sein Besitztum an den Kaufmann J. Chr. Schmidt, von dem es auf
die Schwabesche Familie überging. Darüber berichtet, wie schon bekannt, J. Schwabe
in seinen „Harmlosen Geschichten", dass Schiller das durch einen Gang vom Haupt-
haus getrennte Hinterhaus von seinem Grossvater Schmidt gekauft habe. Die Kegel-
bahn sei dieselbe, auf der am 20. August 1803 die bekannte Kegelpartie stattfand, an
der der ungarische Lehrer Andreas Stuckovingt — so nennt ihn J. — teilnahm.
Über eines klärt J. nicht auf, nämlich über die Beziehungen Schmidts zu Mellish,
von dem doch bekanntlich Schiller direkt sein Haus kaufte. — Das Wochenblättchen,
von dem W. Bode (5316a) berichtet, erechien seit 1764 zweimal, vier Quartseiten
stark; es war eigentlich nur ein Anzeigeblatt für die Behörden und das Publikum.
Nur wenn der Raum es zuliess, wurden auf der dritten und vierten Seite einige ge-
meinnützige oder politische Nachrichten aus den grösseren Zeitungen abgedruckt.
Öffentliche Beurteilung der Theatervorstellungen und Konzerte gab es damals noch
nicht (wenigstens nicht überall). Bücheranzeigen brachten nur die gelehrten Zeitungen.
Es gab noch nicht einmal Ortsnachrichten oder nur ganz selten. Darum ist auch von
586 P- M e r k e r , Schillers Werke.
Schiller darin nichts berichtet als sein Tod, und zwar in der bekannten falschen
Darstellung der Kirchner. — 0. S p r i nge r (5317) hat festgestellt, dass Schiller am
11. März 1794 nach Tübingen kam; er entnahm dies von Hovens Erzählung über den
Aufenthalt in Waidenbuch. Da erzählte der Wirt, seine Mutter sei „heute früh" be-
graben worden. Nach dem dortigen Totenregister war dies die Frau des Reichs-
post-Halters Klein, die eben am 11. März 1794 beerdigt wurde; ihr Sohn war der
kurz vorher verheiratete Sohn des Hauses, damals Gehilfe und baldiger Nachfolger
seines Vaters. Also muss Schiller wohl am 11. März nach Tübingen gekommen sein,
das von Waidenbuch drei Stunden entfernt ist. —
Typus und Stammbaum. K. Bau er (5318) wiederholt hier im
ganzen seinen grösseren Aufsatz im Marbacher Schiller-Buch (vgl. JBL. 1908/9, N. 9311).
— G. M a i e r (5319-20) fasst in diesen beiden Aufsätzen die von ihm schon früher
(vgl. JBL. 1905, N. 3986, 4134, 4136; 1908/9, N. 9381/2, 9385a) veröffentlichten Er-
gebnisse seiner Forschungen zusammen. Danach stellt er im Gegensatz zu Richard
Schiller und P. Albert fest, dass die Schiller, soweit bis jetzt bekannt, schon im
Jahre 1400 in Württemberg (Remstal, Grunbach) ansässig waren, dass also eine Ein-
wanderung aus Nürnberg bezw. Freiburg i. B., die sich überhaupt nicht nachweisen
lässt, nicht stattgefunden hat. —
Briefe. Eine sehr sorgfältige treffliche Schiller- Anthologie lediglich aus
den Briefen hat F. von Haymerle (5321) zusammengestellt. Die reich gruppierte
Sammlung ist zweifellos von Wichtigkeit, zumal für biographische Forschung. Ob sie
auch als eigentliche Briefsammlung Anklang findet, ist fraglich. Sie umfasst natür-
lich das ganze Leben und Wirken des Dichters, sein Streben und Ringen, sein Ver-
halten zu den Seinigen, zu den Freunden und Zeitgenossen usw., also eine reiche
Fundgrube für Forscher. Ph. Simon lobt das Buch, ebenso K. Berger (LE. 13,
Sp. 1452), der aber bezweifelt, ob sich die Erwartungen H.s erfüllen. — Zu dem von
Gurt Müller (5323) herausgegebenen Briefwechsel Ifflands ist, soweit er Schiller
betrifft, zu bemerken, dass er ziemlich unvollständig ist. Der Herausgeber scheint
mit der Literatur wenig vertraut. Er kennt weder Urlichs „Briefe an Schiller" noch
Schmieders Buch (JBL. 1906/7, N. 7578). Nach diesen beiden Büchern allein fehlen
in dieser neuen Ausgabe nicht weniger als 18 Briete Ifflands an Schiller und einer
von diesen an Iffland! Auch die von 0. Heuer (JBL. 1905, N. 4047) veröffentlichten
Briefe blieben unberücksichtigt. —
b) Werke.
(IV, 9 b = N. 5324—5410.)
Paul Merker.
Ausgaben. — LyriV. — Drama: Allgemeines und Dramatorgisches. — Einzelne Dramen: Die Räuber. —
Fiesko. — Don Karlos. — Wallenstein. — Maria Stuart. — Jnngfran. — Braut von Messina. — Teil. — Fragmente. —
Bübnenbearbeitnngen. — Prosaschriften. — Schiller-Verehrung. — Bibliographisches und Kritisches. —
Ausgaben. Die historisch-kritische Ausgabe von O. Güntter und
G. Witkowski (5324) liegt nunmehr vollständig in 20 Bänden vor. Über die
ersten drei, die Biographie und die Gedichte enthaltenden Bände vergleiche JBL. 1908/9.
Der mit dem 4. Bande einsetzenden Wiedergabe der Dramen geht eine weit-
blickende Gesamteinleitung von Witkowski über die Stellung von Schillers Dramen
in der Weltliteratur voraus, die in den Werken der letzten Periode mit ihrem
idealisierenden Stil den Gipfel des europäischen Renaissancedramas sieht, gleich-
zeitig aber im „Teil", im „Demetrius" und in den Fragmenten der letzten Zeit die
verheissungsvoUen Anfänge einer erneuten Annäherung an den Realismus im
Sinne der dramatischen Entwicklung des 19. Jahrhunderts zu erkennen glaubt.
Der vom 4.-8. Bande gegebene Abdruck der Dramen folgt dem Text von
W.s „Meisterwerken der deutschen Bühne" (Leipzig, Max Hesses Verlag), denen
auch die zumeist vortrefflich orientierenden Einleitungen zu den einzelnen
Dramen entnommen sind. Die Herübernahme des Textes zog freilich das Versehen
nach sich, dass im 4. Band Seite 46 die Zahlen der Anmerkung nicht mehr
der veränderten Paginierung dieses Bandes entsprechen. Die Einleitungen zu den
einzelnen Dramen, die bei den „Räubern", „Fiesko", „Kabale und Liebe", „Don
Karlos" von G. Witkowski^ beim „Wallenstein" von A. Kost er, bei der
P. M e r k e r , Schillers Werke. 58 7
„Maria Stuart" und „Braut von Messina" von A. L e i t z m a n n , bei der „Jungfrau
von Orleans" von P, M u n c k e r , bei der „Huldigung der Künste", dem „Teil",
„Demetrius", „Menschenfeind", der „Semele" und dem „Oeburtstagsscherz für
Körner" wiederum von (i. Witkowski stammen, untersuchen auf Grund der fest-
stehenden Forschung in knapper Weise die Entstehungs-, Stoff- und Quellengeschichte,
geben alles Wissenswerte über die Handlungsführung, Charaktergestaltung und Form
des Dramas und verzeichnen die wichtigste Literatur, während die jedesmal am
Schlüsse beigefügten Anmerkungen sich auf die Erklärung nicht ohne weiteres ver-
ständlicher Worte und Ausdrücke beschränken. Eine herausgehobene Stellung inner-
halb der Ausgabe nimmt der 9. Band ein, in dem W. die vorhandenen dramatischen
Fragmente mit den noch zu keiner Fixierung gelangten oder wenigstens nicht in
schriftlichen Aufzeichnungen erhaltenen Plänen in chronologischer, freilich nicht ganz
einwandfreier Anordnung vereint und damit ein Gesamtbild von Schillers dramatischer
Entwicklung bietet. Unter den Bühnenbearbeitungen, die Schiller den Werken seiner
Feder angedeihen Hess und die C. Höfer im 10. Bande herausgibt, verdient die
hier zum erstenmal nach einer Handschrift der Stadtbibliothek in Riga abgedruckte
Prosafassung des „Don Karlos" besondere Beachtung, die der Dichter für den
Theaterdirektor Koch anfertigte, und die H. in seiner tief eindringenden Einleitung
neben den von Albrecht, Boas und Goedeke dargebotenen Prosaredaktionen als die
älteste und wertvollste beanspruchen möchte. Von demselben Herausgeber werden,
wiederum von Einleitungen und Anmerkungen flankiert, im 11, Bande die Über-
setzungen oder, richtiger gesagt, Bühnenbearbeitungen der beiden Euripideischen
Dramen „Iphigenie in Aulis" und „Die Phönizierinnen", sowie von „Macbeth",
„Turandot", „Phädra", „Britanniens", „Parasit" und „Der Neffe als Onkel" dargeboten.
In den gleichfalls von H. redigierten Bühnenbearbeitungen fremder Dramen, die
Goethes „Egmont", Lessings „Nathan" und Shakespeares ,, Othello" enthaltend den
12. Band bilden, interessiert besonders die Bearbeitung des „Egmont", die hier in
der vom Herausgeber zuerst in seiner Bedeutung erkannten, den ursprünglichen
Intentionen Schillers am nächsten kommenden Fassung des Mannheimer Theater-
archivs zur Veröffentlichung gelangt. Der 13. Band bringt, von Witkowski
herausgegeben und von einer allgemeinen Einführung „Schiller als Erzähler" be-
gleitet, die Erzählungen, während der 14. — 16. Band, von einer grosszügigen
Charakteristik „Schiller als Historiker" aus der Feder E. Brandenburgs ein-
geleitet, den grösseren und kleineren historischen Abhandlungen gewidmet ist, die
Th. Engert, in den Einleitungen und Anmerkungen gegen die übrigen Mitarbeiter
freilich etwas abfallend, herausgibt. Ein Kabinettstück kenntnisvollen Überblicks
stellt weiterhin die ziemlich umfangreiche Gesamteinführung „Schiller als Philosoph
und Kritiker" dar, die K. Berger im 17. und 18. Band seiner Ausgabe von
Schillers philosophischen Aufsätzen voranstellt. Innerhalb dieser Serie verdienen
besondere Beachtung die Kallias-Briefe, die in ihrer fundamentalen Bedeutung für
Schillers philosophischen Entwicklungsgang in das rechte Licht gerückt werden,
sowie die Briefe „Über die ästhetische Erziehung des Menschen", die nach der
Zusammenstellung von H. Schulz zugleich in ihrer ersten Fassung dargeboten
werden. Zu begrüssen sind ferner in einer Schiller-Ausgabe die Bemerkungen zu
W. von Humboldts Aufsatz „Über das Studium des Altertums, und des Griechischen
insbesondere", sowie die Briefe über den „Wilhelm Meister"; dagegen hätte ich bei
dem wohl nur formal von Schiller herrührenden Aufsatz „Über den Einfluss -des
Weibes auf die Tugend des Mannes" eine vorsichtig-zurückhaltende Stellungnahme
gewünscht. Die von eingehendem Studium zeugenden Anmerkungen zu den philo-
sophischen Schriften wie zu den den 19. Band bildenden vermischten Aufsätzen sind
abermals von C. Höfer beigesteuert. Ihre wissenschaftliche Sonderstellung aber
erhält die im ganzen dankenswerte Ausgabe vor allem durch den 20. (Lesarten-) Band,
den wiederum H. bearbeitete, und der eine ebenso gewissenhafte wie beifalls-
werte Leistung darstellt. Bedeutsam ist dabei besonders auch die in der Einleitung
dieses Bandes begründete Scheidung eines graphischen, alle Varianten und winzigsten
Abweichungen umfassenden und eines genetischen Apparates, der nur die für die
Entwicklungsgeschichte des Textes und die Intentionen des Dichters wichtigen Ab-
weichungen verzeichnet. Indem der Herausgeber nur diesem letzteren Prinzip folgt
und an Stelle der blossen Variantenangabe den vollständigen Vers in seiner ge-
änderten Fassung zum Abdruck bringt, entkleidet er den Lesartenteil seiner be-
kannten Trockenheit und macht ihn damit auch für den Nichtfachmann gebrauchsfähig.
Ein von C. Höfer, R. Schumann und G. Witkowski bearbeiteter, die Werke,
Personennamen, erwähnten Schriften und Zitatstellen verzeichnender, vierfacher
Registerteil schliesst diese Ausgabe, die an Vollständigkeit von keiner anderen
erreicht wird, ab. — Nicht minder zu begrüssen ist der 1. Band der Horen-Ausgabe
(5325), den nach den Grundsätzen des Propyläen- Goethe C. Höfer herausgibt. Wie
588 P. M e r k e r , Schillers Werke.
dort, wird das dieser Ausgabe zugrunde liegende chronologische Prinzip nicht ängst-
lich durchgeführt, sondern die Reihenfolge der zum Abdruck kommenden "Werke
nach logisch und entwicklungsgeschichtlich zusammengefügten Gruppen bestimmt,
während von den Briefen nur die wichtigeren Dokumente eingegliedert werden
sollen. Dieser 1. Band enthält die Dichtungen und Briefe der Schüler- und Jünglings-
zeit, des Regimentsmedikus, bringt die „Räuber" mit allen Vorreden und einigen
Proben aus den Bühnenbearbeitungen sowie die Beiträge für das Württembergische
Repertorium. — Die Schiller-Ausgabe in den Tempel-Klassikern vervollständigt
M. H e i m a n n (5326) durch seine Ausgabe der Wallenstein-Trilogie. — Die im
Berichtsjahr nur in neuer Gewandung erschienene, aber innerlich unverändert ge-
bliebene Schiller-Ausgabe von J. Wychgram (5327) ist unterdessen durch die
völlige Neubearbeitung dieses Teiles der Helios-Klassiker durch P. Merker hin-
fällig geworden. — Die von F'. M ehrin g (5328) besorgte Ausgabe des Vorwärts-
Verlags war mir nicht zugänglich. —
Lyrik. Innerhalb seines grösseren Werkes sucht Ph. Witkop (5329) die
Entwicklung von Schillers Lyrik zu bestimmen, indem er für die Jugendlyrik das
entscheidende Moment in dem inneren Zwiespalt des Dichters und dem Spekulativ-
Transzendenten seiner Gedankenwelt sieht, bis, zuerst in den „Künstlern" angedeutet,
durch die wissenschaftlichen Studien und die Freundschaft mit Goethe gefördert, die
innere Einheit und damit eine grössere Gegenständlichkeit errungen wird. — Neue
Wege schlägt G. K i 1 i a n (5331) ein, der in einer psychologisch-statistischen Unter-
suchung die Lyrik Schillers auf die körperlichen Äusserungen und Begleit-
erscheinungen emotionaler Zustände hin untersucht. Um zunächst einen Überblick
über die Darstellung der Gemütsbewegungen bei Schiller zu erhalten, werden
tabellarisch aus den Gedichten der ersten Periode bis 1781 und denjenigen der
dritten Periode aus den Jahren 1793 — 1805 alle physiologischen Äusserungen
seelischer Momente verzeichnet und in 31 Gruppen verteilt. Auf Grund dieser
Materialsammlung kommt K. zu dem Resultat, dass die Erscheinungen emotionalen
Lebens in der Lyrik der Jugend- und Manneszeit prozentual verschieden auftreten.
Die durch Rousseau, die Sturm- und Drang-Bewegung und die Sinnlichkeit des
jungen Dichters bedingte starke Verwendung physiologischer Daten tritt in der
Reifezeit zurück, und die grellen Farben in der Darstellung des Gefühlslebens
machen unter dem besänftigenden Einfluss Kants und der Antike einer gemässigteren
Ausdrucksweise Platz. Hinsichlich des Anteils der einzelnen Sinnesgebiete zeigt sich,
dass an Stelle der in der Jugend überwiegenden akustischen und motorischen
Gefühlserregungen in der Reifezeit das visuelle Gebiet stärker zur Anwendung
kommt. Im Hinblick auf Lust- und Unlustbetonung verteilen sich die Gemüts-
bewegungen dahin, dass (ob der Eigenart des tragischen Dichters gemäss, müssten
weitere Untersuchungen zeigen) zwar die Unlustäusserungen in beiden Perioden
überwiegen, aber bei Hinzurechnung der gemischten Gefühle und der rein psychi-
schen Charakterisierungsstellen in der letzten Lebensperiode die Lustgefühle doch
schliesslich die Oberhand behalten. — Auf ganz ähnlicher Basis bewegen sich die
Untersuchungen von Karl und Marie Groos (5330), die ihren früheren Dar-
bietungen über die optischen Qualitäten interessante Studien über „Die akustischen
Phänomene in der Lyrik Schillers" folgen lassen und auf Grund sorgfältiger
psychologisch-statistischer Feststellungen zu dem Resultat gelangen, dass Schiller in
der dritten Periode seiner Lyrik von akustischen wie von visuellen Daten einen
sparsameren Gebrauch macht als in der ersten, und dass dieses Nachlassen für die
akustischen Phänomene in noch höherem Masse gilt als für die optischen. Dabei
übertrifft die Jugendlyrik Schillers in der Verwertung sinnlich gemeinter akustischer
Fälle die Jugendlyrik Goethes um mehr als das Doppelte, die Sonette Shakespeares
um mehr als das Siebenfache. Der stärkeren akustischen Phantasie Schillers ent-
sprechend, ist auch sein Wortschatz auf diesem Gebiete grösser als derjenige Goethes.
Trotz alledem soll die sich allerdings aufdrängende Vermutung, dass Schiller
Akustiker war, noch nicht als vollständig erwiesen gelten. — Die anschauliche und
den Laien geschickt in eine ihm zunächst fremde Ideenwelt einführende Schrift von
Helene Lange (5333) über Schillers philosophische Gedichte erscheint in dritter,
die Beziehungen zu den geistigen Interessen der Gegenwart noch mehr als früher
betonender Auflage und erweist damit von neuem ihre Brauchbarkeit. — Dem
wachsenden Verständnis für die philosophischen Lehren Schillers entsprechend,
machte sich auch von E. Kühne manns (5334) Auswahl der philosophischen
Schriften und Gedichte, die mit ihrer umfangreichen Einleitung eine der besten
Einführungen in Schillers Weltanschauung darstellt, eine zweite, vermehrte Auflage
notwendig, die nicht mehr in erster Linie als Schulbuch gedacht ist, sondern sich
von vornherein an den weiteren Kreis der Gebildeten wendet und deshalb auch die
in der ersten Auflage aus pädagogischen Gründen nur teilweise enthaltenen Briefe
P. M e r k e r , Schillers Werke. 689
über die ästhetische Erziehung- voIl8tändig''''bringt und die Abhandlung* „Von den
notwendigen Grenzen des Schönen" hinzufüg-t. — Edw. Schröder (5335) gewinnt
aus einem Verßieich der dreiJlNiederschriften des Gedichtes „An die Sonne", die, im
wesentlichen übereinstimmend, Schillers Schwester Christophine aus dem Gedächtnis
aufzeichnete, mit dem ihr unbekannten Erstdruck in der Anthologie auf das Jahr 1782
das Resultat, dass das Gedicht von vornherein in Strophenform abgefasst war und
eine Umarbeitung für die Anthologie nicht stattfand. Er teilt weiterhin ein Gedicht
Christophinens „Die Ideale" mit, das, aus dem zweiten Jahrzehnt des 19, Jahrhunderts
stammend, als ein Spiegelbild ihres stillheiteren Lebensabends eine Parodie im
ernsten Sinne auf das gleichnamige Gedicht Schillers darstellt, dessen resignierter
Ton aber hier „in die dankbar freudige Stimmung eines frommen Christensinns um-
gebogen" erscheint. — Eine Reihe, zumeist nur referierender Aufsätze, ist der von
0. K e i n d 1 (5338) in einem handschriftlichen Poesieband zweier Karlsschüler
wiederentdeckten „Trauerode auf den Tod des Hauptmanns von Wiltmaister" ge-
widmet. — Alb. Becker (5336) erhärtet die Autorschaft Schillers durch eine
Reihe stilistischer Gleichungen aus den Jugendgedichten und fügt unter dem etwas
prätentiösen Titel „Schiller und die Luftschiffahrt" zu dem Briefe des Dichters an
Adolf von Knigge vom 14. April 1784 (Jonas I, 100) eine erklärende Notiz aus der
Mannheimer Zeitung desselben Tages bei. — A. Nutzhorn (5339) weist als
Parallele zu dem literarischen Fund auf eine anonyme Ode hin, die 1779 in der
„Mannheimer Schreibtafel" erschien und ein ähnliches Thema behandelt. — Seine
früheren Studien zu einzelnen Gedichten setzt P h. Simon (5341) in einer Reihe
förderlicher Aufsätze fort. Überzeugend untersucht er die Grundlagen und An-
regungen zur „Berühmten Frau", indem er Schillers allgemeine Abneigung gegen
die Weltdame, seine im ersten Weimarer Winter zutage tretende Sehnsucht nach
einem eigenen stillen Heim, seine an geistreichen Frauen gemachten Erfahrungen
sowie den Verkehr mit den Schwestern von Lengefeld in jenem Frühjahr 1788, in
dem die Epistel entstand, für die allgemeine Stimmung wie für Einzelheiten des
Gedichts heranzieht. Am wichtigsten aber ist der Hinweis auf einen Aufsatz der
„Berlinischen Monatsschrift" von 1786, der fast dasselbe Thema behandelt, und im
gleichen Bande, wie die den Dichter in dieser Zeit besonders interessierenden
agliostro-Aufsätze stehend, Schiller sicher zu Gesichte kam. — In ähnlicher Weise
verfolgt P h. Simon (5344) die Grundlagen und Vorgeschichte des „Eleusischen
Festes", dessen entwicklungsgeschichtliche Grundgedanken den Dichter bereits in
seiner Dissertation sowie in der zweiten akademischen Vorlesung über den Begriff
der öniversalg-eschichte beschäftigt hatten, bis die Lektüre Rousseaus mit ihren
Hinweisen auf die Anfänge der Kultur neue Anregungen brachte. Nachdem in der
„Elegie", im „Spaziergang", in der „Klage der Ceres" weitere Vorstufen gegeben
waren und die ästhetischen Erörterungen des Jahres 1797 den symbolischen Wert
aller Poesie den Dichter zu klarem Bewusstsein gebracht hatten, gab 1798 die
Lektüre der Fabeln des Hygin den letzten Anstoss zur Abfassung des Gedichts. —
Ebenso untersucht P h. Simon (5347) die Konzeptionsgrundlagen der „Götter
Griechenlands", indem er auf die philosophisch-hypochondrische Stimmung Schillers
im Winter 1787-88 mit ihrer persönlichen Sehnsucht, auf die aus dem Verkehr mit
Wieland und dessen Schwiegersohn Reinhold fliessenden Anregungen, vor allem
aber als entscheidenden Antrieb auf die verwandten Gedanken des vierten Teiles
von Herders „Ideen" hinweist, die mit ihrem begeisterten Eintreten für Griechenland
und dem scharfen Herausarbeiten der christlichen Gegensätze im Verein mit der
Notwendigkeit eines Beitrags für Wielands „Merkur" die schnelle Entstehung des
Gedichts im März 1788 förderten. — In einer weiteren anregenden Studie verfolgt
P h. Simon (5349) in ähnlicher Weise die Entstehungsgeschichte des „Spazier-
gangs", der mit seiner Schilderung des Werdeganges der menschlichen Kultur eben-
falls letzten Endes auf den Jugendideen der Dissertation von 1780 fusst, dann aber
in den mannigfachen historischen und philosophischen Erwägungen der Folgezeit
seiner allmählichen Ausbildung entgegenreifte. — Für die Vorgeschichte der „Teilung
der Erde" schliesslich skizziert P h. Simon (5350) den im Frühjahr und Sommer
1795 erfolgten langsamen Übergang von der Philosophie zur Dichtung und deckt
die verwandten Ideen in den unmittelbar vorhergehenden Dichtungen auf. —
A. Wünsche (5342) weist auf zwei orientalische Parallelen zur „Bürgschaft" hin,
die eine in Tausendundeiner Nacht (395.-397. Nacht), die andere bei Menachem
de Lonzano im Anhange seines Wörterbuches Madarich. — A. Leitzmann (5343)
ist in der Lage, die von ihm im Gegensatz zur herrschenden Meinung auf Grund
inhaltlicher Kriterien angenommene frühere Entstehungszeit des Gedichtfragmentes
„Deutsche Grösse" durch einen neu gefundenen Brief Wilhelm von Humboldts an
Schiller vom 4. September 1797 zu erhärten, der die Abfassung des Entwurfs im
Frühsommer 1797 überzeugend beweist. — F. Ch. B. Av§-Lallemant (5345)
jAhrasbeilohta f&i B«a«n dentuh« LittratnrgeteUolit«. ZU. 55
590 P. M e r k e r , Schillers Werke.
sucht als Quelle für den ^jGang- nach dem Eisenhammer" eine der „Contes devots" zu
erweisen, die le Grand d'Aussi als Anhang- dem 5. Bande seiner 1779—81 er-
schienenen, „Fabliaux ou contes du XIP"« et du XIir*"»e siecles" anfügte; doch macht
€!S die ganz anders geartete Einkleidung mehr denn fraglich, ob Schiller diese
Fassung der verbreiteten Sage kannte und nicht, wie Stöber, Götzinger und .andere
annahmen, auf einer elsässischen Lokalsage fusste. — G. Thiemann (5351) sucht
in seiner sorgfältigen, aber nicht immer genügend überzeugenden Arbeit über
„Schiller und Goethe. in den Xenien" das mit rein philologischen Mitteln wohl nie
ganz, lösbare Problem, des Anteils der beiden Dichter zu fördern, indem er nach
einem Überblick über das vorhandene urkundliche Material die yerschiedenen
ächeidungskriterien, Orthographie, Wortwahl, Hiatus, Rhythmus, Syntax, Gesamt-
charakter des Einzelxenions auf ihre praktische Ergiebigkeit hin prüft und daran
anschliessend die Beweiskraft der urkundlichen Überlieferung- kritisch beleuchtet. —
Drama: Allgemeines und Dramaturg-isches. In einer tief
gehenden, an feinsinnigen Bemerkung-en reichen Abhandlung handelt K. Burdach
(5352) über „Schillers Chordrama und die Geburt des tragischen Stils aus der Musik".
Ausgehend von der Parallelstellung Schillers und Richard Wagners als Vorkämpfern
für einen idealen Bühnenstil, stellt B. die „Braut von Messina" mit ihrer Vereinigung
von Sprechdrama und Chorpartien als Höhepunkt einer langen Entwicklung inner-
halb der deutschen und europäischen Kunst hin, die nach ihrer Loslösung von der
Rhetorik und dem Intellektualismus des französischen Klassizismus in Theorie und
Praxis eme Annäherung von Poesie und Musik erkennen lässt. Indem B. den im-
manenten musikalischen Gehalt der neueren deutschen Lyrik herausarbeitet und die
Bestrebungen auf dem Gebiet der Oper verfolgt, deckt er Entwicklungsfäden auf, die
das Drama Schillers, für dessen chorische Partien an Stelle des Sprechvortrags die
musikalische Darstellung gefordert wird, in eine neue Beleuchtung rücken und die
immer wiederholte Behauptung eines willkürlich unternommenen antikisierenden Ex-
periments widerlegen. — E. L. Stahl (5355) widmet dem Schillerepigonen Joseph
von Aujffenberg eine fördernde Untersuchung, indem er nach einer kurzen Betrachtung
von Auffenbergs Leben und Schaffen dessen Dramen in ihrer motivlichen, technischen
und stilistischen Abhängigkeit von Schiller untersucht und zeigt, wie auch hier die
grosse Linienführung und psychologische Folgerichtigkeit des Vorbildes nicht erreicht,
sondern nach Epigonenart die Vorlage abgeschwächt oder übertrieben dargeboten
wird. — F. Fürle (5356) stellt, mehr andeutend als ausführend, Schiller und Hebbel
als Menschen und Dichter in Parallele, indem er feinsinnige Schlaglichter auf das
Wesen und Schaffen beider Dichter wirft. — O. R u n k (5358) untersucht in sehr
äusserlicher Weise das ßriefmoment in Schillers Dramen, indem er zu dem recht
überflüssigen Resultat kommt, dass in den sieben Hauptdramen ,,im Ganzen 30 Brief-
träger" auftreten, die „zusammen 34 Briefe oder Briefpakete auf die Szene bringen".
— Treffend beantwortet A. von Berger (5360) die Frage: „Wie ist Schiller modern
zu spielen?" mit der Forderung einer natürlichen, allem Rhetorisch-Äusserlichen fremden,
die psychologische Seite herausarbeitenden Darstellungsform. —
Einzelne Dramen: Die. Räuber. Ph. Simon (5364) weist als
Quelle der unterdrückten, die Theaterzustände geisselnden Vorrede zu den „Räubern"
auf das verwandte Kapitel über das abderitische Theaterwesen in Wielands satirischem
Roman. — Fördernd erweist sich das Buch von W\ Ru 11 mann (5365) über .„die
Bearbeitungen, Fortsetzungen und Nachahmungen von Schillers Räubern". In dem
ersten Kapitel, das den Bearbeitungen gewidmet ist, wird die bekannte, moralisierende
und beschönigende Verballhornung von Plümicke nur gestreift und auch die bereits
1782 entstandene, aber erst Ende 1799 freigegebene Bearbeitung von Daniel Heinrich
Thomas nur kurz behandelt, dagegen werden eingehende Proben des „Grafen von
Moor" gegeben, jenes Machwerkes von 1785, das das Räuberelement ausschaltet und
die hauptsächlichsten Genossen Karls zu studentischen Freunden macht, einen ver-
söhnlichen Schluss mit Heirat zwischen Karl und Amalie vorsieht und nur Franz
durch Schlaganfall beim Anblick des totgeglaubten Vaters enden lässt. Das folgende
Kapitel tut Schillers eigene Fortsetzungspläne aus dem Jahre 1784 und der letzten
Lebenszeit kurz ab und beschäftigt sich eingehender mit der Fortsetzung der Frau
von Wallenrodt (1801), die nicht, wie Schiller selbst es in der „Braut in Trauer"
plante, die Geister der Verstorbenen wieder aufleben lässt, sondern den Hauptpersonen
ein verlängertes Leben gibt und Karl nach einem tugendsamen Weiterleben als kaiser-
lichen Oberinspektor der Ämter und Gerichtshöfe sein vielbewegtes Dasein schliessen
lässt. Der Teil „Schillers Räuber in Frankreich" gilt der elenden, aber gleichwohl
äusserst erfolgreichen Bearbeitung des Elsässers Lamarteliere „Robert, chef de tarigands",
die, erst etwa in der Mitte des Originals nach dem Tode des alten Moor einsetzend,
den Helden ebenfalls durch kaiserliche Gnaden am Leben lässt, und die durch
Lamarteliere selbst noch eine weitere Fortsetzung unter dem Titel „Le tribunal redou-
P. M e r k e r , Schillers Werke. 59i
table" erhielt. Das vierte Kapitel beschäftig-t sich mit dem eng-lischen Drama „"the
Rovers or the double arrarif^einenl" von 1797, das, zuj^leich auch auf Ooethes „Stella*'
g-emünzt, ein^ Satire auf das deutsche Drama der Sturm- und Drang^zeit darstellt. Im
letzten Ka[)itel schliesslich wird der Räuberroman „Die Grafen von Moor" von
F. K. Arnold, einem der beriichtig-tsten Vertreter der Ritter- und Räuberromantik, mit
seinem Gemisch von Geschmacklosigkeit, Sinnlichkeit und I'nsinn erörtert und als
Anhäng ein interessanter Bericht L. Rellstabs über die Franz Moor-Darstellung Ludwig-
Devriehts angefügt. —
F" i e s k 0. Auf Grund archivalischer Studien untersucht W. H ö r s t e 1 (5366)
die historischen Grundlagen des „Fiesko", während E r n s t M ü 1 1 er (5367) mit
Recht auf ein bisher zu wenig beachtetes Moment, die inneren Beziehungen etwa aus
derselben Zeit stammender Dramen, hinweist, indem er die Ähnlichkeit gewisser
Charaktere, Motive, Situationen und Ideen in den Jugenddramen, besonders im
„Fiesko" und in „Kabale und Liebe", beleuchtet. —
Don Karlos, A. von Berger (5368) gibt mit Streiflichtem auf die
Grundlinien des Posa-Charakters kritische Bemerkungen zur Aufführung des Dramas
und plaudert (5369) über den Zusammenhang und die seelischen Grundlagen der
Zitatstelle „0 Königin, das Leben ist doch schön!" — Nichts Neues bringt die Unter-
suchung von Schwerdtfeger (5370) über die Entstehung und Entwicklung des
„Don Karlos" von der reinen Familientragödio zum politischen Drama. —
Wallenstein. E. Frey (5371) zieht die Trilogie unter Streichung der
FräuenroUen und starken Kürzungen der Handlung für die Zwecke des Schultheaters
in fünf Akte zusammen. — In einer mehr breit als tief angelegten Abhandlung unter-
sucht W. B 0 r m a n n (5373) den dramatischen Plan der Trilogie und polemisiert
wenig- überzeugend gegen E. Kilians Inszenierungsvorschläge, neben deren nur den
Realpolitiker Wallenstein betonenden Prinzipien B., zugleich eine Lanze für die Max-
und Tekla-Szenen brechend, die Phantasie- und Gemütsseite des Helden zu ihrem Rechte
zu bringen sucht. — Dem Knittelvers in „Wallensteins Lager" widmet E. F e i s e
(5374) eine lehrreiche Untersuchung. — J. Mo eil er (5375) zeigt, dass Rhythmus
und Reim der Kapuzinerpredigt, die zunächst als Zugeständnisse des Historikers an
den Dichter erscheinen könnten, völlig stilgerecht sind, indem er die gereimten Verse
der Moralpredigten eines lutherischen Pfarrers aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts
zum Vergleich heranzieht. —
Maria Stuart. M. Rassow (5376) weist unter Hindeutung auf zwei
Briefstellen aus dem Frühjahr und Sommer 1799 darauf hin, dass die Anregungen,
die sich Schiller Ende der achtziger Jahre aus dem Studium der griechischen Tragiker
versprach, auch bei der Arbeit an der „Maria Stuart" noch nachwirkten, und deckt
einige offenkundige Anklänge aus der ersten Szene des dritten Aktes mit einer Stelle
der Euripideischen „Alkestis" auf. — Ferner gibt M. Rassow (5377) die Übersetzung
einer interessanten Stelle aus den Reisebriefen des schwedischen Architekten Axel
Nyström, der 1820 in Paris die „Maria Stuart" im Thöätre Fran^ais mit grossem Er-
folg spielen sah, und zwar in der leidlich guten Übersetzung eines Mr. Lebrun, der
der die Unverfrorenheit besass, die Übersetzung als Original hinzustellen. Trotz des
antideutschen Protestes, den das Bekanntwerden dieses Schwindels auslöste, und der
Versuche, das Werk herabzusetzen, „wird das Stück alle zwei Tage gespielt und
immer vor gepfropft vollem Hause". —
Jungfrau. Hedwig Bona (5378) vertieft sich in das Schuldmoment
der Jungfrau von Orleans und glaubt dasselbe in dem Titanentrotz zu finden, mit
dem die Heldin trotz der Warnungen des Grafen Dunois nach Erfüllung ihrer
Mission noch weiterhin die Geschicke des Landes zu lenken sucht. — In einer
minutiösen typographischen Studie nimmt W. K u r r e 1 m e y e r (5379) die Doppel-
drucke des Dramas in der Kalenderausgabe wie in der Buchausgabe aufs Korn und
kann das genauere Verhältnis derselben zueinander bestimmen. —
Braut von M e s s i n a. PI. D ü n t z e r's Erläuterungen (5380) erscheinen,
von A. Heil besorgt, in fünfter Auflage. — E. Härnack (5381) sieht im Gegensatz
zu Bisllermann und anderen trotz einiger scheinbar widersprechenden Wendungen
die Blutschande zwischen Don Manuel und Beatrice vollzogen und entwickelt über-
zeugend eine Erbschuld des Fürstenhauses, das in der ersten Generation durch den
einstigen Raub Isabellas bewusst ein Verbrechen auf sich zog und in der zweiten
Generation, durch ein unbewusstes Verbrechen das Schuldmoment häufend, der Ver-
erbung menschlicher Triebe und Eigenschaften entsprach. Von hier aus scheint ein
Licht auf die Äusserung Schillers Böttiger gegenüber zu fallen, dass er statt des
mystischen einen realen Zusammenhang der Vererbung darin habe nachweisen
wollen. —
Teil. Ausgehend von einem realistischen Originalporträt von Tischbein,
das den Menschen Schiller ohne alle Idealisierung wiedergibt, tritt A. vonBerger
55*
592 P. Merk er, Schillers Werke.
(5382) geg-eu die traditionelle Auffassung- Schillers als rein idealistischen Dichter auf
und betont den starken Wirklichkeitsgehalt seiner Dramen, besonders des stellen-
weise ganz modern anmutenden „Teil". — L. Feuchtwanger (53^1) sucht als
historisches Urbild des Landvogts Gessler den Hofmeister Karls des Kühnen, Peter
von Hagenbach, zu erweisen, der im Elsass ein Schreckensregiment entfaltete, aber
nach dem Anschluss der Schweizer an Österreich gestürzt und 1474 enthauptet
wurde. Als Typus gewalttätiger Vogtei lebt er in den politischen Liedern jener Zeit
zunächst schlechthin unter dem Namen „Der Landvogt", erhält aber dann den
Namen Gessler, den im 15. Jahrundert ein im Aargau Vog-trechte ausübendes Ge-
schlecht trug. — Zu begrüssen ist die Teil-Studie G. Kettners (5385), die eine
zwanglose Folge von Monographien über Schillers Dramen eröffnet und aus der
Entstehung des Werkes und seinem Zusammenhang mit der Zeit und der Persönlich-
keit des Dichters ein tieferes Verständnis anzubahnen sich bemüht. Der Verfasser
bringt nicht einen durchgehenden Kommentar in der äusserlichen Weise Düntzers,
sondern gibt eine Reihe von Einzeluntersuchungen zu verschiedenen Fragen. Das
erste Kapitel skizziert die Hauptmomente der Entwicklung des Stoffes von seinen
historischen Grundlagen bis zur Behandlung durch Schiller und betont dabei stärker,
als gewöhnlich geschieht, den Einfluss Müllers. Das zweite und dritte Kapitel bietet
einen trefflichen Überblick über die Entstehungsgeschichte des Dramas von den
ersten Anregungen an bis zum Abschluss und zur Bearbeitung für das Berliner
Theater. Das vierte und fünfte Kapitel verfolgt mit seiner Schilderung der Schweizer
Natur und des Schweizer Volkes einerseits, der Gegner andererseits feinsinnig die
Linien der dramatischen Charaktere. Mit leisen, aber nicht recht überzeugenden
Einwänden gegen die Rütliszene, in der eine indirekte Kritik Schillers an den
Schweizer Beschlüssen zutage treten soll, schildert das folgende Kapitel die Gründung
des Bundes und Erhebung des Volkes, während die im siebenten Kapitel sich an-
schliessende Untersuchung der Sonderbestrebungen eine tiefeindringende Analyse des
Teil-Charakters enthält. Das neunte und zehnte Kapitel schliesslich gilt derVereinigung
von Volk und Adel sowie der Frage nach der Verknüpfung der Schweizer Handlung
mit der Teil-Handlung. Indem K. nach Bedarf die benutzten Quellen heranzieht und
Schillers Stellung zu ihnen aufdeckt, wird durch diese Folge zusammenhängender
Einzelanalysen das Verständnis des Dramas ungemein gefördert. Fraglich bleibt
nur, ob K. bei den wünschenswerten folgenden Monographien die hier absichtlich
ausgelassenen Untersuchungen über Technik, Stil und Sprache nicht doch im
Interesse eines anschaulichen Gesamtbildes von dem Werden und Wesen eines
dramatischen Organismus einfügen sollte. — Einen neuen Weg betritt R. Meszleny
(5386) in seinen „Teil-Problemen". Indem er im Sinne der modernen schweizerischen
Geschichtsforschung die durch Teils Persönlichkeit getragene Befreiungsgeschichte
der Eidgenossenschaft als Fabel auffasst, enthüllt er durch eine scharfe Sichtung des
Sagenmaterials, wobei besonders Hemmerlin, das alte Tellenlied, das sogenannte
Weisse Buch und das Urner Spiel in Frage kommen, den Sinn der Sage, in der er
einen seit alter Zeit im schweizerischen Volksleben sich regenden Dualismus ver-
körpert glaubt. Die so als Symbol des nationalen Bewusstseins aufgefasste Teil-Sage
spiegelt mit ihren jeweiligen Wandlungen die Entwicklungsgeschichte des Schweizer-
volkes. — H. vonWolzogen (5387) deckt einen Widerspruch zwischen Haltung
und Ausdrucksweise der Fischergestalt im ersten, vierten und fünften Aufzug auf,
die indessen mit der durch das ganze Drama hindurchgehenden ethisch-patriotischen
Steigerung erklärt wird, aber gleichwohl den Dualismus zwischen realistischer und
idealistischer Zeichnung, Heimatkunst und Höhenkunst spiegelt. — Den Bericht des
Ägidius Tschudi über die Befreiung der Waldstätte gibt P. Meyer (5388) neu
heraus. —
Fragmente. Das Buch von G. Witkowski (5389) vf,,Aus Schillers
Werkstatt", das mit seiner Einreihung der Pläne in die vorhandenen dramatischen
Entwürfe und Fragmente unter geschickter Zusammenfassung der vorhandenen
Einzeluntersuchungen einen Überblick über die gesamte dramatische Entwicklung
Schillers gibt, soweit sie nicht in abgeschlossenen Dramen zum Ausdruck gekommen
ist, stellt eine Sonderausgabe des neunten Bandes der Hesseschen Schiller- Ausgabe
dar. — Der Aufsatz von Ernst Müller (5390), der die Möglichkeit einer neuen
Quelle für die Dramenfragmente in Erwägung zieht, blieb mir leider unzugänglich.
— Jean-Marie Carre (5391) scheidet zwei Arten des tragischen Problems, von
denen die eine als Schicksalsmacht im antiken Sinne aus den sich langsam klärenden
Rätseln der Vergangenheit erwächst, während die andere, auf psychologischer Basis
erwachsen, den Rätseln der Zukunft sich zuwendet. In diesem doppelten Sinne wird
ansprechend das tragische Problem im „Demetrius" bei Schiller und Hebbel darzulegen
gesucht. — Fördernd untersucht A. Hordorff (5392) die äussere und innere
Entstehungsgeschichte des „Demetrius". — Der von vornherein gewagte Versuch
0. F. W a 1 z e 1 , Romantik. 693
K. E. Schaarsohmidts (5303), den „Demetrius" zu Ende zu führen, darf trotz
mancher Schönheiten und wirksamen Szenen nicht als eine Ergänzung in Schillers
Geist bezeichnet werden. Der Verfasser will sich zwar eines mög-lichst treuen Naoh-
gehens der Richtlinien des Fragments befleissigen, lüsst aber, nachdem schon die
fertigen Szenen einige nicht unwichtige Abänderungen erfahren haben, die Schiller-
schen Skizzen und Entwürfe ungenutzt und hält sich an den nur sekundären
Gedankengang des Körnerschen Referats. — Dagegen kommt H. R i o 1 1 e (6394)
mit seiner Ausdichtung des „Warbeck"- Fragmentes dank der Orosszügigkeit der
Konzeption Schillers und einem Gefühl für Bühnenwirksamkeit zu einem achtens-
werten Versuch, ohne indessen die grosse Linienführung des Vorgängers zu
erreichen. —
Bühnenbearbeitungen, C. Höfer (5395) berichtet über eine von
ihm im Archiv des Weimarer Hoftheaters aufgefundene Bühnenhandschrift von
Schillers „Egmonf'-Bearbeitung, die, auf Goethe zurückgehend, das Drama in der
Gestalt darstellt, in der es 1806 zur zweiten Aufführung gekommen ist, und unter-
sucht sorgfältig die rückläufige Entwicklung von der Bearbeitung Schillers zur
Qriginalfassung Goethes. —
' Prosaschriften. D. Bothar (5398) macht auf das Stammbuch des
ehemaligen Jenaer Studenten und späteren Professors in Pressburg, Johannes Gross,
aufmerksam, das unter anderen handschriftlichen Einträgen von Interesse (Schütz,
Röinhold, Wieland, Joh. Müller usw.) auch einen solchen von Schillers Hand
(2$. September 1790) enthält. —
Schiller- Verehrung. M. Rubensohn (5399) beschreibt das eine
Zeillang verschollene, aber von ihm in Kasseler Privatbesitz wiedergefundene Bildnis
des Jungen Schiller und weist als Maler dieses einzigen, den Dichter der „Räuber*'
naturalistisch wiedergebenden Brustbildes den Stuttgarter Porträtmaler Jacob Friedrich
Weckerlin nach, der als Zögling der Kunstabteilung der Karlsschule 1782, wohl
nicht (yine Wissen des trotz aller Differenzen auf seinen ehemaligen Schüler eitlen
Herzogs, den Dichter im Alltagszustande malte. — W. von Oettingen (5401)
widmet den Jugendveranstaltungen des Deutschen Schiller-Bundes in VVeimar ein
Wort der Erinnerung mit dem Hinweis auf den unvergänglichen Erziehungswerl der
klassischen Periode deutscher Dichtung. — G. Büttner (5402) schildert die An-
fänge des Schiller-Vereins in Leipzig und zeigt, wie die Leipziger Schiller-Feste von
1840 und 1841 mit ihrem glänzenden, besonders Robert Blum zu dankenden Verlauf
im Jahre 1842 zur Gründung des Vereins führten. Die abgedruckten Aufrufe,
Reden und Trinksprüche von Prutz, Blum, Mosen, Düringer und anderen geben
einen Einblick in die Ideenwelt der vierziger Jahre. — F. E. H i r s c h (5405) gibt
zu seinen Ausführungen über Schillers Person als dramatische und epische Figur
einige Nachträge. —
Bibliographisches und Kritisches. Eingehendere Überblicke
über die Schiller-Literatur der letzten Zeit geben K. Berg er (5406), A. Leitz-
m a n n (5408) und R. P e t s c h (5409). —
Romantik.
(lYjlO = N. 5411-5566.)
Oskar F. Walzel (mit Beiträgen von Paul Neuburger).
Allgemeines: Bibliographisohes nnd Kritischei. — G«8»intdarstellnngeB. — Einteln* Dieht|r>ttnnfen. — IrtlMtik
and Weltansohaunng. — Betiehnngen nnd Einwirknngen — Sammelwerke nnd Briefe. — Sehlegelioher Kreis: A. W.
Sohlegel; F. Schlegel; Schleiermacher nnd Henriette Her»; H. Steffens: Tieck nnd W«ckenroder. — Heidel-
berger Romantik: Bettina; L. A. Ton Arnim; Cl. BrenUno; Sophie Merean; J. J. Qörres; J. nnd W. Orinm: Karoline tob
GOnderode; Ph. 0. Rnnge. — Norddeutsche Romantik: Allgemeines; Bonayentnra; A. tob Cbamisso: J. tob Bieheaderff:
F. de la Motte-Fonqne; E. T. A. Hoffmann: Allgemeines nnd Biographisches, Werke; Z. Werner. — Sehw&bUeke
Semantik: W. Hanff; J. Kerner; Karl Mayer nnd K. J. Schüler; L. Uhland. - Andere: Rahel. —
Auf den Wunsch der Redaktion wurde dieser Bericht in letzter Stunde
fertiggestellt, da die geplante Verschiebung in den nächsten Band sich als untunlich
erwies. Einige nicht eingesandte oder schwer zugängliche Arbeiten mussten daher
unberücksichtigt bleiben. —
Allgemeines: Bibliographisches und Kritisches
R. Pissin (5411) schliesst den wertvollen Hilfsmitteln, die das Bibliographische
594 O. F. Walzel, Romantik.
Repertorium bietet, in den „Almanachen der Romantik" ein" n^bes, glücklich und
übersichtlich angelegtes an, wenngleich der durch die Fülle des Materials gebotene
Auswahlcharakter naturgemäss auch hier dem Wesen einer Bibliographie wider-
spricht, — F. Deibel (5412) wendet gegen 0. Walzel (JBL. 1908/9, N. 9575) ein,
dass er die Einheitlichkeit der romantischen Weltanschauung ebenso wie Marie
Joachimi-Dege überschätze und Ideengeschichte ohne Zusammienhang mit der
psychologischen Analyse von Menschen treibe, deren innere geistige Konstitution
für ihr Denken nicht unwichtig sei. Als rühmenswertes Gegenstück erscheint ihm
E. Havensteins Arbeit über Novalis (JBL, 1908/9, N, 9617), die grundsätzlich die
Romantiker nicht zu systematischen Denkern mache und die in Novalis' komplizierter
seelischer Konstitution begründete Zersplitterung richtig erfasse. D. lehnt ferner
H. Krüger- Westends Auslese aus Novalis' Schriften (N. 5447) und Chr. D. Pflaums
Versuch (JBL. 1908/9, N. 9588) ab, billigt R. Buchmanns Untersuchung (N. 5424),
nennt H. Hemmers (N. 5460) und H. Lebedes (JBL. 1908/9, N. 974) Monographien
gründliche Arbeiten, die unser Wissen über Tieck mehren, kann in 0. Floecks
„Elementargeistern" (JBL. 1908/9, N. 9772) nur einen braven Sammelbeitrag zu einem
stoffgeschichtlichen Thema erkennen und hält den von Franz Schultz (JBL. 3908/9,
N. 9613) versuchten Nachweis, dass F. G. Wetzel Verfasser der „Nachtwachen von
Bonaventura" sei, für erbracht. — Hochwertvoll ist die Sammelanzeige J. Minors
(5413). R, Hayms Verdienste um die Geschichte der Frühromantik setzt M. in
scharf zugespitzten Wendungen fest, ohne einer Umwertung der Werte auf diesem
Feld entgegenarbeiten zu wollen. „Ein Werk, wie das von Haym, ist kein Kanon
für Mittelschüler, und die Werturteile sind überhaupt nicht das Resultat einer
literaturgeschichtlichen Darstellung, an das man sich halten muss." Geradezu ver-
nichtend wirkt die Kritik, die M. an C. Alts Studie über Schiller und die Brüder
Schlegel (JBL. 1904, N. 4595) übt; zugleich bringt sie eine Menge von Nachweisen,
die Alt schuldig geblieben war, und beleuchtet besonders aufschlussreich Friedrich
Schlegels Auffassung d'er Ehe. H, von Müller bekommt wegen seines Kreislerbuches
(JBL. 1903, N, 16090) den Vorwurf des Dilettantismus zu hören, G. EUingers Neudruck
der „Elixiere des Teufels" (JBL, 1906/7, N, 7835 a) wird gerühmt und gibt Anlass zu
einer bibliographischen Zusammenstellung über Doppelgängerei und Doppel -Ich.
0. Klinkes (JBL. 1903, N. 16083) psychiatrische Studie über Hoffmann stellt sich in
M.s Betrachtung als unnötig weitschweifige Aneinanderkoppelung medizinischer und
literarisch-biographischer Erwägungen' dar; nirgends habe man den festen natur-
wissenschaftlichen, überall den unsicheren historischen Boden unter sich. Statt die
Krankheitserscheinungen in Hoffmanns Leben in einem Zuge zu verfolgen, greife
Klinke immer und ohne zureichende Vorbildung ins historisch-philologische Gebiet
hinüber. —
Gesamtdarstellungen. Zwei Darstellungen der Romantik, beide von
niohtdeutschen Gelehrten für das ausländische Publikum bestimmt führt unsere
Bibliographie nacheinander an, obgleich die italienische Arbeit mit der Jahres-
zahl 1911 erschienen ist. Da indes ähnliche Ungenauigkeiten in den JBL. nicht zu
umgehen sind, seien beide Bücher sofort hier besprochen, zumal ihre Verwandtschaft
bei allen inneren und äusseren Unterschieden auffällt. A. Farinelli (5418) und
R. M. Wernaer (5419) stehen beide in enger Fühlung mit den neuesten wissen-
schaftlichen Ergebnissen, beschränken sich beide auf die Frühromantik, rücken
gemeinsam das Gedankliche in den Vordergrund und werden durch ihr Publikum
in der vollen Freiheit der Bewegung beengt. Dabei schreibt W. ein Lehrbuch für
Amerikaner, F. hingegen legt nur die schwungvollen Eingangsvorlesungen eines
grösseren Kollegs über deutsche Romantik vor. . Dafür gibt F. eine vorzügliche,
auch dem deutschen Forscher willkommene Bibliographie der ganzen Romantik,
während der Anhang von Büchertiteln in W.s Buch Lücken und Versehen in Menge
aufweist. Mit Geschick und Geist packen beide ihre Aufgabe an; der Amerikaner
nicht ohne eine amerikanische Neigung, feine Unterschiede durch allzu handgreiflich
populäre Gedankenformung zu verundeutlichen und starre Formeln statt lebendiger
Erkenntnis geistiger Entwicklung zu bringen ; der Italiener voll dichterischer Kühn-
heit in der sprachlichen Formung eines stark miterlebten geistigen und künstlerischen
Vorgangs. W. lässt die Frage, was Romantik für die Gegenwart bedeute, nicht aus
dem Auge. Ihr ist sein Schlussabschnitt gewidmet, aber schon die Gegenüberstellung
von Romantik, Klassizismus und Humanismus deutet am Anfang des Buches auf
dieses Ziel, nicht minder die Ergründung der Aufgabe der Romantik. Ein drittes
einleitendes Kapitel dient dem romantischen Symbolbegriff, wohlbewusst, dass sym-
bolische Kunst auch ausserhalb der Romantik zu finden sei. Dann entwickelt W.
die Persönlichkeiten der romantischen Führer, Wackenroder, Tieck, die beiden
Schlegel, Novalis, Dorothea, Karoline werden charakterisiert, manche Aussicht auf
die spätere Darlegung ihrer Schöpfungen tut sich schon hier auf. Scheinbar bleiben
0. F. Walzel, Romantik. 595
die Persönlichkeiten auch in den folgenden Kapiteln die Führer, tatsächlich aber
steht im Mittelpunkt jedes Abschnitts ein gedankliches Klement. Waokenroder führt
zu der impressionistischen Kunstkritik weiter, Tieck erscheint als Vertreter des
„romantic mood"; iu drei Abschnitten wird die romantisclie Philosophie entwickelt:
Metaphysik und Naturphilosophie an Fichte und Schelling, Religion an Schleier-
niacher, Ptfilospphie der Schönheit und Liebe an Novalis und t<>. Schlegel. Besondere
Kapitel, bej;'iq^^^n,v.Qn,|iomantik i^nd Natur, von romantischer Ironie (Fr. Schlegel
und TLQck,),.yQh.d^y,.WeHflucht der „Hymnei;i an. die Nacht", von der Ideenwelt der
„Lucinde", vom Märcften, von den Zukunftshoffnungen eines gesteigerten Menschen-
turns („Ofterdingen") und von dem Nebeneinander patriotischer und kosmopolitischer
Neigungen. Der Reichtum romantischen Denkens und Schaffens ist in diesen
Rubriken mit Geschick zu einer guten Übersicht gebracht, ohne dass W. indes
ivesentiich neue Gesichtspunkte fände. Aber es darf ihm nicht nur nachgerühmt
werden, dass er die Ergebnisse der Forschung beherrscht und glücklich verwertet.
Seine Selbständigkeit ergibt sich aus einer Reihe einzelner Hinweise, die unseren
Gesichtskreis erweitern. So weiss er in J. Böhmes Schriften wohl Bescheid oder ver-
wertet einmal (S. 104 f.) glücklich ein Wort H. de Balzacs zur besseren Erschliessung
des Begriffes Einfühlung und zur Deutung von Wackenroders Kunstauffassung.
Einzelne Schlagworte deutscher philosophischer Terminologie werden von W. in
deutscher Sprache gebraucht und dem englischen Leser durch Umschreibung ver-
deutlicht. Seltsamerweise erscheint mehrfach „Weltgeist" für „Weltseele". Ein ein-
gehendes Register ist dem Buch beigefügt, es ist aber nicht ganz folgerichtig durch-
geführt. Bleibt in W.s Werk genügender Raum auch für ausführliche Zitate, so
muss Farinelli auf den 134 Seiten seiner Charakteristik der Romantik sich mit
grossen Zügen begnügen. Um so lebendiger zeigt seine temperamentvolle Dar-
stellung die Grundlinien romantischer Kunst und romantischen Denkens. In vier
Teile ze^'ällt die Arbeit. Der erste verfolgt das Erwachen der Ansprüche des Gefühls
vom Sturm und Drang au und zeigt, wie die Romantik in diese neue Welt des
Gefühls und der Phantasie philosophische Spekulation hineinträgt. Die Beziehungen
zu Kant und zum Klassizismus Goethes und Schillers, Verwandtschaft und Gegensatz,
werden beleuchtet. A. W. Schlegel erscheint als Organisator, F. Schlegel als eigent-
licher geistiger Führer. Der zweite Teil bestimmt die Rolle, die Novalis, der Poet
der Romantik, Wackenroder, ihr „Beato Angelico", und Tieck, der Anwalt der
Sinnlichkeit, Beweglichkeit und Sensibilität, spielen. Die romantische Philosophie,
Ästhetik und Ethik schliesst sich an; Schlagworte wie: Symbol, Ironie, Univereum,
Organismus und Unendliches werden hier gedeutet. Liebe und Sehnsucht erscheinen
als Kennzeichen romantischer Art und Kunst von einst und jetzt. Das dritte Kapitel
zeigt das Verhältnis zur Weltliteratur, zur germanischen Vergangenheit und zur
Nachtseite der Natur; das vierte spricht von Musik, von Märchen, Roman („le Vite
Nuove de' vati roraantici"), Drama, weist auf die pathologischen Neigungen roman-
tischer Dichter hin und auf die romantischen Züge Goethes und schliesst mit einem
raschen überblick über die Weiterentwicklung der Romantik innerhalb und ausser-
halb Deutschlands, der allerdings der späteren Romantik nicht ganz gerecht wird.
Die energische Zusammenfassung ist aber trefflich geeignet, einen Vorbegriff zu
geben. Mehr soll ja diese Einleitung zu einem grösseren Vorlesungszyklus nicht
leisten. F. steht auf einer hohen Warte und verwertet ein reiches Wissen auf den
verschiedensten Gebieten neuerer Literatur Europas zu seiner fesselnden Charakteristik.
— Wie Farinelli steht auch St. Hock (5420) in Auffassung und Darstellung -der
R,omantik O. Walzel sehr nahe. Seine Charakteristik der älteren Romantik war für
einen Wiener volkstümlichen Universitätskurs bestimmt und beweist ebenso das
Geschick des Dozenten wie die hohe Aufnahmefähigkeit seiner Zuhörer. —
Einzelne Dichtgattungen. Der Mittelteil von 0. Floecks (5421)
Buch über die Kanzone beschäftigt sich mit den Romantikern und den ihnen nahe-
stehenden Dichtern. A. W. Schlegel bleibt der Inaugurator der behandelten Form in
der deutschen Dichtung. Die von C. Beyer bei Bürger festgestellte Kanzone ist ein
Sonett; Wilhelm von Humboldts „An Schiller" ist — gegen Leitzmann — erst 1796
anzusetzen. Immerhin kommt dies Gedicht dem Wesen der Kanzone näher als der
erste Versuch Wilhelm Schlegels, der selbst freilich von der anfänglichen UnvoUkommen-
heit zu höchster technischer Vollendung vorschreitet. Als Kanzonendichter treten be-
sonders hervor: Brentano (in den Godwi-Einlagen), Joseph von Eichendorff und sein
Bruder in ihren Jugenddichtungen, vor allem Zacharias Werner, und von den Kleineren
Schütz und Loeben, von den Fernerstehenden L. Robert. Leider ist auch dieser Teil,
wie das ganze Buch, zu einem Vielfachen des notwendigen Umfangs aufgeschwellt;
nicht allein durch die unwirtschaftliche Anordnung, auch durch lang ausgesponnene
Inhaltsangabßh .und breites Eingehen auf Ideenzusammenhänge und Lebensdaten, ein
Verfahren, da§ gelegentlich der Behandlung eines formalen Problems auch bei dieser
596 " O. F. W a 1 z e 1 , Romantik.
seit Dante dem würdevollsten Inhalt vorbehaltenen Dichtart nicht in solchem Masse
geboten, durch das Endresultat, dass „die deutsche Kanzonendichtung- . . . den ötoff-
kreis, der ihr durch die italienischen Klassiker vorgezeichnet war, noch erweitert"
habe, jedenfalls nicht gerechtfertigt wird. — Marie Speyer entwickelt übersichtlich
den Inhalt von R. Benz' „Märchendichtung der Romantiker" (5422), erhebt ähnliche
Einwände wie 0. Walzel (JBL. 1908/9, N. 9580), gesteht dem Verfasser aber zu, dass
er Brentano wirklich erlebt und zu dem Menschen und Dichter ein inneres Verhältnis
gewonnen habe. — E. Bleich (5423) setzt seinen Aufsatz über Volksmärchen und
Kunstmärchen (JBL. 1908/9, N. 5820a) fort und reiht Inhaltsangaben und Würdigungen
deutscher Kunstmärchen von Wieland bis Mörike und Storm aneinander, verzichtet
indes auf alle Vollständigkeit und nennt z, B. Brentano gär nicht. Ein Versuch, die
besprochenen Märchen in Gruppen zu ordnen, wird angedeutet. — Eine reiche und
wohlgeordnete Materialsammlung zur Beschreibung des Märchens der Romantiker bietet
R. Buchmann (5424). M. Pirker billigt ihm zu, er habe seine Aufgabe, die
Züge, die den romantischen Märchen eigen sind, herauszuheben und zu parallelisieren,
mit Fleiss und Geschick gelöst. Im wesentlichen liegt eine Motivsammlung vor,
während stilistische Besonderheiten wohl verzeichnet, nicht aber im höchsten Sinn einer
Ergründung der sprachlichen Form geprüft werden. Eigentlich werden nur die Eigen-
heiten der Sprache des romantischen Märchens im Sinne der Verzeichnisse H. Petrichs
bestimmt. Etwas vereinzelt erscheinen Betrachtungen über Oxymoron, grammatischen
Superlativ und Epizeuxis. Um so reichhaltiger ist, was B. von den stofflichen Gemeinsam-
keiten der romantischen Märchen zu berichten hat. Er beginnt mit dem Helden des
Märchens, zeigt, wie sein innerer Zwiespalt sich äussert, wie Rätsel, Wunder und
Märchen ihm entgegentreten, überblickt seine Traumwelt, stellt ihn zur Alltagsumgebung
in Gegensatz, beobachtet die Momente seines Lebens, auf die der stärkste Akzent fällt,
charakterisiert seine Liebe und die Kindlichkeit, in der er gern erscheint. Endhch
wird nachgewiesen, wie die Heldenrolle sich mehrfach vererbt. Dann überblickt B.
die ,, Mächte des romantischen Märchens", d. h. die mystischen Gestalten (Feen, alte häss-
liche Weiber, furchtbare Schönheiten, verwachsene Männlein usw.) und die Elementar-
geister. Der ganze grosse Umfang der gemeinsamen Züge, aber auch die bezeichnenden
Eigenheiten der einzelnen Dichter und Dichtungen konnten zur Anschauung nur
kommen, indem B. es nicht verschmähte, umfängliche Zitate aneinanderzureihen. Dass
B. sich dabei nicht begnügt, seine Parallelstellen in Gruppen zu ordnen, sondern tiefer
gräbt, erkennt Pirker an. Freilich gelangte B. durch sein Bestreben, mehr als blosse
Materialanordnung zu geben und zu den künstlerischen Voraussetzungen der einzelnen
Dichtungen weiterzuschreiten, bis an eine Stelle, an der er Quellenstudien hätte an-
stellen müssen. Pirker kann ihm deshalb vorwerfen, dass er zu E. T. A. Hoffmanns
Hauptquelle für die Erscheinungen des Reichs der Elementargeister, Montfaucon de
Villars' „Conte de Gabalis" (1670), nicht vorgedrungen ist. Dass B. den Anstoss des
romantischen Märchens in der Naturphilosophie erkennt und es schon deswegen zu dem
Märchen der Aufklärung in Gegensatz bringt, findet Pirkers ausdrückliche Billigung.
— E. Gross (5425) hat mit Erfolg die Schätze der Berliner und Dresdener Bibliothek
und des Dresdener Hoftheaterarchivs durchforscht und manche bemerkenswerte Brief-
stelle zur Geschichte von Tiecks dramaturgischer Tätigkeit, dann aber insbesondere
die Regiebücher von „Hamlet", „Lear" und „Macbeth" aus Tiecks Dresdener Zeit
(das des „Hamlet" ist ausdrücklich als Tiecks Einrichtung bezeichnet) ausgegraben.
Leider verwertete er seine Funde nicht zu einer Darstellung von Tiecks dramaturgischer
Tätigkeit, sondern zu einer Monographie über die ältere Romantik und ihre Beziehungen
zum Theater. Dieser Aufgabe war er nicht gewachsen, wie K. G. W e n d r i n e r mit
grosser Schärfe dartut. Darum liefert er ein stark verzeichnetes Bild ; mindestens be-
darf fast jede seiner Behauptungen einer Nachprüfung und Berichtigung. Er reisst
Äusserungen der einzelnen Romantiker aus dem Zusammenhang heraus, missversteht
sie und kann deshalb Übereinstimmungen annehmen, wo Gegensatz, Unterschiede, wo
einheitliche Auffassung herrscht; welche Voraussetzungen etwa einzelne Urteile über
Iffland haben, fragt er sich nicht, und so bringt er meist unbeherrschte Zettelkasten-
arbeit. A. von Weilen geht weniger streng mit G. ins Gericht als Wendriner, kann
ihm aber doch auch manche Lücke nachweisen. Eine gründliche theatertechnische
Schulung geht G. ab. —
Ästhetik und Weltanschauung. E. Bernhard (5426) charak-
terisiert etwas einseitig und im einzelnen .recht missverständlich die Romantik: si6
kenne keine klaren Gliederungen und einfachen Proportionen und erfülle alles mit
einem unwiderstehlich fliessenden, scheinbar gesetzlosen Leben, in dem sich die letzten
Ahnungen der Seele ans Licht zu tasten scheinen. Er führt, gewiss mit Recht, das
romantische Verhalten auf die Tatsache zurück, dass von dem Ausgesprochenen, Vor-
handenen, Gewussten das Gefühl weniger stark erregt wird als von dem Verschwiegenen,
Angedeuteten, Geahnten. Doch auch in der Verfolgung dieser Beobachtung verliert
O. F. Walzel, Romantik. 597
B. einigermassen die rechte Richtung'. — Ein historisch nicht uninteressanter Aufsat/
aus dem Jahre 1860 über „Das romantische Prinzip" gelangt in den gesammelten
Werken des Theologen, Pliilosophen und Literarhistorikers Julius Rupp (5427)
zum Wiederabdruck. Anknüpfend an Hettner, aber noch über ihn hinaus und im
Gegensatz zu ihm, will R. den Begriff der Romantik erweitern. Sie beginne nicht
mit Tieck und Hchlegel und ende nicht mit Tiecks Novellendichtung. Hamann sei nicht
ihr Vorbereiter gewesen. Karl Philipp Moritz habe, die Tendenzen der Zeit zusammen-
fassend, bestimmend auf Goethe und Schiller gewirkt. Schiller habe den Humanitäts-
begrin der Rumantik gebildet; Fr. Schlegel, indem er die Grenze zwischen „dem
Ideal und dem Leben" aufhebe, mit diesem Begriff nur die Veränderungen vorgenommen,
die ihn dazu geeignet machten, populär oder doch zum Losungswort einer grossen
Partei zu werden. Das romantische Prinzip aber sei der moderne Idealismus, der
Fehler, das Ideal, einen seinem Ursprünge nach rein ästhetischen Begriff, auf andere
Gebiete des Geisteslebens zu übertragen; er beginne mit der Renaissance, habe aber
seine eigentliche Geburtsstälte im kaiserlichen Rom, das durch Vermittlung der
römischen Kirche seine Lehrerin im Bereiche der neueren Zivilisation geworden sei.
In der romantischen Schule erhebe sich diese Entwicklung nur zum Bewus.stsein über
sich selbst, sie sei der Inbegriff der Versuche, das romantische Prinzip zu erkennen
und darzustellen. — B. Baumgarten (5428) entwickelt romantische Natur-
betrachtung an Tieck und Novalis: dort der „Zug der Willkür", hier „das Verlangen
nach einer innigen, notwendigen Einheit", „bei beiden das Gemüt der Gesetzgeber der
Welt". Bei mancher Berührung unterscheide sich unsere von den Ergebnissen der
mathematischen Naturwissenschaft beeinflusste Naturanschauung stark von der roman-
tischen. — K. G. Wendriner (5429) versteht unter „Überwindung der Romantik"
deren Übergang zu nationaler Tat und möchte die Dichter unserer Zeit zu gleicher
Überwindung ihrer Romantik aufrufen. — F. Brüggemanns (5430) Buch über die
Ironie (nicht die romantische) wurde von A. Köhler (nicht Kohler) genau und gut
analysiert und in ihm eine wesentliche Vertiefung von K. Lamprechts Methode, ein
Zeitalter durch Feststellung seiner sozialpsychischen Gesamtdisposition zu charak-
terisieren, anerkannt. R. M. Meyer dagegen erblickt den Vorzug der Arbeit in den
romantechnischen Analysen, die den Gründen der psychologisierenden Technik nach-
gehen. — In das Bild, das Ricarda Huch von romantischer Liebe und Ehe entworfen
hat, zeichnet Bertha Badt (5431) mit feinen und formschönen Strichen ein, was an
charakteristischen Zügen aus dem Briefwechsel Clemens Brentanos und Sophie Mereaus
(JBL. 1908/9, N. 9693) sich hinzugewinnen lässt. — Gedanken Piatons möchte bei
F. Schlegel, Schleiermacher, Novalis und Bettina eine umfangreiche Arbeit Luise
Zurlindens (5432) nachweisen. Ihr Vorwort umschreibt in wünschenswerter
Deutlichkeit die Ziele und die Methode der Arbeit, Z. weiss sehr wohl, dass die grosse
Menge platonischer Gedanken, die innerhalb der deutschen Romantik erscheinen, nicht
unmittelbar auf Piaton zurückgehen könne, dass vielmehr eine ganze Reihe von
Zwischenstufen und Vermittlern bestehe. Allein ihre Absicht ist von vornherein
nicht, philologisch die Autoren ..und die Stellen nachzuweisen, die auf romantische
Persönlichkeiten und auf deren Äusserungen gewirkt haben. Die Frage der Einzel-
etnflüsse bleibt im allgemeinen ausgeschaltet. Vielmehr stellt sie Piatons Persönlich-
keit und sein Werk als Ganzes den vier Romantikern gegenüber, die ihrerseits in
ihrer ganzen Persönlichkeit und mit wesentlichen Grundzügen ihrer Geistesarbeit er-
scheinen. J. Minor rügte einmal (GGA. 172, S. 89) den Missbrauch, Arbeiten ähn-
lichen Charakters derart zu gestalten, dass zuerst alle Stellen über einen Autor aus
den Schriften der Personen, deren Verhältnis zu ihm bestimmt werden soll, zusammen-
getragen und dann die Werke beider Parteien miteinander verglichen und die Parallel-
stellen nebeneinander gestellt werden, ohne dass ein höherer Gesichtspunkt herrsche
und von einer Ergründung der betroffenen Menschen die Rede wäre. Gleich schablonen-
hafte Arbeit meidet Z. Sie trägt ein stark erlebtes Bild von Piaton in sich und spürt
dessen Zügen in der Gesamterscheinung der vier Romantiker, zu denen sie gleichfalls
ein tiefes inneres Verhältnis hat, nach. Dabei scheidet sie Piatons Wirken, soweit es
für die Romantiker in Betracht kommt, nach der Seite des Pädagogischen, Kunst-
kritischen und Kunstschaffens, sozial-ethisch Politischen, Philosophisch-Religiösen;
ohne schematische Starrheit kehren die gleichen Gesichtspunkte in der Betrachtung
der einzelnen Romantiker wieder. Die Verfasserin ist überdies viel zu sehr echte
Tochter der Schweiz und eine viel zu erfahrene und schaffensfreudige Pädagogin, als
dass sie ihren Stoff asketisch nur vom kühlen Standpunkt geschichtlicher Würdigung
sähe; vielmehr lässt sie in jeder Zeile den Gegenwartswert spüren, den sie ihm zu
misst. So hoch der Standpunkt genommen ist, so gebietet die Arbeit doch auch über
eine Fülle sorgsam erbrachten und genau nachgewiesenen Materials an Einzelbelegen.
Nur dass der Schwung der Auffassung und der Darstellung zuweilen über einzelne
Bedenken allzu rasch wegträgt und dem bedächtiger Vorwärtsschreitenden Anlass zu
Jabresberiohta für nauera dantsoba Utantargasohiohta. ZXI. f^g
598 O. F. Walze 1, Romantik.
kritischen Einwänden gibt. Scharf sondernde Kritik liegt der Verfasserin überhaupt
nicht. Sie geht auf das Grosse und Ganze und verfolgt darum auch nicht gewisse
Fragen, deren Beantwortung immerhin wünschenswert wäre, z. B. in welcher von
unserer Ansicht abweichenden Form den Romantikern Piaton erscheinen musste.
Doch letzten Endes bedingt die ganze Fragestellung der Arbeit auch diese Einzel-
untersuchung nicht, so wenig wie eine Scheidung der rein platonischen und der neu-
platonischen Elemente romantischer Platon-Verehrung unbedingt hier geleistet werden
musste. Denn nicht im Sinn historischer Kausalität bringt die Verfasserin Piaton
und die Romantiker in Zusammenhang; sondern ihr ist es nur darum zu tun, wieviel
Gemeinsames Piaton und die vier Romantiker haben. Diese Aufgabe zu lösen, hatte
Z. nur nötig, ein wissenschaftlich begründetes Bild von Piatons Erscheinung zu ent-
werfen. Dass dieses Bild historisch bedingt ist, wie alle Wissenschaft, darf als selbst-
verständlich gelten. H. N ohl (DLZ. 32, S. 3235 ff.) spricht Z.s Piaton allerdings alle
wissenschaftliche Berechtigung ab. Leider begnügt er sich, die Eingangsworte der
Arbeit zu zitieren, hält es aber nicht für nötig, sein Urteil weiter zu begründen. Die
eigentliche Absicht der ganzen Arbeit hat er zwar nicht erfasst. Trotzdem wäre es
dankenswert gewesen, wenn N. die Versehen, die in der Charakteristik Piatons bei
Z. sich zeigen, einigermassen umschrieben hätte. — A. Köster besprach Marie
Joachimi-Deges „Deutsche Shakespeare-Probleme" (5433) mit scharfer Sonderung
der Vorzüge und Schwächen. Der ersten, kleineren Hälfte der Arbeit, die der vor-
romantischen Shakespeare-Forschung gewidmet ist, macht K. den Vorwurf, dass sie
unvollständige Zeugnisse bringe und diese in anfechtbarer Weise verbinde. An
einzelnen Belegen und in der Deutung einzelner, auch von der Verfasserin vor-
gebrachter Belege sucht K. den Nachweis seiner Behauptung zu erbringen. Die Vor-
geschichte der Shakespeare-Bewegung sei nach Marie Joachimi-Dege noch einmal mit
reicherem Detail zu schreiben. Dagegen findet K. die Grundtendenzen und Haupt-
resultate der zweiten Hälfte, die der Romantik dient, ausgezeichnet und nennt nur
den Gegensatz der Sturm- und Dranggenies, die in dem Buche überhaupt zu kurz
kämen, und der Romantiker zu unversöhnlich formuliert. —
Beziehungen und Einwirkungen. Von den in der Bibliographie
unter dieser Überschrift vereinten Arbeiten dienen die Studien über Carlyle, Grill-
parzer, Heine, Mörike, F. W. Weber und S. Kierkegaard (5436— 5437 a, 5439, 5440,
5442) weniger der Erkenntnis der Romantik als der genannten Persönlichkeiten und
können daher hier übergangen werden. — A. Dombrowskys (5439a) Studie über
Adam Müller ist hier schon besprochen (JBL. 1908/9, N. 9593). — Eine zwar gedruckte,
aber niemals ausgegebene Schrift Adam Müllers aus dem Jahre 1817 veröffentlichte
in Faksimiledruck und mit einem Nachwort H. Fei gl (5439 b). Sie knüpft an ein
Wort von Goethes „Italienischer Reise" an und wendet sich gegen die Dreihundert-
jahrfeier der Reformation. Das Imprimatur war ihr verweigert worden, dagegen hatte
sie eine Erwiderung Traugott Krugs wachgerufen. Wie dies möglich war, sucht F.s
Nachwort herauszubekommen. — Sehr dankenswert ist J. Eckardts (5437b) ein-
gehende Untersuchung über F. Schlegels Freund Cl. M. Hof bauer und die Wiener
Romantikerkreise. Zur Geschichte der deutschen Romantik in Österreich ist auch
aus entlegeneren Quellen hier manches zusammengetragen. E. verfolgt die ersten
Schritte der Romantik auf Wiener Boden, entwirft ein Bild des Redemptoristen Hof-
bauer und zeigt, wie sich um den werktätig religiösen Mann die neu angelangten deut-
schen Romantiker und ihre Gesinnungsgenossen scharten. Er mustert den Inhalt der
Zeitschrift „Ölzweige", deren geistiger Begründer Hofbauer und deren Mitarbeiter
F. Schlegel (vgl. N. 5452) war, und zeigt, wie ihr Kreis auch ausserhalb der Zeit-
schrift zusammen arbeitete. Ausführlich ist Hofbauers P^inwirkung auf Z. Werner
dargelegt; aus dieser Darstellung möchte E. ableiten, dass Werner mit gleichem Ernst
Katholik und Seelsorger war. Die Schilderung von Hofbauers Beziehungen zu
F. Schlegel führt zu dem Ergebnis, dass der Romantiker in seinen politischen und
philosophischen Anschauungen seine eigenen, von Hofbauer unabhängigen Wege
ging. Adam Müller und die Brüder Eichendorff standen Hofbauer immerhin noch
ferner. Zu der Strobelkopfgesellschaft, in der die Genannten sich mit Hof bauer zu-
sammenfanden, zählte auch Brentano; über seine Wiener Erlebnisse und über die
Aufführung der „Valeria" berichtet E., ohne freilich auf G. Roethes und R. Steigs
Forschung sich zu beziehen. Das Gemeinsame der Wiener Romantikergruppe war,
wie schon der Zufall des Zusammentreffens es bedang, nur das religiös-politische
Interesse und die Verbindung mit Hofbauer. „Das literarische Ziel der Romantik
stand im Hintergrund." So rundet E. seine Mitteilungen ab. — Wenig Ausbeute
bringt K. Obenauers (5438) Dissertation über A. L, Hülsen. Einen der inter-
essantesten Philosophen der Frühromantik nur vom menschlichen und literarischen,
nicht aber vom philosophischen Standpunkt zu betrachten, war O.s gutes Recht.
Allein er durfte sich dann nicht auf Gedankenentwicklung und Gedankenableitung
O. F. Walzel, Romantik. 599
einlassen, zumal er dieser Aufg-abe durchaus nicht powachsen ist. Wie durchsichtig
wird Hülsens Denken auf den wenigen Seiten, die R. Haym ihm widmet, und wie
völlig- zerfliessen O.s Inhaltsangaben! Hätte er sich doch begnügt, stilistische und
formale Beobachtungen, wie er sie ab und zu anstellt (was H. 24 über Rousseau
gesagt wird, gehört hierher), mit einem Bild der Persönlichkeit Hülsens zu verbindenl
Dann wäre vielleicht der Schriftsteller Hülsen zu seinem Recht gekommen, und die
Entgleisungen, die 0. jetzt in der Anal3'se von Hülsens Gedankengängen widerfahren,
wären ausgeblieben. Fasst man z. B. zusammen, mit welcher Bewunderung F. Schlegel,
Schelling und Novalis von Hülsens Prüfung der Preisfrage der Berliner Akademie
reden und welch hohes Lob ihr sogar Haym spendet, so wird man mit Staunen aus
O.s Mitteilungen den Eindruck empfangen, die Arbeit bringe nichts Neues, sondern
erwecke nur Interesse für einen Menschen, der an gewissen Werten der Zeit seine
Begeisterung nähre. —
Sammelwerke und Briefe. E. vonSallwürks (5443) Zusammen-
stellung von Probon romantischen Denkens und Dichtens bringt manches Wertvolle,
das sonst in Schulausgaben nicht erscheint, üb indes der Abdruck längerer Stellen
aus H. Hettners Schrift über die romantische Schule an diesem Orte den Zwecken
einer Einführung wirklich dient, bleibe offene Frage. Anmerkungen erläutern
geschickt die Äusserungen der Romantiker wie die Hettners. — B. W i 1 1 e (5444)
besorgte das Geschäft der Einleitung mit eigenen Mitteln und betonte das Unverlier-
bare romantischen Sinnes. Seine Blütenlese schiebt romantisches Dichten stärker in
den Vordergrund als die Sallwürks, zieht aber nicht nur Jean Paul, sondern auch
Musäus heran. — 0. Hellinghaus (5445) bringt diesmal Erzählungen von
Eichendorff, Hauff und Hoffmann, ohne in Einleitung oder Anmerkungen über Sach-
erklärung wesentlich hinauszugehen. — J. B l e y e r (5446) veröffentlichte mit aus-
führlichem ungarischem Kommentar Briefe von F. Schlegel, Jakob und Wilhelm Grimm,
Büsching und von der Hagen an ungarische Gelehrte. Sie sind nicht bloss für die Ge-
schichte der deutschen Philologie von Bedeutung. F. Schlegels sieben Briefe (die
datierten stammen aus den Jahren 1811 und 181.3) liefern Notizen zu seiner Heraus-
gebertätigkeit („Beobachter" und „Deutsches Museum") und zeigen sein reges Interesse
für ungarische Dichtung. Auch von seinen Übertragungen aus dem Ungarischen
ist die Rede. Eine Übersetzung der ganzen Veröffentlichung ins Deutsche wäre
dankenswert. —
Schlegelscher Kreis: A. W. von Schlegel. Briefe an Schlegel
vcm M. F. Littre und seinem berühmten Sohn E. Littrö aus den Jahren 1822 und 1823
veröffentlichte und würdigte F. Baldensperger (5448). Die Briefe des jungen
Lexikologen sind zum Teil in deutscher Sprache abgefasst. Enthusiastisch huldigen
sie in leidHch gutem Deutsch dem bewunderten Fürsten der Wissenschaft. Die
Papiere entstammen dem Besitz der Dresdener Bibliothek. —
F. Schlegel. Den Verfasser des „Athenaeum"- Fragmentes 253 (über
Korrektheit) glaubte J. Frerking (JBL. 1908/9, N. 9639) in Wilhelm Schlegel nach-
weisen zu können. BerthaBadt (5451) verzeichnet zahlreiche Stellen der Jugend-
schriften F. Schlegels, an denen der Begriff Korrektheit erscheint, und findet ins-
besondere in der Nachschrift zum „Kunsturteil des Dionysios über den Isokrates"
(bei Minor, Bd. 1, S. 197, Zeile 8 ff.) eine Äusserung, die in ihrer Übereinstimmung
mit dem Fragment wie in ihren Abweichungen für Friedrichs Verfasserschaft
spreche. — J. Eckardt (5452) weist zwei Aufsätze der Zeitschrift „Ölzweige"
(1819-23) F.Schlegel zu: „Nachtrag zu dem heiligen Bernhardus" (1819, N. 103 f.)
und „Anfangspunkte des christlichen Nachdenkens. Nach den Sprüchen des Angelus"
(1820, N. 19 f., 45/7). E. versucht eine Analyse des Gedankengehalts beider Aufsätze,
die auch ihrem inneren Zusammenhang nachgeht. — F. Steppuhns (5453) geist-
reicher, aber willkürlicher Versuch, F. Schlegels Persönlichkeit auf eine Formel zu
bringen, sucht das tiefste Schlegel-Problem nicht in dem, was Schlegel als Philosoph
und Künstler zu leisten vermocht hat, sondern in dem tragischen Unvermögen seiner
philosophischen und künstlerischen Leistung. Mit Bewusstsein verzeichnet er das
gewohnte Antlitz des historischen Schlegel, indem er eine grosse Anzahl bedeutender
Züge fortlässt, andere liebevoll retuschiert. Auf Genauigkeit im einzelnen kommt es
ihm überhaupt nicht an. So lässt er Friedrich im Schwarzwald den Worten Karolinens
lauschen! In einer reichlich scholastischen Sprache nennt er die Verwechslung der
Einheit des Lebens mit einer Leistungsform die Voraussetzung von Schlegels Tragik.
Als Dichter und Denker sei Schlegel unbewusst immer bemüht geblieben, die Einheits-
form des Lebens zu einer Einheitsform des Schaffens zu erheben, die Einbeitsform
als Gegenstandswert durch die Einheitsform als Zustandswert zu ersetzen. Die Er-
klärung dieser Terminologie in ihrer Vollständigkeit zu geben, muss St. ablehnen,
weil er dadurch den historischen Rahmen seiner Ausführungen zu sprengen fürchtet.
Was er meint, wäre in schlichteren Worten vielleicht auch zu sagen gewesen und
56*
600 O. F. W a 1 z e 1 , Romantik.
hätte sich dann wohl als eine Meinung- entpuppt, die von anderen mindestens schon
geahnt worden ist. Am besten kommt es bei der Betrachtung der ,,Lucinde" heraus,
wenn St. das Hauptproblem dieser Dichtung- in der Frage erkennt, wie man die
Unendlichkeit des Erlebens in die begrenzte Form des künstlerischen Schaffens
zwingt, ohne einen einzigen heiligen Krumen des Erlebens zu Boden fallen zu lassen.
Schlegel habe von Anfang an die ästhetische Ordnung der „Lucinde" zerstört, um
keine ümordnung der Lebenselemente in ihr endgültig- zu fixieren. Er wollte das
Leben darstellen, wie es der ganze ewige innere Mensch empfindet, als einen einzigen
Gedanken und ein unteilbares Gefühl. Schlegel habe sich eine unlösbare Aufgabe
gestellt. An dem vergeblichen Versuche, das Erleben restlos in Worte umzusetzen,
ist er gescheitert. Der tragische Widerspruch seines Strebens aber erreichte seinen
Höhepunkt, als er religiöses Erleben, das nur als „Leben in Gott" möglich ist, in
ästhetisch-philosophisches Schaffen umsetzen wollte. —
Schleiermacher und Henriette Herz. Neben einer Blütenlese
aus Schleiermachers Briefen und Schriften (5454) erschienen wichtigere Zeugnisse
zur Geschichte seines Lebens: die Briefe, die Henriette Herz an Schleiermachers
Freund, Ehrenfried von Willich und an dessen Gattin Henriette, die spätere Frau
Schleiermachers, gerichtet hat. Sie beginnen 1801 und reichen bis 1808, also fast bis
zu dem Augenblick, da Schleiermacher Henriette von Willich heimführte. Der
Herausgeber 0. Frhr. von Boenigk (5454a) bringt zur Erläuterung viel mühsam
erworbene Daten und Nachrichten bei, fügt auch ein gut angeleg-tes Register an,
lässt indes manchen Wunsch unerfüllt, dem ein wissenschaftlich Geschulter nach-
gekommen wäre. Das Büchlein scheint auch in den nächstbeteiligten Kreisen gar
keine Beachtung gefunden zu haben. — L. G e i g- e r s (5455) Versuch, Henriette Herz
zu charakterisieren, erinnert an des Verfassers ältere Schilderun g-en von Frauen der
Romantik. Zeug-nisse über ihre Persönlichkeit sind in reicher Anzahl angeführt. —
H. Steffens. K. G-Wendriner (5456) charakterisiert Steffens als einen
Epigonen der Romantik. War er wirklich nur Epigone? Testimonia auctorum über
Steffens trägt W. in dankenswerter Weise zusammen und macht Haym dabei den
Vorwurf, dass er Steffens überschätze. An F. Karsens Arbeit über Steffens' Romane
(JBL. 1908/9, N. 9660) vermisst er eine Darlegung von WaUer Scotts Einüuss.
Gundelfingers Ausgabe von Steffens' Lebenserinnerungen (JBL. 1908/9, N. 9659) wird
warm empfohlen. — Einzelne Abschnitte aus der Autobiographie wurden abermals
neu gedruckt (5457). Sie beziehen sich auf die Jahre 1806 und 1813. —
L. Tieck und W. H. W a ck en r o d e r. Im Jahre 1817 reiste Tieck mit
Wilhelm von Burgsdorff nach London und Paris. Tiecks Shakespeare-Studien waren
die Voraussetzung. A.F. Cohn (5458) veröffentlicht mit ausführlichem Kommentar
und kundiger Einleitung das Tagebuch, das von Burgsdorff auf der Reise vom Mai
bis September geführt wurde. Schon R. Köpke hatte die Blätter benutzt. Stark tritt
nazarenisches Kunstinteresse hervor. Dass die nähere Kenntnis von Tiecks Leben
das Verständnis seiner Werke nicht fördere, weil sein Schaffen zu sehr Literatur-
arbeit war, weiss C. ganz gut. Ein Relief bildnis Burgsdorff s von Friedrich Tieck und
ein Miniaturporträt Burgsdorffs sind der Veröffentlichung in zum Teil nicht ganz
glücklicher Wiedergabe eingefügt. — K. von Rözycki (5459) druckte seine Mit-
teilung über den Besuch von A. E. Odyniec bei Tieck nochmals ab (vgl. JBL. 1906/7,
N. 7885). — H. Hemmer (5460) untersucht mit grosser Ausführlichkeit vier ge-
druckte und vier ungedruckte Versuche des Anfängers Tieck, darunter „Almansur",
„Allamoddin", den „Bayrischen Hiesel", dessen erste Hälfte, und „Die eiserne Maske",
die bis auf ein Kapitel und zwei Gedichte fast ganz von F. E. Rambach herrühren.
Die innere Entwicklung, die H. in diesen Arbeiten finden will, ist zu sehr mit dem
Blick des Anfängers gesehen. Wertvoll ist, wie 0. Walzels Anzeige bemerkt, die
Verknüpfung, die H. zwischen diesen Erstlingen Tiecks und der dämonisch-schauer-
lichen Romandichtung der Aufklärung beobachtet. Den Weg, der vom Sturm und
Drang durch die aufregungslustige önterhaltungsliteratur des ausgehenden 18. Jahr-
hunderts zur Romantik leitet, lässt H. dank der Menge seines Materials gut verfolgen.
Leider benutzt er nicht Vorarbeiten, die ihn hätten gut fördern können. Walzel nennt
einige. 0. Ploecks Anzeige (sie ist in der Bibliographie irrtümlich unter N. 5462
gebucht) bietet eine gute Übersicht des Inhalts von H.s Arbeit. — Besten Dankes
wert ist E.Schönebecks (5461) Arbeit über Solgers Einfiuss auf Tieck. Einer
Darlegung von Solgers Welt- und Kunstanschauung lässt Seh. den Nachweis der
tiefen, von Tieck wie eine rettende Tat begrüssten Einwirkung folgen, die Solger
zunächst durch seinen „Erwin" auf Tieck ausgeübt hat. Im „Fortunat" erkennt Seh.
das erste Denkmal angewandter Solgerscher Ästhetik; dann verfolgt er die Solger-
schen Züge der Novellen. Auf einigen Seiten sind nach den Novellen die An-
schauungen Tiecks übersichtlich vereint, die auf Solger weisen. Besondere Abschnitte
zeigen Solgers Stellung zu Tiecks älteren Dichtungen und zu seinen kritischen
O. F. Walzf'l , Romantik. 601
Schriften. Auch seiner l'rtoilo über aiuicrc IJoniantikor wird gedacht. Seh. kann auf
Solgor einzelnes zurückführen, was E. Kderhciiner für J. Höhme in Anspruch ge-
nommen hatte (S. 60 f.), und berichtigt einen Fehlgriff K. U. Wendriners (S. 51 f.). —
W. Steinert (5462) (die Bibliographie druckt irrtümlich Steinerj erweiterte seine
Dissertation über das Farbenempfinden Tiecks (vgl. JBL. l«)00/7, N, 7710 und S. 908)
zu einer gleich interessanten Studie über das Farbenempfinden der Romantik. Die
einleitende Charakteristik des Farbenempfindens der vorromantischen Dichter zieht
jetzt auch Hölderlin und Jean Paul heran. Neu ist ferner der Versuch, die
„malerische Praxis im Sinne Tiecks" an Kaspar David Friedrich, C. G. CaruB und
Runge zu studieren. Ebenso der ganze zweite Teil, der der „aussertieckiscben
Dichtung der Romantik" gewidmet ist. Arnim und Chamisso ergeben sich als die
sprödesten Lehrlinge Tiecks, Novalis brachte aus Eigenem eine ausgeprägte malerische
Persönlichkeit mit, Kleists straffe Architektonik vertrug nicht die spielenden Zierate
des romantischen Arabeskenstils, Nachahmer aus Unfruchtbarkeit waren die beiden
Schlegel und Z. Werner, der oft nur „Kulissenkunst" bot. Brentano und HofTmann
finden in gewissen Seiten Tiecks sich selbst wieder und gelangen in seinem Gefolge
zur Betätigung ihrer eigenen starken bildnerischen Persönlichkeit, treu spiegelt
Eichendorff einen Ausschnitt von Tiecks Farbenkunst, Lenau dämpft die unvornehme,
unharmonische Lautheit Tiecks durch quantitative, Platen durch qualitative Korrektur
der Werte. 0. Walz eis Besprechung möchte bei Arnim mehr Farbe feststellen, als St.
ihm zubilligt, und verweist auf die Schilderung des Augsburger Festes im ersten Teil
der ,, Kronenwächter'. Er vermisst Berücksichtigung der einschlägigen Studien, die seit
der Veröffentlichung der Dissertation erschienen waren, und bedauert, dass St. sich mit
0. Fischers Einwänden (JBL. 1906/7, S. 908) gegen die Dissertation nicht auseinander-
setzt, würdigt indes durchaus den Fortschritt, den die ganze Arbeit darstellt. — In
scharf zugespitzten Formeln stellt L. G o r m (5463) Tiecks „Genoveva" den Werken
von Maler Müller, Hebbel und 0. Ludwig gegenüber. Vom schlechthin Epischen
ging Tiecks Konzeption aus, bedingt durch die Flucht aus der eigenen poetisch
klaren Welt in katholisierende Weihrauchmystik. Die streitende Kirche im Mantel
ihrer Wunder soll als Selbstzweck aufsteigen. Sie siegt nach aussen durch die
Schlachten, nach innen durch die kultgeschützte Standhaftigkeit Genovevas. Das
Prinzip ist im Kampf, aber nicht in Entwicklung und bleibt ohne Einwirkung auf seinen
Gegensatz. Die höchste Gestaltungskraft, die aus einem völlig einheitlichen Erleben
der Welt quillt, war Tieck versagt, darum konnte er nicht zu ganzer Formreinheit
gelangen. Völlige Dramatisierung des Stoffes glückte erst Hebbel. — Ausführlicher
würdigt R. Meszleny (5464) auf dem Wege von Maler Müller zu Hebbel Tiecks
Versuch, möchte die ewigen Verdienste nachweisen, die Tieck in der Stoffgestaltung
hat, die sich auf Hebbel vererbten und sogar über Hebbel hinausweisen, nennt indes
den dramatischen Stil die Klippe, an der Tieck scheiterte, und J. Ranftl den Chronisten
dieses Untergangs. Ranftls mühsame Einzelforschung möchte er in die Wendung
zusammenfassen: die Romantik suchte ein Drama, das von Anfang an in Harmonie
befangen war, während doch Disharmonie das Lebenselement des Dramas sei. —
J. Frerking (5466) zeigt, wie Tiecks „Verkehrte Welt" an zwei Stellen (Schriften
Bd. 5. S. 315 ff., 405 ff.) mit Anklängen an Shakespeare („König Lear" Akt 3, Szene 2
und 4, „Julius Cäsar" Akt 2, Szene 1) spielt. An der zweiten Stelle ist der Bezug
im „Phantasus" noch nicht zu finden. — Gegen F. vonderLeyens Ausgabe von
Wackenroders Werken (5467) bringt J. Minor manche berechtigte Bedenken vor.
Seltsamerweise sind die „Herzensergiessungen" und die „Phantasien" nicht nacli den
ersten Drucken, sondern nach Tiecks späterer Ausgabe, und zwar so abgedruckt, dass
Tiecks Beiträge am Schluss besonders zusammengefasst werden. Als ob wir ganz
sicher diese Beiträge Tiecks bestimmen könnten! Überdies erscheinen unter der
Überschrift „Herzensergiessungen" einige Stücke der „Phantasien", was M. allerdings
nicht bemerkt zu haben scheint. Durch diese Missgriffe wird die Ausgabe der
Schriften wissenschaftlich unbrauchbar. Besseres Lob kann M. der Sammlung von
Wackenroders Briefen zollen. Doch habe der Herausgeber sich auch da nicht weit
umgetan. M. bedauert ferner, dass die spärlichen Daten über Wackenroders Leben
nicht zusammengestellt wurden. Er selbst bringt bibliographische Nachweise zu den
Briefen und verzeichnet neuere Literatur über Wackenrodere Lebensschicksale.
Endlich zeigt er an einem Beispiel („Dürers Ehrengedächtnis"), wie Tieck als
Herausgeber mit dem Text des Freundes verfuhr. — '
Heidelberger Romantik: Bettina. L. Hirschberg (5469) ge-
denkt der Äusserungen von Bettina und Clemens Brentano über Beethoven. —
J. E. Spenle (5470) prüft Bettinens inneres Verhältnis zu Beethoven. —
L. A. von Arnim. M. Hartmanns (5471) Studie über den Dramatiker
Arnim soll hier besprochen werden, sobald sie in ihrem ganzen Umfang vorliegt —
Arnims Totenklage um Königin Luise: „Nachtfeier nach der Einholung der hohen
602 0. F. Walze l, Romantik.
Leiche Ihrer Majestät der Königin. Eine Kantate" wurde von Erich Schmidt in
seiner Festrede „Berliner Poesie vor hundert Jahren" (5472) charakterisiert, g-ewürdig-t
und mit Brentanos „ungleich virtuoserer" Kantate, der freilich die Herzenswärme der
Arnimschen fehle, zusammengehalten. Ebenso erwähnte er Arnims Dialog „Der
Studenten Lebehoch bei der Ankunft in Berlin am 15. Oktober", stellte indes den
,, flüchtigen poetischen Gruss" weit niedriger als Brentanos Universitätskantate. — Er-
schöpfend erzählte R. Steig (5473) die Geschichte der „Nachtfeier", druckte zum
ersten Male ab, was Arnim am 22. Juli 1810 an Bettina über die tote Königin schrieb,
schilderte den äusseren Vorgang der Feier, hielt die Dichtung Arnims mit Fouques
Stoff- und auch form verwandtem „Brandenburgischen Erntelied für das Jahr 1810" zu-
sammen, berichtete von der Wiederholung der Feier und erwog die Veränderungen,
die Arnims Text in der „verbesserten Auflage" der Dichtung aufweist. — Der zweite
Teil von K. Wagners (5474) Programmabhandlung über die „Kronenwächter"
(vgl. JBL. 1908/9, N. 9685) bringt in fast überreicher Fülle Nachweise über die stoff-
lichen und gedanklichen Voraussetzungen des Romans. Auf 48 (nicht 38) Seiten
werden nicht bloss die geschichtlichen Quellen im einzelnen verfolgt. W. zeigt auch,
wie Arnim vermöge seiner Anschauung von Geschichte und Kunst diese Quellen ver-
werten musste. Dann weist er nach, wie weit Arnim von der Auffassung des 18. Jahr-
hunderts abhängig ist. Sehr wichtig ist, wie hier der Zusammenhang eines Romantikers
mit der Auffassung, die das Mittelalter in den Ritterdichtungen des ausgehenden
18. Jahrhunderts, besonders bei Leonhard Wächter, findet, sich herausstellt, und zu-
gleich, wie dieser Romantiker an der Hand von Tieck, Wackenroder und Novalis
weiterschreitet, während doch auch Tiecks „Sternbald", Novalis' „Ofterdingen" und
das gemeinsame Vorbild, Goethes „Lehrjahre", eine ganze Reihe von Zügen des
älteren Romanapparates an Arnim weiterleiten. Von diesen Nachweisen aus geht W.
fort zu einer Deutung der Hauptmotive und Hauptgestalten des Romans (Kaiser
Maximilian, Hohenstaufen, Kronen v.'ächter usw.) und dringt so vor zu einer Versinnbild-
lichung des Grundgedankens: Arnim führt die Sache des Adels angesichts des pein-
lichen Gerichts, das eine neue Zeit über die altüberkommenen ständischen Ordnungen
hielt, wendet sich aber zugleich gegen Standesgenossen, die einer notwendigen freiheit-
lichen Umbildung von Staat und Gesellschaft sich widersetzten, und möchte dem
Bürgertum die verdienten gesellschaftlichen und staatsbürgerlichen Rechte gewähren,
zu diesen auch den Bauer erziehen. All dies ist, wie W.- mit Erfolg dartut, in
künstlerischer Form den „Kronenwächtern" einverleibt. W.s Arbeit verdient in über-
sichtlicherer Anordnung und in klarer Sonderung ihrer Nachweise an zugänglicherer
Stelle abgedruckt zu werden. Eine Reihe von Druckversehen und Flüchtigkeiten,
die nach des Verfassers schriftlicher Mitteilung auf die überrasche Drucklegung
zurückgehen, fänden in einem neuen Abdruck ihre beste Erledigung. —
Gl. Brentano, Sophie Mereau. Margareta Hiemenz (5475)
möchte nicht den zahlreichen Liebesabenteuern Brentanos nachspüren, sondern nur
der Frauen gedenken, die fester nach seinem beweglichen Herzen fassten. Den
tiefsten und segensreichsten Einfluss schreibt sie Luise Hensel und Katharina
Emmerich zu. Brentanos frauenhaft zartes Herz hätten nur Frauen ganz verstanden,
und nur ihre duldende Art habe ihn ganz ertragen können. — Mit dem Tiefblick des
Künstlers möchte R. Walser (5476) die Stimmungen vergegenwärtigen, die Brentano
dem Katholizismus zuführten. Er schreibt Brentanos eigene Bekenntnisse über seine
Verzweiflung in die Sprache unserer Zeit um. — Die grosse kritische Ausgabe von
Brentanos Werken (5477) bringt im zehnten Band die „Gründung Prags". Den Text
besorgten 0. Brechler und A. Sauer, die umfangreiche Einleitung ist von dem
ersten unterzeichnet. Sie berichtet die Entstehungsgeschichte, gedenkt der starken
Einwirkung Calderons, der Beziehungen zur romantischen Naturphilosophie und zu
Z. Werner und bucht die stofflichen Quellen. Zum besseren Verständnis der Dichtung
soll eine ausführliche und aufklärende Darstellung des gesamten Inhalts dienen; sie
führt zahlreiche Parallelstellen aus Calderon und Z. Werner an, vergisst aber, Shake-
speare ausgiebig heranzuholen. Die Beziehungen zu dem Plan der Rosenkranz-
romanzen sind an richtigem Ort dargelegt (S. XLI). Einige Blicke fallen auf die
künstlerische Form der Dichtung. Endlich wird ihre Nachgeschichte, die Aufnahme,
Würdigung und Nachwirkung, dargelegt. — Auf den Prolog des Dramas kam
0. Brechler (5481) noch an anderer Stelle zurück, über Brentano und Prag sprach
im Hinblick auf die neue Ausgabe der „Gründung Prags" eine Prager Zeitung (5482).
— In die Wunderwelt von Brentanos Phantasie führt das schöne Werk von A. v o n
B e r n u s und A. M.vonSteinle (5478) tief hinein. Es gelang ihnen, dreissig Bilder
Edward von Steinles zusammenzubringen, die mit Brentanos Dichtung in enger Ver-
bindung stehen, sei es, dass sie Motive aus ihr verwerten, oder dass sie von Brentano
angeregt wurden und ihm selbst bei seinem Schaffen vorlagen. Die Bilder Steinles
sind vortrefflich wiedergegeben, die Texte Brentanos ihnen gegenübergestellt, die
0. F. Walzel, Romantik. 603
Geschichte der Wechselwirkung- beider Freunde wird von Fall zu Fall berichtet. In
Betracht gelang-en vor allem: Brentanos „Krippenfeier des heiligen Franziskus", die
„Legende von der heiligen Marina", die „Mohreren Wehmüller und ungarischen
Nationalgesichter", das „Märchen von dem Rhein und dem Müller Radlauf", das
„Märchen von Fanferlieschen Rchönefüsscheu", die „Chronika eines fahrenden
Schülers" und das „Tagebuch der Ahnfrau". Kaum dürfte anderswo so deutlich
werden, wie ein reichbegabter Dichter die Geschöpfe seiner Phantasie gesehen hat.
Zugleich eröffnet das Buch wertvolle Einblicke in die Art künstlerischen Schaffens
des Nazarenismus. Wünschenswert wäre nur, dass die beiden Herausgeber ihren
Mitteilungen eine wissenschaftlichere oder mindestens wissenschaftlich verwertbarere
Form geliehen hätten. Im Anschluss an die Veröffentlichung boten die HPBll. eine
notizenreiche Darlegung von Brentanos und Steinles Beziehungen. — K. Schubert
(5479) untersucht die weltliche Lyrik Brentanos. Obwohl er sich eine Aufgabe
formaler Art stellt, ordnet er seine Arbeit nach stofflichen Gesichtspunkten. Nur
die Abschnitte über Volkslied und Romanzen weichen von diesem Gesichtspunkt ab.
Im übrigen dienen ideelle Fragen (gedankliche Abhängigkeit von der Jenenser
Romantik, Vaterland) oder Personen (Sophie Mereau, Luise Hensel, Emilie Lindner)
oder gar Einreihung in eine grössere nichtlyrische Dichtung zur Gruppenbildung.
Das Ganze bekommt dadurch etwas Düntzerhaftes. Wertvolle Einzelheiten, wie die
Beobachtungen über Brentanos Beziehungen zu J. Böhme (S. 7 ff.), über das Manen
Lescaut-Thema (S. 34 f.), dessen Umgrenzung etwas tüftelig gezogen wird, über
Brentanos patriotische Lyrik (S. 56 ff.) fehlen nicht. Aber durchaus ist das Formale
der lyrischen Gestaltung zu wenig herausgearbeitet. Wie wenig Seh. selbst mit
seinen Erkundungen anzufangen weiss, beweist der zusammenfassende Schluss-
abschnitt, der den „romantischen Dichter" Brentano charakterisieren möchte, was nie-
mand an dieser Stelle erwartet, nur Gemeinplätze und Schiefes vorbringt und die
eigentlichen Ergebnisse der Untersuchung nicht berücksichtigt. — Einen Neudruck
der Kantate „Vniversitati litterariae" von 1810 veranstalteten zur Jahrhundertfeier der
Berliner Universität Erich Schmidt und G. R o e t h e (5483). — Eine erschöpfende
historische Würdigung und Deutung der Dichtung bot Erich Schmidt (5472).
— Sophie Mereaus Gedichte charakterisierte B. Ihringer (5484) als Dilettantismus
vom Anfang des 19. Jahrhunderts: fein ziselierte Versgebäude, schön geformte Schalen
nach berühmten Mustern, gefüllt mit Konvention, unfreiwillige Karikatur Schillers
und der empfindelnden älteren Generation. — A. K o p p und G. Schläger spenden
beide den Monographien von F. Rieser und K. Bode (5485) über das „Wunderhorn"
viel Lob, reichen auch beide Bode die Palme. Schläger nennt Bodes Leistung „das"
Buch über das „Wunderhorn" und betont seine über die nächste Umgrenzung der
Aufgabe hinausgehende Bedeutung. Kopp bringt einen Nachtrag zu seinen „Brem-
berger-Gedichten" (JBL. 1908/9, N. 1297), an die Bode (S. 425 ff.) angeknüpft hatte,
nach Ch. A. Williams' Dissertation „Zur Liederpoesie in Fischarts Gargantua"
(JBL. 1908/9, N. 3538). —
J. J. Görres. H. Grauert (5486) schildert ausführlich Görres' Strass-
burger Jahre und die Entwicklung, die er in dieser Zeit durchlebt. Sie reichen von
1819—27 und werden durch einen Aufenthalt in der Schweiz unterbrochen. Sie
führen ihn von dem Standpunkt der Schrift „Teutschland und die Revolution" ins
katholische Lager. G. verfolgt die einzelnen Wendepunkte dieses Weges nach
Görres' eigenen Äusserungen und in stetem Hinblick auf die Zeitereignisse, besonders
in Frankreich. Ein Seitenblick fällt auch auf die sagengeschichtlichen Studien-, die
Görres in Strassburg trieb. Eine treffliche Übersicht über die Görres-Literatur ist
vorangestellt. —
J. und W. Grimm. Zwei Neudrucke der Märchen kamen heraus (5487
und 5489). Sie liegen mir nicht vor. — In drei Kapiteln betrachtet S. (nicht L.!)
A s c h n e r (5490) das Verhältnis der Brüder Grimm zu ihren Vorgängern im
Sagensammeln. Hervorgehoben wird besonders das Verdienst der Benedikte Xaubert,
sowohl im allgemeinen, in der gegenüber Musäus moderneren Erfassung des Problems
und stärkeren Dichterkraft, wie auch im besonderen: sie bringt z. B. das Motiv von des
kleinen Volkes Hochzeitsfest vollständiger als die Grimms und Goethe, dann Tschudis
Anekdote noch vor Schillers Grafen von Habsburg. Otmar (J. C. C. Nachtigall), als
Praktiker den Brüdern näherstehend denn als Theoretiker, Büsching, belesener
Sammler, aber schwacher Gestalter, Gottschalk und Wyss, von denen jener einen
Rückschritt bedeutet, schliesslich Dobeneck, dessen strenge Wissenschaftlichkeit nicht
ohne tiefe Wirkung blieb, werden gemustert. Der Anteil des „Wunderhorns" und
der „Deutschen Volksbücher" an den deutschen Sagen wird festgestellt, deren Ver-
wachsensein mit den Vorgängern bei aller Selbständigkeit enger genannt, als es auf
den ersten Blick scheine. Dies wird dann an den einzelnen Stücken untersucht. Wie
in der Vorgeschichte die allmähliche Abwendung der Brüder von der Behandlungsart
604 0. F. W a 1 z e 1 , Romantik.
Arnims und Brentanos anschaulicher werden könnte, fehlt es auch im Hauptteil am
Hervortreten der gemeinsamen grossen Züge. Der Schritt zur Zusammenfassung des
fleissig herbeigetragenen Materials ist hier noch nicht getan. —
Karoline von Giinderode. Genevieve Bianquis (5491) ver-
suchte in ihrer Pariser Dissertation eine umfassende Würdigung der Günderode zu
geben. Der selbst für eine französische These ungewöhnlich grosse Umfang des
Buches wird durch den vollständigen Abdruck der Briefe F. Creuzers an die
Günderode (S. 247—495) veranlasst. Noch 1896 hatte E. Rohde (JBL. 1897, IV 10:90)
eine unverkürzte Veröffentlichung dieser Briefe unterlassen, weil das Interesse, das
sie erregen könnten, dazu nicht ausreiche. B. bringt nach den Urschriften das Ganze,
während Rohde nur einzelne Abschriften abgedruckt hatte. Die Abweichungen ihres
Textes sollten daher als Verbesserungen gelten. Das Original der Fragmente, die
Rohde Seite 103 f. wiedergibt, war in den Heidelberger Papieren, aus denen B. schöpft,
nicht aufzufinden. Das Register, das der ganzen Arbeit dient, kommt natürlich auch
den Briefen zustatten. Die Darstellung B.s zerfällt in zwei Teile, deren erster das
Leben der Günderode referierend, und. zwar in drei Abschnitten (Jugend, Savigny;
Bettina und Clemens Brentano; F. Creuzer) erzählt, während der zweite, weit umfäng-
lichere einer Würdigung ihrer Schriften gewidmet ist. Das in bedächtigen Schritten
sich entwickelnde Referat über die Schicksale der Günderode wahrt objektiven Ton
und berichtet wohl von dem Bildungsgewinn, den ihre Freunde ihr brachten, dient
mithin einer Darlegung der Weltanschauung der Günderode, lässt aber die Fragen
nach den dunkeln Tiefen ihrer Seele, um die sich seinerzeit Rohde manche Ver-
dienste erworben hat, und die zu widersprechender Deutung bei anderen führten,
unbeachtet. Die Prüfung der dichterischen Leistung nimmt der Reihe nach die
Gedichte, die Dramen und das Buch „Melete" vor. Endlich wird auf etwas über
einem Dutzend Seiten der Stil charakterisiert. Sorgfältig sind am Eingang die biblio-
graphischen Daten und Mitteilungen über den Inhalt des Nachlasses zusammen-
gestellt. In Anhangsform wird das Nachlassgedicht „Das Fest des Maien hat
begonnen" untersucht, eine Tabelle der Briefe von Bettinens Buch über die Günderode
nach W. Oehlkes Ergebnissen hergestellt, das Gedicht „Die Einzige" des Buchs
„Melete" für Creuzer in Anspruch genommen, endlich wohl etwas zuviel Absicht hinter
Bettinens ungenauen Anführungen aus den Dichtungen der Günderode angenommen.
— An tief eindringender Kritik und Belesenheit übertrifft E. R e g e n s (5492) Unter-
suchung der Dramen der Günderode die entsprechenden Abschnitte der Monographie
von Genevieve Bianquis. W'enn freilich die Französin der Dramatikerin Günderode
nicht gerade viel Schönes nachzusagen hat, so spielt diese bei R. eine so traurige
Rolle, dass die Frage sich aufdrängt, wozu überhaupt ein umfängliches Buch ijber
diese Dramen geschrieben wird. Dabei lässt sich R. verleiten, überall Einflüsse
anzunehmen, ohne die eigentliche Leistung in ihrer Selbständigkeit zu würdigen.
Der wertvolle, aber nicht einwandfreie Abschnitt über Metrik, Sprachliches und Stil
erhärtet allerdings unwiderleglich, dass die Günderode Schiller mit Bewusstsein
nacheiferte, besonders in der Behandlung des Chores; aber war es nötig, von einer
Stelle des Dramas „Magie und Schicksal", die in der romantischen und nichtroman-
tischen Literatur zahlreiche Parallelen hat, auf Klingers „Zwillinge" zu verweisen
(S. 87)? Rühmend sei anerkannt, dass R. im Nachweis der stoftlichen Quellen weit
über die Französin hinauskommt. Zieht er doch sogar Voltaire in Gegensatz zu ihr
nicht bloss beim „Mahomed" heran und hält die „Zaire" neben den „Udohla". Auch
über die Bedeutung, die Lessing für die Günderode hat, weiss R., zum Teil in Ein-
schränkung falscher Angaben anderer. Neues zu sagen. Vielleicht am wenigsten ist
ihm gelungen, die Dramen der Günderode in ein sicheres Verhältnis zum roman-
tischen Drama zu bringen und dem vereinzelt genannten Tieck andere romantische
Dramatiker zu gesellen. —
P h. 0. Runge. Die hundertste Wiederkehr von Runges Todestag zeitigte
mehrere Aufsätze, die sich auf das eine oder das andere der im jüngsten Bericht
(JBL. 1908/9, S. 978 f.) besprochenen Bücher über Runge stützen. J. B u d d e (5493)
skizziert die allbekannten Beziehungen Runges zur Romantik. — H. Cornils
(5494) erweckt ein lebendigeres Bild des Künstlers und möchte darlegen, was
Runge den Künstlern unserer Tage zu sagen hat. Besonders wird Runge mit
der modernen Kunsterziehungsbewegung in inneren Zusammenhang gebracht. —
A. Dresdner (5495) nennt A. Auberts Monographie „im Grunde ein romanti-
sches Buch über einen Romantiker", möchte Runges Stellung in der neueren
Kunstgeschichte bestimmen und sein Verhältnis zur Romafitik entwickeln. —
J. Ranftl (5496) erkennt das Prophetische von Runges Theorien an, meint
indes, dass seine Werke uns nicht mehr so viel sagen wie seinen romantischen
Bewunderern. — M. Semrau (4597) zeichnet Runges äussere und innere Ent-
wicklung. —
O. F. Walzel, Romantik. 605
Norddeutsche Romantik: Allg-emeines. G. Roethe (5408)
skizzierte lebendige und farbenreiche Bilder der Romantiker des deutschen Nord-
ostens, die in Gegensatz zu dem geistreichen Jenaer Kreis weniger Verheissung als
Erfüllung nach seiner Ansicht bedeuten. Tieck erscheint als Vertreter romantischer
Kunst, ihm reiht sich, in seinen Schwächen wie in seinen Vorzügen liebevoll ver-
standen, Arnim an; öchenkendorf und Fouquö bedeuten Romantik des Vaterlands,
Z. Werner und Hoffmann Romantik des Seelenlebens; in Eichendorff erscheint die
Romantik der Natur. So en«^' umgrenzt der Raum ist, der R. zur Verfügung stand,
so blickt doch aus jedem Wort nicht nur vertraute Bekanntschaft mit den Dichtem
und ihren W'erken, auch eigene Forschung und selbständige Ergründung hervor. —
Bonaventura. F. Deibel (5499) charakterisiert die „Nachtwachen"
als ein romantisches Kaleidoskop. Dabei vertraut er durchaus der Annahme von
F. Schultz, dass F. ü. Wetzel der Verfasser sei. Doch D.s knappe und glücklich
verlebendigende Charakteristik der Dichtung behält ihren Wert, auch wenn ein anderer
als ihr Autor sich entpuppen sollte. Noch ist die Dichtung als ganzes Kunstwerk
•nicht plastischer vergegenwärtigt worden. —
Chamisso. H. Kienzl (5502) möchte das Urteil der Literarhistorik, dass
Chamisso Zeitdichter, das heisst, dass ein Teil seiner Dichtungen an bestimmten politischen
und geistigen Strömungen vergangener Tage haften geblieben sei (sollte die Literatur-
geschichte nicht auch schon anders über Chamisso geurteilt haben?), umkehren und
dartun, dass „die Zeitlichkeit des im Jahre 1838 gestorbenen Dichters in sehr wesent-
lichen Charakterzügen die unsere ist". „Einer der fernen Gipfel, zu denen das heisse
Bemühen aufwärts ringender Menschheit sehnsüchtig emporblickt, ein höchstes Ahnen-
gut, das jedes folgende Geschlecht in seiner eigenen Entwicklung neu erwirbt, ist
Ghamissos Lebenswerk nicht; aber er war einer von den Sehern, deren Gedanken
und Gefühle über ihre Zeit hinauswachsen." An den bekannten sozialen und
politischen Weckrufen von Chamissos Gedichten sucht K. seine sehr richtigen Be-
hauptunge,p zu erhärten. — Die Quelle von Chamissos Künstlerlegende „Das Kruzifix"
ist noch nicht aufgedeckt. H. T a r d e 1 (5504) vermutet, dass Chamisso nach einer
künstlerisch gestalteten Fassung der alten Legende gedichtet habe. Er selbst weist
eine Danziger deutsche und eine Prager slawische Legende nach. Auf jene führt er
E. L. Garbes Gedicht („Danziger Sagen, poetisch bearbeitet", Danzig 1872, S. 59) und
H. von Zollerns (Friedrich Behrendt de Cuvry steckt hinter dem Pseudonym) Roman
„Meister Norden" (1882), auf diese Jul. Zeyers Novelle „Inultus. Prager Legende"
(deutsch von Camill Hoffmann, „Aus fremden Zungen" 1902, S. 127 f.) zurück. —
A. Klingners Buchschmuck zu „Peter Schlemihl" (5505) hält mit bemerkenswerter
Kühnheit die Stellen des Märchens fest, an denen der wunderbare Vorgang dem Versuch
graphischer Wiedergabe die grössten Schwierigkeiten bereitet und der Phantasie des
Künstlers die schwersten Aufgaben stellt. — W. Deetjen (550(>) kann Näheres über
den „kunstreichen Leopold" nachweisen, den Chamissos Brief an Hitzig vom 27. September
1813 (er steht am Eingang des Märchens) erwähnt. Leopold war später Zeichenlehrer in
Hofwyl bei Bern und in Hannover. Oft soll er erzählt haben, wie dem Dichter die
Idee des Märchens aufgegangen sei, als er Leopold einem Schüler die Konstruktion
des Schattens zeigen sah. —
J. von Eichendorff. W. Kosch (5508) besprach die umfangreiche
Literatur der jüngsten Jahre, die besonders durch die Gedenkartikel von 1907 sehr
in die Breite gegangen war, in einer Übersicht, der energischere innere Ordnung sehr
nützlich gewesen wäre. Am ausführlichsten würdigt er die vortreffliche Arbeit
J. Nadlers (JBL. 1908/9, N. 9758). — Der 12. und 13. Band von W. K o s c h s und
A. S a u e r s historisch-kritischer Ausgabe von Eichendorffs Werken (5509) wurde
vom Verleger nicht geliefert. So sei hier nur zusammengefasst, was J. Minor
(GRM. 3, S. 183/5) über die in ihnen enthaltene Ausgabe der Briefe von und an
Eichendorff sagte. Abgesehen von den Briefen aus der Jugendzeit von und an Loeben
und Fouque, die, soweit sie hier zum Abdruck gelangen, schon bekannt waren,
kommen literarische Interessen kaum viel weiter in Sicht, als der Verkehr mit den
Verlegern und den Redakteuren mit sich bringt. Ganz vereinzelt erscheinen Briefe
von und an Adam Müller, F. Kugler, P. Heyse und A. Stifter. Die eigentliche
Masse bilden amtliche Schriftstücke und Briefwechsel. Auch die Familienbriefe
nehmen einen grossen Raum ein. M. stellte fest, dass der einzige, mit dem Eichen-
dorff nach dem Zeugnis dieser Briefbände geradezu zärtliche Briefe gewechselt und
über literarische Dinge seine Gedanken ausgetauscht habe, Loeben sei. Überdies war
M. in der Lage, Briefe Eichendorffs an Loeben aus den Jahren 1812—14, die dem
Herausgeber K. entgangen sind, nachzuweisen. Er verw'ertete dieses Material zu
weiterer Begründung der Einwände, die er (JBL. 1908/9, N. 9753, S. 982) gegen K.s
Darstellung des Verhältnisses von Eichendorff und Loeben vorgebracht hatte, und zur
Beantwortung der Replik, die Kosch in der Einleitung der Briefausgabe versucht.
Jahreiberiolita fttr n«ver« dantaeb* Lit«ratiir{^«aehielit«. XXL pp
606 O. F. Walze 1, Romantik.
Ein Zitat aus G. Tersteeg-ens „Geistlichem Blumengärtlein", das in Loebens Brief vom
22. August 1814 enthalten ist und von K. trotz iVl.s Hinweis auch in zweitem Ab-
druck nicht erkannt worden war, wies M. endg-ültig- nach. K. hatte zuerst
„Trostregen*', dann „Trostsegen" gelesen. — P. E r n s t s (5510) Ausgabe von Eichen-
dorffs „Gesammelten Werken" verzichtet auf Vollständigkeit und wissenschaftliche
Ansprüche, Der erste Band enthält die Gedichte, die in der zweiten Originalaus-
gabe Band 1, Seite 233—552 stehen. Feinsinnig und geistreich charakterisiert die Ein-
leitung den Dichter Eichendorff, zeigt, wie ein Epigone da weiter geht, wo der Atem
seines Vorgängers versagte, und hält den Rhythmus von Eichendorffs Dichtung mit dem
ungefügeren des Volkslieds und mit dem national bedingten Rhythmus Heines zusammen.
„Die Vorfahren Heines sprachen eine andere Sprache, die eben ihrem Tempo und all-
gemeinen Sein körperlichen Lebens entsprach." — Franz Schultz' (5512) Auswahl
von Eichendorffs Dichtung-en streicht die Gedichte stark zusammen, ohne an der über-
lieferten Anordnung zu rütteln, und fügt fünf Erzählungen an. Die Einleitung charak-
terisiert kundig und knapp den Dichter und sein Werk. Die schwebenden Fragen
der Eichendorff- Forschung werden berührt; besonders stark hervorgehoben ist der
enge Bund Eichendorffs mit Loeben. Zwei Seiten Anmerkungen dienen der Er-
läuterung. — W. K 0 s c h (GRM. 2, S. 165) empfahl warm L. Krähes Auswahl von
Eichendorffs Schriften (JBL. 1908/9, N. 9754) und rühmte ihr nach, dass sie die
schlechten Ausgaben anderer zu verdrängen berufen sei. An anderer Stelle (5515)
legte er ein langes Verzeichnis der unberechtigten Lesarten von „Ahnung und Gegen-
wart" und „Dichter und ihre Gesellen" vor, die in Krähes Ausgabe aus den willkür-
lich verschlimmbesserten, nach des Dichters Tod veröffentlichten Ausgaben über-
gegangen sind und hier „hoffentlich ihre letzte Heimstatt fanden". Gegen diesen
Angriff erhob L. Krähe inzwischen (Euph. 18, S. 765/6) Einspruch. — Eichendorffs
Puppenspiel ,,Das Inkognito", das bereits H. Meisner in Bruchstücken veröffentlichte,
K. Weichberger zu rekonstruieren versuchte, wird nun zum drittenmal von H. Häusle
(5516) mit dem Anspruch dargeboten, dass seine Herstellung die endgültige sei.
Weder die von J. Minor und O. Walzel, die ihrerseits schon gegen Weichbergers
Text Bedenken erhoben hatten, bei jener Gelegenheit ausgesprochenen Zweifel an der
Notwendigkeit, dieses Stückchen abgesondert zu veröffentlichen, noch dessen ohnehin
bevorstehende Zugänglichmachung innerhalb der historisch -kritischen Ausgabe, in
der dann erst die Lesarten mitsamt H.s Anmerkungen erscheinen sollen, konnten
diesen abhalten, alle drei Fassungen, auch wo sie sich, wie in der Mehrzahl der
Szenen, decken, unverkürzt abzudrucken. Die voranstehende Abhandlung gibt eine
weitläufige Beschreibung der Handschriften, bespricht die literarischen Vorbilder und
sucht die bisherigen Versuche einer Deutung der Anspielungen zu berichtigen und
zu ergänzen. Das wichtigste unter H.s Ergebnissen ist dabei, dass er in dem Bilde
des Königs die Züge Friedrich Wilhelms IV. findet. Es ist verwunderlich genug,
dass dies nicht schon früher ausgesprochen wurde, denn selbst Meisners Material hätte
dazu als Grundlage ausgereicht. Es bedurfte denn auch keiner grossen Anstrengung
mehr, die Beziehung durch Anführung einiger Tatsachen der Zeitgeschichte fast ge-
wiss erscheinen zu lassen. Im übrigen sind die Grenzlinien zwischen literarischer und
politischer Satire in den Tagen, da das Stückchen entstand, so wenig scharf zu ziehen,
dass in dessen Beurteilung sich kaum Wesentliches ändert. Leider ist aber seine Ent-
deckung dem Verfasser ein wenig zu Kopfe gestiegen, so dass er, die subjektive Neuheit
des von der Persönlichkeit des Dichters gewonnenen Eindrucks mit ihrer objektiven
verwechselnd, allen Ernstes meint, die Eichendorff-Forschung werde nun umzulernen
haben. Wenn er mit der Literatur, die er etwas oberflächlich zitiert, ein wenig vertrauter
sein wird, wird er wohl sich bescheiden lernen. — C. E. G l ey e (5517) führt Eichendorffs
Vierzeiler „Trennung ist wohlTod zu nennen" auf Goethes dritte Ode an Behrisch zurück. —
F. de la Motte-Fouque. Den Erzähler Fouquö charakterisierte eine
dankenswerte Untersuchung von L. J e u t h e (5519). Eine kurze Übersicht über
Fouques Erzählertätigkeit geht voran. Die eigentliche Arbeit zerfällt in zwei deutlich
geschiedene Teile, einen technisch-kritischen und einen historischen. Sie wären
vielleicht besser in umgekehrter Reihenfolge angeordnet worden. Besonders wertvoll,
auch über den Rahmen der Persönlichkeit Fouques hinaus, ist die Darstellung seiner
Erzählungstechnik. Der Aufbau der Handlung wird nach den Gesichtspunkten:
Übersichtlichkeit, Gliederung, Exposition und Nebenhandlungen, lyrische Einlagen,
Episoden und Prosa-Einlagen, Objektivität dargelegt. J. beobachtet in der Form der
Erzählung Fouques ein hochentwickeltes Feingefühl. Seine Technik erinnere an die
\yalter Scotts, nähere sich aber durch das Vermeiden der Anmerkungen und durch
eine wenigstens teilweise gewahrte strengere Objektivität noch mehr dem Brauch
neuerer Zeit. Eine Entwicklung dieser Technik ist nicht festzustellen. Aufreihungen
von Fouquös Charakteren, Bemerkungen über die Art seiner Charakteristik und eine
Übersicht über seine Motive runden die Darstellung der Technik ab. Historisch ge-
O. F. W a 1 5^ o I , Romantik. 607
dacht ist, was über das Persönliche in Fouques Erzählungen, über seine Stellung zum
Ritterroman und zur Romantik gesagt wira. Den starken, auch sprachlichen Gegen-
satz zu den Ritterromanen arbeitet J. gut heraus. Ein t'berblick über die verwerteten
SagenstofTe und historischen HtotTe schliesst die Untersuchung ab, der nur eine
stärkere gedankliche Vereinheitlichung zu wünschen wäre. Denn leider findet der
Verfasser und der Leser nicht leicht den Weg von der sorgsam gebuchten Einzelheit
zu einer reichen Gesamtanschauung. Rühmenswert ist die Kenntnis der einschlägigen
Literatur, über die J. verfügt. — Fouqu6s Beziehungen zu K. B. von Miltitz stellte
p. E. Schmidt (5520) nach seinem eigenen Buch (JBL. 1906/7, N. 7806) dar und
verweilte bei dem von Miltitz komponierten sogenannten Landshutlied Fouquös. —
A. Ludwig (5521) untersuchte die längst beobachtete Verwandtschaft Fouqu6s und
Dahns, indem er den Ritterroman „Wilde Liebe" (1823), „wahrlich kein Meisterwerk,
sondern in mancher Beziehung fast ein Schulbeispiel für die Unarten der Fouquteohen
Manier", neben den weniger stofflich als gedanklich verwandten „Kampf um Rom"
legte. Nicht einen Einfluss will er nachweisen, sondern innere Verwandtschaft auf-
decken. Stoffliche Verwandtschaft bei gegensätzlicher Behandlung zeigen Fouqu^
„Galgenmännlein" und Robert Louis Stevensons „Bottle Imp". Sowohl zur Würdigung
von Fouques Märchen, wie zur Geschichte des Motives vom Galgenmännlein
und seiner dichterischen Verwertung bringt L. Beachtenswertes bei. — Fouquös
Dramatisierung des Nibelungenstoffes fand zwei monographische Bearbeitungen.
M. Kämmerers (5523) Versuch einer allseitigen Würdigung enthält nach dem
Urteil seines Rezensenten J. Hirsch einen wertvollen, nur etwas kurz geratenen
Abschnitt über die Sprache des „Helden des Nordens", der gute Bemerkungen über
Fouques Metrik, besonders über seine Alliterationstechnik vorbringt. Dagegen ist
ihm so wenig wie seinen Vorgängern geglückt, das Rätsel der Quelle der Trilogie
und vor allem ihres Verhältnisses zu Teilen der Saemundar-Edda zu lösen, die nach
dem ,, Helden des Nordens" im Jahre 1812 zum erstenmal gedruckt wurden. K. wagt
die Vermutung, dass Fouque die Handschrift gekannt habe. Allein eine auch nur
geringe Kenntnis des Altnordischen darf bei Fouque nicht vorausgesetzt werden. —
J. Hirsch (5522) dürfte den rechten Ausweg gefunden haben, indem er die „Historia
rerum norvegicarum" von Thormodus Torfaeus (Torfeson), der 1711 seine Darstellung
als Historiograph König Friedrichs IV. auf die handschriftlichen Schätze der Kopen-
hagener Bibliothek gründen konnte und die Sagen von Sigurd, seinen Ahnen und
seinen Nachkommen in den Kreis der Geschichte Norwegens zog, zu Fouqu4s auch
für andere Dichtungen verwerteter Quelle macht. In Torfesons Buch, das schon von
Helferich Peter Sturz benutzt worden war, sind auch Volsunga-, Nornagest- und
Ragnar Lodbrok-Saga verwertet, so dass Fouque wohl mit Unrecht den Anschein
erweckt, als habe er diese Überlieferungen selbständig benutzt. Die Dichtungen
Fouques, die neben der Sigurd-Trilogie auf Torfaeus zurückgehen, verzeichnet H. auf
Seite 20 f. H. verwertet seinen glücklichen Nachweis in zwei Abschnitten seiner Arbeit,
deren erster die Kompositionstechnik und Methodik der Quellenbenutzung, deren
zweiter die bewusste und unbewusste Emanzipation von der Vorlage prüft. Dramatische
Vereinheitlichung, Aufführbarkeit, Exposition, Kontraste, Monologe, Charakter-
auffassung, tragischer Konflikt, Schicksalsfrage und anderes werden erwogen, das
Ineinanderfliessen altnordischer und altdeutscher Ethik wird dargetan. Das Schluss-
kapitel setzt den ,, Helden des Nordens" zur Romantik in Beziehung und möchte
Fouque selbst wohl zu einem Vertreter romantischer Form, nicht aber romantischen
Gehaltes machen. W, Z i e s e ra e r schliesst sich H.s Ergebnissen im ganzen an,
findet nur dessen L^rteil über Fouque zuweilen zu hart und verweist auf Fouquös
Briefe an Zeune (JBL. 1908/9, N. 9776). — So wertvoll die Aufdeckung der eigent-
lichen Quelle Fouques ist, so darf nicht übersehen werden, dass die Frage, ob er
unmittelbar oder nur mittelbar aus der älteren Edda geschöpft habe, neben der Tat-
sache, dass die ältere Edda überhaupt auf seine Dichtung wirkte, ästhetisch an Be-
deutung einbüsst. Darum sei über A, 0. Puschnigs Laibacher Programm
von 1910, das die Ragnar Lodbroks-Saga in der deutschen Literatur von Hans
Sachs bis Börries von Münchhausen verfolgt, bei Fouqu6 lange verweilt, Torfaeus
zwar nennt, aber Fouqu6 doch unmittelbares Studium der älteren Edda zutraut, nicht
der Stab gebrochen, wesentlich mehr als Inhaltsangaben des Dramas „Aslauga", des
Märchens „Aslaugas Ritter" und des Balladenkranzes „Regner Lodbrog", dann noch
sorgsame bibliographische Notizen über Fouquö und über romantisches Interesse für
nordische Dichtung hat P. nicht zu bieten. —
E. T. A. Hoffmann: Allgemeines und Biographisches.
R. K u r t z (5524) verschwendet viel äusserliche Geistreich igkeit an eine Charakteristik,
die nicht viel Neues und einiges Altbekannte in wenig klarer Form sagt. Was soll
es z. B. heissen, wenn er behauptet, Hoffmanns „illustrative Begabung distanziert ihn
weit von der zarten Kultur der Romantik"? — J. Cernys grosse Anzeige von
57*
608 O. F. W a 1 z e 1 , Romantik.
A. Sakheims Buch (5526) blieb mir leider unzug-änglich. — P. Fechter (5527) er-
wog- die nationale Bedeutung des Bamberger Hoffmannhauses, — Die über Hoffmanns
Aufenthalt in Posen bekannten Tatsachen stellt K. Schönke (5528) zusammen. —
Werke. Hans von Müller (5529) entdeckte im „Freimüthigen" von
1820 einen unbekannten feuilletonistisohen Versuch Hoffmanns, drei Briefe, die nicht
ohne sichtbare Mühe schlesische Reiseeindrücke vom Jahr 1819 schriftstellerisch
formen. Selten, meint M., habe ein Schriftsteller eine ihm heterogene Arbeit mit
mehr Grazie und Laune begonnen. Sie blieb Fragment. M. druckt sie mit aus-
führlichem und gewissenhaftem Kommentar ab. L. Sterne spielt stark herein. —
K. G. vonMaassens Ausgabe (5531) rückte im Berichtsjahr um einen Band, den
vierten, vor. Er enthält die „Seltsamen Leiden eines Theaterdirektors" und „Klein
Zaches", 252 Seiten Text, neben 200 Seiten Einleitung und Anmerkungen. Die Ein-
leitung bringt auch Hoffmanns Artikel gegen den Bassisten Joseph Fischer aus dem
„Freimüthigen" vom 2. März 1818 (S. XXVII ff.). Gegen Fischer wenden sich die
„Seltsamen Leiden"; M. entwickelt den ganzen Handel nach den Urkunden. Der
Deutung des Kunstgespräches ist der grösste Teil der Einleitung und der An-
merkungen gewidmet. Der Reichtum an Belehrung, den M. hier spendet, kommt
nicht nur vertiefter Kenntnis Hoffmanns zugute, vielmehr ist ein ganz beträchtliches
Stück Berliner Theatergeschichte da aufgehellt. Weniger ergebnisreich ist, was über
,, Klein Zaches" vorgetragen wird. 0. Walzels Anzeige (5530) erhebt gegen diesen
Teil der Arbeit M.s ebenso wie gegen die erläuternden Beigaben des dritten Bandes
Einwände und bringt für die Deutung der Texte beider Bände einig-e Hinweise vor.
Sie beziehen sich besonders auf das von Hoffmann mehrfach verwertete Requisit der
Automaten. Vortrefflich gewählt sind abermals die bildlichen Beigaben. Sie sind
(S. 338 f.) ausführlich gedeutet. Die Belesenheit und Sachkenntnis M.s ist auch dies-
mal wieder zu bewundem. Der Textkritiker hatte wenig zu leisten, da die beiden
im vierten Band enthaltenen Stücke zu Hoffmanns Lebzeiten nur einmal gedruckt
worden sind. — Mit einer ganz vorzüglichen Ausgabe der „Braut wähl", die bei
Maassen noch nicht zum Abdruck gelangt ist, beschenkte uns Hans vonMüller
(5531a). M. hatte für die Sehr VGBerlin. (5532) den Abdruck der ersten Gestalt des
„Sanktus" und der „Brautwahl" besorgt. Den Seiten 73 — 149 des Heftes 43 der
SchrVGBerlin. entsprechen die 77 arabisch bezifferten Seiten der Einzelausgabe der
„Brautwahl". Alles übrige ist erläuternde Zugabe M.s. Die Textgestaltung lässt
leicht erkennen, wie der zum Abdruck gelangte Text des „Freimüthigen" vom 25.
und 27. Mai 1819 sich von dem gekürzten Text der „Serapionsbrüder" unterscheidet.
M.s kritischer Anhang betrachtet die „Brautwahl" zuerst vom ästhetischen Stand-
punkt, zeigt, wieweit sie Realität, wieweit sie Märchen ist, zitiert feine Worte Paul
Hensels über das Ineinanderspielen der Märchenwelt und der bürgerlichen Realität
und verficht im Sinne 0. Pniowers die Einheit der Fabel. Eine Tabelle dient der
Analyse der Fabel. Die stofflichen Voraussetzungen (Kotzebues „Deutsche Klein-
städter", ein Abenteuer von F. W^. Gubitz, Shakespeares „Kaufmann von Venedig",
ein Jugenderlebnis mit Minna Doerffer, Wilhelm Hensel und andere lebende Modelle,
A. B. Königs „Versuch einer historischen Schilderung der Residenzstadt Berlin",
Hafftiz' „Microchronologicon", Ahasverus) werden übersichtlich dargelegt. Besondere
Abschnitte erläutern das Lokalhistorische und verfolgen Tusmanns Lektüre. Bequemer
dürfte das zum Verständnis einer Dichtung Hoffmanns nötige Material kaum je an-
geordnet und dargeboten sein; freilich erfordert es viel Raum. Beigegeben sind
historische Abbildungen, die das Verständnis fördern, ein Faksimile und ein Titel-
kupfer von Marcus Behmer. — Die Methode, mit der in glücklicher Verwertung
äusserer Zeugnisse B. Seuffert den Aufbau von G. Freytags „Soll und Haben" und
von G. Kellers „Grünem Heinrich" dargelegt hat, versucht 0. Schissel von
Fieschenberg (5533) an Hoffmanns „Elixieren des Teufels". Er wählt diese
wohl nicht nur, wie er angibt, weil sie als einziges unter des Dichters Werken
wenigstens dem Umfang nach Roman genannt werden müssen, sondern auch, weil
ihre im Interesse des zu demonstrierenden Schicksals- und Vererbungsgedankens
übermässig scharf herausgearbeitete Architektonik eine Behandlung der gedachten
Art besonders begünstigt. Der Verfasser will nachweisen, dass auch dieses Werk
eine novellistisch gearbeitete und so nur lose vereinigte Mehrheit von einzelnen
Teilen sei, die ein künstlerisches Eigenleben zu führen imstande wären, dass es daher
wohl auch ursprünglich als eine Reihe biographischer Innenerzählungen in einem
Rahmen beabsichtigt gewesen sei. Es liegt in der Natur derartiger Arbeiten, dass
sie ihren Wert mehr im Instruktiven der Methode und dem oder jenem Teilergebnis
als im Gewicht des erzielten Endresultates tragen. So gelingt es denn Seh. auch,
den streng symmetrischen Bau der Eingangs- „Novelle" (Medardus im Kloster zu B.),
an der allein die These entwickelt wird, und die Analogie ihrer Komposition mit der
des Romanganzen aufzuzeigen. Er vergisst dabei nur, dass formale Selbständigkeit
O. F. W a 1 z e 1 , Romantik. 609
nicht auch inhaltliche bedeutet, und dass auch das Mindestmass des zu dieser
erforderlichen Interesses der behandelten wie den anderen „Novellen" verloren geht,
sobald sie von den Beziehun^ren unter sich und zum Üanzen, das heisst nicht nur zur
trag-enden Persönlichkeit, sondern vielmehr zum Urundproblem, losgelöst gedacht
worden. Aus diesem Grunde wird Sch.s Beweisführung für sich allein kaum genügen,
um auch seine Konsequenzen für die Entstehungsweise des Romans überzeugend
erscheinen zu lassen. Sowohl J. Öerny wie M. Pirker gestehen denn auch der
Annahme nur den Wert einer Hypothese zu; jener lehnt sie ab, doch auch dieser kommt
über seine Bedenken, zunächst über die Frage nicht hinaus, wer die Novellen hätte
erzählen sollen. — Hans von Müller (5534) veröffentlicht jetzt mit knappen
Erklärungen die fünf bisher unbekannten Stücke, die nach seiner Anzeige (Ruph. 10,
S. 589 ff.; vgl. JBL. 1903, N. 16097) Hoffmanns Nachlass, und zwar, soweit sie grösseren
Umfangs sind, nur in fragmentarischem Zustand, enthielt: aus frühester Zeit eine Parodie
auf Jean Paul und L. Sterne und Erläuterungen zu einer von Hoffmann selbst her-
rührenden Bleistiftzeichnung in der Art von G. Ch. Lichtenbergs Hogarth-Erklärungen,
jenen Bamberger Namenstagsprolog, über den sich der Dichter selber (an J. Ed. Hitzig)
lustig macht, aus der Berliner Zeit schliesslich ein Polterabendgedicht und ein gemein-
sam mit W. D'Elpons verfasstes Hohnsonett auf G. Blankensees dramatische Versuche. —
Z. W e rn e r. H. L. H e 1 d (5538) bietet eine verständnisvolle Charakteristik,
die den Dichter in langen Zitaten vielfach zu Worte kommen lässt, nichts wesentlich
Neues indes enthält. — Eine Zeitungsnotiz über den „Vierundzwanzigsten Februar"
(5539) ist reichlich ungenau. —
Schwäbische Romantik: W.Hauff. J. Proelss' (5541) Aufsatz
über Hauffs Feuerreiterlied und Mörikes Feuerreiter zieht sich durch weit mehr Hefte
der BurschenschBll. hindurch, als unsere Bibliographie angibt und uns vorliegen.
Es ist ein sehr breit vorgetragenes Stück Tübinger Orts- und Studentengeschichte,
dessen Prüfung und Ausmünzung füglich nicht an dieser Stelle besorgt werden
kann. — Eine ganz vortreffliche Ausgabe von Hauffs Werken legte M. Drescher
(JBL. 1908/9, N. 9840) vor. Sie war mir ini Vorjahr unzugänglich geblieben. Der
Text folgt im allgemeinen der Ausgabe von G. Schwab, geht indes bei den Märchen
auf die Fassung der Erstdrucke zurück. Ferner wurden die Gedichte ergänzt und
neu geordnet, dann kamen drei Skizzen aus dem Nachlass, die von H. Hofmann
zuerst gedruckt worden waren, hinzu. Die Einleitungen, die Hauffs Leben darstellen
und jeder Gruppe seiner Schriften vorangestellt sind, gehen eigene Wege und bringen
beachtenswerte Nachweise. Die Literatur über Hauff, die D. wohl beherrscht, wird
von ihm mannigfach ergänzt. Über Quellen, Vorbilder und Sprache weiss er Neues
zu sagen. Sehr vorsichtig ist besonders Hauffs Verhältnis zu H. Clauren angefasst,
und zwar zieht D., wie auch von anderen jüngst versucht worden war, es nicht nur
beim „Mann im Mond" in Betracht. Schon in den „Memoiren des Satan", deren
Hoffmannsche Züge er aufzeigt, weist er (Bd. 2, S. 15 f.) auf die Claurenschen
Elemente hin und zeigt, wie sie hier in ursprünglicher Niederschrift noch stärker
hervortraten. In der Kontroverse über den „Mann im Mond" entscheidet D. sich für
M. Mendheims Vermittlungsvorschlag, dass Hauff während der Arbeit von einer
Nachahmung Claurens zu dessen Persiflage übergegangen sei. Die Einleitung
zum „Lichtenstein" vertieft die Ergebnisse von D.s Monographie über den Roman
(JBL. 1905, N. 4900). Die ganze Ausgabe wird der Forschung künftig unentbehr-
lich sein. —
J. Kerner. F. Jedrzejewskis (5543) Büchlein über die beiden Kerner
und ihr Heim sagt der Wissenschaft nichts Neues und dient, abgesehen von ein paar
Notizen über Kerner-Haus und Burg Weinsberg, nur der Selbstbespiegelung des
Verfassers. —
KarlMayer und K. J. S ch u ler. Die kleine Monographie Alb. Beckers
(5545) über den bescheidenen Dichter Schuler, den Freund Karl Mavers und Justinus
Kerners, entspringt und dient pfälzischem Heimatinteresse. Von (5en beigegebenen
sechs ungedruckten Briefen Mayers, Kerners und Geibs beziehen sich drei auf die
beabsichtigte Herausgabe der Gedichte Schulers; sie zeigen Mayer als vorsichtigen
Warner, indes Kerner frischweg „Singe, wem Gesang gegeben" zitiert. In einem
Brief Mayers fallen einige nicht uninteressante Worte über seine eigene Poesie. —
L. U bland. Wiederabgedruckt wurde ein Aufeatz L. Speideis (5547)
über seinen grossen Landsmann. — Anlässlich der Mühen, die von der Tübinger
Burschenschaft Germania an die Erhaltung des Uhland-Hauses der Stadt gewendet
wurden, trat F. Avenarius (5548) abermals dafür ein, dass man uns mit den
„steinernen und bronzenen Eckenstehern" verschone imd Denkmäler schaffe, die im
Gebrauch leben. — Einzelne Gedichte Uhlands wurden als Ganzes oder in Einzel-
heiten gedeutet von B. Wehner t (5552), A. Hofmann (5553) und Ch. A. Williams
(5554). — Die im ersten Augenblick etwas befremdliche Reihenfolge im Titel von
610 J- Fränkel, Heine.
W. Bernhardts (5550) Dissertation über „Uhlands politische Betätigungen und
Anschauungen" erweist sich bei näherem Zusehen als berechtigt, denn der Verfasser
begnügt sich damit, des Dichters politische Betätigungen in allerdings ein wenig
trockener Weise chronologisch nebeneinanderzustellen und dann am Ende jedes Ab-
schnitts nochmals nach den darin zum Ausdruck gekommenen Anschauungen zu-
sammenzufassen, wobei es denn freilich ohne Wiederholungen nicht abgeht. Das
endgültige Ergebnis dieser Zusammenstellungen ist dann schliesslich kein über-
raschendes. Auf dem Boden angeerbten schwäbischen Rechtsgefühls und demo-
kratischen Bürgerstolzes erwachsen, unter den Einflüssen aufklärerischer Erziehung
und romantischer Zeitideen ungefähr die Mitte haltend, sind ühlands Anschauungen
im wesentlichen die des demokratischen Liberalismus der Zeit. Immerhin sind sie
zu individuell, als dass er sich dauernd einer bestimmten Partei hätte einfügen
können, während seine politische Begabung doch nicht hinreichte, ihn zu einer Führer-
rolle zu befähigen; eine zähe, kompromissfeindliche Natur wie er konnte überhaupt
in den unglücklichen Zeitverhältnissen vom Erfolg nicht begünstigt sein. Die Schrift,
die im wesentlichen Material zusammenstellt, hätte durch ein Sachregister ihrer Be-
stimmung, künftigen Arbeiten zu dienen, glücklich vorarbeiten können. —
Andere: Rahel. Ein glänzendes Buch über Rahel schrieb J. E. Spen le
(5556). Nicht ein specimen eruditionis soll es sein, sondern ein aus den reichen
biographischen Quellen des Stoffes geschöpfter Versuch, in einem grossen Bild Rahel im
Rahmen ihrer Zeit zu zeigen. Die Schilderung des Salons von Rahel Levin und des
Salons Varnhagen sind die beiden Brennpunkte. Da wie dort wird die Charakteristik
der Personen und ihrer Beziehungen zu Rahel in geistvoller, wenn auch nicht immer
tiefgreifender Auffassung aus den biographischen Dokumenten geholt. Freilich fast
durchgehends nur aus den Büchern der eigentlichen Rahel-Literatur, während die
Zeugnisse, die an entfernterer Stelle stehen, unbeachtet bleiben. Drei Kapitel, die
von Raheis Jugend, ihren Liebesschicksalen und von romantischer Kultur und
Weiblichkeit berichten, führen zum ersten Salon hin, zwei erzählen von Varnhagen
und von den gemeinsamen diplomatischen Wanderfahrten und leiten die Wiedergabe
des zweiten Salons ein. Der abschliessende Abschnitt ist „La sagesse de Rahel"
überschrieben. Bertha Badt analysierte das Buch in trefflicher Weise und zeigte
zugleich, wo seine Mängel sitzen. Fein beobachtet sie, wie in Raheis Liebe zu
Finckenstein und Urquijo ihr Verlangen nach Eigenschaften, die ihr selbst versagt
waren, mitspielte. Schärfer als es bisher geschehen, zeigt sie, wie unromantisch Rahel
auch dort ist, wo sie mit den Romantikem Hand in Hand geht (Individualismus,
Frauenemanzipation, Goethe), und will nur Kreuzungs-, nicht Berührungspunkte fest-
stellen, weist darum auch im Gegensatz zu Sp. auf die absprechenden Urteile hin,
die von romantischer Seite über Rahel gefällt wurden und der Annahme widersprechen,
dass ihr Salon ein romantischer gewesen sei. F. Schlegel nannte ihn eine Menagerie.
Um so mehr erkennt B. die Richtigkeit der Zeichnung Sp.s und die von ihm versuchten
engen Verknüpfungen an, sobald der jungdeutsche Kreis des zweiten Salons in Betracht
kommt. Indes auch diese im ganzen sehr anerkennende Anzeige lehrt, dass Sp. wesent-
lich ein Bild der Welt Raheis, gesehen mit ihren und Varnhagens Augen, bringt und
sich nicht zu einer höheren und freieren Stellung hinaufgeschwungen hat. Ein ge-
wandter und geistreicher Franzose hat mit Geschick zu einer angenehm lesbaren
Darstellung verwoben, was ihm beim Lesen der Bücher Varnhagens und Ludmilla
Assings, dann der Briefe aus ihrem nächsten Kreise, endlich der essayistischen Literatur
über Rahel an Interessantem und Neuem aufgegangen ist. —
Heine.
(IV, 11 = N. 5557—5615.)
Jonas Fränkel.
Nene MittellnDgen. — QeBamtdargtellangaii und Charaicteristiicen. — Literarische Beziehnngen und Einwirkungen. —
BiogrTsphUohes. — Werke: Oeiamtonsgaben. — Lyrik. — Drama. — Prosasohriften. — Heine -Yerehrang. —
Neue Mitteilungen. Die weitaus wichtigste Erscheinung des Berichts-
iahres bildet die posthume Publikation von G. Karpeles (5594), die an erster Stelle
behandelt werden muss. Seit der Veröffentlichung der Familien briefe durch Ludwig
J. Pränkel, Heine. 611
von Embden ist nichts zutage gefördert worden, was sich an Bedeutung mit diesen
„Heine-Reliquien" messen könnte. An die v. Embdensche Publikation schliesst
sich denn auch die g-pgenwärtijjfe ergänzend an. Wir erhalten neun weitere Briefe
Heines an seine Mutter, Scämtlich aus den letzten Jahren, ferner einen Brief an Mathilde,
geschrieben während der ersten Reise nach Hamburg, und — als den schwerwiegendsten
Teil des Buches — 2G Briefe Heines an seinen in Wien lebenden Bruder Gustav.
Letztere sind von unschätzbarem Wert als biographische Dokumente; sie fallen in die
Zeit des „Romanzero" und der „Vermischten Schriften". Von den beiden undatierten
Briefen, die diese Reihe abschliessen, begleitete der eine (N. 25) das zur Veröffentlichung
bestimmte und wirklich von Gustav im „Wiener Fremdenblatt" abgedruckte Schreiben
vom 17. August 1855 (N.22) und ist also vom gleichen Tage zu datieren; der andere (N.26)
gehört der zweiten Hälfte Oktobers des gleichen Jahres an. Ein beträchtlicher Teil
dieser Briefe handelt von dem Prager Aktienstreit mit Ferdinand Friedland, an den
drei Briefe aus den Jahren 1838, 1840 und 1846 mitgeteilt werden (das Datum des
letzten Briefes ist verschrieben; es muss heissen: 14. September). Zu diesen Briefen von
Heine gesellt sich eine stattliche Reihe von Briefen an den Dichter: Briefe von Salomoa
Heine, zwei Briefe von Immermann (mit einer Kritik des 4. Bandes der „Reisebilder"),
eine herzliche Einladung von Ludolf Wienbarg zur Mitarbeit an der „Deutsche Revue",
ferner Briefe von Rosa Maria Assing, von August Lewald, Friedrich Mayer (der dem
Dichter 1835 einen Band „Reiseskizzen" gewidmet hatte), Andersen, Ludwig
Bechstein (wichtig für den „Tannhäuser"), Theodor Mundt, Venedey, Gans, Hackländer,
Meyerbeer, Varnhagen, Herwegh, Moritz Carriere, Sigmund Engländer, Marquis de
Custine, Berlioz und anderen; hinzu kommen acht Briefe der Fürstin Belgiojoso und
der einzige Brief der Mouche, der bisher bekannt geworden (auch in Faksimile bei-
gegeben). An die Briefe reiht sich der Abdruck eines für die „Allgemeine Zeitung"
geschriebenen, doch von der Zensur nicht durchgelassenen Aufsatzes von Heine, be-
titelt „Erörterungen", an, von dessen Existenz wir bisher nur aus dem Briefe an Kolb
vom 28. April 1836 wussten; es sind wichtige Erklärungen des Dichters, die sich auf
den Bundestagsbeschluss und auf die Herausgabe des dritten „Salon"-Bandes beziehen.
Wie durch diesen Aufsatz, so erfahren die Werke Heines auch durch die Mitteilung
einer Handschrift zu den „Göttern im Exil" eine Vermehrung; leider ist der Abdruck
der Handschrift, wie die zwei in Faksimile beigegebenen Blätter zeigen, höchst unzu-
länglich. In einem Anhang werden ferner noch zwei Aufsätze von Gustav Heine
über seinen Bruder aus dem „Wiener Fremdenblatt" und aus dem gleichen Blatte eine
Reihe von Dokumenten mitgeteilt, die die Dessauer- Affäre zum Gegenstand haben.
In den Anmerkungen zu den Briefen hat der Herausgeber schliesslich noch reiches
Material zusammengestellt und nicht bloss bereits Bekanntes, sondern auch Un-
bekanntes zum Abdruck gebracht, so einen bisher übersehenen Aufsatz Heines aus der
„Allgemeinen Zeitung" über seinen Bruder Maximilian (August 1852J, einen Aufsatz
von Meissner aus dem Jahre 1850 über seinen Besuch bei Heine und eine lange
Reihe von Dokumenten, die sich auf den von Friedland versuchten Verkauf von
Heines Nachlass an die österreichische Regierung beziehen. Dem Bande ist ein bisher
unbekanntes Jugendbildnis beigegeben. — Eine weitere Bereicherung haben Heines
Werke durch die Mitteilung der Handschrift des Kitty-Zyklus aus Ferdinand Hillers
Nachlass (^5597; der Titel ist in der Bibliographie zu korrigieren: „Vier Briefe und
zwölf Gedichte von Heinrich Heine") erfahren. Ausführlich berichten jetzt über den
Gewinn Band II meiner Ausgabe der Gedichte (Seite 385 ff.) und Band III (Seite 518 f.).
— Dass von den gleichzeitig mitgeteilten vier Briefen Heines an Hiller bloss der vom
23. Oktober 1831 unbekannt war, hat bereits J. H e i 1 b r o nn (5584) bemerkt — Als
ein Nachtrag zu den „Reliquien" sind aus G. Karpeles' Nachlass in N. 16521 der
NFPr. (5596) einige biographische Dokumente bekannt gemacht worden: ein Billett
Heines an Hitzig, geschrieben während des zweiten Göttinger Aufenthaltes, ein anderes
Billett an Georg Herwegh (wahrscheinlich aus dem Jahre 1845), ein drittes an Frau
Nanette Valentin vom 24. Dezember 1834; ferner ein paar Zeilen von Herwegh
über sein Verhältnis zu Heine und ein Brief von Adolf Müllner an Heine vom
15. August 1826. — Nachgetragen sei hier zum vorjährigen Bericht der Hinweis auf
ein durch E. K r a u s (JBL. 1908/9, N. 6845) publiziertes, sehr bemerkenswertes Billett
Heines an Grillparzer vom 13. November 1833, während ein anderes Schreiben, das
A. Kohut (ebda. N. 9991; vgl. S. 1001) abdrucken Hess, längst bekannt war. — Vermerkt
sei auch der getreue Abdruck der Heine-Briefe an Menzel (JBL. 1906/7, N. 8109) nach
den Originalen des Berliner Literaturarchivs; es fehlt darunter bloss der Brief Heines
vom 9. Dezember 1830. — Ich verweise ferner auf die bei O. Draeger (JBL. 1908 9,
S. 1003, N. 10038) abgedruckten Aktenstücke, insbesondere das Schreiben Metternichs
an Wittgenstein und den Pariser Spitzelbericht über Heine (S. 156 ff.), und schliesslich
auf die, soweit sie Angaben über den Pariser „Vorwärts" bringt, freilich der Korrektur
bedürfende Publikation von M. Laubert (ebda. N. 10043), die noch aus dem Jahre
612 J. Fränkel, Heine.
1844 wiederholte Fahndung-serlasse der preussischen Regierung gegen den Dichter
bezeugt. —
Gesamtdarstellungen und Charakteristiken. Nach langer
Zeit hat sich wieder einer an die Darstellung von Heines Leben gewagt: die Tempel-
Ausgabe bringt als Band X eine Heine-Biographie von R. Fürst (5602). Der Band
bedeutet trotz seinem Umfang für die Wissenschaft sehr wenig: es ist im Grunde keine
Biographie, sondern eine Chronik von Heines Leben, reizlos und physiognomielos.
Man siehts dem Buche überall an, dass es rasch zusammengeschrieben worden ist.
Nirgends selbständige Charakteristiken, nirgends ein tieferes Eindringen. Das Ver-
hältnis zu Goethe, zum Judentum, das Kapitel über den Saint-Simonismus und das
über Nazarener und Hellenen sind so oberflächlich als möglich geschildert. Im
Platen-Abschnitt wird das neue Material, das Koch-Petzels Ausgabe zutage gefördert,
einfach ignoriert. Die Besprechungen der Werke lehnen sich an Vorarbeiten an,
über die referiert wird. Wo dem Verfasser die Vorarbeiten unbekannt geblieben
sind (er kennt beispielsweise Mückes Buch nicht!), da sinken auch seine Be-
sprechungen zu regelrechten Inhaltsangaben nach Düntzer-Geigerscher Methode.
Eigentlichen Unrichtigkeiten wird man zwar nicht zu oft begegnen; wo sie aber
vorkommen, lassen sie immerhin erkennen, dass der Verfasser nie anders als aus
zweiter und dritter Hand geschöpft hat. Falsch ist die Angabe (Seite 464), das
Gedicht „Warnung" (,,Solche Bücher lässt du drucken") sei bereits in der ersten Auf-
lage der „Bäder von Lucca" gedruckt worden; das Gedicht „Unsere Marine" ist nicht im
„Vorwärts" erschienen: alles, was über den Pariser „Vorwärts" gesagt wird (Seite 438
und 484), ist unrichtig. Der „Roman zero" ist nicht, wie Seite 485 erzählt wird, erst
durch eine Besprechung der „Revue des deux mondes" vom 1. April 1852 in Frankreich
bekannt geworden: die Zeitschrift hatte bereits am 15. Oktober 1851, also noch, vor
dem Erscheinen der deutschen Ausgabe, einen längeren Artikel über das Buch mit
Proben gebracht. Sehr gewagt finde ichs, bei der „Nächtlichen Fahrt" von einem
— Ritualmord zu sprechen! Auch die Deutung der Symbolik des „Apollogott"
(Seite 259 und 489) darf mindestens als verunglückt bezeichnet werden. — Noch
weniger bedeutet das Buch von M. Bienenstock (5558/9) für die Forschung eine
Förderung, so dankbar auch das Thema ist, das es sich gestellt hat. Es ist die Arbeit
eines fingerfertigen Dilettanten, der auf Schritt und Tritt die mangelnden Voraus-
setzungen für eine so ernste Aufgabe verrät. In dem langen Literaturverzeichnis z. B.,
das am Schluss abgedruckt ist und von der Schülerhaftigkeit des Verfassers zeugt
(er zitiert z. B. Heines Werke immer nach einer Berliner Ausgabe, die mir unbekannt
ist!), fehlt gerade das wichtigste Buch, aus dem er für sein Thema hätte lernen können:
die Romanzero-Studien von Helene Herrmann. In den Nachweisen aus der jüdischen
Geschichte wird nicht etwa Basnage oder einer von jenen Autoren, die Heine benutzt
hat, angeführt, sondern — Grätz! Zu was für grotesken Missverständnissen aber das
gedankenlose Ausschreiben anderer Autoren den Verfasser führt, dafür bietet Seite 167
ein köstliches Beispiel, wo von einem „Kästchen mit Juwelen" bei Brentano gefaselt
wird! — Die Broschüre von K. Kraus (5^60) ist das Pamphlet eines Journalisten,
der sich keine Skrupel daraus macht, dass er Heine nicht gelesen hat. — Im Gegensatz
hierzu bietet 0. E r n s t s (5562) Aufsatz die Gedanken eines Mannes, der sich viel mit
dem Dichter beschäftigt hat; er verficht leidenschaftlich den Satz, dass Heine eine in
ihren Grundfesten durchaus ethische Natur war. — 0. Walzeis (5566) Studie bildet
die Einleitung zu dem im nächsten Jahresbericht zu besprechenden 1. Bande seiner
Heine-Ausgabe. —
Literarische Beziehungen und Einwirkungen. G. van
P 0 p p e 1 (5573) zählt rasch, aber mit guter Kenntnis der einschlägigen Literatur,
die Beziehungen Heines zur Romantik auf. — J. Vlasimsky (5574) erinnert gegen
R. M. Meyer in dessen Literaturgeschichte, dass nicht Storm, sondern Heine einer
der ersten gewesen, der die Psychologie der Hand in die Erzählung eingeführt hat. —
Margherita Azzolinis (5576) Berner Dissertation über Carducci verfolgt
in einem längeren Kapitel auch die Einwirkungen von Heine: sie weist
Heines Spuren nicht bloss in den Dichtungen, sondern auch in den Prosa-
schriften des italienischen Dichters nach. Am besten aber wird Carduccis Vor-
liebe für Heine durch die lange Liste von Heine-Büchern illustriert, die seine
Bibliothek barg. — Den Spuren eines Heineschen Gedichtes bei einem anderen
Dichter Italiens, Aleardo Aleardi, in dessen „Triste Dramma" (1859), geht A. C a r a f a
(5575) nach. —
Biographisches. Der sensationellen Nachricht über Heines Geburts-
jahr und Taufe, die F. Hirth (5577) aus einem im Jahre 1848 erschienenen Zeitungs-
aufsatz von Lyser ausgegraben und durch eine ganze Reihe von Blättern hat fliegen
lassen, ist man gleich mit guten Gründen entgegengetreten. — Aufschlussreich sind
die Mitteilungen aus Düsseldorfer Archiven, die H. W i 1 1 u m s e n (5579) vorlegt.
J. Fränkel, Heine. 618
Das Jahr 1797 wird als Heines Geburtsjahr erhärtet. Einigte Qeschäftsanzeigen, die
aus Düsseldorfer Zeitungen abgedruckt werden, beleuchten die Gestalt von Heines
Vater. Wir erhalten reiche Kunde von der Franziskanerschule, die Heine zuerst
besucht hat, und deren Lehrern. Es wird dargetan, dass Heine hier verblieb, bis er
etwa 1811 die obersten Klassen des Lyzeums bezog; dass er zuerst die Vorbereitungs-
schule des Lyzeums unter Asthöver besucht habe, wie bisher angenommen wurde,
erweist sich nunmehr nach W.s Darlegungen als falsch. Schliesslich macht es W.
wahrscheinlich, dass Heine nach Absolvierung der Hamburger Kaufmannszeit während
des Jahres 1819 das Düsseldorfer Lyzeum hospitierte, um sich für die Aufnahme-
prüfung auf der Universität vorzubereiten, — Willumsens Mitteilungen über Samson
Heine werden durch den Abdruck einer Reihe weiterer Inserate aus Düsseldorfer
Zeitungen, die aus dem Nachlass von Ü. Karpeles (5596) (NFPr. N, 16556)
publiziert wurden, ergänzt. — E. pjb stein (5585) druckt aus Th. von Kobbes
„Reiseskizzen aus Belgien und Frankreich usw." (Bremen 1836) einen Abschnitt über
des Verfassers Besuch bei Heine im Sommer 1834 ab. —
Werke: Gesamtausgaben. Die zehnbändige Heine- Ausgabe, die
unter O, W a 1 z e 1 s (5601) Leitung im Insel-Verlag erscheint, bringt in zwei Ab-
teilungen die Versschriften und die Prosa in chronologischer Reihenfolge. Sie ver«
ziehtet auf Vollständigkeit in der Mitteilung von Lesarten und verlegt das Schwergewicht
in die Kommentare. Der Wert der Bände, die vom Verlag einzeln abgegeben werden, ist
ein sehr ungleichmässiger. Band 9, den A. Leitzmann besorgt hat und der ausser
„Lutezia" die Denkworte auf Markus, die vier bei Elster VII, Seite 351—73 abgedruckten
Aufsätze und die „Briefe über Deutschland" (Elster VI, S. 531 ff.) bringt, braucht hier
nicht weiter besprochen zu werden; er bedeutet für die Forschung keinen Gewinn.
Dagegen darf der Kommentar zu Band 7, den O. Walzel bearbeitet hat, als eine
wirkliche Bereicherung begrüsst werden. Er bietet auf Schritt und Tritt erwünschte
Belehrung, überall die Fäden aufzeigend, die Heines philosophische Schriften mit den
geistigen Tendenzen seiner Zeit verbinden. Der Kommentar zu den „Elementar-
geistern" konnte sich auf die Forschungen von Mücke stützen. Auch die Text-
gestaltung dieses Bandes hat selbständigen Wert. — Das Niveau der Tempel-Ausgabe
(5602), deren zwei erste Bände im letzten Berichte beurteilt worden sind, hat sich
bei den weiteren Bänden nicht gehoben. Die Herausgeber gehen allen Schwierig-
keiten aus dem Wege, indem sie die bisherigen Ausgaben mit allen Druckfehlern
harmlos nachdrucken. Zu Band 10 ist noch nachzutragen, dass in der Biographie
von R. Fürst nur zu Anfang einige Briefe abgedruckt werden, später jedoch leider
ganz ausbleiben. —
Lyrik. F. Beyer (5605) teilt aus der Heine-Sammlung der Düsseldorfer
Bibliothek Handschriften"^ zu den Gedichten IX und XXV des „Neuen Frühlings"
mit; die letztere nicht ganz exakt: man findet sie korrekter in meiner Ausgabe der
Gedichte Band 2, Seite 382 wiedergegeben. Er beweist ferner, dass die Auslassungen
in der zweiten Auflage des „Buchs der Lieder" von der Zensur vorgenommen worden
sind (woran freilich bisher niemand gezweifelt hat), bespricht die vierte, von Heine nicht
durchgesehene Auflage desselben Buches und macht darauf aufmerksam, dass der
Reim des Wintermärchens: „Romantik / Uhland Tieck" bereits in einem Sonett von
J. B. Rousseau an Heine vom Jahre 1823 vorkommt. —
Dramen. B. Litzmann (5607) hat bei einer Aufführung des „Ratcliff"
durch Bonner Studenten eine Rede gehalten, die die Dichtung nach allen Seiten hin
gut charakterisiert. —
Prosaschriften. N. 5608 a ist ein Kapitel aus H. H. H o u b e n s im
nächsten Bande zu behandelndem Bucli über „Jungdeutschen Sturm und Drang". —
Heine-Verehrung. Der „Heine-Kalender" (5614) bringt in seinem
zweiten Jahrgang mit Ausnahme eines Gedichtes von Karl Henckell keinen
selbständigen Beitrag. Die beiden Aufsätze von H. Lichtenberger sind dessen
Buche „Heine als Denker" entnommen. Dagegen begrüsst man dankbar das Fak-
simile des Briefes von Heine an seine Schwester vom 8. Mai 1824 (Embden S. 32fiF.):
die Reproduktion zeigt, wie arg Heines Familienbriefe von Ludwig von Embden
zurechtgestutzt worden und wie dringend nötig ein Neudruck nach den Handschriften
wäre. Das auf Seite 59 beigegebene Heine-Bildnis aus dem Besitze von K. Meinert-
Frankfurt a. M. war bereits aus Elsters Ausgabe bekannt. —
Ich muss zum Schlüsse noch meinem Bedauern darüber Ausdruck geben,
dass mir unter anderen leider auch die Nummern 5564, 5571 und 5606 unzugänglich
geblieben sind. Die Mitarbeiter der JBL. werden von ausländischen Forschern
nicht besser unterstützt als von den einheimischen. —
JahresHprirbt« fBr nenpr* deatsche Litpraturgcschiobte. XXI. f^ü
614 H. Maync, Das Junge Deutschland.
Das Junge Deutschland.
(IT, 12 = N. 5616-5655.)
Harry Maync.
Allgemeines. — Einzelne PersönlichVeiten: L. Börne. — K. Ontzkoir. — H. Lanbe. — K. Immer-
mann. — Th. Mnndt. — H. von P&c'kler-Maslcan. —
Allgemeines. H. H. Houben (5616) veröffentlicht einen menschlich
sympathischen und literarisch interessanten Brief Campes an . Alexander Jung"
(2. April 1838), in dem der Verleger des Jungen Deutschland sich selbst und seine
Grundsätze, sein Verhältnis zu Gutzkow und Wienbarg usw. behandelt. —
Einzelne Persönlichkeiten: L. Börne. Die bis ins 17. Jahr-
hundert zurückgreifenden Feststellungen A. Tänzers (5622) über Börnes Vor-
fahren führen in die im Gebiete der Deutschordens-Ballei Mergentheim bestehende
Judengemeinde und sind vorwiegend kulturgeschichtlich von Interesse, —
R. R 0 s e e u s' (5619) Greifswalder Dissertation behandelt Börne als Kunstkritiker.
Das Wesen dieser zu erheblichen Ausstellungen berechtigenden Kritik ist subjektiv
und unwissenschaftlich, sie zeigt Mangel an Sachkenntnis und an Methode; ihr Zweck
verfolgt nicht politische Tendenzen, sondern will auf Künstler und Publikum er-
zieherisch wirken. Nach diesen vorbereitenden allgemeinen Feststellungen betrachtet
der Verfasser zunächst die Hauptgesichtspunkte von Börnes literarischer Kritik, und
zwar seine Auffassung vom Wesen der Kunst, seine Ansichten über Stoffwahl, innere
Form und äussere Form. Dann wird Börnes literarische Kritik in der Zeit vor
seiner Übersiedelung nach Paris und diejenige während der Pariser Zeit historisch
gemustert. Ein eigenes Kapitel legt sein Verhältnis zu den deutschen Klassikern
dar. Weitere Abschnitte handeln von seiner Schauspielkritik einerseits und von
seiner Kritik über bildende Kunst und Musik anderseits. Ein gerecht abwägendes
Schlusswort stellt Börne weit unter Lessing und Wilhelm Schlegel; seine Kritiken
seien nur geistvolle ästhetische Plaudereien, hätten aber gerade deswegen zur Zeit
ihres Erscheinens gut und anregend gewirkt. Anregend hat Börne auch auf die
Kunsttheorie der Jungdeutschen gewirkt. Auch als Kulturbilder der damaligen Zeit
sind seine Kunstkritiken bedeutsam, für uns sind sie fast nur noch historisch
wertvoll. —
K. Gutzkow. H. H. Houben (5624) analysiert jenes oben genannten
(s. N. 5616) Jung (schliesslich bei Campe erschienene) „Fragmente über den Un-
genannten", d. h. über den geradezu schwärmerisch gewürdigten Gutzkow, und druckt
zwei Briefe des letzteren an den Verfasser (Januar und Juni 1837) ab. Sie sind
menschlich aufschlussreich für den Dichter der „Wally". — Ebenfalls H. H. Houben
(5626) handelt über Gutzkows Aufenthalt in Berlin im Jahre 1837: über seine ver-
geblichen Bemühungen, in Berlin eine Zeitschrift herausgeben zu dürfen, und über
seinen damaligen Berliner Bekanntenkreis. Auch hier werden zwei Briefe Gutzkows
an Jung veröffentlicht. ~ Und abermals H. H. Houben (5625) veröffentlicht Mit-
teilungen aus den autobiographischen Niederschriften, in denen sich der in St. Gilgen-
berg internierte geisteskranke Gutzkow „unter dem Druck seiner Wahnvorstellungen
über die Entstehung seiner bedeutendsten Werke ausspricht und damit über viele
Episoden seines Lebens ein Licht verbreitet, das er sonst bei gesundem Geiste stets
sorgsam gehütet hat". Diese (erschütternden) Auszüge H.s sind recht wertvoll, da-
gegen enthält seine sehr breit dargelegte Krankheitsgeschichte Gutzkows kaum etwas
Neues; überhaupt wird H.s sachlich so viel Wichtiges zutage fördernde Produktion
dadurch beeinträchtigt, dass er sich so unendlich oft wiederholt und seine Akten oft
bewusst auseinanderreisst, gleichzeitig hier und dort je einen Teil veröffentlichend. —
Zu den im letzten Bericht gewürdigten Gutzkow- Ausgaben ist jetzt vor allem noch
diejenige R. Gens eis (5627) getreten. Die Auswahl ist zu loben, ebenso die
guten, von Überschätzung freien Einleitungen und namentlich die 160 Seiten um-
fassenden Anmerkungen, die von grosser Belesenheit und literargeschichtlicher
Orientiertheit zeugen; auch das eingehende Register sei hervorgehoben. Gutzkows
grosse Romane konnten auch in diese Ausgabe nicht 'aufgenommen werden, doch
hat R. Gen sei inzwischen (1912) in demselben Verlage zur Ergänzung „Die
Ritter vom Geist" folgen lassen; diese ebenfalls reich kommentierte Ausgabe hat
bis auf weiteres für alle wissenschaftliche Forschung über den grossen Roman
als Ausgangspunkt zu dienen. Gleichzeitig möchte ich vorwegnehmend berichten,
dass H. H. Houben im Jahre 1911 im Brockhausschen Verlage uns auch eine
sehr erwünschte Sonderausgabe des „Zauberers von Rom" („Aktuell — spannend"
H. Maync, Das Junge Deutschland. 615
steht geschmackloserweise auf dem Streifband) beschert hat; seine Einleitung ist
freilich etwas mager. — Endlich liegen zwei grössere darstellerische Arbeiten über
Gutzkow zur Besprechung vor, zwei gute Dissertationen. Die Marburger von Peter
Müller (5630) bietet Beiträge zur Würdigung des Lustspieldichters Gutzkow.
Neben „Zopf und Schwert" werden, an der Hand der Outzkowschen Notizbücher,
besonders die Entwürfe zu dem Lustspiel „Die stille Familie** behandelt. Ein nach-
träglich vorgeschobener erster Abschnitt bespricht ein bisher unbekanntes Tagebuch
des Dichters. Auch dieses Tagebuch und jene Notizbücher werden auf komische
und satirische Motive hin geprüft. Die „Stille Familie" wird gebührend als Schmarren
abgelehnt, auch „Zopf und Schwert", dessen Verhältnis zur Quelle M. näher nach-
geht, erheblich tiefer eingeschätzt, als es z. B. Houben tut. Ein Anhang teilt Ge-
dichte und Entwürfe aus jenem Tagebuche mit. — Die Berliner Dissertation
P. Weiglins (5631) untersucht in ziemlich ausführlichen Analysen Gutzkows und
Laubes Literaturdramen, vor allem also natürlich: „Richard Savage", „Das Urbild
des Tartüff", „Der Königsleutnant" einerseits, „Gottsched und Geliert" und „Die
Karlsschüler" anderseits. Die wohlgelungenen Ausführungen, von Sachkenntnis
und Reife zeugend, bringen manches Neue und Gute. —
H. Laube. Über die in der Bibliographie aufgeführten Laube- Ausgaben
habe ich schon im vorigen Bande gesprochen. Die weiterhin vorliegende Berliner
Dissertation von P. Przygodda (5642) handelt ziemlich umständlich und dennoch
lückenhaft über Laubes literarische Frühzeit. Ihrem Werte nach steht sie unter der
Weiglinschen, doch bringt auch sie im einzelnen Beachtenswertes. Das gilt zumal
für den zweiten Teil, der Laubes kritische Übergangszeit als Redakteur der „Zeitung
für die elegante Welt" zum Thema hat. Teil 1 betrachtet Laube als politischen Schrift-
steller im „Neuen Jahrhundert", Teil 3 als Dichter. Hinter der Analyse bleibt die
Synthese zurück. Wann werden wir durch grosse abschliessende Monographien über
die wichtigsten jungdeutschen Schriftsteller und durch eine Geschichte des Jungen
Deutschland von der erdrückenden Masse blosser verstreuter „Beiträge zu" Gutzkow
und Laube erlöst werden?! —
K. Immermann. An der Hand von Immermanns ungedruokten Tage-
büchern erläutert und ergänzt W. Deetjen (5636) in einem Aufsätzchen die Mit-
teilungen des „Reisejournals" über einen kurzen Aufenthalt des Dichters in Hannover
(1831). — O. Volkarts (5640) die Immermannsche „Mythe" breit analysierende
Studie über das Verhältnis des „Merlin" zum „Faust" fuhrt die Angaben meines
„Merlin"- Kommentars etwas weiter aus. — An meine Immermann-Ausgabe knüpft auch
Helene Herrmann (5639) an. Auf über 20 Seiten übt sie produktive Kritik an
meiner Arbeit. Sie bezeichnet Einleitungen, Lebensbild und Anmerkungen als „ge-
diegen und klar", rühmt überhaupt alles Philologisch-Literarhistorische, setzt aber
einige prinzipielle Fragezeichen. Mehr auf die „Formprobleme" einzugehen und ein-
dringendere Analysen zu geben, wird meine Immermann-Biographie der geeignetere
Ort sein, die sich manchen Fingerzeig der H.schen Kritik zunutze machen wird. Näher
geht sie auf den „Alexis" und besonders auf den „Merlin" ein, den sie höher wertet
als ich. — Auch S. von Lempicki (5638) findet in seinem Buche „Immermanns
Weltanschauung" den Denker in Immermann unterschätzt und — unterschätzt dafür
seinerseits den Dichter. Gleich Helene Herrmann betont er mit Recht, dass Immermann
im höheren Sinne ein originaler Dichter ist, trotz seiner starken Abhängigkeit von
Vorgängern, aber er ist blind, wenn er völlige Originalität für ihn in Anspruch
nimmt. Auch geht es meines Erachtens nicht an, ihn schlechtweg zum Pessimisten
zu stempeln und ihn pathologisch zu nehmen. Das Buch ist als ein erster synthetischer
Versuch zu begrüssen, doch mangelt es diesem Versuch noch sehr an Ausgeglichen-
heit und reifer Rundung; manchen brauchbaren Anregungen stehen Ausführungen
gegenijber, die — zum Teil auf mangelhafter Beherrschung des Materials beruhend —
entschieden abzulehnen sind. Ich sehe mich mit diesem Urteil in Übereinstimmung
sowohl mit Ottokar Fischer wie mit W. Deetjen (ZDU. 1912, Heft 2). —
T h. M u n d t. Dem Buche 0. Draegers (5650) zollt E. Ackerknecht
volle Anerkennung. — H. H. H o u b e n (5652) gibt Mitteilungen aus Briefen, die
Mundt an die Verleger seines „Literarischen Zodiakus", die Gebrüder Reichenbach
in Leipzig, gerichtet hat; er legt damit neue Beiträge zur Handhabung der Zensur
in den dreissiger Jahren vor. —
H. vonPückler-Muskau. H. Conrads Auswahl-Ausgabe (5653) findet
weiteren Beifall. — B. Lenz (5654) verbreitet sich in einem kundigen Essay ein-
gehender über Pückler-Muskaus Leben, Wesen und Werke. —
Nummern der Bibliographie, auf die ich hier nicht eingegangen bin, waren
mir teils nicht zugänglich, teils sind sie an anderen Steilen dieses Bandes besprochen. —
Personen- und Sachregister.
Von Oscar Arnstein und Arthur Wetzlar.
Die Zahlen beziehen sich auf die Paginierung der Bibliographie (Teil I) und des Textes (Teil II),
in Teil I also auf die Spalten (1—316), in Teil II auf die Seiten (317—615). Für die Benutzung
empfiehlt es sich, jedesmal die ganze Spalte bzw. Seite durchzusehen, weil sich Namen und Sach-
bezeichnungen auf den einzelnen Spalten und Seiten vielfach wiederholen.
Aalderg, W. J. 200. 647.
Aarne, A. 40/7.
„Aar, Der" 21.
Abdeokerspraohe OO.
Abegg, E. 09.
— J. F. 153.
Abeicen, H. 201.
Abel, A. 250.
Abele, H. 12«.
Abenteuerroman 491.
Aberglaube 89, 285, 566.
Abert, H. l.SO, 176, 236.
Abioht, M. 9:i.
Abiturientenexamen 92.
Ablagspredigten 107, 406.
Ablaut 02.
Ableitungsmanie 12.
Abli, Landamman von Olaras 417.
Abraham, K. 37.
— a Santa Clara, s. Megerle, U.
Abraraczylc. R. 270, 554.
Absohatz, II. Assm. Frhr. t. 128, 428,4.34.
Absolutismus 123, 125, 5.34.
Abt, Felicitas 251.
— Th. 339.
Abteischnlen s. Schulen.
Acad6mie fran9aiBe 336.
Aooademia di Apatisti 429.
Acht, die CO.
Aohtermann, B. 202.
Acker, H. 182.
Aokerkneoht, E. 140, 191, 615.
Ackermann. K. E. 502.
Adam, A. E. 100.
Adelmann, B. 410, 421.
Adiokes, E. 265.
AdjektiT 56.
Adler, F. 82, 224, 367.
— G. 295.
— H. 312.
Adorf 291, 576.
Änetde 37, 41.
inte 108, 134, 149, 894, 407. 420, 446.
ÄBChylos 226, 375/6, 600, 578.
Äsop 384.
Ästhetik 71-81, 136, 155, 260/1, 274,
. 290, 304 5, 356-06, 481, 59Ä/7.
Ästhetizismns 77.
Affekte (im Kunstgenoss) 76.
Agricolu, J. 119, 386.
— R. 422.
Agrippa t. Nettesheim 44, 293. 579.
Ahasver .39.
Ahrens, W. 188, 262.
Aiohinger, 0. 104.
Akademie der Wissenschaften, König-
lich Prenssische 133.
Akademieproblem 336.
„Akademische BIAtter" 21.
Akustik 279. 293. ■
Akzent 366.
Alufberg, F. 17, 43. 78, 282, 264. 277,
325, 363.
Alber, Erasmus IUI, 111, 119,899, 422.
Albert der Orosse 405.
— C. 49.
— E. 157, 222, 475, 512.
— Fritz 14.
— H. 141, 235, 4.34.
— M. 48.
— P. 6. 298.
AlbertinuB, Aeg. 103, 401.
Alberts. K. 176.
Albinns. M. 127, 4:12.
— P. 104. 402.
Albreeht. Herzog TonProntsen 101, 398f.,
400. 420.
— von Hains 416.
— Aloibiades 398/9.
— P. 18S.
Alchimie 52, 108, 407, 442.
Alder, 0. 19.
Aleander. J. 111. 410.
Aleardi. A. 139, 311, 612.
Alexander der Grosse .35, 37, 40, 375.
— P. 8. Kleimann, P. A.
— R. 2.')2.
Alexis, W.. 8. Häring. W.
Alfleri. V. 39.
Alle, J. ▼. d. 162.
Allen. Ph. S. .38, 119, 422.
„allerlei" 62.
Allesoh, O. T. 73.
..Allgemeine Deatsche Biographie'' 6,
323.
„Allgemeine Zeitung" 20, 312, 611.
Allmera, H. 26.
Allnnan. A. 249.
„All weltlich trew nod raTeraieht" 899.
Almanache 23, 30.3, 389, S73/4, 694.
„Almosen" 62.
AlpenUnder 81, 287.
Alaoher. 0. 145.
Alt, K. 279. 292, 303, 561, 394.
— Th. 79, :163.
Altdeutsch 332.
Altenberg. P. 19«.
AltenhSfer, H. >0.
AltennöUer. W. 86.
Altersmnndart 57.
Altertumskunde 3ö 6.
Altes Testament 39.
Althamer. A. 107. 406, 422.
Althin«, Chr. 181. 489.
Althoff, F. 88, 342.
Altkamp, K. 30.
Jahresberichte f&r neuere deutsch« Llteratnrgeachichto. XXI.
Altkiroh. K. 133. 265. 443.
Altkamistioa 108.
Altmann, W. 242.
Alzinger. J. B. 4«>I.
Aly. W. S.'i.
Amadisroman 47. 108.
..Ambleto" (iUlien. MelodrB») 46.
Amelaog, C. P. 23.
Anelaog, H. :iOO.
Amerbaeh, Brnao 423.
— E. 104. 401.
Amerika 70. \3s, 163.
Ammann. II. 120.
Ammooias. 0. Gart. 420.
Amrhein. H. XI.
Am Sunde. F. Il.V
Amyntor, Q. ▼.. s. Gerhardt. D. t.
Anakreontik 156. 474,5.
Ander. A. 524.
Anders, J. E. 159.
Andersen, H. Cb. 1.3.
— V. 39.
„An der Weichsel" 48.
Andlaw. H. B. T. 271.
Andler, Chr. 11.3. 264. 278, 29:1. 577 8.
Andrade, C. 38.
Andreae. F. 140. 428.
— Val. 44«.
Andreas- Salome, Ix>a 79, 232. 3*1.3. .551.
Andree-Eysen. Marie 6S.
Andro. L. 2:X).
Anekdoteodichtung 50, 384. 8S.S.
Anemüller. K. 162.
Aner, K. 278, 666.
Angelns Silesins, •. Seheffler, A.
Anglistik XÜ. .343.
Angrandt. J. 415.
Anhalt 118. 420.
Ankert, H. 5*i, 344.
Ankwics. H. 120, .397, 422.
Anna Amalia, kersogin t. Saekaea-
Weimar 91, 285. 4^, 487, 563. 6«6.
— Sophia. Laadgrifin t. Heaaea-Dani-
stadt 431.
Annaberg 1«)4. 402.
Annesley. Ch. 23.5.
Annolied 40.
Annnntio. 0. i' S8, 48, 8S1, 386,«, 619.
AnschDtz. B. 261.
AoUl, G. 178.
Antelilh. H. 175.
Antkes, 0. 24«.
Anthologien .32, 15ö. 168.
Aatike 26. 37,9. 226, 237, 332. 876, 388,
822. 529, 5.57.
Antipetrarkismns 4.33.
Antisemitismus (Tgl. Jndeafrage) 491.
Anton, R. 05.
59
618
Personen- und Sachregister.
Antonius nnd Eleopatra 48.
Antropp, Th. 207, 247.
Anzengrnbe (Verein) 218.
Anzengruber, L. 13/4, 31, 218. 323, 458,
532.
Apel, M. 96, 374, 546.
— Th. 151, 523.
Apelt, 0. 25, 331.
Apfelstaedt, 0. 116.
Aphorismen 269, 335.
Apian, Ph. 108, 407.
Apollonins Rhodins 573.
Appell»tivnamen 67.
— Pfälzer 64.
— weibliche 64.
Apperzeption 74, 360.
Arani, Kurt, s. Fischer, Hanns.
Arbeiterbewegung, Berliner 2'(1.
Arbeiterbriefe 154.
Arbeitsschulen s. Schnlen.
Arbenz, E. 117, 417.
Archer, W. 227, 229.
„Archiv für die Geschichte des Sozialis-
mus" 21.
— für Urkundenforschung" 21.
Archive 9.
Arohiv in: Berlin 326.
— Darmstadt 442.
— Hamburg 327.
— Hannover 435.
— Innsbruck 327.
— Karlsruhe 370.
— Kiel 251.
— München 370.
— Speyer 370.
— Zweibrücken 370.
Ardeschah, J. P. d' 196.
Arenatheater 244.
Arend, M. 235.
Arendt, Henriette 154, 473.
Arens, E. 45, 482.
Arent, W. 450.
Ariosto, L, 41, 555.
Aristophanes 37, 226.
Aristoteles 359, 522, 556.
Armbruster, J. 146.
Armesto, V. S. 44.
Armhaus, V. 43.
Arminins 42, 378.
— W. 8. Schultze, Herm.
Arndt, E., Schauspieler 252.
— E. M. 13, 87, 153, 157/9, 210, 261,
47.5/6, 502, 548.
— Norma 158.
Arnecke, F. 89.
Arnim, Bettina v. 7, 49, 277, 281, 284,
304, 306, 558, 561, 597, 601, 604.
— L. A v. 305/7, 328, 340/1, 450, 459,
489, 5.58, 561, 601, 605.
Arno, H. 161, 187.
Arnold^ C. 115.
— E. 14, 60, 264
— J. F. K. 486, 591.
— K. J. 181.
— P. J. 294, 579.
— H. F. 8, 37, 158, 220, 242, 324.
— V. 250.
Arnout 401.
Arnstein, Familie 310.
— 0. 9,
Aronsohn, 0. 233, 521.
Arröat, L. 73
Artistentnm 254.
Artner, Therese v. 570.
Artussage 41, 379.
ArvidsBOn, A. J. 477.
Asoh, Schalem 32].
Aiohenbrödel 46.
Aschner, S. 88, 307, 341, 600.
Asquerino, E, 48.
Assugioli 257.
Assig 42H.
Assing, J. D. 460.
— LudmiUa 400.
— Rosa Maria 400, ftll.
Assmne, W. 222.
Asimnth, Ed. 149, 207.
Asgoxiaiinn 360.
Aster, E. v. 543.
Astessnus, Antonius 420.
Atthfiver 613.
Astrenoroie 423
.,Athenftum" 305, 609.
Atlantis 370.
Attila 43.
Aubert, A. 303, (104.
Anbry, 1*. .J5, 344.
Aaoassin und Nioolette 47.
Aner, H. 269.
Auerbach, B. 3, 48, 190, 385, 469-70, 498.
— M. F. 314.
Auernheimer, B. 79, 212, 225, 503.
Auersperg, A. Graf v. (A. Grün) 54, 59,
166, 341, 454, 471, 478-80.
Anffenberg, J. v. 211, 299, 503, 590.
„Auf hohen Zinnen" 21.
Aufklärung 86, 136, 178, 209, 255/8, 339,
447, 4913, 501, 537, 539.
Aufrecht, Th. 54, 342.
Aufsatzunterricht 34/5, 331.
Angnst der Starke 428.
— Wilhelm, Herzog von Braunschweig
435.
Angnstin, Der liebe 429.
Aurich 107.
Ausdrucksbewegungen 366.
Ausdrucksknitur 77, 362.
Ansdrncksknnst, theatralische 243.
Aussprache 67, 339.
Ausstattungsregie 207.
Antographien 145.
Antorenhonorare 11.
Ave-Lallemant, F. Ch. B. 299, 589.
Avenarins, F. 10, 26, 70, 76, 150, 156,
162, 109, 191, 197/8, 206, 208, 269,
279, 290, 310, 362, 501, 535, 576, 609.
— Thomas 428.
d'Avenel 11.
Averdieck, Elise 153. .
Axter, E. v. 258.
Ayres, H. M. 48.
Azzolini, Margherita 139, 311,454,612.
Baader, F. Ph. 248.
Baurs, E. 10.
Baasch, E. 143.
Bab, J. 207, 215, 223, 228-30, 232, 243,
245, 253, 274, 291, 299, 500, 506,
513, 518, 520, 553,
Babbitt, J. 72, 274, 359, 554.
Babillote, A. 205, 231, 234, 519.
Bach, Ch. 38.
— D. J. 225.
Bachern, J. 6, 148, 271, 328.
Bacher, E. 20, 328.
Bacher], F. 218.
Bachroann, A. 68/9.
— E. 285, 566.
Backers, H. 71, 274, 554.
Bacmeister, J. 11.
Bacon, Francis 227, 575.
Baden, Grossherzogtnm 19, 142, 163,
187.
Badendieck, F. C. 226.
Bader, K. 56, 343.
Badschenkengedicht 103.
Badstnber, H. 166, 351.
Budt, Bertha 145, 261, .304/5, 310, 597.
599, 610.
Bächtold, H. 61, 480.
Baensch, 0. 133, 443/4.
Baer, K. E. v. 149, 267.
Bärens, J. G. 90.
Bärensohn-Märchen 377.
Bärholz, D. 429.
Bärwinkel, R. 149.
Baesecke, G. 127, 322, 432.
Baetcke, W. 193.
Bäuerle, A. 12, 218, 471.
— F. 116.
Bänmer, Gertrud 266.
Bänmker, W. 398
Bäumler, A. A. 17.
Baggesen, J. 147, 297, 461, 463, 584.
— Sophie 461.
ßahder, K. v. 61.
Bahlmann, P. 90.
Bahn, B. 8(>.
Bahnsen, J. 73, 360.
Bahr. H. 75, 144, 153, 221, 245/6,
249-50, 277, 374, 456, 511, 530.
Baier, Job. 87.
Baist, Q. 62, 849.
Bakunin, M. 523.
Baldensperger, F. 14, 257, 283, 288,
305, 474, 539, 569, 599.
Balkanstaaten 1.54.
Balladen 18, 168, 479.
— englische 479.
— schottische 479.
Ballett 255.
Bal8.im. P. H. 52.
Balsame, J. (Cagliostro) 286, 5,39, 606,
589.
Baltcer, J. 29.
Balnachsk, H. 251.
Balzac, H. de 203, 293.
Bamberg 104, 309, 402.
— A. V. 55, 343.
Banck, C. 523.
Bandello, M. 47, 384, 386.
„Banden, der" 62.
Bandmann, 0. 19, 326/7.
Bang, H. 231.
Banks, F. 151, 164, 472.
Baragiola, E. N. 54, 343.
Barbarossa (Sage) 45.
Barbirianus, Jac. 422.
Barchan, P. 153. 473.
Barckhausen, H. 22, 30.
Bärge, H, 113, 412.
Barine, A. 430.
Barlaens, C. 445.
Barock 433.
Barnay, L. 252.
Barnow, A. .J. 47.
Barsch, P. 190.
Bartels, A. 10, 12, 22, 50, 91, 140/2,
146, 221, 277, 288,295, 312,314,324,
398, 435, 457, 555.
Barter, P. G. 45.
Barth, B. 49.
— E. R. 88, 369.
— P. 88, 117.
Barthel, E. 262.
Bartsch, R. H. 15, 31, 144, 196, 246.
Barucha, J. 84.
Basedow, J. B. 86, 328, 339, 572.
Basel 65, 97, 144, 390, 461.
Bassens, N. 102.
Bassermann, Alb. 252.
— H. 526.
Bastian. H. 211.
Bastier, P. 213, 505.
Batka, R. 178, 206, 235, 237, 241/2, 250,
524.
Batsch, A. K. 461.
Battifol, L. 97.
Bauch, B. 265, 423.
— G. 93, 120.
Baudelaire, Ch. 152.
Bander, K. 310.
Baudrillart, A. 110.
Bauer, A. 118.
— J. 260, 545/6.
— K. 109, 112, 298, 410-11, 588.
— L. 169, 194.
— in der Stadt (Schwankstoff) 48, 339.
Bauernaufstand, schwedischer 45.
Bauernfeld, E. v. 216.
Bauernkrieg 104, 897, 409.
Bauernstand, Bauerntum, 5, 261.
„baufallen" 62.
Baum, E. 182, 490/1.
— J. 106.
— P. 196.
Baumann, A. 29.
— G. 57.
Baumbach, R. 165.
Baumeister, A. 226, 247, 579.
— B. 252, 517.
Baumgärtel, M. 112, 411.
Baumgarten, A. G. 71, 1.36, 357.
— B. 66, 304, 354, 597.
— F. 99.
— 0. 83, 117, 187, 203.
— P. M. 98.
Banmgartner, A. 141, 146, 281, 459,
462, 558, 668.
— B. 70.
— 0. G. 38, 278.
— R. 298.
Banse, E. W. 22.
Banssnern, W. v. 174.
Bautzen 115.
Bayer, G. 118.
— J. 208.
— -Bürok, Marie 252.
Bayern 68, 92, 142, 163, 187.
Bayreuth 142, 240, 510, 524/5.
Bazalgette, L. 78.
Baznrdjian, R. 282, 519.
Beardsley, A. 78.
Beaulieu, Heloise v. 79, 277, 555.
Beaumanoir, Ph. de 386.
Beaumarchais, C. de 229, 233. 517.
Bebel, A. 148, 154, 271, 469,
— H. 388/9.
Becher, J. J. 59.
Bechstein, L. 181, 611.
Bechtold. A. 63, 129, 437.
Beck, Ch. 69, 355.
— Johanna Wilhelmine 251.
— Karl 39, 165.
Personen- und Sachregister.
619
Heck. P. O'J.
BeoVer, A. 47, 158, KU. 133, 2tiü, MIO,
477, 600.
— Albert 299. 539.
— C. 13«, 448.
— - K. F. 4.
— Marie Lnise 152, 107, 219, 260.
— M. W. 133, 442, 446.
— Mich. 415.
— P. 22.
— Ph. A. 16. 43.
— R. 130, 430.
— E. Z. 158, 573.
Beotcinann, E. 171, 103.
— F. '251.
Beeoher- Stowe. Harriet 47, 386.
Beer, Adolf 466.
Beethoven, L. van 7, 16, 49, 150, 175,
235/6, 3ü(i, 447, 528, 601.
Beetsohen, A. 19U.
Befreinnf^skriege S55.
Begras. R. 557.
Behaghel, 0. 65.
Beham, H. 8. 114.
Beheim. M. .'iO. 82, 102, 399.
Behmer, H. 287.
Behn, F. 42, 240, 524.
Bebördenorganisation 124.
Behrend, F. 102, 136.
— W. 230.
Behrieoh, E. W. 571.
Beier 372.
Beifas, II. 105.
Beinert, J. 108, 130, 457.
Beireis, G. Chr. 285, 566.
Beissel, St. 107.
Beisswinger, Q. 86.
Bekker, P. 242.
Beiart, H. 263, 551.
Beigern (Stadt) .'178.
Belgien 139, 419-20.
Belgiojoso, Christina Fürstin 312, 611.
Bellardi. P. 189.
Bellermann, L. 33, 83, 286, 293 4, 580,
591
Bölonin, Q. 125, 429.
Below, Ö. V. 148.
Belsiizar 39, 292, 376.
Beize, L. 250.
Bencke, A. 103, 378, 401.
Bender-Heinsberg 69.
Bendiener, 0. 49.
Benecke, O. F. 53, 341.
Benedix, R. aiii.
Bengel, J.A. 441.
Benkert 161.
Benn, J. 199.
Benndorf, F. K. 81, 155, 171, 173, 481.
Bennigsen, R. t. 271.
Benoist-Hanappier, L. 264.
Benrnbi, .1. 264.
Bensheinier, B. J. 19, 327.
Benvenuti, E. 126, 429.
Benz, R. 39, 103, 305, 319, 596.
Benziger, P. A. 101, 127.
Benzter, J. 258.
Benzmann, H. 1G8/9, 187.
„Beobachter an der Alster" 19, 327.
— Hamburger 327.
Beownlf 41. 377.
Beran, H. 31, 333.
Berbig, 0. 116, 414.
Berdrow, H. 485.
hhte, J. de 187.
Berend, E. 17<J-80, 480;7.
Berendsohn, W. A. 95, 374.
Berendt, H. 29<J, 375.
Berg, J. 194.
— Leo 146.
— 0. F., 8. Ebersberg.
— P. T. 54.
— W. 162.
Berger, A. t. 14, 144, 163, 165, 170,
186, 193, 195, 207, 209, 213/4, 217,
219, 223/4, 231/3, 242, 244, 249, 285,
288, 293, 295. 300, 460 1, 479, 500 1,
507/3, 528. 557, 566, 681, 590 1.
— A. E. 302.
— G. 160, 304.
— H. V. 77.
— Heinr. 19-.'.
— Karl 140, 260, 295. 297, 302, 456,
547. 5S0, 583, 586/7, 593.
— Lya 3, 133, 172, 322.
— M. 20, 328.
— T. W. 1L>9.
Bergmann, E. 71, 83, 136, 177, 357.
— G. V. 493.
Bergmann, H. 286, 666.
Bergmannsspraobe 60.
Bergson, II. 556.
Berlichingen. Göt« t. Um.
Berlin 6, 16, 50, 68, 89, at, 1 lu, I UX
149, 194, 260, 262, 287, StHi. 314,
888, 895, 456, 492, 509, 608, 014.
Berliner. A. 24.
Berlloi, H. 44. 238, 611.
BerlU, Q. 03, 266. 849.
Bermann, B. A. 212, 504.
Barn 64.
— M. 155.
Berndeatsoh 69, :M3.
Bernfeld, S. -J4, 142, 458.
Bernhard, E. .104, 590.
— L. 90, 271.
Bernhardt, .Sarah, 579.
— W. 310 010.
Bernhöft, E. 104, 402.
Bernoalli, C. A. 401.
Bernstein, E. 1.5. 102, 230, 271.
— Elsa (Hosmer, E.) 225.
Bernt, A. 31, 333.
Bernas, A. t. 256, 306, 602.
Berstl, J 156.
Bertalot, L. 118, 120, 420.
Bertano t. Fano 111.
Bertelin. A. 236.
Bertesius, Job. 130, 438.
Bertbolet, A. 79, .'i63.
Bertholf, Hil. 420.
Bertin, B. 59, 211, 280, 340, 558.
Bertram, E. 192, 496.
— O. 198.
Bertsch, H. 43.
Bertsche, K. 135, 440.
Bertuch, F. J. 206, 285, 487, 565.
Bertz, E. 195.
Bernf (im Drama) 49.
Berzelins, J. J. v. i?85, 506.
Besas 12.
Bessarion, Kardinal 120.
Bessemer, H. 202.
Besser, B. 139, 454/5.
Bestrafter Brudermord (Dramenstoff^ 46.
Beta, 0. 201, 543.
Bethge, H. 12, 44, 168, 173, 201, 204,
222
Betteiheim, A. 7, 189-90, 200, 203, 209,
218, 221, 225, 249, 252, 323, 498,
501, 509.
— -Gabillon, Helene 145, 214, 272.
Betz, F. 104.
Beuttenro aller, U. 185.
Bevilaoqna, A 118, 430.
Beyer, A. 96, 373.
— 0. W. 83.
— P. 314, 013.
— R. 265.
Beyle. U. (Stendhal) 152, 204, 388.
Beyschlog, W. 585.
Beiold, F. V. 392.
Bezzel, H. t. 149.
Bianquis, Geneviive 307, 604.
Bibel 39, 114, 376, 576.
Bibliographien 9, 41, 83, 242, 251, 272,
282. 285, 302,3, 593.
Bibliogruphiüchea :i24. 368, 408, 411.
Bibliotheken (s. aach Archive, Hand-
soUriften) 9. 12, 98,9, 120, 126, 324,
421; in: Bamberg 397; Berlin 20, 90;
Darmsladt 323; D&sseldorf 613; Frei-
burg 327; Göttingen 341; Gotha 490;
Graz 99. .')95; Hannover 9, 4^15; Kassel
840; Leipzig 233, 444; Labeck 395;
Lfineburg 19; Manchen 446; Spon-
heim 120; WolfenbOttel 554; Zarich
480.
Biukerioh. W. 86.
Bie, 0. 12, 73, 176, 24l;2, 251. 360.
Biedenkupp, O. 182, 191.
Bieder, 'Ih. 51.
Biedermann, F. y. 283, 561.
— W. V. 444.
Bienenstein. K. 200, 218 9.
Bienenstock, M. 49. 310, 612.
Biermann, W. E. 270.
Bierbanm, H. 182. 297. 584.
— 0. J. 11. 153. 161, 168,9, 196, 2Ü3,
473, 481.
Biese, A. 3. 54, 137, 141, 168, 213, 216,
284, 296. 320, 341, 4512, 481, 562, 682.
Bigorne et Chichetace 383.
Biblmeyer 405.
Bilderbogen 110, 38.3, 408.
Bildung 73, 95, 201.
— literarische 9.
-Blldangfarbeit« 21.
Bildnngiwetea der Gegenwart 94.6. 372.
Bildbanerei 270, 667.
Illlleter, O. 58. 280, 575.
Billroth, Tb. 149.
Blader, H. 195.
Binding, K. 91, 2.-<I. 870.
Biogel, II. 20, 19«, 328.
, Binsenwahrheiten" 62.
Biographien 0, 323.
Bion 376.
Blonde, li. 418.
Birek, Sixtns 10«, 410.
Birk, K. Uli.
Birkenbihl. M. 28-J.
Bischdorf bei PItsehen 129.
Bisohoff, F. 177.
- Jl. 139, 100/7, 310, 480, 62«.
Bismarck, Hedwig t. 15:<, 472.
- Johanna, FOritin t. 16.
- 0. T. !4,6, 18 9, 4«, 18«, 270, 272.
326, 451, 472.
Bithorn, W. 269.
Bitxins, A. (Oottbelf, J.) 13, 152. 100,
450, 454, 470.
Björnson, Björn 231.
- Björnitjerne 16. 81. 185, 199, 207,
225, 2.31 2, :W3. 499-.'i0<), 510.
Blaese, B. 227.
Blaicb, H. E. (Dr. OwIgloM) 226.
Blanok. K. 18«, 447.
Blanckmeisler, F. 0.
Blankvers 307-
Blasohke, J. 175, 297, 584.
„blass" (etymologisch) 62.
Blase, E. 2:t3.
- F. 342.
Blattner, U. 69.
Blaubart 40.
Blanrer, Ambr. 116, 41'.i.
- Thom. 110, 419.
Blech. Leo 526.
Merwin, Thekia 311.
Blei, F. 13 4, 78, 20:J, 209, 220.
Blelbtren. K. 10, 228, 326.
Bleieta, E. 23. 40, 190, 303.
Bleiche, A. 65.
Blealer-Waaer. Hedwig 216, 2J5.
Bleyer, J. 52, 178, :M)5. 337, 40», 59».
Blikslager. G. 70. 356.
Bloch, E. U. 312.
Blooher, E. 56.
Block. R. 69. 355.
Bloedaa, C. A. v. 129, 2u9.
Bloem, W. 78, 311.
Blöte, J D. 42.
Blomberg, A. v. 169.
- Barbara 98, 391.
Bloomfield, L. 62.
Bios. W. 161 2.
Blamcke, A. 157. 475.
BlOmel. R. 67, 345.
Blamml, E. K. 174.
BIAmner, R. 299, 345.
Blum, R. 693.
Blume, H. 167.
Blumeobaeh, J. F. 461.
Bluroenorden. Pegnesischer 431.
Bluroentha), A. 198.
- 0. 192, 216. 244, 269, 52«.
Blutige Lante (Legendenstoff) 41, 370.
Boas, E. 587.
BoberUg. F. 447.
Boccaccio. G. 14, 47, 334.
Book 22.
— J. C. 5o2, 516.
Bode, G. 55, 344.
— J. J. 202. 464.
— K. 167. 34)7. 481, 003.
— W. 20. 20«, 276. 278. 284. 288, 298,
293, 328. ÖJ10. 564, 56». 585-
Bodelsehwingb, F. v. 441.
Bodenbansen, R. Chr. v. 429.
Bodenschatz (Pfarrer) 428.
Bodenstedt. Fr. 467. 476.
Bodroer, H 132, 402 3.
— J. J. 178. 483 4, 601, 51.">.
Boeck, Ch. 75, :J61.
Böckel, F. 109, 187.
— 0. 380.
Boeokh, A. 54. 271, :{42, 514.
Böeklia, Angela 149.
— Arnold 15. 140, 170, 233.
Böhl V. Faber, J. N. 229.
Böklan, Helene 10, 201. 457.
— Thereae 284, 562.
Böhm, A. 05, 356. 373.
— H. 59, 128, 163, 433.
59*
620
Personen- und Sachregister.
Böhm, M. 43.
— W. 151. 159, 179.
Böhme, J. 595, 603.
— li. 180
— M. 65, 131.
Böhmer, E. 68, 355.
Böhmert. V. 14.
BöhtlingV, A. '."27, 299, 514.
Böklen, E. 46, 383.
Boelitz, M. 166.
— 0. 'J9.
Bölsche. W. 267.
Bömer, A. 122, 423.
Bönhoff, L. 104, 402.
Boenigk, 0. F. v. 305, 600.
Boer, J. de 296.
Boer, R. C. 43.
Börker, W. 52, 389.
Boermann, E. 210.
Börne, L. 3, 221, 313,4, 517, 614.
Böttger. P. (Lagarde, P. de) 26».
Bötticher, Q. 55.
Böttiger, K. A. 591.
Bogan, 0. 115.
Bogdalski, O. C. 119.
Bogeng, G. A. E. 11, 146, 290, 324, 576.
Bohatec. 7, 417.
Bohemos, Joh. 120. 837.
Bohnenblnst, B. 480.
Boie, Ernestine 286.
— H. Chr. 558.
Boilean, N. 71. 274, 448, 457.
Bojanowski, M 71.
Bell, F. 63, 350.
Bolland, G. J. P. 259.
BoUinger-Aner, J. 88.
Bnlte, J. 43'8, 110, 173. .3S0, 383, 399,
408.
Boltenstern, P. v. 29.
Bona, Hedwig 187, 300, 591.
Bonardi, C. 455.
Boniiventnra 308, 594, 605.
— A. 38.
Bonin, D. 258, 275, 541, 554.
Bonitz, H. 83, 371.
Korioncini (Musiker) 440.
Bftnsels, W. 44.
Bonns, A. 156.
Bonwetsch, N. 149, 470.
Bopp, K. 120, 423
Bora, Katharina v. s. Lather, Katharina.
Borch, Marie y, 204.
Borohardt, G. H. (Hermann, G.) 202, 321,
572.
— I. 24.
— R. 141.
Borcherdt, H. H. 168, 190, 197, 496.
Bnrchling, C. 47, 98, 189, 495.
Boree, A. 246, 252.
Borgese, G. A. 277, 555.
Borghini, R. 139, 386.
Borgmann, H. 103, 401.
Borinski, K. 288, 572.
Bormnnn, K. 227. 289, 300, 575.
— W. 229, 591.
Bornecqae, H. 92.
Borngrueber, 0. 168.
Bornhak. C. 95, 373.
— G. 27.
Bortihanser. J. U. 174.
Bornstein, P. 151, 160, 162, 214/5, 286,
478, 506.
Boron. Rob. de 379.
Borrel, C^oile 495.
— Dr. 495.
— Frit« 495.
Borrom&DS-Encyklika 112.
Borromeo, Carlo 112, 410.
Borst, E. 63, 350.
Bosgert, A. 3, 14, 133. 166, 192, 247,
257, 261, 273, 277, 283/9, 295, 322,
547, 581.
— U. 112, 116, 121, 416, 424.
Botanik 422.
Bothar, D. 302, 593.
Both«, K. 123, 426.
Bxurget, P. 72. 357 ö.
BoorgeoiB. H. 41.
Bnusset. Vf. 2.'j9, 270, 514.
Boutarel, A. 175.
Bouterwek, F. 386.
Bouyer, R. 44.
BoxhorniuK, U. Z. 445.
Boy-Ed, Ida 51.
Boysen, K. 99, 395.
Bozenbiirdt, A. 252.
Brahuiid, F. 134, 446.
Bnbb«e, Wilhelmin« 6i.
BrachTogel, A. E. 185, 216, 507.
— Carry 75.
Brackel, Ferdinande Freiin v. 201.
Brader, D. 107, 406.
Bradley, A. C. 138.
Braeker, ü. 179, 488.
Brftnning-Oktavio, H. 161, 284/6, 478,
564/5, 568.
Brahe, Tycho de 423.
Brahm, 0. 152. 192, 247, 251, 530, 534.
Brahms, J. 150, 177, 234, 238.
Brahn, M. 95, 263.
Braitmaier, F. 448.
Bram, G. 183.
Branconi, Fran v. 567.
Brand, Ida 220.
— M. 198.
Brandenbnrg 115, 124, 164, 415.
— E. 297, 587.
— H. 298, 302.
Brandes, Dietr. 402.
— E. 189, 495.
— G. 118, 418, 499, 510.
— W. 194.
Brandi, K. 21, 99, 895.
Brandl, A. 41, 55, 90, 166, 343, 378.
— L. 32.
— M. 226.
Brandsch, G. 81, 366.
Br.indt, P. 36.
Brann, M. 15.
Brant, S. 102, 108, 405, 408, 418, 436.
Braschowanoff, G. 522.
Brate, E. 63. 350.
Branbach, W. 181.
Braum, K. 14.
„brann" 62.
Brann, Christoph 157.
— F. 168, 201, 222, 225.
— J. 10/1, 186.
— 0. 25, 260, 276, 545.
— W. 112.
Branne, A. 113.
— Wilh. 42, 5.3, 341.
Brannholtz, E. G. W. 56.
Braunsberg 129.
Braanschweig 5, 92.
Brausewetter, A. (Arth. Sewett) 77, 112,
136, 262, 363, 447.
„Biraut" 62.
Brawley, B. G. 49.
Breal, M. 62.
Breohler, 0. 602.
Brecht, W. 120, 423.
Brederek, E. 101, 398.
Bredt, E. W. 79.
Brehmer, A. 140, 456.
Breitner, E. 196.
Bremen 337.
Bremer, 0. 60, 69.
Bremische Dentsche Gesellschaft 52,
126, 143.
Brenke, M. 295, 580.
„Der Brenner" 21.
Brenner,-0. 56, 67, 114, 347, 355, 413.
Brennwald, H. 105, 403.
Brentano, Bettina s. Arnim, Bottina.
— Cl. 14, 49, 159, 185,305/6, 340/1,388,
459, 485, 494, 504, 595/8, 601/4, 612.
— Maximiliane 284, 558.
— P. A. 564.
— Sophie 8. Merean, Sophie.
Brepohl, F. W. 263.
Breslan 5, 19.
Breslaner, M. 399.
Bresslan, Harry 21.
Bretzner, Chr. F. 516.
Brenl, K. 138.
Breymunn, H. 55, 343.
Breysig, K. 266.
Brie, F. 385.
— Marie 168.
„Der Brief 21.
Brief (in der Dichtung) 299.
Briefsammlungen, B'-ietwechsel 118,126,
145-56, 339-42, 409, 419-23, 462-73.
Brieger, Th. 113, 118
— -Wusservogel, L. 244.
Brinokmann, C. Q. v. 148. 262.
- J. 70, 189, 356.
Brink, B. ten 3.36.
Brion, Friederike 284, 460, 563.
Brix, R. 22.
Brociner. M. 472.
Brookes, B. H. 1.58, 428,9, 431, 474.
BrockhauB. F. A. 73, 489, 614.
Brockstedt, Q. 42/3.
Brod, M. 196, 236.
Broecker, A. v. 157.
Broicher, Charlotte 286, 566.
Bromberg-Bytkowski, S. 78.
Bromme, Tb. 154.
Bronner, F. X. 326.
Brooks, C. 101, 398.
Brotherus, K. B. 259.
Brouillon, L. 308.
Brown, A. C. L. 41.
— Ch. B. 139, 455.
Brnchmann, K. 89.
Brnohmflller, W. 89, 91, 159.
Brück, R. 206.
Brück, A. 111.
— B. 169.
Brückner, A. 62.
— G. 87, 180.
— B. 50.
Brüder vom gemeinsamen Leben 420.
Brttgel 160.
Brüggemann, E. 304.
— F. 559, 597.
Brühl, Graf (sächsischer Minister) 437.
Brüll, I. 241.
Brülow, K. 435.
Brüning, H. 91, 284.
Brugger, E. 41/2. 379.
Bruinier, J. W. 174, 386.
Brnnner, P. 480.
Brnnetti, Therese 251.
Brunhild-Dramen 42.
Brnni, L. 418.
Brunnemann, Anna 210.
Brnnner, C. 133, 265, 442.
— Fridolin 417.
— H. 15, 54, 342, 416.
— Ph. 67.
Brunnhofer. H. 128, 482.
Brnno, G. 14, 556.
Brnns, F. 402.
— M. 152. .
„Brutus, d. Freund seines Vaterlandes",
20.
Bucer, M. 117, 420.
Bnchberger, M. 6.
Buohbindergeschichte 395.
Buchdruck 98/9, 395, 420.
— in Berlin 99.
— in Mainz 343.
Buchhandel 11, 262, 324.
Bnchan, Lori 250.
Buchholz, G. 126. 430.
Bnchmann, 0. 194.
— B. 46, 303/4, 382, 594, 596.
Buchmayer, R. 180.
Buchmiller, H. 94.
Büchner. A. 338.
— E. 199.
— K. 478.
— M. 120, 421.
Buchrncker 69.
Buchstabenschrift, deutsche 67.
Bnchwald, G. 114/(i, 413/4. 416.
— R. 5. 12, 91, 102, 105/6, 129, 400, 404.
Buchwesen (s. a. Bibliotheken, Büoher-
liebhaberei, Buchhandel) 9, 67.
Budde, F. 178, .307, 483/4.
— G. 83, 92, 95,6, 371.
— J. 604.
— K. 101, 398.
Bnddenbrock, Baronesse 491.
Bücheier, F. 54. 342.
Bücher, K. 324.
Bücherliebhaberei 11, 324.
Bücherlisten, 10, 16.
„Die Bücherschau" 324.
Büohi. A. 120, 421.
Büohmann, G. 9.
Büchner, G. 212, 504, 532.
Büchsel, K. 260, 546.
Bneck, 0. 206.
Bühne s. Theater.
Bfilow, Frida v. 201.
— H. V. 160.
— Marie v. 200, 498.
Bünnings, E. 234.
Bürgel 25.
Bürger, Elise 476.
— G. A. 26, 53, 156/7, 179, 339, 450,
474/5. 479. 486, 515, 596.
— M. 207, 273.
— Marianne 475.
— B. 275.
Bürgerknnde 25, 3^
Bürgerschule s Schulen.
Bürgertum .397.
Bürgsohaftssage 46.
BArkli, J. H. 326.
Personen- und Sachreg-ister.
621
BOrklin, A. 5a2.
Barknrr, Rob. 4.')5.
BOriohell, F. 2i)0.
BOsohinfr, J. O. ö2, S05, 841,
— P. ..'71.
Battaer, (i. 802, 503.
Baff (-Kestner), Charlotte 284,
Bnffon, Q. L. L. '.»76
BuKenhagen J. 111, 116, 416.
BufiTRe, H. 40.
Bahle. E. 130. 430.
Buicke, C. 148. 197.
BuUinger, H. 117, 417.
Bansen, Fraa Carl r. 163.
— 0. T. '.'70.
— Marie t. '284, 5U4.
— Mary Uubella ▼. 472.
Bnonanni, V. 814.
Borokhitrd. M. 144, 450.
Barckhardt. C. H. 55.
— Herrn. 111, 410.
— J. 1, 148, 269.
Bnrdaoh, K. U.), 99, 1<)9, 192,
571, ."JOi).
Burg, F. 66, 85().
— P. 204, 664.
Borggraf. J. 172, 472. 481.
Bargsdorff, W t. 806, «00.
Burglhenter (Wien) 247. 251/2,
„Burgunditiohe Hystorie'' 108,
Barrel, Mary 622.
BurBchensohiift 89, 91/2, 476.
Busch, W. 145. 59. 164, 183,
494, 497.
Baschbeck, E. 285
Buschmann, ,J. 33.
Basken Hud, O. 46.
Busse, A. 85.
— C. 2, 125, 146, 169, 172,202,
457, 481.
— P. G A. 216, «07.
Buttelstedt 69,
Battmann, R. 240.
Butze, Nasoha 2ö2.
Bnxbuum, E 61.
Bynwulth. U. 111, 410.
Byron, Lord Q. N. 14, 39, 140,
507.
690. 603.
663, 676.
410.
aOO, 496,
557, 679.
406.
,842, 452,
320. 428,
211, 230,
Caemmerer, U. v. 272.
Cagliostro s. Balsame.
Cahn. E. 270.
— -Speyer. B. 236.
Cajetun (Th. de Vio) 411.
Calderon, P. 229, 477, 517, 602.
Cftle, W. 169.
Calish, E. 49.
Callot, J. 450.
Calvin, J. 113, 118, 409, 417.
Camenisch, C. 14, 183, 186, 287, 495,
569.
Camerarias, J. .884, 428/4.
Camerer, W. 160, 476.
Cummermeister, Hier. 402.
Campanella. Th. 875.
Campe, J. 20, 318, 816, 614.
Camper, A. O. 565.
Candidas, C. 162.
— Panlttl. 46, 123, 884, 424.
Cannabich, Chr. 88, 235.
Cantzler, K. 112.
Capell, Agnes 508.
Capelle, W. 147.
„Capitun Herr Oott Vater meyn^ 399.
Capito, W. 417.
Capri, S. 193.
Caprini, G. 198.
Caraf«, A. 811, 612.
Curdauns, H. 19, 141, 172, 208, 337,
458, 482.
— L. 19. 98, 111, 391.
Cardaooi, 0. 139, 311, 454, 612.
„Carinthia" 21.
Carlyle. Th. 16, 118, 138, 277, 283,
293, 304, 818, 520.
Carmina Flegeliana 174.
Carneseochi, P. 411.
Caro, G. 301.
Carr, C. 294.
Carre, Jean Marie 215, 801, 592.
Carri^re, H. 611.
Carson, L. 241.
Carns. C. G. 601.
— P. 257.
C&sar-Dramen 48.
Casanova, J. 489.
Cassel, J. Ph. 337.
Cassi, E. 137.
Cuilrer. F. 150.
— P. 22.
Caatelli, F. J. 181, 489.
Castle, E. 13, 26, 32, 54, 166/7, 286,
202i.S, 341, 479, 567, 577/8.
Castoiement (Sammlang) 387.
Castro, D. L. de 48, 086.
— 0. de 380.
Catharinai, A. 411.
Catnll 573.
Cancer y Velaeeo 38Ü.
Caaer. P. 88, 343.
Casotte, J. 48.
Celtee, C. 424.
Cerny, J. 3, 309. 607. 609.
Cerrotti, A. 262.
Cervantes, M. 14, 204.
Chadhlr-LeKende 40.
Chamberlain, H. St. 240, 262, 522.
— W. A. 59, .801.
Chamisso, A. t. 14, 40, 163, 185, SOS,
308, 472. 601, 605.
Chansons 168.
Chapman, J. J. 80.
Churisias, A. 125, 427.
Chasle-Pavie, J. 171.
Chastelalne de Vergy (Novellenetoff)
47, 884,
Chttteiiubriand, F. R. 14, 575.
Chatelfit, Miirquise de 444.
Chaacer, 0. 47. 119, 422.
Chavagnes, R. de 49, 315.
Chemie 62, 134.
Cheronitias, Andreas 100, 126.
Chevalley, H. 249-60.
Chevalier de la Tonr 386/7.
Ch^zy, Helmine v. 177. 303.
Child, Cl. Gr. 122.
Chimborasso 557.
Chiurlo, U. 8.
Chodowieoki, D. 86, 149, 289, 456.
Chopin, F. 49, 312.
Chordruroa 29<.l.
Chrestien v. Troyes 42, 879.
Christaller. E. O. 9, 201.
— Helene 201.
Chrisfentum HO, 261, 268, 273, 278.
„Christentum der Gegenwart" 22.
Christian August, Herzog von Schles-
wig-Holstein 827.
— Friedrich, Kronprinz von D&nemark
146, 468.
Christian!, W. 314.
Christiansen, B. 362.
Christlieb. M. 278.
Christus (Christusdrama) 39, 257, 265,
267, 376.
Chroniken and Chronisten (vgl. Histo-
riker) 104/7, 184, 401, 406, 444/5.
— sächsische 106.
— schweizerische 105.
Chronst, A. 104, 402.
Chnquet, A. 3, 99, 117, 125, 157, 163,
308, 311, 821, 419.
Chybiiiski, A. 178.
Cibber, C. 601.
Cid 46, 880.
Cipolla, F. 139.
Ciaassen, W. 265.
Ciajas s. Klaj. J.
Cläreobaoh 162.
Class, H. 47.
Clandius. H. 26, 157. S3S, 474/6.
Clauren, H., s. Heun, Karl.
Clausen, A. 84.
Claasnitzer, E. 02.
Clause. J. M. B. 107, 406.
Clefeld, E 151.
Clemfn, 0. 101, 108, llü/l, 116/6,
118-20. 407-10. 419-20, 422, 424.
Clemens, S. L. (Uark Twain) 208.
Clement F. 139.
Clobes. W. 165. 199.
Cloeter. H. 285.
Cobb, B. 215.
— P. 84.
Cooceji 427.
Cochem. M. v. 133, 441.
Coohlaeos. J. 111, 410.
Cook, A. de 45. 380.
Coous, Henr. 415.
Cohn, A. F. 306, 600.
— Clara (Viebig, Clara) 201.
— H. 64, 851. 883.
— J. 1, 74, 288, 20t). 319. 676.
ColbjOrnson 464.
Coler. Martin 434.
Coleridge, S. T. 455.
Colleetlo WeirslUaa (BiblietiMk) 109,
40H.
Collignon, R. U. 314.
Collija, I.. 42, SU5.
Collln. J. 2.82, 619.
Colllnson. W. E. 217. .M8.
Collisen-MorUy. Lnej 45.
Comenio». A. 86. 373.
- -Oetellsebaft 96.
Commedia dell'arto 4«, 227, tM/7.
Commer, Clan 40.
Commlohao, Th. 18.
Comte, A., 318, 358.
Conlin. A. J. 446.
Conrad, H. 100. 226/7, 229-10, SI6.
- Ueinr. 615.
- M. 0. 21, 169. 196, 231, 270, 4Hl.
- Th. 57.
Conradi, H. 169. 450, 481
Conradt, W. 256.
Conrady, W. v. 14.
Cons, L. 138. 303.
Consentius, E. 156, 427, 56S.
Con!>Unt, B. 180, 204, 409, 575.
Conte de la femroe eosToili« far MB
bean-fr^re 102.
Conziger, .1. 111.
Cook, John 603.
Cooper, J. r. 20S. 456.
- W. A. 283. 662.
Coq. H. 826.
Cordatus, Knnr. 414.
Cordus, E. 120, 422.
Corinth, L. 114.
Corneille, P. 131. 439.
Cornelias. H. 96.
- P. (Komponist) 288.
Cornieelias, M. 162.
Cornils, H. 307, 604.
Corves, C. 42.
Corvinos, Ant. 116, 416.
Cosel, Gräfin Ann» CeiuUnM 1^ 488.
Cosqain, E. 46, 382.
Costenoble, K. L. 579.
CotU 285.
Couohoud. P. "L. 448/8.
Couplet 254. 536.
Cousin, O. 119.
Cramaussel. B. 960, 547.
Cramer. C. O. 840.
- J. A. 157. S28. 476.
- K. F. 461.
Cranaeh. L. 112.
Crato V. Krafrtheim. J. 120.
Crecelias. W. iOO.
Credner, K. 28. 274. 332.
Creizenach, W. 68. 350.
Crelinger, Auguste 215.
Cremer, E. 85.
- W. 158.
Crettritz, Fr. A. W. v. 437.
Creuzer, 0. F. 561, 572. 604.
Croce. B. 48. 72.
Crönert, W. 342.
Crome. B. Ol.
Crase, Herm. 429.
- P. 106, 119, 404. 421.
Crnsius. U. 38, 66. 216.
Coeva, J. de la 880, 385.
Curipischitz, B. 100.
Curme, O. 0. 67.
Curschmann, F. 66, 352.
Cnrt. L. 158.
Cnrtiner. E. B 262. 549.
Carte, P. 59. 115.
Cartius. M. C. 501.
Curzon, H. de 235/6.
Cuspinian 120. 397, 422.
Castine, Marqais de 611.
Cyprian. Sal. 413.
Cysat R. :»7.
Csokor. F. Th. 144.
Czygan. P. 19. 326.
Daab, F. 79.
- O. 96.
Dach. Simon 128. 427. 483.
Pihne, W. 295. .802. 580.
D&hnhardt, 0. 43.
Daelen, E. 188. 494.
Dindliker, K. 6.
Daffis, H. 168, 226, 245, 312 3, 516, 628.
Daffner. H. 234.
Dahl, U., e. Poblidal, Helene.
Dahlemp, U. B. Frhr. v. 147.
- J. Frhr. V. 147.
Dahmeo, J. 30.
622
Personen- und Sachregister.
Dahn, F. 161, 186, 308, 607.
Daisenberger, J. H. 247, 531.
Dalberg, H. y. 235.
— Job. T. 424.
— K. T. 297, 585.
Dallago, K. 264.
Damtöhler, E. 48, 63, 350.
Damm, B. v. 282, 560.
Dammann, H. 195.
Daniel, Erzbischof von Mainz 415.
Dankbarer Toter (MärcbenetoffJ 46.
Danevirke 19.
„Dank" (etymologisch) 62.
Danneberg, K. 21.
Danneroann, F. 108.
Dante Alighieri 1, 277, 578.
Danton, ö. H. 303, 306.
Danzel, Th. W. 444.
Danzig 128, 262.
Darmstadt 106, 275, 281, 359.
Darwin, Oh. 499.
„Das Ringlein sprang entzwei" (Lieä)
48.
Dauge, A. 313.
Danr, A. 102, 400.
Danriac, L. 237, 522.
Danthendey, M. 169, 481.
David, König 39.
— J. J. 16, 31, 165, 196, 361,457,498.
— Pascal 20, 328.
Davidsbündler 175/6.
Dawison, B. 250, 252, 579.
Deacon, ß. 72.
Debnran, J. G. 635.
Decharme, P. 284, 563.
Deder, ß. 129, 199.
Deetjen, W. 251, 257. 273, 283, 308.
315, 340, 553, 561, 605, 615.
Defoe, D. 182, 436, 456, 498/9.
Degenerescence 362.
Degering. H. 47, 103, 401.
Diguisne 244.
Dfehio, G. 53.
Dehmel, ß. 16, 73, 76, 78, 80, 143, 152,
161, 169, 171, 359, 362, 452, 459-60,
472, 481.
Deibel, F. 132, 222. 249, 282/3, 303,
308, 512, 532, 594, 605.
Deichert, H. 91.
Deicke. K. 151, 177, 483.
Deile, G. 34. 178.
Deisrnns 255.
Deiter, H. 130. 153, 435.
Deiters, H. 78. 175.
Dekadenz 76, 78, 363.
Delacroix, E. 294.
Delbrack, H. 89.
Delitzsch, F. 70, 337.
Delos 292.
Delphi 292.
Dembitzer, Z. 63.
Demelic, Vera v. 152, 316.
Deneke, 0. 281.
Denitle, H. 112.
Denis, M. 461.
Denise, L. 125.
Denk, 0., s. Schuching, 0. t.
Deplnyi, A. 310.
Deri, M. 74, 360.
Dernbnrg, F. 292.
„Des Knaben Wunderhorn" 307, 603.
Desportes, Ph. 38.
Dessaner 611.
DesBoir, L. 249, 252.
— M. 72, 79, 208, 358, 501.
Dethelfs, Sophie 172.
Detmold 478.
Deatl, J. 174.
Deutsch, J. 112. 410.
— 0. E. 160, 194. 480
Dentschbein. M. 56, 343.
Deutsche. Der (in der Anekdote) 50.
„Deutscher Ptolemäns" 108.
„Deutudhes Schrifttum" 22.
„Deutsch -ETungelische Monatsblätter'
22.
Deutschland 5. .36. 97. 139, 154, 459, 478,
Devrient. Kd. 507. 529, 531/2.
— Emil 517.
— Ernst :i44
— H. 286, 249, 291, 553.
— L. 251, 591.
— 0. 500.
DewelshauTeri, Q. 264.
De Wnlsh, F. C. 216. ' ^
Dewey 378. '
Dewitc, G. T. 577. -' -
Dibbelt, H. 278, 658. '• : *w,-*-
Dibelius, Fr. 116, 143.
— W. 202, 498.
Dichterkreis, Halberstädter 156, 474.
— Mfinchener 163, 478 f.
— Nürnberger 431.
— Olmützer 144.
Dichtgattnngen 31.
Dichtung (vgl. auch Drama, Literatur,
Lyrik) 71, 79, 137, 363.
— ältere deutsche 27.
— althochdeutsche 33.
— altfranzösische 43.
— badische 142.
— Berliner 143.
— dämonische 306.
— didaktische 108, 135, 408, 446/7.
— englische 40/1, 163.
— erotische 16. 79.
— griechische 33.
— historische 37.
— katholische 163. 201.
— mittelhochdeutsche 33, 40.
— moderne 77, 141 452, 458.
— mundartliche 141.
— niederdeutsche 130.
— riedersächsische 225.
— neuere deutsche 24, 383.
— nenlateinische 121/2, 419-24.
— protestantische 162.
— soziale 142.
— ungarische 599.
Dick, E. 194.
Dickens, Ch. 186, 190, 202/3, 496, 498/9.
Dickerhoff, H. 483.
Dictamina 118.
Didaktik 107-10, 183/6, 255-72, 405/8,
441/8, 535-52.
Diderot, D. 280, 502.
Didot-Perceval 42.
Dieckmann, J, 186.
Dlederioh, B. 143, 459-60.
— F. 162.
Diederichs, A- 69, 355.
— E. 11.
Diefenbach 50.
— J. V. 191.
Dieffenbacher, J. 157.
Diehl, W. 83, 90, 101, 115, 123, 157,
399, 425, 475.
Diels, H. 18, 57.
Diers, Marie 79.
Diesterweg, A. 88, 369.
Dieterich, A. 54, 342.
— K. 56. 343.
Dietering, P. 87.
Dietrich (Lessings Freund) 553.
— V. 111. 115, 419.
— von Bern 43.
Dietrick, Konr. 446.
Dietz, Ph. 91, 398.
Dietzgen, E. 266.
— J. 266.
Diez. H. 17/8, 271, 325.
Diezmann, A. 282.
Dilettantismus 76, 336, 362.
Dill, Liesbet s. Drigalski, Liesbet v.
Dilthey, W. 1, 137, 266, 317/8, 449, 453.
Diminutive 58.
Dimroler, H. 206. ,
Dincklage, Emmy v. 201.
Dingeldey, J. 62.
Dingelstedt, F. 229, 250, 507, 516/7,
533.
Dinges, G. 105, 404.
Dinkgraeve, G. 257, 276, 540, 554.
Dinter, A. 205, 246, 252.
— G. F. 88.
Diplomaten 145, 462/8.
Dirr, P. 107, 406.
Dithmarscben 5.
Ditscheiner, J, A. 61.
Dittersdorf, K. v. 38.
Dittrich, 0. 51, 57, 335.
Dix, R. 62, 349.
Dobbert. Th. 34, 333.
Dobeneck, H. 153, 473.
— L. F. v. 341. 603.
Dflotor UmbraticuB 339.
Döbbelin, C. Th. 251, 515, 534.
Doli, A. 282.
— M. 178.
— 0. 58, 77. 221, 510/1.
Doehler, G. 284.
Dfillinger, J. 410.
Doerffer, Minna 608.
Dörfler, St. 166.
Doergens, H. 278.
Döring 52.
— A. 228.
— H. 450.
Dörpfeld, F. W. 88.
DörrfuBS, A. 141.
Dohna, Burggraf H. zu 1.
Schlobitten, Wilhelm, Burggraf zu
275, 285, 566.
Dohse, B. 70, 164/5, 187/9, 356, 495.
Dolch, W. 107, 405.
Dollmayr, V. 82.
Domanig, K. 185, 509.
— Maria 163.
Domann, Job. 429.
Dombrowsky, A. 262, 304, 549, 598.
Donath, 0. 84, 160.
— W. 88.
Donaueschinger Passionsspiel 404.
Don Carlos 48.
Don Juan (Stoff) 44, 235, 386.
Don Juan d'Austria 391.
Donner, J. J. C. 33, 514.
Doorninck, P. N. van 120, 423.
Doppelbewasstsein (Motiv) 52.
Doppel-Ich 594.
Dor, F. 271.
Dorfgeschichte 187, 495.
Dorn, Max 17.
Dorner, A. 118, 258, 260, 417, 543, 545.
Dorsch. F. 248, 531.
Dorschel. G. 94, 125, 428.
Dose, J. 164.
— Zach. 445.
DoBsios, N. Q. 55.
Dostojewski, F. M. 14, 205, 499.
Doumergne, E. 118.
Douzat, A. 57.
Drach, Joh. 422.
Drachensagen 377.
Draconites, J. 120.
Dräger, F. 188, 495,
— 0. 316, 611, 615.
Draeseke, F. 143.
Draheim, H. 27, 302. .
Drama 25, 49, 105/6, 122, 129-32, 205-42,
273/4, 291/4,299-302,364,404/5, 438-40,
500-25, 553/4, 577/9, 590/3.
— ausländisches 226.
— biblisches 130.
— geistliches 105, 129.
— historisches 219, 509.
— modernes 77, 219-25.
— naturalistisches 58.
— picareskes 48.
— romantisches 604.
— spanisches 45.
— volkstümliches 218, 225.
— weltliches 105, 131.
Dramaturgie 207/8, 273, 299, 490/1, 500.
Dramenstoffe 48, 385/7.
Drees, H. 27.
Dreesen, W. 169.
Dreikönigslegende 103.
Dreissigjähriger Krieg 124/5, 425.
Drei Bucklige (Märchenstoff) 46.
Drei Toten und Drei Lebenden (Le-
gendenstoff) 40.
Drei Wege (mystischer Stoff) 52, 107,
405.
Dresch, J. 198.
Drescher, M. 609.
„Dreschflegel" 62.
Dresden 143.
Drpsdner, A. 307, 604.
„Dresdnischer Schlendrian" 430.
Dreves, L. 7, 163.
Drews, A. 227, 263, 376.
— P. 88, 114, 414.
Dreyer, A. 164.
Dreyhaus, H. 19-20, 286, 328, 567.
Driesmans, H. 311.
Drigalski, Liesbet v. (Liesbet Dill) 186.
Drobig, A. 87.
Droege, K. 42.
„Droge" 62.
Dronke. E. 52, 338.
Droop, F. 168, 170, 481.
Drossnng, H. 250.
Droste, C. 236.
Droste-Hölshoff, Annette v. 26, 31, 83,
145, 172, 216, 267, 473, 482.
Droysen, G. 272, 342.
— H. 124, 134, 427, 444, 542.
— J. G. 272, 342/3.
Druckschrift 67.
DruKulin 456, 570.
Dryden. J. 106.
Dftbi, H. 151, 258, 643.
Personen- und Sachregister.
623
DShringr. G. 140, 205.
D&inmier, F. \±
DOntzer, H. 27/9, 274, 300, !t;{2, 541,
564, ,')71/2. 59 .
DQrolcheim, Graf E. U7.
DBrer, A. 14, 100, 104, 300, 388, 364,
400, 413.
DdrerbDnd 77.
DBrr, E. 117.
Darrwaeohter. A. 120, 421.
DQsoh, 8. TDsoh, H. E
Dttgel, F. 1811, 20«, 204, 221/.5. 249, 258,
289, 575.
DflBseldorf 5, (W.i.
Dukmeyer, K. 127.
Dnmas, A. (Vater) 204.
Domeiz, Deohant öfH.
Dnnoker, A. 340.
Dnnger, H. 52, Ö3, 65. 338, 350.
Dnnin-Borkowuki, St. v. 13.S, 442/3.
Dankmann, K. 112. 411, 414.
Darienx, Tilla 252.
Düse, Eleonore 264.
Dyboski, R. 53, 99.
Eber. P. 101.
Eberhard, A. O. 30, 4.50.
J. A. «1. 348.
Ebersberjf, 0. F. (Berg, 0. F.) 252.
Eberhardt, P. 141.
Eberlin v. GOnzbarg, J. 116.
Bbert, F. A. 54, 275, :M2, 554.
— J. A. 158.
— J. J. 493, 571.
Ebner. E. 34, 49, 388.
— Th. 10, 17, 191, 254.
— -Eschenbach, Marie v. 31, 172, 200,
225, 333, 451, 498.
Ebrard, F. Ch. 2(il, 286. 297, 547, 567,
584.
Ebstein, E. 156,257, 286, 311, 848,539/40,
613.
Eck, J. 112.
S. 118, 260.
Eokardt, Ed. 227.
— J. H. 297, 584.
— Jobs. 202. 225, 252, 304/5, 493, 598/9.
— Julias T. 148, 271, 468.
— M. 156, 475.
— B. 147, 159.
Epkhart s. Meister Eckhart.
Eekbrecht-Dürckheim, Ferdinand, Graf
T. 467.
Eckermann, J. P. 28Ö, 656.
Eckert, E. 263/5, 551.
Edda 607.
Edlefsen, G. 19, .327.
Edler, K. E. 137, 183, 4.52/3.
Edelsteine (in der Dichtung) .50.
Egelhaaf, G. 270.
Eger (in Egerland) 14, 106, 300, 566.
Eggers, F. 195.
Eggert, C. E. 217.
Egidy, M. t. 268.
Egli, E. 117.
Egloffstein, L. Frhr. v. 13.
Ehe (in der Dichtung) 49, 260, 305, 387,
594. 597.
Ehlers, W. 214, 606.
Ehrenreioh, P. 40.
Ehrfurcht 290.
Ehrhard. A. 216, 225.
Ehrhardt, E. 112.
— L. 93.
Ehrler, H. H. 195.
Ehrlich, H. 58, 345.
Ehses, St. 16.
Ehwald, R. 55, 181, 343, 490.
Eichendorff, i. v. 13, 30, 169, 178, 185,
305, 307/8, 498, 595, 598/9. 601, 605/6.
Eichhorn, K. F. 54, 342.
Eichler, A. 105, 178.
— F. 12, 99, 395.
— Greg. 423.
Eiohrodt, L. 142.
Eiohsfeld 116.
Eickemeyer. M. 226.
Eiermann, W. 128, 434.
Eifel 69.
Eigennamen 64.
Eike ▼. Repgow 105, 403.
Eileuberger, R. 60, 347.
Eilenbarg, B. A. 263.
Eilers, G. 83.
Eilsdorf 69.
Eimers. J. 70.
Einblattdrucke 108, 420.
Einfühlung 74, 360, 595.
Einhart 4. 327.
Einheitsbewegung, dantMbe 89, 270.
Kinen, Ch. 20«.
Eisenbart, Dr. IM, 445.
Eiaentraat 180.
Eiserne Maske (Schauerroman) 179, 487.
Kisler, K. 72.
Eisner. K. 162.
„Eisie" 62.
Ekhof, K. 251, 487. 688.
Elberfeld 126.
Elbogen. J. 268.
Elbschwanenorden 196, 429.
KUgiendichtung 1.57.
Glektra 37, 51.3.
Elementarsehule s. Schulen.
Eleonore d'Olbreuse 427.
Eiert, W. 269.
Elias, J. 8, 172, 223, 231, 94«.
Ellasberg, A. 205.
Elisabeth, Prinzessin von der Pfalz,
Äbtissin von Herford 427.
— Charlotte, Herzogin von Orleans
(Liselotte) 126. 430.
Eilenbog, Mio. 421.
Ellger, H. 243.
Ellinger, G. 4, 99, 117, 125, 140, 912,
803, 419, 432, .594.
Elliot, A. M. 5.j. 343.
Ellmenreich, Fmnzi^ika 252.
Eloesser. A. 146. 192, 199, 211, 221/4,
233. 24«. 284, 5.10, 564.
ElsaHB-LothrinK<>n 7. 20,68,92,97, 106,
117, 143. 1«3, 331. 420, 460.
Elsenhans, >'. Chr. 13, 268.
Eisner, Helene 58.
Elssler, Fanny 25.">.
Elster (Bad) 291, 576.
Alex. l'i.
— E. 51. 319, 35.1.
Erabden, L. Baron ▼. 611, 613.
Emerson, R. W. 16, 71, .257, 264.
Emmerich, Kuthiirina 602.
Eniminghaus. 0. 14.
Emptinds.'imkeitxperiode 275. 281, 559.
Enohiridion s. Gesangbuch, Emdenet.
Ende, A. vom 154.
Endemann, K. J. 126, 428.
Enders, C. 169, 224, 4SI, 513.
E. L. 113, 410, 412.
Engadin 183.
Engel, B. C. 261.
— E. 3, 9, 81. 163, 185, 210, 227, 281,
321, 336, 5.59.
— F. 223. 244, 252, 254, 618, 626, 5.35.
— J. J. 462. 502.
-Mitscherlicb. Hilde 214, 505.
— -Reimers, Charlotte 527.
Engelbrecht. K. 75, 77, 363.
Engelhard, K. 87, 200, 361.
Engflhardt, F. 93.
— K. lOO.
— R. T. 75.
Engelke, B. 156, 474/5
Engelmann, E. 121.
— R. 86.
Engert, K. 222, 512.
— Th. 297.
Enghaas, Christine s. Hebbel, Christine.
Engerth, Th. 537.
Engländer, S. 611.
England 138, 249, 281, .389, 348.
Englert, A. 63. 350.
Englische Komödianten 105, 438.
Enk, M. L. 181.
Entartung s. Dekadenz.
Enthusiasmus 304.
EnzyklopSdien 6, S3, 363.
Eobanus. Hessns 111, 419, 422.
Epigrammdichtung 479.
EpistoUe obscuroium virornm 446.
Epos (Tgl. Roman) 81, 103,6, 129, 177, '
181, 364 6, 401. 437, 483, 493,4. 674/6.
— höfisches 33.
— humoristisches 183.
— katholisches 183.
— komisches 177, 483, 494.
Erasmns, D. 111, 113, 119,383, 419-20,
422, 424.
Erbaeh, Marie Fürstin 254.
Erbauungsliteratur 107, 406/6.
Srb«, J. 429.
Erokmann, F. 102.
Erdmann, K. 0. 57, 344.
Erdmuthe, Herzogin zu Stettin-Pommern
126, 430.
Erens, E. 303.
Erhard, J. B. 461.
Rrbart, Hans 4m.
KrUnt«rnnirisehriften (et 4«a KIm-
ilkern) 26, 3:i2.
Rrlebois, diahUrisehee 187.
Erler, P. 247.
- O. 4.
ErlösnngsproblMi 296.
KrmanarielisafC 48.
Ermatinger, B. 167, IM. 480.
Erraiseb, H. 693.
Krnest. G. 77, 363.
Emesti. J. H. O. 68.
Ernst August, KAnif ven Haaaefar 146,
4«4.
- der Fromm* tob SMbMs 126.
A. W 480
- Otto. s. Rebmidt. 0. B.
- P 46. 80, 198, 2US, 206, 221. 343,
801, 807/8, .300, 501. 611, 632, 60«.
Krotlk 75, 79, 363.
ErregnngszastAnde 75.
Ertl, E. 31, 144, 20».
Erweckter Sobeintot«r (SagensUff) 46.
Erahler (in der Epik) 81. 884.
Erz&hlnng (vgl. Novelle, Hooiu) 9S,
186.
- ethnographische ItiO.
— volkstQDlich* 17u, 187/8, 488, 496/S.
Erziehung. Ästhetisch« 77.
— literarische 23.
Erziehnngssesohicht« (vgl. Untarriebt,
.Schulen» 8.5, 368-70.
Eschenburg, J. J. 615.
Esoher, K. 326.
Escherich, U 154.
Eschmann. E. 272.
— G. 172, 432.
Eschner, M. 5.
Eskuohe, O. 25.
Essayisten 146. 268'9.
Essaysammlungen (vgl. Sammelwerk«)
7.3, 175, 207, 234, 894/5, 344, S«0. 600.
599.
Essig, H. 220.
Ester, K. d' 325, 566.
Bst«ve. E. 156, 474.
Esther-Stoff 3, 39. 4«.
Ethik 141, 278, 29«, 458.
Ettler, C. 233.
Ettlinger, Anna 233.
— B. 151. 179.
— J. 7, 9, 12, 189, 192. 201.
M. 11
Ettmayer, K. ▼. 64.
Etymologie 62, ;149.
Etzel, Th. 22, 1.56, 20:1.
Enoken. R. 21 2.
Eulenberg. H. 14. 16. 39. 79-80. 105,
15», 180. 210, 213, 221/2, 225/«. 84«,
264. 277, 295, 315. S«4, 457, 47«. 602,
511, 528, 5:«, 581.
Eulenburg, A. 14.3.
— Frhr. G. F. zu 128. 4,'«),1.
Eulenspiegel 104, 389, 402.
Euler, Dr. 340.
Earipides 26. 300. 375, 385, 587, 591.
„Bnrop&ische Fama* 427.
Evans. E. 240.
— M. B. 45. 131, 380, 439.
Evers, M. 29, 33.
Everth, E. 250.
Everyman (Myst«ri«napi«l) 122.
Ewald, 0. 76. 80.
Ewerding, W. 85.
Exner, S. 282, 560.
Eybisoh, U. 179, 233, 621.
Eye, A. v. 485.
Eymieu, H. 23«.
Eyssenhardt, F. 145. 257, 4«2. 688.
Eytb, M. 151, 191/2.
Ezellino v. Romano 49. 388.
Fabeldichtung 46, 274, 384, 424.
Faber, B. 109.
— H., s. Goldscbmidt, B.
Fabian. B. 103.
Fabri, F. 413.
Fabricins, B. 121.
— W. 415.
Fablel, dos 49, 387.
.Fackel. Die- 21.
Fähnle, P. 58.
Faetius. Donatus 120.
FagRi, A. 261.
Fahlbnsch. A. 16.3.
Foirley, B. 37, 375.
624
Personen- und Sachregister.
Faktor, E. 169, 197. 222, 230. 252.
Falolt, P. Th. 182, 559.
Falckenberg, 0. 6, 221.
Falk, F. 54, 343.
— J. 147. 328, 343.
— N. 185.
Falke, G. 16, 143, 161, 169, 176.
— K. 24, 73, 208. 289, 534.
Falkenberg, H. 141, 458.
Familiennamen 64, 351.
Fangor, S. 0. 171.
Farbenempfindnng (in der Dicbtnng) 306,
601.
Farel, W. 417.
Farinelli, A. 8, 121, 303, 324, 424, 594/5.
Fas»baender, F. 29.
Fassbinder, J. 164, 187.
— Th. N. 25.
Fassmann 427.
Fastenratb, J. 146.
Fastnachtsspiel 106, 404.
Fastrad a- Sage 45.
Fanistich, E. 86, 98, 372.
Faust (Dichtung, Sage, Spiel) 25, 44, 108,
131, 179, 293/4, 886, 407, 439, 492,
510, 579.
— P. 209.
Fawconbridge 227, 289.
Feber, J. J. 286.
Fechner. G. Th. 259, 362.
— H. 194.
Fechter. P. 309, 608.
Feder, J. G. H. 461.
Federn, K. 203.
Feenstra, R. 17, 325.
Fehrs, J. H. 189.
Fehse, W. 52.
Feige (Feigins), J. K. 125, 429.
Feigel, Th. 156, 474.
Feigius, J. K. s. Feige, .1. K.
Feigl, H. 11, 156, 200. 261/2, 271, 278.
549, 598.
Feind, B. 428.
Feindliche Br&der (Dramenstnff) 48, 386.
Feise, E. 83, 186, 300, 494, 591.
Feist, S. 55, 57, 61.
Felbiger, J. J. v. 86.
Feld, F. 145.
Felder, E. 144, 460.
— F. M. 152. 189.
Feldigl, F. 247.
Feldmann, H. 65.
~ S. 252, 254.
— W. 9, 63, 350.
Felix, R. 376.
— y. Ulm 100.
Feller, J. F. 434.
Fellinger, Familie 150.
— J. G. 159, 211, 503.
Fellner, B. 208.
Felsch 83.
Feiten, W. 134, 444.
Feodora, Prinzessin zn Schleswig-Hol-
stein (F. Hugin) 172.
Ferber, Oberbergrat 566.
Ferguson 553.
Fernberger, J. 400.
Ferne! 421.
Fernow. E. L. 461.
„Fernsprecher*' 63.
Ferrero, G. 269.
Fest, J. 227.
Fenchtersleben, E. ▼. 162.
Feuohtwanger, L. 221, 226, 248, 301,
592.
Feuerbach, A. 149.
— Henriette 149, 153.
— L. 262, 549.
„feurige Kohlen h&nfen" 63.
Fichard, J. K. v. 585.
Fichte, J. Q. 89, 210, 259-60, 271. 868,
372, 461/2, 491, 502, 544, 576, 583.
Fioker, J. 54.
— L. T. 21;
Fidns 8. Ufippner, 0.
Flehn, W. 33/4.
Fielding. H. 455, 499.
Fierz. Anna 24.
Fillppon, 8. 62, 71, 126, 428.
Filius, s. Schmal, A.
Finok, F. 57, 344.
Findeit, B. S33.
Findeiten, K. A. 194.
Fink, O. 203.
— K. 64, 341.
FlBke, Doris 152.
FlBiler, G 117/8.
Fliohart, Joh. 59, t08, 40^, 40f(.
Fischel, 0. 344, 527.
Fischer, A. 516.
— Alb. 127, 431/2.
— Alois 107.
— Chr. Aug. 489.
— E. 34. 333.
— E. W. 204.
— F. 223, 513.
— Georg 149.
— Hanns (Arain. Kurt) 37, 183, 194.
— Herrn. 68. 165, 226.
— J. 108. .342, 407.
— J. M. 84. 164, 197, 222, 367, 479, 512.
— Josef 608.
— K. 154.
— Karl 160.
— K. A. 269.
— Kuno 452.
— Max 148.
— 0. 74, 167, 210, 315, 480, 601. 615.
— P. 249, 265, 552.
— R. 207.
— Wilhelm 16, 189, 263/4, 457, 552.
— -Defoy, W. 127.
Fisherking, the (Sage) 379.
Fitger, A. 219, 510.
Fittbogen, ö. 83, 282, 289-90, 367, 574.
Flach, J. 50.
Flaischlen, C. 295, 581.
Flake, 0. 10, 143. 203/4, 460, 499.
Flaskamp, Ohr 77, 159, 161/3, 169, 431.
Flanber!, G. 204, 320, 858.
Fleck, J. F. 529.
Fleischmann, F. 99.
— M. 53, 338.
Fleming, P. 83, 127, 367, 428, 432/3.
Fleraming. W. 529.
Fletcher. J. 387, 508.
Floeck, 0 82. 155, 163, 303, 306/7, 367,
474, 594/5, 600.
Flögel, K. F. 446.
Plor, Christian 434.
Florenz 154.
Florian 48.
— B. 170.
Flotow, F. V. 236.
Flottendichtnng 52, 389.
Flügel, L 277.
— 0. 87.
Fingproblem (in der Dichtung) 38.
Flugschriften 111, 409.
Fluri, A. 94, 372.
„Föhn, Der" 22.
Förstemann, E. 419.
Förster, Fr. W. 73, 85, 95, 373.
— M. 44, 106, 226.
— Wolfgang 147, 468.
Nietzsche, Elisabeth 265, 552.
Folger, J. M. 126, 429.
Folkers. J. 43.
Foltz, H. 386, 399, 405.
— 0. 88.
Fontana, 0. M. 58, 78, 81, 168, 198, 221,
224, 250, 511.
Fontane, Th. 14, 26, 32, 152/3, 164,
192/3, 320, 451, 458, 471, 473, 479,
496.
Forberg, F. K. 259, 461/2.
Forchharamer, E. 239.
Forel, A. 154, 473.
„Forestis" 62.
Forke, A. 46.
Form 72, 74.
Forman, J. 312.
Formenlehre, rhythmische 82, 367.
Fornenbergh, J. B. t. 131.
Forster, G. 153.
— J. R. 153, 473.
Fortbildungsschule s. Schulen.
Fortezza, Costanza 132.
Fortnnat-Sage 46, 383.
Foss, R. 43.
Fossel, V. 120.
Fouqn6, F. H. K., Baron de la Motte
42, 186, 303, 305, 307/9, .378, 605/7.
Fonrnier, A. 261, 549.
Fr&nkel, B. 282, 560.
— J. 88, 282, 292, 313, 875, 560, 564, 578.
— L. 20, 137, 193, 227, 248, 496.
FragOBO, M. 880.
France, A. 46.
Franok, H. 212, 220/5, 280, 233, 285,
611, 513.
— J. 47, 229, 482
— S. 120, 837, 413, 423.
Francke, A. H. 85, 368, 441.
— K. 6, 99. 828, 390.
— L. 169, 476.
Francke. 0. 249, 295. 580.
Franckenberg 432.
Fran90is, K. v. 72, 358.
— Luise T. 329.
— -Poncet, A. 292.
Frank, B. 170.
— F. 85, 868.
— R. 279, 459.
— Tb. 109, 409.
Franke, Ilse 269.
Franken 99.
Frankenstein, L. 209
Frankfurt a M. 7, 143, 258, 287, 298,
585.
Frankfurter, S. 88, 342.
Frankfurter Gelehrte Anzeigen 276.
„Frankfurter Zeitung" 19.
Frankl, L. A. 152, 165/6, 214, 471, 479.
— -Grfin, ß. 166.
Franklin, B. 492.
Frankreich 35, 139, 153.
Franz, A. 212, 504.
— H. 53, 340.
— J. 214.
— R. 25, 77.
Franzos, K. E. 3, 186, 821, 504.
— Ottilie 166.
Franzose, Der 429-30.
Franzosenzeit 194.
Frapan-Aknnian, Ilse 16, 457.
Frau (Franenleben) 49, 75/6, 79, 245,
313, 393, 420.
Frauenbewegung. Frauenfrage 145, 232.
Frauenbriefe 145, 153.
Franendichtung 172, 182, 200, 225, 482,
498.
Früuenzimmergespräche 135.
Franngruber, H. 173.
Frau Städter, W. 57.
Frech, F. 50.
Frederking, A. 293. 579.
Freiburg (Schweiz) 154.
Freidenkertnm 268.
Freie Bühne (Verein) 247.
Freiesleben, G. 235.
Freiheitsdichtung 491.
Freiheitsidee 13, 264, 268, 294.
Freiheitskriege 19, 158.
Freilichttheater 243. 531.
Freiligrath, F. 137, 145, 161/S, 186, 212,
333, 476, 478, 504.
Freimaurerei 278, 293.
„Freimütige, Der" 22.
Freise, 0. 179, 485.
Freistudpntentnm 95.
Freksa, F. 79, 208. 221, 254, 500, 535.
Fremdenblatt, Hambarger 327.
Fremdwort 16, 65, 280, 352.
Frensdorfif, E. 136, 212, 503.
— F. 60, 90, 271/2, 342, 448.
Frenssen, G. 31/2, 187, 202.
Frenzel, K. 90, 183, 193/4, 207, 229, 246,
452, 494, 500, 530.
Frerking, .1. 181. 306, 490, 599, 601.
Freud, s>. 76, 362.
Freudenthal, J. 442/3.
Freund, F. W. E. 241.
„Freund Hein" 49.
Freundebbriele 145.
„Freundschaft* 62.
Freundschaft 260, 269, 805.
Frey 90.
— A. 150, 167/8, 269, 461, 480/1.
— E. 300, 591.
— H. (Greif, M.) 161, 163, 219, 460, 479.
— J. 494.
— K. 675.
Freybe, A. 59, 115.
Freye, K. 180, 218.
Freyer-Hoppenrode 191.
Freytag, G. 31, 185/6, 219, 833, 469,
494, 510.
— Herrn. 111, 410.
Frezzolini, Erminia 237.
Frick, A. 136.
— G. 28, 274, 832.
Fricke, R. 524.
Frieken, Ernestine t. 176.
— F. J. 176.
Fried egg, E. 65.
Frieden, E. 75, 79, 156, 252, 364.
Friedemann, H. 221.
— Käthe 81, 364.
— T. 188.
Friedensburg, W. 111, 113.
Friederike Sophie Wilhelmine, Mark-
gr&fin von Bayreuth 146. ,
Personen- und Saohre/^ister.
625
FriedUnder, A. 228.
— K. !», :»J1, 42«.
— J. 40.
— M. TüS.
--- 0. K. (0. Ewald) -.'Öfl
— H. 2(14, MJ.
Friedliinrt, K. :ilJ, 611.
Fricdli, K. (W, So.').
Friedmann, A. 247. 6:jl.
— S. 252.
Friedrich 111., Dentsoher Kaiser 15.
— I., Köniff von I'rcusspn 440.
-^ 11. der lirnsve, KAni^ von Prenseen
14, 5(1. 12t, 1,(4, l»(t. 1400, 257, 2(18,
427, 440, 444, 447, 456. 4(12, 492, 5.W,
— VI., Kflniff von Danemiirk 463.
— IL, IIerzo|j^ von Anhalt 2.50.
— I., Herzog von WQrtteniberg 100.
— Albrecht, Herzog; von BriiunnRchwei);
431.
— Ohrisiian, Herzog von Sonderbnrgf-
Auffuslenburß 14C 7, 270, 297,4(i.'i, .584.
— Karl, Prinz von PreusKen 147. 408.
— Wilhelm I., Koni); von PreusBen 59,
124, l:i4, 426 7, 440, 444.
— Wilhelm 111., Könif; von Preusven 147.
— Wilhelm IV., Könige von Prenüuen
514, 606.
— Wilhelm, der QrosseKnrf&rst 124,426.
— r. 4, 175, 322/3.
— G. 25, 81.
— H. 72.
— J. 249.
— K. D. 601.
— P. 10, 78, 168, 208, 227, 302.
— W. 236.
Friedrichs, H. 141, 152, 171, 185.
Fries, A. 38.58, 240,272,290,316. 625,
675.
— J. F. 259, .544, 556.
Friese, K. 90.
Friesen. H. Frhr. v. 148.
- R. Frhr. v. 148.
Frimmel, Th. v. 72, 1.50.
Frisch. K. 211, 243, .525.
— Fegii 206.
Frischeisen- Koehler, M. 266, 304.
Fritsch, A. 159.
— Lu 157, 210, 502.
— R. 66.
Fritz, O. 12.
— J. 44.
Fritzsch, Th. 86, 368.
Froberger, J. 142, 146, 453, 462.
Fröbel, F. 88.
Fröhlich, E. 90.
- Kathi 21(1.
Frohreich (Arnims Diener) 558.
Froitzheini, .1. 282, 563.
Frommel, E. 137.
— 0. 170, 172.
Frost, Laura 198.
Fruchtbringende Uesellschaft 126, 429.
Frühauf, W. 86.
Frühromantik 594.
„Fuchs" (Student.) 62.
— E. 125, 139, 259, 544.
— Q. 77, 127, 433, 516.
— K. 159. 162.
Fackel, A. «7.
Fttrer v. llaimendorf 428.
Fürle, F. 213. 295, 29». 590.
Fürst, M. 45, 380.
— 0. 480.
— Paul 403.
— R. 13, 166. 218, 313, 508, 612,3.
Fürstenberg, M. 165, 479.
Fürstensohule s. Schulen.
Fürth, li. W. V. 90.
Füssli (Verleger) 158.
Fugger, J. 99, 394.
— Markus, d. J. 100.
Fuhrmann, M. 280.
— P. G. 39, 225,
Fulda, L. öO. 221 '2, 229, 862, 436, 517.
Funok, H. 540.
Funk, Georg 28-30, 35, 332.
— Ph. 22,
FuTohtbegriff 278, 296.
Fnrnivall. F. J. 5.5, 343.
FurtmOUer. K. 31, 33.3.
Fuitw&nKler, A. 342.
Fux, J. 132.
Oaal. O. V. 178.
Gabriel, 0 145.
Qaedertz, K. Tb. 188/9, 495.
Giiehde, Ch. 78, 210, 250, 529.
Oftrtnar, P. 147. 4M.
— W. 887.
Goglinrdi, R. 117.
Oaiffe. F. 209.
(iaili>. F. 10.
G.iIgenmUnnlein (Motiv) 607.
Gallenkam)), W. 228.
Oallifet, O, 1.5.
Gullmeyer, Pepi 232, 5.35.
Oallwltz. H. D. 22, 244.
Galsterer, A. 128.
Galtet) L. 112.
Galton, F. 76.
Ganghofer, L. 1.52, 137, 472.
Gans E. 2it2, 611.
Gänsen, J. 87.
Ganter, E. 272.
Ganz, H. 200.
Garcilasn 436.
Qarln, P. 26».
Garmayr 38.
Gärtner, Th. 68.
Oarve. Ch. ,502.
„Gas" (13.
Üastrow, P. l.)3, 441.
Gauby. L. 163.
Gaudig, l(. 31.
Ganger, ». 230.
Gaulke, J. 44, 89.
Gaunersprache 60.
Oaupp, K. 267.
Gazette de Berne 19.
Qebauer, .1 H. 146. 464.
Gebhard, R. 293.
Gebhardt, A. 68, 102, 190, 35ö, 400.
— B. 4, 97. 123, 322. 419,
— 0. 88, 179, 369.
— Trnobsess v. Waldbarg 50, 388.
Oebler, T. Ph. Frhr. v. 209.
Gebart des Helden (Stoff) 37, 375.
Oedankenlyrik 479.
Gedichtbehundlung (iii der Schule') 24.
Gee, H. HO.
Geerds, R. 13.
Geffoken. H. 267.
Gefühl 72, 74, 359.
Gegenreformation 97, 1102, 116, 393,
410, 423.
Gegenwartskunst 18. 77.
Geheimsprachen, (10.
Geib, K. 310, 609.
Geibel, E. 14, 84, 160, 163. 167, 315,
454, 467, 469, 476, 478, 480.
Geigenbauer, A. 104.
Geiger. A. 170, 268.
— K. 195.
— L. 3, 20. 39, 119, 142, 186, 190, 197,
257, 261/2. 268, 272. 275,277.279-81,
283, 285, 289-90, 295, 297, 302, 306.
313'4. 321, 329, 421, 559-60, 585, 600.
— F. 61.
Geiler v. Kaysersberg, J. 107. 405.
Geiser, A. 36.
Geissler, E. 82, 211.
Geistesleben, Mechanik des 267.
Geisteswissenschaften 1.
Gelber, A. 15.
Geldern, v. 314.
Gelegenheitspoesie 103.
Gelehrtengeschichte 107. I:)3,5, 148,
405/6. 442.
Gelehrtenschnle s. Schalen.
Geller, 0. 222. 511.
Geliert, Chr. F. 26, 128, 136, 431. 447.
Gelosi, J. ,386,7.
.Gemahl" 62.
Gemütsbewegungen in der (Diobtang)
298.
..Qenad mir, Herr, ewiger Gott" 399.
Genast, A. 507.
Genee, Rnd. 235.
Genie 75,6, 263, 358, 3612.
Genitiv 67.
Gennep, A. van 46.
Genoveva 45, 215. 236, 30«, 881. 601.
Gensei, J. 158.
— R. 315, 614.
Qeosichen. 0. F. 252, 280. 294.
Gensicke 502.
Gentz. Fr. v. 143. 148. 26r2, 548.
Geographen 107, 406, 423 4
Geologie (in der Dichtung) 50.
Georg L, König von Hannover 435.
— IL, Herzog zu Ueiningen 527.
— IL. I^andgraf von Hessen 425.
— K. 8.
George. St. 159, 170, 173. 180. 287.
329. 452. 481.
Jahresberichte für neuere deatsoha Literatnrgeschioht«. XXi.
0«erg-Li*d 39«.
GMVf r. E. A. 72. 'Mi.
Qardes. IL 5.
Gereon (Heiliger) 557.
Gerhard, C. 175.
— H. F. 170, 201, 481.
Gerhardt, D. t. (A«ynt«r, 0. r.) 900.
— Job. 4.32.
— L. 5.39.
— P. 127, 431/2.
Gerlach. B. 144.
- B. L. T. 270.
Oerland, E. .37, 2»4, 679.
Germania Illaitr.tU 418.
Germanisten (vgl Literarbleteriker,
Philologen) 5L 58,4. :i:io. :mL3.
Oeroshelm, K. 1.50. 177. 812.
Gerok. G. 268.
— K. U2. ,
Gerittoker, Fr. 185, 494.
Gerstenberg. H. W. v. 615.
Gervtenhauer, A. 93, 129.
Gervina*. O. G. 484.
Gesarotkunstwerk, 2.37, 239.
Gesangbücher .59. 127, 162, :i9s;9.
Gesangsmasik 175.
Geschichte: brandenbnrg-preaulMhe4,
127, 42«.
— deutsche 4. 9, 97. 269-71, 822.
— griechische :i5.
— jüdische 24.
— moskowitisch-rutsisehe 137.
— Oslerreichiseh-kaigerlicbe 127.
— politische 97, 123, 425.
— rOroisohe :15.
— schweizerische 6.
— thüringische 147.
Oeschichlschrt-ibung 107,117. 134,148,
25(1, 272, 418 420 1, 42.3;4.
Geschichtsphilosophie 261, 269.
Grschichtsunterricht 107.
Geschichtswissenschaft 35. 262. 269, 334.
Geschmack 57. 76, 362.
„Geseires" 6:1.
iSesellbchaft, Frachtbringende s. Frnebt-
briogende Gesellschaft.
— Deutsche, in Bremen .■J;i7.
— — in Göttingen Xi'i.
Gesellschaften, p&dagogisohe 96.
Gesellschaftsklassen 5.
Gesetzessprache 3.38.
Gessler, A 6.
Gessner, J. S. 156, 464, 462, 474.
— Joh. 448.
Geste auf der Bühne 243.
„Gewissensfreiheit" 56.
Gewerbeschule s. Schulen.
Geyer, A. 36.
E. 180. 489.
— Florian 98. 392.
— P. 23.
Geyerstara. O. af 204.
Gier, IL 179.
Gierke, 0. 22.
Gierths. V. 186.
Giese, A. 36.
Giesebrecht, h. 26. 52. 337.
Giesen, A. 271.
Gietmann. G. 172.
Gildersleere. Virginia C 42.
Gille, IL 59, 102. 399.
Gilm, H. V. 137. 167, 4öS.
Gilow, IL 86. 149.
Ginisty, P. 235.
Girardi, A. 253, 535.
Giseke, N. 483.
Gialiotsi, ('. 237, 521.
Giiewski, P. 24. 36. 334.
Glareanas. H. 422.
Glasbrenner, A 164. 199. 492.
Glasenapp, C. F. 237;8, 242, 521 «.
— G. V. 15, 288. 573.
Glaser, A. 2(^)0.
Glane, Helene 196.
Gleich, J. A. 12, 218. 508.
Gleichea-Rnsswurm. A. r. 37, 49. 80.
125, 140. 143. 226. 296. 428, 583.
Oleim, J. W. L. 7. 156, 324, 335». 474,
486.
GleUs. Hannah 153.
Glenk, Vi. 39. 292. 376.
Gleye. K. E. 63, 287, 308, 350. 571, 606.
Glitzsch 113.
Glock, E. 180, 209.
.Glockentöne, Die" 328.
Glöde, O. 6:}. 135, 447.
Gloeden. B. v. 50.
Gloel, H. 281 2, 560.
60
626
Personen- und Sachregister.
QlÖBS, F. M. 269.
Glossy, K. 162. .
Gluck. Chr. W. v. 38, 177, 235.
Glück, Betty (Paoli Betty,) 166.
— K. 212.
Glückel V. Hameln 127.
Glücksmann, H. 196, 498.
Gmelin, Lotte (Schilflottchen) 166, 480.
Gneisenan, Graf 147.
Qoar, St. 478.
Gobineau, Graf J. A. de 14, 18, 139, 320.
Godin, Araelie 202.
Godwin, W. 455.
Goebel, H. 32.
— J. 295, 581.
Göcklngk, L. V. G. v. 166/7.
Goedeke, K. 3, 137, 273, 321, 429, 434,
450/1, 479, 553, 571, 587.
Göhler, G. 176, 178
— R. 302.
Goemann 59, 127.
Göpfert, E. 59.
Görgen, J. 88.
Görges, W. 19.
Goeringer, Irma 201.
Görner, C. A. 50.
Görree, J. J. 3ü7, 603.
Goethe, Alraa v. 284, 562.
— Christiane v. (geb.Vnlpius) 558, 560,
562.
— Cornelia (Grossmntter) 569.
— .1. K. 283, 287, 562.
— J. W. T. 277-94, 555-79. — 3, 14,
17, 20, 25/6, 28, 40, 42/3, 59, 112,
133, 137/8, 144, 151, 153, 157, 207,
210, 212, 221, 227, 230, 262, 274, 276,
295, 299, 304, 306, 318, 321, 323, 328,
332/3, 340, 367/8, 383, 431, 443, 450,
453/6, 458;9, 462, 466/7, 477, 479,
481/2, 485, 491, 496/7, 502/3, 510,
614/7, 528, 532/3, 580, 583, 585, 595,
597, 610, 612.
— Lyrik 287-90, 570/4. — 28. 83, 332,
431, 557. 588. Briefgedichte 287,
569-70. Dichtangen in antiker Form
287. Gesellige Lieder 287, 570.
Legenden 287, 571. Schäferdichtungen
287. Sesenheiraer Lieder 332, 563.
Westöstlicher Divan 287/8, 571.
Xenien 289-90, 573. — Einzelne
Lieder: An Behrisch 571, 606. An
die Entfernte 574. An Freund Mellish
288,572. An die Günstigen 570. An
den Mond 570. Besuch 573. Braut
von Korinth 570. Ergo bibamns 288,
572. Fischer 288, 573. Flieh, Tänb-
chen, flieh 558. Ganymed 560. Ge-
sang der Geister über den Wassern
288. Gott und die Bajadere 557, 571.
Heidenröslein 573. llmeniiu 288.
Jesus und das Huiideaas 557. König
von Thule 558. Legnnden des Alezins
556. Legende vom Hufeisen 557, 571.
Mahomets Gesang 288. 578. Mignon
288, 570, 574. Mit einem gemalten
Bande 574. Musen und Grazien in
der Mark 570. Morgenklagen 573.
Nachueföhl 574. Paria 557, 571.
Siebenschläfer 557, 571. Sonette 558.
Snleika 277. Tagebuch 570. Urworte
Orphisch 288, 572. Venezianische
Epigramme 558. Wanderers Nacht-
lied 288, 573/4. Wanderers Sturm-
lied 558. Wonne der Wehmut 289, 570.
— Epos 289-92, Ö74/6. — Der ewige
Jude 578. Hermann und Dorothea
13, 25, 28, 290/1, 576. Das Märchen
292, 576. Novelle 292, 576. Wahl-
verwandtschaften 292, 491. Werther
59, 277, 281. 283/4, 289, 560/1, 574/5.
Wilhelm Meister ö8, 289-90, 574/6,
587, 602.
— Drama 291/4, 577/9. - Dramatische
Fragmente 578. Belsazar 292. Bürger-
general 48. Claudine von Villabella
667. Clavigo 291, 56.3, 577. Egmont
29, 292, 334, 674, 577, 587, 693.
Elpenor 557. Des Epimenides Er-
wachen 293, 578. Erwin und Elmire
657, 667. Faust 29, 37, 44, 207, 223,
298/4, 315, 332;8, 435,494, 510,532,555,
.578"J,«15. Fisoherin 293. Geschwister
291, 677. Götter, Helden und Wie-
land 4H7. Göt« von Berllchingen 29,
241, 532. Hamlet- Bearbeitung 567.
Iphigenie inTanris 29, 2«2, 375,577,
Jery und B&tely 557. Königliche
Einsiedlerin 575. Laune des Ver-
liebten 577. Löwenstuhl 292, 578.
Mitschuldigen 577. Natürliche Toch-
ter 292, 577. Pandora 293, 578. Pro-
metheus 38, 292, 375, 578. Stella
532, 591. Tasso 29, 292, 486, 513,
557, 577. Zauberflöte 293.
Goethes Prosaschritten: Annalen 283.
Antobiographische Werke 283, 561.
Belagerung von Mainz 28. Briefe aus
der Schweiz 283, 574/5. Dichtung
und Wahrheit 28, 281, 283, 332, 358.
367. Ephemeriden 283, 562. Geo-
logische Probleme 278, 556. Höhen
der Alten und Neuen Welt 280.
Italienische Reise 283, 561, 598.
Kampagne in Frankreich 25, 28, 283,
557. Meteorologische Schriften 556.
Natur (Pros.ihymne) 280. Physikali-
sche Schriften 278. Propyläen 554.
Bameans Neffe 280. Kegeln für
Schauspieler 345, 557. Sprüche 280,
556. Starambncheintragangen 280.
Verschiedene Bekenntnisse 556. Zum
Shakespeare-Tag 577.
Aufführungen 579.
— -Ausgaben 279, :i9I, 557, 569-70, 574.
Bibliographie 281. 553.
— -Bildnisse 280, 558.
— -Biographien 281, 462, 558-69.
— -Briefe 279, 282/3, 560.
Charakteristiken 277, 555.
Denkmäler 280.
Forschung 558.
Freunde 282.
Gegner 287.
— -Gesellschaft 280.
— -Gespräche 283, 561.
— -Handschriften 281, 558, 570.
• — Haus (in Weimar) 558.
Illustrationen 294.
— -Jahrbuch 280.
Kalender 281..
— -Kritik 280, 558.
— -Kultur 277.
— -Kultus 277.
Nachwirkung 277.
Nationalmnseum 280, 558.
— -Parodien 287, 570.
— -Predigten 482.
— -Stätten 287/8, 569.
— -Stammbaum 282, 560.
— -Übersetzungen 294.
— -Verehrung 280, 558.
— -Verein (Wiener) 281.
Vorlesungen (an den Universitäten)
277.
— Katharina Elisabeth 7, 13, 284, 562,
566.
— Ottilie V. 564, 568.
— Walter v. 284.
Gott, E. 13, 220, 510.
„Götterdämmerung" 63.
Göttin, Die (in der Mythologie) 49, 377.
Göttinger Musenalmanach s. Hain.
Göttling, J. Fr. A. 461.
Goetz, Herrn. 236.
— W. 5, 319.
Götze, A. 56, 62/3, 67, 108/9, 116, 349.
— Edm. 3.
— E. 28/9.
Götzen, A. 62.
Götzinger 590.
Gogol, N. 205/6.
Gold, A. 204, 253.
Goldammer, L. 185.
Goldast, M. 338.
Goldener (Märchen) 376.
Goldenes Zoitalter (Sage) 46.
Goldmann. P. 207.
Goldmark, K. 241.
Qoldoni, C. 210, 501/2.
Qoldschmidt, H. (Faber, H.) 207.
— Hugo 71.
— K. W. 63, 73/4, 76/9, 168,269,362/3.
— M 269.
Goldsmitb, 0. 499.
Gollinger, E. 163, 177.
Qolther, W. 188, 237, 379, 496.
Goltz, Clementine v. d. 147.
Golz. B. 381.
— E. 161.
Gombert, A. 63.
Gonoonrt, E. und J. de 72.
Goodnight, S. H. 454.
Qorlainow, S. v. 212.
Qorini, G. 376.
Qorki, M. 206. 632.
Qorm, L. 45, 168, 215, 306, 601.
Gors, L. 21.
Gosche, Agnes .36.
Got (Schauspieler) 254.
Gothein. E. 392/3.
Gotik 279.
Gott, Gottesbegriif 266, 269.
Gotter, F. W. 516.
Goltheil, E. 17, 325.
Gottheit, J., s. Bitzius, A.
Gottlieb, A. 59, 166.
Gottschalg, A. W. 150, 238.
Gottschalk, H. 267, 341, 603.
Gottsched, J. Ch. 80, 82, 86, 126, 131,
136. 203, 337, .339, 437, 439, 444,
447/8, 450, 458, 554.
Gounod, Ch. 44.
Gozzi, C. 623/4.
Grabbe, Ch. D 7, 161, 212, 287, 362,
504, 513, 568.
— Lucie 212, 504.
Graber, G. 105.
Gracian, B. 263. 436.
Gradenwitz, 0. 147.
Graeb, E. 78.
Grächner. J. B. 558.
Graf, H. G. 282, 235, 291, 565, 577.
Gräter, A. 461.
Grätz, H. 612.
Gräve, A. 34, 333.
Grävenitz, G. v. 164, 282/3, 560, 562.
Graf. Arturo 433.
Graff, Jörg 399.
Gragger, R. 46, 217, 507.
Gral 41/2, 239-40, 379.
Grammatik 57, 66, 68, 280.
Grammatiker 338.
Graaal, B. 288.
Grassraann, H. 52, 337.
Gratten, Th. C. 50, 388.
Gratzer, C. 239.
Granert, H. 14, 307, 603.
Grautoff, 0. 173.
Greatraks 257, 540.
Grebel, Frau 484.
Greflinger, F. S. 327.
Gregor, H. 244, 250, 526.
Gregori, F. 156, 159, 208, 250, 252,
501, 534.
Gregorovius, F. 153.
Greif, M., s. Frey, H.
Greiner, L. 183, 196, 222. 511.
Greinz, H. 189.
Grempler, G. 291, 577.
Grendel-Sage 377.
„Grenzboten" 21.
Greser, Dan. 417.
Grethen 133.
Qreve, F. P. 203/4.
Grevel, W. 177, 483.
Greven, E. 166, 480.
Greving, J. 111/2, 410.
Grienberger, Th. v. 20.
Griepenkerl, R. 213, 504.
Gries, J. D. 517.
Griesbach, J. J. 461.
Grillparzer, F. 12, 14, 16, 153. 216/7,
804, 452, 460, 507/9, 512, 532/3. -
Ahnfrau 30, 217, 507/8. Alfred der
Grosse 217, 508. Arme Spielraann
30. Gedichte 49, 507, 562. Goldene
Vlies 507. Jüdin von Toledo 48, 217,
508, 532. Kloster von Sendomir 181,
489. König Ottokars Glück und
Ende 30, 217, 333, 507. Krösus 460.
Des Meeres und der Liebe Wellen
217, 507. Purpurmantel 460, 507.
Sappho 30, 217, 507/8. Selbstbio-
graphie 217. Spartakus 507. Tage-
bücher 508. Traum ein Leben 217,
508. Treuer Diener seines Herrn
48, 217, 387, 508.
— -Jahrbuch 216
Grimelli, Cavaliere 460.
Grimm, H. 323, 355, 469, 554.
— J. 52/3, 61, 148, 305. 307, 336, 840/1,
599, 603.
— W. 52/3, 61, 148, 305, 307, 337,
340/1, 561, 599, 603.
Saohsenberg, E. 50, 456.
— -Gesellschaft in Kassel 341.
Grimme, H. 70.
„Grimmel" 63.
Qrinuuelshansen, Fr. Chr. T. 437.
— H. J. Chr. V. 105, 129, 400. 436, 457.
Grisebach. E. 146, 263, 342, 451.
Oriselda-Sage 47.
Qrobhel, Th. 35.
Qroddeck, G. 232.
Personen- um] Saohro^ister.
627
Groeper, B. 602.
Qr6Mler, H. 66. 844, 414.
OroethnyMn, B. 2HU.
Orolimnnd. 8. 174.
Groningen 114.
GronovluB, J. Fr. 429.
Grooi, K. 74, 298, 868. .SßO, 688.
— Marl« 298, ÖH8.
Groote, E. t. .<i03.
Groi», B. 13, 228, VJ2«, 246, 304. 514.
62«, 596.
— F. 72, 240. 290, .')24.
— J. .S9, 302, 5'J3.
Grosse (Physiker) 278.
— J. 88, 186, 215, 606.
— K. 94, 372.
Grokter, U. 85
Grossniann, F. 4.
— St. 224. 250, 253. 626.
GrOBSstadt. die 60, 73, 244.
Groas-Strehlits 186.
Grote, A. 224.
— W. ^lO.
Groth, E. 291.
— Kl. 137, 152, 164, 171, 188, 214.
452/3, 471, 479, 481, 495.
Grotins. H. 18, 134, 444.
Grotz, K. H. 4.
Grube, H. B. 189.
— M. 50, 435.
Grnber, C. A. 376.
— M. T. 145.
Grün, AnastHsins s. Anersperg, Annsta-
sinii Qraf t.
— C. 87.
GrOnberg, h. 21.
Gröner, J. 8. 566.
GrQnhagen, C. 186, 494.
GrOninger, J. 194, 497.
QrDnstein, Ij. 285, 565.
firönwald, E. 54,5, 94, 96, 495.
GrAtzroacher, G. 196.
— R. H. 263.
Oranaa, G. 44, .386.
Ornndtvig, Anna 40.
Qrnnow, J. F. 21.
Qrunwald, M. 130, 810, 438.
Grupp, G. 267.
Gryphius. A. 14, 130, 432.
— Chr. 428.
Gnarino 428.
Gnbelmnnn, A. 164.
Gnbitz. F. W. 303, 460, 608.
Gobo. A. 371.
Gudrun 42, 377, 436.
„GAldenkammer, Die" 22.
GBnderode, Karoline t. 307, 604.
GQndisoh, G. 19.
G&nter, H. .39.
Gflnther, Fritz 34.
— H. Chr. 50, 129, 319, 431/2, 435.
— H. T. 168.
— K. 180.
— L. 60.
— R. 101, 114.
— V H. 231.
Gantter, 0. 297, 299, 302, 586.
Gnericlt<>, 0. 134, 445.
Gürtler, H. 58, 346.
GOssfeldt, P. 147, 468.
Gugitz. G. 210, 502.
Guifliii. E. 148, 261.
Gnilbeanx. H. 144, 168-70, 173, 223.
Gailbert, Yvette 535
Gulbransson, Frau 0. 231.
Gnnilich, B 29.
Gnmmere. F. B. 41.
Guropelzhaimer. A. 104.
Gnmppenljerp, H. y. 208, 459.
Gundelflngen, H. 120, 420.
Gnndolflngar, F. (Gnndolf, F.) 24. 141,
228, 282, 329, 600.
Gnnkel, II. 6. 39.
Qurlitt. C. 143.
— L. 21, 66, 74, 88, 214, 506.
Guttis, F. 156.
Gussroann. W. 114.
GustuT II. Adolf, König v. Schweden
123, 425/6.
fiutenberg. J. 99.
Gutermann, Sophie s. L-.i Roche.
Guth. G. 27, 332.
GutJHhr, E. A. 58, 345.
Guttnpnsch. G. 128, 430.
Gutzkow. E. 315.
— 11. :!1,').
— K. -M). 49, 313/5, 319, 450, 479, 604.
523, 614'5.
Ooy of Warwick (mittelengl. Roman) 47.
Oayan, G. MH.
Owinner, W. t. 262. 549.
Gydo und TbyruH (Roman) 47.
Oymnaslnm s. Schulen
Haag. F. 94.
- K. 69.
Uaaa. Tb. 126.
Hute. F. 253.
Haberling 128.
Habermann, P. 81.
- S. 181.
Habsburger Urbar 30t.
Hach. R. 21.
Haohmeister 79.
Ilaokel. 0. 91.
Hnekl. Luise 167. ISl. 194.
HaokUnder, F. 886, 611.
HAdden, J. C. 236.
Hadewig. .1. H. 429.
Hadlich, H. 29.
Radrian, Kiiiser 40.
Haebler, K. 395.
Haeoke). E. 90.
H&feli 554.
H&mel. fi. 45. 380.
Haendcke. R. 425.
Hftndfll, Q. F. 39, 130.
HAnlein, Th. 194.
R&nsel und Oretel 382/3.
Haering, Tb. 259, 543.
- (Alexis. W.) 186, 215, 460/1, 504,
506.
Harlin. A. 37.
Haertel, M. H. 454.
Haeseler. Graf ▼. 468.
H&8s1ioh 72.
H&nsle, 11. 308, 606.
Hafls 173.
Hagedorn, Chr. L. v. 565.
- F. T. 156, 4T1, 474.
Hagemann. C. 245, 248, 260. 516, 528,
632.
Hagenieister, .T. G. 616.
Hagen, Aug. 181, 489.
- F. II. V. d. 52, 305, 336, 599.
- J. J. A. y. 534.
- Joh y. 403.
Hngenbach, K. R. 152, 190, 470.
- P. V. 301.
Haguenin 139.
Hahn 93. 372.
Hahn, H. 4.
- .1. 182, 212, 593.
- K. 92.
- W. .34.
- -Hahn, Ida QrMn 201.
Hahne, F. 127, 431.
Hain, Göttinger 156, 448, 475.
Hake, B. 272.
- P. 5e3.
Halbach, F. 39.
Halbe, M. 222. 511, 632.
Halbtrstudt 69.
Haibert, A. 21, 145.
HHlbritter, M.^rx 402.
Hali^yy, D. 264.
- J. F. E. 523.
Hall, F. A. 38, 375.
- J. N yan 285, 290.
Halle, S. y. 201.
Ualler. A. y. 136, 151. 258, 448, 463,
474, 541.
Hallgarten. R 212.
Halliggeschichten 185.
Hallmann. J Ch. 4.39.
Hallwich, H. 123, 426.
Hahn. F., s. MQnch-Bellingbausen. E.
Frhr. y.
Haltrich. J. 53
— K. 53.
Hamann, E. M 193. 201,2.
— .1. G. 257, 514. 5:i8.
- R 319, 362.
Hamburg 128, 142 3, 147, 164.
„Hamburger Zeitung'* 19.
Ilamecher, P. 168. 200.
Hamerling, R. 31. 137, 166, 181, 33.3,
452 3.
Hamilton, Cl. 207.
Hamlet- Sage 44'5. 380. 439.
Hamm, E. 180.
Hammer, W. A. 14, 26, 81, 144, 181.
194.
Purgstall, J. T. 571.
Hammerschmidt, A. 130, 4M.
Hammes, F. 106.
Hamnltiseb, M. .029.
Hararaond, Eleaner F. 68.
Hamp«. Th. \m.
Hamsaa. K. 173, 204, 4M.
Hannke, B. 436.
— K 294.
Hand (aaf dar BBlina) 246.
— Payebeloffi* dar 612.
Haodal 98, 894
— -MaxMtti, KnriM t. 81, 901, "i, 826.
883. 4!W, 496. 509.
Handl, W. 77. 144, 19», 20», 380, 985,
2.30, 250, 263.
Handsehin. Ch. H. 270. 667.
Handsohrirtan (vgl. Arehire, Biblio-
theken! 420 1: in: Banel 4()5: Berlin
421: Dyck 401; Görlitz 447: Göt-
tingen 448: Halle 419: Kassel .'(40 1 :
Leipzig 447 ; Mfinchan 40S, 42:i: .Spon-
beim 120. 421: Ungar« .^'17: Wien
422; WolfenbQttel 422; ZBrieh 404.
Hange, H. IM.
Hann, F. G. 200.
Hanne, R. 188.
Hannemann. K&tba 263
Hannoyer 125. 315. 427.
„Hannoverland" 21 2.
Hans, W. 232,3, fi2o.
Han84-Albam 479.
Hansen. J. J. 7. 87, KCi, .323.
Hanserezesse 1(K).
Hansjakob, H. 187.
Hunslick, E. 242.
Hanstein. A. v. 454i.
Happel. E. 4.36.
Harbeck, H. 16«. 243.
Hardekopf, P. 284, 6134.
Hardeland, 0. 162.
Harden, M. 15, 59, 143 4. 2i)4, 206. 211,
215, 226. 2.'J2. 246. 253/4, 268, 270 1.
460, 535.
Hardenberg, ^(Noyalia) 138. 159. :103,
305, 388. 459. 529, 694 5, 597. 60 ri.
— K. A. FOrst y. .326.
Hardt, E. 222. 261, 611 2. 534.
Hurmes, A. A. 25.
Harmon, E. 182.
Harms, P. 271.
Harnaok, A. 89. 96, l:i3, 419. 443. 452.
• — K. 300 .591
— 0. 215. 231. 290. 506, 576.
— Th. 452.
Harpf. A. 74. 361.
— F. 5.
Har iog, W. 130.
Harry, O. 230.
Harsdörffer. Ph. 136. 447.
Harstädt, 0. 187.
Hart, H. 202.
— J. 25. 72, 79, 197. 211, 2Jl, 223. 2J4.
331, 358, 502, 513.
Hartel, W. y. 342.
Harteaeek-Dramen 48.
Hartlanb, G. F. 22.
Hartleben, 0. E. 162, 222, 512.
— Selma 222.
Hartmann. A 129, 436. 631.
— Ed. y. 73, 262 3, 360. 660.
— Ernst 253.
— F. 194, 497.
— G. y. 236, 284, 562.
-- L. 242. 302.
— Ludo M. 96. 374.
— M. 12, 152, 166. 189. 306, 477.
— 0. 11. 324.
— Otto (Tegernsee, 0. y.) 98.
Reinb««k 144.
Wendel 17L
- y. Aoe 27.
Hartog, J. 175.
Härtung. E '232.
— G. 126.
GM. -205.
Hartwicb, O. 140.
Hartwig. Tb. 276
Harzbesiedlung 48.
Harzer-Mailer. A. N. 165.
Il;ise, H. y. 178
Hasenoleyer. A. 123. 391, 42.S.
Hashagen, F. 149, 470.
Haas«, Else 248.
— P. K. 5.55.
Hasaell, U. y. 266
Hatfleld. .1. T. 435.
Hatyany. L. 14. 79-80, 139, 198. 2U9.
224. 364, 501
Hanok, A. 110.
— 0. 230.
60*
628
Personen- und Sachregister.
Hanff, W. 13, 26, 160, 305, 310, 476, 599,
609.
Hanffen, A. 47, 51, 108, 130, 292, 386,
576.
Hangsdorff, Panlus 128, 434/5.
Hangwitz, K. 187.
Haun, F. G. 144.
Haupt, Antonie 202.
— E. 22.
— H. 89, 258, 316, 542.
— M. 336.
Hauptmann, Carl 16, 39, 152, 197, 222
388, 457, 512.
— G. 15/6, 84. 153, 197, 206, 221/2, 224.
231, 320, 360, 367, 457/8, 504, 510/1,
532. — Arme Heinrich 367. Bahn-
wärter Thiel 512. Biberpelz 512, 532.
Bunte Buch 512. College Crampton
532. Einsame Menschen 512. Elga
512. Emannel Qnint 197, 498. Flo-
rian Geyer 392, 512. Fuhrmann Hen-
schel 512. Griechischer Frühling 153,
513. Griselda 512. Hannele 512.
Hirtenlied 512. Michael Kramer 512.
Promethidenlos 367. Rose Bernd 512.
Eote Hahn 512. Schluck und Jau 512.
Und Pippa tanzt 223, 512. Versunkene
Glocke 223, 293, 512/3. Weber 223,
532.
— U. 248.
Haupt- und Staatsaktionen, Wiener 131,
439.
Hauri, J. 293, 578.
Hauschild, 0. 64, 67, 351, 334.
Hauser, J. 119, 266, 422.
— Kaspar 199.
— 0 2, 320.
Hansmann, G. 435.
— K. 162.
— R. 149, 267.
Havemann, J. 198.
Havenstein E 303, 319, 694
Hawel, R. 225.
Hawthorne, N. 139, 455/6.
Haxthausen, Familie v. 340.
— Anna Juliane v. 126, 430.
- Chr. Aug. V. 126, 430.
Haydn, J. 7, 38.
Haym, K. 65.
— K. .303, 450, 487, 594, 599.
Haymel, W 291
Huymerle, F. v. 298, 302, 586.
Heaton, W. J. 114.
Hebbel, Christine 214, 505.
— F. 3, 14, 26, 74, 84, 137, 159, 162,
164. 169, 185, 213/6, 238, 295, 299,
313, 320, 361, .364, 451/4, 457, 478,
500, 504/6, 509, 511, 517, 532/3,
."90. — Agnes Bernaner 31,333,505.
Briefe 214,506. Demetrius 215.301,
506, 592. Diamant 215, 505. Erzäh-
lungen 494. Gedichte 84, 479. 502,
505. Genoveva 45, 215, 381, 505/6,
601. Des Greises Traum 506. 6y-
ges 485. Judith 214/5, 505/6. Julia
215, 505. Maria Magdalena 215, 505/6.
Mutter und Kind 84. Die Nibelungen
31,378,524. Prometheus 375. Stein-
wnrf 215, 506.
Bibliographie 213, 504.
Literatur 213.
Hebel, J. P. 26, 157, 179-80, 286, 488,
566.
Heberer, J. M. 47.
Hebold, K. 87.
Hebräisch 421/2.
Hecht, Familie 150, 177.
— M. 229. 516/7.
— M. 302.
— R. J. 104.
Heclcer, M. 279, 282, 287 8, 295, 302,
569.
— 0. A. 98, 391.
Hl ddaeuB, C. 196.
Hodemann-Ilcespen, P. 146.
Hederich 578.
Heermesse 177.
Ilpfele, II. 116.
llegaur, E. 100, 129.
Hegel, 0. W. F. la, 71, 259-60, 262,269,
318, 357. 364, 371, 505, 583.
Hegeler, W. 197, 202.
Hehn, V. 53.
Heiberg. II. 200.
Heidelberger Romantik 306 10, UOl/4.
- .Scblobs .-,1.
Heidelied tlUl
Heidenreicb, .Sophie 153.
Heiderich, A. 503.
Heidrich, E. 100.
Heigel, K. Th. 270.
Heijermans, H. 208.
Heil, A. 28-30. 53, 300, 332/3, 591.
Heilborn, A. 1-6, 194, 295.
— E. 192, 204, 260, 547.
Heilbronn, J. 312, 314, 611.
Heilig, 0. 29, 67.
Heilige drei Könige 103, 557.
Heiligenlegenden (vgl. Legende) 103.
Heilmann, K. 84/5, 368.
Heim, W. 113.
Heimann, M. 212. 223. 297, 504, 588.
„Heimat und Well" 22.
Heimatkunst 18, 457, 461.
Heimatlyrik 457.
Heims, Else 253.
„Heimweh, heimwehkrank" 63.
Heine, Anselra, s. Heine, Selma.
— Betty 312, 611.
— Charlotte 243/4, 613.
— G. 78, 169, 198, 312, 611.
— H. 311/4, 610/3. - 14, 16, 49, 153,
159, 180, 195, 304, 434, 450, 454, 479,
568, 606, 611, 613. — Lyrik 312/4,
455, 613. Bnch der Lieder 313, 613.
Kitty 611. Nächtliche Fahrt 612.
Romanzero 611/2. Tannhäuser 611.
Unsere Marine 612. Warnung 612.
— Drama: RatolifF 314, 613. —
Prosaschriften 313/4, 613. Bäder von
Lncca 612. Briefe über Deutschland
613. Denkworte auf Markus 613.
Elementargelster 613. Götter im Exil
611. Harzreise 288. Lutetia 613.
Memoiren 313. Reisebilder 611. Salon
611. Schwabenspiegel 20, 314 Ver-
mischte Schriften 611.
— -Ausgaben 313, 612/3.
Bibliographie 314.
— -Bibliothek (Düsseldorf) 613.
— -Büdnisse 314, 611, 613.
Biographien und Charakteristiken
311. 612.
— -Briefe 312, 611, 613.
— -Denkmal 314.
Einflüsse 311.
— -Frage 311.
Handschriften 613.
— -Kalender 314, 61.3.
— -Pamphlete 311, 611.
— -ReHquien 312, 611.
— -Stätten 312.
— -Verehrung 314, 613.
— Mathilde 312, 611.
— Maximilian 611.
— Selma (Heine, Anselm) 201.
— -Geldern, M. Frhr. v. (M. v. Seidern)
312.
Heineck, 108, 407.
Heinenann, B. 237.
— K. 3, 320.
Heinicke, S. 94.
Heinrich, G. 139.
— H. 214, 364, 505.
— K. B. 202
Heinse, W. 71, 151, 179, 485/6.
Heintze, A. 25, 64, 352.
Heinze. H. 25, 28, 30.
Heinzel. R. 53, 318, 341.
Heitmüller, F. F. 152, 222.
Helber, S. 53, 838.
Helbing, R. 30. 333.
Helbling, A. 167, 481.
Held, H. L. 310, 391, 609.
— (im Märchen) 382
Heldensage ,40/2, 376/9.
Heldentum 221.
Heldmann, K. 54, 342.
Helena-Sage 37.
Helgoland 185.
Helle, F. W. 183.
Hellenismus 264, 279.
Heller, G. 261, 548.
— 0 187.
— S. 34.
Hellinghaas, 0 185, 305, 494, 599.
Hellmann, 0. 162. 218, 477/8.
Hellpaoh, W. 76/7, 862, 652.
Hellwig. A. 255.
- P. 33.
, Heimerding, K. 259.
Helraolt, H F. 15, 12(5, 269, 272, 430.
Helms, A. 23.
Holten, W. van 62, 1)4, 351.
Hemmer, H, 179,303, 3(t6,437, Ö94, 600.
UemsterhusiuB, T. 339.
Henckel v. Donnersmarck, W. L. V.
Graf 147.
Henckftll. K. 155, 170, 173, 314, 450,
481, 613.
Hendschel, A. 32.
Henisch. G. 338.
Henkel, H. 222, 512.
— M. D. 103, 281, 5>9.
— W. 139.
Henking, K. 272.
Henneberg, Familie 273.
— B. 273.
— G. E Graf v. 111.
— R. 273.
Hennes, B. 276.
Hennig, B. 147, 465.
— P. 290, 576.
— R. 77, 236, 288, £72.
Henniger, K. 104.
Henning, H. 179, 195, 263, 497.
Hennings, Betty 254.
— J. 214.
Henrinhsen, L. 188.
llenrici (Picunder) 435.
Henriqnez v. Strevesdortf, M. 134.
Henschel, A. 101, 159, 257, 638.
Hense, J. 32, 35.
Hensel, Luise 602/3.
— P. 260.
— W. 608.
Hentzschel, 0. 257, 640.
Henze, A. 328.
Henzen, W. 219, 261, 294, 580.
Herakles 37, 39, 376.
Herbart, J. F. 26, 71, 83, 87/8, 368/9,
371.
Herber, Pauline 94, 372.
Herbert, M., s. Keiter, Therese.
Herder, J. G. v. 275/6, 554/5. ^ 3, 26,
28, 134, 144, 153, 2.58, 274, 318, 321,
328, 493, 496, 515, 541, 557, 578. —
Älteste Urkunde des Menschen-
geschlechts 554. Aufsätze 276. Brief-
wechsel 554. Cid 28, 30. Gedichte
455. Ideen 276, 589. Kritische
Wälder 554. Predigten 276. Pro-
metheus 375. Schnlreden 555. Shake-
speare-Übersetzung 276. Zerstreute
Blätter 448.
Herdersche Buchhandlung 6.
Hergot, Joh. 420.
Herholtz, F. 194.
Hering, H. 62.
— R. 292.
Herkner, H. 154.
„Herkommen" 62.
Herlosson, K. 489.
Hermann, Markgraf von Baden 442.
— F. R. 378.
— G., s. Borchardt, G. H.
— R. 188.
Hermelinck, H. 116.
„Herold" 22.
Herold, Emil 208.
— M. L. 162.
— Mich. 415.
Herre, P. 98, 391/2.
Herrenmoral 264.
Herrenmundart, Schenker 69.
Herrmann, A. 148.
— Fritz 115.
— Helene 169, 192, 481, 612, 615.
— M. 86.
— P. 27.
- W. 259.
Hertling, G. v. 271.
Hertz, M. 54, 341.
— W. 43.
Hertze, J. 402.
Hertzer, Elsa 13.
Herwegh, G. 312, 477, 611.
Herwig, F. 201.
Herz, H. 11.
— Henriette 260, 305, 546, 600.
Herzfeld, Marie 147.
„Herzlich tut mich erfreuen die fröhlich
Sommerzeit" 431.
Herzog Ernst (Sage) 40.
— W. 22, 89, 206, 210/2, 226.
Hesekiel, G. 186.
Hesiod 375, 578.
Heskarap, H. 29.
„Hesperus" 23.
Hess, Adolf 472.
— D. 272.
— W. 108, 407.
Hesse, H. 12, 144, 156, 168, 194, 197,
202, 308, 457, 461.
Personen- und Sachregister.
629
Hestiel. K. -Ji, :iii, :il4, SM.
HeniielbHcher, K. I4'J.
Ilesteirceyer, K. 4.
Ilesuen 05, 115, 174, 34(), 415.
— NimsäU 14;i.
Hessen, K. 77. 7'.i, :i(i:l.
„llessenVunst" 2:1
Hettema, V. H. 47.
Hettler, A. 1).
Hettner, H. 5U4, 5V7. &Vä.
Henbnnm, A. 83, 87/8, 342.
Ilenbel 5ul.
Ileuchelin, Katharina Burbura 157, 475.
Hener, 0. '-'Ha, •J87, .56'.», 569, 586.
Heun, Karl (Ciaaren, H.) 181, 450, 609.
Ileosler, A. 15, 41/2, 378, 380, 494.
Henss, A. 132, 231», 524.
— Th. 50, 155, 189, U>5, 202.
— -Knapp, Elly 157.
Henssi, K 110, 409.
Heussner, -Alfr. 255, 535.
Hevesi, L. 200, 254, 501.
Hezenwosen und llezenTerfolgongen
107, 40ü.
Hey, E. 174.
— H. 240, 524.
— J. 524/5.
Heyok, E. 3y.
Ileydemunn, A. 6. 52.
Hey den 94.
Hvydenreioh, K. H. 87.
Heydtmann, J. 33.
Heymanü, G. 79.
Heyne, Chr. G. 5.3, 148, 272, 33».
— M. 61, 341.
Heyniin. Joh. 406.
Heyse, J. C. A. 06.
— K. W. L. 335.
— P. 31, 47, 163, 185, 192/3, 219, 221,
230, 294, 479, 496/7, 504/5, 510, 579,
605.
Hiemenz, Berthii 805.
- Miirgarete 306, 602.
Ilieronynus, S. 422.
Hiesel-Literatar 179, 487.
Hilbert. G. 264, 266.
Hildebruiid, Ad. 285, 557, 564.
— R. 53, 61/2, 66, 266, 341, 353. 446.
Hildebrand-Sa^^e 41.
Hildebrundt, K. 55, 329.
Hilgenieiner, K. 6.
HilVa, A. 38, 376.
Hille, C. 37.
— G. 19.
— P. 154, 170, 295. 473, 481.
Hiller, E. 234, 312,' 523, 611.
— G. 142.
K. 76, 302.
Hilty, C. 14, 269.
Himmel, Au^castin 412.
Himroelserscheiniingen 108.
Hindenlang:, E. 130, 488.
Hinneberg, P. 8.
Hinnerk, 0. 220.
Ilinrichs, J. C. 7/8.
„hinter die Ohren schreiben" 64.
Hintertreppenromane 191.
Hintner, V. 63, 68, 350, 355.
Hintze, 0. 124.
Hinze, W. 108, 130.
Hippel, Th. G. v. 257, 488, 539.
Hirsch, F. 4, 123.
— F. E. 37, 48, 62, 167, 302, 389. 593.
— J. 309, 607.
— Marie 143.
— 0. 180.
Hirsohberg, H. 248, 5.S2.
— L. 39. 49, 175, 211, 306, 315, 503, 601.
Hirschfeld, G. 223. 226, 244, 247, 250.
252, 530.
— L. 189, 224.
— Rob. 235.
Hirt, H. 61, 348.
— P. 33.
Hirtendicbtang, griechische 37.
Hirth, E. 162, 176, 200, 311, 4;8, 612.
Hirzel, K. 54.
Historiker 134, 148, 272, 406. 444/5.
Historische Methode s. Methode.
Hitzig, J. E. 312, 450, 6f>7, 6U9, 611.
Hladny. E. 223. 513.
..Iloaroätsgsang'' 22.
..Hochdeutsch, Niederdeutsch" 63.
lloobdorf, M. 81, 183.
Hochsohalwe$en s. Universitäten.
11 .ck, St. 34, 152, 162, 165 0, 303, 471,
595
Hodermann, K. 632.
Hoad«, K. 41, 378.
HAdel, 0. IUI.
HOfer, C. 131. 248, 292. 297, 301, 4.39.
532, 587, .593.
HAflich, Lade 250, 253.
UAhenkunst 18.
HAbnk, Helene 83, 120.
HAIderlin, F. 127, 137. 151. 155. 159,
211), 297. 305. 431, 4Ö3. 450. 474, 476,
502, 601.
Hfiler, O. J. 6.
HAIler, G. 187. 49.V
HfiUcher, 0. 03.
HöUy, L. H. Chr. 26, 166/7. 474/6, 479.
Hönes, Th. 488.
Hoeniger, H. 93.
Hönigiwald, R. 265.
lloennioke 260.
Hoensbroeoh. Graf P. t. 148. 267. 469.
HSpfner, Q. A. 326.
Höppner, G. (Fidos) 16.
Uörselberg 45.
Hörstel. W. 30<l, .591.
Hofbaaer, Cl. M. 304, 598.
Hofer. Andreas 48, 159, 387.
— E. 228, 513.
Hoffmann. Ad. 129, 609.
— C. 23, 225, 255.
— E Th. A. 14, 180, 305. 307, 309, 465,
508, 594. 596, 599, 606, 607/9.
— Ferd. 30/1. 178, 483.
— Friedr 429.
— G. 200.
— H. 167.
— Hans 19.3.
— K. 126, 137. 219, 269, 276, 450, 509,
544.
— P. F. L. 61.
— von Fallersleben, H. 26, 153, 174,
398.
— -Krayer, E. 1(13, 157.
Hof kapelle. Ansbache; 132.
Hoflente 145, 462/8.
Hofmann, A. F. 516.
— H. 310, 609.
— J. Chr. K. y. 149, 163.
— R. 341.
Hofmannsthul. H. t. 15. 144. 170, 204.
223, 226, 250, 37<, 452. 460/1. 611,
613.
Hofmannswaldan 428, 434.
Hofroiller, J. 15. 23, 144, 172, 198, 196,
198 9, 202. 207, 228, 329, 461, 498.
Ilohegeiss im Oberharz 69.
Hohenemser, R. 81, 176.
Hohenheim, Franziska t. 5bO.
Hohenlohp, F&rMin Mnrie 145.
Hohen'/.ollern, Karl Anton t. s. Karl
Anton.
Hnhifeld, A. R. 454.
Holbein, H., der JAngere 114.
Holberg, Ludwig 3.36.
Holder, A. 6. 53, 144.
Holek. W. 154.
Hnlitscher, A. 198.
Holl (Haaschronik) 106, 4C4.
— Elias 106
— K. 18, 114, 118, 208.
Holländer, V. 143.
Holland 128.
Hollenberir, Märchen vom 405.
HoUing. M. A. 97.
Hollweg, W. 417.
Holm, C. 189.
— B. 232, 520.
Holstein (prenssiscber Gesandter) l.'i.
Holtei, K. T. 212. 450/1, 497.
Moltze, F. 30i).
Holz, A. 161, 450, 458.
Holsamer, W. 197.
Hölzer, E. 65, 266, 660.
— G. 227.
Holcman, H. 93.
Holzmann. D. 102.
Holzsehuher. H. 168.
Holzwarth. J. F. 4.
Homburger, M. 10.
Homer 14, 27. 3:12, 494, 555.
Homeyer, F. 178, 130.
Homonymik öS.
Horoosexaalismns 7.
Honor«, G. P. L' 47.
Hoops, J. 56, 343.
Hopf, F. 208. 501.
— J. 33.
— W. 89.
Hopfen, H. t. 163, 193. 4öt>, 479.
Horax 434. 446, 461.
HorbMb, A. 323.
HereIckA. A. 63.
Uordorff. A. 301. 692.
Hvraajrr. L. 168.
Born. E. VO.
- Praai 561.
- J. A. 285.
- K. 108.
- Uffo 218. 608.
- W. «1.
Hornfffer. A. 77, 141, 3«S.
K. 21». 267. 5«5.
Horner, K. 216,", 226.
Uorn-Ronan 385.
Hornthal. J. V. r. 3U3.
Hornnog. A. 68.
- L. 30,2.
HortI». A. 10.
Hertzsobansky, A. 9.
Hoskini, J. P. 2.
Hossfeld. U. im.
Uonb«n, H. H. 20. 181. 24«. 882. 8U/4,
316, 328. 490. 613/6.
Hooet. A. r 5, 823.
Uiiren. F. Vh *. 680.
Howard. W. G. 274, 564.
Hoyos, Graf 471.
Habens. A. :<8
Haber, Augnst In.
- H. 235.
- L. P. 517, 680.
- M. 40.
- V. A. 3;«!.
Haob, C. P. 12«.
- F. 197, :«H.
- Ricarda 20 1.
Hudson, W. 2.
Hadtwaicker, M. U. 28«. 60«.
Hneber 363.
U abier, Meta 261. 647.
U&bner. F. 72. 337, 652.
- 0. 50. 155.
- 0. R. 170, 241.
- R. 54, 342.
Httffer. H. 172, 482.
HBIIer, ?. 189.
HQlsen. A L. 304. 598.
HQUbof, Dar. 429.
„HUnen" 63.
iianicb, F. A. 168, 170, 274. 288. 887.
289, 660. 569-70. 675.
Harbin, U. 6.
HBrnen 8eyfried. Lied Tom 104, 401.
Hnerta. Garoia de la 48.
Haet, G. 46.
HOter, L. 35.
Hattner, W. 286. 5««.
Hafeland. Cbr. W. 180. 461.
- Q. 461.
Hagelmann. K. 146. 28«, 4<1. 5«7.
ilogin. F.. ». Feodora, PhnMasin u
Schleswig- Uolst«itt.
Hngo. V. 173, ;153. .
Httizini;a, J. 228.
Holdsehiner, R. 143. 197.
Humanismus «4, 99. 117/9, 413-24.
Uumanitätsldre 261. 597.
UambertcUude, U. 113. 119, 422.
Humboldt. A. T. 153, 261. 283. 286. 548,
5.57, 6«0, 567.
- Karoline r. 151, 261. 286, 297, 470.
- W. y. 14. 52. 87, 89. 133. 151. 159.
260 1, 283, 286, 297, 305, 3;J5, :J68.
442', 470. 476, 547. 560. 5«7. 590,
534 5. 587. 595.
Harne. D. 56«.
Ilummricb, II. 59, 124, S4«. 48«.
Humor, Humoristen 73, 80, 199, a«4.
Huroperdinck, B. 1441.
Unmpf, J. K. 45.
Hand (in der Antike) 388.
Hnneker. J. 235.
Banold, O. 251.
Hanziker, 0. 144.
Kopp. 0. 108, 407.
Harob, H. 102, 122, 400. 484.
Haret. J. 142.
Uurey, V. 248.
Mass, K. -285, 5««.
- R. «9.
Hassong, F. 145.
Hntli. C. H. A. :i3.
- J. «7.
UnttM, U. T. 119. 421.
Hnttw. H. 271.
- K. 154,
Hjgin 589.
Hymnologia 101.
630
Personen- und Sachregister.
lamblichos 555.
Ibershoff, C. H. 128, 435.
Ibsen, H. 14/7, 221, 232/4, 263, 499, 510/2,
514. 519-21, 528, 532. — Baumeister
Solness 233, 521. 532. Brand 233, 521.
Briefe 232. Bund der Jugend 519,532.
Catilina 520. Frau Inger auf Östrot
520. Frau vom Meere 233. Gespenster
361, 521. Hedda Gabler 233. 254.
Helden auf Helgeland 31, 333. John
Gabriel Borkinann 233, 519, 521 . Kaiser
und Galiläer 233. Komödie der Liebe
529,532. Kronprätendenten 520. Nach-
gelassene Schriften 233/4, 521. Nora
233, 521. Peer Gynt 233. Kosmers-
holro 520/1. Stützen der Gesellschaft
521. Volksfeind 521, 532. Wenn wir
Toten erwachen 520.
„ich habe sagen hören" 63.
Idealismus 72, 77, 259, 296, 363.
Idyllendichtung 157.
Iffland, A.W. 151, 251, 286, 533, 586, 596.
Ihering, H. 217, 252/4.
Ihringer, B. 145, 260, 281, 307, 462,
544, 559, 603. •
Ikarus 38.
Ilberg, H. 52, 93, 337.
Ile (Weltsprache) 57.
Ilfeld 53, 148, 272, 339.
Ilg, P. 202.
Ilgenstein, H. 18.
Illuminatenorden 278.
Illusion (der BAhne) 243, 525/6.
„Illustriertes Sonntagsblatt für katho-
lische Familien" 328.
Ilwof, F. 159, 211, 503.
Imelmann, J. 33, 288.
Imhof, Amalie v. 566.
Imme 7, 60.
Immermann, K. L. 14, 48, 293, 315, 387,
450, 464, 516, 529, 611, 615.
Impekoven, T. 250.
Impressionismus 170, 479.
„Im Stiche lassen" 64.
Inama-Sternegg, K. Th. v. 342.
Inchbald 499.
Indien 382.
Individualitäten, künstlerische 474.
Individuum, das 266.
Industrieschule s. Schulen.
Inkunabeln s. Wiegendrucke.
Inschriften, antike 422/3.
Insekten (in der Dichtung) 50, 388.
Insel- Verlag 12, 324
Instinkt 73.
Inszeniernngsknnst 131.
Intellekt 75.
Intellektualismus 78.
Interpunktion 67, 354.
Inversion 66.
Iphigenien-Dramen 38.
Irenaeus 81, 208, 244, 246.
Ironie, romantische 304, 695.
Irving, W. 455, 475.
Isaak, Steph. 155, 415.
Ischer, B. 258, 541.
Iselin, J. 501.
Isolani, E. 9. 48, 188, 216, 245, 251,
387, 528, 534.
Israel, A. 83.
Istel, E. 176, 236/9, 521/4.
Italien 139, 153/4, 283, 397.
Jabusvh, M. 64.
Jachimeoki, H. 178.
Jaohino, C. 239.
Jackson, W. 109, 408.
Jacob, K. 4, 322.
Jacobi, B. von 178, 484/6.
- F. H. 286, 567.
- H. 54, 342.
- J. Q. 58, 259, 286, 340, 667.
- J. W. 177.
- M. 132. 236/7, 484.
Jaoobowski. L. 17, 170. 185, 197.
Jacobs, E. 120, 421.
- F. 181. 490.
- M. 156. 16«. 223, 230, 290, 613, 575.
Jacobsen, J. P. 204, 499.
Juoobsobn, F. 242.
- 8. 207, 215, 221, 223. 226, 228. 231.
253/4, 525.
J»ooby, A. 116.
- H. 88.
J&ger, A., s. Soblnmb, Aug. v.
- Cl. 107, 406.
— P. T. 106.
— 0. 4, 88, 822, 848.
Jftgerlied 174.
Jfikel, M. 128, 435,
Jaff6, ß. 6, 823.
Jaifray, ß. 239.
Jahn, F. L. 56, 148, 261, 548.
— K. 8, 71, 283, 289, 357, 453, 561, 574.
— M. 29-30.
Jahnke, R. 160, 476.
Jahrbücher (vgl. Almanache, Kalender)
23, 329.
„Jahreszeiten, Die" 22.
Jakubczyk 296.
Jakubek, J. 4.
Janentzky, Ch. 53, 156/7, 339, 475,.
Janitschek, Maria 201.
Janko, J. 66.
Jansen, M. 14, 98, 394.
— Sophie 143.
— Willibald 182.
Janson, K. 232.
Janssen, J. 97, 157, 409, 475.
— Magda 170, 481.
Jantzen, H. 27, 40, 54, 342.
Jarck 308.
Jargon, jüdischer 60.
.Taskowski, F. 237.
Jean Paul. s. Eichter, J. P. F.
Jedele, E, 270.
Jedgefleld, W. J. 41.
Jedrzejewski, F. 310, 609.
Jeep 92.
Jehle, F. 101, 398.
Jellifns, G. 182.
Jellinek, J. 139.
— L. 218.
— M H. 53, 338.
Jena 555.
„Jenaer Literaturzeitung" 287.
Jenische Sprache 60.
Jenny. E. 6, 190. 323.
Jenrich, K. 93.
Jenseitsreligion 267.
Jenseitsvisionen 107.
Jensen, A. 26.
j_ y_ 231.
Jentsch, A. 234.
— E. 76, 361.
— K. 77, 271.
Jerschke, 0. 252.
Jerusalem, Else 79.
— J. F. W. 86, 140, 456, 560.
— K. W. 273, 289.
Jessner, J. 233.
— L. 212.
Jesuiten 92, 111, 140, 148, 267. 537.
Jesuitendraraa 129-30, 376, 438/9.
Jesuitenschulen s. Schulen.
Jeuthe, L. 308, 606.
Jeiower, J. 83, 153, .302. 580.
Joachim II. Hektor, Kurfürst von
Brandenburg 440.
- J. 234.
— R. 53.
Joachimi-Dege, Marie 295, 304, 594,
598.
Joachimsen, P. 99, 117, 121, 418, 420/1,
423.
Jobbe-Dnval 238.
Jodl, F. 262, 549.
Joel, K. 1, 15, 269.
Johann Friedrich, Kurfürst von Sachsen
412.
— — Markgraf von Ansbach 132, 440.
John, A. 285, 291. 566.
Johnson, A. H. 123.
Jokl, N. 62.
Joknff, E. 204, 499.
Jolizza, W. K. V. 175.
Jonas, F. 33, 86, 295, 302, 681, 584.
— J. 109, 419.
— B. 30, 55.
Jones. E. 228.
— Florence N. 47, 384.
— H. G V. 55.
Jonson, S. Ben 228.
Jordan, L. 41, 56.
— R. 131, 405, 438.
— W. 27. 137, 182, 378, 452/3, 493.
Josef IL, Kaiser von Österreich 125, 428.
Josephslegende und -Spiel 130, 438,
557.
Josephson, A. S. 7.
Josika, N. 48.
Jobs, V. 176.
JoBtes, Fr. 398, 482.
Journalismus, Journalistik (vgl. Publi-
zistik) 17, 271/2, 325.
Jonrnalkatalog, Deutscher 825.
Jnch. E. 218.
Juden 3, 49, 157, 188, 262, 285, 290,
297, 315. 421.
Judenfrage 17.
Judenschule s. Schulen.
Judentum 142, 240, 251. 268. 275, 311,
612.
Jüdin von Toledo (Dramenstoff) 48.
Jfihling, J. 60.
Jünemunn, G. 2.
Jünger, F. J. 229, 461, 517.
Jüngken 298, 585.
Jogendbibliotheken 10.
.Tugenderziehung 73.
Jugendliteratur 191.
Julirevolution 1830 281.
Jung (Goethes Freund) 577.
— A. 614.
— J. 342.
— R. 298, 585.
Jungclaus 189.
Junge, H. 59, 195, 497.
Junges Deutschland 212, 311, 313/6,
454, 504. 517, 614/5.
Jungmünchen 457.
Jung-Stilling, H. 576.
Jungwiener 144, 223.
Jurinek, J M. 163.
Jnrischitz. N. 100.
Juristen 134, 444.
JuristendentbCb 65.
Just, W. 139, 455/6.
Justina (Epos des 13. Jh.) 429.
Kaakebeen. C. L 47.
Kabbala 443.
Kabisch, R. 85, 368.
Kadelburg. G. 225.
Kaemmel, 0. 4. 21, 36, 105, 322, 342.
Kämmerer, M. 42, 160, 3U9, 378, 476, 607.
Kaempfer, E. 183.
Kärnten 6, 144.
„Kärntnerische Zeitschrift" 20.
Kaesebier, K. 66.
Kästner, A. G. 136, 448, 553.
Kaeufer, Pauline 27, 332.
Kahane, A. 17.
Kahl 109.
— W. 83, 86.
Kahle, A. 135, 190, 447.
— A. W. J. 295, 300.
— B. 51, 53, 336.
Kahn, H. 223, 228, 246.
Kaibel, Fr. 288, 569.
Kaim, F. 39, 376.
Kain-Dichtungen 39.
Kaindl, B. 174.
Kainz, J. 229, 251, 534.
Kaipo£ in der Dichtung 38.
Kaiser, Alb. 68
— Aug. 67.
— E. 154.
— Georg 236.
— H. 7, 89, 323.
— 0. 529.
Kaiserchronik 120.
Kaiser-Friedrich-Mnsenm 558.
Kalb, Charlotte v. 297, £80, 585.
Kulbeck. M. 193, 497.
Kaliscb, D. 218, 535.
Kalischer, A. Chr. 150, 175.
— E. 254.
— S. 215, 285.
Kalkoff, P. 113.
Kalkum, P. 126, 429.
Kallipygos 38.
Kulliwoda, J. W. 177.
Kalmann, W. J. 461/2, 567.
Kaltwasser 266.
Kaluza, M. 82, 343.
Kalvinismus 443.
Kamienski, L. 237.
Rammerbühl 285.
Kammerer, F. 153.
Kammerhoff, E. 164/5, 171, 186, 190,
201, 220, 482, 495
„Kampf'' 62.
— A. 143.
Kampffmeyer, P. 5, 323.
Kant, L 7. 71, 112, 133. 138, 256, 258-60,
262, 276/7, 296, 357, 461, 493, 502.
543, 555/6, 580/1, 583, 595.
Kanzleisprache 58.
Kanzone 82, 155, 300, 367, 595.
Kapp 426.
— J. 237/9, 523/4. 671.
Kappel, Schlacht bei 117.
Personen- iinH Pflohreg-ister.
631
KappiUin. Th. 140. 96.1, 268.
Karrreltagidiohtantr, Kitrfreitnginpi«!
30, 240.
Knrl der Oroise 41.
— V., Daatsoher Kuitar UH, 801, 800.
— VII., Dentnohnr KiiUar 428.
— Alexander, QrniibarxoK tok .Saohien-
Welniar 284, 563.
— Anton Ton Hohensollern 190, 286,
667.
— Angoat, arosühertog von Weimar
Ol, 144, 284/5, 5G2/.S, 685,
— Engen, Herio^ Ton W&rtiemberg
• 202, 580.
— Wilhelm, Markf^raf von Ansbach 440.
Karlsbad 287.
Karlstadt U:i.
KärmAn, M. v. m.
Karoline, Herzogin von Hessen 40O.
Kiirpath. L. 240.
„Karpathen" 21.
Karpeles, O. 146, 268, 812/3, 610,
6l;i.
Karsen, F. «00.
Karstadt, Ü. 71.
Kurstlinns 111, 400.
Kiisob, Postdirektor 660.
- F. 156/7, 288.
Kasimir-Lied 300.
Kttsperl 225/6.
Kussner, R. 76, 362.
Kasten. K. 03.
Kastner-Miohulitsohk«, Else 172.
Kitsustheorien 57.
KHtann, 0. 80, 155. 202, 408.
„Kutholisohe Illustrierte Zeitung" 328.
Katholizismus 02, 111. 141, 256/7. 271,
602/3.
Katnik, F. 6.
Katt, F. Ol.
Katz, A. 146.
— M. 310.
Katze (in der Literatur) 50.
Katzer, E. 112.
Kanffberg, Cäcilie 284.
Kanffmann, F. 62.
KanfTungen, Kasp. t. 415.
Kaufmann (in der Literatur) 40.
— D. 15, 127, 311.
— M. R. 40.
Kaufmannsdentscb 65.
Kanfringer, H. 388.
Kaulfuss-Dietsch, C. 130, 438.
Kaweran, 0. 113, 116, 412.
— J. 109.
Kayka, K. 310.
Kay »er, B. v. 201.
— Job. 420.
— R. 01/2, 134, 445.
Kayssler, F. 223, 243, 245, 251, 253,
513, 534.
Keats. J. 138.
Keferbtein, G. A. 176.
Kehrer, H. 103.
Keim, F. 225.
Keindl, 0. 130, 200, 580.
Keiper, Ph. 63/4, 68, 351.
Keiner, R. 38.
Kelter, Therese (Herbert, M.) 7, 202.
Keitner, Ph. 240.
Keknl6 v. Stradonitz, St. 18, 278, 325.
Kelemina, J. 43, 370.
Kellen, T. 10, 50, 202, 250, 324.
Keller, Adelbert v. 68.
— E. 33.
— G. 14, 26, 135, 137, 162, 167. 186,
104, 816, 342, 331, 447, 461, 463/4,
457, 470, 476, 480, 407.
— H. 110.
— J. 60, 253.
— K. 421.
— L. 06, 141. 276, 337.
— 0. 241.
— Paul 190, 496.
Kellermann, B. 107.
Kellner, A. 106, 236, 405.
— L. 88, 227.
Kellundt, F. 144.
Kelter, E. 100, 126.
Kemmerioh, H. 268.
Kemnat, Math. t. 418, 421.
Kempe, M. 429.
Kende. 0. 6, 20, 328.
Kennedy, J. H. 264.
Kennerkunst 78.
Kepler, J. 423.
Keppler Ph. v. 268.
Kerler, D. 11. 261, 562.
Kern, F. 62, 337.
-ti. 28.
— 0. 128, 4:W/4.
Kerner, J. 13, 302/3, 310, 476, 60«.
Kernstock, 0. lO.S.
Korr, A. 22, 22.'>, 230.
Kersoheniteiner, 0. 86, 92, «6, 870.
373.
Kesieler, K. 2S0, 296, 683.
Kessler, O. 04.
Kestner, A. 283, 561.
— Charlotte. «. Bnff. Charlotte.
— E. 150.
— J. Chr. 570.
— K. W. 660.
Kestner-Hnienm 0.
Kettner, O. 201, 301/2, 607, 502.
Ketzel 106.
Kewitsch 68.
Key, Ellen 85, 231/2.
Keyroann, Christian 432.
Keyserling, E. Graf t. 16, 107,467,649.
— H. Graf t. 263.
Keyssner, O. 226.
KheTenhQller-Metioh, J. J. FBrat t. 146.
— R. Graf 143.
Khnll, F. 64.
Kiefer, H. 67, 282.
— K. 560.
Kiehne, II. 481.
Kielland, A. 185.
Kiensl, II. 130, 160, 208, 218. 222/4,
226, 245, 247/8, 252/3, 285. 308, 811,
513, 562. 605.
Kierkegaard, S. 305.
Kiesgen. L. 161. 171. 101. 198.
Kilian, E. 247/8, 531/2. 501.
— G. 208. 588.
Kind. Dos 82.
— F. 306.
— kluges (Sagenstoff) 30.
— L. 30.
— und Kunst 73.
Kioderkomödie 225.
Kinderlied 174.
Kindermann, B. 370, 436.
Kinderreime :)43.
Kindersprache 57, 345.
Kindertbeater s. Theater.
Kinematographentheater 256.
King. J. P. 310.
Kinkel, O. 165, 183, 185, 470.
— Johanna 166. 185, 470.
— W. 265.
Kinzel, K. 32/3, 1S5. 474.
Kipling, R. 173.
Kirebbacb. W. 152, 107, 210, 260.
Kirohberger, J. 68.
Kirche 141, 243, 256.
— katholische s. Katholizismni.
Kirchengeschichte 9, HO, 115.
— Erfurts 149.
— s&cbsiscbe 116.
Kirohenlehre, lutherische 114.
— reformierte 114.
Kirchenlied (vgl. Lied) 127, 169, 162,
429.
— deutsches evangelisches 127, 431.
— katholisches 101.
Kirchenpolitik 270.
Kircher. E. 477.
Kirohboff, Ad. 54, 842.
Kirchner. B. 83.
— J. 127, 247.
Kirschkump, J. 149.
Kirstein. U. 209.
Kirsten, R. 25, 366.
— W. 263, 549.
KUtner, A. 134, 445.
Kitt, A. 172,
Klaar, A. 12, 80, 103. 208. 253. 500/1,
527 535
Klaj, J. (Ciajas) 108, 407, 428.
Klammer. U. 214.
Klangvrort 58, 81.
Klapper, J. 106. 40.^
Klassikeraasgaben 2, 63, 291, 419.
Klassizismus 30, 78, 140, 169, 261, 333,
466, 476,7.
Klausing, A. S. 493.
Klansnitxer, Tobias 432.
Klee, O. 3, 42.
Kleefeld, W. 176, 238.
Kleemann 194.
Kleemeier, Fr. J. 19, 326.
Kleffel, A. 176.
Kleibdmer. G. 163. 478.
Kleiderteller (Vereinigoog) 194.
Klaia, O. 106. iM, 407.
— 0. 'äU. 6«2.
— -HattiRKM. 0. 370.
Klainkneeht 26.
Klelanann, P. A. (AUsaadar. P.) 14S,
24«, 2.02
Klelapaat, K. «4/6. W»ß.
Rleiaschoildt. A. 4.
KleiaetAdt^, «aataelia 143.
KlaiaetBek. II. 82, 100.
Klaiat. B. v. 16«. 273. 464. 487, 601.
6&8. 676
— IL V. 13/4. 10. 69. 161. 180, 310.
305, SSI, SSS, 362, 454. 469, 489, 609,
606, 5.'», 676. AOL - Draaw: A«i-
philryon 211, 502. HerMaaaaaablaaht
6«)H. Ouiseard 602. Kitbehaa vaa
Ilellbronn 211, 602, 632. 676. Pta-
tbesilra 211. Prias Toa HaaWarf
13. 18. 25. :t0, 911, 6ü2. Zarbraebaaar
Krag 211. - Preaaaekriflea : Beiliaar
AbendblAlter 89, 180, 489. Michaal
Kohlbaa* .'Mi, 180. 489. VerlebaaK ta
Domingo HO, 480. Notellaa 180.
— -Aasgaben 210/1.
--Denkmal 211, 602.
Porsobnag 211.
— -Gedicbte 602.
Verehrung 211.
Klemm, Fr. .320.
Klemperer, V. 7. 19, 44. 62, 14«. 168/9,
161/2. 164. 171/3, 198. 198-900, 919,
222. 224, 2S9, SM». 887, 8S7, 849, SM,
498, 601. 517.
Klent, 11. 7, 68. 84«.
K lenze, C. v. 276, -283. 662.
Kleopatra-Dramea 48, S86.
Klette, W. 5-25.
Kleve 9.3.
Klewitt, J. 129, 4S6.
Klimke, F. 266.
Klinenberger, L. 261.
Rlingemann, K. 114.
Klingenfeld. Erona 31, 381.
Klinger, F. M. 44, 48, 179. 909, 487,
402/3.
— Max 567.
Kliagner, A. 606.
Klinke, 0. 303. 694.
.Klippsoknle- 68.
Kutscher. O. 200.
KIdden, K. F. 66«.
Kloevekorn, U. 39.
Klopp, 0. 7.
Klopstoek. F. O. 38. 159, 177. S98, SS9,
889, 867. 387. 481. 4o4;6, 468, 48S,
474. 479. 483/4, 493. 514. 684.
— MeU 177, :)28, 483, 493.
Klopitoekhaa* 177, 483.
Klose, E. 151, 237-40. 624.
Klottersebale s. Sehnlaa.
Klotz. Chr. A. 616.
— Ph. iöS. 540.
Kiapfel, K. 480.
Klag, Jos. 418.
Klage, F. 16, 60/9.
— H. 3, 32.
— Josef 114.
Knabe, K. 29, 83, 05.
Knabenschule s. Schulen.
Knatz. K. 103.
Knaaer, 0. 54, 342.
Knanit, ü. 10«, 127, 431.
— Ludw. 429.
Knebel, K. L. v. 284, 6«4, 673.
Knellwoir. A. 186, 495.
Knetsch. K. 282.
Knieb. Ph. 116. 416.
Kniepen, iL 316.
Knigge, A. v. 689.
Knippel, R. 302.
Knispel. H. 10«, 133, 1S&, 248, 479,
5;}I/i.
Knittelvers 290, 367.
Knoblich, Nina 143.
Knodt, F. 118. 418.
Knötel. P. 200.
Knoop, G. H. 18.
— O. Ü. 17, 197. 457.
.Knopf 63.
— J. 164.
Knortt, K. 50, 23S, 388.
.Knoten" 63.
Kaadsca. H. 131, 166, 223, 249. 261.
302.
Kobb«, Th. T. 613.
Koob. Ad. 18. 325.
— C. 59.
632
Personen- und Sachregister.
Koch, E, 120. 181, 423, 490.
— Emma 183.
— J. 312.
— John 571.
— K. 124.
— L. 158.
— M. 3. 140, 142, 1.55, 160, 221, 279,
293, 321, 477.
— P. Ch. 19.
— S. G. 587.
Kochemersprache 60.
Kochender Kessel (Märchen) 46, .S82.
KochendörfFer, K. 53.
Koegler, H. 238.
Köhler, A. 1.30, 147, 597.
— Arthur 468.
— Friedrich 66, 353.
— K. 4.
— L. 24, 330.
— W. 109, 117, 120, 422/3.
— -Godinow, W. E. F. 310.
Köhlerlied, das 48.
Köhm 66.
Köhrer, E. 39, 171, 230, 246, 248,
481.
Köln 93.
„Kölnische Volkszeitnng" 19-20, 327.
König 49, 554.
— A. 7, 323.
— A. B. 608.
— E. 265.
— H. R. 437.
— K. 79, 85, 372.
— 0. 250.
Königsherg i. Pr. 101, 125, 142.
Königsmarclc, Anrora Gräfin v. 427,
— 0. W. V. 429.
Könnecke, M. 64, 351.
Kopier, F. 370.
Koeppel, E. 55/6, 138.
Körner, Ch. G. 593. '
— E. 101, 119, 399, 422.
— G. 580, 584.
— Margaret A. 217, 508.
— Th. 30, 159, 211, 213, 503.
Körting, G. 4, 66, 836, 352.
Kösling, s. Saar, F.
Koessler, E. 192.
Köster, Ad. 133, 277, 282, 443, 555.
— Alh. 152. 304, 432, 471, 586, 598.
Kösting, K. 219-20.
Koetsohau, K. 288, 558, 569.
Kötzschke, R. 91, 97.
Kohfeldt, G. 134, 401/5, 445.
Kohl, F. F. 174.
Kohler, A. 304.
— J. 45, 90, 143, 260, 262, 269, 290,
544/5, 576.
Kohlransch, R. 100.
Kohn, M. 181, 489.
Kohls, ß. 33.
Kohnt, A. 7, 133, 156, 166, 176,
180, 186, 188, 201, 238, 315. 489,
611.
Koigen, D. 266, 295.
Kolb, Annette 146, 611.
Kolbe', W. 312.
Kolbenheyer, E. G. 195.
Kolde, Th. 90, 370.
Kolfhans, W. 417.
Koller, ü. .54, 344.
Kolmer. G. 20, 328.
Koloniiilgebiet, nordostdentsches 65.
Kolonie, plälzische 68.
Kolonisation, ostdentsche 97.
Kometendichtang 50.
Komik, komisch 72, 80, 364.
Komiker der deutschen BQhne 250.
Komödiendiohter 220.
Komödiendiohtnng 37, 210, 501.
— romantische 477.
Kompert, L. 321.
Konewka, P. 294.
Kongrees, Wiener 98.
Konrad, K. 47, 50, 61, 89, 129-30, 169,
181, 186, 246, 348, :;ö8, 435, 437,
490, 629.
Knnrich, G. F. 21/2.
Konservatismns 77.
Konstruktion mit Doppelinftnitir 67.
Kontunznr, II. 60.
Kopisch, A. 165.
Kopp, A. 128, 807, 485, 445, 603.
— J. 194.
— P. 205.
Korb 127.
Korn, E. 314.
Korn, K. 192.
Kornfeld, Th. 429.
Korngold, J. 241.
Korpsstudententum 92, 312.
Korrodi, K. 6, 161, 167, 179, 190, 284,
290, 323, 480, 483, 564, 575.
Kortnm. C. A. 151, 177, 483.
Kosch, W. 10, 54. 171/2, 179, 194, 201.
216, 309, 342, 605/6.
Kosegarten, L. G. 157, 475.
Koser, R. 392.
Kosmeli, M. 570.
Kossniann, E F. 44, 131, 439.
Kothe, W. 291, 577.
Kotthoff, W. 35.
Kotzebue, A. v. 212, 249, 287, 291,
340. 375, 475, 491/2, 503, 532/3, 568,
608.
— W. V. 577.
Krabbe, W. 434.
Krack, 0. 113, 413.
Krähe, L. 8, 287, 31.3, 569, 606.
Krämer, A. 36.
Kralik. R. v. 41, 43, 142, 18.3, 378,
458/9, 509.
Kramer, A. 168.
— L. 97.
Krane, Anna Freiin v. 153, 170, 202,
473.
Kranewitter, F. 22, 41.
Krantz, F. 139
Krastel, F. 253, 535.
Kraus, A. 20, 328.
— E. 611.
— K. 15, 59, 196, 243, 249, 253, 208:9,
311, 347, 612.
Krausbauer, Th. 5.
Krause (Jenenser Professor) 127.
— A. F. 46.
— 0. A. 84, 223. 367.
— Chr. G. 156, 474/5.
— Helene v. 472.
— P. 26, 331.
Krauss, K. 39, 80, 1.34, 144. 157, 160,
163, 185, 194, 224, 233, 295, 299, 445,
475, 533, 580.
Krauth, A. 7.
Krantwasser, Aeg. 122.
Krawcynski, E. 186.
Krehan, A. 193.
Krehne, E. 248.
Kreisler, E. 106.
— K. 171.
Kreiten, P. W. 482.
Krell, AI. 19,S.
Kremer, J. 302, 537.
Kemling. ß. 145.
Kreowski, E. 199.
Kretschmann, Th. 150, 470.
Kretschmayr, H. 4, 98, 140, 322.
Krefschraer, E. 129.
Kretzer, M. 197.
Kretzschmar, II. 234.
Kreyenberg, G. 34.
Ktieck, E. 266.
Krieg, Dreissigjähriger 123, 316.
— Siebenjähriger 3
— 1870/71 52, 161.
— Schwedisch-Dänischer 435.
— Schwedisch-Polnischer 435.
— V. Hochfelden, Baronin Edith (.Sal-
burg, Edith) 201.
Kriegeskottei), F. 226
Kriegserinnerungen 147.
Kriemhild 42.
Krienitz. W. 239, 523/4.
Kriminalroman 191, 358.
Kriminelle (im Märchen) 46.
Kritik 79-80, 208, 363, 501.
— deutsche 79.
— französische 79.
Kritikensammlungen 207.
Kritikerkrankheiten 79.
Kritizismus 72, 259, 357.
Krögen, C. H. 560.
Kroger, P. 168, 170, 481.
— T. 187.
Kroker, E. 109.
Kroll, E. 309.
— W. 342.
Krollmann, Chr 275, 285, 566.
Kroneoker, L. 149.
Kronenberg, M. 259, 543.
Kronfnss, K. 173.
Kropp, W. 219, 245, 510.
Kroyer, Th. 104.
Krüdener, .Inliane v. 575.
KrQgel, G. S08.
Krneger, Fr. .366.
— G. 9, 268.
— H. A. 190, 195, 220.
— Hedwig 189, 495.
Westend, H. 303, 394.
Krug, T. 598.
Kruni'bacher, K. 55/6, .343.
Krurabholz, P. 86, 13ö, 446.
Krumm, 11. 152, 164, 171, 213, 4T1.
Krummacher 26.
Krnsch, D. 258.
Kruse, G. R. 2.35/7, 241, 286, 568.
— H. 165, 469, 479.
Krusenstjerna, A. v. 206.
Kruzifixlegende 40, 605.
Kubbe, K. 76.
„Kuchen" 63.
Kuckucksniythen 379.
Kübeck, M. Frhr. t. 147, 466.
Kübel, J. 172.
Küchler, K 164. 213/4, 505.
Kueffner, Luise M. 207.
Kügelgen, P. v. 206.
Kühn 266.
— H. 25, 331.
— .1. 251.
— P. 282, 284, 297, 302, 563, 584.
— W. 229, 516.
Kühn au, R. 380.
Kühne, A. 33, 82.
— G. 313, 504.
Kühnel, J. 86.
Kühneraann, E. 28, 275. 295, 298, 302,
514, 582/3, 588.
Kühner. E. 261.
— K. 77. 548.
Knenen, E. 29.
KOnssberg, E. Frhr. v. 60, 347.
Künstle, W. 40.
Künstlertheater 243, 526.
Künzli, Regula 484.
Kürnberger, F. 144, 194, 295, 385.
Kürschner, J. 7.
Kürsten, 0. 69.
Kugelmann, S. 102. 400.
Kugler, F. 479, 605.
Kuh, E. 15. 137, 159-61, 164, 166, 181/3,
194, 213, 216/7, 269, 277, 452/4, 476,
504/6, 508.
Kuhländchen 174.
Kuhn, G. J. 158.
Kukntsch, J. 56.
Kulemann, W. 148, 271, 366, 469.
Kullmer, Ch. 290, 576.
Kultur 5, 264, 266;7, 359.
— ästhetische 76, 362.
— deutsche 65, 268.
— und Katholizismus 76.
Kulturdichtung 78.
Kulturgeschichte 5, 97, 125, 139, 154,
323, 392.
— germanische 62.
Kulturkampf 267.
Kummer, Ed. 149.
— K. F. 34, 450, 453.
Knnad, P. 165.
Knn.st 66, 73, 76, 78, 306.
— und Alkohol 75.
— und D's'iiT 74.
— und Erotik 79.
— und Frau 79.
— und Gesellschaft 78.
— und Moral 73, 79.
— und Nation 18, 73, 78.
— und Natur 556.
— und Keligion 79.
— und Sittlichkeit 363.
— und Volk 363.
— und Weltanschauung 78.
— bildende 36.
— ekstatische 73.
— kontemplative 73.
— sittliche 79.
— tendenziöse 77.
Knnstbeziehungen 8, 363.
Kunsterziehung 24.
Kunstgenuss 76, 360/2.
Kunstgeschichte 1, 26, 334.
Kunstgewerbe 344.
Kunstkritik 313. 614.
Kunstmärchen 382.
— romantische 46.
Knnstphilosophie (s. auch Ästhetik) 73,
296, 359.
Kunstrichtungen 77, 363.
Kunstschaffen 358. 361.
Runststil 74.
Kunstnnterricht 274.
Personen- und ^achro^ister.
633
Kiintze, F. 80, -iftS, 364.
Kunz, K. X. 87.
Kunze, R. 2h, :(:«.
Knrella, H. 7<l.
Korrelmeyer. W. tm, 800, 851, 5»1.
Kurtz. J. H. 149, 470.
P. 191.
R. 210, '_»2:V4, 24«. 279, 309, 314,
502, «02.
Klirr, F. 148.
— Hermann 191.
— Isolde 1Ö4, 4'.H.
Kimmin, M. .'17. ;t7'i.
Kusp, Ant. A. «7.
.Kutscher. A. 1(14, 225, 243, .302.471»,
525(1.
Kutz.sohe, M. «6, :i53.
Kviiöitln, J. SO, Uö. 120, 423.
KvjipiloTit, Hanii 254.
Kyd, Th. 880, 4,39.
KyffhftDaoriiage 46.
Kyot 370.
„Kyrieleison" 398.
Kyser. H. 12, 90, 199, 202. 223, 225,
513.
Ijabadie 427.
Iia Bruy^ro, J. de 495.
liachmann, E. 04, 33«, 341.
Lachs 120.
I.adendorf, 0. «3 4, 189. 350/1.
Ladst&tter. H. «4.
Ländernumpn «4.
Lafontaine, A. G. F. 340.
- .1. 203.
Lafrenz, H. 7.
Lagerlöf, Selma 31, 205.
liihnstein, F. 213.
IäIo, Ch. 74.
La Mura r. Lipsins, Maria.
I.^iiuurteliüre 590.
liambeck, P. 429.
Lamberi;, J. 100.
-Sohwarzenberg, Eleonore Qrüiin 100.
Lambert. E. 217, 508.
- F. 48.
Lambreohi, Nanny 202.
Lamey, F. 157.
Lamm, Markusz 7, 323.
Lamond, F. 1.
Lampe. Fr. Ad. 429.
Lampel, L. 34.
Liimpert, Marie 266.
Lamprecht, K. 1,4. 15, 78, 95, 113. 137,
140, 170, 175. 259. 269, 286, 318/9,
322/3, 373, 559, 597.
Lamszus, Vf. 2G.
Lanokoroüski, K. Graf 162, 471.
Land, H. 54, 201, 223, 231, 247, 252/4,
256, 269.
Landau, A. 126.
— J. 252.
— M. 386.
— P. 37, 52, 159, 212, 251, 254/5, 504,
.535.
Landauer, G. 44, 145, 169, 197.
Landenberger, A. 157, 258, 541.
Landes, J. G. v. 502.
Landesmann, H. (Lorm, H.) 137, 165,
269, 453.
Landjunker in der Stadt; Lundjunker
gefoppter (Komödienstoff) 48, 389.
Landsberg, H. 18, 20, 38, 132, 219, 222,
228 9, 231, 242, 246, 249-51, 279, 284,
316, 504, 515, 517, 534, 564.
Landsberger, A. 202.
— F. 282, 568.
Landschaft (in der Dichtung) 311.
Landschnlordnnng, bernische 94.
Landtagsakten, württerobergische 100.
Lang (Christnsdarsteller) 253.
— C. 153.
— E. 264/5.
— Georg 32.
— J. 116.
— K. H. T. 148.
— M. 156.
Langbehn, A. J. 269.
Langbein, A. F. C. 158.
Lange, F. A. 469.
— Georg 158, 476/6.
— Helene 298, 688.
— Joachim 444.
— Karl 180. 488.
— Konrud 526.
— S. G. 83. 357.
— Wilhelm 31. 231.
Langen, M. 44.
Unger, A. 318, 609.
- L. :14.
- 0. 5«, 225.
Langeriiiann, J H7, 270, 372.
Im I'oudroie, Kag. 25i. .'j42
Läpp, A. 243.
liaroobe, K. 579.
Ijb Roche, Sophii!
5«4.
Lasalle. H. 248.
Lasch, Agathe h». 34i>.
— G. 114, 128, 267, 482, .539.
Uiker-Snhnier, Else 252.
Lasko, Joh. a 116
Lassitlle, F. 271, 312, 469.
L'isson, A.' H9.
Lusswitz, K. 50.
Lateiniioh a. Sprachunterricht.
Lateinschule s. Schulen.
Latzke, R. 312, 333.
Lau, A. 108.
Laube, II. 2.50. 316, 615, 523, 630.
«15.
Lanbengeiger. W. 49.
Liiuckhard, Magister 388.
L«udon, B. 311.
Lnufenberg, H. t. 39h.
Lanffer, O. 483.
Lanreiiiburg, J 135, 436, 446, 447.
— Peter 445.
Lauscher, A. 263.
Lautensohlftger, K. 531.
Lanterbuch, M. 59, 289. 346, 574.
Lanterburg, K. 190.
Lautrerschiebung 57.
Laviiter. J. K. 14, 257, 464, 501, .539,
554, 564/5, 573.
Lawrence, W. W. 41.
Lay. G. 171.
Lazarus, M. 148, 470.
— Nahida 148, 470.
Lazins 408.
Leach, U. G. 41.
Leirned, M. D. 445.
Le Bean, Luise Adolpha 150.
Lebede, H. 303, .594.
Leben, ästhetisches 73.
— geistiges 99. 125.
— kirchliches 125.
Lebensauffassung, ästhetische 79.
— christliche 79.
Lebenskunst 76, 269.
Lebensphilosopiiie 305.
Lebius, R. 191. '
Lebrnn, Th. .591.
Lecky, W. E. H. 255.
Lederer, M. 199.
Lee. S. 226.
— Vernon 74, 360.
Lefrano, A. 119.
Legband, P. 146.
Legenden 39-40, 278, 287.
— alte deutsche 103.
— christliche :!9-40.
Le Grand d'Aussi 590.
Lehmann. E. 159, 476.
— Else 253.
— Emil 81, .333.
- H. 50, 115.
— Max 93.
— Paul 99, 120, 393, 421.
- Rudolf 84, 95, 262, 333.
— -Haupt, C. F. 39.
Lehndorff, Reichsgraf E. A. U. t. 14«,
463.
Lehner, J. 194.
Lehnwort (vgl. Fremdwort) 65, 362.
Lehramt, höheres 94.
Lehrerinnenwesen 94.
Lehrerseminar a. Schulen.
Lehrerstand 94.
Lehrerverein, Deutscher 94.
„Lehrerzeitung für Westfalen" 21.
Leib, K. 112. 410.
Leibnis, G. W. *. 7, 27, 89, 1334, 262,
339, 442, 445, 578.
Leiohtentritt, H. 104, 130, 176.
L«idensspiel, christliches, ans Göm 105.
Leinnng. W. 5.
Leipzig 5, 142. 270.
Leipüger, L. 262.
Leisen 398.
Leisewitx, J. A. 48, 209.
Leitner, C. G. ». 280.
Leittnann, A. 150/1, 159, 23ö, 261, 28:),
287, 299, 302. 313, 476, 560, 568, 670,
587, 589, 593. 613.
Leixner, 0. t. 3, 321.
Jahresberichte far neuere deutsche Literatnrgesehiehte. XXI.
Uktare 9-lü, 24. 824. SM.
LemmermaaD, A. 174, 4fti.
Lemalus. H. 120. 418, 423.
Lenpickl. 8. 3lh, «15.
Umpp, O. 2ö«, 537.
Lenan. M., •. Htrehleoao, N. Edler r.
l.i.nb«ch, K. T. 15.
Lenk, Margarete 15.3.
Urning, Kllie 214.
Lentner, K. 174, iMl, 2H«. 6«iA.
Untrodt, W. 77, 3«3.
Uaz, B. 316. «15.
O. 149.
— J. M. K. 13, 157. iiiO, 501. 518, 60«,
578.
— M. 1, 16, 17, M», 97 8, 113. 115, 117,
119, 12:1. 272, :i20. 809.898, 400. 411,
414. 419-20, 426.
— Ph. «7.
Leo, F. A. 272.
LeepardL G. Graf 290, 4.'>4
Leopold I., Dentacher Kaiaer 447.
— Fttret Ton Deisaa 420.
— Bnüierzog von österreieh 827.
— M. 61, 349.
— (Zeiehenlehrer) 60ft,
Lepant«. J. M. 24«.
Lepel, B. r. 477.
Leppelmann, W. 44.
Leppermann, H. 86.
Lerche, 0. 91.
Letmontow. M. 206.
Le Sage. A. R. 203.
.U«e. Die- 22.
Lesebficher 34, 83/4, 8SS.
Lesehallen 12.
Leser 9- IQ, .324.
Lesowsky. J. 181. 489.
Lesiing, C. R. .553.
— Era (geb. König) 273.
— G. E. 273 ü. 55.3/4. — 13, 28. 71. 80.
131, 1.30. 207 8, 227. .32.S. Xfi. 3:W.
368. 439. 44«. 459. 479. 493. htr2,
614/5, 632. 578. WH, «14. - Lyrik .55.3.
Epigramme 479, 55:) Auf .Schönaich
273. Gestern. BrOder 5.5,3. Oden 553.
Der Tod 273 - Drama 553. BmilU
Galott i 28. .3.32, 55.3. Faost 653.
Juden 49. Minna von Barabelm 28.
187, 274. Xii. 502. Miaa Sara Sanp-
son 532. Nathan der Weise 28. 273 4,
3.32, 55.3. 587. PhiloU« 28. - Proi*-
schriflen: Abhandlungen Aber di«
Fabel 274. Antiquarische Briefe .55.L
Dramaturgie 5ol. Laokoon 274. .'i.59.
554. Literaturbriefe .5.5.3. Neuser .VVl.
Notizen zur Geschichte der Guelfer-
bytana 554. Sophokles 56:1.
Ausgaben 27:1, 553.
— -Biographien 27.3, 553.
— -Briefe 27:i/4.
Kollektaneen 563.
— -Miszellen 275, 564.
Museum 27.3.
Obersettnngen 274.
— Kart 26».
— 0. 77. 14«.
— 0. E. 168. 221. 457.8.
— Th. 79, 141. 243. 245. 248. 525.
Leukippe und Klitopbon (Kemu) 88.
Lenthner, K. 17.
Leuthold, H. 167,8. 194. 4ät».
Leuz«, 0. LH.
Levertin, 0. :t7.
Leretsow. K. t. 1.52. 197, 219. 854,
269.
UtL C. S«. 224.
— Hermann 150, 177.
Lerin, M. 146.
Leviteehoigg. H. ▼. 200.
hrrj. A. 133, 26.3. 443.
LÄry. A. .550.
Lewald, A. 22«, 517, 611.
I.ewinsky. J. 207, 216, 218. 232, 284,
244, 261 4. 294 5. 460 1, 526 7, 579,
5.S2.
— Olga 207.
Lewkowits, A. 71. 260, 296, Si>2. 857.
544, 583.
Lewy, K. 209.
Lex, U. 41.
— Ueinse 18.
Uxer, M. 61.
Leyden, E. t 149.
Leyen, F. t. d. 40. 105, 193. 305 6. 525,
601.
Lhoiaky, H. 268.
rHenet, A. 5.
61
634
Personen- und iSachreg-ister.
Liberalisnias 270.
1>ibretto s. Operntext.
Licho, A. 253.
Lichtenberg. G. Ch. 156, 257, 276, 283,
388, 540. 561.
— L. Chr. 540.
Lichtenberger. F. 314.
— H. 264, 292, 522. 613.
Lichtspiele 256.
Liebe 260, 296, 305, 387.
— Ö. 4, 103.
Liebenstein 486.
Lieber. A. v. 168.
Liebeskampf 1630 (Drama) 131, 438.
Liebesmotive 49.
Liebmann, U. 97.
— 0. 265.
Liebscher, 0. 250. 533.
Lied (vgl. Dichtung, Lyrilc, Volkslied)
170/1, 175.
— geistliches, Kirchenlied 101, 127,
393, 431.
— historisches 103, 129, 435.
— volkstümliches 102, 129, 173, 435.
Lieder, F. W. C. 48.
Liederbücher 102.
— evangelische 101.
Liederbüchlein, Collen H. Nettessera
102.
— Frankfurt N. Bassens 102.
Liederhandschriften 101.
Liederkomponisten 175.
Liederschule, Berliner 156, 474.
Lienert, M. 198.
Lienhard, F. 71, 82, 115, 143, 311,
460.
Lienhart, H. 56, 343.
Lietzmann, H. 107, 570.
Ligthart, J. 47.
Liliencron, D. v. 16, 26, 31/2, 143, 152,
161, 168, 170/1, 198, 452, 459-60, 472,
479, 481, 502.
— R. Frhr. v. 15, 54, 101, 175, 341,
399-400, 435.
Lilienfein, H. 221, 224.
Lilienthal, S. (Stahl, F.) 280.
Lill, G. 100.
Limburg 104, 402.
Lind, Jenny 234.
Lindau, P. 21, 49, 200, 207, 295, 469,
500, 517.
— B. 194.
Linde 85.
— E. 25/6, 331/2.
— F. 26.
— P. 37.
Lindeboom, J. 119, 422.
Linden, Ilse 251.
Lindenschmidston 383.
Lindenstrnth, W. 415.
Lindheimer, Johann 560.
Lindner, A. 190.
— Alb. 220, 510.
— Emilie 603.
— K. 136.
— Th. 4.
Lindqnist, J. 232.
Lindsay, J. 260.
-„ling" (Suffix) 63, 195.
Ling, Th. 41.
Lini&res, J. de 271.
Linke, 0. 270.
Lionardo da Vinci 554/5.
Lipiner, S. 375, 578.
„Lippe - Detmold, du wunderschöne
Stadt" 48.
Lippert, J. 56, 344.
Lippmann, E. 0. 63.
Lipps, Th. 74, 360.
Lips, B. 183.
Lipeins, Maria (La Mara) 176, 238.
Liscow, Chr. 136, 437.
Liselotte, s. Elisabeth Charlotte, Her-
zogin von Orleans.
Lissauer. E. .39, 79, 165, 167/8, 171,
18.3, 196, 224, 479.
List, W. 44, 106.
Liszt, F. (Komponist) 7, 44, 150/1,234,
237/8, 623.
— F. T. (Kriminalist) 90.
Litanei 398.
Literarischer Verein, an der Meisen-
bttrg 143.
„Literarischer Zodiakus" 20, 615.
Literat", „Der 74/5.
Ltteratnr (e. auch Dichtung, Drama,
Epos, Lyrik, Roman, Weltliteratur)
11, 78.
Literatur, antike 26, 37, 173, 184, 226,
375, 514.
— und Jahreszeiten 75.
— altfranzösische 38.
— amerikanische 139.
— ausländische 139, 455.
— belgische 139.
— deutsche 34, 79, 126, 137/9, 320,
329, 333, 396, 450.
— deutsch-amerikanische 145.
— deutsch-elsässische 143.
— englisch-amerikanische 4, 119, 138,
202, 455, 499.
— englische 1.38.
— erotische 79
— europäiscbe 137.
— finnische 139.
— französische 52, 139, 173, 203, 257,
277, 289, 392. 499. 555, 575.
— fremde 4, 322. 455/6.
— homosexuelle 323/4.
— humanistische s. Humanismus.
— indische 278, 322.
— italienische 126, 139, 428/9.
— jüdische 24, 321.
— katholische 22, 141, 183, 201, 458/9,
488.
— mittelalterliche 27. 43, 49, 99, 184,
379-80, 387, 396.
— moderne 140, 142.
— neuere 141.
— neulateinische s. Humanismus.
— österreichische 144. 162, 165/7, 189,
216/8, 46U/1, 477-80, 507/8.
— plattdeutsche 9.
— russische 139, 205, 499.
— schwäbische 145.
— schweizerische 6, 144, 167/8, 323,
461, 480/1.
— seraphische 493
— siebenbürgisch-deutsche 6.
— skandinavische 204, 231/4, 336, 499.
— spanische 204, 389.
— tschechischp 4, 322.
— ungarische 139, 337.
LiteraturbeweguBg, katholische 142.
Liter>aturbeziehungen, indisch - deut-
sche 4.
Literaturdrama 315, 615.
Literatnrgesohichto 1/2, 8, 34, 99, 125,
315, 333, 395, 456.
— allgemeine 449.
— deutsche 2/4, 320/1.
— lokale 142, 459. '
Literaturhistoriker 146.
Literatnrkalender 7, 324.
Literatnrzeitung, Jenaische Allgemeine
157.
Littre, E. 599.
— M. F. 599.
Litzmann, B. 18, 176, 314, 529, 613.
Livins 510.
Ljubibratic, W. Baron 47.
Ljungdorff, V. 309.
Lobedanz, E. 231.
Lobsien, M. 26.
— W. 187.
Lobstein, P. 118.
Locke, J. 83, 368, 556.
Loeben, H. Graf 303, 595, 605/6.
Löbmann, H. 400.
Löbner, H. 3, 321.
Löckle. A. 259, 544.
Löffelholz, Barbara 393.
Löffler, K. 172.
Lohn-Siegel, Anna 249.
Loehner, H. v. 210.
Löner, K. 398.
Loesche, G. 116, 118.
Löscher, Val. 442.
Löschhorn, K. 141, 188, 495.
Loest, H. 303.
Loevenich, J. 158.
Lövy, H. 285.
Low, J. 268.
Loewe, C. 177.
— R. 4, 61, 348.
— V. 9. 124.
Löwen, J. F. 251, 584.
Löwenberg, J. 143.
Löwenstern, Matth. Apelles ▼. 432.
Loewenthal, E. 149, 470.
— M. Frhr. v. 286.
— Max 567.
— Sophie 14, 166/7, 285, 480, 564,
667.
— y(. 234.
Löwy, H. 168.
Logau, Fr. v. 448.
Logik 57.
„Logos" (Zeitschrift) 22.
Lohan, R. .32, 3.33.
Lohde, Clarissa 149.
Lohengrin 239, .341.
Lohenstein. D. C. v. 428, 434.
Lohmann 295.
Lohmeyer, E. 340.
Lohr, A. 206.
Lohre, H. 190, 496.
Lombardus, P. 412.
Lomberg, A. 26.
Lorabroso, C. 76, 358, 361.
Lomeier, A. 429.
Lomir, iitzsch, E. .336, 343.
Longfellow, H. W. 455.
Longo, T. 48, 180, 209, 386, 489.
Loofs, F. 118, 273, 553.
Loos, A. 224.
Lope de Vega 48, 320, 380, 385, 508.
Lorch, Hermine 40.
Lorelei 45.
Lorentz, F. 120.
Lorenz, E. 47, 384.
— L. 146.
— 0. 318.
— R. 251.
~ Th. 265, 342.
Lorm, H., s. Landesmann, H.
Losch, Ph. 206.
Loserth, J. 91, 111, 116, 126, 429.
Lothar, R. 50, 151, 202, 208, 246, 253,
388.
Loubier, J. 11.
Louis, R. 241.
Lonrdes 154.
Lowack, A. 131, 438.
Lowe, G. 178.
Loyal subject (Motiv) 48, 387.
Lubliner, H. 207, 500.
Lublinski, S. 51, 73, 80, 141/2, 213,
220, 264, 359-60. 509.
Lucas (Arzt) 443. .
Lucerna, Camilla 15, 292. 576.
Lucretia 38.
Lucretius 277, 578.
Luden, H. 555.
Luder, P. 418, 421.
Ludewig, A. 92.
Ludwig XIV., König von Frankreich
435.
— I., König von Bayern 147, 465.
— II., König von Bayern 238, 523.
— V., Landgraf von Hessen 425.
— A. 25, 50, 52, 186, 229, 296, .308,
607.
— Cordelia 269.
— E. 75.
— K. 32, 288, 333.
— 0. 32, 45, 137, 185, 190, 213. 215/6,
299, 333, 452/4, 458, 494, 496, 500
506/7, 514, 582.
— V. 0. 148.
— W. W. 269.
Lübeck 51, 65, 104, 128, .395, 402.
Lübke, W. 470.
Lüder, F. 190.
Lüdicke, V. 48, 385.
L6dke,.G. 263.
Lüge, Ästhetik der 73.
Lühr, 6. 129, 438.
Luehrs, Phoebe M. 20, 328.
Lütcke, H. 102.
Lütgenau, F. 227.
Lüthi, J. 174.
Luftschiffahrt 299.
Luginbühl, R. 105. 403.
^ Luick, K. 81, 366.
* Luise, Königin von Preussen 7, 140,
148, 147, 284, 306, 441, 451, 464, 562,
572, 602.
— Grossherzogin von Sachsen -Weimar
7, 284, 555.
— Prinzessin von Preussen 465.
Lnkianos v. Samosata 179, 485.
Lunde, H. 112, 231.
Luntowski, A. 14, 16, 169-70, 210, 237,
264, 286, 567.
Luri, G. 83.
Lusoinius, 0. 388, 408.
Lussac, Gay 557.
Lustig, K. 105.
Lnstspieldiohtnng 208, 212, 220, 315,
492, 510, 615.
Luther, A. 17, 37.
— B. 25, 232, 881, 520/1.
— J. 109, 112, 411.
Personen- und Sachre^istpr.
636
Luther, Katharina ▼. (geb. r. Bors) 412.
— M. 112/5, 411/4. - 14. 60, 58, lü«,
110, 281, 2Ö5, -101, 410, 421/2. —
BibelQbemetzunir 114. 4I.'t. Rin fevte
Burf; Ut unher Gott 114. Katechiv-
inen 69, 114/5, 414. Lateinisohe und
deotsehe Litanei 114. Lieder 114,
413. Predigten 114. HtreitNohrift
Kegen KrntimaH IUI. Tliohreden lOU.
Verslkel und KolleVten 114, 414.
Vorleming Qhrr den RAmerbrief 114.
Ansiriiben 114, 41:t.
— -Bibliographie 112. 408, 411.
— -Biographien und Churukteridiken
112, 411.
— -Briefe IIS. 412, 410.
— -Galerie 112.
— -Studien 112.
— -Verehrung 115, 414.
Lttthertiim 8. ProtentuntiHDius.
Lntz, W. ÖO. 220.
Lutze, M. 148, 201.
Lux, J. A. 2ö9.
Laxera 238, 522.
Lyly, J. 383.
Lyropholerins, A. 424.
Lyon, 0. 52, 57, 61, ü(i, 338, 345, 348.
Lyrik (vgl. Bailude, Lied. Literatur,
Dichtung) 1(5, 24/5, 81, 155. 287-00,
208, 31,3/4, 331, 424, 431/6, 474-82,
569-74, 588-00.
— belgische 173.
— deutsche 161, 168.
— englische 173.
— ünnische 173.
— franzÖ8it^che 173.
— galante 428.
— geistliche s Lied, geistliches.
— griechische 173.
— höfische 33.
— japanische 173.
— jüngstdentsche 168.
-- moderne 168, 481.
— österreichische 168, 479.
— orientalische 173.
— politische 161, 478.
— religiöse 102.
— römische 173
— Schweizer 167, 480.
— Torgoethische 156.
— weltliche 102, 128, 432/5.
Lyser, J. P. 176.
Lyzeum s. Schulen.
Sluassen, K. O. t. 309. 608
Mach, E. 319.
— F. 200.
Maohholz, E. 08.
Maokall, L. L. 280, 557.
Muckay, J. H. 263, 550.
MacVel, E. 60, 189, 347, 495.
Mackenzie, J. G. 260.
— M. 260.
Maolean, C. 248.
— Grace Edith 47, 385.
Macrobius 572.
Müdchenerziehung 86.
Mädchenlyzeum s. Schulen.
M&dchenschule s. Schulen.
Mäiil, J. 70, 204. .'I.')«.
M&rchen 16, 43, 46/7, 303, 307, 382,4, 5'.l6.
— indische 46.
— persische 46.
— romantische 46.
M&rchenentstuliung 46.
Märnlientypeii 46.
Maeterlinck, L. 52.
— M. 40. 225, 228. 230. 481. 613.
Mätzold, E. 261, 548.
Magdeburg 5.
Mahler, G. 178.
Mahn, P. 146, 169, 224, 481, 513.
Maier, G. 298, 585
Maioratsbibliothek s. Bibliotheken.
Maimonides 443.
Maintenon. Mme. de 430.
Mainz 5, 391.
Major, G. 111.
Malchen s. Zuydtwyk. Amalie ».
Malfatti, H. 44.
Malsbnrg, K. v. d. 340.
Maisch, R. 284, 562.
Maltzan, W. v. 205.
Malzbender, P. 10.
Mamrnfh, F. 19, 200, 327. 501.
Miinafi»r,l;,. G. 8, 121, 324, 424.
Mankv, t.'. 210.
Manley, G. 166.
Mann. H. 16, 73, 108, 467.
— Th. 16, öl, 141, 192, 198, «02, 457,
498, .WS, 6.S2.
Mannheim 206.
Mannheimer. V. 482.
Manttl (BtAdtenaroan) 6.5.
ManteufTel. 0. E. Graf v. t:<4, 444.
Manthe, H. 183.
Manthey-Zorn, C. 149.
Manuel. M. 100.
MaroDf Prater 405.
Margndenk, 8. W. F. 120, 42.1.
Margarete von Ntvarra 47, :t84, 436.
.Maria mnter reino malt* 102.
Maria Elisabeth, Markgrftfln Ton Bran-
deitburg-Kulmbach 4<'ll.
Magdalena 40.
— Theresia, Kaiserin Ton ötterreicb
U4, 125, 14.5/6. 371, 428.
Marie Antoinette, Königin von Frank-
reich 1.58.
Marienverehrung 107.
Marinelli, E. 376.
Marinisma« 62. 71, 126, 4?S.
Marino, O. 428.
Markgrafen lieder 399.
Markhaoser, W. t. 88.
Mark Twain s. Clemens, L. L.
Markos, G. 19, 325.
g log
Mario, K. b. Winkelbleoh.
Murlowe, Oh. 44.
Marc. F. 37
Marold, K. 342.
Marr, H. 579.
Marsohner, H. 236.
Marsop, P 2.35.
Martens, K. 10, 74, 79, 82, 141, 197 8,
201, 221, 224, 249, 457.
Martersteig, M. 250.
— E. 56, 89, 97. 102, 158, 343.
— J 31.
Martini. W. 71.
Martinifere 427.
Marty, A. .57.
Marval. de 495.
Marx, F. 54, 342.
Mascagni, R. 235.
Masnianx. P. 189, 294.
Masing, W. 83, 200, 367, 573 4.
Maske (de» Schaospielers) 24:i.
Massarini, T. 6, 16, 311.
Massiow, 0. 9.
Massow. Fran v. 486.
Mastalier, K. 401.
Masucoio, T. 385/6.
Maeuren 187.
Materie 72.
Mathar, L. 210, 601.
Mathematik 62, 388. 423/4.
Mathematiker (in d. Literatur) 49.
Matbesius, J. 411.
Mathilde, Prinzessin von Bayern 172.
Matkowsky, A. 15, 228, 253, 517, 535.
Matosch, E. 144.
Matter, P. 180, 189. 480.
Matthai, K. 286, 567.
Mattheson. .1. l:{2, 440, 493.
Matthews. B. 207.
Matthias IL. Deutscher Kaiser 125, 428
— A. 85, 322.
— Th. 32. 56. 333.
Matthis, A. 103.
— Alb. 163.
Matthisson, F. v. 158, 475, 479, 573.
Matzke, JE. 56.
Mau, G. 233.
— P. 47.
Manch, Tli 226.
Manclair, C. 176.
Miuermann, S. 70, 106, 404.
Mauke, VV. 171.
Maopassant. O. de 14.
Muurenbrecher. M. 268.
— W. 143.
Maarer, F. 94.
— K. H. 222, 352.
— 0. 248.
Manrns, P. 40.
Mansser, 0. 107, 165, 18S, 347/8. 405,
531.
Maathner, K. 200, 209, 266, 498, 620.
Mauvillon, .1. 427.
Maxfield, J. 182.
Maximilian I.. Deutscher Kaiser 418.
— I. König von Bauern 159
— Herzog von Bayern 426.
— Franz, Kurfarat von Köln 93.
MaxiMlIiaiiMrdaa. bayariaelMr 47S.
May. O. 810.
- E. 191.
- Klara 101.
Maydern. B. m. '/4U.
Mayer 37. 57. 7«.
- A4. »0, 884.
- k\tt. Vl4.
- K. T. Kl. t»0. 543.
- F. A. 242.
- rrl«4r. 611.
- O, 271/a.
- H. 4*).
- K. 310, 600.
- Ludwig IHI.
Mayne. I(. 160. 178. 200. SOO, 315, tli.
Mayr. U. Frhr. t. 68.
- 0. 114.
Matal. II. lu.
Meehtild HA.
Mecke. llanna 88.
Mecklenburg 6, 70. 98. 164, 107.
Medea .^M.
Mediena, P. 230, 266. 544.
- W. 38. 376.
Meding. 0. (G. BaMrew) 388.
Medinger, W. t. 75.
Mediiiaer •. Ärtte.
Megerle, 0. (Abraham a SanU Clara)
59. l:i5, 441. 4467.
Mehlborn. P. 118.
Hehlii. a. 22.
Mehring. P. 4, 07, 847. 264. 871. 307.
323, 588.
- 8. 70. 199, 294. :W7.
Meier. Barthol. 416.
- K. T. 262. 540.
- G. F. 71. m, 136. 357.
- J. 43, 60; 1, 174, 2^, S«7, 348. 567.
- V. i. 6.
- Peter 134.
- Ulr. 92.
- -Orife. J. 22, 153.
Meijer. W. 1.33, 44S.
„Mein" 6.3.
Meinck, 0. 228.
Meineeke, A. Chr. 177.
- F. 89, 213, 270.
Meiners, Chr. 461.
W. 4, 93, 322.
Meinert, J G. 174.
Meinhold. P. 158. Itv4, 476. 479.
- W. 186.
Meinama, K. O. 4423.
Maintal, P. 167, 480.
Meiaela, ä. 50.
Meiiinger, O. 63/4, 67, .360/1. :<54.
Melaner. II. 13. 158, 476. 606.
Meisneat, F. W. 209. 5ul.
Meiesner, A. 166 7, 611.
- A. G. 462, 503.
- R. 63. 61. 341.
Meister. A. 148.
- C. (Retsiem) 269.
- F. 5.
- H. 152. 218.
- L. 280.
- Leonh 326.
- Eckbart lo7, 405.
- Pathelin 46.
Meiatergeaaag, Meiateraiager 50.I02.4<m).
Meieterlin. S. 418.
Meistersinger. *. Meistergaaaag.
Meitien, A. 56. 343.
Uelanobthon, Ph. 113, 115. 119. 414.
419. 423,4
Melde, Mane 265. 562.
Meliaeb. St. 86.
Melitx. L. 207. 21«. 235, 500.
Meli. M. 285, 380.
Melliak. J Ch. 572.
Melodie, Melodik 81, 366.7.
Melodram 235.
Meltser. H. 110. 409.
Memoiren (vgl. Briafweeh^el, Chroniken.
Reitebeachreibaagen. TagebScker) 45.
5«. 463-73.
Menacbem de Lonaaao 589.
Men..(«i. G. 169
Menck. F. W. C'u. 387.
Mende, R. 63
MendeUsobn. Fan.ilie 14.
- M. 3. 257, 273 4. 514. 553.
Barthnidv. F. 226, 234. 514. .521.
Mendft«, C. 238.
Mendkeim, M. 157, 168, 308, 481.
Mengers, Chr. 154.
Mengk, O. 415.
61*
636
Personen- und Sachregister.
Menkes, H, 224.
Menne, K. 7.
Mennicke, C. 242.
Mensch, H. 235.
Menschheitsideal 293.
Mensi, A. v. 215, 225, 227/8.
Mentz, F. 67.
Mentzel, Elisabeth 282, 286.
Menzel, A. y. 15.
- P. 151, 164.
— W. 313, 316, 504, 568, 611.
Merbaoh, P. A. 181/2, 200, 215, 239
506, 524.
Merck, j. H. 285, 367, 559, 564/5, 578.
Merckel, F. Th. v. 270.
Mercuricns Italiuas 406.
Merean, F. E. K. 461.
— Sophie 307, 461, 597, 602/3.
Mereschkowski, D. 205.
Merkantilisraus 133.
Merker, P. 586, 588.
Merkle, S. 256, 537.
Merlin (Sage) 41.
„Merodebr&der" 63.
„Merry tales" 384.
Merswin, Bnlman 405.
Meschendörfer, A. 21, 180.
Messer, M. 224, 514.
Messerschmidt, G. F. 436.
Meszleny, R. 45, i'15, 301, 306, 381, 506,
592, 601.
Methfessel, J. A. G. 177.
Methode, historische 95, 269.
— literarhistorische 1.
Methodik (des deutschen Unterrichts)
24, 530.
Metrik (vgl. Melodie,Rhythmns,Sprache)
35. 81/4, 290, 366/7, 378, 384, 607.
— englische 82.
Metternich, Fürst Kl. 147, 262, 466 611
Metz 143.
— A 302.
Metzner, E. 126, 430.
Mennier, C. 557.
Menschen, J. S. 429.
Mewiana Dschelaleddin Rnmi 477
Meyer, A 113.
— A. R. 312.
— C. F. 14, 26, 159. 168, 185/6, 342 422
451/2, 461, 467, 492, 494/5.
— Chr. 106, 404.
— E. K. 54, 342.
— Ernst 57, 345.
— F. 154.
— Fr. 25.
— Friedr. 314.
— Georg 53, 148, 339.
— H. 61, 67, 90.
— Hans 70.
— Joh. 174.
— Joh. Jak. 139.
— K. A. 249.
— K. W. 33.
— Maria 253.
— P. 301/2, 404. ,592.
— Pankraz 402
— Pan! 106
— Ph. 114. 413.
— R M 2, 12, 14. 21, 40, 49, 51, 62,
67, 72, 75, 80, W, 137/8. 145, 152, 155/6,
164, 183, 186. 189-90, 193/5, 200, 202,
205, 207, 230/ 1. i3H!4:, 245, 279, 282
291, .304, 320, .335, 337, 349, 351, 354'
364, ,377, 451, 474, 479, 497, 518, 528
557, 560, Ö97, 612.
— S. 37.
— Sebastian 327.
— Th. A. 505.
— W. 495.
»enfey, H. ,53, 340.
lOlbing. 0 215.
Förster, W. 388.
— -Kroiiimhold, ti. 32.
Lübke. VV. 47, 56.
- V. Knorian, G. 118.
Meyerbeer, G. 7. 286, 611.
Mnyerfeld, M. 173. 228 230, 518
Mtiyerhof, 0. ü78, 556.
Meyersohn, B. J.'il
Mcyfart. J, M. 398.
Meyr, Melchior 161, 187.
Meyrink, (J. 203.
Meysenbug, Malwida v. 153, 451.
Miushnwski, K. 120.
Michael. E 815.
- W. 1.56.
Michaelis, H. 245.
Michaud, R. 264.
Michant, G. 16, 78.
Michel. H. 83, 1.39, 182, 455.
— R. 144.
— W. 181.
Michelangelo Bnonarotti 14.
Michelet, J. (Historiker) 272.
Michels. V. 306.
Mickiewicz, A. 286, 567.
Middleton, Th. 211.
Miegel, Agnes 16, 172, 456, 482.
Mielke, H. 315.
Mier, P. 421.
Miessner, W. 222, 224.
Mignet, F. 27 3.
Mikorey, F. 508.
Milch, L. 278, 556.
Milde, Natalie v. 498.
Mildebrath. B. 129.
Milich, J. 111.
Milieutbeorie 361.
Militär-Memoiren 147, 468.
Millenkovioh, M. v. (Morold, M.) 235,
241, 247, 252.
— St. (Milow, St.) 165, 167.
Miller, J. 4.
Milfiw, St., s. Millenkovich, St.
Miltitz, H. V. 102, 399.
— K. 15. V. 308, 607.
Milton, J. 177.
Mimus 38.
Minckwitz, J. 33, 477.
Minde-Pouet, G. 51.
Mineralien (in der Dichtung) SO.
Mineralogie 62.
Minnesang 399
Minor, J. 54, 90, 195, 213, 219-20, 223/4,
229, -^31, 252/3, 279, 290, 303, 319,
341, 535, 575, 594, 597, 601, 605.
Mis, L. 202, 292.
Misch, G. 266.
Mischler, E. U2.
Mistral, F. 173.
Miterleben, ästhetisches 74.
Mithraknlt 376.
Mittag, J. G. 427.
Mittelalter 99, 396.
Mitteldeutsch 69, 365.
Mittelhochdeutsch 67.
Mittelmann, F. 216, 507.
Mittelschule s. Schulen.
Mittermaier, J. 113.
Mitterwurzer, F. 15, 253, 535.
Mitzschke, P. 188, 495.
Mode 76.
Moderne 141, 267, 363, 450, 457.
Modernismus 141.
Modius, Pr. 420.
Möbins 44, 386.
— P. J. 263, 267.
Moegelin, J. 50, 155.
Möller, E. t. 134, 444.
— Fr. 442.
— J. 300, 591.
— M. 183.
— V. d. Brück, A. 5, 78, 105, 170, 180,
205, 323, 363, 481.
Moerbeke, W. v. 419.
Mörchen 114.
Mörike, E 14, 26, 32, 84, 137, l"9-60,
178, 235, 239, 304, 310, 45.3/4, 476,
524, 609.
— Luise 476.
Moser. J. 140, 258, 337, 339.
Mohr, G 61.
Moissi, A. 228, 250, 253.
Molhnysen, P. C. 120, 423.
Moliere, J. B. 14, 48, 229, 389, 532.
Moll, A. 7, .323.
Moller, Meta, s Klopstock, Meta.
Molo, W. V. 200, 225.
Moltke, H. Graf 153, 441
Mombert, A. 171, 481.
Mommsen, Th. 16, 54, 341, 510.
Monchiinoff, Frau v. 238.
Mond in d. Dichtung 50.
Monismus 182.
Monroe, B. S. 336.
Montagsgesellschaft (in Berlin) 143.
Montaigne, M. de 227, 397.
Montesquieu, Charles S. de 444.
MonumentaGermauiae Paedagogioa 370,
410.
Moors, F. M. 286.
Moos, P. 72, 74, 237.
Mora, J. J. 22',(.
M-iral v'67.
Moralphilosophie 2.58.
Morata, Olympia 411.
Morbnrger, C, s. Schossberger, J.
Morel, L. 277, 289, 555, 575.
Fatio, A. 263.
Morf, H. 56, 322.
Morgenstern, G. 249.
Morison, F. 100.
Morisse, A. A. 199.
Moritz, Kurfürst von Sachsen 98, 391,
— E. 24p, ßi7/8.
— K. Ph. 153, 179, 597.
Morold, M.. s. Millenkovich, M. v.
Morris, J. 10 i.
— M. 8, 276, 279-80, 282, 287/9, 292,
557, 571/3, 578.
Morsch, H. 94
Morus, Th. 384.
Moscherosch, H. M. 108, 128, 130, 435/7.
Moschus 375.
Mosen, J. 593.
Moser, C. F. v. 565.
— E. 0. 183.
— H. J. 279
— 0. 59, 108, 408.
— V. 58.
Moses, J. 185.
Mosheim, J. L. 133, 441.
Mosheimische Gesellschaft 126.
MoBzkowski, A. 74 241.
Motiv 81, 366.
Motivgeschichte s. StotTgeschichte.
Mozart, W. A. 7, 150, 175, 235, 517.
Mozarthans 235.
Much, R. 379.
Muckenheim, R. 83, 172, 367.
Mücke, G. 612/3.
Mügeln, H. v. 384.
Mngge, Th. 153.
Mühlhausen i. Thür. 405.
Mühlner, W. 200.
Mühlpfort, H. 428.
Mühsam, E. 225.
Müller, A. 422.
— Ad. 56.
— Adam 148, 262, 278, 304, 491, 549,
598, 605.
— Alexander 180.
— C. 74, 33:^, 360.
— Conr. 45.
— Gurt 151, 251, 298, 586.
— Dominik 461.
— B. 64, 351.
— Emil 10.
— Ernst 278,296,300/1, 556,583,591/2.
— F. h. 575.
— Frz. 5.
— Fr. (Maler Müller) 45, 215, 506, 560,
601.
— Friedr. v. (Kanzler Müller) 147, 283,
— G. A. 142, 164, 209.
— H. A. 488
— Hans V. 303, 309, {94, 6(8/9.
— Heinrich 432, 575.
— Hermann 101, 162, 398.
— Iwan V. 54, 54ii.
— J. Th. 126, 13».
— Joh. 7. 268, 381, 461. 593.
— Joh. V. 53. 148, 272, 339.
— Joh. Chr. 126, 430.
— K. 113. 412.
— Karl 286
— K. 0. 64, 148, 312.
— L. 60.
— L. F. Karl 118.
— N. 109, 115, 414.
— Peter 315, 615.
— Wenzel 239, 524.
— Wilhelm 26, 160
Eberhardt, W. 207.
— -Fraureuih, K. 69.
Freienfels, R. 7:</6, 359, 361/2.
— -Gschwend, G 167, 480.
— -Gnttenbrnnn. A. 145, 209.
— -Rastatt, C. 169, 171, 207, 209.
Müllner, A. 611.
— M. 402
Münch, W. 88/9, 280.
— -Bellinghausen, K. Krhr. y. (F. Halm)
13, 137, 166, 185, 189, 217/8, 453, 460/1,
480, ,508.
Müncl'cn 6, 16. 312.
Münchhausen (Roman) 486.
— B. V 168, 171.
— M. Frhr. v. 204.
Münsterberg, W. 90, 138.
Münz, B 2ti3, 265, 271, 285, 287.
Mönzer, K. 72.
— Th. 50, 405.
Personen- und Sachregister.
<;37
MQrmunn, A. lU, a2u.
Maseheck, K. \r,H, 961, 476, 518.
Moff. Chr. US.', fi.'te
Mugdiin. Bertlia 20», 539.
Muler», H. 2(1.^, .'»IH.
Mnller, J. W. M.J.
Monoker, F. :i, lO.'l. 273, 27U, 20U, M9,
614, 6ö:t, hlb, BH7.
Mundnrt (Dialekt) in. A7, .TiHU, 354, 483.
Appenzeller OH.
Berliner 70.
" dentuche im sOdglnwiscIien lirbiete
:t41.
. dentNRhe in Ungarn ;t41.
- Kperl&nder G8.
— Elberfplder 69.
— els&sHisohe (18.
— erzKebirgisohe 60.
- frllnkiHche 69.
- Hornburger 7i).
— Luxemburger »16.
— müniiterländiiiobe 7U.
oberösiorreichittohe 174.
— oberH&ohsiiiohe 6'.).
— otitfrünkisohe 69.
— pluttdoiitache 7U.
— Remschoider 69.
— Rheinische 69.
sciilesische 131.
— wul Ionische 34i.
wienerische 68
— Wiirzburgfir 68
Zittau er 69.
Mundartendichiung 67, 47<.l, 482.
— lilemannisclie 483
— Berliner 4",t2.
— jQdibch-deuische 4'.t2
- österreii'hisrhe 6. 22.
— srhwil>i8obe 144
Mundt, Th. 20, 316, 611, 615.
Muret, M. 183.
Murniellius, J. H2. 423.
Murner, Th. K'9, 4ii.-), 4i'8, 436.
Murriiy, .lohn Tucker 106
Murrho, Seb. 421.
MusH. A. Hl.
Musäus. J. K. A 305, 5<.)>,l.
Familie 486.
MuBChner, 6. 22.
Masik,Musiker73,150,27ö,279,2»«, 344.
— deutsche 18.
- romantische 44
Musikästhetik 30lt-10.
Musikbibliothek s. BiblintheVen.
Musikdrama (vgl. Oper) .38, 237-40.
Musikgeschichte IÜ3, Ui6, 130, 440.
Musikkritik 80
Musiksohriftsteller .342.
Musik Wissenschaft 234.
Musset, A. de 173, 312.
Mnssmann. A. 9.
Mustard, W. P. 37.
Muth, K., 141/'. 146, 193, 4«8/'J.
Molher, Tli .399.
Muthesius. K. 9i, 284. 286, 288, 563,
567, 573.
Mutianus 419.
Mutter (in d. Dichtung) 49.
Mycnnins. F. 116.
Myers, W. R. 32.
Mykonius, 0. 417.
Mylius. A 487.
- Chr 448.
Mysing, 0. 262.
Mysterien, antike :!79.
Mystik 107, 405, 412.
Mystizismus 311.
Mythologie 240.
— germanische 40.
Mythos 37, 42, 75, 522.
BTaaff. A. A. 167 175.
Nachahmung 80.
.Nach der Arbeit, ein Blatt für .>luse-
stunden- 20, 32».
Nachtigal, .1. C. C. (Otmar) 341. 603.
Näcke, P. 76.
Nagel, 0. 75. 361.
- W. 50.
Nagl, J. W. 6.
Nagler, .1. 15.
Naive, Die (im Drama) 49
Najmäjer. Marie v. 172.
Namenkunde 64. 351.
Namenspielercien 12.
N'impnwörter 62.
Napoleon 1., Kaiser der Fran/o.-en 14.
216. 477, 507.
NMeh^r. E. 60.
NaUli, 0. 16.
Nathan. P. 127.
„national" 6:<.
Natnrp, P. 200. 373.
Natur and KunstsehafTen 74.
Naturalismus 16, 72, 77, 140, 4A7/H, 628.
Naturanschannng 304.
Naturdichtung 47.5.
Nutnreriobeinangen 108.
Naturforseher 108, 134, 149, 407, 446.
Natnriaute 67.
Naturphilosophie 292, 606/6, 602.
Natnrreoht 257. 393, 538.
Nutortugen 43.
NatDrsobildernnir 480.
Natartheater 243/4, 526.
Natnrwisieniohaft 108. 267, 278.
Natzroer, OMwig r. 46.'j.
Naubcri B. 38», 603.
— Benedict, A. 60.
Nanolerns, J. 418.
Nanmann, Ch. V. 273. 553.
— P. 24, 260, 271. 329.
— J. O. 297.
— V. 243.
Nazarener 600.
Nennder. Joachim 4H2.
— M. 419.
Nebe. A. 11.5, 414.
Necket, ö. 40 376.
Neeker, M. 119, 209. 2lt>, 255, 466.
Needon, K. 115.
Nef, K. 15.
Neger (<n der Literatur) 49.
Neitviel. 0 176.
Nekrologie, philologisohe 56, 343.
Nelson, L. 270.
Neri, F. 557.
Nero 370.
Nestle. VI 114.
Nestriepke, H. 157, 475.
Nestroy, .1. 12, 218, 582, 535.
Nettelbeck. J. 154.
Nettessem. U. 102.
Neubauer, Fr. 35.
Nenbnnr. L. 126/7. 429, 432.
Nenber. Karoline 132, 437.
„Neue Freie Presse" 20. 328.
.,Neue8 Jahrhundert" 615.
Neuffer. Klara 160, 476.
Nenflfert. Chr. L. 4.35.
Nenhaus, J. 417.
— Wilh. 429.
Neujahrslieder, altdeutsche 102.
Neukantianismus 262.
Neukirch. Benjamin 435.
Nenklassizisnus 359
Nenmann, Alphonse 204.
— Angelo 242, 250.
— C. 432.
— Carl W. 18:j, 188. 193, 267. 494.
— K. J. 1.
— Kaspar 432.
— Paul 96, 374
— R. K. 46, 169, 481.
— Rob 91.
— Wilh. 303
— -Hofer, Anni 251
O. 252
— -Strela. K. 144. 178, 276. 2*3/4. 897,
562/3, 584.
Nenmeister, Erdmann 123, 432.
Neurath, O 76.
Nenromintik 359, .363.
Neurose 76.
Nenser, A. 107.
Neutestaroentliohe Stoffe 39, 376.
Neuwihler. K. 22.
Newald. J. 218. 509.
Newe Deudsohe Geistliche Gesenge KU.
Newman, E 176. 178, 2.38.
Neye, K. 256
Nhil. R. 2.13.
Nibelungen. Nibelungenlied 16, 27. 42.
240. 377;8. 460, 494. 607.
Niokel, W. 58.
Nicolai, Chr. V. 151. 17». 26». 274,339
448, 486/7, 6«)2, 553.
— 0. 2.36/7, 280. 668.
— Ph. 399.
— R. 127. 429. 432.
Nioolaus von Cues 420.
Nicolello. E. 2.39.
Nidden, E. 141/2, 183, 197, 199. 202,
222, 231. 279. 459.
Niebnhr. B. G. 272, 280. 318. 328. 567.
Niedeck. J. 93.
NIeden, II. W. cnr 12.'., I:)i, 127
.N'iederdenlseli 7u, XfJ, Z.i'J. iV'i
Niederlande 119.
Niedermeier, (J. .'t05
Nirdersarhien 174.
Niedner. K 2.tU
Niehasen 43S.
Nieland, KliMb<-th 32.
Niemann. W. 170.
Niemeyar, A. H. W3.
- W. 561.
NienstAdt. W. 670.
Niese. B. 66, S4.3.
Charlotte 14S, 201
- Hanii 2.53.
NIeiert, E 8.
Niesky 2flO.
Nieten. O. 212. 504 •
Niethammer. F. J 401,2.
Nietzsche. F. 14. 167. 54. 73. 21.3. 22«.
230, 288. 2H:i.5, .-WM, 451 2. 458, 481,
499, 606. 514. .522, 542. 545. 660/2.
— AIm sprach /aratbastra 69, 265.
661, '2. Aotiohrist 265. Reo« boHO
651. Geburt der Traff04ie 661. Philo-
loglea 265. 650. UnMitcaaAM« Be-
trachtungen 462.
- -Arrhir 266, 652.
- -Biegrapbien 26.T4, 551 '2.
- -Charakteristiken 204.
Niffgli, A. 237.
Nirrnbetm. 0. 326.
Nisami 571.
Niiius, J. B. 6.
Nitback-Stabn. H. 39, 77, 163. 200.
Nitz«. W. A 41.
Nitssob, K. W. 148.
Noaok. F. 145, 286, 667.
- K. 56.
Nobelpreis 12.
Nodier. Cb. 576.
Nöldecke 494.
Nöpke, F. 181.
NAtbe, U. 42, 291. 379. 576.
NOtzel, K 206.
Nohl. H. 598.
Nonne, J. 11. C. ü7o.
Nord. II. 311.
„Nord und SSd" 21.
Nordau, M. 12. 142, 231.
Nordfrieiland 51. 18i. 38&
Nordbanien, R. 191, 201, 373.
„Nordischer Aufseher'. 20. MB.
..Nordischer Merkurios" 19, 327.
Norlind, T. 121.
NorroaUcbnIe s. Scbalee.
Normann, C. 25u.
NoTäk. A. 4. 160. 476.
- J. B 118.
Nofalis s. Hardenberg, F.
Novellen (vgl. Rpns, Eniklung, Roman)
196. 405, 489-93.
- niitlelbov;bdeiit>«he 49.
NoTellenkomposition 309.
NoTelleDslnlTe 47. 3.H4.5.
Noviomagos, Gerardo« 122. 424.
Nowaek, Martinas 4:i.5.
Nowacynski, A 50.
Nowak. K. F. 132. 173. 191, 209, 242.
252,3, 256, 316.
N&rnberg 6. 16.
NQrnberger, W. (Solitaire, X.) 4.M.
Nutzhorn, A. 157, 299, 475. 589.
Nyrop, K. 330.
Nyström, A. 591.
Obenauer, K. :t04. 698.
Oherummergan 247, 249, 531.
Oberdeutsch 68, 3.54
Oberländer, H. 529.
OberlebrersUnd 94.
Oberlin. i. F. 460. 504.
Obennaier 16.
Oberroailer. A. 188.
Oberrealscbule s. Sebolon.
Oiierschalkolleginm 92.
Objektivismus 75.
Ob»er. K. 19, S27.
Ob..t, A. 19, 327.
Odendirhtung I54>, 474
Odilie (Heilige), Odilienlegende i», 557.
Odyniee, A. B. :)06, 567, 6(i0.
Odyssee 87.
Oehl, W. 107, 164. 405.
Oehler. R. 75. 265. 552.
Oehlke. W. 2.3.
Ökolampadius. J. 120, 417, 421.
Oelinger, A. 53, 333.
638
Personen- und Sachreg-ister.
„Ölzweige" 328, 598/9.
Oertzen, D. v. 268.
— G. V. 269.
Oeser, A. Fr. 563.
Oesterheld, E. 157, 205, 209, 501.
Oesterley, H. 100.
Österreich 6, 51, 68, 94, 116, 125, 144,
153/4, 165, 174, 189, 389, 428, 460,
479.
— K. 89.
Österreicher, A. 102, 400.
Oettingen, W. v. 249, 280, 286, 302,
558, 567, 593.
Ogier, Ch. 128, 431.
— S. 420.
Ohmann, V. 198.
Ohnesorge, W. 65, 352.
Ohr, W. 111. 270.
Olbrich, K. 50.
Olfers, Hedwig v. 201.
— Marie r. 201.
Oliphant, W. E. 175.
a'Oliveira, E 281, 559.
Oliver, Th. E. 46.
Olivero, F. 171.
Olschki, L. 139, 276, 434.
Olshausen. W. 265.
Onoken, H. 271.
„Onkel Toms Hatte" (Roman) 47, 385.
Oper (vgl. Mnsikdrama) 132, 440, 590.
— italienische 294.
— komische 236.
— romantische 236.
Operette 73, 242.
Opernrepertoire 242.
Operntexte 235.
Operntheater 242.
Opitz, H. G. 267.
— M. 126, 367, 400, 429, 432/4. 450.
Oppeln-Bronikowski, F. v. 40, 46, 139,
204, 230.
Oppermann, 0. 89.
Orbis sensualinm pictns 885/6.
„Ordinari-Zeitnng" in Freiburg 19, 327.
Orient 154.
Orpheus-Dichtungen 38.
Orth, F. 388.
Orthographie 339, 479.
Ortlieb 405.
Ortner, M. 20/1, 87, 272, 328.
Ortolff von Bayerland 108, 407.
Ortsnamen 64/5.
Osborn, M. 8, 54, 142, 188, 252, 280.
Osnabrück 258.
Ossian 487.
Osten, G. v. d. 87.
Osterfeier 398.
Ostermann 85.
Osterrieth, A. 206. -
Ostertiig, H. 134, 444.
Ostfriesen, Ostfriesland 70, 98, 128.
Ostraarkdichtiingen 51.
Ostwald, H. 5, 174. 202, 247, 456.
— W.14, 16, 20, 140, 143, 267, 374.
Oswald v. Wolkenstein 344.
Otho, A. 111.
Otinar s. Nachtigal, J. C. C.
Ott, A. 225, 278.
Osten, Bennata 12.
Ottenthai, E. v. 54, 342.
Otto, B. 57, 96.
— E. 7, 323.
— H. W. (Signor Saltarino) 254, 535.
— Jul. 442.
— K. 189, 495.
— R. 259, 278, 544.
Overbeck, F. 265
Ovsjaniko-KnIikOTsky, N. 314.
Owenus 433.
Owlglase 8. Blaich, H. E,
Oxenstjerna, A. 123.
Pabish, M. 48.
Paohtler, J. 410.
Pädagogen 134, 445.
Pädagogik (8. a. Erziehung, Schule,
Unterricht) 73, 83, 94, 258, 260/1,
263/4, ■-•70, 276, 278, 296, 422/3.
P&dagogium s. Schulen.
l'aetow, W. 217, 608.
Paetz, W. 92.
Pagay, H 250, 253.
Pagös, Helene 32.
l'ahnke, K. 120, 423.
Palermo 283.
Pallmann. H. 282. 285, 566.
Paludun- Malier, J. 39.
„Pan- 22.
Pantheismus 255.
Pantin, P. 420.
„Pantoffel" 63.
Pantomime 208, 254, 535.
Panzer, F. 38, 41, 46, 377.
Paoli, Betty s. Glück, Betty.
Pappenheim, Bertha 127.
Paquier, J. 111.
Paraoelsns V. Hohenheim, Ph. B. 283, 562.
Paris 154, 214, 237, 306, 312, 569, 614.
Parker, H. 385.
Parlament, deutsches 316.
Parodie 155, 491.
Parteigeschichte, deutsche 270.
Parthenon 5.
Parther", „Der (Zeitschrift) 20.
Parzival 379.
Paschal. L. 72, 358.
Passarge, L. 231.
Passeyer, H. 171
Passionsspiele 404.
— Donaueschinger 105.
Pastor, L. v. 157, 475.
Pastorius, F. D. 134, 445.
Paszkowski, W. 89, 370.
Pategg, M. 252.
Pathographie 12, 76, 323.
Pathologie 77, 487/8.
„Patria''_24.
Patriotismus 278.
Paul, H. 61, 335, 337, 349.
— Jean s. Sichter, J. P. F.
Paulsen, F. 85, 265, 323, 3.57, 342, 371,
540.
— H. J. 278.
— R. 96.
Paulsiek, K. 33.
Paulus, H. E. G. 461.
— N. 107, 113, 116, 406, 409.
P.'iumgartner, B. 59.
-- Magdalena 59.
Panmholtz, A. 102.
Pavolini, P. E. 47, 160, 477.
Payer v. Thurn, R. 131, 281, 489.
Pechel, R. 283.
Peiba, Abraham 533.
Peiser, G. 235.
Pelargns, Chr. 115.
Pellikan, K. 417.
Penn, William 445.
Pennälersprache 60.
Perceval, Didot 42.
Peredur (altfranzös. Roman)- 42.
Perez (deutsch-jüdischer Dichter) 321.
Perfall, K. v. 200.
Perger, A. 212.
Pergolesi, 6. B. 523.
Perles, F. 268.
Pernerstorfer, E. 201.
Perrnt, J. de 38, 47.
Perserkriege 35.
Persönlichkeit 75. 113, 266/7, 396/7,
Persönlichkeiten, Fürstliche 145, 462.
Persönlichkeitskultnr 277.
Personennamen 64.
Perthes, Agnes 147.
— F. 262.
— W. 147.
Pesach-Hagada 376.
Pessimismus 7.3, 237, 263, 360.
Pestalozzi, J. H. 87/8, 286, 326, 369,
371, 492, 567, 573.
— R. 42.
Peter der Grosse, Kaiser von Rasdand
127.
— G. 94, 373.
Peters, C. F. (Musikbibliothek) 233.
— G. W. 161, 169, 181, 219,481.
— H. 63.
— M. 183, 442.
— W. 5.
Petersburg 163.
Petersen, H. 218, 508.
Petersdorff, H. v. 21, 268.
— J. 279, 2S6, 302, 306, 313.
— Joh. Wilh. 429.
— V. 148.
Petöfl, A. 7, 13, 286, 567.
Petrarca, F. 418/9, 483.
Petrarkismns 433.
Petronius Arbiter 436.
Petras, Apostel 376.
Petsch, R. 23, 39, 43/4. 108, 221, 261,
274, 830, 407, 538, 547, 553, 578, 698,
Petzenrtorfer, h. 11.
Petzet, E. 190, 497.
Peucer, Fr. 514
Pencker, N. 164.
Peutinger, Konrad 421.
Pfaff (Pastor) 180.
— F. 54, 342.
Pfalz 68, 92.
Pfandl, L. 129, 438.
Pfarrer, evangelischer 18.
Pfaundler, R. 70.
PfeCfel, K. G. 26, 460.
Pfeiffer, Gertrud 5.
— M. 47, 108, 245, 248.
— R. 5.
Pfeilschmidt, H. 240, 525.
Pfemfert, 0. 192.
Pfeneberger, J. 142, 458.
Pfennigsdorf, C. 79.
Pfttzner, H. 241.
Pflanzen (in der Dichtung) 50.
Pflanzennamen 64, 351.
Pflanzenreich 64.
Pflaum, Chr. D. 303, 594.
Pflanmern, J. H. v. 107, 406.
Pfleger, L. 40.
— R. 87.
Pflück, J. 415.
Pflugk-Harttnng, ,T. v. 110.
Pfohl. F. 237, 521.
Pfordten, H. v. d. 176.
Pfranger. J. G 17.
Pfuriel 98.
Pfülf, 0. 14C, 537.
Phädradramen 38, 385.
Phantasie 26.
— dichterische 288.
Pharsalia 41.
Phelps, W. L. 199.
Philanthropin in Dessau 339.
Philanlhropinismtis 86, 373.
Philipp, Landgraf von Hessen 442.
— 0. 10.
Philippide, A. 55.
Philipps, St. 294.
Philistertum 264.
Philologen 53/4, 134, 148, 445.
Philologenversammlung in Graz 335.
Philologie 8, 51, 57, 305, 335.
— englische 51.
— germanische öl/6, 335-344.
— klassische 265, 335, 343.
— nordische 336.
— romanische 51, 55.
Philosophie 72, 76, 78, 1.33, 148, 255-66,
276/7, 296, 442/4. 595.
— neuere 110, 324.
Philnssophoff, D. 205.
Physik, Physiker 62, 134, 278.
Picander s. Henrici.
Piccioni, L. 17, 325.
Piccoloraini, Aeneas Sylvins 120, 390,
418.
Pichler, Ad. 453, 509.
-^ Anton 440.
— Karoline 471.
Pidoux, P. A. 119.
Pieper, A. 71, 357.
Pier. K. v. 213.
Piöri 483.
Pierius, Ch. 116, 416.
Pierrot 254.
Pierson, E. 252.
— H. 4
— W. 4. 322.
Piert. B. 305.
Pieth, W. 188, 198, 495.
Pietismus, Pietisten 124, 133, 432,441.
Pietsch, L. 230, 255.
— P. 63, 67, 338, 850.
Pighius, St. 420.
Pilcz, A. 238.
Pinski, D. 821.
Pintsohovine, K. 296, 584.
Pipitz, F. E. 272.
Piquet, F. 280, 310.
Pirckheimer, Jcih. 420.
— W. 393, 410, 422/3.
Pirker, M. 225. 309, 596, 609.
Pischel, K. 337.
Pissin, R 20, 303, 329, 593
Pistoris, Sim. 420.
Pitaval 301.
Pitollet. C. 20, 13y, 229, 238, 823.
PitrÄ, G. 562.
Pitsch, G. 52.
Pizzo, E. 290.
Plagiat 80.
Planck, J. 413.
Plassniiinn. .1. 302.
Platen, A Graf v. 14, 151, 159-60, 164,
286, 362. 454/5, 476/7, 570. 612.
Personen- und Sachregister,
639
PUth, J. 85.
Pliitnpr, E, 270.
Plato 27. 304, 42:», 622, 697.
Platter. Th. 27. 100.
Piautas 421.
Plawina, 0. 188.
Plenio, K. 278, ö&ii.
Plotlnai 555/6.
Piaddemann, M. 2:17.
PlBmioke. K. M. 5W).
PlOüB, Margarete 107, 481.
PtoralhildnnHBn itS.
Plntaroh 27.
Pniower. 0. 152, 28.S, 561, 608.
. Pocoi, V. Graf v. 174, 22«.
Poe, K. A. l:i9, 455.
Poeck, W. 70. 14«, 189.
Poehlraann, Ch. L. 75.
— R. 16
PAllraann, A. 1B5, 191, 254, 250.
— P. A. 447.
P&llnitz, Baron v. 428.
Poplmann, Ad. 429.
P6U1, J. 34.
Poesohel. C. K. 11.
Poesie s. Dichtung.
- und Religion 79.
Poessneck 2".)0,l. .'i70.
Poethen, W. 143.
Poetik 34,5. 80, 3:J3, 864/6.
Pohl, J. 31, 1(10, 333.
— M. 248.
Polidiihl, Helene (Dahl, H.) 16», 480.
PoVorny. J. 41, 37«.
Polen 116, 416.
Polenz, W. T. 16, 198.
Polgar, A. 223/5, 223, 231.
Polich, M. 420.
Polifkii, R W. 22.
Politik 16. 66, 73, 142, 261/2, 278, 296,
304, 310, 610.
moderne 142.
Politiker (vgl. Poblizisten) 148, 468.
Politus, A. C. 112.
Pollak, H. W. 58.
Polliind, P. 169.
PoUioh, M. 118.
Polo, P. :«0.
Polti, Q. 203.
Fommer, J. 173.
— Esche, Flora v. 147.
Katharina t. 468.
Pontanns, J. .1. 120, 423.
Pontoppidan, H. 15.
Pope, A. 437.
Popp, Adelheid 154, 473.
— 0. 180.
Poppe, Th. 72. 30, 213.
Poppel. G. Tan 304, 311, 612.
Poppenberg, F. 179, 192, 221,2, 224,486.
Popper, W. 17, :i25. ,
Porges, H. 239, 524.
Poritzky, J. E. 220, 234, 510.
Porphyrios 555.
Porsche, R. 48.
Porterfield. A. W. 303.
Porth, F. W. 165.
Posca, E. 47.
Poschingör, H. v. 326.
Posen 51, 165, :^09.
Posnanski, G. 268.
Possart, E. v. 246, 254.
Posse, E. 18, 325.
Postel, H. 428.
Postl, K. (Sealsfleld, Ch.) 12/3, 187.
Potthoff, E. 22.
Praehauser, L. 167.
Präparandenanstalten 8. Schulen.
Pr&teritnra 67.
Praetorins s. Schnitze, Jakob.
— Johannes 435.
Prag 307, 602.
Prager, R. L. 11.
Predigt! iteratnr 260, 276.
Preetorins, E. 203.
Preger, Th. 56. 34.3.
Prehn v. Dewitz 292.
Preitz, M. 216.
Prelinger, F. 150.
Preller, F. 556.
Prellwitz, Gertrud 16, 215, 221, 457.
Presber R. 156, 165, 199, 248.
Presse (ygl. Journalismus, Publizistik,
Zeitschriften, Zeitungen) 17/8, 96,
271, 326.
— jüdische 17, 325.
— schweizerische 19.
— westaiische 17.
Prriifcben, Hennione r., •. Telmann,
Hermione.
PreUHsen 92/3, 124.
PreuBsentum 78, 368.
„Preussischer Korreipondent" 20, 820.
Pritn, F. 401.
Prigge, E. 27.
Primisser, J. F. 159.
Printz. W. 289. 574.
PriTatbrief«, jBdisohe 126.
PriTatlektOre (lo der Schule) 830.
Probst. P. 106.
Proohiizka, R. Frhr. v. 176.
Produktivität 75.
PrftlbS. J. 160/1, 219, 310, 476, 609.
— K. 332.
Prönnpcke, W. 158.
Proffen, (». 69. 355.
Progrumiiiusik 2:i7.
Progymnisinm s. Sohnlen.
Prokesoh v. d. Osten, Graf 15.3.
ProkloB 555.
Prometheus .38, 292, 375.
Properz 673.
Prosper Aquitanns 461.
ProtesUntismus 110, 268,408-10.411/8.
Provence 154.
Prflderie 79.
Prüfer 88.
— A. 240.
Prßfnnguordnnng fOr Deutsch ;(29.
Pr&roers, A. 177.
Prutz, R E. 497. 504, 593.
Przjbyszewski, St. 481.
Przygod». P. 316, 615.
Psychiatrie und Kultur 76.
Psyohoaniilyse 76.
Psychologie 72, 73, 84. 26&.
— par rioochet 12
Ptoleroäus, Deutscher 407.
Publikum 10, 364.
Publizisten, Publizistik (vgl. Presse)
109, 148, 271/2,
325,9.
Pndor, H 74.
PQokler-Mnskau, H. Fürst v. 153, 316.
615.
Püschel 278, 556.
POttmann. H. 311.
Pufendorf, S. v. (Severinns de Mon-
zambano) i:j4, 426, 444.
Pulcinella 43.
„Pumpernickel" 6:1.
Puppenkomödie, Puppentheater 225/6,
255.
Pnrismns, sprachlicher 491.
Puschkin, A. 1:1, 205/6.
Pnschnig, A. 0. 607.
Pnstkuchen, J. F. W. 568.
Putlitz, G. zu 5:i2.
Puttkumer, Alberta v. 38, .385.
Puttmann, M. 176, 216.
Pylander, G. 108, 407.
Pyra, J. J. 501.
Quast, R. 242.
Queitsch, A. 69.
Querfurt 65.
Qneri. G. 247.
CJniller-Conch, A. T. 122.
Quintilian 119, 422.
Qniros .380.
Qniting 106.
Kaab, R. 131, 439.
Raube, Margarete 194.
- W. 18, 25, 32, 59, 135, 194/5, 320,
451, 457, 497.
Raak 266.
Rabelais. F. 108, 182, 420, 576.
Rabiosus, A. 1,53.
Rache einesSchmiede8(Sohwankstoff) 47.
Rachel, J. 436.
— P. 125, 428.
Raohfahl, F. 271/2, H9-2.
Racine, J. 26, 375. .385.
Rackl, J. .34,
Rackowitza, Helene ▼. 271.
Rade, M. 260, 267, 54C.
Badlmaier, L. 540.
Radlof, W. 244.
Radziwül, Prinzessin Elise 147, 465.
Raeder, G, 216.
Rfttien 64.
R&nbergeschichten, Ränberromane 487,
600.
Raff, Helene 193, 200, 497.
— J. (Hozhevar) 225.
Rucaar-Udkrek-ftacm «07.
Kabmer, H. SU. «0, Sit, 601
Kahiin, K. K. •M».
Kainand, F. Mi, 461, 6S1
Kittthal 202.
kurabaeh. F. B. 17», 4S7/8. MO.
- J. J. 442.
Kamdobr, F. W. B. r. S74, Ml.
HanesD, J. F. 2tM.
RAialMh, H. 21.
Ramler, K. 15«.
RanoDg, M. 12U. 421.
Ramoi, P. 24.
Raaftl, J 31, a07, SM, Ml, 601.
Rank, 0. .375.
Ranke, F. .380.
- L. V. 2H2. 272, 318, 422. «tS, «Mb
Kannusio 570.
Ranvmeler, J. 0. 46. 310, 383.
Rappaport, M. (Kelnao, M.) I«7, 18S.
„Kaplte eapitr'* 68.
Rascher A Co. 24.
Raspe 486.
Rassmann. F. 450.
Rmsow, f. 22, 300. 591.
Katgeber, literariache In
Rath W. 78, 168, IS.'j, I8«-»o. 1«3. \il<» I,
215, 2.15, 330.
Rationalismus 1.3:1, 255. 441, 6.39.
Ratislav, J. H. 196.
Ratsch, O. 114
Ratsprotokolle. Straasbarger M.
Ratsschule s. Schulen.
Kattermann. II. A. IS.
Rauch, Chr. 23.
Raum |in der Sebaatpielkiast) 243.
Ranmer, F. v. 272.
- K. V. 85.
Ransoh, Alb. H. 160, 170, 481.
— G. 280, 282, 568.
- W. 259, 543.
KuuschzUNt&nde 78, 75.
Ransse, H. 6, 129-80, 437.
Kauter, G. 60, .347.
Realgymnasium •. Schulen.
Realismus 72, 140. 294.
RecUm, H. H. 12, 324.
Recht 202.
— deutsches 261.
„Rechtttboden" 63.
Rechtschreibung 16, 67.
Rechtsgrscbiehte 58.
Kechtsquellen, niederdentMh« 08.
Kechtssprache 60, 387.
Rechtswesen 93.
Recke, Elise v. der 461. 464. 568.
Redensarten (vgl. Sprichwörter) 6S.
Reder, H. v. 164, 479.
Redlich, G. 115.
Redval, R. E. 154.
Redwitr, Marie v. 397.
- 0. T. 18:J.
Reformation 63,99. 105. 110, 116/7. 278,
281, 41«, 421,2. 598.
Reformationsgeschicht« 109, 409, 415.
Reformationszeitalter 97. lOl, :{92.
Reformbewegung s. Schalreformb«we-
gnng.
Reformgymniisinm s. Schalen.
Regen. E. 307. 604.
„Reginürateur" (Zeitung) 326.
Regener, B. A. 180.
Regie 244. 291, 526.
Kegiomontanns, J. 120, 423.
Regis, A. 4:i.
— J. G. 211, 608.
Regnart 4Sö.
Rehbein, A. 6, 281, 660.
Rehberg, A. W. 260.
Rehlen, R. 270.
Rehra, H. S. 236.
Rehmke, J. 64, 343.
Reich (etymeloigiteli) M.
- Ed. 16, 71. 73. 165, 101, 10«, 216/7,
231/.3. 607, öao;i.
— Kmil 76.
Reichard. U. 0. 602.
Reichardt J. F. 163, 297, 361 487.
— W. 5:1, 339.
Reiche 177.
Reichel, E. 86, 447/8, 4M.
- Q. 118. 126. l:ö, 13«.
Reichenau, R. 199.
Reiohenbiioh, Gebrüder (Verleger) 316,
615.
Reicher. E. 252 3.
Reichert, Ann» 79.
— 0. 114, 413.
640
Personen- und Sachreg-ister,
Reichstag (etymologisch) 60.
BeichBzeitnngsmnsenm 18.
Reicke, E. 15:i, 393.
— G. 16.
Reiffenstein, J. F. 286, 567.
Beifferscheid, A. 54, 343.
Reim 83/4, 357, 367.
Reitnann, Jnl. 116.
Reimerdes, E. E. 39, 237, 284.
Reimers, G. 253.
— H. 128, 430.
Reimgedichte, neuhochdeutsche 81.
Reiraverschliugung 367.
Rein, W. 73, 83, 85, 368, 372/3.
Reinart de Vos s. Reineke Fnchs.
Reinau, M., s. Rappaport, M.
Reinecke, A. 67.
— 0. 234.
— Herrn. 85.
— W. 93.
Reineke Fnchs 47, 103, 401.
Reinhard, E. 12, 90, 129, 181.
Reinhardt 64.
— M. 226, 228, 246, 230, 516, 526, 528,
535.
Reinhold, G. 9.
— K. L. 145, 286, 461, 464, 583/4, 589,
593.
— Sophie 461.
Reinke, Lili 172.
Reinraann, E. 220.
Reinwarth, J. 21.
Reis, H. 67. 354.
Reisch, G. 422.
Reisebeso.hreibnngen.Reiseerinnerungen
76, 100. 127, 153, 397, 430.
Reiselektüre 10.
Reisinger, E. 96.
Reies, W. 80, 228.
Reissiger, K. G. 237/8.
Reissinger, K. 92, 370.
Reiter (in der Dichtung) 51.
— J. 174.
— S. 54, 163, 342, 479.
Reitzer, H. 178, 484, 565.
Reliefdrama 221.
Religion 6, 57. 257, 263, 266/8, 278, 363.
Religionsgeschichte, germanische 40.
Religionsgespräch, Berner 117.
Religionsphilosophie 260/1.
Rellstab, L. 143, 181, 251, 490, 591.
Rembrandt 14.
Rerobrandtdentscher, Der, s. Langbehn.
Rempe, J. 429.
Remus, Herrn. 416.
Renaissance 49, 63, 78, 97, 99, 109, 121,
395/6, 419-20, 597.
Renartroman 47.
Renand, Th. 294, 579.
Renck, H. 160, 477. ■
Rändle, K. 220.
Rene, C. A. 150.
Renfner, Zensor 326.
Reni, Q. 476.
Renner, P. 11.
Rennert, H. A. 48, 385.
Repgow 8. Eike v. Reptjow.
„Republikaner, Der" (Zaitnng) .326.
Rescius, Ratger 420.
Rethwisch, C. 83, 368.
Retsieni, C., s. Meister.
Rettich. .lulie 508.
Renchlin, J. 111,119,321,404,419,421.
— K. 3.
Rennion, kirchliche 442.
Renschel, K. 3, 162, 164, 216, 321.
Reuss, E. 238.
Reuter, F. 14, 70, ICO, 188/9, 226, 451,
470, 495.
— Gabriele 199, 201, 526.
Reutlingen 58.
Revel, H. A. 252.
Revolution, Französische 3, 157, 269-70,
555.
„Revue des denx mondes" 612.
Rex, F. 420.
Beynand, L. 141, 4'n.
„Rheinischer Merlur- 3i6.
Rheinland 143, 154, 106.
RhenanuB, Beatns 418
Rhetorik 35, 82, 333.
Rhyn, R. van 140, 503.
Rhythmik 81, 338.
Rhythmus 73/4, 81, 243, 366, 479.
KibbeoV. 0. 148.
Ribnitr., Kloster 105, 403.
Rioek, li. G. 16, 25, 61, 57, 344, 389.
Blch, J. C. 571.
Richard, .1. Ph. 111.
Ricbardson, S. 71, 357, 455, 493, 499.
Richter 112.
— A. 267, 446.
— C. 39.
— C. A. 227, 514.
— E. 143.
— Elise 66, .353.
— Eugen 15, 271.
— G. Th. 71.
— Hans 159.
— Heinrich 150.
— Helene 227, 229, 253, 535.
— J. P. F. (Jean Paul) 14, 87, 175,
180, 305, 340, 388, 454, 488, 599,
601, 609.
— Ludwig 150.
— Martin 121.
— Mil. 62.
— 0. 143, 259, 544.
— R. 16fi. 170, 263/4.
— W. 59, 131, 438.
Richwin, A. 111.
Rickelt, G. 245, 527.
Ricken, H. 267, 319.
Riddagshansen 86.
Ridder, L. de, s Hauptmann, E.
Ridgeway, W. 80.
Riedel 486.
Rieder 16.
Riedl, F. 16§.
— M. 217.
Riedner 153.
Riegel, H. 3,38.
Rieger, M. 56, 343.
- S. 202.
Riehl, A. 89-90.
^- W. H. 32, 153, 333, 337, 473.
Riemann, Else 51, 81, 185, 388.
— H. 16, 175, 242, 400.
- R. 137, 273, 281, Ö53, 559.
Riemer, F. W. 572.
Rienzi, Cola di 239.
Kiesch, H. 21.
Rieser, F. 307. 603.
Riess, R. 229,'
Riesser, G. 3, 272.
Rietsch, H. 174, 366.
Riga tO.
Kigilied 174.
Rijndorp, J. v. 131, 439.
Rilke, R. M. 171, 198, 232, 481.
Rinckart, M. 127.
Rinckhard, M. 131, 405.
Ringwiildt. B. 127, 431.
Riniker 433.
Rinteln 250.
Riotte, H. 593.
Ripcke 113, 295
Ripke-Kühn, Lenore 76, 362.
Risop, A. 51, 56, 336, .343.
Rissmann, R 85.
Rist, J. 128, 429, 43,3/4.
Ritschi, A. 432.
— 0. 113.
Ritfelmeyer 113.
Bitter, A. 241.
— Anna 450.
- Uhr. 130.
- G. 44, 293, 579.
— J. W. 305.
— Moriz 425.
— P. 89
Ritterakademie s. Schulen.
Ritterdichtnng 602.
Rittertum, Ritterzeit 40, 396.
Rittner, Tn. 223.
Rius, L. 129.
Rivarol, A. v. 56.
Riviera 154.
Rivoire, A. 246.
Robert, C. 343.
- L. 595.
Robertin, Robert 427.
Rflbertus, Gerda v. 168.
Robinson, Robinsonaden 47, 436/7.
Rocco, F. 120.
Kochlitz, Elisabeth v. 392.
- Ph. v. 392.
Rocholl, R. 269.
Rochow, F. E. V. 84, 86, 868.
Rochus 557.
Rocoles, J. B. de 101.
Rodenbach, G. 204.
Rodenberg, J. 53, 90, 162, 340.
Koderich, A. 143.
Radin, A. 657.
Koderioui Lamorensis Qareoni 430.
Rodigast, Samuel 432.
Roe, F. W. 138, 277, .304.
Röckel, A. 523.
Rodel, R. 485/6.
Köder, L. 25, 331.
Rnediger, M. 344.
Röhl. H. 303. 319.
Römpler, A. 253, 53,5.
Rörer, ü. 416.
Rörig, F. 143.
Roersch, A. 119, 419.
Rösch, A. 256, 5.37.
— H. 83.
Rössel 129.
Rössler, 0. 272.
— 0. 177
Rösslin, E. 108. 407.
Roethe, G. 307, 319, 336/7, 406/7, 603,
605.
Röthlisberger, F. 290, 576.
— O 191.
Rötscher, H Th 504.
Röttifer. K. 39, 81, 376.
Köver 100.
Rohde, E. 54, 265.
- R. 44.
Roliden, G. v. 83.
Knhmann, L. 282.
Koland-Holst, Henriette 266.
Hülandsänlen 379.
Rolandsage 40/1, 378/9.
Rolffs 1.33.
Roll, L. 107.
Roloff, E. M. 56, 269.
Rom 145. 154, 214, 283.
Roman (vgl, Epos) 81, 103, 129, 178. 185.
358, 401, 436, 483-94.
— historischer 16, 185, 457, 494/5.
— kulturhistorischer 185.
— moderner 50, 196.
— philosophischer 16, 259.
Romanheld, Der 185.
Romanisten 336, 343.
Romankunst, englische 202.
Romantik 303-11, 59.S-610. — 20, 30, 35,
78, 87, 138, 140, 159, 178, 180, 183,
210, 246, 255, 2b2, 329. 333, 337, 434,
450, 454/6, 476/7, 488-93, 502, 529.
— Heidelberger 306/7, 601/4.
— musikalische 524.
— norddeutsche 307, 605/9.
— schwäbische 160, 310, 609-10.
Romantische, Das 77
Romeo und Jnlia (Stoff) 48, 386.
Rommel, M. 189.
— 0. 12 187, 217/8, 509.
Ronsard, P. 433.
Roqnette, 0. 165.
Rosanow, M. N. 209.
Roscoe, H. E. 91.
Roseens, R. 313, 614.
Rospgger, P. 25, 32, 185, 189.
Rosen, Baronesse Elisabeth 132, 249,
533.
Rosenbaum, A. 3, 450.
-- Elisabeth (T«wska, Kory) 186.
Rosenberg, F. 48, 217, 387, 508.
Rosenfeld, Morris 321.
„Rosengarten" 108.
Rosenhagel., 11. 280.
Rotenow, E. 220.
Rosenthal, G. 274, 554.
— M. 160.
Rosroer, E., s. Bernstein, Else.
Rössel, V. 6, 32,-!.
Rossetti, D. G. 511.
Rossner, A, 94.
— H. 274, 554.
Rossow, Hertha 215.
Rost, H. 271.
— J. Chr. 129, 4.37.
Rostand, E. 230, 502.
Roszko, E. .34.
Rote, R. 239. 250.
Roth, D. 48.
— F. W. E. 119-20, 391, 421/2.
— P. 95
— St. 416.
Rothert, E. S34.
Rothschild, S. 157.
Kotscheidt, W. 116, 415.
Rott, H 107, 406.
Rotteck, K. V. 272.
Rotwelsch (vgl. Gaunersprache) 60, 348.
Ronsseiin. ,T. B. 450, 613.
— .1. J. 71, 86, 140, 152, 264, 276, 323,
356, 359, 485/6, 578, 589, 699.
Roastan, L. 166.
Personen- und Sachregister.
641
Rowe, Rliiadetb 182, 40».
W. 1 :»'.'.
Rowohlt. E r>-HK
R.Vryckl, K. V. ;»(Mi. fl(M>.
Rnbbe. W. 81.
Rüben«, P. V. u'95.
Rabensohn, M. 1.5H. UU2, 50 i
Rnbiner, L. :t7, 196, 375.
RabioBtein, A. 2ir>. 2.S4, 60«.
— Sng;»nne 20tl, 583.
Rndder, Mud^e 238.
Bodolf von Ems 4s, 385.
Rndolphl, KnroHoe 4)11.
Rudowsky. E, 171, 481.
RüoVort, F. 134, 39, 160/1, 460, 477.
RBokkohr «ur Nutnr 77.
Ruederer, J 15, lii8, 248, 531/2.
Rneff, H. 292. 577.
Rnegir, J. F. 120, 421.
RQgamer. W. 52, 107. 405.
Rabel (Miinsfelder Rat) 109.
R&hs, V. 386.
RAmelio, 0. r. 506.
Roest, A. 169, 550
Rnete. E. 193, 496.
BOtgerodt, H. J. 257, 286.
Battel, A. 107, 120, 423.
Röttelrouyer, F. 268.
ROtlenaner, B. 169. 193, 202.
Röttgers, S. 23, 330.
Rüge, A. 9
Rngendus, M. 477.
Rahnken, D. 53, 339.
KuUraunn. W. 80, 181, 251, 295, 300,
302, 864, 530, 580.
Randt, A. 242, 535.
Rnneberg, J. L 173.
Rnnge, P. 102, 399. 400.
— Ph. 0. 307, 604.
Bunk. 0. 295, 299, 590.
Ranke], F. 149.
Ranze, M. ,52, 93, .337.
Ropp, J. 13, 268, 273, 275, 29.1, 29.5,
299, 304, 597.
Rappel, A. 148.
Rapport, J. 88.
Rapreoht, Q. 67, 364.
Basohke, F. 57, 345.
Baseler, Q. 225.
Rassaok, U. H. 74.
Rassland 261.
Rast, F W. 573.
Butz, 0. 81, 239, 866.
Bansbroeo 405.
Ry bisch, H. 118, 420.
RyohnoTsky, E. 176, 237.
Rzewaski, St 252.
(9aii1, J. H. 502.
Saalfeld, O. 66.
Saar, F. (Kösling) 229, 517.
— F. V. 16, 30, 161, 170, 196, 456/7,
460/1.
— K. 517.
Saathoff, A. 260, .305, 546.
Sabiithai. Moses 57.3.
Saoher-Masoch, L. t. 481.
Sachs, C. 132, 150, 440.
— Hans 14, 27, 44, 102, 105/6, 119. 173,
237, .306, 367, 378, 383'6, 389, 899,
404/.5, 421, 4.35.
— H. (psendonym) 106.
— J. 415.
— K. 56.
Sachsen 36, 94, 116, 125, 142/3, 190,
415, 428.
SiebenbUrger s. SiebenbBrgen.
Sachsengreoze 69.
Sachsenspiegel 463.
Sadger, J. 76. 362.
S&gmfiUer, J. B. 256, 537.
Saenger, E. 173.
— S. 150, 277.
S&tze, subjektlose 66.
Sagen 35, 40/5, 376-82.
deutsche .307, 341, 603.
— germanische 376.
— mittelalterliche and neuere 43/5,
379-82.
— nordische 309.
Sahr, J. 213.
Sailaoher. C. 302.
Sailer, J. M. 87, 268, 465, 540.
— M. 147.
Sainöan, L. 108, 182.
Sainte-Beave, Ch. A. 358.
Saint-Simonismas 619.
Saitschick, R. 295, 580.
Jahresberichte für neuere denteohe
Sakheim, A. 212. 2&3, 249, 262/8, 300.
HakmeDO, P. 2.'>H, .542.
SaUdin, J. O. t4H.
Halan, K 194.
Salbarg, Rdtth, s. Krieg v. Hoohfetdea,
Baronin Edith.
Salinger, R. 80.
Halli-Bewls, J. O. T. 1S8, 470.
flallwUrk, E. ?. 30, 76, 161, 305. 478. .590.
Salome 40.
Salomon, F. 134, 444.
— L. 201, 255, 327, 426.
Salon, moderner 363.
Silos, R. 40.
Saltarino, SIgaor, •. Otto, H. W.
Salteo, F. 144, 108, 206.
Salt, A. 133, 442.
Saltbarger Exulanten 43.5.
Salier, A. 3. 321.
— E. 262. 272, 648,9.
Sulzkamroeigat 14.
Sulzmunn, Chr. H. 87.
Samain, A. 173.
Samhaber, E. 1.3, 144, 167.
.Sammelwerke (vgl. Essaysammlangen)
84, 47M.
Samosoh, 3. 192.
Samuel. H. B. 224.
Samnleit, P. 147, 101, 464.
Sandberger, A. 524.
Sander, Herm. 152.
Sanders, D. 9, 61, 348.
Sand. Karl 370.
Sänge 296, 583.
Sankt Gilgenberg 614.
Sanssouci 257.
Santayana, O. 277, 678.
Santio, Raffael 14.
Saran, F. 55, 432.
Sarcey, F. 501.
Sarrazin. Q. 41, 378.
Sartorins, B. 190.
Satzlehre 66.
Saadek, R. 197. '
Sauer, A. 91, 216/7, 281, 308, 321, 607 8,
559, 602, 606.
— F. 51, 235.
— J. 8, 267.
— 0. 2, 253.
Saal-Tragödien 30, 315, 376.
Sauter, E. 276.
Safigny, F. K. v. 262, .318, 341/2, 378,
549, 561, 604.
SaTits, J. 843, 531.
Sawory 266.
Soala, F. 48, 386 7.
Scarron, P. 389.
Schaal, A. 113.
Sohaarscbmidt, K. E. 301, 693.
Schaching, O. t. (Denk, 0.) 103, 201,401.
Schacht, R. 80. 131. 208. 274, 501, 553.
Sohack, A. F. Graf 153.
Schade, 0. 54, 342.
Schadow, W. 489, 557.
Sohifer, D. 4, 97, 100, 322, 396.
— Ernst 86.
— H. 33/4.
— J. K. 19.
— B. 157, 248.
— Thomas 231.
— W. 3, 21, 143, 195, 199.
Schaeffer, C. 13, 167, 183, .309, 480.
Sohaer, A. 15, 187, 172. 452, 476.
Schaffen, kQnstlerisches 74/5.
Schaffner. J. 202.
Schuf heitlin. A. 268.
Schaitberger, J. 4.35.
Schalk, K. 183.
Sohallenberg. Chr. r. 102, 122, 400. 424.
Schaller 90.
— Lor. 420.
Sehamann, F. 196.
Schapire, Bosa 150, 106, 408.
Neurath, Anna 76.
Scharahl, Th. 115.
Schardt, Sophie t. 672.
Scharfrichterspraohe 60.
Sohattenspiel 256.
Soliaabert, G. 144.
Scbaubfihne s. Theater.
„Schauen- 68.
Schauer, 0. 80.
Sobaukal, R. 76, 80, 171 2, 179, 189,
243. 362. 366. 486.
Sohanmberg. 6. 228. '
Schauspieleranekdoten 250.
Schauspielerin, Die 246.
Schanspielenaedaillen 2.50.
Literaturgeiohioht«. XXL
SdMinMkwul 341, MA/I, 391, 3v9.
— fraatMaehe SM.
Hehantplelpftdaget*a '146.
H«hedel, II. .194, 418. 42«.
Sebeel, U. 6, luO, 412.
— W. 88.
Sekaffet, J. T. t. 14, 143, lAS. 1«. SM,
450
Hebeffer, Th. 268.
Sebeffler, A. (Angelas Bilealu) 13h.
429, 432.
— I. 12, 14. 5«, Itn, 881, 179, «62.
611, 557.
— h. ». 161, 160, 28«.
Seheib«. M. 118.
Sebeleber. A 148
Sebeidemaan. H. 434.
Sobeideroantel, K. 298, .577, 586.
Hcheioer. A. 09.
Soheioert. M 18.%
Sohelent, H. 62.
Sobellberg, W. 29.
Sebellenberg, R. L. 15«. 18«, 196, 198.
Scbelling, P. W. J. 259-00. 888, 477.
479, 491, 644. 56«.
— Karoline 305. 639.
Sobelmenroaaa lOS.
Schenann, L. 139.
Schenkendorf, M. r. 169, S07. 606, 670.
Sobenking. 0. 21.
Sobenkl. H. 17.
Schenk ling, C. 29h, 68.5.
Sebenx, W. 91. 370.
Seberek. J. 249.
Scherenberg. Cb. f. IM.
Seherer. H. 8.3.
— W. 16, 297, 318 9. 447.
Seberiag. A. 71.
— B. 205. 2.34.
Sebertlin t. Burtrnbacli. s i i >
Sebeuoh. L. 8S.
Sobeaemann. W. 6.
Sobenoert. A. 164, 506.
Sebenrer. B. 164, 67S.
SchenrI 423.
Schien, F. M. 9, 22, 902.
Schinkinger, H. 217.
Sohicksalabegriff 77, 22S.
Schicht. J. 144. .356.
Scblebubr, Th. 26.
Sobiedernair, L 132, 440.
Schiele, P. M. 6. 85, 88, 110.
Soblepek, J. 68.
Sohierbaum, H. 140. 258, 339.
Schierenberg 38.
Schiene, B. 19, 337.
Soblesi, Tr. 11«, 41«. 419.
Sebiff. J. 386, 6««.
— J. H. 207.
Sebiffmann. K. 94.
Sebiffner, K. 493.
Schildbürger 104. 402.
.Scbildkraut. R. 250, 263.
Schiller. Charlotte t. (geb. t. Laage-
feld) 7, 284, 297. öAO. 580, 586. 689.
— Cbristophine 589.
— Ernst 584.
— Fr. T. 293-.302, 580-93. — 3. 14, 17,
20, 35,6. 28/t>. 71, 112.3. 138. 140.
144, 151. 159. 176, 207. 211, 21.3, 2I&.
227, 25«. 2.59-61. 277,3. 286,7. 321,
38.% 3Ö7. :)64. 369. 388. 450, 458,
464/«. 4«4, 479, 485. 493, 503. 505.
614/7. 632/3, 56«, 5«0, 5«7, 578, &W.
597. 804.
— Lyrik 39. 298/9, 3.t3. 688-90. -
Aathelegie 689. Balladea 39. Mueea-
almaaaeb 584. PhiloeopUecke Ge-
dichte 298. 588. Xenien 289. 299.
562, 584, 590. - Eiatelne Oediebte:
An die Sonne 898. 689. Ber&bate
Fraa 296. 589. Blrgaehaft 299, 589.
Deutsche Grfisae 399, 689. Elegie
689. Bleusiscbes Peat 299, 589. Gang
aaeh dem EiseabamBer 299. 5'.>0. Die
Geschlechter 584. OStter Griechen-
lands 299, 589. Ideale 589. Klage
der Ceree 684. 589. Ktnstler 299,
588. Sehnsucht 294, 580. Spaaier-
gaag 299, 589. Teilung der Erde 299.
589. Trauerode auf den Tod dea
Hauptmanns ▼. Wiltmaister 299, 589.
— Drama 294. 299-;Jol. 586, 5903. —
Braut in Trauer 590. Braut von
Measina 29. :S(^), 583, 587, 590/1. Bri-
tamaieut 587. ßühnenbearbeitnngen
.301, 587 -8. 593. Pemetrius :{01 . öt»; 7,
62
642
Personen- und Sachregister.
593. DoD Carlos 48, 299-300, 580,
586/7, 591. Egmont-Bearbeitung 292,
301, 593. Fiesko 300, 586, 591. Frag-
mente 301, 586/7, 592. Gebnrtstags-
scherz fBr Körner 587. Haldignng
der Künste 587. Iphigenie in Aulis
587. Jangfran von Orleans 29, 254,
,SU0, 514, 582/3, 587, 591. Kabale
und Liebe 299, 582, 586, 591. Mac-
beth 587. Maria Stuart 29, 300, 582,
587, 591. Menschenfeind 587. Neffe
als Onkel 587. Parasit 587. Phädra
587. Phönizierinnen 587. Räuber 29,
181, 251, 295, 300, 333, 487, 514, 580,
586, 588, 590. Semele 587. Teil 25,
29-30, 300/1, 381, 586/7, 591/2. Tiiran-
dot 587. Wallenstein 29, 83, 297,
300, 580/1, 583/4, 586, 588, 591.
Warbeck 301, 593.
Schillers Prosaschriften: Erzsihlungen
587. Historische Schriften 59, 301,
426,587. Philosophische und kritische
Schriften 587/8. Vermischte Aufsätze
587. — Abfall der Niederlande 334.
Ästhetische Erziehung des Menschen
587. Antrittsrede 302. Dissertation
von 1780 589. Egmont-Rezension 584.
Iloren 584. Kallias 583, 587. Ül>er
den Einfloss des Weibes auf die
Tugend des Mannes 587. Von den
notwendigen Grenzen des Schönen 589.
Ausgaben 297, 586/8.
Bank (in Weimar) 298.
— -Bibliographie 302, 593.
Biographien 293, 580.
— -Briefe 297/8, 361, 586/7, 539 ; Brief-
Wechsel mit Goethe 504.
— -Buch (Marbacher) 302.
— -Charakteristiken 295/6, 580.
— -Denkmal 302.
Dramen und Festspiele 295.
Epigonen 211, 503.
— -Feiern 302, 580/1.
Genealogie 298.
— -Handschrift 593.
— -Parodie 589
— -Predigten 482.
— -Reden 295.
Romane 302.
Stätten 288, 298, 585.
— -Stammbaum 293, 586.
— -Typus 298, 586.
Verehrung .302, 593
Verein (Schwäbischer, in Leipzig)
302.
Zitate 587.
j{ 293.
Schilling, H. 171.
— J. 35, 137, 450.
Schimmelmann, E. Graf 584.
Schimpfwörter 64.
Schindelwick, K. 30, 352.
Schindler, J. A. (Traun, J. v. d.) 185/6,
460.
— W. 190.
Schink, J. F. 250, 461, 492, 5.33/4.
Schipper, J. 82.
Schirmacher, Kfithe 363.
Schirmer, D. 428.
— G. 432.
— K. 36.
Schissel v. Fleschenbeig, 0. 156, 158 '9,
309, 608.
Schlächter, F. 117.
Schlages, G. 307, 603.
Schlaf, J. 141, 228, 263, 266, 481.
— und Traum 7.3.
Schlug mit der Lebensrate 68.
Schlagwörter 63, 350/1.
Schlaikjer, E. 162, 189, 209, 231, 244,
247, 252, 527, 530.
Sohlandt, H. 286, 567.
Schlang, W. 248.
Schlaraffenland 383.
Schlecht, J. 6, 410.
Schlegel. A. W. v. 276, 805, 450, 517.
529, 654, 595, 597, 599, C14.
— Dorothea ö53.
— F. v. 62, 179, 303/5, 450, 529, 568,
594/5, 597/9, 610.
— J. E. 501, 577.
— Karoline 8. ScheUing;, Karoline.
Schleich, C. L. 7.3.
Sohlelermacher, D. F. E. 89. 250-60,
:i04;5, 318, 328, 47«, 595, 597, 600.
— Henriette 600.
Schleifer, M. L. 100. 217.
Schlemmer, 11. 259, 543.
Schienther, Paul 152, 186, 192, 207,
250/2, 280, 531, 534.
— -Conrad Paula 152, 192.
Schlesien 165, 186, 190.
Schleswig-Holstein 164, 187.
Schütter, H. 146.
Schlitz-Goertz, J. E. Graf v. 563, 567.
Schlögl, F. 217.
Schlösser, R. 25, 160, 476/7, 532.
Schlözer, K. 272.
Schlossar, A. 150, 180.
Schlosser, F. Ch. 147.
— Fritz 558.
Sohlosskirche zu Wittenberg 112.
Schlüchtern, H. 49.
Schlumb, A. v. (Jäger, A.) 182.
Schmähgedichte 103.
Schmal, A. (Filius) 153.
Schmalkaldischer Krieg 109.
Schmeck, A. 162.
Schmeel, H. .369.
Schmeelke 87.
Schmeller, A. 68, 342.
Schmid, Charlotte 149.
— Chr. H. 515/6, 533.
— F. ü. 75, 80, 198, 361.
— Heinrich 149.
— J. 94.
— 0. 308.
— U. 6.
— W. 54/5, 342.
— Wilhelm 226.
Schmidlin, J. UO/1, 410.
Schmidt, Kammerpräsident in Weimar
328.
— A. 11, 177, 483.
— Alfred M. 24, 3LU.
— E. L. 120.
— Erich 8, 52, 54, 143, 200, 273/4, 279,
306, 319, 337, 341, 459, 480, 498, 502,
563, 602/3.
— Expeditns 2, 14, 135, 142, 216. 2.34,
243, 320, 458, 507.
— F. J. 1, 99, UOj 320.
— F. W. A. 158.
— G. 214, 261, 505, 548.
— H. 213.
— Heinr. 263.
— J. L. 444.
— Job. 292, 577.
— Job. Friedr. 273, 553.
— Julian 271, 454, 504.
— Karl 83.
— Karl Ed. 52, 146, 294, 579.
— Kaspar (Stirner, M.) 550.
— Kl. 156, 474.
— Leopold 150, 177, 236.
— 0. E. (Otto Ernst) 14, 31, 143, 167,
171, 187, 189, 192, 213, 218, 220, 273,
287, 295, 311. 495/6, 570, 581, 607, 612.
— Peter 14.
— Valentin 336.
— Walther 61.
— Wilhelm 15.
Schmidtbonn, W. 224/5, 246, 513, 5.32.
Sohmidthässler, W. 250.
Schmied-Kowarzik 144.
Schmieder, J. 35, 334.
Schmiere, die 245.
Schmitt, C. 153.
— Chr. 28, 143, 281, 332, 559.
— E. H. 234.
— John 579.
Schmittat, H. 26, 331.
Schmitter, A. 18, 325.
Schmitthenner, A. 16, 185, 457.
Schmitz, E. 135, 176, 239, 241, 247, 447,
524.
— F.'W. 83, 127, 367, 432.
— 0. A. H. 74/9, 245, 363.
— -Mancy, H. 29.
Schmolck, B. 127, 432.
Schmoller, G. 124.
Schmfilling, J. H. 7, 87.
Schmnt, J. 371.
Schmutzliteratur (vgl Schundliteratur)
10.
Sohnabel. H. 42, 77, 210, 226.
— J. 437.
Schnaubert, 6. 288.
Sohneegans, H. 55, 229, 343.
Schneege, Q. 277, 556.
Schneewittchen 46, 383
Schneider, F. J. 257, 488, 539.
— H. 189, 217.
Schneider, K. 63, 103, 406.
— Louis 533.
— M. 83, 132, 400, 440.
Schneider, 0. 57.
Schneidt, Jobst v. d. 130.
Schnell, H. 93.
Schnezler, A. 142.
Schnitzer, J. 13.
Schnitzler, A. 224, 374, 460/1.
Schnorr v. Carolsfeld, H. 20, 328, 399.
„Schnorwel, Schnorwelkop" 03.
Schnürer, F. 3, 8, 23, 329.
Schnuor 106.
Schölermann, W. 51, 73, 268, 336,359.
Schölkopf 274, 554.
SohöU, A. 577.
Schön, Th. 132, 439.
Schönaich, Chr. Frhr. v. 273, 553.
— -Carolath, E. Prinz v. 16, 32, 171/2,
198, 457, 481.
Schönbach, A. E. 152, 307, 319, 337.
Schöndörffer, 0. 14.
Schönebeck, E. 306, 600.
Schönemann, F. 192, 200.
— J. 87, 297, 585.
— Lili, s. Türckheim, Baronin Lili.
Schönherr, K. 225, 509.
Schönhoff, H. 70, 201.
Schönke, K. 309, 608.
Schönkopf, Käthchen 284, 563.
Schöppa, W. 277.
Schoeppel, G. R. 48.
Schoppen, W. 25.
SohoUfen, M. 165.
Schollenberger, H. 54/5, 265, 342, 552.
Scholz, H. 255, 259-60, 276/7, 536. 544,
546.
— Marie (Stona, Maria) 170, 197.
— W. v. 154, 165, 167, 207, 210, 228,
243, 481, 500, 502. 509, 526, 531/2.
Schoof, W. 340.
Schoop, H. 126, 397, 430.
Schop, J. 434.
Schopenhauer, Adele 284, 564.
— Arthur 14, 17, 73, 75, 83, 181, 133,
262, 361, 383, 451, 494, 501, 556.
— Johanna 182.
Schoppe, s. Scioppius, J. C.
— Amalio 215, 450.
Schopper, H. 103, 401.
Sehern, A. 85.
— H. 230.
— L. 54, 148, 342.
Schornbaum, K. 111.
Schossberger, J. (Morbnrger,C ) 204, 499.
Schott, E. 83.
Schottelius 431.
Schottenloher, K. 99, 112, 121, 397, 423/4.
Schottmüller, K. 128, 431.
Schrader, 0. 56.
— W. 83.
Schradinus, J. 419.
Schräm, W'. 54.
Schramm, Anna 253, 533.
Schrammer, W. 223.
Schreck, E. 53, 83, 339.
Schrempf, Chr. 213.
Schreuer, H. 54.
Schreyer, S. 423.
Schreyvogel, J. (C. A. West) 12, 182,
217, 451, 490/1, 507.
Schridde, G. 186.
Schrift 11, 10, 07, 354.
Schriftdeutsch, österreichisches 63.
Schriftsprache s. Sprache.
Schriftsteller 12, 17, 151.
— österreichische 16.
Schrifttum s. Literatur.
Schrecke, K. 82.
Schröder, A. 141.
— Alfred 90.
— C. 6.
— Edw. 3, 53, 56, 178, 209, 212, 279,
285, 298, .321, 343, 501, 566, 589.
— F. L. 251, 461, 602, 515/6, 5.33.
— Heinr. 62, 349.
— Hellmuth 165.
— K. L 256.
— L. V. 41, 240, 379.
— Ludw. 162, 192.
— ß, 189. 495.
— R. A. 15, 172, 481.
— Sophie 533.
— W. 28, .30.
— -Devrient, Wilhelmine 234, 251.
Schröer, A. 51, .335.
— K. J. 54, 166, .341/2, 479.
Schröter, Korona 584/5.
Sührötter, E. v. 14.
Schrohe, H. 54, 343.
Schnbart, Ch. D. 157, 302. 474/5.
Personen- und SaohrogiBter.
643
«ohubert, Kr. 175, -JOS.
— H. T. 118.
— J. 72, 2Ö1, 3i58, Ö47.
— J. B. 94.
— K. 307, «o;j.
— L. 61«.
Soldern, R. t. 70.
Schnbotz, E. 30«.
Sohooh, F. 13-J.
— Friederike M2.
— Karoline 63'.'.
SflliQohardi, H. d2.
SnhttoV, H. 41.
SohOoltinfr, li. 1(11, Im), 47H, 4M'.'.
— L. L. l«l/2, 1(18, 18«, 478.
Scb&ddekopf, A. W. 303
— C. l.'il, 'J81/L', 30«, 48(1/7.
vSchüIer, G. 1(1», 481.
Hohalerbibliotheken 10.
SchSneniiinn, 0. 54, 230.
Hohütte. K. 71, 35«.
— K. 347.
— Mtrie 280, 558.
— 0. 59. 159, 195.
Kcbatz, Ch. O. 461, 593.
Sobötze, St. 450.
Schalanfsatz 2a,V). 331.
Sohulansgaben 2«-.')2, 332.
Schuldramen, SobalkomSdien 93, 105,
129, 404, 438.
Schute, Schwäbische 304. 310, 609.
— Zweite Sohlesische 429, 4.33/4.
Schulen (Abteischule, Arbettssohnle,
BQrgerschule, Eletnenturschnle, Kort-
bildungsEchnle, KDrstenochule, Qe-
lehrtenschule. Gewerbeschale, Gym-
niiBium, Industrieschule, Jesuiten-
schule, Judenschule, Klosterscbule,
Knabenschule, Kolleg, Lateinschule,
Lehrerseminar, Lyzeum, Mädchen-
schule, Mittelschule, Normalschule,
Oberrealschule, P&dagoginro, Prftpa-
randenanstalt, Progymnasium, Rats-
schule, Realgymnasium, Reform-
gymnasinm. Ritte rakaderoie, Schul-
geschichte, Scbnlweeen, Volksschule;
Tgl. auch Bildungswesen, Erziehung,
Pädagogik) 24, 83-96, 368-74. — 107,
124, .130/1, 42.3. — In: Altenburg 94 ;
Augsburg 90; Cilli 371; Düsseldorf
613; Feldkirch 92; Freibnrg i. Br. 53,
.339; Görlitz 9.3, 120; Ilfeld.3.39; Inster-
barg 93; Iserlohn 93; Liegnitz 93;
LQbeck 423; LBneburg 93; Marburg
93; Meissen 94, 447; Meldorf 93;
Molsheim 92; MQnohen 92, 370;
Mfinster 93; Naumborg a. d. S. 93;
Prag .370; Prenssen 92, 372; Regens-
bnrg 91/2; Rossleben 93; Rudolstadt
94; Speyer 92, 370; Stettin .52, 93,
337; Stralsund 93, 372; Stuttgart
(Karlssohnle) 144,475; Werden (Ruhr)
93; Zürich 94; Zweibrttoken 370.
Schalenburg, W. t. d. 154.
Schuler. G. M. 164.
— J. 240.
— K. J. 310. 609.
Sohnlgeschichte 92, 370.
Schulleras, A. 6.
Schalmänner (vgl. Pädagogen) 88, 343.
Schulordnung s. Schulen.
Schnlpfennige, Berner 94.
Sohnlreformbewegung 87, 96, 137, 276.
ScUulromane 49.
Schulte, J. Ch. 133, 441.
StrathauB E. 280, 658.
Bchaltheiss, H. 210.
Sohulthess, Barbara 284, 560, 664, 575.
Schultz, T., Zensor 326.
-- Franz 30.3, 308, 319, 594, 605/6.
— H. 63.
— Walter 124, 426.
Sohultie, Ernst 10, 191, 249, 266, 385.
— Herm. (Arminius, W.) 186/7, 495.
— J. S. (Sperontes) \S0, 436.
— Jakob (Pruetorius) 434.
— V. 109.
— W. 4, 49.
Schalwesen 423.
Schulz, A. 26.
— E. 19. 326.
— Hans 59, 6«, 135, 146,7, 270. 297, 35l»,
352, 446, 463. 584, 587.
— Marie 148.
— 0. Tb. 66. 343.
Schulze. Berthold 59, 210, 213, 34«, 602.
— Ernst 30, 178, 483.
— Friedrich 89, 306, 369.
rtobulx«, Jfth. HA.
- Wllh. «5.
Sehamnnn, A. 151, 17u.
- C. «9, 3.W.
- dar» )60, 1T6. 284.
- F. 176.
- O. «4.
- P. 94.
- R. 7. SI, 44, 150/1, 176'«, 234, 2.16,
238, 240, 687.
Srhanok, K. 85.
Schandllt«r»tur 10. IUI.
Schupp, J. B. 134 5, a;jH, 4.m. it.. ii.
flchor. E. 6, 10. 1(18. 243 5. 2.V). .■>•.'^ tl, .528.
Soharig, A. 151 2, 167 H, 179. 4m. 4h6 7.
- E. L. 272.
Soharmann, Anna Maria 427.
Soharz, A. 480
Schnster, Alb. 3:1/4.
- Q. 4, 9, 465.
Sehn Wirt h, Th. 129.
8«hwab, O. 13, 166, 810, 480.
- M. 181, 190.
- Sophie 166, 310, 48«.
Sohwabaoher Artikel 111.
Scbw:ibe, E. N3, 94.
- L. 54, 342.
- Tb. 220.
- Ten! 168.
Schwaben 6, H.H. 144 5.
Schwuhn. W. 26.
Schwank, Schwanklitoratnr 46/7,49. 103,
383, 388, 401, 422.
Sohwanrittersage 379.
Schwantje, M. 240.
Schwartz, Paul 92.
- R. 23.3.
Schwartzkopff, W. 41, 379.
Srhwartzkoppen, Clotilde t. 201.
Schwarz, L. 250.
- 0. 246.
- P. 3, 89.
Sohwarzenberg. Friedrich FQrtt ▼. 272.
- Johann v. .390.
Schwebe!, 0. 266.
Schweidler, Maria 18«.
Schweiger, Jörg 435.
- Rupert 435.
Schweikert, E. 312.
Schweitzer, A. 257.
Schweiz 6, «8, 94. 101, 116. 144, 153,
167, 174, 190, 283. 461, 480.
Schweizelsbnrg (Komponist) 440.
Schweizer, (Dichterkreis) 8.39.
- J. 411.
- J. B. y. 271.
- V. 309.
Schweizerohronik 105.
Schweizerische Oemeino&ttige Gesell-
schaft 144.
Schwemer. R. 143, 28a
Schwenckfeld. Kasp. r. 413.
Schwenke, P. 395, 399.
Schwenkow, L. 87.
Schwerdfeger, J. 125, 300, 429. 691.
Scbwering, J. 160, 162/3. 47«, 478.
Schwerttanz .341.
Schwertzell. Familie t. 340.
„Schwester Monika" 309.
SchwestermQller. K. 395.
Schwind, M. v. 16«, 480.
Schwulst (in der Dichtung) 428.
Sohwyzer, E. 57, «9.
Sciavo. R. 49.
Scioppins, J. C. (Sehoppe) 120, 423.
Scott. C. 170.
- W. 492. 499, 600.
Soriver 4,32.
Soaltetns. Abr. ISO. 4S8.
- Barth. 120, 423.
Sealsfleld. Ch., s. Postl. K.
Sebastian. Enbisehof Ton Mains 415.
Seckel, Bmmy 21.5.
Seckcndorff. E. Frhr. t. 152.
Seoandus der Schweigsam« 38. 376.
Seebaoh. Marie 207, 500, 610.
Seeberg. R. 267.
Seedeichgeschiehten 186.
Seefeld. C. 247, 531.
Seeger, L. 165.
Seegger. J. 400.
Seeliger. E. G. 148.
SeeligmDller. A. B. 286, 566.
.Seelmann. W. «0. 70, 188 9. 347. 435,
495.
Seemann, E. A. II.
- 0. 36.
Seemannssprache 60.
SMraaaa« (r(l. AhtnUrntttttman) Im5,
SM.
HuMlhttg, r. 540.
8«ffMi 8S7.
Safvitc. B. 275.
Begor. Graf 490.
8«b«n, kfiastUriiekM M
Sabriag. L 290.
Saldal. A. 57.
- E. 5»*4.
- H. 10«.
- It. W. 108, IM.
Saider. A. «.
Heldl. A 75. 21(0, 241, 26u, 29«.
BaliTert. M. 1.30.
Seiler. F. 65, 353.
- J. 282.
8«illlJ<r», B. .54, 203. 265.
Seipp. Chr. 51«.
Saippel. P. 204.
Saitz. F 125, 42«
S»lbfltBArderlitarat«r lu.
Saldaa, Canllla (Maveba) «11.
Sallfer. P. ««, 15«, 353.
Salifmana. A. 220. 235, 517.
BaUirk, A. 4.3«.
Sali, K. 110, 2«1. 2«7.
Balle. Thomas 4.34.
SatlnaDn. A. 214.
- F. 164.
Sallsehopp, A. Ilo.
Salnaokar, R. 1o«, SO».
Seiaantik ««.
Sanel, H. «M, 551.
Samarao, A. IM.
Saalraaiia 89.
Samlar, J. J. 441.
Samraa, M. 307, «04.
Sananaoor 676.
Sangar. J. H. 210.
Baasstiaaspraaaa 325.
Saataasaa a. Spriehwöriar.
Sapp, J. H. 5«.
Saptambarbibel 42S.
Seraphisa. B. 20, 14«.
Bargejanko, P. A. 153, 472.
Sarvaas, F. 78. 141, S«S, 45».
Sarret, M. 118, 418.
Sanffer-Poreberea 579.
Saaffart. B. 484.
Saama, J. O. 15S, I80;i, 4h9.
Seaaa. H. (Saso) 107, 406.
Savarin, F. .5«2.
SaTering, N. 71.
Sarerinns de MaasaabMM s. Pafaa-
dorf, 8. T.
S^Tign«, Mme. da 430.
Satin, L. :i5. 124. 42«.
Sewett. Arth. *. Braasawettar, Arth.
Sexnalismas 8«2.
Sexualität 76.
Seydel, M. 81.
Seydalmaaa. F. 88«.
SaydI. A. 2«3
Saylar k. 502, 615.
SaaeaatOBiamas 3«2.
SbafUsbnry, A. A. C. Graf 38, 258, 375,
678.
Sbakespeare, W. 14. 221. SSd. 22««,
237, 25c). 27«, 2«9. 304. 453. 45«.
494, 500. 510. 513(7, 519. 52«. 532/3,
575, 508. WO. — Cariolaa 25, 531.
Haalat 131, 228. 261,^80, 439, 515,«.
581.534.50«. HaiariabV1.514. Jaliaa
C&aar 48, 531, 601. Eanfmau *a«
Vaaadif «08. EAairadraaa« 2S8.
.KSai« Jobaaa 53L Laar 51«. «Ol.
Lnstiga Waibar 237,8. Maebath 27.
228. 515. Mass fSr Maaa :i99. 531.
Othello 27. 228, 332, 515«, 587.
Richard 111 22"*. .5iil. K«aiardTaai«B
22S. Romeo and Jalia 48. 38«, 516.
Somiaarnaeht*traam229. 8«natta17:t.
588. Star« 515. Titas Aadroaikns
288. Dar Widarapeasticaa ZAhmaag
513.
Anfrabroagan 229.
- -Aasgabao 227,8.
— Ba««o-Tbeorie 227, 575.
- -Bibliographie 22«.
. - -Jahrbaob 226.
- -Parodie 30«.
0bers«tinngea*5.>4.
Sbaw, B. 72. 2:W, 518.
Shawerofs. J. 74. 360.
Sheller. Ph. B. 140, 288.
Sibylle, Herzogin r. Wftrttaabarg 445.
Siokal, Tb. t. 54, 342;3.
62*
()44
Personen- und Sachregister.
Siebe, Joseflne 199.
Siebeck, H. 81, 366.
Siebenbürgen 69, 225.
Siebenschläferlegende 40.
„Sieben Schnlmeistertenfel" 135.
Sieben weise Meister 387.
Sieber. J. 31.
Siebert, E. 65, 353.
Siebs, Th. 40, 66.
Siebnrg, E. 208, 500.
Sieckniann, H. Ed. 58.
Siedelongsgeschichte 58.
Sieffert, Fr. 417.
Siegbnrg-Mßlldorf 69.
Siegdorf an der Traun 5, 380.
Siegert, E. 85.
Siegfried, W. 198.
— -Sage 39, 42, 377/8.
Siegen, K. 295.
Siegert, E. 368.
Siegl, K. 63, 124, 248.
Siemar, H. 220.
Sieveking, F. 342.
Sievers, E. 54, 341.
Sijmons, D. 40.
Silbergleit, A. 78, 168.
Sucher, Ph. F. 177.
Simchowitz 3, 321.
Simmel, G. 90, 255, 536.
Simon, H. 196.
— J. 94.
— Ph. 264, 293-301, 586, 589-90.
— W. 256, 537.
Simons, B. 118.
Simrock, K. 13, 42, 494.
Simsen, E. 270
Simson-Suge 39.
Singer, K. 237.
— S. 49. 53, 99, 103, 341, 401.
Singspiel (vgl. Oper) 235.
Sinngedichte (s. anch Epigramm) 479.
Sinsheimer, H. 244.
Sittengeschichte 125, 139, 393.
Sittlich-Schöne, Das 296.
Sitzmann, E. 7. 323.
Sleptizismns 257.
Skinner, M. M. 203.
Skorra, Thekla 196.
Skowronnek, F. 187.
— E. 187.
Sknpnik, V. 267.
Skntsch-Dörff, S. 65.
Slaggert, Lamb. 403.
SIeidanns. J. 420.
Sleider 117.
Slenmer, A. 173.
Smend, J. 102, 151, 164, 399.
Smer, H. 93.
Smtdt, H. 22.
Snoilsky, Graf K. J. 232.
Sodenr, G. 118.
Sörrensen.W. 286, 568.
Sogemeiei, H. 223, 293.
Sokal, M. 95.
Solde, H., 8. Cordas, Enricins.
Solger,. K. F. W. 306, 364, 505, 529,
600.
Solitaire, M., s. Nürnberger, W.
Solothnrn 174.
Soltan, W. 38.
Sommer, Felix 435.
— H. 0. 42.
— O. 41, 379.
— -Tolomel, E. 43.
Sommerfeld, v. 257, 538.
Sommerfeldt, 6. 92, 128.
Sommerstorff, 0. 248.
Sonnekalb, P. 181, 489.
Sonnenfels, Amanda v. 7, 284, 297,
306, 563, 584.
Sonnenschein, C. 95, 374.
Sonnenthal, A. v. 253, 635.
Sontag, C. 252.
— Henriette 342.
Sontieff, Sonja 271.
Sophie, Knrffirstin von Hannover 125.
427.
— Charlotte, Königin von Prenvsen
133, 427, 440.
Sophokles 37, 232, 244, 609, 514 519
Sorw 121. '
Sorm», Agnes 253.
Sorrento, L. 160.
Sosnosky, Th. v. 200.
Soyka, 0. 10
Soxialdemokratie 21, 271, 478.
Sotialphilosophie 266.
SoxiAlproblem 142, 164, 270, 278, 627.
Soziologie 73.
Spiich, L. 153.
Spaeth, A. 414.
Spätromantiker 454.
Spahn, M. 18, 271.
Spaliitin 111, 116.
Spamer, 0. 405.
Spangenberg, J. 111.
— W. 102.
Spanheim. E. 429.
Spanier, M. 63.
Spannnng 80.
Sparlinsky, G. 262, 549.
Spatz, Ph. 66.
Specht, R. 206, 214, 235, 241, 250. 505.
— Th. 90.
Speck, W. 193.
Speckmann, D. 187.
Speckter, H. 150, 195, 470, 493.
Specnlnm vitae hnraanae 436.
Spee, Fr. 127, 155, 431/2, 441.
Speer, D. 134, 445.
Speidel, L. 16, 53, 6S, 144, 165, 186,
209, 214, 216, 218, 248, 250, 263,
295, 310, 313/4, 316, 340, 460/1, 501,
505, 609.
Spencer, H. 358, 361.
Spener, Ph. J. 445.
— Laz. 399.
Spenl6, 3. E. 277, 284, 306, 310/1, 601,
610.
Speratns, P. 101, 399.
Sperber, E. 85.
— H. 45, 77, 245.
Sperling, H. 0. 17. 325.
Sperontes s. Schnitze, J. S.
Speter, M. 63.
Speyer, Marie 183, 185, 303, 305, 596.
Spiegel, Jak. 421.
— L. 144.
— W. K. 43.
Spiel 73/4, 359-60.
Spielberg, 0. 266.
Spielhagen, F. 195, 203, 497.
Spiero, H. 2, 14, 16, 140, 142, 163,
169, 172, 185/6, 190/1, 193, 195, 197,
204, 212, 219-20, 222, 224, 270, 456/7,
482, 496.
Spiess, A. 88.
— IT. 33, 333.
Spina, F. 4, 105, 322, 404.
„Spinn, Spinn« (Volkslied) 48.
Spinoza. B. 50, 133/4, 277, 442/4, 555/6.
Spitta, F. 101/2, 104, 130, 163, 398.
Spitteler, K. 84, 133, 367, 375, 452, 578.
Spittler, L. Th. v. 461.
Spitzer, H. 72/3, 77, 319.
Sporck, F. A. Graf 128, 434/5.
Sport 66.
Sprachästhetik 58, 346.
Sprachbau 57.
Sprachbilder 62.
Sprache 16.
— im Drama 77.
— altdeutsche 66.
— althochdeutsche 340.
— neuhochdeutsche 34, 53, 55, 53, 278,
338, 574.
— ostfriesische 64.
— und Stil einzelner Persönlichkeiten
und Werke: Auffenberg 503. M. Be-
heim 59. Brentano 307. W. Busch
184. S. Dach 59, 123, 433. Fleming
127, 432/3. Friedrich Wilhelm I.
346. Goethe 280. 346, 556, 558, 573,
575. Karoline v. Günderode 604.
Hebbel 347, 479, 505. H. v. Kleist
346, 489, 502. Lessing 276, 554.
„Liebeskampf" 59. Luther 115. U.
Megerle 447. Nietzsche 59, 551. W.
Raabe 59, 347, 497. Reineke-Über-
setzung 401. F. Reuter 60, 347, 495.
Schiller 103,301,588/9. H.v.Treitsohke
58, 272, 346. Clara Viebig 355. J.
V. Voss 492. R. Wagner 56, 58, 240,
525. B. Waldis 109. Chr. Weise 436.
Sprachforscher 341/2.
Sprachforschung (vgl. Philologie) 57.
Sprachgefühl 65.
Sprachgeschichte 68, 344.
— germanische 62.
Sprachgesellschaften 52, 337.
Sprachkritik 276.
Sprachknnst 246.
Sprachlebbisch 60.
Sprachlehre (Grammatik) 6«, 358.
Sprachmelodie 81, 366.
Spraohphilosophie 57, 261.
Sprachpsychologie 57.
Sprachreinheit, 65, 352.
Sprachreinignng 65. 338.
Sprachrichtigkeit 65.
Sprachtheorie 257.
Sprachunterricht 66, 117, 419 20, 423.
Sprachverein, Allgemeiner Deutscher
52, 55, 338.
Sprachwissenschaft 51, 57, 335, 344.
— indogermanische 57.
Spranger, E. 87, 89, 258, 261, 363/9,
543.
Sprengel, J. 6. 24, 52, 330, 338.
Sprengler, J. 37, 209. 219-20, 509.
Sprichwort (vgl. Redensarten) 16, 62/3,
280, 423.
Sprickmann, M. 165, 479.
Springer, 0. 586.
Springhoe 171.
Stabius 424.
Stackdorn, Veridor v. 436.
Staden, S. Th. 434, 447.
Stadler, E. 163, 170, 227, 515.
Städte, Freie 143.
Staegemann, M. 532.
Stähly, A. 58.
Stael, Germaine de 575.
Stahl, E. L. 211, 299, 503, 590.
— F. s. Lilienthal, S.
— F. L. J. 272.
Stamm, E. 581.
i Stammler. W. 157.
Standeslieder 174.
Standesrevue 436.
Starcke, G. 252.
Starick, F. 138.
Starke, H. 224.
Starowski, E. 35.
Staub, F. 69.
Staudinger, F. 58.
Stauf V. d. March, 0. 165.
Stanffer-Bern, K. 150.
Staupitz, J. 412.
Stavenhagen, F. 16, 143, 225, 457.
Steck, L. 153.
Stefan, P. 178, 250.
Steffen, E. 143.
Steffens, H. 89, 151, 805, 600.
— J. H. 516.
Stegauographie 421.
Stehle, B. 27, 100.
Stehr, H. 199.
Steig, B. 19, 53, 89-90, 143, 180, 281,
283, 286, 283, 306, 326. 341, 489,
558, 561/2, 567, 572/3, 602.
Steiger, E. 169.
— J. 220.
— Marie 217, 508.
Stein, A. 264.
— A. T. 250.
— B. 17, 219, 509.
— Charlotte v. 7, 284/5, 486, 555. 560,
564, 570, 577.
— F. 4, 181, 322.
— H. v. 71, 240.
— K. Fr. Frhr. vom und zum 18, 87,
147, 27Ö.
— Kaspar 125, 427.
— Ludw. 45, 276.
— W. 27, 42, 378.
Steinbach, G. 77, 253.
Steiner, A. 238.
— H. 187.
— L. 209, 266.
— W. 306.
Steinert, W. 179, 601.
Steinhuusen, G. 5, 97, 99, 138, 323.
Steinitzer, M. 80, 241.
Steinle, A. M. v. 306, 602/3.
— E. V. 306, 602.
Steinmann, Antonie 244.
Steinmetz, F. 278. 556.
Steinmüller, B. 74.
Steinrflck, A. 254.
Steins, F. 293.
Steinthal, H. 268, 335, 375.
— W. 230.
Steinwenter, A. 94.
Stejskal, K. 34.
Stekel, W. 37, 76, 875.
Stemplinger, E. 27, 87, 88, 237, 332,
375, 522.
Stendhal s. Beyle, H.
Stengel, E. 54, 148, 340/1.
Stenger, G. 212, 287, 291, 503, 568,
577.
Stenglin, F. Frhr. v. 200.
Stenzel, K. 102, 272.
l'ersonen- und Sachregister.
645
ateplmn, C. 10(1, 177, 488.
— V. 27-30, 333.
— J. C. 257, 5;W.
HUphnnie, 0. (d. JOn^ero) 515.
Stepplin(f, K. 117, 419.
Steppuhn. F. 305, 599.
„SterbenHkunHt" US.
Stern, Adolf .1, 10. 180,321,462.3,467.
— Alfred 117.
— E. 200.
— i 134, 444.
— J. L. 0«, 247, 374.
— M. 2«H.
— M. R, V. 182. 4«3.
St«rnber(f, K. 222, 612.
— W. 53.
Sterne. L. 202;3. «ü«.
SternfeM. M 176.
— R. 102, 240, 523.
Sternheim, K. 78.
Stettenbeln). J. 253.
Ste?en«on, R. 186.
Steward, M. C. 210.
Stewart, II. L. 264.
StiMBsny, R. 208.
Stioh, H. 25, 331, 557
Stiokelberger, H. 158.
Stioker, G. 119, 421.
Stieda, W. '.»1, 209, 501.
Stiefel, A. L. 46/8, 106, 119, 122,383/4,
386, 388, 405, 422, 424.
— K. J. 54, 342.
Stleff, Ch. 47.
Stieger, F. 233.
Stieler, Karl 164.
— Kaspar 128, 432, 434.
Stieve, F. 49, 388.
Stifter, A. 32, 144, 185, 189,208,4612,
494/5, 605.
Stigel, J. 116.
Stil 16, 58/9, 74, 360.
Stilkanst 74.
Stillich, U. 96.
Stilietik 3.5, 333.
Stilling, J. H. (Jung-Stüling) 258, 541,
576.
.Stimming, A. 336.
Stimmungen, ästhetische 80, 364.
Stirner, M., s. Schmidt, Kaspar.
Stocker, Verena 238, 523
Stockraann, A. 81, 146, 202.
Stocks, H. 37.
Stöber, A. 185, 590.
— F. 168.
.Stoeoker, A. 15, 268.
Stöckhardt, E. 173.
Stoeokius, H. 111, 410.
Stölzle, R. 147, 258, 465, 541.
Stössinger, F. 12, 235, 243.
Stoessl, 0. 10, 74, 209, 228.
Stoffgeschichte 37-52, 375-89.
Stolberg, F. L. Graf v. 167, 475.
— L. 153.
Stollberg, O. 221.
Stoltze, F. 585.
Stolz, A. 267.
— H. 132, 212, 221, 440.
Stolze, W. 124, 397, 427.
Stona, Maria s. Scholz, Marie.
Stopes, C. C. 55.
Storok, F. 155.
— K. 2/3, 74. 79, 150, 191, 200 1, 248,
328.
— W. 40, 52,"336.
Storger 60.
Storm, T^. 26, 152, 165, 185, 195, 311
451, 453/4, 471, 479, 498, 612.
Stosch. J. 54.
Stotzingen, A. t. 271.
— 0. Frhr. t. 284, 563.
Stowasser, J. M. 26, 173.
Strasser, R. 166.
Stranitzky, J. A. 439.
Stranz, K. 251.
Strassburg 257, 275, 307, 557, 603.
Strassburger, F. 86.
„Strassburger Post" 20, 328.
Strathmann, H. 417.
Stratz, R. 338.
Straub, S. 60.
Strauch, Ph. 107, 405, 531.
Stranss, D. F. 7. 49, 263, 452, 454, 650.
— E. 388.
— Herrn. 22.
— R. 241, 265.
— und Torney, Lnln t. 16, 172, 457,
482.
Strecker, G. 330.
Streekar. K. 161, 18». 1*7. 281/4. 268.
200. 4U8, 576.
Streetr, U. 24H.
Hirehlenaa, N. Kdlnr *. (Lenan, N) 7.
13'4, l'>9, lAU 7. 188, 810, 802, 460/1.
471, 480. 664. 601.
Streicher, A. 206'7, SM.
- 0. 65, 88«.
Streit, h. 307.
Streitberg, W. 64.
Stremel. M. A 478.
Strich. F. 240. 522.
Stricker KMl.
Strigl. H. 50.
Strindberg. A. 205, 228, 234, 582.
.Stritxke.- R 247
Strenrrl«, Sl. 103. 401.
Strevesdnrff. M. H. ▼. 444.
Strnbl. K. H. 144, 164. 169, lU7. 473.
Strfile 118
Stromer, H, 393.
Strophen, itnllenlsche 82.
.Strophenbau 307.
Struck«, C. 42. 370
Strnker. J. 211, 60.1.
Strunz, F. 198.
- K. 177.
Strzemoha, P. 144.
Stubenberg, II. W. *. 126, 489.
Stuber, J. O. 257.
Stocken, E. 224. 513, S82.
Stuoki. 0. 54, 343
Studenten, Stndententura 49, 66, 89-91,
95. 246, :{39, 373, 388.
Studentnnlied 174.
Studentensprache 60 1, 348
Studentenverein, Theologisoher, Er-
langen 90.
Studitz. D. T. 403.
Stube, R 78.
St&ber-GOnther. F. 316.
StBracke, H. 205, 231, 242, 246, 530.
Stuhrmann, J. 42. '
Stumm, Lucie 106.
Stundenbezeichttungen 68.
„Sturm, Der- 22.
Sturm, Joh. 419.
- K. F. 85.
- -Meerane 87.
- und Drang 157, 179, 209, 867, 450,
475. 531.
Sturmfels. W. 65. :152.
Snohier, W. 39, 136, 447.
Sndermann, U. 16, 199. 222. 224, 246,
360. 457, 501. 513. 632.
Sndhoff. K. 63. 120. 422
SBs«. Maria Vinzenz 485.
SBsskind von Trimberg 321.
SBtterlln. L. 66. 353.
SBvern 83.
Suhm 427.
Sniger-Gebiog, E. 3. 167. 187, 190, 321.
Snlzer. J. O. 151, 515, 678.
Snnanda-Dämannaka 45.
Snphan. B. 33. 561. 670.
Supper. Agnes 202.
Suse, Th. 143.
Susman, Marf;arete 168. 170, 481.
Butter, 0. E. 157.
Swet, K. 92.
Swift. J. 336, 480.
Swinburne, A. Ch. 613.
Swoboda, H. 76, 265.
Sydow. Anna 151, 261, 286, 667.
Sylt 186.
SyUan, J. 107, 406.
Sylvester 110.
Symbolbegriff (bei Goethe) 676.
Symbole (christliche) 5SS
Symbolismus 305.
Synthese 72.
„Syphilis" 08. 420/1.
Szymank, P. 89, 95, 369.
Tabakgennss nad geistige Arbeit 75.
Taoitas ;»7, 442.
Tinze 73.
Tiaaer, A. 314. 614.
Taesler. Cl. 200.
Tiufer 409, 413.
TagebOeher 100, 126, 146. 392, 61.5.
Taglioni. Marie 255.
Tailhade, L. 44.
Taille, J. de la 370.
Taine, H. 276, 358. 304.
Takt 81. 300.
Talmud 443.
Tangl, M. 21.
TftMMr. A. Vi», 42).
TaaabABMf 46. .tMM.
Tappelet. 0. 83S.
T>ra»l, II. 40, 8011, a06.
Taabaaan, f 388.
Taaler, J. 405.
Taeaand and »in* Naelit 4«, 881^ AU.
- and ein T*f 46.
Taut. K. 42«.
TaTeraler. W. 87, 41.
Teohea. V. 100, lOft, 408.
Techaik 6). 66.
, Telephon" 68.
Tellsage 46. 801. 381.
Tetnann, Ilermiona (FrtaMlwa, llar-
mlnne r ) 201.
Tefarnsee 66.
— O. T. f. Hartmann. OtU.
Telehmann. W. 174.
Teiehner. Der I>i2.
Talrlintk. J. :{mo.
Tempel- Auigabea 279, S87, 289, f8l.
297, 613.
Temperament. hBaetlarlMba« 73.
Tendena 77, 363.
Tenne, A. 50.
Tepl (3tlft) 28«.
Terstecgen. O. 128. 606.
Terzinen H2.
Tesch, A. 56.
Testamentam Poiealli 110, 408.
Tetzner. F. 60, 116.
Teabern. H. B. r. 71.
Tenchert H. 69-70, 366.
TenUeli, T. 48.
Tenwia, J. 209.
Tbackeray. W. M. 202.
Thaler. K. t. 166.
Thalhofer. F. X. 11.
Ttaamm, M. 32.
Thayer, A. Wh. 176.
Theater (Aarrahroagea, BBkaa. Paat-
«pieltheater. Iloftheater, Natieaal-
theater. Previaathaatar. Sehleaa-
tbaater, Stadttheater, Uaterhaltaan-
theater: Tgl. aaeh Drama, Frailiekt-
theatar. Kinemategrapheatheatar.
KBnstlertheater. Pappeathaatar,
Sehattentheater, Scbaospial) 89. 181.
207 8, 2U. 247. 249. 2.». MH, 526, 529.
— In: Amerika 249, 386; BarimU
240. 521 5: Berlin 215, 221, 2SV«,S42,
240 7. 251, 514, 516 7, US, 580, »t,
534. 557; BraaBabarff 129; Bntmtm
248, 631 : Darmstadt 106, 182, 248,
531 2: Dessaa 294; DeaaaaaaUafaa
105, 404: Draadea 224. 529. 6M;
DBeaalderf 2«)0, 516 7 ; B(ar 108, M8;
Sleaaa 105; Fraakfnrt a. M. 848;
Gdtiinffaa 248: Getha 248, 682: Sma«
439; Halle 248: Hambarg SI2, 288,
248, 632, 634; Haaaofar 248; Bartaa-
•tein 243/4, 251; Karlarah« 248. 682 :
Kaaaal 248; Kebart 131, 248. 48»,
632; Kftaiffabarf i. Pr. 132. 249;
UIpzig 106, 249, 251. 302. 617, 677;
Undon 936. 246; Manahaim 296.
687; Heiaiagan 207. 249, 310, 616.
627; MBaehen 247. 250, 617. 529-31.
633: Naumburg 12V: Obarammarga«
347; Paria 236, 30a &01:-Paaa« 249:
Potsdam 614; Prag 242; RaatUavaa
132,439; Refal 132. 249. 633: RAaaal
129; Salzburg 249: Schweiz 34»;
Stattgart 517. 633 : Thale 243; Weimar
207, 249, 291. 294, 510. 514, 6187,
688, 608; Weatlalen 182, 440; Wiaa
14, ^ 224. 229, 247. 260 2, 470,
50». 615, 517. bMi 1,588; Zwaibr«ekaa
24»; Zwtekaa 249.
— aatikaa 246
— dar FttBfUasaad 244, 5S6.
ThaataHUtkaUk 246.
Tkaateralmaaaehe.Thaatarkalaadar 241,
242.
Theateranekdotea 250.
TbeaterauMUttung 244, 246, 627.
Thaataranaatelluag in Bartla 246.
Thaatarbaataa 246.
Thaatorbaleacktang 244.
Theaterbibliographie 242.
Theaterdarsteller 131/2, 151, 250 4.
533 5.
Theaterdeknratienea 244. 291.
Thaaterdirektoren 245, 249-50.
Tbaatarflaaazen 245.
Tbaatargaachiehte 439-40, 526-35. —
106, 131 -2, 241-56, 294, 579.
646
Personen- und Sachregister.
Theatergesellscliaften, englische lOß.
Theatergesetze 527.
Theaterhochschule 246.
Theaterillnsion 243, 525/6.
Theaterbalender s. Theateralmanache.
Theaterlcostüme 526.
TheaterVrach 247.
Theaterkritik 244, 614.
Theaterkultnr 243, 525.
Theaterlcanst fSchanspielknnst) 243,
245/6, 525, 528.
Theaterleiter 249-50. 533.
Theaterpädagogen 246.
Theaterproben 244.
Theaterpnblikura 244.
Theaterreforra 243, 523.
Theaterrepertoire 291.
Theaterschnle 246, 529.
Theiiterspielplan 243.
Theuterstil 243.
Theatertechnik 244. 526.
Theaterzeitschrift (Anfgabe der) 525.
Theaterzensnr 207, 244/5, 527.
Theaterzettel 245, 295
„Theatrnra Enropaeum" 20, 126, 328.
Thederings 183.
Theoderich der Grosse 43, 378.
Theodizee 256, 296.
Theokrit 160, 375, 573.
Theologie (vgl. Religion) 9, 149, 258,
260, 405, 413, 441.
Theosophie 23.
Thibaut, A. F. J. 46I.
Tnieinann, G. 289, 299, 590.
Thieme, F. 298, 585.
Thiessen, K. 176.
Thilo-Lnyken, M. 307.
Thimig, H. 254.
Thoma, A. 39.
— Hans 157.
— L. 187, 195, 532.
Thomas, Calvin 322.
— D. 340.
— D. H. 590.
— -San-Galli, W. A. 150.
Thom»sius, Chr. 53, 135, 338/9, 446.
— H. 18.
Thommen, R. 15.
Thompson, B. N. G. 122.
Thomson, E. 63, 350. 585.
— F. 297.
Thon, Eleonore 560.
Thor s. Westen, W.
Thoreaü, H D. 16.
Thormodns Torfiieus (Torfeson) 607.
Thorn, E. 173.
Thornseth, R. G. 154.
Thorwaldsen, A. 452, 557.
Thoyras, R. de 501.
Thrändorf, E 110, 409.
Thndichura, Fr. 17, 119, 422.
ThOrheim, Gräfin Luise 140.
Thüringen 94, 116, 144, 165, 190, 298,
415.
Thnmb, A. .56.
Thumser, K. 243, 245.
Thnren, H. 121.
Tbnrgau 174.
Thurn, Ritter vom 386.
Thyssen, E. 273, 553.
Tibal, A. 197, 242.
Tichoff. M. 219, 510.
Tieck, Dorothea 516.
— F. 600.
— L. 45, 179, 185, 215, 303, 305/6, 310,
340/2, 453, 487/8, 491, 493, 506, 514,
529, 594/7, 600/2, 604/5, 613.
Tiefurt 288, 293, 569-70.
Tielo, A. K. T. 3.
Tiemann, H. 86.
Tiere (in der Dichtung) 50, 63, 238.
Tierepos, Tiersage 47, 343.
Tierkomödie 210.
Tiernamen 64, 351, 388.
Tiersage s. Tierepos.
Tiktin, H. 61, 348.
Tilgmann, F. 173.
Till Ealenspiegel s. Enlenspiegel.
Tillmann 92.
Tillotson, J. 442.
Tilly, Graf 156.
Tirol 68.
Tischbein, J. F. A. 591.
— J. H. W. 286, 565/7.
Tischer, G. 238.
TUohÜTierer 94.
Titel, nilit&risohe 62.
Titin», A. 260, 546.
Tittm.inn, J. 336.
Tobler, A. 56, 82, 336/7, 343.
— O. 19.
— L. 69, 470.
— S. 183.
Tochter Sion (mystische Dichtung) 405.
Tockert, J. 66.
Tocqueville, A. Cl. de 318.
Tod (in der Dichtung) 296.
Todtmoos-Schwarzenljach 68.
Tögel, H. 95.
Tönnies, F. 296. 583.
Töppler. R 92.
Töwe, C. 295, 582.
Toilette (im Roman) 185.
Toll, J. L. T, 442.
TolBtoi, L. Graf 153, 205/6, 234, 264,
472, 499.
Tomassini 475.
.tonangebend" 63.
Tondichter 235.
Tonger, P. J. 269, 302.
Tonmelodie 81.
Tonnelat, E. 198.
Tornius, V. 131, 162, 243, 275, 281, 291,
559.
Torresani, K. r. 200.
Totenklage. Altgermanische 430.
Totentanz 52.
Towers, J. 233.
Towska, Kory s. Rosenbaum, Elisabeth.
Trabert, A. 91.
Tragik 16, 80, 72/3, 299-300, 360.
Tragödie 80/1, 131, 208, 219, 274, 299,
363, 509.
Tralow, J. 208, 221.
Trapp, R. W. 239.
Traub, G. 267.
Trauer, E. 291, 576.
Tranergedicht 91.
Traum (vgl. Schl.-if) 37.
Traumann, E. 78, 275, 280/1, 283, 285,
559.
Traun, J. v. d. s. Schindler, J.
Trantmann, M. 41.
— R. 63.
Trebitsch, A. 14, 17, 75, 80, 155, 232,
237, 268, 277.
— S. 80, 230.
Stein, Marianne 252.
Trefftz, J. 113.
Treitschke, H. v. 272, 319.
Treu, G. 279, 557.
— R. 12, 145, 220.
Tribschen 522/3.
Triebel, L. A. 217, 508.
TrielofT. P. 565.
Triesch, Irene 254.
Trinius, A. 45.
Tristan und Isnide 43.
Tritheraius, .1. 99, 120, 418, 420, 424.
Troeger, C. 147.
Troeltsch, E. 110/1, 265, 527, 546.
Trojan, E. W. 261.
-- J. 161, 199
Trotzendorf, V. 419.
Trowbridge, W. R. H. 286, 566.
Trübe, 0. 213, 221, 505.
Trust 183.
Tschabuschnigg, A. Ritter v. 200.
Tsohackert, P. 101, 114, 116, 398, 413,
416.
Tschechow, A. 205.
Tschinkel, J. 31.
Tschudi, Äg. 106, 301, 381, 404, 502.
— Clara 238.
Tuch, K. 211.
Tübingen 293, 310, 609.
Tümpel, W. 127, 431/2.
TOrok, H. 75, 228, 263, 293, 361, 550.
TOrckheim, Lili Baronin (Schönemann,
Lili) 288, 460.
Türkheira, A. 164.
Tusch, H. E. (Duscht 108, 406.
TOselmann, 0. 220, 510.
„Tunnel unter der Spree" 143.
Tumparoff, N. 278, 287, 556, 571.
Turgenjew, I. 2056, 220, 293.
Tnrszinsky, W. 191, 202, 242, 250, 252/8,
256.
Twardowski, Meister 44.
Tyrolt, R 218.
Ubell, H. 169.
Uokeley, A. 113.
Überbrettl 254, 5.35.
Überlingen 108.
Überlistnngsrootiv im M&rohen 382.
Übersetzungen 82, 366.
Übersetznngsliteratnr 131, 172/3, 182,
202, 439, 493/4, 498.
üecker, K. 479.
Uhde-Bernays, H. 294.
IJhland, L. 25, 30, 46, 310, 383, 453/5,
479, 609, 613.
Uhle, P. 295, 580.
ühlig, G. 96, 343.
— H. 23, 330.
— K. S. 240.
Uhlirz, K. 62, 349.
Ulbrecht, W. 270.
Dienberg, K. 429.
Olfila 27, 332.
Ullmann, Charlotte 142.
— H. 153, 159, 181, 213, 231, 504.
— L. 21.
Ullrich, H. 436.
Ulmann, H. 157, 270, 475.
Ulrich, F. 129, 437.
— W. 36.
Ultramontanismns 148.
Umhauer, E. 10.
Unbescheid, H. 302.
Ungarn 145.
Unger, E. 170.
— M. 21, 176.
— R. 157, 160, 257, 475, 538.
Ungern-Sternberg, A. Frhr. v. 182.
Ungleiche Kinder Evas 106, 405.
Unglückselige, Der (H. W. v. Stuhen-
berg) 126, 429.
Universitäten (Akademien, Hochschulen,
Volkshochschnle, Vorlesungswesen) 2.
51, 89, 234, 369, 420/1. — In: Altdorf
90; Basel 90, 116, 370; Berlin 89, 307,
336/7, 340/3, 369; Bonn 342; Breslau
336; Dillingen 90; Dorpat90; Duis-
burg 90; Erfurt 90, 420; Erlangen
90. 370; Frankfurt a. 0. 90, 96, 374,
572; Freiburg i. Br. 90, 340, 421;
Fulda 90; Giessen 90; Göttingen 90/1,
336, 339; Graz 91; Greifs wald 336,
423; Halle 336, 339, 343; Heidelberg
49, 91, 341,380; Helmstedt 91; Jena
91; Leiden 339; Leipzig 91, 94, 281,
342, 370, 373, 420, 555, 557, 559;
Liegnitz93; Marburg 91, 425; Münster
336; Posen 336 ; Prag 91 ; Kegensburg
91 ; Strassburg 275, 281, 559 ; Tübingen
92; Weimar 336; Wien 92; Witten-
berg 423; Würzburg 149.
Universitätsgeschichte 89-92, 373/4.
Universitätsreform 1.
Unnennl)are, Das 74.
Unsterblichkeitsproblem 296.
Unterbewnsstsein 361.
Unterhaltungsschriftsteller 200.
Unterhaltnngszeitschriften, katholische
20.
Unterricht, deutscher 277, 329-80.
Unterrichtsbücher 23, 423.
Unterrichtswesen 136.
Untreuer Liebhaber (Novellenstoff) 47.
Unus, W. 224.
Urban, A. 169.
— M. 106, 214.
ürburschenschaft Jena 91.
Urceo, Codro 420.
Urheberrecht 290, 576.
Ursula (Heilige) 557.
Urtica 144.
Urteil, ethisches und ästhetisches, im
Drama 25, 81.
üsteri, L. 152.
— Paul 152, 326.
Utitz, E. 140.
Vadianus, J. 117, 410, 417.
Vaerendorp, K. 172.
Vaihlnger, H. 265.
Vajda, V. 48.
Vald6s, J. 411.
Valentin 177.
— V. 42.
— Nannette 611.
Valfyr 234.
Valentiner, Th. 26.
Valla, L. 418.
VaHentin, B. 173. 228, 329.
- R. 526.
Vallette, G. 198, 283, 562.
„Vandalen, Vandalisrous" 63.
Varena, Adolf 532.
Varges, W. 52.
Varnhagen t. Ense. K. A. 303, 453, 460,
611.
Personen- und Saohrefifister.
647
VarnhagCD t. Eni«, IU1i«l 310, 610.
RoiB Hurta t. Aiatngr, Roi* Mitrla.
Variet« -254, 535.
Varrentrapp, 0. 202, 'J7>J, 54V).
VaMri, 0. 3U5.
Vasimer, K. 114.
Vateranier 111.
Vaoghan, C. R. 13t).
Vedel, V. 40. '
Vedelioias, P. 120.
Yeigeliberg, E. 139.
Veit, F. L. «5.
— M. 3, 268.
Veldelts, Hainr. t. 37. 375.
„Velha^en t Klaslogi Honattheft«" 21.
Veiten, J. 438.
VeUbnyaen, L. t. 536.
Venedig 2.38, 283, 477.
Venhoven, J. 165, 479.
Vennsberg 45, 381.
ver- (Vorsilbe) Ol.
Verbrecher, jai^cndUche (KinfluM der
Schundliteratur) 10.
Verdnntsohangswörterb&cher ti6, 888.
Verdi, H. 299.
Vererbung;, Vererbangsproblem 76, 300,
3«1.
VerfanBongsgeiohichte, deutsche 36.
Vergangenheiten, grummatiValisohe 67.
Vergeltangsidee 264.
Vergil 173, 375.
Verhaeren, E. 173. 230.
„Ternagelt" 64.
Vermehren. B. 303.
Verne. J. 50.
Versbau. Verslehre 81, 367.
— französischer 82.
Verworn, M. 267.
Vesper. W. 156.
Vetter, V. 64. 69, 136, 152. 190. 351,
448, 470.
— P. 109.
— Tb. 227.
Vetsob, J. 68/9.
Vial. F. 125.
Vianey 4;i.3.
Vico, G. 134, 444.
Vidossicb, 0. 43.
Viebig, Clara s. Cohn, Clara.
„TielzoTielen" 64.
Viereclt, Q. G. 154.
Vierordt, H. 142, 163.
Viertel, K. 191.
Vietor. L. 260, 544, 546.
- W. 15.
Vienssienx, G. P. 1.39.
Vignaa, H. ▼. 555.
Vignola, B. 16.3, 311.
Vigny, A. de 1.56, 474.
Villard, A. 18.
Villers, A. v. 152, 471.
Vilmur, A. F. C. 3, 04, 265, 821, 351.
Vincentins. G. 120.
— P. 93, 423.
Vinoi, L. da s. Lionurdo da Vinci.
Vineta 45.
Virginia 38.
Visan, T. de 305.
Vischer, E. 15, 90, 116, 370. 416.
— F. Th. 16, 71, 270, 453/4, 470.
— L. Fr. 436.
Vlschi, L. 296.
Visconti. Primi 430.
Visperterninen in Wallis (Mnndart) 68.
VlaSinsky, .1. 195, 311, 612.
Vlenten, C. F. ran 75.
Vooht, H. de 119. 383/4, 422.
Vookeradt, H. 27, 30.
Vögele. A. 73, 237, 360, 522.
Voegtlin, A. 35, 200, :m.
Volk, V. 186.
Völker, J. A. 26.
— K. 416.
„Völkerfrahling" 64.
Völkernamen 64.
Völkerwanderaog 35.
„Tölkisch" 63.
Vogel. J. 281/'2, 284, 559, 66;$.
— Otto 26.
— Th. 291, 577.
Vogeleis, H. 106.
Vogeler- Worpswede, H. 203.
Vogelstein, U. 268.
Vogesen 68.
Vogl, J. N. 26.
Vogt, C. 115.
— F. 1, 3, .321.
— K. 134'5, 266, 293. 2;i9, 3:18, 445/6.
Verl, Th. 83.
Voigt, Chr. 0. T. 66«.
— J. HH, 272.
VolapQk &H.
Volk and Kunst 16.
Volkarl. O. 293. 315. 616.
Volkell. J. 16. 72 3, 217, 607, 611
Volkenborn, H. 163, 479.
Volkmaon. L. lt.
— -• O. 342.
— K. T. (Leander) 462.
Volkner, R. 250.
Volksblbllotbeken 12.
Volksbildung 96, 374.
VolkibAober 104, 401.
Volksdichtung 78, 341.
VolkserOhlnng 492^^
Volkserziehuog 243, 290 '
Volkeettiebungslehre (bei liorderj .■■'O.
Volksfestspiel« 244.
VolkahoohMihulwesen 96, 374.
Volkskunde 51, 336/7, 341/2.
Volkskunst 7H.
Vulkslied 48, 102. 170. 178/6, :i07, 310.
341, 367. 473, 482.
— historisolies 129.
— in Krain 841.
— Stoondorfer 174, 488.
Volksliedbewegung 174.
Volksmusik 81.
Volksnsmen, deutsche 64.
Volksroman 191.
Volkssage 43.
VolksMbrirtsteller 141.
Volksschule s Schulen.
VolksschwUnke 104.
VolkssUlrome, deutsche 64.
Volkstum 5.
Volkbunterhaltnng 244.
Volksweisen si.
Vollmer. F. 124
Vollmoeller, K. 231. .336, 532.
VolUire. F. M. A de 7, 151, S3\ 258,
533, 542, 604.
Voltelini, II. t. 257, 588.
VoU, O. B. 257, 638.
— J. Chr. 515.
Vorländer. K. 2.50, 54:1.
Vormärz 152, 165/6.
Vortragskunst 240.
„Vorw&rta« (Paris) 611,2.
Vorwftrts-Verlag .323.
Vos Reynaerde s. Reioeke Fuchs.
Voss. E. 111.
— Krnrstine 461.
— 0. 89.
— H. V. 503.
— J. T. 182, 212, 491,2, öai.
— J. H. 27. 286, 382, 843, 461, 510,
668.
— H. 154. 195, 451.
Vossen, O. 165.
Vossius. J. G. 445.
Vossler. K. 53.
Voulliftme. E. 395.
Vulpius. Cnristiane s. Goethe. Christiana.
— W. 193, 243, 284.
Waas. Chr. 28, 280, 28.1. .561. 576.
— F. 125.
Waohsner. F. 96.
Wace. H. HO.
Waohler, E. 22, 35, 68, 183, :)3:<.
Waohitein. B. 126.
Waehter. R. 144.
Waokenroder. H. 105, 306, 6»4/fti 601,2.
Waoker. K. 03.
Waeknrnagel. F. 179.
— Ph. 308.
— R. 97. 390.
Wadkowskl. M. 264.
Wftohter. Alb. 94.
— L. (Weber. Veit) 602.
Wlhde, IL 9.3. 118, 168. 420.
Wtsehke. H. 118, 168, 420, 476.
Waettoldt. W 85, 506.
Wagner 58. 346.
— A. M. 74. 164, 2134. 505.
— Chr. 44.
— Coaiaa 628.
— F. 171, 196, 481.
— Q. 289, 247.
— J. J. 477.
— K. 1S8, 306. 602.
— K. 0. i4».
— U. Ul.
— R, 237-40. 621.5. — 16 8. 25. 5«,
73, 151. 295. :?2<». :U<\ 447. l.'.l, 527.
567. 5M. — 9ttmntU VM talmm
52S: rMam.Mr.MV4i FNitw^w
HellA«4er fn.lt4i Ora« «M iHkMa
an die WlMtr IHi ImImH flW.
6X4 : Jngeadwerlw SM. IMi LUWe
«erbot .V.'l: Ulwnffto «H. IMt
MelsUrsiBffer SN, s£l. «Mt AmUbI
940, M2i Pf«ene«hriflM UO, aM/4:
Bi«Ml tWt Hht 4ee Klbel««** U<
940, 878, fttt. 834: Tuah4«a«r SM.
«39: TrielM »U leoMe 238. 5SI*2.
&S4.
Waner - Blefmnkiea *mi Ckmnki»-
rfstlkea tU. ULI
- -BrUfe 151, 6S3.
- -Lieder (!■ VM») UO.
— Moseaa 240.
Wahl 437.
A. 270.
Wähle, J. 279, 2>i9. 664. 67*i.
Wahnelt. 0. 67. 346.
Wahrheit, dichUrisehe M). 964.
Wahnieh«anr. als phileaephisrher Be-
griff 72.
Walblinrer. W. 16L
W.ite. A. g. 4S, 37«.
W.iti. Th. 88, 38. SM.
Waleh (Lehrer) 43«.
Sign. .394.
Waldaa, M. 2«io.
Waldberg, M. Krhr. t. IS3.
Waldburf, M. 4.32.
Waldbnrger. A. 118.
Waldeck. H. 295. 580.
- Marie 302.
Waiden, Harry 22. 254.
- Herwarth 22. 252.
Walder, Dan. 446.
Waiaerdorff. H. v. 1h.
W«lders«e, Graf 16.
Waldeyer, W. 149.
Waldhsnsen. Agnes 197.
Waldif, B. 82. luO.
Waldmann. B. II.
Waldoer. J. J. 171.
WaldsUtte (Sehweit) 106.
Walheim, A. 30 1.
Wallasehek. K. 345.
Wallherg, g. 213, 215.
Wallcnrodt. Fran ▼. 690.
WallenskOld. A. 5«. 102.
Wallenstein. A. Graf w. 1234. 426.
Walleasteiaspiele 134, 948.
Wallis (Mandartea) Ü.
Wallner. A. 31.
- r. (Sehn) ssa
- J. »4.
Walaeaaaa. H. SS, S38.
Walser, R. 199, 306, 002.
Walsb. F. C. de 507.
Walter 210.
Jobs. T 119. 422.
- von der Vegelweide 3)3.
- -Freyr, 8. 14;i.
Waltharins 42.
Walther. E. 28«. 333.
- W. 417.
Walt, U. 33.
- J. A. 58, 846.
Walzel, O. f. 2, 38, 211, 213. 21«, 3S0.
-2:12. 261, 273, 292, SOS. 30«, 30».
311, 313. 318, .320. SS7, .175, 50&«,
548. 55.3. 578, SMfi, «00/1. 60«, «OS.
6123.
WaMlerhIhnen 43S-4a
Wandermetivs 37.
Wandertruppen 5.3S1.
Waaiek, G. 4^17.
Waatoeh, R. 10, 146. 168, IKß, SM,
221 2, 233. 235, 251, 2U, 4««, ftlt,
518.
Wappler. P. 116.
Waring, L. U. 113.
Waraeke. P. IM. 4«Sl
Warneeke. V. SSS. 561.
- R. 161, 504.
Warsherg. Barea 471.
Wareehaacr. A. 43L
WarsUl, W. 8<).
Wartbarg 112.
Wartbarger. II. 112.
Warthargkrieg :t41.
Wartenslebcn. GabrUle OrUa tr. 82.
Warwar. M. -2:«>.
Waaietowski. W. r. 556.
WatMaa, B. 16.
Waaeerauuu. J. 75, 198«, 36U
Wartian. F. 2«ki. 225.
648
Personen- und Sachregister.
Wattez, 0. 45.
Waner, W. 246, 529.
WawrenncV, W. 188.
Weber, C. M. v. 236.
— E. 85.
— F. 52, 126, 143, 337.
— F. W. 183, 305.
— H. 174. 257, 482, 5.38.
— H. V. 11.
— H. J. 59, 71.
— Joh 110, 408.
— L. 229, 246, 530.
— M. 485.
— 0. 426.
— Veit, 8. Wächter, L.
Weberchronik, Aucfsbnrifer 406.
Websky, J. 89, 256, 537.
Wechssler 42.
Wechsnng, A. 229.
Weckerlin, J. F. 593.
Weckherlin, R. 428.
Wedde, J. 164.
Weddigen, 0. 54, 341.
Wedel, K. ▼. 147, 468.
Wedell, 0. v. 147, 468.
Wedekind, F. 15/6, 224/5, 243, 245, 457,
500,1, 513/4, 528, 532.
Weertb, K. 162.
Wegener, C. H. 128, 434.
— P. 250, 254.
— K. 256, 302, 537.
Wegroann, C. 164, 479.
Wegwitz, F. 169.
Wehnert, B. 23, 310, 609.
Wehr, G. 174.
Wehrhan, K. 46. 48, 162, 478.
Wchrmann, M. 83.
Weil), Frau, Dame 79.
Weichardt, C. 248.
— W. 156.
Weichberger, K. 22. 606.
Weichelt, H. 263, 265, 551.
Weidenmüller, 0. 103, 401.
Weidner, J. L. 429.
Weigand, 0. 55.
— F. L. K. 61.
— W. 152, 238, 471.
Weigel, A. 5.
— E. 83.
Weigert. J. 104, 401.
Weigle, E. 84, 163. 867, 478.
— J. 315.
Weiglin, P. 315/6, 615.
Weihnachtslieder, altdeutsche 102.
Weil, R. 54, 342.
Weiland, E. 218, 509.
Weilen, A. v. 131, 152, 158, 193, 196,
200, 215, 228, 251, 273. 304. 315, 516,
529, 553, 596.
Weilenbeck, J. 249.
Weimar 20, 51, 69. 144, 238, 277, 280,
288, 295, 298, 555, 585.
— W. 112, 411.
„Weimarer Wochenblattohen« 328.
Weimer, H. 83, 85.
Weindrioh, M. 115.
Weiner, P. 108.
Weingartner, F. 235.
Weininger, 0. 17, 265.
Weine, Chr. 130, 432, 436.
— 0. 11, 68. 60/1, 64, 67/9, 189. 247/8,
344/5, 347 352, 354.
Weiser, C. 4.
Weisflog, E. &0, .388.
- K. 185.
Weisker, F. W. 501.
Weiss, A. 72, 112, 3.59.
— Anton 370.
— E. 51».
— K. 221.
— Ottmar 531.
Weisüberg, J. M. 31, 196.
Weisse, Ch. F. 209, 270, 498, 601, 516,
534. 605.
Weisaenfels 120.
— 0. 189, 495.
Weisshelner, W. 230.
Weissmann, A. 242.
Weitbrecht. C. 3, 140, 281, 295, 456.
— R. 180. 495.
W«lxs&oker, H. 102.
— P. 178.
Weloker, F. Q. 572.
— R. 295.
Weldler-Steinberg, Angnst« 211.
WelUr. H. III.
Wellesx, R. l.Ti.
Wellt, H. O. 50.
Weltanschauang 43, 78, 142, 255, 261/3,
266, 295. 304, 315.
— christliche 141.
Weltgeschichte 1, 4, 269.
Weltherrschaft, päpstliche 110.
Weltklngheit 263.
Weltliteratur 2, 320, 428.
Weltrich, R. 299, 452.
Weltschmerz 451.
Weltsprache 57/8.
Wende, L. .39.
Wendel, F. 239.
— G 74.
— H. 143, 460.
Wenderoth, G. 127, 433.
Wendlnnd, Anna 125, 427.
— J. 206, 499.
— W. 89.
Wendriner, K. 6. 180, 191/2, 195. 285,
303/4, 306, 566, 596/7, 600/1.
Wendt, H. 24, 330'1.
— 0. 295, 582.
Weniger, h. 33.
Wentzel, J. A. 47.
Wenz, R. 185.
Wepf, J. 174.
„Werdandi" 21.
Werder, Friedrich v. 85.
Werderraann, Th. 417.
Werle, G. 64. .351.
Weruaer, R. M. .303, 594.
Werner, Joh. 423.
— K. 452.
— R. 221.
— Rud. 233/4.
— R. M. 155, 157, 167. 183, 196, 214/5,
250, 452, 498, 505, 533.
— 7.. 307, 310, 595, 601/2, 605, 609.
Wernicke, A. 237, 259-60, 296, 543/4.
— Cnr. 105, 448.
Wernle, P. 118/9, 422, 431.
Wornly, Julia 302.
Werthenan. E. C. 62, 349.
Werther, J. v. 221, 226, 250.
Wesel 65.
Weseodonck, Mathilde 151, 522.
Wesselbnren 214.
Wesselhöft, W. 556.
Wesselowski, J. 17.
West, C. A. und J. A., s. Schreyvogel, J.
— R. 18, 73.
Westen, W. (Thor-) 288.
Westermann, Charlotte 202.
— 6. 21.
— J. 566.
— K. 102.
„Westermanns Monatshefte" 21.
Westfalen 165, 190, 312.
Westfälischer Friede 123.
„Westfälisches Magazin" 478/9.
Westhoven, W. E. 429.
Weston. Jessie L. 42, 379.
Westphal, J. 101, 162, .398.
Westungarn 70.
Wetz, W. 56.
Wetzel, F. 10.
— F. G. 308, 594, 605.
— H. 81, 366.
Wetzlar 65, 281/2, 560, 575.
Wex, B. 210.
Weyde, J. 32.
Woygandt, W. 221, 510.
Weyrauther. M. 28.
White, A. D. 18, 53, 135, 338.
Whitman, W. 16, 458.
Wibbelt, A. 189-90, 495.
Wichern, J. H. 83.
Wickram, J. 341.
Widmann, J. V. 15, 150, 153, 177, 183,
220, 470.
— M. 225.
— W. 50, 229, 251.
Widnkind 421.
Wiebalok (Amtsrichter) 44.
Wiegand, C. F. 167, 228, 265,
Wiegendrnoke 99.
Wiegler, P. 230.
Wiehr, J. 274.
Wieland, C. M. 18, 144, 178/9, 828,
483/7, 493, 514/5, 563, 565, 589, 693.
— Abderiten 17», 485, 590; Abh»nd-
Inng aber den Noah 178; Agathen
17», 434/5; Alceste 487; An Psyche
17», 485; Araspes nnd Panthea 178;
Aufsltten»; Briefe von Verstorbenrn
4»3; Clementine von Porretta 209;
CyruB 178; Don Sylvio 484; Dsohin-
nistan 179, 485; Eiserne Armleuchter
179; Erapflndangen einesChris(en493;
Entbanasia 493; Geprüfte Abraham
484; Geron 484/5; Qöttergespräche
179, 485; Lady Johanna Gray 209;
Masarion 485 ; Nachlass des Diogenes
V. Sinope 179, 484/5: Neangir 179;
Oberen 179, 484/5; Politische Auf-
sätze 485: Shakespeure-Übersetznng
227, 514/5; Stein d«r Weisen 179;
Teatscher Merkur 589; Winter-
inärchen 485.
Wieland Ausgaben 178'9.
- Charlotte 461.
— F. J. 228.
Wieland- Sage 40/1, .377.
„Wielant" (Name) 64.
Wien 14. 144. 175, 889, 580/1, 598.
— A. 231.
Wienbarg, L. 611, 614.
Wienbeck, E. 89.
Wienecke, F. 86. 93.
Wiener, 0. 174, 482.
„Wiener Freradenblatt" 611.
Wiener Haupt- und Staatsaktionen 131,
439.
Wiener Kongress 140.
Wienerin, Die 144.
Wiens, Luise 162, 478.
Wierink, B. W. 103.
„Wie schön lenchft uns der Mirgen-
slern" 102.
Wiese, L. 336, 372.
Wieseigren, 0. 199.
Wiesenhütten, Frau v. 562.
Wiesenthal, Grete 255.
Wigand, P. 340.
Wilamowitz-Moellendorff, U. v. 52, 54/5,
90, 329, 337, 342.
Wilck, G. 429.
Wildberg, B. 202.
Wilde, 0. 14, 73, 173, 203, 2.30, 264, 518/9.
— R. 244,
Wildenbruch, E. v. 16. 18. .32, 101. 199,
201, 207, 220, 2S0, 284, 294, 422, 457,
469, 500, 502/3, 510, 530, 532.
Wildermann, R. H. 249.
Wildgans. A. 144.
Wilhelm I., Deutscher Kaiser 15, 465,
562.
— F. 135, 447.
— G. 189, 495.
— P. 10, 251.
Wilhelmine, Markgräfin von Bayreuth
427, 444, 462.
„Wilhelmus v. Nassowen" 103.
Wilker, K. 87, 191.
Wille, B. 13, 140, 199. 277, 305, 456, 5»9.
Willecke, K. H. 168.
Willehalm von Orleans 48, 385.
Willem 401.
Willemer. Marianne v. 277, 285, 288.
Willenbüoher, H. 299, 577.
Williams, Ch. A. 102, 310. 603, 609.
Williamsnn, E. J. 216, 304, 507.
Willich, E. V. 600.
Willkomm, E. 190.
~ M. 114.
Willmann, F. A. E. 207.
— 0. 76, 83, 88.
Willnmsen, H. 312, 612.
Wilmanns, W. 66, 353.
Wilmotte, M. 16, 55, .342.
Wilms, E. C. 296, 583.
Wilsdorf, 0. 125.
Wimraersdorf. W. 214.
Wimpfeling, J. 83, 117, 120/1, 410, 418,
420/1.
Winand, H. 196, 206, 250, 253.
Winarsky, L. 21.
Winchester, C. T. 72.
Winckelmann. J. J. 59, 71, 486, 557.
— 0. 153.
Windecker, Aana Helene 560.
Windel, H. 62.
— R. 23, 64, 130, 349, 438.
Windelband. W. 87, 260, 265, 545.
Winds, A. 228, 245, 249, 516, 534.
Winkelblech, K. G. (Mario, K.) 270.
Winkelfelder, J. 1.30.
Winter, G. 4, 97, 123, 145, 538.
— Max 473.
Winterfeld, A. y. 232, 264, 520.
Winterstein, E. v. 264.
Winther, F. 494.
Winier, J. 106.
Wipf, Elise 08/9.
Wippermann, F. 157, 180, 488.
Wirmer, A. 35.
Personen- und Raohre^Hter.
649
WirtiohafUleban 206.
Wlrtiohitfttlehre :)ll.
Wirti. P. '.'4. :t:io.
WU nnd K&min (pariiMh«! Epol) 4:t.
Wischer, F. •_'()4.
Wisienttohnft, kutboliioba 688, MO.
WiiBenscbuftslehre 1, 2A9, 817.
Witkowaki, O. 5, 8/9, 11, 44. 141, .'lu.
•JI2;8, 2H0. '.Mit, '2ia, 27». S8a/8, •.'«7.
•Mi;2, 5<)d, ölft, 501, 6H«'7, 698.
Wittelsbnohrr 90.
Wittenberf^er Bewe^nnK 109, 409.
Wittlchen, F. C. 19, 14«, 201/2, 54s.
— Paul 548.
Wittig, Ü. C. 432.
Wittgenatein, Graf 611.
Wltttnann, H. 19:i.
Wittner. 0. 152, 166. 193. 480.
Wit» 80. 364.
— Berliner 143
— -Oberlin. C. A. 118.
Wilzel, O. 112.
Wiie, K. F. 7:t.
Wobiicb II. Uraf t. Waldaok 109.
Woohenschriften, rooraliioh» 20. 328.
Wölfflin, E. T. 55, 342.
— Q. 90.
— H. 100. 337.
Woerner, K. 13. 290, 832, 234, 295,
510. 519-20, 581.
— Ulrike Kuroline 172.
WörterbBcher 16, 61. 348.
Woblbrfick, Olga 50, 388.
Wohlrabe, W. 50.
Woker, Gertrud 232.
Wölbe, E. 166, 214, 479.
Wolf, A. 24l>. 419.
— F. A. ai, 318, 660.
— Q. 4, 11,2, 19, 322.
11. 35, 178, 334.
— J. 55. 400.
— L. 493.
— Luise 182.
— P. 18, 325.
— -Cirian, Fanny 196.
Wolff, A. 205. 246.
— Ch. 124, 1.S4. 427, i; ;: "•»>.
— E. 79, 534, 553.
— Ernst 176.
— Eugen 251, 280. 2S»(i, .it-.!,
— J. 104. 183, 494.
— Johanna 143, 460.
— K. 19.
— Kurt 289, 664/5.
— M. J. 3, 48, 227, 229, 386.
— P. A. 517.
— Th. 58, 206.
Wolfgang Wilhelm, PfaUgruf lu Rhein
397.
Wolfram, E. 40.
— V. Esohenbach 27, 42, 332, 379, 405.
Wolfskehl, K. 159, 180, 287.
Wolfsohn, W. B. Wolters. W.
Wolgast. H 13.
Wolkan. R. 83, 117, 120, 123.
Wolke, Ch. II. 58, 33, 33i).
WoUf. K. 2812, 296, 802,304,541,683.
Wollmann, R. 66.
Wolter, Charlotte 16, 254, 535.
Wolter», F. 24, 141, 329.
— W. (Wolfsohn, W.) 162. 192. 471.
WoUmann, L. 320.
Wolzogen, E. t 169. 231. 481, 635.
H, ». 18. 77'8. 211, 234, 237 8. 24(i.
268, 301, 363, 602, 592.
— Karoline t. 7, 182, 297, 689.
_ L. V. 684.
Woringer 154.
Worm. F. 11.
Worroser Edikt 113.
Worp. J. A. 132.
Wort (Bedeutung des) 57.
WortfaffODgra 08. 1
Wottvchaia, DunniirkiMliar 10. |
Worlstellanfalehre 67.
Wortteil« 01
Wotke, K 871.
Wuyt«, C. «i.
Wmapalmrynr 116, 414.
Wrede, POi»t f. 200.
Wrtcde, P l7iJ, 190, 22:..
Wrontkl. Rt. 260.
Waioker, R. Ol.
W&lflng. J. B. 61, 09. 848.
WOtker. S. 227.
R. P. 60, 94S.
WQoioh Ch. B. 502. j
K. 54. 342. I
VV ansehe. A. 299. 5H9.
- F. 21.V
WOrtemberg, K. 2:i.
WBrttemberi; 7, 110. tl^. 190. 416.
WQriborg 6
Wttst, P. 03, 3.-)l
WQtsohke, il 218. 313. 604.
Wnkadlnoviö, 8p. 212. 282, 287. 604. I
668, 676.
Wulffen, K. 4«.
Wnndarllcb, H. 63, 66. Ol. 6«, 841, 349.
WundarliotiF, Der (Friedrieh Albieeht)
431.
Wundt. U. 6.50.
- W. 74. an. 266, :«}»i. 870.
Wnnschniann, Uagdaleoa 233.
Wanstorp, J. 402.
Wuppertal 143.
Warm, K. 2.19.
Warzbacli. W. v. 217. 889.
Wastmaan. G. 32, 104. 284, 401, 563.
- R. 293.
Wuttke, H. 14, 18«.
Wychgrnm. J. 85, 297. 588. i
Wyk. N. van 47. 03. 107, 350.
Wymetal, F. 0. t. 248.
- W. T. (Wyl,W.)248, 681.
Wyneken, A. 132. |
— G. 249.
Wyta, J. S. 341, 003.
„Xenien"-Alnanach 24. i
Yonng, E. 71, 375. 1
Zabel, S. 200, 247, 252/:i, 530.
Zaehmanii, W. 149.
Zahn, B. 16, 190, 203. 'MX
Zahrenhnsen, H. 70, 36C.
Zaroehl. G. 429.
Zangwill. J. 185.
Zarate 380.
Zarnoke, F. 8, 668.
Zaubergaben (in der HirchendlohtuBg)
47.
Zanbertr&nVe (in der Diohtang) 28«.
Zannert, P. 291, 3WI, 604.
Zedlitx, J. Chr. Frhr. t. 162. 218.
Zehme, A. 295, 582.
Zeidler, J. G. 6, tse, 135. 440.
Zeiss, U. 91.
— K. 214.
Zeitgesohmuck 79.
Zeitler, J 14.5. 156, 283.
Zeitlos. Hans 402.
.,ZeiUohrirt, Die" 23.
— des Verein» fttr IBbeckUohe Ge-
schichte 21.
- fflr Mnsik 21.
Zeitsohriften 20, 206, 328/9.
amerikanisolie 139.
katholische 883.
— -Adressbneh 325.
ZeiUtil 74
..Zeitung fOr die elegant« Well" <!&.
ZeitQKg. Freibnrger 327.
— Schlfnische 82*.
Zcilaeges, ZvlIanfewMMi (fgi
p«ibitsi»iik) i7.i amß.
Zell. K 7
Zelle, f. lO*. 40U.
ZelUr, K. IS, 71, Mft, S«t M7.
U. 74.
J. 107. 120. 4M, 4»m.
/•Her, K. r 2M. M7, MH. 672.
/•niirlnl P. IIS. 411
/.inv«, WllbelalM w. 810.
/••kar. K. V. IM. 826.
- H 43.
Zeaier 20. 386. 610. U1, 615.
Zeas. W. 86, 868
ZenilftI, 0. tt.
ZMea, n. T. 44*.
Zeaaer. K. 16. 106. MS.
Zibrt. C. 128.
ÄiekeaiSrahl, K. |IS.
Zle«ka»r. A. 88.
Ziegeler, Ka^W 4tt.
Ziecler. H 64.
- Jakeb IIS. 181. 484.
Klar« 3S4.
- L. 2S7, 868.
- Tb. 866, 802, 842.
Ziehe*. J 88. 86».
Ziel, E 168
7.\fUr. O 246.
Zieassen, O. S6S.
Zieacbaag, R. 416.
Zieaener. W. S09. 607.
Zifferer. P. 204.
/ilokea. P. 146.
Ziller, t. ttS.
Zillesen, A. lol.
/.immer, f. 878.
M. 87. 86».
Ziraraer«a»n 146.
- E. 288. 888.
- J. O. 268, 876. A4I, 664.
- L. 888, 688.
P. 66. 91. 126. 344. 490.
- B. 51.
Zineke. P. 164. 213, 815. 47». 6ii«.
Zinckeyaea, B. 101. 899.
Zingeler, K. Th. 190. 286. 667.
Zink, Tb. »4.
Zinkemacel, P. 164, 17». 218. 21». 486,
50«.
Ziaa. A. 248.
Ziaieaderr, N. Oraf 20. 13«. 183.
Zipper. A 29, 383
ZitatenUxika 9. 824.
Ziwsa. K. 5«.
Zobeltitt, F T. 11. 60. 166. IM .1:^
- H. ». 21. 80o.
Z6«hbaaer. F. 66.
Ze«r»< J' O. 672.
Zola, t 14,6. 80.
ZolUager, M. 6.
Zoeamaan. K. S. 808, »««, S»4. 449.
Zecharaaek, h. 187/8, 186. US.
Zaebaa. W W. 8M.
Zaehokke. II. IS2. 186. 386. «M^S.
Zeoborlieh, P. 231. 271.
Zncknantel (.'<tA4Uaaae) 66.
ZArioh 2.t,H. 48^4.
Znko«raki, O. IL 4*.
„XU Kreuae kriMkca" 68.
Zaaateef. J. R. S>7.
Zanftekrealken 107.
Znrbenaen. P. 104. 402.
Zargilgea, J. Jf. 417.
Zurlindea. Leiae 304. 6»7.
Zaydtwyk. Aaulle v. (MalckM) 58, 84L
Zwaaiiger, K. 142.
Zweig. St 144. 173. 806. 880.
ZweybrOek. F. 103, tSU.
Zwickaa lu3.
ZwilliBf. Y. 96
Zwingli. U. 83, 113. 117. 122. 417. 484.
Zwiachrnapifl ia deataeke« Draa« lOi.
Jahresberiolite ffir neuere deutsche Utermturgeer^hinhtr. XXI.
63
DruckfehlerbericMigung.
Teil I: Bibliographie.
Spalte
19,
N. 296: B. Schierse.
n
25,
N. 396: W. Schoppen.
n
42,
N. 661: F. Behn.
r>
51,
N. 831: S. Lublinski. — N. 836:
Psychologie.
»
54,
N. 900: E. V. Ottenthai. —
N. 902: G. Stucki.
»
56,
N. 919: Th. Preger.
>?
57,
N. 942: Psychologie.
»^
62,
N. 1044: A. Götze.
n
63,
N. 1072: H. Schulz und 0.
Hintner,
n
66,
N. 1129: W. Wilmanns.
n
83,
N. 1443: Rethwisch.
n
85,
K 1458: Aus Schule u. Leben.
n
88,
N. 1521: S. Frankfurter.
« ,
92,
N. 1603: R. Köppler.
»
98,
N. 1690: P. Herre.
H
103,
N. 1761: M. D. Henkel.
»1
108,
N. 1827: Ortolff.
«
110,
N. 1850: K. Heussi.
W
120,
N. 2016: Albr. Scultetus. —
N. 2017: Barth. Scultetus.
» .
128,
N. 2091: Sommerfeldt.
n
134,
N. 2189: W. M. Becker (statt:
id.).
n
136,
N. 2207: F. Frensdorff.
M
140,
N. 2245: F. Andreae.
«
152,
N. 2468: Wolfsohn. — N. 2471 :
K. R. Hagenbach.
n
157,
N. 2561 : VossZgB. N. 9.
>i
180,
N. 3002: V. Hirsch.
«
215,
N. 3689: J. M. Carr6.
«
243,
N. 4219: E. Frisch.
«
250,
N. 4387: gest. 1910.
»
253,
N. 4468: J. Bab.
Spalte
257,
n
258,
^1
259,
11
260,
«
261,
r
262,
ji
263,
?)
274,
»
275,
n
277,
5!
281,
)?
282,
»
286,
11
288,
»
294,
11
304,
n
306,
307,
308,
310,
311,
312,
313,
N.4556: AKrAnthr. (statt: Mschr-
KrAnthr.).
N. 4579: H. Dübi. — N. 4582:
Aster.
N. 4587: (= Arbeiten z. Philo-
sophie usw.)
N. 4601 : N&S. 135.
N. 4634: HZ, 105.
N. 4648: Histor. Weltanschauung
und d. polit. Romantik.
N. 4676: H. Weichelt.
N. 4891: J. Rabbitt.
N. 4898: Segnitz.
N. 4931 : Goethekultus.
N. 5003: ZBFr. NF. 2^, S. 418.
— N. 5005/6: E. Traumann.
N. 4997: H. Pallmann.
N. 5092: J. J. Färber. — N. 5108:
GJb. 31. — N. 5111 : (= K 5253).
— N. 5113: Sörrensen.
N. 5126 : BURS. 59, S. 538-52.
N. 5240: Th. Renaud.
N. 5430: A. Kühler.
N.5460. Dazugehört: O.Floeck:
LCBl. 62, S. 774/5, was in N. 5462
zu streichen ist, — N. 5462: W.
Steinert.
N. 5490: S. Aschner.
N. 5505: A. Klingner. — N. 5520:
0. E. Schmidt.
N. 5549: A. Depinyi.
N. 5574: Vlasimsky. — N.5576:
Azzolini.
N. 5597: Vi?r Briefe u. zwölf
Gedichte.
N. 5619: Roseeus.
Hmtoi« A Zlemien, G. m. b. H., Wittenberg.
Z Jahresberichte für neuere
2231 deutsche Literatur-
J25 ge schichte
PLEASE DO NOT REMOVE
CARDS OR SLIPS FROM THIS POCKET
UNIVERSITY OF TORONTO LIBRARY