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Full text of "Jahresberichte für neuere deutsche Literaturgeschichte"

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JAHRESBERICHTE 


FÜR  ' 


NEUERE 


DEUTSCHE  LITERATURGESCHICHTE 

UNTER  MITWIRKUNG  VON 

K.  ALT,  C.  A.  V.  BLOEDATT,  W.  BÖHM,  C  BORCHLING,  R.  BUCHWALD,  F.  C0HR8, 
W.  CREIZENACH,  HANS  DAFFIS,  E.  ELSTER,  J.  FRÄNKEL,  K.  FREYE,  R.  FÜRST. 
P.  HABEKMANN,  A.  HAUFFEN,  C  HÖFER,  F.  HOMEYER,  M.  JACOBS,  G.  KOHFELDT, 
PAUL  LEHMANN,  RUl).  LEHMANN,  H.  MAYNC,  R.  M.  MEYER,  V.  MICHELS,  ERNST 
MÜLLER,  F.  MUNCKER,  E.  NAUMANN,  W.  OLSHAUSEN,  L.  PARISER,  G.  PFEFFER, 
O.  PNIOWER,  TH.  POPPE,  F.  RACHFAHL,  R.  RIEMANN,  F.  SARAN,  A.  SAUER, 
A.  L.  STIEFEL,  W.  STOLZE,  R.  UNGER,  0.  F.WALZEL,  0.  WEISE,  R.  WEISSENFEli^^-Vü^tl^ 

MIT   BESONDERER   UNTERSTÜTZUNG 
VON 

ERICH  SCHMIDT 

HERAUSGEGEBEN 

VON 

JUL.  ELIAS,   M.  OSBOßN,   WILH.  FABIAN,   K.  JAHN, 
L.  KRÄHE,  F.  DEIBEL,  M.  MORRIS. 


EINUNDZWANZIGSTEK  BAND  (1910). 
I 


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BERLIN -STEGLITZ 

B.  BEHRS  VERLAG   (F.  FEDDERSEN) 
1912. 


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I 

BIBLIOGRAPHIE 

BEARBEITET  VON  OSCAR  ARNSTEIN 


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Inhaltsverzeichnis. 


Bemerkungen  für  den  Gebrauch. 
Siglenregister  und  Abkürzungen 


Spalte 
.     I 


I.  Allgemeiner  Teil. 

1 .  Literaturgeschichte : 

Allgemeine  Wisaenschaftslehre     ...  1 

Literaturgeschichte 1 

Neue  (Gesamt-)  Ausgaben 12 

Sammelwerke  und  Essaysammlungen   .  14 

2.  Publizistik 17 

;!.  Die  Literatur  in  der  Schule 23 

4.  Stoff'geschichte 37 

ö.  Geschichte  der  deutschen  Philologie  .     .  51 

0.  Geschichte  der  neuhochdeutschen  Sprache  55 

7.  Ästhetik  und  Poetik 71 

8.  Metrik 81 

9.  Geschichte    des  Erziehungs-  und  Unter- 
richtswesens    83 

II.  Von  der  Mitte  des  15.  bis  zum  Anfang 
des  17.  Jahrhunderts. 

1.  Allgemeines 97 

2.  Lyrik 101 

a.  Epos 103 

4.  Drama 105 

5.  Didaktik 107 

G.  Luther  und  die  Reformation     ....  109 

7.  Humanisten  und  Neulateiner     ....  117 

.  III.  Vom  Anfang  des  17.  bis  zur  Mitte 
des  18.  Jahrhunderts. 

1.  Allgemeines 123 

2.  Lyrik 127 

3.  Epos 129 

4.  Drama 129 

5.  Didaktik 133 


Hpklle 

lY.  Von  der  Mitte  des  18.  Jahrhanderts 
bis  zur  Gegenwart. 

1.  Allgemeines: 

a)  Literaturgeschichte 137 

b)  Briefwechsel,  Memoiren,  Tagebücher  14.'» 

2.  Lyrik: 

a)  Von  der  Mitte  des  18.  Jahrhunderts 

bis  zu  Goethes  Tode 155 

b)  Von  Goethes  Tod  bis  zur  Gegenwart  161 

c)  Liederkomponisten 175 

3.  Epos: 

a)  Von  der  Mitte  des  18.  Jahrhunderts 

bis  zu  Goethes  Tode 177 

b)  Von  Goethes  Tod  bis  zur  Gegenwart  181 

4.  Drama  und  Theatergeschichte. 

a)  Geschichte  des  Dramas: 

1.  Älteres  Drama 205 

2.  Neueres  Drama 219 

b)  Geschichte  des  Musikdramas  (Oper)  233 

c)  Theatergeschichte 241 

5.  Didaktik 255 

G.  Liessing 273 

7.  Herder 275 

8.  Goethe: 

a)  Allgemeines 277 

b)  Leben 281 

c)  Lyrik 267 

d)  Epos 289 

e)  Drama 291 

i).  Schiller: 

a)  Allgemeines  und  Biographisches.     .  293 

b)  Werke 297 

10.  Romantik 303 

11.  Heinrich  Heine 311 

12.  Das  Junge  Deutschland 313 


Bemerkungen  für  den  Grebrauch. 


1.  Die  den  einzelnen  Kapiteln  voraufgeschickten  Inhaltsangaben  geben  die  haupt- 
sächlichen Schlagworte  der  Disposition  wieder.  Das  Material  jedes  Kapitels  ist  im  grossen  und 
ganzen  systematisch  angeordnet,  doch  ist  für  besondere,  leicht  kenntliche  Untergruppen  die  alpha- 
betische Folge  gewählt  (z.  B.  bei  Überschriften  wie:  einzelne  Lieder,  einzelne  Forscher,  einzelne 
Stoffe,  moderne  Lyriker,  nach  den  Objekten;  bei  Artikelreihen,  die  sich  mit  einem  einzelnen  Autor 
beschäftigen,  nach  den  Verfassern). 

2.  Alle  Gesamtwerke  (neue  Ausgaben)  und  Sammelwerke  sind  an  den  Schluss  des 
Kapitels  1,1  (Allgemeiner  Teil,  Literaturgeschichte)  gestellt;  für  Sammelwerke  ist  der  Inlialt  an- 
gegeben. Bei  Verweisungen  auf  die  Nummern  dieses  Abschnitts  sind  Band  und  Seitenzahlen  ge- 
nannt, wenn  es  sich  um  Teile  einer  Gesamtausgabe  oder  eines  Sammelwerkes  handelt  (z.  B.  =  N.  518, 
Bd.  3,  S.  97-120). 

3.  Die  Verweisung  auf  eine  voraufgehende  Nummer  der  Bibliographie  besagt,  dass  an  der 
betreffenden  Stelle  die  vollständigen  bibliographischen  Angaben  für  diese  Nummer  zu  finden  sind 
\z.  B.:  N.  3838a:  A.  Fries,  Zu  Bürgers  Stil  (=  N.  1781)  heisst,  dass  die  Schrift  von  Fries  unter  der 
N.  1781  bibliographisch  genau  zitiert  ist]. 

4.  Der  Hinweis:  (Siehe  LE.),  (Siehe  MGESchG.)  usw.  zeigt  an,  dass  in  der  genannten 
Zeitschrift  der  Inhalt  der  betreffenden  Nummer  ausführlich  angegeben  ist;  dies  ist  besonders  für 
Zeitungsaufsätze  zu  beachten. 

5.  Als  Jahreszahl  ist  zu  jeder  zitierten  Schrift,  für  die  das  Erscheinungsjahr  nicht 
genannt  ist,  die  Zahl  1910  zu  ergänzen.  Wo  bei  Lieferungswerken,  Zeitschriften  usw.  Lieferungs- 
titel und  Bandtitel  verschiedene  Jahreszahlen  tragen,  ist  der  letztere  als  massgebend  betrachtet 
worden.  Neben  den  Werken  aus  dem  Berichtsjahre  1910  sind  nur  in  Ausnahmefällen  Schriften 
des  unmittelbar  vorhergegangenen  Jahres  besprochen.  Die  Literatur  der  auf  die  Berichtsjahre 
folgenden  Zeit  blieb  fast  durchweg  ausgeschlossen,  ausser  wo  es  sich  um  einzelne  Rezensionen  der 
1910  erschienenen  Arbeiten  handelt. 

6.  Ein  *  bezeichnet  diejenigen  Nummern,  die  bereits  im  Textteile  des  19./20.  Bandes 
(1908/9)  besprochen  sind,  ohne  in  der  Bibliographie  dieses  Bandes  aufgeführt  zu  sein. 

7.  Das  Zeichen  |[  ]|  schliesst  die  Rezensionen  des  angeführten  Werkes  ein. 

8.  Das  Zeichen  |  |  schliesst  als  Samraelnummer  die  über  eine  Persönlichkeit  erschienenen 
Aufsätze  (u.  a.  Festartikel,  Nekrologe)  ein. 

9.  Die  Verweisungen  auf  die  Bände  1 — 12  (1890—1901)  enthalten  den  Jahrgang,  sowie 
die  Zahlen  des  Hauptabschnittes,  des  behandelten  Kapitels,  der  Anmerkung,  z.  B.  (JBL.  1899 
II  6:122)  =  (Jahresberichte  1899,  11,6  N.  122).  Die  Verweisungen  auf  die  Bibliographie  des 
13.  bis  20.  Bandes  (1902 — 1909)  nennen  nur  die  Nummern. 

10.  Ein  Verzeichnis  der  zur  Abkürzung  von  Zeitschriften-  und  Zeitungstiteln 
verwendeten  Siglen  sowie  anderer  gebrauchter  Abkürzungen  ist  an  den  Anfang  der  Biblio- 
graphie gestellt. 


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Siglenregister. 


a)  Sigleii  für  einzelne  Zeitscliriften. 

AbhGDSpr(Zürich).  Abhandlungen  der  Gesell- 
schaft für  deutsche  Sprache  in  Zürich 

AbhGMathemWiss.  Abhandlungen  zurGeschichie 
der  mathematischen  Wissenschaften  (Leipzig, 
Teubner) 

AbhGMedizin.  Abhandlungen  zur  Geschichte 
der  Medizin  (Breslau,  Kern) 

AbhGOstfriesland.  Abhandlungen  und  Vorträge 
zur  Geschichte  Ostfrieslands  (Aurich,  Friemann) 

AbhNG,  Abhandlungen  zur  mittleren  u.  neueren 
Geschichte  (Berlin,  W.  Kothschild) 

AbhPhilos.  Abhandlungen  zur  Philosophie  u. 
ihrer  Geschichte  (Halle,  Niemeyer) 

Ac.     The  Academy 

ADA.  Anzeiger  d.  Zeitschrift  für  deutsches 
Altertum 

ADB.  Allgemeine  Deutsche  Biographie 
ADLZg,     Allgemeine  Deutsche  Lehrerzeitung 
ADSprV.     Allgemeiner  deutscher  Sprachverein 
AELKZ.  Allgemeine  Evangelisch-Luth.  Kirchen- 
Zeitung 

AFrankfG.  Archiv  für  Frankfurter  Geschichte 
und  Kunst 

AGLinz.  Archiv  für  Geschichte  der  Diözese 
Linz.     Beilage  zum  Linzer  Diözesanblatt 

AGMediz.     Archiv  für  Geschichte  der  Medizin 

AGNaturw.  Archiv  für  Geschichte  der  Natur- 
wissenschaft und  Technik 

AGNM.  Anzeiger  des  Germanischen  National- 
Museums 

AHessG.  Archiv  für  hessische  Geschichte  und 
Altertumskunde 

AU&T.  Aus  Höhen  und  Tiefen 

AH  VN.  Annalen  des  Historischen  Vereins  für 
den  Niederrhein 

AJPh.     American  Journal  of  Philology 

AJPs.    American  Journal  of  Psychology 

AkBll.     Akademische  Blätter 

AkMBll.     Akademische  Monatsblätter 

AkMhh.     Akademische  Monatshefte 

AKrAnthr.  Archiv  für  Kriminal-Anthropologie 
und  Kriminalistik 

AKultG.     Archiv  für  Kulturgeschichte 

ALBl.  Allgemeines  Literaturblatt  (früher: 
Österreichisches  Literaturblatt) 

AltbayrMschr.     Altbayerische  Monatsschrift 

Alt-Berlin,  früher  MVG  Berlin 

AltprMschr.     Altpreussische  Monatsschrift 

ALVKS.  Archiv  für  Landes-  und  Volkskunde 
d.  Provinz  Sachsen 

AMusZg.     Allgemeine  Musik-Zeitung 

ANF.     Arkiv  för  nordisk  filologi 

AnnVNassau  AK.  Annalen  des  Vereins  für  nassau- 
ische Altertumskunde  und  Geschichtsforschung 


AN&G.     Aus  Natur  und  Oeisteswelt   (Leipzig, 

Teubner) 
ANPh.     Annalen  der  Naturphilosophie 
AnzSchwG.      Anzeiger   für   Schweizerische  CJe- 

schichte 
AÖG.    Archiv  für  Österreichische  Geschichte 
APC.     Annales  de  Philosophie  chrctienne 
APsych.     Archiv  für  die  gesamte  Psychologie 
A  RG.  Archiv  für  Reformationsgeschichte  (Leipzig, 

üeinsius) 
ARs.     Allgemeine  Rundschau  (München) 
ARW.     Archiv  für  Religionswissenschaft 
ASch&L.     Aus  Schule  und  Leben,  Beiträge  zur 

Pädagogik  und  allgemeinen  Bildung   (Slrass- 

burg,  Bull) 
ASchwSchG.     Archiv  für  schweizerische  Schul- 
geschichte (Bern,  Grünau) 
ASNS.   Archiv  für  d.  Studium  d.  neueren  Sprachen 
ASPh.     Archiv  für  slawische  Philologie 
ASTP.     Archivio  per  lo  studio  delle  traditioni 

popolari 
ASystPhilos.  Archiv  für  systematische  Philosophie 
Ath.     The  Athenaeum 
AThG.     Archiv  für  Theatergeschichte 
AVSbnbgLK.      Archiv   des  Vereins  für  sieben- 

bürgische  Landeskunde 
AZg.     Allgemeine  Zeitung  (München) 
AZgB.     Beilage  d.  Allgemeinen  Zeitung 
AZgJudent.    Allgemeine  Zeitung  des  Judentums 

BadBiogr.     Badische  Biographien 

BaltßUMus.     Baltische  Blätter  für  Musik 

BaltMschr.     Baltische  Monatsschrift 

BaltSt.     Baltische  Studien. 

BÄsth.    Beiträge  zur  Ästhetik  (Hamburg,  Voss) 

BBG.  Blätter  für  d.  Bayerische  Gymnasial' 
Schulwesen  (jetzt  BllGymn.) 

BBKG.  Beiträge /.Bayerischen  Kirchen-Geschichte 

BBlDBuchh.  Börsenblatt  für  den  deutschen 
Buchhandel 

BBSW.  Besondere  Beilage  d.  Staatsanzeigers 
für  Württemberg 

BDBöhmM.  Beiträge  zur  Kenntnis  deutsch- 
böhmischer Mundarten  (Prag,  Calve) 

BDBöbmVolksk.  Beiträge  zur  deutsch-böhmi- 
schen Volkskunde  (Prag,  Calve) 

BDLW.  (BDL.)  Beiträge  zur  deutschen  Litera- 
turwissenschaft (Marburg,  Elwert) 

BÜSB.  Bibliothek  deutscher  Schriftsteller  in 
Böhmen  (Prag,  Calve) 

BerlBeitrr.  Berliner  Beiträge  lur  germanischen 
und  romanischen  Philologie  (Berlin,  Ehering) 

Bcrl Lokal Anz.     Berliner  Lokalanzeiger 

BerlTBl.     Berliner  Tageblatt 

BerlTBlLR».  Literarische  Rundschau  des  Ber- 
liner Tageblatt« 


m 


Siglenregister. 


IV 


BernRs.     ßerner  Rundschau 

BernStPhilos.  Berner  Studien  zur  Philosophie  u. 
ihrer  Geschichte  (Bern,  Scheitlin,  Spring  &  Co.) 

BFr(Berlin).  Bücherfreund.  Beilage  zum  Volks- 
erzieher 

BÖDS.  Beiträge  zur  Geschichte  der  deutschen 
Sprache 

BGl.     Der  Beweis  des  Glaubens 

BGLIA.  Bibliothek  der  Gesamt -Literatur  des 
In-  u.  Auslandes  (Halle  a.  S.,  Hendel) 

BGMünchen.  Beiträge  zur  Geschichte,  Topo- 
graphie und  Statistik  des  Erzbistums  München 
und  Freising 

BGÖsterr.  Beiträge  zur  neueren  Geschichte 
Österreichs 

BGSchaffhausen.  Beiträge  zur  vaterländischen 
Geschichte  (Schaffhausen) 

BfleimatkStade.  Beiträge  zur  Heimatkunde  des 
Regierungs-Bezirks  Stade  (Halle,  Gebauer- 
Schwetschke) 

BHessSchG.  Beiträge  zur  hessischen  Schul-  u. 
Universitätsgeschichte 

BiogrJb.  Biographisches  Jahrbuch  u.  Deutscher 
Nekrolog 

BiogrJbA.  Biographisches  Jahrbuch  für  Alter- 
tumskunde (Iwan  Müller) 

BKED.  Beiträge  zur  Kunde  des  älteren  eng- 
lischen Dramas  (L.,  Harrassowitz) 

BKELK.  Beiträge  zur  Kunde  Est-,  Liv-  und 
Kurlands 

BKultG.  Beiträge  zur  Kultur-  und  Universal- 
geschichte (Leipzig,  Voigtländer) 

BKultMA.  Beiträge  zur  Kulturgeschichte  des 
Mittelalters  und  der  Renaissance  (L.,  Teubner) 

BLChrSchw.  Bibliographie  und  literarische 
Chronik  d.  Schweiz 

BLehrerbildg.  Beiträge  2ur  Lehrerbildung  und 
Lehrerfortbildung  (Gotha,  Thienemann) 

BLGRh.  Beiträge  zur  Literatur-  u.  Kulturge- 
schichte des  Rheinlands  (Bonn,  Hanstein) 

BLitG.  Beiträge  zur  Literaturgeschichte  (Leipzig, 
Verlag  für  Literatur,  Kunst  u.  Musik) 

BllBadVVolksk.  Blätter  des  badischen  Vereins 
für  Volkskunde 

BllBernG.  Blätter  für  bernische  Geschichte, 
Kunst-  und  Altertumskunde 

BUDE.     Blätter  für  deutsche  Erziehung 

BllGGlatz.  Blätter  für  Geschichte  und  Heimat- 
kunde der  Grafschaft  Glatz 

BUGymn,     Blätter  für  Gymnasialwesen  (s.  BBG.) 

BUHSch.     Blätter  für  das  höhere  Schulwesen 

BUSchwäbAlbVer.  Blätter  des  schwäbischen 
Alb- Vereins 

BUSozialwiss.  Blätter  für  die  gesamten  Sozial- 
wissenschaften 

BUThPBibl.  Blätter  z.  Theorie  und  Praxis  d. 
Bibliothekswesens 

BllVolksbibl.  Blätter  für  Volksbibliotheken  u. 
Lesehallen 

BUWürttKG.  -  Blätter  für  Württembergische 
Kirchengeschichte 

BLVElsLothr.  Beiträge  zur  Landes-  u.  Volks- 
kunde von  Elsass-Lothringen  (Strassburg,  Heitz) 

BLVSt.  Bibliothek  d.  Literarischen  Vereins  in 
Stuttgart 

BNLG.  Beiträge  zur  neueren  Literaturgeschichte 
„(Heidelberg,  Winter) 

BOESchG.  Beiträge  zur  österreichischen  Er- 
zishungs-  und  Schulgeschichte 

BPHI.  Bibliothek  des  kgl,  preussischen  histo- 
rischen Instituts  in  Rom  (Rom,  Loescher  «&,  Co.) 

BPhiloraathia.  Bericht  der  wissenschaftlichen 
Gesellschaft  Philomathia  in  Neisse 

BPhWS.    Berliner  Philologische  Wochenschrift 


BPKl.  Bibliothek  pädagogischer  Klassiker 
(Langensalza,  Beyer) 

BraunschwMag.     ßraunschweigisches  Magazin 

BremBeitrr.  Bremer  Beiträge  zum  Ausbau  und 
Umbau  der  Kirche 

BremJb,     Bremisches  Jahrbuch 

BreslBeitrr.  Breslauer  Beiträge  zur  Literatur- 
geschichte (Leipzig,  Hesse) 

BreslGenAnz.     Breslauer  General-Anzeiger 

BreslStG.  Breslauer  Studien  zur  Geschichte 
(Breslau,  Trewendt  &  Granier) 

BSächsKG.  Beiträge  zur  sächsischen  Kirchen- 
geschichte 

BURS.   Bibliotheque  Universelle  et  Revue  Suisse 

B&W.     Bühne  und  Welt 

BVolksk Altmark.  Beiträge  zur  Volks-  u.  Heimat- 
kunde der  Altmark  (Leipzig,  Klinkhardt) 

BZ  Mittag,     ß(erliner)  Z(eitung)  am  Mittag 

CBlBibl.     Centralblatt  für  Bibliothekswesen 
CBlUVPreussen,     Centralblatt  für   die  gesamte 

Unterrichts- Verwaltung  in  Preussen 
ChWGV.     Chronik  d.  Wiener  Goethe- Vereins 
CMC.     Casopis   Musea   Krälovstvi  Cesk6ho 
ContempR.     Contemporary  Review 
CR.     Corpus  Reformatorum 

DAGBll.  Deutsch-amerikanische  Geschichtsblätter 
DASchwab.     Diözesan-Archiv  von  Schwaben 
DBUEU.       Deutsche    Blätter    für    erziehenden 

Unterricht 
DDGS.      Deutsche     Dichter-Gedächtnis-Stiftung 

(Hamburg-Grossborstel) 
DDT.     Deutsche  Denkmäler  der  Tonkunst   (L., 

Breitkopf  &  Härtel) 
DEBU.     Deutsch-Evangelische  Blätter 
DEvRs.     Deutsch-Evangelische  Rundschau 
DGBll.     Deutsche  Geschichtsblätter 
DHochschule.     Die  deutsche  Hochschule. 
Dichterstimmen.   Dichterstimmen  der  Gegenwart 
DK&D.     Deutsche  Kunst  u.  Dekoration 
DKult.     Deutsche  Kultur 

DLD.  Deutsche  Literaturdenkmale  (Berlin,  Behr) 
DLZ.     Deutsche  Literaturzeitung 
DM.     Deutsche  Mundarten  (Wien) 
DMZ.     Deutsche  Montags-Zeitung 
DNachrr.     Deutsche  Nachrichten  (Berlin) 
DNekr.     Deutscher  Nekrolog  u.   ßiogr.  Jb.    (s. 

BiogrJb.) 
DNL.  Deutsche  Nationalliteratur  (Stuttgart,Union) 
DPBl.      Deutsches    Protestantenblatt    (jetzt: 

Protestantenblatt) 
DQSchlesG.      Darstellungen    und    Quellen    zur 

schlesischen  Geschichte   (Breslau,  Hirt) 
DQSt.     Deutsche    Quellen   u.   Studien    (Regens- 
burg, Hab  bei) 
DR.    Deutsche  Revue 
DRs.     Deutsche  Rundschau 
DSBll.     Deutsch- soziale  Blätter 
DTMA.    Deutsche  Texte  des  Mittelalters  (Berlin, 

Weidmann) 
DTÖ,     Denkmäler  der  Tonkunst  in  Österreich 
DTZ.     Deutsche  Theater-Zeitschrift 
DVNdSpr.    Drucke  d.  Vereins  für  niederdeutsche 
Sprachforschung  (Norden,  Soltau) 
DVÖB.    Deutsche  Volkskunde  aus  dem  östlichen 

Böhmen 
DWelt.  Deutsche  Welt,  Beilage  der  DZg.  (Berlin) 
DZg(Berlin).     Deutsche  Zeitung  (Berlin) 
DZg(Wien).     Deutsche  Zeitung  (Wien) 
DZKR.     Deutsche  Zeitschrift  für  Kirchenrecht 
EEJGD.      Erläuterungen    u.     Ergänzungen    zu 
Janssens  Geschichte  des  deutschen  Volkes  (Frei- 
burg, Herder) 


Siglenregirtter. 


VI 


EHR.     English  Historical  Review 

EKZ.     Evangelische  Kirchenzeitung 

EnglStud.     Engliöche  Studien 

EPL.     Entretiens  Politiques  et  Litteraires 

EthKult.     Ethische  Kultur 

Euph.     Euphorien 

EvSchulbl.     Evangelisches  Schulblatt 

FBUEvB.  Fliegende  Blätter  des  Evangel.  Bundes 
(Halle,  Evangel.  Bund) 

FBPCJ.  Forschungen  z.  Brandenburgischen  u. 
Preussischen  Geschichte 

FDLV.  Forschungen  zur  deutschen  Landes-  u. 
Volkskunde 

FF.  Forschungen  u.  Funde  (Münster,  Aschendorfl) 

FGB.     Forschungen  zur  Geschichte  Bayerns 

FGNiedersachsen.  Forschungen  zur  Geschichte 
Niedersachsens  (Hannover,  Hahn). 

FGÖsterr.  Forschungen  zur  inneren  Geschichte 
Österreichs  (Innsbruck,  Wagner) 

FKLB.  Forschungen  z.  Kultur-  u.  Literatur- 
geschichte Bayerns 

FlEvB.  Flugschriften  des  Evangelischen  Bundes 
zur  Wahrung  der  deutsch-protestantischen 
Interessen  (Halle,  Buchh.  des  Evangelischen 
Bundes) 

FlRef.  Flugschriften  aus  den  ersten  Jahren  der 
Reformation  (Leipzig,  Haupt) 

FMGTirol.  Forschungen  und  Mitteilungen  zur 
Geschichte  Tirols  und  Vorarlbergs 

FNDLG.  Forschungen  zur  neueren  deutschen 
Literaturgeschichte  (Berlin,  A.  Duncker) 

FrankfBFr,  Frankfurter  Bücherfreund.  Mit- 
teilungen aus  dem  Antiquariate  von  J.Baer&Co. 

FrankfBr.  Frankfurter  zeitgemässe  Broschüren 
(Hamm,  Breer  &  Thiemann) 

FrankfHF.  Frankfurter  historische  Forschungen 
(Frankfurt  a.  M.,  Baer) 

FrBlw.     Wiener  Fremdenblatt 

FreibDA.     Freiburger  Diözesan- Archiv 

FreiburgGBll.  Freiburger  Geschichtsblätter  (Frei- 
burg in  der  Schweiz) 

FreiburgThSt,  Freiburger  theologische  Studien 
(Freiburg,  Herder) 

FUF.     Finnisch-ugrische  Forschungen 

FVDSiebenbürgen.  Forschungen  zur  Volkskunde 
der  Deutschen  in  Siebenbürgen  (Hermannstadt, 
K  rafft) 

FZg.    Frankfurter  Zeitung 

GBA.     Gazette  des  Beaux-Arts 

GDL.     Gesellschaft  für  deutsche  Literatur 

Geg.     Die  Gegenwart 

GermAbhh.  Germanistische  Abhandlungen  (Bres- 
lau, Marcus) 

GermanBibl.  Germanische  Bibliothek  (Heidel- 
berg, Winter) 

Germ  Am  Ann.     German  American  Annais 

GGA.     Göttingische  Gelehrte  Anzeigen 

GJb.     Goethe-Jahrbuch 

GLM.  Grenzfragen  der  Literatur  und  Medizin 
(München,  Reinhardt) 

GNS.  Grenzfragen  des  Nerven-  u.  Seelenlebens 
(Wiesbaden,  Bergmann) 

Grenzb.     Die  Grenzboten 

GresslersPädBl.  Gresslers  Pädagogische  Blätter 
(Langensalza,  Schulbuchhandlung.) 

GRM.     Germanisch-romanische  Monatsschrift. 

Gymn.     Gymnasium  (Münster) 

HalleAbhh.  Hallesche  Abhandlungen  zur  neueren 
Geschichte  (Halle,  Niemeyer) 

HambCorrB.  Hamburgischer  Correspondent  (Lite- 
rarische Beilage) 

Jabreiberiobte  f&r  neuere  dentsehe  Literfttargeachiolita. 


HambFrBl.  Hamburger  Fremden- Biati 
HambNachrr.  Hamburger  Nachrichten 
HandbPäd.      Enzyklopädisches     Handbuch     <I«>r 

Pädagogik  (Langensalza,  Beyer) 
HannCour.     Hannoverscher  (Courier 
HBOF.      Hallische    Beiträge    zur    Geschichts- 
forschung 
HeidelbAbhh.     Heidelberger  Abhandlungen  zur 
mittleren  u.  neueren  Geschichte  (Heidelbenr. 
Winter) 
HessBll  Volksk.  Hessische  Blätter  für  Volkskunde 
HJb.     Historisches  .Jahrbuch  (Grauertj 
HMBUPosen.     Historische  Monatsblätter  Tür  d. 

Provinz  Posen 
HPädLB.      Historisch-Pädagogischer   Literatur- 
bericht 
HPBll.     Historisch-Politische  Blätter 
HTb.    Historisches  Taschenbuch 
HumanistGymn.     Das  humanistische  Gymnasium 
HVjs.  Historische  Vierteljahrsschrift  (O.  Seeliger) 
HZ.     Historische  Zeitschrift  (v.  Sybel) 

IF.    Indogermanische  Forschungen 
IllZg.     Illustrierte  Zeitung 
InternatLB.     Internationale  Literaturberichte 
InternatWschr.       Internationale   Wochenschrift. 
Beilage  der  Allgemeinen  Zeitung,  München 

JbbAkErfurt.  Jahrbücher  der  kgl.  Akademie 
gemeinnütziger  Wissenschaften  zu  Erfurt 

JbBrandenbKG.    Jahrbuch  für  brandenburgische 
Kirchengeschichte 

JbbVMecklG.  Jahrbücher  des  Vereins  für  meck- 
lenburgische Geschichte  und  Altertumskunde 

JbDBurschensch.  Jahrbuch  der  deutschen 
Burschenschaft 

JbDShG.     Jahrbuch  d.  deutschen  Shakespearc- 

■  Gesellschaft 

JbEKBayern.  Jahrbuch  für  die  evangelisch- 
lutherische Landeskirche  Bayerns 

JbFDH.  Jahrbuch  des  Freien  deutschen  Hoch- 
stiftes 

JBG.    Jahresberichte  der  Geschichtswissenschaft 

JbGElsLothr.  Jahrbuch  für  Geschichte,  Sprache 
u.  Literatur  Elsass-Lothringens 

JbGesKAEraden.  Jahrbuch  der  Gesellschaft  für 
bildende  Kunst  und  vaterländische  Altertümer 
in  Emden 

JbGesLothrG.  Jahrbuch  der  Gesellschaft  für 
lothringische   Geschichte   und  Altertumskunde 

JBGPh.  Jahresbericht  über  die  Erscheinungen 
auf  dem  Gebiete  der  germanischen  Philologie 

JbGrillpGes.  Jahrbuch  d.Grillparzer-Gesellschaft 

JbHamburg.  Jahrbuch  der  hamburgischen  wissen- 
schaftlichen Anstalten 

JBHSW.  Jahresberichte  für  d.  höhere  Schulwesen 

JBL.  Jahresberichte  für  neuere  deutsche 
Literaturgeschichte 

JbLKNiederösterr.  Jahrbuch  für  Landeskunde 
von  Niederösterreich 

JbPhSTh.  Jahrbuch  für  Philosophie  und  speku- 
lative Theologie 

JbPL.  Jahrbuch  der  padagogischea  Literatur 
für  Lehrer,  Erzieher  u.  pädagngrische  Schrift- 
steller 

JbSAK.     Jahrbuch  d.  kunsthistorischen  Samm- 
lungen d.  Allerhöchsten  Kaiserhauses 
JBSchlesGVK.     Jahresbericht    der   schlesischen 

Gesellschaft  für  vaterländische  Kultur 
JbSchwG.  Jahrbuch  für  Schweizer  Geschichte 
JBThürSächsVer.  Jahresbericht  des  thüringisch - 
sächsischen  Vereins  für  Erforschung  des  vater- 
ländischen Altertums  und  Erhaltung  seiner 
Denkmale  (Halle,  Anton) 


XXL 


n 


vn 


Siglenregister. 


vm 


JbVKöWestf.  Jahrbuch  des  Vereins  für  die 
evangelische  Kirchengeschichte  Westfalens 

JbVNdSpr.  Jahrbuch  des  Vereins  für  nieder- 
deutsche Sprachforschung. 

JbVOHMark.  Jahrbuch  des  Vereins  für  Orts- 
und Heimatkunde  in  der  Grafschaft  Mark 

JbVWPäd.  Jahrbuch  des  Vereins  für  wissen- 
schaftliche Pädagogik 

JbZKultG.  Jahrbuch  für  Zeit-  u.  Kulturgeschichte 

JEd.     Journal  of  Education 

JEGPh.  The  Journal  of  English  and  German 
philology 

JGGPO.  Jahrbuch  d,  Gesellschaft  für  Geschichte 
d.  Protestantismus  in  Österreich 

JGPh.    Journal  of  German  Philology 

JGVV.  Jahrbuch  für  Gesetzgebung,  Verwaltung 
und  Volkswirtschaft 

JHGA.  Jahrbuch  d.  Heraldischen  Gesellschaft 
Adler 

JJGL.  Jahrbuch  für  jüdische  Geschichte  u. 
Literatur 

JNS.  Jahrbücher  für  Nationalökonomie  u.  Statistik 

JPrK.  Jahrbuch  der  Preussischen  Kunst- 
sammlungen 

JSav.     Journal  des  Savants 

JüdLBl.  Jüdisches  Literaturblatt  (Beiblatt  der 
Israelitischen  Wochenschrift) 

JüdRs.    Jüdische  Rundschau 

KathSchulZg(Breslau).  Katholische  Schulzeitung 
für  Norddeutschland 

KAW.     Kirchlicher  Anzeiger  für  Württemberg 

KBIGRW.  Korrespondenzblatt  für  d.  Gelehrten- 
u.  Realschulen  Württembergs 

KBIGV.  Korrespondenzblatt  des  Gesamtvereins 
der  deutschen  Geschichts-  u.  Altertumsvereine 

KBlVKGSchles.  Korrespondenzblatt  des  Vereins 
für  Kirchengeschichte  Schlesiens 

KBlVNiederdSpr.  Korrespondenzblatt  des  Ver- 
eins für  niederdeutsche  Sprachforschung 

KBlVSbnbgLK.  Korrespondenzblatt  des  Vereins 
für  siebenbürgische  Landeskunde 

KBIWZ.  Korrespondenzblatt  d.  Westdeutschen 
Zeitschrift  für  Geschichte  und  Kunst 

KF.  Kunstgeschichtliche  Forschungen  (Leipzig, 
Hiersemann) 

KIT.  Kleine  Texte  für  theologische  und  philo- 
logische Vorlesungen  und  Übungen  (Bonn, 
Marcus  &  Weber) 

KönigsbBll.  Königsberger  Blätter,  Beilage  zur 
Königsberger  Allgemeinen  Zeitung 

KonsMschr.  Konservative  Monatsschrift  für  Poli- 
tik, Literatur  u.  Kunst 

K&K.  Kultur  U.Katholizismus  (Mainz,  Kirchheim) 

Kultur.  Die  Kultur.  Sammlung  illustrierter 
Einzeldarstellungen  (Berlin,  Marquardt) 

Kultur  (Wien).  Die  Kultur.  Vierteljahrsschrift 
für  Wissenschaft,  Literatur,  Kunst 

KUZ.     Die  Kunst  unserer  Zeit 

KVZg.     Kölnische  Volkszeitung 

Kw.     Kunstwart 

KwH.     Kwartalnik  Historyczny 

KZEÜ.  Katholische  Zeitschrift  für  Erziehung 
und  Unterricht 

KZg.     Kölnische  Zeitung 

KZ(Jowa).     Kirchliche  Zeitschrift  (Chicago) 

LBlGRPh.      Literaturblatt   für  Germanische   u. 

Romanische  Philologie 
LCBl.     Literarisches  Centralblatt 
LDÖsterr.     Das  literarische  Deutsch -Österreich 
LE.     Das  Literarische  Echo 
LeipzAbhh.    Leipziger  historische  Abhandlungen 

(Leipzig,  Quelle  &  Meyer) 


LF.  Literarhistorische  Forschungen  (Berlin,  E. 
Felber) 

LHw.     Literarischer  Handweiser 

Literatur  (Hamburg).  Literarische  Beilage  zu  den 
Hamburger  Nachrichten 

LJB.  Literarischer  Jahresbericht  u.  Weihnachts- 
katalog (her.  von  der  Redaktion  „Nord  u.  Süd") 

LJb.     Literarisches  Jahrbuch 

LLD.  Lateinische  Literaturdenkmäler  d.  16./17.  Jh. 
(Halle  a.S.,  Niemeyer) 

LRs.  Literarische  Rundschau  für  d.  katholische 
Deutschland 

LRsEv.  Literarische  Rundschau  für  das  evange- 
lische Deutschland 

LTBl.     Leipziger  Tageblatt 

LZgB.  Wissenschaftliche  Beilage  d.  Leipziger 
Zeitung 

MABreslau.  Mitteilungen  aus  dem  Stadtarchiv 
und  der  Stadtbibliothek  zu  Breslau  (Breslau, 
Morgenstern) 

MagdebZg.     Magdeburgische  Zeitung 

MainzZ.     Mainzer  Zeitschrift 

MAnthrGesWien.  Mitteilungen  der  Anthropologi- 
schen Gesellschaft  in  Wien 

MBiblBremen.  Mitteilungen  aus  der  Stadtbiblio- 
thek zu  Bremen 

MBiblBromberg.  Mitteilungen  aus  der  Stadt- 
bibliothek zu  Bromberg 

MBU  DL.     Monatsblätter  für  deutsche  Literatur 

MBll(Pommern).     Monatsblätter 

MBIVNLK.  Monatsblatt  des  Vereins  für  nieder- 
österreichische Landeskunde 

MBREPh.  Münchner  Beiträge  zur  romanischen 
und  englischen  Philologie.   (Leipzig,  Deichert) 

MDGVSpLeipzig.  Mitteilungen  der  deutschen 
Gesellschaft  zur  [Erforschung  vaterländischer 
Sprache  und  Altertümer  in  Leipzig 

MFreibergAV.  Mitteilungen  vom  Freiberger 
Altertumsverein 

MGESchG.  Mitteilungen  d.  Gesellschaft  für 
deutsche  Erziehungs-  u.  Schulgeschichte 

MGesSchlesVolksk.  Mitteilungen  der  Gesell- 
schaft für  schlesische  Volkskunde 

MGMed.  Mitteilungen  zur  Geschichte  der 
Medizin  u.  der  Naturwissenschaften 

MGNM.  Mitteilungen  aus  d.  Germanischen 
Nationalmuseum 

MGOsterland.  Mitteilungen  der  geschichts-  und 
altertumsforsch.    Gesellschaft    des  Osterlandes 

MGP.  Monumenta  Germaniae  Paedagogica 
(Berlin,  A.  Hofmann  &  Co.) 

MGSalzburgLK.  Mitteilungen  der  Gesellschaft 
für  Salzburger  Landeskunde 

MGWJ.  Monatsschrift  für  Geschichte  u.  Wissen- 
schaft d.  Judentums 

MhhKL,  Monatshefte  der  kunstwissenschaftlichen 
Literatur 

MhhRhKG.  Monatshefte  für  rheinische  Kirchen- 
geschichte 

MHL.  Mitteilungen  aus  d.  Historischen  Literatur 

MlÖG.  Mitteilungen  des  Instituts  für  Öster- 
reichische Geschichtsforschung 

ML.  Magazin  für  Literatur  des  In-  und  Aus- 
landes 

MLABerlin.  Mitteilungen  des  Literatur- Archivs 
(Berlin) . 

MLippG.  Mitteilungen  aus  der  lippischen  Ge- 
schichte u.  Landeskunde 

MLitGesBonn.  Mitteilungen  der  Literarischen 
Gesellschaft  Bonn  unter  dem  Vorsitz  von 
B.  liitzmann 

MLitGesMasovia.  Mitteilungen  der  Literarischen 
Gesellschaft  Masovia  in  Lötzen 


IX 


Siglenregister. 


MLLG.  Mitteilungen  d.  Litauischen  literari- 
schen Gesellschaft 

MLN.     Modern  Language  Notes 

MLR.     Modern  Language  Review 

MNEKl.  Mitteilungen  des  nordböhmischen  Ex- 
kursionsklubs. 

MOberhessGV.  Mitteilungen  des  Oberhessischen 
Geschichtsvereins 

ModPhil.     Modern  Philology 

MüVBibl.  Mitteilungen  des  österreichischen 
Vereins  für  Bibliothekswesen 

MPTh.     Monatsschrift  für  Pastoraltheologie 

MschrGK.  Monatsschrift  für  Gottesdienst  und 
Kunst 

MschrHSch.     Monatsschrift  für  höhere  Schulen 

MschrKrPs.  Monatsschrift  für  Kriminalpsycho- 
logie und  Strafrechtsreform 

MUBayrVolksk.  Mitteilungen  und  Umfragen  zur 
bayerischen  Volkskunde 

MünchenBGRPh,  Münchener  Beiträge  zur  germa- 
nischen u.  romanischen  Philologie  (Leipzig, 
Deichert) 

MünsterBEL.  Münstersche  Beiträge  zur  englischen 
Literaturgeschichte  (Münster,  H.  Schöningh) 

MünsterRG.  Münstersche  Beiträge  zur  Geschichts- 
forschung (Münster,  Coppenrath) 

MünsterBNL.  Münstersche  Beiträge  zur  neueren 
Literaturgeschichte  (Münster,  H.  Schöningh) 

MünsterBPhilos.  Münstersche  Beiträge  zur  Philo- 
sophie (L.,  Voigtländer) 

MusWBl.    Musikalisches  Wochenblatt 

MVAbwAnt.  Mitteilungen  des  Vereins  zur 
Abwehr  des  Antisemitismus 

MVGDB.  Mitteilungen  d.  Vereins  für  Geschichte 
d.  Deutschen  in  Böhmen 

MVGothaG.  Mitteilung  der  Vereinigung  für 
Gothaische  Geschichte  u.  Altertumsfoi  schung 

MVGStGallen.  Mitteilungen  zur  vaterländischen 
Geschichte.  Her.  vom  Historischen  Verein  in 
St.  Gallen  (St.  Gallen,  Fehr) 

MVHessG.  Mitteilungen  an  die  Mitglieder  des 
Vereins  für  hessische  Geschichte  u.  Landeskunde 

MVKAUlm.  Mitteilungen  des  Vereins  für  Kunst 
u.  Altertum  in  Ulm  u.  Oberschwaben 

MVolksbibl.    Mitteilungen  für  Volksbibliotheken 

MVSächsVolksk.  Mitteilungen  des  Vereins  für 
sächsische  Volkskunde 

MWBl.     Militär- Wochenblatt 

MWestprGV.  Mitteilungen  des  Westpreussischen 
Geschichtsvereins 

MythBibl.  Mythologische  Bibliothek  (Leipzig, 
Hinrichs) 

NAGÄDG.     Neues  Archiv  der  Gesellschaft  für 

ältere  deutsche  Geschichtskunde 
NAGHeidelberg.     Neues  Archiv  für  Geschichte 

der  Stadt  Heidelberg  und  der  rheinischen  Pfalz 
NAnt.     Nuova  Antologia 
NAR.     North  American  Review 
NASächsG.     Neues   Archiv   für   sächsische  Ge- 
schichte u.  Altertumskunde 
NationNY.     Nation  (New-York) 
NatZg.     National-Zeitung  (Berlin) 
NBernTb.     Neues  Berner  Taschenbuch 
NBllEU.    Neue  Blätter  aus  Süddeutschland  für 

Erziehung  und  Unterricht 
NdJb.  (Niederdjb.)     Niederdeutsches  Jahrbuch 
NDL.     Neudrucke  deutscher  Literaturwerke   d. 

16./17.  Jh.  (Halle,  Niemeyer) 
NDRs.     Neue  Deutsche  Rundschau  (jetzt:  Neue 

Rundschau) 
NedSpect.     De  Nederlandsche  Spectator 
Neue  Weg  (Lit.).    Der  neue  Weg  (früher  Deutsche 

Bühnen-Genossenschaft).     Literarischer  Teil 


NeuphilBll.     Neuphilologische  Blätter 
NeuphilMitt.        Neuphilologische    Mitteilungen. 

(HelsingfofB) 
NFPr.    Neue  Freie  Presse  (Wien) 
NGWG.    Nachrichten  von  der  kgl.  Gesellschaft 

der  Wissenschaft  zu  Göttingen 
NHambZg.     Neue  Hamburger  Zeitung 
NHJbb.     Neue  Heidelberger  Jahrbücher 
NJbbKlAltGL.       Neue     Jahrbücher     für     das 

klassische  Altertum,   Geschichte    u.  deutaobe 

Literatur  und  für  Pädagogik 
NJbbPh.     Neue  Jahrbücher   für  Philologrie  und 

Pädagogik 
NjbllßiblLeipzig,    Neujahrsblätter  der  Bibliothek 

u.   des   Archivs   der   Stadt  Leipzig     (Leipzig, 

Hirschfeld) 
NjbllGesFränkG.    Neujahrsblätter  d.  Gesellschaft 

für  fränkische  Geschichte    (Würzburg,   Stürtz) 
NjblLitGesBern.    Neujahrsblatt  der  Literarischen 

Gesellschaft  Bern  (Bern,  Wyss) 
NKBIGRW.     Neues  Korrespondenzblatt  für  die 

Gelehrten-  u.  Realschulen  Württembergs 
NKZ.     Neue  Kirchliche  Zeitschrift 
NMHAF.     Neue   Mitteilungen  aus  dem  Gebiete 

historisch-antiquarischer  Forschungen 
NMRs.     Neue  metaphysische  Rundschau 
NMusPr.     Neue  musikalische  Presse 
NMusZg.     Neue  Musik-Zeitung  (Stuttgart) 
NorddAZg.     Norddeutsche  Allgemeine  Zeitung 

(Berlin) 
NPhRs.     Neue  philologische  Rundschau 
NQ.     Notes  and  Queries 
NRs.     Neue  Rundschau  (s.  NDRs.) 
NSprAbhh.     Neusprachliche  Abhandlungen    aus 

den  Gebieten  der  Phraseologie,  Realien,  Stilistik 

und    Synonymik    unter    Berücksichtigung   der 

Etymologie  (Dresden,  Koch) 
NÖtGTh.   Neue  Studien  zur  Geschichte  der  Theo- 
logie u.  der  Kirche  (Berlin,  Trowitzsch) 
NTßlst.     Neues  Tagblatt  (Stuttgart) 
NThAlman.     Neuer  Theater-Almanach 
N&S.    Nord  und  Süd 
NWTBl.     Neues  Wiener  Tagblatt 
NZSt.     Neue  Zeit  (Stuttgart) 
NZMus.     Neue  Zeitschrift  für  Musik 

OberbayrA.      Oberbayrisches  Archiv  für  vater- 
ländische Geschichte 
ÖEKZ.     Österreichische    evangelische    Kirchen- 
zeitung 
ÖsterrJb.     Österreichisches  Jahrbuch 
ÖsterrRs.     Österreichische  Rundschau 
ÖUR.     Oesterreichisch-Ungarische  Revue 
OstdtschMhh.     Ostdeutsche  Monatshefte  für  Er- 
ziehung u.  Unterricht 
OstdtschRsW.     Ostdeutsche  Rundschau  (Wien) 

PädA.     Pädagogisches  Archiv 

PädAbhh.  Pädagogische  Abhandlungen  (Biele- 
feld, Helmich) 

PädBibl.  Pädagogische  Bibliothek  (Hannover, 
Meyer) 

PädBU.     Pädagogische  Blätter 

PädJb.     Pädagogisches  Jahrbuch 

PädÄlag.     Pädagogisches  Magazin 

FädMhh,     Pädagogische  Monatshefte 

PädRs.     Pädagogische  Rundschau 

PädStud.  Pädagogische  Studien  (Leipzig,  Siegis- 
mund  &  Volkening) 

PädZg.     Pädagogische  Zeitung  (Berlin) 

PädZschr(Graz).  Pädagogische  Zeitschrift.  Organ 
für  die  Interessen  d.  Steiermark.  Schulwesens 

PAPhA.  Proceedings  of  the  American  pbilo- 
logical  association 


XI 


Siglenregister. 


XII 


Pastoralbll.    Pastoralblätter  für  Homiletik,  Kat- 

echetik  u.  Seelsorge 
PBl.     Protestantenblatt  ('s.  DPBl.) 
PfBllHansGV.      Pfingstblätter    des  ^Hansischen 

Geschichts  -  Vereins 
PGesRheinG.     Publikationen  der  Gesellschaft  für 

rheinische  Geschichtskunde    (Bonn,  Hanstein) 
PhilosBibl.     Philosophische  Bibliothek]  (Leipzig, 

Dürr) 
PhilosWschr.      Philosophische  "Wochenschrift  u. 

Literaturzeitung 
PlMusG.   Publikationen  d.  internationalen  Musik- 
Gesellschaft  (Leipzig,  Breitkopf  &  Härtel) 
PKZ.       Protestantische    Kirchenzeitung     (jetzt: 

Protestantische  Monatshefte) 
PMLA.     Publications   of  the  Modern  Language 

Association  of  America 
PolitAnthropR.  Politisch-anthropologische  Revue 
PommJbb.     Pommerische  Jahrbücher 
PPSA.      Publikationen  aus  d.  Kgl  Preussischen 

Staatsarchiven 
PraffDSt.PragerDeutscheStudien(Prag,  Bellmann) 
PrJbb.     Preussische  Jahrbücher 
Propyläen.     Beilage  der  Münchener  Zeitung 
ProtMhh.     Protestantische  Monatshefte 
PVGGöttingen.      Protokolle   über  die  Sitzungen 

des  Vereins  für  Geschichte  Göttingens 
PVGOstpr.     Publikationen  des   Vereins  für  die 

Geschichte  Ost-  undlWestpreussens 
PZSF.     Pädagogische  Zeit-  und  Streitfragen 

QDGNiedersachsen.  Quellen  u.  Darstellungen  zur 
Geschichte  Niedersachsens  (Hannover,  Hahn) 

QEBayrG.  Quellen  u.  Erörterungen  zur  bayrischen 
u.  deutschen  Geschichte 

QF.  Quellen  u.  Forschungen  auf  dem  Gebiet 
der  Geschichte  (Paderborn,  Schöningh) 

QFDG.  Quellen  u.Forschuugen  z.  deutschen  (insbes. 
hohenzollerischen)  Geschichte  (Christian  Meyer) 

QFDVolksk.  (:iuellen  u.  Forschungen  zur  deut- 
schen Volkskunde  (Wien,  Ludwig) 

QFGJÖ.  (=  QGJ.)  Quellen  u.  Forschungen 
zur  Geschichte  der  Juden  in  Deutsch-Österreich 
(Wien,  Braumüller) 

QFIA.  Quellen  u,  Forschungen  aus  italienischen 
Archiven  u.  Bibliotheken  (Rom,  Loescher) 

QFSpKG.  Quellen  und  Forschungen  zur  Sprach- 
und  Kulturgeschichte  der  germanischen  Völker 
(Strassburg,  Trübner) 

QGÜstfriesland.  Quellen  zur  Geschichte  Ost- 
frieslands (Aurich,  Dunkmann) 

QCtR.  (Quellen  u.  Darstellungen  zur  Geschichte 
des  Reformationsjahrhunderts  (Leipzig,  Heinsius) 

QLothringG.  Quellen  zur  lothringischen  Ge- 
schichte (Metz,  Scriba) 

QR.     Quarterly  Review 

QSchrProt.  Quellenschriften  zur  Geschichte  des 
Protestantismus  (Leipzig,  Deichert) 

QSchwG.  Quellen  zur  schweizer  Geschichte 
(Basel,  Geering) 

Q8chwRG.  Quellen  zur  schweizerischen  Refor- 
mationsgeschichte (Basel,  Geering) 

QStHessU.  Quellen  u.  Studien  zur  hessischen 
Universifätsgeschichte 

QStV.  Quellen  u.  Studien  zur  Verfassungs- 
geschichte des  Deutschen  Reiches  im  Mittelalter 
u.  in  der  Neuzeit  (Weimar,  Böhlau) 

QUGHohenzoUern.  Quellen  u.  Untersuchungen 
zur  Geschichte  d.  Hauses  HohenzoUern  (Berlin, 
A.  Duncker) 

RBSchwäbSchillerV.     Rechenschaftsboriclit    des 

schwäbischen  Schillervereins 
RCC.     Revue  des  cours  et  Conferences 


RChr.     Revue  chretienne 

RCr,    Revue  critique  d'histoire  et  de  litterature 

RD]\I.     Revue  des  deux  raondes 

REH.     Revue  des  etudes  historiques 

RELV.     Revue   de    l'enseignement    des  langues 

Vivantes 
RepKunstw.    Repertorium  der  Kunstwissenschaft 
Revue.     Revue     (ancienne     Revue    des    Revues. 

Paris) 
RF.    Romanische  Forschungen  (Erlangen,  Junge) 
RGG.     Religion  in  Geschichte  u.  Gegenwart 
RH.     Revue  historique 
RhBUEU.     Rheinische  .Blätter  für  Erziehung  u. 

Unterricht 
RHD.     Revue  d'histoire  diplomatique 
RhGBll.     Rheinische  Geschichtsblätter. 
RHL.     Revue  d'histoire   litteraire   de  la  France 
RhMusThZg.  Rheinische  Musik-  u.  Theaterzeitung 
RhWestfZ?.     Rheinisch-Westfälische  Zeitung 
RiCrLL    Rivista  critica  della  letteratura  italiana 
RIE.     Revue  internationale  de  l'enseignement 
RITh,     Revue  internationale  de  theologie 
RKZ.     Reformierte  Kirchen-Zeitung 
RLR.     Revue  des  langues  romanes 
RLT.     Rivista  di  letteratura  tedesca 
RPL.    Revue  politique  et  litteraire  (Revue  bleue) 
RPTh.     Real-Encyklopädie    für  protestantische 

Theologie 
RQH.     Revue  des  questions  historiques 
RSlt.     Rivista  Storica  Italiana 
RStT.      Reformationsgeschichtliche    Studien    u. 

Texte  (Münster,  Aschendorff) 
RThPh.    Revue  de  theologie  et  de  philosophie 
RTP.     Revue  des  traditions  populaires 

Sammler  (Augsburg).  Der  Sammler  (Tägliche 
Beilage  d.  Augsburger  Abendzeitung) 

SattlersIntBibl.  Sattlers  interessante  Bibliothek 
(Leipzig,  Sattler) 

SBA.  Sammlung  bibliothekswissenschaftlicher 
Arbeiten  (Leipzig,  Haupt) 

SBAk(Berlin).  Sitzungsberichte  der  kgl.  preuss. 
Akademie  der  Wissenschaften 

SBB.     Sammlung  Bernischer  Biographien 

SBlHVEichstätt.  Sammelblatt  des  Historischen 
Vereins  Eichstätt 

SBUHU.  Süddeutsche  Blätter  für  die  höheren 
U  nterrichtsa  n  stalten 

SchL.    Die  schöne  Literatur.    Beilage  des  LCBl. 

SchlHZL.  Schleswig-holsteinische  Zeitschrift  für 
Literatur 

SchrDShG.  Schriften  der  deutschen  Shakespeare- 
Gesellschaft  (Berlin,  G.  Reimer) 

SchrGTh.  Schriften  der  Gesellschaft  für  Theater- 
geschichte (Berlin,  Selbstverlag  der  Gesellsch.) 

SchrLitGesBonn.  Schriften  der  Literarischen 
Gesellschaft  in  Bonn  (Dortmund,  Ruhfus) 

SchrLVWien,  Schriften  des  Literarischen  Ver- 
eins in  Wien 

SchrPäd.  Schriften  hervorragender  Pädagogen 
für  Seminaristen  u.  Lehrer  (Breslau,  Hirt) 

SchrSchwGesVolksk.  Schriften  der  Schweizer 
Gesellschaft  für  Volkskunde  (Basel) 

SchrVGLeipzig.  Schriften  des  Vereins  für  die 
Geschichte  Leipzigs 

SchrVRG,  Schriften  d.  Vereins  für  Reformations- 
geschichte (Leipzig,  Haupt  &  Hammon) 

SchrVSchlHKG.  Schriften  des  Vereins  für 
schleswig-holsteinische  Kirchengeschichte  (Kiel, 
Cordes) 

SchulblBrandenb.  Schulblatt  für  die  Provinz 
Brandenburg 

Schwab A.  (früher  D ASchwab.)  Schwäbisches 
Archiv 


XIII 


Higlenregister. 


XIV 


SchwäbKron.  Schwäbische  Eronik  (Beiblatt  z. 
Schwäbischen  Merkur  [Stuttgart]) 

SchwAVolksk.  Schweizerisches  Arcniv  für  Volks- 
kunde 

SchwRs.     Schweizerische  Rundschau 

SchwSQ-Q,U.  Schwannsche  Sammlung  geschieht!. 
Quellenschriften  für  den  Unterricht  (Üüssel- 
dorf,  Schwann) 

SchwStG.  Schweizer  Studien  zur  Geschichts- 
wissenschaft (Zürich,  Leemann  &  Co.) 

SchwThZ.  (=  ThZSchw.)  Schweizerische  Theolo- 
gische Zeitschrift 

SexBibl.  Sexualpsychologische  Bibliothek  (Berlin, 
Marcus.) 

SGrDM.  Sammlung  kurzer  Grammatiken  dtsch. 
Mundarten  (Leipzig,  Breitkopf  &  Härtel) 

SGV.  Sammlung  gemeinnütziger  Vorträge  (Prag, 
Calve) 

SGVTh.  Sammlung  gemeinnütziger  Vorträge  u. 
Schriften  aus  dem  Gebiet  der  Theologie  u. 
Religionsgeschichte  (Tübingen,  Mohr) 

SGW  V.  Sammlung  gemeinverständlicher  wissen- 
schaftlicher Vorträge  (Hamburg, Verlagsanstalt) 

SIMusG.  Sammelbände  der  internationalen 
Musikgesellschaft. 

SOMZ.  StrefQeurs  österreichische  Militärische 
Zeitschrift 

SozMhh.     Sozialistische  Monatshefte 

SPSchr.  Sammlung  der  bedeutendsten  päd- 
agogischen Schriften  aus  alter  und  neuer  Zeit 
(Paderborn,  Schöningh) 

SPV.  Sammlung  pädagogischer  Vorträge 
(Minden,  Marowsky) 

StDKG.  Studien  zur  deutschen  Kunstgeschichte 
(Strassburg,  Heitz) 

StEPh.  Studien  zur  englischen  Philologie  (Halle, 
Niemeyer) 

StGMedizin  Studien  zur  Geschichte  d.  Medizin 
(Leipzig,  Barth) 

StGNProt.  Studien  zur  Geschichte  des  neueren 
Protestantismus  (Giessen,  Töpelmann) 

StGoethe.     Stunden  mit  Goethe 

StMBCO.  Studien  u.  Mitteilungen  aus  d.  Bene- 
diktiner- u.  d.  Cistercienser-Orden 

StML.     Stimmen  aus  Maria  Laach 

StNPhL.  Studies  and  Notes  in  Philology  and 
Literature 

StPhR.  Studien  zur  Philosophie  u.  Religion 
(Paderborn,  Schöningh) 

StrassbBNG.  Strassburger  Beiträge  zur  neueren 
Geschichte  (Strassburg,  Herder) 

StrassbDA.     Strassburger  Diözesan-Archiv 

StrassbThSt.  Strassburger  theologische  Studien 
(Freiburg  i.  B.,  Herder) 

StSozF.  Staats-  und  sozial  wissenschaftliche 
Forschungen  (L.,  Duncker  &  Hurablot) 

StVLG.  Studien  zur  vergleichenden  Literatur- 
geschichte 

SüddMhh.     Süddeutsche  Monatshefte 

TbHGAargau.  Taschenbuch  der  Historischen 
Gesellschaft  des  Kantons  Aargau 

TFGE.  Texte  und  Forschungen  zur  Geschichte 
der  Erziehung 

TglRsB.  Unterhaltungsbeilage  der  Täglichen 
Rundschau  (Berlin) 

ThF.  Theatergeschichtliche  Forschungen  (Ham- 
burg, Voss.) 

ThJB.     Theologischer  Jahresbericht 

ThLBl.     Theologisches  Literaturblatt 

ThLZ.     Theologische  Literaturzeitung 

ThPrMschr.  Theologisch-praktische  Monatsschrift 

Thq.     Theologische  Quartalschrift 

ThR.     Theologische  Revue 


ThRs.     Theologische  Rundschau 

ThStK.     Theologische  Studien  u.  Kritiken 

TbStLeo.  Tbeolofirische  Studien  der  Leo-Gesell- 
schaft (Wien,  Mayer  &  Co.) 

TbürMBll.     Thüringer  Monatsblätter 

ThürW.     Thüringer  Warte 

ThZSchw.  Theologische  Zeitschrift  aus  d.  Schweiz 

TNTLK.  Tijdschrift  voor  Nederlandsche  Taal-  en 
Letterkunde 

TRHS.  Transactions  of  the  Royal  Historical 
Society 

TRSL.  Transactions  of  the  Royal  Society  of 
Literature 

TübSt.  Tübinger  Studien  für  schwäbische  and 
deutsche  Rechtsgeschichte 

ÜB.     Universal-Bibliothek  (Leipzig,  Reclam) 
ÜdW.     Über  den  Wassern 
ÜL&M.     Ueber  Land  und  Meer 
Universum.     Reclams  Universum  (Leipzig) 
UniversumTfl«.  Reclams  Universum,  Weltrundschau 
UNSpLG.    Untersuchungen  zur  neueren  Sprach- 
und  Literaturgeschichte  (Bern,  Franke) 

VACG.  Vorträge  u.  Aufsätze  aus  der  Comenios- 
Gesellschaft  (Jena,  Diederichs) 

VAVTorgau.  Verhandlungen  des  Altertums- 
Vereins  zu  Torgau 

VDBiblGes.  Veröffentlichungen  der  Deutschen 
Bibliographischen  Gesellsch.  (B.,  Behrs  Verlag) 

VelhKlasMhh.  Velhagen  &  Klasings  Monatshefte 

VelhKlasPäd.  Velhagen  &  Klasings  Sammlung 
pädagogischer  Schriftsteller  zum  Gebrauch  an 
Lehrer-  und  Lehrerinnen-Seminarien 

VelhKlasSchulausg.  Velhagen  &  Klasings  Samm- 
lung deutscher  Schulausgaben  (Bielefeld,  Vel- 
hagen &  Klasing) 

VGAnthr.  Verhandlungen  d.  Gesellschaft  für 
Anthropologie 

VGesFränkG.  Veröffentlichungen  d.  Gesellschaft 
für  fränkische  Geschichte  (L.,  Quelle  &  Meyer) 

VGÖsterr.  Veröffentlichungen  der  Gesellschaft 
für  neuere  Geschichte  Österreichs  (Wien,  Stern) 

VGSchSachs.  Veröffentlichungen  zur  Geschichte 
des  gelehrten  Schulwesens  des  albertinischen 
Sachsens.     (Leipzig,  Teubner) 

VHKFrankf.  Veröffentlichungen  der  Historischen 
Kommission  der  Stadt  Frankfurt  (Frank- 
furt a.  M.,  Baer) 

VHKHessen.  Veröffentlichungen  der  historischen 
Kommission  für  Hessen  u.  Waldeck  (Marburg, 
Elwert 

VHKNassau.  Veröffentlichungen  der  historischen 
Kommission  für  Nassau  (Wiesbaden,  Bergmann) 

VHSG.  Vierteljahrsschrift  für  Heraldik,  Sphra- 
gistik  und  Genealogie 

VH  VNiederbayr.  Verhandlungen  des  historischen 
Vereins  für  Niederbayern 

VHVOberpfalz.  Verhandlungen  des  historischen 
Vereins  d.  Oberpfalz  u.  Regensburg 

VortrrAbhLeoGes.  Vorträge  und  Abhandlungen 
der  Leo-Gesellschaft  (Wien,  Mayer  &  Co.) 

VossZgB.  Sonntagsbeilage  der  Vossischen  Zeitung 

VThKGiessen.  Vorträge  der  Theologischen  Kon- 
ferenz in  Giessen  (Giessen,  Töpelmann) 

VVKG.  Volksschriften  des  Vereins  für  Kirchen- 
geschichte in  der  Provinz  Sachsen  (Magdeburg, 
Evangel.  Buchhandlung) 

V  VlAc.  Verslagen  en  mededeelingen  der  konink- 
like  vlaamsche  academie  voor  taal-  en  letter- 
künde 

VVNassauAK.  Veröffentlichungen  des  Vereins 
für  nassauische  Altertumskunde. 


XV 


Siglenregister. 


XVI 


VVPK.     Vierteljahrsschrift  für  Volkswirtschaft. 

Politik  u.  Kulturgeschichte 
VWPh.     Vierteljahrsschrift  für  wissenschaftliche 

Philosophie 

WagnerJb.     Richard  Wagner-Jahrbuch 

Westffilag.     Westfälisches  Magazin 

WIDM.  Westermanns  Illustrierte  Deutsche 
Monatshefte 

WienMitt.  Wiener  Mitteilungen  aus  dem  Gebiete 
der  Literatur,  Kunst,  Kartographie  u.  Photo- 
graphie 

WSKPh.  Wochenschrift  für  klassische  Philolosfie 

WTBl.     Wiener  Tagblatt 

WürttVjhh.  Württembergische  Vierteljahreshefte 
für  Landesgeschichte 

W&B.  Wissenschaft  und  Bildung  (Leipzig,  Quelle 
&  Meyer) 

W&L.     Wissen  und  Leben 

WWKL.     Wetzel  u.  Walters  Kirchenlexikon 

WZ.  Westdeutsche  Zeitschrift  für  Geschichte  u. 
Kunst 

ZADSprV.  Zeitschrift  des  Allgemeinen  Deutschen 

Sprachvereins 
ZÄsth.     Zeitschrift   für  Ästhetik  u.   allgemeine 

Kunstwissenschaft 
ZBergGV.  Zeitschrift  des  Bergischen  Geschichts- 
vereins 
ZBFr.    Zeitschrift  für  Bücherfreunde 
ZBK.     Zeitschrift  für  bildende  Kunst 
ZBrüderG.     Zeitschrift  für  Brüdergeschichte 
ZBR  W.  Zeitschrift  für  bayerisches  Realschulwesen 
ZChrE.     Zeitschrift  für  christliche  Erziehungs- 
wissenschaft (Der  neue  Schulfreund) 
ZChrK.     Zeitschrift  für  Christliche  Kunst 
ZCPh.     Zeitschrift  für  Celtische  Philologie 
ZDA.     Zeitschrift  für  deutsches  Altertum 
ZDKG.  Zeitschrift  für  deutsche  Kulturgeschichte 
ZDMG.  Zeitschrift  d.  Deutschen  Morgenländischen 

Gesellschaft 
ZDPh.     Zeitschrift  für  deutsche  Philologie 
ZDU.     Zeitschrift  für  d.  deutschen  Unterricht 
ZDWF.     Zeitschrift  für  deutsche  Wortforschung 
Zeit.     Zeit  (Wien) 
Zeitgeist.  Der  Zeitgeist  (Montagsbeilage  z.  Berliner 

Tageblatt) 
ZERÜ.     Zeitschrift  für  d.   evangelischen  Reli- 
gionsunterricht 
ZEthn.     Zeitschrift  für  Ethnologie 
ZFChrVL.    Zeitfragen  d.  christlichen  Volkslebens 
ZFerdinandeum.     Zeitschrift  des  Ferdinandeums 

für  Tirol  u.  Vorarlberg 
ZFEU.  Zeitschrift  für  französischen  u.  englischen 

Unterricht 
ZFSL.    Zeitschrift  für  neufranzösische  Sprache 

u.  Literatur 
ZGlatz.    Zeitschrift  der  Grafschaft  Glatz 
ZGNKG.    Zeitschrift  der  Gesellschaft  für  nieder- 
sächsische Kirchengeschichte 
ZGOSchles.       Zeitschrift     für    Geschichte     und 

Kulturgeschichte  Österreichisch-Schlesiens 
ZGORh.      Zeitschrift    für    die    Geschichte    des 

Oberrheins 
ZGymn.     Zeitschrift  für  Gymnasialwesen 
ZHarzV.     Zeitschrift  des  Harz- Vereins  für  Ge- 
schichte u.  Alterturaskunde 
ZHGPosen.     Zeitschrift  der  historischen  Gesell- 
schaft für  die  Provinz  Posen 
ZHM.     Zeitschrift  für  hochdeutsche  Mundarten 
ZIMusG.     Zeitschrift  der  internationalen  Musik- 
Gesellschaft 
ZKathTh.     Zeitschrift  für  katholische  Theologie 
ZKG.     Zeitschrift  für  Kirchengeschichte 


ZKWL,    Zeitschrift  für  kirchliche  Wissenschaft 

u.  kirchliches  Leben 
ZLehrmittelw.     Zeitschrift  für  Lehrmittelwesen 
ZLHSch.  Zeitschrift  für  lateinlose  höhere  Schulen 
ZOG,     Zeitschrift   für  d,  österreichischen  Gym- 
nasien 
ZPädGeg.    Zur  Pädagogik  der  Gegenwart  (Halle, 

Bleyl  &  Kämmerer) 
ZPädPsych.   Zeitschrift  für  pädagogische  Psycho- 
logie 
ZPhK.     Zeitschrift    für    Philosophie    u.    philo- 
sophische Kritik 
ZPhP.    Zeitschrift  für  Philosophie  und  Pädagogik 
ZPsych.     Zeitschrift  für  Psychologie  u.  Physio- 

logfie  der  Sinnesorgane 
ZPTh.    Zeitschrift  für  praktische  Theologie 
ZRhWVolksk.        Zeitschrift     des     Vereins     für 

rheinische  und  westfälische  Volkskunde 
ZRPh.     Zeitschrift  für  romanische  Philologie 
ZRSchW.     Zeitschrift  für  Realschulwesen 
ZSchlH.     Zeitschrift  d.  Gesellschaft  für  Schles- 
wig-Holstein-Lauenburgische  Geschichte 
ZSchwKG.  Zeitschrift  für  schweizerische  Kirchen- 
geschichte 
ZSex.     Zeitschrift  für  Sexualwissenschaft 
ZSRGG.     Zeitschrift    der    Savigny-Stiftung    für 

Rechtsgeschichte.  Germanistische  Abteilung 
ZThK.     Zeitschrift  für  Theologie  u.  Kirche 
ZVKGSachsen.       Zeitschrift    des    Vereins     für 

Kirchengeschichte  in  der  Provinz  Sachsen 
ZVLR.    Zeitschrift  für  vergleichende  Literatur- 
geschichte u.  Renaissance-Literatur 
ZVSprF.     Zeitschrift  für  vergleichende  Sprach- 
forschung 
ZVtGWestf     Zeitschrift  für  vaterländische  Ge- 
schichte u.  Altertumskunde  (Her.  v,  d.  Verein 
für  Gesch.  u.  Altertumskunde  Westfalens) 
ZV  Volksk.  Zeitschrift  des  Vereins  für  Volkskunde 
ZWestprGV.      Zeitschrift   des    westpreussischen 

Geschichtsvereins 
ZWTh.  Zeitschrift  für  wissenschaftliche  Theolosrie 


b)  Abkürzungen  zur  Bezeichnung  der  übrigen 
Zeitschriften  und  andere  Abkürzungen. 

A.  Archiv,  Archives,  Arkiv.  —  AbhAk,  Ab- 
handlungen d.  Akademie  (d. Wissenschaften).  — 
AG.  Archiv  für  Geschichte.  —  AHV.  Archiv 
des  Historischen  Vereins.  —  Ak.  Akademisch. 

—  Ann.  Annalen,  Annales.  —  Ant.  Antiqua- 
risch. —  Anz.  Anzeiger.  —  AVG.  Archiv  des 
Vereins  für  Geschichte.  —  AZg.  Allgemeine 
Zeitung. 

B.  Beiträge.  —  Beh.  Behandelt.  —  Ber.  Bericht. 

—  Berl.  Berliner.  —  BFr.  Bücherfreund.  — 
BG.  Beiträge  z.  Geschichte.  —  BHV,  Bericht 
d.  Historischen  Vereins.  —  Bibl.  Bibliothek.  — 
B  ...  KG.  Beiträge  zur  .  .  .  Kirchengeschichte. 

—  Bl.,  Bll.  Blatt,  Blätter.  —  BVGW.  Be- 
richte über  d.  Verhandlungen  d.  Gesellschaft 
d.  Wissenschaften.  —  . . .  b.  Beilage. 

CBl.  (ZBl.)     Centralblatt.    —    Chr.    Chronik. 

I>.  Deutsch.  —  Diss.  Dissertation. 

Ergzhft.  Ergänzungsheft.  —  Erz.  Erziehung.  — 
Ev.    Evangelisch. 

F.  Forschungen.    —   FrBl.     Fremden-Blatt. 

G.  Geschichte.  '—  Geb.  Geburtstag.  —  GBl., 
GBU.  Geschichtsblatt,  Geschichtsblätter.  — 
Gel.  Gelegenheitsschrift.  —  GenAnz.  General- 
Anzeiger.   —  Ges.    Gesellschaft.   —  Gesainm. 


XVII 


Siglenregister. 


XMII 


Gesammelt.  —  GV.  Geschichtsverein.  -  GQ. 
Geschichtsquellen.  —  GW.  Gesellschaft  der 
Wissenschaften.  —  Gymn.  Gymnasium. 
JS.  Historisch,  Histoire,  Historique  usw.  — 
Hab.  Habilitationsschrift.  —  Her.  Heraus- 
gegeben. —  HG.  Historische  Gesellschaft.  — 
fls.,  Hss.  (hs.)  Handschrift,  Handschriften 
( — lieh).  —  HV.   Historischer  Verein. 

J.    Journal.  —  JB.  Jahresbericht,  Jahresberichte. 

—  Jb.,  Jbb.  Jahrbuch,  Jahrbücher.  —  JbG. 
Jahrbuch  für  Geschichte.  —  JbGV.  Jahrbuch 
des  Geschichtsvereins.  —  JbHV.  Jahrbuch  d. 
Historischen  Vereins.  —  JbVG.  Jahrbuch  d. 
Vereins   für  Geschichte.    —    Jh.,  Jhh.     Jahr- 

.   hundert,  Jahrhunderte. 

Kath.  Katholisch.  —  KBl.  Korrespondenzblatt. 

—  KG.    Kirchengeschichte.  —  Kult.    Kultur, 
li.    (Lit.)    Literatur,    Literarisch    usw.    —    LB. 

Literaturbericht.  —  LBl.  Literaturblatt. 

MA.  (MAlich.)  Mittelalter  (—  lieh).  —  Mag. 
Magazin.  —  MAV.  Mitteilungen  des  Alter- 
tumsvereins. —  MBl.,  MBU.  Monatsblatt, 
Monatsblätter.  —  MGG.  Mitteilungen  d.  Ge- 
sellschaft für  Geschichte.  —  M  .  .  .  GV.  Mit- 
teilungen des  .  .  .  Geschichtsvereins.  —  Mhh. 
Monatshefte.  —  MHV.  Mitteilungen  d.  Histori- 
schen Vereins.  —  Mitt.  Mitteilungen.  —  Ms., 
Mss.  Manuskript,  Manuskripte.  —  Mschr. 
Monatsschrift.  —  Mschr.  .  .  .  GV.  Monats- 
schrift des  .  .  .  Geschichtsvereins.  —  Mus. 
Musik.  —  MVG.  Mitteilungen  d.  Vereins  für 
Geschichte.  —  MV  .  .  .  G.  Mitteilungen  des 
Vereins  für  .  .  .  Geschichte. 

N.  Neu,  Nouveau,  Nuovo  usw.  —  Nachr.  (Nachrr.) 
Nachrichten.  —  Nat.  National.  —  NF.  Neue 
Folge.  —  Njbl.,  Njbll.  Neujahrsblatt,  Neujahrs- 
blätter. —  NN.  Neueste  Nachrichten.  —  NTßl. 
Neues  Tagblatt. 

österr.    Österreichisch. 

Päd.  Pädagogik,  pädagogisch.  —  Ph.  (Phil.) 
Philologie.  —  Philos.  Philosophie.  —  Pr.  Presse. 

—  Progr.    Programm.  —  Psych.  Psychologie. 
Q.    Quartalschrift.     —     QBl.,    QBll.     Quartals- 
blatt, — blätter.  —   QßllflV.     Quartalsblätter 
des  Historischen  Vereins. 


R.  Revue,  Review.  —  Ref.  Referat.  —  Rep. 
Repertorium.  —  Ri.  Rivista.  —  R«.  Rund« 
schau. 

S.-A.  Sonderabdruck.  —  SB.  Sitzungsbericht, 
Sitzungsberichte.  —  SBAk.  Sitzungsberichte 
der  Akademie  (der  Wissenschaften).  —  Seh. 
Schule.  —  Sehr.  Schriften.  —  Schw.  Schweiz, 
schweizerisch,  —  Soc.  Sociöte,  Society,  Socie- 
dad.  —  Spr.  Sprache.  —  St.  Studien.  —  BVG. 
Schriften  des  Vereins  für  Geschichte. 

T.  Transactions.  —  Tb.  Taschenbuch.  —  TBL 
Tageblatt  (Tagblatt). 

Ungedr.  Ungedruckt.  —  Univ.  Universität. 

Ver.  Verein.  —  Vf.,  Vff.  Verfasser.  —  VHV,  Ver- 
handlungen d.  Historischen  Verein».  —  Vjhh. 
Vierteljahrshefte.  —  Vjs.  Vierteljahrsschrift. 
—  Volksk.  Volkskunde. 

WBl.  Wochenblatt.  —  Wschr.  Wochenschrift. 

Zg.  Zeitung.  —  Z  . . .  GV.  Zeitschrift  des  . . .  Ge- 
schichtsvereins. —  ZHG.  Zeitschrift  d.  histori- 
schen Gesellschaft.  —  ZUV.  Zeitschrift  des 
Historischen  Vereins.  —  Zschr.  Zeitschrift.  — 
Z  VG  . . .  Zeitschrift  des  Vereins  für  Geschichte 
in  . . .  —  ZV. . .  G.  Zeitschrift  des  Vereins  für 
. . .  Geschichte. 

Beispiele  für  Verbindungen: 

AnnHVNiederrhein.  Annalen  des  histor.  Vereins 
für  den  Niederrhein 

BHessKG.  Beiträge  zur  Hessischen  Kircben- 
geschichte 

BVGWLeipzig.  Berichte  über  d.  Verhandlungen 
d.  Gesellschaft  d.  Wissenschaften  in 
Leipzig 

JbGVBraunschweig.  Jahrbuch  des  Geschichts- 
vereins für  d.  Herzogtum  Braunschweig 

MhhComeniusGes.  Monatshefte  der  Comenius- 
Gesellschaft 

MVAnhaltG.  Mitteilungen  d.  Vereins  für  An- 
haltische Geschichte  u.  Altertumskunde 

ZHVNiedersachsen.  Zeitschrift  des  historischen 
Vereins  für  Niedersachsen 

ZVHarabG.  Zeitschrift  d.  Vereins  für  Ham- 
burgische Geschichte  —  usw. 


Abkürzungen   der  Verlagsstädte:    B.  Berlin.  —  L.  Leipzig.  —  St.  Stuttgart. 


> 


1.  Allgemeiner  Teil. 


1,1 

Literaturgeschichte. 


Allgemeine  Wissensohaftslehre  N.  1.  —  Literaturgeschichte:  Allgemeines  ond  Methode 
logisches  N.  8.  —  Gesamtdarstellungen  (Deutsi-he  Literaturgeschichte,  Fremde  Literataren)  N.  13.  —  Literutargeschichte  in 
Werken  verwandter  Wissenschaften:  Weltgeschichte  N  37.  —  Deutsche  Geschichte  N  41.  —  Kulturgeschichte  N.  48.  — 
Literutur-  und  Kulturgeschichte  einzelner  Lfinder  und  Städte  N.  58.  —  Hilfsmittel  der  Literatarwissenscbaft:  Eazyklopidien 
N.  80.  -  Biographisches  N.  8t.  —  Bibliographisches  N.  100.  —  Zitatensamralungen  N.  1.31.  —  Lekt&re  und  Leser  N.  135.  — 
BQoberliebhaberei  N.  167.  —  Buchhandel  N.  177.  —  BibliotheVen  N.  185.  —  Verschiedenes  N.  188.  —  Nene  Gesamt- 
ausgaben  N.  197.  —  Sammelwerke  und  Essaysamrolungen  N.  217.  — 


Allgemeine  Wisseiischaftslehre. 

1)  W.  D  i  1 1  h  e  y  ,  Der  Aufbau  d.  geschichtl. 
Welt  in  d.  Geisteswissenschaften.  Studien. 
1.  Hälfte.  (Aus  SBAk[Berlin],  S.  1-123.) 
B.,  G.  Reimer.     M.  5,00. 

2)  K.  Lamprecht,  Die  gegenw.  Entwickelg. 
d.  Wissenschaften,  insbes.  d.  Geisteswissen- 
schaften u.  d.  Gedanke  d.  Universitätsreform. 
Rektoratsrede.  L.,  Edelmann.   24  S.   M.  0,90. 

3)Ferd.  Jakob  Schmidt,  Die  univers'elle 
Bedeutg.  d.  dtsch.  Literatur  u.  Geistesgesch. : . 
PrJbb.  140,  S.  1-21. 

4)  Geistige  Zentralisation :  HPBll.  146,  S.  1-15. 

5)  K.  J.  Neu  mann,  Wissenschaft  u.  Wissens- 
wertes: Reins  Enzyklopäd.  Handb.  10, 
S.  236-58. 

6)  M.  Lenz,  Die  Stelig.  d.  bist.  Wissenschaften 
in  d.  Gegenw.  (1895).  (=  N.  240,  S.  596-608.) 

7)  Burggraf  H.  zu  Dohna,  Wie  soll  Welt- 
geschichte geschrieben  werden?:  DR.  35* 
S.  96-101. 

7a)  K.  Joel,  J.  Burckhardt  als  Geschichts- 
philosoph.    (=  N.  230  a,  S.  337-475.) 


Literaturgescliiclite. 
Allgemeines  und  Methodologisches. 

8)    J.    Cohn,    Zur    Theorie    u.    Methode    d. 

Literaturgesch.  Das  Problem  d.  Kunstgesch. : 

ZVLR.  NF.  17,  S.  442/8. 
8a)    F.   Vogt,     G.    Lamon    über    literarhist. 

Methode:  LE.  13,  S.  360. 

Jahresberichte  ffir  neuere  deutsche  Literaturgeschichte. 


9)  W.  Hudson,  An  introduction  to  the  study 
of  lit.     London,  Harrap.     432  S.     Sh.  5/. 

9a)  J.  P.  Hoskins,  The  place  and  function 
of  a  Standard  in  a  genetic  theory  of  lit. 
development:  PMLA.  25,  N.  3. 

10)  R.  M.  Meyer,  Universität  u.  Lit.:  GRM.  2, 
S.  1/6. 

10  a)  id.,  Alte  u.  neue  Literaturgesch.:  ib.  S.  342/7. 

11)  O.  F.  Walzel:  Analyt.  u.  synthet.  Lite- 
raturforschg. :  ib.,  S.  257-74,  321-44. 

12)  Fl.,  Analyse  u.  Svnthese:  NeuphilBll.  18, 
S.  37-42. 

(Walzel.  —  Spiero.  —  C.  Busse ) 

Gesamtdarstellungen : 

Weltliteratur. 

13)  K.  Storck,  Weltliteratur:  Türmer  13», 
S.  116-22. 

14)  C.  Busse,  Gesch.  d.  Weltlit.  Abteiig.  3. 
(Vgl.  JBL.  1908/9  N.  21.)  BielefeM,  Vel- 
hagen  &  Klasing.     S.  1-144.     M.  3,(X). 

15)  O.  Hauser,  Weltgeschichte  d.  Lit.  2  Bde. 
L.,  Bibliograph.  Institut.  VIII.  509  S. ;  VIII, 
498  S.  Mit  Tafeln  u.  Abbildgn.  M.  20,00. 
[A.  Sauer:  ÖsterrRs.  25,  S.  153;  Expeditus 
Schmidt:  ÜdW.  3,  S.  416/9;  ALBl.  19, 
S.  714/5.]| 

16)  G.  J  ü  n  e  m  a  n  n  ,  Historia  general  de  la 
literatura.  4.  ed.,  enteramente  reformada. 
Freiburg,  Herder.  XIII,  317  S.  mit  Abbildgn. 
M.  2,80. 

Deutsche  Literaturgeschichte. 

17)  A.  Sauer,  Literaturgeschichte:  ÖsterrRs. 
25,  S.  153-62. 

(Sammelbesprechung.) 
XXL  j 


I,  1.     Literaturgeschichte. 


18)  A.  K.  T.  Tielo,  Volksliteraturgeschichten 
des  19.  Jh.:  Volkserzieher  14,  S.  70/1. 
(Vilmar,    R.    König,    H.   Kluge,    G.  Klee,    K.  Storck, 
O.  V.  Leixner,  M.  Koch,  K.  Weitbrecht.) 

19)  A.Biese,  Deutsche Literaturgesch.  Bd.  1/2. 
3.  durchgesehene  Aufl.  München,  Beck. 
1911.  X,  640  S.;  VII,  693  S.  Mit  Bild- 
nissen. Je  M.  5,50.  |[M.  J.Wolff:  LE.  13, 
S.  1013/5.]| 

20)  Dasselbe  Bd.  3  (Schlussbd.).  Von  Hebbel 
bis  z.  Gegenw.  Ebda.  VII,  675  S.  Mit 
50  Bildnissen.     M.  5,50. 

21)  E.  Engel,  Gesch.  d.  dtsch.  Lit.  3.  Aufl. 
(JBL.  1908/9  K.  26.)  i[J.  Cerny:  ZOG.  61, 
S.  729-43  (mit  Berichtiggn.).]| 

22)  id.,  Kurzgefasste  deutsche  Literaturgesch. 
(JBL.  1908/9  N.  29.)  |[F.  Schnürer:  ALBl. 
1 9,  S.  659-60  (ablehnend) ;  P.  Schwarz: 
ZGymn.  64,  S.  578-81  (mit  Berichtiggn.); 
E.  Sch(röder):  ADA.  34,  S  105/6  (ab- 
lehnend).]] 

23)  K.  Goedeke,  Grundriss  z.  Gesch.  d.  deut- 
schen Dichtg.  Aus  d.  Quellen.  Zweite, 
ganz  neu  bearbeitete  Aufl.  Nach  d.  Tode 
d.  Vf.  in  Verbindg.  mit  Fachgelehrten  fort- 
geführt V.  Edm.Goetze.  Heft  10  (=  Bd.  4, 
Heft  2.  Vom  7  jähr.  Kriege  bis  z.  Weltkriege. 
Bearb.  v.  F.  Muncker).  Heft  27.  Bearb.  v. 
A.  Kosenbaum.  (=Bd.  9.  Vom  Weltfrieden 
bis   z.  französ.  Revolution    1830.     8.  Buch, 

2.  Abteiig.)  Dresden,  Ehlermaun.  S.  209-432; 
III,  S.  321-563.     M.  5,80;  M.  6,40. 

24)  K.  Heinemann,  Die  dtsch.  Dichtung. 
Grundriss  d.  dtsch.  Literaturgesch.  (Kröners 
Taschenausg.)  L.,  Kröner.  299  S.  M.  1,00. 
|[M.  K(och):  LCBl.  S.  1586;  W.  Schäfer: 
DMhh.  10,  S.  374  („Etwas  vom  Grundriss"); 
E.  Sulger-Gebing:  LE.  1,3,  S.  1015/6.]| 

25)  0.  V.  Leixner,  Geschichte  d.  dtsch.  Lit. 
8.  Aufl.,  neu  bearb.  v.  E.  F  r  i  e  d  1  a  e  n  d  e  r. 
L.,  Spamer.  XI,  1098  S.  Mit  Abbildgn.  u. 
Tafeln.     M.  16,00. 

26)  A.  Salzer,  Illustr.  Gesch.  d.  dtsch.  Lit.  v. 
d.  ältesten  Zeiten  bis  z.  Gegenw.  Lfg.  33/9. 
München,  Allgemeine  Verlagsgesellschaft. 
S.  1289-1612.     Mit  Abbildgn.     Je  M.  1,00. 

27)  F.Vogt  u.  M.  Koch,  Geschichte  d.  dtsch. 
Lit.  von  den  ältesten  Zeiten  bis  z.  Gegenw. 

3.  neu  bearb.  Aufl.  2  Bde.  L.,  Bibliograph. 
Institut.     X,  373  S.;    X.  675  S.     M.  20,00. 

28)  A.  F.  C.  Vilmar,  Geschichte  d.  dtsch. 
Nationallit.  Mit  einer  Fortsetzg.  von  Ad. 
Stern.  27.  Aufl.  Her.  v.  H.  Löbner  u. 
K.  Keusch  el.  Marburg,  Elwert.  XXIV, 
808  S.    M.  5,00. 

29)  L.  Geiger,  Die  dtsch.  Lit.  u.  die  Juden. 
B.,  G.  Reimer.     X,  304  S.     M.  6,00. 

(Beh.  Redchlin,  M.  Mendelssohn,  Herder,  Goethe, 
Estherstoff,  Schiller,  Börne,  M.  Veit,  G.  Riesser,  B. 
Auerbach,  K.  E.  Franzos.) 

30)  S.  Simchowitz,  Die  jüdisch-deutsche 
Literat.  (=  MLitGesBonn  5,  N.  3.)  Dort- 
mund, Ruhfus.     85  S.     M.  0,75. 

Deutsche  Literaturgeschichte  und  das  Ausland. 

31)  A.  Bossert,  Essais  sur  la  litt,  allemande. 
2e  s^rie.    (=  N  225.) 

31  a)  A.  C  h  u  q  u  e  t ,  Littörature  allemande. 
Paris,  Colin.     489  S.     F.  5,00. 

31b)  Lya  Berger,  Femmes  poötes  de  l'Alle- 
magne.  Pröface  de  A.  Bossert.  Paris, 
Perrin.  F.  3,50.  |[S.:  RGermanique.6,  S.639.]| 


32)  J.  F.  Hol  zwar  th,  German  students  manual 
of  the  lit.  land  and  people  of  Germany. 
New  York,  Appleton.  12°.   245  8.    Doli.  1,00. 

32a)  Calvin  Thomas,  A  history  of  german 
lit.  (JBL.  1908/9  N.  42.)  |[G.  Baesecke: 
Euph.  17,  S.  671/8.JJ 

Fremde  Literaturen. 

33)  G.  Körting,  Grundriss  d.  Gesch.  d.  engl. 
Lit.  5.  verm.  Aufl.  Münster,  H.  Schöningh. 
XV,  443  S.     M.  5,00. 

34)  C.  Weiser,  Engl.  Literaturgesch.  3.  verm. 
Aufl.  (=  Sammig.  Göschen  Bd.  69.)  L., 
Göschen.     175  S.     M.  0,80. 

35)  F.  Spina,  Unser  Verhältnis  z.  tschech. 
Lit:  DArbeit.  9,  S.  433/9. 

(J.  Jakubek  u.  A.  Noväk  [.JBL.  1906/7  N.  60.]) 

36)  F.  Stein,  Indisch-deutsche  Literaturbezie- 
hungen: Zeitgeist.  N.  50. 

Literaturgeschichte    in    Werken    verwandter 
Wissenschaften : 

Weltgeschichte. 

37)  H.  Kretschmayr,  Allg.  Weltgeschichte: 
ÖsterrRs.  25,  S.  401/3. 

(Bespricht  u.  a. :  Pflugk-Harttung,  Th.  Lindner,  O. 
Jäger,  F.  M.  Mayer,  L.  Pastor.) 

38)  K.  F.  Becker,  Weltgesch.  Neu  bearbeitet 
V.  J.  Miller  u.  K.  H.  Grotz.  Bis  auf  d. 
Gegenw.  fortgeführt  v.  E.  Hesselmever. 
Mit  Illustr.  u.  Karten.  5.  Aufl.  Lfg.  1-18. 
(=  Bd.  1.  VI  u.  S.  65-322;  Bd.  2.  VII,  295  S. 
u.Bd.  3.  S.  1-416.)  Mit  10  Tafeln  u.  5  färb. 
Karten.     St.,  Union.     Je  M.  0,40. 

39)  Th.  Lindner,  Weltgeschichte.  (In  9  Bdn.) 
Bd.  7.     St.,  Cotta.     VIII,  496  S.     M.  5,50. 

40)  G.Wolf,  Einführg.  in  d.  Studium  d.  neueren 
Gesch.  B.,  Weidmann.  XVI,  793  S.  M.  16,00. 
|[W.  Schnitze:  LCBl.  27,  S.  414/7.]| 

Deutsche  Geschichte. 

41)  Einhart,  Deutsche  Gesch.  3.  verm.  Aufl. 
-L.,  Dieterich.  XVI,  426  S.  mit  Bildern. 
M.  3  80. 

42)  B.  Gebhardt,  Handbuch  der  deutschen 
Geschichte.  In  Verbindg.  mit  R.  Loewe, 
W.  Schnitze,  H.  Hahn,   K.  Köhler, 

F.  Grossmann,  G.  Liebe,  G.  EUinger, 

G.  Erler,  G.Winter,  A.  Kleinschmidt, 
G.  Schuster  her.  v.  F.  Hirsch.  4.  Aufl. 
St.,  Union.  2  Bde.  XII,  776  S.;  VIII,  986  S. 
M.  17,50.     |[K.  Jacob:  DLZ.  32,  S.  24l2/3.]i 

42a)  W.  Meiners,  Jägers  Dtsch.  Gesch.  (JBL. 
1908/9,  N.  65.)  Ein  bist.  Testament:  Mschr- 
HSch.  9,  S.  225/8.  (Dazu:  A.  Matthias, 
Nachwort:  ib.  S.  228-31.) 

43)  O.  Kaemmel,  Dtsch.  Geschichte.  3.  er- 
gänzte Aufl.  2  Bde.  L.,  Spamer.  VIII, 
846  S.;  V,  802  S.     M.  17,00. 

44)  H.  Kretschmayr,  Das  dtsch.  Geschichts- 
werk K.  Lamprechts:  ÖsterrRs.  24,  S.  244-54. 
(Vgl.  auch  id.:  DLZ.  31,  S.  581/5.) 

45)  F.  M  e  h  r  i  n  g  ,  Deutsche  Geschichte  vom 
Ausgang  des  MA.  Bd.  1.  B.,  Vorwärts. 
123  S.     M.  1,25. 

46)  W.  Pierson,  Preussische  Geschichte.  10.  verb. 
Aufl.  her.  v.  H.  Pierson.  2  Bde.  B., 
Gebr.Paetel.    VIII,  537  S.;  639  S.     M.  10,00. 

47)  D.  Schäfer,  Dtsch.  Geschichte.  2  Bde. 
Jena,  Fischer.  IX,  469  S.;  X,  505  S.  M.  14,00. 
|[F.  F(rie)d(ri)ch:  LCBl.  S.  1503/6.]| 


I,  1.    LiteraturgeHchichte. 


6 


Kulturgeschichte. 

48)  W.  Goetz ,  Geschichte  u.  Kulturgeschichte. 
AKultG.  8,  S.  4-19. 

49)  A.  l'Houet,  Zur  Psychologie  d.  Kultur. 
Briefe  an  d.  Grossstadt.  Bremen,  Schüne- 
mann.     VIII,  370  S.     M.  5,(X). 

50)  G.  S  t  e  i  n  h  a  u  3  e  n ,  Kultur  u.  Volkstum, 
AKultG.  8,  S.  i29-4b. 

51)  A.  Möller  v.  d.  Brück,  Die  Deutschen. 
2.  Ausg.  Erweitert  u.  teilweise  verändert. 
8  Bde.     Minden,  Bruns.     M.  30,00. 

(Bd.  8,     Lacht'ndf  bfiitsihe.    VII,  »21  S.     M.  4,50) 

52)  K.  F  r  a  n  c  k  e  ,  Die  Kulturwerte  der  dtsch. 
Lit.  in  ihrer  gcschichtl.  Entwickelg.  (In 
4  Bdn.)  I.  Das  Mittelalter.  B.,  Weidmann. 
XIV,  293  S.     M.  6,00. 

53)  P.  Kampf fmey er,  Geschichte  der  Gesell- 
schaftsklassen in  Deutschland.  2.  Aufl.  B., 
„Vorwärt8\    230  S.    M.  1,60. 

54)  A.  l'Houet,  Bauerntum  u.  Parthenon. 
Ein  soziolog.  Vergleich.  (Aus:  „Jahresber.  d. 
Männer  v.  Morgenstern".)  Hannover,  Geibel. 
20  S.     M.  0,60. 

55)  H.  Ger  des,  Gesch.  d.  deutschen  Bauern- 
standes. (=  AN&G.  Bd.  320.)  L.,  Teubner. 
IV,  122  S.     Mit  Abbildgn.     M.  1,00. 

50)  Th.  Krausbauer,  Dtsch.  Bauerntum. 
Bd.  1.  Aus  dem  Urborn  unserer  Volkskraft. 
Mit  Buchschmuck  v.  R.  u.  Gertrud  Pfeiffer. 
Wreschen,  Schenke.     360  S.    M.  4,00. 

57)  Die  Strasse.  Vom  Urwald  bis  zur  Eisen- 
bahn. B.,  Verlag  Neues  Leben.  IV,  224  S. 
Mit  Abbildgn.  u.  Tfln.     M.  8,00. 

Literatur-    und    Kulturgeschichte    einzelner 
Länder  und  Städte: 

■   Deutschland. 

58)  H.  Ostwald,  Berlin  u.  d.  Berlinerin.  Eine 
Kultur-  u.  Sittengesch.  (In  10  Lfgn.).  B , 
Bondy.  IV,  496  S.  Mit  Tafeln  u.  Textab- 
bildgn.     M.  20,00. 

59)  P.  J.  Meier,  Braunschweig.  (=  Stätten 
d.  Kultur.  Bd.  27.)  L.,  Klinkhardt  &  Bier- 
mann.    VII,  100  S.     Mit  Abbildgn.    M.  3,00. 

60)  F.  Meister,  Öffentl.  Denkmäler  u.  Erinne- 
rungszeichen in  Breslau.  Breslau,  Priebatsch. 
20  S.     M.  0,30. 

61)  A.  Harpf,  Die  Dithmarschen  u.  ihre  Ge- 
schichte. (=  SGV.  N.  378).  Prag,  Calve. 
52  S.    M.  0,40. 

62)  Düsseldorf  im  Wandel  d.  Zeiten.  Von 
Freunden  d.  Heimatgesch.  Düsseldorf, 
Schwann.     96  S.  mit  Abbildgn.     M.  0,80. 

63)  R.  Buchwald,  Klein-Paris:  LE.19,  S.  337/9. 
(Beh.:  Leipziger  Anthologie  [\V  Peters],  —  G.  Wit- 
kowski.) 

64)  M  Eschner,  Leipzigs  Denkmäler,  Denk- 
steine u.  Gedenktafeln.  L.,  O.  Wigand. 
200  S.     Mit  81  Vollbildern.     M.  1,00. 

65)  A.  We  i  g  e  1 ,  Die  Stadt  Leipzig  u.  ihre 
nächste  Umgebung  in  Geschichte,  Wissensch., 
Lit.,  Kunst  u.  Kultur.  (=  Lipsiensis  Cata- 
logus  95.)     L.,  Weigel.     1909.     72  S. 

66)  W.  Leinung  u.  Frz.  Müller,  Magdeburg 
im    Wandel    d.    Zeit.     Magdeburg,    Creutz. 

_  VII,  251  S.     M.  4,50. 

67)  G.  J.  Höler,  Das  goldne  Mainz  u.  seine 
Gesch.  V.  d.  ältesten  Zeiten  bis  z.  Gegenwart. 
(In  2  Bdn.)  Bd.  1 .  Mainz,  Höler.  32X''-'5  cm. 
XII,  157  S.    M.  5,00. 


68)  H.  Hausse,  Mecklenburg  u.  seine  Dichter. 
KVZB.  N.  44. 

(Im  AiiMcblu88  an  O.  Schröder  JBL.  1908/9,  N.  llft.) 

69)  T.  Massarini,  Monaco  e  Noremberee. 
(In  N.  244). 

70)  U. Seh mid,  Würzburg:  Walhalla 6, 8. 150-82. 

71)  F.  Blanckmeihter,  Altsachsenland.  Tl.  2. 
Kultur-  u.  Sittenbilder.  L.,  A.  Strauch. 
139  S.    M.  1,50. 

72)  A.  R  e  h  b  e  i  n ,  Schwab,  Streifzüge.  St., 
Kielmann.     VII,  166  8.    M.  2,00. 

Österreich. 

73)  F.  K  a  t  n  i  k  ,  Beitrr,  z,  Volkslit.  Kärntens. 
Progr.     Klagenfurt.     22  8. 

74)  A.  Holder,  Zur  Gesch.  d.  Mundartdichtg. 
in  Osterreich :  ZDM.  8.  148/9. 

(Zu  Nagl/.eidler.) 

75)  A.  S  c  h  u  1 1  e  r  u  8  ,  Kleine  Studien  zur 
siebenbürg.-dtsch.  Lit.-  u.  Geistesgesch. : 
KBlVSbnbgLK,  33,  8.  33-42. 

Schweiz. 

76)  K.  Dändliker,  Schweizerische  Geschichte. 
2.  verb.  Aufl.  (=  Sammig.  Göschen  Bd.  188), 
L.,  Göschen.     170  S.     M,  0,80. 

77)  H.  Hürbin,  Handbuch  d.  Schweizer  Gesch. 
Stans,  Matt.  1900-1908.  XII,  496  S.;  VIII, 
648  S.     |[P.  Albert:  LRs.  36,  S.  173/.5,]! 

78)  E.  Jenny  u.  V.  Rössel,  Gesch  d.  schwei- 
zerischen Lit.  2  Bde.  Bern,  Francke.  IV, 
267  S.;  368  S.  M.  10,00.  |[A.  G  essler: 
LCBl.  62,  S.  799-803  (ablehnend);  M.  Zol- 
linger:  DLZ.  32,  S.  737/8,]| 

79)  E.  Korr  od  i,  Eine  schweizerische  National- 
lit.?:  Grenzb.  69»,  S.  404/7. 

(Beh.  N.  78.) 

Uilfsniittel  der  Literaturwissenschaft: 
Enzyklopädien. 

80)  W.  Scheuermann,  Der  „Herder":  DTages- 
ZgB.  N.  4.     (Vgl.  LE.  12,  S.  707.) 

80a)M.  Buchb erger,  RPTh.:  LRs.  36,  S.  65/7. 

81)  Kirchliches  Handlexikon.  Ein  Nachschlage- 
buch über  d.  Gesamtgebiet  d.  Theologie  u. 
ihrer  Hilfswissenschaften.  Unter  Mitwirkg. 
zahlreicher  Fachgelehrten  in  Verbindg.  m. 
K.  Hilgenreiner,  J.  B.  Nisius,  Jos. 
Schlecht  u.  A.  Seider  her.  v.  M.  Buch- 
berger.  Lfg.  42  u.  44  (2.  Bd.,  Sp.  1825-2112). 
München,  Allgem.  Verlagagesellschaft,  Je 
M.  1,00. 

82)  Die  Religion  in  Geschichte  u.  Gegenwart. 
Unter  Mitwirkg.  V.  H.  Gunkel  u.  0.  Scheel 
her.  V.  F.  M.  Schiele.  Bd.  2.  Tübingen, 
Mohr.     XII,  2194  S.     M.  23,00. 

83)  Staatslexikon.  3.  neu  bearb.  Aufl.  Her.  im 
Auftr.  d.  Görresgesellschalt  v.  J.  Bachern. 
Bd.  3.  Freiburg,  Herder.  VI,  1626  8. 
M.  18,00. 

Biographisches: 

Allgemeines. 

84)  O.  Falckenberg,  Ein  Vorschlag  für  Bio- 
graphen: AZg.  N.  18. 

85)  R.  Jaff  6,  Das  Elternhaus  der  Dichter: 
Lese  1,  S.  583/6,  603/5. 

86)  E.  Schur,  Das  Leben  der  Dichter:  Zeit- 
geist N.  32. 


I,  1.    Literaturgeschichte. 


8 


Biographische  Sammelwerke. 

87)  Allgemeine  Deutsche  Biographie.  Bd.  55. 
L.,  Duncker  &  Humblot.    VI,  904  S.   M.  6,40. 

87a)  J.  Ettlinger,  Die  ADB.:   NatZgB.  N.  4. 

88)  Biograph.  Jahrbuch  u.  Dtsch.  Nekrolog. 
Bd.  13   (1908).     Her.  v.  A.  Bettelheim. 

,       B.,  G.  Reimer.     V,  398,  103  S.     M.  12,00. 

89)  V.  Klemperer,  Berliner  Gelehrtenköpfe. 
Potsdam,  A.  Stein.  72  S.  Mit  Bildnissen. 
M.  1,00. 

90)  E.  Sitzmann,  Dictionnaire  de  biographie 
des  hommes  c^lfebres  de  l'Alsace  depuis  les 
temps  les  plus  recules  jusqu'k  nos  jours. 
K-Z.  Eixheim,  Sutter.  1105  S.  [[H.Kaiser: 
ZGORh.  64,  S.  714/5.]| 

91)  Frankfurter  Bildnisse.  Eine  Sammig.  v. 
Porträts  Frankfurter  Persönlichkeiten.  Bd.  1 . 
1910.  16  Bildnisse  mit  kurzen  biograph. 
Notizen,  d.  Reproduktionen  meist  nach 
Origiualaufnahmen  v.  A.  K  r  a  u  t  h.  Text 
V.  H.  Lafrenz.  Frankfurt  a.  M.,  Minjon. 
VII,  32  S.     M.  5,00. 

92)  E.  Otto,  Dr.  Markusz  Lamm  u.  sein 
Thesaurus Picturar um:  ZBFr.  NF.  1, S. 404-18. 

93)  J.  J.  Hansen,  Lebensbilder  berühmter 
Katholiken  des  19.  Jh.  Bd.  6.  Paderborn, 
Bonifacius-Druckerei.  VIII,  312  S.  M.  3,60. 
(Beh.  u.  a. :  Havdn,  Beethoven,  L.  Dreves,  Joh.  Müller, 

0.  Klopp,  K.  Zell,  J.  H.  Schmülling.) 

94)  A.  König,  Württembergs  kath.  Lehrer  als 
Dichter  u.  Schriftsteller.  (=  Schwab.  Schul- 
mann 1.)  St.,  Kath.  Schulverein.  36  S. 
M.  0,40. 

95)  A.Moll,  Berühmte  Homosexuelle.  (=  GNS. 
Heft  75.)  Wiesbaden,  Bergmann.  IV,  79  S. 
M.  2,40. 

96)  A.  K  0  h  u  t ,  Aus  dem  Herzensarchiv  ver- 
liebter Berühmtheiten.  B.,  Borngraeber. 
270  S.     M.  3,00. 

(Beh.  u.  a  ;  Gleim  u.  sein  Liebesroman,  Petöfi,  N. 
Lenau,  Grabbe,  Voltaire,  Lelbniz,  Kant,  D.  P.  Strauss, 
Mozart,  Meyerbeer,  Liszt,  Schumann.) 

97)  Amanda  v.  Sonnenfels,  Hervorragende 
Frauen.  Lebensbilder  aus  2  Jhh.  Gotha, 
F.  A.  Perthes.  VIII,  282  S.  M.  4,00. 
(Königin  Luise.  —  Luise  v.  Sachsen  -  Weimar.  — 
Goethes  Mutter.  —  Charlotte  v.  Stein.  —  Charlotte  v. 
Schiller.  —  Karoline  v.  VVolzogen.  —  Bettina  v.  Arnim.) 

Literatiirkalender. 

98)  Kürschners  Deutscher  Literaturkalender  auf 
d.  J.  1910.  Her.  v.  H.  Klenz.  32.  Jahrg. 
L.,  Göschen.  VI  S.,  60  u.  2074  Sp. 
M.'8,00. 

99)  Keiters  Kathol.  Literaturkalender.  Her.  v. 
K.  Menne.  10.  Jahrg.  Essen,  Fredebeul 
&  Koenen.  LXIV,  508  S.  mit  Abbildgn. 
M.  4,00. 

Bibliographisches : 

Allgemeine  Bibliographie. 

100)  A.S.  Josephson,  Bibliographiesofbiblio- 
graphies.  IL:  Bull,  of  the  Bibliograph. 
Society  of  America  2,  S.  21/4. 

101)  Hiurichs'  Halbjahrskatalog  d.  im  Buch- 
handel erschienenen  Bücher,  Zeitschr.  usw. 
Fortsetzg.  223  (1909,  2.  Halbjahr),  224  (1910, 

1.  Halbjahr).  L.,  Hinrichs.  545,  193  S.: 
559,  190  S.     M.  9,75;   M.  10,00. 

102)  Vierteljahrs-Katalogd. Neuigkeiten  d. dtsch. 
Buchhandels.  Jahrg.  64  (1909).  4  Hefte. 
Ebda.    III,  1312  S.    M.  10,10. 


103)  Wöchentliches  Verzeichnis  d.  erschienenen 
u.  vorbereiteten  Neuigkeiten  d.  dtsch.  Buch- 
handels. Jg.  69.  L., Hinrichs.  52Nn.  M.10,00. 

104)  K.  Georgs  Schlagwortkatalog.  Verzeich- 
nis d.  im  dtsch.  Buchhandel  erschienenen 
Bücher  u.  Landkarten  in  sachl.  Anordng. 
Bd.  6  (1908—1910)  I.  Mit  Autorenregister. 
(In  ca.  50  Lfgn.)  Lfg.  1-45.  S.  1-1422. 
Hannover,  M.  Jänecke.     Je  M.  1,30. 

105)  Deutscher  Literatur-Katalog  1910— 11.  L., 
Volckmar.     III,  1488,  201  S.     M.  3,00. 

106)  Allgemeines  Literatur-Blatt.  Her.  durch 
die  österr.  Leo-Gesellschaft.  Eedig.  v.  F. 
8  c  h  n  ü  r  e  r.  Jahrg.  19.  Wien,  Fromme. 
24  Nn.     M.  12.50. 

107)  Deutsche  Literatur-Zeitung.  Jahrg.  31. 
Her.  V.  P.  Hinneberg.  L.,  Teubner.  4^ 
52  Nn.     M.  30,00. 

108)  Literarischer  Hand  weiser  zunächst  für  alle 
Katholiken  dtsch.  Zunge.  Her.v.E.  Niesert. 
Jahrg.  48.  Münster,  Theissing.  Je  24  Nn. 
M.  6,00. 

109)  Literarisches  Zentralblatt  für  Deutschland. 
Nebst  Beibl.:  Die  schöne  Lit.  Her.  v.  E. 
Zarncke.  Jahrg.  61.  L.,  Avenarius.  4". 
52  u.  24  Nn.     M.  30,00. 

110)  Literarische  Rundschau  für  d.  kath.  Deutsch- 
land. Her.  V.  J.  Sauer.  Jahrg.  36.  Frei- 
burg i.  B.,   Herder.     4".     12  Nn.     M.  10,00. 

111)  Bibliographie  d.  dtsch.  Zeitschriften-Lit. 
m.  Einschluss  v.  Sammelwerken.  Bd.  24. 
Alphabet.,  nach  Schlagworten  sachlich  ge- 
ordnetes Verzeichn.  V.Aufsätzen,  die  während 
d.  Monate  Januar  bis  Juni  1 909  in  etwa  2000 
zumeist  wisseuschaftl.  Zeitschr.  u.  Sammel- 
werken dtsch.  Zunge  erschienen  sind,  mit 
Autorenregister.  Her.  v.  F.  Dietrich. 
Gautzsch  bei  Leipzig,  F.  Dietrich.  1909. 
382  S.     M.  25,00. 

112)  Dasselbe.  23  A.  Beilage-Bd.  1.  Verzeichnis 
V.  Aufsätzen  aus  Zeitgn.  1909.  Ebda.  III, 
260  S.    M.  20,00. 

113)  Dasselbe.  24  A.  Ergänzungsbd.  2.  Nach- 
träge aus  d.  J.  1896 — 1908  mit  Autoren- 
register.    Ebda.     III,  218  S.     M.  25,00. 

114)  Bibliographie  d.  dtsch.  Rezensionen  1909. 
Her.  V.  F.  Dietrich.  (=  N.  111,  Supple- 
mentbd.  11).     Ebda.     357  S.     M.  35,00. 

Literaturgeschichte  und  Philologie. 

115)  R.  F.  Arnold,  Allgemeine  Bücherkunde 
zur  neueren  dtsch.  Literaturgesch.  Strass- 
burg.  Trübner.  XIX,  354  S.  M.  8,00.  |[U. 
Chiurlo:RLT.4,S. 426/8;  G.W(itkowski): 
ZBFr.  NF.  2»,  S.  360/l.]| 

116)  G.Manacorda,  Germania  filologica. Guida 
bibliografica.  Cremona,  Fezzi.  280  S.  L.  10,00. 

117)  A.  Farinelli,  Per  un  dizionario  biblio- 
grafico  di  scrittori  tedeschi.  A  proposito  di 
una  compilazione  receute:  RLT.  4,  S.  12-294. 
(Beh.  N.  116.) 

118)  Jahresbericht  über  d.  Erscheingn.  auf  d. 
Gebiete  d.  german.  Philologie.  Jahrg.  30 
(1908).  L.,  Reisland.  VIII,  260, 268  S.  M.  12,00. 

119)  Jahresberichte  für  neuere  dtsch.  Literatur- 
gesch. Mit  bes.  ITnterstützg.  v.  Erich 
Schmidt  her.  v.  J.  Elias,  M.  Osborn,  W. 
Fabian,  K.  Jahn,  L.  Krähe,  M.  Morris. 
Bd.  17  u.  J8  (1906/7).  II.  Text  u.  Register. 
B.-Zehlendorf,  Bebra  Verl.  VIII,  S.  485-1001. 
M.  36,00. 


9 


I,  1.    Literaturgeschichte. 


10 


119a)  Dasselbe.  Bd.  19  u.  20  (1908/9).  I.  Biblio- 
graphie. Bearb.  V.  O.  Arnstein.  B.-Zehlen- 
dorf,  Behrs  Verl.     XXII,  530  S.     M.  18,00. 

120)  Das  Literarische  Echo.  Her.  v.  J.  Ett- 
linger.  Jahrg.  12  (1009/10).  B.,  Fleischel. 
M.  16,00. 

121)  A.  Mussmann,  Das  plattdeutsche  Schrift- 
tum in  d.  hannoverschen  Stadtbibl.  Nach  s. 
Vortrag  im  Kestner-Museum.  (Aus  „Hannov. 
GBll.")  Hannover,Geibel.l909.12S.  M.0,60. 

Bibliographien  venvandter  Wissenschaften. 

122)  A.  Hortzsc'hansky,  Bibliographie  d. 
Bibliothek.s-  u.  Buchwesens.  Jahrg.  (j.  1909. 
(=  CBIBihl.  Beiheft  ti)     L.,    llarrassowitz. 

•    VII,  M3  S.     M.  6,00. 

123)  A.  Hettler,  Archival.  Bibliographie.  Ver- 
zeichnis V.  Schriften  u.  Aufsätzen  über 
Archivwesen.  Mit  e.  Anhang:  Spezialbuch- 
handlungen  f.  archival.  u.  histor.  Lit.  (Aus: 
Archival.  Anzeiger.  Jahrg.  2.)  Halle  a.  S., 
A.  Hettler.     1908.     VII,  40  S.     M.  1,50. 

124)  Jahresberichte  d.  Geschichtswissenschaft. 
Her.  V.  G.  Schuster.  Jahrg.  31  (1908). 
2  Tle.  B.,  Weidmann.  XI,  259,  483  S.; 
VIII,  427,  300  S.    M.  48,00. 

125)  V.  Loewe,  Bücherkunde  z.  dtsch.  Gesch. 
3.  verm.  Aufl.  B.,  Käde.  VIII,  144  S.  M.  2,40. 

126)  (>.  Mass)  GW,  Bibliographie  zur  dtsch. 
Geschichte  (1909—10).  (=  HVjs.l3,  Beiheft.) 
L.,  Teubner.     148  S. 

127)  G.  Eeinhold,  Übersicht  über  neuere  theol. 
Enzyklopädien.  (I.Deutsche.)  (Aus:  Keiters 
Kath.  Lit.-Kalender.)  Essen,  Fredebeul  & 
Koenen.     60  S.     M.  0,60. 

128)  Theologischer  Jahresbericht.  Her.  v.  G. 
Krüger  u.  M.  Schian.  Bd.  28  (1908).  8Ab- 
teilgn.  L.,  Heinsius.  951,  718  S.  M.  69,85. 
(Dartuis  besonders:  Bibliographie  d.  theolog.  Lit.  für 
das  Jahr  1908.     X,  555  S.    M.  7,00.) 

129)  Bibliographie  d.  kirchengeschichtl.  Lit. 
Jahrg.  1908/09.  (=  Beiheft  z.  ZKG.  Bd.  30.) 
Gotha,  F.  A.Perthes.  1909.  258  S.  M.  6,00. 
(Erscheint  nicht  mehr.) 

130)  Die  Philosophie  d.  Gegenw.  Eine  Internat. 
Jahresübersicht,  her.  v.  A.  R  u  g  e.  Bd.  1 
(1908  u.  1909).  Heidelberg,  Weiss.  VIII, 
532  S.    M.  10,00. 

Zitatenlexika. 

131)  D.  Sanders,  Zitatenlexikon.  3.  verb. 
Aufl.  L.,  Weber.  VI,  712  S.  M.  5,00. 
![G.  W(itkowski):  ZBFr.  NF.  2B,  S.  394 
(beh.  mit  N.  132).]i 

132)  R.  Zoozmaun,  Zitaten-  und  Sentenzen- 
schatz d.  Weltlit.  alter  u.  neuer  Zeit.  Nach 
Schlagworten  geordnet.  L.,  Hesse  &  Becker. 
VIII,  1381  S.     M.  3,00. 

133)  E.  Isolani,  Ergänzgn.  zu  G.  Büchmauns 
„Geflügelte  Worte":  VossZgB.  N.  29.  (Dazu: 
R.  Zoozmaun,  ib.  N.  34  u.  C.  E.  Gleye ) 

134)  W.  Feldmann,  Randglossen  zum  neuen 
Büchmann:  ZDWF.  12,  S.  70-87. 

Lektüre  und  Leser: 

Allgemeines. 

135)  E.  G.  Christaller,  Sprechende  Bücher. 
Eine  literar.  Erfindg.  {=  Neue  Ideen  Bd.  1.) 
Jugenheim,  Suevia- Verlag.    45  S.    M.  1,20. 

135a)  E  Engel,  Was  ist  literar.  Bildung?: 
NWTBl.  N.  30.     (Vgl.  LE.  12,  S.  787/8) 


13Ö)  T.  Kellen,  Das  Buch  als  Lebensbegleitcr. 
Warendorf,  Schnell.     167  8.     M.  2,8<J. 

137)  E.  Schur,  Die  Bücher  u.  d.  Publikum: 
HumbFrBI.  N.  183.    (Vgl.  LE.  12,  S.  1678/9.) 

138)  O.  Soyka,  Der  Leser:  Sturm  1,  N.  33. 

139)  H.  Wantoch,  Reiselektüre:  MagdebZjr. 
N.  394.     (Vgl.  LE.  12,  S.  1678.) 

140)  F.  Wetzel,  Die  Lektüre.  Ein  Führer  beim 
Lesen.    Ravensburg,  Alber.   425  8.    M.  2,40. 

141)  P.  Wilhelm,  Vom  Bücherlesen  u.  Bücher- 
leihen: NWTBl.  N.  290.  (Vgl.  LE.13,  S.  269.) 

Schundliteratur. 

142)  E.  Baars,  Unser  Kampf  gegen  d.  Schmutz 
in  Kunst  u.  Lit.  Vortrag.  (=  Abolitionist. 
Flugschriften  8.)  Dresden,  KatharinaScbeven. 

1908.  M.  0,.30. 

143)  A.  Bartels,  Schundlit.:  DSchrifttum.  N.6. 

144)  J.  Braun,  Die  Schund-  u.  Schmutzlit.  u. 
ihre  Bekämpfung:  Bücherwelt  7,  N.  6/7. 

145)  F.  Gaile,  Schach  d.  Schundliteratur!  Ein 
Ratgeber.      B.,    Berliner   Lehrmittelverlag. 

1909.  23  S.     M.  0,40. 

146)  M.  Homburger,  Der Einfluss  d. Schundlit. 
auf  jugendl.  Verbrecher  u.  Selbstmörder: 
MschrKrPs.  6,  N.  3. 

147)  Aug.  Huber,  Ein  Wort  z.  Kampfe  gegen 
d.  Schundlit.  u.  für  eine  gute  Schülerbibl.: 
Strassburg,  Schmidtsche  Univ.-Buchh.  64  S. 
M.  1,25. 

148)  P.  Malzbender,  Schundliteratur:  KZEU. 
59,  S.  49-60,  97-108. 

149)  Emil  Müller,  Zur  Bekämpfg.  d.  Schund- 
lit: Eckart  4,  S.  654-71. 

150)  O.  Philipp,  Gefahren,  welche  d.  Jugend 
durch  d.  Schund-  u.  Schmutzlit.  drohen,  u.  ihre 
Bekämpfg.  (=  Gresslers  PädBlI.  Heftll.) 
Langensalza,  Schulbuchhandlg.  47  8.  M.  0,50. 

151)  Ernst  Schnitze,  Die  Gefahren  der 
Schundlit.  u.  ihre  Bekämpfung  durch  die 
Schule.  (=ZurVolksschulpädagogik  Heft  13.) 
Langensalza,  Beltz.     19  8.     M.  0,40. 

162)  id..  Von  den  Wurzeln  d.  Schundlit:  Freie 
Wort  10,  N.  2. 

153)  E.  Umhauer,  Die  Bekämpfg.  d.  Schundlit.: 
MschrKrPs.  7,  8.  585-93. 

154)  Im  Kampf  gegen  d.  Schund-Druckerzeug- 
nisse. Erfahrungen,  Ratschläge  u.  Materialien. 
(=  Flugschrr.  d.  Volksbundes  z.  Bekämpfg.  d. 
Schmutzes  in  Wort  u.  Bild  N.  5.)  Gautzsch- 
Leipzig,  F.  Dietrich.    52  S.    M.  0,20. 

Literarische  Ratgeber  und  Bücherlisten. 

155)  W.  Kosch,  0.  Stoessl,  P.  Friedrich, 
Bleib  treu  u.  a.,  Die  Bücher  des  Jahres: 
Geg.  39,   N.  50/2. 

156)  0.  Flake,  Was  man  lesen  muss:  NatZg. 
N.  398.     (Vgl.  LE.  13,  S.  270.) 

(Im  Anschluss  an  eine  Bücherliste  von  H.  Mazel.) 

157)  Der  goldene  Schnitt.  Eine  dtsch.  Bücher- 
liste. Jahrg.  4.  Dresden,  Köhler.  VIII, 
100  S.     M.  0,50. 

158)  Deutsche  Weihnacht.  Literarischer  JB.  1910. 
Her.  V.  Th.  Ebner.  St.,  Neff  &  Koehler. 
106,  176  8.     M.  0,50. 

159)  Literar.  Ratgeber  des  Kunstwarts.  Nebst 
Literar.  JB.  Her.  v.  F.  Avenarius.  Mün- 
chen, Callwey.     168,  172  S.    M.  1,80. 

160)  Musterkatalog  für  Volks-  u.  Jugendbiblio- 
theken. Her.  vom  Gemeinnütz.  Verein  in 
Dresden.  6.  verm.  Aufl.  L.,  Spamer.  VI, 
181  S.    M.  1,50. 


11 


I,  1.     Literaturgeschichte. 


12 


161)  Seemanns  Literar.  JB.u.  Weihnachtskatalog. 
Jahrg.  40.   L.,  E.A.Seemann.  120  S.  M.  0,75. 

162)  Verzeichnis  populär-wisseuschaftl.  Werke. 
Her.  vom  Wiener  Volksbildungsverein.  Wien, 
Heller.     VI,  135  S.     M.  0,50. 

163)  Literar.  Ratgeber  für  d.  Katholiken  Deutsch- 
lands. Jahrg.  9.  Her.  v.  M.  Ettliuger. 
Kempten,  Kösel.     IV,  201  S      M.  1,00. 

164)  Musterkatalog  u.  Handbuch  für  kath. 
Volksbüchereien.  Her.  v.  d.  Redaktion  der 
Bücherwelt.  Bonn,  Borromäusvereins- Verlag. 

II,  151  S.     M.  1,00. 

(Mit   Beitrr.    v.   H.  Herz,    F.  X.  T  h  al  h  o  f  e  r  ,    A. 
Schmidt,    J.  Braun.) 

165)  Die  Bücherschau.  Schriftleiter:  F.  Worm. 
1.  Jahrg.  Juni  1910  bis  Mai  1911.  6  Hefte. 
Düsseldorf,  Ohle.     M.  2,00. 

166)  Die  Bücherwelt.  Zeitschrift  für  Bibliotheks- 
u.  Bücherwesen.  Her.  v.  H.  Herz.  Jahrg.  8. 
12  Hefte.     Köln,  Bachem.     M.  2,00. 

Biicherliebhaberei. 

167)  O.J. Bierbaum,  Die  notwendigsten  Biblio- 
philen: ZBFr.  NF.  1,  S.  401/4. 

168)  H.  Feigl,  Bibliophilie:  ÖsterrRs.  23, 
S.  51/9;  25,  S.  326-30. 

169)  F.  V.  Zobeltitz,  Bibliophile  Chronik: 
LE.  12,  S.  522/8,  743/7,  1192/5;  13,  S.  226/9. 

170)  Taschenbuch  des  Bücherfreundes  für  1910. 
Her.  V.  G.  A.  E.  Bogeng.  Nebst  Beilage: 
Jahrb.  für  Bücher-Kunde  u.  -Liebhaberei. 
Jahrg.  2.  B.-Nikolassee,  M.  Harrwitz. 
22,5x12  cm.  95,  III,  180  S.  mit  2  Tafeln. 
M.  6,00. 

(Enth.  S,  17-180:    Umriss  zu  einer  Gesch.  d.  Bücher- 
liebhaberei.) 

171)  Der  Zwiebelfisch.  Eine  kleine  Zeitschrift 
für  Geschmack  in  Büchern  u.  andern  Dingen. 
Her  V.  H.  v.  Weber.  Jahrg.  2  München, 
Hyperion- Verlag.     6  Hefte.     M.  2,00. 

172)  0.  Weise,  Schrift-  u.  Buchwesen  in  alter 
u.  neuer  Zeit.  3.  verbesserte  Aufl.  (=  AN&G. 
Bd.  4.)  L.,  Teubner.  IV,  155  S.  Mit  37 
Abbn.     M.  1,00. 

173)  R.L.  Prager,  Etliches  für  Bücherfreunde 
u.  -händler.  (Aus:  BBlDBuchh.)    B.,  Prager. 

III,  75  S.    M.  1,00. 

174)  P.  Renner,  Zur  Kultur  d.  Buches:  ABuch- 
händlerZg.  N.  19,  23,  28. 

175)  Das  mod.  Buch.  (=  Die  graph.  Künste 
d.  Gegen w.  Her.  v.  L.  Volkmann.  Bd.  3.) 
St.,  Krais.  |[G.  W(itkowski):  ZBFr.  NF. 
2B,  S.  190/1.]| 

(Mit  Beitrr.  v.  C.  E.  Poeschel,  L.  Petzendorf  er, 
J.  Loubier  u   a.) 

176)  Wort  u.  Gewand:   Zwiebelfisch  Heft  4. 

Buchhandel. 

177)  J.  Bacmeister,  Buchhandel  u.  Lit  (= 
Deutschlands  Sprechsaal  Heft  2.)  B.,  Baum- 
hauer.    43  S.     M.  0,40. 

178)  O.  Hartmann,  Die  Entwickelg.  d.  Lit.  u. 
d.  Buchhandels.  L ,  H.  Beyer.  XII,  212  S. 
M.  3.00. 

179)  E.  Wa  I  d  m  a  n  n ,  Autorenhonorare  u. 
Buchhändlervermögen  einst  u.  jetzt:  BBl- 
DBuchh. N.  4/5. 

(Nach:  d'Avenol,  Les  riches  depuis  sept  cent  ans.) 

180)  G.  Wolf,  Der  Buchhandel.  (=  N.  40, 
S.  69-111.) 

181)  E.  Diederichs:  RGG.  2,  S.  66. 


182)  F.  Dümmler,  Verlagskatalog  1808— 1908. 
B.,  Dümmler.     50  S. 

183)  Zehn  Jahre  Insel- Verlag.  IH.  Bethge: 
HambFrBl.  N.  183;  K.  Scheffler:  Kunst 
u.  Künstler  8,  S.  574/6;  F.  Stössinger: 
AZg.  N.  39. 1 

184)  Widmungsblätter  an  H.  H.  Reclam  beim 
Erscheinen  der  N.  5000  v.  Reclams  Universal- 
bibliothek. L.,  Reclam.  4o.  1234  S.  Mit 
1225  faksimil.  Widmungen.  |[A.  Klaar: 
VossZg.  N.  189  „Der  Reclam-Kodex".]] 

Bibliotheken. 

185)  Ferd.  Eichler,  Die  wissenschaftl.  Biblio- 
theken in  ihrer  Stellg.  zu  Forschg.  u.  Unter- 
richt. Vortr.  L.,  Harrassowitz.  31  S.  M.  1,00. 

186)  G.  Wolf,  Das  Bibliothekswesen.  (= 
N  40,  S.  111-31.) 

187)  Bennata  Otten,  Die  deutschen  Volks- 
bibliotheken u.  Lesehallen  in  Städten  über 
10000  Einwohner.  Mit  einer  Einleitg.  v.  G. 
Fritz.  (=  ßllVolksbibl.  Ergzhft.  2.)  L., 
Harrassowitz.     VIII,  104  S.     M.  3,20. 

Verschiedeues. 

188)  R.  M.  Meyer,  Wissenschaftliche  Moden: 
N&S.  133,  S.  44-50,  139-45. 

(Gegen  die„Rettungen",  Pathographie,  Psychologie  par 
ricoehet,  Ableitnngsmanie,  Namenspielereien.) 

189)  R.  Treu,  Der  Dichter  in  Deutschland: 
DMhh.  10,  S.  35/7. 

190)  K.  Scheffler,  Der  Beruf  d.  Schriftstellers: 
LE.  12,  S.  1313/6.  (Dazu  J.  E|ttlinger]: 
ib.,  S.  1316/7.) 

191)  H.  Hesse,  Der  Beruf  d.  Schriftstellers: 
W&L.  3,  S.  47-51. 

192)  S.  W.,  Die  Kulturarbeit  d.  Schriftstellers: 
AZg.  N.  27. 

193)  Die  soziale  Lage  d.  selbständigen  Schrift- 
steller.    (Umfrage):  Blaubuch  5,  N.  7-11. 

194)  K.T.M.  S.,  Vom  literarischen  Klingelbeutel: 
Zwiebelfisch  2,  N.  2.    (Vgl.  LE.  13,  S.  280/1). 

194a)  M.  Nordau,  Nobelpreisglossen:  NFPr. 
N.  16282.     (Vgl.  LE.  12,  S.  633/->.) 

195)  E.  Reinhard,  Dichter  als  Maler:  ZDU. 
24,  S.  .324/8. 

196)  Besas,  Juristen  u.  Dichter  [in  einer  Person]: 
DJuristenZg.  15,  N.  20. 


Neue  (Gesamt-)  Ausgaben. 

Allgemeines  und  Kritisches. 

197)  H.Hesse,  Neuausgaben:  März  4',  S.  504-12. 

198)  0.  Bie,  Tempel-Ausgabe:  NRs.  2',  S.  726/7. 

199)  H.  Kyser,  Der  Tempel:  Tag  N.  39. 

200)  R.  Buchwald,  Dichter  u.  Philologen : 
Tag  N.  55. 

(Gegen  H  Kyser.) 

201)  A.  Bartels,  Die  Goldene  Klassikerbibl. : 
SchL.  11,  S.  452/6. 

Einzelne  Ausgaben. 

(Wagner  siehe  IV  4  b.  Lessing  IV  6,  Herder 
IV  7,  Goethe  IV  8,  Schiller  IV  9,  Romantische 
Schule  IV  10,    Junges  Deutschland  IV  11.) 

202)  Deutsch-Österreichische  Klassiker-Biblio- 
thek. Her.  V.  0.  Rommel.  Bd.  14-21.  Je 
M.  1,00. 

(Enth.:  A.  Bäuerle,  Grillparzer,  J.A.  Gleich,  Ch.  Seals- 
fleld,  J.  Nestroy,  M.  Hartmann,  Schreyvogel.) 


13 


I,  1.    Literaturgeschichte. 


14 


203)  Quellen.  Bücher  zur  Freude  u.  Belehrung. 
Her.  V.  H.  Wo  1  gast.  Bd.  11-20.  München, 
Verlag  d.  Jugendbliltter.  Je  M.  0,25. 
(Enth.  u.a.:  Andersens  .Märchen.  —  Slnirock,  Kiilen- 
splegel  —  Briefe  von  (iocthes  Mutter.  —  Herniunn 
u.  Dorothea.  —  Kleist,  Prinz  v.  Homburg.) 

204)  Der  Schatzgräber.  Her.  v.  Dürerbund 
(durch  L.  Frhrn.  v.  Egloffstein).  42  Nn. 
München,  Callwey. 

(Mit  Beitrügen  v.  H.  v.  Kleist,  Anzengruber,  Schwab, 
Eichendorre,  Seiilsfleld,  J.  Kerner,  Hauff,  (Jotlhelf  u.  a.) 

205)  B.  Wi  1 1  e,  Unsere  grossen  Dichter  u. Schätze 
aus  ihren  Werken.  (4  Bde.)  Mit  Bildnissen. 
Bd.  1/2.    B.,  Märkische  Verlagsan.stalt.    15G, 

.    156  S.    Je  M.  1,80. 

(Bd.  1:  Die  klassische  Blüte.  —  Bd.  2:  Die  Romantik.) 

206)  E.  M.  Arndt,  Werke.  Kleine  Auswahl. 
Her.  V.  H.  Meisuer  u.  R.  Geerds.  L., 
Hesse.  93,  Ui3,  197,  202,  316,  202  S.  Mit 
Abbildgn.  u.  Handschriftenprobe.     M.  3,00. 

207)  E.  Gott,  Gesammelte  Werke.  Her.  v. 
R.Woerner.  3  Bde.  München,  C.  H.  Beck. 
IX,  194  S.;  V,  320  S.;  V,  250  S.  Je  M.  3,50. 
(1.  Gedichte,  Sprüche,  Aphorismen  mit  biograph.  Ein- 
Einleitg.  —  2.  Der  Schwarzkünstler  [Lustspiel  in  drei 
Aufzügen].  Edelwild  [ein  dramat.  Gedicht  in  fünf 
Akten].  —  3.  Mauserung  [Lustspiel  in  fünf  Akten]. 
Fortunatus  Biss  [ein  Gedicht].) 

208)  F.  Halm,  Werke.  Auswahl  in  4  Bdn. 
Her.  V.  R.  Fürst.  B.,  Dtsch.  Verlagshaus. 
LXXXI,  280,  228,  258,  249  S.    M.  4,00. 

209)  N.  Leu  au,  Sämtl.  Werke  u.  Briefe  in 
6  Bdn.  Her.  v.  E.  C  a  s  1 1  e.  Bd.  1.  L., 
Insel- Verlag.     548  S.     M.  5,00. 

210)  id.,  Werke.  Her.  v.  C.  Schaeff  er.  Krit. 
Ausg.  2  Bde.  L.,  Bibliograph.  Institut.  72, 
460  S.;    514  S.     M.  4,00. 

211)  J.  M.  R.  Lenz,  Gesammelte  Schriften. 
Her.  V.  F.  Blei.  Bd.  3.  Dramen.  Dramat. 
Fragmente.  Coriolan.  (Vgl.  JBL.  1908/9 
N.  350.)   München,  G.  Müller.  476  S.  M.7,.ö0. 

212)  A  Petöfi,  Poetische  Werke  in  6  Bdn.  In 
dtsch.  Nachdichtg.  v.  J.  Schnitzer.  Wien, 
Halm  &  Goldmaiin.  379,  296,  298  S.  Mit 
Abbildgn.     M.  42,00. 

213)  A.  Puschkin,  Sämtl.  Werke  in  8  Bdn. 
Her.  V.  A.  Villard  u.  Th.  Commichau. 
Bd.  5.  München,  G.  Müller.  VII,  389  S. 
M.  4,50. 

213a)  H.  A.  Rattermann,  Gesamm.  ausgew. 
Werke.  Cincinnati,  Selbstverl.  42 J  S. 
M.  6,00. 

(Denkreden  u.  Vorträge.  Tl.  1.  Shakespeareana.  — 
Musiker-  u.  Künstlerbiographien.) 

214)  F.  Rückerts  Werke.  Auswahl  in  8  Tln. 
Her.  V.  E.  Gross  u.  Elsa  Hertzer.  B., 
Dtsch.  Verlagshaus.  LXV,  141,  246,  267, 
247,  141,  237,  154  S.     M.  6,00. 

215)  J.  Rupp,  Gesammelte  Werke.  In  12  Bdn. 
her.  V.  P.  Chr.  Elsenhans  Bd.  3  u.  7. 
L.,  Eckardt.  XVI,  796  S.;  XVI,  637  S. 
Je  M.  6,00. 

(Bd.  3:  Klassiker  u.  Philosophen  d.  Neuzeit.  [Von 
Lessing  bis  Hegel.  Zeitgenössische  Philosophie.  Auf- 
zeichnungen   eines   Denkers].    —    Bd.  7:    Von    der 

Freiheit.) 

215a)  E.  Samhaber,  Gesamm. Werke.   (5  Bde.) 
Bd.  13,  5      München,  G.  Müller.   1909.    225, 
484,  359,  444  S.     Je  M.  6,00. 
(1.  Gedichte.  —   2.  Epos.  —  3.  Drama.  —  5.  Mosaik.) 

216)  Wielands  Gesammelte  Schriften.  (Aka- 
demie-Ausg.)  I.,  Werke,  Bd.  3.  Poetische 
Jugendwerke.  Tl.  3.  Her.  v.  F.  Homeyer. 
B.,  Weidmann.     VI,  518  S.     M.  10,00. 


Sammelwerke  und  Essaysammluiigen. 

217)  Rieh.  M.  Meyer,  Neue  EssavH:  LE.  13. 
S.  9J/4. 

(L.  V.  Hatvany,  K.  SchefTler,  E.  v.  Schrötter,  W.  Oft- 
wald, Expeditu»  Schmidt,  H.  Spiero,  O.  Wilde.  A. 
Trebltsch,  A.  Luntowski.i 

218)  Fritz  Albert,  Dichterland.  Skizzen  u. 
Studien.  Hermannstadt,  Krafft.  1911.  VII 
124  S.    M.  2,40. 

219)  Am  Born  d.  Gemeinnützigkeit.  Festgabe  z. 
80.  Geburtstage  v.  V.  Böhm  er  t.  Unter  Mit- 
wirkg.  V.  Hilty,  Emminghaus,  Wuttke 
u.  a.  her.  v.  Peter  Schmidt.  Dresden, 
Böhmert.     1909.     XIII,  466  S.     M.  10,00. 

220)  Arbeiten  d.  Ersten  Balt.  Historikertages 
zu  Riga  1908.  Riga,  Löffler.  190!«.  HI, 
XXX,  322  S.  Mit  3  Lichtdrucktafeln. 
M.  7,00. 

221)  Emil  Arnoldt,  Gesammelte  Schriften. 
Her.  V.  O.  Schöndörffer.  Nachlaiss.  Bd.  3. 
Einleitg.  in  d.  Philosophie.  Vorlesung.  B., 
B.  Cassirer.     XXXV,  406  S.     M.  6,00. 

222)  F.  Baldensperger,  l^tudesd'hist.  littdraire 
2«  H6ne.  Paris,  Hachette.  Fr.  3,50.  IIW.  A. 
Hammer:  LE.  13,  8.  916/8 ]| 

(Beh.  u.  a. :  Lavater,  Chateaubriand,  Shakespeare  In 
Frankreich.) 

223)  A.  V.  Berger,  Buch  d.  Heimat.  2  Bde. 
B.,  Meyer  &  Jessen.  310,  319  S.  M.  5,00. 
(1.  Erinnerungen.  Salzkammergut.  Egerland.  — 
2.  Wien.) 

224)  F.  Blei,  Vermischte  Schriften.  2  Bde. 
München,  G.  Müller.  1911.  272,  294  S. 
M.  8,00. 

(1.  Erdachte  Geschehnisse.  Zehn  Studien.  —  2.  Gott 
u.  d.  Frauen.    Ein  Traktat.) 

225)  A.  Bessert,  Essais  sur  la  litt,  allemande. 
2  e  sörie.  Paris,  Hachette.  327  S.  Fr.  3,50. 
(Beh.  ausser  Goethe,  Schiller,  W.  v  Humboldt,  Hof- 
burgtheater. N.  Lenau  u.  Sophie  Löwenthal,  Familie 
Mendelssohn,  Fontane,  W.  v.  Conrady.) 

226)  K.  Braum,  Imperator  pacis.  Ein  Huldi- 
gungsbuch dtsch.  Autoren.  L.,  Cavael. 
331  S.     Mit  Bildn.     M.  8,00. 

226a)    C.   Camenisch,    Im    Banne    d.  Alpen. 
Chur,  Schuler.     81  S.     M.  1,60. 
(Goethe,  Scheffel,  C.  F.  Meyer  in  Graubünden.) 

227)  Otto  Ernst,  Blühender  Lorbeer.  Plau- 
dereien u.  Andachten  über  dtsch.  Dichter. 
L.,  Staackmann.  318  S.  M.  3,00. 
(Fontane.  —  Anzengruber  d.  Tendenzdiehter.  —  G. 
Kellers  Verse.  —  Der  100 j.  Reuter.  —  F.  Hebbel  als 
dramat.  Dichter.  —  H.  Heines  Seele.  —  Goethes  ge- 
sellige Tiieder.  —  Eine  Schillerrede.  —  Lessing  der 
Dichter.) 

228)  H.  Eulenberg,  Schattenbilder.  Eine 
Fibel  für  Kulturbedürftige  in  Deutschland. 
B.,  Cassirer.  1910.  XXIV,  315  S.  M.  4,00. 
(Inh. :  Hans  Sachs.  —  Eine  Rede  von  Hans  Sachs.  — 
Andreas  Gryphius.  —  Lessing.  —  Der  junge  Goethe. 

—  Goethe  u.  Italien.  —  Nachfolge  Goethes.  —  Schiller. 

—  Jean  Paul.  —  Heinrich  v.  Kleist.  —  Franz  GriU- 
parzer.  —  Friedrich  Hebbel.  —  .\delbert  v.  Chamisso. 

—  Heinrich  Heine.  —  Brentano  der  Dichter.  —  Eduard 
Mörike.  —  Der  Graf  Platen.  —  Immermann.  -  E.  T.  A. 
Hoffraann.  —  Schweizer  Dichter.  —  Theodor  Fontane. 

—  Rückert  u.  Geibel.  —  Wilhelm  Busch.  —  Homer.  — 
Cervantes.  —  William  Shakespeare.  —  Martin  Luther. 

—  Franziskus  von  Assisi.  —  Dante.  —  Raflfael.  — 
Michelangelo  in  seinen  Gedichten  —  Boccaccio.  — 
Giordano  Bruno.  Zur  Würdigung  Molieres.  —  Emile 
Zola.       Graf  Gobineau.  —  Maupassant.  —  Lord  Byron. 

—  Oskar  Wilde.  —  Dostojewski.  —  Ibsen.. —  Bismarck. 

—  Etwas  über  Friedrich  den  Grossen.  —  Napoleon. 

—  Gedanken  über  Albrecht  Dürer.  —  Rembrandt.  — 
Arthur  Schopenhauer.  —  Friedrich  Nietzsche.) 

228a)  Festgabe  z.  7.  Sept.  1910.  H  Grauert  z. 
Vollendung  d  60.  Lebensjahres  gewidmet 
von  seinen  Schülern.  Her.  v.  M.  Jansen. 
Freiburg  i.  B.,  Herder.  VIII,  407  S.    M.  13,50. 


15 


I,  I.     Literaturgeschichte. 


16 


229)  Festschrift  Heinr.  Brunner  z.  70.  Ge- 
burtstage dargebracht  v.  Schülern  u.  Ver- 
ehrern. Weimar,  Böhlaus  Nachf.  VI,  842  S. 
M.  26,00. 

229  a)  Festschrift  z.  90.  Geburtstage  v.  E.  Frhr. 
V.  Liliencron,  überreicht  von  Vertretern 
dtsch.  Musikwissenschaft.  L.,  Breitkopf  & 
Härtel.    VI,  4Ü3  S.     M  12,00. 

230)  Festschrift  zum  14.  Neuphilologentage  in 
Zürich  1910.  Zürich,  Rascher  &  Co.  V, 
396  S.     M.  6,00. 

230  a)  Festschr.  z.  Feier  d.  450 j.  Bestehens  d. 
üniv.  Basel.  Her.  v.  Rektoren  u.  Regenz. 
Basel,  Helbing  &  Lichtenhans.  III,  553  S. 
M.  12,00. 

(Mit  Beitrr.  V.  A.  Heusler  [Rechtspflege],  J.  Nagler 
[Carolina],  E.  Viseher,  Wilh.  Schmidt,  K.  Nef, 
K    Joel,   R.  Thommen.) 

231)  Festschrift  W.  Victor  z.  25.  Dez.  1910. 
(=  Neuere  Sprachen  1910.  Ergzbd.)  IVIar- 
burg,  Elwert/  IV,  333  S.     M.  7,00. 

232)  Freiheit  u.  Arbeit.  Kunst  u.  Lit.  Sammig. 
her.  V.  Internat.  Komitee  z.  Unterstützg. 
d.  Arbeitslosen.  IVIit  Vorwort  v.  Eduard 
Bernstein.  Selbstbiographien,  Bildnisse 
u.  Faksimiles.  L.,  Xenien-Verlag.  VIII, 
.304  S.     M.  6,00. 

232a)  A.  Gelber,  Abrechnung.  Dresden, 
Reissner.     VII,  328  S.     M.  4,00. 

233)  G.  V.  Glasenapp,  Abhandlgn.  z.  Philo- 
sophie, Lit.  u.  Religionsgesch.  II.  Folge  d. 
Essays.  Riga,  Jonck  &  Poliewsky.  IV, 
528  S.     M.  7,20. 

234)  M.  Harden,  Köpfe.  Bd.  1.  B.,  E.  Reiss. 
VII,  465  S.     M.  5,00. 

(Der  alte  Wilhelm.  —  Bismarek.  —  Kaiser  Friedrich. 

—  Holstein.  —  Johanna  Bismarek.  —  Stoecker.  — 
Waldersee.  —  E.  Richter.  —  Gallifet.  —  Ibsen.  — 
Böcklin.  —  Die  Wolter.    —  Menzel.  —   Mitterwurzer- 

—  Zola.  —  Lenbach.  —  Matkowsky.) 

234a)  H.  F.  Helmolt,  Porträtgalerie  aus 
Lamprechts  dtsch.  Gesch.  (=  ÜB.  N.  5181/2.) 
L.,  Reclam.     223  S.     M.  0,40. 

235)  Histor.  Aufsätze.  K.  Zeumer  z.  60.  Ge- 
burtstage als  Festgabe  dargebracht  v.  Freun- 
den u.  Schülern.  Weimar,  Böhlau.  VI, 
651  S.     M.  20,00. 

236)  J.  Hofmiller,    Zeitgenossen.     IMünchen, 
Südd.  Monatshefte.     313  S.     M.  2,00. 
(Hauptmann,  Wedekind,  Ibsen,  Busch,  Pontoppidan, 
Widmann,    Ruederer,    Bartsch,   Hofmannsthal,   R.  A. 
Schröder.) 

237)  D.  Kaufmann,  Gesamm.  Schriften. 
Bd.  2.  Her.  v.  M.  B  r  a  n  n.  Frank- 
furt a.  M.,  Kauffmann.  XI,  434  S. 
M.  5.00. 

238)  F.  Kluge,  Bunte  Blätter.  Zweite  durch 
ein  Sach-  u.  Wortregister  verm.  Aufl. 
Freiburg  i.  B.,  Bielefeld.  VIII,  214  S. 
M.  5,00. 

239)  K.  Kraus,  Die  chinesische  Mauer.  (= 
Ausgew.  Schriften.  Bd. 3.)  München,  Langen 
460  S.     M.  6,00. 

239a)  E.  Kuh,  Krit.  u.  literarhist.  Aufsätze 
(1863—76).  Her.  v.  A.  Schaer.  (^  SchrL- 
VWien.  Bd.  14.)  Wien,  Fromme.  XVI, 
457  S.     (Nur  für  Mitglieder.) 

240)  M.  Lenz,  Kleine  historische  Schriften. 
München,  Oldenbourg.  VIII,  608  S. 
M.  9,00. 

241)  Camilla  Lucerna,  Studienblättchen  z. 
Ijiteraturgesch.  d.  südslaw.  Küstenlandes. 
(Aus  „AgramerTagblatt".)  Agram,  M.Breyer. 
1909.     31  S.     M.  0,50. 

(I.  Die  Hirtin  von  Arbe.  —  II.  Der  Einsiedler  von 
St.  Andrea.   —  III.  Fischfang  u.  Fischergespräche.) 


242)  A.  Luntowski,  Menschen.  L.,  Xenien- 
Verlag.     270  S.     M.  5,00. 

(Carlyle,  Whitman,  Liliencron,  Dehmel,  Fidus,  Wag- 
ner, Kleist,  Nietzsche,  Beethoven,  Thoreau,  Emerson.) 

243)  K.  Martens,  Literatur  in  Deutschland. 
Studien  u.  Eindrücke.  B.,  Fleischel.  V, 
193  S.     M.  3,00. 

(Enth.  u.  a. :  Vom  Genuss  der  Dichtung.  —  Ausgang  des 
Naturalismus.  —  Helene  Böhlau.  —  Stil  u.  Können.  — 

—  Graf  Keyserling.  —  Ein  Stück  Leipz.  Dramaturgie. 

—  F.  Wedekind.  —  Dichtkunst  u.  ehrsames  Handwerk. 

—  Die  Gebrüder  Mann.  —  Über  erotische  Dichtung. 

—  G.  O.  Knoop.  —  Ursprung  d.  jüngsten  Strömungen. 

—  H.  Eulenberg.  —  Der  Dichter  als  soziale  Erscheing.) 

244)  T.  Massarani,  Studii  di  lett.  e  d'arte  con 
prooemio  e  per  cura  di  G.  Natali.  Firenze, 
Le  Monnier.     16°.     724  S.     L.  4,00. 

(Beh.  Heine,  München  u.  Nürnberg.) 

245)  Mölanges  de  philologie  romane  et  d'hist. 
litt,  offerts  h,  M.  Wil motte.  Paris,  Cham- 
pion. XVII,  969  S.  |[Ph.  A.  Becker:  DLZ. 
31,  S.  2538-41.]] 

245a)  G.  Michaut,  Pages  de  critique  et  d'hist. 
litt      Paris,  Fontemoing. 

246)  Miscellanea  di  studi  in  onore  di  A.  Hortis. 
Trieste,  Caprin.     1050  S. 

(Inhalt  s.  LBlGRPh.  .31,  S.  2601/1.) 

247)  Th.  Mommsen,  Gesammelte  Schriften. 
Bd.  6/7.  B.,  Weidmann.  1909.  VIII,  695  S.; 
XI,  825  S.     Je  M.  20,00. 

(Philologische  Schriften.  —  Historische  Schriften.) 

247a)  W.  Ostwald,  Die  Forderung  des  Tages. 
L.,  Akädem.Verlagsges.   VI,  603  S.    M.  9,30. 

248)  R.  Pöhlmann,  Aus  Altertum  u.  Gegenw. 
Gesamm.  Abhandlgn.  2.  umgearb.  Aufl. 
München,  Beck.     V,  438  S.     M.  7,00. 

249)  E.  Reich,  Aus  Leben  u.  Dichtung.  Auf- 
sätze u.  Vorträge.  L.,  W.  Klinkhardt.  VIII, 
512  S.     M.  4,00. 

(Enth.  u.  a. :  Ein  Programm.  —  Geschichtsphilosophi- 
sches.  —  Volkstüml.  üniversitätsbevvegg.  —  Kunst  u. 
d.  Volk.  —  Kunst  für  d.  Volk.  —  Kunst  u.  Moral.  — 
Jugendlektüre.  —  Volkelts   Ästhetik   d.    Tragischen. 

—  Viseher.  —  Grillparzer.  —  Österr.  Lyriker.  — 
Österr.Sehriftsteller.  —  Philosoph.  Romano.  —  Tragödie 

•  eines  Dichters.  —  Antonie  van  Heese.  —  Das  Werden 
Berlins  im  Roman.  —  Ibsen.  —  Björnson.  —  Nord- 
deutsche Eindrücke.) 

250)  L.  G.  Ricek,  Unsere  Muttersprache.  Ge- 
samm. Abhandlgn.  über  deutschkundl.  Fragen. 
Wien,  Pichler.  V,  152  S.  M.  2,10. 
(Wesen,  Anschaulichkeit,  Verbreitung  der  Sprache. — 
Vereine.  —  Mundarten.  -  Wörterbücher.  —  Fremd- 
wörter. —  Schrift.  —  Rechtschreibung.  —  Märchen. 
Sprichwort.  —  Vornamen.  —  Deutsches  Jahr.  —  Dichter 
in  der  Schule.  —  Nibelungenlied.  —  Bücherlisten.) 

251)  Riemann- Festschrift.  Gesamm.  Studien. 
H.  Riemann  zu  seinem  60.  Geburtstag  überr. 

V.  Freunden  u.  Schülern.  L.,  Hesse.  1909. 
XL,  524  S.     M.  12,00. 

251  a)  Sechs  Vorträge  v.  d.  Generalversamralg. 
d.  Görres-Gesellsch.  zu  Regensburg  (Ehses, 
Rieder,  Schmidlin,  Obermaier,  Scherer,  Was- 
mann).  {=  Görres-Gesellschaft  z  Pflege  d. 
Wissensch.  im  kath.  Deutschland.  3.  Vereins- 
schrift.) Köln,  Bachern.  1909.  108  S.  M  1,80. 

252)  L.   Speidel,    Schriften.     Bd.   1/3.     B., 
Meyer  &  Jessen.     XXIII,    381   S.;     280  S.; 
XIII,  123  S.     M.  4,00;  M.  3,50;   M.  1,50. 
(1.  Persönlichkeiten.  —  2.  Wiener  Frauen.  —  8.  Heilige 
Zeiten.) 

253)  H.  Spiero,  Deutsche  Geister.  Studien  u. 
Essays  z.  Lit.  d.  Gegenw.    L.,  Xenien-Verl. 

VI,  263  S.     M.  5,00. 

(Boh.:  Saar,  Ad.  Stern,  Schönaich-Carolath,  Wilden- 
bruch, Siidermann,  David,  Polenz,  Ilse  Frapan,  G. 
Falko,  G.  Iliuiptnianu,  ('.  Hauptmann,  Schmilthenner, 
Wilh.  Fischer,  (icrtrud  Prellwitz,  Lulu  v.  Sirauss  u- 
Torney,  G.  Reicke,  Zahn,  Stavenhagen,  Agnes  Miegel, 
Der  neue  hist  Roman,  Dichti^r  u.  Politik,  Volk  u.  Lit.) 


17 


1, 2.     Publizistik. 


18 


254)  B.  Stein,  Literarische  Bilder  aus  neuester 
Zeit.   Ravensburg,  Alber.  VI,  320  S.   M.  3,00. 

255)  Studien  u.  Versuche  z.  neueren  Gesch. 
Max  Lenz  gewidmet  von  Freunden  u. 
Schülern,  ß.,  Gebr.  Paetel.  VII,  480  S. 
M.  12,00. 

255a)  F.  Thudichuni,  Allerlei  für  Freund  u. 

Feind.     L.,  Sängewald.     105  S.     M.  1,00. 
25«)  A.  Trebitsch,  Antaios.    2  Bände.   Wien, 

Brauniüller.     207,  223  S.     M.  6,00. 

(1.  Dio  Kiiileltg.  —  Aus  Mnx  Doms  WcrdoKiing.  -• 
2.  Go.sprächo  u.  Gf-dankcnKilnK»-  (Traglscht's,  Schiller 
u.  Goethe,  Ibsen,  Wagner,  Nietzsche  u.  VVeinlnger, 
Schopenhauer  u.  a.) 

257)  Verhandlgn.  der  50.  Versammig.  dtsch. 
Philologen  u.  Schulmänner  in  Graz  (1909). 
Zusammengest.  v.  H.  Schenkl.  L.,  Teubner. 
VIII,  240  S.     M.  6,00. 

258)  J.  Wesselowski,  Literar.  Skizzen  u. 
Studien.  Moskau.  (In  russ.  Sprache)  |[A. 
Luther:    LE.  11,  S.  1179.]| 

(L.  Jneobowski,  G.  O.  Knoop,  Zwei  Apostel  d.  Toleranz 
[J.  G.  Pfrniiger],  .ludenfrnge  in  mod.  Romanen  u. 
Dramen.) 


259)  R.  West,  Einst  u.  heute.  EMays.  B„ 
Borussia.     VII,  1.30  S.     M.  2,00. 

200)  A.  D.  White,    Seven  great  statesmen  in 
the    warfare    of    humanity   with    unreason 
New  York,  The  Century.    XI,  ö.^2  8. 
(Beh.  u  a. :  Grotlus,  Thomasiu«,  Stein,  Biiiman*k.) 

201)  E.  V.  W  i  1  d  e  n  b  r  u  c  h ,  Blätter  vom  Lebens- 
baum. Her.  V.  B.  Li tz mann.  B..  Orot«. 
X,  484  S.    M.  6,00. 

262)  H.  V.  Wolzogen,  Von  dtsch.  Kunst.    L 
Xenien- Verlag.    274  S.     M.  2,:>0. 

(Gegenwartsicunst.  —  KuhhI  u.  Volk  —  KleiKU  Prinz 
V.  Homburg.  —  W.  Raabe.  —  R.  Wagner.  —  Märch«-n- 
züge  im  Ring.  —  Gedanken  über  rttNch.  Mu«ik  u. 
Ballade.  —  Heimatkunst  in  der  HöhenkunHt.) 

262a)  id.,  Aus  dtsch.  Welt.  Gesammelte  Auf- 
sätze über  dtsch.  Art  u.  Kultur.  Ebda.  212  S 
M.  2,50. 

(Beh.  u  a. :  Deutsche  Welt.  Graf  Goblneau,  Weih- 
nachtsgedanken, Lex  Heinze.) 

263)  E.  Zeller,  Kleine  Schriften.  Unter  Mit- 
wirkg.  V.  H.  Diels  u.  K.  Ho II  her.  v.  O. 
Leuze.  2  Bde.  B.,  G.  Reimer.  VI,  498  8.: 
V,  602  S.    M.  26,00. 


1,2 

Publizistik. 


Bibliognipliisches  N.  264.  —  Journalismus  und  Zeiinngswesen:  Allgemeinps  und  Einzelfragen  N.  2C8.  —  Oeschiebte 
des  Zeitungswesens  (QesamtdarBtellungen,  einzelne  Epochen,  lokale  Zeitungsgeschiclite)  N.  281.  —  Zeitschriftenweiieii  (All- 
gemeines, ältere  Z  it,  Zeitsolirift  der  Geuenwart,  neue  ZeitschriftenJ   N.  310.  -  Alraanaohe  und  Jithrbnclier  N.  366.  - 


Bibliographisches. 

264)  ILO.  Sperling,  Zeitschriften-Adressbuch. 
Ausg.  46.  (1911).  L.,  Sperling.  VIII,  501  S. 
M.  6,00. 

265)  Dtsch.  Jpurnal  -  Katalog.  Jahrg.  47  L 
Schulze  &  Co.     169  S.     M.  2,25 

266)  R.  Gottheil  u.  W.  Popper,  Die  jü- 
dische Presse.  Ihre  Bibliographie,  Statistik 
u.  Geschichte:  BllSozialwiss.  6,  S.  75-80,  83/8. 
914.  ' 

267)  K.  d' Est  er.  Versuch  einer  Bibliographie 
d.  westfäl.  Presse  1:  DortmundMag.  N.  18. 

Journalismus  und  Zeituugswesen: 
Allgemeines  und  Einzelfrngen 

268)  F.  Alafberg,  Der  Schriftsteller  in  dieser 
Zeit:  Grenzb.  69»,  S.  197/9. 

269)  Th.  Ebner,  Wir  Zeitungsschreiber:  Alte 
Glaube  11,  N.  27/9. 

270)  R.  Feenstra,  De  journalistiek  als  leervak 
aan  de  universiteit:  Gids  74'^,  S.  117-33. 

270a)  A.  Kahane,  Der  Journalist:  Schau- 
bühne 6,  S.  1227-31. 

270b)  K.  Leuthner,  Wandlungen  der  Jour- 
nalistik: SozMhh.  14,  S.  488-96. 

271)  L.  Piccioui,  Le  scuole  di  giornalismo: 
NAnt.  149,  S.  286-98. 

272)  A.  A.  Bau  ml  er,  Die  Poesie  d.  Zeitunir: 
^^FZg.  N.  321.  ^ 
278)  H.  Diez,  Der  Amerikanismus  in  d.  dtsch. 

Presse:  SüddMhh.  7',  S.  671/6. 

Jahrasbflriohte  fBr  nenere  dentsoba  bitsratiirgesehicht«. 


274)  H.  Ilgenstein,  Vom  Wesen  d.  Presse: 
Blaubuch  5,  S.  1153/6. 

275)  Ad.  Koch,  Die  Entstehg.  d.  mod.  Zeitung: 
GRxM.  2,  S.  193-203. 

276)  E.  Posse,  Die  mod.  Zeitung:  DR.  35*, 
S.  79-91,  204-17. 

277)  Wolf,  Der  ev.  Pfarrer  u.  d.  mod.  Tages- 
presse. (Aus  NKZ.)  Witten,  Ev.  Press- 
bureau. 16  S.  M.  0,10.  (Vgl.  auch  id.. 
Vorwärts  auf  dem  Gebiet  d.  Presse.  Ebda, 
16  S.     M.  0,15.) 

277  a)  Jahrbuch  für  evangel.  Pressearbeit. 
2.  Jahrg.  Her.  v.  P.  Wolf.  Witten,  Verl.  des 
Ev.  Pressbureaus.     71  S.     M.  0,50. 

278)  St.  K  e  k  u  I  ^  v.  St  r  a  d  o  n  i  t  z,  Über  d. 
gegenw.  Stand  d.  Frage  d.  Sammig.  d.  dtsch. 
Zeitungen:  Grenzb.  N.  23. 

279)  H.  Landsberg,  Das  Reicbszeitungs- 
museum:  Tag  N.  124. 

280)  M.  Spahn,  Über  dio  svstemat.  Sammig 
d.  dtsch.  Zeitungen:  CBlB'ibl.  27,  S.  93-l(H> 

Geschichte  des  Zeitungswesens: 

Gtsain  tdarstellungen. 

281)  H.  Diez,  Das  Zeitungswesen.  (=  AN&G. 
Bd.  328).     L.,  Teubner.     146  S.    M.  1,00. 

282)  A.  Schmitter,  Unsere  Zeitungen.  Ihre, 
Gesch.,  ihr  System  u.  ihre  techn.  Her.-tellg. 
(=  Aufwärts,  Bücherei  r.  Belehrg.  u.  Erholg. 
X.IO.)  Frankfurt  a.M.,Grieser.  2JS.  M.0,15. 

ext.  2 


19 


1, 2.     Publizistik. 


20 


283)  G.  Wolf,  Das  Zeitungswesen.  (=  N.  40, 
S.  243-324.) 

284)  G.  Markus,  Gesch.  d.  schweizerischen 
Zeitungspresse  z.  Zeit  d.  Helvetik  1798  bis 
1803.  Mit  Vorw.  v.  K.  Bleibtreu.  Zürich, 
Eascher.     XXI,  358  S.     M.  8,00. 

Einzelne  Epochen. 

285)  W.  G  ö  r  g  e  s  ,  Die  ältesten  Zeitungen  d. 
Stadtbibliothek:  Lüneburger  Museumsbll.  7, 
S.  233-46. 

286)  F  C.  Wittichen,  Zur  Gesch.  d.  öffentl. 
Meinung  in  Preussen  vor  1806:  FßPG.  23, 
S.  35-70. 

287)  A.  Mürmann,  Die  öffentl.  Meinung  in 
Deutschland  über  d  preuss.  Wehrgesetz  von 
1814  während  d.  Jahre  1814-1819.  (=Abhh- 
NG.  Heft  IV).)  B.,  Rothschild.  XVII,  104  S. 
M.  3,f)0.  |[H.  D  r  e  y  h  a  u  s  :  FBPG.  23, 
S.  268/9.]| 

288)  P.  Czygan,  Zur  Geschichte  d.  Tageslit. 
während'd.  Freiheitskriege.  (=--=  Publikationen 
d.  Vereins  für  d.  Geschichte  von  Ost-  u. 
Westpreussen.)  Bd  II,  1/2.  Aktenstücke. 
L.,  Duncker  &  Humblot.  XV,  384  S. ;  XV, 
475  S. 

288a)  R.  Steig,  Zur  Gesch.  d.  Tagesliteratur 
während  d.  Freiheitskriege:  VossZg.  N.  427. 

289)  O.  B  a  n  d  m  a  n  n  ,  Die  deutsche  Presse  u. 
d.  Entwickelg.  d.  deutschen  Frage  1864-66. 
(=-  Lei]>zAbhh.  Heft  15.)  L.,  Quelle  &  Meyer. 
XII,  1;J3  S.    M.  5,00. 

290)  Fr.  J.  Kleemeier,  Bücher,  Zeitungen  u. 
Bismarck:  ZBFr.  NF.  2,  S.  218-24. 

291)  E.  Schulz,  Bismarcks  Einfluss  auf  d. 
dtsch.  Presse.  (Juli  1870.)  Halle  a.  S. 
Diss.     108  S. 

Lokale  Zeitungsgeschichte. 

292)  0.  AI  der,  Ratsschreiber  J.  K.Schäfer,  d. 
erste  appenzell.  Publizist:  Appenzell Jbb.  37, 
S.  97-167. 

293)  E.  J.  B  e  n  s  h  e  i  m  e  r ,  Die  polit.  Tagespresse 
Badens  am  Beginn  d.  20.  Jh.  Ein  Statist. 
Studie.  (Heidelberger  Diss.)  Mannheim, 
Bensheimers  Verlag.     64  S.     M.  1,50. 

294)  K.  Obs  er.  Die  älteste  Zeitung  in  Baden: 
ZGORh.  64,  S.  701/2. 

(Ordinari-Zeitung  in  Freiburg.) 

295)  G.  Tobler,  Die  Gazette  de  Berne  (1689 
bis  1798):  NBernTB.  1911,  S.  215-44. 

296)  B.  Schiersee,  Zum  Breslauer  Zeitungs- 
wesen.   Nachträge:  ZVGSchles.  44,  S.  163/9. 

297)  V.  Klemperer,  F.  Mamroth  (1851—1907): 
DNekr.  13,  S.  339-41. 

(Frankfurter  Zeitung.) 

298)  G.  Hille,  P.  Gh.  Koch  u.  sein  Wochen- 
blatt Dannevirke  Hadersleben  (1 838) : 
ZSchlH.  40,  S.  291-324. 

298  a)  A.  Obst,  Der  Beobachter  an  d.  Alster: 
ZVHamburgG.  14,  S.  355-65. 

299)  O.  Bandmann,  Die  Hamburger  Zeitung 
1862-66:  ib.  15,  S.  14-38. 

300)  G.  Edlefsen,  Der  Nordische  Merkurius: 
HambCorrB.  N.  1. 

(Hamburger  Zeitung  um  1711.) 

301)  G.  Gündisch,  K.  Wolff  als  Publizist: 
Karpathen  3,  S.  415/7. 
(Siebenbürg.-dtsch.  Tbl.  in  Hermannstadt.) 

302)  H.  C  a  r  d  a  u  n  8  ,  50  J.  Kölnische  Volks- 
zeitung (1860-1910).  Köln,  Bachern.  80  S. 
M.  1,00. 


303)  Jubiläumsnummer.  (1850—1910):  KVZg. 
N.  261. 

304)  H.  Landsberg,  In  memoriam  H.  Alten- 
höfer:  AZg.  N.  31. 

(Redakteur  d.  AZg.  [München].) 

305)  E.  Seraphim,   Aus  d.  Arbeit  eines  halt. 
Journalisten    (1892—1910).       Riga,     Jonck 
&  Poliewsky.     XI,  414  S.     M.  6,00. 
(Riga.) 

306)  M.  B  e  r  g  e  r  ,  Pascal  David  u.  d.  polit. 
Entwickelg.  Elsass-Lothringens  1882 — 1907. 
München,  J.  F.  Lehmann.  V,  170  S.  M.  4,00. 
(Strassburger  Post.) 

307)  id.,  David  Pascal  (1850—1908),  Chef- 
redakteur d.  Strassb.  Post:  DNekr.  13,  S.  45/6. 

308)  W.  Bode,  Schillers  u.  Goethes  Wochen- 
blättchen: StGoethe.  6,  S.  101-13. 

(Weimar.) 

309)  G.  Kolmer,  E.  Bacher  (1846-1908): 
DNekr.  13,  S.  33/7. 

(Wien :  Neue  Freie  Presse.) 

Zeitschriften : 

Allgemeines. 

310)  Alphabet.  Verzeichnis  d.  laufenden  Zeit- 
schriften. Mit  Vorw.  V.  H.  Schnorr  v. 
Carolsfeld.  München,  Palm.  XIV,  427  S. 
M.  2,00.  |[L.  Fränkel:  ZBFr.NF.  2B,  S.  31/2.]| 

311)  Th.  V.  Grienberger,  Das  aiphabet.  Ver- 
zeichnis d.  laufenden  Zeitschriften  d.  Kgl. 
Bibliothek  zu  Berlin:  MÖVBibl.  13,  S.  31/8. 

312)  Zur  Gesch.  d.  kath.  Unterhaltungszeit- 
schriften Deutschlands:  KVZgB.  N.  12. 

313)  W.  OstAvald,  Alte  Zeitschriften.  (In 
N.  247  a.) 

Ältere  Zeit. 

314)  O.  K  e  n  d  e  ,  Vorarbeiten  zur  Gesch.  d. 
öffentl.  Meinung  in  Deutschland  im  J.  1688 
auf  Grund  der  in  diesem  Jahre  erschienenen 
Flugschriftenlit.   Progr.    Prag.    1909.     lü  S. 

315)  H.  Bingel,  Das  Theatrum  Europaeum. 
Beitrr.  z.  Publizistik  d.  17.  u.  18.  Jh.  (München. 
Diss.)     B.,  Ehering.    1909.     123  S.     M.  2,50. 

316)  Der  Parther.  Eine  Wochenschr.  anonym 
her.  V.  Zinzendorf :  ZBrüdergesch.  4  N.  1. 

317)  Phoebe  M.  Luehrs,  Der  Nordische  Auf- 
seher. Elin  Beitr.  z.  Gesch.  d  moral.  Wochen- 
schriften.    Diss.     Heidelberg.     143  S. 

318)  A.  Kraus,  Die  Prager  Zeitschriften  1770 
bis  1774  u.  d.  tschech.  Erwachen.  (In  tschech. 
Sprache.)   Prag,  Ceska  Akad.  1909.  4».    84  S. 

319)  M.  O  r  t  n  e  r  ,  Zur  Entsteh,  d.  „Kärntne- 
rischen Zeitschrift".  Zugleich  ein  Beitr.  z, 
Zensurgesch.  im  Vormärz:  Carinthia  I,  100, 
S.  80/3. 

320)  C.  Pi  toll  et,  Brutus,  der  Freund  seines 
Vaterlandes:  RGermanique.  6,  S.  59-68. 

321)  H.  Dreyhaus,  Nationale  Bestrebgn.  im 
„Preuss.  Korrespondenten".     VossZgB.  N.  8. 

321a)  R.  Pissin,  Almanache  d.  Romantik,  (= 
Bibliograph.  Repertorium.  Bd  7.)  B.-Zehlen- 
dorf,  Behrs  Verlag.     XII,  452  S.     M.  32,00. 

322)  H.  H.  Houben,  Heines  Schwabenspiegel 
u.  d  Jahrbuch  d.  Lit.  (Campe)  Hamburg: 
VossZgB.  N.  25/7. 

323)  id..  Literarische  Verwandlungskünste: 
BBlDBuchh.  S.  6210/5. 

(Litcrar.  Zodiakus  her.  v-  Th.  Mundt.) 

324)  L.  Geiger,  Eine  verschollene  Berliner 
Wschr.  „Nach  d.  Arbeit,  ein  Blatt  für  Musse- 
stunden":  NatZg.  N.404.  (Vgl.  LE.13,  S.347.) 


21 


1, 2.     Publizistik. 


22 


Zeitschriften  der  Oegenwart. 

325)  H.  V.  r  e  t  c  r  8  d  o  r  f  f  ,   Zum  Bej^inn  des 

2.').  Jahrg.  d.  AkBll.:  AkBlI.  ^f),  S.  \ß. 
3'2ü)  M.  Ortner,  lÜÜ  J.  Carinthiu  I:  Carinthia  I 

100,  S.  165-74. 
3*27)  L.  Ullmann,    Die  Fackel.     1899-1910. 

Elf  Jahrgänge.    Register.     Wien,  Verlag  d. 

Fackel.     2;\  S. 

328)  O.  Kaemmel,  Die  Grenzb.  u.  d.  Haus 
Grunow:  Grenzb.  09',  S.  8-11. 

329)  A.  Meschendörfer,  Die  ^Karpathen" : 
Karpathen  4,  S.  3/7,  40/3. 

329 tt)  id.,  Das  neueste  Urteil  über  d.  „Kar- 
pathen^  ib.  S.  308-14. 

330)  Gesch.  d.  Lehrerztg.  für  Westfalen,  d.  Rhein- 
provinz u.  d.  Nuciibargebiete.  (PädAbhh. 
Heft  117.)   Bielefeld,  Helmich.   18  S.  M.  0,40. 

331)  Nord  u.  Süd.     Heft  400. 

[Mit  Heitrr.  v.  P.  Lindau,  Eueken  ,  M.  G. Conrad, 
R.  M.  Meyer,  L.  (lurlitt,  W.  Schäfer  u.  a.) 

332)  H.  V.  Zobeltitz,  Zu  unserem  Jubiläums- 
Jahrg.:  VelhKlasMhh.  2b\  S.  139-53. 

333)  L.  Gors,  Werdandi:  ZÄsth.  5,  S.  282/1. 

334)  G.  Westermann:  WIDM.  lU8,  S.  126/8. 
(We.stermanns  Moiiatshefle.) 

335)  M.  Unger,  R.  Schumann  u.  d.  Gründg. 
d.  Zeitschrift  für  Musik:  MusWBl.  41, 
S.  105/9,  121/3. 

336)  E.  Hach:  Inhaltsverzeichnis  d.  vom  Ver- 
ein für  lübeckische  Gesch.  u.  Altertumskunde 
veröffentlichten  Zeitschrift  Bd.  I-IX  u.  d.  v. 
Verein  her.  Mitteilgn.  Heft  1-12.  Teil  1. 
Lübeck,  Lübcke  &  Nöhring.     56  S.     M.  1,00. 

Neue  Zeitschriften. 

337)  Der  Aar.  lUustr.  Monatsschr.  für  das  ges. 
kath.  Geistesleben  d.  Gegen w.  Her.  v. 
O.  Denk.  Jahrg.  1.  Regensburg,  Pustet. 
12  Hefte.  M.  16,00.  |[H.  Riesch:  LHw.  48, 
S.  637-40.]  I 

338)  Altsachsenland.  Zeitschrift  für  d.  Heimat- 
bund Niedersachsen  u.  d.  niedersächs.  Aus- 
schuss  f.  Heimatschutz.  Her.  v.  G.  F.  Kon- 
rich.  Jahrg.  1910.  12  Hefte.  Hannover, 
Geibel.    24  S.    M.  5,00. 

(Sonderausg.  v.  Hannoverland,  nur  für  Mitglieder  d. 
Heimaibundes  Xiedersachsen  bestimmt.) 

339)  Archiv  für  d.  Gesch.  d.  Sozialismus  u.  d. 
Arbeiterbewegg.  In  Verbiudg.  mit  einer 
Reihe  namhafter  Fachmänner  aller  Länder 
her.  v.  Carl  Grünberg.  1.  Jahrg.  L., 
Hirschfeld.     3  Hefte.     M.  12,00. 

340)  Archiv  für  Urkundenforschg.  Her.  v.  K. 
Brandi,  Harrv  Bresslau,  M.  Tangl. 
3.  Bd.     L.,  Veit  &  Co.     M.  24,00. 

341)  Auf  hohen  Zinnen.  Illustr.  Zeitschrift  f. 
moderne  Naturbetrachtg.,  Volkskunde,  Ver- 
kehr, Kunst  u.  Sport.  Her.  v.  H.  Ramisch 
u.  J.  Reinwarth.  Jhrg.  1910.  Gablonz, 
Appelt.     12  Hefte.    Je  32  8.    M.  12,00. 

342)  Bildungsarbeit.  Blätter  für  d.  Bildungs- 
wesen d.  deutschen  Sozialdemokratie.  Her. 
V.  L.  Winarsky.  Red.  v.  R.  Danneberg. 
Jahrg.  2.  September  1910  bis  August  1911. 
Wien,  Wiener  Volksbuchhaudlg.  8-10  Nn. 
M.  2,50. 

343)  Der  Brenner.  Halbmonatschrift  für  Kunst 
u.  Kultur.  Her.  v.  L.  v.  Ficker.  I.Jahr. 
Juni  1910  bis  Mai  1911.  Innsbruck,  Brenner- 
Verlag.    24  Hefte.     Je  1'..  Bg.     M.  24,00. 

344)  Der  Brief.  Zeitschr.  für  Kultur  u.  Art  d. 
schriftl.  Verkehrs.  Her.  v.  A.  H  a  1  b  e  r  t. 
Jahrg.  1.  L.,  Reichenbach.  12  Hefte.  M.  5,00. 


345)  Christentum  u  Gegenwart.  Evangel.  Monato- 
blatt  unter  stand.  Mitarbeit  v.  Geyer  u.  Rittel- 
meyer her.  v.  J.  Kern.  Jahrg.  1.  Nürnberg, 
Verein  für  Innere  Mission.    124  S.    M,  2,00. 

346)  Deutsch-Evangelische  Monatsbl.  für  d.  ge- 
samten deutschen  ProtestantismuB.  Her.  v. 
Erich  Haupt  u  M.  8  c  h  i  a  n.  Jahrg.  1. 
1910.     B..  Glaue.     12  Hefte.     M.  12,00. 

347)  Deutsches  Schrifttum.  Betrachtgn.  u.  Be- 
merkgn.  Her.  v.  Ad.  Bartels.  .lahrg.  1910. 
Weimar,  Selbstverlag.     4  Nn.     M.  1,20. 

348/9)  Der  Föhn.  Eine  tirol.  Halbmonatschrift 
für  liit.,  Kunst  u.  Leben.  Her.  v.  R.  Brix, 
F.  Kranewitter,  R.  W.  Polifka.  Red.  v. 
R  W.  P  o  1  i  f  k  a.  Jahrg.  2.  Innsbruck, 
Verlag   „Der  Föhn".     24   Hefte.     M.  14.00. 

350)  Der  Freimütige.  Her.  v.  Herrn.  Strauss. 
1910.  B.-Schlachtensee,  H.  Strauss.  52  Nn. 
M.  12,00. 

351)  Die  Güldenkammer,  eine  brem.  Monats- 
schrift. Her.  V.  S.  D.  G  a  1 1  w  i  t  z  ,  G.  F. 
Hartlaub,  F.  Rassow,  H  Smidtu. 
K.  Weich  berg  er.  Red.  v.  8.  D.  Gall- 
witz. Jahrg  1.  Bremen,  F.  Leu  wer.  12  Hefte. 
M.  10,00. 

352)  Hannoverland.  Ein  Buch  d.  Heimatpflege. 
Her.  unter  Mitarbeit  v.  Barckhausen, 
E.  W.  Bause,  Bock  u.  a.  v.  G.  F.  Kon- 
rich.  Hannover,  Geibel.  79  8.  Mit  Titel- 
bild.   M.  1,0'». 

352  a)  Heimat  u.  Welt.  Monatsschr.  d.  Vei- 
einigg.  „Heimat  u.  Welt".  Jahrg.  1.  B., 
Weicher.     Je  2  Bogen.     M.  3,50. 

353)  „Herold"  d.  kathol.  Lit.  u.  verwandter  Ge- 
biete. Her.  V.  K.  Neuwihler.  Jahrg.  1. 
München,  Wahrheits- Verl.  12  Hefte.  M.1,00. 

354)  Hoamätgsang.    Erstes  Jahrbuch  d.  Bundes 
•    oberösterreich.  Mundartdichter.  Linz,  Steurer. 

204  S.     M.  2,50. 

355)  Die  Jahreszeiten.  Blätter  für  Dichtg.  u. 
Volkstum.  Her.  V.  E.  Wach l er.  Jahrg.  1. 
Oktober  1910  bis  September  1911.  12  Hefte. 
L.,  Fern  au.     M.  8,<ie». 

356)  Das  Leben.  Zeitschr.  einer  universal  neuen 
Weltanschauung.  Her.  V.P.Becker.  Jahrg.l. 
1910/11.  Magdeburg,  Becker.  26  Nrn.  je 
1  Bg.    Je  M.  0,10. 

357)  Die  Lese.  Literarische  Zeitg.  für  d.  dtsch. 
Volk.  Her.  V.  Th.  Etzel  u.  G.  Muschner. 
Jahrg.  1.  München,  „Die  Lese".  (40  Nrn. 
je  M.  0,10.)     M.  6,00. 

358)  Logos.  Internat.  Zeitschrift  für  Kultur. 
Unter  Mitwirkg.  v.  R.  Eueken,  O.  Gierke 
u.  a.  her.  v.  G.  Mehlis.  Jahrg.  1.  Tübingen, 
Mohr.  3 Hefte.  M.9,00.  |[E.W.  Mayer:  ThLZ. 
35,  S.  572/8.]| 

359)  Das  Neue  Jahrhundert.  (Früher  da.s 
20.  Jahrhundert.  Wochenschrift  für  religiöse 
Kultur.  Her.  u.  redigiert  v.  P  h.  F  n  n  k. 
Jahrg.  2.  Augsburg,  Th.  Lampart.  52  Nrn. 
M.  8,00. 

360)  Pan.  Halbmonatsschrift  her.  V.W.Herzog 
u.  P.  Cassirer.  Jahrg.  1.  B.,  Cassirer. 
24  Hefte.     M.  12,00. 

(Darin  S.  14:  J.  Meier- Gräfe,  Der  Pan;   8.  710: 
A.  Korr,  Brief  an  d.  Herausgeber.) 

362)  Der  Sturm.  Wochenschrift  für  Kultur  u. 
d.  Künste.  Her.  v.  U.  Waiden.  Jahrg.  1. 
B.-Halensee,  Verlag  „Der  Sturm*.  52  Nn. 
je  8  S.    M.  7,00. 

363)  Das  Talent.  Literar.  Halbmonatsschr.  r. 
Förderg.  unbekannter  Autoren.  Her.  v. 
E.  Potthoff.  Jahrg.l.  Charlottenburg.  Ta- 
lent-Verl.    24  Hefte  je  2  Bg.    M.  6.U0. 


23 


I,  3.     Die  Literatur  in  der  Schule. 


24 


364)  Theosophie.  Monatsschrift  z.  Verbreitg.  u. 
Pflege  einer  höheren  Welt-  u.  Lebensanschau- 
ung. Her.  V.  Mitgliedern  d.  Theosoph.  Ge- 
sellsch.  1.  Jahrg.  L.,  Theosoph.  Verlagshaus. 
12  Nn.  je  3  Bg.     M.  6,00. 

365)  Die  Zeitschrift.  Her.  v.  A.  Helms. 
26Hefteje2Bg.  Hamburg,  Janssen.  M.12,00. 

Jahrbücher  und  Almanache. 

366)  Almanach.  Her.  v.  d.  Redaktion  v.  Velh- 
KlasMhh.  (.S.  Jahrg.)  Bielefeld,  Velhagen 
&Klasing.  Vni,;U8S.  MitAbbildgn.  M.4,00. 

367)  Amelangs  Frauen-Jb.  19J1.  L.,  C.  F. 
Amelang.     159  S.  Mit  Tafeln.     M.  4,00. 

368)  Hesperus.  Bd.  1.  (JBL.  1908/9  N.  626) 
|[C.  Hoffmann:  LE.  12,  S.  174a/n.]| 

369)  Hessen-Kunst.  Jb.  f.  Kunst-  u.  Denkmal- 
pflege in  Hessen  u.  im  Rhein-Main-Gebiet. 
Jahrg.  6  (1911).  Her.  v.  Chr.  Rauch. 
Marburg,  A.  Ebel.     M.  1,50. 

370)  Hilfe-Almanachl91i.  B.-Schöneberg, Buch- 
verlag der  „Hilfe".     VIH,  188  S.     M.  1,00. 

371)  Insel- Almanach  für  1911.  L.,  Insel-Verlag. 
199  S.     M.  0,50. 

372)  Jahrbuch  d.  Zeit-  u.Kulturgesch.  1909.  Jg.  3. 
Her.  V.  F.  Schnürer.  (Herders  Jahrbücher). 
Freiburg,  Herder.    VIII,  439  S.    M.  7,50. 


373)  Jahrbuch  für  d.  geistige  Bewegung.  Her. 
V.  F.  Gundolf  u.  F.  Wolters.  Jahg.  1. 
B.,  Holten.     III,  145  S.     M.  3,00. 

374)  Jahrbuch  d.  Freien  Generation  f.  1910. 
Volkskalender  u. Dokumente d.  Weltanschau- 
ung d.  Sozialismus-Anarchismus.  N.  F.  Bd.  1. 
In  solidar.  Arbeitsgemeinschaft  mit  Kampfes- 
gefährten d.  Freiheit  redigiert  v.  P.  Ramus. 
Paris,  Verlag  „Die  Freie  Generation".  1909. 
116  S.     M.  1,00. 

375)  Jahrbuch  für  jüd.  Gesch.  u.  Lit.  Her.  v. 
Verbände  d.  Vereine  f.  jüd.  Gesch.  u.  Lit. 
Mit  Beitrr.  V.  A.  Berliner,  I.  Borchardt, 
S.  Bernfeld  u.  a.  Bd.  13.  B.,  Poppelauer. 
III,  272,  57  S.     M.  3,00. 

376)  Jüdischer  Almanach  5670.  Her.  aus  An- 
lass  d.  'J5semestr.  Jubiläums  v.  d.  Vereinigg. 
jüd.  Hochschüler  aus  Galizien  Bar  Kochba 
in  Wien.  Wien  u.  Köln,  Jüd.  Verlag.  215  S. 
M.  5,00. 

377)  Patria.  Bd.  11.  Her.  v.  F.  Naumann. 
B.,  Buchverlag  d.  „Hilfe\    181  S.  M.  4,00. 

378)  Raschers  Jahrbuch.  Bd.  2.  Her.  v.  K. 
Falke.  Zürich,  Rascher.  VIII,  319  S. 
M.  4,50. 

379)  Xenien-Almanch  1911.  L.,  Xenien-Verlag. 
208  S.     M.  3,00. 


1,3 

Die  Literatur  in  der  Schule. 

Allgemeines  und  Kritisches  N.  380.  —  Methodik  der  Lektfire  (Lyrik,  Drama,  einzelne  Dichter  im  Unterricht) 
N.  .337.  —  Anf8a,tznnterricht  N  408.  —  Hilfsmittel  für  den  deutschen  Unterricht:  Schulausgaben  und  Erläuterungsschriften 
N.  420.  —  Oedichtsammlnngen  N  516.  —  Lesebächer  N.  523.  —  Literaturgeschichte  N.  540.  —  Poetik  N.  555.  —  Geschichts- 
wissenschaft  N.  650.  —  Altertumskunde  und  Sagen  N.  560.  —  Kunstgeschichte  N.  565.  —  Bürgerkunde  N.  567.  — 


Allgemeines  und  Kritisches. 

380)  B.  Wehnert,  Literarhist.  Unterricht: 
ZLHSch.  21,  S.  225-36. 

381)  E.   Bleich,    Dtsch.    Unterrichtsbücher : 
ASNS.  124,  S.  367-74. 
(SammelbespreehuDg.) 

381a)  P.  Geyer,  Zum  dtsch.  Unterr.  Mschr- 
HSch.  9,  S.  178-86. 

382)  R.  Windel,  Zur  Gesch.  d.  dtsch.  Unter- 
richts: NJbbKlAltGL.  26,  S.  245-50. 

383)  J.  Hofmiller,  Die  Not  d.  dtsch.  Unterr.: 
SüddMhh.  71,  S.  820-37. 

384)  W.  Oehlke,  Deutsch  in  Prima.  Ein  Lehr- 
versuch, theoretisch  u.  praktisch  dargestellt. 
Progr.    Danzig.    48  S.     M.  1,00. 

385)  R.  Petsch,  Zur  Frage  nach  d.  Vertiefung 
d.  dtsch.  Unterr.:  FZg.  N.  22. 

386)  E.  Würtemberg,    Literaturgeschichtl 

•  Belebungen  im  dtsch.  Unterr  d.  1.  Real- 
klasse.    Progr.     Strassburg  i.  E.     4".    50  S. 

386a)  S.  Rüttgers,  Über  literarische  Er- 
ziehg.  als  ein  Problem  d.  Arbeitsschule.  L., 
Teubner.     X,  156  S.     M.  1,80. 

386b)  H.  Uhlig,  Die  Kunst  des  Erzählens  in 
d.  Volksschule.  Ein  Konferenzvortrag.  (= 
PädMag.  416.  Heft.)  Langensalza,  Beyer  & 
Söhne.     25  S.     M.  0,30. 


Metliodik  und  Lektüre: 

Allgemeines. 

387)  AnnaFierz,  Poesie  u. Lesebuch :  W&L.  3, 
S.  693-703. 

387  a)  P.  G  i  z  e  w  s  k  i ,  Zur  Behandig.  dtsch. 
Prosastücke:    MschrHSch.  9,   S.  501/7. 

388)  H.  Wendt,  Wider  d.  dtsch.  Lesebuch  u. 
d.  dtsch.  Aufsätze.  (=  PädMag.  Heft  398). 
Langensalza,  Beyer.     30  S.     M.  0,40. 

389)  L.  Köhler,  Häusliche  Lektüre  am 
Mädchenlyzeum.  Progr.  Mährrsch-Ostrau. 
12  S. 

389a)  Paul  Wirtz,  Die  dtsch.  Privatlektüre 
u.  d.  dtsch.  Schule:  ZDU.  24,  S.  599-603. 

390)  J.  G.  Sprengel,  Die  neuere  dtsch.  Dich- 
tung u.  d.  Schule:  JbFDH.  S.  248-59. 

Lyrik. 

391)  Alfred  M.  Schmidt,  Kunsterziehg.  u. 
Gedichtbehandlung  im  Unterricht.  Bd.  2. 
Interpretationen  d.  im  Bereich  d.  Volks- 
schule liegenden  Gedichte  nebst  Lehr- 
beispielen. 1.  Hälfte.  Frühling,  Ostern, 
Mai,  Pfingsten,  Sommer,  Stille,  Tagesläufe, 
Wandern.  L.,  J.  Klinkhardt.  VII,  322  S. 
M.  3,60. 


25 


1, 3.    Die  Literatur  in  der  Schule. 


20 


392)  Ernst  Linde,  Moderne  Lyrik  in  sehul- 
gemftsser  Belmndlg.  mit  besonderer  Bcrück- 
sichtigg.  d.  ÄsthetiHchen.  Ausgeführte  Lehr- 
proben z.  Gebrauch  in  niederen  u.  höheren 
Schulen.  2.  durchgeseh.  AuH.  L.,  Brand- 
stetter.     XII,  227  S.     M.  2,50. 

:{()»)  H.  K  ü  h  n  ,  Ein  Beitr.  z.  Behandig.  lyr. 
( iedichte  in  d.  Schule.  (=  PädMag.  N.  390.) 
Langensalza,  IJeyer.     11  S.     M.  0,50. 

Drama. 

.'{{)4)  Rud.  Franz,  Der  Aufbau  d.  Handig.  in 
d.  klass.  Dramen.  Hilfsbuch  z.  draniat.  Lek- 
türe. Bielefeld,  Velhagen  &  Kla.sing.  VI, 
467  S.     M.  4,80. 

395)  G.  Friedrich,  Über  d.  Ausbildg.  d.  eth. 
u.  ästhet.  Urteils  im  Drama :  ZPhP.  J  7,  S.  106 
bis  120,  145-66. 

Einzelne  Dichter  im   Unterricht. 

396)  W.  Schoppen,  Goethes  Eindringen  in  d. 
dtsch.  Unterr.:  MGESchG.  20,  S    271-85. 

397)  Stich,  Goethes  , Kampagne  in  Frankreich" 
in  der  Oberklasse  der  Gymnasien:  ZDU.  24, 
S.  617-30. 

398)  Kleinknecht,  Philosophische  Propädeutik 
u.  Faustlektüre.  Progr.  Göppingen.  4°. 
17  S. 

399)  A.A.Harmes,  Goethes  Hermann  u.  Do- 
rothea vom  Standpunkt  d.  Schule:  Magyar- 
Paedagogium.  19,  S.  142-55. 

400)  ¥r.  Meyer,  Kleists  Prinz  von  Homburg 
als  Lehrmittel  für  d.  Unterr.  in  d.  Bürger- 
kunde: Lehrproben  u.  Lehrgänge  N.  4. 

401)  B.  Luther,  Raabes  Schwarze  Galeere  in 
der  Sekunda  d.  Realschule:  ZDU.  24,  S.  1/9. 

402)  A.  Ludwig,  Schiller  in  der  Schule: 
MGESchG.  20,  S.  55-95. 

403)  B  ü  r  g  e  1 ,  Teil  nach  seinem  erziehlichen 
Wert  für  d.  weibl.  Jugend:  MschrKathLehre- 
rinnen    22,  S.  692/8. 

404)  L.  R  ö  d  e  r  ,  Shakespeares  Coriolan  als 
Schullektüre.     Progr.     Nürnberg.     38  S 

405)  L.  G.  Ricek,  Neuere  Dichter  in  der  Schule. 
(=  N.  250,  S.  111/4.) 

(Bch.  u.  a. :  Uhland  n.  Rosegger.) 

406)  G.  Eskuche,  R.  Wagners  Bühnendichtgn. 
im  Unterr.     Progr.     Stettin.     4°.     S.  94/9. 

407)  R.  Kirsten,  R.  Wagner  in  d.  Schule: 
BayreuthBll.  33,  8.  53/9.  (Siehe  auch  R. 
Schlösser:  ib.,  S.  202/7;  O.  Braun:  ib., 
S.  287/8.) 

Aufgatzunterrlclit. 

408)  O.  Apelt,  Der  dtsch.  Aufsatz  in  d.  oberen 
Klassen  d.  Gymnasien.  Neue  Folge.  Ein 
histor.-krit.  Versuch.  L.,  Teubner.  IV,  258  S. 
M.  3,40. 

408a)  Julius  Hart,  Der  dtsch.  Schulaufsatz: 
DMontagsZg.  5.  Dez. 

409)  Adolf  Heinze,  Prakt.  Anleitg.  z.  Dis- 
ponieren deutscher  Aufsätze.  Gänzlich  um- 
gearbeitet V.  Herm.  Heinze.  Bd.  2.  L., 
W.  Engelmann.  VI,  148  S.  M.  1,40. 
(Stoff  aus  deutschen  Schriftstellern;  Sprichwörter, 
Sprüche,  sinnverwandte  Wörter.) 

410)  Th.  N.  Fassbinder,  Der  Aufsatz  u.  seine 
Pflege  in  d  Schule.  Düsseldorf,  Schwann. 
XII,  206  S.     M.  2,00. 

411)  W.  A.  Hammer,  Der  dtsch.  Aufsatz  mit 
Rücksicht  auf  d.  realistischen  Lehrfächer: 
ZLHSch.  21,  S.  367-76. 


412)  A.  Jensen  u.  W.  LaniHzus,  Unser  St'hul- 
aufsatz,  e.  verkappter  Schundlitcrat  Hum- 
burg, Janssen.   195  8.  M.  2,00.   IIA.  Schulz: 

•      BllDEU.  12,  8.  17;J/7  11 

413)  P.  Krause,  Der  freie  Aufsatz.  2  TIe. 
2.  u.  3.  Aufl.  (Theorie  u.  Praxis.)  L.,  Wunder- 
lich. VI,  64  S.;  VIH,  J25  8.    M.  0,80;  M.  1,60. 

(Cnterklasson  —  Oberklaiiwn.) 

414)  F.  Linde,  Entwürfe  z.  Behandig.  dtsch. 
Prosastücke.  2.  Aufl.  2  Bde.  Köthen, 
Schulze.  VII,  240  8;  VIII,  296  S.  M.2,50; 
M.  3,20. 

(1.  I.«gestücko  geschieht]. ,  gcograph.  u.  naiurkundl. 
Inhalts.  --  2.  ErzAhlgn.  u   AbbundlKn.) 

415)  M.  L  o  b  8  i  e  n  ,  Über  die  Phantasie  des 
Schulkindes,  zugleich  eine  Aufsatzstudic. 
(=  PädMag.  Heft  393.)  Langensalza,  Beyer. 
III,  42  S.     M.  0,60. 

416)  Th.  Schiebuhr,  Der  Aufsatzunterricbt 
in  der  Volksschule.  {==  PädAbhh.  Neue 
Folge.  Bd.  14,  Heft  6.)  Bielefeld,  Helmich. 
17  S.    M.  0,40. 

417)  H.  Seh  mittat.  Wie  d.  Aufsatzunterr. 
fruchtbar  zu  gestalten  ist  (^  PädStud. 
Heft  187.)  L.,  Siegismund  &  Volkening. 
16  S.    M.  0,40. 

417  a)  W.  Schwahn,  Dtsch.  Aufsätze  u.  Dis- 
positionen für  d  oberen  Klassen  höh.  Lehr- 
anstalten. Ansbach,  Seybold.  XI,  145  8. 
M.  2,60. 

418)  Th.  Valentiner,  Der  dtsch.  Aufsatz  in 
Sexta  u.  Quinta.    Progr.    Bremen.    76  8. 

419)  Otto  Vogel,  Lehre  vom  Satz  u.  Aufsatz. 
2.  Aufl.  Potsdam,  A.  Stein.  VIH,  93  8. 
M.  1,25. 

Hilfgmittel  fQr  den  deutschen  Unterricht. 
Schulausgaben  und  Erläuterungsschriften: 

Allgemeine  Einführungen. 

420)  E.  Linde,  Die  neuere  dtsch.  Lyrik.  (= 
Gudes  Erläutergn.  dtsch.  Dichtgn.  Bd.  6, 
Hälfte  I.)  L.,  Brandstetter.  VI,  404  8.  M.  3,50. 

421)  A.  Lomberg,  Präparationen  z.  deutschen 
Gedichten.  Nach  Herbartischen  Grundsätzen 
ausgearbeitet.  Heft  2,  4  u.  6.  (Vgl.  JBL. 
1908  9  N. 7.33.)  Langensalza,  Beyer.  V,2f<8S.; 
VI,  258  S.;  VI,  241  8.  M.  3,60;  M.  3,20; 
M.  3,00. 

(2.  Goethe  u.  Schiller.  —  4.  Geliert,  l'fefTel,  aaudiiis, 
Hölty,  Bürger,  Herder,  Hebel,  Knimniaoher,  (Uese- 
brecht,  Wilh.  Müller,  Hoffmann  v.  Fallersleben,  Hauff, 
Vogl.  —  6.  Neuere  u.  neueste  Dichter :  Allmers.  Avt^ 
narius,  v.  Droste-Hülshoff,  Fontane,  Hebbel,  Keller, 
V.  Liliencron,  C".  F.  Meyer,  Mörik»>,  Storm  u.  a) 

422)  J.  A.  Völker,  Wegweiser  durch  d.  Lese- 
buch. Dichtgn.  in  Prosa  u.  Versen,  m.  be- 
sonderer Rücksicht  auf  d.  Förderg.  d.  schriftl. 
Gedankenausdrucks  erläutert.  3  Bde.  Giessen, 
Roth.  XVI,  568  8.;  XII,  484  8;  XU,  558  8. 
Je  M.  5,00. 

Dichtungen  der  Antike. 

423)  Euripides,  Hippolytos.  Tragödie.  Über- 
setzt v.J. M.  Stowasser.  — Racine,  Phädra. 
Trauerspiel.  Übersetzt  v.  Schiller.  Her. 
v.  E.  Castle.  (=^  Graesers  Schulausg. 
klass.  Werke,  Bd.  78.)  Wien,  Graeser  &  Co. 
XXVI,  98  8.    M.  0,50. 

424)  id.,  Iphigenie  auf  Tauris.  Tragödie.  Über- 
setzt v.  J  M.  Stowasser,  her.  v.  E.  Castle. 
(=  N.  423,  Bd.  80.)  Wien,  Graeser  &  Co. 
XXV  58  8.    M.  0,50. 


27 


I,  3.     Die  Literatur  in  der  Schule. 


28 


421a)  Homers  Werke  in  2  Tln.  Übers,  v.  J, 
H.Voss.  Her.  V.  Ed.  Stemplinger.  I.  Ilias. 
IL  Odyssee.  (=  Goldene  Klassiker-Biblio- 
thek.) B.,  Bong  &  Co.  XL VIII,  406,  596  S. 
M.  2,00. 

425)  Homer,  Odyssee.  In  d.  Übersetzg.W.  Jor- 
dan s  her.  V.  E.  P  r  i  g  g  e.  Ausg.  B.  Als 
Anhang:  Proben  aus  d.  Ilias.  2.  Aufl.  (= 
Diesterwegs  dtsch.  Schulausg  Bd.  5.) 
Frankfurt  a.  M.,  Diesterweg.  VII,  238  S. 
M.  1,50. 

426)  Dasselbe.  Nach  d.  Übersetzg.  v.  J.  H. 
Voss  her.  v.  H.  Vockeradt.  4.  verb.  Aufl. 
(=  Sammig.  ausländ.  Klassiker.  Bd.  4.) 
Paderborn,  Schöningh.     XII,  160  S.  M.  1,20. 

427)  H.  Draheim,  Die  Odyssee  als  Kunst- 
werk. Ein  Beitrag  z.  Erklärung  d.  Dich- 
tung. Münster,  Aschendorff.  III,  166  S. 
M.  2,00. 

428)  Piatos  Gorgias.  Übers,  v.  Textor. 
(=  Velhagen  &  Klasings  Sammig.  dtsch. 
Schulausg.,  Lfg.  128.)  Bielefeld,  Velhagen 
&  Klasing.     XII,  39  S.     M.  0,50. 

429)  Plutarch,  Cäsar.  Übers.  v.R.  Hennes- 
thal. (=  K  425,  Bd.  17.)  Frankfurt  a.  M., 
Diesterweg.     XVIII,  133.     M.  1,20. 


Ältere  deutsche  Dichtung. 

430)  K.  H  es  sei,  Altdeutsch.  Von  Ulfila  bis 
Leibniz.  Bonn,  Marcus  &  Weber.  VIII,  279  S. 
M.  2,50. 

431)  H.  J  a  n  t  z  e  n  ,  Dichtgn.  aus  mittelhoch- 
deutscher Frühzeit.  In  Auswahl  m.  Ein- 
leitgn.  u.  Wörterbuch.  2.  verm.  Aufl.  (== 
Sammig.  Göschen.  Bd.  137.)  L.,  Göschen, 
154  S.     M.  0,80. 

432)  PaulineKaeufer,  Höfische  Epik  d. 
MA.  Parzival  u.  Armer  Heinrich.  Münster. 
Aschendorff.     159  S.     M.  1,10. 

433)  Nibelungenlied.  Auswahl  m.  Anmerkgn. 
u.  Wörterverzeichn.  v.  G.  Guth.  (=  N.  428, 
Lfg.  125.)  Bielefeld,  Velhagen  &  Klasing. 
IV,  70  S.     M.  0,70. 

434)  P.  Herrmann,  Aufgaben  aus  d.  Nibe- 
lungenlied. L.,  W.  Engelmann.  VlII,  124  S. 
M.  1,20. 

435)  Wilh.  Stein,  Erläuterg.  d.  Nibelungen- 
liedes. 2.  verb.  Aufl.  Habelschwerdt,  Franke. 
VIII,  101  S.     M.  1,10. 

436)  W.  V.  Eschenbach,  Parzival.  Übersetzt 
u.  bearbeitet  v.  G.  Bornhak.  (=  Sammig. 
deutscher  Dicht-  u.  Schriftwerke  für  höhere 
Mädchenschulen.  Bd.  3.)  L..Teubner.  X,94S. 
M.  0,80. 

16.  Jahrhundert. 

437)  H.  Sachs  und  andere  Dichter  d.  16.  Jh. 
Her.  V.  H.  D  r  e  e  s.  2.  Aufl.  L.,  Freytag. 
1908.    121  S.    M.  0,80. 

438)  Th.  Platters  Selbstbiographie.  Her.  v. 
B.  Stehle.  (=  N.  425,  Bd.  18.)  Frankfurt 
a.  M.,  Diesterweg.     XX,  106  S.     M.  1,20. 

489)    Shakespeare,    Macbeth.      Her.    v.    J. 

Henae.     3.  verb.   Aufl.     (=  Schöninghs 

Ausg.    ausländ.    Klassiker    mit   Erläutergn. 

Bd.  2.)     Paderborn,  Schöningh.     VI,  131  S. 

M.  1,10. 
439a)  Shakespeare,  Othello.    Erläutert  v.  R. 

Prölss.     (=  H.  Düntzers  Erläutergn.  zu 

d.  Klassikern.  Bd.  98.)     L.,  Wartig.     190  S. 

M.  1,00. 


18.  Jahrhundert. 
Klopstock. 

440)  F.  G.  Klopstock,  Die  Bardiete.  Em- 
den Schulgebrauch  her.  v.  Eich.  Kunze. 
L.,  Freytag.     223  S.     M.  1,25. 

440a)  H.  Düntzer,  Klopstocks  Oden,  erläutert. 
3.  Aufl.     Neu   durchgesehen    v.    A.  Heil. 

2.  Heft.     (=  N.  439  a,  Bd.  25.)     L.,  Wartig. 
140  S.     M.  1,00. 

L  e  s  s  i  n  g. 

441)  G.  Fr  ick,  Wegweiser  durch  klass.  Schul- 
dramen. Bd.  5.  Lessing.  5.  neu  bearb. 
Aufl.  her.  v.  K.  Credner.  (=  Aus  dtsch. 
Lesebüchern.  Bd.  5.)  L.,  Teubner.  VI,  228  S. 
M.  3,60. 

442)  H.  Heinze  u.  W.  Schröder,  Aufgaben 
aus  klass.  Dramen,  Epen  u.  Eomanen.  Bd.  12.) 
L.,  W.  Engelmann.  X,  162  S.;  VIII,  159  S. 
Je  M.  1,40. 

(12.  Aufgaben   aus   Lessings    „Philotas",   „Emilia  Ga- 
lotti",  „Nathan  d.  Weise". 

442a)  Lessing,  Emilia  Galotti.  Bearb.  v.  E. 
Walther.  (=:Walthers  Erläutergn.  zu  d. 
Klassikern.  11.  Bdchn.)  Würzburg,  Bucher. 
90  S.     M.  0,80. 

443)  Lessing,  Minna  v.  Barnhelm.  8.  Aufl. 
Neu  durchgesehen  v.  A.  Heil.  (=  N.  439a, 
Bd.  32.)     L.,  Wartig.     172  S.     M.  1,00. 

444)  H.  Düntzer,  Minna  v.  Barnhelm.  Her. 
V.  ß.  Götze.  (=  Jaegersche  Sammig. 
dtsch.  Schulausg.  Bd.  1.)  L.,  Jaeger.  XIII, 
118  S.     M.  0,30. 

445)  id.,  Lessings  Nathan.  5.  Aufl.  Her.  v.  A. 
Heil.   (=N.  439a.)    Ebda.    272  S.    M.  2,00. 

Herder. 

446)  W.  Schröder,  Aufgaben  aus  Herders  Cid. 

3.  verm.  Aufl.     (=  N.  487.) 

447)  Herder.  Her.  v.  E.  Kühnemann.  3.  Aufl. 
(=  Dürrs  Dtsch.  Bibliothek.  Bd.  9.)  L., 
Dürr.     IX,  138  S.     M.  1,50. 

Goethe. 

448)  Goethe  u.  Schillers  Gedankenlyrik.  Her. 
V.  J.  W  e  i  c  h  a  r  d  t.  (=  N.  428,  Lfg.  126.) 
Bielefeld,  Velhagen  &  Klasing.  VIII,  152  S. 
M.  1,10. 

448a)  G.  Funk,  Erläutergn.  zu  Goethes  Ge- 
dichten. Neue  Folge.  (=  W.  Königs  Er- 
läutergn. zu  d.  Klassikern.  Bdchn.  158.)  L., 
Beyer.     92  S.     M.  0,40. 

449)  Goethe,  Aus  meinem  Leben.  Her.  v. 
M.  Weyrauther.  (=  Kochs  Dtsch.  Klas- 
sikerausg.  Bd.  23.)  Nürnberg,  Koch.  XII, 
234  S.     M.  0,90. 

449a)  Chr.  Schmitt,  Goethe  im  Elsass.  Das 
9.,  10.  u.  11.  Buch  in  Dichtung  u.  Wahrheit. 
Frankfurt  a.  M.  u.  B.,  Diesterweg.  XVI, 
238  S.    M.  1,60. 

450)  H.  Heinze,  Aufgaben  aus  „Hermann  u. 
Dorothea".  6.  durchgesehene  Aufl.  (=  N.  442, 
Bd.  6.)  L.,  W.  Engelmann.  VIII,  116  S. 
M.  1,10. 

451)  Goethe,  Hermann  u.  Dorothea.  Her.  v. 
Schierenberg.  (=  N.  444,  Bd.  2.)  L., 
Jaeger.    VIII,  96  S.     M.  0,30. 

452)  i  d. ,  Kampagne  in  Frankreich  1792  u.  Belage- 
rung V.  Mainz.  Her.  v.  Chr.  Waas.  (= 
N.  425,  Bd.  20.)  Frankfurt  a.M.,  Diesterweg. 
XXVIII,  219  S.    M.  1,60. 


29 


I,  3.    Die  Literatur  in  der  Schule, 


80 


453)  Emil  W  a  1 1  h  e  r ,  Goethes  Egmont.  (= 
N.  442a,  Bd.  8.)  Karlsruhe,  F.  Metzler. 
94  S.     M.  0,80. 

454)  J.  W.  V.  (Joethe,  Faust.  Eine  Tragödie. 
Erster  Teil.  Her.  v.  F.  J""  a  s  s  b  a  e  n  d  e  r. 
(=  Schönin gha  Ausg.  dtsch.  Klassiker. 
Bd.  42.)  Paderborn,  Schöningh.  187  S. 
M.  1,60. 

454  a)  Dasselbe.  Her.  v.  W.  S  c  h  e  1 1  b  e  r  g. 
Münster,  Aschendorff.   1909.  ,"520  S.  M.  1,50. 

455)  id.,  Götz  v.  Berlichingen  m.  d.  eisern. Hand. 
Ein  Schauspiel  in  fünf  Akten.  P^iniges  ge- 
kürzt. (=  Gewählte  Lektüre  für  Schule  u. 
Haus.     N.  3.)     L.,  Dürr.     96  S.     M.  0,;50. 

456)  Götz  V.  Berlichingen.     Her.  v.  R.  Goetze. 
■     (=  N.444,  Bd.  10.)  L.,  Jaeger.  141  S.  M.  0,m. 

457)  F.  Stephan,  Goethes  Götz  v. Berlichingen. 
Nacherzählt,  erläutert  u.  mit  einer  Biographie 
Goethes  versehen.  (=  Sattlers  Interess. 
Bibl.  Bd.  31.)      L,  Sattler.     38  S.     M.  0,10. 

458)  Goethe,  Iphigenie  auf  Tauris.  8.  Aufl., 
neu  durchgesehen  v.  A.  Heil.  (N.  439a, 
Bd.  14.)     L.,  Wartig.     165  S.     M.  1,00. 

459)  id.,  Tasso.  6.  Aufl.  Neu  her.  v.  A.  Heil. 
(=N.  439a,  Bd.  17.)   Ebda.    179  S.    M.  1,00. 

Schiller. 

460)  O.  Boelitz,  Schillers  Gedichte.  Tl.  1/2. 
(=  Die  dtsch.  Klassiker.  Erläut.  her.  v. 
E.  Kuenen  u.  M.  E  v  e  r  s.  Bd.  31/2.) 
L..  Bredt.     194,   116  S.     M.  1,50;  M.  1,25. 

461)  Schillers  (ledichte.  Her.  v.  A.  Bau  mann. 
(=  N.  449,  Bd.  24.)  Nürnberg,  Koch.  XI, 
252  S.     M.  0,90. 

462)  Dasselbe.  Her.  v.  M.  Jahn.  L.,  Köder 
&  Schluuke.     168  S.     M.  0,60. 

463)  Dasselbe.  In  Lautschrift.  Her.  v.O.  Hei- 
lig. Weinheim,  Ackermann.  VII, 95 S.  M.1,50. 

463a)  G.  Funk,  Erläuterungen  zu  Schillers 
Gedichten.  5.  u.  6.  Teil.  (=  N.  448a,  Bd.  162 
u.  163.)    L,  H.Beyer.    64,  62  S.    Je  M.  0,40. 

4631))  F.  Stephan,  Schillers  Balladen.  Nach- 
erzählt u.  mit  einer  Biographie  versehen. 
Bd  I.  (=  N,  457,  Bd.  14.)  L.,  Sattler. 
48  S.     M.  0,10. 

464)  Schillers  Braut  von  Messina.  Erläut.  v.' 
H.  Düntzer.  5.  Aufl.  Her.  v.  A.  Heil. 
(=N.  439  a,  Bd.  52.)  L.,Wartig.  179S.  M.1,00. 

465)  F.  Schiller,  Jungfrau  v.  Orleans.  Her. 
V.  P.  V.  Boltenstern.  (=  N.  444,  Bd.  5.) 
L.,  Jaeger.     XVI,  134  S.     M.  0,30. 

466)  H.  H  a  d  1  i  c  h  ,  Der  Gedankengebalt  der 
„Jungfrau"  für  einen  „Gesinnungsunterr.". 
Progr.     Greifswald.     4".     10  S. 

467)  F.  Schiller,  Maria  Stuart.  Her.  v. 
B.  G  u  m  1  i  c  h.  (=  N.  444,  Bd.  7.)  L.,  Jaeger. 
XIV,  146  S.     M.  0,30. 

468)  i  d  ,  Maria  Stuart.  Ein  Trauerspiel.  Her. 
V.  H.  Heskamp.  10.  Aufl.  Besorgt  v.  H. 
S  c  h  m  i  t  z  -  M  a  n  c  y.  f=  N.  454,  Bd.  6.) 
Paderborn,  Schöningh.  1909.  224  S.  M.  1,35. 

469)  id.,  Maria  Stuart.  Ein  Trauerspiel.  Her. 
V.  H.  Kloevekorn.  (=  Dtsch.  Schulausg. 
Bd.  67.)  Dresden,  Ehlermann.  144  S.  M.  0,80. 

469a)  A.  Zipper,  Erläuterungen  zu  Schillers 
Räubern  (=  ÜB.  N.  5195.)  L.,  Reclam. 
80  S.     M.  0,20. 

470)  id  ,  Wallenstein.  Her.  y.  J.  B  a  1 1  z  e  r. 
(=  N.  444,  Bd.  8/9.)  L.,  Jaeger.  XVIII, 
288  S.    M.  0,60. 

471)  id.,  Wilhelm  Teil.  Her.  v.  K.  Knabe. 
(=  N.  444,  Bd.  3.)  L.,  Jaeger.  X,  132  S. 
M.  0,30. 


472)  F.  Stenhan,  Schiller,  Wilhelm  Teil. 
Nacherzählt,  erlftutert  u.  mit  einer  Biographie 
Schillers  versehen.  (=  N.  457,  Bd.  2t).)  ll, 
Sattler     36  8.     M.  0,10. 

473)  H.  H  e  i  n  z  e  ,  Aufgaben  aus  „Wilhelm 
Teil".  6  verb.  Aufl.  (—  N,  442,  Bd.  1.) 
L.,  W.  Engelmann.    VIII,  158  8.    M.  1,40. 

Klassizismus  und  Romantik. 

474)  E  V.  Sallwürk,  Deutsche  Romantik. 
(=  N.  425,  Bd.  16.)  Frankfurt  a.  M.,  Dieuter- 
weg.    VII,  248  S.    M.  1,60. 

475)  A.  G.  Eberhard,  Hannchen  u.  d.  KQcb- 
lein.  Her.  v.M  Jahn.  3.  Aufl.  (-=  Schul- 
ausg. dtsch.  Klassiker.)  L.,  Brandstetter. 
1909.     77  S.     M.  0,60. 

475a)  J  V.  Eichendorff,  Aus  d.  Leben  eines 
Taugenichts.  Her.  v  L.  Hornung.  (= 
N.  423,  Bd.  76.)  Wien,  Graeser.  X,  68  8. 
M.  0,80. 

476)  F.  G  r  i  1 1  p  ar  zer.  Der  arme  Spielmann. 
Erzählg.  —  F.  v.  Saar,  Tambi.  Novelle. 
Her.  V.  A.  Walheim.  (=  N  423,  Bd.  77.) 
Wien,  Graeser  &  Co.,    XX,  63  S.    M.  0,50. 

477)  L.  Kind,  Grillparzers  Ahnfrau,  nach- 
erzählt, erläutert  u.  mit  einer  Biographie 
Grillparzers  versehen.  (=  N.  457,  Bd.  .HO.) 
L,  Sattler.     .32  S      M.  0,10. 

477a)  F  Grillparzer,  König  Ottokars  Glück 
u.  Ende.  Bearbeitet  v.  R.  Hei  hing.  (= 
N.  442  a,  Bd.  10.)  Würzburg,  F.  X.  Bucher. 
98  S.    M.  0,80. 

478)  F.  Grillparzer,  Sappho.  Ein  Trauerspiel. 
Für  die  Schule  bearbeitet  v.  H.  Vockeradt. 
3.  verbesserte  Aufl.  (=  N.454,  Bd.29.)  Pader- 
born, Schöningh.     1909.     151  S.     M.  1,30. 

47»)  H.  V.  Kleist,  Michael  Kohlhaas.  Für 
d.  Schulgebrauch  her.  v.  R.  F  i  n  d  e  i  s.  L., 
Frey  tag;  Wien,  Tempsky.     139  S.     M.  0,75. 

480)  Dasselbe.  Her.  a  C.  Müller.  Münster, 
Aschendorff.     143  S.     M.  0.95. 

481)  H.  V.  Kleist,  Die  Hermannsschlacht.  Ein 
Schauspiel.  Her.  v.  H.  Barck hausen. 
(=  N.  469,  Bd.  66.)  Dresden,  Ehlermann. 
II,  112  S.    M.  1,00. 

481a)  Dasselbe.  Erläutert v.  A.Heil.  (=N.439a, 
L.,  Wartig.     101  S.     M.  1,00. 

482)  id.,  Prinz  v.  Homburg.  Her.  v.  R.  Jonas. 
(=  N.  444,  Bd.  6.)  L.,  Jaeger.  XVI,  88  S. 
M.  0,30. 

483)  Th.  Körner,  Zriny.  Ein  Trauerspiel  in 
5  Aufzügen.  Her.  v.  J.  Dahmen.  6.  Aufl. 
(=  N.  454,  Bd.  22.)  Paderborn,  Schöningh. 
1909.  144  S.  Mit  Abbildgn.  U.Karte.  M.1,00. 

484)  Ferd.  Hoffmann,  Erläutergn.  z.  Ernst 
Schulze,  Die  bezauberte  Rose.  Romantisches 
Gedicht  in  drei  Gesängen.  {=  N.  448a, 
Bd.  161.)    L.,  H.  Beyer.    78  S.    M.  Ö,40. 

485)  Georg  Funk,  Erläutergn.  zu  Uhlands 
Gedichten.  Neue  Folge.  (=  N.  448a,  Bd.  159, 
160.)     Ebda.     120  S.     M.  0,80. 

486)  Uhland,  Ernst,  Herzog  v.  Schwaben.  Her. 

V.  K.  Schindelwick.    (=  N.  444,  Bd.  5.) 
L.,  Jaeger.    XIV,  66  S.    M.  0,30. 

487)  W.  Schröder,  Aufgaben  aus  Uhlands 
, Ernst,  Herzog  v.  Schwaben*  u.  ,.Ludwig  d. 
Bayer'  u.  aus  Herders  .Cid*.  2.  verm.  Aufl. 
(=   N.  442,    Bd.  23.)      L.,    W.  Engelmann. 

VI,  94  S.    M.  1.00. 

488)  L.  Uhland,  Ludwig  d.  Bayer.  Ein  Schau- 
spiel in  fünf  Aufzügen.  Für  Schule  u.  Haus 
her.  V.  K.  Altkamp.  Münster,  Aschendorff. 
135  S.     M.  0,95. 


31 


I,  3.     Die  Literatur  in  der  Schule. 


32 


Neuere  und  neueste  Dichtung. 

489)  L.  A  n  z  e*n  g  r  u  b  e  r ,  Der  Meineidbauer. 
Volksstück  mit  Gesang  in  drei  Akten.  Mit 
6.  Einführg.  v.  J.  Tschinkel.  (=  Neuere 
Dichter  für  d.  studierende  Jugend.)  Wien, 
Manz.     104  S.     M.  0,85. 

490)  R.  H.  Bartsch,  Zwölf  aus  d.  Steiermark. 
Her.  V.  J.  Weissberg.  L.,  Freytag.  144  S. 
M.  1,00. 

491)  B.  Björnson,  Syunöve  Solbakken.  Aus 
d.  Norwegischen  v.  Wilh.  Lauge.  Her.  v. 
K.  Furtmüller.  (=  N.  489.)  Wien,  Manz. 
144  S.     M.  0,75. 

492)  Annette  Freiin  v.  Droste-Hülshoff , 
Die  Judenbuche.  Ein  Sittengemälde  aus 
dem  gebirgichten  Westen.  Her.  v.  L  Hor- 
nung.     L.,  Frey  tag.  ..  98  S.,    M.  0,75. 

492a)  J.  J.  David,  Der  Übergang.  Roman.  Für 
d.  Schulgebrauch  her.  v.  R  Latzke.  L., 
Freytag.     180  S.     M.  1,20. 

493)  Marie  v.  Ebner-Eschenbach,  Der 
Kreisphysikus.  Aus  d.  ,Dorf-  u.  Schloss- 
gesch. "  Mit  e.  Einführg.  v.  EmilLehmann. 
(=  N.  489.)    Wien,  Manz.    107  S.     M.  0.85. 

494)  Otto  Ernst,  Arbeit  u.  Freude.  Novellen 
u.  Skizzen.  Mit  e.  Einführg.  v.  J.  Martin. 
(=  N.  489.)     Ebda.     120  S.     M.  0,85. 

495)  G.  Freytag,  Ingo.  Auswahl  mit  verbin- 
dender Inhaltsangabe.  Mit  e.  Einführg.  v. 
A.Bernt.   (=N.  489.)   Ebda.  135  S.  M.  1,00. 

496)  id.,  Ingraban.  Gekürzte  Ausg.  Mit  e. 
Einführg.  v.  A.  Bernt  (=  N  .489.)  Ebda. 
178  S.    M.  1,20. 

497)  R.  Hamerling,  Aspasia.  Für  d.  Schul- 
gebrauch her.  V.  Jos.  Pohl.  L.,  G.  Frevtag. 
1911.     217  S.     M.  1,50. 

498)  Enrica  v;  Handel-Mazzetti,  Jesse  u. 
Maria.  Auszug,  für  d.  Schulgebrauch  her. 
V.  J.  Ranftl.     Ebda.     141  S.     M.  1,00. 

499)  id.,  Meinrad  Helmpergers  denkwürdiges 
Jahr.  Kulturhistor.  Roman.  Auszug,  für  d. 
Schulgebrauch  her.  v.  J.  Ranftl.  Ebda. 
182  S.     M.  1,20. 

500)  Fr.  Hebbel,  Die  Nibelungen.  Her.  v. 
H.  Gaudi g.  (=  N.  428,  Lfg.127.)  Bielefeld, 
Velhagen  &  Klasing.    XVI,  160  S.     M.  0,90. 

501)  Dasselbe.  Mit  e.  Einführg.  v.  A.  Walin  er. 
(=  N.  489.)    Wien,  Manz.     267  S.     M.  1,30. 

501a)    id.,    Agnes    Bernauer.      Für   Schule   u. 

Haus  her.  v.  Ferd.  Hoff  mann.     Münster, 

Aschendorff.     176  S.     M.  1,10. 
501b)  Dasselbe.     Mit  e.  Einführg.  v.  J.  Pohl. 

(=  N.  489  )     Wien,  Manz.     128  S.     M.  0,75. 

502)  P.  Heyse,  Andrea  Delfin.  (=  DDGS. 
Heft  25.)  Hamburg-Grossborstel,  Deutsche 
Dichter-Gedächtnis-Stiftg.  186  S.  Mit  Bild- 
nis.    M.  0,30. 

503)  Selma  Lagerlöf,  Erzählgn.  Aus  d. 
Schwedischen  übersetzt  u.  eingeleitet  v.  J. 
Sieb  er.  (=  N.  489).  Wien,  Manz.  124  S. 
M.  0,85. 

503b)  H.  Ibsen,  Die  Helden  auf  Helgeland. 
Schauspiel  in  4  Aufz.  Deutsch,  v.  Emma 
Klingenfeld.  Mit  e.  Einführg.  v.  H. 
Beran.    (=  N.  489.)     Ebda.    94  S.    M.  0,85. 

504)  Schlachtenbilder.  Der  Richtungspunkt. 
Novelle  v.  D.  v.  Lilien  er  on.  —  Die  2. 
Schwere  bei  Gravelotte.  Aus  G.  Frenssens 
Roman  „Jörn  Uhl".  —  Lebold  u.  Melcher. 
Aus  E.  Ertls  Roman  „Die  Leute  v.  Blauen 
Guguckshaus".  Her.  v.  A.  Wal  heim.  (= 
N.  423,  Bd.  79.)  Wien,  K.  Graeser  &  Co. 
XVI,  54  S.    M.  0,50. 


505)  O.  Ludwig,  Der  Erbförster.  Trauerspiel 
in  5  Aufzügen.  Her.  v.  R.  Loh  au.  L., 
G.  Frey  tag.     132  S.     M.  0,75. 

506)  id..  Die  Makkabäer.  Her.  v.  R.  Lohan. 
Ebda.     131  S.     M.  0,80. 

507)  id..  Zwischen  Himmel  u.  Erde.  Für  d. 
Schulgebrauch  her.  v.  L.  Hornung.  Ebda. 
261  S.     M.  1,20. 

507  a)  Dasselbe.  Her.  v.  E.  Castle.  (=  N.  423, 
Bd.  74/5.)  Wien,  Graeser.  X,  142  S. 
M.  1,00. 

508)  Dasselbe,  her.  v.  K.  Ludwig.  (=  N.  489.) 
Wien,  Manz.     244  S.     M.  1,20. 

508  a)  E.  Mörike,  Mozart  auf  d.  Reise  nach 
Prag  u.  d.  Historie  v.  d.  schönen  Lau.  Her. 
V.  L.  Brandl.  (=  N.  423,  Bd.  73.)  Wien, 
Graeser.    VIII,  69  S.     M.  0,50. 

509)  W.  H.  Riehl,  Land  u.  Leute.  Her.  v. 
Th.  Matthias.  3.  verb.  Aufl.  St.,  Cotta. 
180  S.     M.  1,20. 

510)  P.  Rosegger,  Ausgewählte  Erzählungen. 
Her.  V.  R.  Latzke.  2  Bde.  L.,  Freytag. 
120,  124  S.     Je  M.  1,00. 

511)  id.,  Aus  Schriften  d.  Waldschulmeisters. 
Für  d.  Schulgebrauch  ausgew.  u.  mit  e.  Ein- 
führg. versehen  v.  R.  Latzke.  (=  N.  489.) 
Wien,  Manz.     180  S.     M.  1,20. 

512)  id.,  Peter  Mayr,  d.  Wirt  an  d.  Mahr.  Schul- 
ausg.  her.  V.  R.  Latzke.  L.,  Freytag.  298  S. 
M.  1,80. 

513)  i  d. ,  Waldheimat.  Erinnergn.  aus  d.  Jugend- 
zeit. Auswahl.  Mit  e.  Einführung  v.  R. 
Latzke.  (=  N.  489.)  Wien,  Manz.  175  S. 
M.  1,20. 

514)  A.  Stifter,  Der  Hochwald.  Mit  e.  Ein- 
führg. V.  J.  Weyde.  (=  N.  489.)  Ebda. 
128  S.     M.  0,75. 

515)  E.  V.  Wildenbruch,  Die  Quitzows. 
Schauspiel  in  vier  Akten.  Schulausg.  her. 
V.  M.  Thamm.  B.,  Grote.  XIV,  204  S. 
M.  1,00. 

Gedichisamnilnngen. 

516)  Ährenlese.  Bd.  1.  Balladen.  Her.  v.  d. 
Literaturkommission  d.  Vereins  kath.  dtsch. 
Lehrerinnen.  Ausgew.  y.  Helene  Pag^s  u. 
Elisabeth  Nieland.  Düsseldorf,  Schwann. 
1909.     VIII,  199  S.     M.  1,50. 

517)Heinr.  Goebel,  Neudeutsche Prosadichtg. 
Meisterstücke  mod.  Erzählungskunst  mit 
method.  Einführg.  u.  Charakteristiken  d. 
Dichter,  her.  (=  N.  469,  Bd.  68.)  Dresden, 
Ehlermann.  120  S.  MitAbbildgn.  M.  1,00. 
(W.  Raabe,  Th.  Fontane,  D.  v.  Liliencron,  E.  v. 
Schönaich-Carolath,  G.  Frenssen.) 

518)  J.  Hense,  Sammig.  dtsch.  Musterdichtgn. 
2.  verm.  Aufl.  (Ergänzungsbd.)  Paderbor», 
Schöningh.     XIX,  21 1  S.     M.  1,30. 

519)  K.  Kinzel,  Gedichte  d.  18.  u.  19.  Jh., 
ausgewählt  u.  erläutert.  I.  Gedichte  d.  18.  Jh. 
2.  Aufl.  Halle,  Buchh.  dt  Waisenhauses. 
XI,  246  S.     M.  2,20. 

520)  H.  Kluge,  Auswahl  dtsch.  Gedichte.  Im 
Anschluss  an  d.  Gesch.  d.  dtsch.  Natioual- 
literatur.  13.  u.  14.  Aufl.  Altenburg,  Bonde. 
VIII,  707  S.     M.  3,00. 

521)  Georg  Lang,  Poesie  d.  Jugend  u.  Jugeud- 
poesie.  Mit  lUustr.  v.  A.  Hendschel.  (= 
Aufwärts,  Bücherei  z.  Belehrg.  u.  Erholg. 
N.  3.)  Frankfurt  a.  M.,  Grieser.  32  S.  M.  0,15. 

522)  G.  Wustmann,  Das  Preussenbuch : 
Grenzb.  69.  S.  353-60. 

(Gegen  d.  Gedichtsnnimlj,'.  C.  Moyer-Frommholds.) 


33 


1, 3.    Die  Literatur  ia  der  Schule. 


34 


LesebOolier. 

523)  H.  Amrhein,  Deutsches  Lesebuch.  Tl.  2. 
Wolfenbüttel,  Heckner.    VI,  159  S.   M.  2,00. 

524)  L.  Bellerinann.J.  Imelraann,  F.  Jonas 
u.  B.  Suphan,  Deutsches  Lesebuch  für  höh. 
Lehranstalten.  Tl.  2.  (Quinta.)  6.  Aufl.,  mit 
Anhang  her.  v.  L.  Weniger.  B.,  Weidmann. 
VI,  287  u.  20  S.    M.  2,20. 

525)  J.  Buschmann,  Deutsches  Lesebuch  für 
d.  unteren  u.  mittleren  Klassen  höherer  Lehr- 
anstalten. 1.  Abt.  Für  Sexta  u.  Quinta. 
23.  Aufl.  besorgt  v.  E.  Genniges.  Trier, 
Lintz.    XXX,  572  S.    M.  3,00. 

626)  id.,  Deutsches  Lesebuch  für  d.  Oberklassen 
höherer  Lehranst.  2.  Abt.  Deutsche  Dichtg. 
in  d.  Neuzeit.  Nebst  e.  Abriss  d.  Poetik. 
8.  verm.  Aufl.,  besorgt  v.  E.  Genniges. 
Ebda.     XIV,  633  S.    M.  4,00. 

527)  M.  Evers  u.  H.  Walz,  Deutsches  Lese- 
buch für  höhere  Lehranstalten.  Bearbeitg. 
d.  Döbelner  Lesebuches  für  Mittel-  u.  Nord- 
deutschland in  engem  Anschl.  an  d.  neuesten 
preuss.  Lehrpläne.  Ausg.  A:  Für  evangel. 
Anstalten.  L.,  Teubner.  VIII,  334  S.  M.  2,40. 
(Tl.  V.    Obertertia,  her.  v.  H.  Walz  u.  A.  Kühne.) 

528)  Deutsches  Lesebuch  für  höhere  Lehranst. 
Her.  V.  Lehrern  d.  dtsch.  Sprache  an  d. 
Kgl.  Eealgymnasium  zu  Döbeln.  Tl.  1  u.  3. 
L.,  Teubner.  XII,  289  S.;  X,  348  S.  M.  2,20; 
M.  2,60. 

(1.  Sexta.    6.  Aufl.  —  3.  Quarta.    5.  Aufl.) 

529)  Deutscher  Lesestoff  für  Mädchenbildungs- 
anstalten. Her.  im  Anschluss  an  d.  Lesebuch 
für   höhere   Mädchenschulen   v.   Wacker. 

1.  Bd.  B.  u.  2.  Bd.  B.  Münster,  Schöningh. 
VIII,  176  S.  mit  Abbildgn.;  VIII,  115  S. 
M.  1,50;  M.  1,00. 

(1.  Griechische  Dichter.  B.  Dramnt.  u.  lyr.  Dichtgn. 
d  alten  Griechen.  Nach  Übensetzungen  v.  Donner, 
Minckwitz  u.  a.  für  höhere  Mädchenschulen  bearbeitet 
V.  K.  Wacker.  —  2.  Alt-  u.  mittelhochdeutsche 
Dichtgn.  B.  Altdeutsche  Dichtg.,  höf.  Epik,  Lvrik  u. 
Lehrdichtg.  d.  mittelhochdeutschen  Zeit.  Für  "höhere 
Mädchenschulen  bearbeitet  v.  K.  Wacker.) 

530)  P.  Hellwig,  P.  Hirt  u.  U.  Zernial, 
Deutsches  Lesebuch  für  höhere  Schulen. 
Her.  V.  H.  Spie  SS  u.  C.  H.  A.  Huth. 
Tl.  6  u.  7.  Dresden,  Ehlermann.  XII,  204  S.; 
VIII,  418  S.     M.  2,00;    M.  3,00. 

(Tl.  6:  Prosalesebueh  für  Obersekunda.  Her.  v.  H. 
Spiess.  8.  durchgesehene  Aufl.  —  Tl.  7 :  Prosalesebuch 
für  Prima.    Her.  v.  H.  Spiess.) 

531)  J.  Heydtmann,  Deutsches  Lesebuch  für 
d.  Unterricht  in  d.  Literaturkunde.  Her.  v. 
E.  Keller.  Tl.  2.  L.,  Teubner.  X,  323  S. 
M.  3,80. 

532)  J.  Hopf  u.  K.  Paulsiek,  Deutsches  Lese- 
buch für  höhere  Lehranstalten.  Abteiig.  für 
Tertia  u.  Untersekunda.  Her.  v.  K.  Kinzel. 
34.  Aufl.,  vermehrt  durch  naturwissenschaftl. 
u.  koloniale  Lesestücke  sowie  durch  einen 
grammat.  Anhang.  B.,  Mittler  &  Sohn.  XX, 
411  u.  48  S.     M.  2,70. 

533)  Dasselbe.  Abteiig.  für  Obersekunda  u. 
Prima.  Her.  v.  K.  Kinzel.  2  Abschnitte. 
Ebda.  VI,  195  S.;  XIV,  402  S.  M.  2,00; 
M.  3,30. 

(1.    Altdeutsches    Lesebuch.     Her.    v.    W.   Scheel. 

2.  Proben  d.  Poesie  u.  Prosa  d.  16.  bis  19.  Jh.,  einge- 
rahmt in  e.  kurzen  Abriss  d.  neueren  Literaturgesch.) 

534)R.Kohts,K.W.  Meyer  U.Alb.  Schuster, 
Deutsches  Lesebuch  für  höhere  Lehranst. 
1.  Tl.  (Für  d.  3.  u.  2.  Vorklasse).  9.  Aufl. 
besorgt  v.  W.  Fiehn,  H.  Schaefer  u.  A. 
Schuster.  Hannover,  Helwing.  XIV,  201S. 
M.  1,30. 

Jahresberichte  für  neuere  denUohe  Literatnritesohiohte. 


535)  Da«8elbe.  Tl.  2  (Quinta).  10.  Aufl.,  nach 
d.  neuen  Lehrplänen  bearbeitet  v.  W.  Fiehn, 
H.  Schaefer  u.  A.  Schuster.  Hannover 
Helwing.     VIII,  240  8.    M.  2,10. 

536)  K.  F.  Kummer  u.  J.  Wihan,  Deutsches 
Lesebuch  für  österr.  Gymn.  Bd.  5.  9.  um- 
gearb.  Aufl.  Wien,  Manz,  VIII.  466  8. 
M.  2,90. 

537)  id.,  Dtsch.  Lesebuch  für  österr.  Realgymn 
Bd.  6.  9.  umgearb.  Aufl.  Ebda.  VIII.  465  8 
M.  2,90. 

538)  L.  Lampel,  Deutsches  Lesebuch  für  d. 
oberen  Klassen  österr.  Gymn.  Tl.  1  (V.  Klasse), 
6.  umgearb.  Aufl.  her.  v.  L.  Langer.  Mit 
Beiheft.  Wien,  Holder.  VIII,  307  u.  111  8 
M.  2,80. 

539)  Dasselbe  für  Realgymn.  u.  Reform-Real- 
gymn.  Tl.  1/2  (Klasse  V  u.  VI).  Ebda. 
VIII,  307,  111  S.;   IX,  420  8.    Je  M.  2,80. 

Literaturgeschichte. 

540)  G.  Deile,  Wiederholungsfragen  aus  d. 
dtsch.  Lit.  mit  angeführten  Antworten.  Ein 
Hilfsmittel  für  Unterricht  u.  Studium.  3.  Aufl. 
3  Tle.  Dessau,  Dünnhaupt.  VIII,  71  8.; 
VI,  150  S.;  IV,  56  8.  M.  1,00;  M.  2,00; 
M.  0,80. 

(1.  Die  dtsch.  Literaturgesch.  bis  z.  Rcformationszeit. 
—  2.  Die  dtsch.  Literaturgesch.  seit  d.  Reformations- 
zeit. —  3.  Poetik.) 

541)  Th.Dobbert,  Kurzgef  asste  dtsch.  Literatur- 
gesch. in  leicht  verständl.  Sprache  z.  Ge- 
brauch in  russ.  Lehranst.  Tl.  2.  Das  18.  Jh. 
Nebst:  Deutsch-Russ.  Wörterbuch.  2.  Tl. 
Riga,  Kymmel.    VIII,  129  u.  59  S.    M.  1,60. 

542)  E.  Fischer,  Zur  dtsch.  Literatur.  Breslau, 
Dülfer.    VIII,  176  S.     M.  2,00. 

543)  A.  Gräve,  Lebensbilder  dtsch.  Dichter. 
In  Anknüpfg.  an  d.  Lese-  u.  Gesangstoff 
d.  Volksschule  für  d.  Gebrauch  in  Schule 
u.  Haus  bearbeitet.  2.  verbesserte  Aufl. 
Bielefeld,  Velhageu  &  Klasing.  VI,  145  8. 
M.  1,60. 

544)  FritzGünther,  Lesebuch  z.  dtsch.  Kultur- 
u.  Literaturgesch.  1.  Tl.  Altertum  u.  Mittel- 
alter. Lfg.  124.  Ebda.  1909.  (=  N.  428.) 
VIII,  119  S.    M.  0,90. 

545)  W.  Hahn,  Gesch.  d.  poet.  Lit.  d.Deutschen. 
Bearbeitet  v.  G.  Kreyenberg.  16.  Aufl. 
Ergänzt  bis  auf  d.  neueste  Zeit.  St ,  Cotta 
Nachf.     X,  363  S.     M.  3,60. 

546)  S.  Heller,  Kurzer  Abriss  d.  dtsch.  Literatur- 
gesch. als  Repetitorium  u.  z.  Selbstunterricht 
Vierte  Aufl.,  ergänzt  v.  E.  Roszko.  Lem- 
berg,  St.  Köhler.     VII,  122  S.     M.  1,00. 

547)  St.  Hock,  Deutsche  Literaturgesch.  für 
österr.  Mittelschulen.  Ausg.  für  Realschulen, 
Tl.  1.  Für  d.  V.  Klasse.  Wien,  Tempsky. 
80  S.    M.  1,20. 

548)  K.  F.  v.  Kummer  u.  K.  Stejskal,  Ein- 
führg.  in  d.  Gesch.  d.  dtsch.  Lit.  12.  durch- 
gesehene Aufl.  (=  Hilfsbücher  für  d.  dtsch. 
Unterricht.  Bd.  3.)  'Wien,  Manz.  X,  346  S. 
M.  2,35. 

549)  L.  Lampel  u.  J.  Pölzl,  Grundriss  d. 
dtsch.  Literaturgesch.  in  Anschluss  an  N.  hSS. 
Heft  1/2.  Wien,  Holder.  IV,  63  8.;  III,  67  a 
M.  1,70. 

550)  Rudolf  Lehmann,  Übersicht  über  d.  Ent- 
wickig. d.  dtsch.  Sprache  u.  Lit.  B.,  Weid- 
mann.    VIII,  153  S.     M.  1,40. 

551)  J.  Racklu.  E.  Ebner,  Deutsche  Literatur- 
gesch. 3.  Aufl.  Nürnberg,  Koch.  VIII, 
226  8.    M.  2,00. 

XXL  3 


35 


I,  3.    Die  Literatur  in  der  Schule. 


36 


552)  J.  Schilling,  Kurzer  Überblick  üb.  d. 
dtsch.  Lit.  Die  Romantik  d.  19.  Jh.  Dichter 
d.  Gegenwart.  (Tl.  3.)  Für  russ.  Schulen. 
Mit  Wörterbuch.  Eiga,  Neuner.  VII,  222, 
27  S.     M.  2,40. 

553)  E.  Starowski,  Bilder  aus  d.  dtsch.  Litera- 
turgesch.   Wien,  Pichler.   IV,  73  S.   M.  1,00. 

554)  A.  Vögtlin,  Gesch.  d.  dtsch.  Dichtung. 
Zürich,  Schulthess  &  Co.  VIII,  262  S.  M.  3,00. 

Poetik,  Stilistik,  Rhetorik. 

555)  E.  Cremer,  Die  poet.  Formen  d.  dtsch. 
Sprache.  Ein  Hilfsbuch  für  d.  Unterricht 
im  Deutschen.  2.,  verm.  Aufl.  Lfg.  8—10. 
B.,  Gerdes  &  Hödel.    S.  337-444.    Je  M.  0,60. 

555a)  G.  Funk,  Grundriss  d.  Metrik  u.  Poetik. 

L.,  F.  Hirt  &  Sohn.     47  S.     M.  0,60. 
555b)    E.   Wach  1er,    Vom  dtsch.   Stil:    Tag 

18.  Jan. 

Gescliichtswissenschaft. 

556)  L.  Sevin,  Geschichtl.  Quellenbuch.  Eine 
Sammig.  v.  Quellenschriften  für  d.  Schul- 
gebrauch. Bd.  2/4.  L.,  Voigtländer.  80, 
88,  80  S.    Je  M.  0,60. 

(2  Die  Hellenen  seit  d.  Ende  d.  Perserkriego  (bis  z. 
Tode  Alexanders  d.  Gr.  4.  Aufl.  —  3.  Die  Römer  nebst 
d.  Anfängen  d.  Germanen  [bis  375  n.  Chr.].  4.  Aufl. 
—  4.  Völkerwanderung,  Frankreich  u.  Anfänge  d. 
Deutschen  Reiches  bis  z.  Jahre  909.    4.  Aufl.) 

556a)  L.  Hüter,  Quellenbuch  z.  röm.  Gesch. 
I.  Königszeit  u.  Republik.  II.  Kaiserzeit. 
(=  N.  469,  Bd.  64/5.)  Dresden,  Ehlermann. 
144,  144  S.    Je  M.  1,20. 

557)  Fr.  Neubauer,  Quellenbuch  z.  Gesch. 
d.  19.  Jh.  für  höhere  Lehranstalten.  Halle, 
Buchh.d.  Waisenhauses.    IX,  169  S.    M.  2,00. 

558)  J.  Schmieder,  Lektüre  z.  Gesch.  d.  19.  Jh. 
aus  Meisterwerken  dtsch.  Geschichtschreibg. 
L.,  Wunderlich.     VIII,  211   S.     M.  1,80. 

559)  H.  Wolf,  Angewandte  Geschichte.  Eine 
Erziehg.  zu  polit.  Denken  u.  Wollen.  L., 
Dieterich.    XIV,  372  S.    M.  4,20. 

Altertomskunde  nnd  Sagen. 

560)  J.  Hense,  Griech.-röm.  Altertumskunde. 
UnterMitwirkg.v.  Th.  Grobbel,  W.  Kott- 
hoff,  H.  Leppermann,  E.  Schunck  u. 
A.  Wirmer  her.  3.  verb.  Aufl.  Münster, 
Aschendorff.    XII,  341  S.    M.  4,00. 


561)  K.  Schirmer,  Bilder  aus  d.  altrömischen 
Leben.  Ein  Lesebuch  für  d.  oberen  Klassen 
höh.  Lehranstalten.  Mit  30  Abbildgn.  B., 
Weidmann.     VIII,  148  S.     M.  2,50. 

562)  O.  Seemann,  Mythologie  d.  Griechen  u. 
Römer.  Unter  stetem  Hinweis  auf  d.  künstler. 
Darstellg.  d.  Gottheiten.  5.  Aufl.  her.  v.  R. 
Engelmann.  L.,  E.  A.  Seemann.  XIV, 
319  S.     M.  4,50. 

563)  K.  Hessel,  Heldensagen.  (Aus:  Dtsch. 
Lesebuch  für  höhere  Mädchenschulen.  3.  Tl. 
7.  Klasse.  9.  Aufl.)  Bonn,  Marcus  &  Weber. 
63  S.     M.  0,50. 

564)  A.  Krämer,  Sagen  aus  Westfalen.  (= 
Dtsch.  Hausschatz  Bd.  1 1 )  Bielefeld,  Hel- 
mich.   87  S.    M.  0,60. 

Kunstgeschiclite. 

565)  P.  Gizewski,  Bildende  Kunst  u.  Literatur. 
Bielefeld,  Velhagen  &  Klasing.  VIII,  124  S. 
Mit  155  Abbildgn.     M.  3,00. 

566)  AgnesGosche,  Abriss  d.  Kunstgeschichte 
für  höhere  Lehranstalten.  Halle,  Buchh.  d. 
Waisenhauses.     VIII,  182  S.     M.  1,80. 

566  a)  P.  Brandt,  Sehen  u.  Erkennen.  Eine 
Anleitg.  z.  vergleichenden  Kunstbetrachtg. 
L.,  Hirt    X,  272  S.    Mit  Abbildgn.    M.  5,00. 

Bürgrerknnde. 

567)  A.  Geiser,  Deutsches  Reich  u.  Volk.  Ein 
nationales  Handbuch.  2.,  vermehrte  Aufl. 
München,  J.  F.  Lehmann.  VIII,  386  S. 
M.  4,00. 

568)  A.  Geyer,  Bürgerkunde  u.  Wirtschafts- 
lehre. B.,  Vossische  Buchh.  1911.  VII, 
199  S.     M.  1,30. 

569)  A.  Giese,  Deutsche  Bürgerkunde.  Ein- 
führg.  in  d.  allgemeine  Staatslehre,  in  d. 
Verfassg.  u.  Verwaltg.  d,  Deutschen  Reiches 
u.  Preussens  in  d.  Volkswirtschaftslehre. 
5.  Aufl.  L.,  Voigtländer.  VIII,  218  S. 
M.  1,60. 

570)  O.  Kaemmel,  Bürgerkunde  für  höhere 
Schulen  d.  Königreichs  Sachsen.  L.,  Dürr- 
sche  Buchh.     94  S.     M.  1,20. 

571)  W.  Ulrich,  Abriss  d.  dtsch.  Verfassungs- 
gesch.  u.  Bürgerkunde.  L.,  Kamprath.  67  S. 
M.  1,00. 


37 


1, 4,    Stoffgeschichte.     ' 


38 


1,4 

Stoffgeschichte. 

AllgemeineB  N.  572.  —  Antike  Stoffe  (Anei*,  Alexanderroman,  Blektra,  Ilelei»,  Ikarna,  latrM, 
Lenkippe  und  Klitophon,  Lakretia,  Medea,  Orpbeaa,  Prometbeoi)  N.  578.  —  Biblliohe  and  legendäre  Steffel 
Alte«  Teutament  (BeUazar,  Esther,  Judith,  Kala,  Saal,  Simson)  N.  596.  —  Nentevtamentliehes  (ChrUlne,  8iebenscbltferUfM4« 
nnd  andere)  N.  OOB.  —  Ofitter-  und  Heldensage  (Allgemeines  und  Sammlnngen,  Wielandsage,  Beowolf,  Bolandsag«,  Artas  tni 
Merlin,  Parzival  nnd  der  Qrul,  Nibelungen  [SiegfriediageJ,  Dietrich  von  Bern,  Attila  [Etsel],  Tristan  and  Isolde)  V.  624.  — 
Mittelalterliche  und  neuere  Sage:  Allgemeines  und  Sammlungen  N.  685.  —  Don  Juan  N.  6U3;  Faost  N.  698: 
Hamlet  N.711;  Tnnnhäuser  N.716;  Andere  (Erweckter  Scheintoter,  Cid,  Fastrada,  GenoTera,  Qoldenes  Zeitalter,  KylTb&aser,  Lorelei, 
Teil,  Tote  Gast,  Yineta)  N.  719.  —  M&rnhen-,  Fabel-  und  S  o  h  w  a  n  k  s  t  o  f  f  e  :  Allgemeines  nnd  Sammlnngen  M.  731. 
—  Einzelne  (Aschenbrödel,  Bürgschaft,  Dankbarer  Toter,  Drei  Bucklige,  Fortunat,  Pathelin,  Schneewittchen,  Schwank  *oa  der 
Sintflut,  Zaubergaben)  M.  742.  —  Tiersage  (Reinaert)  N.  752.  —  MoTellen-  und  Romanstoffe  (Anoasiln  und  Nicolett«, 
Qriselda,  Guy  of  Warwick,  Kastellanin  von  Vergi,  Onkel  Toms  Hütte,  Robinson,  Untreuer  Liebhaber,  Willehalm)  N.  768.  — 
Dramenstoffe  (Antonius  und  Kleopatra,  Bauer  in  der  Stadt,  Don  Carlos,  Feindliche  Br&der,  Harteneck,  Andrea«  üothr, 
Julius  C&sar,  Loyal  subject,  Jüdin  von  Toledo)  N.  770.  —  Volks  liedstoffe  N.  781.  —  Yersohiedene  Stoffe  (Frau, 
Liebe,  Mutter,  Einzelne  Stände  nnd  Gesellschaftsklassen,  Einzelne  Persönlichkeiten,  Pflanzen  und  Tiere,  Mineralien,  Stern« 
nnd  Kometen,  Technisches,  L&nder  und  St&dte,  Milit&r  und  Krieg,  Zweiseelenmotiv,  Totentanz)   N.  786.  — 


Allgemeines. 

572)  R.  F.  Arnold,  Stoffgeschichte.  (=  N.  115, 
8.  60-72.) 

573)  A.  Mayer,  Motive.    (=  N.  232,  8.  217-46.) 

574)  A.  Härl  in ,  Literarische  Anleihen  u.Wander- 
motive:  NatZgB.  N.  7. 

575)  K.  Aram,    Historische  Stoffe:    BerlTBl. 
^^  N.  105.    (Vgl.LE.  12,  S.  942/3.) 

576)  O.  Levertin,  Aphorismen  über  hist. 
Dichtung.  Übers,  v.  F.  Maro:  MagdebZgB. 
N.  10.    (LE.  12,  S.  943.) 

577)  K.  Abraham,  Traum  u.  Mythus.  (=Schrr. 
z.  angewandten  Seelenkunde,  Heft  4.)  Wien, 
Deuticke.  1909.  73  S.  M.  2,50.  |[S.  Meyer: 
ZPsych.  57,  S.  239-40.]) 

Antike  Stoffe. 

578)  E.  Stemplinger,  Die  Befruchtg.  d. 
Weltlit.  durch  die  Antike:  GEM.  2, 
8.  529-42. 

578a)  W.  P.  Mustard,  Later  Echoes  of  the 
Greek  Bucolic  Poets:  American  Journal  of 
Philology  30,  S.  245-83. 

578b)  C.  Hille,  Die  dtsch,  Komödie  unter  d. 
Nachwirkgn.  d.  Aristophanes.  (JBL.  1906/7, 
N.  2276  )  |[F.  E.  Hirsch:  ZDPh.  42,  S.  491/2 
(mit  Nachtrr.) ;  P.  L  a  n  d  a  u :  DLZ.  30,  8. 325/8 ; 
J.  Sprengler:  ALBl.  18,  8.  398/9  (mit  Be- 
richtiggu.).]|. 

579)  B.  Fairley,  DieEneide  Heinr.  v.  Veldekes 
u.  d.  Roman  d.  Eneas.  Diss.  Jena,  From- 
mann.    92  S. 

579a)  W.  Tavernier,  Die  Äneide.   {=  N.  641.) 

580)  Michael  .Kusm in.  Taten  des  Grossen 
Alexander.  Übers,  v.  L.Rubin  er.  München 
H.V.Weber.  1518.  M.  3,00.  |[A.  Luther: 
LE.  13,  8.  1345/6  (die  Übersetzg.  scharf  ab- 
lehnend).]] 

581)  H.  Stocks,  Ein  Alexanderbrief  in  d.  Acta 
Cyriaci  et  Julittae:  ZKG.  31,  S.  1-47. 

582)  P.Linde,  Sophokles'  Elektra  im  Verhältnis 
zu  der  des  Euripides.  Progr.  Königshütte. 
4«.     14  S. 

583)  W.  Stekel,  Der  Mythus  v.  d.  Geburt  des 
Helden.  (Vgl.  JBL.  1908/9  N.  1008):  Zeit- 
geist N.  36. 

(Herakles  u.  a.) 

584)  E.  Ger  1  and,  Die  Quellen  d.  Helenen- 
episode in  Goethes  Faust:  NJbbKlAltGL. 
25,  8.  735/9. 

585)  A.  V.  Gleichen-Russwurm,  Die  schöne 
Helena:  Arena  5«,  8.  391/9. 


586)  H.  Landsberg,  Ikarus  im  Gedicht:  AZg. 

N.  35. 

(Ph.  Desportes  u.  Garmayr.) 

587)  E.  Panzer,  Das  Flugproblem  in  Mythus, 
Sage  u.  Dichtung.    (S.-A.  aus  Denkschr.  d. 
ersten  Internat.  Luf  tschiffahrt-Ausstelig.  [Ha] 
1909  Bd.  1.    [B.,  Springer.]    S.  118-34.) 
(Ikarusdichtungen  u.  a.) 

587a)  Frederic  Aldin  Hall,  Iphigenia  in 
Literature.    St.  Louis,  Selbstverlag.    127  S. 

588)  8.  Aschner,  Die  Göttin  d.  Gelegenheit: 
Euph.  17,  8.  347/9.  (Dazu  A.  Fries:  ib. 
8.  658.) 

[Kairos  in  der  Dichtg.) 
588  a)   Kallipygos.    Wanderung    e.   komischen 
Motivs:  ZVLR.  NF.  17,  8.  436/8. 

J.    de   Perrott,    Noch    e.    Quelle   zum 
Heiligen    Dreikönigsabend:     JbDShG.    46, 
8.  118-20. 
(Leukippe  u.  Klitophon.) 

590)  W.  Soltau,  Lucretia  u.  Virginia:  PrJbb. 
140,  8.  299-306. 

591)  C.  Levi,  La  fortuna  di  Medea:  R.  d'Italia 
12,  N.  12. 

591a)  Ph.  8.  Allen,  The  mediaeval  mimus: 
ModPhil.  7,  8.  329-44;    8,  8.  1-44. 

591b)  0.  Cr  US  ins.  Das  Phantastische  im  Mimus: 
NJbbKlAltGL.  25,  8.  81-102. 

592)  A.  Bonaventura,  II  mite  d'Orfeo  nella 
musica:  NAnt.  149,  8.  401-15. 

(Beh.  auch:  R.  Keiser,  Gluck,  Ch.  Bach,  Dittersdorf, 
C.  Cannabich,  Haydn.) 

592a)  A.  Hüben s,  Le  lögende  d'Orphöe  et  le 
drame  musical.     Bruxelles,  Vrai  mondain. 

593)  Alberta  v.  Puttkamer,  Fedra  von 
d'Annunzio:  HambCorrB.  N.  1/2. 

594)  J.  Fränkel,  Wandlungen  d.  Prometheus. 
Antrittsvorlesung.  Bern,  M.  Drechse.l.  36  S. 
M.  1,50. 

594a)  O.F.Walzel,  Das  Prometheussymbol  v. 
Shaftesbury  zu  Goethe.  (Aus:  NJbbKlAltGL. 
25.)  L.,  Teubner.  70  S.  M.  2,00.  |(0.  G. 
Baumgartner:  LE.  13,  S.  1419.]| 

595)  C.  Andrade,  Prometheus.  Dichtg.  nebst 
e.  Skizze  v.  Leben  d.  Dichters.  (»=  Argentin. 
Dichtgn.  m.  erläuternden  Abbh.  dazu.  Aus 
d.  Spanischen  übertragen  v.  R.  Ludloff. 
Bd.  1.)    Dresden,  Pierson.    46  S.    M.  1,00. 

595a)  Alfons  Hilka,  Das  Leben  u.  d.  Sen- 
tenzen des  Philosophen  Seeundus  d.  Schweig- 
samen in  d_.  altfranzös.  Lit.  nebst  krit.  Atisg. 
d.  latein.  Übersetzg.  des  W.  Medicus,  Abtea 
von  St.  Denis.  (S.-A.  aus  JBSchlGVK.  88.) 
Breslau,  Aderholz.    42  8. 


39 


1, 4.    Stoffgeschichte. 


40 


595b)  W.  Suchier,  L'Enfant  sage.  (Das  Ge- 
spräch d.  Kaisers  Hadrian  mit  d.  klugen 
Kinde  Epitus.)  Die  erhalt.  Versionen  her. 
u.  nach  Quellen  u.  Textgesch.  untersucht. 
(=  Gesellschaft  für  roman.  Lit.  Bd.  24.) 
Halle,  Niemeyer.     XIII,   612  S.     M.  24,00. 

Biblische  nnd  legendäre  Stoffe: 

AlttestamentariscJie  Stoffe. 

596)  W.  Glenk,  Belsazar  in  seinen  ver- 
schiedenen Bearbeitgn.  Progr.  München, 
Gerber.    50  S.    M.  1,00. 

597)  Joseph  Gross,  König  David.  Dramat. 
Gedicht  in  vier  Akten.  Schäßburg,  Selbst- 
verlag.    64  S.     M.  1,00. 

598)  L.  Geiger,  Der  Estherstoff  in  d.  neuen 
Lit.     (=  N.  29,  S.  102-24.) 

599)  H.  Gunkel,  Estherbuch:  EGG.  2,  S. 647-53. 

600)  E.  Heyck,  Judith:  Arena  b\  S.  362-72. 

601)  L.  Wende,  Ein  Premiere  in  Ostelbien: 
Theater  1,  S.  403/4. 

(C.  Kichter,  „Die  Geissei  Gottes".) 

602)  V.Andersen,  Kain  og  Abel.  Bidrag  til 
en  f ortolkning  af  J.  Paludan-Müllers  poesie : 
Tilskueren  1909,  N.  12. 

(Paludan  -  Müller,  Gesner,  Byron.) 

603)  P.  L.  Fuhrmann,  Kain.  Tragödie  in 
3  Aufzügen.  München,  Piper  &  Co.  1909. 
V,  86  S.    M.  2,00. 

604)  L.  Hirschberg,    Saul-Tragödien :    AZg- 
Judent.  74,  S.  222/4,  234/6,  259-61. 
(Händel,  Alfleri,  A.  L.  W.  Jacob,  Gutzkow,  K.  Beck 
F.  Kückert,  H.  Kette,  J.  G.  Fischer.) 

604a)  C.  F.  Lehmann-Haupt,  Die  bist. 
Semiramis  u.  ihre  Zeit:  DRs.  8.  71-90. 

605)  A.  Thoma,  Die  jüd.  Siegfriedsage:  Prot- 
Mhh.  43,  S.  136/8.- 

(Simson,  Herakles,  Siegfried.) 

606)  E.  Egger t,  Simson.  Tragödie  in  fünf  Auf- 
zügen.   Eavensburg,  Alber.    151  S.    M.  2,80. 

607)  H.  E  u  1  e  n  b  e r g,  Simson.  EineTragödie nebst 
e.  Satyrspiel.  (Moderne  Bühne.  Eine  Sammig. 
dramat.  Werke.)    B.,  E.  Reiss.   91  S.   M.  2,50. 

607  a)  R.  Kr  au  SS,  Zwei  neue  Simson-Dramen : 
VossZgB.  N.  50. 
(E.  Eggert.  —  H.  Eulenberg.) 

Neutestamentliches : 
Christus,   Maria  Magdalena,   Judas. 

608)  E.  Lissauer,  Die  Legende  u.  d.  Geeenw.: 

Hilfe  16,  S.  722/3. 

(Beb. :  R.  Benz  [JBL.  1908/9]  N.  1087.) 

609)  Heinrich  Günter,  Die  christl.  Legende 
d.  Abendlandes.  (=  Religionswiss.  Bibl. 
Bd.  2.)  Heidelberg,  Winter.  VIII,  246  S. 
M.  6,40.  |[R.Petsch:ZVVolksk.20,  S.433/7.]| 

610)  E.  E.  Reimer  des,  Karfreitag  in  d. 
dtsch.  Dichtung:   Reformation  9,  S.  119-21. 

611)  E.  Köhrer,  Das  Christusproblem  auf  d. 
Bühne  unserer  Zeit:  Theater  1,  S.  318-31. 
(K.  Weiser,  K.  Rössler.) 

612)  K.  Röttger,  Die  neuere  Jesusdichtung: 
Tag  28.  Aug.  ^ 

613)  F.  Halb  ach,  Jesus  v.  Nazareth.  E.  dramat. 
Versuch.    L.,  B.  Volger.    80  S.    M.  1,50. 

614)  F  Kaim,  Der  Messias.  Bühnendichtg. 
St.,  Kielmann.    VIII,  75  S.    M.  1,20. 

615)  W.  Nithak-Stahn,  Ahasver.  Dramat. 
Gedicht.   Halle,  Fricke.  VII,  111  S.  M.  2,00. 

616) K. Hauptmann,  Judas.  München, Callwey. 
1909.    VII,  340  S.    M.  5,00. 


617)  Clara*  Commer,  Maria  Magdalena.  Ein 
lyr.-dramat.  Passionsspiel  in  vier  Aufzügen. 
München,  V.  Höfling.    40  S.     M.  1,25. 

618)  M.Maeterlinck,  Maria  Magdalena.  Drama 
in  4  Aufzgn.  Übers,  v.  F.  v.  Oppeln- 
Bronikowski.  Jena,  Diederichs.  II,  79  S. 
M.  2,00. 

*618a)  Hermine  Lorch,  Die  Salome-Sage  als 
Kunstmotiv:  LDÖsterr.  7,  S.  17-20. 

Andere. 

619)  J.  Friedlaender,  Zur  Gesch.  d.  Chadhir- 
legende:  ARW.  13,  S.  91-110. 

620)  W.  Storck,  Le  dit  des  trois  mort  et  des 
trois  vifs.  Materialien  zu  e.  Ikonographie  d. 
Legende:  Original  u.  Reproduktion  1,  N.  7. 
(Vgl.  W.  Künstle  [JBL.  1908/9  N.  1105].) 
|[LR8.  S.  344/8.]| 

621)  Mich.  Huber,  O.  S.  B.,  Die  Wander- 
legende V.  d.  Siebenschläfern.  Eine  literar- 
geschichtl.  Untersuchg.  L.,  Harrassowitz. 
XXIII,  574  u.  32  S.    M.  12,00. 

622)  H.  Tardel,  Zur  Stoffgesch.  v.  Chamissos 
Künstlerlegende  „Das  Kruzifix":  ASNS.  124, 
S.  282-90. 

(Kruzifixlegende.) 

623)  L.  Pfleger,  Zur  altdtsch.  Legendenlit.  d. 
Elsasses:  StrassbDBl.  3,  S.  298-313. 
(Odilienlegenden  u.  a.) 

Götter-  und  Heldensage: 

Allgemeines. 

624)  P.  Ehrenreich,  D.  allgemeine  Mythologie 
und  ihre  ethnolog.  Grundlagen.  {=  Myth- 
Bibl.,  her.  v.  d.  Gesellsch.  für  vergl  Mythen- 
forschg.  IV.  Bd.  1,  Heft  1.)  L.,  Hinrichs. 
VIII,  288  S.    M.  10,00. 

625)  R.  M.  Meyer,  Mytholog.  Studien  aus  d. 
neuesten  Zeit:  ARW.  13,  S.  270-90. 

626)  id.,  Altgerman.  Religionsgesch.  L.,  Quelle 
«feMeyer.  XX,645S.  M.16,00.  |[W.Golther: 
LBlGRPh.  32,  S.  265-72;  F.  v.  d.  Leyen: 
ZVVolksk.  20,  S.  428-31;  Th.  Siebs:  DLZ. 
32,  S.  205-10.]  I 

627)  G.  Neckel,  Etwas  von  german.  Sagen- 
forschg.:  GRM.  2,  S.  1-14. 

628)  D.  Sijmons,  Heldensage  en  sprookje: 
Verslagen  en  mededeelingen  der  vlaamsche 
ac.  S.  579-98. 

629)  E.  Wolfram,  Die  german.  Heldensagen 
als  Entwicklungsgesch.  d.  Rasse.  L.,  Alt- 
mann.    248  S.     M.  3,00. 

630)  V.  Vedel,  Ritterromantik.  Mittelalterliche 
Kulturideale.  Vom  Verfasser  durchgesehene 
Übersetzung  v.  Anna  Grundtvig. 
(=  AN&G.  Bd.  293.)  L.,  Teubner.  IV, 
170  S.    M.  1,00. 

631)  H.  Jantzen,  Dichtungen  aus  mhd.  Früh- 
zeit.    2.  verm.  Aufl.    (=  Sammig.  Göschen. 
Bd.  137.)    L.,  Göschen.     154  S.     M.  0,80. 
(Enth.  u.  a. :    Annolied,   Alexanderlied,    Rolandlied, 
König  Rother,  Herzog  Ernst.) 

Einzelne  Sagen: 
Wi  elan  dsage. 

632)  S.  Bugge,  Det  oldnorske  kvad  om  Volund 
og  dets  forhold  til  engelske  sagn:  ANF.  26, 
S.  33-77.    |[JBGPh.  31,  Tl.  II,  S.  12/3.]| 

632a)  P.  Maurus,  Die  Wielandsage  in  d.  Lit. 
Weitere  neuzeitl.  Bearbeitgn.  1.  Tl.:  Die 
ausserdtsch.  Dichtgn.  München,  Buchholz. 
II,  46  S. 


41 


1, 4.    Stoffgeschichte. 


42 


633)  F.  Kranewitter,  Wieland  der  Schmied. 
Öchauspiel.  Innsbruck,  Sibler.  1418.  M.3,00. 

B  e  o  w  u  1  f . 

Ü34)  F.  B.  G  u  m  m  6  r  e ,  The  ( )lde8t  English  Epic : 
Beowulf,  Finnsburg,  Waldere,  Deor,  Widsith 
and  the  Gcrman  ?lildebrand.  Transl.  in  the 
Original  Metres  with  Introduction  and  Notes. 
New  York,  Macmillan.  1909.  X,  200  S.  |[M. 
Trautmann:  Anglia».  21,  S.  353-60.]| 

635)  W.  W.  Lawrence,  Some  disputed 
(•iuestions  in  Beowulf  Criticism:  PMLA.  24, 
S.  228-73.    IfJBGPh.  31,  Tl.  II,  S.  98.]| 

636)  F.  Panzer,  Beowulf.  (=  Studien  z. 
german.  Sagengesch.  Bd.  1.)  München,  Beck. 
X,  409  S.  M.  12,00.  |[A.  Brandl:  ASNS. 
126,  S.  231/5;  R.  Dyboski:  ALBl.  20,  S  113; 
W.  Golther:  NJbbKlAltGL.  25,  S.  610/3 
(„Beowulf  e.  Märchenepos");  A.  Heusler: 
EnglStud.  42,  S.  289-98.]| 

637)  G.  Sarrazin,  Neue  Beowulfstudien:  Engl- 
Studien.  42,  S.  1-37. 

638)  H.  Schuck,  Studier  i  Beowulfsagan. 
Progr.     Upsala.     1909.     50  S. 

639)  W.  J.  Jedgefield,  Beowulf.  Edited  with 
Introduction,  Bibliography,  Notes,  Glossary 
and  Appendices.  London,  Sherald.  312  S. 
Sh.  9/. 

Rolandsage. 

640)  K.  Ho e de,  Das  Rätsel  der  Rolande.  Gotha, 
F.  A.  Perthes.     VIII,  204  S.     M.  3,00. 

641)  W.  Tavernier,  Beitrr.  z.  Rolandforschg. : 
ZFSL.  36,  S.  71-102. 

(I.  Äncide,  Pharsalia  u.  Rolandepos.) 

642)  H.  Bourgeois,  Eine  baskische  Roland- 
sage: ZVVolksk.  20,  S.  213/4. 

643)  Ludwig  Ariosto,  Der  rasende  Roland. 
Ein  Sagenkranz  aus  d.  Zeit  Karl  des  Grossen. 
In  dtsch.  Prosa  gebracht  v.  Th.  Ling.  Ulm, 
Nübling.    230,  186  S.     M.  4,00. 

644)  Das  Lied  v.  Roland  u.  Kaiser  Karl.  Wie 
es  uns  vorliegt  in  Handschriften  d.  12.  u. 
13.  Jh.  in  altfranzös.  Sprache,  deutsch  v. 
Wem.  Schwartzkopff.  Gr.-Lichterfelde, 
Charonverlag.     7,  XCIX  S.    M.  2,25. 

Artus-  und  Merlinsage. 

645)  J.  Pokorny,  Der  Ursprung  d.  Arthur- 
sage: MAnthrGesWien.  39,  S.  90-120. 

645  a)  H.  G.  Leach,  De  libello  Merlini:  Mod- 
Phil.  8,  S.  607-10. 

646)  M.  Lex,  Merlin.  Eine  Tragödie.  B.- 
Friedenau,  Bureau  Fischer.    95  S.    M.  2,00. 

Parzival   und   der  Gral. 

647)  A.  C.  L.  Brown,  The  Bleeding  Lance. 
(=  S.-A.  aus  PMLA.  25.)    59  S. 

648)  R.  V.  K  r  a  1  i  k ,  Gesammelte  Werke.  2.  Reihe : 
Epos  u.  Erzählg.  Bd.  1.  Die  Gralsage.  2.  ver- 
mehrte Aufl.  Ravensburg,  Alber.  XV,  356  S. 

649)  W.  A.  Nitze,  The  Fisher  King  in  the 
Grail  Romances:  PMLA.  24,  S.  365-418.  |[L. 
Jordan:  LßlGRPh.  32.  S.  334/7.]| 

650)  L.  V.  Schröder,  Die  Wurzeln  d.  Sage  vom 
hl.  Gral.  (=  SBAkWien.  166,  II.)  Wien, 
Holder.     98  S.     M.  2,30. 

651)  O.  Sommer,  The  Vulgate  Version  of  the 
Arthurian  romances.  I.  Lestoire  del  Saint- 
Graal.  II.  Lestoire  de  Merlin.  Washington, 
Carnegie-Institut.  1908/9.  4».  XXXII,  296, 
466  S.  |[E.  Brugger:  ZFSL.  36B,  S.  190-204.]| 


652)  A.  E.  Walte,  The  Hidden  Church  of  the 
Holy  (Jraal.  Its  Legends  and  SymboÜBm 
considered  in  their  Affinity  with  certain 
Mysteries  of  Initiation  and  other  Tracea  of 
a  »ecret  Tradition  in  Christian  Times.  Lon- 
don, Rebman.    19(»9.    734  S.    Sh.  12/6. 

653)  Wechssler,  Der  hl.  Gral.  (8.-A.  aus 
RGG.)    Tübingen,  Mohr.    8p.  1618-23. 

654)  E.  Brugger,   Neue   Arbeiten   über  den 
sog.  Didot-Perceval:  ZFSL».  36,  8.  7-71, 
(H.  O.  Sommer.  —  Jessy  L.  Weston.) 

655)  Jessie  L.  Weston,  The  Legend  of  Sir 
Perceval  II.  (JBL.  1908/9  N.  1137.)  If  J.  D. 
Blöte:  ADA.  34,  8.  242-55.]| 

656)  Mary  Rh.  Williams,  Essai  sur  la  com- 
position  du  roman  gallois  de  Peredur.  Paris, 
Champion.  VI,  12t  S.  Fr.3,50.  IfW.Golther: 
LBlGRPh.  31,  S.  286/7.]| 

657)  C.  Strucks,  Der  junge  Parzival  bei 
Wolfram  v.  Eschenbach,  Crestiens  v.  Troyes, 
„Syr  Percyvelle"  u.  italien.  „Carduino". 
Diss.     Münster.    75  S. 

658)  W.  Golther,  Die  Gralsage  bei  Wolfram 
V.  Eschenbach.  Ak.  Rede.  Rostock,  Univ.- 
Buchdruckerei.    24  S.    M.  0,40. 

Nibelungen  sage  (Siegfriedsage). 

659)  Das  Nibelungenlied.  Alt-  u.  Neudeutsch  v. 
K.  Simrock.  2  Bde.  Her.  v.  A.  Heusler. 
L.,  Tempel-Verlag.     357,  381  8.    M.  6,00. 

660)  Das  Nibelungenlied  u._  Gudrun.  Zwei 
deutsche  Heldenlieder.  Übersetzt  v.  K. 
Simrock.  Mit  Proben  d.  Urtextes  u.  Ein- 
leitgn.  v.  G.  Klee.  2  Tle.  in  1  Bd.  L., 
Hesse.    336  S.;  256  S.    M.  1,75. 

661)  F.Behr,  Das  Nibelungenlied  in  R.Wagners 
Ringdichtg.:  BayreuthBll.  33,  S.  44-53. 

662)  W.  Braune,  Über  neue  Nibelungen- 
fragmente: BGDS.  36,  S.  540-51. 

663)  I.  Collijn,  Neue  Bruchstücke  d.  Nibe- 
lungen-Hs.  L.  (Skrifter  utgifna  af  k.  huma- 
nistiska  vetenskapsfundet  i  Uppsala  XHI.  3.) 
Uppsala.    (L.  Harrassowitz.)    13  S.     M.  2,00. 

664)  C.  Cor v es,  Studien  über  die  Nibelungen- 
Hs.  A    (Fortsetzg.):  ZDPh.  42,  8.  61-97. 

665)  K.  Droege,  Nibelungias  u.  Waltharius: 
ZDA.  52,  S.  193-231. 

666)  W.  Stein,  Erläuterg.  des  Nibelungenliedes. 
(=  N.  435.) 

667)  J  Stuhrmann,  Die  Idee  u.  d.  Haupt- 
charaktere d.  Nibelungen.  3.  Aufl.  Pader- 
born, Schöningh.     109  8.     M.  1,60. 

668)  H.  Valentin,  Der  Mythos  im  Nibelungen- 
liede: Volkserzieher  14,  S.  147-51. 

669)  G.  Brockstedt,  Noch  einmal  d.  Volks- 
lied vom  „gehörnten  Siegfried":  ASNS.  125, 
S.  297-307.     (Vgl.  auch  N.  691.) 

670)  M.  Kämmerer,  Der  Held  des  Nordens 
v.  F.  de  la  Motte-Fouqu^  u.  seine  Stellung 
in  d.  dtsch.  Lit.  (Diss.)  Fi-ankfurt  a.  M., 
Diesterweg.     136  S.     M.  2,00. 

671)  H.  Nöthe,  Arminius-Siegfried :  VossZg». 
N.  13. 

672)  R.  Pestalozzi,  Siegmunds  Schwert:  ZDA. 
52,  S.  259-69. 

673)  H.  Schnabel,  Krimhild:  Tat  2,  N.  4. 

674)  Virginia  C.  Gildersleere,  Brynhild 
in  legend  and  lit.:  ModPhil.  6,  N.  3. 

675)  Carl  Albert,  Brun bilde.  Drama  in  vier 
Aufzügen.  L.,  Verlag  f.  Literatur,  Kunst 
u.  Musik.    122  S.    M.  2,00. 


43 


I,  4.    Stoff geschichte. 


44 


675a)  F.  Alafberg,  Zwei  BrunHld-Dramen 
(JBL.    1908/9     N.   1175/6):     HambNachrrB. 

N.  10. 

(P.  Ernst,  S.  Lublinski.) 

Dietrich  von  Bern.    Etzel. 

676)  R.  C.  B  0  e  r ,  Die  Sagen  v.  Ermanarich 
u.  Dietrich  v.  Bern.  (==  Germanist.  Hand- 
bibl.  Bd.  10.)  Halle,  Buchh.  d.  Waisen- 
hauses. VIII,  333  S.  M.  8,00.  |[A. 
Heusler:  DLZ.  31,  S.  3108-11  (ab- 
lehnend).]! 

677)  E.  V.  Kralik,  Theodorich  der  Grosse  in 
Geschichte  u.  Sage:  Walhalla  6,  S.  114-31. 

678)  G.  Vidossich,  Leggende  d'Attila  in 
Istria.     (=  N.  246.) 

679)  R.  Foss,  Attila  in  d.  Geschichte  u.  Sage. 
Gütersloh,  Bertelsmann.  103  S.  Mit  3  Tafeln. 
M.  0,60. 

Tristan  und  Isolde. 

680)  J.  Kelemina,  Untersuchgn.  z.  Tristan- 
sage. (==  Teutonia  Heft  16.)  L.,  Avenarius. 
82  S.  |[G.  Schoepperle:  LBlGRPh.  32, 
S.  361/3.]| 

680  a)  A.  Regis,  Tristan  als  Mönch.  Diss. 
Strassburg  i.  E.     97  S. 

681)  E.  Sommer-Tolomei,  La  leggenda  di 
Tristano  in  Italia:  Rd'Italia.  19,  S.  73-127. 

682)  G.  L.  Ferri,  Tristano  e  Isoida  di  E. 
Moschino:  NAnt.  148,  S.  359-63. 

683)  E.  Zenker,  Die  Tristansage  u.  d.  pers. 
Epos  von  Wis  u.  Eämin.  (Aus:  RF.  XIX,  2.) 
Erlangen,  Junge.  S.  321-69.  |[Ph.  A.  Becker: 
LBlGRPh.  32,  S.195,  318.  (Dazu  R.  Zenker: 
ib.  S.  317/8.)]! 

684)  Gottfried  v.  Strassburg,  Tristan  u. 
Isolde.  Neu  bearbeitet  V,  W.  Hertz.  Mite. 
Nachtrag  v.  W.  Golther.  St.,  Cotta  Nachf. 
1911.    X,  580  S.    M.  6,50. 

Mittelalterliche  und  neuere  Sage: 

Allgemeine  Sammlungen. 

685)  J.  Bolte,  Neuere  Sagenlit.:  ZVVolksk. 
20,  S.  329-32. 

686)  R.  Petsch,  Märchen  u.  Sage,  Lied  u. 
Epos:  KBIGV.  N.  4. 

687)  J.  Meier,  Dtsch.  u.  niederländ.  Volks- 
poesie; IL  Sagen  u.  Märchen.  (=  H.  Paul, 
Grundriss.  2.  Aufl.  Bd.  2.  Abteiig.  1, 
S.  1219-58.) 

688)  H.  Bertsch,  Weltanschauung,  Volkssage 
u.  Volksbrauch.  In  ihrem  Zusammenhange 
untersucht.  Dortmund,  Ruhfus.  XII,  446  S. 
M.  7,00. 

689)  J.  Folkers,  Zur  Stilkritik  d.  dtsch.  Volks- 
sage.   Diss.    Kiel.     99  S. 

690)  W.  K.  Spiegel,  Über  d.  Entstehg.  v. 
Sagen  Varianten:  MUBayrVolksk.  NF.  20, 
S.  153/8. 

691)  G.  Brock ste dt,  Von  mittelhochdeutschen 
Volksepen  französ.  Ursprungs.  Tl.  1.  Kiel, 
Cordes.  III,  162  S.  M.  8,00.  (Vgl.  JBL. 
1908/9  N.  1154/6.) 

692)  Natursagen.  Eine  Sammig.  naturdeutender 
Sagen,  Märchen,  Fabeln  u.  Legenden.  Mit 
Beitrr.  v.  V.  Armhaus,  M.  Boehm,  J. 
Bolte  u.  a.  her.  v.  O.  Dähnhardt.  3.  Bd. 
Tiersagen.  l.Tl.  L.,  Teubner.  XVI,  558  S. 
M.  15,00. 


Einzelne: 
Don  Juan. 

693)  V.  S.  Arm  est  o,  La  legenda  de  Don  Juan. 
Origenes  po^ticos  del  Burlador  de  Sevilla 
y  convidado  de  piedra.  Madrid,  Hernando. 
1908.  303S.  |[J.Bolte:ZVVolksk.21,S.185.]| 

694)  V.  Klemperer,  Vom  Aufstieg  des  Don 
Juan-Themas:  Zeitgeist  N.  3.  (Vgl.  LE.  12, 
S.  700/1.) 

695)  HansBethge,  Don  Juan.  Tragikomödie 
in  drei  Akten.  L.,  Xenien- Verlag.  VIII, 
139  S.     Mit  1  Tafel.     M.  3,00. 

696)  W.  Bons  eis,  Don  Juans  Tod.  Ein  Epos 
in  vier  Gesängen.  München,  Bonseis  &  Co, 
49  S.     M.  2,00. 

697)  M.  Langen,  Don  Juan.  Trauerspiel. 
München,  Langen.     173  S.     M.  2,00. 

Faustsage. 

698)  G.  Grünau,  Die  Verbreitg.  d.  Faustsage: 
BernRs.  4,  S.  393-401. 

699)  R.  Petsch,  Der  bist.  Doktor  Faust:  GRM. 
2,  S.  99-115. 

700)  G.  Ritter,  Ein  bist.  Abbild  zu  Goethes 
Faust:  PrJbb.  141,  S.  300-24. 

(Agrippa  v.  Nettesheim.) 

701)  L.  T  a  i  1  h  a  d  e  ,  La  legende  de  Faust : 
Nouvelle  Revue  3«  sörie,  13,  S.  505-14. 

702)  Die  Familie  Faust:  HambFBl.  N.  190. 
(Nach  einem  Vortr.  des  Amtsrichters  Wiebalck.) 

703)  H.  Malfatti,  Ein  Faustbild  im  Stubai- 
tale:    ZFerdinandeum..  53  (1909),     S.  193/5. 

704)  Christoph  Wagner,  Ander  theil  D.  Jo- 
hann Fausti  Historien  von  seinem  Famulo 
Wagner.  (1593.)  Her.  v.  J.  Fritz.  Halle, 
Buchhdlg.  d.  Waisenhauses.  LXXV,  123  S. 
M.8,00.  i[G.Witkowski:DLZ.32,  S.672/4.]| 

705)  R.  Rohde,  Das  engl.  Faustbuch  u.  Mar- 
lowes  Tragödie.  (=  StEPh.  Heft  43.)  Halle, 
Niemeyer.  VIII,  63  S.  M.  2,00.  |[M.  För- 
ster: JbDShG.  47,  S.  360/2.]! 

706)  J.W.  B  ruinier,  Faust  von  Goethe.  Unter- 
suchgn. z.  Faustsage  II.  Das  Volksschau- 
spiel vom  Doktor  Faust  in  drei  Fassgn.  d.  (M.) 
Möbiusschen  Überlief  erg.  Einleitg.  u.  Text. 
Progr.     Anklam.     63  S. 

707)  Das  niederländ.  Faustspiel  d.  17.  Jh.  (De 
Hellevaart  van  Dr.  Joan  Faustus.)  Her.  v. 
E.  F.  Kossmann.  Mit  einer  Beilage  über 
d.  Haager  Bühne  1660—1720.  Haag,  Nijhoff. 
VIII,  175  S.  M.4,00.  |[J.A.  Worp:  DLZ.  32, 
S.  869-70.]! 

708)  Faust's  Leben,  Thaten  u.  Höllenfahrt.  In 
fünf  Büchern.  (Von  Fr dr.  Max.  Klinger.) 
(Roman.)  L.,  Insel- Verlag.  V,  412  S.  M.  5,00. 

708a)  R.  Bouyer,   La  lögende  de  Faust  et  la 
musique  romantique:  Mönestrel  76,  S.  282/4, 
292/4. 
(Berlioz  et  Schumann.  —  Liszt  et  Gounod.) 

709)  J.  Gaulke,  Der  gefesselte  Faust.  Der 
Menschheitskomödie  letzter  Schluss.  B.- 
Tempelhof,  Freier  Literar.  Verlag.  395  S. 
M.4,00.  ![G.  Landauer:  LE.  13,  S.  835/7 
(ablehnend).]! 

710)  W.  Leppelmann,  Twardowski,  der  pol- 
nische Faust.     Diss.    Münster.     IX,  76  S. 

Hamlet. 

711)  Meister  Hans  Sachs.  Fengo,  ein  Fürst 
initlandt,  erwürgt  sein  Bruder  Horwendillum 
1558.  Am  23.  Tag  Julij.  Des  Ur-Hamlets 
erster  Dichter.  Her.  v.  W.List.  L.,  Drugulin. 
8  S.    (Privatdruck.) 


45 


1, 4.    8toffgeschichte. 


46 


712)  M.  B.  Evaus,  Der  bestrafte  Brudermord, 
sein  Verhältnis  zu  Shakespeares  Hamlet. 
(=  ThF.  Heft  19.)  Hamburg,  Voss.  145  8. 
M.  5,00. 

713)  Lucy  Collison-Morley,  An  Italian 
Hamlet  in  tho  18»»»  Century:  Ath.  1910' 
S.  831. 

(Das  Melodram  „Ambleto"  1706.) 

714)  Die  Gescliichte  v.  Sunanda-Dämannaka. 
Erzählg.  aus  dem  Kathako(;a.  Geschichte 
vom  Handelsherrn  Tschampaka.  Her.  v. 
J.  Schick.  B.,  Felber.  12  S.;  32  S.  (Privat- 
druck.) 


Tann  hau äer 
berg. 


und      der     Venus- 


715)  P.  G.  Barter,  Studies  in  the  Tannhäuser- 
legend:  JEGPh.  9,  S.  293-320. 

71«)  Max  Fürst,  Zur  Heimatsfrage  Tann- 
häusers.  Stammt  d.  Minnesänger  Tannhäuser 
aus  d.  bayer.  Traungebiet?  Eine  heimat- 
kundl.  Erörterg.  Traunstein,  Stifel.  22  S. 
Mit  Abbildn.  M.  0,60.  irHPBll.  145, 
S.  920/6.]| 

717)  O.  Wattez,  De  legende  van  Tannhäuser: 
Verslagen  d.  vlaamsche  ac.  te  Gent.  1909. 
S.  127-41. 

(Enth.  vier  dtsch.  u.  zwei  fläm.  Texte.) 

718)  J.  F.  Humpf,  Der  Tannhüuser.  Tragödie 
in  fünf  Akten.  B.-Friedenau,  Bureau  Fischer. 
100  S.     M.  2,00. 

718a)  A.  Trinius,  Hörselberg- Poesie:  Heimat 
u.  Welt  1,  S.  13/t).- 

Andere    Sagen. 

719)  J.  B  o  1 1  e  ,  Die  Sage  von  d.  erweckten 
Scheintoten.     ZVVolksk.  20,  S.  353-81. 

720)  E.  Aren 8,  Zur  Fastradasage :  ZAachenGV. 
31,  S.  199. 

720a)  A.  Hämel,  Der  Cid  im  span.  Drama  d. 
16.  u.  17.  Jh.  (=  ZRPh.  Beiheft  25.)  Halle, 
Niemeyer.  X,  169S.  M.  6,00.  |[L.  Pfandl: 
ASNS.  126,  S.  473/5.11 

721)  L.  Gorm,  Die  Technik  d.  Genovevadramen 
(Maler  Müller,  Tieck,  Hebbel,  Ludwig): 
Euph.  17,  S.  106-11. 

722)  R.  Meszlöny,  F.Hebbels  Genoveva.  {= 
Hebbelforschgn.  Bd.  4.)  B.,  Behr.  175  S. 
M.  3,00. 

(S.  1—10:  Genovevastoff.) 

723)  Ludw.  Stein,  Das  dritte  Reich:  LE.  13. 
S.  79-88. 

(Sage  vom  goldenen  Zeitalter.) 

724)  J.  K  o  h  1  e  r ,  Die  Geister  d.  Unterbergs : 
Tag  N.  296. 

(Kyffhäuser.) 

725)  Das  Barbarossalied  auf  Island:  DErde.  9. 
N.  1. 

726)  Vorheinische  Lorelei -Dichtungen:  Heine- 
Kalender  1911,  S.  39-48. 

727)  R.  Meszl^ny,  Teil-Probleme.  B.,  Behr. 
IV,  115  S.     M.  2,50. 

728)  H.  Sperber,  Zur  Tellsage:  BGDS.  36, 
S.  222/3. 

(Schwed.  Bauernaufstand  im  16.  Jh.) 

729)  de  Cock,  De  sage  van  den  te  gast  ge- 
nooden  doode:  R.  d^s  ^tudes  ethnographinues 
N.  23/4. 

730)  C  o  n  r.  M  ü  1 1  e  r  .  Das  Rätsel  v.  Vineta. 
(SA.  aus:  Reichsbote.)  B.,  Verl.  des  Reichs- 
boten.    1909.    49  S. 


Märchen-,  Fabel>  und  Schwankstofff : 

Allgemeines  und  Sammlungen. 

731)  J.  Bolte,  Neuere  Märchenlit.:ZWolkj!k. 
20,  S.  91-100. 

732)  A.  Aarne,  Verzeichnis  d.  Märchentypen. 
Mit  Hilfe  v.  Fachgenossen  bearb.  HelHing- 
fors,  P'innische  Ak.  X,  66- 8.  ifj.  Bolte: 
ZVVolksk.  21,  S.  181/2.JI 

783)  F.  Panzer,  Lit.  über  Mfirchen,  Sage. 
Volkslied:  DLZ.  31,  8.  1478-87. 

(Th.  Pletscher,  H.  Hamann,  A.  Thimmo,  K.  Wehrban, 
J.  Snhr,  O.  Böckel,  K.  Hoeber,  J.  Scbwietering.  W. 
Uhl,  E.  K.  Hlümml,  A.  L.  Oa.<i8mann.) 

784)  A.  van  Gennep,  La  formation  des  1^ 
gendes.  Paris,  Flam marlon.  326  8.  Fr.  3,50. 
|[G.  Busken  Hud:  Gids  74,  8.  116-27.  1 

(EntHtehg.  der  Märchen.) 

735)  P.  Ernst,  Wie  ein  Märchenmotiv  entsteht: 

NatZg.  N.  395. 
730)  A.  Forke,  Die  indischen  Märchen  u.  ihre 

Bedeutg.  für  d.  vergleichende  Märchenforsch. 

B.,  K.  Curtius.    77  8.    M.  1,80. 

737)  R.  Buchmann,  Helden  u.  Mächte  des 
romant.  Kunstmärchens.  Beitrr.  zu  einer 
Motiv-  u.  Stilparallele..  (=  UNSpLG.NF.  6.) 
L.,  Haessel.    XVI,  236  8.    M.  4,60. 

738)  E.  Wulffen,  Das  Kriminelle  im  dtach. 
Volksmärchen:  MschrKrAnthr.  38,  8.  340/7. 

739)  A.  F.Krause  u.  R.  K.  Neumann,  Mär- 
chen des  Orients:  LE.  12,  S.  1309-12. 
(Tausend  u.  eine  Nacht  -  Tausend  u.  ein  Tag.) 

739  a)  E.  Cosquin,  Le  Prologue-cadre  des  Mille 
et  une  Nuits,  les  Legendes  perses  et  le  livre 
d'Esther.    (==  Extr.  de  la  Revue  bibl.  inter- 
nationale,   Janvier    et   Avril    1909.)     Paris, 
.  Lecoffre.    80  S. 

740)  A.  L.  Stiefel,  Die  Gen  tum  et  quinqua- 
ginta  fabulae  des  P.  Candidus  und  ihre 
Quellen:  ASNS.  ,125,  S.  102-27. 

741)  E.  Cosquin,  Etüde  de  folk-lore  compar^, 
(Aus:  Revue  des  tradit.  populaires.)  Rennes 
Simon.  58  8.  |[H.  M.:  ASNS.  125,  8.  231.]| 
(Le  conte  de  la  chaudiere  bouillante  et  la  (einte 
maladresse  dans  l'Inde  et  hors  de  l'Inde.) 

Einzelne. 

742)  E.  Bleich,  Das  Märchen  v.  Aschenbrödel, 
vornehmlich  in  d.  dtsch.  Volks-  u.  Kunst- 
dichtg.:  ZVLR.  NF.  18,  S.  55-102. 

743)  Blaubarts  sieben  Frauen  u.  andere  wunder- 
bare Geschichten.  Erzählgn  v.  A.  France. 
Übersetzt  v.  F.  v.  Oppeln-Bronikowski. 
(=  Bibliothek  Bondy.  Bd.  5.)  B.,  H.  Bondy. 
190  S.     M.  3,00. 

744)  R.  Gragger,  Eine  arab.  Gestaltg.  d.  Bürg- 
«chaftssage:  ZVLR.  NF.  18,  8.  123/8. 

745)  G.  Huet,  Le  conte  du  mort  reconnaiausant 
et  une  coutüme  de  l'ile  de  Timor:  B.  Tra- 
dit. populaires  24,  8.  305-l<\ 

(Dankbarer  Toter.) 

746)  R.  Sälos,  Ungarische  Varianten  zu  d.  Ge- 
schichte V.  d.  drei  Buckligen  u.  verwandten 
Erzählgn. :  ZVLR.  NF.  18,  8.  103-14. 

747)  J.  C.  Ransmeier,  Uhlands  Fortunat 
and  the  Hist.  de  Fortunatus  et  de  ses  En- 
fants:   PMLA.  25,  N.  2. 

748)  Th.  E.  Oliver,  Some  Analogues  of  Maistre 
Pierre  Pathelin :  Journal  of  American  Folk- 
lore 22,    8.  395-430.    i[A8NS.  124,  8.  444.]| 

749)  E.  Böklen,  Schneewittchenstudien.  Tl.  1. 
75  Varianten  im  engeren  Sinn.  (==  Myth- 
Bibl.  III,  2.)  L.,  Hinrichs.  III,  V,  172  8. 
M.  6,00. 


47 


I,  4.    StoffgeschicMe. 


48 


750)  A.  J.  Barnow,  The  Miller's  Tale  van 
Chaucer.  (Aus :  Handelgn.  van  het  6  neder- 
landsche  philologen  congress  1910.)  15  S. 
(Schwank  v.  d  neuen  Sintflut  u.  d.  Rache  e.  Schmiedes 
an  seinen  Nehenbuhler.) 

751)  A.  A  a  r  n  e  ,    Die  Zaubergaben,  eine  ver- 
gleichende Märchenuntersuchg. :  Journal  de 
la  Sociötö  finno-ugrienne  27,  S.  1-96. 
(Goldesel,  Knüppel  aus  dem  Sack,  Speise  spendendes 
Tischtuch.) 

Tiersage. 

752)  H.  Degering,  Van  den  Vos  Eeynaerde. 
Nach  e.  Hs.  d.  14.  Jh.  Münster,  Degering. 
XXII,  110  S.  M.  3,00.  |[C.  Borchling: 
DLZ.  31,  S.  1059-61.]| 

753)  F.  B.  Hettema,  Van  den  Vos  Eeynaerde  H. 
Zwolle,  Willink.  XVI,  CLV,  1 67  S.  Fl.  0,95. 
|[K  van  Wijk:  JBGPh.  31,  Tl.  I,  S.  178/9.]| 

754)  C.  L.  Kaakebeen  u.  J.  Ligthart,  Eai- 
nart  de  Vos.  (=  Van  alle  tijden  3.)  Gro- 
ningen, Wolters.  1909.  142  S.  Fl.  0,90. 
|[N.  van  Wijk:  JBGPh.  31,  Tl.  I,  S.  178.]i 

755)  E.  Posca,  Hd.  Bearbeitg.  d.  Eeineke 
Fuchs  aus  d.  J.  1650.  B.,  Trenkel.  77  S. 
M.  2,50.  •     .. 

756)  J.  Franck,  Zur  Überlieferung  u.  Kom- 
position des  Eeinaert:  ZDA.  52,  S.  285-338. 

757)  H.  Class,  Auffassg.  u.  Darstellg.  d.  Tier- 
welt im  französ.  Eoman.  de  Eenart.  Diss. 
Tübingen.    XIV,  113  S. 

Novellen-  und  Romanstoffe. 

758)  M.  Pfeiffer,  Amadisstudien.  (JBL. 
1905  N.  1303.)  |[A.  Hauff en:  ZDPh.  42, 
S.  470-83.]  I 

758  a)  F 1.  N.  J  o  n  e  s ,  Boccaccio  and  bis  Imitators 
in  German,  English,  French,  Spanish  and 
Italian  lit.  I.  „The  Decameron".  Chicago, 
University  Press.  IV,  46  S.  |[J.  Bolte: 
ZVVolkk.  21,  S.  187  („völlig  unzulänglich«).]! 

759)  P.  E.  Pavolini,  Due  novele  cinesi  di 
P.  Heyse:  ELT.  4,  S.  347-50. 

760)  W.  Meyer-Lübke,  Aucassinu.  Nicolette: 
ZEPh.  34,  S.  513-22. 

761)  W.  Baron  Ljubibratic,  Boccaccios 
Novelle  Griselda  in  d.  Weltlit.:  Nastarni 
Vjesnik  17,  N.  7. 

762)  P.  Mau,  Gydo  u.  Thyrus.  Ein  dtsch. 
Ausläufer  d.  altfranzös.-mittelengl.  Freund- 
schaftsromans ^Guy  of  Warwick".  Diss. 
Jena.    1909.    69  S. 

763)  A.  L.  Stiefel,  Die  Chastelaine  de  Vergy 
bei  Margarete  v.  Navarra  u.  M.  Bandello: 
ZFSL.  36,  S.  102/5.  (Vgl.  auch  E.  L  o  r  e  n  z  , 
Die  Kastellanin  von  Vergi  [JBL.  1908/9 
N.  1398.) 

764)  Grace  Edith  Maclean,  „Uncle  Toms 
cabin  in  Germany".  (=  Americana  Ger- 
manica. Bd.  10.)  New  York,  Appelton. 
IX,  101  S. 

765)  A.Becker,  Vom  Pfälzer  Eobinson  (J.  M. 
Heberer):  Bayerland  22,  N.  3. 

766)  K.Konrad,  Der  schles.Eobinson  (1723/4): 
Breslauer  MorgenZg.  (6.  Juni  1909). 

(J.  A.  Wentzels  denckvvürdlges  Leben  v.  Chr.  Stieff?) 

767)  G.  P.  L'Honor^,  Nog  eens  de  needer- 
landsche  bron  van  den  Eobinson  Crusoe: 
Onze  Eeuw,  März.  (Siehe  LE.  12,  S.  1338.) 
(Vgl.  N.  276/7.) 

768)  J.  de  Perrot,  Der  Eitter  des  brennenden 
Felsens:  GEM.  2,  S.  307-9. 

(Geschichte  vom  untreuen  Liebhaber.) 


769)  V.  L  ü  d  i  c  k  e  ,  Vorgesch.  u.  Nachleben 
des  Willehalm  v.  Orleans  von  Eudolf  v.  Ems. 
(=  Hermaea.  Heft  7.)  Halle,  Niemeyer. 
VI,  177  S.    M.  6,00. 

Drainenstoffe. 

770)  Homo,  Dramatische  Stoffe:   AZg.  N.  34. 

771)  Diego  Lopez  de  Castro,  Marco  An- 
tonio y  Cleopatra.  A  tragedy  publ.  by 
H.  A.  Eennert.  Extrait  de  la  Eevue  His- 
panique.  Paris.  1908.  58 S.  |[A.  L.  Stiefel: 
LBlGEPh.  32,  S.  22/3.]i 

772)  Fried  r.  E.  Hirsch,  Der  Bauer  in  d. 
Stadt:  ZBFr.NF.2,  S.  171-93,  251/9,  286-95, 
321  38 

773)  id.,  Mr.  de  Pourceaugnac  u.  seine  Nach- 
folger: BerlTBl.  N.  477. 

(Landjunker  in  d.  Stadt) 

774)  G.  E.  Schoeppel,  Von  Florians  Les 
deux  billets  zu  Goethes  Bürgergeneral. 
Progr.     Laibach.     46  S. 

775)  F.  W.  C.  Lieder,  The  Don  Carlos  theme 
in  lit.:  JEGPh.  9,  S.  483-98. 

776)  T.  Longo,  I  fratelli  nemici  nei  drammi 
di  Klinger  e  di  Leisewitz:  ELT.  3,  S.  310-23. 
(Feindliche  Brüder.) 

777)  E.  Porsche,  Die  ungarischen  u.  sieben- 
bürgischen  Harteneckbearbeitgn. :  Karpathen 
3,  S.  268-70,  507-11,  630/6,  694/702,  736-40. 

(N.  Josika,  V.  Vajda,  D.  Roth,  T.  Teutsch,  M.  Albert.) 

778)  E.  I  s  0  1  a  n  i ,  A.  Hofer  auf  d.  Bühne: 
DBühne.  2,  S.  53/6.) 

(Immermann,  Auerbach  u.  a.) 
778a)  H.  M.  Ayres,  Shakespeares  Julius  Caesar 
in  the  Light  of  some  other  Versions :  PMLA. 
25,  S.  183-227. 

779)  F.  Eosenberg,  Zur  Quelle  v.  Grillparzers 
Ein  treuer  Diener:  ASNS.  124,  S.  291/9. 
(Loyal  subject-Motiv.) 

779a)  E.  Lambert,  Eine  Untersuchg  d.  Quellen 
der    „Jüdin   v.    Toledo":    JbGrillpGes.   19, 
S.  61-84. 
(Cazotte,  Lope,  E.  Asquerino,  Garcia  de  la  Huerta  u.  a.) 

780)  M.  J.  Wolff,  Ein  Beitr.  zur  Gesch.  d 
Stoffes  ,.Eomeo  u.  Julia":  ZVLE.  NF.  17, 
S.  539-41. 

(Flaminio  Scala,  Li  traglci  successi  1611.) 
780a)  M.  Pabish,    Picaresque  Dramas  of  the 

17th  and  18tii  Centuries.    B.,  Mayer  &  Müller. 

111  S.    M.  2,80. 
780b)  B.  Croce,  Pulcinella  e  le  relazioni  della 

commedia  dell'  arte  con  la  commedia  popolare 

romana.  (In  id.:  Scritti  distorialett.epolitica. 

[Bari,  Laterza.  XXIII,  444  S.   L.  6,00.]) 

Tolksliedstoffe. 

781)  J.  Bolte,  Neuere  Arbeiten  über  d.  dtsch. 
Volkslied:  ZVVolksk.  20,  S.  404-11. 

782)  E.  Damköhler,  Das  Köhlerlied  nebst 
Nachtrr.  zu  „Hei"  u.  „Herkunft  der  Be- 
siedler  des  Harzes":  BraunschwMag.  16, 
S.  117/9. 

783)  J.  Bolte,  Das  Einglein  sprang  entzwei: 
ZVVolksk.  20,  S.  66-71. 

784)  id..  Das  poln.  Original  des  Liedes  ,An 
der  Weichsel  gegen  Osten"  u.  das  schwed. 
Lied  „Spinn,  Spinn":  ib.  S.  210/3. 

785)  K.  Wehrhan,  Ein  Volkslied  auf  der 
Wanderung:  Lippe-Detmold,  o  du  wunder- 
schöne Stadt:  Euph.  17,  S.  143/7.  (Dazu 
W.  Stemmler,  ib.  S.  650/2.) 


49 


1, 4.    Stoffgeschicbte. 


50 


Verschiedene  Stoffe  t 
Frau,  Liebe,  Ehe. 

786)  R.  M.  Meyer,  Die  Göttin.  Eine  Studie 
über  d.  Frau  in  d.  Mythologie:  Dlls.  144, 
S.  1252-Ü4. 

787)  A.V.Gleichen-Russwurm,  Das  Liebes- 
motiv in  d.  Renaissance:  LE.  1.5,  S.  2i-{9-47. 

788)  B.  Barth,  Liebe  u.  Ehe  im  altfranzös. 
Fablel  u.  in  der  mhd.  Novelle.  (=  Pa- 
laestra  Heft  97.)  B.,  Mayer  «&  Müller.  X, 
273  S.    M.  7,80. 

789)  H.  Schlüchtern,  Der  Typus  d  Naiven 
im  dtsch.  Drama  d.  1«.  Jh.     (=  LF.,  Heft  42.) 

.  B.,  Felber.     VII,  125  S.     M.  3,00. 

790)  W.  Laubengeiger,  Die  Mutter  im  dtsch. 
Liede.    B.,  Warneck.    280  S.    M.  4,50. 

Einzelne  Stände  und  Gesellschaftsklassen. 

791)  O.  Bendiener,  Der  Beruf  u.  d.  mod. 
Drama:  Zeitgeist  N.  9. 

792)  E.  Calish,  The  Jew  in  English  Lit.,  as 
author  and  as  a  subject.  Richmond,  Bell 
Book  Co. 

793)  R.  de  Chavagnes,  Le  juif  au  thöatre: 
Mercure  de  France  84,  S.  16-34,  345-60. 
(Vgl.  LE.  12,  S.  1101/2.) 

(Boh.  u.  a.  Lesslug,  Gutzkow,  P.  Lindau.) 
793a)  M.  Bienenstock,  Das  jüd.  Element  in 
Heines  Werken.     Ein  krit.-ästhet.  Beitrag  z. 
Heine-Frage.     (=  N.  5560.) 

794)  M.R.Kaufmann,  Der  Kauf  mannsstand  in 
d.  dtsch.  Lit.  bis  z.  Ausg.  d.  17.  Jh.:  Grenzb. 
69*,  S.  110-21.  (Dazu  W.  Jan  eil:  ib.  S.  636.) 

794a)  R.  Sciava,  Der  König  in  d.  Dichtung: 
Rditalia.  1909,  Nov.    (Vgl.  LE.  12,  S.  658.) 

Lehrer  und  Gelehrte. 

795)  E.  Ebner,  Neue  päd.  Romane:  ZDU.  24, 

S.  518-34. 

(E.  Stilgebauer,    W.  Harlan,    P.  G.  Münch,   W.  Armi- 

nlus,  H.  A.  Krüger.) 

796)  Der  Schulmeister  in  Dichtungen.  III: 
KZEU.  59,  S.  397-407. 

797)  E.  Ebner,  Der  Mathematiker  in  der 
schönen  Lit.:  Zeitgeist  N.  6/7. 

Mohren. 

797a)  B.  G.  Brawley,  The  Negro  in  Lit.  and 
Art.    Atlanta,  Baptist  College. 

Studenten. 

798)  K.  Kourad,  Der  Student  in  d.  dtsch. 
Schwankbüchern  d.  16.  u.  17.  Jh.:  AkMhh. 
N.  307. 

799)  id..  Das Heidelb. Studentenleben  im  Spiegel 
d.  dtsch.  Dichtg.:  HeidelbTBl.  1908,  N.  298. 

800)  id.,  Freund  Hein  u.  Bruder  Studio :  AkBl. 
(Breslau)  3,  S.  165/7. 

Einzelne  Persönlichkeiten. 

801)  L.  Hirschberg,  Beethoven  in  d.  Dich- 
tung: Musik  37,  S.  339-55. 

(Cl.  Brentano,  Bettina,  Grillparzer,  D.  F.  Strauss  u.  a.) 

802)  S.  Singer,  Bismarck  in  d.  Lit.  (JBL. 
1908/9  N.  1651.)  |[W.  Schnitze:  CBlBibl. 
27,  S.  273/6  (mit  Berichtiggn.).]| 

803)  0.  M.  Z  u  k  o  w  s  k  i  ,  Chopin  in  d.  poln. 
Dichtung.     Leniberg,  Selbstverlag.     28  S. 

804)  F.  Stieve,  Der  Charakter  d.  Ezellino  v. 
Romano  in  Anekdoten  u.  Dichtung:  HVjs. 
13,  S.  171-83. 

Jokresbarichta  für  nenare  dentsohe  LiteratanrMelüoht«. 


805)  A.  Nowacynski,  Wielki  Fryderick  (Der 
grosse  FriedrichV  Hist.  Drama  in  »ech» 
Bildern.  Warscnau,  Gebetbner  &  Wolff, 
|[J.  Flach:  LE.  12,  S.  1405.11 

806)  B.  v.  Gloeden,  Friedrich  d.  Grosse, 
König  V.  Preussen.  Drama  in  fünf  Akten. 
Frankfurt  a.M.,  Gebr.  Knauer.  1058  M.2,80. 

807)  K.  K  o  n  r  a  d ,   Ch.  Günther  in  d.  dtsch, 

Dichtung:  BreslauerZg.  N.  325,  .328. 

(R  Brückner,  A.  v.  Eye,  L.  Fulda,  A.  BarteU,  M.Grabe. 
H.  Oekander.) 

808)  Der  Kölner  Kurfürst  Gebhard  Truchsess 
im  Bild  d.  alten  Romanlit:  KVZgB.  N.  10. 
(Benedicta  Naubert,  Welsflog,  Th.  C.  Grotten.) 

809)  H.  Lehmann,  Luther  im  dt«ch.  Lied. 
Halle,  Ev.  Bund.    III,  44  8.    M.  0,50. 

810)  Diefenbach,  Ein  Drama  aus  dem  Bauern- 
krieg: NZst.  28^  S.  553/9. 

(W.  Lutz,  Thomas  Münzer.) 

811)  S.  Meiseis,  Spinoza  als  Romanheld: 
VossZgB.  N.  51. 

812)  W.  Nagel,- Die  Meistersinger  in  d.  dtsch. 
Kunst.  (In:  id.,  Studien  z.  Gesch.  d.  Meister- 
gesangs [JBL.  1908/9  N.  3396]  Kapitel  4.) 

Pflanzen  und  Tiere. 

813)  Anna  Tenne,  Pflanzen  in  Sage  u.  Ge- 
schichte, in  Abhdlgn.  u.  Gedichten.  Neu- 
stadt am  Rübenberge,  Sicius.  248  S.  M.  3,50. 

814)  K.  Knortz,  Die  Insekten  in  Sage,  Sitte 
u.  Lit.   Annaberg,  Graser.  III,  151  S.  M.  2,50. 

815)  T.  Kellen,  Dichter,  Künstler  u.  Tiere: 
B&W.  12,  S.  857-75,  920/9. 

(Enthaltend  Tierdramen.) 

816)  R.  E.,  Eine  dtsch.  Chantecler-Komödie: 
DWarteB.  N.  90. 

(C.  A.  Görner  „Auf  dem  Hühnerhof  u.  im  Walde".  1864.) 

817)  K.Ol  brich.  Die  Katze  in  Lit.  u.  Volksk.: 
MSchlesGesVolksk.  11,  N.  1. 

Mineralien. 

818)  F.  F  r  e  c  h  ,  Die  Geologie  in  d.  dtsch. 
Dichtung:  HambCorrB.  N.  25. 

819)  A.   Ludwig,    Von   literar.   Edelsteinen 

(Ref.):  ASNS.  124,  S.  145/6. 

Sterne  und  Kometen. 

820)  F.  V.  Zobeltitz,  Pegasus  im  Welten- 
raum: VelhKlasMhh.  25',  8.  391/5. 

(Mond-  u.  Stern-Dichtungen  [Wells,  Veme,  Lauwits-D 

821)  W.  Widmann,  Der  Komet  in  d.  dtsch. 
Dichtung:  MagdebZg.  N.  49. 

Länder  und  Städte. 

822)  Dtsch.  Land  u.  Volk.  (In  Lied,  Spruch 
u.  Prosaschilderung.)  Her.  v.  W.  Wohlrabe. 
Heft  5,  7, 10,2.  Halle,  Gebauer-Schwetschke. 
VIII,  136  8.;  VII,  138  8.;  VIU,  144  S.; 
VIII,  160  8.    Je  M.  1,20. 

823)  Tony  Kellen,  Der  Deutsche  in  d.  Anek- 
dote. Eine  Kulturgeschiche  in  400  Anek- 
doten. (=  Fruchtschale,  Bd.  19.)  München, 
Piper  &  Co.    372  S.    M.  1,80. 

824)  J.  Keller,  Berlin  W  im  mod.  Roman: 
BerlLokalAnz.  N.  320. 

(R.  Lothar.  —  Olga  Wohlbrück.) 

825)  O.  Hübner  u.  J.Moegelin,  Im  steinernen 
Meer.  Grossstadtgedicht«.  Mit  Vorw.  v. 
Th.  Heuss.  Buchschmuck  v.  R.  Grimm. 
B.-Schöneberg,  Buchverlag  der  Hilfe.  XVIII, 
200  8.    M.  3,00. 


51 


I,  5.     Geschichte  der  deutschen  Philologie. 


52 


826)  F.  Sauer,  Das  Heidelberger  Schloss  im 
Spiegel  d.  Lit.  Eine  Studie  über  d.  ent- 
wicklungsgeschichtliche Phasen  seiner  Be- 
trachtungsweise. (==  HeidelbAbhh.  Heft  27.) 
Heidelberg,  Winter.     IV,  80  S.     M.  2,00. 

827)  E.  Zimmermann,  Lübeck  im  Roman  d. 
Gegenw.:  PrJbb.  142,  S.  345/6. 

(Th.  Mann.  —  Ida  Boy-Ed.) 

828)  Else  Riemann,  Nordfriesland  in  d. 
erzählenden  Dichtg.  seit  Anfang  des  19.  Jh. 
(=  Probefahrten,  Heft  1 6.)  L.,  Voigtländer. 
IV,  154  S.     M.  4,80. 

829)  L.  G.  R  i  c  e  k ,  Die  Ostmark  im  Spiegel 
dtsch.  Dichtungen.  Wien,  Pichler.  VI, 
208  S.     M.  3,00. 

830)  G.  Minde-Pouet,  Posen  in  d.  dtsch.  Lit. : 
PosenerTBl.  N.  421.     (Vgl.  LE.  13,  S.  186.) 

Technisches. 

831)  G.  liublinski,  Die  Maschinenkultur  in 
d.  mod.  Dichtung:  Tag  N.  174.  (Siehe  LE. 
12,  S.  1678.) 

832)  A.  V.  S.,  Die  moderne  Technik  in  d.  Dichtg. : 
RhWestfZg.  N.  850.    (Vgl.  LE.  12,  S.  1679.) 

Militärisches. 

833)  E.  Buxbaum,  Reitergeist  u.  Reitertat  in 
deutscher  Dichtg.  Halle,  Hendel.  XXIV, 
387  S.    M.  3,00. 


833a)  P.  Landau,  Der  Krieg  1870  in  d.  französ. 

Lit.:  Post  N.  442    (Siehe  LE.  13,  S.  118.) 
833b)  W.  Börker,  Flotte  u.  Kolonie  im  Spiegel 

dtsch.  Dichtg.  Wolfenbüttel,  Heckner.  1911. 

VIII,  76  S.     M.  1,50. 

Tod  {Totentanz),  Teufel. 

834)  Döring,   Totentänze:  Aar  1,  N.  2. 
834a)    W.    Fehse,    Das    Totentanzproblem: 

ZDPh.  42,  S.  261-86. 
834 b)  EleanorP.  Hammond,  Latin  texts  of 

the  dance  of  death:  ModPhil.  8,  S.  399-410. 
834c)  W.  F.  Storck,  Das  „Vado  mori":  ib. 

S.  422/8. 
834 d)    L.  Maeterlinck,  Le  role  comique  du 

dimon  dans  les  mystferes  flamands:    Mercure 

de  France  87,  S.  385-406. 

Verschiedenes. 

835)  W.  Rügamer,  Die  Lehre  von  den  drei 
Wegen  in  d.  dtsch.  Literaturgesch.  d.  MA. 
Tl.  1.  Progr.  Heiligenstadt.  1909.  84  S. 
(Parzival.  —  Minnedichtg.) 

835a)  Severino  Filippon,  II  Marinismo  nella 

Letteratura  Tedesca.   Firenze,  Landi.    1 28  S. 

(S.-A.  aus  RLT.  4.) 
835b)  A.  Ludwig,  „Zwei  Seelen  wohnen  ach! 

in  meiner  Brust":  VossZgB.  N.  13/4. 

(Motiv  des  Doppelbewusstseins.) 


1,5 


Geschichte  der  deutschen  Philologie. 


Allgemeines  N.  836.    —    Gesamtdarstellnngen  N.  840. 
Ältere  Zeit  N.  846.  —  BegrSnder  der  deutschen  Philologie  N.  856. 
verwandter  Fächer  N.  884.  —  Nekrologe  N.  907.  — 


Sammelwerlce  N.  842.   —  Sprachgeeellsohaften  N.  843.  — 
-    Germanisten  und  Sprachforscher  N.  862.  —  Vertreter 


Allgemeines. 

836)  O.  Dittrich,  Sprachwissensch.  u.  Philo- 
logie: GRM.  2,  S.  616-33. 

836a)  Th.  Bieder,  Die  ethische  Bedeutg.  der 
Germanistik:  Volkserzieher  14,  S.  25/7. 

836b)  R.  M.  Meyer,  Philolog.  Aphorismen: 
GRM.  2,  S.  641/9. 

837)  E.  Elster,  Betrieb  d.  dtsch.  Philologie  an 
unseren  Universitäten.    (=  N.  257,  S.  22/5.) 

838)  B.  Kahle,  Die  nordische  Philologie  auf 
d.  Univ.  im  20.  Jh.:   GRM.  2,  S.  91/9. 

839)  E.Engel,  Eine  Akademie  d.  dtsch.  Sprache : 
HambFrBl.  N.  80. 

839a)  W.  Schölermann,  Eine  dtsch.  Akademie 
in  Weimar.  L.,  Verlag  für  Lit.  16  S.  M.  0,50. 

Gesamtdarstellnngen. 

840)  A.  Hauff  en,  Gesch.  d.  dtsch.  Volkskunde: 
ZVVolksk.  20,  S.  1-17,  129-41,  290-306. 

841)  A,  Sehr ö er,  Prolegomena  zu  e.  Enzyklo- 
pädie u.  Methodologie  d.  engl.  Philologie. 
(=  N.  231.) 

841a)  A.  Risop,  Die  roman.  Philologie  an  d. 
Berliner  Univ.  (S.-A.  aus:  Roman  JB.  10.) 
Erlangen,  Junge.  118  S.  |[E.  Lommatzsch: 
ASNS.  126,  S.  460/5.]| 


Sammelwerke. 

842)  J.  Bleyer,  Hazänk  es  a  nömet  philologia 
a  19  szäzad  elejön.     Budapest.     100  S. 
(Briefe  von  F.  Schlegel,   W.  v.  Humboldt,   Büsching, 
Brüder  Grimm,  v.  d.  Hagen  an  ungarisciie  Gelehrte.) 

842a)  M.  Runze,  Das  Ilberg- Album  u.  d.  alte 
Stettiner  Gymn.:  NJbbKlAltGL.26,  S.  429-58. 
(A.  G.  Heydeinann,  L.  Giesebrecht,  K.  E.  A.  Schmidt, 
H.  Hering,  H.  Grassmann,  W.  Varges,  P.  H.  Balsam, 
G.  Pitsch,  F.  Kern,  H.  Ilberg.) 

842b)  V.  Klemperer,  Berliner  Gelehrtenköpfe. 
(=  N.  89.) 

(Beb.  Erich  Schmidt,  Wilamowitz  u.  a.) 

Sprachgesellschaften. 

843)  Sprachgesellschaften  u.  Alchimisten :  Mhh- 
ComeniusGes.  19,  S.  37/9. 

843  a)  F.Weber,  Die  Bremische  Deutsche  Gesell- 
schaft 1748—93.    Diss.    Königsberg.    139  S. 

844)  H.  Dunger,  Die  dtsch.  Sprachbewegg.  u. 
d.  Allgem.  Dtsch.  Sprachverein  (1885-1910). 
B.,  Berggold.     141  S.     M.  2,00. 

844a)  Dronke,  Der  Allgemeine  Deutsche 
Sprachverein:  Recht  14,  N.  18. 

845)  O.  Lyon,  Zur  Fünfundzwanzigjahrfeier 
des  Allgem.  Dtsch.  Sprachvereins:  ZDU.  24, 
S.  553-60.  (Vgl.  auch  J.  G.  Sprengel: 
FZg.  N.  251.) 


53 


I,  5.    Geschichte  der  deutschen  Philologie. 


54 


Ältere  Zeit. 

846)M.  H.Jellinek,  Oelingeriana:  BGD8.  36, 
S.  231/4. 
(A.  OflliiKor.) 

847)  id.,  Studien  zu  älteren dtsch. Grammatikern. 
3.  Zu  S.  Helbers  Syllabierbüchlein:  ZDA.  52, 
S.  182-90. 

848)  M.  Fleischmann,  Chr.  Thomasius  u.  d. 
akadem.  Vorlesungen  in  dtsch.  Sprache: 
ZSllGö.  30.  S.  315/8. 

849)  A.  D.  White,    Thomasius.     (=  N.  260.) 

850)  Chr.  Thomasius  als  akadem.  Pädagog: 
BurschenachBll.  2b\  S.  39-41. 

851)  W.  Reich ar dt.  D.  Ruhnkens  Doctor  Um- 
.  braticus:  NJbbKlAltGL.  26,  S.  191-211. 

852)  Chr.  Janentzky,  G.  A.  Bürgers  akadem. 
Lehrtätigkeit  I.  Diss.  München.  1909.  35  S. 

853)  Georg  Meyer,  Ch.  G.  Heynes  Brief- 
wechsel mit  Joh.  V.  Müller  über  Ilfeld.  Progr. 
Ilfeld.    44  S. 

854)  E.  Schreck,  Ch.  H.  Wolke  (1741—1825): 
W.  Rein 8  Handbuch  d.  Päd.  10,  S.  283/9. 

855)  H.  Franz,  J.  G.  Jacobi  u.  sein  Versuch 
z.  Einführg.  d.  nhd.  Schriftsprache  in  die 
Schulsprache  des  Freiburger  Gymn. :  ZGesG- 
Freiburg.  25,  S.  191/6. 

Begründer  der  deatschen  Philologie. 

J.  M.  W.  Qrimm. 

856)  H.  Meyer-Benf ey,  J.  u.  W.  Grimm: 
RGG.  2,  S.  1703/9. 

857)  J.  Rodenberg,  Im  Hause  der  Grimm: 
LE.  1.3,  S.  35/8. 

858)  L.  Speidel,  Das  Heimatsgefühl  d.  Brüder 
Grimm.  Ein  Weihnachtsblättchen :  Grenzb. 
69*,  S.  444/7.  (Vgl.  auch  N.  252,  Bd.  1,  S.  30/7.) 

859)  E.  Stengel,  Briefe  d.  Brüder  Grimm  an 
P.  Wigand.  Marburg,  Elwert.  VIII,  434  S. 
M.  6,00.     |[R.  Steig:  LE.  13,  S.  1016/8,]| 

859a)  Ein  unedierter  Brief  v.  W.  Grimm:  ÜdW. 

3,  S.  389. 

(An  Amalie  v.  Zuydtwyk.) 

860)  R.Meissner,  Zur  Gesch.  d.  Grimmschen 
Wörterbuches:  PrJbb.  142,  S.  62-80. 

G.  F.  Benecke. 

861)  R.  Steig,  G.F.  Benecke  u.  d,  Heidelberger: 
Euph.  17,  S.  357. 

Germanisten  und  Sprachforscher. 

862)  W.  Braune-Heft:   GRM.  2,  Heft  2. 

(Mit  Beitrr.  v.  H.  Wunderlich,  B.  Kahle  u.  a.) 

863)  K.  Hai  trieb,  Jos.  Haltrich  (1822—86): 
Karpathen  3,  S.  667/8. 

864)  G.  D  e  h  i  o ,  Lebensnachrichten  über  V. 
Hehn.  (In  V.  Hehn,  Italien.  10.  Aufl. 
[JBL.  1908/9,  N.  4935.]) 

865)  S.Singer,  R.  Heinzeis  „Kleine  Schriften«. 
(=  S.-A.  aus:  ZOG.  59.)  Wien,  Gerold. 
1909.  91  S.  |[R.  Dyboski:  ALBl.  19,  S.497/8.]| 

A.   Heil,    R.   Hildebrand:    Hammer   9, 
N.  204. 

867)  P.  Fähnle,   A.  Holder:   Land  18,  K  21. 

868)  R.  Joachim  (1836—1908):  NLausitzMag. 
84,  S.  271/2. 

869)  E.  Schröder,  Erinnergn.  an  K.  Kochen- 
dörffer:  Hessenland  24,  S.  241/3,  261/3. 


870)  G.  A.,  0.  Koller  (1852—1910):  ZIMiuO. 
11,  8.  347. 

871)  Th.  Mommsen,  M.Hertz:  K. Lachmann. 
Eine  Biographie  1851.    (==»  N.  247.   Bd.  7. 

8.  814/5.) 

872)  R.  Frhr.  v.  Liliencron  (geb.  1820).  |P. 
V.  Berg:  UniversumB».  27,  N.  11;  A.  BieRC: 
FZg.N.  339;  M.Osborn:  BZMittag.  N.286; 
G.  Schünemann:  AMusZg.  87,  8,1178/9. 

873)  F.  Pfaff,  E.  H.  Meyer  (1837—1908):  Ale- 
mannia 37,  8.  65-94. 

874)  J.  Stosch,  A.  Rei£ferscheid:  Chronik  d, 
Univ.  Greifswald  23,  8.  10/1. 

875)  J.  Rehmke.  A.  Reiff erscheid:  JbVNd- 
SprV.  36,  S.  309. 

876)  H.  Jantzen,  O.  Schade  (1826-1906): 
DNekr.  13,  S.  357-60. 

877)  H.  Land,  Erich  Schmidt:  Universum^«. 
26,  N.  49. 

878)  J.  Minor,  Erich  Schmidt:  LE.  13,  8.  39-46. 

879)  E.  Castle,  Briefe  v.  A.  Grün  an  K.  J. 
Schröer:  JbGrillpGes.  19,  S.  85-150. 

880)  W.  Streitberg,  E.  Sievers:  GRM.  2, 
S.  577-92. 

881)  Zu  E.  Sievers'  60.  Geb.:  NeuphilBll.  18, 
S.  85/8. 

882)  H.  Schollenberger,  K.  J.  Stiefel  (1847— 
1908):  DNekr.  13,  S.  171/5. 

883)  K.  Fink,  O.  Weddigen  als  Dichter  u. 
Forscher:  WestfMag.  NF.  2,  8.  172/4. 

Vertreter  verwandter  Fächer. 

884)  H.  Jacobi,  Th.  Aufrecht  (1821-1907): 
DNekr.  13,  S.  326-32. 

885)  U.  V.  Wilamowitz-Moellendorff,  A. 
Boeckh:  LE.  13,  S.  31/5. 

886)  H.  Schreuer,  H.  Brunner:  Tag  N.  142. 

887)  F.  Marx,  F.  Bücheier  (1837—1908): 
DNekr.  1.3,  S.  231/5. 

888)  R.  Wünsch,  A.  Dieterich:  Hessenland  24, 
N.  11/4,  16. 

889)  O.  Knauer,  Rede  zur  Ebert-Gedächtnis- 
feier:  NeuphilBll.  17,  S.  397-408. 

890)  R.  Hüb  n  er,  K.  F.  Eichhorn  u.  seine 
Nachfolger.    (=:  N.  229,  S.  807-38.) 

890  a)  H.  Schrohe,  Zur  Erinnerg.  an  F.Falk. 
Mainz,  Kirchheim.     87  S.     M.  1,20. 

891)  W.  Kosch,  J.  Ficker:  ZDU.  24,  8.  370/9. 

892)  E.  Grünwald,  K.  Hirzel  (1808—73) 
HumanistGymn.  21,  N.  3. 

893)  R.  Weil,  Ad.  Kirchhoff  (1826-1908) 
DNekr.  13,  S.  266-72. 

894)  K.  0.  Müllers  Lebensbild  in  Briefen  (JBL, 
1908/9,  N.  1849-50).  |[S.  Reiter:  GGA 
172,  8.  325-62.]| 

895)  K.O.Müller  u.  L.  Schorn,  Briefwechsel 
Her.  V.  S.  Reiter:  NJbbKlAltGL.  26 
S.  292-315,  340-60,  393-408,  506-14. 

896)  Iwan  v.  Müller:  IllZg.  134,  S.  878. 

897)  E.  Seillifere,  Nietzsches  Waffenbruder, 
E.Rohde.   B.,  Barsdorf.   XI,  152  8.  M.  3,00. 

898)  W.  Schräm,  Meine  literar.  Tätigkeit  in  d. 
letzten  35  J.  (1876—1910).  Brunn,  Winiker. 
12  S.    M.  0,20. 

899)  W.  Schmid,  L.  Schwabe  (1835—1908): 
DNekr.  13,  8.  134,6. 

900)  E.v.0thenthal,Th.v.8ickel  (1826—1908): 
ib.,  S.  62-76. 

901)  K.  Heldmann,  Drei  Briefe  Th.  v.  Sickela: 
HZ.  104,  8.  114-38. 

902)  E.  N.  Baragio la,  Ein  Schweizer  Förderer 
neusprachl.  Unterr.:  G.  Stucks  1844—1908. 
(=  N.  230.) 


55 


I,  6,    Geschichte  der  neuhochdeutschen  Sprache. 


56 


903)  A.  Philippide,  Un  specialist  romin  la 
Lipsia.  Jasi,  Iliescu.  170  S.  |[ASNS.  125, 
S.  272.]  I 

(Pamphlet  gegen  Weigand  u.  d.  dtsch.  Romanistik.) 

904)  K.  Hildebrandt,  Hellas  u.  Wilamowitz. 
(S.-A.  aus:  Grenzb.  1910,  N.  9.)  B.,  Verlag 
d.  Grenzb.  12  S.  |[W.  Aly:  DLZ.  31,  S.  2719.]| 

905)  Bibliographie  des  travaux  scientifiques  de 
M.  Wilmotte.     (=  N.  245,  S.  V-XVII.) 

906)  H.  Schollenberger,  E.  v.  Wölfflin 
(1831-1908):  DNekr.  13,  S.  168-71. 

Nekrologe. 

907)  J.  Wolf,  P.  Aubry  f  1910:  ZIMusG.  12, 
S.  13/5. 

908)  E.  Grünwald,  A.  v.  Bamberg  f  1910: 
HumanistGymn.  21,  N.  3. 

909)  R.  E  h  w  a  1  d  ,  Gedächtnisrede  auf  A. 
V.  Bamberg.     Progr.     Gotha.    4°.    15  S. 

910)  P.  Zimmermann,  Zum  Andenken  G.JBodes 
(1838—1910):  BraunschwMag.  16,  S.  65-74. 

911)  E.  Koeppel,  H.  Breymann  (1843-1910): 
EnglStud.  42,  S.  461/3. 

912)  H.  Schneegans,  H.  Breymann  (1843— 
1910):  ZFEU.  S.  529-40. 

913)  C.  H.  Burckhardt  f  1910:  LE.  12,  S.  1277. 
913a)  A.  M.  Elliot  (1844—1910):    MLN.  25, 

S.  233/4. 

914)  C.  C.  Stop  es  u.  A.  Brandl,  F.  J.  Furnivall 
(1825—1910):  ASNS.  125,  S.  1/8. 

915)  F.  J.   Furnivall.      |Anglia   33,    S.   527/9 
H.  G.  V.  Jones:  JEGPh  9,  S.  ö84/6.| 

916)  E   Devrient,   H.  Grössler  (1840—1910) 
HVjs.  13,  S.  444/5. 

917)  W.   Schmid,    E.  Holzer  z.  Andenken 
SüddMhh.  7^  S.  357-63. 

918)  N.  G.  Dossios,  K.  Krumbacher.  Souvenir 
d'un  ami  et  camarade  d'öcole.  Jassy,  Impri- 
merie  Dacis,    7  S. 


919)  K.  Krumbacher  (1856—1909).  |0.  Crusius: 
SüddMhh.  1\  S.  208-10;  K.  Dieterich: 
NJbbKlAltGL.  25,  S.  278-95;  Th.  Prege: 
BllGymn.  46,  S.  78/9;  E.  M.  Eoloff :  Hoch- 
land 71,  S.  751/3;  A.  Thumb:  IF.  27, 
S.  48-53;    C.  W.:  HPBll.  145,  S.  161-76.] 

920)  H.  Ankert,  J.  Lippert  (1839-1909): 
MVGDB.  48,  S.  261-384. 

921)  E.  Martin  (1841—1910).  jH.  Lienhart: 
JbGElsLothr.  26,  S.  V-XV;  E.  Schröder: 
AZg.  N.  36;  LE.  12,  S.  1797.| 

922)  J.  E.  Matzke.  jModPhil.  8,  N.  2;  MLN. 
25,  S.  231/2.i 

923)  R.  K.,  A.  Meitzen:  HVjs.  13,  S.  441/2. 

924)  Otto  Th.  Schulz,  B.  Niese  (1849—1910): 
ib.  S.  442/4. 

925)  Ad.  Müller,  K.  Sachs  (1829-1909):  ASNS. 
124,  S.  1/8. 

926)  K.  Bader,  M.  Rieger  (1828—1909):  QBU- 
HVHessen.  NF.  4,  S.  399-401.  (Dazu  K. 
Noack,  Das  literar.  Werk  v.  M.  Riegers: 
ib.  S.  401/6.) 

927)  J.  N.  Sepp  (1816-1909):  HPBll.  145, 
S.  256-66. 

928)  A.  Tobler  (1835—1910).    |E.  G.  W.  Braun - 
holtz:    Ath.  2.   April;     L.  Jordan:    Mün- 
chenerNN.    N.    137;     W.    Meyer-Lübke 
GEM.  2,  S.  369-74;   A.  Risop  u.  H.  Morf 
ASNS.   124,    S.  237-58;  A.  Wallensköld 
NeuphilMitt.  N.  3/4;  LE.  12,  S.  1050.| 

929)  E.  Koeppel,  W.  Wetz  (1858-1910): 
EnglStud.  42,  S.  458-61. 

930)  M.  Deutschbein,  Eich.  P.  Wülker 
(1845-1910):  ib.  S.  154/9. 

931)  J.  Hoops,  R.  P.  Wülker:  FZg.  N.  43. 

932)  J.  Kukutsch:  K.  Zivvsa  (1852—1909): 
ÖsterrMittelschule.  24,  S.  163-78. 

933)  F.  Zöchbauer,  K.  Ziwsa  (1852—1909): 
ZOG.  61,  S.  280/6. 


1,6 
Geschichte  der  neuhochdeutschen  Sprache. 

Bibliographisches,  Zeitschriften,  EssaysammlangeD  N.  934  —  Allgemeine  Sprachwissenschaft  N.  942.  —  Einder- 
■praoh«  N.  955.  —  Weltsprache  N  957.  —  Sprachgeschichte:  Allgemeines  N.  963.  —  Einzelne  Epochen  N.  967.  -  Spraoh- 
JUthetik  N.  973  —  Sprache  und  Stil  einzelner  Dichter  nnd  Schriftsteller  N  978.  -  Standessprachen  N.  1006.  —  Wörterbacher 
N.  1021.  —  Wortforschung  (Allgemeines  und  Zusammenfassendes,  Einzelstndien,  Schlagwöner,  Sprichwörter  nnd  Redensarten) 
N.  1035.  —  Namenkunde  N.  1092.  —  Sprachreinheit  nnd  Sprachrichtigkeit  (Lehn-  und  Fremdworti  N.  Uli.  —  Sprachlehre 
(Grammatik)  N.  1127.  —  Aussprache  N  11.38.  -  Interpunktion  N.  1139.  —  Schrift  N.  1141.  —  Mundartenforschnng  (Ober- 
dentsch.  Mitteldeutsch,  Niederdeutsch)   N.  1144.  — 


BibliographiHches,    Zeitschriften,    Essay- 
Sammlungen. 

934)  S.  Feist,  F.  Saran  u.  G.  Bötticher, 
Deutsch  in  seiner  Gesamtentwickelg.  Nhd. 
Sprache:  JBGPh.  30,  S.  106-17,  1H7-84. 

935)  R.  Jonas,  Deutsch:  JBHSW.  V,  S.  1-61. 

936)  F.  Burg,  Programmschau:  ZDWF.  12, 
S.  303/9. 

937)  Zeitschrift  des  Allgemeinen  Deutschen 
Sprachvereins.  Jahrg.  25.  Her.  v.  O. 
Streicher.  B.,  Berggold.  12  Hefte.  M.  3,00. 


938)  Wissenschaftl.  Beihefte  zur  Zeitschrift  d. 
Allg.  Dtsch.  Sprachvereins.  Heft  32.  B., 
Berggold. 

(Enth.  u.  a. :  E.  Blocher,  A.  v.  Rivarol  u.  d.  dtsch. 
Sprache.  —  O.  Brenner,  Verblasste  Sprachmlttel.  — 
A.  Götze,  Lexikalische  Spannung.  —  Th.  Matthias, 
Aus  d.  Schatz  d.  Sprachbetrachtg.  R.  Wagners.  — 
K.  Scheffler,  Die  adjektiv.  Bildungen  auf  —er.  — 
O.  Schradcr,  Nhd.  Wirt  (hospes).  -  A.  Tesch, 
Jahns  Kampf  für  d.  dtsch.  Sprache.  —  H.  Wunder- 
lich, Gewissensfreiheit.) 

939)  H.  Strigl,  Sprachwissenschaft  für  alle. 
Jahrg.  3.  Wien,  Weiss.  20  Nn.  je  1  Bogen. 
M.  4,50. 


57 


1, 6.    Geschichte  der  neuhochdeutschen  Sprache. 


58 


940)  K.O.  Erdmann,  Die  Bedeutg.  d.  Wortes. 
Aufsätze  aus  d.  Grenzgebiet  d.  Sprach- 
psychologie u.  Logik.  2.  Aufl.  L.,  Avenarius. 
XII,  226  S.     M.  3,80. 

041)  L.  Ricek,  Unsere  Muttersprache.  Gesamm. 
Abhandlgn.    (=  N.  250.) 

Allgemeine  Sprachwissenschaft. 

942)  O.  Dittrich,  Sprachwissensch.  u.  Philo- 
logie.   (=  N.  836.) 

942a)  A.  Douzat,  La  vie  du  langage.  Paris, 
Colin.    312  8.    Fr.  3,50. 

048)  Frz.  Finck,  Die  Haupttypen  d.  Sprach- 
baus.   (=  AN&G.  Bd.  268.)     L.,  Teubner. 

■     VI,  156  S.    M.  1,00. 

944)  Th.  Conrad,  Sprachphilos.  Unter- 
suchungen. I.:  APsych.  19,  S.  395-474. 

945)  A.  Marty,  Über  Begriff  u.  Methode  d. 
allgem.  Grammatik  u.  Sprachphilosophie: 
ZPsych.  55,  S.  257-99. 

946)  id.,  Zur  Sprachphilosophie.  Die  log., 
lokalist.  u.  a.  Kasustheorien.  Halle,  Nie- 
meyer.    XI,  185  S.     M.  4,00. 

947)  O.  Schneider,  Die  Bedeutg.  d.  Sprache 
u.  d.  Sprachphilosophie  für  d.  Bedeutg.  e. 
philos.  Weltanschauung.  I.  Progr.  Küstrin. 
40.    17  S. 

948)  Ad.  Mayer,  Abstraktion  in  d.  Sprache: 
ZPhP.  17,  S.  549-56. 

949)  E.  Schwyzer,  Sprache  u.  Religion: 
W&L.  3,  S.  461-77.  |[H.  M.:  ASNS.  125, 
S.  230/l.JI 

950)  W.  Sternberg,  Geschmack  u.  Sprache: 
ZPsych.  56,  S.  104-16. 

951)  Ernst  Meyer,  Die  Grundlagen  d.  ver- 
gleichenden Sprachforschung:  ZDU.  24, 
S.  181-207. 

952)  F.  Ruschke,  Einführung  in  d.  Wesen  d. 
äusseren  u.  inneren  Sprache  an  d.  Hand  des 
i.  Hannover,  Carl  Meyer.  VIII,  136  S. 
M.  1,80. 

953)  O.  Lyon,  Indogerman.  Sprachwissenschaft 
u.  Schule:  ZDU.  24,  S.  217-29. 

954)  S.  Feist,  Die  german.  u.  d.  hd.  Laut- 
verschiebung sprachlich  u.  ethnologisch  be- 
trachtet: BGDS.  36,  S.  307-54. 

954a)  R  Blümel,  Die  Aufgaben  d.  nhd.  Wort- 
stellungslehre.   Diss.    München.   1909.   44  S. 

Kindersprache« 

955)  0.  Wahnelt,  Kindersprache  u.  Alters- 
mundart.   München,  Kellerer.   48  S    M.  1,00. 

956)  Geschichten  in  Altersmundart.  Beilage  z. 
„Hauslehrer".  Red.  v.  B.  Otto.  Neue  Folge 
1910.  Gross-Lichterfelde,  Verlag  d.  , Haus- 
lehrer«.    52  Nn.     M.  3,20. 

Weltspraclie. 

957)  H.  Diels,  Zur  Weltsprachenfrage:  DLZ. 
32,  S.  389-92. 

G.  Baumann,  Zum  Problem  e.  inter- 
nationalen Sprache.  München,  Lindauer. 
21  S.     M.  0,60. 

959)  W.  Fr  au  Stadt  er.  Die  Internat.  Hilfs- 
sprache. Eine  kurze  Gesch.  d.  Weltsprach- 
bestrebgn.     Husum,  Delff.     127  S.     M.  1,50. 

960)  A.  Seidel,  Katechismus  f ür  Weltaprachler 
aller  Systeme.  In  Deutsch  u.  He.  Im  An- 
hang.     Abriss    d.    Grammatik    e.    Internat. 


Weltsprache.  (—  Studien  d.  Vereinige,  für 
internat.  Hilfssprachen.  2.  Heft.)  B.,  Mark. 
Verlagsanstalt.    68  S.    M.  1,00. 

961)  F.  S  t  a  u  d  i  n  g  e  r ,  Zur  Gesch.  d.  Welt- 
sprachenbewegung: SozMhh.  14,  8.  192/7. 
(Vgl.  auch  id.,  Kritisches  zur  Weltsprachen- 
bewegg.:  ib.  8.  315/9.) 

962)  Helene  E 1  s  n  e  r,  Ein  Vorläufer  des  Vola- 

pük:  Euph.  17,  8.  653/5. 

(J.  J.  Becher,  nVon  einer  allgemeinen  Spracbe  u 
Schritt-.) 

Sprachgeschichte : 

Allgemeines. 

963)  O.  Weise,  Unsere  Muttersprache,  ihr 
Werden  u.  Wesen.  (JBL.  1908/9  N.  1952.) 
|[W.  Nickel:  ASNS.  126,  8.  274;  H.  W. 
Pollak:  ZOG.  61,  S.  992/5.]| 

964)  A.  Stähly,  Neue  Wege  u.  Ziele  für  d. 
dtsch.  Sprache.   (=  PädAbhh.  NF  Bd.  XIV, 

.Heft  11.)    Bielefeld,  Helmich.  12  S.  M.  0,40. 

965)  K.  Vossler,  Grammatik  u.  Sprachgesch. 
oder  d.  Verhältnis  von  , richtig"  u.  „wahr" 
in  d.  Sprachwissensch.:  Logos  1,  S.  83-94. 

966)  H.  Ehrlich,  Zur  indogerman.  Sprach- 
gesch. Progr.  Königsberg,  F.  Beyer.  82  8. 
M.  1,60. 

Einzelne  Epochen. 

967)  E.  A.  Gut  jähr.  Die  Anfänge  d.  nhd. 
Schriftsprache  vor  Luther.  Streifzüge  durch 
d.  dtsch.  Siedelungs-,  Rechts-  u.  Sprachgesch. 
auf  Grund  d.  Urkunden  dtsch.  Sprache. 
Halle,  Buchh.  d.  Waisenhauses.  VII,  240  8. 
M.7,öO.  |[V.  Moser:  LBlGRPh.31,S.265-73.]| 

968)  H.  Gürtler,  Anormale  Pluralbildungen 
d.  Diminutive  im  Frühhd.:  ZDWF.  12, 
8.  135/8. 

969)  Wagner,  Die  Kanzleisprache  Reutlingens 
v.  1300-1600.    Progr.     Stuttgart.    4».    58  8. 

970)  Agathe  Lasch,  Geschichte  d.  Schrift- 
sprache in  Berlin  bis  z.  Mitte  d.  16.  Jh. 
Dortmund,  Ruhfus.     VIII,  350  S. 

971)  H.  Klenz,  Eine  Homonymik  in  Versen: 
ZDWF.  12,  8.  222-30.  (Dazu  A.  Götze: 
ib.  S.  296/9.) 

(J.  H.  G.  Ernesti,  „Die  Wol  -  eingerichtete  Buch- 
druckerey  1721".) 

972)  J.  A.  Walz,  Zum  Sprachgebrauch  d. 
18.  Jh.:  ib.  S.  173-99. 

(Wortkundliches.) 

Sprachästhetik. 

973)  H.  Ed.  Sieckmann,  Vom  Künstlerischen 
in  d.  dtsch.  Sprache:  NJbbKlAltGL.  26, 
S.  478-95. 

974)  E.  Wachler,  Vom  dtsch.  Stil:  Tag  N.  14. 

975)  Th.  Wolff,  Ein  Aschenbrödel:  BerlTBl. 
N.  423.    (Siehe  LE.  12,  S.  1759-60.) 

976)  O.  M.  Fontana,  Das  Klangwort:  LE.  13, 
8.  315-21. 

977)  0.  Doell,  Die  Sprache  [des  naturalist 
Dramits].     (=  N.  1333,  S.  146-61.) 

Sprache  und  Stil  einzelner  Dichter: 

Essaysammluvgen 

*978)  A.  Fries,  Aus  meiner  Stilist.  Studien- 
mappe.    B.,  Borussia.     92  S.     M.  1,50. 
(1.  Treitschkes  Stil.  —  R  Wagners  Stil.  —  Anmerkgn. 
zu  den   v.  Billeter  veröffenü.  Proben  aus  Wilhelm 
Meisters  theatral.  Sendung.) 


59 


I,  6.    Geschichte  der  neuhochdeutschen  Sprache. 


60 


16.  Jahrhundert. 

979)  H.  Gille,  Die  hist.  u.  polit.  Gedichte 
Michel  Beheims.  (=  Palaestra  96.)  B., 
Mayer  &  Müller.    X,  240  S.    M.  7,00. 

(S.  206-18:  Stil  u.  poetische  Technik.) 

980)  P.  Curts,  Luthers  variations  in  sentence 
arrangement  from  the  mod.  literary  usage. 
With  primary  reference  to  the  position  of 
the  verb.  Diss.  New  Haven,  Yale  University. 
XI,  63  S. 

981)  A.  Freybe,  Zur  Sprache  u.  Gesch.  des 
Kleinen  Lutherschen  Katechismus:  AELKZ. 
43,  S.  317-20,  342/5,  368-71. 

982)  0.  Moser,  Sprachl.  Studien  zu  Fischart: 
BGDS.  36,  S.  102-219. 

983)  C.  Koch,  Die  Sprache  d.  Magdalena  u. 
B.  Paumgartner  in  ihrem  Briefwechsel.  I. 
Diss.     Bonn.    X,  38  S. 

17.  und  18.  Jahrhundert 

984)  Hans  Schulz,  Studien  zu  Abraham  a 
Santa  Clara.  Hab.  Freiburg  i.  B.,  Wagner. 
36  S. 

985)  Die  Sprache  Abrahams  a  Santa  Clara  u. 
d.  Sprache  Nietzsches  im  Zarathustra: 
Sprachwissenschaft  für  alle  2,  S.  129-35. 

986)  H.  Böhm,  Stil  u.  Persönlichkeit  S.  Dachs. 
Diss.     Bonn.     64  S. 

987)  Goemann,  Das  Emser  Gesangbuch  (En- 
chiridion)  aus  d.  J.  1630:  JbGesEmden.  17, 
S.  73-196. 

988)  W.  Richter,  Sprache  u.  Stil  d.  „Liebes- 
kampfes". (=  id.,  Liebeskampf  1630  u. 
Schaubühne  1670  [Mayer  &  Müller],  S.  101-37.) 

989)  H.  Hummrich,  Beitrr.  z.  Sprache  König 
Friedr.  Wilh.  I.  v.  Preussen.  Diss.  Greifs- 
wald.    90  S. 

Klassische  und  romantische  Zeit. 

990)  Bertin,  Grammatische  Studien  zu  Goethe. 
Progr.     Langenberg  (Rheinl.).    4°.     12  S. 

991)  M.  Lauterbach,  Das  Verhältnis  d. 
zweiten  z.  ersten  Ausg.  v.  Werthers  Leiden. 
(=  QFSpK.  Heft  110.)  Strassburg,  Trübner. 
X,  128  S.    M.  3,50. 

992)  Berthold  Schulze,  Das  Bild  als  Leit- 
motiv in  d.  Dramen  Kleists  u.  anderer 
Dichter:  ZDU.  24,  S.  308-21. 

993)  W.  A.  Chamberlain,  Periodic  and  loose 
sentences  in  Schillers  hist.  works.  Diss. 
Chicago.    52  S. 

994)  H.  J.Weber,  Sprachl.  Studien  z.  Ästhetik 
Winckelmanns:  PMLA.  25,  N.  4. 

19.  Jahrhundert. 

995)  E.  Göpfert,  Die  Sprache  d.  Humors  bei 
Busch:  WIDM.  108,  S.  772/8. 

A.  Gottlieb,   Der   bildl.  Ausdruck   bei 
A.  Grün.     Progr.     Elbogen.     1909.      30  S. 
|[0.  Langer:  ZRealschulw.  35,  S.  447/ 8.] | 
997)  K.  Kraus,  Stil:  Sturm  1,  N.  4. 
(Hardcn.) 

998).. id.,  Desperanto.  Neuerlicher  Versuch  e. 
Übersetzg.  aus  Harden:  März  4,  S.  392/8. 

999)  Herrn.  Junge,  W.  Raabe.  Studien  über 
Form  u.  Inhalt  seiner  Werke.  (=  SchrLG- 
Bonu.  9.)  Dortmund,  Ruhfus.  140  S.  M.3,50. 
(S.  93-109:  Technik  u.  Sprache.) 

1000)  O.  Schütte,  Substantiv  auf  -ling  bei 
Raabe:  ZDWF.  12,  S.  269-71. 


1001)  O.  Bremer,  F.  Reuters  Sprache:  Quick- 
born 4,  N.  1. 

1002)  E.  Mackel,  F.  Reuters  Sprache.  (=  F. 
Reuter  -  Gedenkbuch  [Wismar,  Hinstorff], 
S.  38-67.) 

1003)  W.  Seelmann,  Reuter -Forschungen. 
(Aus  NiederdJb.  36.)  Norden,  Soltau.  80  S. 
M.  1,60. 

1004)  O.  Weise,  Zu  Reuters  Syntax:  ZDM. 
S.  291-307. 

1005)  id.,  F.  Reuters  Stil:  ZDU.  24,  S.  690-717. 

Standesspracheu : 

Bergmannssprache. 

1006)  Imme,  Sprachl.  Erläutergn.  zu  bekannten 
Ausdrücken  d.  dtsch.  Bergmannssprache: 
Glückauf  46,  S.  765-70,  801/4,  841/8. 

Gaunersprache. 

1007)  E.  Arnold,  Ein  Räuber  als  Vf.  e.  Sprach- 
lebbisches:  ZBFr.  NF.  1,  S.  364/6. 

(H.  Kontanzer:   Wahrhaftige  Entdeckung  der  Jauner 
u.  Jenischen  Sprache  1791.) 

1008)  L.  Günther,  Beitrr.  z.  Systematik  u. 
Psychologie  d.  Rotwelsch  u.  d.  mit  ihm  ver- 
wandten dtsch.  Geheimspracheu.  IL  Die 
Stände,  Berufe  u.  Gewerbe:  MKrAnthr.  38, 
S.  193-288. 

1009)  J.  Meier,  Gaunersprachliches:  SchwA- 
Volksk.  14,  S.  246/7. 

(Storger.  —  Basler  Betrügnisse  der  Gyler.) 

1010)  E.  Naschör,  Das  Buch  d.  jüd.  Jargons, 
nebst  e.  Anhang:  Die  Gauner-  od.  d. 
„Kochemersprache"  mit  Quellennachweis  u. 
Erklärgn.  Wien,  Deubler.  VII,  164  S. 
M.  2,00. 

1011)  F.  Tetzner,  Über  d.  Gaunersprache: 
Nordwest  1,  N.  21. 

1012)  J.  Jühling,  Geheime  Sprache  d.  Scharf- 
richter u.  Abdecker :  MschrKrAnthr.  36,  S.  6/8. 

Rechtssprache. 

1013)  E.  Frhr.  v.  Künssberg,  Acht.  Eine 
Studie  z.  älteren  dtsch.  Rechtssprache. 
Weimar,  Böhlau.  VII,  67  S.  M.  1,80.  |[S. 
Straub:  ZDWF.  12,  S.  321/2.] | 

1014)  F.  Frensdorf  f ,  Reich  u.  Reichstag.  Ein 
Beitr.  z.  dtsch.  Rechtssprache:  HansGBll. 
37,  N.  1. 

1015)  L.  Müller,  Sprachliches  in  Strassburger 
Ratsprotokollen  (der  XXI):  JbGElsLothr. 
26,  S.  193/9. 

1016)  G.  Rauter,  Dtsch.  Sprache  u.  dtsch. 
Recht:  ZADSprV.  25,  S.  206/9. 

Seemannssprache. 

1017)  F.  Kluge,  Seemannssprache.  Wort- 
geschichtl.  Handbuch  dtsch.  Schiffer- 
ausdrücke älterer  u.  neuerer  Zeit,  auf  Ver- 
anlassg.  d.  Kgl.  Preuss.  Ministeriums  d. 
geistl.,  Unterrichts-  u.  Medizinalangelegen- 
heiten her.  3.Lfg.  (Vgl.  JBL.  1908/9,  N.  2024.) 
Halle,  Buchh.  d.  Waisenhauses.  S.  321-480. 
M.  5,00. 

Pennäler-  und  Studentensprache. 

1018)  R.  Eilenberge r,  Pennälersprache.  Ent- 
wickig., Wortschatz  u.  Wörterbuch.  Strass- 
burg, Trübner.    VIII,  68  S.    M.  1,80. 


61 


1, 6.     Geschichte  der  neuhochdeutochen  Sprache. 


62 


1019)  Basler  Studentensprache.  Eine  Jubiläums- 
gabe für  d.  Univ.  Basel.  Basel,  Georg. 
XXVIII,  52  S.  M.  1,60.  |[K.  Konrad: 
ZDWF.  12,  S.  3I9-21.]| 

(Mit  Beitrr.  v.  J.  Meier,  H.  Bftchtold,  P.  Gelger 

U.    II.) 

1020)  K.  Konrad,  Ergänzungen  zu  F.  Kluges 
„Deutsche  Studentensprache".  (JßL.  Iö94 
14  :49a):  ZDWF.  12,  S.  271-93. 

Wörterbücher. 

1021)  S.  Feist,  Dtsch.  Wörterbücher:  ASNS. 
124,  S.  162/6. 

(Weigand,  H.  Hirt,  F.  Klnge,  R.  Loewo) 

1022)  H.  Tiktin,  Wörterbücher  d.  Zukunft: 
GRM.  2,  S.  243-53. 

1023)  H.  Paul,  Beitrr.  z.  dtsch.  Wörterbuch: 
ZDWF.  12,  S.  47-70. 

1024)  J.  A.  Eberhard,  Synonym.  Handwörter- 
buch d.  dtsch.  Sprache.  17.  Aufl.  Her.  v. 
O.  Lyon.  Mit  Übersetzg.  d.  Wörter  in  d. 
engl.,  französ.,  italien.  u.  russ.  Sprache  u. 
e.  vergleichenden  Darstellg.  d.  dtsch.  Vor- 
u.  Nachsilben  unter  erläuternder  Beziehg. 
auf  d.  engl.,  französ.,  italien.  u.  russ.  Sprache. 
In  12  Lfgn.  Lfg.  1/2.  L.,  Grieben.  S.  1-192. 
Je  M.  1,00. 

1025)  J.  u.  W.  Grimm,  Dtsch.  Wörterbuch. 
Fortgesetzt  v.  H.  Wunderlich,  K.  v. 
Bahder,  R.  Meissner,  M.  Heyne,  R. 
Hildebrand,  M.  Lexer,  K.  Weigand  u. 
E.  Wülcker.  4.  Bd.  I.Abt.  Lfg.  11.  Be- 
arbeitet V.  H.  Wunderlich.  Sp.  6277-6436. 
13.  Bd.  9.  Lfg.  Bearb.  v,  K.  v.  Bahder. 
Sp.  1473-1636.     L.,  Hirzel.     Je  M.  2,00. 

1025  a)  Dasselbe.  10.  Bd.  2.  Abt.  Lfg.  7.  Bearb. 
V.  H.  Meyer  u.  B.  Crom e.  Sp.  1041-1200. 
Ebda.     M.  2,00. 

1026)  R.  Meissner,  Zur  Gesch.  d.  Grimmschen 
Wörterbuches.     (=  N.  860.) 

1027)  H.  Wunderlich,  Zum  4.  Bde.  d.  Grimm- 
schen  Wörterbuchs:   ZDWF.  12,  S.  139-41. 

1028)  M.  Leopold,  Zur  Behandig.  d,  Artikels 
ver—  im  Dtsch.  Wörterbuch.  Progr.  Breslau. 
4°.    16  S.     |[0.  Weise:  ZDM.  S.  379-80.] | 

1029)  P.  F.  L.  H  0  f  f  m  a  n  n  ,  Wörterbuch  d. 
dtsch.  Sprache  nach  d.  Standpunkte  ihrer 
heut.  Ausbildg.  Mit  bes.  Rücksicht  auf  d. 
Schwierigkeiten  in  d.  Beugg.,  Függ.,  Be- 
deutg.  u.  Schreibart  d.  Wörter  u.  mit  vielen 
erläuternden  Beispielen  aus  d.  prakt.  Leben. 
Neu  bearb.  v.  G.  Mohr.  L.,  Brandstetter. 
IV,  620  S.    M.  4,20. 

1030)  S.  Feist,  Kluges  Etymolog. Wörterbuch. 
(JBL.  1908/9  N.  2033):  FZg.  N.  57. 

1031)  Rieh.  Loewe,  Dtsch.  Wörterbuch. 
(==  Sammig.  Göschen  Bd.  64.)  L.,  Göschen. 
177  S.    M.  0,80. 

1032)  D.  Sanders,  Handwörterbuch  d.  dtsch. 
Sprache.  Neu  bearb.  v.  J.  E.  Wülfing. 
(in  8  Lfgn.)  L.,  O.  Wigand.  XI,  887  S. 
M.  8,00.     |[0.  Weise:  ZDM.  S.  378/9.]| 

1033)  F.  L.  K.  Weigand,  Dtsch.  Wörterbuch. 
Her.  v.  H.  Hirt.  (Bd.  1  JBL.  1908/9  N.  2038.) 
Bd.  2.  Giessen,  Töpelmann.  IV,  1362  S. 
M.  12,00.    |[W.  Hörn:  ZFSLB.  36,  S.  176/9.]| 

1034)  J.  E.  Wessely  u.  Walth.  Schmidt, 
Dtsch.  Wortschatz.  Grammat.-stilist.-ortho- 
graph.  Handwörterbuch  d.  dtsch.  Sprache 
nebst  Fremdwörterbuch.  5.  verm.  Aufl.  v. 
J.  A.  Ditscheiners  Handwörterbuch  d. 
dtsch.  Sprache.  (In  12  Lfgn.)  Gotha,  R. 
Schmidt.    812  S.    M.  10,00. 


Etymologie : 
Allgemeines  und  Zu8ammmfa$$endet. 

1035)  Zeitschrift  für  dtsch.  Wortforschung. 
Her.  v.  F.  Kluge.  Bd.  12.  Strassburg, 
Trübner.    M.  10,00. 

103«)  Wörter  u.  Sachen.  Kulturhist.  Zeitechrift 
für  Sprach-  u.  Sachforschg.  Bd.  2.  Heidel- 
berg, Winter.    M.  20,00. 

1037)  Heinr.  Schröder,  Beitrr.  z.  german. 
Sprach-  u.  Kulturgesch.  II.  Ablautstudien. 
(=  GermanBibl.  1.  Bd.  II.)  Ebda.  XI, 
108  S.    M.  3,00. 

1037a)   Rieh.  M.  Meyer,  Bedeutungssysteme: 

ZVSprF.  43.  S.  352-68. 
1037b)  L.  Bloomfield,  A  sema.siologic  diffe- 

rentiation   in   germanic   secondary  Ablaut: 

ModPhil.  7,  S.  245-88,  345-82. 

1038)  N.  Jokl,  Die  „Etymolog.  Anarchie"  u. 
ihre  Bekämpfg.:  IF.  27,  S.  297-324. 

(Zu  A.  Brückner:   Ib.  23,  S.  206ff.) 

1039)  A.  Brückner,  Etymolog.  Glossen : 
ZVSprF.  43,  S.  301-27. 

1039a)  J.  Dingeldey,  Etymolog.  W^örterbuch 
zur  Mathematik,  Physik,  Chemie  u.  Mine- 
ralogie.    Breslau,  Hirt.     M.  1,60. 

1040)  E.  C.  Werthenau,  Interessante  Wörter. 
Nach  ihrer  Herkunft  allgemeinverständlich 
erklärt.  B. -Tempelhof,  Freier  literar. Verlag. 
111  S.    M.  1,20. 

1041)  Mil.  Richter,  Die  Entstehg.  d.  Namen- 
wörter: VossZgB.  N.  36. 

1042)  G.  Berlit,  Noch  einiges  aus  R.  Hilde- 
brands Nachlass:  ZDU.  24,  S.  281/6. 

(Sprichwörter,  Spraclibilder  u.  a.) 

1043)  Bröal,  Vari^t^s  ^tymologiques:  RPL. 
25  juin. 

(Kampf,  allerlei.) 

1044)  A.  Götzen,  Wortgeschich tl.  Gedanken 

u.  Zeugnisse:  ZDWF.  12,  S.  200-14. 
(Baufallen,  blass,  braun.  Dank,  Eisse,  Herkommen, 
Zu  Kreuze  kriechen  u.  a.) 

1045)  F.  E.  Hirsch,  „Aristophanische"  Wort- 
fügungen   in    d.    Sprache    d.    19.  Jh.:     ib. 

S.  241-54. 

(Absolutrealsichselberdenkenderannndfürsicbkon- 
kreterunterschiedsidentität  u.  a.) 

1046)  Rieh.  M.  Meyer,   Die   militärischen 

Titel:  ib.  S.  145-56. 

Eitizelstudien. 

1047)  G.  Baist,  Almosen:  ZDWF.  12, 
S.  299-300. 

1048)  F.Dix,  Der  Banden  {=  Wiese):  ZDU  24, 
S.  59. 

1049)  Binsenwahrheiten:  KönigsbBU.  N.  15. 

1050)  F.  Kauffmann,  Braut  u.  Oemahl: 
ZDPh.42,  S.  129-53.  (Dazu  W.  van  Hei  ten: 
ib.  S.  446/7.) 

1051)  H.  Schuchardt,  Sachworteeschicht- 
liches  über  den  Dreschflegel:  ZBPh.  34, 
S.  257-94. 

1052)  Wilhelmine  Brabble  u.  H.  Schelenz, 
Zur  Etvmologie  von  „Droge*  (Vgl.  JBL. 
1908/9  N.  2070):  MGMediz.  9,  S.  342,  455. 

1053)  G.  Baist,  Forestis:  ZDWF.  12,  S.  235/7. 
(Dazu  K.  Uhlirz,  ib.  S.  300/1.) 

1054)  A.  Götze,  Freundschaft:  ib.    S.  93-108. 

1055)  R.  Windel,  Über  d.  Ursprung  d.  atudent. 
Ausdrucks  „Fuchs'':  ZDU.  24,  S.  134/5. 


63 


I,  6.     Geschichte  der  neuhochdeutschen  Sprache. 


64 


1056)  E.  0.  Lippmann,  Zur  Gesch.  d.  Namens 
„Gas<':  ChemikerZg.  N.  1.  (Vgl.  auch  M. 
Speter:  Zschr.  für  die  gesamte  Kohlensäure- 
Industrie  N.  22.)  i[H.  Peters:  MGMediz.  9, 
S.  495/6;  Sudhoff:  ib.  S.244/5.]| 

1057)  M.  Spanier,  Geseires:  AZgJudent.  74, 
S.  128/9. 

1058)  O.  Ladendorf,  Götterdämmerung:  ZAD- 
SprV.  25,  S.  348/9.  (Dazu  Ke  witsch:  ib. 
S.  384/5.) 

1059)  E.  Damköhler,  Grimmel:  ZDU.  24, 
S.  604/6. 

1060)  A.  En giert,  Heimweh,  heimwehkrank  als 
Gedichtüberschrift  1772,  1786:  ZDWF.  12, 
S.  294/6. 

1061)  N.  van  Wyk,  Hochdeutsch,  Niederdeutsch: 
ib.  S.  239-40. 

1062)  E.  Brate,  Hünen:  ib.  S.  108-16. 

1063)  E.  Thomson,  Klippschule:  ZDU.  24, 
S.  57/8.    (Vgl.  auch  O.  Glöde:  ib.  S.  462/3.) 

1064)  K.  Trautmann,  Knoten  u.  Knopf:  ZV- 
SprF.  43,  S.  176. 

1065)  id.,  Kuchen:  ib. 

1066)  W.Feldmann,A.Gombert  U.A.Götze, 
Substantiva  auf  ling:  ZDWF.  12,  S.  115-30. 

1067)  0.  Meisinger,  Mein:  ZDM.  S.  224/5. 

1068)  A.  Bechtold,  Zur  Gesch.  d.  „Merode- 
brüder\-  ZDWF.  12,  S.  230/5 

1069)  W.  Creizenach,  Pantoffel:   ib.    S.  133. 

1070)  K.  Siegl,  Woher  stammt  das  Wort 
Pumpernickel'^:  EgererZg.  N.  66.  |[A.  Hor- 
cicka:  MVGDRB.  48,  S.  64.]| 

1071)  K.E.  Gleye,  Rechtsbodm:  ZKDS^rY.2b, 
S.  214/5. 

1072)  H.  Schultz  u.  O.Hintner,  Bapite capite : 
ZDM.  S.  110/2. 

1073)  K.  Burdach,  Sinn  u.  Ursprung  d.  Worte 
Renaissance  u  Reformation  (Aus  SBAk. 
[Berlin]  S.  594-646.)    B.,  G.  Keimer.   M.  2,00. 

1074)  Ph.  Keiper,  Schnorwel,  Schnorwelkop : 
PfälzMus.  36,  Nov. 

1075)  E.  Borst,  Sterbenskunst:  ZDWF.  12, 
S.  260-64. 

1076)  F.  Boll,  Der  Ursprung  des  Wortes  Sy- 
philis: NJbbKlAltGL.  25,  S.  72/7,  168. 
(Dazu  F.  Burg:  ZDWF.  12,  S.  302.) 

1077)  Z.  Dembitzer,  Zum  Ursprung  d.  Wortes 
Syphilis:  ZOG.  61,  S.  848/9. 

1078)  F.  M.  F. ,  Über  das  Alter  d.  Worte  Tele- 
phon u.  Fernsprecher:  TglRsB.  N.  212. 

1079)  E.  B  0  r  s  t ,  Tonangebend :  ZDWF.  12,  S.  237/9. 

1080)  W.  Feldmann,  Die  Vandalen  als  Kunst- 
frevler: ZADSprV.  25,  S.  345/7. 
(Vandalismus.) 

1081)  H.  Dunger,  Völkisch:  ib.  S.  305/6. 
(Dazu  P.  Piet8.ch:  ib.  S.  355/6;  K. 
Schneider:  Die  Übersetzg.  v.  national:  ib. 
S.  336/7.) 

Redensarten,  Sprichwörter,  Schlagwörter. 

1082)  R.  Mende,  Die  Tierwelt  im  dtsch.  u. 
französ.  Sprichwort.  Progr.  Liegnitz.  S.  59-70. 

1082a)  K.  W.  Goldschmidt,  Vom  Wesen  d. 
Schlagworts:  Grenzb.  69*,  S.  141/3. 

1083)  O.  Ladendorf,  Schlagwörterstudien : 
ZDU.  24,  S.  473-81,  560/6. 

1084)  P.  Wüst,  Zu  d.  Redensart  ^feurige  Kohlen 
auf  jemandes  Haupt  häufen  oder  sammeln": 
GRM.  11,  N.  12. 

1085)  W.  Kurrelmeyer,  Über  d.  Entstehg.  d. 
Konstruktion  „Ich  habe  sagen  hören'' :  ZDWF. 
12,  S.  157-73. 


1086)  0.  Hauschild,  Im  Stiche  lassen: 
ZDU.  24,  S.  264/5.  (Dazu  Reinhardt:  ib. 
S.  669/70.) 

1087)  H.  Ladstätter,  Zur  Redensart  „7m  Stiche 
lassen":  ZADSprV.  25,  S.  210/2. 

1088)  R.  Windel,  Zur  Erklärg.  d.  Redensart 
r,sich  etwas  hinter  die  Ohren  schreiben^ :  ZDU. 
24,  S.  330. 

1089)  G.  Kessler,  Wie  vernagelt  sein:  SchwA- 
Volksk.  14,  S.  305. 

1090)  O.Ladendorf.Die Vielzuvielen :  ZDU. 24, 
S.  814. 

1091)  id.,  Völker  frühling:  ib.  S.  406. 

Namenkunde: 

Familiennamen. 

1092)  F.  Khull,  Deutschen  Kindern  deutsche 
Namen !  B.,  Verl.  d.  Allg.  Dtsch.  Sprachver. 
16  S.     M..  0,20. 

1093)  Könnecke,  Dtsch.  Familiennamen  bes. 
aus  d.  Zeit  d.  Humanismus:  JBThürSächs- 
Ver.  90/1. 

1094)  E.  Müller,  Zur  Kenntnis  d.  dtsch. 
Familiennamen.     Progr.     Hamburg.     37  S. 

1095)  A.  F.  C.  Vi  1  mar,  Deutsches  Namen- 
büchlein. Die  Entstehg.  u.  Bedeutg.  d. 
deutschen  Familiennamen.  7.  Aufl.  Mar- 
burg, El  wert.     IV,  111  S.     M.  1,20. 

1096)  G.  Werle,  Die  ältesten  Personennamen. 
(=  ZDWF.  12,  Beiheft.)  Strassburg,  Trübner. 
IV,  88  S.    M.  2,75. 

1097)  Ferd.  Vetter,  Über  Personennamen  u. 
Namengebg.  in  Bern  u.  anderswo.  Mit  nach- 
trägl.  Erweitergn.  u.  e.  Anh. :  Verzeichnis  em- 
pfehlenswerter Vornamen.  (=  Berner  Uni- 
versitätsschriften  1.)  Rektoratsrede.  Bern, 
Akadem.  Buchhdlg.  v.  M.  Drechsel.  52  S. 
M.  2,00. 

1097a)  P.  Jabusch,  Bildung  u.  Bedeutung  d. 
dtsch.  Eigennamen  mit  bes.  Berücksichtgg. 
d.  Ostfriesischen.  Norden,  Selbstverlag. 
96  S.     M.  1,50. 

1098)  O.  Meisinger,  Weibliche  Appellativ- 
namen: ZDM.  S.  220/4. 

1099)  Ph.  Keiper  u.Th.  Zink,  Pf älzer  Appel- 
lativnamen: ib.  S.  126-39. 

1100)  W.  van  Helten,  Noch  einmal  z.  Namen 
Wielant:  ZDWF.  12,  S.  131/3.  (Vgl.  JBL. 
1908/9  N.  2165.) 

Pflanzen-  und  Tiernamen. 

1101)  H.  Cohn,  Tiernamen  als  Schimpfwörter. 
Progr.     Berlin.     27  S. 

1102)  A.  Heintze,  Das  Pflanzenreich  im  bildl. 
Ausdruck  der  dtsch.  Sprache:  ZDU.  24, 
S.  566-79. 

1103)  H.  Ziegler,  Die  dtsch.  Volksnamen  d. 
Pflanzen  u.d.  Verwandtschaft  U.Vermischung 
d.  dtsch.Volksstämme :  ZVVolksk.  20,  S.  18-35. 

Länder-  und  Ortsnamen. 

1104)  R.  Kleinpaul,  Länder- u.  Völkernamen. 
(=  Sammig.  Göschen,  Bd.  478.)  L.,  Göschen. 
139  S.    M.  0,80. 

1105)  O.Weise,  Die  dtsch.  Ortsnamenforschg. 
im  letzten  Jahrzehnt:  GRM.  2,  S.  433-45. 

1106)  K.  V.  E  1 1  m  a  y  e  r  ,  Geographia  raetica. 
Versuch  einer  krit.  Ortsuamensystematik : 
ib.  S.  299-307,  357-65. 


(35 


1,6.     Geschichte  der  neuhochdeutschen  Sprache. 


66 


1107)  F.  Curschinunn,  Die  deutschen  Orts- 
namen im  nordostdeutschen  Kolonialgebiet. 
(=:FDVL.  XIV.  Bd.  Heft  2.  St.,  Engel- 
horn.     93  S.    M.  5,00. 

1108)  W.  Sturm f eis,  Die  Ortsnamen  Hessens. 
Etymolog.  Wörterbuch  d.  Orts-,  IJerg-  u. 
Flussnamen  des  Grossherzogtums  Hessen. 
2.  verbesserte  Aufl.  Weinheim,  Ackermann. 
IV,  95  8.    M.  1,75. 

1109)  W.  Ohnesorge,  Deutung  des  Namens 
Lübeck,  verbunden  mit  einer  Übersicht  über 
d.  lüb.  Geschichtsquclk'u  sowie  über  d.  ver- 
wandten Namen  Mitteleuropas.  Progr.  Lü- 
beck. 4".  104  S.  |[Wilh.  Schulze: 
FIU'G.  23,  S.  29J/3.]| 

1109a)  A.  Bleiche,   Mantel  u.  Zuckmantel. 

Eine     philologisch-topographische     Studie: 

DGBll.  11,  S.  201-17,  225-40. 
1109b)  M.  Böhme,    Die  Orts-  u.   Flurnamen 

d.  Kreises  Querfurt.    Querfurt,  Jäkel.    72  S. 

M.  1,00. 
1109c)  R.  Wollmann,    Der  Name  Tegernsee: 

AltbayrMschr.  9,  S.  89-102. 

1110)  S.  Skutsch-Dorff,  Basel  u.  Wesel: 
BaslerZ.  9,  S.  168-73. 

lUOa)  H.  Feldmann,  Ursprung  u.  Werden  d. 
Stadt  Wetzlar.    Wetzlar,  Schnitzler.    112  S. 


Sprachreinheit  und  Sprachrichtigkeit: 

Allgemeines 

IUI)  K.  Haym,  Was  ist  von  Sprachreinheit 

u.  Sprachreinigung  zu  halten?    L.,  Xenien- 

Verlag.     45  S. 
Ulla)  H.  Dunger,    Gesch.  d.  dtsch.  Sprach- 

bewegg.  u.  d.  Allgem.  Dtsch.  Sprachvereins 

(1885—1911).     (=  N.  844.) 

1112)  id.,  Zur  Schärf ung  d.  Sprachgefühls. 
200  fehlerhafte  Sätze  mit  Verbesserungen 
u.  sprachlichen  Bemerkungen,  geprüft  v. 
einem  Ausschusse  des  Allgem.  Deutschen 
Sprachvereins.  Mit  einer  einleitenden  Ab- 
handig :  Was  ist  Sprachgefühl?  Warum 
soll  es  geschärft  werden?  4.  Aufl.  B.,  Ver- 
lag d.  Allgemeinen  Deutschen  Sprachvereins. 
XII,  147  S.     M.  1,60. 

1113)  F.  L.  Veit,  Zum  Deutsch  der  Gross- 
stadtkinder: ZDU.  24,  S.  42-56. 

1114)  0.  Behaghel,  Der  Student  u.  d.  dtsch. 
Sprache:  Giessener  Student. Taschenbuch  19. 

1115)  R.  Anton,  Kaufmannsdeutsch.  Der 
kauf  mann.  Brief,  wie  er  ist,  u.  wie  er  sein 
sollte.  Eine  kurze  Besprechg.  d.  allergröbsten 
Fehler  u.  Geschmacklosigkeiten  im  kauf- 
männischen Briefe.  L.,  Schnurpfeil.  32  S. 
M.  0,30. 

1116)  E.  Friedegg,  Juristendeutsch:  N&S.  133, 
S.  385/9. 

Lehn-  und  Fremdicort. 

1117)  F.  Seiler,  Die  Entwickelg.  d.  dtsch. 
Kultur  im  Spiegel  d.  dtsch.  Lehnworts.  Tl.  3. 
Das  Lehnwort  d.  neueren  Zeit.  1.  Abschnitt. 
Halle,  Buchhandlg.  d.  Waisenhauses.  XVI, 
430  S.     M.  6,00. 

1118)  E.  Siebert,  Vom  Fremdwort  z.  Lehn- 
wort: ZADSprV.  25,  S.  161/9. 

1119)  R.  K  1  e  i  n  p  a  u  1 ,  Das  Fremdwort  im 
Deutschen.  3.  verbess.  Aufl.  (=  Sammig. 
Göschen,  55.  Bd.)  L.,  Göschen.  152  S. 
M.  0,80. 

Jahresberichte  f&r  neaere  denteohe  Literatargesohiohte. 


1120)  J.  C.  A.  Heyses  Allgemeines  verdeut- 
schendes u.  erklärendes  Fremdwörterbuch 
mit  I^ezeichng.  d.  Aussprache  u.  Betong.  d. 
Wörter  nebst  genauer  Angabe  über  Abstam- 
mung u.  IMldg.  Unter  Ik'rücksichtigg.  d. 
amtl.  Erlasse  über  Verdeutschg.  d.  Fremd- 
wörterbuchs u.  der  neuen  einheitl.  Rccht- 
schreibg.  neu  bearbeitet  v.  O.  Lyon.  19.  Ori- 

finalausg.      Hannover,  Hahn.      VIII,  937. 
I.  6,75. 

1121)  Friedr.  Köhlers  Fremdwörterbuch. 
Neu  bearb.  v.  P.  Seliger.  Her.  v.  C.  Woyte. 
(=  ÜB.  N.  1668-70.)  L  ,  Reclam.  16».  358  ö. 
M.  0,60. 

1122)  G.Körting,  Etymolog.  Lehn-  u.  Fremd- 
wörterbuch. (=  Taschenwörterbuch  d.  dtsch. 
Sprache.  Tl.  1.)  B.- Schöneberg,  Langen- 
scheidt.  LXX,  222  S.  i[Köhm:  ZADSprV. 
25,  S.  227/8. 11 

1123)  G.  Saalfeld,  Fremd-  u.  Verdeutschungs- 
wörterbuch. 3.  Aufl.  B.,  Knoblauch.  XVI, 
1032  S.    M.  3,00. 

1124)  Hans  Schulz,  Dtsch.  Fremdwörter- 
buch. Lfg.  1.  Strassburg  i.  E.,  Trübner.  II, 
S.  1-80.  M.  1,50.  IlSelbstanz.:  ZDWF.  12, 
S.  310/7.]1       • 

1125)  Ph.  Spatz,  Hilfsbuch  für  Zeitungsleser. 
Erläuterg.  d.  in  Zeitgn.  häufig  wiederkehren- 
den Fremdwörter  u.  Ausdrücke,  welche  ins- 
besondere d.  Politik,  d.  Technik,  d.  Sport 
u.  d.  Kunst  betreffen.  Wien,  Perles.  III, 
84  S.     M.  1,60. 

1126)  K.  Kaesebier,  Französ.  Fremdwörter  in 
d.  dtsch.,  dtsch.  Fremdwörter  in  d.  französ. 
Sprache.     Progr.     Köthen.     30  S. 

1126a)  J.  Tockert,  Romanische  Lehnwörter 
in  d.  Luxemburger  Mundart.  Luxemburg. 
20  S. 

Sprachlehre : 

Allgemeines  und  Gesamtdarstellungen. 

1127)  L.  Gurlitt,  Die  Grammatik:  Zukunft  70, 
S.  11/6. 

1128)  Elise  Richter,  Die  Rolle  d.  Semantik 
u.  d.  bist.  Grammatik:   GRM.  2,  S.  231-43. 

1129)  W.  Wi  1  m  a  n  s ,  Dtsch.  Grammatik.  Bd.  3, 
(JBL.  1908/9  N.  2226).  I[J.  Janko:  IF.  27, 
S.  20-40;  H.  Wunderlich:  ZDPh.  42, 
S.  373-80.]! 

1130)  Rud.  Hildebrand,  Vom  dtsch.  Sprach- 
unterricht in  d.  Schule  u.  von  dtsch.  Er- 
ziehg.  u.  Bildg.  überhaupt.  Mit  einem  An- 
hang: Über  d.  Fremdwörter  u.  über  d.  Alt- 
deutsche in  d.  Schule.  12.  Aufl.  L.,  Klink- 
hardt.     VIII,  2?9  S.     M.  3,60. 

1131)  L.  Sütterlin,  Die  dtsch.  Sprache  der 
Gegenw.  3.  Aufl.  L.,  Voigtländer.  XXXII, 
451  S.     M.  7,00. 

1132)  M.  Kutzsche,  Übungen  im  richtigen  u. 
gefälligen  Gedankenausdruck.  L.,  O.  Wi- 
gand.     VIII,  176  S.     M.  1,80. 

Einzel  fragen. 

1133)  Rob.  Fritsch,  Die  deutsche  Satzlehre 
in  Schule  u.  Wissenschaft.  L.,  Teubner. 
IV,  65  S.     M.  1,20. 

1134)  T  h.  Siebs,  Die  sogen,  subjektlosen 
Sätze:  ZVSprF.  43,  S,  253-76. 

1135)  B.  Baumgarten,  Noch  einmal:  Die  In- 
version im  Deutschen.  (Vgl.  JBL.  1908,9 
N.  2237.):  ZDU.  24,  S.  37-42. 

XXL  5 


67 


I,  6.    Geschichte  der  neuhochdeutschen  Sprache. 


68 


1136)  Rieh.  M.  Meyer,  Die  Konstruktion 
mit  unberechtigten  Doppelinfinitiv:  ZDWF. 
12,  S.  264/6. 

1137)  H.  Reis,  Der  Untergang  der  einfachen 
Vergangenheiten:  GRM.  2,  S.  382-92. 

Anssprache. 

1138)  G.  0.  Curme,  Best  german  pronunciation : 
JEGPh.  9,  S.  1-19. 

Rechtschreibung  und  Interpunktion. 

1139)  Ph.  B  r  u  n  n  e  r  u.  J.  H  u  t  h ,  Ausführl. 
orthograph.  Wörterbuchd.  deutschen  Sprache, 
nebst  Regeln  für  d.  neue  deutsche  Recht- 
schreibg.  u.  Erklärg.  d.  Fremdwörter,  sowie 
d.  seltener  gebrauchten  deutschen  Wörter. 
Gültig  f.  Österreich,  das  Deutsche  Reich  u. 
die  Schweiz.  Nach  d.  amtl.  Regeln  bearbeitet. 
7.  verb.  Aufl.  Wien,  Perles.  X,  282  S. 
M.  1.80. 

1140)  R.  M.  Meyer,  Die  Gefahren  d.  Inter- 
punktion: ZDU.  24,  S.  99-116. 

Schrift. 

1141)  O.  Weise,  Schrift-  u.  Buchwesen  (= 
N.  172.) 

1142)  A.  Reinecke,  Die  dtsch.  Buchstaben- 
schrift, ihre  Entstehg.,  Entwickelg.,  ihre 
Zweckmässigkeit  u.  völkische  Bedeutg.  L.- 
Borsdorf,  Hasert.     277  S.     M.  3,00. 

1143)  G.Ruprecht,  Deutsche  oder  lateinische 
Druckschrift:  KönigsbBll.  N.  3. 

Mnudartenforschung: 
Allgemeines. 

1144)  H.  Meyer,  Dtsch.  Mundartenf orschg. : 
JBGPh.  30,  S.  211-30. 

1144  a)  F.  Mentz,  Dtsch.  Mundartenf  orschg. 
u.  -dichtung  in  d.  J.  1905/6:  ZDM.  S.  48-110. 

1145)  Zeitschrift  für  deutsche  Mundarten.  Her. 
V.  O.  Heilig  u.  Ph.  Lenz.  B.,  Berggold. 
4  Hefte.     M.  10,00. 

1146)  0.  Brenner,  Zur  Mundartenforschg. : 
MUBayrVolksk.  NF.  21,  S.  161/3. 

1147)  O.  Weise,  Unsere  Mundarten,  ihr  Wer- 
den u.  ihr  Wesen.  L.,  Teubner.  XH,  279  S. 
M.  3,00.  |[A.  Götze:  ZDWF.  12,  S.  317/8; 
O.  Meisinger:  Südwestdtsch.  Schulbll. 
S.  252/3;  P.  Pietsch:  ZASprV.  25,  S.  80/2.]| 

1148)  Ant.  A.  Kuss,  Wie  hat  sich  d.  Volks- 
schule d.  Dialekt  gegenüber  zu  verhalten? 
Ein  Beitrag  z.  Volksschulpädagogik.  2.  Aufl. 
(=  PädAbhh.  Heft  3.)  Bielefeld,  Helmich. 
36  S.     M.  0,50. 

1148a)  Aug.  Kaiser,  Studien  zur  Bildung  d. 

Präteritums  in  d.  heutigen  dtsch.  Mundarten. 

Diss.     Giessen.     80  S. 
1148b)  H.  Kiefer,  Der  Ersatz  d.  adnominalen 

Genitivs  im  Deutschen.     Diss.     Giessen. 


1149)  A.  Fuckel,  Mhdtsches.  u.  älteres  Sprach- 
gut in  unseren  Mundarten:  ZDU.  24,  S.  409-17. 

1150)  O.  Meisinger,  Die  Appellativnamen  u.  d. 
hd.  Mundarten  (Nachträge).  Progr.  Lörrach. 
16  S.    |[Ph.  Lenz:  ZDM.  S.  380.]| 

1151)  O.  Hauschild,  Naturlaute  d.  Tiere  in 
Schriftsprache  u.  Mundart:  ZDWF.  12. 
S.  1-47. 


1152)  0.  Weise,  Die  Stundenbezeichnungen 
in  d.  dtsch.  Mundarten:  ZDM.  S.  260/4. 

1153)  id..  Der  Schlag  mit  d.  Lebensrute  u.  seine 
mundartl.  Bezeichnungen:  ib.  S.  113/6. 

Oberdeutsch : 

Allgemeines. 

1154)  Ph.Keiper, Angewachsene u. losgetrennte 
Wortteile  in  südd.  Dialektwörtern :  ZDU.  24, 

S.  249-54. 

Bayern  und  Pfalz. 

1155)  L.  Speidel,  A.  Schmeller  u.  sein  Bayr. 
Wörterbuch.     (=  N.  252,  Bd.  1,  S.  88-103.) 

1155a)  Marie  Andree-Eysn,  Volkskund- 
liches. Aus  dem  bayerisch-österreich.  Alpen- 
gebiet. Braunschweig,  Vieweg  &  Sohn.  XIV, 
274  S.  Mit  25  Abbildgn.  u.  1  Titelbild. 
M.  14,00. 

1156)  A.  Gebhardt,  Zur  Gesch.  d.  Würzburger 
Mundart:  ZDM.  S.  146/7. 

1157)  E.Böhmer,  Sprach-  u.  Gründungsgesch, 
d.  pfälz.  Kolonie  am  Niederrhein.  Diss. 
Marburg.     1909.     91  S. 

Elsass. 

1158)  Beitrr.  zur  Etymologie  d.  dtsch.  Sprache 
mit  bes.  Berücksichtigg.  d.  elsäss.  Mundarten : 
ElsässLothSchulbl.  39,  S.  8/9,  69,  240/1,  303/4, 
343/4,  387/8,  456/7. 

1158a)  A.  Hornung,  Wortgeschichtliches  aus 
d.  Vogesen.    _(=  N.  245,  S.  231-44.) 

1158b)  Alb.  Kaiser,  Lautlehre  d.  Mundart  v. 
Todtmoos-Schwarzenbach.  Freiburger  Diss. 
Bonn,  Georgi.     46  S. 

Osterreich. 

1159)  Th.  Gärtner,  Österr.  Schriftdeutsch. 
(S.-A.  aus:  Innsbrucker  Nachrr.)  Innsbruck, 
Wagner.     16  S. 

1160)  J.  Kirchberger,  Beitrr.  zur  Egerländer 
Wortf orschg.:  Unser  Egerland  14,  S.  5-12, 
23/5,  35/9,  60/3,  76/7. 

1161)  J.  Schiepek,  ScAa wen  im Egerländischen: 
ZDM.  S.  204/9. 

1162)  M.  Frhr.  v.Mayr,  Das  0  im  Wienerischen 
ÖsterrRs.  24,'  S.  295/7. 

1163)  V.  Hintner,  Mundartliches  aus  Tirol: 
ZDM.  S.  209-19. 

Schwaben. 

1164)  Herm.  Fischer,  Schwab.  Wörterbuch. 
Auf  Grund  d.  v.  Adelb.  v.  Keller  begonnenen 
Sammlgn.  u.  mit  Unterstützg.  d.  Württem- 
berg. Staates  bearbeitet.  Lfg.  29-32  (Bd.  3, 
Sp.  961-1600).  (Vgl.  JBL.  1908/9  N.  2301.) 
Tübingen,  Laupp.     Je  M.  3,00. 

Schweiz. 

1165)  A.  Bachmann,  Beitrr.  z.  Schweizer- 
dtsch.  Grammatik.  Heft  1/2.  Frauenfeld, 
Huber. 

(J.  Vetsch:  Die  Laute  d.  Appenzeller  Mundarten. 
VIII,  255  8.  M.  1,00;  Elise  Wi  pf :  Die  Mundart  v. 
Visperterninen  in  Wallis.    IX,  199  S.    M.  1,60.) 

1166)  Schweizerisches  Idiotikon.  Wörterbuch 
d.  schweizerdeutschen  Sprache.  Gesammelt 
auf  Veranstaltg.  d.  Antiquar.  Gesellschaft 
in  Zürich  unter  Beihilfe   aus  allen  Kreisen 


69 


I,  6.    Geschichte  der  neuhochdeutschen  Sprache. 


70 


d.  Schweizervolkes.  Her.  mit  Ilnterstützg. 
d.  Bundes  u.  d.  Kantone.  Begonnen  von 
F.  Staub  u.  L.  Tobler.  Heft.  66/7.  (= 
Bd.  7,  Sp.  257-576.)  Bearbeitet  v.  A.  Bach- 
mann u.  E.  Schwyzer,  H.  Blattner,  J. 
Vetsch,  E.  Wipf  u.  E.  Abegg.  (Vgl. 
JBL.  1908/9  N.  2290.)  Frauenfeld,  Huber  & 
Co.  Je  M.  2,00. 
1167)  E.  Friedli,  Bärndütsch  als  Spiegel  ber- 
nischen Volkstum.s.  Bd.  3.  Guggisberg. 
Bern,  Francke.  XIV,  688  8.  M.  10,00. 
|[F.  Vetter:  DLZ.  32,  S.  1698-1700  (beh. 
auch  Bd.  1/2  |JBL.  1905,  N.  1134:  1906/7, 
N.  1949]).J| 

Mitioldeutsch. 

11(58)  ().  Kürsten  u.  O.  Bremer,  Lautlehre 
d.  Mundart  v.  Buttelstedt  bei  Weimar.  (= 
SGrDM.  Bd.  9.)  L.,  Breitkopf  &  Härtel. 
XH,  270  S.    M.  8,50. 

1169)  R.  Block,  Die  Mundart  v.  Eilsdorf  (bei 
Halberstadt):  ZDM.  S.  325-51. 

1170)  G.  Pr offen.  Die  Mundart  der  Eifel: 
ZDU.  24,  S.  34/7. 

1171)  Buchrucker,  Wörterbuch  d.  Elberfelder 
Mundart  nebst  Abriss  d.  Formenlehre  u. 
Sprachproben.  Her.  vom  Zweigverein  des 
Allg.  Dtsch.  Sprachver.  zu  Elberfeld.  Elber- 
feld,  Martini  &  Grüttefien.  196  S.  M.  2,00. 
|[J.  E.  Wülfing:    ZASprV.  25,   S.  389-91.]| 

1172)  C.Schumann,  Mundartliches  aus  Hohe- 
geiss  im  Oberharz:  ZDM.  S.  237-64. 

1173)  K.  Müller-Fraureuth,  Wörterbuch  d. 
obersächs.  u.  erzgebirg.  Mundarten.  Lfg.  1/2 
(JBL.  1908/9  N.  2334).  Lfg.  3.  Dresden, 
Baensch.  S. 257-384.  M. 3,50.  i[H.  Teuchert: 
GGA.  172,  S.  292-301;  O.  Weise:  ZDM. 
S.  377/8.] I 

1174)  Ch.  Beck,  Über  Anwachsen  u.  Lostrennen 
[m  ostfränk.  Dialekt:  ZDU.  24,  S.  534/5. 

1175)  A.  Diederichs,  Beitrag  zu  einem  Wörter- 
buch d.  Remscheider  Mundart.  Remscheid, 
Krumm.    20  S.    M.  0,50. 

1176)  K.  Haag,  Die  Sachsengrenze:  ASNS.  124, 
S.  259-69. 

1177)  A.  S  c  h  e  i  n  e  r  ,  Die  Schenker  Herren- 
mundart. (=  Forschgn.  zur  Volkskunde  d. 
Deutschen  in  Siebenbürgen.  Heft  2.)  Her- 
mannstadt, Krafft.    1909.     42  S.     M.  0,60. 

1178)  R.  Huss,  Zu  d.  Palatalisierungserschei- 
nungen   in   den    (west-)    fränkischen  Mund-   | 
arten.  (Siebenbürgisch.)     Die  Lautverbindg. 
K  gd  ijt,  jd) :    ZDM.  S.  267-75.     (Dazu  O. 
Weise:  ib.  S.  372/4.)  \ 

1179)  Bender-Heinsberg,    Beitrr.    z.    rhein. 
Mundart    (Siegburg -Mülldorf):    ZRhWestf-   I 
Volksk.  7,  S.  111/5. 

1180)  A.  Queitsch,  Etwas  v.  d.  Zittauer  Mund-   i 
art:  MVSächs Volksk.  N.  5. 


Niederdeutsch. 

1181)  W.  Seelmann,  Niederdeutach :  JBGPh 

30,  S.  230/9. 

1182)  Jahrbuch  d.  Vereins  für  niederdeutsche 
Sprachforschg.  (Niederdeutsches  Jb.)  Jhrg.36. 
Korden,  Soltau.     III,  156  S.    M.  4,00. 

1183)  Korrespondenzbl.  d.  Ver.  für  niederdtscb 
Sprachforschg.  Heft  30.  Ebda.  100 S.  M.  2,00. 

1184)  H.  Grimme,  Plattdeutsche  Mundarten. 
(=  Sammig.  Göschen.  Bd.  461.)  L..  Göscheiu 
167  8.    M.  0,80. 

1185)  J.  Brinckmann,  Über  plattdeutsche 
Sprache:  Mitt.  Quickborn  3,  N.  2. 

1186)  R.  D  0  h  8  e  ,  Gefahr  im  Verzuge.  Ein 
Wort  zur  Erhaltg.  des  Plattdeutschen.  (— 
Von  dtsch.  Sprache  u.  Art.  Bd.  2.)  L., 
Leipziger  Verlagsbuchh.     16  S.     M.  0,60. 

1186a)  W.  Poeck,  Die  Zukunft  d.  plattduch. 
Sprache:  Kw.  24*,  S.  177-86.  (Dazu  F. 
Avenarius:  ib.  S.  186/7.) 

1187)  R.  Wo  8  s  i  d  l  o ,  Aus  dem  Lande  F.  Reuters. 
Humor  in  Sprache  u.  Volkstum  Mecklen- 
burgs.   L.,  O.  Wigand.    IV,  211  S.    M.  3,00. 

1188)  J.  Eimers,  Up  sassisch  Eer.  Ut  de 
nedderdüütshe  Lyrik  v.  uns  Daag  rutgewen. 
In'n  Updragg  v.  de  „Nedderdüütsh  Sell- 
shopp"  in  Hammborg.  Jena,  Diederichs. 
XI,  174  S.    M.  1,50. 

1189)  J.  Mahl,  DonQuichote.  En  plattdütsch 
Volksbook.  Rutgewen  in'n  Uptrag  von  den 
plattdütschen  Pro v. -Verband  v.  Schleswig- 
Holstein  u.  Lübeck  v.  F.  Wischer.  Gar- 
ding, Lühr  &  Dircks.    VII,  301  S.    M.  1,80. 

1190)  Hans  Meyer,  Der  richtige  Berliner  in 
Worten  u.  Redensarten.  7.  Aufl.  Her.  v. 
S.  Mauermann.  B.,  Hermann.  XX,  199  S. 
M.  3,00.     |[S.  Mehring:  BerlTBl.  N.  651.J! 

1191)  H.  Zahrenhusen,  Lautstand  d.  Mund- 
art V.  Horneburg  (Hannover).  1.  Tl.  Vokalis- 
mus. (=  Beitrr.  z.  Heimatkde.  d.  Reg.-Bez. 
Stade.  Bd.  1,  Heft  1.)  Hannover,  Geibel. 
1909.     IX,  130  S.     M.  3,00. 

1192)  H.  Schönhoff,  Die  mundartl.  Dichtung 
d.  Münsterlandes:  Niedersachsen  15,  N.  10. 

1193)  H.  Teuchert,  Aus  dem  neumärk.  Wort- 
schatz: ZDM.  S.  3-47. 

1194)  G.  Blikslager,  Der  Ostfriese  in  seinen 
Sprichwörtern  U.Redensarten.  Emden,  Havnel. 
43  S.     M.  0,75. 

Deutsche  Sprache  im  Ausland. 

1195)  A.  Baumgartner,  Die  dtsch.  Sprache  in 
Amerika.    (=  N.  230.) 

1196)  R.  Pfaundler,  Das  Verbreitungsgebiet 
d.  dtsch.  Sprache  in  Westungarn :  DEnie.  9, 

S.  14/8,  35-46,  67-72. 


5* 


71 


1,7.     Ästhetik  und  Poetik. 


72 


1,7 

Ästhetik  und  Poetik. 

Ästhetik:  Geschichte  N.  1197.  -  Theoretisrhes:  Allgeraeines,  Zu  ammenfassendes,  Einzelstndier.,  RssayBamralangen 
N  1215  -  Spiel  N  1245  -  Stil,  Form,  Rhythmik  N.  1246.  -  Ästhetische  Grundbegriffe:  Einfühlung  und  Apperzeption  N.  l„o/; 
Gefühl 'n.  1260;  Künstlerisches  Schaffen  (Literat  und  dichterische  Persönlichkeit)  N,  126L-  Genie  N.  1286.  -  Kunstgenuss 
K  1303.  -  Ästhetische  Kultur  (Geschmack)  N.  1305.  -  Ästhetische  Erziehung  K  1314.  -  K.chtnngen  der  Kunst  (Allgemeines, 
Realismus  und  Naturalisrans,  Idealismus,  Ästhetizismus  und  Intellektualismus,  Renaissance)  N.  1.31-.  -  Beziehungen  der 
Kun.t  (Kunst  und  Gesellschaft,  Kunst  und  Volk,  Kunst  und  soziale  Verhältnisse,  Kunst  und  We  anschauung,  Kunst  und 
Moral,  Kunst  und  Erotik.  Kunst  und  Frau)  N  1348.  -  Kritik  N.  1373.  -  Plagiat  N^  1387.  -  Ästhetische  M.mmungen, Witz 
numor,  Komik,  Tragik  und  Tragödie,  Spannung)  N.  1388.  -  Poetik:  Allgemeines  N.  1400.  -  Einzelne  Dichtgattangen  N.  1402 
—  Übersetzungen  N.  1409.  —  Rhetorik  N.  1411.  — 


Geschichte  der  Ästhetik: 

17.  und  18.  Jahrhundert. 

1197)  S.  Filippon,  II  marinismo  nella  lett. 
tedesca.     (=  N.  835  a.) 

1198)  H.  Backers,  Boileaus  Einfluss  in  Deutsch- 
land bis  auf  Lessing.  Diss.  Greifswald. 
76  S. 

1199)  G.  Th.  Richter,  Zu  Eousseaus  Ehren- 
rettung: MhhComeniusGes.  19,  S.  123-38. 

1200)  E.  Schütte,  J.  J.  Rousseau.  Seine  Per- 
sönlichkeit u.  sein  Stil.  L.,  Xenien- Verlag. 
XVI,  216  S.     M.  3,50. 

1201)  N.  Severing,  Rousseau  im  Lichte  d. 
heutigen  Forschung.  Eine  genetisch- 
psycholog.  Untersuchg.:   GRM.  2,   S.  672/8. 

1202)  Edw.  Youngs  Gedanken  über  die 
Originalwerke  in  einem  Schreiben  an  S. 
Richardson.  Übers,  v.  H.  E.  v.  Teubern. 
Her.  V.K.Jahn.  (=  Kl.  Texte  Bd.  60.)  Bonn, 
Marcus  &  Weber.     46  S.     M.  1,20.     .. 

1203)  H.  J.  Weber,  Sprachl.  Studien  z.  Ästhe- 
tik Winckelmanns.     (=  N.  994.) 

1204)  I.  Kant,  Beobachtungen  über  das  Gefühl 
des  Schönen  u.  Erhabenen.  Neudruck  der 
ersten  Ausg.  1764.  Mit  Einlei tg.  v.  A. 
Pieper.  B.-Steglitz,  Brandt.  VIII,  110  S. 
M.  0,80. 

1205)  A.Schering,  Zur  Musikästhetik  Kants: 
ZIMusG.  11,  S.  169-75. 

1206)  E.  Bergmann,  Die  Begründg.  d. 
dtsch.  Ästhetik  durch  A.  G.  Baumgarten 
u.  G.  F.  Meier.  Mit  e.  Anhg.:  G.  F.  Meiers 
ungedr.  Briefe.  L.,  Röder  &  Schunke.  IV, 
273  S.    M.  4,80. 

1207)  M.  Bojanowski,  Literar.  Einflüsse  bei 
d.  Entstehg.  v.  Ba,umgartens  Ästhetik. 
Diss.     Breslau.    60  S. 

19.  Jahrhundert. 

120H)  H.  Goldschmidt,  W.  Heinse  als  Musik- 
ästhetiker.     (=  N.  251,   S.  lp/9.) 

1208a)  O.  Karstadt,  Herbarts  Ästhetik  u.  ihr 
Doppelverhältnis  z.  Verschulung  d.  Poesie: 
DSchule.  14,  S.  546-61,  616-24.  .. 

1209)  A.  Lewkowitz,  Hegels  Ästhetik  im 
Verhältnis  zu  Schiller.  L.,  Dürr.  77  S. 
M.  1,80. 

1210)  W.  Martini,  Die  Grundzüge  d.  Ästhetik 
des  Heinr.  v.  Stein.  (=  BayreuthBll.  33, 
S.   117-47.)     Diss.     München.     1909.     37   S. 

1211)  F.  Lienhard,  H.  v.  Stein  —  Emerson. 
2.  Aufl.  (=  Wege  nach  Weimar,  Bd.  1.) 
St.,  Greiner  &  Pfeiffer.    VII,  258  S.    M.  3,50. 

1212)  E.  Z  e  1 1  e  r ,  Zur  Erinnerung  an  F.  Th. 
Vischer.     (=  N.  263,  Bd.  1,  S.  425-44.) 

1212a)  E.  Reich,  Vischer.  (=  N.  1238a, 
S.  328-33.) 


Moderne  ausländ.  Ästhetiker. 

1213)    F.  Hübner,  P.  Bourget  a'.s  Psycholog. 

Dresden,  Holze.     83  S.     M.  1,20. 
1213a)  H.  Friedrich,  Die  literar.  Theorie  der 

Goncourt.     Diss.     Heidelberg.     78  S. 
12U)  R.  Deacon,  B.  Shaw  as  artist  philosopher. 

London,  Fifield.     106  S. 

Thooretisehes; 
Allgemeines  niid  Zusammenfassendes. 

1215)  R.  Eisler,  Wörterbuch  d.  philos.  Begriffe. 
3.  neu  bearb.  Aufl.  B.,  Mittler.  VIII,  2076  S. 
M.  40,00. 

(Enth.  S.  102-18:  Ästhetik.  —  S.  369-74:  Form.  — 
S.  391-401;  Gefühl.  —  S.  483:  Hässlich.  —  S.  515-21: 
Idealismus.  —  S.  607-27:  Kategorien.  —  S.  646,9: 
Komisch.  —  S.  8512:  Naturalismus.  —  S.  1150/8: 
Realismus.  —  S.  1473/7:  Synthese.  —  S.  1516-20: 
Tragisch.  —  S.  1724-42:  Wahrnehmung.) 

1216)  B.  Croce,  Saggi  filosofici  I.  Problemi 
di  estetica  e  contributi  alla  storia  del- 
l'estetica  italiana.  Bari.  VIII,  513  S.  L.  7,00. 
l[Th.  Popp.e:  Tag  N.  37  („Aus  dem 
Irrgarten  d.  Ästhetik").] i 

1217)  K.  V.  Francois,  Ästhetik.  Tl.  1 :  Ästhet. 
Psychologie.  'Gr.-Lichterfelde,  Kahlenberg 
&  Günther.     103  S.     M.  2,00. 

1218)  Th.  V.  Frimmel,  Philosoph.  Schriften  2. 
Zur  Kunstphilosophie.  Eine  Kritik  d.  Schön- 
heitslehren. München, G.Müller.  81 S.  M.1,50. 

1218a)  E.  A.  Georgy,  Ästhetik  auf  neuer 
Grundlage.     Halle,  Heller.     40  S.    M.  0,90. 

1219)  F.  Gross,  ^Form"  u.  „Materie"  d. 
Erkennens  d.  transzendentalen  Ästhetik. 
Eine  erkenntnistheoret.  Untersuchg.  L., 
J.  A.  Barth.     VIII,  100  S.  ..  M.  2.80. 

1220)  J  Hart,  Revolution  d.  Ästhetik.  (JBL. 
1908/9  N.  2443.)  |[M..  Dessoir:  DLZ.  31, 
S.  3076-83  („Revolution  d.  Wissenschaft"); 
J.  Schubert:  Tag  N.  137.]| 

1221)  K.  Münz  er.  Die  Kunst  des  Künstlers. 
(JBL.  1905  N.  464.)  ||H.  Spitzer:  DLZ.  31, 
S.  2053/8,  2117-22.]! 

1222)  L.  Paschal,  Esth^tique  nouvelle.  Paris. 
399  S.     F.  7  50. 

1222a)  P.  Moos,  Volkelts  ästhet.  Normen 
(=  N.  229  a,  S.  138-41.) 

1223)  A.  Weiss,  Introduction  to  the  philosophy 
of  art.  (=  Univ.  California  public,  in  mod. 
phil.  1,  N.  3.)  Berkeley,  University  press. 
S.  245-302. 

1224)  J.  Babbitt,  The  new Laokoon.  An  essay 
on  the  confusion  of  the  arts.  London,  Con- 
stable.    XIV,  295  S.    Sh.  5/. 

1214a)  Rieh.  M.  Meyer,  Amerikan.  Ästhetik: 
LE.  12,  S.  1285-91. 

(C.   T.   Winchester:     Somes    priuciples    of    literary 
critieism.) 


73 


1,7.    ÄBthetik  und  Poetik. 


74 


Eiiizelstiidieii. 

1225)  Ü.  MüUer-Frcienfelö,  Zur  Begriffs- 
bestimmung d.  Ästhetischen  u.  d.  Kunst: 
VWrh.  34,  S.  'J49-91. 

1220)  H.Spitzer,  Ästhetik  u.  Kunstphilosophie : 
Internat Wöchr.  4,  S.  7 06- IT). 

1227)  li.  Dehniel,  Dsis  Rätsel  des  Schönen. 
Ein  krit.  Streif zug:  Sturm  1,  N.  30. 

1228)  K.  Falke,  Die  Bedeutg.  d.  Kunst.  Eine 
Auseinandersetzg.  mit  Fr.  W.  Förster: 
W&L.  7,  S.  34r)-63.  (Dazu  Förster,  Mod. 
Ästhetentum:  ib.,  S.  454/7.) 

1229)  K.  W.  Goldschmidt,  Die  erzieherische 
Bedeutung  d.  Kunst:  Hilfe  16,  8.  527/8. 

1230)  S.  Lublinski,  Der  Kulturwert  d.  grossen 
Kun.st:  Tag  N.  12. 

1231)  S.  Bromberg-Bytkowski,  Kontem- 
plative u.  ekstat.  Kunst.  Lemberg  (L.,  Fock). 
39  S.    M.  1,20. 

1231a)  E.  West,  Die  Übertreibung  d.  Ästhetik. 
H  N.  259,  S.  93-130.) 

1232)  K.  F.  Wize,  Über  ästhet.  Grundtvpen: 
VWPh.  34,  S.  369-85. 

(Eliiteilg.  der  ilsthet.  Grundgestalteii  aus  d.  Definition 
d.  ästhet.  Verhaltens,  als  eines  geistigen  Spiels.) 

1233)  R.  Müller-Freienfels,  Die  Entwickelg. 
u.  Ausbreitg.  d.  ästhet.  Lebens  durch  die 
Kunst:  ASyatPhilos.  16,  S.  521-31. 

1234)  W.  Schölermann,  Künstler-Kolonial- 
Politik  u.  Revolution  vou  oben.  Zwei  Vor- 
träge.    L.,  Verlag  .für  Lit.     23  S. 

1235)  G.  V.  A 1 1  e  s  c  h ,  Über  d. Verhältnis  d.  Ästhe- 
tik z.  Psychologie:  ZPsych.  54,  S.  401-536. 

1236)  L.  Arr^at,  Les  rapports  de  resthötique 
et  de  la  sociologie:  RPhilos.  68,  S.  350-74. 

1237)  H.  Mann,  Französischer  Geist:  Zeit 
N.  2731.    (Vgl.  LE.  12,  S.  1240/1.) 

Essaysammliiiigeii. 

1238)  Abseits  v.  d.  grossen  Heerstrasse.  Be- 
schauliche Gedanken  e.  Suchenden.  B., 
Curtius.     82  S.     M.  1,00. 

(Enth.  u.  a. :  Über  d.  Begriff  „Genial  u.  Bedeutend". 

—  Bildung.  —  Über  einige  ästhet.  Irrtümer.  —  Über 
das  Beifallklatschen.) 

1238a)  E.  Reich,    Aus  Leben  u.  Dichtung. 

(==  N.  249.) 

(S.  160-84:  Kunst  u.  Volk.  —  S.  185-97:  Kunst  für  d. 
Volk.  —  S.  206-81:  Kunst  u.  Moral.  —  S.  297-316: 
Volkelts  System.  —  S.  317-27 :  Volkelts  Ästhetik  des 
Tragischen.) 

1239)  0.  Bie,    Reise  um  die  Kunst.     Berlin- 
Westend,  Reiss.     XIV,  336  S.    M.  4,00. 
(Beh.  u.  a. :    Ästhetische  Kultur.    —   Pfauenschleppe 
[Beardsley-Wilde].  —  Elektra.  —  Operetten.  —  Tänze. 

—  Kind  u.  Kunst-  —  Brockhaus.  —  Ästhetik  der  Lüge 
[Wilde].) 

1240)  W.  Rein,  Kunst.  Politik.  Pädagogik.  L: 
Kunst.  Langensalza,  Beyer.  IV,  144  S. 
M.  1,20. 

(Beh.  u.  a. :  Gegen  die  Grossstadt.  —  Künstlerische 
Jugenderziehg.  —  Heimat  u.  Kunst  in  d.  Schule.) 

12-11)  C.  L.  Schleich,  Von  der  Seele.    Essays. 
B.,  Fischer.     334  S.     M.  5,00. 
(Enth.  u.  a. :  Der  Rhythmus.  —  Humor.  —  Schlaf  u. 
Traum.  -—  Seelische  Ilemmut^gen.  —  In.stinkt  u.  Spiel. 

—  Temperament.  —  Rausch.  —  Musik  als  Erzieherin.) 

12-12)  A.  Vögele,  Der  Pessimismus  u.  das 
Tragische  in  Kunst  u.  Leben.  2.  erweit.  Aufl. 
Freiburg  i.  B.,  Herder.  X,  318  S.  M.  4,60. 
(Beh.  u.  a. :  Schopenhauer,  Bahnsen,  Hartmann, 
Nietzsche,  R. Wagner) 


1248)  G.  Wendel,  Ästhet.  Skizzenbuch. 
Strassburg,  Heitz.    52  S.    M.  1,50. 

1244)  A.  MoHzkowski,  Die  Kunst  in  tausend 
Jahren.  Betrachtgn.  u.  PrognoHcn.  L., 
A.  Kröner.     108  8.    M.  2,00 

1244a)   id.,    Kunst  u,  Distanz:   Zeitgeist  N.  2. 

Spiel. 

1245)  K.  Groos,  D.  Lebenswert  d.  Spiels. 
(Vortrag.)    Jena,   Fischer.    31  S.    M.  0,60. 

1245a)  L   Gurlitt,  Das  Spiel:  Neue  Bahnen 

21,  S.  150/8. 

Form,  Stil,  RhytbmiiB. 

1246)  Homo,  Der  Zwang  z.  Form:  AZg.  N.  38. 

1247)  O.  A.  H.  Schmitz,  Zur  Philosophie  d. 
Form:  ÜsterrRs.  22,  S.  290/4. 

1248)  B.  Steinmüller,  Über  Gehalt  u.  Form 
in  d.  Kunst  d.  Gegenw.:  AZg.  N.  25. 

1249)  J.  Cohn,  Stil  in  Kunst  u.  Leben: 
PrJbb.  140,  S.  232-46. 

1250)  K.  Martens,  Stil  u.  Können.  (=  N.  243, 
S.  54-64.) 

1251)  O.  Stoessl,  Lebensform  u.  Dichtungs- 
form: Fackel  11,  N.  294/5. 

1251a)  A.  M.  Wagner,  F.  Hebbels  dramat. 
Stil.     Diss.     Hamburg,  Voss.     52  S. 

1252)  M.  Deri,    Der  Zeitstil:    Zeitgeist  N.  3. 

1253)  K.  W.  Goldschmidt,  Mod.  Stilkunst: 
LE.  13,  S.  399-407. 

1254)  H.  Pudor,  Kunststil  eine  Charakter- 
frage: Hammer  9,  S.  495/8. 

1255)  K.  Storck,  Rhythmus:  Türmer  12*, 
S.  129-39. 

1256)  H.H.Russack,  Der  Begriff  d.  Rhythmus 
bei  d.  dtsch.  Kunsthistorikern  d.  19.  Jh. 
Diss.    Leipzig.    111  S. 

Ästhetische  Grundbegriffe: 

Apperzeption  und  Einfühlung. 

1257)  Vernon  Lee,  Weiteres  über  Einfühlung 
u.  ästhet.  Miterleben:    ZÄsth.  5,   S.  145-90. 

1258)  C.  Müller,  Die  Apperzeptionstheorie 
V.  W.  Wundt  u.  Th.  Lipps  u.  ihre  Weiter- 
führg.  in  d.  Gegenw.  (=  PädMag.  Heft  400.) 
Langensalza,  Beyer.     81  S.     M.  1,00. 

1259)  J.  Shawcross,  Association  and  aesthetic 
perception:  Mind  NS.  19,  S.  63-81.  i[R. 
Müller-Freienfels:  ZPsych.  57,  S.  207/8.] 

1259a)  P.  Moos,  Volkelts  Einfühlungslehre. 
(=  N.  251,  S.  40/8.) 

Q<ifühl. 

1260)  Ch.  Lalo,  Les  sentiments  esth^tiques. 
Paris,  Alcan.  278  S.  F.  5,00.  |[K.  Groos: 
DLZ.  31,  S.  2262/3.]i 

Künstlerisches  Schaffen  {Literat  und  dichterische 
Persönlichkeit). 

1261)  Ottokar  Fischer,  Das  Unnennbare: 
LE.  12,  S.  1505-15. 

1262)  A.  Harpf,  Natur  u.  Kunstschaffen.  Eine 
Schöpfungskunde.  Jena,  Costenoble.  XII, 
241  S.     M.  5,00. 


75 


I,  7.    Ästhetik  und  Poetik. 


76 


1263)  Homo,  Vom  künstlerischen  Schaffen: 
AZg.  N.  26. 

1264)  R.  Oehler,  Vom  künstlerischen  Schaffen: 
Türmer  12^  S.  825/8. 

1265)  F.  O.  Schmid,  Vom  künstlerischen 
Schaffen:  BernRs.  4,  S.  673-80,  705-10. 

1266)  A.  Seidl,  Zur  Ästhetik  des  Schaffenden : 
AMusZg.  37,  S.  343/5. 

1267)  Eich.  M.  Meyer,  Zur  Psychologie  d. 
Produktivität:  NJbbKlAltGL.  25,  S.  536-42. 

1268)  A.  Trebitsch,  Erotik  u.  Produktivität. 

(=  N.  256,  Bd.  2,  S.  193/7.) 

1269)  Carry  Brachvogel,  Vom  Könner  u. 
vom  Dichter:  Grenzb.  69,  S,  198-207. 

1270)  K.  Engelbrecht,  Künstlerischer  Ob- 
jektivismus: Tag  N.  32. 

1271)  C.  Wigand,  Kunst  u.  Intellekt:  SozMhh. 
14,  S.  1431/6. 

1272)  H.  Bahr  über  Literatur  u.  Jahreszeiten: 
LE.  12,  S.  1090/1.     (Aus:  BerlTBl.  N.  172.) 

1273)  R.Müller-Freienfels,  Zur  Psychologie 
d.  Erregungs-  u.  Rauschzustände:  ZPsych.  57, 
S.  161-94. 

1274)  Alex.  Elster,  Alkohol  u.  Kunst. 
Hamburg,  Deutschlands  Grossloge  H.  32  S. 
M.  0,50. 

1275)  C.  F.  van  Vleuten,  Tabakgenuss  u. 
geistige  Arbeit.  Eine  Umfrage:  N&S.  132, 
S.  47-56,  375-87. 

1276)  J.  Wasser  mann.  Der  Literat  oder  Mythos 
U.Persönlichkeit.  L., Insel- Verl.  81 S.  M.2,50. 

1277)  id..  Der  Literat  als  Psycholog:  NRs.  21, 
S.  1236-43. 

1278)  id.,  Der  Literat  als  Schöngeist:  LE.  12, 
S.  1429-32. 

1279)  id..  Der  Literat  als  Tribun:  OsterrRs.  25, 
S.  131/6. 

1280)  id..  Die  Frau  als  Literat:  Frauen- 
Zukunft  1,    N.  6.     (Vgl.  LE.  13,    S.  190/1.) 

1281)  E.  Friedeil,  Der  Dichter:  Schaubühne  6, 
S.  505-11,  534-40,  560/5. 

1282)  id..  Der  Dichtern,  seine  Zeit:  ib.,  S.  1326-30, 
1349-54. 

1283)  E.  Ludwig,  Der  dtsch.  Dichter  als  Welt- 
mann: Tag  N.  163.   (Siehe  LE.  12,  S.  1676/7.) 

1284)  E.  V.  Sallwürk,  Die  dichterische  Indivi- 
dualität: ib.  N.  160,    (Siehe  LE.  12,  S.  1676.) 

1285)  G.  Zell  er.  Über  künstlerisches  Sein 
u.  Werden:  PrJbb.  142,  S.  259-65. 

Genie. 

1286)  R.  V.  Engelhardt,  Das  Genieproblem: 
BaltMschr.  69,  S.  1-16,  141/4. 

1287)  E.  Fried  eil,  Über  Genialität:  Schau- 
bühne 6,  S.  486/9. 

1288)  O.  Nagel,  Das  Genie:  Lese  1,  N.  24. 

1289)  0.  A.  H.  Schmitz,  Genie  u.  Genialität: 
Universum  27,  S.  118-20. 

1290)  H.  Türck,  Der  geniale  Mensch.  7.  verm. 
Aufl.     B.,  Dümmler.  XVIII,  529  S.  M.  5,50. 

1291)  Das  Geheimnis  d.  genialen  Schaffens. 
Von  E.  G.  Her.  v.  Gh.  L.  Poehlmann. 
L.  (St.,  Leupoldt.)    268  S.    M.  6,50. 

1292)  W.  V.  Medinger,  Autorität  u.  Genie: 
ÖsterrRs.  25,  S.  301-10. 

1293)  Ch.  Boeck,  Schopenhauer  u.  d.  geniale 
Schaffen:  Geg.  78,  S.  759-62. 


1294)  F.  Galt on,  Genie  U.Vererbung.  Übers. v. 
O  Neurath  u.  AnnaSchapire-Ne/irath. 
(=  Philos.-Soziol.  Bücherei,  Bd.  19.)  L.,W. 
Klinkhardt.     XXVII,  418  S.     M.  8,50. 

1295)  C.  Lombroso,  Über  d.  Entstehungsweise 
u. Eigenart d. Genies.  Deutsch  v.E.Jentsch: 
Schmids  Jbb.  d.  ges.  Medizin  294  (1908), 
S.  127-72.  |[R.  Müller-Freienfels:  ZPsych. 
57,  S.  158/9.]| 

1295a)  C.  Lombroso,  Studien  über  Genie  u. 
Entartung.  Übers,  v.  E.  Jen t seh.  (=  ÜB. 
N.  5218-20.)     L.,  Reclam.     256  S.     M.  0,60. 

1296)  H.  Kurella,  C.  Lombroso  als  Mensch 
u.  Forscher.  (=  GNS.  Heft  73.)  Wiesbaden, 
Bergmann.    IV,  90  S.    Mit  1  Bildn.    M.  2,40. 

1297)  J.  Sadger,  Belastg.  u.  Entartg.  Ein  Bei- 
trag z.  Lehre  v.  kranken  Genie.  L.,  Demme. 
74  S.     M.  1,50. 

1297a)  O.  Ewald,  Psychiatrie  u.  Kultur:  März 

4,  S.  208-13. 
(Pathographie.) 

1298)  Sigmund  Freud,  Über  Psychoanalyse. 
Fünf  Vorlesgn.  Wien,  Deuticke.  62  S. 
M.1,00.  |[W.Hellpach:  NRs.  21,  S.  1652-60; 
P.  Näcke:  MschrKrAnthr.  39,  S.  356/7  (ab- 
lehnend).]! 

1299)  W.  Hellpach:  Der  Kampf  um  Freud: 
Tag  N.  146. 

1300)  P.  Näcke:  Die  mod.  Übertreibung  e. 
Sexualität:  MschrKrAnthr.  39,  S.  120-39. 

(S.  Freud  u.  a.) 

1301)  W.  Stekel,  Dichtung  u.  Neurose  (JBL. 
1908/9,    N.  2462).     i[F.  H.:    ZBFr.   NF.  2«, 

5.  431/2;     H.    Swoboda:    OsterrRs.    23, 
S.  349-56  („Genie  u.  Neurose")-]! 

1302)  Emil  Reich,  Dichtung  u.  Seelenarzt: 
ÖsterrRs.  24,  S.  63/6. 

(Gegen  W.  Stekel.) 

Kiiustgenus^i. 

1303)  R.    Müller-Freienfels,    Affekte    u 
Triebe  im  künstler.  Geniessen:    APsych.  18, 
S.  249-64. 

1304)  K.  Kubbe,  Erziehung  z.  Kunstgenuss: 
PädStud.  31,  S.  274-85. 

Isthetische  Kultur  (Geschmack). 

1305)  K.  Hiller,  Über  Kultur:  Sturm  1,  N.  24/6. 

1306)  Lenore  Ripke-Kühn,  Künstlerische 
Kultur:  BaltMschr.  70,  S.  414-41. 

1307)  K.W.  Goldschmidt,  Kultur-Sezession: 
Geg.  77,  S.  305/8. 

1308)  R  V.  Schubert-Soldern,  Über  d.  Ver- 
fall d.  Kultur:  AZg.  N.  36. 

1309)  R.  Dehmel,  Nationale  Kulturpolitik: 
Sturm  1,  N.  27. 

1310)  O.  Willmann,  Kultur  u.  Katholizismus: 
ZChrE.  3,  S.  1/4. 

1311)  R.  Kassner,  Der  Dilettantismus.  (== 
Gesellschaft  Bd.  34.)  Frankfurt  a.  M.,  Ruetten 
&Loening.     69  S.     M.  1,00. 

1311a)    K.  Scheffler,    Dilettantenerlebnis: 

Tag  N.  213. 

1312)  R.  Schaukai,  Vom  Geschmack.  2.  verb. 
Aufl.  München,  Müller.  XII,  179  S.  |[K.W.: 
ZBFr.  NF.  2B,  S.  14/5  (ablehnend).]! 

1313)  0.  A.  H.  Schmitz,  Brevier  für  Weltleute. 
Essays  über  Gesellschaft,  Mode,  Frauen, 
Reisen,  Lebenskunst,  Kunst,  Philosophie. 
München,  G.  Müller.   VIII,  398  8.    M.  4,00. 


77 


1,7.    Ästhetik  und  Poetik. 


78 


Xsthetische  Erziehung. 

1814)  F.  AvenariuB,  Über  Ausdruckskultur. 
Unsere  Arbeit  fürs  Ganze.  München,  Callwey. 
16  8.    M.  0,15. 

1315)  Kühner,  Kunstwart- Arbeit:  ProtMhh. 
14,  S.  58-63. 

1316)  G.  Fuchs,  Dürerbund:  RGG.  2,8. 168-60. 

Richtungen  der  Kunst: 

AUge7neines. 

1317)  II.  V.  Wolzogen,  Gegenwartskunst.    (= 
.  N.  262,  8.  1-11.) 

1318)  K.  W.  Goldschmidt,  Alt  u.  neu:  Tag 
N.  132. 

1319)  G.  py  r  n  e  s  t ,  Die  neue  Note :  ib. 
N.  209. 

1320)  Chr.  Flaskamp,  Vom  Zeitgeist  u.  vom 
Geist  d.  Zeiten:  ÜdW.  3,  8.  469-72. 

1321)H.v.  Berger,  Konservatismus  im  geistigen 
Leben.  (^  Beitrr.  z.  konservativen  Politik 
u.  Weltanschauung,  Heft  5.)  B.,  Hobbing. 
23  8.     M.  0,40. 

1322)  Kulturkonservatismus:  KonsMschr.  68, 
8.  586/8. 

1323)  H.  Schnabel,  Die  Grundlagen  d.  mod. 
Dichtung:  Tat  1,  N.  12. 

1324)  A.  Horneffer,  Das  Schicksal  d.  dtsch. 
Dichtkunst:  ib.  2,  N.  1. 

1325)  W.  Hellpach,  Das  Pathologische  in  d. 
mod.  Kunst.  (Vortrag.)  Heidelberg,  Winter. 
44  8.  M.  1 ,00.  |[JI.  Spitzer:  DLZ.  32, 
8.  2595-2602.]! 

1326)  W.  Nithack-Stahn,  Der  mod.  Mensch. 
Ein  Beitr.  zu  seiner  Psychologie:  WJDM. 
108,  8.  753/6. 

1327)  K.  Engelbrecht,  Der  Künstler  u.  d. 
Tendenz:  BerlTBl.  N.  150. 

1328)  G.  Steinbach,  Die  Tendenz  in  d.  Poesie: 
Theater  1,  S.  248-50. 

1329)  H.  Sperber,  Tendenziöse  Kunst:  Vor- 
wärts N.  207.  (Siehe  LE.  13,  8.  52).  (Vgl. 
auch  R.  Franz,  Tendenzkunst  u.  Kunst- 
tendenz: Vorwärts  N.  213.) 

1330)  W.  Lentrodt,  Heimat:  Tag  N.  215. 

Realismus  und  Naturalismus. 

1331)  R.  Hessen,  Hundert  Sorten  Realismus: 
März  4',  8.  61/7. 

1332)  O.A.  H.  Schmitz,  Die  Rückkehr  z.  Natur: 
SüddMhh.  7»,  8.  314-20. 

1333)  Ü.  Doell,  Die  Entwickelg.  d.  naturalist. 
Form  im  jüngstdtsch.  Drama  (1880—90). 
Halle,  Gesenius.    VHI,  185  8.    M.  3,00. 

(Schicksalsbegriff  —  Gestalten.  —  Aufbau.  —  Alte  u. 
neue  epische  Elemente.  —  Sprache.) 

1333a)  O.  Lessing,  Die  neue  Form.  Ein  Beitr. 
zum  Verständnis  d.  Naturalismus.  Dresden, 
Reissner.     235  S.     M.  4,00. 

Idealismus. 

1334)  A.  Brausewetter,  Der  Kampf  um  d. 
Idealismus:  Tag  N.  217. 

1335)  K.  Scheffler,  Idealisten  CJBL.  1908/9, 
N.2595).  |[W.Handl:üsterrRs.24,S. 436-41; 
K.  Jentsch:  NRs.  21,  8.  94/7.]| 


Romantik.    (Vgl.  auch  IV,  10.) 

1336)  K.  Lamprecht,  Romantik  u.  Klaasizia- 

nius:  Zukunft  72,  8.  254/7. 

(Gegen  E.  Traumann.) 

1337)  R.  Hennig,  Zur  Psychologie  des  Roman- 
tischen:  Türmer  13",  S.  407-12. 

Ästhetizismus  und  Intellektualismus. 

1338)  G.  Michaut,   La  doctrine  et  l'^cole  de 

l'art  pour  l'art.    (=  N.  245.) 

1339)  O.  M.  Fontana,  Der  Ästhet:  Schau- 
bühne 6,  8.  967/9. 

1340)  A.  Silbergleit,  Ästhetizismus:  Geg.  77, 
8.  189-90. 

1341)  W.  Rath,  Ästhetentum  u.  Deutschtum: 
TglRaB.  N.  188. 

(Zu  K.  Sternhelm.) 

1342)  Ch.  Gaehde,  Kulturdichtung:  DMhh.  10, 
8.  66/7. 

1343)  L.  Bazalgette,  Intellektualismus  u. 
Dekadenz:  Grenzb.  69 S  8.  19-30. 

1344)  F.  Servaes,  Der  Trust  der  Intellektuellen: 
Tag  N.  143. 

1345)  O.  A.  H.  Schmitz,  Der  Radikalismus  d. 
Intellektuellen:  ÖsterrRs.  24,  8.  52/8. 

Renaissance. 

1346)  P.  Friedrich,  Die  Renaissance  derLit.: 
Xenien-Almanach  8.  12-28. 

1347)  F.  Alafberg,  Renaissance  u.  Dekadenz: 

Zeitgeist  N.  35. 

Beziehungen  der  Kunst: 

Kunst  und  Gesellschaß. 

1348)  0.  Ewald,  Der  mod.  Salon:  FZg.  N.  57. 

(Künstler  u.  Gesellschaft.) 

1349)  F.  de  la  Roture,  Künstler  u.  Publikum: 
3  Briefe  an  e.  ausübenden  Musiker:  Musik  37, 
8.  131-42.    (Dazu:  R.  Pollak:  ib.  8.286-90.) 

Kunst  und  Volk. 

1350)  H.  Deiters,   Kunst  u.  Nation:   AkBll. 

24,  8.  251/3. 

1351)  R.  Stube,  Zur  Kulturpsychologie  d. 
Volksdichtg.:  ZDU.  24,  8.  286-97. 

1352)  E.  Graeb,  Volk  u.  Kunst.  Ein  sozial- 
ästhet.  Programm:    üsterrR«.  22,  8.  205-19. 

1353)  H.  V.  Wolzogen,  Kunst  u.  Volk.  (= 
N.  262,  S.  12-54.) 

1353a)  K.  W.  Goldschmidt,  Volkskunst  u. 
Kennerkunst:  Neue  Weg  (Lit.)  39,  8.  85-90. 

1354)  W.  Bloem,  Die  sozialen  Aufgaben  unserer 
Dichter:  Volkshochschule  1,  N.  10. 

1355)  A.  Moeller  v.  d.  Brück,  Preussentum  u. 
Ungenialität:  Tag  N.  52. 

1356)  F.  Bley,  Das  Genie  in  demokrat.  Erb- 
pacht? (=  Wertung  Heft  6.)  L.,  Eckardt 
21  S.    M.  0,50. 

Kunst  und  Weltanschauung. 

1357)  G.  Heine,  Dichtung  u.  Weltanschauung: 
AuhaltBll.  1,  N.  1/5. 

1358)  R.  Dehmel,  Philosophische  u.  poetische 
Weltanschauung:  Tag  N.  254. 

K.  W.  Goldschmidt,  Literatur,  Philo- 
sophie, Kunst:  Tat  1,  N.  11. 


79 


I,  7.     Ästhetik  und  Poetik. 


80 


Kunst  und  Beligion. 

1360)  A.  Bertholet,  Ästhet,  u.  christliche 
Lebensauffassung.  Tübingen,  Mohr.  IV, 
55  S.     M.  1,00. 

1361)  F.  Daab,  Kunst  u.  Keligion:  Eckart  5, 
S.  1/6. 

1362)  C.  Pfennigsdorf,  Christi.  Glaube  u. 
dtsch.  Literatur.  (S.-A.  aus  Geisteskampf  d. 
Gegenwart  Heft  18.)  Gütersloh,  Bertels- 
mann.    4  S.     M.  0,10. 

1363)  E.  Wolff,  Poesie  u.  Keligion:  Eckart  4, 
S.  489-506. 

1364)  Hachmeister,  Kann  Religion  durch 
Kunst  ersetzt  werden  ? :  ProtMhh.  14,  S.  1 69-84. 

1365)  K.  König,  Ersatzkünste:  Hilfe  16, 
S.  479-80,  495/7,  511/3. 

Kunst  und  Moral. 

1366)  A.  Mayer,  Kunst  u.  Sittlichkeit:  Geistes- 
"kampf  d.  Geg.  N.  5. 

1367)  E.  W.  Bredt,  Sittliche  oder  unsittliche 
Kunst?  Eine  histor.  Eevision.  6.  Aufl. 
München,  Piper  &  Co.   VHI,  129  S.    M.  1,80. 

1368)  O.  A.  H.  Schmitz,  Kunst  u.  Sittlichkeit: 
Tag  N.  104. 

1369)  ß.  Hessen,  Die  Prüderie  als  Feindin  d. 
Gesundheit:  NRs.  21,  S.  1070/7. 

Kunst  und  Erotik. 

1370)  Lou  Andreas-Salomä,  Die  Erotik. 
(=  Gesellschaft  Bd.  33.)  Frankfurt  a.  M., 
Literar.  Anstalt.     69  S.     M.  1,00. 

1371)  K.W.  Goldschmidt,  Literatur  u.  Erotik: 
LE.  12,  S.  831/7. 

1371a)  K.  Martens,  Über  erotische  Dichtung. 
(=  N.  243,  S.  134-40.) 

Kunst  und  Frau. 

1372)  H.  V.  Beaulieu,  Die  Dame:  März  4\ 
S.  451/8. 

1372a)  Th.  Lessing,   Weib,  Frau,  Dame.    B., 

Verl.  d.  Ärztl.  Rundschau.    125  S.    M.  3,00. 
1372b)  G.  Heymans,  Die  Psychologie  d.  Frau. 

(=  Psychologie  Bd.  2.)    Heidelberg,  Winter. 

Vni,  308  S.     M.  4,00. 
1372c)    K.  Storck,     Der  heilige   Mistkäfer: 

Türmer  12^,  S.  897-904. 

(Beh.  Else  Jerusalem,   Anna  Reichert,   „Tagebuch  e. 

Dame".) 

Kritik. 

1373)  Th.  Alt,  Die  Möglichkeit  d.  Kritik  neuer 
Kunstschöpf gn.  u.  d.  Zeitgeschmack.  Anh. : 
Die  Ästhetik  A.  Dürers.  Mannheim,  Nem- 
nich.     119  S.     M.  3,00. 

1374)  R.  Auernheimer,  Akademiker:  NFPr. 
N.  16411.    (Vgl.  LE.  12,  S.  1241.) 

(Deutsche  ii    französische  Kritik.) 

1375)  Marie  Diers,  Das  Amt  des  Kritikers: 
Türmer  \S\  S.  113/6. 

1376)  H.  Eulenberg,  Kritikerkrankheiten: 
Tag  N.  114. 

1377)  P'.  Freksa,  Dogmatische  Kritik:  DMhh. 
10,  S.  235/7.  (Dazu  E.  Lissauer:  ib.  S.232; 
vgl.  auch  id.,  Subjektivistische  Kritik 
S.  271/3.) 

1378)  E.  Frieden,  Der  Kritiker:  FZg.  N.  349. 

1379)  L.  Hatvany,  Ich  u.  die  Bücher.  (Selbst- 
vorwürfe des  Kritikers.)  B.,  P.  Cassirer. 
127  S.    M.  2,50.    1[J.  Hart:  Tag  N.  109.]| 


1380)  L.  Hatvany,  Über  Kritik:  Schaubühne 
6,  S.  119-23. 

1381)  R.  Kr  au  SS,  Der  Superlativ  in  d.  Kritik: 
Grenzb.  69'^   S.  201/5. 

1382)  S.  Dublin ski.  Das  Erlebnis  d.  Kritikers: 
Fackel  12,   N.  307/8. 

1383)  F.  O.  Schmid,  Pietät  u.  Ehrlichkeit  in 
d.  Kritik:  BernRs.  4,  S.  577-81. 

1384)  S.  Trebitsch,  Grenzen  d.  Kritik:  Zeit- 
schrift 1    N.  5. 

1385)  E.  Zola,   Die  Kröte:   LE.  12,  S.  463-70. 

1386)  Zum  Kampf  um  d.  Kritik:  ib.  S.  1379-81. 
(Auszüge  aus  Aufsätzen  v.  H.  Eulenberg,  R.  Schaukai, 
P.  Ernst.) 

1386a)  M.  Steinitzer,    Die  Kunst   d.  Kritik: 

NMusZg.  31,  S.  267-70,  307-10,  331/2. 
(Musikkritik.) 

Plagiat. 

1387)  O.  Ewald,  Das  Plagiat:  Wiener  Abend- 
post N.  21.     (Siehe  LE.  12,  S.  788.) 


Ästhetische  Stiinnuingen: 

Komik,  Witz,  Humor. 

1388)  J.  J.  Chapman,  The  comic:  Hibbert 
Journal  8,  N.  4. 

1389)  W.  Eullmann,  Witz  u.  Humor.  Streif- 
züge in  d.  Gebiet  des  Komischen.  B., 
Fleische!.     VIII,  191  S.     M.  2,00. 

1390)  O.  Schauer,  Über  d.  Wesen  d.  Komik: 
APsvch.  18,  S.  411-27. 

1391)  R.  M.  Meyer,  Der  mod.  Witz:  VossZgB. 
N.  16. 

Tragik  und  Tragödie. 

1392)  T  h.  P  0  p  p  e ,  Zur  Ästhetik  des  Tragischen : 

LE.  12,  S.  679-85. 

(Beh.  R.  Dehmel,  Werke.  Bd.  9.  [JBL.  1908/9  N.  332.]) 

1393)  W.  Reiss,  Die  Theorie  des  Tragischen 
im  17.  Jh.  in  Deutschland  u.  Frankreich. 
Diss.    B.,  G.  Schade.     96  S. 

1394)  A.  Trebitsch,  Über  das  Tragische  im 
allgemeinen.     (=  N.  256,  Bd.  2,  S.  131/6.) 

1395)  W.  War stal.  Das  Tragische.  (=  APsych. 
13,  S.  1-70.)  Diss.  L.,  Engelmann.  1908. 
73  S. 

1396)  A.  Kl  aar.  Die  Krisis  d.  Tragödie:  LE. 
12,  S.  911/6,  983/9. 

1397)  W.  Ridgeway,  The  origin  of  tragedy, 
with  special  reference  to  the  greek  tragedians. 
Cambridge,  Univ.  Press.     X,  228  S. 

1398)  R.  Schacht,  Die  Entwickelg.  d.  Tragödie 
in  Theorie  u.  Praxis  von  Gottsched  bis 
Lessing.     Diss.     München.     84  S. 

Spannung. 

1399)  A.  V.  Gleichen-Russwurm,  Die  Be- 
deutg.  u.  Berechtigg.  d.  Spannenden  in  d. 
Lit.:   Grenzb.  69 S  S.  536-42. 

Poetill : 

Allgemeines. 

1400)  0.  Kataun,  Die  Frage  d.  Nachahmung 
e.  Problem  d.  Poetik:   Gral  5,  N.  1. 

1400  a)  F.  Kuntze,  Die  Wahrheit  d.  Dichtg.: 
Kw.  23*,  S.  201/7. 


81 


1, 8.    Metrik. 


82 


Einzelne  Dkiitgattiingen: 

Lyrik. 

1401)  K.  Röttger,  Die  lyr.  Form  d.  Gegenw.: 
Masken  S.  417. 

1401a)  W.  A.  Hammer,  Epik  u.  Lyrik:  Lehr- 
proben u.  Lehrgänge  104,  S.  77. 

Epos  und  Roman.    (Vgl.  IV,  3.) 

1402)  M.  Hochdorf,  Eine  aussterbende  Kunst- 
form: LE.  12,  S.  608-13. 

(Kl)()s.) 

1403)  Käthe  Friedemann,  Die  Rolle  des  Er- 
zählers in  der  p:pik.    (=  UNSpLG.  NF.  7.) 

■  L.,  Haessel.    X,  246  S.    M.  4,60.    |[E.  Rie- 
mann:  DLZ.  31,  S.  2792/5.11 

1404)  Ed.  Engel,    Erzählungskunst:   NWTBl. 
N.  72.     (Vgl.  LE.  12,  S.  1014.) 

1405)  A.  Stock  mann,   Roman  u.  Ästhetik: 
StML.  79,  S.  465-78. 

1405a)  Irenaeus,  Roman  u. Drama:  AZg.  N.  10. 

Drama.    (Vgl.  IV,  4.) 

1406)  G.  Friedrich,  Über  d.  Ausbildg.  d.  eth. 
u.   ästhet.   Urteils  im  Drama.     (=  N.  395.) 

1406a)  Homo,  Drama  u.  Tragödie:  AZg.  N.  8. 


1400b)  W.R.  Myerg,  Tbe  technique  of  bridging 
gaps  in  tbe  action  of  german  drama  «ince 
Gottsched:  ModPhil.  8,  B.  217-28,  363-98. 

1407)  H.  Hchnabel,  Das  klass.  Drama:  Tat  2, 
S.  350/6,  407-21. 

Märchen. 

1408)  F.  L  i  e  n  h  a  r  d  ,  Vom  dtsch.  Märchen: 
Lese  1,  S.  665/9. 

1408a)  K.  Schröcke,  Dtsch.  Märchen  u.  Kind. 
Di.Hs.    Leipzig.    96  8. 

Übersetzung. 

1409)  R.  Schaukai,  Das  stolze  Volk  der  Über- 
setzer: Geg.  77,  S.  429-30. 

1410)  Gabriele  Gräfin  ,y.  Wartensleben, 
Beitrr.  z.  Psychologie  d. Übersetzens:  ZPsych. 

57,  S.  89-115. 

Rhetorik. 

1411)  E.  Gei ssler,  Rhetorik.  Richtlinien  f.  d. 
Kunst  d.  Sprechens.  (=  AN&G.  Bd.  310.) 
L.,  Teubner.     IV,  140  S.     M.  1,00. 

1412)  K.  M  arten  s.  Dichter  als  Rhapsoden: 
Zeit  N.  2666  (Vgl.  LE.  12,  S.  1162.) 


Rhythmik    und    Melodik    N.  1413. 
Reim  N.  1441.  — 


1,8 
Metrik. 

Allgemeine   Verslehre    N.  1420. 


Rhythmische    Formenlehre    N.  14*24.    — 


Rhytiimik  und  Melodik. 

1413)  O.  Rutz,    Neue   Ausdrucksmittel    des 

Seelischen:  APsych.  18,  S.  238-48. 

1414)  M.  Seydel,  Wissenschaft  u.  Kunde,  zwei 
Arten  musikal. Theorie  erläut.an  d.Rutzschen 
Neuen  Entdeckgn.  v.  d.  menschl.  Stimme: 
ZIMusG.  11,  S.  311/5. 

1415)  H.  Wetzel,  Zur  psycholog.  Begründg.  d. 
Rhythmus  u.  die  aus  ihr  fliessenden  Begriffe 
,Takt"  u.  „Motiv".    (=  N.  251,  S.  100-21.) 

1416)  K.  Luick,  Über  Sprachmelodisches  in 
dtsch.  u.  engl.  Dichtg.:  GRM.  2,  S.  14-27. 

1416  a)  H.  Sieb  eck,  Sprachmelodie  u.  Ton- 
melodie in  ihrem  ästhet.  Verhältnis.  (= 
N.  251,   S.  3/9.) 

1416b)  F.  K.  Benndorf,  Vom  Ivr.  Idiom: 
Sturm  S.  311/2. 

1417)  O.  M.  Fontana,  Das  Klangwort. 
(=  N.  976.) 

1418)  G.  Brand  seh.  Die  Tonalität  d.  Auf- 
takts in  d.  dtsch.  Volksweisen  :AVSbnbgLK. 
NF.  36,  N.  3. 

1419)  R.  Hohenemser,  Über  d.  Volksmusik 
in  d.  dtsch.  Alpenländern:  SBIMusG.  11, 
S.  324-95.  (Dazu  L.  Riemann:  ib.  S.  595/6.) 
(Beh.  auch  Rhythmus  u.  Versbau.) 

Allgemeine  Yerslehre. 

1420)  P.  Habermann,  Die  Metrik  d.  kleineren 
nhd.  Reimgedichte.  (JBL.  1908/9,  S.  604.) 
Halle,  Niemeyer.  1909.  VIII,  194  S.   M.  7,00. 

Jahresbericht«  fSr  neuere  dentsohe  Literaturgepohichte. 


1421)  A.  Tobler,  Vom  französ.  Versbau  alter 
u.  neuer  Zeit.  5.  Aufl.  Her.  v.  R.  Tobler. 
L.,  Hirzel.    X,  177  S. 

1422)  M.  Kaluza,  Engl.  Metrik  in  bist.  Ent- 
wickelg.  {=^  Normannia  Bd.  1.)  B.,  Felber. 
1909.    XVI,  384  S.     M.  7,00. 

1423)  J.  Schipper,  A  history  of  english 
versification.  Oxford,  Clarendon  Press.  XIX, 
390  S. 

Rhythmische  Formenlehre: 

Allgemeines. 

1424)  F.  Adler,   Die   italienischen   Strophen 
im  Deutschen:  LE.  12,  S.  1133/8. 
(Terzine.) 

1425)  O.  Fl o eck.  Die  Kanzone  in  d.  dtsch. 
Dichtung.  (=  BerlBeitrr.  Heft  40.)  B., 
Ehering.  IV,  407  S.  M.  10,00.  l[F.  Adler: 
LE.  13,  S.  1346/8.]| 

Einzelne  Dichter: 

16.  Jahrhundert. 

1426)  A.  Kühne,  Rhythmik  u.  Melodik  M. 
Beheims.  (JBL.  1906/7  N.  2019.)  i[V.  Doll- 
mayr:  ADA.  34,  S.  467-70.JI 

1427)  H.  Kleinstück,  Die  Rhythmik  d.  kurzen 
Reimpaare  bei  B.  Waldis.  Di8.s.  Leipzig. 
136  S. 

XXI.  ß 


83 


I,  9.    Geschichte  des  Erziehungs-  und  Unterrichtswesens. 


84 


17.  und  18.  Jahrhundert. 

1428)  F.  W.  Schmitz,  Mehr  Untersuchgn.  zu 
P.  Flemings  dtsch.  Gedichten.  (QFSpKG. 
Heft  111.)  Strassburg,  Trübner.  V,  106  S. 
M.  3,00. 

1429)  E.  Bergmann,  Der  Reim.  (=  N.  1206, 
S.  119-27.) 

(Zu  Langes  Horazische  Oden  mitVorrede  v.  G.  F.  Meier.) 

1430)  G.  Fittbogen,  Der  lyrische  Knittelvers 
d.  jungen  Goethe:  ZDU.  24,  S.  297-808. 

1431)  W.  Mas  in  g,  Sprachliche  Musik  in  Goethes 
Lyrik.  (=  QFSpKG.  Heft  108.)  Strassburg, 
Trübner.     IV,  79  S.     M.  2,00. 

1482)  L.  Bellermann,  Die  Stilist.  Gliederung 
des  Pentameters  bei  Schiller.  (=  J.  Jezower, 
Schiller  (B.,  Hillger]  S.  58-67.) 

1433)  E.  Feise,  Der  Knittelvers  in  „Wallen- 
steins  Lager":  Euph.  17,  S.  583-605. 

19.  Jahrhundert. 

1434)  R.  Muckenheim,  Der  Strophenbau  bei 
Annette  v.Droste-Hülshoff.  Diss.  Münster.  71S. 


1435)  J.  Weigle,  E.  Geibels  Jugendlyrik. 
Marburg,  Elwert.     IV,  96  S.     M.  2,00. 

(S.  73-79  r  Zur  Metrik  Geibels.) 

1436)  C.  A.  Krause,  G.  Hauptmanns 
treatment  of  blankverse.  Diss.  New  York. 
72  S. 

1437)  J.  M.  Fischer,  Studien  zu  Hebbels 
Jugendlyrik.  {=  SchrLitGesBonn.  6.)  Dort- 
mund, Ruhfus.     116  S.     M.  3,00. 

(S.  98-116:  Rhythmus  u.  Wohlklang.) 

1438)  W.  Rübe,  Der  fünffüssige  Jambus  bei 
Hebbel.     Diss.     München.     95,  II  S. 

1439)  P.  Cobb,  Hebbels  use  of  the  Hexa- 
meter in  „Mutter  u.  Kind":  ModPhil.  7, 
S.  411-22. 

1440)  O.  Donath,  Der  Vers  in  Mörikes  Idyll 
vom  Bodensee.    Progr.  Göding.   1909.  16  S. 

Beim. 

1441)  K.  Spitteler,  Die  Lehre  vom  Reim: 
Kw.  24»,  S.  35/7. 


1,9 

Geschichte  des  Erziehungs-  und  Unterrichtswesens. 

Enzyklopädie  und  Bibliographie  N.  1442.  —  Sammelwerlte  N.  1452.  —  Geschichte  der  Erziehung:  Allgemeines  und 
GesamtdarsteUangen  N.  1457.  —  Besonderes  N.  1469.  —  Einzelne  Persönlichkeiten  und  ihre  Wurke  (Comenins,  Philanthropinis- 
raus  und  Aufklärung,  Pestalozzi,  Romantik,  Neuere  Pädagogen  und  Schulmänner)  N.  1472.  —  Universitätsgeschichte:  Gesamt- 
darstellungen N.  1532;  Berlin  N.  1536;  andere  Hochtchnlen  N.  1555.  —  Schulgeschichte:  Allgemeines  und  Gesamtdarstellungen 
N.  1597;  Schulwesen  einzelner  Länder  und  Städte  N.  1602.  —  Geschichte  des  Lehrerstandes  N.  1640.  —  Bildungswesen  der 
Gegenwart:  Allgemeines  N.  1643.  —  Hochschulwesen  N.  1650.  —  Gymnasialfrage,  Schulreform  N.  1659.  —  Yolkbbildung  (Volks- 
hochschulen)  N.  1668.  —  Pädagogische  Gesellschaften   N.  1676.  — 


Enzyklopädie  und  Bibliographie. 

1442)  W.  Reins  Enzyklopädisches  Handbuch. 
2.  Aufl.  Bd.  10.  Langensalza,  Beyer.  VI, 
1026  S.     M.  6,00. 

(Enth.  u  a. :  O.  Willmann,  Th.  Waitz.  —  A.  Israel, 
E  Weigel.  —  G.  v.  Rohden,  Wichern.  —  Th.  Vogt, 
F.  A.Wolf.  —  E.Schreck,  Ch.  H.  Wolke.  —  Helene 
Höhnk,  Wimpfeling.  —  Felsch,  Ziehen,  Wundt, 
Herbart.  —  O.  W.  Beyer,  T.  Ziller.  —  O.  Baum- 
garten,  Zwingli.  —  G.  Budde,  H.  Bonitz,  G.  Eilers, 
Joh.  Schulze,  Süvern.) 

1443)  Jahresberichte  für  höh.  Schulwesen.  Her. 
V.  C.  R eh t wisch.  Jahrg.  24  (1909).  B., 
Weidmann.  VIII,  10,  48,  78,  45,  61,  34,  67, 
61,  69,  104,  J5,  12,  23  S.    M.  15,00. 

1444)  Historisch -päd.  Literaturbericht  über 
d.  J.  1908.  (=MGESchG.  Beiheft  19.)  Ebda. 
V,  278  S.    M.  3,00. 

(Mit  Beitrr.  y.  K.  Knabe,  W.  Kahl,  H.  Weimer, 
A.  Heubaum,  M.  Wehrmann,  R.  Wolkan,  H. 
Michel,  G.  Lurz,  E.  Schwabe,  E.  Schott,  H. 
Rösch,  W.  Diehl,  M.  Schneider  u.  a.) 

1445)  Päd.  Jahresbericht.  Her.  v.  K  a  r  1 S  c  h  m  i  d  t. 
Jahrg.  62  (1909).  L.,  Brandstetter.  XVII, 
671,  97  S.    M.  12,00. 

1446)  Päd.  Jahrbuch.  Bd.  33  (1910).  Her.  v. 
d.  Wiener  Päd.  Gesellschaft.  Redig.  v.  L. 
Scheuch.  Wien,  Pichler.  V,  224  S.  M.  3,00. 

1447)  H.  Scherer,  Führer  durch  d.  Strömungen 
auf  d.  Gebiet  d.  Pädagogik.  Heft  13.  Gesch. 
d.  Pädagogik.  L.,  Wunderlich.  VIII,  247  S. 
M.  2,40. 


1448)  Jahresverzeichnis  d.  an  d.  dtsch.  Uni- 
versitäten erschienenen  Schriften.  XXIV. 
(15.  August  1908  bis  14.  August  1909.)  B., 
Behrend  &  Co.     V,  826  S.     M.  12,00. 

1449)  Verzeichnis  d.  Programmabhandlgn.  d. 
V.  Gymnasial-  u.  Realanstalten  Deutschlands 
u.  V.  Gymnasien  Österreichs  im  J.  J908  d. 
buchhändler.  Zentralstelle  zugestellt  worden 
sind.  (Aus  „Statist.  Jb.  d.  höheren 
Schulen^)  L.,  Teubner.  1909.  31  S. 
M.  0,60. 

1450)  Pädagog.  Wandkatalog.  Ein  literar.  Weg- 
weiser bei  d.  Vorbereitg.  auf  Prüfgn.  u.  d. 
Unterricht.  5.  Ausg.  Osterwieck,  Zickfeldt. 
VII,  132  S.     M.  0,40. 

1451)  Handkatalog  für  Volksschullehrer.  Mit 
Kalender  v.  1.  Septbr.  1910  bis  31.  Dezbr. 
1911.  Wien,  Pichler  &  Sohn.  208,  16  S. 
M.  0,75. 

Sammelwerke. 

1452)  K.  Heil  mann,  Quellenbuch  z.  Päd- 
agogik. Quellenschriften  u.  Quellenstücke 
für  d.  Vor-  u.  Fortbildg.  d.  Lehrers.  4  Hefte. 
Heft  1.  3.  Aufl.  L.,  Dürr.  II,  102  S. 
M.  1,60. 

1453)  J.  Barucha  u.  A.  Clausen,  Quellen- 
lesebuch z.  neueren  Psychologie  u.  Päd- 
agogik. Paderborn,  Schöningh.  XII,  564  S. 
Mit  3  Abbildgn.  u.  1  Tafel.     M.  5,00. 


85 


1,9.    Geschichte  des  Erziehungs-  und  [Jnterrichtswesens. 


86 


1454)  Pädagog.  QuellenHchriften.  Her.  v.  H. 
Walsemann.    2.  Tl.    Hannover,  C.  Meyer. 

vni,  :r24  s.   m.  2,40. 

(Francke,  Von  d.  Erziehung  d.  Jugend.  Kurzer  u. 
einfält.  Unterricht  usw.  Ordnung  (ür  d.  VVuUen- 
mägdlein.  Instruktion  für  d.  I'räzeptoren  d.  Wnisen- 
kinder.  —  Locke,  Gedanken  über  KrzichuiiK. 
Rousseau,  Emil.  —  v.  Rochow ,  Versuch  e.  Schul- 
buchs. Kindcrlround.  Vom  Natlonalchariikter  durch 
Volksschulen.  Handbuch  in  katechet.Forra  für  Lehrer.) 

1454  a)  Dasselbe.  Tl.  3.  Ebda.  VIH,  408  S. 
M.  3,00. 

1455)  Aufsätze  zeitgenöss.  pädagog.  Schrift- 
steller. Her.  V.  K.  Kabisch.  (=  N.  1492, 
Lfg.  12.)  Bielefeld,  Velhagen  «Sc  Klasing. 
198  S.    M.  1,30. 

(I'aulsen,  Kerschenstelner.Waetzoldt,  Foerster,  A.  Mat- 
thias, Ostermann,  Key,  Wychgram,  Linde,  v.Sallwürk.) 

1456)  E.  Sperber  u.  H.  Grosser,  Pädagog. 
Lesestücke  aus  d.  wichtigsten  Schriften 
hervorragender  Pädagogen  d.  Neuzeit  Heftö. 
d.  Päd.  Lesestücke  aus  den  wichtigsten 
Schriften  d.  pädag.  Klassiker.  Als  Unter- 
lage für  d.  Unterr.  in  d.  Gesch.  d.  Pädagogik 
u.  z.  Förderg.  d.  Privatlektüre  f.  evangel. 
Seminare  her.  v.  E.  Sperber.  Gütersloh, 
Bertelsmann.     1909.     IV,  185  S.    M.   1,80. 

Erziehungsgeschichte. 
Allgemeines  und  Gesamtdarstellungen. 

1457)  E.  Weber,  Die  Grundwissenschaften  d. 
Pädagogik:  JbVWPäd.  42,  S.  1-27. 

1458)  W.  Rein,  Sein  u.  Werden  im  Reiche  d. 
Pädagogik.  (=  Aus  Schule  u.  Bildung,  her. 
V.  K.  König.  Heft  1.)  Strassburg,  Bull.  VH, 
52  S.     M.  1,40. 

1459)  A.  Busse,  Die  Anfänge  d.  Erziehungs- 
wissenschaft: NJbbKlAltGL.  26,  S.  465-77. 

1460)  P.  Barth,  Die  Geschichte  d.  Erziehg. 
in  soziolog.  Beleuchtg.  XIl-XIV.  (Vgl.  JBL. 
1908/9  N.  2882):  VWPh.  34,  S.  68-93,  218-44, 
323-51.  |rK.F.Sturm:DSchule.  14,  S.  673-95 
(Die  Pädagogik  P.  Barths).]! 

1461)  K.  Heilmann,  Handbuch  d.  Pädagogik, 
nach  d.  neuen  Lehrplänen  bearbeitet.  Bd.  3. 
Gesch.  d.  Pädagogik.  9.,  verbesserte  Aufl. 
L.,  Dürr.     340  S.     Mit  Abbildgn.     M.  4,60. 

1462)  K.  V.  Raum  er,  Geschichte  d.  Pädagogik. 
Bd.  3.  Neue  Ausg.  2.  Aufl.  Langensalza, 
Schulbuchh.     IH,  333  S.     M.  3,00. 

1463)  F.  M.  Schiele,  Erziehung:  RGG.  2, 
S.  579-88. 

1464)  A.  Sc  hörn,  Gesch.  d.  Pädagogik,  in 
Vorbildern  u.  Bildern  dargestellt,  fortgeführt 
V.  Herm.  Reinecke,  später  J.  PI ath.  Mit 
Holzschnitten  aus  d.  Orbis  pictus  u.  d. 
Elementarwerk.  Nach  d.  neuen  Bestimmungn. 
vom  1.  Juli  1901  bearbeitet  v.  Friedr.  v. 
Werder.  26.  Aufl.,  her.  v.  W.  Ewer  ding. 
L.,  Dürr.     514  S.     M.  4,60. 

1465)  W.  Zenz,  F.  Frank  u.  E.  Siegert, 
Geschichte  der  Pädagogik.  Wien,  Pichler. 
VIH,  520  S.  Mit  Abbildgn.  u.  Beilagen. 
M.  8,50. 

1466)  H.Weimer,  Gesch.  d.  Pädagogik.  3.verm. 
Aufl.  (=  Sammig.  Göschen  Bd.  145.)  L., 
Göschen.     155  S.     M.  0,80. 

1467)  K.  Heil  mann,  Tabelle  z.  Gesch.  d.  Päda- 
gogik. 3.  verb.  Aufl.    L,  Dürr.  63  S.    M.1,20. 

1468)  R.  Rissmann,  Dtsch.  Pädagogen  d. 
19.  Jh.   L.,  J.  Klinkhardt.  IV,  240  S.   M.  2,60. 


Besonderes. 

1469)  M.  Herr  mann.  Bilder  aus  d.  Kinder- 
leben d.  16.  Jh.:   MGESchG.  20,  8.  125-45. 

1469a)  E.  Faulstich,  Bchülerarbeiten  aus  d 
17.  u.  18.  Jh.     (—  N.  1628,  8.  141-72.) 

1470)  F.  Strassburger,  Die  Mädchenerziehg. 
in  d.  Gesch.  d.  Pädagogik  d.  17.  u.  18.  Jh. 
in  Frankreich  u.DeutachTand.  Diss.  Erlaneen 
188  S.  '^     * 

1471)  M.  V.  K&rmän,  Denkschrift  über  d. 
Erziehg.  d.  Herren  Erzherzöge  in  Österreich. 
Budapest,  J^ggenberger.     M.  1,70. 

Einzelne  Persönlichkeiten  und  ihre  Werke. 

Humanisten  s.  H,  7. 

17.  Jahrhundert. 
C  o  m  e  n  i  u  s. 

1472)  G.  Beisswänger,  Comeniana.  Beitrr.  zu 
seinem  Briefwechsel:  JbGGPÖ.  30,  S.  121-32. 

1473)  W.  Bickerich,  Comeniana:  ZBrüderG. 

4,  N.  2. 

1474)  id..  Der  Lissaer  Seher  St.  Melisch  u.  sein 
Verhältnis    zu    Comenius:    ZHGPosen.  24, 

5.  249-313. 

1475)  W.  Früh  auf,  Comeuius  in  seiner  religiösen 
Bedeutg.:  ProtMhh.  4.3,  S.  111/5. 

1476)  J.  Kvaßala,  Analecta  Comeniana  (Selbst- 
anzeige): MhhComeniusGes.  19,  S.  143/7. 

1477)  id..  Die  päd.  Reform  des  Comenius  in 
Deutschland:  ZBrüderG.  4,  N.  2. 

1478)  Comenius,  Mutterschule.  Her.  v.  W. 
Altenmöller.  (=  SPSchr.  Bd.  35.)  Pader- 
born, Schöningh.     V,  120  S.     M.  1,20. 

1479)  id.,    Orbis   sensualium   pictus.    Her.  v. 
Jobs.   Kühnel.     L.,    J.  Klinkhardt.     VJI, 
194  S.    Mit  Abbildgn.    M.  6,00. 
(Faksimiledruck.) 

Andere. 

J.  B.  Schupp  8.  N.  2186-90. 

1480)  E.  Reichel,  Gottscheds  Stellung  in  d. 
Gesch.  d.  dtsch.  L^nterrichts-  u.  Erziehungs- 
wesens: MGESchG.  19,  S.  77-117. 

1481)  P.  Krumbholz,  J.  G.  Zeidler  als  Vf. 
der  Schrift  von  den  sieben  Schulmeister- 
teufeln: ib.  20,  S.  237-70. 

Philanthropinismus  und  Aufklärung. 

1482)  Th.  Fritzsch,  Philanthropinismus  u. 
Gegenwart.    L.,  E.  Wiegandt.  47  S.  M.  0,75. 

1483)  R.  Bahn,  Die  Frage  d.  Selbständigkeit 
der  Päd.  Basedows.  Progr.   Köthen.  4**.  24  S. 

1484)  H.  Gilow,  Basedow-Chodowieckis  Eie- 
mentarwerk.  (JBL.  1908/9  N.  2925)":  Uni- 
versum 27,  S.  187-90. 

1485)  J.  J.  V.  Fei  biger,  Eigenschaften,  Wissen- 
schaften u.  Bezeigen  rechtschaffener  Schul- 
leute.  Her.  V.W.  Kahl.  3.  Aufl.  (=  SPSchr. 
Bd.  25.)  Paderborn,  Schöningh.  1909.  LXVI, 
146  S.    Mit  Bildn.  u.  Tabelle.    M.  1,50. 

1486)  H.  Tiemann,  J.  F.  W.  Jerusalem,  Abt 
V.  Riddagshausen:  ProtMhh.  43,  8.  8/11. 

1487)  F.  E.  V.  Rochow,  Sämtl.  pädagog. 
Schriften.  Her.  v.  F.  Jonas  u.  F.VV'ienecke. 
4.  Bd.    B.,  G.  Reimer.    X,  474  S.   M.  12,00. 

1488)  id. ,  Bearbeitet  v.  Ernst  Schäfer. 
(=  Gresslers  Klassiker  d.  Pädagogik. 
Bd.  27.)  Langensalza,  Schulbuchhandlg.  X, 
464  S.    Mit  Bildnis.     M.  6,00. 

G* 


87 


I,  9.     Geschichte  des  Erziehungs-  und  Unterrichtswesens. 


88 


1489)  J.  M.  Sailer,  Über  Erziehg.  f.  Erzieher. 
Her.  V.  J.  Gänsen.  5.  Aufl.  bearbeitet  v. 
A.  Drob  ig.  (=  SPSchr.  Bd.  22.)  Paderborn, 
Schöningh.     1909.     283  S.     M.  1,60. 

1490)  id.,  Erziehg.  für  Erzieher.  Mit  Anhang 
neu  her.  V.  Joh.  Baier.  2.,  erweiterte  Aufl. 
her.  V.  F.  X.  Kunz.  (=  Biblioth.  d.  kathol. 
Pädagogik  XIII.)  Freiburg  i.  B.,  Herder. 
XI,  343  S.     M.  3,40. 

1491)  G.  V.  d.  Osten,  Schmeelkes  Besuch  bei 
Salzmann  in  Schnepfenthal.  Progr.  Ottern- 
dorf.    4".     59  S. 

1492)  Salzmann,  Konrad  Kiefer.  Her.  v.  L. 
Schwenkow.  (=  VelhKlasPäd.  Lfg.  13.) 
Bielefeld,  Velhagen  &  Klasing.  VII,  119  S. 
M.  1,10. 

1498)  J.  J.  Hansen,  J.  H.  Schmülling  (1774— 
1851).     (=  N.  93,  S.  274-85;) 

Pestalozzi. 

1494)  C.  Grün,  Der  Einfluss  d.  Ideen  Pestalozzis 
auf  d.  Entwickig  d.  preuss.  Volksschulwesens. 
(=  PädAbhh.  Neue  Folge  Bd.  XIV,  Heft  5.) 
Bielefeld,  Helmich.     11  S.     M.  0,30. 

1495)  A.  Heubaum,  J.  H.  Pestalozzi.  (=  Die 
grossen  Erzieher.  Bd.  3.)  B.,  Eeuther  & 
Reichard.     XII,  368  S.     M.  4,00. 

1496)  R.  Pfleger,  Pestalozzi  als  Christ.  I. 
Progr.     Zweibrücken.     59  S. 

1496a)  Pestalozzi,  Über  Gesetzgebung  u. 
Kindermord.  Neu  her.  v.  K.  Wilker.  L., 
Barth.     XIII,  274  S.     M.  4,00. 

Herder  s.  IV,  7. 

Zeitalter  der  Romantik  (vgl.  IV,  10). 

1497)  M.  Ortner,  Alte  Weisheiten  u.  Wünsche. 
Ein  Beitr.  z.  Gesch.  d.  dtsch.  Schulreform- 
bewegg.  (Aus:  NJbbKlAltGL.  24,  N.  4.) 
L.,  Teubner.     S.  209-20. 

(Päd.  Gedanken  u.  Anregungen  aus  d.  dtsch.  Literatur 
d.  18.  Jh.) 

1498)  K.Engelhard,E.M.  Arndt  als  Pädagog : 
Volkserzieher  14,  S.  108-10. 

1498a)  K.  Hebold,  K.  H.  Heydenreichs  In- 
dividualpädagogik  dargest.  mit  bes.  Berück- 
sichtigg.  seiner  Philosophie,  Psychologie  u. 
Ästhetik.     Diss.     Leipzig.     1909.     19  S. 

1499)  J.  Schönemann,  Zur  neuen  Lit.  über 
W.  V.  Humboldt  u.  seine  Bedeutg.  für  d. 
dtsch.  Bildungswesen:  NJbbKlAltGL.  26, 
S.  549-78. 

1500)  E.  Spranger,  W.  v.  Humboldt  u.  d. 
Reform  d.  Bildungswesens.  (=  Die  grossen 
Erzieher  Bd.  4.)  B.,  Reuther  &  Reichard. 
XIV,  255  S.     M.  3,00. 

1501)  G.  Brückner,  Die  ästhet.  Grundlage 
von  Jean  Pauls  Pädagogik.  Diss.  Erlangen. 
73  S. 

1502)  J.  Langermann,  Steins  politisch-päd. 
Testament  —  Volksgesundung  durch  Er- 
ziehung. (=:  Lebenserziehg.)  B.-Zehlendorf, 
Zimmer-Haus.     IV,  III,  533  S.     M.  6,00. 

Herbart. 

1503)  P.  Dietering,  Herbart  u.  d.  Modernen: 
JbVWPäd.  42,  S.  265-89. 

1504)  id.,    Tendenzkritik   u.   wissenschaftliche 
Berichterstattg. :  PädStud.  31,  S.  420/4. 
(Gegen  Sturm— Meernne  [vgl.  .TBL.  1908/9  N.  2961].) 

1505)  O.  Flügel,  Windelband  über  Herbart: 
ZPhP.  17,  S.  97-106. 


1506)  O.  Foltz,  Gedanken  des  Pädagogen  u. 
Philosophen  Herbart.  Aus  Herbarts  sämtl. 
Werken  zusaramengest.  Langensalza,  Beyer. 
IV,  162  S.     M.  1,35. 

1507)  L.  Gurlitt,  Herbarts  Wirken  in  Deutsch- 
land: Volkserzieher  14,  S.  13/4. 

1508)  J.  Ruppert,  Die  Lehre  v.  d.  ästhet. 
Erziehg.   bei  Herbart.     Diss.     Bonn.     75  S. 

1509)  A.  Ziechner,  Ästhetisches,  Ethisches  u. 
Pädagogisches  bei  Herbart:  PädStud.  31, 
S.  39-53. 

1510)  H.  Zimmer,  Führer  durch  die  dtsch. 
Herbartlit.  Langensalza,  Beltz.  VI,  189  S. 
M.  3,60. 

1511)  id.,  Die  Herbartforschg.  im  J.  1909: 
PädStud.  31,  S.  124-44. 

1512)  J.  F.  Her  hart,  Allgem.  Pädagogik  u. 
Umriss  pädagog.  Vorlesgn.  Her.  v.  B.  May- 
dorn.     L.,  Dürr.     256  S.     M.  2,80. 

Neue  Pädagogen  und  Schulmänner. 

1513)  A.  Heubaum,  F.  Althoff  (1839—1908): 
DNekr.  13,  S.  235-42. 

1514)  E.  R.  Barth,  A.  Diesterweg,  d.  wahre 
Jünger  Pestalozzis.  L.,  Dieterich.  XII,  67  S. 
M.  1,20. 

1515)  id.,  Diesterwegs  Stellg.  zu  Pestalozzi,  d. 
Grundmotiv  seiner  päd.  Entwickig.  über- 
haupt    Diss.     Leipzig.     VIII,  67  S. 

1516)  F  M.Schiele.A.Diesterweg  (1790—1866): 
RGG.  2,  S.  69-71. 

1517)  P.  Drews,  G.  F.  Dinter  (1760—1831): 
ib.  S.  77/9. 

1518)  F.  M.  Schiele,  F.  W.Dörpfeld  (1824-93): 
ib.  S.  103/5. 

1519)  Hanna  Mecke,  F.  Fröbels  Lebensgang 
u.  Lebenswerk.  (=  Abhh.  z.  Verständn.  v. 
F.  Fröbels  Erziehungslehre  Heft  1.)  Bam- 
berg, Buchners  Verlag.     37  S.     M.  0,50. 

1520)  Prüfer,  F.  Fröbel:  RGG.  2,  S.  1086-90. 

1521)  G.  Frankfurter,  W.  A.  v.  Hartel 
(1839—1907):  DNekr.  13,  S.  304-26. 

1522)  W.  Münch,  Erinnergn.  an  O.  Jäger: 
NJbbKlAltGL.  26,  S.  169-80. 

1523)  P.  Cauer,  O.  Jäger:  Grenzb.  69*,  S.  56-67. 

1524)  J.  Voigt,  0.  Jäger:  ib.  69',  S.  603/8. 

1525)  A.  G  ö  r  g  e  n  ,  Erinnerungsblätter  zur 
Hundertjahrfeier  d.  Geburtstages  d.  Pädag- 
ogen L.  Kellner,  gesammelt  u.  z.  Kranze 
gewunden.  Trier,  Paulinus-Druckerei.  112  S. 
M.  0,75. 

1526)  J.  Grosse,  Gedanken  Schopenhauers 
über  Erziehg.  u.  Unterr.  Progr.  Hamburg. 
64  S. 

1527)  H.  Jacoby,  W.  Schrader  (1817—1907): 
DNekr.  13,  S.  332/5. 

1528)  E.  Stemplinger,  W.  v.  Markhauser 
(1830-1910).  (Aus:  BBG.  46,  S.  199-200.) 
München.     8  S. 

1529)  J.  Bollinger-Auer,  Adolf  Spiess,  s 
Leben  u.  seine  Wirksamkeit.  Dargestellt 
nach  Vorträgen.  Basel,  Helbing  &  Lichten- 
hahn.     75  S.     M.  1,00. 

1580)  H.  Schmeel,  Adolf  Spiess,  d.  Begründer 
d.  deutschen  Schulturnens.  Giessen,  Roth. 
III,  157  S.     M.  1,00. 

1531)  Th.  Waitz  (1821-64),  AUg.  Pädagogik 
u.  kleinere  päd.  Schriften.  Her.  v.  O.  Geb- 
hardt.  Langensalza,  Beyer.  CXXXXVII, 
428  S.     M.  5,20. 

1532)  W.  Donath,  O.  Willmann  in  seinem 
Verhältnis  zu  Lorenz  v.  Stein.  Diss.  Jena. 
VIII,  78  S. 


89 


1,9.    Geschichte  des  Erziehungs-  und  Unterrichtewesen«. 


90 


Unl>  ersitUtsgeschichte : 

Oesamtdar  Stellungen. 

153S)  Friedr.  Schulze  u.  P.  Ssyinank,  Das 
(ItHch.  Studententuni  v.  d.  ältesten  Zeiten 
l)i8  z.  Geeenw.  L.,  Voifrtländer.  XXIV,487S. 
M.  7,50.     i[H.  Haupt:  DI.Z.  ;ti.  S.  2780/2.]| 

1534)  K.  Konrad.  Die  dtsch.  Studenten  u. 
das  Theater.  (Ikirschensch.  Bücherei  IV,  1.) 
B.,  Heymann.     19l)i).     76  S.     M.  0,60. 

15:Ua)  id.,  Studentenschaft  u.  Aherglaube: 
AkMhh.  N.  ;UJ2. 

1535)  Quellen  u.  Darstellgn.  z.  Gesch.  d. 
Burschenschaften  u.  d.  deutschen  Einheits- 
bewegg.  Im  Auftrag  d.  Burschenschaftl. 
Histor.  Kommission  in  Gemeinschaft  mit 
W.  Hopf,  H.  Kaiser,  F.  Meinecke,  O. 
Oppermann  her.  v.  Herrn.  Haupt.  Bd.  I. 
4  Hefte.  (Heft  1/3)  Heidelberg,  Winter. 
279  S.    M.  10,00. 

Einzelne  Universitäten : 
Berlin. 

1536)  W.  Paszkowski,  Berlin  in  Wissenschaft 
u.  Kunst.  Ein  akadem.  Auskunftsbuch.  B., 
Weidmann.     VIII,  3f)9  S.     M.  2,00. 

1537)  M.  Lenz,  Gesch.  d.  Frii  dr.-Wilhelms- 
Univ.  zu  Berlin.  (In  4  Bdn.)  Bd.  1,  2 
(1.  Hälfte),  .3/4.  Halle,  Buchh.  d.  Waisen- 
hauses. XV,  644  S.;  XI,  514  S.;  VIII,  536  S.; 
XII,  602  S.     VoUstdg.  M.  52,50. 

1538)  A.  Harnack,  Festrede:  SBAkWissensch. 
S.  53-63. 

1530)  id.,  Leibniz  u.  Humboldt  als  Begründer 
d.  Akademie  d.  Wissenschaften:  PrJbb.  140, 
S.  197-208. 

1540)  M.  Lenz,  Rede  z.  Jh.-Feier  d.  Kgl.Friedr.- 
Wilhelms-Univ.  Halle,  Buchh.  d.  Waisen- 
hauses.    32  S.     M.  0,50. 

1541)  K.  Oesterreich,  Aus  d.  ersten  Jh.  d. 
Berliner  Univ.:  WIDM.  109,  S.  269-76. 

1542)  A.  Riehl,  Fichtes  Universitätsplan: 
InternatWschr.  4,  S.  101-78. 

1543)  P.  Schwarz,  Die  Gründung  d.  Univ. 
Berlin  u.  d.  Anfang  d.  Reform  d.  höh. 
Schulen  im  J.  1810:  MGESchG.20,  S.  153-208. 

1544/5)  E.  Spranger,  Fichte,  Schleiermacher, 
Steffens  über  das  Wesen  d.  Universität. 
(=Philos.  Bibl.  Bd.  120.)  L.,  Dürr.  XLIII, 
291  S.     M.  4,00. 

1546)  R.  Steig,  Die  Berliner  Univ.  in  H.  v. 
Kleists  Abendblättern:  VossZg».  N.  42. 

1547)  J.  Websky,  Die  Stiftung  d.  Univ.  Berlin: 
ProtMhh.  14,  S.  369-82. 

1548)  Berliner  Kalender  1911.  Zum  100.  Jubi- 
läum d.  Univ.  Redig.  v.  G.  Voss.  Berlin, 
Oldenbourg.     37  S.     M.  1,00. 

1549)  Zur  Hundertjahrfeier  der  Berliner  Univ. 
(1810—1910).  |K.  Bruchmann:  Grenzb.  69*, 
S.  8-17  ;H.Delbrück:PrJbb.  142,8.193-204; 
J.  Gaulke:  Wage  13,  N.  42;  W.  Herzog: 
Pan  1,8.4/7  („Universitätsjubel"); A.Lasso n: 
DRs.  145,  S.  1-11;  W.  Münch:  Daheim  47, 
N. 9 (, Nachklänge*);  W. Paszkowski:  lUZg. 
135,  S.  622  6;  P.  Ritter:  DRs.  145,  S.  203-20, 
376-91;  R.  Salinger:  VossZg».  N.  41; 
***:  VelhKlasMhh.  25 »,  S.  207-10;  BerlTBl. 
N.  517/9;  vgl.  auch  LE.  13,  S.  188.| 

1550)  Festnummer  zur  Jubelfeier  d.  Univ. Berlin: 
BurschenschBU.  25S  N.  1. 

(Mit  Beitrr.  v.  W.  Bruchmüller,  W.  Wendland, 
E.  Martin,  F.  Ariiocke,  E.  Wlonbeck.) 


1551)  Festnummer  zur  Hundertjahrfeier  d.  Univ. 
Berlin:  LE.  13,  N.  1. 

(Mit Beitrr.  v.  Rieh. M. Meyer, R.Steig.K. Prenzel, 
ü.  v.  Wllaniowltz,  J.  Rodünl>iTK,  J.  Minor) 

1552)  Festnuramer  z.  lOOj.  Jubiläum  d.  Berliner 
Univ.:  Zeitgeist  N.  41. 

(MltBfitrr.  v.  IL  Kyser,  E.  Haeekel,  0.  Slmmel, 
H.Wölfflln,  F.  v.LiBzt,  F.DolltzHch.J.Kohlor, 
H.  Miinsterberg  [Die  ducb.  WisuenKch,  u.  d.  Neue 
Welt],  A.  Rieiil,  A.  Brandl,  L.  Bernhard.) 

1553)  K.  Friese,  Gesch.  d.  Kgl.  Universitäts- 
biblioth.  zu  Berlin.  B.,  G.  Reimer.  VIT, 
165  S.     Mit  2  Tafeln.     M.  3,60. 

1554)  E.  Fröhlich,  Aus  d.  Gesch.  d.  Berliner 
Studentenschaft:  VossZgß.  N.  37. 

Andere  Universitäten. 

1555)  L.W.  V.  Fürth,  Letzte  Zeiten  u.  Aufklärg. 
d.  Univ.  Altdorf  :JBVGNürnberg.  32,  S.  24/7. 

1556)  Festschrift  z.  Feier  d.  450jähr.  Bestehens 
d.  Universität  Basel.  Her.  v.  Rektor  u. 
Regenz.  Basel,  Helbing&  Lichtenhahn.  III, 
553  S.     M.  12,00. 

1557)  E.  Vis  eher,  Die  Univ.  Basel  (14(i0-1960). 
Ak.  Festrede.    Ebda.     32  S.    M.  0,65. 

1558)  Archiv  f.  die  Gesch.  d.  Hochstifts  Augs- 
burg. Im  Auftrage  d.  Hist.  Vereins  Dillingen 
her.  V.  Alfr.  Schröder.  Bd.  1,  Lfg.  1  u. 
Bd.  2,  Lfg.  1  u.  2.  Dillingen,  Alfr.  Schröder. 
V,  138  S.  Mit  5  Taf.  u.  1  Karte;  5  u.  240  S. 
M.  4,50;  M.  5,25. 

(Bd.  1,  Lfg.  2:  Matrikel  d.  Universität  Dillingen  v. 
Th.  Specht.) 

1559)  Frey,  Univ.  Dorpat:  RGG.  2,  S.  130/7. 

1560)  E.  Reinhard,  Duisburg:  AkMBll.  22, 

S.  116-21. 

1561)  E.  Hörn,  Univ.  Erfurt:  RGG.  2,  S.  438-43. 

1562)  Festschrift  z.  öOjähr.  Stiftungsfest  d.Theol. 
Studentenvereins  Erlangen.  Erlangen,  Junge. 
V,  328  S.    M.  4,00. 

1563)  P.  B ah  1  mann,  Westfäl.  Studenten  zu 
Erlangen  1743-1818:  RavensbergerBll.  10, 
N.  6. 

1564)  Th.  Kolde,  Die  Univ.  Erlangen  unter 
dem  Hause  Wittelsbach  (1810-1910).  Er- 
langen,  Deichert.     VIII,  587  S.     M.  10,00. 

1565)  W.  Grote,  Frankfurt  a.  M.  Eine  neue 
Univ.:  AkMBll.  22,  S.  75/8,  98-102,  121/6. 

1566)  H.  Meyer,  Zur  Gesch.  d.  Univ.  Frank- 
furt a.  O.    (=  N.  228  a,  S.  162-70.) 

1567)  E.  Hörn,  Die  Univ.  Frankfurt  a.  O.: 
RGG.  2,  S.  952/4. 

1568)  E.  Reinhard,  Frankfurt  a.  O. :  AkMBll. 
22,  S.  182/7. 

1569)  Schaller,   Univ.  Freiburg:   RGG.  2, 

S.  1032/3. 

1570)  E.  Reinhard,  Fulda:  AkMB11.22,S.54-60. 

1571)  W.  Diehl,  Giessen:  RGG.  2,  S.  1416,8. 

1572)  F.  Frensdorf  f ,  Bericht  d.  dftn.  Studenten 
J.  G.  Bärens  über  Göttingen,  Stadt  u.  X'niv. 
aus  d.  J.  1754:  JGVGöttingen.  1,  S.  43-ll<. 


91 


I,  9.     Geschichte  des  Erziehungs-  und  Unterrichtswesens. 


92 


1573)  H.  Brüning,  Die  Göttinger  Studenten- 
schaft zu  Anfang  d.  19.  Jh.,  ihr  Verbindungs- 
wesen, ihre  Teilnahme  an  d.  Freiheitskriegen 
1813/5.  (S.-A.  aus  HannGßll.  13,  S.  278-312.) 
Hannover,  Geibel.    35  S.    M.  1,00. 

1574)  K.  Kayser,  Univ.  Göttingen:  EGG.  2, 
S.  150.3-10. 

1575)  J.  Loserth,  Univ.  Graz:  ib.  S.  1631/4. 

1576)  Heim,  Heidelberger  Zustände  vor  50  J. 
nach  engl.  Schilderung:  DE.  35*,  S.  342/7. 
(H.  E.  Roscoe.) 

1577)  Chronik  d.  Hirschgasse.  Heidelberg, 
Petters.    IV,  90  S.   Mit  Abbildgn.    M.  3,00. 

1578)  J.  Bartels,  Helmstedt  u.  seine  Univ.: 
BraunschwMag.  16,  S.  77-85. 

1579)  H.  Deichert,  Die  akadem.  Freiheit  in 
Helmstedt  während  d.  16.  u.  17.  Jh.  (Aus: 
HannoverGBll.  13.)  Hannover,  Geibel.  21  S. 
M.  0,60. 

1580)  F.  Katt,    Von  der  Professoren-Pursche 
Herrlichkeit:  BurschenschBll.  25 S  N.  8. 
(Helmstedt.) 

1581)  O.  Lerche,  Akademische  Ehrungen  in 
Helmstedt  1791  u.  1792.  Mit  e.  Einleitg. 
über  d.  Trauergedicht:  AKultG.  8,  S.  291-304. 

1582)  P.  Zimmermann,  Die  Aufhebung  d. 
Universität  Helmstedt:  BraunschwMag.  16, 
S.  125-31,  140/2. 

1583)  W.  Stieda,  Eine  jenaische  Studenten- 
rechnung d.   18.  Jh.:    AKultG.  8,   S.  72-85. 

1584)  Eob.  Neumann,  Ein  Brief  d.  Herzogin 
Anna  Amalia  aus  d.  J.  1795:  ZBFr.  NF.  2, 
S.  249-51. 

(An  Karl  August.) 

1585)  Dietz,  Die  Verfassg.  d.  jenaischen  Ur- 
burschenschaft  vom  12.  Juni  1815  u.  d. 
heutige  Burschenschaft:  BurschenschBll. 
25  S  N.  7. 

1586)  H.  Zeiss,  Bestanden  in  d.  alten  jenaischen 
Burschenschaft  Geheimbünde?:  ib.  N.  9  u.lO. 

1587)  W.  Bruchmüller,  Zur  Gesch  d.  älteren 
Leipziger  Burschenschaft:  NASächsG.  31, 
S    100-24. 

1588)  K.  Bin  ding,  Der  Feier  d.  500  jähr.  Be- 
stehens d.  Universität  Leipzig.  Amtl.  Bericht, 
im  Auftrage  d.  akadem.  Senats  erstattet.  L., 
Hirzel.     XII,  380  S.    Mit  Tafeln.     M.  10,00. 

1589)  E.  Kötzschke,  Die  kulturgeschichtl. 
Stellung  d.  Univ.  Leipzig:  NASächsG.  31, 
S.  29-85. 

(Betrachtgn.  auf  Grund  der  zum  Universitätsjubil.  1909 
erschienenen  Schriften.    [Vgl.  JBL.  1908/9  N.  3050-82.]) 

1590)  A.  Trabert,  Aus  meiner  Marburger 
Studentenzeit  (1848):  HPBll.  146,  S.  583-95, 
657-66,  751-65,  817-27. 

1591)  E.  Buchwald,  Prag  u.  Leipzig:  D Arbeit. 
9,  S.  534-48. 

1592)  Aug.  Sauer,  Die  Prager  Hochschulen. 
Eine  notgedrungene  Abwehr.  (Aus:  DArbeit. 
10.)     Prag,  Calve.     24  S. 

1593)  0.  Hackel,  Die  Gesch.  d.  Burschen- 
schaft Carolina:  DArbeit.  9,  S.  485-501. 

1594)  W.  Schenz,  Das  erste  Jh.  des  Lyceum 
Albertinum  in  Eegensburg  als  Kgl.  Bayer. 
Hochschule  (1810  — 1910).  Eegensburg, 
Pustet.    VI,  396,  11  S.    M.  3,00. 


1595)  P.  B  e  c  k,  Katholizismus,  Korps  u.  Burschen- 
schaft unter  bes.  Berücksichtigg.  Tübingens: 
SchwäbA.  28,  S.  49-62. 

1596)  G.  Sommerfeldt,  Aus  d.  Zeit  d.  Be- 
gründg.  d.  Univ.  Wien  II.  (Vgl.  JBL.  1908/9 
N.  3131):  MIÖG.  30,  S.  638-50. 

Schiilgesckichte: 

Allgemeines  und  Gesamtdarstellungen. 

1597)  Ulr.Meier,  Das  höh.  Schulwesen  Deutsch- 
lands u.  Österreichs  nach  dem  Urteile  Prof. 
H.  Bornecques:  NJbbKlAltGL.  26,  S.  409-28. 

1598)E.Kayser,  Gymnasium:EGG.2,S.1756-62. 

1599)  K.  Swet,  Bückblicke  u.  Ausblicke  in  d. 
Entwickelg.  d.  lateinlosen  höh.  Schulwesens. 
Progr.     1.  Eückblicke.     Essen.     109  S. 

1600)  W.  Paetz,  Die  Eealschule  in  d.  ersten 
Jahrzehnten  d.  19.  Jh.  Progr.  Charlotten- 
burg.    78  S. 

1601)  E.Clausnitzer,  Die  Entwickelg.  d.  dtsch. 
Volksschule:  PädBll.  1909,  S.  3/8. 

Schulwesen  einzelner  Länder  und  Städte: 

Bayern. 

1602)  A.  Ludewig,  Briefe  u.  Akten  z,  Gesch. 
d.  Gymn.  u.  d.  Kollegs  d.  Ges.  Jesu  in  Feld- 
kirch. Tl.  3.  (Vgl.  JBL.  1908/9  N.  3146.) 
Progr.  Feldkirch,  Unterberger.  S.  181-248. 
M.  2,00. 

1603)  E.  Töppler,  Die  Bestrebungen  Kerschen- 
steiners  u.  d.  Münchener  Volksschulwesen: 
(=  PädMag.  Heft  405.)  Langensalza,  Beyer. 
41  S.     M.  0,50. 

1604)  0.  V.  Tegernsee,  Zur  Jh.-Feier  des 
Lyceum  Albertinum  zu  Eegensburg:  Bayer- 
land 22,  N.  7. 

1604a)  K.  Eeissinger,  Dokumente  z.  Gesch.  d. 
humanist.  Schulen  im  Gebiete  d.  Bayr.  Pfalz, 
Bd.  1.  Die  bischöfl.  Schulen  in  Speyer. 
(=MGP.47.)  B,  Weidmann.  XVIII,  446  S. 
M.  11,60. 

Braunschweig. 

1605)  Jeep,  Unser  ältestes  Schul-  u.  Seminar- 
progr.     Wolfenbüttel.     13  S. 

Elsass. 

1606)  K.  Hahn,  Das  Aufkommen  d.  Jesuiten 
in  d.  Diözese  Strassburg  u.  d.  Gründung 
d.    Jesuitenkollegs    in    Molsheim:    ZGOEh. 

64,  S.  246-94. 

Preussen. 

1607)  G.  Budde,  Die  Pädagogik  d.  preuss.  höh. 
Knabenschule  unter  d.  Einflüsse  d.  pädagog. 
Zeitströmgn.  vom  Anfang  d.  19.  Jh.  bis  auf 
d.  Gegenwart.  2  Bde.  Langensalza,  Beyer 
&  Söhne.  VIII,  III,  306  S.;  V,  308  S. 
Je  M.  7,50. 

1608)  T  i  1 1  m  a  n  n  ,  Die  Entwickelg.  d.  höh. 
Schulwesens  in  Preussen  im  letzten  Jahr- 
zehnt: MschrHSch.  9,  S.  291-303. 

1609)  Paul  Schwartz,  Die  Gelehrtenschulen 
Preussens  unter  d.  Oberschulkollegium  (1787 
bis  1806)  u.  d.  Abiturientenexamen.  1.  Bd. 
(=-  MPG.  Bd.  46.)  B.,  Weidmann.  XIV, 
516  S.     M.  13,60. 


93 


J,  9.    Geschichte  de»  Erziehungs-  and  Unterricht«we»en«. 


94 


lölO)  Max  Lehmann,  Aus  d.  Gesch.  d.  preuss. 
Volksschule:   PrJbb.  140,  S.  209-31. 

1611)  E.  Machholz,  Altpreussens  latein.  Stadt- 
schulen 1788:  MLitGesMasovia.  15,  S.  211-44. 

1012)  F.  Wienecke,  Beitrr.  zur  berlinischen 
Schulgesch.:   Brandenburgia  17,  S.  329-407, 

1613)  M.  Holzman,  Geschichte  d.  jüd.  Lehrer- 
bildungsanstalt. Eine  Festschrift  x.  50jähr. 
Bestehen  d  Anstalt  am  8.  November  1909. 
B.,  Poppelauer.  1909.  V,  169  8.  Mit  Tafeln. 
M.  3,00. 

1614)  F.  Cr  am  er,  Erfurter  Schulordnung  v. 
lf^K2:  JbbAkErfurt.  31,  Ö.  290/2. 

1614 a)  G.  Bauch,  P.  Vincentius  d.  Schöpfer 
■d.  Görlitzer  Gymn.    (=  N.  2023.) 

1615)  L.  Ehrhardt,  Das  Lehrerkollegium  d. 
Kgl.  Gymn.  u.  Realgymn.  zu  Insterburg 
1860—1910.  Biograph.  Mitteilgn.  Progr. 
Insterburg.     58  S. 

1616)  H.  Smer,  Zur  Gesch.  d.  alten  Iserlohner 
Lyzeums.     Progr.     Iserlohn.     4".     16  S. 

1617)  W.  Meiners,  Aus  d.  höh.  Schulwesen  im 
rechtsrhein.  Kleve  um  d.  Wende  d.  18.  Jh.: 
BGKleve.  S.  417-47. 

1618)  J.  Niedeck,  Das  Erziehungs-  u.  Bildungs- 
wesen unter  dem  Kurfürsten  Maximilian 
Franz  v.  Köln  1784—1801  im  Erzstift  Köln. 
Diss.     München.     55  S. 

1610)  M.  Abi  cht.  Das  städt.  Gymn.  in  Liegnitz 
in  seiner  geschichtl.  Entwiekelg.  v.  1309  bis 
1909.     Progr.     Liegnitz.     59  S. 

1620)  P  f  u  d  e  1 ,  Gesch  d.  Ritterakademie  zu 
Liegnitz:  MGVLiegnitz.  2,  S.  79-122. 

1621)  W.  R  e  i  n  e  c  k  e ,  Zur  ältesten  Gesch.  d. 
Johanneums:  LüneburgerMuseumsbll.  7, 
S.  298-302. 

1622)  Niemeyer,  Die  Abiturienten  d.  Mel- 
dorf er  Gelehrtenschule.  Progr.  Meldorf.  27  S. 

1623)  Hölscher,  Verzeichnis  d  Abiturienten 
d.  Gymn.  V.  1867— 1900.  Progr.  Münster.  44  S. 

1624)  A.  Gerstenhauer,  Zur  Gesch.  d.  ehemal. 
Ratsschule  v.  Naumburg  a.  d.  S.  Themata  v. 
Schülerreden  nebst  Einleitg.  über  Schul- 
komödien u.  Redeaktus.  Progr.  Naumburg. 
36  S. 

1625)  F.  Engelhardt,  Verzeichnis  d.  Direk- 
toren u.  Lehrer  d.  Marburger  Gymn.  von 
1833—1910.     Progr.     Marburg.    4".     24  S. 

1626)  K.  Jen  rieh,  Zur  Gesch.  d.  Klosterschule. 
Progr.     Roasleben.     4".     41  S. 

1627)  M.  Runze,  Das  Ilberg-Album  u.  d.  alte 
Stettiner  Gymn.     (=  N.  842a.) 

1628)  Festschrift  z.  Feier  des  350j.  Bestehens 
d.  Gvmn.  zu  Stralsund  am  2.  April  1910. 
Progr.     Stralsund.     236  S. 

(Mit  Beitrr.  v.  E.  Kasten  u.  H.  Wahde  [Gesch.  d. 
Gymn.  1860-1910],  Hahn,  E    Faulstich.) 

1629)  B.  Kirchner,  Die  Gesch.  d.  Abteischule 
u.  d.  Gelehrtenwesens  in  Werden  an  d.  Ruhr. 
Progr.     Werden.     4°.     36  S. 

Mecklenburg. 

1630)  H.  Schnell,  Das  Unterrichts wesen  d. 
Grossherzogtümer  Mecklenburg-Schwerin  u. 
Strelitz.  Bd.  2.  Urkunden  u.  Akten  zur 
Gesch.  d.  mecklenburg.  Unterrichtswesens. 
Das  17.  u.  18.  Jh.  Bd.  3.  Überblick  über 
d.  geschichtl.  Entwiekelg.  d.  Unterrichts- 
wesens. (Vgl.  JBL.  1906/7  N.  1699;  1908/9 
N.  3181.)  {=  MGP.  Bd.  44/5.)  B.,  Weid- 
mann. 1909.  XIV,  459  S.;  XIV,  557  S. 
M.  12,00;  M.  14,00. 


Sachsen. 

1631)  G.  u.  P.  Schumann,  Neue  Beitrr.  z. 
Kenntnis  S.  Heinickes.  Festschrift.  L., 
Wiegandt.  1909.  148  8.  M.  2,80.  1[E. 
Schwabe:  HPaedLB.  21,  8.362/4.11 

(Beb.  auch  die  I..eipziger  TätiKkeit.) 

1631a)  Hey  den,  Gesch.  d.  Unterricht«  in  d. 
Lateinschule  zu Meissen.  Progr.  MeisseD.  448. 

Thüringen. 

1632)  Jahrhundertfeier  d.  Karolinums  in  Alten- 
burg am  7.  u.  8.  Mai  1910.  Altenburg, 
Bonde.    .^)6  8.     M.  0,75. 

1633)  Alb.W ächter,  300  J.Rudolstädter  Gymn. 
Rudolstadt,  Mftnicke  &  Jahn.  130  8.  M.  2,00. 

Osterreich. 

1634)  Beiträge  z.  österr.  Erziehungs-  u.  Schul- 
gesch. Heft  11.  Wien,  Fromme.  XI,  244  8. 
M.  6,00. 

(Mit  Beitrr.  v.  F.  Maurer,  J.  Simon,  J.  Wallner 
K.  Schiffmann  ,    J.  Schmid.) 

1635)  G.  Dorschel,  Erziehungs-  u.  Unterrichta- 
wesen  (unter  Maria  Theresia).  (=  id.,  Maria 
Theresias  Staats-  u.  Lebensanschauung 
[Gotha,  F.  A.  Perthes],  S.  132-52.) 

1636)  A.  Stein w enter,  Paedagogica  austriaca. 
Rückblicke  eines  alten  Schulmannes.  Graz, 
Moser.    IV,  84  S.    M.  1,00. 

Schweiz. 

1637)  H.  Buchmiller,  Die  bern.  Landschul- 
ordng.  v.  1675  u.  ihre  Vorgesch.  (=  ASchw- 
SchG.  Heft  3.)  Bern,  Grünau.  1911.  VIII, 
195  S.     M.  3,50. 

1638)  A.  Fluri,  Die  Berner  Schulpfennige  u. 
d.  Tischlivierer  1622—1798.  Ein  Beitr.  z. 
Münz-,  Geld-  u.  Schulgeschichte.  Ebda. 
VIII,  84  S.    Mit  Abbildgn.    M.  12,00. 

1639)  Beitrr.  z.  Gesch.  d.  Erziehg.  u.  d.  Unterr. 
in  d.  Schweiz.  (=  MGESchG.  Beiheft  20.) 
B.,  Weidmann.     100  S.     M.  2,00. 

(F.  Haag,  Entstehg.  d.  Zürcher  Schulordnung.) 

Geschichte  des  Lehrerstandes. 

1640)  H.  Morsch,  Das  höh.  Lehramt  in 
Deutschland  u.  Österreich.  2.  verm  Aufl. 
L.,  Teubner.  VIII,  486  S.  M.  12,00.  |[E. 
Grünwald:  DLZ.  31,  S.  1157-65,  1221-31 
(„Ein  Beitr.  z.  vergleichenden  Schulge8ch.").J| 

1641)  Rud.  Grosse,  Beiträge  z.  Gesch.  d. 
Oberlehrerstandes  1810—1910.  Dresden, 
Koch.    92  S.    M.  1,00. 

1641a)  J.  B.  Schubert,  Der  Deutsche  Lehrer- 
verein, seine  Aufgaben  u.  seine  Ziele.  (= 
PädAbhh.  NF.  XIV.  Bd.,  Heft  9.)  Biele- 
feld, Helmich.     20  S.     M.  0.50. 

1642)  PaulineHerber,  Das  Lehrerinnenwesen 
in  Deutschland.  (=  Sammig.  Kösel  5). 
Kempten,  Kösel.   1906.  VIII,  2108.  M.  1.00. 

Bildungswesen  der  Gegenwart: 

Allgemeines. 

1643)  G.  Peter,  Päd.  Beweggn.  d.  Gegenw.  im 
Spiegel  d.  Vergangenheit.  Dresden,  Hein- 
rich.    32  8.     M.  0,60. 

1644)  A.  Rossner,  Geistige  Strömgn.  d.  Gegen- 
wart u.  ihr  Einfluss  auf  d.  Erziehungsw., 
insbes.  aufd  Lehrerseminar.  (Aus :  PädStud.) 
Halle,  Bleyl  &  Kämmerer.    32  8.     M.  0,50. 


95 


I,  9.     Geschichte  des  Erziehungs-  und  Unterrichtswesens. 


96 


1645)  G.  Budde,  Allgemeine  Bildung  u.  indivi- 
duelle Bildung  in  Vergangenheit  u.  Gegen- 
wart. Langensalza,  Beltz.  VIII,  240  S. 
M.  5,00. 

1646)  K.  Knabe,  Das  dtsch.  Unterrichtswesen 
in  d.  Gegenwart.  (=  AN&G.  Bd.  299.) 
L.,  Teubner.     VI,  108  S.     M.  1,00. 

1647)  J.  Tews,  Moderne  Erziehg.  in  Schule  u. 
Haus.  Vorträge  in  d.  Humboldt-Akademie. 
2.  Aufl.  (=  AN&G.  Bd.  159.)  L.,  Teubner. 
VI,  136  S.     M.  1,00. 

1647a)  M.  Brahn,  Eine  päd.  Akademie: 
DSchule.  14,  S.  10-22.  (Dazu  K.  Muthe- 
sius:  ib.  S.  537-45.) 

1648)  F.  W.  Foerster,  Schule  u.  Charakter. 
Beitrr.  z.  Pädagogik  d.  Gehorsams  u.  z.  Reform 
d.  Schuldisziplin.  10.  verm.  Aufl.  Zürich, 
Schulthess  &  Co.     428  S.     M.  5,40. 

1648a)  id.,  Jugendlehre.   B.,  G.  Reimer.  XVIII, 

718  S.     M.  5,00. 
1648b)  id. ,  Lebensführung.  Ein  Buch  für  junge 

Menschen.     Ebda.    VII,  298  S.     M.  5,00. 

1649)  A.  Böhm,  F.  W.  Försters  moralpäd.  An- 
sichten. Darstellg.  u.  Kritik,  (=  PädMag. 
Heft  406.)  Langensalza,  Beyer.  27  S.  M.0,35. 

1649a)  Rud.  Lehmann,  Die  dtsch.  Schule  u. 
d.  soziale  Entwickelung:  InternatWschr.  4, 
S.  1575-88. 

Hochschulwesen  und  Studententum. 

1650)  C.  Bornhak,  Die  Korporationsverfassg. 
der  Universitäten,  B.,  Heymann.  38  S. 
M.  2,00. 

1651)  H.  Tögel,  Die  Notwendigkeit  einer  päd. 
Fakultät  an  unseren  Hochschulen.  (=  Zur 
Päd.  d.  Geg.  Heft  31.)  Halle,  Bleyl  & 
Kämmerer.     24  S.     M.  0,10. 

1652)  K.  Lamprecht,  Zwei  Reden  z.  Hoch- 
schulreform.   B.,  Weidmann.    45  S.    M.  1,00. 

1653)  id.,  Hist.  Methode  u.  hist.-ak.  Unterricht. 
Ebda.     45  S.     M.  1,00. 

1654)  Vom  Studium  u.  vom  Studenten.  Ein 
Almanach.  Her.  vom  Akadem.  Verband,  f. 
Lit.  u.  Musik  in  Wien.  Vorw.  v.  M.  Sokal. 
B.,  B.  Cassirer.     XI,  309  S.     M.  2,50. 

1655)  Archiv  d.  Freistudenten -Bewegg.  Her. 
im  Auftrage  d.  Oberrhein.  Gauverbandes  d. 
ehemal.  Freistudenten  u.  d.  Freunde  d.  frei- 
student.  Bewegg.  v.  H.  Hoeniger.  Heft  3/4. 
L.,  Demme. 

(P.  Ssymank,  Dreizehn  Jahre  Freistudententum. 
84  S  M.  1,50.  —  P.  Roth,  Vaterland.  Aufgaben  d. 
Studentenschaft  u.  d.  nationale  Gehalt  d.  freistudent. 
Bewegung.    24  S.    M.  0,45  ) 

1656)  W.  A.  Berendsohn,  Deutsche  Kultur 
u.  Freistudententum.  Kiel,  Mühlau.  15  S. 
M.  0,30. 

1657)  C.  Sonnenschein,  Die  sozialstudent. 
Bewegg.  3.  Aufl.  {=  Studenten-Biblioth., 
her.  V.  Sekretariat  sozialer  Studentenarbeit. 
Heft  1.)  M.-Gladbach,  Volksvereins- Verlag. 
50  S.     M.  0,40. 

1658)  Zur  sozialen  Bewegg.  im  kathol.  Studenten- 
tum. Von  Hassianus.  Trier,  Paulinus- 
Druckerei.    32  S.    M.  0,30. 


Gymnasial  frage.     Reform  heivegung. 

1659)  H.  Cornelius,  E.  Reisinger  u.  G. 
Kerschensteiner,  Aufgabe  u.  Gestaltg. 
d.  höh.  Schulen.  Drei  Vorträge.  München, 
Süddeutsche  Monatshefte.     65  S.     M.  1,00. 

1660)  E.  Grünwald,  Die  höh.  Schule  u.  d. 
Presse;  NJbbKlAltGL.  26,  S.  41-55. 

1661)  A.  Harnack,  Die  Notwendigkeit  d.  Er- 
haltg.  d.  alten  Gvmnasiums  in  d.  modernen 
Zeit.  Vortrag.  B.',  Weidmann.   22  S.   M.  0,50. 

1662)  G.  Budde,  Das  Gymnasium  des  20.  Jh. 
Langensalza,  Beyer  &  Söhne.  IV,  102  S. 
M.  2,50. 

1663)  G.  Uhlig,  Die  Entwickelg.  d.  Kampfes 
gegen  d.  Gymnasium.  Vortrag.  (Aus  „Mitt. 
Wiener  Vereinigg.  d.  Freunde  d.  humanist. 
Gymnasiums".)  Wien,  Fromme.  24 S.  M.0,50. 

1664)  G.  Daab,  Die  Schulnot:  März  S.  298-307. 

1665)  G.  Budde,  Aktuelle  päd.  Reformfragen. 
Gesamm.  Aufsätze.  Langensalza,  Beltz. 
IV,  162  S.     M.  4,00. 

1666)  R.  Paulsen,  Der  7.  Allgemeine  Tag  für 
dtsch.  Erziehg.  Bericht.  (Aus:  Der  hl. 
Garten.)     L.,  Scheffer.     17  S.     M.  0,40. 

1667)  F.  Wachsner,  Ist  B.  Ottos  Pädagogik 
wissenschaftl.  begründet?  Ebda.  III,  88  S. 
M.  1,40. 

Volksbildung  ( Volkshochschulivesen). 

1668)  V.  Zwilling,  Volkserziehung.  Wien, 
Pichler.     VIII,  198  S.     M.  2,50. 

1669)  A.  Beyer,  Volkserzieher  —  bildet  Men- 
schen! Gekrönte  Preisschrift  B.,  Wunder. 
XVI,  216  S.     M.  3,00. 

1670)  J.  L.  Stern,  Das  Wiener  Volksbildungs- 
wesen.    Jena,  Diederichs.     101  S.     M.  2,00. 

1671)  Die  Volkshochschule.  Zeitschr.  f.  d.  ge- 
samte dtsch.  Volksbildungswesen.  Her.  v. 
O.  Stil  lieh.  April  1910  bis  März  1911. 
B.,  Nethe.     12  Hefte.    M.  4,00. 

1672)  Ludo  M.  Hart  mann,  Das  Volkshoch- 
schulwesen, seine  Praxis  u.  Entwickelg.  nach 
Erfahrgn.  im  Wiener  Volksbildungswesen. 
(=:  Flugschriften  des  Dürerbundes  N.  66.) 
München,  Callwey.     14  S.     M.  0,10. 

1673)  Bericht  über  d.  Verhandlgn.  d.  IV.  Dtsch. 
Volkshochschultages  am  21/4.  April  1910 
in  Wien.    B.,  C.  Heymann.    82  S.    M.  5,00. 

1674)  M.  Apel,  Die  „Freie  Hochschule  Berlin" 
u.  ihre  Hörer.  Charlottenburg,  Amelang. 
32  S.     M.  0,50. 

1675)  Paul  Neumann,  Das  Freie  Deutsche 
Hochstift  (1859—1909):   JbFDH.  S.  277-92. 

Pädagogische  Gesellschaften. 

1676)  L.  Keller,  Die  Comenius-Gesellschaft  u. 
d.  geist.  Strömgn.  d.  Gegenw.:  Grenzb.  69-', 
S.  559-64. 

1677)  id.,  Die  sozialpäd.  Erfolge  d.  Comenius- 
Gesellschaft.  (=  VACG.  2.)  Jena,  Diede- 
richs.    13  S.    M.  0,40. 


II.  Von  der  Mitte  des  15.  bis  zum  Anfang 
des  17.  Jahrhunderts. 


11,1 

Allgemeines. 

Politische  Geschiclite:  Allgemeines  und  Gesamtdarstellnngen  N.  IÖ7S.  —  LoValf^eschiohtliobea  N.  1686.  —  Einzeln« 
Persönlichkeiten  N.  1689.  —  Reclitswesen  N.  1694.  —  Handel  N.  1693.  —  Baohdrack,  Bibliotheken  N.  1690.  —  QeUtiges  Leben 
N.  1701.  —  Quellen  (Akten,  TagebQcher,  Stammbücher,  Reisen)  N.  1708.  — 


Politisclie  Geschichte  und  Kultiirgeschiclite :  Einzelne  Persönlichkeiten. 


Allgctneines  und  Gesamtdarstellungen. 

1678)  L.  Battifol,  Le  sifecle  de  la  renaissance. 
Paris,  Hachette.    V,  419  S.    Fr.  5,00. 

1679)  M.  A.  Ho  Hing,  Europe  in  renaissance 
and  reformation  (1453 — 1659).  London, 
Methuen  1909.     302  S.     Sh.  2/6. 

1680)  B.  Gebhardt,  Handbuch  d.  dtsch.  Ge- 
schichte.   (=  N.  42.) 

(S.  2-142:    G    Winter,   Zeitalter  d.  Reformation  u. 
Gegenreformation) 

1681)  M.  Lenz,  Janssens  Geschichte  d.  dtsch. 
Volkes  (J883).    (=  N.  240,  S.  22-74.) 

1682)  F.  Me bring,  Dtsch.  Geschichte  vom 
Ausgang  des  MA.,  Bd.  1.     (=  N.  45.) 

1683)  D.  Schäfer,  Dtsch.  Geschichte. 
(=  N.  47.) 

1684/5)  H.  Lieb  mann,  Deutsches  Land  u. 
Volk  nach  italien.  Berichterstattern  d.  Re- 
formationszeit. (==  Hist.  Stud.  HeftSl.)  B., 
Ehering.  VH,  243  S.  M.  6,50.  .  i[G.  Stein- 
hausen: DLZ.  32,  S.  240/2.] I 

Lokalgesch  ich  tlich  es. 

1686)  R.  Wackernagel,  Gesch.  d.  Stadt  Basel 
Bd.  2,  Tl.  1.  Basel,  Helbing  &  Lichtenhahn. 
Xn,  533,  95  S.     M.  14,40. 

1687)  E.  Martin,  Alsatia  antiqua.  Bild  v. 
L.  Kramer:  JBGElsLothr.  26,  S.  225/8. 

1688)  R.  Kützschke,  Staat  u.  Kultur  im  Zeit- 
alter d.  ostdeutschen  Kolonisation.  (=  Aus 
Sachsens  Vergangenheit  Heft  1.)  L.,  Wörner. 
VI,  85  S.     M.  0,80. 

.lahresberichfa  für  nenere  dentsohe  Literaturgeschichte. 


1689)  L.  Cardauns,  Zur  Gesch.  Karls  V.  in 
d.  Jahren  1536—38.  (S.-A.  aus  QFIA.)  Rom, 
Loescher  &  Co.     1909.    75  S.    M.  2,40. 

1690)  B.  Herre,  Barbara Blomberg.  L.,  Quelle 
&  Meyer  1909.  VI,  160  S.  M.  3,60.  |(H. 
Kretschmayr:  ÖsterrRs.  25,  8.407/8.11 

1691)  H.  V.  Walderdorff,  Zur  Gesch.  v. 
Barbara  v.  Blomberg:  VHVOben>falz  60, 
S.  147-212. 

1692)  O.  A.  Heck  er,  Kurfürst  Moritz  v.  Sachsen 
nach  d.  Briefen  an  seine  Frau :  NJbbKl  AltCJL. 
25,  S.  343-60. 

1693)  M.  Lenz,  Florian  Geyer  (1896).  (=N.240, 
S.  161-92.) 

Rechtswegen. 

1694)  Die  niederdtsch.  Rechtsquellen  Ostfries- 
lands, her.  V.  C.  Borchling  (1450—1550). 
(=  QGOstfriesland.  Bd.  1.)  Aurich,  Dunk- 
mann.     1908.     CXL,  282  S. 

Handel. 

1695)  M.  Jansen,  J.  Fugger  der  Reiche.  (= 
Stud.  z.  Fuggergesch.  Bd.  3.)  L.,  Duncker 
&  Humblot.     IX,  415  S.     M.  10,00. 

1695a)  id.,  J.  Fugger  u.  d.  Wiener  Kongress 
1515.     (=  N.  288  a,  S.  182-90.) 

Buchdruck.    Bibliotheken. 

1696)  P.  M.  Baumgarteu,  Dtsch.  Schrift- 
stellerei  u.  Buchdruckerei  dem  röm.  Stuhle 
empfohlen.  Denkschrift  aus  d.  80er  Jahren 
d.  16.  Jh.  (Vgl.  JBL.  1908/9,  N.  3326): 
HJb.  31,  S.  88/9. 

XXI.  7 


99 


II,  1.     Allgemeines. 


100 


1696  a)  Aus  den  ersten  Zeiten  d.  Berliner  Buch- 
drucks. Der  Friedr.  Wilhelms-Univ.  zu 
Berlin  am  11.  Okt.  überreicht  von  d.  Kgl. 
Bibliothek.  B.,  Behrend.  4°.  4,  112  S.  Mit 
28Abbildgn.  M.  10,00.  |[K.  Boysen:  ZBFr. 
NF.  2B,  S.  361/2.]i 

1697)  K.  Schottenloher,  Die  Entwickelg.  d. 
Buchdruckkunst  in  Franken.  (=  NjbllGes- 
FränkG.  5.)  Würzburg,  Stürtz.  VIII,  97  S. 
Mit  Tafeln.     M.  2,50. 

1698)  F.  Fleischmann,  Gutenberg  im 
Lichte  d.  Schulbücher:  ABuchgewerbe  1910, 
S.  143/6. 

1699)  Incunabula  xylographica  et  typographica 
1455—1900.  (=  Katalog N.  585.)  Frankf.a.M., 
Bär.     322  S. 


1700)  F.  Eichler,  Aus  einer  österr.  Bibliothek 
(Grazer  Univ.  -  Bibl.)  Graz,  Selbstverlag. 
45  S. 

1700a)  P.  Lehmann,  Nachrr.  v.  d.  Sponheimer 
Bibliothek  des  Abtes  J.  Trithemius.  (= 
N.  2020.) 

Geistiges  Leben  (Literaturgescliiclite) : 

1701)  F.  Baumgarten,  Das  Renaissance- 
problem: ÖsterrRs.  23,  S.  293-300. 

1702)  K.  Burdach,  Sinn  u.  Ursprung 
d.  Worte  Renaissance  u.  Reformation. 
(=  N.  1073.) 

1703)  K.  Brandi,  Das  Werden  d.  Renaissance. 
Göttingen,  Vandenhoeck  &  Ruprecht.  28  S. 
M.  0,60. 

1704)  Ferdinand  Jakob  Schmidt,  Re- 
naissance u.  Reformation :  PrJbb.  141, 
S.  386-92. 

1705)  S.  Singer,  Mittelalter  u.  Renaissance. 
(=  Sprache  u.  Dichtg.  Heft  2  [Tübingen, 
MohrJ,  S.  1-28.)  |[R.  Dvboski:  ALBl.^20, 
S.  14/5.]| 

1706)  P.  Joachimsen,  Geschichtsauffassg.  u. 
Geschichtschreibg.  in  Deutschland  unter 
d.  Einfluss  d.  Humanismus,  1.  Tl.  (=  Beitrr. 
z.  Kulturgesch.  d.  MA.  u.  d.  Renaissance 
Heft  6.)  L.,  Teubner.  VI,  299  S. 
M.  8,00. 


1707)  K.  Francke,  Die  Kulturwerte  d.  dtsch. 

Lit.  d.  MA.    (=N.  52.)    |[G.  Steinhausen: 

LCBl.  62,  S.  35/7.]| 
1707a)  A.  Chuquet,  Le  16«  sifecle.    (=  N.  31a, 

S.  109-31.) 
1707  b)  G.  EUinger,  Geistiges  Leben  im  16.  Jh. 

(=  N.  42,  S.  186/9.) 


Quellen : 

Akten,   Tagebücher,  Stammbücher. 

1708)  Württemberg.  Landtagsakten.  Her.  v.  d. 
Württemberg.  Kommission  für  Landesgesch. 
IL  Reihe.  1.  Bd.  St.,  Kohlhammer.  X, 
652  S.     M.  12,00. 

(Württemb.  Landtagsakten  unter  Herzog  Friedrich  I. 
1593/8.    Bearbeitet  v.  A.  E.  Adam.) 

1709)  Hanserezesse.     3.  Abt.     Her.  v.  Verein  f. 

hans.  Gesch.  Bd.  8.  L..  Duncker  &  Humblot. 

XVIII,  975  S.     M.  32,00. 

(Hanserezesse  v.  1477—1530.    Bearbeitet  v.  D.  Schäfer 
u.  F.  Techen.) 

1710/1)  E.  Kelter,  Das  Stammbuch  d.  Andreas 
Chemnitius  1579—1626.  (=  6.  Beiheft  z. 
JbHamburg.  XXVII.  1909.)  Hamburg,  Gräfe 
&  Sillem.     V,  119  S.     Mit  Abbn.    M.  20,00. 

1712)  A.  Dürers  schriftl.  Nachlass.  Familien- 
chronik, Tagebuch  d.  niederländ.  Reise, 
Briefe,  Reime.  Auswahl  aus  d.  theoret. 
Schriften.  Mit  12 Zeichngn.  u.  3  Holzschnitten 
Dürers.  Her.  v.  E.  Heidrich.  Geleitwort 
V.  H.  Wölfflin.     B.,  Bard.    364  S.    M.  6,00. 

1712a)  G.  Lill,  Das  Willkommbuch,  des 
Grafen  Markus  Fugger  d.  J.  zu  Kirchhein. 
(=  N.  228  a,  S.  260-83.) 

1713)  Leben,  Fehden  u.  Händel  d.  Ritters  Götz 
V.  Berlichingen,  zubenannt  m.  d.  eisernen 
Hand.  Durch  ihn  selbst  beschrieben.  Neu 
her.  V.  R.  Kohlrausch.  (=  Memoirenbibl. 
III.  Serie,  Bd.  8.)  St.,  Lutz.  188  S.  Mit 
1  Tfl.     M.  2,50. 

1714)  Th.  Platters  Selbstbiographie.  Her.  v. 
B.  Stehle.     (=  N.  438.) 

1715)  Schertlin  v.  Burtenbach.  Leben  u.  Taten. 
Her.  V.  E.  Hegaur.  München,  Langen. 
286  S.     M.  3,50. 

1716)  H.  Conrad,  Die  Taten  u.  Fahrten  d. 
Ritters  H.  v.  Schweinichen.  (JBL.  1908/9 
N.  3349.)  |[ZBFr.  NFB.  2,  S.  314  (bezeichnet 
die  Ausg.  als  buchstäblichen  Nachdruck  der 
Arbeit  H.  Oesterleys).]| 

Chroniken  s.  II,  8. 

Reisebeschreibungen. 

1717)  B.  Curipeschitz,  Itinerarium  d.  Bot- 
schaftsreise d.  Josef  V.  Lamberg  u.  Niclas 
Juriächitz  durch  Bosnien,  Serbien,  Bulgarien 
nach  Konstantinopel  1530.  Aus  e.  gleichzeit. 
Hs.  neu  her.  v.  Eleonore  Gräfin  Lam- 
berg-Seh  war  zenb  erg.  Innsbru(ik,Wagner. 
83  S.    M.  3,00. 

1718)  K.  Engelhardt,  Palästinareise  d.  Frater 
Felix  v.  Ulm  im  J.  1483:  NKZ.  21,  S.  10U3-19. 

1719)  F.  Morison,  Itinerary.  Containing  his 
10  years  travell  through  the  12  dominions. 
4  vols.  London.  1909.  XXIV,  465,  466, 
499,  521  S.    k  Sh.  2/. 


101 


11,2.    Lyrik. 


102 


11,3 

Lyrik. 

OeiitUohei  Lied  (AllgeroeineB  and  Oesamldaritellungen,  Lokalgetcblcbtllobei,  einzalne  PertOBliebkcittn)  H.  1780. 
—  Ltederhsndiiohriften  and  einzelne  Lieder  M.  1737.  —  Welttiobei  Lied:  Helitergesang  N.  174.'.  —  Andere  K.  1749.  — 
Volkslied  und  volkgtBmIlohet  Lied   N.  1751.  —  Muilkgesobiohta   N.  1765.  — 


Cloigtllches  Lied. 

Allgemeines  und  Gesamtdarstellungen. 

1720)  A.  Zillesen,  Ein  Kapitel  vom  Kirchen- 
lied: EvFreiheit.  10,  S.  4:^7-52. 

1721)  Herrn.  Müller,  Zur  Urgesch.  d.  dtach. 
Kirchenlieds:  KirchenmusJb.  2;},  S.  113/7. 

1722)  C.  Brooks,  Gernian  hynins  in  the  church 
before  the  reforniation:   MLN.  25,  S.  105/8. 

1723)  E.  Brederek,  Hymnolog.  Hilfslexikon. 
L.,  Deichert.  VIII,  164  S.  M.  2,70.  |[F. 
Jehle:  MschrGK.  15,  S.  69-70  (mit  Be- 
richtiggn.).]] 

1724)  F.  Jehle,  Hymnolog.  Nachlese:  Mschr- 
GK.  15,  S.  23/5,  163/7,  233/6. 

1725)  F.  Spitta,  Die  Hymnologie  in  Bartels' 
Handbuch  z.  Gesch.  d.  dtsch.  Lit.  2.  Aufl. 
(JBL.  1908/9  N.  23,  S.  86/8.) 

1726)  J.  Westphal,  Das  ev.  Kirchenlied  nach 
seiner  geschichtl.  Eutwickelg.  3.  verm.  Aufl. 
L.,  Dürr.     XVIII,  221  S.     M.  3,20. 

Lokalgeschichtliches. 

1727)  F.  Spitta,  Die  ältesten  ev.  Liederbücher 
aus  Königsberg:  ZKG.  31,  S.  249-78,  415-58. 
(Dazu  P.  Tschackert:  ib.  S.  459.) 

1728)  P.  A.  Benziger,  Beitrr.  z.  kath.  Kirchen- 
lied in  d.  dtsch.  Schweiz  nach  d.  Refor- 
mation. Diss.  Freiburg  i.  Schw.  207,  XIII, 
72  S. 

Einzelne  Persönlichkeiten.    (Luther  s.  II,  6.) 

1729)  E.  Körner,  Erasmus  Alber.  (=  QDR. 
Bd.  16.)     L.,  Heinsius.  VIII,  203  S.    M.  6,50. 

1730)  id.,  E.  Alber  in  Hamburg:  ZVHamburgG. 
15,  S.  53-66. 

1731)  id.,  E.  Alber  in  Hessen:  BHessKG.  4, 
S.  156-66. 

1732)  F.  Spitta,  Herzog  Albrecht  v.  Preussen 
als  Liederdichter.  (JBL.  1908/9  N.  3380.) 
|[K.  Budde:  DR.  35^,  S.  186-94  („Ein  Hohen- 
zoller  als  Liederdichter");  R.  Günther: 
Christi  Welt.  24,  S.  266-70.]  | 

1733)  id.,  Beitrr.  z.  Frage  nach  d.  geistl.  Dichtg. 
d.  Herzogs  Albrecht  v.  Preussen.  II.  Die 
Markgrafenlieder:  AltprMschr.  47,  S.  50-112. 
(Auch  separat.    M.  0,60.) 

1734)  O.  Giemen,  P.  Eber  (1511—69):  RGG. 
2,  S.  180/1. 

1735)  A.  Henschel,  P.  Speratus:  Alte  Glaube 
11,  N.  31. 

1736)  W.  Diehl,  Archival.  Mitteilgn.  z.  Lebens- 
gesch.  V.  E.  Zinckevsen :  MschrGK.  15, 
S.  364/7. 

Einzelne  Lieder  und  Liederhandschi  iften. 

1737)  Acht  Lieder  aus  d.  Reformationszeit. 
Festgabe  d.  Gesellschaft  für  dtsch.  Lit.  für 
R.  V.  Lilieucron  z.  8.  XIL  1910.  B.-Zehlen- 
dorf,  Behrs  Verl.  9  Tafeln.  VII,  9  S. 
M.  10,00. 


1738)  F.  Spitta,  Aus  d.  LiederHammIg.  des  H. 
V.  Miltitz:  MschrGK.  15,  8.  l!K)/3. 

1739)  F.  Erckmann,  Altdtsch. Weihnacht«- u. 
Neujahrslieder:  MusWBl.  41,  S.  433-41. 

1740)  J.  Smend,  Der  „MorgeDstern"  als 
Hochzeitslied:  MschrGK.  15,  8.  217-26, 
249-53. 

(Wie  schön  leuchtet  d.  Morgenstern.) 

1741)  P.  Runge,   Maria  muter  reinu  mait. 

(=  N.  251,  S.  256-67.) 

Weltliche  Lyrili: 

Meistergesang. 

1742)  H.  Lütcke,  Studien  z.  Philosophie  d. 
Meistersänger.  Gedankengang  u.  Termino- 
logie.    Diss.     Berlin.     XIII,  79  S. 

1743)  A.Wallenskiöld,  Le  conte  de  la  femme 
convoitöe  par  son  beau-frfere:  Acta  socie- 
tatis  seien t.  fennicae  34,  N.  1. 

(S.  161-72:  Meisterlied  v.  A.  Paumholtz  „Die  Keiserin 
V.  Rom  u.  d.  Teichners  „Crecentla".) 

1744)  H.  G  i  1 1  e  ,  Die  bist.  u.  polit.  Gedichte 
Michel  Beheims.    (=  N.  979.) 

1745)  K.  Westermann,  Der  Meistersinger 
D.  Holzmann.     Diss.      Strassburg.     83  S. 

1745  a)  A.  G  e  b  h  a  r  d  t ,  Zu  A.  Österreichers 
Schwerdttanz:  ZDPh.  42,  S.  97-108. 

1746)  H.  Sachs,  Ausgew. Werke.  (2  Bde.)  Bd.l: 
Gedichte.  Bd.  2:  Dramen.  L.,  Insel- Verl. 
XII,  322,  351  S.     M.  10,0(). 

1746a)  R.  Buchwald,  Über  einige  Ver- 
leger u.  Illustratoren  des  H.  Sachs. 
(=  N.  1793.) 

1747)  F.  B  e  h  r  e  n  d  ,  W.  Spangenberg  zu 
Strassburg  (etwa  1570—1637):  VossZgß. 
N.  31/2. 

1748)  E.  M(artin),  W.  Spangenberg,  Gesch.  d. 
Meistergesangs:  JbGElsLothr.  26,  8.  231/3. 

Andere. 

1749)  K.  Stenzel,  Ein  unbekanntes  Gedicht 
v.  S.  Brant:  JbGElsLothr.  26,  S.  165/6. 

1750)Chr.v.Schallenberg(1561— 97),  Latein, 
u.  dtsch.  Ciredichte  mit  Anmerkgn.  her.  v. 
H.  Hur  eh.  (=  BLVSt.  N.  253.)  Tübingen. 
XXIV,  230  S.    (Nur  für  Mitglieder.) 

Yolkslied  und  volkstUmliohes  Lied. 

Liedersammlungen. 

1751)  A.  D  a  u  r ,  Das  alte  dtach.  Volkslied. 
L.,  Quelle  &  Meyer.  1909.  VII,  200  S. 
M.  6,00, 

1752)  Ch.  A.  Williams,  Zwei  dtsch.  Lieder- 
bücher d.  16.  Jh.  im  Vatikan:  JEPh.  8, 
8.  489-500. 

(Liederbüchlein,  Frankf.  N.  Bässen»  1580.  —  Llcder- 
bächlein  Collen  H.  Nettessem  'o-J.].) 

1752)  F.  Spitta,  Die  Liederh?.  d.  P.  Kugel- 
mann (1558).    (=  N.  251,  8.  272/7.) 


103 


II,  3.    Epos. 


104 


Einzelnes. 

1753)  Wilhelmus  v.  Nassowen:   TglRsB.  N.  40. 
1753a)  E.  Hoffmann-Krayer,  Ein  Bad- 

schenkengedicht   aus   d.  Wende  d.  15.  Jh.: 
SchwAVolksk.  14,  S.  247-50. 

1754)  G.  Liebe,  Schmähgedicht  V.  1580:  GBll- 
Magdeburg  44,  S.  245-62. 

1754a)  E.  Fabian,  Zwickauer  Gelegenheits- 
poesie im  16.  Jh.:  MAVZwickau.  10,  S  129-39. 

Musikgeschichte. 

1755)  Dtsch.  Lieder  d.  15.  Jh.  (=  N.  229a, 
S.  404-20.) 

1755a)  F.  Zelle,  Die  Singweisen  d.  ältesten  ev. 
Lieder.  3.  Die  Melodien  aus  d.  J.  1526 — 45. 
Progr.  (Vgl.  JBL.  1899.)  B.,  Weidmann. 
4°.    S.  45-68. 


1756)  G.  Wust  mann,  Elias  Amerbach  (um 
1530-97):  SBIMusG.  11,  S.  137-40. 

1757)  G.  Aichingers  (1564—1628)  Ausgew. 
Werke.  Her.  v.  Th.  Kroyer.  (=  DDT. 
2.  Folge,  X,  1.)  L.,  Breitkopf  &  Härtel. 
1909.     4°.     CXXXIX,  129  S. 

(Einleitg.  —   G.  Aichingers  Leben  u.  Werke.  —   Mit 
neuen  Beitrr.  z.  Musikgeseh.  Ingolstadts  u.  Augsburgs.) 

1758)  A.  Gumpelzhaimer  (1559—1625),  Aus- 
gew. Werke.  Her.  v.  O.  Mayr.  (=  DDT. 
2.  Folge,  X,  2.)  Ebda.  1909.  4».  LXXXIII, 
99  S. 

1759)  Newe  Deudsche  Geistliche  Gesenge. 
CXXXIII.  Gedruckt  zu  Wittenberg  durch 
G.  Rhau  1544.  Her.  v.  J.  Wolf  f.  (=  DDT. 
Bd.  34.)  Ebda.  |[F.  Spitta:  MschrGK.  15, 
S.  41/6;  H.  Leichtentritt:  ZIMusG.  11, 
S.  254/6.]  I 


Altere    Epik    N.   1760. 
Chroniken   N.  1773.    — 


11,3 

Epos. 

Roman    N.   1764.     —     Schwankgammlungen    N.   1767.     —     Volksbücher    N.  1769. 


Ältere  Epik. 

1760)  H.  B.orgmann,  Über  d.  Wert  d.  hd. 
Eeinke-Übersetzg.  vom  J.  1544  u.  ihr  Ver- 
hältnis zu  d.  nd.  Vorlage  einerseits  u.  d. 
späteren  latein.  Bearbeitg.  v.  H.  Schopper 
andererseits.     Diss. 

1760a)  H.  Degering,  Van  den  Vos  Eeynaerde. 
(=  N.  752.) 

1761)  Reinart  de  Vos.  Naar  verschullende 
uitgaven  van  het  middeleeuwsche  epos 
herwrocht  door  St.  Streu vels.  Met  een 
inleiding  van  J.  W.  Muller  en  verlucht 
met  randem  en  teekeningen  door  B.  W. 
W  i  e r  i  n k.  Amsterdam,  L.  J.  Veen.  Fl.  27,00. 
i[M.  O.Henkel:  ZBFr.  NF.  2B,  S.  359-60.]  | 

1762)  R.  Benz,  Alte  dtsch.  Legenden.  (=  JBL. 
1908/9  N.  1087.) 

(Entb.  20  Legenden  aus  dem  1471  zu  Augsburg  gedr. 
Leben  d.  Heiligen.) 

1763)  H.  Kehr  er.  Die  drei  Könige  in  Lit.  u. 
Kunst.     (=  JBL.  1908/9  N.  1071.) 

(S.  83-95:  Dreikönigslegonde  aus  dem  J.  1475.) 

Roman. 

1764)  S.  Singer,  Die  Wiedergeburt  d.  Epos  u. 
d.  Entstehg.  d.  neuen  Romans.  (=  Sprache 
u.Dichtg.  Heft  2  [Tübingen,  Mohr],  S.  29-56.) 

1765)  O.  Weidenmüller,  Aus  d.  Jugend  d. 
dtsch.  Romans:  VossZgB.  N.  9. 

1766)  A.  B  e  n  c  k  e  ,  Vom  Urheber  d.  dtsch. 
Schelmenromans,  dem  Münchener  Hof- 
sekretär Aeg.  Albertinus:  ib.  N.  27. 

Schwanksainniliingen. 

1767)  0.  Denk  (O.v.  Schaching),  Alter  dtsch. 
Humor.  Sammig.  d.  besten  Schwanke  v. 
13.  bis  17.  Jh.  Mit  134  Nachbildgn.  alter 
Holzschnitte.  Regensburg,  Habbel.  XX, 
364  S.    M.  3,20. 


1768)  J.  Weigert,  Dtsch.  Volksschwänke  d. 
16.  Jh.  (=  Sammig.  Kösel  Bd  32.)  Kemp- 
ten, Kösel.     208  S.    M.  1,00. 

Tolksbücher. 

1769)  E.  Bernhöft,  Das  Lied  vom  hörnernen 
Siegfried.  Vorgesch.  d.  Druckredaktion  d. 
16.  Jh.     Diss.     Rostock.     128  S. 

1770)  Die  Schildbürger.  Ihre  Weisheit  u.  grosse 
Torheit.  Selected  by  F.  B  e  t  z.  Boston, 
Heath.     126  S.    30  c. 

1770a)  J.  Morris,  The  Schildbürger:   PMLA. 

23    N.  13. 
1771)'    R.     j.     Hecht,     Till     Eulenspiegel: 

Hannoverland  S.  225/8. 

1772)  K.  Henniger,  Till  Eulenspiegel.  Mit 
Abbildgn.  v.  A.  Geigenbauer.  (=  Bücher 
d.  dtsch.  Jugend  Bd.  7.)  München,  Seyfried 
&  Co.    VII,  144  S.     M.  1,50. 

Chroniken. 

1773)  L.  Bönhoff,  P.  Albinus,  Annabergische 
Annales  de  anno  1492—1539.  Krit.  Ausg.: 
MVGAnnaberg.  3,  N.  1 . 

1774)  Chroniken  d.  Stadt  Bamberg.  2.  Hälfte. 
Chroniken  z.  Gesch.  d.  Bauernkrieges  u.  d. 
Markgrafenfehde.  Bearb.  v.  A.  Chroust. 
(=  VGesFränkG.  T,  1.)  L.,  Quelle  &  Meyer. 
XCII,  717  S.    M.  28,00. 

1774  a)  Die  Limburger  Chronik.  Nach  d.  ältesten 
Drucke  v.  1617.  Mit  Wort-  u.  Sacherklärgn. 
her.  V.  F.  Zurbonsen.  (=  Sammig.  ge- 
schichtl.  Quellenschriften  f.  d.Unterr.  5.  Heft.) 
Düsseldorf,  Schwamm.     VI,  90  S.     M.  1,00. 

1775)  Die  Chroniken  d.  niedersächs.  Städte. 
Lübeck.  Bd.  4.  (=  Chroniken  d.  dtsch. 
Städte  V.  14.-16.  Jh.  Bd.  30.)  L.,  Hirzel. 
XLII,  390  S.     M.  16,00. 


105 


ir,  4.    Drama. 


106 


1776)  Die  Chroniken  d.  Klosters  Rihnitz.  Bearb. 
V.  F.  Techen.  (=  MecklenbGQ.  Bd.  1.) 
Schwerin,  Bärensprung.  1909.  XVIII,  279  S. 
M.  8,00. 

1777)  K.  Zciimer,  Die  Sachs.  Weltchronik,  e. 
Werk  Eikes  v.  Kepgow.  (=  N.  229,  S.  13f>74, 
839-41.) 

1778)  H.  B  r  e  n  n  w  a  1  d  ,  Schweizerchronik. 
2.  Bd.  Her.  V.  R.  Luginbühl.  (=  Quellen 
z.  schweizer.  Gesch.  Abt.  I.  Bd.  2.)  Basel, 
Baseler  Buch-  u.  Antiquariatshdlg.  778  S. 
Mit  4  Faks.    M.  16,00. 


1779)  Des  Schweizerchronisten  Aeg.  Tschudi 
Bericht  über  d.  Befreiung  d.  Waldstätte. 
Neu  her.  V.  Paul  Meyer.  München,  Beck. 
VI,  53  S.    M.  i,m. 

1780)  J.  Klapper,  Kine  Weltchronik  de»  aus- 
gehend. MA.:  MSchlesGesVolksk.  11,8. 119-41. 

1781)  Die  Hauschronik  d.  Familie  Hell  (1487 
bis  164G),  insbes.  d.  Lebensauf zeichngn.  de« 
Elias  Holl,  Baumeister  d.  Stadt  Augsburg. 
Her.  V.  Chr.  Meyer.  München,  Klüber. 
89  S.  M.  2,00.  |(J.  Baum:  DLZ.  32, 
S.  2409-10  (ablehnend).]' 


11,4 

Drama. 

Geiitltobes  and  Sohaldrain»  K.  1782.  -  WeUIiohes  Drama   (H.  Sach«)  N.  1786.  —  TheaUrgeiehiehta   N.  1808.  — 


Oclstllclies  und  Sohuldrama. 

17H2)    G.   Dinges,    Untersuchgn.  z.   Donau- 

eschinger  Passionsspiel.     (=  GernianAbhh. 

Heft  35.)      Breslau,    M.  &  H.  Marcus.    V, 

156  S.    M.  5,60. 
178.3)  G.  Grab  er,  Das  Christi.  Leidensspiel  aus 

Görz:  Carinthia  I,  100,  S.  89-95. 

(Zu  e  Autsatze  v.  K.  Lustig  in  d.  DUoimat.  N. 9-12.) 

1784)  Schmidt,  Das  dtsch.  Schuldrama  d. 
16.  Jh.  mit  bes.  Berücksichtigg.  Berlins: 
Alt-Berlin  27,  S.  70/3. 

1785)  ü.  Kämmel,  Gesch.  d.  Leipziger  Schul- 
wesens.   (=  JBL.  1908/9  N.  3209.) 

(S.  15,  17,  28,  .1.5,  138  bell.  Schulkomödien.) 

Weltliches  Drama: 

Allgemeines. 

178«)  F.  Hamm  es,  Das  Zwischenspiel  im 
dtsch.  Drama  von  seinen  Anfängen  bis  z. 
Auftreten  d.  engl.  Komödianten.  Diss. 
Heidelberg.     91  S. 

1787)  Mauermann,  Die  Bühnenanweisgn.  im 
dtsch.  Drama  bis  1700.  Bibliographie,  Ein- 
leitung u.  Kapitel  I.  Diss.  Berlin.  XXIX, 
58  S. 

H.  Sachs. 

1788)  A.  Eichler,  Chr. Werniokes  H.  Sachs  u. 
sein  Drydensches  Vorbild  Mc  Flecknoe: 
ZVLR.  17,  S.  208-24. 

1789)  H.  Eulenberg,  H.Sachs:  Lesel,N.  14. 

1790)  J.  Bei f US,  H.  Sachs  u.  d.  Reformation 
bis  z.  Tode  Luthers:  MVGNürnberg.  19, 
S.  1-76. 

1791)  A.  Möller  v.  d.  Brück,  Sachs  u. 
Grimmeishausen.     (=:  N.  51,  Bd.  8.) 

1792)  W.  Wa ckenroder,  Schilderung d.  dramat. 
Arbeiten  d.  Meistersängers  H.  Sachs.  (Bruch- 
stück.) (==  id.,  Werke  u.  Briefe.  Her.  v. 
F.  V.  d.  Leyen.  Bd.  2  [Jena,  Diederichs], 
S.  323-31.) 

1793)  R.  Buchwald,  Über  eini(?e  Verleger  u. 
Illustratoren  d.  H.  Sachs:  ZBFr.  NP\  2, 
S.  233-45. 

1793a)  F.  Spina,  H.  Sachs  in  alttschech.  Ge- 
wände: ASPh.  31,  N.  3. 


1794)  H.  Sachs,  Ausgew. Werke.  Bd. 2:  Dramen. 

(=  N.  1746.) 
179.5)  id.,  Vierzig  Spiele.    Für  d.  Gebrauch  bei 

Aufführgn.  bearb.  v.  F.  v.  Jäger.  Nürnberg, 

Stich.    XII,  528  S.    |[Th.  Hampe:  LE.  13, 

S.  304/5.]| 
1795a)  R.  Buchwald,   Drei  Leipz.  Schwanke 

des  H.  Sachs:  Leipz.  Kalender  1911,  S.  165. 

1796)  id.,  Fengo,  ein  Fürst  in  Itlandt  usw.  Her. 
V.  W.  List.    (=  N.  711.) 

1797)  P.  Gruse,  Zum  „Henno"  d.  H.  Sachs: 
ZDPh'.  42,  S.  344/5. 

1798)  H.  Sachs,  Lustige  Tragedi  u.  traurige 
.    Comedi.  Wien,  Konegen.  IV,  152  S.   M.  2,00. 

1798a)  A.  L.  Stiefel,  H.  Sachs'  Drama  „Der 
Marschalk  mit  seinem  Sohn"  u.  seine 
Quellen«:  ZDPh.  42,  S.  428-46. 

1799)  A.  Kellner,  Über  „Die  ungleichen  Kinder 
Evä-  V.  H.  Sachs:  ZDU.  24,  S.  417-40. 

1800)  J.Winzer,  Die  ungleichen  Kinder  Evas 
in  d.  Lit.  d.  16.  Jh.  Diss.  Greifswald.  80  8. 
(Beh.  u.  a. :  Sachs,  Knaust,  Birck,  Quiting,  Selneccer, 
Schnuor,  Stricker,  Ketzel.) 

Fastnachtsspiel. 

1801)  Lucie  Stumm,  Ein  Nachahmer  N. 
Manuels:  AnzSchwAK.  10,  S.  326-37. 

1801a)  E.  Kreisler,  Die  dramat.  Werke  v. 
P.  Probst.  (JBL.  1906/7  N.  2572.)  |[A.  L. 
Stiefel:  ZDPh.  42,  S.  483/5  (mit  Be- 
richtiggn.).]! 

1802)  M.  Urban,  Fastnachtsspiele  in  Alt-Eger: 
Egerer  Jb.  49,  S.  129-37. 

Theatergesebichte. 

1803)  C.  Stephan,  Das  altdtsch.  Theater: 
DBühne.  2,  S.  336;8. 

1803  a)  H.  K  n  i  8  p  e  1 ,  Die  dramat.  Kunst  in 
Darmstadt  1567—1810.     (=  N.  2146.) 

1803b)  M.  Vogeleis,  Quellen  u.  Bausteine  z. 
Gesch.  d.  Musik  u.  d.  Theaters  im  Elsass 
500—1800.  Strassburg,  Le  Roux.  84  S. 
M.  10,00. 

1804)  John  Tucker  Murray,  English  dramatic 
companies  1558  —  1642.  2  vols.  London, 
Constable.  XVI,  370  S. ;  XU,  434  S.  Sh.  31/6. 
i[M.  Förster:  JbDShG.  47,  S.  350/l.]| 


107 


II,  5.     Didaktik. 


108 


II,  5 

Didaktik. 

Oeistliohe   Didaktik    (Mysük,    Erbaunngsliieratur)    N.  1805.    —    Gelehrtengeschiohte :    MUtoriker,    Chronisten    und 
Geographen   N.  1817.  —  Ärzte,  Alchimisten,  Naturforscher  N.  1823.  —  Didaktische  Dichtung  (Fischart,  Murner)   N.  1830.  — 


Geistliche  Didaktik: 

Mystik. 

1805)  W.  Dolch,  Die  Verbreitg.  oberländ. 
Mystikerwerke  im  Niederländischen.  Diss. 
Leipzig.  91  S.  |[N.  van  Wijk:  JBGPh.  31, 
S.  180.]  I 

1806)  W.  Rügamer,  Die  Lehre  v.  d.  drei 
Wegen  in  d.  dtsch.  Literatur  d.  MA. 
(=  N.  835.) 

1807)  Meister  Eckharts  Buch  d.  göttl.  Tröstung 
u.  Von  d.  edlen  Menschen  (Liber  benedictus). 
Her.  V.  Ph.  Strauch.  (=  Kleine  Texte  für 
theolog.  u.  philolog.Vorlesgn.  u.  Übgn.,  her. 
V.  H.  Lietzmann.  N.  55.)  Bonn,  Marcus 
&  Weber.     51  S.     M.  1,20. 

1808)  Dtsch.  Mystiker.  I.  Seuse.  Her.  v.  W. 
Oehl.  (=  Sammig.  Kösel  Bd. 35.)  Kempten, 
Kösel.    203  S.    M.  1,00. 

1809)  O.  Mausser,  Eine  Fahrt  durch  d.  Eeiche 
d.  Jenseits.  Unbekannte  dtsch.  Jenseits- 
visionen: Walhalla  6,  S.  200-71. 

Erbauungsliteratur. 

1810)  St.  Beisse l,  Gesch.  d.  Verehrg.  Marias 
im  16.  u.  17.  Jh.  Ein  Beitrag  z.  Religions- 
wissenschaft u.  Kunstgesch.  Freiburg  i.  B., 
Herder.     IX,  517  S.     M.  12,00. 

1810a)  N.  Paulus,  Ablasspredigten  im  aus- 
gehenden MA.:  KVZgB.  KU. 

1811)  J.  M.  B.  Clauss,  Krit.  Übersicht  d. 
Schriften  über  Geiler  v.  Kaysersberg:  HJb. 
81    S.  485-519. 

1812)'Aurich,  J.' Geiler  (1445—1510):  EGG.  2, 
S.  1197. 

1818)  N.  Paulus,  Geilers  Stellg.  z.  Hexen- 
frage: ElsässMschr.  1,  S.  9-23. 

1814)  L.  Roll,  J.  Geiler  v.  Kaisersberg:  Tgl- 
RsB.  N.  56. 

1815)  J.  Geilers  400.  Todestag:  LE.  12,  S.  1014. 

1816)  H.  Rott,  Neue  Quellen  für  d.  Akten- 
revision d.  Prozesses  gegen  J.  Sylvan  u. 
Genossen:  NAGHeidelberg.  8,  S.  184-267; 
9,  S.  1-64. 

(A.  Neuser.) 

Gelehrtengeschichte: 

Historiker,  Chronisten,  Geographen. 

1817)  D.  Brader,  Die  Entwickig.  d.  Geschichts- 
unterrichts an  d.  Jesuitenschulen  Deutsch- 
lands u.  Österreichs  (1540—1774):  HJb.  31, 
S.  728-59. 

1818)  J.  Zeller,  A.  Althamer  als  Altertums- 
forscher. Mit  e.  Nachtr.  v.  A.  Rüttel: 
WürttVjhh.  NF.  19,  S.  428-46. 

1S19)  P.  Dirr,  Cl.  Jäger  u.  seine  Augsburger 
Ehrenbücher  u.  Zunftchroniken :  ZHV- 
Schwaben  36,  S.  1-32. 

1819a)  Alois  Fischer,  Die  literar.  Tätigkeit 
des  Joh.  Heinr.  v.  Pflaumern,  1584—1671, 
Doktors   beider   Rechte,   Anwalts,    Kaiserl. 


Rats  u.  Bürgermeisters  d.  freien  Reichsstadt 
Überlingen  am  Bodensee.  Diss.   Bonn.  VIII, 

128  S. 

(Beb.  auch  die  geograph.-hist.  u.  d.  Jurist-  Schriften.) 

1820)  K.Schneider,  Die  burgundische Hystorie 
u.  ihr  Vf.:  JbGElsLothr.  26,  S.  95-164. 

(H.  E.  Tusch  [DüschJ.) 

1821)  O.  Hupp,  Ph.  Apians  Bayer.  Landtafeln 
u.  P.  Weiners  Chorographiaa  Bavariae. 
Frankfurt  a.  M.,  Keller.  39  S.  Mit  Fak- 
similes u.  Karte.     M.  7,00. 

1822)  Der  „Dtsch.  Ptolemäus"  aus  d.  Ende  d. 
15.  Jh.  (um  1490)  in  Faksimiledruck  her.  v. 
J.  Fischer.  (=  Drucke  u.  Holzschnitte  d. 
15.  u.  16.  Jh.)  Strassburg,  Heitz.  455  S. 
Mit  1  Karte.     M.  8,00. 

Ärzte,  Alchimisten,  Naturforscher. 

1823)  F.Dannemann,  Die  Naturwissenschaf  ten 
in  ihrer  Entwickig.  u.  in  ihrem  Zusammen- 
hang. 1.  Bd.:  Von  d.  Anfängen  bis  z. Wieder- 
aufleben d.  Wissenschaften.  L.,  Engelmann. 
VII,  373  S.     Mit  Abbildgn.     M.  9,00. 

1824)  W.  Hess,  Himmels-  u.  Naturerscheingn. 
in  Einblattdrucken  d.  15.  bis  18.  Jh.:  ZBFr. 
NF.  2,  S.  1-20,  75-104,  301-20,  341-68,  396-404. 

1825)  Hein  eck,  Altkumistica.  Ein  Mühlhäuser 
Druck  vom  J.  1616:  MühlhäuserGBll.  11, 
S.  49-55. 

(J.  Clajus  über  Alchimie.) 

1826)  R.  Petsch,  Der  bist.  Doctor  Faust. 
(=  N.  699.) 

1827)  Des  Ortloff  v.  Bayerland  Frauenbüchlein 
gedr.  vor  1500.  (=  N.  1829  a.)  München, 
Kuhn.     14,  31  S.     Mit  Tafeln.     M.  2,50. 

1828)  0.  Giemen,  G.  Pylander:  NASächsG. 
30,  S.  335-48. 

1829)  G.  Klein,  Zur  Bio-  u.  Bibliographie 
Rösslins  u.  seines  Rosengartens:  AGMediz. 
3,  S.  304-34. 

1829a)  E.  Rösslin,  „Rosengarten",  gedr.  im 
J.  1513.  Her.  v.  G.  Klein.  (=  Alte  Meister 
d.  Medizin  u.  Naturkunde  2.)  München, 
Kuhn.  110,  XVII  S.  Mit  Abbildgn.  u. 
Tafeln.     M.  7,00. 


Didaktische  Dichtung : 

S.  B  r  a  n  t.     J.  F  i  s  c  h  a  r  t. 

1830)  A.  Lau,  S.  Brant:  Alter  Glaube  11,  N.  34. 

1831)  A.  Götze,  J.  Fischart  (1548—90):  RGG. 
2,  S.  902. 

1831a)  A.  Hauffen,  Moscherosch-Lit.    Mit  e. 

Exkurs  über  Fischart:  ZDPh.  42,  S.  345-56. 

(W.  Hinze.  —  .7.  Beinert.) 
1831b)     id.,     M.    Pfeiffers     Amadis  -  Studien. 

(=  N.  758.) 

1832)  O.  Moser,  Sprachl.  Studien  zu  Fischart. 
(=  N.  982.) 

1833)  L.  Sainöau,  Les  interpr^tes  de  Rabelais 
en  Angleterre  et  en  Allemagne:  R.  des  ötudes 
Rabelaisiennes  7,  S.  137-258. 

(S.  206-38    Fischart  ) 


109 


II,  6.    Luther  und  die  Reformation. 


110 


Th.  Murner.     B.  Waldis. 
1S34)  Th.  M urner,  Die  Mühle  v.  Schwindels- 


heim 


m.      Strassburg,    Matth.    Ilupfuff    1515. 

Zwickauer  Facöimiledrucke  2.)    Zwickau, 

Üilmanu.     75  8.     Mit  Abbildgn.      M.  4,20. 

IfA.  Götze:  NJbbKlAitGL.  25,  8.  73!M0.J| 

1834a)  H.   Kleinstück,   Die  Khythmik  d. 

kurzen  Reimpaare  bei  B.  Waldis.  (=N.1427.) 


Verschi  edenes. 

1835)  J.  Bolte,  Bilderbogen  d.  16.  u.  17.  Jh.: 
ZVVolksk.  20,  S.  182-202.  (Vgl.  JBL.  1908/9 
N.  3553.) 

1835a)  O.  ('lernen.  Ein  dtsch.  Testamentum 
Porcelli:  NJbbKlAitGL.  25,  8.458-63. 

(J.    Weber:      Czum    Leser.       Kln    Teiitament    elnw 
Swien.) 


11,6 

Luther  und  die  Reformation. 

Allgemeine  Reforraationsgesohiohte:  Biblioffraphisches  und  Sammelwerke  N.  1836.  —  All|;ameinei 
nnd  Oe8ftnitd:ir8ielInn(?en  N.  1839.  —  SpezialKescliichtliohes  N.  1856.  —  Flngscliriften  N.  1859.  —  Briefe  N.  18«4.  —  Kathollaebe 
Kirche  (Gegenreformation)  N.  186,5.  —  M.  L  u  t  h  e  r  (Gesamtdarstellungen,  Charakteristiken,  Blographitche  EinMlbeit«a, 
Persönliche  Beziehungen,  Werke)  N.  1877.  —  Melanchthnn  N.  1937.  —  Territoriiil-  und  Lnkalgeschichte:  Deataobland  N.  194«! 
—  Österreich   N.  1949.   -   Polen   N.  1951.  -    Schweiz   (Zwingli,  Calvin)    N.  1953.  — 


Allgomeine  Rorormationsgot<chichte. 

Bibliographisches  und  Sammehoerke. 

183(1)  .W.  Köhler,  Kirchengesch.  vom  Beginn 
d.  Reformation  bis  1648:  ThJB.  28,  S.  437-615. 

1836  a)  Coilectio  Weigeliana.  Wertvolle  Werke 
d.  lleformationslit.  aus  d.  Nachlass  d.  ver- 
storbenen Buchhändlers  T.  0.  Weigel.  (= 
Lagerkat.  N.  138.)  L.,  Weigel.  122  S.  M.  2,00. 

1837)  Bibliotheca  Theologia  W.  Jackson.  Paris. 
L.,  Harrassowitz.  IV,  398  S.  M.  3,00.  i  G. 
Kawerau:  DLZ.  31,  S.  2189-90.]| 

1837a)  J.  Luther,  Aus  d.  Druckerpraxis  d.  Re- 
formationszeit. (Aus:  CBlBibl.  27.)  Ebda 
S.  235-64.     M.  1,00. 

1838)  Archiv  für  Keforiiiationsgeschichte.  Bd.  2. 
L.,  Heinsius.     460  S.     M.  13,60. 

(Enth.  u.  a. :  S.  1.55:  Die  Publizistik  d.  Schmalkald. 
Krieges  I.  —  S.  56-62 :  E.  Kroker,  Rovers  Hss.-Bde. 
u.  Luthers  Tisobreden  ir.  —  S.  121-31:  P.Vetter,  Ein 
ungedruckter  Briet  d.  J.  Jonas  1537.  —  S  1.35-84,  294  347  : 
N.  Müller,  Die  Wittenberger  Bewegg.  1521/2.  — 
8.  185-84,  294  347:  V.  Schultze,  Das  Tagebuch  des 
Grafen  Wobach  II.  v.  Waldeek  zur  Regensb  Religions- 
freiheit. —  S. 95-120,  227-32,350/7,  440-60.  Bibliographie.) 

1838  a)  Schriften  d.Vereins  f.  Reformationsgesch. 
Heft  100.    L.,  Haupt.  III,  IV,  348  S.  M.  4,80. 

(Enth.  u.a.:  S.  1-59:  Fortschritte  in  Kenntnis  u  Vi-r- 
sländnis  d.  Ref. -Gesch.  —  S.  61-280:  «.Scheel,  Die 
Entwickelg.  Luthers  bis  zum  Abschliiss  d.  Vorlesg. 
über  d  Römerbrief.  -  S.  231-72:  K  Bauer,  Luther 
u.  d  Pnpst.  —  S.  ;J35-48:  Kleine  Beitrr  fG.  Kawerau, 
Briefe  d.  Mansfelder  Rates  Rühe!  an  Luther  1625  — 
Eine  Wette  über  Luthers  Doktorat].) 

Allgemeines  und  Gesamtdarstellungen. 

1839)  K.  Burdach,  Sinn  u.  Ursprung  d.  Worte 
Renaissance  u.  Reformation.     (=  N.  1073.) 

1840)  B  F  a  b  e  r ,  Apologie  der  Reformatoren. 
Auch  eine  Enzyklika  nebst  einen  offenen 
Brief  an  Herrn  Justizrat  Prof.  Dr.  D.  Kahl. 
L.,  Eckardt.     20  S.     M.  0,30. 

1841)  Karl  Bauer,  Was  ein  evangel.  Christ 
heute  wissen  muss.  Heidelberg,  Evangel. 
Verlag.     VIII,   159  S.     M.  1,50. 

1842)  T  h.  F r  a n  k ,  Wert  u  Bedeutg.  d.  deutschen 
Reformation  in  religiöser  u.  weltl.  Beziehe. 
B.,  Rehtwisch  &  Langeworth.  23  S.  Mit 
Bildnis.    M.  0,20. 


1843)  A.  H  a  u  c  k  ,  Deutschland  u.  d.  pftpstl. 
Weltherrschaft.  Progr.  L.,  Edelmann.  51  S. 
M.  1,80. 

1844)  J.  Schmidlin,  Der  Weg  zum  bist.  Ver- 
ständnis d.  Luthertums.  (=  3.  Vereinsschrift 
d.  GörresGes.  1909,  S.  32-45.) 

1845)  F.  J.  Schmidt,  Die  weltgeschichtl.  Mis- 
sion des  Protestantismus.  B. -Schöneberg, 
Protest.  Schriften  vertrieb.      18  S.     M.  0,60. 

1846)  Sylvester,  Die  Reformation  u.  d. 
neuere  Philosophie:  Wartburg  9,  S.  457/9, 
465/6. 

1847)  F.  M.  Schiele,  Luther  u.  Luthertum  in 
ihrer  Bedeutg.  für  Schule  u.  Erziehg.  (JBL. 
1 908/9,  N.  2904.)  |  [ A.  S  e  1 1  s  c  h  o  p  p :  AELKZ. 
43,  S.  988-93,  1014/8,  1042/6  (scharf  ab- 
lehnend.) ]| 

1848)  A.  Baudrillart,  The  catholic  church, 
the  renaissance  and  protestantisme.  London, 
Kegan  Paul.     1909.     360  S.     Sh.  7/6. 

1849)  H.  Gee,  The  reformation  period.  London, 
Methuen.     1909.     280  S.     Sh.  2/. 

1850)  K.  Heusse,  Kompendium  d.  Kirchen- 
gesch. 2.  verbesserte  Aufl.  Tübingen,  Mohr. 
XXXII,  612  S.    M.  9,00. 

1851)  Im  Morgenrot  d.  Reformation.  Her.  v. 
J.  V.  Pf lugk-Harttung  in  Verbindg.  mit 
hervorragenden  Fachgelehrten.  Lfg.  1/9. 
St.,  F.  Lehmann.  S.  1-320.  Mit  Abbildg. 
Je  M.  0,60. 

1852)  E.  Troeltsch,  Protestant.  Christent.  u. 
Kirche  in  d.  Neuzeit.  (=  Kultur  d.  Gegenw. 
(L.,  Teubner.]    I,  4,  S.  431-792.) 

1853)  K.  Seil,  Christentum  u.  Weltgeschichte 
seit  d.  Reformation.  Das  Christentum  in 
seiner  Entwickig.  über  d.  Kirche  hinaus. 
(=  AN&G.  Bd.  298.)  L.,  Teubner.  IV,  123  S. 
M.  1,00. 

1854)  E.  Thrändorf  u.  H.  Meltzer,  Kirchen- 
geschichtl.  Lesebuch  f.  Oberklassen  höherer 
Schulen.  II.  Teil:  Reformation  u.  Gegen- 
reformation. 2.  verm.  Aufl.  Dresden,  Bleyl 
&  Kaemmerer.     VIII,  217  S.     M.  1,75. 

1855)  H.Wace,  Principles  of  the  reformation. 
Practical  and  historical.  London,  Nisbet 
262  S.    Sh.  5/. 


111 


II,  6.     Luther  und  die  Eeformation. 


112 


Spezialgeschich  tliches . 

1856)  L.  Cardauns,  Zur  Gesch.  d.  kirchl. 
Unions-  u.  Eeformbestrebgn.  v.  1538 — 42. 
(=  Bibl.  Preuss.  Hist.  Inst.  Rom.  Bd.  5.)  Rom, 
Loescher.  XIII,  312  S.  M.  10,50.  |[Schorn- 
baum:  ThLZ.  35,  S.  660/l.]| 

1857)  J.  Ph.  Richard,  The  confessional  history 
of  the  lutheranisme.  Philadelphia,  Luther 
Publ.  Society.     1909.     VIII,  637  S. 

1858)  E.  Troelts'ch,  Die  Soziallehren  d.  christl. 
Kirchen.  III.:  ASozialw.  29,  S.  1-48,  381-416. 

Flugschriften. 

1859)  E  Voss,  German  pamphleteers  of  16**' Cen- 
tury: ModPhil.  7,   S.  485-505. 

(Der  gestryfft  schwitzer  Baur.)' 

1860)  Karsthans  (1521).  Her.  v.  Herb.  Burck- 
hardt.  (=  Flugschrr.  a.  d.  ersten  Jhrr.  d. 
Reformation.  Heft  1.)  L.,  Haupt.  133  S. 
M.  3,60. 

1861)  Das  Vaterunser,  ausgelegt  durch  Byn- 
walth,  Prediger  zu  Gdantzk  (1525).  Her. 
V.  Herm.  Frey  tag.  —  Haushaltungs- 
büchlein, her.  V.  O.  Giemen.  (=  N.  1860, 
Heft  2.)     Ebda.     41  S.     M.  1,20. 

1862)  Colloquium  Cochlaei  cum  Luthero  Wor- 
matiae  olim  habitum  (1521).  Her.  v.  J.  Gre- 
ving.  (=  N.  1860,  Heft  3.)  Ebda.  42  S. 
M.  1,20. 

1863)  E.  Voss,  Der  Lutherische  Pfaffennarr: 
PMLA.  25,  N.  3. 

Briefe. 

1864)  O.  Giemen,  Briefe  aus  d.  Reformations- 
zeit: ZKG.  31,  S.  81-105,  300-23. 

(Briefe  v  Reuchlin,  Eobanus  Hessus,  Erasmus,  Bugen- 
hagen, J.  Milich,  V.Dietrich,  J. Spaugenberg,  Luther, 
Spalatin,  J.  Richwin,  A.  Musa,  Chr.  Brück,  J.  Coiiziger, 
A.  Otho,  Erasmus  Alberus,  H.  Weller,  Graf  G.  E. 
V.  Henneberg,    G.  Major.) 

Katholizismus  (Gegeiireformatioii). 

1865)  J.  Schmidlin,  Die  kirchl.  Zustände  in 
Deutschland  vor  dem  30jähr.  Krieg.  Tl.  2/3. 
(=  EEJGD.  Bd.  7,  Heft  3/6.)  Freiburg, 
Herder.  VIII,  166  S.;  XIII,  254  S.  M.  4,60; 
M.  7,00.  |[J.  Loserth:  DLZ.  32,  S.  689-92 
(ablehnend).]! 

(Bayern.  —  West-  u.  Norddeutschland.) 

1866)  ib.,  Die  innerösterr.  Gegenreformation 
u.  d.  bischöfl.  Romberichte:  HPBll.  145, 
S.  375-93. 

(Gegen  J.  Loserth.) 

1867)  W.  Ohr,  Die  Jesuiten.  (=  Polit.  Hand- 
bücherei, Heft  3.)  München,  Buchhdlg. 
Nationalverein.     1911.     72  S.     M.  J,00. 

1868)  H.  Stoeckius,  Forschgn.  z. Lebensordug. 
d.  Gesellschaft  Jesu  im  16.  Jh.  1.  Stück: 
Ordensangehörige  u.  Externe.  München, 
C.  H.  Beck.    VIII,  57  S.     M.  2,00. 

1869)  J.  Al^andre  (Aleander),  Lettres  famil. 
(1510  —  40).  Publiöespar  J.  Paquier.  (Aus: 
REH.)    Paris,  Picard.  1909.  19]  S.  Fr.  5,00. 

1870)  Nuntiatur  des  Bischofs  P.  Bertano  v.  Fano 
1548/9.  Bearb.  v.  W.  F  r  i  e  d  e  n  s  b  u  r  g. 
(=  Nuntiaturberr.  aus  Deutschland  I.  1533 
bis  1559.  Her.  durch  das  Kgl.  Preuss.  In- 
stitut im  Rom.  Bd.  11.)  B.,  Bath.  LIII, 
863  S.    M.  37,00. 


1871)  Bauer,  Carlo  Borromeo  u.  seine  Zeit. 
Ein  Bild  aus  den  Tagen  d.  Gegenreformation 
als  Spiegelbild  für  unsere  Gegenwart,  ent- 
worfen aus  Anlass  d.  Borromäus-Enzyklika. 
(=  Flugschrr.  d.  Evangel.  Bundes  293.)  Halle, 
Verlag  d.  Evangel.  Bundes.     22  S.     M.  0,30. 

1872)  J.  Greving,  J.  Eck  (1486— 5143):  RGG.  2, 
S.  185-7. 

1873)  J.  Deutsch,  K.  Leib,  Prior  v.  Rebdorf. 
(=  RStT.  Heft  15/6.)     Münster,  Aschendorff. 

XV,  207  S.     M.  5,60. 

1874)  J.  Schlecht,  K.  Leib,  Briefwechsel  u. 
Diarien  (JBL.  1908/9,  N.  3620).  |[G.  Bes- 
sert: ThLZ.  35,  S.  626/9.  (Mit  Berichtiggn.).]| 

1875)  Jos. Schweizer,  Ambr.  Catharinus  Politus 
(1484—1553),  ein  Theologe  d.  Reformations- 
zeitalters.  Sein  Leben  und  seine  Schriften. 
(=  RStT.  Heft  11/2.)     Münster,  Aschendorff. 

XVI,  308  S.    M.8,50.    |[A.  Weiss:  ALBl.  19, 
S.  324/5.]  I 

1876)  Richter,  Nachrichten  über  G.  Witzel  u. 
seine  Familie:  FuldaerGBll.  8,  S.  113-26, 
129-44,  155-60. 

1876a)  H.  Schottenloher,  J.  Ziegler.  (= 
N.  2026.) 

M.  Luther: 

Bibliographisches.     (Siehe  auch  N.  1833/6.) 

1877)  Luther  u.  seine  Zeit.  Katalog  N.  385. 
Ulm,  Kerler.     44  S.     (1521  Nrn.) 

1878)  J.  Luther,  Neue  Wege  der  Luther-Biblio- 
"lie.     Weimar,   Böhlau.     8   S.     M.  0,60. 


Gesamtdarstellungen. 

1879)  M.  Baumgärtel,  Die  M.  Luther-Galerie. 
24  Bilder  auf  13  Tfln.,  gemalt  v.  W.  Weimar, 
aus  Luthers  Leben  u.  Wirken.  Mit  den 
L.  Cranachschen  Wartburgbildern  M.Luthers 
u.  seiner  Eltern.  Für  d.  Wartburg-Besucher 
her.  B.,  Histor.  Verlag  Baumgärtel.  25  S. 
Mit  6  8.  Text.     M.  0,50. 

1880)  L.  Galtet,  Une  theorie  r^cente  sur 
les  origines  et  influence  du  luthöranisme: 
Bulletin  de  litt,  ^cclesiastique  S.  193-.M1. 
l[ThJB.  29,  S.  528/9.]| 

(über  A.  M.  Weis  u.  Denifle.) 

1881)  K.  D  u  n  k  m  a  n  n  ,  Über  Luthers  Grab. 
Predigten  aus  d.  Schlosskirche  zu  Witten- 
berg. Gütersloh,  Bertelsmann.  VII,  141  S. 
M.  2,20. 

1882)  E.  Ehrbar  dt,  Luther.  (=  Morales  et 
religious,  lecons  professöes  ä  l'^cole  des 
hautes  dtudes  sociales.  (Paris,  Alcan.  1909. 
8.  217-47.)     |[ThJB.  29,  S.  546/7.]! 

1883)  H.  L  u  n  d  e  ,  Luther.  Hans  utvikling 
og  livsverk.  Kristiania,  Gyldendal.  111  S. 
Kr.  2,00. 

1884)  M.  Wartburger,  M.  Luther.  Lebens- 
gesch.  d.  Reformators.  B.,  Hist.  Verlag 
Baumgärtel.  16".  XXXI,  171  S.  Mit  24  Tfln. 
M.  1,00. 

Charakteristiken. 

1885)  W.  Braun,  Lutherstudien  in  ihrer  Be- 
deutg.  für  d.  Gegenw. :  NKZ.  20,  S.  329-60. 

1886)  A.  Brause  Wetter,  V^on  Luther  zu 
Schiller  u.  Goethe:   WIDM.  107,  S.  566-72. 

1887)  K.  C  ä  n  t  z  1  e  r  ,  Luther  als  Patriot : 
Mancherlei  Gaben  48,  S.  714/8. 

1888)  E.  Katzer,  Luther  u.  Kant.  Giessen, 
Töpelmann.     IV,  128  S.     M.  2,80. 


113 


II,  6.    Luther  und  die  Reformation. 


114 


1S89)   K.  Lamprecht,  Luther.    (—  N,  234a, 

S.  29-54.) 
1890)  M.  Lenz,  M.  Luther  (1904).    (=  N.  240, 

S.  123-31.) 

1591)  Ili  p  c  k  e  ,  Schiller  u.  Luther.  Progr. 
Rostock.     4«.     13  S. 

1592)  A.  S  c  h  a  a  1 ,  Luther  u.  Carlyle,  zwei  Kämpfer 
für  d.  Wahrheit:  AELKZ.  43,  N.  36-41. 

1593)  r.  Zendrini,  Die  Einwirkg.  Luthers  auf 
Italien  im   16.  Jh.:  DR».  141,  S.  429-52. 

1594)  J.  M  i  1 1  e  r  m  u  i  e  r,  Luthers  Stelig.  zur 
Philosophie:  ThZeitbll.  29,  N.  1. 

1895)  R(ittelmeyer),  Luther  u.  d.  Persön- 
lichkeitsideal:  Chr&Geg.  1,  S.  16-22. 

1890)  M.  Lenz,  Luthers  Lehre  v.  d.  übrigkeit. 
(-=  N.  240,  S.  132-49.) 

1897)  W.  Heim,  Luther,  Zwingli,  Calvin  in 
ihren  Ansichten  über  das  Verhältnis  von 
Staat  u.  Kirche:  RITh.  S.  724-34. 

1898)  L.  H.  Warin g,  The  political  theories  of 
Luther.     London,  Putnam.     Sh.  7/6. 

1890)  N.  Paulus,  Luther  u.  d.  Todesstrafe  für 
Ketzer.  Neue  Rettungsversuche:  HPHll.  145, 
S.  177-89,  243-55. 

1899  a)  O.  R  i  t  s  c  h  1 ,  Luthers  theolog.  Entwickelg. 
bis  z.  J.  1519:  InternatWschr.  4,  S.  1025-3«. 

Biographische  Einzelheiten. 

1900)  P.  Kalkoff,  Zu  Luthers  röm.  Prozess: 
ZKG.  31,  S.  48-65,  368-414. 

1901)  W.  Friedensburg,  Luthers  Romreise 
1910:  Wartburg  9,  S.  433-8. 

1902)  Th.  Brieger,  Zwei  bisher  unbekannte 
Entwürfe  d.  Wormser  Jldiktes  gegen  Luther. 
L.,  Edelmann.     42  S.     M.  0,90. 

Persönliche  Beziehungen. 

1903)  H.  Humbertclaude,  Erasnie  et  Luther. 
Leur  pol^mique  sur  le  libre  arbitre.  Paris, 
Blond.     XXII,  ,297  S.     Fr.  3,50. 

1904)  A.  Meyer,  Etüde  critique  sur  les  r^lations 
d'Erasme  et  de  Luther.  Avec  une  pr^face 
par  Ch.  Andler.     Paris,  Alcan.     VI,  193  S. 

1905)  K.  Zickendraht,  Luthers  Streitschrift 
gegen  Erasmus  —  ein  Blick  in  d.  Tiefen  seiner 
Weltanschauung:  Christi  Welt.  24,  S.  1058-62. 

1906)  A.  Braune,  Luther  u.  Calvin.  Eine 
Skizze.  Vortr.  Rudolstadt,  Müller.  37  8. 
M.  0,50. 

1907)  Ct.  Kawerau,  H.  Barges  u.  K.  Müllers 
Streit  um  Luther  u.  Karlstadt:  DLZ.  31, 
8.  2885-91,  3213.  (Dazu  H.  Bärge:  ib. 
S.  3210/3.)     (Vgl.  JBL.  1908/9  N.  3666-71.) 

1908)  J.  Treff tz,  Karlstadt  u.  Glitzch:  ARG.  7, 
S.  348-50. 

Briefe. 

1909)  M.  Luther,  Briefwechsel.  Her.  v.  E.  L. 
E  n  d  e  r  8  u.  G.  K  a  w  e  r  a  u.  Bd.  12.  L., 
Haupt.     VIII,  400  S.     M.  4,50. 

(Briefe  v.  September  1538  bis  Februar  1640.) 

1910)  Lutherbriefe.  M.  Luther  als  Mensch  in 
seinen  Briefen.  Her.  v.  O.  Krack.  Mit  zwei 
bisher  unveröffentl.  Bildnissen  v.  Luther  u. 
Melanchthon.  B.,  Curtius.  202  S.  M.  3,00. 
|[G.  Kawerau:  DLZ.  32,  S.  202/4.]| 

1911)  A.  Uckeley,  Der  Originaltext  des 
Lutherbriefes  vom  6.  April  1537:  ZKG.  31, 
S.  75-80. 


Werke. 

1912)  M.  Luther,  Werke,  Krit.  GesamUusg. 
Bd.  37.  Weimar,  Böhlau  Nachf.  XLV,675  8. 
M.  22,00. 

(I'redi(?ton  der  J,  1688,4.    Her.  v.  G.  Biicbwald  u. 
O.  U  renn  er.    Bibliographie  v.  J.  Luther  j 

1913)  Lutherworte  u.Bekenntnisstellenalit  Nach- 
klang zur  Calvinfeier.  Mit  einem  Vorwort 
von  M.  Willkomm.  Zwickau,  Ilerrmunn. 
56  S.    M.  0,30. 

Lyrik. 

1914)  K.  K  l  i  n  g  e  m  a  n  n  ,  Luthers  Lieder  in 
Kirche  u.  Kunst:  Reformation  9,  8.  730  1, 
744/6,  761/3,  772/4. 

1915)  G.  Ratsch,  Luther  als  Kirchenlieder- 
dichter: Wartburg  9,  S.  438-40. 

1916)  Ph.  Meyer,  Die  Josef  Klugesche  AuHg. 
d.  Liederbuches  Luthers  v.  1532:  MschrGK. 
15,  S.  313-20. 

1917)  Rud.  Günther,  , Nehmen  sie  den  Leib, 
Gut,  Ehr,  Kind  u.  Weib*  u.  d.  Problem  d. 
Lutherliedes:  ib.  S.  254/8. 

Bibelübersetzung. 

1918)  E.  Nestle,  Die  Weimarer  Ausg.  v.  Luthers 
Dtsch.  Bibel  (JBL.  1906/7  N.  2840;  1908/9 
N.  3704):  ThLBl.  31,  S.  145/8. 

1919)  Bücher  d.  Bibel  in  d.  Übersetzg.  v.  M. 
Luther.  B.,  P.  Ca.ssirer.  43X34  cm.  32  8. 
M.  180,00. 

(Buch  Judith  mit  Original-Lithographien  vL.  Corinth.) 

1920)  Die  Dürer-Bibel.  Mit  Holzschnitten  Dürers 
u.  anderer  Meister.  Die  Psalmen  Davids,  d. 
Buch  Hiob,  d.  Sprüche  Salomos,  d.  Prediger 
Salomo,    d.   Hohelied  Salomos.     Die  Holz- 

•  schnitte  sind  v.  H.  Holbein  dem  Jüngeren 
u.  H.  S.  Behara.  Übersetzg.  v.  M.  Luther. 
München,  Einhorn- Verlag.    351  S.     M.  1,75. 

1921)  W.  J.  Heaton,  The  bible  of  the  refor- 
mation:it8translatorsandtheirwork.  London. 
Griffiths.     298  S.     Sh.  5/. 

1922)  O.  Reichert,  M.  Luthers  Deutsche 
Bibel.  (=  Religionsgeschichtl.  Volksbücher, 
IV,  13.)     Tübingen,  Mohr.     44  S.     M.  0.50. 

1923)  G.  Lasch,  Der  Bilderschmuck  d.  ersten 
luther.  Bibel:     ChristlKunstbll.  52,  S.  13/9. 

1924)  K.  Vassmer,  Die  Lutherbibel  zu  Gro- 
ningen: ProtMhh.  43,  S.  1145,8. 

Theologisches    und    Liturgisches. 

1925)  P.  Tschackert,  Die  Entstehg.  d.  luther. 
u.  reformierten  Kirchenlehre  samt  ihren 
innerprotestant.  Gegensätzen.  Göttingen, 
VandenhoeckÄ  Ruprecht.  X,  6458.  M.  16,00. 

1926)  M.  Luther,  Der  Grosse  Katechismus. 
Deutscher  Unterrichtim  Christentum.  Witten- 
berg 1529.  Im  Deutsch  v.  heute  neu  her. 
v.  Mörchen.  (=  BGLIA.  N.  2179.)  Halle, 
Hendel.     IV,   116  S.     Mit  Bildn.     M.  0,25. 

1927)  K.  H  o  1 1 ,  Die  Rechtfertiguugslehre  in 
Luthers  Vorlesg.  über  d.  Römerbrief:  ZThK. 
S.  245-91. 

1928)  W.  Gussmann,  Die  Seh  wabacher  Artikel: 
ThLBl.  31,  S.  5r7-8l,  601/3. 

(7,11  Luthers  Werke  .XXX,  8.) 

1929)  P.  Drews,  Studien  zur  Gesch.  d.  Gottes- 
dienstes u.  d.  gottesdienstl.  Lebens.  IV.  u.  V. 
Beitrr.zu  Luthers  liturg.  Reformen.  Tübingen, 
Mohr.     XII,  120  S.     M.  4,00. 

(1.   Luthers  latein.  u.  deut^cho  Litanei  von  162».  — 
2.  Luthers  deutsche  Versikel  u.  Kollekten-I 


Jahresbericht«  f&r  nenere  dentsohe  LiteratarKesebiehte.     TiXl. 


8 


115 


II,  G.    Luther  und  die  Reformation. 


116 


Sprachliches. 

1930)  P.  Curts,  Luthers  variations  in  sentence 
•     arrangement  from  the  med.  literary  usage. 

(==  N.  98a) 

1931)  A.  Freybe,  Zur  Sprache  u.  Gesch.  d. 
Kleinen  Lutherischen  Katechismus.  (= 
N.  981.) 

1932)  A.  Jacoby,  Das  lass  ich  dir  zuletze: 
MschrGK.  17,  S.  139-40. 

Luther-  Verehrung. 

1933)  Lutherkalender  1911.  Her.  v.  G.  Buch- 
wald.    L.,  Haessel.     128  S.     M.  1,50. 

1934)  H.  Lehmann,  Luther  im  dtsch.  Lied. 
(=  N.  809.) 

1935)  Th.  Scharahl,  Luther.  Schauspiel  in 
vier  Abteilgn.  Strassburg  i.  E.,  Singer.  170  S. 
M.  3,50. 

1936)  F.  amSunde,  Das  Kulturideal  d.  Luther- 
tums in  Lienhards  Wartburgtriologie :  Apo- 
logetRs.  5,  S.  315/9. 

Ph.  Melanchthon. 

1937)  0.  Bogan,  Ph.  Melanchthon.  (=  Volks- 
abende N.  27.)  Gotha,  F.  E.  Perthes.  31  S. 
M.  0,80. 

1938)  M.  Lenz,  Ph.  Melanchthon  (1897).  (= 
N.  240,  S.  193-207.) 

1939)  Nikolaus  Müller,  Ph.  Melanchthons 
letzte  Lebenstage,  Heimgang  u.  Bestattg. 
nach  d.  gleichzeit.  Berichten  d.  Wittenberger 
Professoren.  L.,  Heinsius  Nachf.  X,  157  S. 
Mit  2  Tfln.     M.  5,00. 

1910)  A.  Nebe,  Zu  Melanchthons  Gedächtnis: 
MhhComeniusGes.  19,  S.  63-70. 

1941)  R  Needon,  Melanchthons  Beziehgn.  zu 
Bautzen:  BautzenerGBll.  N.  3/7. 

1942)  0.  Giemen,  Zum  Briefwechsel  V.  Diet- 
richs mit  Melanchthon  (1536):  BBKG.  16, 
S.  180/2. 

1943)  Vogt,  Nachweis  v.  Melanchthonbriefen: 
ThStK.  83,  S.  195-243,  375-417. 

1944)  Wrampelmeyer,  Ungedr.  Schriften 
Ph  Melanchthons.  Zum  erstenmal  her.  aus 
d.  Berliner  Hs.  d.  G.  Redlich  aus  Bernau. 
Progr.     Clausthal.     4».     39  S. 


Territorial-  und  Lokalgeschichte: 

Deutschland. 

Brandenburg. 

1945)  Arnold,  Ungedr.  Briefe  d.  Christ.  Pe- 
largus  an  M.  Weindrich:  KBlVKGSchles.  9, 

S.  47-76. 

Hessen. 

1946)  Beitrr.  z.  hess.  Kirchengesch.,  redigiert 
V.  W.  Diehl  u.  Fritz  Herrmann.  (= 
AHessG.  NF.  Ergänzgsbd.  IV.,  Heft  3/4.) 
Darmstadt,  Hist.  Verein  für  d.  Gross- 
herzogtum Hessen.  S.  171  —  310.  Je 
M.  2,00. 

1947)  St.  Isaak,  Ein  Kölner  Pfarrer  u.  hess. 
Superintendent  im  Reformationsjh.  Sein 
Leben,  von  ihm  selbst  erzählt  u.  aus  gleich- 
zeit. Quellen  ergänzt  v.  W.  R  o  t  s  c  h  e  i  d  t. 
(=  QGR.  Bd.  14.)  L.,  Heinsius  Nachf .  XIII, 
173  S.M.  6,00. 


Sachsen    und    Thüringen. 

1948)  Beitrr.  z.  sächs.  Kirchengesch.  Her.  im 
Auftr.  d.  Gesellschaft  f.  sächs.  Kirchengesch. 
V.  Frz.  Dibelius  u.  Th.  Brieger.  Heft  23. 
(=  Jahresheft  für  1909.)  L.,  Barth.  III, 
200  S     M.  4,00. 

1949)  N.  Paulus,  Lutherische Ketzerhinrichtgn. 
in  Sachsen:  KVZgB.  N.  36. 

(Im  Anschluss  an  P.  Wappler :  JBL.  1908/9,  N.  .S720.) 

1950)  P  h.  K  n  i  e  b  ,  Gesch.  d.  Reformation  u. 
Gegenreformation  auf  d.  Eichsfelde.  Nach 
archival.  Quellen  bearbeitet.  2.  erweiterte 
Aufl.  Heiligenstadt,  Cordier.  XXXII,  416  S. 
M  5,00. 

1951)  J.  Bugenhagen,  XJngedrucke  Predigten 
aus  d  Jahren  1524-29.  Zumeist  aus  Hss. 
d.  Grossherzogl.  Universitätsbibl.  zu  Jena 
zum  erstenmal  veröffentlicht  v.  G.  Buch- 
wald.  (=  QGR  Bd.  13.)  L.,  Heinsius  Nachf. 
XVIII,  350  S.     M.  11,50. 

1952)  Analecta  Corviniana.  Quellen  z.  Gesch. 
d.  niedersächs.  Reformators  A.  Corvinus. 
Her.  V.  P.  Tschackert.  (=  QGR.  Bd.  16.) 
L.,  Heinsius.  XXIV,  105  S.  M.  4,00.  |[G.Ka- 
werau:  DLZ.  32,  S  li73/5.]| 

1953)  O.  Giemen,  Briefe  v.  F.  Myconius  in 
Gotha  an  J.  Lang  in  Erfurt:  ib.  S.  355-79. 

1954)  F.  Tetzner,  Jul.  Reimann :NASächsG. 31, 
S  287-306. 

1955)  G.  B  erb  ig,  Spalatiniana:  NKZ.  21, 
S.  156-68,  330/5.    (Vgl.  JBL.  1908  9  N.  3773.) 

1956)  O.  Giemen,  Ein  Brief  J.  Stigels  an  Spa- 
latin:  ZVThüringG.  28,  S.  419-20. 

Württemberg. 

1957)  Der  Brüder  Ambr.  u.  Thom.Blaurer.  Brief- 
wechsel 1509—48.  Her.  v.  d.  Bad.  Histor. 
Kommission,  bearbeitet  v.  T  r.  S  c  h  i  e  s  s. 
Bd.  2  (Schluss).  (August  1 538  bis  Ende  1 548.) 
Freiburg  i.  B.,  Fehsenf eld.  XVII,  917  S. 
M.  30,00.  |[G.  Bossert:  ThLZ.  35,  S.  430/5 
(beb.  auch  Bd.l  [JBL.  1908/9  N.  3776]);  H. 
Hermelinck:  LGBl.  S.  1407/8.]| 

1958)  A.Götze,  J.  Eberlin  v.  Günzburg  (1470 
bis  1530):  RGG.  2,  S.  182. 

1958a)  G.  Bossert,  Gh.  Pierius:  BllWürttKG. 
12,  S.  105-29;   13,  S.  37-48. 

Österreich. 

1959)  G.  Loesche,  Monumenta  Austriae  evan- 
gelica.  Ein  Progr.  3.  umgearb.  Aufl.  Tü- 
bingen.    33  S.     M.  0,60. 

1960)  Jahrbuch  d.  Gesellschaft  für  Gesch.  d.  Pro- 
testantismus in  Österr.    Her.  v.  G.  L  o  e  s  c  h  e. 
Bd.  31.     Wien,  Manz.     428  S.     M.  9,60. 
(Mit Beitrr.  V.  J.  L  o  s  e r  t  h  ,   F.  Bäuerle,  J.  Kva- 
gala,  H.  Hefele  u.  a) 

Polen. 

1961)  K.  Völker,  Der  Protestantismus  in  Polen 
auf  Grund  der  einheimischen  Geschicht- 
schreibg.   L.,  Hinrichs.  VIII,  240  S.    M.  6,00. 

1962)  0.  Apfelstaedt,  Zum  Andenken  an 
Johannes  a.  Lasko:  ProtMhh.  14,  S.  441-53. 

Schweiz : 

Lokalgeschichtliches. 

1963)  E.  Vischer,  Die  Lehrstühle  u.  d.  Unterr. 
an  d.  theolog.  Fakultät  Basels  seit  d.  Re- 
formation. Basel,  Helbing  &  Lichtenhahn. 
132  S.    M.  2,00. 


117 


11,7.    Humanisten  und  Neulateiner. 


118 


11)64)  F.  Schlachter,  Da»  Evangelium  d.  Re- 
forination  am  Berner  Religionsgeapräch  lf)28. 
Ein  Beitrag  z.  Reformationsgedächtnis.  Bern, 
Wyss.     19Ü9.     64  S.    M.  1,00. 

Einzelne  Persönlichkeiten  : 

B  u  1 1  i  n  g  e  r   und  V  a  d  i  ii  n. 

1965)  E.  Dürr,  Zur  Frage  nach  H.  Bullingers 
Chroniken  v.  J.  1531  u.  1538:  AnzSchwG. 
NF.  10,  S.  408-27.  (Dazu  E.  Gagliardi, 
Die  angebliche  BullingerchroniK :  ib. 
S.  427-38.) 

1966)  E.  Arbenz,  J.  Vadians  Wirksamkeit  v. 
d.  Schlacht  b.  Kappel  bis  zu  seinem  Tode 
(1531 — 1551).  Nach  d.  Briefen  her.  vom  Hist. 
Ver.  St.  Gallen.  St.  Gallen,  Fehr.  32,5X24  cm. 
68  S.    Mit  1  Bildnis.    M.  2,00. 

Z  w  i  n  g  1  i. 

1967)  Zwingiiaua.  1910.  (=  Bd.  2,  N.  10/2.) 
Zürich,  Zürcher  &  Furrer.  S.  289-386.  Je 
M.  0,75. 

(Mit  Beitrr.  v.  E.  Egli,  VV.  Köhler,  Alfr.  Stern.) 

196H)  O.  Baumgarten,  H.  Zwingli:  W.  Reins 
Handbuch  d.  Päd.  10,  S.  G70/7. 

1969)  H.  Zwingli,  Sämtl.  Werke.  Unter  Mit- 
wirkg.  d.  Zwingli- Vereins  in  Zürich  her.  v. 
E.Egli,  G.  Finsler  u.  W.  Köhler.  Bd.  7 
(Briefwechsel),  Lfg.  6/7.  (=  CR.  Bd.  94, 
Lfg.  6/7.)  L.,  Heinsius  Nachf.  S.  401-560. 
Je  M.  3,00. 


Calvin. 

1970)  A.  D  o  r  n  e  r ,  Johannes  Calvin.  Bede. 
Königsberg,  Aderjahn.    21  8.    M.  0,75. 

1971)  E.  D  o  u  m  e  r  g  u  e  ,  Iconographie  Calvi- 
nienne.     Lausanne,  Bridel.  28«  iS.    Fr.  30,00. 

1972)  F.  Knodt,  Die  Bedeutg.  Calvins  u.  d. 
Calvinismus  für  d.  protest.  Welt  im  Lichte 
d.  neuen  P'orschg.  (=  VortrThKGiessen.  30.) 
Giessen,  Töpelmann.    71  S.    M.  1,80. 

1973)  F.  Loofs,  Zum  Gedächtnis  Calvins: 
ThStK.  83,  S.  110-37. 

1974)  Ströle,  J.Calvin.  (— VolksschrEvLothr. 
Heft  3.)  Festrede.  Metz,  Scriba.  15  S. 
Mit  1  Bildnis.    M.  0,20. 

1975)  CA.  Witz-Oberliu,  Calvin,  d.  Union»- 
mann.  Vortr.  Heidelberg,  Evangel.  Verlag. 
43  S.     M.  0,50. 

1970)  Die  Zürcher  Calvinfeier  im  Grossmünster 
am   4.  Juli  1909.      (S.-A.    aus   SchwThZ.) 
Zürich,  Schulthess  &  Co.    20  S.    M.  0,50. 
(Elnltg.  V.  A. \Va  1  d  b  u  rg e r ,  Festpredigt  v.  R.  F i  n  » 1  e  r. 
Festrede  v.  G.  Meyer  v.  K  n  o  ii  a  ii.) 

1977)  M.Scheibe, Aus d.Calvin-Lit.d.J.1909: 
ProtMhh.  14,  S.  321-32,  422/4. 

(S.  Eclc,  K.  Holl,  G.  Reichel,  H.  v.  Sciiubert,  E  Simons, 
P.  Wernle,  P.  Lobst«in,  CA.  Witz-Oberlin,  G.  Loi-sche, 
G.  Bayer.  —  A.  Bauer,  0.  Sodeur,  A.  Dorner,  P.  .Mehlhom.) 

1978)  J.  Calvin,  Unterricht  in  d.  christl.  Re- 
ligion. Nach  d.  letzten  Ausg.  bearbeitet  u. 
übersetzt  v.  L.  F.  Karl  Müller.  Neu- 
kirchen, Erziehungsverein.  III,  600S.  M.6,00. 


1979)  G.  Brandes, 
Zeitgeist  N.  I. 


M.  Serveto    (1509-53): 


11,7 

Humanisten  und  Neulateiner. 


N.  1991. 


AUgemeines  N.  1980.  —  Lokalgeschichtliches  K.  198S.  —    Einzelne  Persönlichkeiten    (Erasmng,  Hatten,  Reaohlia) 
NeaUteiniscIie  Dichtung  N.  2U27.  — 


I 


Allgemeines,  Bibliographisches. 

(Vgl.  N.  1701/5.) 

1980)  R.  Wölk  an,  Humanismus  (1908): 
JBGPh.  30. 

1981)  P.  Barth,  Die  Gesch.  d.  Erziehg.  in 
soziolog.  Beleuchtg.     (=  N.  1460.) 

1981  a)  G.  E  1 1  i  n  g  e  r  ,  Der  Humanismus  in 
Deutschland.     (=  N.  42,  Bd.  2,  S.  424-41.) 

1981b)  A.  Chuquet,  Le  14  et  15«  sifecle.  (= 
N.  31a,  S.  88-108.) 

1982)  M.  Lenz,  Humanismus  u.  Reformation 
(1891).    (=  N.  240,  S.  75-90.) 

1983)  F.  Steppling,  Die  Methode  des  latein. 
Sprachunterricht  z.  Zeit  d.  Blüte  d.  Huma- 
nismus. Progr.  Sulzbach  a.  d.  Saar.  4". 
22  S. 

1084)  P.  Joachimsen,  Geschichtsauf fassg.  u. 
Geschichtschreibg.  in  Deutschland  unter  dem 
Einfluss  d.  Humanismus.     (=  N.  1706.) 

1985)    M.    Lenz,     Geschichtschreibg.    u.     Ge- 
schichtsauffassg.    im   Elsass  z.   Zeit  d.   Re- 
formation.   (=  N.  240,  S.  91-108.) 
(Wimpheling-,  Buccr,  Sleider  u.  a.) 


1986)  J.  B.  Novdk,  Die  mittelalterliche 
Dictamina  in  ihren  Beziehgn.  z.  Antike 
u.  z.  Renaissance.  (In  tschech.  Sprache): 
Cesky  dasopis  historicky  1909,  S.  30-52, 
200-18,  302-30,  393-424. 

Briefsanimluugen. 

1987)  O.  Clemen,  Briefe  aus  d.  Reformations- 
zeit.   (=  N.  1864.) 

Humanismus: 

LokalgeschicIiUiches. 

1988)  H.  Wasch ke,  Renaissance  u.  Humanis- 
mus: ZerbsterJb.  6,  S.  58-67. 

(Anhalt.) 

1989)  O.  Clemen,  Beitrr.  z.  sächs.  Gelehrten- 

gesch.:  NASächsG.  30,  S.  133-48. 
Ol.  Pollich.  —  H.  Rybisoh.) 

1990)  L.  Bertalot,  Humanistisches  Studienheft 
e.  Nürnberger  Scholaren  aus  Pavia  1460. 
B.,  Weidmann.     110  S.     M.  3,00. 

8* 


119 


11,7.     Humanisten  und  Neulateiner. 


120 


1990a)  O.  C.  Bo^dalski,  Skice  z  dziejow 
humanizmu  w  XV  stulecin.  Krakow,  Ancyc. 
1909. 

1900 1>)  A.  Eoersch,  L'humanisme  beige  k 
r^poque  de  la  renaissance.   Bruxelles.  174  S. 

Einzelne  Persönlichkeiten: 

D.  Erasmus. 

1991)  H.  Humbertclaude,  Erasme  et  Luther. 
(=  N.  1903.) 

1992)  A.  Lefranc,  La  renaissance  aux  Pays- 
Bas.  Erasme:  KCC.  19,  N.  10. 

1992a)  J.  L  i  n  d  e  b  o  o  m ,  Erasmus  onderzoek  naar 
zijne  theologie  en  zijn  gotscbenstig  gemoed 
bestaan.  Diss.  Leiden,  Adriani.  X,  200  S. 
|[0.  Giemen:  ARG.  7,  S.  231/2.]| 

19921))  A.  L.  Stiefel,  Zum  Einfluss  d.  Erasmus 
auf  d.  engl.  Lit.:  ASNS.  124,  S.  58-64. 

1992c)  F.  Thudichum,  Erasmus  v.  Rotterdam 
u.  seine  Verkleinerer.  (=  N.  255  a,  S.  13-45.) 
|[M.  Necker:  LE.  12,  S.  14292/4.]  | 

1992d)  H.  de  Vocht,  Chaucer  u.  Erasmus: 
EnglStud.  41,  S.  385-92. 

1992e)  P.  Wernle,  D.  Erasmus  (1466—1536): 
EGG.  2,  S.  424/7. 

1992  f)  P.  A.  Pidoux,  Un  humaniste  comtois 
G., Cousin,  chanoine  de  Nojevoy,  secr^taire 
d'Erasme  (1566—72).  Lonsle-Saunier,  De- 
clume.     115  S. 

1993)  Opus  epistolarumDes.  ErasmiEotterdamii. 
Denuo  recognitum  et  auctum  per  P.  S. 
Allen:  Tom.  I/II.  Oxford,  Clarendon  Press. 
![Ath.  N.  4333.]! 

1993a)  D.  Erasmus  Rotterdamus,  De  libero 
arbitrio  Jiar^ißtj  sive  collatio.  Her.  v.  Jobs. 
V.  Walter.  (=  QSchrProt.  Heft  8.)  L., 
Deichert  Nachf.     XXXIII,   92  S.     M.  2,80. 

Sutten. 

1994)  K.  Keller,  Der  dtscb.  Hütten.  Einzel- 
bilder geschichtl.  Dichtung.  Dresden,  Un- 
gelenk.    217  S.     M.  2,00. 

1994  a)  M.  Lenz,  Dem  Andenken  U.  v.  Huttens 
(1888).    (=  N.  240,  S.  109-22.) 

19941))  G.  Sticker,  U.  v.  Huttens  Buch  über 
d.  Franzosenseuche  als  heimatl.  Kanon  für 
d.  Syphilistherapie  im  16.  Jh.:  AGMediz.  3, 
S.  197-222. 

Reuchlin. 

1995)  L.  Geiger,  J.  Reuchlin  u.  d.  Kampf 
um  d.  Bücher  d.  Juden.    (=  N.  29,  S.  25-45.) 

1995  a)  F.  W.  E.  Roth,  Der  Kampf  um  d. 
Judenbücher  u.  Reuchlin  vor  d.  theolog, 
Fakultät  zu  Mainz  1509—13:  Katholik 
NF.  40,  S.  139-44. 

1995b)  P.  Gruse,  Zum  ,Henno"  des  H.  Sachs. 
(=  N.  1797.) 

Mektnchthon.    (Vgl.  N.  1932-44.) 

1996)  O.  Giemen,  Melanchthon  über  Poetik: 
NJbbKlAltGL.  26,  S.  591. 

Andere  Humanisten.   (Alphabetisch  geordnet.) 

1997)  J.  Hauser,  Quinctilian  u.  J.  Agricola. 
Eine  päd.  Studie.  Progr.  Günzburg. 
59  S. 

1998)  E.Körner,  Erasmus  Alber.  (=N.1729.) 


1999)  E.  L.  Schmidt,  Job.  Bohemus.  Das 
dtscb.  Volk  1520.     Progr.     Berlin.     63  S. 

2000)  F.  W.  E.  Roth,  E.  Gordus  u.  dessen 
Potanologicon.1534:  AGNaturw.  1,8.279-81. 

2001)  V.  Fossel,  Job.  Grato  v.  Krafftheim: 
(In  id.,  Studien  z.  Gesch.  d.  Medizin.  [St., 
Enke.  1909.  VI,  191  S.  M.  6,00.])  |[K. 
Sudhoff:  MGMed.  9,   S.  413/4.]| 

2002)  H.  Ankwicz,  Das  Tagebuch  Guspinians: 
MIÖG  1909,  S.  280-322. 

2003)  H.  Ammann,  Neues  über  Donatus 
Faetius:  ZFerdinandeum.  3.  F.  54,  S.  265-82. 

2004)  W.  Köhler,  J.  Drakonites  (1494—1566): 
RGG.  2,  S.  143/4. 

2005)  O.  Giemen,  Euricius  Gordus  [H.  Solde] 
(1486-1535):  RGG.  2,  S.  694. 

2006)  Köhler,  S.  Franck  (1499—1542):  RGG.  2, 
S.  943/6. 

2007)  J.  F.  R  u  e  g  g  ,  Heinr.  Gundelfingen. 
Ein  Beitrag  z.  Gesch.  d.  dtscb.  Früh- 
humanismus u.  z.  Lösung  d.  Frage  über  d. 
ursprüngl.  Kaiserchronik.  Diss.  Freiburg 
(Schweiz).     115  S. 

2008)  S.  W.  F.  Margadenk,  Das  Geburtsjahr 
V.  S.  Lemnius:  ADA.  44,  S.  125/6.  (Dazu 
W.  Brecht:  ib.   S.  126/8.) 

2009)  ..  B  ü  c  h  i ,  Kl.  Beitrr.  z.  Biographie 
V.  Ökolampadius  nebst  7  ungedr  Briefen. 
(==  N.  228  a,  S.  221-32) 

2010)  M.  Buch n er.  Die  Stellg.  d.  kurpfälz. 
Kanzlers  u.  Speirer  Bischofs  M.  Ramung 
(t  1471)  zu  d.  geistigen  Problemen  seiner 
Zeit:  NHJbb.  16,  N.  2. 

2011)  J.  Kvacala,  J.  G.  Scioppius  (Schoppe)  als 
Pädagog:  MGESchG.  19,  S.  193-213. 

2012)  F.  Loren tz,  Beitrr.  z.  Biographie  des 
M.  Pontanus:  MVKaschubischeVolksk.  N.  5. 

2013)  J.  J.  Pontanus,  Brieven  1595—1639. 
Uitg.  door  P.  N.  van  Doorninck  en  P. 
G  Molhuysen.  Haarlem,  Brederode. 
1,  2,  128  S.     Fl.  2,90. 

2014)  Bopp,  Ein  Sendschreiben  Regiomontans 
an  den  Kardinal  Bessarion:  AGNaturw.  1, 
S.  395-401. 

2015)  J.  Zell  er,  A.  Rüttel  aus  Rottenburg: 
WürttVjhh.  1909,  S.  241-52. 

2016)  K.  Pahnke,  J.  Scultetus  in  Berlin: 
FBPG.  23,  S.  357-75. 

2017)  E.  Koch,  Moskowiter  in  d.  Oberlausitz 
u.  J.  Scultetus  in  Görlitz.  (Schluss.)  (Vgl. 
JBL.  1908/9  N.3954):  NLausitzM.  86,  S.  1-80. 

2018)  F.  R  0  c  c  o  ,  Eneo  Silvio  Piccolomini 
geografo.     Girgenti,  Garini.     1909.     63  S. 

2018a)  Eneas  Silvius  Piccolomini,  Brief- 
wechsel. Her.  v.  R.  Wolkan.  Bd.  1.  (JBL. 
1908/9,  N.  3957/8.)  i[L.  Bertalot:  DLZ.  31, 
S.  852/5.     (Mit  Berichtiggn.)]| 

2019)  E.  Jacobs,  Die  neue  Widukindhs. 
u.  Trithemius:  NAGÄDS.  36,  S.  203. 

2020)  Paul  Lehmann,  Nachrr.  v.  d.  Spon- 
heimer  Bibliothek  d.  Abtes  J.  Trithemius. 
(=  N.  228  a,  S.  205-20.) 

2021)  K.  Miaskowski,  P.  Vedelicius  f  1543. 
(In  poln.  Sprache.)  Posen,  Verlag  d.  Posener 
Gelehrten  Ges.  1908.  44  S.  |[Lachs:  MG- 
Mediz.  9,  S.  327/8.]| 

2022)  A.  Dürrwaechter,  A.  Tanner  u.  d. 
Steganographie  d.  Trithemius.  (=  N.  228a, 
S.  260-83.) 

2023)  G.  Bauch,  Petrus Vincentius,  d.  Schöpfer 
d.  Görlitzer  Gymn.  u.  erster  Bresl.  Schul- 
inspektor: MGESchG.  19,  S.  297-330. 

2024)  Helene  Höhnk,  Wimpfeling:  Reins 
Enzyklopäd.  Handbuch  10,  S.  232/5. 


121 


II,  7.    Humanisten  und  Neulateiner. 


122 


2025)  P.  .Joachim«en,  J.Wimpfelings  Epitonie 
rerum  germanicanim.  (=  N.  228a,  8.171-81.) 

2020)  K.  Schotten  loher,  Jakob  Ziegler  aus 
Landau  an  d.  Isar.  Hin  (Jelehrtenlehen  aus 
d.  Zeit  d.  Hunianittmus  u.  d.  Reformation. 
Mit  6  Federzeichngn.  Martin  Richters,  d. 
Schreibgehilfen  Zieglers.  (=  RStT.  Heft8-10.) 
Münster,  Aschendorff.  XVI,  415  S.  Mit 
Tafeln.  M.  11,25.  I[U.  Bossert:  ThLZ.  35, 
8.  718/9.]j 

Neulateinische  Dichtung:. 

2027)  (1.  Manacorchi,  Dt-Ua  poesia  latiua  in 
Germania  durante  il  rina.scimento.  |[A. 
Farinelli:  Giornale  storico  della  lett. 
ital.  44,  S.  144-2Ü(J.J| 

2028)  T.  Nor  lind,  Latinska  skolsanger  i 
Sverige  och  Finland.  Lund.  1909.  |[H. 
Thuren:  ZIMusG.  11,  8.  195/6.]| 

2020)  E.  Engelmann,  Was  d.  Kirchturmknopf 
erzählt.  Eine  p]legie  aus  Soraus  Vorzeit. 
Progr.     Sorau.     4".     9  8. 

(B.  F  a  b  r  i  c  i  u  s ,  Saganensis  De  ruina  lomicls  templi 
in  oppido  Silesiorum  Sora.    [1659].) 


2030)  Latein.  Gedicht  d.  Gerardu«  Nuviomagns 
auf  Zwinglis  To«l:  Zwingliana  2,  S.  .%2/.{. 

2031)  Zwei  Dixticha  d.  EsHlinger  Scbulmeistera 
Aeg.  Kraut  Wasser  (Lympnolerius)  auf  d. 
Tod  Zwinglis:  ib.  8.  278/9. 

2032)  A.  Bömer,  Ein  verschollenes  latein.- 
dtscb. 8entenzenbQchlein :  NJbbKl AltGL. 26, 
8  8.'}-94. 

(J.  Murmelllus.) 

2033)  Chr.  v.  8challenberg,  Latein,  u.  dtscb. 
Gedichte.     Her.  v.  H.  Hure h.   {=  N.  1750.) 

2034)  A.  L.  8tiefel,  Die  Centum  et  auin- 
quaginta  fabulae  des  Pantaleon  Canaidus 
u.  ihre  Quellen.    (=  N.  740.) 

2035)  E.  N.  G.  Thompson,  The  english  moral 
plays.  Transactions  of  the  Connecticut  ac.  of 
arts.   XIV,  8.  291-414.    i[A8N8.  126,  8.  281.]i 

2035  a)   Everyman,  a  morality  plav.     With  an 

introduction    by     A.    T.    Quiller-Couch. 

Oxford,    Clarendon  Press.     32  8.     8h.   3/6. 
2035b)  Cl.  Gr.  Child,  The  second  shepherd's 

play    Everyman    and    other    early    plays. 

Boston,  Houghton  Mifflie.    HL,  138  8. 


III.  Vom  Anfang  des  17.  bis  zur  Mitte  des 
18.  Jahrhunderts. 


III,  1 

Allgemeines. 

Politische  Gescliichte:  GeBamtdarstellnngen  N.  2036.  —  17.  Jahrhundert  (Gustav  Adolf,  Wallenstein)  N.  2037.  — 
18  Jahrhundert  (Brandenburg,  Preussen,  Sachsen,  Österreich)  N.  2046.  —  Kultur-  und  Sittengeschichte  N.  2059.  —  Kirchliches 
Leben  N.  2063.  —  Geistiges  Leben  (Literaturgeschichte)  N.  2064.  —  Quellen  (Briefe,  Tagebücher,  Chroniken,  Reisen)  N,  2075.  — 


Politische  Geschichte; 
Gesamtdarstellungen.  (Vgl.  N.  37-47, 1638-80.) 

2036)  B.  Gebhardt,  Handbuch  d.  dtsch.  Gesch. 

(=  N.  42,  Bd.  2.) 

(S.  143-86:  G.  Winter,  Der  30j.  Krieg.  —  S.  192-258: 
F.  Hirsch,  Vom  Westf.  Frieden  [1648]  bis  zur  Thron- 
besteigg.  Friedr.  d.  Gr.  [1740].) 

2036a)  A.  H.  Johnson,  The  age  of  enlightened 
despotisme  1660 — 1789.     London,  IMethuen. 

302  S.     Sh.  2/6. 

17.  Jahrhundert: 

Allgemeines  und  Lokalgeschichtliches. 

2037)  C.  Zfbrt,  Bibliografie  oeskä  historie. 
Bd.  4.  1600—18.  Prag,  Tschech.  Akademie. 
1909.  720  S.  |[E.  Wolkan:  MÖVBibl.  13, 
S.  201/4 -CMit  Ergänzgn.).]] 

2038)  W.  Diehl,  Inwiefern  kann  man  v.  e. 
Aufschwung  Hessens  in  d.  Notzeiten  des 
30j.  Krieges  reden?:  KBIGV.  58,  N-  5/6. 

Einzelne  Persönlichkeiten. 

2039)  F.  Bothe,  Gustav  Adolfs  u.  seines 
Kanzlers  wirtschaftspolit.  Absichten  auf 
Deutschland.  (=  FrankfHF.  Heft  4.) 
Frankfurt  a.  M.,  Baer  &  Co.  XI,  254  S. 
M.  7,00. 

2040)  A.  Hasenclever,  Gustav  Adolf:  EGG.  2, 
S.  1739-43. 

2041)  M.  Lenz,  Gustav  Adolf  dem  Befreier  z. 
Gedächtnis  (1894).     (=  N.  240,  8.  223-33.) 

2042)  H.  Hall  wich.  Fünf  Bücher  Gesch. 
Wallensteins.  3  Bde.  L.,  Duncker&Humblot. 
VIII,  694  S.;  HI,  585  S.;  XXIII,  487  S. 
M.  40,00.    |[LCB1.  62,  S.  982/3.]  | 


2043)  K.  Koch,  Wallenstein.  Progr.  Düssel- 
dorf.    32  S. 

2044)  V.  Loewe,  Wallenstein-Lit.  5.  Ergänzg.: 
MVGDB.  49,  S.  29-64. 

2045)  K.  Siegl,  Die  Wallensteinspiele  in  Eger 
am  18.  u.  19.  Juli  1908.  Prag,  Selbstverl. 
des  Ver.  z.  Veranstaltung  bist.  Festspiele. 
12  S. 

18.  Jahrhundert: 

Brandenburg,  Preussen. 

2046)  L.  Sevin,  Das  Zeitalter  des  Gr.  Kur- 
fürsten nebst  d.  Zeitraum  d.  Gründung  des 
preuss.  Königstums.  (=  id.,  Bilder  aus  d. 
neueren  Geschichte.  Tl.  1.)  B.,  Liebheit 
&  Thiesen.     VI,  106  S.    M.  0,90. 

2047)  H.  Droysen,  Friedr.  Wilh.  L,  Friedr.  d. 
Gr.  u.  d.  Philosph  Christian  Wolff:  FBPG. 
23,  a  1-34. 

2048)  Walter  Schultz,  Die  ersten  Lebens- 
beschreibungen. Friedr.  Wilhelms  I.  Diss. 
Königsberg  i.  Pr.     79  S. 

2049)  W.  Stolze,  Friedr.  Wilh.  I.  u.  d. 
Pietismus:  JbBrandenbKG.  3,  S.  172-205. 

2050)  F.  Vollmer,  Friedr.  Wilhelm  I.  u. 
d.  Volksschule.  Göttingen,  Vaudeuhoeck 
&  Ruprecht.    VI,  200  S.    M.  3,60. 

2051)  H.  Hummrich,  Beitrr.  z.  Sprache  König 
Friedr.  Wilhelms  I.    (=  N.  989.) 

2052)  Die  Behördenorganisation  u.  d.  allg. 
Staatsverwaltg.  Preussens  im  18.  Jh.  Bd.  V,l. 
(1730—35).  X,  1  (1754—56).  Bearb.  v.  G. 
Schmoller,  W.  Stolze,  O.  Hintze. 
(=  Acta  borussica.)  B.,  Parey.  X,  928  S.; 
XIV,  674  S.    M.  23,00;  M.  17,00. 


125 


III,  1.    Allgemeines. 


126 


2053)  F.  Seitz,  Elberfeld  u.  d.  Dichtungen 
d.  17.  Jh.:  ZBergGV.  43,  S.  13-48. 

2054)  Casp.  Stein,  I)a.s  alte  Königsberg.  Eine 
aiKsführl.  Bewchreibg.  d.  drei  Städte  Köiiig- 
berg  samt  ihren  Vorstädten  u.  Freiheiten, 
wie  sie  anno  1614  beschaffen  waren.  Nach 
dessen  latein.  Peregrinator  z.  ersten  Male 
ins  Deutsche  übertragen  von  A.  Cbarisius. 
(In  3  Heften.)  Heft  1  (S.  1-48).  Königsberg, 
Akadem.  Buchhdlg.    M.  1,00. 

Hannover. 

2055)  Anna  Wen  dl  and,  Beitrr.  z.  Geschichte 
d.  Kurfürstin  Sophie:  ZHVNiedersachsen. 
S.  333-68. 

Sachsen. 

2056)  O.  Wilsdorf,  Gräfin  Cosel.  Ein  Lebens- 
bild aus  d.  Zeit  d.  Absolutismus.  Nach 
histor.  Quellen  bearbeitete,  vierte  neu  durch- 
gesehene Aufl.  Dresden,  Minden.  78  S. 
M.  1,00. 

2057)  P.  Rachel,  Fürstenbesuche  in  Sachsen: 
DresdenGBll.  18,  S.  17-.30,  37-47;  19,  S.  69-84, 
86-94. 

(Matthias.  —  Josef  II.) 

Österreich. 

2058)  G.  Dorschel,  Maria  Theresias  Staats- 
u.  Lebensanschauung.  (=  Geschichtl.  Unter- 
suchgn.  V,  3.)  Gotha,  Perthes.  1908.  XI, 
175  S.     M.  4,00. 

Kultur-  und  Sittengeschichte. 

2059)  G.  B^louin,  Der  Franzose  1747.  Contri- 
bution  h,  l'hist.  des  Fran^ais  en  Allemagne 
au  18«  sifccle.     Paris,  Hachette.     159  S. 

20(f0)  A.v.  Gleichen-Russwurm,  Das  galante 
Europa.  Geselligkeit  d.  grossen  Welt  1600 — 
1789.  St.,  J.  Hoffmann.  1911.  XIX,  492  S. 
M.  8,50. 

2061)  Eduard  Fuchs,  Illustr.  Sittengeschichte 
vom  MA.  bis  z.  Gegenwart.  Bd.  2.  Die  galante 
Zeit.  (In20Lfgn.)  Lfg.  1-11  (S.  1-264).  Mit 
Abbildgn.     München,  Langen.     Je  M.  1,00. 

2062)  J.  Schwerdfeger,  Des  Studenten  J.  K. 
Feigius  Alt-Wiener  Buch  „Adlersschwung 
1694\     Progr.     Wien.     18  S. 

Kirchliches  Leben. 

2063)  F.  Waas,  Die  Generalvisitation  Ernsts 
des  Frommen  im  Herzogtum  Gotha  1641 
>)is  1645.  (Fortsetzg.) :  ZVThüringG.  28, 
S.  81-1.30,  306-30. 

2063a)  H.W.  zur  Nieden:  Die  religiösen  Be- 
wegungen im  18.  Jh.  u.  d.  ev.  Kirche  in 
Westfalen  u.  am  Niederrhein.  Gütersloh, 
Bertelsmann.     XII,  156  S.     M.  2,00. 

Geistiges  Leben  (Literaturgeschichte). 

2064)  G.  Ellinger,  Geistiges  Leben  im  17.  Jh. 
(=  N.  42,  S  189-91.) 

2065)  F.  VialetL.  Denise,  Idöes  et  doctrines 
lit.  du  18«  sifecle.  Paris,  Delagrave.  J909. 
18".     VIII,  430  S. 

2065a)  C.  Busse,  Gesch.  d.Weltlit.  Tl. 6.  Gegen- 
renaissance u.  Gegenreformation.   (=  N.  14.) 

2065b)  A.  Chuquet,  Le  17«  sifecle.  (=  N.31a, 
S.  132-59.) 


2066)  E.  Benvenuti,  Ahune  relazioni  fra 
ritalia  e  l'Alemagna  nel  «eicento:  RLT.  4, 
S.  384-411. 

2066a)  S.  Filippon,  II  nuirinismo  nella  lit. 
tcdesca:  RLT.  4,  8.  3-128. 

2067)  K  Hoff  mann,  Literar.  Reformbeweggn. 
u.  d.  nationale  Bewusstaein:  Eckart  4,  S.ü32-oO. 
(Opitz.  —  Gottsched.) 

2068)  L.  Neubaur,  Zur  Geschichte  d.  Elb- 
Bchwanenordens:  AltprMschr.  47,  8.  113-83. 

2060)  J.  Loserth,  Der  Unglückselige.  Ein 
>Iitglied  d.  Fruchtbringenden  Gesellschaft 
aus  dem  Hause  Stubenberg,  H.W.v. Stuben- 
berg: MVGDB.  48,  S.  247-91. 

2070)  C.  F.  Huch,  Die  Mosheimische  Gesell- 
schaft: DAGBll.  10,  N.  1. 

2070a)  F.  Weber,  Die  Bremische  Dtsch.  Ges. 
1748—93.     (=  N.  843  a.) 

2071)  J.  M.  Folger,  Weissenfeis  als  Literatur- 
zentrum an  d.  Wende  d.  17.  u.  18.  Jh.  Diss. 
Wien.     1908.    54  S. 

2072)  P.  Kalkum,  Westfäl.  Dichter  des  17.  Jh. 
(Aus:  DortmundMag.)  Diss.  Münster.  VII, 
61  S. 

2073)  H.  Bingel,  Das  Theatrum  Europaeum, 
e.  Beitrag  z.  Publizistik  d.  17.  u.  18.  Jh. 
(=  N.  315.) 

2074)  K.  J.  E  n  d  e  m  a  n  n  ,  Die  Reichsgräfl. 
von  Hochbergsche  Majoratsbibliothek  in  d. 
ersten  3  Jhh.  ihres  Bestehens  1609 — 1909. 
(=  Darst.  u.  Quellen  z.  schles.  Gesch.  Bd.  2.) 
Breslau,  Hirt.     II,  64  S.     M.  2,00. 

Quellen: 

Briefe,   Tagebücher,   Stammbücher. 

2075)  E.  Metz n er.  Das  Stammbuch  d.  Herzogin 
P>dmuthe  zu  Stettin-Pommern:  BaltStud. 
NF.  13,  S.  1-29. 

2076)  H.  Schoop,  Liselotte:  SüddMhh.  7', 
8.  637-54. 

2077)  Liselotte  in  ihren  Briefen.  Mit  e.  biograph. 
Einleitg.    L.,  Amelang.    16«.    117  8.   M.  1,00. 

2078)  P.  Zimmermann,  Briefe  von  Elisabeth 
Charlotte  an  Christian  August  u.  Anna 
Juliane  v.  Haxthausen :  ZGORh.  64,  8. 403-30. 

2079)  H.    F.    Helm  Ol  t.    Neues    v.    Liselotte: 
MannheimerGBU.  11,  8.  169-76. 
(Bildnisse.) 

2080)  Des  Fuldaer  Bürgers  Gangolf  Härtung 
chronikal.  Aufzeichngn.  (1607—66).  Her.  v. 
Th.  Haas.  Fulda,  Fuldaer  Aktiendruckerei. 
IX,  116  S.     Mit  Abbildgn.     M.  2,00. 

2081)  G.  Buchholz,  Neuvorpommer.  Leben 
18.  Jh.  nach  d.  Tagebuch  d.  Stralsunder 
Predigers  Joh.  Chr.  Müller:  PommJbb.  11, 
S.  1-108. 

2082)  E.  Kelter,  Stammbuch  des  A.  Chemnitius 
(1597-1626).  (=  JbHamburg.  Beiheft  6.) 
Hamburg,  Gräfe  &  Sillem.  4».  119  8.  Mit 
Taf.     M.  20,00. 

2083)  G.  Reichel  u.  J.  Th.  Müller,  Zinzen- 
dorfs  Tagebuch.  Fortsetzg.:  ZBrüdergesch. 
1,  8.  113-203;  2,  8.  81-129;  3,  8.  5-97. 

2084)  Jüdische  Privatbriefe  aus  d.  J.  1619.  Her. 
v.  A.  Landau  u.  B.  Wachstein.  («  QGJ. 
Bd.  3.)  Wien,  Braumüller.  XLIX,  133,  61  8. 
M.  6,00. 


127 


111,2.     Lyrik. 


128 


2085)  Die  Memoiren  der  Glückel  v.  Hameln 
(1645—1724).  Übers,  nach  d.  Ausg.  v.  D. 
Kaufmann  von  Bertha  Pappenheim. 
Wien.  320  S.  Privatdruck.  |[P.  Nathan: 
AZgJudent.  74,  S.  490/l.]| 

Reisebeschreibungen. 

2086)  F.  Dukmeyer,  Korbs  Diarium  itineris 
in  Moscoviam  u.  Quellen,  d.  es  ergänzen. 
Beitrr.  z.  moskoAvit.-russ.,  österreich.-kaiserl. 
u.  brandenburg.-preuss.  Gesch.  aus  d.  Zeit 
Peters  d.  Grossen.  Bd.  2.  {=  Hist.  Stud. 
Bd.  80.)  B.,  Ebering.  VIII,  356  S. 
M.  9,20. 

2087)  W.  Fischer-Defoy,  Die  Studienreise  des 
nachmal.  Jenenser  Prof.  Krause  (1666 — 70): 


DMedizinWschr.  S.  325/6,  371/2.     | [Hab er- 
lin g:  MGMediz.  9,  S.  441/2.]| 

2088)  G.  Gutmensch,  Im  Flug  durch  Deutsch- 
land anno  1677:  Eeisetagebuchbll.  eines 
italien.  Kavaliers  (A.  Bevilacqua):  Walhalla 
6,  S.  183-99. 

2089)  H.  Reimers,  Eine  Landesbeschreibg.  v. 
Ostfriesland  um  1600:  JbGesEmden.  17, 
S.  279-331. 

2090)  K.  Schottmüller,  Reiseeindrücke  aus 
Danzig,  Lübeck,  Hamburg  u.  Holland  1636. 
Nach  d.  neu  entdeckten  2.  Tl.  v.  Ch.  Ogiers 
Gesandtschaftstagebuch :  Z WestprGV.  52, 
S.  199-273. 

2091)  G.Sommerfeld,  E.Reise  nach  Süditalien 
u.  Malta  im  J.  1663:  AKultG.  8,  S.  161-216. 
(Diarium  des  Freiherrii  G.  F.  zu  Eulenburg.) 


111,2 

Lyrik. 


Gesamtdarstellongen   N.  2092.    —    Geistliche   Lyrik   (Fleming,   Silesius   nnd  andere)   N.  2093.  —  Weltliche  Lyrik: 
17.  Jahrhundert  N.  2109.  —  18.  Jahrhundert  (Günther)  N.  2114.  -  Volkstöraliches  Lied  N.  2117.  -  Musikgeschichtliches  N.  2120. — 


Oesamtdarstellnngen. 

2092)  Ph.  Witkop,  Die  neuere  dtsch.  Lyrik. 
Bd.  1.  Von  Spee  bis  Hölderlin.  L.,  Teubner. 
366  S.     M.  5,00. 

(S.  54-139;   Mystiker,  Günther,  Brockes,  Haller,  Hage- 
dorn.) 

Geistliches  Lied: 

Allgemeines  und  Lokalgeschichtliches. 

2093)  P.  A.  Benziger,  Beitrr.  z.  kath.  Kirchen- 
lied in  d.  dtsch.  Schweiz  nach  d.  Reformation. 
(=  N.  1728.) 

2094)  Alb.  Fischer,  Das  dtsch.  evangel. 
Kirchenlied  d.  17.  Jh.  Her.  v.  W.  Tümpel. 
Heft  25/7.  (=  Bd.  5,  S.  1-288.)  Gütersloh, 
Bertelsmann.    1909.     Je  M.  2,00. 

2095)  G  o  e  m  a  n  n  ,  Das  Emder  Gesangbuch 
(Enchiridion)  aus  d.  J.  1630.     (=  N.  987.) 

2096)  F.  Hahne,  Vorstufen  zu  Kirchenliedern: 
ZDU.  24,   S.  254/7. 

(Spee,  Ringwaldt,  H.  Knaust,  Gerhardt.) 

17.  Jahrhundert. 

2097)  L.  Neubau r.  Ein  Lied  d.  M.  Albinus 
(1610-53):   MschrGK.  15,  S.  340/1. 

2098)  G.  Fuchs,  P.  Flemings  Lebensanschau- 
ung:  ZDU.  24,  S.  19-34,  150-76. 

2099)  F.  W.  Schmitz,  Metrische  Unter- 
suchgn.  zu  P.  Flemings  dtsch.  Gedichten. 
(=  N.  1428).  |[G.  Baesecke:  DLZ.  32, 
S.  1380/2.]| 

2100)  G.Wenderoth,  P.Fleming  als  Petrarkist: 
ASNS.  124,  S.  109-24. 

2101)  L.  Zscharnack,  P.  Gerhardt  (1607-76): 
RGG.  2,  S.  1314/7. 

2102)  J.  Kirchner,  Weniger  Bekanntes  aus  M. 
Rinckarts  Leben:    Alter  Glaube  11,    N.  53. 

2103)  R.  Nicolai,  B.  Schmolck  (1672—17331 
Diss.     Leipzig.     1909.    94  S. 


2104)  Angelus  Silesius  in  seinem  Cherubin. 
Wandersmann.  Ausgew.  v.  H.  Brunn hof  er. 
Bern,  Semminger.     III,  79  S.     M.  1,20. 

2105)  G.  Lasch,  Der  Cherubinische  Wanders- 
mann des  A.  Silesius:  MschrGK.  15, 
S.  116-31,  154-61. 

2106)  A.  Galsterer,  Gerh.  Tersteegen.  (= 
Christi.  Hausbibl.  N.  10.)  Gotha,  Ott.  48  S. 
M.  0,30. 

!'■<.  Jahrhundert. 

2107)  L.  Zscharnack,    Geliert.     (=  N.  2199.) 

2108)  M.  Frhr.  v.  Waldberg,  Erdmann 
Neumeister.  Versuch  einer  Charakteristik: 
GRM.  2,  S.  115-23. 

Weltliche  Lyrik: 

17.  Jahrhundert. 

2109)  H.  Böhm,  Stil  u.  Persönlichkeit  S.  Dachs. 
(=  N.  986.) 

2110)  0.  Kern,  J.  Rist  als  weltl.  Lyriker. 
Diss.     Marburg.     VI,  93  S. 

2111)  C.  H.  Wegener,  Hans  Assmann,  Frhr. 
V.  Abschatz  (1646-1704).  (=  FNL.  Heft  38.) 
B.,  A.  Duncker.     X,  84  S.     M.  3,00. 

2112)  M.  Jäkel,  Magister  [Paulus]  Haugsdorff 
(1586—1629).  Ein  Pfarrherr  v.  Hirschfelde 
in  der  Oberlausitz  während  d  30j.  Krieges. 
Zittau,  Fiedler.     43  S.     M.  1,00. 

2112a)  C.  H.  Ibershoff ,  „Venus,  Du  und  Dein 
Kind":  MLN.  25,  S.  39-41. 
(Moschcrosch.) 

2113)  A.  Kopp,  F.  A.  Graf  Sporck  (1662—1738), 
ein  deutschböhm.  Mäzen  u.  seine  Streitge- 
dichte gegen  die  Schurtzer  Jesuiten.  (= 
BDSB.   Bd.  28.)     Prag,    Calve.     VI,  220  S. 

2113  a)  W.  Eier  mann,  C.  Stieler  als  Dichter 
der  Geharnischten  Venus:  ZDPh.  42, 
S.  447/8. 


129 


irr, :?.    Ki.os. 


TU,  4.     Drama. 


130 


18.  Jahrhundert. 

2114)  De  der,  Eine  Rettung  Chr.  Günthers: 
ScliIesHeimatbll.  3,  N.  12. 

2115)  Ad.  Hoff  mann,  Bischdorf  bei 
Pitchen,  ein  .schles.  Sesenheim.  Glücks- 
tage aus  d.  Leben  J.  Chr.  Günthers  v.  Jan. 
bis  März  17JI:  ()l)er8chle8ien  9,  S.  531-41, 
r)!)8-t)09. 

2115a)  K.  Konrad,  Chr.  Günther  in  d.  dtsch. 

Dichtung.     (=  N.  807.) 
211«)  J.  Klewitz,  Die  Natur  in  (lünthers  Lyrik. 

DisH.     Jena.     98  S. 

Yolkätümlichcs  Lied. 

2117)  A.  Hartmann,  Hist.  Volkslieder  u.  Zeit- 
gedichte vom  16.— 19.  Jh.  Bd.  2.  Mit 
Melodien  her.  v.  H.  Abele.  München, 
Beck.    IV,  355  S.     M.  12,00. 


2118)  ir.  Deiter,  Niederdtsch.  Gedichte  aus 
d.  hannoverschen  u.  braunschweig,  Landen: 
NdJb.  35,  S.  65-123. 

2119)  F.  Spitta,  In  dulci  iubilo  nun  singet  u. 

seid  froh:  MschrGK.   15,  S.   1.3  0. 

Masikgeschlchtllches. 

2120)  A.  Hammerschmidt,  Ausgew.  Werke. 
Her.  V.  H.  Leichtentritt.  (=  DDT.  Bd.  19.) 
L.,  Breitkopf  ÄHärtel.  \\m.  A».  XXIV,  122 H. 

2121)  Sperontes  [J.  8.  Scholtzej,  Singende 
Muse  an  der  Pleisse.  Her.  v.  E.  Buhle.  (= 
DDT.  Bd.  35/6.)  Ebda.  1909.  XLV,  242  S. 
|[H.  Abert:  ZIMusG.  12,  8.  TO.JI 

2122)  R.  Buchmayer,  Chr.  Ritter,  ein  ver- 
gessener dtsch.  ^Iei8ter  d.  17.  Jh.  (=  N.  251, 
S.  354-80.     [Mit  Notenbeilage.j) 

2122a)  M.  Seiffert,  Handels  dtsch.  Gesänge. 
(=  N.  229a,  S.  297-.314.) 


Epos  N.  212:}. 


111,3 

Epos. 

Roman  (Grimmelshansen)  N.  2124.  — 


Epos. 

2123)  J.  Chr.  Rost,  Das  Vorspiel.  Ein  episches 
Gedicht  1742.  Her.  v.  F.  Ulrich.  (=  DLD. 
N.  142.)  B.-Zehlendorf,  Behrs  Verl.  XXXII, 
46  S.     M.   1,50. 


Roman : 

Allgemeines. 

2124)  H.  Hausse,    Neue  Beitrr.  z.  Gesch.  d. 
dtsch.  Romans:  KVZgB.  N.  20,  26. 
(Bloodau,  Mildebrath,  Th.  Schuwirth,  K.  Kretschmer, 
T.  W.  Rerger,  L.  Rius.) 

Oritnmelshausen. 

2125)  A.   Bechtold,    Grimmelshausen-Urkun- 
den:  ZBFr.  NF.  2,  S.  55-70. 

2125a)  H.  Rausse,  Simplizissimus-Neudrucke: 
KVZgB.  N.  7. 
(U.  Buchwald,  E.  Hi'gaur  n.  a.) 


2126)  A.  Köhler,  Der  kulturgeschichtl.  Gehalt 
d.  Simplizian.  Schriften.  {=  Studium  Lip- 
ßiense  [JBL.  1908/9  N.  437]  S.  225-69.) 

2127)  H.  Rausse,  Grimmelhausens  I^influss  auf 
die  dtsch.  Romantik:  Germania»  N.  5.  (Vgl. 
LE.  12,  S.  1554.) 

Moscherosch. 

2128)  J.  Beinert,  Fabeln  v.  H.  M.  Moscherosch: 
ZDU.  24,  S.  441/3. 

2128a)  A.  Hauffen,   Moscherosch-Lit.    (= 

N.  1831a.) 

(Beh.  W.  Hinze.  -  .T.  Beinert.) 

Andere. 

2129)  R.  Becker,  Clir.  Weises  Romane  u.  ihre 
Nachwirkung.     Diss.     Berlin.     135  S. 

2130)  O.  Keindl,  Eine  alte  Prager  Schelmeu- 
geschichte:  DArbeit.  9,  S.  223-30. 
(Sondorlich-f'urieuse  Historia  von  .1.  Winkclfelder  n. 
Jobst  V.  d.  Sehneidt  1724.) 

2130a)  K.  Konrad,  Der  schlesische  Robin.son. 

(=  N.  766.) 


Qeistliohes   nnd    Sohaldrama   N.  2131. 
beschichte  N.  2145.  —  Opernpescbichte  N.  2156.  — 

Oeistliche  und  Sohnldramen. 

2131)L.  PfandljEinführg.  ind.Lit.  d.  Jesuiten- 
dramas in  Deutschland:  GRM.  2,  S.  445-56. 

2132)  E.  Reinhard,  Beitrr.  z.  Gesch.  d.  Jesuiten- 
bühne: ZVRhWestfVolksk.  6,  S.  111-24. 

2133)  G.  Lühr,  Noch  drei  Jesuitendramen  aus 
Braunsberg  u.  Rössel:  MGESchG.  20,  S.214-24. 

2134)  A.  Gerstenhauer,   Schulkomödien  in 
d.   Ratsschule   v.  Naumburg.     (=  N.  1624.) 


111,4 

Drama. 

WeltKohes   Drama   N.  21.37 


—   Übersetxangen   N.  2142. 


Thtator- 


Die     bibi.      Dramen 
NJbbKlAltGL.    25, 


2135)  R.     Winde  1-, 
des    Job.    Bertesius ; 
S.  77-80. 

2136)  W.  Harring,  A.  Grvphius  u.  d.  Drama 
d.  Jesuiten.     (JBL.  i;X>6,7,   N.  3216.)     |fC. 

.__    ^    376-87.11 


Kaulfuss-Diesch:  GGA.  172,  S.  37 


2136  a)  M.  G  r  u  n  w  a  1  d ,  Das  Josephsspiel :  MJüd- 
Volksk.  13,  N.  3. 


Jahreaberiehte  fOr  neuere  dentsohe  Literatargeiohiobte.     XXI. 


131 


in,  4.    Drama. 


132 


Weltliches  Drama: 

Allgemeines. 

2137)  R.  Schacht,  Die  Entwickelg.  d.  Tragödie 
in  Theorie  u.  Praxis  v.  Gottsched  bis  Lessing. 

(=  N.  1398.) 

Einzelnes. 

2138)  A.  Lowack,  Drei  Dramen  v.  M.  Böhme 
mit  Verwendg.  d.  schles.  Mundart.  1618: 
MGesSchlesVolksk.  11,  S.  141-73. 

2139)  R.  Jordan,  Aus  M.  Rinckhards  Buch 
,Monetarius  seditiosus"  (1625):  Mühlhäuser- 
GBll.  11,  S.  30/8. 

2140)  Werner  Richter,  Liebeskampf  1630  u. 
Schaubühne  1670.  Ein  Beitr.  zur  dtsch. 
Theatergesch.  d.  17.  Jh.  (=  Palästra  Bd.  78.) 
B.^  Mayer  &  Müller.  X,  420  S.  1[H.  Knud- 
sen:  LCBl.  62,  S.  1027/8;  A.  v.  Weilen: 
DLZ.  32,  S.  1834/5.] I 

2141)  R.  Payer  v.  Thurn,  Wiener  Haupt-  u. 
Staatsaktionen.  Bd.  2.  (=  SchLVW.  Bd.  13.) 
(Vgl.  JBL.  1908/9,  N.  4204.)  Wien,  Lite- 
rarischer Verein.  VI,  439  S.  ][A.  V.  Weilen: 
DLZ.  32,  S.  31/2.]| 

(Iflgenia.  —  Tarquinius  Superbns.  —  Scipio  in  Spanien. 
—  Adalbertus.  —  Alfonsus.  —  Astromedes.  —  Cafena) 

Übersetzungen. 

2142)  R.  Raab,  P.  Corneille  in  dtsch.  Über- 
setzungen u.  auf  d.  dtsch.  Bühne  bis  Lessing. 
Diss.     Heidelberg.    204  S. 

2143)  E.  F.  Kossmann,  Das  niederländ.  Faust- 
spiel d.  17.  Jh.    (=  N.  707.) 

(Beb.   auch  J.  B.  v.  Fornenbergh  u.  J.  v.  Rijndorp.) 

2144)  M.  B.  Evans,  Der  bestrafte  Brudermord 
u.  sein  Verhältnis  zu  Shakespeares  Hamlet. 
(=    N.  712.)      |[A.  V.  Weilen:    DLZ.   .31, 

S.  2979-80.]  I 

Theatergescliichte : 

Allgemeines. 

2145)  P.  A.  Merbach,  Die  Anfänge  des  mod. 
Theaters  in  Deutschland:  Neue  Weg(Lit.)  39, 
S.  491/5. 

2145a)  V.  T  o  r  n  i  u  s,  Inszenierungskunst  im 
16.  u.  17.  Jh.:  ib.  S.  337/9. 

Lokalgeschichtliches. 

2146)  K.  H  ö  f  e  r ,  Über  die  Anfänge  des 
koburgischen  Theaterwesens.  II.    (Vgl.  JBL. 

1908/9     N.    4215.):     Heimatbll.    (Gotha)    7, 
S.  82-90. 


2147)  H.Knispel,  DasGrossherzogl.Hoftheater 
zu  Darmstadt  v.  1810— 1910.  Mit  e.  geschichtl. 
Rückblick  auf  d.  dramat.  Kunst  in  Darm- 
stadt v.  1567— 1810.  Darmstadt,  Selbstverlag. 

VII,  247  S.     Mit  13  Tafeln.     M.  4,50. 

2148)  F.  Deibel,  Zur  Gesch.  des  Theaters  in 
Königsberg:    Theaterkalender  2,    S.  169-87. 

2148a)  A.Wyneken,  Aus  Königsbergs  Theater- 
gesch.: KönigsbAZg.  1909,  N.  585,  587,  599, 
611;  1910,  N.  15,  17,  62. 

2149)  Baronesse  Elisabeth  Rosen,  Rück- 
blicke auf  die  Pflege  d.  Schauspielkunst  in 
Reval.  Festschrift.   Melle  (Hannover),  Haag. 

VIII,  240  S.    Mit  4  Tafeln.    M.  4,00. 

(S.  1-86:  17.  u.  18.  Jahrb.) 

2150)  Th.  Schön,  Theater  u.  d.  Reichsstadt 
Reutlingen:  ReutlingerGBll.  N.  6. 

2151)  H.  Stolz,  Die  Entwickelg.  d.  Bühnen- 
verhältnisse Westfalens  v.  1700 — 1800.  Diss. 
Münster.    80  S. 

Einzelne  Persönlichkeiten. 

2152)  H.  Landsberg,  Die  Neuberin:  DBühne. 

2,  S.  303/5. 
2152a)  P.A.  Merbach,  Die  erste  dtsch.  Schau- 
spielerin: Neue  Weg  (Lit.)  39,  S.  401/4. 

2153)  K.F.Nowak,  Prinzipalin  Neuber:  Uni- 
versum 27,  S.  214/6. 

2154)  Katharina  NeulDerins  150.  Todestag:  LE. 
13,  S.  507. 

2155)  H.  Landsberg,  F.  Schuch  in  Frankf. : 
Theaterkalender  2,  S.  196/8. 

2155a)  J.  A.Worp,  Die  engl.  Komödianten  G. 
Jellifua  u.  W.  Rowe:  JbDShG.  46,  S.  128/9. 

Oper. 

2156)  M.  Jacobi,  Der  Ursprung  d.  Oper: 
VossZgB.  N.  35. 

2157)  L.  Schiedermair,  Zur  Gesch.  d.  früh- 
dtsch.  Oper:  JbMusikbibl.  Peters  17,  S.  29-43. 

2158)  C.  Sachs,  Die  Ansbacher  Hofkapelle 
unter  Markgraf  Johann  Friedrich  (1672 — 86): 
SBIMusG.  11,  S.  105-37. 

2159)  id.,  Musik  u.  Oper  am  kurbrandenburg. 
Hof.     B.,  Bard.     299  S.     M.  10,00. 

2160)  J.  F  u  X  ,  Costanza  Fortezza.  Festa  tea- 
trale  in  3  Akten.  Bearb.  v.  E.  Wellesz. 
(=  DTÖ.  17.)  Wien,  Artaria  &  Co.  M.  30,00. 
|[A.  H(euss):  ZIMusG.  12,  S.  89-91.]| 

2161)  J.  Mattheson,  Grundlage  e.  Ehren- 
pforte usw.  (Hamburg,  1740.)  Neu  her.  v. 
M.Schneider.  B.,  Liepmannssohn.  XLIV, 
444,  51  S.     M.  17,50. 


133 


111,5.     Didaktik. 


134 


111,5 

Didaktik. 


Qeiitliohe  Didaktik  N.  2102.  —  Oalehrtengetehioht«:  AllgraabiM  N.  2198.  ~  PMlM«fhM 
N.  2169.  —  Jariiten  N.  2179.  —  Hiitoriker  und  Chronlsttn  V.  2181.  —  Natnrfortehar  and  ArtU  N.  2184.  —  PU«f*gM  ■■4 
Philologen  N.  'J186.  —  Didaktische  Dichtung:  17.  Jahrhandert  N.  2192.  —  18.  Jabrbandart  (Otllcrt,  0«tlMk*4. 
Kistner)  N.  2199.  - 


Geistliche  Didalitik: 

2162)  Heinr.  W.  z.  Nieden,  Die  religiösen 
Beweggn.  im  18.  Jh.  u.  d.  ev.  Kirche  in  West- 
falen u.  am  Niederrhein.     (=  N.  2063a.) 

21Ö3)  r.  Gastrow,  Pietismus  u.  Rationalismus 
vor  d.  llichterstuhl  ev.  Geistesart.  (=  Ga- 
strow, Grethen,  Rolffs,  Hauptströmgn. 
in  d.  Gesch.  der  ev.  Kirche  [Ilildesheim, 
Helmke,  S.  21-50].) 

2104)  J.  Ch.  Schulte,  M.  v.  Cochem  (1634 
bis  1712).  (=FreiburgThSt.Heftl.)  Frei- 
burg i.  B.,  Herder.     XV,  207  S.     M.  3,00. 

2105)  id.,  Martin  v.  Cochem  u.  d.  Toleranz- 
gedanke: Katholik  90,  Bd.  6,  S-  81/8. 

2166)  M.  Peters,  Der  Bahnbrecher  d.  mod. 
Predigt  J.  L.  Mosheiqi  in  seinen  homilet. 
Anschauungen  dargest.  u.  gewürdigt.  L., 
Deichert.     VI,  227  S.     M.  4,80. 

2167)  Vj.  Reichel  u.  J.  Th.  Müller,  /inzen- 
dorfs  Tagebuch.     (=  N.  2083.) 

2167a)  J.  Th.  Müller,  Die  Bilder  Zinzendorfs: 
ZBrüderG.  4,  S.  98-123. 

Gelehrtengescliielite. 

Allgetn  eines. 

2168)  W.  M.  Becker,  Aus  dem  Gelehrten- 
proletariat d.  nachreformator.  Zeit:  AKultG. 

8,  S.  418-36. 

Philosophen: 
L  e  i  b  n  i  z. 

2169)  A.  Harnack,  Leibniz  ii.  W.  v.  Hum- 
boldt als  Begründer  d.  Kgl.  Preuss.  Ak.  d. 
Wissenschaften:  PrJbb.  140,  S.  197-208. 

21698)  A.  Kohut,  Leibniz  u.  Sophie  Charlotte 
V.  Preussen.     (=  N.  96,  S.  165-208.) 

2170)  A.  Salz,  Leibniz  als  Volkswirt.  Bilder 
aus  dem  Zeitalter  des  Merkantilismus: 
.IGVV.  34,  S.  1109-34. 

S  p  i  11  o  z  a. 

2171)  C.  Brunner,  Spinoza  gegen  Kant  u.  d. 
Sache  d.  geistigen  Wahrheit.  B.,  Schnabel. 
83  S.     M.  2,(X). 

2172)  St.  V.  Dunin-Borkowski,  Der  junge 
De  Spinoza.  Leben  u.  Werdegang  im  laichte 
d. Weltphilosophie.  Münster i.\Ve8tf.,A8chen- 
dorff.  XXriI,6.34S.  Mit  Abbildgn.  M.  15,00. 
i[W.  Meijer:  DLZ.  31,  S.  3222/Ö.JI 

217S)  Ad.  Köster,  Spinoza  —  Goethe  — 
Kant:  Zeitgeist  N.  5. 

2174)  E.  Altkirch,  Spinozas  Freunde:  ib. 
N.  20. 

2175)  A.  Levy,  Spinozas  Bildnis:  AGPhilos. 
23,  S.  117-40. 

2176)  B.  de  Spinoza,  Ethik.  Übersetzt  u.  mit 
e.  Eiqleitg.  u.  e.  Register  versehen  v.  O. 
Baensch.  7.  Aufl.  (=  PhilosBibl.  Bd.  92.) 
L.,  Dürr.     XXXI,  315  S.     M.  3,40. 


2177)  B.  de  Spinoza,  Ethik.  Neu  übe«.  ▼. 
J.  Stern.  2.  Aufl.  (=  ÜB.  N.  2361/4.)  L., 
Reclam.    16».    402  S.    M.  0,80. 

2177a)  id.,  Der  theolog.-poiit.  Traktat.  Über». 
V.  J.  Stern.  2.  Aufl.  (=  ÜB.  N.  2177-80.) 
Ebda.    384  8.    M.  0,80. 

Ch.  Wolf  f. 

2178)  H.  Droysen,  Friedr. Wilhelm  I.,  Friedr. 
d.  Gr.  u.  d.  Philosoph  Ch.  Wolff:  FBPG. 
23,  S.  1-34. 

2178  a)  H.  Oster  tag,  Der  philo».  Gehalt  d. 
Wolff-Maateuffelschen  Briefwechsels.  (= 
AbhhPhilos.  Heft  13.)  L.,  Quelle  &  Meyer. 
190  S.    M.  5,80. 

Juristen. 

2179)  E.  V.  Möller,  Die  Entstehg.  d.  Dogma« 
V.  d.  Ursprung  d.  Rechts  aus  d.  Volksgeist: 
MIÖG.  30,  S.  1-50. 

(S.  18ff.  Neuzeit:  Grotius,  Vico,  Friedr.  d.  Gr.,  Herder.) 

2180)  Severinus  de  Monzambano  (S.  v. 
Pufeudorf),  De  statu  imperii  germanici. 
Nach  d.  ersten  Druck  mit  Berücksichtigg. 
d.  Ausg.  letzter  Hand  her.  v.  F.  Salomon. 
(=  QStV.  III.  Bd.  4.  Heft.)  Weimar, 
Böhlau  Nachf.    VII,  172  u.  III  S.     M.  5,60. 

Historiker  und  Chronisten. 

2181)  W.  Feiten,  Der  rhein.  Geschicht- 
schreiber M.  Henriquez  v.  Strevesdorff :  Ann- 
HVNiederrhein.  89,  S.  62-81. 

2182)  R.  Kays  er,  F.  D.  Pastorius  f  1719: 
MhhComeniusGes.  19,  S.  225-30. 

2183)  R.  Krau  SS,  Eine  Flugschrift  aus  d. 
Franzosenzeit  u.  d.  Schicksale  ihres  Vf.: 
ZBFr.  NF.  2,  S.  279-84. 

(D.  Speer.) 

Naturforscher  tmd  Mediziner. 

2184)  A.  Ki-stner,  Dtsch.  Physiker  u.  Chemiker. 
(=  Sammig.  Kösel  Bd.  23!)  Kempten,  Kösel. 
168  S.     M.  1,00. 

(S.  1-22:  Guericko.        S.  23-36:  Leibnix.) 

2185)  G.  Kohfeldt,  Zur  Lebensgesch.  Dr. 
Eisenbarts:  ZBFr.  NF.  2,  S.  368. 

(Aus  dem  JahrK-  1721  d.  Rostocker  Zeitung.) 

Pädagogen  und  Phüologeti. 
J.  B.  S  c  h  u  p  p. 

2186)  F.  Braband,  J.  B.  Schuppius:  Hamb- 
FrBI.  1.  März. 

2187)  K.  Vogt,  J.  B.  Schupp:  Hessenland  24, 
N.  5/9. 

2188)  id.,  J.B.Schupp.  Fortseteg.  (Vgl.  JBL. 
1908/9  N.  4284.):  Euph.  17,  S.  1-48,  251-87, 
473-537.) 

2189)  id..  Aus  J.B.Schupps  Marburger  Tagen: 
BHessSchG.  2,  S.  113-233. 


135 


III,  5.    Didaktik. 


136 


2189a)  J.B.  Schupp,  Streitschriften.  Tl.l.  Her. 
V.  K.  Vogt.  (=  NDL.  N.  222/4.)  Halle, 
Niemeyer.     XXVIII,  138  S.     M.  1,80. 

Andere. 

2190)  A.  D.  White,  Thomasius.  (=  N.  260.) 
(Weiteres  über  Thomasius  vgl.  auch  N.  848/9.) 

2191)  P.  Krumbholz,  J.  G.  Zeidler  als  Vf.  d. 
Schrift    V.    d.    sieben    Schulmeisterteufeln. 

(=  N.  1481.) 

Didaktische  Dichtung: 

17.  Jahrhundert. 

Abraham  a  Santa  Clara. 

2192)  K.  Bertsche,  Ein  Meister  d.  „Zungen- 
handwerks": Gral  4,  S.  155-62. 

(U.  Megerle.) 

2193)  H.  Schulz,  Studien  zu  Abraham  a  Santa 
Clara.     (=  N.  984.) 

2194)  A.  Kahle,  Abraham  a  Santa  Clara : 
LHw.  48,  S.  633/8. 

2195)  Abraham  a  Santa  Clara.  Testnummer: 
ÜdW.  3,  N.  15. 

(MitBeitrr.  v.  Expeditus  Schmidt,  F.  Wilhelm, 
K.  Bertsche,    A.  Pöllmann.) 

2196)  Abraham  a  Santa  Clara,  Eine  Blüten- 
lese aus  seinen  Werken.  Her.  v.  K.  Bertsche. 
Freiburg,  Herder.     XIV,  221  S.     M.  2,00. 

2196  a)  Abraham  a  Santa  Clara.  Her.  v.  G. 
Keller.  (JBL.  1908/9  N.  4316.)  |[K. 
Bertsche:  LKs.  36,  S.  175/8  (mit  Be- 
richtiggn.).]] 

Andere. 

2197)  E.  Schmitz,  Zur  musikgeschichtl.  Be- 
deutg.  d.  Frauenzimmergesprächspiele.  (= 
N.  229  a,  S.  254-77.) 

(Harsdörffer.) 
2197a)   0.  Glöde,    Zu  Laurembergs  Scherz- 
gedicht I,  V.  17:  ZDU.  24,  S.  263/4. 


2198)  A.  Frick,  Der  Vorgänger  Lessings  (Chr. 
Liscow):  HannCour.  N.  28933.  (Siehe  LE. 
13,  S.  346/7.) 

18.  Jahrhundert  {Aufklärungszeit). 
Geliert. 

2199)  L.  Zscharnack,  Geliert:  EGG.  2, 
S.  1239-40. 

2199a)  K.  Lindner,  Von  Gellerts  Jugend: 
LZgB.  N.  41. 

2200)  Gellerts  Werke.  Her.  v.  F.  Behrend. 
B.,  Dtsch.  Verlagshaus.  XXIII,  416,  261  S. 
M.  2,00. 

Gottsched. 

220.1)  E.  Bergmann,  Die  Begründg.  d.  dtsch. 
Ästhetik  durch  A.  G.  Baumgarten  u.  G.  F. 
Meier.    (=  N.  1206.) 

(Gottsched.) 

2202)  A.  Brausewetter,  Gottsched:  Königsb- 
Bll.  N.  20. 

2203)  E.  Keichel,  Gottscheds  Stellung  in  d. 
Gesch.  d.  dtsch.  Unterr.-  u.  Erziehungs- 
wesens.    (=  N.  1480.) 

2204)  L.  Zscharnack,  J.  Chr.  Gottsched 
(1700—66):  RGG.  2,  S.  1600/1. 

2205)  Gottsched -Halle.  Her.  v.  E.  Reichel. 
Bd.  7.  B.,  Gottsched -Verlag.  VIII,  67  S. 
(EInth.  u.  a.  S.  1-48:  W.  Suchier,  Gottscheds  Korre- 
spondenten.) 

2206)  K.  Blanck,  Der  französ.  Einfluss  im 
2.  Tl.  V.  Gottscheds  Critischer  Dichtkunst. 
Diss.     München.     149  S. 

Andere. 

2207)  F.Vetter,  Der  junge  Haller.  (JBL.  1908/9 
N.  4348.)  |[E.  Frensdorff:  GGA.  171, 
S.  676-82.]  I 

2208)  C.  Becker,  A.  G.  Kästners  literar.  Epi- 
gramme auf  seine  Freunde.  Chronologie  u. 
Kommentar.     Diss.     Halle.    VI,  126  S. 


IV.  Von  der  Mitte  des  18.  Jahrhunderts  bis 

zur  Gegenwart. 


IV,  1 

Allgemeines, 
a)  Literaturgeschichte. 

Al'gemeines  und  Gesnmtdarstellnngen  N.  •22m.  —  Deutsche  Literatur  und  das  Ausland  N.  '2220.  —  AaiUnditeh« 
Literatur  in  Deutschland  N.  2238.  —  Literaturgeschichte  in  Werken  verwandter  Wissenschaften  N.  '.'244.  —  Elnxelne  Epoeh«« 
N.  2247.  —  Literatur  der  Gegenwart  (Allgemeines,  Gesamtdarstellungen,  Essaysammlnngen,  Einzelnes,  SammelbeipreehangaD) 
N.  2258.  —  Religiöse  Strömungen  (Katholizismus,  Jndentnm)  N.  2277.  —  Politische  und  soziale  Strömungen  N.  2295.  —  Lokale 
Literaturgeschichte  N.  2297.  —  Stamrabncher  N.  2348.  —  Literarhistoriker  und  Essayisten  N.  2349.  — 


Allgemeines  und  Gesamtdarstellungen. 

(Vgl.  N.  17-30.) 

2209)  W.  Dilthey,  Das  Erlebni.s  u.  die  Dich- 
tung. 3.  Aufl.  L.,  Teubner.  VII,  476  S. 
M.  5,20. 

(Neu  eingefügt  S.  1-16:   Gang  der  europaischen  Lit.) 

2210)  K.  Lamprecht,  Dtsch.  Ideale:  Zukunft 
7J,  S.  114/9. 

2211)  K.  Hoffinaun,  Literar.  Reformbeweggn. 
u.  d.  nationale  Bewusstsein.  II/III:  Eckart 
5,  8.  192-205,  261-75. 

2212)  E.  Cassi,  II  pangermanismo  intellettuale: 
NAnt.  146,  S.  516-24. 

2213)  A.  Biese,  Dtsch.  Literaturgesch.  Bd.  3. 
Von  Hebbel  bis  z.  Gegenw.  München,  Beck. 
VIII,  675  S.     M.  5,50. 

2214)  K.  Gödeke,  Grundriss  z.  Gesch.  d.  dtsch. 
Dichtung.     Heft  10  u.  27.     (=  N.  23.) 

2215)  R.  M.  Meyer,  Die  dtsch.  Lit.  d.  19.  Jh. 
I.  umgearb.  Aufl.  (JBL.  1908/9  N.  4366.) 
|[R.  Riemann:  DLZ.  32,  S.  1122/5;  ALRl.  19, 

«.  :i5.j! 

2216)  .1.  Schilling,  Dtsch.  Literatur  des 
19.  Jh.  Riga,  Neuner.    VIII,  222  8.   M.3,60. 

2217)  Emil  Kuh,  Kritische  u.  liter.  Aufsätze 
(1863—76.)  Her.  v.  A.  jSchaer.  (=  Schr- 
LVWien.  Bd.  14.)  Wien,  Literarisch.  Verein. 
XVI,  457  S.  |[J.  Franke  1:  DLZ.  32, 
S.  2530/l.]| 

(K.  E.  Edler  —  F.  Freiligrath  —  H.  v.  Gilm  -  Goethe 

—  Groth   —  F.  Halm    -  R.  Hamerling  —   F.  Hebbel 

—  Hölderlin   —  W.  Jordan  —  Keller  —  H.  Lorm  — 
O.  Ludwig  -  E.  Mörike.) 


2218)  L.  Cons,  Un  siecle  de  l'hist.  d'Allemagne. 
De  Goethe  ä  Bismarck.  Paris,  Nouvelle  li- 
brairie  nationale.     Fr.  3,50. 

(Kant,  Goethe,  Schiller  —  Le  romantisme  —  Novalis 
—  Schopenhauer.) 

2219)  Lya  Berger,  Le»  femmes  podtes  de  l'Alle- 
magne.    Pr^face  de  A.  Bossert.  (==  N.  31b.) 

Deutsehe  Literatur  und  das  Ausland. 

(Vgl.  N.  31-32  a.) 

Allgetneines. 

2220)  H.  Münsterberg,  Die  dtsch.  Kultur  u. 
d.  Ausland:  Int^rnatWschr.  4,  S.  1471/7. 

2221)  G.  Steinhausen,  Die  Deutschen  im  Ur- 
teil d.  Auslandes  (Schlu.ss) :  DRs.  142,.S.  55-71. 

England  —  Amerika. 

2222)  K.  Breul,  Die  Wechselbeziehgn.  d.  engl, 
u.  dtsch.  Lit.:  Mod.  language  teaching  5, 
N.  1. 

2223)  E.  Koeppel,  Dtsch.  Strömungen  in  d. 
engl.  Literatur.  Rede.  Strassburg,  Heit«. 
26  S.    M.  1,20. 

2224)  F.  W.  R  o  e ,  Th.  Carlyle  as  a  critie  of 
literature.  Diss.  New  York,  Columbia  Univ. 
X,  152  S.   i[R.  M.  Meyer,  DLZ.  31,  S.  296U.]j 

2225)  C.  E.  Vaughan,  Carlyle  and  bis  german 
masters.  (In :  Essaj's  and  studies  by  members 
of  the  English  association.  Collected  by 
A.  C.  Bradley  [Oxford,  Clarendon  Press. 
1969.     Sh.  5/].) 

2226)  F.  Starick,  Die  Belesenheit  t.  J.  Keats 
u.  d.  GrundzOge  seiner  lit.  Kritik.  B.,  Mayer 
&  Müller.    V,  102  S.    M.  2,50. 


139 


IV,  J  a.     Literaturgeschichte. 


140 


2227)  K  Besser,  Dtsch.  Lit.  in  amerikan.  Zeit- 
schriften 1800—80:  GRM.  2,  S.  145/53. 

Belgien  —  Frankreich. 

2228)  H.  Bisch  off,  Dtsch.  Lit.  in  Belgien: 
LE.  13,  S.  444/5. 

2229)  Haguenin,La question  f ranco-allemande 
dans  le  roman  fran^ais  contemporain:  Jour- 
nal d'Allemagne  (Berlin)  N.  11. 

2230)  P.  Masclaux,  Die  Annähere,  zwischen 
Deutschland  u.  Frankreich,  tfbersetzt  v. 
J.  Jellinek.  (Aus:  , Journal  d'Allemagne".) 
Vortrag.    B.,  Wedekind  &  Co.   31  S.   M.  1,00. 

2231)  C.  Pitollet:  L'agröation  d'allemand  en 
1844:  Revue  Germanique  6,  S.  191/4. 
(Deutsche  Sprachlehre  in  Paris  1844.) 

2232)  H.  Kienzl,  B.  Constant:  N&S.  134, 
S.  204-15. 

2233)  F.  V.  Oppeln-Bronikowski,  Der 
Lebensroman  B.  Constants:  März  4*,  S.  415-22, 
474-81. 

(Im  Anschluss  an  J.  Ettlinger:  JBL.  1908/9,  N.  4885  a.) 

2234)  L.  Schemann,  Gobineau  u.  d.  dtsch. 
Kultur.  (=  Werdandi-Bücherei  Bd.  3.)  L., 
F.  Eckardt.     168  S.    M.  2,00. 

Italien. 

2235)  F.  Cipolla,  Ancora  A.  Aleardi  e  la  lett. 
tedesca:  ELT.  4,  S.  322/3. 

2236)  Margherita  Azzolini,  G.  Carducci  u. 
d.  dtsch.  Lit.  (=  Sprache  u.  Dichtg.  Heft  3.) 
Tübingen,  Mohr.  VIT,  96  S.  M.  3,00. 
|[H.  Michel:  DLZ.32,  S.  1436/8  (ablehnend); 
L.  Olschki:  LBlGRPh.  32,  S.  109-12  (ab- 
lehnend).]] 

2237)  R.  Borghini,  La  lett.  tedesca  e  Fanto- 
logia  di  G.  P.  Vieusseux:  Rivista  delle  biblio- 
teche  21,  S.  88-108. 

Ausländische  Literatur  in  Deutschland. 

(Vgl.  N.  33/6.) 

2238)  W.  Just,  Die  romant.  Bewegg.  in  d. 
amerikan.  Lit. :  Ch.  B.  Brown,  Poe,  Hawthorne. 
B.,  Mayer  &  Müller.     VI,  93  S.     M.  2,00. 

2238a)  F.  Clement,  Belgische  Lit.  d.  Gegenw.: 
Arena  5^,  S.  193-200. 

2239)  Joh.  Jak.  Meyer,  Vom  Land  d.  tausend 
Seen.  Eine  Abhandig.  über  d.  neuere  finn. 
Lit.  u.  eine  Auswahl  aus  modernen  finn. 
Novellisten.  L.,  G.  Wigand.  X,  650  S. 
M.  12,00. 

2240)  F.  Krantz,  Ein  Apostel  d.  russ.  Lit. 
in  Deutschland:  Aus  fremden  Zungen  20, 
N.  19. 

(W.  Henkel.) 

2241)  G.  Heinrich,  Magyar  elemek  a  n^met 
kolt^szetben.  Budapest,  Franklin -Verein. 
1909.   60  8.   i[Revue  Germanique  6,  S.323/4.]! 

2242)  E.  Veigelsberg,  Die  ungar.  Literatur 
in  Deutschland:  Karpathen  10,  S.  109-13. 

2243)  L.  Hatvany,  Das  alte  u,  d.  junge  Un- 
garn: NRs.  21,  S.  383-400. 

Literaturlifeschichte    in   Werlten    verwandter 
Wissenschaften.    (Vgl.  N.  48-57.) 

Kulturgeschich  te. 

2244)  Ed.  Fuchs,  Illustrierte  Sittengesch.  vom 
MA.  bis  z.  Gegenw.    Bd.  2.  Die  galante  Zeit. 

(=  N.  2062.) 


2245)  A.  V.  Gleichen-Russwurm,  Das 
galante  Europa.  1600-1789.  (=  N.  2061.) 
|[F.  Andrae:  LCBL  63,  S.  490.] | 

2246)  Die  Welt  in  100  Jahren.  Her.  v.  A. 
B  r  e  h  m  e  r.  B.,  Verlagsanst.  Buntdruck. 
319  S.     M.  2,50. 

Einzelne  Epochen. 

18.  Jahrhundert. 

2247)  G.  Ellinger,  Geistiges  Leben  im  18  Jh. 
(=  N.  42,  S.  498-504.) 

2248)  H.  Schierbaum,  J.  Mosers  Stellg.  z. 
Lit.  d.  18.  Jh.  IL  (Aus:  MVGOsnabrück.) 
(Vgl.  JBL.  1908/9  N.  4425.)  Osnabrück, 
Schöningh.     43  S...  M.  1,00. 

2249)  Jerusalem,  Über  teutsche  Sprache  in 
d.  Literatur  (Berlin  1781).  (Neudruck.) 
L ,  Xenien-Verlag.  35  S.  M.  35,00.  |[ZBFr. 
NFB.  2,  S.  317  („tolles  Beispiel  sinnlosen 
Aufwandes".)]! 

2250)  H.    O  s  t  w  a  1  d  ,    Redoute    Fridericiana. 
Festschrift.     B.,  Bondy.     58  S.     M.  2,00. 
(Berlin  unter  Friedrich  d.  Gr.) 

Zeitalter  des  Klassizismus  und  der  Romantik. 

2251)  C.  Weitbrecht,  Dtsch.  Literaturgesch. 
d.  Klassikerzeit.  2.  Aufl.  Her.  v.  K.  Berger. 
(=  Sammig  Göschen  Bd.  161.)  L.,  Göschen. 
186  S.    M.  0,80. 

2252)  B.Wille,  Die  klassische  Blüte.  (= 
N.  205,  Bd.  1.) 

2253)  Th.  Kappstein,  Die  Jesuiten  über  d. 
dtsch.  Klassiker:  VossZg.  N.  399.  (Vgl.  LE. 
13,  S.  50/1.) 

2254)  E.  Dühring,  Die  Grössen  d.  modernen 
Lit.,  populär  u.  krit.  nach  neuen  Gesichts- 
punkten dargestellt.  Abt.  2.  Grössenschätzg. 
—  Rousseau,  Schiller,  Byron,  Shelley.  — 
Blosse  Auszeichngn.  Jahrhundertabschluss. 
2.  Aufl.     L.,  Thomas.     XH,  502  S.     M.  9,00. 

2255)  H.  Kretschmayr,  Romantik  u.  Realis- 
mus: ÖsterrRs.  22,  S.  25-39. 

(Zu  Laniprecht,  Bd.  10/1.) 

2256)  Vor  100  Jahren:  LE.  12,  S.  1679. 
(Königin  Luises  Todestag  in  d.  Presse.) 

2257)  R.  van  Rhyn,  Die . Gesellschaft  z.  Zeit 
d.  Wiener  Kongresses:  ÖsterrRs.  25,  S.  55-63, 
114-23. 

(Nach  d.  Aufzeichgn.  d.  Grafin  Luise  Thürheira.) 

Literatur  der  Gegenwart: 

Zusammenfassendes  und  Essaysatnmlungen. 

2258)  A.  Bartels,  Der  Literaturhistoriker  u. 
d.  Gegenw.     L.,    Avenarius.     18  S.     Gratis. 

2259)  id..  Die  dtsch.  Dichtg.  d.  Gegenw.  8.  Aufl. 
(JBL.  1908/9  N.  44^5.)  |[E.  Ackerknecht: 
LE.  13,  S.  1009-13.]! 

2260)  O.  Hart  wich,  Kulturwerte  aus  d.  mo- 
dernen Lit.  Bremen,  Leuwer.  1911.  VIII, 
297  S.     M.  6,00. 

2261)  H.  S  p  i  e  r  o  ,  Dtsch.  Geister.  Studien  z. 
Lit.  d.  Gegenw.     (=  N.  253.) 

2262)  B.  Stein,  Literarische  Bilder  aus  neuester 
Zeit.    (=  N.  254.) 

2263/4)  0.  Lessing,  Die  neue  Form.  Ein  Beitr. 
z.  Verständnis  d.  Naturalismus.  Dresden, 
Reissner.  235  S.  M.  4,00.  |[M.  K(och): 
LCBl.  61,  S.  994  (ablehnend);  E.  ütitz: 
ZÄsth.  5,    S.  605/6.]| 


141 


IV,  la.    Lileraturgo«cluclilo, 


142 


'i'JÜ'))  S.  Lublinski,  Der  Ausgang  d.  Moderne. 
(.IHL.  li>()8/l)  N.  '14(!1.)  |[A.  Barte Ih:  Hanib- 
NachrrB.N.9-lü;Th.LeB8ing:SchaubühneÜ, 
S.  t)5-73  (, Samuel  zieht  die  IJilanz").)! 

226Ö)  Th.  Mann,  Der  Doktor  Leasing :  LK.  11?, 
S.  821/4,  977/9,  1201.  (Dazu:  Th.  Lessing: 
ib.,  S.  975/?  u.  Schaubühne  6,  S.  256/7.) 

2267)  K.  Martena,  Literatur  in  Deutschland. 
Studien  u.  Eindrücke.  (=  N.  240.)  i[F. 
Servae8:LE.  12,8.1487/9;  G.Witkowski: 
ZBFr.  NF.  2»,  S.  2Ü8.]| 

2268)  Jahrbuch  für  d.  geistige  Bewegg.  Her. 
V.  F.  Gundolf  u.  F.  Wolters.  B.,  v.  Holten, 
nr,  14;)  S.  M.  3,00.  |[R.  IJorchardt: 
SüddMhh.  7^  S.  694-716  („Intermezzo");  G. 
Witkowski:  BerlTBli^K«.  N.  i;{6  („Die  St. 
George-Apostel').]! 

Einzelstudien. 

2260)  H.  Friedrichs,  Aus  d.  Tagen  d.  Re- 
volution d.  Literatur:  KZg.  N.  328.  (Siehe 
LE.  12,  S.  1239.) 

2269a)  A.  Horneffer,  Das  Schicksal  d.  dtsch. 
Dichtkunst:  Tat  2,  N.  1. 

2270)  J.  Schlaf,  Die  Zukunft  d.  mod.  Dich- 
tung: SozMhh.  14,  S.  1382/6. 

2271)  K.  Martens,  Bankrott?:  LE.  12,  S. 535-41. 
(Zukunft  (1.  mod.  Dichtg.) 

2272)  P.  Eberhardt,  Wohin  d.  Weg?  Ein  Ver- 
such an  dieser  Zeit.  L.,  Verlag  für  Kunst, 
Literatur  u.  Musik.     446  S.     M.  4,00. 

2273)  L.  Keller,  Naturalist,  u.  Idealist.  Welt- 
auffassung in  d.  mod.  Lit. :  MhhComenius- 
Ges.  19,  S.  109-19. 

Samm  elbesprechungen . 

2274)  L.  Heyn  au  d,  La  po^sie  allemande: 
Revue  Germanique  6,  S.  596-613. 

2275)  H.  Albert,  Lettres  allemandes:  Mercure 
de  France  N.  301,  303/4,  307/9,  311/13,  315, 
317/8,  320/1,  323,  334. 

2276)  K.  Löschhorn,  Volksschriftsteller  u. 
mundartl.  Dichtung.  Literaturbericht:  ZDU. 
24,  S.  118-28. 

Ethische  und  religiöse  Strömungen. 

2277)  A.  Schröder,  Mod.  Dichtung  u.  christl. 
Weltanschauung:  AELKZ.  43,  S.  681/6, 
707-10,  730/5,  753/6,  776-81,  800/1. 
(Grundsätzliches  u.  Geschichtliches.  -  Der  Schrei 
nach  Erlösung.  —  Der  Wahn  einer  Selbsterlösung.  — 
Jesus  in  der  mod.  Dichtung.  —  Kirche  u.  Kirchlichkeit.) 

2278)  A.  Biese,  Lebensbejahung  in  neuerer 
dtsch.  Dichtung:  KonsMschr.  67,  S.  50/5, 
157-64,  267-73,  490/7,  1042/6,  1165/9,  1279-85. 

KathoUzism^is. 

2279)  A.  Baum  gar  tner,  Die  Stellung  d.  Ka- 
tholiken z.  neueren  Lit.  Freiburg,  Herder. 
Vni,  86  S.    M.  1,00. 

2280)  id..  Die  kath.  Kirche  u.  d.  neuere  Lit.: 
StML.  78,  S.  18-39,  185-203. 

2281)  H.  Cardauns,  Vom  „Modernismus"  in 
d.  Lit.:  KVZgB.  N.  19. 

2282)  A.  Dörrfuss,  Katholizismus'u.  Literatur: 
ChristlWelt.  24,  S.  207/10,  222/6,  253/5. 

(Beh.  K.  Muth  [JBL.  1908,9  N.  4510].) 

2283)  H.  Falkenberg,  Mehr  Literaturpflege. 
Eine  Antwort  auf  die  Frage:  Wie  kommen 
wir  aus  dem  Literaturelend?  Bonn,  Georgi. 
57S.  M.0,75.  |[E.Nidden:  Kw.23*,S.119-2l.]l 


'J2St)  .1.  l''r()  berger,  WcItanKchauungeii  u. 
Lit.  Fricdliclu-  (tedanken  z.  kuth.  I..itoratur- 
streit.  2,  Aufl.  Trier,  PaulinuH-Druckerei. 
156  S.  M.  1,50.  |[K.  Muth:  Hochland  7», 
S.  607-1 5.)| 

2285)  R.  V.  K  r  a  1  i  k ,  Ein  Jahr  kath.  Literat  ur- 
bewegg.  Regensburg,  Habbcl.  VIII,  2408. 
M.  2,40. 

2286)  E.  Nidden,  Die  kath. Literaturbewegung: 
Kw.  23«,  S.  216/9. 

2287)  J.  Pf  e  neb  erger,  Kralik  oder  Muth? 
(=  Frankf.  Brosch.  XXIX,  5/6.)  Hamm, 
Breer  &  Thiemann.     S.  153-20«.     M.  1,W». 

2288)  Expeditus  Schmidt,  Und  noch  ein- 
mal R.  V.  Kralik:   ÜdW.  .3,  8.  :)97-601. 

2289)  Charlotte  Uli  mann,  Die  Neubelebung 
d.  kath.  Lit.  in  Deutschland:  Dokumente  d. 
Fortschritts  3,  N.  4. 

Judentum. 

2290)  L.  Geiger,  Die  dtsch.  Lit.  u.  d.  Juden. 
(=  N.  29.)    IfM.  K(och):  LCBl.  S.  14a3/4.]i 

2291)  A.Bartels,  Die  dtsch.  Lit.  u.d.  Juden: 
DSchrifttum.  S.  97-106.  I|L.  Geiger:  AZg- 
Judent.  74,  S.  325/6  (,A.  Bartels  hat  ge- 
sprochen"); Sturm  1,  N.  22  („Von  teutscher 
Art  u.  Kunst*).]! 

2292)  Die  Juden  in  Theater,  Presse,  Lit.:  MV- 
AbwAnt.  N.  31/3. 

2293)  M.  Nord  au,  Das  Judentum  im  19.  u. 
20.  Jh.  Vortrag.  Köln,  Jüdischer  Verlag. 
24  S.  mit  Bildnis.     M.  0,30. 

2294)  S.  Bernfeld,  Literarische  Jahresrevue: 
JJGL.  14,  S.  21-70. 

Politische  und  soziale  Strömungen. 

2295)  G.  Hiller,  Die  mod.  soziale  Dichtung: 
AkBll.  25,  S.  131/3. 

2296)  S.  Lublinski,  Mod.  Politik  u.  mod. 
Lit.:  Hilfe  16,  S.  431/3. 


Lokale  Literaturgescbichte:    (Vgl.  N.  58-79.) 
Zusammenfassendes. 

2297)  H.  Spiero,  Städte.  Hamburg,  Voss. 
1909.    VII,  162  S.    M.  2,00. 

(Berlin.  —  Hamburg.    -  Leipzig.  —  Königsberg.  — 
Die  dtsch.  Kleinstädte.) 

2298)  G.  A.  Müller,  Bad.  Dichtung  seit 
Scheffels  Tod:  ML.  78,  S.  171/5. 

2298a)  K.  Hessclbacher,  Silhouetten  neuerer 
bad.  Dichter.  Mit  Dichtgn.  u.  Pro*astücken 
V.  A.  Schnezler,  L.  Eichrodt,  H.  Vier- 
ordt  u.  a.,  sowie  15  Dichterbildnissen.  (= 
Baden,  seine  Kunst  und  Kultur,  Bd.  3.) 
Heilbronn,  Salzer.    III,  428  S.    M.  3,50. 

Bayern. 

2299)  J.  H  u  r e  t ,  Bayern  u.  Sachsen.  (In  Deutsch- 
land. Tl.  4.)  Aus  d.  Französischen  über- 
setzt v.  Nina  Knoblich.  München,  Langen. 
410  S.     M.  4,00. 

2300)  K.  Zwanziger,  Bayreuth  vor  100  J. 
Vortr.  Bayreuth,  Hist.  Verein.  31  S.  M.  0,80. 

Berlin. 

2301)  Berlin  in  Bildern  1810—1910.  Mit  einer 
Einleitg.  v.  M.  Osborn.  Zur  Erin^nerg. 
an  d.  Universitätsjubiiäum.  B.,  J.  Spiro. 
13,5x19,5.   IX  S.,   72  Doppelseiten.   M.  4,50. 


148 


IV,  1  a.    Literaturgeschichte. 


144 


2302)  Berlin-Heft:  N&S.  2.  Novemberheft. 

(MitBeitrr.v.M.Harden.A.Eulenburg,  J.Kohle  r, 

E.  Humperdinck,  V.  Holländer,  A.  Kampf.) 

2303)  W.  Schaefer,  Flüchtig  wieder  in  Berlin: 
DMhh.  10,  S.  138-41. 

2304)  H.  Ostwald,  Berliner  Witz  in  d.  Bieder- 
meiertagen: WIDM.  107,  S.  903-11. 

2305)  A.  V.  Gleichen-Russwurm,  Berliner 
Geselligkeit  vor  100  J.:   ib.  108,   S.  106-12. 

2306)  id.,  Der  Geist  d.  Weltbürgertums  im  alten 
Berlin:  Blaubuch  5,  S.  797-801,  822/6,850/3 

2307)  Erich  Schmidt,  Berliner  Poesie  vor 
100  J.     Ak.  Rede:  DRs.  144,  S.  321-30. 

2308)  R.  Steig,  Berlin  in  Trauer  um  d. 
Königin  Luise:  ib.  S.  265-82. 

2309)  L.  Rellstab,  Der  Tunnel  über  d.  Spree: 
HambCorr.  N.  420. 

2310)  E.  Steffen,  Ein  Klub  im  alten  Berlin: 
Alt-Berlin  22,  S.  119-21. 
(Montagsgesellschaft.) 

Freie  Städte. 

2311)  F.    Weber,     Die    Bremische    Deutsche 

Gesellschaft  1748—93.     (=  N.  843  a) 

2312)  B.  Diederich,  Die  Hamburger.  (JBL. 
1908/9  N.  4586.)  |[E.  Baasch:  PrJbb.  139, 
S.  336/8    (ablehnend).]] 

2313)  id.,  Hamburger  Poeten.  (=  BLitG. 
Heft  71.)  L.,  Verlag  für  Lit.,  Kunst  u. 
Musik.     IV,  295  S.     M.  3,00. 

(Liliencron,   E.  G.  Seeliger,   G.  Falke,  J.  Löwenberg, 

F.  Stavenhagen,  R.  Walter-Freyr,  W.  Poeek,  C.  Bulcke, 
A.  Roderich,  Marie  Hirsch,  Sophie  Jansen,  Charlotte 
Niese,  P.  Alexander,  Otto  Ernst,  Th.  Suse,  R.  Huld- 
schiner,  Johanna  Wolff,  R.  Dehmel.) 

E 1  s  a  s  s. 

2314)  O.  Flake,  Elsässertum:  FZg.  N.  17. 

2315)  F.  Lienhard,  Aus  d.  Elsass  d.  18.  Jh. 
(=  Aus  Schule  u.  Leben,  Heft  2,  I.)  Strass- 
burg.  Bull.     VIII,    39  S.     M.  1,00. 

2316)  F.  Rörig,  Zwei  Skizzen  aus  d.  geistigen 
Leben  v.  Metz  aus  dem  „ancien  regime": 
JbGesLothrG.  20,    S.  283-301. 

2317)  Chr.  Schmitt,  Die  Entwickig.  der  dtsch.- 
elsäss.  Lit.  v.  1770— 1870  (Fortsetzg.):  Elsäss- 
Lothring.  Schulbl.  39,  S.  323-33. 

Rheinland    (H  e  s  s  e  n  -  N  a  s  s  au). 

2318)  R.  Schwemer,  Gesch.  d.  freien  Stadt 
Frankf.  a.  M.  1814-66.  (=  VHK.  Frankf.  3.) 
Frankf.  a.  M.,  Baer.     XVI,    407  S.     M.  7,00. 

2319)  H.  Wendel,  Frankf.  a.  M.  v.  d.  grossen 
Revolution  bis  z.  Revolution  v.  oben.  Frank- 
furt a.  M.,  Buchh.  Volksstimme.  VI,  191  S. 
M.  2,50. 

2320)  Der  Literar.  Verein  an  d.  Meisenburg 
(1859—1909).  Kettwig,  Flothmann.  II,  80  S. 
M.  2,00. 

2321)  W.  Poethen,  Das  literar.  Leben  im 
Wuppertale  während  d.  19.  Jh.  Tl.  1 .  Elberf eld, 
Martini  &  Grüttefien.    VIII,  127  S.    M.  2,00. 

Sachsen. 

2322)  Dresdens  Entwickig.  in  d.  J.  1903/9. 
Festschrift  d.  Rates  d.  Königl.  Haupt-  u. 
Residenzstadt  Dresden  z.  Einweihg.  d.  neuen 
Rathauses  am  1.  Oktober  1910.  Mitarbeiter: 
F.  Dibelius,  F.  Draeseke,  C.  Gurlitt 
u.  a.  Her.  v.  O.  Richter.  Dresden,  Buch- 
druckerei d.  Dr.  Güntzschen  Stiftg.  VIII, 
302  S.  mit  Lichtdrucktafln.  M.  10,00  |[P. 
E.  Richter:  DLZ.  32,    S.  2227-34.11 


Thüringen. 

2323)  K.  Neumann -Strela,  Aus  Weimars 
goldenen  Tagen.  Fürst  u.  Dichter  im 
Familienkreise.  Halle,  Mühlmann.  X,  212  S. 
M.  3,00. 

(Karl   August    —    Goethe   —   Schiller    —    Herder   — 
Wieland.) 

2324)  G.  Schaubert,  Aus  Weimars  neuklass. 
Zeit:  NMusZg.  39,  S.  11/6,  614,  149-52, 
192/5. 

Schwaben. 

2325)  A.  Holder,  Dritter  Nachtrag  z.  Gesch. 
der  Schwab.  Dialektdichtg. :  Alemannia  37, 
S.  36-51. 

2326)  B.  Ger  lach.  Die  literar.  Bedeutg.  d. 
Hartmann-Reinbeckschen  Hauses  in  Stuttg. 
1779-1849.     Diss.     Münster  172  S. 

2327)  R.  Kr  au  SS,  Die  Druckerei  d.  Hohen 
Karlsschule:  ZBFr.  NF.  1,  S.  376-81. 

Osterreich. 

2328)  M.  Burckhard,   Österr.  Dichter:  NFPr. 

N.  16330. 

(Kürnberger,   E.  Samhaber,   A.  Matosch.) 

2329)  Österr.  Dichter:  Lese  1,  S.  730/3. 

(Mit  Beitrr.  v.  W.  A.  Hammer  [Stifter],   St.  Zweig' 
[J.  Schicht],  A.  Wildgans  [F.  Th.  Czokor]  u.  a.) 

2330)  W.  Handl,  Das  neue  Österreich: 
NRs.  21,  S.  108-15. 

(Bartsch,   R.  Michel,   Bahr.) 

2331)  Österreich.  (=  Wertung  Heft  11.) 
L.,    Eckardt.     21  S.     M.  0,50. 

(Mit  Beitrr.  V.  Schmied-Kowarzik,  F.  Kellundt, 
E.  Ertl  u.  a.) 

2332)  A.  V.  Berg  er.  Buch  der  Heimat.  2  Bde. 
(=  N.  223.) 

2333)  F.  Saiten,  Das  österr.  Antlitz.  Essays. 
B.,  Fischer.  276  S.  M.  4,00.  |[K.  H.  Strobl: 
LE.  12,  S.  1048-50.]! 

2334)  L.  Spiegel,  Zur  Gesch.  d.  polit.  Lit. 
Österreichs:  ZPolitik  4,  S.  86-124. 

2335)  F.  G.  Haun,  Kärntens  Dichtkunst  im 
Anfange  d.  19.  Jh.:  Carinthia  I,  100, 
S.  174-98. 

2336)  P.  Strzemcha,  Die  Olmützer  Dichter- 
schule. (Fortsetzung.) :  ZVGMähren.  14, 
S.  50-66. 

2337)  E.Felder,  Die  Wienerin.  Mit  20  Bildern. 
Wien,  Graeser.     VI,  130  S.     M.  3,00. 

2337a)  L.  Speidel,  Wiener  Frauen.  (=  N.  252, 
Bd.  2.) 

2338)  M.  Harden,  Wien  u.  Berlin:  NFPr. 
N.  16647. 

2339)  H.  Guilbeaux,  H.  v.  Hofmannsthal  et 
le  cercle  des  „Jung -Wien er":  Mercure  de 
France  85,    S.  34-46. 

2340)  Urtica,  Wiener  Literaten:  Wage  13, 
N.  45. 

Schweiz. 

2341)  O.  Hunziker,  Gesch.  d.  Schweizer.  Ge- 
meinnütz. Gesellschaft  1810— 1910.  Her.  bis 
1896  V.  Hunziker,  ergänzt  bis  z.  Zentenar- 
jahr  V.  R.  Wächter.  Zürich,  Zürcher  & 
Furrer.     V,  343  S.  mit  Abbildgn.     M.  3,00. 

2342)  H.  Hesse,  Basler  Kultur:  März  4", 
S.  365/8. 

2343)  J.  Hof  milier,  Schweizer:  SüddMhh.  7\ 
S.  185-95. 

(Sammolbesprechung.) 


145 


IV^,  tli,     IiriffwochHi-l,  Mcmoirpii.  THßpbnrbcr. 


U»i 


Andere  LKnder. 

2344)  F.  Noack,  Dtach.  Leben  in  Uoni. 
(JBL.  1906/7  N.  3520;  1908/9  N.  4ti77.) 
|[H.  Legbnnd:  AKultG.  8,  S.  112-23.]| 

2346)  B.  Kremling,  Schwab.  Schrifttum  in 
Ungarn:  Karpathen  4,  S.  335-40,  3(14-71. 

2346)  Schwaben  im  Osten.  Ein  dtsch,  Dichter- 
buch aus  Ungarn  von  O.  A  1  s  c  h  e  r ,  F. 
Feld,  J.  Gabriel  u.  a.  Her.  v.  A. 
Müller-  Guttenbrunn.  (=  Der 
Süden  Bd.  3.)  Heilbronn,  Salzer.  333  8. 
M.  3,00. 

2347)  F.  Hussong,  Die  Muse  Deutsch- 
Amerikas:  Grenzb.  69*,  S.  371,  G, 


Stammbücher. 

2348)  K.  Kugel  mann,  Ein  Stammbuch  aus 
dem  Kreise  K.  L.  Keinholds  (Jena  u. 
Kiel  1792/5).  (Aus:  Kultur  11,  S.  296-323, 
433-54.)     Wien,  Opitz.     54  S.     M.  1,00. 


LiteraturhIt)(orlker  und  KsMyltten. 

2349)  L.  Lorenz,  A.  Hurtd«:  Ifeimat  ,><»,  S.ti. 

235«)  A.  Haumgartner  (1841  —  1910).  |J.  Fro- 
berger:  KVZgB.  N.  37;  K.  Muth:  Hoch- 
land 8'.  S.  237/9;  O.  Pfülf:  StML.  79, 
S.  349-72;  A.  Stock  mann:  AkMBU.  22, 
8,  197/9;  Zimmermann:  Aar  l,  N.  2; 
LE.  13,   8.  75;    ÜdW.  .3,   S.  651/2.1 

2851)  A.  Eloesser,  Leo  Berg  ri862— 1908): 
DNekr.  13,   S.  1869. 

2352)  P.  M ah n ,  C.  Busse.  1 .  Der  Lyriker.  2.  Der 
Kritiker:  TglRsB.  1910,  N.  297  u.  1911,  N.  7. 

2353)  F.  Zücken,  J.  Faatenrath  (1839—1908): 
DNekr.  13,  S.  20  6. 

2354)  G.  A.  Bogeng,  E.  (»risebach  —  von 
ihm  —  über  ihn:  Taschenbuch  d.  Bücher- 
freundes 2.    |[G.  M.:  ZBFr.  NF.  2B,  S.  I95.)| 

2355)  V.  Klemperer,  E.  Grisebach  (1845  bis 
1906):  DNekr.  13,  S.  336 '8. 

2356)  A.  Katz,  Zum  21.  Juli  (G.  Karpele»): 
AZgJudent.  74,  S.  337/9. 

2357)  M.  Levin,  G.  Karpeles:  JJGL.  13,8. 1-11. 


b)  Briefwechsel,  Memoiren,  Tagebücher. 

Allgemeines  and  Sammlnngen  N.  2358.  —  Ffirstliobe  Persönlichkeiten.  Diplomaten,  Hofteat«  N.  2:M5.  — 
Militärisclies  und  Kriegserinnerungen  N.  2336.  —  Politilter  und  Publizisten  N.  2392.  -  Gelelirte:  Philologen  nnd  Historikar 
N.  2405.  —  Philosophen  N.  2412.  -  Theologen  N.  2414.  —  Ärzte  und  Naturforscher  N.  2421.  —  Künstler  N.  2425,  —  Masiker 
N.  2431.  —  Theaterleute  N.  2453.  —  Dichter  und  Schriftsteller  N.  2455.  —  Frauen  N.  2487.  —  Reiseerinnerangen  .\.  2496.  — 
Kulturgeschichtliches  und  Sociales  N.  2516.  —  Verschiedene  M.  2526.  — 


Allgemeines  und  Sammliiugen. 

2358)  R.  Treu,  Das  eigene  Leben:  DMhh.  10, 

S.  372/3. 

(Beb.  d.  Wert  d.  Autobiographien.) 

2359)  H.  Wantoch,  Tagebücher:  Hilfe  16, 
S.  351/2.     (Auch:  HambFrßl.  18.  Sept.) 

2359  a)  Homo,  Die  Kunst  d.  Brief  Schreibens : 
AZg.  N.  10. 

2360)  Der  Brief.  Zeitschr.  für  Kultur  u.  Art  d. 
schriftl. Verkehrs.  Her.  v.  A.  Haibert.  Jg.l. 
L.,Reichenbach.l2Hefte.Je2V2Bogen.M.5,00. 

2361)  J.  Zeitler,  Dtsch.  Freundesbriefe  in 
6  Jhh.  (JBL.  1908/9  N.  4704.)  |[G.  Lan- 
dauer: LE.  13,  S.  1562/3.]| 

2362)  Frauenbriefe  aller  Zeiten.  Her.  v.  B. 
Ihringer.  St.,  Krabbe.  VH,  413  8.  M.  6,00. 
i[G.  Landauer:  LE.  13,  S.  1563/4  (ab- 
lehnend); R.  M.  Meyer:  DLZ.  31,  S.  3147/9.]i 

2363)  Helene  B  e  1 1  e  1  h  ei  m-G  ab  i  1  lo  n, 
Frauenbriefe  u.  Frauenfragen:  ÖsterrRs.  24, 
8.  459-62. 

(B.  Ihringer.  —  ,Dcr  Brief."  —  M    v.  Gruber.) 

2364)  Bertha  Badt,  Neue  u.  alte  Briefe: 
LE.  12,  S.  1085/9. 

(Gentz,    Droste-Hülshoff,    Freiligrath,    Fürstin   Mnrie 
Hohenlohe,  Maria  Theresia ) 

Fürstliche   Persönliehkeiten,    Diplomaten, 
Hofleute. 

2365)  Frz.  Ejrssenhardt,  Friedrich  d.  Grosse. 
Denkwürdigkeiten  aus  seinem  Leben,  nach 
seinen  Schriften,  seinem  Briefwechsel  u.  d.  Be- 
richten seiner  Zeitgenossen  zusammengestellt. 
2.  neu  bearb.  Aufl.  her.  v.  G.Winter.  2  Bde. 
L.,  Grunow.   XIII,  516  S.;  V,  619  S.    M.  9,0»). 

iahreibarir.hta  fUr  nnnere  dentsehe  Uteraturgesehicht«- 


2366)  K  a  r  1  E  d.  S  c  h  m  i  d  t ,  Nachträge  zu  Reichs- 
graf E.  A.  H.  V.  Lehndorfif,  30  .1.  am  Hofe 
Friedr.  d.Gr.:  MLitGesMasovia.  15,  S.  28-160; 
16,  S.  147-259.    (Vgl.  JBL.  1908,;»  N.  4714.) 

2367)  Fr^d^rique  Sophie  Wilhelmine, 
margrave  de  ßareith,  sa'ur  de  Fr^ddric  le 
Grand,  M^moires  depuis  l'ann^e  1706  jusqu'k 
1742,  ^crites  de  sa  main.  5«  6d.,  continu^ 
jusqu'k  1758.     B.,  Barsdorf.  618  S.    M.  8,00. 

2368)  Der  Markgräfin  W  i  1  h  e  1  m  i  n  e  v.  Bayreuth, 
Memoiren.  Neu  übertr.  v.  Annette  Kolb. 
2  Bde.  L.,  Insel- Verlag.  XI,  291,  314  8. 
M.  10,00. 

2369)  Eine  preuss.  Königstochter.  Denkwürdig- 
keiten d.  Markgräfin  v.  Bayreuth,  Schwester 
Friedrichs  d.  Grossen.  Her.  v..  J.  Arm- 
b  r  u  s  t  e  r.  (=  Schicksale  u.  Abenteuer. 
Lebensdokumente  vergangener  Jhh.  Bd.  1.) 
Ebenhausen  bei  München,  Laogewieache- 
Brandt.     486  S.     M.  1,80. 

2370)  J.J.Fürst  v.  Khevenhüller-Metsch, 
Aus  d.  Zeit  Maria  Theresias.  Tagebuch 
1742—76.  Her.  v.  R.  Graf  Khevenhüller- 
Metsch  u.  H.  Schütter.  Bd.  3.  17.52/5. 
Wien,  A.  Holzhausen  u.  L.,  W.  Engelmann. 
III,  639  S.  m.  1  Faks.    M.  14,00. 

2371)  Hans  Schulz,  Friedr.  Christian,  Herzog 
zu  Schleswig-Holstein.  8t.,  Dtsch.  Verlags- 
anst.     VI,  402  S.     M.  6,00. 

2372)  P.  Hedemann-Heespen,  Herzog 
Friedrich  Christian  u.  Herzog  Christian  v. 
Augustenburg:  ZGSchlH.  40. 

2373)  J.  H.  Gebauer,  Der  Briefwechsel  König 
Ernst  Augusts  v.  Hannover  u.  d.  Herzogs 
Christian  August  v.  Schleswig- Holstein: 
ZHVNiedersa«-hscn.  S.  277-31».. 


XXI. 


10 


147 


IV,  Ib.     r>nefwechsel,  Menioircii,  Tairebüclier. 


148 


2374)  Hans  Schulz,  Timoloon  u.  Immanuel. 
Dokumeyte  e.  Freundschaft.  Briefwechsel 
zwischen  Friedrich  Christian  zu  Schleswig- 
Holstein  u.  J.  Baggesen.  L.,  Hirzel.  XVI, 
464  S.     M.  10,00. 

2375)  P.  Gärtner  u.  P.  Samuleit,  Königin 
Luise  V.  Preussen.  Ein  Lebensbild  in  Briefen 
u.  Aufzeichgn.  B.,  Buchverlag  der  Hilfe. 
330  S.     M.  3,00. 

2376)  R.  Stölzle,  Briefe  Ludwigs L  an  Bischof 
Sailer:  Hochland  8S  S.  149-6L 

2377)  Frhr.  vom  Stein  an  F.  Schlosser. 
29  Briefe  u.  e.  Skizze.  Her.  v.  O.  Graden - 
witz.  (==  SBHeidelbAk.  12.)  Heidelberg, 
Winter.     hS  S.     M.  2,20. 

2378)  Elisa  Eadziwill,  Ein  Leben  in  Liebe 
u.  Leid.  Unveröffentl.  Briefe  d.  J.  1820—34. 
Her.  v.  B.  Hennig.  B.,  Mittler.  LI,  288  S. 
Mit  Tafeln.     M.  7,50. 

2379)  W.  L.  V.  Graf  Henckel  v.  Donners- 
marc k  ,  Im  Dienste  König  Friedrich 
Wilhelms  III.  Erinnergn.  aus  d.  Leben. 
(==  Aus  vergilbten  Pergamenten  Bd.  4.)  L., 
G.  Wigand.    VI,  238  S.     M.  3,00. 

2380)  H.  B.  Frhr.  v.  Dahlerup,  In  Österreich. 
Diensten.  (Aus  d.  Nachlasse  seines  Gross- 
vaters her.  V.  J.  Frhr.  v.  Dahlerup.  Aus 
d.  dän.  Ms.  übertr.  v.  Marie  Herzfeld.) 
Bd.  1.  B.,  Meyer  &  Jessen  1911.  XXVIII, 
212  S.     Mit  Bildnistafeln.     M.  4,00. 

2381)  M.  Frhr.  v.  Kübeck,  Metternich  u. 
Kübeck.  Ein  Briefwechsel.  Wien,  Gerold. 
VIII,  227  S.     M.  4,00 

2382)  Graf  E.  Dürckheim,  Erinnerungen 
alter  u.  neuer  Zeit.  4.  Aufl.  (In  1  Bd.) 
St.,  Metzler.     VIII,  484  S.     M.  4,50. 

2383)  Wolfgang  Foerster,  Prinz  Friedrich 
Karl  V.  Preussen.  Denkwürdigkeiten  aus 
seinem  Leben.  Vornehml.  auf  Grund  d. 
schriftlichen  Nachlasses  d.  Prinzen  her. 
IL  (Schluss-)  Bd.  St.,  Deutsche  Verlags- 
anstalt.    556  S.     M.  10,00. 

2384)  P.  Güssfeldt,  Meine  Erinnergn.  an  d. 
Prinzen  Friedrich  Karl  v.  Preussen.  B., 
Gebr.  Paetel.     64  S.     M.  1,20. 

2385)  Unter  fünf  Königen.  Erinnergn.  an 
Flora  V.  Pommer-Esche.  B.,  Mittler.  VIII, 
132  S.'   M.  2,00. 

Militärisches  und  Kriegserinnerungen. 

2386)  A.  Köhler,  O.  v.  Wedeil  u.  Clementine 
V.  d.  Goltz.  Briefe  e.  preuss.  Offiziers  an 
seine  Braut  aus  d.  J.  1799  u.  1800.  L., 
Köder  &  Schunke.     XLVII,  289  S.    M.  5,00. 

2387)  K.V.Wedel,  Lebenserinnerungen.  Her. 
V.  C.  Troeger.  Tl.  1783-1810.  B.,  Mittler. 
XXIV,  145  S.    M.  3,00. 

2388)  Gneisenau,  Auswahl  aus  seinen  Briefen 
u.  Denkschriften,  her.  v.  W.  Capelle. 
(=  Deutsche  Charakterköpfe  Bd.  8.)  L., 
Teubner.     VII,  174  S.     M.  2,40. 

2389)  J.  Falk,  Kriegsbüchlein.  Beitrr.  z. 
Gesch.  Thüringens  1806 — 13.  Eine  Jh.-Gabe 
für  d.  Volk,  aufs  neue  her.  v.  R.  Eckardt. 
Jena,  Pohlc.     VII,  79  S.     M.  1,10. 

2390)  Friedr.  v.  Müller  (Kanzler  Müller), 
Erinnergn.  aus  d.  Kriegszeiten  1806  —13. 
(=  Aus  vergilbten  Pergamenten  Bd.  9.) 
L.,  G.  Wigand.     317  S.     M.  3,00. 

2391)  W.  u.  Agnes  Perthes,  Aus  d.  Fran- 
zosenzeit in  Hamburg.  Erlebnisse.  (=Hamb- 
Hausbibl.)  Hambursr,  Janssen.  91  S.  Mit 
2  Karten.     M.  0,70. 


Politiiicr  un<l  Publizisten. 

2392)  J.  Bachem,  Lose  Blätter  aus  meinem 
Leben.  Freiburgi.B., Herder.  IX,111S.  M.1,20. 

2393)  A.  Bebel,  Aus  meinem  Leben  Bd.  1. 
St.,  Dietz.     VIII,  221  S.     M.  2,00. 

2394)  J.  v.  Eckardt,  Lel)enserinnergn.  2  Bde. 
(Aus  DEs.  147.)     L.,   Hirzel.     VHI,  304  S; 

IV,  315  S.     M.  12,00. 

2395)  R.  Frhr.  v.  Friesen,  Erinnergn.  aus 
meinem  Leben.  Her.  v.  H.  Frhr.  v.  Friesen. 
3.  (Schluss-)  Bd.  Dresden,  Baensch.  VIII, 
438  S.    M.  6,50. 

2396)  Briefe  von  u.  an  Fr.  v.  Gentz.  Her. 
v.  F.  C.  Wittichen  Bd.  2.  (Vgl.  JBL. 
1908/9  N.  4752.)  München,  Oldenbourg.  X, 
480  S.    M.  12,00. 

(Briefe  an  u.  v.  C.  G.  Brinckmaiin  u.  Adain  Müller.) 

2397)  Graf  P.  v.  Hoensbroech,  Vierzehn 
Jahre  Jesuit.  2  Tle.  L.,  Breitkopf  &  Härtel. 
XXIV,  315  S.;  XI,  655  S.     M.  15,00. 

(I.  Das  Vorleben:  Die  ultramontan-kathol.  Welt,  in 
der  ich  aufwuchs.  —  II.  Das  Ordensleben :  Wesen, 
Einrichtg.  u.  Wirksamkeit  d.  Jesuitenordens.) 

2398)  F.  L.  Jahn,  Briefe.  1818—52.  Eine 
Auslese  v.  Originalbriefen  d.  Turnvaters 
nach  d.  Befreiungskriegen  bis'  zu  seinem 
Tode,  mit  e.  Anhang:  Die  Schwauenrede. 
Her.  V.  M.  Lutze.  Halle,  Moritz.  1911. 
76  S.    M.  1,00. 

2399)  W.  K  u  1  e  m  a  n  n ,  Politische  Erinnerungen. 
B.,  Curtius.     251  S.     M.  2,50. 

2400)  K.  H.  V.  Lang,  Aus  d.  bösen  alten  Zeit. 
Lebenserinnergn.  d.  Ritters  v.  Lang.  Neu 
her.  V.  V.  Petersen.  2  Bde.  (=  Memoiren- 
bibl.  III.  Serie  Bd.  9.)  St.,  Lutz.  XVI, 
297  S;  306  S.     M.  9,00. 

2401)  Die  Strassb.  Chronik  d.  J.  G.  Saladin, 
Her.  V.  A.  Meister  u.  A.  Ruppel: 
BGCMA.  23  (1909),  S.  182-281. 

2402)  J.  Scheicher,  Erlebnisse  u.  Erinnergn. 
Bd.  4.  Aus  d.  polit.  Leben.  (Vgl.  JBL.  1908/9 
N.  4785.)  Wien,  Fromme.  iV,  483  S.  M.  3,50. 

2403)  E.  Seraphim,  Aus  d.  Arbeit  e.  halt. 
Journalisten  (1891—1910).     (=  N.  305.) 

2404)  A.  Herrmann,  Aus  d.  Papieren  e.  preuss. 
Patrioten  1848—52:   FBPG.  23,   S.  191-214. 

Gelehrte : 

Historiker  und  Philologen. 

2405)  E.  Guglia,  Vor  25  Jahren.  Prager 
Erinnergn.  e.  Wieners:  DArbeit.  9,  S.  275-81, 
616-22. 

2406)  J.  Burckhardt,  Briefe  an  Ribbecks: 
NRs.  21,  S.  1518-30. 

2407)  E.  Stengel,  Briefe  d.  Brüder  Grimm 
an  P.  Wigand.     (=  N.  859.) 

2408)  Gg.  Meyer,  Chr.  G.  Heynes  Brief- 
wechsel mit  Job.  V.  Müller  über  llfeld. 
Progr.     llfeld.     44  S. 

2409)  V.  O.  Ludwig,  F.  Kurz  im  Spiegel  d. 
Briefe  an  Max  Fischer:  JbKlosterneuburg.  2, 
S.  231-58. 

2410)  G.  V.  Below  u.  Marie  Schulz,  Briefe 

V.  K.  W.  Nitzsch  an  W.  Maurenbrecher: 
AKultG.  8,  S.  305-66,  437-68. 

2411)  K.  O.Müller  u.  L.  Schorn,  Briefwechsel. 
Her.  V.  S.  Reiter.    (=  N.^895.) 

Philosophen. 

2412)  Nahida  Lazarus,  Ein  dtsch.  Professor 
in  d.  Schweiz.  Nach  Briefen  u.  Dokumenten  v. 
^I. Lazarus.  B.,  Dünimlor.  VITT,20|  S.  M.3.50. 


II!) 


IV,  II).     IJricfwechHoI,  Memoiren,  TagebOcIicr. 


15(» 


•i41.'i)  Ed.  Loewenthal,  Mein  Lebenswerk 
iiuf  aozialpolit.,  neüreligiösem,  philosoph.  u. 
naturwissenschaftl.  Gebiete.  Memoiren.  H., 
H.  Loewenthal.     101  S.     Mit  2   Bildnissen. 

M.  ;{,oo. 

Tlieologen.  • 

2414)  Hürwinkel,  Aus  meinem  Leben.  Hin 
Beitrug  z.  Kirchengesch.  Erfurts  in  d.  letzten 
iO.Iahren.  Erfurt,  Villaret.  l!»09.  III,  146  S. 
M.  2,m. 

'J415)    F.   Hashagen,    Aus  d.   Kandidatenzeit 

II.  Hauslehrerzeit  e.  alten  Pastors.  L., 
Ungleich.     VIII,  305  S.    M.  r>,00. 

2416)  .1.  Chr.  K.  v.  Hofmann,  Briefe  an 
Heinrich  Schmid.  Her.  v.  Charlotte 
Schmid.  Mit  c.  Vorwort  v.  H.  v.  Bezzel. 
L.,  Deichert  Nachf.  IV,  26;")  8.  M.  4,2U. 
(Vgl.  BBKG.  17,  S.  ;0-lÜ4,  125-44,  183-96.) 

2417)  .1.  Kirschkamp,  Blätter  freudig  dank- 
barer Erinnerg.  an  d.  akaden).  Leben  in 
Würzburg  in  d.  bedeutsamen  achtziger 
Jahren  d.  verflossenen  Jh.    Bonn,  Hanstein. 

III,  54  S.    M.  0,50. 

2418)  Briefe  an  J.  H.  Kurtz  zu  dessen  100.  Geb. 
her.  V.  N.  Bonwetsch.     L.,  Aug.  Neumann. 

IV,  102  S.     M.  2,00. 

2419)  G.  Lenz,  Ein  pommer.  Pastorenleben 
aus  dem  vorigen  Jh.  2.  überarbeitete  Aufl. 
B..  Vaterland.  Verlagsanst.  IV,  226  S. 
M.  3,00. 

2419  a)  C.  M  a  n  t  h  e  y  -  Z  o  r  n  ,  Grossvaters- 
Jugenderinnergn.  2'Tle.  Zwickau,  Schriften- 
verein.    V.  277  S;  294  S.     M.  7,00. 

2420)  W.  Zach  mann.  Im  Lenz  u.  Frühsommer. 
Erinnergn.  aus  meinem  Leben.  L.,  Strauch. 
VIII,  324  S.     M.  3,00. 

Arzte  und  Naturforscher. 

2421)  Aus  d.  Jugendjahren  von  K.  E.  v.  Baer. 
Briefe  an  Ed.  Assmuth.  Her.  v.  H.  Haus- 
mann. (Aus:  Balt.  Monatsschrift.)  Biga, 
Jonck  Ä  Poliewsky.    1909.    123  S.    M.  3,00. 

2422)  Festschrift  z.  Feier  d.  100.  Geburtstages 
Ed.  Kummers,  mit  Briefen  an  seine  Mutter 
u.  an  L.  Kronecker.  Her.  v.  Vorstande  d. 
Berliner  Mathemat.  Gesellschaft.  (=  Abhh- 
GMathemat.  Heft  29.)  L.,  Teubner.  IV, 
103  S.     Mit  Bildnis."    M.  4,00. 

2423)  Th.  Billroth,  Briefe.  8.  veränderte  Aufl. 
Her.  V.  Georg  Fischer.  Hannover,  Hahn. 
XII,   523  S.     Mit  3  Bildnistafeln.     M.  9,00. 

2424)  E.  V.  Leyden,    Lebenserinnergn.     Her. 

V.  Clarissa  Lohde.  Mit  e.  Vorw.  v.  W. 
Waldeyer.  St.,  Dtsch.  Verlagsanst.  VIII, 
284  S.     M.  6,00. 

Kfinstler. 

2425)  Angela  Böcklin,  Böcklin- Memoiren. 
Tagebuchbll.  v.  Böcklins  Gattin.  Mit  d. 
gesamten  briefl.  Nachlass  her.  v.  F.  Runkel. 
B.,  Internationale  Verlagsanstalt  für  Kunst 
u.  Lit.  VII,  356  S.  Mit  Abbildgn. 
M.  5,00. 

2426)  A.  Feuerbach,  Ein  Vermächtnis.  Her. 
V.  Henriette  Feuerbach,  6.  u.  7.  Aufl. 
B.,  Meyer  &  Jessen.  XXXI,  271  S. 
M.  2,50. 

2427)  H.  Gilow,  Alt-Berlinisches  aus  Chodo- 
wieckis  ungedr.  Tagebuch:  Alt-Berlin  1909, 
N.  12. 


2428)  Ludw.  Richter,  LebenHeriDnergn.  e. 
dtsch.  Malers.  Selbstbiographie  nobst  Tage- 
buchniederschriften u.  Briefen.  Her.  v. 
Heinr.  Richter.  Mit  Bildnis  Kicbters  u. 
e.  Vorrede  v.  Ferd.  Avenarius.  Volk»- 
ausg.  d.  DOrerbundes.  L.,  Hesse.  W.viiti. 
M.  2,65. 

2429)  H.  Speckters  Briefe  aus  Italien  her.  v. 
RosaSchapire.  Hamburg,  Vom.  V,  378 8. 
M.  5,00. 

2430)  A.  Frey,  K.  Stauffer-Bem.  Rückblicke 
u.  Briefe:  Kunst  u.  Künstler  8,  S.  :-{&6-6&, 
399-402. 

Musiker. 

2431)  L.  van  Beethoven,  Sämtliche  Briefe. 
Her.  V.  A.  Chr.  Kalischer.  2.  Aufl. 
Bd.  1  u.  2.  Neu  bearbeitet  v.  Th.  Frimmcl. 
B.,  Schuster  &  Loeffler.  XVI,  .340  S.; 
XVI,  310  S.     M.  5,00. 

(Bd.  1 :  178.*!-1810 ;  »d.  ^ :  1811    -15. 

2432)  id.,  Sämtl.  Briefe  u.  Aufzeichnga.  Her. 
v.  F.  Prelinger.  Bd.  5.  Nachträge,  Er- 
läutergn.  (Vgl.  JBL.  1908; 9  N.  4817.)  Wien, 
C.  W.  Stern.     IX,  386  S.     M.  5,00. 

2433)  id.,  Sämtliche  Briefe.  Nebst  einer  Aus- 
wahl V.  Briefen  an  Beethoven.  Her.  v.  E. 
Kestner.  Mit  d.  Bildnis  Beethovens,  einem 
Brief  als  Handschriftprobe,  sowie  einem 
Register.    L.,  Hesse.    IV,  957  S.    M.  3,50. 

2434)  id.,  Briefe.  Her.  v.  W.  A.  Thomas- 
San-Galli.  (=  BGLIA.  N.  2191/4.)  Halle, 
Hendel.    VIII,  210  S.    M.  1,00. 

2435)  id.,  Briefe.  In  Auswahl  her.  v.  K.  Storck. 
2.  verb.  Aufl.  (=  Bücher  d.  Weisheit  u. 
Schönheit.)  St.,  Greiner  &  Pfeiffer.  VII, 
300  S.    M.  2,50. 

2436)  F.  Cassirer,  Beethoven  in  seinen  Briefen: 
Musik  35,  S.  3-18,  75-89. 

2437)  C.  Sachs,  Die  Berliner  Beethovenbriefe: 
ZIMusG.  12,  S.  20/3. 

2438)  A.Schi  ossär,  Ungedr.  BriefeBeethovens: 
Mu.sik  35,  S.  35-41. 

2439)  .1.  Br  ah  ms,  Briefwechsel.  Bd.  7.  Brahms 
im  Briefwechsel  mit  Hermann  Levi,  F.  Gerns- 
heim,  sowie  d.  Familien  Hecht  u.  Fellinger. 
Her.  v.-  Leop.  Schmidt.  (Vgl.  JBL.  1908/9 
N.  4828.)  B.,  Dtsch.  Brahms-Gesellschaft. 
IX,  324  S.    M.  4,00. 

2440)  J.  V.  Widmann,  J.  Brahms  in  Er- 
innerungen. 3.  Aufl.  B.,  CJebr.  Paetel.  ISO  S. 
M.  3,00. 

2441)  S.  Saenger,  Bülow-Briefe:  Zukunft  73, 
S.  113-21. 

2442)  Th.  Kretschmann,  Tempi  paasati.  Aus 
d.  Erinnerungen  eines  Musikanten.  Teschen, 
Prochaska.     X,  222  S.     M.  4,50. 

2443)  Luise  AdolphaLe  Beau.  Lebens- 
erinnergn. e.  Komponistin.  Baden-Baden, 
Sommermeyer.  289  S.  Mit  16  Tafeln.  M.  5,0<\ 

2444)  A.  W.  G'ottschalg,  F.  Liszt  in  Weimar 
u.  seine  letzten  Lebensjahre.  Erinnergn.  u. 
Tagebuchnotizen  nebst  Briefen  d.  Meisters. 
Her.  V.  C.  A.  Ren^.  B.,  Glaue.  VIII,  159  S. 
yi.  3.25. 

2445)  Mozarts  Briefe.  Her.  v.  A.  Leit«- 
mann.  L.,  Insel- Verlag.  XVI,  Za^  S. 
M.  2,00. 

2446)  Dasselbe.  1.  u.  2.  Aufl.  B.,  Curtius. 
186  S.     M.  2,00. 

2447)  R.  Schumann,  Jugendbriefe.  Her.  v. 
Clara  Schumann,  i.  dnrchges.  Aufl.  L., 
Breitkopf  &  HÄrtel.     IV,    315  S.     M.  6,00. 

10* 


151 


IV,  1  b.     Briefwechtsel,  Meuioireii,  Tagebücher. 


152 


2448)  Der  junge  Schumann.  Dichtgn.  u.  Briefe, 
her.  V.  Alfr.  Schumann.  L.,  Insel- Verlag. 
XVI,  289  S.    M.  2,00. 

2449)  J.  Sulz  er,  Ernstes  u.  Heiteres  aus  d. 
P>innergn.  e.  Wiener  Philharmonikers.  Wien, 
Eisenstein  &  Co.    III,  93  S.    M.  1,50. 

2450)  R.  Wagner  an  Th.  Apel.  L.,  Breitkopf 
&  Härtel.    VII,  95  S.    M.  3,00. 

2451)  R.  Wagner  u.  F.  Liszt,  Briefwechsel. 
3.  erweit.  Aufl.  2  Tle.  in  1  Bde.  Her  v. 
E.  Kloss.     Ebda.     VI,  346  S.     M.  5,00. 

2452)  B.  Golz,  Wagners  Briefe  an  Mathilde 
Wesendonck:  Tat  1,  S.  645-67. 

Theaterleute. 

2453)  E.  Clef  eld.  Der  philosophierende  Vaga- 
bund. Lebenserinnergu.  e.  Wanderkomö- 
dianteu.  Her.  v.  R.  Lothar.  (=  Memoiren- 
bibl.  Bd.  11.)  St.,  Lutz.  XIV,  331  S. 
M.  5,50. 

2454)  Gurt  Müller,  Ifflands  Briefwechsel  mit 
Goethe,  Schiller,  Kleist  u.  a.  Dramatikern. 
(=  ÜB.  N.  5163/5.)  L.,  Reclam.  16». 
260  S.     M.  0,60. 

Dichter  und  Schriftsteller: 

18,  Jahrhundert. 

2455)  H.  Dübi,  Der  Briefwechsel  zwischen 
Voltaire  u.  Hailer  im  J.  1759.  (Aus: 
ASNS.123).  Bern,Francke.  S.  353-86.  M.0,65. 

2456)  W.  Heinse,  Briefe.  Bd.  2.  Von  der 
italienischen  Reise  bis  z.  Tode.  Register  v. 
A.  Schurig.  (==  id.,  Sämtl.  Werke.  Her. 
V.  C.  Schüddekopf.  Bd.  10.)  L.,  Insel- 
Verlag.    398  S.    M.  6,00. 

2457)  Des  Jobsiadendichters  C.  A.  Kor  tum 
Lebensglück  von  ihm  selbst  erzählt  u.  her. 
V.  K.  Deicke.  Dortmund,  Ruhfus.  IX, 
82  S.     M.  1,50. 

2458/9)  E.  Ettlinger,  Aus  d.  Briefwechsel 
Karlsruher  Gelehrten  mit  F.  Nicolai:  Vom 
Rhein  NF.  8,  S.  117-25. 

Klassische  und  romantische  Zeit. 

2460)  F.  Hölderlin,  Ausgew.  Briefe.  Her. 
V.  W.  Böhm.  Jena,  Diederichs.  III,  350  S. 
M.  4,00. 

2461)  W.  u.  Karoline  v.  Humboldt  in  ihren 
Briefen.  Her.  v.  Anna  SydoAv.  Bd.  1 
(JBL.  1905  N.  1912);  Bd.  2  (1906/7  N.  3682); 
Bd.  3  (1908/9  N.  4855);  Bd.  4.  B.,  Mittler 
1909.  XI,  589  S.  M.  10,00.  1[A.  Leitz- 
manu:  Euph.  17,  S.  406-45;  18,  S.  179-207.]| 

2462)  P.  Menzel  u.  J.  Smend,  Friedr.  Banks' 
(1868—1909)  Dichtungen  u.  Briefe.  Gotha, 
Perthes.    XII,  357  S.    M.  6,00. 

2463)  Des  Grafen  A.  v.  Platen  Briefwechsel. 
Her.  V.  L.  v.  Scheff  1er  u.  P.  Bornstein. 
(In  5  Bdn.)  Bd.  1.  München,  G.  Müller. 
XX,  544  S.    M.  7,50. 

2464)  H.  Steffens,  Was  ich  erlebte.  Er- 
innergn.  aus  d.  Jahren  1806  u.  1813.  (= 
Aus  vergilbten  Pergamenten.  Bd.  7.)  L., 
G.  Wigand.    255  S.    M.  3,00. 

Spätere  Zeit. 

2465)  M.  Eyth,  Hinter  Pflug  u.  Schraubstock. 
Skizzen  aus  d.  Tagebuch  e.  Ingenieurs. 
(Volksausg.  in  1  Bd.)  St.,  Dentsche  Ver- 
lagsanstalt.    524  S.     M.  4,00. 


2466)  F.  M.  Fei  der  8  Sämtl.  Werke.  Her.  im 
Auftrage  des  Franz-Michael-Felder- Vereins 
zu  Bregenz.  Bd.  1.  Aus  meinem  Leben. 
Mit  e.  Einleitg.  v.  A.  E.  Schönbach.  Her. 
V.  Herm.  Sander.  L.,  Hesse  &  Becker. 
XXXV,  330  S.     Mit  Bildnis.    M.  2,00. 

2467)  Th.  Fontane,  %riefe  an  O.  Brahm, 
Paul  u.  Paula  Schienther.  Her.  v.  O. 
Pniower:  NRs.  21,  S.  1371-84. 

2468)  W.  Wolters,  Th.  Fontanes  Briefwechsel 
mit  Wolffsohn.  B.,  Bondi,  136  S.  M.  3,00. 
(Vgl.  auch  NRs.  21,  S.  1078-93,  1186-1201.) 

2469)  L.  A.  Frankl,  Erinnerungen.  Her.  v. 
St.  Hock.  (=  BDSB.  Bd.  29.)  Prag,  Calve. 
XVI,  391  S.     M.  5,00. 

2470)  L.Ganghofer,  Lebenslauf  e.  Optimisten . 
Buch  d.  Jugend.  (Aus  SüddMhh.  7.)  St., 
Bonz  &  Co.     584  S.    M.  5,00. 

2471)  F.  Vetter,  J.  Gotthelf  u.  K.  G.  Hagen- 
bach. Ihr  Briefwechsel  1841—53.  Basel, 
Lendorff.     VII,  115  S.     M.  3,00. 

2472)  Kl.  Groth,  Briefe  an  seine  Braut  Doris 
Finke.  Her.  v.  H.  Krumm.  (Aus  WIDM. 
109.)  Braunschweig,  Westermann.  XII, 
264  S.     M.  4,00. 

2473)  O.  Wittner,  Briefe  aus  dem  Vormärz. 
Eine  Sammlung  aus  dem  Nachlass  M.  Hart- 
manns. (=  BDSB.  Bd.  30.)  Prag,  Calve. 
XXXIII,  556  S.    M.  5,00. 

2474)  Karl  Hauptmann,  Aus  meinem  Tage- 
buch. 2.  verm.  Aufl.  München,  Callwey. 
308  S.    M.  5,00. 

2475)  O.  E.  H  a  r  1 1  e  b  e  n  ,  Briefe  an  seine 
Freunde.  Her.  v.  F.  F.  Heitmüller:  NRs. 
21,  S.  791-807. 

2476)  MarieLuiseBeckeru.  K.v.Levetzow, 
W.  Kirchbach  u.  seine  Zeit.  Briefwechsel  u. 
Essays.  München,  Callwey.  VII,  432  S.  M.5,00. 

2477)  D.  v.  Lilien  er  on,  Ausgew.  Briefe.  2  Bde. 
Her.  V.  R.  Dehmel.  B.,  Schuster  &  Loeffler. 
XXV,  299  S.;  347  S.     M.  8,00. 

2478)  id.,  Briefe  an  H.  Friedrichs  aus  d.  J.  1885 
bis  1889.  Her.  v.  H.  Fri  e  d  r  i  c  h  s.  B., 
Concordia.     VIII,  367  S.     M.  4,00. 

2479)  id.,  Briefe  an  E.  Frhr.  v.  Seckendorff. 
Her.  v.  R.  Dehmel:  NRs.  21,  S.  33-60. 

2480)  Th.  Storm  u.  Gottfr.  Keller,  Brief- 
wechsel. Her.  V.  Alb.  Kost  er.  3.  Aufl. 
B.,  Gebr.  Paetel.     1909.     275  S.     M.  5,00. 

2481)  Briefe  eines  Unbekannten  (A.  v.  Villers). 
Aus  dem  Nachlass.  Her.  v.K.GrafLancko- 
ronski  u.  W.  Weigand.  2  Bde.  L..  Insel- 
verlag. LXVIII,  434  S.;  511  S.  M.  9,00. 
|[R.  M.  Meyer:  DLZ.  32,  S.  456/7;  A.  v. 
Weilen:  LE.  13,  S.  781/5;  AZg.  N.  42.] | 

Ausländer. 

2482)  Correspondance  de  J.  J.  Rousseau  avec 
L.  Usteri.  Publice  par  P.  Usteri  et  E. 
Ritter.  Zürich,  Beer.  1 910.  XII,  1 87  S. 
|[M.  Cornicelius:  DLZ.  31,   S.  1674/7.]] 

2483)  H.  Meister,  Souvenirs  de  mon  dernier 
voyage  ä  Paris  (1795)  publi^s  per  P.  Usteri 
et  E.  Ritter.     Paris,  Picard.     264  S. 

2484)  Stendhal,  Ausgew.  Briefe.  Mit  e.  Studie 
über  d.  Entwickelg.  H.  Beyles.  Her.  v.  A. 
Schurig.  München, Müller.  LXXXIV,455S. 

•    M.12,00.  |[Verav.Demeliö:LE.13,S.868/9.]| 

2485)  Ch.  Baudelaire,  Werke.  Deutsche 
Ausg.  v.  M.  Bruns.  V.  Bd.  1.  u.  3.  Tl. 
(Schluss.)  Paralipomena.  (Ein  Nachtr.  zu 
Bd.  MV.)  Übersetzt  v.  M.  Bruns.  —  Tage- 
bücher. Krit.  Anhg.  Minden,  Bruns.  111  S. 
u.  S.  161-247.    M.  1,75. 


153 


IV,  1 1>.    Briefwechsel,  Memoiren,  Tagebücher. 


1 :.  1 


24S6)L.,  Graf  Tolstoi,  Briefe.  1848-i;)10.  Her. 
V.  P.  A.  Sergejenko.  B.,  Ladyschnikow. 
r)60  S.    M.  6,00. 

Fraiionbriefe  und  Memoiren. 

24S7)  Elise  Averdieck,  »Fröhlich,  frisch  u. 
voll  Frieden.  Briefe  u.  Blätter  au»  d.  Nach- 
lass.  Her.  v.  Hannah  Gleiss.  Hamburg, 
Agentur  d.  Rauhen  Hauses.  VH,  176  S. 
M.  2,00. 

2488)  Hedwig  v.  Bismarck,  Erinnerungen 
au.s  d.  Leben  e.  Fünfundneunzigjährigen. 
Halle,  Mühlmanu.  VHI,  220  S.  Mit  Bildnis. 
M.  4,00. 

2489)  Frau  C  a  r  1  v.  B  u  n  s  e  n  ,  An  drei  Ge- 
sandtschaften. B.,  K.  Siegismund.  3ö9  S. 
Mit  8  Tafeln.    xM.  6,00. 

2490)  Henriette  Feuerbach,  Briefe  an  ihre 
Schwägerin  Sophie  Heidenreich:  NRs.  21, 
S.  486-97. 

2491)  id.,  Briefe  an  J.  V.  Widmann:  ib., 
S.  1695-1713. 

2492)  C.  Laug,  Aus  u.  zu  Briefen  v.  Henriette 
Feuerbach  an  C.  Schmitt:  NHJbb.  16, 
S.  115-28. 

2493)  Marg.  Lenk,  Aus  meiner  Kindheit. 
Jugenderinnerungen.  Zwickau,  Hermann. 
139  S.    M.  1,75. 

2494)  Anna  Freiin  v.  Krane,  Aus  meiner 
Werkstadt:  ÜdW.  3\  S.  602/8,  636-46,666-73. 

2495)  Malwida  v.  Meysenbug,  Der  Lebens- 
abend einer  Idealistin.  Nachtrag  zu  d. 
, Memoiren  einer  Idealistin*.  Volksausg. 
B.,  Schuster  &  Loeffler.  VH,  491  S.   M.  4,00. 

Reiseerinnerungen. 

2496)  H.  Ullmann,  Reisebücher  u.  Reise- 
kunst: Kw.  23»,  S.  390/4. 

(Bierbaum,  Bahr,  MeierGräfc,  Hauptmann,  Jeiower, 
L.  Steck.) 

2497)  H.  D  oben  eck.  Die  weite  Welt.  Bunte 
Bilder  von  deutschen  Reisen.  L.,  Zeitler. 
VHI,  384  S.    M.  5,50. 

(Reisen  v.  J.  R.  Forster,  Herder,  Moritz,  Sulzer,  Goethe, 
G.  Forster,  L.  Stolberg,  Arndt,  A.  v.  Humboldt,  Seume, 
Reiehardt,  A.  Rtibiosus,  Chamisso,  Grillparzer,  Hoff- 
mann v.Fallersleben,  Heine,  Pückler-Muskau,  Schack, 
Mügge,  Prokesch  v.  d.  Osten,  Moltke,  Hebbel,  Gregoro- 
vlus,  Scheffel,  Riehl,  Fontane.) 

2498)  H.  Deiter,  J.  F.  Abeggs  Reise  im  J.  1798. 
(Schluss.):  Euph.  17,  S.  55-68.  (Vgl.  JBL. 
1908/9  N.  4916a.) 

2499)  E.  R  e  i  c  k  e  ,  Eine  Nürnberger  Reise- 
beschreibg.  aus  d. Wertherzeit:  Frank.  Kurier 
N.  15,  17,  19,  21,  23,  25.  (AKultG.  8,  S.  508.) 
(Riedner  1780.) 

2500)  F.  Kammerer,  Die  Reise  auf  das  Ge- 
bürge.     1761:  ZHarzV.  41,  S.  260-80. 

2501)  O.  Winckelmann,  Tagebuch  L.  Spachs 
u.  seiner  unteritalien. Reise:  JbGElsLothr. 20, 
S.  340-97. 

2502)  P.  Bare  hau,  Petersburger  Nächte.  B., 
Fischer.     287  S.     M.  3,50. 

2503)  W  i  1  h.  C  r  e  m  e  r  ,  Der  vergnügte  Idiot. 
Ein  Reisetagebuch.  B.,  Ledermann.  319  S. 
M.  3,50. 

2504)  L.  Gurt,  Im  Lande  d.  Jugend.  Amerikan. 
Eindrücke.  B., Harmonie.  1909. V, 60 S.  M.2,50. 

2505)  Filius  (A.  Schmal),  Tagebuchskizzen 
einer  Automobil-Alpenreise  durch  Österreich, 
Italien,  Frankreich  u.  d.  Schweiz.  Wien, 
F.  Beck.    88  S.    M.  2,50. 


250«)  P.  H  i  1 1  e ,  Auf  dem  Wege  von  Hohen- 
zollern  nach  Rom.  ProteHtant.  Blätter. 
2.  Aufl.     L.,  Strauch.     VIII,  13M  S.   M.  2,00. 

2507)  K.Hutter,  Eine  Pilgerwalz  nach  Lourdc*«. 
Zu  Fuss  von  Freiburg  in  d.  Schweiz  nach 
Lourdes.  Wallfahrtsennnergn.  2.,  verb.  Aufl. 
Freiburg  i.  B.,  Herder.     XIV,  24!»  S.  M.  2,50. 

2508)  Isolde  Kurz,  Florentinische  Erinne- 
rungen. 2.  Aufl.  München,  Müller.  VIII, 
392  S.    M.  5,00. 

2509)  E.  Scheurer,  Wanderstunden.  Am 
Rhein,  Pariser  Briefe,  Riviera.  Bern,  Grünau. 
V,  250  S.     Mit  Illustrationen.    M.  4,00. 

2510)  W.V.Scholz,  Bruchstücke  einer  italien. 
Reise:  SüddMhh.  7',  S.  534-55. 

2511)  W.  V.  d.  Schulenburg,  Eine  Winter- 
fahrt durch  die  Provence.  B.,  Concordia. 
llil  S.     M.  3,00. 

2512)  K.  H.  S  t  r  o  b  1 ,  Romantische  Rei.se  im 
Orient.     B.,  Vita.     361  S.     M.  5,00. 

2513)  R.  Voss,  Du  mein  Italien!  Aus  meinem 
röm.  Leben.  St.,  Cotta  Nachf.  426  8. 
M.  4,50. 

2514)  R.  G.  Thornseth,  A  trip  through  the 
Balkan  states  and  impressions  of  Gcmiany 
and  Austria.    London,  Digby.     304  S.  Sh.  6/. 

2515)  G.  G.  Viereck,  Confessions  of  h  bar- 
barian.  New  York,  Moffat.  207  S.  |[ASN8. 
125,  S.  2.52;    A.  v.  Ende:  LE.  13,  S.  131/2.]' 

Kulturgeschichtliches  und  Soziales. 

2516)  Woringer,  Erinnerungen  eines  Kassier 
Bürgers  (H.  Escherich  1778-1850) :  M  VHessG. 
1908/9,  S.  98-116. 

2517)  Ein  Mann.  Des  Seefahrers  und  auf- 
rechten Bürgers  J.  Nettelbeck  wundersame 
Lebensgesch.  (=  Schicksale  u.  Abenteuer. 
Bd.  2.)  Ebenhausen,  Langenwiesche-Brandt. 
459  S.     M.  1,80. 

2518)  E.  Kaiser,  Aus  alten  Tagen.  Erinuergn. 
eines  Markgräflers.  1815—75.  Lörrach, 
VII,  399  S.     M.  5,00 

2519)  F.  Meyer,  Jugenderinnergn.  eines  alten 
Zürchers  (1833—42).  (=  Neujahrsbl.  aus 
d.  Jahr  1910.  Zum  Besten  d.  Waisenhauses. 
73.  Stück.)   Zürich,  Beer  &  Co.  47  S.   M.  3,60. 

2520)  H.  Herkner,  Seelenleben  U.Lebenslauf 
in  d.  Arbeiterklasse:  PrJbb.  140,  S.  393-412. 
(Beh.  u.  a. :  K.  Fischer,  Th.  Bromme,  W.  Holek,  .\dcl- 
heid  Popp,  Arbeiterbriefe.) 

2521)  Chr.  Mengers,  Aus  d.  letzten  Tagen  d. 
Zunft.  Erinnergn.  eines  alten  Handwerkers 
aus  seinen  Wanderjahren.  L.,  O.  Wigand. 
XI,  120  S.     M.  1,50. 

2522)  Adelheid  Popp,  Die  Jugendgeschichte 
einer  Arbeiterin.  Mit  einer  Einleitg.  v. 
A.  Bebel.  3.  verm.  Aufl.  (=  Lebensschick- 
sale. Bd.  1.)  München,  Reinhardt.  VII, 
87  S.    M.  1,00. 

2523)  Max  Winter,'  Ich  suche  meine  3Iutter. 
(=  N.  2522,  Bd.  3.)    Ebda.    111  S.    M.  1,00. 

2524)  Erinnerungen  eines  Waisenknaben.  Mit 
Vorw.  V.  A.  Forel.  (=  N.  2522,  Bd.  2.) 
Ebda.     VI,  117  S.     M.  1,00. 

2525)  Henriette  Arendt,  Erlebnis-ne  einer 
Polizeiassistentin.  München,  Süddeutsche 
Monatshefte.     161  S.^   M.  2,00. 

Verschiedene. 

2526)  R.  E.  R  e  d  V  a  1 ,  Deutsches.  Teutaches. 
Beichte  einer  Verschollenen.  Mit  einführ. 
Vorw.     L..  Sattler.     185  S.    3,«T0. 


15[ 


IV,  ?.     Lyrik. 


156 


2526a)  F.  Storck,  Aus  d.  Schule  d.  Lebens. 
Ernstes  u.  Heiteres  aus  meiner  Vergangen- 
heit, l.  Tl.  Elberfeld,  Lucas.  VIII,  256  S. 
M.  3,50. 


2527)  Des  Grafen  TiUy  Memoiren.  Her.  v. 
F.  V.  Zobeltitz.  2  Abtlgn.  (=  Sexual- 
psycholog. Bibl.  Bd.  1/2.)  B.,  L.  Marcus. 
XX,  467  S.;  XII,  417  S.    Je  M.  4,00. 


IV,  2 

Lyrik. 
a)  Von  der  Mitte  des  18.  Jahrhunderts  bis  zu  (xoethes  Tod. 

Allgeraeines  Bnd  Ästhetisches  N.  2528.  —  Gesaratdarstellnngen  N.  2534.  —  Einzelne  lyrische  Gattungen  N.  2535. 
—  Anthologien  N.  25.37.  —  18.  Jahrhundert  (Odendichtung,  Anakreontik,  Göttinger  Hain.  Sturm  und  Drang,  Elegien-  und 
Idyllendichtung)  N.  2545.  -  19.  Jahrhundert:  Dichtung  der  Freiheitskriege  (Arndt.  Körner  und  andere)  N.  2583.  — 
Klassizismus  und  Romantik  (Hölderlin,  Mörike,  Platen,  Rnckert)  K.  2608.  — 


Allgemeines  und  Ästhetisches, 

2528)  A.  Trebitsch,  Einiges  über  d.  Ent- 
stehen Ivr.  Gedichte.    (-=  N.  256,  S.  207-21.) 

2529)  F.  K.  Benndorf,  Vom  lyr.  Idiom: 
Sturm  1,  N.  48. 

2530/1)  O.  Katann,  Zur  Technik  d.  lyr.  Ge- 
dichts: Gral  4,  N.  4. 

2532)  id.,  Über  d.  Titel  d.  Ivr.  Gedichts:  ib. 
S.  414-20. 

2533)  K.  Henckell,  Lyrik  u.  ihre  Kritiker: 
MagdebZg.  N.  596.     (Siehe  LE.  13,  S.  431.) 

Gesamtdarstellungen. 

2534)  Ph.  Witkop,  Die  neuere  dtsch.  Lyrik: 
Bd.  1 :  Von  Spee  bis  Hölderlin.  (=  X.  2092 ) 
|[K. KinzeLZGymn. 64,  S. 647-50;  M.Koch: 
LCBl.  62,  S.  1.36  (ablehnend);  E.M.Meyer: 
ZÄsth.  5,  S.  603/5;  K.M.Werner:  DLZ.  31, 
S.  1318-21  (ablehnend).]! 

Einzelne  Gattungen. 

2535)  O.  Fl o eck,  Diö  Kanzone  in  d.  dtsch. 
Dichtung.  (=  N.  1425.)  |[R.  M.  Meyer: 
DLZ.  32,  S.  928;9.]1 

2536)  R.  M,  Meyer,  Parodiestudien:  Velh- 
KlasMhh.  24^,  S.  200/9. 

Anthologien. 

2537)  Chr.  Flaskamp,  Seele,  die  du  uner- 
gründlich. Kleinodien  d.  dtsch.  Lyrik. 
Kempten,  Kösel.    XXVIII,  252  S.    M.  4,00. 

2538)  M.  Lang,  Der  Dom.  Segen  u.  Lieder. 
München,  Moerike.     178  S.     M.  2,00. 

2539)  F.  Gurtis,  Willst  du  dein  Herz  mir 
schenken.  Ein  Strauss  v.  Liebesliedern  aus 
acht  Jhh.  deutscher  Dichtg.  St.-Kannstatt, 
Holbein-Verlag.     VIII,  156  S.     M.  3,00. 

2540)  O.  Hübner  u.  J.  Moegelin,  Im 
steinernen  Meer.  Grosstadtgedichte.  Mit 
Vorw.  V.  Th.  Heuss.  (=  N.  825.)  |[Chr. 
Flaskamp:  AZg.  N.  29;  M.  Jacobs: 
BerlTBl.    N.  66    („Asphaltlyrik").]! 

2541)  M.  Bern,  Die  zehnte  Muse.  Dichtgn. 
vom  Brettl  u.  fürs  Brettl.  Aus  ver- 
gangenen Jahrhdtn.  Neue,  verbesserte 
Aufl.  43.  Tausend.  B.,  Eisner.  1909.  V, 
372  S.     M.  2,00. 


2542)  H.  Harbeck,  Das  Ivr.  Flugblatt:  LE.  12, 

S.  1275/7. 

2543)  H.  Fei  gl,  Lyrische  Flugblätter:  ZBFr. 
NF.  2B,    S.  275.     (Dazu   A.   R.  Mever:    ib. 

S.  364/5.) 

(Poetische  Plugblätter.  —  Sonnenblumen.  —  Freunde 

u.  Gefährten.  —  Wegwarten.  ~  Dtsch.  Literaturbilder.) 

2544)  F.  Gregori,  W.  Vesper,  M.  Beelitz, 
Neue  Anthologien:  LE.  19,  S.  264/8. 

(A.  Bonus,  H.  IIos.se,  R.  Presber.  —  J.  Zeitler, 
P.   Seliger,    \V.   Weichardt,    Th.  Etzel.    —    J.  Berstl, 

F.  Avenarius.) 

18.  Jahrhundert: 

Zusammenfassendes. 

2545)  R.  M.  Meyer,  Die  Meisterstücke  d.  vor- 
goeth.  Lyrik.  Mit  Einleitg.  u.  Anmerkgn. 
(=  Meisterstücke  d.  dtsch.  Lyrik  Bd.  2.) 
B.,  Weicher.     XXI,    155  S.     M.  0,75. 

Odenäichtung. 

2546)  E.  Esttve,  Gessner  et  A.  de  Vignv: 
RHL.  17,  S.  673-84. 

2547)  E.  v.  Kleist  in  Zürich:   NeueZürcherZg. 

N.  98.     (Vgl.  LE.  12,  S.  1158.) 

Anakreontik, 

2548)  Th.  Fei  gel.  Vom  Wesen  d.  Anakreontik 
u.  ihrem  Verlauf  im  Halberstädt.  Dichter- 
kreis mit  bes.  Berücksichtigg.  Kl.  Schmidts. 
Diss.     Marburg.     137  S. 

2549)  E.  L.  Schellenberg,  F.  v.  Hagedorn: 
Xenien  3-,  S.  204/8. 

2549a)  A.  Kohut,  Vater  Gleim  u.  sein  Liebes- 
roman.    (=  N.  96,  S.  117-34.) 

45491))  B.  Engelke,  Neues  zur  Geschichte  d. 
Berliner  Liederschule.  (=  N.  251,  S.  456-72.) 
(Glcim,  Ramler  u.  Chr.  G.  Krause.) 

Göttinger  Hain. 

2550)  E.Ebstein,  Der  Göttinger  Krei.«^.  Bürger, 
Hölty,  Göckingk,  Lichtenberg:  Südd- 
Mhh.  7S  S.  685/9. 

(ßeh.  d.  .\rbeiten  v.  E.  Consentius,  Cb.  Janentzky, 
Schissel  v.  Fieschenberg,  W.  Michael,  F.  Kasch, 
E.  Frieden.) 

2551)  M.  Eckardt,   Unbekannte   Gedichte   v. 

G.  A.  Bürg.'r:  ZP.Fr.  ^iV.  2,  S.  215/8. 


IV,  l>.     Lyrik. 


i:.- 


'J552)  Ch.  Jutiuutzky,  G.  A.  Bürger»  Ä8thetik. 
(.TBL.  1908/9  N.  5046.)  |[R.  Unger:  LCBl.  62, 

S.  1219-20.)! 

2553)  Diehl,  M.  Claudius  in  Darmstadt: 
ASNS.  124,  8.  346/9. 

2554)  Vom  Wandsbecker  Boten.  Bilder  zu 
M.  Claudius  v.  R.  Schäfer.  Hamburg, 
Schloessnianu.  144  S.  M.  r),UO.  [[Broeeker: 
HambCorrB.  N.  22  („Cl.  im  Bildschmuck").]! 

2555)  A.  Blümcke,  Beiträge  z.  Kenntnis  d. 
Lyrik  J.  A.  Cramens  (1742—61).  Dis-s. 
Creifswald.     128  S. 

2556)  F.  Kasch,  L.  F.  G.  v.  Göckingk. 
(.IBL.  1908  N.  5054.)  |[R.  M.  Werner: 
DLZ.  31,   S.  2142/4    (ablehnend).]! 

2557)  E.  Albert,  Das  Naturgefühl  L.  H. 
Ch.  Höltvs.  i=^  SchrLitGesBonn.  VIII.) 
Dortmund,   Ruhfus.     137  S.     M.  3,50. 

255S)  L.  Fritsch,  L.  H.  Ch.  Hölty:  Xenicn  'S\ 
.S.  91/5. 

Sturm  und  Drang. 

2559)  J.  M.  R.  Lenz,  Gedichte.  Her.  v. 
E.  Oesterheld.  (JBL.  1908/9  N.  5061.) 
IfW.  Stammler:  Euph.  17,  689-91.  (Mit 
Berichtiggn.)]! 

2560)  S.  Nestriepke,  Schubart  als  Dichter. 
Pössneck,  Feigenspan.  III,  239  S.  M.  5,00. 
|[R.  Krauss:  LE.  13,  S.  1490/1;  id.:  DLZ.  31, 
S.  2335/6.]! 

2561)  A.  Nutzhorn,  Schubarts  erste  Liebe: 
VossZgB.  N.  7. 

(Katharina  Heuchclin.) 

2562)  A.Chuquet,  F.  Stolberg  et  la r^volution 
franyiiise:  RGermanique  6,  S.  1-10. 

2563)  J.  Janssen,  F.  L.  Graf  zu  Stolberg. 
4.  Aufl.  her.  v.  L.  v.  Pastor.  Freiburg, 
Herder.     XVI,  512  S.     M.  5,40. 

Elegien-  und  Idyllendichtung: 
J.  V.  Hebe  1. 

2564)  J.  Hebel  (1760—1826).  jElly  Heuss- 
Knapp:  Hilfe  16,  S.  307/8;  O.  E.  Sutter: 
FZg.  N.  128;  F.  Wippermann:  Bücher- 
welt 7,  N.  11;  weitere  Gedenkartikel  s. 
LE.  12,  S.  1231/2.1 

2565)  Christoph  Braun,  Unsere  Hebel:  „Job. 
Pet.  Hebel"  u.  „Hans  Thoma".  Rastatt, 
Greiser.     76  S.     Mit  Abbildgn.     M.  1,00. 

2566)  J.  Dieffenbacher,  Hebel-Illustratoren: 
Schauinaland  37,  S.  1-62. 

2567)  E.  Hoffmann-Krayer:   Hebels  Eger- 
^   Meidli:  SchwAVolksk.  14,  S.  17-21. 

2568)  A.  Landenberger,  Hebels  religiöse 
Stellung:  AELKZ.  43,  S.  560;2. 

2569)  M.  Mendheim,  J.  P.  Hebels  Bedeutg. 
für  d.  Gegenwart:  TglRsB.  N.  107. 

2570)  S.  Rothschild,  Der  alemann.  Dichter 
Hebel  u.  d.  Juden:  AZgJudent.  7*,  S.  210  2. 

2571)  Hebel:  Kw.  23^  S.  239-46. 

(>tit  c.  Abdruck  d.  Rezension  Goethes  aus  d.  Jenaiseben 
AUff.  I,iteratur-Zg.) 

2572)  F.  Lamey,  Zwei  Idyllen  aus  J.  P.  Hebels 
Alemann.  Gedichten.  Freiburg  i.  B.,  J.  Biele- 
feld.   28  S.    M.  0,50. 

Kosegarten. 

2573)  H.  lilmann,  L.  G.  Kosegarten  u.  E.  M. 
Arndt  als  literar.Gegenfüssler:  PommJbb.  10, 

s  i--;):5 


M  a  1 1  h  i  «  ri  o  u. 

2574)  Alb.  Becker,  MatthisHon  u.  Mannheim: 
Mannheimer(iBll.  11,  S.  22. 

2575)  U.  Schissel  v.  F  1  e  s  c  h  e  n  b  e  rg, 
Matthisflon  u.  Honnuyr:  ZFerdiuandeum  53 
(1909),  S.  183/9. 

2576)  H.  Wäschke,  Matthisson  in  Alexisbad 
1830:  ZerbsterJb.  6,  S.  21/6. 

Salis-See  wis.    F.  W.  A.  Seh  mi  d  t. 

2577)  J.  G.  V.  Salis-See  wis  an  seinen  Verleger 
(Füssli)  1793:  MüVBibl.  13,  S.  51/2. 

2578)  H.  Daffis,  Musen  u.  Grazien  in  d. 
Mark:  VossZgB.  N.  37. 

(F.  W.  A.  Sclimidt  [.Schmidt  v.  Werneuchen].) 

Verschiedene. 

{Seume  siehe  X.  3009-15.) 

2579)  M.  Rubensohn,  Das  Hohelied  d.  Schrift- 
stellers: LE.  12,  S.  1197-1200. 

(R.  Z.  Becker:  Mildheimlsches  Liederbuch  1799.) 

2580)  H.  Stickelberger,  Der  Volksdichter 
Gottl.  Jakob  Kuhn  (1775—1849).  (=  Njbl- 
LitGesBern.  auf  d.  Jahr  1910.)  Bern  Wys» 
1909.     95  S.     M.  3,00. 

2581)  E.  Martin,  Ein  Spottgedicht  auf  d. 
Straßb.  Umgebung  d.  Dauphine  Marie 
Antoinette  u.  d.  Antwort  darauf:  JbGEI.s- 
Lothr.  26,  S.  255-75. 

2582)  F.  A.  Hünich,  Einige  Urteile  v.   Zeit- 
genossen über  Dichtungen  ohne  den  Buch- 
staben r:  ZBFr.  NF  2».,  S.  4.34/5. 
(Brockes,  J.  A.  Ebcrt,   L.  Koch,   I^ngbein.) 

19.  Jahrhundert. 

Dichtung  der  Freiheitskriege: 

Zusamm  enfassendes. 

2583)  V.  Klemperer,  Deutsche  Zeitdichtg.  v. 
d.  Freiheitskriegen  bis  z.  Reichsgründg. 
Tl.  1:  Literaturgeschichtl.  Überblick.  Tl.  J: 
Gedichtsammlg.  (=  Bücher  d.  Wissens 
Bd.  142/3.)  B.,  Hillger.  104  S.  Mit  Ab- 
bildgn.; 106  S.     M.  0,50. 

2584)  R.  F.  Arnold  u.  K.  Wagner,  Achtzehn- 
hundertneun. (JBL.  1908/9  N.  5084.)  i[0. 
Schissel  v.  Fieschenberg:  Euph.  18, 
S. 311/7  (ablehnend;;  A.  v.  Weilen:  ZOG. 61, 
S.  330/2.]! 

Einzelne  Dichter: 
E.  M.  Arndt. 

2585)  J.  Gen  sei,  Vater  Arndt.  Zur  50j.  Feier 
seines  Todestages  (gest.  29.  Januar  1860). 
Vortrag.     L.,    Hiurichs.     24  S.     M.  0,20. 

2586)  Georg  Lange,  Der  Dichter  Arndt. 
(=  BerlBeitrr.  N.  37.)  B.,  Ehering.  163  S. 
M.  4,20. 

2587)  J.  Loevenich,  E.  M.  Arndt  Gedenk- 
blätter deutscher  Dichter  z.  50.  Todestage 
Bonn,  Georgi.    139S.  Mit  Abbildgn.  M.  1,50. 

2588)  P.  M e i n h o  1  d ,  E.  M.  Arndt.  (JBL.  1908,9 
N.  5087.)  fE.  Müsebeck:  FBPG.2.3,  S.  286/8 
(ablehnend).]! 

2590)  H.  Meisner,  E.  M.  Arndt  u.  seine 
Frau  Norma  geb.  Schleiennacher:  Eckart  4, 
S.  225-39. 

2591)  W.  Prönnecke,  Zu  E.  M.  Arndts  50j. 
Todestage.     Progr.     Magdeburg.    4».     10  S. 


159 


IV,  2.     Lyrik. 


160 


2592)  E.M.  Arndt  (1769-1860).  [Ch.  Flaskamp, 
Hochland  7^  S.  87/9;  K.  Fuchs:  Wart- 
burg 9,  S.  46/8;  V.  Klemperer:  Geg.  77, 
S.  69-71;  Grenzb.  69',  S.  149-57;  TglRsB. 
N.  23;  P.  Landau:  RhWestfZg.  N.  94;  H. 
Ullmann:  Kw.  23^  S.  65/8,  251/2;  dazu 
J.  E.  Anders:  ib.  S.  252/3  („Ideal  u.  Volk"); 
Türmer  12*,  S.  58-61  („Der  weniger  gepflegte 
Arndt");  weiteres  s.  LE.  12,  S.  786/7.1 

2593)  E.  M,  Arndt,  Geistl.  Lieder.  Nebst  einer 
Abhandig.  v.  d.  Wort  u.  d.  Kirchenliede. 
Her.  V.  R.  Eckart.  Greifswald,  Abel.  151  S. 
M.  2,00^ 

2594)  A.  Henschel,  E.  M.  Arndt  als  geistl. 
Liederdichter:  Alter  Glaube  11,  N.  18. 

2595)  O.  Schütte,  Ein  Lied  Arndts  im  Volks- 
mund: ZDU.  24,  S.  328/9. 

(„0  du  Deutschland,  ich  muss  marschieren.") 

T  h.   Körner. 

2596)  W.  Bruchmüller,  Th.  Körner  als  Leipz. 
Student:  Leipz.  Kalender  7,  S.  145-51. 

2597)  K.  Konrad,  Th.  Körner  als  Leipz. 
Student:  AkMBll.  22,  S.  177/9. 

Andere  Dichter  der  Freiheitskriege. 

2598)  Fritsch,  A.  v.  Blomberg  (1788—1813). 
MLippG.  8,  S.  234-40. 

2599)  F.  Ilwof,  J.  G.  Fellinger  „Der  schweizer. 
Th.  Körner"  (1781—1816).  JbGrillpGes.  19, 
164-82. 

2600)  O.  Schissel  v.  Fieschenberg,  Zwei 
Huldigungsgedichte  J.  F.  Primissers  an 
König  Maximilian  aus  dem  Jahre  1808: 
FMGTirol.  7,  S.  38-45. 

2601)  Hans  Richter,  Zu  Schenkendorfs  Ge- 
dicht ,  Auf  Scharnhorsts  Tod ' :  ZDU.  24,  S.46 1 . 

2602)  „Hofers  Sterbelied":  Kw.  232,  S.  248-50. 

Klassizismus  und  Romantik: 

(Vgl.  IV  8  c,  9  b,  10.) 

Zusammenfassendes. 

2603)  Dtsch.  Dichtung.  Her.  v.  St.  George 
u.  K.Wolfskehl.  Bd.  3.  Das  Jh.  Goethes. 
2.  Ausg.  B.,  Bondi.  189  S.  M.  2,o0.  |[F. 
Gregori:  LE.  14,  S.  70/l.]| 

(Klopstock,  Schiller,  Hölderlin,  Novalis,  Brentano, 
Eichendorff,  Platen,  Heine,  Lenau,  Hebbel,  Mörike, 
C.  F.  Meyer.) 

F.  Hölderlin. 

2604)  H.  Eulenberg,  Hölderlin:  Die  Rampe  1, 
S.  51/5.  (Auch  Tag  N.  153.  [Vgl.  LE.  12, 
S.  1554/5.]) 

2605)  E.  Kuh,  F.  Hölderlin.  (=  N.  239a, 
S.  296-308.) 

2606)  F.  Hölderlin,  Ausgewählte  Briefe.  Her. 
V.  W.  Böhm.     (=  N.  2460.) 

2607)  L.  Francke,  Studien  zu  Hölderlins 
Odendichtg.  mit  Berücksichtigg.  d.  Einflusses 
älterer  u.  neuerer  Muster  I.  Diss.  Breslau. 
44  S. 

2607a)  E.  Lehmann,  Hölderlins  Hymnen  an 
die  Ideale  der  Menschheit.  Progr.  Lands- 
kron.    56  S. 

W.  V.  Humboldt. 

2608)  A.  W.  V.  Humboldt,  Dichtungen.  In 
Auswahl  her.  v.  A.  Lcitzmann:  DR.  144, 
S.  331 --iO. 


E.  Mörike. 

2609)  G.  Berger,  E.  Mörike  u.  sein  Verhältnis 
z.  Schwab.  Romantik.  Progr.  Kempen 
(Posen).     4».     21  S. 

2610)  W.  Camerer,  2.  Nachtrag  zu  den  Unter- 
suchgn.  über  E.  Mörike  u.  Klara  Neuffer. 
(Vgl.  JBL.  1908/9  N.  5119.)  (=  RBSchw- 
SchV.  14,  S.  87-105.) 

2611)  R  u  d.  K  r  a  u  s  s  ,  E.  Mörikes  Leben  u. 
Schaffen,  nebst  e.  Auswahl  seiner  Briefe. 
(=  Hesses  Volksbücher.  N.  551/3.)  L., 
Hesse.    261  S.    M.  0,60. 

2612)  E.  K  u  h  ,  E.  Mörike.  (=  N.  239a,  S. 
416-54.) 

2613)  A.  Novttk,  Zu  E.  Mörike:  Euph.  17, 
S.  662/3. 

2614)  M.  Rosenthal,  E.  Mörike.  Eine  Unter- 
suchg.  seines  künstl.  Schaffens.  (=  BLitG. 
Heft  68.)   L.,  Verlag  für  Lit.   104  S.   M.  1,50. 

2615)  J.  Schwering,  Ein  Kampf  für  Mörike. 
Mit  Benutzg.  ungedruckter  Briefe  Geibels: 
SüddMhh.  7-,  S.  555-68. 

2616)  J.  Prölss,  Hauffs  Feuerreiter-Lied  u. 
Mörikes  Feuerreiter:  BurschenschBll  24*, 
N.  10,  12;  24^  N.  1,  2,  4.  5. 

2617)  O.  Donath,  Der  Vers  in  Mörikes  Idyll 
vom  Bodensee.     (=  N.  1440.) 

2618)  R.  Jahnke,  Ed.  Mörikes  „Um  Mitter- 
nacht": ZDU.  24,  S.  260/2.  (Dazu  M. 
Kämmerer:  ib.  S.  406/7.) 

2619)  Theokritos,  Idyllen.  Übers,  v.  E. 
Mörike.  Jena,  Diederichs.  XII,  65  S. 
M.  3,00. 

2620)  R.  Kr  aus  8,  Mörike- Ausgaben :  LE.  12, 
S.  1740/3. 

(Karl  Fischer,  H.  Maync.) 

Wilh.  Müller. 

2621)  J.  Pohl,  Wilh.  Müller:  DArbeit  10,  N.  1. 

Platen. 

2622)  R.  Schlösser,  A.  Graf  v.  Platen.  (In 
2  Bdn.)  Bd.  1.  1796—1826.  München,  Piper. 
XXIX,  767  S.  Mk.  14,00.  |[F.  Reuter: 
DLZ.  32,  S.  844/6.]| 

2623)  L.  V.  Scheffler  u.  P.  Bornstein,  Des 
Grafen  A.  v.  Platen  Briefwechsel.  (In  5  Bdn.) 
Bd.  1.     |[M.  Koch:  LCBl.  62,  S.  339.]| 

2624)  H.  Renck,  Plateus  polit.  Denken  u. 
Dichten.  (=  BreslBeitrr.  Heft  19.)  Breslau, 
Hirt.    VI,  122  S.    M.  3,20. 

2625)  P.  E.  Pavolini,  Un  runo  finno  nelle 
poesia  del  Platen :    RLT.  4,  S.  374/5. 

2626)  Alb.  H.  Rausch,  Die  geistige  Heilung 
Platens:  FZg.  N.  337. 

2627)  L.  Sorrento,  A.  v.  Platen  e  il  suo 
amore  per  l'Italia  e  la  sua  morte  in  Siracusa: 
Studi  di  filolog.  moderna  3,  N.  3/4. 

2628)  R.  Unger,  Platen:  Münchener  NN. 
S.  462. 

2629)  Platen,  Gedichte.  Ausgew.  u.  her.  v. 
A.  Rausch.  Frankf.  a.  M.,  Schirmer  & 
Mahlau.     VII,  192  S.     M.  4.00. 

2630)  id.,  Gedichte.  Neu  her.  v.  R.  Schlösser. 
2  Bde.  L.,  Insel-Verlag.  XX,  305  S.;  359  S. 
M.  6,50. 

F.  R  ü  c  k  e  r  t. 

2631)  Brügel,  F.  Rückert  als  Erzieher.  (= 
PädMag.  Heft  409.)  Langensalza,  Beyer. 
Vni,  81  S.    M.  1,20. 


161 


IV,  2.    Lyrik. 


162 


2632)   H.    Arno,    M.   Meyrs    Beziehern,   /u    F. 

Rückert:  PostB  N.  26. 
2UäH)  Alb.  Becker,  Fünf  unbekannte  Ciedichte 

F.  Kückerts:  SüddMhh.  7',  S.  70/8. 

W.  W  a  i  b  1  i  n  g  e  r. 
'2034)  G.  W.  Peters,  W.  Waiblinger:  Neckar- 
ZgB.  N.  .{.     (Vgl.  LE.  12,  S.  70;i.) 


Österreich  iHche   Dichter. 

2Ö35)  K.   Fuch«,    E.  Frhr.  v.  Feuchtergleben: 

ZDIJ.  23,  S.  444 -f)l. 
2686)  ().  Hell  mann,  .1.  Chr.  Freiherr  v.  Zed- 

litz.     ülogau,  Hellmann.     176  8.     Mit  Ab- 

bildgn.     M.  4,00.     HF.  E.  Hirth:   LE.  13, 

S.  lftf)8/9.]| 


b)  Yen  Goethes  Tod  bis  znr  Gegenwart. 

Allgemeines  nnd  Suramlungen  N.  'J<i:t7.  —  Politische  Lyrik  Ti  n  1840-70  N.  'Jö.'lö.  —  ReligiaB«  Diehtong  N.  2M8. 
—  Lyriker  einzelner  Landschuften  tind  Dialektdichter:  DentschUnd  N.  2ft69.  —  Österreich  N.  2725.  —  8ehw«lx  N.  2758.  — 
Moderne  Lyrik:  Allgemeines  und  Ästhetisches  N.  277().  —  Anthologien  N.  2786.  —  Einzelne  Dicht«r  N.  279A.  —  Kimnaa- 
dichtling  N.  -28r>('>.  —  Übersetzongsliteratar  N.  2870.  -    Volkslied  nnd  volkstaroliohei  Lied   N.  2885.  — 


AUgemeines  und  Sammlungen. 

(Vgl.  N.  2f)37-44.) 

2037)  L.  Kiesgen,  50  J.  dtsch.  Lyrik:  KVZgB. 
N.  13. 

2638)  Deutsche  Lyrik  d.  Neuzeit.  Eine  Sammig. 
V.  F.  V.  Saar,  F.  Dahn,  J.  Trojan,  M.  Greif, 
E.  V.  Wildenbruch,  D.  v.  Liliencron,  G. 
Falke,  A.  Holz,  R.  Dehmel,  O.  J.  Bierbaum. 
Mithandschrif tl.  Selbstbiographien  d. Dichter 
u,  ihren  Porträts,  nach  d.  Natur  auf  Stein 
gezeichnet  v.  M.  A.  Stremel  u.  e.  Einleitg. 
V.  E.  V.  Sallwürk.  2.,  um  d.  Einleitg. 
verm.  Aufl.  der  ,10  Lyr.  Selbstporträts ".  L., 
Dieterich.     XIV,  128  S.     M.  3,00. 

Politische  Lyrik  von  ca.  1840-70: 

Ziisn  VI  tni'n fassendes. 

2630)  Ch.  Flaskamp,  Die  dtsch.  patriot.  u. 
polit.  Dichtg.:  ÜdW.  3,  S.  362/7. 

2640)  K.  Strecker,  Dichtung,  u.  Humor  1870: 
TglRsB.  N.  241/4.    (Siehe  LE.  13,  S.  268/9.) 

2641)  V.  Klemperer,  Die  Lyrik  des  siebziger 
Krieges:  Grenzb.  69«,  S.  595-609.  (Auch 
Lese  1,  S.  405/9,  437/8.) 

F.   F  r  e  i  1  i  g  r  a  t  h. 

2642)  Benkert,  Aus  F.  Freiligraths  Jugend- 
zeit: P^ckart  4,  S.  ,583-90. 

2643)  W.Bios,  DieFreiligrath-Legende:  NZS». 
281,  s.  904/8. 

2644)  V.  Klemperer,  Der  Politiker  Freilig- 
rath:  Geg.  77,  S.  488-90,  511/2. 

264.5)  E.  Korrodi,  Freiligrath  u.  d.  Schweiz: 
BernRs.  2,  S.  642/7. 

2646)  E.  Kuh,  F.  Freiligrath.  (=  N.  2.39a, 
S.  9-21.) 

2647)  J.  Pro  1  SS,  F.  Freiligraths  Liebesromane: 
FZg.  1909,  9.  Dez. 

2648)  L.  L.  Schücking,  F.  Freiligrath  u. 
L.  Schücking.  Die  (Tcschichte  e.  Freund- 
schaft: DRs.  143,  S.  408-28. 

2649)  R.  Warnecke,  Freiligrath  u.  Grabbe: 
Xenien  3*,  S.  M2-92. 

2650)  Aus  Freiligraths  Liebesfrühling:  WIDM. 
108,  S.  524-30. 

2651)  H.  Bräuning-Oktavio,  Zwei  ungedr. 
Briefe  v.  F.  Freiligrath:  WcstfMag.  N.  14/.5. 

.Tahresberichte  ffir  nenera  dentsoh*  Literatargeseblchte. 


2652)  K.  Wehrhan  u.  P.  Bornatein.  Unver- 
öffentl.  Briefe  v.  Freiligrath.  (Aus  FZg.  186; 
MünchenerNN.  N.  29.3):    LE.  12,  8.  I.'iöö/B. 

(An  K.  VVeerth  u.  Hebbel) 

2653)  K.  Reuschel,  Freiligrath  -  Briefe: 
Eckart  4,  S.  590/4. 

26.'>4)  Luise  Wiens,  Ungedrucktes v. F. Freilig- 
rath: DRs.  145,  S.  143-.52. 

2655)  Freiligrath -Gedenkblatt  (zum  lOOj.  Ge- 
burtstage). B.,  Vorwärts.  4".  16  S.  M.  0,50. 
(MitBeitrr.  V.  K.  Korn,  K.  Ktsner,  F.  Dietlerich, 
E.  Bernstein.  W.  Bios) 


2656)     Freiligrath -Heft: 

S.  45-66. 


WestfMag.    NF.   2, 


(Mit  Beitrr.  v.  J.  Schwerins.    L.  L.  Seh  iickintr, 
E.  Anemüller,   Clarenbach,    L.  Schröder.) 

2657)  F.  Freiligrath  (1810—76).  |.L  v.  d.  Alle: 
Universum  26,  S.  949-51;  F.  Avenarius: 
Kw.  23»,  S.  311/3;  W.  Berg:  Grenzb.  69«, 
S.  .502-10;  Ch.  Flaskamp:  Hochland  7*. 
S.  371/3  ;  K.  Glossy:  ÖsterrRs.  23,  S.  457-69 
(mit  ungedr.  Briefen) ;  K.  Hauämann:  FZg. 
N.165;St.Hock:NFPr.N.  164.52;  V.  Klem- 
perer: VossZg.  N.  279;  K.  Korn:  NZSt.28«, 
S.  393/6;  .L  Rodenberg:  DRs.  143,  S.  40.3/7; 
E.  Schlaikjer:  Hilfe  16,  S.  400/2,  418/9;  V. 
Tom ius:  Türmer  12«,  S  401  5;  E.Ziel:  Zeit- 
geist N.  24;  weitere  Artikel  inLE.12,S.1454/6.| 

Religiöse  Lyrik: 
Allgemeines.    (Vgl.  N.  1720/5.) 

2658)  Herm.  Müller,  Vom  dtsch.  Kirchen- 
lied: Kirchenmusik  11,  N.  1. 

2659)W.Nithack-Stahn,  Gesangbuch:  RGG. 
2,  S.  1343/6. 

2660)  .1.  Westphal,  Das  ev.  Kirclienlied  nach 
seiner  geschichtl.  Entwickelg.    (==  N.  172»;.) 

Protestantischt  Dichter. 

2661)  H.  Weizsäcker,  C.  Candidus  (1817—72): 
ChristlWelt.  24,  S.  875/6. 

2662)  O.  Hardeland,  Zu  Geroks  Gedächtnis: 
Alter  Glaube  11,  N.  17. 

2663)  M.,  K.  Gerok:  RGG.  2,  S.  1.340. 

2664)  A.  Schmeck,  M.  L.  Herold.  Zorn  100. 
Todestag  d.  bekannten  Gesangbuchverfafwers. 
(S.-A.  aus  WestfMag.  2,  N.  11.)  Dortmund, 
We.stfäl.  Magazin.     16  S.     M.  1,00. 


163 


IV,  2.     Lyrik. 


164 


2665)  F.  Spitta,  Zum  lOOj.  Geburtstag  J.  Chr. 
K.  V.  Hofmanns:  MschrGK.  15,  S.  335-61. 

Katholische  Dichter. 

2666)  Maria  Domanig,  Unsere  Dichter.  Eine 
Anthologie  aus  d.  neueren  kathol.  Dichtern. 
(=  Volksbücherei  N.  257/9,  Bd.  75.)  Graz, 
Styria.   XV,  160  S.   Mit  Bildnissen.   M.  1,10. 

2667)  A.  Fahlbusch,  Literar.  Einflüsse  in  d. 
Lyrik  v.  L.  Dreves.     Diss.     Leipzig.     66  S. 

2668)  J.  J.  Hansen,  L.  Dreves.  (=  N.  93, 
S.  193-200.) 

2668a)  O.   Fl o eck,    O.    Kernstock;    ÜdW.    3, 

S.  J72-83,  545-54,  581/6. 
26681))  L.  Gauby,  Ottokar  Kernstock.   Literar. 

Skizze.   Progr.   Marburg  a.  d.  D-,  W.  Blankes 

Nachf.     4(:\  S.     M.  1,00. 

Lyriker  einzelner  Länder  und  Dialektdichter. 
DeiitHcliland : 

Baden  und  Elsass. 

2669)  R.  Krau  SS,  H.  Vierordt:  Schwaben- 
spiegel N.  22.     (Siehe  LE.  12,  S.  947.) 

2670)  E.  Stadler,  Die  Brüder  Matthis:  JbG- 
ElsLothr.  26,  S.  405-31. 

(Alb.  n.  A,  Matthis.) 

Bayern  und  der  Münchener  Kreis: 

E.  G  ei  bei. 

2671)  E.  Geibel,  Jugendbriefe.  (JBL.  1908/9, 
N.  5229.)    |[S.  Reiter:  Euph.  17,  S.  713-23.]] 

2672)  G.  Kleibömer,  E.  Geibel.  Gotha, 
Perthes.     VHI,  85  S.     M.  1,60. 

2673)  J.  Schwering,  E.  Geibels  Beziehgn.  zu 
Freiligrath:  WestfMag.  2,  N.  5. 

2674)  H.  Volkenborn,  E.  Geibels  Verhältnis 
z.  engl.  Lyrik.  III:    ib...S.  139-40. 

2675)  id.,  E.  Geibel  als  Übersetzer  u.  Nach- 
ahmer engl.  Dichtgn.   Diss.   Münster.    94  S. 

2676)  id..  Zwei  verschollene  Gedichte  Geibels: 
WestfMag.  2,  S.  5/6. 

2677)  J.  Weigle,  E.  Geibels  Jugendlyrik. 
(=  N.  1435.) 

M.  Greif. 

2678)  A.  V.  Berger,  M.  Greif.  (=  N.  223, 
Bd.  2,  S.  273-86.) 

2679)  A.  Chuquet,  M.  Greif  et  l'Afrique  alle- 
mande:  Feuilles  d'hist.  1,  Januar-Juni. 

2680)  J.  M.  Jurinek,  M.  Greifs  Vermächtnis: 
TglRs«.  N.  293. 

P.  H  e  y  s  e. 

2681)  E.  Engel,  P.  Heyse:  Zürcher  Post  51. 
(Vgl.  LE.  12,  S.  1008.) 

2682)  Ch.  F  laskam  p,  P.  Heyses  Lyrik: 
ÜdW.  3,  S.  256-61. 

2683)  E.  Go Hinge r,  P.  Heyses  Lyrik:  Bad- 
LandesZg.  N.  122.    (Siehe  LE  12,  S.  1008/9.) 

2684)  H.  Spiero,  P.  Heyse.  Der  Dichter  u. 
seine  Werke.    St.,  Cotta.  VIII,  112  S.  M.  2,00. 

(S.  97-106:  Lyrik.) 

2685)  B.  Vignola,  P.  Heyse  poeta  lirico: 
RLT.  4,  S.  324-46. 

Andere. 

2686)  A.  V.  Berger,  Hans  v.  Hopfen.  (=  N.  223, 
Bd.  1,  S.  104-16.) 


2687)  Heinr,  v.  Reder,  Gedichte.  Her.  v. 
A.  Kutscher.  (=  Die  Bücher  der  Lese.) 
München,  Die  Lese.     X,  128  S.     M.  1,50. 

2688)  A.  Dreyer,  K.  Stieler:  Eckart 4,  S.  421/6. 

2689)  W.  Gehl,  G.  M.  Schuler.  Ein  Würzb. 
Dichter:  Gral  4,  S.  611-23,  679-85. 

Brandenburg: 
Th.  Fontane. 

2690)  Fassbinder,  Die  Balladendichtg.  Th. 
Fontanes:  Gral  4,  S.  702/7. 

2691)  G.  V.  Grävenitz,  Th.  Fontane  alsLyr.: 
TglRsB.  N.  105. 

2692)  R.  M.  Meyer,  Fontanes  Balladen: 
VelhKlasMhh.  25',  S.  65-72. 

2693)  K.  Reuschel,  Fontane  u.  Platen:  Euph. 
17,  S.  668-70. 

2694)  id.,  Zu  Fontanes  Namen versen:  ib.  17, 
S.  667/8. 

2695)  C.  Wegmann,  Th.  Fontane  als  tlber- 
setzer  engl.  u.  schott.  Balladen.  Diss. 
Mün.ster.     104  S. 

Andere. 

2696)  V.  Kl  em  per  er,  A.  Glasbrenner  u.  sein 
Fortwirken:  N&S.  133,  S.  94-102. 
(Glasbrenner  u,  W.  Busch.) 

2697)  J.  Knopf,  Ein  Altberliner  Dichtersmann. 
(N.  Peueker):  PostB.  N.  14. 

Hamburg. 

2698)  F.  Banks,  Dichtungen  u.  Briefe.  Her. 
V.  P.  Menzel  u.  J.  Smend.  (=  N.  2476.) 
|[R.  Dohse:  LCBl.  62,  S.  928.]| 

2699)  G.  A.  M  ü  1 1  e  r,  Ein  unbekannter  Hamburger 
Dichter:  Neues  Dtsch.  Dichterheim,  März. 

(A.  Türkheim.) 

2700)  J.  Wedde  f  1890:  VorwärtsB  N.  8.  (Vgl. 
LE.  12,  S.  703.) 

2701)  J.  Wedde,  Lilith.  Gesänge.  Nach- 
gelassenes Werk.  Hamburg,  Janssen.  XV, 
300  S.     M.  6,00. 

Mecklenburg  und  Schleswig- Holstein. 

2702)  E.  Kammerhoff ,  Joh.  Dose,  der  sanges- 
frohe Säuger  d.  Nordmark.  (=  BLitG. 
Heft  65.)     L  ,  Verlag  für  Lit.   92  S.   M.  1,00. 

2703)  E.  Kuh,  Kl.  Groth.  (=  N.  239a,  S.  49-69.) 

2704)  Kl.  Groth,  Briefe  an  seine  Braut.  Her. 
V.  H.  Krumm.     (=  N.  2472.) 

2705)  P.  Meinhold,  Einige  Briefe  u.  Gedichte 
V.  Kl.  Groth:  VossZgB.  N.  34. 

2706)  J.  M.  Fischer,  Studien  zu  Hebbels 
Jugendlyrik.  (=  N.  1437.)  |[A.  M.  Wagner: 
LCBl.  61,  S.  1 694/5.]  I 

2707)  A.  Gubelmann,  Hebbel  as  a  Ivric 
poet:  JEGPh.  9,  N.  3. 

2708)  K.  K  ü  c  h  1  e  r ,  (F.  Hebbels)  Jugend- 
gedichte.    (=  N.  3634,  S.  125-36.) 

2709)  A.  Sellmann,  F.  Hebbel  u.  Kl.  Groth: 
ZDU.  24,  S.  511/8. 

2710)  P.  Zincke,  F.  Hebbels  philos.  Jugend- 
lyrik (JBL.  1908/9  N.  5315).  |[R.  M.  Meyer  : 
ASNS.  125,  S.  242;  A.  Scheunert:  ZOG.  61, 
S.  1096-1104;  F.  Zinkernagel:  Euph.  18, 
S.  234/8  (ablehnend).]] 


165 


IV,  2.    Lyrik. 


166 


2711)  R.  Dohse,  Hellmuth  Schröder  (1842 
bis  190'J):  Eckart  1,     S.  3r)4/G. 

2712)  id.,  H.  Schröder:  SchL.  11,  S.  b7/0. 

2713)  10.  Lissauer,  Ein  verschollenes  Gedicht 
Th.  Storms:  WIDM.   108,  S.  634. 
(„Nnchts".) 

Posen. 

2714)  H.  Kuudsen,  Zwei  ungcdr.  Gedichte 
V.  O.  lloquette:   Aus  dem  Posener  Land  f), 

•     N.  10. 

Rheinland  und  Westfalen. 

2715)  H.  Knispcl,  KinJcel  im  Zuchthaus: 
FZg.  N.  332  (Sielie  LE.  13,  S.  b08). 

(Niu'h  Aufzeichngii.  F.  W.  Porths.) 

2716)  O.Maus8er,G.Kinkel:ADB.[)5,S.51D-28. 

2717)  A.  N.  Harzen-Müller,  Johanna  Kinkel 
als  Musikerin:  MusWBl.  41,  S.  129-32,  143/6. 

2718)  M.  Fürstenberg,  Ein  Brief.  Johanna 
Kinkels:  NFPr.  N.  16350.  (Siehe  LE.  12, 
S.  946.) 

2719)  H.  Kruse,  Briefe  Johanna  Kinkels: 
BonnerZg.  N.  185/6.  (Siehe  LE.  12,  S.  1555.) 

2720)  W.  C  1  o  b  e  s ,  Rud.  Presber.  Ein  rhei- 
nisches Dichterleben.  B.,  Concordia.  VJI, 
139  S.     M.  2,00. 

2721)  J.  Venhoven,  A.  M.  Sprickmanns  Jugend- 
jahre u.  dichterische  Frühzeit.  Diss.  Münster. 
1909.    VII,  40  S. 

2722)  M.  Schollen,  G.  Vossen  u.  seine  Dich- 
tungen. (=  Aus:  ZAachenGV.  31,  S.  50-73.) 
Aachen,  Cremer.     24  S.     M.  1,00. 

Schlesien. 

2723)  W.V.Scholz,  Kopisch:  Kw.  23S  S.  25/6. 
2723a)  E.  Kammerhoff,  P.  Kunad,  ein  Stiller 

im  Lande  der  Poeten.     (=  BLitG.  Heft  75.) 
L.,  Verlag  für  Lit.     67  S.    M.  0,80. 

Thüringen 

2724)  R.  B  a  u  m  b  a  c  h  ,  Ausgew.  Märchen  u. 
Gedichte.  Edited  by  E.  Manley.  Boston, 
Ginn.    XIII,  209  S.    45  c. 

Württemberg. 

2724a)..  H.  Fischer,  Ein  halbvergessener  Lvr. 
u.  Übersetzer  (L.  Seeger  1810—64) :  DRs.  145, 
S.  280/8. 

Österreich : 

Allgemeines. 

2725)  O.  St  auf  v...d.  March,  Die  völkische 
Lyrik  Deutsch-Österreichs  seit  dem  Vor- 
märz: DWelt.  N.  49-50. 

2725a)  E.  Reich,  Üsterr.  Lvriker.    (-=  N  249. 

S.  350/9.) 

(Lorm.  —  Milow.  —  David.  —  HniiKO.  —  Beck.) 
2725b)  L.  Speidel,   Drei  Lyriker.    (=  N.  252, 

Bd.  2,  S.  158-65.) 

Einzelne  Dichter: 
L.  A.  F  rank  1. 

272«)  A.  v.  Berger,     L.  A.  Frankl:     NFPr. 

N.  16494. 
2727)  St.  Hock,    L.  A.  Frankl:    DArbeit.  9, 

S.  325/7.     (Vgl.  auch  id.:    NFPr.  N.  16501.) 


2728)  K.  V.  Thaler,  Pernönl.  Krinnergn.  un 
L.  A,  Frankl:  NFPr.  N.  Ib.TiJ. 

2729)  E.  Wölbe,  L.  A.  Frankl,  der  Dichter 
u.  Menschenfreund.  Frankfurt  a.  M.,  Kauff- 
mann.     VIII,    148  S.     M.  2,(X). 

2730)  id  ,  L.  A.  Frankl:  AZgJudent.  74,  ö.  54/6. 
(Vgl. :  B.  F  r  a  n  k  1  -  G  r  ü  n  ,  Briefe  L.  A. 
Frankl«:  ib.  S.  56/8;  Ottilie  Franzog, 
Erinnergn    an  tVankl:   ib.   S.  58-60,  69-7L) 

2731)  L.  A.  Frankl,  Erinnerungen.  Her,  v. 
St.  Hock.  (--N.  2469.)  |[A.  Brand  1:  .\SNS. 
124,  S.  207.]| 

A.  G  r  ü  n. 

2732)  E.  Castle,  Briefe  v.  A.  Grün  an  K.  J. 
Schröer.     (=  N.  87!).) 

2733)  A.  Gott  lieb.  Der  bildl.  Ausdruck  bei 
A.  Grün.    (=  N.  996.) 

2734)  F.  Riedl,  A.Grün.  Progr.  Gottschee. 
39  S. 

F.  Halm. 

2735)  E.  Kuh,  F.  Halm.  (=  N.  239a,  S.  69-141.) 
(Erzählungen  u.  Gedichte.) 

2736)  F.Halm,  Ciedichte.     Her.  v.  R.  Fürst. 

(=  N.  208.) 

R.  Hamerling. 

2737)  St.  Dörfler,  Hamerling  als  Lyriker. 
Progr.  Nikolsburg.  1909.  178.  i[R. Richter: 

ZRSchW.  35,  S.  507/8.] I 

M.  Hartmann. 

2738)  O.  Wi  1 1  n  e  r ,  Briefe  aus  dem  Vormärz. 
Aus  d.  Nachlass  M.  Hartmanns.  (^=  N.  2473.) 
(M.  Hartmann,  A.  Meissner,  H.  Lorm,  Betty  Paoli.) 

N.  L  e  n  a  u. 

2739)  A.  v.  Berger,  N.  Lenau.  (=  N.  223, 
Bd.  1,  S.  169-90.) 

2740)  H.  Dahl  (Helene  Pohlidal),  Schilf- 
Lotte.  Novelle.  Wien,  Knepler.  1 16  S. 
M.  1,00. 

(Lotte  'imelin.) 
2740a)  A.  ßossert,   Le  martyre  d'un  poete. 
N.  Lenau  et  Sophie  Löweuthal.   (^=  N.  225, 
S.  195-235.) 

2741)  H.  Badstüber,  M.  L.  Schleifer  in  seinen 
Beziehgu.  zu  N.  Lenau:  JbGrillpGes.  19, 
S.  151-63. 

2742)  O.  E.  D  e  u  t  s  c  h  ,  Schwind  u.  Lenau. 
Mit  ungedr.  Briefen:  üsterrRs.  24,  S.  178-88. 

2743)  E.  Greven,  Die  Naturschilderung  in 
den  Dichterwerkeu  v.  N.  Lenau.  Strassburg, 
Singer.     117  S.     M.  2,50. 

2743a)  A.  Kohut,  N.  Lenau  in  seinen  Beziehgn. 
zu  d.  Frauen.     {^  N.  96,  S.  117-34.) 

2744)  L.  Roustan,  Eu  marge  d'une  Edition 
des  po^sies  de  Lenau:  RGermanique.  6, 
S.  314/9. 

2745)  Th.  Strasser,  N.  Lenau  in  d.  Ent- 
wickelg.  d.  dtsch.  Heidelieds:  Hannoverland 
S.  100/3. 

2746)  H.  Bise  hoff,  Ungedr.  Briefe  u.  Brief- 
stellen V.  Lenau  an  G.  u.  Sophie  Schwab: 
VossZgB.  N.  49. 

2747)  E.  Castle,  Lenau -Reliquien:   OsterrR.^. 

22,  S.  61/6. 

11* 


167 


IV,  2.    Lyrik. 


168 


2748)  N.  Leu  au,  Gedichte.  Her.  v.  E.  Castle. 
(=  N.  209,  Bd.  1.) 

2749)  id.,  Gedichte.  Her.  v.  C.  Schaeffer. 
(=  N.  210,  Bd.  1.)  |[E.  Castle:  DLZ.  32, 
S.  2794/5.]| 

2750)  H.  Bischoff,  Ein  luigedrucktes  Gedicht 
V.  N.  Lenau:  ÖsterrRs.  25,  S.  106/8. 

{Auf  dem  Hochberg.) 

2751)  E.  Castle,  Zu  Bischoft's  Hss.  Notizen  v. 
Sophie  V.  Löwenthal  zu  Lenaus  Gedichten : 
ZDU.  24,  8.  61/3. 

Andere  ö  s  te  r  r  e  i  c  h  i  seh  e  Dichter. 

2752)  L.  P  r  a  e  h  a  u  s  e  r ,  Vom  Sänger  d.  Jesuiten- 
lieder: Volkserzieher  14,  S.  207/8. 

(Gilm.) 

2753)  H.  Hoffmann,  Bei  St.  Milow:  Quelle  3, 
K  1. 

2754)  A.  A.  Naaf ,  Einiges  aus  dem  Brief- 
wechsel Alfred  Meissners  mit  A.  A.  Naaf: 
DArbeit.  9,  S.  600/4. 

2755)  Louise  Hackl,  A.  A.  Naaf:  ib., 
S.  679-85. 

2756)  R.  M.Werner,  M.  Rappaport  (M.  Reinau). 
(1808—80):  JbGrillpGes.  19,  S.  235-89. 

2557)  E.  Samhaber,  Gedichte.  (=  N.  215a.) 
|[F.  E.  Hirsch:    LE.  12,  S.  1304/6.]| 

Schweiz : 

Allgemeines. 

2758)  E.  Korrodi,  Der  Eros  in  d.  Schweizer 
Lyrik:  W&L.  4,  N.  2. 

G.  Keller. 

2759)  O.  Ernst,  G.Kellers  Verse.  (=  N.  227, 
S  75-121.) 

2760)  A.  Frey,  G.  Kellers  Frühlyrik.  (JBL. 
1908/9,  N.  5432.)  |[H.  Blume:  Euph.  17, 
S.  256-61;  C.F.Wiegand:  Alpen  5,  S.71/3.]| 

2761)  O.  Fischer,  Zum  Werdegang  d.  Lyrikers 
Keller:  Euph.  17,  S.  152/4. 

2762)  E.  Lissauer,  Über  d.  Lyrik  G.  Kellers: 
DMhh.  10,  S.  29-32. 

2763)  G.  Müller-Gschwend,  G.Keller  als 
lyrischer  Dichter.  (=  Acta  germanica  VII,  2  ) 
B.,  Mayer  &  Müller.    157  S.    M.  4,80. 

2764)  E.  Sulger-Gebing,  G.  Keller  als 
Lyriker:  Schwabenspiegel  N.  30/1. 

2765)  G.  Keller,  Lied  an  d.  dtsch.Volk  (1844). 
Her.  V.  P.  Meintel:  N&S.  133,  S.  267-70. 

H.  Leuthold. 

3766)  A.  Helbling,  Zum  30.  Todesjahr  v. 
H.  Leuthold.     Progr.     Aarau.     42  S. 

2767)  E.Ermatinger,  H. Leuthold  u.  G.Keller. 
Mit  ungedr.  Briefen  G.  Kellers:  SüddMhh.  7^ 
S.  290-314. 

2768)  Geibel  über  Leutholds  Krankheit:  Basler- 
NachrrB.  N.  18.     (Siehe  LE.  12,  S.  1238.) 

2769)  Margarete  Plüss,  Leutholds  Lyrik 
u.  ihre  Vorbilder.  Diss.  Zürich.  1909.  VI, 
92  S.     i(K.  Bode:  DLZ.  31,  S.  1826/7.]| 

2770)  E.  Korrodi,  Ein  Kapitel  Schweizer- 
lyrik. H.  Leutholds  Gedichte:  SüddMhh.  7^, 
S.  382-94. 

2770a)  W.  V  Scholz,  H.  Leuthold:  TagN.  121. 

2771)  H.  Leuthold,  Gedichte.  Nach  den  Hss. 
wiederhergestellt  v.A.  Schur  ig.  L,  Insel- 
Verlag.    298  S.    M.  4,00. 


2772)  P.   Hamecher,    Die    neue  Leuthold- 
Ausg.:    RhWestfZg.    N.  541.     (Vgl.  LE.  12, 

S.  1383/4.) 

(Beh.  auch  die  älteren  Leuthold-Ausg.) 

2773)  A.  Frey,H.LeutholdsGedichte:DLZ.31, 

S.  2245-53. 

(Übersicht   über   die   Ausgaben   mit  besonderer  Be- 

rücksichtigg.  v.  A.  Schurig.) 

2774)  H.    Hesse,    Nochmals    Leutholds    Ge- 
dichte: März  4'',  S.  256. 

(Gegen  N.  2771.) 
2774a)  H.    Leuthold,    Gedichte.      Her.    v. 
M.  M  e  n  d  h  e  i  m.     (=  ÜB.  N.  5202/4.)     L., 
Reclam.     320  S.     M.  0,60. 

C.  F.  Meyer. 

2775)  L.  Gorm,   Quellen   zu   Gedichten  C.  F. 
Meyers:  ZVLR.  18,  N.  1/2. 


Moderne  Lyrik: 

Allgemeines  und  Ästhetisches. 

2776)  H.  Böhm,  Zur  Lyrik  d.  Gegenw.:  Kw.  23», 
S.  11-14. 

2777)  Margarete  Susmau,  Das  Wesen 
der  mod.  Lyrik.  (=  Kunst  u.  Kultur  Bd.  9.) 
St ,   Strecker  &  Schröder.     130  S.     M.  1,60. 

2778)  A.  Biese,  Die  dtsch.  Lyrik  d.  Gegenw. 
(=  N.  20,  S.  611-53.) 

2779)  O.  E.  Lessing,  |Die  neue]  Lyrik. 
(=  N.  2263/4,  S.  191-223.) 

2780)  H.  G  u  i  1  b  e  a  u  X  ,  Die  dtsch.  Lyrik  d. 
Gegenw.:  Zeitgeist  N.  26/7. 

2781)  H.  Wantoch,  Die  Gegenw.  im  Gedicht: 
NatZg.  N.  337. 

2782)  H.  Löwy,  Chansons:  ÜsterrRs.  22, 
S.  150/2. 

2783)  H.  Holzschuhe  r,  Balladen -Dichtung: 
LE.  13,  S.  333/6. 

(K.  Hörn,  B.  v-  Münchhausen,  L   L.  Schücliing  u.  n.) 

Anthologien. 

2784)  Hans  Bethge,  Dtsch.  Lyrik  seit 
Liliencron.  Neue,  durchgesehene  Ausg. 
31.-35.  Tausend.  L.,  Hesse.  XXXII,  311  S. 
M.  1,40. 

2785)  P.  Friedrich,  Neuland.  Ein  Buch 
iüngstdtsch.  Lyrik.  Mit  Vorw.  v.  J.  Hart. 
B.,  Verlag  Neues  Leben.  175  S.  M.  2,00. 
(O.  Borngraebcr,  F.  Braun,  O.  M.  Fontana,  P.  Friedrich, 
K.  W.  Goldschmidt,  H.  v.  Günther,  A.  Kramer.  A- 
V.  Lieber,  E.  Lissauer,  Gerda  v.  Robertus,  E.  Schur, 
Toni  Schwabe,  A.  Silbergleit,  F.Stöber,  K.  H.  Willecke.) 

Einzelne  Persönlichkeiten : 
H.   B  e  n  z  m  a  n  n. 

2786)  P.  KrÖger,  H.  Benzmann:  HambCorr». 

N.  16/7. 

0.  J.  B  i  e  r  b  a  u  m. 

2787)  O.  J.  Bierbaum  über  sich  selbst:  Uni- 
versumR».  26,  N.  20. 

2788)  H.  H.  Borcherdt,  Erinnergn.  an  0.  J. 
Bierbaum:  SchlesHeimatbll.  3,  N.  11.  (Vgl. 
auch  Marie  Brie,  0.  J.  Bierbaum:  ib.) 

2789)  W.  Rath,  Bierbaum  u.  Liliencron: 
TglRsB.  N.  35.    (Siehe  auch  LE.  12,  S.  1013.) 

2790)  F.  Droop,  Reife  Früchte  vom  Bierbaum. 
(=  ÜB.  N.  5171/2.)  L.,  Reclam.  206  S. 
M.  0,40. 


H)9 


IV,  2.    Lyrik. 


170 


'-»701)  ().  J.  Hierbaum  (1865-1910).  'F.  Ave- 
niirius:  K\v.  '2,i\  .S.  ;{30/2;  L.  Bauer:  LK. 
]•>,  S.  H24/f»;  R.  Brück:  Masken  5,  N.  34; 
H.  Benz  mann:  HambCorrB.  N.  10/1 ;  M.  O. 
Conrad:  FZg.  N.  3.0 :  E.  F  a  k  t  o  r :  AZr. 
N.  t;;H.  Jferrmann:  ÜdW.  3,  8. 195/7  („Ein 
Philister  unter  d.  Dekadenten");  M.  Jacobs: 
NRs.  21,  8.  430/1;  H.  Kienzl:  Blaubuch  5, 
S.  126/9;  G.  Menasci:  NAnt.  146,  S. 4 17-26; 
P.  Polland:  LE.  12,  S.  1707  (Aus  Boston 
Transcript);  B.  Rüttenauer:  Eckart  4, 
S.  36«-72;  id.:  ÜMhh.  Kl,  S.  1 10;  E.  Steiger: 
März  V,  S.  325/6;  K.  H.  S  t  r  o  b  I:  Geg.  77, 
S.  128-31;  H.  Ubell:  ÖsterrRs.  22,  S.  304/5; 
E.  V.  Wo  1  zogen:  Geg.  78,  S.  785/7,  805/7, 
826/8;  id.,  Zeit  N.  2646;  Fackel  N.  296/7; 
LE.  12,  8.  819;  weitere  Nekrologe  s.  ib. 
8.  783/6  i 

C.  Busse. 

2792)  C.  Busse,  Jm  Spiegel:  LE.  12,  8.  1731-10. 

2793)  Ch.  F laskam j),  C.  Busse,  G.  Falke  u. 
Hebbel:  Hochland  8»,  8.98-102. 

2794)  P.  M  a  h  n ,  V.  Busse  (als  Lyriker) :  TglRs». 
N.  297. 

279p)  R.  K.  Neu  mann,  Herr  Busse  zog  über 
die  Hügel:  Sturm  1,  N.  32. 

2796)  G.  Schiller,  C.  Busses  Lyrik:  LE  12, 
8.  1729-31. 

2797)  C.  Busse,  Heilige  Not.  Ein  Gedicht- 
buch. 1.  u.  2.  Aufl.  St.,  Cotta.  Je  149  8. 
M.  2,00. 

W.  C  a  1  d.     H.  C  0  n  r  a  d  i. 

2798)  G.   Landauer,    W.    GaU:    Demokrat 

(Berlin)  N.  16.     (Siehe  LE.  12,  8.  1239.) 

2799)  G.W.  Peters,  H.  Conradi  t8.  HL  1900: 
Zeitgeist  N.  10. 

M.  D  a  u  t  h  e  n  d  e  y. 

2800)  F.  Wegwitz,  M.  Dauthendey :  Xenien  3«, 
8.  27-38,  94/9. 

2800 a)  M.  Dauthendey,  Die  geflügelte  Erde. 
Ein  Lied  d.  Liebe  u.  der  Wunder  um  sieben 
Meere.  München,  Langen.   476  8.   M.  10,00. 

R.  D  e  h  m  e  1. 

2801)  C.  Enders,  Ideal  u.  Leben  in  Dehmels 
Lyrik.  (=  MLitGesBonn.  4,  N.  9.)  Bonn, 
Ruhfus.     S.  323-48.     M.  0,75. 

2S02)  H.  Guilbeaux,  R.  Dehmel  et  le  rhythme: 
Mercure  de  France  87,  S.  53-64. 

2803)  A.  Urban,  R.  Dehmel  u.  d.  Symbolist. 
Lyrik:  Xenieu-Almanach  1911,  S.  143-63. 

2804)  R.  Dehmel.  jH.  Benzmann:  Volks- 
erzieher 14,  8.  54/5;  F.  Böckel:  Grenzb.  69', 
8.389-96;  G.  Heine:  ZDU.  24,  8.385-400; 
A.  Luntowski  (=  N.  242,  8.  91-106); 
A.  Ruest:  SozMhh.  14,  8.  186-92. 

W.  D  r  e  e  s  c  n. 

2805)  C.  Enders,  W.  Dreesen:  Hannoverland 

8.  266/7. 

G.  Falke. 

2806)  C.  Müller-Rastatt,  G.  Falke:  Hamb- 
CorrB. N.  21. 

2807)  H.  Spiero.  G.  Falke:  Grenzb.  69*, 
8.  355-64. 


2808)  (i.  Falke,  Die  Auswahl.  Hamburg, 
Janssen.  217  8.  M.  b,00.  i(B.  Frank: 
LE.  12,  8.  682.)| 

A.  Geiger. 

2809)  O.  Frommel,    A.  Geiger:  WIDM.  108, 

8.  193-2(K). 

8  t.  George. 

2810)  A.  H.  Rausch,  8t.  George.  Eine  Er- 
widerung: SüddMhh.  7',  8.  295/6. 

2811)  Margarete  Susman,  Stephan  George: 
FZg.  N.  246.    (Siehe  LE.  13,  8.  147/9). 

2812)  E.  Unger,  Vom  Pathos.  Die  um  George: 
Sturm  1,  N.  40. 

2813)  C.  Scott,  8t.  George.  Selection  from 
his  works.  Transl.  into  English.  London, 
El kin  Mathews.  8h.  1  /.  1[E.  8 1  a  d  I  e  r : 
LP:.  12,  8.  1790/1.]| 

K.  Hcnckell. 

2814)  Magda  Janssen,  K.  Henckell,  ein 
Dichterbild.  München,  Die  Lese.  1911. 
VIII,  145  8.     M.  3,00. 


Mitgeteilt  v.  F. 


P.  H  i  1 1  e. 

2815)  P.   Hille,    Gedichte. 
Droop:  Zeitgeist  N.  42. 

H.   V.   H  0  f  m  a  n  n  8  t  h  a  l. 

2816)  B.  Florian,  Hofmannsthals  Stimmungs- 
lyrik: HambCorrB.  N.  5. 

2817)  H.  Guilbeaux,  H.  v.  Hofmannsthal. 
(=  N.  2339.) 

2818)  F.  A.  Hünich,  H.  v.  Hofmannsthal  u. 
d.  Volkslied:  ZBFr.  NF.  2B,  8.  145. 

(,Ieh  weiss  ein  Wort.") 

L.  J  a  c  o  b  o  w  s  k  i. 

2819)  Marie  Stona,   L.  Jacobowski:  Lese  1, 

8.  707/8. 

D.  V.  Li  lienc  r  o  u. 

2820)  A.  V.  Berger,  Ein  Gedenktag.  (Bei 
D.  V.  LiUencrons  Tod.)  (=  N.  223,  Bd.  2, 
8.  239-54.) 

(Llliencron  u.  Saar ) 

2821)  H.  F.  Gerhard,  D.  v.  Liliencron. 
Ratzeburg,  Schetelig.    75  S.    M.  1,50. 

2822)  O.  R.  Hübner,  Liliencron,  d.  Dichter, 
in  seiner  Bedeutg.  für  d.  deutsche  Lied. 
Einige  Beziehgn.  unserer  Wortkunst  zur 
Tonkunst  im  Liede.  L.,  Pabst.  16  S. 
M.  0,50. 

2823)  Anna  Freiin  v.  Krane,  D.  v.  Lihen- 
cron:  ÜdW.  3,  S.  433-41. 

2824)  P.  Kroger,  D.  v.  Liliencron.  Magdeburg, 
Serno.    67  8.    M.  1,50. 

2824a)  K.  Lamprecht,  Liliencron  u.  die 
Lyriker  d.  psycholog.  Impressionismus.  St. 
George  u.  H.  v.  Hofmannsthal.  (=  N.  234a, 
8.  167-98.) 

2825)  A.  Luntowski,  D.  v.  Liliencron. 
(=  N.  242,  8.  81/9.) 

2826)  R.  Richter,  D.  v.  Liliencrons  Lynk. 
Progr.     Wien.     32  S. 

2827)  A.  Möller  v.  d.  Brück,  Böcklin  u. 
Liliencron.     (=  N.  51.) 


171 


IV,  2.     Lyrik. 


172 


2828)  OttoErnst,  Erinnergn.  an  D.  v.  Lilien- 
cron;  HambFrBl.  N.  131-41.  (Auch  NFPr. 
N.  16425;  vgl.  LE.  12,  S.  1385.) 

2829)  H.  Friedrichs,  Ein  Besuch  bei  Lilien- 
cron:  KZg.  N.  174.     (Siehe  LE.  12,  S.  !)47.) 

2830)  H.  Fasseyer,  Gespräche  mit  Liliencron: 
LeipzNN.  N.  312.     (Vgl.   LE.  12,  S.  1684.) 

2831)  C.  Müller-Rastatt,  Zum  Liliencron- 
Denkmal  bei  Springhoe:  Niedersachsen  15, 
N.  14. 

2832)  D.  V.  Liliencron,  Ausgew.  Briefe. 
Her.  V.  R.  Dehmel.     (=  N.  2477.) 

2833)  id.,  Briefe  an  H.  Friedrichs  aus  d. 
J.  1885—89.  Her.  v.  H.  Friedrichs. 
(=  N.  2478.)  (Vgl.  auch  NRs.  21,  S.  348-59, 
649-63,  956-67.) 

2834)  E.  Köhrer,  Liliencron-Reliquien.  Mit 
5  unveröffentl.  Briefen:   Zeitgeist  N.  7. 

2835)  H.  Krumm,  Briefe  Liliencrons  an  Kl. 
Groth:  Quickborn  3,  N.  4.  (Siehe  LE.  12, 
S.  1466/7.) 

2836)  D.  V.  Liliencron  u.  d.  neue  Lied.  Briefe 
Liliencrons  an  W.  Mauke:  NMusZg.  31, 
S.  152/4. 

2837)  E.  Rudowsky,  Meine  Liliencron-Briefe: 
WIDM.  108,  S.  890/9. 

2838)  Hartmann-Wendel,  Sonniger  Sommer. 
Ein  Liliencron-Brevier.  Mit  Buchschmuck 
V.  G.  Lay.     Metz,  Even.     77  S.     M.  1,50. 

A.  M  0  m  b  e  r  t. 

2839)  F.  K.  Benndorf,  A.  Mombert.  Der 
Dichter  u.  Mystiker.  L.,  Xenien -Verlag. 
X,  144  S.     M.  2,00.     |[Homo:   AZg.  N.  6.]j 

2840)  L.  K  i  e  s  g  e  n ,  A.  Mombert :  Üd W.  3,  S.  6 1 2/3. 

2841)  J.  J.  Waldner,  Le  reve  dans  la  poösie 
de  Mombert:  RGermanique.  6,  S.  572-82. 

B.  V.  M  ü  n  c  h  h  a  u  s  e  n. 

2842)  V.  Kleniperer,  B.  v.  Münchhausen: 
WIDM.  107,  S.  881/9. 

2843)  E.  L  i  s  s  a  u  e  r ,  B.  v.  Münchhausen : 
Hilfe  16,  S.  208/9. 

2844)  E.  Beckmann,  Die  Balladen  u.  Ritter- 
lichen Lieder  d.  Frhrn.  B.  v.  Münchhausen: 
Türmer  12^,  S.  677-81. 

R.   M.  Rilke. 

2845)  F.  Wagner,  R.  M.  Rilke.  Versuch  e, 
Einführg.  in  sein  Werk.  B. -Wilmersdorf, 
A.  R.  Meyer.     12  S.     M.  0,60. 

2846)  K.  Kreis  1er,  R.  M.  Rilke.  Progr. 
Brunn.     18  S. 

2847)  F.  Oliver 0,  Sul  „Buch  d.  Bilder«  von 
Rilke:  RLT.  4,  S.  412-25. 

R.  S  c  h  a  u  k  a  1.     H.  Schilling. 

2848)  J.  Chasl^-Pavie,  R.  Schaukai:  Revue 

de  Paris  S.  803-24.    (Vgl.  LE.  13,  S.  60.) 

2849)  W.  KoHch,  R.  Schaukai:  Eichendorff- 
Kalender  2,   S.  101-31. 

2850)  S.  O.  Fan  gor,  H,  Schilling.  Potsdam, 
Stein.    66  S.    M.  1,00. 

Schönaich-Carolath. 

2851)  E.  Kammerhoff,  Schönaich-Carolath 
als  Mensch  u.  religiöser  Lyriker.  (=  BLitG. 
Heft  63.)    L.,  Verlag  für  Lit.    56  S.    M.  1,00. 


2852)  A.  Kitt,  Schönaich-Carolaths  „Dichtgn." 
u.  andere  Skizzen.  (Aus  „Neue  Zürcher  Ztg.".) 
L.,  Jaegersche  Verlagshandlg.   29  S.   M.  0,60. 

2853)  Prinz  Emil  Schönaich-Carolath  (1852  bis 
1908).  jV.  Klemperer:  DNekr.  13,  S.  151/5; 
W.  Kosch:  Grenzb.  69»,  S.  560-72. 

2854)  J.  Burggraf,  Carolathpredigten.  L., 
Eckardt.  VIII, 294 S.  M.4,00.  |[O.Frommel: 
EvFreiheit.  10,  S.  382/6;  J.  Kübel:  Christl- 
Welt.  24,  S.  830/3;  dazu  J.  Burggraf:  ib., 
S.  857-6«.] I 

R.  A.  Schröder. 

2855)  J.  Hof  milier,   R.  A.  Schröder.     (=  N. 

236,   S.  289-313.) 

Frauendichtiiiig ; 

Allgemeines, 

2856)  LyaBerger,  Femmespofetes  d'Allemagne. 

(==  N.  31b.)     1[LE.  12,  S.  1250/1.]]    • 

2857)  A.  Schaer,  Schweizerische  Frauenlyrik : 
Xenien  3  2,  S.  147-64. 

Droste-Hülshoff. 

2858)  C.  Busse,  Annette  v.  Droste-Hülshoff. 
(=  Frauenleben  IV.)  Bielefeld,  Velhagen 
&  Klasiug.     1909.     VII,  195  S.     M.  4,00. 

2859)  H.  Hüffer,  Annette  v.  Droste-Hülshoff 
u.  ihre  Werke.  3.  Ausg.  Her.  v.  H.  C  a  r  d  a  u  n  s. 
Gotha,  Perthes.     XX,  339  S.     M.  7,00. 

2859a)  G.  Eschmann,  Annette  v.  Droste-Hüls- 
hoff. Ergänzgn.  u.  Berichtiggn.  zu  d.  Aus- 
gaben ihrer  Werke.  (=  FF.  I,  4.)  Münster, 
Aschendorff.     VIII,  176  S.     M.  4,57. 

2860)  Kl.  Löffler,  Annette  v.  Droste-Hülshoff 
u.  ihre  Verleger:  BBlDBuchh.  S.  14635/7, 
14  707/9. 

2861)  E.  Muckenheim,  Der  Strophenbau  bei 
Annette  v.  Droste.     (=  N.  1434.) 

2862)  Lili  Reinke,  Annette  v.  Droste  u. 
Marie  Ebner:    Eckart  4,   S.  769-82. 

2863)  G.  Gietmann,  Die  Briefe  d.  Annette 
V.  Droste-Hülshoff:  StML.  78,  S.  499-504. 

Andere. 

2864)  P.  Wriede,  Sophie  Dethelfs:  Quickborn  3, 
N.  4.     (Vgl.  LE.  12,  S.  1465/6.) 

2865)  Feodora  Prinzessin  zu  Schleswig- 
Holstein  (F.  Hugin),  Gedichte.  Aus  d. 
Nachlass  her.  B.,  Grote.  XVI,  125  S.  M.  2,50. 

2866)  K.  Vaerendorp,  Traum  u.  Leben.     Die 
Tragödie  einer  Fürstin:  Zeitgeist  N.  31. 
(Mathilde,  Prinzessin  v.  Bayern  1877—1906.) 

2866a)  H.  Spiero,  Agnes  Miegel:  Grenzb.  69», 
S.  439-45 

2867)  Else  Kastner-Michalitschke,  Marie 
V.  Najmjijer:  Quelle  (Wien)  3,  N.  9,  10. 
(Siehe  LE.  12,   S.  1394.) 

2868)  H.  Spiero,  Lulu  v.  Strauss  u.  Torney: 
LE.  12,  8.1211/8.  (Dazu:  Lulu  v.  Strauss 
u.  Torney,    Im  Spiegel:    ib.   S.  12,   19-21.) 

2869)  J.  Elias:  Ulrike  Caroline  Woerner: 
Zeitgeist  N.  14.     (Siehe  LE.  12,  S.  1093/4.) 

ÜbiTsetzinigslitoratiir: 

Zusammenfassendes. 

2870)  R.  Schaukai,  Das  stolze  Volk  d.  Über- 
setzer.   (=-  N.  1409.) 


173 


IV,  2.    Lyrik. 


174 


2S71)     E.    Stöckhardt,     DichteriBche   Über- 

setzungslit.-.  SchL.  Jl,  S.  193/7. 

(E.  Vorhaoreii,  K.  Hamsun,  VerKil,  Mistral,  Japanische 

Lyrik.) 

2872)  K.  Henckell,  Weltlyrik.  Ein  Lebens- 
kreia  in  Nachdichtgn.  München,  Die  Lese. 
VII,  160  S.    M.  4,r)0. 

Antike  und  orientalische  Lyrik. 

2873)  .1.  M.  Stowa.sser,  Clriechenlyrik  — 
Römerlyrik.  In  dtsch.  Verse  iibertr.  2  Bde. 
Heidelberg,  Winter.  XXIII,  2Ö7  S.;  XX, 
492  S.     M.  5,00. 

2874)  Hana  Bethge,  Hafis  (Nachdichtgn.  d. 
Lieder  d.  Hafis).  L.,  Insel- Verlag.  117  EU. 
M.  5,00. 

Französische  und  belgische  Lyrik. 

2875)  O.  Grautoff,  Die  französ.  Dichtkunst 
d.  (legenw.:  ZBFr.  NF.  2,  S.  1.-J5-48. 

(Mit  Proben.) 

2876)  H.  (luilbeaux,  Die  jungfranzös.  Lyrik : 

LE.  12,   8.  13.57-63. 

2877)  V.  Hugo.  In  Auswahl  v.  A.  Sleumer. 
(=  Bücher  d.  Weisheit  u.  Schönheit.)  St., 
Greiner  &  Pfeiffer.     VIH,  239  S.     M.  2,50. 

2877ft)  A.  de  Mussets  100.  Geb.:  LE.13,  S.  512/3. 

2878)  F.  K.  Benndorf,  |Alb.]  Samain.  Essays  u. 
Umdichtgn.  München,  Bonseis.  51 S.  M.1,00. 

2879)  K.F.Nowak,  E.Verhaeren:  Zeitgeist N. 40. 

2880)  St.  Zweig,  Emil  Verhaeren.  L.,  Insel- 
Verlag.     220  S.     M.  7,00. 

2881)  E.Verhaeren,  Ausgew.  Gedichte.  Nach- 
dichtg.  V.  St.  Zweig.    Ebda.  142  S.    M.  3,50. 

Englische  Lyrik. 

2882)  Shakespeare,  Sonette.  Umdichtung 
V.  St.  George.  (JBL.  1908/9  N.  5169.) 
|[A.  Eichler:  DLZ.  31,  S.  2339-41  (ab- 
lehnend); M.  Meyerfeld:  ib.  13,  S.  1663/6 
(beb.  auch  die  Nachdichtg.  v.  E.  Saenger 
[JBL.  1908/9  N.  5619a|);  B.  Vallentin: 
ZÄsth.  9,  S.  264/9. Jl 

2883)  K.  Kipling,  Soldatenlieder  u.  andere 
Gedichte.  Deutsch  v.  H.  Sachs.  L.,  Zeitler. 
52  S.    M.  4,00. 

2883a)  O.  Wilde,  Die  Ballade  aus  dem  Zucht- 
haus zu  Reading.  Übers,  v.  E.  T  h  o  r  n. 
Minden,  Bruns.     IV,  48  S.     M.  0,60. 

Finnische  Lyrik. 

2884)  J.  L.  Runeberg,  Fähndrich  Stäls  Er- 
zählungen. Deutsch  V.  F.  T  i  1  g  m  a  n  n. 
3.  verb  Aufl.  (Volksausg.)  L.,  Hinrichs. 
XVI,  132  S.    M.  1,50. 

Yolksliod  und  Tolkstüinliches  Lied: 

Allgemeines  tmd  Zusammenfassendes. 

2885)  .T.  Bolte,  Neuere  Arbeiten  über  d.  dtsch. 
Volkslied.     (=  N.  781.) 

288«)  Das  deutsche  Volkslied.  Zeitschr.  für 
.seine  Kenntnis  u.  Pflege.  Unter  d.  Leitg. 
V.  J.  Pomtner,  H.  Fraungruber  u.  K. 
Kronfuss.  Her.  v.  d.  Dtsch.  Volksgesang- 
verein in  Wien.  (Amtsblatt  d.  Sängerbundes 
.Dtsch. Volkslied".)  Für  d.  Schriftleitg.  ver- 
antwortlich K.  Kronfuss.  Jahrg.  12.  1910. 
(10  Hefte.)    Wien,  A.  Holder.    M.  5,00. 


2887)  J.  W.  Bru inier,   Das  dt«ch.  Volkslied. 
.  •  4.  umgearb.  Aufl.    (=  AN&G.   Bd.  7.)    L., 

Teubner.     VI,  158  S.     M.   I,<K). 

2888)  H.  Rietsch,  Kurze  Betrachtgn.  z.  dtoch. 
Volk.slied.     (=  N.  229a,  S.  21.5-27.) 

2889)  H.  Ostwald,  Dtsch.  Volkslieder  v.  heute: 
WIDM.  109,  8.  97-104. 

2890)  G.Wehr,  AusVolkes  Herz  u.  Mund.  Dtsch. 
Volkslieder.   L., Voigtländer.  264  S.  M.1,80. 

Volkslied  einzelner  LandscJiaften: 
Hessen.    Niedersachsen. 

2891)  H.  Weber,  Die  Stoondorfer  Volkslieder. 
Der  Liederschatz  e.  Vogelsberger  Dorfes: 
HessBUVolksk.  9,  S.  1-125. 

2892)  A.  L  e  m  ni  e  r  m  a  n  n  ,  Ut  Hartensgrund. 
Alte  Volkslieder  in  Wort  u.  Weise  aus  Nieder- 
sachsen. Bremen, Schünemann.  64  8.  M.i,f)0. 

Österreich. 

2893)  E.K.  Blümml,F.  F.  Kohl  u.  J.Reiter, 
Die  Volksliedbewegg.  in  Deutsch-Österreich. 
Wien,     Ludwig.     147  S.     M.  2,00. 

2894)  R.  Kaindl,  Deutsche  Volk-slieder  aus  d. 
Bukowina.  Gesammelt  u.  mitgeteilt.  Czerno- 
witz,  Pardini.  1909.  M.1,00.  (AusZVVolksk. 
S.  259-74.  20  S.  u.  S.  189-93.) 

2895)  J.  Deutl,  Volksdichtg.  in  oberösterreich. 
Mundart.  Bd.  8.  Linz,  Pirngruber.  III, 
170  S.    Mit  Bildnis.sen.    M.  2,00. 

2896)  J.  G.  Meinert,  Alte  teutsche  Volkslieder 
in  d.  Mundart  d.  Kuhländchens.  Her.  u. 
erläutert.  1.  Bd.  Wien  u.  Hamburg  1817. 
Unveränderter  Neudruck,  her.  v.  Deutschen 
Volksliedausschuss  f.  Mähren  u.  Schlesien. 
Mit  Bildschmuck  u.  e.  biograph.  Einleitg. 
nebst  Vorwort  v.  Jos.  Götz.  (=  Neudrucke 
z.  Erforschg.  d.  dtsch.  Volksliedes  in  Mähren 
u.  Schlesien.  Tl.  I.)  Brunn,  Winiker.  19<)9. 
XXVI,  XXXII,  326  S.  Mit  4  Tafeln.  M.  5,0(). 

S  c  h  w  e  i  z. 

2897)  S.  G  r  o  l i  m  vi  n  d ,  Volkslieder  aus  d.  Kanton 
Solothurn.  (=SchrSchwGesVolksk.  ?.)  Basel, 
Schweizer.  Gesellschaft  für  Volkskde.  VII, 
11  S.     M.  2,40. 

2898)  Job.  Meyer,  Das  Thurgauer  Lied,  sein 
Dichter  u.  sein  Komponist:  Thurgauische 
Beitrr.  49,  S.  96-106. 

(J.  V.  Bornhanscr  u.  J.  Wcpf.) 

2899)  J.  Meier,  Vom  Dichter  d.  RigUiedes: 
SchwAVolksk.  14,  S.  299-.303. 

(J.  Lüthi.) 

Kinderlied. 

2900)  H.  Hoffmann  v.  Falleralebcn,  Lieder 
für  unsere  deutschen  Schulkinder.  (-Jedichte. 
Melodien  u.  Satz  v.  W.  v.  Bau.<><nern.  Schul- 
ausg.    Weimar,  Kiepenheuer.    19  S.    M.  0,;U). 

2901)  E.  Hey,  Graf  Pocci:  Daheim  46,  N.  29. 

2902)  J.  J. '  L  e  n  t  n  e  r ,  F.  Graf  v.  Pocci. 
(Katalog  N.  6.)     München.     200  Nn. 

Standeslieder. 

2903)  W.  Teich  mann,    Carmina  Flegeliana: 
JbGElsLoth.  26,  S.  294-319. 
(Studentonliwler.) 

2904  5)  O.  Wiener,  Da.s  dtsch.  Jägerlied. 
(=  SGV.  N.  388/9.)    Prag,  Calve.     ;{2  S. 


m 


IV,  2.     Lyrik. 


176 


c)  Liederkomponisten. 


Gesamtdarstellnngen  N.  290C.  —    Einzelne  Persönlich  Veiten :    Elassiscbe  und   romantische  Tondichter   (Beethoven, 
Schnbert,  Schamann)  N.  2910.  —  Neuere  Komponisten  (Brahms,  Mahler,  II.  Wolf)   N.  2945.  — 


Gesamtdarstellungen   und  Essnysamnilungen. 

2906)  A.  A.  Na  äff,  Liederdichtg.  u.  Gesangs- 
musik  im  Urteile  d.  Dichter  u.  Tondichter: 
DSängerbundsZg.  2,  N.  16. 

2907)  W.  K.  V.  Jolizza,  Das  Lied  und  seine 
Geschichte.  Mit  122  Notenbeispielen  u. 
Liedern  d.  früheren  Epochen  bis  zum  Ende 
d.  18.  Jh.  Wien,  Hartleben.  XII,  692  S. 
M.  10,00. 

2908)  W,  E.  O  1  i  p  h  a  n  t ,  The  story  of 
german  song.  London,  Fairbaicks.  252  S. 
Sh.  3/6. 

2909)  LaMara,  Musikal.  Studienköpfe.  2  Bde. 
L.,   Breitkopf  &  Härtel.     M.  8,00. 

(Bd.  1.  Romantiker.  9.  Aufl.  [VI,  447  S.  mit  1  Tfl. 
1894J.  —  Bd.  2.  Ausländ.  Meister.  7.  umgearbeitete 
Aufl.  [VII,  348  S.  mit  1  Tfl.]) 


Einzelne  Persönlichkeiten : 

Klassische  und  romantische  Zeit. 
W.  A.  Mozart. 

2910)  R.  V.  L  i  11  e  n  c  r  o  n  ,    Mozarts  Lieder. 

(=  N.  229a,  S.  81/6.) 

L.   vanBeethoven. 
(Briefe  s.  N.  2431/8.) 

2911)  A.  Chr.  Kalischer,  Beethoven  u.  seine 
Zeitgenossen.  Bd.  3/4.  Her.  v.  L.  Hirsch- 
berg. B.,  Schuster  &  Loeffler.  XI,  248  S.; 
VII,  289  S.    M.  10,00. 

(Beethovens  Freundeskreis.    Beethoven  u.  Wien.) 

2911a)  A.  Wh.  Thayer,  L.  van  Beethovens 
Leben.  Nach  d.  Original-Manuskript  dtsch. 
bearbeitet  v.  H.  Deiters.  IL  Bd.  2.  Aufl. 
Mit  Benutzg.  v.  hinterlassenen  Materialien 
d.  Verfassers  u.  Vorarbeiten  v.  H.  Deiters 
neu  bearbeitet  u.  ergänzt  v.  H.  Riemann. 
L.,  Breitkopf  &  Härtel.    XI,  646  S.    M.  12,00. 

2911b)  K.  Lamprecht,  Beethoven.  (=N.  234a, 
S.  90-116.) 

F.  Schubert. 

2912)  G.  Adler,  Schiller  u.  Schubert.  Rede. 
Wien,  Schubertbund.     4  S. 

2912a)  H.  Antcliffe,  Schubert.  (=  Miniature 
series  of  musicians.)  London,  Bell.  80  S. 
Sh.  1/. 

R.  Schumann. 

2913)  J.  H  a  r  t  o  g  ,  R.  A.  Schumann  en  zijne 
worken.  Haarlem,  Bolin.  XII,  294,  2  S. 
Fl.  3,25. 

2914)  J.  Blaschke,  R.  Schumann  u.  J.  Taul: 
DSängerbundsZg.  N.  23. 

2914a)  A.  Boutarel,  La  premi^re  flauere  de 
Schumann:  M^nestrel  76,  S.  337/8,  345/6, 
853/5,  361/3. 

2915)  C.  Gerhard,  R.  Schumann  in  seinem 
Verhältnis  zu  berühmten  Musikern:  AMus- 
Zg.  37,  N.  23. 

2916)  L.  H  i  r  s  c  h  b  e  r  g  ,  R.  Schumann  u.  d. 
Davidsbündler  F.  Friedrich:  VelliKlasMhh. 
24,  N.  9. 


2917)  V.  Joss,  R.  Schumann  als  Reformator: 
Wage  13,  N.  23. 

2918)  W.  Kleefeld,  R.  Schumann,  der  Acht- 
undvierziger: Grenzb.  69,  N.  23. 

2919)  id.,  R.  Schumann  in  Berlin :  VossZg. 
8.  Juni. 

2920)  A.  K  1  e  f  f  e  1 ,  R.  Schumann  als  Lieder- 
komponist:  GesangspädBll.  4  N.  6. 

2921)  H.  Leichtentritt,  R.  Schumann  als 
Schriftsteller:  Signale  68,  N.  23.  (Vgl.  auch 
G.  Göhler:  Kw.  23,  N.  17.) 

2922)  C.  Mauclair,  Psychologie  de  la  vie  de 
Schumann:  Vie  Musicale  N.  17. 

2923)  E.  Newman,  Schumann  as  critic:  Mu- 
sical Times,  july. 

2924)  E.  Rychnovsky,  Rob.  Schumann. 
Zur  100.  Wiederkehr  seines  Geburtstages. 
(S.  77—92.)  (=  SGV.  N.  381.)  Prag,  Calve. 
M.  0,20. 

2925)  id.,  R.  Schumann  u.  Hauptmann  F.  J. 
V.  Fricken:  DArbeit.  9,  N.  9. 

2926)  E.  Schmitz,  Aus  Schumanns  Entwicke- 
lungsjahren:  Münchener  Woche  1,  N.  11. 

2927)  K.  Thi essen,  Schumanns  Bedeutg.  für 
d.  Entwickelg.  d.  musikal.  Kritik:  RhMus- 
ThZg.  11,  N.  26/7. 

2928/9)  M.  Unger,  R.  u.  Clara  Schumanns  Be- 
ziehgn.  zu  G.  A.  Keferstein:  NMusikZg.  .53, 
S.  367-73. 

2930)  A.  Schumann,  Der  junge  Schumann. 
Dichtungen  u.  Briefe.     (=  N.  2448.) 

2931)  R.  Schumann,  Jugendbriefe.  4.  Aufl. 
(=  N.  2447.) 

2932)  F.  Hirth,  Aus  d.  Davidsbündlerzeit: 
NFPr  N.  16301. 

(VMer  [ungedr.]  Briefe  Lysers  an  Schumann.) 

2933)  Zur  Erinnerg.  an  R.  Schumann:  Unser 
Egerland  N.  7/8. 

(R.  Frhr.  V.  Prohazka,  Ernestine  v-  Fricken,  Schu- 
manns erste  Braut.  —  K.  Alberta,  F.  J.  v.  Fricken) 

2934)  R.  Schumann-Heft:  MusWBl.  41,  N.  9-M. 
(Mit  Beitrr.  v.  A.  K  o  h  u  t,  M.  P  u  1 1  m  a  n  n  u.  M. 
U  n  g  e  r.) 

2935)  Zweites  Schumann-Heft:  Musik 9,  Heft  16. 

(=  Bd.  35,     S.  275-336.)       Mit  zahlreichen 

Porträts. 

(p:nth.  Beitrr.  v.   R.  Sternfeld,   Ernst  Wolff,    P. 

Schumann,   R.  Hohenemscr,  J.  Kapp.) 

2936)  R.  Schumann  (1810—56).  |H.  Abert: 
WIDM.  108,  S.  484/8;  0.  B  i  e  :  NRs.  21, 
S.  987-90;  H.  y.  d.  Pf  ordten:  Kw.  23», 
S.  287-90;  weitere  Pressstimmen  s.  Musik  36, 
S.  364-71.1 

2937)  Ausstellg.  München  1910.  R.  Schumann- 
Gedenkfeier.  Programmbuch.  München, 
Gutmann.     64  S. 

(Mit  Beitrr.  v.  W.  Niomann,  <).  Noitzcl,  E.  IsteU) 

Clara   S  c  h  u  m  a  n  n. 

2938)  B.  Litzmann,  Clara  Schumann.  Bd.  i. 
4.  Aufl.  L.,  Breitkopf  &  Härtel.  IX,  431  S. 
M.  9,00. 

2939)  W.  Kleefeld,  Clara  Schumann.  (= 
Frauenleben  XIV.)  Bielefeld,  Velhagen 
&  Klasing.     135  S.     M.  3,00. 


177 


IV,  3.    Epo8. 


178 


Andere. 

2940)  K.  Strunz,  J.  W.  Kalliwodii  (1801—66). 
Zur  dtsch.-ÖHterr.  Musikgesch.  d.  1.  Hälfte 
d.  19.  Jh.  (=  Vortrr.  u.  Abhh.  d.  Leo-Ge- 
8ell8ch.32.)  Wien,  Mayer  &  Co.  19  8.  M.0,40. 

2941)  id.,  J.  W.  Kaliiwoda:  Kultur  11,  8.  36-54. 

2942)  M.  Jiicobi,  C.  Loewe:  VossZgB.  N.  l'i. 

2943)  Reiche,  J.  A.  G.  MethfesHol:  DMiiitär- 
MusikerZg.  ;V2,  N.  40/1. 

2944)  A.  l'rümers,  Ph.  F.  Sucher  (1789-1860), 
d.  Meiater  d.  dtsch.  Volkslieds.  St.,  Auer. 
96  8.    M.  2,00. 

2944a)  Valentin,  Ach,  wie  ist's  möglich  dann 
V.  Helmine  v.  Ch(57.y  u.  seine  erste  Melodie: 
(=  N.  229  a,  S.  358-86.) 

Neuere  Komponisten : 
J.  B  r  a  h  m  s. 

2945)  O.  Rössler,  J.  Brahms  in  Baden-Baden: 
FZg.  25.  April. 

2946)  J.  Brahms,  Briefwechsel.  Bd.  7.  Her. 
V.  L.  Schmidt.     (=  N.  2439.) 

(Mit  II.  Levi,  F.  (iernsheiin,  Familie  Hecht  u.Gollinger.) 

2947)  J.  V.  Widmann,  J.  Brahms  in  Erinne- 
rungen.   (=  N.  2440.) 


G.  M  a  h  1  e  r. 

2948)  P.  Stefan,  G.  Mahler.  München, 
Piper.     1 16  8.     M.  2,00. 

2949)  G.  Mahler.  Ein  Bild  »einer  Persönlich- 
keit in  Widmungen.  Ebda.  VIII,  95  8. 
M.  2,00. 

2950)  G.  Göhler,  (J.  Mahler«  Lieder:  Kw.  24, 
N.  2. 

H.  Wolf. 

2951)  Z.  Jachimecki,  H.  Wolf.  Eine  bio- 
graph. - ästhet.  Ski/ze.  (In  poln.  Sprache.) 
Krakau,  Selbstverlag.  1909.  42  8.  |[A.  Chy- 
binski:  ZIMusG.  11,  8.  227.1J 

2952)  G.  Antal,  H.  Wolfs  erstes  Jahr  in 
Wien:  NFPr.  15.  III.  (Siehe  Musik  36, 
8.  306.) 

2953)  G.  Lowe,  The  Mörike  songs  and  the 
Eichendorff  songs  of  H.  Wolf:  Monthly- 
MusRecord.  40,  N.  472. 

2954)  E.  N  e  w  m  a  n  ,  H.  Wolf.  Übers,  v.  H. 
V.  Hase.  L.,  Breitkopf  &  Härtel.  XI,  263  8. 
M.  4,00. 

2955)  R.  Batka,  H.  Wolf  zum  Gedenken: 
Kw.  23«,  8.  51/2. 


IV,  3 

Epos, 
a)  Von  der  Mitte  des  18.  Jahrhunderts  bis  zu  Goethes  Tod. 

Epos  (KlopstocV,  komisches  Epos)  N.  2956.  —  Roman:  Anfkl&rangszeit  (Wieland,  Heime)  N.  29C5.  —  Sturm  nnd 
Drang  N.  2987.  —  Yolkst&mliclie  Erz&hlung  N.  2988.  —  Zeitalter  der  Romantik  (Jeun  Paal,  Kleist  nnd  andere)  N.  2992.  — 
Fruaendichtnng  N.  3035.  —  tJbersetzungsliteratar  N.  3037,  — 


EpoSk 

18.  Jahrhundert : 

Klopstock. 

2950)  E.  Bergmann,  Miltop  u.  Klopstock. 
(=  N.  1206,  8.  187-99.) 

2957)  C.  Stephan,  Klopstock:  Alter  Glaube  11, 
N.  24. 

2958)  F.  Bischoff,  Ein  Brief  Klopstocks 
an  Gluck  (16.  März  1778):  NMusZg.  31, 
S.  357/8. 

2959)  A.  Schmidt,  Ungedr.  Briefe  v.  Klopstock 
u.  Meta  Moller:  PrJbb.  139,  S.  225-58. 

2960)  Das  Klopstockhaus  in  Hamburg:  Ber.  d. 
Mus.  für  hamburg.  Gesch.  1908. 

Komisches  Epos. 

2961)  K.  Deicke,  Des  Jobsiadendichters  C.  A. 
Kortum  Lebensgesch.  von  ihm  selbst  erzählt. 
(=  N.  2457.) 

2962)  W.  Grevel,  C.  A.  Kortum.  Beitrr.  z. 
Gesch.  seines  Lebens  U.Wirkens:  BGEssen32, 
S.  193-212. 

2963)  A.  Chr.  Meinecke,  Die  Heermesse  zu 
Magdeburg.  (Vgl.  JBL.  1908/9  N.  5778): 
GBUMagdeburg  45,  8.  29-50. 

Jahresberichte  fCir  neuere  deotsohe  Literatnrgesohichte. 


Zeitalter  der  Romantik. 

2964)  F  e  r  d.  H  o  f  f  m  a  n  n  ,  Erläutergn.  zu 
E.  Schulze  „Die  bezauberte  Rose".  (=  W. 
Königs  Erläuterungen  zu  den  Klassikern. 
Bd.  161.)    L.,  H.  Beyer.    778. 

Roman. 
Aafklärungszeit : 

W  i  e  1  a  n  d. 

2965)  F.  Budde,  Wieland  u.  Bodmer.  (=  Pa- 
laestra  Bd.  89.)  B.,  Maver&  Müller.  VI,  2208. 
M.6,50.  |[P.  Weizsäcker:  DLZ.  32,  S. 995/7.] | 

2966)  G.  Deile,  Wieland  als  Freimaurer: 
JbbAkErfurt.  NF.  36. 

2967)  K.  Neu  man  n-S  tre  la,  Wieland  im 
Familienkreise.    (=  N.  2323,  8.  191-210.) 

2968)  H.  Reitzer,  Wieland  als  Kritiker: 
Xenien  3*,  8.  65-7<l. 

2969)  J.  Bleyer,  Zu  d.  Briefe  Wielands  an 
einen  Dichterling:  Euph.  17,  8.  6612. 

(G.  Y.  Gnal?) 

2970)  Wie  lau  d,  Poetische  Jugendwerke.  Tl.  3. 
Her.  V.  F.  Homeyer.  (-=  N.  216,  1,3.) 
|[M.  Doell:  BUGvmu.  46,  8.  110/5;  H. 
Maync:  LBlGRPh.  31,  8.  274/5;  E. 
Schröder:  HZ.  104,  8.  368-70.]| 
(.\.rHspcs  u.  PaiUhea.  Cyrus.  Abhandl.  über  d.  Xoah.) 

XXI.  12 


179 


IV,  3.    Epos. 


180 


297J)  Wieland, Werke.  Auswahl  in  10 Tln.  Her. 
V.  B.v.  Jacob i.  B.,  Bong.  CIL,  167, 160,  213, 
210,  267,  210,  75,  306,  124,  254  S.  M.  G,00. 
(1.  Lebensbild.   —   Agathon  I-  —  2/3.  Agathon  II.  III. 

—  4.  Oberon.  —  5/6.  Verserzfthlungen.  —  7.  Götter- 
gespräehe.  An  Psyche.  —  8.  Abderiten.  —  9.  Nachlass 
d.  Diogenes  v.  Sinope.  —  10.  Aufsätze.) 

2972)  Aus  Dschinnistan.     Märchen  v.  Chr.  M. 
Wieland.      Mit  Buchschmuck  v.   O.  Geb- 
hardt.      (=  Meister    d.    Märchens  9.)      L., 
Abel  &  Müller.     152  S.     M.  1,50. 
(Dschinnistan.  —  Der  eiserne  Armlenchter.  —  Neangir 

—  Der  Stein  des  Weisen.) 

2973)  O.  Freise,  Die  drei  Fassungen  v.  Wielands 
Agathon.     Diss.     Göttingen.     VIII,    106  iS. 

2974)  Lukians  v.  Samosata  Sämtl.  Werke. 
Übersetzt  v.  M.  Weber.  Bd.  1.  L.,  Verl. 
für  Lit.     XV,  194  S.     M.  3,00. 

H  e  i  n  s  6. 

2975)  A.  Schurig,  Der  junge  Heinse  u.  seine 
Entwickig.  bis  1774.  Diss.  München,  Müller. 
120  S.     |[W.  Böhm:  LE.  13,  S.  1170.]| 

2976)  W.  Steiuert,  Heinse  als  Düsseldorfer 
Kunstberichterstatter:  Masken  5,  N.  27. 

2977)  F.  Wackernagel,  W. Heinse:  FZg.  N.19 
(Siehe  LE.  12,  S.  701/2.) 

2978)  F.  Zinkernagel,  W.  Heinse.  Ein  Opfer 
d.  dtsch.  Klassizismus:  ib. 

2979)  W.  Heinse,  Briefe.  Bd.  2.  (=  N.  2456.) 
|[W.  Böhm:  LE.  13,  S.  1166-70.]| 

2980)  F.  Poppenberg,  Heinses  Skizzenbücher: 
VossZgB.  N.  6. 

(im  Anschluss  an  JBL.  1908/9  N.  5804.) 

2980a)  id.,  Heinses  Wiederkehr:  Zeitgeist  N.  47. 

2981)  W.  Kosch,  Die  Weltanschauung  d. 
Romantik  u.  Heinses  Ardinghello:  DTBl. 
(Wien)  N.  112. 

(Beh.  d.  Einfluss  Heinses  auf  F.  Schlegel.) 

Andere  Dichter  der  Auf klärungszeit. 

2982)  R.  Schaukai,    Münchhausen:   Geg.  77, 

S.  388/9. 

(G.  A.  Bürger.) 

2983)  H.Henning,  K.Ph. Moritz.  (JBL.  1908/9 
N.  5806).  |[H.Eybisch:Euph.l7,  S.  374-81 
(scharf  ablehnend).]  | 

2984)  E.  Berend,  Nicolais  Besuch  in  Weimar 
im  Frühjahr  1773:  ZBFr.  NF.  2,  S.  21/9. 

2985)  E.  Ettlinger,  Aus  d.  Briefwechsel  Karls- 
ruher Gelehrter  mit  F.  Nicolai.  (=  N.  2458/9.) 

2980)  H.  Hemmer,  Die  Anfänge  L.  Tiecks 
u.  seiner  dämonisch-schauerlichen  Dichtung. 
(=  S.-A.,  Acta  germanica  VI,  3).  B.,  Mayer  & 
Müller.  XIII,  212  S.  M.  6,50. 
(Beh.  auch  die  Hieselliteratur  u.  Eiserne  Maske 
[Rambach].) 

Siui'in  und  Drang. 

2987)  F.  M.  Kling  er,  Fausts  Leben,  Thaten 
u.  Höllenfahrt.     In   5  Büchern.     Neudruck. 

(=  N.  708.) 

YolkstUmliche  Erzäliliiug: 

U.    B  r  a  e  k  e  r. 

2988)  E.  Korrodi,  Der  arme  Mann  in  Tocken- 
burg:  Grenzb.  69*,  S.  637-40.  (Auch  Alpen  5, 
S.  155-60.) 

J.  P.  Hebe  1.    (Vgl.  auch  N.  2564-72.) 

2989)  H.  Gier,  Was  kann  d.  Lehrer  aus  d. 
Werken  Hebels  lernen?:  KZEU.59,S.  193-201. 


2990)  E.  Glock,  J.  P.  Hebel  u.  wir:  Mann- 
heimer Kunst  1910/1,  N.  2. 

2991)  F.  Hin  den  lang,  Worte  über  Hebel. 
Karlsruhe,  Reiff.     35  S.     M.  0,30. 

2991a)  F.  Wippermann,  P.  Hebel:  Die 
Bücherwelt  11,  S.  213/6. 

Zeitalter  der  Romantik: 

Jean    Paul. 

2992)  E.  Berend,  Jean  Pauls  Ästhetik. 
(JBL.  1908/9  N.  2393.)  |[F.  Homeyer: 
DLZ.  32,  S.  1498-1500.]! 

2993)  id.,  Jean  Paul,  d.  „Lesefrüchtler" :  LE.  12, 
S.  1424. 

(Gegen  E.  A.  Regener.) 

2994)  G.  Brückner,  Die  ästhet.  Grundlage 
V.  Jean  Pauls  Pädagogik.     (=  N.  1501.) 

2995)  H.  Eulenberg,  Jean  Paul:  LE.  12, 
S.  1752/4. 

2996)  A.  Möller  v.  d.  Brück,  Jean  Paul  u. 
Hoffmann.     (=  N.  51,  Bd.  8.) 

2997)  Hufeland  u.  Heine:  Alt-Berlin  27,  S.  87/8. 
(Bell.  Hufelands  Rat  an  Jean  Paul.) 

2998)  K.  Fr  eye,  Jean  Paul  in  Bruchstücken: 
BayreuthBll.  33,  S.  160/1. 

(Ausgabe  v.  George  u.  Wolfskehl :  [.IBL.  1908/9  N.  5848].) 

2999)  Jean  Paul,  Dr.  Katzenbergers  Bade- 
reise. Mit  5  Radiergn.  v.  Alex.  Müller. 
L.,  .Zeitler.     156  S.     M.  5,00. 

3000)  Karl  Lange,  Jean  Pauls  Levana  nebst 
päd.  Stücken  aus  seinen  übrigen  Werken  u. 
d.  Leben  des  vergnügten  Schulmeisterleins 
Maria  Wuz  in  Auental.  3.  Aufl.  (=  BPKl. 
Bd.  24.)  Langensalza,  Beyer.  C,  351 S.  M.3,50. 

3001)  K.  G.  Wendriner,  Jean  Paul:  LE.  12, 
S.  1223/7. 

(E.  Hamm,  K.  Wolfskehl,  E.  Berend,  L    Böhme.) 

H.  V.  Kleist.    (Siehe  auch  N.  3576-3604.) 

3002)  O.  Hirsch,  Zu  H  v.  Kleists  Novellen- 
technik.    Progr.     Friedenau.     14.  S. 

3003)  T.  Longo,  Le  novelle  di  Kleist:  RLT.  4, 
S.  296-310. 

3004)  A.  Meschendörf er,  H,  v.  Kleist  als 
Prosaschriftsteller.   Progr.   Kronstadt.   33  S. 

3005)  E.  Geyer,  Michael  Kohlhaas.  Kleistens 
Novelle  dramatisiert.  L.,  Xenien-Verl.  128  S. 

3006)  K.  Günther,  Die  Konzeption  v.  Kleists 
„Verlobung  in  Domingo":  Euph.  17,  S.  68-95, 
313-31. 

3007)  R.  Steig,  Die  Berliner  Univ.  in  H. 
V.  Kleists  Abendblättern.     (=  N.  1516.) 

3008)  id.,  Königin  Luise  in  Kleists  „Berliner 
Abendblättern" :  VossZgB.  N.  32. 

J.    G.    S  e  u  m  e. 

3009)  Eisentraut,  J.  G.  Seumes  Rekrutenzeit: 
Hessenland  24,  S.  57/9,  78-80,  89-91,  107/9, 
122/4. 

3010)  A.  Kohut,  J.  G.  Seume  u.  seine  Be- 
ziehgn.  z.  Theater:  B&W.  12,  S.  800/6. 

3011)  id.,  J.  G.  Seume  u.  sein  Spaziergang 
nach  Syrakus:  ZBFr.  NF.  2,  S.  105-14. 

3012)  P.  Matter,  Seume  als  Charakter:  Alter 
Glaube  W,  N.  37. 

3013)  Ü.  Popp,  Seume  u.  d.  Wahrheit  über 
d.  „Menschenschacher"  d.  hess.  Landgrafen: 
Türmer  122,  g.  797-801. 

(Gegen  Pastor  Pfnff  H)    8.  652/5.) 

3014)  A.  Schlossar,  J.  G.  Seume  in  Wien: 
ÜsterrRs.  23,  S.  386-91. 


181 


IV,  3.     RpoB. 


182 


3PI5)  J.  G.  .Scume  (ITö.'i-lHiO).  |(W  Brau- 
buch: Türmer  12«,  S.  106/7;  S.  Habcr- 
mann:  NatZg».  N.  24;  W.Michel:  Kw.  2.{», 
S.  a8f)/9;  F.  Nöpke:  VossZg.  N.  27;  ü.  W. 
Peters:  Bhiubuch  5,  8.  537-41;  weitere 
Oedenkartikel  k.  LE.  12,  S.  1456/7.JI 

Verschiedene. 

3016)  M.Kohn,  Schicksale  e.  Buches  auf  d.Leipz. 
Buchhändlerbörse:  ZBFr.  NF.  2,  S.  .'{89-91. 

(Chi-    AltliiiiKS  Kleine  Kr/illilunK<'ii  1827.) 

3017)  W.  Ru  11  mann,  Die  Räuber  als  Roman. 

(=  N.  MGf),  S.  ll5-3.">.) 

(J.  K.  AriioUl,  Die  Urafen  v.  Moor  [1802].) 

3018)  H.  üllmann,  L.  Bechstein  (1801—60): 
Kw.  23»,  S.  246  7. 

3019)  .F.    Lcsowsky,    Castelli    als    Plagiator 
Grillparzcrs:  JbürillpGes.  19,  S.  293/8. 
(Klosti-r  V.  .Sendomir  u.  Der  Thurm  im  l'ark.) 

3020)  F.  Lentner,  IT.  Clauren  u.  A.  Schopen- 
hauer in  Dresden:  ZOG.  61,  S.  849-50. 

30*21)  M.  Schwab,  Minüli,  e.  Schweizer- 
geschichtc:  Frau  18,  S.  91/8,  156/8. 

3022)  Aug.  Hagen,  Norika  das  sind  Nürn- 
bergische Novellen  aus  alter  Zeit.  Nach  e. 
Hs.  d.  16.  Jh.  Neu  her.  v.  P.  Sonnekalb. 
(=  IIB.  N. 52 13/4.)  L.,Reclam.  224S.  M.0,40. 

3023)  W.  A.  Hammer,  Ein  Vorkämpfer: 
ZADSprV.  25,  S.  134/7. 

(M.  L.  Knk  1788-1843) 

3024)  R.  Ehwald,  Friedr.  Jacobs  (1764— 1847): 
Heimatbll.  (Gotha)  7,  S.  1-11. 

3025)  J.  Frerking,   Ein  vergessener  Dichter: 

Lese  1,  N.  29. 

(K.  Kocli.) 

302«)  K.  Kon r ad,  E.  Koch:  AkMhh.  N.  297. 

3027)  H.  H.  Houben,  L.  Rellatab  (1799—1860): 
VossZgB.  N.  48. 

3028)  L.  Rellstab,  1812.  Ein  bist.  Roman. 
15.  u.  16.  illustr.  Aufl.  (Mit  biograph. 
Einleitg.  v.  H.H.  Houben.)  L,  Brockhaus. 
XXXII,  704  S.    M.  5,00. 


302«)  II.  Michel,  Wer  hat  Felix  Schnabels 
UniversitätHJahre  verfaiwt?:   MOE8rh(^?    19, 

8.  189-!)0. 

(AUK    V.  S<-hliimb  [A   Jäger). ) 

3030)  J.  8chreyvogel,  Ausgew.  Werke.  Her. 
V.  E.  Baum.  Bd.  1.  {---'.  DUch.-Österr. 
Klassikerbibl.  Bd.  21.)  Teachen,  ProchMka. 
XXI,  140  S.     M.  1,00. 

(Samuel  Krinks  letzte  Lieb<>HgeHchicbte.  -  War  er  ein 
(ifisttTsehcrV) 

3031)  P.  Th.  Fftlck,  Der  RomanBchriftsteller 
Baron  A.  v.  Ungern-Sternberg:  BaltMschr.  70, 
S.  305-41. 

3032)  J.  H  a  h  n ,  Julius  v.  Voss.  (=-  Palaestra  94.) 
B.,   Mayer  &  Müller.      VI,    213  S.     M.  6,00. 

3033/4)  Zschokkes  Werke  in  12  Tln.  Auswahl 
aus  d.  P>zählungen.  Her.  v.  H.  Budmer. 
B.,  Bong.  LX XX VIII,  .S25,  288,  182; 
289,  299,  257;  295,  193,  317;  217,  307, 
342  8.    M.  8,00. 

(Bd.  1'  Biographie.   Eine  SelbHUebau.  -  Bd.  2  12.  Et- 
isäblungen.) 

Frauendichtnngr* 

3035)  E.  Harmon,  Johanna  Schopenhauer  als 
Schriftstellerin:  JEGPh.  9,  8.  149-79. 

3036)  H.  Bierbaum,  Karoline  v.  Wolzogen  in 
ihren  Werken  u.  Briefen.  Dias.  (=  N,  0302a.) 

Übersctziingälitcratar. 

3037)  Luise  Wolf,  Elisabeth  Rowe  in 
Deutschland.  Ein  Beitr.  z.  Literaturgesch. 
d.  18.  Jh.    Diss.    Heidelberg.    88  8. 

3038)  J.  Maxfield,  Defoe  (Master  of  lit,). 
London,  Bell.    XXXIII,  388  8.    8h.  3/6. 

3039)  H.  Acker,  Robinson  Crusoe  als  Jugend- 
schrift: StML.  79,  S.  157-71. 

3040)  L.  Sain^an,  Les  interprfetes  de  Rabelais 
en  Angleterre  et  en  Allemagne:  Revue  des 
^tudes  Rabelaisiennes  7,  S.  138-258.  |[Vgl. 
ZFSL.  36B,  8.  247/8.]| 

(Fi-schart  u.  J.  G.  Regis  ) 


b)  Von  Goethes  Tod  bis  zur  Gegenwart. 

Epos:  Hamerling,  Jordan,  Lenan,  SohefTel,  K.  Spitteler,  J.  Wolff  N.  3041.  —  Andere  N.  .'K)58.  —  KatholiMhes 
Kpos  N.  ;{(H>3.  —  UamoriHÜsches  Epos  N.  3071.  —  Überäetzangsliteratar  N.  3077.  —  Roman:  Allgemeines,  Oe8amtd.trs(ellangeo, 
Samralangen  N.  30".Ri.  —  Historischer  und  kulturhistorisclier  Roman  nnd  NoTelle  (Freytag.  C.  F.  Meyer)  N.  310,s.  —  Ethno- 
graphische Erzählung  N.  3134.  —  Volkstümliche  Erzfthlnng  nnd  Dorfgeschichte  N.  3137.  —  Kriminal-  and  Hintertreppenroman 
N.  3J1G.  -  Jogendliteratur  (K.  May)  N.  3220.  —  Neuerer  Roman  und  NoTelle  (Eyth,  Fontane,  Ueyae,  H.  Hoffmann,  Keller, 
Hornberger,  R;iabe,  Saar,  Spielhagen,  Storm)  N.  3231.  —  Moderne  Roman-  und  Norellendichter  N.  S314.  —  Homoriaten 
N.  3371.  —  Verschiedene  (ünterhaltungsschriftsteller)  N.  3330.  —  Franendichtung  3400.  —  Sammelbeeprechange«  N.  S43S.  — 
Übersetzungsliteratur  N.  3445.  — 


Epos. 

jK    Hamerling. 

3041 )  E.  K  u  b ,  R.  Hamerling.  (=  N.  239a,  S.14 1-89.) 
(König  V.  Sion.    Aspasia.) 

3042)  Luise  Hackl,   Ein  verwildertes  Genie: 
Hei  ni garten  44,  N.  5. 

(R.  Hamerling  u.  Ludw.  Mayer.) 

3043)  R.  Reinhard",    Ein    ungedruckter  Brief 
Hamerlings:  Quelle  (Wien)  N.  4,  N.  2. 

3044)  F.  Stein,    R.  Hamerling   u.    d.    literar. 
Wertschätzung:  Zeitgeist  N.  12. 

3045)  Hamerlings  80.  Geburtstag:  LE.  12,  8. 1013. 


W.  Jordan. 

3046)  Willibald  Jansen,  W.  Jordan. 
Anregungen  für  das  Studium  seiner 
Werke.  (=  Zur  Fortbildung  d.  Lehrers. 
Heft  28.)  B.,  Gerde»  &  Hoedel.  62  8. 
M.  1,20. 

Wilh.   Jordan.      (=    N.  239a, 


3047)   E.  Kuh, 

8.  309-10.) 
304S)  M.   R.   V. 
Lüstenöder. 


B., 


Stern,   Wilh.   Jordan 
158  8.    M.  2,00. 
3049)   G.    Biedenkapp,    W.    Jordans   Monis- 
mus 1844:  Monismus  5,  N.  47. 

12* 


183 


IV,  3.     Epos. 


184 


N.  Lenau. 

3050)  N.  Lenau,  Epische  Dichtungen.  Her. 
V.  C.  Schaef  f  er.     (=  N.  210,  Bd.  2.) 

3050a)  H.  Manthe,  N.  Lenaus  Faust:   Masken 

6,  N.  7. 

Scheffel 

3051)  C.  Camenisch,  Scheffel  u.  das  Engadin. 

(=  N.  226  a,  S.  25-47.) 

3052)  G.  D.,  Emma  Koch,  Scheffels  „Emmale": 
IllZg.  134,  S.  387. 

K.  Spitteler. 

3053)  K.  Spitteler,  Olymp.  Frühling.  Neue 
umgearb.  Aufl.  (JBL.  1908/9,  N.  5942.) 
|[L.  Greiner:  LE.  12,  S.  934/6;  J.  V.  Wid- 
mann: NFPr.  N.  16384;  M.  Scheinert: 
SchL.  11,  S.  41/5.]| 

3054)  K.  Spitteler.  |E.  Kaempfer:  Eckart  4, 
S.  446-58,  518-23,  594-603;  M.  Muret:  Eevue 
de  Paris,  1  oct.  (LE.13,  S.  198);  K.  Schalk: 
Volkserzieher  14,  S.  90/1.  | 

3055/6)  J.  V.  Widmann,    Der  alte  Herr   aus 
Luzern  (K.  Spitteler):  LE.  12,  S.  826. 
(Gegen  M.  Hochdorf.) 

J.   Wolf. 

3057)  J.  Wolff  (1834—1910).  |K.  Ar  am:  Lese 
1910,  N.  11;  K.  Frenzel:  VossZgB.  N.  39; 
R.  M.  Meyer:  FZg.  N.  152;  M.  Möller: 
Tag  N.  136  („Persönl.  Erinnergn.");  Trust: 
Sturm  1,  N.  15  („Die  blaue  Blume");  TglEsB. 
N.  127;  ÜdW.  3,  S.  396;  LE.  12,  S.  1421/2.| 

Andere. 

3058)  E.  Kuh,  K.  E.  Edler.  (=  N.  239a,  S.  1/8.) 

3059)  O.  Mausser,   G.  Kinkel.     (=  N.  2716.) 

3060)  R.  M.Werner,  M.  Rappaport.  (=  N.  2756.) 
(S.  264-75  beb.  die  Epik  R.s.) 

3061)  E.  Lissauer,  Aus  Chr.  Fr.  Scherenbergs 
Gedichten:  Kw.  23*,  S.  141-59. 

3062)  E.  O.  Moser,  Die  Enkel  Winkelrieds. 
Epische Dichtg.v.S. Tob  1er.  Tübingen.  93  S. 

Katholisches  Epos- 

3063)  E.  Nid  den,  Eine  christologische  Epopöe: 
Kw.  23^  S.  '29-31. 

(F.  W.  Helle.) 

3064)  E.  Wach  1er,   R.  v.  Kralik:  Tag  N.  26. 

3065)  A.  Becker,  O.  v.  Redwitz  u.  d.  Pfalz: 
Pfalz.  Museum  27,  N.  1/2. 

3066)  B.  Lips,  Die  O.  v.  Redwitz-Lit.  (Fort- 
setzg.).  (Vgl.  JBL.  1908/9  N.  5917):  LHw. 
48,  S.  5-10,  51/4,  89-92,  130/1. 

3067)  Thederings,  F.  W.  Webers  Verhältnis 
zu  N.  Lenau:  KVZgB.  N.  49. 

3068)  Marie  Speyer,  F.  W.  Weber  u.  d. 
Romantik.  (=  DQSt.  Heft  2.)  Regensburg, 
Habbel.    476  S.    M.  9,00. 

3069)  G.  Bram,  „Klara  Hebert"  u.  „Dreizehn- 
linden": ÜdW.  3,  S.  593/6. 

3070)  Friedr.Wilh.  Weber,  Goliath.  Billige 
Volksausg.  Paderborn,  Schöningh.  110  S. 
M.  1,25. 

Humoristisches  Epos: 
W.  Busch. 

3071)  Carl  W.  Neumann,  W.  Busch  u.  sein 
erster  Biograph:  Universum  27,  S.  588/91. 
(Mit  Briefen  v.  W.  Busch  an  E.  Daeleu.) 


3072)  O  wlgl  ass,  W.  Busch  in  d.  literar.  Mäuse- 
falle: März  41,  S.  324/5. 

(Beb.  O.  F.  Volkmann  [JBL.  1908/9  N.  6923].) 

3073)  K.  Voll,    W.  Busch  u.  Fr.  Pocci:  AZg. 

N.  50. 

3074)  F.  Winther,  W.  Busch  als  Dichter, 
Künstler,  Psychologe  u.  Philosoph.  (=  Univ. 
of  California  Publications  in  mod.  phil. 
II,  1.)     Berkeley,  Univ.  Press.     79  S. 

3075)  W.  Busch  (1832—1908).  |0.  F.  Volk- 
mann: DNekr.  13,  S.  74-97;  M.  Corni- 
celius:BllVolksbibl.S.  37-46;  J.Hof  milier 
(=  N.  236,  S.  136-81.)| 

3076)  E.  Göpf  ert,  Die  Sprache  d.  Humors  bei 
W.  Busch.     (=  N.  995.) 

Über  Setzungsliteratur. 

3077)  K.  Hildebrand,  Homer  u.  Äschylus 
in  mod.  Bearbeitg.:  Grenzb.  69^  S.  615/8. 
(St.  Gruss.  —  Gleicben-Russwnrm.) 

3078)  St.  Gruss,  Uias.  Das  Lied  vom  Zorn  d. 
Achilleus.  Rekonstruiert  u.  übers.  Stras.s- 
burg,  Heitz.     V,  167  S.     M.  5,00. 

3079)  Homer,  Die  Odyssee.  Neu  ins  Deutsche 
übertragen  v.  Rud.  Alex  Schröder.  1.-12. 
Gesang.  Des  Gesamtwerks  1.  Abteiig.  L., 
Insel- Verlag.    179  S.    Mit  lUustr.    M.  30,00. 

3080)  Das  Nibelungenlied.  Ahd.  u.  übertragen 
V.  K.  Simrock.  Her.  v.  A.  Heusler.  B., 
Tempel-Verlag.     357,  .381  S.     M.  6,00. 

3081)  Dasselbe.  In  d.  Übertragg.  v.  K.  Sim- 
rock.    B.,  J.  Bard.     360  S.     M.  6,00... 

3082)  Gudrun.  Ein  dtsch.  Heldengedicht.  Über- 
tragen v.  K.  Simrock.  Ebda.  253  S.  M.  5,00. 

3083)  Parzival.  Neubearb.  v.  W.  Hertz.  5.  Aufl. 
Mit  e.  Nachtr.  v.  G.  Rosen hagen.  St., 
Cotta.     X,  581  S.     M.  6,50. 

3084)  Gottfried  v.  Strassburg,  Tristan  u. 
Isolde,  vollendet  v.  H.  Kurz,  z.  Rhapsodie 
frei  bearbeitet  v.  A.Daniel.  B,  Gerdes  & 
Hödel.     82  S.     Mit  Abbildungen.     M.  3,00. 

3085)  Dante,  Die  Göttl.  Komödie.  In  deutsche 
Terzinen  übertragen  v.  R.  Zoozmann.  L., 
Hesse  &  Becker.  413  S.  Mit  Bildnis.   M.  1,50. 

3086)  G.  Carel,  Zwei  neue  Dante-Übersetzgn.: 
ASNS.  125,  S.  205-23. 

(Zoozmann.    A.  Bassermann.) 

3087)  F.  Zschech,  Der  dtsch.  Ariost:  FZg. 
N.  43.   (S.  auch  S.  Mehring:  Zeitgeist  N.  8.) 

(Beb.  A.  Kissner  [JBL.  1908/9  N.  5943].) 

3087a)  L.  Ariosto,  Der  rasende  Roland.  In 
dtsch.  Prosa  gebracht  v.  Th.  Ling.  Ulm, 
Nübling.     III,  230,  186  S.     M.  4,00. 

3088)  J.  Mi  1  ton,  Poet.  Werke.  Übers,  v.  B. 
Schuhmann,  Alexander  Schmidt, 
Immanuel  Schmidt  u.  Herm.  Ullrich. 
Her.  V.  Herm.  Ullrich.  4  Tle.  in  1  Bd. 
L.,  Hesse.    744  S.    M.  1,50. 

3089)  F.  Mistral,  Ausgewählte  Werke.  Über- 
setzt u.  erläutert  v.  A.  Bertuch.  Bd.  1.  St., 
Cotta  Nachf.  XXXV,  264  S.  Mit  Bildn. 
M.  4,50. 

(Mireio.     Provenzal.   Dichtg.     Deutsch    im   Versraass 
d.  Originals.) 

Bonian  und  Novelle: 
Allgemeines  und  Ästhetisches. 

3090)  Ch.  H.  Handschin,  Bibliographie  z. 
Technik  d.  neuen  dtsch.  Romans.  II:  MLN. 
25,  S   5/8. 

3091)  P.  Cobb,  E.  A.  Poe  and  F.  Spielhagen. 
Their  theory  of  the  short  story:  ib.  S.  67-72. 


185 


IV,  3.    Epos. 


186 


3092)  Ed.  Engel,  Erzfthlungskunst:  HambFrBl. 

N.   135. 

3093)  W.  Rath,  Vom  Romanerfolg:  Kw.  21', 
S.  3/(>. 

3094)id.,  Vomdtsch  Koinanhelden:  ib.  S.  220/3. 

3095)  N.  Falk,  Die  Toilette  im  Roman:  BZ- 
Mittag  N.  124.     (Vgl.  J.E.  12,  S.  1887.) 

3090)  R.Krauss,  Romankritik  u.  Inhaltsangabe: 
VossZgB.  N.  28. 

(Icsaintdarstelliin^on. 

3097)  Marie  S])cyer,  Der  dtsch.  Roman  in  d. 
verflossenen  bO  J.:  KVZg».  N.   13. 

3098)  Else  Riemann,  Nordfriesland  in  d.  er- 
zählenden Dichtg.  seit  Anfang  des  19.  Jh. 
(=  N.  828.) 

(Seeroraane.  -  Helgoland.  —  Sylt.  —  Hallig-  u.  Soe- 
deichgesfhlchten.) 

Sainniliingen. 

3099)  IJibliothek  wertvoller  Novellen  u.  Er- 
zählungen. Her.  V.  O.  Hellinghaus.  Bd. 5/8. 
Freiburg,  Herder.  V,  317  S  ;  V,  326  S.; 
V,  327  8.;  334  S.    Je  M.  2,50. 

(Enth  u.  a.  Novellen  v.  O.  Ludwig,  A.  Stifter,  F. 
Hcl)l)el,  CI.  Brentano,  F.  Gerstacker.) 

3100)  H.  B  e  u  1 1  e  n  m  ü  1 1  e  r ,  Deutsches  Novellen- 
buch.  L.,  F.  Moeser  Nachf.   444  S.   M.  5,00. 

3101)  Meisternovellen  aus  P,  Heyses  Novellen- 
schatz. B.,  Globus-Verlag.  IH,  271  S;  IV, 
231  S.    M.  2,00. 

(G.  Keller,  Th.  Storni,  J.  v.  Eichendorff,  L.  Tieck  u.  a.) 

3102)  Dasselbe.  Ebda.   III,  244,  228  S.  M.  2,00. 

(P.  Heyse,  Johanna  Kinkel,  A.  v.  Chamisso,  W.  Raabe, 
F.  Halm,  F.  Gerstäcker,  J.  v.d.  Traun,  L.  Goldammer.) 

3103)  Meister-Novellen  neuerer  Erzähler.  Bd.  6. 
Her.  V.  R.  Wenz.  L.,  Hesse  &  Becker. 
623  8.     M.  2,50. 

3104)  Das  Siebengestirn.  Folge  3/5.  Meister- 
werke deutscher  Novellistik.  L.,  Moeser 
Nachf.     214  S.,  209  S.,  179  S.     Je  M.  2,00. 

3105)  , Gefunden."  Erzählungen  für  jung  u. 
alt  von  Björnson,  Hebbel,  Kielland, 
Rosegger,  Schmitth  enner.  Stöber, 
Weisflog  u.  Zschokke.  Her.  im  Auf- 
trage d.  Rhein.  Provinzial-Lehrervereins  z. 
Besten  d.  Pestalozzi-Stif tg.  v.  d.  Jugendschrr.- 
Kommission  d.  Elberfelder  Lehrervereins. 
29.  Tausend.    St.,  Union.     117  S.    M.  0,50. 

3106)  M.  Domanig,  Anthologie  kathol.  Er- 
zähler. Her.  im  Auftrage  d.  (iralbundes. 
Ravensburg,  Alber.  XIV,  605  S.  Mit  Bild- 
nissen.    M.  7,00. 

3107)  Jüdischer  Novellenschatz.  Her.  v.  J. 
Moses.  IX.  u.  X.  B.,  Seemann  Nachf. 
267  S.;  254,   119  S.     Je  M.  1,80. 

(IX.  J.  Zangwill,  Die  im  Dunkeln  wandern  .  .  . 
-  L.  Jacobowskl,  Werther  der  Jude.  Roman.  — 
A.  E.  Brachvogel,  Simon  Spira  u.  sein  Sohn.  Er- 
zählung.  7.  Aufl.j 

Historischer  und  liulturliistorisclier  Roman 
und  Erzählung: 

Allgemeines. 

3108)  H.    Spiero,    Der   neue    bist.      Roman. 

(=  N.  253,  S.  225-38.) 

Einzelne  Persönlichkeiten : 
G.  Frey  tag. 

3109)  H.  Friedrichs,  Ein  Gespräch  mit  G. 
Freytag:  KZg.  N.  559.  (Vgl.  LE.  12,  S.  1384.) 
('''reytag  über  Lyrik,  Keller,  Meyer,  Kinkel.) 


3110)  C.  Grünhagen,   Schle«.   Erinnerjjn.   an 

Gust.  Freytag.    (^  VCiust.  Freytag-Ge«.  2.) 
L.,  Hirzel.    40  S.    Mit  1  Tfl.    M.  1,00. 

3111)  A.  Kohut,  G.  Freytag  u.  Schlenien: 
SchlesHeimatbll.  4,  N.  1/2. 

3112)  C.  (»rOnhagen,  Eine  Freytagfeier  in 
Schlesien:  OberschieHien  9,  S.   115-20. 

3113)  E.  Krawcynski,  G.  F'reytag»  Beziehgn. 
zu  Gross-Strehlitz:  ib.   S.  11/8. 

3114)  G.  Schridde,  G.  Freytags  Kultur- u.  Ge- 
schichtsphilosophie. Diss.  Leipzig.  IX,96S. 

3114a)  L.  Speidel,  G.  Freytag.  (=  N.  252, 
Bd.  1,  S.  337-49.) 

3115)  J.  Dieckmann,  Freytags  dichterische 
Erstlinge:  NatZgB.  N.  5. 

3110)  V.  Volk,  Ch.  Dickens'  Einfluss  auf  Frey- 
tags Roman  ,Soli  u.  Haben".  Progr.  Salz- 
burg.    15  S. 

3117)  K.  Konrad,  Die  verlorene  Handschrift: 
BreslGenAnz.  N.  266. 

(Fälschung  des  Haus-  u.  Tagebuchs  V.  Gierths  u.  H. 
Wuttke.) 

C.  F.  Meyer. 

3118)  C.    (^anienisch,    C.  F.  Meyer    in    den 

Bündner  Bergen.     (=  N.  226  a,  S.  49-80.) 

3119)  E.  Feise,  Fatalismus  als  Grundzug  v. 
C.  F.  Meyers  Werken:  Euph.   17,  S.  111-43. 

3120)  A.  Knellwolf,  C.  F.  Meyer  über  seine 
Gemütskrankheit:  FZg.  N.  5. 

Andere. 

3121)  A.  Heilborn,  Denn  er  war  unser.  Ein 
Wort  an  die  W.  Alexis-Gemeinde:  Geg.  78, 
S.  547/8,  611. 

3122)  Kory  Towska,  Die  Hosen  des  Herrn 
V.  Bredow.  Schauspiel.  Köln,  Ahn.  181  S. 
M.  2,00.  |[P.  Schienther:  BerlTBl.  N.  654 
(,Die  Theaterhosen  des  Herrn  v.  Bredow"). 

312.3)  E.  Kammerhoff,  Wilh.  Arminius.    (= 

BLitG.  Heft  62.)    L.,  Verlag  für  Lit.   1909. 

48  S.     M.  0,60. 
3124)  R.  Weitbrecht,  W.  Arminius:  Eckart 5, 

S.  115-30. 
312.5)    E.    L.    Schellen  berg,     W.    Arminius: 

Xenien  3»,  S.  146-55. 

3126)  W.  Arminius,  Von  Stendal  nach  Weimar: 
Eckart  5,  S.  7-20. 

3127)  A.  Ludwig,  Dahn,  Fouqu^,  Stevenson: 
Euph.   17,  S.  606-24. 

(Wilde  Liebe.  —  Ein  Kampf  um  Rom.  —  Galgenmäun- 
lein.  —  The  Bettle  Imp.) 

3128)  J.  Grosse,  Ausgew.  Werke.  (JBL.-1908/9 
N.  6199.)  |[R.  M.  Meyer:  Euph.  17, 
S.  461/4.] I 

3129)  G.  Hesekiel,  Schellen-Moritz,  deutsches 
Leben  im  18.  Jh.  Histor.  Roman.  Neu 
her.  v.  Liesbeth  Dill.  Halle,  Moritz. 
320  S.    M.  4,00. 

3130)  W.  Meinhold,  Maria  Seh  weidler,  die 
Bernsteinhexe.  Her.  v.  J.  Braun.  Regens- 
burg, Habbel.     311  S.     M.  3,00. 

3131)  L.  L.  Schficking,  F.  Freiligrath  u. 
L.  Schücking.     (=  N.  2648.) 

3132)  H.  Spiero,  Adolf  Stern.  (=  N.  253, 
S.  20-35.) 

3133)  A.  V.  Berger,  Julius  v.  d.  Traun  (J.  A. 
Schindler).     (=   N.  223,   Bd.  1,    S.  85-103.) 

Ethnographische  Enählonsr* 

3134)  L.  Geiger,  K.  E.  Franzos.  (=  N.  29, 
S.  250-304.) 


187 


IV,  3.     Epos. 


188 


3135)  O.  Heller,  Another  unknown  letter  by 
Ch.  Sealsfield:  MLN.  25,  S.  245. 

3136)  Ch.  Sealsfield,  Ausgew.  Werke.     Her. 
V.  O.  Kommel.   Bd.  2.    (=  N.  202,  Bd.  17.) 
Teschen,  Prochaska.     251  S.     M.  0,85. 
(Lebensbilder  2 :  Nathan  der  Squatter-Regulator,  Fort- 
setzg  ) 

Volkstümliche  Erzälilung  und  Dorfgeschichte: 
Baden. 

3137)0.  Baumgarten,  E.Frommel  (1828— 08): 
RGG.  2,  S.  1092/4. 

3138)  H.  Hansjakob,  Ausgewählte  Schriften. 
Volksausg.  Bd.  1/4.    St.,  Bonz  &  Co.   299  S., 

326  S.,  396  S.,  238  S.     Je  M.  1,60. 
(i;2.  Aus   meiner   Studienzeit.     Erinnergn.    3.   Wilde 
Kirschen.    Erzählgn.  aus  d.  Schwarzwald.   4.  Schnee- 
ballen.   1.  Reihe.) 

Bayern. 

3139)  L.  Ganghofer,  Gesammelte  Schriften. 
(Volksausg.)  Jubiläumsausg.  (50.  Tausend.) 
1.  Serie  in  10  Bdn.  St.,  Bonz  &  Co.  XV, 
267,  288,  260,  240,  220,  287,  256,  300,  323, 
309  S.     M.  28,00. 

3140)  W.  Armini  US,  M.  Meyr:  Eckart  4, 
S.  557-70. 

3141)  H.  Arno,  M.  Mevrs  Beziehgn.  zu 
F.  Eückert:  NatZgB.  N.  2*^6. 

3142)  E.  Sulger-Gebing,  L.  Thoma:  Pro- 
pyläen N.  2/3. 

afasuren. 

3143)  K.  Haugwitz,  Das  masur.  Volkstum  bei 

F.  u.  K.  Skowronnek.     Lötzen.   4°.   9  S. 

Mecklenburg.    Schleswig-Holstein : 

Otto  Ernst. 

3144)  Gesund  u.  frohen  Mutes.  Eine  Auswahl 
aus    d.    Werken    v.    O.    Ernst.       Her.    v. 

G.  Höller.      Buchschmuck  v.   H.   Steiner. 
L.,  Staackmann.     145  S.    M.  1,80. 
(Einführg.  —  Gedichte.  —  Erzählungen.  —  Ortrun  u. 
Ilsebill.  2.  Akt.  —  Lessing  Minna  v.  Barnhelm.) 

G.  Frenssen. 

3145)  O.  Baumgarten,  G.  Frenssen:  RGG.  2, 
S.  1055/8. 

3146)  J.  de  Bfere,  G.  Frenssen:  Vie  intellec- 
tuelle  N.  4. 

3147)  F.  Bö  ekel,  Frenssens  Aufstieg  u.  Nieder- 
gang: Türmer  12',  S.  608-15. 

3148)  Hedwig  Bona,  Die  Frauencharaktere 
bei  Frenssen:    Xenien  3«,    S.  271/7,   328-50. 

T.  Kroger.     W.  Lobsien. 

3149)  H.  Benzmann,  T.  Kroger:  Zeitgeist  N.  48. 

3150)  J.  Fassbinder,  T.  Kroger:  Bücher- 
weit  8,  S.  1/6.  * 

3151)  R.  Dohse,  W.  Lobsien:  Eckart  4, 
S.  506-18. 

I>.  Speckmann. 

3152)  F.  Bock  el,  D.  Speckmann:  LE  12, 
S.  837-41. 

3153)  O.  Harstädt,  Jiin  niederdtsch.  Erzähler: 
Hilfe  16,  S.  740/1. 

(D.  Spcckniann.) 


Plattdeutsche  Erzähler: 

F.  Beut  er. 

Zusammenfassendes    und    Cha- 
rakteristisches. 

3154)  T.  Friedemann,  Neue  Reuter-Schriften: 
LE.  13,  S.  706-11. 

(P.  Albrecht,  J.  R.  Hanne,  R.  Hermann ,  Reuter-Kalender.) 

3155)  R.  Dohse,  F.  Reuter.  (=  Aufwärts 
N.  12.)  Frankfurt  a.  M.,  Grieser.  71  S. 
M.  0,50. 

3156)  W.  Golther,  F.  Reuter.  Ak.  Festrede. 
Rostock,  Leopold.     24  S. 

3157)  W.  Wawrenuck,  F.  Reuter.  Seine 
Werke,  Leben,  Leiden  u.  Humor.  Mit  e. 
Anhg. :  Das  Land  F.  Reuters.  B.,  Lenz. 
16  S.     M.  0,25. 

3158)  J.  R.  Hanne,  F.  Reuters  Religion.  Ein 
Gedenkblatt  zur  lOOjähr.  Geburtstage  d. 
Dichters.   Wismar,  Hinstorff.   31  S.   M.  0,50. 

3159)  Rud.  Hermann,  F.  Reuter  als  Natur- 
freund. Zum  100.  Geburtstage  d.  Dichters. 
L.,  Dieterich.     61  S.     M.  0,60. 

3160)  M.  Osborn,  F.  Reuter  als  Zeichner  u. 
Maler:  Daheim  47,  N.  6. 

3161)  E.  Isolani,  F.  Reuter  auf  dem  Theater: 
DBühne.  2,  271/3. 

Biographische  Einzelheiten. 

3162)  F.  Dräger,  Ut  F.  Reuters  Schaul- 
meistertid:  HambFrBl.  N.  298. 

3163)  A.Ob  er  müller,  F.  Reuters  erste  Festungs- 
haft:  IllZg.  135,  S.  843/8. 

3164)  F.  Reuter  in  Hamburg:  HambFrBl.  N.  19. 

3165)  P.  Mitzschke,  F.  Reuter  u.  d.  Rudels- 
burg: DorfZgB.  N.  83,  S.  171. 

Persönliche    Beziehungen. 

3166)  L.Henrichsen,  F.  Reuter  u.  Kl.  Groth : 
Volkserzieher  14,  S.  196/7. 

3167)  K.  Löschhorn,  F.  Reuter  u.  Kl.  Groth 
in  ihrem  gegenseitigen  Verhältnis:  ZDU.  24, 
S:  132/4. 

3168)  W.  Pieth,  F.  Reuter  u.  Kl.  Groth: 
Geg.  78,  S.  883/6. 

(Gegen  Gaedertz.) 

3169)  W.  Ähren  s,  F.  Reuter  u.  seine  Ver- 
Verleger: BBlDBuchh.  S.  8515/8. 

3170)  A  Kohut,  F.  Reuter  u.  d.  Juden:  AZg- 
Judent.  74,  S.  378/9. 

Briefe. 

3171)  Unveröffentl.  Briefe  u.  ein  Gedicht  v. 
F.  Reuter:  TglRs».  N.  250. 

3172)  O.  PI awi na,  Zwei  ungedr.  Briefe  Reuters: 
Quelle  4,  N.  2. 

Werke. 

3173)  W.  Seelmann,    Reuter-Forschungen. 

(=  N.  1003.) 

3174)  Carl  W.  Neumaun,  Wahrheit  u.  Dich- 
tung in  Reuters  „Stromtid".  MitlOAbbildgn.: 
Universum  27,  S.  111/7. 

J  u  b  i  1  ä  u  m  s  1  i  t  e  r  a  t  u  r. 

3175)  F.    Reuter -Festschrift.      B.,    Vorwärts. 

16  S.    M.  0,50. 


180 


IV,  3.    KpoH. 


190 


l\nn)  F.  Reuter-(}e(lenkl»uch  zum  KX».  (JcburtK- 
tug.  Jler.  V.  Allg.  Pluttdeutschen  Verbaiuk! 
E.V.  Wisinjir,  HiiKstorff.  VII,  IGOS.  M.  3,(10. 
(Mit  Ik'itrr.  v.  K,  ]Jrun<lcs.  ('.  JJ  o  rc  li  1 1  n  k  ,  K. 
Doh.sc,  HtMlwlg  Krüger,  E.  Mackul,  K.  Otto, 
R.  Schröder,  W.  Seelmann,  P.  Warncke, 
A.  Wit)belt) 

3177)  Reuter- Kalender  1011.  Her.  v.  K.  Th. 
(t  a  e  d  e  r  t  z.  L.,  Dieterich.  106  8.  Mit 
Abbilden.     M.  1,00. 

3178)  F.  Keuter-Heft:  ZDU.  24,  N.  11. 

(Mit  «ultrr.  V.  ().  Ladendorf,  O.  Weissenfels  (Die 

•   Dichtungen  Reuters),  O.  Weise  [Reuters  Stil],  K.  Th. 

Oaedertz  [Wie  Reuter  die  dt«ch.  Sprache  reinhieltj.) 

317«)  F.  Reuter  (1810-71).  |R.  Dohse:  Eckart  5, 
S.  83-95;  F.  Du  sei:  WIDM.109,  H.  447-54; 
Otto  Ernst  (-=  N.  227,  8  122/8);  H.  B. 
Grube:  Türmer  13S  S.  27,?/7;  C.  Holm: 
Quickborn  4,  N.  1 ;  E.  M  a  c  k  e  1 :  VossZg. 
N.  523;  P.  Matter:  KousMschr.  68,  S.  182/7; 
W.Poeck:NatZg.N.141;W.Rath:Kw.24', 
S.  187-97;  E.  Schlaikjer:  Grenzb.  69*, 
S.  263/8;  K.Strecker:  TglRsB.  260/2; 
weitere  Gedenkartikel  s.  LE.  13,  S.  344/6, 
386,  437.1 

31S0)  K.  T  h.  G  a  e  d  e  r  t  z  ,  Inedita  in  Schrift 
u.  Bild  aus  d.  F.  Reuter-Ausstellg.  in  Berlin : 
ZBFr.  NF.  2,  S.  246/9. 

3181)  Th.  Heu  SS,  F.  Reuters  Zigarrenascbe: 
Hilfe  16,  S.  544/5.  (Dazu  R.  M.  Meyer: 
ib.  S.  564.) 

(Gegen  die  Reuter-Ausstellg) 

Andere  plattdeutsche  Dichter. 

3182)  E.  Brandes,  J.  Brinckmau:  Quickborn 
3,  N.  2. 

3183)  Jungclaus,  J.  H.  Fehrs:  Heimat  (Kiel) 

20,  N.  11. 

Östorreioh : 

A.  Stifter. 

31S4)  A.  Bettelheim,  A.  Stifter  an  F.  Halm 
(1852):  DArbeit.  9,  S.  152. 

3185)  F.  H  ü  1 1  e  r  ,  Über  A.  Stifters  Natur- 
schilderung: ZOG.  61,  S  193-215. 

3186)  R.  Schaukai,  A.  Stifter:  Geg.  78, 
S.  787/9. 

3187/8)  Stifters  Werke.  Auswahl  in  6  Tln. 
Her.  V.  G.Wilhelm.  B  ,  Bong.  LXXXII, 
360,  406,  361,  300,  428,  315  S.  M.  5,00. 
(1.  Biographie.  Studien.  —  2/3.  Studien.  —  4.  Bunte 
Steine.  —  5.  Erzählungen.  —  6.  Bilder  u.  Skizzen.  — 
Schriften  über  IM.,  Politik  u.  Kunst.) 

3189)  A.  Stifter,  Der  Waldsteig.  Original- 
Ausg.     L.,  Amelang.     16".     92  S.     M.  0,50. 

Andere   österreichische  Erzähler. 

3190)  P.  Bellardi,  F.  M.  Felder,  ein  Bauern- 
dichter: VossZg.  N.  115.  (Siehe  LE.  12,  S.  948  ) 

3191)  L.,  Hirschfeld,  Wilh.  Fischer  in  Graz: 
LE.  12,  S.  1515-23.  (Dazu:  W.  Fischer, 
Im  Spiegel:  ib.  S.  1524/9.) 

3192)  H.  Schneider,  F.  Halms  Novelle  ,Das 
Haus  an  d.  Veronabrücke":  ZÜG.61,S. 877-91. 

3193)  M.  Hartmaun,  Ausgew.  Werke.  Her.  v. 
O.  Rommel.  Bd.  1.  Der  Krieg  um  d.  Wald. 
(=-  N.  202,  Bd.  19.)  Teschen,  Prochaska 
XXII,  218  S.     M.  1,00. 

3194)  H.  Greinz,  Die  Rosegger-Sammlung: 
OsterrRs.  23,  S.  339-42. 

3195)  P.  Rosegger,  Das  Buch  v.  den  Kleinen. 
Ein  Auszug  aus  seinen  Schriften.  L.,  Staack- 
mann.     372  S.     M.  4,00. 


SacliHpn. 

lUWi)  Wilh.  Schindler,  Skizze»  aiiH  dem 
Elbsandateingebirge.  (—  MeyerB  Volks- 
bücher N.  1531/3 )  L.,  Bibliograph.  Institut. 
16».    222  S.     M.  0,30. 

3197)  W.  Rath,  Ein  Erzähler  u.  Erzieher: 
TglRsB.  N.  179. 

(H.  A.  Krüger.) 

3198)  E.  Kamraerhoff,  H.  A.  Krüger 
(==  BLitG.  Heft  72.)  L.,  Verlag  für  Lit. 
156  S. 

3199)  H.  A.  Krüger,  Kaspar  Krumbholtz. 
2  Tle.  Hamburg,  Janssen.  .355,  426  S. 
M.  8,50.  |[A.  Gebhardt:  SchL.  10,  S.  23G/7; 
II,  S.  385/8  (ablehnend).]! 

3200)  B.  S  a  r  t  o  r  ins,  E.  Willkomm  (1810—86): 
VossZg.  N.  68  (LE.  12,  S.  865). 

3201)  E.  Willkomm,  Der  Todseher  u.  andere 
geheimnisvolle  Geschichten.  B.,  Barsdorf. 
284  S.     Mit  Illustr.    M.  4,00. 

Schweiz. 

3202)  F.Vetter,  J.  Gotthelf  u.  K.  R  Hagen- 
bach. (=  N  2471.)  |[E.  Korrodi:  DLZ'32, 
S  160/2;  E.  Sulger-Gebing:  LBlGRPh. 
32,  S  363/5.]| 

3203)  A.  Beetschen,  Auf  J.  Gotthelfs 
Spuren :  AZg.  N.  3. 

(E.  Lauterburg.) 

3204)  M.  Sch  wab  ,  Mimili,  eine  Schweizer- 
geschichte.   (=  N.  3021.) 

(E.  Zahn.) 

3205)  P:.  Zahn.  |E.  Jenny:  LitNeuigkciten. 
(Leipzig)  N.  1;  A.  Kah  1  e:  LHw.  48,  S. 259-62; 
E.  Petzet:  BllVolksbibl.  S.  139-47;  H. 
Spiero:  Grenzb.  69»,  S.  3418;  E.  Sulger- 
Gebing:  Propyläen  N.  38/9  (vgl.  LE.  12, 
S.  1556.)| 

Schlesien. 

3206)  A.  Lindner,  „Von  Einem,  der  auszog*: 
NHarabZg.   N.  126.     (Vgl.  LE.  12,  S.  1011.) 

(P.  Barsch.) 

3207)  Paul  Keller-Heft.  Her.  v.  H.  H.  B  o  r  c  h  e  r  d  t. 
(=:;  Beitrr.  z.  Schles.  Kultur  1.)  Hirschberg, 
Schles.  Buchdruckerei.     MOS.    M.  1,50. 

Thüringen: 

O.  Ludwig.    (Siehe  auch  N.  3690/5.) 

3208)  H.  Lohre,  O.  Ludwig  u.  Ch.  Dickens: 
ASNS.  124,  S.  15-45. 

3209)  F.  L  ü  d  e  r ,  Die  epischen  Werke  O.  Lud- 
wigs u.  ihr  Verhältnis  zu  Ch.  Dickens.  Diss. 
Greifswald.     165  S. 

3210)  O.  Ludwig,  Zwischen  Himmel  u.  Erde. 
Mit  Einleitg.  v.  R.  M.  Meyer.  (=  Meister- 
werke in  Taschenausgaben  N.2  )  B.,  Weicher. 
XII,  309  S.     M.  1,30. 

Westfalen. 

3211)  P.Wriede,  A.Wibbelt:  HambCorr«.  N.25. 

Württenihorg. 

3212)  L.  Geiger,  B.  Auerbach.  (=  N.  29, 
ß.  231-49.) 

3213)  K  Th.  Zingeler,  Karl  Anton  v.  Hohen- 
zollern  u.  B.  Auerbach:  DR.  35*,  S.  309-28. 

3214)  A.  Bettels  heim,  Bräutigamsbriefe 
v.  B.  Auerbach :  AZgJudent.  74,  S.  78-80, 14 1/2, 
152/4,  178/9,  199-201,  213/4,  226/8,  236/8. 


191 


IV,  3.    Epos. 


192 


3215)  E.  Ackerknecht,  H.  Kurz:  BllVolks- 
bibl.  11,  S.  176-86. 

Kriminal-  und  Hintertreppenromane. 

3216)  R.  Nordhausen,  Der  Volksroman :  Tag 
N.- 102. 

3217)  E.  Schnitze,  Die  Schundliteratur.  (= 
JBL,  1908/9  N.  230.)     (Vgl.  N.  142-54.) 

3218)  W.  Turszinsky,  Etwas  vom  dtsch. 
Hintertreppenroman:  WIDM.  109,  S.  401/4. 

3219)  E.  Schnitze,  Kriminallit. :  Kw.  23*, 
S.  133-41.  (Vgl.  auch  id.:  Eckart  5,  S.  31-41, 
95-115.) 

Jugendliteratur. 

3220)  E.  E  e  i  c  h  ,  Jugendlektüre.  (=  N.  249, 
S.  282-96.) 

3221)  P.  Samuleit,  Weltanschauungsfrage  u. 
Jugendschrift.  B.,  Buchverlag  der  Hilfe. 
36  S.    M.  0,40. 

3222)  Der  Wächter  für  Jugendschriften,  Organ 
z.  Hebg.  d.  dtsch.  Jugendlit.  Her.  v.  Kathol. 
Lehrerverbande  d.  Deutschen  Eeiches  (Prov. 
Rheinland,  E.  V.)  Schrif tleitg. :  L.  K  i  e  s  g  e  n. 
Jahrg.  1.  Mai  1910  bis  April  1911.  11  Nn. 
Köln,  Bachern.     M.  1,20. 

3223)  F.  Avenarius,  Der  Fall  May  u.  d.  Aus- 
druckskultur: Kw.  23",  S.  183/5. 

3221)  R.  L  e  b  i  u  s  ,  Die  Zeugen  K.  u.  Klara 
May.  Charlottenburg,  Spreeverlag.  335  S. 
M.  3,00. 

3225)  A.  Pöllmann,  Ein  Abenteurer  u.  sein 
Werk:  ÜdW.  3,  S.  61/9,  91-101,  125-32, 
166-74,  235-45,  271-80,  306-19,  493-95. 

(K.  May.) 

3226)  id.,  Zur  konfessionellen  Ausschlachtung 
des  Fall  May:  HPBU.  145,  S.  667-72. 

3227)  id.,  K.  May  im  Lichte  d  prakt.  Päd- 
agogen: Bücherwelt  7,  S.  171-80. 

3228)  K.  Wilker,  K.  May,  ein  Volkserzieher? 
Langensalza,  Beyer.     37  S.     M.  0,90. 

3229)  R.  Kurtz,  Offener  Brief  an  K.  May: 
Sturm  1,  N.  11. 

3230)  K.  May.  |F.  A  v  e  n  ar  i  u  s:  Kw.  23^ 
S.  191/3  („Ein  Zusammenbruch");  O.  Hödel: 
Grazer  Tagespost  N.  103  (LE.  12,  S.  1161); 
K.  F.  Nowak:  Hilfe  16,  S.  259-60  („K.  May 
als  Erzieher");  O.  Röthlisberger:  Bern- 
Rs.  4,  S.  590/5;  K.  Storck:  Türmer  13 1, 
S.  281/4  („K.M.u.  kein  Ende");  B.Viertel: 
März  42,  S.  247/8.1 

Neuere  Romane  und  Novellen: 

M.  Eyth. 

3231)  G.  Biedenkapp,  M.  Eyth.  Ein  dtsch. 
Ingenieur  u.  Dichter.  Eine  biograph.  Skizze 
mit  Proben  aus  seinen  Werken.  St.,  Franckh. 
54  S.     M.  1,00. 

3232)  M.  Eyth  (1840-1906).  |J.  v.  Diefen- 
bach:  DNekr.  13,  S.  343-54;  T  h.  Ebner: 
Eckart  4,  S.  537-40;  H.Spiero:  KonsMschr. 
68,  S.  589-93;  K.  G.  Wendriner:  Tag 
N.  286.1 

3233)  M.Eyth,  Gesammelte  Schriften.  (Bd.  6.) 
St.,  Deutsche  Verlags-Anstalt  n.  Heidelberg, 
K.  Winter.     VIII,  534  S.     M.  5,00. 

(Inhalt:  Im  Strom  unserer  Zeit-  3.  Tl.    Meisterjahre. 

Aus  d  Briefen  eines  Ingenieurs.  Mit  einem  Anhang: 

Aus  M.  Eyths  Freundesbiiefen.  Mit  einem  Vorwort 
V.  F  r  e  i  c  r  -  H  o  p  p  e  n  r  o  d  e.) 


3234)  M.  Eyth,  Der  Schneider  v.  Ulm.  Gesch. 
eines  200  Jahre  zu  früh  Geborenen.  Volks- 
ausg.  (2  Tle.  in  1  Bd.)  St.,  Dtsch.  Verlags- 
anstalt.    320  S. ;  363  S.     M.  4,00. 

Th.  Fontane. 

3235)  K.  Bur  dach,  Th  Fontane.  Rede  bei 
d.  Enthüllg.  seines  Denkmals  in  Berlin: 
DRs.  144,  S.  64-72. 

3236)  A.  Eloesser,  Das  Vermächtnis  d.  Weisen: 
VossZgB.  N.  32. 

(Im    Anschluss    an    Fontanes    Briefe.     2.  Sammlung 
[JBL.  1908/9,    N.  6190] ) 

3237)  E.  Heilborn,  Fontane-Denkmal  u.  Fon- 
tane-Legende:  LE.  12,  S.  1298-1303. 

3238)  E.  Koessler,  Essai  d'une  bibliographie 
des  Oeuvres  de  Fontane:  RGermanique.  6, 
S.  437-44. 

3239)  Th.  Mann,  Der  alte  Fontane:  Zukunft  73, 
S.  1-21. 

3210)  S.  Samosch,  Aus  d.  geheimen  Kriegs- 
akten über  Th.  Fontanes  Gefangenschaft  u. 
Freilassg.:  VossZgB.  N.  23. 

3241)  id.,  Neueste  Veröffentlichgn.  über  Th. 
Fontane:  VossZgB.  N.  50. 

(Zu  seiner  Gefangenschaft.) 

3242)  P.  Schienther,  Th  Fontane  im  Tier- 
garten. Zur  Enthüllung  seines  Denkmals: 
BerlTBl.  N.  226. 

3243)  R.  Sternfeld,  Das  Leitmotiv  bei  Fon- 
tane: VossZg.  N.  343.  (Siehe  LE.  12,  S.  1684.) 

3244)  Fontane  u.  Heyse.  —  Fontane  u.  sein 
70.  Geburtstag.  (Aus  d.  Briefen  Fontanes): 
Zeitgeist  N.  8. 

3245)  Fontane  über  d.  Judentum :  MVAbwAnt. 
20,  S.  166/7. 

3246)  Th.  Fontane.  |A.  Bessert:  (=  N.  225, 
S.  183-94)  („Un  poHe  berlinois");  Otto 
Ernst  (=r  N.  227,  S.  9-26);  F.  Pfemfert: 
Masken  5,  N.  22/  3 ;  F.  S  c  h  ö  n  e  m  a  n  n :  Volks- 
erzieher 14,  S.  69-70.1 

3247)  Rundfrage  über  Fontaue:  BZMittag.N.  105. 
(Siehe  LE.  12,  S.  1238/9). 

3248)  E.  Bertram,  Th.  Fontanes  Briefe.  (= 
MLitGesBonn  5,  N.  6.)  Dortmund,  Ruhfus. 
S.  169-200.    M.  0,75. 

3249)  B.  v.  L  e  p  e  1 ,  40  Jahre.  Briefe  an  Th. 
Fontane.  Her.v.EvaA.v.Arnim.(JBL.1908/9 
N.  4871.)  |[A.  Eloesser:  NRs.  21,  S.  433/5 
(„Alte  u.  neue  Zeit",  beb.  auch  N.  3251);  F. 
Poppenberg:  Grenzb.  69^  S  54-60.]| 

3250)  W.Wolters,  Th.  Fontanes  Briefwechsel 
mit  W.  Wolfsohn.  (=  N.  2468.)  |[J.  Ett- 
linger:  LE.  13,  S.  755/6.]| 

3251)  Th.  Fontane,  Briefe  (an  die  Freunde) 
(JBL.  1908/9  N.  6190).  |[0.  Blumenthal: 
KönigsbBU.  N.  1;  Helene  Herrmann: 
N&S.  133,  S.  315-22;  K.  G.  Wendriner: 
BernRs.  4,  S.  754-60;  L.  Schröder:  Leipz- 
NN.  N.  140  (s.  LE.  12,  S.  1385  [beb.  auch  d. 
Modelle  u.  Vorbilder  von  den  Hauptpersonen 
in  F.s  Erzählungen  |).]| 

3251a)  id.,  Briefe  an  O.  Brahm,  Paul  u.  Paula 
Schienther.     (=  N.  2467.) 

3252)  Heinr.  Berger,  Drei  unveröffentlichte 
Fontane-Briefe:  AZg.  N.  18. 

3253)  Th.  Fontane,  Havelland.  Die  Land- 
schaft um  Spandau,  Potsdam,  Brandenburg. 
lUustr.  Ausg.,  her.  v.  F.  v.  Z  o  b  e  1 1  i  t  z. 
(=  Wandergn,  durch  d.  Mark  Brandenburg 
Bd.3.)  St.,CottaNachf.  XVin,462S.  M.10,00. 


193 


IV,  3.    Epos. 


10  f 


3254)  Th.    Fontane,    Irrungen,   Wirrungen. 

Herliner  Roman.  (=  Fischer«  liiblioth.  zeit- 
genöss.  Romane.  Jahrg.  ;{,  IJ<1.  I.)  B.,  S. 
Fischer.     IHM  8.     M.  1,00. 

K.  F  r  e  n  z  e  1. 

3255)  K.  Frenze!,    Aus  meiner  Studienzeit: 

LK.  13,   S.  '2\-:V2. 

.    P.  Heyae.    (Vgl.  N.  2681/.^).) 

325«)  Helene  Raff,  P.  Heyae.  St.,  Clotta 
Nachf.     VI,  IM  S.     Mit  :\  Hildn.     M.  2,ö0. 

3257)  E.  Ruete,  P.  Heyse.  Bremen,  Winter, 
f)-}  S.    M.  1,00. 

3258)  H.  Spiero,  P.  Heyae.  Der  Dichter  u. 
seine  Werke.     (=  N.  2ü84.) 

3259)  L.  Fränkel,  Heyae  u.  die  bayer.  Bureau- 
kratie:  Fortschritt  (München)  N.  16. 

3260)  id.,  P.  Heyses  liter.  Würdigg.:  Geg.  78, 
S.  645/6. 

32ÜI)  E.  M.  Hamann,  Besinnlich -Nach- 
trägliches zur  P.  Heyse -Feier:  ARs.  7, 
N.  18. 

3262)  M.  Kalbeck,  P.  Heyse.  Aus  d.  Gesch. 
e.  Freundschaft:  WIDM.  108,  S.  ll.'?-25. 

3203)  V.  Klemperer,  P.  Heyses  Beziehgn.  zu 
Italien:  Geg.  77,  S.  205/9. 

3264)  Helene  Raff,  P.  Heyse  als  Politiker. 
Auf  Grund  d.  ungedr.  Tagebücher:  Südd- 
Mhh.  7S  S.  ;{20-.M3. 

3265)  A.  V.  Weilen,  Heyse  u,  Wien:  NFPr. 
N.  16.361. 

3266)  H.  Wittmann,  Heyse  u.  München:  ib. 

3267)  P.  Heyse.  (Zum  80.  Geburtstage.)  iE. 
Beckmann:  Türmer  12»,  S. 905/9;  8.  Capri: 
Marzocco  15,  N.  11  (s.  LE.  12,  S.  1108/9); 
J.  Hofmiller:  SüddMhh.  7»,  S.  333-40 
(„H.  der  Dichter");  A.  Kl  aar:  N&S.  132, 
S.  450/7;  id.:  VossZgB.  N.  11;  K.  Knatz: 
Arena  5«,  S.  179-83;  Friedr.  v.  d.  Leyen: 
BerlTBI.  N.  133;  S.  Markus:  BernRs.  4, 
S.  4.50/6;  R.  M.  Meyer:  Wissen  für  alle  10, 
S.  253/9;  K.  M(uth):  Hochland  7^,  S.  117/9;  F. 
Muncker:  AZg.N.l  l;  Carl  W.  Neumann: 
Univer.sum  26Rs-  N.  23  (mit  Autogrammen 
u.  Zeichnungen  v.  Heyse);  W.  Rath:  Kw.23''', 
S. 300/2;  B.  Rüttenauer:  DMhh.lO,  S.  144/6; 
W.  Speck:  Grenzb.  69',  S.  441/8;  H.  Spiero: 
Eckart  4,  S.  ;?.57-63  (Die  Kunst  P.  H.s);  O. 
Wittner:  Wissen  für  alle  10,  S.  93/5; 
F.  Z  w  e  y  b  r  ü  c  k :  ÜsterrRs.  22,  S.  340/5; 
weitere  Festartikel  s.  LE.  12,  S.  949-51, 
1008-10,  1259-1 

3268)  P.  Heyse,  Gesammelte  Werke.  Neue 
Serie.  Bd.  24/6.  (=  Gesammelte  Werke 
Bd.  34/6.)  St.,  Cotta  Nachf.  ;i52,  .325,  302  S. 
Je  M.  3,50. 

(24.    Novellen.     19.   Bd.     Menseben   und   Schlck.«aU>. 
Ohaiakterbiltier.    -  25.  Die  Geburt  d.  Venus.    Koumn. 
2(i.  Novellen.    2().  Bd.     Helldunkles  lieben.) 

Hans  Hoffmann.     H.  v.  Hopfen. 

3269)  W.  Baetcke,  Zu  Hans Hoftmanns Tode. 
Ploffmanns  Briefe  aus  Sizilien  vom  J.  1873. 
Progr.     Stettin.     4».     S.  89-93. 

3270)  W.  Vulpius,  H.  Hoffmanna  letzte  fröh- 
liche Fahrt.  Mit  Bildern  v.  A.  Krehan. 
Weimar,  Kiepenheuer.    VIII,  61  S.    M.  1,20. 

3271)  A.  V.  Berger,  H.  v.  Hopfen. 
(=  N.  2686.) 

Jahresberiohte  fBr  neaere  deatsohe  I.iUratnrgesohlolit«. 


G.  Keller.    (Vgl.  N.  2759-65.) 

3272)  E.  Ermatinger,  H.  I.<eutbuld  u.  <i. 
Keller.     (=  N.  2T67.) 

3273)  F.  Herholtz,  ü.  Keller  aU  Politiker: 
Hilfe  16,  8.  671/3. 

3274)  E.  Kuh,  G.  Keller.  (=  N.  239a,  8. 340-75.) 

3275)  E.  Dick,  Eine  Quelle  G.  Kellers:  HOdd- 
Mhh.  7«,  8.  232/7. 

(Zur  Novelle:  Die  Oelsterseher  im  „Hinnge'llcbt".) 
3275a)  E.  Ermatinger,   Da«  Si^unemotiv  im 
Grünen  Heinrich:  W&L.  3,  N.  18. 

3276)  J.  Grüninger,  Vom  (rrünen  Heinrich. 
Z\vangl»)se  vergleichende  Studien  über  die 
I.  u.   11.  Ausg.:    BernRs.  4,   8.  .351/4,  401/6. 

3277)  H.  Hesse,  Martin  Salander:  März  4», 
8.  148-50.     (Auch  Lese  1,  8.  685  6.) 

F.    K  ü  r  n  b  e  r  g  e  r. 

3278)  W.  A.  Hammer,  F.  Kürnbergers  Studien- 
jahre: ZOG.  61,  S.  17.5-«2. 

3279)  F.  Kürnberger  (1823-79).  |K.  Ar  am: 
BerlTBI.  N.  7;  J.  Lehner:  Kw.  23*,  S.  .390/3 
(,Der  Kritiker  Oster  reich«  *);  E.  V.  Zenker: 
Wage  13,  N.  .30/l.| 

3280)  F.  Kürnberger,  Der  Amerikamüde. 
3.  Aufl.  (=  id.,  Gesamm.  Werke.  Her. 
V.  O.  E.  Deutsch.  Bd.  4.  | Vgl.  JBL.  1908/9 
N.  6231a.|)  München,  Müller.  .5918.  M.  6,00. 
|fL.  Bauer:  NRs.  21,  S.  281;  W.  Hammer: 
LE.  12,  8.  1303/4;  R.  M.  Meyer:  O.sterr- 
Rs.  23,  S.  79-80.]!  (Vgl.  O.  E.  Deutsch: 
Wiener  Zg.N.  167.  jSiehe  LE.  12,  8.  1683.1) 

3281)  id.,  Ausgew.  Novellen.  (=  Meyers  Volks- 
bücher N.  1602/4.)  L.,  Bibliograph.  Institut. 
180  8.    M.  0,30. 

(Glovanna     -  Brautpaar.  —  Braut  des  Gelehrten.   — 
Der  VVindfall.) 

3282)  Briefe  v.  F.  Kürnberger.  Mitgeteilt  v. 
Luise  Hackl:   Fackel  II,  N.  294/.5. 

(An  J.  Kopp  ) 

Kud.  Lindau. 

3283)  R.  Lindau  (1829—1910).  ;J.  Berg: 
Universum^».  26,  N.  18;  K.  Frenzcl: 
DRa.  145,  S.  462/4;  R.  Krauss:  Eckart  5, 
S.  231-47;  LE.  13,  8.  229.| 

W.   R  a  a  b  e. 

3284/5)  F.  Hartmann,  Wilh.  Raabe.  Wie  er 
war  u.  wie  er  dachte.  Gedanken  u.  Er- 
innerungen. Hannover,  Sponholtz.  71  S. 
M.  1,20. 

3286)  O.  Buchnaann,  Bei  W.  Raabe:  VossZg. 
N.  227. 

3287)  H.  Fechner,  Wie  ich  W.  Raabe  malte: 
Woche  12,  N.  48. 

3288)  K.  A.  Findeisen,  W.  Raabe  u.  die 
Kinder:  Eckart  4,  8.  82.5-40. 

3280)  Th.  Hänlein,  W.  Raabe  u.  Berlin: 
Grenzb.  69*,  8.  410/6. 

3290)  A.  Heilborn,  W.  Raabe  u.  d.  Publikum : 
Geg.  78,  8.  950/1. 

3291)  Kiemann,  Ein  Kapitel  Pädagogik  aus 
W.  Raabe:  ZChrE.  3,  8.  399-406. 

3292)  Margarete  Raabe,  Eine  Erinnerung: 
Woche  12,  N.  48. 

3293)  W.  Kosch,  W.  Raabe  u.  W.  Brandes  im 
Kreis  der  Kleiderseller:  ZDF.  24,  8.  79-^7. 

3294)  F.  Salau,  Die  Franzosenzeit  im  Spiegel 
V.  W.  Raabes  Erzählungen:  KonaMscnr.  68, 
8.  282/6,  411-20. 


XXI. 


13 


195 


IV,  3.    Epos. 


196 


3295)  W.  Raabe  (1831—1910).  |H.  H.  Ehrler: 
FZg.  N.  321  (s.  LE.  13,  S.  425);  Th.  Heuss: 
Hilfe  16,  S.  751/3;  E.  G.  Kolbenheyer: 
Lese  1,  S.  701;  H.  A.  Krüger:  Woche  12, 
N.  48;  E.  M.  Meyer:  BerlTBl.  N.  584 
(s.  LE.  13,  S.  424);  W.  S(chaefer):  DMhh. 
10,  S.  407;  H.  Spiero:  KönigsbBlI.  N.  21; 
Kw.  24  S  S.  370;  NAnt.  150,  S.  754/7; 
weitere  Nekrologe  s.  LE.  13,  S.  423/6, 
519,  568.1 

3295a)    L.   Th(oma),    Oberlehrer:    März  4*, 
S.  435/6,  543/4.     (Dazu    R.  M.  Meyer:    ib. 
S.  542/3.) 
(Gegen  R.  M.  Meyers  Beurteilg.  v.  W.  Raabo.) 

3296)  H.  Junge,  W.  Raabe.  Studien  über 
Form  u.  Inhalt  seiner  Werke.     (=  N.  999.) 

3297)  H.A.Krüger,  Raabes  Erstlingswerke  II. 
(Vgl.  JBL.  1908/9  N.  6241.):  Eckart  4, 
S.255-66,  570-83,  761/9. 

(Frühling.     —     Halb    Mär,    halb    mehr.    —     Kinder 
V.  Finkenrode.) 

3298)  K.  Geiger,  Zu  „Gutmanns  Reisen"  von 
W.  Raabe:  TglRsB.  N.  190. 

3299)  id.,  W.  Raabes  Villa  Schönow:  ib. 
N.  209-11. 

3300)  O.  Schütte,  Substantiv  auf  ^ling  bei 
Raabe.     {=  N.   1000.) 

F.  V.  S  a  a  r. 

3301)  A.  V.  Berg  er,  Meine  Beziehungen  zu 
F.  V.  Saar.     (=  N.  223,  Bd.  2,  S.  255-69.) 

3302)  H.  Spiero,  F.  v.  Saar.  (=  N.  253, 
S.  1-19.) 

3303)  K.  G.  Wen  drin  er,  F.  v.  Saar:  Tag 
28.  Mai. 

3304)  F.  V.  Saar,  Doktor  Trojan.  Conto 
Gasparo.  Sündenfall.  Drei  Novellen.  Her. 
V.  J.  Minor.  (=  Hesses  Volksbücherei. 
N.  549-50.)     L.,  Hesse.     113  S.     M.  0,40. 

F.  Spielhagen. 

3305)  Hans  Henning,  F.  Spielhagen.  L., 
Staackraann.  248  S.  Mit  Abbildungen. 
M.  3,50. 

3306)  F.  Spielhagen,  Ausgew.  Romane. 
Volksausg.  2.  Serie.  Ebda.  716,  935,  736, 
508,  628  S.     M.  20,00. 

Th.  Storni. 

3307)  E.  Bertz,  Th.  Storm  in  Potsdam.  Aus  d. 
Verbannungsjahren  e.  schleswig-holsteinisch. 
Dichters.  (=  MVGPotsdam.  NF.  V,  3.) 
Potsdam,  Jaeckel.    4«.    24  S.     M.  1,00. 

3308)  H.  Dammann,  Th.  Storms  Heimatkunst : 
NeuphilBll.  17,  N.  8/9. 

3309)  Rosa  Schapire,  Aus  Briefen  Th. 
Storms  an  H.  Speckter:  ZBFr.  NF.  2, 
S.  39-49. 

3310)  J.  Vlasinsky,  Mimische  Studien  zu 
Th.  Storm:  Euph.  17,  S.  636-50. 

3311)  id..  Zu  Th.  Storm:  ib.  S.  359-60.  (Vgl. 
auch  id.,  Heine  u.  Storm:  ib.  S.  664/6.) 

3312)  Th.  Storm,  Briefe  an  F.  Eggers.  Her. 
V.  H.  W.  Seidel.  B.,  Curtius.  142  S. 
M.  3,00.    |[H.  Binder:  LCBl.  62,  S.  368-72.] | 

R.  Voss. 

3313)  E.  L.  Schellenberg,  R.Voss:  Xenien3», 

S.  257-67. 


Moderner  Roman  und  Novelle: 

Allgemeines. 

3314)  G.  Grützmacher,  Der  mod.  Roman  im 
Lichte  d.  christl.  Weltanschauung:  Kons- 
Mschr.  67,  S.  1236-43. 

3315)  C.  Heddaeus,  Ketzereien  gegen  den 
mod.  Roman:  HambNachrr.  N.  24.  (Vgl 
LE.  12,  S.  699-700.) 

3316)  E.  Bleich,  Zur  neuesten  dtsch.  Kunst- 
märchendichtg. :  Eckart  4,  S.  426-40. 

Einzelne  Persönlichkeiten : 
P.  A  1 1  e  n  b  e  r  g. 

3317)  E.  Breitner,  P.  Altenberg:  Geg.  77, 
S.  450/1. 

3318)  K.  Kraus,    P.  Altenberg.     (=   N.   239, 

S.  290/6.) 

R.  H.  Bartsch. 

3319)  R.H.Bartsch.    [Helene  Glaue:  Christl- 
Welt.24,  S.  905/8;  J.  Hofmiller  (=N.236 
S. 230-42);  E.  Lissauer:  DMhh.  10,  S. 208-10 
J.  H.  Ratislav:  Quelle  (Wien)  3,  N.  11/2 
Fanny  Wolf-Cirian:  Wage  13,  N.  27.| 

3320)  R.H.Bartsch,  Zwölf  aus  der  Steiermark. 
Her.  V.  J.  M.  Weissberg.     (=  N.  490.) 

P.  Baum. 

3321)  H.   Win  and,     P.   Baum:     Blaubuch  5, 

S.  732/6. 

O.  J.  B  i  e  r  b  a  u  m.     (Siehe  N.  2787-91.) 

M.  Brod.     M.  G.  Conrad. 

3322)  L.  Rubin  er.  Dichter  d.  Unwirklichkeit. 
Anmerkungen  zu  Büchern  des  M.  Brod: 
Sturm  1,   N.  14. 

3323)  Thekla  Skorra,  In  purpurner  Finster- 
nis: TglRsB.  N.  77. 

(M.  G.  Conrad.) 

J.  J.  David. 

3324/5)  J.J.David  (1859—1906).  |L.  Greiner 
LE.  13,  S.  88-91  (anlässlich  d.  Gesamtausg 
[JBL.  1906/7,  N.  4912;  1908/9,  N.  6292 1) 
E.  Reich:  (=  N.  249,  S.  360/6  [,Österr 
Schriftsteller"]);  H.  Simon:  FZg.  N.  7 
R.  M.  Werner:   WIDM.  108,  S.  341/5.  | 

3326)  J.  J.  David,  Der  Bettelvogt  u.  a.  ge- 
schichtl.  Erzählungen.  (=  ÜB.  N.  5174.) 
L.,  Reclam.     95  S.     M.  0,20. 

(Der  Bettelvogt.  -    Der  Letzte.  —  Die  stille  Margaret.) 

3327)  id..  Ein  Poet  u.  a.  Erzählungen.  Eingel. 
v.  H.  Glücksmann.  (=  ÜB.  N.  515-j.) 
Ebda.    99  S.    M.  0,20. 

(Ein  PootV   —  Schuss  in  der  Nacht.   —  Ein  wunder- 
licher Heiliger.  —  Die  Weltreise  d.  kleinen  Tyrnauer.) 

3328)  id..  Mährische  Dorfgeschichten.  Her.  v. 
A.V.Weilen.  (=  DDGS.  Bd.  34.)  Hamburg, 
Dtsch.  Dichter-Gedächtnis-Stiftung.  146  S. 
M.  1,00. 

3329)  id..  Der  Übergang.  Ein  Roman.  3.  Aufl. 
München,  Piper  &  Co.     226  S.    M.  1,80. 

3330)  F.  Schamann,  Aus  J.  J.  Davids  Nach- 
lass:  ÖsterrRs.  23,  S.  429-36. 

(.\valun.  — •  Heimkehr.) 


197 


IV,  3.     Epos. 


198 


C.  Hauptmann. 

3331)  J.  M.  Fischer,  Carl  Hauptmann. 
(=  MLitGesBonn.  4,  N.  7.)  Dortmund, 
Ruhfus.    S.  1(>9-9J.    M.  0,75. 

3332)  C  Hauptmann.  |J.  P.  d'ArdeHchah: 
HambCorrB.  N.  23;  H.  H.  Horcher  dt: 
ÜdW.  3,  S.  109-i;{,  156-63;  H.  Spiero: 
fickart  3,  S.  21-31. | 

3332a)  id.,  Aus  meinem  Tagebuch.  2.  Aufl. 
(=  N.  2474.) 

G.  H  a  u  p  t  m  u  n  n.     (Vgl.  N.  ;{8ll-22.) 

3333)  G.  Hauptmann,  Der  Narr  in  Christo 
Emanuel  Quint.  B.,  Fischer.  540  S.  M.  6,00. 
|{F.  Avenarius:  Kw.  24',  S.  434/8;  E. 
Faktor:  Tag  N.  207;  F.  Herwig:  Hoch- 
land 8»,  S.  211/3;  W.  Ruth:  LE.  1,%  8.  495/8; 
R.  «audek:  N&S.  l.{ö,  S.  451/5;  K. 
Strecker:  TglRs.  13,  N.  295;  weitere 
Rezensionen  ,s.  LE.  13,  S.  506/7,  569-70.]! 

W.  H  e  g  e  1  e  r. 

3334)  C.  Bulcke,  ÜberW.  Hegeler  u.  anderes: 

Tag  N.  294. 

H.  Hesse. 

3335)  A.  Tibal,  La  pensde  et  la  vie  souube: 
Revue  15  juin.     (Siehe  LE.  12,  S.  1570.) 

3330)  Agues  Waldhausen,  Herrn.  Hesse. 
(=  MLitGesBonn.  5,  N.  1.)  Dortmund, 
Ruhfus.    S.  1-28.     M.  0,75. 

W.  H  o  1  z  a  m  e  r. 

3337)  W.  Holzamer,  Der  Entgleiste.  2  Bde. 
B.,  Fleischel.  382,  219  S.  M.  8,00.  |[G. 
Landauer:  LE.  13,  S.  1443/7  (H.s  „Lebens- 
buch");  J.  Hart:  Tag  N.  303.]| 

3338)  id.,  Der  Held  u.  a.  Novellen.  Her.  v. 
R.  Weuz.  ^=  ÜB.  N.  5200.)  L.,  Reclam. 
16«.     102  S.     M.  0,20. 

F.  H  u  c  h.     R.  H  u  1  d  s  c  h  i  n  e  r. 

3339)  E.  Nidden,  F.  Huch:  Kw.  23»,  S.  92/5. 

3340)  K.  H.  Strobl,  R.  Huldschiner:  LE.  12, 
S.  541-51.  (Dazu:  R.  Huldschiner,  Im 
Spiegel  ib.  S.  551/2.) 

L.  Jacobowski. 

3341)  Marie  Stona  u.  L.  Geiger,  Jacobowskis 
Werther  der  Jude:  AZgJudent.  74,  S.  572/3. 

B.  Kellermann.    Graf  Keyserling. 

3342)  H.  Wantoch,  B.  Kellermann.  Xenien  3-, 

S.  75-82. 

3343)  K.  Martens,  Graf  E.  Keyserling. 
(=  N.  243,  S.  65-76.) 

W.  Kirchbach.    Knoop.    M.   Kretzer. 

3344)  Marie  Luise  Becker  u.  K.  v.Levetzow. 

W.  Kirchbach   u.  seine  Zeit.     (=  N.  2476.) 

3345)  K.  Martens,  G.  O.  Knoop.  (=  N.  243, 
S.  141/9.) 

3346)  M.  Kretzer,  Drei  Weiber.  Berliner 
Sittenroman.  3.  durchges.  Aufl.  Mit  einer 
Einleitung.     L.,  List.     325  S.     M.  3,00. 


M.  L  i  e  n  e  r  t. 

3347)  G.  Vallette,  Un  ^crivain  Mchwytzui». 
M.  Lienert:  BURS.  8.  509-34. 

D.  V.  L  i  1  i  e  n  c  r  o  n.    (Vgl.  N.  2820-3«.) 

334S)  Pieth,  Liliencron  u.d.  Roman fabrikanten: 
Geg.  72,  S.  4011-10. 

Heinr.  .Mann.     Th.  Mann. 

3349)  K.   Martens,     Die    Gebrüder   Mann: 

(=  N.  243,  S.  112-33.) 

3350)  A.  Blumenthal,  H.  Mann:  Lit.  u. 
Wissenschaft  (Heidelberg)  Juli. 

3351)  H.  Mann,  Die  kleine  Stadt.  München, 
Langen.  1909.  437  S.  M.  5,00.  i|M.  Brand: 
Schaubühne  6,  S.310/2;  P.  Ernst:  Tag  N.27; 
Laura  Frost:  Zukunft  70,  S.  116/9  (dazu 
H  Mann:  ib.  S.  265/6);  L.  Hatvany:  NR«. 
21,  S.  1 302/6.] I 

3352)  Th.  Mann.     \J.  Havemann:    Eckart  4, 

S.    239-55;    J.   Hofmiller:    SüddMhh.    7», 

5.  137-49;  L.  Kiesgen:  Bücherwelt  7,  N.  6; 
H.  Wantoch:  Masken  6,  N.  1;  Semaine  litt.* 
N.  850.1 

3353)  Th.  Mann,  Königliche  Hoheit  (JBL. 
1908/9  N.  6324).   |[J.  Dresch:  RGermanique. 

6,  S.  174-88;  E.  Tonnelat:  Revue  de  Paris 
15  janvier  („Le  roman  de  Serenissimus");  J. 
Wassermann:  Tag  N.  .57;  LE.  12,  S.  652 
(in  Italien.  Beleuchtg.  [G.  Caprini].)]! 

ä353a)  E.  Bertram  u.  F.  O  h  m  a  n  n  ,  Th. 
Mann.  Zum  Roman  „Königliche  Hoheit". 
(=  MLitGesBonn.  4,  N.  8).  Dortmund,  Ruh- 
fus.   S.  195-220.     M.  0,75. 

3354)  Ein  deutscher  Fürst,  Th.  Mann  u. 
F.  Avenarius,  Unsere  Fürsten  u.  wir:  Kw. 
23»,  S.  1-11,  275/7. 

W.  V.  Polen  z. 

3355)  G.  Heine,  W.  v.  Polenz:  Christi  Welt.  24, 
S.  400/2,  419-23. 

3356)  M.  Krell,  W.  v.  Polenz.  (=  BLitG. 
Heft61.)  L.,VerlagfürLit.  1909.  26S.  M.0,60. 

3357)  B.  V.  Polenz,  Zur  Polenz-Ausg.  (JBL. 
1908/9  N.  6326j:  Kw.  23^  S.  lU/2. 

R.  M.  R  i  1  k  e.    J.  R  u  e  d  e  r  e  r. 

3358)  F.  Wagner,  R.  M.  Rilke.    (=  N.  2845.) 
335Sa)  R.  M.  Rilke,    Die  Aufzeichngn.  des 

Malte  Laurids  Brigge.  2  Bde.  L.,  Insel- Ver- 
lag. 191,  186  S.  M.  4,50.  IfA.  Holitscher: 
NRs.  21,  S.  1599-1603;  E.  L.  Schellen- 
berg: Tag  16.  Sept.  (R.s  Bekenntqisbuch) ; 
F.  Strunz:  SchL.  II,  S.  345/7.]| 

3359)  J.  Ruederer.     (Selbstbiographie):  Univer- 

sumßs.  26,  N.  50. 

F.  Saiten. 

3360)  O.  M.  Fontana,  F.  Saiten  u.  seine  No- 
vellen: Xenien  d\  S.  33/7,  95  9. 

Schönaich-Carolath.  (Vgl. N. 2851/4.) 

3361)  V.  Klemperer,  E.  Prinz  v.  Schönaich- 
Carolath  (1852-1908):    DNekr.  19,    S.  151/5. 

W.  Siegfried. 

3362)  F.  O.  Schmid,    W.  Siegfried:  Alpen  5, 

S.  16-25. 

LS* 


199 


TV,  3.     Epos. 


200 


H.  St  ehr. 

3363)  R.  Deder,  H.  Stehr:  SchlesHeimatbll.  .'5, 

N.  21/2. 

3364)  H.  Wantoch,  H.  Stehr:  LE.  12,  S.  470/7. 
(Dazu  H.  Stehr,    Im  Spiegel:    ib.   S.  477.) 

H.  S  u  d  e  r  m  a  n  n.    (Siehe  auch  N.  3847/8.) 

3365)  W.  L.  Phelps,  Essays  on  mod.  novelists 
New  York,  Macmillan.  293  S.  Doli.  ],50. 
|[M.  Lederer:  LCBl.  62,  S.  337/8.JI 

(Beh.  u.  a.  Björnson,  Sudermann.) 

R.  Walser.     J.  Wassermann. 

3366)  H.  Bethge,  R.  Walser:  Hilfe  16,  S.  787/8. 

3367)  J.  Wassermann,  Die  Masken  Erwin 
Reimers.  B.,  Fischer.  552  S.  M.  6,00. 
|[A.  Eloesser:  VossZg.  N.  355  (vgl.  LE. 
12,  S.  1685);  W.  Handl:  NRs.  21,  S.  858/9 
(„Ein  Buch  der  Verzweiflung*);  dazu  J. 
Wassermann:  ib.  S.  999-1002;  J.  Hof- 
miller: SüddMhh.  1%  S.  354/5;  H.  Kyser: 
BerlTBl.  N.  3J0;  E.  Nidden:  Kw.'  234, 
S.  388/9;  Gabriele  Reuter:  Tag  N.  290.]| 

3368)  ü.  Wieseigren,  Caspar  Hauser.  (JBL. 
1908/9  N.  635()):  ürd  och  bild  N.  9. 

E.  V.  W  i  1  d  e  n  b  r  u  eh.     B.  Will  e. 

3369)  A.  A.  Morisse,  Die  epische  Kunst. 
E.  V.  Wildenbruchs  in  ihrer  psycholog.  Be- 
dingtheit. 2  Tle.  (==  MLitGesBonn.  5,  N.  2 
u.  4).  Dortmund,  Ruhfus.  S.  41-60,  89-118. 
M.  1,50. 

3370)  E.  Buchner,  B.  Wille:  LE.  12,  S.  989-95. 

Humoristen. 

3371)  A.  Glassbrenner  (1810-76).  |V.  Klem- 
perer:  B&W.  12,  S.  557-64;  id.:  N&S.  133, 
S.  94-102;  E.  Kreowski,  DTagesZg.  N.  68 
(siehe  LE.  12,  S.  1013);  S.  Mehring:  Berl- 
TBl. N.  154  („Der  richtige  Berliner").! 

3372)  J.  Trojan,  A.  Glassbrenner  als  Lehr- 
meister: BerlTBl.  N.  158. 

3373)  A.  Glassbrenner,  Buntes  Berlin.  (= 
Bücher  d.  dtsch.  Hauses  Bd.  111.)  B.,  Buch- 
verlag fürs  deutsche  Haus.   295  S.   M.  0,90. 

3373a)  id.,  Alt-Berlin.  Skizzen  aus  dem  Ber- 
liner Volksleben.  Her.  v.  A.  Semerau. 
(=  ÜB.  N.  5226.)  L.,  Reclam.  104  S.   M.  0,20. 

3374)  W.  Clobes,  Rud.  Tresber.    (=  N.  2720.) 

3375)  R.  Reichenau,  Aus  unseren  vier  Wän- 
den. 1.  Bilder  aus  dem  Kinderleben.  Her. 
V.  Josefine  Siebe.  (=  ÜB.  N.  5161.)  L, 
Reclam.    95  S.    M.  0,20. 

3376)  J.  Benn,   Anekdotendichtung:    Geg.  78, 

S.  843/4. 
(W.  Sfhftfer.) 

3377)  W.  Schäfer,  Wie  entstanden  meine 
Anekdoten?  (==  MLitGesBonn,  5,  Heft  7, 
S.  203-26.)     Dortmund,  Ruhfus. 

337S)  J.  Trojan,  Mit  H.  Seidel  in  d.  Rostocker 

Heide:  Daheim  47,  N.  1. 
3379)  H.  W.  Seidel,  H.  Seidel  als  Deutscher: 

Eckart  4,  S.  650/4. 


Verschiedene  (ünterhaltiingrsscliriftsteller). 

3380)  E.  Zabel,  G.  v.  Amyntor:   FZg.  N.  57. 

3381)  F.   Wastian,     E.    Ertl:     Heimgarten 

34,  N.  6. 

3382)  F.  Mach,  E.  Ertl  (geb.  1860):  FrBlw. 
N.  90.     (Siehe  LE.  12,  S.  1010/1.) 

3383)  F.  Düsel,  A.  Glaser  (geb.  1829):  WIDM. 
107,  S.  605/8. 

3384/6)  H.  Heiberg  (1840—1910).  |G.  Hoff- 
mann: FZg.  N.  51;  Kw.  23^  S.  391/2;  LE. 
12,  S.  906.| 

3387)  G.  Klitscher  (1868-1910):  LE.  12,  S.  747. 

3388)  F.  Hirth,  H.  v.  Levitschnigg  (1810—62): 
Wiener  Abendpost  N.  218.  (Siehe  LE.  13, 
S.  183/4.) 

3389)  P.  Lindau,  Illustrierte  Romane  u. 
Novellen.  Lfg.  1-30.  B.,  S.  Schottlaender. 
Je  M.  0,40. 

(Enth. :  Bd.  1.  Herr  n.  Frau  Bewer.  In  c.  Droi<ehke 
zweiler  Klasse.  Kollege  Schnabel.  -  2.  Mayo.  Mein 
Freund  Hilarius.  Die  kleine  Madonna.  —  3/4.  Die 
Gehilfin.    Elise  Henri.  —  5.  Hängendes  Moos.) 

3390)  W.  Müh  In  er,  W.  Nithack-Stahn:  Tgl- 
RsB.  N.  233.     (Siehe  LE.  13,  S.  274.) 

3391)  P.  Hamecher,  Ein  Unterhaltungsschrift- 
steller: Masken  6,  N.  11. 

(K.  V.  Perfall.) 
3392/3)  K.  Engelhard,    F.  Frhr.  v.  Stenglin: 
BücherfreundB  14,  N.  18. 

3394)  Th.  V.  Sosnosky,  Aus  Briefen Torresanis: 
Danzers  Armee-Zg.  15,  N.  15. 

3395)  F.  G.  Hann,  A.  Ritter  v.  Tschabuschnigg 
(1809-77):  Carinthia  I,  99,  S.  223-48. 

3396)  Gl.  Taesler,  A.  Voegtlin:  SchL.  11, 
S.  449-52. 

3397)  P.  Knötel,    M.  Waldau:    Überschlesien 

9,  S.  97. 

3398)  K.  Bienen  st  ein,  Fürst  F.  Wrede:  Lech- 
ners Mitt.,  Januarheft,  S.  1/4. 

3399)  E.  Stern,  H.  v.  Zobeltitz  als  Volks- 
schriftsteller:    Lit.    Neuigkeiten.    (Leipzig) 

10,  N.  2. 

Frauendichtung: 

Marie   v.    E  b  n  e  r  -  E  s  c  h  e  n  b  a  c  h. 

3400)  V.  Klemperer,  Marie  v.  Ebners  literar. 
Richtung:  Geg.  78,  S.  724/6,  746/7. 

3401)  id.,  Religion  u.  Konfession  bei  Marie 
p:bner:  AZgJudent.  74,  S.  428-30,  4i0/2. 

3402)  F.  S  c  h  ö  n  e  m  a  n  n  ,  Marie  v.  Ebner- 
Eschenbachs  Religion:  Volkserzieher  14, 
S.  183/4. 

3403)  Marie  v.  Bülow,  Aus  Briefen  an  Marie 
v.  Ebner:  TglRsB.  N.  213. 

3404)  Marie  Ebner.  (Zum  80.  Geburtstage.) 
jj.  A.:  Sturm  1,  N.  33  („Die  Mizerl  Eschen- 
bach im  Himmel");  A.  Bettel  heim:  FZg. 
N.  251;  F.  Düse!:  Wn)M.  109,  S.  168-70; 
V.  Klemperer:  JbGrillp(Tes.  19,  S.  183-234; 
id.,  Zeitgeist  N.  37;  P.  A.  Merbach:  Hilfe 
16,  S.  582;  F.  Mauthner:  Zeitgeist  N.  37; 
R.  M.  Meyer:  Xenien  3%  S.  129-38; 
W.  V.  Molo:  Grenzb.  69',  S.  502/3,  Helene 
Raff:  AZg.  N.  37;  W.  Rath:  Kw.  24*, 
S.  447-.54;  Erich  Schmidt:  DRs.  144, 
S.  ,341/9;  K.  Storek:  Türmer  12^,  S.  828-32; 
A.  V.  Weilen,  ÜsterrRs.  24,  S.  318-33; 
weitere  Artikel  s.  LP:.  13,  S.  112/7,  125.| 

3405)Marie  v.  Ebner-Eschenbach,  Ausgew. 
Erzählungen.  3  Bde.  B.,  Paetel.  247,281, 
180  S.  M.  12,00.  |[H.  Feigl:  ZBFr.  NF. 
2B,  S.  307/8.]  I 


201 


IV,  3,     Epos. 


202 


Andere. 

3406)  K.  Martens,  Helene  Höhliiii.  (=N.  2i;{, 
S.  45-5.'^.) 

340(ia)  L.  Salomon,  Frida  v.  Bülow:  TglRsB. 

N.  r>9. 

3407)  E.  Cr.  Christaller,   Helene  ChriHtaller: 

LE.  12,  S.  1647-r)2. 

340S)  Eniiny  v.  Dincklage,  Am  Dollart. 
Friesische  Köpfe.  Eingel.  v.  H.  »Schön - 
hoff.     (--  ÜB.  N.  5201.)     ]..,  Reclam.    IG». 

■     115  S.     M.  0,20. 

3409)  S.  V.  Hai  le,  Irma  Goeringer:  FZg.  N.  9!). 
(Siehe  LE.  72,  S.  1089-90.) 

3410)  H.  Hethge,  A.  Heine:  HambCorrB.  N.  5. 

3411)  F.  liraun,  Ricarda  Huch  al»  hist.  Schrift- 
stellerin: NR8.  21,  S.  138/9. 

3412)  H.  Bethj^'e,  Ricarda  Huch:  Xenien  3', 
S.  1-11. 

3413)  E.  M.  Hamann,  Ricarda  Huch:  ÜdW.  3, 
N.   1/3. 

3414)  H.Land,  Maria Janitschek:  Universum^». 
2t),  N.   i3. 

3415)  H  Kanimerhoff,  Charlotte  Niese.  (  = 
BLit(;.  Heft  67.)  L.,  Verlag  für  Lit.  74  S. 
M.  1,00. 

3416)  E.  V.  Wildenbruch,  Marie  v.  Olfers. 
Hedwig   V.   Olfers.      (=   N.   261,    S.   44-64.) 

3417)  Herniione  V.  Preu8chen,Wieich  meine 
erste  Novelle  schrieb.    (=  N.  232,  S.  275-80.) 

3418)  (rabricle  Reuter:  Aus  meiner  Werde- 
zeit: VossZg.  N.  605. 

3419)  E.  Pernerstorf  er,  Edith  Salburg:  LE. 
12,  S.  1062-73. 

3420)  B.  V.  Kayser,  Clotilde  v.  Schwartzkoppen 
(1830-1910):  KönigsbHartungscheZgB.  N.521 
(Siehe  LE.  13,  S.  431). 

3421)  Clara  Viebig.  IJ.  Ettlinger:  Garten- 
laube N.  28;  A.  Heine:  N&S.  13.3,  S.  406-12; 
H.  Land:  UniversumR».  26,  N.  1. 

3422)  Clara  Viebig,  Die  vor  den  Toren.  B., 
Fleische!.  4.38  S.  M.  6,00.  i[R.  Nord- 
hausen:  LE.  13,  S.  411;  W.  Rath:  TglRsB. 
N.  287  („Tempelhof  im  Roman");  weitere 
Rezensionen  s.  LE.  13,  S.  510.]  | 


Katholische  Dichterinnen. 

3423)  Ferdinande  Freiin  v.  Brackel,  Der 
Lenz  u.  ich  u.  du.  Herzensinstinkt.  2  No- 
vellen. Mit  Einleitg.  v.  E.  M.  Hamann. 
(=  Rhein.  Hausbücherei  Bd.  34.)  Wiesbaden, 
Behrend.     158  S.     M.  0,50. 

3424)  A.  Kohut,  F^ine  ahx^uyme  Schrift 
H.  Abekens  gegen  d.  Gräfin  Ida Hahn-Hahn: 
ZBFr.  NF.  1,  S.  391/3. 

(„Babylon  u    .UTUsalem"  1851.) 

3425)  Ida  Gräfin  Hahn-Hahn,  Maria  Regina. 
Eine  Erzählg.  aus  d.  Gegenwart.  Her.  v.  O. 
V.  Schachin g.  ( Vol ksausg.  in  1  Bd.)  Regens- 
burg, J.  Habbel.  XVI,  595  S.  Mit  Bildern. 
M.  2,00. 

3426)  H.  F.  Gerhard,  Enrica  v.  Handel- 
Mazzetti:  Eckart  5,  S.  1.57-68. 

3427)  W.  Kosch,  Enrica  Freiin  v.  Handel- 
Mazzetti:  ÖsterrRs.  22,  S.  180  8. 

3428)  K.  Storck,  Zum  neuen  Boman  v.  Enrica 
Handel-Mazzetti:  Türmer  12«,  S.  111/8. 
(Ciesanitcharakteristik.) 

3429)  Katholisches  in  d.  Romanen  kath.  Autoren: 
HPBU.  146,  S.  797-805. 

(Uandel-Miuzotti.  -  F.  Herwig.) 


8480)  F^nricav.  Handel-Mazzetti,  Ereihign. 
U.Skizzen.  Her.  v. .Ichs.  Eckardt.  (»BQcher- 
haUeBd.4.)  Kevelaer,Thum.X  V,.30«8.  M.2,50. 

3431)  id.,  Die  arme  Margaret.  fJBL.  1908/9 
N.  6420.)  |[B.  Achtermann:  Böcherwelt  7, 
N.  6/7;  E.  M.  Hamann:  AR«.  7,  S.  ICH 
(„Einige  Gedanken  z.  Armen  Margaret"); 
F.  M.  Schi  an:  Eckart  4,  S.  392/4;  Lulu 
V.  StrauBs  u.  Torney:  LE.  12,  H.  1079-82.)! 

3432)  E.  Nidden,  Vorbilder-Dichtung:  Kw.  24*. 
S.  479-83. 

(Jessf  u.  Mari»'.) 

3433)  O.  Katann,  Der  Schlussteil  v.  „.lesHe  u. 
Marie"  u.  d.  Modernismusan klagen:  ÜdW.  3, 

S.  739-46,  782-90,  823/4. 

3434)  E.  M.  Hamann,  Antonie  Haupt:  Bücher- 
welt 7,  S.  180/6. 

3435)  Anna  Freiin  v.  Krane,  Aus  meiner 
Werkstatt:  ÜdW.  3,  N.  17,9. 

3436)  T.  K  e  1 1  e  n ,  Nanny  Lambrecht:  WestdUjch. 
Wochenschau  N.  26. 

3437)  P:.  Nidden,  Nanny  Lambrecht:  Kw.  23», 

S.   116/9. 

Sammelbesprechungen. 

3438)  C.  Busse,  Neues  vom  Büchertisch:  Velh- 
KlasMhh.242,  S.  148-54,  295/9,  454/9,  601/5; 
25S  134/8,  311/5,  470/4,  629-33. 

3439)  Th.  Heuss  u.  W.  Turszinsky,  Berliner 
Romane:  LE.  13,  S.  711/6. 

(G.  Hermann,  H.  Ostwald,  W.  Hegeler,  A.  Landsberger, 
R    Lotiiar.) 

3440)  J.  Hofmiller,  Erzählungen:  SüddMhh. 

7\  S.  283/8. 

(Rüttenauer,  H.  Bessenier,  Charlotte  Westcrinann, 
Raithel,  Hesse,  A.  Supper,  H.  Hart-) 

3441)  H.  Kyser,  Kritische  Improptus  Ober  ein 
Thema:  NRs.  21,  S.  266-73. 

(K.  B.  Heinrich,  J.  Schaffner,   V.  Ilg.) 

3442)  R.  M.  Meyer,  Vier  grosse  Romane: 
DRs.  142,  S.  143/9. 

(Frenssen,  Klaus  Hinrichs  Baas.  Handel-.Mazzetti, 
Arme  Margaret.  —  Th.  Mann,  Kgl.  Hoheit.  Zahn, 
Einsamkeit.) 

3443)  L.  Mis,  Romans  allemand  (1900—1910):. 
RGermanique.  6,  S.  457-76. 

3444)  A.  Stockmann,    Gestalten   u.  Ziele   in 
neueren  Romanen:  StML.  78,  S.  83-99. 
(Amelie  Godin,  M.  Herbert,  S.  Rieger,   Nanny  Lam- 
brecht u.  a) 

Übersetzungsliteratur: 

Englisch- amerikanische  Literatur. 

3445)  W.  Dibelius,  Englische  Romankunst. 
Die  Technik  d.  engl.  Romans  im  18.  u.  zu 
Anfang  des  19.  Jahrh.  2  Bde.  (=  Palaestra 
Bd.  92  u.  98.)  B.,  Mayer  &  Müller.  XVI, 
406  S.;  XII,  471  S.     M.  8,00;  M.  9,00. 

3446)  B.  Wildberg,  Englische  Meisterromane: 
LE.  12,  S.  1749-52. 

(Diclcens.    -  Thackeray.  —  L-  Sterne.) 

3447)  L.  Sterne,  Yoricks  empfindsame  Reise 
durch  Frankreich  u.  Italien.  Dem  Text 
liegt  die  Übersetzg.  v.  J.  J.  Bode  zugrunde. 
B.,  Bard.     266  S.     Mit  Abbildgn.     M.  6,50. 

3448)  id.,  Yoricks  empfindsame  Reise.  2  TIe. 
in  1  Bd.  (=  Bücher  d.  Abtei  Thelem  Bd.  4.) 
München,  G.  Müller.  XXIII,  172  u.  170  S. 
Mit  5  Tfln.     M.  6,00. 


203 


IV,  3.     Epos. 


204 


3449)  L.  Sterne,  Tristam  Schandis  Leben  u. 
Meyngn.  (9Tle.  in  3  Bdn.)  Her.  v.  O.J.  Bier- 
baum. Bd.  1/3.  (=N.  3448.)  München,  G. 
Müller.  XIX,  VIII,  160,  166,  180,  200  S.; 
142,  136  u.  128  S  ;  VIII,  112  S.    Je  M.  6,00. 

3450)  O.  Baumgarten,  Ch.  Dickens,  EGG.  2, 

S.  59-63. 

3451)  Ch.  Dickens,  Ausgewählte  Romane 
u.  Geschichten.  Übers,  v.  G.  M  e  y  r  i  n  k. 
Bd.  2-10.  München,  Langen.  299,  344,  332  u. 
326  S.;  303,  290,  286  u.  260  S.;  403  u.  440  S. 
Je  M.  3,00. 

(Bd.  1:  Weihnachtsgeschiehten.  —  Bd.  2/4:  David 
Copperfield  3  Bde.  —  Bd.  5/8:  Bleakhaus  4  Bde.  — 
Bd.  9-10:   Pickwickier.    2  Bde.) 

3452)  id..  Ausgewählte  Werke.  Übersetzt  u. 
her.  V.  R.  Zoozmann.  Mit  e.  Biographie 
u.  zwei  Bildnissen  d.  Dichters.  16  Bde. 
L.,  Hesse  &  Becker.  638,  566,  538,  546, 
528,  558,  548,  392,  618,  608,  616,  576,  632, 
627,  500,  688  S.     M.  24,00. 

3453)  St.  Zweig,  Dickens:  Zukunft  70, 
S.  249-64. 

3454)  H.  Cardauns,  Armer  Dickens:  ib.  71, 
S.  198-200.     (Dazu  St.  Zweig:  ib.  8.  234/5.) 

3455)  M.  M.  S  k  i  n  n  e  r  ,  Brief  notes  on 
the  indebtness  of  Spielhagen  to  Dickens 
JEGPh.  9,    N.  4.  ' 

3456)  O.  Wilde,  Die  Erzählungen  u.  Märchen. 
Übers,  v.  F.  Blei  u.  F.  P.  Greve.  Buch- 
schmuck V.  Vogeler-Worpswede.  L.,  Insel- 
Verlag.     214  S.     M.  3,00 

3457)  J.  F.  Co 0 per,  Ausgewählte  Romane. 
Übers,  v.  R.  Zoozmann.  Mit  einer  Bio- 
graphie u.  e.  Bildn.  d.  Dichters  Bd.  1,  2. 
L.,  Hesse.    578,  464  S.     Je  M.  1,50. 

fBd.  1 :  Der  Wildtöter.  Bd.  2  :  Der  Letzte  d.  Mohikaner.) 

3458)  i  d. ,  Lederstrumpf  -  Erzählungen  in  d. 
ursprüngl.  Form.  Übers,  v.  K.  Federn. 
Bd.  1/3.  B.,  Cassirer.  218,  230,  238  S.  Je 
M.  3,80. 

(Bd.  1 :  Der  Wildtöter.  —  Bd.  2  :  Der  letzte  Mohikaner. 
—  Bd.  8 :  Der  Pfadfinder.) 

3459)  Mark  Twains  Tod:  LE.  12,  S.  1156/7. 

Französische  Literatur: 
Ältere  Zeit. 

3460)  Spielmannsgeschichten.  Her.  v.  P.  Ernst, 
München,  Müller.     309  S.     M.  10,00. 

3461)  Jean  Lafontaine,  Erzählungen.  Übers. 
V.  Th.  Etzel.  Mit  Bildern  nach  d.  Kupfern 
V.  Ch.  Eisen.  München,  G.  Müller.  230  S. 
M.  18,00. 

3462)  Le  Sage,  Der  hinkende  Teufel.  In  d. 
Übersetzg.  v.  G.  Fink  neu  her.  v.  O.  Flake, 
Buchschmuck  v.  H  Preetorius.  Ebda.  VIII, 
314  S.     Mit  Abbildgn.     M.  9,00. 

Neuere  Zeit. 

3463)  A.  Bettelheim,  Balzac -Studien: 
DRs.  145,  S.  70-83,  221-37. 

3464)  H.  de  Balzac,  Menschl.  Komödie. 
Bd.  10  u.  11.  (Vgl.  JBL.  1908/9  N.  6471.) 
L.,  Insel-Verlag.  413,  415  S.  Je  M.  4,00. 
(Bd.  10:  Die  Lilie  im  Tal.  Die  verlassene  Frau. 
[Die  Übersetzg.  besorgte  R.  Schickel^.]  --  Bd.  11: 
Das  Chagrinleder.  Das  unbekannte  Meisterwerk. 
Sarrasine.  [Übertragen  v.  Hedwig  Lachmann  u. 
F.  P.  Greve.]) 


3465)  B.  Constant,  Adolf.  Aus  d.  Papieren 
eines  Unbekannten.  Übers,  v.  O.  Flake. 
München,  G.  Müller.     152  S.     M.  3,00. 

3466)  Stendhal  (H.  Beyle),  Ausge- 
wählte Werke.  Her.  v.  F.  v.  O  p  p  e  1  n  - 
Bronikowski.  Bd.  4.  (Vgl.  JBL.  1908/9 
N.  6480.)  Jena,  Diederichs.  XXXII,  297  S. 
M.  4,00 

(Die  Äbtissin  v.  Castro.  Renaissance-Novellen.  2.  ver- 
besserte Aufl.  Deutsch  V.  M.  Frhrn.  v.  Münch- 
hausen  u.  F.  v.  Oppeln -Bronikowski.) 

3467)  A.  Dumas,  Der  Graf  v.  Monte  Christo. 
Ungekürzte  Ausg.  übers,  v.  F.  P.  Greve. 
B.-Westend,  Reiss.     1909.     1307  S.    M.  5,00. 

3467a)  H.  Spiero,  Der  Graf  v.  Monte  Christo: 
HambFrBl.  N.  177. 

3468)  E.  W.  Fischer,  G.  Flauberts  [dtsch. 
Romanplan?):  FZg.  N.  186.  (Vgl.  LE.  12, 
S.  1556/8.) 

3469)  G.  Flaubert,  Nachgelassene  Werke. 
Werke  bis  zum  J.  1838,  übersetzt  v. 
P.  Zifferer.  (Vgl.  JBL.  1908/9  N.  6473.) 
Minden,  Bruns.     XL,  435  S.     M.  18,00. 

3469a)  id.,  Der  Roman  eines  jungen  Mannes. 
(L'^ducation  sentimentale.)  Mit  e.  Vorrede 
V.     H.    V.    Hofmannsthal.       Deutsch    v. 

A.  Gold    u.    Alphonse    Neumann.     B., 

B.  Cassirer.     VII,  55  S.     M.  5,00. 

MIO)  G.  Rodenbach,  Das  tote  Brügge. 
Übers,  v.  F.  v.  Oppeln-Bronikowski. 
(=  ÜB.  N.  5194.)    L.,  Reclam.    96  S.    M.  0,20. 

3471)  M.  Harden,  Zola.  (=  N.  234,  S.  383-412.) 

Spanische  Literatur. 

3472)  J.  Mahl,  Don  Quixote.  En  plattdütsch 
Volksbook.  Ut  friee  Hand  na  den  „Don 
Quixote"  V.  Cervantes  öwersett.  Rutgewen 
in'n  Updrag  v.  den  Plattdütschen  Prov.- 
Verband  v.  Sleswig-Holsteen  u.  Lübeck  v. 
F.Wischer.  Garding,  Lühr&Dircks.  VII, 
301  S.     M.  1,80. 

Skandinavische  Länder. 

3473)  F.  Düsel,  G.  af  Geyerstam:  WIDM.  108, 
S.  712/8. 

3474)  E.  H  e  i  1  b  o  r  n  ,  Geyerstam:  LE.  12, 
S.  1757-50. 

3475)  G.  af  Geyerstara,  Gesammelte  Romane 
in  5  Bdn.  B.,  S.  Fischer.  LXIV,  380,  403, 
341,  414,  410  S.     M.  12,00. 

3476)  C.  Morburger  (J.  Schossberger), 
Knut  Hamsun.  L.,  Xenien- Verlag.  121  S. 
M.  2,00. 

3477)  K.    Hamsuns    50.  Geburtstag:    LE.   12, 

S.  1688/9. 

3478)  H.  Bethge,  J.  P.  Jacobsen:  Xenien  3*, 
S.  1/9. 

3479)  E.  Jokuff,  J.  P.  Jacobsen.  Lebens- 
geschichte u.  Werke.  L.,  Verlag  f.  Literatur, 
Kunst  u.  Musik.     67  S.     M.  1,20. 

3480)  E.  Heil  bor  n.  Die  gelbe  Rose  (Jacobsen). 
VelhKlasMhh.  24  ^  S.  588-63. 

3481)  J.  P.  Jacobsen,  Mogens.  Eine  Novelle. 
Nach  der  v.  M.  Borch  für  d.  ÜB.  besorgten 
Übertragg.    L.,  Insel- Verlag.   56  S.   M.  10,00. 


205 


IV,  4a.     Geschichte  des  DraiimM. 


206 


3482)  P.  Kopp,  Selma  Lagerlftf.  Vortrag. 
JJromberg,  Hecht  Nachf.     45  S.     M.  0,75. 

3483)  A.  Babillote,  A.  Strindberg.  Das  Hohe- 
lied seines  Lebens.  L.,  Xenien- Verlag.  VI, 
134  H.  M.  2,00.  |fR.  M.  Meyer:  DLZ.  32, 
S.  738/9  (ablehnend).]! 

3483a)  A.  Strindberg,  Werke.  Deutsche  Ge- 
samtausg.  Unter  Mitwirkg.  v.  E  Schering 
als  tHjcrsetzer  v.  Dichter  selbst  veranstaltet. 
iL  Abteiig.  Romane.  Bd.  1.  III.  Abteiig. 
■  Novellen.  Bd.  2.  München,  G.  Müller.  398  S. 
u.  335  S.     Je  M.  4,00. 

(II.  Abt.  Bd.  1.  Das  rote  Zimmer.  4.  Aufl.  Durch- 
gesehener Neudruck.  III.  Abt.  Bd.  2.  Heiraten. 
20  Ehcgcschlchten.    2.  Aufl.) 

Russische  Literatur. 

8484)  A.  Eliasberg,  Die  gro.ssen  Russen. 
L.,  Haupt  &  Hammon.     212  S.     M.  2,25. 

(PiLschkln  [IMciue-Dame],  —  Lermontow  [Fatalist].  — 
Gogol  [Mantel].  —  Turgenjew  [Traum].  —  Tolstoi 
[Albert].  —  Dostojewski  [Roskolnikows  Trauin  u. 
Verbrechen].   —  Tschechow  [Dame  mit  dem  Hund].) 

F.  M.  Dostojewski,  Sämtl.  Werke. 
Unter  Mitarbeiterschaft  v.  D.  Meresch- 
kowski,  D.  Philossophof f  u.  a.  her.  v. 
A.  Moeller  van  den  Brück.  IL  Abteiig. 
Bd.  14  u.  21.  (Vgl.  JBL.  1908/9  N.  6486.) 
München,  Piper  &  Co.  VI,  501  S.;  V,  551  S. 
Je  M.  5,00. 

(Bd.  14.  Arme  Leute.  Der  Doppelgänger.  Zwei  Romane. 
—  Bd.  21.  Der  Spieler.  Der  ewige  Gatte.  Zwei  Romane. 
Übertr.  v.  E.  K.  Rahsin.) 


8480)   N.  Gogol,    Sämtl.    Werke.    In   8  Bdn: 
Her.  v.  ().  Bueck.    Bd.  4.   (Vgl.  JBL.  1908/9 
N.  3489.)    München,  G.  Müller.    XV,  424  8; 
M.  4,50.    Kinzelpr.  5,00. 
(Bd.  4.    Mlrgorod.    Cbertr.  v.  O.  Bueck.) 

3487)  M.  Gorki,  Erzählgn.  Aus  d.  Russischen 
übersetzt  v.  F.  Bertuch,  A.  v.  Krusen- 
stjerna,  Ph.  Losch  u.  H.  Mexin.  Mit 
d.  Bildnis  d.  Verfassers  u.  e.  Rinleitg.  v. 
Ph.  Losch.  L.,  Ph.  Reclam  jr.  III,  kx, 
101,  102,  128,  101,  104  S,    M.  1,75. 

3488)  A.Puschkin, Novellen.  (=N. 213,  Bd. 5.) 

3489)  J.  Wen  d  Und,  Die  Gedankenwelt 
Tolstois:  DRs.  142,  S.  450/9. 

3490)  L.Tolstoi  (1828 -1910).  |F.  Avenarius: 
Kw.  24»,  S.  456/8;  W.  Bode:  FZg.  N.  322 
(^T.s  Bedeutg.");  H.  Ganz:  ÖsterrRs.  25, 
S.  366-72;  W.  Herzog:  Pan  1,  S.  79-81; 
A.  Lohr:  ÜdW.  3,  S.  776-81 ;  K.  Nötzel: 
März  i\  S.  449-63;  Th.  Wolff:  BerlTBl. 
N.  590.| 

3491)  Tolstois  Tod  in  d.  dtsch.  Presse:  LE.  13, 
S.  426-30. 

(Enth.  Auszüge  aus  Aufsätzen  v.  G.  Hauptmann,  M. 
Harden,  P.  v.  Kügelgen,  F.  3alten,  W.  Bode.) 

3492)  I.Turgenjew,  Sämtl.  Werke.  In  12  Bdn. 
Her.  V.O.  Bueck.  Bd.  1.  München,  Müller. 
XVI,  472  S.    M.  4,50. 

(Am  Vorabend.    —   Väter  u.  Söhne  übers,  v.   Fcga 
Frisch.) 


IV,  4 

Drama  und  Theatergeschichte. 

a)  Geschichte  des  Dramas: 

1.  Älteres  Drama. 

Zeitschriften  N.  3493.  —  Essay-  nnd  Kritiltensainmlnngen  N.  3502.  —  Theoretisches  and  Dramatargisohes  N.  .%08. 
Kritik  N.  3538.  —  Dramaturgen  nnd  Kritiker  N.  3543.  —  Geschichte  des  Dramas:  18.  .Tahrhnndert:  Allgemeines  ( Frantösisches 
Drama,  Aufklärungszeitalter,  Sturm  nnd  Drang,  Komödiendiohtung)  N.  3558.  —  19.  Jahrhundert :  aesamtdurstellungen  N.  3574. 

—  Zeitalter  der   Romantik  (Hölderlin,  Kleist)    N.  3575.    —    Lustspieldichter  N.  3609.    —   Zeitalter  des  Jungen  Dentiohlands: 
Q.  Büchner  N.  3618.  —  Grabbe  N.  3622.  —  Griepenkerl  N.  3628.  —  Hebbel  N.  3630.  —  0.  Ludwig  N.  3690.  —  Andere'N.  .«69«. 

—  Drama  in  Österreich:  Banernfeld  N.  3701.  —  Grillparzer  N.  3702.  —  Halm  und  andere  N.  37.30.  —  Volkstamilohes  Drama  In 
Österreich:   Ältere  Zeit  (Nestroy)  N.  3738.   —   L.  Anzengrnber  N.  3744.  - 


Zeitschriften. 

3493)  Bühne  u.  Welt.  Her.  v.  H.  Stümcke. 
Jahrg.  12.  L.,G.Wigand.  24  Hefte.  M.  14,00. 

3494)  Der  Bühneuschriftsteller.  Her.  v.  d.  Ver- 
triebsstelle dtsch.  Bühnenschriftsteller  in 
Berlin.  Red.  v.  A.  D  i  n  t  e  r.  Jahrg  2 
(Juni  1910—1911).  B.,  BoU  &  Pickardt. 
52  Nn.  je  Va  Bogen.     M.  6,00. 

3495)  Die  Deutsche  Bühne.  Red.  v.  A.  Wolff 
u.  E.  Oesterheld.  Jahrg.  2.  B,  Oester- 
held.     20  Nn.  je  1  Bogen.     M.  12,00. 

3496)  Deutsche  Theater -Zeitschrift.  Her.  v. 
G.  M..  Härtung  u.  E.  Neumann-Jöde- 
m  a  n  n.  Jahrg.  3.  B.,  Deutscher  Theater- 
Verlag.    52  Hefte  je  l'/a  Bogen.    M.  12,00. 


3497)  Masken.  Wochenschr.  d.  Düsseldorfer 
Schauspielhauses  Red.  v.  R.  Brück.  Jahrg.  6. 
Düsseldorf,  Schrobsdorff.  52  Hefte  je 
1  Bogen.     M.  8,00. 

3498)  Der  Merker.  üsterr.  Zeitschr.  für  Musik 
U.Theater.  Her.  v.  R.  Batka  u.  R.  Specht. 
Jahrg.  2.  Wien,  Der  Merker.  24  Hefte  je 
3  Bogen.     M.  18,00. 

3499)  Münchener  Woche  für  Theater,  Musik  u. 
Kunst.  Red. :  H.  D  i  mm  1  e  r.  Jahrg.  I . 
April — Dezember  1910.  39  Nn.  Münc^jon, 
V.  Höfling.  30,5x22,5  cm  je  8  S.  mit  Ab- 
bildgn.    M.  5,00. 

3500)  Der  Neue  Weg  (Dtsch.  Bühnen-Genossen- 
schaft). Red.v.  A.Osterrieth  u.  H.Winand. 
Jahrg.  39.    B.,  Rdss.   52  Hefte.   M.  15,00. 


207 


IV,  4  a.     Geschichte  des  Dramas. 


208 


3500a)  Die  Schaubühne.  Eed.  v.  S.  Jacob- 
sohn.    6.  Jhrg.    52  Nn.    B.,  Eeiss.    M.  12,00. 

3501)  Die  Rampe.  Theaterjahrbuch  d.  Ver- 
bandes dtsch.  Bühnenschriftsteller.  1911. 
B.,  Concordia.     201  S.     M.  4,00. 

Essay-  und  Kritikensammlungen. 

3502)  A.  V.  B  e  r  g  e  r  ,  Meine  Hamburgische 
Dramaturgie.  Wien,  Eeisser.  VIII,  315  S. 
M.  5,80.  |[Th  A  u  t  r  o  p  p  :  ÖsterrRs.  24, 
S.  208-12;  R.  M.  Meyer:  Euph,  17,  S.  729-31; 
C.  M  ü  1 1  e  r  -  R  a  s  t  a  1 1:   LE.  13,  S.  415/7.]| 

3503)  P.  Goldmann,  Literatenstücke  u.  Aus- 
stattungsregie. Polem.  Aufsätze  über  Ber- 
liner Theateraufführungen.  Frankfurt  a.  M., 
Literar.  Anstalt.     263  S.     M.  4,00. 

3504)  J.  Hof  miller,  Zeitgenossen.  (=  N.  236.) 

3505)  J.  Lewinsky,  Kleine  Schriften  drama- 
turg.  u.  theatergeschichtl.  Inhalts.  Her.  v. 
Olga  Lewinsky.  (=  SchrGesThG.  Bd.  14.) 
B.,  Eisner.   VII,  200  S.    (Nur  für  Mitglieder.) 

3506)  E.  V.  Wi Idenbruch,  Blätter  vom  Lebens- 
baum. (=  N.  261.)  |[P.  Schienther: 
BerlTBl.  N.  615.  (Siehe  LE.  13,  S.  509-10).]  | 
(S.  1/9:  Vier  Dramen  [Wilbrandt,  Lindau,  Lubliner]. 

—  S.  11-28:  Faust  in  Weimar.  —  S.  80-42:  [J.H.Schiff] 
Samson  u.  Delila.  —  S.  113-26:  Marie  Seebaeh.  — 
S.  141-75:  Das  dtsch.  Drama.  —  S.  201/9:  Theater- 
zensur.  —  S.  359-69:  Ein  Bayreuth  des  Schauspiels? 

-  S.  405-20:  Björnson.  —  S.  421-34:  K.  Frenzel.  - 
S.  460-73:   Von  Meiniugen  nach  Weimar.) 

3507)  L.  Melitz,  Führer  durch  d.  Schauspiel. 
B.,  Globus-Verlag.     IV,  178  S.     M.  1,00. 

Theoretisches  und  Dramaturgisches: 

Allgemeines. 

3508)  F.  A.  E.  Willmann,  Neuere  Lit.  über 
Dramaturgie  u.  Bühnenkunst:  SchL.  11, 
S.  81/5,  99-102,  121/4,  164/7,  185/8,  233/6, 
281/5. 

3509)  Luise  M.  Kueffner,  The  development 
of  the  bist,  drama.  Its  theory  and  practice, 
a  study  based  chiefly  on  the  dramas  of 
Elizabethan  England  and  of  (lermany.  Diss. 
Chicago.     93  S. 

3510)  B.  Matthews,  A  study  of  the  drama. 
London,  Longmans.  X,  320S.  |[R.  Fischer: 
JbDShG.  47,  S.  289-90.]  | 

3511)  Cl.  Hamilton,  The  theory  of  theatre 
and  other  principles  of  dramatic  criticism. 
London,  Richards.     256  S.     Sh.  6/. 

3512)  J.  B  a  b ,  Der  Mensch  auf  der  Bühne. 
Eine  Dramaturgie  für  Schauspieler.  3  Tle. 
in  1  Bd.  B.,  Oesterheld.  118,  133,  123  S. 
M.  8,00. 

3513)  M.  Buerger,  Dramaturgisches.  L.,  Mod. 
Verlagsbureau,     64  S.     M.  2,00. 

(Lessing.  —  Eine  Qoethe-Schlller-Dilogie.) 

3514)  W.  V.  Scholz,  Das  Drama:  Schaubühne  G, 

S.  387-90,  415/8,  442/8. 

3515)  id..  Der  Dramatiker  u.  d.  Bühne:  Tag 
N.  68. 

3516)  id.,  Theaterf ragen:  MünchnerNN.  N.188. 
(Siehe  LE.  12,  S.  1233.) 

(Dramatiker  u.  Theater.) 

3517)  H.  Faber  (H.  Goldschmidt),  Der  dra- 
matische Dichter  u.  seine  Zeit.  L.,  G.  Wi- 
gand.     63  S.     M.  1,00. 

3618)  W.  M  ü  1 1  e  r  -  E  b  e  r  h  a  r  d  ,  Bühnen-Not 
Beitrr.  zur  Entwickelg.  d.  draniat.  Schreib- 
form u.  damit  d.  Dramas  selbst.  B.,  Berliner 
Theaterverlag.    IG  S.    M.  1,00. 


3519)  E.  Sieburg,  Volk  u.  Drama.  Betrach- 
tungen z.  dtsch.  Theater  d.  Gegenw.  Progr. 
Herne.     37  S. 

3520)  A.  Stifter,  Über  d.  Beziehung  d. Theaters 
zum  Volke.    (=  N.  3187/8,  Bd.  6,  S.  195-200.) 

Einzelbetrach  hingen. 

3521)  H.  Heijermans,  Erstaufführungen : 
VossZg.  N.  493.     (Vgl.  LE.  13,  S.  27J/2.) 

3522)  K.  Falke,  Probleme  u.  Plastik  im  Drama: 
Wissen  u.  Leben  3,  N.  19.  (Siehe  LE.  12, 
S.  1565.) 

3523)  F.  Freksa,  Über  d.  Stil  d.  Dramas: 
AZg.  N.  17. 

3524)  P.  Friedrich,  Die  Stilform  d.  Dramas: 
Theater  1,  S.  299. 

3525)  G  r  u  m  i  0  ,  Gestaltung  im  Drama:  AZg. 
N.  15. 

3526)  Irenaeus,  Handwerk  und  Persönlichkeit 
im  Drama:  ib.  N.  20. 

3527)  A.  Kl  aar.  Die  Perspektive  d.  Zeit  im 
Drama:  VossZgB.  N.  24/5. 

3528)  Irenaeus,  Dramatische  Werte  d.  Farbe: 
AZg:  N.  37. 

3529)  J.  Tralow,  Dramatisch  u.  theatralisch: 
Theater  2,  S.  62/4. 

3530)  R.  Lothar,  Die  36  Motive  im  Drama: 
AZg.  N.  15. 

(Beh.  u.  a. :  G.  Polti.) 

3531)  H.  v.  Gumppenberg:  Der  letzte  Akt: 
PragerTBl.  N.  144.   (Siehe  LE.  12,  S.  1387/8). 

3532)  Emil  Herold,  Die  fünf  Akte.  Eine 
bühnentechn.  „Forderg."  in  ihrer  bist.  Ent- 
wickelg. :  Neue  Weg  (Lit.)  33,  S.  286/8. 

3533)  R.Lothar,  Die  Liebesszene:  Tag  N.  617. 

3534)  H.  Kienzl,  Der  Schuss  auf  d.  Bühne: 
Blaubuch  5,  S.  610/4. 

Einzelne  dramatische  Galtungen. 

3535)  R.  Schacht,  Die  Entwickelg.  d.  Theorie 
d.  Tragödie  in  Theorie  u.  Praxis  von  Gott- 
sched bis  Lcssing.  Diss.  München.  X,  84  S. 
(Weiteres  über  Tragödie  s.  N.  1392/7.) 

3536)  K.  Holl,  Zur  Gesch.  d.  Lustspieltheorie. 
Diss.     Heidelberg.     24  S. 

3537)  Homo,    Pantomime    u.    Drama:    AZg. 

N.  35. 

Kritik: 
Allgemeines.    (Vgl.  N.  1373-86  a.) 

3538)  F.  A  V  e  n  a  r  i  u  s  ,  Tageskritik :  Kw.  23«, 
S.  1/5. 

3539)  M.  Dessoir,  Theaterkritik.  (Aus:  Berl- 
TBl.): LE.  12,  S.  1755/7. 

3540)  P.  Ernst,  Die  Theaterkrisis  u.  d.  Kritik: 
Tag  N.  122. 

3541)  F.  Grcgori,  An  die  Theaterkritik:  Kw. 
24»,  S.  41/5. 

3542)  F.  Hopf,  Beitrr.  z.  Recht  d.  Theater- 
kritik.   Diss.    Erlangen.     1909.    88  S. 

Einzelne  Dramaturgen  und  Kritiker. 

3543)  A.  Kl  aar,    J.  Bayer:    NFPr.  N.  16329. 

3544)  R.  Stiassny,  Ein  dtsch.  Humanist 
J.  Bayer  (1827— 1910j:    DRs  143,  S.  438-44. 

3545)  J.  Bayer:   LE.  12,  S.  820. 

3546)  R.  Fellner  (1861—1910):  ib.  S.  1717. 


209 


IV,  4  a.    Geschichte  des  Dramas. 


210 


3547)  L.  Hevesi  (I84;j-1910).  |W.  Handl: 
Schaubühne  6,  S.  247-50;  L.  Hatvany: 
NRa.  L>1,  S.  564-71;  G.  Kirstein:  Kunst- 
chronik NF.  21,  N.  19;  Merker  1,  S.  445/6; 
weitere  Nekrologe  s.  LE.  12,  8.  \)4i  (Auf- 
sätze V.  A.  liettellieim  u.  M.  NeckerJI 

8548)  V.  K  I  e  m  p  e  r  e  r  ,  F.  Mamroth :  VossZg. 
N.  84.    (Siehe  LE.  12,  S.  868/!).) 

3549)  J.  Sprengler,  Mamroth,  d.  Theater- 
chronist: ÜdW.  3,  8.  564/6. 

.   (Zu  JBL.  1908/9,  N.  fiö'27.) 

3550)  L.  Steiner,  F.  Mauthner:  I) Arbeit.  9, 
S.  111/9. 

8551)  M.  Necker,  A.  Müller- Guttenbrunn: 
Karpathen  4,  S.  247-53. 

3552)  r.  Faust,  E.  Schlaikjer:  Bücherfreund 
14,  N.  19. 

3553)  Chr.  Tränckner,  E.  Schlaikjer: 
Christi  Welt.  24,  8.806-11. 

3554)  L.  Frankenstein,  A.  Seidl:  lUZg.  134, 

5.  1157. 

3555)  A.  V.  B  e  r  g  e  r  ,  Bei  L.  Speidels  Tod. 
(=  N.  223,  Bd.  2,  S.  87-91.) 

355G)  L.  H  e  V  e  s  i ,  L.  Speidel.  Eine  literar.- 
biograph.  Würdigg.  B.,  Meyer  &  Jessen. 
77  S.     M.  1,00. 

3557)  L.  Speidel.  [L.  Hatvany:  Panl,  S.62/4; 
K.  F.  Nowak:  AZg.  N.  35;  O.  Stoessl: 
Sturm  1,  N.  34;  H.  Wantoch:  Schaubühne 

6,  S.  959-62.1 

3557a)  L. Speidel,  Schriften.  Bd.1/3.  (=N.252.) 

18.  Jahrhundort: 

Allgemeines. 

3558)  F.  G  a  i  f  f  e  ,  Le  drame  eu  France  au 
18e  siecle.     Paris,  Colin.     600  S.     Fr.  10,00. 

Attfklärungszeit. 

3559)  J.  Teuwin,  T.  Ph.  Frhr.  v.  Gebier.  Progr. 
Tarnopol.  1908/9.  13.  21  S.  |[A.  B.:  ZReal- 
schulw.  35,  S.  702/3.]| 

3560)  F.  W.  Meisnest,  Die  Quellen  zu  Ch. 
F.  Weisses  Richard  III.:  Euph.  17,  S.  538-56. 

8561)  Wieland,  Poetische  Jugendwerke.  {= 
N.  216.) 

(S.  147  216:   Lady  .lohaiina  Gray.    —    S.  224-98:    Qe- 
mentinc  v.  Porretta.) 

Sturm  und  Drang. 

9562)  T.  Longo,  I  fratelli  neniici  nei  drammi 
di  Klinger  e  di  liCisewitz.     (=  N,  776.) 

3563)  C.  M  ü  1 1  e  r  -  R  a  s  t  a  1 1 ,  F.  M.  Klinger: 
HambCorrB.  N.  14. 

3564)  H.  Maync,  J.  M.  Lenz:  NJbbKlAltGL. 

25,  S.  613/6. 

(Rosanow,  F.  Blei,  E.  Levvy,  E.  Oesterheld.) 

3565)  E.  Oesterheld,  Der  arme  Dichter  Lenz 
u.  d.  neueste  Lenz-Lit.:  PrJbb.  139,  S.  156-62. 
(Rosanow,  G.  A.  Müller,  Ausgaben  v.  E.  Lewv,  (oester- 
held,  Blei.) 

3566)  F.  Bürschell,  Lenz  u.  seine  Komödien 
,Der  Hofmeister"  u.  „Die  Soldaten":  Ma.s- 
ken  5,  N.  17. 

3567)  E.  Glock,  Jakob  Lenz:  NRs.21,  S.  1314/6. 

3568)  id.,  J.  M.  R.  Lenz:  Xenien  3',  8.  276-86, 
337-49. 

3569)  W.  Stieda,  Ein  Brief  v.  J.  M.  R.  Lenz: 
BaltMschr.  69,  S.  240/6. 

3570)  J.  M.R.Lenz,  Gesamm.  Werke.  Her.  v. 
E.  Lewy.  (JBL.  1908/9,  N.  6610.)  |[Edw. 
Schröder:  GGA.  172,  S.  144-50,  786/8.]| 

.Tahresbcricbte  für  neuere  deatsohe  Literatargeeeliieltl« 


Komödiendichtung. 

3571)  L.  Mathar,  C.  (Joldoni  auf  d.  dt«ch. 
Theater  d.  18.  Jh.  Diss.  München.  218  8.  |[B. 
Wex:  DLZ.  32,  S.  1832/3  (mit  Berichtign.)]| 

3572)  G.  May,  Goldoni  u.  ein  Wiener:  Osterr- 
Rs.  24,  S.  304-6. 

(H.  V.  Loehner ) 

3573)  G.  Gugitz,  „Chantecler"  in  Wien :  Wiener 
Abendpost  N.  32.    (Siehe  LE.  12,  S.  1015). 

(Tierkomödle  1788  im  Kärtncrtorllu-nter.) 

19.  Jahrhundert: 
ZusaninienfassendeK. 

3574)  G.  Witkowski,  Das  dtsch.  Drama  d. 
19.  Jhh.,   in   seiner  Entwickele,  dargestellt. 

*  3.  durchgesehene  Aufl.    (=  AN&G.  Bd.  51.) 
L.,  Teubner.    IV,  166  S.     M.  1,00. 
3574  a)  H.Schnabel,  Da.skla.ss.  Drama:  Tat  2, 
8.350/6,  407-21. 

Zeitalter  der  Romantik: 

F.  Hölderlin. 

3575)  F.  Hölderlin,  Der  Tod  d.  E:mpedokle«. 
Für  eine  festl.  Aufführg.  bearbeitet  v.  W. 
V.Scholz.   L.,  In.sel-Verlag.   94  S.   M.  2,00. 

3575a)  W.  V.  Scholz,  Hölderlins  Tod  d.  Em- 
pedokles  als  Bühnenstück :  B&W.  1 2, 8. 1061 /3. 

H.  V.  Kleist: 

Charakteristiken. 

3576)  H.  E  u  1  e  n  b  e  r  g ,  H.  v.  Kleist:  Neue 
Weg  (Lit.)  39,  S.  13/6.  (Auch :  Schaubühne  6, 
S.  337-40.) 

3577)  Lu  Fritsch,  Kleist  u.  d.  Frauen:  Xenien 
3^  S.  19-27. 

3578)  R.  Kurtz,  Kleist  u.  d.  Literaturgesch.: 
SozMhh.  14,  S.  1577-83. 

3579)  A.  Luntowski,  Heinr.  v.  Kleist.  (= 
N.  242,  S.  137-60.) 

3580)  H.  Schultheiss,  H.  v.  Kleist  als  patrio- 
tischer Dichter:  ZDU.  24,  S.  790-906. 

3581)  Walter,  H.  v.  Kleist  u.  d.  polit.  Er- 
eignisse seiner  Zeit:  KonsMschr.  68,  S.  45-53. 

3582)  K.  Boermann,  Romantische  Einflüsse 
in  H.  v.  Kleists  Dramen:  KZEU.  59,  S.  447-58. 

3583)  Berthold  Schulze,  Das  Bild  als  Leit- 
motiv in  d.  Dramen  Kleists.    (=  N.  992.) 

3584)  J.  H.  Senger,  Der  bildl.  Ausdruck  in  d. 
Werken  H.  v.  Kleists.  (JBL.  1908,9  N.  2001.) 
|[0.  Fischer:  Euph.  17,  S.707/9  (ablehnend).]] 

Persönliche    Beziehungen. 

3585)  B.  Schulze,  H.  v.  Kleists  Verhältnis  zu 
Fichte  u.  Arndt:  PrJbb.  140,  S.  481-97. 

3686)  Ed.  Engel,  Goethe  u.  H.  v.  Kleist: 
HambFrBl.  N.  13. 

3587)  W.  Herzog,  Wilhelmine  v.  Zenge:  FZg. 
N.  146. 

3588)  R.  M  a  n  k  e  ,  H.  Kleists  erzgebirgische 
Reise.  Aus  seinen  Briefen:  Glückauf  29, 
S.  37/8,  68-70. 

Gesamtausgaben. 

3589)  Kleists  Werke.      Her.  v.  W.  Herzog. 

Bd.  2/3.    (Vgl.  JBL.  1908/9   N.  6655.)    L., 
Insel -Verlag.     505  S.;    521  S.     Je  M.  4,50. 
|[Anna  Brunnemann:  ZDU. 24,8. 806-1.1  J| 
XXI.  14 


211 


IV,  4  a.     Geschichte  des  Dramas. 


212 


3590)  Kleists  Sämtl.  Werke.  Her.  v.  A. 
Eloesser.  (JBL.  1908/9  N.  6654.)  |[R. 
Kurtz:  Schaubühne  6,  S.  1323/6.]| 

Amphitryon. 

3591)  E.  Frisch,  Amphitryon:  Schaubühne  6, 

S.  724/6. 

3592)  J.  Hart,  H.  v.  Kleists  Amphitryon. 
(Neuaufführg.):  Tag  N.  209- JO. 

Käthchen    von    Heilbronn. 

3593)  R.  Bastian,  Un  drame  mystique :  Ca- 
therine de  Heilbronn:    L'Oeuvre  2,  S.  73/4. 

3594)  S.  Rahmer,  Zum  100 jähr.  Bühnen- 
jubiläum des  , Käthchen":  Geg.  77,. S.  229-31. 

Penthesilea. 

3595)  H.  V.  Kleist,  Penthesilea.  Mit  Aqua- 
rellen V.  K.  Tuch.   B.,  Bard.   189  S.   M.  15,00. 

3596)  M.  Harden,  Penthesilea:  Zukunft  72, 
S.  384-408. 

3597)  W.  Herzog,  Penthesilea:  Schaubühne  6, 
S.  768-77,  810/8. 

3598)  A.  Pz.,  Zu  Penthesilea  u.  Manfred: 
TglRsB.  N.  208. 

(Schillersche  Anklänge  bei  Kleist-  —  Goethe  u.  Byron.) 

Prinz    vom   Homburg. 

3599)  R.  B  e  r  t  i  n  ,  Zu  einer  Stelle  in  Kleists 
, Prinzen  v.  Homburg".  Akt  HI,  1.  Anfang. 
(Dazu:  E.  Geissler:  ib.  S.  670/1;  ZDU.  24, 
S.  536/7,  813/4.) 

3600)  H.  V.  Wolzogen.  Kleists  Prinz  v.  Hom- 
burg.    (=  N.  262,  S.  55-87.) 

Zerbrochener  Krug. 

3601)  K.  Birk,  H.  v.  Kleist:  Der  zerbrochene 
Krug.  Ein  Beitr.  z.  Inszenierung  d.  Lust- 
spieles.    Prag,    Bellmann.     55  S.     M.  2,00. 

Kleistverehrung. 

3602)  S.  Rahmer,  Kleistdenkmal  u.  Kleist- 
forschung: Geg.  77,  S.  509-11. 

3603)  R.  Groeper,  Enthüllg.  d.  Kleistdenkmals 
in  Frankf.  a.  O.,  25.  Juni  1910:  ZDU.  24, 
S.  504-10. 

3604)  id.,  Kleistdenkmäler  im  19.  Jh.:  ib.S. 500/3. 

Th.  Körner.    (Vgl.  N.  2596/7.) 

3605)  Th.  Körners  Briefwechsel  mit  d.  Seinen. 
Her.  v.  Augusta  Weldler-Steinberg. 
(JBL.  1908/9  K  4861.)  |[0.  F.  Walzel: 
LE.  13,  S.  70/1  (ablehnend).]! 

3606)  J.  Struker,  Beitrr.  z.  kritischen  Würdigg. 
d.  draraat.  Dichtungen  Th.  Körners.  Diss. 
Münster.     116  S. 

Andere- 

3607)  E.  L.  Stahl,  J.  v.  Auffenberg  (1798—1857) 
u.  d.  Schauspiel  d.  Schillerepigonen.  (=  ThF. 
Heft  21.)    Hamburg, Voss.   X,  235  S.    M.7,00. 

3607a)  F.  Ilwof,  J.  G.  Fellinger,  d.  steirische 
Th.  Körner.     (=  N.  2599.) 

3608)  L.  Hirschberg,  Eine  bisher  ungedr. 
Übersetzung  v.  J.  G.  Regis:  ZBFr.  NF.  2, 
S.  193/7. 

(Proben  aus  altengl.  Schauspielen    Th.  Middloton.) 


Lustspieldichter. 

3609)  H.  Stolz,  K.  V.  Holtei:  Masken  5,  N.  25. 

3610)  R.  Auernheimer,  Kotzebue:  NFPr. 
N.  16577.     (Siehe  LE.  13,  S.  272/3.) 

3611/2)  G.  Stenger,  Goethe  u.  A.  v.  Kotzebue. 
(=  BreslBeitrr.  Heft  22.)  Breslau,  Hirt. 
VII,  176  S.     M.  4,40. 

3613)  S.  V.  Goriai'now,  A.  v.  Kotzebue  als 
literar.  Kommissar  d.  russ.  Regierung:  DR. 
352,  S.  371/7. 

3614)  R.  van  Rhyn,  Der  Eindruck  der  Er- 
mordung Kotzebues  in  Petersburg.  Nach 
unveröffentl.  diplomat.  Akten:  ÖsterrRs.  24, 
S.  428-31. 

3615)  K.  Glück,  Kotzebues  Rudolf  v. Habsburg- 
Drama.     Progr.     Lundenburg.     23  S. 

3616)  J.  Hahn,    Julius  v.  Voss.     (=  N.  .3032.) 
3616a)  G.  Ellinger,  J.  v.  Voss  (1768—1832): 

Vo.ssZgB.  N.  38. 

(Im  Anschluss  an  N.  3016.) 

3617)  E.  Frensdorff,  Verschollenes  u.  Un- 
bekanntes über  J.  V.  Voss:  Alt-Berlin  1909, 

N.  11. 

Zeitalter  des  Jungen  Deutschlands: 

Gr.  Büchner, 

3618)  M.  Hei  mann,    G.  Büchner:   NRs.  21, 

S.  1458-62. 

3619)  W.  Herzog,  Ein  revolutionärer  dtseh. 
Dichter  (G.  Büchner):    Freie  Volk  (Berlin) 

N.  31.     (Siehe  LE.  12,  S.  1682.) 
(Beh. :  Der  hessische  Landbote  ) 

3620)  G.  Büchner,  Gesammelte  Schriften. 
2  Bde.  Her.  v.  P.  Landau.  B.,  P.  Cassirer. 
254,  207  S.  M.  10,00.  |[Edw.  Schröder: 
ADA,  34,  S.  188/9  (ablehnend);  G.  Wit- 
kowski:    DLZ.  32,   S.  226/8.] | 

(1.  Biographie.  Dantons  Tod.  —  Leonce  u.  Lena 
Wozzeck.  —  Prosa  [Lenz],  —  Briefe.) 

3621)  id. ,  Dantons  Tod.  (Neuaufführg.  im  Ham- 
burger Thalia-Theater  in  der  Inszenierg.  v. 
L.  Jessner.)  |[H.Franck:  Kw.  23^  S.  91/4; 
id.:  SchL.ll,  S.  204/5;  A.  Sakheim:  Schau- 
bühne 6,  S.  551  2;  H.  Spiero:  HambFrBl. 
N.  104.]| 

Grabbe. 

3622)  R.  Hallgarten,  Neue  Grabbe-Forschgn.: 
LE.  12,  S.  1529-35. 

(Ausgaben.  —  O.  Nieten,  A.  Perger.) 

3623)  O.  Nieten,  Neue  Kunde  über  Grabbe. 
Nach  ungedr.  Briefen  Grabbes:  WestfMag. 
NF.  2,  S.  129-36. 

(Enth.  ungedr.  Briefe  von  Lucie  Grabbe.) 

3624)  R.  Warnecke,  Freiligrath  u.  Grabbe. 
(=  N.  .2649.) 

3625)  Sp.  Wukadinoviö,  Grabbe  contra 
Goethe:  BerlTBl.  N.  220.  (Siehe  LE.  12, 
S.  1234/5.) 

3626)  Grabbes  Werke.  Her.  v.  A.  Franz  u. 
P.  Zaun  er  t.  Krit.  revidierte  Ausg.  3  Bde. 
L.,  Bibliograph.  Institut.  76,  378  S.;  508  S., 
432  S.    M.  6,00. 

(1.  Biographic.  Gothland.  Seherz,  Satire,  Ironie  u. 
tiefere  Bedeutung.  —  2.  Hohenstaufen.  Hannibal. 
Marius  u.  Sulla.  —  ;i.  Don  Juan  u.  Faust.  Napoleon. 
Hermannsschlacht.    Shnkespearo-Manie.) 

3627)  R.  A.  B  e  r  m  a  n  n  ,  Grabbes  Hannibal. 
Eine  dramaturg.  Studie:  DTZ.  3,  N.  42. 


218 


IV,  4  a.    Geschichte  des  Dramas. 


214 


R.  Griepenkerl. 

3(528)  H.  Ulimann,  R.  Griepenkerl  (1810— 68): 

Kw.  23»,  S.  247/8. 
3(J20)  Ein  vergessener  Dichter:  VossZg.  N.  201. 

F.  Hebbel: 

Bibliographisches  und  Kritisches. 

8630)  H.  Wütschke,  Hebbel-Bibliographie. 
(=  VDBiblG.  Bd.  6.)  B.,  Bebra  Verlag.  V, 
163  S.  M.  8,00.  |[G.  Witkowski:  ZBFr. 
NF.  2B,  S.  196  (bemängelt  Abschnitt  2).]| 

3631)  id.,  F.  Hebbel  in  d.  zeitgenöss.  Kritik. 
(=- DLD.  N.  143.)  Ebda.  VI,  274  S.  M.4,50. 

3632)  K.  Fr  eye  u.  F.  Mein  ecke,  Hebbel-Lit.: 
ADA.  44,  8.  281-!»2. 

(1".  Zincke,  Walzel,  E.  Wnllber«,  Th.  Poppe.) 

Gesamtdarstellungen. 

3(533)  A.  Biese,  Hebbel  u.  Ludwig.  (=  N.  20, 
H.  14-77.) 

3634)  K.  Küchler,  F.  Hebbel.  Sein  Leben 
u.  seine  Werke.  Jena,  Costenoble.  334  S. 
M.4,00.  |[A.  M.  Wagner:  LCBl.  61,  S.  727/8.]| 

3635)  E.  K uh ,  F. Hebbel.  (=  N. 239a,  S.  189-296.) 

3636)  J.  Krumm,  Die  Tragödie  Hebbels.  (JBL. 
1908/9  N.  6726.)  |[F.  Zinkernagel:  Euph. 
18,  S.  218-24.]! 

3637)  H.  Schmidt,  Der  steigernde  Stil  in  d. 
Tragödie  F.  Hebbels.    Diss.    Leipzig.    75  S. 

3638)  A.  M.  Wagner,  Das  Drama  F.  Hebbels. 
(=  BAsth.  Bd.  13.)  Hamburg,  Voss.  XII, 
522  S.  M.  17,00.  |[Th.  Poppe:  DLZ.  32, 
S.  1574/5.JI 

3639)  F.  Lahnstein,  Das  Problem  d.  Tragik 
in  Hebbels  Frühzeit.  (JBL.  1908/9  N.  6728.) 
i[Chr.  Schrempf:  SüddMhh.  7\  S.  560/2; 
P.  Zincke:  Euph.  17,  S.  239-56  (ablehnend).]! 

3640)  O.  Walzel,  Hebbel-Probleme.  (JBL. 
1908/9  N.  6709.)  |[F.  Zinkernagel:  Euph. 
18,  S.  224-34.]| 

3641)  P.  Basti  er,  L'^sot^risme  de  Hebbel. 
Paris,  E.  Larose.  70  S.  Fr.  2,00.  |[A.  M. 
Wagner:  LBlGRPh.  32,  S.  12/4  („ein  be- 
schämendes Zeugni.s  von  Verständnislosig- 
keit").]| 

Charakteristiken. 

3642)  A.  V.  Berger,  Hebbel  u.  d.  mod.  Bühne. 
—  Hebbel  als  Erzieher.  (=  N.  3502,  S.  205-20.) 

3643)  O.  Ernst,  F.  Hebbel  als  dramat.  Dichter. 
(=  N.  227,  S.  129-94.) 

3644)  H.  Eulenberg,  Hebbels  Frauen:  Pro- 
pyläen N.  15.     (Siehe  LE.  12,  S.  702/3.) 

3645)  F.  Fürle,  Schiller  u.  Hebbel:  Grenzb. 
69»,  S.  414-26. 

3646)  K.  Küchler,  Hebbels  Bedeutg.  für  d. 
Gegenwart:  NatZgB.  N.  12. 

3647)  S.  Lublinski,  Der  Kampf  um  Hebbel: 
DMhh.  10,  S.  72/3. 

3648)  J.  Minor,  Der  Kampf  um  Hebbel:  NFPr. 
N.  16577. 

3649)  H.  V.  Pier,  Hebbel:  Bücherwelt  8, 
S.  6-11,  38-42,  50/3. 

3650)  Berthold  Schulze,  Ein  Beispiel  von 
Eückständigkeit  d.  Schulästhetik :  ZÄsth.  5. 
S.  597-600. 

(Gegen  J.  Sahrs  Aufsatz  über  Hebbel  u.  Körner.) 

3651)  O.    Trübe,      Hebbel     ein     Vorläufer 
Nietzsches?:  KonsMschr.  68,  S.  604/9. 
(Gegen  E.  Horneffer.) 


3652)  Jugendbriefe  L.SpeideU:  NFPr.  N.  16288. 
(Siehe  LE.  12,  S.  633.) 

(Betreffen  Hebbel.) 

Ästhetik  und  Philosophie. 

3653)  G.  Schmidt,  Der  Zusammenhang 
zwischen  F.  Hebbels  philos.  Anschauungen 
u.  seiner  Auffassung  v.  d.  tragischen  Dichtg. 
Progr.    Schwerin.    4".    22  S. 

3654)  H.  Heinrich,  Hebbels  Anschauungen 
über  d.  Komische  nach  ihren  bist.  Grund- 
lagen: ZÄsth.  5,  S.  408-41. 

Lokale  Beziehungen. 

3655)  M.  Urban,  Hebbel  in  Marienbad:  Wider- 
hall (Steyr)  1,  N.  1. 

3656)  K.  Küchler,  F.  Hebbel  im  Karneval: 
RhWestfZg.  N.  144. 

(In  Rom  u.  Paris.) 

3657)W.  Wimmersdorf,  F.Hebbel  u.  Wessel- 
buren:  Masken  5,  N.  25. 

3658)  Hilde  Engel-Mitscherlich,  In  F. 
Hebbels  Heimatlande:  VossZg.  N.  591. 

3659)  Hebbel  im  Jahre  1848.  Progr.  Wien. 
9  S.  |[R.  M.  Werner:  ZOG.  61,  8.  557/8  (ab- 
lehnend).]! 

Persönliche  Beziehungen. 

3660)  F.  Hebbel  als  Vater.  Aus  seinen  Briefen 
u.  Tagebüchern:   Lese  1,  S.  152/4. 

3661)  Christine  Hebbel  (1817—1910).  A.  v. 
Berger:   Rampe  1,    S.  37-40;    id.:  NFPr. 

I.  Juli;  A.  Bettelheim:  AZg.  N.  28; 
P.  Bornstein:  MünchenerNN.  N.  302;  J. 
Hennings:  Xenien  3S  S.  72/5;  H.  Klam- 
mer: PrJbb.  141,  S.  288-99;  R.  Specht: 
Merker  1,  S.  790/4;  A.M.Wagner:  SchL. 

II,  S.  265/7;  R.M.Werner:  FZg.  N.  179; 
Zeit  N.  2789;  W.  Wimmershof:  Lese  1, 
N.16;  K.Zeiss:  Woche  12,  N. 29 ;  NTh Alman. 
22,  S.  176/7;  vgl.  auch  LE.  12,  S.  1552/3.! 

3662)  E.  Wölbe,  L.  A.  Frankl,  der  Dichter  u. 
Menschenfreund.    (=  N.  2729.) 

3663)  J.  Hennings,  Elise  Lensing:  Xenien  3', 
S.  11/7. 

3664)  A.  Seilmann,  F.  Hebbel  u.  Kl.  Groth. 
(=  N.  2709.) 

Briefe. 

3665)  R.M.  We  r  n  e  r,  Aus  Hebbels  Frühzeit:  NFPr. 

N.  16336,  J6480.   (Siehe  LE.  12,  S.  864,  1682.) 

(üngfdr.  Briefe  an  J.  Franz  1835.) 

3666)  L.  Gurlitt,  Ein  uugedr.  Brief  F.  Hebbels 
an  den  Landschaftsmaler  Louis  Gurlitt: 
ÖsterrRs.  23,  S.  4.S-50. 

3667)  Ein  ungedr.  Hebbel-Brief:    DZg(Berlin). 

N.  41.    (Siehe  LE.  12,  S.  864/5.) 
(An  die  Berliner  Intendantur.) 

Jugenddichtung.   (Vgl.  N.  2706-11.) 

3668)  P.  Bornstein,  Eine  unbekannte  Jugend- 
dichtg.  F.  Hebbels:  N&S.  133,  S.  0-19. 

(Dciä  Greise.''  Traum ) 

3669)  W.  Ehlers,  Des  Greises  Traum.  Eine 
bisher  unveröffentlichte  .(Vrbeit  F.  Hebbels: 
TglRsB.  N.  HO. 

Judith. 

3670)  P.  Bornstein,  Zur  Berliner  üraufführg. 
V.  Judith.  Zwei  ungedr.  Briefe:  VossZg.  N.  145. 

14' 


215 


IV,  4  a.     CTeschichte  de»  Dramas. 


216 


3671)  P.  Bonistein,  Die  erste  Aufführung  d. 
Judith  in  Berlin:  VossZg.  N.  145.  (Siehe 
LE.  12,  S.  1092/3.) 

(Briefe  von  der  Crelinger  an  Amalie  Schoppe  u.  v. 
W.  Alexis  an  d.  Crelinger.) 

3672)  M.Harden,  Judith:  Zukunft  71,  S.  11-34. 

3673)  P.  A.  M  erb  ach.  Auch  eine  Judith- 
Parodie:  Schaubühne  6,  S.  867-70. 

(J.  Grosses  Vorsbearbeitung.    1868.) 

3674)  E.  Wallberg,  Hebbels  Stil  in  seinen 
ersten  Tragödien  „Judith"  u.  „Genoveva". 
(JBL.  1908/9  N.  6789.)  |[P.  Zincke:  Euph. 
17,  S.  449-54.]  I 

3675)  F.  Wünsche,  Hebbels  Judith.  Progr. 
Tetschen.  1909.  24  S.  |[R.  M.  Werner: 
ZOG.  61,  S.  557/8  (ablehnend).]] 

3676)  Hebbel,  Judith  (Neuaufführung  im 
Deutschen  Theater  in  d.  Inszenierung  v.  M. 
Reinhardt).  |[Gertrud  Prell  witz:  PrJbb. 
141,8.164-72;  S.  Jacobsohn:  Schaubühne 
6,  S.  224/8;  S.  Kali  seh  er:  Sturm  J,  N.  3.]] 

Genoveva. 

3677)  L.  Gorm,  Die  Technik  d.  Genoveva- 
dramen.    (=  N.  721.) 

(Maler  MüUer,  Tieck,  Hebbel,  Ludwig.) 

3678)  R.  Meszlöny,    F.  Hebbels  Genoveva. 

(=  N.  722.) 

3679)  J.  Bab,  Der  allergläubigste  Judas:  Schau- 
bühne 6,  S.  1283/9. 

(Golo.) 

3680)  Hebbel,  Genoveva  (Neuaufführung  im 
Neuen  Schauspielhaus).  |[S.  Jacob  söhn: 
Schaubühne  6,  S.  1232/4;  W.  Rath:  TglRsB. 
N.  248.]  I 

3681)  A.  V.  Mensi,  Hebbels  Genoveva.  NeU' 
aufführung  in  München:   AZg.  N.  52. 

Maria  Magdalena. 

3682)  P.  Zincke,  Die  Entstehungsgesch.  v. 
Hebbels  Maria  Magdalena.  (=  PragDSt. 
Heftl6.)  Prag,Bellmann.Vni,100S.  M.3,75. 
1[F.  Zinkernagel:  Euph.  18,  S.  238/9  (ab- 
lehnend); A.V.Weilen:  ASNS.125,  S.  242/3.]| 

D  i  a  m  a  n  t.     Juli  a. 

3683)  Emmy  Seckel,  Hebbel  als  Lustspiel - 
dichter:  Neue  Weg  (Lit.)  39,  S.  272/5. 

(Diamant.) 

3684)  P.  C  o  b  b  ,  Hebbels  Julia  a  forerunner 
of  the  mod.  drama:  Studies  in  Philology 
(Univ.  of  North  Carolina)  5. 

Agnes  Bernauer.     Steinwurf. 

3685)  Hertha  Rossow,  Eine  Vorstufe  zu 
Hebbels  Agnes  Bernauer:  Neue  Weg  (Lit.) 
39    S.  99-102. 

3686/7)  P.  Bornstein,  F.  Hebbels  „musikal. 
Drama":  Ein  Steinwurf.  Mit  e.  Briefe  A. 
Rubinsteins:  VossZgB.  N.  2.  (Vgl.  auch  ib. 
N.  3. 

D  e  m  e  t  r  i  u  8. 

3688)  F.  Hebbels  Demetrius.  Vollendet  v.  O. 
Harnack.  (=  Cottasche  Handbibl.  N.  161.) 
St.,  Cotta.    130  S.    M.  0,50. 

3689)  P.  M,  Carrd,  Das  tragische  Problem  im 
„Demetrius"  bei  Schiller  u.  Hebbel:  ZDU. 
24,  S.  580/7. 

Metrisches  siehe  N.  1437/9. 


0.  Ludwig. 

3690)  A.Biese,  Hebbel  u.  Ludwig.  (=  N.  3633.) 

3691)  E.  K u h ,  O.  Ludwig.  (=  N.  239 a,  S.  386-415.) 
(Shakespeare-Studien.) 

3692)  J.  Lewin sky,  Gespräche  mit  O. Ludwig. 
(=  N.  3505,  S.  68-98.) 

3693)  O.  Ludwig,  Der  Erbförster.  Edited  by 
M.O.Steward.  New  York,  Holl.  XLVHI, 
159  S.     35  c. 

3694)  K.  Reuschel,  Über  eine  Stelle  aus  O. 
Ludwigs  Erbförster:   Euph.  17,  S.  666/7. 

3695)  0.  Walzel,  Briefe  an  O.  Ludwig:  B&W. 
12,  S.  975-88. 

(Zur  Bühnengesch.  d.  „Erbförsters"  u.  d.  „Makkabäer".) 
3695a)  Expeditus  Schmidt,  In  0.  Ludwigs 
Heimat:   ÜdW.  3,  S.  387/8. 

Andere. 

3696)  F.  Mittelmann,  A.  E.  Brachvogel  u. 
seine  Dramen.  (=  Teutonia  Heft  14.)  L., 
Avenarius.  XVIII,  209  S.  M.  5,00.  |[LCB1. 
62,  S.  963/4.]I 

3697)  M.  Kniepen,  Annette  v.  Drostens  dramat. 
Tätigkeit.     Diss.     Münster.     104  S. 

3698)  M.  Preitz,  G.  Kellers  dramat.  Bestrebgn. 
(JBL.  1908/9  N.  6817.)  l[Hedwig  Bleuler- 
Waser:  DLZ.  31,  S.  1669-74;  O.E.  Walzel: 
ADA.  34,  S.  96-103.]i 

3699)  E.  Isolani:  R.  Benedix  (1811  —  1873): 
NThAlman.  22,  S.  61/9. 

3700)  G.  Raeder  (1810—1868):  ib.  22,  S.  136/7. 

Drama  in  Österreich: 

E.  V.  Bauernfeld. 

3701)  O.  Blumenthal,  Bauernfeld-Erinnergn. 

(=  N.  3501,  S.  41-50.) 
3701'a)  L.  Speidel,  E.V.  Bauernfeld.  (=  N.  252, 
Bd.  1,  S.  282/7.) 

F.  GriUparzer: 

Biographien    und   Charakteristiken. 

3702)  W.  Kosch,  GriUparzer  im  Lichte  d.  jüng- 
sten Internat.  Forschung:  DLZ.  32,  S.  133-40. 
(A.  Ehrhard,  E.  J.  Williamson,  GriUparzer- Jahrbuch, 
A.  Sauer.) 

3703)  A.  Ehrhard,  F.  GriUparzer.  Sein  Leben 
u.  seine  Werke.  Übersetzt  v.  M.  Neck  er. 
2.  umgearb.  AuH.  München,  Beck.  VIII, 
535S.  M.7,50.  |[E.  Homer:  LE.13,S.936/7.]! 

3704)  O.  Crusius,  Grülparzer  u.  d.  antike 
Bühne:  Philologus  69,  N.  1. 

3705)  M.  Puttmann,  GrUlparzer  u.  d.  Musik. 
(=  MusMag.  Heft  31.)  Langensalza.  23  S. 
M.  0,30. 

3706)  E.Reich,  GriUparzer  als  Politiker.  (= 
N.  249,  S.  342/9.) 

3707)  F.  C.  De  Walsh,  GriUparzer  as  a  poete 
of  nature.  (Columbia-Univ.  Public.)  XVII, 
95  S. 

3708)  E.  J.  Williamaon,  Grülparzers  attitude 
toward  romantism.  Diss.  Chicago,  Univ. 
Press.     76  S. 

Persönliche    und    örtliche    Be- 
ziehungen. 

3709)  L.  Speidel,  Grülparzer  u.  Kathi  Fröh- 
lich.   (=  N.  252,  Bd.  2,  S.  52-61.) 

3710)  P.  G.  A.  Busse,  GriUparzer  u. Napoleon: 
JbGrillpGes.  19,  S.  39-60. 


217 


IV,  4  a.    GeHchicbte  de»  DramaM. 


218 


3711)  lt.  (Iragger,  Ein  Brief  CJrillparzere  an 
M.  Riedl:  Jb(}rillpGe8.  19,  S.  29Ü/2. 

3712)  Schlögl  u.  Grillparzer:  Heimgarten  34, 
N.  10. 

3713)  E.  Reich,  Grillparzer  u.  Schreyvogel. 
(==  N.  249,  S.  :{;{4-41.) 

3714)  A.  Sauer,  Grillparzer  u.  Wien:  üsterrRs. 
22,  S.  i;r2-57. 

Werke. 

3715)  A.  V.  Berger,  Das  Szenische  bei  Grill- 
parzer: .IbGrillpGes.  19,  S.  29-38. 

3716)  J.  Volkelt,  Die  Psychologie  d.  Liebe 
in  Grillparzers  Dramen:    ib.  S.  1-28. 

3717)  A.  V.  Berger,  Ungeschriebene  Grillparzer- 
Dramen.     (=  N.  3502,  ö.  191-225.) 

(Pläne  u.  Motive.) 

3718)  Grillparzer»  Werke.  Kritische  Ausg. 
Her.  V.  A.  .Sauer.  Bd.  1.  Wien,  Gerlach 
&  Wiedling.  CXH,  481  S.  M.  7,20.  |[E. 
Hörn  er:   LE.  13,   S.  934/6.]] 

3719)  id.,  Werke.  Bd.  3/4.  Her.  v.  0.  Rommel. 
(=  N.  202,  Bd.  15,  20.)  Teschen,  Prochaska. 
236,  182  S.     M.  2,00. 

(Bd.  8.  Selbstbiographie.  -  Bd.  4.  Sappho,    Des  Mcere.s 
u.  der  Liebe  Wellen.) 

3720)  A.  Sauer,  Ein  Prager  Roman  als  Quelle 
z.  , Ahnfrau":  DArbeit.  9,  S.  328-30. 

3721)  Marie  Steiger,  Grillparzers  Alfred  d. 
(irosse  u.  die  Zeitgeschichte :  Euph.  17, 
S.  149-52. 

3722)  F.  Roseiiberg,  Zur  Quelle  von 
Grillparzers  „Ein  treuer  Diener  seines 
Herrn".  (=  N.  779.  Vgl.  auch  ASNS.  124, 
S.  151.) 

3723)  H.  Schi c kinger,  Beziehgn.  zwischen 
Grillparzers  u.  M.  L.  Schleifers  Hannibal 
u.  Scipio:  ZOG.  61,  S.  216-21. 

3724)  E.  Lambert,  Eine  Untersuchg.  d.  Quellen 
d.  „Jüdin  V.  Toledo".     (=  N.  779a.) 

3725)  F.  Grillparzer,  König  Ottokars  Glück 
u.  Ende.  Edited  by  C.  E.  Eggert.  New 
York,  Holl.     LV,  184  S.     60  c. 

3726)  W.  E.  Collinson,  A.  M.  Körner  and 
L.  A.  Tri  ehe  1,  Notes  on  Grillparzer's 
„König  Ottokars  (tlück  u.  Ende":  MLR.  5, 
S.  454-72. 

3728)  W.  Paetow,  Der  König  v.  Samarkand. 
Grillparzers  „Traum  ein  Leben"  als  Oper: 
TglRsB.  N.  73. 

3729)  H.  Jhering,  Sappho:  Schaubühne  6, 
S.  891/3. 

F.  Halm. 

3730)  A.  V.  Berger,  F.  Halm.  (=  N.  223, 
Bd.  1,  S.  226-38.) 

3731)  E.  Kuh,  F.  Halm.  (=  N.  239a,  S.  69-141.) 

3732)  H.  Schneider,  F.  Halm  u.  d.  span. 
Drama.  (JBL.  1908/9  N.  6848.)  |[W.  v. 
Wurzbach:   LE.  12,  S.  1613/5.]| 


3733)  F.  Halm8  Werke.  AuHwahl  in  4  TIn. 
Her.  V.  R.  Fürst.     (—  N.  208.) 

(Bd.  1:  Biographie,  (iedicbte.  OrlwldlH  Adept. 
Camoens.  Iraelda  Lambertazzi  —  Bd.  2:  König  u. 
Bauer.  Sohn  der  Wildnis.  Verbot  u.  Befehl.  Fc-chter  v. 
Ravenna.    Wildfeuer.    BeKum  .Somru.    König  Wamba) 

3734)  H.  Petersen,  F.  Halm«  „Der  Fechter 
V.  Ravenna".     DisH.     Marburg.     98  8, 

8735)  R.  Fürst,  Die  Bacherl-Affftre.  Ein 
Theaterskandal  aus  dem  Nachmärz:  VossZg. 

N.  219. 

Andere. 

3736)  L.  Jellinek,  Uffo  Horns  dramat.  Nach- 
lass:  MVGDB.  47,  8.  461-532. 

3737)  O.  Hellmann,   J.  Chr.  Frhr.  v.  Zediitz. 

(=  N.  2636.) 

Yolkstflmliches  Drama  in  Österreich: 

Ältere  Zeit. 

3738)  A.  Bäuerle,  Ausgewählte  Werke.  Bd.  1. 
(=  N.  202,  Bd.  14)  Teschen,  Prochaska. 
1909.     XX,  165  S.     M.  0,85. 

(Die  Bürger  in  Wien.  Aline  oder  Wien  in  einem 
anderen  Erdteile.) 

3739)  J.  A.  Gleich,   Ausgew.  Werke.    Bd.  1. 

(=  N.  202,  Bd.  16.)  Ebda.  XXX,  167  S. 
M.  1,00. 

(Die  Musikanten  am  Hohen  Marlct.  —  Ydor.  —  Die 
weissen  Hüte) 

3740)  J.  Newald,  Ein  Halbvergessener:  Kultur 
11,  S.  463/8. 

(A.  Langer.) 

3741)  A.  Langer  u.  D.  Kaiisch,  VomJuristen- 
tage  oder  Ein  Berliner  in  Wien.  Her.  v. 
E.  Weiland.  (=  ÜB.  N.5176.)  L.,  Reclam. 
16».     39  S.    M.  0,20. 

3742)  J.  Lewinsky,  Ein  Besuch  bei  Nestroy. 
(=  N.  3505,  8.  187/8.) 

3742a)  L.  Speidel,  J.  Nestroy.  H  N.  252, 
Bd.  1,  S.  128-35.) 

3743)  J.  Nestroy,  Ausgew.  Werke.  Her. 
v.  O.  Rommel.  Bd^  1.  (=  N.  202, 
Bd.  18.)  Teschen,  Prochaska.  XXXVI, 
176  8.    M.  1,00. 

(Der  Unbedeutende.  —  Freiheit  in  Krähwinkel.) 

L   Anzengruber. 

3744)  K.  Bienenstein,  L.  Anzengruber:  Mitt- 
Volksbibl.  S.  3-10. 

3745)  0.  lernst,  Anzengruber  der  Tendenz- 
dichter.   (=  N.  227,  S.  27-74.) 

3746)  A.  Bettel  he  im,  E.  Juch  u.  d.  Freundes- 
kreis d.  „Anzengrube":  WIDM.  108,8.757-71. 

3747)  H.  Kienzl,  L.  Anzengruber  f  1889: 
Arena  b\  S.  538-45. 

3748)  H.Meister,  Anzengruber  u.  das  Theater: 
Wage  13,  N.  34/5. 

3749)  R.  Tyrolt,  Erinnefgn.  an  Anzengruber: 
NFPr.  N.  16302. 

3750)  A.  Bettelheim,  Der  Pfarrer  v.  Kirch- 
feld: ib.  N.  16596.    (Vgl.  LE.  13,  8.  347/8.) 


219 


IV,  4  a.     Geschichte  des  Dramas. 


220 


2.  Neueres  Drama. 

Gesamtdarstellnngen  N.  3751.  —  Historisches  Drama  und  Tragödie  N.  3753.  —  Lustspiel-  und  Komödiendicliter 
N.  3774.  —  Modernes  Drama:  Allgeroeines  N.  3781.  —  Einzelne  Dramatiker  (Galenberg,  Hartleben,  6.  Hauptmann,  Hofmannsthal, 
Schmidtbonn.  Schnitzler,  Wedekind  und  andere)  N.  3794.  —  Frauendichtnng  N.  3860.  —  Sammelbesprechnngen  N.  3862.  — 
Volkstümliches  Drama  N.  3864.  —  Kinder-  und  Puppenspiel  N.  3872.  —  Ausländisches  Drama  in  Deutschland:  Antike 
(Sophokles)  N.  3875.  —  16.  Jahrhundert:  Shakespeare  N.  3884.  —  17.  und  18.  Jahrhundert  (Calderon,  Moliere,  Beaumarchais) 
N.  3937.  —  19.  Jahrhundert  (Byron,  Shaw,  Wilde,  Maeterlinck,  Rostand,  Annunzio,  Björnson,  Ibsen,  Strindberg,  Tolstoi)  N.  3947. — 


GesamtdarstelliingeD. 

3751)  L.  Melitz,  Führer  durch  d.  Schauspiel 
d.  Gegenwart.  Die  dramat.  Werke  d.  Gegen- 
wart, ihrem  Inhalt  nach  wiedergegeben.  B., 
Globus- Verlag.     III,  223  S.     M.  1,00. 

3752)  Beruh.  Stein,  Kathol.  Dramatiker  d. 
Gegenwart.  Eavensburg,  Alber.  1909.  X, 
627  S.  M.  7,00.  |[J.  Sprengler:  Hoch- 
land 7  ^  S.  232/6  (Eine  dramat.  Anthologie).] | 

Historisches  Drama  und  Tragödie. 

(Vgl.  N.  1392/8.) 

Allgemeines. 

3753)  K.  H  o  f  f  m  a  n  n  ,  Hist.  Dramen  als 
Tragödien  d.  mod.  Problems:  Tat  1,  S. 634-45. 

Einzelne  Dramatiker. 
A.    F  i  t  g  e  r. 

3754)  K.  Bienenstein,  Eine  Erinnerung  an 
A.  Fitger:  Niedersachsen  15,  N.  9. 

(Vier  Briefe  Fitgers  an  Bienenstein.) 

3754a)  W.  Kropp,  A.  Fitger:  Geg.  78,  S.  563/5. 

G.    Frey  tag.    (Siehe  auch  N.  3109-17.) 

3755)  M.  Tichoff,  Studien  zu  Freytags 
Trauerspiel  „Die  Fabier\     Diss.     L.     77  S. 

E.  G  ei  bei.     (Siehe  N.  2671/7.) 

M.  Greif.    (Vgl.  N.  2678-80.) 

3756)  M.  Greif,  Agnes  Bernauer,  d.  Engel  v. 
Augsburg.  Vaterland.  Schauspiel.  4.  verb. 
Aufl.     L.,  Amelang.     80  S.     M.  1,00. 

W.  H  e  n  z  e  n. 

3757)  W.  Henzen  (1850—1910):  LE.  13,  S.  151. 

3758)  J.  Prölss,  Erinnergn.  an  W.  Henzen: 
LTBl.  N.  283,  285.    (Siehe  LE.  13,  S.  273.) 

P.  Heyse.    (Vgl.  N.  3256-68.) 

3759)  A.  V.  Berger,  P.  Heyse  als  Dramatiker: 
NFPr.  N.  16  366  (LE.  12,  S.  1009). 

3760)  V.  Kl  em  per  er,  P.  Heyse  als  Dramatiker: 
Theater  1,  S.  296/8. 

3761)  H.  Spiero,  P.  Heyse.  Der  Dichter  u. 
seine  Werke.    (=  N.  2684.) 

(y.  17-34,  84-9():  Dramen.) 

3762)  P.  Heyse-Nummer:  DBühne  2,  N.  5. 

(Mit  Beitrr.   v.  P.  Heyse  [Der  Autor  auf  d.  Probe), 
G.  W.  Peters,  H.  Landsberg.) 

3763)  J.  Minor,  Heyse-Feier  im  Burgtheater: 
ÜsterrRs.  2^  S.  476/7. 

(Ehrenschulrton.    —   Frau   Lukrezia.    —    Tochter   der 
Semiramis.) 

W.  K  i  r  c  h  b  a  c  h.     K.  K  ö  s  t  i  n  g. 

3764)  Marie  Luise  Becker  u.  K. 
V.  L  e  V  e  t  z  o  w ,  W.  Kirchbach  u.  seine 
Zeit.    (=-  N.  2476.) 


3765)  K.  Kösting  (1842—1907).  (Vgl.  JBL. 
1908/9  N.  6925/6.)  |Chr.  Gaehde:  LE.  12, 
S.  1364/7;  S.  Lublinski:  DMhh.  10, 
S.  337-40  („Ein  gescheiterter  Dichter  d. 
19.  Jh.);  H.  Siemar:  HambCorr.  N.  36 
(Siehe  LE.  12,  S.  703/4.)| 

H.  A.  Krüger.     Alb.  L  i  n  d  n  e  r. 

3766)  E.    Kamm  erhoff,     H.    A.    Krüger. 

(=  N.  3198.) 

(S.  83-112:  Dramen.) 

3767)  J.  E.  Poritzky,  Der  Dichter  d.  Blut- 
hochzeit. Ungedr.  Briefe  A.  Lindners: 
Zeitgeist  N.  17. 

(An  seine  Braut  Ida  Brand.) 

J.  V.  W  i  d  m  an  n. 

3768)  J.  Steiger,  J.  V.  Widmann:  W&L.  3, 
N.  21. 

3769)  Th.  Schwabe,  Ein  Besuch  bei  Wid- 
mann in  Bern:  VossZgB.  N.  12. 

3770)  J.  Minor,  Widmann-Abend  (im  Burg- 
theater) :  ÖsterrRs.  25,  S.  78-80. 

(Lysanders  Mädchen.  —  Der  greise  Paris.) 

E.  V.  Wildenbruch. 

3771)  S.  Rahm  er.  Zum  Todestage  E.  v.  Wilden- 
bruchs. Dichtung  u.  Musik.  Mit  e.  Briefe 
Wildenbruchs:  Geg.  77,  S.  50/2. 

3772)  H.  Spiero,  E.v.Wildenbruch.  (=  N.  253, 
S.  36-44.) 

3773)  0.  Tüselmann,  E.  v.  Wildenbruch  in 
Burg.     Progr.     Burg.     16  S. 

3773a)  E.  v.  Wildenbruch,  Blätter  vom 
Lebensbaum.     (=  N.  261.) 

Lustspiel-  und  Komödiendichter. 

3774)  F.  Rendle,  Turgenjew  u.  Otto  Ernst: 
LE.  12,   S.  1200/1.     (Dazu    O.  Ernst:   ib. 

S.  1496/7.) 

(„Jugend  V.  heute"  u.  „Väter  u.  Söhne".) 

3775)  F.Blei,  H.Essig:  Schaubühne 6,  S. 919-22. 

3776)  R.  Treu,  E.  Gott:   DMhh.  10,  S.  395/7. 

3777)  E.  Gott,  Gesammelte  Werke.  3  Bde. 
Her.  v.  R.  Wo  er  n  er.     (=  N.  207.) 

3778)  H.  Franck,  O.  Hinnerk:  Neue  Weg 
(Lit.)  39,  S.  587/9. 

3779)  A.  R.-E.,  E.  Rosenow  (1871—1904): 
DNekr;  13,  S.  360/2. 

3780)  W.  Handl,  Moderne  Komödien:  NRs.  21, 
S.  J  596/9. 

(E.  Reinmann,  W.  Lutz,  H.  Essig.) 

Modernes  Urania: 

Allgemeines  u.  Gesamtdarstellungen. 

3781)  R.  F.  Arnold,  Das  moderne  Drama. 
(JBL.  1906/7  N.  5225;  1908/9  N.  6890.) 
|[J.  Sprengler:  ALBl.  19,  S.  175/6.  (Mit 
Berichtiggn.)]! 


221 


IV,  4  a.    Geschichte  des  Drama«. 


222 


3782).  O.  Doell,  Die  Entwickig.  <\.  naturaÜHt. 
Form  im  jüngstdeutschen  Dnimii  (18H(>— !)Ü). 
(=  N.  1H33.)  |[M.  K(och):  LCHl.  H.  993 
(ablehnend);  U.  St.:  ZBKr.  NF.  2i\  S.  19ü 
(ablehnend);  R.Petsch:  DLZ.31,  S.  17()7/8.]| 

3783)  ().  E.  L  e  .s  a  i  n  g ,  Die  neue  Form. 
(=  N.  13:{;ia.) 

3784)  W.  Weygandt,  Abnorme  Charaktere  in 
d.  dramat.  Lit.  Hamburg,  Voss.  \7'2  S. 
M.  2,50. 

(Sliakespearo.  —  (Joolhc.  ~  Ibsen.  —  Hiiiiptinann  ) 

3785)  A.  Bartels,  Da.s  mod.  Drama:  D.Schrift- 
tum, April. 

3786)  H.  Lilienfein,  Braucht  unser  Drama 
eine  neue  Romantilf?:  AZg.  N.  22. 

3787)  Gertrud  l'rellwitz,  Die  Entwickig.  d. 
mod.  Dramas:  KonsMschr.  67,  S.  69-78, 
815/9,  920/7. 

3788)  ().  Trübe,  Dns  mod.  Drama  im  Licht 
d.  christl.  Weltanschauung:  (leisteskampf  d. 
Geg.  S.  247-60. 

3789)  L.  Feucht  wanger,  Das  Heldische  im 
mod.  Drama:   Neue  Weg  (Lit.)  39,  S.  243/6? 

3790)  E.  Werner,  Die  Mundart  im  mod.  dtsch. 
Drama:  Quickborn  9,  N.  2. 

3791)  W.  Bloem,  Vom  Elend  u.  Sterben  d.  dtsch. 
Dramas:  AZg.  N.  4,  18.  (Dazu  Äusserungen 
V.  P.  Heyse,  A.  Bettelheim:  ib.  N.  7; 
L.  Fulda,  H.  Eulenberg,  O.  Falcken- 
berg:  ib.  N.  ö;  F.  F  r  e  k  s  a  :  ib.  N.  9; 
J.  V.  Wert  her,  G.  Stollberg,  Homo 
[Literar.  Theater]:  ib.  N.  11;  E.  v.  Mayer: 
ib.  N.  12;  J.  Hart:  ib.  N.  15/6;  L.  Börne: 
ib.  N.  16.)     (Vgl.  LE.  12,  S.  953/4.) 

3792)  K  Weiss,  Der  Verfall  d.  Dramas: 
Münchener  Woche  1,  N.  6. 

3793)  J.  Tralow:.Es  gibt  keine  Dramatiker 
mehr:  Theater  1,  S.  432/4. 

Einzelne  Dramatiker: 
H.  Bahr. 

3794)  O.  M.  Fontana,  Über  H.  Bahr:  Neue 
Weg  (Lit.)  39,  S.  90/2. 

3795)  J.  Hart,  Der  Krampus  (Neuaufführung 
im  Berliner  Schauspielhaus):  Tag  N.  245. 

P.  Ernst. 

379«)  K.  Scheff  ler,  Der  Dramatiker  P.  Ernst: 
Tag  N.  31.     (Siehe  LE.  12,  S.  862/3.) 

3797)  P.  Ernst,  Ninon  de  Lenclos.  Trauer- 
spiel in  drei  Aufzügen.  L..  Insel- Verlag. 
V,  66S.  M.  2,00.  |fH.  Friedemann:  LE.  13, 
S.  145  6.]i 

3798)  Homo,  Ninon  de  Lenclos:  AZg.  N.  37. 

(V.  Krnst  n.  d.  Reliofdrnina.) 


H.  E  u  1  e  n  b  e  r  g. 


3799)  H.  Eulenberg.  jO.  M.  Font  an  a:  Neue 
Weg  (Lit.)  39,  S.  30/3;  H.  Franck:  Königsb- 
AZg.  N.10;K.Martens(=N.243,S.173-«2); 
H.Stolz:  DüsseldGenAnz.  N.  94  (LH  12, 
S.  1239);  H.  Wantoch:  Merker  1,  S.  553/7.1 

3800)  H.  Eulenberg,  Der  natürliche  Vater. 
( Auf  f  ührg.  im  Deutschen  Theater).  |F.  D  ü  s  e  1 : 
Kw^  23«,  S.  263/5;  A.  Eloesser:  LE.  12, 
S.  723/5;  S.  Jacobsohn:  Schaubühne  6, 
S.  83/6;  F.  Poppenberg:  Türmer  12', 
S.  935/6.1 

3801)  H.  Wantoch,  Der  „natürliche  Vater" 
als  Rolle:  Neue  Weg  (Lit.)  19,  S.  565/7. 


3801a)  H.  Eulenberg,  Schattenbilder. 
(=  N.  228.)  |(F.  Braun:  NRs.  21,  S  875/7; 
H.  Landsberg:  AZgN.24;  K.H.Maurer: 
LE.  12,  8.  J745/9;  F.  Poppenberg:  Schau- 
bühne 6,  8.  947-50.]| 

L.  F  u  1  d  a. 

3802)  L  Fulda,  Herr  u  Diener.  Hchau»im»l 
in  drei  Aufzügen  (mit  Benutzg.  e.  Idee 
d.  Bandello).  St.,  Cotta  Nachf.  l-f^S  8. 
M  2,00.  |[A.  Eloesser:  LE.  l.l,  8.  373/4; 
E.Faktor:  AZg.  N.  49;  F.  Düse!:  Kw.24', 
8.  386/8;  F.  Poppenberg:  Türmer  13', 
S.  413/5.11 

380.S)  V.  Klemperer,  Fulda«  Sieben  Einaktt-r. 
(.TBL.  1908/9  N.  6965.):  N&S.  13.5,  8.  71/2. 

L.  Gr  ei  n  e  r. 

3804)  H.Franck,  L.  Greiner:  LE.  12,  8.1139-46. 
(Da/u  L.  Greiner:  Im  Spiegel  S.  1147/8.) 

M.  Halbe. 
.3805)  O.  Gel  ler,  M.  Halbe:  B&W.  12,  8. 426-31. 

E.  Hardt. 

.3806)  F.  Deibel,  E.  Hardt:  N&S.  1.32,  8.  308-17. 

3807)  E.  Nid  den,  Zur  Neuromantik:  Kw.  23^ 
S.  302/6. 

.3807a)  H.  Henkel,  Hardts  Tantris  d.  Narr. 
(.TBL.  1908/9  N.  7004.):  ZDU.  24,  8.  400/6. 

0.  E.  Hartleben. 

3808)  H.  Bethge,  Erinnergn.  an  0.  E.  Hart- 
leben: HambFrBl.  N.  36.  (Auch  Nordwest  1, 
N.  9.) 

3809)  Selma  Hartleben,  Mei  Erich.  Aus 
Otto  Erichs  Leben.  B,,  8.  Fischers  Verlag. 
125  8.     M.  2,00.     |[Kw.  23'',  S.  3!6/7.]| 

3809a)  ü.  E.  Hartlebens  Briefe  an  seine 
Freunde.  Her.  v.  F.  F.  H  e  i  t  m  0 1 1  e  r. 
(=  N.  2475.) 

C.  Hauptmann.     (Vgl.  auch   N.  3332.) 

3810)  J.  M.  Fischer  u.  E.  Albert,  Carl  Haupt- 
manns Dramen.  (=  MLitGesBonn  5,  N.  5.) 
Dortmund,  Ruhf US,     8.127-66.     M.  0,75. 

G.  Hauptmann. 

3811)  W.  Assmus,  Der  soziale  Gedanke  in  G. 
Hauptmannns  Werken:   Masken  5,  N.  41/2. 

.3812)  H.  Engert,  Die  Tragik  d.  im  Leben  nicht 
gewachsenen  Innerlichkeit  in  den  Werken 
G.  Hauptmanns.     Diss.     Leipzig.    80  8. 

3813)  K.  Sternberg,  G.  Hauptmann.  Der 
Entwicklungsgang  seiner  Dichtung.  B., 
Verlag  Neues  Leben.     429  8.     M.  4,00. 

3814)  H.  Wantoch,  G.  Hauptmanns  Ab- 
hängigkeiten: Merket  1,  8.  134. 

3815)  G.  Hauptmann.  W.  Mi  essner: 
Greuzb.  69*,  8.4914;  H.  Spiero:  Christi. 
Welt  24,  8.  1023/6,  1046-51  (auch  N.  253, 
S.  78-94);  K.  Sternberg:  Karpathen  3, 
8.  669-76.1 

3816)  H.  Kienzl,  Zwei  Schauspielpremieren 
vor  20  J.:  Arena  5  S  S.  395-400. 
(Hauptmann.  —  Siidermann.) 


223 


IV,  4  a.    Geschichte  des  Dramas. 


224 


3817)  W.  Schrammer,  Die  Weber  im  Eulen- 
gebirge: Hilfe  16,  S.  528-30. 

3818)  E.  Hof  er,  Über  d.  Bilder  von  H.  Vogeler 
zu  G.  Hauptmanns  „Versunkener  Glocke". 
Progr.     Mähr.-Weisskirchen.     S.  1-34. 

3819)  H.  Sogemeier,  Das  Menschheitsideal 
in  Goethes  Faust  u.  Hauptmanns  Ver- 
sunkener Glocke.  2.  Aufl.  Gütersloh, 
Bertelsmann.   .  70  S.     M.  0,80. 

(S.  1-29:  Hauptmann.) 

3820)  A  V.  Berger,  Das  Märchen  von  d. 
schönen  Pippa.     (=  N.  3502,  S.  290-311.) 

3821)  Th.  Eittner,  Und  Pippa  tanzt: 
Sturm  1,  N.  30. 

3822)  C.A.Krause,  G.  Hauptmanns  treatment 
of  blancverse.  (=N.1436.)  |[JEGPh.  9,  N.3.]| 

M.  H  e  i  m  a  n  n. 

3823)  M.  H  e  i  m  a  n  n  ,  Joachim  v.  Brandt 
(Aufführg.  im  Kleinen  Theater).  |[H.  Kahn: 
Schaubühne  6,  S.  1206/8;  R.  Kurtz:  Sturm  1, 

N.  39  ]1 

G.  Hirschfeld. 

3824)  G.  Hirschfeld,  Das  zweite  Leben. 
Drama  in  3  Akten.  B.,  Fleischel  &  Co.  VI, 
126  S.  M.  2,00.  i[J.  Minor:  ÖsterrEs.  22, 
S.  392/4;  A.  Polgar:  Schaubühne  6,  S. 262/6.] | 

H.  V.  H  o  f  m  a  n  n  s  t  h  a  1. 

3825)  A.    V.    B  e  r  g  e  r  ,    H.  v.  Hofmannsthal. 

(=  N.  223,  Bd.  2,  S.  287-305.) 

3826)  H.  F  r  a  n  c  k  ,  Über  Hofmannsthal: 
Xeuien  3\  S.  70/9. 

3827)  H.  Guilbeaux,  H.  v.  Hofmannsthal 
et  le  cercle  des  Jung -Wiener.    (=  N.  2339.) 

3828)  H.  Land,  H.  v.  Hof  mannsthal : 
Universum  R».  27,  N.  2. 

3829)  H.  V.  Hofmannsthal,  Cristinas 
Heimreise.  Komödie.  B.,  S.  Fischer.  219  S. 
M.  3,00.  (Aufführg.  im  „Deutschen  Theater".) 
|[F.  Düsel:  Kw.  23^,  S.  355/8;  J.  Elias: 
N&S.  132,  S.  422/4;  A.  Eloesser:  LE.  12, 
S.  881-91;  J.  Hart:  Tag  N.  37;  S.  Jacob- 
sohn: Schaubühne  6,  S.  167-70;  H.  Kienzl: 
Blaubuch  5,  S  159-63.]| 

3830)  E.  Hladny,  H.  v.  Hofmannsthals 
Griechenstücke.  Progr.  Leoben.  29  S. 
|[H.  K  n  u  d  s  e  n :  LCBl.  62,  S.  246.]| 

3831)  E.  Gross,  Hofmannsthals  „König 
Ödipus"  u.  d.  antike  Schicksalsidee:  Neue 
Weg  (Lit.)  39,  S.  605/9. 

3832)  H.  V.  Hofmannsthal,  Der  Tor  u. 
d.  Tod.  (Neuaufführg.  im  Burgtheater.) 
|[J.  Minor:  ÖsterrEs.  2.5,  S.  235/6.] | 

F.  Kayssler. 

3833)  F.  Fischer,  F.  Kayssler,  d.  Dichter: 
Neue  Weg  (Lit.)  39,  S.  379-81. 

H.  K  y  s  e  r. 

3834)  H.  Kyser,  Medusa.  Tragödie.  (Auf- 
führung im  Neuen  Schauspielhaus.)  B., 
Fischer.  158  S.  M.  2,00.  |[F.  Engel: 
BerlTBl.  N.  13  (Brief  an  e.  jung.  Dichter); 
J.  Bah:  Schaubühne  6,  S.  2/3;  M.  Jacobs: 
LE.  12,  S.  1184/5;  J.  Hart:  Tag  N.  58.]| 

3835)  id.,  Ein  Brief  an  Bah:  Schaubühne  G, 
S.  53,5     (Dazu  J.  Bab:  ib.  S.  55.) 


H.  L  il  i  e  n  f  e  i  n. 

3836)  E.  Krauss,   H.  Lilienfein:   Türmer  12^, 

S.  540/5. 

W.  Schmidtbonn. 

3837)  C.  Enders,  Der  Dramatiker  Schmidt- 
bonn. (=  MLitGesBonn  .3,  N.  9.)  Dortmund, 
Euhfus.     S.  261-85.     M.  0,75. 

3838)  W.  Schmidtbonn.  O.  M.  Fontana: 
Merker  1,  S.  724/8;  H.  Franck:  Neue 
Weg  (Lit.)  39,  S.  258-61;  E.  Lissauer: 
DMhh.  10,  S.  173;5.| 

3839)  W.  Schmidtbonn,  Hilfe!  e.  Kind  ist 
vom  Himmel  gefallen.  B.,  Fleischel.  V, 
103  S.  M.  2,00.  (Aufführg.  in  d.  „Kammer- 
spielen".) |[A.  Eloesser:  LE.  12,  S.  964/6; 
H.  Kienzl:  Blaubuch  5,  S.  234/6;  W.  Unus: 
Schaubühne  6,  S.  31 8-20.]  | 

^       A.  Schnitzler. 

3840)  G.  Hirschfeld,  Wien  U.Wien:  TagN.6. 
(Schnitzler,   A.  Loos.) 

3841)  H.  Menkes,  Eine  Unterhaltung  mit 
A.  Schnitzler:  NW  Journal  N.  6137.  (Vgl. 
LE.  13,  S.  511.) 

3842)  A.  Schnitzler.  JA.  v.  Berger  (=  N.  223, 
Bd.  2,  S.  306-17);  V.  Klemperer:  JbJüdGL. 
14,  S.  139-208;  C.  Levi:  NAnt.  146,  S.  47-55; 
H.  B.  Samuel:  Fortnightly  Eeview  S.  447 
bis  462-1 

3843)  A.  Schnitzler,  Der  junge  Medardus. 
Dramat.  Historie.  B.,  Fischer.  290  S.  M.  3,50. 
(Aufführg.  im  Burgtheater.)  |[St.  Gross- 
mann: Theater  2,  S.  175/8;  J.  Minor: 
ÖsterrEs.  25,  S.  387-94;  A.  Polgar:  Schau- 
bühne 6,  S.  1263/8.]i 

3844)  A.  Schnitzler,  Der  Schleier  d.  Pierrette. 
Pantomime.  (Aufführg.  in  d.  Dresdner  Hof- 
oper.) |[F.  Adler:  Schaubühne  6,  S.  238-40; 
H.  Starke:  AMusZg.  37,  S.  106/7.]| 

E.  S  tu  ck  en. 

3845)  H.   Kienzl,    E.    Stucken :    Eckart  4, 

S.  472/8. 

3846)  E.  Stucken,  Gawan.  Ein  Mysterium. 
(Aufführg.  in  d.  „Kammerspielen".)  B., 
Eeiss.  97  S.  M.  3,00.  |[F.  Düsel:  Kw.  23^, 
S.  119-21;  H.  Kienzl:  Blaubuch  5, 
S.  347-50;  E.  Kurtz:  Schaubühne  6,  S.  364; 
W.  Miessner:  SchL.  11,  S.  173/4;  F.  Pop- 
penberg: Türmer  12^,  S.  285]| 

H.  Sudermann. 

3847)  P.  Mahn,  Von  Sudermann,  Hauptmann 
u.  Shakespeare:  Grenzb.  69  i,  S.  91/5. 

3848)  H.  Spiero,  H.  Sudermann.     (=  N.  253, 

S.  65-77.) 

F.  Wedekind. 

3849)  A.  Grote,  Zur  Bedeutung  Wedekinds: 
Masken  6,  N.  4. 

3850)  F.  Hardekopf,  Wedekinds  Weg:  Pan  1, 
S.  130-2. 

3851)  L.  Hatvanv,  Ein  Fall  Wedekind:  Schau- 
bühne 6,  8.  366-70. 

3852)  K.  Martens,  F.  Wedekmd.  (=  N.  243, 
S.  94-104.) 

3853)  M .  M  e  s  H  e  r,  Wedekind :  Merker  1 ,  S.  278-80. 


225 


IV,  4  n.    Geschichte  de»  Dramas. 


226 


3854)  E.  M  ü  li  s  a  m  ,  Der  Schauspieler  Wede- 
kind: Schaubühne  6,  S.  80:5/8. 

3855)  Der  Autor  als  Darsteller:  DBühne2,S.  293/4. 

(Weck'kliul.  —  Kailelbiirg) 

3856)  A.  Korr,  Winters  Erwachen:    NRs.  21, 

S.  l7r)l/4. 

(VVcdeklntl.  —  Björnson.) 

3857)  A.  V.  Mensi,   Fuhrmann   u.  Wedekind: 

AZg.  N.  48. 

(P.  (}.  Fuhnniinii  [Kaln].  —  Wedekind  (Büchsed.  ran- 
dorn. —  Lieliestrunk]  ) 

3858)  E.   M  ü  h  8  a  ni     u.     A.  P  o  1  g  a  r ,     Von 
Wedekind:  Schaubühne  ti,  S.  1209-13. 
(Uüchse  der  l'andorii.  —  Liebestrank  ) 

3859)  F.  Wedekind,  Schloss  Wettersteiu. 
(Drei  Dramen.)  München,  G.  Müller.  8G, 
(\7,  77  S.  M.  4,50.  |[E.  Mühsam:  Schau- 
bühne Ü,  S.  1269-71. ]| 

(In  allen  Wassern  gewaschen.  —   Mit  allen  Hnndon 
gehetzt-  —  In  allen  satteln  gerecht) 

Frauendichtung. 

:{8()0)  W.  V.  Molo,  Marie  v.  Ebner,  die  Drama- 
tikerin: Merker  I,  S.  935/7. 

3861)  Enrica  v.  Handel  -  Mazzettis  geifltl. 
Werdejahre.  Dramen,  Schwanke  u.  religiöse 
Spiele  aus  ihrer  literar.  Entwicklungszeit. 
Mit  einer  Einleitg.  v.  J.  Eckardt.  Ravens- 
burg, Alber.    III,  XVI,  376  S.    M.  5,00. 

Sainnielbesprecliungeu. 

3862)  W.Handel,  Unsere  Tragödien :  NRs.  21, 
S.  1137-45. 

(Maeterlinck,  J.  Raff,  II.  Kyser,   Enlenherg,  E.  Ros- 
iner,  Schinidtbonn,  P.  Ernst.) 

3863)  F.  D  ü  a  e  1 ,  Dramatische  Rundschau : 
WIDM.  107,  S.  621/8,  777-85,  923-32. 

YolkstUniliehes  Drama. 

3864)  R.  Hawel  (geboren  1860):  OstdtschRs. 
N.  88.    (Siehe  LE.  12,  S.  1160.) 

3865)  M.  Firker,  F.  Keim:  LE.  13,  S.  466/7. 

3866)  F.  W^astian,  F.  Keim  u.  d.  Sieben- 
bürger Sachsen:  Karpathen  3,  S.  639-43. 

3867)  A.Ott  (1840—1910).  IM.  H.:  Hochland  8», 
S.  2:59-41;  M.  Widmann:  Alpen  5,  S.  99-101 ; 
LE.  13,  S.  229.| 

3868)  A.  Kutscher,  Niedersächs.  Dichtung: 

Niedersachsen  25,  N.  8.  (Siehe  LE.12,  S.  713.) 
((t.  Rnseler.) 

3869)  K.  Schönherr,  Glaube  u.  Heimat.  Die 
Tragödie  eines  Volkes.  L. ,  Staackmann. 
115S.  M.2,00.  |[R.  Auernheimer:  NFPr. 
N.  16563;  D.  J.  Bach:  FZg.  N.  340  (vgl.  LE. 
1.3,  S.  570);  A.  Bettelheim:  AZg.  N.  52;  F. 
Braun:  Neue  Weg  (Lit.)  39,  S.  573/6;  E. 
Homer:  ÖsterrRs.  25,  S.  63/7 ;  C.  H  o  f  f  - 
mann:  LE.  13,  S.  594/6;  Zenker:  Wage  13, 
N.  52.]| 

3870)  H.  F  r  a n  c  k ,  Stavenhagens  Erbe :  Königsb- 
HartungscheZg.  N.  37. 

3871)  P.  Wriede,  Stavenhagens  Erbschaft: 
Quickborn  3,  N.  3.     (Vgl.  LE.  12,  S.  1329.) 

Kinder-  und  Fuppenlioniödie. 

3872)HedwigBleuler-Waser,EinneuesStück 
v.  alten  Kasperl.  Bern, Grünau.  80  S.  M.2,00. 

Jahresberichte  'fir  nener«  deataobe  Literatnrgesohiehte. 


3873)  Ein  Puppenspiel  v.  F.  Reuter:   BAW.  12, 

S.  531/3. 

3874)  F.  Graf  Pocci,  Sämtl.  Kaispcrl-KomOdien. 
Vollständige  Au»g.  in  3  Bdn,  MQneben, 
Etzold.  XV,  401  8.;  III,  418  8.;  III,  385  8. 
Je  M.  2,50. 

3874a)  Pocci,  Puppentheater.    Bd.  1,    Her.  v. 
M.  E  i  c  k  e  m  e  y  e  r.    (=  ÜB.  N.  5247.)   L., 
Reclam.    64  S.    M.  0,20. 
(Prolog.   Muzzl,  d.  gestiefelte  Kator.  —  Kuner  unter 
den  Wilden.) 


AusiUndiMchCH  Drama  in  DeiitHchland: 
Antilie. 

3875)  A.  v.  G_l  e  i  c  h  e  n  -  R  u  H8  w  u  r  m  ,  Die 
Orestie  d.  Aschylos  in  dtsch.  Nachdichtung. 
3Tle.    Jena,  Diederichs.   IV,  159  S.   M.  3,Ü<). 

3876)  Aristophanes,  Werke.  Übersetzt 
v.  L.  Seeger.  Neue  Aufl.  Her  v.  Herrn. 
Fischer  u.  Wilhelm  S  c  h  m  i  d.  3  Bde. 
St.,  Cotta.  238,  287,  272  S.  M.  3,00.  |[Th. 
Manch:  LCBl.  62,  S.  672/3.]| 

3877)  J.v.  Werther,  Aristophanes  auf  d.  mod. 
Bühne:  AZg.  N.  24. 

3878)  Aristophanes,  Die  Vögel.  Eine  Ko- 
mödie in  dtsch. Reime  gebracht  v.  Owlglass. 
Jena,  Diederichs.     109  S.     M.  2,00. 

3879)  Sophokles,  Tragödien.  Deutsch  v. 
H.Schnabel.  2  Bde.  L.,  W.  Klinkhardt. 
V,  497  S.    M.  6,00. 

3880)  E.  Gross,  Zur  Bühnengesch.  d.  Antigene: 
Neue  Weg  (Lit.)  39,  S.  305/7. 

3881)  F.Nietzsche,  Einleitung  in  Sophokles' 
Oedipus  rex  (1870).   (=  N,  4708,  S.  291-326.) 

3882)  Sophokles,  König  Ödipus.  Tragödie. 
Übers,  u.  für  d.  mod.  Bühne  eingerichtet 
v.  H.  v.  H  o  f  m  a  n  n  s  t  h  a  1.  B.,  Fischer. 
102  S.  M.  1,00.  (Inszenierung  v.  M.  Rein- 
hardt.) |[A.  Baumeister:  AZg.  N.  41 
(scharf  ablehnend);  H.  Conrad:  PrJbb. 
142,  S.  527-36;  L.  Feucht  wanger:  Schau- 
bühne 6,  S.  171/6;  W.  H(erzog):  Pan  1, 
S.  67/9;  M.  Harden:  Zukunft  73,  S.  205-25; 
S.  Jacobsohn:  Schaubühne  C,  S.  1176/8; 
G.  Keyssner:  SüddMhh.  7*,  S.  733/6  („Der 
Oktoberfest-Ödipus");  G.  Hirschfeld:  Tag 
N.  235(„Alteu.  neue  Athener*);  H.  Kienzl: 
Blaubuch  5,  S.  1098/9 ;  S  p  e  c  t  a  t  o  r  th  ea  - 
t  r  a  1  i  u  m:  AZg.  N.  42  (ablehnend).]) 

3883)  F.  C.  Badendieck,  Ödipus  in  Kolonos. 
Verbindende  Dichtg.  z.  Chören  d.  Sophokle.«*. 
Musik  V.  F.  Mendelssohn  Bartholay.  Be- 
arbeitg.  v.  F.  Kriegeskotten.  B.-Gross- 
lichterfelde,  Vieweg.     15  S.    M.  0,.3n. 

16.  Jahrhundert. 
Shakespeare; 

Bihliogi-aphisches  und  Jahrbücher. 

3884)  S.  Lee,  A  Shakespeare  reference  library. 
Oxford,  University  Press.  14  S.  Sh.  1/. 
|[M.  Förster:  JbDShG.  47.  S.  3.39.JI 

3885)  Jahrbuch  d.  Deutschen  Shakespeare-Ge- 
sellschaft. Her.  V.  A.  B  r  a  n  d  l  u.  Max 
Förster.  Jahrg.  46.  B.,  LangenscheidU* 
Verlag.     XXXII,  472  8.     M.  11,00. 

(Kntb.  S.  851-91:  IL  Daffis,  Bibliographie  1909) 

AUgenieines  und  EitizelstudUn. 

3886)  H.  E  u  l  e  n  b  e  rg,  W.  Shakespeare.  (= 
N.  228,  S.  164/9.) 

XXI.  15       * 


227 


IV,  4  a.     Geschichte  des  Dramas. 


228 


3887)  L.  Kellner,  Shakespeare  u.  Montaigne: 
DRs.  143,  S.  140-53. 

3888)  F.  Lütgenau,  Shakespeare  als  Philo- 
soph. L.,  Xenien -Verlag.  1909.  116  S. 
M.  2,00. 

3889)  Helene  .Richter,  Shakespeare,d. Natu- 
ralist des  Übernatürlichen:  Engl.  Studien 
42,  S.  363-80. 

Einzelstudien. 

3890)  Ed.  Eckardt,  Volksaberglaube  bei 
Shakespeare:  ZDU.  24,  B.  229-45. 

3891)  Th.  Vetter,  Shakespeare  u.  das  Volk: 
JbDShG.  46,  S.  XIV— XXXII. 

3892)  Max  J.  Wolff ,  Shakespeare  u.  die  Com- 
medie  dell'  arte:  ib.  S.  1-20. 

3893)  B.  B  1  a  e  s  e  ,  Die  Stimmungsszenen  in 
Shakespeares  Tragödien.  Diss.  B.,  Ehering. 
111  S.     M.  2,50. 

Einwirkung  auf  Deutschland. 

3894)  W.  Archer,  Shakespeare  in  Germany: 
Nation  (New  York)  9.  April. 

3895)  L.  Fränkel,  Wie  man  Shakespeare 
hüben  u.  drüben  ehrt:  N&S.  J32,  S.  388-98. 

3896)  C.  A.  Richter,  Beitrr.  zum  Bekannt- 
werden Shakespeares  in  Deutschland.  Tl.  2. 
Progr.     Breslau.     31  S. 

3897)  A.  Böhtlingk,  Shakespeare  u.  unsere 
Klassiker.  Bd.  1.  Lessing.  (JBL.  1908/9 
N.8498.)  Bd.  2.  Goethe  (JBL  1908/9  N.  8652.) 
Bd.  3.  Schiller.  L.,  Eckardt.  XIX,  457  S. 
M.  4,00.    |[A.  Drews:  PrJbb.  139,  S.  537-46.] | 

3898)  P.  Friedrich,  Shakespeare  u.  d.  Neu- 
romantik: Tag  N.  13. 

Bioyrajjhisches. 

3899)  H.  Conrad,  Neue  Entdeckungen  zu 
Shakespeares  Leben:    PrJbb.  141,  S.  325-44. 

3900)  M.  J.  Wolff,  Neue  Shakespeare-Kunde: 
LE.  12,  S.  1370/4. 

Shakespeare-  (Bacon-)  Frage. 

3901)  E.  Engel,  Was  wissen  wir  v.  Shake- 
speare?: Arena  1909-10,  S.  139-44. 

3902)  id..  Wer  hat  die  Dramen  Shakespeares 
geschrieben?:  Xenien  3^,  S.  257-64,  321/8. 

3903)  J.  Fest,  Hie  Bacon!  Ein  Beitr.  zur 
Bacon-Shakespeare-Frage.  Nürnberg,  Koch. 
1911.    VII,  188  S.    M.  3,00. 

3904)  G.  Holz  er.  Wer  war  Shake-speare? 
Ein  Weckruf.  Heidelberg,  Weiss.  32  S. 
M.  0,80. 

3905)  id..  Die  Genesis  d.  Shakespeare -Bacon- 
Frage.    Vortr.    Ebda.    27  S.    M.  0,60. 

3906)  E.  Bormann,  Fawconbridge  u.  Dr.  J.  W. 
Goethe.  Ein  literar.  Essay  über  anonyme 
Titelbll.  L.,  Selbstverlag.  11  S.  u.  2  Tafeln. 
M.  1,00.     |[A.  V.  Mensi:  AZg.  N.  47.]| 

3907)  R.  W  ü  1  k  e  r  ,  Zur  sogen.  Shakespeare- 
Bacon-Frage:    Neuere  Sprachen  18,  S.  1-12. 

Werke: 
Ausgaben. 

3908)  E.  Stadler,  Wielands  Shakespeare.  (= 
QFSpKG.  Heft  107.)  Strassburg,  Trübner. 
VII,  133  S.    M.  4,00.    |[G.  Witkowski: 

JbDShG.  47,  S.  301/2.JI 


3909)  W.  Shakespeare  in  deutscher  Sprache. 
Her.  u.  zum  Teil  neu  übers,  v.  F.  G  u  n  - 
d  o  1  f .  Bd.  4  u.  5  (Königsdramen).  (Vgl. 
JBL.  1908/9  N.  7190.)  B.,  G.  Bondi.  358  S. 
M.  8,50.  |[J.  Bab:  Schaubühne  6,  S.  191/4, 
219-21  („Der  erneute  Sh.") ;  J.  Hof  milier: 
AZg.  N.  50;  M.  Meyerfeld:  LE.  12, 
S.  1657-63;  id.:  Zukunft  70,  S.  390/6;  W. 
V.Scholz:  Maskenö,  N.  26;  B.  Vallentin: 
Grenzb.  69*,  S.  344-54.] | 

Hamlet. 

3910)  A.Döring,  Hamlet  d.  Blnträcher:  Freie 
Wort  10,  N.  6. 

3911/2)  W.  Gallenkamp,  Hamlet  —  ein  sexu- 
elles  Problem:    Umschau  N.  Jl.     (Dazu  A. 
Friedländer:   ib.  N.  15.)     (Vgl.  auch  LE. 
12,  S.  1021.) 
(E.  Jones.) 

3913)  J.  Huizinga,  Rosenkranz  u.  Gülden- 
stern: JbDShG.  46,  S.  60/8. 

3914)  W.  Reiss,  Rosenkranz  u.  Güldenstern: 
Schaubühne  6,  S.  1308/9. 

3915)  O.  Stoessel,  Shakespeares  Problem  im 
Hamlet:  Sturm  1,  N.  40. 

3916)  A.  Strindberg,  Hamlet:  Neue  Weg 
(Lit.)  39,  S.  139-42,  151/7,  167-71. 

3917)  H.  Türck,  Shakespeares  Auffassg.  vom 
Wesen  des  Genies  im  Hamlet.  (=  N.  1290, 
S.  99-154.) 

3918)  F.  J.  Wie  1  and,  Hamlet,  d.  tiefe  Denker 
aus  Shakespeares  verklärtem  reinen  Geiste. 
Kempten,  Huber.     IX,  129  S.     M.  1,50. 

3919)  G.  Schaumberg,  Hamlet  in  München: 
B&W.  12,  S.  725-32.  (Vgl.  auch  A.  v.  Mensi: 
AZg.  10  [„Der  Münchener  Hamlet  ix.  Rein- 
hardt].) 

3920)  H.  Kahn,  Der  neue  Hamlet:  Schau- 
bühne 6,  S.  1235/6.  (S.  auch:  S.  Jacob- 
sohn: DMZ.  N.  10.) 

(A.  Bassermann.) 

3921)  A.  Moissi  als  Hamlet.  i[A.  Polgar: 
Schaubühne  6,  S.  642/5;  C.  F.  W  i  e  g  a  n  d  : 
W&L.  3,  S.  517/9.]| 

3922)  A.  V.  Weilen:  Der  Dresdner  Hamlet: 
B&W.  12,  S.  337-44. 

3923)  A.Winds,  „Hamlet"  in  Wien:  OsterrRs. 
23,  S.  475/6. 

Macbeth. 

3924)  K.  Knortz,  Macbeth.  Essen,  Literatur- 
Verlag.     44  S.     M.  1,40. 

3925)  H.  Landsberg,  Zur  Bühnengesch.  d. 
„Macbeth" :  VossZg».  N.  10. 

3926)  M.  Maeterlinck,  Macbeth:  März  4^ 
S.  473-81. 

Othello.     Richard   IIL 

3927)  J.  Bab,  Matkowskys  Othello:  Neue  Weg 
(Lit.)  39,  S.  627-32. 

3928)  K.  B 1  e  i  b  t  r  e  u ,  Shakespeares  Richard  III. : 

ib.  S.  383/9,  395-400,  633/7. 

R  ö  m  e  r  d  r  a  m  e  n. 

3929)  C.  Meinck,  Über  d.  örtl.  u.  zeitl.  Kolorit 
in  Shakespeares  Römerdramen  u.  Ben  Jon- 
sons  „Catiline\  (=  StEPh.  38.  Heft.)  Halle, 
Niemeyer.    XI,  75  S.     M.  2,40. 

3930)  J.  Schlaf,  Titas  Andronikus:  DBühne.  2, 
S.  205/7. 


229 


IV,  4  a.     GeHchichte  des  DratnaH. 


230 


S  o  m  m  e  r  II  H  c  h  1 8  t  r  u  u  111. 

3031)  öhakeHpeare,  Ein  SoiiimeriiHcht.straum. 
J{üliiiciibearbeitg.  v.  L.  Weber.  (=  UH. 
N.  filöi).)     L.,  Reclain.     7U  S.     M.  0,20. 

Thea  ter  geschieh  tliches 

3932)  VV.  K  ö  h  n  ,  Shakespeuri's  Tragödien  auf 
d.  dtsch.  Tbeater  im  IH.  .Jhh.  Theater- 
bearbeitgn.    u.    Kritiken.     Diss.      München. 

■     45  S. 

3033)  W.  Archer,  ShakcHneare.  Aufführgn. 
in  Deutschland:  Nation  (New  York)  O.April. 
(Siolie  LK.  12,  S.  1170/1.) 

3934)  II.  Hecht:  Shakespeare  u.  d.  dtsch. 
Bühne  d.  (legenw.:  (JRM.  2,  S.  828-99,  348-57. 

3935)  H  e  1  e  n  e  R  i  c  h  t  e  r  ,  W.  B  o  r  m  a  ii  n  , 
H.  Landsberg  u.  A.  Wechsung,  Deutsche 
Shakespeare  -  Aufführungen :  JbDShCr.  46, 
S.  162-8;{. 

303G)  II.  Conrad,  Berliner  Shakespeare-Auf- 
führgn.:  Pr.Tbb.  142,  S.  159-62,  355-62. 

17.  und  18.  Jahrhundert: 

Calderon. 

3937)  H.  Landsberg,  Calderon  in  Deutsch- 
land: VossZgB.  N.  25. 

3938)  J.  B  a  b  ,  Calderons  Menschendarstellg. : 
Schaubühne  6,  S.  927-32. 

3939)  C.  Pitollet,  La  quereile  caldöronienne 
de  J.  N.  Bohl  v.  Faber  et  J.  J.  de  Mora 
reconstitu^e  d'apr^s  les  documents  originaux. 
Paris,  Alcan.  1909.  272  S.  Fr.  15,00.  |[A. 
Ludwig:  ASNS.  125,  S.  227/8;  W.  v.  Wurz- 
bach: LE.  13,  S.  1350.]| 

3940)  H.  Landsberg,  Spanisches,  Allzu- 
spanisches: Theater  1,  S.  394/5. 

(Andacht  zum  Kreuze.) 

Moliere. 

3941)  M.  J.  Wolff,  Molifere  (JBL.  1908/9, 
N.  7252).  j[A.  Becker:  ASNS.  S.  411/7; 
J.  Franck:  ZOG.  64,  S.  243/6;  K.  Frenzel: 
VossZgB.  N.  29,  30;  O.  Langer:  ZReal- 
schulw.  35,  S.  481/5  (mit  Berichtiggn.) ;  H. 
Schneegans:  ZFSIA  36,  8.96-104;  id.: 
LBlGRPh.  31,  S.  237/9.11 

3942)  W.  Widmann,  Molifcre  auf  den  Ber- 
liner Bühnen:  VossZg.  N.  423. 

3943)  J.  Minor,    Ein  zweiter  Moli&re-Abend 
im  Burgtheater:  ÖsterrRs.  23,  S.  148-51. 
(Georg  Dandin    -  Schule  der  Frauen.) 

Beaumarchais, 

3944)  A.  S  e  1  i  g  m  a  n  n  ,    Figaros  Hochzeit  v. 

Beaumarchais    u.    d.     dtsch.    Lit.       Progr. 

Troppau.     1909.     24  S. 

(Jünger.    Lewald.     Dingelstedt,    Kösling    [K.  Saar], 
Fulda,  J.  Kninz.) 

3945)  V.  K  I  e  m  p  e  r  e  r  ,  Die  beiden  Figaros: 

Zeitgeist  N.  28. 

Voltaire. 

3946)  F.  M.  A.  de  Voltaire,  Merope.  Trauer- 
spiel in  fünf  Akten.  In  deutscher  Nach- 
dichtg.  V.  R.  Riess.  Mit  einem  Bilde  Vol- 
taires u.  einer  Vorbemerkg.  d.  Übersetzers. 
(=  BGLIA.  N.  2186.)  Halle,  Hendel.  VIII, 
53  S.     M.  0,25. 


19.  Jahrhundert: 

Byron. 

3047)  H.  ('onrad,  Byron»  Manfred:  Kunii- 
Mschr.  68,  S.  268-9«. 

B.  Shaw. 

3948)  .1.  Bab,  B.  Shaw.  B.,  FJKcher.  453  8. 
M.  6,00.  ||M.  Fuhrmann:  PrJbb.  142, 
S. 51 8-20;  W.Handl:  Schaubühne  6.  H. 635/8; 
R.  M.  Meyer:  ASNS.  125,  S.  191/3;  M. 
Meyerfeld:  LE.  12,  S.  930/4,  1129  („Shaw» 
Apostel");  dazu  J.  Bab:  ib.  8.  1127/9.]] 

3949)  id.,  Über  Shaw-Darstellung:  Schaubühne 
6,  S.  759-67. 

3950)  E.  Bernstein,  Der  Apostel  Shaw:  NKa. 
21,  S.  1119-25. 

3951)  id.,  B.  Shaw:  VorwärtaB.  N.  145/6.  (LE. 
12,  S.  1686/7.) 

3952)  H.  Franck,  B.  Shaw:  Masken  5,  N.  .m 

3953)  A.  Kerr,  Shaws  Anfang  u.  Ende:  NR«.  21, 
S.  115-25. 

3954)  H.  Sc  hörn,  B.  Shaw:  DMerkur.  42, 
N.  17. 

3955)  B.  Shaw,  Kleine  Dramen.  Deutsch  v.  S. 
Trebitsch.     B.,  S.  Fischer.   167  8.    M.2,50. 

0.  Wilde. 

3956)  Ad.  Mayer,  Wilde  u.  Nietzsche:  Wart- 
burg 9,  S.  82/4 

3957)  M.  Warwar,  Eine  Begegng.  mit  O.Wilde: 
Neue  Weg  (Lit.)  39',  8.  298-301. 

3958)  H.  Hauck,  O.  Wilde  über  d.  engl.  Ge- 
fängnisse: MschrKrPsych.  7,  8.  213/9. 

Maeterlinck. 

3959)  G.  Harry,  M.Maeterlinck.  Avecbiblio- 
graphie.  Bruxelles.Carrington.  1158.  F.  2,50. 
|[P.  Wiegler:   LE.  12,  8.  1714.]i 

3960)  M.  Maeterlinck,  Maria  Magdalena. 
Übers,  v.  F.  v.  Oppeln-Bronikowski. 
(Aufführg.  in  Leipzig.)  Jena,  Diederichs. 
II,  79  8.  M.  2,00.  |[W.  Behrend:  Hilfe  16, 
8. 174/5;  E.  Faktor:  Tag  N.  62;  xM.  Jacobs: 
BerlTBl.  N.  132;  E.  K öhrer:  Theater  i, 
8.  358-60;  L.  Seh  ring:  AZg.  N.  Uj  W. 
Stein thal:  Schaubühne  6,  8.  325/7;  G. 
Witkowski:  LE.  12,  8.  1034/6;  Kw.  23», 
8.  320/4.  Vgl.  auch  LE.  12,  8.  861/2 
(,Heyse  u.  M.").]! 

3961)  St.  Zweig,  E.  Verhaeren.    (=  N.  2880.) 

3962)  E.  Verhaeren,  Drei  Dramen.  Nach- 
dichtg.  V.  St.  Zweig.  L.,  In.sel-Verlag. 
192  8.     M.  3,50. 

(Helenas  Heimkehr.    —   Philipp  U.    —    Das  Kloster.) 

E.  Rostand. 

3963)  B.  (i auger,  Die  Helden  v.  Rostands 
Dramen  Cvrano  u.  L'Aiglon.  Progr.  Gmünd. 
4».     30  8." 

3964)  E.  Rostand,  Chantecler.  |[L.  Andro: 
LE.  12,  8. 1273/5  („Für  Ch.");  R.  M.  Meyer: 
Grenzb.  69«,  8.  289-93;  E.  Niedner:  Kw. 
23»,  8.  153/8  („Vom  Hahnengeschrei«);  O. 
Walzel:  Zukunft  71,  8.  361/7  („Lafontaine 
redivivus").]! 

3965)  J.  Schür  mann.  Der  Sonnenhymnus 
Chanteclers.     (Mit  Übersetzg.)    AZg.  N.  8. 

3966)  L.  Pietsch,  Goethe  u.  Chantecler: 
VossZg.  N.  271.    (Vgl.  LE.  12,  8.  1459.) 


231 


IV,  4  a.     Geschichte  des  Dramas. 


232 


G.  d'Annunzio. 

3967)  A.  Babillote,  G.  d'Annunzio.  (=  BLitG. 
Heft  64.)    L.,  Verlag  für  Lit.    47  8.  M...1,0(). 

3968)  G.  d'Annunzio,  Phädra.  Tragödie.  (Über- 
tragg.  ins  Deutsche  v.  R.  G.  Bin  ding  unter 
Mitwirkg.  v.  K.  VoUmoeller.)  L.,  Insel- 
Verlag.     178  S.     M.  3,00. 

3969)  id.,  Das  Schiff.  Tragödie.  (Übertragg. 
ins  Deutsche  v.  K.  G.  Bin  ding.)  Ebda. 
226  S.    M.  3,00. 

ßjörnson. 

3970)  Björn  Björnson,  Björnson  auf  d. Sterbe- 
lager: VossZg.  N.  575.   (Siehe  LE.  13,  S.  513.) 

8971)  M.  G.  Conrad,  B.  Björnson.  (=  Wertung 
Heft  4.)     L.,  Eckardt.     18  S.     M.  0,50. 

3972)  G.  Hauptmann,  B.  Björnson  (Gedicht): 
BerlTBl.  N.  222. 

3973)  Ellen  Key,  Björnson  u.  die  Frauen: 
HannCourB,  N.  165.     (LE.   12,  S.  868.) 

3974)  H.  Lunde,  Rede  an  Björnsons  Bahre. 
Übers,  v.  V.  H.  Günther:  EvFreiheit.  10, 
S.  256-61. 

3975)  A.Wien,  Laboremus.  Ein  Leitmotiv  durch 
d.  Dichtgn.  Björnsons:  Türmer  12^,  S.  240/8. 

3976)  M.  Nordau,  Erinnerungen  an  Björnson: 
NFPr.  N.  16427.     (LE.  12,  S.  1322/3.) 
(Beb.   die  Entslehg.   von   „Über  unsere  Kraft",    „Ein 
Handschuh".) 

3977)  Björnson-Erinnerungen :    TglRs».  N.  98. 

3978)  B.  Björnson  (1832—1910).  |A.  Babillote: 
Xenien  3',  S.  323/8;  H.  Bang:  Schaubühne  6, 
S.  471/4;  A.  V.  Berger:  NFPr.  N.  16829; 
M.  G.  Conrad:  Wertung  4,  S.  12/8;  J. 
Elias:  N&S,  1.33,  S.  181/9;  0.  Harnack: 
FreieWortlO,  N.  3;  J.V.Jensen:  NRs.  31, 
S.  839-42;  H.  Land:  UniversumRs.  26,  N.  32 
(mit  e.  Jugendbildnis  u.  Bildern  aus  Aule- 
stadt); R.  M.  Meyer:  DRs.  144,  S.  104-10; 
E.  Nidden:  Kw.  23",  S.  217-27;  E.  Reich: 
(=  N.  249,  S.  468-97);  E.  Schlaikjer: 
Geg.  77,  S.  365/7;  K.  Strecker:  Eckart  4, 
S.  621-31;  H.  Stümcke:  B&W.  12,  S.  681/6; 
H.  Uli  mann:  ÜdW.  3,  S.  334-41;  E.  v. 
Wol  zogen  :Wochel2,N.18;P.Zschorl  ich: 
Hilfe  16,  S.  304/5,  319-20;  weitere  Nekrologe 
vgl.  LE.  12,  S.  1227-31.1 

3979)  J.  Elias,  Björnsonbriefe:  Zeitgeist  N.  18. 
(An  F.  Hegel.) 

3980)  H.  Landsberg,  Björnson  als  Dramatiker: 
Theater  1,  S.  420/2.  " 

3981)  E.  Nidden,  Björnson  auf  d.  Bühne: 
Kw.  23»,  S.  250/2. 

3982)  B.  Björnson,  Ausgewählte  Schauspiele. 
Aus  d.  Norwegischen  übertragen  v.  Emma 
Klingenfeld,  Wilhelm  Lange,  E.  Lobe- 
dan z  u.  L.  Pas  sarge.  L.,  Rcclam.  III, 
37,  46,   110,  114,  63,  92,  61,  79  S.     M.  2,25. 

3983)  id..  Ausgewählte  Werke.  Her.  v.  Thomas 
Schäfer.  3  Bde.  B.,  P.  J.  Oestergaard. 
VIII,  496,  414,  451  S.     M.  5,00. 

3984)  id.,  Meisterwerke.  B.,  Parnassos- Verlag. 
73,  282,  111,  104,  V  u.  89  S.    M.  3,00. 

3985)  B.  Meyersohn,  Das  Björnson.sche  Draina 
„Über  unsere  Kraft".  1  .Tl.  vom  medizin.  Stand- 
punkt. Vortr.  Schwerin,  Davids.  27  S.  M.0,60. 

3986)  id.,  Wenn  d.  junge  Wein  blüht.  Lust- 
spiel. Übers,  v.  Frau  0.  Gulbransson. 
B.,  S.  Fischer  Verlag.  179  S.  M.  3,00. 
|[S.  Jacobsohn:  Schaubühne  6,  S.  1007-10; 
J.  Minor:  ÖsterrRs.  22,  S.  226/8,  311/2; 
A.  Polgar:  Schaubühne  6,  S.  172/4.]| 


H.  Ibsen: 

Gesamtdarstellungen     und     Essay- 
sammlungen. 

3987)  R.  Bazardjian,  Kritik  über  d.  Ibsensche 
Theater.     L.,  Fock.     220  S.     M.  5,00. 

3988)  J.  Co  Hin,  H.  Ibsen.  Sein  Werk  — 
seine  Weltanschauung  —  sein  Leben.  Heidel- 
berg, Winter.     XII,  610  S.     M.  9,00. 

3989)  E.  Reich,  Ibsen.  (Aufsätze).  (=  N.  249, 
S.  395-467.) 

(S.  395-422:  Zu  d.  Recht  d,  Frau.  —  S.  423-35:  I.s  Be- 
deutg.  für  unsere  Zeit.  —  S.  436-50:  I.s  Briefe.  — 
S.  451/8:  Persönl.  Erinnergn.  an  Ibsen.  —  S,  459-67: 
Ibsen.) 

3990)  A.  v.  Winter  fei  d,  H.  Ibsen.  Berlin- 
Friedenau,  Bureau  Fischer.    132  S.    M.  2,50. 

3991)  W.  Hans,  Ibsens  Selbstporträt  in  seinen 
Dramen.  München,  Beck.  VI,  220  S.  M.  3,50. 
|[E.  Reich:  DLZ.  32,  S.  488-90.]! 

3992)  R.  Wo  er  n  er,  H.  Ibsen.  Bd.  2.  (JBL. 
1908/9  N.  7311.)  |[Anna  Ettlinger:  AZg. 
N.  27;  W.  Hans:  HambCorrB.  N.  8;  vgl. 
auch  N.  4028-3  l.]i 

Einzelstudien. 

3993)  F.  Alafberg,  Ibsens  Weg:  Tat  3,  N.  6. 

3994)  J.  Bab,  Das  Ibsen-Problem:  NRs.  21, 
S.  1447-53. 

3995)  A.  V.  Berg  er,  H.  Ibsen.  (=  N.  .3.502, 
S.  273/8.) 

3996)  G.  Gr  od  deck,  Tragödie  oder  Komödie? 
Eine  Frage  an  d.  Ibsenleser.  L.,  Hirzel. 
136  S.     M.  2,40. 

3997)  M.Harden,  Ibsen.  (=  N. 234,  S. 263-300.) 

3998)  E.  Holm,  H.  Ibsens  polit.  Vermächtnis. 
2.  Aufl.  L.,  Xenien- Verlag.  XXIV,  104  S. 
M.  1,50. 

3999)  K.  Janson,  Die  religiösen  Anschauungen 
V. Björnson  u.  Ibsen.  B.,  Protestant.  Schriften- 
vertrieb.    10  S.     M.  0,40. 

4000)  J.  Lewinsky,  Über  H.  Ibsen.  (==  N.  8505, 
S.  138-42.) 

4001)  J.  Lin  dq  uist,  H.  Ibsen:  MagdebZgB.  N.1/4. 

4002)  B.  Luther,  Ibsens  Beruf.  Halle,  Nie- 
meyer. 122  S.  M.  2,80.  |[E.  Reich:  DLZ.  32, 
S.  929-3 1.]| 

4003)  id.,  Die  Tragik  bei  Ibsen:  ZAsth.  5, 
S.  571-89. 

4004)  R.  M.  Rilke,  Ibsen :  Schaubühne  6, 
S.  585/6. 

4005)  A.  Trebitsch,  Über  Ibsen.  (=  N.  256, 
Bd.  2,  S.  150/1.) 

4006)  0.  Walzel,  Ib.sens  Thesen:  Internat- 
Wsch.  4,  S.  417-36,  467-78.    (LE.  12,  S.  1168.) 

4007)  R.  Woerner,  Ibsen  u.  Sophokles:  Zu- 
kunft 70,  S.  159-63. 

(Aus  der  Biogr.) 

4008)  Ibseniana:  FZg.  N.  27.  (Siehe  LE.  12,  S.706.) 
(Ibsen  ül)er  das  Sym))olisch*)  in  seinen  Dramen.) 

4009)  K.  Strecker,  Noch  einmal  Ibsen  u. 
Bjönison:  TglRs».  N.  99. 

4010)  Ibsen  u.  Snoilsky :  Aus  fremden  Zungen  20, 

N.  25. 

4011)  L  0  u  A  n  d  r  e  a  s  -  S  a  1  o  m  e,  H.  Ibsens 
Frauengestalten.  3.  iVutt.  Jena,  Diederichs. 
181  S.    M.  6,00. 

4012/3)  Ellen  Key,  Ibsen  et  la  femme:  Revue 

S.  195-202. 
4014)    Gertrud  Woker,    Ibsens  Bedeutg.  für 

d.  Frauenbewegg.    Alpon  5,  S.  33-40. 


288 


IV,  n»,     (Te8c.lji<'l)t»'  <1p.h  MiiKikdruiiia«  iOper). 


234 


4015)  VV.  HaiiM,  Die  Presse  in  Ib.4ciiH  Dramen : 
/DU.  '21,  S.  f)87-99. 

VVcike. 

4016)  H.  Ibsen,  Nachgelassene  Schriften.  (JBL. 
l!)ü8/9  N.  7360/1.)  |[R.  M.  Meyer:  DLZ.  ;H, 
iS.  74f)/li;  K.Strecker:  TglRsB.  N.  29.]| 

4017)  A.  El  o  esse  r,  Aus  Ibsens  Werkstatt: 
NÄS.  liV\  S.  3.S-4G. 

401S)  H.  Franck,  Ib.sen  un  d.  Arbeit:  Eckart  4, 
S.  70!)- JH,  782-94. 

4019)  ().  Aronsohn,  Das  Problem  im  ,Hau- 
mei.ster  Solness".  (Baumeister  Solness  — 
Hilde  VVangcl.)  (=  id.,  Erlilutergn.  zu  Ibsens 

Satholog.  ( Jestalten  2.)   Halle,  Marhold.  64  S. 
I.  1,60.      1[E.  Reich:    DLZ.  ;{2,    S.   1125/7 
(ablehnend).]! 

4020)  H.  Eybisch,  Die  Entstehg.  v.  Ibsens 
Hrniid:  ASNS.  125,  S.  27-38,  273-97. 

4021)  Und.  Werner,  Ibsens  Frati  vom  Meere: 
Hamburg,  Kloss.     29  S.     M.  0,50. 

4022)  R.  Krauss,  Hedda  Gabler  im  Entwurf 
u.  d.  Ausführg.:  VossZgB.  N.   14. 

4023)  A.  V.  Berger,  John  (Jabriel  Borkman. 
(=  N.  3502,  S.  279-89.) 

4024)  G.  Mau,  Julian  in  Ibsens  Kaiser  u. 
Galiläer.  (=  Festschrift  z.  600 j.  Jubiläum 
d.  Gymn.  zu  Lieguitz  am  20.  u.  21.  Okt.  1909. 
Progr.    [Liegnitz.    86  S.j    S.  59-70.) 

4025)  H.  Wantoch,  Das  Nora-Problem:  Neue 
Weg  (Lit.)  39,  S.  53/5.  (Dazu  Magdalena 
Wunsclimann:   ib.  S.  163/5.) 

402Ö)     K.    B  1  a  s  8 ,     Peer    Gvnt    u.    Joachim 

V.  Brandt:  Blaubuch  5,  S. '1115/7. 
4027)   A.  Sakheim,    Peer  Gynt  in  Hamburg: 

Schaubühne  6,  S.  354/5. 

(AuffiihnuiR  im  Thalia-Thoator  in  der  Inszenierung 

V.L.  Jessner.) 


Kritisches. 

4028/0)  A.  JentHch,  Ibseu-Schriften:  Grtnzb. 

69«,  S.  188-90. 

(E.  H.  Sc-hmltt.  —  K.  \Vo«"n>er     -   ExiK-d   8<.-hnildt.) 

4030)  K.    Strecker,    Ibsen -Lit:     LE.  1 2, 

S.  l(X)3/5. 

(R.  Wocrner.     -  K.  BünnhiKM.  —  K.  Wt-riier.) 

4031)  O.  Walzel,  Neues  von  u.  über  Ibsen: 
NJbbKlAltGL.  25,  S.  428.f)(». 

(NachKflnsscn«!  Bchriften    —  R.  W«KTn«r.) 

A.  Strindberg. 

4032)  J.  E.  Poritzky,  Neues  von  u.  Aber 
Strindberg:  LE.  12,  S.  1672/5. 

(E.  Schering.  —  A.  Baliillote.  —  H.  Esswein.) 
4038)    A.   Babillote,    Das  Dämonische  in  A. 
Strindberg:  Xenien  3',  S.  193-201. 

4034)  id.,  A.  Strindberg.  Das  Hohe  Lied 
seines  Lebens.  L.,  Xenien  -  Verlag.  VI, 
134  S.  M.  2,00.  |[R.  M.  Meyer:  DLZ.  32, 
S.  738/9  (ablehnend).]| 

4035)  Valfyr,  Strindbergs  .Epilog":  LE.  12, 
S.  1255/7. 

4036)  A.  Strindberg,  Die  Entwickig.  d.  Seele. 
Verdeutscht  v.  E.  Schering.  (Deutsche 
Original-Ausg.,  gleichzeit.  mit  d.  schwed. 
Ausg.  unter  Mitwirkg.  v.  E.  Schering  al» 
Übersetzer  v.  Dichter  selbst  veranstaltet.) 
München,  G.  Müller.  IX,  347  S.  Mit  Bildn. 
M.  9,00. 

L.  Tolstoi.    (Vgl.  N.  3489-91.) 

4037)  W.  Löwenthal,  Tolstoi  als  Dramatiker: 

LE.  13,  S.  407-10. 

4038)  J.  Lewinsky,  Tolstoi  u.  d.  russ.  Theater. 

(=  N.  3505,  S.  l(»4-38.) 


b)  Geschichte  des  Musikdramas  (Oper). 

Bibliographisches  N.  4039.  —  EssaysamnilaDgen  N.  404;3.  —  Allgemeines  und  Zasammenfussendes  N.  4<M6.  — 
18.  Jahrhundert  (Mozart)  N.  4054.  —  19.  Jahrhundert:  Beethoven  N.  4071.  —  Romantische  Oper  (Weber,  Marsehner,  Meyerbeer) 
N.  407-'.  —  Komische  Oper  (Nicolai)  N.  408"J.  —  MusiVdrama:  Allgemeines  N.  4092.  -  R.Wagner  N.  409:1.  —  Opernkoraponiitfn 
der  Gegenwart   N.  4178.  —  Operette  N.  4193.  -  Geschichte  der  OpernbQhnen  N.  4193.  —  Mnsiksohriftsteller  N.  420.J.  — 


Bibliographisches. 

4039)  Zeitschrift  d.  Internat.  Musikgesellschaft. 
Jahrg.  11.  L.,  Breilkopf  &  Härtel.  12  Hefte 
je  2  Bogen.     M.  10,00. 

(In   jcrlcni   Hcfk'    krit.  Biichersehau    u.  Zeitscliriften- 
scliaii    Ipcarl).  v.  ('.  Eitler.) 

4040)  R.  Schwartz,  Verzeichnis  d.  in  allen 
Kulturländern  im  J.  1910  erschienenen 
Bücher  u.  Schriften  über  Mu.sik,  mit  Ein- 
schluss  d.  Neuaufl.  u.  Übersetzgn.:  Jb. 
Musikbibl.  Peters,  S.  73-119. 

4041)  F.  Stieger,  Dictionary-catalogue  of 
28015  operas  and  operettas  v.  J.  Towers: 
ZIMusG.  12,  S.  3/9. 

4042)  R.  Schwartz,  Katalog  der  Musikbiblio- 
thek Peters.  Bd.  1  Bücher  u.  Schriften. 
L.,  Peters.     VIII,  227  S.     M.  15,00. 


Essaysammlungen. 

4043)  H.  Kretzschmar,  Gesamni.  Aufsätze 
über  Mu.sik  u.  a.  aus  d.  ^Grenzboten"*.  L., 
Grunow.     XI,  583  S.     M.  7,50. 

4044)  C.  Reinecke,  ,,und  manche  liebe  Schatten 
steigen  auf*.  2.  verni.  Aufl.  I.<.,  Reinecke. 
204  S.     M.  3,00. 

(Liszt,  Schumann,  Jenny  Lind,  Scliro<tler-Devriont, 
Hiller,  Brahms.  Mendelssohn,  Kubinstein,  Juacbiiu, 
riarn  Schumann.) 

4045)  H.  V.  Wolzogen,  Von  dtsch.  Kunst. 
(=  N.  262.) 

Allgremeines. 

4040)  H.  Daffner,  Musikwi-ssenschaft  u.  Uni- 
versität. Eine  Denkschrift.  L.,  Breitkopf  & 
Härtel.     23  S.     M.  0,50. 


235 


IV,  4  b.     Geschichte  des  Musikdramas  (Oper). 


236 


4047)  P.    Marsop,    Von    dtsch.    Opernkultur: 

NMusZg.  31,  S.  143/5,  183/4. 

4048)  G.  Freiesleben,  Tondichter  u.  Text- 
dichter: DSängerbundsZg.  2,  N.  21. 

4049)  Mensch,  Operntexte:  Signale  68,  N.  36. 

4050)  P.    Ginisty,     Le    m^lodrame.      Paris, 
Louis  Michaud.     224  S.     Fr.  2,25. 

4051)  F.  Sauer,  Das  dtsch.  Melodram:  Stimme 

4,  N.  5. 

4051a)  H.  Hub  er.  Über  d.  Bedeutg.  d.  dtsch. 
Singspiels:  März  4^  S.  285/8. 

4052)  Ch.  Annesley,  The  Standard  operaglass; 
detailed  plots  of  155  celebrated  operas  with 
criticäl  and  biographical  remarks,  dates, 
Avith  a  prelude  by  J.  H  u  n  e  k  e  r.  New 
edition,  revised  with  additions  and  portraits. 
NewYork,  Brentano.  XVIII,  589  S.  Doli.  1,50. 

4053)  J.  C  Hadden,  Favourite  operas  from 
Mozart  to  Mascagni,  their  plots,  history  and 
music.     London,  Jack.     250  S.     Sh.  6/. 

4054)  L.  Melitz,  Führer  durch  die  Opern. 
22 1  Operntexte  nach  Angabe  des  Inhalts  usw. 
Neu  verm.  Ausg.  B.,  Globus-Verlag.  318  S. 
M.  1,00. 

18.  Jahrhundert: 

Gluck. 

4055)  M.  Arend,  Ist  die  „Maienkönigin"  ein 
echter  Gluck:  NMusZg.  32,  S.  63. 

4056)  H.  de  Curzon,  L'Orphee  de  Gluck:  Guide 
musical  (Bruxelles)  56,  N.  10. 

Mozart. 

4057)  L.  Brand  1,  Mozart  als  Mensch  u.  Künstler 
in   d.  Darstellg.  Mörikes:    ZRealschulw.  35, 

5.  12!)-35. 

4058)  F.  Weingartner,  Zurück  zu  Mozart: 
NFPr.  15.  Mai.     (Siehe  Musik  37,  S.  295.) 

4059)  A.  Leitzmann,  Mozarts  Briefe.  (= 
N.  2545.) 

4060)  F.  Stössinger,  Die  Briefe  v.  Mozart  u. 
Beethoven:  Schaubühne  6,  S.  1126/9. 

4061)  G.  Hartmann,  Mozarts  Don  Juan: 
DBühne.  2,  N.  18. 

4062)  V.  Klemperer,  Der  Aufstieg  d.  Don 
Juan-Themas.     (=  N.  694.) 

4063)  id..  Die  beiden  Figaros.     (=  N.  3945.) 

4064)  A.  Seligmann,  Figaros  Hochzeit  v. 
Beaumarchais  u.  d.  dtsch.  Lit.    (^^  N.  3944.) 

4065)  G.  li.  Kruse,  Studien  z.  „Zauberflöte": 
Merker  i;  N.  20/1. 

4066)  Salzburger  Mozartfeier:  ib. 

(Mit  Beitr.  V.  M.  Morold,  E.  Buschbeck,  H.Wan- 
toch,  Batka,  R.  Specht,  G.  R.  Kruse  u.  a.) 

4067)  Rob.  Hirschfeld,  Festrede  z.  Grund- 
steinlegg.  d.  Mozarthauses,  6.  August  1910. 
(Mozartfeier  Salzburg  1910.)  Salzburg, 
Kerber.     18  S.     M.  1,80. 

4068)  Mitteilungen  für  d.  Mozart-Gemeinde  in 
Berlin.  Her.  v.  Rud.  Gen^e.  Heft  28-30. 
(=  3.  Folge,  Heft  6/8.)  B.,  Mittler.  S.  129 
bis  244.     Je  M.  1,50. 

Andere. 

4069)  G.  Peiser,  [Chr.J  Cannabichs  ^Elektra" 
1781:  AMu.sZg.  37,  S.  1202/6. 

(Te.xt  V.  H.  V.  Palberg.) 


4070)  R.  Cahn-Speyer,  F.  Seydelmann 
(1748— 1806)  als  dramat.  Komponist.  Münche- 
ner Diss.  L.,  Breitkopf  &  Härtel.  1909. 
130,71  S.  |[H.  Albert:  ZIMusG.  11, 
S.  349-50.]] 

19.  Jahrhundert: 

Beethoven.    (Vgl.  N.  2431/8.) 

4071)  C.  D  roste,  Beethovens  Fidelio  u.  seine 
Darstellerinnen:  B&W.  12,  S.  293-306. 

Romantische  Oper. 

4072)  H.  Goetz,  Francesca.  Her.  v.  G.  R. 
Kruse.  (=  Opernbücher  Bd.  65,  ÜB.  N. 
5175.)     L.,  Reclam.     80  S.     M.  0,20. 

4072a)  E.  Istel,  H.  Marschner  beim  Pariser 
Tannhäuser-Skandal.  Mitteilgn.  aus  Marsch- 
ners ungedr.  Tagebuch:  Musik  37,  S.  42-52. 

4073)  id.,  Aus  H.  Marschners  produktivster 
Zeit.  Briefe  des  Komponisten  u.  seines 
Dichters  Ed.  Devrient:  SüddMhh.  7^,  S.  774 
bis  820. 

4074)  L.  Schmidt,  Zwei  Musikerbriefe  H. 
Marschners:   Zeitgeist  24.  Jan. 

4075)  M.  Brod,  Meyerbeer:  Schaubühne  6, 
S.  515/7. 

4076)  H.  de  Curzon,  Meyerbeer.  Biographie 
critique.     Paris,  Laurens.     128  S.     Fr.  2,50. 

4077)  H.  Eymieu,  L'oeuvre  de  Meyerbeer. 
Paris,  Fischbacher.     X,  136  S. 

4078)  H.  Abert,  R.  Schumanns  „Genoveva": 
ZIMusG.  11,  S.  277-89. 

4079)  A.  Bertelin,  Les  ojuvres  lyriques  et 
dramatiques  de  R.  Schumann:  Courrier 
Musical  (Paris)  10,  N.  8. 

4080)  Georg  Kaiser,  Beiträge  z.  e.  Charak- 
teristik C.  M.  V.  Webers  als  Musikschrift- 
steller. Diss.  B.,  Schuster  &  Loeffler.  68  S. 
M.  1,50. 

4081)  The  „Freischütz"  in  London  1824:  ZI- 
MusG. 11,  S.  251/4. 

4081a)  M.  Jacobi,  Der  Freischütz  in  Paris: 
NMusZg.  31,  S.  100/2. 

Komische  Oper. 
F.  von  F  1  o  t  o  w. 

4082)  F.  V.  Flotow,  Alessandro  Stradella. 
Romant.  Oper  v.  W.  Friedrich.  Her.  v. 
G.  R.  Kruse.  Mit  Biographie  Friedrichs 
v.  A.  Kellner.  (=  ÜB.  N.5184.)  L.,  Reclam. 
80  S.     M.  0,20. 

4083)  id.,  Martha.  Romant.-kom.  Oper  v.  W. 
Friedrich.  Her.  v.  G.  R.  Kruse.  (=  ÜB. 
N.  5153.)     Ebda.     80  S.     M.  0,20. 

O.  Nicolai. 

4084)  R.  Hennig,  Neue  Mitt.  z.  Biographie 
O.  Nicohiis:  AMusZg.  37,  S.  695/7. 

4085)  G.  R.  Kruse,  O.  Nicolais  Beziehgn.  zu 
den  Tondichtern  seiner  Zeit:  Musik  35, 
S.  339-66. 

4086)  id.,  „Wilhelmine".  Mit  e.  unveröffentl. 
Briefe:  RhMusThZg.  11,  N.  30/1. 


237 


IV,  4  b.     Geschieht«  den  Musikdrainiut  (Oper). 


238 


40S7)  (}.  K.  Kruse,  Shakespeare  u.  O.  Nicohii. 

Zur  Jh. -Feier  v.  O.  Nicolais  Geb.:  JbD.ShCr. 

46,  S.  84-91. 
408S)  id.,  O.  Nicolais  Nachlass:  Signale  N.  23/4. 

4089)  A.  Nipgli,  O.  Nicolai  u.  Erminia 
Frezzolini:  NMusZg.  ;{1,  S.  H73/Ü. 

4090)  Zum  100.  Geburtstage  v.  O.  Nicolai: 
Königsbßll.  N.  11. 

(Mit   Beiirr.    v.    L.   Kamienski,    O.   R.   Kruse, 
M.  Jacobi.) 

4091)  O.  Nicolai  (1810—49).  |M.  Jacobi: 
VossZgB.  N.  23;  E.  10.  Reimferdes:  AMus- 
Zg.  31,  S.  r)80/l;  weitere  Pressstinimen  s. 
Musik  36,  S.  238-40.1 

Musikdraina: 

Allgemeines. 

4092)  K.  Singer,  Programniusik  u.  Musik- 
drameu:  MusWBl.  41,  S.   l}»7/n. 

R.  Wagner: 

Oesamtdars  tellungen. 

4093)  L.  Dauriac,  Le  musicien-pofete  R.Wag- 
ner. Pari.s,  Fischbacher.  lüOS.  333  S. 
|[P.  Moos:  ZIMusG.  12,  S.  80/3.]j 

4094)  0.  F.  Glasenapp,  Das  Leben  R.  Wag- 
ners, in  sechs  Büchern  dargestellt.  Bd.'  2 
(1843—53).  5.,  verb.  Aufl.  L.,  Breitkopf  & 
Härtel.   XX,  5G0  S.   Mit  Bildnis.     M.  10,00. 

4095)  C.  Giuliozzi,  R.  Wagner  e  la  sue  opera 
e  la  sua  utopia:  saggio  critico.  2  voll. 
Milano,  Treves.    16°.    XV,  378  S.    L.  10,00. 

4096)  F.  Jaskowski,  Aufsätze  zum  Wagner- 
Thema.  3.  verm.  Aufl.  d.  Programmbroschüre: 
Vorträge  v.  Jaskowski.  Bühl,  Konkordia. 
12  S.     M.  0,20. 

4097)  E.  Istel,  Das  Kunstwerk  R.Wagners. 
(=  AN&G.  Bd.  330.)  L.,  Teubner.  VIII, 
148  S.     M.  1,00. 

4098)  J.  Kapp,  R.  Wagner.  B.,  Schuster  & 
Loeffler.    XI,  228,  111,  IV  S.    M.  3,00. 

4099)  F.  Pfohl,  R.  Wagner.  B.,  Ullstein. 
VII,  398  S.  Mit  Tafeln  u.  Textabbildgn. 
M.  6,00. 

4100)  R.  Wagner-Heft:  Merker  1,  N.  9. 
(MitBeitr.  V.  A  Kl  aar,  H.  v.VVol  zogen  ,  C.  Mende.s  , 
J.  Kapp  [Briefe  Wagners  an  Liszt],  E.  Kloss,  K. 
Rychnovslci  [Reissiger  über  Wagner],  F.CJotthelf 
[H.Sachs-Mythos],  R.  Batka(FUi(ldemanns  Erinnergn. 
an  Wagner].) 

Charakteris  tiken. 

4101)  Ernst  Heinemann,  R.  Wagner  u.  d. 
Ende  d.  Musik.  B.-Schöueberg,  Brüning  & 
Hörhold.     VIII,  175  S.     M.  3,00. 

4102)  W.  Golther,  Zu  R.  Wagners  Ethik: 
RostockerZg.  17.  Juni.  (Siehe  Musik  37,  S.  63.) 

4103)  A.  Luntowski,  R.  Wagner.  (=  N.  242, 
S.  119-36.) 

4104)  K.  Singer,  R.  Wagner  u.  das  Rein- 
Menschliche:  RhMusThZg.  11,  N.  6. 

4105)  A.  Wer  nicke,  R.  Wagner  als  Erzieher: 
Reins  Enzyklopäd.  Handbuch   10,   S.  1-30. 

410G)  L.  Ziegler,  Wagner.  Die  Tyrannis  d. 
Gesamtkuustwerks:  Logos  1,  S.  371-404. 

4107)  E.  Stemplinger,  Die  Antike  bei  R. 
Wagner:  ZDU.  24,  S.  117-31. 

4108)  A.  Trebitsch,  Über  Wagner.  (=  N.  256, 
Bd.  2,  S.  152/3.) 

4109)  A.  Vögele,  Der  Pessimismus  u.  d.  Tragik 
in  R.  Wagners  Leben  u.  Werken.  (=  N.  1242, 
S.  116-58.) 


DiographUclie  Einzelheiten. 

4110)  E.  Istel,  Dokumente  z.  Lebensgeitch. 
R.  Wagners.  Au«  d.  Wagnerwerk  der  Mm. 
Burrell:  Musik  .'{7,  8.  206-19. 

4111)  C.  F.  Glasenapp,  Ein  ungelöstes  Pro- 
blem: Merker  1,  8.  525-.30. 

(nUruss  aus  Sachsen  un  d.  Wiener"  IfttS.) 

4112)  H.  Koegler,  Aus  Wagners  trüber  Zeit: 
Bll.  für  Haus-  u.  Kirchenmus.  14,  N.  7. 

4113)  L.  Zimmermann,  R.  Wagner  in  Luzcrn. 
Her.  V.  G.  Kanth.  B.,  Schuster  &  Lo<-ffUr. 
148  S.    Mit  Tafeln  u.  2  Faksiniiles.  M.  2,<K). 

4114)  K.  Fuchs,  R.  Wagner«  Anfänge  in 
Osterreich:  NMusZg.  31,  8.  294/6. 

4115)  Magde  Rudder,  Wagner  et  Venise: 
Vie  Musicale  (Lausanne)  4,  N.  2. 

4116)  A.  Steiner,  Wagner  in  Zürich:  Schw- 
MusZg.  50,  N.  17. 

4117)  H.  V.  Wolzogen,  R.  Wagner  u.  d.  Tier- 
welt. Auch  e.  Biographie.  3.  verm.  Aufl. 
B.,  Schuster  &  Loeffler.     92  S.     M.  1,00. 

Persönliche  Beziehungen. 

4118)  W.  Kleefeld,  R.  Wagner  über  seine 
Zeitgenossen:    VelhKlasMhh.  24«,    S.  251/6. 

4119)  Ein  Besuch  Böcklins  bei  Wagner : 
BreslauerZg.  4.  Novbr.  (Siehe  Musik  37, 
S.  62/3.) 

4120)  H  Istel,    Wagner  u.  Brahms:    Münche- 
.    nerNN.  1909,  11.  u.  12.  Septbr. 

4121)  A.  Pilcz,  Brahms  über  Wagner,  Wagner 
über  Brahms:  Kultur  11,  S.  285-95. 

4122)  E.  Kloss,  R.  Wagner  u.  P.  Cornelius: 
B&W.  12,  S.  1052/4. 

4123)  id.,  Wagner  u.  Hebbel:  Türmer  13», 
S.  135/7. 

4123a)  G.  Tischer,  Unbekannte  Briefe  v. 
Wagner,  Liszt,  Berlioz,  Schumann,  Heine 
an  F.  Hiller:  RhMusThZg.  11,  N.  25. 

4124)  A.  W.  Gottschalg,  Fr.  Liszt  in  Weimar 
u.  seine  letzten  Lebensjahre.  Erinnergn.  u. 
Tagebuchnotizen  nebst  Briefen  d.  Meisters. 
Her.  V.  C.  A.  Rend.     (=  N.  2444.) 

4125)  La  Mara,  Liszt  u.  d.  Frauen.  L.,  Breit- 
kopf &  Härtel.     VII,  321  S.     M.  6,00. 

4126)  E.  Reuss,  Liszt  in  seinen  Briefen.  St., 
Greiner  &  Pfeiffer.     VI,  233  S.     M.  2,50. 

4127)  J.  Kapp,  F.  Liszt.  Gesamm.  Schriften: 
Allg.  Inhaltsübersicht.  L.,  Breitkopf  & 
Härtel.     48  S.     M.   1,00. 

4128)  F.  Liszt,  Schriften.  Volksausg.  in 
4  Bdn.  Neue  durchges.  Aufl.  Ebda.  VIII, 
176  S.;  VIII,  244  S  ;  V,  173  S.;  V,  402  S. 
M   6,00. 

4128a)  Clara  Tschudi,  König  Ludwig  v. 
Bayern.  Übers,  v.  Carl  Küchler,  (= 
ÜB.  N.  5238-40.)   L.,  Reclam.   249  S.   M.  0,(;0. 

4129)  E.  Istel,  König  Ludwigs  . Wagnerbuch ': 
Musik  .37,  S.  15-23. 

4130)  W.  Weigand,  R.  Wagner  u.  Ludwig  II.: 
FZg.  N.  172. 

(Brief  an  Frau  v.  MoncbanofT.) 

4131)  Jobb^-Duval,  Wagner  et  C.  Mendes: 
Bulletin  fran^ais  de  la  SocitHt^  Internat,  de 
musique  6,  N.  11. 

4132)  N  e  w  mau,  Nietzsche  als  Musikphilosoph : 
Merker  1,  N.  22. 

4133)  A.  Kohut,  Wagner  u.  K.  G.  Reissiger: 
AMusZg.  37,  S.  32/5. 

4134)  R.  Wagner  an  Verena  Stocker  (.Vreneli*;: 
BayreuthBll.  33,  8.  165-84. 


239 


IV,  4b.    Geschichte  des  Musikdramas  (Oper). 


240 


4135/6)  0.  Rutz,  E.  u.  S.Wagner:  MusWBl.  41, 

S.  286/8,  300/1. 
4137/8)  E.  Wurm,  W.  Weissheimer:  NZSt.  28^ 

S.  607/8. 

Briefe  s.  N.  2450/2. 

Werke: 
Jugendwerke. 

4139)  J.  Kapp,  Der  junge  Wagner.  Dich- 
tungen, Aufsätze,  Entwürfe  1832—1849. 
B.,  Schuster  &  Loeffler.  VIII,  495  S. 
M.  5,00. 

4140)  W.  Krienitz,  R.  Wagners  Feen.  Mün- 
chen, G.  Müller.     84  S.     M.  1,50. 

4141)  E.  Schmitz,  R.  Wagners  Feen:  Hoch- 
land 7^  S.  627-32. 

4142)  R.  W.  Trapp,  Wagners  Jugendoper 
,Die  Feen":  SchwMusZg.  50,  N.  27. 

4143)  E.  Istel,  Wagners  erste  Oper  „Die 
Hochzeit^:  Musik  34,  S.  331-51. 


Rienzi.     Fliegender  Holländer. 

4144)  C.  Gratzer,  Cola  di  Rienzi.    (=  N.  246.) 

4145)  A.  Heuss,  Musik  u.  Szene  bei  Wagner: 
Musik  37,  S.  3-14,  81-95. 

(Zu  Wagner,  Schriften  Bd.  5  [Fliegender  Holländer].) 

T  a  n  n  h  ä  u  s  e  r. 

4146)  E.  Forchhammer,  Wagner  og  Tann- 
häuser.    Kopenhagen,  Gyldendal.     128  S. 

L  0  h  e  n  g  r  i  n. 

4147)  R.  Jaffray,  The  two  knights  of  the 
swan:  Lohengrin  and  Helyas;  a  study  with 
special  reference  to  its  two  most  important 
developments.  London,  Putnam.  9  u.  123  S. 
Sh.  5/. 

4148)  E.  Mörike,  Die  Gralserzählg.  in  ihrer 
ursprüngl.  Fassung:  SaaleZg.  1909,  9.  Nov. 
(s.  Musik  37,  S.  63.) 

4149)  H.  Porges,  Über  Wagners  Lohengrin: 
BayreuthBll.  33,  S.  8-32. 

Tristan. 

4150)  J.  Kapp,  Die  Wiener  Tristan-Not(lS61/3): 
Musik  37,  S.  24-35. 

4151)  F.  Wendel,  Der  Zaubertrank  in  „Tristan 
u.  Isolde":  AMu.sZg.  37,  S.  845/6. 

Meistersinger. 

4152)  E.  Kloss,  R.  Wagner  über  die  Meister- 
singer V.  Nürnberg.  L.,  Breitkopf  &  Härtel. 
86  S.     M.  1,50. 

4153)  A.  Ernst,  Die  neuen  Wiener  „Meister- 
singer" U.Wagners  Gesamtkunstwerk:  AMus- 
Zg.  37,  N.  8/9. 

4154)  C.  Jachino  et  E.  Nicolello,  I  maestri 
cantori  di  Norimberga  di  R.  Wagner.  2=' 
edizione.  Torino,  Bocca.  16°.  X,  149  S. 
L.  2,00. 

4155)  P.  A.  Merbach,  Eine  Bemerkg.  zu 
Wagners  „Meistersinger":  MusWBl.  41,  S.  397 
bis  400. 

(Wenzel  Müller,  Schwestern  v.  Prag.) 

4156)  R.  Rote,  Beckmesser.  Ein  Rettungs- 
versuch: Musik  35,  S.  367-71. 


Ring    des    Nibelungen. 

4157)  F.  Behn,  Das  Nibelungenlied  u.  R. 
Wagners  Ringdichtg.     (=  N.  661.) 

4158)  F.  Gross,  Versuch  e.  vollständigen  philos. 
Deutg.  d.  Ringmythos.  Fortsetzg. :  Bayreuth- 
Bll. 33,  S.  33-43. 

4159)  J.  Schul  er,  The  language  of  R.  Wag- 
ners Nibelungen.  Lancaster,  Steinmann  & 
Foltz.     1909.     97  S. 

4160)  F.  Strich,  Die  Mythologie  in  d.  dtsch. 
Lit.  von  Klopstock  bis  Wagner.  2  Bde. 
Halle,  Niemeyer.  IV,  483  S.;  VII,  490  S. 
M.  20,00. 

4161)  K.  S.  Uhlig,  R.  Wagners  „Ring  d. 
Nibelungen"  in  seiner  esoter.  Bedeutg.  B., 
Raatz.     47  S.     M.  1,00. 

P  a  r  s  i  f  a  1. 

4162)  L.  Karpath,  Parsifal  für  Bayreuth: 
AMusZg.  11,  N.  42. 

4163)  L.  V.  Schröder,  Die  Wurzeln  d.  Sage 
vom  hl.  Gral.     (=  N.  650.) 

Prosaschriften. 

4164)  H.  Pfeilschmidt,  Wagnersche  Prosa: 
Musik  37,  S.  36-41. 

4165)  R.  Wagner,  Auswahl  aus  seinen  Schriften. 
Her.  V.  H.  St.  Chamberlain.  L.,  Insel- 
Verlag.    XVI,  278  S.    M.  2,00. 

4166)  id.,  Judaism  in  music.  Translated  and 
furnished  with  explanatory  notes  and  intro- 
ductiou  by  E.  Evans.  New  York,  Scribner. 
120.     -le^  95  s      Dollar  1,25. 

4167)  R.  Wagners  Magdeburgische  Aufsätze. 
Her.  V.  H.  v.  Wolzogen:  BayreuthBll.  33, 
S.  1/7.    . 

(Die  dtsch.  Oper.  —  Aus  Magdeburg  (dazu  Brief  an 
K.  Schumann.    19.  April  1836].) 

Bayreuth. 

4168)  H.  V.  Stein,  Briefwechsel  mit  H.  v.  Wol- 
zogen. Ein  Beitr.  z.  Gesch.  d.  Bayreuther 
Gedankens.  Her.  v.  H.  v.  Wolzogen.  L., 
Xenien -Verlag.     VIII,  122  S.     M.  3,00. 

4169)  H.  V.  Wolzogen,  Briefe  an  H.  v.  Stein: 
BayreuthBll.  33,  S.  81-116. 

41 70)  i  d: ,  Bayreuther  Gedanken  u.  Erinnerungen : 
ib.  S.  351/8,  493/5,  741/4. 

4171)  R.  Sternfeld,  Das  Geheimnis  v.  Bay- 
reuth: Tag  19.  Sept. 

4172)  A.  Prüfer,  R.  Wagner  in  Bayreuth. 
L.,  Wörner.     19  S.     M.  0,80. 

4173)  J.  Hey,  R.  Wagner  als  Vortragsmeister 
1861—76.  Erinnergn.  Her.  v.  H.  Hey.  L., 
Breitkopf  &  Härtel.  XI,  253  S.  Mit  Bild- 
nissen u.  Faksimiles.     M.  6,00. 

Sprache  und  Stil.    (Vgl.  N.  938.) 

4174)  A.  Fries,  Zu  R.  Wagners  Stil  in  Vers 
u.  Prosa.     {=  N.  978,  S.  32-77.1 

Wagner- Forschung  und   yerehrung. 

4175)  M.  Sehwantje,  Aufsätze  über  R.  Wag- 
ner: Musik  37,  S.  61/3. 

4176)  E.  Kloss,  R.  Wagner  im  Liede.  Verse 
deutscher  Dichter  lUustr.  v.  F.  Sta.ssen. 
B.,  Harmonie.     1909.     72  S.     M.  5,00. 

4177)  Ph.  Kütner,  Das  R.  Wagner-Museum 
in  Eisenach:  NMusZg.  31,  S.  37-41. 


241 


IV,  4  c.    Theatergeschicbte. 


242 


Opernkoniponlsten  der  GogenwArt: 

I.  li  r  ü  1  1. 

4178)  I.  Brüll,  Das  goldene  Kreuz.  Her.  v. 
U.  R.  Kruse.  (=  Opernbücher  G4.  ÜB. 
N.  516?.)     L.,  Recliini.     78  8.    M.  0,20. 

K.  Goldmark. 

4179)  K.  Goldmarks  80.  Geburtstag.  [R.  Batka: 
Kw.  23»,  S.  397/8;  E.  GlaesHiier:  MusWBl. 
41,  S.  61/3:  O.  Keller:  Münchner  Woche  1, 
N.  9;  J.  Korngold:  NFPr.  N.  12.    16.  Jan., 

12.  u.  18.  Mai  (Musik  36,  S.  302);  M.  Mo- 
rold,  Wage  liJ,  N.  20;  R.  Specht:  Merker 
1.  N.  If);  FZ.   18.  Mai.j 

41S0)  Goldniarks  Götz  v.  Berlichingen.  (Auf- 
führg.  in  der  Wiener  Hof  oper.)  |[I).  J.  Bach: 
ÖsterrRa.  23,  S.  398/9;    M.  Morold:   Wage 

13,  N.  21.]| 

H.  Pfitzner. 

41  Sl)  H.  Pfitzner-Heft:  NMusZg.  31,  N.  12. 

(Mit  Ik'itrr.  v.  R.  l>üuis,  L.  Andro,  R.  Th.  Herz.) 

R.  Strauss. 

4182)  Vollständiges  Verzeichnis  d.  im  Druck 
erschienenen  Werke  v.  R.  Strauss.  Mit  e. 
Einführg.  v.  R.  Specht.  Wien,  Universal- 
Edition.     42  S.     M.  O.aO. 

4183)  O.  R.  Hübner,  R.  Strauss  u.  d.  Musik- 
druina.  Betrachtg.  über  d.  Wert  oder  Un- 
wert gewisser  Opernmusiken.  L.,  Pabst. 
10  S.     M.  0,50. 

4184)  E.  Schmitz,  R.  Strauss  u.  A.  Ritter: 
Münchner  Woche  1,  N.  13. 

4185)  M.  Steinitzer,  Straussiana  u.  anderes. 
Ein  Büchlein  musikal.  Humors  meist  mit  u. 
selten  ohne,  ernsthaft  für  u.  scherzhaft  gegen 
R.  Strauss.     St.,  Grüninger.    174  S.    M.  1,60. 

4186)  Der  zerpflückte  Strauss.  Rieh.  Strauss- 
Karikaturen  in  Bildn.  u.  Wort.  v.  A.  Mosz- 
k 0 WS ki,  (r.  Hoc hstetter,  M.  Brinkmann 
u.a.   B., Verlag  d.  Lust.  Blätter.  32  S.  M.0,60. 

4187)  Programmbuch  d.  Münchener  Strauss- 
Woche  (23.-28.  Juni  1910).  München,  Gut- 
mann. 

(Mit  Boltrr.  V.  L.  Schmitz  ,  A.  Sei  dl ,  W.  Külz  u.  a  ) 

4188)  O.  Bie,  Electra.   (-=  N.  1239,  S.  215-26.) 


4189)  R.  StrausH,  Der  RoHcnkavalier:  AMusZg. 

37,  ö.  819-22. 

S.  Wagner. 

4190)  C  F.  Glascnapp,  S.  Wagner  u.  «eine 
Kunst.  Gesamm.  Aufsätze  über  d.  dramat. 
Schaffen  S.  Wagners  vom  ,  Bärenhäuter"  biit 
z.  „Banadietrich".  L.,  Breitkopf  &  Härtet. 
1911.   XVI,  423  S.   MitAbbildgn.    M.  15,(J0. 

4191)  A.  Spanuth,  S.  Wagners  Banadietrich: 
Signale  N.  4. 

4192)  P.  Bekker,  S.Wagner»  Der  Kobold.  (Auf- 
führg.  in  d. Gura-Oper) :  AMuHZg.37,  S. 697/8. 

Operette. 

4193)  O.  Bie,  Operette.   (=  N.  1239,  S.  229-37.) 

4194)  F.  Jacobsohn,  Zur  Genesis  d.  Operette: 
Theater  1,  N.  15. 

4195)  H.  (iuast.  Zur  Ä.sthetik  d.  Operette: 
AMusZg.  37,  S.  716/7. 

4196)  Alf.  Wolf,  Der  Operettenmoloch:  Musik 
36,  S.  259-71. 

4197)  W.  T  u  r  s  z  i  n  s  k  i ,  ( )peretten- Libretti: 
Schaubühne  6,  N.  20. 

Operntheater. 

4198)  W.  Altmann,  Das  mod.  Opernrepertoire 
d.  10  Spielzeiten  1899-1900— 1908/9.  Statist. 
Betrachtg.:  AMusZg.  37,  S.600/4, 625-30, 649-52. 

4199)  A.  Weissmann,  100  J.  Berliner  Oper: 
Theaterkalender  2,  S...  75-90. 

4200)  R.  Batka,  Die  Ära  Angelo  Neumann 
in  Prag:  Merker  1,  N.  14. 

4201)  K.  F.  Nowak,  Briefe  e.  Sängerin  (Son- 
tag):  Theaterkalender  2,  S.  199-203. 

4202)  H.  Stümcke,  Henriette  Sontag  in  Berlin: 
ib.  S.  137-46. 


Ed.  Hanslick.  (=  N.  223, 
(1836—1910):    IllZg.  1.34, 


Musikschriftsteller. 

4203)  A.  V.  Berger, 
Bd.  2,  S.  92-104.) 

4204)  L.    Hartmann 
N.  3478. 

4205)  C.  Mennicke,  H.  Riemann.  (In  M.  Hesses 
Musikkalender.  [L.,  Hesse.  Jahrg.  25.  621  S. 
M.  2,W.J) 

4205  a)  Riemann-Festschrift.    (=  N.  251.) 


c)  Theatergescliiclite. 

Bibliograpliisohes,  Almanache,  Zeitsobriflen  N.  4'_Mm.  —  Das  Theater:  Allgemeines  und  Ästhetiicbes  (NatnrtheaUr, 
Volksbühne  [Festbübne])  N.  421 1.  —  BDhnenknnst  und  Theatertechnik  (Regie)  N.  4_>.i3.  —  AnssUttang  N.  4245.  —  Tbeater- 
pnblikum  N.  425.J.  —  Zensur  N.  425,5.  —  Soziales  N.  4258.  —  Theaterban  N.  42tl2.  —  Theaterzettel  N.  426:1.  —  Sehagtpial- 
knnst  und  Schauspieler:  Allgemeines  N.  4204.  —  Pädagogisches  (Theaterhochschale)  N.  4279.  —  TbeatergeMhicbt« : 
Zusammenfassendes  N.  4285.  —  Lokalgeschichte  (Berlin,  Mönchen,  Wien,  Oberammergao  i  N.  4291.  —  Persönlichkeiten  des 
Theaters:  Theaterleiter  N.  4Hm.  —  Darsteller:  Allgemeines  N.  4:W0.  —  13.  Jahrhundert  N.  4;t95.  —  Zeit  TOn  ISOO  bi«  ca.  18.50 
N.  4404.  —  Von  1850  bis  zar  Gegenwart  N.  4411.  —  Ausländische  Sch.iuspielknnst  N.  4493.  —  Variet«  N.  4493.  —  Paatovin« 
N.  4502    -   Ballett   N.  4510.  —  Puppentheater  N.  4318.  —  Schattenspiel    N.  4521.  —  Kinematographenth«at«r  V.  4522.  — 


Bibliographisches,  Almanache,  Zeitschriften. 

4206)  Neuer  Theater-Almanach,  Jahrg.  22.  B., 
Günther.     XVI,  96  i  S.     M.  6,00. 

4207)  „The  Stage".  Yearbook  1911.  Edited 
by  L.  Carson.  London,  „The  Stage*- 
Offices.     334  S.     Sh.  1. 

(Darin  S.  57-ß8 :  P.  E  \V.  Fre  n  n  <1 ,  The  theatrical  year 
in  Gennany.) 

Jabreabericbte  f&r  neuere  deutsche  Literaturgesohicht«. 


4208)  Theater-Kalender  auf  d.  J.  1911.  Her.  v. 
H.  Landsberg  u.  A.  Rundt.  B.,  ()e«ter- 
held.     226  S.     M.  2,00. 

4209)  R.  F.  Arnold,  Bibliographie  d.  dtsch. 
Bühnen  seit  1830.  [F.  A.  Maver:  CBl- 
Bibl.  27,  S.  463/7.     (Mit  Berichtiggn.)]! 

4210)  A.  Tibal,  Le  th^ätre  allemand.  Revue 
annuelle:  RGermanique.  6,  S.  207-14. 


XXI. 


16 


243 


IV,  4  c.    Theatergeschichte. 


244 


4211)  Deutscher  Bühnenspielplan.  Theater- 
Programm -Austausch.  Jahrg.  J3.  Septbr. 
J908  bis  Aug.  1909.  Eegister.  L.,  Breit- 
kopf &  Härtel.     202  S.     M.  5,00. 

Das  Theater: 

Allgemeines  und  Ästhetisches. 

4212)  H.  Harbeck,  Neue  Theaterlit:  LE.  13, 

S.  418-20. 

(F.  Kayssler,  F.  Wedekind,  E.  Frisoh,  K.  Thumser.) 

4213)  Th.  Lessing,  Die  Schaubühne:  Zukunft 
70,  S.  367-70. 

4213a)  R.  Schau kal,  Das  Theater.  (=N.  1312, 
S.  79-109.) 

4214)  R.  Zoozmaun,  Goethes  Schwager  über 
d.  Theater:  B&W.  12,  S.  514/6. 

(Vulpius.) 

4215)  H.  E  1 1  g  e  r  ,  Wird  d.  heutige  Theater 
seiner  volkserzieher.  Aufgabe  gerecht  ? 
Duisburg,  Dietrich  &  Hermann.  29  S. 
M.  0,50. 

4216)  E.  Schur,  Der  Dichter  u.  d.  Theater. 
B.,  Bondy.     152  S.     M.  2,00. 

(Enth.  u.  a. :  Theater  u.  Kultur.  —  Bühnenkunst.  —  Stil 
d.  Theaters.  —  Maske  u.  Geste.  —  Kinderauf führgn,  — 
Rhythmus  d.  Bühne.  ~  Hat  der  Deutsche  ein  Theater?) 

4217)  V.  Naumann,  Kirche  u.  Bühne:  Schau- 
bühne 6,  S.  639-42. 

4218)  K.  Kraus,  Grimassen  über  Kultur  u. 
Bühne.     (=  N.  239,  S.  216-41.) 

4219)  F.  Frisch,  Von  d.  Kunst  d.  Theaters. 
Ein  Gespräch.  München,  Müller.  81  S. 
M.  2,00.  |[J.  B  ab  :  Schaubühne  6,  S.  1199 
bis  1201 ;  L.  G  r  e  i  n  e  r  :  AZg.  N.  22.]| 

4220)  A.  Kutscher,  Die  Ausdruckskunst  d. 
Bühne.  Grundriss  u.  Bausteine  zum  neuen 
Theater.  L.,  Eckardt.  VII,  223  S.  M.  2,00. 
|[F.  V.  d.  Leyen:  SüddMhh.  7^  S.  609-12 
(scharf  ablehnend).]) 

4220a)  A.  Läpp,  Zur  Reform  d.  Theaters: 
März  43,  S.  245/7. 

4221)  C.  Heine,  Die  Illusion  d.  Bühne:  Hamb- 
NachrrB.  N.  4/6. 

4222)  F.  S  t  ö  s  s  i  n  g  e  r  ,  Vom  Rhythmus  d. 
Bühne:  Zeitgeist  N.  26. 

4223)  W.  Klette,  Über  Theorien  u.  Probleme 
d.  Bühnenillusion.     Diss.     Erlangen.     69  S. 

4224)  W.  V.  Scholz,  Bild  u.  Drama:  Kw.  23^, 
S.  5/8. 

4225)  J.  Lewinsky,  Das  Verhältnis  d.  Raumes 
zur  Schauspielkunst.     (=  N.  3505,  S.  1-58.) 

4226)  E.  Schur,  Bühne  u.  Raumkunst:  Neue 
Weg  (Lit.)  39,  S  443/7. 

4227)  P.  Ernst,  Drama  u.  Zuschauerraum : 
DBühne  2,  S.  56/8. 

Naturtheater. 

4228)  V.  Tornius,  Das  Freilichttheater- 
problem: AZg.  N.  27. 

4229)  i  d. ,  Das  Freilichttheater:  Neue  Weg 
(Lit.)  39,  S.  329-31. 

4230)  J.  Savits,  Das  Naturtheater.  Eine 
Studie.  Mit  besonderer  Berücksichtigg.  d. 
Naturtheater  in  Thale  am  Harz  u.  in  Herten- 
stein  bei  Luzern.  München,  Piper  &  Co. 
44  S.     M.  1 ,00. 


4231)  H.  Sinsheimer,  Vom  Naturtheater: 
Schaubühne  6,  S.  429-32. 

4232)  Seh.,  Vom  Freilichttheater  Hertenstein: 

Kw.  23*,  S.  30/3. 

Volkstheater  (Festbühne). 

4233)  W.  Radio f.  Kritisches  zur  Volksunter- 
haltung:  SozMhh.  14,  S.  640/3. 

4234)  L.  Radlof,  Das  Theaterproblem  u. 
d.  organisierte  Arbeiterschaft:  NZSt.  28S 
S.  436/8. 

4235)  F.  Engel,  Dtsch.  Volksfestspielo:  Berl- 
TBl.  N.  656. 

4236)  E.  Schur,  Festspielhaus  u.  Grossstadt- 
kultur: Tag  N.  204 

4237)  Gabriele  Reuter,  Das  Theater  d.  Fünf- 
tausend: BerlTBl.  N.  612. 

(Anlässlich  d.  Ödipus-Aufführung  im  Zirkus.) 
4237a)  J.  F.  Humpf,  Arena-Theater:  Xenien  3, 
S.  354-61. 

ßühnenkunst  und  Tlieatertechiiik: 

Regie. 

4238)  St.  Grossmann,  Über  Regie:  Schau- 
bühne 6,  S.  729-31. 

4239)  Irenaeus,    Der  Regisseur:   AZg.  N.  19. 

(Gegen  die  „Kapellmeisterregie".) 

4240)  R.  Wi  1  d  e ,  Kleine  Regiesünden :  DWelt.  2, 
S.  165/8. 

4241)  Irenaeus,  Das  Ensemble:  AZg.  N.  25. 

4242)  Der  Autor  auf  d.  Probe  (Enquete): 
DBühne.  2,  S.  86-95,  107-21,  132-36. 

4243)  H.  Gregor,  Der  Autor  auf  d.  Probe: 
BerlTBl.  N.  222,  231  (LE.  12,  S.  1233). 

4244)  O.  Blume nthal,  Autoren  am  Regietisch : 
NFPr.  N.  16387  (LE.  12,  S.  1162). 

Ausstattmig. 

4245)  L.  Brieger-Wasservogel,  Das  Theater 
u.  d.  mod.  Kunst:  DBühne.  2,  S.  234,7. 

4246)  Cerberus,  Kunstgewerbe  u.  Bühnenstil: 
ATheaterwissenschaft  1,  N.  1. 

4247)  O.  Fischel,  Das  Theater  u.  d.  bildende 
Kunst:  Neue  Weg  (Lit.)  39,  S.  313/7. 

4248)  C.  Heine,  Die  stilisierende  Bühne:  ib, 
S.  355/8. 

4249)  Antonie  Steinmann,  Das  Kleid  d. 
Bühne:  VelhKlasMhh.  25 S  S.  609-20. 

4250)  A.  Kl  aar,  Der  Wandel  der  Szene :  Arena 
52,  S.  369-77. 

4251)  A.  Frhr.  v.  Berger,  Beleuchtung  u. 
Erleuchtung.  Dramaturg.  Betrachtungen : 
ÖsterrRs.  25,  S.  22/9. 

4252)  Dfeguisne,  Moderne  Bühnenbeleuchtg. : 
IJmschau  N.  13. 

Theaterpiiblikum. 

4253)  S.  D.  Gallwitz,  Theater,  Publikum  u. 
Kritik:  Hilfe  16,  S.  171/3. 

4254)  G.  Hirschfeld,  Publikum:  ÜL&M.  52, 

N.  19. 

Zen8ur. 

4255)  J.  Lewinsky,  Theaterzensur  (1901). 
{=  N.  3505,  S.  55-69.) 

4256)  H  Schlaikjer,  Theaterzensur  u.  literar. 
Beirat:  LE.  12,  S.  1725/8. 


245 


IV,  4c.     Theaterge»chi«"hte. 


246 


4257)    H.  Sperber,   Wo   steckt  der  Dichter?: 

Vorwjlrts  N.  2M  (LE.  13,  S.  IH8/9). 

(/A'llKUr.) 

So/IaleH. 

425S)  R.  Staerk,  Die  »ittlichen  u.  fmanziollcn 

Zustände    d.    dtsch.    Theaters:     Münchenor 

Woche   ],  N.  1. 
4259)  (t.  Kickelt,  Schauspieler  U.Direktoren. 

(=   Samnilg.   Langt-nscheidt.)      Gr.-Lichter- 

felde,  P.  LaugcMischoidt.     1^.^)  S.     M.  2,00. 
4250a)   M.  Pfeiffer,    Wirtschaft!.  Kämpfe  d. 

dtsch.  Bühnenangehörigen:  Woche  N.  11. 
42Ö0)  ().  A.  H.  Schmitz,    Die    Stellung    d. 

Schauspielers:  Theater  I,  S.  'J66/H. 
42Ö1)  R.  Wallaschek,    Schmiere  u.   Theater: 

ÖstcrrRs.  '2b,  S.  469-73. 

Theaterball. 

4262)  E.  Moritz,  Das  antike  Theater  u.  d. 
modernen  Reformbestrebgn.  im  Theaterbau. 
(=  Beitrr.  zur  Bauwissenschaft,  Hpft  17.) 
Diss.     B.,    Wasmuth.     4«.     115  S.     M.  5,00. 

4262a)    O.   Meyer-Elbing,    W.   Kropp,    G. 
Zieler,     Neue   Theaterbauten:     B&W.   13, 
S.  19-26. 
(Wiesbaden,  Bremen    Frankfurt  a.  M.) 

Theaterzettel. 

4263)  Der  Theaterzettel:  DBühne.  2,  S.  297/9. 

Schauspielkunst  und  Schauspieler: 

Allgemeines. 

4264)  Alethophiles,  Schauspielkunst u. Schau- 
spielkritik: AZg.  N.  43. 

4265)  .r.  Bah,  Dichter  u.  Darsteller:  Neue 
Weg  (Lit.)  39,  S.  455-60. 

4266)  H.  Bahr,  Der  Schauspieler.  Notizen. 
(=  Hyperion -Almanach  auf  d.  Jahr  1910 
[München,  Hyperion- Verlag,  Hans  v.Weber], 
S.  114/8.) 

4267)  C.  IIa ge mann,  Schauspielkunst  u.  Schau- 
spielkünstler. Beitrr.  z.  Ästhetik  d.  Theaters. 
2.  Aufl.  B.,Schuster&Loeffler.  245S.  M.3,00. 

4268)  F.  Kay  ssler,  Schauspielernotizen.  1. 
B.,  E,  Reiss.  54  S.  M.  1,00.  |[H.  Kienzl: 
FZg.  N.  151  (, Der  denkende  Schauspieler").]] 

4269)  Tb.  Lessing,  Das  Schauspieler-Doppel- 
Ich:  ÜsterrRs.  25,  S.  293-301. 

4270)  R.  M.  Meyer,  Goethes  , Regeln  für 
Schauspieler":  GJb.  31,  S.  117-35. 

4271)  H.  AI  i  c  h  a  e  1  i  s  ,  Poesie  u.  Schauspiel- 
kunst: Neue  Weg  (Lit.)  39,  S.  424/7. 

4272)  E.  Schur,  Vom  Schauspieler:  DBühne.  2, 
S.  257/8. 

4273)  K.  T  h  u  m  8  e  r  ,  Vom  Dasein  d.  Schau- 
spielers. Fragmente  für  Kunstfreunde.  Wien, 
Deuticke.    VII,  HO  S.    M.  1,25. 

4274)  F.  Wedekind,  Schauspielkunst.  Ein 
Glossarium.  München,  Müller.  52  S.  M.  1,00. 
|[R.  Blümner:  Sturm  1,  S.  198/9,  205/6 
LW.  als  Ästhetiker");  A.  Winds:  Neue 
Weg  (Lit.)  39,  S.  390/2.]| 

4274a)  A.  Winds,  Der  Hervorruf:  Woche  N.45. 
4274b)  E.  Isolani,  Die  Hand  auf  d.  Bühne: 
DBühne.  2,  S.  331/4. 

4275)  H.  Daffis,    Die   Frau    auf   d.  Bühne: 

ib.  S.  95/7. 


4275a)  K.  Lothar,  Da»  Problem  d.  Hcbau- 
spielerin:  Woche  N.  10. 

4276)  A.  Wolff,  Die  InkonimeDHurabeln:  ib. 
S.  11-13. 

(.Mit  KüükHicht  auf  K.  H.  BnrUch,  RliMbeth  K6tU) 

4277)  A.  Bor^e,  „.  .  .  weil  noch  da«  Lämpchen 
glüht".  Her.  v.  A.  Dinter.  B.,  Verlag 
Neues  Leben.     269  S.     M.  2,.')0. 

427S)  O.  Schwarz,  Mimen.  Typen  u.  Ori- 
ginale.    Ebda.     64  S.    M.  2,00. 

Pädagogisches  (Theaterhochschule). 

4279)  W.  Wauer,  Die  Erziehg.  z.  SchauHpiel- 
kunst:  DBühne.  2,  S.  244/6. 

4280)  Irenaeus,  Über  Sprachkunst  u.  Sprach- 
kritik auf  d.  Bühne:  AZg.  N.  2H. 

4281)  J.  M.  Lepanto,  Sprech-  u.  Gesangs- 
unterr.  L.,  Breitkopf  &  Härtel.  V,  115  S. 
M.  3,00. 

4282)  E.  V.  Possart,  Der  Lehrgang  d.  Schau- 
spielers. 2.  Aufl.   St.,  Spemann.  83  S.  M.  3,00. 

4283)  H.  Landsberg,  Zur  (Tcsch.  d.  Theater- 
hochschule: Neue  Weg  (Lit.)  39,  S.  .546/9. 

4284)  Th.  L  e  8  s  i  ng ,  Schauspielerhochschule: 
Schaubühne  6,  S.  671/7. 

4284  a)  A.  Kohut,  Dtsch.  Schauspiel  -  Pädago- 
ginnen: B&W.  12,  S.  901-19. 

Theatergeschichte : 

Zusammenfassendes. 

4285)  W.  Flemming,  Theatergeschichte: 
NeuphilBll.  17,  S.  2-11. 

4286)  A.  Tibal,  Le  th^ätre  allemand  d'au- 
jourd'hui:  RdeParis  1.  Juli  (LE.  12,  S.  1570). 
i[H.  L  a  n  d  s  b  e  r  g  :  AZg.  N.  30.]! 

4287)  E.  Gross,  Die  ältere  Romantik  u.  d. 
Theater.  (=  ThF.  22.)  Hamburg,  Voss. 
VIII,  119  S.     M.  4,00. 

4288)  K.  K  o  n  r  a  d  ,  Die  dtsch.  Studenten  u. 
d.  Theater.     (=  N.  1534.) 

4289)  H.  Laube,  Dramaturgische  Schriften. 
Her.  V.  H.  H.  Houben.  4  Bde.  in  1  Bd. 
L.,  Hesse.    268,  280,  212,    176  S.    M.  4,00. 

4290)  Deutsche  Theaterausstellung  in  Berlin 
1910.  |H.  Kahn:  Hilfe  16,  S.  75.5/6  („Die 
sogenannte  Th.");  E.  Köhrer:  Theater  2, 
S.  120/4;  R.  Kurtz:  Schaubühne  6,  S.  1187/9 
(, Basar  am  Zoo ");E.Lock:März4«,S.526/7; 
K.  L.  Schröder:  DTZ.  3,  N.  44;  H. 
Stümcke:  B&W.  13,  N.  3/6.| 

Lokale  Theatergeschichte: 

Deutschland  k.  Östetreirh. 

Berlin. 

4291)  H.Bahr  über  Berliner  u.  Londoner  Theater- 
kult: LE.12,  S.  1381/2.  (Aus:  BerlTBI.  N.289.J 

4292)  J.  Elias,  Von  d.  Berliner  Bühnen:  N&S. 
132,  S.  147-52,  250/2,  336/9,  501/3;  133,  S.  33/4. 
(Reinhardt,  Sudemiann,  H.  Bahr,  Hebbelthealer,  O. 
Anthes,  H.  Eulenberg,  A.  Rivoire,  Schmidtbonn.) 

4293)  A.  Eloesser,  Berliner  Theatersaison: 
NRs.  21,  S.  699-708. 

4294)  K.  Frenzel,  Die  Berliner  Theater:  DRa. 
143,  S.  295-310. 

4295)  M.  Harden  über  Berliner  Theater:  Osterr- 
Rs.  23,  S.  476/7. 

4296)  L.  Weber,  Berliner  Theaterfragen:  Hilfe 
16,  S.  91/3. 

IG* 


247 


IV,  4  c.     Theatergeschichte. 


248 


4297)  E.  Schlaikjer,  Der  kommende  Theater- 
krach in  Berlin:  Eckart  4,  8.  317-26. 

4298)  E.  Zabel,  Das  Berliner  Schauspielhaus: 
Grenzb.  ß9\  S.  102/9. 

4299)  Th.  Antropp,  Gastspiel  d.  ,Dtsch. 
Theaters"  in  Wien:  üsterrRs.  23,  S.  400/2. 

4300)  O.  Brahm,  Freie  Bühne:  Theaterkalender 
2,  S.  32-42. 

4301)  H.  Kienzl,  20  J.  Volksbühne:  Theater  2, 
S.  29-83. 

4302)  F.  Mehring,  Der  Krieg  gegen  d.  Freien 
Volksbühnen:  NZSt.  28^  S.  849-52. 

4303)  H.  O  s  t  w  a  1  d  ,  Die  Neue  Freie  Volks- 
bühne: Schaubühne  6,  S.  899-902. 

München. 

4304)  Alethophiles,  Schauspielkunst  u. 
Laienurteil:  AZg.  N.  44. 

(Zur  Münchener  Heroinenfrage.) 

4305)  G.  Hirschfeld,  Münchner  Freie  Bühne: 
Tag  N.  282. 

4306)  E.  K  i  1  i  a  n  ,  Eine  neue  Shakespeare- 
Bühne  (München):  JbDShG.  46,  S.  69-83. 

4307)  A.  Baumeister,  Noch  ein  Wort  zur 
Theaterfrage:  AZg.  N.  47. 

(Gegen  das  Künstlertheater  Reinhardt  u.  a) 

4308)  F.  Er  1er,  La  rdforme  sc^nique  au  thöätre 
des  artistes  h.  Muni  eh.  Trad.par  Monte  udon: 
Mercure  de  France  83,  S.  449-60. 

4309)  M.  Morold,  Vom  Münchener  Künstler- 
theater: Merker  l,  S.  143/8. 

4310)  E.  Schmitz,  Zur  Gesch.  d.  Münchener 
Eesidenztheaters :  Münchener  Woche  1,  N.  10. 

4311)  J.Kirchner,  Zur  Gesch.  d.  „Münchener 
Volkstheaters".  (Aus:  MünchenerEs.)  Mün- 
chen, Kellerer.     19  S.     M.  0,50. 

Wien. 

4312)  A.  Friedmann,  Wiener  Theater: 
WIDM.  108,  S.  89-104. 

4313)  Th.  Antropp,  Vom  Burgtheater:  K\v.232, 
S.  194/8. 

4313  a)  A.  Boss  er  t,  Le  thäätre  de  la  Hofburg 
h  Vienne.     (=  N.  225,  S.  183-94.) 

4314)  C.  Seefeld,  Das  Wiener  Burgtheater: 
Türmer  12i,  S.  645-50. 

4315)  R.  Stritzko,  Das  Burgtheater.  Wien, 
Huber  &  Lahme.     15  S.     M.  0,50. 

4316)  J.  L.  Stern,  Die  Freie  Volksbühne  (in 
Wien).     (=  N.  1670,  S.  93/8.) 

4317)  H.  Land,  Von  d.  Wiener  Volksbühne: 
Masken  5,  N.  18. 

Oberammergau. 

4318)  F.  F  e  1  d  i  g  1 ,  Oberammergau  u.  sein 
Passionsspiel  1910.  Nach  offiziellen  Quellen 
u.  eigener  Anschauung  verfasster  Führer. 
Oberammergau,  Kutz.  Mit  Abbildgn.  u. 
Tafeln.     VHI,  194  S.      M.  1,80. 

4319)  O.  M ausser,  Text  des  Oberammergauer 
Passionsspiels.  Hist.-kritische  Ausg.,  um- 
fassend den  Urtext  v.  Ottmar  Weiss  u. 
J.  A.  Daisenbergers  Revision.  München, 
Huber.     XX,  313  S     M.  1,00. 

4320)  Der  älteste  Text  d.  Oberammergauer 
Passionsspieles.  Ao.  Di.  1662.  Nach  d.  Hand- 
schrift im  Archiv  d.  Hauses  Guido  Langher. 
(Herausgabe  u.  Einleitg.  besorgte  G.  Queri, 
Faksimile-Reproduktionen  nach  A.  Dürer 
u.  A.  Altdorfer.)  Oberammergau,  G.  Lang 
sei.  Erben.    XL VII,  171  S.    M.  8,00. 


4321)  Oberammergau-Heft:  Theater  1,  N.  22. 

(Mit  Beitrr.  V. :  IL  Roth,  R.  Presber,  W.V.Scholz, 
M.  Pfeiffer,    H.  Kienzl.) 

4322)  O.  Mausser,  Oberammergau  im  Zeit- 
alter der  Aufklärung:  Walhalla  6,  S.  272-94. 

4323)  L.  Speidel,  Das  Ammergauer  Krippen- 
spiel: Schaubühne  6,  S.  1311/7. 

4324)  W.  V.  Wymetal  (W.  Wyl),  Maitage 
in  Oberammergau.  Eine  artist.  Pilgerfahrt. 
Her.  V.  F.  D.  v.  Wymetal.  München, 
Müller.     VII,  335  S.     M.  4,00. 

4325)  Oberammergau  1910.  jF.  Düsel:  WIDM. 
108,  S.  872-84;  Else  Hasse:  Hochland  7', 
S.  746-53  (Betrachtgn.);  L.  Feucht  wanger: 
Theater  1,  S.  524/5;  id.:  Schaubühne  6, 
S.  394/8,  424/8,  597-600;  H.  Lasalie:  Gids 
74»,  S.  139-47;  Th.  Lessing:  Schaubühne  6, 
S.  954/8  („Epilog  e.  Ewig-Malkontenten"); 
C.  Maclean:  ZIMusG.  12,  S.  40/9;  J. 
Ruederer:  BerlTBl.  N.  81,  89,  241;  Expe- 
ditüs  Schmidt:  ÜdW.  3,  S.  325-33;  W. 
Seh.:  Kw.  23*,  S.  86-91;  R.  Schaefer: 
Eckart  4,  S.  689-709;  W.  v.  Scholz:  Tag 
N.  112;  K.  Storck:  Türmer  12^  S.  536-40.| 

Andere    Städte. 

4326)  F.  .D  o  r  s  c  h  ,  Das  Bremer  Stadttheater 
u.  seine  Künstler.  Jb.  für  1910.  Bremen, 
Hollraann.     61  S.     M.  2,00. 

(Mit  Beitrr.  v. :    O.  Sommers tor ff  u.  M.  Pohl.) 

4327)  H.  K  n  i  s  p  e  1 ,  Das  Großherzogl.  Hof- 
theater zu  Darmstadt  1810—1910.  Mit 
einem  geschichtl.  Rückblick  auf  d.  dramat. 
Kunst  in  Darmstadt  1567 — 1810.  Darmstadt, 
Selbstverlag.     VII,  247  S.     M.  4,50. 

4327a)  id..  Aus  d.  Gesch.  d.  Darmstädter  Hof- 
theaters: FZg.  N.  140. 

4328)  M.  Streese,  Ein  Säkulum  Kunst  (Darm- 
stadt 1810-1910):  Dßühne.  2,  S.  147-50. 

4329)  L.  F  r  ä  n  k  e  1 ,  Zum  Jh.-Jubiläum  d. 
Darmstädter  Hofbühne:  B&W.  12,  S.  848-50. 

4330)  Das  Herzogl.  Hoftheater  zu  Dessau.  Eine 
Erinnerungsgabe  an  d.  Wintersaison  1909 
bis  J  910.     Dessau,  Mohr     27  S.     M.  0,50. 

4331)  K.  Siegl,  Die  Wallensteinspiele  in  Eger. 
(=  N.  2045.) 

4332)  C.  Weichardt  u.  E.  K  Öhr  er,  Frank- 
furter Schauspiel:  Theater  2,  S.  85-90. 

4333)  W.  Schlang  u.  O.  v.  Maurer,  Das 
Freiburger  Theater.  Freiburg,  Bielefeld. 
172  S.     M.  3,00. 

4334)  E.  Ebstein,  Ein  Stück  Theatergesch. 
aus  Göttingen:  Hannoverland  S.  194/5. 

(D.  Hurey.) 

4335)  L.,  Zur  Bühnengesch.  Halles:  Theater- 
kalender 2,  S.  206-10. 

4336)  P.  A  1  e  X  a  n  d  e  r  u.  A.Zinn,  Ham- 
burger Theater:  Theater  2,  S.  126-43. 

4337)  E.  Koehne,  Das  erste  Jahrzehnt  d.  Dtsch. 
Schauspielhauses  in  Hamburg.  Statist.  Rück- 
blick. Mit  e.  Begleitw.  v.  C.  Hagemann. 
Hamburg,  Conström.     142  S.     M.  1,50. 

4338)  F.  Ph.  B  a  a  d  e  r  u.  H.  Hauptmann, 
Theater  in  Hannover:    Theater  2,    S.  241/8. 

4339)  E.  K  i  1  i  a  n  ,  Zur  Gesch.  d.  Karlsruher 
Hoftheaters:  Theaterkalender  2,  S.  161/8. 

4340)  A.Woringer,  Die  Kunst  des  Anberg  auf 
d.  Kasseler  Hofbühne:  Hessenland  24,  N.  3. 

4341)  H.  Hirsch berg,  Gesch.  d.  Herzogl.  Hof- 
theaters zu  Koburg  u.  Gotha.  B. -Charlotten- 
burg, Vita.  241  S.  M.  15,00.  |[C.  Höfer: 
ZBFr.  NF.  3,  S.  369-75  („Auch  e.  Beitr.  z. 
Theatergesch.«).]! 


249 


IV,  4  c.    TlieatergcHchichte. 


250 


4342)  F.  I)(Ml)t'l,  Zur  CJescb.  d.  Theuter«  in 
König.shorg:  Thejiterkalender  2,  S.  16!>-87. 

4343)  id.,  Da»  Neue  Schauspielhaus  v.  Königs- 
berg: Schaubühne  6,  S.  1028/!). 

4344)  J.  S  c  h  6  r  e  k  ,  KönigHberg:    ib.  8.  4.^)Ü/i>. 

4345)  (i.  VVyneken,  Aus  Köiiigsbcrgs  Theater- 
gesch.  (=  N.  21  i8H.) 

434(5)  K.  Martens,  Ein  »Stück  Leipziger  Drama- 
turgie. ErinnergTi.  aus  d.  Jahren  18'J5/8. 
(=  N.  24:{,  8.  77-o;i) 

4347)  G.  Morgenstern,  Leipziger  Theater- 
not.    L.,  Haupt  &  Muninion.    33  8.    M.  (ijöU. 

434S)  H.  Landsberg,  Die  Meininger  in  d. 
zeitgenöss.  Kritik :  Neue  Weg  (Lit.)  39, 
S.  -i7-f)0. 

4349)  H.  W.,  Meiningen:  Theater  1,  S.  198-201. 

4350)  H.  Knudsen,  Aus  d.  Posener  Theater- 
gesch.:  HMHllPosen.  11,  N.  6,  S.  «1/8. 

(L.  DcKsoir,  .\niia  liöhii-SieKel,  J.  Weilenbeck  In  Posen) 

4351)  K.  ().  Wagner,  Salzburger  Ploftheater 
1775— 180f):    MGesSalzbLK.  f)0,  S.  285-328. 

4352)  H.  Devrient,  Die  Weimarer  Schule: 
Theaterkalender  2,  S.  1  i7-tiO. 

4352  a)  F.  Du  sei,  Oberanimergau  u.  Weimar: 
WIDxM.  108,  S.  872-84. 

4353)  Paul  Fischer,  Die  erste  Festrede  d. 
Dtsch.  Schillerbundes  in  Weimar.  Progr. 
Stettin.     14". 

4354)  ().  Franc ke,  Das  Weimarer  Hof theater: 
Theater  1,  S.  455-62. 

4355)  B.  May  dorn,  Weimar  als  Stätte  nat. 
.lugenderziehung:  ZLHScli.  21,  S.  353-67. 

435())  K.  Butt  mann,  Beitrr.  z.  Gesch.  d.  Zwei- 
brücker  Theaters  im  18.  Jh.:  Westpfälz- 
GBll.  13. 

4357)  J.  Friedrich,  Das  Zwickauer  „Kar- 
freitagsspiel": MVGDB.  48,  S.  80-125. 

Ausland. 

435S)  K.  A.  Mever,  Theater  in  d.  Schweiz: 
BayreuthBU.  33,  S.  268-80. 

435fl)  Baronesse  Elisabeth  Kosen,  Rück- 
blicke auf  die  Pflege  d.  Schauspielkunst  in 
Reval.    (=  N.  2149.) 

4360)  G.  Witkowski,  Der  nördlichste  Vor- 
posten dtsch.  Kunst:  BerlTBl.  N.  638. 

(Reval.) 

4360a)  W.  V.  Oettingen,  Eine  Ehrenrettung 
Kotzebues:   Tag  N.  300. 

(Zu  N.  4355). ) 

4361)  A.  AI  hin  an,  Einiges  aus  d.  Anfängen 
d.  lett.  Theaters:  BaltMschr.  69,  S.  50-71, 
133-40,  161-72,  247-61,  341-66. 

4362)  H.  Bahr,  Englisches  Theater:  BerlTBl. 
N.  289. 

4363)  Ernst  Schnitze,  Theater  u.  Kinemato- 
graph  in  Nordamerika:  CBUVolksbildg.  10, 
N.  10. 

4364)  R.  H.  Wildermann,  Theaterleben  in  d. 
Verein.  Staaten:  Theater  1,  S.  242/8. 

4365)  A.  Winds,  Amerikanisches  Theater: 
Neue  Weg  (Lit.)  39,  S.  203/6,  215/8. 

Persönliclikeiteu  des  Theaters: 
Theaterleiter. 

4366/7)  A.  V.  Berger.  |H.  Chevalley:  IllZg. 
134,  S.  66;  A.  Bettel  heim:  AZg.  N.  12;  H. 
Bahr:  Schaubühne  6,  S.  555/9  („Gruss  an 
B.');  K.  Kraus:  Fackel  12,  N.  311/2  (,Der 
Freiherr");  A.  Sakheim:  Schaubühne  6, 
S.  59-60;  weitere  s.  LE.  12,  S.  635/7  („Der 
neue  Burgherr").] 


4368)  H.  Landitberg,   Intendant  DingeUtedt: 

AZg    N.  34. 

4369)  (J.  Liebscher,  F.  Dingelstedt.  Seine 
dramaturg.  Entwickelg.  u.  Tätigkeit  bis  1857 
u.  seine  Bühnenleitung  in  München.  Diiw. 
München.     1.52  S. 

4370)  L.  Schwarz,  Das  Dingelstedt-Museum 
in  Rinteln:    Universum^».  26,  N.  29. 

4370a)  L.  Spei  de  1,  F.  v.  Dingelstedt.  (=  N.252, 
Bd.  1,  S.  190-201.) 

4371)  ty'hr.  (laehde,  Ungedruckte  Briefe  v. 
F.  V.  Dingelstedt  u.  B.  Dawison:  BäW.  12, 
S.  618-23. 

4372)  A.  Seidl,    (»oldene  Regeln  eines  fürst!. 
Theaterleiters:  DBühne.  2,  8.  34/7. 
(Friedrich  II.  v.  \nhaU.) 

4373)  R.  Rote,  H.  Gregor:  Merker  2,  N.  7. 

4374)  P.   Stefan,    F.  Gregori:    ÖsterrK«.  23, 

8.  76. 

4375)  H.  Chevalley,  K.  Hagemann:  IllZg. 
134,  8.  184. 

4376)  Memor,  Aus  H.  Laubes  Wiener  Theater- 
zeit: VelhKlasMhh.  24S  8.  50/7. 

4377)  A.  Drossong,  M.  Martersteig:  IllZg.  135, 
8.  922. 

4378)  R.  Batka,  Angelo  Neumann  t  1910: 
AMusZg.  37,  8.  1208/9. 

4379)  G.  Hirschfeld,  Reinhardt  in  München: 
Tag  N.  200/1. 

4380)  Reinhardt-Heft:   Merker  1,  N.  17. 

(Kiitli.  u.  II.:  S.  f)'J7-7()4;  Gespräch  über  R.  mit  H.  v. 
Hofraannsthtil,  A.Roller,  «.Walter.  --  .S.7028: 
R  S  p e c  h  t ,  Reinhardt.  S.  70!M1 :  W.  H  a n  d  1 ,  Wege- 
•  ner.  —  S.  711,3:  O.  Könijj,  Schildkraut.  -  .S.  713  4: 
O.  M.Font  an  a,  A.  Moissi.  —  .S.  715'6:  Lucie  Höflich) 

4381)  0.  M.  Fontana,  Reinhardt  in  Wien: 
Wage  13,  N.  21/2. 

4382)  H.  Win  and,  Reinhardts  Shakespeare: 
SozMhh.  14,  S.  272/4. 

4383)  St.  Grossmann  u.  H.  Bahr,  Ab.schied 
V.  Schienther:  Schaubühne  6,  8.  87-91,  142/6. 

4384)  F.  V.  Strantz  (1821—1910):  NThAlman. 
22,  8.  155. 

4385)  A.  V.  Stein,  R.  Volkner:  UniversumR«. 
26,  N.  40. 

4386)  L.  Beize,  F.  Wallner:  DBühne.  2, 
S.  226/8. 

4387)  F.  Wallner,  Franz  Wallner  (geb.  1910):- 
BerlTBl.  N.  487. 

4388)  Lori  Buchau,  Über  J.  v.  Werther: 
AZg.  N.  35. 

4389)  J.  V.  Werther  (1838—1910):  LE.12,  S.1717. 

Darsteller: 

Zusammenfassendes. 

4390)  Gallerie  v.  teutschen  Schauspielern  u. 
Schauspielerinnen,  nebst  J.  P\  Schinks  Zu- 
sätzen u.  Berichtiggn.  Her.  v.  R.  M.Werner. 
(==  SchrtiTh.  Bd.  13.)  B.,  Gesellschaft  für 
Theatergesch.  LXVIII,  XIV,  401  8.  (Nur 
für  Mitglieder.) 

4391)  Tony  Kellen,  Schauspieleranekdoten. 
Ernste  u.  heitere  Szenen  aus  d.  Bühnenleben. 
3.  Aufl.  (=  AnekdotenBibl.  Bd.  9.)  8t., 
Lutz.     269  S.     M.  2,50. 

4392)  H.  Normann,  Komiker  d.  dtsch.  Bühne: 
IllZg.  N.  3506,  3513. 

4393)  W.Turszinsky,  Bühnensatiriker:  B&W. 
12,  8.  1010/6. 

(V.  Arnold,    K.  For«st,   W.  Schmidtbasslcr,    A.  Abel, 
T.  Inipekoven,  I'agay  u.  a.) 

4394)  E.  E  V  e  r  t  h ,  Die  Bühnenkünstler  in  d. 
Medaille:  ib.  8.  239-53,  687-96. 


251 


IV,  4  c.    Theatergeschichte. 


252 


18.  Jahrhundert. 

4395)  Ilse  Linden,  Ein  Komödiantenschicksal 
aus  d,  18.  Jh.:  Neue  Weg  (Lit.)  39,  S.  246/9. 
(Felicitas  Abt  1747—83.) 

4396)  H.  Knudsen,  Aus  d.  Stammbuch  der 
Johanna  Wilhelmine  Beck:  Mannheimer- 
GBll.  11,  S.  99-102. 

4397)  H.  Landsberg,  C.  Th.  Döbbelin: 
Theaterkalender  2,  S.  57-74. 

4398)  P.  Landau,  Der  dtsch.  Roscius:  Neue 
Weg  (Lit.)  39,   S.  431/6. 

(Eckhof.) 

4399)  W.  Deetjen,  Ein  verschollener  Iffland- 
brief  (1828):   ZBFr.  NF.  2B,  S.  233. 

4400)  Curt  Müller,  Ifflands  Briefwechsel  mit 
Goethe,  Schiller,  Kleist  u.  a.  (=  N.  2454.) 
|[A.v.AVeilen:LE.13,S.1273/4  (ablehnend).]! 

4401)  W.  Widmann,  Ifflands  Beziehgn.  zu 
Leipzig:  LTBl.  N.  163. 

4402)  Aus  einem  Kieler  Familienarchiv.   Erläut. 
V.  E.  Wolff:  KielerZg.  2.  u.  9.  April. 
(Briefe  an  .T.  F.  Löwen.) 

4403)  Geo  Hunold,    Die  Leuchte  Hamburgs. 
Roman.     L.,  Ungleich.     340  S.     M.  4,00. 
(F.  L.  Schröder.) 

Zeit  von  1800—1850. 

4404)  J.  Lewinsky,  H.  Anschütz.  (^  N.  3505, 
S.  142-52. 

4405)  H.  Wantoch,  H.  Anschütz:  Neue  Weg 
(Lit.)  39,  S.  419-24. 

4406)  J.  Kühn,  F.  Beckmann  u.  sein  Abschied 
V.  Berlin:  DBühne  2,  S.  288-93. 

4407)  K.  Stranz,  ThereseBrunetti  (1782—1864): 
DArbeit.  9,  S.  459-70. 

4408)  W.  Rullmann,  L.  Devrient  als  Franz 
Moor.  Nach  L.  Rellstab.  (=  N.  5365, 
S.  139-40.) 

4409)  L.  Devrient.  (Mit  Bibliographie):  Neue 
Weg  (Lit.)  39,  N.  44. 

4410)  P.  Landau,  Wie  die  Schröder-Devrient 
Rollen  studierte:  ib.  S.  27-30. 

Spätere  Zeit: 
J.  K  a  i  n  z. 

4411)  O.  Brahm,  Kainz.  Gesehenes  u.  Ge- 
lebtes.     B.,  Fleischel.     53  S.     M.  1,00. 

4412)  E.  Hardt,  Kainz.  Verse.  L.,  Inselverlag. 
8  S.     M.  1,50. 

4413)  E.  Isolani,  J.  Kainz.  Ein  Lebensbild. 
B.,  Pulvermacher.     78  S.     M.  1,00. 

4414)  F.  Kay  ssler,  Worte  z.  Gedächtnis  an 
J.  Kainz.     B.,  Reiss.     13  S.     M.  1,50. 

4415)  L.  Klinenberger,  J.  Kainz  als  Mensch: 
B&W.  12,  S.  158-62. 

4416)  R.  Lorenz,  J.  Kainz  u.  d.  Freilichttheater 
Hertenstein:    ÜdW.  3,  S.  709-13. 

4417)  J.  L.,  J.  Kainz  u.  d.  Judentum:  AZg- 
Judent.  74,  S.  462/3. 

4418)  Annie  Neumann-Hofer,  Der  Aus 
erwählte.  Mit  e.  Zeichng.  v.  H.  Baluschek 
Dem  Andenken  J.  Kainz'  gewidmet.  Wies 
baden,  Verlag  d.  Dtsch.  Frauenalmanach 
V,  98  S.     M.  1,50. 

4419)  P.  Schienther,  Stimmen  um  Kainz 
BerlTBl.  J911,  N.  3. 

4420)  P.  Wilhelm,  J.  Kainz  u.  d.  Burgtheater 
B<SjW.  12,  S.  151/7. 

4421)  K.Falke,  Kainz  als  Hamlet.  P^in  Abend 
im  Theater.  Zürich,  Rascher  &  Co.  XVI, 
216  S.    |[A.  Winds;  JbDShG.  47,  S.  303/6.] | 


4422)  Persönliche  Erinnergn.  an  J.  Kainz.  |P. 
Schienther:  BerlTBl.  N.  480;  E.  Zabel: 
VelhKlasMhh.  25 ^  S.  368-72;  F.  Zwey- 
brück:  WIDM.  109,  S.  461/4.| 

4423)  J.  Kainz:  Tag  N.  478. 

(Enth.  auch :  K.  im  Urteil  d.  Bühnenkünstler  u.  Dichter. 
|S.  Friedmann,  M.  Reicher  u.  M.  Pategg,  L. 
Fulda,  G.  Hirschfeld.]) 

4424)  Das  Theater.  Schriftleitg.  H.  Waiden. 
2.  Sonderheft.  Josef  Kainz.  B. -Wilmersdorf, 
Das  Theater.  34x27  cm.  24  S.  Mit  Ab- 
bildgn.  u.  2  Tafeln.     M.  2,00. 

4425)  J.  Kainz  (1858—1910).  |J.  Bab:  BZMittag. 
N.  220;  A.  Bettelheim:  AZg.  N.  39;  J. 
Eckardt:  Hochland  8S  S.  244/5;  F.Engel: 
BerlTBl.  N.  478;  E.  Faktor:  Tag  N.  221 ; 
id.:  Theaterkalender  2,  S.  48-53;  S.  Feld- 
mann: Woche  12,  N.  39;  E.  Friedeil: 
Schaubühne  6,  S.  1647/8;  F.  Gregor i:  Kw. 
24',  S.  133/6;  H.  Kienzl:  Blaubuch  5, 
S.  894/7;  H.  Land:  UniversumRs.  27,  N.  1; 
id.:  Schaubühne  6,  S.  1017-20;  L.Leipziger: 
DBühne.  2,  S.  235;  J.  Lewinsky:  Neue 
Weg  (Lit.)  39,  S.  531/4;  K.  H.  Maurer: 
Alpen  5,  S.  118-21;  J.  Minor:  ÖsterrRs.  25, 

5.  72/5;  M.  Morold:  Wage  13,  N.  39;  O. 
Neumann-Hof  er:  Türmer  13\  S.  238-41; 
M.  Osborn:  Schaubühne  6,  S.  983/8;  St. 
Rzewuski:  Mercure  de  France  88,  S.  68-80; 
E.  Schlaikjer:  Geg.  78,  S.  784/5. | 

Andere. 

4426)  H.  Jhering,  R.  Alexander:  Schaubühne 

6,  S.  1109-10. 

4427)  H.  A.  Revel,  Ernst  Arndt:  B&W.  12, 
S.  661/6. 

4428)  J.  Landau,  L.Barnay:  DBühne. 2, S.  130/2. 

4429)  E.  Z  a  b  e  1 ,  L.  Barnay,  Schauspieler  u. 
Bühnenleiter  (1860-1910):  NThAlman.  22, 
S.  33-60. 

4430)  H.  L.,  Der  Schauspieler  A.  Bassermann: 
AZg.  N.  6. 

4431)  J.  Lewinsky,  Ansprache  z.  50j.  Burg- 
theater-Jubiläum B.  Baumeisters  (1902). 
(=  N.  3505    S.  189-92.) 

4432)  Marie  Bayer-Bürck  (1820—1910):  NTh- 
Alman. 22,  S.  167. 

4433)  E.  Pierson,  Marie  Bayer-Bürck:  B&W. 
12,  S.  474/6. 

4434)  A.   Dinter,    A.   Boröe:    Neue  Weg  39, 

5.  32/4. 

4435)  O.  Jerschke,  A.  Bor^e:  ib.  S.  35/7. 

4436)  A.  Sakheim,  A.  Bozenhardt:  Schau- 
bühne 6,  S.  407-8. 

4437)  W.  Turszinsky,  A.  Bozenhardt:  Theater 
1,  S.  378. 

4438)  H.  Jhering,  NuschaButze:  Schaubühne 

6,  S.  969-70. 

4439)  K.  F.  Nowak,  Briefe  B.  Dawisons: 
HambFrBl.  N.  19. 

(Briefe  an  K.  Sontag.) 

4440)  O.E.  Gensichen,  L.  Dessoir  (1809— 74): 
B&W.  12,  S.  254-60. 

4441)  Tilla  Durieux.  !H.  Jhering:  Schau- 
bühne 6,  S.  697/9;  Else  Lasker-Schüler: 
Theater  1,  S.  233  4  ;  W.  Turszinskv:  B&W. 
12,  S.  602-10.1 

4442)  P.  Alexander,  Franziska  Ellmen reich: 
UniversumK«.  26,  N.  19. 

4443)  G.  Starcke,  Erinnergn.  an  Josefine  Gall- 
meyer: Neue  Weg  (Lit )  39,  S.  503/5. 

4444)  Marianne  Trebitsch-Stein,  Joseftne 
Gallmeyer  u,  O.  F.  Berg:  M^rker  1,  S.  502/5, 


253 


IV,  4  c.    TheatcrgeHchichte. 


254 


4445)  A.  Girardi.  |St.  GrosHinann:  HerlTlil. 
N.  62Ü;  K.  Kraus:  (=  N.  2M,  S.  207-15); 
K.  F.  Nowak:  Hilfe  16,  S.  792;  id.:  lliii- 
versiuuR».  27,  N.  10. 

444«)  F.  Haase.  |R.  Lothar:  Berl Lokal Anz. 
;U».  Sept.  (,H.  als  Darsteller");  E.  Zabel: 
IllZg.  ^■^b,  8.  887-90;  Theater  2,  S.  6l/G.| 

4447)  H.  Wantoch,  Käthe  Haiineniann:  Schau- 
bühne G,  S.  79f)/t>. 

444S)  J.  Tj  e  w  i  n  s  k  y,  Zu  E.  Hartmanns  Regisseur- 
jubil.  190t).     (=  N.  8505,  S.  172/3.) 

444»)  A.  (lold,  Else  Heims:  Theater  1,  S.;{30/2. 

4450)  J.  Stettenheim,  Heimerding:  Theater- 
kalender 2,  S.  97-100. 

4451)  H.  Jhering,  |Lucie|  Höflich  u.  [Elsiel 
Heims:  Schaubühne  6,  S.  940/2. 

4452)  H.  Land,  F.  Kayssler:  Universum^«.  27, 
N.  24. 

4453)  J.  Minor,  F.  Krastel  (1839—1908): 
DNekr.  13,  S.  97-101. 

4454)  G.  Queri,  Der  Christus-Lang.  München, 
Verlagsgesellsch.  München.  47  S.  Mit  Ab- 
bildungen.    M.   1,00. 

4455)  H.  Kienzl,  Else  Lehmann:  Theater  1, 
S.  386/8. 

4456)  A.  V.  Berger,  J.  Lewinsky  (1907). 
(=-  N.  223,  2,  S.  105-11.) 

4457)  J.  Lewinsky,  Ansprache  zu  seinem 
40.  Burgtheaterjubiläum  1898.  (=  N.  3505, 
S.  164/5.) 

445S)  i  d. ,  Wie  ich  Schauspieler  wurde. 
(=  ib.,  S.  180/6.) 

4459)  J.  Bab,  Der  Schauspieler  Liehe :  Schau- 
bühne 6,  S.  909-11. 

4460)  A.  Kl  aar,  A.  Matkowskv  (1858—1909): 
JbDShG.  46,  S.  140-53. 

4461)  H.  Jhering,  Maria  Meyer:  Schaubühne  6, 
S.  576/7. 

4462)  M.  Harden,  Mitterwurzer:  Neue  Weg 
(Lit.)  39,  S.  319-25.   (Auch :  N.  234,  S.  365-82.) 

446«S)  L.  Hevesi,  F.  Mitterwurzer:  Schau- 
bühne 6,  S.  258-62. 

4464)  H.  Land,  A.  Moissi:  Universum^«.  26, 
N.  47. 

4465)  A.  Sakheim,  R.  Nhil:  Schaubühne  6, 
S.  521/2. 

4466)  St.  Grossmann,  Hansi  Niese;  Theater- 
kalender 2,  S.  93/6. 

4467)  H.  Jhering,  H.  Pagay:  Schaubühne  6, 
S.  1167/8. 

4468)  H.  Kienzl,  E.  Reicher:  Theater  2, 
S.  158-62.  (Vgl.  auch  Stimmen  über  Reicher 
von  H.  Bab,  W.  Turszinsky,  E.  Reicher.) 

4469)  Na  denn  Prost!  G.  Reimers:  Fackel  12, 
N.  307/8. 

4470)  A.  Römpler  (1860—1909).  |W.  Handl: 
Merker  1,  S.  274/7;  id.:  Schaubühne  6, 
S.  13/6;  J.  Minor:  ÖsterrRs.  22,  S.  80/1; 
Helene  Richter:   JbDShG.  46,  S.  153/ö.| 

4471)  F.  Düsel,  O.  Sauer:  Theater  2,  S.  232/8. 

4472)  H.  Jhering,  R.  Schildkraut:  Schau- 
bühne 6,  S.  864/7. 

4473)  S.  Steinbach,  R.  Schildkraut:  Theater- 
kalender 2,  S.  101/3. 

4474)  Anna  Schramm.  (Zum  70.  Geburtstage.) 
|H.  Jhering:  Schaubühne  6,  S.  1307/8; 
J.  Keller:  Woche  12,  N.  15;  H.  Land: 
UniversumK».  26,  N.  27.| 

4475)  A.  Sonnenthal (1832—1909).  |J.  Lewinsky 
(=  N.  3505,  S.  174-80);  Helene  Richter: 
JbDShG.  46,  S.  1 30-40.  | 

4476)  S.  Jacobsohn,  Von  der  Sorma:  Schau- 
bühne 6,  S.  334/6. 

4477)  H.  Win  and,  Sorma:  SozMhh.  14,  S.  330/1. 


447S)  Alfr.  Mayer,  A.  HleinrQck:  Theater  I, 

8.  462. 

4479)  J.  Lewinsky,  An  H.  Thimig  (18«9). 
(-=  N.  .3.W5,  S.  166/9.) 

4480)  ,F.  Hart,  Irene  Trieach  al«  Jungfrau 
V.  Orleans:  Tag  N.  240. 

44S1)  IL  Land,  A.  Vollmer:  UniverHumlt»,  27, 
N.  13. 

4482)  H.  Jhering,  H.Waiden:  Schaubühne«, 
S.  1354/7. 

4483)  id.,  P.  Wegener:  ib.  S.  778-81. 

4484)  id.,  E.  v.  Winterstein:  ib.  S.  7f)2/4. 

4485)  M.  Harden,  Die  Wolter.  (=  N.  2:M, 
S.  .329-38.) 

4486)  J.  Lewinsky,  Festrede  z.  Wolter-Bankett 
(1887).     (=  N.  3.505,  S.  l:')9-64.j 

4487)  Th.  Ebner,  Klara  Zieglers  Anfänge: 
B&W.  12,  S.  345/7. 

4488)  Marie  Fürstin  zu  Erbach,  Was  mir 
Klara  Ziegler  aus  ihrem  Leben  erzählte: 
DR.  35S  S.  171/6. 

4489)  E.  V.  Possart,  Klara  Ziegler  (1844— 1909): 
DBühne.  2,  S.  2/4. 

4490)  id.,  Ein  Debüt  (Klara  Ziegler):  ib. 
S.  37-40. 

4491)  Eine  Selbstcharakteristik  Klara  Zieglers: 
Neue  Weg  (Lit.)  39,  S.  172. 

4492)  Klara  Ziegler:  NThAlman.  22,  S.  159-62. 

Ausländische.  Schauspieler  in  Deutschland. 

4493)  H.    Eulenberg,    Französ.  Schauspiel- 
•    kunst:  Tag  N.  70. 

4494)  J.  Lewinsky,  Ungarische  Schauspiel- 
kunst (1892).    (=  N.  3505,  S.  98-104.) 

4495)  E.  Kalischer,  Die  Hedda  Gabler  d. 
Düse:  Schaubühne  6,  S.  279-82. 

4496)  S.  Feld  mann,   Got:  NRs.  21,  S.  1002/7. 

4497)  Ha  na  Kvapilova,  Betty  Hennings: 
Neue  Weg  (Lit.)  39,  S.  371/6. 

Varietö. 

4498)  Signor  Saltarino,  Das  Artistentum  u, 
seine  Ge.schichte.  L.,  W.  Backhau.««.  244  S. 
M.  12,00. 

4499)  F.  Avenarius,  Bunte  Bühne:  Kw.  24', 
S.  97-101. 

4500)  E.  V.  AVoIzogen,  Des  Überbrettls  Ge- 
burtstag: Theater  2,  S.  198-204. 

4501)  A .  R  u  u  d  t ,  Das  Couplet :  Theaterkalender  2, 
S.  121-36. 

Pantomime. 

4502)  M.  Harden,  Pantomimus:  Zukunft  71, 
S.  273-84. 

4503)  P.  Landau,  Vom  Geist  u.  Gesch.  d. 
Pantomime:   Neue  Weg  (Lit.)  39,  S.  22i;(i. 

4504)  id.,  Pantomime  u.  Pierrot:  Schaubühne 6, 
S.  1240/8.  (Siehe  auch  Theaterkalender  2, 
S.  121-36.) 

4505)  E.  Lang,  Pantomime:  ib.  S.  601/2. 
450«)    K.    Frhr.    v.   Levetzow,    Pantomime: 

Merker  1,  S.  329-33. 

4507/8)  F.  Freksa,  Sumurün  (ErstauffOhrg.  im 
Deutschen  Theater).  |[0.  Bie:  NRs.  21, 
S.  874/5;  F.  Engel:  BerlTBl.  N.  207 
(„Stumme  Kunst");  Ansgar  Pö  11  mann: 
HPBll.  146,  S.  485-98  («Aus  d.  Tagen  d. 
neuen  Kultur.*);  S.  Jacobsohn:  Schau- 
bühne 6,  S.  475/7.]! 

4509)  id.,  Pantomimen -Erfahrungen:  AZg. 
N.  36. 


255 


TV,  5.    Didaktik. 


256 


Ballett. 

4510)  L.  Pietsch,  Erinnergn.  an  bedeutende 
Tanzkünstlerinnen:VelhKlasMhh.24  2,8.73-87. 

4511)  C.  Hoffmann,  Die  beiden  Tänzerinnen: 

Zeit  N.  2552. 

(Fanny  Elssler,  Marie  Taglionl.) 

4512)  Aug.  Ehrhard,  Fanny  Elssler.  D.Leben 
e.  Tänzerin.  Übers,  v.  M.  Neck  er.  München, 
C.H.Beck.  IX,  303  S.  M.  6,00.  |[0.  Bie: 
NRs.  21,  S.  1311/2.]| 

4512 a)  P.  Landau,  Die  „göttliche  Fanny": 
Neue  Weg  (Lit.)  39,  S.  325/9. 

4513)  id..  Die  Tänzerin  d.  Kömantik:  ib.S.407-J2. 

4514)  L.  Salomon,  Fanny  Elssler:  B&W.  12, 
S.  782/8. 

4515)  Briefe  v.   Fanny  Elssler:    BerlTBl.  312. 

4516)  E.  Lang,  Grete Wiesenthal.  Holzschnitte. 
Mit  e.  Einleitg.  v.  O.  Bie.  B.,  Eeiss.  45  S. 
M.  3,00. 

Puppentheater. 

4517)  W.  Rath,  Für  d.  Puppentheater:  Eckart  4, 
S.  373/8. 

4518)  H.  S.  Eehm,  Das  Marionetten-Theater: 
Merker  1,  S.  783/7. 

4519)  E.  Schur,  Vom  Puppenspiel:  März  4*, 
S.  432/4. 

4520)  id.,  Marionetten:  NRs.  21,  8.  423/5. 


Schattenspiel. 

4521)  A.v.Bernus,  Über  Schattenspiele :  LE.  12, 

S.  1645/6. 

Kincmatographentheaten 

4522)  A.  Böhm,  Kinder  u.  Kinematograph : 
ZPhP.  17,  S.  69-75. 

4522a)  A.  Hellwig,  Kinematograph.  Zensur: 
Annalen  d.  Dtsch.  Reichs  für  Gesetzgebg. 
S.  32-41,  96-120,  893-917. 

4523)  W.  Conradt,  Kirche  u.  Kinematograph. 
Eine  Frage.     B.,  Walther.     72  S.     M.  1,00. 

4524)  K.  Neye,  Das  Kinematographentheater : 
Eckart  4,  S.  716-28. 

4525)  Pistol,  Kino-Dramaturgie:  AZg.  N.  23. 

4526)  A.  Pöllmann,  Der  Kinematograph: 
HPBU.  146,  S.  401-13. 

4527)  W.  Turszinsky,  Kinodramen  u.  Kino- 
mimen: Schaubühne  6,  S.  989-92. 

4528)  St.  Wronski,  Der  Kinematograph: 
N&S.  134,  S.  326/8. 

4529)  K.  L.  Schröder,  Theater  u.  Kinemato- 
graph: DTZ.  3,  N.  22. 

4530)  H.  Land,  Die  Lichtspiele:  Schaubühne  6, 
S.  963/4. 

(Zur  Eröffnung  der  „Lichtspiele"  am  Nollendorfplatz.) 

4531)  K.  F.  Nowak,  Kammerspiel -Kientopp: 
AZg.  N.  38. 


IV,  5 

Didaktik. 

Didaktik  Philosophie,  Popnlarphilosophie:  Gesiimtdarstellnngen  N.  4532.  —  18.  Jahrhundert: 
Allgemeines  N.  45.'56.  —  Einzelne  Persönlichkeiten  (Friedrich  der  Grosse,  Hamann,  Lavater,  Lichtenberg,  Mendelssohn,  Moser, 
Sailer,  Zimmermann,  Voltaire,  Shafteshury)  N.  4544.  —  19.  Jahrhundert:  Gesamtdarstellungen  N.  4580.  —  Zeit  von  1800—1850 
(Kant'  Fries,  Fichte,  Schelling,  Hegel,  Schleiernlacher,  Humboldt.  E.  M.  Arndt,  Jahn,  Gentz,  Adam  Müller,  Savigny)  N.  4581.  — 
Zeit  von  1850  bis  7.ur  Gegenwart  (Schopenhauer,  Hartmann,  Stranss,  Stirner)  N.  465.*).  —  Nietzsche  N.  4676.  —  Andere 
Philosophen  und  Popnlarphilosophen  N.  4717.  —  Geistige  KuUur  und  Weltanschauung  der  Gegenwart: 
Allgemeines  N.  4735.  -  Naturwissenschaft  N.  4749.  —  Religion  und  Kirche  (Katholizismus.  Protestantismus,  Judentum,  Frei- 
religiöse Richtungen)  N.  4758.  —  Essayisten:  Werke  N.  4777.  —  Persönlichkeiten  N.  4787.  —  Aphorislen  N.  4798.  — 
Geschichtswissenschaft  und  Geschichte:  Allgemeines  N.  4803.  —  Politisciie  Geschichte :  Zeitalter  der 
Französischen  Revolution  N.  4809.  —  19.  Jahrhundert  N.  4811.  —  Publizisten  und  Journalisten  N.  4842.  —  Historiker  N.  4847. — 


Didaktik,  Philosophie,  Popnlarphilosophie. 
Gesamtdarstellungen. 

4532)  AI  fr.  Heussner,  Die  philosoph.  Welt- 
anschauungen u.  ihre  Hauptvertreter.  Erste 
Einführg.  in  d.  Verständnis  philosoph.  Pro- 
bleme. Göttingen,  Vandenhoeck& Ruprecht. 
IV,  2r0  S.     M.  3,20. 

4533)  G.  Simmel,  Hauptprobleme  d.  Philo- 
sophie. (=  Sammig.  Göschen  Bd.  .500 )  L., 
Göschen.     175  S.     M.  0,80. 

4534)  W.  E.  H.  Lecky,  History  of  the  rise 
and  influence  of  the  spirit  of  rationalism  in 
Europe.     London,  Longmans.     884  S. 

4535)  Chr.  Muff,  Idealismus.  5.  verm.  Aufl. 
Halle,  Mühlmann.     XII,  508  S.     M.  7,00. 

18.  Jahrhundert: 

Allgemeines. 

4536)  H.  Scholz,  Zur  älteren  Begriffsgesch.  v. 
Deismus  u. Pantheismus:  PrJbb.l42,H.318-25. 


4537)  Otto  Lempp,  Das  Problem  d.Theodizee  in 
d.  Philosophie  u.  Lit.  d.l8.  Jh.  bis  auf  Kant  u. 
Schiller.  L.,DürrscheBuchh.VI,432S.  M.9,00. 

4538)  J.  Websky,  Das  Problem  d.  Theodizee 
im  18.  Jh.:  ProtMhh.  14,  S.  190/5,  228-37. 

(W.  Simon,    R.  Wcgener.) 

4539)  J.  B.  S  ä  g  m  ü  1 1  e  r ,  Wissenschaft  u. 
Glaube  in  d.  kirchl.  Aufklärg.  (ca.  1750 
bis  1850).  Zur  Erwiderg.  auf  Merkles  Rede 
u.  Schrift:  „Die  kathol.  Beurteilg.  d.  Auf- 
klärungszeitalters u.  z.  Charakterisierg.  d. 
kirchlichen  Aufklärg.".  Essen,  Fredebeul 
&  Koenen.     VIII,  98  S.     M.  1,80. 

4540)  S.  Merkle,  Die  kirchl.  Aufklärg.  im 
kathol.  Deutsehl.  Eine  Abwehr  u.  zugleich  e. 
Beitr.  z.  Charakteristik  „kirchl."  u.  „unkirchl." 
Geschichtschreibg.(Vgl.JBL.1908/9N.8054a.) 
B.,  Reichl  &  Co.    XVI,  200  S.    M.  4,00. 

4541)  A.  Rösch,  Ein  neuer  Historiker  d.  Auf- 
klärung. Essen,  Fredebeul  &  Koenen.  1909. 
181  S.     M.  2,00. 

(S.  Merkle.) 


257 


IV,  f).     Didaktik. 


258 


4542)  A.  Schweitzer,  The  (|uest  of  hist.  Jcsuh: 
a  criticul  study  of  itn  progress  froin  lleiinarus 
to  Wrede.    London,  Bhick.    'i'iÜ  S.    Hh.  10/G. 

4543)  IT.  V.  Voltelini,  Die  natiirrechtl.  Lehren 
u.  d.  Reformen  d.  18.  .Tii.:  HZ.  lOf),  S.  (Ifi-IOf. 

Einzelne  Persönlichkeiten: 
Friedrich    der  Grosse. 

4544)  F.  Eyssenhardt,  Friedr.  d.  Gr.  2.  Aufl., 
her.  V.  G.  Winter.     (=  N.  2'im.) 

4545)  V.  ►Sommerfeld,  Der  Antimachiavell 
Friedr.  d.  Gr.  (Ref.):  FBPGSB.  S.  28/9. 

4540)  G.  B.  Volz,  Friedr.  d.  Gr.  u.  seine  Leute 
(Fortsetzg.):  Hohenzollern.Tb.  11,  S.  37-72. 

4547)  id.,  Friedr.  d.  Gr.  am  Schreibti.sch:  ib.  1;{, 
8.  1-5«. 

4548)  id..   Zum  Friedrichstag  (24.  Jan.).     Zwei 
Inschriften:  VossZg.  N.  38. 
(Friodrichs-Riihe  ii.  Stinssoiiei.) 

H  a  m  a  n  n.     H  i  p  p  e  1. 

4540)  Assagioli,  .1.  G.  Hamann  u.  R.  W. 
Emerson:  Vcrhandlgn.  d.  3.  Kongresses  für 
Philos.  S.  278-85. 

4550)  A.  Hejischel,  Zur  Erinnerg.  an  J.  G. 
Hamann:  Alter  Glaube  11,  N.  52. 

4551)  R.  Un'ger,  Hamanns  Sprach theorie. 
(JBL.  1905  N.  33J6.)  |[R.  Petsch:  Euph.  17, 
S.  681/9.11 

4552)  H.  Weber,  Hamanniana.  (JBL.  1905 
N.  3314;  1906/7  N.  6378.)  |[R.  Petsch: 
Euph.  17,  S.  678-80.]| 

4553)  Hamanns  Gewissensehe:  StGoethe  6, 
S.  131/7. 

4554)  F.  J.  Schneider,  Th.  G.  v.  Hippel  als 
dirigierender  Bürgermeister  v.  Königsbera:: 
AltprMschr.  47,  S.  535-69. 

L  a  V  a  t  e  r. 

4555)  F.  Baldensp erger,  Les  th^ories  de 
Lavater  dans  la  litt.  fran«;.     (=:  N.  222.) 

4556)  E.  P^bstein,   H.  J.  Rütgerodt  in  seinen 
Beziehgn.  zu  Goethe,  Lavater,  Lichtenberg:- 
MschrKrAuthr.  38,  S.  68-88. 

4557)  Lasch,  Lavaters  Beziehgn.  zu  Strass- 
burg:  ElsässMschr.  1,  S.  281-91. 

(Aus  Briefen  L.s  an  J.  G.  Stnber.) 

4558)  C.  Stephan,  J.  K.  Lavater:  Alter 
Glaube  12,  N.  2. 

Lichtenberg. 

4559)  W.  Deetjen,  Ein  (ungedr.)  Schreiben 
an  G.  Chr.  Lichtenberg:  yossZgß.  N.  3. 

4560)  G.  Dinkgraeve,  Über  Lichtenbergs 
Skeptizismus:  Grenzb.  69*,  S.  546-53. 

4561)  O.  Hentzschel,  Lichtenbergs  Lebens- 
anschauung.    Diss.     Leipzig.     59  S. 

4562)  E.  J]bstein,  Lichtenberg  u.  tireatraks: 
MGMed.  9,  S.  211/2. 

M.  M  e  n  d  c  1  s  s  o  h  n. 

4563)  A.  Bessert,  La  famille  Mendels- 
sohn.    (=  N.  225,   S.  251-85.) 

4563a)  P.  Carus,  The  religion  of  Mendels- 
sohns: Open  Court  23,  S.  663-74. 

4564)  L.  Geiger,  M.  Mendelssohn.  (=  N.  29, 
S.  46-62.) 

Jabresberiobta  fBr  nenere  denUcba  Lileratnrffesobinht«. 


J.  Moser, 

4565)  B.  Kruse h,  J.  Mönor  u.  die  OMnubrficker 
Gesellschaft:  MVf;()»nabrQck34,  S.  244-373. 

4566)  H.  Schier  bäum,  Moser«  Stellung  in 
d.  Literaturströmungen  währen<l  d.  2.  mlfte 
d.  18.  Jh.:  ib.  S.  1-4:1 

4567)  Regula,  Zwei  Hhs.  J.  Möger»:  ib.  8.394/8. 

J.  M.  S  a  i  1  e  r.    J  u  n  g-S  t  i  1 1  i  n  g. 

4568)  Ph.  Klotz,  J.  M.  Sailer  als  Moral- 
philosoph. Paderborn,  Schöningh.  1909. 
VIII,  174  S.     M.  3,40. 

4569)  R.  Stölzle,  J.  M.  Sailer  u.  seine  Be- 
deutg:  Hochland  7'^  S.  129-38. 

4570)  id.,  Urkundl.  Beitrr.  zu  J.  M.  Säilers 
Biographie:  Katholik  90,  S.  112-21. 

4571)  id.,  J.  M.  Sailers  Schriften.  (=  Sammig. 
Kösel41/2.)  Kempten,  Kösel.  277  S.  M.  2,00. 

4572)  H.  Still ing  (J.  H.  Jung),  Das  Heim- 
weh u.  d.  Schlüssel  zu  demselben.  Her  v. 
J.  Landenberger.  (In  4  Bdn.)  Bd.  1. 
Lorch,  Rohm.    XVI,  198  S.    M.  3,25. 

J.  G.  Zimmermann. 

4573)  D.  Bonin,  J.  G.  Zimmermann  u.  J.  G. 
Herder  nach  bisher  ungedr.  Briefen.  Progr. 
Worms,  Kranzbühler.     32  S. 

4574)  R.  I scher,  J.  G.  Zimmermanns  Briefe 
an  Haller:  NBernerTb.  1910,  S.  127-47;  1911, 

•    S.  37-103. 

Ausländer. 

4575)  A.  A.  C.  Graf  v.  „Shaftesbury,  Die 
Moralisten.  Nach  d.  Übersetzg.  v.  Hölty 
u.  J.  Benzler,  neu  her.  v.  K.  Wollf. 
Jena,  Diederichs.     XLVI,    183  S.    M.  4,50. 

4576)  H.  Haupt,  Voltaire  in  Frankfurt  1753. 
Mit  Benutzg.  v.  ungedr.  Akten  u.  Briefen 
d.  Dichters.  (Aus  ZFSL.)  B.  u.  Chemnitz, 
Gronau.     1909.     113  S.     M.  2,50. 

4577)  E.  la  Poudroie,  Voltaire  u.  seine  Zeit. 
(=  Kulturträger.  Schildergn,  bedeutender 
Menschen  v.  heute  u.  einst  in  gemeinver- 
ständl.  Darstellgn.,  her.  v.  V.  Schweitzer. 
Bd.  26.)    B.,  Seemann  Nachf.    TIS.   M.  1,00. 

4578)  P.  Sakmann,  Voltaires  Geistesart  u. 
Gedankenwelt  St.,  Frommann.  1909.  VIII, 
383  S.    M.  6,80. 

4579)  A.  Dübi,  Der  Briefwechsel  zwischen 
Voltaire  u.  Haller  im  J.  1759.)    (=  N.  2455.) 

19.  Jahrhundert: 
Gesamtdarstellnngen. 

4580)  A.  Dorner,  Philosophie  u.  Theologie  im 
19.  Jh.  Vortrag.  B.-8chöneberg,  Protestant. 
Schriftenvertrieb.     40  S.     M.  1,00. 

(Aus:    Protokoll    des    5.    Weltkongrosiics    für    freies 
Christentinn    u.   religisösen   Fortschritt.) 

Zelt  von  1800-1850: 

Allgemeines. 

4581)  E.  Spranger,  Philosophie  u.  Pädagogik 
d.  preuss.  Reformzeit:  HZ.  104,   S.  27^-321. 

L  Kant. 

4582)  E.  v.  Axter,  L  Kant.  (=  W&B. 
Bd.  80.)  L.,  Quelle  &  xMeyer.    136  S.  M.  I,0«\ 

XXI.  17 


259 


IV,  5.    Didaktik 


260 


45S3)  M.  Kronenberg,  Kant.  Sein  Leben  u. 
seine  Lehre.     4.  revidierte  Aufl.     München, 

C.  H.  Beck.     XI,  409  S.     M.  4,80. 

4584)  A.  Wernicke,  Die  Begründg.  d.  dtsch. 
Idealismus  durch  Kant.  Braunschweig, 
J.  H.  Meyer.     XII,  77  S.     M.  2,00. 

4585)  K.  E.  Brotherus,  Sind  Kant  u.  Lamp- 
recht unvereinbare  Gegensätze?  (=  Stud. 
Lipsiense.  [JBL.  1908/9  N.  437],  S.  1-22.) 

4586)  K.  Kessel  er,  Kant  u.  Schiller.  Zwei 
dtsch.  Propheten  des  Wahren,  Guten,  Schönen. 
Bunzlau,  Kreuschmer.     .'57  S.     M.  0,75. 

4587)  Eduard  v.  Mayer,  Kant  u.  d.  ge- 
fesselte Wissenschaft.  (=  Archiv  z.  Philo- 
sophie u.  ihrer  Gesch.  u.  z.  Soziologie.  Her. 
V.  A.  Hettler.  I  u.  II,  Lfg.  ].)  Halle, 
Hettler.     1909.     43  S.     M.  1,50. 

4588)  W.  Rausch,  Kant  in  ultramontaner  u. 
in  richtiger  Beleuchtg. :  Wartburg  9,  S.  55/7. 

4589)  H.  Schlemmer,  Kant,  Schleiermacher 
U.W.  Herrmann  in  ihrem  gegenseitigen  Ver- 
hältnis: Religion  u.Geiste.skultur  4,  S.  117-45. 

4590)  K.  Vorländer,  Kants  Werke  in  d. 
Akademie-Ausgabe  V  u.  VII.:  ZPhK.  138, 
S.  136-49.     (Vgl.  JBL.  1908/9  N.  8126.) 

4591)  I.  Kant,  Gesammelte  Schriften. 
(Akademie- Ausgabe.)  I,  1.  Abteiig:  Werke; 
1.  Vorkritische  Schriften  I  1747-56.  (Neu- 
druck.) B.,  G.  Reimer.  XXI,  585  S.  M.  12,00. 

4592)  Th.  Haering,  DerDuisburgscheNachlass 
u.  Kants  Kritizismus  um  1775.  Tübingen, 
Mohr.  III,160S.  Mit  Faksimiletafeln.  M.5,00. 

J.  F.  Fries. 

4593)  R.  Otto,  J.  F.  Fries'  prakt.  Philosophie: 
ZThK.  19,  S.  204-42. 

4594)  J.  F.  Fries,  Julius  u.  Evagoras.  Ein 
philosophischer  Roman.  Neu  her.  v.  W. 
B  0  u  s  s  e  t.  Göttingen,  Vandenhoeck  & 
Ruprecht.  XXXVIII,  487  S.  M.  4,00.  |[R. 
Otto:  DLZ.  31,  S.  2821/8.] | 

Fichte. 

4595)  A.  Löckle,  Briefe  von  J.  G.  Fichte: 
SüddMhh.  7»,  S.  487-503. 

4596)  O.  Richter,  Fichte  als  Erzieher: 
MschrHSch.  9,  S.  641/6. 

4597)  J.  G.  Fichte,  Werke.  Auswahl  in 
6  Bdn.  Mit  mehreren  Bildnissen  Fichtes, 
her.  y.  F.  M  e  d  i  c  u  s.  Bd.  3  u.  5.  Iv.,  Eckardt. 
V,  739  S.  u.  V,  G92  S.    Je  M.  7,00. 

(8.  Erste  n.  zweite  Einleitg.  in  d.  Wissenschaftslelire 
n.  Versuch  e.  neuen  Darstellg.  d.  VVisscnschaftslohre. 
Grund  unseres  Glaubens.  Forbergs  Abhandig.  Appel- 
lation. Rückerinnergn.  Privatschreiboii.  Bestimnig. 
d.  Menschen.  (Jeschlossoner  Handelsstaat.  Sonnen- 
klarer Berieht.  Bericht.  Nicolai.  —  5.  Über  d.  Wesen 
d.  Gelehrten  u.  seine  Ilrscheingn.  im  Ge)>iete  d.  Frei- 
heit. Die  Anweisg.  z.  seligen  Leben.  Bericht  über  d. 
Begriff  d.  Wissenschaftslehrc  u.  d.  bisher.  Schicksale 
derselben.  Zu  „Jacobi  an  Fichte".  Reden  an  die 
deutsche    Nation.     Die    Wissenschaftslehre    v.    1810. 

D.  Be.stimmg.  d.  Gelehrten.) 

Schellin  g. 

4598)  E.Fuchs  u.  H.  Scholz,  Sehelling-Lit.: 
Christi.  Welt  24,  S.  784/8. 

(Schellings  Werke.    —    H.  Süskind.) 

4599)  G.  J.  P.  Bolland,  Schelling,  Hegel, 
Fechner  en  de  nieuwere  theosophie.  I.,eiden, 
Adriani.     4".     168  S. 

4600)  Karl  Hoffmann,  Schelling  in  d.  Gegen- 
wart: ZDU.  24,  S.  635-43. 


4601)  J.  Kohler,  Schelling  in  Berlin:  N&S.138, 
S.  307-10. 

4602)  J.  Lindsay,  The  philosophy  of  Schelling: 
PhilosReview  19,  N.  2. 

4603)  A.  Wernicke,  Zur  Wiederbelebung 
Schellings:  PädA.  52,  S.  622/5. 

4604)  Schellings  Worte.  Her.  v.  B.  Ihringer. 
Minden,  Bruns.     XII,  295  S.     M.  2,50. 

Hegel. 

4605)  A.  Lewkowitz,  Hegels  Ästhetik  im 
Verhältnis  zu  Schiller.  (=  N.  1209.)  Diss. 
Breslau.     77  S. 

4606)  M.  Mackenzie,  Hegels  educational 
theory  and  practice.  With  au  introd.  note 
by  J.  G.  Mackenzie.  London,  Sonnen- 
schein.    1909.     XXI,  192  S. 

4607)  W.  Windel  band,  Die  Erneuerung 
d.  Hegelianismus.  F'estrede.  Heidelberg, 
Winter.     15  S.     M.  0,60. 

S  c  h  1  e  i  e  r  m  a  c  h  e  r. 

4608)  E.  C  r  a  m  a  u  s  s  e  1 ,  La  philosophie 
religieuse  de  Schleiermacher.  Genfeve, 
Kündig.  1909.  288  S.  Fr.  5,00.  |[H.  Scholz: 
ThLZ.  35,  S.  597-602.]  I 

4609)  Schleiermacher  d.  Philosoph  d.  Glaubens. 
6  Aufsätze  v.  E.  Troeltsch,  A.  Titius, 
P.  Natorp,  P.  Hensel,  S.  Eck,  M.  Rade, 
Mit  Vorw.  v.  F.  Naumann.  (=  Mod. 
Philosophie,  Bd.  6.)  B.-Schöneberg,  Verlag 
d.  Hilfe.     151  S.     M.  2,50. 

4610)  K.  Büchsel,  Schleiermachers  Brautstand: 
EvRsPommern.  1909,  S.  182/5,  190/2,  199-202. 

4611)  Henriette  Herz,  Schleiermacher  u. 
seine  Lieben.  Nach  Originalbriefen.  Magde- 
burg, Creutz.     141  S.     M.  3,00. 

4612)  L.  Vietor,  Schleiermacher  u.  d.  Selb- 
ständigkeit d.  Religion :  ProtMhh.  14,  S.  383/9. 

4613)  id.,  Auffassg.  Schleiermachers  v.  Freund- 
schaft, Liebe,  Ehe  in  d.  Ausein andersetzg. 
mit  Kant  u,  Fichte:  ThArbeiten.  NF.  12, 
S.  80-151. 

4614)  Job.  Bauer,  Neue  Briefe  Schleier- 
machers aus  d.  Jugendzeit,  Niesky  1784 
u.  1785:  ZKG.  31,  S.  587-92. 

4615)  Schleier  mach  er,  Werke.  Auswahl. 
Bd.  1  u.  3.  Mit  Geleitw.  v.  A.  Dorner. 
Her.  V.  O.Braun  ti.  J.Bauer.  L.,  Eckardt. 
V,  CXXyil,  547  S.;  XI,  748  S.     Je  M.  7,00. 

4616)  id.,  Über  Freundschaft,  Liebe  u.  Ehe. 
Eine  Auswahl  aus  Schleiermachers  Briefen, 
Schriften  u.  Reden  v.  A.  Saathoff. 
{=  BGLIA.  N.  2187-90.)  Halle,  Hendel. 
XXXII,  238  S.    M.  1,00. 

4617)  id.,  Kurze  Darstellg  d.  theolog.  Studiums. 
Krit.  Ausg.  her.  v.  H.  Scholz.  (==  QGProt. 
Heft  10.)  L.,  Deichert.  XXXIX,  134  S. 
M.  2,50. 

4618)  Stange,  Schleiermachers  Predigten: 
ThLBl.  3J,  S.  193-200. 

4619)  W.  J.  Aalders,  Schleiermachers  Reden 
über  d.  Religion  als  proeve  van  apologie. 
Leiden,  Brill.     16,  2.50  S.     Fl.  2,40. 

W.  V.  H  u  m  b  o  1  d  t. 

4620)  K.  Berger,  W.  v.  Humboldt  im  Übergang 
z.  Staatsmann. Tätigkeit:  WIDM.108,  S. 352/8. 

4621)  E.  Heilborn,  Von  allerlei  Heiligem  in 
Humboldts  Leben:  NRs.  21,  S.  832/8. 


261 


IV,  5.    Didaktik. 


262 


4«22)  IM.  Hübler,  Die  Bedtuitg.  d.  Indi- 
vidualität in  W.  V,  Humboldts  Lebens- 
auffa8»g.     Dis3.     Leipzig.     IIUS. 

4023)  R.  r  e  t  s  c  h  ,  W.  v.  Humboldt  u.  d. 
Humanitätsidee:  PildA.  52,  S.  393-415. 

4(524)  E.  Spranger,  W.  v.  Humboldt  u.  d. 
ßeforni  d.  BildungsweseuH.     (=  N.  1500.) 

4625)  A.  Bossert,  Correspondance  entre 
Guillaume  et  Caroline  de  Humboldt. 
(-=  N.  225,  S.  137-82.) 

4(J25a)  Oh.  Ebrard,  Neue  Briefe  von  W. 
V.  Humboldt  an  .Schiller:  DRs.  145,  S.  177 
bis  202,  392-417. 

4<}LM))  W.  V.  Humboldts  Ausgew.  philosoph. 
Schriften.  Her.  v.  J.  Schubert.  (=  Philos- 
IJibl.  Bd.  123.)  L.,  Dürr.  XXXIX,  222  S. 
M.  3,40.  I[B.  C.  Engel:  DLZ.  32,  S.  401/3.]| 
(Ästhetik.  Oesfhichtsphilosopliie.  —  Sprachphilo- 
sophie. —  Rcliglonsphilosophie.   —  l'ftdagogik.) 

4027)    O.  Walze! ,    Humboldts  Erbe:    LE.  J3, 

S.  255-Ül. 

(Akarlemie-Ausg.  7/8,    A.  Leitzinann,    L.  Geiger,   Anna 

V.  Sydow,  K.  Seil.) 

A.  v.  H  u  m  b  o  1  d  t. 

4628)  G.  Heller,  Die  Weltau.schauung  A.  v. 
Humboldts  in  ihren  Beziehgn.  zu  d.  Ideen 
d.  Klassizismus.  (=  BUKultG.  Heft  12.) 
L.,  Voigtländer.     VIII,  273  S.     M.  9,00. 

4620)    A.    Faggi,    Una   novella    filosofica   di 
A.  v.  Humboldt:  ELT.  4,  S.- 365/9. 
(Forza  vitale  o  11  genio  radio.) 

4630)  G.  Schmid,  A.  v.  Humboldt  in  Russ- 
land: BaltMschr.  70,  S.  249-62. 

E.  M.  Arndt. 

4631)  0.  Beta,  E.  M.  Arndt  u.  d.  dtsch. 
Recht:  Hammer  9,  N.  183. 

4632)  E.  Kühner,  E.  M.Arndt,  e. Verdeutscher 
d.  Christentums:  DChristentum.  4,  S.  133-46. 

4633)  E  Mätzold,  E.  M.  Arndts  polit.  An- 
schauungen u.  Betätigungen.  Diss.  Leipzig. 
77  S. 

4634)  E.  Müsebeck,  Die  Eiuleitg.  d.  Verfahrens 
gegen  E.  M.  Arndt:  HZ.  115,  8.  515-63. 

4635)  id..  Eine  neu  aufgefundene  Schrift  E.  M. 
Arndts  aus  d.  J.  1810:  PrJbb.  141,  S.  78-105. 
(nUer  Bauernstand  politi.'ich  Itetrachtet.") 

J  a  h  n. 

4636)  W.  H  e  n  z e  Ji ,  Vater  Jahn.  Turnfestspiel  in 
3  Akten.    L.,  Eberhardt.  1909.  52  S.   M.0,7ö. 

4637)  E.  Müsebeck,  Aus  Jahns  Stammbuch- 
blättern: VossZg».  N.  14. 

4638)  F.  L.  Jahn,  Briefe  1818—52.  Her.  v. 
M.  Lutze.     (=  N.  2398.) 

4639)  id.,  Deutsches  Volkstum.  Her.  v.  E. 
W.Trojan.  B.-Schöneberg,  Verlag  Lebens- 
reform.   88  S.    M.  0,75. 

F.  V.  Gent  z. 

4640)  A.  Fournicr,  F.  v.  Gentz  u.  d.  Geheime 
Kabinett:  DR.  35^  S.  68-74. 

4641)  id.,  F.  v.  Gentz  u.  d.  Friede  v.  Schön- 
brunn.    Neue  Briefe:  DRs.  144,  S.  223-51. 

4642)  Briefe  von  u.  an  Gentz.  Her.  v.  F.  C. 
Witticheu.  2  Bde.  München,  Oldeubourg. 
1909/10.  X,  365  S.;  X,'  804  S.  M.  20,00. 
|[Berta  Badt:  LE.  13,  S.  1018-20;  H.  Feigl: 
ZBFr.NF.2B.,S.311/2;  EGuglia:  Euph.l8, 
S.  207-1  l.ji 


4643)  0.  F.  Witticheu,  Gentz  u.  Metternich: 
MIOG.  31,  S.  88.111. 

4644)  id.,  Gentz  u.  Brinckmann:  ÖuterrK«.  22, 
S.  260/73. 

4645)  E.  Salzer,  Auh  d.  Briefwechsel  zweier 
Bücherfreunde  F.  Cientz  u.  C.  (i.  v,  Briock- 
mann :  VossZg».  N.  24. 

4646)  L.  Geiger,  F.  v.  Gentz  u.  d,  Juden: 
AZgJudent.  74,  8.  414/6. 

4647)  O.  Mysing,  Der  erste  Dandy.  Kooian 
V.  1812.     B.,  Janke.    309  S.     M,  3,00. 

Adam  Müller. 

4648)  A.  Dombrowsky,  Adam  Müller,  die 
bist.  Weltanschauung,  d.  polit.  Romantik: 
ZStaatswiss.  65,  S.  377-403. 

4649)  AdamMüller,  Etwas,  das  Goethe  gesagt 
hat.  Beleuchtet.  Leipzig,  d.  .31.  Okt.  1817. 
(Neudruck,  mit  e.  erläuterndem  Nachwort, 
her.  V.  H.  Feigl.)  Wien,  Konegen.  24  8. 
M.  3,00. 

S  a  V  i  g  n  y. 

4650)  E.  V.  Meier,  Savigny,  da.s  gemeine 
Recht  u.  d.  Preuss.  Staat  1818:  ZSR(JO.  30, 
S.  318-26. 

4651)  J.  Kohler,  Die  Berliner  JuristenfakultÄt 

vor  80  J.:  Tag  N.  287. 
(Savigny  u.  E.  Gans.) 

4652)  C.  Varrentrapp,  Briefe  v.  Savigny  an 
Ranke  u.  Perthes:  HZ.  100,  S.  330-51. 

Zeit  Ton  1850  bis  zur  Gegenwart: 

Allgemeines. 

4653)  E.  v.  Ha  r  t  m  a  n  n  ,  Neukantianismus, 
Schopenhauerianismus  u.  Hegelianismus  in 
ihrer  Stellg.  zu  d.  philosoph.  Aufgaben  d. 
Gegenwart.  3.  Aufl.  Sachsa,  Haacke.  V, 
341  S.     M.  10,00. 

4654)  (r.  Sparlinsky:  Schopenhauers  Ver- 
hältnis zur  (beschichte.  (=  BernStPhilos. 
Bd.  72.)  Bern,  Scheitlin  &  Co.  48  S.  M.1,00. 

L.  Feuer  1)  a  c  h. 

4655)  L.  Fe  u  erb  ach,  Sämtl.  Werke.  Her.  v. 
W.  Bolin  II.  F.  Jodl.  Bd.  4.  St.,  From- 
mann.   XII,  448  S.    M.  4,00. 

(Darstellg.    u.   Kritik   d.  Leibnizschen  Philosophie  z. 
neueren  Philosophie  u.  ihrer  Gesch.   Her.  v.  F.  Jodl) 

Schopenhauer. 

4656)  A.  Cerrotti,  La  vita  e  il  peusiero  di 
A.  Schopenhauer.  Torino,  Bocca.  311  S. 
L.  10,00. 

4657)  W.  v.  Gwinner,  Schopenhauers  Leben. 
3.,  verbesserte  Aufl.  L.,  Brockhaus.  XV, 
439  S.  M.  6,00.  |[R.  Lehmann:  DLZ.  31, 
S.  31ö6/7.]l 

4658)  W.  Ahrens,  A.  Schopenhauer  u.  d. 
Buchhandel:  BBlDBuchl.  S.  10445/8,  10503/5. 

4659)  E.  B  a  r  t  h  e  1 ,  A.  Schopenhauer: 
BayreuthBll.  33,    S.  281/7. 

4660)  A.  Brause  Wetter,  Die  Familie 
Schopenhauer  in  Danzig:  Nordwest  I,  N.  25. 

4661)  E.  B.  Curtiner,  Chamberlain  gegen 
Schopenhauer.  Eine  Untersuchg.  d.  v.  H.  St. 
Chamberlain  in  seinem  „Imm.  Kant"  an 
Schopenhauer  geübten  Kritik.  Düsseldorf, 
Schmitz  &  Olbertz.     163  S.    M.  2,00. 

17* 


263 


IV,  5.     Didaktik. 


264 


4662)  W.  Kirsten,  Zurück  zu  Schopenhauer. 
B.,  Mod.  Verlagsbureau.     127  S.     M.  2,00. 

4663)  Graf  H.  Keyserling,  Schopenhauer  als 
Verbilder.  (=  Werdaudi -Bücher  Bd.  2.) 
L.,  Eckardt.     VIII,  127  S.     M.  2,00. 

4664)  F.  Kuntze,  Schopenhauer:  Kw.  24', 
S.  273/8. 

4665)  G.  Lüdke,  Schopenhauer  über  die  Er- 
ziehg.:  ZPhP.  17,  S.  7-13. 

4666)  B.  Münz,  Der  Urquell  d.  Lebens- 
anschauung Schopenhauers  u.  Nietzsche: 
Türmer  12^  S.  784-91. 

4667)  A.  Schopenhauer,  Sämtl.  Werke  in 
5  Bdn.  (Grossherzog- Wilhelm-Ernst-Ausg.) 
Her.  V.  E.  Grisebach,  M.  Brahn  u.  Hans 
Henning.  L.,  Insel- Verlag.  1462,779,580 
u.  763  S.     Mit  3  Tfln.     M.  20,00. 

466S)  Gracians  Handorakel  u.  Kunst  d.  Welt- 
klugheit. Deutsch  V.  A.  Schopenhauer. 
Her.  V.  Heinr.  Schmidt.  L.,  A.  Kröner. 
144  S.     M.  1,00. 

4669)  A.  Morel-Fatio,  Gracian  interpr6t(5  par 
Schopenhauer:  Annales  de  la  facult^  des 
lettres  de  Bordeaux.  Bulletin  hispanique  12, 
N.  4. 

E.  V.  H  a  r  t  m  a  n  n. 

4670)  F.  W.  Brepohl,  E.  v.  Hartmann  u.  sein 
Pessimismus  in  ihrer  Bedeutg.  für  Keligion 
u.  Geisteskultur.  (Aus  ^Amerikan.  Zeitschr. 
für  Theologie  u.  Kirche".)  Falkenhagen- 
Seegefeld,  ,Das  Havelland".    HS.    M.  0,f)0. 

4671)  L.  Ziegler,  Das  Weltbild  Hartmanns. 
L  ,  Eckardt.     196  S.     M.  2,50. 

D.  F.  Strauss. 

4672)  H.  Türck,  Der  bornierte  Mensch  als 
Gegensatz  zum  genialen;  die  Antisophie 
des  Egoismus:  Stirner,  Nietzsche,  Ibsen. 
(=  N.  1290,  S.  375-488.) 

4673)  A.  L^vy,  D.  F.  Strauss.  Paris,  Alcan. 
III,  295  S.  Fr.  5,00.  |[A.  Bauer:  DLZ.  3J, 
S.  3083/5.11 

4674)  Th.  Kappstein,  A.  Drews  u.  D.  F. 
Strauss:  Zeitgeist  N.  23. 

4674a)  L.  Speidel,  D.  F.  Strauss.  (-=  N.  252, 
Bd.  1,  S.  211-23.) 

M.  S  t  i  r  n  e  r. 

4675)  J.H.  Mackay,  Max  Stirncr.  Sein  Leben 
u.  sein  Werk.  2,  durchgesehene  u.  mit  e. 
Nachschrift:  „Die  Stirner-Forschg.  d.  J.  18'.-8 
bis  1909"  verm.  Aufl.  B.-Treptow,  Zack. 
XIX,  298  S.     Mit  Abbildgn.    M.  6,00. 

F.  Nietzsche : 

Kritisches  u.  Gesamtdarstellungen. 

4676)  Seydl,  Nietzsche-Lit.:  ALBl.  19,  S. 458-60. 

(J.  Schlaf,  Möbius,  R.  Richtor,  A.Lauscher,  C  Welchclt. 
K.  B.  Heinrich,  R.  H.  Grützmacher.) 

4677)  K  Strecker,  Neue  Nietzsche-Lit:  LE.  13, 

S.  558-62. 

(R.  H.  (frützmacher,    E.   Eckertz,    E.  A.  EilenburK, 

W.  Fischer,    E.  Soilliere.) 

4678)  Lou  Andreas-Salom(5,  F.  Nietzsche  in 
seinen  Werken.  2.  Aufl.  Wien,  Konegen. 
X,  263  S. 

4679)  H.  Bölart,  Friedr.  Nietzsches  Leben. 
B.,  Schweizer  &  Co.     190  S.    M.  2,50. 


4680)  E.  P^ckertz,  Nietzsche  als  Künstler. 
München,  C.  H.  Beck.    III,  236  S.     M.  3,50. 

4681)  Wilh.  Fischer,  Nietzsches  Bild. 
München,  Müller.     224  S.     M.  3,00. 

4682)  S.  Friedlaender,  F.  Nietzsche.  Eine 
intellektuale  Biographie.  L.,  Göschen.  149  S. 
M.  2,80. 

4683)  D.  Halövy,  La  vie  de  F.  Nietzsche. 
Paris,  Calman-Lövy.     387  S.     Fr.  3,50. 

4684)  G.  Dewelshauvers,  La  philosophie 
de  Nietzsche.  (=  S.-A.  aus  KCC.)  Paris, 
Societö  fran(;aise  d'iraprimerie.  1909.  31  S. 
|(R.  Richter;  DLZ.  31,  S.  3035/6.]| 

4685)  J.  M.  Kennedy,  The  quinte.ssence  of 
Nietzsche.     London,  Laurie.    380  S.     Sh.  6/. 

4686)  P.  Seippel,  Escarmouches.  Lausanne, 
Payot.     300  S. 

(Beh.  auch  Nietzsche.) 

ühai'akteristikeii. 

4687)  Ch.  Andler,  La  libertd  de  l'esprit  selon 
Nietzsche.  Paris,  Union  pour  la  verite.  16". 
48  S. 

4688)  Eberh.  Arnold,  Urchristliches  u.  Anti- 
christliches im  Werdegang  F.  Nietzsches. 
Eileuburg,   Becker.     VIII,   106  S.     M.  1,00. 

4689)  G.  Hilbert,  Nietzsches  Herrenmoral  u. 
d.  Moral  d.  Christentums.  L.,  Deichert 
Nachf.     54  S.     M.  0,80. 

4690)  D.  H.  Kerl  er,  Nietz.sche  u.  d.  Ver- 
geltungsidee.    Ulm,  Kerler.     49  S.    M.  1,90. 

4691)  A.  Luntowski,  F.  Nietzsche.  (=  N.  242, 
S.  161-86.) 

4692)  H.  Semel,  Nietzsche  u.  d.  Problem  d. 
Hellenismus:  BaltMschr.  69,  S.  305-28. 

4693)  A.  Stein,  Die  Stellung  d.  jungen 
Nietzsche  zu  d.  Fragen  d.  Erziehung  u. 
Bildung:  PädA.  52,  S.  73-99. 

4694)  H.  L.  Stewart,  The  Nietzsche  revival: 
Internat.  Journal  of  ethics  19,  S.  427-43. 

4695)  M.  Wadkowski,  Tolstoi  u.  Nietzsche 
über  d.  Wert  d.  Kultur.  Ein  Beitr.  zur 
Kulturphilosohie.     Diss.     Jena.     63  S. 

4696)  A.  V.  W  i  n  t  e  r  f  e  1  d  ,  Unser  Er- 
ziehungswesen in  d.  Auffassg.  Nietzsches. 
(=  Kultur  u.  Fortschritt  Heft  286.)  Leipzig- 
Gautzsch,  F.  Dietrich.     15  S.     M.  0,25. 

4697)  K.  Dallago,  Nietzsche  u.  der  Philister: 
Brenner  (Innsbruck)  1,  N.  2/3. 

4698)  R.  Mich  and,  Emerson  u.  Nietzsche: 
RGermanique.  6,  S.  414-21. 

4699)  J.  Benrubi,  Nietzsche  u.  Rousseau: 
FZg.  N.  141. 

4700)  Ad.  Mayer,  Wilde  u.  Nietzsche:  Wart- 
burg 9,  S.  82/4. 

4701)  Zu  Nietzsches  10  jähr.  Todestag.  |F. 
Alafberg:  VossZgB.  N.  22  („N.  u.  unsere 
Zeit");  L.  Benoist  -  Hanappicr:  RGer- 
manique. 6,  S.  51,'7  („En  marge  de  Nietzsche"); 
Simon:  TglRs».  N.  197;  E.  Eckertz:  Nat- 
Zg.  N.  346  („Der  Idealist  d. Vornehmheit"); 
H.  Lichtenberger:  MagdebZg.  N.  429;  S. 
Lublinski:  Propyläen  N.  39  („10  Jahre 
nach  N.");  weitere  Gedenkartikel  s.  LE.  12, 
S.  1761/2.1 

Biographische  Einzelheiten. 

4702)  Elisabeth  Förster -Nietzsche, 
Nietzsches  Krankheit:  Tag  N.  11.  (Dazu 
W.  Hellpach:  ib.  N.  18.) 

4703)  H.  Kienzl,  Der  „kranke"  Nietzsche: 
Alpen  5,  S.  147-51. 


2(55 


IV,  f).     Didaktik. 


260 


Persönliche  Beziehungen. 

4704)  H.  8  c  h  o  1  1  c  n  b  e  r  g  e  r,  F.  Ovcrhcck 
(1H37- 11)05):  DNekr.  U\,  S.  385/7. 

4705)  I"l  Seillibre,  L'<?mancipation  d'f'.rwin 
Kolide:  RCJernmnique.  li,  8.  ;5*S5-41.'t. 

470Ö/7)  id.,  Le  fröre  d'armes  de  Nietzsche, 
E.  Rohde:  ib.  S.  129-65. 

Werke. 

470S)  F.  NietzHche,  Werke.  Bd.  17.  (III.  Abt., 
I{d.  I.)  L.,  A.  Kröner.  XVI,  .%2  ö.  M.  9,00. 
(I'hiloldKicii.  (ioflnicktes  u.  t'uffcdrucktes  aus  den 
.liihrcii  1800-77.    Her.  v.  K.  Hol/.er.  1.  lid.) 

4709)  Hr.,  Nietzsches  Antichrist,  die  Umwertung 
aller  Werte:   IIPBU.  140,  S.  266-79. 

4710)  R.  Beyer,  Nietzsches  Versuch  e.  Um- 
wertung aller  Werte.  Progr.  Königsberg. 
56  S. 

4711)  Piiul  Fischer,  Nietzsche -Zarathustra 
u.  Jesus  Christus.  St.,  Verlag  d.  Evangel. 
Gesellschaft.     80  S.     M.  1,25. 

4712)  Marie  Melde,  Nietzsches  Zarathustra 
u.  seine  Bedeutg.  für  d.  Schule.  B.,  Bureau 
Fischer.     ;U  S.     M.  0,50. 

4713)  E.  Eckertz,  Der  Zarathustra  als  Musik: 
NMusZg.  Hl,   S.  287-90. 

4714)  H.  Weichelt,  F.  Nietz.sche,  Also  sprach 
Zarathustra.  Erklärt  u.  gewürdigt.  L., 
Dürr'sche  Buchh.     VII,  319  S.     M.  5,00. 

Nietzsche-  Archiv. 

4715)  Elisabeth  Förster-Nietzsche,  Aus 
dem  Nietzsche- Archiv:  Zukunft  72,  S.  21/G. 
(E.  llolzor  II.  da«  Arohiv.) 

4710)  R.  Oehler,  In  Sachen  des  Nietzsche- 
Archivs:  Euph.  17,  S.  731/8;  18,  S.  267/9. 
(Dazu:  W.  Olshausen:  ib.  18,  8.  262/7.) 

Andere  Philosophen  und  Popularphilosopheo. 

4717)  W.  Ciaassen,  Zum  Problem  E.  Dühring: 

Hammer  9,  S.  133/5. 
471S)  H.  Mulert,  E.  Dühring:  RGG.2,  S.  167/8. 

4719)  H.  Vaihinger  u.  B.  Bauch,  Zum 
70.  Geburtstage  O.  Liebmanns :  Festschrift 
d.  „Kantstudien".  B.,  Reuther  &  Reichard. 
III,  X,  178  S.     M.  3,00. 

(Mit   Bcitrr.    v.    W.    Windelband,    E.    Adickes, 
W.  Kinkel,  R.  Hönigswald,  F.  Medicus  u.  a.) 

4720)  Th.  Lorenz,  F.  Paulsen  (1846-1908): 
DNekr.  13,  S.  244-65. 

4721)  H.  Swoboda,  0.  Weiniugers  Tod.  Wien, 
Deuticke.     100  S.     M.  2,00. 

4722)  E.  König,  W.  Wundt  als  Psycholog  u. 
Philosoph.  (=  Kla.ssiker  d.  PhiloB.  Bd.  13.) 
St.,  Frommann.     1908.     282  S.     M.  2,50. 

4723)  W.  Wundt,  Kleine  Schriften.  Bd.  1. 
L.,  W.  Engelmann.    VIII,  640  S.    M.  14,00. 

4724)  Th.  Ziegler,  E.  Zeller  (1814-1908): 
DNekr.  13,  S.   17-61. 

4725)  F.   Wiegand,    E.  Zellers  Berufg.  nach 
Marburg  u.  A.  Vilmar:    HZ.   105,    S.  285-95. 

4726)  E.  Zeller,  Kleine  Schriften.  2  Bde. 
(=  N.  263.) 

4727/8)  C.  Brunner.  |B.  Münz:  Grenzb.  69*. 
S.  393  8;  E.  Altkirch:  HambFrBl.  N.  189. 


4720)iIcnriettcKolHnd-HulHt,  J.  Dict/.genH 
Philosophie  genieinvcrständl.  erläut.  tler. 
V.  E.  Dietzgen.  München,  Verlag  der 
Dietzgenachen  PhiloHophic.  V,  91  8.  M  1,00. 

4730)  Rud.  Hildebraud,  Gedanken  über  Gott, 
d.  Welt  u.  d.  Ich.  Ein  Vermftchtni»,  Her. 
V.  G.  B  e  r  1  i  t.  Jena,  Diederichs.  479  S. 
M.  8,00. 

4731)  L.  Steiner,  F.  Mauthner:  DArbcit.  D, 
S.  111/9. 

4732)  F.  Mau thn er,  Wörterbuchd. Philosophie. 
Neue  Beiträge  zu  einer  Kritik  d.  Sprache. 
Lfg.  2—8.  München,  G.  Müller.  S.  65-512. 
Je  M.  1,50. 

4733)  J.  Schlaf,  Das  absolute  Individuum  u. 
d.  Vollendung  d.  Religion,  ß.,  Oesterheld. 
589  S.    M.  12,00. 

4734)  O.  Spielberg,  Der  Philo.soph  v.  Heidel- 
berg. Ein  Erbauungsbuch  für  freie  Geister. 
2.  verm.  Aufl.  Heidelberg,  Philosoph.  Verlag. 

VII,  519  S.     M.  4,00. 

(jleistige    Kultur    und    Weltanschauung    der 
Gegenwart : 

Allgemeines. 

4735)  D.  Koigen,  Ideen  zur  Philosophie  d. 
Kultur.  Der  Kulturakt.   München,  G.  Müller. 

■    XVIII,  595  S.    M.  10,00. 

4736)  Weltanschauung.  Philosophie  u.  Religion 
in  Darstellgn.  v.  W.  Dilthey,  B.  Groet- 
h  u  y  s  e  n ,  G.  M  i  s  c  h  u.  a.  Her.  v.  M. 
Frischeisen-Köhler.  B.,  Reichl,  XXII, 
484  S.    M.  17,00. 

4737)  F.  Klimke  S.  J.,  Die  Hauptprobleme 
der  Weltanschauung.  (=  Sammig.  Kösel 
Bd.  37.)  Kempten,  Kö.scl.  VI,  167  S.  M.  1,0«,'. 

4738)  Karl  Vogt,  Weltanschauungen.  (Aus 
dem  Nachlass):  März  4',  S.  89-98,  183/9, 
305-11. 

4739)  Fragen  d.  modernen  Geisteslebens.  Dar- 
gestellt u.  beantwortet  in  neun  Vorträgen 
V.  U.  v.  Hasseil,  Haus  er,  Kühn, 
Hoeuuicke,  Sawory,  Schwebel,  Raak, 
Kulemann  u.  Kaltwasser.  B.,  Buch- 
handlg.    d.    Ostdeutschen    Jünglingsvereins. 

VIII,  147  S.     M.  1,80. 

4740)  O.  Ewald,  Die  Entdeckg.  d.  Seele: 
März  i\  S.  379-86. 

4741)  Ernst  Schnitze,  Weltanschauung  u. 
Wirtschaftsleben  in  d.  deutschen  Kultur- 
entwickig.  d.  19.  Jh.  Hamburg,  Gutenberg- 
Veriag.     104  S.     M.  2,00. 

4742)  Gertrud  Bäumer,  Die  soziale  Idee  in 
d.  Weltanschauungen  d.  19.  Jh.  Die  Grund- 
züge d.  modernen  Sozialphilosophie.  Heil- 
bronn, Salzer.    375  S.    M.  5,50. 

4743)  K.  Breysig,  Von  Zucht  u.  v.  Ptlege  d. 
Persönlichkeit:  Tag  N.  284. 

4744)  G.  Hilbert,  Der  moderne  Persönlich- 
keitskultus. (=  Beitrr.  z.  konservativen 
Politik.  Heft  1.)  B.,  R.  Hobbing.  19  S. 
M.  0,40.     (Aus  KonsMschr.  67.) 

4745)  Marie  Lampert,Persönlichkeit:Hilfel6, 

S.  682/8. 

4746)  E.  Krieck,  Persönlichkeit  u.  Kultur. 
Kritische  Grundlegg.  d.  Kultur.  Heidelberg, 
Winter.    XVI,  512  S.    M.  6,60. 


267 


IV.  5.     Didaktik. 


268 


4747)  V.  Skupnik,  Persönlichkeit.  (=  Päd- 
Mag.  Heft  403.)  Langensalza,  Beyer.  22  B. 
M.  0,30. 

4748)  A.  Eichter,  Die  Persönlichkeit  als 
geistiges  Lebensideal.  (=  Die  geistige  Be- 
wegg.  d.  Gegenw.  II.)  (=  N.  4747,  Heft  371.) 
p:bda.    123  S.    M.  1,50. 

Naturwissenschaft. 

4749)  H.  Eickert,  Kulturwissenschaft  n. 
Naturwissenschaft.  2.  umgearbeitete  Aufl. 
Tübingen,  Mohr.     VII,  151  S.     M.  2,50. 

4750)  Aus  d.  Jugendjahren  v.  K.  E.  v.  Baer. 
Biüefe  an  E.  Assmuth.  Her.  v.  E.  Haus- 
mann.    (==  N.  2421.) 

4751)  Carl    W.    Neumann,     W.  Bölsche: 

UniversumKs.  27,  N.  15. 

4752)  W.  Bölsche,  Das  Liebesleben  in  d. 
Natur.  Eine  Entwicklungsgeschichte  d.  Liebe. 
Tl.  3.  2  Hälften.  Stark  vermehrte  u.  ver- 
besserte Ausg.  Jena,  Diederichs.  XII,  756  S. 
M.  8,00. 

4752a)  id..  Stunden  im  All.  St.,  Dtsch.  Verlags- 
anstalt.    517  S.     M.  5,00. 

4753)  E.  Gaupp,  P.  J.  Möbius  (1853—1907): 
DNekr.  13,  S.  377-84. 

4754) H.  Gottschalk,  Philos. Karneval:  März 4, 
S.  232-40,  317-24. 
(W.  Ostwald.) 

4755)  W.  Ostwald,  Die  Forderung  d.  Tages. 
L.,  Akadem.  Verlagsgesellschaft.  VI,  603  S. 
M.  9,30. 

4756)  id.,  Die  Organisation  d.  Welt.  (Vortr.). 
Basel,  Leepin.     20  S.     M.  0,40. 

4757)  M.  Verworn,  Die  Mechanik  d.  Geistes- 
•      lebens.      2.    Aufl.      (AN&G.    Bd.    200.)     L., 

Teubner.    IV,  114  S.     Mit  Abbn.    M.  1,00. 

Religion  und  Kirclie: 

Allgemeines. 

4758)  K.  Seil,  M.  Eade,  G.  Traub  u.  H. 
Geffcken,  Die  Eeligion  im  Leben  d. 
Gegenwart.  4  Vorträge.  L.,  Quelle  &  Meyer. 
VI,  137  S.     M.  1,80. 

4759)  G.  Grupp,  Jenseitsreligion.  Erwäggn. 
über  brennende  Fragen  d.  Gegenwart: 
Diesseits-  u.  Jenseitsreligion,  Lebensrichtgn., 
Eeligion  u.  Kultur,  Zukunftsreligion.  Frei- 
burg i.  B.,  Herder.     XI,  202  S.     M.  3,00. 

4760)  H.  G.  Opitz,  Die  Moderne  auf  dem 
Kriegspfad  gegen  Gott.  2.  Folge.  L.,  Eckardt. 
128  S.     M.  1,50. 

4761)  E.  Seeberg,  Alte  u.  neue  Moral.  Ham- 
burg, Agentur  d.Eauhen  Hauses.  75  S.  M.1,00. 

4762)  E.  Hornef  f  er,  Jesus  im  Lichte  d.  Gegen- 
wart. (Aus:  Die  Tat.)  L.,  Verlag  Die  Tat. 
36  S.     M.  0,50. 

4763)  id..  Stehen  wir  vor  einem  neuen  Kultur- 
kampf? Eede.  (Aus:ib.)  Ebda.  32S.  M.0,50. 

Persönlichkeiten : 
Katholizismus. 
4761)     J.   Sa  IX  er,     Die  neuere  A.  Stolz-Lit.: 

LEs.  36,  S.  214-20,  263-70. 
4765)    Graf   P.   v.   Hoensbroech,    1-1  Jahre 
Jesuit.    (=  N.  2397.) 


Protestantismus. 

4766)  D.  v.  Oertzen,  Ad.  Stoecker.  Lebensbild 
u.  Zeitgesch.  2  Bde.  B.,  Vaterland.  Ver- 
lagsanst.    VII,  431  S.;  III,  389  S.    M.  10,00. 

4767)  M.  Harden,  Stoecker.  (=  N.  234, 
S.  175-93.1 

4768)  H.  v.  Petersdorff,  A.  Stoecker:  Kons- 
Mschr.  68,  S.  460-72. 

Judentum-. 

4769)  Abr.  Geiger,  Leben  u.  Lebenswerk, 
V.  L.  Geiger,  I.  Elbogen,  Gottlieb 
Klein,  I  m  m.  Low,  F.  P  e  r  1  e  s ,  S. 
Posnanski,  Mor.  Stern,  Hermann  u. 
Heynemann  Vogelstein.     B.,  G.  Eeimer. 

VII,  509  S.  M.  12,00.  |[W.  Bacher: 
ThLZ.35,  S. 665/7;  O.v.  Harling:  ThLBl.  31, 
S.  593/4.11 

4770)  H.  Steinthal,  Über  Juden  u.  Juden- 
tum. Vortrr.  u.  Aufsätze.  Her.  v.  G. 
Karpeles.  2.  Aufl.  her.  v.  N.  M.  Nathan. 
(=  SchrrGesFördergWissenschJudent.).  B  , 
Poppelauer.  XIII,  305  S.  Mit  Bildnis.  M.4,00. 

4771)  L.  Geiger,  M.  Veit  u.  d.  dtsch.  Geistes- 
leben.    (=  N.  29,  S.  182-211) 

Freireligiöse  Richtungen. 

4772)  Mulcrt,  M.  v.  Egidy  (1847— 98):  EGG.  2, 
S.  193/4. 

4773)  G.  Gerok,  H.  Lhotzky:  ChristlWelt.  24, 
S.  247-53. 

4774)  Th.  Kappstein,  M.  Maurenbrecher: 
Hilfe  16,  S.  735/7. 

4775)  F.  Eüttelmayer,  Was  Avill  Johannes 
Müller?     München,    Beck.     41  S.     M.  0,80. 

4776)  J.  Eupp,  Gesammelte  Werke.  Her.  v. 
P.  Chr.  Elsenhans.  Bd.  3  u.  7.  (=  N.  215.) 
(Von  der  Freiheit.  —  Klas.siker  u.  Philosophen  der 
Neuzeit.) 

Essayisten : 

Werke. 

4777)  Abseits  v.  d.  Heerstrasse.  Beschauliche 
Gedanken  eines  Suchenden.  B.,  Curtius. 
82  S.     M.  1,00. 

4778)  M.  Kemmerich,  Dinge,  die  man  nicht 
sagt.  München,  Langen.  VII,  297  S.  M.  3,50. 

4779)  P.  W.  v.  Kopple r.  Mehr  Freude.  Frei- 
burg, Herder.     V,  199  S.     M.  2,60. 

4780)  M.  Harden,  Köpfe.     (=  N.  234.) 

4781)  K.  Kraus,  Die  chinesische  Mauer. 
(-=N.  239.)     |[M.  Brod:  LE.  13,  S.  1638/9.]i 

4782)  Gustav  Krüger,  Aus  meiner  Werkstatt. 
Tages-  u.  Nachtgedanken.     Dresden,  Koch. 

VIII,  264  S.     M.  3,00. 

4783)  Th.  Scheffer,  Im  Wanderschritt  des 
Lebens.  Buchschmuck  v.  H.  Steiner.  L., 
Voigtländer.     317  S.     M.  5,00. 

4784)  W.  Schölermann,  Die  dtsch.  Not.  Ge- 
sammelte Schriften.  L.,  Verlag  für  Lit.  u. 
Kunst.     V,  162  S.     M.  2,50. 

4785)  A.  Trebitsch,  Antaios.  2  Bde.  (=N.256.) 

4786)  H.  V.  Wolzogen,  Aus  dtsch.  Welt.  Ge- 
sammelte Aufsätze  über  dtsch.  Art  u.  Kultur. 
(=  N.  262a.) 

Persönlichkeiten. 

4787)  F.  M  eh  ring.  Ein  Fürst  der  Gecken: 
NZSt.  28^  S.  9-15/8.  (Auch  Fackel  N.  311/2.) 
(Harden  über  Friedr.  d.  Gr  ) 


200 


IV.:>.     I»i.l:iklik. 


270 


47SS)  II.  Atior,  Karl  liilty.     Bliitter  /.  ({ohcIi. 

seines    hellen«    u.    VVirken.H.     (iesuimnelt  u. 

zum   Knm/e   gewniulen.     Ilcru,  Wvss.     IH, 

L'I7  S.     Mit  I    llildnis.     M.  ;{,m 
47S!))  Zur  Krinner---.  fvu  K.  Ililtv.     Ebda.     48  H. 

Mit   I    nildnis.     M.    1,00. 
4790)K.Hilty(l«;i;{-l!»0!),:  HTHll.  I  l(;,S.!)(;7-r;J. 
47»l)    H.  Land,    J.  Köhler:    IJniversuniK".  '27, 

N.  20. 
4792)  F.  Avenarius,  W.  Kirchbacli:  Kw.  23*, 

s.  ;?g;)-71. 

4703)  Marie  Luise  Hccker  U.K.  v.Lc  VC tzow, 
W.  Kirchbach  in  seiner  Zeit.  BricfwcchHel 
u.  Essays.     {-^  N.  2476.) 

4794)  Fortunat,  K.  Kraus:    Brenner  1,  N.  2. 

4795)  Der  Reinbrandtdeutsche  (A.  J.  Langbehn 
J  85 1  —  1 907).  I  F.  Avenarius:  Kw.  23% 
S.  107/8;  F.  W.  Glöss:  Zukunft  70,  S.  9Ö/6; 
E.  M.  Roloff:  Hochland  7%  S.  206-13; 
DNekr.  13,  S.  384/5.; 

479(5)  Karl  August  Fischer,  P.  de  Lagarde: 
TglRsB.  N.  94/6. 

4797)  E.  Kuh,  H.  Lorm.  (=  N.  239a,  S.  3?6-86.) 

Aplioristeii. 

4798)  K.  W.  Gold  Schmidt,  Kleinkunst  des 
Gedankens:  LE.  12,  S.  1449-54. 
(Aphorismen  V.  L.  Ecard  [Cordelia  Ludwig),  P.  Garin, 
A.  Schafhcitlin,  O.  Blumenthal,  M.  Ooldschmidt, 
Tonger,  \V.  W.  Ludwig,  Ilse  Franke,  G.  v.  Oertzen, 
J.  A.  Lux) 

4799)  K.  Hilty,  Bausteine,  Aphorismen  u. 
Zitate  aus  alter  Zeit,  gesammelt.  Aarau, 
C.  E.  Meyer.     148  S.     Mit  Bildnis.     M.  1,80. 

4800)  W.  W.  Ludwig,  Künstlerleben  u.  Lebens- 
kunst. Gedanken  u.  Sprüche.  L.,  Eckardt. 
V,  116  S.     M.  2,50. 

4801)  C.  Retsiem  (Meister),  Das  Buch  d 
Freundschaft.  Aussprüche  u.  Sentenzen 
über  d.  Freundschaft  aus  alter  u.  neuer 
Zeit.  Mit  Geleitw.  v.  P.  Alexander.  B., 
Concordia.     VIII,  171  S.     M.  2,00. 

4802)  W.  Bithorn,  Lebenskunst.  Nach  Dichter- 
worten entworfen.  L.,  Dürrsche  Buchh. 
143  S.     M.  3,00. 

Cileschichts>vi9seu8cliart  und  Geschichte: 
Allgemeines. 

480S)  Adolf  Frey,  Sinn  der  Weltgeschichte. 
St.,  Kohlhammer.     28  S.     M.  0,60. 

4804)  VV.  Eiert,  Rud.  Rocholls  Philosophie  d. 
Gesch.  (=  Abhh.  Philos.  Heft  12.)  L., 
Quelle  &  Meyer.     VII,  138  S.     M.  4,40. 

4505)  G.  Ferrero,  Storia  e  filosofia  della  storia: 
NAnt.   1.50,  S.  85-99. 

4506)  K.  Lamp recht,  Hist.  Methode  u.  bist, 
ak.  Unterr.     B.,  Weidmann.   45  S.   M.  1,00. 

4807)  Porträtgalerie  aus  Lamprechts  Dtsch. 
Gesch.  Her.  V.  H.  F.  Helmolt.  (=  N.  234a.) 
(S.  1-12.  H.  F.  Helmolt,  K.  Lnmprecht) 

4807a)  K.  .Toel,  J.  Burckhardt  als  Geschichts- 
philosoph.    (=  N.  7  a.) 

4808)  ().  Z  i  e  m  s  s  e  n  ,  Gottesgedanken  u. 
Menscheugedanken  in  der  Geschichte.  Gotha, 
Thienemann.    128  S.    M.  2,50. 

Politische  Geschichte: 

Zeitalter  dei'  Französischen  RevohitioH. 

4809)  Kurt  Lessing,  [A.  W.]  Rehberg  u.  die 
Französ.  Revolution.  Freiburg,  Bielefeld. 
IV,  145  S.     M.  3,50. 


4810)  Hans  Schul/.,  Leipz.  Stimmen  v.  179;; 
über  DeuLscIiland  u.  d.  Itevolution:  Kuidi, 
I  7,  S.  4H-55,  299-;MMJ. 

(Hriefe  v.  Ch.  K.  Wi-Imho  ii.  K.  \'\nUu-r  «n  den  KrI»- 
Prinzen  Frledrieh  CliriMthin  v.  H<'hlf»iwl|f-llolirtrtn.) 

Jf>.  Jahrhunilert: 

Allgemeines     und     G  c  m  ü  „,  t  d  -i  r  - 
Stellungen. 

4811)  K.Th.  Heigel,  l'olit.  lluuptKtrrimgn.  in 
Europa  im  19.  .Jh.  2.,  vcrbcMserte  AuH, 
(==  AN&G.  Bd.  129.)  L.,  Teubner.  1911. 
IV,  125  S.    M.  1,00. 

4812)  A.  Wahl,  Beitrr.  z.  dtsch.  PnrteigeHch. 
im  19.  Jh.  München,  Oldenbourg.  62  S 
M.  1,50. 

4813)  Was  ist  liberal?  München,  Buchh. 
National  verein.     111  S.     M.  1,50. 

(1.  Die  Philosoph.  Grundlagen  d.  LiboralismUN  v 
L.  Nelson  —  2.  Der  religiöse  Liberalismus  v.  \\ . 
Bousset.  —  8  Der  Liberalismus  u.  die  sozialen 
Probleme  v.  E.  Cahn.  —  4.  Der  Liberalismus  als  ge- 
sehichtliche  Erscheinung  v.  VV.  Ohr.) 

4814)  O.  Klein-Hattingen,  Geschichte  des 
dtsch.  Liberalismus.  2  Bde.  B.-Schoneberg, 
Buchverl.  d.  Hilfe.  1910/1.  XVI,  511  S.'; 
XV,  674  S.    M.  13,00.     IfSelbstanz.:   N&S. 

135,  S.  41 8-24.]  I 

Zeit   von    1800—1850. 

4815)  J.  Langermann,  Steins  polit.-päd.  Testa- 
.  ment.  —  Volksgesundung  durch  Erziehung. 

(=  Lebenserziehg.  Her.  v.  F.  Z  i  m  m  e  r.) 
Zehlendorf,  Zimmer-Haus.  III,  III,  533  S. 
M.  6,00. 

4816)  H.  Ulmann.    Über  eine  neue  Auffassg. 
d.  Frhrn.  vom  Stein:  HVjs.  13,  S.  153-67. 
(F.  Meinecke.) 

4817)  Otto  Linke,  Fr.  Th.  v.  Merckel  im 
Dienste  fürs  Vaterland.  Tl.  2.  Bis  Januar 
1813.  (Darstellungen  u.  Quellen  z.  schles. 
Gesch.  Bd.  10.)  Breslau,  F.  Hirt.  VIII, 
329  S.     M.  6,00. 

4818)  E.  Jedele,  Die  kirchenpolit.  Anschau- 
ungen d.  E.  L.  V.  Gerlach.  Ein  Beitrag  z. 
Gesch.  d.  religiösen  u.  polit.  Ideen  im  19.  Jh. 
Freiburg  i.  B.,  Ragoczy.   IV,  115  S.   M.  1,30. 

4819)  H.  Spiero,  Ed.  Simson  in  d.  Paulskirche: 
VossZgB.  N.  45/6. 

4820)  G.  Egelhaaf,  18  Briefe  F.  Th.  Vischers 
aus  d.  Paulskirche.  Fortsetzg.  (Vgl.  JBL. 
1908/9  N.  8440a.):  DR.  35>,  S.  115-20; 
352,  S.  106-21. 

4820a)  W.  E.  Biermann,  K.  G.  Winkelblech 
(K.  Mario).  Sein  Leben  u.  sein  Werk.  2  Bde. 
L.,  Deichert.  1909.  XIV,  .387  S.;  VI,  51  IS. 
M.  7,50;  M.  10,00. 

Von    1850  bis    zur   Gegenwart 

4821)  M.  G.  Conrad,  Bismarck  als  Künstler. 
(=  Wertung  Heft  I.)  L  ,  F.  Eckardt.  27  S. 
M.  0,50. 

4822)  M.  H  a  r  d  e  n  ,  Bismarck.  (=  N.  234, 
S.  19-60.) 

4823)  Bismarck.  Ein  dtsch.  Heldenlel>en.  Her. 
y.  R.  Rehlen.  L.,  Zeitler.  X,  301  S. 
M.  3,00. 

(.Aussprüche  H.  Briefexzerpte,  chronologisch  geordnet.) 

4824)  W.  Ulbricht,  Bansen  u.  d.  dtsch.  Eiii- 
heitsbewegg.  (=  LeipzAbhh.  Heft  20.)  L., 
Quelle  &  Meyer.    XI,  146  S.    M.  4,80. 


271 


IV,  5.    Didaktik. 


272 


4825)  H.   Oncken,    E.  v.  Bennigsen.     (JBL. 

1908/9  N.  8447.)  |[F.  Frensdorff:  GGA. 
172,  S.  558-72;  A.  Giesen:  FZg.  N.  3/4; 
K.  Jentsch:  NRs.  21,  S.  534-40;  H.  Eost: 
HPBII.  145,  S.  61/7;  M.  Spahn:  Hochland 
7\  S.  651-67;   DEs.  143,  S.  227-39.]i 

4826)  W.  K  u  1  e  m  a  n  n  ,  Polit.  Erinnerungen. 
(=  N.  2399.) 

4827)  F.  Naumann.  |P.  Busch ing:  AZg.  N.  13; 
H.Hutter:  März  4^,  S.  409-11;  E.  Schlaik- 
jer:  Geg.  77,  8.  285/8;  P.  Zschorlich: 
Blaubuch  5,  S.  269-72;   Kw.  23^  S.  4 19-20. | 

4828)  M.  H  a  r  d  e  n  ,  E.  Eichter.  (=  N.  239, 
S.  211-45.) 

4829)  F.  Eachfahl,  E.  Eichter  (1838—1906): 
DNekr.  13,  S.  281-304. 

4830)  J.  Bachern,  Lose  Blätter  aus  meinem 
Leben.     (=■  N.  2392.) 

4831)  F.  Dor,  H.  B.  v.  Andlaw,  e.  bad.  Politiker 
u.  Vorkämpfer  d.  Katholizismus,  in  seinem 
Leben  u.  Wirken  geschildert.  Mit  einem 
Geleitwort  v.  Frhrn.  A.  v.  Stotzingen.  Frei- 
burg i.  B.,  Herder.  X,  220  S.  Mit  Bildnis. 
M.  2,60. 

4832)  B.  Münz,  G.  v.  Hertling:  Grenzb.  69', 
S.  305-11. 

4833)  Ed.  Bernstein,  Die  Gesch.  d.  Berliner 
Arbeiterbewegg.  Ein  Kapitel  z.  Gesch.  d. 
dtsch.  Sozialdemokratie.  3.  Tl.  15  Jahre 
Berliner  Arbeiterbewegg.  unter  d.  gemeinen 
Eechte.  (Vgl.  JBL.  1906/7  N.  3345a.)  B., 
Vorwärts.  VI,  439  S.  Mit  Abbildgn.   M.  5,00. 

4834)  A.  Bebel.  (Zum  70.  Geburtstage.)  jP. 
Harms:  Türmer  12'^,  S.  55/7;  F.  Mehriug: 
NZSt.  28^,  S.  737-42;  F.  Naumann:  Hilfe 
N.  8;  H.  Eost:  HPßll.  145,  S.  635-42;  S. 
Saenger:  NEs.  21,  S.  576/7.| 

4835)  A.  Bebel-Festnummer:  Neue  Welt  N.  8. 

4836)  A.  Bebel,  Aus  meinem  Leben.  Bd.  1. 
(=  N.  2393.) 

4837)  L.  Bernhard,  Unbekannte  Briefe  v.  F. 
Lassalle  an  A.  Boeckh:  FZg.  23.  u.  28.  Dez. 

4838)  J.  de  L  i  n  i  fe  r  e  s  ,  Lassalle  et  Mme.  de 
Eackowitza:  Mercure  de  France  84,  S.  451-65. 

4839)  F.  Lassalle,  Eeden  u.  Schriften,  Tage- 
buch, Seelenbeichte.  Her.  v.  H.  F  e  i  g  1. 
Wien,  Konegen.  VII,  411  S.  M.  2,.ö0. 
(Enth.  H.  Pelgl,  Lassalles  I-eben.  ~  Seelenbeichto 
[an  Sonja  Sontzeff].  —  Über  Verfassungswesen.  — 
Arbeiterprogramm.  —  Die  Wissenschaft  u.  d.  Arbeiter 
—  Offenes  Antwortschreiben,  —  Die  Feste,  die  Presse 
n.  d.  Frankf.  Abgeordnetentag.  —  Auszüge  aus  „Herr 
Julian  Schmidt".  —  Die  Philosophie  Fichtes  u.  die 
Bedeutung  des  dtsch.  Volksgeistes.) 

4840/1)  G.  Maver,  J.  B.  v.  Schweitzer.     (JBL. 

1908/9  N.  8450.)  |[E.  Bernstein:  März 
4',  S.  121-33  („Ein  Staatsmann  d.  dtsch. 
Sozialdemokratie");  F.  M  e  h  r  i  n  g  ,  NZ^'. 
28',  S.  431/6,  696-701  („Eine  Biographie 
Schweitzers").]! 

Publizisten  und  Journalisten. 

4842)  H.  Diez,  J.  v.  Eckardt  (1836-1908): 
DNekr.  13,^  S.  142/5. 

4843)  J.  V.  Eckardt,    Lebenserinnerungen. 

(=  N.  2394.) 


4843a)  E.  Esch mann,  David  Hess.  Sein  Leben 
u.  seine  Werke.  Aarau,  Sauerländer  &  Co. 
1911.     VI,  209  S.     Mit  Tafeln.     M.  6,40. 

4844)  M.  Ortner,  F.  E.  Pipitz:  Carinthia  I  100, 
S.  59-80. 

4845)  L.  Geiger,  G.  Eiesser.  (=  N.  29, 
S.  210-30.) 

4845a)  M.Lenz,  C.  Rössler  (1907).  (==  N.  240, 
S.  493-507.) 

4846)  Helene  Bettel  heim,  Fürst  Friedrich 
V.  Schwarzenberg  d.  „Landsknecht":  Österr- 
Es.  22,  S.  123-31,  188-97. 

Historilcer: 

18.  Jahrhundert 

4847)  K.  Henking,  Johannes  v.  Müller.   (JBL. 

1908/9   N.  8471.)     i[E.   Guglia:    Euph.   17, 
S.  396-404.11 

4848)  Gg.  Mayer,  Chr.  G.  Heynes  Brief- 
wechsel mit  Job.  V.  Müller  über  Ilfeld. 
(=  N.  2408.) 

4849)  F.  Frensdorff,  Von  u.  über  Schlözer. 
(=  AbhAkGöttingen.  Phil.-Hist.  Klasse. 
Neue  Folge.  Bd.  11,  Heft  4.)  B.,  Weid- 
mann.    19U9.     III,  214  S.     M..7,00. 

19.  Jahrhundert. 

4850)  G.  Droysen,  J.  G.  Droysen.  1.  Tl.  Bis 
z.  Beginn  d.  Frankfurter  Tätigkeit.  L., 
Teubner.     VI,  372  S.     M.  10,00. 

4851)  B.  Hake,    M.  Lenz:    DE.  143,  S.  470/3. 

4852)  M.  Lenz,  Kleine  bist.  Schriften.  (=  N.  240.) 
i[F.  Eachfahl;  DLZ.  32,  S.  2801/5.]! 

4853)  E.  Salz  er.  Ein  Brief  Leos  an  Stahl: 
KonsMschr.  68,  S.  352-61 . 

4854)  H.  F.  Helmolt,  Ranke-Bibliographie. 
L.,  Dyck.     IV,  65  S.     Mit  Bildn.     M.  3,50. 

4855)  H.  V.  Caemmerer,  Eankes  „Grosse 
Mächte"  u.  d.  Geschieh tschreibg.  d.  18.  Jh. 
(=  N.  255,  S.  .263-312. 

4856)  O.  Diether,  L.  v.  Eanke  als  Politiker. 
Hist.-psycholog.  Studie  über  d.  Verhältnis 
d.  reinen  Historikers  z.  prakt.  Politik.  L., 
Duncker  &  Humblot.    XV,  615  S.    M.  15,00. 

4857)  id.,  L.  v.  Eanke  u.  J.  G.  Droysen.  Eine 
Parallele:  PrJbb.  142,  S.  1-20. 

4857a)  M.  Lenz,  Bismarck  u.  Eanke  (1901). 
(=  N.  240,  S.  383-408. 

4858)  C.  Varren trapp,  Briefe  an  Ranke  von 
älteren  u.  gleichalterigen  dtsch.  u.  französ. 
Historikern:  HZ.  J05,  S.  105-51. 

(Niebuhv,    F.  Oh.  Schlosser,    F.  v.  Uaumer,    Stenzel, 
.T.  Voigt,  Michelet,  Mignet.) 

4859)  E.  Ganter,  Karl  v.  Eotteck  als  Ge- 
schichtschreiber. Freiburg  i.  B.,  Freiburger 
Verlagsanstalt.     1908.     138  S.     M.  1,80. 

4860)  M.  Lenz,  H.  v.  Treitschke.  (=  N.  240, 
S.  475-92.) 

4861)  E.  L.  Schurig,  Die  Entwickolg.  d.  polit. 
Anschauungen  H.  v.  Treitschkes.  (Heidelb. 
Diss.)    Dresden,  Lehmann.    115  S.    M.  2,00. 

4862)  A.  Fries,  H.  v.  Treitschkes  Stil. 
(^  N.  978,  S.  9-31.) 


273 


rV,  6.    Lessing. 


27t 


IV,  6 

Lessing. 

Allgemeines  nnd  Gegamtduritellangen  N.  4803.  —   Pertönliche  and  lokale  Betiehnngen  N.  4MH.  ~  Werk«:  Aae- 
gaben  N.  4875;   Lyrik  N.  4876;    Driiroa  N.  4878.  —  Äithetieohes  N.  4880.   -  Mlixellen  N.  4804.  —  Sprache  K.  4Mtt5.  — 


Allgemeines  und  GeHamtdarMtelliingen. 

4S68)  Erich  Schmidt,  Lessing.  (JBL.  l!)08/i), 
N.  8491.)  IfP.  Hake:  DRs.  145,  S.  15.'$/6; 
O.  Walze  1:  DLZ.  31,  S.  2657-65;  A.  v. 
Weilen:  ZOG.  61,  S.  432/8.] | 

4863a)  K.  Gödeke,  Grundriss  z.  Gesch.  der 
dtsch.  Dichtg.  Heft  10.  (=  N.  23,  §  221.) 
(S.  «03-4.n2:  Lossing,  bearl).  v.  K.  Muncker.)' 

4864)  R.  Rieraann,    G.  E.  Lessing.    (=  Uß. 

N.  5225.)    L.,  Reclam.     103  S.     M.  0,20. 
4866)  O.  Ernst,  Lessiug  der  Dichter.  (=  N.  227, 

S.  275-318.) 

4866)  F.  Loofs,  Lessings  Stellung  z.  Christen- 
tum.    Univ.-Progr.     Halle  a.  S.     4".     24  S. 

4867)  J.  Rupp,  Lessing.  (=  N.  215,  Bd.  3, 
S.  3-49.) 

(Nathan.  —  Lessing.) 

Persönliche  Beziehungen. 

4868)  A.  Bo.ssert,  L'originitl  de  Werther. 
(=  N.  225,  S.  77-93.) 

(Jerusalem.) 

4868a)  W.  Deetjen,  Lessing  u.  E.  v.  Kleist: 
VossZgB.  N.  22. 

*4869)  R.  Henneberg  u.  B.  Henneberg,  Ge- 
schichte d.  Familie  Henneberg  (Braunschw.). 
Giessen,  Kindt   (Privatdruck).     483  S.     |[E. 
Ebstein:  AKultG.  8,  S.  383/4. ]| 
(Beh.  auch  Eva  u.  .\innlio  König.) 

4870)  H.  Dibbelt,  Lessings  Freundschaft  mit 
Mendelssohn:  VossZgB.  N.  20. 

4871)  W.  Deetjen,  Ein  Jugendfreund  Lessings: 
ib.  N.  39. 

(Ch.  N.  Naumann.) 

4872)  F.  Muncker,  Ein  bisher  unbekannter 
Brief  Lessings  (1776):  ib.  N.  7. 

(An  Joh.  Friedr.  SohmidtV) 

4873)  .1  ussuf ,  Pietät  u.  Spitzhacke:  AZg.  N.  20. 

(Lessinghaus.) 

4874)  A.  St.,  Das  Berliner  J jes.sing- Museum : 
BerlVolksZg.  N.  413.    (Siehe  LE.  13,  S.  50.) 

Werke: 

Ausgaben. 

4875)  Lessing,  Werke  in  6  Bdn.  Her.  v.  R. 
Riemann.  L.,  Reclam.  416,  392,  419,  423, 
443,  468  S.     M.  4,50. 

Lyrik. 

4876)  K.  Plenio,  Lessings  Gedicht  Der  Tod 
als  Volkslied  um  1810:  Euph.  17,  S.  349-51. 

4877)  E.  Thyssen,  Ein  Pseudo-Lessingisches 
Epigramm:  ib.  8.  352/3. 

(Auf  Schönaich.) 

Drama: 

Allgemeines. 

4878)  M.  B u  erge r,  Dramaturgisohes.  (-^N.  3513.) 

(S.  1-  .'iß:   Lessing.) 

JiüireaberioliU  f&r  neuere  deuteohe  LiterAtargeiehiclite. 


4879)  R.  Schacht,  Die  Eutwickelg.  d.  Tragödie 
in  Theorie  u.  Praxis  v.  Gottsched  bis  I^^ssing. 
(=  N.  3535.) 

4880)  G.  E.  L  e  s  s  i  n  g  ,  Briefwechsel  mit 
Mendelssohn  u.  Nicolai  über  d.  Trauerspiel. 
Nebst  verwandten  Schriften  Nicolais  u. 
Mendelssohns  her.  v.  R.  Petsch.  (=  Philos- 
Bibl.  Bd.  121.)  L,  Dürr.  LV,  144  8. 
M.  3,00. 

4881)  J.  Bab,  Lessing.  (=  N.  3512,  8.5-20.) 
(Vgl.  auch  id.,  Le8.sings  Menschendarstellg. : 
DBühne.  2,  S.  267/9.) 

4882)  G.  Fr  ick,  Wegweiser  durch  klass.  Schul- 
dramen. Bd.  5.  5.  Aufl.,  bearb.  v.  K.Credner. 
(=  N.  441.) 

Minna   von   Barnhelm. 

4883)  Lessing,  Minna  v.  Barnhelm.  Edited 
by  J.  W  i  e  h  r.  (Oxford  german  series). 
New  York,  Oxford  Univ.  Press.    239  S. 


E  m  i  1  i  a  G  a  1  o  1 1  i. 

4884)  F.  A.  Hünich,  Emilia  (ialotti  in  Ram- 
dohrs  Umarbeitg.:  Eunh.  17,  S.  655. 

4885)  i  d. ,  Ramdohrs  Prosabearbeitung  der 
, Emilia  Galotti":  ZBFr.  NF.  2B,  8.  239-40. 

Nathan. 

4886)  Lessing,  Nathan  d.  Weise.  Faksimile- 
Ausg.  d.  ersten  Druckes  1779.  L.,  Insel- 
Verlag.  IV,  278,  II  S.  M.  20,00.  (.Mit 
Faksimile  d.  er.sten  Entwurfes  z.  „Nathan- 
V.  Lessings  Hand  M.  40,00.) 

4887)  H.  Düntzer,  Leasings  Nathan  d.  Weise. 
b.  Aufl.     Her.  v.  A.Heil.     (=  N.  44.'..) 

4888)  Schölkopf,  Zu  Lessings  Nathan:  KBl- 
GRW.  17,  N.  10. 


Ästhetisches. 

4889)  H.  Backers,  BoiieausEinflusa  in  Deutsch- 
land bis  auf  Lessing.     (=  N.  1198) 

4890)  W.  (J.  Howard,  liaokoon.  Lessing. 
Herder,  Goethe.  Ed.  with  an  introduction  and 
commentarv.  New  York,  Holl.  CLXVIII, 
470  S. 

4891)  J.  Babbith,  The  new  Laokoon. 
(=  N.  1224.) 

4892)  G.  Rosenthal,  Über  kunstgesehichtl. 
Übungen  innerhalb  d.  wissenschaftl.  I'nterr. 
Nebst  e.  Exkurs:  ut  pictura  poesis.  Progr. 
Wilmersdorf.     4".     28  S. 

4893)  H.  Rossner,  Erich  Schmidt  u.  d.  Les.>*ing- 
sche  Fabeltheorie.  Eine  Rettung  Les.sings 
(quem  rodunt  omnes),  wenn  Lessing  einer 
solchen  bedürftig  wäre.  —  Zugleich  Beitrag 

j         zur   Di.stanz   u.   Rangordnung   der   Geister. 

!  Zur  Jubelfeier  der  Berliner  ITniv.  als  dem 
Nutrimentum  spritus.  d.  scheidenden  Rektor 
als  krit.  Vademekum  dargebracht.  Zeitz, 
Rossner.    128  S.    M.  3,00. 

XXL  ,8 


275 


IV,  7.    Herder. 


276 


Miszellen. 

4894)  E.Bürger,  Ein  Lessingianum  aus  F.  A. 

Eberts  Nachlass:  BraunschwMag.  l(i,  S.  33/6. 
(Bibliotheksnotizen.) 


Sprache. 

4895)  G.  Dinkgrave,  Einiges  über  Lessings 
Sprache  u.  Sprachkritik:  VossZg.  N.  179. 
(LE.  12,  S.  1157/8.) 


IV,  7 

Herder. 


Allgemeines   und    Charakteristiken   N.  4896.    —    Persönliche  Beziehungen   N.  4900.  —  Werke  N.  4905. 
gebiete  seiner  Wirksamkeit  (Ästhetik,  Philosophie  und  Naturwissenschaft,  Pädagogik,  Theologie)   N.  490G.  — 


Einiel- 


Allgemeines  und  Charakteristiken. 

4896)  L.  Keller,  J.  G.  Herder.  Seine  Geistes- 
entwickelg.,  seine  Weltanschauung.  2.  Aufl. 
(=  VACG.  4.)  Jena,  Diederichs.  106,  8  S. 
M.  1,50. 

4897)  J.  Eupp,  Herder.  (=  N.  215,  Bd.  2, 
S.  189-257.) 

4898)  E.  Sagnitz,  Herder  u.  d.  Musik:  Lug- 
insland 3,  N.  7. 

4899)  L.  Geiger,  Herder  u.  d.  Judentum. 
(=  K  29,  S.  63-80.) 


Persönliche  Beziehungen. 

4900)  K.  Neumann-Strela,  Herder  im 
Familienkreise.     (=  N.  2323,  S.  161-88.) 

4901)  V.  Tornius,  Die  Empfindsamen  in 
Darmstadt.     (=  N.  5010.) 

4902)  Chr.  Krollmann,  Fünf  Tage  in 
Weimar.     (=  N.  5089.) 

(S.    67;    Wilh.    Burggraf   v.    Dohna-Schlobitten    bei 
Herder  1798.) 

4903)  E.  Traumann,  Goethe,  d.  Strassburger 
Student.     (=  N.  5005/6.) 

(S.  98-100:  üoethes  Zusammentreffen  mit  Herder.) 

4904)  D.  B  o  n  i  n  ,  J.  G.  Zimmermann  u.  J. 
G.  Herder  nach  bisher  ungedruckten 
Briefen.  Worms,  Kranzbühler.  32  S. 
M.  1,30. 


Werke. 

4905)    Herder. 

(=  N.  447.) 


Her.    V.    E.    K  ü  h  n  e  m  a  n  n. 


Einzelgebiete  seiner  Wirksamkeit: 

Ästhetisches  und  Kritisches. 

4906)  M,  Morris,  Zur  Frage  nach  Goethes  u. 
Herders  Anteil  an  d.  Frankf.  Gelehrten  An- 
zeigen. fVgl.JBL.  1908/9  N.  8560.):  DLZ.  31, 
S. 2013/5.  (Dazu  G.Witkowski:  ib.S.2015/6.) 

4907)  E.  Abramczyk,  Herders  Anteil  an  Schle- 
gels Shakespeare-Übersetzg. :  VossZgB.  N.17. 

Philosophie  und  Naturwissenschaft. 

4908)  L.  Stein,  Das  dritte  Eeich.  (=  N.  723.) 
(Herder  Ideen.) 

4909)  C.  V.  Klenze,  Herders  Ideen,  Goethes 
Italien.  Eeise  and  Taines  Voyage  en  Italic: 
PMLA.  22,  S.  6/7. 

4910)  O.  Braun,  Herder  als  Philosoph  d.  Tat: 
Tat  2,  S.  215-23. 

4911)  K.  Hoff  mann,  Der  Prozess  Herder  gegen 
Kant:  ib.  S.  508-21. 

4912)  L.  Olschki,  L'influenza  della  scrittura 
e  della  stampa  nella  civiltä  secondo  Herder, 
Eousseau  e  Lichtenberg:  Bibliofilia  1909-10, 

5.  458-65. 

4913)  E.  Saut  er,  Herder  u.  Buffon.  Diss. 
Basel.     94  S. 

Pädagogik. 

4914)  Th.  Hartwig,  Herder  als  mod.  Schul- 
reformer: DSchulreform.  5,  S.  1/3;  6,  S.  4/5. 

4915)  E.  Henne s,  Die  Volkserziehungslehre  bei 
Herder  u.  bei  Vertretern  d.  gebild.  Mittelstan- 
des in  d.  2.  Hälfte  d.  18.  Jh.  Diss.  Bonn.  115  S. 

Theologisches. 

4916)  W.  B  o  d  e ,  Eine  Predigt  Herders :  StGoethe. 

6,  S.  266-74. 


277 


IV,  8.    Goethe,     a)  AllgemeineK. 


278 


IV,  8 

Goethe. 
a)  Allgeraeines. 

Gesimtdarstellongen  und  Charakteristiken  N.  4917.  --  Nacliwirknng  N.  4931.  —  Rinzelßtbiet«  Miaar  Wirktaaktit 
(Philosophie,  Ethik  und  Relih'ion,  Pädagogik,  Natarwissenaohaft,  Politik,  Sprache  and  Litaratnr,  Knnst  nnd  Masik)  M.  403A.  - 
Werke:  Ausgaben  N.  41)58;  Einzelnes  N.  4imH;  Spraohliciieg  N.  497.').  -  Ooetbe-Verebrang  N.  4978.  —  Ooethe-ForeehnaK  N.  4M8. — 


Gesaintdarslolliingcii  und  Charaklerislikcn. 

491 7)  A .  li  a  r  t  e  1  s ,  Weimar.  J  )ie  klass.  l^iteratur- 
periode  in  ihrer  nat.  Bedeutg. .  {=  AIk 
Deutschland  erwachte  Heft  7.)  Hamburg, 
Schloessmann.      108  S.     M.  0,75. 

4918/9)  K.  Wille,  Unsere  grossen  Dichter  u. 
Schätze  in  ihren  Werken.  Hd.  1.  Die  klass. 
Blüte  d.  Lit.    (=  N.  205.) 

4920)  A.  Bessert,  Essais  sur  la  litt,  alleraande 
(vgl.  JBL.  1908/9  N.  8983,  9096,  8953). 
(=  N.  225.) 

(S.  1-58 :  Weimar  en  tcmps  de  Goethe.  —  S.  59-74 :  G. 
directeurdc  theätre.  -  S.  75-93.  L'origiiial  du  Werther. 
8.94-119:  Unecollaboration  poötique,  Goethe  et  Suleica.) 

4921)  Th.Carlyle,  Goethe.  Her.v.G.Saenger. 
B.,  Oesterheld.     177  S.     M.  2,00. 

4922)  F.  W.  R  0  e ,  The  essays  on  Goethe  (by 
Carlyle).     (=-  N.  2224.) 

4923)  F.  Alafberg,  Goethe  als  Erzieher: 
VossZgB.  N.  35. 

4924)  H.  Bahr,  Unser  Goethe:  NFPr.  N.  16521 
(LE.  13,  S.  49-50.) 

4925)  G.A.  Borgese,  La  personalitä  di  Goethe: 
NAnt.  926,  S.  212-28. 

4926)  H.  Eulenberg,   Goethe.    (=  N.  228, 

5.  22-43.) 

4927)  E.  Kuh,  Goethe.  (=  N.  239a,  8.  29-48.) 
(Goethes  Vornehmheit.  —  Der  neue  (Joethe.) 

4928)  G.  Santayana,  Three  philosophical 
poets:  Lucretius,  Dante,  Goethe.  (Harvard 
studies  in  coniparative  lit.  vol  1.)  Cambridge, 
Harvard  University.     VHI,  215  S. 

4929)  H.  Scholz,  Goethe  u.  d.  Persönlichkeits- 
kultur: Christi  Welt.  24,  S.  11/5. 

4929a)  J.  E.  Spenl^,  La  religion  artistique  de 
Bettina:  Goethe  et  Beethoven:  RGermanique. 

6,  S.  541-71. 

4930)  A.  T  r  e  b  i  1 8  c  h  ,  Schiller  und  Goethe. 
(==  N.  256,  Bd.  2,  S.  144/6.) 

NachTTirkuiig. 

4931)  Heloise  v.  Beaulieu,  Goethekultur 
u.  Goethemode:  Kw.  23»,  S.  359-62. 

4932)  L.  Geiger,  Der  Goethekultus:  DR.  35», 
S.  361/9. 

4933)  L.Flügel,  Goethe- Vorlesungen  an  den 
Universitäten:  MhhComeniusGes.  19,  S.  141/3. 

4934)  W.  S  c  h  ö  p  p  a ,  Goethes  Eindringen  in 
d.  dtsch.  Unterr.    (=  N.  396.) 

4935)  L.  Morel,  lufluence  de  la  litt,  fran^aise 
chez  Goethe:  GJb.  31,  S.  180/8. 

Einzelgebiete  seiner  Wirksamkeit: 

Philosophie. 

4936)  Ad.  K  ö  s  t  e  r  ,  Spinoza  —  Goethe  — 
Kant:  Zeitgeist  N.  5. 

4937)  G.  Schneege,  Zu  Goethes  Spinozisuius. 
Progr.  Breslau.  (L.,  G.  Fock.)  26  S. 
M.  1,50. 


Ethik  und  Religion. 

4938)  Karl  An  er,  (ioethes  Keiigiositat. 
(=  S(;VTh.  Heft  60.)  Tübingen,  Mohr. 
32   8.    M.  0,80. 

4939)  Christlieb,  Goethe:  RGG,2,S.1494-lf)<).S. 

(Goethes  religiöse  Kntwleklg.) 

4940)  Püschel,  Goethes  relig.  Anschauungen 
in  ihrer  geschichtl.  Entwickelg. :  KonsMschr. 
68,  S.  392/9,  492-500. 

4941)  H.  Doergens,  Goethetum  u.  Christen- 
tum: AR».  N.  53. 

4942)  H.  F  e  i  g  1 ,  Adam  Müller.  Etwas,  da» 
Goethe  gesagt  hat.  1817.  (=  N.  4649.)  |[H. 
Scholz:  TglRsB.  N.  25.]| 

(Adam  Müller  gegen  die  Reformation.) 

4943)  Ernst  Müller,  Furcht  u.  Hoffnung 
in  Goethes  u.  Schillers  Auffassung:  ZDU.  24, 
S.  145-50. 

4944)  St.  Frhr.  Kekul^  v.  Stradonitz, 
Goethe  als  Freimaurer.  (Aus  JBVerDtsch- 
Freimaurerei.  1909/10.)    L.,   Zechel.    19  S. 

4945)  A.  Ott,  Goethe  u.  d.  lUuminaten-ürden : 
StGoethe.  6,  S.  85-91. 

Pädagogik. 

4946)  F.  Steinmetz,  Die  päd.  Grundgedanken 
in  Goethes  Werken.  Diss.  Greifswald. 
VIII,  74  S. 

Na  turwissenschaß. 

4947)  O.  Meyerhof,  Über  Goethes  Methode 
d.  Naturforschg.  (=  Aus:  Abhh.  d.  Fries- 
schen  Schule.)  Göttingen,  Vandenhoeck 
&  Ruprecht.  55  S.  M.  1,60.  |[R.  Otto: 
DLZ.  32,  S.  1428-32.]| 

4948)  L.  Milcji,  Zur  Entstehg.  d.  Aufsätze: 
Geologische  Probleme  u.  Versuch  ihrer  .Auf- 
lösung u.  „Verschiedene  Bekenntnisse-':G.Ib. 
31,  S.  136-54. 

4949)  Grosse,  Goethe  als  Physiker:  Tag  N.  11 1. 

Politische  und  soziale  AtMcJiauungen 

4950)  Ch.  And  1er,  L'invasion  franvaise  et  Ic 
patriotisme  de  Goethe:  RCC.  19,  N.  6. 

4951)  O.  G.  Baumgartner,  Goethe  u.  d. 
Sozialismus:  BuntlB.  N.  11/2  (LE.  12,  S.  1012). 

Sprache  %md  Literatur. 

4952)  (W.  Bode),  Die  arme  dtsche.  Sprache: 
StGoethe.  6,  S.  274-80. 

(G.  über  d.  dtsch.  Sprache.) 

4953)  N.  Tumparoff,  Goethe  u.  d.  Legende: 
(=  BerlBeitrr.  Heft  41.)  B.,  Ehering.  215  S. 
M.  5,50. 

4954)  H.  J.  P  a  u  1  s  e  n  ,  Beziehungen  Goethes 
z.  altind.  Lit.:  HambFrBl.  N.  190  ^LE.  12, 
S.  1762). 

18* 


279 


IV,  8.    Goethe,    a)  Allgemeines. 


280 


Kunst  und  Musik. 

4955)  C  h.  H.  H  a  n  d  s  c  h  i  n  ,  Goethe  u.  d. 
Gotik  in  Strassburg:  ModPhil.  7,  N.  3. 

4956)  G.  T  reu,  Hellenistische  StimmungcMi 
in  d.  Bildhauerei  von  einst  u.  jetzt:  GJb.  21, 
S.  1*-14*. 

4957)  K.  Scheffler,  Goethes  Zeichnungen : 
Kunst  u.  Künstler  8,  S.  69-71. 

4957a)  H.  J.  Moser,  Goethe  u.  d.  musikal. 
Akustik.    (=  N.  229,  S.  145-72.) 

Werke. 

Ausgaben. 

4958)  J.  Petersen,  Goethe- Ausgaben:  Südd- 
Mhh.  7S  S.  273-83. 

(Volks-Goethe,  Wilhelm-Einst-Ausg.  —  Propyläeii- 
Ausg.  —  Tempel-Ausg.  u.  a.) 

4959)  Goethes  Werke  (Weimarer  Ausgabe),  Ab- 
teiig. I,  Bd.  U,  2.  Abteiig.;  Abteiig.  IV,  Bd.  49. 
Weimar,  Böhlau.  III,  504  S.  M.  5,80;  XI, 
463  S.    M.  6,80. 

(I.  Bd.  .5:  Abteiig.  2:  Lesarten,  Verbesserungen,  Para- 
lipomena.  Her.  v.  J.  Wähle.  —  IV.  Bd.  49:  Briefe  vom 
1.  Juli  1881  bis  zum  17.  März  1832.  Her.  v.  M.  H  e  c  k  e  r ; 
Berichte  über  die  Bände  vgl.  GJb.  31,  S.  191/4  [J.  Wa  hie], 
207/9  [M.  Heck  er].) 

4960)  L.  Geiger,  Der  Abschluss  d.  Weimarer 
Goethe- Ausgabe :  Tag  N.  101. 

4961)  J.  Minor,  Die  Weimarer  Goethe-Ausg. : 
NFPr.  N.  16418  (LE.  12,  S.  1237). 

4962)  Goethes  Werke  in  30  Bdn.  Bd.  1/5,  7/9, 
11/15.  436,  502,  554,  459,  496,  498,  396,  468, 
536,  410,  588,  515,  460  S.  L.,  Tempel-Ver- 
lag.    Je  M.  3,00. 

4963)  id.,  Sämtliche  Werke  (Propyläen- Ausg.) 
Bd.  4/6.  München,  Müller.  X,  424  S.;  V, 
470  S.;  VIII,  400  S.  Je  M.  5,00.  |[M.  Koch: 
LCBl.  61,  S.  827;  62,8.39-40;  F.  Muncker: 
AZg.  N.  l.]| 

4964)  id.,  Vollstdg.  Ausgaben,  40  Tln.  Her.  v. 
K.  Alt  in  A-^erbindg.  mit  E.  Ermatinger, 
8.  Kalischer,  W.  Xiemeyer,R.  Pechel, 
R.  Riemann,  E.  Scheidemantel,  Oh 
Waas.  (Goldene  Klassikerbibliothek.)  (Vgl 
JBL.  1908/9  N.  8682.)  Tl.  5-10.  27/8  (3  Bde.) 
B.,  Bong.  XXX,  267  S.;  XXI,  224  8. 
XXVII,  156  8.;  XXIX,  143  8.;  XV,  110  8. 
LXVI,  396  8.;  LIX,  314  8.;  XX,  348  8 
Je  M.  1,50.  |[M.  Koch:  LCBl.  61, 
8.  826/7;  R.  M.  Meyer:  DLZ.  32,  8.  292/3, 
2655/7.]| 

Tl.  .5-10:  Dramen,  —  27.  Reisen.  —  28.  Tag-  u.' Jahres- 
hefte, Biographische  Kinzelheiten.) 

4965)  E.  Nidden ,  Erich  Schmidts  Volks-Goethe. 
Etwas  gegen  d.  Strom:  Kw.  2A\  8.  298-301. 
(Vgl.  auch:  F.  Avenarius:  ib.  S.  458.) 

(Zu  JBL.  1908/9,  N.  8G8-(.) 

4966)  Der  junge  Goethe.  Neue  Ausg.  in  6  Bdn. 
Her. V.M.Morris.  (Vgl. JBL.  1908/9,N. 8687.) 
Bd.  2/3.  L.,  Insel- Verlag.  329,  393  8.  Je 
M.  4,50.  |[R.  Kurtz:  Geg.  77,  8.32/9, 
349-50;  H.  Landsberg:  AZg.  N.  37;  Edw. 
Schröder:  GGA.  172,  8.  309-15.]| 

4967)  R.  Frank,  Goethe  für  Jungens.  B., 
Verlag  Xeues  Leben.  282  8.  M.  4,00.  |[G. 
W i  t  k  0  w  8  k  i :  ZBFr.  NF.  2»,  S.  231  .]| 

Einzelne  Schriften. 

4968)  M.  Morris  u.  G.  Wi  t  k  o  vv  s  k  i ,  Zur 
Frage  nach  Goethes  u.  Herders  Anteil  an 
d.  Frankf.  Gelehrten  Anzeigen.  {—  N.  4906.) 


4969)  C  h.  Waas,  Diderots  „Rameau"  u.  sein 
Urbild:  HambCorrB.  N.  26. 

(J.  F.  Rameau.) 

4970)  Goethe,  Die  Natur.  Eine  Prosahymne. 
L.,  Insel-Verlag.     M.  8,00. 

4971)  id.,  Höhen  d.  Alten  u.  Neuen  Welt  bild- 
lich verglichen.  Mit  einem  Tableau.  (Aus: 
Bertuchs  AUg.  geograph.  Ephemeriden.) 
(Mai  1813.)  In  100  Ex.  zur  25.  General- 
versammig.  d.  Goetheges.  dargebracht  v. 
L.  L.  Mackall.     Weimar.     Folio.      2  Bl. 

4972)  F.  P  i  q  u  e  t ,  Un  manuscrit  inödit  de 
Goethe:  RGermanique.  6,  8.  304/13. 

4973)  M.  M  o  r  r  i  s  ,  Zu  Goethes  Stammbuch- 
einträgen: ChWGV.  14,  N.  5. 

4974)  W.  M  ü  n  c  h  ,  Bescheidene  Glossen  zu 
„Sprüchen«  v.  Goethe:  ZDÜ.  24,  8.  499. 

Sprache. 

4975)  R.  Bertin,  Grammat.  Studien  zu  Goethe. 
(=  N.  990.) 

4976)  id.,  Eltwas  vom  Sprichwort  bei  Goethe: 
ZDU.  24,  8.  131/2. 

4977)  G.  Rausch,  Goethe  u.  d.  Fremdwort: 
ZADSprV.  25,  S.  357. 

Goethe- Verehrung. 

4978)  E.  8 chulte-S trathaus.  Die  Bildnisse 
Goethes.  (=  N.  4963,  Suppl.  1.)  München, 
Müller.  VII,  100  8.  Mit  167 Tafeln.  M.  18,00. 
|[E.  T  r  a  u  m  a  n  n:  FZg.  N.  80.]| 

4979)  H.  Rosen hagen.  Das  Goethedenkmal 
für  Chicago:  Tag  N.  227. 

4980)  F.  Stahl,  Ein  Goethedenkmal  in  Chi- 
cago: BerlTBl.  N.  473. 

4981)  Marie  Schuette,  Das  Goethe-National- 
Museum  zu  Weimar.  Grosse  Ausgabe  d. 
Führers,  im  Auftrage  d.  Direktion  be- 
arbeitet. L.,  Insel-Verlag.  VI,  146  S. 
M.  3,00. 

4982)  id..  Zur  Neuordnung  d.  Goethehauses: 
WIDM.  108,  8.  332-40. 

4982a)  W.  v.  Oettingen,  Das  Goethehaus 
in  Weimar:  DRs.  143,  8.  395-402. 

4983)  E.  v.  Wildenbruch,  Ein  Wort  über 
Weimar.     (=  N.  261,  8.  501-20.) 

4984)  M.  Osborn,  Das  Jubiläum  d.  Goethe- 
Gesellschaft:  FrankfGenAnz.  17.  Juni. 

4985)  W.  Rath.  Goethe-Gesellschaft:  Kw.  23^ 
8.  65/9. 

4986)  P.  Schien t her,  Die  Goethe-Gesellschaft 
u.  ihre  Ahnen:  BerlTBl.  N.  300  (LE.  12, 
8.  1457/8). 

4987)  O.  F.  Gen  sieben.  Hm -Athen.  Schau- 
spiel in  4  Akten.  B.,  Boll  &  Pickardt.  1909. 
158  8.     M.  2,00. 

Goethe-Forschung : 

Allgemeines. 

4988)  E.  Wolff,  Dilettantische  Goethe-Kritik: 
Tag  N.  105. 

4989)  id.,  Wissenschaftliche  Goethe-Kritik:  ib. 

N.  108. 

Jahrbücher  und  Bibliographisches. 

4990)  Goethe-Jahrbuch.  Her.  v.  L.  Geiger. 
Bd.  31.  Mit  dem  25.  JB.  d.  Goethe-Gesell- 
schaft. Frankfurt  a.  M.,  Literar.  Anstalt. 
VIII,  258,  14,  68  8.     M.  10,00. 


281 


IV,  81».     fJoethe«  Leben. 


282 


499J)  Chronik  d.  Wiener  Goethe- Vereins.  Her. 
V.  R.  Payer  zu  Thurii.  Jid.  24.  Wien, 
Holder.    M.  4,00. 

4992)  Goethe-Kalender  auf  d.  J.  1911.  Her.  v. 
C.  8chüddekopf.  L.,  Dieterich.  VHI, 
130  S.     M.  1,50. 

(Entb.  u.  a. :  t'rteile  (ioothcs  über  DeutHChe  u.  Kn«- 
länder.  —  Goethe  über  Liiilier  u.  Reformation.  — 
Goethe  über  die  Jullrevoliitioii) 

4993)  vSeuffer-Porcheron,  Zur  Goethe- 
Bibliographie.  Eine  grosse  bibliographische 
Unterlassungssünde:  BBlDBuchh.  8. 14.^14/5. 

4994)  K.  WoUf,  Zur  Goethe -Bibliographie: 
ZBFrB.  NF.  1,  S.  156. 

(Zu  O.  Deneke.) 

4995)  R.Steig,  (ioethischc  Hss.  erhalten  durch 
Bettina  u.  A.  v.  Arnim:   JbFDH.  S.  321-71. 


499Ö)  Bibliographie  1909.  (=»  N.  4990,  8. 191 
bis  258.) 

(Mit  den  BcrichUtn  v.  J.  Wähle,  M.  H«oker,  H.  G. 
Graf,  K.  Schüddekopf.) 

4997)  H.  Maync,  Neuere  Goethe -Literatur: 
NJbbKlAltGL.  25,  8.  664-78. 

(M.  Morris,  K.  Knetsch,  Klli!a»)eth  Mentzel  (i  I'hU- 
mann,  J.  Vogel,  A.  Doli,  J.  Frollzlieim,  E  Zimmer- 
mann, G.  FlttboKen.  —  P.  Kühn,  A.  I>ieimatiii,  WH- 
helm-Krnst-AiisK.,  F.  LandHber(?er,  1,  Kohmann,  Ph 
Stein,  Sp.  Wulcudlnovic,  ('.  Hehüddekopf.  .(  8<'ller, 
(J.  Rausch,  H  O.  Graf,  (iumlolflnKer  u-  Oellxl.  H  II. 
Houben,  R.  M.  Meyer,"  K.  Wollf,  A.  Köster.) 

4998)  G.  Witkowski,  Goethe-Schriften:  LE.  12, 
S.  841-50,  919-30;  13,  8.  632-42. 

4999)  Goethe  u.  'sein  Kreis.  Katalog  N.  296. 
(1732  Nn.)  Bayreuth,  Seligsberg.  82  8. 
M.  1,00. 


b)  Goethes  Leben. 

Ges&mtdarstellDngen  N.  500U.  —  Einzelnes  N.  5005.  —  Typus  and  Stammbanm  N.  5017.  —  Briaf«  N.  6021.  — 
Gespräche  N.  5027.  -  Antobiographische  Werke  N.  5029.  —  Persönliche  und  literarische  Beziebnngen  (Familie,  WeimarliehM 
FQrstenhaas,  Fraaen,  Jaden,  Merck  nnd  andere)  N.  5040.  —  Lokale  Beziehangen  N.  5120.  — 


GesaiHtdarstellun^cn. 

5000)  Baumgartners    Goethe  -  Buch  :    LE.  13, 

S.  185/6.     (Aus  FZg.) 
(Neuauflage  erscheint  1911.) 

5001)  E.Engel,  Goethe.  (JBL.  1908/9  N.  8742.) 
|fB.  Ihringer:  Sturm  1,  N.  5  („E.  E.  u.  seine 
Opfer");  R.  Riemann:..LE.  13,  S.  1085/8 
(ablehnend);  A.  Sauer:  ÖsterrRs.  25,  S.  159 
(nennt  das  Werk  eine  „biographie  raisonn^e).]| 

5002)  L.  Geiger,  Goethe.  (JBL.  1908/9  N.8743.) 
|[R.  Riemanu:  LE.  13,  S.  1088/9  (ablehnend); 
A.  Sauer:  ÖsterrRs.  25,  S.  159.]I 

5003)  E.  d  '  O  1  i  V  e  i  r  a ,  Goethe.  (^  Wereld- 
bibliotheek.)  Amsterdam,  Simons.  360  S. 
|[M.  1).  Henkel:  ZBFr.  NF.  2»,  S.  56.]| 

5004)  C.  Weitbrecht,  Goethe.  (=  N.  2251, 
S.  46-102,  139-84.) 

Einzelnes. 

5005/6)  J.  Vogel  u.  E.  Traut  mann,  Goethe  als 
Student.  L.,  Klinkhardt  &  Biermann.  VIII, 
146  S.;  II,  226  S.  Mit  Abbildgn.  u.  Tafeln. 
M.  9,00. 

(J.Vogel ,  Cioethes  Leipz.  Studenteujahre.  a.  vcrm.  .Vurt. 
—  E.  Triiutmann,  Goethe,  d.  Strassburger  Student.) 

5007)  Goethes  Studentenjahre  (1765  —  1771). 
Novellistische  Schildergn,  aus  d.  Leben  d. 
Dichters.  Neue  Ausg.  L.,  Excelsior- Verlag. 
IV,  340  S.    M.  3,00. 

5008)  A.  Rehbein,  Studiosus  Goethe  in  Leip- 
zig u.  Strassburg.  L.,  Leipz.Verlagsbuchh. 
16  S.    M.  0,50. 

5009)  Chr.  Schmitt,  Goethe  im  Pvlsass.  Das  9., 
10.  u.  11.  Buch  in  Dichtg.  u. Wahrheit.  Frank- 
furt a.  M.,  Diesterweg.    XVI,  258  S.   M.  1,60. 

5010)  V.  Tornius,  Die  Empfindsamen  in  Darm- 
stadt. Studien  über  Männer  u.  Frauen  aus 
d.  Wertherzeit.  L.,  Klinkhardt  &  Biermann. 
XIV,  194  S.     M.  4,00. 

5011)  H.  liloel,  Goethes  Wetzlarer  Zeit.  Bilder 
aus  d.  Reichskammergerichts-  u.  Werther- 
stadt. B.,  Mittler  &  Sohn.  XIX,  259  S. 
Mit  Abbildgn.     M.  5,00. 


5012)  M.  Birkenbihl,  Goethes  Spuren  in 
Wetzlar:  NFPr.  N.  16308. 

5013)  H.  Gloel,  Goethes  Rittertafel  u.  Orden 
d.  Übergangs  zu  Wetzlar:  MWetzlarGV.  3, 

S.  3-66. 

5014)  K.  Kiefer,  Goethes  Vornamen:  DHerold. 

49  (1909),  S.  179-80. 

5015)  B.  Fränkel,  Des  jungen  Goethe  schwere 
Krankheit  Tnberkulose,  keine  Syphilis.  (Aus 
Zschr.  für  Tuberkulose  XV,  4.)  L.,  Barth. 
16  S.     M.  0,80. 

5016)  G.  V.  Graevenitz,  Von  Geburtstagsfeiern 
Goethes:  TglRsB.  N.  200. 

Typns  und  Stammbaum. 

5017)  S.  Exner,  Da.s  AVachstum  v.  Goethes 
Schädel:  ÖstcrrR.s.  25,  S.  443/7. 

5018)  F.  A.  Hünicli,  Ein  Beitr.  z.  Kenntnis  v. 
Goethes  Gestalt  u.  Charakter:  ZBFr.  NF. 
2B,  S.  67. 

(Zu  dem  Roman  .,Julie  v.  Hirtcnthal"  1781) 

5019)  K.  Kiefer,  Stammbaum  d.  Familie 
Goethe.  (Aus:  FraukfBIl.  f ür  Famiüengesch.) 
Frankf.  a.  M.,  FrankfBll.  32,5  x  23,5  cm. 
4  S.    M.  3,00. 

5020)  R.V.Damm,  Die  Verwandtschaft  nieder- 
sächs.  Adelsgeschlechter  mit  Goethe:  Vjschr- 
Wappenkunde  37,  S.  188-211. 

Briefe. 

5021)  K.  M.  Meyer,  (Joethe  u.  seine  Freunde 
im  Briefwechsel.  Bd.  2,3.  (Vgl.  JBL.  1908/9 
N.  8771.)  Buchschmuck  V.  M.  Lechter.  B., 
Bondi.  .561,626  8.  Je  M. 6,00.  "[J.  Fränkel: 
DLZ.  31,  8.  2590/2.] i 

5022)  Goethes  Leben  in  seinen  Briefen.  Bd.  1. 
Alles  um  Liebe.  Briefe  aus  d.  ersten  Hälfte 
seines  Lebens.  Her.  v.  E.  Härtung.  Lieb- 
haber-Ausgabe. Mit  Buchschmuck  v.  Käthe 
V esper- Waentig.  München,  Langewiesche 
&  Brandt.     415  S.     M.  5,40. 


283 


IV,  8  b.     Goethes  Leben. 


284 


5023)  Goethes  Briefwechsel  mit  W.  u.  A.  v. 
Humboldt.  Her.  v.  L.  Geiger.  (JBL.  1908/9 
N.  8773.)  |[A.  Leitzmann:  Euph.l8,  S.172/9 
(ablehnend).]! 

5024)  Goethe  u.  Werther.  Briefe  Goethes 
meistens  aus  seiner  Jugendzeit  mit  erläiit. 
Dokumenten  her.  v.  August  Kästner. 
3.  Aufl.  Mit  e.  ergänzend.  Anlig.  (=  Cottas 
Handbibl.  N.162.)    St.,  Cotta.  162  S.  M.0,80. 

5025)  Aus  d.  Briefwechsel  zwischen  Carlyle  u. 
Goethe.     (=  N.  4922,  S.  29-51.) 

5026)  W.  Deetjen,  Ein  Brief  Goethes  an  G. 
Chr.  Lichtenberg.     (=  N.  4559.) 

Gespräche. 

5027)  Goethes  Gespräche.  Gesamtausg.  Neu 
her.  V.  F.  Frhr.  v.  Biedermann.  (Vgl.  JBL. 
1908/9  N.  8788.)  Bd.  3/4  (1823-1832).  L., 
V.  Biedermann.  V,  520  S.;  VHI,  495  S. 
Je  M.  4,00.  |[F.  Baldensperger:  EGer- 
manique.  6,  S.  227/9;  E.  Steig:  VossZgB. 
N.  48.]  I 

5028)  B.  S.,  Zu  Goethes  Unterhaltungen  mit 
d.  Kanzler  v.  Müller:  GJb.  31,  S.  3/6. 

Autobiographische  Werke. 

5029)  Goethe,  Autobiographische  Schriften. 
(Tempel- Ausgabe.)  (=  N.  4962,  Bd.  11/5.) 
(Dichtung  u.  Wahrheit.  Her.  v.  J.  Zeitler.  —  Italieui- 
scho  Reise.  Her.  v.  F.  Deibel.  —  Kampagne  in 
Frankreich.  Belagerung  v.  Mainz.  Reise  in  die 
Schweiz.  Am  Rhein,  Main,  Neckar.  Her.  v.  F.  Deibel. 

—  Annalen.     Biographische   Einzelheiten.     Her.   v. 
R.  Unger.) 

5030)  Goethes  Werke.  Tl.  27/8.  (=  N.  4964.) 
(Teil  27:  Briefe  aus  d.  Schweiz,  Reise  in  d.  Schweiz, 
Reise  am  Rhein,  Main,  Neckar.    Her.  v-  Chr.  Waas. 

—  Teil  28:    Tag-  u.  Jahreshefte.    Biograph.   Einzel- 
heiten.   Her.  V.  R.  Pechel.) 

5031)  K.Jahn,  Goethes  Dichtung  u.  Wahrheit. 
(JBL.  1908/9  N.  8795.)  |[0.  Pniower:  ADA. 
34,  S.  265-78;  F.  Warn  ecke:  Euph.  17, 
S.394/6;  G.Witkowski:  DLZ.31,  S.  2535/7.]| 

5032)  E.  Steig,  Goethes  selbstbiograph.  Neben- 
titel Dichtung  u.  Wahrheit:  VossZgB.  N.  3. 

5033)  W.  A.  Cooper,  A  Paracelsian  passage 
in  Goethes  Ephemerides:  MLN.  25,  N.  6. 

5034)  Goethes  Italiänische  Eeise.  Neue  u. 
wohlfeile  Ausg.  für  Italien-Eeisende.  Nach 
d.  Original  vollständige  Ausg.  letzter  Hand. 
2  Bde.  L.,  Klinkhardt  &  Biermann.  286, 
284  S.     M.  3,50. 

5035)  G.  V.  Graevenitz,  Goethes  Plan  einer 
lilustrierung  seiner  „Italien.  Eeise":  FZg. 
N.  53.      . 

5036)  id.,  Goethe  in  Palermo:  StGoethe.  6, 
S.  200-14. 

5037)  G.  Vallette,  Eeflets  de  Eome.  Eome 
vue  par  les  öcrivains  de  Montaigne  k  Goethe, 
de  Chateaubriand  ä  A.  France.  (JBL.  1908/9 
N.  8809.)  |[C.  V.  Klenz  e:  Euph.  17,  S.  370/2.] | 

5038)  P.  T  a  u  s  i  g  ,  Goethes  Wohnhaus  in 
Venedig:  ChWGV.  14,  N.  5. 

5039)  Goethe,  Briefe  v.  e.  Eeise  durch  d. 
Schweiz  1779.    Basel,  Koehler.  64  S.  M.0,75. 

Persönliche  und  literarische  Beziehungen: 

Familie. 

5040)  K.  Neumann-Strela,  Goethe  im 
Familienkreise.     (=  N.  2323,  S.  53-105.) 

5041)  0.  Heuer,  Goethes  Vater  geb.  1710: 
JbFDH.  S.  293-318.  (Weitere  Artikel  vgl. 
LE.  12,  S.  1679-80.) 


5042)  A.  Biese,  Goethe  u.  seine  Mutter.  Progr. 
Neuwied.     28  S. 

5043)  G.  V.  Hart  mann,  Königin  Luise  u.  die 
Frau  Eat:  JbFDH.  S.  372-84. 

5044)  Therese  Böhlau,  Alma  v.  Goethe: 
StGoethe.  6,  S.  1 14-26. 

5045)  O.  Klein,  Alma  v.  Goethe,  d.  Dichters 
Enkelin.     L.-Gohlis,  Volger.    47  S.    M.  1,25. 

5046)  E.  E.  Eeimferdes,  Walter  v.  Goethe: 
NatZgB.  N.  17. 

5047)  E.  Zoozmann,  Goethes  Schwager  über 
d.  Theater.     (=  N.  4214.) 

Weimarisches  Fürstenhaus. 

5018)  E.  Maisch,  Karl  August  in  Brüssel  (1814): 
ZVThüringG.  28,  S.  441. 

5049)  K.  Neumann-Strela,  Karl  August  im 
Familienkreise.     {=  N.  2323,  S.  1-51.) 

5050)  O.  Frhr.  v.  Stotzingen,  Beitrr.  z. 
Jugendgesch.  d.  Herzogs  Karl  August  v. 
Weimar:  JbFDH.  S.  385-407. 

5051)  K.Muthesius,  Goethe  u.  Karl  Alexander. 
Weimar,  Böhlau.     VIII,  116  S.     M.  2,00. 

5052)  E.  V.  Wildenbruch,  Grossherzog  Karl 
Alexander.     (=  N.  261,  S.  211-27.) 

Goethe  und  die  Frauen 

5053)  P.  Kühn,  Die  P'rauen  um  Goethe. 
Weimarer  Interieurs.  I.  L.,  Klinkhardt  & 
Biermann.  XXII,  442  S.  Mit  Porträts. 
M.  5,00. 

5054)  Amanda  v.  Sonnenfels,  Hervorragende 
Frauen.     (=  N.  97.) 

(S.  58-86:  Luise  v.  Sachsen  -  Weimar.  —  S.  87-126: 
Goethes  Mutter.  —  S.  127-68:  Charlotte  v.  Stein.  — 
S.  169-213 :  Charlotte  v.  Schiller.  —  S.  246-82 ;  Bettina 
V.  Arnim.) 

5055)  G.  Wustmaun,    Unechte   Bildnisse    v. 
Jugendfreundinnen  Goethes:  ZBK.  NF.  21, 
S.  315-20.     (Dazu  J.  Vogel:  ib.  S.  320.) 
(Käthchen  Schönkopf,  Lotte  Kestner.) 

5055a)  E.  Spenle,  La  religion  artistique  de 
Bettina:  Goethe  et  Beethoven.  (=  N.  4929a.) 

5056)  P.  Dec härme,  Goethe  et  Fr^ddrique 
Prion.     Paris,  Hachette.    65  S.     Fr.  2,00. 

5057)  Erinnergn.  e.  Überlebenden  an  Goethe. 
(Cäcilie  v.  Kauffberg):  ChWGV.  23,  S.  47/8. 

5058)  H.  Bräuning,  Über  d.  Heirat  der  Maxi- 
miliane V.  La  Eoche:  ASNS.  124,  S.  125/8. 
(Mit  e.  Briefe  d.  Sophie  La  Roche.') 

5059)  E.  Spenlä,  Eahel.     (=  N.  5556.) 

5060)  A.  Eloesser,  Adele  Schopenhauer: 
VossZgB.  N.  52.   (Vgl.  JBL.  1908/9,  N.  4863.) 

5061)  E.  Korrodi,  Barbara  Schulthess:  Hamb- 
Nachrr.  N.  106.     (LE.  12,  S.  945/6.) 

5062)  G.  Doehler,  Barbara  Schulthess  u.  d. 
neue  Goethefund:  IllZg.  134,  S.  344. 

5063)  H.  Landsberg,  Die  Briefe  der  Barbara 
Schulthess:  Zeitgeist  N.  10. 

5064)  W.  B  0  d  e  ,  Charlotte  v.  Stein.  (JBL. 
1908/9  N.  8940.)  |[Marie  v.  Bunsen:  DEs. 
144,  S.  472/4;  P.  Burg:  HambCorrB.  N.  19 
(..Neue  Studien  über  Ch.  v.  St.");  Xenien  3-, 
S.  198-203.]! 

5065)  id.,  Frau  v.  Stein  als  Figur  im  Werther: 
StGoethe.  6,  S.  215/9. 

5066)  id.,  Frau  v.  Stein  in  Goethes  Heimat- 
land. Mit  unveröffentl.  Briefen  v.  Frau 
V.  Stein:  FZg.  N.  160.     (LE.  12,  S.  1458.) 

5066a)  id.,  Briefe  d.  Frau  v.  Stein  an  Knebel: 
StGoethe.  6,  S.  153-99,  233-59. 


285 


IV,  8b.    Goethes  Leben. 


286 


5()«7)  J.  N.  van  Hall,  üit  het  liefdeleven  vun 
groote  schrijvers  II.  Goethe :  Gids  74 ' 
S.  334-48,  51 7-27. 

(Churlotte  v.  Stein.  —  Maritmne  v.  Wllleiner  Im   An- 
NohhisH  Hii  (I.  Hrlefwechsel  [vkI.  .JHL.  1!)08/9  N.  87«ll.) 

50Ö8)  A.  Hildebrand,  Charlotte  v.  Stein  u. 
Sophie  V.  Löwenthal:  Grenzb.  69 *,  S.  487-98. 

5069)  IL  Kienzl,  Charlotte  v.  Stein:  BernRs. 

4,  S.  73M7. 

5070)  M.  Meli,  Die  Frau  v.  Stein:  NatZg. 
N.  317.     (Vgl.  auch  id.:  FZg.  N.  208.) 

Goethe  und  die  Juden. 

.5071)  B.  Münz,  Zu  Goethe  u.  d.  Juden:  AZg- 
.fudent.  74,    S.  225/1),   288.      (Dazu    S.   Ka- 
ILscher:  ib.  S.  252.) 
(II-  Lövy.) 

.5072)  L.  Geiger,  Goethe  u.  d.  Juden.  (=  N.29, 

5.  81-101.)      (Vgl.    auch    id.:    JUGWJ.  .f)2, 
8.  100/1   u.  AZgJudent.  74,  S.  342.) 

5073)  E.  Trau  mann,  Goethe  u.  d.  Poesie  d. 
poln.  .Juden:   FZg.  N.  356. 

J.  H.  Merck, 

.5074)  H.  Bräuning-Oktavio,  Neuere  Merck- 
Lit.:  LE.  13,  S.  103/7. 
(BiblioRraphie*.  —  Kritische  Übersieht.) 

5075)  J.  H.  Merck.  |H.  Bräuning-Oktavio: 
Xenien  3^,  S.  267-76,  849-55  („Ein  dtsch. 
Kritiker");  H.  Cloeter:  NFPr.  N.  16334; 
H.  Franck:  Kw.  23^  S.  313/6.| 

5076)  H.  ßräuning- Oktavio,  Aus  Mercks 
Frühzeit:  ASNS.  125,  S.  308-17. 

5077)  id.,  Ungedr.  Briefe  J.  H.  Mercks:  ib. 
124,  S.  270-81. 

5078)  L.  Grünstein,  Aus  J.  H.  Mercks  Früh- 
zeit: ChWGV.  24,  S.  1-14. 

5079)  id.,  16  Briefe  v.  Merck  an  Bertuch  u. 
drei  Briefe  v.  Bertuch  an  Merck:  GJb.  31, 
S.  6-42. 

5080)  J.  H.  Mercks  Briefe  an  d.  Herzogin- 
Mutter  Anna  Amalia  u.  an  d.  Herzog  Karl 
August  v.  Sachsen.  Her.  v.  H.  G.  Graf. 
L.,  Insel- Verlag.    XXV,  343  S.    M   8,00. 

Sonstige  Persönlichkeiten. 

5081)  H.Bergmann,  Der  Goldmacher  v.  Helm- 
stedt: WIDM.  107,  S.  675/9. 

(G.  Chr.  Beireis.) 

5082)  W.  Hüttner,  Der  Adept  v.  Helmstedt 
(Beireis):  ChemikerZg.33,  S.  1013  4.  |[Locke- 
mann:  MGMed.  9,  S.  397/8.]| 

5083)  H.  P  a  1 1  m  a  n  n  ,  J.  A.  Hörn,  Goethes 
Jugendfreund.  (JBL.  1908/9  N.  8872.) 
jfK.  G.  Wendriner:  Alpen  5,  S.  209-14; 
Edw,  Schröder:  GGA.  172,  S.  315/7.]| 

5084)  A.  V.  Berger,  K.  Huss.  (=  N.  223, 
Bd.  1,  S.  289-310.) 

5085)  K.  Huss,  Die  Schrift  vom  Aberglauben. 
Her.  V.  A.  John.  (=  BDBöhmVolksk.  IX,  2.) 
Prag,  Calve.     XXXII,  48  S.     M.  3,00. 

5086)  E.  Bach  m  a  n  n  ,  Goethe  u.  Berzelius 
auf  dem  Kammerbühl:  Universum  26^8.. 
S.  1221/3. 

5087)  J.  Schiff,  Eine  Begegnung  zwischen 
Goethe  u.  Berzelius:  StGoethe.  6,  S.  92-100. 

5088)  B.  Münz,   Goethes  geschäftl.   Sorgen: 
Pester  Lloyd  N.  88.     (LE.  12,  S.  1158/9.) 
(CJoethe  u.  Cotta.) 

5089)  Chr.  Krollmann,  Fünf  Tage  in  Weimar: 
GJb.  31,  S.  59-70. 

(.Wilhelm  Burggraf  zu  Dohna-.Schlobitten  1798.) 


5090)  W.  K.  H.Trowbridge,  Cagliortro.  Lon- 
don, Chapman.    [[Ath.  1910,  Bd.  2,  8.  583/4.JI 

5091)  Ungedrucktes  aus  dem  (i oethekreise : 
NDDichterlieiiii  (Coburg)  Febr.,  Mflrz. 

(Briefe  v.  Rekerinniiii  u.  a.) 

5092)  A.E.  Seeligmüller,  J.  J.  Feber,  „Cag- 
liostro  in  Mitau":  Balt.VIschr.  70,  8.  :i98-4ll. 

5093)„  F.  Lentner,  Goethe  u.  J.  P.  Hebel: 

ZOG.  61,  S.  271/2. 
.5094)  CharlotteBroicher,  Goethe-Eindrücke 

eines  Zweiundzwanzigjflhrigen:    PrJbb.  139. 

8.  479-84. 

(M.  H.  Iludtwalckcr.) 

5095)  Anna  v.  Sydow,  Wilhelm  u.  Karoline 
V.  Humboldt  in  ihren  Briefen.  Bd.  .3. 
(=  N.  2461.) 

5096)  F.  Ebrard,  Zwei  Briefe  W.  v.  Humboldto 
an  Goethe:  GJb.  31,  S.  49-59. 

5097)  .7.  Meier,  Eine  ungedr.  Briefnotiz  d, 
jungen  Goethe:  ib.  S.  16/9. 

(F.  Jiicobi  an  Ci   .lacobi.) 

5098)  Ifflands  Briefwechsel  mit  (Joethe, 
Schiller,  Kleist  u.  a.  Her.  v.  Karl  Müller. 
(=  N.  2454.) 

5099)  K.  Tb.  Zingeler,  Aus  d.  Studienzeit  d. 
Fürsten  Karl  Anton  v.  Hohenzollern  Nebst 
ungedr.  Briefen  v.  Goethe  u.  A.v.  Humboldt: 
DRs.  142,  S.  111/6. 

5100)  E.  Castle,  Ein  Wiener  bei  Goethe: 
OsterrRs.  22,  S.  384/5. 

(M.  Freiherr  v.  Löwenthal  1822.) 

5101)  R.  Steig,  Zum  Leben  d.  Goethebekannten 
.K.  Matthäi:  VossZg».  N.  24. 

5102)  A.  Luntowski,  Mickiewicz  u.  Goethe: 
Geg.  78,  S.  686,9. 

5103)  Elisabeth  Mentzel,  F.  M.  Moors,  e. 
Jugendfreund  Goethes:  Alt-Frankfurt  2,  N.2. 

5104)  H.  Dreyhaus,  Niebuhr  u.  Goethe: 
PrJbb.  142,  S.  433-44. 

5105)  K.  Muthesius,  Zu  Goethe  u.  Pestalozzi. 
(Vgl.  JBL.  1908/9  N.  8921.):  DSchule.  14, 
S.  625-30. 

5106)  H.  Schlandt,  Petöfis  Urteil  über 
Goethe:  Karpathen  3,  S.  271/3. 

5107)  Der  Briefwechsel  d.  Grafen  A.  v.  Platen. 
Her.  V.  L.  v.  Scheffler  u.  P.  Bornstein. 
(N.  2463.) 

5108)  F.  Noack,  Aus  Goethes  röm.  Kreise. 
Hofrat  J.  F.  Reiffensteiu.  IL:  GJb.  91, 
S.  169-79. 

5109)  K.  Hugelmann,  Ein  Stammbuch  aus 
d.  Kreise  K.  L.  Reinholds.  (Jena  u.  Kiel 
1792—95.)    (=  N.  2348.) 

5110)  E.Ebstein,  H.  J.  Rütgerodt  in  seinen 
ßeziehgn.  zu  Goethe,  Lavater,  Lichtenberg. 
(=  N.  4556.) 

5111)  L.  B  e  1 1  e  r  m  a  n  n ,  Goethe  u.  Schiller. 
(=  N.  5223,  S.  240-52.) 

5111a)  K.  Lamprecht,  Goethe  u.  Schiller. 

(=  N.  234a,  S.  68-89.) 
5111b)  J.  Petersen,  Schillers  Persönlichkeit 

{=  JBL.  1908/9  N.  9215.) 

5112)  W.  V.  Oettingen,  Goethe  u.  Tisch- 
bein. (=  SchrGoetheGes.  Bd.  25.)  Weimar, 
Goethe-Gesellschaft.  33x24,5  cm.  40  S. 
Mit  25  Tafeln.     Jahresbeitrag  M.  10,00. 

5113)  W.  Sörensen,  J.  H.  W.  Tischbein. 
B.,  Spemann.     XX,  144  S. 

5114)  H.  Brjluning-Oktavio,  Aus  ungedr. 
Briefen  v.  J.  H.  Voss:  FZg.  N.  264.  (LE.  13, 
S.  182/3.) 

(.\n  Ernesllne  Boie.) 

5115)  G.  R.  Kruse,  Goethe,  Zelter  u. 
O.  Nicolai:  GJb.  31,  8.  163/8. 


287 


IV,  8  c.    Goethes  Lyrik. 


288 


Grabbe  contra 
neue  Grabbehs. 


Goethe-Gegner. 

5116)  B.  Münz,  Typen  v.  Goethe-Gegnern: 
Türmer  122,  s.  668-76. 

5117)  Sp.  Wukadinoviö, 
Goethe.  Mitteilgn.  über  d. 
(=  N.  3625.) 

(Grabbe  über  d.  Goethe-Schiller  Briefwechsel.) 

5118)  G.  Stenger,  Goethe  u.  Kotzebue. 
(=  N.  3611.) 

5119)  F.  A.  Hünich,  , Fragmente  über  d. 
Recensenten- Unfug.  Eine  Beylage  zu  d. 
Jenaer  Literaturzeitung  v.  A.  v.  Kotzebue." 
(1797):  ZBFr.  NF.  2,  S.  147. 

Lokale  Beziehungen. 

5120)  C.  Camenisch,  Goethe  als  Prophet  d. 
alpinen  Wintersports.  (=  N.  226a,  S.  3-24.) 
(Goethe  u.  d.  Alpen.) 

5121)  Goethe  u.  Berlin:  NatZgB.  N.  14.  (LE.  12, 
S.  1092.) 

5122)  0.  Heuer,  Goethes  Geburtshaus  u.  sein 
Umbau  durch  d.  Herrn  Rat  im  J.  1755: 
JbFDH.  S.  408-32.  (Vgl.  auch:  Das  alte 
Frankf.  Goethehaus:  FZg.  N.  209.) 

(Vgl.   auch    Das  alte  Frankfurter  Goethehaus:    FZg. 
N.  209.) 


5123)  R.  Schwemer,  Gesch.  d.  freien  Stadt 
Frankf.  a.  M.  1814—66.     (=  N.  2318.) 

(S.  158fE. :  Goethe  in  Frankf.) 

5124)  Kasch,  Goethes  Harzreise:  Harz  16, 
N.  11/2. 

5125)  K.  Ludwig,  Das  Goethehaus  in  Karls- 
bad u.  seine  Erinnergn.:  DArbeit.  9,  S.  470/4. 

5126)  F.  Baldensperger,  Le  voyage  de  Goethe 
ä  Paris:  BURS.  S.  538-52. 

5127)  B.  Grassl,  Gesch.  u.  Beschreibg.  d. 
Stiftes  Tepl.  Pilsen,  Maasch.  III,  67  S. 
Mit  Abbildgn.     M.  1,20. 

5228)  M.  Hecker,  Das  Goethefest  in  Tiefurt: 
IllZg.  134,  S.  1223/5. 

5129)  F.  Kaibel,  Tiefurt:  Arena  5^,   S.  161/8. 

5130)  K.  Koetschau,  Tiefurt:  Kunst  u. 
Künstler  8,  S.  199-207. 

5131)  A.  Bartels,  Weimar.     (=  N.  4917.) 

5132)  W.  Bode,  Damals  in  Weimar.  Bilder  v. 
L.  Bartning,  Robert  Bauer,  V.  Blaufuss  u.  a. 
Weimar,  Kiepenheuer.  18,5  x  26  cm.  88  S. 
M.  4,00. 

5133)  Weimar.  Goethe-  u.  Schillerstätten. 
10  Kupfergravüren  nach  Aufnahmen  v.  W. 
Thor -Westen  u.  e.  Federzeichnung  v.  F. 
Reichenbecher.  Text  v.  G.  Schnaub  er  t. 
Weimar,  Schulte.     1 1  Bl.     M.  20,00. 


c)  Lyrik. 


Allgemeines  nnd  Ausgaben  N.  5134.   —    Einzelne  Liedgrnppen  N.  5140.   ~    Einielne  Gedicbte  N.  5147 
N.  5158.  —  Metrisches  N.  5161.  — 


Xenieu 


Allgemeines  und  Ausgaben. 

5134)  Das  Jahrhundert  Goethes.  2.  Ausgabe. 
(==  Deutsche  Dichtg.  Her.  v.  St.  George 
u.  K.  Wolfskehl.  Bd.  3.)  B.,  G.  Bondi. 
189  S.    M.  2,50. 

5135)  Ph.  Witkop,  Goethe.  (^-  N.  2092, 
S.  230-303. 

5136)  M.  Morris,  Der  Abschluss  d.  Gedichte  in 
d.Weimarer  Goethe- Auög.:  Euph.  17,  S.  386-94. 

5137)  Goethe-Werke.  Tempel-Klassiker.  Bd.  1/2. 
Her.  V.  L.  K  r  ä  h  e.     (=  N.  4962.) 
(Gedichte,  —  Dichtungen  in  antiker  Form  u.  Divan.) 

5138)  A.  Leitzmann,  Goethes  erste  Weimarer 
Gedichtsammlg.  mit  Varianten.  (=  KIT.  63.) 
Bonn,  Marcus  &  Weber.     35  S.     M.  0,80. 

5139)  F.  A.  Hünich,  Zehn  bisher  unbekannte 
Parodien  Goethischer  Gedichte:  ZBFr.  NFB. 
2,  S.  397. 


Einzelne  Gruppen. 


L., 


5140)  Des   jungen    Goethe   Brief gedichte 
Rowohlt.    53  S.    M.  2,80. 

5141)  O.  Ernst,  Goethes  Gesellige  Lieder. 
(=  N.  227,  S.  214-49.) 

5142)  C.  E.  G  1  e  y  e  ,  Neue  Spuren  d.  jungen 
Goethe:  VossZgB.  N.  40. 

(Zu  den  Schäferdichtungen.) 

5143)  N.  Tumparoff,  Goethe  u.  d.  Legende. 
(=  N.  4953.) 

(S.  121-215:  Goethes  eigene  Legenden.) 

5144)  Goethe,  West-östlicher  Divan.  Text- 
revision y.  M.  Heck  er.  Mit  Zeichnungn.  v. 
M.Behmer.  L.,  Insel-Verlag.  262  S.  M.  12,00. 


5145)  A.  Frhr.  V.  Berger,  Von  Goethes  „West- 
östl.  Divan" :  ÜsterrRs.  22,  S.  443/7. 

5146)  A.  B  o  s  s  e  r  t ,  Goethe  et  Suleica.  (=  N.  225, 
S.  97-119.) 


Einzelne  Gedichte. 


Goethe- 

ASNS. 


5147)  R.  Steig,  Zur  Weimarischen 
Ausg.  5,  II.  An  Freund  Mellish 
125,  S.  158/9. 

5148)  R.  H  e  n  n  i  g ,  Goethes  Ergo  bibamus 
(1810—1910):  WIDM.  108,  S.  60/4.  (Vgl. 
auch  id.:  AMusZg.  37,  S.  266/7.) 

5149)  G.  v.  G  1  a  s  e  n  a  p  p  ,  Die  Psychologie 
d.  dichter.  Phantasieleistung  erläutert  an 
Goethes  Ballade  „Der  Fischer".  (=  I^.  233, 
S.  92-190.) 

5150)  Goethes  Gedicht  Ilmenau:  StGoethe.  (i, 
S.  127/9. 

5151)  C.  Pi tollet.  Kennst  du  das  Land.  .  .?: 
RGermanique.  6,  S.  426-36. 

5152)  R.  Imelmann,  Shelleys  Alastor  u. 
Goethe:  ZVLR.  NF.  17,  S.  421-35. 

(Mahomets   Gesang,    Gesang    der   Geistor    über    den 
Wassern.) 

5153)  J.  Cohn;  Zur  Urform  d.  Mignonliedes: 
FZg.  N.  76. 

5154)  Goethe  u.  Lili.  Eine  unbek.  Epistel  d. 
jungen  Goethe.  (Aus:  ElsässRs.)  Strass- 
burg,  Elsäss.  Rundschau.     8  S.     M.  0,80. 

6155)  M.  Morris,  Zu  Goethes  Gedicht  „Ur- 
worte  Orphisch":  Euph.  17,  S.  357/8.  (Vgl. 
auch  K.  Borinski:  Philologus  59,  N.  1.) 

5156)  K.  Muthesius,  Wanderers  Nachtlied 
im  Wandel  der  Zeit:  ZDU.  24,  S.  364/9. 


289 


IV,  8  d.    Goethes  Epos. 


290 


5157)  M.  Meli,  Wonne  d.  Wehmut.     Über  d. 
Anregg.    eine«    Gedichts    v.    (Joethe:     FZg. 

N.  208. 

Xenien. 

5158)  G.  Thiemann,  Schiller  u.  Goethe  in  d. 
Xenien.     IYixh.     ^lüuster.     57  S. 

5159)  M.  Morris,  Zu  den   Xenien:  Eui)h.  17, 

H.  147/8. 


5160)  L.  G(eiger),   Die  Xenien  u.  d.  Juden: 
AZgJudent.  74,  8.  380/1. 

(Der  falsche  MesNiiu  an  II.  .  .  (Lavaterl.) 

MetriHchoH. 

5161)  G.  Fittbogen,    Der  lyr.  Knittelver«  d. 

jungen  (Joethe.    (=  N.  U.'K).) 

5162)  W.  Masing,     Sprachliche     Mu«ik     in 
Goethe«  Lyrik.     (=  N.  UM.) 


d)  Epos. 

Ansguben   N.  5i()3.    —    Einzelne  Dichtungen    (Werther,  Wilhelm  Meister,    Hermann  und  Dorothem,  Wahlrerwaadt- 
Bohiiften,  M&rohen,  Novelle)  N.  5164.  — 


Allgemeines  und  Ausgaben. 

5163)  Goethes  novels:  EdinburghR.  208  (1908), 

S.  292-317. 
5163a)  Goethe,   Sämtl.  Werke.    (Tempel-Aus- 

Bd.  7/9.)     (=  N.  4962.) 


(7.  rieideii  des  jungen  Werther.  Wilhelm  Meister  I. 
Her.  V.  K.  .Tahn.  —  8.  Wilhelm  Meister.  II.  Her.  v. 
K.  Jahn.  —  9.  Wilhelm  Meisters  Wanderjahrc.  Her. 
V.  W.  Printz.) 


Einzelne  Dichtungen: 

Werther. 

5164)  Goethe,  Die  Leiden  d.  jungen  Werther. 
]\Iit  16  von  D.  Chodowiecki  gezeichijeten 
Wertherbildern  u.  11  Kupferstichen  u.  5 
Lichtdrucken.     L.,  Insel -Verlag.     M.  25,00. 

5165)  E.  Bormann,  Fawconbridge  u.  Dr.  J. 
W.  Goethe.    (=  N.  3906.) 

(Zum  Titelblatt  der  ersten  Ausg.  von  Werthers  Leiden.) 

5166)  M.  L  a  u  t  e  r  b  a  c  h  ,  Das  Verhältnis  d. 
zweiten  zur  ersten  Ausg.  v.  Werthers  Leiden. 
(-=  N.  991.)  |[C.  A.  V.  Bloedau:  ASNS.  126, 
S.  226/9.]  i 

5167)  L.  M  0  r  e  1 ,  La  fortune  de  Werther  en 
France  dans  la  poäsie  et  le  roman  1778-1816: 
ASNS.  125,  S.  347-72. 

5168)  A.  Bessert,  L'original  de  Werther. 
(=  N.  225.) 

5169)  G.  Fittbogeji,  Die  Charakter  in  d. 
beiden  Fassungen  von  Werthers  Leiden: 
Euph.  17,  S.  556-82. 

5170)  F.  A.  Hünich,  Ein  bisher  unbekanntes 
Urteil  über  „Werther" :  ib.  S.  658. 

(L.  Meister.) 

5171)  id..  Neue  Wertheriana:  ZBFr.  NF.  2, 
S.  296-300. 

5172)  Kurt  Wolff,  Von  einem  Exemplar  des 
ersten  Werther:  ib.  S.  231/2. 

(Erstdruck  Leipzig  1774.) 

Wilhelm  Meister. 

5173)  Goethe,  Wilhelm  Meisters  theatralische 
Sendung.  Mitteilgu.  über  d.  wiedergefundene 
erste  Fassung  v.  Willi.  Meisters  Lehrjahren. 
Her.  V.  G.  B  i  1 1  e  t  e  r.  Zürich,  Rascher. 
VII,  124  S.  M.  1,60.  1[F.  Düsel:  WIDM. 
108,  S.  283/6  („Der  wiedergefundene  W. 
Meister");  K.  Falke:  W&L.  7,  S.  703/7 
(,Der  Zürcher  (xoethefund");  1j.  Geiger: 
Geg.  77,  S.  249-51,  266/8  („Die  l'rgestalt  v. 

Jabregkerlobte  f&r  neaere  dentsohe  Literatargesohiohte. 


Wilh.  Meister");  J.  N.  van  Hall:  Gid«  74, 
S.  154-61;  M.  Jacobs:  BerlTBl.  N.  147; 
E.  K  o  r  r  o  d  i :  BernRs.  4,  S.  525-33  („Die 
Glorifikation  des  Urmeisters") ;  id.:  Hoch- 
land 72,  S.  139-46;  F.  M  eh  ring:  NZSt.  28«, 
S.  604/6;  J.  Minor:  Woche  12,  N.  10;  F. 
Muncker:  AZg.  14,  N.  10  („Die  Hs.  d.  Wilh. 
Meister");  E.  Pizzo:  RLT.  4,  S.  311-21;  K. 
Strecker:  TglRs«.  N.  66/8  („Der  Ur- 
Meister"); Eugen  Wolff:  DR.  35»,  S.  330/4 
•  („Die  Urgestalt  d.  Wilh.  Meister  u.  d.  Goethe- 
forschg.");  weitere  Artikel  s.  LE.  12,  S.  1011»2, 
1091/2,  1158.]| 

5174)  H.  B  e  r  e  n  d  t ,  Untersuchungen  zur 
Entstehungsgesch.  v.  Wilhelm  Meisters 
theatralischer  Sendung.  Diss.  Bonn.  X, 
71  S. 

5175)  A.  Fries,  Anmerkgn.  zu  d.  Proben  aus 
,,  Wilhelm  Meisters  theatralischer  Sendung". 
(=  N.  978,  S.  78-92.) 

5176)  H.  M  a  y  n  c  ,  Der  „Wilhelm  Meister-"  u. 
d.  grosse  Zürcher  Goethefund:  DRs.  143, 
S.  161-84.  (Siehe  auch  id.:  GJb.  31,  8.  43/5; 
FZg.  N.  346  [LE.  13,  S.  567].) 

5177)  F.  Avenarius,  Ich  gib,  ich  nimm  u. 
d.  Ur-Meister:  Kw.  24 S  S.  384/6. 

5178)  E.  Röthlisberger,  Zur  Erstbearbeitg. 
V.  Wilhelm  Meister.  Urheberrechtliche.'«: 
FZg.  N.  112. 

5178a)  P.  Hennig,  Das  ^Urheberrecht  am  neu- 
gefundeneu  Wilhelm  Meister  Goethes:  Auf 
d.  Warte  S.  487/8. 

5179)  J.  Kohler,  Der  neue  Wilhelm  Meister 
u.  d.  Urheberrecht:  BerlTBl.  N.  161. 

5180)  F.  (Jross,  Die  Religion  d.  Ehrfurcht  in 
Goethes  Wilhelm  Meister:  BayreuthBII.  :>:i, 
S.  191/9. 

5181)  J.  Cohn,  Wilhelm  Meisters  Wander- 
jahre: Logos  1,  S.  228-56. 

Hermann  und  Dorothea. 

6182)  Goethe,  Hermann  u.  Dorothea.  Her. 
V.  O.  Harnack.  (Amelangs  Ta.«<chenau.«»g.) 
L.,  Amelang.     106  S.     M.  1,00. 

5183)  G.  A.  Erich  Bogeng,  Hermanu  u. 
Dorothea.  Gedr.  in  Kleukens  Fraktur: 
ZBFr.  NF.  2,  S.  33H-40. 

5184)  Ch.  .1.  Kullmer,  Pössueck  u.  Hermann 
u.  Dorothea.  Heidelberg,  Winter.  VII, 
49    S.      M.    1,.50.      (Vgl.    auch    PMLA.    22, 

s.  xxm.) 

XXL  19 


291 


IV,  8  e.     Goethes  iDrarnä. 


292 


5185)  H.  N  ö  t  h  e  ,  Pössneck  u.  Hermann  u. 
Dorothea:  VossZgB.  N.  20. 

5186)  War's  Poessneck?  Oder  Hermann  u. 
Dorothea  der  Schlüsselroman :  Kw.  24^, 
S.  38-41. 

5187)  E.  Trauer,  Adorf,  Elster  u.  Goethes 
Hermann  u.  Dorothea,  zugleich  mit  Bezug 
auf  N.  5184.  (Aus:  JahresschrAVPlauen  21.) 
Plauen,  Neupert.     VII,  32  S.     M.  0,80. 

5188)  A.  John,  Der  Schauplatz  v.  Goethes 
Hermann  u.  Dorothea,  Adorf  u.  Elster: 
Unser  Egerland  15,  S.  22-35. 

5189)  Die  ürtlichkeit  v.  Hermann  u.  Dorothea: 
MVGSangerhausen.  S.  88/9. 


Wahlverwandtschaften. 

5190)  A.  Frangois-Poncet,  Les  affinite.s 
electives  de  Goethe.  Avec  une  pröface  de 
H.  Lichtenberger.  (JBL.  1908/9  N.  9056.) 
|[L.  Mis:  EGermanique.  6,  S.  363/4  (mit  Be- 
richtiggn.);  K.  Alt:  LBlGRPh.  32,  S.  225/9.] | 

Novelle  und  Märchen. 

5191)  Camilla  Lucerna,  Das  Märchen. 
GoethesNaturphilosophiealsKunstwerk.  Deu- 
tungsarbeit. L.,Eckardt.  VIII,  191 S.  M.  2,80. 

5192)  A.  Hauffen,  Goethes  „Novelle"  u. 
seine  Beleuchtg.:  DArbeit.  9,  S.  22  9.  (Vgl. 
JBL.  1908/9  N.  9059.) 


e)  Drama. 


Allgemeines  N.  5193.  —   Ausgaben  N.  5'204. 


T*sso,    Nalürliche   Tochter)    N.   5207 
Faust   N.  5226.  — 

Allgemeines. 

5193)  J.  B  ab,  Goethe  u.  Schiller.  (=  N.  35 J 2, 
S.  21-66.) 

5194)  H.  Devrient,  Die  Weimarer  Schule: 
Theaterkalender  2,  S.  147-60. 

5195)  W.  K  o  t  h  e  ,  Der  junge  Goethe  u.  d. 
Bühne.     I.     Diss.     Berlin.     88  S. 

5196)  R.  M.  Meyer,  Goethes  „Regeln  für 
Schauspieler".     (=  N.  4270.) 

5197)  V.  T  0  r  n  i  u  s  ,  Goethes  Gestaltung 
des  Repertoires:  Neue  Weg  (Lit.)  39, 
S.  218-21. 

5198)  id.,  Goethes  Regiekunst:  ib.  N.  8. 

5199)  id.,  Goethes  Verhältnis  zur  Dekoration: 
ib.  S.  157-60. 

5200)  id.,  Goethes  Theorie  d.  Schauspielkunst: 
ib.  S.  387/9. 

5201)  Th.  Vogel,  Goethe  als  Bühnendichter: 
ZDU.  24,  S.  81-99. 

5202)  G.  S  t  e  n  g  e  r  ,  Goethe  u.  Kotzebue. 
(=  N.  3611/2.) 

5203)  W.  M.,  Die  Oper  in  Weimar  unter 
Goethes  Leitung:   SchwMusZg.  1909,  N.  28. 

Ausgaben. 

5204)  Goethe,  Sämtliche  Werke.  (Tempel- 
Ausgabe.)     Bd.  4/5.     Her.  v.  P.  Z  a  u  n  e  r  t. 

(=  N.  4962.) 

(Bd.  4.    Sturm   u.    Drang.  —  Bd.  5.     Die   klassisolion 

Dramen.) 

5205)  id.,  Dramat.  Werke.  (Grossherzog- Wil- 
helm-Ernst-Ausg.)  Her.  V.  W.  Havmel. 
Bd.  1/2.  Her.  v.  H.  G.  Graf.  L.,'  Insel- 
Verlag.    574,  904  S.    M.  10,00. 

5206)  Dramen  (Goldene  Klassikerbibliothek). 
(=  N.  4961,  Tl.  5-10.) 

Einzelne  Drameu  (Vgl.  N.  453/9): 

Clavigo,  Geschioiater, 

5207)  G.  G  r  e  m  p  1  6  r  ,  Beitrr.  z.  Goethes  Cla- 
vigo.    Diss.     Halle  a.  S.    1911.     103  S. 

5208)  G.  Kettner,  Goethes  Drama  „Die  Ge- 
schwister". Das  Erlebnis  u.  d.  Dichtung: 
NJbbKlAltGL.  25,  S.  595-609. 


Einzelne  Dramen    (Götz,  Clavigo,  Geschwister,  Egraont,  Iphigenie, 


Fragmente    N.    5218.    —     Festspiele,    Singspiele,    Bühnenbearbeitnngen    N. 


Egmont. 

5209)  Prehn  v.  Dewitz,  Wahrheit  u.  Dich- 
tung in  Goethes  Egmont:    N&S.  34,    N.  24. 

5210)  E.  Zimmermann,  Goethes  Egmont 
(JBL.  1908/9  N.  9090.)  |[R.  Hering:  DLZ. 
31,  S.  2467/9.JI 

5211)  C.Höfer,  Zu  Schillers Egmont-Bearbeitg.: 
GJb.  31,  S.  70-82. 

Iphigenie. 

5212)  Job.  Schmidt,  Delphi,  Delos  u.  Goethe: 
ZGymn.  64,  S.  401/2. 

(Zu  Iphigenie  IV,  4.) 

Tusso. 

5213)  Goethe,  Torquato  Tasso.  L.,  Rohwolt. 
III,  123  S.    M.  3,80. 

5214)  H.  R  u  e  f  f  ,  Zur  Entstehungsgesch.  v. 
Goethes  „Torquato  Tasso".  (=  BDL.  N.  18  ) 
Marburg,  Elwert.     VI,  73  S.     M.  1,60. 

5215)  H.  Willenbücher,  Antonio  u.  Leuore 
Sanvitale  in  Goethes  Tasso:  ZDU.  24, 
S.  481-98. 

Natürliche  Tochter'. 

5216)  E.  Castle,  Die  natürliche  Tochter.  Ein 
Rekonstruktionsversuch  des  Trauerspiels: 
ChWGV.  24,  N.  5. 

5217)  F.  D  e  r  n  b  u  r  g  ,  Die  Vernachlässigg.  v. 
Goethes  „Natürlicher  Tochter"  auf  dem 
Theater:    BerlTBl.  N.  179   (LE.  12,  S.  1159). 

Fragmente. 

5218)  J.  Fränkel,  Wandlgn.  d.  Prometheus. 

(=  N.  594.) 

5219)  O.  F.  Walzel,  Das  Prometheussymbol 
y.  Shaftesbury  zu  Goethe.     (=  N.  594a.) 

(S.  182-65:  Goethes  Frankfurter  Prometheiisdichtgn.) 

5220)  W.  Glenk,  Belsazar  in  seinen  verschie- 
denen Bearbeitgn.     (=  N.  596.) 

(S.  8t)/8:  Goethes  BeLsazar  nebst  erstem  voUstdg.  Ab- 
druck der  Bruchstücke.) 

5221)  M.  Morris,  Der  Löwenstuhl:  GJb.  31, 

S.  85-116. 


29:) 


TV')     Si-hillcr. 


294 


Festtipiele,  Bühnenbearbeitiingen,  Singspiele. 

5222)  ('h.  A  11  d  1  c  r  ,  Le  revcil  d'Ei»iinöniilcs  de 

(Joethe:  KCC.  19,  N.  9. 
522S)  K.  Castle,  Pandora.     Ein  FeHtspiel  v. 

(Joethe:  ZÜ(}.  lll,  S.  1-18. 

5224)  R.  VVu  s  t  m  11 11  n  ,  Zum  Text  d  Zauber- 
flöte: SBlMusd.  II,  S.  I(i8. 

5225)  Goethe,  Die  Fistheriii.  Kin  .Singspiel. 
Anf  dem  iiiitüil.  Scluuiplatz  im  Park  zu 
Ticfurt    dargest.     Weimar,    Grosse.      22   S. 

•M.  (i,2;>. 

FnuHt : 

Allgemeines. 

5226).!.  Hauri,  Cittetlies  |'';ni;.i.  Füiil'/.elm 
Vorträge.  H.-Zehlendoif,  Skopnik.  VII, 
•157  S.  M.  i,UO.  i(M.  Koch:  LCBl.«  i;{54/r) 
(ablehnen  d).]j 

5227)  A.  V.  Rerger,  Die  Fabel  des  Goetheschen 
Faust  (=  N.  3502,  8.  10;{-28.) 

5228)  W.  Bode,  Die  Freimaurerei  im  Faust: 
StGoethe.  ü,  8.  280/0. 

5229) Th.  Carlvle,  Goethes  Faust.  (=  N.  4922, 
!S.  71-82.) 

5230)  A.  Frederking,  Zu  (loethcs  Faust: 
ZDPh.  42,  S.  38.^44. 

5231)  R.  Gebhard,  I.Turgenjew  über  Goethes 
Faust:  GJb.  3J,  S.  135-62. 

5232)  G.  Ritter,  Kin  bist.  Urbild  zu  Goethes 
Faust  (Agrippa  v.  Nettesheim):  Pr.Ibb.  1  II, 
S.  300-24. 

5233)  J.  Rupp,  Goethes  Faust.  (=  N.  215, 
S.  258-99.) 

5234)  H.  S  o  g  e  m  e  i  c  r ,  Das  Menschheitsideal 
in  Goethes  Faust  u.Haui)tmanns  Versunkener 
(Uocke.     (=  N.  3819.) 

IS.  29-70:  Faust.) 

5235)  F.  Steins,  Die  Quellen  v.  Balzacs  Ro- 
man: La  Peau  de  Chagrin  (1831):  ZFSL.  3t)B., 

S.  116-20. 
(«foethes  Faiist.) 

5236)  H.  Türck:  Goethes  SeJIistdarstelluiig  im 
Faust.     {=  N.  1280,  S.  155-2<.)0.) 

5237)  K.  Vogt,  Gretchen  im  Faust:  Neue  Weg 
(Lit.)  39,  S.  142/4. 

5238)  O.  Volkart,  Immermanns  Merlin  u. 
Goethes  Faust:  WestfMag.  NF.  2,  S.  38/9, 
73/5,  7;-80,  90/1,  98-100,  109-11. 


Einzelnen. 

Erster  Tei  I. 

5239)  P.  J.  Arnold,  Die  Faunt-Hxene.    Wald 

u.  noble:  St( Joethe.  H,  S.  73-81. 

5240)  P  h.  R  e  11  u  r  d  ,  Der  Hpiiriergaiig  imeh 
Schiltigheim.  (iedicht  auH  d.  J.  177.':  Jb- 
GKlsLothr.  25. 

(«iuelle  zur  Si)azlerKiiiiK».fzeiie'0 

Zweiter   Teil, 

5241)  P.  ileyse,  Ist  ea  wünscheiiHwcrt,  den 
2.  Teil  d.  Faust  auf  d.  BQhne  zu  bringen?: 
DRs.  144,  S.  26-36. 

5242)  E.  Gerland,  Die  Quellen  d.  Mclci.a- 
Episodc  im  Faust.    {^=  N,  584. j 

Th  ea  t  er  geschieh  tc. 

5243)  O.  F.  (Jen  sie  heil,  Die  Uraufffihrungen 
des  „Faust":  VossZg.  N.  351.  (Siehe 
LE.    12,  S.  1680,1.) 

5244)  J.  liCwinsky,  Kl.  Beuierkgn.  zu  einem 
grossen  Thema.     (^^  N.  3505,  S.  152/8.) 

5245)  A.  Seidl,  Die  Gesamtinszenierung  d. 
Faust  in  Dessau:  SchL.  11,  S.  88/9. 

524(»)  E.  V.  Wilden bruch,  Faust  in  Weimar 
(1878)      (=  N.  261,  S.  11-28.) 

Ubernetziingen. 

5247)  Goethe,  Le  Faust  reudu  en  vers  frangais 
par  P.  Masciaux.  I.  Le  pacte  de  Faust.   B., 

•    Wedekind.    115  8.    M.  2,50.    ;[8.  Mehring: 
LE.  13,  8.  420/3;  id.:  Zeitgeist  N.  45.] 

5248)  K.  E.  Schmidt,  Faust  in  Frankreich: 
Grenzb.  69',  8.  70/8. 

5249)  E.  G  r  o  t  h ,  Goethes  Faust  in  engl.  Be- 
arbeitg.:  AngliaB.  21,  8.  14-23. 

(St  Philipps  u.  <".  (,'arr.) 

5250)  Faust   als  italien.  Oper:  VossZg.  N.  195. 

Illustrationen. 

5251)  E.  Haneke,  Die  Faust-Lithographien  v. 
E.  Delacroix:  Kunst  u.  Künstler  8,  8.  135-42. 
(Vgl.  H.  Uhde-ßernays,  Goethe  u.  Dela- 
croix: ib.  8.  518,9.) 

5252)  P.  Konewka,  Zwölf  Blätter  zu  Goethe.s 
Faust  nach  Silhouetten.  Stuttgart,  K.  A. 
E.  Müller.     M.  1,50. 


IV,  9 

Schiller, 
a)  Allgemeines  und  Biographisches. 

Gc^üinitdarstellungen  und  Essaysarorolunf^en  N.  ö.'.V!.  —  Charakteristiken  N  ä2't9.  —  lEedeulanK  lür  die  uegen- 
w.irt  N.  5272.  —  Kinzelgeljiete  seiner  Wirksamkeit  (Philosophie  und  Religion,  Ästhetigche  Anschiuungen.  Politik)  N.  öJTfl  - 
Biographisches:  Einzelheiten  N.  5296.  —  Persönliche  Beziehangen  N.  529S.  —  Lokale  Bexirhiogen  N.  Ml'.'.  —  Tjpn»  aai 
Stainnibaum  N.  5318,  —  Briefe  N.  5321.  — 


Oesamtdarstellnngen   und   Essaysammlungen. 

5253)  L.  BoUerniann,  Schiller.  2.  verm.  Aufl. 
L.,  Seemann.  VIII,  364  8.  Mit  16  Bildn. 
M.  3,00. 


5254)  W.  Henzen,  Schiller,  Drei  Aufsätze  mit 
Prolog.  (=  BLitG.  Heft  \i^.)  L.,  Verlag 
für  Lit.     71  8.     M.  0,80. 

(Freiheit  u.  Sohick.oal  bei  Schiller.  —  Der  Realismus  in 
Schillers  Dramen.  —  Schillers  Gedicht  „Sehnsucht-  ) 

19* 


295 


IV,  9.     Schiller. 


296 


5255)  J.  .Tezower,  Schiller.  (=  Bücher  d. 
(legenw.).  B.,  Hillger.  XVI,  183  S.  M.  2,00. 
(Mit  Beitrr.  v.  L.  Bellermann,  K.  Berger,  L. 
tieiger,  M.  Hecker,  P.  Hille,  A.  Heilbor ii, 
MarieJoachimi-Dege,  A.  WJ.  Kahle,  F.  Kii  ru- 
ber ger,  D.  Koigen,  P-  Lindau,  W.  v.  Maltzan, 
O.  Kuiik,  K.  Siegen,  H.  VVelcker  u.  a.) 

5256)  J.  Rupp,  Schiller.  (=  N.  215,  S.  300-449.) 

5257)  C.  Weitbrecht,  Schiller.  (=  N.  2251, 
S.  102-79.) 

5258)  Schiller- Jubiläumsheft:   B&W.  12,  N.  3. 

(Mit  Beitrr.  V.W.  Rullm  an  n  [Theaterzettel  d.  Räuber]. 
-  H.  Waldeck  [Schiller  u.  d.  Mannheimer  llof- 
theater].  —  R.  Krauss  [Schillers  Fluclit].  —  O. 
Fraucke  [Neues  aus  Weimars  ■  Dichterhäusern].  -- 
W.  Dähne  [Schiller  als  Bühnenheld].) 

Charakteristiken: 

Allgemeines. 

5259)  A.Bartels,  Goethe u. Schiller.  (=N.4917, 
S.  24-48.) 

5259a)  P.  Uhle,  Schiller  iui  Urteil  (Goethes. 
Gedanken  u.  Erinnerungen.  Progr.  Chem- 
nitz.   4°.     44  S. 

52H0)  M.  Brenke,  Schillers  Persönlichkeit  im 
Verhältnis  zu  seinen  Zeitgenossen.  Progr. 
Elbing.     14  S. 

5261)  R.  Saitschick,  Schillers  Charakter: 
Hochland  7\  S.  403-19. 

5262)  A.  V.  Berg  er,  Festrede  zur  Wiener 
Schillerfeier  (1905).  (-=  N.  223,  Bd.  2, 
S.  38-51.) 

5262a)  id.,  Das  Schillerjahr  (1905).  (=  N.  223, 
Bd.  2,  S.  24-37.) 

5263)  O.  Ernst,  Eine  Schillerrede.  (=  N.  22 i', 
S.  250-74.) 

5264)  H.  Eulenberg,  Schiller.  Eine  Rede 
zu  seinen  fahren.  L.,  E.  Rowohlt.  28  S. 
M.  0,80. 

5265)  C.  Flaischlen,  Punkte  u.  Richtlinien 
eines  Vortrags:  TglRsB.  N.  264/5.  (LE.  13, 
S.  430.) 

5266)  J.  Goebel,  Aus  e.  Festrede  auf  Schiller: 
JEGPh.  S.  185-92. 

5267)  F.  Jonas,  Zu  SchillersGedächtnis.  Rede. 
B.,  Weidmann.  1909.  12  S.  (Als  Mskr. 
gedruckt.) 

5267a)  L.  Speidel,  Schiller.  (=  N.  252, 
Bd.  1,  S.  66-72). 

5268)  Ripcke,  Schiller  u.  Luther.   (=  K  1891.) 

5269)  R.  Wo  er n  er,  Schiller  u.  Rubens:  N&S. 
133,  S.  500/2. 

5270)  G.  Adler,  Schiller  und  Schubert. 
(=  N.  2912.) 

5271)  Loh  mann.  Schillern.  Wagner:  Mädchen- 
schule 23,  S.  347-55. 

5271a)  F.Fürle,  Schillern. Hebbel.  (=N.3645.) 

Bedeutung  für  die  Gegenwart. 

5272)  A.  Bossert,  Schiller  devant  l'opinion 
allemande.     (=  N.  225,  S.  123-33.) 

5278)  C.  Töwe,  Was  ist  uns  Schiller?  Progr. 
Elberfeld.     4».     6  S. 

5274)  A.  Zehme,  Schiller  im  Kampfe  d.  Welt- 
u.  Lebensanschauungen  d.  Gegenw.  Progr. 
Nordhausen.     4".     12  S. 

5275)  J.  Lewinsky,  Schiller  u.  d.  „neue 
Schule"  (1905).    (=-  N.  3f>05,  S.  188-95.) 

5276)  E.  Kühnemann,  Schiller  u.  d.  dtsch. 
Bildung  V.  heute:  JbFDH.  S.  263-76. 

5276a)  O.  Wendt,  Zu  Schillers  150j.  Geburts- 
tag. Seine  Bedeutg.  für  d.  nationale  Er- 
ziehg.   unserer   Zeit.     Progr.     Elbing.     6  S. 


5277)  A.  Biese,  Schiller  als  Erzieher  unserer 
Jugend:  NJbbKlAltGL.  26,  S.  496-505. 

5278)  A.   Ludwig,     Schiller   in    der   Schule. 

(=  N.  402.) 

Einzelgebiete  seiner  Wirksamkeit: 

Philosophie  und  Religion. 

5279)  P].  Stamm,  Das  Problem  d.  Erlösung 
u.  d.  Schillersche  W.eltanschauung:  ZPhK. 
137,  S.  183-233. 

5280)  Berta  Mugdan,  Die  theoret.  Grund- 
lagen d.  Schillerschen  Philosophie.  (=  Kant- 
studien, Ergzheft.  19.)  B.,  Reuther& Reichard. 
V,  86  S.     M.  3,00. 

5281)  A.  Wer  nicke.  Die  Begründg.  d.  dtsch. 
Idealismus  durch  Kant.  Ein  Beitr.  z.  Ver- 
ständnis d.  gemeinsamen  Wirkens  v.  Goethe 
u.  Schiller.     (=  N.  4584.) 

5282)  J.  de  Boer,  Kant  en  Schiller.  Denker 
en  dichter:  Gids  74%  S.  438-66. 

5283)  K.  Kesseler,  Kant  u.  Schiller.  Bunzlau, 
Kreuschmer.     37  S.     M.  0,75. 

5284)  E.  C.  Wilm,  The  relation  of  Schiller  to 
postkantian  idealism:  JEGPh.  9,  S.  20/4. 

5285)  Jakubczyk,  Schillers  religiöse  Welt- 
ansch.:  Gral  4,  S.  363/7. 

5286)  K.  Wollf,  Schillers  Theodizee  bis  zum 
Beginn  d.  kantischen  Studien  (JBL.  1908/9 
N.  9281).  |[A.  Lewkowitz:  DLZ.  31, 
S.  2324/5  (ablehnend);  Sänge:  LCBl. 
S.  1554/5.]i 

5287)  id.,  Schillern. d. Unsterblichkeitsproblem. 
München,  C.  H.  Beck.     VII,  134  S.  M.  2,50. 

5288)  Ernst  Müller,  Furcht  u.  Hoffnung  in 
Schillers  Auffassg.     (=  N.  4943.) 

Ästhetische  Anschauungen. 

5289)  A.  Lewkowitz,  Hegels  Ästhetik  im 
Verhältnis  zu  Schiller.     (=  N.  1209.) 

5290)  A.  V.  Gleichen-RusHwurm,  Schiller 
als  ästhetischer  Erzieher.  (=  Flugschrr.  d. 
Dürer -Bundes  N.  57.)  München,  Callwey. 
1909.     11  S.     M.  0,15. 

5291)  Susanne  Rubinstein,  Schillers 
Schwankungen  in  d.  Kunstphilosophie :  Voss- 
Zg.  N.  213. 

5292)  L.  V  i  s  c  h  i ,  La  personificazione  della 
morte  nello  Schiller  e  nel  Leopardi:  Fan- 
fulla  della  domenica  32,  N.  15. 

5293)  Susanne  Rubinstein,    Zwei  Doppel- 
probleme bei  Schiller:  VossZg.  N.  529. 
(Theosophische    u.    rein    menschliche   Liebe   u.    das 
Sittlich-Schöne.) 

Politik. 

5294)  A.  V.  Gleichen-Russwurm,  Schiller 
als  polit.  Meister:  NFPr.  N.  16602. 

5295)  F.  Tönnies,  Schillers  polit.  Vermächtnis: 
Staatsbürger  N.  16. 

Biograpbisclies. 

Einzelheiten. 

5296)  A.  Streicher,  Schillers  Flucht  v.  Stutt- 
gart u.  Aufenthalt  in  Mannheim  v.  1782/5. 
Mit  Einleitg.  v.  K.  P  i  n  t  s  c  h  o  v  i  u  s.  (=  BGL- 
lA.  Heft  2176/7.)  Halle,  Hendel.  VIII, 
156  S.     Mit  Abb.     M.  0,50. 

5297)  Schillers  Tod  u.  Begräbnis:  Christi. 
Freiheit  26,  N.  47. 


297 


IV,  y.     Schiller. 


298 


Persönliche  Beziehungen. 

52J)K)  K.  Neuuianii-Strelu,  fcichiller  im 
Familienkreise.     (-=  N.  2323,.  S.  107-57.) 

5299)  Amanda  v.  .Sonnenfels,  Charlotte  v. 
Schiller.    (==  N.  <)7,  S.  169-213.) 

5300)  r.  K  ü  h  n ,  Die  Frauen  umüoethe.  (=  N.5053.) 
(S.  219-81:  Schiller  u.  die  Frauen  [Kalb,  Schwestern 
Lengeiifeld].) 

5300a)  H.  Bierbaum,    Karoline  v.  Wolzogen 
aus  ihren  Werken  u.  Briefen.    Diss.    Greifs- 
.  wald.     ll»Ü!».     14  <  S. 

5301)  Amanda  v.  Sonnenfels,  Karoline  v. 
Wolzogen.    (=  N.  97,  S.  214-15.) 

5302)  J.   B  1  a  s  c  h  k  e  ,    Schillers  musikalische 
Freunde:  NMusZg.  31,  S.  »0/4. 
(Ztniisteeg,  Stroiehor,  J.G.  Ntiumann,  Keicliunlt,  /.elter.) 

5303)  J.  1 1.  Fj  c  k  a  r  d  t ,  Schillers  dänische  Freunde : 
StGoethe.  ti,  S.  lG-49. 

5304)  H.  Schulz,  Friedrich  Christian  v.  Schles- 
wig-Holstein. (=N.2371.)  |[G.Witko\v.ski: 
BerlTBl.  N.  534  („Der  Urgrossvater  der 
Kaiserin").]  I 

5305)  id.,  Timoleon  u.  Immanuel.  (=  N.  2;{74.) 
(Friedr.  ChrlsÜRii  v.  .Schles\vig-H.  ii.  Baggesen) 

530H)  W.  Seh  er  er,  K.  v.  Dalbergs  Verhältnis 
zu  Schiller:    VHVOberpfalz.  Gl,    S.  223-33. 

5307)  V.  Hölderlins   Briefe.     (==  N.  2460.) 

5308)  Neue  Briefe  v.  W.  Humboldt  an  Schiller. 
1796-1803.  Bearb.  v.  ^^  C.  Ebrard:  DKs. 
145,  S.  177-202,  392-417. 

530Sa)  W.  u.  K  a  r  0  1  i  n  e  v.  Humboldt  in 
ihren  Briefen.     (=  N.  2461.) 

5309)  J.  Schönemann,  Zur  F^rinuerung  an  d. 
Freundschaftsbund  zwischen  Schiller  u.  W. 
V.  Humboldt:  NJbbKlAltGL.  26,  S.  273-91. 

5310)  E.  Thomson,  Schiller  u.  d.  russ.  Kaiser- 
hof: StPetersburgerZgß.  N.  324. 

5311)  L.  Geiger,  Schiller  u.  die  Juden. 
(=  N.  29,  S.  125-60.) 


Lokale  Beziehungen. 

5312)  U.  .lung,  Schiller  ti.  Frankfurt:  Alt- 
Frankfurt  2,  S.  (iU-Hi). 

5313)  F.  Thieme,  ThUringcr  Schillerstätten  u. 
ihre  Bedeutg.  für  d.  Entwickelg.  d.  Dichten«: 
ThürMlill.  IH,  8.  89-95. 

5314)  C.  Schenkung,  Die  Schillcrhank  in 
Weimar:  ib.  17,  S.  122/5. 

5315)  E.  Scheidemantel,  Schillern  ctHte 
Wohnungen  in  Weimar:  St(ioethe.  6,  8.  r>0/8. 

5316)  Jüngken,  Zur  Gesch.  d.  ächillerhauxefi 
in  Weimar:    ThüringMBll.  17  (1909),    N.  4, 

5310  a)  W.  Bode,  SchilTers  u.  Goethes  Wochen- 
blättchen.   (=  N.  308.) 

5317)  An  welchem  Tage  hat  Schiller  1791 
Tübingen  besucht?:  TübingerBll.  N.  11. 

Typus  wid  Stammbaum. 

5318)  K.  Bauer,Physiognomi8che8  über  Schiller: 

StGoethe.  6,  S.  1-15. 

5319)  G.  Maier,  Der  gegenw.  Stand  d.  Schiller- 
genealogie: Kultur  II,  S.  365/H. 

(R.  Schiller,  1'.  .\lbert.) 

5320)  id.,  Schillers  Vorfahren  in  Württemberg: 
TglRsB.  N.  106.    (LE.  12,  S.  1236.) 

Briefe. 

5321)  F"".  V.  Haymerle,  Schiller  in  seinen 
Briefen.  Auswahl  aus  200  Briefen  gruppiert 
u.  erläutert.  (=  BGLIA.  N.  2166-75.)  Halle, 
Hendel.  XII,  641,  VIII  S.  M.  2,50.  l[Ph. 
Simon:  DLZ.  31,  S.  3299-3301.]| 

5322)  H.  Brandenburg,  F'euertrunken  (JBL. 
1908/9  N.  9384.)  |[Ph.  Simon:  DLZ.  31, 
S.  2399-2402.11 

5323)  I  f  f  1  a  n  d  s  Briefwechsel  mit  Goethe, 
Schiller,  Kleist  u.  a.  her.  v.  Curt  Müller. 
(=  N.  2454.) 


b)  Werke. 


AiiEgHben  N.  5324.  —  Ijyrik  N.  53'J9.  —  Drama:  Allgemeines  und  Dr-imatargisches  N.  5352.  —  Eiazelne  Dramen 
N.  5363.  —  Fragmente  N  53S9.  —  BQhnenbeurbeitnngen  N.  Ö395.  —  Frosaschriften  N.  5396.  —  Schiller- Verebrang  (Bildnisse, 
Denkmäler,  Vereine,  Feiern)   N.  5399.  —  Bibliographisches  und  Kritisches  M.  5406.  — 


Ausgaben. 

5324)  Schiller,  Sämtl.  Werke.  Histor.-krit. 
Ausg.  in  20  Bdn.  Unter  Mitwirkg.  v.  K. 
Berger,  E.  Brandenburg,  Th.  Engert, 
C.  Höfer  u.  a.  her.  v.  O.  Güntter  u.  G. 
Witkowski.  L.,  Hesse  &  Becker.  110, 
267,  287,  440,  234,  279,  375,  310,  361,  302, 
527,  288,  258,  415,  456,  319,  756,  189,  399, 
361  S.     M.  9,00. 

5325)  Dasselbe.  (Horen-Ausgabe.)  In  16  Bdn. 
Bd.  1.  München,  G.  Müller.  VIII,  587  S. 
M.  5,00. 

5326)  Dasselbe.  (Tempel-Klassiker.)  Bd.  5. 
Wallenstein.  Her.  v.  M.  Heimann.  L., 
Tempel -Verlag.     392  S.     M.  3,00. 

5327)  Dasselbe.  In  12  Bdn.  (In  4  Bdn.  geb.) 
Her.  V.  J.  Wychgram.  (Helios-Klassiker.) 
L.,  Reclam.  '3076  S.     :M.  5,00. 

5328)  id.,  Werke.  In  10  Bdn.  Mit  e.  biograph. 
Einleitg.  v.  F\  M  e  h r i  u g.  B.,  Vorwärts- Verl. 
LV,  351,  400,  426,  418,  183,  316  S.    M.  3,50. 


Lyrik.    (Vgl.  N.  460/3  b.) 

5329)  Ph.  Witkop,  Schiller.  (=  N.-2092, 
S.  304-24.) 

5330)  K.  u.  Marie  Groos,  Die  akustischen 
Phänomene  in  d.  Lyrik  Schillers:  ZÄsth.  5, 
S.  545-70. 

5331)  G.  Ki  1  i a n ,  Psycholog.-statistische  Unter- 
suchgn.  über  d.  Darstellg.  d.  Gemütsbeweggn. 
in   Schillers   Lyrik.     Diss.     Giessen.     96  S. 

5332)  R.  Baumgar tner,  Die  antike  Götter- 
welt in  Schillers  Gedichten.  Progr.  Wien. 
17  S. 

5333)  Helene  liange,  Schillers  philos.  (Je- 
dichte.  3.  durchgearb.  Aufl.  B.,  Oehmigke. 
VIII,  148  S.     M.  '2,W. 

5334)  Schiller^ philos.  Gedichte.  Auswahl. 
Her.  V.  E.  I^pinemann.  (=  Philos.  Bibl. 
Bd.  103.)     L.,  Dürr.     438  S.     M.  4,50. 

5335)  Edw.  Schröder,  Schillers  Jugendgedicht 
,An  die  Sonne*:  LE.  13,  S.  159-64. 


299 


IV,  9.     Schiller. 


300 


5336)  Alb.  Becker,  Neues  von  Schiller:  Bll- 
Gymn.  46,  S.  271/6. 

(Schillers  Trauer-Ode  auf  Wiltraeister.  —   Schiller  u. 
die  Luftschiffahrt.) 

5337)  O.  Güntter,  Schillers  „Trauer-Ode  auf 
den  Tod  des  Hauptmanns  Wiltmeister" : 
SchwäbMerkur.  N.  175. 

5338)  O.  Kein  dl,  Ein  verloren  geglaubtes  Ge- 
dicht Schillers:  TglRs«.  N.  89.  (Auch: 
PragerTBl.  N.  105;  siehe  LE.  12, 
S.  1359-60.) 

5339)  A.  N  u  t  z  h  o  r  n ,  Zur  wiedergefundenen 
Schiller- Ode:  VossZg.  N.  261.  (LE.  12, 
S.  1383.) 

5340)  E.  Weltrich,  Schillers  neu  auf- 
gefundenes Gedicht  auf  Wiltmeister:  AZg. 
N.  22/3. 

5341)  Ph.  Simon,  Schillers  „Berühmte  Frau'' : 
Euph.  17,  S.  287-98. 

5342)  A.  Wünsche,  Zwei  oriental.  Parallelen 
zu  Schillers  „Bürgschaft":  LZgU.  N.  30. 
(LE.  12,  S.  1682.) 

5343)  A.  Leitzmann,  Zur  Abfassungszeit  von 
Schillers  Gedichtentwurf  „üeutsche  Grös.«^ '  ; 
Euph.  17,  S.  605/6. 

5344)  Ph.  Simon,  Schillers  Bürgerlied:  PrJbb. 

141,  S.  421-38. 
(Das  Eleusische  Fest.) 

5345)  Av^-Lallemant  u.  a..  Der  Gang  nach 
dem  Eisenhammer.     (=  N.  5255,  S.  40-57.) 

5346)  J.  Rupp,  Über  Schillers  Götter  Griechen- 
lands.   (=  N.  215,  S.  328-37.) 

5347)  Ph.  Simon,  Schillers  „Götter  Griechen- 
lands" :  VossZgB.  N.  46/7. 

5348)  J.  Rupp,  Die  „Künstler"  v.  Schiller. 
(=  N.  215,  S.  337-59.) 

5349)  P  h.  Simon,  Schillers  „Spaziergang" : 
NJbbKlAltGL.  25,  S.  361-72. 

5350)  id.,  Schillers  „Teilung  d.  Erde":  VossZgB. 
N.  15. 

5351)  G.  Thiemann,  Schiller  u.  Goethe  in  d. 
Xenien.     (=  N.  5158.) 

Drama: 

Allgemeines  und  Dramaturgisches. 

5352)  K.  Burdach,  Schillers  Chordrama  u.  d. 
Geburt  d.   trag.   Stils   aus  d.   Musik:    DRs. 

142,  S.  232-62,  400-33;    143,   S.  91-112. 

5353)  O.  Ludwig,  Über  Schiller,  Shakespeare 
u.  Goethe:  Schaubühne  6,  S.  715-24.  (Aus 
N.  3505.) 

5354)  A.  Böhtlingk,  Shakespeare  u.  unsere 
Klassiker.  Bd.  3:  Schiller.  L.,  Eckardt. 
XIX,  457  S.     M.  4,00. 

5355)  E.  L.  Stahl,  J.  v.  Auffenberg  u.  d.  Schau- 
spiel d.  Schillerepigonen.     (=  N.  3607.) 
(Tl.  11:  Auffenbergs  Verhältnis  zu  Schiller.) 

5356)F.Fürle,  Schiller  u.  Hebbel.  (=N.3615.) 

5357)  E.  Kr  au  SS,  Schiller  u.  Verdi:  NMusZg. 
3S  S.  99-100. 

(Luise  Miller,    Don  Carlos  u.  a.) 

5358)  O.  Runk,  Der  Brief  in  Schillers  Dramen. 
(=  N.  5255,  S.  68-74.) 

5359)  J.  Bab,  Schillers  Menschendarstellung: 
Schaubühne  6,  S.  1098-1103,  1122/6.  (Vgl. 
auch  N.  3512.) 

5360)  A.  V.  Berger,  Wie  is^Schiller  modern 
zu  spielen?    (=  N.  3502,  K  184/9.) 

5361)  R.  Blümner,  Schiller  überd.  Schauspiel- 
kunst: Theater  1,  S.  225/7. 

53!J2)  K.  Vogt,  Wie  sollen  wir  Schiller  spielen? 
Neue  Weg  (Lit.)  39,  S.  255/8. 


Einzelne  Dramen.     (Vgl.  auch  N.  464-73.); 
Räuber. 

5363)  A.  W.  J.  Kahle,  Entstehungsmotiv  v. 
Schillers  Räubern.     (=  N.  5255,  S.  7-14.) 

5364)  Ph.  Simon,  Eine  Quelle  d.  unterdrückten 
Vorrede  zu  den  Räubern:  Euph.  17,  S.  658-60. 

5365)  W.  Rullmann,  Die  Bearbeitgn.,  Fort- 
setzgn.  u.  Nachahmgn.  v.  Schillers  Räubern. 
(=  SchrGTh.  Bd.  15.)  B.,  Selbstverlag  der 
Gesellschaft  für  Theatergesch.  XV,  168  S. 
(Nur  für  Mitglieder.) 

Fiesk  0. 

5366)  W.  Hörstel.  Donner  u.  Doria:  Velh- 
KlasMhh.  24  \  S.'  113-26. 

5367)  Ernst  Müller,  Die  inneren  Beziehgn. 
V.  Schillers  ^Fiesko"  u.  , Kabale  u.  Liebe'': 
VossZgB.  N.  19. 

D  o  n  G  a  r  1  0  s. 

5368)  A.  V.  B  e  r  g  e  r  ,  Kritische  Glossen  zu 
Schillers  „Don  Carlos\  [^  N.  3502,  S.  190/8.) 

5369)  id.,  „0  Königin,  das  Leben  ist  doch  schön." 
(=  ib.  S.  199-204.) 

5370)  Schwerdtf eger,  Die  Entstehung  von 
Schillers  „Don  Carlos"  u.  die  Stufen  in  d. 
Entwickelg.  d.  Dramas  I.  Progr.  Rasten- 
berg.    22  S. 

W  a  1 1  e  n  s  t  e  i  n. 

5371)  E.  Frey,  Wallenstein.  Drama  in  5  Akten 
nach  der  ^Wallenstein^-Trilogie  v.  F.  v. 
Schiller.  Für  d.  Schultheater  bearbeitet. 
Bregenz,Teutsch.     135  S.     M.  1,20. 

5372)  A.  V.  Berger,  Egerer  Dramaturgie. 
(=  N.  3502,  Bd.  1,  S.  255-88.) 

(Wallenstein.) 

5373)  W.  B  o  r  m  a  n  n  ,  Der  dranuit.  Plan  in 
Schillers  Wallenstein:  Lehrproben  u.  Lehr- 
gänge Heft  104,  S.  53-77. 

5374)  E.  Feise,  Der  Knittelvers  in  „Wallen- 
steins  Lager".     (=  N.  1433.) 

5375)  J.  M  0  e  1 1  e  r  ,  Zu  Schillers  Kapuziner- 
predigt: NJbbKlAltGL.  25,  S.  4634. 

Maria  Stuart. 

5376)  M.  Rassow,  Ein  Anklang  an  Euripides 
in  Maria  Stuart:   Euph.  17,  S.  353/4. 

5377)  id.,  Maria  Stuart  1820  in  Paris:  ib.  S. 354,5. 

J  u  n  g  f  r  a  u. 

5378)  Hedwig  Bona,  Die  Schuld  Johannas 
in  der  , Jungfrau":  Xenien  3^  S.  138-41. 

5379)  W.  Kurrelmeyer,  Doppeldrucke  von 
Schillers   Jungfrau   v.   Orleans:     MLN.   25, 

S.  97-102,  131/7. 

Braut  von  M  e  s  s  i  n  a. 

5380)  Schillers  Braut  v.  Messina.  Erläut.  v. 
H.  Düntzer.  5.  Aufl.  Her.  v.  A.  Heil. 
(=  N.  464.) 

5381)  E.  Harnack,  Über  d.  Problem  d.  Ver- 
erbung in  Schillers  Braut:  InternatWschr.  4, 
S.  1120-32. 

Teil.. 

5382)  A.  V.  Berger,  Zur  Zentenarfeier  von 
Schillers  Wilhelm  Teil.  (=  N.3502,  S.  179-83.) 


aoi 


IV,  9.    Schiller. 


:;m 


5383)  G.  C  a  r  o  ,  Das  Habsburger  Urbar  in 
SthillerH  Teil:  AnzSchwG.  41,  N.  1. 

5:{84)   L.   Fcuch  twanjfer,    Qesslers    llrbild: 
FZg.  N.  29!).     (LE.  13,  B.  34,6.) 
(I'oter  V.  HnKcnbiich.) 

5385)  G.  Kettner,  Schillers  Teil.  (JBL.  1908/9 
N.  9494.)  i[J.  E.  Wackerneil:  ADA.  34, 
S.  84-93.  ]| 

5386)  R.  Me»zl(5n y,  Teil-Probleme.  (=  N.  727.) 

5387)  H.  V.  Wo  1  zogen,    Heiniutkiinst  in  d. 
•  Höhenkuiist.     Eine   lokalgeschichtl.  Kurio- 
sität in  Schillers  Teil.  (=  N.  262,  S.  26r)-74.) 

538S)  Des  Schweizerchronisten  Aegidius  Tsehudi 
Hericht  über  d.  Befreiung  d.  Waldstätte. 
Her.  V.  r.  Meyer.     (=  N.  1779.) 

P'  r  a  g  ni  e  n  t  e. 

5389)  G.  Witkowski,  Aus  Schillers  Werkstatt. 
Seine  dramat.  Pläne  u.  Bruchstücke.  L., 
Hesse.    361  S.    M.  1,50. 

5390)  Ernst  Müller,  Eine-  neue  Quelle  zu 
Schillers  Dramenfraguienten?:  AZg.  N.  45. 
(J.  B.  de  Rocoles,  Importeurs  insignes.) 

5391)  J.  M.  Carr^,  Das  Irag.  Problem  im 
^Demetrius"    bei    Schiller    u.    bei    Hebbel. 

(=  N.  3689.) 

5392)  A.  Hordorff,  Zur  Entstehungsgesch.  d. 
.Demetrius".  Ein  Versuch  ■/..  krit.  Sichtung 
d.  Fragmente.    Diss.    Leipzig.    1909.    119  S. 

5393)  K.  E.  Schaarschmidt,  Demetrius.  (JBL. 
1908/9  N.  9506.)  |[Ph.  Simon:  DLZ.  32, 
S.  538-43.] I   • 

5394)  H.  Riotte,  Warbeck.  Ein  Schauspiel  in 
5  Aufzügen.  Mit  Benutzg.  Schillerscher  Auf- 
zeichngn.  u.  Fragmente.  L.,  Eiotte.  126  S. 
M.2,00.  |[G.  Witkowski:  LE.  12,  S.  1263/4; 
F.  E.  Will  mann:  SchL.  II,  S.  20.5/6  (ab- 
lehnend).]! 

B  ü  h  n  e  n  1)  e  a  r  b  e  i  t  u  n  g  e  n. 

5395)  C.  Höf  er.  Zu  Schillers  Egmont-Bearbeitg. 

(=  N.  5211.) 

Prosaschriften. 

5396)  W.  A.  C  h  a  m  b  e  r  1  a i  n ,  Periodic  and  loose 
sentences  in  Schillers  hist.  works.  (=  N.  993.) 

5397)  Geschichten  aus  dem  alten  Pitaval.  Her. 
nach  d.  v.  Schiller  getroffenen  Auswahl  u. 
um  weitere  Stücke  vermehrt  v.  P.  Ernst. 
3  Bde.  L.,  Inselverlag.  XI,  435  S.;  415  S.: 
429  S.    M.  9,00. 


5398)  D.  Bothar,  Au«  e,  alten  Stammbuch. 
Zur  Erinnerg.  an  Schillers  alc.  Antrittareile: 
NJbbKlAlt(JL.  26,  S.  95-101. 

(.Stammbuch  v.  .lol».  (iroo«) 

Schlller-Yerehrunir* 

5399)  M.  Kuben.sohn,  Dan  wiederj^efundene 
Bildnis  d.  jungen  Schiller:  WIDM.  109,8.64/8. 

5400)  M.  Hecht,  Der  Werdegang  d.  Prov.- 
Schiller-Denknial«  in  Königsberg  i.  Pr.  Ein 
Bericht.  Königsberg,  (träfe  ä  Unzer.  48  8 
M.  0,(J0. 

5401)  W.  V.  Oettingen,  Der  Dt«ch.  Schiller- 
bund: Tag  N.  10. 

5402)  G.  Büttner,  Die  Anfänge  d.  Schiller- 
vereins u.  d.  ersten  Schillerfeiern  in  Leipzig. 
(=  Publikationen  des  Schillerver.  in  Leip- 
zig 1.)     L,    Leiner.     40  S.     M.  0,30. 

5403)  Schwab.  Schillerverein.  1  i.  Rechenschafts- 
bericht.    Marbach,  Remppis.     105  S. 
(Enth.  u.  n.  S.  61-86:  J.  Hart  mann,  Aua  dem  Stamm- 
buch eines  Karlsschülers.) 

5404)  Schillerfeier  in  Leipzig:  Zwiebelfisch  2 
S.  169-71. 

5405)  F.  E.  Hirsch,  Nachträgliches  zu  Schiller 
im  Roman  u.  Drama.  (Vgl,  JBL.  1908 
N.  9542.):  ZBFrB.  S.  27. 

Bibliographisches  und  Kritisches. 

5406)  K.  Berger,  Schiller-Schriften  (1910):  LE. 
■    12,  S.  613-20, 674, 685-90;  1.3,  S.  1447-56, 1520,4. 

(Ausgaben  v.  O.  Güntter  u.  G.  Witkowski,  .\.  Kutschier, 
J  P.  Tongcr.  —  Briefwech.sel  her.  v.  M.  Hecker,  I,. 
Geiger.  —  Marbacher  Schillerbuch.  —  (J.  Kettner, 
R.  Knippel,  P.  Uhle,  G.  Thieraann,  H.  Draheim,  H. 
Knudsen.  —  Marie  Waldeck.  —  A.  E.  Berger,  P.  Fried- 
rich, J.  Kremer,  R.  Wegener,  K.  VVollf,  .lulia  Wernlv, 
J.  Petersen,  C.  Seilacher,  W.  Dähne.  —  G.  Witkowski, 
Tempel-Ausgabe,  Horen-Ausgabe,  H.  Brandenburg, 
Haymerle.  —  P.  Kühn,  Hans  Schulz,  A.  Lewkowiu, 
R.  Goehler,  J.  Pla.ssmann,  J.  JeJower,  W.  RuIImann, 
P.  Meyer.) 

5407)  A.  Metz,   Schillerliteratur:   PrJbb.  140, 

S.  333-42. 

(E.  Kühnemann,  K.  Berger,  Th.  Zicgler.) 

5408)  A.  Leitzmann,  Schillerlit.  des  Säkular- 
jahres 1905  u.  der  Jahre  1906  8:  Euph.  47, 
S.  160-73,  691-705.  (Vgl.  JBL.  1908  9  N.  9561.) 

5409)  R.  Petsch,  Schillerliteratur:  A8NS.  125, 
S.  167-87. 

(Marbacher  Schillerbuch,  Karl  Eugen,  G.  Kettner 
.r.  Kerner,  R.  Wegener,  K.  Wollf,  Julia  Wernly,  H. 
Draheim,  F.  Jonas.  —  .Vusgabc  v.  O.  Güntter  u.  O. 
Witkowski.) 

5410)  H.  Unbescheid,  Anzeigen  aus  d. Schiller- 
literatur 1909—10:  ZDU.  24,  S.  732-51." 


303 


IV,  10.    Romantik. 


304 


iy,io 

Romantik. 

Allgemeines:  Bibliographisches  und  Kritisches  N.  5411.  —  Oesamtdarstellangen  N.  5415.  —  Einzelne  Diclit- 
gattnngen  N.  5421.  —  Äsihetisches  und  Weltanschaunng  N.  5426.  —  Beziehungen  und  Einwirkungen  N.  5436.  —  Sammelwerke 
und  Briefe  N.  5443.  —  Schlegelscher  Kreis  (Hardenberg,  Schlegel,  Schleiermacher,  Tieck,  Wackenroder)  N.  5447.  -  Heidelberger 
Schule  (Bettina,  L.  von  Arnim,  Brentano,  Karoline  von  Günderode,  Knnge)  N.  5468.  —  Norddeutsche  Romantik  (Chamisso, 
Eichendorff,  Fouque,  Hoffmann,  Z.  Werner)  N.  .5498.  —  Schwäbische  Schule  (Hauff,  Kerner,  K.  Mayer,  ühland)  N.  5.540.  — 
Andere  N.  5555.  — 


Allgemeines : 

Bibliographisches  und  Kritisches.  / 

5411)  R.  Pissin,    Almanache  der  Romantik. 

(=  N.  321  a.) 

(Enthält  Almanache  u.  Taschenbücher  v.  Schlegel- 
Tieck,  B.  Vermehren,  Chamisso,  Varnhagen,  Wilh. 
Neumann,  F.  Schlegel,  Rostorf,  L.  v.  Seckendorf,  A. 
Schreiber  [Heidelberger  Taschenbuch],  J. Kerner  [Poet. 
Almanach;  Dtsch.  Dichterwald],  H.  Loest,  Fouqu6  u.a. 
[Jahrbüchlein  dtsch.  Gedichte],  J.  P.  v.  Hornthal 
[Dtsch.  Frühlingskränze],  Loeben  [Hesperiden],  E.  v. 
Groote,  G.  Graf  v.  Blankensee  u.  a.  [Bundesblüten], 
F.  Förster  [Sängerfahrt],  Helmine  v.  Chezy  [Aurikeln], 
Gubitz  [Gaben  der  Milde],  Fouque  u.  a.  [Frauen- 
taschenbuch].) 

5412)  F.  Deibel,    Neues  über  d.  Eomantik: 
LE.  13,  S.  322-31. 

(Walzel,  E.  Havenstein,  H.  Krüger-Westend,  Ch.  D. 
Pflaum,  O.  Floeck,  R.  Buchmann,  H.  Hemmer,  H. 
Lebede,  Franz  Schultz.) 

5413)  J.  IMinor,    Zur    Gesch.    d.   dtsch.   Eo- 
mantik: GGA.  172,  S.  85-108. 

(R.Haym,  K.Alt,  Hans  v.MüUer,  G.EUinger,  O.Klinke.) 

5414)  A. W. Porterfield, German romanticism : 
MLN.  25,  S.  257-60. 

(Walzel,  Chr.  D.  Pflaum,  H.  Röhl,  Wendriner,  A.  Aubert) 


Gesamtdarstellungen.  (Vgl.  N.  2209-19,  2251/7.) 

5415)  Über  d.  Wesen  d.  Romantik  in  Vergangen- 
heit und  Gegenw.:  MhhComeniusGes.  19, 
S.  39-42. 

5415a)  A.  Chuquet,  Les  romantiques.  (=N.31a, 
S.  327-44.) 

5416)  L.  C  0  n  8  ,  Un  siecle  de  l'hist.  d'Alle- 
magne.  De  Goethe  ä  Bismarck.   (=N.  2218.) 

(Romantik.  —  Novalis) 

5417)  E.  Erens,  Over  de  duitsche  romantische 
school:  Nieuwe  Gids,  Jannuar. 

5418)  A.  Farinelli,  II  romanticismo  in  Ger- 
mania. Lezioni  introduttive  con  cenni 
bibliografici  sul  corso  intero.  Bari,  Laterza. 
IX,  216  S.    L.  3,00. 

5419)  R.  M.  Wernaer,  Romanticism  and  the 
romantic  school  in  Germany.  New  York, 
Appleton.  XV,  373  S.  |[G.  II.  D  an  t  o  n: 
MLN.  25,  S.  120/2;  A.  W.  Schüddekopf: 
LE.  12,  S.  1172.]| 

5420)  St.  Hock,  Die  romantische  Schule: 
Wissen  für  alle  10,  S.  35-40,  61/7,  84/9, 
105/8,  128-36. 

Einzelne  Dichtgattungen. 

5421)  O.  Floeck,  Die  Kanzone  in  d.  dtsch. 
Dichtung.     (=  N.  1425.) 

(S.  42-166:    Romantiker  u.  die  ihnen    nahestehenden 
Dichter.) 

5422)  R.  Benz,  Märchendichtung  d.  Roman- 
tiker. (.TBL.  1908/9,  N.  9580.)  [[Marie 
Speyer:  Euph.  17,  S.  438-43.]| 

5423)  E.  B  1  e  i  c  h  ,  Zur  Entwickig.  d.  dtsch 
Kunstmärchens:  Eckart  4,  8.  289-303. 


5424)  R.  Buchmann,  Helden  u.  Märchen  d. 
romant.  Kunstmärchens.  (=  N.  737.)  |[M. 
Pirker:  Euph.  17,  S.  443/6.] | 

5425)  E.  Gross,  Die  ältere  Romantik  u.  d. 
Theater.  (=N.4287.)  j[A. v. Weilen :  DLZ. 
31,  S.  2981/2;  K.  G.  Wendriner:  LE.  13, 
S.  1417/9.]| 

Ästhetik  und  Weltanschauung. 

5426)  E.  Bernhard,  Zur  Psychologie  der 
Romantik:  VossZg.B.  N.  21. 

5427)  J.  R  u  p  p  ,  Das  Prinzip  d.  Romantik. 
(==  N.  215,  Bd.  3,  S.  483-513.) 

5428)  B.  Baumgarten,  Die  Naturanschauung 
d.  Romantiker:  ZDU.  24,  S.  761-90. 

5429)  K.  G.  Wendriner,  Die  Überwindung 
d.  Romantik:  Zeitgeist  N.  22. 

5430)  F.  Brüggemann,  Die  Ironie  als  ent- 
wicklungsgeschichtl.  Moment.  (JBL.  1908/9 
.N.  9586.)  I  [A.  K  o  h  1  e  r :  DLZ.  32,  S.  1056/9 ; 
R.  M.  Meyer:  Euph.  17,  S.  436/8  ]| 

5431)  Bertha  Badt,  Die  romant.  Liebe : 
WIDM.  105,  S.  300/4. 

5432)  Luise  Zurlinden,  Gedanken  Piatos 
in  d.  dtsch.  Romantik.  (=  UNSpLG.  NF. 
Heft  8.)  L.,  Haessel.  IX,  292  S.  M.  6,00. 
(Plato.  —  F.  Schlegel.  —  Schleiermacher.  —  Novalis. 
—  Bettina.) 

5433)  Marie  Joachimi-Dege,  Dtsch. 
Shakespeareprobleme  im  18.  Jh.  u.  im  Zeit- 
alter d.  Romantik.  (JBL.  1908/9  N.  5623.) 
i[A.  Köster:  ADA.  34,  S.  73-83.] i 

5434)  Shaftesbury,  Die  Moralisten.  Her. 
V.  K.  Wo  11  f.     (=  N.  4575.) 

5435)  i  d. ,  Ein  Brief  über  d.  Enthusiasmus. 
Die  Moralisten.  Her.  v.  M.  Frisch  eisen - 
Köhler.  (=  PhilosBibl.  Bd.  111.)  L.,  Dürr. 
1909.    XXVI,  212  S.     M.  3,00. 

Beziehungen  und  Einwirkungen. 

5436)  F.  W.  Roe,  Carlyles  relation  to  the  lit. 
of  romanticism.     (=  N.  2224.) 

5437)  E.  J.  Willi  am  son,  Grillparzers  attitude 
toward  romantism.     Diss.     (=  N.  3708.) 

5437a)  G.  van  Poppe!,  Heine  u.  d.  Romantik. 

(-=  N.  5573.) 
5437b)  J.  Eckardt,    Ol.  M.  Hofbauer  u.  d. 

Wiener  Romantikerkreise.  (Vgl.  JBL.  1908/9 

N.  9596  a.):   Hochland  8»,   S.'l7-27,   182-92, 

341-50. 

5438)  K.  Obenauer,  A.  L.  Hülsen.  Seine 
Schriften  u.  seine  Beziehungen  z.  Romantik. 
Diss.     München.     IX,  92  S. 

5439)  G.  Berger,  E.  Mörike  u.  sein  Verhältnis 
z.  Schwab.  Romantik.     (=  N.  2609.) 

5439a)  A.  Dombrowsky,  Adam  Müller,  die 
bist.  Weltanschauung  d.  polit.  Romantik. 
(-=  N.  4648.) 

5439b)  Adam  Müller,  Etwas,  das  Goethe  ge- 
sagt hat.    Her.  v.  H.  Fei  gl.    (=  N.  4649.) 


305 


IV,  10.    Romantik. 


306 


5440)  Marie   Speyer,   F.  W.  Weber  u.  d. 

Koniantik.     {=  N.  3068.) 

5441)  T.  (U'  Visan,  Le  romantisme  allemand 
et  Ic  symbolisme  fran^ais:  Mercure  de  Frunce 
88,  S.  f)72-91. 

5442)  G.  N  i  e  d  e  r  m  e  i  e  r  ,  S.  Kierkegaard  u. 
d.  Koniantik.  (=-  AbhbPhiloa.  Heft  11.) 
L.,  (iuelle  it  Meyer.     84  S.     M.  2,60. 

Saminohverke  und  Briefe. 

5443)  E.    Sallwürk,    Deutsche   Romantik. 

(^  N.  474.) 

5444)  B.  Wille,  Unsere  grossen  Dichter  u. 
Schätze  auH  ihren  Werken.  Bd.  2.  Die 
Romantik.     (=  N.  205.) 

(Jean  Paul.  Musaeus.  —  Hölderlin.  —  Schlegel.  — 
Tleck.  —  Novalis.  —  Arnim.  -  Brentano-  —  Grimm. 
—  Fouquö.  —  Kleist.  -    Hoffmann.     •  Elchendorff.) 

5445)  O.  Hellinghaus,  Bibliothek  wertvoller 
Novellen  u.  P>zählungen.  Bd.  8.  (=  N.  3099.) 
(Enth.  u.  a. .  HolTmann  [Meister  Martin],  Eichen>lorff 
[Marmorbild),  Hauif  [lUld  des  Kaisers].) 

5446)  J.  Bleyer,  Haszilnk  es  a nemet philoiogia 

a  19  szitzad  elejön.     (=  N.  842.) 

(Briefe  v.  Schlegel,  W.  v.  Humboldt,  Büsching,  v.  d. 

Hagen  an  ungar.  (Jelehrte.) 

Schlegelscher  Kreis: 

F.  V.  Hardenberg  (Novalis). 

5447)  F.  V.  Hardenberg  (Novalis),  Der 
Dichter  d.  blauen  Blume.  Eine  Auswahl 
aus  Novalis'  Werken  v.  H.  Krüger-West- 
end. Jena,  Costenoble.  VHI,  152  S.   M.  1,60. 

5447a)  F.  V.  d.  Leyen,  J.  W.  Ritter  (1776 
bis  1810):  SüddMhh.  7S  S.  845/7. 

A.  W.  V.  Schlegel.     Karoline. 

5448)  F.  Baldensperger,  Lettres  in6dites 
de  Littrö  et  de  son  pfere  ä  W.  Schlegel. 
(=  N.  245,  S.  37-48.) 

5449)  Bertha  Hiemeuz,  Karoline  Schelling: 
ChristlFrau  8,  N.  11. 

F.  Schlegel. 

5450)  B.  Piert,  F.  Schlegels  ästhet.  Anschau- 
ungen.    Progr.     Neunkirchen.     24  S. 

5451)  Bertha  Badt,  Zur  Frage  nach  d.  Ver- 
fasserschaft d.  Athenäumsfragments  253: 
Euph.  17,  S.  660/1. 

5452)  J.  Eckardt,  Zwei  unbekannte  Arbeiten 
F.  Schlegels:  HPBU.  146,  S.  765-75. 

(Aus  den  «Ölzweigen.)" 

5453)  F.  Steppuhn,  F.  Schlegel  als  Beitrag 
zu  e.  Philosophie  d.  Lebens:  Logos  1,  N.  2. 

Schleiei-7nacher  und  Henriette  Herz. 

5454)  A.  Saathoff,    Schleiermacher:    Über 

Freundschaft,  Liebe  u.  Ehe.  (=  N.  4616.) 
(S.  1-30:  Aus  dem  Briefwechsel  mit  den  Romantikern  ; 
S.  189-68:  Aus  Schriften  d.  romantischen  Zeit.) 

5454a)  Schleiermacher  u.  seine  Lieben.  Nach 
Originalbriefen  d.  Henriette  Herz.  Her.  v. 
O.  Frhr.  v.  Bünigk.     (=  N.  4611.) 

5455)  L.  Geiger,  Henriette  Herz:  Tag  N.  186 

(LE.  12,  S.  1763.) 

H.  Steffens. 

5456)  K.  (t.  VV^endriner,  Ein  Epigone  der 
Romantik:  LE.  13,  S.  107-12. 

5457)  H.  Steffens,  Was  ieh erlebte.  (=N.2464.) 
Jahresberiohfe  ffir  neuere  deutsche  LiteratnrgeBobiehte. 


Tieck  und  Wackenroder. 

5458)  A .  F.  (' o h n ,  L.  Tieck»  Iteise  nach  rx)ndon 
u.  Paris  im  .1,  1817.  Au«  W.  v.  BurgiMlorffH 
Tagebuch:  ZBFr.  NF.  1,  S.  :M3-ü4. 

5459)  K.  V.  Rrtzycki,  Ein  BcHucb  hei  J.  F 
Kind  u.  L.  Tieck:  ib.  S.  228-31. 

(Aus  Briefen  des  Anton  E.  <)<lynlec.) 

5460)  H.  H  e  m  m  e  r ,  Die  Anfänge  L.  Tietk« 
u.  seiner  dämonisch-Kchauerliclien  Dichtir 
(=  N.  2986.)  |[O.Wa  1  ze  1 :  DLZ.  32, S.  246f)/7.|' 

5461)  E.  Schönebeck,  Tieck  u.  Solirer.  Di*«. 
Berlin.     87  S. 

5462)  W.  S  t  e  i  n  e  r ,  L.  Tieck  u.  d.  Farben- 
empfinden d.  romant.  Dichtung.  (=  Schr- 
LitGesBonn.  Vn.)  Dortmund,  Ruhfus.  VII, 
241  S.  M.  6,00.  |[0.  Floeck:  LC'BI.  62, 
S.  774/5;  Friedr.  Schulze:  ib.  8.497;  O. 
Walzel:  DLZ.  32,  S.  2462/5.] | 

5463)  L.  G  o  r  m  ,  Die  Technik  d.  Oenoveva- 
dramen.    (=  N.  721.) 

5464)  R.  M  e  s  z  1 6  n  y ,  Tiecks  Genoveva.  (=  N.  722, 
S.  38-60.) 

5465)  G.  H.  Danton,  The  date  of  the  scene 
of  Tiecks  Sternbald:  MLN.  25,  S.  11. 

5466)  J.  Frerking,  Zwei  Shakespeare-Parodien 
in  Tiecks  „Verkehrter  Welt":  P^uph.  17 
S.  355/6. 

5467)  W.  H.  Wackenroder,  Werke  u.  Briefe. 
Her.  V.  F.  v.  d.  L  e  y  e  n.  2  Bde.  Jena, 
Diederichs.  334,  257  S.  M.  6,00.  JJ.  Minor: 
ASNS.  126,  S.  229-30;  Friedr.  Schulze: 

•    LCBl.  62,  S.  467/8.]| 

(1.  Herzensergiessuugen.  Phantasien  über  die  Kunst- 
Hans  Sachs.  —  2.  Briefwechsel  mit  L.  Tleck.  Pfingwt- 
reise  von  1793.) 

Heidelberger  Romantik : 

Bettina. 

5468)  Amanda  v.  Sonnenfels,  Bettina 
V.  Arnim.     (=  N.  97,  S.  246-82.) 

5469)  L.  Hirschberg,  Beethoven  in  d.  Dich- 
tung.   (=  N.  801.) 

5470)  J.  E.  Spenle,  La  religion  artistique  de 
Bettina:  Goethe  et  Beethoven.  (=  N.  5055a.) 

L.  A.  V.  Arnim. 

5471)  M.  Hartmann,  Arnim  als  Dramatiker.  I. 

Diss.    Breslau.    57  S. 

5472)  Erich  Schmidt,  Berliner  Poesie  vor 
100  J.    (=  N.  2307.) 

(Arnim.  —  Brentano.) 

5473)  R.  Steig,  Berlin  in  Trauer  um  die 
Königin  Luise.    (=  N.  2308.) 

(Arnims  Kantate.) 

5474)  K.  Wagner,  Die  historischen  Motive  in 
Arnims  Kronenwächtern.  Tl.  2.  Progr. 
Pankstadt.    38  S. 

Cl.  Brentano.    Sophie  Mereau. 

5475)  Margareta  Hiement,  Cl.  Brentano 
u.  d.  Frauen r.ÜdW.  3,  S.  806-16. 

5476)  R.  Walser,  Brentano:  NR.s.  21,  S.  1578-80. 

5477)  Cl.  Brentano,  Sämtl.  Werke.  Unter 
Mitwirkg.  v.  H.  Amelung,  V.  Michels, 
J.  Petersen  u.  a.  her.  v.  C.  Schüdde- 
kopf.  Bd.  JO.  (Vgl.  JBL.  1908,9  N.  9667.) 
München,  Müller.   LXVIII,  412  S.    M.  6,00. 

5478)  Cl.  Brentano  u.  E.  v.  Steinle,  Dich- 
tungen u.  Bilder.  Her.  v.  A.  v.  Bernus 
u.  A.M.v.  Steinle.  (JBL.  19<\<  9  N.  9668). 
[HPBU.  146,  S.  279-94.]] 

:xi.  20 


311 


IV,  11.    Heiiirich  Heiue. 


312 


IV,  11 

Heinrich  Heine. 

Allgemeines:  Gesamtdarstellungen  nnd  Charakteristiken  N.  5557.  —  Bezielmngen  Tind  Einwirkungen  N.  5573.  — 
Biographisches  (Einzelheiten,  Persönliche  Beziehungen,  Lokale  Beziehungen)  N.  5577.  —  Briefe  und  Memoiren  N.  5593.  — 
Werke   N.  5601.  —  Heine -Verehrung  N.  5C09.  — 


Allgemeines:  1 

Gesamtdarstellungen  und  Charakteristiken. 

5557)    A.    Chuquet,    H.  Heine    et    la    jeune 

Allemagne.     (==  N.  31a,  S.  371-86.) 
5558/9)  M.  Bienenstock,  Das  jüdische  Element 

in  H.  Heines  Werken.     Ein  kritisch-ästhet. 

Beitr.  z.   Heinefrage.      L.,    Verlag   für   Lit. 

V,  254  S.     M.  3,50. 

5560)  K.  Kraus,  Heine  u.  die  Folgen.  München, 
Langen.    45  S.    M.  0,80. 

5561)  H.  Nord,  H.  Heine  als  Dichter,  Mensch 
u.  Deutscher.     Hamburg,  Deutschnationale 
Buchh.     31  S.     M.  0,50. 
(Antisemitisches  Pamphlet.) 

5562)  O.  Ernst,  H.  Heines  Seele.  (=  N.  227, 
S.  195-213.) 

5563)  H.  Kienzl,  Heine,  der  Europäer:  Blau- 
buch ö,  S.  827-30. 

5564)  T.  Massarani,  E.  Heine  e  il  movimento 
lett.  in  Germania.     (In  N.  244.) 

5565)  B.  L  a  u  d  o  n  ,  Das  Achilleion :  Sturm 
1,   N.  17. 

(H.  „ein  geschickter  Gedichtverfasser,  dem  die  lyrische 
Note  völlig  fehlt".) 

5566)  O.  Walzel,  Heine  zu  Beginn  des  20.  Jh.: 
InternatWschr.  4,  S.  1416-29,  1452-64. 

5567)  H.  Heine:  Lese  1,  N.  3. 

5568/9)  H.  Driesmans,  Heines  Mystizismus: 
Propyläen  N.  13. 

5570)  Thekla  Blech-Merwin,  Heines  soziale 
Gedankengänge:  Wage  13,  N.  21. 

5571)  B.  Vignola,  Le  donne  nella  vita  e  nell' 
arte  di.  E.  Heine,  Eoma,  Segati.  1909. 
178  S.    L.  2,80.    |[LE.  12,  S.  1107.]| 

5572)  W.  Bloem,  Die  Landschaft  bei  Heine: 
DüsseldGenAnz.  N.  259-60. 

Literarische  Beziehungen  und  Einwirkungen* 

5573)  G.  van  Poppel,  Heine  u.  die  Eomantik: 
ÜdW.  3,  S.  262-70,  294-300. 

5574)  J.  Vlasinsky,  Zu  Th.  Storm.  (= 
N.  3311.) 

(Heines  Einfluss  auf  Storm.) 

5575)  A.  Carafa,  Aleardi  e  Heine:  ELT.  4, 
S.  377-80. 

5576)  Margherita  AzoUiui,  G.  Carducci  u. 
d.  dtsch.  Lit.    (=  N.  2236.) 

Biographisches : 

Einzelheiten. 

5577)  F.  Hirth,  Heines  Geburtsjahr:  FrBDV. 
N.  281.  (LE.  13,  S.  273.)  (Vgl.  auch  H. 
Püttmann:  DüsseldGenAnz.  N.  283.  |[LE. 
13,5  s.  273.] I 

5578)  t).  Kaufmann,  Wann  ist  Heine  ge- 
boren? (=  id.,  Gesamm.  Schriften  Bd.  1 
[JBL.  1908/9  N.  406],  S.  194-203.) 


5579)  H.  Willumsen,  Von  H.  Heines  Schul- 
zeit. Ein  Beitr.  zu  seinem  Bios:  I2uph.  17, 
S.  95-105,  332-47. 

5580)  A.  E.  Meyer,  Heines  Beziehgn.  z.  Korps- 
studententum :  BerlinerNN.  N.  223. 

5581)  W.  Kolbe,  Heines  Taufe  in  Heiligen- 
stadt: Heimatland  7,  S.  173. 

Persönliche  Beziehungen. 

5582)  E.  H.  Bloch,  Une  soiree  a  Paris  en  1835: 
Feuilles  d'hist.  1,  janvier-juin. 

(Musset,  Heine,  Fürstin  Belgiojoso.) 

5583)  F.  Gernsheim,  Heineu.  Chopin:  AZg- 
Judent.  74,  S.  319-20. 

(Betrifft  d.  Pariser  Briefe) 

5584)  Heilbronn,  Heine  u.  F.  Hiller:  EhMus- 
ThZg.  11,  N.  28/9. 

5585)  E.  Ebstein,  Th.  v.  Kobbe  u.  H.  Heine: 
ZBFr.  NF.  2B,  S.  148/9. 

5586)  F.  Lienhard,  Heine  u.  Platen:  Propy- 
läen N.  13. 

5587)  E.  SpenU,  H.  Heine  [et  Eahel]. 
(=  N.  5556,  S.  202-13.) 

Lokale  Beziehungen. 

5588)  J.  Forman,  In  the  footpoints  of  Heine. 
New  York,  Houghton.  |[A.  v.  Ende:  LE. 
13,  S.  586.]| 

5589)  E.  Schweikert,  H.  Heine  als  Student 
in  Bonn:  AkMBU.  22,  S.  46/8. 

5590)  J.  A.,  Zur  subjektiven  Heinef orschg. : 
Sturm  1,  N.  19. 

(Zu  Bartels  über  Heine  in  München.) 

5591)  H.  Heine  und  die  Allgemeine  Zeitung: 
AZg.  N.  9. 

5592)  J.  Koch,  H.  Heine  über  Westfalen: 
EhWestfZg.  N.  990. 

Briefe  und  Memoiren. 

5593)  H.  Heine,  Briefe.  Her.  v.  H.  Daffis. 
Neu  durchgesehene  Volksausg.  B.,  Oester- 
held.    447  S.    M.  3,00. 

5594)  M.  Frhr.  v.  Heine  -  Geldern  u.  G. 
Karpeles,  Heine-Eeliquien.  Neue  Briefe 
u.  Aufsätze  H.  Heines.    B.,  Curtius.    357  S. 

M.  7,50. 

(Briefe  v.  Heine  an  Gustav,  Betty,  Mathilde  Heine  u. 
F.  Friedland.  —  Briefe  an  Heine.  —  Zwei  Aufsätze 
V.  H.  Heine  —  Gustav  über  H.  Heine.) 

5595)  S.  Eahmer,  Neue  Mitteilgn.  von  u. 
über  Heine:  VossZgB.  N.  43. 

(Im  Anschluss  an  N.  5594.) 

5596)  G.  Karpeles,  Neue  Mitteilungen  über 
H.  Heine:  NFPr.  N.  16521,  16556,  16570. 
(LE.  13,  S.  163.) 

(Briefe  an  Hitzig,  Herwegh  u.  a.) 

5597)  Vier  Gedichte  u.  zwölf  Briefe  v.  H.  Heiue: 
EhMusThZg.  11,  N.  25.    (LE.  12,  S.  1696.) 

5598)  H.  Adler,  Ein  Heine -Brief:  Jewish 
Eeview  1,  N.  1.  (Siehe  AZgJudent.  74, 
S.  347.) 

(An  den  Vater  F.  Lassalles  1850.) 


313 


IV,  12.    Da»  Junge  DeutHchlmifl. 


314 


5699)  L.  S  p  e  i  d  e  1 ,  H.  Heines  Memoiren. 
(=  N.  252,  Bd.  1,  S.  182/9.) 

5600)  H.  Heines  niemoirs  from  Jus  works, 
letters  and  conversation.  Ed.  by  G.  Kar- 
pelcB.  English  transiation  by  G.  Cannan. 
2  vols.  London,  Heinemaun.  |[Ath.  1910, 
Bd.  2,  S.  452/3.JI 

Werke: 

Gesamtausgaben. 

5601)  H.  Heine,  «änitl.  Werke  in  10  Bdn. 
Unter  Mitwirkg.  v.  J.  Fränkel,  L.  Krähe, 
A.  Leitzmann,  J.  Petersen  her.  v.  O.- 
Walzel.  Bd.  7.  Her.  v.  O.  Walzel.  Bd.  9. 
Her.  V.  A.  Leitzmann.  L.,  Insel-Verlag. 
506,  533  S.    Je  M.  2,00. 

(Bd.  7.  Die  romantische  Schule.  —  Zur  Gesch.  d. 
Religion  u.  l'hilos.  in  Deutschland.  -  Elementar- 
geister. Bd.  '.).  Lutetia.  —  Kleine  Schriften  aus  d. 
J.  1840   -44.) 

5602)  id.,  Sämtl.  Werke.  (In  10  Bdn.)  Bd.  3—10. 
(Bd.  3/5,  10  her.  R.  Fürst;  Bd.  6  u.  9  v. 
J.  Z  e  i  1 1  e  r ;  Bd.  7/8  v.  H.  D  a  f  f  i  s.)  L., 
Tempel -Verlag.  510,  559,  485,  429,  119, 
421,  490,  539  8.  Je  M.  3,00.  (Vgl.  JBL. 
1908/9  N.  9942.) 

(8.  Erzählgn.  in  Versen.  Keisebilder.  —  4.  Erzählgn. 
in  Prosa.  Italien.  Rcisebilder.  —  ,5.  Shakespeares 
Mildchen  u.  Frauen.  Pantomimen.  Memoiren.  — 
(>.  Elementargeister.  Die  romant.  Schule.  Religion 
u.  Philosophie  in  Deutschland.  —  7. .  Frankreich.  I. 
Französ.  Maler.  Französ.  Zustände.  Über  d.  französ. 
Bühne.  —  8.  Frankreich.  II.  Lutetia.  —  9.  Ludwig 
Börne.  Kleinere  u.  vermischte  Schriften.  —  10.  Leben, 
Werke  u.  Briefe.) 

5603)  Heine-Buch  für  Schule  und  Haus.  Her. 
V.  A.  Dauge.  L.,  Fritzsche  &  Schmidt. 
172  S.    M.  1,20. 

Lfjrih: 

5604)  Heines  Buch  der  Lieder.  (Amelangs 
Taschenbibliothek.)  L.,  Amelang.  206  S. 
M.  1,00. 


5605)  V.  Beyer,  Heine-.Studien:  Euph,  17, 
8.  628-36. 

(Beb.  bauptHäcblich  die  Lyrik j 

5606)  V.  Buonanno,  La  flaba  popolare  nella 
Urica  di  Heine:  Rivista  d'Itaiia  \''  '^  7 '''70. 

Dramen. 

5607)  B.  Litzmann,  Heines  Ratciiff:  BonnerZg. 

Nr.  51. 

Prosaschriften. 

5608)  N.  Ovöjaniko-Kulikovskii,  Die  bist, 
Lyrik  H.  Heines.  Übers,  v.  W.  Christiani: 
DüsseldGenAnz.  N.  122,  124,  127,  129,  131. 
134.     (LE.  12,  S.  1383.) 

5608a)  H.  Ho  üben,  Heines  Schwabensniegel 
u.  d.  Jahrbuch  d.  Literatur.  Eine  Geschichte 
in  Briefen   u.  Erklilrgn.:    VossZgB.  N.  25/7. 

Heine-Yerehrung. 

5609)  Für  u.  gegen  d.  angebliche  Heine-Portrat: 

Weltspiegel  N.  14. 

(K.  Hessel,  v. Geldern,  .M.  F.  Auerbach,  K.  H.CuUignun  ) 

5609a)  A.  Bartels,  Das  Hamburger  Heine- 
denkmal: DSchrifttum,  Januar. 

5610)  id.,  Ein  ruhiges  Wort  in  d.  Heinedenk- 
mal-Angelegenheit:  Hammer  9,  S.  212/8. 

5611)  Bartels  der  Heinetöter:  MVAbwAnt.  20, 
N.  14. 

5612)  R.  Kurtz,  Der  neue  Luther:  Demokrat 
(Berlin)  N.  16. 

(Bartels) 

5613)  B.  V.,   Heinedenkmal:    März  4»,  S.  413. 

5614)  Heine-Kalender.  Jahrg.  2.  Her.  v.  E. 
Korn.   L.,  Xenien-Verlag.    104  S.    M.  1,00. 

(MitBeitrr.  v.  K.  Henckell,   H.  Lichteuberger.) 

5615)  J.  Heilbronn,  Zur  Heine-Bibliographie: 
FZg.  112. 

(Friedr.  Meyer  [JBL.  1908/9  N.  9988].) 


IV,  12 

Das  Junge  Deutschland. 

Allgemeines   und    Beziehungen   N.  5610.   —    Binselne   (L.  Börne,   Qntzkow,   Immermiinn,   L»abe,   MenMl,  'Mnndt, 
Packler-Mnekan)  N.  5618.  — 


Allgemeines.     (Vgl.  N.  2209-19.) 

.5616)  H.  H.  Houben,  Vom  Verleger  d.  Jungen 
Deutschlands:  BBlDBuchh.  S.  2947-52. 
(J.  Canjpe.) 

5617)  H.  Wütschke,  Hebbel  in  d.  zeitgenöss. 
Kritik.    (=  N.  3631.) 

(Beb.  u.a.:  Menzel,  Gutzkow,  C.  Kühne.) 

Einzelne  PerMinlichkeiten : 

L.  Börne. 

5618)  L.  Geiger,  Börne  u.d,  Frauen:  Frauen- 
zukunft (München)  N.  3. 

5619)  R.  Roseen,  L.  Börne  als  Kunstkritiker. 
Diss.     Greifswald.     86  S. 

5620)  L.  Geiger,  L.  Börne.  (=  N.  29,  S.  161-81.) 


5621)  L.  Speidel,  L.  Börne.  (=  X.  252,  Bd.  1, 
S.  113-27.) 

5622)  A.  Tänzer,  L.  Börnes  Vorfahren  in 
Württemberg:  FZg.  X.  46. 

5623)  L.  Geiger,  Unveröffentl.  Briefe  L. 
Börnes  (?):    ib.    N.   187.    (LE.  12,    S.  1556.) 

K.  Gutzkow. 

5624)  H.H.  Houben,  Eine  jungdtsch.  Episode. 
Mit  ungedr.  Briefen  K.  Gutzkows:  LE.  12, 
S.  752-62. 

5625)  id.,  K.  Gutzkows  .De  profundis":  ZBFr. 
NF.  2,  S.  405-12. 

5626)  id.,  K.  Gutzkow  in  Berlin  im  J.  1837: 
VossZgB.  N.  4/5. 


315 


IV,  12.    Das  Junge  Deutschland. 


316 


5627)  Gutzkow,  Werke.  Auswahl  in  12  Tln. 
Her.  V.  E.  Gen  sei  (Goldene  Klassikerbibl.). 
B.,  Bong.  XLIII,  155,  2.30,  239,  184,  339, 
195,  209,  166,  320,  178,  239,  360  S.  M.  8,00. 
1[H.  Mielke:  LE.  13,  S.  1064/5.] | 

(1.  Biographie.  Nero.  Riehard  Savage.  —  2.  Werner. 
Zopf  u.  Schwert.  Urbild.  —  3.  Uriel  Acosta.  Königs- 
leutnant. Ellen  Rose.  —  4.  Sadduzäer.  Vergangene 
Tage  (Wally).  —  5.  Selbsttaufe.  Emporblick.  Kurs- 
tauben. Nihilisten.  Werwolf.  —  6.  Lueindens  Jugend- 
geschichte. (Zauberer,  Bd.  1).  —  7/9.  Biographische 
Dokumente.  —  10.  Aufsätze  z.  Literaturgesch.  — 
11.  Aufsätze  z.  Kultur-  u.  Zeitgesch.  Reiseeindrücke. 
—  12.  Vom  Baum  des  Lebens.) 

5628)  i  d. ,  Gedichte.  Her  v.  E.  Gutzkow. 
(=  BGLIA.  N.  2207/8.)  '  Halle,  Hendel. 
Vm,  127  S.     M.  0,50. 

5629)  A.  Kohut,  K.  Gutzkow  als  Dramatiker: 
NThAlman.  22,  S.  70/7. 

5630)  Peter  Müller,  Beiträge  z.  Würdigg. 
V.  K.  Gutzkow  als  Lustspieldichter.  Mit  e. 
einleit.  Teil  über  ein  unbekanntes  Tagebuch. 
(=  BDL.  N.  16.)  Marburg,  Elwert.  VIII, 
111  S.    M.  3,00. 

5631)  P.  W  e  i  g  1  i  n ,  Gutzkows  u.  Lanbes 
Literaturdramen.  (=  Palaestra.  Heft  103.) 
B.,  Mayer  &  Müller.  174  S.  M.  4,80. 
|[E.  Michael:  LCBl.  62,  S.  1058/9;  A.  v. 
Weilen:  LE.  13,  S.  1349.]| 

5632)  L.  Hirschberg,  König  Saul:  AZg- 
Judent.  74,  S.  235/6. 

5633)  E.  de  Chavagnes,  Le  juif  au  th^ätre. 
(=  N.  793.) 

(Uriel  Acosta.) 

5634)  S.  Eubin  f  1910:  LE.  12,  S.  906. 
(Übersetzer  v.  Gutzkows  Uriel  Acosta.) 

5635)  J.  Weigle,  E.  Geibels  Jugendlyrik. 
(=  N.  1435.) 

(S.  70-90:  Gutzkows  Kritik  aus  der  KZg.  1843.) 

K.  Immermann. 

5636)  W.  Deetjen,  K.  Immermann  in  Hannover: 
Welt  u.  Wissen  (Beilage  z.  HannCour.)  195. 

5637)  H.  Eulenberg,  Immermann.  (=  N.  228.) 

5638)  S.  V.  Lempicki,  Immermanns  Welt- 
anschauung. B.-Zehlendorf,  Behrs  Verlag. 
VIII,  136  S.  M.3,50.  |[0.  Fischer:  DLZ.32, 
S.  2212/5.]| 

5639)ImmermannsWerke.  Her.  v.  H.  Maync. 
(JBL.  1906/7  N.  8076;  1908/9  N.  10024.) 
|[HeleneHerrmann:ASNS.125,S.413-34.]| 

5640)  0.  Volkart,  Immermanns  Merlin  u. 
Goethes  Faust.     (=  N.  5238.) 


H.  Laube. 

5641)  H.  H.  Houben,  H.  H.  Laube  u.  seine 
Verleger:  BBlDBuchh.  S.  8552/5,  8632/5. 

5642)  P.  Przygodda,  H.  Laubes  literar.  Früh- 
zeit. (=  BerlBeitrr.  Heft  42.)  B.,  Ehering. 
179  S.  M.  4,80.  j[A.  v.  Weilen:  LE.  13, 
S.  1 348/9.]  I 

5643)  L.  Speidel,  H.  Laube.  (=  N.  2.52,  Bd.  1, 
S.  182/9.) 

5644)  F.  Stüber-Günther,  H.  Laube 
als  Eomanschriftsteller:  DTageblatt(Wien) 
N.  122.     (Siehe  LE.  12,  S.  1384/5.) 

5645/6)  H.Laube,  Dramatische  Werke.  6  Bde. 
in  3  Bdn.  L.,  Hesse  &  Becker.  296,  226, 
292,  257,  269,  260  S.     M.  6,00. 

5647)  id..  Der  dtsch.  Krieg.  Historischer 
Eoman  in  3  Büchern.  Ebda.  1908.  221, 
255,  230,  290,  236,  226,'  310,  270,  279  S. 
M.  12,00. 

5648)  id.,  Das  erste  dtsch.  Parlament.  3  Bde. 
in  1  Bd.     Ebda.     263,  246,  266  S.     M.  4,00. 

W.  Menzel. 

5649)  H.  Haupt,  Zwei  Sonette  W.  Menzels: 
BurschenschBll.  24^  N.  12. 

Th.  Mundt. 

5650)  O.  Draeger,  Th.  Mundt.  (JBL.  1908/9 
N.  10038.)  i[E.  Ackerknecht:  LE.  12, 
S.  1488/5.]| 

5651)  H.  H.  Houben,  Th.  Mundt:  Hamb- 
NachrrB.  N.  30 

(Mit  ungedr.  Briefen  an  Campe.) 

5652)  id.,  Literar.  Verwand lungskünste:  BBlD- 
Buchh. S.  6210/5. 

(Th.  Mundt  u.  die  Verleger  Gebr.  Reichenbach.) 

Pückler- Muskau. 

5653)  Fürst  H.  v.  P  ü  c  k  1  e  r  -  M  u  s  k  a  u  , 
Ironie  des  Lebens.  Her.  v.  H  e  i  n  r. 
Conrad.  (JBL.  1908/9  N.  10042.)  |[Vera 
V.  Demelic:  LE.  12,  S.  1795/7;  H.  Lands- 
berg: AZg.  N.  28  (,Die  Wiedergeburt  des 
,  Verstorbenen' " ).]  | 

5654)  B.  Lenz,  Der  Verstorbene.  Semilasso 
u.  Kompagnie:  VossZgB  N.  44/5. 

5655)  K.  F.  Nowak,  Seine  Durchlaucht  Fürst 
Pückler-Muskau:  Blaubuch  5,  S.  474/6. 


JAHRESBERICHTE 

FÜR 

NEUERE 

DEUTSCHE  LITERATURGESCHICHTE 

UNTER  MITWIRKUNG  VON 

K.  ALT,  C.  A.  V.  BLOEDAU,  W.  BÖHM,  C  BORCHLING,  R.  BUCHWALD,  F.  C0HR8, 
W.  CREIZENACH,  HANS  DAFFIS,  E.  ELSTER,  J.  FRÄNKEL,  K.  FREYE,  P.  HABER- 
MANN, A.  HAUFFEN,  F.  HOMEYER,  M.  JACOBS,  G.  KOHFELDT,  PAUL  LEHMANN, 
RUD.  LEHMANN,  H.  MAYNC,  P.  MERKER,  R.  M.  MEYER,  V.  MICHELS,  ERNST  MÜLLER. 
R.  MÜLLER  FREIENFELS,  F.  MUNCKER,  E.  NAUMANN,  W.  0LSHAU8EN,  L.  PARISER, 
G.  PFEFFER,  O.  PNIOWER,  R.  RIEMANN,  A.  SAUER,  A.  L.  STIEFEL,  W.  STOLZE, 
R.  UNGER,  O.  F.  WALZEL,  0.  WEISE,  R.  WEISSENFELS,  P.  WIEGLER 

MIT  BESONDERER  UNTERSTÜTZUNG 

VON 

ERICH  SCHMIDT 

HERAUSGEGEBEN 

VON 

JUL.  ELIAS,   M.  OSBORN,   WILH.  FABIAN,   K.  JAHN, 
L.  KßÄHE,  P.  DEIBEL,  M.  MORRIS. 


EINUNDZWANZIGSTER  BAND  (1910). 

u. 

TEXT  UND  REGISTER. 


BERLIN-STEGLITZ 
B.  BEHRS  VERLAG   (F.  FEDDERSEN) 
1913. 


Jlis  gereicht  uns  zu  einer  gewissen  Genugtuung-,  diesmal  einen  lückenlosen 
Jahresband  aussenden  zu  können.  Wenn  der  Band  trotz  intensiver  Bemühungen  der 
Redaktion  nicht  so  rechtzeitig  erscheint,  wie  wir  es  durch  Einführung  der  Doppel- 
bände erstrebt  hatten,  so  liegt  der  Grund  in  dem  Verlagswechsel,  den  uns  das 
Jahr  1912  gebracht  hat.  Nach  glücklich  überwundener  Krise  können  wir  Herrn 
Friedrich  Feddersen  als  Chef  der  Firma  B.  Behrs  Verlag  begrüssen  und  freuen  uns, 
dass  Herr  Walter  Bloch  als  literarischer  Ratgeber  dem  Hause  erhalten  bleibt.  Der 
neue  Verleger  hat  uns  zugesichert,  seine  ganze  Kraft  in  den  Dienst  unserer  Sache 
zu  stellen.  Für  eine  Art  Erfüllung  dieser  Zusage  mag  die  Tatsache  gelten,  dass 
Herr  Feddersen  sich  zu  dem  Opfer  entschlossen  hat,  die  Jahrgänge  1911  und  1912 
in  einem  neuen  Doppelbande  zu  vereinigen,  um  bis  zur  höchstmöglichen  Aktualität 
vorzudringen. 

Im  Kreise  unserer  Mitarbeiter  haben  abermals  kleinere  Veränderungen  und 
Verschiebungen  stattgefunden,  die  wir  hier  in  aller  Kürze  aufzählen:  für  Rudolf 
Unger  hat  Wilhelm  Böhm  das  leitende  Kapitel  der  Literaturgeschichte  (I,  1),  für 
Theodor  Poppe  hat  Richard  Müller-Freienfels  das  Kapitel  „Ästhetik  und  Poetik''  (I,  7), 
für  Franz  Saran  hat  Paul  Habermann  die  „Metrik"  (I,  8),  und  für  Felix  Rachfahl  hat 
Wilhelm  Stolze  den  Bericht  über  den  Allgemeinen  Teil  des  15./ 16.  Jahrhunderts  (11,  1) 
übernommen.  In  den  Herren  Poppe,  Saran  und  Rachfahl  verlieren  wir  Freunde  und 
Mitarbeiter,  die  viele  Jahre  hindurch  treu  zu  uns  gestanden  haben.  Berufliche  Not- 
wendigkeiten erforderten  ihren  Rücktritt,  uns  bleibt  leider  nichts  anderes  übrig,  als 
ihnen  herzlich  für  das  warm  bezeugte  Interesse  zu  danken.  Zu  unserer  Freude  hat 
Rudolf  Unger,  statt  seines  früheren  Kapitels,  sich  für  zwei  neue  Berichte  zur  Ver- 
fügung gestellt,  nämlich  für  den  Abschnitt  „Literaturgeschichte  des  18./19.  Jahr- 
hunderts" (IV,  la),  über  den  Kurt  Jahn  bisher  referierte,  und  für  „Goeth.es  Lyrik" 
(IV,  8  c),  die  ehedem  Robert  Riemann  behandelt  hat.  Unsere  Tendenz,  aus  Zweck- 
mässigkeitsgründen umfangreiche  Kapitel  in  kleinere  geschlossene  Berichte  auf- 
zulösen, haben  wir  weiter  verfolgt,  indem  wir  den  Abschnitt  „Schiller"  (IV,  9)  in 
zwei  Berichte  schieden:  „Schillers  Leben"  und  „Schillei-s  Werke";  Ernst  Müller  hat 
den  ersten  Teil  behalten,  während  für  die  „Werke"  Paul  Merker  gewonnen  ist.  Zu 
erwähnen  wäre  ferner,  dass  auf  Grund  eines  Redaktionsbeschlusses  das  Kapitel  „Lieder- 
komponisten" (IV,  2  c)  wie  in  dem  vorliegenden  Band  so  auch  in  Zukunft  zwar  eine 
bibliographische,  aber  keine  literarische  Behandlung  erfahren  soll.  Endlich  ist  noch 
mitzuteilen,  dass  Oskar  Walzel  für  das  Kapitel  „Romantik"  (IV,  10)  sich  als  Helfer 
Paul  Neuburger  beigesellt  hat. 

Der  Tod  Jakob  Minors  hat  uns  die  Zeit  lebhaft  ins  Gedächtnis  zurück- 
gerufen, da  sich  die  JBL.  seines  tätigen  und  eifrigen  Mitwirkens  zu  erfreuen 
hatten.  Auch  über  seinen  Rücktritt  hinaus  hat  er  unserem  ("unternehmen  eine 
rege  und  freundschaftliche  Teilnahme  bewahrt.  Der  Hingang  dieses  führenden 
Gelehrten  erfüllt  uns  mit  aufrichtiger  Trauer. 

Wir  können  dieses  Vorwort  nicht  schliessen,  ohne  der  grossen  Zahl  von 
Zeitschriften  und  Zeitungen  zu  danken,  denen  die  Redaktion  aufs  neue  für  Lieferung 


von  Material  herzlich  verpflichtet  ist;  für  seine  Mitwirkung  an  den  Reg-isterarbeiten 
sind  wir  wieder  Arthur  Wetzlar  verbunden,  ebenso  der  Firma  Herrose  &  Ziemsen, 
Wittenberg-  a.  E.,  für  die  prompte  Herstellung  des  Drucks.  Und  wir  können  nicht 
schliessen,  ohne  abermals  und  mit  Betonung  den  Appell  zu  wiederholen,  den  wir 
schon  in  den  Vorreden  der  früheren  Bände  an  alle  gerichtet  haben,  die  es  angeht: 

Die  Verleger  und  Verfasser  ron  selbständigen  Werken  ^ie  auch  namentlicii 
Ton  Dissertationen,  Programmen,  Festreden,  ganz  besonders  aber  von  PriTatdrncken 
usw.  sowie  von  Zeitsehriftenaufsätzen  werden  eindringlicli  ersucht,  ein  Exemplar  an 
die  JBL.  einsusendeu.  Bei  Abhandlungen,  die  an  entlegenen  Stellen  veröffentlicht 
sind,  wäre  die  Redaktion  schon  für  den  blossen  Hinweis  (vielleicht  mit  kurzer 
Angabe  des  Inhalts)  dem  Autor  zu  Dank  verpflichtet. 

Berlin  W.»® 

Matthäikirchstr.  4  IL 

JULIUS  ELIAS.    MAX  OSBORN.    WILHELM  FABIAN.    KURT  JAHN. 
LUDWIG  KRÄHE.     FRANZ  DEIBEL.    MAX  MORRIS. 


J. 


n 

TEXT 


Inhaltsverzeiehnis. 


I.  Allgremeiner  Teil.  «j^ita 

LiteraturgeBchichte.     Von  Dr.  Wilhelm  Böhm,  Mädchenachuldirektor  in  Berlin       ....  317 

Publizistik.     Von  Dr.  Franz  Deibel  in  Königsberßf  i.  Pr 325 

Die  Literatur    in  der  Schule.     Von   Professor   Dr.  Ernst  Naumann,   Direktor  des   Hohen- 

zoUern-Gymnasiums  zu  Schöneberg  bei  Berlin 329 

Geschichte  der  deutschen  Philologie.  Von  Dr.  Conrad  Borchling,  Professor  in  Hamburg  335 
Geschichte  der  neuhochdeutschen  Sprache.     Von  Professor  Dr.  Oskar  Weise,  Direktor  des 

Gymnasiums  in  Eisenberg  S.-A 344 

Ästhetik  und  Poetik.    Von  Dr.  Richard  Müller-Freienfels  in  Berlin-Halensee    ....  356 

Metrik.  Von  Dr.  Paul  Habermann,  Gymnasial-Oberlehrer  in  Berlin  ....'....  366 
Geschichte  des  Erziehungs-  und  TJnterrichtswesens.     Von  Dr.  Rudolf  Lehmann,   Professor 

an  der  Akademie  in  Posen 368 

Stoffgeschichte.    Von  Dr.  Arthur  Ludwig  Stiefel,  Oberrealschulprofessor  in  München  .     .  375 

II.  Von  der  Mitte  des  15.  bis  znm  Anfang  des  N.  Jahrhunderts. 

Allgemeines.     1908/9,    1910.       Von    Dr.    Wilhelm    Stolze,    Professor    an    der   Universität 

Königsberg  i,  Pr 390 

Lyrik.     Von  Dr.  Reinhard  Buchwald  in  Leipzig 398 

Epos.     Von  Dr.  Gustav  Kohfeldt,  Bibliothekar  an  der  Universität  Rostock 401 

Drama.    Von  Dr.  Wilhelm  Creizenach,  Professor  an  der  Universität  Krakau 404 

Didaktik.     Von  Dr.  Gustav  Kohfeldt,  Bibliothekar  an  der  Universität  Rostock     ....  405 

Luther  und  die  Reformation.  Von  Dr.  Ferdinand  Cohrs,  Konsistorialrat  in  Ilfeld  a.  H.  .  408 
Humanisten  und  Neulateiner.     Von  Dr.   Paul  Lehmann,    Privatdozent   an    der    Universität 

München •  .     .     .     .  418 

III.  Vom  Anfang  des  17.  bis  zur  Mitte  des  18.  Jahrhunderts. 

Allgemeines.    Von  Dr.  Oarl  August  von  Bloedau  in  Königsberg  i.  Pr 425 

Lyrik.     Von  Dr.  Victor  Michels,  Professor  an  der  Universität  Jena 431 

Epos.     Von  Dr.  Carl  August  von  Bloedau  in  Königsberg  i.  Pr 436 

Drama.     Von  Dr.  Fritz  Homeyer  in  Berlin 438 

Didaktik.     Von  Dr.  Ludwig  Pariser  in  München 441 

IT.  Ton  der  Mitte  des  18.  Jahrhunderts  bis  zur  Gegenwart. 

Allgemeines : 

a)  Literaturgeschichte.    Von  Dr.  Rudolf  Unger,  Professor  an  der  Universität  München  449 

b)  Briefwechsel,  Memoiren,  Tagebücher.     Von  Paul  Wiegler  in  Prag 462 

Lyrik: 

a)  Von  der  Mitte  des  18.  Jahrhunderts  bis  zu  Goethes  Tod.     Von  Dr.  Ludwig  Krähe 

in  Berlin 474 

b)  Von  Goethes  Tod  bis  zur  Gegenwart.    Von  Dr.  Karl  Preye  in  Friedenau  bei  Berlin  478 
Epos: 

a)  Von    der    Mitte    des    18.    Jahrhunderts    bis    zu    Goethes    Tod.      Von    Dr.    Robert 

Riemann,  Gymnasial-Oberlehrer  in  Leipzig 483 

b)  Von  Goethes  Tod  bis  zur  Gegenwart.     Von  Dr.  Georg  Pfeffer,  Gymnasial-Oberlehrer 

in  Frankfurt  a.  M 493 

Drama  und  Theatergeschichte. 

a)  Geschichte  des  Dramas: 

1.  Älteres  Drama.     Von  Dr.  Monty  Jacobs  in  Nikolassee  bei  Berlin 500 

2.  Neueres  Drama.     Von  Dr.  Hans  Daffis,  Bibliothekar  an  der  Universität  Berlin  .  509 

b)  Wagner.     Von  Dr.  Ludwig  Krähe  in  Berlin 521 

c)  Theatergeschichte.    Von  Dr.  Hans  Daffis,  Bibliothekar  an  der  Universität  Berlin    .  525 


Inhaltsverzeichnis. 

Seite 

Didaktik.    Von  Dr.  Waldemar  Olsbausen  in  Berlin 535 

Lessing.    Von  Dr.  Erich  Schmidt,  Professor  an  der  Universität  Berlin 553 

Herder.     Von  Professor  Dr.  Ernst  Naumann,   Direktor  des  Hohenzollern-Gymnasiums   zu 

Schöneberg  bei  Berlin 554 

Goethe : 

a)  Allgemeines.     Von  Dr.  Max  Morris  in  Berlin 555 

b)  Leben.     Von  Dr.  Kurt  Jahn,  Privatdozent  «in  der  Universität  Halle  a.  S 558 

c)  Lyrik.     Von  Dr.  Budolf  Unger,  Professor  an  der  Universität  München       ....  569 

d)  Epos.    Von  Professor  Dr.  Karl  Alt,  Privatdozent  an  der  Technischen  Hochschule  in 

Darmstadt 574 

e)  Drama.     Von  Dr.  Max  Morris  in  Berlin 577 

Schiller:    . 

a)  Allgemeines  und  Biographisches.    Von  Dr.  Ernst  Müller,  Professor  am  Gymnasium 

zu  Stuttgart 580 

b)  Werke.     Von  Dr.  Paul  Merker,  Privatdozent  an  der  Universität  Leipzig     ....  586 
Romantik.  Von  Dr.  Oskar  F.  Walzel,  Professor  an  der  Technischen  Hochschule  in  Dresden. 

Mit  Beiträgen  von  Paul  Neuburger 593 

Heine.     Von  Dr.  Jonas  Eränkel,  Privatdozent  an  der  Universität  Bern 610 

Das  Junge  Deutschland.     Von  Dr.  Harry  Maync,  Professor  an  der  Universität  Bern       .     .  614 

Personen-  und  Sachregister  zu  Teil  I  und  II.  Von  Oscar  Arnstein  und  Arthur  Wetzlar  617 

Druckfehlerberichtignng 650 


Bemerkungen  für  den  Gebrauch. 


1.  Die  Disposition  ist  jedem  einzelnen  Abschnitte  vorangedruckt  und  im  Text  durch 
Absätze  und  Sperrung  der  Stichwörter  kenntlich.  Soweit  die  den  einzelnen  Kapiteln  des  Text- 
teiles (II)  vorangestellte  Disposition  sich  nicht  mit  der  in  der  Bibliographie  (I)  gegebenen  deckt, 
ist  dies  durch  die  Behandlung  des  Materials  seitens  der  Mitarbeiter  bedingt. 

2.  Die  fett  gedruckten  Zahlen  im  „Texte"  beziehen  sich  auf  die  Nummern  der 
Bibliographie  des  21.  Bandes  (1910).  Nur  bei  den  rückständigen  Berichten  über  die  Jahre  1908/9 
beziehen  sie  sich  auf  die  Nummern  der  Bibliographie  des  19. /20.  Bandes  (1908/9). 

3.  Die  Verweisungen  auf  frühere  Bände  (Bd.  1 — 12)  enthalten  den  Jahrgang,  sowie 
die  Zahlen  des  Hauptabschnittes,  des  behandelten  Kapitels,  der  Anmerkung,  z.  B.  (JBL.  1899 
II  6:122)  =  (Jahresberichte  1899,  II,  6  N.  122).  Die  Verweisungen  auf  die  Bibliographie  des 
13.  bis  21.  Bandes  (1902—1910)  nennen  nur  die  Nummern. 

4.  Ein  Verzeichnis  der  zur  Abkürzung  von  Zeitschriften-  und  Zeitungstiteln  ver- 
wendeten Siglen  sowie  anderer  gebrauchter  Abkürzungen  findet  sich  am  Anfang  der 
„Bibliographie"  (Teil  I). 

5.  Im  Register  beachte  man  überall  Zusammenstellungen  wie  Archive,  Bibliotheken, 
Dichtung,  Drama,  Handschriften,  Literatur,  Schulen,  Sprache,  Theater,  Universitäten, 

6.  Die  Adresse  der  Redaktion  findet  sich  am  Schlüsse  der  Vorrede,  die  der  Verlags- 
handlung auf  dem  Titelblatt,  die  der  einzelnen  Mitarbeiter  im  Inhaltsverzeichnis. 


I.  Allgemeiner  Teil. 


Literaturgeschichte. 

(1,1  =  N.  1-196.) 

Wi  Ihelm  Böhm. 

Allgemeine  Wissenschaftslehre  nnd  Methodologisches.  —  Oesamtdarstellnngen :  Weltliteratar.  —  Dentaehe  Literatur- 
geschichte. —  Deutsche  Literaturgeschichte  und  das  Anstand.  —  Fremde  Literaturen.  —  Literaturgeschichte  in  Werken  »er- 
wandter  Wissenschaften.  -  Kulturgeschichte.  —  Literatur-  nnd  Kulturgeschichte  einielner  L&nder  nnd  StAdte.  —  Uilfimittal 
der  Literaturwissenschaft:  Biographisches;  Literaturkalonder  und  Bibliographisches.  —  Zitatenlexika,  Lekt&ro  and  Leser, 
Bttcherliebhaberei,  Buchhandel,  Bibliotheken.  —  Varia.  — 

A  1 1  g-em  ein  e  Wissensch  af  ts  leh  re  und  Methodologisches. 
W.  D  i  1 1  h  ey  s  (1)  Abhandlung-  „Der  Aufbau  der  geschichtlichen  Welt  in  den  Geistes- 
wissenschaften" will  das  geschichtliche  Denken  erkenntnistheoretisch  untersuchen, 
doch  so,  dass  die  Erkenntnistheorie  selbst  erst  geklärt  werden  muss,  da  das  natur- 
wissenschaftliche Erkennen  dem  geisteswissenschaftlichen,  trotz  einer  hundert- 
jährigen Konstituierung,  noch  immer  im  Weg-e  steht.  Er  bezeichnet  als  Naturwissen- 
schaften diejenigen  Wissenschaften,  die  ihren  Stoff  als  Phänomene  eines  hinzu- 
gedachten objektiven  Begriffes  der  Natur  analysieren,  ob  sie  als  systematische  die 
Gesetze  erkennen  lassen,  oder  als  beschreibende  die  Welt  als  ein  Einmaliges  zeigen 
wollen;  alle  Erscheinungen  werden  hier  erst  durch  ihre  Stellung  in  der  Rang- 
ordnung der  Begriffe  bedeutend.  Dem  stellt  er  die  Geisteswissenschaften  entgegen, 
als  ein  Erkennen,  das  dem  Leben  einen  adäquaten  Begriff  zu  geben  sucht.  Indem 
das  geschichtliche  Erkennen  einesteils  weiteste  Individualisierung  fordert,  wie  sie  im 
Erleben  gegeben  ist,  bedarf  es,  um  zur  Wissenschaft  zu  werden,  doch  eines  aprioristi- 
schen  Verstehens.  D.s  Definition  der  Geisteswissenschaft,  die  das  Gesetz  des  Indi- 
viduums —  mit  seinem  Lieblingswort  auch  Struktur  genannt  —  ergründet,  ist 
antinomistisch,  und  so  bleibt  als  praktische  Forderung,  der  Auflösung  dieser  Anti- 
nomie mit  unendlich  verschiedenen  Versuchen  nachzukommen.  Diese  Losgebunden- 
heit der  Geisteswissenschaft  von  einer  Grundabstraktion  erzeugt  nun  ein  Gleioh- 
sch weben  der  einzelnen  Teilgebiete,  so  dass  eine  jede  von  aussen  hereingetragene 
Teleologie  metaphysischer  oder  idealistischer  Art  unmöglich  wird,  während  die  Teile 
unter  sich,  je  nach  dem  Gesichtspunkte,  der  analysiert  werden  soll,  zwanglos  Be- 
ziehungen miteinander  eingehen  können.  So  reduziert  sich  das  geschichtliche  Er- 
kennen auf  die  rein  indifferente  Vorstellung  des  Wirkungszusammenhangs,  der 
ebenso  in  den  Gesellschaftswissenschaften,  z.  B.  dem  Recht,  wie  in  der  Wissenschaft 
vom  geschichtlichen  Verlauf  zutage  tritt.  Innerhalb  des  geschichtlichen  Erkennens 
werden  schliesslich  die  elementaren  Wirkungszusammenhänge  nach  sozialer  Organi- 
sation, politischer  und  nationaler  Begrenztheit,  Zeitaltern  und  Epochen  abgestuft. 
„Der  Sinn  der  Geschichte  kann  nur  in  dem  Bedeutungsverhältnis  aller  Kräfte 
gesucht  werden,  ^die  in  dem  Zusammenhang  der  Zeiten  verbunden  waren."  Dem 
Streben  nach  Voraussetzungslosigkeit  des  Erkennens  entspricht  die  sprachliche  Form 
dieses  Alterswerkes,  die  jeden  schulmässigen  Terminus  bewusst  vermeidet  und  dafür 
alle  Abstraktionen  umschreibend  in  weite  und  wallend  faltige  Gewänder  hüllt.  Un- 
ermüdlich ist  das  künstlerische  Denken  D.s  in  Wendungen,  die  das  Ausschöpfen 
des  Lebens  als  Wesen  der  Geisteswissenschaft  und  die  Wechselbeziehung  von  Er- 
leben  und  Verstehen   illustrieren.     Die  Forderung  für  den  Geschichtsschreiber,   den 

JakTMUriekt«  ftr  atuan  dMtMk«  LitorKtugMokiokt«.  XXI.  21 


318  W.  Böhm,  Literaturgeschichte. 

von  ihm  behandelten  Ausschnitt  des  Lebens  von  innen  heraus  zu  beurteilen,  wird 
unter  dem  Namen  einer  beding-ten  „Zentrierung-  der  Wirkungszusammenhänge"  zum 
notwendigen  Pfeiler  des  Systemes;  Gedanken  werden  in  logischer  Konsequenz  ent- 
wickelt, die  man  sonst  nur  aus  genialen  Momentserleuchtungen  herleiten  zu  dürfen 
glaubt,  so  die  Worte  (S.  30):  „Wir  können  nur  dann  wahre  Wirkung  auf  die  Gegen- 
wart ausüben,  wenn  wir  von  derselben  zunächst  absehen  und  uns  zu  freier  objektiver 
Wissenschaft  erheben",  oder  die  Erkenntnis,  dass  „die  produktive  Energie  eines 
Zeitalters  ihre  Kraft  aus  der  Tatsache  schöpft,  dass  die  Grossen  nicht  auf  geschicht- 
liche Fernen  wirken  wollen,  sondern  auf  ihren  Horizont  beschränkt  bleiben". 
Zwischen  einer  vorangestellten  Analyse  des  naturwissenschaftlichen  und  des  geistes- 
wissenschaftlichen Erkennens  und  dem  eigentlichen  systematischen  Teil  zeichnet  D. 
als  einen  gross  angelegten  Karton  eine  historische  Orientierung,  wie  im  18.  Jahr- 
hundert sich  das  natürliche  Begriffssystem  überlebt  und  sich  die  neuen  Wissen- 
schaften vom  Rationalismus  emanzipieren.  F.  A.  Wolf,  Niebuhr,  Savigny,  Schleier- 
macher, Hegel,  Ranke,  Carlyle  und  Tocqueville,  „der  grösste  Analytiker  der  politischen 
Welt  seit  Aristoteles  und  Macchiavelli",  erhalten  ihre  Stelle,  sofern  sie  in  ihren 
Leistungen  alle  Phänomene  der  geschichtlichea  Welt  begreifen  und  das  geschicht- 
liche Bewusstsein  erzeugen,  das  die  Wissenschaften  der  Gesellschaften  umgestaltet 
hat.  Der  aus  Hegels  Studium  erwachsene  Sinn  D.s,  mitten  im  Gegensatze  geschicht- 
licher Erscheinungen  das  Verbindende  zu  entdecken,  tritt  auch  in  gelegentlichen 
historischen  Skizzen  zutage.  Dass  in  der  Skizze  von  der  Überwindung  des  Rationalis- 
mus gerade  doch  in  dessen  „Richtung  auf  ein  Regelhaftes"  der  Keim  des  Zukünftigen 
gefunden  wird,  ist  ein  Muster  geschichtlichen  Verstehens.  So  schliesst  D.s  letztes 
Werk  für  den  Literarhistoriker  mit  denselben  Anregungen  darstellerischer  Art,  wie 
seine  Aufsätze  „Das  Erlebnis  und  die  Dichtung".  —  0.  F.  Walzel  (11)  unternimmt 
den  subtilen  Versuch,  die  Antinomie  zwischen  „analytischer  und  synthetischer 
Literaturgeschichte"  kritisch  aufzulösen.  Nach  einigen  Andeutungen  über  die 
schwankenden  Möglichkeiten  für  die  Auffassung  beider  Begriffe,  definiert  er  Analyse 
als  das  wissenschaftliche  Verfahren,  einzelne  Erscheinungen  von  anderen  isoliert  zu 
betrachten,  Synthese  als  das,  Einzelheiten  zu  verbinden.  Synthese  hat  jedoch  für 
ihn  nicht  nur  pragmatische  Bedeutung,  so  dass  eine  Biographie  noch  lange  nicht 
synthetischer  Art  zu  sein  braucht;  vielmehr  ist  seine  Auffassung  von  Synthese  ein 
Inbeziehungsetzen  von  Teilen  zu  einem  Ganzen,  wo  dann  auch,  ähnlich  wie  bei 
Dilthey,  die  Gesichtspunkte  für  beide  variabel  sein  können.  Mit  dieser  Voraussetzung 
sei  hier  zunächst  wiedergegeben,  mit  welchen  Resultaten  er  die  Vertreter  der 
synthetischen  Literaturgeschichte  und  der  Geschichte  überhaupt  prüft.  Lamprecht 
lehnt  er  ab  als  Vertreter  einer  Synthese,  die  das  Individuum  zwar  auf  totale  Gesichts- 
punkte zurückführt,  aber  in  die  Relationen  zwischen  dem  Individuum  und  dem 
Ganzen  eine  Systematik  hineinträgt,  eine  Rhythmik  des  Geschehens,  wo  in 
numerierbarer  Abfolge  sich  Typisches  wiederholt.  In  diesem  Dogmatismus,  wenn 
mir  dies  Wort  gestattet  ist,  ist  nun  auch  Scherer  überwindbar  gewesen,  der  in  seinem 
Versuch,  600  und  300jährige  Abschnitte  deutscher  Geistesgeschichte  zu  statuieren, 
völlig  scheiterte,  und  dem  auch  die  Generationshypothese  von  O.  Lorenz  nahe  ver- 
wandt ist.  Für  diesen  Versuch  Scherers  und.  für  seine  Poetik  deckt  W.  weiterhin 
die  theoretischen  Wurzeln  auf.  Scherer  kam  einmal  von  der  historischen  Schule 
her,  die  im  Gegensatz  zur  Aufklärung  des  18.  Jahrhunderts  und  den  philosophischen 
Konstruktionen  Schellings  und  Hegels  das  Individuelle  betonte  und  doch  dies  auf  ein 
Ganzes,  den  „Volksgeist"  im  romantischen  Sinne,  der  sich  späterhin  zum  Begriff  der 
Nationalität  auswuchs,  bezog.  Zweitens  stellt  W.  für  Scherer  einen  Einfluss  der 
Comteschen  Sozialpsychologie  fest,  die  das  Individuum  nicht  in  seinen  Relationen  zu 
einem  Volks-  oder  Zeitgeist,  sondern  zu  den  äusseren  sozialen  Lebensbedingungen, 
conditions  d'existence,  sinnlich  erfasst.  Einen  dritten  Einfluss  leitet  W.  aus  der  streng 
evolutionistischen  Naturwissenschaft  her,  die  Scherer  ebenso  wie  Heinzel  eifrig  aus- 
zumünzen bemüht  war.  Schliesslich  aber  konnte  der  sozial-  und  naturgeschichtliche 
Entwicklungsgedanke  durch  Goethes  und  Herders  Beg-riff  des  Organischen  nur  gesteigert 
werden,  so  dass  bei  aller  Abneigung  Scherers  gegen  Metaphysik  ihm  immer  noch 
genügend  anhaftete.  Dieser  zu  überwindenden  Begrenztheit  stellt  W.  nun  die 
Erkenntnistheorie  der  Geisteswissenschaften  überhaupt  entgegen,  die  Dilthey,  ähnlich 
wie  in  N.  1,  auch  in  der  „Kultur  der  Gegenwart"  entwickelt;  es  ist  die  Eigenheit 
geisteswissenschaftlicher  Methode,  Erlebnis  und  Begriff  in  steter  Wechselwirkung 
tätig  zu  erhalten,  wodurch  eine  Dauer  im  Wechsel  ohne  Relationssystematik  möglich 
wird.  Die  Bedeutung  des  Begriffes,  der  über  das  blosse  Nacherleben  hinausführt, 
ist  noch  grösser  für  die  Literaturgeschichte  als  für  die  Geschichte;  hier  handelt  es 
sich  wesentlich  um  ideelle  Begriffe,  z.  B.  die  Form,  wobei  W.  in  einer  Anmerkung  zu 
bedenken  gibt,  dass  nicht  indifferente  Grundbegriffe,  wie  der  Stoff,  in  diese  Relationen 
der  lebendigen  Entwicklung  hineingezogen  werden.    Als  den  Erkenntnistheoretiker 


W.  Böhm,  Literaturgeeohicbte.  319 

einer  solchen  auf  die  Geschichte  und  die  Literaturgeschichte  angewandten  Synthesis 
stellt  W.  nun  Rickert  vor.  Bei  aller  Forderung  nach  bildhafter  Ausgestaltung  der 
Geschichte,  deren  Gefahr,,  in  Phantasie  sich  zu  verlieren,  VV.  wohl  erkennt  und  mit 
einem  Spitzerschen  Zitat  bekämpft,  ist  sich  Rickert,  nach  W.,  doch  unzweideutig  der 
Notwendigkeit  der  kausalen  Betrachtung  bewusst.  Nur  scheidet  sich  Rickert  von 
der  historischen  Schule  und  I^amprecht.  Lehnt  letzterer  entschieden  ab,  dass  Ge- 
dankenschöpfungen aus  individualpsychischer  Anregung  erwachsen,  so  muss  sich 
nach  Rickert  das  überpersönliche  in  der  Geschichte  doch  immer  als  ein  Konkretes 
in  individuelle  Bestandteile  auflösen  lassen;  so  wollte  auch  Treitschke,  wenn  er  sagt: 
„Die  Stimmung  der  Zeit  vor  1848  war  für  die  Revolution  reif',  gern  diese  Stimmung 
konkret  analysiert  haben.  Wenn  gar  die  Frage,  ob  ein  Dichter  von  indi- 
vidueller Anregung  lernt,  schon  von  Goethe  gelöst  war,  so  ist  einem  Ineinander- 
übergehen  von  Analyse  und  Synthese  der  Weg  frei.  Für  die  Analyse  des  Überpersön- 
lichen gibt  W.  noch  einige  Betrachtungen.  Er  erörtert  den  Begriff  der  Einflüsse,  er 
warnt,  Parallelen  mit  Einflüssen  zu  verwechseln,  und  fordert  da,  wo 'eine  Beeinflussung 
zutage  liegt,  die  CJmmodelung,  die  das  Individuum  mit  ihm  vornimmt,  heraus- 
zuheben. Er  nennt  diese  Einflüsse  Wegweiser,  deren  Richtigkeit  nur  an  der  Be- 
trachtung individueller  Eigenheiten  erweislich  sind.  So  muss  für  den  Literarhistoriker 
das  Grundbewusstsein  entstehen,  dass  Individuen  allein  die  ganze  Entwicklung  durch- 
geführt haben,  wennschon  oft  Unbekanntermassen;  der  Geist  der  Zeit  ist  analysier- 
bar. Neben  der  Wirksamkeit  der  Individuen  aufeinander  erörtert  W.  schliesslich 
ihr  Nebeneinander:  er  betont  die  Notwendigkeit  der  Gruppenbildung,  wo  auch  eine 
Synthese  in  bezug  auf  gemeinsame  Ideen,  Lebensfragen  und  Formgedanken  unum- 
gänglich ist.  In  diesem  grossen  Gedankenbau  bringt  W.  nun  gelegentlich  die  Äusse- 
rungen der  gegenwärtigen  Vertreter  unserer  Wissenschaft  unter,  die  auf  gleicher 
Grundlage  arbeiten,  wo  dann  die  Rickertsche  Geschichtsauffassung  sich  als  ein 
Pantheon  bewährt.  Ohne  auf  Elster  einzugehen,  dessen  Methodenlehre  unvollständig 
ist,  wird  Minors  Warnung  vor  Spezialistentum  zitiert,  und  R.  M.  Meyers  Bekenntnis  in 
den  „Prinzipien  der  wissenschaftlichen  Periodenbildung",  der  die  Notwendigkeit  betont, 
das  Individuum  auf  eine  höhere  Einheit  zu  beziehen,  und  die  Einheit  als  Konkretum 
im  Nationalen  findet.  Ferner  A.  E.  Schönbach,  der  unter  Protest  gegen  Scherers 
Dogmatismus  doch  der  Vergleichung  der  Zeitalter  nicht  entraten  mag.  Dann  wird 
an  Scherer  selbst  gezeigt,  wie  er  von  einem  allzu  synthetischen  Standpunkt  immer 
mehr  ins  Individualisieren  kam.  Auf  Roethes  Bekenntnis,  dass  unser  Nichtwissen 
zumeist  nur  die  Möglichkeit,  zu  individualisieren,  beschränkt,  folgt  Erich  Schmidts 
abschliessende  Formel,  Literaturgeschichte  heisse,  das  Sein  aus  dem  Werden  zu 
begreifen.  Diese  wuchtige  Streitmacht  führt  W.  gegen  eine  Art  analytischer 
Literaturbetrachtung,  die  sich  gern  auf  Rickert  beruft,  jedoch,  wie  W.  zeigt,  zu 
Unrecht;  und  ebenso  zu  Unrecht  auf  Mach,  wie  der  Verfasser  in  einem  längeren 
Exkurse  dartut.  Die  isolierende  Betrachtung  von  Einzelheiten,  die  zu  schranken- 
losem Subjektivismus  führt,  bezeichnet  W.  als  eine  Modetorheit,  infolge  des  in 
Kunst  und  Leben  herrschenden  Impressionismus.  Mit  R.  Hamann  findet  er  als  dessen 
Kennzeichen  die  mangelhafte  Verarbeitung  der  Eindrücke  und  die  Abneigung, 
frühere  Erfahrungen  mit  der  gegenwärtigen  Wahrnehmung  zu  verbinden;  dem  steht 
die  Anschaulichkeit  und  die  Unmittelbarkeit  des  Kolorits  gegenüber,  neben  der  die 
begriffliche  Interpretation  nicht  das  tiefste  Geheimnis  des  Kunstwerks  ergründen  zu 
können  scheint.  W.  selbst  macht  sich  zum  Interpreten  Rickerts  nur  unter  der 
Voraussetzung,  dass  er  ihn  richtig  versteht.  Den  Anlass  zu  diesen  weittragenden 
Erörterungen  gibt  dem  Verfasser  die  Polemik  von  R.  Benz,  E.  Kayka,  M.  Havenstein, 
und  H.  Röhl  in  ihren  jüngsten  Forschungen  zur  Romantik,  zu  der  einige  outrierte 
Äusserungen  von  Franz  Schultz  treten,  die  denn  doch  mehr  aus  der  isolierenden 
Eigenart  seiner  letzten  Arbeiten  heraus  zu  verstehen  sind,  als  dass  sie  ein  dauerndes 
Bekenntnis  darstellen.  Wenn  W.  diese  persönliche  Abrechnung  in  einen  Exkurs 
verweist,  so  möchte  er  ihr  wohl  selbst  minder  Ewigkeitswerte  beimessen,  gegenüber 
dem  Gehalt  des  Ganzen.  Als  Vortrag  gedacht,  doch  von  fliessender  Disposition, 
deren  Absetzungen  durch  überbrückende  Zitate  verwischt  sind,  ist  der  Aufsatz 
keine  leichte  Lektüre.  —  J.  Cohn  (8)  erörtert  das  „Problem  der  Kunst- 
geschichte", sofern  dieses  W'ort  auch  die  Geschichte  der  Poesie  und  Musik  umfasst. 
Er  schliesst  sich  an  Rickerts  Ausführungen  an  und  betont  gegenüber  den  Kunst- 
werken den  Wertgesichtspunkt,  der  in  Walzels  Ausführungen  fehlt.  Wie  auch  er 
durchaus  der  wissenschaftlichen  Synthese  das  Wort  redet,  kommt  er  doch  von  dem 
Begriff  des  durch  den  leitenden  Wert  isolierten  Werkes  nicht  los;  so  weist  er  auf 
den  Gegensatz  hin,  der  zwischen  künstlerischem  und  historischem  Wert  entstehen 
kann,  wie  bei  Günthers  Gedichten  oder  Gutzkows  „Rittern  von  Geist",  und  stabiliert 
somit  eine  „Paradoxie",  die  der  Begriff  der  Kunstgeschichte  umschliesst.  —  Zu  diesen 
methodologischen  Erörterungen  tritt  ein  wertvoller  Aufsatz  von  W.  Goetz  (48)  über 

21* 


320  W.  Böhm,  Literaturgeschichte. 

„Geschichte  und  Kulturgeschichte"  mit  praktischen  P"'olgerung'en  für  den  Universitäts- 
betrieb. —  F.  Jakob  Schmidt  (3)  rollt  als  Prophet  des  im  germanischen  Geiste 
sich  offenbarenden  Freiheilsevangeliums  dem  gebildeten  Laien  weltgeschichtliche  Per- 
spektiven auf,  ohne  dass  er  uns  überzeugt,  dass  der  teleologische  Einschlag  seiner 
geschichtlichen  Konstruktion  unser  historisches  Erkennen  fördern  könne.  — 
M.  Lenz  (6)  bietet  eine  schwungvolle  Apologie  der  nüchternen  Tendenzlosigkeit 
in  den  modernen  Wissenschaften.  —  R,  M.  Meyer  (10a),  als  Bundesgenosse  für 
Walzels  synthetisches  Programm,  sieht  in  der  Scheidung  unseres  Gebietes  in  ältere 
und  neuere  Literatur  auf  den  Universitäten  ein  weiteres  Motiv  zu  der  analysierenden 
Zersplitterung,  die  uns  methodologisch  schädigt,  zu  „innerem  Feuilletonismus"  führt, 
und  uns  vor  klassischen  Philologen  oder  strengen  Naturwissenschaftlern  kom- 
promittiert. —  Ausserdem  plaudert  R.  M.  Meyer  (10),  mit  schliesslichem  Bezug 
auf  das  Berliner  Universitätsjubiläum,  von  der  Spaltung  zwischen  der  sozialen 
Organisation  des  Poetischen  in  der  Literatur  und  der  Universität  als  der  staatlichen 
Organisation  des  Wissenschaftlichen  Betriebes;  er  zeigt  die  trotzdem  vorhandenen 
wichtigen  Wechselwirkungen  auf  persönlichem  Gebiet,  vor  allem  aber  auf  dem 
Gebiet  der  akademischen  Beredsamkeit  und  Stilistik.  —  Methodologischer  Art  ist  auch 
R.  M.  Meyers  (188)  Aufsatz:  „Wissenschaftliche  Moden";  er  ist  seinem  Inhalt 
nach  in  der  Bibliographie  bereits  angedeutet  und  ergötzt  durch  die  witzige  Form, 
in  der  diesmal  der  problemreiche  Verfasser  am  moralischen  Werturteil  und  an  ein- 
facher Psychologie  festzuhalten  mahnt.  — 

Gesamtdarstellungen:  Weltliteratur.  K.  Storck  (13)  re- 
flektiert weitblickend  über  Möglichkeiten,  eine  Geschichte  der  Weltliteratur  zu 
schreiben,  die  mehr  ist  als  eine  äusserliche  Sammlung  von  nationalen  Literatur- 
geschichten. —  Von  C.  Busses  (14)  freundlich  begrüsster  Geschichte  der  Welt- 
literatur wird  die  3.  Abteilung  in  III,  1  besprochen.  —  Die  grosse  Aufmachung  des 
Bibliographischen  Instituts  nimmt  0,  Hauser  (15)  in  Anspruch  mit  seinen  zwei 
Bänden  „Weltgeschichte  der  Literatur".  Es  handelt  sich  im  Grunde  auch  hier  um 
eine  grosse  Sammlung  von  Nationalliteraturen,  in  der  eine  Vollständigkeit  angestrebt 
ist,  wie  sie  über  die  Kraft  eines  einzelnen  geht,  wenn  sie  nicht  nur  das  Konver- 
sationslexikon ersparen  will.  Bei  allem  Bestreben  H.s,  in  der  Darstellung  eine  ge- 
wisse stilistische  Höhe  innezuhalten,  und  einer  sicher  grossen  Versiertheit  in  mancherlei 
Quellen,  die  er  auch  reichlich  durch  Textproben  in  eigenen  Übersetzungen  bezeugt, 
ist  jedenfalls  die  Geschichte  der  deutschen  Literatur  übers  Knie  gebrochen;  auch  der 
orientalistische  Gewährsmann  von  ExpeditusSchmidt  anathematisiert  den  ersten 
Band.  Nun  aber  findet  H.  für  die  mannigfaltigen  Teile  des  Werkes  das  geistige 
Band  in  einer  Leitidee  aus  dem  Gebiete  der  Anthropologie.  Es  handelt  sich  um  die 
Theorie,  die  Klemm,  Gobineau,  spezieller  L.  Woltmann  in  seinen  Werken  „Die 
Germanen  in  Frankreich",  „Die  Germanen  und  die  Renaissance  in  Italien" 
ausgebildet  haben,  nämlich  von  der  aktiven  lichten  Rasse,  der  Rasse  der  Genies, 
deren  Vermischung  mit  den  dunklen  passiven  Rassen  den  Kulturstand  der  letzteren 
bestimmt  haben.  So  fruchtbringend  anthropologische  und  völkerpsychologische 
Probleme  auch  für  die  Literaturgeschichte  sein  dürften,  so  hat  hier  die  „germano- 
manische"  Hypothese  geradezu  verheerend  gewirkt.  Wenn,  ohne  Beweis,  Lopes 
dichterische  Kraft  in  einem  Germanentum  gefunden  wird,  das  sich  aus  der  Identität 
seines  Namens  mit  dem  niederdeutschen  Loofs  erklärt,  wenn  die  Zischlaute  im 
Portugiesischen  auf  schwäbischen  Ursprung  hinweisen  sollen,  wenn  Flauberts 
stilistische  Geschlossenheit  daraus  folgt,  dass  er  „von  Geburt  ein  Wikinger"  war, 
so  dürfen  wir  getrost  die  Akten  über  H.s  1000  Seiten  schliessen.  — 

Deutsche  Literaturgeschichte.  Für  den  dritten  Band  von 
A.  Bieses  (20)  Literaturgeschichte  begrüsse  ich  die  Einteilung,  die  den  grossen 
Prosaikern  um  die  Mitte  des  Jahrhunderts  besondere  Kapitel  widmet,  während  die 
Menge  unter  übersichtlichen  Zusammenfassungen  eingeheimst  wird.  Gewiss  wäre 
jedoch  Hebbel,  Wagner,  Hauptmann  entsprechender  Raum  wie  den  Novellisten  zu 
widmen  gewesen.  Kein  Zweifel,  dass  B.s  Darstellung  den  Problemen  des  dramatischen 
Aufbaues  gegenüber  versagt;  auch  wäre  für  den  Gleichtakt  in  den  Inhalts- 
angaben der  Prosawerke  mehr  Modulationsmöglichkeit  gewesen,  und  eine  Stellung- 
nahme zu  Raabes  Erzählertechnik  ebenso  wünschenswert  wie  eine  Charakteristik 
des  Fontaneschen  Sprechstiles.  Was  aber  indirekt  wieder  an  Wärme,  Lauterkeit  und 
Feinheit  auf  den  Leser  übergeht,  bestätigt  die  günstige  Aufnahme  der  ersten  Bände 
nun  auch  für  das  ganze  Werk.  —  Den  Zweck,  eine  kurze  populäre  Literatur- 
geschichte zu  verfassen,  die  zugleich  lesbar  ist,  scheint  mir  K.  Heinemann  (24) 
erreicht  zu  haben.  Seine  Darstellung  ist  gedrängt  und  geht  doch  auf  vielerlei 
Einzelheiten  ein,  vor  allem  versucht  er  in  Kürze  die  Werke  aus  dem  Biographischen 
zu  deuten  und  die  philosophischen  Probleme,  mit  denen  sich  die  Dichtungen  be- 
rühren,  inhaltlich   zu   entwickeln.    Seinem  Zwecke  kommt  eine  persönliche  Wärme 


W.  Böhm,  Literaturgeschichte.  821 

entgegen,  mit  der  er  das  Ethos  der  grossen  Dichter  betont,  wo  denn  nicht  zu  rechten 
ist,  dass  er  schon  das  Mittelalter  trar  zu  gern  an  Goethischer  Weltanschauung  misst 
und  sonst  mit  freimaurerischer  Freigebigkeit  von  der  „echten"  Humanität  redet. 
Einige  wertvolle  faktische  Ausstellungen  geben  E.  Sulger- 0  e  hing  und  M.Koch 
ihren  anerkennenden  Anzeigen  bei.  —  Zu  dem  bedeutsamen  Ereignisse,  dan» 
das  Jahr  zwei  neue  Abschnitte  des  Goedeke  (23)  gezeitigt  hat,  wird  hier  wohl 
kein  eingehendes  Hrteil  erwartet  werden.  —  Unter  den  Sammelbesprechungen  verhält 
sich  A.  Öauers  (17)  für  unser  Gebiet  rein  referierend.  —  Zu  den  literarhistorischen 
Produkten  E.  Engels  (21),  dem  der  Wissende  immer  einige  Anregung  abgewinnt, 
so  perniziös  diese  Schriften  doch  für  das  Publikum  sein  müssen,  für  das  sie  g^e- 
schrieben  sind,  liegen  eine  Reihe  von  Rezensionen  vor,  die  in  endlosen  Berichtigungen 
auslaufen.  Vor  allem  zeigt  E.  Schröder,  dass  E  den  Anspruch,  als  (jeschicht- 
schreiber  ernst  genommen  zu  werden,  völlig  verwirkt  hat  durch  die  Art,  wie  er  auch 
über  die  altdeutsche  Literatur  mit  Kennermiene  redet,  ohne  die  Elemente  zu 
beherrschen.  —  A.  Salzers  (26)  hier  bereits  früher  (JBL.  i9U6y7,  S.  4H7)  ge- 
rühmte Literaturgeschichte  ist  mit  drei  weiteren  Lieferungen  bis  Arnim  vor- 
geschritten. —  In  neuer  Auflage  tritt  das  Buch  von  F.  Vogt  und  M.  Koch  (27) 
auf  den  Plan,  prinzipiell  unverändert,  doch  dem  F'ortschritt  der  Forschung  ent- 
sprechend revidiert.  —  Zu  A.  F.  C.  Vjlmars  (28)  W^erk  ist  Ad.  Sterns  Fortsetzung 
von  H.  Löbner  erweitert,  nachdem  diese  Erweiterung  schon  1908  gesondert  heraus- 
gegeben war;  die  Anmerkungen  sind  von  K.  Reuschel  revidiert.  —  An  eine  Be- 
arbeitung der  Literaturgeschichte  0.  von  Leixners  (25)  machte  sich  E.  Friedländer, 
wie  mir  scheint,  mit  geringem  Glück.  Er  wollte  durch  Streichung  von  Breiten  in  der 
älteren  Zeit  für  die  neuere  Platz  gewinnen,  aber  seine  Gesinnungstüchtigkeit 
lässt  ihn  noch  unplastischer  sich  äussern  als  seinen  Vorgänger,  und  der  kurze 
bibliographische  Anhang  ist  bedenklich  ,, willkürlich".  —  Unter  dem  (iesamttitel  „Die 
deutsche  Literatur  und  die  -Juden"  sammelt  L.  Geiger  (29)  eine  Reihe  von  Auf- 
sätzen, die  zum  Teil  ans  Vorträgen  für  jüdisches  Laienpubliknm  entstanden  sind.  Der 
stoffgeschichtliche  Aufsatz  über  Esther  ermangelt  des  inneren  Bandes;  sodann  sind 
Belege  zusammengetragen,  die  zeigen  sollen,  wie  sehr  sich  Reuchlin,  Herder,  Goethe 
und  Schiller  für  das  Judentum  interessierten;  schliesslich  zeigt  eine  Reihe  von 
Lebensbildern  führende  Juden  bald  als  Befreier  ihres  Volkes  von  talmudischer  Rück- 
ständigkeit, bald  als  Verfechter  der  bürgerlichen  Gleichstellung,  bald  als  Geister,  die, 
über  den  Parteien  stehend,  zu  Inkarnationen  des  Wahren,  Guten  und  Schönen  ge- 
worden sind.  Indem  G.  hier  den  zeitgeschichtlichen  Hintergrund  ganz  über  der 
Herausarbeitung  des  ethischen  Momentes  vernachlässigt,  enttäuscht  er  über  die  Ver- 
sprechungen des  Programmkapitels,  wo  er  sein  Gesamttheraa  als  ein  völker- 
psychologisches Problem  formuliert.  Dieses  Kapitel,  eigentlich  eine  Einleitung  zu 
einer  Universitätsvorlesung  gleichen  Titels,  versagt  ebenfalls;  denn  anstatt  den  völker- 
psychologischen Gesichtspunkt  zu  erörtern,  definiert  G.  die  jüdische  Gemeinschaft 
lediglich  als  Glaubensgemeinschaft  Daher  widerspricht  er  sich  selbst,  wenn  er 
pathetisch  ausführt,  dass  er  als  Jude  seinem  Thema  völlig  objektiv  gegenüber- 
trete, trotz  mancher  herben  Wahrheiten,  die  er  gegen  Antisemitismus  und  Zionis- 
mus richtet.  Die  kleinen  Namen,  die  G.  in  dem  Austausch  der  Literaturen 
als  Wendepunkte  bezeichnet,  erscheinen  ebenso  wenig  beweiskräftig.  Völlig  be- 
denklich dünkt  mir,  dass  der  Einfluss  der  Bibel  mit  dem  Einfluss  der 
deutschen  Juden  auf  die  deutsche  Literatur  in  einer  Linie  genannt  wird.  In  dem 
am  Schlüsse  des  Kapitels  gegebenen  Jndex  der  jüdisch-deutschen  Literaten  -von 
Süsskind  von  Trimberg  bis  zum  Verfasser  von  „Jettchen  Gebert"  weiss 
spezialistische  Gelehrsamkeit  manchen  Namen  zu  nennen,  an  dem  die  allgemeine 
Literaturgeschichte  bislang  zu  achtlos  vorbeigegangen  ist.  —  S.  Simchowitz 
(30)  mahnt,  die  Eigenart  des  Jüdisch-Deutschen,  das  besonders  in  Russland,  auf  der 
ganzen  Erde  von  acht  Millionen  Menschen  gesprochen  wird,  sprachwissen- 
schaftlich zu  untersuchen,  da  es  eine  Mischung  verschiedener  deutscher  Mund- 
arten darstellt  und  Wörter  und  Formen  aufweist,  die  noch  den  früheren  Ent- 
wicklungsstadien des  Deutschen  entstammen.  Er  unterscheidet  eine  Literatur  über 
das  Ghetto,  wie  bei  Kompert  und  K.  E.  Franzos,  von  der  aus  dem  Ghetto,  deren 
gegenwärtige  Vertreter  Schalom  Asch,  Perez,  Pinski,  Rosenfeld  sind.  Eine  kleine 
BibKographie  ist  beigegeben.  — 

Deutsche  Literaturgeschichte  und  das  Ausland.  A.  Chuquet 
(31a)  fasst  seine  Kennerschaft  zu  einem  Gesamtabriss  der  deutschen  Literatur  zu- 
sammen, der  in  Colins  Sammlung  „Histoires  des  Littöratures"  erschienen  ist.  Nicht 
jedoch  bedingt  alle  vom  Verlag  vorgeschriebene  Begrenztheit  Ch.s  Methode,  Literatur- 
geschichte zu  schreiben.  Er  verzichtet  auf  eine  Ableitung  der  Erscheinungen  aus 
spekulativen  Zusammenhängen;  weder  finden  wir  biographische  Grundlagen  der  Werke 
näher  gezeigt,  als  dies  zum  Beispiel  die  Chronik  des  Goetheschen  Lebens  erheischt, 


322  W.  Böhm,  Literaturg-esohichte. 

noch  die  Persönlichkeiten  als  Produkte  der  Zeit  eng-er  umschrieben,  wenn  sie  nicht 
wie  die  Dichter  der  Befreiung-skrieg-e  besondere  Zeiterscheinungen  sind,  —  keine 
Abrisse  von  Weltanschauungen,  geschweige  eine  innere  Beziehung  zwischen  den 
Kunstformen  und  diesen.  Ch.  gruppiert  nicht  sonderlich  neu  und  urteilt  kaum  in 
einer  der  deutschen  Tradition  entgegengesetzten  Weise,  höchstens  wenn  er  für  die 
Dichtung  bis  1885  gegen  die  Modernen  eine  Lanze  bricht.  Aber  er  zeigt  sich  hier 
als  einen  Analytiker  grossen  Stiles,  der  die  Fülle  des  Materials  in  meisterhafter 
Kondensation  vor  uns  ausbreitet.  Er  analysiert  die  Stilkunst  eines  jeden  einzelnen 
„Oeuvre"  und  bewertet  sie.  Der  hier  urteilt,  ist  ein  Mann  von  Geschmack,  und  zwar 
ein  Mann  von  so  klassisch  -  herber  Gehaltenheit,  dass  wir  oft  verleg-en  sind,  ob  er 
sich  seine  Objektivität  gestattet,  weil  er  in  der  Literatur  seines  Landes  das  bessere 
Teil  zu  besitzen  glaubt,  oder  ob  er  sich  zu  dieser  Objektivität  zwing-t,  weil  er  sich 
an  uns  zu  verlieren  fürchtet.  Mit  gleicher  Reserve  behandelt  er  die  Niederungen 
unserer  Kunst  wie  die  Blütezeiten,  und  unerbittlich  kehrt  bei  jedem  einzelnen  das 
Abwägen  von  Licht  und  Schatten  wieder,  wo  dann  das  Ergebnis  nur  mit  geringem 
Akzent  der  einen  oder  anderen  Richtung  zugewiesen  wird.  Aber  Ch.s  empfindsame 
Fähigkeit,  den  lyrischen  Gehalt  aus  den  Situationen  der  Gedichte  hervorleuchten  zu 
lassen  und  die  Wirksamkeit  der  Dramen  aus  geringen  Pointen  der  Handlung  zu 
verraten,  der  Reichtum  direkter  Charakteristik,  und  die  romanische  Eleganz,  weite 
Perspektiven  oder  der  Debatte  Unterworfenes  durch  die  rhetorische  Frage  abzutun, 
fesseln  den  Leser,  und  der  ästhetische  Gewinn  des  Deutschen,  seine  Literatur  im 
Spiegel  der  fremden  Sprache  wiederzuerkennen,  ist  vielleicht  grösser  als  der 
literarische  der  französischen  Landsleute,  denen  Ch.  in  einem  mir  matt  dünkenden 
Schlusssatz  versichert:  „La  Litterature  allemande  n'est  donc  pas  sur  son  declin."  — 
Gewiss  sollte  Chuquets  Tat  nicht  in  einem  Atem  genannt  werden  mit  Lya  Berg-ers 
(31b)  „Femmes  poetes  de  l'Allemagne",  einer  kritiklosen  Auswahl  deutscher  Frauen- 
lyrik in  ungeschickter  Übersetzung,  mit  einem  chauvinismenreichen  Text  von 
bodenloser  Liederlichkeit.  Merkwürdig",  dass  A.  Bessert  hier  die  Feder  zu  einer 
Vorrede  geliehen  hat,  dessen  doch  sachliches  Interesse  für  die  deutsche  Literatur  (31) 
an  anderer  Stelle  zu  besprechen  ist.  —  Zu  dem  Buche  von  Calvin  Thomas  (32  a) 
„A  History  of  German  literature"  g-ibt  G.  Baesecke  eine  anerkennende,  die  Kühle 
der  Darstellung  ebenso  ungemütlich  wie  wertvoll  empfindende  Rezension  mit  reich- 
lichen Berichtigungen.   — 

Fremde  Literaturen.  Zu  diesem  Kapitel  trage  ich  nach  eine  kurz- 
g"efasste  „Geschichte  der  französischen  Literatur"  von  A.  Horbach  (Esslingen,  Gutz- 
mann.  266  S.)  und  0.  Tappolets  Besprechung  von  „Kultur  der  Gegenwart",  I,  Abt.  XI,  I: 
„Die  romanischen  Literaturen",  die  Heinrich  Morfs  (JBL.  19U8/9,  N.  47)  Versuch, 
Literaturgeschichte  nicht  nach  Ländern,  sondern  Zeitströmungen  zu  schreiben,  rühmt 
(DRs.  144,  S.  215 — 22).  —  F.  Spina  (35)  weist  in  der  Rezension  einer  von 
Tschechen  deutsch  verfassten  Geschichte  der  tschechischen  Literatur  auf  die  Not- 
wendigkeit hin,  dass  man  sich  gewöhnen  müsse,  das  tschechische  Streben  nach 
Selbständigkeit  ernst  zu  nehmen.  —  Friedrich  Stein  (36)  wünscht  eine  g-rössere 
Verbreitung  der  indischen  Literatur  bei  uns.  — 

Literaturgeschichte  in  Werken  verwandter  Wissen- 
schaften. Naturgemäss  können  auch  die  neuen  Bearbeitungen  und  Fortsetzungen 
von  Weltgeschichten  unserem  Gebiete  wenig  neue  Erkenntnisse  bringen  (38,  39).  — 
Dagegen  wird  auch  dem  Literarhistoriker  G.  Wolfs  (40),  von  F.  Friedrich 
(LCBl.  63,  S.  616/7)  warm  begrüsste  Einführung  in  das  Studium  der  neueren  Ge- 
schichte zu  umfassender  und  zuverlässiger  Orientierung  unentbehrlich  werden,  wenn- 
schon ich  hier  nur  als  Laie  von  dem  imponierenden  Eindruck  der  Arbeit  reden  kann. 
Übrigens  gibt  sie  wesentliche  Abrisse  zu  den  hier  einschlägigen  Kapiteln:  Buch- 
handel (180)  und  Bibliothekswesen  (186).  —  Nur  auch  als  Laie  kann  ich,  auf  dem 
Gebiete  der  deutschen  Geschichte,  D.  Schäfers  (47)  grosse  Darstellung  in  den 
Vordergrund  rücken.  Die  ausgesprochene  Beschränkung  des  Verfassers  auf  die 
politische  Geschichte  bedingt,  dass  wir  das  Werk  in  erster  Linie  auf  seine  Würdig- 
keit hin  prüfen,  ob  es  den  grossen  Meisterwerken  deutscher  Geschichtschreibung 
zugerechnet  werden  darf.  Kein  Zweifel,  dass  die  nüchterne  Energie,  mit  der  Seh. 
den  Problemen  zu  Leibe  geht,  zu  einer  entschiedenen  Auseinandersetzung  mit  der 
Person  des  Verfassers  nötigt.  F.  Friedrich  rühmt  in  einer  nicht  rein  anerkennen- 
den Rezension  besonders  die  letzten  Kapitel  über  die  Aufrichtung  des  neuen  Reiches 
und  die  Erörterung  des  Sozialen.  —  Neben  dieses  Opus  magnum  treten  Neuauflagen 
von  E  i  n  h  a  r  t  s  (41),  0.  Kämmeis  (43)  Deutscher  und  W.  Piersons  (46) 
Preussischer  Geschichte.  —  Zur  Neuauflage  des  Handbuches  von  B.  Gebhardt(42) 
betont  K.  Jacob,  dass  nicht  überall  die  Höhe  der  Forschung  eingehalten  worden 
sei.  —  0.  Jägers  Persönlichkeit  wird  von  W.  Meiners  und  A.  Matthias  (42a) 
ein   Ehrenmal    errichtet,    und    H.   Kretschmayr    (44)    streicht    vor    Lamprechts 


W.  Böhm,  Literaturgeschichte,  323 

persönlicher  Arbeitsleistung"  die  Flagg-e  theoretischer  Kritik.  —  In  F.  Mehrings 
„Deutscher  Geschichte"  (45)  heisst  ein  Abschnitt  „Der  Freussische  Staat  und  die 
klassische  Literatur",  worin  mit  rabiatem  Schwung  gezeigt  wird,  wie  unsere  Klussiker 
sich  im  Kampf  gegen  ruchlose  Zwergdespoten  und  Winkelt.vninnen  seihst  finden 
lernten.  —  Mit  P.  R  a  m  p  ff  m  ey  e  r  s  (53)  „Geschichte  der  Gesellschaftskiassen  in 
Deutschland"  greift  der  „Vorwärts- Verlag"  auf  das  folgende  Gebiet  über.  — 

Kulturgeschichte.  G.  Steinhausens  (50)  Aufsatz  liegt  vollendet 
vor  (vgl.  JBL.  1908/9,  S.536).  —  A.  Möller  van  den  Brucks  (51)  kulturphilosopliische 
Rhapsodien  Hessen  mich  nach  wenigen  Seiten  erlahmen,  während  A,  i'Houet  (49) 
als  ein  moderner  Rousseau  mehr  moralisch  als  wissenschaftlich  ernst  zu  nehmen  ist. 

—  K.  Francke  (52)  führt  mit  dem  ersten  Band  seiner  „Kulturwerte  der  deutschen 
Literatur  in  ihrer  geschichtlichen  Entwicklung"  in  meine  methodologischen  Betrach- 
tungen des  Anfangs  zurück.  F.,  der  sich  in  erster  Linie  Paulsens  und  H.  Grimms 
Schüler  nennt,  unternimmt,  ausgesprochen  im  Lamprechtschen  Sinn,  „die  Entwicklung 
der  deutschen  Literatur  als  einen  Teil  der  deutschen  Kulturgeschichte,  im  Zusammen- 
hang mit  den  herrschenden  Strömungen  im  politischen,  religiösen,  geistigen  und 
künstlerischen  Leben  des  deutschen  Volkes  darzustellen".  Das  erste  Kapitel  ist  eine 
Skizze  der  Lamprechtschen  Relationsrhythmik,  die  zunächst  debattelos  angenommen 
werden  muss,  um  das  Buch  selbst  zu  würdigen.  Hier  erlebt  man  dann  dasselbe,  wie 
bei  Lamprechts  „Deutscher  Geschichte",  dass  die  Einzelheiten,  auf  die  sich  das 
programmatische  Bewusstsein  des  Schreibers  konzentriert,  vorangestellt  werden,  so 
dass  die  Charakteristik  des  Individuellen  selbst  schon  vorweggenommen  und  nur 
noch  das  Faktum  zu  buchen  ist,  das  hier  zumeist  in  der  Inhaltsangabe  besteht. 
Natürlich  kommt  hier  die  Betrachtung  der  künstlerischen  Form  zu  kurz;  Walters 
Liebeslyrik  muss  gegen  seine  Spruchdichtung  zurücktreten.  Welche  Verschiebung, 
wenn  es  heisst,  dass  in  „Nemt  frouwe  disen  kränz"  seine  eigene  Persönlichkeit 
in  das  Gewebe  höfischer  Tradition  verflochten  ist,  während  die  oppositionellen  Sprüche 
Gedichte  heissen,  in  denen  das  persönliche  Element  vorwiegt.  Das  Werk  ist  auf 
vier  Bände  angelegt;  der  erste  Band  führt  bis  zu  A.  Dürer,  und  davon  ist  fast  die 
Hälfte  der  Kultur  des  Bürgertums  von  der  Mitte  des  13.  bis  zum  Anfang  des  16.  Jahr- 
hunderts gewidmet.  — 

Literatur-  und  Kulturgeschichte  einzelner  Länder  und 
Städte.  Indem  ich  mir  die  Einzelmusterung  dieses  Kapitels  für  ein  nächstes  Mal 
vorbehalte,  registriere  ich  E.  J  e  n  n  y  s  und  V.  Rosseis  (78)  misslungenen  Ver- 
such, deutsche  und  welsche  Literaturgeschichte  in  der  Schweiz  unter  die  Idee  der 
politischen  Einheit  zu  bringen.  Tatsächlich  fallen  in  der  Darstellung  beide  Richtungen 
durchweg  auseinander,  und  der  Versuch,  die  deutschschweizerische  Eigenart  mit  der 
epischen  Dichtform  in  Beziehung  zu  setzen,  bleibt  verschwommen.  Auch  die  Freude, 
in  Einzelheiten  lokaler  Literaturgeschichte  einzudringen,  wird  getrübt,  da  keine 
Distanz  zu  den  Haupterscheinungen  der  grossen  Literaturen  genommen  wird.  Die 
psychologischen  Analysen  erscheinen  mir  unbeholfen,    der  Stil  unlesbar   und  salopp. 

—  Gegen  die  ,, Geschichtsklitterung"  Jennys  und  Rosseis  polemisiert  unter  anderen 
E.  K  0  r  r  0  d  i  (79),  indem  er  mit  einer  Fülle  von  Beispielen  den  unzertrennlichen 
Austausch  zwischen  der  schweizerischen  und  der  deutschen  Literatur  belegt.  — 

Hilfsmittel  der  Literaturwissenschaft:  Biographisches. 
Als  Neuerscheinungen  interessiert  uns  der  55.  Band  der  „Allgemeinen  deutschen 
Biographie"  (87)  und  der  13.  Band  von  A.  Bettelheims  „Biographischem  Jahr- 
buch" und  „Deutschem  Nekrolog"  (88).  —  R.  Jaffe  (85)  zeigt  an  einer  Fülle  von 
Beispielen,  dass  es  unmöglich  sei,  aus  der  finanziellen  und  sozialen  Lage  der  Eltern 
Schlüsse  auf  das  Talent  der  Dichter  zu  ziehen;  ebensowenig  hält  er  Gesetze  über 
die  Vererbung  der  Anlagen  für  möglich,  wenn  schon  mit  Recht  man  bei  Goethe  das 
dichterische  Talent  von  der  Mutter,  bei  Anzengruber  das  unlyrische  vom  Vater  her- 
leitet; dagegen  scheinen  Dissonanzen  der  elterlichen  Ehe  den  künstlerischen  Trieb 
zu  begünstigen.  —  Über  die  ünzuverlässigkeit  der  „Elsüssischen  Biographie"  von 
E.  Sitz  mann  (90)  urteilt  H.  Kaiser  vernichtend.  —  E.  Otto  (92)  gibt  ein 
Lebensbild  des  kurpfälzischen  Kirchenrates  Markus  Lamm,  dessen  Thesaurus 
Picturarum  von  39  Bänden,  jetzt  32  Bänden,  eine  Hauptzierde  der  Darmstädter  Hof- 
bibliothek ist.  —  „Die  Lebensbilder  berühmter  Katholiken"  von  J.  J.  Hansen  (93) 
veranlassen  in  ihrer  konfessionellen  Gebundenheit  kein  weitergehendes  Interesse.  — 
Anspruchslose  Proben  volkstümlicher  Lyrik  in  bescheidener  Form,  die  lokal  Inter- 
essierten willkommen  sein  möchten,  gibt  A.  König  (94).  —  Am  wichtigsten  in 
diesem  so  wenig  ergiebigen  Abschnitte  ist  A.  Molls  (95)  Schrift  „Berühmte 
Homosexuelle".  Nachdem  in  der  Sammlung  der  „Grenzfragen  des  Nerven-  und  Seelen- 
lebens" schon  verschiedene  „pathographisch-psychologische"  Studien  über  Dichter 
erschienen  sind,  und  auf  ästhetischem  Gebiete  sich  wohl  keiner  mehr  dagegen 
sträuben  darf,  den  medizinischen  Fachmann  für  die  Beurteilung  mancher  Fälle  zum 


324  W.  Böhm,  Literaturg-eschichte. 

mindesten  anzuhören,  muss  man  mit  Recht  darauf  gespannt  sein,  was  ein  Arzt  vom 
Range  M.s  hier  für  Beiträge  zur  geheimen  Geschichte  des  Genies  bringt.  Leider 
handelt  es  sich  hier  nur  um  eine  elementare  Musterung  dessen,  was  über  gewisse 
Herrscher,  Dichter,  Bildner,  Politiker,  von  ihrer  sexuellen  Eigenart  berichtet  wird, 
und  um  eine  methodologische  Feststellung  der  Schwierigkeiten,  hier  Tatsächliches 
und  Scheinbares  auseinanderzuhalten.  Wo  es  sich  um  Rückschlüsse  aus  den  Selbst- 
zeugnissen oder  den  Werken  der  Objekte  handelt,  muss  sich  übrigens  auch  der 
medizinische  Verfasser  zum  ästhetisch  empfindenden  Philologen  umwandeln;  anderer- 
seits scheint  mir  die  Kluft  beider  Denkweisen  noch  ziemlich  weit,  wenn  M.  den 
süsslichen  Freundschaftskuss  des  Gleimschen  Kreises  noch  ausdrücklich  rein- 
zuwaschen für  nötig  hält.  Wenn  er  aber  diese  Art  zu  schwärmen  für  eine  Zeit- 
erscheinung hält,  diese  aber  nur  als  begrenzt  erklärt,  so  zeigt  sich  hier  gelegentlich 
ebensoviel  historischer  Sinn  wie  menschliches  Fühlen  in  den  Abgrenzungen 
zwischen  Freundschaft  und  Erotik.  Die  uns  eigentlich  interessierenden  Fäden 
zwischen  Erlebnis  und  Lebenswerk  spinnt  M.  nicht;  die  Materialsammlung  bringt 
manchen  unerwarteten  Namen.  — 

Literatur  k'a  lender  und  Bibliographisches.  Scheide  ich  aus 
diesem  ganzen  Gebiete  die  periodischen  Erscheinungen  aus,  so  bleibt  auf  literatur- 
geschichtlichem Gebiet  ein  Werk  von  ausserordentlichem  pädagogischem  Wert: 
R.  F.  Arnolds  (115)  ,, Allgemeine  Büoherkunde  zur  neueren  deutschen  Literatur- 
geschichte" soll  den  Anfänger  befähigen,  mit  selbständiger  Kritik  die  Literatur  über 
ein  beliebiges  Gebiet  unseres  Faches  zusammenzustellen.  A.  wünscht  die  speziellen 
Bibliographien  von  einzelnen  Autoren  oder  über  einzelne  Autoren  so  zu  ergänzen, 
dass  „nun  auch  die  allgemeine  Literatur  unseres  Faches  in  möglichster  Vollständig- 
keit des  Wichtigen  erscheine".  Diese  Einführung  ist  in  zusammenhängendem  Text 
abgefasst,  stets  bedacht  mit  massvollen,  stilistisch  pointierten  Urteilen  über  Enges 
und  Weites.  Der  gewaltige  Stoff  ist  in  19  Kapiteln  zusammengestellt,  von  denen  die 
zweite  Hälfte  einer  bibliographischen  Einführung  in  die  Nachbarwissenschaften 
gewidmet  ist,  die  auch  dem  erfahrenen  Fachgenossen  zugute  kommen  soll.  Die 
organisatorische  Kraft  in  der  Stoffverteilung,  die  Entsagung  im  Herbeitragen  der 
Bausteine  und  die  auf  reicher  Praxis  gegründete  Kritik  wird  dem  Verfasser  den 
Dank  von  Generationen  eintragen.  —  Eine  wichtige  bibliographische  Erscheinung 
auf  Nachbargebiete  ist  die  „Philosophie  der  Gegenwart"  (130),  deren  erster  Doppel- 
band für  1908  und  1909  nicht  weniger  als  4257  Nummern  philosophischer  Schriften 
sämtlicher  Kulturländer  bucht  und  jede  Nummer  entweder  mit  Auszügen  aus  den 
Registern  oder  mit  kurzen  Selbstanzeigen  versieht,  —  Höchst  interessant  ist  eine 
vernichtende  Kritik  A.  Farinellis  (117)  über  G.  Manacordas  (116)  mit 
grosser  Reklame  in  Itahen  ans  Licht  gestellte  Guida  bibliografica  „Germania  filo- 
logica",  mit  fast  150  Seiten  voll  Richtigstellungen  und  Ergänzungen.  — 

Zitatenlexika,  Lektüre  und  Leser,  Bücherliebhaberei, 
Buchhandel,  Bibliotheken.  Auf  diese  Kapitel  im  nächsten  Jahre  zurück- 
zukommen, muss  ich  mir  vorbehalten.  Als  Neuerscheinungen  erwähne  ich  „Das 
Buch  als  Lebensbegleiter"  von  Tony  Kellen  (136)  mit  allerlei  wissenswertem, 
nicht  sonderlich  neuem  historischem  und  statistischem  Material  über  Bücher  und 
Lektüre.  —  Der  Kampf  gegen  die  Schundliteratur  und  die  literarischen  Ratgeber 
dokumentieren  sich  mit  24  Nummern,  unter  denen  sich  der  Wiener  Volksbildungs- 
verein  (162)  mit  einem  Verzeichnis  populärwissenschaftlicher  Werke  bewährt,  wie 
auch  die  katholischen  Ratgeber  (163,164, 166)  sich  immer  beachtenswerter  organisieren. 
—  Eine  neue  Zeitschrift  „Die  Bücherschau"  (165)  lag  mir  nicht  vor.  —  Über 
die  bibliophile  Betriebsamkeit  belehrt  uns  F.  von  Zobeltitz  (169)  als  unterhaltsamer 
Chronist,  während  in  G.  A.E.  Bogengs(170)  materienreichem  Taschenbuch  ein  „Umriss 
zu  einer  Geschichte  der  Bücherliebhaberei"  Beachtung  verdient.  —  O.  Hartmanns 
(178)  „Entwicklung  der  Literatur  und  des  Buchhandels"  will  angehenden  Buchhändlern 
höchst  anspruchslos  historisches  Verständnis  ihres  Berufes  vermhteln.  —  „Zehn  Jahre 
Insel- Verlag"  (183)  und  die  Widmungsblätter  an  H.  H.  Reclam  (184)  sind  Kultur- 
dokumente, die  ebensosehr  dem  Verlag  wie  der  Natitm  zur  Ehre  gereichen.  —  Zum 
Kapitel  Bibliotheken  trage  ich  einen  Vortrag  von  K.  Bücher  nach  über  „Universitäts- 
bibliothek und  Institutsbibliotheken"  (Leipzig,  Wömer  1910,  16oS.,  M.  0,50;  aus: 
Korrespijndenzblatt  des  Akademischen  Schutzvereins),  worin  er  di  >  ersten  als  Aus- 
leihebibliotheken,  die  zweiten   als   Präsenzbibliotheken  ausgestaltet  sehen  möchte.  — 

Zu  den  Varia  trage  ich  eine  Expektoration  von  Ad.  Bartels  nach: 
„Der  Literarhistoriker  der  Gegenwart"  (L.,  Avenarius,  1910,  18  S.,  gratis),  mit  der 
üblichen  Forderung  nach  national-pädagogischer  Haltung  der  Wissenschaft,  in  seinen 
wohlbekannten  Verkehrston  gekleidet.  — 


P.  Deibel,  Publizistik.  325 

Publizistik. 

(1, 2  =  N.  264-879.) 

Franz  Deibel. 

Bibliographiiohes.  —  JonrnBlisma«  und  Zeitnngaweiaa:  A1l(«ia«Inei  ond  RlnMlfrsfta.  — 
Qesohiohte  des  Zeitungswesens:  Oesamtdaratellnngen.  —  Einteloe  Epochen.  —  Lokal«  /•ItungigMchieht«.  — 
Zeitsohriften:  Allgemeine«.  —  Altere  Zeit.  —  Zeitsobiiften  der  Oegenwart.  —  Nene  Zeitaehriften.  —  JabrbOeher  aal 
Almjtnaohe.  — 

Bibliographisches.  Den  bewährten,  jährlich  erscheinenden  Biblio- 
graphien für  das  Gebiet  der  Publizistik,  wfe  H.  0.  Sperling-s  (2()4)  Zeitschriften- 
Adressbuch  und  dem  Deutschen  Journal -Katalog"  (365),  gesellen  sich  auch  im 
Berichtsjahr  neue  erfreuliche  Versuche,  für  engere  Felder  der  Pressgeschichte  aus- 
gedehnte und  möglichst  vollständige  Grundlagen  zu  schaffen.  —  So  ist  diesmal 
R.  Gottheils  und  W.  Poppers  (266)  Zusammenstellung  zur  Bibliographie, 
Statistik  und  Geschichte  der  jüdischen  Presse  mit  Dank  zu  nennen.  —  Wer  sich 
mit  Westfalens  Publizistik  befasst,  wird  von  nun  an  auf  K.  d'Esters  (267)  reiches 
Material  erschliessende  Bibliographie  zurückgreifen  müssen.  — 

Journalismus  und  Zeitungswesen:  Allgemeines  und 
Einzelfragen.  Von  den  vielen,  die  sich  wieder  mit  allgemeinen  oder  einzelnen 
Fragen  des  Zeitungswesens  beschäftigen,  haben  die  wenigsten  neue  Gedanken  und 
Gesichtspunkte  ins  Feld  zu  führen.  F.  Alafberg  (268)  umgrenzt  in  einem  ge- 
scheiten Aufsatz  Lage  und  geistige  Stellung  des  Schriftstellers  in  unserer  Zeit.  — 
Von  symptomatischer  Bedeutung  ist  es,  dass  sich  auch  die  ausländische  Presse  mit 
journalistisch-wissenschaftlichen  Fragen  beschäftigt,  die  in  den  letzten  Jahren  bei 
uns  immer  wieder  theoretische  Erörterung  gefunden  haben :  R.  Feenstra  (270), 
ein  Holländer,  schreibt  über  Journalistik  als  Lehrfach  an  den  Universitäten,  der 
Italiener  L.  Pi  cci  o  n  i  (271)  über  Erziehung  und  Lehrgang  des  Journalisten.  —  Zu 
einem  spezielleren  Thema,  das  leider  in  unseren  Tagen  immer  allgemeinere  Bedeutung 
gewinnt,  führt  ein  Aufsatz  von  H.  D  i  e  z  (273).  Er  macht  gegen  die  Sensations- 
blätter, die  seit  einiger  Zeit  speziell  im  Leben  der  Reichshauptstadt  eine  ebenso 
grosse  wie  verhängnisvolle  Rolle  spielen,  mobil  und  beklagt  es,  dass  das  moderne 
Barnum-  und  Baileytum  in  der  Presse  Hunderttausenden  die  Fähigkeit  zu  schlicht 
sachlicher  Betrachtung  des  Lebens  und  zu  ernster  politischer  Arbeit  nimmt.  —  Ein 
Aufsatz  von  A  d.  K  o  c  h  (275),  dem  gründlichen  Kenner  deutscher  Zeitungsgeschichte, 
gibt  auf  Grund  der  bisherigen  Forschungen  ein  Bild  vom  Entstehen  der  modernen 
Zeitung,  in  grossen  Zügen  die  vorliegenden  sicheren  Ergebnisse  zusammenfassend, 
ohne  selbst  Neues  beizusteuern.  —  Ihm  gesellt  sich  als  praktischer  Kenner  des 
Zeitungswesens  aus  langjähriger  Erfahrung  E.  Posse  (276),  der  in  zwei  ausführ- 
lichen, an  wertvollen  Aufklärungen  reichen  Aufsätzen  ein  Bild  vom  Entstehen  und 
Wirken  der  modernen  Zeitung  gibt.  Der  anregungsreiche  Essay  dieses  Fachmannes 
verdiente  eher  durch  Separatabdruck  bequemer  zugänglich  gemacht  zu  werden,  als 
die  einseitigen  Ausführungen  P.  Wolfs  (277),  die  ja  wohl  von  vornherein  auf  einen 
eng  abgegrenzten  Standeskreis  zielen.  —  St.  Kekule  von  Stradonitz  (278) 
gibt  einen  zusammenfassenden  Überblick  über  den  gegenwärtigen  Stand  der  Frage 
einer  systematischen  Sammlung  deutscher  Zeitungen.  — 

Geschichte  des  Zeitungswesens:  Gesamtdarstellungen. 
Grössere  Gesamtdarstellungen  allgemeiner  Zeitungsgeschichte  hat,  wie  vorauszusehen 
war,  das  Berichtsjahr  nicht  gebracht.  Im  Bereich  der  Publizistik  regiert  vorläufig 
die  Einzel-  und  Lokalforschung.  Aber  ein  ausgezeichnetes  Büchlein,  das  in  einer 
populären  Sammlung  erschienen  ist  und  gleichwohl  auch  eine  wissenschaftliche 
Bereicherung  bedeutet,  ist  erschienen :  Das  Zeitungswesen  von  H.  D  i  e  z  (281).  Die 
Darstellung  hat  ihren  Schwerpunkt  in  dem  bisher  kaum  unternommenen  Versuch 
einer  statistischen  Erfassung  des  vielgegliederten  deutschen  Zeitungswesens  und  in 
der  kritischen  Analyse  seiner  Bedeutung  für  unser  modernes  Kulturleben.  Die 
eigentliche  Geschichte  der  Publizistik,  nach  besten  Quellen  gegeben,  nimmt  daher 
den  kleineren  Raum  ein.  Der  Hauptteil  der  Betrachtung  gilt  der  Presse  der  Gegen- 
wart, ihrer  Gliederung  und  Technik,  die  D.  als  Fachmann  auf  das  genaueste  kennt. 
Der  dritte,  kritisch  Teil  wahrt  Eigenart  und  Sonderwert  des  Buches  am  besten.  Die 
Presse  als  sozialpJsychologischer  Faktor,  ihre  Bedeutung  für  Staats-  und  Geschäfts- 
leben, für  die  geistige  Kultur,  ihr  Wert  als  Geschichtsquelle  findet  hier  in  D.  einen 
scharfsichtigen  und  scharf  kritischen  Beurteiler.  —  A.  Schmitters  (282)  Heft  be- 
friedigt nur  die  populärsten  Ansprüche.  — 

Einzelne  Epochen.  Ein  kürzerer  Abschnitt  schweizerischer  Zeitungs- 
geschichte hat  durch  G.  M  a  r  k  u  s  (284)  eine  ausführliche  monographische  Behandlung 

Jahresberichte  f&r  neuere  dantsche  Literatargeschicht«.    XXI.  22 


326  F.  Deibel,  Publizistik. 

erfahren.  Das  umfangreiche,  mit  vielen  Einzelerg-ebnissen  belastete,  aber  offenbar 
trefflich  fundierte  Buch  gibt  eine  Geschichte  der  schweizerischen  Zeitung'spresse  zur 
Zeit  der  Helvetik  1798—1803.  Ein  einleitendes  Kapitel  schildert  die  Lage  der 
schweizerischen  Presse  vor  der  Helvetik,  ein  zweites  die  Verkündung  der  Press- 
freiheit und  deren  Wirkungen.  Natürlich  nahm  die  Zahl  der  Zeitungen  und  Zeit- 
schriften am  Anfang  der  behandelten  Epoche  stark  zu,  aber  die  Journale  verschwanden 
doch  ebenso  rasch  wieder,  wie  sie  auftauchten;  Armut,  Kostspieligkeit,  Bildungsmangel 
waren,  wie  M.  im  einzelnen  verfolgt,  die  Gründe.  Besondere  Untersuchung  erfahren 
als  Beispiele  aus  der  patriotischen,  republikanischen  und  föderalistischen  Parteipresse 
drei  Blätter:  der  Regenerateur,  der  Republikaner  und  die  Zürcher  Freitags-Zeitung. 
Dann  werden  die  hervorragendsten  Vertreter  der  helvetischen  Presse  gemustert,  dar- 
unter Paul  Usteri,  Konrad  Escher,  Heinrich  Zschokke,  Pestalozzi,  F.  X.  Bronner, 
G.  A.  Höpfner,  Leonhard  Meister,  J.  H.  Bürkli  und  andere  mehr.  Das  dritte  Kapitel 
behandelt  das  Verhalten  der  helvetischen  Behörden  zur  Presse,  die  positive  Beeinflussung 
der  Organe  und  die  Versuche  zur  Hemmung  der  Wahrheit  suchenden  und  offenen  Presse. 
Das  Buch  hat  eine  Fülle  von  unzugänglichem  Material  verarbeitet  und  für  diesen 
engeren  Zeitraum  schweizerischer  Zeitungsgeschichte  die  wissenschaftliche  Grund- 
lage gelegt.  Der  unsachlichen,  mit  Ausfällen  auf  Presse  und  Kritik  der  Gegenwart 
gespickten  Vorrede  C.  Bleibtreus  hätte  es  nicht  bedurft.  —  A.  Mürmanns 
(287)  Buch  gehört  zu  den  neuerdings  öfter  unternommenen  Versuchen,  das  in 
Zeitungen  und  Zeitschriften  versteckte  historische  Material  der  Forschung  auf- 
zuschliessen.  Es  liefert  insofern  einen  Beitrag  zur  Publizistik  der  Vergangenheit, 
als  es  die  Spiegelung  einer  sehr  wichtigen  Verfassungsfrage  in  Zeitungen  und  Zeit- 
schriften der  Jahre  1814—19  gibt.  In  seinen  Einzelergebnissen  ist  es  mehr  eine 
Arbeit  zur  neueren  Geschichte,  die  ihr  besonderes  Interesse  an  dem  Wehrgesetz  von 
1814  als  einer  der  wichtigsten  Grundlagen  für  die  Verfassung  wie  den  steigenden 
Einfluss  des  Preussischen  Staates  nimmt.  In  der  etwas  ausgedehnten  Einleitung  ist 
der  Versuch  gemacht,  den  Begriff  „öffentliche  Meinung"  in  einer  Definition  fest- 
zulegen, die  mehr  umständlich  als  fördernd  anmutet.  Der  Fachhistoriker  dankt  dem 
Buche  wertvolle  Aufklärungen.  —  P.  Czygans  (288)  Buch  zur  Geschichte  der 
Tagesliteratur  während  der  Freiheitskriege  ist  eine  der  wichtigsten  Publikationen 
des  Berichtsjahrs.  Die  einstweilen  erschienenen  beiden  Teile  des  zweiten  Bandes 
erschliessen  in  abgedruckten  Aktenstücken  ein  umfangreiches,  wertvolles,  schier  kaum 
übersehbares  Material.  Briefe,  Zensurberichte,  Details  aus  der  Vorgeschichte  des 
Preussischen  Correspondenten,  Einzelheiten,  die  damalige  Berliner  Zeitungen  betreffen, 
Konferenzprotokolle  der  Oberregierungs-Kommission  in  Berlin,  Hardenbergs  Korrespon- 
denz mit  den  Zensoren  Renfner,  von  Schultz  und  H.  Coq,  eingehende  Beiträge  zur  Ge- 
schichte des  Rheinischen  Merkurs,  der  Schlesischen  Zeitung,  des  Kotzebueschen 
Russisch-Deutschen  Volksblatts  sind  hier  aus  Akten  des  Geheimen  Staatsarchivs  in 
Berlin  sowie  des  Staatsarchivs  zu  Königsberg  zugänglich  gemacht  worden.  Das  Werk, 
ein  Ergebnis  langjähriger  mühseliger  Studien,  ist  ehie  wahre  Fundgrube  neuer  Mit- 
teilungen und  Aufschlüsse  für  die  Geschichte  der  Publizistik  während  der  Freiheits- 
kriege. Seine  volle  Würdigung  wird  erst  der  erste  Band  ermöglichen,  der  inzwischen 
erschienen  ist,  aber  erst  dem  folgenden  Berichtsjahr  angehört.  —  R.  Steigs  (288a) 
Ausführungen  knüpfen  an  dieses  hochbedeutsame  Werk  an.  —  0.  B  a  n  d  m  a  n  n 
(289)  gibt  einen  wertvollen  Beitrag  zu  den  sich  häufenden  Versuchen,  aus  Tages- 
presse, Flugschriften  und  sonstiger  publizistischer  Literatur  Geschichtsquellen  zu 
erschliessen.  Seine  Arbeit  gehört,  wie  die  von  0,  Nirrnheim  (JBL.  1908/9,  N.  493) 
und  A.  Mürmann  (vgl.  oben  N.  287)  zu  denen,  die  dem  Eindruck  gewisser  Ereignisse 
-in  der  Presse  und  öffentlichen  Meinung  nachgehen.  Die  deutsche  Frage  von  1864 
bis  1866  steht  im  Mittelpunkt  seines  Buches,  das  reiches  Material  sichtet  und  zu- 
gänglich macht.  Die  Einleitung  orientiert  über  die  allgemeine  Lage  der  Presse  in 
der  Konfliktszeit  sowie  die  Beeinflussungsversuche  seitens  der  Regierung  und  ist  für 
den  Historiker  der  Publizistik  der  wichtigste  Teil  des  Buches.  —  Was  Fr.  J.  Klee- 
meier (290)  über  Bücher,  Zeitungen  und  Bismarck  mitteilt,  ist  in  den  Einzelheiten 
aus  Heinrich  von  Poschingers  „Stunden  bei  Bismarck"  entnommen.  —  Fleissige  Zu- 
sammenstellungen über  Bismarcks  Einfluss  auf  die  deutsche  Presse  bringt  eine 
Dissertation  von  E.  Schulz  (291).  Dass  dieser  Einfluss  gross  war,  ist  in  fast 
sämtlichen  Schriften  über  die  Vorgeschichte  des  Deutsch -Französischen  Krieges 
hervorgehoben  worden.  Durch  die  Veröffentlichung  der  Tageblätter  von  Moritz  Busch, 
der  1870  Bismarcks  Pressreferent  war,  ist  es  möglich  gewesen,  die  Beeinflussung 
durch  Bismarck  bis  in  manche  Einzelheiten  zu  verfolgen.  Seh.  stellt  die  Zeitungen 
fest,  die  überhaupt  Bismarcksche  Weisungen  erhielten,  und  versucht  dann  den  Um- 
fang der  Einwirkungen  abzugrenzen.  Ein  abschliessendes  Urteil  wird  dadurch 
erschwert,  dass  die  Akten  des  Auswärtigen  Amtes  nicht  zugänglich  waren;  doch 
kommt   Seh.    zu   ungefähren  Resultaten,    die    für   die   norddeutsche  und  süddeutsche 


F.  Deibel,  Publizistik.  327 

Fresse  verschieden  sind.     Endgültig  kam  die  ganze  deutsche  Presse  erst  durch  die 
Emser  Depesche  unter  liismarcks  Einfiuss.  — 

Lokale  Zeitungsgeschichte.  E.  J.  Bensheimer  (293)  hat  dem 
modernen  badischen  Zeitungswesen,  über  das  bisher  keine  zusammenhängende 
Literatur  existierte,  eine  Schrift  gewidmet,  die  wichtiges  und  interessantes  Material 
zusammenträgt.  Es  ruht  zum  Teil  auf  einer  Enquete,  zum  Teil  auf  den  Angaben 
des  Zeitungskatalogs.  Über  die  politische  Verteilung  der  Zeitungen,  Technik  und 
Organisation  der  badischen  Presse,  alle  Einzelheiten  der  geschäftlichen  Grundlagen, 
Abonnentenzahl,  Preis,  Lohn-  und  Gehaltsverhältnisse  der  bei  der  Zeitung  beschäftigten 
Personen  erhält  man  hier  gut  fundierte  Angaben,  die  durch  anschauliche  Tabellen 
erläutert  werden.  —  Als  älteste  Zeitung  in  Baden  galt  bisher  eine  kurpfälzischo 
Wochenzeitung,  die  im  Auftrag  und  unter  Leitung  der  kurfürstlichen  Regierung  in 
der  zweiten  Hälfte  des  17.  Jahrhunderts  zu  Heidelberg  gedruckt  wurde,  und  von  der 
auch  ein  paar  Nummern  aus  den  Jahren  1667  bis  1674  auf  der  Heidelberger  Univer- 
sitätsbibliothek entdeckt  wurden.  Nach  K.  O  b  s  e  r  (294)  gebührt  der  Vortritt  aber 
einer  Freiburger  Zeitung,  deren  Existenz  aus  einer  im  Statthaltereiarchiv  zu  Inns- 
bruck erhaltenen  Supplik  nachzuweisen  ist.  Danach  richtete  im  März  1629  ein  Doktor 
der  Medizin  namens  Sebastian  Meyer  an  den  Erzherzog  Leopold  von  Österreich  die 
Bitte  um  ein  Privilegium  zur  Fortsetzung  der  von  ihm  herausgegebenen  „Ordinari- 
Zeitung"  in  Freiburg.  Ein  Exemplar  des  Organs  ist  noch  nicht  nachgewiesen.  — 
In  d^s  Gebiet  der  älteren  Breslauer  Zeitungsgeschichte  führt  ein  Beitrag  von 
B.  Schierse  (sie!)  (296).  Der  ältesten  erhaltenen  Breslauer  Zeitung  vom  Jahre 
1()32  und  1633  kann  er  jetzt  einige  Zeitungen  aus  den  Jahren  1659,  1665  und  1669 
anreihen.  Von  der  ersten  „Br.  Einkommende  Freytags  Postzeitung"  sind  einige 
Nummern,  von  der  zweiten  und  dritten  „Neu  einlauffende  Nachricht  Von  Kriegs-  und 
"Welt -Händeln"  und  „Neu -einlauffende  Nachricht  Der  Br.  Eingekommenen  Post- 
Zeitungen" zwei  volle  Jahrgänge  bekannt  geworden,  aus  deren  Inhalt  Seh.  manche 
Einzelheiten  mitteilt.  —  Den  langjährigen  Feuilletonleiter  der  Frankfurter  Zeitung, 
Fedor  Mamroth,  charakterisiert  V.  Klemperer  (297)  als  Kritiker  und  innerlich 
gehemmten  Dichter;  aus  Essays,  Reiseberichten,  Feuilletons  melde  sich  bei  ihm 
immer  wieder  die  eigenartige,  sehnsüchtige  Dichterseele.  —  Ein  kleines  Kapitel  aus 
der  Entwicklung  hamburgischer  Zeitungsgeschichte  hat  A.Obst  (298a)  zum  Gegen- 
stand der  Untersuchung  gemacht.  „Der  Beobachter  an  der  Alster"  des  Buchdruckers 
Friedrich  Wilhelm  Christian  Menck  erschien  als  bürgerliches  Wochenblatt  zum 
gesellschaftlichen  Nutzen  und  Vergnügen  seit  1817  unter  der  Redaktion  von 
S.  J.  Cohen.  Nach  Differenzen  mit  diesem  Redakteur  gab  Menck  seine  Wochen- 
schrift von  der  27.  Nummer  als  „Hamburger  Beobachter"  unter  anderer  Redaktion 
heraus.  Der  Beobachter  an  der  Alster  erschien  in  anderem  Verlage  weiter.  Über 
beide  Organe  macht  0.  noch  eingehende  Angaben,  die  vor  allem  darum  Interesse 
haben,  weil  der  Hamburger  Beobachter  noch  bis  1852  existierte  und  dann  in  die 
Morgenzeitung  überging,  die  seit  1863  unter  dem  Namen  des  heute  noch  bestehenden 
Hamburger  Fremdenblatts  erscheint. —  O.  Bandmanns  (299)  eingehender  Aufsatz 
ist  ein  Nebenresultat  seiner  Studien  zu  seinem  vorher  besprochenen  Buch  (N.  289). 
Er  gibt  ein  klares  Bild  der  zünftlerischen  und  reaktionären  Tendenzen,  die  in  den 
Jahren  1862—66  die  Hamburger  Zeitung  für  Politik,  Handel  und  Gewerbe  beherrscht 
haben.  Bis  zum  November  1863  herrschten  diese  Tendenzen  nach  B.s  Darstellung 
so  stark  vor,  dass  die  Hamburger  Zeitung  als  eine  Genossin  der  Kreuzzeitung  und 
der  Provinzialkorrespondenz  erscheint.  Mit  dem  Tode  des  dänischen  Königs  wurde 
sie  dann  ganz  augustenburgisch,  trat  auch  in  den  Sold  des  Herzogs  Christian  August. 
—  Vom  Nordischen  Mercurius,  einem  der  älteren  Blätter  Norddeutschlands,  das  von 
F.  L.  Greflinger  während  der  Jahre  1711—26  in  Hamburg  zweimal  wöchentlich 
herausgegeben  wurde,  gibt  G.  Edlefsen  (300)  genauere  Mitteilungen.  Die 
Salomonsche  Angabe,  dass  sich  von  der  Zeitung  weder  Reste  noch  Nachrichten  er- 
halten haben,  kann  E.  korrigieren.  Er  weiss  von  einigen  Bruchstücken  der  Zeitung 
aus  den  Jahren  1711—26  zu  berichten  und  von  einer  ganzen,  vollkommen  gut  er- 
haltenen Nummer  vom  20.  Juli  1723,  die  er  unter  Papieren  seiner  Familie  gefunden 
und  dem  Hamburger  Staatsarchiv  überwiesen  hat.  Über  diese  eine  Nummer  des 
Nordischen  Mercurius  stellt  er  eine  Reihe  wissenswerter  Details  zusammen,  Einzel- 
heiten besonders  über  die  beiden  Annoncen,  die  darin  zu  finden  sind,  und  die  ver- 
schiedenen Korrespondenzen  aus  anderen  Städten.  —  Das  50.  Jubiläum  der  Kölnischen 
Volkszeitung  wurde  der  Anlass  einer  Schrift  von  Dr.  H.  Card  au  ns  (302).  Für 
eine  Geschichte  der  Zeitung,  die  gleichzeitig  ein  nicht  ganz  kleines  Stück  der  Ge- 
schichte deutscher  Politik  zwischen  1860  bis  1910  sein  würde,  hält  C,  der  selbst  eine 
stattliche  Reihe  von  Jahren  das  Organ  als  Chefredakteur  gesteuert  hat,  den  Zeit- 
punkt noch  verfrüht.  Seine  anspruchslosen,  aber  an  interessanten  Einzelheiten  und 
wichtigen  Mitteilungen  reichen  Blätter  wollen  mehr  eine  Chronik  des  hervoiragenden 

22* 


328  F.  Deibel,  Publizistik. 

deutschen  Zentrumsorgans  sein,  eine  Festg-abe  für  Freunde  und  Förderer,  Kollegen 
und  Mitarbeiter  und  ein  Zeichen  dankbaren  Gedenkens  für  Joseph  Bachern,  den 
Mann,  der  den  Grund  zu  der  heutig-en  bedeutsamen  Zeitung"  legte.  C.  gibt  vor  allem 
die  denkwürdige  Vorgeschichte  des  Organs,  dann  seine  Entwicklung  und  Ausbreitung 
bis  auf  die  Gegenwart.  —  Zu  einem  Stück  Geschichte  der  Reichslande  ist  das  Buch 
geworden,  das  M.  Berg  er  (306)  dem  langjährigen  Chefredakteur  der  Strassburger 
Post,  Pascal  David,  gewidmet  hat.  David  hat  als  Leiter  des  vom  Verlag  der  Kölnischen 
Zeitung  begründeten  Strassburger  Organs  der  ungeheueren  Schwierigkeiten  Herr  zu 
werden  verstanden,  mit  denen  eine  unabhängige  deutsche  Zeitung  in  Elsass- Loth- 
ringen zu  kämpfen  hatte.  —  Die  Eigenschaften  des  hervorragend  begabten  Mannes 
als  Journalist  und  Politiker  fasst  auch  ein  kurzer  Aufsatz  M.  Bergers  (307)  noch 
einmal  in  raschem  Überblick  zusammen.  —  Dem  Weimarer  "Wochenblättchen,  das  seit 
1755  erschien,  seit  1764  zweimal  in  der  Woche  ausgetragen  wurde  und  wohl  auch 
die  von  unseren  Klassikern  gelegentlich,  sei  es  auch  nur  bei  Anzeige  eines  Diebstahls 
und  dergleichen,  berücksichtigte  Lokalzeitung  darstellt,  hat  W.  B  o  d  e  (308)  einen 
Aufsatz  gewidmet.  Es  war  vor  allem  ein  Anzeigenblatt,  aus  dessen  Annoncen  B.  ein 
paar  interessante  Einzelheiten  mitteilt.  Wieland  mit  einigen  Gewehren,  Goethe  mit 
zwei  Säulenpfosten  befinden  sich  unter  den  Bestohlenen.  Ein  Trauergedicht  J.  Falks 
auf  Herder  und  ein  anderes  des  Kammerpräsidenten  Schmidt  auf  Klopstocks  Tod  sind 
sonst  erwähnenswert.  —  G.  K  o  1  m  e  r  (309)  hat  dem  langjährigen  Chefredakteur  und 
Herausgeber  der  Neuen  Freien  Presse,  E.  Bacher,  der  seit  1872  die  Geschicke  dieses 
Blattes  leiten  half,  den  warmherzigen  Nekrolog  geschrieben.  — 

Zeitschriften:  Allgemeines.  Auch  hier  sind  an  erster  Stelle 
einige  bibliographische  Zusammenstellungen  und  allgemeine  Abhandlungen  zu  ver- 
zeichnen. Das  von  H.  Schnorr  von  Carolsfeld  bevor  wertete  Verzeichnis 
sämtlicher  Zeitschriften  (310),  die  von  den  grösseren  staatlichen  oder  nicht  in  reinem 
Privatbesitz  befindlichen  Bibliotheken  Bayerns  gehalten  werden,  umfasst  die  Bestände 
von  241  Einzelbibliotheken  und  eröffnet  so  dem  gelehrten  Arbeiter  wertvolle  Einblicke 
in  allerlei  Sonderfächer  und  ihre  einschlägige  Literatur.  Für  Periodica  ist  das 
splendid  gedruckte  Werk  eine  verlässliche  und  wertvolle  Auskunftsstelle.  —  Ein 
anonymer  Aufsatz  „Zur  Geschichte  der  katholischen  Unterhaltungszeitschriften"  (312) 
weist  auf  einige  wenig  bekannte  katholische  Organe  hin,  darunter  Passys  „Ölzweige", 
die  Zeitschrift  „Die  Glockentöne",  die  „Katholische  Illustrierte  Zeitung",  A.  Henzes 
„Illustriertes  Sonntagsblatt  für  katholische  Familien"  und  einige  andere.  — 

Ältere  Zeit.  0.  Kendes  (314)  Arbeit  war,  wie  häufig  Schulprogramm- 
schriften, nicht  zugänglich.  —  Mit  dem  Theatrum  Europaeum,  das  mit  seinen  21  die 
denkwürdigen  Ereignisse  eines  Jahrhunderts  beschreibenden  Bänden  eine  Art  Zeit- 
schrift war,  befasst  sich  eine  Dissertation  von  H.  B  i  n  g  e  1  (315).  Die  Ergebnisse 
der  Schrift  gehen  vor  allem  den  Historiker  an,  der  sich  hier  über  die  Entstehung 
eines  wichtigen  Quellenwerkes  genauer  orientieren  kann.  Aber  auch  für  das  Gebiet 
der  Publizistik  fällt  manches  ab.  Besonders  führt  der  Verfasser  interessante  Vergleiche 
mit  Berichten  zeitgenössischer  Messrelationen  durch.  —  Einen  trefflichen  Beitrag  zur 
Kenntnis  der  moralischen  Wochenschriften  hat  Phoebe  M.  Luehrs  (317)  in  einer 
gutgeschriebenen,  auf  ausgebreiteten  Vorstudien  ruhenden  Monographie  des  „Nor- 
dischen Aufsehers"  geliefert.  Wir  besitzen  noch  wenige  eingehende  Untersuchungen 
über  die  einzelnen  Wochenschriften,  und  was  wir  besitzen,  behandelt  zumeist  Organe, 
die  am  Anfang  der  weitschichtigen  Bewegung  stehen.  Mit  dem  von  Joh.  Andreas 
Gramer  herausgegebenen  Nordischen  Aufseher  1758—61  hat  nun  die  wichtigste  Zeit- 
schrift, die  am  Schluss  dieser  Bewegung  steht,  ihre  genaue  Untersuchung  erfahren. 
Das  in  Dänemark  von  Deutschen  veröffentlichte  Organ  gewährt  zugleich  einen  Ein- 
blick in  das  damalige  Verhältnis  beider  Länder  zueinander.  Die  Verfasserin,  die  nicht 
nur  die  deutschen  Quellen  fleissig  benutzt,  sondern  auch  dänische  mit  Spürsinn 
erschlossen  hat,  gibt  in  ihrem  ersten  Kapitel  eine  Geschichte  der  Wochenschrift, 
präzisiert  ihre  Stellung  in  der  deutschen  und  dänischen  Literatur,  orientiert  über 
Mitarbeiter  und  Entstehung  einzelner  Nummern.  Das  zweite  Kapitel  enthält  eine 
sorgfältige  Inhaltsangabe,  das  dritte  stellt  Urteile  zusammen,  berücksichtigt  besonders 
Lessings  strenge  Kritik  und  zeigt  den  grossen  Einfluss  auf,  den  diese  für  Deutsch- 
land am  Ende,  für  Dänemark  am  Anfang  der  Wochenschriften-Bewegung  stehende 
Zeitschrift  für  die  kulturelle  Entwicklung  des  dänischen  Volkes  hatte.  Über  die  Mit- 
arbeiter, neben  Cramer  selbst,  Klopstock  und  dessen  Gattin,  J.  B.  Basedow  und 
andere  gibt  die  Monographie  dankenswerte  Einzelangaben.  —  Die  Arbeiten  von 
A.  Kraus,  M.  Ortner,  C.  Pitollet  (318—20)  waren  nicht  zugänglich.  — 
H.  Dreyhaus  (321)  gibt  in  einem  kleinen  Aufsatze  ein  paar  sehr  knappe  Hin- 
weise auf  die  nationalen  Bestrebungen,  die  im  „Preussischen  Correspondenten"  unter 
Niebuhrs,  Schleiermachers  und  Arnims  Leitung  zum  Ausdruck  kamen.  —  Die 
Beiträge  H.  H.  H  o  u  b  e  n  s  (322/23)  werden  besser  im  Bericht  des  nächsten  Jahres 


B.  Naumann,  Die  Literatur  in  der  Sohule.  829 

bcrücksichtig-t,  da  sie  bis  dahin  in  einem  Buche  des  Verfassers  „Jungdeutscher  Sturm 
und  Drang-"  bequemer  zugäng-lich  sein  werden.  —  An  eine  verschollene  Berliner 
Wochenschrift,  die  vom  Oktober  1872  bis  Ende  März  1873  erschienene  Zeitschrift 
„Nach  der  Arbeit,  ein  Blatt  für  Mussestunden",  erinnert  L.  G  e  ige  r  (324).  Es  finden 
sich  darin  manche  wertvolle  Beiträge,  vor  allem  Arbeiten  von  Luise  von  Fran^jois, 
deren  eine,  die  Novelle  „Die  goldene  Hochzeit",  G.  „eine  Perle  der  Erzählungs- 
kunst" nennt.  — 

Zeitschriften  der  Gegenwart.  Eine  ganze  Reihe  von  zeitgenös- 
sischen Organen  konnten  Jubiläen  feiern  und  veröffentlichten  bei  dieser  Gelegenheit 
Rückblicke  über  ihr  Entstehen.  Für  die  Geschichte  der  Organe  haben  diese  Beiträge 
ihre  Bedeutung,  für  die  Geschichte  der  Publizistik  reicht  ihre  bibliographische  Buchung 
völlig  aus,  um  der  Forschung  das  in  den  Aufsätzen  enthaltene  Material  nicht  zu 
entziehen.  — 

Neue  Zeitschriften.  Der  Zuwachs  an  neuen  Zeitschriften  ist  nach 
wie  vor  erschreckend  gross.  Es  sind  einige  Nützlichkeiten  und  sehr  viel  Cber- 
Ilüssigkeiten  darunter,  die  von  selbst  dafür  sorgen,  dass  die  nächste  Bibliographie 
auf  ihre  Nennung  schon  wieder  verzichten  darf.  — 

Jahrbücher  und  Almanache.  Für  die  ältere  Zeit  ist  hier  nur  eine 
Arbeit  zu  nennen:  sie  hat  freilich  ein  ungeheueres  Material  erschlossen:  R.  Pissins 
(321a)  bibliographisches  Repertorium  der  Almanache  der  Romantik.  Die  eigentliche 
Würdigung  des  Werkes  ist  dem  Bericht  über  die  Fortschritte  der  Forschung  auf  dem 
Gebiet  der  Romantik  vorbehalten,  hier  kann  nur  der  kurze  Hinweis  auf  die  bedeutende 
Leistung  stehen.  —  Für  die  Mehrzahl  der  sonst  hierher  gehörigen  Werke  genügt 
der  Verweis  auf  die  Bibliographie.  Herausgehoben  sei  aber  wieder  F.  Schnü- 
rers (372)  Jahrbuch  der  Zeit-  und  Kulturgeschichte,  das  von  katholischem  Stand- 
punkt aus  das  ganze  kirchliche,  politische,  wissenschaftliche  und  künstlerische  Leben 
eines  Jahres  zu  überblicken  sucht.  —  Ferner  die  hübschen  Almanache  des  Insel- 
verlags (371)  und  des  Xenienverlags  (379).  —  Ihren  Rang  behaupten  auch  wie 
früher  Fr.  Naumanns  Patria  (377)  und  der  Hilfe- Almanach  (370).  —  Von  Raschers 
Jahrbuch  (378),  das  sich  im  Vorjahr  günstig  eingeführt  hat,  ist  der  zweite  Band 
erschienen,  in  dem  die  belletristischen  Beiträge  vorherrschen.  —  Eine  Neuerscheinung 
ist  das  von  F.  Gundolf  und  F.  Wolters  herausgegebene  Jahrbuch  für  die 
geistige  Bewegung  (373),  das  die  vielfachen,  zerspaltenen  und  verwirrten  Tendenzen 
der  Zeit  auf  ihre  Berechtigungen  hin  prüfen  will.  Die  bedeutsamen  Aufsätze  des  ersten 
Jahrgangs,  Friedrich  Gundolfs  „Das  Bild  Georges",  Berthold  Vallentins  „Zur  Kritik 
des  Fortschritts",  Kurt  Hildebrandts  „Hellas  und  Wilamowitz"  sollen  hier  heraus- 
gehoben werden.  Sie  finden  sich,  ganz  verschiedene  Wissens-  und  Lebenskreise 
umschreibend,  zusammen  in  dem  Ziel  des  Unternehmens:  nicht  die  Fülle  des  Inter- 
essanten, Reizvollen,  Aufregenden  zu  vermehren,  sondern  in  der  Jugend  das  Gefühl 
für  die  gefährdeten  Grundkräfte  wachzurufen:  für  Ernst,  Würde  und  Ehrfurcht.  In 
dem  Jahrbuch  ist  Zukunft,  es  stehe  deshalb  am  Ende  dieses  Überblicks.  — 


Die  Literatur  in  der  Schule. 

(I,  3  =  N.  380-571.) 

Ernst  Naumann. 

Allgemeines  und  Kritisches.  —  Methodik  und  Lektüre:  Allgemeines;  Lyrik;  einteln* 
Dichter  im  Unterricht.  —  Anfstttzunterricht.  -  Hilfsmittel  für  den  deutschen  Unterricht:  8chnln«tg»b«n 
und  ErlänternngsBohriften:  Dichtungen  der  Antike;  Ältere  deutsche  Dichtung;  16.  Jahrhundert;  18.  Jakrbvndert:  Klopit«ck. 
Leasing,  Goethe,  Schiller;  Klassizismus  und  Romantik;  Neuere  und  neueste  Dichtung.  —  Lesebftcher.  —  LitaraturgMoUekl«. — 
Poetik,  Stilistik,  Rhetorik.    -  Oeschichtswissenschaft.  —  Kunstgeschichte.  — 

Allgemeines  und  Kritisches,  über  die  Not  des  deutschen  Unter- 
richts klagt  mit  anderen  J.  Hof  milier  (383).  Er  hat  bayerische  Verhältnisse  im 
Auge:  die  Stundenanzahl  ist  zu  gering,  die  Bewertung  des  Könnens,  die  vorwiegend 
auf  den  schrifthchen  Leistungen  beruht,  ist  ungerecht,  die  Aufsatzthemen  werden 
oft  ungeschickt  gewählt,  das  Deutsche  wird  von  den  anderen  Fächern  unterdrückt, 
die  Prüfungsordnung  für  Kandidaten  ist  unzweckmässig  usw.  Die  Schlussforderung 
lautet:  „Dass  das  Deutsche  für  einen  Deutschen  kein  Lemfach  ist,  und  dass  es  in  der 


330  E.  N  a  u  m  a  n  n  ,  Die  fiteratur  in  der  Schule. 

höheren  Schule  desto  besser  getrieben  wird,  je  weniger  man  in  diesem  Fache  korrigiert, 
zensiert,  examiniert  und  benotet."  —  G.  Strecker  (ZDU.  24,  S.  652-96)  bespricht  die 
Behandlung  lyrischer  und  epischer  Dichtungen  in  der  Volksschule.  Er  entwickelt,  wie 
das  Stimmungsbild  zu  entwerfen  ist,  welches  das  Kind  in  sich  aufnehmen  soll,  und 
was  bei  der  darauf  folgenden  sachlichen  Vertiefung  beachtet  werden  muss.  In  einem 
praktischen  Teile  werden  einige  Gedichte  nach  den  aufgestellten  Gesichtspunkten,  die 
im  wesentlichen  nichts  Neues  bieten,  behandelt.  —  Zur  Vertiefung  des  deutschen  Unter- 
richts empfiehlt  R.  Petsch  (385)  eine  Art  Austausch  zwischen  jüngeren  Hochschul- 
dozenten und  Oberlehrern,  jene  sollen  ab  und  zu  ein  Jahr  lang  an  einer  höheren 
Lehranstalt  unterrichten,  diese  sollen  durch  Versetzung  in  Universitätsstädte  Gelegen- 
heit erhalten,  einmal  wieder  akademische  Luft  zu  atmen.  In  Anschluss  an  J.  G.  Sprengel 
(JBL.  1908/9,  S.  541)  fordert  er  für  die  deutsche  Literatur,  auch  für  die  des  19.  Jahr- 
hunderts, einen  breiten  Raum  im  Unterricht  mit  dem  Ziele,  dass  ein  Verständnis  für  die 
grossen  Strömungen  der  Kultur  angebahnt  werde,  wie  sie  P.  in  kurzen  Zügen  entwickelt. 
Der  deutsche  Unterricht  soll  aufhören,  ein  Diener  der  anderen  Fächer  zu  sein,  — 
H.  Uhlig  (386  b)  sucht  die  Kunst  des  Erzählens  in  der  Volksschule  auf  eine  syste- 
matische Grundlage  zu  stellen.  —  Die  Frage  der  literarischen  Erziehung  im  Bereiche 
der  Volksschule  behandelt  S.  Rüttgers  (386a)  in  einer  umfassenden  Untersuchung 
im  Zusammenhange  mit  der  gesamten  Arbeit  der  Schule.  Die  Schule  als  Arbeits- 
schule, nicht  bloss  als  Lernschule,  darf  nicht  beim  passiven  Aufnehmen  von  Kennt- 
nissen und  ausgeformten  Werken  stehen  bleiben ;  Kenntnisse,  Gesinnungen  und  Form- 
gefühl müssen  erarbeitet  werden.  Von  diesem  Gesichtspunkte  aus  ist  die  Jugend- 
schriftenfrage anzugreifen.  Das  Ziel  des  Lesenlernens  ist:  Darstellen  des  eigenen 
Erlebnisses,  Bildung  einer  persönlichen  Darstellungsform,  schriftstellerischer  Dilettan- 
tismus in  der  Schule.  Der  kindliche  Darstellungstrieb  muss  geweckt,  benutzt  und 
erhoben  werden  zu  selbstschaffender  Betätigung.  Daher  muss  die  dem  Kinde  dar- 
gebotene Literatur  nicht  in  Probleme  hineinreichen,  die  ihm  fern  liegen.  Wir  besitzen 
einen  Schatz  an  echter  Volksliteratur,  der  hinreicht,  um  alle  Bedürfnisse  der  Schule 
zu  decken,  und  diese  Literatur  hat  die  sittlichen  und  künstlerischen  Eigenschaften, 
die  der  Erzieher  fordern  kann.  Die  Wiederaussaat  der  deutschen  Volksliteratur  ist  so 
recht  eigentlich  eine  Aufgabe  für  Volksschullehrer.  Die  Werke  unserer  klassischen 
Literatur  haben  für  den  Verfasser  aufgehört,  Ziel  und  Höhepunkt  deutschen  Geistes 
zu  sein,  sie  stehen  für  ihn  abseits  auf  einem  toten  Gleise.  Die  deutsche  nationale 
Literatur  liegt  ihm  vor  dem  16.  Jahrhundert,  Unter  Beachtung  des  Unterschiedes 
zwischen  Kindersprache  und  Lehrersprache  wird  ein  Sprachkompromiss  zwischen 
beiden  für  den  Unterricht  gefordert  nach  dem  Vorgange  englischer  Erzählungen 
„in  einfältiger  Sprache  von  Leuten  erzählt,  die  wissen,  was  Kinder  gern  haben 
und  verstehen  können";  die  Bremer  Kinderbücher  kommen  diesem  Ziele  nahe.  In 
dem  Anhange  werden  die  Schriften  aufgeführt,  deren  Verwertung  im  Jugendunterricht 
wünschenswert  erscheint,  wobei  belehrende  Ausblicke  auf  die  englische  und  fran- 
zösische Jugendliteratur  getan  werden.  — 

Methodik  und  Lektüre:  Allgemeines.  Gegen  die  herg-ebrachten 
Lesebücher  wendet  sich  H.  We  n  d  t  (388)  wegen  der  Buntscheckigkeit  und  Zusammen- 
hangslosigkeit  des  Inhalts;  der  deutsche  Unterricht  habe  einen  ganz  konkreten  Stoff, 
die  deutsche  Nationalliteratur,  nicht  wissenschaftliche  oder  fachmännische,  sondern  im 
weitesten  Sinne  poetische  Literatur.  Aus  dieser  sei  eine  richtige  Auswahl  zu  treffen; 
für  jede  Schule  soll  eine  Gedichtsammlung  vorhanden  sein,  die  geschichtlich  und 
nach  den  Verfassern  geordnet  ist.  Die  Gedichte  werden  dem  Lehrplan  im  ganzen 
entsprechend  auf  die  Altersstufen  verteilt.  Ebenso  geschieht  es  mit  den  umfäng- 
licheren Stoffen  in  gebundener  und  ungebundener  Rede,  die  in  Einzelausgaben 
benutzt  werden.  —  Die  häusliche  Lektüre  am  Mädchenlyzeum  hat  nach  L.  Köhler 
(389)  einerseits  der  Bekämpfung  der  minderwertigen  Literatur  zu  dienen,  andererseits 
aber  durch  Darreichung  nur  echten  dichterischen  Gutes  Geschmack  und  Verständnis 
für  die  Literatur  in  demselben  Umfange  anzubahnen,  wie  sie  den  Schülern  der  höheren 
Knabenschulen  erschlossen  wird.  —  Um  die  Privatlektüre  auf  die  richtigen  Bahnen 
zu  lenken,  greift  P.  Wirtz  (389a)  auf  den  längst  entschwundenen  Brauch  zurück, 
in  den  letzten  Unterrichtsstunden  des  Schulhalbjahres  den  Schülern  vorzulesen;  die 
Schüler  sollen  den  Stoff  wählen,  möglichst  auch  selber  lesen.  Solche  Lesestunden 
sollen  auch  in  den  anderen  Fächern  in  gewissen  Abständen  als  „Pausen  und  Oasen 
im  ewigen  Einerlei  der  Tagesarbeit"  stattfinden.  Die  Schüler  sollen  gute  Bücher 
mitbringen  und  sie  auch  untereinander  austauschen,  —  Die  Behandlung  der  neueren 
deutschen  Dichtung  nimmt  J.  G.  Sprengel  (390)  mit  Nachdruck  für  die  Schule 
in  Anspruch;  für  die  Auswahl  kommt  die  Bedeutsamkeit  im  Künstlerischen  und 
Menschlichen  und  ferner  die  Verständlichkeit  für  die  Jugend  in  Betracht.  Es  kommt 
nicht  darauf  an,  dass  die  Jugend  gerade  diese  oder  jene  Dichtung  kennen  lernt,  der 
Persönlichkeit  des  F^ehrers  kann  ein  Spielraum  gelassen  werden.  — 


E.  Naumann,  Die  Literatur  in  der  Schule.  331 

Lyrik.  Alfred  M.  S  c  h  m  i  d  t  (391 1  behandelt  erklärend  und  erläuternd 
lyrische  Gedichte,  die  nach  Stinimung-sg-ruppon  eingeleitet  sind.  In  dem  vorlieg-enden 
Bande  handelt  es  sich  um  Naturstimmungen.  Die  Behandlung  ist  auf  die  Vor- 
bereitung des  Lehrers  berechnet,  sie  soll  das  unbedingt  Notwendige  bieten,  aus- 
geführte Lehrbeispiele  sind  nur  vereinzelt  gegeben.  Das  Ziel  besteht  zunächst  darin, 
im  Kinde  das  unmittelbare  Erleben  des  Gehalls  der  Dichtung  zu  bewirken,  in  zweiter 
Linie  darin,  das  Erlebte  von  ästhetischem  Gesichtspunkte  aus  verstehen  zu  lehren 
und  dieses  Verständnis  für  die  Vortragsschulung  möglichst  nutzbringend  zu  gestalten. 
Das  Buch  ist  auf  Volksschulen  berechnet.  —  Ausgehend  von  den  Ergebnissen  des 
Kunsterziehungstages  zu  Weimar,  uniersucht  H.  Kühn  (393),  wie  lyrische  Gedichte 
dementsprechend  zu  behandeln  sind.  Der  wichtigste  Teil  der  Frage  ist  der,  wie  die 
Gefühlswerte  und  der  Stimmungsgehalt  aus  den  Worten  des  Gedichtes  wieder  heraus- 
gelesen werden  und  in  uns  zu  gefühls-  und  stimmungserregenden  Akkorden  werden 
können.  Dieses  Ziel  ist  bei  dem  Kinde  niemals  vollständig  zu  erreichen.  Wie  aber 
der  Unterricht  vermag,  die  einzelnen  Gefühlswirkungen  beim  Kinde  auszulösen,  ist 
auch  für    den  Verfasser   schwer  zu  sagen;    er  gibt    einige   äussere  Anweisungen.  — 

Einzelne  Dichter  im  Unterricht.  Dr.  Stich  (397)  zeigt,  in 
welcher  Weise  Goethes  Kampagne  in  Frankreich  in  der  Schullektüre  verwertet 
werden  kann.  —  B.  Luther  (401)  fordert  mehr  Prosalektüre  von  Obertertia  kb  auf- 
wärts, aber  unter  Ausschluss  von  Chrestomathien.  Kleists  „Michael  Kolhaas"  hält  er 
dem  Inhalte  nach  für  wohl  geeignet,  aber  der  Stil  dieser  Erzählung  ist  nicht  vor- 
bildlich. Als  Ersatz  dafür  wird  Raabes  ,, Schwarze  Galeere"  empfohlen :  ein  bedeutender 
geschichtlicher  Hintergrund,  vor  diesem  das  Schicksal  weniger  typischer  Personen, 
grosse  Naturschilderungen,  eine  unvergleichliche  Plarmonie  von  Inhalt  und  Form,  diese 
Vorzüge  machen  das  Werk  zur  Lektüre  besonders  geeignet.  Zunächst  soll  Vorlesen 
durch  den  Lehrer,  dann  die  Besprechung  stattfinden.  Der  Inhalt  der  einzelnen  Teile 
wird  zusammengefasst  und  in  ein  Studienheft  eingetragen.  Ähnlich  wurde  Schillers 
Belagerung  von  Antwerpen  behandelt.  — Über  L.  Röder(404)  siehe  JBL.  1908,9,  S.546. — 

Aufsatzunterricht.  'Über  den  gegenwärtigen  Stand  des  Aufsatzunter- 
richts in  den  höheren  Schulen  gibt  0.  A  p  e  1 1  (408)  auf  Grund  der  Schulprogramme 
von  1908  eine  Übersicht,  in  der  er  die  zur  Bearbeitung  gestellten  Aufgaben  nach 
inhaltlichen  Gruppen  ordnet.  Eine  Entwicklung  ist  in  diesem  Zweige  des  Unterrichts 
wohl  erkennbar,  Neues  setzt  an  das  Alte  an.  Der  Verfasser  will  durch  die  Samm- 
lung dazu  mithelfen,  einen  mittleren  Weg  zu  gewinnen  „zwischen  Laasschem  Bildungs- 
fanatismus und  Gurlittscher  Zuchtlosigkeit".  —  Wider  den  deutschen  Aufsatz  in  der 
Volksschule  zieht  H.  W  e  n  d  t  (388)  ins  Feld.  Ausgehend  von  Aufgaben,  die  offen- 
bar zu  schwer  sind,  beschränkt  er  die  Niederschriften  auf  Wiedergabe  des  „im  Innern 
Gesprochenen".  Wenn  die  Kinder  reden,  d.  h.  im  Zusammenhange  sprechen  lernen, 
also  täglich  „mündliche  Aufsätze"  machen,  so  lernen  sie  auch  stilistisch  richtig 
schreiben.  Der  Stoff  der  Niederschriften  ist  aus  dem  Unterricht  selbst  erwachsen;  den 
eigentlich  persönlichen  Stil  schafft  erst  das  Leben.  —  Auch  J  ulius  Har  t  (408a]  klagt 
über  den  Schulaufsatz,  weil  er  die  natürliche  Ausdrucksweise  der  Kinder  in  Fesseln 
lege,  sie  selber  zu  Formalisten  und  Anempfindern  mache,  und  eifert  mit  Adolf  Jensen 
und  Wilhelm  Lamszus  gegen  die  verkappte  „Schundliteratur"  der  Schulaufsätze.  Ein 
Heilmittel  gibt  er  nicht  an.  —  Die  Phantasie  des  Schulkindes  behandelt  in  schematisch 
statistischer  Methode  M.  Lobsien  (415)  mit  dem  Ergebnis,  dass  sich  in  einem  unter- 
suchten Schüleraufsatze  bei  allen  Verfassern  die  Phantasiebegabung  gezeigt,  aber  in 
sehr  verschiedenen  Graden  offenbart  hat.  Den  Grundeinschlag  bildet  indes  trotz  aller 
Umfangserweiterung  die  anschauliche  Richtung  der  Phantasietätigkeit,  und  diese  An- 
schaulichkeit ist  auch  wohl  die  Hauptgrundlage  für  die  nüchterne  Art  der  Betätigung. 
—  Über  die  fruchtbare  Ausgestaltung  des  Aufsatzunterrichts  in  der  Volksschule 
handelt  H.  S  c  h  m  i  1 1  a  t  (417).  Er  ist  dem  „freien  Aufsatz"  abgeneigt.  —  Einen  über- 
zeugten Anhänger  findet  dagegen  der  freie  Aufsatz  in  der  Volksschule  in  Paul 
Krause  (Der  freie  Aufsatz  in  den  Unterklassen  [Theorie  und  Praxis].  2.  und  3.  er- 
weiterte Auflage.  Leipzig,  E.  Wunderlich.  1910.  —  Dasselbe:  in  den  Oberklassen. 
2.  und  3.  durchgesehene  Auflage.  Ebenda.  1910.  VI,  64  S.;  VII,  125  S.  M.  1,00;  M.  1,20). 
Durch  Veröffentlichung  einer  Reihe  von  freien  Aufsätzen,  die  von  Schulkindern  ver- 
fasst  sind,  sollen  die  Gegner  von  der  Möglichkeit  solcher  Arbeiten  überzeugt  werden 
und  die  Freunde  neue  Anregungen  erhalten;  die  Schüler  und  Schülerinnen  haben 
den  Herausgeber  davon  überzeugt,  dass  sie  viel  lieber  einen  freien  Aufsatz  anfertigen 
als  einen  gebundenen.  Sie  müssen  Anregungen  empfangen,  zum  Beobachten  an- 
geleitet werden,  ihre  Mitteilsamkeit  muss  geweckt  und  das  Leben  ausserhalb  der 
Schule  muss  für  den  Aufsatz  in  erhöhtem  Masse  nutzbar  gemacht  werden.  Wie 
das  zu  geschehen  habe,  wird  an  gut  gewählten  Beispielen  gezeigt.  —  Gudes  Erläute- 
rungen führt  E.  Linde  (420)  mit  besonderer  Rücksicht  auf  die  Lesebücher  von 
Lüben    und    Nacke,    von    Girardet,    Puls    und    Reling    und    von    Alfred  Puls   weiter 


332  E.  Naumann,  Die  Literatur  in  der  Schule. 

zunächst  mit  der  Absicht,  den  Lehrer  in  die  Dichtung  einzuführen  und  ihr  neue 
Liebhaber  zu  gewinnen.  Der  vorliegende  Band  behandelt  hauptsächlich  deutsche 
Lyriker  des  19.  Jahrhunderts.  Den  einzelnen  Dichtern  sind  Biographien  gewidmet, 
dann  folgen  die  Gedichte,  jedes  mit  zusammenhängenden  Erläuterungen,  auch  Auf- 
satzthemen sind  hinzugefügt.  Die  gesamte  Darbietung  zeugt  von  frischer  Empfindung 
und  liebevollem  Verständnis.  —  E.  L  i  n  d  e  (Moderne  Lyrik  in  schulmässiger  Be- 
handlung. Leipzig,  Friedr.  Brandstetter.  1910.  XII,  227  S.  M.  2,50)  legt  aus- 
geführte Lehrproben  zu  lyrischen  Gedichten  in  zweiter,  im  ganzen  unveränderter 
Auflage  vor.  — 

Hilfsmittel  für  den  deutschen  Unterricht:  Schulaus- 
gaben und  Erläuterungsschriften:  Dichtungen  der  Antike. 
Die  Ausgabe  der  Homerübersetzung  von  Joh.  Heinr.  Voss  begleitet  Ed.  Stemp- 
linger  (424a)  mit  einer  sorgfältig  geschriebenen  Einleitung,  in  der  die  Homer- 
studien des  Altertums  und  die  Einwirkung  der  homerischen  Poesie  bis  auf  die  neuere 
Zeit  dargelegt  und  die  verschiedenen  Übersetzungsversuche  besprochen  werden. 
Dem  ersten  Bande  ist  eine  bildliche  Darstellung  der  Begegnung  Hektors  mit  seiner 
Mutter  aus  einem  Kodex  der  Ambrosianischen  Bibliothek,  dem  zweiten  ein  Porträt 
von  J.  H.  Voss  beigegeben.  Die  Anmerkungen  bieten  auf  Grund  der  bedeutendsten 
Homerforschungen  ein  reiches  und  gesichertes  Material  zum  Studium  für  die  Leser, 
die  als  Nichtfachmänner  sich  eine  eingehende  Kenntnis  der  Ilias  und  Odyssee  er- 
werben wollen.  — 

Ältere  deutsche  Dichtung.  Den  Begriff  „Altdeutsch"  nimmt  Karl 
Hessel  (430)  so  weit,  dass  er  Ulfilas  und  Leibniz  umfasst;  in  volkstümlichem 
Sinne  soll  damit  die  ältere  deutsche  Literatur  vor  den  Klassikern  bezeichnet  werden. 
Die  Sammlung  bietet  Partien  aus  den  Werken  bis  auf  Leibniz,  dazu  eine  Reihe  von 
Volksliedern  und  geistlichen  Liedern.  Den  gotischen  und  mittelhochdeutschen  Texten 
sind  Übertragungen  gegenübergestellt.  Wörterverzeichnisse  und  literaturgeschicht- 
liche Anmerkungen  fördern  das  Verständnis.  Da  die  Sammlung  sich  an  die  Lese- 
bücher des  Verfassers  anschliesst,  so  sind  Wiederholungen  aus  diesen  vermieden 
worden,  so  dass  manche  bekannte  und  bedeutende  Stücke  hier  fehlen.  Dass  die 
Lektüre  der  Nibelungen  und  des  Gudrunliedes  auf  Sonderausgaben  verwiesen  wird, 
ist  nur  zu  billigen.  Die  Übersetzungen  entstammen  der  Feder  des  Herausgebers, 
sie  sind  lesbar  und  entsprechen  unserer  gegenwärtigen  Sprachgewohnheit.  —  Wolframs 
Parzival  mit  starken  Kürzungen  und  Hartmanns  Armer  Heinrich  ziemlich  vollständig, 
beide  im  Urtext  und  mit  der  Simrockschen  Übersetzung,  gibt  Pauline  Kaeufer 
(432)  für  Mädchenschulen  und  Lehrerinnenseminare.  —  Die  gekürzte  Ausgabe  des 
Nibelungenliedes  auf  Grund  des  Lachmannschen  Textes  von  G.  G  u  t  h  (433)  ist 
als  Schul-  und  Volksausgabe  gedacht  und  dementsprechend  mit  einem  elementar  ge- 
haltenen Kommentar  ausgestattet.  — 

16.  Jahrhundert.  R.  Prölss  (439a)  erläutert  den  „Othello"  in  Düntzers 
eingehender  und  etwas  umständlicher  Weise.  Sehr  sorgfältig  sind  die  Entstehung  des 
Dramas  und  die  Quellen  des  Stoffes  behandelt.  — 

18.  J  a  h  r  hun  dert:  Klopstock.  Klopstocks  Bardiete  gibt  Rieh.  Kunze 
(440)  unter  Weglassung  der  eintönig  wirkenden  Chöre  und  einiger  wirkungsloser 
Stellen  heraus,  Klopstocks  Anmerkungen  sind  den  Bedürfnissen  der  Gegenwart  ent- 
sprechend umgestaltet.  —  H.  Düntzers  Erläuterungen  zu  den  Oden  sind  in  dritter 
Auflage  von  A.  Heil  (440a)  neu  durchgesehen.  — ■ 

L  e  s  s  i  n  g.  Die  Einführung  in  vier  Lessingsche  Stücke,  darunter  Minna 
und  Nathan,  von  G.  F  r  i  c  k  ist  durch  Karl  Oredner  (441)  unter  Wahrung  der 
alten  Vorzüge,  der  Gediegenheit  der  Behandlung  und  der  Klarheit  in  der  Darstellung, 
in  methodischer  Hinsicht  umgearbeitet  worden.  Die  Darbietung  ist  weniger  umständlich, 
sie  ist  übersichtlicher,  sie  steigt  vom  einzelnen  empor  zum  allgemeinen,  fasst  am 
Schluss  die  Ergebnisse  zusammen  und  verzichtet  möglichst  auf  kritische  Werturteile. 
—  E.  Walthers  (442a)  Erläuterungen  zu  Emilia  Galotti  sind  in  die  Form  einzelner 
Abhandlungen  gekleidet,  die  sich  an  eine  nach  Szenengruppen  gegliederte  Inhalts- 
angabe reihen.  Wort-  und  Sacherklärungen  sind  fortgelassen,  dagegen  werden  die 
Charaktere  und  einzelne  Fragen  aus  dem  Drama  in  Aufsatzform  behandelt.  — 
H.  Düntzers  eingehende  und  stoffreiche  Erläuterungen  zur  Minna  von  Barnhelm 
liegen  in  achter,  von  Alfred  Heil  (443)  neu  durchgesehener  Auflage  vor.  — 

Goethe.  Zu  32  Gedichten  Goethes  liegen  Erläuterungen  von  G.  F  u  n  k  (448  a) 
vor.  —  Die  Teile  von  Goethes  Dichtung  und  Wahrheit,  die  sich  auf  des  Verfassers 
Leben  im  Elsass  beziehen,  stellt  Chr.  Schmitt  (449a)  mit  einem  Anhang  aus 
Briefen  und  Zeitberichten  nebst  den  Sesenheimer  Liedern  und  anderen  Dichtungen 
Goethes  aus  der  Strassburger  Zeit  zu  einem  Urkundenbuch  über  diese  Lebensepoche 
Goethes  zusammen.  Die  Erläuterungen  über  Sachliches  und  Persönliches  sind  eine 
nützliche  Beigabe.  —  In  der  Schulausgabe  des  Faust  legt  W.  Schellberg  (454a) 


E.  Naumann,  Die  Literatur  in  der  Schule.  333 

den  Nachdruck  auf  den  Ersten  Teil,  vom  Zweiten  gibt  er  eine  Inhaltsangabe  und  einzelne 
Proben;  in  der  Einleitung*  wird  die  Geschichte  des  Stoffes  und  der  liearbeitungen 
kurz  behandelt;  zu  den  Annierkung-en  ist  die  Faustliteratur  mit  Auswahl  benutzt.  — 
Goethes  Götz  wird  von  F.  Stephan  (457)  nacherzählt  und  kurz  erläutert.  — 

Schiller.  Erläuterung-en  zu  Schillers  Gedichten  geben  G.  Funk  (403a) 
und  F.  Stephan  (463  b),  zu  den  Räubern  Albert  Z  i  p  p  e  r  (469a)   heraus.  — 

Klassizismus  und  Romantik.  R.  Helbing  (477a)  bearbeitet 
Grillparzers  König  Ottokars  Glück  und  Ende  in  zusammenhängenden  Einzelaufsätzen. 

—  Von  Heinrich  von  Kleist  liegt  Michael  Kohlhaas  in  den  Bearbeitungen  von 
R.- Findeis  (479)  und  von  C.  Müller  (480)  vor;  die  Hermannsschlacht  wird  von 
A.  Heil  (481a)  erläutert.  —  Zu  Uhlands  Gedichten  gibt  G.  Funk  (485)  ein- 
gehende sachliche  Erläuterungen,  denen  jedesmal  die  Darlegung  des  Gedankenganges 
vorausgeschickt  wird.  — 

Neuere  und  neueste  Dichtung  wird  mehr  und  mehr  dem  Schul- 
unterricht eingefügt,  daher  werden  auch  die  entsprechenden  Erläuterungsschriften 
zahlreicher.  Von  K.  Furtmüller  (491)  liegen  Erläuterungen  zu  B.  Bjömson, 
Synnöve  Solbakken,  übersetzt  von  Wilh.  Lange,  vor;  David,  „Der  Übergang"  wird 
von  R.  L  a  t  z  k  e  (492a),  Marie  von  Ebner-Eschenbach,  Der  Kreisphysikus  von  Emil 
Lehmann  (493),  Freytags  Ingo  und  Ingraban  von  A.  B  e  r  n  t  (495)  erläutert  — 
R.  Hamerling  erweckt  in  dem  Roman  Aspasia  die  Erinnerung  an  Wielands  teils 
philosophische,  teils  sittenschildernde  Romane  aus  dem  griechischen  Altertum, 
Jos,  Pohl  (497)  geht  auf  diese  Verwandtschaft  näher  ein.  —  Erzählungen  der 
Wienerin  Enrica  von  Handel-Mazzetti  teilt  J  o  h.  R  an  f  tl  (498/9)  mit,  eine  Einleitung 
berichtet  über  Leben  und  Werke  der  Verfasserin.  —  Hebbels  Agnes  Bernauer  ist  mit 
Erläuterungen  von  Ferd.  Hoffmann  (501a)  und  von  J  o  s.  P  o  h  1  (501b)  heraus- 
gegeben. —  0.  Ludwigs  Erbförster  und  Makkabäer  erläutert  R.  L  o  h  a  n  (505/6).  — 
Desselben  Zwischen  Himmel  und  Erde  veröffentlicht  K.  Ludwig  (508)  mit  einer 
Einführung.  —  Die  Schulausgabe  von  W.  H.  Riehls  Land  und  Leuten,  bearbeitet 
von  T  h.  Matthias  (509),  liegt  in  dritter,  verbesserter  Auflage  vor.  —  Ibsens  Helden 
auf  Helgeland  bietet  H.  Beran  ^03 b),  eine  Einführung  ist  am  Schluss  hinzugefügt. 

—  Rosegger  hat  in  R.  L  a  tz  k  e  (510/2)  einen  Bearbeiter  für  die  Schule  gefunden.  — 

Lesebücher.  Von  dem  Deutschen  Lesebuch  von  Hellwig-Hirt-Zernial 
erscheinen  die  beiden  Bände  für  die  Oberstufe  in  einer  tiefer  greifenden  Neubearbeitung 
von  H.  Spie  SS  (530).  über  die  Fassungskraft  der  Schüler  hinausgehende  Lese- 
stücke wurden  ausgeschieden,  andere  durch  geeignetere  ersetzt,  noch  andere  gekürzt. 
"An  dem  W'ortlaut  der  Schriftsteller  wurde  nichts  geändert.  Ungefähr  die  Hälfte  der 
Nummern  ist  neu.  Weiter  ist  eine  Neuordnung  des  Inhalts  vorgenommen.  Über- 
setzungen und  Lesestücke,  die  naturwissenschaftliche  Spezialkenntnisse  voraussetzen, 
sind  nicht  aufgenommen  worden.  — 

Literaturgeschichte.  In  Form  von  Dispositionen  und  schematischen 
Übersichten  behandelt  E.  Fischer  (542)  in  chronologischer  Reihenfolge  Dichtungen 
vom  Nibelungenliede  an  bis  auf  Wildenbruch  hauptsächlich  für  Seminare.  Die  vierte 
Auflage  enthält  einige  Erweiterungen  und  Zusätze,  die  den  kulturgeschichtlichen 
Zusammenhang  deutlicher  hervortreten  lassen.  —  Die  Lebensbilder  deutscher  Dichter 
von  A.  Gräve  (543)  sind  in  zweiter  Auflage  durch  Eingehen  auf  Matthias  Claudius 
und  Ferdinand  Freiligrath  erweitert  und  nach  der  Lebenszeit  der  Dichter  neu  an- 
geordnet worden.  —  Rudolf  Lehmann  (550)  führt  seine  Übersicht  über  die  Ent- 
wicklung der  deutschen  Sprache  und  Literatur  in  der  siebenten  Auflage  bis"  zur 
Gegenwart  fort  und  bietet  damit  den  oberen  Klassen  der  höheren  Ijchranstalten  einen 
brauchbaren  Leitfaden.  —  Eine  zur  ersten  Bekanntschaft  mit  der  Geschichte  der 
deutschen  Dichtung  ausreichende  Darstellung  derselben  bietet  A.  V  ö  g  1 1  i  n  (554). 
Eine  Reihe  von  Bildnissen,  besonders  aus  der  neuesten  Zeit,  dient  zur  Belebung  des 
Leitfadens.  —  Th.  Dobbert  (541)  beabsichtigt,  den  Stoff  der  deutschen  Literatur- 
geschichte fremdsprachigen  Schülern  nahezubringen,  und  versucht  dies,  indem  er 
für  russisch  sprechende  Schüler  ein  literargeschichtliches  Lesebuch  schafft.  Unter 
Anleitung  des  Lehrers  und  mit  Hilfe  des  W^örterbuchs  sollen  die  Schüler  sich  hinein- 
arbeiten und  den  Gedankengang  verstehen  lernen.  Aus  den  Quellen  hat  der  Ver- 
fasser in  das  Lesebuch  manches  herübergenommen,  schwierigere  Stellen  sind  dem 
Russischen  angepasst  worden,  Wörterbücher  sind  beiden  Teilen  des  Werks  bei- 
gegeben. — 

Poetik,  Stilistik,  Rhetorik.  Das  Hauptsächlichste  aus  Metrik  und 
Poetik,  soweit  es  sich  etwa  aus  dem  Schulunterricht  ergibt,  stellt  G.  F  u  n  k  (555  a)  als 
W^iederholungsstoff  kurz  und  übersichtlich  zusammen.  —  Im  Gegensatz  zu  dem  seiner 
Meinung  nach  seit  dem  ersten  Drittel  des  19.  Jahrhunderts  unter  dem  Ein- 
fluss  von  Hegel  und  Heine  eingetretenen  Niedergang  des  literarischen  Stils  stellt 
E.  Wachler  (555b)  als  Vorbild  einer  individuellen  Schreibweise  Immermann  auf, 

JkbTesberiohte  füi  neuere  denUohe  Literatargeiohiehte.    XXI.  23 


334  E.  N  a  u  ra  a  n  n  ,  Die  Literatur  in  der  Schule. 

von  dessen  Werken  aus  sich  eine  Verjüng-ung*  und  Erneuerung  unserer  gesamten 
Poesie  anbahnen  lasse.  — 

Geschichtswissenschaft.  Eduard  Rothert  (Vaterländische 
Geschichte  der  neuesten  Zeit.  Düsseldorf,  Aug.  Bagel.  1910.  IX,  304  S.  M.  4,00) 
gibt  in  seiner  Vaterländischen  Geschichte  Erklärungen  zu  seinen  Karten  und 
Skizzen;  er  greift  zuweilen  weiter  aus,  um  einen  Blick  auf  die  Entwicklungen  und 
die  Ergebnisse  zu  werfen.  Preussen  steht  bei  dem  Buche  im  Vordergrund.  —  Die 
Meisterwerke  deutscher  Geschichtschreibung  zieht  J.  Schmieder  (558)  zur  Er- 
gänzung der  Lektüre  aus  dem  19.  Jahrhundert  heran.  Er  will  in  den  Schülern 
Verständnis  grosser  Historiker  erwecken  und  zugleich  ein  geschichtliches  Hilfsbuch 
liefern,  das  zur  eigenen  Tätigkeit  anregt.  Deshalb  sind  längere  Stücke  gewählt 
worden,  die  alle  in  sich  geschlossene  künstlerische  Einheiten  bilden.  —  H.  W  o  1  f  (559) 
legt  den  Schwerpunkt  des  geschichtlichen  Unterrichts  direkt  auf  die  Entwicklung  der 
politischen  Urteilsfähigkeit;  nicht  die  Zahlen,  auch  nicht  die  Tatsachen  und  Zusammen- 
hänge sind  das  Wissenswerte,  sondern  die  Geschichte  der  Vergangenheit  soll  mit 
dauernder  Rücksichtnahme  auf  die  Gegenwart  getrieben  werden.  Überall  ergeben 
sich  Folgerungen  und  Forderungen.  Die  Grundgedanken  des  Buches 'sind  Stolz  auf 
das  deutsche  Volkstum,  die  Überzeugung  von  der  Notwendigkeit  einer  starken 
Staatsgewalt,  die  Überzeugung,  dass  Deutschland  nur  dann  gross  und  stark  bleibt, 
wenn  es  seine  nationale  Eigenart  festhält  und  pflegt,  und  die  Erkenntnis,  dass  es 
nichts  Ungleicheres  gibt  als  die  Menschen,  dass  also  die  Nivellierungssucht  unserer 
Zeit  zu  bekämpfen  ist.  In  den  Ausführungen  des  Buches  tritt  ein  gesunder  Indivi- 
dualismus zutage,  der  sich  in  kräftigem  Denken  und  selbständigem  Urteilen  zeigt. 
Für  den  Staatsbürger  und  Politiker  bietet  es  eine  gute  Grundlage  zu  geschichtlicher 
Orientierung,  die  Schule  wird  aus  ihm  die  allgemeine  Richtung  auf  das  Verständnis 
der  Gegenwart  aus  der  Vergangenheit  entnehmen,  während  sie  die  Fülle  des  dar- 
gebotenen Stoffes  kaum  verarbeiten  kann.  — 

Kunstgeschichte.  Einen  ansprechenden  Gedanken  verwirklicht 
P.  Gizewski  (565)  in  seinem  Hilfsbuch  für  die  Behandlung  der  bildenden  Kunst 
im  Anschlüsse  an  die  deutsche  Literaturgeschichte.  Die  deutsche  Stunde  kann 
wesentlich  dazu  beitragen,  ein  Verständnis  für  die  Kunst  zu  entwickeln,  die  mit  der 
Literatur  eng  zusammengehört.  Das  Buch  soll  der  Klassenbesprechung  das  Bilder- 
material bieten,  mit  dem  Text  aber  zu  eigener  Lektüre  anregen  und  die  in  der 
deutschen  Stunde  angesponnenen  Gedankengänge  weiterverfolgen  lassen.  Selbst- 
verständlich kann  die  Einführung  nur  propädeutisch  sein;  sie  muss  induktiv  ver- 
fahren. Parallel  der  altdeutschen  geht  die  Besprechung  der  mittelalterlichen  Kunst; 
die  niederländische  Malerei  kann  bei  Schillers  „Abfall  der  Niederlande"  und  bei 
Goethes  „Egmont"  herangezogen  werden.  Im  Anschluss  an  die  Literatur  des  16. 
bis  18.  Jahrhunderts  folgt  die  Kunst  der  Renaissance,  des  Barock  und  Rokoko;  in 
Verbindung  mit  der  klassischen  und  neuen  Literatur  wird  die  Kunst  des  Neuklassi- 
zismus, des  Romantizismus  und  des  Naturalismus  behandelt.  Die  antike  Kunst,  für 
die  sich  weniger  Anknüpfungspunkte  im  Deutschen  ergeben,  kann  bei  der  Geschichte 
der  Renaissance  und  des  Neuklassizismus  berücksichtigt  werden.  — 


C.  B  o  r  c  h  1  i  n  g  ,  Geschichte  der  deutschen  Philolog-ie.  835 

Geschichte  der  deutschen  Philologie. 

(1,5  =  N.  SS«— J)»3.) 
Conrad   Borchling. 

Allgrmeineä  und  Oesumtduratellangen.  —  Sammelwerke.  —  SpracliKesellgchuften.  —  Allere  iCell.  —  Befriader 
der  deutlichen  Philologie:  J.  und  W.  Grimm,  ti.  F.  Benecke.  —  Qermanisten  nnd  Spiachforitcher.  —  Vertreter  rerweadter 
Fächer.  —  Nekrologe  der  in  den  Jahren  11)00  nnd  1010  Teratorbenen  Forioher.  — 

Allgemeines  und  Gesamtdarstellungen.  O.  Dittrichs  (836) 
Leipziger  Antrittsvorlesung  über  „Sprachwissenschaft  und  Psychologie"  (nicht  Philo- 
logie!) gehört  ihrem  wesentlichen  Inhalte  nach  ins  Gebiet  der  allgemeinen  Sprach- 
wissenschaft (=  N.  942),  ist  aber  auch  hier  zu  besprechen,  da  D.  den  Wandel  der 
Anschauungen  über  den  Begritf  der  allgemeinen  Sprachwissenschaft  an  der  Lehre 
der  wichtigsten  älteren  Sprachforscher  klarzumachen  sucht.  Die  Überwindung  des 
strengen  Logizismus  in  der  Sprachwissenschaft  ist  in  W.  von  Humboldts  grundlegendem 
Werke  „Über  die  Verschiedenheiten  des  menschlichen  Sprachbaus  usw."  vollzogen. 
Von  der  rein  historischen  Auffassung,  die  Humboldt  dafür  an  die  Stelle  setzte,  geht 
nun  nach  D.  die  Entwicklung  über  k.  W.  L.  Heyse,  H.  Steinthal,  H.  Paul  (der  für  D. 
seltsamerweise  noch  reiner  Historiker  ist!)  bis  auf  Wundts  „Völkerpsychologie"  und 
D.s  eigene  „Grundzüge  der  Sprachpsychologie".  Wie  die  Phonetik  von  der  natur- 
wissenschaftlichen Seite  her,  so  kommt  jetzt  die  Sprachpsychologie  von  der  Philo- 
sophie her  mit  dem  Anspruch,  nicht  als  dienende  Hilfswissenschaft,  sondern  als 
gleichgeordnete  Disziplin  neben  der  historischen  Sprachwissenschaft  zu  stehen.  Der 
Rahmen  unserer  Philologie  würde  jedenfalls  völlig  gesprengt  werden,  sollten  derartige 
Anschauungen  je  zum  vollen  Siege  gelangen.  —  836a  ist  mir  nicht  zugänglich.  — 
Aus  einer  geplanten  Enzyklopaedie  und  Methodologie  der  englischen  Philologie  gibt 
A.  S  c  h  r  ö  e  r  (841)  die  beiden  ersten  Kapitel  (1.  „Begriff  und  Umfang  der  englischen 
Philologie",  2.  „Inhalt  und  Einzeldisziplinen")  in  fertiger  Ausformung,  und  ein  drittes 
Kapitel  („Die  ethische  Voraussetzung  des  Studiums  der  englischen  Philologie")  in 
freierer,  von  einem  stärkeren  Pathos  getragener  Gestaltung.  Alle  drei  Kapitel,  vor 
allem  das  dritte,  kann  ich  auch  dem  Germanisten  sehr  zur  Lektüre  empfehlen.  Am 
wenigsten  stimme  ich  selbst  mit  der  Begriffsbestimmung  des  ersten  Kapitels  überein: 
die  Beschränkung  der  Philologie  auf  „die  Erforschung  der  kulturellen  Entwicklung 
eines  Volks,  aber  nur  soweit  sich  diese  in  den  sprachlichen  und  literarischen  Spuren 
oder  Zeugnissen,  die  dasselbe  hinterlassen  hat,  erkennen  lässt"  (S.  311),  schliesst  die 
sogenannten  Realien  ebenso  aus  wie  die  ästhetische  Würdigung  der  Literaturdenkmäler 
(vgl.  S.  315).  Auf  die  Sachphilologie  wird  aber  kein  Germanist  oder  Anglist  ver- 
zichten wollen,  der  sich  je  mit  den  älteren  Perioden  des  Lebens  unseres  Volkes  be- 
schäftigt; und  ebensowenig  wird  sich,  meine  ich,  der  Literarhistoriker  gern  auf  die 
ihm  von  Seh.  gesteckten  Grenzen  beschränken  wollen.  —  98  (warum  nicht  100?) 
scharfgespitzte  Aphorismen  über  das  Wesen  der  Philologie  und  ihrer  Jünger  stellt 
R.  M.  Meyer  (836b)  zusammen.  Zur  einen  Hälfte  sind  es  Aussprüche,  die  der 
Freude  am  raschen  spielerischen  Wortwitz  entsprungen  sind;  wir  lesen  sie  in  M.s 
grösseren  wissenschaftlichen  Werken  öfter  kopfschüttelnd,  aber  geistvoll  sind  sie 
immer,  und  hier  sind  sie  zu  einem  blendenden  Raketenfeuer  vereinigt.  Witzige 
Aussprüche  Heinzeis,  Scherers  und  H.  Grimms  werden  mit  eingeflochten.  Daneben 
stehen  aber  zahlreiche  sehr  positive  und  eindrucksvolle  Sätze,  die  einen  Blick  in  den 
überraschenden  Reichtum  dieses  vielgestaltig  schillernden  (Geistes  tun  und  bei  allem 
Spott  und  Scherz  nicht  selten  einen  melancholischen  ünterton  anklingen  lassen.  Vor 
allem  ist  es  das  aufrichtige  Bekenntnis  zur  Philologie  als  Geisteswissenschaft  (53) 
was  heraustritt,  zu  der  Wissenschaft,  die  aus  Liebe  zur  Sprache  und  Poesie  erwachsen 
ist  (63),  deren  Grundkraft  die  Freude  am  sprachlichen  Kunstwerk  ist  (98.  7).  Wunder- 
schöne Worte  findet  M.  über  den  Wert  der  akademischen  Vorlesungen  (79),  über 
Lieblingsstudien  (50:  Ohne  Steckenpferd  lernt  niemand  reiten),  über  Klassiker  und 
Romantiker  (78).  Das  Verhältnis  zur  klassischen  Philologie  spielt  eine  grosse  Rolle 
(62.  66.  89),  ebenso  der  Gegensatz  des  Literarhistorikers  zum  Dichter  und  zum 
Kritiker  (55.  76.  96).  M.  ist  ein  Gegner  der  Statistik  (29),  der  Prähistorie  (42.  43), 
natürlich  auch  des  Dilettantismus  (44.  52).  Spezielle  philologische  Probleme  werden 
erörtert,  der  Umlaut  (74),  Wort  und  Satz  (40.  14).  Mehr  noch  als  diese  zum  Teil 
stark  subjektiv  gefärbten  Anschauungen  lassen  Aussprüche,  wie  die  über  Zitate 
(59—61),  die  M.  an  anderer  Stelle  geradezu  eine  Vorstufe  des  Aphorismus  nennt, 
über  den  Spezialisten  (3)  und  über  Produktivität  (83.  84)  ins  eigene  Herz  des  Ver- 
fassers sehen.  —  837  ist  ein  Auszug  aus  E.  Elsters  Vortrage  von  der  Grazer  Philo- 

23* 


336  0.  Borchling,  Geschichte  der  deutschen  Philologie. 

logenversammlung,  dessen  vollständiger  Abdruck  JBL.  1908/9,  N.  1756  besprochen  ist. 
—  B.  Kahle  (838)  setzt  zunächst  in  knapper,  aber  eindringlicher  Darstellung  aus- 
einander, welche  vielseitige  Bedeutung  das  Studium  des  Altnordischen  für  den  Ge- 
samtbereich der  germanistischen  Studien  besitzt.  Dann  folgt  eine  detaillierte,  aber 
ziemlich  dürre  statistische  Zusammenstellung  der  in  Deutschland  vorhandenen  Lehr- 
stühle für  nordische  Philologie  und  der  im  ersten  Jahrzehnt  des  neuen  Jahrhunderts 
abgehaltenen  alt-  und  neunordischen  Vorlesungen  und  Übungen.  Ich  füge  seiner  Liste 
eine  Vorlesung  über  „Ludwig  Holberg  und  seine  Zeit"  hinzu,  die  ich  selbst  im  Winter- 
semester 1905/6  an  der  Göttinger  Universität  gehalten  habe.  —  G.  Roethe  (in  M.  Lenz, 
Geschichte  der  Kgl.  Friedrich-Wilhelms-Universität  zu  Berlin,  Bd.  3,  [Wissenschaftliche 
Anstalten  usw.  Halle.  1910.  (1537,  Bd.  3,  S.  222—30)  beschreibt  Geschichte  und 
gegenwärtige  Einrichtung  des  Berliner  Germanischen  Seminars  und  skizziert  dabei 
in  kurzen,  treffenden  Zügen  das  W^irken  der  älteren  germanistischen  Professoren  an 
der  Berliner  Universität.  —  Einen  ganz  anderen  Zweck  verfolgt  A.  Risop  (841a) 
mit  seiner  Geschichte  der  romanischen  Philologie  an  der  Berliner  Universität.  Voll- 
möllers Romanischer  Jahresbericht  hatte  bereits  im  vorletzten  Band  in  einer  neu 
eingerichteten  Abteilung  „Unterricht  in  den  romanischen  Sprachen  und  Literaturen" 
zusammenhängende  Übersichten  über  die  Geschichte  der  romanischen  Studien  in 
Breslau,  Greifswald  und  Halle  gegeben.  In  diese  Reihe  tritt  R.s  Aufsatz,  in  dem  man 
ausser  einem  ganz  ausführlichen  Verzeichnisse  sämtlicher  Dozenten  und  Vorlesungen 
auch  eine  umfassende  Darstellung  der  Tätigkeit  der  hervorragendsten  Vertreter  der 
Romanistik  an  der  Berliner  Hochschule  findet.  Ich  verweise  besonders  auf  Seite  23—31 
(Valentin  Schmidt),  Seite  68—80  (Viktor  Aime  Huber)  und  Seite  90-109  (A.  Tobler). 
Nur  darin,  dass  R.s  Studie  bis  auf  Toblers  Tod  (1910)  weitergeführt  ist,  obwohl  der 
Band  des  RomanJB.  sich  sonst  auf  1906  bezieht,  ist  der  deutliche  Einfluss  der 
Berliner  Jubelfeier  zu  erkennen.  Seite  18 — 21  bespricht  R.  unter  den  germanistischen 
Dozenten,  die  sich  gleichzeitig  auch  den  romanistischen  Studien  zugewandt  hatten, 
F.  H.  von  der  Hagen,  K.  Lachmann  und  besonders  J.  Grimm.  Er  erinnert  an  Grimms 
Arbeiten  zum  Reinhart  Fuchs,  zu  den  spanischen  Romanzen,  seine  Vorliebe  für  die 
italienische  Volksdichtung  und  seine  zahlreichen  Rezensionen  altfranzösischer  Aus- 
gaben und  schliesst  Seite  21:  ,,Wer  es  also  unternehmen  wollte,  die  Bedeutung 
J.  Grimms  als  Romanisten  in  einer  Monographie  ausführlicher  zu  schildern, 
würde  über  Mangel  an  Stoff  nicht  zu  klagen  haben."  [Einige  Ergänzungen 
zu  J.  Grimms  und  M.  Haupts  Beziehungen  zur  romanischen  Philologie  auch 
bei  E.  Lommatzsch  (841a,  S.  464/5).]  —  In  demselben  Bande  des  RomanJB. 
behandelt  A.  Stimming  in  ähnlicher  Weise  Göttingen  (S.  116— 41)  und  L.Wiese 
Münster  (S.  145—55).  Ich  hebe  daraus  die  Absätze  über  K.  Vollmöller  (S.  126  ff.), 
W.  Storck  (S.  146  f.),  B.  ten  Brink  (S.  147),  G.  Körting  (S.  148-52)  und  die  kurze 
Erwähnung  F.  Rühs',  F.  Bouterwecks  und  J.  Tittmanns  (S.  138  ff.)  hervor.  —  Die 
nicht  zur  Ruhe  kommenden  Erörterungen  über  eine  deutsche  Akademie  haben  auch 
im  Berichtsjahre  wenigstens  zwei  Aufsätze  hervorgerufen:  E.  Engel  (839)  verlangt 
von  den  Mitgliedern  einer  Akademie  der  deutschen  Sprache  in  erster  Linie,  dass  sie 
fehlerloses  Deutsch  schreiben.  Nach  manchen  Ausfällen  gegen  die  germanistischen 
Professoren  an  den  Universitäten  und  Akademien  kommt  er  zu  dem  Schlüsse,  dass 
gar  keine  Akademie  der  deutschen  Sprache  mehr  nötig  sei,  sondern  dass  der 
deutschen  Schule  die  Aufgabe  zufalle,  richtiges  Deutsch  schreiben  und  sprechen  zu 
lehren.  Das  stimmt!  —  So  auffallend  bescheiden  Engel  in  seinen  Forderungen  ist, 
so  vielumspannend  und  masslos  sind  die  Forderungen  und  Pläne,  die  W.  Schöler- 
m  a  n  n  (839  a)  für  die  von  ihm  verlangte  deutsche  Akademie  in  Weimar  aufstellt. 
Es  ist  das  Programm  eines  offenbaren  Idealisten,  der  über  alles  historisch  Gewordene 
mitleidslos  hinwegschreitet,  um  sein  neues  herrliches  Reich  aufzurichten.  Sch.s 
deutsche  Akademie  in  Weimar  soll  eine  Vereinigung  von  streng  wissenschaftlicher 
Gesellschaft,  Kunstakademie,  Theaterakademie  sein,  soll  öffentliche  Vorlesungen  und 
Spezialfortbildungskurse  nach  der  Art  der  Humboldt-Akademie  abhalten  und  soll 
schliesslich  eine  Art  Academie  franpaise  für  den  guten  Geschmack  und  die  Kultur 
ganz  Deutschlands  darstellen.  Eine  solche  unsinnige  Überspannung'  der  Forderungen 
kann  nur  dazu  dienen,  den  brauchbaren  Kern  in  Sch.s  Broschüre,  die  Zusammen- 
fassung der  schon  jetzt  mit  Weimar  verknüpften  wissenschaftlichen  und  künstlerischen 
Bestrebungen  zu  einer  Art  Hochschule,  in  der  Art  der  Posener  Akademie  oder  des 
hamburgischen  Vorlesungswesens,  von  vornherein  völlig  zu  diskreditieren.  —  Über 
ältere  Versuche,  eine  englische  Akademie  nach  dem  Muster  der  Academie  franpaise 
einzurichten,  berichtet  B.  S.  Monroe  (An  English  Academy  in  ModPhil.  8,  S.  107 
bis  122);  es  handelt  sich  vor  allem  um  die  Zeit  der  Königin  Anna  und  die  Pläne 
J.  Swifts.  —  A.  Hauffens  (840)  Geschichte  der  deutschen  Volkskunde  (vgl.  JBL. 
1908/9,  N.  1764)  ist  jetzt  in  der  Zeitschrift  des  Vereins  für  Volkskunde  erschienen; 
doch  fehlt  noch  das  Schlussstück,  das  die  Entwicklung  der  letzten  25  Jahre  bringen 


0.  Borohling,  Geschichte  der  deutschen  Philolog^ie.  337 

wird.  Diu  Volkskunde  als  selbständige  Wissenschaft  ist  erst  eine  Schöpiung  des 
19.  Jahrhunderts,  die,  wie  die  deutsche  Philologie  überhaupt,  aus  den  Bestrebungen 
der  Romantiker  hervorgewachsen  ist.  Bis  auf  schwache  Ansätze  zu  einer  wissen- 
schaftlichen Behandlung  der  Volkskunde  im  16.  Jahrhundert  bei  Joh.  Bohemus, 
Seb.  Franck,  Renwart  Cysat  von  Luzern,  über  die  H.  (S.  8f.)  handelt,  haben  wir  aus 
der  Zeit  vor  der  Romantik  nur  Beiträge  und  Quellen  zur  deutschen  Volkskunde, 
keine  Wissenschaft  der  Volkskunde.  Diese  älteren  Quellen  mustert  li.  in  schnellem 
Gange:  voran  steht  mit  Fug  und  Recht  die  Germania  des  Tacitus,  jene  „Weissagung 
auf  die  moderne  freie  und  wissenschaftliche  Volkskunde",  wie  W.  11.  Riehl  sie  1858 
genannt  hat.  Ihre  Wiederentdeckung  zu  Beginn  des  16.  Jahrhunderts  hat  zum 
zweiten  Male  das  intensivste  Interesse  an  dem  deutschen  Volkstum  hervorgerufen, 
diesmal  bei  den  Deutschen  selber,  wo  sie  den  Ausgangspunkt  jener  schon  erwähnten 
Ansätze  zu  einer  wissenschaftlichen  Volkskunde  gebildet  hat.  R.  M.  Meyers  Studien 
zu  den  Anfängen  der  deutschen  Volkskunde  und  A.  E.  Schönbachs  Verdienste  um  die 
Erschliessung  der  mittelalterlichen  Quellen  werden  von  H.  gebührend  gewürdigt. 
Auf  Schönbachs  hinterlassene  Arbeiten  zu  den  altdeutschen  Segen  (S.  4)  sei  noch 
besonders  hingewiesen.  Mit  Justus  Moser  (S.  15  f.)  beginnt  dann  das  Material  breiter 
zu  strömen,  die  Charakteristik  abgerundeter  zu  werden.  Der  Anteil  der  älteren  und 
jüngeren  Romantik  (S.  129  ff.)  werden,  unter  dem  Einfluss  0.  F.  W^alzels,  stark  heraus- 
gearbeitet, und  mit  den  Brüdern  Grimm  (S.  137  ff.)  setzt  die  streng  wissenschaftliche 
Behandlung  der  Volkskunde  ein,  der  W.  H.  Riehl  1858  zum  ersten  Male  diesen 
Namen  gab  (S.  302).  Für  die  Darstellung  des  19.  Jahrhunderts  hat  H.,  der  sich 
ganz  als  Literarhistoriker  fühlt,  das  Gebiet  der  sachlichen  Volkskunde  vollständig 
ausgeschlossen;  für  die  Bibliographie  durfte  er  in  vielen  Fällen  auf  John  Meiers 
Darstellung  in  H.  Pauls  Grundriss  der  germanischen  Philologie  (2.  Aufl.,  Bd.  2, 1, 
S.  1178—1297)  verweisen.  — 

Sammelwerke.  J.  B  1  e  y  e  r  (842)  teilt  eine  Anzahl  von  Briefen  deutscher 
Germanisten  aus  der  Frühzeit  unserer  Wissenschaft  an  ungarische  Gelehrte  mit.  Der 
Inhalt  dieser  Briefe  bezieht  sich  fast  ausschliesslich  auf  ungarische  Geschichte  und 
Literatur  und  auf  deutsche  Handschriften  in  Ungarn.  Da  aber  der  ausführliche 
Kommentar  B.s  in  ungarischer  Sprache  geschrieben  ist  und  B.  selbst  mitteilt,  er 
werde  einen  genauen  Auszug  aus  seiner  Publikation  in  deutscher  Sprache  im  Eu- 
phorien erscheinen  lassen,  so  stelle  ich  die  nähere  Besprechung  einstweilen  zurück. 
—  Neun  Stettiner  Philologen  überreichten  im  Jahre  1858  ihrem  scheidenden  Kollegen 
Dr.  H.  Ilberg  ein  Album  mit  ihren  Porträts.  M.  Runze  (842  a)  hat  diese  zehn 
Bilder  jetzt  reproduzieren  lassen  und  eine  ausführliche  Biographie  der  zehn  Gelehrten 
beigegeben.  Ich  nenne  unter  ihnen,  ausser  H.  Ilberg  selber,  noch  L.  Giesebrecht, 
den  Verfasser  der  Wendischen  Geschichten  780—1182,  den  Mathematiker  und  San- 
skritisten PI.  Grassmann  und  den  Goetheforscher  F.  Kern.  —  V.  Klemperers 
(842  b)  Berliner  Gelehrtenköpfe  sind  aus  Essays  des  Berliner  Tageblatts  hervor- 
gegangen und  durch  das  Jubiläum  der  Berliner  Universität  hervorgerufen.  K.  will 
nicht  die  innere  Bedeutung  der  herausgegriffenen  Professoren  aufzeigen,  sondern  ihr 
äusseres  Auftreten  im  Kolleg  und  vor  ihrem  Publikum  leicht  skizzieren.  Behandelt 
sind  Erich  Schmidt,  U.  von  Wilamowitz,  Roethe,  Delitzsch,  W^ölfflin,  Paulsen,  Tobler, 
Pischel;  ein  Bild  Paulsens  eröffnet  den  Band.  — 

Sprachgesellschaften.  Ein  nicht  unterzeichneter,  aber  zweifellos 
von  diesem  Gelehrten  herrührender  Aufsatz  L.  K  e  1 1  e  r  s  (843)  konstatiert  nur  kurz 
seine  alte  These,  dass  die  Sprachgesellschaften  nur  äussere  Ringe  der  von  K.  -ent- 
deckten Grosslogensysteme  des  17.  Jahrhunderts  gewesen  seien.  „Erst  diejenigen 
Mitglieder,  die  Angehörige  des  4.  Grades  geworden  waren,  wurden  in  die  Geheim- 
nisse der  ,Scheidekunst'  eingeweiht;  die  Mitglieder  der  übrigen  Grade  beschäftigten 
sich,  wie  die  Urkunden  ergeben,  mit  harmloseren  Dingen,  wie  z.  B.  mit  der  Pflege 
der  Muttersprache,  der  Poesie  und  der  Redekunst,  und  verdienten  deshalb  auch  die 
Namen  der  Sprachgesellschaften,  poetischen  Assoziationen.  Rednergesellschaften  usw., 
unter  denen  sie  bekannt  geworden  sind"  (vgl.  JBL.  1906/7,  N.  654),  —  In  die  Reihe 
der  jüngeren,  von  Gottscheds  Leipziger  Muster  abhängigen  deutschen  Gesellschaften 
gehört  auch  die  Bremische  Deutsche  Gesellschaft,  die  F.  W^eber  (843a)  in  einer 
fleissigen  Königsberger  Dissertation  näher  schildert.  Mehrere  Jahrzehnte  hat  diese 
von  der  Stadt  Bremen  sehr  protegierte  Gesellschaft  den  geistigen  Mittelpunkt  Bremens 
gebildet.  Die  in  ihr  vereinigten  Dichter  sind  samt  und  sonders  nur  mittelmässige 
Köpfe  gewesen;  aber  seitdem  die  Gesellschaft  im  Jahre  1752  ihre  ursprünglich  nur 
auf  die  Pflege  der  Beredsamkeit  und  der  Dichtkunst  gerichteten  Ziele  weiter  gesteckt 
und  auch  die  Geschichte  des  Vaterlandes  und  die  schönen  Wissenschaften  überhaupt 
in  ihr  Arbeitsgebiet  einbezogen  hatte,  hat  sie  solche  vortrefflichen  Leistungen  auf- 
zuweisen wie  die  lokalgeschichtlichen  Arbeiten  J.  Ph.  Cassels  und  den  noch  heute 
dem    niederdeutschen    Forscher    unentbehrlichen    „Versuch    eines    bremisch-nieder- 


338  C.  Borchling,  Geschichte  der  deutschen  Philologie. 

sächsischen  Wörterbuchs"  in  fünf  Bänden.  W.  geht  sehr  ausführlich  auf  die  einzelnen 
Mitglieder  der  Gesellschaft  und  ihre  Leistungen  ein  und  teilt  am  Schluss  ein  voll- 
ständiges Verzeichnis  der  Mitglieder  und  ihrer  Werke,  sowie  einen  kleinen  Anhang 
der  aus  dem  Kreise  der  Gesellschaft  hervorgegangenen  Gedichte  mit.  —  Der  All- 
gemeine Deutsche  Sprachverein,  die  moderne  Entsprechung  der  alten  Sprachgesell- 
schaften, hat  im  Berichtsjahre  sein  25jähriges  Bestehen  gefeiert.  Von  den  Artikeln 
der  Tageszeitungen  hebe  ich  J.  G.  S  p  r  e  n  g  e  1  s  (845)  treffliche  Charakteristik  der 
Arbeiten  und  Bestrebungen  des  Sprachvereins  hervor.  Die  Festschrift  H.  Dungers 
(844),  die  den  Mitgliedern  in  Dresden  überreicht  wurde,  enthält  keine  vollständige 
Geschichte  des  Vereins,  sondern  nur  einen  in  sich  geschlossenen  Ausschnitt  daraus, 
die  Sprachreinigungsbestrebungen  des  Vereins  und  ihre  bisherigen  Erfolge.  Ausser- 
dem ist  eine  programmatische  Einleitung  vorangeschickt.  Die  vier  wesentlichen 
Grundsätze,  die  D.  darin  Seite  6—8  aufstellt,  sind  durchaus  zu  unterschreiben;  wäre 
nur  der  erste  dieser  vier  Sätze  „Masshaltung  im  Kampfe  gegen  die  Fremdwörter" 
vom  Sprachverein  auch  immer  beherzigt  worden!  Gewisse  Auswüchse  in  diesem 
Kampfe  haben  dem  Sprachverein  gerade  bei  den  Gebildeten,  und  speziell  bei  den 
Germanisten,,  scharfe  Gegnerschaft  erweckt,  und  man  hat  darüber  stellenweise  ganz 
vergessen,  welche  grossen  Verdienste  sich  der  Sprachverein  doch  im  grossen  und 
ganzen  um  das  deutsche  Volk  und  die  deutsche  Muttersprache  erworben  hat,  indem 
er  die  grosse  gleichgültige  Menge  nach  Freytags  Ausspruch  unsanft  an  den  Perücken 
gezogen  und  sie  zum  Nachdenken  über  ihre  Muttersprache  genötigt  hat.  Mögen  auch 
hier  Übertreibungen  vorgekommen  sein,  die  arg  nach  Schulmeisterei  schmecken,  so 
haben  sich  doch  wenigstens  die  leitenden  Männer  bei  ihren  Bemühungen  um  die 
grammatische  und  stilistische  Ausgestaltung  der  deutschen  Sprache  stets  die  Grund- 
anschauung zu  eigen  gemacht,  dass  die  Sprache  ein  lebender  Organismus  sei,  den 
man  wohl  leise  gängeln,  aber  niemals  in  starre  Regeln  schlagen  dürfe.  Aus  dieser 
Anschauung  heraus  hat  der  Sprachverein  in  den  letzten  Jahren  auch  den  deutschen 
Mundarten  eine  lebhafte  Teilnahme  entgegengebracht;  vor  allem  hat  er  die  in  ihrer 
Existenz  bedrohte  „Zeitschrift  für  hochdeutsche  Mundarten"  in  seinen  Verlag  über- 
nommen und  zu  einer  allgemeinen  „Zeitschrift  für  deutsche  Mundarten"  umgestaltet. 
Die  älteren  Publikationen  des  Vereins,  seine  von  H.  Riegel  begründete,  jetzt  von 
0.  Streicher  geleitete  Zeitschrift,  die  von  P.  Pietsch  redigierten  wissenschaftlichen 
Beihefte,  die  Verdeutschungswörterbücher,  die  Sprachecken  in  den  Tageszeitungen 
und  das  Werbeamt  werden  von  Sprengel  und  0.  Lyon  (845)  eingehend  gewürdigt. 
L.  fügt  ausserdem  eine  ausführliche  Besprechung  zweier  älteren  Werke  H.  Dungers 
(Die  Engländerei  in  der  deutschen  Sprache,  2.  Aufl.  1909,  und:  Zur  Schärfung  des 
Sprachgefühls.  1907)  hinzu.  —  Die  besonderen  Verdienste  des  Sprachvereins  um  die 
deutsche _ Gesetzessprache  hebt  E.  Dronke  (844a)  hervor.  — 

Ältere  Zeit.  M.  H.  J  e  1 1  i  n  e  k  s  (846)  Oelingeriana  sind  zwei  kleine 
Beiträge  zur  Texterklärung  der  deutschen  Grammatik  des  Albertus  Oelinger;  der 
zweite  eröffnet  aber  zugleich  wichtige  Ausblicke  auf  Fragen  der  Rhythmik  des 
16.  Jahrhunderts.  —  In  seinen  Studien  zu  S.  Helbers  Syllabierbüchlein  sucht  derselbe 
M.  H.  Jellinek  (847)  zu  beweisen,  dass  Helber  selbst  kein  Alemanne  gewesen  sei, 
obwohl  er  auf  alemannischem  Boden  als  Schulmeister  gewirkt  habe.  Eine  genauere 
Untersuchung  des  Lautstandes  in  Helbers  Werk  ergebe  bayerische  Herkunft  des  Ver- 
fassers. —  C.  Vogt,  J.  B.  Schupp  (Euph.  17,  S.  251  —  87  [Fortsetzung])  handelt 
Seite  275—87  auch  über  Schupps  Bekanntschaft  mit  der  älteren  deutschen  Literatur 
und  ergänzt  da  die  ältere  Arbeit  von  W.  W.  Zschau  (vgl.  JBL.  1906/7,  S.  522,  N.  3277  d) 
durch  eine  Menge  von  Einzelnachweisen.  Vor  allem  sind  es  M.  Goldast,  G.  Henisch, 
F.  Taubmann  und  A.  Buchner,  die  Schupp  die  Kenntnis  der  älteren  deutschen 
Literatur  vermittelt  haben.  —  Den  berühmten  Chr.  Thomasius  würdigt  in  einer  klar 
und  flüssig  geschriebenen  Gesamtdarstellung  der  amerikanische  Professor  A.  D.  White 
(849).  Man  muss  den  Untertitel  des  Buches  berücksichtigen,  wenn  man  seine  Ten- 
denz erkennen  will:  Thomasius  wird  in  erster  Linie  als  der  grosse  liberale  Aufklärer 
gefeiert,  der  grosse  Sieger  „in  the  warfare  of  humanity  with  unreason".  Dabei  ge- 
schieht es  denn,  dass  seine  Verdienste  etwas  gar  zu  lobrednerisch  gewürdigt,  die 
Orthodoxie  und  das  ältere  System  allzu  pechschwarz  gemalt  werden.  Die  einzelnen 
Kapitel  stellen  nacheinander  Thomasius'  kühnes  Wagnis,  Vorlesungen  in  deutscher 
Sprache  anzukündigen,  sein  Eifern  gegen  den  Hexenglauben  und  seine  Kämpfe  für 
die  Beseitigung  der  Tortur  in  den  Mittelpunkt.  Schliesslich  betont  W.  sehr  nach- 
drücklich Thomasius'  Streben  nach  einem  Einfluss  auf  das  höhere  Erziehungswesen 
und  nach  dem  Femhalten  der  theologischen  Kontrolle.  Gerade  hier  blicken  überall 
die  Beziehungen  auf  amerikanische  Verhähnisse  durch.  —  Den  einen  der  grossen 
Ruhmestitel  des  Thomasius  sucht  M.  Fleischmann  (848)  kritisch  zu  beleuchten: 
schon  vor  Thomasius  sind  Vorlesungen  in  deutscher  Sprache  an  den  deutschen 
Universitäten   bezeugt.     Aber  diese  Vorgänge  sind    ganz   vereinzelt  geblieben;    erst 


C.  Borchling,  Geschichte  der  deutschen  Philologie.  339 

Thomasius'  Vorgohen  im  Wintersemester  1687/8  hat  den  Anstoss  zur  Umwerfung  de« 
alten  Zustandes  gegeben,  „mit  ihm  fasst  das  Deutschtum  festen  Fuss  auf  akademischem 
Boden".  —  Thomasius'  Bemühungen,  auch  literariscii  auf  die  Hebung  des  sittlichen 
Lebens  der  Hallenser  Studenten  einzuwirken,  skizziert  ein  Anonymus  (860)  an  der 
Hand  von  Thomasius'  Schrift  „Von  dem  elenden  Zustande  der  Studenten"  (heraus- 
gegeben von  der  Historischen  Kommission  der  Provinz  Sachsen  zur  Jubelfeier  der 
Universität  Jlallo  1894).  ~  Nicht  an  seine  Studenten,  sondern  an  seine  Kollegen  in 
der  Philologie  wendet  sich  die  scharfe  satirische  Antrittsrede  D.  Ruhnkens,  mit  der 
er  sich  17G1  an  der  Universität  Leiden  einführte.  Der  Doctor  Umbraticus,  den  er 
hier  schildert,  ist  der  Philologe,  der  sich  ganz  in  den  Schatten  seiner  Studierstube 
vergräbt,  hier  allmählich  ganz  weltfremd  und  "verknöchert  wird  und  nun  die  Studenten 
abstösst  und  die  ganze  Wissenschaft  in  Misskredit  bringt.  Allen  Neuerungen  ist  er 
abgeneigt,  ganz  besonders  aber  der  Philosophie  und  Mathematik.  W.  Reichardt 
(851),  der  diese  amüsante  und  doch  zugleich  packende  Rede  wieder  hervorzieht, 
weist  hübsch  nacii,  wieviel  ältere  Traditfon  doch  bereits  in  dieser,  keineswegs  erst 
von  Ruhnken  erfundenen,  Figur  des  Doctor  Umbraticus  steckt,  wie  verfehlt  es  deshalb 
auch  sei,  direkte  lebende  Vorbilder  für  Ruhnkens  Rede  zu  suchen.  Mit  der  zweiten 
grossen  Rede  Ruhnkens,  dem  Elogium  Hemsterhusii,  zusammen  bildet  die  Antritts- 
rede von  1761  ein  gutes  Vademekum  für  Philologen,  —  Justus  Mosers  Stellung  in 
den  Literaturströmungen  während  der  ersten  Hälfte  des  18.  Jahrhunderts  hat  sich 
H.  Schier  bäum  (vgl.  JBL.  1908/9,  N.  1777)  zum  Thema  seiner  Dissertation  ge- 
nommen, die  auch  selbständig  (aber  nicht  in  erweiterter  Forml)  im  Kommissions- 
verlag von  F.  Schoningh  (Osnabrück.  1908.  (4566)  erschienen  ist.  Seh.  führt 
seine  Darstellung  bis  unmittelbar  an  die  ersten  Anfänge  der  „Patriotischen 
Phantasien"  (1766).  Mosers  Entwicklung  macht  in  dieser  Zeit  zwei  grosse  Perioden 
durch:  als  Mitglied  der  Göttinger  Deutschen  Gesellschaft  empfängt  er  seine  ersten 
starken  Eindrücke  und  bewahrt  er  lange  eine  vermittelnde  Stellung  zwischen  Gott- 
sched und  den  Schweizern.  Er  macht  sich  die  in  beiden  Lagern  gepflegten  alt- 
deutschen Studien  zu  eigen,  und  lässt  besonders  die  aus  England  eindringenden 
moralphilosophischen  Bestrebungen  auf  sich  wirken.  Dann  kommt,  unter  Lessings 
und  Gleims  Einfluss,  der  vollständige  Bruch  mit  den  Gottschedischen  Anschauungen 
und  die  enge  Verbindung  mit  den  Häuptern  der  Berliner  Aufklärung:  Lessing,  Abbt, 
Nicolai.  Der  Aufenthalt  in  London  endlich  1763—64  lässt  die  Ideen  der  „Patrioti- 
schen Ph'äntasien"  völlig  reifen.  —  G.  A.  Bürgers  akademische  Lehrtätigkeit  schätzt 
Chr.  Janentzky  (852)  mit  Recht  sehr  niedrig  ein.  Die  im  Druck  zugänglichen 
Kolleghefte  des  Dichters  zeigen  wenig  Selbständiges,  sind  vielmehr  meist  „mosaik- 
artig neben-  und  aneinander  gereihte  Entlehnungen",  deren  Neudruck  heute 
schwerlich  lohnen  würde.  J.s  Arbeit  wird  in  erweiterter  Fassung  als  „G.  A.  Bürgers 
Ästhetik"  in  F.  Munckers  Forschungen  zur  neueren  Literaturgeschichte,  Band  37, 
erscheinen.  —  Aus  dem  Briefwechsel  des  göttingischen  Professors  Chr.  G.  Heyne 
mit  J.  von  Müller,  dem  damaligen  Generaldirektor  des  öffentlichen  Unterrichts 
für  das  Königreich  Westfalen,  hat  Georg  Meyer  (853)  alles,  was  sich  auf  Ilfeld 
und  seine  alte  Klosterschule  bezieht,  ausgewählt.  Den  vereinigten  Bemühungen 
dieser  beiden  Männer  ist  es  damals  geglückt,  die  bevorstehende  Einziehung  des 
reichen  Ilfelder  Klosterguts  durch  die  westfälische  Regierung  zu  verhindern.  In  den 
mitgeteilten  Briefen  und  Erläuterungen  fällt  zugleich  viel  Licht  auf  die  gleichzeitige 
Geschichte  der  Universität  Göttingen  und  auf  die  Schwierigkeiten,  mit  denen  J.  von 
Müller  in  Kassel  zu  kämpfen  hatte.  Erwähnt  sei  auch,  dass  Meyer  das  demnächsfige 
Erscheinen  einer  unverkürzten  Ausgabe  von  J.  von  Müllers  gesamter  Korrespondenz 
ankündigt.  —  E.  Schreck  (854)  charakterisiert  den  Pädagogen  Chr.  H.  Wolke,  den 
Hauptgehilfen  Basedows  bei  der  Begründung  des  Dessauer  Philanthropins  und  späteren 
Direktor  dieser  Anstalt.  Wolke,  der  später  am  Hofe  der  Kaiserin  Katharina  II.,  seiner 
jeverischen  Landesfürstin,  wirkte  und  seinen  Lebensabend  in  Berlin  beschloss,  hat 
sich  auf  dem  Gebiete  der  Sprachgeschichte  mannigfach  betätigt.  Auf  Grund  der 
Leibnizischen  Ideen  hatte  er  Studien  über  eine  allgemeine  wortlose  Sprache  (Pasi- 
phrasie)  und  über  eine  Methode,  eine  derartige  Sprache  in  die  Ferne  zu  schreiben 
(Telephrasie)  angestellt.  In  Klopstocks  Sinne  führte  er  eine  eigene  strenge  phonetische 
Orthographie  in  seinen  Schriften  durch.  Diese  Orthographie  wandte  er  auch  auf  seine 
plattdeutschen  Verse  an;  seine  „Düdsge  or  Sassisge  Singedigte  usw."  (1804)  dienten 
ihm  selber  in  erster  Linie  als  Exempel  für  seine  orthographische  Theorie,  uns  sind  sie 
heute  die  älteste  grössere  Sammlung  niederdeutscher  Gedichte  in  der  Periode  der 
neuniederdeutschen  Dichtung,  zugleich  ein  Denkmal  des  ostfriesischen  Dialekts  des 
Jeverlandes.  —  An  dem  Gymnasium  in  Freiburg  i.  Br.,  das  1806,7  aus  geistlichem 
Besitz  an  den  Badischen  Staat  übergegangen  war,  versuchten  1807  zwei  Professoren, 
an  Stelle  der  mundartlichen  Aussprache  des  Hochdeutschen  die  neuhochdeutsche 
Schriftsprache  im  Unterricht  einzuführen.    Ein  grosser  Streit  erhob  sich,  in  dem  der 


340  C.  Borchling,  Geschichte  der  deutschen  Philologie. 

Dichter  J.  G.  Jacobi,  seit  1784  Professor  der  schönen  Wissenschaften  an  der  Frei- 
burger  Universität,  von  der  Regierung"  um  ein  Gutachten  gebeten  wurde.  Dies  Gut- 
achten zieht  H.  F  r  a  n  z  (855)  wieder  hervor.  Jacobi  befürwortet  darin  die  Neuerung, 
macht  aber  folgende  Einschränkungen:  1.  st,  sp  im  Anlaut  solle  man  mit  seh  sprechen, 
2.  g  im  Silbenanlaut  wie  ein  gelindes  ch  lauten  lassen,  3.  den  alten  Dialekt  nicht 
völlig  umschaffen,  sondern  ihn  von  den  auffallenden,  in  keinem  Dialekt  zu  dulden- 
den Fehlern  läutern.  Auch  erwähnt  er  ältere  Versuche  der  Art.  Das  ganze  Vor- 
gehen hatte  keinen  Erfolg,  die  Regierung  belobte  das  zweckmässige  und  eifrige 
Bestreben  der  beiden  Professoren,  indessen  müsse  man  die  Beseitigung  alles  dessen 
empfehlen,  was  zu  wechselseitigen  Neckereien  und  Missverständnissen  irgendeinen 
Anlass  geben  könnte.  — 

Begründer  der  deutschen  Philologie:  J.  und  W.  Grimm. 
Eine  knappe  Würdigung  der  Bedeutung  der  beiden  Brüder  Grimm  gibt  H.  Meyer- 
Ben  f  e  y  (856)  im  Rahmen  eines  Nachschlagewörterbuchs  für  theologische  Kreise. 
—  Persönliche  Erinnerungen  an  die  Häuslichkeit  der  Grimms  teilt  J.  Roden - 
berg  (857)  mit;  das  beigefügte  Bild  lässt  uns  einen  Blick  in  das  pietätvoll 
erhaltene  Arbeitszimmer  der  beiden  Brüder  im  Hause  Linkstrasse  7  tun.  — 
L.  S  p  e  i  d  e  1  s  (858)  kleines  Weihnachtsfeuilleton  greift  ebenfalls  das  Heimat- 
gefühl der  Grimms  als  den  zentralen  Punkt  ihrer  Empfindungen  heraus;  Heimat- 
gefühl sei  für  sie  der  adäquate  Ausdruck  für  Vaterlandsliebe  und  Patriotismus. 
Die  Grenzboten  haben  diesen  Artikel  aus  Sp.s  Schriften  (=  N.  252,  Bd.  3,  S.  114—22) 
übernommen;  ebendort  Bd.  1,  S.  80/7  ist  die  wundervolle  Charakteristik  J.  Grimms 
wieder  abgedruckt,  mit  der  Sp.  am  24.  Mai  1874  seine  Auswahl  aus  den  kleineren 
Schriften  J.  Grimms  einleitete.  —  Unsere  Kenntnis  des  Briefwechsels  der  Brüder 
Grimm  ist  aufs  glücklichste  durch  E.  Stengels  (859)  grosse  Publikation  der 
Briefe  der  Brüder  Grimm  an  P.  Wigand  bereichert  worden.  Der  alte  Kasseler  Schul- 
kamerad und  Marburger  Kommilitone  ist  den  Brüdern  zeit  seines  Lebens  ein  getreuer 
Freund  geblieben,  und  die  Brüder  gaben  sich  ihm  gegenüber  in  all  ihrer  wunder- 
vollen Frische  und  Naivität.  Nirgends  tritt  so  der  goldene  Humor  der  beiden  Brüder, 
zumal  W^ilhelms,  hervor,  wie  in  den  Briefen  aus  der  Jugendzeit,  die  zugleich  die 
schon  bekannte  grosse  Sammlung  des  Briefwechsels  der  Brüder  Grimm  aus  der 
Jugendzeit  bedeutsam  ergänzen.  Von  den  222  Nummern  der  neuen  Sammlung  waren 
bisher  nur  drei  in  Privatbesitz  befindliche  Briefe  vollständig  abgedruckt.  Die  übrigen 
befinden  sich,  mit  einer  Ausnahme  (N.  22),  heute  in  der  Kasseler  LandesBibliothek. 
Ihre  Herausgabe  war  lange  geplant,  zwei  Leiter  der  Landesbibliothek,  A.  Duncker 
und  E.  Lohmeyer,  haben  sie  aber  wieder  aus  den  Händen  gegeben,  jetzt  hat  St.  sie 
ausgeführt.  In  den  sorgfältigen  Anmerkungen  teilt  er  vor  allem  zahlreiche  Stücke 
aus  den  ebenfalls  noch  ungedruckten  Briefen  Wigands  an  die  Brüder  Grimm  mit, 
die  heute  im  Grimmschrank  der  Berliner  Universität  ruhen,  aber  hoffentlich  bald 
auch  einmal  vollständig  herausgegeben  werden  (S.  VI).  Auch  über  die  einzelnen 
Persönlichkeiten,  die  in  den  Briefen  genannt  werden,  gibt  St.  gewissenhaft  Auskunft. 
Die  ganze  Fülle  der  Nachrichten  über  die  Arbeiten  der  beiden  Brüder  und  ihrer 
Freunde,  wie  sie  diese  Briefe  uns  Seite  für  Seite  mitteilen,  bedarf  natürlich  einer 
speziellen  Untersuchung  durch  den  künftigen  Biographen  der  Brüder  Grimm.  Er 
wird  auch  die  unendlich  vielen  Einzelzüge  in  der  Charakteristik  der  beiden  Brüder 
buchen  und  verwerten  müssen,  treten  doch  die  beiden  Charaktere,  die  so  verwandt 
und  doch  wieder  so  verschieden  getönt  waren,  gerade  in  den  kleinen  Zügen  der 
Briefe  am  plastischsten  hervor.  Plier  sei  nur  erwähnt,  dass  von  den  gleichzeitigen 
Dichtern  A.  von  Arnim,  Cl.  Brentano,  L.  Tieck,  Jean  Paul  und  Goethe  am  häufigsten 
genannt  werden,  aber  auch  C.  G.  Cramer,  der  Verfasser  des  Hasper  a  Spada  und 
Erasmus  Schleicher,  Kotzebue  und  Lafontaine  spielen  in  den  Jugendbriefen  eine 
grosse  Rolle.  Von  den  Freunden  werden  ausser  Wigand  selbst  und  den  beiderseitigen 
Familienmitgliedern  nur  die  Haxthausens,  E.  von  der  Malsburg  und  von  Savigny  öfter 
genannt.  Kassel,  Korvey  und  Marburg  sind  meist  die  Schauplätze  der  Handlung. 
Seite  138—44  wird  ein  Aufsatz  J.  Grimms  von  1813  „Auch  etwas  über  die  Wieder- 
einführung der. altdeutschen  Heldengedichte  und  besonders  der  Niebelungen  in  die 
Schulen",  der  nicht  in  die  Kleinen  Schriften  aufgenommen  ist,  nach  der  Original- 
handschrift abgedruckt.  In  St.s  Anmerkungen  sind  noch  mehrere  einzelne  Briefe  der 
Grimms  an  andere  Adressaten  als  Wigand  verstreut:  mehrere  ergänzen  die  ältere 
Publikation  „Private  und  amtliche  Beziehungen  der  Brüder  Grimm  zu  Hessen, 
Band  I  und  H"  (vgl.  S.  376.  377  f.  381  f.  397-402).  Ein  einzelner  Brief  J.  Grimms 
an  Dr.  Euler  vom  31.  Januar  1847  findet  sich  Seite  415,  und  einer  von  W.  Grimm  an 
den  Ratsschreiber  D.  Thomas  in  Frankfurt  a.  M.  vom  9.  Dezember  1815  auf  Seite  407  f. 
Grimmbriefe  in  Kasseler  Privatbesitz  werden  Seite  363  kurz  angeführt;  Seite  339  wird 
die  Herausgabe  des  wiederaufgefundenen  Briefwechsels  der  Brüder  Grimm  mit  Mit- 
gliedern der  Familie  von  Schwertzell  durch  Dr.  Schoof  in  Hersfeld  in  Aussicht  gestellt. 


C,  Borchling,  Geschichte  der  deutschen  Philologe.  341 

Endlich  weise  ich  auf  die  Notiz  über  die  Frankfurter  Oernianisten-Vereammlung  vom 
24.  September  1846  (S.  415)  hin,  —  Vier  Einzelstücko  aus  dem  Arohiv  der  Kasseler 
Grimin-Gesellschaft  teilt  E.  Steng-el  (231,8.150/6)  mit.  Ein  längerer  Brief  J.  Grimms 
an  L.  Tieck  sollte  Material  für  Tiecks  181 1  erschienenes  „Alteng-Iischos  Theater" 
liefern.  Dies  Material  hatte  Grimm  zum  grössten  Teil  von  G.  F.  Benecke  erhalten; 
Beneckes  Brief  druckt  St.  mit  ab  (vg-l.  auch  N.  859,  S.  359).  Das  zweite  Stück  ist 
ein  kürzerer  Begleitbrief  J.  Grimms  an  Brentano  zu  einem  Paket  mit  Volksliedern 
die  Sendung  fällt  in  die  Vorbereitung  des  zweiten  und  dritten  Bandes  von  „Des 
Knaben  Wunderhorn"  1807.  Endlich  ein  ganz  kurzes  undatiertes  Billett  Cl.  Brentanos 
an  J.  Grimm  und  ein  Fleisszeugnis  Savignys  für  J.  Grimm.  —  859  a  ist  eine  Er- 
gänzung zu  den  sechs  Briefen  an  „Malchen"  in  den  „Freundesbriefen".  —  Vom 
vorigen  Jahre  nachzuholen  habe  ich  hier  die  Besprechung  von  S.  Aschner  (JBL. 
1908/9,  N.  1788),  „Die  deutschen  Sagen  der  Brüder  Grimm".  A.  beschränkt  sich  auf 
eine  nähere  Untersuchung  derjenigen  Sagen,  die  die  Sammlung  der  Brüder  Grimm 
mit  ihren  Vorgängern,  den  Sagensammlungen  Otmars  (J.  C.  C.  Nachtigal),  J.  O. 
Büschings,  F.  Gottschalks,  L.  F.  von  Dobenecks  und  J.  R.  Wyss',  gemeinsam  hat. 
Die  Untersuchung  erweist  die  Selbständigkeit  und  Meisterschaft  der  Brüder  Grimm 
auch  bei  der  Formung  der  deutschen  Sagen;  „keine  einzige  Sage  der  Vorgänger 
verliess  die  Grimmsche  Werkstatt,  die  nicht  inhaltlich  oder  sprachlich  das  un- 
trügliche Gepräge  ihres  Geistes  empfangen  hätte"  (S.  33).  Aus  dem  mannigfachen 
gelehrten  Materiale,  das  A.  herbeischafft,  hebe  ich  noch  hervor:  die  Nachweise 
des  ersten  Kapitels  zu  den  älteren  Sagenforschern,  zum  Schwerttanz  (S.  69),  zur 
Lohengrinforschung  jener  Tage  (S.  70/3),  zum  Wartburgkrieg  (S.  93/6).  —  Die  Ge- 
schichte des  Grimmschen  Wörterbuchs  von  seinen  Anfängen  bis  zum  Tode  J.  Grimms 
1863  hatte  R.  Hofmann  (PrJbb.  136,  S.  472ff.)  gegeben.  An  ihn  knüpft  R.Meissner 
(860)  an  und  schildert  die  zweite  grosse  Periode  des  grossen  Unternehmens  von  1863 
bis  zum  Tode  M.  Heynes  1906  sowie  die  Anfänge  einer  dritten  Periode,  die  durch 
eine  tief  greifende  Neuordnung  der  Grundlagen  der  Wörterbuchsarbeit  verheissungs- 
voll  eingeleitet  worden  ist.  Aus  jener  mittleren  Periode  ,treten  besonders  die  Gestalten 
R.  Hildebrands  und  M.  Heynes  beherrschend  hervor.  —  G.  F.  Benecke,  der  gelehrte 
Göttinger  Bibliothekar,  ist  den  jugendlichen  Brüdern  G^imm  in  Kassel  öfter  behilflich 
gewesen.  Durch  die  Vermittlung  der  Grimms  sind  Beneckes  Nachrichten  dann  zum 
Teil  weitergegangen  an  deren  Freunde,  so  an  Tieck  (vgl.  oben  N.  231),  an  Arnim  und 
Brentano.  R.  Steig  (861)  bringt  dafür  mehrere  Nachweise  aus  dem  unedierten 
Material  des  Berliner  Grimmschranks.  Sie  beziehen  sich  auf  das  Oldenburger  goldene 
Hörn,  das  W.  Grimm  damals  für  den  zweiten  Band  des  Wunderhorns  zeichnete,  auf 
einen  Band  Wickramscher  Drucke,  den  Brentano  aus  der  Göttinger  Bibliothek  ent- 
liehen hatte,  und  auf  einen  Besuch  Arnims  in  Göttingen.  —  Th.  Mommsens  (871) 
Aufsatz  ist  die  kurze  Anzeige  der  Lachmann-Biographie  von  M.  Hertz  aus  dem 
Literarischen  Zentralblatt  1851.  — 

Germanisten  und  Sprachforscher.  Selbständige  Bücher  sind  in 
dieser  Rubrik  diesmal  nicht  zu  besprechen,  da  S.  Singers  (865)  ausführliche  An- 
zeige der  kleinen  Schriften  R.  Heinzeis,  die  inzwischen  in  Buchform  erschienen  ist, 
bereits  JBL.  1908/9,  N.  1809  behandelt  ist.  —  Jubiläumsartikel  sind  zu  verzeichnen  zu 
R.  von  Liliencrons  90.  Geburtstage  (872),  von  denen  mir  nur  der  von  A.  Biese 
nicht  zugänglich  gewesen  ist;  die  übrigen  sind  so  knapp  gehalten,  als  ob  die  volle 
Würdigung  des  bedeutenden  Organisators  und  Gelehrten  bereits  den  Nekrologen 
vorbehalten  gewesen  wäre.  —  Ihren  60.  Geburtstag  haben  im  Berichtsjahre  die  beiden 
in  engem  persönlichen  und  wissenschaftlichen  Konnexe  stehenden  Germanisten 
W.  Braune  (862)  und  E.  Sievers  (880,  881)  gefeiert.  Zu  dem  Braune  gewidmeten 
Hefte  der  GRM.  (862)  haben  sich  lauter  Heidelberger  Kollegen  des  Gefeierten  ver- 
einigt, denn  auch  H.  Wunderlich,  der  den  biographischen  Festartikel  verfasst  hat, 
ist  wenigstens  alter  Heidelberger.  Die  grossen  Verdienste  der  beiden  Gefeierten  hier 
im  einzelnen  hervorzuheben,  ist  wohl  überflüssig.  —  Die  Jubelfeier  der  Berliner  Uni- 
versität hat  J.Minors  (878)  schöne  W^ürdigung  des  Jubiläumsrektors  Erich  Schmidt 
hervorgerufen.  Vgl.  auch  oben  N.  842b.  —  Aus  dem  Kreise  der  lebenden  Forscher 
wird  sonst  nur  noch  der  Dichter  und  Literarhistoriker  O.  Weddigen  von  K.  Fink 
(883)  geschildert;  er  interessiert  uns  hier  wegen  seiner  Arbeiten  zu  den  Über- 
lieferungen seiner  westfälischen  Heimat  und  zur  deutschen  Volksdichtung  überhaupt. 
—  30  Briefe  aus  dem  sonst  noch  immer  unzugänglichen  Nachlasse  des  Dichters 
A.  Grün  veröffentlicht  E.  Castle  (879),  der  Herausgeber  der  Werke  Auerspergs. 
Die  Briefe  sind  sämtlich  an  den  1900  verstorbenen  Germanisten  K.  J.  Schröer  ge- 
richtet, den  Erforscher  der  deutschen  Mundarten  und  Volksüberlieferungen  in  seiner 
ungarischen  Heimat  und  im  südslawischen  Gebiete.  Gemeinsame  politische  An- 
schauungen und  gelehrte  Neigungen  (auch  Auersperg  beschäftigte  sich  mit  krai- 
nischen  Volksliedern)   hatten  die   beiden  Männer  zusammengeführt    Im  Anfang  des 

JakiMberielite  für  nenar«  dtntooh«  LiteratargMokiobt«.    XU.  24 


342  0.  Borchling",  Geschichte  der  deutschen  Philologie. 

Briefwechsels  ist  mehr  von  Schröers  Arbeiten  die  Rede,  die  grössere  Hälfte  der 
Briefe  aber  stammt  aus  den  beiden  letzten  Lebensjahren  des  Dichters  und  beschäftigt 
sich  vor  allem  mit  seiner  letzten  Gredichtsammlung  „In  der  Veranda".  —  Ich  nenne 
sonst  nur  noch  die  im  diesjährigen  Bande  des  DNekr.  enthaltenen  Lebensabrisse: 
H.  Jantzens  (876)  Nekrolog  auf  O.  Schade  beruht  im  wesentlichen  auf  K.  Marolds 
Aufsatz  JBL.  1906/7,  N.  818.  —  H.  Schollenberger  (882),  der  dem  DNekr. 
mehrere  vortreffliche  Schweizer  Nekrologe  geliefert  hat,  macht  uns  mit  dem  Züricher 
Professor  der  deutschen  Literatur  und  Ästhetik  K.  J.  Stiefel,  dem  Freunde  0.  F.  Meyers 
und  G.  Kellers,  bekannt.  —  Ich  führe  aus  demselben  Bande  des  DNekr,  noch 
V.  Klemperers  Biographie  E.  Grisebachs  (S.  336/8)  und  0.  Volkraanns 
Biographie  Wilhelm  Buschs  (S.  74—97)  an.  V.  gibt  auch  ein  ausführliches  Literatur- 
verzeichnis; Busch  ist  seitdem  noch  in  seinem  nachgelassenen  Werke  „Ut  61er  Tid" 
als  verständnisvoller  Folklorist  vor  uns  aufgetreten.  —  F.  Pfaffs  (873)  Charakte- 
ristik E.  H.  Meyers  ist  identisch  mit  JBL.  1908/9,  N.  1888.  — 

Vertreter  verwandter  Fächer.  R.  Hübners  (890)  Beitrag  zur 
Festschrift,  die  H.  Brunner  zu  seinem  70.  Geburtstage  dargebracht  wurde,  knüpft  an 
F.  Frensdorffs  Jubiläumsaufsatz  zur  Hundertjahrfeier  der  Eichhornschen  Rechts- 
geschichte (ZSRGö.  1908,  S.  1—78)  an.  H.  gibt  zunächst  eine  ausführliche  kritische 
Würdigung  Eichhorns  selber,  verfolgt  dann  die  Wirkung  seines  grossen  Werkes 
auf  die  folgenden  Generationen  der  deutschen  Rechtshistoriker  und  endigt  bei 
Brunners  grosser  Rechtsgeschichte.  —  Gelegentlich  der.  Jubelfeier  der  Berliner  Uni- 
versität feiert  U.  von  Wilamowitz  (885)  den  Begründer  der  klassischen  Alter- 
tumskunde A.  Boeckh,  der  lange  Jahrzehnte  das  gefeierte  Haupt  der  Berliner 
Universität  gewesen  ist.  —  Die  bibliographische  Zusammenstellung  der  Werke 
M.  Wilmottes  (905),  des  ersten  wissenschaftlichen  Romanisten  Belgiens,  ist  zur 
Feier  seines  25  jährigen  Dozenten  Jubiläums  verfertigt  worden;  Wilmotte  ist  der  Be- 
gründer der  wallonischen  Dialektologie,  zugleich  ein  ausgezeichneter  Literarhistoriker. 
—  0,  Knauers  (889)  Rede  ist  am  20 jährigen  Todestage  A.  Eberts  in  einem  Leip- 
ziger neuphilologischen  Verein  gehalten  worden;  sie  schildert  zugleich  die  Verhältnisse 
des  neusprachlichen  Universitätsunterrichts  in  Leipzig  um  1864/6.  —  W.  Koschs  (891) 
Würdigung  J.  Fickers  baut  sich  ganz  auf  J.  Jungs  schönem  Buche  (JBL.  1906/7,  N.  743) 
auf.  —  G.  Droysens  (4850)  Biographie  seines  Vaters  (J.  G.  Droysen.  I.Teil.  Bis 
zum  Beginn  der  Frankfurter  Tätigkeit.  Leipzig  u.  Berlin,  B.  G.  Teubner)  schildert 
vor  allem  die  wichtige  Tätigkeit  des  berühmten  Historikers  in  den  Schles- 
wig-Holsteinschen  Wirren.  Das  Werk  ist  aus  dem  Nachlasse  des  Verfassers  (über 
ihn  vgl.  DNekr.  13,  S.  191/7)  von  R.  Hüb  n  er  herausgegeben  worden  (vgl.  auch 
0.  Kaemmel,  NJbbKlAltGL.  25,  S.  740/4).  —  S.  Reiters  (894)  ausführliche  Anzeige 
der  Briefe  K.  0.  Müllers  gibt  zahlreiche  Erläuterungen  zu  den  Briefen  und  eine  Er- 
gänzung des  Literaturverzeichnisses,  ferner  Seite  327  f.  eine  Zusammenstellung  von 
sonstigen  publizierten  und  ungedruckten  Briefen  Müllers.  —  Eine  wichtige  Erweiterung 
unserer  Kenntnis  K.  0.  Müllers  verdanken  wir  demselben  S.  Reiter  (895)  durch 
die  Publikation  des  Briefwechsels  zwischen  K.  0.  Müller  und  dem  Kunsthistoriker 
und  Archäologen  L.  Schorn.  Wir  erhalten  viele  interessante  Aufschlüsse  über  die 
wissenschaftlichen  Arbeiten  der  beiden  Freunde;  von  Germanisten  und  deutschen 
Dichtern  werden  A.  Schmeller  (S.  397),  J.  H.  Voss  (S.  351  u.  ö.),  L.  Tieck  (S.  299  u.  ö.) 
genannt.  —  Fast  alle  übrigen  Nummern  dieser  Rubrik,  soweit  sie  mir  zugänglich 
geworden  sind,  können  als  nachträgliche  Nekrologe  zu  den  Toten  der  Jahre  1907  und 
1908  bezeichnet  werden.  Die  Hauptmasse  stellt  Band  13  des  DNekr.:  H.  Jacobi 
(884)  bespricht  den  besten  Kenner  des  riesigen  Handschriftenbestandes  der  gesamten 
Sanskritliteratur  Th.  Aufrecht;  R.  Weil  (893)  den  Berliner  klassischen  Philologen 
Ad.  Kirchhoff;  W.  S  c  h  m  i  d  (899)  den  Tübinger  klassischen  Archäologen  L.  Schwabe; 
E.  von  Ottenthai  (nicht  Othenthal)  (900)  den  Bahnbrecher  auf  dem  Gebiete  der 
Urkundenlehre  Th.  von  Sickel  und  H.  Schollenberger  (906)  den  unermüdlichen 
Vorkämpfer  und  Organisator  des  Thesaurus  linguae  latinae  Ed.  von  Wölfflin.  F.  Marx' 
(887)  Würdigung  F.  Büchelers  ist  aus  der  Chronik  der  Universität  Bonn  für  das 
Jahr  1908  wiederholt  (vgl.  auch  JBL.  1908/9,  N.  1877).  —  Ich  muss  hier  noch  ein  paar 
weitere  Nekrologe  dieses  Bandes  herausheben,  die  oben  in  der  Bibliographie  noch 
fehlen :  die  ganz  vortreffliche  Biographie  W.  von  Harteis  durch  S.  Frankfurter 
(S.  304—26;  vgl.  JBL.  1908/9,  S.  558);  E.  Mise  hier,  K.  Th.  von  Inama-Sternegg 
(S.  116—24);  Th.  Lorenz,  F.  Paulsen  (S.  244—65);  Th.  Ziegler,  Ed.  Zeller 
(S.  47—61)  und  A.  Heu  bäum,  F.  Althoff  (S.  235—42).  —  Aus  dem  Biographischen 
Jahrbuch  für  die  Altertumswissenschaft,  herausgegeben  von  W.  Kroll,  Jahrgang  32 
trage  ich  noch  nach:  W.  Crönert,  F.  Blass  (S.  1—32),  R.  Wünsch,  A.  Dieterich 
(S.  70— 102;  vgl*.  N.  888)  und  J.  Sieveking,  A.  Furtwängler  (S.  119—31).  —  Von 
den  drei  Briefen  Th.  von  Sickels,  die  K.  H  e  1  d  m  a  n  n  (901)  mitteilt,  stammen  zwei 
aus  der  Frühzeit   des  Gelehrten   und   sreben   ausführliche  Nachricht    über  seine  da- 


C.  Borohling,  Geschichte  der  deutschen  Philologie.  843 

malig-en  Studien.  Eine  Zusammenstellung  der  biographischen  Aufsätze  zu  Siokels 
80.  Geburtstage  (1906)  und  zu  seinem  Tode  (1908)  hatte  H.  in  seinem  Nekrolog  auf 
Sickel  (JBThürSächsVer.  1909,  S.  15—33)  S.  15,  N.  1  geliefert.  —  Endlich  habe  ich 
noch  E.  N.  Baragiola  (902)  hier  zu  nennen,  der  Seite  119 -31  den  Herner  Metho- 
diker des  neusprachlichen  Unterrichts  G.  Stucki  (nicht  Stucks)  rühmt;  hier  ist  er 
noch  besonders  als  Sammler  berndeutscher  Kinderreime  anzuführen.  — 

Nekrologe  der  in  den  Jahren  1909  und  1910  verstorbenen 
Forscher.  Im  eigentlichen  Berichtsjahre  1910  ist  von  bekannteren  Germanisten 
nur  E.  Martin  dahingegangen.  Mit  seinen  grossen  kommentierten  Ausgaben  der 
Kudrun  und  des  Parzivals  hat  er  wohl  die  stärkste  Wirkung  erzielt.  Daneben  sind 
aber  auch  seine  Ausgaben  des  niederländischen  und  des  altfranzösischen  Tierepos 
und  das  in  seinen  letzten  Jahren  zusammen  mit  H.  Lienhart  unternommene  und 
kräftig  durchgeführte  Elsässische  Wörterbuch  als  hervorragende  Leistungen  zu  nennen. 
Den  grossen  Problemen,  wie  sie  die  Quellenfrage  des  \fVolframschen  Epos,  die  Ent- 
stehung der  Kudrun,  oder  der  Ursprung  der  Tierdichtung  bot,  ging  er  allerdings 
aus  dem  Wege,  da  seiner  vorsichtig  abwägenden  Natur  hier  die  Führung  der  älteren 
Meister  des  Fachs  genügte.  Ihm  widmet  E.  Schröder  (921)  einen  warm  em- 
pfundenen Nachruf;  H.  Lienharts  (921)  Würdigung  ist  mir  leider  nicht  zugänglich. 
—  K.  Bader  (926)  fasst  M.  Hieger  hier  nur  in  seiner  Tätigkeit  im  Hessischen  Ge- 
schichtsverein, dagegen  ist  die  Liste  von  Riegers  Werken,  die  K.  Noack  beisteuert, 
lückenlos  (vgl.  JBL.  1908/9,  N.  1892).  —  J.  Rehmke  (875)  teilt  kurz  Lebensdaten 
und  Werke  A.  Reifferscheids  (vgl.  JBL.  1908/9,  N.  1891)  mit  und  fügt  den  Nachruf 
an  der  Bahre  hinzu.  —  IT.  Schrohes  (890a)  Würdigung  F.  Falks,  der  sich  um 
die  Mainzer  Buchdruckergeschichte  sehr  verdient  gemacht  hat,  ist  mir  nicht  zugäng- 
lich, wohl  aber  der  kürzere  Nachruf  in  QBllHVHessen.  N.  F.  4,  S.  363/6,  —  Unter 
den  Vertretern  der  verwandten  B'ächer  hat  der  Tod  viel  stärker  aufgeräumt.  Be- 
sonders die  Schar  der  Romanisten  ist  sehr  gelichtet:  A.  Tobler,  der  langjährige  In- 
haber des  Berliner  Lehrstuhls  und  das  anerkannte  Haupt  der  deutschen  Romanisten, 
hat  das  Jubiläum  der  Berliner  Universität  nicht  mehr  erlebt.  Zu  den  in  N.  928 
angeführten  Nachrufen  fügt  A.  R  i  s  o  p  (841a,  S.  93,  N.  516)  noch  zahlreiche  Artikel 
der  Presse  hinzu;  vgl.  auch  E.  Lommatzsch  (841a,  S.  465).  —  Tobler  folgte 
im  Herbst  1910  der  Senior  der  bayerischen  Romanisten  H.  Breymann  nach; 
seine  grossen  Verdienste  um  die  Ausbildung  der  neusprachlichen  Lehrer  Bayerns 
rühmt  H.  Schneegans  (912).  —  Endlich  hat  auch  die  amerikanische 
Romanistik  ihren  besten  Organisator  A.  Marshall  Elliot  (1844—1910)  verloren. 
Er  war  der  Begründer  der  Modern  Language  Association  of  America  1883  und 
der  wichtigen  Zeitschrift  Modern  Language  Notes  1886,  die  er  bis  an  seinen  Tod 
leitete  (913a).  —  Unter  den  Vertretern  der  Anglistik  ist  hier  vor  allem  R.  P.  Wülker 
anzuführen;  er  gehörte  der  älteren  Generation  von  Anglisten  an,  die  die  Loslösung 
der  Anglistik  von  der  Germanistik  vollzogen.  Seine  Stärke  lag  auf  dem  biblio- 
graphischen Gebiete,  seine  Ausgaben  der  altenglischen  Texte  dienen  auch  uns  Ger- 
manisten heute  noch,  und  durch  die  Begründung  der  Anglia  1876  gelangte  er 
zeitweilig  an  die  Spitze  der  gesamten  Anglistik.  Zu  den  Nekrologen  von 
M.  Deutschbein  (930)  und  J.  Hoops  (931)  kommen  noch  M.  Kaluza 
(ZFEU.  9,  S.  162  f.)  und  Anglia  33,  S.  287  f.  hinzu.  —  In  hohem  Greisenalter,  aber 
ungewöhnlich  rüstig  war  F.  J.  Furnivall,  als  ihn  der  Tod  abrief.  Ein  Typus  des 
Philologen,  wie  er  nur  in  England  geboren  werden  konnte,  hatte  dieser  Mann,  der 
von  der  Juristerei  herkam  und  zeit  seines  Lebens  philanthropischen  und  anderen 
Bestrebungen  ebenso  treu  geblieben  war  wie  der  englischen  Philologie,  dennoch 
dieser  Wissenschaft  den  Boden  bereitet  wie  kaum  ein  Zweiter  in  England.  Denn  er 
wusste  seine  Landsleute  beim  rechten  Ende  zu  fassen  und  durch  die  Organisation 
zahlreicher  Gesellschaften  Interesse  an  den  altenglischen  Texten  wie  an  einzelnen 
Dichtern  zu  erwecken.  Der  selbstlosen  Förderung  deutscher  Mitfoi'schung  gedenken 
die  Nekrologe,  unter  denen  ich  A.Brandls  (914)  hervorhebe,  besonders  warm. — 
Von  den  klassischen  Philologen  hat  K.  Krumbachers  Tod  noch  dauernd  stark  nach- 
gewirkt. Unter  den  Nekrologen  (919)  mache  ich  auf  den  von  K.  Dieterich  und 
Th.  Preger  (nicht  Prege)  aufmerksam;  eine  vollständige  Aufzählung  der  Schriften 
Krumbachers  findet  sich  im  Almanach  der  Bayerischen  Akademie,  München  1909, 
40,  S.  218  ff.  —  Unter  den  Schulmännern,  die  der  klassischen  Philologie  zuzurechnen 
sind,  habe  ich  A.  von  Bamberg  mit  R.  Ehwalds  (909)  trefflicher  Gedächtnisrede 
und  O.  Jäger  anzuführen;  ihn  feiern  G.  Uhlig  (HumanislGymn.  21,  S.  77— 86)  und 
P.  Gau  er  (ebenda  S.  177-87).  —  Den  alten  Historiker  B.  Niese,  der  in  seinem 
Hauptwerke  der  Nachfolger  J.  G.  Droysens  ist,  charakterisiert  Otto  Th.  Schulz 
(924;  vgl.  C.  Robert,  B.  Niese.  Worte  im  Auftrage  der  philosophischen  Fakultät 
der  Universität  Halle- Wittenberg  gesprochen,  als  Manuskript  gedruckt,  Halle  1910).  — 
A.  Meitzens    Bedeutung   liegt    in   der   methodischen  Ausnutzung  des   Materials   der 

24* 


344  0.  W  e  i  s  e  ,  Geschichte  der  neuhochdeutschen  Sprache. 

Flurkarten  und  seiner  Kombination  mit  dem  urkundlichen  archivalischen  Material. 
Seine  Arbeiten  über  Siedelung-s-  und  Agrarwesen  mögen  deshalb  in  ihren  leitenden 
Hypothesen  zum  Teil  bereits  heute  überholt  sein,  als  unerschöpfliche  Materialquelle 
werden  sie  dauernden  Wert  behalten.  Zu  dem  Nachrufe  von  R.  K.  (923)  füge  ich 
noch  M.  Roediger  (ZVVolksk.  20,  S.  235/7)  hinzu.  —  In  das  Gebiet  der  Territorial- 
geschichte führen  die  Nachrufe  von  P.  Zimmermann  (910)  auf  G.  Bode,  von 
E.  Devrient  (916)  auf  H.  Grössler  und  von  H.  Ankert  (920)  auf  J.  Lippert.  — 
O.  Kollers  musikhistorische  Studien  sind  unter  anderen  den  Liedern  Oswalds  von 
Wolkenstein  zuteil  geworden,  über  ihn  vergleiche  G.  A.  (870).  —  Der  Erschliessung 
von  originalen  Dokumenten  ausserkirchlicher  Musik  des  Mittelalters  waren  des  früh 
verstorbenen  P.  Aubry  Arbeiten  gewidmet  (vgl.  J.  Wolf  907).  — 


Geschichte  der  neuhochdeutschen  Sprache. 

(I,  6  =  N.  934-1196.) 

Oskar  Weise. 

E  8  6  a  y  B  am  m  1  u  n  g  e  n.  —  Allgemeine  Sprachwissenschaft.  —  Eindersprache.  —  Sprach- 
geschichte: Allgemeines;  Einzelne  Epochen.  —  Sprache  nnd  Stil  einzelner  Dichter:  Essay  Sammlungen, 
18.  Jahrhundert,  19.  Jahrhundert.  —  Standessprachen.  —  Wörterbücher.  —  Etymologie:  Allgemeines  nnd 
Zusammenfassendes;  Einzelstndien.  —  Namenkunde:  Familiennamen,  Tier-  und  Pflanzennamen,  Länder-  und  Orts- 
namen. • —  Sprachreinheit  und  Spraohrichtiglceit:  Allgemeines,  Lehn-  und  Fremdwort.  —  Sprachlehre: 
Allgemeines  nnd  Gesamtdarstellungen,  Einzelfragen.  —  Interpunktion.  —  Schrift.  —  Mnndartenforschung: 
Allgemeines,  Oberdeutsch,  Mitteldeutsch,  Kiederdeatsch.  — 

Unter  den  Büchern  und  Zeitschriften,  grösseren  und  kleineren  Aufsätzen, 
die  uns  in  diesem  Jahre  zur  Besprechung  vorliegen,  stehen  ihrer  Zahl  nach  in 
erster  Linie  die  wissenschaftlichen  Artikel  Gelehrter,  die  sich  mit  einzelnen  Sprach- 
erscheinungen befassen;  daran  reihen  sich  die  Programmabhandlungen  und  die 
Dissertationen,  den  Schluss  bilden  die  grösseren  Werke,  von  denen  überdies  ein  Teil 
nur  in  neuer  Auflage  erschienen  ist.  Selten  kommen  Dilettanten  zum  Worte;  in  den 
meisten  Fällen  liegen  Arbeiten  vor,  denen  man  sofort  anmerkt,  dass  sie  nicht  bloss 
gut  gemeint  sind,  sondern  aus  der  Feder  von  Männern  stammen,  die  ihre  Sache 
verstehen.  Wir  sind  daher  glücklicherweise  häufiger  in  der  Lage  zu  loben,  als  zu 
tadeln,  — 

Essaysammlungen.  Aus  der  ersten  Gruppe  der  Bibliographie  sind 
vor  allem  zwei  Werke  zu  erwähnen:  K.  0.  Erdmanns  (940)  Schrift  über  die  Be- 
deutung des  Wortes  und  L.  R  i  c  e  k  s  (941)  gesammelte  Abhandlungen  über  unsere 
Muttersprache.  Jenes  steht  an  Selbständigkeit  und  Gedankentiefe  über  diesem,  zeigt 
auch  in  der  Neubearbeitung  wesentliche  Verbesserungen  gegenüber  der  ersten  Auf- 
lage, namentlich  sind  die  Abschnitte  über  die  Vieldeutigkeit  und  Unbestimmtheit 
des  sprachlichen  Ausdrucks  sowie  über  den  gedankenlosen  Wortgebrauch  bedeutend 
verändert  und  erweitert  worden.  Der  Verfasser  hat  es  nicht  auf  sprachgeschichtliche 
Untersuchungen  über  den  Bedeutungswandel  der  Wörter  oder  dessen  psychologische 
Erklärung  abgesehen,  sondern  will  dartun,  was  die  Sprache  als  Verständigungsmittel 
leistet,  inwiefern  die  Wörter  Zeichen  für  Begriffe  sind.  In  R.s  Buche  finden  sich 
auf  engem  Raum  22  Aufsätze  vereinigt,  die  teils  sprachlicher  Art  sind  (z.  B.  über  die 
Verbreitung  unserer  Sprache,  über  unsere  Mundarten,  die  Fremdwörter,  die  Vor- 
namen), teils  Gegenstände  aus  dem  Bereiche  unseres  Schrifttums  behandeln  (z.  B. 
Märchen,  Nibelungenlied,  neuere  Dichter  und  Schriftsteller).  Der  Verfasser  beab- 
sichtigt, Stoff  zu  liefern,  um  die  Jugend  in  nationalem  Sinne  zu  erziehen;  er  wendet 
sich  auch  an  die  ausserhalb  unseres  Vaterlandes  wohnenden  Deutschen  und  widmet 
ihnen  und  den  deutschen  Schutzvereinen  besondere  Abschnitte,  Das  Ganze  ist 
schlicht  und  volkstümlich  geschrieben,  bietet  keine  eigenen  Forschungen,  bringt 
auch  öfter  Unhaltbares  (z.  B.  aus  der  Stammkunde  der  deutschen  Sprache  von  Martin 
May,  Seite  71  die  unrichtige  Behauptung,  dass  Segen  nicht  aus  lat.  Signum  entlehnt, 
sondern  damit  urverwandt  sei  =  Zeichen),  kann  aber  anregend  wirken.  — 

Allgemeine  Sprachwissenschaft.  Wer  sich  über  „die  Haupt- 
typen des  Sprachbaus"  bequem  und  schnell  unterrichten  will,  der  nehme  Frz. 
F  i  n  c  k  s  (943)  Buch  zur  Hand,  der  in  gedrängter  Kürze  die  wichtigsten  Unter- 
schiede   feststellt   und    dabei  acht  Sprachen   heraushebt   als  Vertreterinnen  von  acht 


O.  W  e  i  8  0  ,  Geschichte  der  neuhochdeutschen  Sprache.  845 

Gruppen,  auf  die  sich  nach  seiner  Meinung  sämtliche  Idiome  der  Erde  verteilen 
lassen:  die  chinesische,  grönländische,  subijaische  (am  Sambesi),  türkische,  samoanische, 
arabische,  griechische  und  georgische.  Er  bespricht  die  Besonderheiten  der  Wort- 
biegung, der  Wortbildung,  des  Satzbaues  und  anderes  und  gibt  jeder  Skizze  noch 
einen  zusammenhängenden  Text  bei  mit  einer  sich  Wort  für  Wort  anschliessenden  und 
einer  freieren  Übersetzung.  Es  ist  erstaunlich,  wieviel  Belehrung  hier  auf  so 
engem  Räume  geboten  wird.  —  Fühlt  man  in  diesem  Buche  deutlich,  dass  man  von 
einem  kundigen  Forscher  geleitet  wird,  so  hat  man  die  entgegengesetzte  Empfindung 
bei  dem  Aufsatz  von  Ernst  Meyer  (951),  der  mit  wenig  Glück  zu  widerlegen 
sucht,  was  F.  Stürmer  in  der  Zeitschrift  für  den  deutschen  Unterricht  XX,  S.  562  ff. 
mit  Recht  gegen  seine  und  seines  Bruders  Tinwissenschaftliche  und  unhaltbare  An- 
schauungen auf  etymologischem  Gebiete  vorgebracht  hat.  Wer  lateinisch  timor  und  metus 
für  Wörter  eines  Stammes  hält  und  die  Metathesis  als  ein  Grundgesetz  der  mensch- 
lichen Sprache  ansieht,  verdient  nicht,  wissenschaftlich  ernst  genommen  zu  werden. 
—  Den  sonderbaren  Gedanken,  an  der  Hand  des  Lautes  i  in  das  Wesen  der  Sprache 
einzuführen,  verfolgt  F.  Ruschke  (952),  der  ein  langes  und  breites  über  I^ut- 
malerei  usw.  sagt,  was  er  auf  einem  Drittel  der  Seiten  hätte  sagen  können.  Wohl 
schreibt  er  einen  leicht  lesbaren  und  flüssigen  Stil,  schöpft  auch  meist  aus  zu- 
verlässigen Quellen,  vermag  sich  aber  nicht  frei  von  Irrtümern  zu  halten,  stellt  z.  B. 
Seite  113  die  unmögliche  Nominativform  griechisch  ontos  (für  6n)  auf,  Seite  19  dendros 
(=  dendron),  Baum;  ei  wird  als  Vokal  bezeichnet,  der  dem  Ausdruck  des  Lustgefühls 
diene,  dabei  wird  aber  nicht  beachtet,  dass  im  Lateinischen  hei  den  Schmerz 
wiedergibt  und  das  lautmalende  Zeitwort  weinen  von  altgermanisch  wai,  wehe  her- 
kommt. Wenn  femer  Seite  125  von  der  Zwickauer  Mundart  behauptet  wird,  sie 
spreche  i  wie  ü,  so  stammt  diese  irrige  Annahme  wahrscheinlich  aus  dem  Kladdera- 
datsch. Aus  0.  Philipps  Schrift  über  die  Zwickauer  Mundart  Seite  18  hätte  der  Ver- 
fasser ersehen  können,  dass  umgekehrt  das  ü  wie  i  gesprochen  wird.  —  Ausgehend 
von  den  Vorwürfen,  die  der  Chemiker  W.  Ostwald  seit  Jahren  gegen  den  Betrieb 
der  klassischen  Sprachen  an  den  höheren  Schulen  erhoben  hat,  führt  0.  Lyon  (953) 
aus,  dass  der  Sprachunterricht  sehr  fesselnd  und  fruchtbringend  gestaltet  werden 
kann,  wenn  er  in  der  Weise  erteilt  wird,  wie  es  neuerdings  C.  Brugmann  in  seiner 
Schrift  über  den  „Gymnasialunterricht  in  den  beiden  klassischen  Sprachen  und  die 
Sprachwissenschaft"  gefordert  hat,  dass  den  Schülern  ein  Einblick  in  die  Natur- 
gesetze und  in  die  geschichtliche  Entwicklung  der  Sprachen  gewährt  wird,  wodurch 
sie  die  scheinbare  Willkür  der  Ausnahmen  in  den  grammatischen  Regeln  als  Gesetz- 
mässigkeit erkennen  lernen.  —  R.  Blüm  eis  (954a)  Abhandlung  über  die  Aufgaben 
der  neuhochdeutschen  Wortstellungslehre,  ein  Sonderabdruck  aus  dem  35.  Bande  der 
Beiträge  zur  Geschichte  der  deutschen  Sprache  und  Literatur,  zerfällt  in  einen  all- 
gemeinen (S.  1-30)  und  einen  besonderen  Teil  (S.  31-44);  in  jenem  werden  die 
psychologischen  und  geschichtlichen  Fragen  erörtert  und  die  „Einheiten"  und  „Ober- 
einheiten" im  Satze  besprochen,  in  diesem  auf  Grund  dessen  die  neuhochdeutschen 
Wortstellungsgesetze  festgestellt.  — 

Kindersprache.  Im  Hinblick  auf  die  Bestrebungen  Berthold  Ottos  und 
seiner  Anhänger,  in  den  Jugendschriften  und  den  schriftlichen  Arbeiten  der  Schüler 
die  Sprache  der  Kinder  einzuführen,  erörtert  O.  W  a  h  n  e  1 1  (955),  dass  man  wohl 
den  Vorstellungsschatz  des  Kindes  benutzen  müsse,  um  es  zur  Sprachfertigkeit  und 
zum  Sprachverständnis  zu  führen,  aber  dazu  ebensowenig  „Altersmundarten"  nötig 
habe,  wie  sie  in  der  Jugendliteratur  am  Platze  seien.  — 

Sprachgeschichte:  Allgemeines.  Aus  dem  Bereiche  der  Welt- 
sprache sind  keine  Abhandlungen  zur  Begutachtung  eingesandt  worden,  wichtiger  ist 
der  Abschnitt  über  die  Sprachgeschichte.  Von  allgemeineren  Schriften  kommt,  da 
H.  Ehrlichs  (966)  Arbeit  nur  der  Etymologie  griechischer  und  lateinischer  Wörter 
gewidmet  ist,  für  uns  ausschliesslich  in  Betracht  O.  Weises  (963)  Buch  über  unsere 
Muttersprache,  ihr  Werden  und  ihr  Wesen.  Die  vorliegende  7.  Auflage  unterscheidet 
sich  von  ihren  Vorgängerinnen  dadurch,  dass  überall  die  neueste  Literatur  nach- 
getragen und  die  Zahl  der  Beispiele  hier  und  da  vermehrt  worden  ist.  Von  grösseren 
Zusätzen  oder  Änderungen  hat  der  Verfasser  abgesehen,  aber  auf  Grund  der  neuesten 
Forschungen  an  verschiedenen  Stellen  gebessert.  — 

Einzelne  Epochen.  Mit  dem  Frühneuhochdeutschen  beschäftigen  sich 
vier  Schriften,  von  denen  an  Umfang  und  Bedeutung  die  E.  A.  Gutjahrs  (967) 
über  die  Anfänge  der  Schriftsprache  vor  Luther  hervorragt.  Darin  erfahren  wir 
allerdings  nichts  wesentlich  Neues,  aber  wir  erhalten  eine  zusammenfassende  und 
vertiefende  Darstellung  der  Ansichten  des  Verfassers,  der  durch  seine  Untersuchungen 
davon  überzeugt  worden  ist,  dass  unser  Neuhochdeutsch  aus  der  natürlichen  kolonialen 
Misch-  und  Volksmundart  des  neugewonnenen  Ostens  erwachsen  und  besonders  durch 
das  Schöffen-  und  Innungspatriziat  der  Stadt  Halle  ausgebildet  worden  sei,  und  diese 


346  0.  W  e  i  s  e  ,  Geschichte  der  neuhochdeutschen  Sprache. 

Meinung"  trotz  vielfacher  Angriffe  aufrechterhält.  —  Der  Kanzleisprache  zweier  ver- 
schiedener Gebiete,  des  oberdeutschen  Reutlingens  und  des  niederdeutschen  Berlins, 
sind  die  Arbeiten  von  Wagner  und  Agathe  Lasch  gewidmet.  In  Wagners  (969) 
Arbeit  werden  der  Vokalismus  und  der  Konsonantismus  mit  grosser  Gründlichkeit 
behandelt  unter  Anführung  zahlreicher  Beispiele  aus  Gültbriefen  und  Schenkungs- 
urkunden, die  von  Stadtschreibern,  Richtern  und  Bürgermeistern  ausgestellt  worden 
sind.  Die  Laute  werden  phonetisch  genau  wiedergegeben,  die  geschichtliche  Ent- 
wicklung ist  überall  betont,  daher  auch  auf  die  Bewahrung  altertümlicher  Sprach- 
reste wie  der  Partizipialformen  auf  -6t  (>  et,  z.  B.  in  gemachot)  hingewiesen  worden. 
Wortschatz,  Formenlehre  und  Satzfügung  werden  nur  so  weit  berücksichtigt,  als  dabei 
Lautwandlungen  ins  Spiel  kommen,  doch  finden  sich  drei  Urkunden  als  Proben  ab- 
gedruckt. —  Ganz  anders  geartet  ist  die  Schrift  von  Agathe  Lasch  (970).  In 
ihrem  ersten  Teile  erhalten  wir  einen  geschichtlichen  Überblick  über  die  niederdeutsche 
Berlin-KöUner  Kanzleisprache  und  ihren  Kampf  mit  der  immer  mehr  vordringenden 
hochdeutschen  Geschäftssprache,  während  im  zweiten  Teil  die  Laut-  und  Formenlehre 
der  mittelniederdeutschen  Sprache  Berlins  vorgeführt  wird.  —  Viel  beschränkter  ist 
der  Stoff  der  vierten  Abhandlung,  in  der  uns  H.  Gürtler  (968)  eine  grössere  An- 
zahl von  Verkleinerungswörtern  aufzählt,  deren  Plural  abweichend  vom  jetzigen 
Gebrauche  gebildet  ist,  z.  B.  Wälderlein,  Städtchene,  Enkeleins,  Leutcher,  von  denen 
die  letztgenannte  Art  besonders  dem  westmitteldeutschen  Gebiete  angehört,  daher 
auch  von  Liselotte  von  Orleans  und  von  Goethes  Mutter  verwendet  wird.  —  Von 
Spracherscheinungen  des  18.  Jahrhunderts  handeln  die  Aufsätze  von  H.  Klenz  (971) 
und  J.  A.  Walz  (972).  Dort  wird  eine  1721  gedruckte  Homonymik  veröffentlicht, 
in  der  268  gleich  oder  ähnlich  lautende  Wörter  in  Versen  zusammengestellt  sind,  ein 
trauriges  Machwerk  ohne  jeglichen  dichterischen  Wert  (z.  B.  der  Aal  schmeckt  allen 
gut  in  einer  Aalpasteten,  der  Schuster  hat  die  Ahl  zum  Schuhen  sehr  vonnöten);  hier 
werden  wir  mit  einer  Menge  von  Ausdrücken  bekannt  gemacht,  die  in  unseren 
Wörterbüchern  fehlen,  und  die  aus  Übersetzungen  englischer  Schriften  (von  Richard- 
son,  Fielding  usw.)  stammen,  z.  B.  Anscheinungen  und  Ausflucht  (=  Ausflug,  Ver- 
gnügungsreise). — 

Sprache  und  Stil  einzelner  Dichter:  E  s  s  ay  s  am  ml  un  gen. 
Von  zusammenfassenden  Schriften  ist  hier  nur  die  von  A.  Fries  (978)  zu  nennen, 
in  der  Treitschkes  und  Rieh.  Wagners  Stil  behandelt  und  Bemerkungen  zu  der 
Sprache  in  Wilhelm  Meisters  theatralischer  Sendung  gemacht  werden.  Mit  ge- 
wohntem Scharfblick  weiss  der  Verfasser  die  stilistischen  Eigentümlichkeiten  der  in 
Frage  kommenden  Autoren  herauszufinden  und  durch  eine  Reihe  vortrefflich  aus- 
gewählter Beispiele  zu  erläutern;  besonders  eingehend  geschieht  dies  bei  Treitschke, 
von  dessen  Schreibweise  wir  durch  die  Auseinandersetzungen  ein  recht  klares  Bild 
erhalten.  Doch  würde  die  Arbeit  noch  viel  wertvoller  sein,  wenn  F.  statt  der 
aphoristischen  Darstellungsform  die  essayistische  gewählt,  d.  h.  den  Stoff  in  ab- 
gerundeter Form  geboten  hätte.  — 

18.  Jahrhundert.  Über  die  Sprache  der  Dichter  des  16.  und  17.  Jahr- 
hunderts sind  keine  Schriften  eingegangen,  das  18.  Jahrhundert  ist  zunächst  ver- 
treten durch  H.  Hummrichs  (989)  Dissertation  über  die  Sprache  König  Friedrich 
Wilhelms  I.  von  Preussen,  aus  der  wir  ersehen,  dass  sich  dieser  Fürst  in  seiner 
Ausdrucksweise  genau  so  zeigt,  wie  wir  ihn  als  Menschen  kennen,  derb,  knorrig, 
naturwüchsig.  Dass  er  in  Laut-  und  Formenlehre,  Wortfügung  und  Wortschatz  der 
Art  des  Volkes  starke  Zugeständnisse  macht  und  viel  Niederdeutsches  in  seine  Rede 
einflicht,  ist  begreiflich.  Besonders  dankenswert  sind  die  Auseinandersetzungen  über 
die  Sprichwörter,  Vergleiche  und  biblischen  Wendungen,  die  H.  aus  des  Königs 
Schriften  mitteilt.  —  Sodann  liegen  noch  zwei  Studien  zu  Goethe  vor,  von 
Bertin  und  von  M.  Lauterbach.  Die  Bemerkungen  B  e  r  t  i  n  s  (990)  über  Eigen- 
tümlichkeiten des  Dichters  in  Wortschatz,  Formen-  und  Satzlehre  bringen  dem 
Grammatiker  neben  Unwesentlichem  und  schon  lange  Beobachtetem  auch  einiges 
Neue;  doch  wäre  zu  wünschen,  dass  der  Verfasser  künftig  bei  den  einzelnen 
Erscheinungen  mehr  auf  den  Grund  ginge,  z.  B.  bei  den  mundartlichen  Gebilden  nach- 
spürte, ob  sie  der  Dichter  aus  dem  Frankfurter  oder  Thüringer  Dialekt  geschöpft 
hat.  —  Gegenüber  dieser  zusammenhanglosen  Aufzählung  sticht  glänzend  ab  die  gut 
geordnete  und  sorgfältig  ausgearbeitete  Schrift  von  M.  Lauterbach  (991),  aus 
der  wir  ersehen  können,  wie  eifrig  Goethe  bei  der  Neuauflage  seiner  Jugend- 
schöpfung gefeilt  und  geglättet  hat,  wie  sehr  er  beflissen  gewesen  ist,  alle  Idiotismen 
zu  beseitigen.  — 

19.  Jahrhundert.  Unter  den  romantischen  Dichtern  ist  H.  Kleist  ver- 
treten mit  dem  Aufsatze  Berth.  S  c  h  ul  z  e  s  (992)  über  seinen  bildlichen  Ausdruck. 
Mit  Recht  nimmt  dieser  den  Dichter  in  Schutz  gegen  den  Vorwurf,  dass  er  die  Bilder 
einseitig  weit  verfolge  und  zuweilen  förmlich  auspresse.     Gleich  Goethe  (z.  B.  in  der 


O.  W  e  i  s  e ,  Geschichte  der  neuhochdeutschen  Sprache.  347 

Iphig-enie)  verwendet  er  diese  nur  ni(;hrfach  als  Leitmotive,  so  in  „Robert  Ouiscard", 
wo  namentlich  zwei  solche  zu  finden  sind,  das  Motiv  der  einer  Meeresflut  g-loichenden 
Volksmasse  und  die  Vorstellung  der  F^st  als  eines  feindlich  andrinj^enden  Un- 
geheuers. —  t!lber  die  ästhetischen  Mittel  von  Fr.  Hebbels  Stil  sucht  uns  A. 
M.  Wagner  (1251a)  zu  unterrichten,  der  sich  in  seiner  Auffassung  an  Th. 
A.  Meyers  Buch  über  das  Ötilgesetz  der  Poesie  anschliesst,  gegen  die  fclinteilung  der 
Metapher  nach  Lebensgebieten  eifert  und  als  Massstab  der  Beurteilung  von  Hebbels 
Bildlichkeit  die  Lebendigkeit  annimmt.  Der  metaphorische  Ausdruck  diente  aus- 
schliesslich der  Verstärkung  einer  Empfindung,  nur  das  Gefühl,  nicht  das  Gesicht 
oder  Gehör  sei  dabei  beteiligt.  Nach  W.  steht  die  „Judith"  an  Iläufigkeit  des  bild- 
lichen Ausdrucks  obenan,  die  späteren  Dramen  zeigen  eine  allmähliche  Abnahme. 

Den  Löwenanteil  unter  den  Dichtern  des  19.  Jahrhunderts  nimmt  Fr.  Reuter  für  sich 
in  Anspruch,  was  sich  einfach  daraus  erklärt,  dass  1910  die  hundertjährige  Jubelfeier 
seines  Geburtstages  war.  Mit  zwei  Abhandlungen  ist  0.  Weise  (1004/o)  vertreten; 
in  der  ersten  wird  die  Syntax  des  Nomens  in  den  Prosaschriften  erörtert,  d.  h.  nach- 
gewiesen, welche  Abweichungen  Reuters  plattdeutsche  Sprache  im  Geschlecht  der 
Hauptwörter,  im  Gebrauch  des  Artikels  und  der  Biegungsfälle,  in  der  Verwendung 
der  Numeri  usw.  aufweist,  mit  Belegen  aus  den  verschiedensten  Werken,  vor  allem 
der  Stromtid;  in  der  zweiten  werden  die  Eigentümlichkeiten  von  Reuters  Stil  aus- 
einandergesetzt, so  die  zahlreichen  Zitate  aus  den  klassischen  Schriftstellern,  der 
Bibel  und  den  deutschen  Dichtern  gewürdigt,  die  Besonderheiten  im  Gebrauche  der 
Tropen  und  Figuren,  in  Satzbau  und  Wortschatz  besprochen  und  dabei  immer  die 
Beziehungen  zwischen  dem  Charakter  des  Dichters  und  seiner  Schreibweise  berück- 
sichtigt. —  E.  M  a  c  k  e  1  (1002)  hebt  die  charakteristischen  Merkmale  zunächst  des 
Niederdeutschen,  dann  des  Mecklenburger  Platts  und  endlich  der  Sprache  Reuters 
hervor,  wobei  er  besonderes  Gewicht  darauf  legt,  nachzuweisen,  in  welchem  Umfange 
der  Dichter  in  seinem  Stile  vom  Hochdeutschen  beeinflusst  worden  ist  und  schrift- 
sprachliche Wörter,  Wendungen  und  Fügungen  gebraucht  hat;  doch  zeigt  er  auch 
an  gut  gewählten  Beispielen,  dass  Reuters  Ausdruck  frisch  und  lebendig,  derb  und 
drastisch,  anschaulich  und  plastisch  ist.  —  O.  Bremers  (1001)  Erörterungen  über 
Reuters  Sprache  gelten  nicht  dem  Stile  oder  dem  Einfluss  des  Hochdeutschen,  sondern 
beabsichtigen  nur  festzustellen,  wie  und  nach  welchen  Grundsätzen  der  Dichter  die 
gesprochenen  Laute  der  Mundart  schriftlich  wiedergibt.  Dabei  stellt  sich  heraus, 
dass  er  zuerst  eine  mehr  phonetische  und  später  eine  mehr  historische  Schreibweise 
angewandt  hat.  Zugleich  werden  die  Gesichtspunkte  dargetan,  nach  denen  B.  die 
Orthographie  seiner  im  Insel- Verlage  zu  Leipzig  erscheinende  Reuter- Ausgabe  zu 
behandeln  gedenkt.  —  Zuletzt  gilt  es,  die  Abhandlungen  W.  Seelmanns  (1003) 
zu  erwähnen,  die  grösstenteils  den  Personen  und  Verhaltnissen  in  Fr.  Reuters  Werken 
gewidmet  sind,  und  von  denen  sich  nur  eine,  die  über  die  Nachbarreime  (S.  65  ff.), 
auf  sprachlichem  Gebiete  bewegt.  Daraus  ersehen  wir,  dass  solche  gereimte  Auf- 
zählungen der  Hausbesitzer  eines  ganzen  Ortes  oder  wenigstens  einer  Häuserreihe 
genau  der  Häuserfolge  entsprechen  müssen,  und  dass  sie  am  Anfange  des  19.  Jahr- 
hunderts die  beliebteste  und  verbreitetste  Form  volkstümlicher  Reimkunst  in  nord- 
deutschen Dörfern  waren,  aber  nach  ihrem  poetischen  Gehalt  auf  ziemlich  tiefer  Stufe 
standen.  —  Minder  bedeutsam  als  die  bisher  erwähnten  sind  die  beiden  letzten  Aufsätze 
von  K.  K  ra  u  s  (997)  über  M.  Ilardens  Stil,  dessen  Absonderlichkeiten  in  der  Wortbildung 
(z.  B.  das  Miauzen,  das  Männern),  im  Wortgebrauch  (z.  B.  Fächerstrassenstadt  für 
Karlsruhe)  und  in  geschraubter,  gesuchter  Wendung  schon  oft  angefochten  worden 
sind,  und  von  0.  Schütte  (1000),  der  seltenere  Gebilde  auf  -ling  aus  W.  Raabes 
Romanen  zusammenstellt,  von  denen  freilich  nur  ein  paar  als  Raabesche  Neubildungen 
bezeichnet  werden  können  (Flegeljährling,  Göttergünstling,  Mädchenfrühling,  Sommer- 
frischling), während  die  übrigen  bereits  bei  Jean  Paul  imd  anderen  Schriftstelleni 
belegt  sind.  — 

Standessprachen.  Auf  dem  Gebiete  der  Standessprachen  müssen  wir 
es  uns  versagen,  auf  die  Bergmanns-,  Gauner-  und  Seemannssprache  näher  ein- 
zugehen, können  uns  daher  nur  mit  der  Rechts-,  Pennäler-  und  Studentensprache 
befassen.  Der  älteren  deutschen  Rechtssprache  gilt  die  Studie  E.  von  Künssbergs 
(1013),  die  als  Vorbild  zum  deutschen  Rechtswörterbuch  anzusehen  ist  und  das 
Wort  Acht  in  seinen  verschiedenen  Bedeutungen  und  Gebrauchsweisen  (Verfolgung, 
Aufmerksamkeit,  Frondienst,  Zahlwort)  durch  die  ältere  Rechtsliteratur  verfolgt,  der 
juristischen  Sprache  der  jüngsten  Zeit  dagegen  die  Auseinandersetzung  G.  Rauters 
(1016),  der  eine  grössere  Zahl  von  Stellen  aus  Rechtswerken  des  letzten  Jahrzehnts 
vorführt,  in  denen  trotz  ihres  sonst  volkstümlichen  Gepräges  nicht  wenige  entbehr- 
liche lateinische  Kimstausdrücke  eingeflochten  sind,  z.  B.  dolus  subsequens  oder 
praesumtio  iuris.  —  Einen  trefflichen  Einblick  in  das  Wesen  der  Pennälersprache 
können  wir  tun  bei  der  Lektüre  von  R.  Eilenbergers  (1018)  Buch  über  deren 


348  O.  Weise,  Geschichte  der  neuhochdeutschen  Sprache. 

Entwicklung-  und  Wortschatz,  das  hauptsächlich  nach  obersächsischen  Quellen  ver- 
fasst  ist.  Wir  ersehen  daraus,  dass  sich  die  Ausdrucksweise  des  Schulfuchses  viel- 
fach mit  der  des  Studenten  deckt,  aber  auch  manches  Eigenartige  enthält,  z.  B.  die 
zahlreichen  (26)  Ausdrücke  für  das  Abschreiben  einer  Arbeit  aus  Büchern,  von 
Freunden  und  Banknachbarn,  für  die  unerlaubten  Übersetzungen  zur  fremdsprach- 
lichen Lektüre  (13),  für  den  Lehrer  (18)  usw.  Gleichwie  in  Klug-es  Studentensprache 
werden  die  lateinischen,  griechischen,  hebräischen,  mundartlichen  und  anderen  Wörter 
für  sich  behandelt;  überdies  ist  in  einem  besonderen  Abschnitte  der  ganze  Stoff  nach 
sachlichen  Gesichtspunkten  (Räumlichkeiten  der  Schule,  Lehrer,  Schüler,  Strafen  und 
anderes)  angeordnet.  Vielfach  werden  die  mitunter  seltsamen  Ausdrücke  auch 
etymologisch  oder  sonstwie  erklärt;  doch  vermisst  man  dabei  manches,  z.  B.  dass  es 
für  äppelu,  schnell  gehen  nach  Vilmar  und  Schmeller  auch  happeln,  hippeln  und 
ippeln  heisst,  oder  dass  Kohl,  dummes  Gerede  wahrscheinlich  auf  das  hebräische 
Kol,  Rede  zurückgeht.  Unberücksichtigt  geblieben  ist  der  Abschnitt  in  H.  Hirts 
Etymologie  der  neuhochdeutschen  Sprache,  der  über  den  Wortschatz  der  Kloster- 
schule zu  Pforta  handelt  (S.  244).  —  Eine  ausgezeichnete  Leistung  ist  die  Schrift 
J.  Meiers  und  des  Deutschen  Seminars  zu  Basel  (1019)  über  die  Baseler  Studenten- 
sprache. Sie  enthält  ausser  einem  28  Seiten  umfassenden  Vorwort  nicht  nur  ein 
alphabetisch  angelegtes  Wörterbuch,  sondern  auch  eine  Erörterung  über  die  Ent- 
stehung und  Zusammensetzung  des  burschikosen  Wortschatzes,  der  in  die  Schweiz 
grossenteils  erst  seit  100  Jahren  eingeführt  worden  ist,  und  da  er  von  verschiedenen 
Hochschulen  stammt,  ein  etwas  buntfarbiges  Gepräge  zeigt.  Neben  den  reichsdeutschen 
Ausdrücken  finden  sich  aber  auch  nicht  wenige  ausschliesslich  schweizerdeutsche,  ja 
sogar  solche,  die  bloss  einzelnen  Verbindungen  der  Baseler  Universität  eigentümlich 
sind.  Die  Deutungen  erscheinen  meist  ansprechend,  doch  geht  pumpen  schwerlich 
auf  das  gaunersprachliche  pun,  Geld  zurück  (vgl.  Puff,  Borg  mit  puffen,  schlagen), 
ebensowenig  verkümmeln  (verkaufen)  auf  hebräisch  kema,  kaufen.  —  Im  Gegensatz 
zu  dieser  geschlossenen  Sammlung  steht  der  Aufsatz  von  K.  Konrad  (1020),  der 
bloss  Nachträge  zu  Fr.  Kluges  Deutscher  Studentensprache  bringt.  Die  Belege 
stammen  aus  meist  wenig  bekannten  Quellen,  z.  B.  E.  von  Traitteurs  Purschenleben 
(Frankfurt  1780),  und  enthalten  teils  neue  Ausdrücke,  wie  bekohlt  für  bezecht,  teils 
schon  längst  gebuchte,  wie  berappen  für  bezahlen.  — 

Wörterbücher.  Wenn  man  absieht  von  dem  Deutschen  Wörterbuch  der 
Brüder  Grimm,  so  sind  die  bedeutendsten  Erscheinungen  im  Bereiche  der  neuhoch- 
deutschen Lexikographie  das  Synonymische  Handwörterbuch  J.  A.  Eberhards 
(1024)  und  das  Deutsche'  Wörterbuch  von  F.  L.  K.  Weigand  (1033),  die  beide  in 
neuen  Bearbeitungen  vorliegen.  Jenes  ist  von  O.  Lyon,  dieses  besonders  von 
H.  Hirt  gründlich  durchgesehen  und  dem  gegenwärtigen  Stande  der  Forschung 
angepasst  worden;  beide  machen  einen  vortrefflichen  Eindruck  und  können  als 
zuverlässige  Hilfsmittel  empfohlen  werden,  wenn  auch  H.s  Wortdeutungen  zuweilen 
etwas  kühn  sind  und  im  Synonymischen  Wörterbuch  noch  verschiedene  wichtige 
Belege  hinzugefügt  werden  können,  z.B.  aus  Lessings  Laokoon  Kap.  3:  „Die  Werke 
sind  gemacht,  nicht  bloss  erblickt,  sondern  betrachtet  zu  werden,  lange  und 
Wiederholtermassen  betrachtet  zu  werden",  oder  aus  Luthers  Schriften:  „Der  Kaiser 
(Karl  V.)  lässt  sich  melken  wie  eine  Memme",  wo  die  ursprüngliche  Bedeutung 
von  Memme  =  lat.  mamma  noch  deutlich  hervortritt.  —  In  neuer  Auflage  ist  auch 
D.  Sanders'  (1032)  Handwörterbuch  der  deutschen  Sprache  erschienen,  von 
J.  E.  Wülfing  um  viele  Ausdrücke  bereichert,  namenthch  mit  Hilfe  von  Spezial- 
wörterbüchern  über  Pflanzen,  Tiere,  Gesteine,  technische  Erscheinungen  sowie  aus 
dem  Wortschatz  der  Mundarten,  wenn  auch  nicht  nach  einem  bestimmten  Plane  und 
mit  durchgängigen  ürsprungsangaben.  —  Als  Neuerscheinung  ist  mit  Freuden  zu 
begrüssen  Rieh.  Lowes  (1031)  Deutsches  Wörterbuch,  das  uns  in  gedrängtester 
Kürze  den  Schatz  der  Stammwörter  ohne  Ableitungen  und  Zusammensetzungen  an- 
gibt unter  Vorführung  der  mittelhochdeutschen  oder  althochdeutschen  P'orm  und 
der  Etymologie.  Wer  sich  mit  diesen  Angaben  begnügen  will,  dem  wird  das  Büch- 
lein gute  Dienste  leisten  können.  Denn  die  Erklärungen  sind  meist  zuverlässig  und 
geben  nur  selten  zu  Zweifel  Veranlassung,  wie  die  von  Heidschnucke  aus  lüneburgisch 
nuckern,  meckern  (dagegen  spricht  schon  das  einfache  niederdeutsche  snucke  mit  den 
Nebenformen  snacke  und  snicke)  oder  von  Kinkerlitzchen  aus  Kickerling,  schlechtes 
Geldstück  und  althochdeutsch  liz.  Vorwand  (vgl.  meinen  Aufsatz  in  Kluges  Zeit- 
schrift für  deutsche  Wortforschung  X,  S.  56  ff.)  oder  von  drollig  aus  niederländisch 
drull,  Kegel,  Klumpen,  während  es  doch  sicherlich  samt  niederländisch  drol  und 
englisch  droU  auf  französisch  drole  zurückgeht.  —  Von  den  übrigen  vier  Schriften, 
die  uns  noch  im  Bereiche  der  Lexikographie  vorliegen,  sind  drei  mehr  theoretischer, 
eine  mehr  praktischer  Art.  H.  T  i  k  t  i  n  (1022)  schlägt  statt  der  alphabetischen  eine 
sachliche  Anordnung  in  unseren  Wörterbüchern  vor;  dadurch  könne  der  Zusammen- 


O.Weise,  Geschichte  der  neuhochdeutschen  Sprache.  349 

hang,  aus  dem  die  Worte  gerissen  seien,  wiederhergestellt  werden;  so  würde  die 
Wortsammlung  eine  Fundgrube  des  Wissens  werden,  da  dann  z.  B.  bei  einem  Tiere 
nicht  nur  sein  Name,  dessen  Geschichte,  metaphorische  Verwendung  usw.  verzeichnet 
werde,  sondern  auch  die  Art,  wie  die  Stimme  von  den  Menschen  aufgefasst  und 
mit  Lauten  wiedergegeben  wird  und  anderes.  —  H,  Wunderlich  (1027)  er- 
stattet Bericht  über  die  Behandlung  der  von  ihm  ausgearbeiteten  Artikel  im  vieilen 
Bande  des  Grimmschen  Wörterbuchs,  namentlich  über  gewiss  und  (iewissen,  und 
M.Leopold  (1028)  sucht  im  Anschluss  an  dasselbe  Werk  und  unter  Auswahl  von 
elf  Zeitwörtern,  die  mit  der  Vorsilbe  ver-  zusammengesetzt  sind,  nachzuweisen,  wie 
sich-  die  Grundbedeutungen  der  drei  Wörtchen,  aus  denen  ver-  entstanden  ist 
(got.  faur,  fair  und  fra),  noch  jetzt  vielfach  im  Hochdeutschen  nachweisen  lassen.  — 
Anders  geartet  ist  der  Artikel  von  H..  Paul  (1023),  der  die  im  X.  Bande  von 
Kluges  Zeitschrift  für  deutsche  Wortforschung  begonnenen  und  im  XL  Bande  fort- 
gesetzten Beiträge  zu  Ende  führt,  indem  er  die  Buchstaben  s  (seh)  bis  z  behandelt 
und  die  Belege  aus  dem  älteren  neuhochdeutschen  Schrifttum  Schöpft,  zum  Teil  auch 
aus  mundartlichem  Sprachgut  wie  bei  schlankerig,  schloren,  schlückern.  — 

Etymologie:  Allgemeines  und  Zusammenfassendes.  Sehr 
ergiebig  sind  die  Quellen,  die  auf  dem  Gebiete  der  Wortdeutung  fliessen.  Unter  den 
zusammenfassenden  Schriften  überragen  die  übrigen  um  vieles  H.  Schröders 
(1037)  Ablautstudien.  Darin  wird  ausgeführt,  dass  unter  dem  Einfluss  der  Be- 
tonungsverhältnisse neue  Wortstämme  entstehen.  Wie  aus  der  niederdeutschen  Wort- 
verbindung ikem  (wenn  ik  em  se)  je  nach  dem  Sinne  und  Satztone  die  Satzablauts- 
oder Satzbetonungsformen  ikn,  ken,  kn  hervorgehen,  so  seien  durch  den  wechselnden 
indogermanischen  und  urgermanischen  Wortakzent  Formen  geschaffen  worden  wie 
gotisch  stiurjan,  feststellen  und  das  bedeutungsverwandte  althochdeutsche  swarjan 
tür  stwarjan,  schwören.  Auf  diese  Weise  werden  zahlreiche  deutsche  Ausdrücke 
ganz  neu  erklärt.  —  Eine  fesselnde  Studie  ist  auch  die  von  R.  M.  Meyer  (1046) 
über  den  Ursprung  und  die  Geschichte  der  militärischen  Titel,  die  vom  Gemeinen 
bis  zum  General,  vom  Matrosen  bis  zum  Admiral  durchgegangen  und  bis  zu 
ihrem  ersten  Auftreten  zurückverfolgt  werden.  Da  viele  von  ihnen  aus  einer 
fremden  Sprache  übernommen  oder  übersetzt  sind  wie  Serge^^nt  aus  französisch 
Sergeant  (=  lateinisch  serviens)  oder  Gefreiter  aus  lateinisch  exemptus,  so  fällt 
dabei  auch  manches  Schlaglicht  auf  die  Kultur  anderer  Völker.  —  Eine  Reihe 
einzelner   Wörter   behandeln  E.  C.  Werthenau    (1040),    G.  Berlit   (1042)    und 

A.  Götze  (1044).  Von  ihnen  ist  der  Erstgenannte  am  wenigsten  zuverlässig,  da  er 
von  den  „interessanten  Wörtern"  manche  zweifellos  falsch  erklärt,  z.  B.  Ente 
(=  Notlüge)  und  unverfroren  oder  Fisematenten,  das  aus  „mit  Füssen  und  Händen"  (!) 
hervorgegangen   sein   soll.     Wichtiger  sind  die  sechs  sprachlichen  Kleinigkeiten,  die 

B.  aus  K.  Hildebrands  Nachlasse  entnommen  hat,  besonders  der  Abschnitt  über 
Wahrheit  und  Wirklichkeit,  nachgewiesen  an  Partizipien  wie  bescheiden  (= 
einer,  der  immer  zu  unterscheiden  gewusst  hat)  und  ungemessen  (=  unermesslich, 
immensus)  sowie  der  über  Oblate  =  oblata  hostia,  Hostie  (ursprünglich  Christi  Leib 
als  dargebrachtes  Opferlamm).  Die  wertvollste  von  den  drei  Arbeiten  ist  die  von 
G.,  namentlich  bedeutsam  die  Auseinandersetzungen  über  braun  im  Sinne  von 
violett,  über  Dank  in  der  Verbindung  „Dank  zu  etwas  haben"  und  über  „zu  Kreuze 
kriechen",  die  mit  Zeugnissen  aus  älterer  und  neuerer  Literatur  belegt  werden.  Die 
mundartlichen  Belege  Hessen  sich  allerdings  mehrfach  vervollständigen,  so  N.  13  zu 
druen,  gedeihen  aus  dem  Thüringischen,  wo  druhen  in  demselben  Sinne  üblich  ist 
(vgl.  Hertel,  Thüringischer  Wortschatz  S.  85).  — 

Einzelstudien.  Einzelne  Wörter  werden  in  Zeitschriften  und  Zeitungen 
zahlreich  erklärt.  Den  Reigen  dieser  Worterklärungen  eröffnet  die  Erörterung  von 
F.  D  i  X  (1048)  über  das  bergische  Wort  Banden  (Wiese),  das  schwerlich  richtig  mit 
Beunde  (Plan  zusammengehöriger  Grundstücke)  zusammengestellt  wird  und  ebenso- 
wenig etwas  mit  dem  ersten  Bestandteil  von  Bentheim,  Bendwisch  oder  von  Benn- 
dorf  zu  tun  hat;  vielmehr  geht  Bent  (Bend)  hier  auf  altsächsisch  binut  (vgl.  eng- 
lisch beut)  Binse  und  Benn  auf  Benno  zurück  (Benndorf  =  Bennendorf  =  Bennos  Dorf). 
~  Über  die  Entstehung  des  Ausdrucks  Binsenwahrheiten  tischt  uns  das  „Königs- 
berger Tageblatt"  (1049)  eine  ziemlich  unwahrscheinliche  Geschichte  aus  dem  Munde 
des  Strassburger  Professors  Ad.  Kussmaul  auf,  die  bereits  1901  im  ersten  Bande  von 
Kluges  Zeitschrift  für  deutsche  Wortforschung  S.  359  angegeben  und  stark  bezweifelt 
worden  ist.  (Vgl.  auch  Bd.  V,  S.  286  und  Bd.  VI,  S.  358.)  —  Die  Etymologie  des 
Wortes  Forst  hat  einen  Streit  zwischen  G.  B  a  i  s  t  (I0ö3)  und  K.  U  h  l  i  r  z  entfacht. 
Meines  Bedünkens  spricht  mehr  für  die  Herleitung  des  erstgenannten  Gelehrten  aus 
dem  lateinischen  forestis  als  für  die  des  letztgenannten  aus  einem  deutschen  Stamme. 
—  Aus  einem  1670  erschienenen  W'erke  von  Kaspar  Dornarius  teilt  R.  Windel 
(1055)    einiges   zur  Erklärung    des    studentischen    Ausdrucks    Fuchs   mit.      Danach 

Jahresberiobte  fdr  neuer«  dentsohe  Litentnrgesohiohte.    XXI.  25 


350  O.  Weise,  Geschichte  der  neuhochdeutschen  Sprache. 

hat  damals  in  Jena  ein  Lehrer  einen  Fuchspelz  getragen,  nach  dem  nicht  nur  er, 
sondern  alle  Schüler,  die  von  jener  Schule  kamen,  Füchse  genannt  worden  sein 
sollen.  Das  glaube,  wer  es  will!  —  Derselbe  (1088)  berichtet  aus  einer  1690  er- 
schienenen Schrift  von  Chr.  Thomasius  eine  wunderliche  Ableitung  der  Redensart 
„sich  etwas  hinter  das  Ohr  schreiben",  wonach  es  entstanden  sein  soll  aus  „sich 
hinter  den  Ohren  zur  Ader  lassen".  —  0.  Ladendorf  (1058)  verfolgt  den  Ausdruck 
Götterdämmerung  von  1804,  wo  ihn  Jean  Paul  in  seiner  Vorschule  der  Ästhetik  ver- 
wendet, bis  zur  Gegenwart  und  weist  darauf  hin,  dass  er  nur  einer  falschen  Über- 
setzung seinen  Ursprung  verdankt,  da  altnordisch  ragna  rök,  Götterschicksal  mit 
ragna  rökkr,  Götterverfinsterung  verwechselt  worden  ist.  —  E.  Damköhler  (1059) 
deutet  das  Wort  Grimmel  aus  dem  Wortschatz  der  niederdeutschen  Sprache  als 
schmutziges,  sumpfiges  Land.  — ■  „Heimweh"  belegt  A.  Englert  (1060)  schon  für 
das  Jahr  1772.  —  Die  Bezeichnungen  „hoch-"  und  „niederdeutsch",  die  man  bisher 
nicht  über  1480  zurückverfolgen  konnte,  treten  uns  nach  N.  van  Wyk  (1061) 
bereits  in  einem  niederländischen  Gebetbuche  aus  dem  Jahre  1457  entgegen.  —  Wie 

E.  Brate  (1062)  meint,  bezeichnen  die  Hünen  eigentlich  Recken  des  alten  Franken- 
volkes, denen  man  bloss  infolge  der  zeitlichen  Entfernung  ihre  riesige  Gestalt  ver- 
liehen habe;  doch  ist  dies  schwerlich  richtig.  —  E.  Thomson  (1063)  leitet  Klipp- 
schule von  Klump(en),  geringes,  verächtliches  Stück  ab,  sicher  unrichtig.  Dass  wir 
hier  eine  lautnachahmende  Bildung  vor  uns  haben,  sagt  uns  schon  der  Umstand, 
dass  neben  Klipperschulden  Klitterschulden  und  (pommerisch)  Plickschulden,  neben 
Klippschenke  Plickkroog,  neben  Klippschule  Plickschoole  bestehen.  Die  Elementar- 
schule ist  eine  solche,  in  der  viel  geklimpert  oder  geklappert  wird.  —  Nachträge  zu 
der  Abhandlung  von  Davis  über  die  deutschen  Substantiva  auf  -ling  im  18.  Jahr- 
hundert (Zeitschrift  für  deutsche  Wortforschung  IV,  S.  161  ff.)  gibt  W.  Feldmann 
(1066),  darunter  zwei  seltsame  weibliche  Gebilde:  die  Fremdlinge  (=  die  Fremdlingin, 
die  Fremde)  bei  Hoffmanns waldau  und  die  Pfleglinge  bei  2eiller.  —  0.  Meisinger 
(1067)  weist  darauf  hin,  dass  die  besonders  in  Oberdeutschland  weit  verbreitete 
Ausrufungspartikel  mei!  schon  im  Althochdeutschen  vorkomme  in  einem  Verse 
Otfrieds  (io  meino!)  und  nach  der  Aussprache  des  Diphthongen  ei  in  den  Mundarten 
schwerlich  etwas  mit  dem  besitzanzeigenden  Fürwort  (=  mein  Gott!)  zu  tun  habe, 
vielmehr  mit  dem  ersten  Bestandteil  von  Meineid  zusammenzubringen  sei,  wie  schon 
J.  Schiepek,  Satzbau  der  Egerländer  Mundart  I,  S.  18  behauptet  hat.  —  Dafür,  dass 
das  Wort  Pantoffel,  welches  um  1500  aus  Italien  zu  uns  gekommen  ist,  aus  dem 
griechischen  TiavTOfellos  (ganz  Kork)  stammt,  sprechen  nach  W.  Creizenach 
(1069)  verschiedene  Stellen  aus  dem  Schrifttum  des  16.  Jahrhunderts.  —  K.  E.  G  1  e  y  e 
(1071)  vermag  für  die  Übersetzung  des  lateinischen  Ausdrucks  fundamentum  iuris 
durch  Rechtsboden  frühere  Belegstellen  als  Büchmann,  namentlich  aus  einer  Rede 
Rottecks  von  1833  und  aus  Webers  Demokritos  anzugeben.  —  Der  Aufforderung 
Ph.  Keipers  (Zeitschrift  für  deutsche  Mundarten  1909,  S.  373),  weitere  Zeugnisse  für 
das  Vorkommen  der  volkstümlichen  Wendung  rapidi  capidi,  mit  reissender  Schnellig- 
keit (raptim  captim)  beizubringen,  leisten  H.  Schulz  und  V.  Hintner  (1072) 
Folge,  wobei  nach  dem  Schweizerischen  Idiotikon  der  Plural  des  Imperativs  (rapite 
capite)  als  Grundform  hingestellt  wird.  —  Als  Gegenstück  zu  der  von  0.  Ladendorf 
in  der  Zeitschrift  für  den  deutschen  Unterricht  XIX,  S.  123  ff.  geschriebenen  Geschichte 
des  Wortes  Lebenskunst  liefert  E.  Borst  (1075)  eine  Geschichte  des  Ausdrucks 
Sterbenskunst,  der  sich  zuerst  1628  belegen  lässt.  —  Die  von  F.  B  o  1 1  gegebene 
Etymologie   von  Syphilis    aus    dem  Namen   eines   mythischen  Hirten  Syphilus    sucht 

F.  Burg  .(1076)  mit  Recht  zu  stützen.  —  F.  M.  F.  (1078)  weist  nach,  dass  die 
deutsche  Übersetzung  von  Telephon  als  Fernsprecher  nicht  von  Ph.  Reis  geprägt 
worden  ist,  sondern  schon  1796  in  einer  Abhandlung  von  G.  Huth  über  einige 
akustische  Instrumente  (im  Anschluss  an  den  von  Chappe  1794  erfundenen  optischen 
Telegraphen)  vorkommt.  —  Für  die  bildliche  Verwendung  des  dem  musikalischen 
Gebiete  entstammenden  Wortes  tonangebend  bietet  E.  Borst  (1079)  eine  Anzahl 
Belege  aus  der  zweiten  Hälfte  des  18.  Jahrhunderts.  —  W.  Feldmann  (1080)  gibt 
den  Lebensgang  des  Wortes  Vandalismus  von  seiner  Prägung  durch  den  französischen 
Volksvertreter  Bischof  H.  Gregoire  (1794)  an  und  setzt  auseinander,  dass  die  Vandalen, 
die  früher  neben  den  Hunnen,  Tataren  und  Goten  im  Rufe  des  „Kunstfrevels"  standen, 
allmählich  die  andern  Völker  in  dieser  Beziehung  zurückgedrängt  haben.  —  H.  D  u  n  g  e  r 
(1081)  bricht  eine  Lanze  für  das  vielfach  namentlich  in  Österreich  gebrauchte  Wort 
völkisch  (=  national),  das  nach  seiner  Bildung  und  Bedeutung  völlig  befriedige,  kommt 
also  zu  dem  gleichen  Ergebnis  wie  P.  Pietsch  in  seinen  Erörterungen  über  den 
Gebrauch  der  Endung  -isch  (Zeitschrift  des  Allgemeinen  Deutschen  Sprachvereins 
1910,  S.  355/6).  —  Mit  gewohnter  Sicherheit  und  Gründlichkeit  behandelt  der 
leider  so  früh  verstorbene  O.  Ladendorf  (1083)  eine  grössere  Zahl  von  Schlag- 
wörtern ;  so  erfahren  wir,  dass  „der  Löwe  des  Tages"  aus  England,  die  „Blockpolitik" 


O.Weise,  Geschichte  der  neuhochdeutschen  Sprache.  351 

aus  Frankreich  stammt,  der  Ausdruck  „Hunnenbriefe"  von  A.  Behel  geprägt  ist,  die 
„fünfte  Grossmacht"  auf  einen  Ausspruch  Napoleons  I.  zurückgeht  usw.  —  O.  Laden - 
dorf  (1090)  teilt  uns  auch  mit,  dass  das  Schlag-wort  „die  Vielzuvielen"  zuerst  in 
Nietzsches  Zarathustra  vorkommt,  und  (1091)  dass  „Vöikerfrühlinj^",  welches  nach  dem 
Historischen  Schla^wörtorbueh  zuerst  von  Börne  gebraucht  wurde,  begrifflich  bereits 
bei  Schiller  begegnet,  der  den  Gedanken  eines  allgemeinen,  die  Völker  verjüngenden 
Frühlings  durch  den  Marquis  Posa  (Don  Carlos  III,  10)  aussprechen  liLsst.  —  Im 
Gegensatz  zu  Tiktin,  der  in  der  Germanisch-Romanischen  Monatsschrift  II,  S.  243  ff. 
die  Redensart  „feurige  Kohlen  auf  jemandes  Haupt  sammeln"  auf  die  primitive  Art 
zurückführt,  wie  die  osteuropäischen  Bauern  noch  jetzt  häufig  ihr  Brot  backen,  ver- 
weist P.  Wüst  (1084)  auf  eine  wahrscheinlichere  Deutung,  die  er  im  Evangelischen 
Gemeindeblalt  für  Rheinland  und  Westfalen  gefunden  hat,  wonach  laut  dem  Bericht 
eines  Papyrus  jemand  ein  Becken  feuriger  Kohlen  zur  Strafe  auf  dem  Haupte  tragen 
musste.  Freilich  wird  auch  so  der  gegenwärtige  Sinn  (durch  Wohltaten  für  be- 
gangenes Böse  zur  Beschämung  bringen)  nicht  erklärt.  —  Eine  sorgfältige  und  ein- 
gehende Erörterung  über  die  Entstehung  der  Fügung  „ich  habe  sagen  hören" 
verdanken  wir  W.  Kurrelmeyer  (1085),  der  feststellt,  dass  sich  die  ältesten 
Belege  im  13.  Jahrhundert  finden  und  dass  die  Konstruktion  im  16,  Jahrhundert 
schon  völlig  entwickelt  war,  besonders  aber,  dass  wir  in  sehen  (ich  habe  ihn  kommen 
sehen)  kein  altes  Partizip  der  Vergangenheit  ohne  ge-  vor  uns  haben,  sondern  den 
Infinitiv,  der  an  den  vorausgehenden  Infinitiv  angeglichen  worden  ist.  —  Demgegen- 
über sucht  R.  M.  Meyer  (1136)  seine  eigene  in  Pauls  und  Braunes  Beiträgen  zur 
deutschen  Sprache  und  Literatur  gegebene  Erklärung  aufrechtzuerhalten.  —  Die 
schon  vielfach  gedeutete  Redensart.  ,, jemand  im  Stiche  lassen"  wird  von  O.  Hau- 
schild (1086)  auf  Stich  (=  Kampf),  von  H.  Ladstätter  (1087)  auf  Stich 
(=  steile  Wegstelle,  an  der  die  Fuhrleute  stecken  bleiben)  zurückgeführt;  eine  andere 
Erklärung  gibt  Reichardt  in  der  Zeitschrift  für  den  deutschen  Unterricht  XXIV, 
S.  669  f.,  wonach  Stich  soviel  ist  als  Todesgefahr.  — 

Namenkunde:  Familiennamen.  Im  Bereiche  der  Namen,  die  von 
jeher  den  Forschungstrieb  stark  angeregt  haben,  sind  die  Personen-  und  Orts- 
bozeichnungen  am  meisten  vertreten.  A.  F.  C.  Vilmars  (1095)  Namenbüchlein 
liegt  bereits  in  siebenter  Auflage  vor.  Darin  werden  die  deutschen  Familiennamen 
in  zwölf  Gruppen  geteilt,  je  nachdem  sie  von  alten  Vornamen,  Orten,  Gewerben, 
Eigenschaften,  Gerätschaften,  Tieren,  Pflanzen,  Speisen,  Körpergliedern,  Kleidungs- 
stücken, Naturerscheinungen  oder  Befehlsformen  abgeleitet  sind.  Die  Angaben 
erscheinen  fast  durchweg  zuverlässig,  nur  wäre  erwünscht,  dass  künftig  noch  öfter, 
als  bisher  geschehen,  genauere  Angaben  über  die  Gegenden,  aus  denen  die  Namen 
stammen,  gemacht  würden,  z.  B.  bei  Herder  (=Hirt)  oder  Pawel  (=Pagel,  Paul),  die 
beide  schon  durch  ihre  Form  die  niederdeutsche  Herkunft  erkennen  lassen,  oder  bei 
Faut  (=  Vogt,  vocatus),  das  nach  0.  Brenner,  „Grundzüge  der  geschichtlichen 
Grammatik  der  deutschen  Sprache",  S,  18  besonders  in  Ost-  und  Rheinfranken  üblich 
ist.  —  In  die  älteste  Zeit  germanischer  Namengebung  führt  uns  das  Buch  G.Werl  es 
(1096),  worin  die  auf  römischen  Inschriften  des  Rheinlandes  gefundenen  deutschen 
Personennamen  zusammengestellt  und  nach  ihrer  Form  erörtert  werden  (Konsonantis- 
mus, Vokalismus,  Ableitungssilben).  —  Der  Namenbildung  der  Humanistenzeit  gilt 
die  Abhandlung  M.  Könneckes  (1093),  in  welcher  der  einschlägige  Stoff  in  drei 
Teile  gegliedert  wird:  1.  Übersetzungen  in  die  klassischen  Sprachen  (z.  B.  Hylacomylus, 
Textor),  2.  Anfügung  lateinischer  Endungen  (Jacobi  =  Jacobs,  Baldamus  =^  BaUram, 
P>esenius  =  aus  Fresen),  3.  Namenwechsel  (z.  B.  Cochläus,  eigentlich  Dobeneck).  — 
Neue  Gesichtspunkte  auf  dem  Gebiete  der  Namenforschung  stellen  auf  E.  Müller 
(1094),  der  sich  namentlich  mit  den  jüdischen  und  den  niederdeutschen  Namen  be- 
schäftigt, und  Ferd.  Vetter  (1097),  der  uns  vor  allem  über  Berner  Namen  unter» 
richtet,  die  Häufigkeit  des  Vorkommens  einzelner  in  bestimmten  Zeiten  feststellt  und 
den  Ursprung  mancher  zu  ermitteln  sucht,  zuweilen  aber  etwas  kühn  erklärt,  z.  B. 
Ariovist  von  aran.  Aar  und  wini,  Freund.  —  Dem  mundartlichen  Gebrauche  der 
Namen  sind  die  Aufsätze  O.  Meisingers  (1098)  und  P  h.  Keipers  (1099)  ge- 
widmet, von  denen  jener  die  meist  in  tadelndem  Sinne  verwendeten  >yeiblichen  Vor- 
namen zusammenstellt  (z.  B.  Bäwele  ^  Barbara  für  ein  geschwätziges  Mädchen, 
Angerl  =  Agnes  für  ein  leichtfertiges  Mädchen),  während  dieser  aus  dem  Pfälzer 
Dialekt  Beispiele  für  männliche  Appellativnaraen  beibringt  —  Mit  einem  einzelnen 
Namen,  Wieland,  althochdeutsch  VVielant,  angelsächsisch  Weland,  beschäftigt  sich 
W.  van  Helten  (1100).  Gleich  anderen  Foi-schern  findet  er  in  der  zweiten  Hälfte 
das  Wort  Hand,  in  der  ersten  aber  glaubt  er  den  Stamm  des  litauischen  weikas, 
geschwind,  fleissig  suchen  zu  sollen.  — 

Tier-  und  Pflanzennamen.  Die  Tier-  und  Pflanzennamen  |w erden 
in  je  einer  Arbeit  behandelt.    H.  Cohn  (1101)  hat  eine  sehr  umfangreiche  Literatur 

25* 


352  O.Weise,  Geschichte  der  neuhochdeutschen  Sprache. 

durchforscht  und  durch  zahlreiche  Belege  aus  alten  und  neueren  Sprachen  erhärtet, 
dass  die  Tierbezeichnungen,  vor  allem  die  Namen  der  Haustiere  in  grossem  Umfange 
zu  Schelten  und  Schimpfwörtern  herangezogen  werden,  und  zwar  um  so  mehr,  je 
niedriger  die  Kulturstufe  ist,  auf  der  ein  Volk  oder  ein  Mensch  steht.  Naturgemäss 
liefern  die  Mundartwörterbücher  den  meisten  Stoff.  —  Den  inetaphorisohen  Gebrauch 
vieler  Baum-  und  Pflanzennamen  erörtert  A.  Heintze  (1102),  doch  ist  die  Sammlung 
ganz  unvollständig  und  enthält  nur  sehr  wenige  mittelhochdeutsche  und  keine  alt- 
hochdeutsche Stelle.  Dankenswert  aber  erscheint  es,  dass  er  am  Schlüsse  seiner 
Auseinandersetzungen  auf  einige  Fälle  falscher  Verwendung  des  bildlichen  Aus- 
drucks hinweist,  — 

Länder-  und  Ortsnamen.  An  erster  Stelle  sei  hier  der  Überblick 
über  die  Ortsnamenforschung  im  letzten  Jahrzehnt  erwähnt,  den  0.  Weise  (1105) 
gibt,  indem  er  die  Grundwörter  und  die  Suffixe  für  sich  behandelt,  volksetymologische 
tJmdeutungen  und  anderweitige  Änderungen  sowie  die  Frage  nach  den  Sippen- 
siedelungen  und  anderes  berücksichtigt.  —  Von  den  vorliegenden,  der  Ortsnamen- 
forschung gewidmeten  Arbeiten  ist  die  bedeutendste  die  von  F.  Curschmann 
(1107).  Dieser  behandelt  das  deutsche  Land  von  der  Ostsee  bis  an  den  mittel- 
deutschen Gebirgskamm,  von  der  russischen  Grenze  bis  an  die  Elbe  und  Saale. 
Vollständigkeit  ist  nicht  beabsichtigt,  das  Kulturgeschichtliche  wird  in  den  Vorder- 
grund gestellt.  Lob  verdient,  dass  überall  die  älteste  erreichbare  Namensform 
gebucht  und  die  Urkunden  ausreichend  herangezogen  werden.  Der  Verfasser  geht 
auch  kritisch  zu  Werke  und  findet  öfter,  dass  Orte,  die  den  Anschein  slawischer 
Herkunft  erwecken,  ursprünglich  deutsch  sind,  z.  B.  Geltow  bei  Potsdam  (von  Haus 
aus  Geliti,  Gelte),  und  dass  Ortsnamen,  die  mit  Hessen-,  Franken-,  Sachsen-  und 
anderen  Stämmen  zusammengesetzt  sind,  nicht  immer  nach  einer  Völkerschaft,  sondern 
öfter  nach  einzelnen  Personen  benannt  sind.  —  Vielfach  in  ihren  Erklärungen  anfecht- 
bar sind  die  Schriften  von  R.  K  1  e  i  n  p  a  u  1  (1104)  und  von  W.  Sturmfels  (1108). 
Jenes  ist  auf  die  grosse  Masse  berechnet,  daher  im  Plaudertone  geschrieben,  mannig- 
fach mit  Anekdoten  und  scherzhaften  Erzählungen  gewürzt;  sie  bietet  nur  eine  Aus- 
wahl, die  manche  Namen  vermissen  lässt  (z.  B.  Ecuador,  Galizien,  Finnland,  Dalraatien, 
Thüringen)  und  andererseits  solche  enthält,  auf  die  man  gern  verzichtet  wie  Hamaxöci, 
Caccialepre,  Sijahposch,  Kafiristan  und  andere.  Diese,  die  in  Wörterbuchform  alpha- 
betisch angelegt  ist,  verzeichnet  gewissenhaft  die  urkundlichen  Namensformen,  ver- 
steigt sich  aber  mitunter  zu  falschen  Deutungen  wie  Pfungstadt  =  Stadt  der  Punier. 
—  Eine  sehr  gründliche  Studie  ist  die  von  W.  Ohnesorge  (1109)  über  den  Namen 
Lübeck,  den  der  Verfasser  nach  Durchmusterung-  aller  in  Betracht  kommender  Wort- 
stämme und  der  ganzen  einschlägigen  Literatur  von  dem  slawischen  Ijubu,  lieb 
(=  Liebstadt)  ableitet.  — 

Sprachreinheit  und  Sprachrichtigkeit:  Allgemeines. 
Von  den  beiden  Arbeiten,  die  für  uns  aus  diesem  Abschnitt  in  Betracht  kommen, 
hat  es  die  K.  Hayms  (1111)  mit  der  Sprachreinheit,  die  F.  L.  Veits  (1113)  mit 
der  Sprachrichtigkeit  zu  tun.  Dort  werden  die  Grundsätze  erörtert,  nach  denen  die 
Sprachreinigungsbestrebungen  beurteilt  werden  müssen,  wobei  der  Verfasser  im  Sinne 
des  Aligemeinen  Deutschen  Sprachvereins  aus  Rücksicht  auf  die  Schönheit,  den 
guten  Geschmack,  die  Durchsichtigkeit  und  leichtere  Verständlichkeit,  die  entbehrlichen 
Fremdlinge  verpönt  wissen  will.  Hier  werden  uns  die  Sprachfehler  mitgeteilt,  die 
sich  die  Chemnitzer  Schulkinder  häufig  zuschulden  kommen  lassen,  so  dass  wir  ein 
Seitenstück  zu  Beckmanns  Programm  über  das  Deutsch  der  Altonaer  und  zu  Stein- 
häusers Studie  über  die  Umgangssprache  der  Breslauer  Schuljugend  erhalten.  — 

Lehn-  und  Fremdwort.  Mit  lebhaftem  Interesse  hat  sich  die  Forschung 
dem  Fremdwort  zugewendet,  besonders  der  Sammlung  des  einschlägigen  Stoffes  in 
Fremdwörterbüchern.  Das  wertvollste  von  diesen  ist  das  von  Hans  Schulz  (1124); 
zwar  liegt  bisher  nur  die  erste  von  A  bis  Batterie  reichende  Lieferung  vor,  aber 
schon  daraus  kann  man  erkennen,  dass  wir  es  mit  einem  vortrefflichen  Werke  zu 
tun  haben,  das  wohlvorbereitet  ist  und  Friedrich  Kluges  Schule,  der  es  entstammt, 
alle  Ehre  macht.  Im  Gegensatz  zu  anderen  derartigen  Büchern  werden  hier  die 
Fremdlinge  in  ihrer  geschichtlichen  Entwicklung  von  ihrem  ersten  Auftreten  an 
verfolgt  und  mit  reichlichen  Belegen  namentlich  aus  dem  älteren  Neuhochdeutsch 
versehen.  Das  einzige,  was  noch  zu  wünschen  wäre,  ist,  dass  die  Mundarten  in 
etwas  grösserem  Umfange  herangezogen  würden;  denn  aus  ihnen  kann  noch  manches 
zur  Erläuterung  gewonnen  werden,  z.  B,  bei  Bajazzo,  Bataille  und  anderen.  —  Eigen- 
artig ist  auch  das  Werk  von  G.  Körting  (1122),  das  zunächst  eine  60  Seiten 
lange  allgemeine  Erörterung  übi^r  das  Wesen  des  Fremdworts  und  dann  ein  alpha- 
betisches Verzeichnis  mit  Angaben  über  den  Ursprung  enthält,  wobei  die  einzelnen 
Ausdrücke  meist  bis  in  ihre  letzte  erreichbare  Quelle  zurückverfolgt  werden,  z.  B. 
Schimäre,  lateinisch  chimaera,  griechisch  x'>«'c«  oder  Chinin,  französisch  quinine  aus 


O.  Weise,  Geschichte  der  neuhochdeutschen  Sprache.  363 

spanisch  quina,  peruanisch  kina,  Rinde  des  Chinabaums.  Die  Deutungen  sind  meist 
zuverlässig",  besonders  wo  es  sich  um  Herkunft  aus  den  romanischen  Sprachen  handelt, 
doch  werden  im  Übereifer  mehrfach  gut  deutsche  Ausdrücke  für  Lehn^ut  angesehen, 
z.  B.  Faxe,  Fex,  plump,  mollig,  rapsen.  —  Kulturgeschichtliche  Schlüsse  werden  aus 
den  Lehnwörtern  gezogen  von  F.Seiler  (11171,  der  nicht  bloss  gründliche  Studien 
gemacht  hat,  sondern  auch  ein  klares  Urteil  unci  Geschick  zu  gewandter  Darstellung 
besitzt.  So  erhalten  wir  in  hübscher  Form  Aufschluss  über  äussere  Einwirkungen 
im  häuslichen  und  wirtschaftlichen  Leben,  in  Kunst  und  Wissenschaft  und  durch 
einen  einleitenden  Abschnitt  über  die  Ursachen,  Wege  und  Richtungen  der  Ent- 
lehnung. Meist  wird  man  mit  den  Ausführungen  des  Verfassers  einverstanden  sein, 
doch  kann  man  wiederholt  im  Zweifel  sein,  so  bei  Hallore,  das  schwerlich  auf 
halurga,  oder  bei  Pumphosen,  das  wohl  kaum  auf  pompa  zurückgeht  (vgl.  Puff- 
ärmel und  Pluderhosen);  mehrfach  lassen  sich  auch  ältere  Belege  beibringen,  z.  B. 
bei  abstrahieren,  das  erst  aus  dem  19.  Jahrhundert  belegt  wird,  aber  schon  im  16. 
bezeugt  ist.  —  R.  Kleinpauls  (1119)  Büchlein  behandelt  zunächst  die  Quell- 
sprachen, dann  die  Kulturgeschichte  des  Fremdworts,  darauf  die  Hauptgebiete  der 
Entlehnung,  endlich  die  Eindeutschung,  alles  durch  eingestreute  Anekdoten  pikant 
gemacht.  Das  Ganze  liest  sich  gut,  doch  sind  die  Ableitungen  nicht  immer  zuver- 
lässig, z.  B.  spricht  gegen  die  Zurückführung  von  Dose  (Zuckerdose  und  andere)  auf 
griechisch  dosis,  Gabe  schon  der  Umstand,  dass  in  den  deutschen  Dialekten  F'ormen  wie 
Daise,  Dese  usw.  gefunden  werden;  ebenso  klingt  ganz  unwahrscheinlich  die  Etymo- 
logie von  Schornstein  aus  russisch  tschornji  stjäna  =  schwarze  Mauer;  eher  dürfte 
das  russische  Wort  aus  dem  Deutschen  entlehnt  sein,  denn  dies  ist  weitverbreitet 
und  uralt,  z.  B.  im  Altnordischen  bezeugt  als  skorsteinn,  —  P.  Seliger  hat  bei  der 
Neubearbeitung  von  Fr.  Köhlers  (1121)  Fremdwörterbuch  vieles  Veraltete  aus- 
geschieden und  dafür  Neues  aufgenommen,  vor  allem  aus  dem  Bereiche  der  Technik 
und  der  Naturwissenschaften.  Ferner  sind  manche  Begriffsbestimmungen  schärfer 
gefasst  und  mehrfach  die  Ausdrucksweise  gebessert.  Die  Abkunft  ist  meist  angegeben, 
aber  nicht  immer,  z.  B.  fehlt  sie  bei  Enzian  (^^ lateinisch  gentiana).  —  In  E.  Sieberts 
(1118)  Aufsatz  ist  das  W^ichtigste  die  Auseinandersetzung  über  die  Aufnahmebedürftig- 
keit und  die  Eindeutschungskraft  in  den  verschiedenen  Zeiträumen.  — 

Sprachlehre:  Allgemeines  und  Gesamtdarstellungen. 
Die  wesentlichsten  Erscheinungen  sind  Neuauflagen  der  vortrefflichen  Bücher  von 
Rud.  Hildebrand  (1130)  und  L.  Sütterlin  (1131),  von  denen  jenes  auch 
nach  des  Verfassers  Tode  seine  alte  Zugkraft  noch  bewährt,  obwohl  es  fast  unverändert 
geblieben  ist,  dieses  sich  immer  neue  Freunde  erwirbt,  da  es  auf  solider  wissen- 
schaftlicher Grundlage  ruht  und  von  Auflage  zu  Auflage  verbessert  worden  ist.  Auf 
die  übrigen  Vorzüge  und  die  Mängel  des  Buches  (Schematismus  und  häufige,  durch 
die  Anlage  bedingte  Wiederholungen)  habe  ich  in  meiner  eingehenden  Besprechung 
(Zeitschrift  für  Gymnasialwesen  1908,  S.  103  ff.)  hingewiesen.  —  Neu  erschienen  ist 
die  zweite  Hälfte  des  dritten  Bandes  von  W.  Wilmanns'  (1129)  Deutscher 
Grammatik,  die  weit  mehr  bietet,  als  der  Titel  („Flexion  des  Nomens  und  Pro- 
nomens") erkennen  lässt.  Denn  wir  erhalten  auch  noch  eine  historische  S,\Titax  der 
Kasus,  deren  Entwicklung  vom  Gotischen  und  Althochdeutschen  bis  zur  Gegenwart 
verfolgt  wird.  Wie  die  früheren  Bände  ist  auch  dieser  in  langjähriger  Forschung 
ausgereift  und  darum  in  jeder  Hinsicht  vortrefflich.  Nur  selten  sind  Versehen  unter- 
gelaufen wie  S.  384  Anm.,  wo  gesagt  wird,  dass  wir  von  Lack,  Rum,  Taffet  keinen 
Plural  zu  bilden  pflegten,  während  dieser  häufig  genug  vorkommt  in  der  Form  Lacke, 
Rume,  Taffete,  um  Lackarten,  Rumarten,  Taffetarten  zu  bezeichnen,  oder  wenn  es 
ö.  783  heisst,  jetzt  gebrauche  man  das  Mensch  als  Neutrum  nur  noch  in  verächt- 
lichem Sinne  für  Weiber.  Wie  dieses  Genus  in  der  Literatur  bis  ins  17.  Jahrhundert 
ohne  üblen  Beigeschmack  gebraucht  wurde,  so  noch  jetzt  vielfach  in  den  Mundarten, 
z.  B.  im  Elsässischen,  wo  man  ganz  gewöhnlich  selbst  von  der  oder  dem  Geliebten 
spricht:  's  isch  e  guets  Mensch.  —  Von  den  beiden  noch  übrigen  Arbeiten  ist  die  von 
Elise  Richter  (1128)  rein  theoretischer,  die  von  M.  Kutzsche  (1132)  vor- 
wiegend praktischer  Art.  Jene  beschäftigt  sich  im  ersten  Teile  mit  der  äusseren 
Form  der  Darstellung  oder,  wie  die  Verfasserin  sagt,  mit  dem  „artikulatorisch- 
akustischen  Phänomen",  im  zweiten  mit  der  „Semantik  oder  Funktionslehre",  d.  h. 
den  Beziehungen  der  Wortteile,  Wörter  und  Wortgruppen  zueinander  und  mit  der 
Bedeutungslehre;  die  Beispiele  aber  .stammen  nicht  aus  der  deutschen  Sprache, 
sondern  aus  dem  Romanischen.  K.  will  die  Sicherheit  und  Fertigkeit  im 
schriftlichen  Ausdruck  fördern,  was  er  in  der  Weise  zu  erreichen  sucht,  dass  er  zu 
einem  an  die  Spitze  gestellten  Übungssatze  reichliche  Übungsbeispiele  hinzufügt.  Die 
Auswahl  ist  im  allgemeinen  zweckentsprechend  getroffen,  nur  ab  und  zu  vermisst 
man  etwas  Wichtigeres,  hier  und  da  konnte  auch  etwas  Unwesentliches  weggelassen 
werden.    Mehrfach  geht  der  Verfasser  zu  weit  in  seinen  Forderungen,   so  wenn  er 


354  O.  W  e  i  s  e  ,  Geschichte  der  neuhochdeutschen  Sprache. 

Ausdrücke  wie  „hervorragender"  Einfluss,  die  Sache  hatte  einen  „durchschlagenden" 
Erfolg  für  unstatthaft  erklärt;  dann  müssten  alle  verblassten  Metaphern,  woran  unsere 
Sprache  so  reich  ist,  verpönt  werden.  — 

Einzel  fragen.  Während  B.  Baumgarten  (1135)  die  Ausführungen 
B.  Luthers  über  die  Wortfolge  im  Deutschen  und  die  Setzung  des  Verbums  an 
zweite  Stelle  durch  eine  Reihe  von  Bemerkungen  zu  stützen  und  zu  ergänzen  sucht, 
setzt  H.  Reis  (1137)  auseinander,  wie  es  gekommen  ist,  dass  die  einfachen  Ver- 
gangenheitsformen im  Oberdeutschen  so  gut  wie  gänzlich  geschwunden  sind.  Er 
findet  den  Hauptgrund  darin,  dass  nach  dem  Wegfall  des  auslautenden  e  die 
Präteritalform  des  schwachen  Zeitworts  mit  der  Präsensform  zusammenfiel.  — 

Interpunktion.  R.  M.  Meyer  (1140)  plaudert  in  geistreicher  Weise 
über  die  Gefahren,  die  eine  falsche  Anwendung  der  Interpunktion  mit  sich  bringt, 
und  erläutert  seine  Ansichten  durch  zahlreiche  Beispiele  aus  der  deutschen  und 
ausserdeutschen  Literatur,  wird  freilich  mehrfach  ungerecht,  z.  B.  Seite  103  gegen  Lotze, 
von  dem  er  sagt,  er  sei  nicht  besser  als  Düntzer  und  andere  Leute  seines  Schlages, 
wenn  er  bei  Goethe  interpungieren  wollte:  Willst  du  ins  Unendliche  schreiten?  Geh 
nur  im  Endlichen  nach  allen  Seiten.  Lotze  hat  hier  den  Sprachgeist  richtig  erfasst; 
denn  der  Bedingungssatz  ist,  wie  schon  die  Wortstellung  erkennen  lässt,  von  Haus 
aus  ein  Fragesatz  gewesen.  Daher  schreibt  auch  Luther  im  Jakobusbriefe  5,  15: 
„Ist  jemand  gutes  Mutes?  Der  singe  Psalmen.  Ist  jemand  krank?  Der  rufe  zu  sich 
die   Ältesten   der   Gemeine."  — 

Schrift.  In  der  neuerdings  vielfach  erörterten,  ja  sogar  im  Reichstag 
verhandelten  Frage,  ob  die  deutsche  Druck-  und  Schreibschrift  beibehalten  oder  der 
Antiqua  geopfert  werden  soll,  tritt  G.  Ruprecht  (1143)  tatkräftig  für  die  Bei- 
behaltung ein;  er  betont  mit  Recht,  dass  die  lateinische  Schrift  s  und  f  nicht  unter- 
scheide (also  z.  B.  zwischen  Kreischen  und  Kreifchen  keinen  Unterschied  mache),  die 
meisten  Unterlängen  entbehre  und  nur  noch  wenige  Oberlängen  habe,  ferner  dass 
nach  den  experimentellen  Feststellungen  Erdmanns  in  Halle  nicht  einzelne  Buch- 
staben, sondern  Wortbilder  vom  Auge  erfasst  würden,  daher  die  gesperrtere  Schrift 
der  Antiqua  schlechter  lesbar  sei.  Überdies  haben  Versuche,  die  der  Verfasser  mit 
deutscher  Schrift  und  fremdem  Text  in  Amerika  und  Italien  bei  Kindern  angestellt 
hat,  ergeben,  dass  die  eckigen  Buchstaben  nicht  die  geringste  Schwierigkeit  beim 
Lesen  bereiten.  — 

Mundartenforschung:  Allgemeines.  Zunächst  sei  hier  die 
einzige  grössere  zusammenfassende  Arbeit  genannt:  0.  Weises  (1147)  Buch  über 
„Unsere  Mundarten,  ihr  Werden  und  ihr  Wesen".  Dieses  bildet  ein  Seitenstück  zu 
des  Verfassers  Buch  über  „Unsere  Muttersprache,  ihr  Werden  und  ihr  Wesen", 
8.  Auflage,  Leipzig  1912,  und  eine  Ergänzung  zu  seiner  im  gleichen  Verlage  er- 
schienenen Schrift  „Die  deutschen  Volksstämme  und  Landschaften"  (4.  Auflage,  1911). 
Es  ist  wie  diese  beiden  für  die  weiten  Kreise  der  Gebildeten  bestimmt  und  verfolgt 
den  Zweck,  über  die  Eigentümlichkeiten  aller  deutschen  Mundarten  aufzuklären,  zu 
liebevoller  Beschäftigung  mit  den  lange  geringgeschätzten  anzuregen  und  den  Blick 
für  die  Schönheiten  der  Ausdrucksweise  des  Volkes  zu  schärfen.  Besonderer  Wert 
ist  auf  den  Wortschatz  und  die  Wortbedeutung  gelegt  worden,  auch  das  kultur- 
geschichtliche Element  tritt  bedeutsam  hervor.  —  Gleichfalls  von  O.Weise  (1152/3) 
sind  zwei  Aufsätze  in  der  Zeitschrift  für  deutsche  Mundarten,  deren  einer  uns  dar- 
über unterrichtet,  wie  die  halben  Stunden,  Viertelstunden  und  Minuten  in  den 
Dialekten  der  verschiedenen  Gegenden  unseres  Vaterlandes  ausgedrückt  werden, 
während  der  andere  zeigt,  wie  der  Schlag  mit  der  Lebensrute  in  den  einzelnen 
Mundarten  bezeichnet  wird.  —  Eine  verdienstvolle,  auf  sorgfältigen  Vorarbeiten 
fussende  Leistung  ist  die  von  0.  Hauschild  (1151),  der  die  Naturlaute  der  vier- 
füssigen  Haustiere  zusammenstellt,  wobei  er  die  einzelnen  Ausdrücke  gruppenweise 
behandelt,  z.  B.  beim  Hunde  die  Wau-,  Bell-,  Heul-  und  Knurrgruppe.  —  Mit  zwei 
Bruchstücken  haben  wir  es  zu  tun  bei  den  Artikeln  von  A.  Fuckel  (1149)  und 
0.  M  eis  in  ger  (1150).  Dort  werden  verschiedene  Einzelheiten  vorgeführt,  in  denen 
sich  mittelhochdeutsches  Sprachgut  erhalten  hat,  z.  B.  bis  =  sei,  Gerhabe  =  Vormund, 
Pfeit  =  Hemd,  eine  recht  dürftige  Sammlung  im  Vergleich  zu  dem,  was  0.  Weise  in 
seiner  oben  (1147)  genannten  Schrift  S.  171—87  beigebracht  hat.  Hier  erhalten  wir 
Nachträge  zu  Meisingers  Arbeit  über  die  männlichen  Appellativnamen  im  Lörracher 
Gymnasialprogramm  von  1904,  die  besonders  aus  der  Gauner-,  Kunden-  und  Soldaten- 
sprache sowie  dem  mittelalterlichen  Tierepos  geschöpft  sind.  Doch  lässt  sich  noch 
vieles  aus  den  Mundarten  beibringen,  z.  B.  aus  der  schwäbischen,  wie  der  Artikel 
„Hans"  in  Fischers  schwäbischem  Wörterbuch  beweist.  — 

Oberdeutsch.  Eine  für  alle  Mundarten  nachweisbare,  nur  in  den  ver- 
schiedenen Gegenden  verschieden  häufige  Erscheinung  behandelt  Ph.  K  ei  per  (1154), 
indem  er  aus  Südwestdeutschland  Beispiele  für  das  Anwachsen  des  Artikels  und  des 


O.Weise,  Geschichte  der  neuhochdeutschen  Sprache.  355 

Verhältniswortes  an  den  Stamm  eines  folgenden  Substantivs  beibrin^,  z.  B.  elsässisch, 
bzw.  pfälzisch  F^adrett,  Zapfenstreich  =  la  retraite,  Molfenter  (Familienname,  aus  „zum 
Olfenter"  =zum  Kamel).  —  Einige  Nachträge  dazu  aus  ostfränkischem  Gebiete  gibt 
C  h.  Beck  (1174),  der  besonders  Ortsnamen  berücksichtigt  wie  Mottenberg  (=  am 
Ottenberg).  —  In  die  Vergangenheit  führen  uns  zurück  die  Arbeiten  von  A.  Geb- 
hardt  (1156)  und  E.  Böhmer  (1157).  Jener  liefert  den  Nachweis,  dass  der 
Wegfall  dos  Infinitivs  -n  in  der  Würzburger  Mundart  von  der  althochdeutschen  Zeit 
an  bis  zur  Gegenwart  beobachtet  werden  kann;  dieser  gibt  uns  eine  Gründungs- 
geschichte der  drei  Bauerndorfer  Pfalzdorf,  Louisendorf  und  Neulouisendorf  auf  der 
Gocher  Heide  bei  Kleve  und  zeigt,  dass  die  Ansiedelung  durch  Bauern  aus  den 
pfälzischen  Ämtern  Simmern  und  Kreuznach  (1741  —  1743)  erfolgt  ist.  —  Weniger 
wichtig  sind  die  beiden  Beiträge  von  J.  Schiepek  (1161)  und  V.  Hintner  (1163); 
dort  wird  die  weite  Verbreitung  und  Bedeutungsentfaltung  des  Wortes  schauen  im 
Egerländischen  erörtert,  das  in  Verbindung  mit  Objekten,  Adverbien,  Präpositionen 
und  Partikeln  betrachtet  wird;  hier  lernen  wir  tirolische  Ausdrücke  wie  jauggen, 
heulen,  grötteln,  sich  rühren  kenneu,  die  als  Ergänzung  zum  Mundartwürterbuch 
zusammengestellt  werden.  —  Die  bedeutendste  Neuerscheinung  auf  oberdeutschem 
Gebiete  ist  E.  Friediis  (1167)  Bärndütsch.  Wie  die  beiden  früher  erschienenen 
Bände  ist  auch  der  vorliegende  dritte  in  Anlage  und  Ausführung  vorzüglich  ge- 
lungen. Wir  bekommen  darin  ein  treues  Bild  von  dem  ganzen  Leben  und  Treiben 
des  kernigen  Schweizer  Volksstammes,  werden  aber  auch  über  sprachliche  Dinge  in 
grossem  Umfange  belehrt.  Denn  es  wird  uns  eine  Unmenge  von  Redensarten  und 
Ausdrücken  vorgeführt,  die  im  Bernerlande  gang  und  gäbe  sind,  wie  wüescht  in  Ast 
saage  (wüst  in  einen  Ast  sägen)  =  böses  Blut  machen,  und  wir  erhalten  dadurch  auch  be- 
deutsame Einblicke  in  wichtige  Erscheinungen  der  Laut-  und  Bedeutungslehre,  Wort- 
bildung und  Syntax.  So  sagt  man,  um  nur  ein  paar  Beispiele  zu  nennen,  in  Guggis- 
berg  Ordel  (Orgel),  Chriis  (althochdeutsch  hris,  Reis),  Flasche  (Flasche),  sehren  == 
erzürnen  (vgl.  versehren),  Wunne  (Wiesenland),  fast  (sehr),  besser  öppis  erluube  weder 
(als)  ungstraft  müüsse  laa.  Sehr  dankenswert  sind  die  eingestreuten  grösseren 
Dialekterzählungen,  z.  B.  Seite  122  und  130.  Eine  beträchtliche  Zahl  von  Abbildungen 
erläutert  das  Ganze.  In  den  Anmerkungen  vermisst  man  die  Benutzung  von  wissen- 
schaftlichen deutschen  Zeitschriften  wie  der  von  Fr.  Kluge  für  deutsche  Wortforschung, 
z.  B.  bei  Besprechung  von  nid  si  (=  unter  sich,  dann  abwärts),  hinnert  si  (hinter  sich 
=  rückwärts),  wo  auf  Stoschs  Aufsatz  in  der  genannten  Zeitschrift  I,  333  (und  auf 
Wintelers  Kerenzer  Mundart  S.  64)  hingewiesen  werden  konnte.  — 

Mitteldeutsch.  Den  Reigen  eröffnet  0.  Kürstens  und  0.  Bremers 
(1168)  Lautlehre  der  Mundart  von  Buttelstedt  bei  Weimar,  die  deshalb  besonders 
wichtig  ist,  weil  der  in  Frage  kommende  Ort  an  der  Grenze  zwischen  Ost-  und  We.st-, 
Nord-  und  Südthüringen  liegt  und  daher  manche  lautliche  Eigentümlichkeiten  auf- 
weist. Im  übrigen  verweise  ich  auf  meine  ausführliche  Besprechung  des  Buches  in 
der  Zeitschrift  für  deutsche  Mundarten  1911,  S.  284  ff.  —  Die  Titel  der  beiden  Arbeiten 
von  R.  Block  (1169),  „Die  Mundart  von  Eilsdorf",  und  von  G.  Proffen  (1170), 
„Die  Mundart  der  Eifel",  versprechen  mehr  als  man  darin  findet.  Denn  dort  ist  nur 
von  der  Lautlehre  die  Rede,  hier  nur  von  dem  mundartlichen  Sprachgut  in  Klara 
Viebigs  Roman  „Das  Weiberdorf".  Dazu  sind  beide  Abhandlungen  nicht  frei  von 
Irrtümern;  so  heisst  es  in  jener  z.  B.  Seite  345  bei  kölneer,  Kellner,  wegeneer.  Weg- 
ner (Name)  sei  eine  Dehnung  des  Vokals  in  nebentoniger  Endsilbe  eingetr-eten, 
während  tatsächlich  nicht  das  Suffix  -are,  -ere  vorliegt,  sondern  das  mittelhochdeutsche 
-aere,  althochdeutsche  -ari  (z.  B.  in  gartenaere)  erhalten  ist;  und  in  dieser  wird  mit 
Unrecht  die  Behauptung  aufgestellt,  dass  sich  Fremdwörter  wie  Visage,  power,  sich 
amesieren,  tribelieren  (welches  lälschlich  aus  dem  französischen  troubler  statt  aus 
dem  lateinischen  tribulare  abgeleitet  wird)  nur  im  Eifeldialekt  fänden,  oder  dass 
deutsche  Wörter  wie  Hillig,  Hochzeit,  Kabes,  Weisskohl,  schrof,  heftig  in  keiner 
anderen  Mundart  zu  belegen  seien.  —  Lexikalische  Beiträge  liefern  A.  Diederichs 
(1175)  und  C.  Schumann  (1172).  In  des  ersteren  Schrift  werden  vor  allem 
Belege  für  Wörter  der  Remscheider  Mundart  gegeben,  deren  Vokalismus  eigenartig 
entwickelt  ist,  die  z.  B.  „zweisilbige"  (ersatzgespaltene)  „Zwielaute"  enthalten;  in  des 
letzteren  Abhandlung  werden  aus  der  Mundart  von  Hohegeiss  im  Harz  Tiernamen, 
Handwerksausdrücke  und  die  Formen  der  Zahl- und  Hilfszeitwörter  zusammengestellt.  — 

Niederdeutsch.  Die  wissenschaftlich  bedeutendste  Leistung  ist 
H.  Grimmes  (1184)  Büchlein.  Es  gibt  uns  einen  kurzen  Überblick  über  Formen- 
lehre, Syntax  und  Wortschatz  des  Niederdeutschen  in  Westfalen,  Holstein  und 
Mecklenburg  auf  Grund  der  Dichtungen  W.  Grimmes,  Klaus  Groths  und  Fr.  Reuters. 
Trotz  der  phonetischen  Schreibung  ist  das  Ganze  für  Laien  leicht  verständlich.  Zu 
loben  ist,  dass  abweichend  von  sonstigem  Gebrauch  die  Wortfügung  berücksichtigt 
wurde,  zu  tadeln,    dass  die  Wortbildung  so  dürftig  ausgefallen  ist,   so  dass  sie  auch 


356  R.  Müller-Freienfels,  Ästhetik  und  Poetik. 

den  bescheidensten  Ansprüchen  nicht  g-enügt,  zumal  da  sie  nicht  einmal  die  Haupt- 
sachen alle  enthält.  —  Auf  den  Lautstand  einer  einzigen  hannoverschen  Mundart 
beschränkt  sich  H.  Zahrenhusen  (1191);  doch  fasst  er  die  Sache  in  richtiger 
Weise  an,  indem  er  die  Entwicklung  der  Laute  g-eschichtlich  verfolgt;  auch  stellt 
er  fest,  dass  der  Horneburger  Dialekt  dem  Hamburger  und  einigen  holsteinischen, 
z.  B.  dem  Glückstädter  und  ditraarsischen,  ziemlich  nahesteht,  sich  dagegen  von 
dem  Bremer  und  Oldenburger  Platt  wesentlich  unterscheidet.  —  In  mancher  Beziehung* 
miteinander  verwandt  sind  die  Bücher  von  R.W  o  s  s  i  d  1  o  (1187)  und  G.  Blikslager 
(1194).  Denn  beide  bieten  uns  Redensarten  und  bezeichnende  Ausdrücke,  die  uns 
Schlüsse  auf  die  Eig-enart  der  Redenden  gestatten.  W.  hat  hier  wie  bei  seinen 
,, Mecklenburgischen  Überlieferungen"  verzeichnet,  was  er  in  langjähriger  Tätigkeit 
unter  den  Landleuten  gesammelt,  und  lässt  uns  den  Mecklenburger  Bauern  bei  der 
Ernte,  beim  Tanz,  beim  Kartenspiel  belauschen,  verzeichnet  obendrein  noch  allerhand 
Schwanke  und  Märchen  und  berichtet  in  einem  Vorwort,  in  welcher  Weise  er  in  den 
Besitz  seines  wertvollen  Stoffes  gekommen  ist,  d.  h.  wie  er  gesammelt  hat;  B.  aber 
ordnet  seine  Redensarten  nach  den  Eigenschaften  des  friesischen  Volkes,  so  dass  wir 
die  einzelnen  Abschnitte  mit  Überschriften  wie  Körperbeschaffenheit,  Wirtschaftlichkeit, 
Schelmerei  usw.  versehen  finden ;  allerdings  ist  gar  manche  Wendung  darunter,  die 
auch  die  Nachbarstämme  besitzen,  ja  die  in  allen  Gegenden  Deutschlands  angetroffen 
wird.  —  Lediglich  niederdeutschen  Text  ohne  sprachliche  Erörterung-  enthält  das 
vortreffliche  Buch  von  J.  Mahl  (1189),  eine  reizende  Wiedergabe  der  Abenteuer  des 
spanischen  Ritters  Don  Quichote  in  echtem  Platt,  dabei  naturwahr  und  ohne  sklavischen 
Anschluss  an  das  Original  erzählt.  Dass  das  Niederdeutsche  zu  neckischem  und 
schelmischem  Aufziehen  neigt,  kommt  dem  Bearbeiter  sehr  zustatten.  Nur  selten 
stört  ein  kanzleimässiger  Ausdruck  wie  „wat  anbedrapen  deiht"  Seite  6.  —  Den  Schluss 
seines  Überblicks  über  den  neuraärkischen  Wortschatz  gibt  uns  H.  Teuchert 
(1193),  wobei  er  zwar  nur  selten  die  Etymologie  bietet,  aber  überall  sorgfältig 
zwischen  den  einzelnen  Bedeutungen  zu  scheiden  sucht,  z.  B.  bei  Stepke,  das  einen 
Knirps  (vom  Stamme  stop  in  Stöpsel),  den  Teufel  (=  Christoph)  und  (in  Danzig)  den 
Ratsdiener  (polnisch  stopka,  Profos)  bezeichnet.  —  Mehr  sachlich  als  sprachlich  sind 
die  Erörterungen  J.  Brinokmanns  (1185)  und  R.  Dohses  (1186),  von  denen 
jener  festzustellen  sucht,  zu  welchen  Gebieten  schriftlicher  Darstellung  sich  das  Nieder- 
deutsche am  besten  eignet,  und  wie  weit  es  in  den  einzelnen  Mundarten  schon  dazu 
benutzt  worden  ist,  während  dieser  nachdrucksvoll  darauf  hinweist,  wie  schwer  das 
Platt  durch  die  in  Schule  und  Kirche,  Zeitungen  und  Zeitschriften,  wissenschaftlichen 
und  volkstümlichen  Büchern  herrschende  hochdeutsche  Sprache  zu  leiden  habe,  und 
wie  sehr  zu  befürchten  stehe,  dass  der  Mann  aus  dem  Volke  beim  Militär,  als 
Dienstbote  und  durch  den  Verkehr  mit  den  Gebildeten  in  dem  Gebrauche  seiner 
Mundart  beeinträchtigt  werde.  — 


Ästhetik  und  Poetik, 

(1, 7  =  N.  1197— 1412.) 
Richard  Müller-Freienfels. 

Geschichte  der  ÄsthetiV:  17.  und  18.  Jahrhundert;  19.  Jahrhundert.  —  Theoretisches:  Allgemeines 
und  Zusammenfassendes;  Einzelstadien;  Essaysaromlnngen.  —  Spiel.  —  Form,  Stil,  Rhythmus.  —  Ästhetische 
O  r  u  n  d  b  e  g  r  i  f  f  e  :  Apperzeption  und  Einfühlung;  künstlerisches  Schaffen.  —  Genie.  —  Kunstgenus  s.  — 
Ästhetische  Kultur.  —  Ästhetische  Erziehung.  —  Richtungen  der  Kunst.  —  Beziehungen 
der  Kunst.  —  Kritik.  —  Ästhetische  Stimmungen.  —  Poetik.  —  Einzelne  Diohtgattnngen: 
Epos  und  Roman;  Übersetzung.  — 

Geschichte  der  Ästhetik:  17.  und  18.  Jahrhundert.  Eine 
sehr  ins  Einzelne  gehende  Untersuchung  des  Stils  und  der  Persönlichkeit  Jean  Jacques 
Rousseaus  bringt  E.  Schütte  (1200).  In  den  Mittelpunkt  der  ganzen  Arbeit  wird 
die  „Nouvelle  Heloi'se"  gestellt,  während  die  anderen  Werke  mehr  gelegentlich  heran- 
gezogen werden.  Seh.  beginnt  mit  allgemeinen  Untersuchungen  über  den  Stil  von 
Rousseaus  Zeit,  den  Lebensstil  und  die  Persönlichkeit  Rousseaus  und  sucht  nun 
von  hier  aus  die  Zusammenhänge  mit  den  Stileigenheiten  aufzudecken.  Die 
Arbeit,  wohl  eine  erweiterte  Dissertation,  bringt  manchen  interessanten  Gesichts- 
punkt,  doch  würden  derartige  Untersuchungen  über  einzelne  Individuen  noch  viel 


R.  Müller-Freienfels,  Ästhetik  und  Poetik.  357 

fruchtbarer  für  die  Ästhetik  und  Psychologie,  wenn  wir  noch  mehr  derartige  über 
andere  Individualitäten  bekämen,  denn  erst  durch  den  Vergleich  mit  anderen 
wird  die  einzelne  Persönlichkeit  in  ihren  Besonderheiten  recht  offenbar.  — 
K.  Jahn  (1202)  gibt  einen  in  der  Schreibweise  völlig  gelreuen  Abdruck 
der  ersten  Übertragung  von  1760  des  Schreibens  Youngs  an  Richardson,  worin 
jener  seine  Originalitätstheorie  entwickelt,  die  von  grossem  Einfluss  auf  die  ästhe- 
tischen Theorien  der  Zeit  des  Sturmes  und  Dranges  geworden  ist.  Auch  eine  ganze 
Reihe  weiterer,  die  Ästhetik  der  damaligen  Zeit  aufregender  Probleme  werden  berührt. 
—  Immanuel  Kants  (1204)  „Beobachtungen  über  das  Gefühl  des  Schönen  und 
Erhabenen",  ein  Jugendwerk  aus  dem  Jahre  1764,  bringt  ein  Neudruck  von  A.  Pieper. 
Man  wird  diese  kleine  zopfige  Schrift,  worin  der  spätere  Kritiker  der  Urteilskraft 
noch  nicht  in  den  spanischen  Stiefeln  seines  Spätstils  einherwandelt,  mit  viel 
lächelndem  Vergnügen  lesen.  Die  Betrachtungen  über  Mann  und  Weib  sind  im 
Genre  Chodowieckis  gehalten  und  die  Urteile  über  fremde  Nationen  amüsantestes 
deutsches  Rokoko.  Trotzdem  kündet  gleich  der  erste  Satz  „Die  verschiedenen  Emp- 
findungen des  Vergnügens  oder  des  Verdrusses,  beruhen  nicht  so  sehr  auf  der 
Beschaffenheit  der  äusseren  Dinge,  die  sie  erregen,  als  auf  das  jedem  Menschen  eigene 
Gefühl  dadurch  mit  Lust  oder  Unlust  gerührt  zu  werden"  bereits  den  Mann  an,  der 
nach  Lotzes  Wort  für  alle  Zeiten  die  Subjektivität  des  ästhetischen  Erlebnisses  un- 
widerleglich festgelegt  hat.  Begriffen  haben's  freilich  unter  den  Fachgelehrten  bis 
heutzutage  wenig  genug.  —  In  die  frühesten  Anfänge  der  Systematisierung  von  Ge- 
danken über  das  Schöne  führt  E.  Bergmann  (1206).  Nachdem  er  zunächst  dem 
Wolffianer  A.  G.  Baumgarten,  den  man  seit  alters,  weil  er  der  Namengeber  war, 
auch  als  den  Begründer  der  deutschen  Ästhetik  ansieht,  ein  Kapitel  gewidmet  hat, 
wendet  er  sich  seinem  Hauptziel  zu:  Baumgartens  Schüler  G.  Fr,  Meier  zu  ,, retten". 
Obwohl  er  ihm  nur  Durchschnittsbegabung  zuspricht  und  ihn  unoriginell  nennt,  setzt 
er  doch  eine  respektable  Gelehrsamkeit  an  den  alten  Herrn.  Zunächst  schreibt  er 
ihm  eine  anonyme  Abhandlung  zu,  aus  der  er  das  Programm  für  Meiers  spätere 
Schriften  herausliest,  und  die  er  auch  sonst  für  zeitgeschichtlich  höchst  bedeutsam 
hält.  Darauf  werden  die  beiden  wichtigsten  von  Meiers  Jugendschriften  „Die  Gedanken 
von  Scherzen"  und  „Die  Abbildung  eines  Kunstrichters"  ausführlich  durchgesprochen. 
Die  fernere  Darstellung  widmet  sich  dem  literarischen  Streite,  in  den  Meier  gegen 
Gottsched  geriet,  der  eine  Parallelerscheinung  zu  dem  grossen  Schelten  zwischen  den 
Schweizern  und  dem  Leipziger  Professor  bildet,  und,  nach  B.s  Ansicht,  am  meisten  zu 
Gottscheds  Sturz  beigetragen  hat.  Durch  den  kraft  Lessings  Attacke  unsterblich 
gewordenen  Pastor  Lange  wird  Meier  mit  den  Schweizern  bekannt.  Den  Horazischen 
Oden  Langes  gab  Meier  eine  Vorrede  „Vom  Werte  der  Reime"  bei  und  griff  damit 
ein  damals  höchst  aktuelles  Thema  auf  Besonders  ausführlich  wird  Meiers  Haupt- 
werk „Anfangsgründe  aller  schönen  Wissenschaften"  analysiert,  dem  ein  Kollegheft 
Baumgartens  zugrunde  gelegt  ist.  B.  erkennt  diesem  Werk  besonders  darum  Be- 
deutung zu,  weil  es  mit  der  Literatur  der  Zeit  engste  Fühlung  hat,  also  nicht  ganz 
so  kunstfremd  ist  wie  Baumgartens  Kunstschriften.  Dies  hat  Meier  vor  allem  auch 
durch  sein  Verständnis  für  Klopstock  bewiesen.  Im  letzten  grossen  Kapitel  „Der 
ästhetische  Krieg"  zeigt  uns  B.  seinen  Helden  mitten  in  dem  ästhetischen  Lärm  der 
Zeit  und  entrollt  die  zum  Teil  recht  wenig  ästhetischen  Phasen  dieses  Streites.  Eine 
Sammlung  von  Briefen  Meiers  an  Gleim,  Bodmer  usw.  helfen  das  gute  Bild,  das  B. 
aus  der  Zopfzeit  der  deutschen  Literatur  entwirft,  vollenden.  Das  Buch  ist .  gut 
geschrieben,  mit  breiter  Benutzung  der  einschlägigen  Literatur,  und  der  Verfasser 
weiss  auch  im  einzelnen  durchweg  den  nicht  sehr  bedeutenden  Meier  in  seiner  Un- 
bedeutendheit einzuschätzen.  — 

19.  Jahrhundert.  Hegels  Ästhetik  im  Verhältnis  zu  Schillers  unter- 
sucht A.  Lewkowitz  (1209).  Nach  allerlei  Vorbemerkungen  über  Begriff  und 
Methode  des  Kritizismus  kommt  der  Verfasser  für  die  Ästhetik  zu  der  Forderung, 
dass  die  Welt  des  Schönen  auf  ihren  geistigen  Grund  zurückzubringen  und  dieser  in 
seiner  Objektivität  zu  erweisen  ist.  Danach  bespricht  er  zunächst  die  Ästhetik  Kants, 
um  dann  ihre  Modifikationen,  die  sie  durch  Schiller  erfahren  hat,  etwas  breiter  dar- 
zulegen, um  dann  weiter  zu  zeigen,  wie  Hegel  diese  Grundgedanken  erweitert  hat. 
Einer  Darstellung  der  Hegelsohen  Ästhetik  widmet  sich  der  Hauptteil  des  Büchleins. 
Der  Autor  kommt  dabei  zu  einer  durchgeführten  Konfrontierung  Schillers  und 
Hegels.  Für  beide  ist  der  Gedanke  von  der  „Freiheit  in  der  Erscheinung"  die 
Zentralsonne  ihres  Denkens.  Jeder  aber  verarbeitet  ihn  nach  seiner  Art  Jener  Be- 
griff bleibt  bei  Schiller  formal  und  abstrakt,  Hegel  dagegen  konkretiert  diese  Idee, 
indem  er  sie  zu  allen  Reichen  des  geistigen  Seins  in  Beziehung  setzt.  —  In  die 
modernste  ausländische  Literatur  versetzt  uns  F.  H  ü  b  ne  r  (1213)  mit  seiner  Broschüre 
über  Bourget  als  Psycholog.  Er  weist  darin  zunächst  die  Abhängigkeit  dieses  Roman- 
ciers von   den  naturalistischen  Theorien    nach  und    fasst   dessen  Kunsttendenz  dahin 

Jahresberioht«  f&r  aenare  deatMhe  litermtvrgesehiolit«.    XXL  ^  26 


358  R.  Müller- Freie  nfels,  Ästhetik  und  Poetik. 

zusammen,  dass  es  Bourget  darauf  ankomme,  das  naturalistische  Verfahren  statt  auf 
den  Sittenroman  auf  den  analytischen  Roman  anzuwenden.  Ebenso  verwendet  er  für 
die  Psycholog-ie  seiner  Personen  die  von  den  Naturalisten  angewandten  ästhetischen 
und  biologischen  Gesetze.  An  einer  ausführlichen  Analyse  der  Romane  Bourgets 
wird  nun  ferner  nachgewiesen,  dass  die  berühmte  Psychologie  des  Autors  ziemlich 
trocken  hineingesetzt  ist  zwischen  die  Handlung.  H.  bezeichnet  sie  darum  als 
Marginalpsychologie.  Sie  soll  die  Handlung  erläutern  und  erklären,  und  zugleich 
benutzt  der  Philosoph,  Moralist  und  Prediger  Bourget  diese  allgemeinen  Partien,  um 
Propaganda  für  seine  Ideen  zu  machen.  Daran  anknüpfend,  werden  die  Schwächen 
der  Bourgetschen  Kunst  in  scharfer  Kritik  dargelegt.  — 

Theoretisches:  Allgemeines  und  Zusammenfassendes. 
Von  K.  V  0  n  F  r  a  n  g  o  i  s'  (1217)  auf  drei  Bände  berechneter  Ästhetik  liegt  bisher  nur 
der  erste  Teil  mir  vor.  Man  wird  billigerweise  dieses  Werk  erst  beurteilen  dürfen, 
wenn  es  abgeschlossen  vorliegt,  doch  wird  man  schon  jetzt  die  Hoffnung  hegen,  dass 
die  späteren  Bände  weniger  abstrakt  ausfallen  möchten,  und  dass  der  Verfasser  nicht 
wie  jenes  Tier  aus  dem  Faust  die  grüne  Weide  des  empirischen  ästhetischen 
Lebens  zu  sehr  verfehlt.  Dieser  erste  Band  enthält  die  ästhetische  Psychologie  und 
will  den  Funktionszweck  und  die  Form  der  Bewusstseinstätigkeit  der  ästhetischen 
Kontemplation  behandeln.  —  Ebenfalls  mehr  als  Programm  denn  als  fertiges  System 
gibt  sich  die  Ästhetik,  die  E.  A.  Geor  gy  (1218a)  auf  neuer  Grundlage  errichten 
möchte.  Nach  verhältnismässig  breiter  Polemik  nach  verschiedenen  Seiten  hin, 
kommt  der  Verfasser  zur  Aufstellung  einer  ganzen  Reihe  von  Gesetzen,  18  an  der 
Zahl,  die  wenigstens  in  der  hier  vorgetragenen,  kurzen  Form  zum  grossen  Teil  recht 
nebulos  bleiben.  —  Julius  Harts  „Revolution  der  Ästhetik"  wird  sowohl  von 
M.  Dessoir  wie  von  J.  Schubert  (1220)  auf  ihren  revolutionären  Gehalt  und 
ob  sie  wirklich  so  grundstürzend  ist,  geprüft.  —  L.  P  aschal  (1222)  sucht  den 
Problemen  der  Ästhetik  —  oder  wie  er  sich  genauer  ausdrücken  sollte :  der  Ästhetik 
der  Dichtkunst  —  von  der  Psychologie  des  schaffenden  Künstlers  aus  beizukommen. 
Er  beginnt  mit  einer  Kritik  der  landläufigen  Anschauungen  über  das  Wesen  des 
Kunstschaffens  und  nimmt  Stellung  vor  allem  zu  Comte,  Lombroso,  Spencer  und 
Groos.  Mit  Recht  wirft  er  der  Milieutheorie  Taines  vor,  dass  sie  das  eigentliche 
Problem  gerade  verfehle,  während  sie  nur  um  die  Frage  herum  allerlei  Tatsachen 
zusammentrage.  Er  selber  will  das  Problem  von  der  individuellen  Seite  fassen  und 
stützt  sich  zu  diesem  Zweck  hauptsächlich  auf  literarische  Selbstzeugnisse,  von  denen 
die  meist  zitierten  Goethes  „Aus  meinem  Leben",  Flauberts  „Briefwechsel",  V.  Hugos 
„Vorwort  zu  Cromwell",  Sainte-Beuves,  Guyaus  usw.  sind.  Das  zweite  Buch  ist 
dem  Studium  des  Genies  gewidmet,  und  zwar  wird  zunächst  die  allgemeine  Be- 
schreibung des  genialen  Menschen  zugegeben:  seine  Kindheit,  die  Bildung  der 
Persönlichkeit,  wobei  zwei  entgegengesetzte  Tendenzen,  eine  nach  möglichster  Aus- 
breitung des  Ichs  und  eine  nach  möglichster  Begrenzung,  aufgezeigt  werden.  Jene 
nennt  P.  die  „Poly Personalität".  Es  werden  dann  die  speziellen  Anlagen  des  Genies 
besprochen.  Im  ganzen  glaubt  P.  nur  an  einen  Gradunterschied  zwischen  der 
genialen  und  der  gewöhnlichen  Begabung.  Das  Genie  hat  nicht  eine  den  anderen 
versagte  Spezialfähigkeit,  sondern  die  in  jedem  Menschen  vorhandenen  Anlagen 
zeichnen  sich  bei  ihm  nur  durch  eine  besondere  Initiative  aus.  Darauf  werden  ver- 
schiedene Arten  des  Kunstschaffens  besprochen :  erstens  die  spontane  Art.  Hier 
handelt  es  sich  besonders  um  den  biographischen  Roman ;  der  ganze  Inhalt  der 
durch  ein  Gefühl  stark  erregten  Persönlichkeit  drückt  sich  im  Werke  aus.  Bei  der 
zweiten  Art,  der  systematischen,  ist  es  nicht,  dass  ein  Gefühlserlebnis  von  innen 
nach  aussen  drängt,  sondern  eine  Idee  drängt  sich  dem  Geiste  auf  und  unterjocht 
sich  die  Persönlichkeit.  Am  deutlichsten  prägt  sich  die  systematische  Schaffensweise 
bei  Zola  auf.  Neben  diesen  Schaffensweisen,  die  aus  echtem  Schaffenstrieb  hervor- 
gehen, steht  die  Mache  (production  artificielle).  Hier  sind  Eitelkeit  oder  Gewinnsucht 
die  Motive  zum  Schaffen.  Indessen  benutzt  auch  der  echte  Dichter  zuweilen  dies 
Verfahren,  das  äusserlich  und  ohne  inneren  Anteil  ist.  In  einem  letzten  Buche 
werden  dann  die  Probleme  der  Kunst  und  der  Schönheit  behandelt,  die  indessen 
dem  Verfasser,  für  den  das  Genie  das  ein  und  alles  ist,  nur  als  Tatsachen  zweiten 
Ranges  erscheinen.  Es  werden  zunächst  die  Faktoren  untersucht,  die  zusammen- 
wirken, um  die  Schönheitswirkung  zu  erzielen,  und  dann  ferner  wird  die  Wirkung 
der  Kunst  auf  das  Individuum  wie  auf  soziale  Gruppen  behandelt.  Einige  verwandte 
Probleme,  wie  das  Verhältnis  der  Kunst  zum  Staat,  zur  Moral  usw.,  werden  am 
Schlüsse  kurz  besprochen.  Das  Buch  fusst  auf  erfreulichem  Tatsachenmaterial,  leidet 
aber  an  einem  Grundirrtum,  dem  nämlich,  man  könne  dem  Wesen  der  Kunst  vom 
Kunstschaffen  her  beikommen.  Das  geht  aber  darum  nicht,  weil  das  Kunstschaffen 
kein  rein  ästhetisches,  sondern  ein  höchst  kompliziertes,  mit  vielen  fremden  Elementen 
durchsetztes  psychologisches  Phänomen  ist.    In  meiner  gleich  zu  besprechenden  Ab- 


R.  M  ü  1 1  e  r  -  F  r  e  i  e  n  f  e  1 8 ,  Ästhetik  und  Poetik.  359 

handluiig-  (1225)  habe  ich  den  ausführlichen  Beweis  zu  erbringen  gesucht,  dass  das 
rein  Ästhetische,  das  Fliclitunggebende  auch  fürs  Kunstschaflen  ganz  allein  im  Kunst- 
geuiessen  zu  suchen  ist.  Demi  aus  der  Subjektivität  dos  Hchöpfers,  dem  Ausdrucks- 
bedürfnis usw.  ist  nie  zu  verstehen,  wie  es  zu  einer  kunstgemässen  Formung 
kommen  musste.  —  In  seiner  „Introduction  to  the  Philosophy  of  Art"  redet  A.  Weiss 
(1223)  zunächst  über  die  Schwierigkeiten  einer  Definition  des  Schönen  und  meint, 
die  Philosophie  allein  wäre  zu  einer  kausalen  Definition  imstande,  während  Psycho- 
logie, Physiologie  und  Geschichte  blosse  Beschreibungen  zu  liefern  vermöchten.  Es 
werden  nun  in  einzelnen  Kapiteln  die  Gefühle,  die  Afi'ekte  und  Triebe  in  ihrer 
Bedeutung  für  die  Ästhetik  besprochen  und  die  Ilauptcharakteristika  der  ästhetischen 
Gefühle  festgelegt,  als  deren  Ausdruck  die  Kunst  gilt.  Drei  ästhetische  Kategorien 
werden  am  Schlüsse  aufgezählt,  die  den  drei  Arten  der  Instinkte,  dem  selbsterhaltenden, 
dem  sozialen,  dem  religiösen,  entsprechen  und  das  Schöne,  das  Könopathische  und 
das  Erhabene  sind.  Im  übrigen  betrachtet  der  Verfasser  das  kleine  Werk  als  eine 
Vorarbeit  für  eine  spätere  systematische  Darstellung.  —  J.  Babbitt  (1224)  bespricht  in 
einem  ausserordentlich  gelehrten  Buche,  das  er  „The  New  Laokoon"  nennt,  den  „mölange 
des  genres",  wie  die  Franzosen  sagen.  Er  unterscheidet  historisch  zwei  Arten  der  Ver- 
mengung der  Künste:  die  pseudoklassische  und  die  romantische.  Die  erste  hatte  sich  das 
Horazische  „ut  pictura  poesis"  zur  Devise  erkoren  und  wird  beherrscht  von  der  falsch 
verstandenen  Nachahmungstheorie  des  Aristoteles,  die  sie  zuletzt  als  Nachahmung  von 
Modellen  auffasst.  Auf  Aristoteles  geht  auch  die  falsche  Lehre  von  der  poetischen 
Diktion  zurück.  Lessing,  der  gegen  die  pseudoklassische  Vermengung  der  Künste 
ankämpft,  hängt  innerlich  doch  mit  ihr  zusammen.  Daher  kommt  er  auch  nicht  zu 
einer  wirklich  haltbaren  Scheidung  der  Gattungen.  Die  zweite  Hälfte  des  Buches  gilt 
der  romantischen  Verwirrung  der  Kunstbegriffe,  die,  auf  Rousseau  zurückgehend,  die 
Spontaneitätstheorie  an  Stelle  der  Nachahmungstheorie  setzt  und  weniger  auf  den 
Verstand  als  aufs  Gefühl  abzielt.  So  entsteht  eine  ganz  andere  Art  der  Kunst- 
vermengung.  Am  Schlüsse  des  Werkes  begründet  der  Verfasser  seinen  eigenen 
ästhetischen  Standpunkt  zu  den  oben  mehr  historisch  aufgerollten  Problemen.  — 

Einzelstudien.  Gleichsam  als  Programm  für  seine  inzwischen  erschie- 
nene zweibändige  „Psychologie  der  Kunst"  bespricht  R.  Müller-Freienfels 
(1225)  die  Begriffsbestimmung  des  Ästhetischen  und  der  Kunst.  Er  behandelt  darin 
die  biologische  Bedeutung  des  Ästhetischen  und  weist  die  Ansicht  zurück,  dass 
die  Kunst  eine  Unterart  des  Spieles  sei.  Vielmehr  bezeichnet  er  Kunst  und  Spiel 
als  nebengeordnete  Unterabteilungen  des  „Ästhetischen  im  weiteren  Sinne".  Es 
werden  darauf  die  Probleme,  die  sich  an  Kunstschaffen,  Kunstgeniessen  und  das 
objektive  Kunstwerk  knüpfen,  aufgerollt  und  gekennzeichnet,  so  dass  sich  derart  eine 
kurze  Überschau  über  das  Gesamtarbeitsgebiet  der  psychologischen  Ästhetik  ergibt. 
—  Mit  viel  Temperament  zieht  Richard  Dehmel  (1227)  gegen  einen  ungenannten 
„positivistischen  Ästhetikus"  vom  Leder.  Der  Unglückliche  wollte  das  Wesen  der 
Kunst  aus  der  Wirkung  auf  den  normalen  Zuschauer  ergründen,  den  er  folgender- 
massen  charakterisiert:  „Unter  dem  Zuschauer  ist  zu  verstehen  ein  Durchschnittsmensch, 
begabt  mit  normalen  Geisteskräften  und  der  einer  bestimmten  Epoche  eigentümlichen 
Bildung;  es  gibt  viele  solche,  und  an  sie  wendet  sich  der  Künstler  mit  seinen 
Schöpfungen."  D.  hat  sicher  recht  mit  seinem  Zorn,  und  gewiss  lässt  sich  keine 
Ästhetik  auf  solche  Definitionen  aufbauen.  Ob  aber  für  die  grosse  Masse  der 
„Künstler"  nicht  der  ungenannte  Autor  recht  hat?  Ich  fürchte:  nur  zu  sehrJ  — 
S.  Lublinski  (1230)  spricht  über  den  Kulturwert  der  grossen  Kunst  und  stellt 
als  Extremtypen  der  Kultur  die  Azteken  oder  auch  Spätrömer  den  Griechen  der  edlen 
Zeit  gegeniiber.  Beide  hatten  Kultur,  doch  ist  ihr  ethischer  Wert  unendlich  ver- 
schieden. Ähnliche  Gegensätze,  die  nur  geistreiche  Aufmachung  rein  dekorativer 
Art  einerseits  und  die  veredelnde  Überwindung  des  Naturtriebs  in  einer  grossen 
Kunst  findet  L.  wieder  in  der  sogenannten  „Neuromantik"  und  dem  „Neuklassizismus". 
Er  hofft  von  letzterem,  dass  es  ihm  gelingen  möge,  ein  heranziehendes  ästhetisches 
Barbarentum  zu  überwinden.  —  In  seinen  beiden  Vorträgen  behandelt  W.  S  c  h  ö  1  e  r - 
mann  (1234)  einmal  das,  was  er  Künstlerkolonial-Pohtik  nennt,  und  feiert  bei 
dieser  Gelegenheit  die  Darmstädter  Kunstunternehmungen  in  hohen  Tönen.  In  einem 
zweiten  Vortrag  erwartet  er  eine  Revolution  von  oben,  nicht  von  unten,  und  zwar 
einen  neuen  Lebensstil,  den  er  von  einem  neuen,  vorläufig  noch  recht  hypothetischen 
Adel  erhofft.  Mag  er  mit  seinen  aristokratischen  Theorien  in  neueren  Zeiten  recht 
haben;  es  fragt  sich  doch,  ob  nicht  heute  die  Demokratie  ebensoviel  oder  sowenig 
für  die  Kunst  tut  als  die  Aristokratie.  —  Die  Entwicklung  und  Ausbreitung  des 
ästhetischen  Lebens  durch  die  Kunst  behandelt  R.  M  ü  1 1  e  r  -  F  r  e  i  e  n  f  e  1  s  (1233). 
Er  weist  darin  nach,  wie  hauptsächlich  vermittelst  der  Kunst  einzelne  ästhetisch 
besonders  veranlagte  Individuen  ihre  ästhetische  Erlebnisfähigkeit  auf  suggestivem 
Weg  auf  andere  übertragen.     Es   wird    dargetan,    dass    die  Kunst   die  Menschen  der 

9  26« 


360  R.  Müller-Freienfels,  Ästhetik  und  Poetik. 

Natur  und  dem  Leben  gegenüber  erst  die  nötige  Distanz  lehrt,  sie  daran  gewöhnt, 
sich  ästhetisch  einzustellen  und  vor  allem  auch  qualitativ  ausserordentlich  differen- 
zierend und  veredelnd  das  ästhetische  Leben  beeinflusst,  indem  sie  nicht  nur 
quantitativ,  sondern  auch  qualitativ  immer  neue  Gebiete-des  I^ebens  für  die  ästhetische 
Betrachtung  erobert.  — 

Essay  Sammlungen.  Eine  Reise  um  die  Kunst  nennt  0.  B  i  e  (1239) 
eine  Sammlung  von  etwa  zwei  Dutzend  kleineren  Essays,  die  in  geistreichem  Plauder- 
ton alle  schönen  Künste  und  was  damit  zusammenhängt  berührt.  Meist  sind  es 
Themen,  die  als  modern  in  Anführungsstrichen  gelten.  —  Als  eine  zweite  bedeutend 
vermehrte  Auflage  setzt  A.  Vögele  (1242)  seine  Schrift  über  den  Pessimismus  und 
das  Tragische  in  Kunst  und  Leben  vor.  Ein  etwas  urwüchsiges  Selbstbewusstsein 
verkündet  im  Vorwort,  dass  die  neue  Auflage  auch  Nietzsche  und  Richard  Wagner 
behandelt.  „Alle  die  Meisterwerke  seiner  Kunst  ziehen  mit  ihrer  erschütternden  und 
erhebenden  Tragik  an  unserem  Auge  gleich  einem  bunten  Theater  vorüber.  Dabei 
ist  in  die  Tiefen  und  Höhen  Wagnerschen  Denkens  und  Künstlerschaffens  heinein- 
geleuchtet worden."  So  heisst  es  wörtlich  in  Sperrdruck  im  Vorwort.  Der  Leser 
wird  wahrscheinlich  anderer  Meinung  sein.  Da  das  Werk  bereits  hier  als  zweite 
Auflage  zu  besprechen  ist,  so  kann  ich  nicht  sehr  eingehend  mich  mit  den  Haupt- 
thesen des  Buches  beschäftigen.  Ich  möchte  nur  bemerken,  dass,  obwohl  der  Ver- 
fasser über  eine  gewisse  zusammengetragene  Belesenheit  verfügt,  er  doch  weit  entfernt 
ist,  historisch  nur  einigermassen  erschöpfend  zu  sein.  Er  bespricht  mit  grosser 
Ausführlichkeit  die  Theorien  Bahnsens  und  E.  von  Hartmanns,  die  aber  lange  nicht 
so  wichtig  geworden  sind  wie  etwa  die  Theorien  Hebbels  und  durch  ihn  die  Hegels. 
Und  wenn  der  Verfasser  behauptet,  die  neuere  und  neueste  Literatur,  soweit  sie  ihm 
erreichbar  gewesen  sei,  herangezogen  zu  haben,  so  muss  gesagt  werden,  dass  er  sich 
dann  wohl  nicht  sonderlich  gemüht  hat.  Denn  die  recht  zahlreichen  neueren  Schriften 
über  das  Tragische,  darunter  so  tief  bohrende  Werke  wie  die  von  Paul  Ernst, 
S.  Lublinski  und  anderen,  scheint  er  überhaupt  nicht  zu  kennen,  und  die  Beurteilung 
solcher  Schriftsteller,  die  ihm  als  Vertreter  der  modernen  Dichtung  erscheinen,  wie 
Hauptmann  und  Sudermann,  geht  sehr  wenig  in  „Höhen  und  Tiefen",  sondern  ist 
zum  grossen  Teil  recht  oberflächliches  und  philiströses  Gerede.  —  A.  Moszkowski 
(1244)  prophezeit,  dass  die  Kunst  sich  unter  der  Entwicklung  von  Wissenschaft  und 
Technik  in  nichts  auflösen  wird,  und  zeigt  speziell  in  dem  Absatz  über  Kunst  und 
Distanz  (1244  a),  welche  Einwirkungen  die  ganz  anderen  Verkehrs  Verhältnisse  auf 
das  Gefühlsleben  haben.  — 

Spiel.  K.  Groos  (1245)  fasst  in  seinem  Vortrag  über  den  Lebenswert 
des  Spiels  den  Inhalt  seiner  bekannten  Bücher  über  die  Spiele  der  Tiere  und  die 
Spiele  der  Menschen  unter  diesem  besonderen  Gesichtspunkt  in  seiner  anregenden 
Weise  zusammen,  wobei  er  die  verschiedenen  Arten,  wie  das  Spiel  für  Einübung, 
Selbstausbildung  usw.  wertvoll  wird,  bespricht  und  sich  mit  einigen  neueren  Theo- 
retikern auseinandersetzt.  — 

Form,  Stil,  Rhythmus.  M.  Deri  (1252)  definiert  als  „Zeitstil"  jenen 
in  unsichere  Grenzen  eingeschlossenen  Formenkomplex,  in  dem  die  ästhetischen 
Gefühle  der  weiteren  Gesamtheiten  im  grossen  ganzen  zusammenstimmen.  — 

Ästhetische  Grundbegriffe:  Apperzeption  und  Einfühlung. 
In  einem  klugen  und  feinen  Essay  bringt  Vernon  Lee  (1257)  „Weiteres  über  Ein- 
fühlung und  ästhetisches  Miterleben".  Die  Verfasserin  beabsichtigt  darin  den  Ratten- 
könig von  Problemen  zu  entwirren,  den  die  neuere  Ästhetik  mehr  bequem  als 
wissenschaftlich  eindringend  mit  dem  unklaren  Worte  „Einfühlung"  bezeichnet.  Sie 
macht  vor  allem  auf  drei  Phänomene  aufmerksam,  die  im  ästhetischen  Erleben  eine 
Rolle  spielen:  erstens:  die  Gewohnheit  des  Menschen,  sichtbare  Formen  im  Sinne 
menschlicher  Kraft-  und  Bewegungserlebnisse  zu  deuten;  zweitens:  die  Erklärung 
dieser  anthropomorphen  Gewohnheit  durch  einen  mehr  oder  weniger  lokalisierten 
und  nach  aussen  projizierten  Akt  der  Nachahmung,  und  drittens:  die  Erklärung  der 
Gefühlsresonanz  der  ästhetischen  Wahrnehmung  durch  die  Beteiligung  von  Plerz- 
tätigkeit,  Atmung,  Gleichgewichtsempfindungen.  Alle  diese  drei  Formen  des  ästhe- 
tischen Erlebens  werden  durch  Analysen  und  Umfrageergebnisse  illustriert.  — 
C.  Müller  (1258)  behandelt  die  Apperzeptionstheorien  von  Wundt  und  Lipps,  die  er 
erst  gesondert  darstellt,  dann  miteinander  vergleicht.  Zuletzt  gibt  er  noch  einige 
Versuche  zur  Weiterentwicklung  in  kurzer  Darstellung.  —  J.  Shawer  oss  (1259) 
spricht  über  Assoziation  und  ästhetische  Wahrnehmung,  wobei  er  vor  allem  die 
Wichtigkeit  der  Assoziationsprozesse  für  das  ästhetische  Geniessen  bespricht.  Er 
geht  von  der  Voraussetzung  aus,  dass  die  Wahrscheinlichkeit  für  eine  Assoziation 
auf  einer  allgemeinen  und  tiefbegründeten  menschlichen  Erfahrung  beruht,  um 
so  grösser,  je  universeller  und  beständiger  eine  Assoziation  sei.  Von  da  aus  sucht 
der  Verfasser  eine  Stütze  für  seine  auf  Objektivität  hinzielende  Ästhetik  zu  gewinnen. 


R.  Müller-Freien fels,  Ästhetik  und  Poetik.  361 

Der  Aufsatz,  der  an  wichtige  Probleme  rührt,  ist  leider  etwas  abstrakt  geraten,  und 
nur  selten  steigt  er  aus  den  luftigen  Gebieten  der  Theorie  herab  zu  den  mühsamer 
zu  beschreitenden,  aber  sicheren  Niederungen  der  ästhetischen  Erfahrung. 

Künstlerisches  Schaffen.  A.  Harpf  (1262)  schreiot  in  seiner 
„Schöpfungskunde"  über  Natur  und  Kunstschaffen,  aber  zugleich  über  so  ziemlich  alle 
übrigen  Dinge  der  Welt.  In  einem  urwüchsigen,  subjektiven  über/eugungston  stellt 
er  kühne,  zum  Teil  geradezu  groteske  Behauptungen  auf,  deren  sonderbare  Ranken 
oft  fast  ganz  einzelne  kluge  Gedanken  überwuchern.  Der  Standpunkt,  den  er  der 
Kunst  und  der  Welt  gegenüber  einnimmt,  ist  der  des  „völkischen",  rassebewussten 
Döutschüsterreichers.  —  Vom  künstlerischen  Schaffen  spricht  F.  0.  Schmid  (1265), 
wobei  er  das  Werk  des  verstorbenen  J.  J.  David  „Vom  Schaffen"  zugrunde  leg^. 
Er  sucht  einige  Hauptrichtpunkte  zu  Nutz  und  Frommen  jüngerer  Talente 
herauszuarbeiten.  —  Über  die  Notwendigkeit,  dem  eigenen  Werke  gegenüber  sich 
objektiv  zu  stellen,  spricht  K.  Engelbrecht  (1270).  —  Eine  Untersuchung  der 
Rausch-  und  Erregungszustände,  die  —  wenn  auch  an  sich  künstlich  erzeugt  und 
pathologisch  —  doch  dem  Kunstschaffen  wie  dem  Kunstgeniessen  nahe  verwandt  sind, 
gibt  K.  Müller-Freienfels  (1273).  Er  weist  nach,  dass  in  allen  Arten  des 
Rausches,  sei  er  durch  chemische,  gymnastische  oder  andere  Mittel  erzeugt,  eine 
ganz  bestimmte  Erhöhung  des  Gefühlslebens  und  eine  charakteristische  Beeinflussung 
des  Vorstellungslebens  sich  zeigt,  Erscheinungen,  die  auch  die  Kunst  ihrerseits 
zu  erzielen  strebt,  wenn  auch  auf  anderem,  umgekehrtem  Wege.  Die  Begriffe  des 
Apollinischen  und  Dionysischen  werden  vom  psychologischen  Standpunkte  aus  zu  ver- 
stehen gesucht.  —  „Der  Literat  oder  Mythos  und  Persönlichkeit"  nennt  J.  Wasser- 
mann eine  Sammlung  etwas  übergeistreicher  Essays  (1276-80).  Er  stellt  eine 
Reihe  von  typisierten  Charakteren  auf,  deren  an  sich  recht  wackere,  wenn  auch  nur 
zum  Teil  originelle  Silhouetten  durch  einen  Nebel  recht  verschwommener  Philosophie 
getrübt  werden,  die  der  Verfasser  ihnen  umzugiessen  für  nötig  hält.  — 

Über  das  Genieproblem  spricht  R.  von  Engelhardt  (1286).  Als  Genie 
wird  definiert  der  Mensch:  „dessen  überreicher  Bewusstseinsinhalt  ihn  besser  in  Zeit 
und  Raum  orientiert,  als  seine  Mitmenschen,  und  der  infolge  des  stark  betonten 
Antriebes  zur  Gestaltung  seiner  selbst  oder  der  Aussenwelt  sich  selbst  bejahend  der 
Menschheitsidee  dient  und  sie  in  gewissem  Sinne  verkörpert".  Mit  Anlehnung  an 
Spencers  berühmte  Entwicklungsformel  sieht  der  Verfasser  im  Genie  den  höchst 
differenzierten  und  höchst  integrierten  Menschen,  und  die  bekannten  Worte  Schillers 
in  seinem  Brief  an  Goethe  vom  31.  August  1794  —  dass  das  Höchste,  was  ein  Mensch 
aus  sich  machen  könne,  das  sei,  dass  es  ihm  gelinge,  seine  Anschauung  zu  gene- 
ralisieren und  seine  Empfindung  gesetzgebend  zu  machen  —  scheinen  E.  das  Ge- 
heimnis des  Genies  zu  enthüllen.  —  0.  Nagel  (1288)  sieht,  nicht  sonderlich  ori- 
ginell, das  hervorstechendste  Merkmal  des  Genies  in  der  unwiderstehlichen  Gewalt, 
mit  der  es  schafft,  und  in  der  definitiv  fixierten  Richtung,  in  der  es  arbeitet.  Daneben 
kämen  noch  rascheres  Arbeiten  des  Gehirns,  grössere  Reaktionsfähigkeit  und  höhere 
Empfindlichkeit  in  Betracht.  —  Dass  H.  T  ü  r  c  k  s  (1290)  Buch  über  den  genialen 
Menschen  bereits  die  siebente  Auflage  erreicht  hat,  beweist,  wie  weit  es  ein  sensa- 
tionell aufgeputztes  und  oberflächliches  Buch  bringen  kann.  Die  neue  Auflage  bringt 
eine  Erklärung  von  Ibsens  Gespenstern  und  ein  neues  Kapitel  über  Pandora  und 
Sündenfallmythos.  —  Chr.  Boeck  (1293)  gibt  eine  sehr  brauchbare  Übersicht 
über  Schopenhauers  Gedanken  über  das  geniale  Schaffen,  denen  er  eine  ganze  Reihe 
sehr  wichtiger  Selbstzeugnisse  des  Philosophen  über  Konzeption  und  Ausführung 
seiner  Gedanken  anfügt.  —  Des  jüngst  verstorbenen  C.  Lombroso  (1295)  Werk 
„Über  Entstehungsweise  und  Eigenart  des  Genies"  übersetzt  E.  Jen t seh.  Es  ist  eine 
Art  von  Nachtrag  zu  dem  bekannten  Hauptwerke  des  Verfassers  und  zeigt  die  Vor- 
züge wie  die  Nachteile  desselben.  Wir  finden  die  gleiche  ausgebreitete,  aber  ebenso 
unkritische  Belesenheit,  die  als  Stütze  für  die  Theorien  herzuhalten  hat,  auch  wenn 
das  Material  gar  gewaltsam  zusammengebogen  werden  muss.  In  diesen  Unter- 
suchungen werden  die  Bedeutung  von  Vererbung  und  Milieu,  die  von  Wohlstand 
und  Not,  mit  besonderer  Betonung  die  Bedeutung  der  Pubertätszeiteindrücke  be- 
sprochen. Es  ist  nach  L.  meist  ein  starker  Eindruck  einer  bestimmten  Art,  der  der 
organischen  Anlage  des  Individuums  konform  ist,  der,  zur  Pubertätszeit  eintretend, 
die  Entwicklung  in  bestimmte  Bahnen  leitet.  Berührt  werden  ferner  die  Fragen  von 
der  Wichtigkeit  des  Traum-  und  ITnterbewusstseins  und  die  Verwandtschaft  der 
psychischen  Degenerationsformen  für  die  geniale  Psyche.  Auch  über  Körpergrösse, 
Schädelkapazität,  Lebensdauer  usw.  des  Genies  wird  gesprochen.  Besonders  eingehend 
werden  anatomische  Untersuchungen  berücksichtigt  und  zum  Schluss  noch  eine 
Reihe  recht  interessanter  Beobachtungen  anthropologischer  und  ethnologischer  Art 
beigebracht,  über  die  Stellung  von  halbkultivierten  Völkern  und  Wilden  zu  Psycho- 
pathien  und   ungewöhnhchen    Anlagen  imd   die   bei   solchen   Völkern   angewandten 


362  R.  Müller-Freienfels,  Ästhetik  und  Poetik. 

Mittel,  um  psychopathische  Zustände  heraufzubeschwören.  Es  wird  davon  ab- 
hängen, wie  man  sich  zu  der  Hauptthese  L.s  stellt,  ob  man  dieses  Werk  annimmt 
oder  ablehnt.  Obwohl  ich  das  Thema  probandum  in  der  Hauptsache  jedoch  für 
nicht  bewiesen  halte,  so  schätze  ich  doch  das  reiche  Material,  das  auch  in  dieser 
Arbeit  zusammengetragen  ist.  —  J.  Sadger  (1297)  fasst  in  seinem  Beitrag  zur 
Lehre  vom  kranken  Genie,  den  er  Belastung  und  Entartung-  überschreibt,  den  Begriff 
der  Belastung  als  „nervöse  Konstitution",  dem  französischen  Degen erescence  ent- 
sprechend. Entartung'  dagegen  braucht  er  ausschliesslich  für  Schwach-  und  Blöd- 
sinn. Die  Objekte  der  Untersuchung  sind  eine  Reihe  von  Poeten,  deren  Tagebücher, 
Briefe  usw.  dem  Verfasser  das  nötige  Material  liefern.  So  wurden  Schubart,  Kleist, 
Platen,  Grabbe,  Lenau,  Raimund  und  eine  Reihe  anderer  behandelt.  Zwei  Symptome 
sind  kennzeichnend  für  schwere  Belastung:  erstens  die  chronische  Verstimmung 
(Schwermut)  und  der  Widerwille  gegen  dauernde  Verknüpfung  des  Ich,  was  S. 
,, Assoziationswiderwille"  nennt.  Letzterer  äussert  sich  vor  allem  in  dem  steten 
Wechsel  von  Beruf  zu  Beruf,  in  Wandersucht,  in  Plötzlichkeit  und  Masslosigkeit  des 
Handelns,  Überempfindlichkeit.  Als  Anhänger  Freuds  unterstreicht  der  Verfasser 
natürlich  auch  die  sexuelle  Konstitution.  Das  Büchlein  hätte  durch  Angabe  der 
Belegstellen  an  Brauchbarkeit  entschieden  noch  gewonnen.  —  W.  Hellpach  (1299) 
erhebt  seine  Stimme  im  Kampf  um  Freud  und  warnt  vor  allzu  grossem  Radikalismus 
pro  und  contra.  — 

Kunstgenus  s.  Inwieweit  ausser  einfachen  Lust-  und  Unlustgefühlen 
auch  Affekte  und  Triebe  im  Kunstgeniessen  eine  Rolle  spielen,  untersucht  R.  Müller- 
Freienfels  (1303).  Er  kommt  dabei  zu  dem  Ergebnis,  dass  die  Individuen  sich 
sehr  verschieden  zur  Kunst  verhalten,  und  er  stellt  daher  den  Typus  des  ,, Mit- 
spielers" und  den  des  „Zuschauers"  auf.  Jener  lebt  etwa  vor  einem  Theaterstück 
alle  Affekte  mit,  jauchzt  und  zittert  mit  und  für  den  Helden;  der  Zuschauer  dagegen 
verhält  sich  viel  objektiver,  er  fühlt  nicht  mit,  sondern  nur  über  das  Dargestellte. 
Selbstzeugnisse  verschiedener  Personen  illustrieren  und  belegen  diese  Aufstellungen. 
Zum  Schluss  werden  die  wichtigsten  Affekte,  Sympathie,  Furcht  und  Sexualliebe  in 
ihrer  Bedeutung  für  den  Kunstgenuss  geschildert.  — 

Ästhetische  Kultur.  Über  Kultur  philosophiert  K.  Hill  e  r  (1305), 
anknüpfend  an  den  Simmelschen  Gedanken,  dass  in  der  Gegenwart  die  Kultur  der 
Dinge,  der  Objekte,  fortschreitet,  während  die  Kultur  der  Subjekte,  der  Individuen, 
eher  zurückbleibt.  —  Lenore  Ripke-Kühn  (1306)  knüpft  ihre  Betrachtungen 
über  künstlerische  Kultur  hauptsächlich  an  drei  unlängst  erschienene  Werke  an: 
Hamanns  Buch  über  den  Impressionismus,  Broder  Christiansens  Philosophie  der 
Kunst  und  K.  Schefflers  Idealisten.  —  Über  die  „Sezessionen"  der  verschiedensten 
Art  in  unserem  neuen  Kulturleben  spricht  K.W.  Goldschmidt  (1307),  ihre 
Vorzüge  und  Nachteile  gegeneinander  abwägend.  Er  möchte  diese  sezessionistischen 
Bestrebungen  nicht  abstellen,  aber  in  den  Dienst  einer  höheren  Kultursynthese 
zwingen.  —  R.  Dehmel  (1309)  redet  darüber,  dass  zuviel  über  Kulturpolitik  ge- 
redet wird,  und  eröffnet  einige  Perspektiven  zu  eventueller  fruchtbarer  Arbeit.  — 
R.  Kassner  (1311)  philosophiert  anspruchsvoll  über  einen  wenig  klaren  Begriff 
des  Dilettantismus.  Es  ist  dieses  Buch  voll  hochtrabender  Redensarten  ein  vor- 
treffliches Beispiel  für  jene  Art  von  Philosophie,  wie  sie  Fechner  verspottet,  deren 
Begriffe  er  mit  einer  gebratenen  Gans  vergleicht,  woraus  der  Philosoph  die  ge- 
bratenen Äpfel  herausholt,  die  er  vorher  hineingesteckt  hat.  Neue  Begriffsbildung 
ist  gewiss  etwas  sehr  Wesentliches,  aber  der  neue  Begriff  muss  sich  als  wertvoll  und 
verwendbar,  zum  mindesten  aber  klar  und  deutlich  erweisen.  Beides  ist  hier  nicht 
der  Fall.  —  Was  ein  hochgebildeter  Dilettant,  der  mit  allen  Finessen  moderner  Kunst 
theoretisch  und  geniessend  vertraut  ist,  erlebt,  wenn  er  sich  selber  ans  Malen  begibt, 
verrät  K.  Scheffler  (1311a).  Das  Resultat  dieser  Betrachtungen  ist,  dass  der 
Dilettantismus  nicht  eine  Vorstufe  der  Kunst,  sondern  etwas  von  der  Kunst  prinzipiell 
Verschiedenes  ist.  —  Über  „Geschmack"  plaudert  R.  Schaukai  (1312)  im  Tone 
seines  bekannten  Herrn  von  I3althesser.  In  dem  halb  ironisierenden,  halb  preziösen 
Stil  jenes  Buches  werden  allerlei  Gedanken  über  Wohnungen,  über  Theater  und 
Literatur  gegeben,  Randglossen  zu  unserem  Kulturleben,  die  oft  recht  unterhaltsam 
zu  lesen,  oft  recht  klug,  aber  oft  auch  ein  wenig  oberflächlich  sind,  und  bei  denen 
es  dem  Verfasser  doch  wohl  weniger  auf  die  Sache,  als  auf  die  Glanzlichter,  die 
sein  eigener  Geist  darüber  flimmern  lässt,  ankommt.    — 

AsthetischeErziehung.  F.  Avenarius  (1314)  stellt  drei  Auf- 
sätze unter  dem  Gesamttitel  „Über  Ausdruckskultur"  zusammen.  Der  erste  davon: 
„Was  wir  wollen",  bringt  eine  Art  Programm  und  Rechenschaftsbericht  über  die  Be- 
strebungen, die  der  Verfasser  seit  vielen  Jahren  verficht.  Der  zweite:  „Der  Oster- 
gedanke", ist  eine  siegesfrohe  Revue  über  Kulturerfolge,  vor  allem  solche,  die  der 
Kunstwart  errungen  hat.     Der  dritte   bespricht  die   „Freudigkeit"   und   ihre  Feinde, 


R,  Müller-Freien  fels,  Ästhetik  und  Poetik.  363 

die  Asketen,  und  zweitens  die  „Zerstreuung",  die  amerikanisierende  Weise,  die  Mittel 
zum  Zweck  zu  machen.  — 

Richtungen  der  Kunst.  Unter  Gegenwartskunst  versteht  H.  v o n 
Wolzogen  (1317)  diejenige  Kunst,  die  die  Gei^enwart  zum  Stoffe  hat,  und  er  sucht 
nachzuweisen,  dass  die  wahre  Kunst,  speziell  die  der  Bühne,  immer  Distanz  gehabt 
habe.  Es  ist  dazu  zu  bemerken,  dass  unsere  Gegenwart,  besonders  die  Neuromantik, 
die  ästhetische  Bedeutung  der  Distanz  eher  überschätzt,  indem  sie  moderne  Erleb- 
nisse in  die  Vergangenheit  projiziert,  während  die  grosse  Kunst  umgekehrt  die 
Vergangenheit  gegenwärtig  und  lebendig  gemacht  hat.  Es  ist  einerlei,  ob  der  Stoff 
der  Gegenwart  oder  der  Vergangenheit  angehört:  es  kommt  nur  darauf  an,  dass  er 
Leben  gewinnt.  —  Auch  K.  W.  Goldschmidt  (1318)  zeigt  auf,  wie  der  moderne 
Mensch  zwischen  der  Suggestion  des  Alten  und  der  Faszination  des  Neuen  hiij  und 
her  pendelt,  und  er  bespricht  einige  mit  diesem  Dualismus  zusammenhängende  Kultur- 
phänomene. —  G.  Ernest  (1319)  spricht  von  dem  Gieren  unserer  Zeit  nach  der 
neuen  Note,  die  oft  falscherweise  nur  im  Negieren  des  Alten  gesetzt  wird.  —  A.  Hor- 
neffer  (1324)  behandelt  einige  Phänomene  der  neuesten  deutschen  Dichtkunst, 
warnt  jedoch  vor  allzu  radikalem  Ablehnen  auch  weniger  erfreulicher  Erscheinungen 
und  gibt  einige  Betrachtungen  ül)er  den  Wert  strenger  Schulung  auch  in  der  Dicht- 
kunst bei,  was  er  von  einer  „Kulturhcchschule"  der  Zukunft  erwartet.  —  Gegen  die 
Verurteilung  jeder  Tendenzkunst  in  Bausch  und  Bogen  wendet  sich  K.  Engelbrecht 
(1327).  Er  verlangt  nur,  dass  die  Tendenz  keinen  üinfluss  auf  das  rein  Künstlerische 
gewinne.  —  W.  Lentrodts  (1330)  Aufsatz  über  ,, Heimat"  ist  eine  lyrische  Phan- 
tasie. —  Über  die  Unklarheiten  und  inneren  Widersprüche,  die  von  den  I^euten 
begangen  worden  sind  und  begangen  werden,  die  mit  dem  Begriffe  „Realismus" 
operieren,  plaudert  R.  Hessen  (1331).  —  Für  den  Idealismus  bricht  A.  Brause- 
wetter (1334)  eine  Lanze,  indem  er  besonders  auf  Käthe  Schirmachers  Buch 
„Moderne  Jugend"  hinweist.  —  Einen  Vorschlag  des  österreichischen  Hauptmannes 
Hueber  zur  „Organisierung  der  Intelligenz"  bespricht  F.  Servaes  (1344).  —  Über 
das  meist  scheiternde  Bestreben  moderner  Dekadenten,  die  Renaissancezeit  und  ihr 
Herrenmenschentum,  spricht  F.  A  laf  b  e  r  g  (1347).  — 

Beziehungen  der  Kunst.  Über  den  modernen  Salon  veröffentlicht 
O.  Ewald  (1348)  einige  Gedanken.  Er  kennzeichnet  einmal  das  Chaos  des 
modernen  Empfangssalons  und  andererseits  die  Exklusivität  und  Fachsimpelei  in  be- 
stimmten Kastenkreisen.  Er  weist  auch  auf  einige  W^ege  zu  einer  Besserung  hin, 
wobei  besonders  die  „Dame"  eine  Rolle  zu  spielen  hätte,  die  vor  allem  das  belebende 
Element  aller  Geselligkeit,  die  persönliche  Einwirkung,  zu  vertreten  hätte.  —  Über 
das  Verhältnis  von  Kunst  und  Volk  spricht  H.  von  Wolzogen  (1353)  vom 
Bayreuther  Standpunkt  aus,  wobei  er  auf  einige  w'eitere  Unternehmungen,  die  ihm 
von  verwandtem  Geist  erfüllt  zu  sein  scheinen,  zu  sprechen  kommt:  das  Harzer  Berg- 
theater und  ähnliches.  —  Über  Preussentum  und  Ungenialität  schreibt  A.  Mo  eller 
von  dem  Brück  (1355),  wobei  er  wünscht,  dass  das  Preussentum  in  einem 
höheren  Deutschtum  aufgehe,  indem  wir  aus  Tatmenschen  wieder  zu  schöpferischen 
Menschen  werden.  —  Einen  Vortrag  über  ästhetische  und  christliche  Lebensauffassung 
lässt  A.  Bertholet  (1360)  drucken.  Er  will  dabei  als  Theologe  die  ästhetische 
Lebensauffassung  nicht  von  der  Schwelle  weisen,  möchte  ihr  aber  nicht  eine  Stelle 
als  Herrin,  sondern  als  Gehilfin  anweisen,  nachdem  er  gezeigt  hat,  dass  die  ästhetische 
Lebensauffassung,  ins  Extrem  verfolgt,  allerdings  der  christlichen  entgegengesetzt  ist. 
Wo  freilich  das  rechte  Mass  zu  finden  ist,  darüber  gibt  es  keine  allgemeine  R^gel, 
darüber  kann  nur  die  Persönlichkeit  entscheiden.  —  Über  Poesie  und  Religion  spricht 
E.  Wolff  (1363),  wobei  er  zunächst  den  Ursprung  der  Poesie  im  Mythos  sucht,  im 
religiösen  Bedürfnis  des  Menschen.  „Stammelnd  versucht  die  Sprache,  die  Erhaben- 
heit der  Götter  zu  erreichen,  sie  durch  Verherrlichung  ihrer  Grosstaten  dem  Opfernden 
geneigt  zu  machen."  So  wird  Poesie  als  Ausdruck  eines  erhöhten  Gefühlslebens  in 
entsprechend  gehobener  Sprache  gefasst.  Auch  die  Verwandtschaft  des  Trauerspiels 
mit  der  Religion  wird  aufgezeigt.  W.  begeht  bei  seinen  an  sich  berechtigten  Aus- 
führungen nur  den  Fehler,  in  Einseitigkeit  zu  verfallen ;  denn  es  dürfte  inm  kaum 
glücken,  die  Kriegs-,  Liebes-  und  Tanzlyrik  alle  auf  religiösen  Ursprung  zurück- 
zuführen. —  In  einem  sehr  gescheiten"  Aufsatz  über  Kunst  imd  Sittlichkeit  tritt 
O.  A.  H.  Schmitz  (1368)  der  modernen  voll,  ganz  und  unentwegten  Freiheitsbegei- 
sterung in  diesen  Dingen  entgegen,  indem  er  die  Unklarheit  und  doktrinäre 
Borniertheit  solcher  Freiheitsfanatiker  geistreich  aufzeigt.  —  Was  Lou  Andreas- 
Sa  l  o  m  e  (1370)  über  Erotik  orakelt,  ist  meist  recht  verschwommen  und  setzt  grosse 
Worte  und   unklare  Verallgemeinerungen  an  die  Stelle  klarer  Gedanken.  — 

Kritik.  In  einer  grösseren  Broschüre  bespricht  Th.  Alt  (1373)  die 
Möglichkeit  der  Kritik  neuerer  Kunstschöpfungen,  vor  allem  mit  Berücksichtigung 
der   bildenden    Kunst.     Als    ein    Anhang    ist   eine    Abhandlung    über    die   Ästhetik 


364  R.  Müller-Freienfels,  Ästhetik  und  Poetik. 

Albrecht  Dürers  beigegeben.  —  Das  Problem  der  Möglichkeit  einer  Kunstkritik  und 
des  Berufs  des  Kritikers  hat  eine  ganze  Reihe  junger  Autoren  auf  den  Plan  gerufen. 
So  bespricht  H.  Eulenberg  (1376)  einige  „Kritikerkrankheiten".  Er  wirft  ihnen  vor, 
dass  zu  Unrecht  so  oft  der  Vorwurf  des  Nichtfertiggewordenseins  gegen  die  Werke 
erhoben  würde,  was  zu  beurteilen  allein  dem  Künstler  zustehe.  Ebenso  werde  der 
Vorwurf  des  zu  schnellen  Produzierens  zu  Unrecht  erhoben.  Eu.  spricht  hier  vom 
Standpunkt  des  Schaffenden,  vielleicht  sogar  ein  wenig  sehr  pro  domo.  Warum  soll 
ein  Kritiker  nicht  vom  Standpunkt  des  Geniessenden  ebenso  subjektiv  sprechen 
dürfen?  —  Als  einen  Vermittler  zwischen  Dichter  und  Publikum,  als  „Geschäftsträger 
des  Dichters"  will  E.Fried  eil  (1378)  den  Kritiker  angesehen  wissen.  Er  hat  die 
„Aufschliessung"  der  Kunstwerke  zu  besorgen;  denn  der  Entwicklungsgang  eines 
Buches  ist  mit  dem  Druck  nicht  vollendet,  und  der  Kritiker  hat  hier  einzusetzen.  — 
Mit  viel  aufgeregten,  temperament-  und  geistvoll  seinsollenden  Redensarten  bietet 
L.  H  a  t  V  a  n  y  (1379)  einige  „Selbstvorwürfe  des  Kritikers"  unter  dem  Titel  „Ich  und 
die  Bücher".  Er  fordert  die  unbedingte  Subjektivität  des  Geniessenden:  „In  allem 
und  überall  suche  nur  dich,  nur  dich  selbst.  Du  bist  das  Mass,  du  bist  auch  das 
Ziel  jeder  Forschung,  jeder  Kritik  und  jeder  Kunst".  Kritik  nennt  er  die  fortwährende 
Regelung  des  Verhältnisses  zwischen  selbsttätigem  und  empfangendem  Leben.   — 

ÄsthetischeStimmungen.  W.  Rullmann  (1389)  in  seiner  Schrift 
über  Witz  und  Humor  hält  es  für  unmöglich,  eine  Definition  zu  finden,  die  allen 
Mannigfaltigkeiten  der  Komik  gerecht  würde.  Es  werden  der  Reihe  nach  nun  der 
Witz,  das  Wortspiel,  speziell  der  jüdische  Witz  und  der  politische  Witz  in  Frank- 
reich, behandelt.  Daneben  wird  dann  der  Humor  behandelt,  wobei  dem  amerikanischen 
wie  dem  unfreiwilligen  Witz  besondere  Kapitel  gewidmet  sind.  Da  das  Buch  reichlich 
mit  Material  aus  dem  Gebiete  des  Witzes  wie  des  Humors  verproviantiert  ist,  so  ist 
es  eine  recht  amüsante  Lektüre.  Immerhin  jedoch  hat  sich  der  Verfasser  auch  mit 
den  wichtigsten  modernen  und  älteren  Theorien  über  die  Arten  des  Komischen  aus- 
einandergesetzt. —  Über  Hebbels  Anschauungen  über  das  Komische  nach  ihren 
historischen  Grundlagen  handelt  H.  H  e  in  r  i  ch  (3654),  wobei  er  zunächst  als  Haupt- 
quellen Schiller,  Solger  und  Hegel  aufzeigt.  Da  diese  zu  verschiedenen  Zeiten  auf 
Hebbel  einwirkten,  so  kann  nicht  fehlen,  dass  dessen  Fragmente  über  das  Komische 
recht  widerspruchsvoll  sind.  Während  Schiller  der  Ansicht  war,  dass  das  Komische 
in  einer  Entfernung  von  der  Natur,  in  einer  Verzerrung  des  Normalen  bestehe, 
betont  Solger  das  Enthaltensein  der  Idee  in  der  komischen  Erscheinung,  und  so  kam 
Hebbel  zu  der  Meinung,  dass  die  komische  Abnormität  den  Charakter  des  Gesetz- 
lichen haben  müsse,  dass  sie  einen  Einblick  in  die  Allzumenschlichkeit  unserer  Natur 
geben  müsse.  Daneben  kommt  dann  Hegels  Bestimmung  der  komischen  Person  als 
der  reinen  Subjektivität,  die  im  Gegensatz  zum  Gattungsraässigen  ihre  eigene  W^ert- 
losigkeit  offenbare,  zum  Einfluss  auf  Hebbel.  In  welcher  Weise  Hebbel  diese  wider- 
sprechenden Theorien  zu  vereinigen  strebte,  zeigt  die  sehr  lesbare  Arbeit  im  einzelnen.  — 
Richard  M.  Meyer  (1391)  beklagt  die  Überproduktion  an  Witzen  in  der  Gegen- 
wart, wodurch  der  Wert  des  Witzes  überhaupt  herabgemindert  wird.  In  geistreicher 
Analyse  deckt  er  einige  der  im  Grunde  recht  billigen  Verfahren  des  modernen 
Witzindustrialismus  auf.  — 

Poetik.  Die  Frage  nach  der  Wahrheit  in  der  Dichtung  lässt  F.  K  u  n  t  z  e 
(1400  a)  von  einem  Pfarrer,  einem  Maler  und  einem  Arzte  dialogweise  behandeln. 
Nachdem  Taines  Kunsttheorie  einer  kurzen,  aber  treffenden  Kritik  unterzogen  ist, 
werden  zwei  Arten  von  Wahrheiten  aufgestellt :  die  begriffliche,  deren  Vorhandensein 
sich  im  Gefühl  der  Evidenz  kundgibt,  und  die  künstlerische  Wahrheit,  deren  Vor- 
handensein sich  im  Gefühl  der  Schönheit  offenbart.  Beide  beruhen  darauf,  dass  der 
Gegenstand  ganz  von  einer  gewissen  Form  beherrscht  ist ;  die  künstlerische  Wahrheit 
ist  jedoch  im  Gegensatz  zur  begrifflichen  niemals  zu  beweisen,  sondern  ruht  immer 
im  Menschen,  kann  nur  vom  nachschaffenden  Genie  in  uns  erlebt  werden,  wobei 
freilich  ernsthaft  zu  fragen  wäre,  warum  man  hier  von  „Wahrheit"  spricht.  — 

Einzelne  Dichtgattungen:  Epos  und  Roman.  Auf  einer  breiten 
Belesenheit  aufbauend,  schreibt  Käthe  Friede  mann  (1403)  über  die  Rolle  des 
Erzählers  in  der  Epik.  Sie  gibt,  zunächst  historisch  referierend,  eine  ganze  Reihe 
von  Stimmen  wieder,  die  das  Wesen  des  Epischen  und  auch  des  Romans  speziell 
gegenüber  dem  Drama  zu  definieren  suchen.  Sie  kommt  dabei  zu  dem  Schlüsse, 
dass  der  Epiker  sich  vom  Dramatiker  gerade  dadurch  unterscheidet,  dass  er  als 
Erzählender,  als  Medium  immer  hinter  seiner  Erzählung  steht.  Während  das  Drama 
versucht,  die  Ereignisse  direkt  darzustellen,  ist  das  eigentliche  Feld  des  Epikers  ein 
anderes.  Gewiss  sind  im  Epos  stets  auch  rein  dramatische  Elemente  verwandt 
worden,  aber  die  eigentlich  epische  Kunst  ist  dies  dennoch  nicht.  Diese  eigentlich 
epische  Kunst  soll  nun  festgelegt  und  in  ihren  Unterschieden  von  der  dramatischen 
Kunst  charakterisiert  werden.    Der  erste    Hauptteil    behandelt   den   Blickpunkt    des 


R.  Müller-Preienfels,  Ästhetik  und  Poetik.  865 

Erzählers.  Als  Urtypus  des  erzählenden  Dichters  gilt  der  Rhapsode,  der  mündliche 
Erzähler,  der  entweder  nichts  sein  will  als  einen  beliebig'en  Stoff  darbieten,  oder 
aber,  der  Erzähler  selber  hat  eine  Rolle  in  dem  Erzählten  gespielt.  Diesem  Fall 
noch  nahe  steht  der  Fall,  wo  ein  Aufschreiber  für  bestimmte  Personen  seine  Ge- 
schichte notiert,  bis  der  weitere  Fall  eintritt,  wo  auch  die  letzte  Spur  eines  P^inzel- 
adressaten  fällt,  wo  nur  für  die  Menschheit  geschrieben  wird.  Neben  der  Icherzäblun^ 
steht  die  Erinnerungsnovelle.  Alle  diese  Formen  haben  den  Vorzug  der  Qeschlossen- 
heit,  da  alles  nur  von  einem  Blickpunkt  aus  gesehen  wird.  Aber  auch  der  letzte 
Rest  einer  „Rolle"  kann  fallen,  der  Erzähler  will  nur  der  Erzähler  schlechthin  sein. 
Auch  hier  sind  die  mannigfachsten  Varianten  möglich.  Es  brauchen  aber  die  Ge- 
schehnisse noch  nicht  einmal  alle  durch  dasselbe  Medium  gesehen  zu  werden.  Der 
Blickpunkt  kann  wechseln.  Es  kann  aber  auch  die  ganze  Ereigniskette  durch  das 
Medium  des  gegenwärtigen  Helden  geschaut  werden.  Es  kommen  auch  Fälle  vor, 
wo  der  Blickpunkt  pendelartig  wechselt.  Etwas  für  sich  ist  die  Technik  des 
Naturalismus.  Hier  wird  meist  eine  völlige  Ausschaltung  des  erzählenden  Mediums 
erstrebt,  womit  man  sich  der  dramatischen  Technik  nähert.  Tatsächlich  jedoch  gibt 
der  Naturalist  natürlich  auch  nur  die  Dinge,  wie  er  sie  sieht.  Er  ist  Beobachter,  stellt 
sich  den  Dingen  gegenüber.  Indem  der  Naturalismus  aber  die  Dinge  aus  erster 
Hand  haben  will,  sich  nur  an  seine  Sinneseindrücke  halten  will,  schlägt  er  in  seinen 
Gegensatz  um,  den  Impressionismus.  Aber  sowohl  Naturalismus  wie  Impressionismus 
stehen  dadurch,  dass  sie  die  Dinge  und  Eindrücke  direkt  wiedergeben  wollen,  der 
als  „kritischer  Idealismus"  bezeichneten  Form  schroff  gegenüber.  Mit  ein  paar 
Bemerkungen  über  den  „Stil"  schliesst  dies  inhaltreiche  Kapitel.  Besonders  wichtig 
ist  die  Technik,  mit  der  die  Dichter  dem  Leser  das  psychische  Geschehen  zu  ver- 
mitteln suchen.  Es  kann  da  direkt  durch  den  Erzähler  der  Leser  instruiert  werden; 
der  Erzähler  kann  aus  äusseren  Dingen  den  Leser  Seelisches  erschliessen  lassen, 
er  kann  aber  auch  ein  Wissen  um  die  inneren  Vorgänge  fingieren,  was  wieder  in 
den  verschiedensten  Formen  geschehen  kann.  Der  „Erweckung  der  Wirklichkeits- 
illusion" ist  ein  besonderer  Abschnitt  gewidmet.  Die  eigentliche  Erzählung  gibt  nie 
eine  Wirklichkeit  erster  Ordnung,  sondern  stets  eine  Erzählung  von  Vorgängen,  die 
sowohl  wahr,  wie  erfunden  sein  können.  Eines  der  Mittel,  um  eine  Wirklichkeits- 
illusion zu  erwecken,  ist  die  Trennung  der  Darstellung  von  dem  zugrunde  liegenden 
Vorgang,  ein  anderes  ist  die  Kontrastierung  der  als  wirklich  gedachten  Geschehnisse 
mit  den  in  einem  Kunstwerk  möglichen.  Auch  kann  der  Erzähler  sie  sowohl  durch  ein 
scheinbares  Nichtwissen  wie  durch  die  Fiktion,  als  wisse  er  mehr,  als  er  sage, 
erreichen.  Auch  Quellenangabe  und  ähnliches  dienen  solchen  Zwecken.  Daneben 
gibt  es  aber  auch  eine  Dichtungsform,  wo  mit  der  Illusion  ein  Spiel  getrieben  wird 
derart,  dass  bald  die  Illusion  der  Wirklichkeit  erweckt,  bald  willkürlich  zerstört  wird. 
Es  handelt  sich  hier  um  den  romantischen  Roman  und  die  in  ihm  verkörperte 
romantische  Ironie.  Einige  Bemerkungen,  die  speziell  der  Rolle  des  Dichters  im 
historischen  Roman  gewidmet  sind,  schliessen  den  ersten  Teil  des  Buches.  Der 
zweite  Ted  gibt  eigentlich  noch  mehr,  als  der  Haupttitel  des  Buches  verspricht.  Es 
handelt  sich  eigentlich  um  eine  zusammengefasste  Kunstlehre  der  Erzählung.  Wenn 
auch  didaktische  Absichten  der  Verfasserin  fernliegen,  so  können  die  hier  an- 
gestellten Betrachtungen  doch  der  Klärung  des  noch  recht  dunklen  Gebietes  der 
Romantechnik  dienen,  die  bisher  im  Vergleich  zur  Dramentechnik  recht  stiefmütterlich 
behandelt  worden  ist.  Zunächst  wird  die  Komposition  behandelt,  und  zwar  unterscheidet 
F.  dabei  die  Haupthandlung  und  die  Nebenhandlung,  worunter  jedoch  nicht  Parallel- 
handlungen zu  verstehen  sind,  sondern  vielmehr  solche  Handlung,  die  als  Vergangenes 
oder  Künftiges  dem  Haupthandlungsgang  eingeflochten  wird.  So  wird  sowohl  das  Neben- 
einander wie  das  Nacheinander  und  die  verschiedenen  Möglichkeiten  ihrer  Darstellung 
besprochen.  Besonders  schwierig  ist  die  Einordnung  der  Nebenhandlung.  Femer 
wird  die  Technik  des  Retardierens  und  die  Behandlung  der  Situation  besprochen, 
deren  spezifisch  epische  Behandlung  sich  von  der  dramatischen  überall  durch  ein 
Eingreifen  eines  Erzählers  charakterisiert.  Der  Einführung  der  Personen  und  den 
Personalien,  worunter  die  nicht  zur  individuellen  Persönlichkeit  gehörenden  äusseren 
Merkmale  eines  Menschen  gerechnet  werden,  werden  kurze  Abschnitte  gewidmet.  Als 
wesentliches  Unterscheidungsmerkmal  der  epischen  Charakteristik  von  der  dramatischen 
wird  das  angeführt,  dass  im  Drama  sich  die  Charaktere  entwickeln,  während  wir  es  im 
Epos  mit  im  Geiste  des  Erzählers  abgeschlossenen  Charaktergebilden  zu  tun  haben. 
Ferner  wird  der  Gebrauch  von  direkter  imd  indirekter  Rede  im  Epos  besprochen.  Der 
epische  Erzähler  hat  dem  Dramatiker  gegenüber  viel  grössere  Auswahlsmöglichkeiten, 
kann  Wichtiges  und  Unwichtiges  viel  mannigfaltiger  abstufen  als  der  Dramatiker. 
Ausgezeichnete  Bemerkungen  enthält  dann  der  Abschnitt  „Die  Schilderung  des 
Sichtbaren",  wo  vor  allem  die  Einfügung  äusserer  Beschreibungen  und  Schilderungen 
in  die  Kontinuierlichkeit  der  Handlung  erwähnt  wird,  wobei  es  nicht  zunächst  gilt,  das 

Jahresberichte  für  nenere  deutsche  Literaturgesohichte.    XXL  27 


366  P-  Habermann,  Metrik. 

Nebeneinander  in  Handlung  aufzulösen,  sondern  es  in  das  richtige  Verhältnis  zu  einer 
wirklichen  Handlung  zu  setzen.  Auch  die  Bedeutung  der  Zwischenrede  des  Er- 
zählers wird  in  einem  Absatz  behandelt,  worauf  zuletzt  ein  Absatz  über  Metaphern 
und  Gleichnisse  das  Buch  abschliesst.  Alles  in  allem :  ein  interessanter  Stoff,  inter- 
essant und  geistvoll  behandelt.  Es  liegt  in  der  Natur  der  Sache,  dass  eine  Voll- 
ständigkeit nicht  zu  erreichen  war.  Plier  und  da  wird  jedem  auffallen,  dass  es  noch 
Möglichkeiten  gibt,  die  noch  hätten  erwähnt  werden  können.  Ein  Vorwurf  soll  das 
nicht  sein.  So  scheint  mir,  dass  vielleicht  das  Stoffliche  im  Epos  gegenüber  dem 
Formalen  zu  sehr  berücksichtigt  ist.  Die  Persönlichkeit  des  Erzählers  zeigt 
sich  auch  in  der  Behandlung  der  Sprache  überhaupt.  Das  Epos  ist  dem 
Drama  gegenüber  durch  eine  gewisse  Stileinheitlichkeit  gekennzeichnet,  die 
darin  liegt,  dass  der  Epiker  z.  B.  in  der  Umformung  des  Dialogs  zu  stilistischen 
Zwecken  weiter  gehen  kann,  sondern  auch  auf  eine  Einpassung  des  Dialogs  in  den 
übrigen  Erzählungsstil  sehen  muss.  So  wird  meist  in  Büchern,  die  einen  mehr  oder 
weniger  hervortretenden  Prosarhythmus  haben,  der  Dialog  auch  danach  gemodelt 
werden,  wie  das  sehr  stark  sich  z.  B.  bei  den  Romanen  der  Ricarda  Huch  zeigt. 
Auch  in  solchen  rein  formalen  Dingen,  nicht  nur  in  der  inhaltlichen  Verarbeitung 
des  Stoffes  tritt  die  Persönlichkeit  des  Erzählers  heraus,  also  im  Tempo,  in  der 
Dynamik  usw.  des  Vortrags  und  Stils,  in  denen  der  Epiker  viel  weitere  Möglich- 
keiten hat  als  der  Dramatiker.  Doch  wie  gesagt,  Vollständigkeit  ist  hier  der  Natur 
der  Sache  nach  unmöglich.  Alles  in  allem  ist  das  kleine  Werk  sehr  zu  empfehlen, 
denn  es  bringt  neue  und  interessante  Gresichtspunkte  in  Fülle.  — 

Übersetzung.  R.  Schaukai  (1409)  greift  den  Ruhm,  den  sich  die 
Deutschen  gern  beilegen,  dass  sie  das  Volk  der  Übersetzer  seien,  heftig  und  ein  wenig 
kokettierend  nach  seiner  Art  an.  Aber  wenn  vielleicht  das  Urteil  über  die  Qualität 
etwas  übertrieben  ist,  über  die  Quantität,  besonders  der  modernen  Mittelmässigkeit 
gegenüber,  kann  es  garnicht  hart  genug  ausfallen.  — 


Metrik. 

(1, 8  =  N.  1413—1441.) 


PaulHabermann. 

Melodie.  —  Rhythmus.  —  Khythmische  Formenlehre.  —  Reim.  — 

Melodie.  0.  Rutz  (1413)  berichtet  kurz  von  den  Ergebnissen  seiner  auch 
hier  schon  mehrfach  erwähnten  Untersuchungen  über  den  Zusammenhang  von  Körper- 
haltung und  Stimmklang.  —  In  einem  wertvollen  Aufsatz  (ZIMusG.  11,  S.  180 — 86; 
205—14)  sucht  F.  Krueger  die  beobachteten  Erscheinungen  physiologisch  und 
psychologisch  zu  erklären.  Er  ordnet  sie  in  die  Gruppe  der  Ausdrucksbewegungen 
ein  und  sieht  in  ihnen  hoch  zusammengesetzte  Komplexe,  bei  denen  das  Ganze  mehr 
ist  als  die  Summe  seiner  Teile.  —  Nach  H.  Siebeck  (1416a)  unterscheidet  sich  die 
musikalische  Melodie  von  der  Sprechmelodie  durch  die  Idealisierung  der  Intervalle 
und  durch  die  Tonalität,  die  jedoch  K.  L  u  i  c  k  (1416)  auch  für  die  Sprechmelodie 
in  Anspruch  nehmen  will.  Hauptsächlich  aber  ist  die  Beziehung  der  musikalischen 
Melodie  zur  Gefühlswelt  unmittelbar,  während  die  Sprechmelodie  den  Inhalt  nicht  im 
Hörbaren  als  solchem,  sondern  im  dadurch  ausgedrückten  Gedanklichen  hat.  — 

Rhythmus.  Musikalische  und  metrische  Untersuchungen  lassen  zu  ihrem 
grossen  Schaden  eine  genaue  Unterscheidung  der  Grundbegriffe  Rhythmus,  Takt, 
Motiv,  Akzent,  Metrum  usw.  meistens  ausser  acht.  Es  ist  deshalb  jede  Arbeit  mit  Freuden 
zu  begrüssen,  die  zur  Klärung  und  Trennung  dieser  schwierigen  Begriffe  beiträgt. 
Klar  und  übersichtlich  stellt  H.  Wetzel  (1415)  zwar  die  subjektiven  und  objektiven 
Bedingungen  des  Rhythmus  zusammen;  dem  umfangreichen  Begriff  des  Rhythmus  selbst 
wird  er  jedoch  nicht  gerecht.  Ganz  verfehlt  ist  die  Erklärung  des  Taktbegriffes  mit 
Hilfe  des  Motives.  Der  Verfasser  der  Arbeit  empfindet  auch  selbst  die  Unzulänglichkeit 
der  gegebenen  Definition.  Eine  genaue  Scheidung  und  Erklärung  der  oben  genannten 
Begriffe  ist  überhaupt  nur  durch  eine  umfassende  geschichtliche  Betrachtung  möglich.  — 
G.  Brandsch  (1418)  unternimmt  es,  als  Ergänzung  zu  der  Arbeit  von  H.  Rietsch, 
„Die  deutsche  Liedweise",  auf  einem  neuen  Wege,  nämlich  durch  Untersuchung  der 
Auftaktsverhältnisse   in   den   deutschen  Volksweisen,    das  allmähliche  Erstarken   des 


P.  Ha  be  rinan  n,  Metrik.  •  367 

akkordlichen  Tonbewusstseins  im  deutschen  Volkslied  festzuHtellen  und  so  zur  Lösung 
der  schwierigen  Frage  beizutragen,  wann  das  deutsche  Volk  angefangen  hat,  seine 
Volksweisen  als  mehrstimmige  Tongebilde  aufzufassen.  Er  stellt  fest,  dass  die  Volks- 
weisen bis  zum  Beginn  des  17.  Jahrhunderts  nicht  akkordlich  empfunden  sind.  — 

Rhythmische  Formenlehre.  Der  Gewinn  aus  U.  F  1  o  e  c  k  s  (1425) 
gründlicher,  doch  umständlicher  und  unübersichtlicher  Abhandlung  über  die  Kanzono 
in  der  deutschen  Dichtung  ist  für  die  Metrik  gering.  Eine  klare  An.schauung  vom 
Wesen  der  Kanzone  wird  nicht  vermittelt,  das  Ethos  dieser  Dichtungsart  zu  wenig 
beachtet  und  eine  Beschreibung-  des  Verses  und  seines  Klanges  bei  den  verschiedenen 
Dichtern  gar  nicht  versucht.  —  Mit  Recht  geht  F.  W.  Schmitz  (1428)  bei 
der  metrischen  Untersuchung  der  deutschen  Gedichte  Flemings  von  Opitzens  Theorien 
aus.  Die  sorgfältige  und  klare  Arbeit  behandelt  in  drei  Abschnitten  die  Schwere 
und  Quantität  der  Wörter,  sowie  die  Gliederung  der  Verse  und  zeigt,  dass  Fleming 
sich  an  Opitz  eng  und  ohne  tieferes  Verständnis  anschloss.  Die  von  Opitz  gegebenen 
Vorschriften  einzuschränken  oder  weiterzubilden,  zeigt  Fleming  nicht  die  geringste 
Neigung.  Seine  Gedichte  zeichnen  sich  aber  durch  Beweglichkeit  des  Verses  und 
Mannigfaltigkeit  im  Strophenbau  aus.  —  Die  Beschäftigung  Goethes  mit  Hans  Sachs 
und  die  Übernahme  des  Hans  Sachsischen  Knittelverses  will  G.  Fit  t  bogen  (1430) 
aus  Goethes  Zusammensein  mit  Merck  in  Darmstadt  Ende  1772  herleiten.  Weiter 
folgert  F.  aus  einer  Stelle  in  Dichtung  und  Wahrheit,  wie  mir  scheint,  mit  Recht, 
dass  Goethe  nach  der  Erschütterung  der  metrischen  Grundlagen  durch  Klopstock 
Sicherheit  im  Knittelvers  des  Hans  Sachs  gesucht  habe.  Ob  Goethe  aber  zur  Über- 
nahme dieses  Verses  auch  durch  die  Hebungsabstufung  veranlasst  sei,  muss  bei  der 
unsicheren  Terminologie  jener  Stelle  sehr  zweifelhaft  bleiben,  obwohl  ja  der  abgestufte 
Charakter  des  Goetheschen  Knittelverses  für  diese  Annahme  spricht.  —  Vom  Stand- 
punkt des  Hörenden  und  unabhängig  vom  Druckbilde  untersucht  R.  Mucken  heim 
(1434)  mit  gutem  rhythmischen  Gefühl  und  mit  Berücksichtigung  der  in  Betracht 
kommenden  F'aktoren  den  reichen  Strophenbau  bei  Annette  von  Droste-Hülshoff 
bis  in  die  kleinsten  Gruppen.  —  Die  Arbeit  von  W.  Masing  (1431)  enthält  fein- 
sinnige Bemerkungen  über  die  musikalische  Wirkung  des  Reims  und  der  Reim- 
verschlingung  von  Versen  und  ganzen  Strophen  in  einigen  Gedichten  Goethes. 
Der  Verfasser  geht  leider  nur  bei  zwei  Gedichten  auch  auf  den  Vokalklang  innerhalb 
des  Verses  ein.  In  dem  allzu  theoretisch  gehaltenen  ersten  Teile  finden  sich  manche 
Irrtümer,  so,  wenn  es  heisst:  Seite  9,  die  Klangfarbe  der  stummen  Silben  sei  nahezu 
verblichen  und  belanglos  für  die  melodische  Wirkung  der  sprachlichen  Musik;  Seite  7, 
von  Harmonie  könne  bei  der  Aufeinanderfolge  von  Klangelementen  keine  Rede  sein, 
obwohl  doch  neben  der  Simultanharmonie  die  Sukzessivharmonie  besteht;  Seite  11,  in 
der  altsächsischen  Versdichtung  sei  das  Vorhandensein  der  Senkungssilben  für  den 
Versrhythmus  ebenso  gleichgültig  wie  deren  Anzahl;  Seite  14,  die  Bemerkung  über  die 
Tonhöhe,  den  Höhenumfang  der  sprachlichen  Akzente  und  den  Unterschied  zwischen 
der  Sprechstimme  und  der  Singstimme,  und  noch  manches  andere.  —  Auf  Abtönung 
der  Vokale,  Melodie,  Reim,  Vers-  und  Strophenbau  achten  auch  J.  Weigle  (1435) 
und  J.M.Fischer  (1437),  allerdings  noch  nicht  mit  der  erforderlichen  Ausführlich- 
keit und  Bestimmtheit.  —  Eine  klare  und  umfassende  Untersuchung  hat  C.  A.  K  r  a  u  s  e 
(1436)  dem  Blankverse  Hauptmanns  gewidmet.  Der  Charakter  des  Verses  ist  danach 
im  Grunde  monopodisch,  wenn  auch  eine  Hebung  häufig  leicht  aus  der  Schallform 
heraustritt.  Der  Vers  gibt  der  jedesmaligen  Stimmung  gut  Ausdruck.  Abweichungen 
in  der  Kürze  und  Länge  der  Verse  sind  absichtlich  und  zweckvoll  verwendet.  Von 
„Promethidenlos"  bis  „Der  arme  Heinrich"  nimmt  die  Freiheit  der  Versbehandlung 
zu.  Beugen  stehen  in  fast  allen  Versen,  aber  ohne  feste  Norm;  in  den  späteren  Dramen 
meist  nach  der  sechsten  Silbe.  Brechungen  sind  häufig,  müssen  aber  als  Ausnahmen 
gelten.  —  .Über  N.  1427  und  1438  wird  im  nächsten  Bande  berichtet  werden.  — 

Reim.  F.  A  d  1  e  r  (1424)  wendet  sich  gegen  die  ausschliessliche  Verwendung 
weiblicher  Reime  bei  der  Übersetzung  italienischer  Strophen.  In  dem  Wechsel  von 
männlichen  und  weiblichen  Reimen  und  in  einer  glücklichen  Verteilung  der  Hebungen 
sieht  er  die  der  deutschen  Sprache  eigenen  Mittel,  den  Wohlklang  italienischer  Strophen 
wettzumachen.  —  K.  Spitteler  (1441)  betont  mit  Recht,  dass  es  beim  Reimen 
nicht  nur  auf  den  besten  möglichen  Übereinklang  ankommt,  sondern  dass  der  Reim 
nach  Kunstform,  Stilart,  Pathos  und  anderem  verschieden  sein  muss,  und  fordert  eine 
neue  Reimlehre  unter  diesem  Gesichtspunkt.  — 


271 


368         R.  Lehmann,  Geschichte  des  Erziehungs-  und  Unterrichtswesens. 

Geschichte  des  Erziehungs-  und  Unterrichtswesens. 

(1, 9  =  N.  1442—1719.) 

Rudolf  Lehmann. 

Enzyklopftdie  und  Bibliographie. —  Sammelwerice. —  Erziehangsgeschichte:  Allgemeines  und  Gesamtdarstellungen; 
Einzelne  Persönlichkeiten  und  ihre  Werke.  —  Neuere  Pädagogen  und  Schulmanner.  —  Universitätsgeschichte.  —  Schulwesen 
einzelner  Länder  und  Städte.  —  Sohulgeschichte.  —  Bildungswesen  der  Gegenwart.  —  Hochschulwesen  und  Stndententum.  — 
Gymnasialfragen,  Eeformbewegung.  —  Volksbildung  (Volkshochschulwesen).  — 

Enzyklopädie  und  Bibliographie.  Auf  den  Abschluss  der 
zweiten  Auflage  von  W.  R  e  i  n  s  Enzyklopädischem  Handbuch  (1442)  ist  unter  voller 
Würdigung  dieses  bedeutsamen  Werkes  schon  im  achten  Jahresbericht  hingewiesen 
worden.  Dort  sind  auch  die  wichtigsten  unter  den  jährlichen  Literaturberichten  auf 
pädagogischem  Gebiete  (1443  —  51)  in  ihrer  besonderen  Eigenart  charakterisiert 
worden.  Wir  brauchen  diese  Charakteristik  nicht  zu  wiederholen.  Jedoch  soll 
darauf  hingewiesen  werden,  dass  die  „Jahresberichte  über  das  höhere  Schulwesen" 
(1443)  zum  25.  Male  erschienen  sind.  Der  verdiente  Herausgeber  C.  Rethwisch 
hebt  in  einer  Art  von  Jubiläums  vorrede  die  Grundsätze  noch  einmal  hervor,  denen 
das  Werk  in  diesem  achtungswerten  Zeitraum  unverbrüchlich  treu  geblieben  ist,  und 
skizziert  zugleich  die  Entwicklung,  welche  die  höheren  Schulen  währenddessen 
erfahren  haben,  und  von  welcher  der  Inhalt  der  25  Bände  lebendiges  Zeugnis  ablegt.  — 

Sammelwerke.  Die  vorliegenden  Sammelwerke  (1452 — 56)  sind  sämtlich 
für  Lehrerseminare  oder  die  selbsttätige  Fortbildung  ihrer  Zöglinge  bestimmt.  So 
der  zweite  Teil  der  „Pädagogischen  Quellenschriften"  von  H.  Walsemann  (1454), 
welcher  Schriften  von  Francke  und  Rochow,  sowie  ^Lockes  Gedanken  über  Erziehung 
mit  einigen  Kürzungen  und  einen  Auszug  aus  dem  „Emile"  enthält.  —  Denselben  Zweck 
verfolgt  wohl  auch  das  Bändchen  „Aufsätze  zeitgenössischer  pädagogischer  Schrift- 
steller", das  R.  Kabisch  (1455)  in  Velhagen  &  Klasings  Sammlung  heraus- 
gegeben hat.  Es  ist  ein  glücklicher  Gedanke,  die  Bedeutendsten  unserer  zeit- 
genössischen pädagogischen  Schriftsteller  den  Seminaristen  unmittelbar  zugänglich  zu 
machen,  wenngleich  die  Musterkarte  etwas  bunt  ausgefallen  ist  und  von  dem 
zweiten  in  Aussicht  gestellten  Bändchen  noch  wesentliche  Ergänzungen  erwartet 
werden  müssen.  — 

Erziehungsgeschichte:  Allgemeines  und  Gesamtdar- 
stellungen. Auch  die  Geschichte  der  Pädagogik  von  W.  Z  e  n  z  ,  F.  Frank  und 
E.  S  i  e  g  e  r  t  (1465)  ist  auf  die  Bedürfnisse  der  Volksschullehrer,  in  erster  Reihe  der 
österreichischen,  zugeschnitten.  Auf  gediegene  ältere  Werke  gestützt,  geben  die 
Verfasser  eine  Darstellung,  die  sich  durch  Reichtum,  ja  Vollständigkeit  des  be- 
handelten Stoffes  bei  verhältnismässig  kleinem  Umfang  auszeichnet.  Am  ein- 
gehendsten ist  natürlich  die  österreichische  Unterrichtsgeschichte  dargestellt,  aber  • 
auch  auf  die  gesamte  Entwicklung  des  deutschen  Geistes  durch  Philosophen  und 
Dichter  ist  Rücksicht  genommen.  Nicht  wohl  zu  rechtfertigen  ist  die  Anordnung 
der  letzten  Abschnitte,  nach  welcher  eine  ganze  Reihe  von  Pädagogen  des  19.  Jahr- 
hunderts vor  Fichte  und  Herbart  und  diese  wiederum  vor  Lessing  und  Goethe 
behandelt  werden.  Das  Buch  ist  vortrefflich  ausgestattet  und  mit  vielen  zum  Teil 
seltenen  Abbildungen  versehen.  —  Die  Tabelle  zur  Geschichte  der  Pädagogik  von 
K.  Heilmann  (1467),  die  in  dritter  Auflage  erschienen  ist,  bezeichnet  der  Verfasser 
als  ein  Wiederholungsbuch;  man  dürfte  sie  wohl  als  ein  Paukbuch  für  die  Lehrer- 
prüfung nennen  können,  ohne  dem  Verfasser  unrecht  zu  tun.  — 

EinzelnePersönlichkeiten  und  ihre  Werke.  Th.  Fritzsch, 
der  verdiente  Herausgeber  des  Basedowschen  Elementarwerkes,  hebt  in  einem  Vortrag 
(1482)  die  Verwandtschaft  der  philanthropischen  Hauptgedanken  mit  den  pädagogischen 
Tendenzen  der  Gegenwart  hervor.  —  Als  vierter  Band  der  Sammlung  „Die  grossen 
Erzieher"  veröffentlicht  E.  S  p  r  ang  er  (1500)  eine  Monographie  über  „Wilhelm  von 
Humboldt  und  die  Reform  des  Bildungswesens".  Er  selbst  hat  dafür  die  beste  Vor- 
arbeit in  seinem  Buche  über  „Wilhelm  von  Humboldt  und  die  Plumanitätsidee" 
(JBL.  1908/9,  N.  8124)  geschaffen.  Dieses  erste  Werk  behandelt  Humboldts  Bedeutung 
für  die  allgemeine  Entwicklung  des  deutschen  Geistes  in  jener  durch  den  Einfluss 
des  Griechentums  gekennzeichneten  Epoche,  in  welcher  der  deutsche  Klassizismus 
sich  vollendete  und  die  idealistische  Philosophie  entstand.  Das  jetzt  vorliegende 
behandelt  seine  Tätigkeit  für  die  Organisation  der  höheren  Schulen  und  stellt  die 
Bedeutung  derselben,  zum  grossen  Teil  aus  neu  gefundenen  archivalischen  Quellen, 
zum    ersten  Male   in   vollem  Umfang  sicher.     Die  Ergebnisse  jener  früheren  Arbeit 


R.  Lehmann,  Geschichte  düö  Erziehungs-  und  Untemchtswesens.        369 

sind  in  den  ersten  Abschnitten  des  neuen  Buches,  besonders  im  zweiten  und  dritten 
Kapitel,  zusammeng-efasst.  So  vermittelt  die  gesarate  Arbeit  Sp.s  in  bedeutsamer 
und  vielfach  neuer  Weise  dem  Pädagogen  zugleich  einen  tieferen  Einblick  in  die 
Ueistesgeschichte  und  dem  Historiker  ein  gründlicheres  Vei'ständnis  für  die  tatsäch- 
liche Entwicklung  unseres  Bildungswesens.  —  H.  Z  i  m  m  e  r  (1510)  hat  eine  ebenso 
verdienstvolle  wie  mühsame  Arbeit  geleistet,  indem  er  eine  kritische  Orientierung 
(er  selbst  bezeichnet  als  seine  Absicht,  mehr  zu  orientieren,  als  zu  kritisieren) 
über  die  ins  Ungeheure  angewachsene  Herbart- Literatur  gibt;  dieses  Führers  wird 
niemand  mehr  entraten  können,  der  über  den  Philosophen  oder  Pädagogen  Herbart 
arbeiten  will.  Berücksichtigt  sind  nur  Bücher  über  Herbart,  nicht  solche,  die  ihn 
gelegentlich  oder  in  Teilabschnitten  behandeln,  also  auch  nicht  die  Darstellungen 
in  den  allgemeinen  Geschichten  der  Philosophie.  Wenn  dieses  gerechtfertigt  er- 
scheint, so  ist  dagegen  nicht  klar,  nach  welchem  Prinzip  die  Auswahl  der  polemi- 
schen Behandlungen  Herbarts  getroffen  ist.  Während  die  in  der  Schiller-Ziehenschen 
Sammlung  erschienene  Kritik  von  Ziehen  eingehend  berücksichtigt  ist,  wird  Natorps 
gewiss  nicht  minder  bedeutende  kritische  Studie  über  Herbart,  Pestalozzi  und  die 
heutige  Aufgabe  der  Erziehungslehre  nur  genannt.  Für  eine  neue  Auflage,  die  ja 
wohl  nötig  werden  wird,  ist  die  Hinzufügung  eines  Inhaltsverzeichnisses  erwünscht.  — 

Neue  Pädagogen  und  Schulmänner.  Die  Schrift  von  E.  R. 
Barth  (1514)  über  Adolf  Diesterweg,  die  gleichzeitig  als  Leipziger  Dissertation 
erschienen  ist,  verfolgt  eingehend  die  Entwicklung  des  Verhältnisses,  das  diesen 
bedeutenden  Schulmann  mit  Pestalozzi  verbindet.  Sie  zeigt,  wie  dasselbe  von  anfangs 
vergeblichen  Annäherungsversuchen,  durch  eine  Periode  entschiedener  Abneigung 
hindurch,  zum  allmählichen  Anschluss,  ja  zuletzt  zu  überzeugter  Anhängerschaft 
führte.  Die  Abhängigkeit  Diesterwegs  von  Pestalozzis  Gesamtanschauung  schloss 
aber  auch  dann  eine  kritische  Stellungnahme  zu  den  einzelnen  Gedanken,  besonders 
der  Methodik,  nicht  aus,  und  eben  durch  diese  Freiheit  der  Ansicht  konnte  sich 
Diesterweg  das  Verdienst  erwerben,  die  praktische  Anwendbarkeit  der  Grundgedanken 
des  grossen  Schweizers  wesentlich  zu  fördern.  —  H.  Schmeel  (1530)  entwirft 
ein  Lebensbild  des  hessischen  Schulmanns  Adolf  Spiess  (1810—58),  dessen  Verdienst 
um  die  Einführung  des  Turnunterrichts  an  den  Schulen  ungerechter  Vergessenheit 
zu  entreissen  die  Hauptabsicht  der  kleinen  Schrift  ist.  —  In  der  Bibliothek  pädagogi- 
scher Klassiker  veröffentlicht  0.  Gebhardt  eine  neue  Ausgabe  von  Th.  Waitz' 
Allgemeiner  Pädagogik  (1531).  Der  Verfasser,  der  schon  in  seiner  Leipziger 
Dissertation  1906  eine  gründliche  Beschäftigung  mit  Waitz'  pädagogischen  Anschau- 
ungen nachgewiesen  hat,  schickt  dem  Werk  eine  lehrreiche  Studie  voran,  die  in 
Kürze  Waitz'  Persönlichkeit,  sodann  eingehend  die  philosophischen,  besonders 
ethischen,  die  psychologischen  und  anthropologischen  Grundlagen  seiner  Pädagogik 
behandelt.  Die  neue  Ausgabe  folgt  dem  Handexemplar  des  Verfassers,  in  das  dieser 
selbst  zahlreiche  Bemerkungen  nachträglich  eingefügt  hat;  sie  trägt  also  den 
Charakter  einer  selbständigen  Edition  und  erfüllt  durchaus  ihren  Zweck,  das 
Interesse  für  einen  pädagogischen  Denker  aufs  neue  zu  erwecken,  der  in  der 
Blütezeit  des  strengen  Herbartianismus,  wenn  auch  in  Anknüpfung  an  Herbart,  doch 
eine  freiere  Richtung  des  erzieherischen  Denkens  vertrat.  Die  „Kleineren  päd- 
agogischen Schriften",  die  den  Schluss  des  Buches  bilden,  werden  dazu  beitragen, 
dieses  Interesse  zu  beleben.  Sie  behandeln  Fragen,  die  in  den  50er  Jahren  des 
vorigen  Jahrhunderts  aktuell  waren  und  es  durchweg  heute,  wenn  auch  in  anderer 
Gestalt,  wiederum  sind.  — 

üniversitätsgeschichte.  Das  Jahr  1910  ist  für  eine  Reihe 
Universitäten  ein  Jubiläumsjahr  gewesen,  und  die  Literatur  steht  deutlich  unter  dem 
Zeichen  dieser  Feste.  Das  grosse,  der  Berliner  Universität  gewidmete  Werk 
von  M.  Lenz  (1537)  kann  erst  im  nächsten  Bericht  besprochen  werden.  —  Fr. 
Schulze  und  P.  S  z  y  m  a  n  k  (1553)  haben  sich  zu  einem  bedeutsamen  und 
gehaltvollen  Werke  vereinigt,  das  sie  der  Berliner  Universität  zur  Jubelfeier 
bestimmen.  Seh.  hat  die  Geschichte  des  deutschen  Studententums  bis  1750,  Sz.  von 
da  bis  zur  Gegenwart  behandelt.  Die  Raumverteilung  ist  sehr  ungleich.  Denn 
Sch.s  Arbeit  nimmt  nur  125  Seiten,  Sz.s  über  300  ein.  Diese  Verschiedenheit  wird 
allerdings  durch  die  ungleiche  Quantität  und  Qualität  des  vorhandenen  Materials 
zum  Teil  gerechtfertigt;  immerhin  ist  die  Entwicklung  der  studentischen  Ver- 
bindungen und  ihrer  Gegensätze  in  den  letzten  Jahrzehnten  so  eingehend  behandelt, 
dass  sich  die  entsprechenden  Kapitel  nicht  durchaus  in  den  Rahmen  einer  Gesamt- 
geschichte fügen  und  die  Einzelheiten  oft  eine  Wichtigkeit  zu  gewinnen  scheinen, 
die  nicht  im  Verhältnis  zu  ihrer  wirklichen  Bedeutung  steht.  Die  meisten  der 
mitgeteilten  Schnurren  und  ülklieder,  z.  B.  Seite  441  und  457,  haben  keinen  Anspruch 
darauf,  in  einem  geschichtlichen  Werke  berücksichtigt  zu  werden,  sie  stehen  an 
kulturhistorischem  Wert  den  Vagantenliedern,  denen  im  ersten  Teil  eine  ansprechende 


370         R.  Lehmann,  Geschichte  des  Erziehungs-  und  Unterrichtswesens. 

Charakteristik  gewidmet  ist,  nicht  entfernt  g-leich.  Aber  von  solchen  Unebenheiten 
abgesehen,  haben  die  beiden  Verfasser  ein  einheithches  und  wertvolles  Werk 
geschaffen,  das  den  Zusammenhang  des  studentischen  Lebens  zum  ersten  Male 
durch  die  gesamten  Jahrhunderte  der  deutschen  Kultur  hindurchführt  und  für  die 
Erkenntnis  der  Vergangenheit  wie  für  die  Beurteilung  der  gegenwärtigen 
studentischen  Verhältnisse  von  hervorragendem  Werte  ist.  —  W.  Paszkowskis 
akademisches  Auskunftsbuch  (1536)  ist  ein  praktischer  Führer  durch  die  wissen- 
schaftlichen und  künstlerischen  Institute  Berlins  und  darf  durch  geschickte 
Anlage  und  Vollständigkeit  einen  hervorragenden  Platz  beanspruchen.  —  E. 
V  i  s  c  h  e  r  (1557)  entwirft  in  seiner  zur  Baseler  Jubiläumsfeier  gehaltenen  It'estrede 
einen  grosszügigen  Überblick  über  die  Entwicklung  dieser  Universität  bis  zur  Mitte 
des  vorigen  Jahrhunderts;  die  letzten  beiden  Menschenalter  sind  nur  summarisch 
behandelt.  —  Der  Erlanger  Kirchenhistoriker  T  h.  K  o  1  d  e  (1564)  gibt  in  der 
Festschrift  der  Universität  Erlangen  zur  Jahrhundertfeier  ihrer  Verbindung  mit 
der  Krone  Bayerns  eine  reichhaltige  und  belehrende  Darstellung  der  Geschichte 
seiner  Universität  von  1810—1910.  Er  geht  nicht  nur  auf  die  Entwicklung  der 
Hochschule  im  ganzen  und  ihrer  Institute  im  einzelnen  ein,  sondern  er  bringt  auch 
die  Geschichte  des  Studententums  einerseits,  die  geschichtliche  Bedeutung  der  ehe- 
maligen Erlanger  Dozenten  andererseits  eingehend  zur  Darstellung.  Das  Buch 
enthält  daher  nicht  weniges,  was  über  den  Rahmen  der  Geschichte  einer  Einzel- 
universität hinaus  Wert  hat;  besonders  hingewiesen  sei  auf  die  eingehende  Be- 
handlung Karl  Sands,  seiner  Persönlichkeit  wie  seiner  Tat  und  ihrer  Folgen.  — 
Der  amtliche  Bericht  über  die  Feier  des  500jährigen  Bestehens  der  Universität 
Leipzig,  den  K.  B  i  n  d  i  n  g  (1588)  im  Auftrag  des  akademischen  Senats  heraus- 
gegeben hat,  ist  ein  vornehmes  Denkmal  dieses  grossartigen  historischen  Festaktes. 
Das  Interesse  für  die  Einzelheiten  der  Organisation  wie  für  die  zahlreichen 
Adressen  und  Ansprachen,  unter  denen  die  Rede  Wundts  weitaus  die  bedeutendste 
ist,  wird  fast  überwogen  durch  den  Eindruck,  den  die  herrliche  Ausstattung 
hervorruft.  Nicht  ohne  Neid  vermag  man  die  schlicht-stolze  Bemerkung  B.s  in  der 
Vorrede  zu  lesen:  „Die  Meinung  des  Senats  ging  dahin,  die  finanzielle  Seite  ausser 
Betracht  zu  lassen."  — 

Schulwesen  einzelner  Länder  und  Städte.  R.  Köppler 
(1603)  gibt  zunächst  eine  objektive  Darstellung  der  erzieherischen  Ideen  G. 
Kerschensteiners,  schildert  die  Verwirklichung  derselben  in  der  Organisation  der 
Münchener  Volksschulen  und  knüpft  daran  eine  eingehendere  Kritik.  Während  die 
praktische  Wirksamkeit  des  Münchener  Stadtschulrats  die  uneingeschränkte  Zu- 
stimmung, ja  Bewunderung  des  Verfassers  findet,  steht  er  den  pädagogischen  Grund- 
sätzen Kerschensteiners  skeptisch,  im  letzten  Grunde  sogar  ablehnend  gegenüber:  er 
setzt  dem  Prinzip  der  staatsbürgerlichen  Erziehung  das  der  „sittlich-religiösen  Per- 
sönlichkeit" im  Sinne  der  älteren  Erziehungslehren  entgegen.  —  W.  Schenz'  (1594) 
Säkularschrift  über  das  Lyceum  Albertinum  Regensburg  gewährt  einen  lehrreichen 
Einblick  in  die  Entwicklung  und  den  Geist  dieser  spezifisch  bayerischen  Lehrinstitute, 
die  eine  Art  von  Mittelstellung  zwischen  Priesterseminaren  und  theologisch-philo- 
sophischen Fakultäten  bilden.  — 

Schulgeschichte.  Der  47.  Band  der  Monumenta  Germaniae  Paed- 
agogica  ist  im  Auftrag  der  Bayerischen  Gruppe  der  Gesellschaft  für  deutsche  Er- 
ziehungs-  und  Schulgeschichte  von  K.  Reissinger  (1604a)  herausgegeben.  Er 
umfasst  zusammen  mit  einem  folgenden  Bande,  der  uns  noch  nicht  vorliegt,  die 
schulgeschichtlichen  Dokumente  der  heutigen  Pfalz  mit  Ausnahme  der  ehemaligen 
kurpfälzischen  Gebiete,  die  später  in  einer  besonderen  Publikation  zusammengefasst 
werden  sollen.  Der  vorliegende  Band  wird  zum  grössten  Teil  (S.  1—328)  durch  eine 
Geschichte  des  humanistischen  Mittelschulwesens  der  Bayerischen  Pfalz  ausgefüllt,  die 
R.  bescheiden  als  geschichtliche  Einleitung  bezeichnet,  die  aber  einen  durchaus 
selbständigen  Wert  besitzt.  Auf  ein  chronologisch  geordnetes  Lehrbücherverzeichnis 
folgen  dann  Seite  351 — 446  eine  Reihe  von  Dokumenten  aus  den  bischöfiichen 
Schulen  der  Städte  Speyer,  Domschule  und  Stiftsschulen;  der  spätere  Band  soll  die 
Geschichte  der  Gymnasien  zu  Speyer  und  Zweibrücken  und  der  kleineren  Anstalten 
enthalten.  Die  einleitende  Geschichte  behandelt  die  Schulen  teils  einzeln,  teils  zu 
Gruppen  zusammengefasst,  und  da  das  Material  besonders  in  den  Archiven  zu  Speyer, 
aber  auch  in  Karlsruhe,'  München  und  Zweibrücken  reichlich  vorliegt,  so  sieht  sich 
der  Verfasser  in  der  Lage,  eine  an  geschichtlichen  Tatsachen  und  anschaulichen 
Einzelheiten  reiche  Darstellung  zu  geben.  —  Die  österreichische  Gruppe  derselben 
Gesellschaft  hat  im  zwölften  Heft  ihrer  Beiträge  (1634)  vier  Artikel  zusammengefasst. 
Zunächst  die  Fortsetzung  der  Jahresberichte  Kindermanns  in  Band  7  und  10  der 
Beiträge,  kommentiert  und  herausgegeben  von  AntonWeiss.  Siebeziehen  sich  auf 
die  Prager  Judenschulen,    oder  wie  der  offizielle  Titel  heisst,    „Die  deutschen  Schul- 


R.  Loh  mann,  Geschichte  des  Erziehung-s-  und  Unter  rieh  tswesens.         371 

anstalten  zur  Ausbildung  der  hierländischen  Juden".  Es  folgt,  von  J.  Sohmid  im 
Auszug-  herausgegeben,  eine  Denkschrift  vom  Jahre  1806,  in  welcher  der  Cillier  Hoch- 
schullehrer Schluga  das  Volksschulwesen  seit  Einführung  der  neuen  Lehrart  unter 
Maria  Theresia  einer  kritischen  Be8i)rechung  unterzogen  und  seiner  Oberbehörde 
eingereicht  hat.  Obwohl  er  die  gegenwärtigen  Zustände  keineswegs  glimpflich 
beurteilt,  fand  er  den  Beifall  der  Schulbehördo,  die  ihn  zum  Direktor  der  Schule 
zu  (Jilli  machte.  Einen  Überblick  über  die  Schulgeschichte  der  steyerischen 
Unterlande  bis  zum  Anfang  des  19.  Jahrhunderts  gibt,  auf  archivalische  Studien 
gestützt,  A.  Gu  bo.  Endlich  bringt  K.  Wotke,  der  bekannte  Verfasser  des  30.  Bandes 
der  Monumenta  (Das  österreichische  Gymnasium  im  Zeitalter  Maria  Theresias)  Bei- 
träge zur  Entstehung  des  österreichischen  weltlichen  Oberlehrerstandes,  die  besonders 
durch  die  am  Schlüsse  ausgeführte  Zusammenstellung  mit  der  gleichzeitig  bayerischen 
und  preussischen  Entwicklung  allgemeines  Interesse  gewinnen.  —  G.  Buddes  (1607) 
„Pädagogik  der  preussischen  höheren  Knabenschulen  im  19.  Jahrhundert"  ist  ihrer 
Tendenz  und  Anlage  nach  Paulsens  Geschichte  des  gelehrten  Unterrichts  verwandt, 
auf  die  der  Verfasser  auch  im  Vorwort  Bezug  nimmt.  Auch  B.  will  Richtlinien  für 
die  künftige  Gestaltung  des  höheren  Schulwesens  aus  der  geschichtlichen  Entwicklung 
linden,  und  diese  Richtlinien  weichen  nicht  allzu  weit  ab  von  den  Grundzügen,  die 
Paulsen  der  künftigen  Organisation  vorzeichnete.  Jedoch  bringt  er  diese  Tendenz 
nicht  nur  wie  Paulsen  in  einem  zusammenfassenden  Schlusskapitel  zum  Ausdruck, 
sondern  er  fügt  schon  den  einzelnen  geschichtlichen  Erscheinungen  und  Abscknitten 
Beurteilungen  bei,  welche  den  Zusammenhang  der  historischen  Darstellung  unter- 
brechen. Ich  halte  diese  Methode  kritischer  Geschichtschreibung  nicht  für  besonders 
glücklich:  die  praktischen  und  die  wissenschaftlichen  Gesichtspunkte  werden  damit 
gewissermassen  durcheinander  gemengt,  und  besonders  die  letzteren  kommen  nicht  zu 
ihrem  Rechte.  Und  doch  ist  gerade  das  Bestreben  B.s  anerkennenswerterweise  dar- 
auf gerichtet,  die  moderne  Schulentwicklung  und  die  Fragen,  die  sie  ins  Leben 
gerufen  hat,  im  Zusammenhang  der  Geistesgeschichte  des  19.  Jahrhunderts  zu  sehen. 
Ein  grosser  Teil  des  ersten  Bandes  ist  der  Aufgabe  gewidmet,  die  theoretischen 
Grundlagen  dieser  Entwicklung  und  die  Einflüsse  der  Weltanschauungen,  die  auf  sie 
gewirkt  haben,  nachzuweisen;  der  Verfasser  bringt  in  seiner  klaren  und  leicht- 
flüssigen Darstellungsart  ein  besonderes  Geschick  hierfür  mit.  Das  Bildungsideal  des 
Neuhumanismus  wie  dasjenige  Hegels  und  Herbarts  werden  eingehend  behandelt,  und 
besonders  in  Hegels  nachhaltigem  Einfluss  weist  B.  ein  retardierendes  Moment  nach, 
das  das  Gymnasium  bis  in  die  Gegenwart  hinein  gehindert  hat,  den  Geistesströmungen 
und  den  Bedürfnissen  des  Zeitalters  zu  folgen.  Die  tatsächliche  Entfaltung  der 
höheren  Schule,  die  Stellungnahme  und  der  Einfluss  der  Behörden  sind  über  diesem 
allgemeinen  Gesichtspunkt  nicht  vernachlässigt,  sie  kommen  im  ersten  Bande  bis  zum 
Jahre  1891  zur  Darstellung.  (Die  Unstimmigkeit,  dass  Bonitz  und  seine  Erlasse 
vor  Herbart  behandelt  werden,  während  Bonitz  doch  ausgesprochener  Herbartianer 
war,  hätte  sich  leicht  vermeiden  lassen.)  In  den  ersten  drei  Kapiteln  des  zweiten 
Bandes  wird  dann  die  Geschichte  des  entscheidenden  Jahrzehntes  von  1890  bis  zu 
dem  Erlass  von  1900  eingehend  und  unter  Heranziehung  reichen  Materials  dar- 
gestellt, und  in  einem  langen  Schlusskapitel  werden  die  pädagogischen  Strömungen 
der  Gegenwart  eingehend  und  kritisch  gewürdigt.  —  Aus  den  Vorarbeiten  zu  dem 
eben  besprochenen  Werke  ist  auch  G.  Buddes  Buch  „Allgemeine  Bildung  und  in- 
dividuelle Bildung  in  Vergangenheit  und  Gegenwart"  (1645)  hervorgegangen.  Es 
unterzieht  eine  besonders  wichtige  Frage,  die  dort  nur  beiläufig  gewürdigt  werden 
konnte,  einer  eingehenden  Sonderuntersuchung.  Der  Gedanke,  innerhalb  des  der 
Schule  vorgezeichneten  Rahmens  allgemein  menschlicher  und  nationaler  Bildung 
dem  einzelnen  eine  seinen  besonderen  Anlagen  und  Neigungen  entsprechende  Ent- 
wicklung und  Betätigung  zu  ermöglichen,  wird  zunächst  in  der  allgemeinen  Form, 
in  der  er  bei  Pestalozzi  und  Herbart  hervortritt  —  Hegels  Einfluss  erscheint  auch 
hier  als  nivellierend  und  störend  —  dargestellt  und  erörtert.  Dann  geht  B.  auf  die 
modernen  Bestrebungen  ein,  welche  sich  auf  die  Verwirklichung  dieses  Gedankens 
in  der  Praxis  der  höheren  Schule  richten;  er  bringt  in  den  beiden  längsten  Kapiteln 
die  wichtigeren  Veröffentlichungen  und  Diskussionen,  die  dieser  Aufgabe  gelten,  zu 
eingehender  Erörterung.  So  wächst  sich  sein  Buch  zu  einer  dankenswerten  mono- 
graphischen Behandlung  der  „Bewegungsfreiheit"  aus,  die  freilich  schon  jetzt 
mancherlei  Nachträge  bedarf,  wie  das  bei  Fragen,  die  derartig  im  Flusse  sind,  nicht 
anders  sein  kann.  —  Als  eine  Art  von  Ergänzung  zu  den  beiden  eben  besprochenen 
Büchern  hat  man  endlich  die  Sammlung  einzelner  fast  durchweg  kurzer  Aufsätze  zu 
betrachten,  die  derselbe  überaus  fruchtbare  Schriftsteller  G.  Budde  unter  dem  Titel 
„Aktuelle  pädagogische  Reformfragen"  (1665)  herausgegeben  hat.  Auch  hier  ist  der 
Begriff  der  allgemeinen  Bildung  und  sein  Verhältnis  zu  der  persönlichen  Geistes- 
und Charakterentwicklung  das  Leitmotiv,  das  besonders  die  beiden  ersten  Abschnitte 


372         R.  Lehmann,  Geschichte  des  Erziehungs-  und  Unterrichtswesens. 

durchzieht.  Es  folgen  Erörterungen  über  die  Methoden  des  fremdsprachlichen  Unter- 
richts, der  das  eigentliche  Lehrgebiet  des  Verfassers  bildet,  und  ein  spezieller  Ab- 
schnitt über  die  Extemporalefrage.  Durchweg  macht  sich  die  Vereinigung  theore- 
tischer und  besonders  historischer  Orientierung  mit  den  Erfahrungen  einer  langjährigen 
Schulpraxis  vorteilhaft  bemerkbar.  —  Die  Festschrift  des  Gymnasiums  zu  Stralsund 
(1628)  enthält  ausser  manchen  Beiträgen  von  persönlichem  und  lokalem  Charakter 
auch  einiges  allgemein  Interessante,  so  besonders  eine  Anzahl  von  Schülerarbeiten 
aus  den  letzten  Dezennien  des  17.  und  den  ersten  des  18.  Jahrhunderts,  die  Professor 
E.  Faulstich  aus  dem  Gymnasialarchiv  teils  auszugsweise,  teils  nur  dem  Titel  nach 
wiedergibt:  Imitationen,  Valediktionen,  Chrien  usw.  Aus  den  mitgeteilten  Arbeiten 
wie  aus  der  zusammenhängenden  Charakteristik  des  Herausgebers  tritt  das  Gepräge 
der  Lateinschulen  jener  Zeit  scharf  und  deutlich  hervor,  mit  ihrem  Formalismus,  in 
dem  bei  aller  inneren  Dürftigkeit  doch  ein  Stück  künstlerischer  Bildung  steckte,  mit 
ihrer  Tendenz,  durch  erbaulichen,  moralischen  und  religiösen  Inhalt  zu  erziehen. 
Sonstige  Mitteilungen  aus  dem  Archiv  veröffentlicht  Direktor  Hahn.  Sie  beziehen 
sich  verstreut  auf  die  beiden  Jahrhunderte  von  1615—1815;  die  wichtigsten  darunter 
sind  Auszüge  aus  .Protokollbüchern,  die  charakteristisches  Licht  namentlich  auf  die 
äussere  Stellung  der  Lehrer,  ihr  Verhältnis  zueinander  und  zu  den  Behörden  werfen. 
Beide  Publikationen  sind  als  Ergänzungen  zu  Zobers  Urkundlicher  Geschichte  des 
Stralsunder  Gymnasiums  zu  betrachten  (1824  —  60).  —  A.  Fluris  (1638)  mono- 
graphische Arbeit  kommt  mehr  für  die  Numismatik  als  für  die  Pädagogik  in  Betracht. 
Immerhin  enthält  sie  eine  Reihe  von  Tatsachen,  die  für  die  Geschichte  der  sozialen 
und  finanziellen  Schulverhältnisse  der  Stadt  Bern  Interesse  haben,  wenn  auch  zum 
grösseren  Teil  nur  das  einer  lokalen  Kuriosität.  Beigegeben  sind  eine  Reihe  von 
Tafeln  mit  guten  Nachbildungen  von  Münzen.  Auch  sonst  ist  die  Ausstattung  gut; 
jedoch  ist  der  Umschlag  aussergewöhnlich  geschmacklos.  —  R.  Grosse  (1641)  gibt 
in  einer  sehr  fleissigen  Arbeit  einen  geschichtlichen  Überblick  über  die  Entwicklung 
des  Oberlehrerstandes  in  Preussen  von  dem  ersten  Edikt  über  die  Prüfung  pro 
facultate  docendi  im  Jahre  1810,  wo  die  Bezeichnung  Oberlehrer  zum  ersten  Male 
amtlich  gebraucht  und  dem  Inhalt  nach  festgelegt  ist,  bis  auf  die  Gegenwart,  gestützt 
auf  die  von  Wiese,  Beier  und  anderen  veröffentlichten  Verfügungen  und  sonstige  amt- 
liche Dokumente.  Eine  Zeittabelle  (S.  78  ff.)  zählt  die  wichtigeren  unter  denselben 
chronologisch  und  übersichtlich  auf.  —  Pauline  Herber  (1642)  gibt  eine  Über- 
sicht über  das  Lehrerinnenwesen  in  Deutschland.  Auf  eine  gedrängte  Darstellung 
der  geschichtlichen  Entwicklung  folgt  eine  eingehende  Orientierung  über  die  gegen- 
wärtigen Verhältnisse.  Die  Lehrerinnenbildungsanstalten,  die  Anstellungsverhältnisse, 
das  Vereinswesen  und  die  sich  daranschliessenden  Gebiete  werden  auf  Grund  statis- 
tischer und  sonstiger  Angaben  dargestellt,  eine  verdienstvolle  und  ebensowohl 
praktisch  nützliche  wie  theoretisch  belehrende  Arbeit.  — 

Bildung' swesen  der  Gegenwart.  Eine  neue  Sammlung  „Aus 
Schule  und  Leben",  die  K.  K  ö  n  i  g  herausgibt,  eröffnet  W.  Rein  (1458).  Es  ist 
eigentlich  eine  ganze  Pädagogik  in  nuce,  die  Quintessenz  seiner  Erziehungslehre, 
was  der  bekannte  Jenenser  Pädagoge  hier  auf  50  Seiten  zusammenfasst.  Der  ver- 
bindende Gesichtspunkt  ist  im  Titel  angedeutet.  „Es  sollen  Grenzlinien  zwischen 
dem  Absoluten  und  Evolutionistischen  in  der  Pädagogik  gezogen  werden."  Das  ge- 
schieht nicht  in  prinzipieller  und  abstrakter  Form,  sondern  in  konkreter  Veranschau- 
lichung an  den  wichtigsten  erzieherischen  Ideen  und  Problemen  der  Gegenwart.  Mit 
Recht  will  R.  die  Zukunft  der  deutschen  Erziehung  an  die  Vergangenheit  anknüpfen. 
„Es  gilt  immer  und  immer  wieder,  echten  Konservatismus  mit  echtem  Liberalismus 
zu  versöhnen.  Der  falsche  Konservatismus  will  die  Verhältnisse  erhalten  nur  des- 
halb, weil  sie  alt  sind;  der  falsche  Liberalismus  will  das  Moderne  nur  deshalb,  weil 
es  neu  ist.  Über  diesen  verkehrten  Auffassungen  steht  die  Besinnung  auf  das  Echte, 
das  im  Sein,  und  das  Rechte,  das  im  Werden  ruht."  —  Das  Buch  von  J.  Langer- 
mann (1502),  das  in  der  von  Zimmer  herausgegebenen  Sammlung  „Lebenserziehung" 
erschienen  ist,  enthält  nicht,  wie  man  nach  dem  Obertitel  „Steins  politisch-pädagogi- 
sches Testament"  schliessen  könnte,  eine  geschichtliche  Studie.  Vielmehr  ist  es,  dem 
Untertitel  „Volksgesundung  durch  Erziehung"  entsprechend,  eine  Tendenzschrift,  und 
zwar  soziologisch -pädagogischen  Inhalts.  In  den  sozialpolitischen  Plänen  Steins,  in 
den  geistesverwandten  Ideen  Fichtes  erblickt  der  Verfasser  das  Heilmittel  gegen  die 
Schäden,  an  denen  das  Leben  unseres  Volkes  krankt;  eine  Reform  der  deutschen 
Erziehung,  die  im  Sinne  dieser  Männer  auf  freie  Selbstbetätigung,  auf  Entwicklung 
von  Persönlichkeit  und  Charakter  abzielen  und  zugleich  Bildung  zu  wahrhaft  sozialer 
und  staatsbürgerlicher  Gesinnung  sein  soll,  strebt  er  an.  Das  Buch  ist  seiner  Ten- 
denz nach  mit  den  extremen  Richtungen  unter  unseren  pädagogischen  Reformern 
verwandt,  sowohl  was  die  Schärfe  der  abfälligen  Kritik  am  Bestehenden,  als  was  die 
Bestrebungen  für  die  zukünftige  Gestalt  unseres  Erziehungswesens   betrifft;   aber  es 


II.  L  (>  h  in  a  n  n  ,  Geschichte  des  Erziehung-R-  und  Unterrichtswesens.         373 

verdient  und  »erweckt  ein  besonderes  Interesse  durch  das  strenge  Festiialten  an  dem 
soziologischen  Zusammenhang-,  in  dem  die  Erziehung-  und  die  Hchule  betrachtet  und 
behandelt  werden,  und  es  macht  sich  vorteilhaft  bemerkbar,  dass  der  Verfasser  aus 
der  Praxis  eines  Menschonalters  schü[)ft,  als  deren  Frucht  er  das  Buch  bezeichnet. 
Daher  kann  er  den  allgemeinen  üodankenzügen  Lehr-  und  Erziehungsproben  bei- 
fügen, die  zum  grossen  Teil  aus  den  Erfahrungen  der  Hilfsschule  gesammelt  sind, 
welcher  der  Verfasser  vorgestanden  hat.  Auf  Einzettieiten  einzugehen  ist  hier  un- 
möglich; auf  das  Ganze  soll  als  eine  der  bedeutsameren  Erschueinungen  der  päda- 
gogischen Heformliteratur  hingewiesen  werden,  —  Dem  Geiste  dieses  Werkes  nahe 
steht  das  sehr  frische  mid  lebendige  Buch  von  A.  Beyer  (1669),  das  gleichfalls 
den  „Weg  zur  Gesundung"  unseres  sozialen  l^ebens  durch  Volkserziehung"  weisen 
will.  Die  Einflüsse  Natorps  und  Kerschensteiners,  daneben  des  Amerikaners  Dewey 
treten  deutlich  hervor  und  geben  die  Richtung.  Originell  in  der  Form  und  zum 
Teil  auch  im  Inhalt  ist  besonders  der  siebente  Brief  (das  Buch  ist  in  Briefform  ge- 
schrieben): „Ein  Museum";  die  anschauliche  Darstellungsart  der  Verfasserin  tritt  hier 
besonders  anziehend  hervor.  —  Gleichfalls  auf  die  Reform  der  Erziehung  richtet  sich 
das  eindringlich,  zum  Teil  leidenschaftlich  geschriebene  Büchlein  von  R.  Nord- 
hausen,  das  den  ansprechenden  Titel  „Zwischen  vierzehn  und  achtzehn  Jahren" 
trägt  und  in  Fritz  Eckardts  Verlag  in  Leipzig  (IV,  144  S.  M.  2,00)  erschienen  ist. 
N.  verallgemeinert  die  bestehenden  Missstände  allzusehr  und  entwirft  ein  Gemälde,  das 
einseitig  dunkel  gefärbt  ist.  Allein  seiner  Forderung,  für  die  schulentlassene  Jugend 
beider  Geschlechter  in  den  mittleren  und  arbeitenden  Volksklassen  eine  umfassendere 
und  rationellere  staatliche  und  städtische  Fürsorge  zu  schaffen,  kann  man  nur  bei- 
pflichten, und  die  Werdandibücherei  führt  sich  nicht  übel  mit  dem  kleinen  Buche  ein. 
—  G.  Peter  (1643)  weist  für  einige  der  wichtigsten  aktuellen  F'ragen  (Verhältnis 
der  Schule  zur  Religion,  die  Forderung  der  allgemeinen  Volksschule,  die  Arbeits- 
schule) nach,  dass  die  leitenden  Ideen  dieser  Bewegungen  keineswegs  unserer  Zeit 
eigentümlich,  sondern  schon  in  der  geschichtlichen  Vergangenheit,  besonders  bei 
Comenius  und  den  Philanthropen  bedeutsam  hervorgetreten  sind.  Der  Verfasser 
schliesst  daran  in  gleichem  Sinne  wie  Rein  (siehe  oben)  die  sehr  berechtigte  Mahnung 
zur  Besonnenheit  beim  Reformwerk.  Es  gilt,  die  Schule  der  Zukunft  an  die  der  Ver- 
gangenheit anzuknüpfen  und  sich  dadurch  vor  der  Ausschweifung  ins  Extreme  und 
Unerreichbare  zu  wahren.  —  A.  Böhm  (1649)  verbindet  mit  einer  knapp  zu- 
sammenfassenden Darstellung  der  moralpädagogischen  Lehren  F.  W.  Försters  eine 
verhältnismässig  eingehende  Kritik,  welche  seine  Prinzipien  der  Charakterbildung, 
ebenso  wie  seine  Methoden  anerkennt,  aber  gegen  seine  supranaturalistischen  und 
katholisierenden  Tendenzen  entschieden  Stellung  nimmt.  — 

Hochschulwesen  und  Studenten  tum.  Die  sehr  interessante 
Arbeit  von  C.  B  o  r  n  h  a  k  (1650),  auch  eine  Festgabe  zum  Berliner  Jubiläum,  unter- 
sucht den  gegenwärtigen  Rechtsstand  der  Universitäten  und  seine  Entwicklung  und 
kommt  dabei  zu  dem  immerhin  überraschenden  Resultat,  dass  den  Universitäten  die 
gesetzliche  Regelung  ihrer  Verfassung  fehlt.  „Die  Universitätsstatuten  sind  könig- 
liche Verordnungen,  die  Fakultätsstatuten  auf  Grund  jener  erlassene  ministerielle 
Regulative.  Die  Verordnung  bindet  daher  im  Gegensatz  zum  Gesetz  nicht  den  König, 
das  Regulativ  nicht  den  Minister."  Dieser  anormale  Zustand  ist,  so  dürfen  wir 
schliessen,  das  Symptom  einer  allgemeinen  Tatsache.  „Die  Korporationsverfassung 
der  Universität  ist  von  der  Entwicklung  des  letzten  Jahrhunderts  unberührt  ge- 
blieben." —  Von  K.  L  a  m  p  r  e  c  h  t  s  (1652)  zwei  Reden  zur  Hochschulreform  ist  die 
erste  gelegentlich  der  Eröffnung  des  Königlich  Sächsischen  Instituts  für  Kultur-  und 
Universalgeschichte  bei  der  Universität  Leipzig  gehalten  und  bezweckt,  über  die  Ab- 
sicht dieses  Instituts  zu  orientieren,  das  die  überlieferte  Einrichtung  der  Fach- 
seminare, die  den  modernen  Universitätsverhältnissen  nicht  mehr  genügt,  durch  eine 
grosszügige  Zusammenfassung  der  verschiedenen  ins  Gebiet  der  Geistesgeschichte 
gehörigen  Fächer  ergänzen  oder  eigentlich  wohl  ersetzen  will.  Die  Grundanschauung, 
von  der  der  Begründer  dieser  Neuerung  ausgeht,  dass  nämlich  „Geschichtswissen- 
schaft die  Lehre  und  das  Wissen  von  der  seelischen  Entwicklung  der  Menschheit" 
sei,  sich  also  wesentlich  mit  dem  Begriff  der  Geistesgeschichte  decke,  führt  er  in  der 
folgenden  Rektoratsrede  theoretisch  aus  und  veranschaulicht  sie  an  dem  Beispiel 
einer  vergleichenden  Betrachtung  der  japanischen  mit  der  deutschen  nationalen  Ent- 
wicklung. Beide  Reden  bilden  zweifellos  wichtige  Dokumente  zur  Gescliichte  der 
Hochschulpädagogik  unserer  Zeit.  —  p]in  eigenartiger  und  gar  nicht  übler  Gedanke 
hat  eine  Anzahl  junger  Studenten  und  angehender  Belletristen  in  Wien  mit  älteren 
und  erfahrenen  Gelehrten  und  Schriftstellern  zu  der  gemeinsamen  Arbeit  eines 
Almanachs  verbunden  (1654).  Der  erste  Teil  enthält  Dichtungen  ausschliesslich  von 
Studierenden,  der  zweite  eine  Reihe  von  Abhandlungen  und  kleineren  Aufsätzen 
über  Studium  und  Studenten.     Es  sind  aktuelle  Themen,  zum  Teil  unmittelbar  prak- 

Jahresberlohte  für  neuere  deatscbe  Literatargegohiobte.    XXI.  og 


374         R.  Lehmann,  Geschichte  des  Erziehungs-  und  Unterrichtswesens, 

tische  Fragen,  zum  Teil  allgemeine  Probleme,  die  hier  behandelt  werden,  und  zwar 
mehrfach  die  gleichen  aus  der  Feder  eines  jüngeren  und  eines  gereifteren  Mannes. 
Gerade  dieses  gibt  der  Sammlung  einen  gewissen  Reiz,  Die  Jugend  spricht  sich  frei 
aus,  aber  dann  kommt  auch  das  reifere  Alter  zu  Wort,  unzweifelhaft  mit  einer  grösseren 
Anwartschaft  darauf,  von  jener  gehört  zu  werden,  als  wenn  es  allein  zu  belehren  suchte. 
Dieser  zweite  Teil  des  Almanachs  ist  der  wertvollere.  Im  ersten  tobt  sich  der  junge 
Most  aus,  von  dem  es  doch  schwer  zu  sagen  ist,  was  für  einen  Wein  er  geben  wird. 
Nicht  überraschend,  aber  bemerkenswert  ist  der  Einfluss,  den  Hermann  Bahr,  auch  mit 
seinem  bedenklichen  Jugenddrama  „Die  Mutter"  (vgl.  Thieberger,  „Die  Bude  des  Sir 
John"),  und  H.  von  Hofmannsthal  ausüben,  während  Schnitzler  mehr  zurücktritt.  — 
Die  Tendenzen  des  freien  Studententums  fasst  W.  A.  Berendsohn  (1656)  in  einem 
schwungvollen  Vortrag  zusammen,  —  C.  Sonnenscheins  (1657)  Studie,  die 
bereits  in  dritter  Auflage  vorliegt,  gibt  zunächst  die  Vorgeschichte  der  sozialen 
studentischen  Bewegung  und  zeigt  die  Bedürfnisse,  aus  der  sie  hervorging,  wie  die 
Hindernisse,  die  sich  ihr  entgegenstellten,  um  dann  auf  die  gegenwärtige  Lage  ein- 
zugehen und  die  Ziele  und  Aufgaben  darzustellen,  die  sich  die  soziale  Hilfsarbeit 
der  Studenten  gestellt  hat.  In  erster  Reihe  sind  die  katholischen  Studentenkreise 
berücksichtigt,  jedoch  ohne  dass  die  Darstellung  selber  konfessionell  gefärbt  wäre.  — 

Gymnasialfragen,  Reformbewegung.  Drei  Vorträge,  die  in 
einer  öffentlichen  Versammlung  in  München  gehalten  wurden,  sind  in  einem  Bändchen 
(1659)  vereinigt.  Es  sind  Vertreter  verschiedener  Richtungen,  die  darin  zu  Worte 
kommen,  aber  sie  haben  sich  im  Gegensatz  zu  der  einseitigen  Ansicht  Ostwalds, 
dessen  Agitation  den  Anstoss  zu  der  Versammlung  gegeben  hatte,  über  die  prinzipiellen 
Gesichtspunkte  geeinigt,  nach  denen  eine  Arbeit  für  das  gemeinsame  Ziel  nationaler 
Bildung  und  ihrer  Organisation  von  verschiedenen  Stellen  aus  möglich  ist.  Sie 
wollen  den  humanistischen  und  sprachlichen  Lehrfächern  einerseits,  den  natur- 
wissenschaftlichen andererseits  ihr  volles  Recht  wahren,  und  suchen  dies  durch  die 
ausgeprägte  Differenzierung  der  drei  Arten  von  höheren  Lehranstalten  zu  erreichen, 
die  ja  auch  von  der  preussischen  Lehrordnung  angestrebt  wird.  In  einer  Anzahl 
von  Leitsätzen,  die  dem  Vortrage  vorangeschickt  werden,  sind  die  Grundzüge  einer 
solchen  Org'anisation  zusammengefasst.  — 

Volksbildung  (Volkshochschulwesen).  Von  dem  Wiener  Volks- 
bildungswesen gibt  J.  L.  Stern  (1670)  ein  eingehendes  und  quellenmässiges  Bild. 
—  Die  eben  dort  gemachten  Erfahrungen  verwertet  L.  M.  H  a  r  t  m  a  n  n  (1672)  für 
eine  kurze  allgemeine  Betrachtung  des  Volksbildungswesens  überhaupt,  seiner  Wege 
und  Ziele.  Die  kleine  Studie  ist  in  den  Flugschriften  des  Dürerbundes  erschienen,  wo 
auch  Paul  Neumanns  (1675)  Aufsatz  (ursprünglich  wohl  ein  Vortrag)  über  das 
Freie  Deutsche  Hochstift  in  Frankfurt  a.  M.  herausgekommen  ist.  —  Über  die  Ver- 
handlungen des  vierten  deutschen  Hochschultages  vom  21,  bis  24.  April  1910  in  Wien 
ist  ein  eingehender  Bericht  erschienen  (1673).  Zur  Verhandlung  standen  die  Themen : 
1.  Das  Ideal  der  Volksbildung  und  unsere  Volkshochschulkurse;  2.  Fiskus  und  Volks- 
hochschulbewegung; 3.  Das  Zusammenwirken  von  Volksbibliotheken  und  volkstüm- 
lichen Kursen.  —  M.  A  p  e  1  (1674)  berichtet  über  den  Besuch  und  Betrieb  der  freien 
Hochschule  Berlin,  sowie  über  ihren  Erfolg  für  die  allgemeine  Bildung  einerseits,  für 
die  praktisch  berufliche  Tätigkeit  andererseits  auf  Grund  einer  Umfrage  an  die  Hörer.  — 


A.  L.  Stiefel,  Stoffgeschichte.  875 

Stoffgeschichte. 

(1,4  =  N.  572— 835  b.) 

Arthur  I^udwig  Stiefel. 

Antike  ätofle.  ~  BibÜKche  and  legendäre  Stoffe:  AUtettamentliobeB ;  Meotesiamentlieiiei;  06tt«r-  nnd  Heldanemg«. 
—  Mittelulterliohe  und  neoere  Sage:  Allgomeinei;  Eintelnes:  M&rchen-,  Fabel-  nnd  Sohwankatoffe.  —  RoTellen-  nnd  Konan- 
atoffe.  —  Pramenstoffe.  —  Verschiedene  Stoffe.  — 

Antike  Stoffe.  E.  Sterapling-er  (678)  gibt  in  einem  recht  flüchtig 
gehaltenen  Aufsatz,  der  oft  in  ein  blosses  Bücher-  und  Namenverzeichnis  ausartet, 
meist  der  sachgemässen  Kritik  entbehrt  und  in  vielen  Stellen  der  Berichtigung  und 
überall  der  Ergänzung  bedarf,  eine  dürftige  Vorstellung  vom  Einflüsse  der  antiken 
Literatur  auf  die  moderne.  —  Gegenüber  der  ausserordentlich  anerkennenden  und 
lobpreisenden  Besprechung,  die  W.  S  t  e  k  e  1  (583)  der  Abhandlung  0.  Kanks 
„Über  den  Mythus  von  der  Geburt  des  Helden"  widmete,  verhalte  ich  mich 
ablehnend  und  bestehe  auf  meiner  Ansicht  in  JBIj.  1908/9,  N.  1008  und  Vollmöllers 
Roman.  JB.  12,  II  Seite  1.  —  F.  A.Hall  (587a)  behandelte  unter  dem  irreführenden 
Titel  „Iphigenia  in  Literature"  ausführlich  die  beiden  Dramen  des  Euripides  und 
nebenher  das  Trauerspiel  Racines  und  dasjenige  Goethes  in  einer  etwas  stark 
schablonenhaften,  oft  kleinlichen  Weise.  Dass  auch  sonst  noch  das  Thema 
dichterisch    verwertet    worden    ist,    scheint    ihm    unbekannt    geblieben    zu    sein.    — 

B.  F  a  i  r  1  e  y  (579)  untersuchte  die  Eneide  Heinrich  von  Veldekes  auf  ihr  Ver- 
hältnis zum  Roman  d'Eneas,  und  zwar  indem  er  zuerst  einiges  über  das  Hand- 
schriftenverhältnis und  über  das  Verhältnis  Veldekes  zu  Vergil  mitteilt  und  dann 
den  Grad  seiner  Selbständigkeit  zu  bestimmen  sucht,  technisch  und  persönlich,  und 
schliesslich  durch  eine  Zusammenstellung  aller  textlichen  Abweichungen  des 
Deutschen  vom  Franzosen  in  der  Gestalt  von  wörtlichen  Nebeneinanderstellungen, 
welche  52  Seiten  einnehmen.  An  Behaghels  Ausgabe  von  H,  von  V^eldeke  hatte  er 
eine  vortreffliche  Vorarbeit,  die  er  wohl,  durch  reicheres  Material  unterstützt, 
ergänzen  konnte,  gegen  den  er  sich  aber  ein  paarmal  polemisch  wendet,  ohne 
seine  abweichenden  Ansichten  genügend  zu  begründen  und  zu  belegen.  —  Die 
deutsche  Übersetzung,  welche  L.  R  u  b  i  n  e  r  von  dem  „monumental  dargestellten" 
Leben  des  grossen  Alexander  des  russischen  Dichters  Michael  Kusmin  (580) 
gibt,  hat  mir  sprachlich  wenig  gefallen;  inhaltlich  finde  ich  das  Buch  ,, monumental" 
langweilig.  —  W.  P.  Mustard  (578a)  zeigt,  die  Angaben  Fritzsches  ergänzend, 
wie  Theokrit,  Bion  und  Moschus,  der  erstere  stärker,  die  beiden  letzteren  weniger, 
bei  italienischen,  französischen,  englischen,  lateinischen  und  anderen  Dichtern  vom 
16.  Jahrhundert  an  bis  zur  Neuzeit,  sei  es  in  ganzen  Gedichten,  sei  es  in  einzelnen 
Stellen  übersetzt  und  nachgeahmt  wurden.  Seine  kurzen  Notizen  sind  nützlich, 
obwohl  sie  ihrerseits  noch  gar  sehr  der  Ergänzung  bedürfen.  Für  die  spanische, 
portugiesische  und  die  verschiedenen  germanischen  Literaturen  —  ausschliesslich 
des  Englischen  —  fehlen  überhaupt  Angaben.  —  Die  stoffgeschichtliche  Unter- 
suchung, welche  J.  Fränkel  (594)  über  Prometheus  brachte,  setzt  mit  der 
Kuhuschen  Deutung  des  Namens  ein  —  F.  schreibt  sie  irrtümlich  Steinthal  zu  — , 
die  ich  nicht  für  glücklich  halte.  Dann  betrachtet  er  den  Mythus  bei  Hesiod, -die 
Tragödie  des  Äschylus,  weist  auf  eine  Erwähnung  des  Namens  bei  TertuUian 
hin,  dann  springt  er  mit  einem  Male  auf  Thoraas  Campanella  über,  der  sich  mit 
Prometheus  vergleicht,  nennt  Calderons  „La  estatua  de  Prometeo"  und  Lesages 
„La  boete  de  Pandore".  Hierauf  bespricht  er  Goethe,  A.  W.  Schlegel,  G.  C.  Tobler, 
Herder,    Feuchtersieben,    Hebbel,    Byron,    Shelley,   J.  D.  Falk,   Lipiner  und   endlich 

C.  Spitteler,  dessen  Dichtung  er  mit  unbegreiflicher  Überschätzung  als  die  Krönung 
der  ganzen  Entwicklung  bezeichnet.  F.  bringt  manche  treffende  Bemerkung  und 
charakterisiert  besonders  recht  gut  Goethes  Prometheus.  Im  einzelnen  wäre  aber 
sonst  öfters  Einspruch  zu  erheben.  Was  die  Geschichte  des  Stoffes  anbelangt,  so 
wäre  noch  mancherlei  zu  ergänzen.  So  z.  B.  Kotzebues  „Pandorens  Büchse", 
Voltaires  Oper  „Pandora",  die  Oper  von  Orsi^jo,  das  Stück  von  Aumale  de 
Corsenville,  Ph.  Poissons  „Boite  de  Pandore",  ein  Einakter  von  Monsieur  de 
Beauchamps  und  ein  anonymes  fünfaktiges  Stück,  das  handschriftlich  zu  Paris 
verwahrt  wird.  —  O.  F.  Walzel  (594a)  zeigte  im  ersten  TeUe  seiner  Abhandlung 
über  das  Prometheussymbol,  wie  durch  den  geistreichen  Lord  Shaftesbury  die 
Vergleichung  des  Dichters  mit  Prometheus,  dass  heisst  mit  einem  Schöpfer,  in  Literatur 
und  Dichtung  eingeführt  und  zum  beliebten  vielgebrauchten  Ausdruck  geworden 
war.  Interessant  ist  es,  wie  er  dessen  Verwendung  bei  den  Schriftstellern  des 
18.  Jahrhunderts,   namentlich  bei  Goethe,  nachweist.    Der  Prometheus  des  letzteren 

2Ö* 


376  A.  L.  Stiefel,  Stoffg-eschichte. 

ist  der  Inhalt  des  zweiten  Teiles  der  Arbeit.  W.  macht  es  sehr  wahrscheinlich,  dass 
der  grosse  deutsche  Dichter  das  Trauerspiel  des  Äschylus  bei  der  Abfassung 
seines  Prometheus  nicht  selbst  vor  sich  gehabt,  sondern  nur  allerlei  darüber  gelesen 
habe,  besonders  eine  Stelle  bei  Sulzer.  Die  Abhandlung  W.s  ist  geistreich  und 
anregend;  aber  mir  kommt  es  vor  —  ich  sage  es  mit  allem  Vorbehalt,  denn  ich 
konnte  der  Sache  noch  nicht  nachgehen  —  als  ob  ich  dem  Vergleich  des  Dichters 
mit  Prometheus,  seiner  Auffassung  als  Schöpfer,  schon  lange  vor  Shaftesbury 
begegnet  wäre.  —  Von  der  eigenartigen  rätselhaften  Vita  des  Philosophen  Secundus, 
die  die  Gelehrten  schon  vielfach  beschäftigt  hat,  gab  A.  Hilka  (595a)  die 
lateinische  Übersetzung  des  Willelmus  Medicus  (Guillaume  de  Gap,  12.  Jahrhundert) 
zusammen  mit  der  ältesten  französischen  Übertragung  (13.  Jahrhundert)  und  mehrere 
andere  verkürzte  französische  Übersetzungen  und  Bearbeitungen  heraus  und  stellte 
eine  Einleitung  voran,  worin  er  unter  anderem  die  bisherigen  Hauptergebnisse  der 
Secundus-Forschung  besprach.  Besonders  gehen  die  Ansichten  der  Gelehrten 
betreffs  des  Ursprungs  der  novellenartigen  Vita  auseinander.  Die  einen  geben  ihr 
orientalischen,  die  anderen  griechischen  Ursprung.  Es  wiegt  die  Ansicht  vor,  dass 
die  Vita  nebst  den  Sentenzen  buddhistisch-indischen  Ursprungs  sei.  Auch  ich  teile 
diese  Ansicht  und  werde  sie  gelegentlich  einmal  zu  begründen  suchen.  — 

Biblische  und  legendäre  Stoffe:  Alttestamentarisches. 
L.  Hirschberg  (604)  bringt  Nachrichten  über  acht  in  der  Bibliographie  an- 
gegebene Saul-Tragödien.  Das  ist  aber  nur  ein  kleiner  Teil  der  vorhandenen 
Saul-Dramen.  Gerade  die  älteren  und  zum  Teil  interessanteren  fehlen  bei  ihm,  so 
z.  B.  eine  anonyme  „Rappresentazione"  aus  der  ersten  Hälfte  des  16.  Jahrhunderts, 
die  Trauerspiele  von  Jean  de  la  Taille  (1562),  Courgenay  (1608),  Du  Ryer  (1639), 
Nadal  (1705),  E.  Marinelli,  Schottky,  R.  Felix,  C.  A.  Gruber,  Nieuwelandt  (1617), 
Cammaert  (1751),  Barbaz  (1818),  von  den  spanischen,  engiischen  usw.  zu  schweigen.  — 
W.  G 1  e  n  k  (596)  in  einer  Programmarbeit,  die  nicht  viel  über  das  Mittelmass 
derartiger  Arbeiten  hinausstrebt,  behandelte  das  Motiv  vom  Ende  des  babylonischen 
Königs  Belsazar  (Balthasar),  dass  heisst  etwa  18  Nummern,  teils  längere  Stellen  in 
grösseren  Dichtungen,  teils  selbständige  lyrische  oder  dramatische  Dichtungen  oder 
Romane  und  ein  paar  Jesuiten-  und  Schuldramen.  Eine  Reihe  von  Stücken,  die  ihm 
unerreichbar  waren,  zählt  er  auf.  Natürlich  lässt  sich  mancherlei  zu  seiner  Arbeit 
nachtragen  und  fast  noch  mehr  berichtigen.  So  ist  z.  B.  der  von  ihm  Seite  46 
angeführte  Verfasser  Agnelli  einer  italienischen  Tragödie  „Baitassare"  nur  der 
Drucker  oder  Verleger  der  gleichnamigen  Tragödie  des  Marchese  Giuseppe  Gorini 
(nicht  Giov.,  wüe  G.  schreibt)  Corio,  eines  fruchtbaren  Dramatikers  des  18.  Jahr- 
hunderts. Die  „Pesach-Hagada"  ist  nicht,  wie  G.  (ibid.)  sagt,  ein  „Sammelwerk 
jüdischer  Weisheit",  sondern  eine  Zusammenstellung  von  Gebeten,  Psalmen, 
Berichten  über  den  Auszug  aus  Ägypten,  Segenssprüchen  usw.  — 

N  eutestamentliches.  Über  moderne  Jesus-Dichtungen,  an  denen  er 
selbst  sowohl  mit  einer  eigenen  Dichtung  als  auch  mit  einer  Anthologie  beteiligt  ist, 
berichtete  K.  Röttger  (612)  in  einem  kurzen  Artikel.  —  F.  K  a  i  m  s  (614) 
Christus-Drama  ,,Der  Messias"  habe  ich  vor  Jahren  vom  Verfasser  selbst  vor 
geladenem  Publikum  vortragen  hören.  Die  Lesung  hat  mich  ebensowenig 
gepackt  wie  seinerzeit  die  Rezitation.  Ich  finde  aufs  neue,  dass  Christus  kein 
Gegenstand  der  modernen  Bühnendarstellung  sein  kann,  am  wenigsten  wenn  das 
Drama,  wie  das  vorliegende,  in  nüchterner,  trockener  Prosa  verfasst  ist.  Man 
überlasse  Jesus  den  Passionsspielen.  —  Mit  bewundernswerter  Phantasie  tritt 
A.  Drews  (JBL.  1908/9,  N.  1070)  an  die  Gestalt  des  Apostels  Petrus  heran, 
den  er  für  keine  historische,  sondern  für  eine  rein  mythische  Person  hält,  den 
er  als  einen  Fels-  und  Säulengott  ansieht  und  mit  Mythra,  dem  tyrischen 
Herakles  (Melkart),  mit  Attis,  Proteus,  Anubis  (Petra),  Simon  Magus,  Kronos,  Janus, 
dann  wieder  mit  Semo,  dem  Gott  der  Samaritaner,  usw.  identifiziert.  Namentlich 
möchte  er  in  Petrus  einen  Niederschlag  des  Mythrakultus  sehen,  der  im  ersten 
Jahrhundert  unserer  Zeitrechnung  eine  besondere  Rolle,  selbst  im  Abendlande 
gespielt  habe.  Des  weiteren  übt  D.  scharfe  Kritik  am  Aufenthalt  und  Martyrium 
des  Petrus  zu  Rom  und  an  der  ersten  Christenverfolgung  unter  Nero:  Dinge,  die  er 
alle  in  Abrede  stellt.  Ich  überlasse  die  hier  berührten  theologischen  Fragen  den 
Theologen  von  Fach  und  bemerke,  dass  die  mythologischen  mit  ihren  kühnen 
Deutungen  mich  nicht  überzeugt  haben.  — 

Götter-  und  Heldensagen.  G.  Neckel  (627)  plauderte  ein  langes 
und  breites  von  germanischer  Sagenforschung,  ohne  dass  den  Lesern  klar  wird, 
was  er  eigentlich  damit  will.  Das  Organ,  in  dem  sein  Aufsatz  erschien  (GRM.),  „ist 
eine  Spezialisten-Zeitschrift  für  Nicht-Spezialisten".  In  diesem  Falle  „ist  die  erste 
Bedingung  die,  dass  uns  ihre  Darbietungen  verständlich  seien",  dass  sie  uns  klar, 
übersichtlich   und  in   streng  logischer   Weise   über  das  Thema  aufhellen.     Das   hat 


A.  [..  Stiefel,  Stoffgeschichte.  377 

N.  nicht  erreicht.  Die  Forderung-,  die  er  aufstellt,  dass  man  von  den  Heldensagen 
mit  mythologischen  Deutung-en  fernbleibe  und  sie  als  poetische  Gebilde  ansehe, 
die  aus  ihrem  Milieu,  aus  den  Kulturverhältnissen  ihrer  Zeit  heraus  beurteilt  sein 
wollen,  und  die  weitere  Bemerkung,  dass  vieles,  was  wir  bei  den  germanischen 
Historikern,  selbst  des  frühen  Mittelalters,  als  Geschichte  vorfinden,  bereit«  um- 
gebildetes Sagengut  sei  usw.,  sind  vernünftig,  wenn  auch  nicht  neu;  was  er  über  die 
Fabel  von  Scyld  Sceting,  den  Tod  Valentinians  III.,  den  Herulerkönig  Rudolf  und 
die  Iringsage  mitteilt,  ist  geeignet,  das  Interesse  des  Lesers  zu  erregen.  Aber  es 
fehlt  N.,  wie  es  scheint,  die  Gabe,  das  alles  in  schöner,  leichtverständlicher  Form 
plaötisch  darzustellen.  —  E.  Wolfram  (629)  handelte  über  die  germanischen 
Heldensagen  als  Entwicklungsgeschichte  der  Rasse.  Soweit  sie  im  ersten  Teile 
ihres  Buches  gegen  die  Mythologen  zu  Felde  zieht,  die  in  die  deutsche  und 
nordische  Sage  alles  Mögliche  und  Unmögliche  hineindeuten  wollen,  teile  ich  ihren 
Standpunkt.  Leider  verdrängt  sie  diesen  Wahn  nur,  um  noch  einen  grösseren  an 
die  Stelle  zu  setzen.  Der  Schlüssel  zur  Deutung  der  Sagen  ist  ihr:  Feuer  ist 
Bewusstsein,  Luft  Gefühl,  Wasser  Gattung,  Erde  Form.  „Der  Mensch  besteht  aus 
physischem  Leib,  der  Form,  die  als  Staub  der  Erde  zurückgegeben  wird  .  .  .,  aus 
dem  Ätherleib,  dessen  Kräfte  die  .  .  .  Erbauer  des  Drüsensystems  im  Menschen  sind, 
worin  alle  Funktionen  des  Gattungslebens  .  .  .  gebunden  Sind  —  Prinzip  der  Säfte, 
des  Wassers  .  .  .,  aus  dem  Astralleib,  der  das  Nervensystem  regiert  .  .  .,  das  Körper- 
liche des  Astralleibes  ist  die  Luft"  usw.  Und  mit  diesem  theosophischen  Schlüssel 
erschliesst  sie  spielend  alle  Rätsel  der  Sage.  Wieland  ist  z.  B.  die  Geburt  des 
Intellekts,  „ist  der  durch  alle  Zeiten  mit  der  germanischen  Rassenseele  verbundene 
Erzieher  der  Rasse".  Siegfried  (S.  184)  erstrebt  des  Schwert,  den  Tod  des 
Drachens,  den  Hort  der  Nibelungen  und  Wuotans  Tochter  Brünhild.  Siegfried  wird 
das  unsterbliche  Ich  genannt,  das  sich  einst  Eingeweihtenbewusstsein  zu  erobern 
verstand  (S.  135).  Der  Drache  ist  „das  Tier  im  Menschen,  das  im  Sinnengenuss 
schwelgende".  „Der  Hort  ist  die  Weisheit  der  Vergangenheit,  die  Ehe  mit  Brünhilde 
ist  das  Erlebnis  seines  Bewusstseins  innerhalb  der  Gruppenseele  seiner  Rasse" 
(S.  148).  „Der  Götterglauben  der  Germanen  sowie  aller  Völker  ist  nicht  aus  der 
Mythen  bildenden  Phantasie  entstanden,  sondern  aus  der  Erinnerung  an  Wesen  und 
Kräfte,  in  deren  Mitte  das  Menschenbewusstsein  einst  heimisch  war.  Die  Germanen 
erinnerten  sich  ihi^er  Heimat  Atlantis,  des  alten  Nebelheim,  und  Nibelungen, 
Menschen  aus  dem  Nebelland,  wurden  alle  jene  genannt,  deren  Wesen  noch  dem 
Wesen  des  Atlantis  verwandt  war,  die  noch  mit  Göttern  und  elbischen  Wesen 
verkehren  konnten,  die  noch  übersinnlich  wahrnahmen."  „Though  this  be  madness, 
yet  there  is  method  in  it."  —  R.  M.  M  e  y  e  r  (786)  gab  eine  feinsinnige  Charakteristik 
der  verschiedenen  Gestalten  von  Göttinnen  bei  den  alten  Griechen,  Römern  und 
Germanen  und  zeigte  zugleich,  wie  das  Christentum,  indem  es  Götter  wie  Göttinnen 
verwarf,  doch  in  der  F'orra  von  Heiligen  gewissermassen  eine  Verjüngung  derselben 
vornahm.  Der  Aufsatz  ist  belehrend  und  anregend,  indes  kann  ich  die  darin 
einleitend  ausgesprochenen  Ansichten  über  die  Entwicklung  von  Göttergewalten  usw. 
nicht  unterschreiben.  —  Zu  seiner  früheren  Arbeit  über  die  Wieland-Sage  in  der 
Literatur  (vgl.  JBL.  1902,  S.  489)  trug  P.  M  au  r  u  s  (632a)  eine  moderne  französische 
und  drei  schwedische  Bearbeitungen  nach.  Ausserdem  brachte  er  Ergänzungen  zu 
der  älteren  Arbeit  in  Einzelheiten.  Auch  bei  diesen  neueren  Bearbeitungen  der 
altnordischen  Sage  beobachtete  er  das  gleiche  schablonenhafte  Verfahren  wie  in  der 
früheren  Arbeit:  Er  bringt  immer  eine  Inhaltsangabe  der  Dichtung  und  dann  „einen 
Rückblick  auf  die  Dichtung  und  ihr  Quellenverhältnis".  Bei  allen  Mängeln,  die  sie 
aufweisen,  sind  die  Nachträge  als  Notizenmaterial  dankenswert.  —  F.  Panzer  (636) 
sieht  im  Beowulf  ein  wanderndes  Märchen,  ein  Bärensohn- Märchen,  ähnlich  wie  er 
in  der  Gudrun  in  der  Flauptsache  ein  Goldener-Märchen  herausgefunden  hatte.  Wie 
in  seinem  Buche  über  das  letztere  Epos,  so  unterstützt  er  seine  Darlegungen 
betreffs  Beowulf  durch  eine  ungewöhnliche  Fülle  zusammengetragenen  Märchen- 
materials aus  allen  Teilen  der  Erde.  Dieses  Material  sichtet  er  im  ersten  Teil  seines 
Buches  nach  bestimmten  Gesichtspunkten,  nachdem  er  drei  Einleitungsformeln 
(A  B  und  C)  unterschieden  hat,  in  die  Rubriken:  Geburt  des  Helden,  Erstes 
Wachstum,  Jugendliche  Krafttaten,  Erwerbung  der  Waffe,  Der  starke  Hans,  die 
Genossen,  Der  Dämon  im  Waldhaus,  Im  Reiche  des  Dämons,  Hochzeit  und  Rache 
usw.  Der  zweite  Teil  gilt  dem  Beowulf  selber.  Den  ersten  Teil  des  Epos,  die 
Grendel-Sage,  bezeichnet  er  als  ein  Bärensohn-Märchen,  den  zweiten  Teil,  den 
Drachenkampf,  als  eine  Volkssage  (Thor-Typus).  Beide  wurden  verschmolzen  und  zu 
einer  Volkssage  durch  einen  Skop  „zuerst  vielleicht  in  Gautland,  jedenfalls  aber 
auch  in  Dänemark,  und  zwar  wahrscheinlich  zu  wiederholten  Malen"(?).  Darauf 
beruhen  die  Sagen  von  Boövar  Bjarki,  und  im  Englischen  wurde  daraus  der 
Beowulf.     Die   Sagen   von   Grettir   und   Orm   sind   davon   durchaus   unabhängig;  sie 


378  A.  L.  Stiefel,  Stoffg-eschichte. 

sind  selbständige  Bearbeitungen  des  Bärensohnmärchens  und  Starkhansmärchens. 
Alles  dies  sind  Hypothesen  von  grosser  Kühnheit,  die  trotz  aller  g'elehrten  scharf- 
sinnigen Ausführungen  P.s  und  seiner  tiefgründig-en  Märchenkenntnis  mich  im 
g"anzen  wie  im  einzelnen  nicht  völlig  überzeugt  haben.  Es  ist  hier  nicht  der  Platz, 
meine  Zweifel  zu  äussern.  Wie  ich  sehe,  haben  andere,  so  z.  B.  A.  B  r  a  n  d  1,  in 
einer  sehr  lesenswerten  Besprechung  nach  Lessings  Grundsatz:  Mit  Bewunderung 
zweifelnd,  mit  Zweifeln  bewundernd,  das  schon  getan.  Ich  will  nur  ganz  allgemein 
andeuten,  dass  die  in  der  Neuzeit  sich  mehrenden  Versuche,  die  alten  Heldensagen 
durch  Märchen  zu  deuten,  mir  nicht  unbedenklich  erscheinen.  Übrigens  bleibt 
P.s  Buch  sowohl  für  die  Märchenforschung  als  für  die  neue  Anregung,  die  es  in 
die  Beowulf-Forschung  bringt,  eine  wertvolle,  anerkennenswerte  Leistung.  Ich 
schiiesse  mich  hierin  nicht  minder  als  wie  auch  in  verschiedenen  Zweifeln 
der  äusserst  wohlwollenden,  anregenden  Rezension  A.  Heuslers  (EnglStud.  42, 
S.  289 — 98)  an.  —  Eine  Bereicherung  der  Forschung  sind  auch  die  neuen  Beowulf- 
Studien  G.  Sarrazins  (637),  die  eine  Reihe  von  wichtigen,  zum  Teil  ähnlichen 
Fragen  wie  die  in  Panzers  Buch  berühren,  auf  die  ich  hier  aber  nicht  eingehen 
kann.  Ich  will  nur  bemerken,  dass  ich  es  für  kühn  halte,  von  einer  Ähnlichkeit 
der  Beowulfsage  (Bodhvarsage)  mit  der  Nibelungensage  (Nibelungenlied)  zu  reden.  — 
H.  Nöthe  (671)  erstattete  von  dem  im  JBL.  1908/9  Seite  620  von  mir  besprochenen 
und  abgelehnten  Buche  A.  Benekes  über  das  Thema  Siegfried-Arrainius  ein 
ausführliches,  anerkennendes  Referat,  worin  er  die  Ergebnisse  Benekes  ernst  nimmt 
und  adoptiert.  Geschmacksache.  —  W.  Stein  (666)  schrieb  für  Unterrichtszwecke 
Erläuterungen  zum  Nibelungenlied,  d.  h.  kurze  Notizen  über  germanische  Sagen- 
dichtung im  allgemeinen,  über  den  Siegfriedmythus,  die  Siegfriedsage  in  deutscher 
und  nordischer  Gestaltung;  dann  brachte  er  eingehend  den  Inhalt  des  Nibelungen- 
liedes, besprach  seine  Charakterzeichnungen,  seine  äussere  Gestalt  und  seine 
Geschichte,  dann  die  verschiedenen  dichterischen  Verwertungen  der  Sage  anfangend 
von  H.  Sachs  bis  zu  Richard  Wagner,  ihre  Darstellung  in  der  Malerei  usw.  Der 
Verfasser  fusst  auf  der  neueren  Forschung,  beherrscht  sie  aber  leider  bei  weitem 
nicht.  —  Eine  liebevolle  Studie  widmete  M.  Kämmerer  (670)  dem  Fouqueschen 
„Held  des  Nordens"  (Siegfriedsage),  worin  er  zunächst  die  nordischen  Einflüsse  auf 
die  deutsche  Literatur  vor  Fouque  klarlegt,  das  heisst:  über  die  Beschäftigung  deutscher 
Forscher  und  Dichter  mit  der  Literatur  des  Nordens  und  über  die  Einwirkung 
dieser  Literatur  auf  die  deutsche  Dichtung  redet.  In  der  Einleitung  zur  eigentlichen 
Arbeit  gibt  er  an,  was  besser  ans  Ende  des  Buches  gehört  hätte,  welche  Aufnahme 
Fouques  Dichtung  bei  den  Zeitgenossen  und  bei  Späteren  fand,  dann  die  Umstände, 
welche  Fouque  zu  dieser  Schöpfung  führten.  Dann  folgt  die  eingehende  Be- 
sprechung der  Trilogie  in  stofflicher,  bühnentechnischer  und  ästhetischer  Hinsicht, 
in  steter  Beziehung  zu  den  benutzten  nordischen  Quellen  Snorra-Edda,  Völsunga- 
Saga,  Nornagest-Saga  usw.  K.  versteht  es  sehr  gut,  uns  die  Vorzüge  und  Mängel 
der  romantischen  Dichtung  im  einzelnen  wie  im  allgemeinen  vor  Augen  zu  führen. 
Hierauf  folgen  Bemerkungen  über  die  Sprache  der  IDichtung,  die  offenbar  die  der 
Quellen  in  jeder  Beziehung  nachzubilden  sucht.  Ein  Schlusskapitel  zeigt  den 
Einfluss  des  Romantikers  auf  spätere  Dichter  wie  F.  R.  Hermann,  Hebbel,  Jordan 
und  namentlich  Richard  Wagner.  Für  letzteren  weist  K.  nicht  nur  mehrfache 
sachliche  Abhängigkeit,  sondern  auch  eine  ziemlich  grosse  Anzahl  von  nahezu 
wörtlich  aus  Fouque  nachgebildeten  Stellen  nach  und  zeigt,  dass  Wagner  auch  in 
der  Metrik  ihm  verpflichtet  ist.  —  Der  Aufsatz  R.  von  Kraliks  (677)  über 
Theoderich  den  Grossen  in  Geschichte  und  Sage  bietet  wenig  Ansprechendes.  Was 
darin  als  richtig  bezeichnet  werden  kann,  ist  nicht  neu,  und  was  neu  ist,  ist  nicht 
richtig,  —  K.  H  o  e  d  e  (640)  suchte  das  Rätsel  der  in  deutschen  Landen  verbreiteten 
Rolandssäulen  zu  lösen.  Im  ersten  Teil  seines  Buches  gibt  er  eine  durch  Bilder 
unterstützte  Beschreibung  der  Säulen  in  den  einzelnen  Städten  und  geht  ihrer 
Geschichte  nach,  besonders  ausführlich  für  die  Stadt  Beigern,  zu  deren  Roland- 
jubiläum sein  Buch  als  Festschrift  erschien.  Ein  besonderes  Kapitel  gilt  der 
Bedeutung  Rolands  in  literarischer  und  —  Roland  war  auch  Heiliger  der  Kirche  — 
in  legendärer  Beziehung.  Dann  stellt  der  Verfasser  fest,  dass  Rolande  auf  einem 
weiten  Gebiete  zu  finden  seien,  das  im  Westen  scharf  von  der  Weser  begrenzt  wird, 
im  Norden  bis  zur  Eider  und  Ostsee  sich  erstreckt,  östlich  aber  nach  Russland, 
Böhmen,  Niederösterreich,  Mähren,  Ungarn,  Siebenbürgen  hineinreicht,  südlich  jedoch 
nicht  über  Thüringen  hinausgeht.  Von  den  verschiedenen  Deutungen,  die  die 
Rolande  gefunden  haben,  hält  H.  an  der  fest,  dass  sie  wirklich  mit  dem  Helden  und 
Kirchenheiligen  Roland  in  Verbindung  zu  bringen  sind.  Ihr  Ausgangspunkt  seien 
aber  nicht  die  Sachsenlande,  sondern  das  deutsche  Ansiedlungsgebiet,  die  Grenz- 
marken. In  diesen  erfolgte  die  Ansiedlung,  die  Machtentfaltung  der  germanischen 
Stämme  mit  kirchlichem  (Gepränge.    „Alle  die  verschiedenen  Stämme  bedienten  sich 


A.  L.  Stiefel,  Stoffj^eschichte.  379 

in  der  neuen  Heimat  eines  g-emeinsamen  Rechtes  (?),  und  der  Sachsenspieg^el  galt  als 
das  wichtigste  Rechtsbuch.  Da  nun  nach  diesem  in  der  Maistatt  H«cnt  gfesproohen 
wurde,  so  kennzeichneten  die  Ansiedler  diese  Stätten,  ursprünglich  heidnische 
Gerichtsplätze,  durch  einen  Schwertpfahl,  und  die  Kirche  bot  ihnen  im  heiligen 
Roland  einen  Schwertträger  und  zugleich  ülaubenshelden  als  Wahrzeichen  der 
Dingstatt,  und  damit  dieser  weithin  sichtbar  sei,  würde  er  in  riesenhafter  Grösse, 
anfänglich  in  Holz  hergestellt,  später  durch  ein  Steinstandbild  ersetzt.  So  wurde 
Roland  das  Wahrzeichen  der  Gerichtsbarkeit.  So  versteht  man  sein  Vorkommen 
gerade  in  bestimmten  Gegenden,  es  waren  eben  die  ehemaligen  Grenzmarken,  und 
jenseits  der  Weser  liess  die  Feme  die  Rolande,  d.  h.  die  selbständige  Gerichtsbarkeit 
nicht  aufkommen.  H.s  Darstellung  ist  zu  breit  und  weitschweifig,  durch  Kürze 
hätte  sie  gewonnen.  Gegen  seinen  Erklärungsversuch  lässt  sich  mancherlei 
einwenden,  anderes  spricht  dafür.  —  W.  Schwartzkopff  (644)  übersetzte 
„La  Chanson  de  Roland"  aus  dem  Altfranzösischen,  oder,  wie  es  mich  bedünken 
will,  nach  einer  modernen  französischen  Übersetzung,  in  deutsche  Blankverse. 
Leider  hat  er  es  nicht  verstanden,  bei  diesen  Versen  die  Eintönigkeit  zu  ver- 
meiden. —  Das  umfangreiche  Buch  von  R.  C.  B  o  e  r  (676)  über  die  Sagen  von 
Ermanarich  und  Dietrich  von  Bern  ist  mir  erst  bei  der  Niederschrift  dieses 
Berichtes  zur  Hand  gekommen,  ich  kann  es  daher  nicht  mehr  erledigen  und  werde 
im  nächsten  Bande  der  JBL.  darauf  zurückkommen.  —  Das  gleiche  gilt  von 
J.  Keleminas  (680)  Untersuchungen  über  die  Tristansage.  —  J.  Pokorny 
(645),  die  Sage  von  Arthur,  Finn,  Mongan  und  Connor  Cuchulaind  für  Varianten 
einer  und  derselben  Sage  oder  —  wie  er  sich  nachträglich  selbst  verbessert  —  für 
vielfach  untereinander  übereinstimmende  Sagen  erklärend,  findet  „in  der  Arthursage 
und  ihren  Varianten  nichts  anderes  als  eine  uralte  Kuckucksmythe,  so  alt,  dass  sie 
vielleicht  ursprünglich  jenen  vergessenen  Rassen  angehörte,  die  auf  den  britischen 
Inseln  wohnten,  Jahrhunderte,  bevor  die  erste  keltische  Barke  an  den  Küsten  von 
Erin  landete".  Eine  Kuckucksmythe?  Ist  das  ein  Faschings-  oder  Aprilscherz? 
Nein;  der  Vortrag  datiert  vom  11.  November,  und  L.  von  Schröder  (ibidem) 
und  R.  M  u  c  h  (ibidem),  die  ihn  anhörten,  weit  entfernt  ihn  mit  Lachen  aufzunehmen, 
„gaben  ihrem  lebhaften  Interesse  dafür  warmen  Ausdruck".  Ich  stehe  nicht  an, 
solcher  Forschung  einen  hervorragenden  Platz  in  der  Geschichte  der  menschlichen 
Verirrungen  anzuweisen.  —  W.  Golther  (658)  geht  dem  Ursprung  und  der 
Entwicklung  der  Graldichtung  nach.  Er  hebt  mit  Kristian  von  Troyes  an,  der 
das  dem  Südfranzösischen  entnommene  Wort  Gral,  welches  Schüssel  bedeutet,  in  die 
Dichtung  einführte,  aber  dadurch,  dass  er  seine  Graldichtung  nicht  vollendete, 
spätere  Dichter  im  unklaren  liess,  was  darunter  zu  verstehen  sei.  Wolfram  von 
Eschenbach  verstand  das  Wort  nicht  und  fasste  es  als  einen  Stein  (lapsit  exillis  = 
lapis  ex  celis)  auf  und  entwickelte,  ohne  weitere  Vorbilder,  die  Sage  weiter.  G. 
stellte  genau  fest,  was  Kristian  an  der  Sage  übermittelte,  und  wie  Wolfram  sie 
selbständig  weiterausbildete.  Die  Abweichungen,  die  neuen  Elemente  sind  seine 
Schöpfung.  Er  hat  die  ganze  Mystik  hineingetragen.  Er  hat  auch  die  seltsamen 
Namen,  die  bei  Chrestien  fehlen,  erfunden  (?),  und  von  ihm  geht  erst  die  Ver- 
knüpfung mit  der  Schwansage  (Loherangrin)  aus.  Robert  de  Boron  (um  1200) 
dagegen  sah  im  Gral  eine  Abendmahlschüssel,  einen  Behälter  von  Christi  Blut  und 
brachte  ihn  mit  dem  Messopfer  in  Verbindung.  Er  verknüpfte  ferner  damit  die 
Klostermären  von  Glastonbury;  aus  diesen  drei  Fassungen  haben  sich  alle  späte.ren 
weiterentwickelt.  Ich  stimme  G.s  Darlegungen  in  der  Hauptsache  bei,  nur  glaube 
ich,  dass  auf  Wolframs  Zusätze  wie  auf  Borons  Dichtung  sich  orientalische 
Vorstellungen  —  ich  denke  an  die  von  Wesselofski  nachgewiesenen  Beziehungen  — 
geltend  gemacht  haben.  —  Je  weniger  vom  Gral  Sicheres  bekannt  ist,  einen  desto 
fruchtbareren  Boden  bietet  er  der  Phantasie  einzelner,  um  üppige  Sprossen  darauf 
zu  treiben.  W.  A.  N  i  t  z  e  (649),  mit  den  vorhandenen  Erklärungen  vom  Gral  nicht 
zufrieden,  sieht  als  Mittelpunkt  der  Dichtung  „the  Fisherking"  an  und  entdeckt 
auffallende  Ähnlichkeiten  zwischen  den  Berichten  über  ihn  und  antiken  Mysterien. 
Der  Gral  ist  die  „cista  mystica"  der  eleusischen  Mysterien.  Die  Lanze  ist  die 
heidnische  Opferlanze  usw.  Die  ganze  Gralsage  ist  also  ein  verchristlichtes 
griechisch -heidnisches  Mysterium.  Ich  bezweifle  nicht,  dass  auch  diese  herrliche 
Hypothese  Verehrer  finden  wird.  Brockstedt  macht  Schule.  —  Auf  die  Arbeiten 
von  L.  von  Schröder  (650),  0.  Sommer  (651),  A.  E.  Waite  (652),  E. 
B  r  u  g  g  e  r  (654)  und  J.  L.  W  e  s  t  o  n  (655)  zur  Arthur-  und  Gralsage  will 
ich  im  nächsten  JBL.  zurückkommen.  —  Die  Dissertation  von  C.  Strucks  (657) 
über  den  jungen  Parzival,  die  wieder  mit  Kyot  operiert,  kann  ich  nicht  ernst 
nehmen.  — 

Mittelalterliche     und     neuere    Sage:    Allgemeines.      Über 
eine  Anzahl  neuer  Erscheinungen  auf  dem  Gebiete  der  Sagenkunde  berichtet  mit  h&- 


380  A.  L.  Stiefel,  Stoffg-eschichte. 

kannter  Sachkenntnis  J.  Bolte  (685),  häufig-  mit  Ergänzungen  und  Berichtigungen 
die  Forschung  weiterführend.  Er  handelt  über  die  Arbeiten  von  0.  Böckel  (JBIj. 
1908/9,  N.  1201),  F.  Ranke  (Deutsche  Volkssagen.  München,  Beck.  1910.  XVII,  294  S. 
M.  2,50),  R.  Kühnau  (Schlesische  Sag-en.  Leipzig,  Teubner.  1910.  XXXVIII,  618  S. 
M.  8,00),  A.  de  Cook  en  J.  Teirlinck  (Brabantsch  sagenboek.  Gent,  Siffer.  1909.  XXXII, 
207  S.  Fr.  4,00),  A.  Heusler  (Geschichtliches  u.  Mythisches  in  d.  germ.  Heldensage: 
SBAkBerlin.  1909,  S.  163),  A.  de  Cock  (729),  Kr.  Nyrop  (Fortids  sagn  og  sänge  6 : 
Tannhäuser  i  Venusbjserget.    Kebenhavn,  Gyldendal.  1909.    120  S.)  und  andere.  — 

Einzelnes.  M.  B.  Evans  (712)  suchte  zu  beweisen,  dass  das  angeblich 
nach  einer  Handschrift  von  1710  erhaltene,  1781  veröffentlichte  Stück  „Der  bestrafte 
Brudermord"  (Hamletsage)  ursprünglich  mit  Kyds  Urhamlet  identisch,  d.  h.  ^  eine' 
Übersetzung"  des  von  englischen  Schauspielern  nach  Deutschland  gebrachten  Kyd- 
schen  „Hamlet"  war,  dass  es  aber  in  entstellter  Form,  besonders  in  nachträglicher  Be- 
nutzung des  Shakespeareschen  „Hamlet"  auf  uns  gekommen  sei.  Sein  Beweis  läuft 
darauf  hinaus,  dass  sich  in  dem  deutschen  Stück  charakteristische  Stellen,  Motive 
und  Ausdrücke  finden,  die  nicht  bei  Shakespeare  vorkommen,  aber  in  den  Haupt- 
quellen Saxo,  Crantz  und  Belleforest,  dass  „Der  bestrafte  Brudermord"  also  mehr  als 
Shakespeare  den  Quellen  nahekomme;  dass  das  Stück  in  Gedanken,  Worten  und 
Motiven  mit  echt  Kydschen  Dramen  übereinstimme  und  auch  stilistisch  Verwandt- 
schaft mit  jenen  zeige,  und  dass  es  endlich  sich  den  1581  gedruckten  englischen 
Seneca-Tragödien-Übersetzungen,  die  nachweislich  Kyd  stark  benutzte,  vielfach  im 
Ausdruck  nähere.  Die  Ansicht  E.s  ist  nicht  neu;  sie  ist  mehrfach  Gegenstand  der 
Forschung  gewesen  und  von  Creizenach  und  Sarrazin  abgelehnt  worden.  Beide 
nehmen  an,  dass  die  Quelle  des  „Bestraften  Brudermords"  eine  verlorene  Quartoaus- 
gabe  des  Shakespeareschen  „Hamlet"  sei.  Mich  haben  E.s  Ausführungen,  die  zum 
Teil  bereits  Januar  1905  in  der  Zeitschrift  ModPhil.  S.  433—49  erschienen,  nicht  voll- 
kommen überzeugt.  Viele  Stellen,  die  ein  Verwandtschafts-  und  Abhängigkeits- 
verhältnis bezeugen  sollen,  sind  doch  zu  unähnlich;  aber  ich  möchte  gleichwohl  die 
Sache  nicht  von  der  Hand  weisen.  Die  Annahme  einer  verlorenen  Shakespeareschen 
„Hamlet"-Ausgabe  zwischen  Q.^  und  Q.^  ist  nicht  plausibler  als  die  Annahme  einer 
Bearbeitung-  des  verlorenen  Urhamlets.  Manches  was  E.  vorbringt,  so  z.  B.  die  ab- 
weichende Todesart  Ophelias,  der  Prolog  mit  Hekate  und  den  Furien,  gibt  zu  denken. 
—  J.  Bolte  (719)  schrieb  über  die  interessante  Sage  von  der  erweckten  Schein- 
toten. Er  unterscheidet  zwei  Formen  der  Sage,  eine  einfachere  seit  dem  15.  Jahr- 
hundert zuerst  in  Köln  nachweisbare,  worin  durch  den  Versuch  eines  Diebes,  der 
Scheintoten  einen  Ring,  mit  dem  sie  begraben  worden,  vom  Finger  zu  reissen,  ihr 
Erwachen  und  ihre  Heimkehr  zu  ihrem  Gatten  erfolgt,  und  eine  romantische  Sagen- 
form, worin  ein  Liebhaber  die  Scheintote  durch  einen  Kuss  erweckt,  sie  mit  in  sein 
Haus  nimmt  und  entweder  dem  Gatten  zurückg-ibt  oder  durch  richterlichen  Spruch 
sie  behalten  darf  und  sie  heiratet  oder  ohne  weiteres  behält,  weil  ihr  Verhältnis  zum 
Nebenbuhler  nur  bis  zum  Verlöbnis  führte.  Die  erste  Erzählung  hält  B.  für  eine 
Wandersag-e;  ich  nehme  an,  dass  sie  auf  Wahrheit  beruht  und  sich  an  verschiedenen 
Orten  in  ähnlicher  Weise  zugetragen  hat.  Die  zweite  Form  ist  seit  dem  13.  beziehungs- 
weise 14.  Jahrhundert  in  dreifacher  Gestalt  ungeheuer  verbreitet  und  sehr  häufig 
Gegenstand  dichterischer  Bearbeitung  geworden.  B.  g-ibt  davon  eine  grosse  Anzahl 
von  Versionen  an,  die  sich  natürlich  noch  vermehren  lassen.  —  A.  Hämel  (720  a) 
beschäftigt  sich  mit  den  spanischen  Cid-Dramen  im  16.  und  17.  Jahrhundert,  nachdem 
er  zuvor  über  die  historische  Persönlichkeit  des  Helden  und  über  sein  Auftreten  in 
der  spanischen  Dichtung  vor  dem  16.  Jahrhundert  handelte.  In  diesem  einleitenden 
Teile  seiner  Arbeit  vermisst  man  einige  neuere  Werke,  die  für  das  Thema  von 
Wichtigkeit  waren.  Von  den  Cid-Dramen  betrachtet  er  nur  die  gedruckten  und  zwar 
nach  der  nicht  gerade  glücklichen  Einteilung:  Dramen  der  Jugendtaten,  Dramen  der 
Kämpfe  um  Zamora  usw.,  Dramen  unter  Alfons  IL,  Burlesken;  eine  Einteilung,  die 
es  ihm  unmöglich  machte,  eine  Entwicklungsgeschichte  vom  Cid  zu  geben,  da  die 
Dramen  ohne  Beachtung  der  Chronologie  bunt  durcheinander  gewürfelt  und  Dramen 
von  einem  Verfasser  an  zwei  Stellen  erledigt  werden.  Im  ganzen  behandelt  er 
13  Stücke,  die  sich  an  die  Namen  G.  de  Castro,  Diamante,  Cueva,  Lope  de  Vega, 
Matos  Fragoso,  Zarate,  F.  Polo,  Cancer  y  Velasco,  Quiros  knüpfen  und  ein  anonymes 
von  1603.  Ausser  den  Inhaltsangaben  und  kurzen  Würdigungen  der  Stücke  führt 
der  Verfasser  die  Romanzen  an,  die  der  jeweiligen  Dramatisierung-  zugrunde  liegen. 
Zuletzt  bringt  er  ein  Verzeichnis  aller  ihm  bekannt  gewordenen  spanischen  Cid- 
Dramen  und  einen  Neudruck  des  anonymen  Stückes  von  1603,  was  besonders 
dankenswert  ist.  —  M.  Fürst  (716)  möchte  die  Heimat  des  Tannhäuser  in  dem  Ort 
Siegdorf,  welcher  früher  Tanne  hiess  (an  der  Traun  in  Oberbayern),  wiederfinden. 
In  dem  nahe  gelegenen  Bergen  waren  früher  drei  Bilder  in  der  Kirche,  die  einen 
Pilger  darstellten,   dem   der  Papst  zur  Busse  das  Tragen  eines  schweren  Steines  an 


A.  L.  Stiefel,  Stoffg-eschichte.  381 

einer  Kette  auferlegte,  und  ausserhalb  Siegdorf  heisst  ein  Haus  zum  Venusber^^er. 
Also  kein  Zweifel,  der  Tannhäuser  war  ein  Chiemgauer.  Nur  schade,  dass  Orte, 
welche  Tann,  Tanne  oder  ähnlich  heissen,  sowie  Venusberge  sich  in  Deutschland 
genug  finden,  und  dass  büssende  Kitter,  die  im  Dienste  der  Venus  gesündigt  hatten 
und  Lasten  tragen  mussten  —  man  denke  an  den  Ritter  mit  dem  Fässlein  ((Jhevalier 
au  barizel)  —  nicht  weniger  häufig  vorkamen.  —  R.  M  e  sz  I  6ny  (727)  befasste  sich 
mit  der  Tellsage  und  versuchte  sie  uns  in  neuer  Beleuchtung  zu  zeigen.  Er  be- 
urteilte Felix  Hemmerlin,  das  alte  Teilenlied,  das  Weisse  Buch  von  Samen  —  nach 
seiner  Anordnung  möchte  es  scheinen,  dass  er  das  Lied  für  älter  hält,  als  das  Buch, 
was  ich  indes  nicht  für  wahrscheinlich  halte  —  das  Teilspiel,  Tschudys  Chronik,  die 
Teilsage  zwischen  Tschudy  und  Schiller,  Schiller  selbst,  G.  Keller,  dann  sciiliesslich 
die  Teilbilder.  Mit  diesen  Betrachtungen  will  er  „die  selbständigen  und  bedeutenden 
Gebilde  des  Tellstoffes  in  ihrer  zeitlichen  Folge  vom  Standpunkte  der  schweizerischen 
Nationalfrage  überblicken  und  untersuchen,  ob  die  Teildichtungen  als  der  künst- 
lerische Ausdruck  der  schweizerischen  Nationalidee  gelten  können.  In  der  Tat  sieht 
er  die  Sage  als  ein  Symbol  der  schweizerischen  Staatseigenart  (?)  an.  Obwohl  M.  im 
einzelnen  manchen  guten  Gedanken  bringt,  so  finde  ich  doch,  dass  er  riesig  über- 
treibt und  in  die  Dinge  vieles  hineinlegt,  was  nicht  darin  ist.  Die  alten  Telldokumente, 
wie  Teil- Lied,  Weisses  Buch,  überscnätzt  er,  Tschudy  und  Johannes  Müller  unter- 
schätzt er.  Ich  sehe  bei  allen  diesen  älteren  Darstellungen  kein  bewusstes  künst- 
lerisches Schaffen,  sondern  durchaus  kunstlose  rohe  Erzählung,  in  der  ich  die  ge- 
priesenen Vorzüge,  die  M.  darin  findet,  nicht  entdecken  kann.  Es  ist  mir  auch  sehr 
fraglich,  ob  vor  der  Neuzeit  jemand  in  der  Teilsage  eine  Verkörperung  des  schweize- 
rischen Nationalgedan kens  und  der  schweizerischen  Eigenart  gesehen  hat.  Ebenso 
unverständlich  ist  es  mir,  wie  M.  in  der  Hutgeschichte  einen  Konflikt  zwischen 
Katholizismus  und  Protestantismus  sehen  will,  indem  er  in  Gessler  die  der  katholi- 
schen Kirche  eigene  künstlerische  Veranlagung,  die  Verehrung  des  Symbols,  und  als 
Gegensatz  im  Volke  von  Uri  „den  alemannischen  Individualismus  durchaus  unkünst- 
lerisch und  protestantisch"  sieht,  während  doch  von  solchem  Gegensatz  damals  keine 
Rede  sein  konnte  und  heute  noch  Uri  wie  die  übrigen  Waldstätten  stockkatholisch 
ist,  mag  es  sich  mit  der  künstlerischen  Begabung  seiner  Bewohner  verhalten  wie  es 
will.  M.  deutelt  offenbar  zu  viel  in  die  Sage  hinein.  Er  gebart  sich  wie  ein 
Prophet,  dessen  Kommen  nötig  war,  um  uns  die  Augen  zu  öffnen.  —  Die  Mono- 
graphie, die  R.  Meszleny  (722)  über  Hebbels  Genoveva  schrieb,  ist  nicht  an- 
sprechender als  seine  Teilarbeit.  Im  ersten,  dem  stoffgeschichtlichen  Teil,  nimmt  er 
wiederum  einen  Anlauf,  als  ob  er  der  Welt  eine  neue  Offenbarung  brächte.  Dabei 
ist  er  stoffgeschichtlich  recht  kläglich  unterrichtet.  Er  zuckt  verächtlich  die  Achseln 
über  Golz,  er  weiss  aber  nicht  mehr  wie  dieser;  er  kennt  nicht  die  seit  1897  (Golz) 
erschienenen  Arbeiten  über  Genoveva  und  verwandte  Sagen  und  ist  überhaupt  in  der 
Sagen-,  Märchen-  und  Erzählungsliteratur  durchaus  nicht  bewandert.  Er  beglückt 
uns  mit  den  seltsamsten  ästhetischen  und  literargeschichtlichen  Anschauungen.  Er 
unterscheidet  bei  den  Sagen  den  theoretischen  und  den  praktischen  Urstoff,  und  im 
Anschluss  an  Wätzolds  „Das  Kunstwerk  als  Organismus,  ein  ästhetisch- biologischer 
Versuch"  (Leipzig  1905),  behandelt  er  Dichtungen  jeder  Art  als  „Lebewesen";  er  spricht 
von  radialer  und  bilateraler  Symmetrie,  von  der  diese  Lebewesen  beherrscht  sind, 
usw.  Er  behauptet,  „der  theoretische  Urstoff  des  Hamlet  wie  auch  der  Genoveva 
muss  in  jener  Kulturepoche  des  arischen  Stammes  entstanden  sein,  in  welcher  die 
Idee  des  persönlichen  Besitzes  und  die  der  Monogamie  zur  Grundlage  unserer 
heutigen  Gesellschaft  wurde".  „Die  geknechtete  Frau  sucht  und  schliesst  das  Bündnis 
gegen  die  agrarische  Alleinherrschaft  des  Mannes.  Mit  ihren  Mitteln,  mit  der  Schlinge 
der  Intrige  frondiert  sie  gegen  Privatbesitz,  Erbrecht,  Männerheri*schaft,  Monogamie 
usw."  „Wie  leicht  erweckt  nun  ein  solcher  Vorfall  den  Verdacht  auch  da,  wo  das 
Weib  an  eine  Opposition  gar  nicht  denkt  . .  .  der  erste  Golo  und  die  unschuldig  ver- 
dächtigte erste  Genoveva  erscheinen  blutüberströmt  vor  dem  Höhleneingang  des 
arischen  Barbaren."  Des  weiteren  behauptet  M.:  „Das  Leiden  einer  unschuldigen 
Frau  ist  ein  zufälliges  in  der  Genovevasage,  und  das  Wesentliche  daran  ist  ...  die 
Intrige  des  Vertrauensmannes  gegen  den  rechtmässigen  Besitzer,  gegen  den  er  in 
der  Frau  desselben  vergebens  einen  Verbündeten  sucht."  Zeigte  uns  M.  bisher  seine 
blühende  Phantasie,  so  enthüllt  folgende  Probe  sein  eigenartiges  literarisches  Wissen; 
„Erst  das  spätere  Mittelalter"  —  sagt  M.  —  »zeigt  eine  Verkörperung  unserer  Sage. 
Sie  ist  in  der  grossen  Schatzkammer  europäischer  Dichtungsmotive,  in  ,1001  Nacht', 
zu  finden."  ,,Die  Genovevasage  wie  all  die  anderen  Motive,  hergerollt  aus  den  mensch- 
lichen Uranfängen,  näher  bestimmt  von  der  Ausgestaltung  einer  privatrechtlichen 
Staatsorganisation,  musste  sich  aus  dem  üppigen  Lebenselement  der  Tausendeinen 
Nacht  in  die  scholastische  Tretmühle  des  mittelalterlichen  Katholizismus  schleppen 
lassen  usw."    Zu  diesen  hochtrabenden  Worten  bemerke  ich  nüchtern:  1.  1001  Nacht 

Jahresbtriokt«  f&r  nensre  dänische  Literatargesohichte.   XXI.  29 


382  A.  L.  Stiefel,  Stoffgeschichle. 

wurde  dem  Abendland  erst  durch  Galland  zu  Anfang  des  18,  Jahrhunderts  bekannt; 
2.  die  Genoveva  entstammt  dem  15.  Jahrhundert;  3.  die  Erzählung-  vom  israelitischen 
Kadi  stammt,  wie  die  meisten  Erzählungen  von  1001  Nacht,  aus  dem  Indischen;  4.  wie 
Wallensköld  1907  in  einer  interessanten  Abhandlung  zeigte,  ist  sie  im  Orient  in  zwölf 
Versionen  und  im  Abendland  in  fünf  grossen  Gruppen,  eine  davon  im  12.  Jahr- 
hundert nachweisbar,  verbreitet;  5.  zwischen  der  indischen  Urerzählung  und  Geno- 
veva liegen  zahlreiche  Mittelstufen.  Über  die  Phrasenhaftigkeit  des  zweiten  Satzes 
und  über  die  Annahme  frauenrechtlerischer  Anschauungen  in  der  Zeit  „arischer 
Höhlenbarbaren"  verliere  ich  kein  Wort.  Es  ist  mir  auch  unmöglich,  dem  Verfasser 
in  seinen  Ausführungen  über  Maler  Müller,  Tieck  und  Hebbel  zu  folgen.  Hier  finden 
sich  ja  viele  richtige  und  originelle  Gedanken  und  ein  entschiedenes  Charakterisierungs- 
talent, aber  das  Ganze  wird  durch  den  leidigen  Schematismus  verdorben.  — 

Märchen-,  Fabel-  und  Schwankstoffe.  Mit  den  Helden  und 
Mächten  des  Kunstmärchens  beschäftigte  sich  R.  B  u  c  h  m  a  n  n  (737).  Während  beim 
Volksmärchen,  wie  F.  Panzer  feststellte,  das  Innenleben  der  Personen  fast  keine 
Rolle  spielt,  geht  das  Kunstmärchen  gerade  von  diesem  aus.  B.  zeigt  dies  zunächst 
an  der  Person  des  Helden,  an  dem  Zwiespalt  seiner  Seele,  seiner  Wehmut,  Unent- 
schlossenheit,  in  seiner  Vorliebe  für  Einsamkeit;  er  zeigt  dann,  wie  der  Held  sich 
selbst  zum  Rätsel  wird,  wie  ihm  allmählich  das  Wunderbare  aufdämmert,  das  er  aber 
nicht  wie  die  Personen  des  Volksmärchens  wie  etwas  Gewöhnliches,  sondern  etwas 
Ausserordentliches,  als  eine  Offenbarung  der  höheren  Welt  ansieht.  Das  äussert  sich 
wieder  im  Stil,  durch  die  Häufung  superlativer  Ausdrücke  des  Erstaunens  und  der 
Verwunderung.  Einen  breiten  Raum  nimmt  beim  Helden  das  Traumleben  in  seinen 
verschiedenen  Kundgebungen  ein,  welche  bis  zur  Verwirrung,  Betäubung,  ja  fast  bis 
zum  Wahnsinn  gesteigert  werden  können.  BegreifUcherweise  spielt  die  Mondschein- 
romantik beim  Helden  eine  hervorragende  Rolle.  Dagegen  verhält  sich  der  Held 
der  Alltagswelt  gegenüber  unbeholfen  und  sucht  ihr,  weltflüchtig,  zu  entgehen.  Be- 
sondere Momente  im  Dasein  des  Helden  sind  kleinere  oder  grössere  unerwartete  Er- 
eignisse, das  erhöhte  Gefühlsleben,  das  sich  bis  zur  Seligkeit  steigert,  den  Zustand 
der  Wunschlosigkeit  hervorruft,  was  sich  alles  wieder  stilistisch  in  grammatischen 
Superlativen  oder  in  der  Epizeuxis  äussert.  B.  beleuchtet  sodann  den  breiten  Raum, 
den  die  Liebe  in  den  weitaus  meisten  Kunstmärchen  einnimmt,  zeigt,  wie  Kindheit 
und  Kindlichkeit  Lieblingsthemata  des  Kunstmärchens  sind  und  wie  die  Heldenrolle 
sich  vererbt.  Der  zweite  Teil  der  Arbeit  gilt  den  Mächten  des  Kunstmärchens,  d.  h. 
jenen  Gestalten,  die  dem  Helden  entgegentreten,  mit  denen  er  sich  abzufinden  hat, 
den  inneren  dunklen  Gewalten,  dann  den  Feen,  alten  Hexen,  furchtbaren  Schönheiten, 
alten  verwachsenen  Männlein,  Zauberern  usw.,  und  ausser  diesen  mystischen  Ge- 
stalten den  sogenannten  Elementargeistern.  B.  führt  uns  geschickt  in  die  bunte  eigen- 
artige Welt  des  romantischen  Märchens  ein  und  zeigt  uns  an  der  Hand  gut  gewählter 
Beispiele  und  Zitate,  welches  inhaltlich  und  stihstisch  das  Material  war,  womit  die 
Romantiker  ihre  Märchenwelt  aufbauten.  —  E.  Cosquin  (739a)  zeigte  mit  ein- 
dringlicher Sachkenntnis,  dass  der  aus  drei  Teilen  oder  Geschichten  zusammen- 
geschweisste  Erzählungsrahmen  von  1001  Nacht  in  Indien  und  sonst  im  Orient  in 
seinen  einzelnen  Teilen  häufig  vorkommt,  dass  insbesondere  auch  das  Motiv  des 
retardierenden  Moments  mittels  Erzählungen  sich  sehr  häufig  in  indischen  Er- 
zählungssammlungen findet,  und  dass  die  Rahmenerzählung  von  Indien  über  Persien 
wie  gewöhnlich  nach  Arabien  gelangte.  Er  bekämpfte  damit  die  Ansichten  Goezes, 
der  für  die  ganze  Sammlung  von  1001  Nacht,  einschliesslich  der  Rahmenerzählungen, 
ein  persisches  Original  als  Quelle  angenommen  hatte.  Des  weiteren  bestreitet  C.  den 
öfters  behaupteten  Zusammenhang  zwischen  der  Rahmenerzählung  von  1001  Nacht 
und  dem  biblischen  Buche  Esther.  Die  Ausführungen  des  hervorragenden  französi- 
schen Märchenforschers  wirken  vollkommen  überzeugend.  —  Die  Märchen  vom 
kochenden  Kessel  und  von  der  verstellten  Ungeschicklichkeit  betitelt  sich  eine 
andere  sehr  interessante  Untersuchung  E.  Cosquins  (741),  worin  er  das  im 
deutschen  Märchen  von  Hansel  und  Gretel  an  einem  dämonischen  Wesen  gebrauchte 
Überlistungsmotiv  frühe  in  Indien  nachweist  und  dann  in  seinem  Gang  durch  die 
Welt  verfolgt.  In  Indien  erscheint  das  Märchen  an  den  sagenhaft  berühmten  König 
Vikramaditya,  der  im  ersten  Jahrhundert  v.  Chr.  lebte,  geknüpft.  In  der  Schwank- 
sammlung „Sinhäsana  Tvatringati"  bedient  sich  dieser  König,  auf  den  Rat  von 
lachenden  Totenschädeln,  der  List  gegenüber  einem  menschenfressenden  Div,  der  die 
Gestalt  eines  Yoghi  (Büssers)  angenommen,  und  wirft  diesen  in  den  kochenden 
Kessel,  den  er  ihm,  dem  König,  zugedacht  hatte,  worauf  letzterer  aus  Dankbarkeit 
die  Toter  Schädel,  ehemalige  Divs,  wieder  belebt.  C.  zeigt  die  grosse  Verbreitung 
dieser  Erzählung  und  weist  auf  die  ähnliche  List  hin,  die  der  gleiche  König  in  der 
Schwanksammlung  „Vetäla  pantschavin(;ati"  auf  Anraten  eines  Vetäla  (Totengespenstes) 
anwendet,  ohne  dass  Totenschädel  dabei  vorkommen.     C.  zeigt  sodann,  wie  sich  der 


A.  L.  Stiefel,  Stoffpreschiohte.  383 

Kessel  des  Märchens  zuerst  in  einen  beweglichen  und  dann  in  einen  feststehenden 
Ofen  verwandelt,  und  der  letzten  weitverbreiteten  Version  g-ohört  auch  unser  Hansel 
und  Gfütel  an.  Im  weiteren  Verlauf  seiner  Untersuchung"  entfernt  sich  C,  von  seinem 
(irundthema,  indem  er  Geschichten  anführt,  „oii  la  feinte  maladresso  est  remplac6e  par 
d'autres  ruses",  und  so  kommt  er  zu  Versionen,  die  Me.  d'Aulnoys  Finette  Cendron 
und  dem  Däumling  ähneln.  Schliesslich  hält  C.  mit  allen  diesen  Märchen  die  ver- 
schiedenen Vei-sionen  der  auch  in  Indien  heimischen  Erzählung"  vom  Gang  nach  dem 
Eisenhammer  zusammen,  zwischen  denen  ein  gewisser  Zusammenhang  bestehe.  So 
lehrreich  und  fesselnd  die  Untersuchung  auch  ist,  so  halte  ich  den  Beweis,  dass  das 
Mänsol  und  Gretel- Märchen  indischen  Ursprungs  sei,  nicht  mit  völliger  Sicherheit 
erbracht;  denn  die  List  von  der  verstellten  Ungeschicklichkeit  ist  so  naheliegend, 
dass  diese  unabhängig  voneinander  an  hundert  Stellen  der  Erde  auftauchen  konnte.  — 
J.  Bolte  (1835)  setzte  seine  vor  ein  paar  Jahren  begonnenen  Studien  zu  „Bilder- 
bogen des  16.  und  17.  Jahrhunderts",  welche  raärchen-  oder  schwankhafte  Stoffe  in 
Wort  und  Bild  zum  Ausdruck  bringen,  fort.  Er  handelte  über  den  Freierkorb,  den 
Buhler  auf  dem  Narrenseil,  Bigorne  et  Chicheface  in  Holland  und  Deutschland,  über 
den  Hahnrei,  über  ein  Rezept  für  böse  Weiber,  die  Bestrafung  schlemmender  Ehe- 
männer, über  Pfaffenjagd,  Schlaraffenland,  Narrenschiff  usw.,  Themata,  die  nicht  nur 
literarhistorisch,  sondern  auch  kulturgeschichtlich  ein  besonderes  Interesse  erwecken 
dürften.  Zu  den  Notizen  B.s  bei  den  einzelnen  Motiven  lässt  sich  hin  und  wieder 
etwas  nachtragen  und  ergänzen,  so  wäre  z.  B.  die  eine  oder  andere  Version  zu 
Chicheface  und  zum  Rezept  für  die  bösen  Weiber  hinzuzufügen.  Was  das  Schlaraffen- 
land betrifft,  so  fasst  B.  hier  alles  zusammen,  was  über  das  Thema  in  den  letzten 
Jahren  zutage  gefördert  worden  ist.  Ich  hätte  aber  erwartet,  dass  er  meine  Arbeit 
auf  diesem  Gebiete  mit  mehr  Sorgfalt  und  richtiger  gewürdigt  haben  würde.  Wenn 
er  betreffs  der  Priorität  des  Schlaraffenliedes  im  Lindenschmidston  vor  dem 
Schlaraffengedichte  des  Hans  Sachs,  gegen  meine  erschöpfende  und,  wie  ich  glaube, 
völlig  entscheidende  Beweisführung,  einwendet:  „Wenn  Stiefel  .  .  .  die  Priorität  nicht 
S(achs),  sondern  dem  L(indenschmidstonlied)  zuerkennt,  so  leitet  ihn  dabei  die  Ein- 
heitlichkeit von  L.,  während  ihm  bei  S.  die  doppelte  Erwähnung  der  drei  Meilen  in 
Vers  3  und  7  und  ,die  nicht  hineingehörenden  auf  Bäumen  wachsenden  Bauern'  als 
ein  Anzeichen  der  Kompilation  erscheinen.  Ferner  meint  er,  ein  Nachahmer  des 
H.  S.  hätte  sich  die  vortrefflichen  Stellen,  die  in  L.  fehlen,  nicht  entgehen  lassen. 
Allein  umgekehrt  kann  man  auch  behaupten,  dass  H.  S.,  falls  ihm  die  angeführten 
Plusstellen  aus  L.  vorlagen,  diese  schwerlich  verschmäht  hätte  .  . .  und  sollte  L.  jünger 
sein  als  S.,  so  kann  der  Verfasser  die  Zusätze  aus  der  älteren  Tradition  eingesetzt 
haben",  so  zeigt  er,  dass  er  meine  Ausführungen  nicht  genau  gelesen  oder  gewürdigt 
hat;  denn  er  lässt  Beweismaterial  weg.  Der  kompilatorische  Charakter  von  S.  steht 
fest;  denn  ausser  L.  und  der  Idee  der  auf  Bäumen  wachsenden  Bauern  benutzte  er 
verschiedenes  aus  dem  Lied  im  roten  Zwingerton,  und  alles  dies  fehlt  in  L.  Hätte 
letzterer  S.  zur  Vorlage  gehabt,  warum  blieben  gerade  die  Züge  aus  dem  Lied  im 
roten  Zwingerton  fort?  H.  S.  kompilierte  und  kontaminierte,  wie  ich  in  meinen 
Hans  Sachs-Studien  nachdrücklich  gezeigt  habe,  in  seinen  meisten  Dichtungen.  Von 
anderen  Dichtern  des  16.  Jahrhunderts,  besonders  von  Volksdichtern,  ist  dieses  Ver- 
fahren nicht  bekannt.  Und  so  ist  denn  der  streng  einheitliche  durchaus  nur  die 
älteren  Züge  der  Schlaraffendichtung  in  sich  schliessende  Charakter  des  Liedes  im 
Lindenschmidston  gegenüber  dem  aus  verschiedenen  Dichtungen  zusammengesch^^'tiss- 
ten  Spruchgedicht  des  H.  Sachs  schon  für  sich  allein  ein  vollgültiger  Beweis  dafür, 
dass  jenes  nicht  aus  diesem  geschöpft  hat,  sondern  älter  ist.  Wer  dies  nicht  einsieht, 
für  den  gibt  es  überhaupt  keine  Beweisführung  mehr.  —  E.  Böklen  (749)  gibt 
den  Inhalt  von  70  Schneewittchenmärchen  aus  Deutschland  (einschliesslich  Öster- 
reichs und  der  Schweiz),  dem  Norden,  Grossbritannien,  Frankreich,  Spanien,  Portugal, 
Italien,  Balkan,  Kleinasien,  Ungarn,  Russland,  Afrika  und  Amerika  kurz  an  und 
vergleicht  sodann  im  zweiten  Teil  seiner  Arbeit  die  einzelnen  Versionen  untereinander 
nach  den  einzelnen  Motiven,  verwandten  und  abweichenden  Zügen.  In  einem  Nach- 
trag bringt  er  noch  fünf  Märchen  aus  verschiedenen  Ländern.  Ein  zweiter  Band 
soll  die  mythologischen  Deutungen  bringen.  Die  Zusammenstellung  ist  von  Wert, 
wenn  sie  auch  Vollständigkeit  nicht  erreicht.  Gegen  die  mythologische  Deutung  ver- 
halte ich  mich  skeptisch,  wie  sie  auch  ausfallen  mag.  —  J.  C.  Ransmeier  (747) 
weist  mit  Sicherheit  nach,  dass  Uhland  für  seinen  „Fortunat"  neben  einer  deutschen 
Ausgabe  des  Volksbuches  eine  französische  von  1770  benutzte,  die  von  anderen  Aus- 
gaben in  mehreren  Dingen,  so  schon  im  Titel,  abwich.  —  H.  de  Vocht  beschäftigt 
sich  mit  dem  Einfluss  des  Desiderius  Erasmus  auf  die  englische  Schwankliteratur 
(De  invloed  van  Erasmus  op  de  Engeische  Tooneelliteratur  der  XVI«  en  XVII«  eeuwen. 
I.  Deel:  Shakespeare  Jest-Books  -  Lyly  |JBL.  1908  9,  N.  3890].).  Nicht  nur  legte 
er   den  Einfluss   des   Humanisten    auf"  Lyly,    sondern    auch    den   auf  verschiedene 

29* 


384  A.  L.  S  t  i  e  f  e  1 ,  Stoffg-eschichte. 

Anekdotensammlungen  des  16.  Jahrhunderts  dar.  In  letzterem  Punkte  berührte  er 
sich  mit  A.  L.  Stiefels  Arbeit  über  die  Quellen  der  „Mery  Tales,  Wittie  Questions  and 
Quicke  Answeres"  (JBL.  1908/9,  S.  622).  —  A.  L.  Stiefel  (1992b)  wies  nun  nach, 
dass  H.  de  Vocht  die  meisten  Quellen  der  „Mery  Tales  W,  Q.  &  Q.  A.",  welche  aus 
Schriften]^des^  Erasmus  stammen,  richtig-  ang-eg-eben  hatte,  dass  er  aber  ein  Werk  des 
Rotterdamer  Gelehrten,  ,,Ecclesiastes  sive  de  ratione  concionandi"  (g-edruckt  1535) 
übersehen  hatte,  das  dem  eng-lischen  Jest-Book  noch  sechs  Nummern  (115,  119,  120, 
121,  122,  140)  geliefert  hatte.  Für  N.  115  hatte  H.  de  Vocht  die  „Colloquia  fam."  des 
Erasmus  als  Quelle  bezeichnet,  Stiefel  zeigte  klar,  dass  ,,Ecclesiastes"  Quelle  war. 
Die  von  de  Vocht  angenommene  direkte  Beeinflussurkg  anderer  englischer  Schwank- 
bücher lehnte  St.  in  begründeter  Weise  ab;  sie  schöpften  alle  aus  den  „Mery  Tales 
W.  Q.  &  Q.  A."  —  H.  de  Vocht  („Mery  Tales,  Wittie  Questions  and  Quicke  Answers 
and  their  sources":  Anglia  33,  S.  120-32)  suchte  einige  Ergänzungen  zu  A.  L.  Stiefels 
Quelluntersuchungen  der  „Mery  Tales  usw."  zu  liefern;  allein  er  hatte  damit  wenig 
Erfolg.  Die  Quelle  der  136.  Erzählung  Luscinius  „Joci  ac  Sales"  15  hatte  Stiefel  schon 
im  32.  Bande  der  „Anglia"  S.  499  ff.,  in  dem  JBL.  1908/9,  S.  622,  N.  1339  erwähnten 
Aufsatz  „Zur  Schwank-  und  Motivkunde"  angegeben,  und  es  ist  zu  verwundern,  dass 
der  Herausgeber  der  Zeitschrift  das  nicht  anmerkte.  Das  von  de  V.  zur  56.  Erzählung 
angeführte  Epigramm  des  Thomas  Morus,  das  ich  sehr  wohl  kannte,  da  ich  zuerst 
die  lateinischen  Gedichte  des  englischen  Humanisten  als  eine  Quelle  der  „Mery  Tales" 
bezeichnet  hatte,  habe  ich  mich  wohl  gehütet,  als  eine  Vorlage  anzuführen,  weil  es 
keine  Erzählung  ist,  sondern  ein  blosser  Sarkasmus.  Ebensowenig  ist  Luscinius 
Quelle  für  N.  128.  —  Die  152  lateinischen  Versfabeln,  welche  der  zu  Ips  (Österreich) 
1540  geborene,  1608  gestorbene  Zweibrückener  Superintendent  und  Humanist 
Pantaleon  Candidus  schrieb,  machte  A,  L.  Stiefel  (740)  zum  Gegenstand  einer 
Quelluntersuchung,  in  der  er  ermittelte,  dass  die  Hauptquelle  des  Dichters  die 
„Fabulae  Aesopicae"  des  J.  Camerarius  (gedruckt  1538)  waren.  Auf  diese  gehen 
142  Fabeln  zurück,  welche  Candidus  bald  nahezu  wörtlich,  so  dass  sie  fast  nur  die 
versifizierte  Prosa  der  Vorlage  darbieten,  bald  etwas  freier,  in  einigen  Fabeln  sogar 
selbständig  im  Ausdruck,  wiedergibt,  meistens  aber  ohne  erhebliche  sachliche  Ände- 
rungen. Für  die  zehn  übrigen  Fabeln,  die  er  höchst  wahrscheinlich  erst  nachträglich 
hinzugefügt  hat,  machte  er  Anlehen  bei  Dorpius,  Cognatus,  Rollenhagen,  Waldis, 
Alberus  und  dem  Promptuarium  Exemplorum.  St.  würdigte  Stil,  Versifikation,  äussere 
Form  der  Fabeln,  und  bestimmte  die  verwendeten  Metren  näher.  — 

Novellen-  und  Romanstoffe.  Florence  N.  Jones  (758a)  gab 
eine  Zusammenstellung  der  Nachahmungen  des  „Decamerone"  Boccaccios  nach  der 
Reihenfolge  der  Erzählungen  heraus.  Ihre  Arbeit  ist  leider  von  ganz  geringem  Werte, 
einmal  weil  sie  gewaltig  lückenhaft  ist;  sie  bleibt  weit  hinter  dem  Buche  von  Lee 
zurück,  das  ein  Jahr  früher  erschien;  dann  weil  sie  die  von  ihr  angeführten  Nach- 
ahmungen und  Parallelen  ohne  jede  Angabe  lässt:  man  weiss  nicht,  ist  der  Titel  eine 
Erzählung^  ein  Gedicht,  ein  Drama;  man  weiss  nicht,  in  welchem  Buche  es  steht  usw. 
Dann  wimmelt  es  bei  ihr  von  Unrichtigkeiten  oft  der  unglaublichsten  Art.  So  macht 
sie  z.  B.  Mügling  sub  1546  zum  Verfasser  von  einem  Werk  „Drei  Unglück  Andreutzo". 
Mügling?  H.  von  Mügeln  ein  Nachahmer  des  Boccaccio?  Nicht  doch.  Es  handelt 
sich  um  den  Meistergesang  des  H.  Sachs  vom  28.  Januar  1546,  der  im  kurzen  Tone 
Mügiings  gedichtet  ist  und  den  Titel  führt  „Drei  Unglück  Andreutzo".  Ganz  beson- 
ders nachlässig  hat  J.  die  Daten  behandelt.  —  E.  Lorenz  (763)  in  seiner  Abhand- 
lung über  die  Chastelaine  de  Vergi  hatte  behauptet,  dass  Marguerite  de  Navarre 
ihre  Bearbeitung  dieser  alten  rührenden  Geschichte  (im  Heptameron)  aus  einer 
Novelle  Bandellos  nahezu  wörtlich  entnommen  habe.  A.  L.  Stiefel  (ib.)  zeigte  in 
eingehender  Untersuchung,  dass  es  sich  damit  gerade  umgekehrt  verhalte.  Lorenz 
hatte  seine  Behauptung  auf  das  der  italienischen  Novelle  vorangehende  Widmungs- 
schreiben gestützt,  das  angeblich  bereits  1518  geschrieben  worden  sein  müsse,  als 
Marguerite  ihr  Heptameron  noch  gar  nicht  begonnen  habe.  Stiefel  erwies  aus  einer 
Vergleichung  der  beiden  Novellen  schlagend,  dass  die  französische  die  ältere,  also 
Bandello  ein  Plagiator  und  sein  Widmungsschreiben  eine  Fiktion  sei.  Der  Nach- 
ahmer zeigt  seine  gediegene  klassische  und  gelehrte  Bildung  in  der  Korrektur 
mythologischer  Schnitzer  der  Königin  und  in  der  geschmacklosen  Übertreibung  der 
von  dieser  gebrauchten  einfachen  Bilder.  Ferner  ist  die  Übereinstimmung  zwischen 
Marguerite  und  der  alten  Novelle  grösser  als  die  zwischen  letzterer  und  Bandello. 
Endlich  hat  Bandello  derartige  Plagiate  noch  öfter  begangen,  was  von  der  Königin 
nicht  behauptet  werden  kann.  —  In  einer  Besprechung  des  Buches  von  Lorenz  (JBL. 
1908/9,  N.  1398)  tadelte  A.  L.  Stiefel  namentlich  die  ungeschickte  Verteilung  und  An- 
ordnung des  Stoffes  und  den  Mangel  einer  die  Zeiten  und  die  Völker  charakterisieren- 
den anziehenden  Behandlung  des  stoffgeschichtlichen  Themas.  Er  trägt  ausserdem 
zu  dem  Chastelaine  de  Vergi -Stoffe    mehrere    holländische  Versionen  nach,    vermisst 


A.  L.  Stiefel,  Stoffgeschichte.  385 

die  spanischen,  besonders  Lope  de  Vegas  Comedia  „El  Perseguido",  die  sehr  frühe 
in  rioliand  von  Rodenburgh  nachgeahmt  worden  war,  und  bringt  schliesslich  mehrere 
tatsächliche  Berichtigungen.  —  V.  Lüdicke  (769)  suchte  in  einer  hübschen  Arbeit 
zunächst  das  Quellenverhältnis  des  Willehalm  von  Orleans  des  Rudolf  von  Ems  fest- 
zustellen. Während  Zeidler,  von  Heinzel  angeregt,  Ph.  de  Beaumanoirs  Roman  Jehan 
et  Blonde  als  die  Vorlage  ansah,  wies  L.  nach,  dass  das  chronologisch  unmöglich 
sei,  dass  vielmehr  Beaunianoir  und  R.  von  Ems  eine  gemeinschaftliche  Quelle  gehabt 
haben  müssen,  die  sie  beide  in  ihrer  Weise,  Rudolf  unter  Benutzung  von  Wolfram 
von  Eschenbach  viel  stärker,  abänderten.  Diese  Abweichungen  und  Änderungen 
suchte  er  zu  ermitteln,  um  dadurch  einigermassen  eine  Vorstellung  vom  französischen 
Original  zu  gewinnen,  das  beiden  als  Vorlage  diente,  und  das;  seinerseits  wiederum 
mit  dem  Roman  Hörn  auf  eine  gemeinsame  Urform  zurückgeht.  Des  weiteren  be- 
stimmte L.  das  Verhältnis  des  Willehalm  zu  einer  gereimten  Bearbeitung  von  1522 
und  namentlich  zu  einer  gereimten  Nacherzählung  des  15.  Jahrhunderts,  die  1491  zu 
Augsburg  gedruckt,  noch  mehrfach  handschriftlich  vorliegt.  Endlich  ermittelte  er 
das  Verhältnis  des  Dramas  von  Hans  Sachs  vom  Jahre  1559  zu  der  letzten  Version 
und  R.  von  Ems.  Er  findet,  dass  er  nur  jene  benutzt  habe.  Im  allgemeinen  kann 
ich  den  sorgfältigen  Ausführungen  L.s  beipflichten;  verschiedene  Einzelheiten  jedoch 
beurteile  ich  anders.  Insbesondere  glaube  ich,  dass  H.  Sachs,  nach  seiner  Gepflogen- 
heit, sich  mit  einer  Quelle  nicht  begnügte  und  auch  Rudolf  von  Ems  —  wie  die 
Namen  und  andere  Dinge  beweisen  —  sowie  sonst  Dichtungen  benutzte.  —  F.  Brie 
(Die  erste  Übersetzung  einer  italienischen  Novelle  ins  Englische  durch  Henrv  Parker, 
Lord  Morley  [ca.  A.  D.  1545]:  ASNS.  124,  S.  46—57)  zeigte,  dass  schon  um  1545,  also 
ungefähr  zwei  Dezennien  vor  Painters  „Palace  of  Pleasure",  eine  italienische  Novelle, 
die  49.  im  „Novellino"  des  Salernitaners  Masuccio,  von  Henry  Parker  ins  Englische 
übertragen  wurde.  B.  druckte  die  Übersetzung  der  Novelle  —  es  ist  die  vom  Papste 
am  Kaiser  Friedrich  verübte  Verratsgeschichte  —  ab.  —  E.  Schnitze  (3219)  be- 
handelte wiederholt  in  einem  Aufsatz,  einmal  kürzer,  das  andere  Mal  ausführlicher, 
aber  mit  zahllosen  wörtlichen  Übereinstimmungen  zwischen  beiden,  das  Thema  „Die 
Kriminalliteratur".  Den  Hauptinhalt  seiner  Aufsätze  bilden  die  Romane.  Die  Zu- 
sammenstellung, die  er  gibt,  wenn  sie  auch  von  Vollständigkeit  weit  entfernt  ist  und 
manche  wichtige  Erscheinung,  manchen  Namen  sich  entgehen  lässt,  ist  geeignet, 
weitere  Kreise  über  den  Stoff  zu  unterrichten.  Leider  hat  der  Verfasser  nicht  genau 
zwischen  den  Romangattungen  unterschieden  und  namentlich  den  Verbrecherroman 
und  den  Kriminalroman  nicht  auseinandergehalten;  beide  sind  nicht  identisch.  Der 
schlimmste  Fehler  seiner  Aufsätze  ist  aber,  dass  er  mit  seltener  Unverfrorenheit  seine 
Hilfswerke  sich  sehr  häufig  wortwörtlich  zu  Nutzen  macht,  ohne  seine  Quellen  mit 
einem  Hauch  zu  verraten.  ~  Grace  Edith  Maclean  (764)  behandelte  ein- 
gehend die  Rolle,  welche  H.  Beecher-Stowes  einst  berühmter  Tendenzroman  „Uncle 
Tom's  Cabin"  in  Deutschland  spielte.  Eine  kurze  Biographie  der  Dichterin  geht  der 
Arbeit  voraus.  Dann  bringt  die  Verfasserin  die  deutschen  Übersetzungen,  die  merk- 
würdigerweise bis  1908  reichen.  Es  folgen  deutsche  Urteile  über  das  Buch, 
Anspielungen  in  deutschen  Dichtungen,  die  Bühnenbearbeitungen  des  Romans  auf 
deutschen  Theatern  in  Amerika  und  auf  Theatern  Deutschlands,  und  endlich  ein 
Kapitel  über  den  Einfluss  des  Buches  auf  die  deutsche  Literatur  (Hackländer,  Auer- 
bach, Hesslein,  Gothe,  J.  Fröbel,  Schrader,  F.  Kürnberger  usw.).  Mehrere  für  die 
Jugend  bestimmte  Nachahmungen  machen  den  Beschluss.  Die  Verfasserin,  die  auch 
bibliographische  Notizen  beifügt,  hätte  betonen  sollen,  dass  der  Einfluss  des  Buches, 
so  gross  er  einst  war,  jetzt  in  der  Hauptsache  vorbei  ist,  hätte  den  tendenziösen 
Charakter  des  Romans,  die  Ünnatürlichkeit  des  edlen  Negercharakters  betonen  und 
die  Vorläuferinnen  der  Dichterin  in  England,  Aphra  Behn  und  Miss  Edgeworth,  er- 
wähnen sollen.  — 

Dramenstoffe.  H.A.  Rennert  (771)  veröffentlichte  ein  erst  von  Paz 
y  Melia  ans  Licht  gezogenes,  bis  jetzt  unbekanntes  Kleopatra-Drama  eines  sonst  ganz 
unbekannten  Diego  Lopez  de  Castro  aus  dem  Jahre  1582,  dessen  Wichtigkeit  darin 
besteht,  dass  es  die  erste  Dramatisierung  des  Stoffes  in  Spanien  ist,  auf  italienische 
Vorbilder  nicht  zurückgeht,  in  sichtlicher  Nachahmung  Juan  de  la  Cuevas  verfasst 
worden  ist,  aber  in  verschiedener  Beziehung,  so  z.  B.  in  der  freien  romantischen  Be- 
handlung der  Geschichte,  in  der  Ungebundenheit  betreffs  der  Regeln,  in  der  Mischung 
von  Komischem  und  Tragischem,  in  der  langen  Dauer  der  Handlung  usw.  darüber 
hinausstrebt  und  gewissermassen  das  spätere  spanische  Drama  ankündigt.  — 
Alberta  von  Puttkamer  (593)  besprach  die  „Phädra"  des  Euripides,  die- 
jenige Racines  und  endlich  die  1909  erechienene  „Fedra"  des  italienischen  Dichters 
G.  d'Annunzio  in  feinsinniger  Weise.  Sie  würdigt  den  antiken  und  den  französischen 
Dichter  verständnisvoll  aus  ihren  Zeiten  heraus  und  bewundert  beide.  Dagegen  ver- 
urteilt sie   schonungslos    und  'mit  Recht   das  Werk  des  modernen  Dichters,   der  ja 


386  A.  L.  Stiefel,  Stoffgeschichte. 

auch  neuerdings  bei  anderem  Anlass  gezeigt  hat,  wie  wenig  ihm  weises  Masshalten 
verliehen  ist,  wie  sehr  er  von  der  vornehmen  Denkweise  eines  abgeklärten  Dichters 
entfernt  ist.  Die  Verfasserin  sagt  von  seiner  Heldin:  „Die  Fedra-Gestalt  hat  nicht  in 
einer  einzigen  Wendung  tragische  Grösse  oder  auch  etwas  menschlich  Rührendes. 
Wie  sie  ein  unfassbares  Gemisch  von  Gottheit,  Tier  und  Mysterium  ist,  steht  sie  als 
eine  Missgestalt  in  der  neuesten  dramatischen  Schöpfung  dessen,  der  sich  rühmt,  den 
Neulateinern  eine  glänzende  Wiedergeburt  des  Dramas  zu  bringen."  —  T.  Lon  go  (776) 
in  einem  kurzen  Artikel  mit  anspruchsvollem  Titel  gibt  nur  einen  Auszug  aus  der 
unzulänglichen  Arbeit  des  M.  Landau  über  das  Thema  „Die  feindlichen  Brüder  auf 
der  Bühne",  ohne  den  geringsten  Versuch  einer  Ergänzung.  —  A.  L.  Stiefel  (1798a) 
wies  nach,  dass  die  1556  gedruckte  Comedia  des  H.  Sachs  „Von  dem  Marschalk  mit 
seinem  Sohn"  nicht  aus  der  deutschen  1493  zum  erstenmal  gedruckten  Übersetzung 
des  Chevalier  de  La  Tour  Landry  (Ritter  vom  Thurn),  auch  nicht  aus  der 
daraus  geschöpften  Erzählung  Agricolas  (Sprichwörter  N.  201),  sondern  aus  einem 
18 strophigen  Meistergesang  im  „Hannen  krath"  Hans  Foltzen  entnommen  sei. 
Die  beiden  anderen  Bücher,  die  ja  zu  den  Quellen  des  Meisters  gehören,  sind  nur 
zu  unbedeutenden  Nebenzügen  von  ihm  verwendet  worden.  —  G.  Grünau  (698) 
stellte  einige  Notizen  über  die  Verbreitung  der  Faustsage  bei  den  verschiedenen 
europäischen  Völkern  zusammen,  die  nicht  nur  nichts  Neues  bieten,  sondern  lücken- 
haft, ergänzungs-  und  berichtigungsbedürftig  sind.  —  J.  W.  Bruinier  (706)  gab 
drei  Fassungen  der  Möbiusschen  Überlieferung  vom  Puppenspiel  von  Doktor  Faust 
nach  den  seit  1891  im  Besitz  der  Königlichen  Bibliothek  zu  Berlin  befindlichen  Hand- 
schriften heraus,  von  denen  er  in  einer  Einleitung  eine  genaue  Beschreibung  liefert 
und  dabei  das  Verhältnis  der  Texte  untereinander  feststellt.  Die  Veröffentlichung  ist 
für  die  Geschichte  des  Stoffes  dankenswert.  —  Über  das  Don  Juan-Thema  warf 
V.  Klemperer  (694)  ein  paar  Gedanken  aufs  Papier,  die  vom  richtigen  Erfassen 
des  Stoffes,  aber  von  durchaus  ungenügender  Kenntnis  der  Geschichte  des  Stoffes 
zeugen.  Die  neuere  Don  Juan-Forschung  scheint  ihm  unbekannt  zu  sein.  —  Max  J. 
Wolff  (780)  möchte  um  jeden  Preis  den  Einfluss  des  italienischen  Stegreifspiels  auf 
Shakespeare,  speziell  auf  „Romeo  and  Juliet",  beweisen.  Das  veranlasste  ihn,  in  der 
ältesten  gedruckten  Sammlung  von  Szenarien,  in  dem  1611  erschienenen  „Teatro 
delle  Favole  rappresentative"  des  Flaminio  Scala  zu  suchen,  und  richtig,  er  stöberte 
ein  Sogetto  auf,  „Li  tragici  sucessi",  das  den  Romeo- Stoff  enthalten  soll.  Da  aber 
das  Datum  1611  zur  Entstehungszeit  von  Shakespeares  Liebesdrama  nicht  stimmt 
(ca.  1592),  so  wurde  für  die  Sammlung  flugs  ein  höheres  Alter  erschlossen:  „Flaminio 
Scala  war  Mitglied  der  Schauspielertruppe  I  Gelosi  (?),  die  Glanzzeit  seiner  Truppe 
fällt  Mitte  der  achtziger  Jahre  (?)  des  16.  Jahrhunderts,  und  es  ist  anzunehmen,  dass 
,Li  tragici  sucessi'  schon  damals  gespielt  wurden"  (?).  Folglich  .  .  .,  doch  nein,  „es 
ergibt  sich  weder  aus  dem  Argumento  noch  im  Szenarium  der  ,Tragici  sucessi'  eine 
Verbindung  mit  Shakespeares  „Romeo  and  Juliet'".  Also?  Das  macht  alles  nichts. 
„Die  italienischen  Schauspieler  haben  schon  vorher  den  Stoff  zuerst  tragisch  im  An- 
schluss  an  die  bekannten  Erzählungen  (Masuccio,  da  Porto,  Bandello)  und  dann 
später  mit  glücklichem  Ende  dargestellt."  Woher  das  W.  weiss?  Das  sagt  er  uns 
nicht.  Tatsache  ist  —  müssen  wir  dem  allem  entgegenhalten  — ,  dass  Flaminio  Scala 
erst  1600  als  Schauspieler  bekannt  beziehungsweise  genannt  wird,  dass  nicht  zu  er- 
weisen und  auch  nicht  wahrscheinlich  ist,  dass  er  zu  den  Gelosi  gehörte,  dass  der  Romeo- 
Stoff  —  soweit  unser  Wissen  reicht  —  nie  von  der  Commedia  dell'  arte  bearbeitet  wurde, 
und  dass  „Li  tragici  sucessi"  weiter  nichts  als  eine  Nachbildung  von  dem  Lustspiel 
„La  donna  costante"  des  R.  Borghini  (gedruckt  1578)  sind,  welches,  wie  ich  bereits 
1891  gezeigt  habe,  aus  der  alten  Volksnovelle  von  Lianora  di  Bardi  e  Yppolito 
Buondelmonte  entlehnt  und  mit  Motiven  der  Romeo- Fabel  verschmolzen  ist.  Aus 
allem  dem  ergibt  sich,  dass  die  von  W.  behauptete  Beeinflussung  von  „Romeo  and 
Juliet"  durch  ein  Szenarium  der  Commedia  dell'  arte  ein  Hirngespinst  ist.  —  In 
einem  anderen  Aufsatze  Max  J.  Wolffs  (3892)  wird  der  Gedanke,  dass  Shakespeare 
unbedingt  unter  dem  Einflüsse  des  italienischen  Stegreifspiels  gestanden,  weiter  aus- 
gesponnen und  verallgemeinert.  Es  ist  unglaublich,  was  W.  hier  alles  behauptet  und 
mit  verblüffender  Sicherheit  behauptet,  ohne  einen  Schatten  eines  Beweises  zu  erbringen. 
Wenn  wir  ihm  Glauben  schenken  dürften,  so  wären  fast  alle  Lustspiele  Shakespeares, 
ein  Teil  seiner  Trauerspiele  und  selbst  einige  „Histories"  mehr  oder  weniger  von  der 
Commedia  dell'  arte  beeinflusst.  Nicht  nur  viele  Charaktere  und  Motive,  sondern  oft 
auch  Intrigen  und  Fabeln  schöpfte  der  Swan  of  Avon  daraus.  Der  grosse  Dichter, 
„der  die  Menschen  vom  König  bis  zum  Bettler,  von  Julius  Cäsar  bis  zu  Jack  Falstaff 
am  besten  gekannt  und  mit  einer  Art  unbegreiflicher  Intuition  durch  und  durch  ge- 
sehen hat",  war  gezwungen,  sich  die  Charaktere  aus  der  Commedia  dell'  arte  zu 
holen;  er  war  nicht  imstande,  die  Rolle  eines  dummen  Constable  aus  dem  Leben  zu 
nehmen.     „Weder  Vater  Capulet  noch   sein  Neffe  Tybält  haben    die  Schlacken   des 


A.  L.  Stiefel,.  Stoffjf^eschichte.  387 

Pantalone  und  des  Oapitano  Spavento  völlig  abgestreift."  W.  greift  eine  ganz  erheb- 
liche Anzahl  von  Hzenarien  aus  der  —  wie  gesagt  —  1611  gedruckton  Sammlung  des 
Flaminio  Scala  heraus,  um  die  Übereinstimmung  von  Charakteren,  Motiven,  Intrigen 
und  Fabeln  mit  solchen  bei  Shakespeare  zu  veranschaulichen.  Er  vergisst  aber,  dass 
ein  Teil  davon  sich  bereits  bei  Plautus  und  Terenz  oder  bei  Shakespeares  unmittel- 
baren Vorläufern  in  Eng'land,   so  ziemlich  alle  in  der  Commedia  erudita,  oder  in  der 

italienischen  Novellistik    finden,    und    dass   —   wie  er  selbst  einräumt  italienische 

Schauspieler  vor  1610  Shakespeare  nicht  zu  Gesicht  kamen.  Wie  ist  es  also  möglich, 
dass  Shakespeare  trotzdem  diese  intime  Kenntnis  der  Commedia  dell'  arte,  richtiger 
gesagt:  des  Flaminio  Scala  besass?  In  Italien  war  er  ja  nicht  —  wie  W.  unvor- 
sichtigerweise in  seinem  Shakespeare-Buch  I,  S. 235  ff,  nachgewiesen  hatte.  Aber  warum 
sollte  er  nicht  die  „Gelosi"  in  Frankreich  gehört  haben,  wohin  sie  oft  kamen?  Zwar 
Shakespeare  war  auch  nie  in  Frankreich  (Wolff :  Shakesp.  I,  S.  240),  aber  irgendwo  musste 
er  doch  die  „Gelosi"  kennen  gelernt  haben,  sonst  fiel  ja  —  die  ganze  Beweisführung 
ins  Wasser!  Zu  solchen  ungeheuerlichen  Ergebnissen  konnte  W.  nur  seine  mangeU 
hafte  Kenntnis  der  italienischen  Literatur,  insbesondere  des  Dramas,  sein  völliges 
Verkennen  der  Entwicklungsgeschichte,  der  Verbreitung  und  des  Wesens  der 
Commedia  dell'  arte  und  ihrer  Künstler,  und  andererseits  seine  unzulängliche  Ver- 
trautheit mit  der  englischen  Literatur  des  16.  Jahrhunderts  gelangen  lassen.  Es  ist 
hier  nicht  der  Ort  zu  Einzelheiten;  denn  die  Ausführungen  W.s  sind  derart  verfehlt, 
dass  seitenlang  oft  jeder  Satz  anfechtbar  oder  wenigstens  unbeweisbar  ist.  Die  Ge- 
schichte der  Commedia  dell'  arte,  ihrer  Künstler  und  ihrer  Verbreitung  im  16.  Jahr- 
hundert ist  grösstenteils  noch  in  Dunkel,  gehüllt.  Auf  Schritt  und  Tritt  stösst  der 
besonnene  Forscher  auf  Schwierigkeiten,  die  er  nicht  zu  lösen  vermag.  W,  setzt  sich 
über  alles  mit  wunderbarer  Phantasie  hinweg.  Ich  kann  aber  nicht  energisch  genug 
gegen  solche  dilettantenhafte  Behandlung  schwieriger  wissenschaftlicher  Fragen 
protestieren.  —  E.  Isolani  (778)  besprach  Dramen,  welche  das  Schicksal  des 
Andreas  Hofer  darstellen.  Sie  knüpfen  sich  an  die  Namen  K.  Zimmermann,  B.  Auer- 
bach, P.  Treulieb,  V.  Angetti,  W.  Gärtner,  J.  Vogelsang.  Hieran  reihen  sich  Opern 
von  W.  Held,  J.  Böhm,  E.  Dorn,  J.  C.  von  Worndle  und  B.  Mayr:  alle  höchst  un- 
bedeutende verfehlte  Produkte,  woraus  der  Verfasser  schliesst,  dass  Andreas  Hofer 
auch  auf  der  Bühne  nicht  glücklicher  wie  im  Leben  war.  Er  war  ein  Todgeweihter. 
Unter  den  verschiedenen  Dramatisierungen,  die  I.  übersehen  hat,  vermisse  ich  be- 
sonders K.  Immermann.  —  F.  Rosenberg  (779)  möchte  für  Grillparzers  „Ein 
treuer  Diener  seines  Herrn"  Fletchers  „The  Loyal  Subject"  als  Quelle  ansehen,  ich 
bin  indes  von  seiner  Beweisführung  nicht  überzeugt  worden.  — 

Verschiedene  Stoffe,  B.  Barth  (788)  hat  mit  grossem  Fleiss  und 
Geschick  das  Problem  der  Liebe  und  Ehe  im  altfranzösischen  Fablel  und  in  der 
mittelhochdeutschen  Novelle  studiert.  Von  der  Annahme  ausgehend,  dass  die 
deutschen  Erzählungen  immer  auf  altfranzösische  zurückgehen  (?),  sucht  er  nun  so- 
wohl ini  allgemeinen  wie  im  einzelnen  das  Verhältnis  der  beiden  Literaturen  in  bezug 
auf  das  obige  Thema  festzustellen.  Er  hebt  mit  der  Liebe  an,  ein  Begriff,  den  er 
hier  oft  im  weitesten  Sinne  für  jede  Art  geschlechtlichen  Verkehrs  nimmt,  und 
charakterisiert  erst  die  männlichen  und  weiblichen  Figuren  der  Erzählungen,  dann 
das  Liebesverhältnis  in  seinen  verschiedenen,  selbst  bedenklichsten  Stadien.  Schon 
hier  vermag  er  eine  Reihe  wichtiger  Unterschiede  zwischen  französischen  und 
deutschen  Erzählern  festzustellen.  War  bisher  Ehebruch  oder  Verführung  einer 
Jungfrau  Gegenstand  der  Betrachtung,  so  zeigt  uns  B.  im  dritten  Kapitel  die  ver- 
schiedenen Eheverhältnisse  mit  Ausschluss  der  Eheirrungen,  während  das  vierte  die 
Stellung  der  Dichter  zu  den  behandelten  Fragen  von  Liebe  und  Ehe  zum  Gegenstand 
hat.  Ein  fünftes  Kapitel  befasst  sich  mit  den  bei  Liebenden  üblichen  Anrufungen 
Gottes  und  der  Heiligen.  Seite  287 — 348  gibt  der  Verfasser  eine  Zusammenfassung 
seiner  Forschungsergebnisse,  um  schliesslich  in  einem  Anhang  ein  paar  Erzählungen, 
die  sowohl  in  einer  französischen  als  in  einer  deutschen  Fassung  vorhanden  sind, 
miteinander  zu  vergleichen.  Ein  zweiter  Anhang  vergleicht  deutsche  Fassungen 
eines  und  desselben  Stoffes  aus  älterer  und  jüngerer  Zeit  untereinander.  Die  Arbeit 
B.s  verdient  als  erster  grösserer  Versuch  auf  diesem  Gebiete  Anerkennung,  obwohl 
sie  nach  verschiedenen  Seiten  Mängel  zeigt.  Als  solche  betrachte  ich  1.  dass  B. 
wichtiges  Material  ausschliesst;  2.  dass  er  die  mitunter  recht  ungleichartigen  Dich- 
tungen, wirkliche  Erzählungen  bis  herab  auf  blosse  Zoten,  kunterbunt  untereinander 
mengt;  3.  dass  er  nicht  zwischen  den  von  den  Franzosen  aus  dem  Orient  über- 
nommenen Geschichten  und  jenen,  die  mehr  gallischen  Charakter  tragen,  unter- 
scheidet usw.  Mir  ist  es  ferner  unverständlich,  wie  er  die  Erzählungen  der  „Historia 
Septem  Sapientum",  die  in  französischen  und  mittelhochdeutschen  Reimen  vorhanden 
sind,  ferner  das  „Castoiement"  mit  seinen  orientalischen  Erzählungen,  den  Chevalier 
de  la  Tour,    den  Ritter  Beringer  (Berengier  au  long  cul)   usw.  ausgelassen  hat.     Bei 


388  Ä.  L.  Stiefel,  Stoffgeschichte. 

Kaufringers  „Schädlefin"  ist  ihm  entgangen,  dass  ich  das  einstige  Vorhandensein 
eines  Fablel  mit  ganz  gleich  drastischer  Behandlung  nachg'ewiesen  habe  usw,  — 
E.  Ebner  (797)  gibt  unter  irreführendem  Titel  die  Ansichten  einiger  bedeutender 
Männer  über  die  mathematischen  Wissenschaften  wieder,  nämlich  die  von 
Schopenhauer,  Lichtenberg,  Novalis,  Schelling,  H.  Beyle- Stendhal,  Goethe,  Schiller, 
Jean  Paul,  Nietzsche,  E.  Strauss  und  F.  Huch.  Dass  sich  sein  flüchtiger  Aufsatz  in 
keiner  Weise  mit  dem  Thema  deckt,  scheint  ihm  nicht  klar  geworden  zu  sein.  — 
K.  K  o  n  r  a  d  (798)  plauderte  über  die  Figur  des  Studenten  in  den  deutschen 
Schwankbüchern  des  16.  und  17.  Jahrhunderts.  Dass  er  den  Stoff  auf  ein  paar 
Blättern  nicht  erschöpfen  konnte,  ist  ganz  natürlich.  Schade  aber,  dass  er  nicht  die 
lateinischen  Schwankbücher,  so  z.  B.  die  „Facetiae"  Bebeis,  die  ja  auch  (1558)  ins 
Deutsche  übersetzt  wurden,  und  die  „loci  ac  Sales"  des  0.  Luscinius  berücksichtigte, 
die  über  Studenten  viel  Interessantes  bringen.  Dann  hätte  er  gut  getan,  zwischen  den 
echten  Studentenschwänken  und  den  uralten  Anekdoten  zu  unterscheiden,  die  erst  in 
jüngeren  Versionen  auf  Studenten  übertragen  wurden.  Eine  bessere  Anordnung  des 
Stoffes  und  grössere  Sorgfalt  in  den  Daten  und  anderen  Dingen  wären  sehr 
wünschenswert  gewesen.  —  Wie  das  Heidelberger  Studentenleben  sich  in  deutschen 
Romanen  und  Gedichten  abspiegelt,  zeigt  uns  K.  K  o  n  r  a  d  (799)  in  einem  kleinen 
Artikel,  worin  er  den  Magister  Lauckhardt,  Felix  Schnell,  C.  Brentano,  V.  Scheffel, 
O.  Müller,  E.  Jost,  Samarow,  W.  Meyer-Förster,  R.  Stratz  usw.  zu  Wort  kommen  lässt. 
Es  Hesse  sich  noch  mancherlei  dazu  ergänzen.  —  Fr.  Stieve  (804)  schildert  den 
Charakter  des  Ezzelino,  Tyrannen  von  Paduä,  in  der  Geschichte,  in  der  Dichtung 
und  in  Anekdoten.  Er  zeigt  uns,  wie  sich  das  Charakterbild  in  späteren  Anekdoten 
und  bei  den  Historikern  sehr  wesentlich  änderte,  d.  h.  milderte.  Etwas  Neues  er- 
fahren wir,  seit  den  jüngsten  Forschungen,  nicht  durch  den  kleinen  Aufsatz.  — 
Mehrere  Romane,  die  den  Kölner  Kurfürsten  Gebhard  Truchsess  von  Waldburg  (808) 
(1579—83),  der  Agnes  von  Mansfeld  geheiratet  und  dadurch  sich  und  sein  Land  ins 
Unglück  gestürzt  hatte,  zum  Helden  haben,  bespricht  ein  Anonymus.  Es  sind  ein 
Roman  von  B.  Naubert  (1792),  ein  anonymer  gedruckt  1800,  einer  von  E.  Weisflog 
(1835),  ein  englischer  Roman  von  Thomas  Colley  Grattan  und  einer  von  Lucien  de 
Ridder  (=  Karl  Hauptmann).  Die  Mitteilungen  des  Anonymus  sind  lesenswert.  Das 
aussergewöhnlich  abfällige  Urteil,  das  der  englische  Protestant  Grattan  über  die  in 
seinem  Roman  auftretende  Queen  Beth,  den  Stolz  der  Engländer,  ausspricht,  ist  ganz 
auffallend.  —  Wie  Tiernamen  in  alter  und  neuer  Zeit  zu  Schimpfwörtern  verwendet 
werden,  zeigte  uns  ausführlich  und  übersichtlich,  alles  mit  entsprechenden  Belegen, 
H.  Cohn  (1101).  Er  wies  nach,  dass  der  Hund  das  verbreitetste  Schimpfwort  ist. 
—  F.  0  r  t  h  (Der  Hund  im  Altertum.  Progr.  d.  Hennebergischen  Gymn.  in  Schleu- 
singen. Schleusingen,  Lang.  1910.  38  S.  40)  widmete  eine  liebevolle  Studie  dem 
treuen  Begleiter  des  Menschen  in  bezug  auf  seine  Rolle  in  der  AJten  Welt.  An  der 
Hand  steter  Belege  verfolgt  er  seine  Rolle  in  seinen  verschiedenen  Beschäftigungen, 
zu  denen  ihn  der  Mensch  heranzog:  als  Hüter  des  Hauses,  als  Begleiter  auf  der  Jagd 
und  im  Kriege  usw.  Naturgeschichtliche  Notizen  über  die  Abstammung  und  das  erste 
Erscheinen  des  Hundes  in  der  Geschichte  gehen  der  eigentlichen  Arbeit  voran.  Eine 
fleissige,  anziehende  Studie.  —  K.  Knortz  (814)  plauderte  recht  anziehend  über  die 
Insekten  in  Sage,  Sitte  und  Literatur,  indem  er  alle  möglichen  Witze,  Anekdoten, 
kleine  Erzählungen  und  kunterbunte  folkloristische  Notizen  von  einer  Anzahl  In- 
sekten anführt.  Es  ist  begreiflich,  dass  er  auf  150  Seiten  das  ungeheuere  Thema, 
das  er  über  alle  Völker  der  Welt  ausdehnt,  in  keiner  Weise  erschöpfen  konnte.  Es 
wäre  auch  vielleicht  des  Guten  zu  viel  gewesen,  wenn  er  den  Umfang  seines  Buches 
noch  erweitert  hätte.  Er  hätte  aber  das  Thema  einschränken  können.  Bedenklich 
ist  die  geringe  Ordnung,  die  er  beobachtet,  und  der  Umstand,  dass  er  meist  keine 
Quellen  oder  Belege  anführt.  Er  kommt  vom  Hundertsten  ins  Tausendste,  von  einem 
Teile  der  Welt  in  den  entgegengesetzten  und  führt  oft  nur  eine  moderne  Version 
an,  wo  ihm  eine  antike  oder  mittelalterliche  zu  Gebote  gestanden  wäre.  Die  von 
ihm  behandelten  Insekten  sind  Biene,  Floh,  Laus,  Fliege,  Spinne,  Heuschrecke, 
Heimchen,  Zikade,  Libelle,  Moskito,  Schmetterling,  Glühwurm,  Marienkäfer,  Maikäfer, 
Wanze,  Motte,  Ameise,  und  zwischen  hinein  Wespe,  Bremse  und  Hummel.  Skorpion, 
Schabe,  Ohrwurm,  Blattlaus,  Milbe,  Schwaben  und  Russen  fehlen.  Die  Fabelliteratur 
ist  nicht  genügend  berücksichtigt.  —  Unter  dem  unrichtigen  Titel  „Berlin  W.  im 
modernen  Roman"  —  richtiger  wäre  gewesen  „Zwei  neue  Romane  über  Berlin  W."  — 
besprach  J.  Keller  (824)  Olga  Wohlbrücks  „Das  goldene  Bett"  und  R.  Lothars 
„Kurfürstendamm".  Er  gibt  den  Inhalt  der  Romane  an,  schildert  die  Charaktere  und 
äussert  sich  anerkennend  über  die  Verfasser.  —  ElseRiemann  (828)  zeigt  uns 
die  Rolle  Nordfrieslands  in  Romanen,  Novellen,  Märchen  und  sonstigen  Dichtungen, 
sowie  Reisebildern  der  Neuzeit,  wobei  sie  kürzer  oder  länger  auf  einige  60  Werke 
neuerer  deutscher  Schriftsteller,  anfangend  von  1826  bis  1908,  eingeht,  zuerst  von  den 


A.  L.  Stiefel,  Stoffgeschichte.  380 

Anfängen  der  Meeresromantik:  und  des  Seeromans  spricht,  dann  ihren  Stoff  nach  den 
Inseln  Helgoland,  Sylt,  Halligen  gruppiert.  Einige  20  Seiten  sind  der  Landsohafts- 
schilderung  und  ebensoviel  der  Charakterisierung  des  nord friesischen  Volkstums 
gewidmet.  Übrigens  deckt  sich  der  Titel  nicht  mit  dem  Inhalt  des  Buches,  da  die 
nichtdeutschen  Erzähler  fehlen.  Auch  wird  des  Einflusses  von  England  und  Amerika, 
wo  die  Seeromane  schon  viel  früher  auftauchen,  nicht  gedacht.  —  L.  G.  Ricek  (829) 
führte  uns  die  Ostmark  (Österreich)  im  Spiegel  deutscher  Dichtungen  vor,  d.  h.  er 
druckte  eine  grosse  Zahl  von  Gedichten  ab,  welche  Wien,  den  Wiener  Wald,  den 
Donaustrand,  das  Marchfeld,  das  Waldviertel,  Steinfeld  luid  Alpenviertel  zum  Schau- 
platz haben.  Mit  Ausnahme  des  H.  Sachs  und  des  Nibelungenliedes  bringt  er  nur 
neuere  Dichter.  Zu  einer  Anzahl  von  Gedichten  fügt  er  am  Ende  Anmerkungen  bei. 
—  Flotte  und  Kolonien  zeigte  uns  W.  Börker  (833b)  im  Spiegel  deutscher  Dich- 
tung, d.  h.  deutscher  Gedichte  und  kleiner  Prosaskizzen,  im  ganzen  31  Nummern, 
moderner  Dichter,  darunter  Geibel,  K.  Groth,  E.  von  Wildenbruch,  D.  von  Liliencron, 
Felix  Dahn  usw.  Der  Sammlung  sind  biographische  Notizen  der  Verfasser  bei- 
gegeben. —  F.  E.  Hirsch  (772)  wählte  sich  das  Thema  „Der  Bauer  in  der  Stadt" 
zum  Gegenstand  eines  Aufsatzes,  worin  er  den  Bauer  vom  Mittelalter  an  bis  zur 
Neuzeit  in  der  ihm  durch  den  Städter  zuteil  werdenden  Behandlung  zeigen  wollte. 
Leider  ist  seine  Arbeit  in  verschiedener  Beziehung  verfehlt.  Einmal  hat  der  Ver- 
fasser sein  Thema  nicht  richtig  begrenzt,  indem  er  erst  nur  von  der  deutschen 
Literatur  redet  und  dann  in  späterer  Zeit  auch  einen  Teil  der  französischen  und  eng- 
lischen Literatur  heranzieht;  dann  bleibt  er  nicht  beim  Begriff  Bauer  stehen,  da  er 
im  17.  Jahrhundert  mit  einem  Male  den  gefoppten  Landjunker  mit  dem  Bauer  identi- 
fiziert, bei  dem  es  sich  aber  nicht  um  den  Gegensatz  vom  Bauer  zum  Städter,  sondern 
um  den  des  unmanierlichen  altfränkischen  Landedelmanns  zu  dem  feinen  Höfling  oder 
den  dem  Hofe  nahestehenden  Bürger  handelt.  Dann  hat  der  Verfasser  nicht  sowohl 
die  Dichter  gelesen,  als  vielmehr  die  Kompendien  der  Literaturgeschichte  und 
sonstige  literargeschichtliche  Hilfswerke  und  Arbeiten.  Und  diese  hat  er  oft  recht 
oberflächlich  und  flüchtig  benutzt.  So  sind  denn  seine  aus  zweiter,  dritter  oder  vierter 
Hand  geschöpften  Nachrichten  und  Angaben  so  vielfach  unrichtig,  verkehrt  oder 
schief,  dass  seitenlang  fast  jeder  Satz  zu  beanstanden  ist.  Er  hebt  die  Bauem- 
dichtung  mit  Wernher  dem  gartenaere,  also  mit  dem  13.  Jahrhundert,  an,  aber  das 
11.  Jahrhundert  hat  schon  den  verschmitzten  Bauern  im  „Unibos",  der  den  Städtern 
böse  Streiche  spielt.  Das  Buch  „Der  Eulenspiegel"  soll  eine  Rache  der  Bauern  an  den 
Städtern  bezwecken,  aber  Eulenspiegel  spielte  ja  auch  den  dummen  Bauern  darin 
lose  Streiche.  Hans  Sachs,  in  dessen  Dichtungen  der  Bauer  einen  so  breiten  Raum, 
eine  so  wichtige  hervorragende  Stellung  einnimmt,  wird  kaum  flüchtig  erwähnt, 
ebenso  fehlt  der  Bauernsohn  Heinrich  Bebel  und  seine  Facetien  und  die  ganze  reiche 
Schwankliteratur  des  16.  Jahrhunderts,  die  schöne  Beiträge  hätte  liefern  können. 
Von  anderen  Lücken  und  den  zahllosen  Unrichtigkeiten  und  sinnlosen  Angaben  will 
ich  schweigen.  Nur  ein  paar  Proben  seien  angeführt.  Zitate  wie  „The  Sak-Fullow 
Newes,  Elazero  de  Madrid,  cette  comedie  quient  en  grande  vogue,  Hist.  generale  des 
Carrons"  (soll  heissen  Larrons)  und  andere  beleuchten  des  Verfassers  Sprachwissen. 
Seite  182  gibt  H.  das  Datum  1610  statt  1618  für  Ayrers  „Opus  theatricum"  an. 
Seite  183  macht  er  D.  Lucas  del  Cigarral  zu  einem  Stück;  es  ist  nur  ein  Held  des 
Lustspiels.  Besonders  stark  ist  folgende  Leistung  Seite  184:  „Die  Szene  mit  den 
falschen  Frauen  schöpfte  Moliere  aus  einer  Novelle  Scarrons  ,Le  Marquis  ridicule', 
was  Stiefel  ermittelt  hat,  der  aber  nicht  weiss,  dass  sie  spanischen  Ursprungs  ist." 
Plierzu  sei  bemerkt:  1.  Ist  der  „Marquis  ridicule"  keine  Novelle,  sondern  ein  Lust- 
spiel. 2.  In  der  Arbeit,  worin  ich  Molieres  Verpflichtung  nachwies,  habe  ich  ja 
gerade  gezeigt,  dass  Scarrons  Stück  auf  eine  spanische  Comedia,  auf  Coellos  „Peor  es 
hurgallo"  zurückgeht.  3.  In  der  gleichen  Arbeit  gebe  ich  Nachrichten  von  der  in 
Spanien  aufgekommenen  Gestalt  des  Landtölpels,  die  sich  von  Spanien  aus  über  ganz 
Europa  verbreitete.  4.  Eine  Untersuchung  über  die  Figur  des  Landtölpels  hatte  demnach 
von  Spanien  und  nicht  von  Moliere  ihren  Ausgangspunkt  zu  nehmen.  H.  hatte  also 
meine  Abhandlung  nicht  gelesen,  und  doch  wagte  er  es,  daran  zu  kritteln.  Das  An- 
geführte genügt,  um  die  Arbeit  H.s  zu  charakterisieren.  Um  aber  nicht  mit 
einem  Misston  zu  schliessen,  bemerke  ich,  dass  sein  Aufsatz,  besonders  im  zweiten 
Teil,  auch  manche  richtige  Bemerkungen  und  auf  alle  Fälle  brauchbares  Material 
darbietet.  — 


J tUreaberlohte  t'&r  neuere  deutsohe  LitetAturgescbiohte.    \.\1.  *  ^ 


IL  Von  der  Mitte  des  15.  bis  zum  Anfang 
des  17.  Jahrhunderts. 


Allgemeines.  1908/9,  1910. 

(JBL.  1908/9  11,1  =  N.  3274-3362;  JBL.  1910  11,1  =  N.  1678—1719.) 

(Die  Nummern  der  Bibliographie  der  Jahre  1908/9  —  Bd.  XIX/XX  —  sind  im  folgenden  Text 

mit  einem  Sternchen  versehen.) 

Wilhelm  Stolze. 

Lokalgeschichtliches.  —  Einzelne  PersönlichVeiten.  —  Enlturgeschichtliches:  Allgemeines  und  Sittengeschichte.  — 
Franenleben.  —  Einzelne  Stände  der  äesellschaft.  —  Handel  und  Gewerbe.  —  Buchdrnclc  und  Bibliotheken.  —  Geistiges 
Leben  (Literaturgeschichte).  —  Qaellen:  Fürstliche  Perijönlich Veiten;  andere  Persönlichkeiten;  Beisebeschreibangen.  — 

Lokalg-eschichtliches.  Kein  Jahrhundert  deutscher  Geschichte  ist, 
wenn  man  auf  das  Ganze  deutscher  Geschichte  sieht,  bisher  so  wenig  beachtet 
worden,  wie  das  fünfzehnte.  Vielleicht  lässt  sich  auch,  da  in  den  Territorien  und 
den  Städten  das  Leben  viel  mehr  pulsierte  wie  im  Reich  als  Ganzem,  die  Summe 
des  Lebens  recht  ordentlich  nur  in  diesem  kleineren  Rahmen  erfassen.  Solche  Ge- 
danken sind  es  jedenfalls,  die  die  Lektüre  des  grossen  Werkes  von  Rud.  Wacker- 
na g-  e  1  (1686)  über  die  Geschichte  Basels  hervorrufen.  Denn  an  diesem  ebenso 
gründlichen  wie  formvollendeten  Werke  können  wir  die  ganzen  Schwierigkeiten  ab- 
nehmen, die  sich  der  Behandlung  der  ganzen  deutschen  Geschichte  in  diesem  Zeit- 
raum entgegenstellen  würden.  Hat  doch  W.,  ohne  sich  zu  wiederholen,  nur  der 
Geschichte  Basels  von  ca.  1450 — 1501  geglaubt  533  Seiten  in  Gross-Oktav  widmen 
zu  sollen,  wobei  er  allerdings  der  Erzählung  der  politischen  Geschichte  dieser  Jahr- 
zehnte die  Schilderung  von  Staat  und  Gesellschaft  von  der  rudolfinischen  Zeit  bis 
zur  Reformation  anschloss;  dabei  erhielten  wir  noch  nichts  von  dem  geistigen  Leben 
Basels  zu  hören  und  von  der  Universität,  an  der  ein  Erasmus  sein  Licht  strahlen  zu 
lassen  begann;  weder  Sebastian  Brants  noch  Holbeins  wurde  gedacht,  Männer,  deren 
Namen  allein  weite  Perspektiven  eröffnen.  Eben  aus  diesem  Grunde  ist  es  auch 
schwer,  sich  über  das  Buch  des  weiten  und  breiten  auszusprechen.  Nur  das  sei 
doch  hervorgehoben,  dass,  wenn  eine  Stadt,  dann  Basel,  eine  so  umfangreiche 
Würdigung  verdiente:  denn  in  ihre  Geschichte  spielt,  sie  selbst  aufs  nachhaltigste 
beeinflussend,  alles  hinein,  was  in  der  Geschichte  des  15.  Jahrhunderts  überhaupt 
von  Bedeutung  war.  Da  sie  auf  der  Grenzscheide  zwischen  Welschland  und  Deutsch- 
land lag,  war  sie  von  den  Kriegen  um  und  mit  Burgund  aufs  tiefste  berührt; 
nachdem  sie  zwischen  dem  Reiche  und  den  Eidgenossen  lange  Zeit  eine  Zwischen- 
stellung eingenommen  hatte,  musste  sie  sich  endlich  für  die  letzteren  entscheiden. 
Und  dabei  behauptete  diese  Kommune,  die  grosse  wichtige  Handelsstadt,  immer  ihr 
eigenes  Selbst,  mochte  sie  nun  aristokratisch,  demokratisch  oder  wie  im  15.  Jahr- 
hundert oligarchisch  verfasst  sein;  Änea  Sylvius'  treffende  Schilderung,  die  W.  durch 
Wiedergabe  ebenso  charakteristischer  Züge  weiter  belebte,  gilt  für  alle  Zeiten 
(vgl,  S.  352).  Und  weiter  sei  noch  das  andere  hervorgehoben,  dass  eine  so  schöne 
Aufgabe  keinem  würdigeren  Manne  anvertraut  werden  konnte.  Der  Kenner  der 
sozialen  und  Verfassungsverhältnisse  des  ausgehenden  Mittelalters  mag  manches 
überflüssig  breit   finden,    was  er  hier  liest;    aber  niemals  ermüdet  die  Breite,    immer 


W.  Htülze,  Alloemeines  des  15./16.  Jahrhunderts.  1908/9,  1910.  391 

ist  alles  anschaulich  und  höchst  lebendig"  gesehea  und  wiedergegeben  und  legt 
Zeug-nis  ab  davon,  dass  wir  es  hiin*  mit  einem  Kenner  ersten  Ranges  in  der  Oesamt- 
^reschichte  der  Zeit  zu  tun  haben.  01t  wird  man  an  das  Epos  bei  seinen  Schilde- 
rungen erinnert,  oft  an  kleine  Gemälde  der  Renaissaneezeit,  dann  wieder  an  Romane 
neuester  Zeit,  wie  sie  etwa  aus  der  Feder  Hermann  Hesses  erllossen.  So  möchten 
wir  mit  dem  Wunsche  schliessen,  dass  uns  die  zweite  Hälfte  des  Bandes,  die  die 
(jJeschichte  Basels  bis  1529,  bis  zur  Einführung  der  Reformation  führen  soll,  recht 
bald  geschenkt  wird;  sie  wird  uns,  woran  wir  nicht  zweifeln,  auch  über  einige 
Fragen  Aufschluss  geben,  die  die  erste  Hälfte  noch  nicht  löste.  —  Über  den  Aufsatz 
von  F.  W.  E.  Roth  (3284*)  über  Mainzer  Geschichtschreibung  von  1450  —  1550  ist 
nur  kurz  zu  berichten.  Es  ist  eine  höchst  armselige  Zusammenstellung  aller  Quellen 
und  Darstellungen  zur  Mainzer  Geschichte;  wo  der  Verfasser  den  Versuch  macht, 
den  geistigen  Gehalt  der  Zeit  zu  charakterisieren,  kommt  er  über  Redensarten  und 
Urteile  nicht  hinaus,  die  den  Standpunkt  des  ültramontanen  verraten.  —  Dem  Werke 
von  FI.  Widmann  (3287*)  über  die  (xeschichte  Salzburgs  soll  im  nächsten  Bande 
eine  Würdigung  zuteil  werden.  — 

Einzelne  Persönlichkeiten.  Aus  dem  Aufsatz  von  L.  Cardauns 
(1689)  über  die  Geschichte  Karls  V.  (1536—38),  der  im  wesentlichen  die  Mission 
Ilelds  erläutert,  sei  allein  notiert  die  ausführliche  Entgegnung,  die  Karl  V,  den 
Verleumdungen  Franz'  I.  beim  Papste  am  19.  Mai  1536  entgegenzustellen  für  nötig 
befand  (S.  325—43).  An  den  Papst  gerichtet,  legt  sie  das  Verhalten  Franz'  I.  in  der 
ganzen  Regierungszeit  Karls  dar  und  sucht  die  Schuld  an  allem  Krieg  und  Kriegs- 
geschrei diesem  zuzuschieben.  —  Eine  der  Gestalten,  die  mit  der  Figur  Karls  V.  eng 
verbunden«  sind,  und  die  noch  immer  in  einem  undurchsichtigen  Halbdunkel  stehen, 
ist  Barbara  Blomberg,  jenes  Regensburger  Bürgerraädchen,  das  sich  dem  Kaiser 
gefällig  erwies  und  ihn  niit  einem  Sohne,  wie  Don  Juan  d'Austria,  beschenkte. 
Auch  die  Materialien,  die  Paul  Herre  (1690)  in  Spanien  entdeckte,  und  die  er 
unter  sorgfältiger  kritischer  Heranziehung  alles  übrigen  Materials  zu  dem  in 
Renaissancemanier  schön  ausgestatteten  Buche  über  sie  benutzte,  reichen  noch  nicht 
aus,  sie  wirklich  plastisch  vor  uns  erstehen  zu  lassen.  (Einige  Nachträge  dazu 
brachte  Ad.  Hasenclever  in  seiner  Besprechung  in  der  HVjs.  13  [1910],  S.  398/9.) 
Aber  vielleicht  ist  es  gut  so,  dass  sie  bleibt,  wo  sie  ist.  Denn  in  der  Beleuchtung, 
in  die  sie  uns  Herre  rückte,  gewann  ihr  Bild  nicht  gerade.  Blieb  sie  sich  doch  als 
Blombergerin  oder  als  Madame  Kegel  und  ebenso  in  den  Niederlanden,  wohin  sie 
der  Hof  zu  seinem  eigenen  Leidwesen  brachte,  immer  gleich,  immer  die  Kurtisane 
ohne  jeden  Halt,  der«n  Haus  jedermann  offen  stand,  die  das  Königshaus  in  die 
peinlichsten  Ungelegenheiten  versetzte;  ja,  es  ist  sogar  die  Frage  —  Barbara  hat  sie 
in  einer  leidenschaftlichen  Szene  ihrem  Sohne  Don  Juan  gegenüber  in  der  diesem 
unerwartetsten  Weise  gestreift  — ,  ob  Karl  V.  sich  als  der  Vater  Don  Juans  be- 
trachten durfte:  denn  schon  damals  kargte  sie  nicht  mit  ihrer  Gunst.  Aber  gerade 
wegen  dieses  Hintergrundes  bekommt  die  Biographie  einen  besonderen  kultur- 
historischen Wert.  Wir  sehen  hier  plötzlich  in  Verhältnisse  hinein,  die,  zeitlos  und 
unschön,  doch  wegen  der  Beziehungen  zu  markanten  Persönlichkeiten  unser  Interesse 
beanspruchen  und  ebendeswegen  hier  plötzlich  in  hellerem  Lichte  denn  sonst  zu 
schauen  sind.  Im  übrigen  ist  nicht  ohne  Interesse  das  Inventarverzeichnis  über  den 
Besitz  Barbaras  bei  ihrem  Tode  in  Spanien  (1597),  nicht  sowohl,  weil  mau  daraus 
den  Geschmack  Barbaras  ablesen  könnte,  als  weil  „die  grosse  Reihe  kunstgewerb- 
licher Gegenstände  eine  reiche  Kenntnis  der  Leistungen  des  damaligen  Kunst- 
gewerbes vermittelt"  (S.  101  —  16).  —  O.  A.  H  e  c  k  e  r  (1692),  der  von  der  Sächsischen 
Historischen  Kommission  als  Nachfolger  Erich  Brandenburgs  mit  der  Herausgabe  der 
politischen  Korrespondenz  Moritz'  von  Sachsen  betraut  ist,  macht  es  sich  in  seinem 
Aufsatz  über  diesen  seinen  Helden  zur  Aufgabe,  dessen  Bild  von  einigen  Schlacken 
zu  befreien,  die  ihm  nach  seiner  Meinung  zu  unrecht  angedichtet  wurden.  Als  ob 
es  sich  bei  dem  Urteil  Rankes,  gegen  das  sich  der  Aufsatz  im  besonderen  richtet, 
Moritz  sei  ein  Mann  „ohne  alle  Anwandlung  von  Treue  und  persönliche  Rücksicht" 
gewesen,  um  mehr  als  eine  gelegentliche  Bemerkung  handelte  —  Ranke  formte 
diesen  Satz  bei  der  Charakteristik  des  Politikei"S  Moritz  — ,  und  als  ob  wir  in  jeder 
Machiavelli-Natur  geneigt  wären  die  Inkarnation  alles  Bösen  zu  sehen.  Immerhin 
war  es  verdienstlich,  die  Aufmerksamkeit  erneut  auf  den  schon  lange  bekannten 
Briefwechsel  von  Moritz  mit  seiner  Frau  zu  lenken  und  daraus  den  Nachweis  zu 
führen,  dass  sich  in  der  Haltung  Moritz'  vor  und  nach  1548  ein  Wechsel  bemerken 
lässt.  Der  Mann,  bei  dem  wir  vor  diesem  Jahr  zu  seiner  Frau  keine  irgendwie 
vertraulichen  und  zarteren  Beziehungen  nachweisen  können  —  allerdings  zieht  H. 
wohl  nicht  ganz  unberechtigterweise  aus  der  Tatsache  der  warmen  Fürsprache  seiner 
Fra,u  bei  ihrem  Vater,  dem  Landgrafen  Philipp,  gelegentlich  seiner  grossen 
politischen    Schwenkung   den   Schluss,    dass   sie    wohl  vertraulicher  waren,    als  man 

30* 


392  W.  Stolze,  Allgemeines  des  15./16.  Jahrhunderts.  1908/9,  1910. 

annahm  — ,  dieser  Mann  offenbart  sich  danach  als  ein  zärtlicher  und  liebevoll  um 
seine  Frau  bedachter  Gatte,  der  wohl  Töne  der  Sehnsucht  nach  seinem  Lieb  findet, 
als  ein  Mann,  der  seine  bekannte  Verschlossenheit  ihr  gegenüber  fallen  lässt  und 
sie  zur  Mitwisserin  seiner  Geheimnisse  macht.  Dabei  ist  in  seinen  Briefen  nichts 
von  der  Gespreiztheit,  nichts  von  dem  Kanzleistil,  der  ähnliche  Briefe  der  Zeit- 
genossen so  unpersönlich  erscheinen  lässt.  Frisch  und  natürlich,  so  meint  H,,  seien 
sie  hingeworfen;  ein  Reichtum  des  Geistes  zeige  sich  hier,  der  diesen  Briefen  sogar 
den  Vorzug  vor  denen  der  beiden  hessischen  Geschwister,  Philipp  und  Elisabeth 
(von  Rochlitz),  einräume;  da  herrsche  ein  Humor,  dem  die  abstossende  Derbheit  eines 
Albrecht  Achill  fehle,  eine  Zartheit  der  Empfindung,  wie  sie  nur  ein  besonders 
glückliches  eheliches  Verhältnis  schaffe.  Man  mag  diesen  Ausführungen  vielfach 
beipflichten,  aber  man  wird  gleichwohl  das  Urteil  nicht  unterdrücken  können,  dass 
hier  der  Wunsch  nach  einer  Rettung'  allzuviel  Licht  hat  sehen  lassen.  Denn  sollte 
sich  nicht  dieser  Wandel  in  den  ehelichen  Beziehungen  nach  dem  Verluste  des 
einzigen  Sohnes  sehr  natürlich  aus  dem  brennenden  Wunsche  erklären,  von  dem 
wir  wissen,  einen  Ersatz  dafür  zu  erhalten,  einen  Ersatz,  der  der  nicht  allzu  kräftigen 
Frau  dann  doch  versagt  blieb,  und  zum  anderen  Teil  aus  der  Tatsache,  dass  nach 
der  Schwenkung  Moritz'  von  der  evangelischen  Seite  zu  der  des  Kaisers  und  danach 
wieder  zu  der  anderen  die  Frau  schliesslich  die  einzige  Vertraute  ihres  Gatten  war, 
auf  die  er  sich  allein  angewiesen  fühlte?  —  Da  der  Aufsatz  von  M.  Lenz  (1693) 
über  Florian  Geyer,  der  bereits  1896  in  den  Preussischen  Jahrbüchern  erschien,  der 
reformationsgeschichtlichen  Forschung  zumeist  entging,  so  sei  auf  ihn  hier  nach- 
drücklich hingewiesen;  er  findet  sich  jetzt  in  der  Sammlung  der  Kleinen  Historischen 
Schriften.  Angeregt  durch  Gerhart  Hauptmanns  Drama,  ist  L.  dieser  historischen 
Erscheinung  nachgegangen  und  hat  zusammengestellt,  was  sich  darüber  Gesichertes 
sagen  Hess.  Dabei  ergab  sich  dann  Hauptmanns  Figur  als  ein  Gebilde  der  Phantasie; 
auch  die  Tendenzen  des  Bauernkrieges  meinte  L.  wesentlich  anders  fassen  zu  sollen.  — 
Kulturgeschichtliches:  Allgemeines  und  Sitten- 
geschichte. Neben  Wackernagels  Geschichte  der  Stadt  Basel  nimmt  unter  den 
zusammenfassenden,  kulturhistorisch  gerichteten  Darstellungen  der  letzten  drei  Jahre 
nach  Gehalt  und  Form  unstreitig  die  erste  Stelle  ein  der  Band,  der  über  Staat  und 
Gesellschaft  der  neueren  Zeit  in  Paul  Hinnebergs  „Kultur  der  Gegenwart"  (3296*) 
erschien.  Hat  er  doch  zu  Verfassern  Männer  wie  Fr.  von  Bezold,  E.  Gothein, 
R.  Kos  er,  die  zu  den  besten  Kennern  der  Jahrhunderte  von  der  Reformation  bis 
zur  Revolution  gehören,  wenn  nicht  gar  auf  ihrem  engeren  Gebiet  die  Forschung 
führen.  Was  sie  uns  boten,  stellt  sich  denn  auch  wieder  als  eine  wertvolle  Be- 
reicherung unserer  Kenntnisse  von  dieser  Zeit  dar,  als  eine  Gabe,  für  die  sich  jeder 
dankbar  verpflichtet  fühlen  wird,  wenn  er  auch  manchen  Akzent  an  anderer  Stelle 
lieber  sähe,  und  wenn  er  auch  bei  nicht  allen  Beiträgen  in  demselben  Masse  das 
Gefühl  hat,  dass  sie  des  reichen  Inhalts  der  Zeiten  Meister  wurden  (vgl.  dazu  die 
Besprechungen  von  F.  Rachfahl  in  der  DLZ.  30  [1909],  S.  1989-93  und  von  P.  Herre 
in  HZ.  3.  Folge  VHI  [d.  g.  R.  CIV-1910],  S.  621/5).  An  dieser  Stelle  interessieren 
uns  namentlich  die  beiden  ersten  Teile,  in  denen  Bezold  Staat  und  Gesellschaft  des 
Reformationszeitalters  und  Gothein  die  des  Zeitalters  der  Gegenreformation  zu  schil- 
dern unternahmen.  Um  von  dem  Beitrag  Kosers  nur  ein  Wort  zu  sagen,  so  be- 
schränkte sich  K.  der  ganzen  Richtung  seiner  Studien  entsprechend  im  wesentlichen 
auf  die  Schilderung  des  Staatswesens,  der  Eigenart  und  der  Tendenzen  des  Ab- 
solutismus in  den  verschiedenen  Ländern,  worüber  denn  die  Darstellung  der  Ge- 
sellschaft und  ihres  Eigenlebens  entschieden  zu  kurz  kam.  Wonach  der  deutsche 
Literarhistoriker  zunächst  ausschauen  wird,  die  Erörterung  der  Abwandlungen  des 
deutschen  Geisteslebens,  der  Ausbildung  etwa  von  Pietismus  und  Aufklärung,  der 
friedlichen  Auseinandersetzung  der  Konfessionen,  alles  das  wird  er  hier  vergeblich 
suchen.  Mag  sein,  dass  das  einem  späteren  Bande  vorbehalten  bleiben  sollte  —  es 
gehört  ja  aufs  engste  zur  Revolutionsgeschichte  wie  zum  19.  Jahrhundert  — ,  gewiss 
weist  dieser  Beitrag  mehr  rückwärts  in  die  Zeiten  der  internationalen  aristokratischen 
Bildung,  als  vorwärts.  Von  den  Beiträgen  von  Bezold  und  Gothein  ist  der  Bezoldsche 
der  bei  weitem  umfassendere.  In  drei  Abschnitten  legt  er  „das  Staatensystem  der 
Reformationszeit  und  die  Machtverschiebungen  in  ihm"  dar,  sodann  „den  modernen 
Staat  und  die  Reformation  (der  moderne  Staat  vor  der  Reformation  entstanden,  auf 
romanischem  Boden,  nicht  ohne  Beeinflussung  durch  den  Orient,  aber  verinnerlicht 
und  auf  neue  Berufe  hingewiesen  erst  durch  die  Reformation),  schliesslich  ,,die  ge- 
sellschaftlichen Wandlungen  und  die  neue  Geisteskultur".  Aus  der  Fülle  der  fein- 
sinnigen und  beziehungsreichen  Bemerkungen  seien  nur  die  über  die  letzthin  so  oft 
erörterte  Frage  nach  dem  Beginn  der  Neuzeit  (S.  6,  87/9)  und  über  die  Toleranz 
(S.  84)  hervorgehoben.  Indem  B.  auf  die  Selbstbeurteilung  des  16.  Jahrhunderts 
hinweist,    auf  die  Empfindung,   dass  etwas  ganz  Aussergewöhnliches  sich  vollziehe. 


W.  Stolze,  Allgemeines  des  15./16.  Jahrhunderts.  iyOH/1»,  1910.  3}».*j 

eine  neue  Ordnun«^-  zu  tag-en  beginne  (das  17.  Jahrhundert  kannte  diese  Empfindung 
nicht),  und  indem  er  ferner  darauf  hinweist,  dass  wie  in  den  Jahrhunderten  nach 
dem  16.,  so  auch  heute  „gewaltige  Reste  reinen  Mittelalters  noch  höchst  lebendige 
Kräfte  darstellen",  ergibt  sich  die  Überzeugung,  daSs  das  10.  Jahrhundert  den 
grösston  Einschnitt  bezeichne:  „Seitdem  die  neue  Welt  mit  ihren  unbegrenzten  Mög- 
lichkeiten entdeckt,  die  Einheit  der  Kirche  zerrissen  und  der  nationale  und  zentrali- 
sierte Staat  in  Westeuropa  geschaffen  war,  war  jede  volle  Wiederherstellung  der 
mittelalterlichen  Gesellschaftsordnung  ausgeschlossen."  Zudem  bildete  bereits  das 
16.. Jahrhundert  „trotz  seiner  Wiederbelebung  der  scholastisch- theologischen  Speku- 
lation, trotz  seines  vielgestaltigen  und  wuchernden  Aberglaubens  die  Entstehungszeit 
der  modernen  Aufklärung  und  Naturwissenschaft".  Betont  man  vielleicht  noch,  dass 
erst  diese  Zeit  die  moderne,  die  erste  (Gesellschaft  schuf,  die  sich  gegenüber  Staat 
und  Kirche  als  eine  Grösse  für  sich  fühlte,  dann  dürfte  dieses  Urteil  keiner  An- 
fechtung mehr  unterliegen.  Und  ebenso  steht  es  um  B.s  Äusserungen  über  die 
Toleranz.  Man  sollte  füglich  nicht  zu  viel  von  dieser  Zeit  verlangen;  „man  war  sich 
(bereits)  bewusst,  mit  dem  Verzicht  auf  das  Ideal  der  Glaubenseinheit  ein  schweres 
Opfer  zu  bringen;  darin,  dass  man  dies  Opfer  gegenüber  dem  drohenden  Ruin  des 
Staates  als  das  geringere  übel  ansah,  lag  ja  ein  Schritt  nach  vorwärts,  der  für  die 
Zukunft  bedeutsam  werden  konnte."  Der  Gotheinsche  Beitrag  machte  sich  aus- 
schliesslich die  Veranschaulichung  des  geistigen  Gehalts  der  Gegenreformation  zur 
Aufgabe.  Kein  Wort  des  Gedenkens  für  die  grossen  Abwandlungen  in  den  wirtschaft- 
lichen Verhältnissen,  kein  Wort  über  die  Ausbildung  des  Polizeistaates  und  die 
Heranbildung  des  europäischen  Staatensystems,  dessen  Wurzeln  doch  eben  in  dieser 
Zeit  liegen;  wir  erfahren  nichts  von  den  grossen  Kämpfen  der  Niederlande  um  ihre 
Freiheit,  nichts  vom  Zeitalter  der  Elisabeth  mit  seinen  weltumspannenden  Kon- 
zeptionen. Ja  sogar  des  Ausbauö  des  Naturrechts  zu  dem  herrschenden  System  wird, 
wie  schon  anderweits  bemerkt  wurde,  nur  nebenbei  gedacht:  neben  Bodin  und 
Hobbes  tritt  Grotius  mehr  als  billig  zurück.  Das  führt  uns  zu  dem  zweiten,  hier 
besonders  hervorzuhebenden  Mangel  an  G.s  Konzeption.  Niemand  wird  bestreiten, 
dass  das  Zeitalter  der  Gegenreformation  in  gewissem  Sinne  den  Gegenschlag  des 
Romanismus  gegen  das  germanische  Element  darstellt.  Darum  gebührt  den 
Romanen,  dem,  was  sie  in  neuer  Formulierung  oder  sonst  der  Welt  schenkten,  be- 
sondere Beachtung.  Niemand  konnte  uns  darüber  gewiss  bessere  Kunde  geben  als 
der  Mann,  der  Loyola  für  uns  zum  Leben  erweckte.  Aber  für  G.  bildet  der  Roma- 
nismus so  sehr  den  ausschliesslichen  Gegenstand,  dass  alles  Leben  in  den  g-ermani- 
schen  Nationen  höchstens  mit  einigen  nebensächlichen  Bemerkungen  abgetan  wurde. 
Wie  gesagt,  auch  in  dieser  Beschränkung  bietet  G.s  Beitrag,  wie  nicht  anders  mög- 
lich, eine  Fülle  der  Anregung  und  Belehrung;  aber  nur  um  so  mehr  muss  man 
diese  Beschränkung  bedauern.  —  Die  Sittengeschichte  der  Renaissance  von  E.  Fuchs 
(3297*)  soll  im  nächsten  Jahresbericht  besprochen  werden.  — 

Frauenleben.  Nicht  gewöhnliches  Interesse  beansprucht  Emil  Reickes 
(3307*)  hübscher  Aufsatz  über  den  Liebes-  und  Ehehandel  der  Barbara  Löfifelholz. 
Einmal  deshalb,  weil  er  Daten  aus  der  Familiengeschichte  der  Pirckheimers  beibringt, 
in  deren  Geschlecht  Barbara  hineinheiratete  (sie  ist  die  Mutter  Willibalds);  unter 
anderem  stellt  er  endlich  das  Datum  der  Eheschliessung  der  Eltern  Willibalds  richtig. 
Was  ihn  vor  allem  auszeichnet,  ist  jedoch  neben  der  lichtvollen  Darstellung  des 
Liebeshandels  vor  dem  geistlichen  Gerichte  selbst  die  Illustrierung  der  Anschauungen 
der  Zeit  über  den  Verkehr  der  Geschlechter.  Wenn  der  bekannte  Bericht  Poggios 
über  das  gemeinsame  Baden  der  Geschlechter  wie  über  die  naiven  Vertraulichkeiten, 
die  dabei  geduldet  wurden,  den  verschiedenartigsten  Deutungen  unterworfen  wurde, 
so  erkennen  wir  aus  diesem  Prozess,  dass  sogar  an  dem  nächtlichen  Beieinanderliegen 
von  Verliebten  im  adamitischen  Kostüm  die  Zeit  keinen  Anstoss  nahm.  Wäre  bei 
den  nächtlichen  Besuchen  Stromers  in  der  Kammer  Barbaras  nicht  alles  so  zu- 
gegangen, dass  die  Ehre  der  Jungfrau  unangetastet  blieb,  dann  wäre  es  bei  diesem 
Handel  unzweifelhaft  zur  Sprache  gekommen:  denn  im  entgegengesetzten  Falle  hätte 
die  Kirche  Barbara  mit  Stromer  zusammengeben  müssen,  hätte  Stromer,  der  alles 
daran  setzte,  Barbara  für  immer  zu  gewinnen,  die  Ehe  bereits  als  vollzogen  erklärt. 
So  darf  man  diesen  Aufsatz  als  einen  wichtigen  Beitrag  zur  Sittengeschichte  des 
15.  Jahrhimderts  bezeichnen.  — 

Einzelne  Stände  der  Gesellschaft.  Einen  besonderen  Genuss 
bereitet  die  Lektüre  des  Aufsatzes  über  die  Haushaltungsaufzeichnungen  eines 
Münchener  Arztes  aus  dem  15.  Jahrhundert,  den  wir  dem  Münchener  Privatdozenten 
Paul  Lehmann  (3309*)  verdanken,  weil  er  ebenso  scharfsinnig  wie  ergebnisreich 
uns  mitten  in  das  Leben  eines  bisher  ganz  unbekannten  und  doch  nicht  unbedeuten- 
den Mannes  hineinversetzt.  Nimmer  ruhender  Scharfsinn  ward  wohl  selten  schöner 
belohnt.     Zwei   lose  Blätter  aus  dem   15.  Jahrhundert,   wahrscheinlich   losgelöst   aus 


394  W.  Stolze,  Allgemeines  des  15./16.  Jahrhunderts.  1908/9,  1910. 

den  Deckeln  eines  Kodex,  die  sofort  wegen  einiger  Bemerkungen  über  Bücher  die 
Aufmerksamkeit  auf  sich  zogen,  erwiesen  sich  als  gelegentliche  Memoranda-Einträge 
eines  bayerischen  Arztes  über  Anschaffungen  für  seinen  Hausbau  und  dessen  Aus- 
stattung, über  Feiern  von  bestimmten  B'esttagen,  wie  über  Rezepte  und  ärztliche 
Angelegenheiten;  daneben  stehen  Notizen  über  die  Existenz  ihn  interessierender 
Bücher,  in  Klöstern,  bei  Privaten  und  anderswo,  die  er  sich  abschreiben  lassen 
wollte,  Nachrichten,  die  in  dem  Verfasser  einen  Bücherfreund  gleich  Hartmann 
Schedel  vermuten  lassen.  Bieten  diese  Notizen  schon  an  sich  genug  des  Wissens- 
werten, so  erhielten  sie  dadurch  noch  mehr  Inhalt,  dass  es  dem  glücklichen  Finder 
gelang,  als  den  Verfasser  den  1475  verstorbenen  Münchener  Stadtarzt  Dr.  Sigmund 
Gotzkircher  festzustellen;  da  aus  seinen  Büchernotizen  und  anderswoher  erhellt,  dass 
er  ein  guter  Kenner  Italiens  war,  so  ist  die  Vermutung  L.s  wohl  gerechtfertigt, 
dass  er  mit  dem  in  Münchener  Stadtarchiven  begegnenden  Arzt  Dr.  Sigmund  Walch 
identisch  ist.  Aus  diesen  Aufzeichnungen  wie  aus  zwei  von  ihm  herrührenden 
Berliner  Handschriften  fällt  nun  auf  diesen  Mann  so  viel  Licht,  dass  wir  über  seinen 
Lebenslauf,  seine  Gewohnheiten  und  Allüren  besser  Bescheid  wissen,  wie  über 
manchen  andern.  Die  Eintragungen  stammen  aller  Wahrscheinlichkeit  nach  aus  den 
Jahren  1460 — 65.  Wie  unwillkürlich  drängt  sich  dem  Leser  der  Satz  auf,  den  L. 
seiner  Studie  gleichsam  als  Motto  voranstellte:  Videte  ne  fragmenta  pereant.  — 

Handel  und  Gewerbe.  Aus  der  Feder  M.  Jansens  (1695),  über 
dessen  Fugger-Studien  bereits  gelegentlich  der  letzten  Besprechung  zu  berichten 
war,  liegen  wieder  einige  neue  Beiträge  vor,  Beiträge,  die  zu  dem  lebhaften  Be- 
dauern Anlass  geben,  dass  sie  die  letzten  sind:  denn  1911  nahm  dem  fleissigen 
Forscher  der  Tod  die  Feder  aus  der  Hand.  Als  ein  besonders  dankenswertes  Buch 
sei  hier  das  über  Jakob  Fugger  den  Reichen  genannt,  in  dem  sich  J.  dem  grössten 
des  Fuggergeschlechtes  zuwandte,  der  alle  seine  Verwandten  an  Klugheit  und  Ge- 
wandtheit übertraf;  vielleicht  weil  er,  zur  geistlichen  Laufbahn  ausersehen,  lange 
genug  für  seinen  auf  das  Praktische  gerichteten  Blick  die  grösste  Finanzmacht  der 
Zeit,  die  Kirche,  hatte  studieren  können.  Wenn  einen,  dann  kann  man  ihn  den 
königlichen  Kaufmann  nennen.  Von  ihm  stammt  der  Reichtum  der  Fugger,  denn  er 
brachte  es  fertig,  sich  das  Vertrauen  aller  seiner  fürstlichen  Zeitgenossen  in  dem 
Masse  zu  erwerben,  dass  er  sie  schliesslich  nach  seinem  Sinne  lenken  konnte.  Er 
durfte  sich  rühmen,  was  zugleich  den  gewaltigsten  Erfolg  seines  Strebens  bedeutete, 
Karl  von  Spanien  die  Kaiserkrone  verschafft  zu  haben:  „es  ligt  am  tag",  so  schrieb 
er  in  einem  nach  vielen  Richtungen  hin  bemerkenswerten  Schreiben  an  den  jungen 
Kaiser  aus  dem  Beginn  des  Jahres  1523  (S.  250),  „dass  Ew.  kay.  Mt.  die  Römisch 
Cron  ausser  mein  nicht  hette  erlangen  mögen."  Wir  danken  es  J.,  dass  wir  deut- 
licher denn  zuvor  erkennen,  dass  er  tatsächlich  einen  guten  Teil  des  Verdienstes 
daran  sich  zuschreiben  durfte.  Wie  hier  so  hatte  er  bei  allen  wichtigen  Ent- 
scheidungen der  Politik  seit  1494  seine  Pland  im  Spiel.  Er  war  es  nicht  zuletzt,  der 
1523  den  Anschlag  des  Reichstags  gegen  die  grossen  Gesellschaften  und  den  Plan 
eines  Grenzzollsystems  hintertrieb.  Das  Kapitel  über  Jakob  Fugger  und  die  hohe 
Politik  gibt  uns  die  wertvollsten  Aufschlüsse  über  die  Machtstellung,  die  ein  Mann 
dieses  Schlages  gegenüber  seinen  fürstlichen  Zeitgenossen  einnahm.  Aber  nicht 
minder  von  Interesse  ist  die  Schilderung,  die  die  Kapitel  vor  diesem  enthalten,  die 
Kapitel  über  Fugger  und  seinen  Handel  im  allgemeinen,  Fugger  in  Tirol  und  Fugger 
in  Ungarn,  wie  dieser  Fugger  dazu  gelangte,  wie  er  sich  in  Tirol  festsetzte  und 
danach  in  Ungarn,  und  wie  er  damit  den  ganzen  Bergbau  unter  seinen  Herrscher- 
willen beugte;  gerade  die  ungarische  Position  war  ihm  wesentlich,  denn  da  er  im 
Besitz  der  ungarischen  Bergwerke  auf  die  Tiroler  drücken  konnte,  so  diente  sie  ihm 
dazu,  die  tiroler  um  so  mehr  zu  befestigen,  seine  Widersacher  dort  im  Zaum  zu 
halten.  Sehr  begreiflich  daher,  dass  dem  alten  Fugger  der  Lebensmut  dahinsank, 
als  sie  ihm  infolge  der  ungarischen  Wirren  des  Jahres  1525  zerstört  zu  werden 
drohte;  sein  Lebenswerk  schien  vernichtet,  sein  Haus  aufs  äusserste  geiährdet;  er 
starb  noch  vor  der  Schlacht  von  Mohacz,  vor  der  Vereinigung  Ungarns  und  Tirols 
in  einer  Hand,  die  seinem  Hause  die  Aussicht  auf  eine  gesicherte  Zukunft,  ja  auf 
neue  Erfolge  öffnete.  J.  hatte  es  bei  seiner  ganzen  Darstellung  auf  die  Schilderung 
des  Fuggerschen  Handels  abgesehen;  ohne  zu  ermüden,  lehnt  sie  sich  doch  eng  an 
die  Akten  an,  die  J.  ausgiebig  benutzte;  auch  nur  der  Versuch  zusammenfassender 
Charakteristik,  der  Wertung  dieses  grossen  Renaissancemenschen  fehlt  jedoch.  Und 
das  muss  man  bedauern,  denn  gewiss  verdiente  Jakob  Fugger  auch  einmal  als  Mensch 
betrachtet  zu  werden.  Niemand  war  dazu  mehr  berufen  als  J.,  und  niemandem 
konnte  sich  eher  der  Sinn  dieses  grossen  Lebens  enthüllen.  Hoffen  wir,  dass  sich 
dieser  schönen  Aufgabe  bald  ein  anderer  annimmt.  J.  hat  ihr  damit,  dass  er  im 
Anhang  seines  Buches,  dem  150  von  400  Seiten  eingeräumt  sind,  einiges  wertvolle 
Material  veröffentlichte,  noch  weiter  vorgearbeitet.  — 


W.  Stolze,  Allgemeines  des  16./16.  Jahrhunderts.  1908/9,  1910.  395 

Buchdruck  und  Bibliotheken.  Die  Festschrift  „Aus  den  ersten 
Zeiten  des  Berliner  Buchdrucks"  (1696  a)  lag  mir  nicht  vor.  Da  aus  dem  Referat 
K.  Boysens  jedoch  ihr  Inhalt  und  Wert  klar  ersichtlich,  so  sei  hier  darauf  hin- 
gewiesen, dass  sich  nach  den  beiden  Aufsätzen  von  Konrad  Haebler  über  Doktor 
Konrad  Schwestermiiller  und  von  Paul  Schwenke  —  Ernst  VouUieme  über 
Weiss'  Berliner  Druckerei  1540—47  sehr  viel  mehr  denn  bisher  über  die  Geschichte 
des  Berliner  Buchdrucks  sagen  lässt.  Allerdings  ist  die  Tatsache,  die  IL  feststellte, 
dass  bereits  1484  ehi  Druck  aus  Colin  an  der  Spree  hervorging,  von  geringer  Be- 
deutung. Denn  die  Druckerei  hat  sich  hier  nicht  gehalten:  was  amtlich  in  Berlin  zu 
drucken  war,  wanderte  auch  im  16.  Jahrhundert  noch  nach  Frankfurt  a.  0.;  erst  seit 
1574  „blieb  Berlin  dauernd  Druckort".  Auch  die  Weisssche  Druckerei,  die  den  Be- 
gründer noch  vier  Jahre  überlebte,  die  Druckerei,  der  der  zweite  Aufsatz  eine  ein- 
gehende Betrachtung  widmete,  konnte  sich  hier  nicht  festsetzen.  —  In  den  entgegen- 
gesetzten Winkel  unseres  weiteren  Vaterlandes  führt  der  Festgruss,  mit  dem 
F.  Eich  1er  (1700)  die  50.  Versammlung  deutscher  Philologen  und  Schulmänner 
in  Graz  begrüsste.  Ei.  verzeichnet  darin  in  78  Nummern  die  Handschriften  (lite- 
rarische wie  Miniaturhandschriften)  der  Grazer  Universitätsbibliothek,  ihre  älteren 
Drucke,  sowie  bemerkenswerte  Einbände,  Holzschnitte,  Bücherzeichen,  Bücher- 
illustrationen und  Widmungen.  Aber  er  unterrichtet  dabei  auch  über  die  Geschichte 
der  Bibliothek  und  versucht  zugleich  einen  Überblick  über  das  geistige  Leben  der 
Steiermark  vom  Mittelalter  bis  ins  16.  Jahrhundert  hinein  zu  verschaffen,  über  das 
wir  bisher  noch  wenig  wussten.  —  Recht  ergebnisreich  war  die  Untersuchung,  die 
Isak  Collijn  (3329*)  den  Lübecker  Frühdrucken  in  der  Stadtbibliothek  zu 
Lübeck  zuteil  werden  Hess.  Er  konnte  nicht  nur  unter  den  Folianten  selbst  manches 
Neue  von  Wert  entdecken,  von  Wert  auch  für  die  Buchbindergeschichte  des  Nordens, 
sondern  auch  vermittelst  einer  gründlichen  Durchstöberung  der  alten  Bucheinbände 
unter  diesen.  Im  besonderen  gibt  sein  Bericht  Auskunft  über  die  sechs  ältesten 
Lübecker  Buchdrucker  Lucas  Brandis  (1473—99),  Johann  Snell  (1480—82),  Bartholo- 
meus  Ghotan  (1484—92),  Matthäus  Brandis  (1485—86),  den  Drucker  mit  den  drei 
Mohnköpfen  (1487—1520)  und  Steffen  Arndes  (1487  —  1519).  Man  erkennt  bereits  aus 
dieser  Zusammenstellung,  welche  Bedeutung  Lübeck  als  Druckort  besass.  — 

Geistiges  Leben  (Literaturgeschichte).  In  dem  Mittelpunkt 
der  gelehrten  Diskussion  steht  schon  seit  geraumer  Zeit  die  Frage  nach  dem  Wesen 
und  Beginn  der  Renaissancezeit.  Die  Festrede  von  K.  Brandi  (1703)  über  das 
Werden  der  Renaissance  oder,  wie  er  gelegentlich  einmal,  aber  nicht  glücklicher 
formuliert,  über  das  Werden  der  Geschichte  der  Renaissance  will  nun  dies  Problem 
nicht  lösen,  auch  nicht  einmal  dazu  Stellung  nehmen.  Gleichwohl  führt  sie  mitten 
hinein.  Denn  da  sie  den  Versuch  machte,  die  Stellung  der  verschiedenen  Zeiten  zu 
den  Jahrhunderten  darzulegen,  die  wir  unter  jenem  Namen  zusammenfassen,  so  wird 
der  Streit  gewissermassen  objektiviert  und  einer  Verständigung  nähergerückt.  Das 
Wort  rinascitä  und  ähnliche  Bezeichnungen  kommen  schon  früh  häufig  vor,  aber 
regelmässig'  wird  damit  ein  anderer  Sinn  verbunden.  Denn  weder  die  Historiker 
noch  die  Poeten,  die  die  Bildung  vermittelten,  hatten  bei  allem  Bewusstsein  von 
dem  Wandel  der  Zeiten  die  Empfindung,  Altes  einfach  zu  übernehmen.  Im  Gegen- 
teil waren  sie  stolz  auf  die  Errungenschaften  ihrer  Zeit,  die  sie  die  moderne  nannten, 
weil  sie  etwas  ganz  Neues  gebracht  hatte:  noch  für  Goethe,  wie  für  alle  Franzosen, 
Engländer  und  Deutsche  seit  dem  16.  Jahrhundert  „lagen  die  Antiken  so  gut  wie 
die  Kunst  des  Benvenuto  Cellini  in  den  Grenzen  des  Zeitgeschmacks".  Ja,  als  Vasari, 
der  erste  eigentliche  Kunsthistoriker,  insofern  sich  ihm  zuerst  aus  der  Betrachtung 
der  einzelnen  Biographien  grössere  Zusammenhänge  erschlossen,  das  Wort  rinascita 
für  eine  ganze  Zeitepoche  verwandte,  gebrauchte  er  es  „keineswegs  für  die  Gesamt- 
entwicklung oder  im  Sinne  einer  Erneuerung  der  Alten,  sondern  umgekehrt,  um  das 
erste  Aufleben  der  italienischen  Kunst  des  13.  Jahrhunderts  aus  der  toten  Starrheit 
griechischer  Manier  zu  bezeichnen".  „Die  Wahrheit  ist  im  Gegensatz  zu  der  noch 
heute  verbreiteten  Meinung  also  die,  dass  die  Kunst  der  Renaissance  sich  nicht  als 
Renaissance  empfand.  Man  fühlte  sich  auf  der  Höhe  der  Leistungsfähigkeit  aus 
eigener  Kraft;  man  brachte  Werke  hervor,  sagt  Vasari,  grösser  und  schöner  als  je 
die  Alten."  Erst  Burckhardt  gab  dem  Worte  Renaissance  den  neuen  Sinn  und 
damit  „eine  Ehre,  einen  Glanz,  einen  Reichtum  des  Inhalts,  die  es  mit  einem  Schlage 
begehrenswert  erscheinen  Hessen  und  geeignet,  auch  der  schlechten  Sache  noch 
einen  Schimmer  zu  leihen".  Übrigens  ist  daran  er  nicht  allein  schuld;  er  war  sich 
der  Einseitigkeit  bei  dieser  Namengebung  bewusst.  W^enn  das  Wort  solchen  Anklang 
fand,  so  muss  man  zur  Erklärung  auch  des  mit  Burckhardts  Werk  gleichzeitig  er- 
schienenen Werkes  von  Georg  Voigt  über  die  Wiederbelebung  des  klassischen  Alter- 
tums gedenken.  Ganz  hat  sich  die  hier  vertretene  Ansicht  nie  durchgesetzt.  Schon 
in  der  Romantik  und   dann   im  Zusammenhang  mit  den  religiösen  Strömungen  des 


396  W.  Stolze,  Ällg-emeines  des  15./16.  Jahrhunderts.  1908/9,  1910. 

19.  Jahrhunderts  meldete  sich  eine  andere  Ansicht  über  jene  Jahrhunderte  an,  und  sie 
gewann  letzthin  Boden;  sie  knüpft  an  einen  Mann  wie  den  hl.  Franziskus  an  und 
sieht  in  der  religiösen  Verselbständigung"  des  Individuums  auf  mittelalterlichem  Boden 
den  Ausgangspunkt  für  die  ganze  Greistesgeschichte  des  ausgehenden  Mittelalters.  — 
In  gewissem  Sinne  hatte  sich  dieser  Anschauung  bereits  Dietrich  Schäfer  an- 
geschlossen; wenigstens  betonte  er  in  seiner  Weltgeschichte  im  Gegensatz  zu  der 
landesüblichen  Auffassung  von  der  Bedeutung  der  Renaissance,  dass,  „wenn  es 
irgend  eine  Zeit  gegeben  hat,  in  der  die  Einzelpersönlichkeit  entwickelt  war,  diese 
das  Mittelalter  war".  „Nur  dem  oberflächlichen  Blick,  der  Zeit  und  Ort  nicht 
scheidet,  erscheinen  Ritter  und  Mönch,  Bürger  und  Bauer,  Kaufmann  und  Zunft- 
genosse des  Mittelalters  als  feste,  unveränderliche  Typen."  Jetzt  erhielt  diese  Ansicht 
eine  Bekräftigung,  so  nachdrücklich  wie  sie  nur  gedacht  werden  kann.  Denn  das 
ganze,  nach  Form  und  Inhalt  ausgezeichnete  Werk  von  Kuno  Francke  (1707), 
dem  Professor  an  der  Harvard-Universität  und  Direktor  des  Germanischen  Museums, 
über  die  Kulturwerte  der  deutschen  Literatur  in  ihrer  geschichtlichen  Entwicklung 
vertritt  die  These,  dass  sich  trotz  alles  Gebundenseins  in  Weltanschauung,  Religion 
und  den  Ordnungen  des  Lebens  im  Mittelalter  die  Persönlichkeit  zu  einer  Selbständig- 
keit, wenn  nicht  Selbstgewissheit  erheben  konnte,  die  an  die  Erscheinungen  unserer 
klassischen  Literaturepoche  erinnert.  Ja  gelegentlich  der  Erwähnung  des  von  ihm 
besonders  hoch  gewerteten  Naumburger  Lettnerfrieses  spricht  er  es  geradezu  aus, 
„dass  das  Wort  von  der  Entdeckung  der  Persönlichkeit  durch  die  Renaissance  zum 
mindesten  eine  Übertreibung  ist,  dass  vielmehr  das  Mittelalter  aus  sich  selbst  heraus 
zur  psychologischen  Ergründung  und  zur  künstlerischen  Wiedergabe  der  Individualität 
vorgedrungen  ist".  Und  ähnlich  heisst  es  an  anderer  Stelle,  „dass  ebenso  wie  die 
deutsche  Skulptur  lange  vor  der  italienischen  Renaissance  das  Geheimnis  der  Per- 
sönlichkeit entdeckte,  so  auch  die  Dichtung  Walthers  von  der  Vogelweide  lange  vor 
Dante  das  Recht,  die  Würde  und  die  sittlichen  Ideale  des  Individuums  klar  und  ver- 
nehmlich zur  Geltung  gebracht  hat".  Also  eine  Reaktion  auf  der  ganzen  Linie!  Das 
Altertum  hat  für  die  in  Rede  stehende  Frage  nicht  einmal  subsidiäre  Bedeutung, 
nicht  Italien,  sondern  Deutschland  ist  die  Entdeckung  der  Persönlichkeit  zu  danken. 
Es  ist  eine  Lösung,  die  mindestens  im  ersten  Augenblick  sehr  besticht,  zumal  sich 
eben  für  sie  ein  Mann  wie  F.  einsetzte;  denn  F.  verrät  in  allen  seinen  Lebens- 
äusserungen nicht  nur  das  trotzige  Selbständigkeitsbedürfnis  des  Nordalbingiers  und 
die  fast  eifernde  Liebe  für  sein  Volkstum,  er  erscheint  vielmehr  auch  als  eine  durch 
und  durch  sittliche'  Natur,  die  das  Gute  anerkennt,  wo  sie  es  findet,  und  im 
Urteil  Vorsicht  walten  lässt.  Ist  mit  dem  Gesagten  angedeutet,  was  uns  an  dem 
Buche  besonders  interessiert,  so  wäre  es  doch  verfehlt,  danach  anzunehmen,  dass  es 
geradezu  eine  Tendenz  verfolgt.  Dem  widerspricht  bereits  die  Anlage  des  Werkes; 
wir  haben  es  bei  dem  vorliegenden  Buche  nur  mit  dem  ersten  von  vier  Bänden  zu 
tun.  Und  dem  widerspricht  weiter  die  ausgesprochene  Absicht,  unser  Volk  ,,zu  den 
Idealen  der  Besten  unseres  Volkes  in  ein  persönliches  Verhältnis"  zu  setzen.  Denn 
wir  haben  es  hier  nicht  mit  einer  Literaturgeschichte  zu  tun,  die  fein  säuberlich  alle 
Daten,  biographische  sowohl  wie  literarische,  notiert;  es  ist  hier  auch  nicht  der  Ver- 
such gemacht,  das  Lebenswerk  der  grössten  Schriftsteller  unseres  Volkes  für  sich 
allein  und  etwa  in  der  Weise  erschöpfend  darzustellen,  wie  es  Eucken  in  seinem  be- 
kannten Werk  über  die  Lebensanschauungen  der  grossen  Denker  unternahm.  Die 
Methode  ist  vielmehr  eine  andere,  dem  Zwecke  besser  entsprechende.  Nachdem  F. 
durch  Darlegung  des  Zusammenhangs  des  Kulturstandes  mit  den  herrschenden 
Strömungen  des  politischen,  sozialen,  religiösen,  geistigen  und  künstlerischen  Lebens 
auf  das  Milieu  vorbereitet  hat,  bringt  er  nach  einigen  kurzen  und  knappen  Worten 
der  Charakteristik  der  einzelnen  Männer  beziehungsweise  Werke  zumeist  kurze  Aus- 
züge aus  den  Werken,  so  wie  sie  sich  eignen,  um  deren  Stellung  in  der  Geschichte 
zu  verdeutlichen.  Wir  haben  also  durchaus  nicht  nur  eine  Galerie  von  Charakter-, 
köpfen  vor  uns,  aber  überall  sticht  doch  eben  das  besonders  Charakteristische  hervor. 
Eingeteilt  ist  der  Band  in  die  vier  Kapitel  über  das  Zeitalter  der  Völkerwanderung, 
die  Entwicklung  der  feudal -theokratischen  Gesellschaft,  die  Blüte  ritterlicher  Kultur 
und  die  Kultur  des  Bürgertums.  Es  kennzeichnet  den  Wert  des  Buches,  dass  die 
Ansichten  der  Rezensenten  über  den  Wert  der  einzelnen  Kapitel  auseinandergehen: 
der  eine  möchte  das  dritte,  der  andere  das  vierte  als  das  ertragreichste  bezeichnen. 
Aber  bei  aller  Anerkennung  des  vierten  wird  man  doch  zu  sagen  haben,  dass  F. 
selbst  den  Nachdruck  auf  das  dritte  legte:  eben  in  der  ritterlichen  Kultur  erblickte 
er  den  Höhepunkt  der  mittelalterlichen  Kultur,  einen  der  Höhepunkte  des  deutschen 
Lebens,  der  literarischen  Entwicklung  überhaupt.  Er  rühmt  es  mehr  als  einmal,  wie 
sich  aus  dem  Begriff  des  Dienstes  —  gegenüber  dem  Lehnsherrn,  dem  ritterlichen 
Stand,  der  Kirche,  der  erwählten  Dame  —  „vornehmlich  unter  kirchlichem  Einfluss 
ein  Katechismus  spezifisch  ritterlicher  Tugenden  entwickelt,  der  Hingabe,  der  Tapfer- 


W.  stolze,  Allgemeines  des  15./16.  Jahrhunderts.  1908/9,  1910.  397 

keit,  der  Grossmut,  der  Treue,  der  Selbstbeherrschung,  des  Masshaltens,  der  dem- 
jenigen nahekommt,  was  die  Griechen  unter  xaXoxayni>ia  verstanden,  was  für  den  Eng- 
länder der  Begriff  des  gentlemau  ist  und  was  die  Deutschen  des  18.  Jahrhunderts 
als  echte  Menschlichkeit  bezeichneten.  Das  Standesgefühl  des  Ritters  weist  also  über 
sich  selbst  hinaus  auf  das  Ideal  allgemeinen  Menschentums"  (vgl.  auch  S.  123,  133). 
In  der  Kultur  des  Bürgertums  wird  zwar  dieser  Begriff  der  Persönlichkeit  „demo- 
kratisiert und  dadurch  zum  erstenmal  eine  Macht  im  Leben  der  Masse;  diese  Jahr- 
hunderte, vom  13.  bis  zum  16.,  bilden  also  den  eigentlichen  Nährboden  modernen 
Denkens  und  Empfindens".  Aber  so  viel  ist  aus  der  Darstellung  doch  zu  erkennen 
—  sie  will  mir  hier  nicht  ganz  so  gut  gelungen  erscheinen  — ,  eine  Vertiefung  oder 
Verbreiterung  des  "Begriffs  hat  nach  F.  die  sich  ausbreitende  Individualisierung  der 
Massen  nicht  zur  Folge  gehabt.  Ich  will  mit  diesen  Bemerkungen  die  Besprechung 
abbrechen  und  zunächst  von  den  Bedenken  noch  schweigen,  die  sich  gerade  bei  der 
Lektüre  des  letzten  Kapitels  regen;  vielleicht  zerstreut  sie  der  nächste  Band.  Das 
ist  gewiss,  dass  hier  ein  Buch  vorliegt,  dem  jeder  Anregung  und  Belehrung  ver- 
danken wird,  auch  wo  er  mit  dem  Verfasser  in  der  Wertung  dieser  oder  jener  lite- 
rarischen Erscheinung  oder  dieser  oder  jener  geschichtlichen  Strömung  nicht  eines 
Sinnes  ist.  Wir  wünschen  ihm  deshalb  den  besten  Erfolg.  —  Von  dem  Bauernkrieg 
ist  eine  weitverbreitete  Überzeugung,  die  vor  allem  Lamprecht  vertreten  hat,  dass  er 
sich  auch  gegen  die  Kultur  seiner  Zeit  gewendet  habe.  In  diesem  Sinne  registriert 
K.  Schottenloher  (3333*)  die  Verluste,  die  Bamljerger  Domherren  an  ihrem 
Bücherbesitz  1525  erlitten,  als  absichtliche  Schädigungen  des  geistigen  Besitzstandes. 
Dabei  lässt  sich  gerade  hier  (vgl.  Stolze,  „Der  deutsche  Bauernkrieg",  3.  Abschnitt)  der 
Nachweis  leicht  führen,  dass  davon  keine  Rede  war.  Im  übrigen  ist  der  kleine  Aufsatz 
deshalb  zu  notieren,  weil  er  von  dem  Bücherbesitz  in  Bamberg  einige  Kunde  gibt,  — 

Quellen:  Fürstliche  Persönlichkeiten.  In  einem  kurzen  Auf- 
satz bespricht  Marie  von  Redwitz  (3343*)  Kalendereintragungen  des  Pfalz- 
grafen Wolfgang  Wilhelm  zu  Rhein  zum  Jahre  1588,  die  sie  im  übrigen  wortwörtlich 
mitteilt.  Wir  lernen  daraus  etwas  mehr  vom  Lebenslauf  dieses  aus  dem  Streit  um 
Jülich-Kleve  bekannten  Fürsten  kennen,  der  damals  noch  streng  lutherisch  war,  wie 
von  dem  Leben  und  Treiben  an  dem  kleinen  pfalzgräflichen  Hofe  überhaupt.  — 

Andere  Persönlichkeiten.  Schon  lange  war  uns  das  Tagebuch 
Cuspinians  bekannt.  Gleichwohl  hat  man  die  neue  Ausgabe,  die  Hans  Ankwicz 
in  den  MIÖG.  30,  S.  280—326  nach  dem  Original  veranstaltete  und  mit  Erläuterungen 
versah,  insofern  mit  Dank  zu  begrüssen,  als  sie  noch  einiges  mehr  über  die  nach  einer 
Abschrift  gefertigte  Ausgabe  Karajans  hinaus  enthält.  Gerade  diese  Einträge  bringen 
uns  Cuspinian  als  Menschen  noch  näher  „und  sichern  dem  Tagebuche  neben  dem  rein 
historischen  und  biographischen  auch  ein  gewisses  kulturhistorisches  Interesse".  — 

Reisebeschreibungen.  Die  neue  französische  Ausgabe  von  Michel 
Montaignes  Beschreibung  seiner  Reise  nach  Italien  (3354*)  gab  H.  S  c  h  o  o  p  die 
Anregung,  in  einem  lesenswerten  Aufsatz  über  die  Eindrücke  zu  berichten,  die  der 
berühmte  Plauderer  auf  dem  Umwege  von  der  Schweiz  über  Süddeutschland  von 
unserem  Vaterlande  empfing.  Dabei  ist  hervorzuheben,  dass  ganz  im  Gegensatz  zu 
Goethe,  mit  dessen  italienischer  Reise  diese  Reise  zwei  Jahrhunderte  früher  sich  wohl 
in  Beziehungen  setzen  lässt,  der  Gascogner  nach  den  Tagen  in  Deutschland  vor  Italien 
ein  gewisses  Grauen  empfand.  Denn  eben  in  Deutschland  fand  er,  was  er  in  .dem 
wildaufgeregten  Frankreich  vergeblich  suchte  —  es  handelt  sich  um  das  Jahr  1580 
— ,  die  bürgerliche  Ruhe  bei  einem  gleichwohl  vielseitig  bewegten  Leben;  hier  tönte 
nicht  fortwährend  der  Lärm  der  Waffen,  die  Konfessionen  lebten,  was  Montaignes 
Philosophie  entsprach,  friedlich  nebeneinander;  Montaigne  liebte  es,  die  verschiedenen 
Geistlichen  bei  ihren  Amtshandlungen  kennen  zu  lernen  und  sie  danach  in  ein  Ge- 
spräch zu  ziehen,  um  sich  über  sie  zu  unterrichten.  Aber  das  war  es  nicht  allein, 
was  Montaigne  an  Deutschland  fesselte.  Wenn  er  das  Reisen  in  Deutschland  auch 
teuer  fand,  so  nahm  er  die  höheren  Preise  doch  gern  in  den  Kauf.  Denn  der 
Reisende  durfte  sich  auf  die  Ehrlichkeit  der  Bevölkerung  verlassen,  er  hatte  nie  die 
unangenehme  Empfindung,  belogen  und  betrogen  zu  werden.  Ausserdem  stach  ihm 
die  Reichlichkeit  in  dem,  was  die  Gasthöfe  boten,  und  ihre  Sauberkeit  in  jeder  Be- 
ziehung in  die  Augen.  Nur  eins  störte  ihn:  dem  Reisenden,  dem  alles  wissenswert 
war,  dessen  Aufmerksamkeit  allerdings  nicht  sowohl  die  Natur  als  die  Menschen  und 
ihre  Leistungen  fesselten,  ihm  genügten  nicht  die  Führer,  die  sich  boten;  was  er  zum 
vollen  Genuss  seiner  Reise  gebraucht  hätte,  wäre  ein  Edelmann  gewesen,  den  die 
gleichen  Interessen  mit  ihm  verbunden  hätten,  und  ein  solcher  begegnete  ihm  nicht. 
Seitdem  Seh.  seinen  Aufsatz  schrieb,  ist  von  Montaignes  Reise  in  Deutschland  die  in 
der  Bibliographie  genannte  deutsche  Ausgabe  erschienen.  — 


Jahresberichte  f&i  nenere  deutnohe  Litaratnrgesohicbte.    XXI.  94 


398  R.  Buchwald,  Lyrik  des  15,/16.  Jahrhunderts. 

Lyrik. 

(11,2  ==  N.  17-20-1759.) 

Reinhard  Buchwald. 

Geistliches  Lied:  Allgemeines  nnd  QeEamtdar&telluDgen.  —  LoValgeschichlliches,  einzelne  Persönlicbtceiten. 
—  Weltliche  Lyrik.  —  Yoltslied.  —  Musikgeschichte.   — 

GeistlichesLied:  Allgemeines  und  Gresamtdarstellung-en. 
Her  m.  Müller  (1721)  referiert,  nicht  ohne  eigene  Ergänzungen  und  Folgerungen, 
über  den  Aufsatz  ,,Kyrieleison"  von  Fr.  Jostes  in  den  Mitteilungen  der  Königlichen  Vlä- 
misohen  Akademie  zu  Gent  1908.  „Kyrie  Eleison"  ist  in  den  mittelalterlichen  Quellen 
nicht,  wie  man  nach  Hoffmann  von  Fallersleben  anzunehmen  pflegt,  der  Ausruf  jener 
ersten  Worte  der  Litanei,  sondern  ein  Synonymon  für  „Litania"  überhaupt.  „Das 
Kyrieleison,  das  als  Vorbote  und  Vater  des  deutschen  Kirchenliedes  zu  gelten  hat,  ist 
die  Allerheiligenlitanei  mit  der  damals  üblichen,  vielleicht  gegen  die  heutige  Weise 
noch  einfacheren  Choraimelodie."  Nun  ergeben  sich  auch  wirklich  enge  Zusammen- 
hänge mit  den  „Leisen":  denn  diese  sind  metrisch  Kurzverse  wie  „Miserere  nöbis!" 
und  anderes,  und  die  Melodie^  der  ältesten  Leisen  wird  keine  andere  gewesen  sein  als 
die  der  Responsorien  aus  der  Allerheiligenlitanei.  —  C.  Brooks  (1722)  zeigt  die 
Richtigkeit  von  Bäumkers  Anschauungen  über  die  deutschen  Kirchenlieder  vor  der 
Reformation,  indem  er  Notizen  über  die  Osterfeier  aus  Manuskripten  hturgischen 
Inhalts  vom  14.  bis  16.  Jahrhundert  sammelt.  Danach  hatte  die  Gemeinde  am  Oster- 
sonntag bis  zu  sechsmal  Gelegenheit,  mit  einem  deutschen  Lied  einzugreifen.  Ge- 
sungen wurden  „Christ  ist  erstanden",  „Es  freuen  sich  billig",  „Also  heilig  ist  der 
Tag",  und  zwar  dasselbe  Lied  unter  Umständen  mehrmals.  —  E.  Bredereks  (1723) 
Hilfslexikon  uns  vorzulegen,  hält  der  Verleger  für  überflüssig.  Nach  F.  Je  hl  es  Be- 
sprechung und  seinen  Notizen  in  N.  1724  scheint  eine  Beschäftigung  mit  dem  Buch 
tatsächlich  überflüssig  zu  sein.  —  F.  Je  hie  (1724)  setzt  seine  im  letzten  Jahre 
charakterisierte  Sammlung  hymnologischer  Splitter  fort.  Die  Bemerkungen  gelten 
meist  Dichtern  des  18.  und  19.  Jahrhunderts;  aus  unserer  Periode  gibt  er  Notizen 
über  H.  von  Laufenberg,  Mevfart,  Seinecker.  Seite  166  finden  sich  weitere  Korrekturen 
zur  Schrift  von  Brederek  (N.  1723),  Seite  233  f.  zu  Dietz  (vgl.  JBL.  1908/9,  N.  3369).  - 
Das  Handbuch  von  A.  Bartels  wird  von  F.  Spitta  (1725)  einmal  auf  seinen  hymno- 
logischen  Inhalt  hin  angesehen;  das  Resultat  ist  sehr  unerfreulich.  —  J.  Westphals 
(1726)  „Evangelisches  Kirchenlied  nach  seiner  geschichtlichen  Entwicklung"  ist 
ursprünglich  ein  Lehrbuch  für  schlesische  Lehrerseminare  gewesen  und  hat  seine 
Disposition  auch  in  den  weiteren  Auflagen  beibehalten.  W.  verwertet  die  Resultate 
der  neuen  Forschung;  zum  historischen  Teil  treten  dann  ,, Inhaltsübersichten  der 
bekanntesten  Lieder"  fürs  „christliche  Haus".  — 

Lokalgeschichtliches,  einzelne  Persönlichkeiten.  Im 
vorigen  Bericht  wurde  bei  der  Besprechung  der  Spittaschen  Forschungen  über  die 
Liederdichtung  des  Herzogs  x\lbrecht  von  Preussen  (vgl.  JBL.  1908/9,  S.  628)  darauf 
hingewiesen,  dass  der  Beweis  für  die  Richtigkeit  jener  Thesen  vor  allem  noch  durch 
eine  Untersuchung  der  Königsberger  Gesangbücher  zu  erbringen  sei.  Diese  legt  jetzt 
F.  Spitta  (1727)  selber  vor,  indem  er  nach  einer  Einleitung,  in  der  man  sich  augenblick- 
lich am  besten  über  die  allmählich  eine  ganze  Literatur  bildende  Albrechts-Frage 
unterrichten  kann,  zunächst  aus  einer  gründlichen  Analyse  der  beiden  Gesangbücher 
sichere  Ergebnisse  über  ihre  Entstehung  gewinnt,  sowie  die  Existenz  von  zwei  ver- 
lorenen Drucken  des  älteren  von  beiden  nachweist.  Eine  verlorene  veränderte  Neu- 
auflage des  zweiten  Liederbuchs  wird  sodann  durch  einen  Vergleich  mit  dem 
Rigaischen  Gesangbuch  von  1530  und  dem  Rostocker  von  1531  gewonnen.  Eigentlich 
ist  mit  alledem  die  Hypothese  von  Wackernagel,  Budde,  Tschackert  und  anderen,  ein 
Nürnberger  Druck  von  1527  (=  N)  sei  die  Quelle  der  Königsberger  Gesangbücher 
(==  K),  überflüssig  und  hinfällig  geworden;  Sp.  rückt  jedoch  auch  noch  mit 
schwerem  philologischen  Geschütz  an,  so  dass  man  an  der  Tatsache:  K  =  Original, 
N  =  Nachdruck  nicht  mehr  wird  rütteln  dürfen.  Die  Löner-Hypothese  Wacker- 
nagels und  seiner  Nachfolger  baute  sich  überhaupt  erst  auf  der  Annahme  einer 
.Jimgekehrten  Priorität  auf;  Sp.  hält  es  für  nötig,  bei  diesem  Punkt  zu  betonen, 
dass  textkritische  Ungenauigkeiten  Wackernagels  die  hymnologische  Forschung  der 
Gegenwart  bezüglich  der  Königsberger  Lieder  auf  eine  ganz  falsche  Fährte 
gelockt  haben.  Wackernagels  Fähigkeit  für  die  literarische  Kritik  habe  nicht 
auf  gleicher  Höhe  gestanden  mit  seinem  Spürsinn  für  die  Aufdeckung  neuer 
Quellen.    Wegen    der   unbedingten    Autorität,    die   Wackernagel   besitze,    kämen    wir 


R.  Buchwald,  Lyrik  des  15./16.  Jahrhunderts.  399 

aus  g-üwissen  grundverkehrten  Anschauungen  so  langsam  heraus.  Noch  schneller 
erledigt  sich  die  Speratus-Hypotheso.  Und  nun  werden  die  heiden  positiven  Haupt- 
Rtücke  meines  Erachtens  überzeugend  bewiesen;  erstens,  die  Liederbücher  sind  keine 
Sammlungen,  sondern  Werke  eines  einzigen  Dichters;  und  zw(>itpn8,  dieser  ist  eben 
Albrecht.  Die  Zusammenhänge,  die  Sp.  zwischen  einigen  Liedern  und  dem  Ans- 
bacher Ratschlag  der  Evangelischen  vom  September  1524  sowie  ihrer  Konfutatiun  des 
römischen  Ratschlags  vom  .Januar  1525  auldeckt,  führen  wirklich  zwingend  auf  den 
Herzog.  —  Nachdem  wir  Spittas  Methode  in  einem  Falle  genau  kennen  gelernt  haben, 
seien  seine  übrigen  Arbeiten  zur  Albrecht-Frage  hier  gleich  angefügt,  aber  nur  in 
ihren  Resultaten  mitgeteilt.  Zunächst  N.  1733.  Die  beiden  ersten  Markgrafen- 
lieder: „Capitan  Herr  Gott  Vater  meyn"  (Kasimir-I^ied)  und  „Genad  mir,  Herr, 
ewiger  Gott"  (Georg-Lied)  hatte  er  schon  früher  (JBL.  1908/9,  N.  .H380)  für  Albrecht  in 
Anspruch  genommen;  jetzt  verteidigt  er  sich  unter  anderem  gegen  Tschackerts  (iegen- 
these  (JBIj.  1908/9,  N.  H382),  Johann  von  Schwarzenberg  sei  der  Dichter.  Aber  auch 
das  Lied  „All  weltlich  trew  und  Zuversicht",  das  Th.  Muther  1861  aus  einem  Manuskript 
des  Königsberger  Staatsarchivs  veröffentlicht,  und  das  P.  Schwenke  (AllprMschr.  32, 
J895)  dem  Lazarus  Spengler  zugeschrieben  hatte,  nimmt  Sp.  jetzt  für  seinen  Fürsten 
in  Anspruch.  —  Auch  die  Exzerpte  F.  Spittas  (1738)  aus  der  liiedersammlung  des 
Heinrich  von  Miltitz  interessieren  als  Zeugnisse  zur  Albrecht-Frage.  Es  handelt  sich 
um  eine  Handschrift,  aus  der  Sp.  bereits  (MschrGK.  14)  ein  Weihnachtslied  mit- 
geteilt hatte.  Sie  ist  dem  Markgrafen  Albrecht  zugeschrieben,  der  in  der  Vorrede 
als  besonderer  Förderer  des  Kirchengesangs  bezeichnet  und  aufgefordert  wird,  da 
„dise  geseng  nicht  In  allem  nach  kunstreicher  meysterschafft  gesteh",  zu  verändern, 
„was  mangels  jn  notten  Silaben  gefunden".  —  Wenn  E.  Körner  (1729)  mit  einer 
neuen  Alber-Biographie  auf  den  Plan  tritt,  so  haben  wir  festzustellen,  inwieweit  sie 
einen  Fortschritt  über  das  Buch  von  Schnorr  von  Carolsfeld  vom  Jahre  1895  hinaus 
bedeutet.  Zunächst  verwertet  K.  natürlich  die  F'orschung  der  dazwischen  liegenden 
Jahre,  und  ferner  hat  er  eine  sehr  gTosse  Menge  von  lokal-  und  zeitgeschichtlichen 
Notizen  gesammelt.  W^enn  diese  Notizen  freilich  im  Text  als  feststehende  biographische 
Daten  verwertet  werden,  so  geht  das  viel  zu  weit.  Mit  Johannes  Chun,  dem  Alber  die 
erste  Ausgabe  der  Fabeln  widmete,  ,, pflegte  er"  nach  K.  „den  eifrigsten  Verkehr"; 
wir  wissen  aber  nur,  dass  er  die  ersten  Versuche  Chun  „als  seinem  lieben  Freund 
gesendet"  hat,  „welchem  auch  dieselbige  dazu  mal  wol  gefielen"  (Braunes  Neu- 
druck S.  IX).  Von  Butzbach  berichtet  uns  K.  auf  derselben  Seite  (S.  17),  dass  „seine 
reichhaltige  Schulbibliothek  Alber  allerlei  Ausbeute  gewährte";  die  einzige  Stelle  bei 
Alber,  die  in  Betracht  kommt  (Fabel  42,  131,  nicht,  wie  K.  angibt,  103),  preist  jedoch 
nichts  als  das  Butzbachische  Bier,  und  auf  die  geistigen  Reize  ist  K.  nur  durch  eine 
ortsgeschichtliche  Notiz  gebracht  worden.  Aber  auch  wo  K.  nur  die  Quellen  wieder- 
gibt, tut  er  das  weniger  klar  als  Schnorr  von  Carolsfeld,  so  dass  man  nicht  umhin 
kann,  immer  K.s  reichliche  aber  zu  kurze  Anmerkungen  nachzuschlagen  und  überdies 
das  ältere  Werk  daneben  zu  lesen.  Übrigens  schildert  K.  nur  „das  Kämpferleben 
eines  Gottesgelehrten  aus  Luthers  Schule",  als  Vorbereitung  auf  eine  zusammen- 
hängende Darstellung  seiner  theologischen  Anschauungen,  die  in  Kürze  folgen  soll.  — 
W.  Diehl  (1736)  gibt  zum  ersten  Male  urkundliche  Nachrichten  über  Eucharius 
Zinckeysen,  den  Herausgeber  des  in  Frankfurt  1584  erschienenen  Gesangbuchs,  djis 
Zahn  (Die  Melodien  der  deutschen  evangelischen  Kirchenlieder,  VI,  S.  70  f.)  beschrieben 
hat.  Zinckeysen  hat  demnach  in  Jena  studiert,  war  1550—58  Schulmeister,  endlich 
1558 — 1585,  da  er  starb,  Pfarrherr  in  I^angen.  D.  vermutet  in  Zinckeysen  auch  den 
Herausgeber  des  Foliogesangbuchs  von  15H9.  —  Die  von  M.  Breslau  er  und 
J.  Bolte  zusammengestellte  Liliencron-Festschrift  der  „Gesellschaft  für  deutsche 
Literatur"  (1737)  bietet  in  ihrem  ersten  Teil  acht  Faksimiles  teils  von  I.,iliencron 
selbst  und  Wackernagel  schon  bekannt  gemachter,  teils  unbekannter  Lieder,  darunter 
eines  von  Jörg  Graff.  Der  zweite  Teil  enthält  Erläuterungen  von  Bolte,  deren 
reicher  Inhalt  hier  nur  durch  einige  Stichworte  charakterisiert  werden  mag:  Stoff- 
geschichte  von  Shakespeares  „Measure  for  measure"  in  Deutschland  (Folz,  Hans  Sachs 
und  andere);  das  Lotterholz  oder  der  Knebel  als  Abzeichen  der  fahrenden  Possen- 
reisser;  die  Porträte  des  jugendlichen  Karls  V.  —  J.  Smend  (1740)  gibt  Beiträge 
zur  Nachgeschichte  des  Nicolaischen  Morgenstern- Liedes,  indem  er  seinen  gottes- 
dienstlichen Gebrauch  im  17.  und  18.  Jahrhundert  schildert.  Er  nennt  seine  Aus- 
führungen einen  „Beitrag  zu  dem  Kapitel:  Die  Kirche  in  ihrem  Verhältnis  zu  Ehe 
und  Geschlechtsleben".  —  P.  Runges  Notenveröffentlichung  aus  den  Baseler  Bruch- 
stücken einer  Minnesingerhandschrift  (1741)  gehört  hierher  nur,  weil  die  musik- 
historische Arbeit  in  jener  und  unserer  Periode  aufs  engste  zusammengehört;  ver- 
gleiche zu  N.  1746.  — 

Weltliche   Lyrik.      H.  Gille    (1744)    stellt   bei   der   Behandlung   der 
historischen  und  politischen  Gedichte  Michel  Beheims  ihre  historische  Zuverlässigkeit 

31» 


400  R.  Buchwald,  Lyrik  des  15./16.  Jahrhunderts. 

durch  den  Vergleich  mit  anderen  Quellen  unserer  Kenntnis  der  einzelnen  Ereignisse 
fest  und  fragt  jedesmal  nach  der  Herkunft  der  etwa  nachweisbaren  falschen  Angaben 
des  Dichters.  Eine  Einzelinterpretation  erfahren  die  historischen  und  politischen 
Dichtungen,  wobei  nicht  nur  die  chronologische  Folge,  in  der  sie  vom  Verfasser 
behandelt  werden,  nachgewiesen  wird,  sondern  auch  zahlreiche  Beiträge  zur  Bio- 
graphie und  Charakteristik  des  Dichters  gewonnen  werden.  Die  „kulturhistorischen 
Gedichte"  (richtiger:  die  kulturhistorisch  wichtigen  Gedichte)  werden  gemeinsam  be- 
handelt, „um  ein  Bild  von  Beheims  Anschauungen  über  die  Kultur  seiner  Zeit  zu  geben"; 
dort  scheinen  mir  die  Ergebnisse  für  unsere  Kenntnis  der  damaligen  Zustände  fast 
noch  bemerkenswerter,  zumal  G.  zum  grossen  Teil  ungedruckte  Gedichte  in  zwei 
Heidelberger  Handschriften  und  einer  Münchener  Handschrift  behandelt.  In  den 
Beilagen  werden  diese  Gedichte  stellenweise  mitgeteilt.  Ein  Abschnitt  über  Stil  und 
poetische  Technik  verzichtet  auf  historische  Gesichtspunkte  und  steht  wohl  hinter 
den  anderen  zurück,  während  die  Darlegungen  über  Beheims  Gedicht  „von  den,  die 
sich  der  alten  maister  geticht  annemen"  (S.  173  ff.)  für  die  Literaturgeschichte  des 
15.  Jahrhunderts  sehr  wichtig  sind.  Übrigens  vermittelt  G.  auch  eine  genügende 
Kenntnis  der  umfangreichen  ungarisch  abgefassten  Arbeit  über  Beheim  von  Bleyer 
(Szazadok  1902).  —  A.  Gebhardts  (1745a)  zwölf  Seiten  lange  Miszelle  enthält 
zahlreiche  Berichtigungen  und  Ergänzungen  der  Einleitung  und  der  Anmerkungen 
zu  Schneiders  Abdruck  (ZDPh.  40,  S.  349  ff.).  —  Über  die  Insel-Ausgabe  des  Hans 
Sachs  (1746)  darf  ich  kein  Urteil  abgeben,  da  ich  selbst  an  der  Herausgabe  beteiligt 
war.  Der  Grundgedanke  war,  die  Gedichte  mit  den  alten  Holzschnitten  der  Einblatt- 
drucke wieder  in  ihren  organischen  Zusammenhang  zu  bringen.  Wir  waren  der 
Meinung,  dass  die  Kunst  des  Hans  Sachs  zu  ihrer  Würdigung  diese  bildlichen  Dar- 
stellungen brauche  wie  das  Volkslied  seine  Melodie.  Im  Anhang  hat  H.  Lob  mann 
die  Silberweis  nach  Riemannschen  Grundsätzen  für  Gesang  und  Orgel  bearbeitet;  damit 
werden  hoffentlich  wieder  einige  Vorurteile  über  die  Meistersinger  als  Komponisten 
beseitigt.  Das  Stück  ist  schon  wiederholt  in  Kirchenkonzerten  aufgeführt  worden!  — 
N.  1746  a  ist  ein  Rechenschaftsbericht  und  gibt  einige  Nebenresultate  der  Arbeit.  Die 
Verlagsgeschichte  der  Folioausgabe  wird  geklärt,  und  vor  allem  gezeigt,  dass  der  über- 
arbeitete Text  der  Folio  schon  vor  1558  in  Nachdrucken  erscheint.  Wir  kommen 
hierbei  bloss  zu  einem  Non  liquet;  immerhin  ist  die  Ähnlichkeit  mit  den  Druck- 
verhältnissen bei  Grimmeishausen  evident.  Endlich  suchte  ich  der  Tradition  von 
einem  Zusammenhang  Hans  Sachsens  mit  Dürer  nachzugehen.  —  Das  vollständige  Werk 
Christoph  von  Schallenbergs  wird  nunmehr  durch  H.  H  u  r  c  h  (1750),  dessen  Finder- 
glück überhaupt  die  Kenntnis  dieses  Dichters  erschloss,  in  einem  Abdruck  der 
Wiener  Handschrift  mit  Einleitung  und  Anmerkungen  vorgelegt.  Vorläufiges  über 
Leben  und  Art  des  Dichters  hatte  H.  früher  ZDA,  36  und  ASNS.  87  mitgeteilt. 
Aus  österreichischen  Archiven  Hess  sich  über  seinen  Lebenslauf  (1561  —  97)  sehr 
viel  feststellen;  vor  allem  erscheint  er  danach  als  Mittelpunkt  eines  ganzen  Poeten- 
kreises, von  dessen  weiteren  wichtigeren  Persönlichkeiten,  Johann  Fernberger  von 
Eggenberg  und  Johann  Seegger  von  Dietach,  noch  nichts  wieder  aufgetaucht  ist. 
Die  lateinischen  Gedichte  behandeln  verschiedene  Arten  von  Themen,  auch  religiöse, 
in  der  Hauptsache  aber  sind  es  Epigramme,  bald  persönlichen,  bald  allgemeinen 
Gepräges;  seine  „deutsche  Poeterei"  (so  sein  eigner  Ausdruck)  ist,  wie  er  einmal 
sagt,  „aus  lieb  gsungen".  Seine  Kunst  zeigt  ihn  als  einen  der  begabtesten  Opitianer 
vor  Opitz.    Alles  in  allem  ist  H.s  Entdeckung  also  ein  wirklicher  Gewinn.  — 

Volkslied.  A.  Daurs  Werk  (1751)  —  1902  war  der  erste  Teil  als 
Dissertation  erschienen  —  möchte  ich  als  gleich  bedeutsam  in  seiner  Methode  wie  in 
seinen  Ergebnissen  bezeichnen.  D.  betrachtet  das  alte  deutsche  Volkslied  „nach  seinen 
festen  Ausdrucksformen",  indem  er  zuerst  in  einer  Beispielsammhing  die  formelhaften 
Verse  und  Wendungen,  als  Lied  bildenden  Ausdrucksschatz,  sammelt,  sodann  unter- 
sucht, wo  und  in  welcher  Weise  sich  in  den  Liedern  die  Formeln  zur  Wirksamkeit 
bringen,  und  endlich  zusammenfassend  das  Lied  als  ein  Ganzes  und  ganze  Lieder 
nach  ihren  formelhaften  Elementen  ansieht.  —  Die  Brüder  Kugelmann  (Hans,  Melchior 
und  Paul)  gehörten  zum  Hofe  des  Herzogs  Albrecht,  wodurch  F.  Spittas  (1752a) 
tätiges  Interesse  für  Paul  Kugelmann  wohl  hervorgerufen  wurde.  Er  weist  nach,  dass 
von  ihm  nur  eine  einzige  Sammlung  zeitgenössischer  Kompositionen,  die  „Etlichen 
Teutschen  Liedlein"  von  1558,  besorgt  worden  ist,  während  alle  anderen  Angaben 
auf  Missverständnissen  älterer  bibliographischer  Notizen  beruhen.  — 

Musikgeschichte.  In  der  Liliencron-Festschrift  der  Mitarbeiter  an  den 
DDT.  hat  J  oh.  Wolf  (1755)  die  Melodien  von  sieben  Liedern  des  15.  Jahrhunderts, 
deren  Texte  bereits,  meist  durch  Mitteilung  von  Crecelius  in  Germania  XII  (1867), 
bekannt  waren,  aus  Ansbacher  und  Darmstädter  Handschriften  veröffentlicht  und  nach 
dem  von  Liliencron,  Runge  und  Riemann  ausgebauten  Hebigkeitsprinzip  rhythmisiert; 
vgl.  N.  1741  und  1746.  —  Mit  dem  dritten  Heft  von  F.  Zell  es  (1755  a)  „Singweisen" 


G,  K  (1  h  f  f  1  (I  t  ,  Ei)08  des  15.  16.    I.'ihrhundert«,  4ül 

sind  nun  alle  wichtig-eren  Lieder  behandelt,  die  in  den  lutherischen  Gottesdiensten  zu 
Luthers  Lebzeiten'  g-esung-en  worden  sind.  Die  ursprüng-lichen  Fassungen  werden 
textkritisch  gewonnen,  spätere  Umbildungen  registriert,  Entstellung  und  Untergang 
festgelegt.  —  Über  E,  Anierbach  gewinnt  der  inzwischen  verstorbene  Leipziger  8tadt- 
bibliothekar  G.  Wust  mann  (175())  zum  erstenmal  authentische  Notizen  aus  Rats- 
büchern, Schöffenbüchern,  Stadtrechnungen  usw.  „Bringen  sie  auch  nur  Äusserliches, 
so  geben  sie  doch  ein  paar  Züge  zum  Lebensbild  des  Mannes,  dem  Bild  eines 
Musikantenlebens  voll  Leichtsinn,  Not  und  Sorgen."  — 


Epos. 

(11,3  =  N.  1760-1781.) 

Gustav  Kohfeldt. 

Altere  Epik.    -  Roman.  —  Sohwankgammlnngen,  —  Tolksb&cher.  —  Chroniken.  — 

Altere  Epik.  Die  hochdeutsche  Reineke-Übersetzung  von  1544  ist  von 
J.  Grimm  und  K.  Goedeke  sehr  getadelt  und  als  der  niederdeutschen  Vorlage  weit 
nachstehend  beurteilt  worden.  Einen  ähnlichen  Standpunkt  haben  auch  spätere 
Forscher  wie  F.  Prien  (1887)  zu  der  Übersetzung  eingenommen.  H.  Borgmann 
(1760)  kann  sich  einer  solchen  abfälligen  Kritik  nicht  anschliessen.  Er  stellt  die 
Auslassungen,  Zusammenziehungen,  die  durch  den  Reim  veranlassten  Änderungen, 
sowie  die  Erweiterungen  und  Zusätze  in  grosser  Vollständigkeit  zusammen  und  kommt 
zu  dem  Schluss,  dass  die  Übersetzung  wohl  gewisse  Mängel  aufweise,  dass  sie  aber 
den  Tadel  der  Kritiker  nicht  verdiene.  B.  ist  vielmehr  der  Überzeugung,  dass  dem 
Übersetzer  Dank  dafür  gebühre,  dass  er  den  poetischen  Schatz  des  Reineke  Voss 
zuerst  den  hochdeutschen  Lesern  erschlossen  habe.  B.  vergleicht  dann  noch  mit  dem 
hochdeutschen  Reineke  die  auf  diesen  zurückgehende  lateinische  Bearbeitung  Schoppers, 
die  verschiedene  durch  das  Lateinische  gebotene  Änderungen  und  Ausdrücke  aufweist. 
—  Ein  Prachtwerk  ist  die  Reineke-Ausgabe  von  St.  Streu  vels  (1761),  die  den 
Text  in  modernem  Niederländisch  gibt,  und  die  ihres  Buchschmucks  und  ihrer  vor- 
trefflichen Wierinkschen  Illustrationen  wegen  Beachtung  verdient.  —  Einen  guten 
Abdruck  der  kürzlich  wieder  ans  Licht  gezogenen  Reinaert-Handschrift  auf  Schloss 
Dyck  legt  H.  Degering  (1760a)  vor.  D.  setzt  die  Handschrift,  die  er  für  viel 
älter  als  die  Komburger  hält,  in  die  erste  Hälfte  des  14.  Jahrhunderts.  Als  Schreiber 
ist  wahrscheinlich  ein  Deutscher  im  Rheinlande  anzunehmen.  Wie  weit  dieser  eine 
noch  ältere  ihm  vorliegende  Fassung  treu  überliefert  hat,  wie  weit  überhaupt  die 
Dyck- Handschrift  zur  Rekonstruktion  des  ursprünglichen  Reinart  und  zur  Bestimmung 
des  Anteils  der  beiden  Dichter  W'illem  und  Arnout  dienen  kann,  und  andere  hiermit 
zusammenhängende  Fragen  will  D.  in  der  Einleitung  zu  seiner  Ausgabe  nicht  unter- 
suchen. Er  beschränkt  sich  in  der  Hauptsache  darauf,  den  Text  der  neuen  Hand- 
schrift für  weitere  Studien  zugänglich  zu  machen.  — 

Roman.  Auf  einen  Vortrag  S.  Singers  (1764),  der  die  frühmittelalter- 
lichen Dichtungen  der  europäischen  Völker  auf  ihren  Epos-  und  Romancharakter  hin 
betrachtet  und  der  zeitlich  und  räumlich  über  den  Rahmen  dieses  Kapitels  hinaus- 
ragt, mag  wenigstens  hier  kurz  hingewiesen  werden.  —  0.  Weidenmüller  (1765) 
macht  in  einem  kleinen  Aufsatz  darauf  aufmerksam,  dass  im  15.  Jahrhundert  die 
Romandichtung'  in  Deutschland  fast  ausschliesslich  durch  Übersetzungen  vertreten 
ist,  und  dass  sich  unter  den  Übersetzern  besonders  oft  adelige  und  fürstliche  Damen 
befinden.  —  Auch  Aeg.  Albertinus,  der  Urheber  des  Schelmenromans,  ist  zum  guten 
Teil  zu  den  Übersetzern  zu  rechnen,  denn  sein  1615  erschienener  Landstörtzer  Gus- 
man  von  Alfarache  ist  bekanntlich  einer  spanischen  Vorlage,  nach  der  sie  allerdings 
ziemlich  frei  bearbeitet  ist,  entnommen.  A.  Bencke  (1766)  teilt  ein  paar  Daten 
über  Familie  und  Haushalt  des  Albertinus  mit.  — 

Schwanksammlungen.  Charakteristische  alte  Schwanke  haben 
0.  Denk  (1767)  und  J.  Weigert  (1768)  für  das  grössere  Lesepublikum  zu- 
sammengestellt. — 

Volksbücher.  Das  Lied  vom  Hürnen  Seyfried,  das  über  die  Jugend 
Siegfrieds  unabhängig  vom  Nibelungenlied  und  in  engerer  Beziehung  zur  Thidrek- 
sage  und  zur  Edda  berichtet,  ist  besonders  auch  für  die  Sagenforschung  von  grosser 


402  Cr,  Kohfeldt,  Epos  des  15./16.  Jahrhunderts. 

Bedeutung-.  Es  fehlt  aber  noch  viel  daran,  dass  alle  mit  diesem,  Epos  verknüpften 
Frag-en  beantwortet  werden  könnten.  Vorläufig"  kann  man  wenigstens  sagen,  dass 
eine  neue  Dissertation  von  E.  Bernhöft  (1769)  zur  Lösung  der  Probleme  ein  gut 
Stück  beigetragen  hat.  B.  hat  vor  allem  versucht,  die  Textgeschichte  des  Liedes,  das 
bekanntlich  nur  in  Drucken  des  16.  und  17.  Jahrhunderts  auf  uns  gekommen  ist,  unter 
Heranziehung  aller  älteren  Zeugnisse  aufzuklären.  Das  Ergebnis  der  Untersuchung 
scheint  zu  sein:  „dass  die  Entwicklung  der  Dichtung  aus  einer  kurzen  einheitlichen 
Urballade  zu  der  epenartigen  widerspruchsvollen  Druckredaktion  hauptsächlich  auf 
dem  Einfluss  des  Nibelungenliedes  beruht".  Leider  ist  ein  Eingehen  auf  die  scharf- 
sinnigen Einzeluntersuchungen  der  Dissertation,  die  nach  allen  Seiten  hin  die  Be- 
ziehungen des  Liedes  zu  den  verwandten  Fassungen,  auch  zu  den  späteren  bei 
Hans  Sachs  und  im  Volksbuch,  verfolgt,  hier  nicht  möglich.  Die  Prüfung  der  ver- 
schiedenen Drucke  des  Hürnen  Seyfried  ergibt  nur  geringe  Abweichungen  vonein- 
ander, so  dass  für  sie  alle  jedenfalls  eine  gemeinsame  Quelle  angenommen  werden 
muss.  —  Zwei  Arbeiten,  die  im  Ausland  über  die  Schildbürger  erschienen  sind 
(1770,  1770  a),  habe  ich  bisher  nicht  einsehen  können.  —  Zum  Eulenspiegel  sind 
zwei  Veröffentlichungen  ohne  eigentlichen  wissenschaftlichen  Wert  hier  zu  erwähnen 
(1771,  1772).  - 

Chroniken.  Die  älteste  Annabergische  Chronik  veröffentlicht  zum  ersten 
Male  L.  Bönhoff  (1773).  Ihr  Verfasser  ist  der  bekannte  sächsische  Historiker 
P.  Albinus,  von  dem  die  Meissnische  Land-Chronika  herrührt,  und  der  auch  Vor- 
arbeiten zu  Chroniken  anderer  sächsischer  Städte  hinterlassen  hat.  Die  Abfassung 
der  Annabergischen  Chronik  wird  in  das  letzte  Jahrzehnt  des  16.  Jahrhunderts  zu 
setzen  sein.  Ihr  Wert  besteht  hauptsächlich  darin,  dass  sie  uns  manche  jetzt  nicht 
mehr  vorhandenen  chronikalischen  Aufzeichnungen  und  Ratsarchivalien  mit  Nachrichten 
über  die  einzelnen  Einwohner,  Häuser  usw.  überliefert  hat.  Die  verschiedenen  Be- 
standteile der  Chronik  hat  der  Herausgeber  in  der  Einleitung  erläutert  und  im  Druck 
anschaulich  gemacht.  —  Der  von  A.  Chroust  (1774)  bearbeitete  neue  Band  der 
Bamberger  Chroniken  enthält  die  folgenden  Stücke:  L  Zur  Geschichte  des  Bauern- 
krieges: 1.  Einen  Bericht,  der  den  Standpunkt  des  Rats  gegenüber  Bischof  und 
Gemeinde  vertritt,  und  der  nach  dem  Herausgeber  höchstwahrscheinlich  den  Ratsherrn 
Marx  Halbritter  zum  Verfasser  hat.  Er  ist  unmittelbar  nach  den  geschilderten  Er- 
eignissen (im  Jahre  1525)  geschrieben.  Der  Abdruck  Ch.s  gibt  den  von  Knochenhauer 
im  Jahre  1864  herausgegebenen  Text  mit  Verbesserungen  nach  der  Handschrift. 
2.  Einen  Bericht  aus  dem  Jahre  1529  vom  Standpunkt  des  Bischofs  aus.  Er  ist  er- 
halten in  der  Originalhandschrift  des  bischöflichen  Sekretärs  Mart.  Müllner,  der  nach 
Ch.  auch  als  Verfasser  anzusehen  ist.  Nach  dieser  Handschrift,  die  schon  für  einen 
Abdruck  des  Jahres  1790  benutzt  worden  ist,  hat  Ch.  den  Text  veröffentlicht.  3.  Ein 
bisher  ungedrucktes,  wahrscheinlich  von  dem  bischöflichen  Rat  Hier.  Cammerraeister 
angefertigtes  Tagebuch  über  die  Ereignisse  vom  10.— 15.  April  1525.  4.  Drei  Briefe 
aus  dem  Klarissenkloster  in  Bamberg,  die  bald  nach  1525  geschrieben  und  schon  an 
anderer  Stelle  durch  den  Druck  zugänglich  gemacht  worden  sind.  5.  Zwei  historische 
Gedichte  auf  den  Aufstand  in  Bamberg,  die  —  allerdings  fehlerhaft  —  bei  von  Lilien- 
cron  abgedruckt  worden  sind,  und  die  nach  Ch.  den  bischöflichen  Sekretär  Pankraz 
Mayer  zum  Verfasser  haben.  6.  Aktenbeilagen.  II.  Zur  Geschichte  der  Markgrafen- 
fehde 1552/4:  Zwei  bisher  noch  ungedruckte  und  fast  unbekannt  gebliebene  zeit- 
genössische Berichte,  nämlich  ein  in  fünf  Handschriften  erhaltenes  Tagebuch  vom 
16.  April  bis  24.  Dezember  1553,  das  wahrscheinlich  vom  Bürgermeister  Hans  Zeitlos 
geschrieben  worden  ist,  und  eine  ähnliche,  in  einer  einzigen  Handschrift  überlieferte 
Tagebuchaufzeichnung  von  einer  ungenannten  Nonne  des  Klarissenklosters,  wozu 
dann  noch  einige  Aktenbeilagen  kommen.  Alle  von  Ch.  veröffentlichten  Quellen  sind 
von  ihm  aufs  sorgfältigste  durchgearbeitet  und  mit  reichen  Anmerkungen  und  Er- 
läuterungen versehen  worden.  —  Eine  Ausgabe  der  Limburger  Chronik  von  F.  Zur- 
bonsen  (1774  a)  will  hauptsächlich  Schulzwecken  dienen.  Der  Herausgeber  hat  die 
Ausgabe  von  Rössel  (vom  Jahre  1859)  zugrunde  gelegt  und  gelegentlich  auch  die 
grosse  wissenschaftliche  Ausgabe  von  Wyss  vom  Jahre  1883  benutzt.  —  Den  drei 
von  K.  Koppmann  veröffentlichten  Lübecker  Chronikbänden  lässt  F.  Bruns  (1775) 
jetzt  einen  vierten  folgen,  für  den  auch  schon  Vorarbeiten  von  Koppmann  vorgelegen 
haben.  Der  Band  bringt  die  in  der  Lübecker  Ratskanzlei  angefertigte  Chronik,  die 
von  1438  an  als  selbständig  gelten  kann,  während  ihr  erster  schon  von  Koppmann 
herausgegebener  Teil  (1401 — 37)  im  wesentlichen  einen  Auszug  aus  einer  nicht  er- 
haltenen jüngsten  Korner-Rezension  darstellt.  B.  führt  die  Ausgabe  zunächst  bis 
zum  Jahre  1465.  Der  folgende  Band  soll  den  Schluss  bis  1482  mit  Glossar  und 
Register  bringen.  Als  Verfasser  der  Chronik  glaubt  B.  drei  Lübecker  Ratsbeamte 
nachweisen  zu  können :  den  Ratsherrn  J.  Hertze  (bis  1469),  den  Protonotar  J.  Wunstorp 
(bis  1480)  und  den  Stadtschreiber  Dietr.  Brandes,  der  auch  als  Verfasser  des  „Chronicon 


G.  K  0  h  f  e  1  d  t ,  Epos  des  15./16.  Jahrhunderts.  403 

Slavicum"  anzusehen  sei  (bis  zum  öchluss).  Besondere  Erwähnung  verdient  es,  dass 
B.  seine  sorg'fältig'e  Ausgabe  mit  einem  äussei-st  reichen  und  vielseitigen  Anmerkungs- 
apparat  versehen  hat.  —  Bei  der  von  F.  T  e  c  h  e  n  besorjr^ten  Neuausgabe  der  Hib- 
nitzer  Klosterchroniken  (I77f>)  niuss  vor  allem  auf  die  Einleitung  hingewiesen  werden, 
in  der  der  Herausgeber  eine  völlig  neue  Bewertung  der  beiden  Chroniken  und  eine 
neue  Entstehungsgeschichte  derselben  aufstellt.  Es  handelt  sich  ura  die  lateinische 
und  die  niederdeutsche  Fassung  der  Chronik,  erstere  von  Westphalen  in  seinem 
grossen  Quellenwerk  vollständig,  letztere  bisher  nur  unvollständig  von  Fabricius 
veröffentlicht.  Der  lateinischen  Fassung  hat  man  bisher  keinen  grossen  Wert  bei- 
gemessen, weil  man  sie  für  eine  Übersetzung  der  niederdeutschen  gehalten  hat. 
Auch  T.  ist  zunächst  im  Bann  dieser  allgemeinen,  aber  irrtümlichen  Anschauung 
gewesen,  und  erst  nach  langer  Beschäftigung  mit  den  Chroniken  hat  sich  ihm 
(lie  Überzeugung  aufgedrängt,  dass  man  der  lateinischen  Fassung  einen  selbständigen 
Wert  zuerkennen  müsse,  und  zwar  einen  sehr  bedeutenden,  da  sie  in  allen  älteren 
Teilen  reichhaltiger  und  zweifellos  auch  älter  als  die  niederdeutsche  Chronik  sei.  So 
sieht  sich  T.  genötigt,  die  lateinische  Chronik  als  Quelle  der  niederdeutschen  zu  be- 
trachten. Als  Verfasser  möchte  er  den  in  der  Chronik  genannten  Dietr.  von  Htuditz 
(etwa  1330)  ansehen,  der  dann  einen  späteren  Fortsetzer  gefunden  haben  müsste. 
Durch  T.s  Untersuchungen  hat  natürlich  die  niederdeutsche  Chronik,  deren  Verfasser 
der  Klosterbeichtvater  Lamb.  Slaggert  ist,  an  Quellenwert  bedeutend  verloren,  wenn 
sie  auch  einiges  —  besonders  für  die  spätere  Zeit  —  bringt,  was  in  der  lateinischen 
Darstellung  fehlt.  T.  hat  sich  deshalb  entschlossen,  neben  der  niederdeutschen,  die 
ursprünglich  allein  herausgegeben  werden  sollte,  auch  die  lateinische  Chronik  ab- 
zudrucken. Für  die  letztere  hat  sich  leider  keine  andere  Vorlage  als  der  fehlerhafte 
Druck  bei  Westphalen  gefunden,  die  erstere  konnte  nach  der  Originalhandschrift  des 
Klosters  Ribnitz  veröffentlicht  werden.  —  Bis  vor  einigen  Jahrzehnten  hat  man  all- 
gemein angenommen,  dass  Eike  von  Repgow,  der  Verfasser  des  Sachsenspiegels, 
auch  die  Sächsische  Chronik,  die  man  bis  dahin  die  Repgowsche  Chronik  nannte, 
verfasst  habe.  Erst  Weiland  hat  den  Nachweis'  zu  führen  versucht,  dass  die  Chronik 
dem  Verfasser  des  Sachsenspiegels  abzusprechen  sei.  Die  Tatsache,  dass  der  Ver- 
fasser des  Sachsenspiegels  ein  Laie,  der  der  Weltchronik  aber  ein  Geistlicher  ge- 
wesen sei,  hat  in  erster  Linie  Weilands  Ablehnung  der  Autorschaft  Elkes  veranlasst. 
K.  Zeuraer  (1777),  der  die  Frage  jetzt  nach  allen  Seiten  noch  einmal  gründlich 
untersucht  hat,  hält  diese  für  Weiland  so  wichtige  Tatsache,  dass  man  es  einmal  mit 
einem  Laien,  das  andere  Mal  mit  einem  Geistlichen  zu  tun  habe,  ebenfalls  für  fest- 
stehend. Er  nimmt  nun  aber  an,  dass  der  Verfasser  des  Sachsenspiegels,  der  diesen 
1215—35  niedergeschrieben  habe,  später  Geistlicher  geworden  sei  und  als  solcher 
1237 — 8  die  Chronik  vollendet  habe.  Z.  führt  manche  Wahrscheinlichkeitsgründe  an 
für  den  Eintritt  Eikes,  der  schon  in  seiner  Jugend  jedenfalls  eine  Kloster-  oder 
Domschule  besucht  habe,  in  den  geistlichen  Stand.  Damit  falle  aber  die  Hauptstütze 
der  Weilandschen  Hypothese  zusammen.  Was  Weiland  sonst  noch  ins  Feld  führe, 
könne  durchweg  auch  im  Sinne  des  Gegners  gedeutet  werden,  wie  Z.  an  verschiedenen 
Beispielen  zu  zeigen  versucht.  An  Rechtskenntnis  habe  es  auch  dem  Verfasser  der 
Weltchronik  nicht  gefehlt.  Weiter  glaubt  Z.  mancherlei  Stilübereinstimmungen  in 
den  beiden  Werken,  den  ältesten  grösseren  niederdeutschen  Prosaüberlieferungen, 
feststellen  zu  können,  denen  gegenüber  geringfügige  Unterschiede  nicht  in  Betracht 
kommen  könnten.  Z.  hofft  deshalb  stark,  dass  es  ihm  gelingen  werde,  die  SächsiscJie 
Weltchronik  wieder  als  Werk  Eikes  zur  Anerkennung  zu  bringen;  sei  es  ihm  doch 
auch  gelungen,  die  Gesta  Karoli  Magni  endgültig  wieder  mit  dem  Namen  Notkers 
des  Stammlers  zu  verknüpfen.  Dass  das  Bild  des  Sachsenspiegel- Verfassers  uns  in 
vieler  Hinsicht  deutlicher  und  lebendiger  werden  würde,  wenn  wir  ihn  auch  als  Ur- 
heber des  grossen  Chronikwerkes  ansehen  müssten,  führt  Z.  zum  Schluss  seiner 
scharfsinnigen  Abhandlung  noch  des  näheren  aus.  —  Mit  der  Weltchronik  des 
Kartäusermönchs  Johannes  von  Hagen  beschäftigt  sich  J.  Klapper  (1780).  Er 
richtet  sein  Augenmerk  auf  die  vielen  Sagenstoffe  der  Chronik,  von  denen  er  eine 
für  den  Literarhistoriker  wertvolle  Zusammenstellung  gibt.  —  Der  zweite  Band  von 
R.  Luginbühls  Brennwald-Chronik  (1778)  bringt  nun  auch  die  Einleitung  zu 
dem  ganzen  Werk.  Sie  stellt  alles  Wichtige  zusammen,  was  über  das  Leben  und  die 
Schriftstellerei  des  Chronisten  zu  ermitteln  war,  und  was  der  Leser  über  die  ein- 
schlägige Literatur  und  über  die  Editionsweise  wissen  muss.  Die  biographische 
Schilderung  gibt  ein  ziemlich  abgerundetes  Bild  Brennwalds,  die  Jugendzeit  freilich, 
für  die  nur  spärliche  Nachrichten  vorlagen,  kann  nur  mit  ein  paar  Strichen  skizziert 
werden.  Die  Geschichtschreibung  Brennwalds  bewertet  L.  sehr  hoch.  Sein  Werk 
ist  als  die  erste  umfassende  Schweizerchronik  anzusehen,  und  sie  ist  zugleich  der 
erste  Versuch  einer  pragmatischen  Darstellung  der  schweizerischen  Geschichte. 
Fälschungen  vermag  L.  in  der  Chronik  durchaus  nicht  nachzuweisen.    Die  Abfassung 


404  W.  Creizenach,  Drama  des  /e5./16.  Jahrhunderts, 

der  Chronik  setzt  L.  in  die  Jahre  1508—16,  das  heisst  zwei  Jahrzehnte  früher,  als 
man  bisher  angenommen  hatte.  Nur  einzehie  Teile  des  vielbenutzten  Geschichts- 
werkes waren  bis  jetzt  durch  den  Druck  weiteren  Kreisen  zugänglich  gemacht  worden. 
Der  Gesamtausgabe  L.s  hat  das  Manuskript  der  Züricher  Stadtbibliothek,  das  zum 
grossen  Teil  von  Brennwalds  Hand  selbst  herrührt,  zugrunde  gelegen.  Ich  erwähne 
noch  besonders,  dass  L.  sich  seine  Editionsaufgabe  nicht  leicht  gemacht  hat:  alles, 
was  zur  Aufklärung  der  Quellen  und  Vorlagen  des  Chronisten  dienen  kann,  hat  er 
in  vieljähriger  Arbeit  zusammengebracht,  und  alles,  was  die  Benutzung  erleichtern 
kann  —  Glossar,  Anmerkungen,  Register  — ,  hat  er  in  reichem  Masse  geboten,  so 
dass  die  Historiker  ihm  grossen  Dank  schuldig  sind.  —  Eine  interessante  Stelle  aus 
Tschudis  Chronicon  Helveticum,  die  besonders  durch  Schillers  Benutzung  berühmt 
geworden  ist,  druckt  PaulMeyer  (1779)  nach  der  Iselinschen  Ausgabe  von  1734  ab. 
—  Die  Hauschronik  der  Familie  Holl  hat  Chr.  Meyer  (1781)  schon  im  Jahre  1873 
nach  einer  späteren  Abschrift  aus  dem  18.  Jahrhundert  herausgegeben.  Was  er  jetzt 
vorlegt,  ist  fast  ein  unveränderter  Abdruck  dieser  Ausgabe.  Die  älteren  Handschriften 
sind  unbenutzt  geblieben.  — 


Drama. 

(11,4  =  N.  1782-1804.) 


Wilhelm   Creizenach. 

Qeistliohes   und    Schnldrama.  —  Weltliches   Drama:   Allgemeines;   Hans  Sachs;   Andere.  — 

Geistliches  und  Schüldrama,  Das  Donau eschinger  Passionsspiel, 
das  in  einer  Handschrift  aus  der  zweiten  Hälfte  des  15.  Jahrhunderts  überliefert 
ist  und  seinen  Namen  von  dem  Aufbewahrungsort  herleitet,  wird  von 
G.  Dinges  (1782)  in  bezug  auf  seine  Sprache  und  sein  Verhältnis  zu  anderen 
Passionsdramen  behandelt.  Aus  der  eingehenden  und  gründlichen  Untersuchung 
ergibt  sich  der  Nachweis,  dass  das  Donaueschinger  Passionsspiel  mit  den  Luzerner 
Texten  des  16.  Jahrhunderts  eine  Verwandtschaft  zeigt,  die  auf  eine  gemeinsame 
Quelle  zurückzuführen  ist.     Die  Mundart  ist  niederalemannisch.  — 

Weltliches  Drama:  Allgemeines.  Von  S.  Mauermanns 
(1787)  Monographie  über  die  Bühnenanweisungen  im  deutschen  Drama  bis  1700  ist 
der  erste  Teil  als  Doktordissertation  erschienen;  er  enthält  ein  bibliographisches 
Verzeichnis,  sowie  Zusammenstellungen  über  die  Bühnenanweisungen  in  den  mittel- 
alterlichen geistlichen  Dramen  und  in  den  Fastnachtsspielen,  sowie  in  den  Dramen 
des  Hans  Sachs;  aus  dem  Inhaltsverzeichnis  ergibt  sich,  dass  zusammenfassende 
Betrachtungen  am  Schluss  des  Werkes  folgen  sollen.  — 

Hans  Sachs.  Eine  Auswahl  aus  den  Dramen  des  Hans  Sachs  ist  in  dem 
zweiten  Bande  der  Insel-Ausgabe  (1794)  enthalten;  ausser  einigen  der  berühmtesten 
Fastnachtsspiele  wird  noch  die  Komödie  „Henno",  das  Gespräch  zwischen  dem  Chor- 
herrn und  dem  Schuster,  sowie  Stücke  aus  den  Dramen  von  Judith  und  von  Tristan 
mitgeteilt.  Unter  den  alten  Holzschnitten,  die  in  dieser  Ausgabe  reproduziert  sind, 
ist  von  besonderem  Interesse  derjenige,  welcher  dem  Schwank  „Die  Hausmaid  im 
Pflug"  beigegeben  war.  Er  ist  mit  anderen  Holzschnitten  der  Ausgabe  des  Insel- 
Verlags  wiederholt  in  dem  Aufsatz  von  R.  Buchwald  (1793),  der  im  Anschluss 
daran  verschiedene  Fragen  der  Hans  Sachs -Ikonographie  erörtert.  —  Einen  weiteren 
Beitrag  zu  diesem  Kapitel  liefert  F.  Spina  (1793a).  Er  bespricht  einen  Einblatt- 
druck mit  Bildern  der  zehn  Vorfahren  Noahs  von  Adam  bis  Lamech,  gezeichnet  von 
Hans  Sebald  Beham  und  von  Hans  Sachs  mit  entsprechenden  Versen  ausgestattet. 
Sp.  hat  in  der  Bibliothek  des  Klosters  Strahov  in  Prag  eine  Ausgabe  dieses  Blattes 
entdeckt,  wo  die  Verse  des  Hans  Sachs  ins  Tschechische  übertragen  sind;  die  Wid- 
mung des  Originaldrucks  an  den  Rat  der  Stadt  Nürnberg  ist  in  der  tschechischen 
Übersetzung  an  den  Rat  der  Stadt  Kuttenberg  gerichtet;  ebenso  ist  die  Schlussrede, 
wenn  auch  nicht  wörtlich,  übersetzt.  —  Wenn  in  Reuchlins  „Henno"  dem  Dieb  Dromo 
zugerufen  wird  „trilittere"  (d.  h.  für),  so  ist  dieser  Spass,  wie  P.  Gruse  (1797) 
nachweist,  auch  in  die  Hans  Sachsische  Bearbeitung  des  „Henno"  übergegangen.  In 
diesem  Zusammenhang  bemerkt  C,  dass  die  Frage  nach  den  Lateinkenntnissen  des 
Hans  Sachs  immer  noch  nicht  endgültig  entschieden  sei;  doch  glaube  ich,  dass  die 
wiederholt  vorkommenden  falschen  DekUnationen  der  Eigennamen  (z.  B.  mit  Dauistam, 


0.  Kohfüldt,  Didaktik  des  15./H).  Jahrhunderts.  405 

Jovis  der  gerecht)  vollkommen  ausreichtMi,  um  diese  Frage  in  vorneinendem  Sinne 
zu  beantworten.  —  In  Hans  Sachs'  „Comcdia  von  dem  Marschalk  mit  seinem  Sohn" 
ist  ein  weitverbreitetes  Motiv  der  lOrziddungsliteratur  dramatisiert;  A.  L,  Stiefel 
(1798  a)  hat  einen  Meistergesang  des  Hans  Folz  als  Quelle  des  Hans  Sachs  nach- 
gewiesen. —  Die  Geschichte  von  den  „Ungleichen  Kindern  Evä"  wurde  bekanntlich 
viermal  von  Hans  Sachs  poetisch  behandelt;  das  Verhältnis  dieser  Versionen  zuein» 
ander  und  zu  ihren  Quellen  wurde  schon  wiederholt  erörtert.  Der  Aufsatz  von 
A.  Kellner  (1799)  enthält  einen  Überblick  über  die  in  Betracht  kommenden 
Fragen.  —  Die  Dissertation  von  J.  Winzer  (1800)  lag  nicht  zur  Berichterstattung 
vor*.  —  Der  unter  N.  1798  erwähnte  Hans  Sachs  ist  ein  Pseudonymus,  der  mit  dem 
alten  Meistersänger  nichts  zu  tun  hat.  — 

Andere.  Jahrgang  XI  der  Mühlhäuser  Geschichtsblätter  S.  30/8  enthält 
eine  Notiz  von  Jordan  über  Martin  Rinkhards  Dramatisierung  der  Geschichte 
Thomas  Münzers  unter  dem  Titel  „Monetarius  seditiosus"  mit  Hervorhebung  zweier 
Szenen,  die  für  die  Mühlhäuser  Lokalgeschichte  von  besonderem  Interesse  sind.  — 


Didaktik. 

(11,5  =  N.  1805— t835a.) 

Gustav  Kohfeldt. 


Geistliche  Didaktik:  Mystik.  —  £rbauuDgsliteratar.  —  GelehrtengeHchichte:  Historiker,  ChronisUn,  Qeogr«pbeo: 
Arzte,  Alchimisten,  Naturforscher.  —  Didaktische  Dichtung:  J.  Fischart,  Th.  Hnrner.  —  Verschiedenes.  — 

Geistliche  Didaktik:  Mystik.  W.Dolch  (1805)  hat  sich  die 
Aufgabe  gestellt,  möglichst  viele  niederländische  Mystikerhandschriften  zusammen- 
zubringen und  zu  prüfen.  Bisher  ist  es  ihm  gelungen,  223  derartige  Handschriften 
in  den  verschiedenen  Bibliotheken  aufzufinden.  Eine  genauere  Beschreibung  davon 
will  D.  später  geben.  In  seiner  Dissertation  hat  er  die  Handschriften  vorläufig  nach 
den  zeitlich  aufeinander  folgenden  Verfassern  geordnet,  um  zu  zeigen,  in  welchem 
Umfang  die  mystischen  Schriften  des  Oberlandes  im  14.  und  15.  Jahrhundert  nach 
den  Niederlanden  gewandert  sind.  Die  älteren  Mystiker,  Ürtlieb,  Albert  der  Grosse 
und  auch  Meister  Eckhart,  erscheinen  dabei  wie  legendenumsponnene  ferne  Sagen- 
gestalten. Reichen  Lesestoff  boten  aber  die  späteren  Mystiker.  Am  verbreitetsten 
und  beliebtesten  waren  Tauler,  Mechtild,  Seuse,  Ruusbroec,  dagegen  ist  von  den 
angeblichen  Schriften  des  Rulman  Merswin  im  14.  und  15.  Jahrhundert  kaum  eine 
Spur  zu  finden.  —  Die  Idee  von  den  drei  Stufen  zur  Vollkommenheit,  die  „Dreiwege- 
lehre", findet  sich  schon  in  den  ältesten  Systemen  der  Religion  und  der  Philosophie. 
Auch  in  der  älteren  deutschen  Literatur  erkennen  wir  ihre  Spuren.  W,  Rügamer 
(1806)  will  nun  „die  Denkmäler,  welche  ihr  hier  in  Poesie  und  Prosa  unsere 
Vorfahren  gesetzt  haben,  in  geeigneter  Auswahl  zur  Belehrung  und  Erbauung  dem 
Leser  vorführen".  Der  vorliegende  erste  Teil  seiner  Arbeit  beschäftigt  sich,  mit 
Wolframs  Parzival,  mit  Mechtilds  Fliessendem  Licht  der  Gottheit,  mit  dem  Büchlein 
von  der  Tochter  Sion  und  mit  ein  paar  Passionsspielen.  —  Eckharts  Buch  von  der 
göttlichen  Tröstung  hat  Spamer  kürzlich  als  das  einzige  sicher  bezeugte  deutsche 
Originalwerk  des  Meisters  bezeichnet.  Die  Schrift,  die  Ph.  Strauch  (1807)  in 
sorgfältigem  Abdruck  (nach  der  Baseler  Handschrift)  vorlegt,  passt  also  besonders 
gut  in  den  Rahmen  der  „Kleinen  Texte  für  akademische  Vorlesungen"  hinein.  Ob 
das  bisher  unbekannte  Stück  „Von  dem  edlen  Menschen"  als  zweiter  Teil  des  Buchs 
von  der  Tröstung  angesehen  werden  darf,  will  St.  noch  unentschieden  lassen.  — 
Ganz  auf  Bihlmeyers  Seuse- Ausgabe  fussend  und  mit  dem  ausdrücklichen  Verzicht, 
Neues. oder  Selbständiges  bieten  zu  wollen,  gibt  W.  Oehl  (1808)  eine  Charakteristik 
des  mittelalterlichen  Mystikers  und  einige  gut  ausgewählte  Proben  aus  seinen 
deutschen  Schriften,  denen  man  einen  grossen  Leserkreis  wünschen  darf.  —  Zum 
ersten  Male  macht  0.  M  a  u  s  s  e  r  (1809)  eine  deutsche  Prosabearbeitung  der  Visio 
Tundali  des  B"'rater  Marcus  durch  den  Druck  zugänglich.  Die  sehr  geschickte,  aus 
der  Mitte  des  15.  Jahrhunderts  stammende  Bearbeitung  findet  sich  in  der  Münchener 
Handschrift  Cgm  458.  Auch  das  „Märchen  vom  Hollenberg",  das  zum  Tundalus  in 
Beziehung  steht,  und  das  —  bisher  unbeachtet  —  ebenfalls  handschriftlich  in  München 
aufbewahrt  wird,  teilt  M.  bei  dieser  Gelegenheit  mit.  Näher  will  M.  noch  an  anderer 
Stelle  auf  diese  Dichtungen  zurückkommen.  — 

Jahresberichte  für  neuere  deutsche  Literaturgeschichte.     XXI.  ^  32 


406  Cj.  Kohfeldt,  Didaktik  des  15./16.  Jahrhunderts. 

Erbauungsliteratur.  Bei  J.  M.  B.  C  1  a  u  s  s '  kritischer  Übersicht 
der  Schriften  über  Geiler  von  Kaysersberg-  (1811)  ist  gelegentlich  wohl  der  katholische 
Standpunkt  des  Verfassers  etwas  zu  stark  betont,  wenn  sich  auch  sein  Bemühen,  den 
protestantischen  Forschern  gerecht  zu  werden,  nicht  verkennen  lässt.  Alles  Wichtigere, 
was  über  Geilers  Leben  und  Werk  veröffentlicht  worden  ist,  scheint  C.  in  seiner 
Übersicht  berücksichtigt  zu  haben.  —  Mit  dem  wegen  seines  Arianismus  hingerich- 
teten J.  Sylvan  hat  sich  schon  Lessing  beschäftigt.  Jetzt  lenkt  H.  Rott  (1816)  von 
neuem  die  Aufmerksamkeit  auf  die  mit  Sylvans  Namen  verknüpfte  wichtige  Episode 
der  reformierten  Kirche.  R.  ist  nämlich  bei  anderen  kirchengeschichtlichen  Studien 
auf  verschiedene  wichtige  Aktenstücke  —  Briefe,  Berichte  der  Zeitgenossen,  Urfehden, 
Gerichtsprotokolle  usw.  —  gestossen,  die  zur  Aufklärung  des  Glaubenskampfes,  der 
1567—76  die  junge  pfälzische  reformierte  Kirche  durchtobte,  dienen  können.  Der 
Abdruck  dieser  Aktenmaterialien,  den  R.  vorlegt,  wird  dem  Kirchenhistoriker  will- 
kommen sein.  —  Ein  Aufsatz  von  N.  P  a  u  1  u  s  über  Ablasspredigten  des  ausgehenden 
Mittelalters  (1810a)  hat  es  ausschliesslich  mit  Johannes  Heynlin  in  Anlehnung  an 
M.  Hossfelds  Heynlin-Biographie  zu  tun.  — 

Gelehrtengeschichte:  Historiker,  Chronisten,  Geogra- 
phen. Eine  Arbeit  D.  Braders  (1817)  über  den  Geschichtsunterricht  an  den 
Jesuitenschulen  kann  hier  übergangen  werden,  denn  diese  Anstalten  kennen  im  16. 
und  17.  Jahrhundert  nur  gelegentliche  historische  Mitteilungen,  einen  eigentlichen 
Geschichtsunterricht  aber  erst  vom  18.  Jahrhundert  an.  —  A.  Althamers,  des  etwa 
1500  in  Brenz  geborenen  Tacitus-Kommentators,  Nachrichten  über  römische  Alter- 
tümer, Inschriften  und  dergleichen  in  Deutschland  hat  J.  Zell  er  (1818)  zusammen- 
gestellt. —  Sehr  interessante  Einblicke  in  die  Geschichtschreibung  des  16.  Jahr- 
hunderts bietet  eine  Studie  von  P.  Dirr  (1819)  über  den  Augsburger  Chronisten 
Cl.  Jäger.  Der  der  Schusterzunft  angehörige  Chronist  war  1541  zum  Ratsdiener 
bestellt  worden.  Als  solchem  waren  ihm  auch  allerlei  Schreib-  und  Rechnungs- 
arbeiten und  im  besonderen  die  Ordnung  der  alten  Ratsakten  übertragen  worden. 
Mit  welchem  Eifer  und  Verständnis  der  ungelehrte  Augsburger  Handwerksmeister 
sich  gerade  dieser  letzteren  Aufgabe  gewidmet  haben  muss,  erkennen  wir  aus  den 
verschiedenen  Geschichtswerken,  die  er  für  die  Zeitgenossen  und  für  die  Nachwelt 
auf  Grund  dieser  Ratsarchivalien  angefertigt  hat.  Als  die  wertvollste  Frucht  dieser 
seiner  Berufsarbeit  sind  das  Konsulatbuch  und  das  Vogtbuch  anzusehen.  Beide  hat 
Jäger  1546  in  reich  illustrierten  Schönschriftexemplaren,  die  jetzt  in  München  auf- 
bewahrt werden,  dem  Augsburger  Rat  überreicht,  Ihre  Bedeutung  als  Geschichts- 
quelle schätzt  D.  sehr  hoch  ein.  Zwar  enthalten  sie  bei  der  Schilderung  der  ältesten 
Zeit  die  üblichen  Fabeleien,  und  es  ist  nicht  zu  verkennen,  dass  Jäger  seine  Bücher 
mit  der  bestimmten  Absicht  geschrieben  hat,  das  Zunftregiment  in  Augsburg  möglichst 
herauszustreichen.  Von  den  Ereignissen  des  Jahres  1368  an,  wo  die  neue  Zunft- 
herrschaft beginnt,  bleibt  Jäger  aber  im  allgemeinen  auf  dem  Boden  der  Tatsachen, 
und  er  benutzt  für  diese  Zeit  durchweg  zuverlässige  Quellen  und  Originalurkunden. 
Bei  der  Untersuchung  dieser  Quellen  Jägers  kommt  D.  zu  dem  überraschenden  Er- 
gebnis, dass  unser  Chronist  auch  als  der  Verfasser  der  vielgenannten  Augsburger 
Weberchronik,  mit  der  das  Konsulat-  und  Vogtbuch  eng  zusammenhängen,  anzusehen 
ist.  Auch  verschiedene  Geschlechterbücher,  so  für  die  Familien  Fugger,  Herwart, 
Pfister,  Rehlingen,  und  eine  Reihe  anderer  kleinerer  Schriften  hat  Jäger  abgefasst, 
was  D,  hier  zum  ersten  Male  nachweist.  Jäger  gebührt  nach  D.s  zusammenfassendem 
Urteil  das  Verdienst,  „als  erster  die  mittelalterlichen  urkundlichen  Bestände  der 
Ratskanzlei  planmässig  und  systematisch  durchforscht  und  für  die  vaterländische 
Geschichte  nutzbar  gemacht  zu  haben".  Jägers  Todesjahr  ist  1561.  —  Eine  Biographie 
des  Überlinger  Bürgermeisters  J.  H.  von  Pflaumem  (1584—1671)  von  Alois  Fischer 
(1819  a)  gehört  eigentlich  der  Zeit  nach  nicht  mehr  in  dies  Kapitel.  Nur  ein  paar 
unbedeutende  Jugendwerke  Pflaumerns  fallen  noch  in  den  Anfang  des  17.  Jahrhunderts. 
Sein  oft  aufgelegtes  italienisches  Reisehandbuch  (Mercurius  Italiens)  ist  zwar  im  ersten 
Jahrzehnt  jenes  Jahrhunderts  abgefasst,  aber  erst  1625  zum  ersten  Male  gedruckt 
worden.  Das  wichtige  Tagebuch  Pflaumerns  umfasst  die  Zeit  1633—42.  Im  übrigen 
liegt  seine  literarische  Tätigkeit  hauptsächlich  auf  dem  Gebiet  der  Jurisprudenz  und 
der  Politik.  —  Mit  der  Burgundischen  Hystorie,  einer  im  Jahre  1477  zweimal  ge- 
druckten Reimchronik,  beschäftigt  sich  ein  längerer  Aufsatz  von  K.  Schneider 
(1820).  Der  Verfasser  gibt  nach  einer  kurzen  Inhaltsübersicht  der  Chronik  eine 
Zusammenstellung  ihrer  literarischen  Beziehungen  sowie  einige  Forschungsresultate 
über  die  Persönlichkeit  des  Dichters.  Der  Name  Hans  Erhart,  unter  dem  Hain  noch 
den  Dichter  aufführt,  scheint  nicht  haltbar  zu  sein.  Mit  Roethe  und  anderen  nimmt 
Seh.  den  Namen  Tusch  oder  Dusch  an.  Einen  Hans  Erhart  Dusch  kann  er  um  jene 
Zeit  in  den  Strassburger  Bürgerakten  nachweisen.  Auf  Strassburg  weist  auch  die 
Sprache   der    Chronik   und    vieles    andere    hin.     Seh.  glaubt,  dass  ihr  Verfasser  als 


G.  Kohfehdt,  Didaktik  des  15./lfi.  Jahrhunderts.  407 

Schreiber  oder  derg-leichen  Aug'enzeug-e  der  Kriegsereignisse  gewesen  sei.  Er  ge- 
höre noch  zu  dem  Typus  der  fahrenden  Säng-er,  der  mit  seiner  in  der  nicht  gerade 
üblichen  Strophenform  geschriebenen  Reimohronik  vor  allem  auch  der  deutschen 
Sache  hat  dienen  und  die  gegnerische  welsche  Partei  verspotten  wollen.  Trotz  dieser 
Tendenz  könne  seine  Schilderung  der  Hauptereignisse  im  ganzen  als  zuverlässig  an- 
gesehen werden.  Und  auch  als  Dichtung  müsse  die  Reimchronik  höher  bewertet 
werden,  als  dies  von  Roethe  und  anderen  geschehen  sei,  da  sie  sich  immerhin  durch 
grosse  volkstümliche  Frische  und  durch  Anschaulichkeit  der  Darstellung  auszeichne. 
—  Die  unter  den  älteren  Karten  besonders  hochstehende  Karte  Bayerns  von  Ph.  Apian 
hat  0.  Hupp  (1821)  zum  Gegenstand  einer  Studie  gemacht.  Sein  Interesse  richtet 
sich  zwar  in  erster  Linie  auf  das  Bibliographische  und  das  Technische  dieses  Denk- 
mals; durch  sorgfältige  Prüfung  dieser  Seiten  gelingt  es  ihm  aber  auch,  ein  paar 
literargeschichtliche  Irrtümer  zu  berichtigen,  so  z.  B.  stellt  er  als  Datum  der  ersten 
Buchausgabe  das  Jahr  1568  (statt  1566)  fest.  Auf  H.s  interessante  Einzelheiten  über 
die  Druckstöcke,  über  die  stereotypierten  Ortsnamen  der  Karte,  über  die  Ab- 
weichungen der  verschiedenen  Ausgaben  voneinander  und  dergleichen  kann  hier 
leider  nicht  näher  eingegangen  werden.  —  Sehr  willkommen  muss  die  Faksimile- 
ausgabe des  „Deutschen  Ptolemäus"  von  J.  Fischer  (1822)  sein,  um  so  mehr,  da 
von  diesem  seltenen  Buch  bisher  nur  zwei  Exemplare  —  und  diese  auch  noch  ohne 
Karte  —  bekannt  geworden  sind.  F.,  der  sich  seit  langer  Zeit  mit  dem  Ptolemäus 
beschäftigt  hat,  ist  in  der  glücklichen  Lage,  seiner  Ausgabe  auch  die  von  ihm  an 
anderer  Stelle  gefundene  Weltkarte  beifügen  zu  können,  die  übrigens  als  ältester 
östlicher  Planiglobus  anzusehen  ist.  Über  den  Verfasser  des  Deutschen  Ptolemäus 
schwebt  noch  völliges  Dunkel.  Als  seine  Heimat  glaubt  F.  Neisse  bestimmen  zu 
können.  Den  Druck,  der^  sicher  von  G.  Stuchs  in  Nürnberg  herrührt,  setzt  er  in 
die  Jahre  1487—90.  Die  Häuptquelle  unserer  Kosmographie  ist  die  Ulmer  Ptoleraäus- 
Ausgabe  von  1486.  Auch  die  sonst  noch  in  Betracht  kommenden  Quellen  hat  F. 
zusammengestellt.  — 

Ärzte,  Alchimisten,  Naturforscher.  Mit  älteren  Naturbeobach- 
tungen, die  für  die  Geschichte  der  Wissenschaften  wie  für  die  Geschichte  der  all- 
gemeinen Kulturzustände  wichtig  sind,  beschäftigt  sich  W,  Hess  (1824).  Seine 
Studie  beschränkt  sich  aber  zunächst  auf  die  Vorgänge  im  Gebiet  der  Astronomie 
und  der  Meteorologie,  auf  Einblattdrucke  und  auf  die  in  den  —  allerdings  besonders 
reichhaltigen  —  öffentlichen  Sammlungen  Bayerns  vorkommenden  Stücke.  In  diesem 
Rahmen  breitet  er  ein  reiches,  sonst  schwer  zugängliches  Studienmaterial  aus,  das 
ebenso  wertvoll  ist  durch  die  grossen,  meist  farbigen  Reproduktionen  der  alten  Drucke, 
wie  durch  die  auf  den  Wunderglauben,  auf  die  damalige  Naturbeobachtung,  auf  Druck 
und  Holzschnitt  und  sonstige  Kulturverhältnisse  bezüglichen  Erläuterungen.  —  Über 
den  Philologen  J.  Clajus  und  sein  Buch  gegen  die  Alchimisten,  das  unter  dem  Titel 
„Altkumistica"  zuerst  1586  in  Leipzig  und  zum  dritten  Male  1616  in  Mülhausen  ge- 
druckt worden  ist,  macht  He  in  eck  (1825)  ein  paar  Mitteilungen.  —  Von  der  bis- 
herigen Forschung  über  Fausts  Persönlichkeit  in  Geschichte  und  Legende  gibt 
R.  Petsch  (1826)  eine  übersichtliche  Darstellung;  im  besonderen  stellt  er  die 
Fragen  und  Antworten,  die  mit  der  Person  des  historischen  Faust  verknüpft  sind, 
zusammen.  Dass  Faust  eine  historische  Persönlichkeit  ist,  wird  heute  von  niemand 
mehr  bezweifelt.  Aber  schon  an  den  Namen,  den  Vornamen  wie  den  Familiennamen, 
hängen  sich  allerlei  ungelöste  Fragen  und  Zweifel.  Den  Namen  „Faust"  möchte  P. 
als  eine  Art  Firma  des  Gauklers  ansehen.  Seine  Wahrsagereien,  die  übrigens  urkund- 
lich belegt  sind,  und  sein  sonstiges  Wunderwirken  will  P.  —  mit  Witkowski  —  zum 
Teil  auf  Ekstase  zurückführen.  Eine  bunte  Legendenbildung  rankt  sich  um  Fausts 
Person  bald  nach  1539,  um  welche  Zeit  er  gestorben  sein  muss.  Der  Aufsatz  P.? 
zeigt  jedenfalls,  dass  auch  heute  nach  einer  vieljährigen  wissenschaftlichen  Forschung 
noch  nicht  von  einer  allseitigen  Lösung  des  Faust-Problems  die  Rede  sein  kann.  — 
Aus  dem  Leben  des  einst  berühmten,  jung  in  Italien  verstorbenen  Arztes  Pylander 
(Thormann)  vermag  0.  Giemen  (1828)  Neues  aus  Zwickauer  und  anderen"  Archi- 
valien mitzuteilen.  —  Das  interessante  Frauenbuch  des  Ortolff  von  Bayern  legt 
G.  Klein  (1827)  in  einem  hübschen  Faksimiledruck  vor.  Auch  einen  kurzen  Be- 
gleittext hat  er  der  Ausgabe  beigegeben.  Über  den  Verfasser,  der  um  1400  in 
Würzburg  gelebt  haben  soll,  von  dem  aber  nicht  einmal  völlig  feststeht,  ob  er  wirklich 
als  Verfasser  des  Frauenbuchs  gelten  darf,  weiss  K.  allerdingrs  nichts  mitzuteilen. 
Als  Anhang  sind  der  Ausgabe  K.s  noch  die  Kapitel  aus  Ortolffs  Arzneibuch  (Augs- 
burg 1478)  hinzugefügt,  die  sich  mit  GeburtshQfe  und  Frauenheilkunde  befassen.  — 
Auch  von  Rösslins  Rosengarten,  dem  ältesten  gedruckten  Lehrbuch  für  Hebammen, 
hat  G.  Klein  (1829a)  einen  Faksimile-Neudruck  besorgt.  In  einer  Einleitung  stellt 
er  das  Wichtigste  über  Rösslins  Leben  und  über  die  Quellen  des  Rosengartens  zu- 
sammen. —  Etwas  ausführlicher  beschäftigt  sich  G.  Klein  (1829)  noch  an  anderer 

32* 


408  F.  Cohrs,  Luther  und  die  Reformation. 

Stelle  mit  dem  Rosengarten.  Er  gibt  dort  vor  allem  einen  genauen  Bericht  über 
die  zahlreichen  —  etwa  hundert  —  Ausgaben  dieses  alten  vielbenutzten  Lehrbuchs. 
Als  Hauptquelle  des  Rosengartens  —  sowohl  für  den  Text  wie  für  die  Illustrationen  — 
sind  erst  in  neuester  Zeit  die  antiken  Ärzte  Soranos  und  Muscio  erkannt  worden.  — 

Didaktische  Dichtung:  J.  Fischart,  Th.  Murner.  Unter  den 
Schriftstellern  des  16.  Jahrhunderts  verdient  besonders  Fischart  noch  eine  ein- 
dringende sprachgeschichtliche  Untersuchung.  Leider  fehlt  für  eine  solche  Unter- 
suchung noch  die  vollständige  und  zuverlässige  Ausgabe  der  Fischartschen  Schriften. 
0.  Moser  (1832),  der  mit  einem  gehaltvollen  Aufsatz  wenigstens  den  Anfang  zur 
Lösung  des  Problems  gemacht  hat,  hat  deshalb  zunächst  von  den  Druckschriften 
abgesehen  und  hat  seinen  Forschungen  Fischarts  handschriftlich  erhaltene  Über- 
setzung von  Lazius  „De  gentium  migrationibus"  zugrunde  gelegt.  An  der  Hand 
dieses,  allerdings  nicht  umfangreichen,  Dokuments  verfolgt  M.  die  Eigenheiten  des 
Dichters  in  Hinsicht  auf  Orthographie,  Laut-  und  Formenlehre,  Satzbau,  Wortbildung 
und  Wortschatz.  — Von  Murners  Mühle  von  Schwindelsheim  hat  0.  Clemen  (1834) 
einen  guten  Faksimiledruck  nach  dem  zurzeit  allein  nachweisbaren  vollständigen 
Exemplar  der  Zwickauer  Ratsschulbibliothek  veröffentlicht.  — 

Verschiedenes.  Die  B'ortsetzung  von  J.  Boltes  (1835)  Bilderbogen- 
studien bringt:  1.  Ein  Rezept  für  böse  Weiber,  Folioblatt  mit  Gedicht  aus  dem 
17.  Jahrhundert.  2.  Bestrafung  der  schlemmenden  Ehemänner,  Holzschnitt  des 
16.  Jahrhunderts.  3.  Die  Pfaffenjagd  von  Hans  Sachs,  nach  einem  jetzt  in  Koburg 
gefundenen  Einzeldruck  von  1545.  4.  Das  Schlaraffenland  von  Hans  Sachs,  nach 
einem  ebenfalls  von  B.  gefundenen  Druck  (in  Wien),  mit  zwei  anderen  Darstellungen 
des  Schlaraffenlandes  nach  einem  Züricher  Wandkalender  von  1566  und  einem 
Kupferstich  des  17.  Jahrhunderts  im  Germanischen  Museum.  5.  Zwei  Narrenschiff- 
Bilderbogen,  gedruckt  etwa  1550  in  Augsburg  und  etwa  1600  in  Koburg.  Das  letzte 
Kapitel  beschäftigt  sich  mit  dem  Nürnberger  Kunsthändler  Paul  Fürst,  der  von 
1638—66  als  der  fruchtbarste  P'lugblattverleger  des  17.  Jahrhunderts  gewirkt  hat. 
Fast  100  Blätter*  aus  Fürsts  Verlag  beschreibt  B.  kurz.  —  Eine  bisher  unbekannte 
Reimversübersetzung  des  Testamentum  porcelli,  eines  eigenartigen  Fragments  aus 
der  antiken  Literatur,  veröffentlicht  0.  Clemen  (1835a)  nach  dem  wohl  allein  noch 
existierenden  Druckexemplar  der  Zwickauer  Ratsschulbibliothek.  Als  Verfasser 
nennt  sich  auf  dem  Titel  ein  sonst  unbekannter  Johannes  Weber.  C.  nimmt  an, 
dass  die  Übersetzung  etwa  1523  auf  Grund  der  erweiterten  lateinischen  Ausgabe  des 
Luscinius  (Strassburg  1522)  angefertigt  sein  wird.  Den  lateinischen  Text  des  Testa- 
mentum porcelli  hat  M.  Haupt  1860  ediert.  — 


Luther  und  die  Reformation. 

(11,6  =  N.  1836—1979.) 

Ferdinand  Cohrs. 

Allgemeine    Reformationsgeschichte:    Bibliographisches    und    SammelwerVe.    —    Allgemeines    nnd 
QesamtdarBtellungf'n.  —    Speziulgesohichtliches:    Flugschriften  und  Rriefe.      ■    Katholizismus  (Gegenreformation).  Martin 

Luther:  Bibliographisches;  Gesamtdarstellungen;  Charakteristiken;  Biographische  Einzelheiten;  Tersönliche  Beziehungen ; 
Briefe;  Werke;  Lyrik;  Bibelübersetzung;  Theologisches  und  Liturgisches;  Lutherverehrung.  —  Ph.  Melanchthon.  — 
Territorial-  und  Lokalgeschichte:  Deutschland,  Brandenburg,  Hessen.  —  Sachsen  und  Thüringen.  — 
Wörttemberg.  —  Polen.  --  Schweiz:  J.  Vadian.  —  Zwingli.  —  Calvin.    - 

Allgemeine  Reformationsgeschichte:  Bibliographisches 
und  Sammelwerke.  Mit  dem  Hinweis  auf  Kataloge  antiquarischer  Werke  be- 
ginnt der  diesjährige  Jahresbericht.  Jeder,  der  quellenmässig  gearbeitet  hat,  weiss, 
wieviel  sie  ihm  wert  sind,  nicht  nur,  um  möglicherweise  die  angezeigten  Bücher  zu 
erwerben,  sondern  einfach  als  bibliographische  Fundgruben.  Die  Bibliotheca  Theo- 
logica  W.  Jackson  (1837)  zeichnet  sich  durch  ausgezeichnete  Anordnung  aus.  — 
Die  Collectio  Weigeliana  (1836  a)  ist  reich  an  authentischen  Illustrationen.  —  Ergänzt 
werden  beide,  die  nur  ältere  Werke,  vorzugsweise  Originalwerke  aus  der  Reformations- 
zeit, enthalten,  durch  Kerlers  (1877)  Katalog:  Luther  und  seine  Zeit,  der  über  die 
neuere  Luther-Literatur  und  die  Literatur  des  Reformationszeitalters  einen  guten 
Überblick  gewährt.   — 

Allgemeines  und   Gesamtdarstellungen.     Unter  den  Schriften 
des  Vereins  für  Reformationsgeschichte    hat   man    das    100.  Heft   (1838  a)   zu   einem 


P.  C  0  h  r  s  ,  Luther  und  die  Reformation.  409 

Jubiläunisheft  g-estaltet.  Passend  beg-innt  es  mit  einem  Oberblick  über  die  Fort- 
schritte in  Kenntnis  und  Verständnis  der  Ileformationsgeschichte  seit  1883,  dem 
Gründungsjahre  des  Vereins.  Er  gestaltet  sich  zu  einer  Charakteristik  aller  der 
Einzelarbeiton  und  der  auf  ihnen  ruhenden  grosszügigen  Darstellungen,  die  evan- 
gelische Forschung  in  den  letzten  Jahrzehnten  hervorgebracht,  erkennt  aber  auch 
dankbar  die  Arbeit  katholischer  Forscher  an,  dabei  betonend,  dass  auch  sie  „während 
des  letzten  Menschenalters  in  Kenntnis  und  Verständnis  der  Reformationsgeschichte 
wesentliche  Fortschritte  gemacht",  und  der  Hoffnung  Ausdruck  gebend,  „dass  un- 
beschadet der  trennenden  Weltanschauung  protestantische  und  katholische  Forscher 
sich  auf  diesem  Gebiete  begegnen  und  einander  gegenseitig  fördernd  weite  Strecken 
Hand  in  Hand  arbeiten  mögen".  —  Es  ist  für  letzteres  ein  schönes  Beispiel,  wenn 
M.  Lenz  (240,  S.  22—74)  auch  der  Reformationsgeschichte  Janssens  eine  nicht  un- 
wesentliche Bedeutung  abgewinnt,  freilich  nicht  für  die  Geschichte  der  Reformation 
selbst  oder  des  Mittelalters,  dem  Janssen  huldigt,  vielmehr  für  den  Nachweis,  wodurch 
sich  die  geistig  so  hochbedeutende  mittelalterliche  Romantik  in  den  Ultramontanismus 
verkehren  und  zu  der  „christlich-germanischen  Weltanschauung"  ausgestalten  musste, 
die  Janssen  als  die  Grundmaterie  des  Mittelalters  betrachtet.  —  Und  ebenso  ist  es 
anerkennenswert,  wenn  N.  Paulus  (Hexenwahn  und  Hexenprozess  vornehmlich  im 
16.  Jahrhundert.  Freiburg  i.  Br.,  Herder.  VHI,  283  S.  M.  3,40),  seine  seit  Jahren  über 
Hexenwesen  und  Hexenverfolgungen  veröffentlichten  Aufsätze  sammelnd,  zwar  Luther 
einen  bedeutenden  fördernden  Einfluss  zur  Verbreitung  des  Hexenwahns  beimisst,  aber 
doch  auch,  indem  er  den  Anteil  feststellt,  den  Rom  am  Hexenwesen  gehabt  hat, 
strenger  Objektivität  sich  zu  befleissigen  bestrebt  ist.  So  spricht  er  nicht,  wie  andere, 
Rom  von  dem  Vorwurf  frei,  dass  auch  dort  Hexenverbrennungen  stattgefunden  haben, 
und,  wenn  er  Rom  und  Deutschland  einander  gegenüberstellt  und  für  Rom  eine 
mildere  Praxis  konstatiert,  als  sie  in  Deutschland  geherrscht  habe,  so  meint  er  ohne 
Unterschied  die  katholischen  und  protestantischen  deutschen  Territorien  und  sucht 
nicht  etwa  den  letzteren  allein  die  Schuld  an  den  Hexenprozessen  aufzubürden.  — 
Th.  Franks  (1842)  kleines  Heft  ist  interessant  als  Äusserung  eines  für  sein  Be- 
kenntnis warm  begeisterten  Mannes;  für  andere  Auffassungen  wird  er  aber  kaum 
Verständnis  gewinnen  können.  —  K.  Heussis  (1850)  Kompendium,  auf  das  wir 
schon  einmal  empfehlend  hingewiesen  haben  (JBL.  1908/9,  N.  3585),  ist  bereits  in 
zweiter  Auflage  erschienen.  Sein  §  115:  „Ergebnisse  und  Charakter  der  lutherischen 
Reformation"  ist  ein  lehrreiches  Gegenstück  zu  Franks  Broschüre.  Was  hier  ohne 
Einschränkung  einfach  als  unumstössliche  Tatsache  behauptet  wird,  sucht  H.  in  vor- 
sichtiger Abwägung  zu  verstehen  und  zu  erklären.  So  ist  dieser  Paragraph  zugleich 
eine  schöne  Probe  der  Art  des  Buches,  das  dem  Verständnis,  wie  überhaupt  der 
Geschichte  der  christlichen  Kirche,  so  besonders  auch  der  Reformationsgeschichte  in 
hohem  Grade  zu  dienen  geeignet  ist,  und  das  jetzt  durch  die  in  der  zweiten  Auflage 
auf  Seite  XVI— XXXII  hinzugefügte  reiche  Literatur-  und  Quellenauswahl  noch  er- 
heblich an  Wert  gewonnen  hat  und  ein  Nachschlagewerk  ersten  Ranges  geworden  ist. 
—  Für  einfache  Verhältnisse,  nicht  nur  für  die  Schule,  sondern  auch  für  den  inter- 
essierten evangelischen  Christen  findet  es  eine  passende  Ergänzung  an  E.  T  h  r  ä  n  - 
dorfs  und  II.  Meltzers  (1854)  Lesebuch,  das  auch  bereits  zum  zweiten  Male 
erscheint  (1.  Auflage  1906).  Sein  Prinzip  ist,  die  Grundgedanken  der  führenden 
Geister  in  nicht  zu  knapper  Auswahl  und  unter  gewisser  Wahrung  des  Zusammen- 
hanges darzubieten,  vor  allen  Dingen  also  die  Persönlichkeiten  reden  zu  lassen; 
daneben  finden  natürlich  auch  die  wichtigsten  kirchen-  und  dogmengeschichtlichen 
Konfessionen,  Gesetze  und  dergleichen  ihren  Platz,  aber  sie  gelten  doch  nicht,  wie  es 
lange  Zeit  gebräuchlich  war,  als  die  ersten  oder  gar  einzigen  urkundlichen  Zeugen 
der  Vergangenheit.  Die  zweite  Auflage  hat  vor  allem  orientierende  Anmerkungen 
hinzugefügt,  aber  auch  die  Quellenstücke  ergänzt,  hinsichtlich  Luthers  durch  eine 
Zusammenstellung  seiner  Aussagen  über  seine  Stellung  zur  Schrift,  ferner  durch  Auf- 
nahme von  Quellen  zur  Geschichte  der  Täufer,  zur  Wittenberger  Bewegung  1521/2 
und  zur  Beurteilung  Calvins.  — 

Spezial  geschichtlich  es:  Flugschriften,  Briefe.  Die 
Clemensche  Sammlung  der  Flugschriften  (vgl.  JBL.  1908/9,  N.  3604)  ist  fortgesetzt 
worden.  Sehr  verschiedenartig  sind  die  uns  vorliegenden  Stücke.  Karsthans  (1860) 
führt  uns  in  die  Vorgeschichte  des  Bauernkrieges  ein  und  zeigt  uns,  wie  allmählich 
der  Zündstoff'  sich  häuft.  Freilich  ist  die  Schrift  gerade  nicht  geschrieben,  um  auf- 
zureizen, sondern  eher,  um  zu  beruhigen.  Für  Luther  und  sein  Evangelium  soll 
der  Bauer  gewonnen  werden,  aber  ohne  Kampf  mit  dem  Schwert;  vor  allem,  was 
Aufruhr  heisst,  soll  er  sich  hüten.  Dennoch  wird  die  Schrift,  indem  sie  die  Sünden 
der  Hierarchie  aufzählt,  mitgewirkt  haben,  die  Spannung  zu  vermehren;  was  dem 
aufgeregten  Sinn  gefiel,  behielt  man,  die  wohlgemeinten  Ratschläge  wurden  vergessen. 
Nicht  umsonst    hat   der  Name  Karsthans,    über  dessen  Geschichte   der  Herausgeber 


410  F.  C  0  h  r  s ,  Luther  und  die  Reformation. 

H.  Burckhardt  einen  trefflichen  Überblick  gibt,  sich  mehr  und  mehr  zu  einer 
Bezeichnung-  revolutionären  Charakters  entwickelt.  Als  Verfasser  der  Schrift  stellt  B. 
den  Joach.  Vadianus  in  St.  Gallen  (siehe  unter  1966)  fest.  —  Das  Colloquium  Cochlaei 
(1862)  versetzt  uns  in  die  grossen  Tage  von  Worms-  Joh.  Cochlaeus,  der  als  Ver- 
trauensmann Aleanders  mit  in  die  Versuche  verwickelt  wurde,  Luther  nach  seinem 
Widerruf  am  17.  und  18.  April  doch  noch  umzustimmen,  und  dem  dann  von  evan- 
gelischer Seite  der  Vorwurf  der  Hinterlist  gemacht  wurde,  schrieb,  um  sich  zu  recht- 
fertigen, seine  Unterredung  mit  Luther  gleich  damals  auf,  gab  sie  dann  aber  erst 
1540,  im  Begriff,  zum  Wormser  Religionsgespräch  zu  gehen,  heraus.  Sie  ist  zum 
ersten  Male  in  Enders'  Briefwechsel  Luthers  (3,  S.  174—88)  neu  gedruckt  worden, 
war  da  aber  doch  mehr  nur  der  gelehrten  Forschung  zugänglich.  Jetzt  legt  die 
treffliche  Ausgabe  J.  Grevings  mit  guten  Anmerkungen  den  wertvollen  Bericht, 
der  teils  als  zeitgenössischer,  teils  aber  auch  als  Luther  gegenüber  möglichst  kri- 
tischer bedeutsam  ist,  weiteren  Kreisen  vor.  —  Bynwalths  Vaterunser  (1861),  heraus- 
gegeben von  H.  Frey  tag,  ist  eine  Probe  der  religiösen  Volksliteratur,  die  die 
evangelische  Wahrheit  von  Ort  zu  Ort,  von  Haus  zu  Haus  verbreitete,  und  deren 
Einfluss  gar  nicht  hoch  genug  anzuschlagen  ist.  Das  angefügte  Haushaltungsbüchlein, 
herausgegeben  von  0.  Giemen,  zeigt,  dass  auch  in  der  Reformationszeit  trotz  der 
Vorherrschaft  der  religiösen  und  theologischen  Lehr-  und  Streitschriften  die  Traktate 
allgemeinerer  Art,  Lebensweisheit  verbreitend,  nicht  fehlen.  — 

Katholizismus  (Gegenreformation).  Die  von  J.  Schmidlin 
(1865)  bearbeiteten  bischöflichen  Berichte  aus  Deutschland  über  die  kirchlichen  Zu- 
stände vor  dem  dreissigj ährigen  Kriege,  über  die  Siege  der  Reformation  und  die  Anfänge 
der  jesuitischen  Gegensiege  gewähren  uns  einen  wertvollen  Einblick,  wie  man  im 
katholischen  Lager  damals  die  Verhältnisse  ansah.  Die  Berichte  sind  hinsichtlich 
der  verschiedenen  Bistümer  und  Diözesen  von  sehr  verschiedenem  Umfange;  teils 
werfen  sie  einen  Blick  in  die  Geschichte,  teils  beschränken  sie  sich  auf  die  Betrach- 
tung der  gegenwärtigen  Verhältnisse.  Das  findet  seinen  Grund  einmal  in  der  ver- 
schiedenen Art  der  Berichterstatter,  ist  bis  zum  gewissen  Grade  aber  auch  ein  Zeichen 
dafür,  wie  man  über  die  Zukunft  der  betreffenden  Gebiete  dachte.  Wenn  der  Bericht- 
erstatter wehmütig  klagt,  dass  das  „fast  im  Nabel  Sachsens"  gelegene  Hochstift 
Hildesheim  geplündert  sei  von  den  braunschweigischen  Herzögen,  und  dann  doch 
ziemlich  weitläufig  das  verlorene  Gebiet  beschreibt  (S.  585  ff:),  so  geht  doch  eine 
stille  Hoffnung  hindurch,  dass  hier  noch  manches  zu  retten  ist;  wenn  aber  Verden 
mit  drei  Worten  abgetan  wird,  so  hat  man  den  Eindruck,  dass  man  da  alles  verloren 
gibt.  —  H.  Stoeckius  (1868)  beginnt  Forschungen  zur  Lebensordnung  der  Gesell- 
schaft Jesu  und  behandelt  zuerst  die  verschiedene  Erziehung  der  Ordensangehörigen 
und  der  Externen,  die  verschiedenen  Zielen  entgegengeführt  werden.  Auf  Grund 
reichen  Quellenmaterials,  das,  seit  zuerst  in  neuerer  Zeit  Pächtler  in  den  ,,Monnmenta 
Germaniae  Paedagogica"  eine  sorgfältige  Sammlung  veranstaltet  hat,  in  alljährlich 
fast  neu  erschienenen  Sammlungen  in  bester  Weise  zusammengetragen  ist,  zeigt  er, 
wie  jenes  Prinzip  der  Trennung  im  Ordenshause,  in  den  Konvikten  und  im  öffent- 
lichen Leben  zutage  tritt.  —  Carlo  Borromeo,  dessen  Gedächtnis  die  bekannte  En- 
zyklika des  Papstes  wieder  hat  aufleben  lassen,  den  „Heiligen  der  Gegenreformation", 
würdigt  K.  Bauer  (1871)  in  einem  sorgfältig  abgewogenen  Aufsatz.  Er  erkennt 
ihn,  modern  ausgedrückt,  als  einen  Mann  der  inneren  Mission  des  16.  Jahrhunderts, 
der  auf  dem  Gebiete  der  Liebestätigkeit  Bewundernswertes  geleistet,  aber  er  lehrt 
die  Motive  erkennen,  die  ihn  dabei  geleitet:  nicht  bloss  der  Trieb  der  Liebe,  nicht 
bloss  die  Sorge  um  die  eigene  Seele,  sondern  vor  allem  der  Gedanke,  der  Ehre  der 
Kirche  zu  dienen  und  ihr  Seelen  zu  gewinnen  und  —  die  Ketzerei  zu  vernichten. 
Wo  es  letzteres  galt,  hörte  die  Liebe  auf,  und  Grausamkeit  trat  an  die  Stelle  der 
Güte.  —  Die  unter  J.  Grevings  Leitung  erscheinenden  „Reformationsgeschichtlichen 
Studien  und  Texte"  schreiten  rüstig  vorwärts  und  bringen  treffliche  Spezialarbeiten, 
Im  vorigen  Berichtsjahre  hat  J.  Schlecht  (1874)  Küian  Leibs,  des  Priors  von 
Rebdorf  an  der  Altmühl,  Briefwechsel  und  Diarien  herausgegeben,  die  uns  mit  zahl- 
reichen führenden  Männern  der  zwanziger,  dreissiger  und  vierziger  Jahre  des 
16.  Jahrhunderts  (Wimpfeling,  Pirkheimer,  Adelmann,  Cochlaeus  usw.)  in  Verbindung 
bringen  und  die  Geschichte  der  Zeit  zwar  in  der  einseitigen  Beurteilung  vom  Stand- 
punkt des  alten  Glaubens,  aber  vielfach  mit  beachtenswerten  Sondererinnerungen 
zeigen  (vgl.  z.  B.  die  Nachrichten  über  die  Verbrennung  der  Bannbulle  und  über 
den  Wormser  Reichstag:  S.  89  ff.)  —  Jetzt  legt  J.  Deutsch  (1873)  Leibs  Leben 
vor,  verwertet  dabei  die  von  Schlecht  herausgegebenen  Quellen,  schafft  aber  auch 
zugleich,  sie  recht  zu  würdigen,  den  Hintergrund  und  macht  uns  im  weiteren  Um- 
fange mit  der  Schriftstellerei  Leibs  bekannt.  Denn  in  ihr,  vor  allem  in  seiner  Ge- 
schichtschreibung („Annales  maiores",  herausgegeben  vor  allem  von  Döllinger  in 
den   Beiträgen   zur    politisch -kirchlichen    und    Kulturgeschichte,    Bd.  II;    „Annales 


F.  Cohrs,  Luther  und  die  Reformation.  411 

minores",  herausg-eg-eben  von  Schlecht,  Eichstätt  1888)  liegt  seine  bleibende  Be- 
deutung. Freilich  hat  er  im  religiösen  Streit  seiner  Tage  auch  als  Polemiker  sich 
versucht,  aber  seine  Stimme  ist  nicht  durchgedrungen.  —  Einen  der  namhaften 
Polemiker,  Ambr.  Catharinus,  behandelt  dagegen  J.  Schweizer  (1875).  Es  ist 
lange  her,  dass  ihm  eine  eigene  Biographie  gewidmet  worden  ist,  und  auch  diese 
nur  in  einem  Sammelwerk,  in  d.  Quetif  und  J.  Eckard,  Scriptores  ordinis  Praedicat. 
II,  1721,  S.  144  ff.  Da  ist  Sch.s  Werk  eine  wertvolle  Bereicherung  der  reformations- 
geschichtlichen Literatur.  Bisher  tauchte  ein  Catharinus  gewissermassen  als  grosser 
Unbekannter  von  Zeit  zu  Zeit  in  der  Reformationsgeschichte  auf;  zuerst,  als  er  seine 
„Apologie"  gegen  Luther  schleudert,  die  dieser  zwar  verspottet,  die  ihm  aber  doch 
der  Anlass  wird  zu  einer  seiner  heftigsten  Auslassungen  gegen  das  Papsttum;  dann 
in  seinem  Handel  mit  Cajetan,  endlich  als  Teilnehmer  am  Konzil  zu  Trient.  Jetzt 
sind  die  verbindenden  Fäden  gezogen;  und  wir  erkennen,  dass  die  vortridentinische 
römische  Theologie  kennen  zu  lernen,  wir  in  Catharinus  einen  der  vornehmsten  Ver- 
treter haben.  — 

M.Luther:  Bibliographisches.  J.  Luther  (1878)  weist  wieder 
auf  die  Bedeutung  der  Zwitterdrucke  (vgl.  JBL.  1908/9,  N.  3565)  für  die  Bibliographie 
der  Luther-Schriften  hin.    — 

Gesamtdarstellungen.  Ein  hübsches  Buch  ist  M.  Baumgärtels 
(1879)  Luther-Galerie.  Die  von  W.  Weimar  gemalten  Darstellungen  aus  Luthers 
Leben  werden  den  Kundigen  erfreuen  und  werden  helfen,  bei  den  Unkundigen  die 
Kenntnis  von  Luthers  Leben  zu  verbreiten.  —  Lehrreich  ist  ein  Vergleich  der 
Predigten  K.  Dunkmanns  (1881)  „Über  Luthers  Grab"  mit  früheren  Luther- 
Predigten,  etwa  mit  Mathesius'  Luthers  Leben.  Bei  Mathesius  einfach  Luthers  Leben 
erzählend  dargeboten;  hier  das  Herrschende  die  lehrhafte  Reflexion;  nur  hier  und 
da  erinnert  ein  Datum  oder  ein  Diktum  aus  dem  Leben  des  Reformators  daran,  da.ss 
die  Predigten  an  besonderer  Stelle  gehalten  sind.  — 

Charakteristiken.  M.  Lenz  (1890)  beantwortet  die  Frage,  wie  die 
unparteiische  Geschichtsforschung  zu  entscheiden  habe,  wenn  man  Luther  als 
Revolutionär  bezeichne.  Nicht  so  leicht  sei  die  Entscheidung  zu  fällen.  Keine 
Idee,  die  Herrschaft  über  die  Gemüter  und  Form  in  der  Welt  gewonnen,  sei  kampf- 
los zum  Siege  gekommen;  und  die  Revolutionen  seien  immer  die  grössten  gewesen, 
die  eine  Umbildung  der  Weltanschauung  angestrebt.  Eine  Weltumwandlung  war  die- 
jenige, die  an  Luthers  Namen  und  Lehre  anknüpft,  nur  dem  Evangelium  selbst  in 
ihren  zerstörenden  Wirkungen  vergleichbar,  nur  ihm  auch  in  ihrer  aufbauenden 
Kraft.  Keine  Einigung  sei  möglich,  solange  man  die  Begriffe  Reformation  und 
Revolution  einander  schroff  entgegensetze.  —  M.  Lenz  (1896)  untersucht  auch  das 
Verhältnis  der  reformatorischen  Doktrin  zum  Begriff  der  politischen  Gewalt.  Oft  genug 
hat  man,  dass  Luther  die  Landesfürsten  zu  Schirmherren  des  Evangeliums  bestellte, 
eine  Verlegenheitsmassnahme  genannt.  L.  rechtfertigt  es  vom  Standpunkte  der  höheren 
Nützlichkeit,  findet  es  zugleich  aber  durchaus  im  Einklang  mit  Luthers  Anschauungen 
von  Staat  und  Obrigkeit.  Sie  habe  die  negative  Funktion,  den  Frieden  zu  sichern 
und  das  irdische  Leben  zu  fördern,  die  positive  zugleich,  dem  Evangelium  den  Zu- 
gang zu  bahnen.  So  habe  sie  Luther  von  selbst  sich  dargeboten,  und  so  habe  er 
die  Landeskirche  gebaut,  nicht  um  Gottes  Wort  zu  retten,  denn  das  bleibe  und  rette 
sich  selbst,  sondern  um  den  Gläubigen  zu  dienen  und  ihnen  das  Evangelium  zu 
bringen  auf  dem  ersten  besten  Wege.  Denn  dass  das  Evangelium  gepredigt  werde, 
darauf  komme  es  an;  die  Formen  seien  im  Grunde  nebensächlich,  vergänglich.  — 
Den  Spuren  des  Evangeliums  in  Italien,  oder  richtiger  an  einzelnen  Angehörigen  des 
italienischen  Volkes,  geht  P.  Zendrini  (1893)  nach;  denn  aus  ihrem  Vaterlande 
müssen  entweichen,  die  von  der  Reformation  sich  gewinnen  lassen,  und  draussen 
verlieren  sie  ihre  Muttersprache;  was  sie  hervorbringen,  gehört  zur  Literatm'  der 
fremden  Länder,  die  ihnen  Obdach  gewähren;  sie  aber  verschwinden,  ohne  auch  nur 
eine  Sekte  zu  gründen;  die  Menschheit  weiss  nichts  mehr  von  ihnen.  Vor  allem  an 
der  Olympia  Morata  aus  Ferrara  zeigt  Z.  dieses  tragische  Schicksal:  hochbegabt  und 
hochgebildet,  muss  sie  das  Brot  der  Verbannung  wählen,  lebt  einige  Jahre,  die  Frau 
eines  Arztes,  in  Schweinfurt,  verliert  alles  bei  der  Eroberung  der  Stadt  und  stirbt 
bald  nachher  in  Heidelberg,  nur  wenigen  heute  noch  dem  Namen  nach  bekannt.  In 
Italien  aber  wüten  indessen  die  Schrecken  der  Inquisition;  Z.  führt  uns  in  den  edlen 
Valdesschen  Kreis,  auch  da  manche  unbekannt  gewordene  Namen  der  Vergessenheit 
entreissend,  so  den  am  3.  Oktober  1567  in  Rom  gerichteten  Pietro  Carnesecchi.  — 
Hierher  gehört  auch  K.  Bauers  (in  1838,  S.  231— 72)  Aufsatz,  der,  von  der  These 
ausgehend,  dass  das  Lebenswerk  Luthers  in  gewissem  Sinne  dahin  sich  zusammen- 
fassen lasse,  dass  er  die  Macht  des  Papsttums  gebrochen,  bei  dem  Thema:  „Luther 
und  der  Papst"  den  Umschwung  in  seiner  Gedankenwelt  beleuchtet.  Er  zeigt  die 
Verweltliclumg  des  Papsttums,    schildert,    wie  Luther  mit  innerem  Widerstreben  an- 


412  F'-  Colirs,  Luther  und  die  Reformation. 

fangs  vom  Papst  sich  losreisst,  bis  er  zur  Verbrennung-  der  Bannbulle  sich  getrieben 
sieht,  und  fasst  endlich  Luthers  abschliessende  Stellung  dem  Papsttum  gegenüber  in 
dessen  eigene  Worte  zusammen:  ,,Der  armen  römischen  Kirche  kann  weder  geraten 
noch  geholfen  werden,   das  Papsttum  und  sein  Regiment  werde  denn  weggetan."  — 

Biographische  Einzelheiten.  Keine  Frage  ist  heute  so  viel  um- 
stritten, wie  die  Entwicklung  des  jungen  Luther.  Zwei  Umstände  sind  es  vor  allem, 
die  sie  in  Fluss  gebracht:  die  Erschliessung  neuer  Quellen,  vor  allem  die  Auffindung 
der  Vorlesungen  Luthers  über  den  Römerbrief  1515/6  (vgl.  JBL.  1908/9,  N.  3715), 
und  die  Darstellung  und  psychologische  Erklärung  der  Entwicklung  Luthers  durch 
Denifle  (vgl.  JBL.  1903,  N.  6413;  1904,  N.  1803/6;  1905,  N.  1445/8  usw.).  Jetzt  hat 
0.  Scheel  (in  1838,  S.  61—230)  Luthers  Entwicklung  bis  zum  Abschluss  der 
Römerbrief- Vorlesungen  zum  Gegenstand  einer  eingehenden  Untersuchung  gemacht, 
die  zugleich  als  ein  Referat  über  die  verschiedenen  Anschauungen  sich  darstellt. 
Seh.  stellt  fest,  dass  die  späteren  Selbstaussagen  Luthers  nicht  kritiklos  hin- 
genommen werden  dürfen,  dass  sie  namentlich  chronologisch  —  wie  es  ja  auch  ganz 
begreiflich  ist  —  nicht  massgebend  sein  können,  dass  sie  aber  dennoch  den  Kern 
der  Sache  ganz  richtig  festgehalten  haben;  deutlich  hat  Luther  eine  Erinnerung 
daran  bewarirt,  dass  der  Fortschritt  ganz  allmählich  vor  sich  gegangen  ist,  dass 
allerdings,  wie  er  mehrfach  erzählt,  der  entscheidende  Umschwung  von  römischer 
zu  evangelischer  Heilserkenntnis  sich  für  ihn  an  den  Spruch  Römer  1,  17  angeknüpft 
hat,  dass  er  aber  schon  vor  der  entscheidenden  Wendung  Förderungen  erlebt  hat, 
die  auf  den  Umschwung  hinzielten.  Nach  allem,  was  positiv  erkennbar  sei,  habe 
Luther  die  Richtung  auf  das  bestimmende  Erlebnis  durch  die  denkwürdige  Unter- 
redung mit  Staupitz  über  das  Wesen  der  wahren  Busse  bekommen.  Das  belegt  Seh. 
aus  den  Urkunden  der  Jahre  1509 — 16,  aus  den  Randbemerkungen  Luthers  zu  den 
Sentenzen  des  P.  Lombardus,  aus  der  Psalmenvorlesung  und  den  Glossen  zu  den 
Psalmen  von  1513/5  und  aus  den  ersten  Predigten;  der  Römerbriefkommentar  von 
1516  aber  stellt  einen  gewissen  ersten  Abschluss  der  Entwicklung  dar;  als  „mehr  als 
eine  Weissagung  auf  die  Zukunft"  bezeichnet  ihn  Seh.;  auch  das  letzte  Band,  das 
Luther  noch  religiös  mit  dem  Katholizismus  zusammengehalten,  die  Mystik,  beginne 
in  ihm  sich  zu  lockern.  — 

Persönliche  Beziehungen.  In  dem  Streit  H.  Barges  und  K.  Müllers 
(vgl.  JBL.  1908/9,  N.  3668)  spricht  G.  Kawerau  (1907)  ein  deutliches  Wort;  er 
stellt  sich  mit  Entschiedenheit  auf  Müllers  Seite  und  gibt  sein  Urteil  dahin  ab,  dass 
man  an  diesem  Streit  lernen  könne,  Feststellung  des  ,, Elementaren  der  Tatsachen" 
von  dem  Zerrbild  zu  unterscheiden,  das  blinde  Voreingenommenheit  gezeichnet  habe. 
H.  Bärge  hat  das  Wort  zu  einer  längeren  Erwiderung  genommen,  in  der  er  erklärt, 
dass  die  gegenwärtige  Zuspitzung  des  Streites  eine  Verständigung  für  den  Augen- 
blick fast  als  undenkbar  erscheinen  lasse,  dass  er  aber  mit  Zuversicht  einer  kommenden 
Zeit  entgegensehe,  da  die  Karlstadtdebatte  aus  dem  Stadium  leidenschaftlicher,  per- 
sönlicher Polemik  in  das  einer  leidenschaftslosen,  sachlichen  Prüfung  würde  hinüber- 
geführt worden  sein.  — 

Briefe.  Schon  den  elften  Band  des  bis  dahin  mit  grosser  Sorgfalt  von 
E.  L.  Enders,  seit  Jahren  aber  bereits  unter  G.  Kaweraus  Anteilnahme,  heraus- 
gegebenen Briefwechsels  M.  Luthers  (1909)  hat  G.  Kawerau  nach  Enders'  Tode 
zu  Ende  geführt.  Er  hat  nun,  nachdem  der  Kalwer  Verlag  das  Werk  an  den  Verein 
für  Reformationsgeschichte  abgetreten,  und  dieser  für  die  Vollendung  sich  verbürgt 
hat,  die  alleinige  Herausgabe  des  Briefwechsels  übernommen.  Der  zwölfte  Band  liegt 
vor,  die  Briefe  vom  September  1538  bis  Februar  1540,  also  während  des  sogenannten 
Frankfurter  Anstands,  der  Reformation  im  Albertinischen  Sachsen  und  im  Branden- 
burgischen, enthaltend.  Alle  diese  bedeutsamen  Ereignisse  spiegeln  sich  im  Brief- 
wechsel mehrfach  wider  (vgl.  2692,  2748,  2810  usw.).  Äusserlich  angesehen  ist  als 
wichtige  Änderung  gegenüber  den  früheren  Bänden  des  Briefwechsels  zu  begrüssen, 
dass  die  deutschen  Briefe  der  Erlanger  Ausgabe,  wenn  K.  das  Original  oder  eine 
alte  Textüberlieferung  hat  benutzen  können,  neu  abgedruckt  worden  sind,  während 
Enders  für  sie  ein  für  allemal  auf  die  Erlanger  Ausgabe  verwies.  Trotz  Enders' 
sorgfältiger  Vorarbeiten  hat  K.  doch  noch  eine  ganze  Reihe  neuer  Funde  (an  die 
20  Briefe)  den  von  jenem  vorgesehenen  hinzufügen  können,  darunter  mehrere,  die 
gerade,  weil  sie  abseits  von  den  grossen  Zeitereignissen  ins  besondere  Amts-  und 
persönliche  Leben  Luthers  und  der  Seinen  hineinführen,  uns  von  besonderer  Wichtig- 
keit sind;  so  sechs  Briefe  von  und  an  Johann  Friedrich  von  Sachsen,  darunter  ein 
interessanter  Schriftenwechsel  über  die  Berufung  des  Pfarrers  Augustin  Himmel  nach 
Dresden,  die  auf  Luthers  Vorstellung  rückgängig  gemacht  wird:  ein  Anzeichen  der 
Machtstellung  Luthers  im  Lande  Sachsen;  ins  häusliche  Leben  Luthers  führt  ein 
Brief  der  Katharina  an  den  Landrentmeister  Hans  von  Taubenheim,  in  dem  sie  ihn 
bittet,  ihr  das  Vorwerk  Boos  bei  Wittenberg  um  einen  angemessenen  Preis  zu  ver- 


P.  Cohrs,  Luther  und  die  Reformation.  413 

pachten,  ein  Brief,  der  auf  allerlei  Differenzen  unter  den  inasug-ebenden  Pereönlich- 
keiten  schliessen  lässt;  das  aus  dem  Orig-inal  vollständig-  mitg-eteilte  Pamphlet  des 
Simon  Lemnius  auf  Luther  ist  dadurch  bedeutsam,  dass  es  trotz  des  glühenden 
Hasses^  den  es  atmet,  Luther  doch  nichts  vorzuwerfen  weiss  als  Verfolgung-  der  pii 
poetae,  das  heisst  des  Lemnius  selbst,  die  Schrecken  des  Bauernkrieges  und  die 
Heirat  der  Nonne.  —  Die  besondere  Absicht,  den  Menschen  Luther  zu  zeigen,  in 
sein  intimes  lieben,  seine  Gewohnheiten  und  Lieblingsbeschäftigungen  einzuführen, 
verfolgt  ein  hübsch  ausgestatteter  Band  Lutherbriefe  (1910)  von  ü.  Krack,  der 
fast,  ausschliesslich  nur  Briefe  Luthers  an  seine  Frau  und  an  Familienangehörige, 
Verwandte  und  nächste  Freunde  sammelt.  Auch  den  Besitzern  des  gesamten  Brief- 
wechsels mag  um  dieser  seiner  Eigenart  willen  das  billige  Buch  lieb  sein;  möge  es 
dem  evangelischen  Volk  Luther  aufs  neue  menschlich  nahe  bringen!  — 

Werke.  Von  der  Weimarischen  Ausgabe  der  Werke  M,  Luthers  (1912) 
ist  der  37.  Band  erschienen.  Er  ist  vorwiegend  bearbeitet  von  G.  Buchwald, 
unter  philologischer  Beihilfe  0.  Brenners  und  bibliographischer  J.  Luthers. 
Er  enthält  Predigten  der  Jahre  1533/4;  im  ganzen  73,  von  denen  neun  auch  in  zeit- 
genössischen Sonderdrucken  vorliegen,  die  nun  ein  Urteil  über  das  Verhältnis  der 
gedruckten  zu  den  wirklich  gehaltenen  Predigten  ermöglichen.  — 

Lyrik.  P  h.  M  e  y  e  r  (1916)  beschreibt  aus  einem  offenbar  sehr  genauen 
Abdruck  in  Ernst  Salomon  Cyprians  „Hauskirche"  (Gotha  1739)  ein  verschollenes 
Liederbuch  Luthers  aus  dem  Jahre  1533  und  weist  nach,  dass  es  in  die  Reihe  der 
Joseph  Klugschen  Ausgaben  gehört.  — 

Bibelübersetzung.  Mit  O.  Reicherts  (1922)  Heft  über  M.  Luthers 
Deutsche  Bibel  haben  die  „Religionsgeschichtlichen  Volksbücher"  dem  evangelischen 
Volke  ein  schönes  Geschenk  gemacht.  R.  führt  zuerst  in  Luthers  Ausrüstung,  in 
die  ihm  vorliegenden  Bibeltexte  und  seine  Sprachkenntnisse,  ein  und  gibt  dann 
Geschichte  und  Beschreibung  der  ersten  Lutherschen  Bibelausgaben.  Dann  aber 
lässt  er  an  der  Hand  jetzt  erst  erschlossenen .  handschriftlichen  Materials  (vgl.  JBL. 
1906/7,  N.  2818)  in  die  unablässige  Revisionstätigkeit  Luthers  und  der  Seinen  uns 
einen  Blick  tun:  ein  Gewinn  nicht  nur  für  das  Wissen,  sondern  auch  für  das  Herz, 
da  wir  die  treue  Gewissenhaftigkeit  und  Sorgfalt  bewundern  lernen,  die  die  Refor- 
matoren an  den  deutschen  Bibeltext  gewandt.  —  Die  vom  Einhorn-Verlag  in  München 
herausgegebene  Dürer-Bibel  (1920)  ist  eine  schöne,  handliche  Ausgabe  in  schmuckem 
Gewände,  der  wir  weiteste  Verbreitung  und  dankbare  Anerkennung  wünschen.  Doch 
würde    etwas    reicherer  Bilderschmuck    das  hübsche  Buch  noch  mehr  empfehlen.  — 

Theologisches  und  Liturgisches.  P.  Tschackerts  (1925) 
Werk  über  die  P]ntstehung  der  lutherischen  und  der  reformierten  Kirchenlehre  können 
wir  nur  mit  Wehmut  in  die  Hand  nehmen,  denn  es  ist  das  letzte  grössere  Werk  des 
heimgegangenen  Verfassers,  an  das  er  die  Kraft  seiner  letzten  Lebenstage  gesetzt  hat. 
Nach  T.s  eigenen  Worten  soll  es  ein  Ersatz  sein  für  J.  Plancks  veraltete  „Geschichte, 
der  Entstehung  unseres  protestantischen  Lehrbegriffs"  (1781  —  1800).  Es  scheint  zu- 
nächst nur  ein  äusserlicher  Unterschied  zu  sein,  ist  aber  doch  tiefer  begründet,  dass, 
während  Planck  die  äussere  Geschichte  der  Reformation  weitläufig  in  sein  Werk 
hineinzieht,  T.  allein  in  die  reformatorische  Gedankenwelt  einführt.  Es  ist  das  eine 
Frucht  der  in  Plancks  Tagen  begonnenen,  nach  hundertjähriger  Arbeit  aber  selbst- 
verständlich gewordenen  Verselbständigung  der  Dogniengeschichte.  Was  als  Stoff 
dieser  immer  noch  vieldeutigen  Disziplin  zu  behandeln  ist,  ist  freilich  noch  strittig. 
Im  Unterschiede  vom  Stoff  der  Geschichte  der  Theologie  rechnet  T.  zu  ihr,  was  aus 
den  Lehren  und  Systemen  der  führenden  Männer  als  Gemeingut  sich  ablagert.  So  hält 
er  für  die  Dogmengeschichte  der  Reformationszeit  sich  wesentlich  an  die  theologischen 
Lehrschriften  der  Reformatoren,  an  die  Bekenntnisschriften  und  an  die  dogmatischen 
Bestandteile  der  Kirchenordnungen,  indem  er  die  populär-didaktische  (katechetische) 
und  die  erbauliche  Literatur  ausschliesst.  Seinem  selbstgewählten  Prinzip  gegenüber 
erscheint  das  seltsam,  denn  gerade  diese  letzteren  Literaturgattungeu  sollten  zur 
Feststellung  dessen,  was  Gemeingut  geworden,  die  besten  Fingerzeige  darbieten.  So 
kommt  T.s  Buch  doch  mehr  auf  eine  Darlegung  der  Kirchenlehre  als  gerade  auf 
das  beabsichtigte  Ziel  hinaus.  Dennoch  wird  man  sein  Buch  dankbar  begrüssen: 
einmal  weil  es  die  Kirchenordnungen  und  Corpora  Doctrinae  so  eingehend  be- 
rücksichtigt und  damit  in  eine  sonst  Ln  diesem  Zusammenhange  leicht  vernachlässigte 
Literatur  einführt;  sodann  wegen  der  umfassenden  Heranziehung  der  nebenkirchlichen 
Lehrentwicklung,  der  Täufer,  Sebast.  Francks,  Kasp.  Schwenckfelds,  der  Mennoniten, 
der  Antitrinitarier  und  anderer.  Gerade  dadurch,  dass  T.  sie  in  die  kirchliche  Ent- 
wicklung einreiht,  auf  dem  Hintergrund  der  kirchlichen  Lehre  ihre  Besonderheiten 
aufzeigt  und  die  Punkte  nachweist,  an  die  sie  anknüpfen,  und  von  denen  aus  sie  dann 
doch  wieder  ihre  besonderen  Wege  gehen,  werden  sie  in  ihren  Zielen  und  Absichten 
innerlich    verständlich   und   schweben   nicht  unbegriffen   in   der  Luft;   ja,   was  noch 

Jabrtiberiohte  ti.i  neuere  deutsohe  Literatargresohiohte.    XXL  33 


414  F.  C  0  h  r  s  ,  Luther  und  die  Reformation, 

wichtiger  ist,  gerade  dadurch  wird  die  Erkenntnis  geweckt,  dass  ihre  Gedanken, 
in  die  Gegenwart  übersetzt,  auch  heute  noch  ihre  Gemeinde  haben,  und  dass  es  im 
Grunde  stets  die  gleichen  Grundprinzipien  sind,  die  die  „Richtungen"  in  der  Kirche 
bestimmen.  —  P.  Drews'  (1929)  Studien  scheinen  zunächst  nur  den  gelehrten 
Liturgen  zu  interessieren,  und  doch  kann  jeder,  der  den  evangelischen  Gottesdienst 
kennt,  an  den  gründlichen  Untersuchungen  seine  Freude  haben.  Vor  allem  bestimmt 
D.  für  eine  ganze  Reihe  der  allsonntäglich  gebeteten  Kollekten  Herkunft  und  Quelle 
und  weist  nach,  dass  Luther  sie  aus  uraltem  Gebrauch  in  die  evangelische  Kirche 
hinübergerettet  hat.  Vielleicht  macht  manchem  das  die  oftmals  unbeachteten  Kollekten 
wert  und  veranlasst  ihn,,  sich  in  ihren  Inhalt  zu  versenken;  zugleich  zeigt's  Luthers 
konservativen  Sinn,  der  nicht  änderte,  wenn  das  EvangeHam  es  nicht  forderte.  Dem 
Liturgen  wird  besonders  D.s  Untersuchung  über  das  sogenannte  Sintflutgebet  in 
der  Taufordnung  wichtig  sein,  das  vielfach  als  Luthers  Eigentum  angesehen  wurde. 
Aber  D.  weist  mit  ziemlicher  Sicherheit  nach,  dass  Luther  es  auch  nur  übersetzt 
hat,  und  dass  es  wahrscheinlich  aus  einer  alten,  ursprünglich  griechischen  Vorlage 
stammt.  —  M.  Luthers  (1926)  Grosser  Katechismus  in  der  „Bibliothek  der  Gesamt- 
literatur"  ist  an  sich  schon  erfreulich;  noch  erfreulicher,  dass  er  von  von  Mörchen 
in  ein  gutes  modernes  Deutsch  übertragen  ist.  Möchte  er  nun  auch  in  diesem  an- 
sprechenden Kleide  viele  Liebhaber  finden!  Zweierlei  vermisst  man:  eine  Einleitung, 
die  auf  Grund  des  reichen,  in  den  letzten  Jahrzehnten  zutage  geförderten  Materials 
anschaulich  die  Geschichte  des  Katechismus  geschildert,  und  noch  eine  grössere  Zahl 
von  Anmerkungen,  die  noch  besser  auch  das  historische  Verständnis  vermittelt  hätte.  — 

Luther-Verehrung.  Bei  der  Anzeige  des  Lutherkalenders  für  1911 
(1933)  kann  ich  mir  nicht  versagen,  meinem  Schmerz  darüber  Ausdruck  zu 
geben,  dass  diese  treffliche  Publikation,  wie  der  Verleger  schreibt,  „infolge  der 
Teilnahmlosigkeit  des  Publikums,  wie  der  Geistlichkeit  und  des  Buchhandels" 
mit  diesem  Jahrgange  aufgehört  hat  zu  erscheinen.  Es  wäre  eine  Ehrenpflicht  des 
evangelischen  Volkes,  den  Kalender  wieder  ins  Leben  zu  rufen.  Das  vorliegende 
Heft  beweist  noch  einmal  so  recht  die  Vortrefflichkeit  des  Unternehmens.  G.  B  u  c  h  - 
wald  setzt  die  in  den  vorigen  Jahrgängen  begonnene  Luther-Biographie  fort; 
K.  Dunkmann  beschreibt  die  Wittenberger  Stätten,  die  heute  noch  an  Luther  er- 
innern; A.  Spaeth  bringt  einen  wichtigen,  bisher  unbekannten  Bericht  eines  Augen- 
zeugen —  wahrscheinlich  des  Eislebener  Stadtschreibers  Hans  Albrecht  —  über  Luthers 
Tod,  der  den  Bericht  der  Freunde  Luthers  durchaus  bestätigt;  G.  B  er  big  behandelt 
Luther  in  Koburg,  G.  Buchwald  Luthers  Fröhlichkeit;  manchen  wird  besonders  ein 
Goethesches  Albumblatt  interessieren,  der  ein  Lutherwort  aus  seiner  Schrift  „Von 
weltlicher  Obrigkeit"  (Weim.  Ausg.  11,  262)  zitiert.  Die  Nachricht,  dass  Luther  nicht 
in  Eisleben  geboren  sei,  weil  seine  Eltern  damals  da  gewohnt  hätten,  sondern  nur, 
weil  seine  Mutter  auf  einer  Besorgungsreise  dort  festgehalten  worden  sei,  bringt 
p.  Grössler  wieder  in  Erinnerung.  — 

Ph.  Melanchthon.  M.  Lenz  (1938)  bewundert  an  Melanchthon  vor 
allem  die  Hingabe  an  die  Aufgabe,  der  er  sein  Leben  geweiht  hatte,  in  der  er  es 
fertiggebracht,  um  der  Idee  willen,  an  die  er  gebunden,  das  System  eines  Jahr- 
tausends zu  zertrümmern  und  nach  den  Gedanken,  an  die  er  geglaubt,  die  Welt  neu 
zu  gestalten.  —  A.  Nebe  (1940)  findet  Melanchthons  Eigenart  darin,  dass  er  un- 
ablässig gesucht,  Wissenschaft  und  Christentum  zu  versöhnen  und  in  idealer  Einheit 
zu  verschmelzen.  —  Nikolaus  Müller  (1939)  hat  zum  350.  Todestage  des  „Praeceptor 
Germaniae"  die  Erinnerung  an  seine  letzten  Lebenstage,  seinen  Heimgang  und  seine 
Bestattung  wieder  wachgerufen.  Wir  haben  dafür  eine  gute  Quelle,  den  genauen 
zeitgenössischen  Bericht  seiner  Freunde,  der  in  lateinischer  (als  ,,Brevis  Narratio") 
und  deutscher  Fassung  (als  „Kurtzer  Bericht")  vorliegt;  erstere  ist  für  die  gelehrte 
Welt  bestimmt,  letztere  ist  für  das  Volk  bearbeitet,  lässt  manche  Einzelheiten,  die 
über  dessen  Verständnis  hinausgehen,  fort,  bringt  dafür  aber  eine  lange  Einleitung, 
die  die  Geschichte  des  jungen  Gelehrten  bis  zu  seinem  Amtsantritt  in  Wittenberg 
schildert  und  dabei  viele  sonst  unbekannte  Züge  aus  seinem,  seiner  Eltern  und 
Verwandten  Leben  mitteilt.  M.  druckt  beide  Berichte  ab  und  begleitet  sie  mit  aus- 
führlichen Anmerkungen  (S.  88 — 156),  die  ausgezeichnetes  Material  zur  genaueren 
Kenntnis  der  Zeit  und  Umgebung  Melanchthons  enthalten.  Zwei  Beigaben,  das  Bild 
von  Melanchthons  Studier-  und  Sterbezimmer  und  Melanchthon  auf  dem  Totenbette, 
schmücken  das  Buch.  —  Wie  viele  Melanchthoniana  noch  unbekannt  der  Veröffent- 
lichung harren,  verrät  Wrampelmeyers  (1944)  Publikation  bisher  ungedruckter 
Melanchthonscher  Gedichte,  Erzählungen,  Aussprüche  und  Briefe,  die  wahrscheinlich 
einst  Dr.  Conrad  Cordatus  gesammelt  hat.  Unter  den  Gedichten  sind  wertvolle  Stücke, 
geeignet,  die  Fähigkeit  Melanchthons,  eine  Wahrheit  in  epigrammatischer  Kürze 
dichterisch  zu  gestalten,  in  neuem  Lichte  zu  zeigen;  so  z.  B.  die  vier  Distichen,  in 
denen  er  den  Charakter  der  Franzosen,  Spanier,  Italiener  und  Deutschen  beschreibt. 


F.  Cohrs,  Luther  und  die  Reformation.  415 

Die  prosaischen  Stücke  gehören  in  die  verschiedensten  Gebiete;  sie  sind  theologischen, 
philosophischen,  historischen,  auch  sagenhaften  Inhalts.  — 

Territorial-  und  Lokalgeschichte:' Deutschland,  Bran- 
denburg, FI  essen.  ,,Stephanus  Isaak,  der  heiligen  Schrift  Licentiatus,  etwa 
Pastor  zu  S.  Marien  Ablass  und  Canonicus  zu  S.  Ursula  in  Cöln",  so  nennt  er  sich 
selbst,  indem  er  von  „der  unbilligen  und  unchristliohen  Betrübung  auch  Verfolgung" 
erzählt,  „die  ihn  von  wegnn  dem  zu  Cöln  Anno  L583  wider  das  Verehren,  Schmücken 
und  IJmtragen  der  Bilder  gehaltenen  Predigten  begegnet,  mit  Vermeldung  der 
Ursachen,  um  welcher  willen  er  dem  abgöttischen  Papsttum  nicht  länger  beiwohnen 
körinen,  sondern  dasselbige  mit  freiwilliger  Übergebung  aller  seiner  geistlichen  I^hen 
und  Würden  verlassen.*'  W.  Rotscheidt  (1947)  hat  die  1586  erschienene  Selbst- 
biographie des  merkwürdigen  Mannes,  der,  geborener  Jude,  auch  wertvolle  Beiträge 
zur  Geschichte  und  Beurteilung  des  Judentums  in  der  zweiten  Hälfte  des  16.  Jahr- 
hunderts liefert,  abgedruckt  und  mit  ergänzenden  Anmerkungen  aus  gleichzeitigen 
Quellen  begleitet  und  hat  damit  eine  Geschichtsquelle,  die  schon  als  Sprachdenkmal 
Beachtung  verdient,  weiteren  Kreisen  wieder  zugänglich  gemacht.  Was  Isaaks  Leben 
innerlich  wertvoll  macht,  ist  das,  dass  er,  von  den  Jesuiten  mit  der  Bekämpfung  der 
ketzerischen  Lehren  in  Köln  beauftragt  und  zu  dem  Zweck  mit  der  Erlaubnis  ver- 
sehen, ketzerische  Bücher  zu  studieren,  für  die  Ketzer  gewonnen  wird  und  seiner 
Kirche  den  Rücken  kehrt.  Er  stirbt  1597  als  Superintendent  in  Bensheim,  erst 
55  Jahre  alt  —  In  den  BHessKG.  (1946)  hat  W.  Fabricius  begonnen,  die  zur  alten 
Diözese  Mainz  gehörigen  Teile  von  Rheinhessen  festzustellen  und  auch  den  westlichen 
Teil  von  Oberhessen  in  kirchengeschichtlich-geographischer  Hinsicht  zu  bearbeiten. 
H.  B  r  u  n  n  e  r  beschreibt  die  Lebensläufe  einer  Anzahl  von  Geistlichen  in  Kassel 
aus  dem  Reforraationsjahrhundert:  Barthol.  Meier,  Kasp.  Kauffungen,  Georg  Mengk, 
Mich.  Herold,  Joh.  Angrundt,  Joh.  Pflück,  Henr.  Cocus,  Joh.  Sachs  und  andere.  Ein 
drastisches  Beispiel  einmal  dafür,  was  die  Predigt  im  16.  Jahrhundert  sich  erlaubte, 
was  dann  aber  auch  die  Zuhörer  sich  herausnahmen,  liefert  W.  Lindenstruth, 
indem  er  von  Predigtweise  und  Kirchenzucht  des  Pfarrers  Mich.  Becker  im  Bussecker 
Tal  und  von  der  Aufsässigkeit  seiner  Pfarrkinder  erzählt.  — 

Sachsen  und  Thüringen.  In  den  BSächsKG.  (1948)  behandelt 
R.  Zieschang  die  Anfänge  eines  landesherrlichen  Kirchenregiments  in  Sachsen  am 
Ausgange  des  Mittelalters.  Er  sieht  die  Entstehung  begünstigt  durch  die  allgemein 
damals  in  Deutschland  herrschende  Tendenz  der  partikularen  Entwicklung  und  die 
Konsolidierung  Sachsens  als  territorialen  Staates,  durch  die  Schirmvogtei  der  Wettiner 
in  Naumburg,  Merseburg  und  Meissen  und  durch  ihre  Beziehungen  zur  Kurie,  die 
ihnen  päpstliche  Privilegien  und  Indulte  verschafften.  Der  wachsende  Einfluss  der 
landesherrlichen  auf  Kosten  der  geistlichen  Gewalt  zeigt  sich  vor  allem  bei  der  Be- 
setzung der  Bistümer,  die  Kurfürst  und  Herzog  immer  mehr  in  die  Hand  bekommen. 
Wie  wichtig  diese  Erkenntnisse  sind  zur  Beurteilung  des  Verhaltens  Sachsens  bei 
der  beginnenden  Reformation,  das  liegt  klar  zutage.  —  Ph.  Kniebs  (1950)  Ge- 
schichte der  Reformation  und  Gegenreformation  auf  dem  Eichsfelde  behandelt  den  weit- 
schichtigen Stoff,  bis  zum  Ende  des  dreissigjährigen  Krieges  reichend,  in  fünf  Abschnitten. 
Die  ersten  beiden  sind  der  Ausbreitung  der  Reformation  bis  1574,  dem  Jahr  der 
Visitation  durch  Erzbischof  Daniel,  gewidmet;  einen  Einschnitt  bildet  in  diesem  Zeit- 
raum der  Tod  Albrechts  von  Mainz  (1545)  und  der  Amtsantritt  des  Erzbischofs 
Sebastian,  der  der  Ausbreitung  der  Reformation  wenig  entgegentrat,  so  dass  sie  unter 
seiner  Regierung  sehr  an  Boden  gewann.  Daniels  Visitation,  unter  dem  kräftigen 
Beistand  von  Zöglingen  des  neugegründeten  Mainzer  Jesu itenk oll egs  ins  Werk  ge- 
setzt, leitete  die  Gegenreformation  ein.  K.  teilt  sie  in  drei  Abschnitte:  die  Glanzzeit 
ist  ihm  Daniels  Regierungsperiode  (f  1582);  dann  folgt  eine  wechselvolle  Zeit  unter 
seinen  Nachfolgern,  bis  der  dreissigjährige  Krieg  die  endgültige  Rekatholisierung  des 
Eichsfeldes  bringt.  Das  Buch  ist  ruhig  und  sachlich  geschrieben;  gewonnen  hat  es 
in  der  zweiten  Auflage  durch  Ausmerzung  mancher  polemischen  Partien.  Wenn  man 
den  katholischen  Standpunkt  des  Verfassers  kennt,  kann  das  Buch  einem  zur  Orien- 
tierung gute  Dienste  leisten.  Anerkennen  muss  man,  dass  durchaus  nicht  versucht 
wird,  bei  den  Evangelischen  nur  Schatten  und  bei  den  Katholiken  nur  Licht  zu  sehen; 
die  Schäden  der  kirchlichen  Zustände  im  Anfang  des  16.  Jahrhunderts  werden  un- 
umwunden anerkannt;  die  sittlichen  Mängel  des  Heiligenstädter  Klerus  werden  ein- 
gestanden, obgleich  er  der  Reformation  gegenüber  sich  ablehnend  verhält.  Freilich 
scheint  eins  dem  Verfasser  solche  Zugeständnisse  zu  erleichtem;  es  ist  dies  eine 
gewisse  Tendenz  seines  Buches,  die  Fortschritte  der  Reformation  den  Schäden  der 
katholischen  Kirche  schuld  zu  geben;  dass  darin  doch  immer  ein  Kompliment  für 
die  evangelische  Kirche  liegt  —  auch  wenn  ihre  Erfolge  nur  faute  de  mieux  an- 
erkannt werden  — ,  scheint  er  nicht  zu  empfinden.  Zuweilen  bricht  der  katholische 
Standpunkt  stärker  durch,   so  wenn  mit  innerer  Zustimmung  zeitgenössische  Urteile 

33* 


416  F.  Cohrs,  Luther  und  die  Reformation. 

reproduziert  werden,  die  die  Aufständischen  im  Bauernkriege  „lutherische  Buben" 
nennen;  demgegenüber  verschlägt  es  nicht  viel,  wenn  K.  seinen  Standpunkt  vorher 
einmal  dahin  präzisiert  hat,  dass  die  kirchliche  an  die  soziale  Revolution  angeknüpft 
habe  (vgl.  S.  23  und  30);  auch  geschieht  es  mehrfach,  dass  Lutheraner,  die  Erfolg 
haben,  kurzweg  als  Fanatiker  bezeichnet  werden.  Schwierig  ist  es  für  K.,  zur  Ent- 
lassung des  Amtmanns  Stralendorf  durch  den  Kurfürsten  Stellung  zu  nehmen,  da  er 
am  liebsten  ersteren  ganz  in  Schutz  nehmen,  letzterem  aber  nicht  zu  nahe  treten 
möchte;  so  referiert  er  anfangs  einfach  über  die  Tatsache,  als  sei  sie  etwas  ganz 
Natürliches,  nennt  nachher  aber  doch  die  Behandlung  Stralendorfs  ungerecht  (S.  301). 
Vom  katholischen  Standpunkte  aus  geurteilt,  ist  das  Buch  eine  treffliche  Leistung.  — 
J.  Bugenhagens  (1951)  Predigten,  von  G.  Buchwald  herausgegeben,  sind  bedeut- 
sam zur  Beurteilung  des  Mannes;  er  erscheint  uns  auch  in  ihnen  als  nüchtern, 
sachlich,  verständig,  ohne  grosses  Feuer,  aber  voll  Festigkeit  und  Sicherheit.  Für 
die  Kenntnis  der  Reformationsgeschichte  und  der  Zeitverhältnisse  tragen  die  Predigten 
nicht  viel  aus,  da  sie,  vorwiegend  lehrhaft,  wenig  ins  Leben  greifen.  Einfach  in  den 
Rörerschen  und  Rothschen  Nachschriften  wiedergegeben,  sind  die  Predigten  nur  für 
gelehrte  Leser  bestimmt;  es  wäre  zu  versuchen,  ob  einige  Predigten  wenigstens  sich 
nicht  für  einen  weiteren  Leserkreis  bearbeiten  liessen.  —  In  den  Analecta  Corviniana 
(1952)  hat  P.  Tschackert  (vgl.  oben  N.  1925)  sich  in  seinen  letzten  Lebenstagen 
einem  früher  mit  Liebe  von  ihm  bearbeiteten  Gebiet  (vgl.  JBL.  1901  II  6  :  322/3) 
noch  einmal  wieder  zugewandt  und  hat  zur  Kenntnis  des  niedersächsischen  Refor- 
mators Ant.  Corvinus  (f  1553)  noch  einige  wichtige  Urkunden  zusammengetragen, 
als  wichtigste  wohl  des  Corvinus  Sendschreiben  an  seinen  früheren  Abt  Herrn.  Remus 
von  Riddagshausen  vom  Jahre  1532,  das  uns  ein  Bild  seiner  Entwicklung  vom 
Klosternovizen  zum  evangelischen  Pfarrer  darstellt  und  nicht  nur  von  grossem  Wert 
für  Corvinus'  Lebensgeschichte,  sondern  darüber  hinaus  für  die  Geschichte  der  Zeit- 
strömungen und  bewegenden  Gedanken  überhaupt  ist.  — 

Württemberg.  Zu  der  Brüder  Ambr.  und  Thom.  Blaurer  Briefwechsel 
(1957),  bearbeitet  von  Tr.  Schiess,  gibt  G.  Bessert  in  seiner  Besprechung  wert- 
volle Erläuterungen  und  Ergänzungen,  die  er  in  den  BllWürttKG.  13,  1—37  und 
154 — 77  im  besonderen  Hinblick  auf  Württemberg  noch  ergänzt.  Die  Ausschöpfung 
der  reichen  Quelle  durch  den  kundigen  Gelehrten,  der  sicheren  historischen  Blick 
mit  der  Fähigkeit  verbindet,  gleich  weitere  Beziehungen  aufzuzeigen,  beweist  erst 
recht,  was  alles  in  dem  Blaurerschen  Briefwechsel  zu  finden  ist.  —  G.  Bossert 
(1958  a)  hat  dem  Dichter  und  Pfarrer  Ch.  Pierius  (f  1584  in  Niedernhall)  eine  ein- 
gehende Untersuchung  gewidmet,  der,  Konvertit  und  dann  evangelischer  Pfarrer,  von 
katholischer  und  evangelischer  Seite  die  verschiedenartigste  Beurteilung  erfahren  hat. 
Begreiflicherweise,  denn  Pierius'  Leben  zeigt  viele  Blossen  und  lässt  seine  Konversion 
im  eigenen  Lichte  erscheinen.  B.s  gründliche  Studie  ist  sehr  lehrreich  als  Sittenbild 
der  Zeit,  auch  als  Beweis  dafür,  wie  lebhaft  das  protestantische  Volk  den  Widerspruch 
des  Lebens  und  Amtes  bei  Pierius  empfand,  und  wie  man  doch  wieder  das  Amt  zu 
schonen  bedacht  war  und  ihm  zu  Ehren  dem  Pfarrer  den  schimpflichen  Prozess 
ersparte.  — 

Polen.  Es  war  ein  fruchtbarer  Gedanke  K.  Volk  er  s  (1961),  die 
polnische  Reformation  im  Spiegel  der  polnischen  Historiographie  zu  betrachten. 
Nicht  nur,  dass  der  Gang  der  Entwicklung  uns  dabei  klar  vor  Augen  gestellt 
wird,  wir  lernen  auch  ein  klassisches  Beispiel  tendenziöser  Geschichtschreibung 
kennen.  Bis  in  den  Anfang  des  19.  Jahrhunderts  ist  sie  von  beiden  Seiten  in  den 
Dienst  der  konfessionellen  Polemik  hineingezogen  worden.  Während  die  Protestanten 
die  reformatorische  Bewegung  als  einen  gottgewollten  Prozess  des  Offenbarwerdens 
der  göttlichen  Wahrheit  verherrlichen,  bemühen  sich  die  katholischen  Geschicht- 
schreiber, sie  nach  Möglichkeit  totzuschweigen  oder  sie  als  Ausgeburt  der  gott- 
entfremdeten Menschennatur  zu  brandmarken.  Zusammenhängende  Darstellungen 
der  polnischen  Reformation  liegen  bis  zum  Ende  des  18.  Jahrhunderts  nur  von 
Protestanten  vor;  bei  katholischen  Schriftstellern  sind  wir  auf  einzelne  eingestreute 
Bemerkungen  angewiesen.  Obgleich  der  Sieg  der  Gegenreformation  ein  vollkommener 
war  und  man  nun  im  Vollgefühl  des  Sieges  hätte  schildern  können,  wie  gross  der 
Feind  gewesen,  so  war  doch  noch  grösser  das  Gefühl  der  Schmach,  dass  der  Abfall 
von  der  Kirche  in  Polen  ein  so  allgemeiner  gewesen.  — 

Schweiz.  An  der  sorgfältigen  Studie  E.  Vischers  (1963),  der  zum 
450jährigen  Bestehen  der  Universität  Basel  eine  Abhandlung  über  die  Lehrstühle 
und  den  Unterricht  an  der  Baseler  theologischen  Fakultät  geschrieben  hat,  interessieren 
uns  hier  die  ersten  ca.  30  Seiten,  die  den  wissenschaftlichen  Betrieb  während  der 
Reformationszeit  schildern.  Der  Gefahr,  eine  solche  Übersicht  zu  einer  Sammlung 
von  biographischen  Skizzen  werden  zu  lassen,  ist  V.  nicht  verfallen;  im  Gegenteil 
tritt  bei  ihm,  seinem  Seite  14  ausgesprochenen  Prinzip  nach,  die  Geschichte  einzelner 


F.  Cohrs,  Luther  und  die  Reformation.  417 

Männer  hinter  der  Geschichte  des  Unterrichts  gänzlich  zurück.  Diese  wird  uns  aber 
auch  lebendig-  vor  Augen  gestellt;  das  Wesen  der  mittelalterlichen  Universität  als 
eines  Staats  im  Staate,  die  Krisen,  die  mit  der  unter  dem  Einfluss  der  Reformation 
einsetzenden  Reorg-anisation  verbunden  sein  mussten,  die  hohe  Bedeutung-  der 
akademischen  Grade  und  die  innere  Notwendigkeit  des  Streites  um  sie,  das  alles 
wird  uns  deutlich  und  klar.  — 

J.  Vadian.  E.  Arbenz'  (1966)  Schilderung  der  Wirksamkeit  J.  Vadians 
in  den  letzten  zwanzig  Jahren  seines  Lebens  ist  eine  Fortsetzung  der  1905 
von  dem  Historischen  Verein  von  St.  Gallen  herausgegebenen  biographischen 
Skizze,  die  Vadian  in  den  Sturm-  und  Werdejahren  der  Reformation  zeigt  (vgl.  JBL. 
1905,  N.  1513).  Jetzt  sehen  wir,  wie  nach  der  Schlacht  bei  Kappel  (11.  Oktober  1531) 
er  vor  allem  die  evangelische  Sache  in  der  Schweiz  aufrecht  erhält,  wie  aller  Blicke 
auf  ihn  sich  richten,  und  wie  er  der  Mittelpunkt  ist  aller  Bemühungen,  die  trotz  der 
Niederlage  evangelisches  Wesen  gegenüber  den  Ansprüchen  der  Sieger  zu  wahren 
unternehmen.  Wie  1905  so  ist  auch  jetzt  Vadians  Briefwechsel  der  Darstellung  zu- 
grunde gelegt;  das  gibt  dieser  besondere  Unmittelbarkeit  und  Frische  und  ist  zugleich 
der  beste  Beweis  für  die  Bedeutung,  die  dem  angesehenen  Manne  nicht  nur  daheim, 
sondern  auch  auswärts  beigemessen  wurde.  — 

Zwingli.  Die  Zwingliana  (1967),  die  mit  einer  Ansicht  Marburgs  aus  dem 
16.  Jahrhundert  geschmückt  sind,  bringen  zunächst  zu  den  Marburger  Tagen  (1529) 
einige  Beiträge:  vor  allem  einen  interessanten,  intimen  Bericht  Daniel  Gresers,  späteren 
hessischen  Pfarrers,  der  zur  Zeit  des  Gesprächs  als  Student  in  Marburg  sich  aufhielt; 
sodann  eine  Rechtfertigung  des  Verhaltens  Zwingiis  im  Sakramentsstreit,  die  gegen 
W.  Walthers  Urteil  (vgl.  JBL.  1908/9,  N.  3570)  gerichtet  ist.  Sodann  enthält  das 
Heft  Briefe  von  Capito  an  Pellikan  und  von  Farel  an  Mykonius  (zwei  parallele  Briefe 
Capitos  und  Oekolampads  an  Zwingli  sind  dessen  Briefwechsel  vorbehalten)  über  die 
Badener  Disputation  (1526),  dadurch  besonders  bemerkenswert,  dass  sie,  von  den 
Altgläubigen  aufgefangen  und  erbrochen,  seinerzeit  den  Anlass  zu  einem  erregten 
Brief-  und  Schriftenwechsel  gaben.  Endlich  erhalten  wir  die  Lebensskizzen  mehrerer 
Männer  aus  dem  Zwinglischen  Kreise:  des  J.  J.  Zurgilgen,  des  Fridolin  Brunner 
von  Glarus  und  des  Landammanns  Äbli  von  Glarus.  —  Der  Briefwechsel  im  7.  Band 
von  H.  Zwingiis  (1969)  Wirken  ist  bis  zum  Ende  des  Jahres  1522  gefördert.  — 

Calvin.  Zur  Calvin-Feier  sind  noch  eine  ganze  Reihe  von  Erscheinungen 
nachzutragen.  Zunächst  noch  einige  Festreden.  Die  von  Fr.  Sieffert  (JBL. 
1908/9,  N.  3825)  untersucht  Calvins  religiösen  Entwicklungsgang  und  seine  sittliche 
Grundrichtung  im  Zusammenhang,  während  sie  bisher  meist  getrennt  voneinander 
behandelt  seien,  und  findet  ihre  einheitliche  Erklärung  in  einer  Doppelseitigkeit  des 
Reformators,  bei  dem  der  Wille  neben  den  religiösen  Gefühlen  der  christlichen  Demut 
und  des  christlichen  fröhlichen  Mutes  etwas  Selbständiges  geblieben  sei.  —  A.  D  o  r  n  e  r 
(1970)  betont  demgegenüber  gerade  die  Einheitlichkeit  in  Calvins  Charakter,  der, 
einheitlich  in  seinem  Wollen  und  Denken  und  fern  von  jeder  Art  von  doppelter 
Wahrheit,  auch  unserer  vielfach  zerrissenen  Zeit  noch  gegenüberstehe  als  ein  Held, 
trotz  mancher  menschlichen  Schwächen  einen  Abglanz  tragend  von  der  Majestät 
seines  Gottes.  —  Ein  wertvoller  Beitrag  sind  die  Calvin-Studien  (JBL.  1908/^,  N.  3707), 
unter  J.  Bohatecs  Redaktifm  herausgegeben  von  der  reformierten  Gemeinde 
Elberfeld.  In  Calvins  Entwicklung  führt  J.  Ne  u  h  a  u  s'  Aufsatz:  Calvin  als  Humanist; 
er  zeigt,  wie  er,  alle  humanistischen  Bildungsstofl'e  in  sich  aufnehmend,  sie  seinem 
starken  Gottesbewusstsein  dienstbar  zu  machen  gesucht  und  die  von  ihnen  drohenden 
Gefahren  kraftvoll  gemieden  hat.  Die  gemütvollsten  Seiten  in  Calvins  Charakter 
offenbart  sein  Freundschaftsbund  mit  BuUinger,  den  W.  Kolfhaus  behandelt:  er 
hat  ihm  geholfen,  sein  ungeduldiges,  heisses  und  reizbares  Temperament  zu  überwinden 
und  Ausdauer  und  Geduld  zu  bewahren;  und  uns  lässt  er  Blicke  tun  in  sein  Inneres, 
zeigt,  dass  er  neben  Strenge  auch  Milde  kennt,  und  dass  ihm  über  alles  geht  die 
Treue.  Wie  ausgedehnt  der  Einfluss  Calvins  auf  die  Rheinlande  gewesen,  legt 
W.  H  o  1 1  w  e  g  dar;  nicht  nur  durch  literarische  Arbeit,  sondern  auch  persönlich, 
brieflich  hat  er  gerade  in  den  Zeiten,  wo  sich  reformiertes  Gemeindeleben  in  den  be- 
deutenden Städten  der  Rheinlande  zu  regen  begann,  eingegriffen  mit  weisem  Rat, 
hat  der  Engherzigkeit  gegenüber  zur  Nachgiebigkeit  gemahnt,  mit  g-anzem  Ernst 
aber  auch  zum  Festhalten  am  Bekenntnis  aufgefordert.  In  Calvins  Dogmatik  führen 
H.  Strathraann,  Th.  Werdermann  und  J.  Bohatec  ein;  ersterer  behandelt  Calvins 
Lehre  von  der  Busse;  er  trifft  mehrfach  zusammen  mit  Siefferts  Ausführungen, 
namentlich  ist  es  in  Einklang  mit  seiner  Auffassung,  wenn  Strathmann  das  neue 
sittliche  Leben  bei  Calvin  nicht  unmittelbar  triebhaft  hervorgebracht  werden  sieht, 
sondern  wenn  er's  erkennt  als  Gehorsam  gegenüber  dem  geoffenbarten  Gotteswillen; 
er  meint,  dass  diese  Züge,  durch  historische  Beziehungen  nicht  zu  erklären,  ver- 
ständlich    würden     durch     die    Eigenart    des    Calvinschen    Bekehrungserlebnisses. 


418  P-  Lehmann,  Humanisten  und  Neulateiner.    . 

Th.  Werdermann  untersucht  Calvins  Lehre  von  der  Kirche,  die  bestimmt  sei  vor 
allem  durch  seine  Beugung  vor  Gottes  Ehre;  J.  Bohatec  endlich  Calvins  Vorsehungs- 
lehre, deren  vornehmste  Eigentümlichkeit  darin  liege,  dass  sie  erlebt  sei;  Calvin  sei 
der  Theologe  der  Vorsehung  geworden,  da  er  Werkzeug  der  Vorsehung  habe  sein 
dürfen.  ~  F.  Knodt  (1972)  zeigt  gerade  auf  Grund  der  durch  die  Calvin-Peier  her- 
vorgerufenen Literatur  Calvin  im  neuesten  Lichte  der  Forschung.  Von  dem,  was  er 
abschliessend  als  dauernde  Segensfrüchte  des  Calvinismus  in  der  protestantischen 
Welt  aufzählt,  wird  manches  das  Luthertum  dem  Calvinismus  streitig  machen. 
Zugestehen  wird  man  ihm,  dass  er,  seinem  Begründer  folgend,  neben  dem  Vertrauen 
den  Gehorsam  betont,  und  dadurch  die  ernste  Auffassung  der  christlichen  Religion 
nach  der  sittlichen  Seite  gewährleistet  hat;  dass  er  im  Kirchenbegriff  das  christliche 
Leben  betont  und  die  Gemeindeglieder  zur  Selbständigkeit  und  zur  Mitarbeit  in  den 
Gemeinden  erzogen  hat;  und  dass  er,  in  weit  höherem  Masse,  als  das  Luthertum,  die 
Einwirkung  des  religiösen  Faktors  auf  das  staatliche  und  kommunale  Leben  betrieben 
hat.  —  Vielleicht  hat  die  Calvin-Feier  auch  den  Artikel  G.  Brandes'  (1979)  über 
Serveto  veranlasst,  wenn  dieser  auch  mit  Servetos  ganz  unsicherem  Geburtsjahre  1509 
sich  deckt;  viel  wahrscheinlicher  ist,  dass  er  erst  1511  geboren  ist.  Servetos  Name  wird 
stets  Calvins  Andenken  beflecken;  auch  wenn  man  auf  die  Anschauungen  seiner  Zeit 
einen  grossen  Bruchteil  seiner  Schuld  abrechnet,  immer  bleibt  für  ihn  belastend,  dass 
sein  Verfahren  durchaus  nicht  die  Billigung  aller  Zeitgenossen  gefunden,  und  dass 
er  sich  gezwungen  gesehen  hat,  eine  Apologie  des  Ketzergerichts  zu  schreiben.  Aber 
der  B.sche  Artikel  ist  in  hohem  Masse  tendenziös,  und  dazu  ist  seine  Tendenz  schon 
längst  veraltet.  Dass  Calvin,  von  persönlichem  Hass  geleitet  und  um  seine  lokal- 
politische Machtstellung  besorgt,  Serveto  zuerst  denunziert  und  nachher  zum  Scheiter- 
haufen befördert  habe,  das  wird  eine  nüchterne  Forschung  heute  ebensowenig  ver- 
treten, wie  sie  versuchen  wird,  Calvin  von  jedem  Vorwurf  rein  zu  brennen.  Aber  sie 
wird  sich  bemühen,  auch  diese  traurige  Tat  von  dem  Gesamtlebenswerk  des  grossen 
Mannes  aus  zu  beurteilen.  B.s  Artikel  richtet  sich  denn  auch  weniger  gegen  Calvin, 
als  gegen  Kirche  und  Christentum  überhaupt,  und  vergisst,  dass  die  Toleranz,  die  er 
empfehlen  will,  trotz  aller  Irrwege  doch  allein  auf  christlichem  und  evangelischem 
Boden  erwachsen  ist.  — 


Humanisten  und  Neulateiner. 

(11,7  =  N.  1980-20351).) 

PaulLehmann. 

Allgemeines.  —  Briefsammlangen.  —  Lolcale  Qeschichte.  —  Der  ältere  Hanianismas.  —  Johann  Reuohlin  und 
Ulrich  von  Hatten.  —  Eragmns  Ton  Botterdani.  —  Ändere  Humanisten  (in  alphabetischer  Folge).  ~  Nenlateinische  Dtchtang.  — 

Allgemeines.  An  die  Spitze  der  wissenschaftlichen  Erscheinungen  des 
Jahres  1910  auf  humanistischem  Gebiet  stelle  ich  ohne  Zaudern  P.  Joachimsens 
(1984)  neuestes  Werk.  Es  kommt  überhaupt  nicht  oft  vor,  dass  man  eine  so 
prächtige  Arbeit  wie  dieses  Buch  über  die  deutsche  Historiographie  im  Zeitalter  des 
Humanismus  anzeigen  kann.  J.  beginnt  damit,  dass  er  die  spätmittelalterliche 
Geschichtschreibung  in  ihren  universal-  und  lokalhistorischen  Richtungen  und 
Färbungen  kurz  aber  treffend  charakterisiert;  er  gibt  dann  einen  tiberblick  über  die 
italienischen  Vorbilder  und  Vorläufer,  über  Petrarca,  L.  Bruni,  F.  Biondo,  L.  Valla, 
Enea  Silvio  und  zeigt,  wie  die  ersten  deutschen  Humanisten,  die  sich  mit  Geschichte 
beschäftigen,  zum  Teil  trotz,  zum  Teil  dank  den  italienischen  Mustern  doch  im 
Banne  der  mittelalterlichen  Scholastik  bleiben,  dass  es  nur  Ansätze  zu  Neuem  sind, 
die  wir  bei  P.  Luder,  Matthias  von  Kemnat,  S.  Meisterlin,  F.  Fabri,  J.  Trithemius, 
S.  Brant,  J.  Wimpfeling,  Hartmann  Schedel  und  anderen  sehen,  dass  erst  J.  Nauclerus 
innerlich  über  das  Mittelalter  hinausführt.  Besonders  gut  sind  die  Kapitel  über  den 
kritischen,  philologischen  Humanismus  geraten,  der  die  wesentlichen  Fortschritte 
auch  der  Geschichtsauffassung  und  Geschichtsdarstellung  bedingt  hat.  Den  Höhe- 
punkt dieser  Kurve  stellt  für  J.  Beatus  Rhenanus  dar,  mit  Recht;  nur  hätten  viel- 
leicht auch  andere  Männer  des  Erasmischen  Kreises  näher  behandelt  werden  sollen. 
Die  beiden  letzten  Abschnitte  des  bisher  vorliegenden  ersten  Bandes  verfolgen  den 
humanistischen  Plan  einer  „Germania  illustrata"  und  die  Hofhistoriographie  unter 
Kaiser  Maximilian.     Die  Anmerkungen   hat    J.    an    das  Ende   verwiesen    und    damit 


P.  Fj  p  h  m  a  n  n  ,  Humanisten  nnd  Npulatmner.  41 P 

gegen  das  von  A.  Harnack  aufgestellte  (Jebot  Verstössen:  „Stelle  die  Anmerkungen 
stets  dorthin,  wohin  sie  gehören,  also  nicht  an  den  Schluss  des  Buches,  es  sei  denn, 
dass  du  eine  Rede  drucken  lässt."  Zur  Entschuldigung  ist  zu  sagen,  dass  J.  zwar 
nicht  eine  Rede  wiedergeben  wollte,  aber  erfreulichen  Nachdruck  auf  eine  flüssige 
Darstellung  legte,  und  dass  er  am  Schluss  die  Möglichkeit  hatte,  in  den  Anmerkungen 
ausführlicher  zu  sein.  Ist  J.s  Verfahren  also  nicht  unbegründet,  so  doch  unbequem 
für  den  wissenschaftlichen  Benutzer,  zumal  da  die  Anmerkungen  nicht  durch  das 
ganze  Buch  durchgezählt  und  infolgedessen  die  zusammengehörigen  Stellen  von  Text 
und  Noten  nicht  schnell  zu  finden  sind.  Diese  Äusserlichkeit  halte  ich  für  den  einzigen 
Mangel,  der  dem  Werke  schadet.  Nach  Sprache  und  Inhalt  ist  es  ein  reifes  Buch.  — 
Die  gewaltige  Kluft  zwischen  Renaissance  und  Reformation  zeigt  uns  von  neuem  der 
aus  dem  Jahre  1894  stammende,  ebenso  gedankentiefe  wie  formvollendete  Vortrag 
von  M.  Lenz  (1982).  Namentlich  Petrarca  und  Luther  stellt  er  als  Typen  einander 
gegenüber,  den  Italiener,  der  mit  und  in  der  Antike  das  Ideal  schöner  Menschlichkeit 
sucht,  und  den  Deutschen  mit  seinem  Ringen  um  die  seelische  Freiheit  eines 
Christenmenschen.  —  F.  Steppling  (1983)  skizziert  nicht  ungeschickt,  aber  ohne 
neuen  Stoff  oder  neue  Gedanken  zu  bieten  und  ohne  Stellung  zu  der  umfangreichen 
modernen  Literatur  zu  nehmen,  den  lateinischen  Sprachunterricht  von  Ph.  Melanchthon, 
V.  Trotzendorf,  M.  Neander,  A.  Wolf  und  Joh.  Sturm.  Es  ist  zu  beachten,  dass 
trotz  der  Autorität  Melanchthons  in  protestantischen  Kreisen  so  viele  verschieden- 
artige Auffassungen  gerade  von  Schülern  Melanchthons  vertreten  wurden.  — 
A.  Chuquet  (1981b)  spricht  in  seiner  beachtenswerten  Geschichte  der  deutschen 
Literatur  mit  berechtigter  Kürze,  aber  doch  wohl  zu  aphoristisch  auch  von  den 
lateinischen  Schriftdenkmälern  des  14.  bis  16.  Jahrhunderts.  —  Die  Übersicht  über 
den  deutschen  Humanismus  bis  Ulrich  von  Hütten,  die  G.  E 1 1  i  n  g-  e  r  (1981  a)  in 
der  neuesten  Auflage  von.B.  Gebhardts  Handbuch  der  deutschen  Geschichte  gibt, 
ist  den  älteren  Auflagen  gegenüber  kaum  verändert.  Sie  genügt  für  die  erste  Ein- 
führung des  Studenten.  Bei  grösserer  Bewegungsfreiheit  würde  ein  Forscher  von 
E.s  Bedeutung  sicherlich  Originelleres  geboten  haben.  — 

Briefsammlungen.  Eine  wichtige  epistolographische  Quelle  erschloss 
der  hochverdiente  0.  Giemen  (1987)  mit  einem  Kodex  der  Hauptbibliothek  der 
Franckeschen  Stiftungen  in  Halle.  Der  Band  enthält  zahlreiche  Abschriften  aus  dem 
Ende  des  17.  Jahrhunderts  von  Briefen  des  Reformationszeitalters.  Viele  davon  sind 
bereits  in  den  Briefsammlungen  Luthers,  Melanchthons,  Mutianus',  Eobanus  Hessus' 
und  Justus  Jonas'  gedruckt.  Jedoch  sind  auch  Stücke  darunter,  die  bisher  nicht 
berücksichtigt  und  nun  erst  von  C.  sachkundig  herausgegeben  sind.  An  der  Spitze 
stehen  Briefe  von  J.  Reuchlin,  Eobanus  Hessus,  Erasmus  Roterodamus.  Die  übrigen, 
die  C.  bekanntmacht,  von  J.  Bugenhagen,  Veit  Dietrich  und  anderen  sind  für  die 
Geschichte  des  Humanismus  von  geringerem  Interesse.  —  Auch  der  zweite  Band 
der  vortrefflichen  Ausgabe  des  Blaurer- Briefwechsels  von  Tr.  Schiess  (1957)  ist 
hier  zu  erwähnen,  da  er  bei  allem  Vorherrschen  des  theologisch  erörternden  oder 
historisch  und  persönlich  berichtenden  Inhalts  mancherlei  für  die  Erkenntnis  der 
geistigen  Bewegung  und  für  einzelne  humanistische  Persönlichkeiten  und  Schriften 
bietet,  z.  B.  in  den  Briefen  des  Sixtus  Birck.  In  den  Nachträgen  zum  ersten  Bande 
vermisse  ich  das  Schreiben  des  Thomas  Blaurer  vom  28.  März  1536  an  den  Reutlinger 
Theologen  und  Dichter  Johannes  Schradinus,  das  mit  anderen  Originalbriefen  des 
16.  Jahrhunderts  in  der  Universitätsbibliothek  zu  Halle  (Sammlung  Ponickav,  Fol. 
Mise.  9)  liegt  und  1845  von  E.  Förstemann  in  den  Neuen  Mitteilungen  aus  dem  Ge- 
biet hist.-antiq.  Forschungen  VIII  3,  S.  75  f.  veröffentlicht  worden  ist.  Begreiflich, 
aber  nicht  ohne  Nachteile  ist,  dass  Seh.  viele  Stücke  nur  in  Regestenform  bekannt 
gemacht  hat.  Dem  sorgfältig  gearbeiteten  Namenverzeichnis  hätte  ein  Sachregister 
beigefügt  werden  sollen.  —  Andere  Briefausgaben  kommen  in  den  Abschnitten  über 
den  älteren  Humanismus  und  über  einzelne  Persönlichkeiten  zur  Besprechung.  — ■ 

Lokale  Geschichte.  Die  dankbare  Aufgabe,  zu  zeigen,  wie  die 
humanistische  Bewegung  in  den  verschiedenen  Gegenden  und  Stätten  Deutschlands 
mannigfaltig  sich  geäussert  hat,  ist  mehrfach  für  einzelne  bestimmte  Gebiete  in  An- 
griff genommen  worden.  Eine  Reihe  bunter  Bilder  aus  der  belgischen  Geistes- 
renaissance lässt  ihr  bester  Kenner,  A.  Roersch  (1990b),  an  uns  vorüberziehen. 
Das  einleitende  Kapitel  ist  von  besonderer  Wichtigkeit,  da  es,  wie  mir  scheint  mit 
Glück,  die  falsche  Auffassung  bekämpft,  dass  die  Wiederbelebung  der  antiken  Studien 
in  Nordwesteuropa  ausschliesslich  dem  unmittelbaren  Einwirken  der  Italiener  zu  ver- 
danken wäre,  dass  die  humanistische  Propaganda  nicht  vor  der  Mitte  des  15.  Jahr- 
hunderts die  Alpen  überschritten  hätte.  In  Belgien  hatten  die  Klassiker  längst  zuvor 
Pflege  gefunden:  Wilhelm  von  Moerbeke  (f  1286),  der  namhafte  Übersetzer  griechischer 
Texte,  stammte  aus  Flandern,  und  seit  dem  14.  Jahrhundert  waren  viele  Belgier  unter 
denen,    die   lebhaft    und    selbsturteilend    Anteil    an    der   Renaissance   nahmen.     Im 


42^0  t*.  L  e  h  m  ä  ii  n  ,  Humanisten  und  Neulateiner. 

15.  Jahrhundert  waren  dann  vorzüglich  die  Brüder  vom  gemeinsamen  Leben  die 
Erzieher  zu  philologischem  Studium.  Auch  für  die  Geschichte  des  übrigen  deutschen 
Humanismus  sollte  man  das  im  Auge  behalten.  Männer  wie  Nicolaus  von  Cues, 
Johannes  Trithemius  verdanken  manches  der  Strömung,  die  vom  Norden  kam.  Wenn 
z.  B.  in  ihnen  und  in  ihrem  Kreise  der  bibliophile,  bibliographische  Sinn  wieder 
erwacht,  so  geht  das  ohne  Zweifel  mit  auf  die  Anregungen  zurück,  die  von  den 
Brüdern  des  gemeinsamen  Lebens  ausgingen.  R.  schildert  nach  derartigen  allge- 
meinen Bemerkungen  in  ansprechender  Form  verschiedene  Vertreter  des  belgischen 
Humanismus:  Rutger  Rescius  (f  1542),  der  als  Lehrer  des  Griechischen  in  Löwen 
und  als  Drucker  klassischer  und  anderer  Texte  Tüchtiges  leistete;  den  Karthäuser 
Ammonius  (f  1556),  der  ebenfalls  ein  guter  Kenner  des  Griechischen  war  und  mit 
Erasmus  korrespondierte;  Hilarius  Bertholf  (f  1531),  zeitweise  Sekretär  des  Rotter- 
damers und  intimer  Freund  von  Rabelais,  und  den  Genter  Felix  Rex,  der  auch  in 
Beziehungen  zu  Erasmus  stand  und  in  dessen  „Colloquia"  als  Polyphemus  vorkam, 
1534  in  Königsberg  von  Herzog  Albrecht  als  Bibliothekar  angestellt  wurde.  In  dem 
Hellenisten  Pierre  Pantin,  dem  unermüdlich  nach  lateinischen  Handschriften  forschen- 
den Franciscus  Modius  (f  1597)  und  in  dem  Archäologen  Stephan  Pighius  (f  1555) 
skizziert  er  uns  einige  der  gelehrtesten  belgischen  Philologen,  einen  Dichter  in 
Simon  Ogier.  —  M.Lenz  (1985)  behandelt  die  Umwälzung  der  geschichtlichen 
Auffassung  im  Elsass.  Nach  den  Forschungen  Joachimsens  Hesse  sich  jetzt  manches 
anders  darstellen.  Die  grossen  Linien  aber,  die  L.  an  der  Hand  von  Wimpfeling, 
Bucer,  Sleidan  zieht,  und  auf  die  es  ihm  besonders  ankam,  dürften  geltend  bleiben. 
Es  befruchten  sich  bei  den  Elsässern  vaterländischer  Sinn  und  Religiosität,  die  über 
die  nationalen  Grenzen  führt,  diese  beiden  Kräfte  fördern  und  hemmen  die  Beurteilung 
der  Geschichte  im  16.  Jahrhundert.  —  Das  kleine  Anhaltiner  Land  hat  keine  grosse 
Rolle  in  der  Geschichte  des  Humanismus  gespielt,  ist  aber  nicht  unberührt  von  den 
neuen  Interessen  geblieben.  Wie  H.  W  ä  s  c  h  k  e  (1988)  zeigt,  war  das  weniger  die 
Folge  der  Italienreisen  von  Fürsten  und  Adeligen  als  des  eifrigen  Studiums  von 
Anhaltinern  an  den  deutschen  Universitäten  Erfurt  und  Leipzig.  Von  antiker  Lite- 
ratur hat  W.  einige  Reste  aus  dem  15.  Jahrhundert  in  Zerbst  gefunden.  —  Nach 
Leipzig  führt  uns  0.  Giemen  (1989).  Er  hat  einen  Einblattdruck  aufgestöbert,  auf 
dem  Martin  Pollich  von  Melierstadt  der  Leipziger  Universität  eine  Disputation  gegen 
Simon  Pistoris  ankündigt.  Es  handelt  sich  dabei  um  den  Streit  über  den  Vorzug 
der  griechisch-römischen  vor  den  arabischen  Ärzten,  der  gelegentlich  der  Erörterungen 
über  die  „Franzosenkrankheit"  entbrannt  war.  Weiterhin  macht  uns  C.  mit  einer 
Disceptation  Heinrich  Rybischs  von  1509  über  die  alte  Frage  „an  uxor  sit  ducenda" 
bekannt.  Die  Rede  fusst  zum  grössten  Teil  auf  Codro  Urceo.  Die  schlimmen  Seiten 
der  Ehe  sind  besonders  grell  gemalt  und  fast  durchweg  das  Sinnliche  in  der  Ge- 
meinschaft von  Mann  und  Weib  in  den  Vordergrund  gezogen.  — 

Der  ältere  Humanismus.  Über  die  Frühzeit  des  Humanismus  in 
Deutschland  unterrichtet  uns  nach  mancher  Richtung  P.  Joachimsen  in  dem 
bereits  besprochenen  Buche  (1984).  —  Ausserdem  sind  noch  einige  Einzelstudien  zu 
erwähnen.  Typisch  für  die  unklaren  literarischen  Neigungen  und  Bestrebungen  dei* 
ersten  deutschen  Humanisten  ist  das  Studienheft  des  in  der  grossen  Entwicklung 
wenig  bedeutenden  Nürnbergers  Lorenz  Schaller  (f  1497),  das  jetzt  L.  Bertalot 
(1990)  mit  der  ihm  eigenen  gelehrten  Gründlichkeit  erläutert  hat.  Es  ist  ein  Sammel- 
kodex, den  sich  Schaller  während  des  Studiums  an  oberitalienischen  Hochschulen, 
namentlich  in  Pavia,  angelegt  hat.  In  wechselreicher  Fülle  stehen  Denkmäler  der 
poetischen  und  der  epistolographischen  lateinischen  Literatur  nebeneinander,  und  zwar 
mittelalterliche  Texte  friedlich  vereinigt  mit  echten  Renaissanceerzeugnissen.  B.  ver- 
zeichnet den  Inhalt  genau  und  druckt  viele  Stücke  ganz  ab.  Die  Gelegenheit  der 
Beschreibung  ist  dann  dazu  benutzt,  reichliche  Anmerkungen,  zumal  Hinweise  auf  die 
sonstige  Überlieferung  der  einzelnen  Texte  zu  geben.  Gewiss  hat  die  Abhandlung 
hierdurch  an  Übersichtlichkeit  verloren,  aber  andererseits  muss  der  Forscher  froh 
sein,  so  viel  gelehrtes  Material  dargeboten  zu  sehen.  Wer  B.s  Vertrautsein  mit 
dem  italienischen  Humanismus  nicht  schon  kennt,  wird  mit  Staunen  die  Gelehrsamkeit 
betrachten,  die  hier  von  B.  geoffenbart  oder  vielmehr  versteckt  ist.  Für  neue,  gewiss 
wünschenswerte  Beschreibungen  solcher  Art  möchte  ich  dem  Verfasser  empfehlen, 
erst  auf  zwei  bis  drei  Seiten  eine  kurze  typographisch  übersichtliche  Liste  des  Inhalts 
zu  geben  und  erst  dann  auf  Einzelheiten  einzugehen.  Auch  die  Textabdrucke  sind 
besser  an  den  Schluss  zu  schieben.  Unter  den  Stücken,  die  B.  ganz  veröffentlicht, 
befinden  sich  nicht  nur  bisher  unbekannte  Briefe  von  Antonius  Astesanus,  sondern 
auch  Sachen,  die  für  den  deutschen  Humanismus  unmittelbar  von  Wert  und  Reiz 
sind;  Teile  aus  der  Korrespondenz  Schallers,  worunter  z.  B.  ein  Brief  des  aus  der 
Überlieferungsgeschichte  der  Panegyrici  latini  bekannten  Johann  Hergot  ist,  ferner 
Briefe  von  Johann  Pirckheiraer  und  vieles  andere  mehr.    —  Heinrich  Gundelfingen, 


P.  Lehmann,  Humanisten  und  Neulateiner.  421 

1471—88  Professor  der  Poetik  an  der  Universität  Freibur^  i.  B.,  1488—90  Chorherr 
in  Waldkirch,  ist  bereits  als  Student  zu  Heidelberg-  mit  dem  Humanismus  in  Be- 
rührun^  g-ekommen  und  hat  später  eine  Reihe  historischer,  topog-raphischer  Werke 
verfasst,  die  in  der  Form,  dem  Spielen  mit  klassischen  Namen  usw.  deutlich 
humanistische  Spuren  tragen.  J.  F.  R  u  e  g  g-s  (2007)  fleissige  Arbeit  scheint  mir  das 
längst  nicht  g-enügend  hervorzukehren;  freilich  wurzelt  üundelfingen  noch  im  Mittel- 
alter. Das  g-ilt  wie  für  ihn,  so  auch  für  die  folgenden  beiden  Männer.  —  Das  Ver- 
hältnis des  kurpfälzischen  Kanzlers  und  Bischofs  von  Speier  Mathias  Ramung*  zur 
Renaissance  ist,  wie  aus  M.  Buchners  (2010)  interessanten,  aber  zu  breiten  Aus- 
führungen hervorgeht,  äusserlich  und  lose.  Er  ist  mit  den  humanistisch  gerichteten 
Peter  Luder,  Michael  Beheim,  Mathias  von  Kemnat,  Jakob  Wimpfeling  in  Berührung- 
gekommen  und  von  ihnen  als  Mäzen  gepriesen  worden,  er  beteiligt  sich  jedoch  immer 
nur  nebenbei  an  den  geistigen  Bewegungen  seiner  Zeit.  Fester  ist  Johannes 
Trithemius  mit  ihnen  verknüpft.  Aber  auch  bei  ihm  mischen  sich  mittelalterliche 
Weltanschauung  und  humanistische  Regungen.  Das  spiegelt  nicht  zuletzt  seine 
Bibliothek  wieder,  die  er  im  Kloster  Sponheim  geschaffen  hatte.  —  Paul  Lehmann 
(2020)  ist  den  zerstreuten  Nachrichten  über  sie  nachgegangen,  hat  mit  deren  Hilfe 
zuerst  einen  Überblick  über  die  Bibliotheksgeschichte  gegeben,  dann  zusammen- 
gestellt, was  für  Handschriften  aus  ihr  entweder  nur  literarisch  bekannt  oder  wirklich 
erhalten  sind.  In  18  verschiedenen  modernen  Samndungen  befinden  sich  23  Codices, 
die  einstmals  Trithemius  gehört  haben.  Ist  das  auch  nur  ein  bescheidener  Rest  der 
grossen  vielgerühmten  Bibliothek,  so  zeigt  er  doch  die  vielseitigen  gelehrten  Neigungen 
des  merkwürdigen  Mannes.  Neben  patristischen  und  scholastischen  Werken  in 
lateinischer  Sprache  steht  z.  B.  ein  Statius,  der  als  Geschenk  Wimpfelings  beachtens- 
wert ist,  stehen,  was  eine  Ausnahme  für  einen  deutschen  Abt  ist,  einige  griechische 
Texte.  Dass  Trithemius  noch  mehr  Graeca  besessen  hat,  als  auf  uns  gekommen  sind, 
erhellt  aus  einem  Teilkatalog  der  Bibliothek.  Besonders  reich  war  die  Sammlung 
an  historischen  Werken,  wie  ja  der  ältere  deutsche  Humanismus  überhaupt  reges 
historisches  Interesse  zeigt.  Auch  seltene  Geschichtsquellen  befinden  sich  darunter, 
so  ein  Elxemplar  der  Sachsengeschichte  Widukinds  von  Korvey.  Diese  Handschrift 
ist  kürzlich  wieder  aufgetaucht  und  nach  Berlin  gekommen.  —  E.  Jacobs  (2019) 
ist  es  gelungen,  die  Herkunft  des  Kodex  aus  dem  Kölner  Pantaleonkloster  festzustellen. 
—  Einen  anderen  Trithemius-Beitrag  lieferte  A.  Dürrwächter  (2022).  Zu  den 
zahlreichen  Schriften  des  Abtes  gehört  auch  ein  Lehrbuch  der  Steganographie;  diese 
Arbeit  hat  ihn  schon  bei  Martin  Luther  in  den  Verruf  der  Zauberei  und  1609  auf  den 
Index  gebracht.  Einen  energischen  Rettungsversuch  machte  zu  Beginn  des  17.  Jahr- 
hunderts der  Jesuit  Adam  Tanner.  —  P.  Joachimsen  (2025)  belehrt  uns,  dass 
die  wegen  ihrer  vaterländischen  Gesinnung  gepriesene  „Epitome  rerum  Germanicarum" 
Jakob  Wimpfelings  überschätzt  ist,  da  sie  stärker,  als  man  früher  wusste,  abhängig 
ist  von  einem  Werke  des  Sebastian  Murcho.  —  Aus  dem  grossen  Briefwechsel  des 
humanistisch  angehauchten  Benediktiners  von  Ottobeuren  Nicolaus  Eilenbog  (1481 
bis  1543)  hat  A.  Büchi  (2009)  einige  Stücke  ausgewählt,  die  besonders  für  die 
Biographie  des  Johannes  Oecolampadius  aufschlussreich  sind.  Eilenbog  nahm  regen 
Anteil  an  Oecolampads  griechischen  und  hebräischen  Studien,  und  natürlich  vor 
allem  an  des  Freundes  Leben  im  Brigittenkloster  zu  Augsburg,  an  seinen  religiösen 
Kämpfen  und  dem  für  Eilenbog  sehr  schmerzlichen  Abfall  zur  Reformation.  Eilenbog 
gehörte  zu  denen,  die  der  Kirche  treu  blieben  und  dennoch  das  Aufblühen  der 
antiken  Studien  billigten  und  forderten.  Peutinger,  Adelmann,  Reuchlin  waren  seine 
Freunde,  so  dass  B.s  Verlangen  nach  einer  Gesamtveröffentlichung  des  Ellenbogschen 
Briefwechsels  ohne  weiteres  berechtigt  ist.  — 

Johann  Reuchlin  und  Ulrich  von  Hütten.  Die  Verdienste 
Reuchlins  um  die  wissenschaftliche  Beschäftigung  mit  dem  Hebräischen  und  um  die 
Erhaltung  der  von  kirchlichen  Fanatikern  bedrohten  jüdischen  Literatur  würdigt  in 
klarer  Form  L.  Geiger  (1995).  —  Einzelheiten  aus  Reuchlins  Kampf  um  die 
Judenbücher  behandelt  F.  W.  E.  Roth  (1995a),  er  bespricht  im  besonderen  die 
Massnahmen  des  Kurfürsten  von  der  Pfalz,  des  Rates  und  der  theologischen  Fakultät 
zu  Mainz.  R.s  Nachrichten  sind  nicht  recht  durchgearbeitet  und  nicht  gut  vor- 
getragen. —  P.  C  r  u  s  e  (1995b)  spricht  von  dem  Ausdruck  „ein  Mensch  dreyer 
buchstaben  schärft"  für  einen  Dieb  im  „Henno"  des  Hans  Sachs.  Trium  litterarum 
homo  stammt  von  Plautus,  daraus  bildete  Reuchlin  trüitterus.  Von  ihm  oder  vielmehr 
von  Spiegel,  dem  Kommentator  Reuchlins,  übernahm  Sachs  den  Wortscherz.  —  Die 
poetische  Verherrlichung  Ulrichs  von  Hütten  durch  K.  Keller  (1994)  habe  ich 
nicht  gesehen.  —  Eine  geistvolle  Abhandlung  von  M.  Lenz  (1994a)  schildert 
Hütten  in  seinem  Verhältnis  zur  Reformation.  —  Nach  G.  Stickers  (1994b)  über- 
zeugender Beweisführung-  wurde  Huttens  Schrift  über  die  Franzosenseuche  im 
16.  Jahrhundert  von   Fernel  und  Paul  Mier  stark   ausgebeutet,   ohne  dass  Huttens 

Jahresberichte  fftr  neuere  deutsche  Literatur^eschicbte.   XXI.  o  < 


422  P.  Lehmann,  Humanisten  und  Neulateiner. 

gedacht  wäre.  Sie,  die  Nachschreiber,  haben  den  grösseren  Ruhm  davongetragen. 
St.  schliesst  daran  einige  Bemerkungen  über  die  Geschichte  der  Syphilisliteratur  im 
15.  bis  16.  Jahrhundert.  — 

D.  Erasmus  von  Rotterdam.  Wiederum  hat  sich  die  Forschung 
viel  mit  der  Stellung  des  Erasmus  zur  protestantischen  Theologie  und  zu  Luther  im 
besonderen  beschäftigt.  H.  Humbertclaude  (1991)  und  J.  Lindeboom 
(1992a)  lieferten  genauere  Untersuchungen  der  Frage,  J.  von  Walter  (1993a) 
einen  Neudruck  der  Jiaioißq  sive  collatio  de  libero  arbitrio.  Ich  überlasse  den 
Theologen  die  nähere  Würdigung  dieser  Arbeiten.  —  Auch  P.  Wer  nies  (1992e) 
Bericht  über  Erasmus  berücksichtigt  in  erster  Linie  sein  Verhältnis  zu  Religion  und 
Kirche.  —  Der  Mensch  Erasmus  hat  häufig  die  schärfste  Beurteilung,  Verurteilung 
erfahren.  Die  mangelhafte  Begründung,  die  Falschheit  dieser  Angriffe,  die  sich  am 
krassesten  bei  A.  Müller,  aber  auch  bei  L.  Ranke,  K.  F.  Meyer,  E.  von  Wildenbruch, 
Schubert  und  Sudhoff  finden,  geht  meines  Erachtens  unwiderleglich  aus  F.  Thudich- 
ums  (1992c)  Darlegungen  hervor,  die  sich  freilich  durch  Bitterkeit  bei  vielen  um 
ihre  gute  Wirkung  bringen  werden.  —  Nach  H.  de  Vocht  (1992d)  hat  Erasmus 
ein  Gedicht  Chaucers  gekannt  und  in  seinen  „CoUoquia"  verwertet.  Es  ist  wahr- 
scheinlich, dass  Erasmus  mehr  Englisch  verstanden  hat,  als  es  bisher  schien.  — 
A.  L.  Stiefel  (1992b)  erweitert  und  berichtigt  die  fleissige  Studie  de  Vochts  über  den 
Einfluss  des  Erasmus  auf  die  englische  Schwankliteratur.  Zum  Teil  sind  die  Schwanke 
unverändert  übernommen,  nur  in  der  gewandten  Übersetzung  selbständig.  —  Sehr  er- 
freulich ist  es,  dass  P.  S.  A  1 1  e  n  (1993)  so  schnell  einen  zweiten  Band  des  Erasmischen 
Briefwechsels  vorgelegt  hat.  Er  reicht  von  1514—17  und  bringt  fast  300  Briefe. 
Einige  Stücke  sind  hier  zum  ersten  Male  gedruckt:  Briefe  an  Gregor  Reisch  vom 
September  1514  über  die  Ausgabe  der  Hieronymus-Briefe,  von  Willibald  Pirckheimer 
(Frühjahr  1515),  an  Bruno  Amerbach  (13.  Juli  1516),  an  Henricus  Glareanus  vom 
gleichen  Tage  und  andere  mehr.  Zahlreicher  sind  die  Briefe,  die  zwar  schon  ver- 
öffentlicht waren,  aber  in  der  grundlegenden  grossen  Ausgabe  von  Clericus  noch 
fehlten.  Die  Hauptmasse  bilden  selbstverständlich  längst  bekannte  Schreiben,  alle 
aber  sind  womöglich  mit  dem  Original  verglichen  und  so  textlich  auf  festen  Boden 
gestellt.  Gute  Anmerkungen  heben  noch  den  Wert  dieser  schon  durch  die  All- 
umfassung und  die  Güte  des  Textes  wertvollen  Ausgabe,  die  nach  ihrem  Abschluss, 
durch  sorgfältige  Register  gekrönt,  eine  reiche  Schatzkammer  für  die  Geschichte  der 
Wissenschaften  und  der  religiösen  Bewegungen  des  16.  Jahrhunderts  darstellen  wird. 
Den  Verehrern  des  grossen  Gelehrten  wird  auch  das  Bild  des  Erasmus  aus  der 
Stroganoff-Galerie  in  Rom  sehr  willkommen  sein.  — 

Andere  Humanisten  (alphabetisch  geordnet).  Eine  Untersuchung 
J.  Hausers  (1997)  würdigt  meist  zutreffend,  aber  in  der  Form  viel  zu  weitläufig 
die  pädagogischen  Ideen  des  trefflichen  R.  Agricola  in  ihrem  Verhältnis  zu  Quintilian. 
Neben  der  Vorbildlichkeit  der  Römer  ist  auch  eine  gewisse  Selbständigkeit  des 
Deutschen  zu  beobachten.  Er  wagte  es,  laut  von  der  Muttersprache  im  Schulunterricht 
zu  sprechen.  Angeschlossen  hat  H.  einen  Abdruck  der  ,,Epistola  de  formando 
studio"  Agricolas  an  Jacobus  Barbirianus.  —  Erasmus  Alberus  hielt  sich,  laut 
E.  Körner  (1998),  von  1551 — 52,  als  er  wegen  seiner  Bekämpfung  des  Interims 
flüchten  musste,  in  Hamburg  auf,  vorwiegend  mit  religiösen,  polemischen  Arbeiten 
in  deutscher  Sprache  beschäftigt.  —  Andreas  Althamer  ist  bekannt  vor  allem  durch 
seinen  antiquarischen  Kommentar  zur  Germania  des  Tacitus.  J.  Zeller  (WürttVjhh. 
1910,  S.  428—46)  erörtert  in  der  Plauptsache,  wie  Althamer  als  erster  die  römischen 
Inschriften  und  Bildwerke  des  Schwabenlandes  wissenschaftlich  beachtet  hat.  Aus 
einer  Wolfenbüttler  Handschrift  ergeben  sich  einige  zuvor  übersehene  Nachrichten 
Althamers  über  antike  Inschriften  in  Lauingen,  Gundelfingen  und  Augsburg.  — 
Über  den  talentvollen  Epigrammatiker  Euricius  Cordus  (f  1535)  orientiert  uns 
0.  Giemen  (2005).  —  Auf  das  „Botanologicon"  desselben  Mannes  (von  1534) 
und  seine  Bedeutung  in  der  Geschichte  der  Botanik  macht  F.  W.  E.  Roth  (2000) 
aufmerksam.  —  Die  seit  langem  verschollene  Originalhandschrift  des  Cuspinianschen 
Tagebuches  ist  in  der  Wiener  Universitätsbibliothek  wieder  aufgefunden  und  nun  der 
Text  von  H.  A  n  k  w  i  c  z  (2002)  neu  veröffentlicht  worden ,  wobei  verschiedene 
falsche  Lesungen  beseitigt  werden  konnten.  Ist  auch  für  das  wissenschaftliche  Bild 
nicht  viel  hinzugekommen,  so  doch  manche  wertvolle  Kleinigkeit  überCuspinians  privates 
Leben.  Hoffentlich  kann  uns  A.  bald  die  angekündigte  Biographie  bescheren.  — 
W^.  Köhler  (2004)  berichtet  mit  der  durch  den  Ort  gebotenen  Kürze  über  den 
Franken  Johann  Drach  (1494—1536).  Er  hat  in  Erfurt  zum  Kreise  des  Eobanus 
Hessus  gehört,  ihm  ist  die  wichtige  Sammlung  der  „Epistolae  familiäres  Eobani  Hessi" 
(1534)  zu  verdanken.  Er  hat  auch  gedichtet  und  ist  ein  bedeutender  Hebraist  ge- 
wesen. Der  grösste  Teil  seines  bewegten  Lebens  fällt  aber  ins  Gebiet  der  Reformations- 
geschichte.    Wie  mancher   andere  Humanist   kam    er    über  Erasmus   zu  Luther.    — 


P.  Lehmann,  Humanisten  und  Neulateiner.  423 

Sehr  ist  in  den  letzten  Jahren  das  Interesse  für  den  eigenartigen  Sebastian  Franck 
(1499—1542)  gewachsen.  W.  Köhler  (2006)  legte  das  Schwergewicht  auf  die 
Darstellung  seiner  dogmengeschichtlichen  Bedeutung.  Was  Franok  als  Oeschioht- 
schreiber  und  Geograph  gewollt  und  geleistet  hat,  wird  uns  P.  Joaohimsen  in  der 
Fortsetzung  seines  geistvollen  Werkes  (1984)  beleuchten.  —  S.  W.  F.  Margadenk 
(2008)  versucht  aus  einem  Distichon  des  Simon  Lemnius  1502  als  des  Dichters 
Geburtsjahr  herauszulesen,  dagegen  stützt  W.  Brecht  mit  guten  (iründen  die  von 
Merker  vorgeschlagene  Deutung,  die  auf  1511  zielt.  —  Von  Joh.  Murraellius,  dem 
1517  verstorbenen  Lehrer  der  Domschule  zu  Münster,  hat  A.  Bömer  (2032)  ein 
gedrucktes  —  leider  unvollständig,  erhaltenes  —  Sentenzenbüchlein  entdeckt.  Es 
bietet  in  alphabetischer  Anordnung  einige  lateinische  und  deutsche  Sprüche,  die  zum 
Auswendiglernen  bestimmt  waren.  B.  benutzt  die  Gelegenheit,  kui-z,  aber  sach- 
kundig die  ältesten  lateinischen  Hilfsmittel  des  lateinisch-deutschen  Schulunterrichts 
zu  nennen.  —  Die  Ausgabe  der  Pontanus-Briefe  von  P.  N.  van  Doorninck  und 
P.  C.  M  0  l  h  u  y  s  e  n  (2013)  habe  ich  leider  nicht  zu  Gesicht  bekommen.  —  K.  B  o  p  p 
(2014)  veröffentlichte  neu  und  erläuterte  das  Schreiben  des  Johannes  Regiomontanus  an 
Bessarion  über  das  von  Regiomontanus  konstruierte  Meteoroskop.  —  Andreas  Rüttel 
ist  einer  der  ersten  Altertumsforscher  gewesen,  die  ihre  Blicke  den  römischen  Alter- 
tümern in  Württemberg  zugewendet  haben.  Aus  Rottenburg  gebürtig  (bald  nach 
1500),  rettete  er  mehrere  Rottenburger  Inschriften  wenigstens  literarisch  von  dem 
Untergang.  Das  wichtigste  andere  Zeugnis  für  sein  antiquarisches  Interesse  ist  ein 
Brief  an  W.  Pirckheimer  vom  Jahre  1530,  in  dem  z.  B.  von  seinen  Inschriftenfunden 
in  Württemberg  und  von  einer  handschriftlichen  italienischen  Inschriftensammlung 
die  Rede  ist.  Heutzutage,  wo  man  in  Süddeutschland  mit  besonderer  Regsamkeit  den 
römischen  Monumentalresten  nachgeht,  wird  man  für  J.  Zellers  (2015)  Angaben 
über  Rüttel  sehr  dankbar  sein.  —  Caspar  Scioppius  aus  Neumarkt  in  der  Oberpfalz 
(1576 — 1649)  hat  sich  in  der  Geschichte  der  Gegenreformation  wie  der  klassischen 
Philologie  durch  seine  hochmütige  und  gehässige  Polemik  einen  schlechten  Namen 
gemacht.  Jedoch  erkennt  man  ihm  mit  Recht  ungewöhnliche  kritische  Befähigung 
zu,  die  er  in  seiner  Jugend  vorzüglich  durch  textkritische  Arbeiten  bewies.  J.  K  v  a  6  a  1  a 
(2011)  zeigt  nun,  dass  und  wie  er  auch  als  theoretischer  Pädagoge,  als  Reformer 
des  Lateinunterrichts  seinen  scharfen  Blick  nicht  verleugnete,  und  dass  seine  Arbeiten 
nach  dieser  Richtung  hin  noch  mehr  zu  beachten  sind.  So  stellt  sich  immer  deut- 
licher heraus,  dass  eine  tiefdringende  Biographie  des  seltsamen  Mannes  ein  wirkliches 
Erfordernis  ist.  —  K.  Pahnke  (2016)  behandelt  den  Aufenthalt  des  pfälzischen  Hof- 
predigers Abraham  Scultetus  in  Berlin  (1614)  und  seine  Bemühungen  um  die  Ein- 
führung des  reformierten  Bekenntnisses  in  Brandenburg.  —-  Wichtiger  für  die  Ge- 
schichte von  Literatur  und  Wissenschaft  ist  die  Lebensbeschreibung  des  Görlitzer  Bartho- 
lomäus Scultetus  (f  1614),  die  E.  Koch  (2017)  nun  abgeschlossen  hat.  Er  kommt  auf  die 
mathematischen  und  astronomischen  Studien  des  Mannes,  seinen  Verkehr  mit  Tycho 
de  Brahe,  Johann  Kepler,  Gregor  Eichler,  auf  seine  historischen  Arbeiten  und 
manches  andere  zu  sprechen  und  gibt  damit  wertvolle  Beiträge  für  die  Kenntnis  des 
wissenschaftlichen  Lebens  in  der  Lausitz  um  1600.  —  Gründlich,  mit  umfassender 
Kenntnis  der  Quellen,  wie  immer,  beschreibt  G.  Bauch  (2023)  das  Leben  und 
Wirken  des  aus  Breslau  stammenden  Melanchthonianers  Petrus  Vincentius  (1519—81), 
über  den  man  bisher  unzureichend  unterrichtet  war.  Seine  Bedeutung  liegt  auf  dem 
Gebiete  des  humanistischen  Schulbetriebes.  Nachdem  er  in  Wittenberg  studiert 
hatte,  kurze  Zeit  Lehrer  in  Nürnberg,  Professor  und  Rektor  an  der  Universität 
Greifswald  gewesen  war,  leitete  er  1551—56  das  Catharineum  in  Lübeck.  Hier  ver- 
fasste  er  auch  ein  historisches  Loblied  auf  die  Stadt  Lübeck  und  eine  Elegie  über 
den  wahren  Adel,  in  der  besonders  der  Entwicklung  und  Pflege  der  Artes  liberales 
von  Plato  bis  Ph.  Melanchthon,  Joachim  Camerarius,  Cbytraeus  und  anderen  gedacht 
ist.  1556 — 65  war  er  wieder  akademischer  Lehrer,  diesmal  in  Wittenberg,  eng  ver- 
bunden mit  seinem  alten  Lehrer  Melanchthon.  1565—69  wirkte  er  dann  als  Schul- 
rektor in  Görlitz,  schliesslich  bis  zu  seinem  Tode  am  Elisabeth-Gymnasium  in  Breslau. 
Zugleich  übernahm  er  hier  in  seiner  Heimatstadt  die  Inspektion  aller  Schulen  und 
konnte  so  einen  grossen  Einfluss  auf  die  Gestaltung  der  Schulpraxis  ausüben.  Aus 
seiner  Feder  stammen  neben  etlichen  Gelegenheitsgedichten  im  Geschmack  der  Zeit 
viele  Lehrbücher.  Freundschaftlicher  Briefwechsel  verband  ihn  mit  vielen  deutschen 
Gelehrten.  Auch  die  Collectio  Camerariana  der  Münchener  Staatsbibliothek  ent- 
hält in  Vol.  13  einen  Brief  des  Vincentius,  den  B.  nicht  zu  kennen  scheint. 
—  Johann  Werner  (1466—1522),  über  den  K.  S  c  h  o  1 1  e  n  1  oh  er  (-=  N.  228a, 
S.  147—55)  berichtet,  setzte  die  ruhmvoll  von  Regiomontanus  begonnenen  natur- 
wissenschaftlichen Studien  in  Nürnberg  mit  Erfolg  fort.  Astronomie  und  Astrologie 
waren  ihm  freilich  noch  gleiche  Begriffe.  Befangen  in  dem  von  den  meisten  älteren 
Humanisten  geteilten  Wahngiauben,  enthüllte  er  z.  B.  Pirckheimer,  Scheurl,  Schreyer 

34* 


424  P.  Lehmann,  Humanisten  und  Neulateiner. 

und  Topler  aus  dem  Stande  der  Gestirne  die  Zukunft.  Jedoch  hat  er  die  Wissen- 
schaft auch  wirklich  gefördert,  indem  er  tüchtige  mathematische,  meteorologische, 
geographische  Werke  vollendete.  Auch  stand  er  in  wissenschaftlichem  Verkehr  mit 
Schede!,  Celtes,  Dalberg,  Stabius  und  anderen.  —  Von  den  deutschen  Humanisten- 
biographien des  Jahres  1910  ist  die  Jakob  Zieglers  (f  1549)  von  K.  Schottenloher 
(2026)  nicht  nur  dem  Umfange  nach  die  bedeutendste.  Mit  vorbildlicher  quellen- 
kritischer und  bibliographischer  Sorgfalt  ist  er  auch  dem  Kleinsten  nachgegangen 
und  hat  doch  nie  den  Überblick  über  das  Ganze  verloren.  Jakob  Ziegler  aus  Landau 
am  Inn  hat  eine  solche  tiefgehende,  grosszügige  Behandlung  wohl  verdient,  da  nicht 
nur  sein  wechselreiches  Leben  reizvoll,  sondern  auch  seine  publizistische,  wissen- 
schaftliche Tätigkeit  in  Philologie  und  Theologie,  Mathematik,  Geographie  und  Historie 
in  manchem  von  Wert,  in  jedem  von  Interesse  ist.  Conrad  Celtes  und  Erasmus  von 
Rotterdam  sind  seine  Lehrer  gewesen,  sie  haben  ihn  angeregt,  aber  er  ist  nie  ein 
stumpfsinniger  Nachtreter,  sondern  sucht  sich  seine  eigenen  Wege  und  zeigt  immer 
neue  Seiten  seines  Geistes,  seines  Strebens,  Bald  sehen  wir  ihn  in  alten  Bibliotheken 
nach  der  Vergangenheit  forschen,  bald  mit  gewandt  geführter  scharfer  B'eder  in  die 
Kämpfe  des  Tages  eingreifen,  er  stürmt  gegen  die  römische  Kirche  an  und  wird 
doch  nicht  Lutheraner.  Deutsch  aber  ist  er  immer.  Seh.  hat  sein  Leben  und  Wirken 
im  Zusammenhang  mit  den  Strömungen  der  Zeit  schildern  wollen,  —  es  ist  ihm  ge- 
lungen. — 

Neulateinische  Dichtung.  A.  Farinellis  (2027)  Besprechung 
des  Buches  von  G.  Manacorda  über  die  lateinische  Dichtung  Deutschlands  in  der 
Renaissance  bringt  eine  Fülle  wichtiger  kritischer  und  bibliographischer  Nachträge. 
Zusammenfassendes  ist  sonst  nicht  über  die  neulateinische  Poesie  geschrieben  worden. 
—  0.  Giemen  (1996)  fand  in  einem  Bändchen  der  Zwickauer  Ratsschulbibliothek, 
aus  der  jahraus,  jahrein  Neues  ans  Tageslicht  dringt,  geistvolle  auf  Ph.  Melanchthon 
zurückgehende  Bemerkungen  über  die  Poetik  und  den  Wert  ihres  Studiums  für  den 
schriftlichen  und  mündlichen  Ausdruck.  —  A.  L.  Stiefel  (2034)  lieferte  den  Nach- 
weis, dass  die  Fabeln  des  Superintendenten  von  Zweibrücken  Pantaleon  Candidus 
(f  1608)  zum  grössten  Teile  geschickte  Versifikationen  der  „Fabulae  Aesopicae"  des 
Joachim  Camerarius  sind.  Nur  in  wenigen  Fällen  hat  Candidus  andere  moderne 
Sammlungen  zur  Vorlage  gehabt.  —  Auf  den  Tod  Zwingiis  dichteten  neben  anderen 
der  Esslinger  Schulmeister  Ägidius  Lympholerius,  wie  uns  G.  Bossert  (2031)  mit- 
teilt, und  Gerardus  Noviomagus  (2030)  lateinische  Elegien.  —  Schliesslich  ist  zu 
berichten,  dass  H.  Hurch  (2033)  einen  gewandten  neulateinischen  Lyriker  in  der  Person 
des  Christoph  von  Schallenberg  entdeckt  hat.  Schallenberg  gehörte  dem  protestantischen 
Adel  Oberösterreichs  an  (*  1561),  wurde  auf  den  Schulen  von  Linz  und  Enns  sorg- 
fältig erzogen,  studierte  1578—83  in  Tübingen,  Padua,  Bologna  und  Siena,  wirkte  von 
1584  bis  zu  seinem  bereits  1597  erfolgten  Tode  in  hohen  öffentlichen  Stellungen  im 
Dienste  der  Habsburger.  So  kurz  sein  Leben  gewesen  ist,  hat  er  doch  mancherlei 
gedichtet,  was  über  das  Durchschnittsmass  hinausragt,  Gelegenheitsdichtungen  im 
guten  Sinne  des  Wortes.  Von  den  deutschen  Versen,  die  H.  auch  veröffentlicht, 
sehen  wir  hier  ab;  die  lateinischen  bekunden  noch  mehr  als  sie  Gewandtheit  des 
künstlerischen  Ausdrucks,  klassische  Bildung  und  natürlichen  Witz,  echt  poetische 
Empfindung.  Die  Zeitgenossen  haben  ihm  die  Anerkennung  nicht  versagt,  die  Nach- 
welt hat  ihn  vergessen.  Über  300  Jahre  sind  verflossen,  bis  seine  Gedichte  aus  einer 
einzigen  Handschrift  zum  Drucke  befördert  wurden.  — 


III.  Vom  Anfang  des  17.  bis  zur  Mitte  des 
18.  Jahrhunderts. 


Allgemeines. 

(111,1  =  N.  2036-2091.) 

Carl  August   vou  Bloedau. 

Politische  Geschichte:  17.  Jahrhundert:  Allgemeines  und  LokalgeEchichtliches;  Einzelne  PersSnlich- 
keiten.  —  IH.  Jahrhundert:  Brandenburg— Prenssen;  Hnnnover;  Sachsen;  Österreich.  —  Kultur-  und  Sitten- 
geschichte. —    Literaturgeschichte.    —    Quellen:    Briefe,  Tagebücher,  Stammbficher ;    Beisebeschreibnogen.  — 

Politische  Geschichte:  17.  Jahrhundert:  Allgemeines 
und  Lokalgeschichtliches.  Was  andere  vor  ihm  für  das  gesamte  Deutsch- 
land nachzuweisen  gesucht  haben,  zeigt  W.  D  i  e  h  1  (2038)  in  einem  Vortrag 
speziell  am  Beispiel  Hessens:  dass  nämlich  die  Zeit  des  dreissigjährigen  Krieges 
trotz  schwerster  materieller  Schädigung  Deutschlands  in  geistiger  Beziehung 
keineswegs  nur  ein  Absinken  des  kulturellen  Lebens  gebracht  habe.  Das  treffliche 
Buch  B.  Haendckes  vom  Jahre  1906  (JBL.  1906/7,  N.  3059)  ist  diesem  Thema  fast 
allein  gewidmet.  Auch  in  flessen  hat,  wie  D.  lehrt,  die  Not  des  Krieges  manche 
Kräfte  frei  gemacht,  die  bisher  schlummerten.  D.  zeigt  das  besondere  an  dem 
Interesse,  das  die  hessischen  Landgrafen  Ludwig  V.  (1596 — 1626)  und  Georg  IL 
(1626—61)  in  Gesetzgebung  und  Verordnungen  an  dem  Bildungs-  und  Schulwesen 
ihres  Landes  gezeigt  haben.  Mag  man  auch  dagegen  einwenden,  dass  gute  Gesetze 
noch  keineswegs  ein  Zeichen  kultureller  Höhe  eines  Landes  zu  sein  brauchen,  so 
ist  doch  in  diesem  besonderen  Falle  zu  berücksichtigen,  dass  es  den  beiden  Fürsten 
gelungen  ist,  neu  zusammengelegten  Gebieten  ein  einheitliches  und  gedeihliches 
Schulwesen  zu  schaffen,  und  dass  auch  die  Universität  Marburg  mit  einer  Neu- 
ordnung die  landesväterliche  Sorge  mit  glücklichem  Erfolge  spüren  konnte.  — 

Einzelne  Persönlichkeiten.  Gustav  Adolf  ist  durch  Lenz  und 
Hasenclever  glücklich  charakterisiert  worden.  M.  Lenz  (2041)  druckt  in  seinen 
Kleinen  historischen  Schriften  einen  1894  in  den  Preussischen  Jahrbüchern  ver- 
öfl'entlichten  Aufsatz  wieder  ab.  L.s  Essay  ist  eine  Lobrede  auf  Gustav  Adolf,  aber 
gehalten  von  einem  auf  hoher  Warte  stehenden  Historiker.  Im  Mittelpunkt  jeder 
Betrachtung  Gustav  Adolfs  durch  Deutsche  steht  die  Frage:  Weshalb  zog  der 
Schwedenkönig  nach  Deutschland?  L.  ist  der  Ansicht,  dass  Gustav  Adolf  die 
Schweden  beherrschende  deutsche  Kultur  bedroht  sah.  Bedroht  von  drei  Seiten: 
Polen,  Russen  und  Rom.  Demnach  wäre  sein  Zug  ursprünglich  eine  Art  Defensions- 
krieg  gewesen.  Ob  Gustav  Adolf  daneben  noch  andere  Pläne  gehabt  oder  später 
entwickelt  hat,  ist  eine  schwer  zu  entscheidende  Frage.  L.  bleibt  die  Antwort 
darauf  schuldig.  Er  bekennt,  vor  einem  Ignoramus  zu  stehen.  —  A.  Hasen- 
clever (2040)  kommt  zu  einem  ähnlichen  Resultat.  Seine  knappe  und  gehaltvolle 
Schilderung  des  Löwen  von  Mitternacht,  zumeist  nach  Moriz  Ritter,  geht  indes  in 
manchen  Punkten  über  Lenz  hinaus.  II.  sieht  in  Gustav  Adolf  vor  allem  den 
Bekämpfer  des  Katholizismus.  Er  berührt  sich  mit  Lenz,  wenn  er  in  Rom  einen 
alten    Feind    des  Schwedenkönigs    von   jeher   sieht.     Protestantismus    und    deutsche 


426  C.  A.  von  Bloedau,  AUg-emeines  des  17. /18.  Jahrhunderts. 

Kultur  decken  sich  für  ihn.  So  fasst  H.  schon  die  Polenkriege  Schwedens  wesent- 
lich unter  diesem  Gesichtspunkte  auf.  Mit  Tillys  und  Wallensteins  Siegen  in 
Deutschland  aber  sieht  er  für  Gustav  Adolf  das  protestantische  Zentrum  zusammen- 
brechen und  so  für  den  Schweden  die  Notwendigkeit  erwachsen,  Protestantismus  und 
schwedisch-deutsche  Kultur  zu  schützen.  Die  kriegerischen  Taten  des  schwedischen 
Heeres  erzählt  H.  in  knapper  Weise  bis  zum  Tode  des  Königs  und  geht  dann  auf 
dessen  Pläne  ein.  Auch  H.  meint,  dass  völlige  Klarheit  hierüber  nicht  erreichbar 
sei,  ist  aber  präziser  als  Lenz  der  Ansicht,  dass  Gustav  Adolf  wenigstens  an- 
gestrebt habe,  die  Ostsee  zu  einem  schwedischen  Meere  zu  machen.  —  F.  Bothe 
(2039)  geht  von  ganz  anderen  Gesichtspunkten  aus  als  Lenz  und  Hasenclever.  In 
einem  ausführlichen  Werke  untersucht  er  die  wirtsohaftspolitischen  Pläne  Gustav 
Adolfs  und,  nachdem  er  die  Sorge  des  Königs  für  Schwedens  Handel  und  Gewerbe 
im  eigenen  Lande  dargelegt  hat,  zeigt  er,  dass  Gustav  Adolf  den  Krieg  nach 
Deutschland  trug,  nicht  nur,  um  den  schwedischen  Handel  gegen  spanische  und 
kaiserliche  Übergriffe  zu  schützen,  sondern  auch  um  ihn  noch  zu  erweitern.  —  Von 
der  Literatur  über  Gustav  Adolfs  grossen  Gegner  Wallenstein  ist  vor  allem 
H.  H  a  1 1  w  i  c  h  s  (2042)  Werk  zu  nennen.  Dieser  Veteran  und  Vorkämpfer  der 
Wallenstein-Forschung  hat  seiner  1879  erschienenen  Publikation  „Wallensteins  Ende" 
endlich  eine  Darstellung  der  Anfänge  und  der  Höhe  Wallensteins  folgen  lassen. 
Seine  „fünf  Bücher  Geschichte  Wallensteins"  bieten  zwar  wiederum  nichts  Ab- 
schliessendes und  klingen  in  dem  Versprechen  einer  Portsetzung  aus.  Indes  mit 
dem  Dargestellten  ist  so  unendlich  viel  Neues  geboten,  dass  wir  auch  hierfür  schon 
dankbar  sein  müssen.  H.s  Buch  in  zwei  stattlichen  Bänden  Text  und  einem  fast 
ebenso  starken  Bande  Urkunden  entrollt  Wallensteins  Leben  bis  zum  Jahre  1630. 
An  der  Hand  reicher  Archivalien  sehen  wir  Wallenstein  zu  der  Macht  werden,  die 
er  war  und  auch  nach  seinem  Sturze  geblieben  ist.  Manches  ist  polemisch  in  H.s 
Arbeit.  Aber  seine  Art  zu  berichtigen  ist  ruhig  und  sachlich  und  unterbricht  nicht 
die  Darstellung.  Am  lebhaftesten  noch  scheint  mir  dies  Urteil  über  Schiller  als 
Historiker  zu  sein.  Klar  arbeitet  H.  den  bekannten  Gegensatz  Maximilians  von 
Bayern  und  der  Liga  gegen  den  neuen  Heerführer  und  Verteidiger  der  katholischen 
Sache  heraus  und  im  Zusammenhange  damit  die  Schwierigkeit,  die  in  Wallensteins 
Ernennung  zum  General,  nicht  zum  Generalleutnant,  neben  Tilly  lag.  Wallensteins 
Aufgabe  ward  damit  nicht  nur  eine  strategische,  sondern  auch  eine  diplomatische. 
Genau  untersucht  der  Verfasser  die  Finanzierung  der  Wallensteinschen  Armee  und 
die  finanzielle  Begründung  des  ungeheuren  Grundbesitzes  in  Böhmen.  Freilich  hat 
die  Kritik  O.  Webers  hier  mit  Recht  eingesetzt  (MVGDB.  49,  Beil.  S.  41/8).  Der 
Beweis  H.s,  dass  Wallenstein  den  Kredit  reicher  Handelshäuser  ausgenutzt  habe,  ist 
nicht  unbedingt  schlüssig.  — 

18.  Jahrhundert:  Brandenburg — Preussen.  L.  Sevin  (2046) 
bietet  ein  hübsches  populäres  Quellenbuch  zur  Geschichte  des  Branden burg-Preus- 
sischen  Staates  unter  dem  Grossen  Kurfürsten  und  dem  ersten  preussischen  König. 
Er  ordnet  Auszüge  aus  Rankes  Aufsatz  „Über  die  Epochen  der  neueren  Geschichte" 
mit  solchen  aus  Pufendorfs  „De  rebus  gestis  Friderici  Wilhelmi  Magni"  und  aus 
den  „Urkunden  und  Aktenstücken  zur  Geschichte  des  Kurfürsten  Friedrich  Wilhelm 
von  Brandenburg"  wie  anderen  Quellen  zu  charakteristischen  Bildern,  in  der  Art, 
dass  aus  Ranke  allgemein  einleitende  Bemerkungen  genommen  sind,  während  Pufen- 
dorf  und  die  Urkunden  die  Einzelheiten  erzählen.  S.  bietet  im  wesentlichen  Kriegs- 
geschichte. Die  kolonisatorischen  Verdienste  des  Grossen  Kurfürsten  kommen  etwas 
kurz  dabei  weg.  Nur  die  französischen  Refugies  werden  erwähnt.  Etwas  eingehen- 
der wird  die  Erwerbung  der  Königskrone  für  Preussen  geschildert.  Dass  von 
anderen  wichtigen  Ereignissen  auch  die  Verwüstung  der  Pfalz  dargestellt  wird,  mag 
man  dem  Badener  S.  gerne  zugute  halten.  —  Friedrich  Wilhelm  I.  hat  mehrere 
Federn  in  Bewegung  gesetzt.  H.  Hu  mm  rieh  (2051)  untersucht  die  kernige 
Sprache  des  Königs.  Seine  Arbeit  ist  leider  von  vornherein  zur  Unvollständigkeit 
verurteilt,  da  H.s  Quellen  nicht  vollständig  erschienen  sind.  Erst  1912  ist  der  letzte 
Band  der  „Acta  Borussica",  der  die  Behördenorganisation  Friedrich  Wilhelms  I.  dar- 
legt, erschienen.  Das  mag  indes  hingehen.  Denn  H.  hat  trotzdem  noch  reiches 
Material  in  den  bereits  erschienenen  Bänden  und  vor  allem  im  Briefwechsel  des 
Königs  mit  dem  Fürsten  Leopold  von  Dessau.  Mit  Recht  betont  H.  den  Einihiss 
volkstümlicher  Redeweise  auf  die  Sprache  des  Königs;  sie  gibt  ihr  allerdings  das 
Gepräge.  Indes  scheint  mir  H.  die  Schreibweise  des  Königs  allzusehr  auf  die  Goldwage 
zu  legen.  Sie  ist  denn  doch  nicht  konsequent  genug  und  wechselt  allzu  häufig,  um 
ein  sicheres  Bild  zu  geben.  Vieles  ist  eben  Zufallsorthographie.  —  Walter  Schultz 
(2048).  untersucht  die  ersten  Biographien  Friedrich  Wilhelms  I.  Er  gibt  zunächst 
eine  Übersicht  über  ihre  Quellen:  die  Zeitungen,  geschriebene  wie  gedruckte 
(hauptsächlich   nach   Salomon,    E.  Friedlaender  und  Kapp),  dabei  auch  einiges  über 


C.  A.  von  B  1  o  e  f  1  a  u  ,  Allgemeines  des  17./18.  Jahrhunderts.  427 

die  damals  noch  recht  bedeutungslosen  Herliner  Zeitungen  (besonders  nach  Con- 
sentius),  die  Zeitschriften,  Kalender,  Aktensammlungen  und  Broschüren.  Dann  be- 
spricht er  die  einzelnen  Biographien:  Fassmann,  der  für  die  Jugendzeit  Hauptquelle 
seiner  Nachfolger  geworden  ist;  die  Europäische  Fama,  J.  (>.  Mittag,  mehrere  Ano- 
nymi. Mauvillon,  Martiniere,  G.  K.  Hering-.  Seh.  bietet  eine  Quellenuntersuchung- 
und  Bewertung  dieser  biographischen  Literatur  aus  den  Jahren  1735—43.  Im  all- 
gemeinen sind  sie  wenig  wertvoll.  Am  höchsten  stehen  noch  Mauvillon  und  Mar- 
tiniöre.  Fast  alle  schreiben  einander  aus,  und  Seh.  hebt  jedesmal  hervor,  was  dem 
einzelnen  gegenüber  seinen  Vorgängern  eigen  ist.  —  W.  Stolzes  (2049)  Aufsatz 
war.  mir  leider  nicht  zugänglich.  —  H.  Droysen  (2047)  untersucht  in  einer  hüb- 
schen Studie  die  Stellung  des  Philosophen  Chr.  Wolff  zu  Friedlich  Wilhelm  I.  und 
Friedrich  II.  Der  Aufsatz  führt  durch  das  Hineinziehen  des  Kronprinzen  über  Zellers 
Arbeit  hinaus  und  bringt  wertvolles  Akten-  und  Briefmaterial  bei.  Von  des  Kron- 
prinzen Interesse  für  Wolff,  den  ihm  der  sächsische  Gesandte  Suhm  vermittelt,  geht 
D.  aus.  Friedrich  korrespondierte  mit  seiner  Schwester  Wilhelmine  von  Bayreuth 
eifrig  über  den  Philosophen.  Die  Schwester  indessen  lehnt  Wolff  ab,  indem  sie  die 
Frage  der  Theodizee  stellt.  Zu  den  ganzen  Erwägungen  des  Königs  über  Wieder- 
einsetzung Wolffs  nimmt  der  Kronprinz  Stellung,  natürlich  eifrig  für  den  verehrten 
Philosophen.  —  Die  Acta  Borussica  (2052)  haben  ihr  stolzes  Werk,  „Die  Behörden- 
organisation und  die  allgemeine  Staatsverwaltung  Preussens  im  18.  Jahrhundert",  um 
zwei  Bände  weiter  geführt.  Band  V,  1  umfasst  die  Jahre  1730 — 35  der  Regierungs- 
zeit Friedrich  Wilhelms  I.,  unter  anderem  besonders  interessant  dadurch,  dass 
Aktenstücke  über  die  Einführung  Friedrichs  des  Grossen,  des  damaligen  ge- 
fangenen Kronprinzen,  in  die  Staatsgeschäfte  mitgeteilt  werden.  Band  X  behandelt 
die  Jahre  1754 — 56,  also  die  Zeit  unmittelbar  vor  Ausbruch  des  siebenjährigen  Krieges. 
Die  Vorrede  charakterisiert  kurz  den  Inhalt  der  Dokumente.  V,  1  zeigt,  wie  es  nach 
der  Verwaltungsbehördenreform  sich  darum  handelt,  das  neue  Generaldirektorium 
sowie  die  Kriegs-  und  Domänenkammern  in  Gang  zu  bringen.  Der  Kampf  gegen 
die  Stände  ist  im  ganzen  zu  Ende.  Die  Verwaltung  wird  zu  vereinfachen  gesucht, 
in  dem  Justizwesen  auf  Verbesserung  hingearbeitet.  Von  den  Provinzen  sind  es 
wesentlich  Preussen  und  die  westlichen  Gebiete,  die  des  Königs  Interesse  an  sich 
ziehen.  Bd.  10  bringt  den  Abschluss  der  ersten  grossen  Epoche  der  Verwaltungs- 
tätigkeit Friedrichs  des  Grossen.  Im  Justizwesen  hört  mit  Coccejis  Tode  die  Reform 
auf,  ohne  völlig  durchgeführt  zu  sein.  In  der  allgemeinen  Verwaltung  sind  keine 
organisatorischen  Massregeln  von  Bedeutung  mehr  zu  erwähnen.  —  H.  W.Zur  Nieden 
(2063a)  zeigt  uns  an  der  Hand  der  Synodalprotokolle  der  Grafschaft  Mark  die 
Entwicklung  des  evangelischen  Lebens  in  Mark  und  schliesst  die  Bewegungen  in 
der  reformierten  Konfession  in  Mark  an.  —  A.  Charisius  gibt  eine  Übersetzimg 
mehrerer  Bruchstücke  eines  lateinischen  Reisewerkes,  des  „Peregrinator"  von  Casp. 
Stein  (2054).  Die  Bruchstücke,  die  in  Königsberger  llniversitätsprogrammen  der 
siebziger  Jahre  nach  der  eine  Zeitlang  verschollenen  Handschrift  zum  ersten  Male 
erschienen  sind,  enthalten  eine  Schilderung  des  alten  Königsberg  vom  Jahre  1»)44. 
Mit  Recht  vergleicht  Ch.  die  knappe  Darstellung  Steins  mit  dem  Bädekerstil.  Es  ist 
ein  Führer  durch  die  Baulichkeiten  der  Stadt,  besonders  reich  an  Mitteilungen  der 
Grabschriften  und  sonstiger  Inschriften,  darunter  auch  ein  langes  Gedicht  von 
Simon  Dach  auf  Robert  Robertin.  Reichliche  Anmerkungen  folgen  der  Ver- 
deutschung. — 

Hannover.  Anna  Wendland  (2055)  teilt  aus  dem  Staatsarchiv -zu 
Hannover  einiges  zur  Geschichte  der  Herzogin  Sophie  mit.  Die  Königin  Sophie 
Charlotte  von  Preussen  hat  den  Sammelband,  aus  dem  W.  mehrere  Briefe  ver- 
öffentlicht, anlegen  lassen.  Dreierlei  Themata  behandelt  W,  Das  erste,  umfang- 
reichste, handelt  über  Sophie  und  Labadie  mit  seinen  in  Herford  hausenden  An- 
hängerinnen. In  Herford  war  bekanntlich  eine  Schwester  Sophies,  Elisabeth  von  der 
Pfalz,  Äbtissin.  Zu  ihr  brachte  die  bekannte  Anna  Maria  Schurmann  den  hollän- 
dischen Propheten,  und  bald  bildete  sich  eine  eifrige  Gemeinde,  besonders  von  Damen, 
um  Labadie.  Nach  einer  Darstellung  des  Verhältnisses  der  Schurmann  zu  Labadie 
schildert  W.  die  beiden  Besuche  der  Herzogin  in  Herford  im  Jahre  1671,  die  man 
bisher  als  einen  einzigen  angesehen  hatte.  Der  Erfolg  dieser  Besuche  entsprach 
zwar  nicht  den  Erwartungen  der  Labadisten,  die  in  Sophie  eine  Anhängerin  zu  ge- 
winnen hofften.  Die,  offenbar  etwas  hysterischen,  Weiblein  in  Herford  missfielen  der 
klugen  Sophie  doch.  Aber  Labadie  selbst  erregte  ihr  Interesse,  und  während  sie  die 
Damen  nicht  ohne  Ironie  ablehnte,  nahm  sie  den  Meister  ernst.  Diesem  Abschnitt 
folgen  zwei  sehr  charakteristische  Briefe  von  Sophie  und  Eleonore  d'Olbreuze,  ihrei* 
Schwägerin,  und  als  drittes  Stück  der  Mitteilungen  ein  reichlich  ausführlicher  briefr 
lieber  Bericht  der  Aurora  von  Königsmarck  über  den  glänzenden  Karneval  des 
Jahres  1693  in  Hannover.  — 


428  C.  A.  von  Bloedau,  Allgemeines  des  17.  18.  Jahrhunderts. 

Sachsen.  0.  W  i  1  s  d  o  r  f  (2056)  bietet  ein  Lebensbild  der  Gräfin  Cosel, 
einer  Nachfolgerin  Aurora  von  Königsmarcks  als  Geliebten  Augusts  des  Starken,  Nur 
wenige  Jahre  währte  ihre  Glanzzeit  am  sächsischen  Hofe,  die  damit  endete,  dass  der 
Kurfürst  sie  in  Stolpen  in  der  Sächsischen  Schweiz  gefangen  setzen  liess,  wo  sie  fast 
ein  halbes  Jahrhundert  bis  zu  ihrem  im  85.  Jahre  erfolgten  Tode  zubrachte.  Seltsame 
Dinge  haben  sie  in  diesen  langen  Jahren  beschäftigt,  allerhand  Zauber-  und  Spuk- 
geschichten, und  die  Sage  hat  sich  gebildet,  dass  die  Gräfin  zum  Judentum  über- 
getreten sei.  Dass  sie  sich  mit  Hebraicis  eingehend  beschäftigt  hat,  beweisen  ihre 
Beziehungen  zu  dem  Pfarrer  Bodenschatz  aus  dem  Bayreuthischen.  Allerhand  Zeug- 
nisse über  Beobachtung  jüdischer  Observanz  kann  W.  mitteilen.  Ein  Übertritt  steht 
nicht  fest.  W.  lässt  reichlich  Urkunden  sprechen.  Der  bekannte  Verfasser  des  ,,Saxe 
galante"  heisst  Pöllnitz,  nicht  Böllnitz.  —  P.  Rachel  (2057)  schildert  Besuche 
dreier  deutscher  Kaiser  in  Dresden:  Matthias,  der  1617  an  den  Hof  Johann  Georgs  I. 
kam,  was  der  Kapellmeister  Thomas  Avenarius  in  12  000  Versen  schilderte;  Karls  VII. 
Albert  von  Bayern  und  Josefs  II.  1766.  — 

Österreich.  Maria  Theresias  Persönlichkeit  und  Auffassung  vom  Staate 
steht  im  Mittelpunkt  von  G.  Dorscheis  (2058)  Leipziger  Dissertation.  Das  flott 
geschriebene  und  gut  disponierte  Buch  schildert  zunächst  den  Werdegang  der 
Kaiserin  bis  zu  ihrer  Selbständigkeit  und  entwirft  ein  Bild  der  sympathischen  Per- 
sönlichkeit. Trotzdem  Maria  Theresia  eine  eifrige  und  fromme  Katholikin  war,  wusste 
sie  doch   nach  D.  Übergriffe  der  Geistlichkeit  von  ihrer  Regierung  fernzuhalten.  — 

Kultur-  und  Sittengeschichte.  A.  von  Gleichen-Russ- 
wurm (2060)  bietet  in  seinem  „Galanten.  Europa"  kaleidoskopartige  Bilder  aus 
der  Gesellschaft  zweier  Jahrhunderte,  besonders  der  Höfe.  Die  Kritik  F.  Andrea  es 
(LCBl.  1911,  Sp.  490)  lässt  freilich  nicht  viel  Gutes  daran.  —  Von  der  Gräflich  Hoch- 
bergschen  Bibliothek  in  Fürstenstein,  ihrem  Werden,  erzählt  K.  J.  Endemann  (2074). 
Der  ersten  Erwähnung  der  Sammlung  im  Jahre  1609  folgt  ein  Schweigen  der 
Urkunden  bis  1705.  E.  mustert  die  Verdienste  und  die  Interessen  der  einzelnen 
Besitzer,  bespricht  die  Räumlichkeiten,  die  als  Heim  gedient  haben,  die  Bibliothekare 
und  ihre  Tätigkeit.  Von  den  aufgezählten  Seltenheiten  im  Besitz  der  Bibliothek  sei 
die  Septembibel  von  1522  genannt.  — 

Literaturgeschichte.  Den  weitesten  Rahmen  spannt  C.  B  u  s  s  e  (2065  a) 
in  seiner  Geschichte  der  W^eltliteratur.  Die  mir  vorliegende  dritte  Abteilung  schildert 
im  6.  Abschnitt  die  Zeit  der  Gegenrenaissance  und  Gegenreformation.  B.  gibt  gut 
geschriebene  verständnisvolle  Bilder  der  einzelnen  Literaturen  als  geistigen  Be- 
wegungen. Mit  Recht  charakterisiert  B.  das  17.  Jahrhundert  als  das  der  Jesuiten 
und  der  Autoritäten.  Von  diesem  Standpunkt  aus  erzählt  er,  überall  nur  bei 
den  Gipfeln  verweilend,  die  Entwicklung  der  Italiener,  der  Spanier,  der 
Franzosen,  bei  deren  klassischer  Epoche  er  am  längsten  verweilt,  der  Engländer, 
der  Niederländer  und  der  Deutschen.  Dass  ein  solches  Buch  nicht  durchweg  nach 
Quellen  erster  Hand  gearbeitet  sein  kann,  ist  klar;  und  doch  hat  man  den  Eindruck, 
dass  B.  sich  von  den  einzelnen  Dichtern  ein  Bild  aus  eigener  Anschauung,  wenn  auch 
nur  durch  ihre  Hauptwerke,  verschafft  hat  und  infolgedessen  treffende  Urteile  zu  geben 
vermag.  —  Eine  der  stärksten  Bewegungen  des  17.  Jahrhunderts,  den  Marinismus  in 
Deutschland,  führt  uns  S.  F  il  i  p  p  o  n  i(2066a)  in  einem  umfangreichen,  sehr  wich- 
tigen Aufsatz  vor.  F.  unterscheidet  zwischen  Marinismus  und  Preziosismus.  Der 
erste  stammt  aus  Italien,  der  andere  aus  Frankreich.  Die  Konsequenz  ist  demnach 
für  F.  die  Scheidung  zwischen  Schwulst  und  galanter  Lyrik,  und  hier  liegt  meines 
Erachtens  ein  wesentliches  Verdienst  der  F.schen  Arbeit.  Im  einzelnen  bespricht  F.  die 
Äusserung  marinesken  Einflusses  bei  den  einzelnen  deutschen  Dichtern  und  belegt 
seine  Behauptungen  mit  zahlreichen  Parallelen  zwischen  dem  Italiener  und  seinen 
deutschen  Nachahmern.  R.  Weckherlin  ist  für  F.  noch  kein  eigentlicher  Marino- 
Nachfolger.  Ihm  fehlt  der  Sinn  für  das  Geschwollene  und  das  Übermässige. 
Marineske  Spuren  weist  F.  zuerst  bei  P.  Fleming  nach,  danach  bei  David  Schirmer, 
der  hinter  Fleming  allerdings  weit  zurückbleibt.  Von  den  Pegnitzschäfern  in  Nürn- 
berg hat  nur  Klaj  in  seinem  Drama  „Herodes"  Marino  nachgeahmt.  Der  Einfluss 
der  „Strage"  ist  deutlich  zu  spüren.  Sehr  ausführlich  wird  die  zweite  schlesische 
Schule  und  vor  allem  Hofmannswaldau  und  Lohenstein  behandelt.  Bei  Hofmanns- 
waldau  findet  F.  mit  Recht  in  Jugendwerken  wie  in  den  Grabschriften  und  der  Über- 
setzung von  Guarinis  „Pastor  fido"  wie  auch  in  der  Konzeption  späterer  Werke,  be- 
sonders dreier  Geschichtsreden  (1679),  Marinos  Einwirkung.  Auch  für  andere  Dichter 
der  zweiten  schlesischen  Schule,  wie  Heinrich  Mühlpfort,  Christian  Gryphius  und 
Christoph  Fürer  von  Haimendorf,  weist  F.  Kenntnis  Marinos  nach.  Dagegen  nimmt 
er  Abschatz  und  Assig  ausdrücklich  aus.  Bis  ins  18.  Jahrhundert  hinein  geht  F. 
dem  Marinismus  nach  und  findet  ihn  bei  den  Hamburger  Dichtern  B.  Feind,  Heinrich 
Postel  und    Brockes  wieder,    und  zwar  bei  Brockes  nicht  nur  in  Jugendwerken,  wie 


0.  A.  von  Bloedau,  Allgemeines  des  17. /18.  Jahrhunderts.  429 

der  Übersetzung-  der  „Strage"  und  den  beigegebenen  Gedichten,  sondern  auch  — 
und  das  dürfte  neu  sein  —  überzeugend  in  dem  „Irdischen  Vergnügen  in  Gott".  — 
E.  Benvenuti  (2066)  behandelt  deutsch -italienische  Beziehungen  im  17.  Jahr- 
hundert im  Anschluss  an  die  Reisen  der  Deutschen  nach  Italien  und  der  Italiener 
nach  Deutschland.  Dass  Ezechiel  Hpanheim,  Peter  Lambeck,  Hud.  Chr.  von  Boden- 
hausen und  J.  Fr.  Gronovius  der  italienischen  „Accademia  di  Apatisli"  angehört 
haben,  war  wohl  nicht  bekannt.  —  In  sehr  sorgfältiger  und  exakter  Arbeit  handelt 
L.  N  e  u  b  a  u  r  (2068)  von  einigen  verschollenen  Mitgliedern  des  Eibschwanordens 
aus  dem  Osten  Deutschlands,  im  wesentlichen  nach  Archivalien  des  Elbinger  Stadt- 
archivs, jedoch  unter  Ausnutzung  und  Ergänzung  der  einschlägigen  Literatur. 
Wesentlich  Neues  zur  Charakteristik  des  Eibschwanordens  wird  vielleicht  nicht  ge- 
wonnen, doch  sind  die  vielen  Nachweise  über  die  fast  unbekannten  Eibschwäne 
Daniel  ßärholz,  Friedrich  Iloffmann,  Gottfried  Zamehl,  Ludwig  Knaust,  Karl  Taut, 
Jeremias  Erbe  und  Martin  Kerape  dem  Historiker  des  Ordens  gewiss  von 
Nutzen.  Hervorzuheben  sind  die  zahlreichen,  offenbar  sehr  sorgfältigen  biblio- 
graphischen Angaben.  —  J.  Loserths  (2069)  Aufsatz  über  den  Unglückseligen 
H.  W.  von  Stubenberg  verzichtet  auf  Bereicherung  der  Literaturforschung  und  erzählt 
das  Leben  und  politische  Wirken  dieses  böhmischen  Edelmanns.  Immerhin  bringt 
L.  eine  kleine  Ergänzung  zu  Goedeke  in  der  Aufzählung  der  Arbeiten  Stubenbergs 
und  in  der  Richtigstellung  von  Geburts-  und  Todesdatum.  Von  Interesse  dürfte  auch 
sein,  dass  der  Beiname  der  Unglückselige  Stubenberg  schon  in  seiner  Familie  vor 
seinem  Eintritt  in  die  Fruchtbringende  Gesellschaft  eignete.  —  Lokale  Literatur- 
geschichte schreiben  J.  M.  F  o  1  g  e  r  (2071)  (mir  nicht  zugänglich  gewesen),  Kalkum 
und  Seitz.  P.  Kalk  ums  (2072)  Arbeit  über  westfälische  Dichter  des  17.  Jahr- 
hunderts konstatiert  die  auch  sonst  auffällige  Unfruchtbarkeit  der  roten  Erde  an 
Dichtem.  Im  17.  Jahrhundert  ist  das  Beste  die  lateinische  Dichtung,  die  K.  jedoch 
an  anderer  Stelle  behandeln  will.  Von  deutscher  Dichtung  ist  das  Bemerkenswerteste 
das  evangelische  Kirchenlied.  K.  teilt  Proben  von  Kasp.  Ulenberg,  Albert  Lomeier, 
Philipp  Nicolai  und  J.  Heinrich  Hadewig  mit.  An  weltlichen  Dichtern,  die  K.  gleich- 
falls mit  Beispielen  charakterisiert,  werden  Ö.  W.  von  Königsmarck  und  Joh.  Wilh. 
Petersen,  sowie  Joh.  Rempe,  der  seine  Gedichte  lateinisch  verfasste  und  dann  ins 
Deutsche  übertrug,  genannt.  Auch  Joh.  Gerh.  Menschen  und  der  sich  an  Angelus 
Silesius  anlehnende  Fr.  Ad.  Lampe  sind  zu  nennen.  Opitzsche  Reformen  sind  hier 
spürbar.  Aber  die  weltliche  Dichtung  bleibt  in  der  Tat  weit  hinter  der  geistlichen 
zurück.  Mit  Recht  scheidet  K.  zwischen  Dichtern  westfälischer  Herkunft  und 
solchen,  die  in  Westfalen  gewirkt  haben,  wie  Th.  Kornfeld,  Joh.  Kayser,  der  ebenso 
wie  Dav.  Hülshof  der  zweiten  schlesischen  Schule  folgt,  und  W.  E.  Westhoven.  Diese, 
die  das  eigentliche  westfälische  literarische  Leben  ausmachen,  sind  nach  Proben  ganz 
minderwertig,  und  der  Einfluss  Opitzscher  Reformen  äussert  sich  bei  ihnen  nur  in 
ungünstigem  Sinne.  In  der  Epik  geht  K.  an  der  Justina  des  13.  Jahrhunderts  vorbei 
zu  Joh.  Domann  (f  1618)  über,  der  ein  Epos  auf  die  Hansa  geschrieben  hat,  erwähnt 
Hadewig  mit  einer  günstig  beurteilten  Geburt  Christi  1650,  die  sich  durch  Klein- 
malerfti  auszeichnet,  und  nennt  Joh.  Rempes  „Leben  und  Tod  der  heiligen  Columba". 
An  Dramatik  ist  gleichfalls  nur  wenig  zu  nennen.  1602  ein  „Petrus  und  Herodes" 
nach  der  Apostelgeschichte  von  Adam  Poelmann,  1630  eine  „Irenomachia"  des  1635 
gestorbenen  Ernst  Stapel,  deren  Autorschaft  1666  J.  Rist  mit  Recht  für  sich  in  An- 
spruch nahm,  und  wieder  Hadewig  1650  mit  einem  „Friede  Erlangtes  Teutschland". 
—  Auch  die  Rektoren,  von  deren  Dichtungen  auf  Elberfeld  F.  S  e  i  t  z  (2053)  Proben 
aus  einer  handschriftlichen  Sammlung  lateinischer  Epigramme  des  17.  Jahrhunderts 
mitteilt,  wie  Georg  Wilck,  Joh.  Leonh.  Weidner,  Herm.  Gruse  und  Wilh.  Neuhaus, 
stehen  mit  diesen  Gelegenheitsdichtungen  auf  niederer  Stufe.  Cruse  ist  nach  S.s 
Meinung  noch  der  wenigst  unbedeutende  von  ihnen.  —  Ebenso  wie  diese  beiden 
Arbeiten  ist  J.  Schwerdfegers  (2062)  Programm  zunächst  nur  von  lokalem 
Interesse.  Seh.  berichtet  über  den  Ursprung  einer  Altwiener  komischen  Figur  des 
lustigen  Augustin.  Augustin  entstammt  einer  Adlersschwung  geheissenen  Chronik 
des  Jahres  1694  von  einem  Wiener  Studenten  J.  K.  Feigius  (Feige).  Sch.s  Arbeit  gibt 
eine  Beschreibung  des  seltenen  Buches,  von  dem  er  nur  fünf  Exemplare  nachweisen 
konnte,  davon  nur  eins  in  Deutschland  (Fürstliche  Bibliothek  in  Wernigerode).  Die 
Chronik  schildert  die  Türkenkriege  bis  zum  Jahre  1690,  und  Seh.  teilt  Proben  volks- 
tümlich und  humoristisch  geschriebener  Abschnitte  der  Chronik  mit.  Trotzdem 
bringt  Seh.  infolge  seines  schwülstigen  Titels  Feige  in  Zusammenhang  mit  der  zweiten 
schlesischen  Schule.  Feige  ist  Schlesier  von  Geburt.  Sonst  ist  wenig  über  ihn  be- 
kannt. Er  hat  im  Jahre  1685,  also  vor  dem  Adlersschwung,  schon  ein  Alexandriner- 
epos „Adlerskraft"  veröffentlicht.  —  Im  Anschluss  an  sein  umfangreiches  Werk  „De 
Gottsched  ä  Lessing"  (JBL.  1908/9,  N.  5875)  gibt  G.  Belouin  (2059)  eine  kleine 
Folge  dramatischer  Szenen  heraus,  der  „Franzose"  betitelt,  und  versieht  sie  mit  einer 

J»hre8berioht«  für  nenere  deutsche  Litermtnrgesohichte.    XX],  og 


430  0.  A.  von  Bloedau,  Allgemeines  des  17. /18.  Jahrhunderts. 

Einleitung"  und  Kommentar.  B.  will  in  der  Einleitung  die  Entwicklung  der  deutsch- 
französischen  kulturellen  Beziehungen  zeigen  und  hebt  dabei  besonders  die  Be- 
mühungen Loens  hervor.  Der  „Franzose"  selbst  erschien  1747  als  Beidruck  eines  in 
gleichem  Stile  gehaltenen  Werkes  in  dramatischer  Form,  des  „Dresdnischen  Schlen- 
drian", das  bereits  1729  einmal  als  „Dresdnischer  Frauenschlendrian  gedruckt  zu 
Harburg"  herausgekommen  war.  Von  diesem  Drucke  des  „Schlendrian"  scheint  B. 
nichts  zu  wissen.  — 

Quellen:  Briefe,  Tagebücher,  Stammbücher.  Eine  hübsche 
Auswahl  von  Briefen  der  Herzogin  Elisabeth  Charlotte  von  Orleans  (2077) 
bietet  die  Amelangsche  Verlagsbuchhandlung.  Das  kleine,  gut  ausgestattete  Werk 
druckt  nach  Helmolts  grosser  zweibändiger  Ausgabe  eine  Reihe  von  Briefen  ab,  und 
ein  Anonymus  versieht  sie  mit  einer  Einleitung,  in  der  er  Liselottes  Deutschtum  und 
Geradheit  hervorhebt,  sowie  auch  die  wichtigsten  Daten  ihres  Lebens  gibt.  Von  den 
neuen  sehr  charakteristischen  Zügen,  die  Liselottes  Bild  durch  A.  Barines  Aufsätze 
(vgl.  JBL.  1906/7,  N.  3077a;  1908/9,  N.  4057)  in  der  „Revue  des  deux  mondes"  er- 
halten hat,  ist  in  dieser  Darstellung  noch  nichts  zu  spüren.  —  Diese  neuen  Züge  sind 
in  H.  S  c  h  0  0  p  s  (2076)  Aufsatz  geschickt  dem  Gesamtbilde  der  Herzogin  ein- 
retuschiert. Er  stützt  sich  dabei  ausser  auf  A.  Barine  als  Hauptquelle  gelegentlich 
noch  auf  andere  französische  Zeugnisse,  vor  allem  die  Memoires  sur  la  cour  de 
Louis  XIV  des  Italieners  Primi  Visconti  (Paris,  Calmann-Levy,  1910),  auf  St.  Simon, 
Madame  de  Sevigne.  Seh.  untersucht  an  der  Hand  A.  Barines  hauptsächlich  Liselottes 
Abneigung  gegen  Frankreich.  Für  das  Volk  hatte  sie,  ohne  es  näher  zu  kennen, 
nur  Verachtung,  da  sie  es  nach  dem  Hof  beurteilte.  Seh.  nimmt  ebenso  aiich  Barines 
Ansicht  an,  dass  die  Ehe  mit  Monsieur  wenn  auch  keineswegs  glücklich,  so  doch 
für  Liselotte  durchaus  erträglich  gewesen  sei.  Auch  Liselottes  vorgeblichen  Geld- 
mangel und  ihre  Knickerigkeit  gegen  ihre  eigenen  Verwandten  und  zum  Schluss 
Liselottes  Hass  gegen  die  Maintenon,  der  doch  der  einer  aus  ihrer  Einflusssphäre 
verdrängten  Frau  ist,  schildert  Seh.  Man  könnte  sagen,  er  male  nur  mit  Barines 
düsteren  Farben,  und  doch  ist  dem  nicht  so.  Es  bleibt  immer  das  sympathische  Bild 
der  originellen  Pfälzerin,  in  das  Seh.  nur  einige  Schatten  bringt,  und  mit  Recht  sagt 
er  zum  Schluss,  dass  Liselotte  wie  jeder  kräftige  kernige  Mensch  es  verträgt,  dass 
auch  auf  die  Lücken  ihres  Wesens  hingewiesen  wird.  Insofern  ist  Sch.s  Arbeit  ver- 
dienstvoll und  bringt  Neues.  —  Neu  sind  auch  die  Briefe,  die  P.  Zimmermann 
(2078)  aus  dem  Wolfenbütteler  Landeshauptarchiv  mitteilt.  Liselotte  hat  sie  an  Chr. 
August  und  Anna  Juliane  von  Haxthausen  geschrieben.  Z.  gibt  einige  biographische 
Notizen  über  Haxthausen  und  druckt  die  Briefe  unverändert  ab.  Seiner  Ansicht, 
dass  viele  derartige  Briefe  Liselottes  verloren  gegangen  sind,  kann  man  nach  dem 
Mitgeteilten  nur  beipflichten.  Hervorzuheben  ist,  dass  es  Z.  gelingt,  einige  Lücken 
in  Helmolts  Neudruck  der  „Anecdotes"  (vgl.  JBL.  1908/9,  N.  4051)  auszufüllen.  — 
Ein  in  der  Königlichen  Öffentlichen  Bibliothek  in  Dresden  befindliches  anonymes 
Stammbuch  mit  einer  Reihe  interessanter  Autographen  bestimmt  E.  Metzner  (2075) 
als  aus  dem  Besitz  der  Herzogin  Erdmuth  von  Pommern -Stettin  stammend  und 
druckt  es  mit  einer  kurzen  biographischen  Skizze  der  Besitzerin  (1561 — 1624)  ab.  — 
Aus  dem  Tagebuch  eines  stralsundischen  Pastors,  J.  Chr.  Müller  (1720  —  72),  macht 
G.  Buchhülz  (2081)  Mitteilungen,  die  er  nach  einem  kulturhistorischen  Schema 
ordnet.  B.  beschreibt  die  Handschrift  der  Memoiren,  die  Müller  nach  seiner  Aus- 
sage nur  für  sich  selbst  niedergeschrieben  haben  will.  Doch  spricht  nach  B.s 
Meinung  der  Ton  und  die  saubere  Redaktion  für  literarische  Ansprüche  des  Ver- 
fassers. Zur  Prüfung  seiner  Mitteilungen  zieht  B.  reichlich  zeitgenössische  Literatur 
heran  und  findet  danach  Müllers  Darstellung  glaubwürdig.  Das  will  nun  freilich 
meines  Erachtens  nicht  viel  besagen,  denn  was  B.  nachprüfen  kann,  sind  im  allge- 
meinen nicht  einzelne  Fakta  (auf  die  es  allerdings  auch  nicht  so  sehr  ankommt)  als 
allgemeine  Sitten  und  Gebräuche.  Dafür  sind  Müllers  Aufzeichnungen  allerdings 
interessant.  Ob  B.s  Ansicht,  man  könne  die  Leichengedichte  des  17.  und  18.  Jahr- 
hunderts an  die  altgermanische  Totenklage  anknüpfen.  Stich  hält,  ist  mir  freilich 
sehr  fraglich.  — 

Reisebeschreibungen.  G.  Gut  mensch  (2088)  veröffentlicht  die 
ganz  knappen  Tagebucheintragung-en  des  päpstlichen  Obersten  A.  Bevilacqua  auf 
seiner  Reise  durch  Deutschland  und  rühmt  in  einer  kurzen  Einleitung  die  Genauig- 
keit, mit  der  Bevilacqua  gesehen  hat.  G.  konnte  sie  an  einer  ihm  bekannten  Strecke 
nachprüfen.  —  Nach  Ostfriesland  führt  uns  eine  anonyme  Beschreibung  des  Landes, 
die  H.  Reimers  (2089)  zugänglich  macht.  Die  Aufzeichnungen  in  friesischer 
Sprache  stammen  aus  dem  17.,  die  Handschrift  aus  dem  18.  Jahrhundert.  Die  Ver- 
mutung R.s,  dass  die  verlorenen  ersten  sieben  Bogen  der  Handschrift  eine  Schilderung 
Westfrieslands  enthielten,  mag  richtig  sein,  ebenso  wie  die  Annahme,  dass  der  Ver- 
fasser ein  Edelmann  der  Groninger  Gegend  war.  —  G.  Fr.  von  Eulenburgs  Reise  nach 


V.  Michels,  Lyrik  des  17./18.  Jahrhunderts.  4SI 

Malta  und  Süditalien  in  Begleitung"  des  Herzog  Friedrich  Albrecht  von  Braun- 
schweig- Beyern  teilt  G.  Sommer feldt  (2091)  mit  aus  einer  Handschrift  der 
Wallenrodtschen  Bibliothek  in  Königsberg-.  Friedrich  Albrecht,  der  Wunderliche  der 
Fruchtbringenden  Gesellschaft,  hat  selbst  ebenfalls  diese  Reise  beschrieben,  und  S. 
g-ibt  Parallelstellen  aus  dem  Buche  des  Herzogs,  leider  aber  keine  zusammen- 
fassende Vergleichung-  und  Differenzierung  der  beiden  Erzähler.  —  Was  der  fran- 
zösische Gesandtschaftssekretär  Ch.  Ügier  über  Danzig,  Lübeck,  Holland  und  Hamburg 
sagt,  stellt  K.  Schüttmüller  (2090)  zusammen.  Von  Ogiers  Tagebuch  war  bisher 
nur  der  1655  in  Paris  gedruckte  erste  Teil  bekannt,  der  schon  im  18.  Jahrhundert 
als  selten  genannt  wird.  Den  verschollenen  zweiten  Teil  hat  Adolf  Warschauer  in 
einer  Handschrift  des  British  Museum  entdeckt.  Eine  Abschrift  davon  wurde  für  die 
Danziger  Stadtbibliothek  genommen,  aber  da  eine  GesamtveröfTentlichung  zu  kost- 
spielig gewesen  wäre,  so  beschränkt  sich  Seh.  auf  Mitteilung  und  Erläuterung 
dessen,  was  den  Lesern  der  ZWestprGV.  interessant  ist.  — 


Lyrik. 

(111,2  =  N.  2092-2122  a.) 

Victor  Michels. 


Gesamtdarstellangen.  -  Geistliches  Lied:  Allgemeioes:  17.  Jahrhundert;  18.  Jahrhundert.  — 
Weltliche  L  y  r  iV:  17.  Jahrhundert;  18.  Jahrhundert.  — Volkst&mliohes  Lied.  ~  Musikgeschiehtlichai.  — 

Gesamtdarstellungen.  Ph.  Witkops  (2092)  zusammenfassende 
Darstellung  der  Lyrik  von  Spe  bis  Hölderlin  macht  auf  mich  den  Eindruck,  nicht 
ganz  ausgereift  zu  sein.  Sie  enthält  vieles  recht  Gute.  Der  Verfasser  hat  ein  feines 
Verständnis  für  künstlerische  Individualitäten.  So  ist  Brockes  als  naiver  Sinnen- 
mensch fein  charakterisiert,  auch  über  Hagedorn  fällt  manch  treffende  Bemerkung. 
Das  über  Günther  Gesagte  gehört  sogar  zu  dem  Besten,  was  wir  über  ihn  besitzen. 
Spe  ist  gewiss  überschätzt;  immerhin  ist  der  Versuch,  ihn  als  ersten  individuellen 
Lyriker  zu  würdigen,  beachtenswert.  Neben  solchen  selbständigen  und  fördernden 
Partien,  die,  etwa  in  eine  Reihe  von  Vorträgen  zusammengedrängt,  ein  wirksames, 
Ja  glänzendes  Buch  gegeben  hätten,  stehen  breite  Wiederholungen  des  von  anderen 
besser  Gesagten.  W.  gibt  die  grossen  Entwicklungslinien,  malt  einzelne  Persönlich- 
keiten al  fresco,  wozu  es  ihm  an  Begabung  nicht  fehlt,  und  fällt  dann  plötzlich  ins 
Detail,  ohne  über  tieferes  als  das  übliche  Kollegwissen  zu  verfügen.  Am  wenigsten 
hat  mich  das  über  Klopstock  und  Goethe  Bemerkte  befriedigt.  Seite  179  heisst  es 
plötzlich:  „Wir  brauchen  uns  nicht  dem  peinlichen  Eindruck  geschichtlicher  Kon- 
struktion auszusetzen,  indem  wir  die  verschiedenen  Erscheinungsformen  dieses  Kampfes 
(zwischen  Sinnlichkeit  und  Idee)  als  zielbewusste  Bewegungen  deuten."  Diese  ge- 
wundene Ablehnung  der  „Konstruktion"  fällt  um  so  mehr  auf,  als  vorher  die  Entvsicklung 
von  der  Urzeit  bis  ins  18.  Jahrhundert  nicht  ohne  Verwegenheit  in  ein  konstruktives 
Schema:  erst  ständische  Lyrik  mit  den  Stufen  Bauernlied,  ritterliches  Liebeslied, 
Gelehrten poesie,  dann  Individualpoesie,  gebracht  worden  ist.  Ich  bin  meinerseits 
weit  entfernt,  diese  Art  des  Konstruierens  ohne  weiteres  zu  verwerfen.  Die  literar- 
historische Synthese  kann  derartiger  Allgemeinbegriffe  gewiss  nicht  entbehren,  sie 
müssen  nur  immer  wieder  an  den  Tatsachen  geprüft  werden.  Aber  ich  finde  auch 
in  dem  Punkte  der  literarhistorischen  Methode  den  Verfasser  nicht  ganz  mit  sich  im 
reinen  und  sein  Buch  nicht  einheitlich.  — 

Geistliches  Lied:  Allgemeines.  Die  Sammlung  der  evangelischen  Kirchen- 
lieder von  Alb.  F i  s  c  h  e  r -  W.  Tümpel  (2094)  wendet  sich  in  den  neuen  Heften  zu 
dem  Nürnberger  Dichterkreis  innerhalb  und  ausserhalb  des  Pegnesischen  Blumenordens, 
dem  z.  B.  auch  Schottelius,  die  Markgräfin  Maria  Elisabeth  zu  Brandenburg-Kulmbach, 
die  Landgräfin  Anna  Sophia  von  Hessen-Darmstadt  und  andere  zugerechnet  werden.  — 
F.  H  a  h  n  e  (2096)  verfolgt  die  Wandlung  des  Volksliedes  „Heralich  tut  mich  erfreuen 
die  fröhlich  Sommerzeit"  in  die  geistliche  Kontrafaktur  Heinrich  Knausts,  führt  auf 
Knaust  B.  Ringwaldts  „Gottlob,  es  ist  vorhanden  die  fröhlich  Sommerzeit"  zurück 
und  knüpft  an  Ringwaldt  mit  Wernle  Paul  Gerhardts  Sommerlied  „Geh  aus,  mein 
Herz,  und  suche  Freud,  in  dieser  lieben  Sommerzeit".  Er  sucht  ferner  nachzuweisen, 
dass  GeUerts  bekanntes  Lied  „Wenn  ich,  o  Schöpfer,  deine  Macht"  in  der  2.,  4.  und 

-  35* 


432  V.  Michels,  Lyrik  des  17./18.  Jahrhunderts. 

6.  Strophe   mit   ihren   rhetorischen   Frag-en  Spes   „Anderem  Lob   aus   den   Werken 
Gottes"  („Ein  Liedlein  süss  wollt  stimmen  an",  Trutznachtig-all  N.  25)  nachahme.  — 

17.  Jahrhundert.  Das  Lied  des  Michael  Albinus  „Jesu  liebster  meiner 
Seelen,  die  sich  dir  im  Glauben  schenkt"  gibt  L.  Neubaur  (2097)  nach  dem  Druck 
der  „Güldenen  Rose  von  sechsmal  Sechzig  poetischen  Sinnsprüchen"  1651  (s.  Goedeke, 
Grundriss  3,  S.  138).  Der  Text  bei  Fischer-Tümpel  nach  dem  „Vorrath  von  alten 
und  neuen  Christlichen  Gesängen"  1673  weicht  nicht  unbeträchtlich  ab.  —  Für  Paul 
Gerhardt  fasst  L.  Zscharnacks  (2101)  knapper  Artikel  lediglich  zusammen.  — 
Über  Benjamin  Schmolcks  Leben,  Lieder,  Gebetbücher  und  Predigten  handelt 
R.  Nicolai  (2103).  Er  gewinnt  das  Bild  einer  milden  und  friedfertigen  Persönlich- 
keit. Auszüge  aus  dem  Büchlein  „Die  wundervolle  Schnee-Koppe  oder  Beschreibung 
des  Schlesischen  Riesengebirges"  1736  zeigen  ihn  als  vergnügten  und  harmlosen 
Reisenden.  Dass  in  seinem  Elause  allerhand  Klatsch  zusammenfloss,  ergibt  sich  aus 
Günthers  Gedichten  (vgl.  Enders,  Zeitfolge  der  Gedichte  und  Briefe  J.  Chr.  Günthers, 
S.  202).  Aber  den  Angriffen  der  Günther-Biographen  vom  Schlage  Wittigs  tritt  N. 
entschieden  entgegen.  Über  Schmolcks  Lieder  kann  er  nicht  allzuviel  Gutes  sagen. 
Er  zeigt,  dass  sie  ein  stark  subjektives  Gepräge  tragen.  ,,Sie  drücken  die  religiösen 
Gefühle  des  einzelnen  aus,  zwar  nicht  die  persönlichsten  innersten  Empfindungen  des 
Herzens,  sondern  die  mehr  konventionellen.  Es  sind  Andachtslieder,  die  der  einzelne 
für  sich  singt,  wobei  der  Gedanke  an  die  Zusammengehörigkeit  mit  der  Gemeinde 
ganz  in  den  Hintergrund  tritt."  Starke  Anlehnungen  zeigen  sich  namentlich  an 
Gerhardt,  an  Matthäus  Apelles  von  Löwenstern,  an  Christian  Weise,  Kaspar  Neumann, 
Kaspar  Ziegeler,  Samuel  Rodigast,  Christian  Keymann,  Tobias  Klausnitzer,  Joachim 
Neander,  Joh.  Franck,  Georg  Schirmer  und  andere.  Zum  Teil  handelt  es  sich  um 
direkte  Kontrafakturen.  Besonders  stark  ist  nach  N.  auch  der  Einfluss  der  religiösen 
Oden  des  Andreas  Gryphius.  Auch  Andachtsbücher  haben  gewirkt,  in  erster  Linie 
C.  Neumanns  „Kern  aller  Gebete",  dann  Heinrich  Müllers  „Erquickstunden",  Scrivers' 
,, Seelenschatz",  Joh.  Gerhardts  ,,Meditationes  sacrae".  Der  scheinbare  Einfluss  des 
Pietismus  beruht  nach  N.s  interessantestem  Nachweis  darauf,  dass  Angelus  Silesius' 
,, Heilige  Seelenlust"  vielfach  benutzt  ist.  Anfangs  ist  Schmolck  einfach  im  Ausdruck; 
er  ist  volkstümlich,  verfällt  aber  gelegentlich  in  Plumpheit.  In  den  zwanziger  Jahren 
strebt  er  bei  abnehmender  Gestaltungskraft  nach  höherem  Schmuck:  der  Einfluss 
der  Nürnberger  Schäferpoesie,  des  Marinismus  macht  sich  geltend.  —  H.  Brunn- 
hof e  r  s  (2104)  Auswahl  aus  dem  „Cherubinischen  Wandersmann"  des  Angelus  Silesius 
dient  populären  Zwecken.  —  G.  Lasch  (2105)  sucht  das  Werk  aufs  neue  zu  charak- 
terisieren und  Schefflers  Verhältnis  zu  Franckenberg  festzustellen.  Ich  finde  nicht, 
dass  er  über  EUinger  wesentlich  hinauskommt.  Gegen  Ellingers  Vermutung,  dass 
die  fünf  ersten  Bücher  vor,  die  „Heilige  Seelenlust"  nach  der  Bekehrung  entstanden 
seien,  wendet  L.  ein,  es  sei  unerfindlich,  warum  die  „Seelenlust"  erst  nach  der  Be- 
kehrung verfasst  sein  soll,  da  die  Poesie  der  Jesusliebe  seit  dem  16.  Jahrhundert  auch 
auf  protestantischem  Boden  üppige  Blüten  getrieben  habe,  die  Marienbilder  des  vierten 
Buches  könnten  später  hinzugekommen  sein.  Aber  der  Hinweis  auf  eine  bekannte 
Partie  in  Ritschis  Geschichte  des  Pietismus  wirkt  auf  mich  nicht  überzeugend;  die 
Wahrscheinlichkeit  scheint  mir  immer  noch  für  Ellinger  zu  sprechen.  — 

18.  Jahrhundert.  Zur  Charakteristik  Erdmann  Neumeisters  gibt  M. 
von  Waldberg  (2108)  nur  „knappe  Andeutungen",  indem  er  auf  die  von  ihm  zu  er- 
wartende Monographie  vertröstet.  Er  schildert  seine  Orthodoxie,  seinen  Grobianismus, 
seine  Nüchternheit,  den  pietistischen  Einschlag,  der  sich  bei  allem  Gegensatz  gegen 
die  Pietisten  in  seine  Liederdichtung  eingeschlichen  hat,  seinen  weltlich  sinnlichen  Zug. 
Wir  erfahren,  dass  W.  sich  im  Besitz  einer  Handschrift  der  Arien  aus  den  „Fort- 
gesetzten fünffachen  Kirchenandachten"  (1726)  befindet,  aus  denen  die  Veranlassung 
der  einzelnen  Gelegenheitsgedichte  hervorgeht.  — 

Weltliche  Lyrik:  17.  Jahrhundert.  Eine  recht  gute  Arbeit  über 
P.  Fleming  verdanken  wir  F.  W.  Schmitz  (2099).  Der  Verfasser  knüpft  an  die 
Untersuchungen  Kösters  über  Kaspar  Stieler  und  Mannheimers  über  A.  Gryphius  an, 
hat  andererseits  aber  aus  Sarans  „Deutscher  Verslehre"  manches  gelernt.  Die  Termino- 
logie ist  die  Sarans,  was  des  Rezensenten  G.  Baesecke  Missvergnügen  erregt  hat. 
unter  den  Rubriken  „Schwere",  „Quantität",  „Gliederung"  bringt  Seh.  hübsche  Einzel- 
beobachtungen über  Flemings  Metrik,  aus  denen  ich  nur  ein  paar  Hauptsachen  her- 
aushebe. Er  zeigt,  wie  Fleming,  von  Natur  so  viel  leichter  und  gewandter  reimend 
als  Opitz,  doch  ganz  durch  die  Opitzischen  Regeln  bestimmt  ist.  Im  ersten  Abschnitt 
werden  unter  anderem  zahlreiche  Widersprüche  zwischen  Sprachakzent  und  Metrum 
festgestellt,  „Drückungen",  die  auch  im  Vergleich  zur  Technik  des  Bunzlauers  auffallen. 
Die  theoretische  Unkenntnis  des  Satzakzentes,  die  Fleming  mit  Opitz  und  allen 
Theoretikern  des  17.  Jahrhunderts  teilt,  erklärt  die  häufigen  Dissonanzen  nicht  hin- 
länglich.    Seh.  sieht  den   tieferen   Grund  dafür   einerseits   in   der  Nachwirkung   vor- 


V.  Michels,  Lyrik  des  17./18.  Jahrhunderts.  433 

opitzischer  Tradition,  andererseits  —  ein  ihm  eig-entümlicher  Gesichtspunkt  —  in  der 
pathetischen  Unnatur  des  Barock,  die  einen  anderen  Versvortrag-  (ein  anderes  „Ethos") 
verlangte,  als  er  uns  geläufig  ist.  Im  zweiten  Abschnitt  zeigt  sich  z.  B.,  dass  Fleming" 
in  Wortverkürzungen  vielfach  über  die  Opitzische  Praxis  hinausgeht.  Es  hätte  hier 
vielleicht  betont  werden  können,  dass  dem  Obersachsen  Zusammenziehungen  wie 
„gefürcht't",  „heiVge"  geläufiger  sein  mussten  als  dem  Schlesier.  In  bezug  auf  die 
Elision  folgt  Fleming  merkwürdig  kritiklos  der  Theorie.  In  den  Reihen-,  Ketten-, 
Strophenbrechungen  tritt  seine  grössere  Gewandtheit  und  Beweglichkeit  gegenüber 
Opitz  angenehm  hervor.  Seh.  beobachtet  aber  unter  anderem,  dass  die  Kettenbrechung 
an  der  Zäsurstelle  des  Alexandriners  öfters  nur  durch  einen  inhaltsarmen  oder  inhalts- 
leeren Halbvers  gewonnen  wird.  —  G.  Fuchs  (2098)  stellt  Flemings  Äusserungen 
zusammen  über  Gott,  Christus,  Leben  und  Tod,  die  allgemein  menschlichen  und 
religiösen  Tröstungen  für  Hinterbliebene,  den  Wert  der  Kultur,  Poesie,  Heimat  und 
Nation,  Freundschaft,  Lebensgenuss,  Freude  an  der  Natur,  Liebe,  Schönheit,  Tugend, 
Demut,  Schein  und  Sein,  Glück  und  Neid,  Weisheit  und  Hass,  Adel,  Persönlichkeit, 
Mannhaftigkeit  usw.  Es  entsteht  kein  rechtes  Bild,  da  Überliefertes  und  Individuelles 
zu  wenig  geschieden  werden.  —  Im  Anschluss  an  Pieri,  „Petrarque  et  Ronsard", 
Marseille  1896,  Riniker,  „Die  Preziositäi,  der  französischen  Renaissance",  Zürich  1898, 
Vianey,  „Le  Petrarquisme  en  France  au  seizieme  siecle",  Montpellier  1909,  tut 
G.  Wenderoth  (2100)  in  einem  lehrreichen  Aufsatz  dar,  wie  stark  Paul  Fleming 
durch  Petrarca  und  seine  Nachahmer  beeinflusst  ist:  die  Schilderung  der  körperlichen 
Eigenschaften  der  Geliebten,  die  Verschönerung  der  Natur  durch  ihre  Gegenwart, 
die  blitzartige  Wirkung  der  Liebe,  die  visionäre  Vorstellung  der  entfernten  Geliebten 
als  einer  gegenwärtigen,  die  Verherrlichung  des  Ortes  der  Liebe,  die  Klage  über 
Gleichgültigkeit  und  Härte,  die  Sehnsucht  nach  dem  Tode,  der  Liebesschmerz  als 
Lebensglück,  der  Gedanke,  dass  treue  Liebe  veredle,  die  Versicherung,  die  Geliebte 
werde  durch  den  Dichter  unsterblich  sein,  das  Antithesenspiel  —  alles  das  sind  kon- 
ventionelle Elemente  in  Flemings  Lyrik,  die  auf  Petrarca  und  die  Petrarkisten 
zurückgehen.  Auch  Flemings  Liebestrotz  ist  nicht  originell,  sondern  zeigt  den  von 
Arturo  Graf  („Attraverso  il  Cinquecento",  Torino  1888,  S,  1  ff.)  als  literarische  Mode 
gewürdigten  Antipetrarkismus,  der  mit  dem  Petrarkismus  oft  genug  PTand  in  Hand 
geht.  W.  wanit  davor,  die  Liebeslieder  Flemings  biographisch  zu  stark  auszunutzen, 
und  zweifelt  sogar  an  der  Echtheit  der  Liebe  zu  Elsabe.  Besonders  charakteristisch 
findet  er  es,  dass  Fleming  schon  vor  seiner  Rückkehr  von  der  grossen  Reise  nach 
Reval,  schon  ehe  er  Anna,  die  bei  seiner  Abreise  noch  ein  Kind  war,  wiedersah,  die 
Absicht  hegte,  um  sie  zu  werben.  Fleming  sei  eben  im  Hause  Niehusen  von  vorn- 
herein auf  Freiersfüssen  gegangen,  und  die  petrarkistische  Lyrik  sei  dem  Viel- 
gewandten nur  ein  Mittel  gewesen,  in  galanter  Weise  zu  flirten.  Das  schiesst  wohl 
(loch  etwas  übers  Ziel  hinaus.  —  Über  die  stofflichen  und  formalen  Kunstmittel  und 
über  den  „geistigen  Besitz"  Simon  Dachs  handelt  H.  Böhm  (2109).  Er  betont 
stärker,  als  bisher  üblich  war,  die  stilistische  Mittelstellung  Dachs  zwischen  Opitz  und 
der  Zweiten  Schlesischen  Schule,  belegt  Katachresen,  unsinnliche  Metaphern,  die 
Neigung  zum  Hyperbolischen,  daneben  preussische  Vulgarismen  im  Wortschatz.  Die 
Beobachtungen  über  Wortverlängerung,  Verkürzung,  Hiat  usw.  bleiben  etwas  an  der 
Oberfläche.  Bei  der  „Wortzerlegung"  („Wer  hier  kein  Herz  zu  hat")  wird  der  ältere, 
schon  mittelhochdeutsche  Sprachgebrauch  nicht  richtig  eingeschätzt.  Ein  hübscher, 
sehr  lesenswerter  Abschnitt  betrifft  Dachs  Verhältnis  zur  Natur.  —  O.  Kern  (2110) 
bespricht  in  der  mir  vorliegenden  Dissertation,  die  nur  den  Teil  einer  grösseren 
Arbeit  bildet,  Johann  Rists  weltliche  Lyrik  der  Jahre  1634—41,  wie  sie  in  den  beiden 
von  Rist  selbst  veranstalteten  Sammlungen  „Musa  Teutonica"  1634  und  „Poetischer 
Lustgarten"  1638,  den  beiden  nicht  von  ihm  besorgten  „Des  Daphnis  aus  Cimbrien 
Galathee"  1642  und  „Des  Edlen  Daphnis  aus  Cimbrien  besungene  Florabella"  1651, 
sowie  in  dem  „Lob-,  Trauer-  und  Klagegedicht"  auf  Opitz  1640,  dem  „Kriegs-  und 
Friedensspiegel"  1640  und  dem  im  Grunde  unlyrischen  „Capitan  Spavento"  1635 
vorliegt.  Unter  den  Epigrammen,  so  stellt  er  fest,  sind  die  meisten  satirisch,  benutzen 
ausgiebig  Owenus,  sind  unpersönlich  und  konventionell  und  zeigen  eine  unfreie  Art 
zu  übersetzen.  Im  „Poetischen  Lustgarten"  zeigt  sich  insofern  ein  Fortschritt,  als 
Rist  gewandter  überträgt.  Hier  werden  die  lehrhaften  Sinnsprüche  häufiger  und 
wachsen  auch  über  die  Form  des  Epigramms  hinaus.  Versifizierte  moralische  Er- 
zählungen schliessen  sich  an,  die  schon  Gervinus  als  eigenartig  hervorhob.  Als 
Quellen  werden  hier  auch  Ausonius  und  Stephanus  Paschasius  nachgewiesen.  Während 
in  der  „Musa  Teutonica"  die  Form  des  Sonetts  fast  nur  für  Liebesgedichte  gebraucht 
wird,  ist  sie  im  „Lustgarten"  auch  den  moralischen  Zwecken  dienstbar  gemacht. 
Während  in  der  ersten  Sammlung  unter  den  Oden  (d.  i.  Liedern)  die  Liebesgedichte 
den  breitesten  Raum  einnehmen,  fehlen  sie  im  „Poetischen  Lustgarten"  ganz.  Auch 
die   Opitz   nachgeahmten    Oden    mit   der   Vermahnung   zur  Fröhlichkeit  fehlen   dem 


434  V.  Michels,  Lyrik  des  17./ 18.  Jahrhunderts. 

„Lustgarten",  was  mit  der  grösseren  literarischen  Selbständigkeit  Rists  zu- 
sammenhängt. Das  Haupttheraa  in  der  „Musa  Teutonica"  ist  die  Liebesklage,  eine 
Lieblingsgattung  die  Nachtklage.  Hauptmittel,  um  poetisch  zu  wirken,  ist  die  Be- 
seelung der  Natur.  Auch  der  Verzicht  auf  Liebe  wird  gern  behandelt.  K.  zeigt  den 
Einfluss  von  Opitz  und  Horaz.  Für  die  vielen  Übersetzungen  und  Entlehnungen 
seien  die  Vorbilder  nicht  aufzufinden.  Das  Erlebnis,  das  in  der  ganzen  Lyrik  steckt, 
schlägt  K.  wohl  mit  Recht  sehr  gering  an.  Die  Gelegenheitsgedichte  findet  er  hier 
wie  dort  wenigstens  zum  Teil  mit  innerem  Anteil  geschrieben.  Den  wenig  beachteten 
Zeitgedichten  wird  er  eigentlich  zum  erstenmal  gerecht.  Er  rühmt  Rist  als  einen 
der  wenigen  Dichter  der  Zeit,  die  „in  ihrer  Dichtung  nicht  die  Flucht  vor  dem 
Kriegsgetümmel  ergreifen";  er  lobt  die  wackere  patriotische  Gesinnung,  den  tiefen 
Schmerz  über  die  Verwüstung  des  Vaterlandes,  die  Bewunderung  für  den  grossen 
protestantischen  Helden  der  Zeit.  Im  „Lustgarten"  zeige  Rist  nicht  mehr  ganz  dieselbe 
jugendliche  Energie.  Richtig  hebt  K.  heraus,  dass  sich  Rist  in  seiner  späteren 
Sammlung  an  ein  grösseres  Publikum  wendet,  während  er  anfangs  mehr  für  Gelehrte 
schrieb.  Neu  ist  der  Nachweis,  dass  Rist  die  Liebesdichtung,  die  er  in  der  Vorrede 
zum  „Poetischen  Lustgarten"  in  pastörlicher  Bedenklichkeit  ablehnte,  im  stillen  ruhig 
fortsetzte,  und  dass  ihm  die  unrechtmässigen  Ausgaben  der  „Galathee"  und  „Florabelle" 
schliesslich  wohl  nicht  gar  so  unangenehm  waren,  da  sie  ihn  der  Mühe  überhoben, 
sich  aus  der  durch  übereilten  Rigorismus  geschaffenen  Situation  wieder  herauszuwinden.  — 
Von  musikalischer  Seite  geht  W.  Krabbe  an  Rist  heran:  „Johann  Rist  und  das 
deutsche  Lied.  Ein  Beitrag  zur  Geschichte  der  Vokalmusik  des  17.  Jahrhunderts" 
(Berliner  Dissertation,  215  S.).  Er  zeigt,  dass  Rist  nicht  nur  als  Liederdichter  für 
seine  Zeit  Bedeutung  hat,  dass  er  auch  bemüht  war,  der  Liedkomposition  bestimmte 
V^ege  zu  zeigen.  Im  Gegensatz  zu  den  Bestrebungen  H.  Alberts,  der  in  seinen  Arien 
vielfach  Anforderungen  stellt,  die  nur  der  Berufssänger  zu  erfüllen  imstande  ist, 
verfolgt  Rist  eine  popularisierende  Tendenz  und  hat  Musiker  wie  Johann  Schop, 
Peter  Meier,  Sigismund  Theophil  Staden,  Andreas  Hammerschmid,  Jakob  Schultze 
(Praetorius),  Heinrich  Scheidemann,  Michael  Jacobi,  Thomas  Seile,  Christian  Flor, 
Martin  Coler  zu  beeinflussen  gesucht.  Auf  den  eigentlich  musikalischen  Teil  der 
Arbeit  kann  ich  nicht  eingehen.  K.  kommt  zu  dem  Resultat,  dass  der  Begriff  der 
Volkstümlichkeit  bei  Rist  doch  ziemlich  unklar  und  vage  gewesen  sei.  Seine  wenigen 
eigenen  Kompositionen  lassen  durchaus  nicht  eine  bestimmte  Durchführung  der  von 
ihm  aufgestellten  Grundsätze  erkennen  (S.  56),  und  dieselbe  Unklarheit  kommt  auch 
in  den  Leistungen  seiner  Musiker  zutage.  „Neben  einer  Anzahl  guter,  wirklich 
volkstümlicher  Melodien  zeigt  sich  einerseits  ein  Hin-  und  Herschwanken  der  Kom- 
ponisten zwischen  volkstümlichem  und  höherem  Stile.  Auf  der  anderen  Seite  haben 
wir  die  Erscheinung,  dass  Rists  Forderung  geradezu  lähmend  auf  die  Erfindungsgabe 
und  das  Gestaltungsvermögen  seiner  Musiker  gewirkt  hat"  (S.  198).  Die  von  Goedeke 
verzeichnete  Ausgabe  der  „Florabella"  von  1644  haben  weder  Kern  noch  Krabbe  nach- 
weisen können;  Kern  bezweifelt  ihre  Existenz.  —  C.  H.  Wegen  er  (2111)  gibt  nach 
einer  manches  Bestreitbare  enthaltenden  Einleitung  eine  aus  den  Quellen  geschöpfte 
und  für  die  Daten  des  äusseren  Lebens  wohl  zuverlässige  Biographie  von  Abschatz. 
Seite  30  steht  in  einem  Exkurs  über  das  Geschlecht  von  Abschatz  nach  einem  Zitat 
aus  Lohensteins  „Arminius"  (I.  T.,  S.  1143),  demzufolge  König  Marbod  unter  andern 
Tapfern  einen  Hund  (d.  h.  einen  Vorfahren  von  Abschatz'  Schwager)  und  einen 
Abschatz  zu  Rittern  geschlagen  habe,  die  sonderbare  Bemerkung:  „Wie  weit  diese 
Notiz  historische  Glaubwürdigkeit  besitzt,  entzieht  sich  unserer  Nachprüfung."  Über 
die  Werke  von  Abschatz  weiss  W.  nicht  viel  Gutes  zu  sagen.  Doch  sucht  er  die 
Überlegenheit  der  Übersetzung  des  „Pastor  Fido",  die  zuletzt  Olschki  (s.  JBL.  1908/9, 
N.  1453)  besprochen  hatte,  über  die  von  Hofmann swaldau  darzulegen.  Sie  ist  nach  ihm 
um  1672  vollendet  und  zwischen  1672  und  1678  in  Druck  gegeben  worden,  nicht  in 
der  Druckerei  des  Grafen  Sporck,  wie  Olschki  angab.  Die  beigebrachten  Parallelen 
zeigen,  dass  Hofmannswaldau  von  Abschatz  benutzt  worden  ist.  Bei  Besprechung 
der  als  „  Anemons-  und  Adonis-Blumen"  erschienenen  Liebeslieder  führt  uns  W.  Abschatz 
als  ausgesprochenen  Marinisten  vor,  wobei  er  einzelne  Redeblumen  der  Zweiten 
Schlesischen  Schule  bis  in  die  Romantik  und  zu  Heine  verfolgt.  Bei  der  ganzen 
Untersuchung  wäre  wohl  mehr  herausgekommen,  wenn  W.  sich  mehr  bemüht  hätte, 
die  individuellen  Züge  von  den  typischen  zu  sondern.  Über  die  geistlichen  Gedichte 
fasst  er  zusammen:  „Abschatz  zeigt  auch  hier  im  wesentlichen  seine  verstandesmässige 
Dichternatur,  die  eine  wahre,  aus  dem  Herzen  quellende  Empfindung  nicht  in  Worte 


Sekretarial-Kunst"  herausgab,  wusste,  dass  Stieler  Verfasser  der  „Geharnschten  Venus" 
wai;".  —  Den  Mag.  Paulus  Haugsdorff  hat  unsere  Bibliographie  nur  versehentlich  unter 


V.  Michels,  Lyrik  des  17./18.  Jahrhunderts  435 

die  Lyriker  gestellt.  Er  ist  Reiraehronist  und  hat  als  Pfarrer  von  Hirschfelde 
in  der  Oberlausitz  während  des  dreissig-jährig-en  Krieges  bis  IH40  am  Schluss 
jedes  Jahres  ein  Gedicht  über  die  meist  traurigen  Erlebnisse  in  seinem  Städtchen 
in  ganz  voropitzischen  Versen  gemacht.  Ais  Beitrag  zur  Ileimatsgeschichte 
ist  M.  Jäkels  (211«^)  Schriftchen  von  Wert.  Die  Literaturgeschichte  wird 
höchstens  verzeichnen,  dass  Haugsdorff  ein  Universitätsfreund  von  Kaspar  Brülow 
war.    — 

18.  J  a  h  r  h  u  n  de  r  t.  Den  als  Gönner  Günthers,  Henrici-Picanders  und 
B.  Hanckes  bekannten  böhmischen  Grafen  Franz  Anton  Sporck  und  seine  Händel 
mit  den  Schurzer  Jesuiten  schildert  A.  Kopp  (2113).  Die  von  ihm  nach  drei  Berliner 
Quartheften  Yk  4306,  4301  und  4501  mitgeteilten  Streitgedichte  sind  aber  nicht,  wie  der 
Titel  behauptet,  von  Sporck,  wenn  auch  aus  dessen  Lager.  Vermutlich  haben  sie  alle 
denselben  Verfasser,  der  sich  noch  wird  feststellen  lassen.  Man  möchte  auf  Hancke 
raten.  Mehrere  gehen  auf  die  dem  Grafen  besonders  wertvolle  Bon-Repos-Arie. 
Für  die  Blocksbergphantasien,  bei  denen  auch  die  aus  Goethes  Walpurgisnacht  be- 
kannte Form  der  Satansverehrung  nicht  fehlt,  hätte  K.  die  Quelle  (Johannes  Praetorius 
„Blockes -Berges -Verrichtung"  oder  eine  abgeleitete?)  feststellen  sollen.  Das  schon 
von  Hans  Sachs  behandelte  Thema  „Frau  Wahrheit  wollt  niemand  beherbergen" 
finden  wir  zu  einem  breiten  Bänkelsange  von  den  zwei  „Damen"  Wahrheit  und 
Gerechtigkeit  verarbeitet  (S.  160).  —  Treu fleiss ige  Zusammenstellungen  über  Günthers 
Verhältnis  zur  Natur  bietet  J.  Klewitz  (2116).  Er  zeigt,  wie  Günthers  Natur- 
gefühl sich  noch  stark  in  den  Schranken  des  Konventionellen  hält.  Ein  Teil  der 
äusserlich  übernommenen  Naturbilder  fällt  noch  in  der  Frühperiode  wieder  ab.  Die 
Natur  als  solche  lässt  den  Dichter  ziemlich  gleichgültig.  Erst  als  Dienerin  bei  der 
poetischen  Gestaltung  der  eigenen,  inneren  Welt,  als  Mittel,  das  innere  Erlebnis  an- 
schaulich zu  machen,  gewinnt  sie  sein  Interesse  und  seine  Liebe.  —  K.  Konrad 
(2115a)  mustert  die  Dichtungen,  für  die  Günthers  Person  und  Leben  verwertet  wurde: 
die  novellistischen  Erzählungen  von  Robert  Bürkner  (1893  in  dem  Breslauer  Taschen- 
buch „Schneeglöckchen"),  A.  von  Eye  („Eine  Menschenseele",  Nördlingen  1868),  Fedor 
Sommer  („Charakterskizze",  JBL.  1908/9,  N.  4126),  die  Dramen  von  Ludwig  Fulda 
(1882),  Adolf  Bartels  (2.  Auflage,  Lahr  1890),  Max  Grube,  Gustav  Hausmann  (Oekander 
1891),  das  Epos  von  Chr.  L.  Neuffert  („Günther  oder  Schicksal  und  Gemüt",  Heidel- 
berg 1816).  - 

Volkstümliches  Lied.  Die  schöne  Sammlung  historischer  Volkslieder 
und  Zeitgedichte  von  A.  Hart  mann  (2117)  hat  eine  Fortsetzung  erfahren  und 
erstreckt  sich  nunmehr  bis  in  die  Mitte  des  18.  Jahrhunderts.  Obwohl  sich  H.  im 
wesentlichen  auf  Bayern  und  die  Nachbarlande  beschränkt,  reiht  sich  seine 
Sammlung  auch  in  bezug  auf  Reichhaltigkeit  Liliencrons  grossem  Werk,  dem  un- 
mittelbaren Vorbild,  würdig  an.  Der  vorliegende  zweite  Band  enthält  unter  anderm 
Lieder  auf  den  Schwedisch-Polnischen  und  Schwedisch-Dänischen  Krieg,  auf  die  Ver- 
treibung der  Protestanten  aus  Ungarn  (1658—80),  die  Türkenkämpfe,  die  Wegnahme 
Strassburgs  und  die  Kriege  Ludwigs  XIV.,  auf  die  Salzburger  Exulanten.  Manche 
Nummern  sind  äusserst  interessant.  Wir  tun  gelegentlich  gute  Einblicke  in  die 
Gegensätze  der  Parteien:  dem  rührenden  Lied  „Ich  bin  ein  armer  Exulant"  antwortet 
ein  höhnischer  Widerhall  aus  dem  katholischen  Lager.  Als  bekannte  Verfasser 
begegnen  uns  Martinus  Nowack  (104,  105?),  Benjamin  Neukirch  (130),  Joseph 
Schaitberger  (159;  Exulantenlied),  Maria  Vinzenz  Süss  (160),  Rupert  Schweiger  aus 
St.  Veit  im  Pongau  (164/6),  der  Loinpacher  (158),  über  den  eine  ausführliche  An- 
merkung kurz  unterrichtet,  Jörg  Schweiger  (167).  Durch  Vergleichung  der  einzelnen 
Lieder  würde  sich  noch  manches  ergeben.  Häufig  wird  der  Dialekt  verwendet,  be- 
sonders auch  in  dialogischen  Liedern,  in  denen  man  etwa  Salzburger  oder  Tiroler 
Bauern,  Hansel  und  Jodel,  Stötfel  und  Jodel  usw.  auftreten  lässt.  Eine  Zusammen- 
stellung auf  Grund  der  Technik  der  metrischen  und  sprachlichen  Form  wäre  dankens- 
wert und  würde  wohl  hübsche  Resultate  zutage  fordern.  Von  den  Melodien  ist  die 
zu  156  recht  anmutig.  —  Die  niederdeutschen  Gedichte  aus  den  Hannöversch-Braun- 
schweigischen  Landen  von  1684—1726,  die  H.  D  e  i  t  e  r  (2118)  nach  Einzeldrucken 
im  Kgl.  Staatsarchiv,  der  Kgl.  Bibliothek  und  der  BibliotheK  des  Historischen  Vereins 
für  Niedersachsen  in  Hannover  herausgegeben  hat  (Hochzeitsgedichte,  Beglück- 
wünschungen und  gereimte  Petitionen  an  Georg  I.  und  Herzog  August  Wilhelm 
meist  in  Alexandrinern),  werden  den  Literarhistoriker  nur  massig  interessieren.  Auf 
die  sprachliche  Bedeutung  hatW.Seelmann  im  Niederdeutschen  Korrespondenzblatt  19, 
Seite  95  hingewiesen.  —  C.  H.  Ibershoff  (2112a)  bespricht,  indem  er  einen  Irrtum 
Hatfields  korrigiert,  das  1574  von  Regnart  komponierte  Lied  „Venus,  du  und  dein 
Kind"  (Erck-Böhme,  Liederhort  3,  S.  478),  ohne  wesentlich  Neues  zu  bringen.  Zu 
den  Versen  bei  Moscherosch  II,  3  (Kürschners  Deutsche  National-Literatur  32,  S.  210) 
bestehen  doch  kaum  irgendwelche  Beziehungen.  — 


436  C.  A.  von  Bloedau,  Epos  des  17./18.  Jahrhunderts. 

Die  musikg-eschichtlichen  Arbeiten  sind  mir  leider  nicht  zu- 
gegangen und  waren  auch  auf  den  Bibliotheken,  an  die  ich  mich  wandte  (Jena, 
Königliche  Bibliothek  zu  Berlin,  Musikbibhothek  Peters,  Leipziger  Universitäts- 
bibliothek) teils  nicht  vorhanden,  teils  nicht  verleih  bar.  —  Nachträglich  habe  ich 
wenigstens  E.  Buhl  es  Ausgabe  von  Sperontes'  „Singender  Muse"  (2121)  aus  Göttingen 
erhalten,  kann  aber  erst  im  nächsten  Bericht  darauf  eingehen.  — 


Epos. 

(111,3  =  N.  2]  23— 2130  a.) 

Carl  August   von   Bloedau. 

Roiuan:  Chr.  Weise;  Bobinsonaden;  Grimnelshausen.  —  Kleinere  Beiträge.  —  EpoB.  — 

Roman:  Chr.  Weise.  Von  den  im  Berichtsjahre  erschienenen  Schriften 
über  den  Roman  verdient  R.  Beckers  (2129)  Berliner  Dissertation  an  erster  Stelle 
genannt  zu  werden.  Sie  beschäftigt  sich  mit  Chr.  Weises  Romanen  oder,  wenn  man  will, 
sie  weist  aus  formalen  Gründen  nach,  dass  diese  Romane  eigentlich  gar  keine  echten 
Romane  sind.  Die  weitausholende  Arbeit  ordnet  Weise  zwiefach  in  die  Satire  ein: 
einmal  dem  Geiste  nach,  und  hier  sind  die  Satiriker  des  17.  Jahrhunderts  die  Vor- 
läufer: Moscherosch,  Lauremberg,  Rachel,  Schupp,  Grimmeishausen.  Die  Satire 
Grimmeishausens  charakterisiert  B.  treffend.  „Ganz  allein  steht  Grimmeishausen 
durch  seine  Selbstsicherheit  und  durch  seinen  Humor."  Am  ersten  möchte  ich  ihn 
mit  Lauremberg  in  dieser  Beziehung  zusammenstellen.  Ferner  knüpft  B.  die  Weise- 
schen Romane  an  die  formalen  Vorläufer  an  —  und  hierin  liegt  der  wesentliche  Fort- 
schritt seiner  Arbeit  — :  das  Speculum  vitae  humanae  und  die  Standesrevue,  wie  sie 
sich  vom  Mittelalter  her  über  Brant,  Rodericus  Zamorensis  Garzoni,  Murner,  G.  F. 
Messerschmidt  ins  17.  Jahrhundert  fortgepflanzt  hat.  Diese  Form  nimmt  Weise  auf. 
Was  er  nach  B.  neu  hinzutut,  ist  die  individuelle  Charakteristik.  B.  erörtert 
analysierend  die  Prosawerke  Weises:  Den  Hauptverderber  bringt  er  mit  Moscherosch, 
Kindermann,  Veridor  von  Stackdorn  und  Grimmeishausen  in  Verbindung.  In  kühner, 
aber  einleuchtender  Hypothese  wird  Grimmeishausens  ,, Verkehrte  Welt"  als  Satire  auf 
die  Hauptverderber  aufgefasst.  Beim  Anfangswerk  Weises,  dem  politischen  Näscher, 
werden  Mängel  in  der  Komposition  deutlich  aufgezeigt,  aber  die  Form  der  Narren- 
revue auch  klar  herausgearbeitet.  Die  Erznarren  und  ihre  Fortsetzung:  die  klügsten 
Leute,  bringen  einen  wesentlichen  Fortschritt,  wenn  auch  die  letzteren  zu  langatmig 
sind.  Überall  werden  Quellen  mit  umfassender  Belesenheit  nachgewiesen.  Diesen 
Analysen  der  Werke  folgen  zwei  Abschnitte  über  den  Stil  Weises  und  über  den  Be- 
griff des  Politischen  bei  ihm,  letzteres  insbesondere  im  Gegensatz  zu  Gracians  Auf- 
fassung. Den  Schluss  macht  eine  ausführliche  bibliographisch- kritische  Aufzählung 
der  Nachahmer  Weises,  die  ihr  Vorbild  nirgends  erreichen.  Im  ganzen  ist  B.s  flott 
geschriebene  Arbeit  eine  wesentliche  Bereicherung  der  Kenntnis  nicht  nur  Weises, 
sondern  des  ganzen  17.  Jahrhunderts.  — 

Robinsonaden.  Vom  vorigen  Bande  der  JBL.  ist  noch  nachzuholen 
das  Nachwort  H.  Ullrichs  zu  seinem  Neudruck  der  ersten  Robinson-Übersetzung 
(JBL.  1908/9,  N.  4182).  U.  schildert  die  Anfänge  des  Robinsonmotivs,  die  Vorläufer 
in  der  Weltliteratur  kurz  charakterisierend:  Philoctetes,  den  jungen  Hagen  aus  der 
Gudrun,  eine  arabische  Bearbeitung  des  spanischen  Mauren  Abu  Dschafar  Ebn 
Tophail,  robinsonartiges  aus  Sindbad,  aus  dem  Heptameron  der  Margarete  von 
Navarra,  Garcilaso,  Happel,  Hohberg,  Grimmeishausen.  Selbstverständlich  darf  man 
nicht  alle  diese  Bearbeitungen  als  echte  Robinsonaden  ansehen.  Das  Charakteristi- 
kum gibt  die  insulare  Abgeschiedenheit.  Aber  beim  Philoktet  z.  B.  wird  das  Motiv 
ganz  anders  gewendet  als  beim  Robinson.  Darüber  ist  sich  ein  so  genauer  Kenner 
des  Robinsonstoffes  wie  U.  natürlich  völlig  klar.  Er  bespricht  dann  Defoes  Werk 
und  seine  Anregung  durch  Woodes  Rogers  Bericht  über  Alexander  Selkirks  Robin- 
sonade; die  grosse  Beliebtheit  des  Romans  in  England  übertrug  sich  in  Deutschland 
auf  die  Übersetzung  von  Ludwig  Friedrich  Vischer,  die  es  in  rund  60  Jahren  auf 
„etwa"  sieben  Auflagen  brachte.  Mit  Recht  sucht  U.  das  für  Deutschland  Anziehende 
der  Erzählung  einmal  in  der  Situation,  der  Abgeschiedenheit  des  Helden  von  der 
Welt.     Doch   setzt  er  andererseits   die  Technik  Defoes  in  das  rechte  Licht:   die  Ich- 


C.  A.  von  Bloedau,  Epos  des  17./ 18.  Jahrhunderts. 


437 


form,  die  die  Glaubwürdigkeit  erhöht,  und  die  Kleinmalerei;  dazu  die  Wahl  eines 
schlichten  Menschen  als  Helden.  In  Deutschland  trat  Kobinson  an  die  Stelle  des 
Schelmenromans,  indem  er  die  Lücke  zwischen  dem  Volksbuch  und  dem  historisch 
galanten  Roman  ausfüllte.  Dass  beide  im  18.  Jahrhundert  nicht  mehr  in  reiner  Form 
existierten,  ändert  die  Sachlage  nicht.  Die  grosse  Beliebtheit  des  Robinsonthemas 
zeigen  die  zahlreichen  Nachahmungen,  die  falschen  nicht  minder  als  die  echten.  Die 
Deutschen,  die  hauptsächlichsten  Nachahmer,  bereichern  den  Stoff,  indem  sie  das 
weibliche  Element  einfügen,  das  Defoe  völlig  fehlte.  Die  „Insel  Felsenburg" 
Schnabels  und  Joh.  Friedr.  Bachströms  „Land  der  Inquiraner"  werden  besprochen. 
In  Frankreich  geriet  das  Motiv  in  den  70er  Jahren  natürlich  unter  den  Einfluss 
Rousseauscher  Ideen,  wie  die  „Isle  inconnue"  von  Grivel  und  Beaurieus  „Elöve  de 
la  Nature"  zeigen.  Mit  einem  Ausblick  auf  Robinsonaden  des  19.  Jahrhunderts 
schliesst  die  Arbeit.  Leider  ist  sie  schwer  zugänglich,  da  der  Druck  des  Insel verlags 
nur  in  einer  kleinen  Anzahl  von  Exemplaren  hergestellt  wurde.  — 

Grimmeishausen.  Weit  spezieller  als  diese  beiden  Arbeiten  ist 
A.Bechtolds  (2125)  Aufsatz  über  Grimmeishausen,  Nach  einem  kurzen  Über- 
blick über  die  Ergebnisse  der  Forschung  der  letzten  30  Jahre  teilt  B.,  hauptsächlich 
nach  Karlsruher  Archivalien,  einiges  über  die  Familie  Grimmeishausen  mit.  Im 
Mittelpunkte  steht  ein  Sohn  Griramelshausens,  der  kaiserliche  Postmeister  und  Haupt- 
mann Franz  Christoph  von  Grimmeishausen,  gestorben  1719.  B.  gibt  einige  Daten 
und  beleuchtet  geschickt  von  Prozessakten  des  Sohnes  aus  die  Persönlichkeit  des 
Vaters.  Danach  muss  Grimmelshausen  ein  ebenso  tüchtiger  Mensch  und  Sachwalter 
gewesen  sein,  wie  er  es  als  Schriftsteller  war.  Schon  1643  war  er  Regimentssekretär 
und  die  rechte  Hand  seines  Obersten.  Dies  Datum  erschüttert  stark  die  bisherige 
Annahme  des  Jahres  1625  als  Geburtsjahres  Grimmeishausens.  Denn  dass  er  bereits 
mit  18  Jahren  den  wichtigen  Posten  eines  Sekretärs  innegehabt,  ist  mir  nicht  wahr- 
scheinlich. Die  Anfänge  des  Simplicissimus  schon  in  die  Sekretärsjahre  des  Autors 
zu  verlegen,  erscheint  mir  reichlich  kühn  und  die  argumentierende  Anmerkung  nicht 
zwingend  genug.  Aber  dass  Grimmelshausen  gewandt  die  Feder  in  Brief  und  Zeich- 
nung führte,  zeigt  B,  an  einigen  Briefen  und  Abbildungen.  — 

An  kleineren  Beiträgen  zur  Geschichte  des  Romans  sind  noch  die 
Besprechungen  H.  Ra  u  s  s  e  s  (2125a)  über  Simplicissimus-Neudrucke  zu  nennen. 
Sein  Aufsatz  in  der  „Germania"  (2127)  war  mir  leider  nicht  zugänglich.  Aus  dem 
Aufsatz  in  der  Kölnischen  Volkszeitung  möchte  ich  den  Schlusssatz  hervorheben, 
wonach  bei  einigen  der  besprochenen  Neudrucke  mehr  (sagen  wir  lieber:  anderes) 
als  wissenschaftliches  Interesse  ihre  Ausgabe  veranlasst  habe.  Jedenfalls  lasse  die 
Textkritik  vieles  zu  wünschen  übrig.  Wem  wäre  das  nicht  aus  der  Seele  gesprochen! 
—  Auch  des  Hinweises  K.  Konrads  (2130a)  auf  den  schlesischen  Robinson  Franz 
Anton  Wenzels  von  Czettritz  sei  gedacht.  —  Die  drei  hübschen  Fabeln  Moscheroschs, 
die  der  Kenner  Moscheroschs  Joh,  Beinert  (2128)  abdruckt,  gelten  in  dieser  Be- 
arbeitung wohl  nicht  der  Literaturgeschichte,  sondern  der  Pädagogik.  — 

Epos.  Es  bleibt  mir  zum  Schluss  noch  ein  Wort  zu  sagen  übrig  über 
F.  Ulrichs  (2123)  Neudruck  des  „Vorspiels"  von  Joh.  Chr.  Rost.  U.  legt  der  Aus- 
gabe den  von  Wahl  mit  I  bezeichneten  Druck  des  Jahres  1742  zugrunde,  den  als 
ältesten  er  buchstabengetreu  abdruckt.  Anmerkungen  gibt  er  nicht.  Dafür  erläutert 
er  alles  Wissenswerte  in  der  Einleitung,  ü.  schildert  unter  Benutzung  des  umfang- 
reichen handschriftlichen  Briefwechsels  Gottscheds  in  der  Leipziger  Universitäts- 
bibliothek die  Stellung  des  Leipziger  Studenten  zu  dem  Literaturpapst,  die  ihm  eine 
Stelle  bei  der  Spener  und  Haudeschen  Zeitung  in  Berlin  verechaflte,  und  das  Zer- 
würfnis der  beiden.  Ganz  klar  lässt  sich  darüber  nicht  urteilen,  U.  schreibt  dem 
Einfluss  Lamprechts  in  dieser  Beziehung  entscheidende  Wirkung  zu.  In  den  Zwist 
zwischen  Gottsched  und  der  Neuberin  griff  Rost  dann  mit  seinem  kleinen  Epos  „Das 
Vorspiel"  ein,  bei  dem  H.  R.  König,  Heinecke  und  Liscow  mitwirkten,  und  das  sich 
des  Schutzes  des  mächtigen  sächsischen  Ministers  Grafen  Brühl  erfreute.  Als  literari- 
schen Vorläufer  nennt  U.  den  Lutrin  Boileaus,  Popes  Tx)ckenraub  und  den  deutschen 
Dichterkrieg,  von  Waniek  Gottsched  zugeschrieben.  Alle  diese  Vorbilder  konnte 
Rost  aus  dem  Gottschedschen  Kreise  wohl  kennen.  — 


Jahresberichte  für  nenere  deuUche  Literaturgeschichte.     XXI. 


m 


43Ö  ^.  Homeyer,  brama  des  17./18.  Jahrhunderts. 

Drama. 

(111,4  =  N.  2131—2161.) 

Fritz  Homeyer. 

Geistliche  und  Schaldramen,  —  Weltliches  Drama.  —  Übersetznngen.  —  Theatergeschichte.  —  Oper.  — 

Geistliche  und  Schuldramen.  Das  Jesuitendrama,  das  im  Vorder- 
grunde des  Interesses  der  jetzigen  Dramenforschung  steht,  ist  ein  schwer  zugäng- 
liches Gebiet,  für  dessen  bibliographische  Erschliessung  L.  Pfandl  (2131)  mit  Recht 
eintritt.  —  Ehe  seine  Anregungen  Tat  geworden  sind,  müssen  wir  noch  jeden  Einzel- 
beitrag zur  Materialkenntnis,  wie  den  bereits  im  letzten  Berichtsband  (siehe  JBL.  1908/9, 
S.  691)  besprochenen  E.  Reinhards  (2132)  und  den  G.  Lührs  (2133),  dankbar 
buchen.  L.s  Aufsatz  (vgl.  JBL.  1908/9,  N.  4192)  ist  mir  nachträglich  bekannt  ge- 
worden. Er  enthält  in  Fortsetzung  früherer  Publikationen  (vgl.  JBL.  1902,  N.  3712a) 
Nachrichten  über  drei  Jesuitendramen  aus  der  litauischen  Ordensprovinz.  Erstens 
das  Szenar  eines  Märtyrerstücks  „Dapes  christianae  etc."  aus  der  Missionsgeschichte, 
das  zur  Zeit  der  Christenverfolgungen  in  Japan  unter  Jayasu  um  1613  spielt.  Es 
wurde  1708  aufgeführt.  Zweitens  „Die  mit  doppeltem  Tod  abgestrafte  Gerechtigkeit 
oder  Sennacherib",  1756  in  Rössel  gespielt.  Von  dem  erhaltenen  deutschen  Text  der 
Gesänge  und  der  allegorischen  Szenen  druckt  L.  einige  Kurzverse  und  Alexandriner 
des  Epilogs  ab.  Drittens  erfahren  wir  aus  dem  Tagebuch  des  Rösseler  Kollegs,  dass 
dort  1765  ein  Drama  ,,Hermengild"  in  Szene  ging,  dessen  komisches  Zwischenspiel 
schon  1848  publiziert  ist.  —  Abgesehen  von  solchen  kleinen  Einzelfunden  sind  wir 
aber  über  manche  Strecken  des  Jesuitendramas,  dessen  wechselnde  Tendenzen  mit 
der  Ästhetik  ihrer  Zeit  klug  Schritt  hielten,  doch  schon  hinreichend  orientiert,  so  dass 
uns  C.  Kaulfuss-Dieschs  (2136)  Versuch,  die  auch  von  ihm  gewürdigten 
Resultate  W.  Harrings  (vgl.  JBL.  1906/7,  N.  3216)  ausdeutend  auf  eine  breitere  Basis 
zu  stellen,  durchaus  geglückt  erscheint.  —  Um  das  Augenmerk  auf  die  auch  heute 
noch  nicht  abgerissene  Tradition  des  Josephsspiels,  dessen  Monographie  A.  von  Weilen 
schrieb,  zu  lenken,  druckt  M.  Grunwald  (2136a)  ein  von  Dr.  Weissenberg  in 
Südrussland  aufgezeichnetes  Josephsspiel  in  jiddisch -deutscher  Sprache  ab.  — 
R.  Windel  (2135)  verweilt  bei  Dialektstellen  der  „Dina"  von  Bertesius,  die  er 
einem  Sammelband  der  Franckeschen  Stiftungen  (Sign.  162.  E.  12)  entnimmt.  — 

Weltliches  Drama.  Dialektisches  oder  lokales  Interesse  haben  die 
kleinen  Aufsätze  von  A.  Lowack  (2138)  und  R.  Jordan  (2139)  hervorgerufen, 
während  Werner  Richters  (2140)  voluminöse  Doktorarbeit  vorsichtig  nach  allen 
Seiten  Ausschau  hält.  Es  ist  die  strebsame  Arbeit  eines  jungen  Anfängers,  der 
sich  mit  staunenswertem  Fleiss  in  ein  grosses  Gebiet  eingearbeitet  hat.  Hier  werden 
nicht  nur  im  Anfangs-  und  im  Schlusskapitel  die  beiden  Sammlungen,  der  Liebes- 
kampf 1630  und  die  Schaubühne  englischer  und  französischer  Komödianten  von 
1670,  die  der  Titel  des  Buches  nennt,  auf  Art  und  Ursprung  hin  untersucht,  sondern 
ein  eingeschobener  Mittelteil  (Kapitel  II:  „Das  Repertoire  der  deutschen  Komödianten 
bis  zu  Veltens  Anfängen  in  seinem  Verhältnis  zu  den  romanischen  Literaturen") 
zeigt,  wie  die  Wanderbühne  durch  das  ganze  17.  Jahrhundert  hindurch  auch  bei  der 
Entlehnung  aus  dem  Kunstdrama  ihre  ganz  bestimmten  Tendenzen  verfolgt.  Die 
Herrschaft  dieses  „Englischen  Komödiantenstils",  dessen  erste  literarische  Fixierung 
auf  deutschem  Boden  der  „Liebeskampf"  bedeutet,  und  sein  romanesker  Charakter, 
der  den  Zwang  des  Klassizismus  notwendig  ablehnen  musste,  werden  von  R.  scharf 
herausgearbeitet.  Das  ist  neben  wichtigen  Quellennachweisen  die  wissenschaftliche 
Bedeutung  seiner  Arbeit,  dass  er,  ohne  Detailbeweise  schuldig  zu  bleiben,  grosse, 
schwer  zugängliche  Stoffmassen  unter  akzentverleihenden  Gesichtspunkten  Ijewältig't 
hat.  Da  fällt  es  nicht  ins  Gewicht,  dass  R.  (S.  241  ff.)  das  Fortleben  des  „Alarich" 
als  „Attila"  im  Bandenstück  entgangen  ist,  oder  dass  er  von  dem  sonst  so  gern 
korrigierten  Heine  ein  falsches  Zitat  prüfungslos  übernimmt  (S.  229).  R.  bietet  nebenbei 
eine  Fülle  neuer  Einzelerkenntnisse,  deren  Fruchtbarmachen  allerdings  bei  der 
ungeschickten  Gliederung  das  Register  kaum  erleichtert.  Leider  wird  unser  Ge- 
nuss  an  der  R.schen  Arbeit  auch  sonst  noch  durch  die  F'orm  beeinträchtigt,  in  der 
er  seine  Ergebnisse  bietet.  R.s  Art,  sich  mit  seinen  Vorgäng^ern  abzufinden,  ver- 
leitet ihn  oft  zu  einer  gewissen  Schulmeisterlichkeit,  die  der  Sache  und  dem 
ohnehin  etwas  trockenen  Ton  des  Vortrags  nicht  eben  förderlich  ist.  Lebenden 
Forschern,  wie  Bolte,  gegenüber  wäre  immerhin  eine  gewisse  Vorsicht  am  Platz 
gewesen.    Ferner  wären  die  Verbesserungen  am  Cervantes  und  Boccaccio  richtiger 


F.  Homeyer,  Drama  des  17./ 18.  Jahrhunderts.  489 

fortgefallen.  Sodann  hätte  ein  geschärftes  Sprachgefühl  auch  den  Gebrauch  einer 
Reihe  von  Ausdrücken  wie  „selbwachsen",  „halbschürig",  steifleinen"  usw.  ein- 
geschränkt. Andere  kleinere  Einwände  macht  II.  Knudsen;  aber  auch  er  wie 
A.  von  Weilen  erkennen  die  Förderung  an,  die  von  R.s  Arbeit  für  die  Ge- 
schichte des  Dramas  im  17.  Jahrhundert  ausgeht.  Drei  Beilagen  R.s  beschäftigen 
sich  mit  wichtigen  und  interessanten  Hallmann-Funden  und  -Untersuchungen  und 
bieten,  darauf  gestützt,  ein  vielfach  neues  Bild  des  schlesischen  Dichters,  zu- 
gleich eine  Kritik  von  H.  Stegers  Buch  über  Hallmann  (JBL.  1908/9,  N.  4197),  — 
R.  Payer  von  Thurn  (2141)  beendet  seinen  Neudruck  der  „Wiener  Haupt-  und 
Staatsaktionen"  in  einem  zweiten  Band,  der  alle  in  Band  I  nicht  enthaltenen  Dramen 
Stranitzkys  bringt,  mit  Ausnahme  des  „Heiligen  Nepomuk",  von  dem  erst  kürzlich 
ein  Neudruck  erschienen  war  (vgl.  JBL.  1906/7,  N.  3220a).  — 

Übersetzungen.  In  das  Bereich  der  Wanderbühne  gehören  ferner  die 
drei  Arbeiten,  die  sich  mit  der  Ansiedlung  fremden  Dramengutes  auf  deutschem 
Boden  befassen:  R.  Raab  (2142)  bringt  in  seiner  Dissertation  eine  notwendige  Er- 
gänzung des  Schmidschen  Programms  (JBL.  1908/9,  N.  2411),  indem  er  alle  ihm 
bekannt  gewordenen  Corneille-Übersetzungen  bis  Lessing  auf  Stil  und  literarische 
Nachwirkung  untersucht.  Für  das  Fortleben  dieser  Übersetzungen  auf  der  Bühne 
verzichtet  R.  auf  jegliche  eigene  Arbeit,  wie  wir  auch  im  übrigen  einen  eigenen  höheren 
Standpunkt  des  Autors  seinem  Stoff  gegenüber  vermissen.  R.  wird  aus  der  oben 
besprochenen  Arbeit  Richters  (2140)  so  manches  lernen  können,  nicht  nur  im 
einzelnen,  z.B.  über  die  Quelle  des  „Gottlosen  Rodrigo"  (Richter  S.  199  ff.),  sondern 
vor  allem  prinzipielle  Dinge.  R.  wundert  sich,  dass  man  den  „Cid"  und  „Polyeucte" 
auf  der  Wanderbühne  spielte,  den  „Horace"  bis  Gottsched  aber  nicht.  Richter  hat 
die  Ursache  solcher  Erscheinungen  scharf  herausgearbeitet.  Über  einen  gewissen 
Fleiss  beim  Zusammentragen  des  Materials  ist  R.  nicht  hinausgekommen,  sonst  hätte 
er  nicht  nur  störende  Äusserlichkeiten  wie  unzählige  Druckfehler  oder  einen  Aus- 
druck wie  „gerngesehenst"  vermieden,  er  hätte  auch  in  der  Filiation  der  „Polyeucte"- 
Übertragungen  die  Beziehungen  von  5  und  7  zu  dem  Jesuitendrama  von  1751 
erkennen  und  verfolgen  müssen.  Dass  J.  W.  Francks  „Attila"  (S.  191)  nicht  auf 
Corneille,  sondern  auf  ein  italienisches  Vorbild  zurückgeht,  ist  schon  früher  fest- 
gestellt worden.  —  Unvergleichlich  reichere  Belehrung  erfahren  wir  aus  E.  F.  Koss- 
manns  (2143)  gründlichem  Buch  „Das  Niederländische  Faustspiel  des  17.  Jahr- 
hunderts". K.  bietet  hierin  nämlich  ausser  dem  Neudruck  „De  Hellevaart  van  Dokter 
Joan  Faustus.  Tooneelspel.  Amsterdam  1731"  und  einer  Inhaltsangabe,  die  die 
Szenen  dieses  Fausts  mit  den  bekannten  Faustspielen  vergleicht,  noch  äusseret  wich- 
tige Beiträge  zur  Geschichte  der  Haager  Bühne  von  1660—1720:  Um  die  bedeutsame 
Figur  Jacob  van  Rijndorps  (1663—1720)  gruppiert  K.  seine  archivalischen  Studien, 
greift  auf  die  verwandten  Schauspielerfamilien  Fornenbergh  und  Noozeman  zurück 
und  fügt  noch  Nachrichten  über  Floris  Groen  bei,  von  dem  Rijndorp  wahrscheinlich 
den  Fausttext  übernahm,  nicht  ohne  ihn  selber  noch  wieder  zu  bearbeiten.  K.  hat 
mit  seinen  neuen  Erkenntnissen  von  der  holländischen  Bühne,  ihrem  Repertoire  und 
ihren  Leitern  künftigen  Forschern  auf  diesem  Gebiet  gründlich  vorgearbeitet  und  so 
manche  bisherige  Anschauung  endgültig  berichtigt.  —  Gründlichkeit  und  klare  Dar- 
stellung ist  auch  der  Vorzug  von  M.  B.  Evans'  (2144)  Untersuchung  über  das 
Verhältnis  des  „Bestraften  Brudermordes  zu  Shakespeares  Hamlet".  Das  Resultat 
dieser  schon  1902  abgeschlossenen,  aber  erst  1910  veröffentlichten  Arbeit  stellt  E.  in 
einem  Schema  auf  Seite  49  dar:  „Der  bestrafte  Brudermord"  fusst  auf  dem  'ver- 
schollenen „L'rhamlet"  Kyds,  ist  auf  dem  Kontinent  weidlich  verballhornt  und  bis  zu 
seiner  Drucklegung  1781  mit  nachträglichen  Shakespeare-Reminiszenzen  versehen 
worden.  Mir  scheint  der  Nachweis,  dass  das  deutsche  Drama  zu  nahe  zu  den 
Hamlet-Quellen,  zu  Kyds  übriger  Produktion  und  zum  sogenannten  „English  Seneca" 
stehe,  als  dass  wir  an  eine  Bearbeitung  des  Shakespeareschen  Hamlet  denken  könnten, 
völlig  gelungen.  Ein  zweites  Kapitel  trägt  resigniert  das  „Material  zu  einer  Wieder- 
herstellung des  Urhamlet"  zusammen.  E.  steht  hier  wie  im  ersten  Abschnitt  seines 
Buches  mit  wohltuender  Überlegenheit  ausserhalb  jedes  Bannes  seiner  übrigens  vor- 
züglichen Methode.  Überall  Anspannung,  nirgends  Überspannung.  Als  Anhang 
folgt  ein  kritischer  Abdruck  von  Belleforests  Amleth-Erzählung,  dem  der  Text  von 
1576  zugrunde  liegt.  — 

Theatergeschichte.  Die  Beiträge  zur  Theatergeschichte  tragen  meist 
feuilleton istischen  Charakter  oder  stammen  aus  zweiter  Hand.  Ausnahmen  davon 
sind  K.  Höfers  (2146;  vgl.  JBL.  1908/9,  N.  4215)  Fortsetzung  seiner  Nachrichten 
„Über  die  Anfänge  des  koburgischen  Theaterwesens",  die  neben  zwei  kleineren 
Berichtigungen  acht  Aufführungen  aus  den  Jahren  1684/8  anmerkt,  und  Th.  Schöns 
(2150)  spärliche  Nachweise  von  geistlichen  Spielen  und  Wandertruppen  in  Reutlingen 
aus  den  Jahren  1603  und  1619.  —  N.  2148  a  und  2149  waren  mir  nicht  zugänglich.  — 

36» 


440  F.  Homeyer,  Drama  des  17./18.  Jahrhunderts. 

H.  Stolz'  (2151)  Dissertation  „Die  Entwickelung  der  Bühnenverhältnisse  West- 
falens von  1700—1800"  berührt  unsere  vorklassische  Zeit  nur  in  dem  ersten  ihrer 
fünf  Kapitel.  Hier  stützt  sich  St.  auf  frühere  Veröffentlichungen,  besonders  Bahl- 
nianns  und  Schwering-s,  wenn  er  über  Aufführungen  in  Münster,  Dortmund,  Pyrmont 
und  Paderborn  im  16.,  17.  und  18.  Jahrhundert  referiert.  Der  Spielplan  des  kurz- 
lebigen ersten  stehenden  Theaters  in  Westfalen,  dem  das  zweite  Kapitel  gilt,  zeigt 
schon  klassizistischen  Charakter,  ähnlich  das  Repertoire  der  Wanderbühne  von  1775 
bis  1815,  deren  Existenz  im  dritten  Kapitel  einige  trocken  aneinandergereihte  archi- 
valische  Notizen  zerflatternd  dartun.  Der  Aufschwung  der  westfälischen  Theater- 
verhältnisse unter  August  Pichler  (1813—48)  und  die  Wirksamkeit  der  kleinen 
Bühnen,  die  sich  unter  Obstfelder  zusammentaten,  um  sich  1850  unter  Pichler  jun. 
und  Meves  zu  einer  einzigen  westfälischen  Truppe  zu  vereinigen,  bilden  den  Inhalt 
des  vierten  und  fünften  Kapitels.   — 

Oper.  Seiner  „Musikgeschichte  der  Stadt  Berlin  bis  1800"  lässt  C.  Sachs 
(2159)  nunmehr  eine  „Geschichte  der  Musik  und  Oper  am  brandenburgischen  Hof" 
folgen.  Das  mit  wohltuendem  Geschmack  ausgestattete  Buch  behandelt  in  drei 
Kapiteln  die  Musikpflege  der  brandenburgischen  Herrscher  von  ihren  Anfängen  bis 
zum  Regierungsantritt  Friedrich  Wilhelms  I.,  der  mit  dem  Hofstaat  seines  Vaters 
zugleich  auch  dem  höfischen  Musikleben  ein  Ende  machte.  Erst  Friedrich  H.  er- 
weckte es  zu  neuem  Leben.  S.  berichtet  in  flotter,  kluger  Darstellung  —  biogra- 
phische Details  und  Einzelbelege  nimmt  ein  umfangreicher  Anhang  auf  —  im  ersten 
und  längsten  Kapitel  von  der  Berliner  Hofkapelle,  die  sich  der  fromme,  kunstliebende 
Joachim  II.  Hektor  zu  Kirchenzwecken  gründete.  Seine  Nachfolger  haben  ihr,  bis 
auf  Georg  Wilhelms  freudlose  Tage,  verständnisvolles  Interesse  gewidmet  bis  hin  zum 
ersten  König,  unter  dem  sie  die  Ausbildung  zum  modernen  Orchester  erlebte.  Aus 
der  Fülle  des  Gebotenen  mag  in  unserm  Rahmen  der  Übertritt  einiger  englischer 
Komödianten  in  die  Berliner  Hofkapelle  um  1614  herausgehoben  werden.  Ein  kleines 
Sonderkapitel  ist  der  Kammermusik  am  Hof  Sophie  Charlottens  zu  Lietzenburg  ge- 
widmet. S,  zerstört  zwar  die  Legende  von  Sophiens  eigener  Kapelle,  unterstreicht 
aber  den  Gegensatz  zwischen  dem  romanischen  Geschmack  der  Königin  zu  dem 
deutschen  ihres  Gemahls.  So  kam  es,  dass  die  „Oper  unter  Friedrich  KI.  (I.)  und 
Sophie  Charlotte"  (Kapitel  III)  zu  Lebzeiten  der  Fürstin,  die  Bononcini  eine  Zeitlang 
gewonnen  hatte,  im  wesentlichen  unter  italienischem  Einfluss  stand,  während  von 
1706  ab  der  platt-galante  Zeremonienmeister  von  Besser  als  Librettist  und  vorzugs- 
weise deutsche  Künstler  als  Komponisten  für  die  wenigen  Gelegenheitsauffühi-ungen 
am  Hofe  tätig  waren.  Der  schon  oben  gekennzeichnete  Anhang  bietet  eingehend  und 
übersichtlich  Personalia  der  Hofkapelle  und  der  Dommusik  durch  zweieinhalb  Jahr- 
hunderte, ferner  zahlreiche  Dokumentenbelege,  vor  allem  aus  dem  Königlichen  Haus- 
archiv in  Charlottenburg  und  dem  Geheimen  Staatsarchiv  in  Berlin,  und  Beispiele  von 
Text-  und  Musikstücken.  Alles  in  allem  eine  solide  historische  Grundlage,  die  Forscher 
wie  Amateur  zu  lebhaftem  Dank  verpflichtet.  —  Ein  kleines  Gebiet  umspannen  des- 
selben Verfassers  Aufsatz  „Die  Ansbacher  Hof  kapelle  unter  Markgraf  Johann  Friedrich 
(1672—86)"  (2158)  und  L.  Schiedermai  rs  (2157)  Beitrag,  der  die  „Grundlinien 
einer  Durlacher  deutschen  Oper"  im  ersten  Drittel  des  18.  Jahrhunderts  aufdeckt. 
Eine  ausführliche  Darstellung  verspricht  Seh.  an  anderer  Stelle.  Hier  begnügt  er 
sich,  von  der  Oper  des  Markgrafen  Karl  Wilhelm,  ihren  deutschen  und  ausländischen 
Tendenzen  im  allgemeinen  zu  sprechen,  und  speziell  auf  den  Komponisten  Schweizels- 
perg  und  seine  „Lucretia"  hinzuweisen.  —  Ein  wichtiges  Nachschlagewerk  erneuert 
M.  Schneider,  indem  er  einen  wortgetreuen  Abdruck  von  J.  Matthesons  (2161) 
„Ehrenpforte"  herstellt  mit  einem  Anhang,  der  ausser  eigenen  Anmerkungen  Schneiders 
handschriftliche  Nachträge  Matthesons  aus  seinem  Hamburger  Handexemplar  enthält, 
die  einer  neuen  Auflage  hatten  zugute  kommen  sollen.  — 


L.  Pariser,  Didaktik  des  17./18.  Jahrhunderts.  "441 

Didaktik. 

(111,5  =  ».  2162-2208.) 
Ludwig*  Pariser. 

Geistliche  DiduVtik  (Pietismus  nnd  Riitionnlisrnnt).  —  Qelehrtengreioblehte:  AllfeneiiiM.  — 
Fliilosoplien:  Leibnix;  Spinoza;  Cli.  Wollf.  —  Juriitten.  —  Ilistorilcor  nnd  Chronisten.  —  Natarforsoher  and  Arzte.  —  Pidsfegta 
and  Philologen.  —  Andere.  —  Didaktische  Dichtung:  17.  Jahrhundert;  Abraham  a  Santa  CUra;  Ander«.  —  18.  J^r- 
bnndert  (Anfklärungszeit);  Qellert;  Qottsohed;  andere.  — 

Geistliche    Didaktik.      Wie    zwei    bedeutsame,    einander    ablösende 
Epochen    des    kirchlichen  Lebens    innerhalb    der    evangelischen    Gemeinschaft,    der 
Pietismus    und    der  Rationalismus,    von    der    oberflächlichen    Betrachtung* 
verkannt   und   nach  Schlagworten    beurteilt   werden,   zeigt   eine   tiefgreifende  Unter- 
suchung  P.  Gastro  WS    (2163).     Was    beide   an   positiver   Arbeit   geleistet   haben, 
wird  in    eindringlicher  Weise    vor  Augen    gestellt;    so    die    Befreiung   des    von    der 
Orthodoxie   niedergehaltenen    religiösen    Subjekts    durch    den    Pietismus    und    seine 
Belebung  der  evangelischon   Textkritik  durch  J.  A.  Bengel.     Überzeugend   ist  auch 
der  Vergleich  G.s,   dem    wir   eine    grundlegende  Schrift    über  Joh.  Jak.  Semler  und 
seinen  Streit  mit  Lessing  zu  verdanken  haben,  zwischen  dem  organisatorischen  Talent 
Franckes  und    dem    des    „grosszügigen  Bettelmanns"    unserer   Zeit,    dem  Pastor  von 
Bodelschwingh.     Aber  auch    für   die  Mängel   des  Pietismus    hat   der  Verfasser  einen 
scharfen    Blick;    so    für    die    Unfruchtbarkeit  seiner  Theologie,   für   das  Fehlen   von 
„positiven  Richtlinien  der  Sittlichkeit",  das  hochmütige  Verdammen  aller,   die  seinen 
Wegen    nicht    folgten,    und  schliesslich    für    seine    Hinneigung    zu    einem    süsslich- 
tändelnden  Gebahren,    die   weitab   von    der   gesunden  Innigkeit  der  Gottesverehrung 
Luthers  entfernt  ist.    Ebenso  gerecht  abwägend  ist  seine  Würdigung  des  Rationalismus, 
dessen    spiessbürgerlich-plattes    Wesen    und    nüchterne,    auf   eine    praktische    Moral 
beschränkte  Tendenz  nicht  vergessen  lassen  darf,  dass  seine  Predigten  oft  die  rechte 
Mitte  trafen  zwischen  der  Aufdringlichkeit  der   pietistischen  Erweckungspredigt  und 
dem   öden  Doktrinarismus    der  Orthodoxie.     Das    ihm    zuneigende  Geschlecht   ist   an 
Frömmigkeit    von   keinem    anderer    Epochen    übertroffen    worden    und    hat    Ideal- 
gestalten   wie    die  Königin    Luise,    die   Helden    der  Freiheitskriege   und   den  Grafen 
Moltke  hervorgebracht.     Wenn  der  Rationalismus   auch  als  geistige  Bewegung  über- 
wunden   sei,    so   habe   er  doch   durch   seine    Betonung    der   sozialen    Fürsorge    und 
durch  Aufstellung  des  Ideals  der  reinen  Humanität  gewirkt  und  sei  eine  berechtigte 
Reaktionserscheinung  gegenüber  der    bloss  „begriffsspaltenden  Orthodoxie"  gewesen. 
—    Eine    Biographie    des    Kapuziners     Martin    von     Cochem,     den     der    Historiker 
J.  Janssen   in  einer  Reihe    mit  Namen  wie  Abraham  a  St.  Clara  und  Friedrich  Spee 
genannt  wissen  wollte,  hat  Job.  Chr.  Schulte  (2164)  geschrieben.     Der  Anlage 
des  Buches  gemäss  beschäftigt   es    sich   mehr    mit   der   geistlichen  Wirksamkeit  des 
Paters  und  seiner  Schriften,   als  mit  einer  Präzisierung  seiner  literarischen  Stellung 
und    der   Frage,    welche    Einflüsse    sich    auf  diese    geltend    machten.     Der   überaus 
fruchtbare    geistliche    Autor    wird    als     „franziskanische"     Natur     geschildert    mit 
aszetischen  Neigungen,    als  naiv-gläubig   und    mehr   von    gefühlsmässigen  Impulsen, 
als  vom  Verstände  geleitet.    Als  Theologen  rechnet  ihn  Seh.  unter  die  Scholastiker; 
einer    m3^stischen    Geistesrichtung  stand    er   fern.     Von    stilistischem    Interesse    sind 
seine   für   das  Volk   bestimmten   Erbauungsschriften.     Er   versucht   hier  die  Sprache 
des  Landvolks  zu  sprechen  und  ist  beflissen,  auf  die  Gefahr  hin,  „den  Namen  eines 
einfältigen  Scribenten  zu  bekommen  alles  gantz  schlecht   und   einfältig  zu  schreiben, 
damit  die  ungelehrten  Burgers-  und  Bauers-Leuth  alles  wol  verstehen  mögen".    Kraft 
und   Eigenart   seines   Stils    stellt   Seh.    mit   Recht   auf    eine    hohe   Stufe;    die   Aus- 
drucksfähigkeit  der  deutschen  Prosa  des  17.  Jahrhunderts,  mit  der  er  die  Schriften 
des  Martin  von  Cochem  vergleicht,   schätzt  er  andererseits  zu  niedrig  ein.  —  Vom 
gleichen   Verfasser   rührt   ein  Aufsatz  her  (2165),  in    welchem    Martin   von   Cochem  • 
als    Friedenstaube    nach    den    religiösen    Kämpfen    des    16.    und    17.    Jahrhunderts 
gefeiert    und    als    Vertreter   einer   toleranten  Gesinnung   gegenüber   den  Anhängern 
der  neuen  Lehre  hingestellt  wird.    Sein  irenisches  Wirken  sei   eine  Tradition  seines 
Ordens    gewesen,    der    seine    gegenreformatorische    Aufgabe    nicht    durch    Polemik, 
sondern  durch  „discreten  Eyffer"  bei   der  Berührung  mit  Andersgläubigen  zu   lösen 
suchte.    Zutreffend  ist,  dass  Martin  von  Cochem  in  mehreren  seiner  Werke,  z.  B.  in 
seinem  „Leben  Christi",   sich  auch   an  protestantische  Leser  wandte  und  ihnen  hier 
in    milder   und    würdiger   Form    entgegentrat.     Luther   selbst   wird   aber    von    ihm, 
bei   aller   Anerkennung   seiner   geistigen   Gaben,   ebenso    wie   andere   Reformatoren 
aufs     heftigste    bekämpft.     —    J.    L.    Mosheims    homiletische    Anschauungen    hat 


442  L.  Pariser,  Didaktik  des  17./1  .  Jahrhunderts. 

M.  Peters  (2166)  auf  ihren  historischen  Zusammenhang-  mit  den  Predigten 
deutscher  und  ausländischer  Theologen  geprüft.  Seine  Forderung  einer  „zeit- 
geinässen  Predigt",  die  er  auch  für  die  vorliegende  Aufgabe  als  Gesichtspunkt  auf- 
stellt, hat  der  Verfasser  in  einer  früheren  Arbeit  (im  Septemberheft  der  Neuen  Kirch- 
lichen Zeitschrift  1909)  näher  begründet.  Mosheims  homiletisches  System  betrachtet 
P.  nicht  als  ein  „überwundenes  historisches  Gebilde",  sondern  auch  als  wertvoll 
für  die  heutige  praktische  Theologie,  Mosheim  unterschied  einen  dreifachen  Typus 
in  Predigt  und  Homiletik  seiner  Zeit,  den  orthodoxen,  den  pietistischen  und  den 
philosophischen.  Wir  werden  über  sein  Verhalten  zu  den  Vertretern  dieser  Rich- 
tungen, zu  Valentin  Löscher,  J.  J.  Rambach  und  den  von  der  Wölfischen  Philosophie 
ausgehenden  Theologen  unterrichtet.  Innerhalb  welcher  Abgrenzung  er  sich  selbst 
einen  philosophischen  Prediger  nannte,  erfahren  wir  aus  seinem  Abriss  einer  Ge- 
schichte des  Predigtwesens  (S.  41  ff.  bei  P.).  Im  sechsten  Abschnitt  der  Arbeit 
wird  Mosheims  Wertung  der  ausserdeutschen » Predigten  behandelt,  von  denen  er 
die  J.  Tillotsons  am  höchsten  schätzte.  Im  besonderen  weist  P.  auf  die  in  Mosheims 
Homiletik  überall  anzutreffende  ,, psychologische  Orientierung"  hin  und  auf  sein 
Verdienst,  sich  einer  der  „Wirklichkeit  des  Lebens"  zugewendeten  Predigtweise 
beflissen  zu  haben.  Auch  die  sprachliche  Form  seiner  Predigten  zeigt  ihn  hoch 
über  der  literarischen  Kultur  stehend,  die  seine  theologischen  Zeitgenossen  besassen.  — 

Gelehrtengeschichte:  Allgemeines.  Aus  den  Kreisen  des 
Gelehrtenproletariats,  das  sich  im  17.  Jahrhundert  innerhalb  der  grossen  Zahl  von 
Studierenden  entwickelte,  die  erfolglos  Universitäten  besucht  hatten  oder  aus  Mangel 
an  Mitteln  gezwungen  waren,  ihre  Studien  vorzeitig  abzubrechen,  greift  W.  M.  Becker 
(2168)  einige  typische  Vertreter  heraus,  die  in  Hessen  ihr  Unwesen  trieben.  Wir 
lernen  hier  den  Poeten  Friedrich  Möller  kennen,  der  sein  Carmen  elegiacum  de 
creatione  et  angelorum  lapsu  zu  Beginn  des  17.  Jahrhunderts  der  Reihe  nach 
bemittelten  Gönnern  widmete,  den  grosssprecherischen  Alchimisten  J.  L.  von  Toll, 
welcher  seine  Dienste  vergebens  dem  Gold  suchenden  Landgrafen  Philipp  von 
Plessen  anbot,  und  einen  bedenklichen  Sprachlehrer  Julius  Otto,  der  als  getaufter 
Jude  dem  eben  genannten  Fürsten,  sowie  einer  Reihe  junger  Theologen  in  Kempten 
syrische  und  hebräische  Sprachkenntnisse  beibringen  wollte,  unter  dem  Vorgeben, 
,, solchen  Unterricht  solange  eine  Kerz  brennet"  gründlich  zu  absolvieren,  und  ähnliche 
problematische  Existenzen.  Einige  der  mitgeteilten  Briefe,  in  denen  das  Treiben 
dieser  ,, irrenden  Ritter  vom  Geiste"  charakterisiert  wird,  hat  B.  dem  Darmstädter 
Hausarchiv  entnommen.  — 

PhilosophenrLeibniz.  Eine  Festrede  A.  Harnacks  (2169)  ist 
dem  Gedächtnis  der  beiden  Begründer  der  Königlich  Preussischen  Akademie  der 
Wissenschaften,  Leibniz  und  W.  von  Humboldt,  gewidmet.  Der  unfreundlichen  Ge- 
sinnung, mit  der  Leibniz  in  Berlin  am  Hof  und  in  Gelehrten  kreisen  zu  kämpfen 
hatte,  wird  gedacht,  und  der  reiche  Gehalt  des  ersten  —  1710  fertiggestellten  — 
Bandes  der  Publikationen  der  Sozietät  vor  Augen  geführt.  H.  hebt  besonders  die 
erste  wissenschaftliche  Abhandlung  der  Akademie  rühmend  hervor,  die  von  dem 
Plane  berichtet,  „mit  Hilfe  der  Sprache  in  die  Urgeschichte  der  Völker  einzudringen". 
Ausser  dieser  haben  noch  elf  weitere  Abhandlungen  dieses  Bandes  Leibniz  zum 
Verfasser.  Sodann  wird  der  Verfall  der  Akademie  nach  Leibnizens  Fortgang  und 
der  Beginn  ihrer  Blütezeit  durch  die  Begründung  der  Berliner  Universität  geschildert, 
die  den  Denkschriften  Humboldts  ihre  Entstehung  verdankt.  —  A.  Salz  (2170) 
entwickelt  die  Anschauungen  Leibnizens  über  das  deutsche  Geldwesen  und  seine 
notwendig  gewordene  Reform.  Er  sieht  in  Leibniz  den  typischen  Vertreter  des  im 
17.  Jahrhundert  herrschenden  universalistischen  Zuges  und  weist  nach,  wie  er  sich 
auf  dem  Gebiete  des  Bergwesens  heimisch  gemacht  und  versucht  hat,  auf  Grund 
seiner  physikalischen  Kenntnisse  sein  Ideal  einer  konstanten  Antriebskraft  für 
mechanische  Instrumente  und  zum  Bergbau  erforderliche  Maschinen  in  die  Wirk- 
lichkeit zu  übertragen.  Seine  gegen  Frankreich  gerichteten  wirtschaftspolitischen 
Tendenzen,  für  die  er  den  Markgrafen  Hermann  von  Baden  zu  gewinnen  suchte, 
werden  im  einzelnen  auseinandergesetzt.  Von  besonderem  Interesse  ist  es  zu  ver- 
folgen, welche  Verbindungslinien  Leibniz  zwischen  seinem  volkswirtschaftlichen 
Programm  und  seinen  kirchlichen  Reunionsplänen  zu  ziehen  gedachte.  — 

Spinoza.  C.  Brunners  (2171)  Artikel  ist  schon  im  letzten  Bericht 
(JBL.  1908/9,  N.  4270)  bei  Besprechung  der  Schneiderschen  Übersetzung  von  Meinsmas 
Spinoza-Buch  gewürdigt  worden,  dem  er  als  Geleitwort  beigegeben  ist.  —  Durch 
St.  von  Dunin-Borkowskis  (2172)  Buch  über  den  jungen  Spinoza  ist 
die  in  den  letzten  zwei  Dezennien  durch  Meinsmas,  Freudenthals  und  Couchouds 
Arbeiten  auf  eine  so  hohe  Stufe  gelangte  Spinoza-Forschung  wieder  um  ein  wert- 
volles Werk  bereichert  worden,  an  dem  keiner  vorbeigehen  darf,  der  sich  eine  intime 
Kenntnis   des  Entwicklungsganges  Spinozas  verschaffen  will.    Sowohl  zu  seiner  Bio- 


L.  Pariser,  Didaktik  des  17./18.  Jahrhunderts.  443 

giraphie,  wie  zur  Beurteilung  der  auf  seinen  geistigen  Werdegang  einwirkenden 
Faktoren  liat  v.  D.  wichtige  Ergänzungen  geliefert.  Höchst  instruktiv,  wenn  auch 
mitunter  zum  Widerspruch  herausfordernd,  ist  seine  Kritik  der  Viten  und  der  drei 
obengenannten  Hauptwerke  über  Spinoza.  Meinsma  schätzt  er  in  erster  Linie  wegen 
seiner  Berichtigung  biographischer  Irrtümer,  weniger  als  einen  Autor,  der  neue 
Gesichtspunkte  aufgestellt  hat.  Die  Originalität  Spinozas  tritt  ihm  bei  Couchoud  zu 
wenig  hervor,  den  er  im  übrigen  als  feinsinnigen  Psychologen  anerkennt.  Freuden- 
thal scheint  ihm  Genie  und  sittliche  Grösse  Spinozas  allzu  hoch  zu  bewerten  und  in 
der  Beurteilung  seiner  Gegner,  die  man  „verstehen"  und  nicht  „richten"  sollte,  vor- 
eingenommen zu  sein.  Im  übrigen  hat  er  sein  Prinzip,  „E*olemik  nach  Möglichkeit 
zu  vermeiden",  durchgeführt  und  seinem  —  auch  stilistisch  hochstehenden  —  Buch 
stets  den  vornehmen  Charakter  zu  bewahren  gewusst.  Der  Band  ist  der  Betrachtung 
des  jungen  Spinoza  gewidmet;  v.  D.  lässt  seine  Jugend  mit  der  Vollziehung  des 
Bannes  an  ihm  (im  Jahre  1656)  ihren  Abschluss  finden.  Ein  zweiter  Band  soll  die 
„Reife"  behandeln.  In  den  JBL.  ist  schon  früher  auf  des  Verfassers  Spinoza-Studien 
hingewiesen  worden  (JBL.  1902,  N.  3749;  1905,  N.  1707).  Sie  sind  in  das  jetzt  vor- 
liegende Werk  mit  den  Ergebnissen  der  gesamten  Literatur  über  Spinoza  seit  dem 
17.  Jahrhundert  hineingearbeitet  worden.  Auf  einzelne  Abschnitte  desselben  sei  hier 
noch  hingedeutet.  Spinozas  Abstammung  wird  auf  eine  seit  alters  in  Galicien  an- 
sässige Marannenfamilie  zurückgeführt.  Für  die  topographische  Schilderung  Amster- 
dams, des  Milieus,  in  dem  sich  seine  Kinderzeit  abspielte,  ist  unter  anderen  Ph.  von 
Zesens  Schilderung  herangezogen  worden.  Im  zweiten  Kapitel  wird  die  Bedeutung 
des  rabbinischen  Unterrichts  für  die  „All-Einheilslehre"  und  die  Betonung  der  sittlichen 
Lebensführung  hervorgehoben,  „ürkeimen  des  Spinozismus",  die  in  der  jüdischen 
Religioiisphilosophie,  bei  Maimonides  und  in  arabischen  Quellen  enthalten  sind,  geht 
der  Verfasser  mit  besonderer  Sorgfalt  nach.  Ebenso  hat  er  auf  die  Kabbala,  die  in 
Spinozas  Studiengang  auf  seine  erste  philosophische  Bildungsquelle,  den  Talmud, 
folgte,  besonderen  Wert  gelegt  und  ihr  in  seinem  Buche  einen  viel  weiteren  Raum 
gegönnt,  als  es  bisher  im  gleichen  Zusammenhang  üblich  gewesen  ist.  Da  er  den 
Entwicklungsgang  des  holländischen  Denkers  „im  Lichte  der  Weltphilosophie"  dar- 
stellen wollte,  hielt  er  es  überhaupt  für  erforderlich,  längere  Exkurse  über  Themen 
aus  der  Geschichte  der  Religion  und  Philosophie  aufzunehmen.  Einem  kompetenten 
Beurteiler  auf  dem  Gebiete  der  Spinoza-Literatur,  W.  Meijer,  ist  darin  beizupflichten, 
dass  der  dogmatische  Standpunkt  v.  D.s,  der  wohl  bei  seiner  Kritik  der  spinozistischeu 
Ethik  erkennbar  ist,  ihm  keinen  Anlass  gegeben  hat,  die  Sachlichkeit  des  Historikers 
hintanzusetzen.  Aus  einer  anerkennenden  Besprechung  W.  M  eij  ers  sei  noch  hinzu- 
gefügt, dass  er  den  Einfluss  des  Kalvinismus  auf  den  jungen  Spinoza  bei  v.  D. 
zu  gering  angeschlagen  findet.  —  A.  Kost  er  (2173)  vertritt  die  Ansicht,  dass 
Goethes  Verehrung  für  Spinoza  auf  einer  höchst  unvollkommenen  Kenntnis  seiner 
Schriften  beruhte.  Die  Verschiedenheit  in  der  Geistesrichtung  des  Individualisten 
Goethe  und  des  schärfsten  Antiindividualisten  Spinoza  würde  bei  einem  tieferen  Ein- 
dringen in  den  Geist  des  Philosophen  dem  Dichter  bewusst  geworden  sein.  Spinoza 
sei  für  Goethe  und  seine  jungen  Gesinnungsgenossen  der  Übermittler  des  Pantheismus 
gewesen,  wie  er  sich  in  der  Renaissance  ausgestaltet  hat.  Das  in  dieser  Weltanschauung 
liegende  Antikirchliche  und  Antichristliche  sei  —  ohne  Rücksicht  darauf,  ob  es  im 
Grunde  spinozistisch  war  —  von  Goethe  und  seinen  Genossen  auf  Spinoza  übertragen 
worden.  —  Über  Spinozas  Freunde,  denen  er  allzu  grosse  Ängstlichkeit  vorwirft,  und 
eine  Verkennung  des  Philosophen,  in  dem  sie  nur  den  Schüler  und  Ausleger  des 
Descartes  sahen,  spricht  E.  Altkirch  (2174).  In  der  Verwaltung  des  literarischen 
Nachlasses  hätten  sie  sich  schlecht  bewährt;  so  bei  der  Herausgabe  des  „Kurzen 
Traktats",  bei  der  Unterdrückung  der  Schrift  über  den  Regenbogen  usw.  Am  un- 
erfreulichsten hätten  sie  sich  als  Herausgeber  des  Briefwechsels  gezeigt,  der  teils 
vernichtet,  teils  aus  Furcht  vor  den  Gewaltigen  in  Staat  und  Kirche  veretünimelt 
worden  sei.  Dass  nur  einer  seiner  Freunde,  der  Arzt  Lucas,  es  unternommen  habe, 
sich  über  den  Lebensgang  Spinozas  zu  äussern,  und  dass  wir  somit  keine  ausführliche 
Biographie  von  ihm  besitzen,  die  aus  seinem  Freundeskreis  hervorgegangen  ist,  sei 
ebenfalls  ein  unersetzlicher  Verlust.  —  A.  Levy  (2175)  bestreitet,  dass  sich  in  dem 
von  Altkirch  publizierten  Spinoza-Bildnis  (vgl.  JBL.  1908/9,  N.  4265)  die  Züge  des 
Philosophen  finden.  Mit  den  beglaubigten  Porträten  Spinozas  habe  es  keine  Ähnlich- 
keit; es  spreche  auch  der  Umstand  gegen  Altkirchs  Zuweisung,  dass  weder  durch 
die  sonstigen  Bilder  Spinozas,  noch  durch  seine  Biographen  bestätigt  werde,  dass  er 
einen  Bart  getragen  habe.  —  Im  Berichtsjahre  erschien  eine  neue  Auflage  der  Ethik 
Spinozas  in  der  Übersetzung  von  O.  Baensch  (2176),  für  welche  die  zweite  Auf- 
lage der  holländischen  Übertragung  von  W.  Meijer  benutzt  werden  konnte.  Die 
Änderungen  gegenüber  der  alten  Form  beschränken  sich  im  wesentlichen  auf  strengere 
Durchführung  einer  einheitlichen  Terminologie.     Das  Vorwort  zur  ersten  Auflage, 


444  L.  Pariser,  Didaktik  des  17./ 18.  Jahrhunderts. 

das  die  deutschen  Übersetzungen  der  Ethik  seit  der  1744  von  J.  L.  Schmidt  besorgten 
bis  auf  die  Neuzeit  bespricht,  blieb  dem  Werke  erhalten.  —  Für  die  Reclamsche 
Universalbibliothek  hat  J.  Stern  (2177,  2177a)  seine  sorgfältig  gearbeiteten  und  gut 
lesbaren  Übersetzungen  der  Ethik  und  des  Theologisch- Politischen  Traktats  in  ver- 
besserter Auflage  herausgegeben.  Das  Vorwort  zur  Ethik  skizziert  die  Grundlagen 
des  spinozistischen  Systems  und  entwickelt  die  Lehre  vom  Determinismus  in  gemein- 
verständlicher Weise.  Dort  ist  auch  des  Übersetzers  von  O.  Baensch  abweichende 
Auffassung  niedergelegt  über  die  Bedeutung  des  Begriffes  amor  dei  intellectualis  und 
seine  Ablehnung  einer  praktisch- ethischen  Tendenz  in  den  theoretischen  Konstruk- 
tionen Spinozas.  — 

Ch.  Wolf  f.  Die  Wandlungen  in  der  Gesinnung  des  Königs  Friedrich 
Wilhelm  I.  gegen  Christian  Wolff  schildert  ein  Aufsatz  von  H.  Droysen  (2178). 
Vom  Jahre  1723  an,  in  dem  der  König,  unter  der  Einwirkung  des  Hallenser  Professors 
Joachim  Lange  den  Philosophen  seines  Amtes  entsetzte  und  des  Landes  verwies,  bis 
zum  Herbst  1738,  in  welchem  der  unphilosophische  Fürst  sich  Gottscheds  „Erste 
Gründe  der  sämtlichen  Weltweisheit"  nach  Wusterhausen  kommen  Hess,  um  so  vor- 
bereitet die  Wolffschen  Schriften  verstehen  zu  können,  werden  die  Bemühungen  der 
Freunde  und  Gegner  Wolffs  am  preussischen  Hofe  und  das,  was  sie  beim  König 
erreichten,  dem  Leser  vorgeführt.  An  der  Spitze  der  Verehrer  Wolffs  befand  sich 
der  Kronprinz  und  —  nicht  ohne  Wankelmut  in  ihrer  Gesinnung  —  seine  Schwester, 
die  Markgrähn  von  Bayreuth.  Auch  den  Beziehungen  Wolffs  zu  Friedrich  II.  in 
seinen  ersten  Regierungsjahren  geht  der  mit  reichen  Brief  beigaben  ausgestattete 
Artikel  nach.  —  Aus  dem  Briefwechsel  zwischen  Ch.  Wolff  und  seinem  Mäzen,  dem 
Gründer  der  Alethophilengesellschaft,  Graf  C.  E.  von  Manteuffel,  hat  PL  Ostertag 
(2178  a)  unter  Ausscheidung  des  biographischen  Inhalts,  der  bereits  von  Wuttke, 
Danzel  und  Biedermann  verwertet  wurde,  alles  herausgehoben,  was  ein  rein  philo- 
sophisches Interesse  in  Anspruch  nehmen  kann.  Der  auf  der  Leipziger  Universitäts- 
bibliothek befindliche  Briefwechsel  umfasst  die  Jahre  1738  bis  1748.  Das  zweite  Kapitel 
der  Publikation  enthält  Wolffs  „Lehrkorrespondenz  mit  einer  fingierten  Partnerin"  und 
berichtet  von  seinem  Vorhaben,  eine  „philosophie  pour  l'usage  du  beau  sexe"  zu 
schreiben,  ein  Plan,  der  von  „Ihro  Majestät  der  Königin  von  Preussen  approbiert 
wurde".  Von  kulturhistorischem  Interesse  ist  Wulffs  erster  „Lehrbrief"  an  ein 
adliges  Fräulein,  den  O.,  ebenso  wie  die  Vorverhandlungen  in  dieser  Angelegenheit, 
abdruckt.  Über  Wolffs  Beziehungen  zur  Marquise  von  Chätelet  (vgl.  hierzu 
H.  Droysens  Artikel:  JBL.  1908/9,  N.  4262)  gibt  der  Briefwechsel  neue  Aufschlüsse. 
Ein  Brief  an  die  Tochter  seines  Gönners  bringt  das  Bewusstsein  des  Philosophen 
zum  Ausdruck,  dass  sein  System  der  platonischen  Philosophie  überlegen  sei.  Sein 
starkes  Selbstgefühl  spricht  sich  auch  gelegentlich  einer  Diskussion  über  die 
Formeysche  Schrift  „La  belle  Wolfienne"  aus.  Aus  dem  reichen  Inhalt  des  O.schen 
Buches  sei  noch  auf  das  dritte  Kapitel  hingewiesen,  das  die  in  der  Korrespondenz 
behandelten  naturphilosophischen  Probleme  zusammenfasst  und  eine  Darstellung  des 
„Monadenstreits"  bringt,  über  den  Wolffs  Briefe  an  Manteuffel  bisher  unveröffent- 
lichtes Material  enthalten.  — 

Juristen.  Eine  rechtsphilosophische  Abhandlung  E.  vonMöllers  (2179) 
über  die  Entstehung  des  Dogmas  von  dem  Ursprung  des  Rechtes  aus  dem  Volksgeist 
ist  insofern  auch  für  den  Literarhistoriker  von  Bedeutung,  als  das  von  Hugo  Grotius, 
Giambattista  Vico  und  Montesquieu  behandelte  Problem  in  Deutschland  von  Herder 
wieder  aufgenommen  und  gedanklich  vertieft  wurde.  Als  denjenigen,  der  sich  mit 
dieser  im  Ausland  bereits  diskutierten  Frage  zuerst  in  Deutschland  beschäftigte  und 
die  Vermittlerrolle  zwischen  den  Nationen  auf  diesem  Gebiete  übernahm,  betrachtet 
der  Verfasser  Friedrich  den  Grossen.  Im  Antimachiavell  und  in  seiner  1749  er- 
schienenen „Dissertation  sur  la  raison  d'etablir  ou  d'abroger  les  lois"  spricht  der 
König  —  in  Anlehnung  an  Montesquieu  —  davon,  dass  die  Gesetze  dem  „genie  de 
la  nation"  angepasst  sein  müssten.  —  Einen  Neudruck  von  Ö.  von  Pufendorfs  Monzam- 
bano  nach  der  ersten  Ausgabe  von  1667  mit  Hinzufügung  der  Abweichungen  der 
editio  posthuma  hat  F.  Salomon  (2180)  herausgegeben.  Sachliche  Anmerkungen 
geben  über  die  historischen  Vorgänge,  die  in  der  berühmten  Kampfschrift  erörtert 
werden,  Auskunft.  In  dem  Literaturverzeichnis  wird  über  Ausgaben  und  Über- 
setzungen Aufschluss  erteilt;  daran  schliesst  sich  eine  Aufzählung  der  über  den 
Monzambano  geschriebenen  Abhandlungen.  — 

Historiker  und  Chronisten.  Den  Lebensgang  des  1679  verstorbenen 
Historikers  Martin  Henriquez  von  Strevesdorff  erzählt  W.  Feiten  (2181).  Er  gibt 
eine  —  urkundlich  belegte  —  Darstellung  seiner  portugiesischen  und  rheinischen 
Farailienbeziehungen  und  berichtet  von  den  vielen  Ämtern,  mit  denen  der  geschäftlich 
überaus  tätige  Mann  betraut  war.  Die  ihm  zu  wissenschaftlicher  Betätigung  ver- 
bliebene Müsse  wurde  durch  historische  Studien  über  die  Geschichte  seiner  Heimat 


\j.  l'ariser,  Didaktik  dos  17./18.  Jahrhunderts.  445 

ausg-efüUt.  Sein  Hauptwerk  ist  die  mehrfach  —  zuerst  1062  —  aufgeleg-te  „Archi- 
dioecesis  Coloniensis  descriptio  historica",  die  noch  heule  topographischen  und 
frenealogischen  Wert  bewahrt  hat.  —  Im  Anschluss  an  M.  D.  Learneds  Buch  über 
Franz  Daniel  Pastorius  (vgl.  JBL.  1908/9,  N.  4309)  verfolgt  R.  Kays  er  (2182)  die 
Entwicklung"  des  tüchtigen  und  sympathischen  Deutsch-Amerikaners  und  geht  den 
Ursachen  nach,  die  den  deutschen  Separatisten  aus  dem  Spener-Kreise  dazu  führten, 
sich  William  Fenns  Leitung*  anzuvertrauen.  Es  mutet  fast  modern  an,  wenn  der 
kaum  in  Amerika  heimisch  gewordene  Pastorius  seine  einseitige  scholastische  Schul- 
bildung bedauert  und,  durch  die  Not  zum  Lehrfach  geführt,  einsehen  muss,  wie 
wenig  das  in  der  Heimat  Erlernte  ihm  im  praktischen  Leben  helfen  kann.  Im 
Kampfe  gegen  die  Negersklaverei  tat  sich  Pastorius  rühmlich  her-vor;  er  ist  der 
Verfasser  des  —  erfolglosen  —  Protestes  vom  Jahre  1688,  in  welchem  aus  dem 
Evangelium  das  Unrecht  bewiesen  wird,  das  die  Quäker  gegen  die  Schwarzen  be- 
gingen. Man  wird  K.  gern  beistimmen,  wenn  er  ihn  für  einen  Mann  hält,  der  die 
in  W.  Meisters  Wanderjahren  ausgesprochene  Lebensweisheit  zu  betätigen  wusste.  — 
Von  dem  Oöppinger  Kollaborator  Daniel  Speer,  der  den  ersten  Bericht  über  den 
Heldenmut  der  Weiber  von  Schorndorf  1689  —  wenige  Monate  nach  dem  oft  an- 
gezweifelten und  noch  öfter  dramatisierten  Ereignis  —  hatte  ausgehen  lassen,  erzählt 
Hud.  Krauss  (2183).  Auf  Grund  der  Prozessakten  gegen  den  harmlosen  Chro- 
nisten erfährt  man,  was  für  unerfreuliche  Folgen  seine  „Relation"  für  Speer  nach 
sich  zog.  Die  beleidigte  Herzogin-Mutter  Magdalene  Sybille  griff  recht  gewalttätig 
in  den  Rechtshandel  ein,  der  schliesslich  mit  einer  „Deprekation"  Speers  vor  dem 
Stuttgarter  Gericht  und  seiner  V^erurteilung  in  die  aufgelaufenen  Kosten  ausging.  — 

Naturforscher  und  Mediziner.  In  einer  „für  jeden  Gebildeten" 
verständlichen  Form  sind  die  Biographien  O.  von  Guerickes  und  Leibniz'  ge- 
halten, die  A.  Kistner  (2184)  veröffentlicht  hat.  Das  Hauptgewicht  in  der  Dar- 
stellung hat  der  Verfasser,  wie  schon  der  Gesamttitel  des  Büchleins  andeutet,  auf 
die  naturwissenschaftlichen  Entdeckungen  beider  Männer  gelegt.  Das  angestrebte 
Ziel  hat  er  in  sehr  ansprechender  Weise  erreicht.  —  A.  Kopps  Behauptung,  dass 
über  die  letzten  zehn  Lebensjahre  des  Dr.  Eisenbart,  d.  h.  über  die  Jahre  1717 
bis  1727,  keine  Nachrichten  vorhanden  seien,  widerlegt  ein  Inserat  aus  der  Rostocker 
Zeitung  vom  12.  September  1721,  das  G.  Kohfeldt  (2185)  aufgefunden  hat.  Es 
teilt  mit,  dass  „der  Kgl.  Preuss.  Raht  und  hochberühmte  Operator  PIr.  Eysenbarth 
aus  Magdeburg"  in  Rostock  eingetroffen  sei  und  verschiedene  Patienten  geheilt  habe.  — 

Pädagogen  und  Philologen:  J.  B.  Schupp.  Von  der  Popularität, 
die  Schupp  als  Plauptpastor  von  St.  Jacobi  in  Plamburg  genoss,  berichtet  F.  Bra- 
b  a  n  d  (2186).  Nur  eine  seiner  dort  gehaltenen  Predigten  —  aus  dem  Jahre  1656  — 
ist  im  Druck  erschienen  (bei  Zach.  Dose  in  Hamburg  1657).  Sie  wendet  sich  in 
derb-volkstümlicher  Weise,  die  oft  an  Abraham  a  St.  Clara  erinnert,  gegen  die 
Vergnügungssucht  der  Hamburger  und  gegen  die  Gepflogenheit  der  weiblichen  Be- 
völkerung, sich  sonntags  an  einem  „Gefatternschnack"  zu  ergötzen,  anstatt  diesen 
Tag  andächtig  zu  begehen.  —  Einen  zwar  für  weitere  Kreise  bestimmten,  dem- 
ungeachtet  aber  alle  bisherigen  Forschungen  verwertenden  Lebensabriss  Schupps 
hat  K.  Vogt  (2187)  geschrieben,  der  zurzeit  wohl  das  gesamte  Material  über  diesen 
Satiriker  am  sichersten  beherrscht.  Die  gut  gegliederte  Darstellung  wird  belebt 
durch  Einflechtung  charakteristischer  Züge  aus  Schupps  Schriften  und  dürfte,  bis 
wir  die  von  V.  geplante  grosse  Biographie  besitzen,  am  zuverlässigsten  über  seinen 
Werdegang  unterrichten.  Es  wäre  zu  wünschen,  dass  der  in  einer  Zeitschrift  in 
einzelnen  Lieferungen  erschienene  Aufsatz  bequemer  zugänglich  gemacht  würde.  — 
Der  gleiche  Verfasser  (2188)  hat  auch  im  Berichtsjahre  seine  Untersuchungen  über 
Schupps  Quellen  und  Vorbilder  weitergeführt  und  sich  zunächst  den  Faktoren  zu- 
gewandt, die  für  seine  Entwicklungsjahre  bestimmend  waren.  Verhältnismässig  am 
geringsten  war  die  geistige  Förderung,  die  er  seinen  Marburger  Lehrern  zu  ver- 
danken hatte.  Ihre  coUegia  logica,  in  denen  die  Zeit  mit  dem  Studium  von  Kommen- 
taren zu  scholastischen  Autoren  zugebracht  wurde,  verwünschte  er  noch  dreissig 
Jahre  später.  Erst  in  Königsberg,  Soroe  und  Rostock  fand  er  die  ihm  zusagende 
geistige  Nahrung.  Während  V.  —  gegen  Zschau  —  eine  Einwirkung  des  Dichters 
Lauremberg  auf  Schupp  nicht  für  nachweisbar  hält,  konstatiert  er  eine  solche  von 
Seiten  Peter  Laurembergs,  des  Bruders  von  Johann.  Besonders  nachhaltig  war 
der  Einfluss  der  niederländischen  Gelehrten  auf  den  Satiriker.  M.  Z.  Boxhoniius, 
J.  G.  Vossius  und  Casper  Barlaeus  waren  es  vornehmlich,  die  ihn  in  Leiden  und 
Amsterdam  fesselten  und  seiner  satirischen  Richtung  die  Wege  wiesen.  Wie  sehr  er 
sich  z.  B.  mit  den  orationes  des  Barlaeus  vertraut  gemacht  hat,  zeigt  ein  von  V.  an- 
gestellter Vergleich  seiner  Oratio  de  re  mit  dem  Xenium  Schupps.  Sein  Verhältnis 
zu  den  Humanisten,  neueren  Historikern,  Pädagogen  und  Philosophen,  sowie  seine 
Auffassung  des  Staatsromans  wird  alsdann  eingehend  untersucht;  in  diesem  Abschnitt 

Jubiesboriclite  ffir  neuere  dcntache  Litaratargeschiobte.    XXI  ^  o~ 


446  L.  Pariser,  Didaktik  des  17. /18.  Jahrhunderts. 

ist  der  Passus  bemerkenswert,  der  von  seiner  Ausnutzung-  der  Epistolae  obscurorum 
virorum  handelt.  Auch  aus  der  älteren  deutschen  Literatur  und  der  des  17.  Jahr- 
hunderts hat  V.  manche  bisher  unbekannte  Entlehnungen  Schupps,  die  ihm  zur 
Ausschmückung-  seiner  Schriften  dienen  mussten,  nachweisen  können.  Doch  vertritt 
der  Verfasser  die  Ansicht,  dass  Schupp  aus  allen  von  ihm  benutzten  Quellen  nur 
den  Rohstoff  entnommen  habe,  und  dass  man  ihm,  der  nur  seinem  Wesen  Kongeniales 
entlehnte,  niemals  den  Vorwurf  der  Abhängigkeit  von  seinen  Vorbildern  machen 
könne.  —  Eine  sehr  erwünschte  Bereicherung-  unserer  Kenntnis  von  Schupps  Jugend- 
zeit, insbesondere  jener  Periode,  in  der  er  als  Professor  der  Eloquenz  und  Geschichte 
in  Marburg  weilte,  bringt  eine  Publikation  von  W.  M.  Becker  (2189).  Es  sind 
fünf  Briefe  Schupps,  vom  Herbst  163.6  bis  zum  Beginn  des  Jahres  1639,  an  seinen 
Gönner  und  Verwandten,  den  Ulmer  Gjmnasialdirektor  Konrad  Dietrich,  aus  dessen 
umfangreicher,  in  der  Münchener  Hof-  und  Staatsbibliothek  aufbewahrter  Kor- 
respondenz. Die  —  anfänglich  lateinisch  geschriebenen  —  Briefe  gewähren  einen  Ein- 
blick in  die  raisslichen  Familien-  und  Vermögensverhältnisse  des  jung-en  Dozenten. 
Sie  zeigen  zugleich  den  Kontrast  zwischen  seiner  vornehmen,  auf  geistige  Fortbildung- 
gerichteten Denkweise  und  dem  spiessbürgerlichen  Sinn  seines  Vaters,  des  Giessener 
Ratsherrn,  der  „sein  Auge  nur  uff  gelt  und  gegenwertig  fortun  wirfft".  Neben  der- 
artigen Sorgen  und  seinen  fruchtlosen  Bemühungen,  eine  ihm  mehr  zusagende  Stel- 
lung- (in  Frankfurt  a.  M.)  zu  erringen,  erfährt  man  aus  den  Briefen  auch  das  ab- 
fällig-e  Urteil  Schupps  über  die  damaligen  Marburger  pädagogischen  Verhältnisse.  — 
Im  Berichtsjahre  ist  der  erste  Teil  der  Streitschriften  Schupps  in  dem  von  O.Vogt 
(2189  a)  besorgten  Neudruck  erschienen.  Er  umfasst  die  in  Plamburg'  entstandenen 
Satiren,  die  Schupp  zur  Abwehr  g-egen  die  Angriffe  seines  Amtsgenossen  Johannes 
Müller,  des  Hauptpastors  zu  St.  Peter,  ausgehen  Hess.  V.  liefert  eine  historische 
Darstellung  der  literarischen  Kämpfe  zwischen  beiden  Männern,  in  der  die  klein- 
lichen Beweggründe  Müllers  anschaulich  gemacht  und  das  Eingreifen  des  geistlichen 
Ministeriums,  sowie  die  Schlichtungsversuche  des  Hamburger  Rates  beschrieben 
werden.  Er  macht  es  wahrscheinlich,  dass  Müller,  der  mit  seiner  Denunziation 
keinen  Erfolg  bei  den  Behörden  hatte,  der  Urheber  —  zum  mindesten  der  intellek- 
tuelle —  der  gegen  Schupp  gerichteten  Schmähschrift  Nectarius  Butyrolambius  ist. 
Quellen  und  Vorbilder,  die  Schupp  für  diese  Satiren  benutzt  hat  —  sie  erstrecken 
sich  von  Horaz  über  die  Epistolae  obscurorum  virorum  bis  auf  Val.  Andreae  — ,  hat 
der  Herausgeber  unter  dem  Text  verzeichnet.  Als  Druckvorlagen  wurden  von  V. 
die  ältesten  erreichbaren  Ausgaben  herangezogen.  — 

Andere.  Als  Verfasser  der  für  die  Geschichte  unseres  älteren  Dorfschul- 
wesens wertvollen  Satire  von  den  sieben  Schulmeisterteufeln  (jetzt  in  zwei  Neu- 
drucken von  Israel  1880  in  Zschopau  und  von  A.  Richter  1892  in  Leipzig  vorliegend) 
hat  P.  Krumbholz  (2191)  den  Pfarrer  Joh.  Gottfr.  Zeidler  (1655-1711) 
unzweifelhaft  feststellen  können.  Aus  den  eigenen  Schriften  Zeidlers  bringt  er  die 
Bestätigung  dieser  Autorschaft  bei,  die  bisher  nur  vermutet  werden  konnte.  K.  er- 
zählt in  detaillierter  Darstellung  die  Lebensgeschichte  des  als  Satiriker  nicht  un- 
interessanten Schriftstellers  und  gibt  eine  Charakteristik  seiner  umfangreichen  lite- 
rarischen Tätigkeit.  Die  Wahl  des  Titels  der  obengenannten  Schrift  führt  der  Ver- 
fasser auf  eine  Satire  B.  Schupps  zurück:  „Sieben  böse  Geister,  welche  heutigentags 
Knechte  und  Mägde  regieren  und  verführen".  In  seinem  Eintreten  für  die  deutsche 
Sprache  als  Unterrichtssprache  zeigt  sich  der  ehemalige  Fienstedter  Pfarrer  und 
spätere  Hallenser  Universitätsauktionator  als  verständnisvoller  Zeitgenosse  des  von 
ihm  hochverehrten  Thomasius.  — 

Didaktische  Dichtung:  17.  Jahrhundert:  Abraham  a  Santa 
Clara.  Ein  bisher  von  der  Forschung  übersehenes  Plagiat,  das  ein  Amtsgenosse 
Abrahams  a  St.  Clara,  der  Riesser  Pfarrer  Alb.  Jos.  Conlin,  verübt  hat,  ist  durch 
Hans  Schulz  (2193)  aufgedeckt  worden.  Die  Sache  wäre  belanglos,  wenn  nicht 
in  der  Geschichte  unserer  satirischen  Literatur  (z.  B.  bei  Flögel  und  R.  Hildebrand) 
Conlin  als  beachtenswerter  Nachahmer  Abrahams  fortlebte,  während  er,  wie  die 
Gegenüberstellungen  beweisen,  die  Seh.  aus  den  Texten  beider  vor  Augen  führt, 
sein  dreister  Plagiator  gewesen  ist.  Besonders  stark  hat  er  den  „Judas"  für  seine 
„Narrenwelt"  ausgeplündert,  die  überhaupt  zum  grössten  Teil  aus  Abrahamischen 
Fragmenten  zusammengestellt  ist.  Unter  anderem  ist  das  „Narreunest"  Abrahams 
von  1703  in  die  drei  Jahre  später  erschienene  Kompilation  Conlins  aufgenommen. 
Seh.  glaubt,  dass  diese  Schrift,  die  der  Augustiner  ursprünglich  seinem  Augsburger 
Verleger  Daniel  Walder  übergeben  hatte,  nur  den  Entwurf  zu  einem  grösseren 
Werk  darstellt.  Als  der  Autor  sie  nach  einem  mit  Walder  entstandenen  Zerwürfnis 
in  einem  Salzburger  Verlag  hatte  erscheinen  lassen,  habe  Walder  sich  für  befugt  ge- 
halten, das  Buch  später  durch  Conlin  „complii'en"  und  in  dieser  Fassung  drucken 
zu  lassen.  —  Sehr  ansprechend  ist  die  ., Blütenlese",    die  K.  Berts  che  (2196)   aus 


L.  Pariser,  Didaktik  des  17.  18.  Jahrhunderts.  447 

den  Abrahamischen  Schriften  zusammeng-estellt  hat;  sein  „Huy  und  Pfuy  der  Welt", 
das  „Narrennest"  und '  andere,  die  in  den  früheren  volkstümlichen  Bearbeitungen 
keine  oder  geringe  Berücksichtigung  fanden,  wurden  mit  Geschmack  und  Sachkunde 
für  diesen  Zweck  exzerpiert,  so  dass  eine  Al)rahams  Eigenart  gut  charakterisierende 
Sammlung  zustande  kam.  Ein  Anhang  enthält  Sprichwörter  und  Sentenzen,  sowie 
sein  „Sterben  und  Erben".  Die  ausgewählten  Stellen  hat  B.  nicht  nach  ihrem  Fund- 
ort, sondern  ihrem  Inhalt  nach  unter  drei  Kategorien:  „Gott,  der  Mensch  und  die 
Natur"  geordnet.  Dass  der  Verfasser  ein  Kenner  der  einschlägigen  Literatur  ist, 
beweist  auch  die  Einleitung,  in  der  alles  Erforderliche  zur  Belehrung  des  Lesers 
über  Abraham  als  Mensch  und  Autor  vorgetragen  wird,  und  zwar  mit  einer  Be- 
geisterung,   der    man    die   Freude   des    Verfassers   an    seinem   Thema    anmerkt.    — 

A.  Kahle  (2194)  verwendet  in  seiner  Skizze  über  Abraham  das  von  Bertsche  in  der 
„Blütenlese"  gelieferte  Material;  er  wendet  sich  gegen  F.  Bobertags  Auffassung  von 
dem  „Spassmacher  auf  der  Kanzel".  Abrahams  Absicht  sei  gewesen:  ridendo  dicere 
verum,  Wortspiele  und  Witze  hätte  er  nur  als  Mittel  zum  Zweck  gebraucht.  —  Aus 
der  Festnummer,  die  zur  Enthüllung  seines  Denkmals  in  Kreenheinstetten  erschien 
(2195),  seien  die  Aufsätze  von  Fr.  Wilhelm  über  Abrahams  Sprache  und  eine 
sehr    anschauliche    Schilderung    seiner    Heimat    und    seiner    Volksgenossen    durch 

F.  A.  Pöllmann  hervorgehoben.  —  Mit  einer  in  der  Schweiz  erschienenen  — 
dem   Referenten   unbekannt   gebliebenen   —    Auswahl    aus    Abrahams  Werken,    die 

G.  Keller  (2196a)  getroffen  hat,  erklärt  sich  K.  Bertsche  nicht  ganz  einverstanden; 
bei  der  Charakteristik  hätte  er  auf  die  „widerspruchsvollen,  geistreichelnden"  Be- 
merkungen Zoozmanns  verzichten  sollen  und  ebensowenig  die  einseitigen  und  ani- 
raosen  Äusserungen  Scherers  über  Kaiser  Leopold  L  und  seine  Beziehungen  zu 
Abraham  übernehmen  dürfen.  — 

Andere.  E.  Schmitz  (2197)  findet  in  den  musikalischen  Anschauungen, 
die  von  Harsdörffer  in  den  Frauenzimmer-Gesprächspielen  ausgesprochen  werden, 
den  Geschmack  des  gebildeten  Dilettantentums  jener  Zeit  wiedergegeben.  Harsdörffer 
zeige  sich  hier  als  gelehriger  Schüler  der  Musiker  aus  den  Tagen  der  Florentiner 
Renaissance.  Ihre  Theorien  über  die  Oper,  die  zum  Teil  an  die  ästhetischen  Forde- 
rungen R.  Wagners  an  das  musikalische  Drama  erinnern,  werden  auch  von  dem 
Nürnberger  Kunstfreunde  verkündet.  Die  den  Gesprächspielen  beigegebenen  Musik- 
stücke sind  fast  durchgängig  von  Siegm.  Theophil  Staden  komponiert,  dessen  Mit- 
arbeit Seh.  auch  bei  den  musiktheoretischen  Partien  des  Werkes  vermutet.  —  Zu 
dem  Scherzgedicht  Laurembergs  I,  17  teilt  O.  Glöde  (2197a)  eine  sich  dem  Sinn 
besser  anpassende  und  sprachlich  zulässige  Konjektur  E.  Seelmanns  mit,  nach  der 
das  Wort  ,,sör"  mit  Stute  und  nicht,  wie  man  früher  nach  der  dänischen  Übersetzung 
von  1652  schloss,  mit  „Schwein"  zu  übersetzen  ist.  — 

18.  Jahrhundert  (Aufklärungszeit):  Geliert.  F.  Behrend 
(2200)  hat  in  seiner  Gellert-Ausgabe  alles  vereinigt,  was  ein  Leser,  den  nicht  gerade 
fach  wissenschaftliches  Interesse  zu  Geliert  führt,  heute  noch  von  ihm  mit  Genuss  zu 
lesen  imstande  ist.  Von  den  Prosaschriften  wurden  aufgenommen:  Die  schwedische 
Gräfin,  Die  moralischen  Charaktere,  Die  Lehren  eines  Vaters  und  eine  Anzahl  der 
Briefe,  so  der  über  seine  Unterhaltung  mit  Friedrich  dem  Grossen;  von  den  Lust- 
spielen die  „Betschwestern".  Für  den  Fachmann  erhält  die  Ausgabe  durch  äusserst 
sorgfältig  gearbeitete  Anmerkungen  Wert,  unter  denen  auch  die  Varianten  der  ersten 
Fassung  der  Betschwestern  von  1745  stehen.  Er  wird  auch  in  der  vortrefflich-  ge- 
schriebenen Biographie  und  in  den  Einleitungen  zu  den  einzelnen  Abschnitten  genug 
Neues  finden,  z.  B.  Mitteilung  über  Gellerts  Besuch  der  Meissener  Fürstenschule,  die 

B.  den  Schulakten  entnommen  hat,  oder  über  seine  Leipziger  Vorlesungen,  von  denen 
der  Herausgeber  auf  Grund  eines  Kollegheftes  berichten  kann,  das  die  Oberlausitzische 
Akademie  der  Wissenschaften  in  Görlitz  bewahrt.  Auf  die  feinsinnige  Analyse 
rationalistischer  und  pietistischer  Elemente,  die  in  der  „Schwedischen  Gräfin"  mit- 
einander im  Zwiespalt  liegen,  sei  noch  besonders  hingewiesen.  Ein  guter  Einfall 
war  es,  der  Ausgabe  die  sechs  Beethovenschen  Kompositionen  von  geistlichen  Liedern 
Gellerts  beizufügen,  die  an  dieser  Stelle  willkommen  sein  werden,  wenn  sie  auch 
^ceinen  Anspruch  auf  „Seltenheit"  erheben  können.  — 

Gottsched.  Über  E.  Reicheis  Gottsched-Biographie,  deren  zweiten  ab- 
schliessenden Band  der  unermüdliche  Kämpfer  für  Gottsched  in  diesem  Jahre  voll- 
enden konnte,  ist  eine  Besprechung  von  A.  B  ra  u  s  e  w  e  tt  er  (2202)  zu  verzeichnen, 
in  der  sich  Anerkennung  und  Ablehnung  ungefähr  die  Wage  halten;  neue  Gesichts- 
punkte werden  in  ihr  nicht  aufgestellt.  —  E.  Reicheis  Schritt  über  Gottscheds  Stellung 
im  Unterrichtswesen  (2203)  wurde  bereits  im  letzten  Bericht  erwähnt  (vgl.  JBL. 
1908/9,  N. 4333).  —  Eine  ebenso  mühevolle,  wie  verdienstliche  Arbeit  hat  W.  Suchier 
(2205)  geleistet,  indem  er  zu  der  Sammlung  der  auf  der  Leipziger  Universitäts- 
bibliothek aufbewahrten  an  Gottsched  gerichteten  Briefe  ein  alphabetisch  geordnetes 


448  L.  Pariser,  Didaktik  des  17. /18.  Jahrhunderts. 

Absenderregister  gefertigt  hat.  Das  seinerzeit  von  Danzel  angelegte  chronologische 
Verzeichnis  war  weder  zuverlässig,  noch  vollständig.  Ein  zum  grossen  Teil  noch 
unausgeschöpftes  Material  aus  den  Jahren  1722—56  (die  Briefe  aus  dem  letzten  De- 
zennium Gottscheds  sind  nicht  mehr  vorhanden)  hat  S.  jetzt  der  literar-  und 
kulturhistorischen  Forschung  erschlossen.  In  einem  dem  Register  vorausgeschickten 
Vorwort  spricht  er  sich  über  sein  Verfahren  bei  der  Anlage  aus.  —  Eine  ver- 
mittelnde Stellung  zwischen  Braitmaiers  und  Reicheis  Ansichten  über  die  Selb- 
ständigkeit Gottscheds  in  der  ,, Kritischen  Dichtkunst"  nimmt  K.  Blanck  (2206) 
in  seinen  Studien  über  den  französischen  Einfluss  im  zweiten  Teil  dieses  Werkes  ein. 
Er  wirft  Braitmaier  mit  Recht  vor,  verkannt  zu  haben,  dass  neben  allem  Über- 
nommenen und  Kompilatorischen,  das  dieser  Poetik  anhaftet,  sich  hier  doch  eigenes 
Urteil  und  eigene  Anschauungen  Gottscheds  offenbaren,  während  er  andererseits  sich 
gegen  Reichel  erklärt,  der  Gottscheds  kunsttheoretische  Ansichten  fast  als  absolut 
original  hinstellt  und  meint,  nur  aus  selbstverleugnender  Seelengrösse  habe  er  sich 
hier  als  Ordner  fremder  Gedanken  ausgegeben,  B.  erkennt  an,  dass,  trotz  der 
Abhängigkeit  Gottscheds  von  den  Klassikern  und  Boileau,  sich  doch  das  Bestreben 
eines  „plänereichen"  Mannes  und  ,, ehrgeizig  nach  Befreiung-  strebenden  Geistes" 
geltend  macht,  eigene  Bahnen  zu  beschreiten.  Sein  Verhältnis  zur  Antike,  das  im 
wesentlichen  mit  dem  des  französischen  Pseudoklassizismus  übereinstimmt,  zeige  ihn 
ganz  im  Bann  der  Zeitgedanken  französischen  Ursprungs,  von  deren  Vertretern  er 
die  der  klassizistisch-lehrhaften  Richtung  bevorzugte.  B.  spricht  Gottsched  eine 
,,wirklich  klare  Vorstellung  vom  Wesen  und  der  inneren  Entwicklung  des  Kunst- 
werkes" ab.  Dieses  Manko  habe  ihn  genötigt,  auf  diesem  Gebiet  fremde  Hilfe  zu 
suchen.  — 

Andere.  F.  Frensdorff  (2207)  wünscht,  dass  die  Briefe  A.  von  Hallers 
an  Johann  Gessner,  die  F.  Vetter  auszugsweise  und  in  deutscher  Übersetzung  ver- 
öffentlicht hat  (vgl.  JBL.  1908/9,  N.  4348),  vollständig  und  in  ihrer  ursprünglichen 
neulateinischen  Form  herausgegeben  würden.  Aus  ihrer  Bedeutung  für  die  Er- 
kenntnis von  Hallers  Persönlichkeit,  für  die  Gelehrtengeschiohte  und  Geschichte  der 
Wissenschaft  folgert  er  die  Berechtigung  seines  Wunsches.  —  Einen  Kommentar  zu 
den  Literarischen  Epigrammen  A.  G.  Kästners  auf  seine  Freunde  hat  C.  Becker 
(2208)  geliefert.  Die  fleissige  Arbeit  enthält  eine  ausführliche  Bibliographie  und  ein 
Verzeichnis  des  Kästnerschen  Briefwechsels.  Einer  verständigen  Beurteilung  seiner 
Epigramme  —  an  der  Hand  der  von  Herder  in  den  ,, Zerstreuten  Blättern"  gegebenen 
Definition  —  hat  der  Verfasser  eine  kurze  Charakteristik  der  Epigrammendichtung- 
fvOgaus  und  Wernickes  vorausgehen  lassen.  Um  Kästners  Verhältnis  zu  seinen 
Freunden  und  die  Chronologie  der  aus  diesen  Beziehungen  entsprungenen  Epigramme 
festzustellen,  hat  B.  auch  den  handschriftlichen  Nachlass  Kästners,  der  sich  auf  der 
Göttinger  Universitätsbibliothek  befindet,  herangezogen.  Die  mühevolle  Sammel- 
tätigkeit, die  der  Verfasser  auf  sich  genommen  hat,  ermöglicht  jetzt  ein  leichtes  Ver- 
ständnis der  nicht  immer  naheliegenden  satirischen  Anspielungen  in  der  Kästnerschen 
Epigrammatik.  Zur  Beleuchtung  seines  Verkehrs  mit  Haller,  mit  Lessing  und  seinem 
Kreis  (Mj'lius,  Nicolai)  und  seiner  Beziehungen  zu  den  Mitarbeitern  am  Göttinger 
Musenalmanach  hat  B.  manches  beigesteuert.  Wir  werden  auf  seine  Untersuchung, 
die  durch  Aufnahme  aller  literarischen  Epigramme  Kästners  später  erweitert  wurde, 
im  nächsten  Bericht  zurückkommen.  — 


IV.  Von  der  Mitte  des  18.  Jahrhunderts  bis 

zur  Gegenwart. 


Allgemeines. 

a)  Literaturgeschichte. 

(IV,  la  =  N.  220«  -2:{57.) 

Rudolf  U 11  g-  e  r. 

Allpfemeincs  und  Gesaratdarstellungen.  —  Deutsche  Literatur  ond  das  Ausland.  —  Ausländische  I/iteratur  in 
Deutschlund.  —  Literaturgeschichte  in  Werlien  verwandter  Wissenscliaften.  —  (Unzelne  Epochen.  —  Literatur  der  Gegenwart. 
—  Ethische  und  religiöiu  StrSmnngen  (Katholizismus:  Judentum).  —  Lokale  Literaturgeschichte:  Deutschland;  Elsass,  Frank- 
furt a.  M.  —  Österreich.  —  Schweiz.  —  StarombQcher.  —  Literaturhistoriker.  — 

Allgemeines  und  Gesamtdarstellungen.  Nicht  nur  im  Sinne 
zufälliger  räumlicher  Anordnung  stehen  an  erster  Stelle  dieses  Kapitels  W.  Dil- 
theys  (2209)  meisterliche  Essays,  betitelt  „Das  Erlebnis  und  die  Dichtung". 
Längst  haben  sie  sich  einen  hervorragenden,  ja  nach  vieler  Urteil  den  ersten  Platz 
unter  dem  Heere  neuerer  literarhistorischer  beziehungsweise  literarästhetischer  und 
-psychologischer  Aufsatzsammlungen  gesichert  vmd  vielseitig  anregend,  befruchtend 
und  zu  höheren  Gesichtspunkten  hinleitend  in  die  Entwicklung  unserer  Wissenschaft 
eingegriffen.  Auch  an  dieser  Stelle  ist  ihre  hohe  Bedeutung  seinerzeit  eingehend 
gewürdigt  worden  (vgl.  JBL.  1905,  S.  438/9,  538,  543,  664  und  691;  1906/7,  S.  542, 
902).  Die  vorliegende  dritte  Auflage  zeugt  wiederum,  leider  nun,  nach  dem  un- 
erwarteten Ableben  D.s,  zum  letzten  Male,  von  dem  rastlosen,  stets  erneuten  und 
vertieften  Ringen  mit  den  Problemen,  von  jener  Genialität  wissenschaftlicher  Ge- 
wissensunruhe, des  NichtabschliessenwoUens  und  -dürfens,  die  einen  so  wesentlichen 
und  charakteristischen  Zug  dieses  nicht  minder  grossartig  als  tragisch  veranlagten 
Denkers  bildet.  Diesmal  kommt  freilich  weniger  Umarbeitung  als  Ergänzung  und 
Zusatz  in  Frage.  Insbesondere  dient  ein  dem  ganzen  Buche  vorangesetzter  ein- 
leitender Überblick  über  den  „Gang  der  neueren  europäischen  Literatur"  ebenso  der 
Andeutung  des  weltliterarischen  und  geistesgeschichtlichen  Hintergrundes,  von  dem 
sich  die  einzelnen  Dichterprofile  abheben,  wie  des  vereinheitlichenden  Gesichtspunktes, 
von  dem  aus  sie  aufgenommen  sind.  Ohne  diese  Epitome  nochmals  epitomieren  zu 
wollen,  weise  ich  nur  darauf  hin,  wie  auch  hier  wieder  die  künstlerische  Befähigung 
D.s  sich  hervortut,  im  ganzen  zu  sehen,  grosse  Entwicklungen  mit  wenigen  pla- 
stischen Strichen  hinzustellen  und  zugleich  dem  allbekannten  Bilde  durch  sonder- 
artige Auffassung  und  eigentümliche  Kombination  neue  Züge  abzugewinnen.  So 
hier  in  der  kulturhistorischen  Charakteristik  der  typischen  Stufen,  in  denen  die 
neuere  Literaturentwicklung  Westeuropas  verläuft:  von  der  ständisch  und  kon- 
ventionell gebundenen  Poesie  des  Mittelalters  über  den  grossen  Stil  der  souveränen 
Phantasiekunst  des  Rinascimento  zu  der  durch  die  neuen  geistigen  und  sozialen 
Mächte  bedingten  und  getragenen  Ideendichtung  der  Aufklärung.  In  engem  Zu- 
sammenhang mit  diesen  Ausführungen  bestimmen  einige  einleitende  Zusäize  zu  dem 


450       R.  Ung-er,  Allgemeines  des  18./ 19.  Jahrhunderts:  Literaturgeschichte. 

bereits  in  der  zweiten  Auflage  stark  umgearbeiteten  Goetheaufsatz  prägnant  das 
Verhältnis  dieses  Schöpfers  einer  neuen  Poesie  zu  den  geistigen  Voraussetzungen 
seines  Zeitalters.  —  Karl  Hoffmanns  Aufsatzfolge  (2211)  sucht  auf  Grund  der 
bekannten  Darstellungen  (Haym,  A.  von  Hanstein  usw.)  an  den  literarischen  Reform- 
bewegungen Opitz',  Gottscheds,  des  Sturms  und  Drangs,  der  Romantik,  des  Jungen 
Deutschland  und  der  Moderne  zu  veranschaulichen,  „wie  sich  in  jedem  Reform- 
bestreben der  neueren  deutschen  Literatur  das  nationale  Element  mit  instinktartiger 
Notwendigkeit  gleichsam  irgendwie  ins  Bewusstsein  emporreckt".  In  der  Schilderung 
der  wechselnden  Beziehungen  zwischen  den  literarischen  Tendenzen  und  vater- 
ländischen Strömungen,  die  sich  nach  dieser  Richtung  vom  17.  Jahrhundert  bis  zur 
Gegenwart  in  unserem  Schrifttum  ergeben  haben,  geht  es  freilich,  so  etwa  bei  Ein- 
gliederung des  Jungen  Deutschland  in  diesen  Verlauf,  nicht  ohne  einige  Gewalt- 
samkeit ab.  Und  auch  Schiefheiten  in  tatsächlichen  Angaben  machen  sich  geltend, 
wie  z.  B.  in  dem  Satz:  „August  Wilhelm  Schlegel  wurde  in  das  Zerwürfnis  (zwischen 
seinem  Bruder  und  Schiller)  mit  hineingezogen,  nachdem  sich  seine  Gefühle  für 
Schiller  durch  dessen  Verurteilung  des  von  ihm  verehrten  Bürger  (im  Jahre  1791!) 
schon  vorher  stark  abgekühlt  hatten"  (S.  202);  oder  in  der  Behauptung,  die  Antho- 
logie „Moderne  Dichtercharaktere"  sei  von  Hermann  Conrad!  und  Karl  Henckell 
herausgegeben  worden  (S.  271),  während  doch  Wilhelm  Arent  der  Herausgeber  war 
und  die  Genannten  nur  das  Vorwort  beisteuerten.  —  In  erster  Linie  für  Zwecke  des 
Unterrichts,  und  zwar  zunächst  der  Deutsch  studierenden  russischen  Jugend,  ist 
J.  Schillings  Abriss  (2216)  bestimmt,  der  ein  älteres  literarhistorisches  Kom- 
pendium des  Verfassers  durch  einen  Überblick  über  die  deutsche  Literatur  des 
19.  Jahrhunderts  vervollständigt.  Im  ganzen  dürfte  die  recht  konzise  und  verhältnis- 
mässig reichhaltige  Kompilation  diesem  praktischen  Zwecke  durch  Übersichtlichkeit, 
gesundes  Urteil  und  »nbefangene  W'ürdigung  der  verschiedenen  literarischen  Strö- 
mungen und  Tendenzen  wohl  entsprechen.  Nur  erscheint  die  Gliederung  des 
reichen  Stoffes  hier  und  da  als  etwas  äusserlich  (vgl.  z.  B.  das  allzu  umfassende 
Kapitel  ,,Der  poetische  Realismus",  das  von  Gotthelf  bis  Scheffel  Gerechte  und  Un- 
gerechte vereint),  und  die  Auswahl  und  Charakteristik  der  Vertreter  der  Moderne 
gelingt  dem  in  seinem  ästhetischen  Urteil  mehr  konservativ  gerichteten  Autor  nicht 
immer,  so  sehr  er  anerkennenswerterweise  auch  ihnen  gegenüber  nach  gerechter 
Objektivität  strebt.  Zum  Teil  ist  er  in  diesen  Schlusspartien  des  Büchleins  von 
Friedrich  Kummers  Darstellung  beeinflusst.  An  tatsächlichen  Irrtümern  fehlt  es  auch 
hier  nicht  ganz:  so  wenn  Arnims  „Gräfin  Dolores"  als  nach  französischem  Muster 
geschrieben  und  mit  lebhaftem  Beifall  aufgenommen  bezeichnet  (S.  25),  „Merlin  und 
Alexis"  (so!)  ein  Trauerspiel  Immermanns  genannt  (S.  46),  Gutzkow  zum  Leiter 
des  Burgtheaters  gemacht  (S.  103)  oder  als  Anna  Ritters  Geburtsort  Königsberg  an- 
gegeben wird  (S.  213).  Auch  sind  Namens-  oder  Wortformen  wie  „Callo"  (S.  32), 
„Niebelungen"  (S.  103),  „Claure"  (S.  74)  und  „Bedeutenheit"  (!  S.  57)  offenbar  keine 
blossen  Druckfehler.  Naivitäten  endlich,  wie  „Im  ,Traumulus'  wich  der  darbende 
Dichter  (A.  Holz)  von  seinen  Grundsätzen  ab,  weil  er  anders  nicht  zu  Geld  gelangen 
konnte"  (S.  194),  oder  „Rückert  hatte  einen  äusserst  angeregten  Geist;  alles  inter- 
essierte ihn"  (S.  60),  sollten  gerade  in  Büchern,  die  der  spottlustigen,  für  unfrei- 
willige Komik  so  empfänglichen  Jugend  gewidmet  sind,  vermieden  werden.  —  Das 
27.  Heft  von  K.  Goedekes  „Grundriss"  (2214),  bearbeitet  wie  die  vorigen  von 
Alfred  Rosenbaum,  enthält  Bogen  21—36  des  9.  Bandes  nebst  Berichtigungen, 
Ergänzungen  und  dem  Register  zu  diesem  und  umfasst  den  Schluss  des  2.  Kapitels 
des  8.  Buches  (2.  Abteilung),  welches  die  Belletristik  des  Zeitraums  von  1815 — 1830 
behandelt.  Neben  dem  Rest  der  sächsisch- thüringischen  Schriftsteller  dieser  Epoche 
kommen  hier  Belletristen  des  nordwestlichen  Deutschlands,  Schleswigs  und  Preussens 
zu  Wort,  darunter  Polygraphen  von  der  halb  kompilatorischen,  halb  schöngeistigen 
Überfruchtbarkeit  eines  Stephan  Schütze,  Heinrich  Döring,  Friedrich  Rassmann, 
Johann  Baptist  Rousseau  (heute  bekannter  durch  seine  Beziehungen  zu  Heine  als 
durch  sein  nicht  geringes,  aber  in  einem  wirren  Leben  unentfaltetes  lyrisches  Talent), 
einer  Amalie  Schoppe  (von  der  126  Veröffentlichungen  verzeichnet  werden!)  und 
eines  August  Gottlob  Eberhard.  Als  interessantere  und  literarhistorisch  wichtigere 
Persönlichkeiten  sind  F.  W.  Gubitz,  der  einflussreiche  Herausgeber  des  „Gesell- 
schafter", und  J,  E.  Hitzig,  vor  allem  aber  Willibald  Alexis  und  Holtei  zu  nennen. 
Bei  aller  Anerkennung  des  Fleisses  und  der  Sorgfalt  der  Bearbeitung  kann  man 
sich  angesichts  dieser  immer  ungestalter  anschwellenden  Verzeichnisse,  die  ihren 
Ehrgeiz  darein  zu  setzen  scheinen,  nicht  bloss  alle  Briefe,  Rezensionen  und  Zeit- 
schriftenbeiträge der  betreffenden,  nur  allzu  schreiblustigen  Autoren,  sondern  auch 
alle  Aufsätze  über  und  Reminiszenzen  an  sie  ungesichtet  zu  buchen,  prinzipieller 
Bedenken  nicht  entschlagen.  Die  Gefahren  des  ebenso  trügerischen  wie  schädlichen 
Ideales    bibliographischer    „Vollständigkeit",    vor    denen    vor    einigen    Jahren    noch 


R.  ünger,  Allg-emeines  dos  18./19.  Jahrhunderts:  Literaturgeschichte.       451 

B.  M.  Meyer  beredt  gewarnt   hat  (Euph.  14,  S.  10/1),  scheinen  in    der  Tat  in  greif- 
bare Nähe  gerückt,  wenn  hier  etwa  Alexis  36,  Holtei  über  50  Seiten  für  sich  in  An- 
spruch nimmt.    Welchen  Umfang  müsste  diesem  Massstabe  nach  der  Hebbel-  oder 
der  Richard  Wagner-Paragraph  der  in  Aussicht  genommenen  Fortsetzung  des  Grund- 
risses gewinnen?    Soll    dieser  Spezialbiographien   nicht   eher   anregen    als    ersetzen 
wollen?     Und    lag    es   in   G.s  Absicht,    ein   Reservatum   für  wenige  Spezialforscher 
zu  schaffen,   und   nicht  vielmehr  ein  Hilfsbuch   für  die  weitesten  Kreise  der  literar- 
historisch Interessierten  und  Tätigen,  namentlich  auch  für  die  Studierenden?    Durch 
die   jetzt    beliebte    mechanische    Materiaianhäufung,    darüber   sollte    man   sich   nicht 
täuschen,  wird  den  Studenten  das  Buch  immer  mehr  verleidet.     Und  es  bleibt  wohl 
zu  bedenken,  ob  der  hieraus  erwachsende  Nachteil  den  vermeintlichen  Nutzen  jenes 
in  seiner  Konsequenz  zuletzt  zu  Absurditäten  führenden  rohstofflichen  Prinzips  nicht 
am    Ende    um    ein  vielfaches    überwiegt.    —    Zu    den  erfreulichsten    Erschemungen 
des    Berichtsjahres    gehört    der    dritte    (Schluss-)    Band    von    A.    B  i  e  s  e  s    (2213) 
Deutscher    Literaturgeschichte.     Ich    habe    die    beiden    ersten    Bände    in    den    Vor- 
jahren   an    anderer    Stelle    der    JBL.    bereits    näher    gewürdigt    (vgl.    JBL.    1906/7, 
S.  492/.3;  1908/9,  S.  535/6)   und  kann   mich   um   so  mehr  auf  diese  ausführlichen  Be- 
sprechungen beziehen,   als  die  dort  entworfene  Charakteristik   für  den   neuen  Band, 
in  dem    das    persönliche  Urteil    und    die  Darstellungsart    des  Verfassers  noch   freier 
von  traditionellen  Wertungen   sich   entfalten  kann   als   in   den  früheren,    meines  Er- 
achtens   in   besonderem  Masse  zutrifft.     Auch   hier  das  spezifische  Organ  für  Lyrik, 
,, diese    erste   aller  Künste",    wie    B.  (S.  342)   einmal    sagt,    und   die    dem  Lyrischen 
näherstehenden  Elemente  in  epischer  und  dramatischer  Dichtung.    Auch  hier  mehr 
wohltuende  Wärme  des  Empfindens  als  fortreissendes  Temperament,  mehr  Beseelung 
als  Plastik   der  Charakteristik.     Feinsinnig-verständnisvolle   Einfühlung  gelingt  dem 
Autor  besser  als  kraftvoll-eigentümliche  Auffassung.     Seine  Darstellung  zeigt  weniger 
Mannigfaltigkeit  als  Geschmack;   die  Sprache,  nicht  eben  sonderlich  reich  oder  leb- 
haft an  Farbe,    erfreut  durch   edles  Gleichmass   und  gewählte,    freilich   nicht   immer 
ungesuchte    Vornehmheit.      Knappe,    aber    gut.  orientierende    Überblicke    über    die 
geistigen,    politischen    und    sozialen    Strömungen    der    drei    grossen    Perioden    des 
nationalen  Lebens   seit  1848,  mit  der  Reichsgründung  und  der  Krise  der  achtziger 
Jahre  als  Wendepunkten,  vergegenwärtigen   den  kulturellen  Hinter-  und  Untergrund 
der   literarischen    Entwicklung,     wie    denn    überhaupt    sehr    berechtigterweise    auch 
solchen  nicht  im  engsten  Sinne  „literarischen",  aber  auch  für  unsere  Nationalliteratur 
wichtigen  Persönlichkeiten  wie  beispielsweise  Malvida  von  Meysenbug  oder  Schopen- 
hauer,  vor  allem  aber  Bismarck  und  Nietzsche  ein  breiterer  Raum  gegönnt  wird  als 
sonst   zumeist   in   der  landläufigen    Literaturgeschichtschreibung.      Stärker  noch   als 
in  den   früheren  Bänden  treten   die  grossen  Einzelpersönlichkeiten  hervor,  während 
die  dii  minorum  gentium  mit  ihrem  Schaffen  bisweilen   allzusehr   in  Daten-,  Namen- 
und  Zahlenaufzählung  sich  verflüchtigen.   Der  Aufbau  der  Entwicklung,  übersichtlich 
jene  drei  Epochen  herausstellend,   hat  etwas  Überzeugenderes,   als  man  es  zum  Teil 
der  Disposition  der  früheren  Bände  nachrühmen  konnte.    Nur  mit  dem  Anachronismus, 
dass    unmittelbar    nach    der  Charakteristik    des    Jahres  1848   auf  einmal   wieder,    in 
übrigens    zu   lakonischen  Andeutungen,    auf  Schre^^vogel,    Raimund    und    ihre    dra- 
matischen Zeitgenossen  zurückgegriffen  wird,   oder  mit  der  etwas  kunterbunten  An- 
ordnung des  Kapitels  „Vertreter  älterer  Richtungen  nach  1870",  in  dem  z.  B.  Solitaire 
unter    der    nichtssagenden  Etikette    des    „W^eltschmerzes"  in   seiner   düsteren  Wucht 
und  zeitlosen  Einsamkeit   fremdartig  neben    so   modernen    und   an   seiner  Seite    fast 
spielerisch-kokett  anmutenden   Geistern   wie   Ed.  Grisebach  und  Richard  Voss  steht, 
vermag   ich   mich   nicht   zu    befreunden.     Wirkungsvoll  ist  Hebbels  Lebenswerk  an 
die  Spitze   des   Bandes  gestellt.    Indessen   kommt  hier  der   reckenhafte  Dramatiker, 
bei  aller,  auch  landsmaunschaftlichen  Sympathie  B.s  für  den  grössten  Vertreter  nieder- 
deutschen Geistes  in  der  neueren  Dichtung,  meinem  Gefühl  nach  doch  nicht  in  seiner 
ganzen   Grösse   und   Problematik  zur  Geltung.     Die  so   charakteristischen   Novellen 
werden  nicht  einmal  genannt;  „Demetrius"  und  der  „Moloch"  fallen  fast  ganz  unter 
den  Tisch.     Und  wie  bezeichnend,   dass  B.,   der  auf  Hebbels  Lyrik  so   liebevoll  ein- 
geht,  auch  zur  Charakterisierung   eines  so  strengen  Dramas   wie  der  „Maria  Mag- 
dalena" unwillkürlich  eine  lyrische  Stelle   heraushebt!     Solcher  Geschmacksrichtung 
entsprechend    erreicht   seine   Darstellung   ihren    Höhepunkt   in    der  Würdigung   der 
grossen  Epiker  jener  Jahrzehnte,  die  ja  zugleich  auch  grosse  Lyriker   waren  oder 
deren  Epik    doch    einen   lyrischen  Unterstrom    fühlen    lässt:   Stifters,    Kellers,    C.  F. 
Meyers,  Storms,  Raabes,  Fontanes,    der  Ebner-Eschenbach,    deren    aller    endgültigen 
Sieg  ß.  teilweise  noch  mit  erlebt,  ja  wohl  auch  gefördert  hat.     Besonders  sympathisch 
berührt   die  Wärme,    mit   der   unser  Autor   für  Stifter   und  Raabe,    die    beiden  Viel- 
verkannten  und  noch  heute  zumeist  Unterschätzten,  eintritt,    wie  ihn  denn  zu  dem 
letzteren   und  besonders  zu  Storm   wie  zu   den  plattdeutschen  Dichtern  Reuter  und 


452       R.  U  n  g"  e  r  ,  A]li»'emeines  des  18. /H).  Jalirliundorts:  Literaturg-eseliichte. 

Groth  offenbar  auch  das  Gefühl  der  Stammesverwandtschaft  zieht.  Auch  für  Wilhehn 
Busch  bricht  er  in  diesem  Sinne  mit  Erfolg-  eine  Lanze.  Und  auch  in  der  hohen 
Schätzung"  der  lyrischen  Kunst  C.  F.  Meyers  vermag  ich  ihm  freudig-  beizustimmen. 
Doch  auch  den  Modernen  und  Modernsten  bemüht  er  sich  ehrlich  und  warmherzig 
gerecht  zu  werden.  Und  wenn  hier  bisweilen  eben  das  Bemühen  sichtbar  bleibt, 
so  kommt  ihm  anderseits  der  Umstand  sehr  zustatten,  dass  die  bedeutendsten  und 
originalsten  Leistungen  der  Jüngstdeutschen,  wie  er  selbst  feststellt  (S.  611),  auf  dem 
ihm  doch  immer  vertrautesten  Gebiete,  dem  lyrischen,  liegen,  und  so  weiss  er  denn 
auch  über  Liliencron  und  Dehmel,  George,  Hofmannsthal  und  Spitteler  manches  Gute 
und  Sympathische  zu  sag-en.  Im  ganzen  freue  ich  mich,  meine  auf  Grund  der 
früheren  Bände  ausgesprochene  Ansicht,  dass  B.s  bei  trefflicher  äusserer  Ausstattung 
und  guten  illustrativen  Beilagen  sehr  preiswertes  Werk  unter  den  neueren  seiner 
Gattung  am  meisten  berufen  erscheine,  ein  wirkliches  Haus-  und  Familienbuch  zu 
werden,  durch  diesen  Schlussband,  der  auch  in  der  sorgsamen  Beachtung  der  Er- 
gebnisse moderner  ästhetischer  Auffassung  und  literarhistorischer  Forschung  seinen 
Vorgängern  entspricht,  voll  bestätigt  zu  sehen.  Noch  seien  an  kleinen  Versehen  und 
Irrtümern,  besonders  in  Namen  und  Jahreszahlen,  für  eine  Neuauflage  folgende  ver- 
merkt: Kuno  Fischer  ist  nicht  1908  (S,  12),  sondern  am  5.  Juli  1907  gestorben; 
S.  239  wird  der  berühmte  Berliner  Theologe,  wohl  in  Verwechslung  mit  seinem 
Vater  Theodosius,  Theodor  statt  Adolf  Harnack  genannt  (richtig  S.  512);  Richard 
(von)  Volkmann  war  zeit  seines  Lebens  nur  an  der  hallischen  Universität  tätig-,  nicht 
an  der  Jenenser,  wie  S.  460  angegeben  wird  —  nur  ist  er  in  Jena  gestorben ; 
S.  55/6  ist  Richard  Maria  Werner  mit  seinem  Vater  Karl  verwechselt.  Unausrottbar 
endlich  hat  sich,  insbesondere  wohl  durch  Nietzsches  erste  „Unzeitgemässe  Be- 
trachtung", der  Irrtum  festgesetzt,  als  sei  David  der  Rufname  von  Strauss  gewesen 
(vgl.  in  unserem  Buche  S.  6,  172,  458,  474),  während  es  doch  nur  Nebenvorname 
neben  dem  Hauptnamen  Friedrich  war  (vgl.  R.  Weltrich,  Schiller  1,  S.  736).  —  Eine 
sehr  wertvolle  Gabe  bietet  der  Züricher  Privatdozent  Alfred  Schaer  mit  seiner 
Sammlung-  kritischer  und  literarhistorischer  Aufsätze  Emil  Kuhs  (2217)  aus  den 
Jahren  1863—1876.  Kein  neues  Buch  also,  aber  neu  und  eindrucksvoll  als  Buch. 
Das  Lebensbild  und  die  Charakteristik  der  Einleitung  sind  zwar  bei  aller  W''ärme 
etwas  allgemein  und  blass  geraten.  Dafür  aber  tritt  uns  in  dem  Buche  selbst  der 
grosse  Literaturkenner  in  der  Fülle  und  Tiefe  seines  ästhetisch-kritischen  Vermögens 
und  seiner  Beziehungen  zum  zeitgenössischen  und  teilweise  auch  zum  älteren 
deutschen  Schrifttum  um  so  plastischer  entgegen.  Uns  Heutigen  ist  ja  K.,  dessen 
Novellistik  und  Lyrik,  vielleicht  nicht  ganz  zu  Recht,  jetzt  völlig  vergessen  ist,  im 
wesentlichen  nur  noch  durch  seine  feinsinnigen  Charakteristiken  grösseren  Umfanges 
bekannt,  diejenigen  Grillparzers,  Stifters  und  vor  allem  die  grosse  Hebbel-Monographie, 
sein  Lebenswerk,  die,  neben  Adolf  Sterns  „Otto  Ludwig"  eine  unserer  hervorragendsten 
Dichterbiographien,  noch  immer  das  beste  Bild  von  Hebbels  menschlicher  und 
dichterischer  Gesamterscheinung  gibt.  Seine  zahlreichen  kleineren  Aufsätze,  zumeist 
als  Feuilletons,  Gedenkartikel  oder  Kritiken  in  Wiener  Tageszeitungen  und  Wochen- 
schriften, wie  der  „Presse",  „W'iener  Abendpost",  „Neuen  Freien  Presse",  der 
„Wochenschrift  für  Wissenschaft,  Kunst  und  öffentliches  Leben"  und  „Wiener  Zeitung", 
gelegentlich  wohl  auch  in  auswärtigen  Blättern,  der  ,, Allgemeinen  Zeitung"  (Beilage) 
oder  Frenzeis  „Unterhaltungen  am  häuslichen  Herd"  erschienen,  haben  wohl  zu 
ihrer  Zeit  viele  Beachtung  gefunden  und  Einfluss  geübt,  mussten  indessen  seitdem 
das  gewöhnliche  Schicksal  solcher  literarischen  Journalistik  teilen.  Mit  Unrecht. 
Denn  wie  der  vorliegende  Band  zeigt,  erheben  sie  sich  nach  Gehalt  und  Form 
grossenteils  weit  genug  über  das  geistige  und  ästhetische  Niveau  jener  Tages- 
schriftstellerei,  dass  ihnen  ein  dauernder  literargeschichtlicher  Wert  zukommt  wie 
nur  sehr  wenigen  ihresgleichen  und  ihrer  Entstehungszeit.  Zwar  ist  die  vom  Her- 
ausgeber getroffene  Auswahl  nicht  durchweg  glücklich  zu  nennen.  Wer  kennt 
heute  die  Novellen  von  Karl  Erdmann  Edler,  mit  deren  Besprechung  das  Buch 
beginnt?  Wer  bedarf  heute  noch  des  umständlichen  Nachweises,  dass  Hamerlings 
„König  von  Sion"  kein  Epos,  seine  „Aspasia"  kein  Roman  —  im  Sinne  eines 
lebendigen  Kunstwerkes  —  oder  dass  Wilhelm  Jordan  weder  Epiker  noch  Lyriker 
noch  Theoretiker  der  Poesie  von  dem  Range  ist,  wie  er  selbst  es  zu  sein  glaubte 
und  verkündete?  Indessen  behaupten  die  betreffenden  Aufsätze  K.s  nichtsdesto- 
weniger auch  für  uns  insofern  ihren  Wert,  als  dem  feinsinnigen,  tief  dringenden  und 
umfassenden  Blick  des  Verfassers  der  einzelne  Gegenstand,  auch  wenn  er  heute  nur 
noch  geringes  Interesse  für  sich  in  Anspruch  jiehmen  darf,  stets  Anlass  zu  be- 
ziehungsreichen Parallelen  und  Gleichnissen,  zu  weitsichtiger  räumlicher  und  zeit- 
licher Über-  und  Umschau,  zu  geistvollen  Allgemeinbetrachtungen  ästhetischer, 
kulturkritischer  und  psychologischer  Art  wird,  und  als  so  das  Zufällige  und  Ephemere 
der    Einzelkritik    allenthalben    zu    literarischer   Charakteristik    grösseren   Stiles    und 


U.  IJnger,  Allgemeines  des  18./19.  Jahrhunderts:  Literaturgeschichte.       453 

dauernderer  Bedeutung  aufstrebt.  So  geben  die  „Koioritstudien"  jenes  heute  ver- 
schollenen Wiener  Novellisten  Gelegenheit,  auf  den  poetischen  Kolorismus  des 
19.  Jahrhunderts  flüchtige  Reflexe  fallen  zu  lassen,  die  sich  dann  in  der  Würdigung 
Freiligraths  zu  stetigeren  Lichtern  erhellen.  An  Jordans  und  Ilatnerlings  Dich- 
tungen werden  Probleme  der  modernen  Epik  und  Lyrik  veranschaulicht.  Die  Be- 
sprechung der  „Philosophisch-kritischen  iStreifzüge"  verdichtet  sich  zu  einer  Cha- 
rakteristik Lorms  und  seiner  Stellung  im  VViener  Geistesleben  überhaupt;  aus  Re- 
zensionen der  Gedichtsammlungen  H.  Gilms  und  Klaus  Groths  erwachsen  Gesamt- 
würdigungen des  Tiroler  und  friesischen  Lyrikers,  ja  in  letzterem  Falle  des  poetischen 
Genius  des  ganzen  dithmarsischen  Stammes.  So  bleibt  denn  auch  die  Zurück- 
weisung der  Vorwürfe  ob  der  „Vornehmheit"  des  alten  Goethe  und  die  energische 
Abwehr  der  reklamehaften  Proklamierung  eines  oder  vielmehr  hundert  neuer  noch 
gegenwärtig  zu  beherzigen;  und  der  kurze  Artikel  zu  Hölderlins  Gedächtnis  ist  — 
und  das  will  gewiss  nicht  wenig  heissen  —  auch  nach  Diltheys  (2209)  meisterlichem 
Essay  lesbar.  Näher  noch  kommen  wir  dem  eigensten  Gebiete  des  grossen  Kritikers, 
wenn  wir  ihn,  anknüpfend  an  Otto  Ludwigs  „Shakespeare-Studien"  und  „Nachlass- 
schriften", Grösse  und  Tragik  dieser  edlen,  wehevoll  sich  verzehrenden  Dichter-  und 
Grüblerpersönlichkeit  mit  skizzenhaften,  aber  sicheren  Strichen  umschreiben  sehen, 
oder  wenn  er  in  wiederholter  und  zuletzt  verhältnismässig  ausführlicher,  durch 
engeres  persönliches  Verhältnis  erwärmter  Darstellung  das  Profil  des  Dichters  und 
Menschen  Fr.  Halm  entwirft.  Entschieden  das  Beste  der  hier  vereinigten  Essays 
aber  enthalten  die  Studien  über  Kellers  Roman  und  Novellistik,  Groths  „Quickborn", 
den  Besuch  bei  Mörike  und  dessen  Gedichte  und  nicht  zuletzt  die  Reihe  der  Hebbel- 
Aufsätze  (Artikel  zum  50.  Geburtstag  und  anlässlich  des  Todes,  über  Hebbels  letzte 
Lebenstage,  Hebbel  als  Kritiker,  Hebbels  Verhältnis  zu  Tieck,  zu  Uhland,  zu  Thor- 
waldsen),  von  denen  zwar  manches  in  die  grosse  Biographie  übergegangen  ist,  unter 
denen  sich  aber  dafür  auch  die  in  ihrer  schlichten  Monumentalität  ergreifend  kurze 
Gesamtwürdigung  von  1866  anlässlich  des  Erscheinens  der  ersten  Bände  der  von  K. 
selbst  herausg-eg-ebenen  „Sämtlichen  Werke"  findet.  Schmerzlich  vermissen  wir  in 
dieser  Galerie  von  Meisterstücken  ästhetisch  -  psychologischer  Charakteristik  die 
Schwesterabhandlungen  über  Uhland  und  namentlich  über  Storni.  Schaer  gibt  der 
Hoffnung  Ausdruck,  sie  geraeinsam  mit  anderen  über  Fr.  Th.  Vischer,  Shakespeare, 
Varnhagen,  Pichler  usw.  zu  einer  zweiten  Sammlung  vereinigen  zu  können,  und  er 
wie  der  Wiener  „Literarische  Verein",  der  die  vorliegende  Auswahl  unter  seine 
„Schriften"  aufgenommen  hat,  würden  sich  durch  einen  solchen  Folgeband  in  der 
Tat  ein  neues  Verdienst  erwerben.  Zu  jenem  oben  bezeichneten  Grunde,  der  den 
Herausgeber  ob  der  Aufnahme  einzelner,  an  weniger  bedeutende  Erscheinungen  an- 
knüpfender Aufsätze  entschuldigen  mag,  dass  nämlich  bei  K.s  Kritik,  wenn  auch 
natürlich  innerhalb  bestimmter  (irenzen,  nicht  das  Was,  sondern  das  Wie  das  Ent- 
scheidende ist,  kommt  noch  ein  zweiter:  der  literarhistorische  Wert  gerade  auch 
solcher  kritischer  Verurteilungen,  wie  sie  unser  Kunstrichter  an  Jordan,  Hamerling 
und  in  gewissem  Masse  auch  an  Lorm  vollzieht.  Denn  was  kann  sich  ein  Kritiker 
Besseres  wünschen,  als  dass,  wie  es  hier  geschehen  ist,  seine  ästhetischen  Wertungen 
und  Verdammungen,  und  zwar  nicht  zum  wenigsten  durch  sein  eigenes  Zutun,  so 
völlig  von  der  Nachwelt  bestätigt  werden,  dass  diese  sie  für  selbstverständlich  nimmt 
und  sich  erst  darauf  besinnen  muss,  dass  es  eine  Zeit  gab,  wo  solche  Urteile  von 
jenem  und  seinen  Gesinnungsverwandten  mühsam  und  im  Kampfe  gegen  eine  Über- 
macht zur  Geltung  gebracht  werden  mussten?  So  steht  es  aber  vor  allem  auch  mit 
der  Würdigung  der  Grossen  jener  Tage,  Hebbels,  Kellers,  Mörikes,  Storms  und  — 
in  geziemendem  Abstände  —  Groths,  deren  aller  Verständnis  und  Ruhm  K.  einer 
der  frühesten  und  glänzendsten  Anwälte  war.  Leider  ist  ja  jene  Geschichte  der 
ästhetisch-literarischen  Kritik,  die  einen  wichtigen,  ja  unentbehrlichen  Teil  jeder 
wahrhaften  Literaturgeschichte  bilden  und  die  Genesis  und  Entwicklung  der  Wert- 
hierarchie, von  der  alle  geschichtliche  Literaturbetrachtung  so  wesentlich  abhängig 
ist,  ihrer  bedingenden  Faktoren  und  treibenden  Motive,  wissenschaftlich  ergründen 
sollte,  insbesondere  für  die  neuere  Literatur  noch  ungeschrieben  —  vielmehr  es 
fehlen  dafür  vielfach  noch  die  elementarsten  Voraussetzungen:  Sammlung  des  oft 
weit  verstreuten,  namentlich  auch  in  der  zumeist  schwer  erreichbaren  und  nur  an 
Ort  und  Stelle  zugänglichen  periodischen  Presse  vergrabenen  Materials  und  mono- 
graphische Vorarbeiten  über  einzelne  Probleme  und  Teilgebiete.  Gerade  auch  in 
diesem  Sinne  ist  eine  Neuausgabe  wie  die  vorliegende  zu  begrüssen  und  ihr  baldige 
Vervollständigung  und  sodann  gestaltende  Verarbeitung  des  hier  dargebotenen  wert- 
vollen Materials  zu  wünschen.  Kurt  Jahn  hat  neulich  in  diesen  Berichten  (JBL.  1908/9, 
S.  711)  bei  Gelegenheit  von  Kummers  Literaturgeschichte  festgestellt,  wie  bei  aller 
sonstigen  Verschiedenheit  der  modernen  Gesamtdarstellungen  der  deutschen  Literatur 
des  19.  Jahrhunderts  die  historische  und  ästhetische  Wertung  der  Haupterscheinungen, 

JahresbeiioMe  ffir  aeaer^  dentsclie  LilerutargescliicUte.    SXI.  ^g 


4tbi      R.  Unger,  Allgemeines  des  18./ 19.  Jahrhunderts:  Literaturgeschichte. 

die  ihnen  zugrunde  liege,  wesentlich  die  gleiche  sei.  Wenn  dem  so  ist  —  und  inner- 
halb bestimmter  Grenzen,  die  immerhin,  wie  schon  oben  bei  Besprechung  von  Bieses 
Werk  angedeutet  wurde,  eine  gewisse  Selbständigkeit  und  Bewegungsfreiheit  des 
einzelnen  Historikers  ermöglichen,  muss  es  allerdings  vollauf  zugegeben  werden  — , 
so  gewinnt  damit  die  Frage  nach  den  historischen  und  prinzipiellen  Grundlagen 
jenes  Wertsystems,  das  tatsächlich,  bewusst  oder  unbewusst,  das  feste  und  gleich- 
bleibende Gerüst  unserer  gesamten  modernen  Literarhistorik  bildet,  besonderes  Inter- 
esse. Eine  tiefere  Ergründung  dieses "  Problems,  die,  wie  gesagt,  zunächst  noch 
viele  Vorarbeit  erheischt,  mag  dann  später  einmal  die  Tatsache  ins  helle  Licht  der 
Wissenschaft  rücken,  dass  die  moderne  Auffassung  und  Wertung  der  klassischen 
Blüteperiode  unserer  Literatur  in  der  Hauptsache  von  der  Romantik,  diejenige  des 
„silbernen  Zeitalters"  unserer  Dichtung  aber  nicht  zum  wenigsten  von  der  Gruppe 
von  Kritikern,  Ästhetikern  oder  Literarhistorikern  geschaffen  worden  ist,  als  deren 
Haupt  oder  doch  stärkster  Anreger  Hebbel,  und  zwar  ebensowohl  der  Theoretiker 
und  Kritiker  als  der  Dichter  Hebbel,  erscheint,  und  innerhalb  deren  wohl  Kuh  und 
Adolf  Stern  auf  jenen  historischen  Wertungsprozess  bezüglich  Hebbels  selbst,  Otto 
Ludwigs,  Kellers,  Mörikes,  Storms,  Jeremias  Gotthelfs  usw.  den  wirksamsten  Einfluss 
geübt  haben.  Bezüglich  K.s  würde  das  eben  die  Monographie  über  seine  ästhetisch- 
kritische Tätigkeit,  deren  Voraussetzungen  und  Wirkungen  zu  zeigen  haben,  die 
wir  soeben  als  durch  die  Sammlung  Schaers  ermöglicht  und  gewissermassen  gefordert 
postulierten.  Mit  der  Wirksamkeit  dieser  Gruppe  geht  vielfach  parallel  oder  Hand 
in  Hand  diejenige  der  Schwaben  Vischer,  Strauss  usw.  Sie  kreuzt  sich  anderseits 
mit  der  Tätigkeit  Julian  Schmidts,  der  Nachfahren  jungdeutscher  Kritik  oder  der 
Spätromantiker.  Doch  genug:  diese  kurzen  Bemerkungen  sollen  lediglich  dazu 
dienen,  das  höchst  bedeutsame  Problem  anzudeuten,  dessen  Lösung  noch  in  weiter 
Ferne  liegt,  für  welches  aber  eben  Editionen  wie  diejenige  Schaers  dankenswerte 
Vorarbeiten  darstellen.  — 

Deutsche  Literatur  und  das  Ausland.  Der  Aufsatz  von 
R.  Besser  (2227)  fasst  kurz  die  interessanten  Ergebnisse  der  Untersuchungen  zu- 
sammen, welche  auf  Anregung  Professor  A.  R.  Hohlfelds  von  zwei  jungen  Gelehrten 
der  Universität  Madison  (Wisconsin)  über  die  in  etwa  250  amerikanischen  periodischen 
Zeitschriften  der  Jahre  1800—1880  vorkommenden  Übersetzungen,  Besprechungen 
und  Anzeigen  deutscher  Literaturwerke  sowie  Abhandlungen  über  deren  Verfasser 
angestellt  wurden.  Die  statistisch  genauen  Angaben,  welche  in  den  beiden  Disser- 
tationen „German  Literature  in  American  Magazines  prior  to  1846  by  Scott  Holland 
Goodnight"  und  „German  Literature  in  American  Magazines  1846  to  1880  by  Martin 
Henry  Haertel",  Madison  1907  beziehungsweise  1908,  niedergelegt  sind,  bieten  wert- 
volle Einblicke  in  die  Entwicklung  des  Verhältnisses  des  amerikanischen  Geistes- 
lebens zum  deutschen,  insbesondere  ästhetisch-literarischen,  im  genannten  Zeitraum. 
So  ergeben  sich  z.  B.  die  merkwürdigen  Tatsachen,  dass  der  erste  deutsche  Dichter, 
der  in  der  Neuen  Welt  eine  gewisse  Popularität  erlangte,  —  Gessner  ist,  dass  Kleist 
und  Hebbel  —  bis  1880  —  so  gut  wie  unbekannt  bleiben,  dass  dagegen  Jean  Paul 
in  ■  dieser  Periode  neben  Goethe  und  Schiller  an  Zahl  der  Erwähnungen  die  dritte 
Stelle  einnimmt.  —  Den  Beziehungen  des  hervorragendsten  italienischen  Lyrikers  seit 
Leopardi,  G.  Carduccis,  zur  deutschen  Literatur  geht  Margherita  Azzolini 
(2236)  nach.  Der  Kern  ihrer  Arbeit  ist  der  Sammlung  und  Würdigung  der  Zeug- 
nisse  von  der  Beschäftigung  des  italienischen  Dichters  mit  deutscher  Literatur, 
besonders  insoweit  sie  sich  in  seinen  poetischen  und  literarhistorischen  Schriften  und 
Briefen  finden,  gewidmet.  In  engem  Zusammenhang  damit  werden  zugleich  der 
Einfluss  deutscher  Literatur  und  des  in  ihr  verkörperten  Geistes  auf  Carducci 
und  seine  Urteile  über  deutsche  Dichter  sowie  deren  Gründe  erörtert.  Das 
Resultat  fasst  die  Verfasserin  kurz  dahin  zusammen:  „Im  ganzen  fällt  Carducci 
über  die  einzelnen  deutschen  Dichter  ein  gerechtes,  aber  oft  sehr  knappes, 
meist  mit  den  bekanntesten  Literaturgeschichten  übereinstimmendes  Urteil.  .  . 
In  den  vorliegenden  Publikationen  fand  ich  sichere  Zeugnisse  von  einem  ein- 
gehenden Studium  und  einer  persönlichen  Sympathie  im  18.  Jahrhundert  nur  für 
die  Grössten:  Schiller  und  Goethe,  im  19.  Jahrhundert  für  Uhland,  Platen  und  Heine; 
wobei  die  Klassiker  hauptsächlich  durch  die  antiken  Hexameter,  Uhland  durch  die 
Bailade  und  Volksliedforschung,  Platen  als  Formvirtuose,  Heine  als  Satiriker  auf 
Carducci  wirkten"  (S.  68).  Wenn  sie  sodann  fortfährt:  „Ob  Carducci  die  anderen  in 
seinen  Werken  flüchtig  zitierten  deutschen  Dichter  (z.  ß.  Klopstock,  Ewald  von  Kleist, 
einzelne  Romantiker  und  Jungdeutsche,  Geibel,  An.  Grün  usw.)  auch  im  Original 
gelesen  und  nach  eigener  Untersuchung  beurteilt  hat,  ist  heute  noch  nicht  fest- 
zustellen. Der  anerkannte  tiefe  Forschertrieb  des  Gelehrten  und  seine  feinsinnigen 
Übersetzungen  aus  dem  Deutschen  sprächen  allerdings  dafür",  so  sieht  sie  sich  doch 
alsbald  genötigt,  zu  dieser  Vermutung  mehrere  Fragezeichen  zu  setzen:  „Abschliessend 


R.  Unger,  Allgemeines  des  18./19.  Jahrhunderts:  Literaturgeschichte.       455 

von  den  Beziehungen  Carduccis  zur  deutschen  Literatur  zu  reden,  verbietet  der 
Umstand,  dass  das  Handschriften-  und  Briefmaterial  noch  ungedruckt  ist"  (ebenda). 
Auch  an  anderer  Stelle  betont  die  Verfasserin  das  Provisorische  ihrer  Arbeit  und 
verspricht  gelegentliche  Ergänzung,  z,  B.  durch  ein  Kapitel  über  Carduccis  metrische 
Beziehungen  zu  den  deutschen  Klassikern,  ja  eine  Wiederaufnahme  des  gesamten 
Problems,  wenn  erst  einmal  jenes  heute  noch  unzugängliche  Material  vorliege.  Damit 
stellt  sie  freilich  selbst  den  Wert  ihrer  Untersuchung,  wenigstens  insofern  es  eich 
um  jene  problematischen  flüchtigen  Erwähnungen  handelt,  in  Präge,  Etwas  besser 
steht  es  mit  Carduccis  Verhältnis  zu  den  fünf  Vertetern  unserer  Literatur,  die  er 
wirklich  aus  eigner  Anschauung  näher  gekannt  hat.  Hier  weiss  A.  namentlich  hin- 
sichtlich der  Stellung  des  Italieners  zu  Goethe,  Schiller  und  Platen  —  die  zu  Heine 
hatte  bereits  C.  Bonardi  untersucht  —  manches  nicht  Uninteressante  zu  sagen  und 
eine  Reihe  von  Parallelen  oder  Reminiszenzen  aus  deren  Schriften  in  Carduccis 
Werken  nachzuweisen.  Und  im  Gegensatz  zu  H.Michel  möchte  ich  es  ihr  danken, 
dass  sie  in  letzterer  Beziehung  lieber  zu  zurückhaltend  als  zu  unbedenklich  verfahren 
wollte.  Dagegen  vermisse  ich,  wie  Michel,  jene  ästhetisch-psychologische  Vertiefung, 
aus  der  allererst  die  Beantwortung  der  Kernfrage,  ohne  die  meines  Erachtens  eine 
solche  Untersuchung  ihren  Zweck  verfehlt:  Was  bedeutete  die  deutsche  Literatur  für 
Carduccis  geistiges  Leben  und  Poesie  als  Ganzes?  sich  ergeben  haben  würde.  War 
es  für  die  Lösung  dieses  im  Sinne  des  Themas  allein  wesentlichen  Problems,  aus 
Mangel  au  Material,  noch  nicht  an  der  Zeit:  nun,  dann  muss  eben  die  ganze  Unter- 
suchung als  verfrüht  bezeichnet  werden,  sie  müsste  denn  als  blosse  Stoffsammlung 
gelten  wollen.  Letzteren  Charakter  tragen  denn  auch  mehr  oder  minder  die  am 
Schluss  hinzugefügten  kurzen  Abschnitte  „Carducci  im  Urteil  der  Deutschen",  in  dem 
wiederum  eine  künftige  Spezialuntersuchung,  diesmal  der  deutschen  Übersetzungen 
aus  Carducci,  versprochen  wird,  und  das  —  übrigens  nicht  gerade  sehr  reichhaltige  — 
„Verzeichnis  der  in  Carduccis  Privatbibliothek  enthaltenen  deutschen  Bücher". 
Förderlicher  erscheint  mir  dagegen  das  dritte  Anhangskapitel,  welches  die  Über- 
tragungen des  italienischen  Poeten  und  Literaturgelehrten  aus  dem  Deutschen  (sechs 
Gedichte  von  Heine,  fünf  von  Platen,  zwei  von  Klopstock,  je  eines  von  Herder, 
Goethe,  Hölderlin  und  Uhland)  im  Vergleich  zu  den  Originalen  mustert.  — 

Ausländische  Literatur  in  Deutschland.  Stofflich  in  gewissem 
Masse  verwandt  ist  dem  oben  besprochenen  Aufsatz  von  R.  Besser  ('2227_)  die  Studie 
von  W.  J  u  s  t  (2238)  über  die  romantische  Bewegung  in  der  amerikanischen  Literatur, 
denn  auch  hier  handelt  es  sich  zum  Teil  um  den  Einfluss  deutschen  Geisteslebens  auf 
das  amerikanische.  J.  sieht  das  Charakteristische  des  romantischen  Geistes  als  inter- 
nationaler literarischer  Macht  hauptsächlich  in  vier  Momenten:  der  Vorliebe  für  das 
Wunderbare  und  Geheimnisvolle,  dem  Interesse  für  die  geheimnisvollen,  krankhaften 
Erscheinungen  des  seelischen  Lebens  oder  die  „Nachtseite  der  Natur",  der  Liebe  zur 
Vergangenheit,  insbesondere  der  nationalen,  und  zur  Heimat,  und  endlich  in  dem 
„romantischen"  Naturgefühl.  Dazu  komme  noch  der  romantische  Charakter  als  All- 
gemeinerscheinung, wie  er  sich  in  der  Lebensführung  des  Romantikers  ausprägt. 
Indem  er  die  amerikanische  Literatur  auf  diese  fünf  Gesichtspunkte  hin  prüft,  be- 
schränkt er  sich,  das  Thema  zunächst  nur  in  grossen  Zügen  und  ohne  jede  Absicht 
der  Vollständigkeit  behandelnd,  auf  die  Hauptvertreter  der  romantischen  Bewegung 
in  jenem  Schrifttum,  Ch.  Brockden  Brown,  Poe  und  Hawthorne,  während  W.  Irving, 
Cooper  und  Longfellow,  bei  denen  die  romantische  Note  nicht  die  vorherrschende 
ist,  ausser  Betracht  bleiben.  Und  indem  auch  Poes  Lyrik  als  zu  isoliertes  Phänomen 
beiseite  gelassen  wird,  richtet  sich  die  Untersuchung  ausschliesslich  auf  die  Ent- 
wicklung der  Romankunst  jener  drei  Dichter.  Das  Ergebnis,  zu  dem  die  einleuchtenden 
und  gewandt  vorgetragenen  Darlegungen  des  wohlbelesenen  Verfassers  gelangen,  ist 
dieses:  „Eine  romantische  Bewegung  in  der  nordamerikanischen  Literatur  ist  vor- 
handen, und  zwar  ist  es  eine  kräftige  und  bedeutungsvolle  Literaturströmung;  ihre 
Hauptvertreter  sind  .  .  .  Brown,  Poe  und  Hawthorne.  Diese  drei  Namen  sind  aber 
nicht  gleichwertig,  sondern  sie  bilden  in  bezug  auf  das  künstlerische  Können  und 
Fühlen  eine  aufsteigende  Reihe:  Brown  ist  noch  stark  vom  sentimentalen  Abenteuer- 
roman beeinflusst,  er  stammt  noch  aus  der  Schule  von  Richardson  und  Fielding, 
sowohl  was  die  Form  als  auch  vielfach  die  Charakterzeichnung  anbelangt.  Der 
romantische  Einschlag,  der  sich  bei  ihm  zeigt,  ist  in  der  Wahl  von  wunderbaren  und 
geheimnisvollen  Motiven  und  in  der  Einführung  von  krankhaft  pathologischen 
Charakteren  zu  sehen.  Hier  ist  er  .  .  .  von  Godwin,  dem  englischen  Schauerroman 
und  von  Schiller  beeinflusst.  Während  Brown  in  der  Behandlung  dieser  romantischen 
Motive  zum  Teil  sehr  ungeschickt  ist,  zeigt  sich  bei  Poe  schon  eine  bedeutende  Höhe: 
auf  ihn  haben  ausser  dem  gotischen  Roman  schon  die  Dichter  der  Blütezeit  der 
Romantik  sowohl  Deutschlands  als  auch  Englands  stark  eingewirkt;  genaueren  Ein- 
fluss konnten  wir  von  Coleridge  und  von  E.  T.  A.  Hoffmann,   dann    aber  auch   vom 


456      R.  Unger,  Allgemeines  des  18./19.  Jahrhunderts:  Literaturgeschichte. 

englischen  Abenteuerroman,  besonders  von  Defoe  nachweisen.  Ihre  Höhe  erklimmt 
dann  die  amerikanische  Romantik  in  Hawthorne;  wir  haben  gesehen,  dass  dieser 
Dichter  alle  seine  Stoffe  und  alle  Anregungen  von  aussen  selbständig  verarbeitet,  so 
dass  sich  mit  Bestimmtheit  nicht  leicht  sagen  lässt,  ob  der  oder  jener  Schriftsteller 
auf  ihn  eingewirkt  hat;  doch  kann  man  mit  ziemlicher  Sicherheit  behaupten,  dass 
auch  auf  ihn  die  deutsche  und  englische  Romantik  stark  eingewirkt  hat"  (S.  88/9). 
Wie  man  sieht,  dringt  J.  von  der  Feststellung  jener  Momente  und  Einflüsse  auch 
zur  Silhouettierung  gewisser  Grundzüge  des  dichterischen  Charakters  seiner  Helden 
und  einer  einheitlichen  Entwicklungslinie  in  der  Abfolge  ihrer  künstlerischen  Lei- 
stungen vor.  Doch  würden  diese  Umrisse  wohl  noch  plastischeres  Leben  gewonnen 
haben,  wenn  er,  statt  die  Einheit  des  Romantischen  in  jene  fünf,  im  Grunde  doch 
untrennbaren  Momente  zu  zerlegen  und  so  das  Zusammengehörige  künstlich  zu  zer- 
splittern, die  Untersuchung  jeweils  auf  das  Ganze  dieser  halb-  oder  ganzromantischen 
Dichtungscharaktere  gerichtet  hätte.  — 

Literaturgeschichte  in  Werken  verwandter  Wissen- 
schaften. Das  von  A.  Brehmer  herausgegebene  „Prachtwerk"  „Die  Welt  in 
hundert  Jahren"  (2246)  mit  seinen  höchst  geschmacklosen  Illustrationen  enthält  unter 
anderen  die  Aufsätze  „Die  Literatur  in  hundert  Jahren"  von  H.  Bahr  und  „Das 
Theater  in  hundert  Jahren"  von  M.  Burckhard,  die  indessen  ebensowenig  ernst 
zu  nehmen  sind,  wie  die  übrigen  hier  vereinigten.  Bahr  hofft,  dass  in  dieser  glück- 
lichen Zukunft  die  Literatur  „unnötig"  und  jeder  sein  eigner  Dichter  sein  werde. 
Burckhard  phantasiert  von  der  Zeit,  wo  man  dank  den  Errungenschaften  der  Technik 
die  theatralische  Illusion  mit  all  ihren  Raffinements  bequem  zu  Hause  im  Lehnstuhl 
werde  geniessen  können.  — 

Einzelne  Epochen.  Auch  die  Festschrift,  die  H.  0  s  t  w  a  1  d  (2250) 
unter  dem  seUsamen  Titel  „Redoute  Fridericiana"  zusammengestellt  hat,  kann  mehr 
oder  weniger  nur  als  Bildertext  gelten.  Sie  bietet  eine  kulturgeschichtliche  Plauderei 
zu  Chodowieckischen  und  verwandten  Zeichnungen  über  das  Berlin  des  18.  Jahr- 
hunderts, die  auch  die  damaligen  Theater  Verhältnisse  streift.  —  Der  Xenienverlag  zu 
Leipzig  leitet  eine  Serie  von  Neudrucken  literatur-  und  kulturgeschichtlicher  Selten- 
heilen in  prunkvoller  buchtechnischer  Ausstattung  nicht  eben  glücklich  mit  der 
Gegenschrift  des  Abtes  Jerusalem  gegen  Friedrichs  des  Grossen  „De  la  litterature 
allemande"  (2249)  ein.  Was  dieses  von  Goethe  als  „wohlgemeint,  bescheiden,  auf- 
richtig, alt,  kalt  und  arm"  bezeichnete  und  nur  für  enge  Fachkreise  noch  interessante 
untertänige  Sendschreiben  des  wohlmeinenden,  in  seinem  ästhetischen  Geschmack 
aber  recht  unoriginellen  Aufklärungstheologen  auf  Bütten  oder  gar  Pergament  in 
Drugulinschem  Dreifarbendruck  nach  der  Schriftvorlage  von  R.  Grimm-Sachsen berg, 
der  die  künstlerische  Ausführung  der  ganzen  Reihe  leitet,  in  den  Händen  schön- 
geistiger Bibliophilen  soll,  ist  unerfindlich.  Für  den  Gelehrten  aber,  dem  diese  Aus- 
gabe, als  blosser  Textabdruck  gewöhnlichen  Schlages,  wissenschaftlich  nichts  bietet, 
ist  sie  auch  praktisch  durch  Unhandlichkeit  und  schwere  Lesbarkeit  der  modisch 
verschnörkelten  Lettern  so  gut  wie  unbrauchbar.  In  dieser  Hinsicht  wird  sie  zudem 
hoffentlich  recht  bald  durch  Aufnahme  des  Schriftchens  unter  die  Neudrucke  der 
„Deutschen  Literaturdenkmale"  völlig  überflüssig  gemacht  werden.  Nach  ästhetischer 
Seite  wiederum  kann  die  Wiedergabe  einer  von  spezifischem  Rokokogeist  erfüllten 
Schrift  aus  dem  Jahre  1781  in  jenem  künstlich  archaisierenden,  aufdringlichen  Prunk- 
gewande,  das  unsere  modernen  Buchkünstler  so  lieben,  nur  als  arge  Stilwidrigkeit 
verurteilt  werden.  —  Zwei  Schriften  über  den  Klassizismus  vermitteln  den  Übergang 
vom  18.  ins  19.  Jahrhundert.  K.  Weitbrechts  (2251)  kleines,  aber  inhaltvolles 
Büchlein  über  die  deutsche  Literaturgeschichte  der  Klassikerzeit  hat  der  Schiller- 
Biograph  K.  Berger  neu  bearbeitet.  Mit  taktvoller  Wahrung  der  Selbständigkeit 
und  Eigenart  der  Weitbrechtschen  Auffassungen  hat  er  sich  im  wesentlichen  darauf 
beschränkt,  die  tatsächlichen  Ergebnisse  neuer  Forschung  in  das  kompendiöse 
Werkchen  hineinzuarbeiten.  —  B.  Wi  11  e  (2252)  möchte  in  seiner  Sammlung  „Unsere 
grossen  Dichter  und  Schätze  aus  ihren  Werken",  dessen  erster,  gut  illustrierter  Band 
„Die  klassische  Blüte"  zunächst  vorliegt  —  drei  weitere,  das  19.  Jahrhundert  um- 
fassende, sollen  folgen  — ,  ein  „Hausbuch  für  das  deutsche  Volk"  geben.  Eine  wohl 
ausgewählte  Anthologie  mit  starker  Betonung  des  Lyrisch-Stimmungsmässigen,  knappen 
biographisch-ästhetischen  Würdigungen  und  einer  auf  W.s  bekannte  pantheistisch- 
mystische  Weltfrömmigkeit  abgestimmten  Einleitung  „Was  kann  uns  Dichtung 
leisten?"  — 

Literatur  der  Gegenwart.  Ein  gutes  und  kluges  Essaybuch  über 
neuere  deutsche  Dichtung  gibt  uns  H.  Spiero  (2261J  in  seinen  „Deutschen 
Geistern,  Studien  und  Essays  zur  Literatur  der  Gegenwart".  Der  ästhetische  Stand- 
punkt, von  dem  er  Entwicklung  und  Bedeutung  einer  reichen  Zahl  gegenwärtiger 
oder  jüngst  verstorbener  Poeten  von  Ferdinand  von  Saar  bis  Agnes  Miegel  feinsinnig 


R.  Unger,  Allgemeines  des  18./19.  Jahrhunderts:  Literaturgeschichte.       457 

deutet,  wird  schon  durch  die  Widmung  an  „unseren  grüssten  Krzähler"  (S.  93),  Wilhelm 
Raabe,  angedeutot.  [Ind  in  dem  schönen,  Adolf  Stern  gewidmeten  Gedenkblatt,  das 
auch  der  wissenschaftlichen  Bedeutung  dieses  feinsten  Ästhetikers  unter  den  deutschen 
Literarhistorikern  der  letzten  Jahrzehnte  gerecht  wird,  nimmt  öp.  für  eich  selbst  das 
Streben  in  Anspruch,  im  Sinne  des  Dresdener  Dichtergelehrten  und  Ilebbeljüngers 
die  moderne  Literatur  zu  würdigen  (S.  34).  Und  in  der  Tat  lebt  etwas  von  dem 
Geiste  des  Meisters  in  der  Art,  wie  unser  Autor,  nicht  ohne  alle  Einseitigkeit,  aber 
doch  fern  von  dem  unduldsamen  Dogmatismus  und  der  unerträglichen  Lehrhaftigkeit 
eines  Bartels,  das  überreiche  Gebiet  moderner  dichterischer  Produktionen  auf  echte 
Werte,  Gestalten  und  Schöpferpersönlichkeiten  mustert  und  dabei  mit  besonderer 
Liebe  auf  die  abseits  von  den  Parteikämpfen  und  breiten  Heerstrassen  der  literarischen 
Öffentlichkeit  Stehenden,  auf  Übersehene,  unterschätzte  Ältere  oder  noch  nicht  zur 
Sonne  des  Erfolgs  durchgedrungene  Neutalente  hinweist.  Mich  dünkt,  dass  ihm 
gerade  die  Charakteristik  solcher,  für  das  Allgemeinbewusstsein  noch  halb  in 
Dämmer  gehüllter  Poetenphysiognomien,  eines  Saar,  Schönaich-Carolath,  Karl  Haupt- 
mann, J.  J.  David,  W.  Fischer-Graz,  Fritz  Stavenhagen,  A.  Schmitthenner,  einer 
Ilse  Frapan,  Gertrud  Prellwitz,  Lulu  von  Strauss  und  Agnes  Miegel  besonders 
gelingt,  besser  oft  als  die  Nachzeichnung  der  bekannten  Profile  eines  Gerhart 
Hauptmann,  Wildenbruch  oder  Sudermann.  „Es  gibt  verschiedene  Stufen  der 
Heimatkunst",  sagt  Sp.  einmal  (S.  205)  und  stellt  der  noch  unkünstlerischen  stoff- 
lichen Behandlung  des  Heimatlichen  die  Gestaltung  örtlich  bedingter  Probleme  als 
höhere  Stufe,  weiterhin  aber  die  grosse  Kunst  gegenüber,  welche  dieses  lokal 
Bedingte  nur  noch  als  unsichtbaren  Hauch  die  Lebenstreue  ihrer  unbefangen 
geschauten,  rein  menschlichen  Gebilde  steigern  lässt.  Mit  feinem  Sinn  weiss  er 
selbst  diesen  Heimatton  aus  den  verschiedensten  Dichtungen  herauszuhören  und  bei 
den  verschiedensten  Dichtern  erklingen  zu  lassen.  Nur  eben  der  grossen  Kunst  gegen- 
über erweist  sich  solches  Bestreben  leicht  als  zu  eng;  und  es  wäre  zu  wünschen, 
dass  Sp.  auch  über  diese  Schranke  hinaus  sich  von  Sterns  Vorbild  leiten  Hesse. 
Ein  gedrängter  Überblick  „Der  neue  historische  Roman",  eine  beherzigenswerte 
Mahnung  an  unsere  poetischen  Artisten  „Der  Dichter  und  die  Politik"  und  der 
sozialpädagogische  Vortrag  „Das  Volk  und  die  Literatur"  beschliessen  das  sym- 
pathische Buch.  —  In  interessantem  Gegensatz  zu  der  in  dem  angedeuteten  Sinne 
konservativen  Betrachtungsweise  Spieros  stehen  die  „Studien  und  Eindrücke"  von 
Kurt  Martens  (2267).  Ein  beredter  Anwalt  der  Münchener  Moderne  plaudert 
hier  geistreich-paradox,  oft  mit  feinfühliger  Empfänglichkeit  für  Echtes,  oft  durch 
Parteilichkeit  oder  Subjektivismus  zum  W^iderspruch  reizend,  immer  indes  anregend 
und  geschmackvoll  von  seinen  literarischen  Erlebnissen  und  Eindrücken.  All- 
gemeinere ästhetische,  psychologische  oder  kulturhistorische  Themen,  wie  „Vom 
Genüsse  der  Dichtung",  „Stil  und  Können",  „Über  erotische  Dichtung",  „Ausgang 
des  Naturalismus",  „Ursprung  der  jüngsten  Strömungen",  „Dichtkunst  und  ehrsames 
Handwerk",  „Der  Dichter  als  soziale  Erscheinung"  wechseln  mit  kurzen  Essays  über 
Eulenberg,  Wedekind,  Knoop,  die  Böhlau,  die  Brüder  Mann,  den  Grafen  E.  von 
Keyserling  oder  persönlichen  Erinnerungen  an  den  dramatischen  Sturm  und  Drang, 
dem  die  Literarische  Gesellschaft  in  Leipzig  in  der  zweiten  Hälfte  der  neunziger 
Jahre  zu  Bühnenleben  verhalf.  Ein  eigenwilliges,  aber  beachtenswertes  Schema  der 
Entwicklung  der  modernen  Literatur  seit  dem  Ausgang  des  Naturalismus  leitet  das 
Büchlein  ein.  Fanatiker  für  die  „reine  Kunst"  oder  was  er  dafür  hält,  allen  ausser- 
ästhetischen,  insbesondere  auch  moralistischen  und  volkspädagogischen  Tendenzen 
abhold,  dabei  Feinschmecker  für  Stil-  und  Linienschönheit,  zugleich  aber  für  alles 
Kraftvolle,  Eigenwüchsige,  Aufrührende  und  Aufrüttelnde  eingenommen,  hat  M.  als 
Beobachter  und  Schilderer  moderner  literarischer  Strömungen  den  grossen  Vorzug  auf 
seiner  Seite,  diese  zu  einem  guten  Teil  selbst  mit  durchlebt  zu  haben  und  vielen 
ihrer  Vertreter  persönlich  nahe  getreten  zu  sein.  Das  verleiht  seinen  temperament- 
vollen Expektorationen  ein  kräftiges  und  zugleich  intimes  Kolorit,  mag  er  für  Wede- 
kind eintreten  oder  gegen  die  Überschätzung  des  „Keller-Epigonen"  Hesse,  des 
„forsch  gemütvollen  Dilettanten"  Karl  Busse  und  der  „selbstgenügsamen"  Volks- 
und Heimutlyrik  streiten,  mag  er  Helene  Böhlau  als  der  „Dichterin  der  zur  Leiden- 
schaft gesteigerten  Menschenliebe"  huldigen,  geistige  Porträts  der  Brüder  Heinrich 
und  Thomas  Mann  auf  gemeinsamen  Grundton  und  doch  wieder  fein  gegeneinander 
abstimmen  oder  den  literarischen  Teutonismus  ironisieren.  Neben  allem  geflissentlich 
betonten  Individualismus  kommt  solchergestalt  in  diesen  Essays  zugleich  das  Selbst- 
und  Weltbewusstsein  des  literarischen  Jungmünchen  zu  Wort,  dessen  Auffassung 
vom  eigenen  Wesen  und  der  eigenen  geschichtlichen  Stellung  wie  von  dem  lite- 
rarischen Leben  draussen.  Und  darin  vor  allem,  in  diesem  Indirekten  und  Sym- 
ptomatischen, sehe  ich  die  Bedeutung  des  Buches  für  den  künftigen  Historiker  der 
gegenwärtigen  Literaturströmungen.    —    Das  Buch  0.  E.  Lessings  (2263/4)  „Die 


458      R-  Unger,  Allgemeines  des  I8./19.  Jahrhunderts:  Literaturgeschichte. 

neue  Form.  Ein  Beitrag  zum  Verständnis  des  deutschen  Naturalismus"  wäre  man 
zunächst  fast  versucht  als  parodistische  Satire  auf  den  Grössenwahn  und  beschränkten 
Doktrinarismus  gewisser  Jüngstdeutscher  zu  nehmen,  welche  Welt  und  Geschichte 
eben  gut  genug  dünken,  als  Folie  ihres  eigenen  weltüberlegenen  Ich  zu  dienen. 
Unter  der  ,, neuen  Form"  versteht  der  Verfasser  nämlich  nichts  anderes  als  die  vor 
Jahr  und  Tag  lärmvoll  verkündeten  und  inzwischen  zumeist  längst  vergessenen 
ästhetischen  „Entdeckungen"  und  dementsprechende  dichterische  Praxis  von  Arno 
Holz,  die  er  beide  mit  quälender  Breite  analysiert  und  panegyrisch  rühmt.  Die 
ganze  ältere  Dichtung  und  Ästhetik,  insbesondere  die  Versuche  zur  Bestimmung  des 
Verhältnisses  von  Kunst  und  Natur  von  Gottsched  bis  Otto  Ludwig,  die  Epik  bis 
Fontane,  die  Dramatik  bis  Anzengruber,  die  —  reimlose  —  Lyrik  von  Klopstock  bis 
Whitman,  von  dem  Holz  nach  Lessing  unabhängig  sein  soll  (S.  203),  und  Nietzsche 
erscheinen  nur  als  Piedestal  für  die  Leistung  des  Einen:  die  Erfindung  und  dichterische 
Gestaltung  der  „neuen  Form"  durch  den  „Altmeister"  des  Naturalismus,  neben  dem 
hier  natürlich  auch  die  Mitstrebenden,  vor  allem  Gerhart  Hauptmann,  dessen  Dichtung 
im  Vorbeigehen  an  der  von  Holz  gemessen  und  epigonisch  dürftig  befunden  wird, 
eine  sehr  ungünstige  Figur  spielen.  Besonders  im  Drama  und  in  der  L^Tik  habe 
Holz  ein  Höchstes  geschaffen.  Dort  in  der  Tragödie  „Sonnenfinsternis",  der  „ersten 
Tragödie  in  germanischer  Sprache,  die  den  Namen  ,modern'  verdient;  der  ersten, 
deren  Form  ganz  selbständig  aus  dem  Inhalt  erwächst;  der  ersten,  der  weder  die 
Griechen,  noch  Shakespeare,  noch  die  Franzosen  zum  Dasein  verhalfen"  (S.  143/4), 
der  „Tragödie  in  der  Potenz"  (S,  189),  deren  Pracht  uns  der  Verfasser  auf  nicht 
weniger  als  46  Seiten  auseinandersetzt.  Hier  im  „Phantasus"  und  „Dafnis",  von 
dessen  Autor  es  heisst:  „Seit  Goethe  hat  es  in  Deutschland  keinen  Lyriker  gegeben, 
der  über  eine  solche  Mannigfaltigkeit  von  Formen  und  Stimmungen  verfügt,  der 
glelchermassen  den  Ton  weicher  Zartheit  und  feurigster  Leidenschaft  beherrscht,  der 
heitere  Anmut  so  vollkommen  mit  ethischer  Tiefe  in  sich  vereinigt  hätte,  der  ein  so 
grosser  und  ursprünglicher  Künstler  gewesen  wäre,  wie  Arno  Holz"  (S.  233).  Für- 
wahr, Eugen  Reichel  hat  allen  Anlass,  auf  O.  E.  Lessing  eifersüchtig  zu  werden, 
wie  ja  auch  die  beiderseitigen  Helden,  vielleicht  infolge  ihrer  Stammesverwandtschaft, 
viele  Ähnlichkeit  besitzen,  in  ihrem  beschränkten  Doktrinarismus,  in  ihrer  kritiklosen 
Selbstüberschätzung,  in  ihrer  prosaischen  Verstandesmässigkeit,  in  ihrem  Wahn,  aus 
abstrakten  Lehrmeinungen  heraus  eine  „neue  Form"  und  neue  Poesie  machen  zu 
können.  — 

Ethische  und  religiöse  Strömungen.  In  einer  Flut  von  Bro- 
schüren und  Aufsätzen  wird  auch  diesmal  wieder  der  Literaturstreit  im  katholischen 
Lager  ausgefochten,  den  Muths  Veremundus-Schriften  zu  Ende  der  neunziger  Jahre 
entzündet  und  die,  grossenteils  persönlich  zugespitzten  Gegensätze  zwischen  Richard 
von  Kralik  und  seinen„Gralsrittern"  auf  der  einen,  Karl  Muth  und  den  „Hoch- 
ländern" auf  der  anderen  Seite  geschürt  haben.  Bekanntlich  handelt  es  sich  dabei 
im  Wesentlichen,  das  freilich  nur  allzu  häufig  und  bei  beiden  Parteien  von  tendenziösem 
oder  aggressivem  Beiwerk  überwuchert  wird,  um  die  Fragen  der  literarischen 
Inferiorität  des  deutschen  Katholizismus  und  der  Bedeutung  des  konfessionellen 
Momentes  für  die  literarische  Betätigung  gläubiger  Katholiken.  Vielfach  entladen  sich 
in  diesen  Fehden,  die  auch  bereits  auf  Katholikentagen  zur  Sprache  kamen,  die  durch 
die  Enzyklika  „Pascendi"  von  1907  in  Kreisen  der  gebildeten  Katholiken  erzeugten 
inneren  Spannungen  und  der  Antagonismus  der  „Berliner"  und  „Kölner  Richtung". 
So  wirft  J,  Pfeneberger  (2287),  auf  den  Spuren  Kraliks  wandelnd,  dem 
„Hochland"  und  seinem  Leiter  in  heftiger  Polemik  ganz  offen  Modernismus,  und 
zwar  nicht  mehr  bloss  „kulturellen",  vor,  während  umgekehrt  P.  Expedit  us 
Schmidt  (2288)  den  Katholizismus  der  „Philosophie"  wie  der  Kunst  Kraliks 
temperamentvoll  in  Frage  stellt.  —  J.  F  r  o  b  e  r  g  e  r  (2284)  bemüht  sich,  in  objek- 
tiver, freilich  etwas  umständlicher  Prüfung,  bei  Würdigung  dieses  Problems  die 
pädagogisch-seelsorgerischen,  die  religiösen  und  die  literarischen  Gesichtspunkte 
auseinanderzuhalten  und  den  Argumenten  der  „religiös-romantischen"  (Kralikschen) 
und  der  „literarischen"  (Muthschen)  Richtung  gleicherweise  gerecht  zu  werden,  ein 
Bestreben,  das  K.  Muth  rühmend  anerkennt.  —  Auch  Heinr.  Falken  berg 
(2283)  nimmt  eine  vermittelnde  Stellung  ein,  allerdings  mit  sichtlicher  Hinneigung 
zur  Seite  Muths  und  mit  vernichtendem  Urteil  über  die  neueren  literarischen 
r^eistungen  Kraliks  (vgl.  S.  27).  Zugleich  gibt  er  die  Anregung  zu  einer  neuen 
„Vereinigung  für  Literaturpflege"  auf  dem  Boden  der  katholischen  Weltanschauung, 
für  deren  ersten  Bedarf  er  bereits  einen  Statutenentwurf  und  das  Verzeichnis  einer 
Handbücherei  vorlegt.  —  H.  Cardauns  (2281)  wiederum  wendet  sich  gegen  den 
Versuch  der  „Correspondance  de  Rome",  dem  Roman  „Meinrad  Helmpergers  denk- 
würdiges Jahr"  der  Handel-Mazzetti  das  Stigma  des  „literarischen  Modernismus" 
aufprägen    zu    wollen.  —  Schweres    Geschütz    literarischer  Gelehrsamkeit    wie    ultra- 


R.  Ung-er,  Allg-emeines  des  \S.[\9.  Jahrhunderts:  Literaf Urgeschichte.       459 

montaner  Geschichtsklitterung-  führt  sodann  Alexander  BauingartnerS.  J. 
(2279)  in  seiner  Schrift,  einer  Sammlung  von  Artikeln  aus  den  „Stimmen  aus  Maria- 
liaach",  auf,  indem  er  für  Kralik  gegen  Muth  Partei  ergreift,  vor  Entkonfessiona- 
lisierung  der  katholischen  F^iteratur  dringlich  warnt  und,  nicht  ohne  Sophistik, 
(larzutun  sucht,  dass  alle  wahrhaft  grosse  Dichtung  nur  unter  Schirm  und  Hut  der 
(katholischen)  Kirche  gedeihen  könne  und  stets  gediehen  sei.  —  Objektiv  endlich 
bespricht  E.  Nid  den  (228())  Muths  und  Kraliks  Broschüren.  —  In  seiner  Jahres- 
revue über  Literatur  des  Judentums  berücksichtigt  S.  Bernfeld  (2294)  auch 
die  belletristische  Literatur,  die  spezifisch  jüdische  Probleme  behandelt,  freilich  nur 
ganz  kursorisch.  Er  beklagt  dabei  die  Stagnation,  die  gerade  auf  diesem  Gebiete 
herrsche,  und  weist  auf  das  moderne  jüdische  Orossstadtleben  als  dankbares  Problem- 
gebiet für  die  jüdische  Dichtung  hin.  —  Die  antisemitischen  Klagen  über  die  „Ver- 
judung"  unserer  Literatur,  des  Theaters  und  der  Presse  sucht  ein  Artikel  der 
„Mitteilungen  aus  dem  Verein  zur  Abwehr  des  Antisemitismus"  (2292)  durch 
interessante  statistische  Angaben  über  den  prozentualen  Anteil  der  Juden  an  unserem 
literarischen  Leben  zu  widerlegen.  — 

Lokale  Literaturgeschichte:  Deutschland,  im  Jubiläums- 
jahr der  Berliner  Universität  hielt  zur  Gedächtnisfeier  des  königlichen  Stifters  Erich 
Schmidt  (2307)  als  Jubelrektor  eine  Rede  über  „Berliner  Poesie  vor  100  Jahren", 
in  seinem  sinnschweren,  beziehungsreichen  Freskostil  führt  er  die  poetischen  Fest- 
oder Trauerhuldigungen,  die  Novalis,  Kleist,  Arnim  und  Brentano  der  Königin  Luise 
in  jenen  schicksalvollen  Jahren  widmeten,  sowie  Arnims  und  Brentanos  Feiergesänge 
zur  Weihe  der  neuen  Universität  am  Geiste  des  Hörers  vorüber.  Ausblicke  auf  Zeit- 
genössisches und  eine  prägnante  Überschau  der  Entwicklung  akademischer  Poesie 
auf  deutschen  Hochschulen  runden  das  knappe,  doch  farbenkräftige  Zeitbild.  —  Das 
Buch  von  B.  D  i  e  d  e  r  i  c  h  (2313)  über  „Hamburger  Poeten"  versammelt  einen  recht 
gemischten  Chorus  von  Dichtern,  wirklichen  und  sogenannten  oder  sich  selbst  so 
nennenden,  von  geborenen  Hamburgern,  in  Hamburg  Lebenden  und  vorübergehend 
dort  Ansässigen,  von  Bekannten  und  (ausserhalb  der  Hansestadt)  Unbekannten,  von 
Liliencron  und  Dehmel  bis  zu  lokalsten  Grössen  herab.  Scheinbar  bescheiden  auf- 
tretend, fühlt  sich  der  Verfasser  offenbar  als  berufenen  Kritiker,  der  alles  Ernstes 
Worte  Lessings  über  das  Ideal  des  Kunstrichters  und  Goethes  über  den  ausgebildeten 
Kenner  sich  zueignet  (S.  154/5  und  255/6).  In  Wahrheit  aber  muss  entweder  das 
geistige  Niveau  des  Publikums,  vor  dem  er  die  hier  vereinigten  Vorträge  hielt,  oder 
(las  seines  eigenen  kritischen  und  literarischen  Könnens  ein  recht  geringes  sein. 
Sein  Stil  ist  manieriert  und  trivial  zu  gleicher  Zeit,  echtes  Literatendeutsch.  Seine 
Charakterisierungsmethode  aber  ist  ebenso  gesucht  wie  pedantisch.  Nur  ein  Beispiel 
zum  Beleg:  die  Würdigung  Dehmels  (S.  267 ff.).  Sie  vollzieht  sich  in  lauter  klein- 
gehackten Absätzchen:  1.  Einleitung:  Dehmel  ein  Gipfel  „mühsam,  schaurig,  voller 
Abgründe  und  Schroffen  .  .  .  zyklopische  Felstrümmer"  usw.  2.  Längeres  Zitat  aus 
Liliencron  über  Dehmel.  3.  Allgemeine  Betrachtung:  „Im  Grunde  ist  alles  subjektiv", 
alles  Urteil  über  Menschen  und  Künstler;  einziger  Trost:  eine  gewisse  Gleichartigkeit 
alles  Menschlichen.  4.  „Wir  setzen  von  neuem  an":  „Richard  Dehmel  ist  kein  Ding 
wie  wir"  (!).  5.  Neue  Zitate:  Dehmels  eigene  Erzählung  seines  Lebenslaufs,  ergänzt 
durch  Rudolf  Franks  Fortsetzung  derselben.  6.  „Lebensdaten"  aus  Dehmels  Gedichten 
(wie  unkünstlerisch  solches  Aufspüren  des  Stofflichen  und  Anekdotischen  im  Kunst- 
werk!) 7.  Zitat  aus  Franz  Servaes:  „Dehmel  hat  in  seiner  Jugend  an  epileptischen 
Anfällen  gelitten  .  .  .  Pubertätskrämpfe".  Frohlocken  unseres  Autors:  „Hier  haben 
wir  den  Schlüssel  zu  Dehmels  Künstlerpersönlichkeit:  Sein  Anderssein  hat  eine 
psychophysische  Ursache".  8.  Daraus  wird  seine  Stoffwahl  verständlich.  Zitat  eines 
seiner  brünstigen  Erotika.  9.  Tiefsinnige  psychologische  Auseinandersetzung:  Ein 
solches  Stigma  beeinflusst  mehr  oder  minder  die  ganze  Seele.  „Diese  Erkenntnis 
muss  die  Grundlage  jeder  Beurteilung  Dehmels  sein  .  .  .  Hier  beginnt  sein  Ver- 
ständnis. Liebes-  imd  Geschlechtsleben  ist  die  Dominante  seiner  Dichterpersönlichkeit" 
10.  Neues  Zitat  aus  Servaes:  „An  der  Beseitigung  der  krankhaften  Erscheinungen  hat 
bewusste  Willenstätigkeit  entscheidend  mitgearbeitet."  Also  zweites  Charakteristikum 
des  Dichters:  starker  Wille.  11.  Dieser  tritt  bei  ihm  in  zwei  Erscheinungsformen  auf: 
Hochmut  und  Gezwungenheit.  12.  Er  erscheint  besonders  dem  weiblichen  Geschlecht 
gegenüber:  als  Herrschsucht  und  Brutalität.  Gedicht  als  Beispiel.  13.  Letzter  Charakter- 
zug, ebenfalls  nur  Erscheinungsform  des  Willens,  ist  die  „Energie,  nichts  als  sich  selbst 
zu  wollen  und  darzustellen,  die  Augen  unbeirrt  auf  das  Ziel  geheftet,  und  mit  keinem 
als  nur  ihm  gemässen  Mitteln".  Beleg:  Trinklied  nebst  Gumppenbergs  Parodie. 
14.  Dehmel  ist  ein  Dichter  und  kein  Philosoph.  Zitat  des  „Denkzelteis  für  den  ver- 
ehrten Leser".  15.  „Wir  könnten  schliessen.  Was  Kopf  und  Herz  dem  Verstände 
sagen  können,  um  ein  Verständnis  Dehmels  zu  ermöglichen,  ist  geschehen  (!).  In 
absichtlich  vereinfachten  konstruktiven  Linien  und  in  wohlerwogener  Auswahl.    Der 


460       R.  Ünger,  Allgemeines  des  18./19.  Jahrhunderts:  Literaturg-feschichte. 

Dichter  gilt  als  der  Verworrene,  Unverständliche ;  um  so  mehr  hatten  wir  die  Pflicht, 
klar  zu  sein,  selbst  auf  die  Gefahr  hin,  statt  eines  Menschen  eine  geometrische  Figur 
zu  zeichnen  (dämmernde  Selbsterkenntnis!).  Das  Beste  muss  doch  schliesslich  un- 
gesagt bleiben,  weil  Sagen  nichts  nützen  würde."  0,  hätte  der  Verfasser  diese  Einsicht 
doch  auch  für  seine  zitatengeschmückten  „konstruktiven  Linien"  und  „geometrischen 
Figuren",  die  er  als  Dichterporträte  etikettiert,  wahr  gemacht!  Ich  glaube,  den  Leser 
verlangt  es  nicht  nach  weiteren  geometrischen  Konstruktionen  etwa  Liliencrons  oder 
Johanna  Wolffs,  die  D.  neben,  ja  fast  über  Dehmel  stellt.  So  sei  denn  nur  noch 
festgestellt,  dass  die  Nichte  Varnhagens,  Ludmilla,  nicht  die  Tochter  eines  „Dr.  Varn- 
hagen"  und  eine  verehelichte  Assing  war,  wie  es  hier  S.  22  heisst,  sondern  die 
Tochter  von  Dr.  J.  D.  Assing  und  Varnhagens  Schwester  Rosa  Maria.  Sie  war  in 
ihren  späteren  Jahren  kurz  mit  einem  italienischen  Cavaliere,  Grimelli,  verheiratet.  — 
In  die  erregte  Diskussion  der  eisässischen  Frage  möchte  0.  F 1  a  k  e 
(2314)  die  problematische  Parole  werfen:  „sich  in  das  Deutschland  von  heute  ein- 
zufügen, um  in  dies  Deutschland  die  (demokratische)  Zersetzung  zu  bringen".  „Auf- 
rüttelung der  Geister,"  ruft  er  streitlustig  aus,  ,, Formierung  von  Bataillonen  (zum 
Kampfe  für  die    , Freiheit'   und   ,Völkerverbrüderung'),    das  ist  die  nächste  Aufgabe." 

—  F.  Lienhards  Schriftchen  (2315)  bietet  hübsche  Momentbilder  aus  dem 
eisässischen  Geistesleben  der  zweiten  Hälfte  des  18.  Jahrhunderts  und  seinen  zahl- 
reichen Verflechtungen  mit  dem  reichsdeutschen,  von  dem  Leben  in  Buchsweiler, 
zeitweise  der  Residenz  der  Erbprinzessin  Karoline  von  Hessen,  der  späteren  „grossen 
Landgräfin",  von  der  freiherrlichen  Familie  von  Berckheim  auf  Schloss  Schoppen- 
weier  bei  Kolmar  und  ihrem  Freunde  Pfeffel,  von  Friedrich  Oberlin,  Goethes  Friederike 
und  Lili  und  den  Revolutionsfesten  in  Strassburg.  Ein  Teil  des  Quellenmaterials  zu 
L.s  historischem  Roman  „Oberlin"  ist  zu  diesen  anmutigen  Skizzen  verarbeitet.  — 
Die  sozialdemokratisch  tendenziöse  Geschichte  Frankfurts  a,  M.  von  1789 — 1866  von 
H.  Wendel  (2319)  betont  im  Sinne  der  materialistischen  Geschichtsauffassung  die 
sozialen  und  wirtschaftlichen  Momente;  dem  Literarhistoriker  aber  bietet  sie  nichts.  — 

Österreich.  Einige  österreichische  Dichter  führt  in  ihrer  bekannten, 
anthologienartigen  Weise  die  „Lese"  (2329)  ihren  Lesern  vor.  —  Patriotische  Auf- 
sätze und  nationale  Dichtungen  Deutschösterreichs   vereinigt    die  „Wertung"  (2331). 

—  An  dem  Kultur-  und  Traditionsgegensatz  der  deutschen  und  der  österreichischen 
Reichshauptstadt  übt  M.  H  a  r  d  e  n  (2338)  seinen  preziös  verschnörkelten  Feuille- 
tonismus. —  Amüsant  plaudert  E.  Felder  (2337)  über  die  geistigen  und  literarischen 
Interessen  der  Wienerin,  ihre  Bedeutung  für  das  Schaffen  der  Wiener  Künstler,  ihre 
Rolle  in  Kunst,  Literatur  und  Theaterleben.  —  Eine  bedeutende  Erscheinung  ist 
wieder  Alfred  von  Bergers  „Buch  der  Heimat"  (2332).  Eine  Fülle  kurzer 
Aufsätze  historischen,  landschaftschildernden  und  -beseelenden,  literarischen, 
poetischen  Inhalts,  persönliche  Erinnerungen,  Gedenkblätter  für  geliebte  Tote, 
Lebensbilder  aus  dem  alten  und  neuen  Wien,  Essays  über  alte  und  junge  öster- 
reichische Dichter,  Schriftsteller  und  Schauspieler:  Julius  von  der  Traun,  Lewinsky 
(mit  einem  köstlichen  humoristischen  Phantasiestück  „Lewinsky  im  Himmel"),  Speidel, 
Lenau,  Halm,  Grillparzer  (geistreiche  Analyse  der  Dramenpläne  „Krösus"  und  „Der 
Purpurmantel"),  Saar,  Greif,  Hopfen  (diese  beiden,  die  B.  warm  verehrt,  als  die 
einzigen  NichtÖsterreicher),  Hofmannsthal  und  Schnitzler.  Von  der  bunten  Mannig- 
faltigkeit dieser  Studien  und  der  doch  zugleich  in  ihnen  lebenden  und  dem 
empfindenden  Leser  alsbald  sich  erschliessenden  Einheit,  wesentlich  einer  Einheit 
der  Auffassung  und  —  ich  möchte  sagen:  lokalen  —  Stimmung  schreibt  B.  selbst 
in  der  Vorrede:  „Sie  können  in  ihrer  Gesamtheit  (da  während  der  zehn  Jahre  seiner 
Hamburger  Theaterdirektion  entstanden)  als  die  menschliche  Ergänzung  meines  vor 
kurzem  unter  dem  Titel  , Hamburgische  Dramaturgie'  veröffentlichten  Buches  gelten. 
.  .  .  Wie  das  alte  Burgtheater  stets  der  ideelle  Mittelpunkt  meines  künstlerischen 
Denkens  und  Wollens  war,  so  stehen  alle  Gedanken  und  Stimmungen,  alle  Er- 
zählungen und  Schilderungen,  welche  dieses  Buch  enthält,  in  mehr  oder  minder 
naher  Beziehung  zur  österreichischen  Heimat  überhaupt  und  in  allernächster  zu  den 
Menschen  und  Landschaften  meiner  Jugend"  (S.  9—10).  In  der  Tat  bezeichnen  die 
beiden  inhaltreichen  Worte  Heimat  und  Erinnerung  am  kürzesten  den  geistigen  und 
vor  allem  den  Gefühlshintergrund,  von  dem  sich  die  Gesichte  und  Gedanken  dieser 
beiden  ebenso  geist-  wie  gemütvoll  plaudernden,  schildernden,  charakterisierenden, 
mahnenden  und  spottenden,  ja  nicht  selten  fast  dichterisch  gestaltenden  Bände  ab- 
heben. Und  wie  in  jenen  beiden  Worten  für  jedes  feinere  Ohr  ein  leiser  lyrischer 
Klang  mitschwingt,  so  sind  auch  die  hier  vereinten  Aufsätze  zumeist  auf  einen  fast 
lyrischen  Grundton  abgestimmt.  Und  sie  müssten  nicht  von  Österreich  und  Wien 
handeln,  dem  neuen  und  lieber  noch  dem  alten  des  Vormärzes,  der  Reaktion  und 
des  alten  Burgtheaters,  nähme  dieser  Ton  nicht  unwillkürlich  die  Klangfarbe  einer 
leisen,   doch   männlich  verhaltenen  Wehmut  an,    wie  sie  dem  wohl  ansteht,   der  von 


R.  Unger,  Allgemeines  des  18. /19   Jahrhunderts:  Literaturgeschichte.       401 

dem  Ethos  des  Lebens  und  der  Dichtung  eines  Grillparzer  und  l^enau,  eines  Saar 
und  des  nach  B.  heutzutage  „albern"  unterschätzten  Halm  spricht.  Den  beiden 
Jungwienern  gegenüber  wandelt  sich  dieser  Ton,  bei  allem  gewissermassen  väter- 
lichen Wohlwollen  B.s  insbesondere  gegen  Hofmannsthal,  in  eine  gewisse  anerkennende 
Skepsis,  die  sich  bezüglich  des  Dichters  der  narkotischen  Traumspiele  vielsagend 
fragt:  „Ob  er  wohl  im  Mondschein  einen  Schatten  wirft?"  (II,  8.  289),  und  von 
Schnitzler  meint:  „Vielleicht  ist  es  die  schärfste  und  diskreteste  Satire  auf  die  geistige 
Kultur  Wiens,  dass  ein  Kopf  wie  Schnitzler  in  einem  Zeilalter  wie  dieses  uns  von 
nichts  zu  erzählen  weiss  als  vom  ,süssen  Mädel',  vom  Sterben  und  von  der  Illusion 
in  allen  Formen"  (II,  S.  317).  An  solchen  scharfkritischen  und  dann  wieder  an 
dichterisch  empfundenen  und  prachtvoll  schlicht  ausgesprochenen  Worten  ist  dieses 
Buch  reich,  reich  auch  an  liefen  üedanken,  intimen  Blicken  und  mit  persönlichster 
Stimmung  getränkten  Schilderungen,  wie  sie  nur  dem  gelingen,  der  in  und  mit  den 
Persönlichkeiten  und  ihren  Schöpfungen  so  innig  fühlt,  denkt  und  lebt,  der  so  das 
Vertraute,  das  Grosse  und  das  Heimliche  aus  ihnen  herausempfindet  wie  B.,  weil  sie 
eben,  wie  er  es  von  Speidel,  Saar  und  Lewinsky  selbst  sagt,  ein  Teil  sind  seiner 
geliebten  geistigen  Heimat.  Ich  bin  weder  Wiener  noch  Österreicher,  aber  ich  glaube 
doch  zu  verstehen,  dass  wir  hier  wirklich  einmal  das  vor  uns  haben,  was  in  unseren 
Tagen  der  geflissentlichen  Heimatkunst  so  heiss  erstrebt  wird  und  so  selten  gelingt: 
—  ein  „Buch  der  Heimat".  — 

Schweiz.  Einiges  über  Jungbaseler  literarische  Kultur  und  Persönlich- 
keiten, Dominik  Müller  und  seinen  „Samstag",  Albert  üräter,  C.  A.  Bernoulli  be- 
richtet Hermann  Hesse  (2342),  während  J.  H  o  f  m  i  1 1  e  r  (2343)  eine  Musterung 
neuschv/eizerischer  Dichtung  mit  dem  rühmenden  Hinweis  auf  die  zweite  Auflage 
der  C.  F.  Meyer-Biographie  Adolf  Freys  und  die  von  demselben  herausgegebenen 
zwei  Briefbände  des  grossen  Zürichers  beschliesst.  — 

Stammbücher.  Seinen  mehrfachen  epistolarischen  Mitteilungen  aus  dem 
Nachlasse  des  1842  verstorbenen  steierniärkischen  Gutsbesitzers  Wilhelm  Joseph 
Kalmann  lässt  K.  H  u  g  e  1  m  a  n  n  (2348)  die  Veröffentlichung  eines  interessanten 
Stammbuches  folgen,  welches  jener,  als  ein  über  das  gewöhnliche  Alter  —  geboren 
1758  —  gereifter  Student  der  Medizin,  in  den  Jahren  1792—95  in  Jena  und  Kiel 
geführt  hat.  Hier  war  der  junge  Österreicher  bald  in  nähere  persönliche  und 
wissenschaftliche  Beziehungen  getreten  zu  seinem  berühmten  Landsmann,  dem  Philo- 
sophen Karl  Leonhard  Reiuhold,  dem  ehemaligen  W^iener  Barnabiten  und  nun- 
mehrigen gefeierten  Lehrer  und  Vorkämpfer  der  kantischen  Philosophie,  die  sich 
sowohl  auf  den  engeren  Kreis  der  Familien  Reinhold  und  Wieland  wie  auf  den 
weiteren  der  Schüler  und  Verehrer  des  Philosophen  erstreckten  und  seit  Ostern  1794 
an  dessen  neuer  Wirkungsstätte,  der  Universität  Kiel,  eine  glückliche  Fortsetzung  fan- 
den. Von  dem  Reichtum  der  geistigen  Interessen  und  von  der  angeregten  Geselligkeit 
in  jenen  durch  eine  Reihe  bedeutender  Persönlichkeiten  ausgezeichneten  und  durch 
die  Kunst-  und  Ideenwelt  unserer  grossen  Dichtung  und  Philosophie  nachhaltig  an- 
geregten Kreisen  legen  die  vom  Herausgeber  fleissig  erläuterten  Eintragungen 
unseres  Stammbuches  anschauliches  Zeugnis  ab.  Wir  finden  hier,  um  nur  das 
Wichtigere  herauszugreifen,  Namen  vertreten  wie:  die  Dichter  Mastalier  und  Alxinger 
(noch  aus  der  letzten  Wiener  Studienzeit  Kalmanns  im  Sommer  1792);  in  den  drei 
Jenenser  Semestern:  Fernow,  Sophie  Reinhold  (mit  einem  Zitat  aus  ihres  Vaters 
„Musarion"),  ihre  Schwester  Charlotte  Wieland  (mit  Versen  Herders),  Jens  und 
Sophie  Baggesen,  K.  L.  Reinhold  selbst  (mit  Worten  aus  dem  Matthäus,  der  „Krftik 
der  praktischen  Vernunft",  „Allwill"  und  Baggesen),  Niethammer  (mit  einer  revolu- 
tionären französischen  Sentenz),  den  Chemiker  Göttling,  den  Philologen  Schütz,  die 
Theologen  Paulus  und  Griesbach,  die  Mediziner  Batsch  und  Hufeland,  den  Juristen 
Hufeland  und  Sophie  Mereau  mit  ihrem  Gatten.  Aus  Weimar  seien  genannt  Vater 
Wieland  (Verse  aus  Horaz'  Episteln)  mit  Söhnen  und  Töchtern.  Endlich  finde  ich 
unter  den  damaligen  Jenensern  noch  meinen  Vorfahren  Friedrich  Karl  Forberg,  den 
fichteberühmten  Kantianer,  mit  einem  eigenartigen  Diktum  vertreten,  das  sein  philo- 
sophischer Freund,  der  Nürnberger  Arzt  J.  B.  Erhard,  alsbald  abschwächend  inter- 
pretiert. Während  eines  Wiener  Ferienaufenthalts  Kalmanns  im  Herbst  1793  trägt 
sich  unter  anderen  der  Barde  Denis  mit  einem  Zitat  aus  Prosper  Aquitanus  ein. 
Die  Reise  nach  Kiel  bringt  Erinnerungsworte  von  Feder,  Spittler,  Sieiners  und 
Blumenbach  in  Göttingen,  dem  Juristen  und  Kunstgelehrten  von  Ramdohr  in 
Celle,  der  Familie  Reimarus,  Elisa  von  der  Recke,  Karoline  Rudolphi,  dem  grossen 
Schröder  und  den  Belletristen  Schink  und  F.  J.  Jünger  in  Hamburg,  Aus  Kiel 
sind  zu  nennen:  Karl  Friedrich  Cramer,  der  bald  darauf  als  Revolutionär  von  der 
heimischen  Universität  scheiden  musste,  Joh.  Heinrich  Voss  (mit  eigenen  Versen), 
seine  Gattin  Ernestine,  die  Familien  Ehlers,  Niemann,  Esmarch,  Binzer  und  Jensen 
und  Anton  Friedrich  Justus  Thibaut,   ein  Siudiengenosse  Kalraanns,   der  spätere  be- 

Jühresberichte  fttr  neaere  deutsche  Literatorgeschichte.    XXI.  3^ 


462  P.  Wiegler,  Briefwechsel,  Memoiren,  Tagebücher. 

rühmte  Heidelberger  Pandektist  (mit  einem  Gessnerzitat).  Gedenkblätter  von  Kal- 
manns Rückreise  in  die  Heimat  von  August  Gottlieb  Meissner  in  Prag  (aus  J.  J. 
Engel)  und  einige  wenige  aus  den  folgenden  zwei  Dezennien,  von  Besuchen  Un- 
bekannter, namentlich  von  Franzosen,  von  Kalmanns  ländlicher  Abgeschiedenheit 
zeugend,  beschliessen  das  Stammbuch,  ein  kultur-  und  auch  literarhistorisch  mannig- 
fach bemerkenswertes  Dokument;  zu  der  dankenswerten  Publikation  sei  noch  be- 
richtigt, dass  Forberg  (siehe  S.  17,  Anm.  2)  seine  „Entwicklung  des  Begriffs  der 
Religion"  nicht  als  selbständige  Schrift,  sondern  als  Aufsatz  in  dem  von  Fichte  und 
Niethammer  herausgegebenen  „Philosophischen  Journal"  (VIU,  1;  1798)  veröffentlicht 
hat  und  1848  (nicht  1818)  gestorben  ist.  — 

Literaturhistoriker.  In  der  warmen,  aber  Andersdenkenden 
gegenüber  massvoll  gehaltenen  Würdigung,  die  J.  Froberger  (2350)  dem 
literarischen  Lebenswerk  des  im  Berichtsjahre  dahingegangenen  gelehrten  Jesuiten 
Alexander  Baumgartner  in  der  „Literarischen  Beilage  der  Kölnischen  Volkszeitung" 
zuteil  werden  lässt,  betont  er,  dass  das  apologetische  Moment  in  Baumgartners 
literarhistorischer  Tätigkeit  nicht  ausser  acht  gelassen  werden  dürfe,  wolle  man  ihr 
gerecht  werden.  In  diesem  Sinne  heisst  es  von  dem  vielangefochtenen  Goethe- Werk 
Baumgartners :  ,, Obwohl  wir  das  Buch  nicht  als  die  katholische  Goethe-Biographie 
betrachten  können,  denn  auch  der  katholische  Literarhistoriker  kann  Goethe  objektiv 
würdigen,  ohne  in  einen  derart  polemischen  Ton  zu  verfallen,  so  ist  es  doch  für  die 
Katholiken  ein  unentbehrliches  Werk,  das  bis  jetzt  noch  nicht  ersetzt  worden  ist 
und  darum  seine  Brauchbarkeit  noch  nicht  verloren  hat."  Und  die  grosse,  nun  Torso 
gebliebene  „Geschichte  der  Weltliteratur"  rühmt  er  mit  den  Worten:  „Dem  Literaten 
(soll  offenbar  heissen:  Literaturgelehrten),  der  sein  Augenmerk  auf  Einzelheiten 
richtet,  können  manche  Fehler  und  Lücken  nicht  entgehen;  er  vermisst  zuweilen 
das  literarische  Urteil,  fühlt  sich  oft  zum  Widerspruch  gereizt,  mag  sogar  die  Dar- 
stellung hier  und  da  ungerecht  gefärbt  finden;  aber  für  die  weiteren  Kreise  der  ge- 
bildeten Katholiken  ist  das  gewaltige  Werk  ein  unersetzliches  Mittel  sicherer  Be- 
lehrung." — 


b)  Briefwechsel,  Memoiren,  Tagebücher. 

(IV,  Ib  =  N.  2358-2527.) 

Paul  Wiegler. 

Sammlungen.  —  F&rstliche  Persönlichkeiten,  Diplomaten  und  Hoflente.  —  Militärisches  nnd  Kriegserinnerangen. 
■—  Politiker  nnd  Publizisten.  —  Gelehrte.  —  Künstler  und  Musiker.  —  Dichter  nnd  Schriftsteller.  —  Eranenhriefe  und 
Memoiren.  —  Heiseerinnerungen.  —  Kulturhistorisches  und  Soziales.  — 

Sammlungen.  Die  populären  Briefsammlungen,  die  Zeitler  und  andere 
ediert  haben,  und  über  deren  wissenschaftlichen  Wert  oder  Unwert  manches  ge- 
schrieben worden  ist,  vermehrt  nachträglich  B.  Ihringer  (2362)  durch  eine 
Anthologie  von  Frauenbriefen  „aller  Zeiten",  will  sagen  vom  9.  Jahrhundert  bis  zur 
Gegenwart.  Das  bedingte  Verdienst  eines  solchen  Unternehmens  besteht  in  der 
Erschliessung  schwerer  zugänglichen  Materials;  doch  ebenso  sicher  ist,  dass 
Material  und  Interesse  sich  vorderhand  erschöpft  haben.  —  Was  die  Zeit  aus  Eigenem 
gibt,  scheint  fragwürdig.  Eine  spezialistische  Veröffentlichung,  die  Monatsschrift 
„Der  Brief  (2360),  die  für  „Kultur  und  Art"  des  Briefverkehrs  Muster  aufstellen 
wollte,  ist  eingegangen,  wie  es  bei  ihrem  Ungeschmack  natürlich  war.  —  Gegen 
snobistische  Begriffswirrungen  stellt  H.  Wantoch  (2359)  mit  erfreulicher  Klarheit 
fest,  dass  man  heute  weder  Tagebücher  noch  Briefe  mehr  schreibe,  und  dass  nur 
(und  eben  deshalb)  für  Neudrucke,  für  Tagebuchlektüre  die  Stunde  gekommen  sei, 
bis  es  später  einmal  wieder  Mode  sein  werde,  „Gewissen  zu  haben".  — 

Fürstliche  Persönlichkeiten,  Diplomaten  undHofleute. 
Wiederum  steht  mit  retrospektiv-historischen  Fürstenbildnissen  das  18.  Jahrhundert 
voran,  und  wieder  hat,  auch  ehe  das  Jubiläum  Friedrichs  des  Grossen  Federn  und 
Druckpressen  beschäftigte,  die  um  diese  Königsfigur  gruppierte  Literatur  nicht  aus- 
gesetzt. Frz.  Eyssenhardts  (2365)  Denkwürdigkeiten  in  neuer  Bearbeitung  und 
die  Memoiren  Wilhelmines  in  einer  neuen,  ungewöhnlich  guten  Übertragung  von 
Annette  Kolb  (2368),  der  Deutschfranzösin,  sind  zu  verzeichnen.  —  Sehr  bedeutsame 
Ergänzungen     zu     den     1907     gedruckten    Tagebüchern    des    Reichsgrafen    Ernst 


P.  Wiegler,  Briefwechsel,  Memoiren,  Tagebücher.  463 

Ahasverus  Heinrich  von  LehndorfT,  Kammerherrn  der  Königin  Elisabeth  Christine, 
teilt  Professor  Karl  Ed.  Schmidt  (2366)  in  Lötzen  mit.  Es  sind  zunächst 
Tagebücher  aus  den  Jahren  1761/5,  also  aus  der  letzten  Zeit  des  Krieges  und  aus 
der  ersten  nach  dem  Friedensschluss,  überall  von  Lehndorffs  französischer  Kavalier- 
philosophie und  vortrefflicher  Menschenbeobachtung  erfüllt,  die  seine  Schilderungen 
zu  einem  unterhaltenden  Gegenspiel  der  offiziellen  Geschichtschreibung  machen. 
Lehndorff  ist  mit  dem  sonstigen  Hof  seiner  Gebieterin  in  „diesem  elenden 
Magdeburg",  wo  er  ohne  die  gelegentlichen  Reisen  und  dynastischen  Besuche 
versauern  würde.  Noch  immer  ereignen  sich  in  der  königlichen  Familie  (Prinz 
und  Prinzessin  Ferdinand,  Prinzessin  Fleinrich,  Prinzessin  von  Preussen)  viele 
Zerwürfnisse.  Das  Jeu  ist  die  einzige  Ablenkung.  Den  Frieden  mit  Russland  will 
die  Königin  feierlich  ausblasen  und  durch  einen  Herold  vorlesen  lassen.  Als  der 
Kurier  des  Königs  mit  24  Postülionen  eintrifft,  sucht  sie  den  Schein  zu  erwecken, 
ihr  Gemahl  schicke  ihn  „in  grosser  Hochachtung"  einzig  ihretwegen.  Jedoch 
stumm  betritt  der  Jäger  den  Saal.  Er  hat  keine  Botschaft  für  sie,  nur  Briefe  für 
Herrn  von  Blumenthal  und  den  Kommandanten.  Nach  dem  Frieden  von  1763  zieht 
die  Königin  nach  Schönhausen.  Der  König  dekretiert  die  Bestallung  eines  neuen 
Hofmarschalls,  des  unwirtschaftlichen  Präsidenten  Voss,  was  Lehndorff  skeptisch 
glossiert:  „Eine  Zitrone,  die  an  diesem  Hofe  mehr  gegessen  wird,  verursacht  hier 
ja  schon  eine  Budgetstörung  auf  mehrere  Monate  hinaus."  Friedrich  lädt  fünf 
adelige  Damen  nach  Potsdam  ein  und  entschuldigt  sich,  dass  es  an  Platz  fehle,  auch 
die  Gatten  unterzubringen.  Am  dritten  Tage  werden  die  Damen  zum  Souper  und 
Ball  geholt,  doch  gleich  wieder  ergeht  der  Befehl  abzureisen,  und  ihr  Nacht- 
quartier müssen  sie  selbst  zahlen.  Obendrein  schilt  der  König:  „Gräfin  Hordt  habe 
ein  sehr  unsicheres  Benehmen,  Frau  Grappendorf  ein  verwelktes  Gesicht  wie  eine 
Kokette,  Gräfin  Wartensleben  sehe  nach  nichts  aus,  Gräfin  Schwerin  sei  eine 
richtige  Provinzdame,  und  Frau  Marwitz  sehe  wie  ein  Mann  aus."  Friedrich 
schliesst  sich  in  Sanssouci  ein,  um  seine  Memoiren  zu  schreiben.  Ein  zweimaliges 
Gesuch  Lehndorffs  um  Urlaub  nach  Preussen  ignoriert  er.  „Ich  schreibe  nochmals 
an  den  König",  so  beschwert  sich  Lehndorff,  „und  stelle  ihm  vor,  dass  eine 
14jährige  Abwesenheit  meine  Verhältnisse  dermassen  zerrüttet  habe,  dass  meine 
Anwesenheit  in  Preussen  unbedingt  erforderlich  sei.  Wiederum  keine  Antwort! 
Wo  bleibt  da  nun  jener  Edelsinn,  von  dem  unter  den  Menschen  so  viel  Aufhebens 
gemacht  wird!  Sind  denn  die  Grossen  nur  dazu  da,  um  ihre  Untertanen  zu 
quälen,  deren  Herzen  doch  nur  Liebe  und  Anhänglichkeit  für  sie  hegen?"  Auch 
seinen  Bruder,  den  Prinzen  Heinrich,  behandelt  Friedrich  jetzt  mit  grösster  Kälte. 
Der  Thronfolger,  der  Prinz  von  Preussen,  will  trotz  allen  Tadels  durch  die  Majestät 
von  seiner  Vorliebe  für  französische  Moden  nicht  lassen;  „in  hochroter  Chenille  und 
blauer  Satinweste,  alles  mit  griechischer  Stickerei  versehen,  hochgekämmt",  steigt 
er  zu  der  vom  Cafö  coiffe  kommenden  Hofgesellschaft  in  die  nach  Schloss  Monbijou 
fahrenden  Boote.  Nachher  söhnt  F'riedrich  sich  mit  Heinrich  aus,  der  sein  Berliner 
Palais  bezieht,  aber  mit  seiner  Gattin  auf  desto  schlechterem  Fusse  steht.  Unter 
jedem  Neujahrsdatum  gibt  Lehndorff  ein  philosophisches  Apercu  über  das  Glück 
der  Seelenruhe.  —  Hans  Schulz  (2371),  der  Biograph  des  Herzogs  Friedrich 
Christian  von  Sonderburg-Augustenburg,  des  hochgestimmten  Menschenfreundes, 
lässt  dem  Briefwechsel  dieses  Fürsten  mit  Friedrich  VI.  von  Dänemark  und  mit  dem 
dänischen  Thronerben  Christian  Friedrich  (JBL.  1908/9,  N.  4717)  den  noch  um  vieles 
interessanteren  Briefwechsel  mit  Baggesen  folgen.  Aus  dem  Beitrag  zur  Geschichte 
der  Aufklärung  wird  ein  Kabinettstück  literarischer  Pathologie,  die  Selbstdarstellung 
des  haltlosen  Schwärmers,  dessen  herausforderndes  Bekenntnis  war:  „Quid  mihi 
cum  Dano,  Germanus  esse  volo",  der  über  Klopstocks  Haupt  die  Flügel  eines 
Seraph  rauschen  hörte,  auf  den  Trümmern  der  Bastille  einen  Freiheitstanz  getanzt 
und  den  vermeintlich  toten  Schiller  in  einer  Trauerstrophe  besungen  hat.  In  Bern, 
wohin  Baggesen  mit  einem  Reisestipendium  gegangen  ist,  und  wo  Sophie  von 
Haller,  die  Enkelin  Albrechts  von  Haller,  seine  Frau  wird,  beginnt  die  Korre- 
spondenz, deren  erstes  Substrat  die  von  Christian  Friedrichs  Grossmut  erflehte 
Versorgung  des  dänischen  Dichters  und  Sophiens  für  den  Fall  ihrer  Witwenschaft 
ist.  „Göttlich  edler  Mann!"  ruft  Baggesen  in  seinem  Dankschreiben  aus,  in  dem  er 
den  Prinzen  „unmittelbar  nach  Gott"  stellt.  „Aber  ich  bin  verwirrt,  mein  Herz 
bebt,  meine  Nerven  zittern,  mein  Blut  siedet  —  in  wonneseeliger  Wallung  taumelt 
meine  Seele  hin  zu  Ihren  Füssen,  Prinz!  —  so  wie  ich  nach  der  Lesung  Ihres 
Briefes  vor  Gott  niederstürzte  —  ich  möge  zu  Ihnen  eilen,  damit  Sie  in  meinen 
trunkenen  Augen  die  vom  Tode  erweckte  Seele  lesen  müssten!"  Die  Französische 
Revolution  macht  beider  Köpfe  trunken,  des  holsteinischen  Don  Carlos  und  den 
seines  dänisch-deutschen  Posa.  Der  Retter  der  Wahrheit  soll  Christian  Friedrich 
werden:     „Nehmen    Sie     sich     ihrer    gerechten    Sache    an    —    und    sie    wird    bald 

39» 


464  P.  Wiegler,  Briefwechsel,  Memoiren,  Tagebücher. 

triumphiren!  Seien  Sie  mehr  als  unser  Mirabeau!"  Die  zweite  Quelle  der 
Begeisterung  ist  die  Kantsche  Philosophie.  Als  Baron  von  Holstein  sucht  der 
Herzog  Reinhold  in  Jena  auf.  ,,Sie  werden  von  künftigen  Jahrtausenden,"  so 
phantasiert  Baggesen,  „ —  ich  höre  die  künftige  Posaune  —  als  der  erste  (und  wer 
weiss  nicht,  ob  nicht  der  einzige)  Fürst,  der  die  neue,  einzige  Philosophie  und 
ihren  Finder  (nicht  Stifter;  denn  die  Philosophie  kann  nur  gefunden,  nicht  wie  die 
Philosophieen,  gestiftet  werden)  beschüzte,  angebetet  werden."  Der  immer  wieder 
von  devoten  Geldgesuchen  unterbrochene  Gefühlsaustausch  steigert  sich,  als  Christian 
Friedrich  Baggesen  nach  Deutschland,  Österreich  und  der  Schweiz  sendet,  um 
Erziehungsanstalten,  Freimaurerei  und  llluminatenwesen  zu  studieren.  Sie  haben 
nun  ihre  Geheimsprache.  Der  F^erzog  heisst  Timoleon  nach  dem  korinthischen 
Brudermörder  und  Hasser  der  Tyrannei,  Baggesen  als  Kantgläubiger  Immanuel, 
Luise  Augusta,  die  von  ihm  angebetete  (und,  wie  sich  nachher  zeigt,  sehr  auf- 
dringlich angebetete)  Gemahlin  Christian  Friedrichs  Urania,  Lavater  Peregrinus, 
Bode  Tristram,  Schimmelmann  Saladin,  die  Gräfin  Schimmelmann  Luna,  Bernstorff 
Grandison  (sie),  der  dänische  Kronprinz  Alexandrinus,  Karl  von  Hessen  St. 
Germain  oder  Hableu r,  Professor  Weishaupt  in  Gotha,  der  Oberste  der  Illuminaten, 
Pythagoras,  Schiller  Enceladus,  Reinhold  Agathon,  Elisa  von  der  Recke  Kalliope, 
Colbjörnson  Voltaire.  Auch  Städte  und  Länder  haben  ihre  Chiflrenamen ;  für 
Neugriechenland  ist  zu  lesen  Amerika,  für  Eden  Augustenburg,  für  Samos  Gotha, 
für  Memphis  Jena,  für  Tyrus  Hamburg,  für  Athen  Kopenhagen,  für  Elysium 
Gravenstein,  für  Arabien  Österreich,  für  Schweden  Thrakien,  für  Thebaner  Bayern. 
Im  März  1794  ist  Baggesen  in  Lugano.  Er  liest  Berichte  über  den  Brand  der 
Christiansburg  in  Kopenhagen,  was  zu  Dithyramben  einer  „schrecklich  entzündeten" 
Einbildungskraft  Veranlassung  gibt:  „Flammen  der  Hölle  in  der  Mitte  des  Olymps, 
die  ganze  Stadt  drohende  feuerspeyende  Drachen  in  dem  Verzweiflung  brausenden 
.Wirbelsturm!  sie  stürzen  zusammen!  sie  fallen!  sie  fallen  mit  donnerndem  Krachen, 
die  für  die  Ewigkeit  gebauten  Marmormauern,  im  Schreckenchor  des  rings  um  sie 
schrey  enden,  jammernden,  weinenden,  betenden  Volkes!"  Im  März  1795  darf 
Baggesen  als  Referent  nach  Paris,  wo  er  den  Aufruhr  gegen  den  Konvent  mit- 
erlebt, den  er  in  historisch  wertvollen  Briefen  schildert.  Nach  Deutschland 
zurückgekehrt,  dünkt  ihm  seine  Wanderschaft  „bald  ein  vorbeygeflogener  Gedanke 
und  bald  eine  halbe  Ewigkeit".  Die  Hiobspost  von  einem  neuen  Brand  in  Kopen- 
hagen stürzt  ihn  in  Raserei,  dann  in  stillen  Schmerz,  dann  in  Reflexion.  All- 
mählich wird  Christian  Friedrich  seines  wehleidigen  Posa  und  Stipendiaten  müde. 
„Wenn  auch  Ihre  Briefe  Nichts  enthalten,"  schreibt  er  ihm  mit  kalter  Ironie,  „so 
tragen  sie  doch  immer  das  Gepräge  eines  geistreichen  Verfassers."  Mit  der  Stelle 
eines  Vorstehers  am  Kopenhagener  Studentenkonvikt  ist  Baggesen  unzufrieden.  Im 
Februar  1796  kündigt  ihm  der  Herzog  Freundschaft  und  Brüderschaft  auf.  Er 
fordert,  dass  der  Schwächling  sich  ermanne.  Im  Mai  1797  verliert  Baggesen  seine 
Frau.  Im  November  1797  stilisiert  er,  ein  dänischer  Rousseau,  in  Cossonay  seinen 
langen  Zerknirschungsbrief,  der  mit  den  Worten  anhebt:  „Es  lebt  noch  in  einem 
Winkel  der  Alpen,  mein  gnädiger  Herr,  ein  armer,  kranker,  verwundeter,  von 
allem,  was  ihm  auf  Erden  eine  IBedeutung  gab,  verlassener  Mensch  .  .  ."  Im  April 
179B  wagt  er  die  entscheidende  Anspielung:  bevor  er  Christian  Friedrich  kannte, 
will  er  ,,eine  gewisse  erhabene  Person",  Luisa  Augusta,  mit  dem  „Feuer  der  Vesta" 
geliebt  haben.  Im  Juni  1799  heiratet  er  die  Genferin  Fanny  Reybaz.  Im  April 
IBOO  hat  der  Herzog  mit  ihm  eine  Unterredung,  über  die  er  an  seine  Schwester 
geringschätzig  schreibt:  „Baggesen  war  gestern  bey  mir,  mit  beynahe  zugekniffenen 
Augen.  Er  hatte  gefürchtet  eine  Thränenfistel  zu  bekommen,  die  Augen  seyen  ihm 
geschwollen.  Er  ging  wie  ein  Narr  im  Zimmer  herum.  Wenn  er  lebhaft  wurde, 
konnte  er  die  Augen  aufmachen.  Sähe  ich  ihn  aber  an,  kniff  er  die  Augen  wieder 
zusammen."  Endlich  hat  er  seinen  Abschied  mit  Pension.  Christian  Friedrich 
stellt  mit  Genugtuung  fest,  dass  er  der  „Communitet"  nun  nicht  länger  zur  Last 
fallen  werde;  der  Parasit  indes  verariesst  „eine  Thräne  von  unendlicher  Wehmut".  — 
Des  hundertsten  Todestages  der  Königin  Luise  gedenken,  wie  im  vorigen  Berichts- 
jahr L.  Wülker  fJBL.  1908/9,  N.  4724),  P.Gärtner  und  P.  Samuleit  (2375).  die 
im  Auftrag  der  Literarischen  Vereinigung  des  Berliner  Lehrervereins  nach  der  Gräfin 
Voss,  Delbrück,  Bailleu,  Lonke,  Steinitz,  Martin,  Wülker,  mit  Zitaten  auch  aus  der 
Biographie  Nettelbecks  und  Immermanns  „Memorabilien"  ein  dokumentarisch 
exaktes,  nur  durch  die  lyrisch- sentimentalen  Untertitel  gestörtes  Gesamtbild  des 
Lebens  und  der  Briefe  hergestellt  haben.  —  J.  H.  Gebauer  (2373)  veröffentlicht 
eine  Dynastenkorrespondenz,  die  vier  Jahrzehnte  später  liegt.  Es  sind  die  eigen- 
händig oder  in  der  Handschrift  des  Herrn  von  Münchhausen  zu  Papier  gebrachten 
Ratschläge  Ernst  Augusts,  Königs  von  Hannover,  für  seinen  Neffen,  den  Herzog 
Christian    August    von    Augustenburg.      Der    Urheber    des    hannoverschen    Staats- 


P.  Wiegler,  Briefwechsel,  Memoiren,  Tagebücher.  405 

Streiches  drückt  dem  Augustenburger  in  seinem  Erbrechtskampf  familienhafte  und 
politische  Sympathien  aus  und  findet,  dass  die  dänische  Anmassung  Unruhe, 
Misstrauon  und  Missvergnügen  in  das  Schleswig- holsteinsche  Volk  bringen  müsse. 
Doch  seit  1848  wird  die  hannoversche  Hilfsbereitschaft  immer  frostiger.  Die  nach 
dem  Siege  von  Schleswig  ergehende  Aufforderung  der  Berliner  Regierung,  Truppen- 
nachschübe nach  Schleswig-Holstein  abzusenden,  nimmt  Ernst  August  mit  ver- 
driesslichem  Kollern  auf:  „Ich  bin  höchst  unzufrieden,"  so  bedankt  er  sich  für  die 
von  seinem  Neffen  getane  „Erinnerung  meines  elenden  Geburtstages",  „mit  der 
ganzen  Art  die  Operationen  zu  führen  und  sehe  gar  nicht,  wozu  ich  meine  Soldaten 
aufopfern  soll."  Es  zeigt  sich  später,  welchen  Hintergedanken  der  König  halte:  die 
Erwerbung  Lauenburgs.  Der  Geist  dieses  starrsinnigen,  patriarchalischen  Despoten 
offenbart  sich  in  Maximen  wie  den  folgenden:  „Nie  lasse  ich  mich  umdrehen  nach 
den  Urteillen  anderer  und  wahrlich  in  den  jetzigen  Tagen  sehen  wir  solche  Quer- 
köpfe, Kritiker,  Spassmacher  unter  den  Ministem,  dass  erfordert  äusserst  viel  Ruhe 
und  Besonnenheit  bei  dem  Souverain  um  ihnen  den  Kopf  zu  bieten."  Auch  Be- 
trachtungen über  das  Podagra  und  das  tugendhafte  Leben  gehören  zum  Wacht- 
meistertypus. —  Als  Kronprinz  hat  liudwig  I.,  der  Bayernkönig,  an  der  Universität 
Landshut  die  Vorlesungen  des  Theologieprofessors  J.  M,  Sailer  gehört,  der  dann 
Bischof  von  Regensburg  wurde.  Die  menschliche  Milde  dieses  Prinzenerziehers 
fauch  der  Erbprinz  von  Sigmaringen  war  sein  Schüler)  und  seine  erbaulichen 
Predigten  wider  die  drei  Dämonen  des  Zeitalters,  den  Sophisten  der  Lust,  den 
Sophisten  der  Willkür  und  den  Sophisten  des  profanen  Sinnes,  haben  die  Geistes- 
entwicklung des  christlichen  Herrschers  beeinflusst.  Von  Ludwigs  Dankbarkeit 
legen  die  Briefe  Zeugnis  ab,  die  R.  Stolz  le  (2376)  dem  Archiv  des  Ordinariats 
Regensburg  entnommen  hat.  In  dem  ersten  dieser  Briefe  handelt  es  sich  um  die 
Bestellung  des  Pfarrvikars  Oettl  zum  Religionslehrer  der  kronprinzlichen  Kinder, 
nachher  um  allgemeine,  der  Hauptsache  nach  kirchliche  Angelegenheiten,  über  die 
Bayerns  König  mit  dem  ,, Bischof  von  Germanikopolis"  Rücksprache  pflegt.  Eine 
Stilprobe  aus  einem  Brief  „sub  sigillo  confessionis"  vom  Mai  1829:  „Nächsten 
Freytag  habe  ich  vor,  nehmlich  am  29ten  dieses  um  4  Uhr  in  der  Frühe  von  hier 
aufzubrechen  nach  Barbiug  mich  begebend,  um  genau  die  Stelle  zu  bestimmen, 
welche  auf  dem  Brauberge  Walhalla  einnehmen  soll.  Zu  Tische  lade  ich  mich  zu 
Barbing  bei  dem  lieben,  hochgeschätzten  Bischof  Sailer  ...  Da  es  ein  Freytag  sein 
wird,  wünsche  ich  ein  Fastenessen,  sechs  Schüsseln  sind  hinlänglich,  aber  ja  nicht 
fett  gebräst  (?),  was  mein  Magen  nicht  vertragen  kann,  auch  weder  Käse  noch 
Citronensaft  in  Speisen."  Der  König  will  einen  Defraudanten,  einen  Regensburger 
Zollbeamten,  der  mit  Selbstmord  umgegangen  ist,  von  einer  Bittschrift  der  Frau 
gerührt,  schonen.  Aber  da  schon  eine  Untersuchung  schwebt,  sieht  er,  weil  die  be- 
schworene Verfassung  für  ihn  Richtschnur  sein  müsse,  von  einem  Eingriff  ab.  „Ich 
vertraue  zu  Ihnen,  Herr  Bischof,"  so  mahnt  er  diesen,  „dass  Sie  nichts  unversucht 
lassen  werden,  eine  Unthat  zu  verhüten,  vor  der  die  Natur  schaudert,  und  deren 
blosser  Gedanke  mein  ganzes  Gemüt  ergreift."  —  Der  Lebensroman  der  Prinzessin 
Elisa  Radziwill,  der  Prinz  Wilhelm  von  Preussen  die  erste  und  einzige  Neigung 
seines  verschlossenen  Herzens  gewidmet  hat,  stellt  auf  Grund  unbekannten  Briel^ 
materials  in  neuer,  tiefer  und  feiner  Deutung  B.  H  e  n  n  i  g  (2378)  dar.  Ein 
Vorwort  setzt  sich  mit  dem  Problem  auseinander:  die  erschütternde  Trasrik  dieser 
Vorgänge  zum  Bewusstsein  zu  bringen,  die  1890  die  Jugendbriefe  Wilhelms  an 
Oldwig  von  Natzmer  geoffenbart  haben,  die  jedoch  noch  immer  gern  „mit  d6m 
dürftigen  Schimmer  moralisierender  Töchteralbum-Poesie"  umgeben  wird.  Die 
1908  von  Oswald  Baer  veröffentlichten  Briefe  Elisas  an  ihre  Pflegeschwester  Blanche 
von  Wildenbruch  (1826—34)  reichen  •  zu  erschöpfender  Wertung  nicht  aus.  H. 
legt  nunmehr  die  Briefe  vor,  die  seit  1820,  also  in  den  Jahren  der  Liebe,  des 
schleichenden  Schmerzes  und  der  Katastrophe,  Elisa  und  ihre  Mutter,  die  Hohen- 
zoUernprinzessin  Luise,  die  Schwester  Louis  Ferdinands,  an  Elisas  intimste  Freundin 
Gräfin  Lulu  Stosch,  die  Tochter  Mariens  von  Kleist,  gerichtet  haben.  Beigefügt 
sind  (vom  Archivrat  Dr.  G.  Schuster  überlassene)  Auszüge  aus  der  Korrespondenz 
der  Fürstin  Radziwill  mit  der  Prinzessin  Marianne  von  Preussen.  Als  zartes, 
preziöses  junges  Mädchen,  das  von  Karl  Anton  Radziwill,  dem  Vater,  die  künst- 
lerischen Talente,  von  der  welterfahrenen  Mutter  den  Geist  geerbt  hat,  tritt  Elisa  in 
den  Briefwechsel  mit  Lulu,  ihrer  „Luluse",  ein.  Sie  schreibt  im  manierierten  Stil 
der  Damentaschenbücher;  aber  bald  siegt  ihre  echte,  reine  Natur,  ihre  unbefangene 
seelische  Schönheit,  die  der  Schönheit  ihres  Antlitzes  entspricht.  Ihre  Sympathien 
für  den  Prinzen  Wilhelm,  die  dann  Liebe  werden,  gehen  auf  den  Sommer  1820,  auf 
Beziehungen  in  Schlesien,  zurück.  Schon  damals  ist  der  Prinz,  weil  die  Mär  von 
einer  geplanten  Allianz  sich  verbreitet,  nach  einer  brieflichen  Beschwerde  der 
Fürstin    ,,kalt,    steif,    beinahe    unartig    mit    mir",    solange   Natzmer   dabei    ist.      Von 


466  P.  Wiegler,  Briefwechsel,  Memoiren,  Tagebücher. 

Elisa  verabschiedet  er  sich  mit  heftigem  Weinen.  Am  27.  Januar  1821  gibt  sie  im 
Königlichen  Schloss  die  Peri,  die  Himmelssehnsucht.  Im  Januar  1822  fragt  König 
Friedrich  Wilhelm  seinen  Sohn  direkt,  ob  er  eine  eheliche  Verbindung  beabsichtige. 
Im  Juni  trennen  die  Liebenden  sich  nach  Mitternacht  im  Garten  des  Radziwillschen 
Palais  in  der  Wilhelmstrasse  (dem  heutigen  Reichskanzlergarten).  „Er  sprach  so 
schön,  so  herrlich,  so  ohne  irgendeinen  Anstrich  von  selbstsüchtiger  Liebe,  dass 
ich  mich  nicht  halten  konnte,  und  meine  Thränen  fielen  reichlich  auf  meine  Hände" 
(Elisa  an  Lulu,  2.  Juli  1822).  Es  folgen  die  Jahre  der  Staatsaktion  und  der 
schwermütigen  Bedrängnis.  Im  Winter  von  1822/3  meiden  die  Radziwills  Berlin. 
Elisa  akklimatisiert  sich  in  Posen  und  schreibt  ihrer  Freundin  kleine  polnische 
Lieder  auf.  Die  Verlobung  Lulus  mit  dem  polnischen  Herrn  von  Szczaniecki  und 
die  Entlobung  des  Paares  wirkt  auf  ihre  eigenen  Empfindungen.  Aus  dem  Herbst 
1824  stammt  ein  durch  den  hohen  Grad  unbewusster  literarischer  Begabung  über- 
raschender Brief  Elisas  über  Herbsttage  im  schlesischen  Ruhberg,  w^o  die  königliche 
Familie  zu  Besuch  gewesen  ist.  Das  Projekt  einer  Adoption  durch  den  Zaren 
erregt  sie.  In  den  Februar  1825  fallen  die  glücklichen  Stunden  des  Beisammenseins 
mit  Wilhelm  im  Posener  Statthalterpalais.  „Wir  haben  uns  auch  umarmt,"  berichtet 
Elisa,  „aber  ganz  wie  sonst.  Die  ersten  Worte,  die  er  herausbrachte,  waren:  ,Nach 
drei  schweren  Jahren  der  Prüfung.'  Deine  Freundin  war  ganz  stumm,  mein 
liebster  Schatz,  und  konnte  erst  dann  wieder  sprechen,  nachdeln  sie  sich  im  andern 
Zimmer  ausgeweint."  Beide  erkranken,  Wilhelm  an  Gehirnerschütterung,  Elisa  an 
einem  Geschwür  im  Halse.  Im  April  erzählt  sie  der  Freundin  einen  Traum  von 
der  Pfaueninsel,  die  ihr  ein  Arkadien  scheint:  „Ich  glaube,  wir  waren  schon 
verheiratet,  denn  W.  nannte  mich  Du  und  nahm  sich  schon  die  Freiheiten  eines 
Ehemanns  heraus."  Der  König  schilt  sie  wegen  eines  Versehens.  Ihre  Gemütsart 
wird  religiös,  entsagend.  Vor  der  Katastrophe,  im  Januar  1826,  als  der  Prinz  zur 
Krönung  Nikolaus'  I.  nach  Warschau  und  Petersburg  fährt,  ein  düsteres  Wiedersehen 
in  Posen:  „Nach  12  begleiteten  wir  ihn  zum  Wagen.  Es  war  eine  stürmische  Nacht 
und  eine  Kälte  von  15  Grad.  Vor  der  Thür  nahm  er  noch  einmal  Abschied  und 
stieg  dann  ein  mit  General  Thiele.  Ich  hatte  meinen  schwarzen  Pelzmantel  nur 
flüchtig  über  mein  dünnes  schwarzes  Oberkleid  geworfen  und  war  in  dünnen 
Atlasschuhen,  so  dass  die  rauhe  Luft  mich  ordentlich  eisig  anpackte  und  rüttelte. 
Wie,  dachte  ich,  wenn  sie  dir  den  Tod  brächte?  Indem  fuhr  Wilhelms  Wagen  fort 
und  rollte  durch  das  Thor.  Mein  Herz  wurde  weit,  und  ich  rief  ihm,  innerlich 
aufgeregt,  heimlich  zu:  Nimm  mein  Leben!  Ist  das  nicht  ein  Fiebertraum?"  Dann 
muss  sie  verzichten;  trotz  der  Prüfung  glaubt  sie  sich  von  Gott  unaussprechlich 
gesegnet.  Der  Abbruch  erst  und  Wilhelms  von  der  höfischen  Diplomatie  an- 
gebahnte Heirat  mit  der  Prinzessin  Augusta  von  Weimar  lassen  Elisa  zweifeln 
und  sogar  ihre  Liebe  leugnen.  Am  13.  August  1827  schreibt  sie  an  Lulu:  „Meine 
Liebe  für  Prinz  Wilhelm  war  doch  nie  Enthusiasmus,  nie!  Das  hat  man  oft 
bemerkt  und  ich  habe  es  mir  so  vorgeworfen  und  mich  darüber  geschämt."  Im 
Hause  Radziwill  wütet  die  Schwindsucht.  Am  16.  November  1830  stellt  Elisa,  die 
dem  Prinzen  und  seiner  Gemahlin  in  Fischbach  begegnet  ist,  in  grossem  „Familien- 
verein" der  Freundin  gegenüber  fest,  dass  der  „Moment  des  Zwiespalts"  für  immer 
vorbei  sei.  Ihr  Blick  wendet  sich  dem  Jenseits  zu:  „Nein,  dieses  Leben,  das  wir 
leben,  wird  in  Heiligkeit  und  Reinheit  wieder  aufgebaut  werden,  nur  dass  wir  Alle 
mit  gleicher  Liebe  an  dem  Heiland  hängen  werden."  Ein  letztes  Erdenidyll  bringt 
der  Sommer  1831,  der  Aufenthalt  in  Teplitz.  Fürst  Friedrich  Schwarzenberg,  der 
geniale,  unstete  Sohn  des  Generalfeldmarschalls,  der  in  Algier,  Spanien,  in  der 
Schweiz  und  in  Tirol  nach  Kriegsabenteuern  jagende  „Lanzknecht",  umwirbt  Elisa. 
Sie  denkt  an  ihn  bei  Goethes  Worten:  „sein  Herz  so  fest  und  wild",  und  der 
Hauch  seiner  Leidenschaft  streift  sie.  Der  Ausbruch  der  Cholera  zwingt  den  Adel 
zur  Flucht  aus  Teplitz.  „Ach,  Herzen,"  so  charakterisiert  Elisa  den  Entschwundenen, 
„welch  ein  Unterschied  mit  Prinz  Wilhelm!  Schwarzenberg  hat  viel  Exaltation, 
viel  Herz  und  gar  keine  Sentimentalität,  er  ist  eher  roh,  treibt  sein  conr  machen, 
ohne  es  zu  leugnen,  aber  er  scheidet  es  auch  sehr  feinfühlend  von  jedem  höheren 
Gefühl.  Die,  die  er  hoch  stellt,  können  stolz  darauf  sein."  Der  letzte  Brief  datiert 
vom  1.  November  1833;  Elisa  spuckt  Blut,  die  Mutter  vollendet  das  Schreiben.  Am 
27.  September  1834  stirbt  Elisa  im  Sehlösschen  von  Freien walde.  —  Der  Brief- 
wechsel des  österreichischen  Staatsmannes  Freiherrn  Kübeck  auf  Kübau  mit 
Metternich  ist  von  Max  Freiherrn  von  Kübeck,  dem  Sohn,  herausgegeben 
(2381)  und  erscheint  als  Supplement  zu  Kübecks  von  Necker  edierten  Tagebüchern 
(JBL.  1908/9,  N.  4730).  Nur  einen  Teil,  die  Korrespondenz  nach  1848,  hat  Adolf 
Beer  in  einer  Denkschrift  der  Wiener  Akademie  veröffentlicht.  Die  Erörterungen 
sind  vielfach  wirtschaftspolitischer  Natur;  Salomon  Rothschild,  Eisenbahnbau, 
Eskeles,    Aktienkurs,    Zollsystem,   die  Postkonvention   mit   Bayern  beschäftigen   den 


P.  Wiegler,  Briefwechsel,  Memoiren,  Tagebücher.  467 

Staatskanzler  so  sehr  wie  ein  „gleissnerisches  liberales  Machwerk",  das  die 
Allgemeine  Zeitung  publiziert.  Zweierlei  smd  Fürst  Metternich  und  der  populäre 
Begriff  von  ihm.  Der  Träger  der  Hestaurationsidee  beklagt  sich  über  die  Hof- 
kammer,  die  er  mit  einer  Rum{)elkammer  vergleicht,  über  den  Mangel  an  tauglichen 
Menschen  und  über  die  geringe  Tatkraft  der  „offiziellen  Regierungsorgane,  mit 
dem  Erzherzog  Palatin  anzufangen".  Die  Revolution  beugt  ihn  nicht.  Aus  London, 
wohin  er  sich  gewendet  hat,  schreibt  er  an  Kübeck  wie  ein  unbeteiligter 
Zuschauer,  der  diese  ,, schwere  Gewitterwolke"  längst  über  Österreich  und  Deutsch- 
land im  Anzug  gesehen  haben  will,  und  selbstbewusst  proklamiert  er:  „Ich  nehme 
nichts  von  Alledem,  was  ich  gethan  habe,  zurück;  ich  bereue  Nichts  und  gehöre 
sonach  zu  den  Menschen  in  denen  das  Gewissen  laut  spricht.  Die  Nachwelt  hat 
über  die  Dinge  und  die  Menschen  das  örtheil  zu  fällen."  „Ich  bin  ein  Mann  der 
Wahrheit,"  so  heisst  es  weiter  oben,  „und  das  Wort  ,da3  Metternichische  System*  ist 
ein  leerer  Wortschall,  den  die  heute  das  Feld  verheerenden  Partey-Menschen 
brauchen,  um  den  Umsturz  des  Reiches  zu  bemänteln."  Der  Bankrott  der  abstrakten 
Einheitsideen  erfüllt  den  in  Brüssel  wohnhaften  Emigranten  mit  Genugtuung.  Er 
bleibt  der  geringschätzige  Widersacher  des  Bundesstaats,  besonders  eines  unter  der 
Herrschaft  des  Königs  von  Preussen.  Ein  Brief  vom  F'ebruar  1851  schwillt  zu 
einem  Expose  über  die  Institution  eines  Reichsrates  an,  die  Metternich  dem  hoch- 
seligen Kaiser  Franz  schon  1817  vorgeschlagen  zu  haben  erklärt;  aber  der  Kaiser 
vergisst  das  Elaborat  in  einer  Lade,  entschuldigt  sich  1827,  als  er  schwer  krank 
gewesen  ist,  bekennt  sich  dann  wieder  1834  beim  Silvesterempfang  als  „reumütiger 
Sünder"  und  stirbt  1835,  ohne  sein  Versprechen  eingelöst  zu  haben.  Empört  ist 
Metternich  1852,  als  die  offizielle  Wiener  Zeitung  Kossuth  den  Titel  eines  „Agitators" 
verliehen  hat:  ,,Es  bleibt  den  Gerichtsstellen  ,  .  .  nur  mehr  die  Bezeichnung  als 
Patriot  übrig,"  glossiert  er  aufgebracht.  Unbehagen  und  Leere  nehmen  zu,  bis  im 
Februar  1855  die  Briefe  mit  den  Worten  abschliessen:  „Wo  wird  die  Welt  anlangen? 
Wo  ist  der  Ordner  des  Chaotischen  Zustandes;  wo  könnte  in  der  so  vorgerückten 
Lage  sich  ein  Ordner  selbst  finden  lassen?.  Sie  sehen  dass  meine  Stimmung  nicht 
den  rosigen  angehört I"  —  Ferdinand  Graf  Eckbrecht-Dürckheim 
(2382),  Geibels,  Bodenstedts  und  C,  F.  Meyers  elsässischer  Freund,  hat  im  Jahre 
1887  auf  Schloss  Edla  bei  Amstetten  seine  „Erinnerungen  alter  und  neuer  Zeit" 
niedergeschrieben,  die  mit  seinem  Geburtsjahr  1812  einsetzen  und  bis  1870  die 
Geschichte  Frankreichs  und  des  noch  französischen  Wasgaues  erzählen.  Im  Jahre 
1815  kehrt  die  durch  die  Revolution  vertriebene  Familie  von  Schloss  Thümhofen 
in  Bayern  nach  dem  Elsass  zurück.  In  Strassburg  findet  sie  die  Türkheims, 
Andlaus,  Berkheims,  Oberkirchs  und  Wurmsers  wieder;  Goethes  Lili,  die  Gattin 
des  Barons  Bernhard  von  Türkheim,  ist  mit  den  Eltern  des  Autors  eng  befreundet. 
Als  Deutscher  fühlt  sich  der  erwachsene  Student.  „Das  ist  eine  deutsche  Flur,"  so 
grüssen  er  und  die  Seinen  die  heimatliche  Landschaft,  „der  breite  langgedehnle 
Silberstreif  in  der  Ferne  dort,  glänzend  im  herbstlichen  Abendscheine,  das  ist  der 
vaterländische  alte  Rhein,  wir  grüssten  ihn  tausendmal  und  jauchzten  ihm  unsre 
deutschen  Lieder  zu.  Der  prachtvolle  Münsterturm,  der  seine  schmucke  Pyramide 
hoch  in  die  Wolken  hebt,  das  ist  Gotenkunst,  ein  Gedicht  voll  deutscher  Lust  und 
Seele."  Aber  politisch  ist  man  französischer  Untertan:  Untertan  Ludwigs  XVIII., 
Karls  X.,  Ludwig  Philipps,  der,  massiv  und  gewöhnlich,  mit  zweien  seiner  Söhne, 
dem  faden  Herzog  von  Nemours  und  dem  freundlichen  Herzog  von  Orleans,  nach 
Strassburg  kommt.  Der  Autor  heiratet  Lilis  Enkelin,  die  ihm  durch  zu  frühen -Tod 
entrissene  Mathilde  von  Türkheim.  Er  wird  Unterpräfekt  in  Espalion  („Mama- 
mouchy"  von  Espalion,  wie  er  als  Moliere-Leser  sagt),  in  Mantua,  in  Weissenburg, 
wo  der  Klerus  (damals!)  gegen  den  französischen  Sprachzwang  im  Schulunterricht 
protestiert,  weil  Deutsch  die  Muttersprache  der  Kinder  sei,  und  in  Peronne,  wo  er 
den  auf  der  Festung  Ham  gefangenen  Prinzen  Louis  Napoleon  zu  überwachen  hat. 
Er  erweist  ihm  Höflichkeiten,  die  Napoleon  niemals  vergessen  wird.  Sein  nächster 
Amtsbezirk  ist  Provins.  Die  republikanische  Regierung  entlässt  ihn,  der  Prinz- 
Präsident  macht  ihn  zum  Unterpräfekten  in  Schlettstadt  und  zum  Präfekten  in 
Kolmar,  wo  Napoleon  dann  mit  ein  wenig  turbulenten  Huldigungen  der  Masse  sich 
aufwarten  lässt.  Mit  Persign}-  hat  Dürckheim  einen  Konfiikt;  er  demissioniert.  Der 
Kaiser  Napoleon  entschädigt  ihn  durch  den  Posten  eines  Generalinspektors  der 
Telegraphen  Verwaltung,  als  der  er  Frankreich  und  Algier  bereist.  Sein*  Stil  ist  sehr 
kultiviert,  seine  Porträts  (von  Lamartine  bis  zu  Bismarck)  sind  voll  überlegener 
Beobachtungsgabe.  Am  glänzendsten  ist  das,  was  über  den  Kaiser,  die  Kaiserin, 
ihren  Hof,  ihre  Macht  und  ihren  Zusammenbruch  gesagt  wird.  Der  Krieg  mit 
Deutschland  flösst  dem  Autor  bittere  Wehmut  ein;  von  Frankreich  sich  los- 
zureissen,  kostet  ihn  schwere  Überwindung.  Dann  jedoch  ist  er  Deutscher  ohne 
Vorbehalt.       Für     das     preuspische    Verwaltungssystem     hat    er    sorgenden    Tadel. 


468  P-  Wie  gier,  Briefwechsel,  Memoiren,  Tagebücher. 

Sein  bewegter  Wahlruf  ist:  „Stets  mit  Gott  für  Kaiser  und  Vaterland!"  — 
Der  problematischen  und  missverstandenen  Figur  des  Prinzen  Friedrich  Karl  von 
Preussen  gelten  neuerdings  zwei  grosse  Publikationen,  die  Erinnerungen  des  Grafen 
Haeseler  „Zehn  Jahre  im  Stabe  des  Prinzen  Friedrich  Karl"  und  die  auf  Grund  des 
schriftlichen  Nachlasses  gearbeitete  Biographie  des  Plauptmanns  beim  Generalstabe 
Wolfgang  Foerster  (2883).  F.  ist  jetzt,  mit  einem  zweiten  Bande,  zu  Ende. 
Der  für  die  Kriegsgeschichte  interessanteste  Teil  sind  die  von  ihm  benutzten  Auf- 
zeichnungen des  Prinzen  aus  fünf  Feldzügen;  doch  energischer  Nachdruck  liegt 
auch  auf  der  psychologischen  Auffassung,  die  F.  durchweg  zugunsten  des  harten, 
trotzigen  Soldaten  zu  korrigieren  imstande  ist.  —  Ein  kleines  Heft  „Erinnerungen" 
bietet,  durch  Haeselers  und  Foersters  Werke  zur  neuen  Herausgabe  bewogen  (die 
erste  Veröffentlichung  erfolgte  1886  in  der  ,, Deutschen  Rundschau"),  der  Forschungs- 
reisende Paul  Güssfeldt  (2384).  Er  berichtet  von  geselligen  Abenden  im  zweiten 
Stockwerk  des  Berliner  Schlosses,  wo  auch  Leopold  von  Ranke  zu  den  „buveurs 
intrepides"  zählt,  von  Jagdschloss  Dreilinden  und  von  Schloss  Glienicke.  Alle 
Themen  wurden  am  Tische  des  nach  Aktivität  dürstenden  Prinzen,  den  die  Wolke 
des  Unmuts  beschattete,  rückhaltlos  und  rücksichtslos  besprochen.  —  Den  Titel 
„Unter  fünf  Königen"  hat  Katharina  von  Pommer-Esche  (2385)  für  ein 
nach  Tagebüchern  und  Familienpapieren  gefertigtes  Lebensbild  ihrer  Mutter  Flora, 
geborenen  Picht,  gewählt,  ein  Pendant  zu  ihrem  Buche  über  Robert  von  Pommer- 
Esche,  den  Provinzialsteuerdirektor,  ihren  Bruder.  Flora  heisst  die  Tochter  des 
Präpositus  Picht  zu  Gingst  auf  Rügen,  der  ein  grosser  Blumenfreund  ist,  nach  der 
heidnischen  Blumengöttin.  Das  Pfarrhaus  hat  französische  Einquartierung  unter 
Marschall  Soult.  Neunzehnjährig  wird  Flora  Ehefrau.  Friedrich  von  Pommer-Esche 
ist  in  Breslau  Regierungsassessor.  Maassen,  Motz  und  Beuth  berufen  ihn  nach 
Berlin,  wo  er  Geheimer  Regierungsrat  im  Finanzministerium  wird.  Das  Ehepaar 
wird  von  Friedrich  Wilhelm  Hl.  zum  Frühstück  mit  Tanz  befohlen;  Flora  findet 
Gnade  bei  der  Fürstin  Liegnitz.  Am  Kemperhof,  dem  heutigen  Kemperplatz,  haben 
Pommer-Esches  eine  gastliche  Villa.  Nun  ist  die  Chronik  ihres  Lebens  zugleich  eine 
Chronik  des  (mit  Bescheidenheit)  ästhetischen  Berlin.  Man  liest  von  Henriette  Sontag, 
von  Jenny  Lind,  der  Viardot- Garcia,  Pauline  Lucca  (die  schon  in  die  Dienstwohnung 
des  Generalsteuerdirektors  von  Pommer-Esche  mit  den  pompejanischen  Tänzerinnen 
an  der  W'and  und  dem  schönen  Garten  zur  Soiree  kommt),  von  Taubert  und  dem 
Bildhauer  Kiss,  der  Flora  das  Originalmodell  des  Sankt  Georg  für  den  Schlosshof 
verehrt;  dazwischen  aber  von  der  Revolution,  von  Hinckeldey  und  Rochow,  von  der 
Krankheit  Friedrich  Wilhelms  IV.  und  König  Wilhelm  I.  Auch  Graf  Bismarck  hat 
an  Floras  Urwüchsigkeit  und  an  Pommer-Esches  „festem  Verneinen",  wenn  er  von 
der  Richtigkeit  seiner  Sache  überzeugt  ist,  Wohlgefallen.  Im  Februar  1866  geben 
Pommer-Esches  ein  parlamentarisches  Diner;  Bismarck,  Moltke  und  seine  Gattin 
sitzen  am  Tische.  Patriotischer  Frauenverein  und  Frauenlazarett  verein  nähern  Flora 
der  Königin  Augusta.  Im  April  1870  stirbt  Pommer-Esche  am  Herzschlag.  Die  Witwe 
reist  nach  Italien.  Dann  kehrt  sie  nach  Berlili  zurück.  Sie  wird  zur  goldenen  Hoch- 
zeit des  Kaisers  und  der  Kaiserin  eingeladen.  Robert,  der  Sohn,  erhält  eine  Dienst- 
wohnung im  Neuen  Packhüf  an  der  Moltkebrücke,  wo  Flora  gealtert  abermals  einen 
Salon  eröffnet.  Moltke  ist  unter  ihren  Intimen;  noch  zwei  Tage  vor  seinem  Tode 
erscheint  er  zu  einer  musikalischen  Soiree,  bei  der  Dulong  singt  und  Richard  Kahle 
und  Marie  Seebach  vortragen.  Auch  den  Sohn  überlebt  die  Greisin.  Sie  stirbt  1900 
in  Mentone;  bei  der  Berliner  Gedächtnisfeier  redet  der  Generalsuperintendent  Faber. — 

Militärisches  und  Kriegserinnerungen.  Das  knappe  Material 
des  Jahrgangs  besteht  in  Neuausgaben,  abgesehen  von  den  noch  unvollständigen 
Lebenserinnerungen  K.  von  Wedels  (2387)  und  der  von  Arthur  Köhler  er- 
schlossenen Sammlung  der  zwischen  1799  und  1801  abgefassten  Bräutigamsbriefe  des 
in  Oletzko  garnisonierenden  Premierleutnants  Otto  von  Wedeil  (2386).  Der  Enkel, 
Plerr  Piasso  von  Wedeil  in  Berlin,  hat  die  in  Schloss  Silligsdorf  verwahrten  Papiere 
an  K.  gesandt,  um  dessen  Aufruf  namens  des  von  Lamprecht  an  der  Universität 
Leipzig  begründeten  Instituts  für  Kultur-  und  Universalgeschichte  zu  willfahren.  Es 
ist  die  einfache  Liebe  des  Offiziers  zu  Clementine,  der  Tochter  des  Hauptmanns  und 
Gutsbesitzers  von  Goltz.  Otto  von  Wedell  ist  kärglich  besoldet,  aber  sein  spartani- 
scher Idealismus  hilft  ihm  über  die  Misere  des  „traurigen"  Oletzko  hinweg,  und  nicht 
Laune  der  Sinne,  sondern  „moralische  Veredelung"  ist  das,  was  ihn  an  Clementine 
bindet.  Als  sie  heiraten,  wird  er  Stabskapitän  in  Goldap,  das  „weit  mehr  gesell- 
schaftlichen Umgang  bietet".    P>  und  seine  Tiene  sind  glücklich.  — 

Politiker  und  Publizisten.  Im  Januar  1908  ist  Geheimrat  Dr. 
Julius  von  Eckardt  gestorben,  der  zu  Wolmar  in  Livland  geborene  Balte,  der  als 
junger  Sekretär  des  livländischen  Landeskonsistoriums  und  als  Mitherausgeber  der 
„Rigaschen  Zeitung"  den  Kampf  gegen  die  Russifizierung  aufnahm,  jedoch  sich  zur 


P.  Wieg  1er,  Briefwechsel,  Memoiren,  Tagfebüoher.  469 

Auswanderung'  gezwungen  sah.  In  Leipzig  wurde  er  Mitredakteur  der  „Grenzboten", 
1870  in  Hamburg  Chefredakteur  des  „Currespondenten",  1874  Sekretär  des  hamburgi- 
schen  Senats.  Als  der  russische  Gesandte  seine  Verabschiedung  forderte,  holte  ihn 
Bismarck  als  Hilfsarbeiter  ins  Auswärtige  Amt.  Von  1885  bis  1907  gehörte  er  dem 
Konsulatsdienst  an.  Verwitwet  (seine  Frau  war  die  Tochter  des  Leipziger  Violin- 
virtuosen Ferdinand  David)  zog  er  sich  nach  Weimar  zurück.  Seine  „Erinnerungen" 
(2394)  sind  sein  letzter  Beilrag  für  die  „Deutsche  Rundschau",  deren  langjähriger 
Mitarbeiter  er  war.  Der  Inhalt  sind,  wie  er  selbst  m  einer  kurzen  Vorrede  sagt, 
„Bilder  und  Schilderungen  des  deutschen,  des  orientalischen,  des  französischen  und 
des  schwedischen  Staats-  und  Gesellschafislebens  der  Jahre  1865  bis  18^2":  Berliner 
Besuche  des  bald  Ernüchterten  bei  liberalen  Pressleuten,  bei  Dro.ysen,  .Julian  Schmidt 
und  dem  Abgeordneten  Bansen,  Reise  nach  Süddeutschland,  in  Baden-Baden  ein 
Punschabend  mit  Brahms  und  Anselm  Feuerbach,  Reise  nach  Brüssel  und  Köln, 
Teilnahme  am  Zweiten  Joumalistentag  in  Leipzig,  dem  der  „rote  Becker"  präsidiert, 
Verkehr  mit  Moritz  Busch  und  Freytag,  baltische  Kampfepisoden,  Begegnung  mit 
Turgenjew  und  den  Viardots  in  Baden-Baden,  Paris,  Abendeinladung  ins  Bismarcksche 
Haus,  Hamburg,  Bekanntschaft  mit  Otto  Mittelstadt,  Zeitungspraxis,  Hannover,  Windt- 
horst  (ein  „kühl  abwägender  Jurist"  ohne  Katholizität  und  ohne  metaphysisches  Be- 
dürfnis), Beiinigsen,  die  Persönlichkeiten  des  Kathedersozialismus,  Berthold  Auer- 
bach, Emanuel  Geibel,  der  Hamburger  Konflikt,  der  Eintritt  in  Berlin,  Empfang  beim 
Kronprinzen,  Freundschaft  mit  Herman  Grimm,  der  Assessor  Herr  von  Wildenbruch, 
der  schwitzend  sein  Schauspiel  „Opfer  um  Opfer"  vorliest,  Heinrich  Kruse,  Paul 
Lindau,  Bismarck,  Schweninger,  Rottenburg,  Tunis,  der  Kardinal  Lavigerie  und 
Florenz.  Jede  Seite  ist  von  humanistischer  Lebensbildung  diktiert,  von  klugem 
Mass  im  Urteil  und  von  einem  ungewöhnlich  ausgedehnten  Interesse  des  Geistes.  — 
Eine  Generation  jünger  ist  Wilhelm  K  u  1  e  m  a  n  n  ,  der  braunschweigische  Land- 
gerichtsrat und  liberale  Reichstagsabgeordnete,  der  seine  „Politischen  Erinnerungen" 
vorträgt  (2399).  Er  hebt  mit  1866  an,  wo  er  als  Sekundaner  in  Blanken  bürg  dem 
preussisch- hannoverschen  „Bruderkrieg"  staunend  zusah,  und  schliesst  mit  der 
Königsberger  Rede  des  ungeachtet  des  Novembersturms  wieder  hervortretenden 
Kaisers  Wilhelm  II.  Dazwischen  liegen  nahezu  fünf  Dezennien:  Göttinger  Universitäts- 
jahre, Anschluss  an  den  rechten  Flügel  der  Nationalliberalen,  Auditorjahre,  Versetzung 
nach  Braunschweig,  die  Reichstagswahlen  von  1881,  1884  und  1887,  bei  deren  letzter 
K.  von  Nationalliberalen  und  Konservativen  gewählt  wird,  Betrachtungen  über  den 
Parlamentarismus,  über  Bennigsen  und  Miquel,  über  Moltke,  Stöcker,  Stumm, 
Kardorff,  Windthorst,  Hitze,  Eugen  Richter,  die  Sozialdemokraten,  Kritik  an  Bismarck, 
sein  Sturz,  K.s  Wandlung  zum  Sozialpolitiker,  Mandatsverlust,  Evangelisch -sozialer 
Kongress,  Naumann,  der  Jungliberalismus,  kirchliche  Kämpfe  und  liberale  Einigungs- 
wünsche. Der  Ausblick  in  die  Zukunft  ist  „grau  in  grau";  doch  will  K.  nicht  zu- 
geben, dass  persönlicher  Pessimismus  obwalte.  —  Der  „Wunsch  vieler  Parteigenossen" 
zusammen  mit  dem  eigenen  Wunsch  hat  Aug.  Bebeis  Selbstbiographie  „Aus  meinem 
Leben"  veranlasst  (2393).  „Aber  auch  die  Menge  falscher  Anklagen  und  schiefer 
Urteile",  so  erklärt  er  im  Vorwort,  „mit  denen  ich  so  oft  überschüttet  wurde,  lassen 
es  mir  gerechtfertigt  erscheinen,  der  Öffentlichkeit  zu  zeigen,  was  daran  Wahres  ist. 
Dazu  sind  Offenheit  und  Wahrheit  die  ersten  Erfordernisse,  andernfalls  hat  es  keinen 
Zweck,  über  sein  Leben  Veröffentlichungen  zu  machen."  Der  erste  Teil  führt  bis  in 
das  Sturmjahr  1869,  das  Jahr  des  für  die  deutsche  Arbeiterbewegung  entscheidenden 
Kongresses  von  Barmen-Elberfeld.  Trocken,  kleinbürgerlich  schlicht,  politisierend 
erzählt  B.  von  seiner  Kindheit  —  er  ist  in  der  Deutzer  Kasematte  als  Sohn  des  Unter- 
offiziers Johann  Gottlob  Bebel  geboren  worden  — ,  von  seinem  Schulbesuch,  seinen 
Lehr-  und  Wanderjahren,  von  der  Genesis  der  Arbeiterbewegung,  von  Lassalle,  der 
ihm  noch  heute  unsympathisch  ist,  von  Friedrich  Albert  Lange,  den  er  verehrt,  von 
der  Freundschaft  mit  Wilhelm  Liebknecht,  von  der  Gewerkschaftsbewegung,  von 
häuslichen  Schicksalen,  von  seiner  ersten  Verurteilung  (drei  Monate  Gefängnis,  die 
Liebknecht  und  ihm  eine  Adresse  an  das  spanische  Volk  verschafft)  und  von  der 
Abrechnung  mit  Schweitzer.  —  Graf  Paul  Hoensbroech  vollendet  sein  Buch 
„Vierzehn  Jahre  Jesuit"  (2397)  in  einem  zweiten  Bande,  dem  er  den  Untertitel 
„Wesen,  Einrichtung  und  Wirksamkeit  des  Jesuitenordens"  gibt.  Durch  Kandidatur, 
Noviziat  und  Scholastik  führt  er  bis  zu  seiner  Flucht  aus  Exaeten  am  16.  Dezember 
1892,  als  er  den  Auftrag  hat,  in  einer  Pfarre  bei  München -Gladbach  über  die 
Weihnachtstage  dem  Pfarrer  seelsorglich  zu  helfen.  In  Weltpriesterkleidung  fährt 
er  nach  Köln,  wo  er  einen  Rechtsanwalt  einweiht,  von  da  in  einem  fertig  gekauften 
Laienanzuge  nach  Paris.  Er  polemisiert  gegen  menschenunwürdige  Lebens- 
bedingungen im  Noviziat,  gegen  die  jesuitische  Askese  und  Gehorsamstheorie,  gegen 
das  Nivellierungssystem  des  Ordens,  gegen  Theorie  und  Praxis  der  Gelübde  und  der 
Ordenssatzuugeu,  er  beschreibt  die  Ordenshäuser  zu  Wynandsrade,  Blyenbeck,  Ditton- 

Jaltresbericht«  für  neuer«  deatscbe  Literutargeicbichte.    XXL  ^Q 


470  P-  Wiegler,  Briefwechsel,  Memoiren,  Tagebücher. 

Hall  und  Exaeten,  er  verwirft  die  Stellung  des  Ordens  zur  Wissenschaft  und  die 
jesuitische  Ethik.  „Le  jesuitisme  c'est  l'enneini"  formuliert  er  nach  Gambetta,  und 
für  die  religiöse  Befreiung  von  Millionen  Katholiken  will  er  streiten.  — 

Gelehrte.  Nur  mit  kleinen  Brief  beständen  sind  Historiker  und  Philologen 
vertreten.  Unter  den  Philosophen  wird  Moritz  Lazarus,  der  Begründer  der  Völker- 
psychologie, in  einem  Buche  seiner  Witwe  Nahida  Lazarus-Remy  (2412)  gefeiert, 
das  sie  zuerst  als  ein  Kapitel  der  vor  sechs  Jahren  gedruckten  „Lebenserinnerungen" 
gedacht,  dann  jedoch  ausgesondert  hat.  Es  ist  die  nach  Briefen  und  Dokumenten 
zusammengestellte  Geschichte  von  Lazarus'  akademischer  Wirksamkeit  in  Bern, 
der  Zeit,  die  er  den  „Lichtpunkt"  seines  Lebens  genannt  hat.  Von  Gelehrten- 
profilen taucht  das  Ludwig  Toblers  auf,  dessen  körperliches  Duldertum  und  Herois- 
mus beleuchtet  werden,  daneben  das  des  Kunsthistorikers  Lübke,  der  sich  als  den 
homerischen  Bettler  Irus  persifliert.  In  Zürich  sucht  Lazarus  den  nervösen  Fr.  Th. 
Vischer  auf,  der  in  schottisch -kariertem,  an  der  abgesessensten  Stelle  löcherigem 
Schlafrock  an  seinem  Schreibpult  steht  und  recht  barsch  ist.  In  der  „Wildnis"  auf 
dem  Rigi  liest  Lazarus  Frau  Klara  Schumann,  Berthold  Auerbach,  Julius  Stockhausen 
und  einem  Kreise  um  sie  Fritz  Reuter  vor.  Auch  König  Johann  von  Sachsen  ist 
Gast  der  Rigigemeinde.  Abends  in  Bern,  nach  dem  eidgenössischen  Gesangsfest, 
springt  Gottfried  Keller  auf,  ruft:  „Lazarus!  Mensch!  lass  uns  Brüderschaft  trinken!" 
und  küsst  ihn;  sie  leeren  die  Gläser.  Auch  in  der  Ferne  wahrt  Lazarus  der  Schweiz 
die  Treue.  —  Eduard  Löwenthal  (2413),  der  Gründer  des  Kogitantentums  und 
(nach  allen  zähen  Mühen  erfolglose)  Agitator  für  einen  Weltstaatenbund  mit  inter- 
nationaler Friedensjustiz,  gibt  in  einer  Broschüre  Rechenschaft  über  sein  doktrinäres 
„Lebenswerk".  —  Das  protestantische  Theologentum  vertritt  Fr.  Hashagen  (2415), 
Professor  der  praktischen  Theologie  und  üniversitätsprediger  in  Rostock,  der  Kandi- 
daten der  Theologie  und  Hauslehrern  seine  fortgesetzten  Reminiszenzen  eines  „alten 
Pastors"  widmet,  so  wie  er  früher  aus  seiner  Jugendzeit  und  seiner  Studentenzeit  erzählt 
hat.  Seine  Weltanschauung  ist  die  des  lutherischen  Geistlichen,  sein  Stil  predigt- 
haft und  an  Worten  überreich,  und  von  nichtkirchlichen  Geschehnissen  heben  einzig 
die  in  Schleswig-Holstein  und  die  des  Jahres  1866,  die  den  Hannoveraner  H.  kränken, 
sich  hervor.  —  Zum  100.  Geburtstag  des  Dorpater  Theologieprofessors  Johann  Hein- 
rich Kurtz  hat  N.  B  o  n  w  e  t  s  c  h  (2418)  Briefe  an  ihn  gesammelt,  deren  Urheber 
seine  wie  er  antirationalistisch  gesinnten  Freunde  an  deutschen  Hochschulen  sind; 
der  fromme  G,  H.  von  Schubert  ist  darunter,  Franz  Delitzsch,  Theodosius  Harnack, 
K.  von  Raumer  und  Tholuck,  der  über  die  Abnahme  seines  Augenlichts  in  rührender 
Weise  klagt.  — 

Künstler  und  Musiker.  Die  Italien-Briefe  eines  deutschen  Malers, 
des  Hamburgers  Hans  Speckter,  sind  ein  für  seine  Familie  bestimmtes  Reise- 
tagebuch voll  Ehrlichkeit  und  mit  dem  Zug  der  Verinnerlichung  (2429).  Dieser 
Hanseate  ist  unter  dem  südlichen  Himmel  nicht  heimisch;  aber  er  wächst  durch  die 
grossen  Eindrücke,  und  manche  Seiten  dieser  Briefe  können  mit  den  besten  Studien 
italienischer  Natur  und  italienischen  Volkslebens  verglichen  werden.  „Der  Mann  ist 
fertig",  schreibt  Sp.,  der  als  Bewunderer  Böcklins  nach  Florenz  gegangen  ist,  als  er 
ihn  im  Atelier  aufgesucht  hat.  —  Erinnerungen  an  Brahms  teilt  der  (nun  gleichfalls 
tote)  J.  V.  Widmann  (2440)  in  einem  Büchlein  mit.  Das  erstemal  sieht  er  den 
Komponisten  1865  bei  einem  Konzert  in  Winterthur  als  semmelblonden,  bartlosen 
Jüngling  mit  vorgeschobener  Unterlippe,  mit  mächtigem  Haupt  und  herkulischen 
Schultern.  Bei  einem  Züricher  Musikfest  lernen  sie  1874  durch  Götz  sich  kennen. 
Ein  Opernprojekt  misslingt.  Drei  Sommer  verbringen  sie  zusammen  in  Thun.  Ge- 
legentlich haben  sie  einen  Zank,  da  Brahms  in  nationalen  Dingen  empfindlich  ist. 
Im  Sommer  1889  lädt  Brahms  den  Schweizer  Freund  nach  Baden-Baden  ein,  wo  auch 
Klara  Schumann  wohnt.  Das  letzte  Beisammensein  fällt  in  den  Herbst  1895;  die 
neue  Tonhalle  in  Zürich  wird  eingeweiht.  Sehr  ausführlich  und  schön  spricht  W. 
über  Brahms  in  Italien.  —  Musikalische  und  theatergeschichtliche  Anekdoten  kramt 
Theobald  Kretschmann  (2442)  aus,  der  in  Prag,  am  Mozarteum  in  Salzburg,  im 
Breslauer  Orchesterverein  und  in  Wien  eine  vielfällige  Tätigkeit  ausgeübt  hat.  Er 
weiss  vom  alten  utraquistischen  Prag  zu  plaudern,  von  Sophie  Menter,  von  Bayreuth 
1876  (in  unmittelbarer  Tagebuchform),  vom  alten  Burgtheater,  von  Smetana,  Dvorak, 
der  Gossmann,  Brahms,  Franz  und  der  viermal  geborenen  Lucca.  — 

Dichter  und  Schriftsteller.  Unter  den  Publikationen ,  die  die 
klassische  und  romantische  Zeit  betreffen,  liegt  der  vierte  Band  des  Briefwechsels 
von  Wilhelm  und  Karoline  von  Humboldt  vor  (2461);  er  wird  später  anzuzeigen 
sein.  —  Ferdinand  Vetter  (2471)  gibt  die  Briefe  des  Berner  Pfarrers  und 
Volksdichters  Jeremias  Gotthelf  (Albrecht  Bitzius),  der  nun  ja  auch  seine  kritische 
Gesamtausgabe  bekommen  soll,  und  des  Baseler  Professors  Karl  Rudolf  Hagenbach 
heraus.     Der   Druck    ist    zugleich    ein    Festgeschenk    der    Bemer,  Hochschule    zur 


P.  Wiegle  r,  Briefwechsel,  Memoiren,  Tagebücher.  471 

450jährig'en  Jubelfeier  der  Universität  Basel.  Im  September  1841  haben  Bitzius  und 
Hag'enbach  bei  der  Versammlung-  der  Schweizer  Gemeinnützigen  Gesellschaft  in  Basel 
Freundschaft  geschlossen;  in  der  Amtswohnung  des  Professors  fand  der  Land pfarrer 
Unterkunft.  Jetzt  schreiben  sie  sich  alles,  was  in  der  eidgenössischen  Heimat  und 
in  ihnen  selbst  vorgeht,  in  ihrer  besonnenen,  schwerfälligen  Rechtschaffenheit.  Ge- 
lehrter und  Bauerndiohter  sind  dem  demokratischen  Zeitgeist  unhold.  „Ich  hätte  gar 
manches  mit  dir  zu  besprechen",  schreibt  Bitzius  im  Mai  1844,  „des  Vaterlandes 
Zukunft  und  namentlich  seine  religiöse  liegt  mir  schwer  auf  dem  Herzen,  da  gilt  es 
nicht  bloss  Front  machen,  da  muss  man  im  Viereck  sich  aufstellen  und  die,  welche 
die  Vierecke  ordnen,  zu  Halt  und  Widerstand  bringen  wollen,  sollten  klar  sich  ver- 
ständigen. So  wie  mir  vorkömmt,  sind  wir  beide  im  Wesen  nicht  weit  auseinander, 
wir  wollen  nicht  viel  anderes,  nur  gehörst  Du  unter  die  Grenadiere,  ich  unter  die 
Tirailleurs."  Am  2.3.  Oktober  1854  meldet  der  junge  Bitzius  dem  Professor  Hagen- 
bacb  den  Tod  seines  Vaters;  Hagenbach  trauert  um  den  verewigten  Freund  in  einem 
Trostbrief.  —  Ludwig  August  Frankl  aus  Chrast  in  Böhmen  war  mit  seinen 
„Sonntagsblättern"  einer  der  ersten  Belletristen  im  österreichischen  Vormärz,  der 
Freund  Lenaus  und  Anastasius  Grüns  und  selbst  einer  der  kleineren  Poeten,  Zur 
100.  Wiederkehr  seines  Geburtstags  hat  Stefan  Hock  (2469)  seine  Feuilletons 
„Aus  halbvergangener  Zeit"  unter  dem  Titel  „Erinnerungen"  sorgfältig  ediert.  Aus- 
zuzeichnen sind  unter  den  literarischen  Kapiteln  des  sehr  gescheiten  Buches  die  über 
Karoline  Pichler,  Frankls  Gönnerin,  und  über  Bäuerle;  unter  den  poetisch-satirischen 
die  über  Kaiser  Franz,  Metternich  und  den  Ignoranten  Grafen  Sedlnitzk.y;  sehr  scharf 
ist  Erzherzog  Karl  porträtiert,  der  österreichische  Held,  der  resigniert  hat.  —  In  den 
achtziger  Jahren  haben  Graf  Hoyos  und  Baron  Warsberg  erst  einen,  dann  zwei  Bände 
mit  Briefen  ihres  Freundes,  des  in  Neulenerbach  bei  Wien  verstorbenen  Legations- 
rats ausser  Diensten  Alexander  von  Villers  (2481)  drucken  lassen,  keines  Österreichers 
von  Geburt,  doch  eines  Österreichers  der  VVahl  nach.  Die  Briefe  hatten  ihren  Erfolg, 
dann  wurden  sie  vergessen,  bis  Piermann  Bahr  sie  wieder  entdeckt  hat  und  nun 
Graf  Karl  Lanckoronski  und  Wilhelm  Weigand  sie  abermals  herausgegeben 
haben.  Sie  sind  das  Vermächtnis  des  „Unbekannten",  wie  er  sich  selbst  zu  nennen 
pflegte,  die  Hinterlassenschaft  eines  freien,  amüsanten  und  dennoch  tiefen  Menschen. 
Sie  sind  verschnörkelt  und  voll  zappliger  Lustigkeit,  und  sie  sind  voll  der  reinen, 
beschaulichen  Leidenschaft  dessen,  der  mit  sich  selbst  Frieden  gemacht  und  alles, 
was  ihn  sechs  Jahrzehnte  lang  betrog,  von  seiner  Schwelle  verbannt  hat.  Bald  hat 
ein  gelehrter  Junggeselle  das  Wort,  der  das  „Beatus  ille"  des  Horaz  variiert,  bald  ein 
F'eind  des  Salons,  bald  ein  Mensch,  der  vom  Glück  des  Atmens  trunken  ist,  bald  ein 
zu  Goethes  und  Schopenhauers  Höhen  aufsteigender  Dichter.  „Kobenzl",  so  jubelt  er, 
„bedeutet  mir  Freiheit,  Wald,  Wiese,  Robinson  Crusoe,  Schwalben,  Kühe,  Hühner, 
Enten,  Milch,  hinaufgeknüpfte  Hosen,  alten  Rock,  Clavigosche  Luft,  Menschenlos- 
werdung,  Stille  und  Fülle."  Aus  der  (Grimasse  entsteht  der  Humor,  aus  der  Arabeske 
eine  Sprache  von  genialer  und  naiver  Grösse,  die  die  Sehnsucht  einer  künftigen  Zeit 
vorwegnimmt.  —  In  dritter  Auflage  ist  der  Briefwechsel  zwischen  Theodor  Storm  und 
Gottfried  Keller  erschienen,  die  von  Albert  Köster  1904  übermittelte  Zwiesprache 
der  beiden  „ältlichen  Klosterherren",  die  einander  „von  den  gesprenkelten  Nelken- 
stöcken schreiben,  die  sie  jeder  an  seinem  Orte  züchten"  (2480).  Das  Skurrile  ist 
geblieben  und  das  Ernste,  Schwester  Regulas  Zorn  über  den  Briefträger  und  die 
Umschaffung  des  ,, Grünen  Heinrich",  der  ganze  Reichtum  dieses  unverlierbaren 
Menschenbuchs.  —  Die  Briefe  Klaus  Groths,  des  einsamen,  sensitiven  Dithmarschen, 
an  seine  Braut  Doris  Finke,  die  Tochter  eines  Bremer  Kaufmanns,  datieren  aus  den 
Jahren  1856  bis  1859.  Der  Landesbibliothek  von  Schleswig-Holstein  sind  die  Originale 
überwiesen  worden,  die  jetzt  Groths  Freund  Professor  H.  Krumm  (2472)  heraus- 
gibt. Es  sind  die  Liebesbriefe  eines  Neununddreissigjährigen,  dem  ein  zweiter 
Frühling  blüht,  als  er  schon  hoffnungslos  geworden  ist,  und  der  nun  in  lyrischem 
Staunen  dieser  Andacht  und  Wonne  sich  überlässt.  „Meine  geliebte  Doris",  schreibt 
er  ihr  aus  Kopenhagen,  „so  folgt  dein  Bild  in  meiner  Seele  treu  verschlossen  mir 
auf  Schritt  und  Tritt  über  Land  und  Meer.  Allenthalben  ist  es  der  Anker,  allent- 
halben ist  es  der  Pol,  der  da  ruht  und  Sicherheit  gibt,  allenthalben  die  Sonne,  deren 
Strahlen  die  Welt  erst  sichtbar  machen,  und  der  Widerhall  ist  es  aller  still  gesprochenen 
Worte,  der  Spiegel  aller  Gedanken."  —  Die  bekannten  Jugendbriefe  Theodor  Fontanes 
vermehrt  um  etliche  Dutzend  die  Veröffentlichung  seines  Briefwechsels  mit  Dr.  Wilhelm 
Wolfsohn,  dem  Vater  des  Schriftstellers  Wilhelm  Wolters,  von  dem  die  dankens- 
werte Publikation  herrührt  (2468).  In  „Von  Zwanzig  bis  Dreissig"  hat  Fontane  selbst 
erzählt,  wie  er  1841  in  Leipzig,  als  Gehilfe  in  der  Neubertschen  Hofapotheke  „Zum 
weissen  Adler",  mit  dem  aus  Odessa  gebürtigen  Wolfsohn  sich  anfreundete.  Das  erste 
Moment  hierbei  waren  Wolfsohns  Vorträge  über  russische  Literatur,  die  Fontane  mit- 
nahm, weil  er  sich  sagte,  er  könne  „hundert  Jahre  warten,  eh  dir  die  russische  Lite- 

40* 


472  P-  Wieg-ler,  Briefwechsel,  Memoiren,  Tag-ebücher. 

ratur  wieder  so  auf  dem  Präsentierbrett  entg-eg-engebracht  wird".  Im  Februar  1844 
gesellt  Fontane  sich  der  „Giftmischer- Zunft"  wieder  zu;  aber  das  Literatentum,  das 
er  schon  an  den  Nagel  hängt,  gibt  ihn  nicht  mehr  frei.  Bald  sehnt  er  sich  nach 
Honoraren  und  Absatzmöglichkeiten.  Die  Mitarbeit  an  der  demokratischen  „Dresdner 
Zeitung",  die  ihm  Wolfsohn  besorgt,  gibt  er  auf:  „Ich  bin  nu  mal  Preusse  und  freue 
mich  es  zu  sein".  Der  letzte  Brief  Fontanes  ist  vom  1.  Januar  1861  datiert;  im 
August  1865  kondoliert  er  Frau  Dr.  Emilie  Wolfsohn,  die  verwitwet  ist.  —  In  zwei 
Bänden  einer  Auswahl  gibt  Richard  Dehmel  (2477)  den  Briefwechsel  seines 
Freundes  Detlev  von  Liliencron.  Es  ist  Liliencron,  wie  er  der  Mitwelt  teuer  war, 
prachtvoll  im  Instinkt,  sanguinisch,  barock;  aber  niemand  hat  bis  dahin  von  dieser 
gesamten  Epopöe  des  Hungers,  von  diesen  Selbstmordanwandlungen,  von  dieser  Not 
der  reifen  Mannesjahre  erfahren.  —  L.  Ganghof  er  ist  jetzt  beim  „Buch  der  Jugend" 
(2470).  Er  sitzt  mit  Brociner  und  jungen  Sozialdemokraten  als  Student  im  Münchener 
„Cafe  Metropole",  trinkt  Absinth  und  debattiert  mit  glühendem  Kopfe.  —  Mit  einem 
Spruchbuch  „Aus  Zeit  und  Ewigkeit",  dem  der  Bremer  Pastor  Burggraf  14  Sprüche 
entnommen  hat,  ist  1908  der  bald  darauf  zu  Nizza  verstorbene  Privatgelehrte  Friedrich 
Banks  hervorgetreten,  dessen  Dichtungen  und  Briefe  (namentlich  an  einen 
Jugendfreund  und  einen  Schüler)  ein  Breslauer  Pastor  und  ein  Strassburger  Professor 
unterbreiten  (2462).  —  Von  Briefwerken,  die  den  ausländischen  Literaturen  zugehören, 
ist  P.  A.  Serge  jenkos  (2486)  Sammlung  der  Briefe  Tolstois,  die  noch  von  ihm 
autorisiert  ward,  von  Adolf  Hess  verdeutscht  worden.  Diese  Ausgabe  hat  um  die 
Hälfte  mehr  Text,  als  die  Zensur  gestattet,  und  enthält  neben  den  Familienbriefen 
auch  rein  propagandistische  Schriftstücke,  Briefe  an  den  Justizminister  Murawjew,  an 
einen  deutschen  Redakteur,  an  den  Kommandanten  eines  Strafbataillons,  an  einen 
Feldwebel,  an  den  Zaren,  an  den  Vorstand  der  Tolstoi-Gesellschaft  in  Manchester,  an 
einen  Geistlichen,  an  einen  Juden  und  an  einen  Chinesen.  — 

Frauenbriefe  und  Memoiren.  Im  Jahre  1858  hat  Mary  Isabel  la 
W^addington  sich  mit  dem  Legationssekretär  bei  der  preussischen  Gesandtschaft  in 
Turin  Carl  von  Bunsen  vermählt,  dem  dritten  Sohn  „des  Herrn  von  Bunsen,  der 
damals  sehr  bekannt  war,  als  Gelehrter  und  langjähriger  preussischer  Gesandter  in 
Rom  und  London".  In  englischer  Sprache  hat  sie  nun,  1909,  die  „Erinnerungen 
einer  Diplomatenfrau"  geschrieben,  in  die  sie  alte  Briefe  einfügt  (2489).  An  drei 
Gesandtschaften  hat  Carl  von  Bunsen,  als  Sekretär  und  als  Legationsrat,  Stellungen 
bekleidet,  in  Turin,  Florenz  und  im  Haag.  Aus  der  Turiner  Zeit  berichtet  seine 
Gattin  über  den  Krieg  mit  Österreich,  Garibaldi,  Cavours  Tod  und  die  Hochzeit  der 
Prinzessin  Maria  Pia  mit  dem  König  von  Portugal,  aus  der  Zeit  in  Florenz,  wohin 
die  Hauptstadt  Viktor  Emanuels  verlegt  worden  ist,  über  den  Krieg  von  1866,  die 
Heirat  der  Madame  Margherita  mit  dem  Prinzen  von  Piemont  und  den  Besuch  des 
preussischen  Kronprinzen,  aus  der  Zwischenzeit  vor  dem  Haag  über  die  Gräfin 
Bismarck,  eine  Vorstellung  bei  der  Kronprinzessin,  einen  Ball  zu  Ehren  des  Prinzen 
und  der  Prinzessin  von  Wales,  Schleppencour,  Kinderball  im  kronprinzlichen  Palais 
und  Kindergesellschaft  in  Schönhausen,  aus  der  Zeit  im  Haag  über  die  Kriegs- 
erklärung zwischen  Frankreich  und  Deutschland,  die  Hochzeit  der  Prinzessin  Marie 
der  Niederlande  mit  dem  Fürsten  von  Wied  und  „versäumte  Gelegenheiten".  —  Alt- 
märkischer Humor  und  altmärkische  Tapferkeit  waren  die  Eigenschaften  des  Fräuleins 
Hedwig  von  Bismarck,  der  Kusine  Otto  von  Bismarcks,  deren  „Erinnerungen  aus 
dem  Leben  einer  Fünfundneunzigjährigen"  Frau  Helene  von  Krause  (2488)  in 
Druck  gegeben  hat.  In  der  Familie  hiess  sie  ,, Tante  Bechen",  aber  der  Reichs- 
kanzler sagte  ritterlich:  „Vor  Kusine  Hedwig  nehme  ich  den  Hut  ab!"  Im  August 
1815,  wenige  Monate  nach  Otto,  wurde  sie  in  Schönhausen  geboren,  als  Tochter 
Friedrich  Heinrich  Bernhard  Alexanders  von  Bismarck-Schönhausen,  dem  das  grössere 
Gut  gehörte,  während  „der  andere  Hof"  im  Besitz  seines  Vetters  Ferdinand  von  Bis- 
marck, des  Vaters  von  Otto,  war.  Mit  dem  wilden  Cousin  sitzt  Hedwig  am  Katzen- 
tisch. Es  entsetzt  sie,  dass  er  die  Kartoffeln  gern  mit  der  Schale  verzehrt.  Als  Bis- 
marck an  seinem  70.  Geburtstag  Schönhausen  zum  Geschenk  erhält,  äussert  er:  „Hier 
in  diesem  Saal  habe  ich  oft  mit  Hedwig  Tod  und  Leben  gespielt,  und  das  war  harm- 
loser, als  wenn  ich  in  späteren  Zeiten  um  Leben  und  Tod  spielte".  Ottos  Mutter  hat, 
wie  Hedwig  versichert,  nicht  die  schönen  blauen  Augen  ihres  Sohnes  (die  vielmehr 
Hedwig,  die  Otto  überraschend  ähnlich  gewesen  sein  muss,  hatte);  „sie  war  viel  elend 
und  dann  teilnahmlos",  und  es  kränkte  sie,  dass  sie  als  bürgerlich  Geborene  bei 
Hofe  nicht  vorgestellt  wurde.  Hedwig  schildert  das  alte  kleinstädtische  Berlin,  in 
dem  Otto  die  Plamannsche  Erziehungsanstalt  besucht.  Sie  erinnert  sich,  Chamisso 
gesehen  zu  haben,  der  bei  einer  Abendgesellschaft  zwischen  ihrer  Mutter  und  deren 
Freundin  sass:  „In  sich  zusammengesunken,  sprach  er  wenig  und  Hess  die  Liebens- 
würdigkeiten der  beiden  Damen  über  sich  ergehen,  ohne  ihnen  irgendwie  Rechnung 
zu  tragen."     Bei   Schleiermacher   werden    Otto    und   Hedwig   eingesegnet.     Der  un- 


r.  Wiegler,  Briefwechsel,  Memoiren,  Tagebücher.  473 

gebärdig^  Cousin  spricht  mit  Absicht  ein  schauderhaftes  Französisch;  „je  veux 
trancher  des  visages",  sagt  er,  und  schneidet  Grimassen.  Sein  Vorgesetzter  in 
Potsdam  bemerkt  zu  Hedwigs  Mutter:  „Wenn  es  dem  Herrn  von  Hismarck  gelingt, 
seine  persönliche  Faulheit  zu  überwinden,  dann  ist  er  zu  allen  hohen  Staatsämtern 
fähig."  Hedwigs  Vater  muss  Schönhausen  verkaufen;  die  Mutter  trennt  sich  von  ihm 
und  zieht  nach  Friesack.  Hedwig  wird  Erzieherin  im  Hause  des  Herrn  von  Langenn- 
Steinkeller.  Im  Jahre  1870  arbeitet  sie  unter  der  Oberleitung  der  Gräfin  Roon  in 
den  Kriegsbaracken.  Stolz  auf  ihren  Vetter  („Na,  duhn  Se  man  nich  so  gross'*,  er- 
widert ihr  ungläubig  ein  Droschkenkutscher),  sieht  sie  im  Alter  den  Reichskanzler 
wieder.  Im  April  1896  lädt  der  Gestürzte  sie  nach  Friedrichsruh  ein.  Beim  Abschied 
küsst  er  Kusine  Hedwig  auf  die  Stirn  und  sagt:  „Lebe  wohl!"  „Welche  Kämpfe", 
schreibt  sie,  „waren  durch  dies  Herz  gezogen,  bis  der  Mann  so  stille  vor  mir  stand. 
Aus  seinen  .\ugen  sprach  etwas  von  dem  Schmerz,  dem  er  in  seinen  Memoiren 
Worte  verleiht.  Verlassen  und  einsam  fühlte  sich  dieser  grosse  Schöpfer  des 
Deutschen  Reiches,  als  sein  langes  arbeitsreiches  Leben,  sein  langes  Schaffen  in 
diesem  stillen  Hafen  ausklang."  —  Die  westfälische  katholische  Dichterin  Anna 
Freiin  von  Krane,  eine  protestantische  Konvertitin,  die  Annette  von  Droste- 
Hülshoff  ihre  „Stammes-  und  Standesgenossin  und  erhabene  Geisteskollegin"  nennt, 
hebt  „den  Schleier  von  ihrem  Leben",  um  die  Entstehung  ihres  Buches  „Starke 
Liebe"  zu  erklären  (2494).  — 

Reiseerinnerungen.  Eine  Anthologie  mit  dem  Zuschnitt  der  auch 
äusserlich  verwandten  Zeitlerschen  Bücher  ist  Hans  Dobenecks  „Weite,  weite 
Welt"  (2497).  Mit  Johann  Reinhold  Forster  beginnen  ihre  Exzerpte,  mit  Riehl  und 
Fontane  endigen  sie.  —  Isolde  Kurz  hat  florentinische  Landschafts-  und  Ge- 
schichtsphantasien mit  Aufsätzen  über  ihre  Brüder  Edgar  und  Alfred  Kurz  und 
über  den  60jährigen  Adolf  Hildebrand  zu  einem  Buche  meisterlicher  Prosa  vereinigt 
(2508).  —  Paul  Hille,  ein  Protestant  von  der  Farbe  des  Evangelischen  Bundes, 
gibt  zwischen  kirchenhistorischen  Essays  Reisebilder  aus  dem  päpstlichen  Rom,  aus 
Lourdes  und  dem  Kloster  Bebenhausen  (2506).  —  Am  deutschen  Rhein,  in  Paris  und 
an  der  Riviera  hat  der  Schweizer  Emil  Scheurer  (2509)  das  Material  seiner  lehr- 
haft-nüchternen Reiseskizzen  gesammelt.  —  Die  „Romantische  Reise  im  Orient"  des 
Brünner  Dichters  Karl  Hans  Strobl  (die  Tour  geht  über  Cypern,  Svrien,  Arabien, 
Palästina  und  Äg3'pten)  folgt  der  Manier  Otto  Julius  Bierbaums  (2512).  —  Deutsch 
hat  der  russische  Journalist  Paul  Barchan  (2502)  seine  Warschauer  und  Peters- 
burger Impressionen  niedergeschrieben,  die  eine  raffinierte  kleine  Monographie  des 
russischen  Geisteslebens  von  heute  sind.  — 

Kulturgeschichtliches  und  Soziales.  Zur  sozialen  Tendenz- 
literatur steuert  Max  Winter  (2523),  Redakteur  der  Wiener  „Arbeiterzeitung",  die 
Geschichte  eines  „ungezählten",  namenlosen  Findelkindes  bei,  das  seine  Mutter  sucht. 
Es  ist  ein  primitiver  Roman  von  packender  Drastik.  —  In  der  gleichen  Serie  auto- 
biographischer „Lebensschicksale"  gibt  A.  F  o  r  e  1  (2524)  die  Elendsgeschichte  eines 
Waisenknaben  heraus.  —  Von  August  Bebel  ist  die  Jugendgeschichte  der  Arbeiterin 
Adelheid  Popp  (2522)  eingeleitet,  die  von  sich  sagt,  dass  der  Sozialismus  sie  ver- 
wandelt und  stark  gemacht  habe.  —  Die  ehemalige  Stuttgarter  Polizeiassistentin 
Henriette  Arendt  (2525),  die  jetzt  das  System  des  Kinderhandels  in  Deutsch- 
land aufdecken  will,  gibt  in  ihren  „Erlebnissen"  Rechenschaft  über  ihre  bis  zum 
Skandal  sich  steigernden  Konflikte  mit  den  Behörden  der  württembergischen 
Hauptstadt.  — 


474  L-  Krähe,  Lyrik  des  18./19.  Jahrhunderts:  Bis  zu  Goethes  Tod. 

Lyrik, 
a)  Ton  der  Mitte  des  18.  Jahrhunderts  bis  zu  Goethes  Tod. 

(IV,  2a  =  N.  2528-2636.) 

Ludwig  Krähe. 

Gesamtdarstellungen.  —  Einzelne  Gattungen.  —  18.  Jahrhundert:  Zusammenfassendes; 
Odendichtnng;  Analtreontik;  Göttinger  Hain;  Sturm  und  Drang;  Elegien-  und  Idyllendichtung:  Kosegarten;  Malthisson.  — 
19.  Jahrhundert:  Einzelne  Dichter:  E.  M.  Arndt.  —  Klassizismus  und  Romantik:  Hölderlin; 
W.  von  Eumboldt;    Mörike;  Platen;    F.  RSckert;    österreichische  Dichter.  — 

Gesamtdarstellungen.  Den  ersten  Teil  eines  grösseren  Werkes 
„Die  neuere  deutsche  Lyrik"  legt  P  h.  Witkop  (2534)  vor.  Der  Band  hat  oben, 
unter  N.  2092,  bereits  eine  eingehende  Kritik  erfahren;  ich  gehe  deshalb  hier  nur 
noch  kurz  auf  ihn  ein.  Er  umfasst  die  Zeit  „von  Friedrich  Spee  bis  Hölderlin". 
Ein  an  die  Spitze  des  Ganzen  gestellter  Abschnitt  „Über  Lyrik  und  Lyriker",  eine 
Wiederholung  des  ersten  Teils  von  W.s  Dissertation,  ist  hier  bereits  früher  (JBL. 
1906/7,  S.  711)  besprochen  worden.  In  den  Bereich  unseres  Abschnitts  fallen  dies- 
mal die  Kapitel  Brockes,  Haller,  Hagedorn,  die  Anakreontiker,  Klopstock,  Schubart, 
Claudius,  Bürger,  Hölty,  Hölderlin;  über  die  anderen  Kapitel  vgl.  oben  an  der  er- 
wähnten Stelle.  W.s  Absichten  beleuchten  folgende  Worte  seines  Vorworts:  „Alle 
grossen  künstlerischen  Individualitäten  sind  zugleich  ewige  Menschheitstypen,  stellen 
irgendein  letztmögliches  Verhältnis  des  Menschen  zu  seinen  ewigen  Fragen  und 
Problemen  typisch  dar.  Diesen  tiefsten  Kern,  diesen  ewigen  Grund  im  Künstler 
aufzusuchen,  das  ist  die  schwierigste,  schöpferische  Aufgabe  des  Kunsthistorikers." 
Ein  grosses  Programm,  dessen  Durchführung  einem  Dilthey  beschieden  gewesen 
wäre,  das  W.  aber  nicht  zu  bezwingen  vermocht  hat.  Gerade  das  Allgemeine  ist  oft 
schief  und  leer  geraten,  und  es  bleibt  am  Ende  der  Eindruck  einer  Reihe  flott  hin- 
gesetzter Einzelporträte.  Im  Aufsuchen  bestimmter  Wesenszüge  zeigt  W.  da  meist 
ein  sicheres  Gefühl;  mancher  Kopf  erhält  wohl  etwas  Eigenwilliges,  wird  in  die 
W.sche  Retorte  gepresst;  mancher,  wie  Hagedorn,  aber  eine  ausgezeichnete  Wieder- 
gabe. An  einzelnen  trefflichen  Bemerkungen  ist  in  dem  —  mit  unleugbar  schrift- 
stellerischem Geschick  geschriebenen  —  Buch  denn  überhaupt  kein  Mangel,  wie 
z.  B.  das  Herausarbeiten  des  lyrisch-musikalischen  Gewebes  des  „Hyperion"  besonders 
hervorgehoben  sei.  Die  Kritik  verhielt  sich  im  ganzen  ablehnend  gegen  W.s  Buch. 
K.  Kinzel  erklärt  mit  Recht  W.s  Charakteristik  des  Protestantismus  (S.  56)  für  „über- 
raschend und  anfechtbar".  R.  M.  Meyer  tadelt  mehr  als  er  lobt.  Er  bemängelt 
Wissen  und  Werturteile  W.s,  findet  dagegen  Beachtenswertes  in  einzelnen  feinen 
Beobachtungen.  — 

Einzelne  Gattungen.  Über  0.  F 1  o  e  c  k  s  (2535)  Buch  „Die  Kanzone 
in  der  deutschen  Dichtung"  sieh  oben  Abschnitt  I,  8  unter  N.  1425.  — 

18.  Jahrhundert:  Zusammenfassendes.  R.  M.  Meyers  (2545) 
Sammlung  von  Meisterstücken  der  vorgoetheschen  Lyrik  war  mir  nicht  zur  Hand.  — 

Odendichtung.  E.  Esteve  (2546)  ergänzt  Baldenspergers  Unter- 
suchungen („Gessner  en  France",  1903)  da,  wo  sie  die  von  Gessner  beeinflussten 
Franzosen  aufzählen,  um  den  Namen  Alfreds  de  Vigny.  Er  gibt  reichliche  Belege  dafür, 
wieviel  an  Bildern  aus  Gessner  in  Vignys  „Dryade"  und  „Le  deluge"  eingegangen  ist.  — 

Anakreontik.  Die  Dissertation  T  h.  F  e  i  g  e  1  s  (2548)  „Vom  Wesen 
der  Anakreontik  und  ihrem  Verlauf  im  Halberstädtischen  Dichterkreis  mit  besonderer 
Berücksichtigung  Kl.  Schmidts"  ist  in  zwei  Abschnitte  zerlegt:  „Vom  Wesen  und 
Bedeutung  der  Anakreontik"  und  „Klamer  Schmidt  und  der  Halberstädter  Dichter- 
kreis". Im  ersten  Abschnitt  ist  F.,  stellenweise  etwas  selbstgefällig  sich  auf  das 
Gebiet  des  Abstrakten  begebend,  bemüht,  die  Anakreontik  auf  seine  Weise  dar- 
zustellen: vom  Menschen  aus  sie  zu  erklären;  doch  kommt  er  über  Ansätze  nicht 
hinaus.  Der  zweite  Abschnitt,  fleissig  und  umsichtig,  berichtigt  Biographisches  (die 
„Lauchstädter  Liebe"),  behandelt  ausführlich  die  „Büchse";  F.  wartet  mit  manch 
neuem  Material  aus  dem  Gleim-Archiv  auf.  Das  Ganze  ist  aber  viel  zu  sehr  auf- 
gelöst, in  lauter  kleine  Referate  zerstückelt.  Dazu  wird  unausstehlich  viel  mit 
Sperrungen  der  Namen  im  Druck  gearbeitet.  —  B.  Engelkes  (2549b)  Beitrag 
„Zur  Geschichte  der  Berliner  Liederschule"  beschäftigt  sich  mit  Chr.  G.  Krause  und 
seinen  Beziehungen  zu  Gleim  und  dessen  Kreise.  E.  schöpft  aus  dem  Material  des 
Halberstädter  Gleim-Archivs.  Er  will  dem  Komponisten  der  „Lieder  eines  preussi- 
schen  Grenadiers",   von  dem  er  mehrere   Briefe   zum  Abdruck  bringt,    seinen  Platz 


L.  Krähe,  Lyrik  des  ig/ig.  Jahrhunderts:  Bis  zu  Goethes  Tod.  475 

in  der  Geschichte  des  deutschen  Liedes  anders  als  bisher  angewiesen  wissen:  es  sei 
durchaus  ungerecht,  in  ihm  nur  einen  Dilettanten  im  heutigen  Sinne  sehen  zu 
wollen.  Seine  künstlerische  Tätigkeit  sei  ebenso  erfreulich  und  verdienstlich*  wie 
seine  kritische.  - 

Göttinger  Hain.  Aus  dem  Nachlass  von  Bürgers  ältester  Tochter 
kamen  M.  Eckard  t  (2551)  die  frühesten  Fassungen  der  Gedichte  „Das  Danklied", 
„An  den  Traumgott",  „Amor  und  Hymen",  „Amors  Pfeil",  „Das  Dörfchen"  (Bruch- 
stück), „Bacchus"  (vom  6.  Verse  ab)  zu  Gesichte;  er  verzeichnet  aus  ihnen  die  haupt- 
sächlichsten Varianten  den  späteren  Fassungen  gegenüber.  Weiter  teilt  er  aus  der 
gleichen  Quelle  an  unbekannten  Versen  mit:  „Bitte  an  den  May  an  Sophiens  Ge- 
burtstage"; Stammbuchverse  für  die  Nichte  Henriette  („Kannst  Du  zum  ersten  Herzen- 
platze"), dann  die  Verse  „Wo  näht  mir  eine  liebe  Hand",  mit  denen  Bürger  von  Elise 
das  Beutelchen  für  ihre  Locke  erbat.  Endlich  zwei  zweifelhafte  Lieder,  „Ergebung" 
(„Wann  der  Liebe  Ruf  ertönet")  und  „Sehnsucht"  („Als  Du  sagtest:  Ich  muss 
scheiden"),  von  Marianne  Bürger  niedergeschrieben.  —  Die  Bedeutung  von  Ch. 
Janentzkys  (2552)  trefflicher  Untersuchung  (vgl.  JBL.  1908/9,  S.  580,  758)  unter- 
streicht auch  R.  IJ  n  g  e  r.  —  Über  die  näheren  Umstände,  die  zu  Claudius'  Berufung 
nach  Darmstadt  und  weiter  zu  seinem  Fortgang  von  dort  führten,  berichtet  D  i  e  h  1 
(2553)  in  einer  kurzen  Mitteilung.  —  E.  A  1  b  e  r  t  s  (2557)  Untersuchung  über  das 
Naturgefühl  Höltys  zeugt  von  Fleiss  und  Beobachtungsgabe;  er  trägt  alles  zum 
Thema  zusammen,  doch  ohne  dieses  in  der  Behandlung  zu  erschöpfen.  In  einem 
einleitenden  Kapitel  beschäftigt  sich  A.,  im  wesentlichen  die  vorangegangene 
Forschung  zusammenfassend,  mit  den  „historischen  Voraussetzungen  zu  dem  Natur- 
gefühl Höltys":  der  Naturdichtung  des  18.  Jahrhunderts  im  Hinblick  auf  ihre 
herrschenden  Tendenzen,  Hauptmotive,  ausländischen  Einflüsse,  dem  Aufkommen 
der  Empfindsamkeit  und  der  Entwicklung  des  Naturgefühls.  Das  Hauptthema  be- 
handelt A.  in  zwei  Kapiteln:  Inhalt  und  Formen  von  Höltys  Naturgefühl.  Die  vielen 
Einzelfragen,  die  A.  stellt,  zeigen  sein  Bemühen,  dem  Gegenstand  nach  Möglichkeit 
gerecht  zu  werden  —  herausgehoben  unter  ihnen  sei  der  Abschnitt  über  Licht-  und 
Farbenempfindungen  in  Höltys  Naturgefühl  — ,  genügen  aber  nicht  voll  der  Stellung 
des  Themas.  —  A.  Blümckes  (2555)  in  der  Bibliographie  unter  dem  Stichwort 
dieses  Absatzes  eingeordnete  Dissertation  über  die  Lyrik  J.  A.  Cramers  war  mir 
nicht  zugängig.  — 

Sturm  und  Drang.  Ein  treffliches,  nur  leider  durch  eine  Überlastung 
mit  ästhetischen  Terminis  in  der  Darstellung  schwerfällig  und  unbequem  gewordenes 
Buch  über  „Schubart  als  Dichter"  legt  S.  Nestriepke  (2560)  vor.  Grösster  Fleiss, 
mühevolle  Sorgfalt,  kritisches  Urteil  zeichnen  es  aus.  Ein  erster  Hauptteil  beschäftigt 
sich  mit  der  Würdigung  Schubarts  als  Dichter.  Zunächst  werden  umsichtig  die 
psychologischen  und  ästhetischen  Grundlagen  des  Stils  in  Schubarts  Gedichten  unter- 
sucht, die  Abhängigkeit  von  Vorbildern  aufgezeigt.  Dann  werden  die  „objektiven 
und  die  subjektiven  ästhetischen  Apperzeptionsformen"  untersucht,  nacheinander, 
was  ermüdende  Wiederholungen  mit  sich  bringt.  Sehr  wertvoll  ist  der  zweite  Haupt- 
teil, der  den  Umfang  von  Schubarts  Schaffen  untersucht,  eine  Liste  der  Dichtungen 
mit  Angabe  der  Entstehungszeiten,  des  jeweiligen  ersten  Abdrucks  und  andere  Daten 
bringt,  um  in  die  wichtige  Untersuchung  der  Gedichte  auszulaufen,  bei  denen 
Schubarts  Verfasserschaft  unsicher  ist.  —  A.  Nutzhorn  (2561;  lies  aber:  VossZg^. 
N.  9)  stellt  den  vollen  Namen  (Katharina  Barbara  Heuchelin)  und  Näheres  über  die 
Herkunft  von  Schubarts  „erster  Liebe"  fest,  die  aus  des  Dichters  Mitteilungen  nur 
als  Katharine  bekannt  war.  —  Die  Bibliographie  zu  Schubart  ist  zu  ergänzen 
durch  einen  Aufsatz  von  R.  K  r  a  u  s  s ,  „Schubart  und  die  Druckerei  der  Hohen 
Karlsschule"  (VossZgß.  N.  7),  in  dem  die  bisherigen  Mitteilungen  zum  Thema  auf 
Grund  von  Aktenmaterial  berichtigt  und  ergänzt  werden.  —  J.  Janssens  (2563) 
„Stolberg"  liegt  in  neuer,  vierter  Auflage  vor.  L.  von  Pastor  hat  ein  paar  Ver- 
weise zugesteuert,  die  der  Forschung  lange  Bekanntes  enthalten.  — 

Elegien-  und  Idyllendichtung:  Kose  garten.  H.  ülmann 
(2573)  sucht  nachzuweisen,  dass  es  Arndts  in  einigen  seiner  Flugschriften  und  Kriegs- 
lieder aus  den  ersten  Monaten  des  Jahres  1813  niedergelegte  Anschauungen  und  Äusse- 
rungen sind,  gegen  die  sich  Kosegarten  mit  seinen  „Vaterländischen  Gesängen"  richte.  — 

Matthisson.  Matthissons  Berichte  über  die  Fahrt  nach  und  den  Aufent- 
halt im  Alexisbad  1830  teilt  H.  W  ä  s  c  h  k  e  (2576)  nach  den  im  Herzoglichen  Haus- 
und Staatsarchiv  befindlichen  „Tageblättern  1830"  des  Dichters  mit.  Matthisson  er- 
wähnt darin  auch  die  Lektüre,  die  er  dort  trieb  (Kotzebue,  Irwing,  Tomassini  und 
andere).  — 

19.  Jahrhundert:  Einzelne  Dichter:  E.  M.  Arndt.  G.  Langes 
(2586)  fleissige  Monographie  über  Arndt  beschäftigt  sich  in  ihrem  ersten  Teil  mit 
der  Persönlichkeit  des  Dichters.     Eine  stoffliche  Einteilung  der  Gedichte  wird  zu- 


476  L-  Kräiie,  Lyrik  des  18./19.  Jahrhunderts:  Bis  zu  Goethes  Tod. 

gründe  gelegt,  die  für  die  Dichtung  wichtigen  Momente  und  Abschnitte  seines 
Lebens  werden  herausgehoben.  Ein  zweiter,  grösserer  Teil  behandelt  die  Dichtungen, 
chronologisch -historisch.  Einflüsse  werden  beobachtet,  bei  den  Freiheitsgesängen 
wird  über  den  Rahmen  einer  Monographie  hinausgegriffen,  mit  gesunder  Kritik 
werden  Schwächen  und  Schäden  erkannt.  Verknüpft  sind  beide  Teile  durch  einen 
kürzeren,  der  „Kunst  und  Künstler"  in  Arndt  im  allgemeinen,  mit  gutem  Urteil 
charakterisiert.  —  Von  P.  Meinholds  (2588)  Buch  über  Arndt  lässt  E.  Müse- 
beck  nur  einzelne  Abschnitte  als  gut  geraten  gelten,  unter  ihnen  auch  den  im 
letzten  Berichtsband  (vgl.  JBL.  1908/9,  S.  760)  allein  erwähnten  über  Arndt  als 
Dichter.  Dem  Ganzen  bestreitet  er  mit  Recht  den  Charakter  einer  wissenschaftlichen 
Arndt-Biographie.  —  H.  Meisner  (2590)  teilt  eine  Anzahl  Briefe  Arndts  mit,  die 
an  Schleiermacher,  seine  Frau  und  Schwester,  sowie  seinen  Stiefsohn  gerichtet  sind 
(Oktober  1817  bis  Oktober  1832).  Näher  ist  hier  nur  der  vom  20.  Juli  1819  an 
Schleiermacher  zu  erwähnen:  er  erzählt  von  der  Beschlagnahme  seiner  Papiere; 
Arndt  fühlt  sich,  mit  gutem  Gewissen,  sicher  vor  dem,  was  die  Zukunft  bringen  mag.  — 

Klassizismus  und  Romantik:  Hölderlin.  In  einem  Programm 
beschäftigt  sich  E.  Lehmann  (2607a)  mit  den  „Hymnen  an  die  Ideale  der  Mensch- 
heit" und  den  verwandten  Jugendgedichten  in  Reimstrophen.  Er  sucht  sie  genauer, 
als  bisher  geschehen,  zu  datieren  und  zu  ordnen,  „um  den  Fortschritt  von  einer 
Hymne  zur  andern  nach  Inhalt  und  Form  herauszuarbeiten  und  für  die  Erfassung 
der  geistigen  und  dichterischen  Entwicklung  Hölderlins  nutzbar  zu  machen".  —  H. 
Eulenberg  (2604)  zeichnet  einen  seiner  „Schattenrisse".  —  Von  E.  K  u  h  (2605) 
erschien  in  der  von  A.  S  c  h  a  e  r  herausgegebenen  Auswahl  seiner  kritischen  und 
literarhistorischen  Aufsätze  ein  Neudruck  seines  Feuilletons  „Friedrich  Hölderlin  und 
seine  Genossen"  aus  dem  Jahre  1870.  —  Zu  N.  2606  sieh  oben  Kapitel  IV,  Ib.  — 
L.  Franckes  (2607)  Dissertation  war  mir  nicht  zur  Hand.  — 

W.  von  Humboldt.  Eine  Auswahl  von  Dichtungen  Humboldts  teilt 
A.  Leitzmann  (2608)  unter  Beigabe  einer  Reihe  einsichtig  kommentierender  An- 
merkungen mit:  ein  Vortrab  zum  9.  Bande  der  Akademieausgabe  der  Werke,  der  den 
gesamten  dichterischen  Nachlass  bringen  wird.  — 

Mörike.  W.  Camerer  (2610)  lässt  einen  „Zweiten  Nachtrag  zu  der 
Untersuchung  über  Eduard  Mörike  und  Klara  Neuffer"  dem  im  vorigen  Bericht  an 
dritter  Stelle  unter  seinem  Namen  erwähnten  (vgl.  JBL.  19U8/9,  S.  7öc5)  folgen.  Er 
ergänzt  nicht  nur  die  in  den  JBL.  1908/9  aufgeführten  Schriften,  von  denen  die  dort 
zweitgenannte,  wie  hier  nachgetragen  sei,  den  Titel  führt:  „Briefe  von  Eduard  Mörike, 
seiner  Schwester  Louise  und  einigen  seiner  Freunde",  sondern  auch  eine  im  vorigen 
Band  nicht  mehr  verzeichnete:  „Genealogische  Nachrichten  und  Briefe  zu  Eduard 
Mörikes  Jugendgeschichte"  (Besondere  Beilage  des  Staatsanzeigers  für  Württemberg 
1910,  N.  3/4).  C.  stützt  sich  auf  von  neuem  ihni  zugekommene  „Schätze  an  Familien- 
überlieferungen und  Urkunden".  An  ihrer  Hand  zeigt  C.  nun  des  näheren,  wie  sich 
die  Entfremdung  zwischen  dem  Dichter  und  Klärchen  Neuffer  vollzogen  hat.  —  A. 
N  o  V  ä  k  (2613)  weilt  kurz  bei  den  romanischen  Strophen  Mörikes.  Er  deutet  dabei 
die  zweite  Strophe  des  vierten  Peregrinaliedes  als  eine  „mit  einer  kleinen  Freiheit 
behandelte  Stanze".  —  Der  „Deutungsversuch"  R.  Jahnkes  (2618)  zu  dem  Ge- 
dicht „Um  Mitternacht"  will  in  der  Zeile  „der  flücht'gen  Stunden  gleichgeschwungnes 
Joch"  das  Bild  der  stillstehenden  Wage  der  Zeit  aus  der  ersten  Strophe  wieder- 
kehren sehen,  wobei  „Joch"  aus  Reimzwang  für  den  Wagebalken  gesetzt  sei.  Da- 
gegen wendet  sich  M.  Kämmerer:  er  erinnert  triftig  an  das  antike  Bild  von  dem 
rastlos  dahineilenden  Sonnenwagen,  das  Mörike  offenbar  mit  dem  von  dem  Tanz  der 
Hören  in  eins  zusammengeflossen  sei,  wie  auf  G.  Renis  „Aurora" -Bild.  —  An  der 
Hand  ungedruckter  Briefe  Geibels  an  Freiligrath  erzählt  J.  Schwering  (2615) 
von  einer  literarischen  Fehde,  die  sich  im  Londoner  ,, Athenäum"  zwischen  dem 
Münchener  Korrespondenten  der  Zeitschrift  und  Freiligrath,  als  Verteidiger  Geibels, 
beziehungsweise  Geibel  selbst  abspielte.  Die  Veranlassung  war,  dass  Geibel,  bei  der  Frage 
um  die  Neubesetzung  des  nach  Kerners  Tode  freigewordenen  Sitzes  im  Bayerischen 
Maximiliansorden,  sich  mit  für  die  Kandidatur  Mörikes  gegen  die  Bodenstedts  ein- 
gesetzt hatte.  —  J.  P  r  ö  1  s  s  (2616)  betrachtet  sein  Thema  „Hauffs  Feuerreiter-Lied 
und  Mörikes  Feuerreiter"  vom  Gesichtspunkt  eines  Beitrags  zur  Geschichte  der 
Tübinger  Burschenschaft.  —  N.  2612  bringt  den  Neudruck  zweier  Feuilletons 
E.  K  u  h  s ;  das  zweite,  als  Separatdruck  im  Selbstverlage  Kuhs  seinerzeit  bereits  er- 
schienen —  die  Schilderung  von  K.s  Besuch  bei  Mörike  — ,  wiederholt  bedeutungs- 
reiche Äusserungen  des  Dichters.  — 

P 1  a  t  e  n.  Ein  Werk  geradezu  gewaltigen  Umfangs  beginnt  R.  Schlösser 
(2622)  vorzulegen.  Seh.  will  in  ihm  „ein  Bild  von  Platens  geistigem  Entwicklungs- 
gang und  seinem  dichterischen  Schaffen"  geben.  Der  erste  Band,  nicht  weniger  als 
-765  Lexikonseiten   zählend,   umfasst   in   fünf  „Büchern"   die  Zeit  von  1796  bis  1826. 


I..  Krähe,  Lyrik,  des  m.'l'.i,  Jahrhunderts:  Bis  zu  Goethes  Tod.  477 

Mit  sorgrältigstera  Fleiss  ordnet  der  vorzügliche  Kenner  Flatens  einen  inneren 
Lebenszug"  an  den  andern,  um  seinen  Wert,  vor-  und  rückblickend,  für  Platens  Ent- 
wicklung' auszudeuten.  Alle  persönlichen  wie  literarischen  Zeugnisse  Flatens  werden 
ausgenutzt,  um  jeweilig"  die  symptomatische  Bedeutung  bestimmter  Züge  zu  gewinnen. 
Gerade  mit  diesem  Mosaikcharakter  widersetzt  sich  aber  das  Werk  einer  näheren 
Beschreibung  in  dem  Kahmen,  wie  er  hier  geboten  ist.  Der  Referent  muss  sich  nach 
dem  Hinweis  auf  den  allgemeinen  Charakter  des  Werkes,  auf  den  im  übrigen  nach 
Erscheinen  des  zweiten  Bandes  sich  besser  wird  eingehen  lassen,  zu  seinem  Bedauern 
notgedrungen  an  Hinweisen  auf  grössere  und  kleinere  Partien  genügen  lassen.  Voran 
sei.  da  erwähnt  das  vierte  Buch:  es  zeichnet  auf  130  Seiten  Flaten  in  Venedig,  ein 
Zeugnis  von  dem  Ernst,  mit  dem  der  Verfasser  sich  auch  kuosthistorisch  ein- 
gearbeitet hat.  Dann  die  eingehenden  Darstellungen  von  Flatens  Beziehungen  zur 
Philosophie  und  den  romantischen  Komödien.  Schliesslich  bestimmte  betonte,  zu- 
sammenfassende Stellen:  S.  10422ff-,  139'**'''"-,  21ü37ff  (Bedeutung  des  Verhältnisses  Flatens 
zu  Calderon),  276iff-  (Reflex  Goethes  im  „Parsenlied"),  314  (Schellingsche  Einflüsse), 
3301*^-  (Einschränkung  behaupteter  Wagnerscher  Einwirkungen),  631*''-,  707'''-.  Ein 
reichhaltiger  Anmerkungsteil  schliesst  den  Band  ab.  Nicht  vergessen  sei  die  Mit- 
teilung, dass  in  dem  Werk  zum  erstenmal  ein  bisher  unbekanntes  Ölporträt  Platens 
wiedergegeben  ist,  zu  dem  dieser  wahrscheinlich  1829  M.  Rugendas  gesessen  hat.  — 
Neben  Schlossers  Gesamtüberschau  liegt  eine  besondere,  vortreffliche  über  Platens 
politisches  Denken  und  Dichten  vor.  Das  Thema  ist  bei  den  vielen  Schwankungen, 
die  der  Dichter  auf  politischem  Gebiete  durchmachte,  nicht  leicht  zu  packen. 
H.  Renck  (2624;  vgl.  JBl^.  1908/9,  S.  764/5)  zeigt  die  Gabe  eines  klaren  Blicks  in 
der  Einleitung  seines  Themas  wie  in  der  Beurteilung  der  verschiedenen  Frontwechsel 
Platens.  In  einem  kurzen  ersten  Abschnitt  wird  das  Erwachen  des  politischen  Sinns 
(1805—15)  begleitet:  ein  kosmopolitischer  Zug,  „vor  allem  aber  die  Ausdehnung  und 
Masslosigkeit  seiner  Angriffe  auf  Napoleon"  stellen  die  unterscheidenden  Merkmale 
bei  Platen  gegenüber  den  anderen  Vaterlandssängern  dar.  Die  drei  folgenden  Jahre 
bringen  die  „Ausbildung  eines  jugendlichen.  Radikalismus"  (Abschnitt  II).  R.  hebt 
zu  Recht  hier  den  „scharf  verstandesmässigen  Zug"  als  etwas  hervor,  das  Platen 
damals  in  seiner  Neigung  für  den  französischen  Freiheitsgedanken  mitbestimmen 
musste.  Zutreffend  erscheint  mir  auch,  wenn  R.  gegen  Kircher,  mit  dem  er  sich  des 
öfteren  uneins  erklärt,  „aus  der  Dürftigkeit  der  Zeitdichtung  Platens  während  dieser 
Jahre  nicht  auf  einen  Mangel  an  wirklichem  politischen  Interesse  schliesst".  Die 
Zeiträume  1820  —  24  und  1825  bis  Mitte  1830  bringen  den  „Übergang  zu  geschicht- 
licher Anschauungsweise  und  wachsende  Abkehr  von  der  Zeit"  wie  die  „Wieder- 
belebung der  politischen  Teilnahme  und  neues  Erstarken  der  liberalen  An- 
schauungen". In  der  Zeit  von  der  Julirevolution  bis  zum  Tode  finden  wir  Platen 
auf  der  Höhe  „leidenschaftlicher  politischer  Betätigung":  es  ist  mit  Fug  der  umfang- 
reichste Abschnitt,  mehr  als  die  Hälfte  von  R.s  Arbeit,  zerlegt  in  die  Abteilungen: 
„Sein  liberales  Weltbürgertum",  „Stellung  zu  den  vaterländischen  Angelegenheiten". 
Alles  ist  übersichtlich  dargestellt,  trefl'lich  psychologisch  und  historisch  begründet, 
ästhetisch  charakterisiert.  In  das  Einzelne  kann  hier  nicht  eingegangen  werden, 
doch  muss  hingewiesen  werden  auf  die  literarhistorischen  Bezüge  zu  Platen, 
die  R.  mannigfach  bei  Minckwitz,  Ilerwegh,  M.  Hartmann,  B.  von  Lepel,  Prutz 
(„Politische  Wochenstube")  und  anderen  aufdeckt.  —  P.  E.  P  a  v  o  1  i  n  i  (;;^625)  bringt 
ausser  dem  Namen  des  Übersetzers  der  finnischen  Fassung  von  „Wäinämöinens 
Harfe"  ins  Schwedische,  des  finnischen  Historikers  A.  J.  Arvidsson,  nichts  Neues  zu 
seinem  Thema.  —  Eine  neue  Ausgabe  der  Gedichte  hat  R.  Schlösser  (2630) 
bereitet.  Sie  stellt  sich  durch  Selbständigkeit  der  Textbearbeitung,  Anordnung  der 
Gedichte  und  der  Forschung  neben  die  im  letzten  Berichtsband  (JBL.  1908/9,  S.  763/4) 
besprochene  „historisch-kritische"  Koch-Petzets.  Seh.  bringt  alles,  „was  Platen  selbst, 
von  seiner  ersten  ernsthaften  Publikation  im  Jahre  1821  an,  der  Öffentlichkeit 
entweder  dargeboten  oder  ihr  nur  aus  äusseren  oder  zufälligen  Gründen  vorenthalten 
hat".  Einleitung  und  Anmerkungen  unterrichten  über  die  neue,  gegründete  An- 
ordnung. Die  letzten  sind  ein  neues  Zeugnis  von  Sch.s  vorzüglichen  Flaten-Kennt- 
nissen;  sie  scheinen  auch  II,  S.  322,  wo  sie  aus  Platens  Handschrift  berichten,  genauer 
zu  lesen  als  Koch  am  erwähnten  Orte.  — 

F.  Rückert.  Fünf  unbekannte  Gedichte  Rückerts  auf  den  Tod  seines  1818 
verstorbenen  Bruders  verdienen  der  Verborgenheit  entzogen  zu  werden  (2633).  Ihr 
Herausgeber  Alb.  Becker  weist  darauf  hin,  dass  sie  nach  Form  und  Inhalt  sich 
eng  an  die  „Totenklage"  anschliessen  und  manchen  wörtlichen  Anklang  an  die 
gleichzeitig,  1819,  entstandenen  Gaselen  Mewlana  Dschelaleddin  Rumis  zeigen.  — 

Österreichische  Dichter.  O.  Hellmanns  (2636)  Büchlein  über 
Zedlitz,  mit  einigen  neuen  Mitteilungen  zu  Zedlitz'  Lebenslauf,  betont  den  Dichter 
der  „Totenkränze"  und  hebt  die  Entwicklungslinie  hervor,  die  von  ihnen  über  Lenau 

Jultresberichte  fQr  nenere  dentsoh*  LitAratargesohichte.     XXI.  ^^ 


478    K.  Freye,  Lyrik  des  18./19.  Jh.:  Von  Goethes  Tod  bis  zur  Geg-enwart. 

und  Anastasius  Grün  zu  den  österreichischen  Freiheitslyrikern  führt.  Die  grosse 
Schwäche  von  H.s  Arbeit  ist,  dass  er  für  die  Persönlichkeit,  d.  h.  für  den  Mangel 
daran,  in  Zedlitz  kein  kritisches  Auge  hat.  So  hat  das  Kapitel  ,,In  den  Staatsdienst" 
denn  auch  keinen  Umriss  bekommen.  Einen  gleichen  Eindruck  hat  F.  E.  Hirth 
von  dem  Buch  empfangen,  der  weiterhin  alle  „Hettungs"- Versuche  an  Zedlitz  ablehnt, 
Besonderes  bemängelt  und  Berichtigungen  wie  beachtenswerte  Hinweise,  darunter 
auch  einen  für  Hebbels  Biographie,  bringt.  — 


b)  Von  Groethes  Tod  bis  zur  Gegenwart. 

(IV,  2  b  =  N.  2637—2905.) 

Karl  Freye. 

AllgemeineB  und  Saminlnngen.  —  Politische  Lyrik  von  ca.  1840—70:  Freiligrath.  —  Lyriker 
einzelner  Länder:  Deutschland.  —  Österreich.  —  Schweiz.  —  Moderne  Lyrik:  Allgemeines  und  Ästhetisches.  — 
Einzelne  Persönlichkeilen.  —  Frauendichtung.  —  Übersetzungsliteratur.  —  Volkslied  und  volks- 
tQmlichesLied.  — 

Allgemeines  und  Sammlungen.  Die  etwas  willkürlich  zusammen- 
gestellte Auslese  neuerer  und  neuester  Lyrik,  die  zuerst  unter  dem  Titel  „Zehn 
lyrische  Selbstporträts"  (vgl.  JßL.  1906/7,  S.  713)  erschien,  zeigt  sich  jetzt,  als  „Deutsche 
Lyrik  der  Neuzeit"  (2638),  um  eine  Einleitung  E.  von  Sallwürks  vermehrt.  Das 
Buch  behält  Wert  durch  die  im  Faksimile  wiedergegebenen  kurzen  Selbstbiographien 
der  Dichter;  die  zehn  Porträtzeichnungen  M.  A.  Stremels  sind  im  ganzen  nicht  übel, 
ohne  aber  hervorragend  zu  sein.  — 

Politische  Lyrik  von  ca.  1840—70:  F.  Freiligrath.  Luise 
Wiens  (2654)  gibt  sechzehn  wertvolle  Gedichtentwürfe  aus  den  Papieren  Freilig- 
raths,  ihres  Vaters,  eine  „kleine  Auswahl"  aus  den  über  70  noch  unbekannten 
Schriftstücken,  die  ihr  vorlagen.  Wir  haben  da  also  noch  Ergänzungen  zu 
Schwerings  Ausgabe  (JBL.  1908/9,  N.  5178).  —  Zum  Teil  auf  ungedrucktem  Material 
beruht  auch  die  Schilderung,  die  L.  L.  S  c  h  ü  c  k  i  ng  (2648)  von  dem  Freundschafts- 
verhältnis Freiligraths  und  Levin  Schückings  gibt.  Die  mitgeteilten  Briefteile  legen 
Zeugnis  ab  von  Freiligraths  rückhaltloser  Ehrlichkeit,  die  während  der  Verlobungs- 
zeit Schückings  verhängnisvoll  wirkte.  Die  Spannungen  zwischen  beiden  Freunden, 
ihre  zeitweilige  gänzliche  Entfremdung  wird  gut  aus  ihren  verschiedenen  Charakteren 
erklärt;  die  gegebene  Darstellung  wird  für  die  Biographien  beider  Autoren  heran- 
zuziehen sein.  „Freiligrath",  so  heisst  es,  ,,ist  eine  einfache,  schlichte,  gefühls- 
beherrschte Natur,  der  Freund  kompliziert  und  vielseitig."  Freiligrath  sei  im  Grunde 
kindlich,  ohne  alle  Prätensionen,  Schücking  habe  aristokratische  Neigungen.  Auch  die 
Frage,  ob  Freiligrath  die  volle  „Qualität  als  Dichter"  zuzuerkennen  sei,  wird  gestreift 
und  zu  seinen  Gunsten  beantwortet.  —  H.  Bräuning-Oktavio  (2651)  druckt 
zwei  in  Privatbesitz  befindliche  Briefe  Freiligraths  aus  der  Zeit  in  St.  Goar,  deren 
einer  wahrscheinlich  an  Karl  Buchner  in  Darmstadt  gerichtet  ist.  —  Das  Freiligrath- 
Heft  des  Westfälischen  Magazins  (2656)  bringt  gleichfalls  bisher  Ungedrucktes;  die 
Beziehungen  Freiligraths  zu  Geibel  belegt  J.  Schwering  durch  Briefe  des  letzteren 
(die  angekündigte  „Fortsetzung"  finde  ich  im  zweiten  Jahrgange  nicht),  auch  in  die 
übrigen  Mitteilungen  („Freiligrath  und  Detmold",  ,,Ein  Brief  Freiligraths",  „Ein  un- 
veröffentlichtes Gedicht  Freiligraths")  ist  neues  Briefmaterial  verwebt.  —  Freiligraths 
Verhältnis  zum  Kaufmannsstand  und  seine  Beziehungen  zu  Plebbel  illustrieren  die 
von  K.  Wehrhan  und  P.  Bornstein  (2652)  veröffentlichten  Briefe.  —  In  dem 
Gedenkblalt  des  Vorwärts-Verlages  (2655)  wird  Freiligrath  ganz  für  die  Sozialdemo- 
kratie beansprucht.  — 

Lyriker  einzelner  Länder:  D'e  utschland.  Unter  den  Be- 
urteilungen des  älteren  Münchener  Dichterkreises  macht  sich  eine  Zurückhaltung 
Geibel  gegenüber  dauernd  geltend.  Eine  schlichte,  nicht  überschätzende  Biographie 
Geibels  gibt  G.  Kleibömer  (2672);  sein  Büchlein  möchte  „im  besten  Sinne  als 
volkstümlich  gelten".  —  J.  Weigles  (2677)  Arbeit  hält  sich  gleichfalls  frei  von 
Überwertung  und  ist  wissenschaftlich  gehalten.  W.  ist  bestrebt,  Geibel  wenigstens 
von  einzelnen  Beschuldigungen  der  Nachahmung  freizusprechen,  aber  sein  Gesamt- 
urteil über  den  jungen  Poeten  ist  doch  oft  hart  und  offen  genug:  „Geibel  dichtet 
nicht   nur,    wenn    er   muss  ...  er  dichtet  auch,  wenn  er  mag  .  .  .  heute  jauchzt  er 


K.  Fr  eye,  Lyrik  des  18.  19.  Jh.:  Von  Goethes  Tod  bis  zur  Geg-enwart,     479 

dem  Frühling  entgegen,  morgen  dichtet  er  ihn  an;  was  heute  Bekenntnis  ist, 
erscheint  morgen  als  Phrase."  Neben  vielen  guten  Beobachtungen  bringt  das  Heft 
auch  alte  Aktenstücke  (Gutzkows  Verurteilung  der  Geibelschen  ersten  „Gedichte"), 
wie  hier  auch  zum  erstenmal  Geibels  Bildnis  nach  Kuglers  Originalzeichnung  von 
1838  geboten  wird.  —  H.  Volkenborn  (2674/5),  von  dem  mir  nur  die  drei  Ab- 
schnitte im  Westfälischen  Magazin  vorliegen,  behandelt  Geibel  schroff,  aber  wohl 
gerecht  und  kommt  zu  dem  Ergebnis:  „Die  Belege  für  die  Nachahmung  britischer 
Dichter  beweisen  also  bei  Geibel  einen  Mangel  an  schöpferischer  Phantasie,  an 
poetischer  Ursprünglichkeit,  den  Kennzeichen  des  Genies."  —  Aus  dem  „Hansa- 
Album"  von  1842  zieht  H.  Volkenborn  (2676)  zwei  Gedichte  Geibels  ans  Licht, 
deren  eines  er  eng  an  Byron  anschliesst.  —  S.  lieiter  (2671)  bespricht  die  sehr 
starke  Abhängigkeit  der  Geibel-Biographie  Goedekes  von  den  jetzt  erst  ganz  ver- 
öffentlichten Jugendbriefen  Geibels  und  kritisiert,  vielfach  ergänzend,  die  Tätigkeit 
des  jetzigen  Herausgebers  dieser  Briefe.  —  A.  von  Berger  (2678)  schildert  sein 
persönliches  Verhältnis  zu  Greifs  Lyrik  und  Menschentum;  derselbe  (2686)  rühmt 
hoch,  allzu  hoch,  die  beachtenswerte  Lyrik  Hans  Hopfens,  der  ihm  persönlich  nahe 
stand.  —  Paul  Heyses  Lyrik  erfreut  sich  wachsender  Beliebtheit,  wie  N.  2682  und 
N.  2684  beweisen,  ohne  bisher  erschöpfend  charakterisiert  zu  sein.  —  A.  Kutscher 
(2687)  gibt  eine  Sammlung  von  Gedichten  H.  von  Reders,  wie  sie  dieser  selbst  in 
seiner  letzten  Zeit  vergebens  buchhändlerisch  zustande  zu  bringen  suchte.  Wir  er- 
halten eine  aus  allen  Gedichtbänden  und  aus  Handschriften  Reders  zusammen- 
gestellte Auswahl;  über  die  Entstehungszeit  und  Herkunft  der  einzelnen  Stücke  gibt 
ein  Register  Auskunft,  das  ermöglicht,  stets  festzustellen,  in  welchen  Fällen  Reders 
impressionistischer  Realismus  eine  Art  von  Vorwegnehmen  späterer  Richtung  (Lilien- 
cron)  bedeutet.  So  viel  scheint  mir  aber  die  Auswahl  auch  klarzulegen:  dass  die 
häufige  Halbgebundenheit  der  Form  nicht  ein  Sichgehenlassen  wie  bei  Liliencron, 
sondern  die  Art  eines  talentvollen  ewigen  Dilettanten  ist,  und  dass  man  diesen 
prächtigen  Offizier  und  lyrischen  Skizzierer  nicht  überschätzen  darf.  —  C.  W  e  g  - 
m  a  n  n  s  (2695)  Dissertation  über  Th.  Fontane  als  Übersetzer  englischer  und  schotti- 
scher Balladen  habe  ich  mir  nicht  beschaffen  können.  —  R.  M.  Meyer  (2692) 
sucht  den  Zusammenhang  zwischen  dem  Romandichter  und  dem  Balladendichter 
Fontane;  sein  Aufsatz  gipfelt  in  dem  Satz:  „Fontane  fand  den  Stil  der  Ballade  vom 
Heroismus  des  Alltags."  —  Die  von  P.  Meinhold  (2705)  veröffentlichten  Briefe 
und  Gedichte  Groths  bilden  eine  freundschaftliche  Korrespondenz  mit  K.  Uecker 
aus  Pommern,  betreffen  dessen  literarische  Versuche  im  Dialekt,  orthographische 
Prinzipien  und  spiegeln  Groths  Stimmung  im  Herbst  1877.  —  Hebbels  Jugendlyrik 
aufs  neue  zu  behandeln,  findet  J.  M.  Fischer  (2706)  zum  Teil  mit  Recht  Grund. 
Zu  seinen  Vorgängern  Stellung  nehmend,  meidet  er  doch  überflüssige  Polemik. 
P.  Zinckes  Beweis,  dass  die  Jugendlyrik  Hebbels  nicht  von  Schelling  beeinflusst  sei, 
erkennt  er  an.  Die  gefährliche  Systematisierung  der  Hebbelschen  Jugendideen  durch 
andere  Forscher  bekämpft  F,  unauffällig.  Als  Vorbilder  des  jungen  Hebbel  führt  er 
das  Kirchenlied,  das  Volkslied,  Schiller,  Matthisson,  Salis-Seewis,  Klopstock,  Hölty, 
Lessing  (Sinngedichte),  Uhland,  Bürger,  Heine,  Goethe  auf,  ohne  diesen  Einflüssen 
allzuviel  Bedeutung  zuzuerkennen.  Nur  Schillers  Einfluss  sei  1829—30  überstark 
gewesen.  Im  zweiten  Teil  seiner  Arbeit  betrachtet  F.  „von  ästhetischen  Gesichts- 
punkten aus  die  Ideen  und  die  Technik  der  Gedichte".  Er  geht  dabei  besonders 
ein  auf  die  ästhetische  Möglichkeit  einer  „Gedankenlyrik".  „Rh^^thmus  und  Wohl- 
klang" wird  ausführlich  behandelt.  Seltsam  ist  es,  '^  dass  gerade  die  in  ihren  An- 
fängen fast  reizlos  spröde  Jugendlyrik  Hebbels  unablässig  neue  Bearbeiter  findet.  — 
Das  von  E.  Lissauer  (2713)  wiedergedruckte  Gedicht  Storms  „Nachts"  ist  ein 
Sechszeiler  aus  dem  Jahrbuch  „Argo"  von  1854.  —  N.  2716  ist  eine  versehentliche 
Wiederholung  von  JBL.  1908/9,  N.  5284,  wie  auch  N.  2734  schon  im  letzten  Jahr- 
gang der  JBL.  angezeigt  ist.  —  H.  Knispel  (2715)  bietet  Mitteilungen  über 
Kinkels  Aufenthalt  im  Zuchthaus,  die  auf  Erzählungen  des  Zuchthausdirektors 
zurückgehen.  —  H.  Kruse  (2719)  gibt  Briefe  Johanna  Kinkels  an  ihren  Schwager 
mit  Nachrichten  über  Kinkels  politische  Tätigkeit;  der  von  M.  Fürstenberg 
(2718)  veröffentlichte  Brief  derselben  berichtet  über  Kinkels  Gefangenschaft.  — 
-J.  Venhovens  (2721)  Dissertation  über  den  Stürmer  und  Dränger  Sprickmann 
hat  sich  in  diesen  Abschnitt  verirrt;  sie  ist  erst  Vorläufer  einer  grösseren  Arbeit 
über  Sprickmann.  — 

Österreich.  Eine  von  der  „Jugendschriften-Kommission"  preisgekrönte 
Biographie  L.  A.  Frankls  liegt  in  der  Arbeit  E.  W  o  1  b  e  s  (2729)  vor.  —  E.Castle 
(2732),  der  aufs  neue  die  Zurückbehaltung  des  Auerspergschen  Nachlasses  beklagt, 
gibt  29  Briefe  Anastasius  Grüns  an  den  Germanisten  Karl  Julius  Schröer  aus  den 
Jahren  1860—76,  die  Mehrzahl  davon  aus  den  letzten  beiden  Jahren,  in  denen  Grün 
seine  letzte  Sammlung  (grossenteils  schon  älterer  Gedichte)  „Aus  der  Veranda"  vor- 

41* 


480    K.  Freye,  Lyrik  des  18./19.  Jh.:  Von  Goethes  Tod  bis  zur  Gegenwart. 

bereitete.  Über  dies  Buch  handelt  denn  auch  der  Dichter  ausführlich.  Nebenher 
bezeug-t  er  u.  a.  (wie  ja  auch  sonst)  seine  besondere  Vorliebe  für  C.  G.  von  Leitner, 
und  es  sei  denn  hier  noch  nachträglich  auf  die  im  vorig-en  Jahrgang  angezeigte 
Sammlung  der  Leitnerschen  Gedichte  (JBL.  1908/9,  N.  5413)  verwiesen.  —  Eine  ein- 
geschränkte Auswahl  Halmscher  Gedichte  bietet  die  Halm-Ausgabe  von  R.  Fürst 
(2736).  —  Aus  der  Einleitung  zu  O.  Wittners  (2738)  Briefsammlung  hebe  ich 
folgende  Sätze  heraus:  „Die  hier  vorliegende  Korrespondenz  scheint  mir  für  einen 
bestimmten  Zeitabschnitt,  für  eine  ganze  Generation,  für  ein  Teilgebiet  deutschen 
Geisteslebens  von  charakteristischer  Bedeutung  zu  sein.  Es  ist  die  Jugend  von  1840, 
die  hier  zu  Worte  kommt."  —  E.  Grevens  (2743)  mit  zahlreichen  Druckfehlern 
durchsetzte  Arbeit  über  die  Naturschilderung  bei  Lenau  betont  die  Vorliebe  des 
Dichters  für  Gehörseindrücke.  Unter  den  optischen  Eindrücken  einer  Landschaft 
liebe  Lenau  die  Lichteffekte  hervorzuheben.  Die  direkte  Anschauung  trete  aber 
mehr  zurück,  und  die  Darstellungen  seiner  Seheindrücke  gestalteten  sich  fast  immer 
zu  einer  ausgeprägten  Naturbeseelung.  Diesen  Gesichtspunkten  sind  die  beiden 
ersten  Abschnitte  der  Schrift  gewidmet,  drei  weitere  behandeln  „Die  reine  Natur- 
stimmung", „Die  Naturdarstellung  mit  individueller  Verwertung",  „Die  Verwertung 
der  Natur  für  die  Darstellung  bestimmter  Gestalten".  In  einer  Schlussnotiz  kündigt 
G.  ein  Werk  „Die  poetische  Naturschilderung"  an,  das  der  „wissenschaftlichen 
Systematisierung  der  gesamten  poetischen  Naturschilderung"  gewidmet  sein  solle.  — 
0.  E.  Deutsch  (2742)  teilt  einen  Brief  Lenaus  an  Schwind  und  einen  Brief 
Schwinds  an  Lenau  in  seinem  Aufsatz  mit,  beide  aus  dem  Jahre  1844.  — 
H.  Bischoff  (2746)  ergänzt  nach  den  Handschriften  die  von  H.  Mayer,  A.  Schurz, 
K.  Klüpfel  und  A.  W.  Ernst  nur  bruchstückhaft  veröffentlichten  Briefe  Lenaus  an 
Gustav  und  Sophie  Schwab.  —  H.  Bischoff  (2750)  bietet  auch  ein  neunstrophiges 
Gedicht  Lenaus  „Auf  dem  Hochberg  An  Agnes",  das  er  auf  Sophie  Löwenthal  deutet 
und  ins  Jahr  1835  setzt.  —  E.  C  a  s  1 1  e  (2751)  polemisiert  sachlich  gegen  einige  Äusse- 
rungen R  Bischoffs  (JBL.  1908/9,  N.  5392).  —  Desgleichen  gibt  E.  Castle  (2747) 
einige  Aktenstücke  und  Gedichte  aus  Lenaus  Frühzeit  und  klagt  über  die  Zurück- 
behaltung verwandten  Materials.  —  C.  Schaeffers  (2749)  Lenau-Ausgabe  nennt 
E.Castle  eine  tüchtige  Arbeit,  rügt  kleinere  Lücken  sowie  die  Beeinflussung  durch 
Reynauds  „Recherches"  und  verweist  auf  die  eigene  kritische  Lenau-Ausgabe  (2748), 
die  ich  leider  trotz  Bemühung  beim  Verlage  mir  nicht  verschaffen  konnte.  —  Lenaus 
Liebe  zu  Lotte  Gmelin  hat  die  Schriftstellerin  H.  Dahl  (Helene  Pohlida  1) 
(2740)  novellistisch  behandelt.  — 

Schweiz.  Ein  längeres  Gedicht  G.  Kellers  „Mein  Lied  an  das  deutsche 
Volk",  datiert  „10.  Februar  1844",  veröffentlicht  P.  M  e  i  n  t  e  1  (2765)  aus  einem  der 
Züricher  Stadtbibliothek  gehörigen  Skizzenbuch  Kellers.  —  G.  Müller- Gschwends 
(2763)  Arbeit  zerfällt  in  einen  historischen  und  einen  systematischen  Teil.  Im  ersten 
unterscheidet  der  Verfasser  mit  Adolf  Frey  drei  Perioden  Kellerscher  Lyrik,  denen 
er  einzelne  Abschnitte  widmet,  Anlehnungen  und  Entwicklung  konstatierend.  Der 
zweite  Teil  zerfällt  in  Kapitel  über  Stoff,  Kompositionstechnik  und  Mittel  der  Dar- 
bietung. Zum  Schluss  wird  eine  zweifache  Chronologie  gegeben,  „G.  Kellers  Ge- 
sammelte Gedichte  in  chronologischer  Ordnung"  und  „Chronologie  von  G.  Kellers 
Gedichten  ausserhalb  der  Gesammelten  Gedichte",  wobei  der  Verfasser  sich  auf 
P.  Brunners  Bibliographie  stützt,  die  er  aber  in  53  Fällen  berichtigt.  In  einem 
kurzen  „Schluss"  wird  mit  gewalliger  Kühle  konstatiert,  Keller  sei  ,,kein  originaler 
Lyriker",  es  zwinge  ihn  meist  nicht  zur  Poesie,  er  habe  dichten  gelernt,  vor 
allem  von  den  Romantikern;  immerhin  aber  habe  er  „überkommene  Formen  mit 
neuem  eigenem  Gehalt  erfüllt,  sein  ganzes  Wesen  spreche  aus  seiner  Lyrik".  — 
0.  Fischer  (2761)  behandelt  kurz  die  Unterschiede  der  Gedichtfassungen  in 
Kellers  „Gesammelten  Gedichten"  und  der  ursprünglichen  Gedichtgestalten.  —  Die 
Ausgabe  der  Gedichte  Leutholds  durch  A.  Schu  rig  (2771)  bestrebte  sich,  die  durch 
Bächtold,  Geibel  und  Keller  in  den  früheren  Editionen  festgelegten  Veränderungen 
der  Leutholdschen  Texte  zu  beseitigen.  Seh.  hielt  sich  aber  dabei  nicht  frei  von 
Irrtümern  und  trat  seinem  Vorgänger  Bächtold  (nicht  als  der  erste)  allzu  selbst- 
bewusst  und  anklagend  entgegen.  Das  rief  lebhafte  Gegenäusserungen  hervor.  So 
sind  in  der  Neuen  Zürcher  Zeitung  vom  2.-4.  Juni  1910  Auseinandersetzungen 
B.  Bohne nblusts  veröffenthcht  „Wert  und  Unwert  der  neuen  Leuthold- Ausgabe"; 
seine  Ergebnisse  bestätigen  im  ganzen  A.  Fr  e  y  (2773)  und  E.  K  o  r  r  o  d  i  (2770).  — 
E.  Ermatinger  (2767)  schildert  durch  briefliches  Material  (von  dem  ein  Drittel 
schon  früher  im  zweiten  Band  der  Charakteristiken  Erich  Schmidts  mitgeteilt  ist), 
wie  fast  alle  Vorwürfe  gegen  Bächtold  sich  auch  gegen  Keller  richten,  der  Bächtold 
beriet.  So  viel  scheint  sicher:  dass  das  Editions verfahren  Bächtolds  seinerzeit  be- 
rechtigt war  und  nicht  angegriffen  zu  werden  braucht.  Dass  aber  durch  all  diese 
Erörterungen    eine    kritische  Ausgabe    mit   den  Varianten   wünschenswert  geworden 


K.  Preye,  Lyrik  des  18./19.  Jh.:  Von  Goethes  Tod  bis  zur  Gegenwart.     481 

ist,  scheint  mir  ebenso  sicher,  und  A.  Frey  sollte  sich  nicht  in  Leutholds  Sinn  da- 
^eg-en  erklären.  E.  Ermating^er  kündigt  eine  solche  Edition  für  den  Huberschen 
Verlag-  an.  Durch  die  kritischen  Erörterungen  veranlasst,  erschien  übrigens  noch 
im  selben  Jahre  1910  eine  „zweite  verbesserte  Auflage"  der  Schurigschen  Aus- 
gabe, ohne  Vorrode,  ja  ohne  Nennung  des  Namens  des  Herausgebers.  —  M.  M end- 
heims (2774a)  Heclam-Edition  ist  ein  Abdruck  der  letzten  Leulhold- Ausgabe 
Bcächtoldscher  Abstammung.  —  Nach  der  (von  K.  Bode,  A.  Frey  und  E.  Ermatinsrer 
gerühmten)  sehr  streng  richtenden  Dissertation  von  Margarete  Plüss  |2769) 
über  FI.  Leuthold  und  seine  Vorbilder  haben  wir  nun  in  A.  Helblings  (2766) 
Programm  einen  Panegyrikus.  — 

Moderne  Lyrik:  Allgemeines  und  Ästhetisches.  A.  Biese 
(2778)  ist  ehrlich  bemüht,  allen  Richtungen  der  modernen  Lyrik  gerecht  zu  werden. 
—  Margarete  Susman  (2777)  ist  streng  Partei,  George-Partei.  — 

Einzelne   Persönlichkeiten.    Unter   den  in   diesem  Abschnitt  ver- 
zeichneten Nekrologen  verdienen  immer  einige  deshalb  Beachtung,  weil  die  Verfasser 
mit   den    Dichtern,    die    sie    behandeln,    persönlich    bekannt   waren    und   daher   Mit- 
teilungen   machon,    die   für   Biographien    von  Wert   sind.    So  wird    man    unter  den 
Aufsätzen   übor  0.  J.  Bierbaum   (2791)  den    seines  Freundes  M.  G.  Conrad  nicht 
übersehen    dürfen;     er    gibt    Briefbruchstücke,     die    Bierbaums    letzte    literarische 
Pläne   beleuchten.     Ähnliches   gilt  von   E.  von  Wolzog'ens   Nachruf,  der  gleich 
eine    sehr   beachtenswerte    freundschaftliche  Biographie   enthält.     Freilich  gibt  es  da 
auch,    wie   bei   Conrad,    genug  Überschätzung,    übergenug.     „Er   war    einer   unserer 
Reichsten.     Er   hatte    es    dazu,    königlich   zu    verschwenden."     Auch    der   Ausdruck 
„dieser  ganz  echte  deutsche  Dichter"  scheint  zu  hoch  gegriffen.  Annehmbarer  scheint 
da'z.  B.  H.  Flerrmanns  Urteil:  „Bierbaums  künstlerisches  Wollen,  sein  Vorkämpfen 
für  die  neue  Literatur  und  Kultur  war  im  Grunde  bedeutender  als  sein  künstlerisches 
Schaffen."    —    C.  B  u  s  s  e  (2792)    gibt  eine  autobiographische  Skizze.  —  Wer  hören 
will,   wie    heut    die  Kritiker  mit  gleichem  Überzeugungston  einander  vierfach  wider- 
sprechen, der  lese  die  vier  Kritiken,  die  C.  Busses  neues  Gedichtbuch  „Heilige  Not" 
(2797)    hervorgerufen    hat;    Ch.  Flaskamp    (2793)    und    gar    R.K.  Neumann 
(2795)    sind    gegen    Busse,    P.  Mahn  (2794)  und  G.  Schüler  (2796)  für  ihn.  — 
H.  Conradis    Gesammelte    Schriften    werden    von  G.  W.  Peters   (2799)    im    voraus 
angezeig-t.    —    C.  Enders  (2801)  sucht,    chronologisch  vorgehend,    den  Ideengehalt 
aus  R.  Dehmels  Dichtungen  herauszuholen.  —  A.  H.  Rauschs  (2810)  „Erwiderung", 
George   betreffend,    wendet    sich   gegen    R.   A.  Schröder   (JBL.  1908/9,  N.  5493).    — 
Magda  Janssens    (2814)    recht    eingehende    Schrift    über    K.  Henckell    enthält 
einen  biographischen  Abriss,   auf  Grund  gedruckter  und  auch  privater  Äusserungen 
Henckells,   und  dazu   einen  Versuch,  die  dichterische  Entwicklung  Henckells  an  der 
Hand    all   seiner  Werke    darzustellen.    —    F.  D  r  o  o  p  (2815)    veröffentlicht  Gedichte 
Peter  Hillos,    die  sich  im  Nachlass  Sacher-Masochs   fanden.   —    Die  Liliencron-Brief- 
bände  (2832/3)  sind  ja  nicht  in  diesem  Abschnitt  zu  besprechen  (vgl.  Abschnitt  IV,  Ib: 
N.  2477/8),   das  Verstreute  aber  muss  wohl  erwähnt  werden.     Die  Briefe  Liliencrons 
an  Klaus  Groth  (2835)  zeugen    von    des  Dichters  ausserordentlicher  Verehrung  für 
den  „Quickborn",  den  er  sogar  in  den  Feldzügen  mitführte.  —  E.  Köhrer  (2834) 
veröffentlicht  fünf  kurze  Briefe  Liliencrons  an   den  Schriftsteller  H.  Kiehne,  aus  den 
Jahren    1886—91.    —    Zum  Teil    sehr    hübsche   und    höchst   charakteristische    Briefe 
Liliencrons  aus  den  Jahren  1895 — 1900  veröffentlicht  des  Dichters  Regimentskamerad 
E.  Rudow  sky  (2837),  der  mit  Liliencron  zusammen  auch  noch  jene  letzte  Reise  nach 
Metz  1909  gemacht  hat.  —  Durch  Verwertung  persönlicher  Erinnerungen  an  Liliencron 
haben   die  Berichte  2823,   2828—30  für  den  Liliencron-Biographen  Bedeutung;    ein 
kurzer   Bericht   nebst    einem   Gedichtchen   noch  in  „über  den  Wassern",  S.  491.  — 
Auch  H.  F.  Gerhards    (2821)    kleine,    am    biographischen  Faden  gehende  Schrift 
ist    von    persönlicher  Kenntnis    des    Dichters    genährt,    zitiert  auch  gelegentlich  Zu- 
schriften. —  P.  Krögers  (2824)  Büchlein  bespricht  die  verschiedenen  Schaffensgebiete 
Liliencrons  in  besonderen  Kapiteln;  „Pogg-fred"  gilt  ihm  als  die  Meisterschöpfung.  — 
Wie  hoch  A.  Möller  van  den  Brück  (2827)  Liliencron  stellt,  zeigt  der  Titel  seines 
Aufsatzes,  in  dem  es  lieisst:  „Liliencron  war  unser  erster  und  grösster  W'irklichkeit- 
dichter  nach  Goethe."    —    F.  K.  Benndorf  (2839)  schreibt   über  A.  Mombert  ein 
Buch,  das  er  nach  der  Form  eines  Musikstückes  einteilt.     Er  will  seine  Eindrücke 
von  Dichtungen  geben,  „die  zu  den  gehaltvollsten  unserer  Zeit  gehören".     Mombert 
sei    durchgegangen    durch    drei  Individualitäten,  Nietzsche,  Przybyszewski,  Dehmel; 
bestimmte   Werke    von    Schlaf,    Rilke,    Dauthendey,    Maeterlinck,    Scholz    seien   den 
seinen  wesensverwandt.    —    F,  Wagner  (2845)  charakterisiert  Rilke  an  der  Hand 
von  Proben.    —    Die  Verbindung  christlicher  Gesinnung  und  moderner  Empfindung 
in   den  Werken  Schönaich-Carolaths  hat  den   Bremer   Pastor  J.  Bu  r  g  gra  f  (2854) 
dazu    bestimmt,    eine    Anzahl  Carolathscher  Gedichte  als  Thema   an   die  Spitze  einer 


482    K.  Freye,  Lyrik  des  18./ 19.  Jh.:  Von  Goethes  Tod  bis  zur  Gegenwart. 

Reihe  von  Predigten  zu  stellen,  die  er  Carolath-Predigten  nennt.  Schiller-Predigten 
gingen  voran,  Goethe-Predigten  sollen  folgen.  —  E.  Kainmerhoffs  (2851) 
Schriftchen  ist  einer  der  besseren  ,, Beiträge  zur  Literaturgeschichte".  Was  soll  man 
indes  mit  inhaltlos-hyperbolischen  Sätzen  wie  dem  folgenden  anfangen:  „Was  er  im 
,Heiland  der  Tiere'  niedergelegt  hat,  es  ist  das  Grösste  und  Gewalligste,  was  je 
geschrieben  worden  ist."  — 

Ifrauendichtung.  C.  Busses  (2858)  kleine  Droste-Biographie,  die 
zuerst  1903  erschien,  ist  in  der  neuen  Auflage  in  etwas  erweitert;  das  Buch  scheint 
mir  doch  gut  geschrieben  und  wird  trotz  aller  Widersprüche  gelesen  werden.  — 
H.  Cardauns  (2859)  hat  die  grössere  Hüffersche  Droste-Biographie  (1.  Aufl.  1887, 
2.  unveränderte  Aufl.  1890)  ganz  neu  bearbeitet.  Da  er  die  Briefe  der  Dichterin  ja 
kurz  vorher  besonders  gesammelt  hatte  (JBL.  1908/9,  N.  4908),  konnte  er  auf  manche 
Materialwiedergabe  verzichten  und  hatte  gut  Raum  für  die  darstellende  Verwertung 
der  inzwischen  erschienenen  neuen  reichen  Literatur.  Das  bedeutet  viel;  denn 
z.  B.  die  wichtige  Korrespondenz  mit  Levin  Schücking  war  Hüffer  so  gut  wie 
unbekannt  gewesen.  Bei  der  Umarbeitung  ist  C.  so  vorsichtig  wie  möglich  ver- 
fahren, hat  manches  Urteil  Hüffers,  das  ihm  nicht  durchaus  recht  war,  doch  be- 
stehen lassen,  hat  bei  Änderungen  oft  Notizen  Hüffers  benutzt.  Wirkt  Busses 
Büchlein  anregend,  eventuell  auch  Widerspruch  anregend,  so  haben  wir  hier  natür- 
lich ein  durch  Kenntnisse  weit  mehr  gesichertes  Werk  auf  breiterer  Grundlage.  — 
Cardauns  lagen  schon  vor  die  durch  F.  J  ostes  herausgegebenen  Droste- Forschungen 
von  G.  Eschmann  (2859a).  Es  handelt  sich  um  die  W^iedergabe  der  wesent- 
lichsten Vorarbeiten  zu  einer  Droste- Ausgabe,  die  E.  zusammen  mit  Hüffer  geplant 
hat.  Beide  Forscher  verurteilten  sowohl  die  Kreitensche  Ausgabe  wie  die  Arenssche, 
starben  aber  vor  Verwirklichung  der  lange  gehegten  eigenen  Pläne.  Eine  grosse 
Anzahl  von  Gedichten  der  Droste  wird  uns  nun  mit  kritischem  Apparat  in  genau 
kontrolliertem  Text  geboten,  dazu  im  gleichen  Zustand  das  Lustspiel  ,.Perdu!".  Im 
Vorwort  verspricht  Jostes  eine  revidierte  Ausgabe  des  „Geistlichen  Jahres".  — 
H.  Spiero  (2866a)  zählt  die  zwei  Gedichtbände  von  Agnes  Miegel  „zum  Köst- 
lichsten, was  uns  die  Dichtung  der  letzten  10  Jahre  beschert  hat".  —  Im  Anschluss 
an  einen  Aufsatz  H.  S  p  i  e  r  o  s  (2868)  skizziert  Lulu  von  Strauss  und 
T  o  r  n  e  y  die  „Jahre  ihres  Werdens".  — 

Übersetzungsliteratur.  Die  Übersetzung  der  Sonette  Shakespeares 
durch  St.  George  (2882)  hat  Zustimmung  wie  Ablehnung  erfahren.  — 

Volkslied  und  volkstümliches  Lied.  Ich  kann  über  diesen 
sowie  über  den  vorigen  Unterabschnitt  nur  die  Bemerkung  aus  dem  vorigen  Jahr- 
gang wiederholen:  Das  mir  vorliegende  Material  ist  zu  gering,  der  Anschluss  an 
den  Abschnitt  „Lyrik  von  Goethes  Tod  bis  zur  Gegenwart"  allzu  zufällig,  als  dass 
man  hier  eingehende  Berichte  verlangen  könnte.  Mir  liegen  vor:  „Die  Storndorfer 
VolksUeder",  gesammelt  von  H.  Weber,  Lehrer  in  Storndorf  (2891),  177  Lieder 
mit  Melodien  enthaltend;  die  kleine  Sammlung  A.  Lemmermanns  (2892);  der 
Vortrag  O.  Wieners  (2904/5)  „Das  deutsche  Jägerlied";  das  polemische  Büchlein 
„Die  Volksliedbewegung  in  Deutsch-Österreich"  (2893).  — 


R.  Riemann,  Epos  des  18./19.  Jahrhunderts:  Bis  zu  Goethes  Tod.        483 

Epos. 
a)  Von  der  Mitte  des  18.  Jahrhunderts  bis  zu  Goethes  Tod. 

(IV,  3  a  =  N.  2956—3040.) 
Robert  Riemann. 

Epoi:  18.  Jahrhnndert:  Klopstock;  Romisches  Epos.  —  Zeitalter  der  Romantik.  —Roman: 
Anfklirungszeit:  Wieland;  lleinse;  Andere.  —  Volkstömliche  Erzählung:  U.  BraVer;  J.  P.  Hebel.  —  Zelt- 
alter der  Romantik:  Jeun  Paul;  il.  von  Kleist;  Seume;  Verschiedene.  —  Übersetzungsliteratnr.  — 

Epos:  18.  Jahrhundert:  Klopstock.  Gegen  „das  landläufige  Vor- 
urteil, dass  der  Messias  doch  eine  gar  langweilige  Lektüre  sei",  führt  C.  Stephan 
(2957)  den  Wohllaut  der  Sprache,  die  Biiderpracht  und  die  Erhabenheit  der  Gedanken 
ins  Feld,  gibt  aber  doch  zu,  dass  Klopstock  nicht  an  Dante  heranreicht:  „Mehr  wie 
ein  Wandelpanorama  spielt  sich  die  Handlung  vor  unsern  Augen  ab."  —  Aus  dem 
Nachlasse  des  Arnstädter  Gymnasialprofessors  Einert  veröffentlicht  A.  Schmidt 
(2959)  eine  Reihe  von  Briefen  Klopstocks  und  Meta  Mollers  an  Nicolaus  Giseke  mit 
der  Angabe,  wo  jeder  einzelne  in  Lappenbergs  Sammlung  einzureihen  ist.  Die 
glückliche  Brautzeit  wird  nur  durch  eine  Krankheit  Metas  gestört,  doch  kann  Klop- 
stock bald  von  einer  erheblichen  Gewichtzunahme  der  Geliebton  berichten:  „Aber, 
0  ihr  Liebesgötter!  (Du  solltest  meine  klägliche  Stimme  hören)  diese  vierzehn  Pfund 
habe  ich  noch  nicht  auf  meinem  Schoosse  gehabt!"  Das  Literarische  tritt  auch  in 
diesen  Briefen  des  Dichters  zurück,  doch  bittet  er  im  Oktober  1757  Giseke,  Gleim 
das  Manuskript  einer  an  Ebert  gerichteten  Satire  zu  entreissen,  die  der  Alte  nicht 
hergeben  wollte:  „Ich  möchte  überhaupt  nicht  gern  eine  Satyre  geschrieben  haben. 
Sie  könnte  durch  einen  Zufall  öffentlich  bekannt  werden,  und  das  wollte  ich  durch- 
aus nicht."  Meta  klagt  darüber,  dass  jeder  Narr  in  Kopenhagen  die  Bekanntschaft 
ihres  Bräutigams  sucht.  Drollig  schreibt  sie  in  plattdeutschen  Ausdrücken.  Sie  will 
sich  auf  dem  Sofa  an  Klopstock  „hinanhümmen"  oder  „auf  seinen  Schooss  hüpeln". 
Durch  ihre  Freunde  sucht  sie  Gramer  zu  bestimmen,  dem  Rufe  nach  Kopenhagen  zu 
folgen:  „Warum  gilt  doch  in  diesen  Zeiten  die  Meynung  nicht  mehr,  die  vor  diesen 
bei  einigen  einfältigen  Geistlichen  galt,  dass  der  Ruf  von  einer  Gemeinde  zur  andern 
unmittelbar  göttlich  wäre,  dem  man  nicht  wiederstehen  dürfte."  Daneben  macht  die 
praktische  Dame  aber  auch  auf  die  geringen  Preise  in  Kopenhagen  und  die  Billigkeit 
des  Möbeltransportes  zu  Schiffe  aufmerksam.  Als  Klopstock  mit  dem  König  über 
Meta  gesprochen  hat,  ist  sie  entzückt:  „Kl.  hat  aber  auch  gesagt,  dass  ich  das  gar 
nicht  wäre,  was  man  ein  gelehrtes  Frauenzimmer  nennt,  und  darüber  hat  sich  der 
König  gefreut."  —  Eine  Abbildung  des  1908  abgebrochenen  Klopstockhauses  in 
Hamburg  gibt  0.  Lau  ff  er  (2960).  Der  Saal,  den  Klopstock  bewohnt  hat,  ist  er- 
halten geblieben  und  geht  mit  seinen  Stuckornamenten  unverändert  in  den  Museums- 
neubau über,  in  dem  das  literarische  Hamburg  des  18.  Jahrhunderts  eine  besondere 
Gruppe  bilden  wird.  — 

Komisches  Epos.  Die  biedere  Autobiographie  des  Jobsiaden-Dichters 
gibt  K.  Deicke  (2961)  nach  der  eigenhändigen  Urschrift  Kortums  mit  einigen  an 
Ort  und  Stelle  gewissenhaft  bezeichneten  Kürzungen  heraus,  nennt  im  Vorworte  zwar 
die  Arbeit  H.  Dickerhoffs  (vgl.  JBL.  1908/09,  N.  5775),  geht  aber  nicht  näher  auf  sie 
ein.  Die  Urform  der  Jobsiade  erschien  1786  in  der  bisher  unbekannten  Monatsschrift 
„Allerhand",  von  der  sich  ein  Exemplar  im  Besitze  W.  Grevels  (2962)  befindet.  — 

Zeitalter  der  Romantik.  Ernst  Schulzes  „Bezauberte  Rose"  gehört 
meines  Wissens  nicht  zur  Schullektüre.  Ferd.  Hoffmanns  (2964)  weitschweifiger 
Kommentar  wird  ihr  auch  nicht  dazu  verhelfen,  obwohl  der  Verfasser  sich  der 
Hoffnung  hingibt,  dem  Dichter  neue  Freunde  zu  gewinnen.  Die  Erläuterung  einer 
Strophe  Schulzes  durch  ein  Zitat  aus  Daniels  Schulgeographie  wird  schwerlich  die 
Primaner  begeistern.  Ganz  dürftig  ist  der  Anhang,  der  vom  Wesen  und  der 
Geschichte  der  Romantik  handeln  möchte,  wenn  das  nur  etwas  leichter  wäre,  und 
sich  schliesslich  mit  einem  verlegenen  Hinweis  auf  „die  Literaturgeschichten" 
zurückzieht.  — 

Roman:  Aufklärungszeit:  Wieland.  In  der  „Palästra"  sind 
bereits  eine  ganze  Reihe  von  ausgezeichneten  Arbeiten  erschienen.  Jetzt  stellt 
F.  B  u  d  d  e  (2965)  ausführlich  die  Beziehungen  Bodmers  zu  Wieland  dar,  der  sich 
sehr  eifrig  um  den  Ruf  nach  Zürich  bemühte,  weil  ihm  Biberach  nicht  behagte. 
Weich  und  begeisterungsfähig  kam  er  und  wurde  von  dem  eifersüchtigen  Bodmer 
anfangs  überhaupt  von  jedem   anderen  Verkehr  abgesperrt.     Sie  dichteten  um   die 


484         R.  Riemann,  Epos  des  18./19.  Jahrhunderts:  Bis  zu  Goethes  Tod. 

Wette,  bewunderten. sich  gegenseitig  und  überreichten  sich  zärtliche  Briefe.  Bodmer 
suchte  Wieland  den  Ruhm  zu  sichern,  den  er  Kiopslock  entreissen  wollte.  Als  der 
Jüngling  einige  Schüler  bekam  und  aus  dem  Hause  des  Patriarchen  zog,  entrann  er 
einem  ungesunden  Milieu.  Die  bigotte  Frau  Grebel  machte  ihn  zum  „metaphysischen, 
religiösen  Fanatiker"  und  löste  ihn  gerade  dadurch  von  Bodmer:  „Wielandische 
Verstiegenheit  war  seiner  nüchternen  Verständigkeit  von  Natur  aus  zuwider  "  Auch 
nach  der  durch  den  Einfluss  Regula  Künzlis  begünstigten  neuen  V^/^andlung,  der 
Hinwendung  zu  Xenophon  und  Shaftesbury,  blieb  das  Verhältnis  zu  Bodmer  äusser- 
lich  ein  gutes.  Erst  im  Sommer  175b  galt  ihm  Wieland  „als  ein  auf  Abwege 
geratener  Sünder".  Er  war  in  der  Tat  während  des  sechseinhalbjährigen  Aufent- 
haltes in  Zürich  aus  einem  enthusiastischen  Bewunderer  Bodmers  zu  einem  kühlen 
Kritiker  geworden,  doch  band  ihm  die  Pflicht  der  Dankbarkeit  die  Zunge.  Auf 
diesen  biographischen  Abriss  gestützt,  durchmustert  B.  die  literarische  Tätigkeit 
W'ielands  in  Zürich  und  sucht  unter  Zuhilfenahme  von  Stilbeobachtungen  und  psycho- 
logischen Kriterien  die  Autorschaft  fraglicher  Stücke  zu  bestimmen:  „Bodmers  Satire 
ist  plumpe  Karikatur  oder  schlechtverhülltes,  plattes  Geschimpfe,  Wielands  dagegen 
feine,  auch  humorvolle  Ironie  und  überlegener  Spott."  Dieser  Teil  der  Untersuchung 
bietet  eine  willkommene  Ergänzung  zu  Seufferts  „Prolegomena"  (vgl.  JBL.  19U4, 
N.  2885;  1905,  N.  2323;  1908/9,  N.  5797).  B.  spürt  sogar  in  den  Aufsätzen  Wielands, 
der  mit  dem  Alten  in  einem  Zimmer  arbeitete,  ,,die  Souffleurstimme  Bodmers"  auf. 
Von  „Edward  Grandisons  Geschichte  in  Görlitz"  gehören  die  ersten  sieben  Briefe 
Bodmer;  den  achten  hat  ursprünglich  Wieland  verfasst,  dann  Bodmer  vergröbert  und 
verunstaltet.  In  einem  dritten  Kapitel  wertet  B.  die  Züricher  Episode.  Wielands 
guter  Genius  bewahrte  ihn  vor  der  dauernden  Verirrung  in  Bodmers  Geschmack- 
losigkeiten. Ganz  in  seinem  Stile  ist  nur  der  „Geprüfte  Abraham"  geschrieben,  voll 
von  „übermenschlicher,  unmännlicher  Gottergebenheit".  Als  Dichter  konnte  sich 
Wieland  beim  besten  Willen  nicht  dem  stärkeren  Einflüsse  Klopstocks  entziehen, 
während  er  als  Kritiker  eine  Zeitlang  mit  den  Begriffen  der  Züricher  dachte  und  in 
ihrem  Stile  schrieb.  Eine  gewaltige  Bereicherung  erfuhr  seine  Kenntnis  der  Welt- 
literatur. In  der  Hauptsache  ist  also  das  Wissen  des  Greises  dem  Jüngling  zugute 
gekommen,  wie  das  wohl  in  der  Natur  der  Sache  liegt.  Die  Untersuchung  hat 
Anmerkungen  unter  dem  Text  und  hinter  ihm,  was  gewiss  kein  Vorteil  ist,  aber  den 
jüngeren  Gelehrten  immer  noch  eine  Notsache  scheint.  Was  zur  Sache  gehört,  kann 
dem  Texte  stets  einverleibt  werden;  das  übrige  gehört  nicht  ins  Buch.  Auf  diese 
Weise  ist  manche  wertvolle  Bemerkung  an  einen  versteckten  Platz  geraten,  nament- 
lich (S.  216)  die  Verteidigung  Wielands  gegen  den  Vorwurf  der  Charakterlosigkeit. 
Seine  Wandlungen  erklären  sich  daraus,  dass  er  eine  Künstlernatur  ist.  Er  nimmt 
das  Empfangene  nicht  organisch  in  sich  auf,  sondern  stösst  es  mit  der  künstlerischen 
Produktion  wieder  von  sich.  Eine  so  tief  in  das  Wesen  eindringende  Beobachtung, 
deren  Richtigkeit  sich  unmittelbar  aufdrängt,  gehört  in  den  Mittelpunkt,  nicht  an  den 
Rand.  —  Während  Budde  summarisch  Wieland  die  eigentlich  kritische  Begabung 
abspricht,  lässt  sich  H.  Reitzer  (2968)  durch  seine  gewandten  Plaudereien  über 
Neuerscheinungen  blenden,  sieht  in  ihm  den  berufenen  Theoretiker  der  Buch- 
kritik und  zitiert  anerkennend  die  programmatischen  Erklärungen,  die  Wieland 
im  „Teutschen  Merkur"  veröffentlichte.  —  In  B.  von  Jacobis  (2971)  Auswahl 
vermisst  man  den  „Don  Sylvio",  der  sicherlich  wichtiger  ist  als  „Gandalin"  oder 
,,Pervonte".  Der  Textgestalt  ist  unter  Berücksichtigung  von  Seufferts  „Prolegomena" 
die  Göschensche  Quartausgabe  zugrunde  gelegt.  Das  Lebensbild  weiss  den  Leser 
durch  häufige  Vergleiche  mit  modernen  Dichtern  zu  fesseln,  greift  aber  auch  nicht 
selten  auf  Gervinus  zurück,  dessen  Ausführungen  sogar  einmal  (S.  LVI)  „muster- 
gültig" genannt  werden.  Der  Autor  hat  sich  klüglich  gegen  den  Vorwurf,  altmodisch 
zu  sein,  durch  die  erwähnten  Seitensprünge  geschützt;  ich  würde  ihn  ihm  nicht 
machen,  wenn  sie  fehlten.  Mir  scheint  vielmehr,  dass  in  unseren  Klassikerausgaben 
viel  zu  wenig  von  Hettner,  Gervinus  und  Scherer  die  Rede  ist,  die  eine  umfassende 
Kenntnis  des  ganzen  Faches  besassen,  wie  man  sie  heute  nur  noch  selten  antrifft. 
Bei  der  Flut  von  literarhistorischen  Werken,  die  täglich  mehr  anschwillt,  besteht  die 
Gefahr,  dass  die  Ansichten  und  Einsichten  der  älteren  Führer  unserer  Wissenschaft 
allmählich  unverdienter  Vergessenheit  anheimfallen.  Wir  haben  noch  viel  von  ihnen 
zu  lernen.  Ungerecht  ist  J.s  Urteil,  Wieland  sei  zwar  „ein  Journalist  in  eminentem 
Sinne,  ein  Plaudertalent  ersten  Ranges,  aber  kein  Dichter".  Den  „Agathon"  und 
den  „Oberon"  konnte  ein  blosser  Journalist  nicht  dichten.  J.  scheint  an  Hebbel 
oder  Byron  zu  denken,,  wenn  er  in  Wielands  Entwicklung  die  gefährlichen  Untiefen 
und  harten  Kämpfe  vermisst.  Er  findet  seine  Wandlungen  zu  sehr  durch  Bücher 
bestimmt  und  kann  sich  mit  seinem  immer  konzilianten  Wesen  nicht  recht  befreunden. 
Sehr  hoch  stellt  er  den  sonst  wenig  genannten  „Diogenes  von  Sinope".  Trotz  des 
unverkennbaren  Einflusses  Lukians  und  Sternes  sieht  er  in  ihm  ein  durch  und  durch 


I 


R.  lliemann,  Epos  des  18./19.  Jahrhunderts:  Bis  zu  Goethes  Tod.        485 

persönliches  Buch.  Echt  Wielandisch  ist  die  grosse  Lobrede  auf  die  Freude,  weniger 
gelungen  die  politisierende  Schlusspartie.  Überhaupt  hat  Rousseau  gegen  Wieland 
recht,  weil  dieser  nicht  der  Vorkämpfer  der  Kultur  überhaupt,  sondern  nur  „einer 
Spezialkultur,  der  billigen  Aufklärerei"  ist.  Das  könnte  man  ungefähr  mit  demselben 
Recht  auch  von  Lessing  sagen,  überhaupt  von  allen,  die  am  Abbruch  des  Mittelalters 
mitgearbeitet  haben,  Dass  Wielands  Verhältnis  zu  Anna  Amalia  Krisen  durchmachte, 
die  gewöhnlich  mit  Stillschweigen  übergangen  werden,  betont  und  belegt  J.  Wieland 
war  weniger  ihr  geistig  ebenbürtiger  Freund  als  ihr  sorgsam  betreuter  Schützling. 
Die  Erlebnisse,  die  den  „Abderiten"  zugrunde  liegen,  werden  mitgeteilt.  Besonders 
ausführlich  geht  die  Einleitung  auf  die  Mannheimer  Episode  eir.;  die  Anmerkungen 
tragen  die  literarischen  Beziehungen  nach,  besonders  die  zu  antiken  Schriftstellern. 
Wielands  Lieblingsepoche  war  das  Zeitalter  Lukians:  „Dann  kam  ein  grosser  Sprung 
bis  zur  Ära  Friedrichs  des  Grossen  und  Josefs  IL  Dazwischen  lag  das  Gotische." 
Das  Bindeglied  zwischen  Wieland  und  Lukian  sucht  J.  nicht  auf  erotischem  Gebiet, 
sondern  im  „Hass  gegen  Aberglauben  und  falsche  Mystik".  Zum  „Oberon*'  wird 
Hebbels  vernichtendes  Urteil  zitiert,  aber  gerechterweise  darauf  hingewiesen,  dass 
die  schönsten  Stellen  des  „Gyges"  ohne  Wielands  sprachbildende  Vorarbeit  nicht 
hätten  entstehen  können.  In  der  Einleitung  zum  „Agathon"  vermisse  ich  den  Namen 
Blankenburg.  Eine  eingehende  Vergleichung  mit  der  ersten  und  zweiten  Fassung, 
wie  sie  0.  F  r  e  i  s  e  (2973)  anstellt,  führt  J.  nicht  durch,  gibt  aber  die  Hauptstellen 
in  den  Anmerkungen.  Falsch  ist  es,  Wielands  eigene  Glossen  nur  „meistens"  mit 
seinen  eigenen  Worten  wiederzugeben.  Sie  gehören  einfach  zum  Roman  und  hätten 
sorgfältig  vom  Apparate  des  Philologen  getrennt  werden  müssen.  Geschmackvoll 
wirken  in  den  mythologischen  Erklärungen  die  Hinweise  auf  Rubens  und  Böcklin; 
hier  werden  nicht  mehr  Dinge  vorausgesetzt,  die  dem  grossen  Publikum  längst 
fremd  geworden  sind.  Andererseits  darf  Pygmalion  nicht  einfach  als  „sagenhafter 
Bildhauer"  im  Apparat  erscheinen;  hier  war  auf  Rousseaus  1762  erschienenes  Mono- 
drama hinzuweisen,  das  den  Stoff  wieder  weltbekannt  gemacht  hatte.  Auch  kann 
man  einen  Schriftsteller  des  18.  Jahrhunderts  nicht  aus  der  erst  im  19.  auf- 
gefundenen „Verfassung  von  Athen"  des  Aristoteles  (S.  98)  kommentieren.  Hier 
war  Wielands  Quelle  zu  nennen.  Eine  sehr  ausführliche  Einleitung  erhält  Goethes 
Liebling  „Musarion".  Richtig  ist  der  Hinweis,  dass  Lukians  „Timon",  der  die  Haupt- 
quelle bildet,  durch  die  Übersetzung  des  Shakespeareschen  Stückes  wieder  in  Wielands 
Gesichtskreis  getreten  war.  Die  Besprechung  des  „Wintermärchens"  hebt  die  Umwand- 
lung der  „Tausendundeine  Nacht"  in  Rokoko  hervor.  Der  Verzicht  auf  die  ge- 
wohnte Witzelei  im  schlicht  erzählten  „Geron"  wird  Wieland  hoch  angerechnet.  Die 
Vertrautheit  der  Zeitgenossen  mit  jetzt  recht  selten  gelesenen  Dichtungen  beweist 
eine  interessante  Stelle  des  „Godwi",  wo  Brentano  aus  den  „Göttergesprächen" 
zitieren  lässt.  Als  „Wielands  einziges  lyrisches  Gedicht"  bezeichnet  J.  seine  Ver- 
herrlichung Goethes:  ,,An  Psyche".  In  der  Einleitung  zum  zehnten  Teile,  der  die 
„Kosmopolitische  Adresse  an  die  französische  Nationalversammlung"  und  den  Artikel 
„Über  den  neufränkischen  Staatseid:  ,Hass  dem  Königtum'"  bringt,  werden  die 
Quellen  nachgewiesen,  aus  denen  der  rührige  Weimarer  Publizist  seine  Kenntnis 
der  französischen  Zustände  schöpfte.  Hier  wirft  J.  einen  unfreundlichen  Seitenblick 
auf  Goethe  und  Schiller:  „Nicht  nur  Wielands  Interesse  an  politischen  Fragen  war 
grösser  als  das  seiner  literarischen  Freunde,  sondern  vor  allem  auch  sein  Ver- 
ständnis dafür."  Als  Ganzes  ist  die  Ausgabe  recht  geeignet,  das  Interesse-  für 
Wieland  in  weiteren  Kreisen  zu  nähren.  Verraisst  habe  ich  nur  eine  Aufarbeitung 
der  Spezialliteratur,  die  im  Kommentar  eine  grössere  Rolle  spielen  müsste.  —  Die 
von  Jacobi  als  langweilig  und  minderwertig  verworfene  Märchensammlung  „Dschin- 
nistan"  (1786/9)  zieht  H.  Berdrows  (2972)  hübsch  gedruckte  und  ansprechend 
illustrierte  Ausgabe  .im  Auftrage  der  Freien  Berliner  Lehrervereinigung  für  Kunst- 
pflege ans  Tageslicht.  Besorgten  Eltern  versichert  die  Vorrede,  dass  die  Stellen 
gestrichen  sind,  an  denen  Wieland  „der  ungezogene  Liebling  der  Grazien"  ist. — 
An  seine  Lukian-Verehrung  knüpft  eine  neue  Übersetzung  des  spätgriechischen  Spötters 
von  M.  Weber  (2974)  an,  die  aber  die  einzelnen  Schriften  anders  bewertet  und  die 
Textänderungen  des  Dichters,  der  kein  Philologe  sein  wollte,  hart  „Fälschungen" 
nennt.  W.  selbst  sieht  sich  aber  genötigt  (S.  XIV),  „bedenkliche  Stellen  zu  unter- 
drücken". — 

H  e  i  n  s  e.  „Wer  liest  heute  zu  seinem  Vergnügen  Wieland?"  fragt  mit  der 
Leidenschaft  des  Verehrers,  der  nur  einen  hört,  der  Heinse-Prophet  A.  Schur  ig 
(2975).  Er  polemisiert  gegen  Rodels  Behauptung,  dass  uns  Heinse  heute  fremd 
gegenüberstehe,  und  scheint  den  Lehrerstand  auf  dem  Gebiete  der  moralischen  Wert- 
urteile für  absolut  inkompetent  zu  halten.  Er  meint,  Heinse  sei  zwar  niemals  populär 
gewesen,  habe  aber  in  jedem  Zeitalter  seine  cent  lecteurs.  Abgesehen  von  den  un- 
motivierten Ausfällen  gegen  die  „Pädagogen",  ist  die  Studie  wertvoll.    Seh.  gibt  eine 

Jahresberichte  f&r  neuere  dentsohe  Literatargeiohiohte.    IXI,  ^2 


486        R.  Riemann,  Epos  des  18./19.  Jahrhunderts:  Bis  zu  Goethes  Tod. 

umfassende  Heinse- Bibliographie,  eine  Ikonographie,  einen  gründlich  revidierten 
Stammbaum  und  das  Leben  des  Dichters  bis  1774.  Die  Familie  heisst  eigentlich 
Heintze  und  stammt  aus  Wilmersdorf  östlich  von  Gehren.  Die  Mutter  gehört  der 
Familie  Musäus  an,  aus  der  auch  der  Märchenerzähler  hervorging.  Heinse,  dessen 
Ahnen  immer  wieder  Bürgermeister,  Pfarrer  oder  Kantoren  sind,  entbehrt  also 
keineswegs  ererbter  alter  Kultur.  Die  Akten  des  Arnstädter  Gymnasiums  beweisen, 
dass  er  nicht  am  16.,  sondern  am  15.  Februar  1746  geboren  wurde.  Die  Feindschaft 
zwischen  Heinse  und  seinem  Lehrer  Walch  erklärt  Seh.  daraus,  dass  Walch  „ein 
brutaler  Schulmann"  war.  Mich  schaudert!  Vielleicht  hat  sich  Heinse  an  dem  Pedanten 
1769  durch  eine  Besprechung  des  Singspiels  „Die  Amazonen"  gerächt.  Jedenfalls 
hat  ihn  Walch  für  seinen  Rezensenten  gehalten.  Gerade  weil  Heinse  durch  das 
Gymnasium  die  graue  Theorie  verleidet  worden  war,  entwickelte  er  sich  zum  aus- 
gesprochenen Empiriker.  Nicht  Baumgarten  und  Hagedorn,  sondern  Rousseau  und 
Winckelmann,  bis  zu  einem  gewissen  Grade  auch  Wieland,  vor  allem  aber  die  Be- 
trachtung der  Kunstwerke  selbst  haben  Heinse  gebildet.  Anfangs  entging  es  ihm, 
dass  „Wielands  Erotik  keine  Gefühls-,  sondern  eine  Gedankenerotik  ist".  Als  er  im 
Dienste  Riedels  Pamphlete  gegen  dessen  Gegner  schrieb,  war  Heinse  „einer  katili- 
narischen  Existenz  sehr  nahe".  Für  die  oft  angezweifelte  Echtheit  der  von  J.  F.  K. 
Arnold  veröffentlichten  „Musikalischen  Dialoge"  tritt  Seh.  ein,  weil  kein  Name  in 
ihnen  genannt  wird,  der  nicht  auch  in  anderen  Schriften  Heinses  bis  1775  vorkommt. 
Der  legendäre  Plauptmann  Liebenstein,  der  Heinse  verdorben  haben  soll,  hat  viel- 
leicht doch  Friedrich  Wilhelm  von  der  Goltz  geheissen  und  aus  triftigen  Gründen 
seinen  wahren  Namen  verheimlicht.  Jedenfalls  war  aber  Heinse  seit  seiner  Primaner- 
zeit in  allen  Winkeln  der  erotischen  Weltliteratur  zu  Hause  und  brauchte  nicht  erst 
von  Liebenstein  auf  Petron  hingewiesen  zu  werden.  Seine  Briefe  an  Gleim  ver- 
schleiern den  Tatbestand,  weil  der  Jüngling  den  Gönner  nicht  verlieren  durfte: 
„Heinses  Lust,  das  Satyrikon  zu  übertragen,  ist  beträchtlich  älter  als  seine  Be- 
kanntschaft mit  Liebenstein."  Seine  Übersetzungen  leiden  darunter,  dass  ihm  das 
Talent  der  Anpassungsfähigkeit  fehlte:  „Er  kannte  und  liebte  nur  seinen  eigenen 
Stil."  In  der  weichlichen  „Laidion"  ist  er  noch  weit  von  der  Anschaulichkeit  des 
„Ardinghello"  entfernt.  Sehr  hoch  schätzt  Seh.  den  Einfluss  der  Frau  von  Massow 
ein.  Er  rechnet  die  40  Stanzen,  die  Heinse  1773  im  Vorgefühle  der  Trennung  von 
ihr  dichtete,  zu  den  Meisterstücken  der  deutschen  Verskunst  und  nimmt  an,  dass 
sich  das  Verhältnis  in  der  Rolle  spiegelt,  die  Heinses  Tasso-Biographie  der  Prinzessin 
zuweist.  Daraus  soll  dann  wieder  Goethe  die  Anregung  gewonnen  haben,  in  der 
verlorenen  ersten  B'assung  des  „Tasso"  den  Einfluss  Frau  von  Steins  der  Prinzessin 
zu  übertragen.  Dieser  Versuch,  die  „zwei  hochsinnigen  Dichterfreundinnen"  durch 
feine  Fäden  zu  verknüpfen,  scheint  mir  recht  gekünstelt.  Begnügen  wir  uns  damit, 
Frau  von  Massow  in  der  „Hildegard"  und  Frau  von  Stein  im  „Tasso"  wieder- 
zufinden! —  Achtungsvoller  als  Schurig  nennt  F.  Zinkerna  gel  (2978)  R.  Rodels 
Dissertation,  die  sich  bemühte,  „das  Andenken  des  Menschen  Heinse  rein  zu  waschen", 
und  weist  auf  die  wertvollen  Einblicke  in  Heinses  „Feuerseele"  hin,  die  uns  die  im 
Insel- Verlage  erschienene  Ausgabe  der  Tagebücher  (vgl.  JBL.  1908/9,  N.  5804)  gewährt. 
Im  Widerspruche  zur  Tendenz  des  deutschen  Klassizismus  preist  Heinse  „den  Genuss 
als  des  Lebens  Höchstes".  —  C.  Schüddekopfs  (2979)  Monumentalausgabe 
schreitet  rüstig  fort  und  bringt  im  zweiten  Briefbande,  der  von  1780  —  1803  reicht, 
manches  Ungedruckte  und  vieles  bisher  nur  an  entlegener  Stelle  Veröffentlichte, 
Allerdings  kehrt  in  den  Briefen  aus  Italien  manche  Stelle  der  Tagebücher  wieder, 
doch  war  dort  auf  den  Abdruck  derjenigen  Stellen  verzichtet  worden,  die  nur  Kon- 
zepte zu  den  erhaltenen  Briefen  bilden.  Man  muss  also  die  beiden  Bände  neben- 
einander lesen,  um  Heinse  wirklich  auf  seiner  Reise  folgen  zu  können.  Im  Apparat 
werden  die  Besitzer  der  Briefe  angegeben  und  die  Drucke  verzeichnet.  Ein  ausführ- 
liches Register  von  A.  Schurig  (vgl.  N.  2975)  erhöht  die  Brauchbarkeit  der  wert- 
vollen Sammlung.  —  Mit  den  Tagebüchern  beschäftigt  sich  auch  F.  Poppen  berg 
(2980),  der  den  „panischen  Elementargeist"  Heinses  dem  besonnenen  Anschauen 
Goethes  gegenüberstellt.  Unter  Beifügung  reichlicher  Proben  vorfolgt  er  auf  Schüdde- 
kopfs Spuren  den  Zusammenhang  der  Impressionen  und  der  verarbeiteten  Bilder  in 
den  grossen  Romanen  und  preist  die  anschauliche  Sinnfälligkeit  des  bildlichen  Aus- 
drucks. In  einem  zweiten  Aufsatze  (2980a)  geht  er  auch  auf  die  Briefe  ein,  kon- 
frontiert nochmals  Goethe  und  Heinse  und  fällt  das  Urteil:  „Als  ein  Impressionist 
voll  leidenschaftlicher  Empfänglichkeit  und  malerischer  Reproduktionskraft  lebt  sich 
Heinse  in  Italien  aus."  — 

Andere.  Den  kongenialen  Zusätzen  Bürgers  zu  den  echten  Erzählungen 
Münchhausens  stellt  R.  Schaukai  (2982)  die  im  Stile  Swifts  gehaltenen  Zutaten 
Raspes  gegenüber,  „der  den  Aufschneider  mit  immer  hastigeren  Pinselhieben  über- 
tyrannt".   —   E.  Berend   (2984)  begleitet   Nicolai   und    den  Berliner  Buchhändler 


R.  Rieinann,  Epos  des  18./19.  Jahrhunderts:  Bis  zu  Goethes  Tod.         487 

August  Mylius  nach  Weimar,  wo  sie  vom  22.  bis  zum  28.  Mai  1773  verweilten. 
Schüddekopf  hatte  1893  Nicolais  Bericht  veröffentlicht;  jetzt  fügt  B.  den  seines 
Geschäftsfreundes  hinzu.  Er  versetzt  uns  in  die  Welt  von  „Götter,  Helden  und 
Wieland".  Die  Probe  der  „Alcesto"  g-efällt  Mylius  sehr;  Wieland  klagt  ganz  wie 
in  Goethes  Farce  über  den  Nachdruck  des  „Merkur".  Bei  Musäus  treffen  die 
Reisenden  Bertuch,  dessen  Übersetzung  des  „Prediger  Gerundio"  (vgl.  JBL,  1908,9, 
N.  5775)  wie  ein  allgemein  bekanntes  Werk  angeführt  wird.  Auch  Ekhof  ist  gerade 
in  Weimar;  Anna  Amalia  unterhält  sich  mit  den  Buchhändlern  über  Wielands  Sing- 
spiel. „Die  Herzogin",  berichtet  Mylius,  „ist  in  ihren  besten  Jahren,  etwas  ernsthaft, 
und  schätzt  Künste,  Wissenschaften  und  Gelehrte  ihrer  Nation,  welches  freilich  bei 
den  deutschen  Fürsten  etwas  Seltenes  ist."  —  Wenige  Tage  nach  diesem  Besuche 
wurde  in  Berlin  L.  Tieck  geboren.  Seine  Entwicklung  bis  zum  Jahre  1791  behandelt 
H.  Hemmer  (2986)  und  zerstört  in  ähnlicher  Weise  wie  Schurig  in  seiner  Heinse- 
Studie  allerhand  biographische  Legenden.  Tieck  wurde  in  frühester  Jugend  vom 
„Götz",  den  „Räubern"  und  dem  ,,ügolino"  mächtig  gefesselt.  Auf  dem  Repertoire 
des  Nationaltheaters,  zu  dem  ihm  Reichardt  eine  Freikarte  verschafft  hatte,  befanden 
sich  mehrere  Ritterdramen.  Unter  ihrem  Einflüsse  entstand  1789  Tiecks  Tragödie 
„Gotthold";  das  Ritterdrama  gab  das  Milieu,  die  „Räuber"  einzelne  Motive  und  den 
Stil.  Dagegen  ist  der  „Siward"  eine  Auseinandersetzung  des  Jünglings  mit  Shake- 
speares „Macbeth",  den  er  in  der  Übersetzung  Eschenburgs  kennen  lernte.  Sie  legt 
H.  der  Vergleich ung  zugrunde,  wie  er  überhaupt  durchweg  mit  philologischer  Ge- 
nauigkeit verfährt  und  nirgends  in  der  Manier  des  vorjährigen  Vertreters  der  Tieck- 
Forschung  (vgl.  JBL.  1908/9,  N.  5782a)  die  einzelnen  Fassungen  durcheinander  wirft. 
Auch  in  den  dämonisch-schauerlichen  Szenen  des  „Siward"  finden  wir  starke  Nach- 
wirkungen der  angstgequälten  Halluzinationen  Franz  Moors.  Derselbe  Stil  herrscht 
in  dem  Fragment  „Jason  und  Medea",  das  aus  F.  M.  Klingers  „Medea  in  Korinth" 
nur  den  Kindermord  und  die  Beschwörung  der  Eumeniden  herübernimmt,  und  im 
„König  Braddeck"  (1790),  obwohl  Tieck  hier  auch  Gozzi,  die  Hexenszenen  des 
„Macbeth",  Stellen  aus  anderen  Dramen  Shakespeares  und  aus  Bürgers  „Lenore" 
nachahmt.  Den  „Almansur",  die  erste  gedruckte  Dichtung,  setzt  H.  ins  Jahr  1790. 
Das  Idyll  wurzelt  in  einem  persönlichen  Erlebnisse  Tiecks,  der  Reise  zu  seinem  er- 
krankten Freunde  Toll,  den  er  im  Sarge  fand.  Das  Bild  ist  jetzt  bereits  sehr  viel 
reicher.  Tausendundeine  Nacht,  Ossian,  der  „Werther"  und  Kleists  „Frühling"  sind  die 
neuen  Vorbilder  des  dichtenden  Primaners.  Erst  1791  trat  F.  E.  Rambach  in  das 
Lehrerkollegium  des  Friedrich- Werderschen  Gymnasiums  ein.  Also  ist  auch  das  bereits 
1790  entstandene  Schauspiel  „Allamoddin"  keine  auf  Anregung  Rambachs  entstandene 
Schularbeit,  wie  Köpke  und  Haym  behaupten.  Der  Einfluss  Ossians  wird  hier  sehr 
stark;  der  dämonisch-schauerliche  Charakter  seiner  Dichtung  kam  Tiecks  innersten 
Neigungen  entgegen.  In  den  Dienst  Rambachs  trat  er  erst  als  Mitarbeiter  an  der 
Räubergeschichte  vom  bayerischen  Hiesel.  H.  gibt  (S.  110—12)  eine  Geschichte  der 
Hiesel-Literatur.  Da  Volksbücher  überhaupt  erst  nach  1830  erscheinen,  ist  Hayms 
Annahme,  dass  Tieck  und  Rambach  ein  solches  benutzt  hätten,  unhaltbar.  Sie 
schreiben  einfach  die  1772  erschienene  Hiesel-Biographie  um,  die  sich  auf  die 
Gerichtsakten  stützt.  Die  ersten  elf  Kapitel  lieferte  Rambach  in  fast  sklavischem 
Anschluss  an  die  Vorlage;  mit  dem  zwölften  setzt  Tiecks  freie  Bearbeitung  ein. 
Zwar  verwandelt  er  Hiesel  in  einen  Karl  Moor  und  lädt  die  Schuld  an  seinen  Ver- 
brechen unter  dem  Einflüsse  Rousseaus  der  Gesellschaft  auf,  nimmt  aber  seine  eigene 
Darstellung  nicht  ernst,  sondern  durchtränkt  sie  nach  dem  Vorbilde  des  auch  einmal 
zitierten  „Don  Quijote"  mit  Ironie.  Er  steht  also  über  dem  Stoffe,  hat  durch  die 
Beschäftigung  mit  ihm  keinen  seelischen  Schaden  gelitten  und  braucht  nicht  als 
Opfer  Rambachs  bejammert  zu  werden,  der  ihn  ebensowenig'  verdorben  hat  wie  nach 
Schurigs  Nachweis  Hauptmann  Liebenstein  den  jungen  Heinse.  Der  Schauerroman 
„Die  eiserne  Maske"  behandelt  das  Motiv  der  feindlichen  Brüder  und  spielt  in  der 
Welt  Ossians,  durchsetzt  sie  aber  mit  der  korrupten  Phantasie  des  fin  de  siede.  Der 
Titel  ist  „Bauernfängerei",  da  er  mit  dem  Interesse  des  Publikums  für  eine  ganz 
andere  Persönlichkeit  rechnet.  Tieck  hat  teilweise  das  siebente  Kapitel,  allein  das 
achte  verfasst.  Noch  immer  machen  sich  Reminiszenzen  aus  den  „Räubern"  und 
Ossian  geltend,  während  die  abgeschmackte  Bildersprache  sich  jetzt  deutlich  an  den 
Stil  Rambachs  anlehnt.  Mehr  kommt  nicht  auf  sein  Konto.  Der  typische  Wechsel, 
den  die  Seele  des  verbrecherischen  Helden  zwischen  Erstarren  und  qualvollem  Er- 
wachen zur  Bewusstheit  durchmacht,  entstammt  Tiecks  eigener  psychopathischer  Ver- 
anlagung. So  erfolgt  jetzt  die  Reaktion  auf  die  lange  Zeit  übliche  Überschätzung 
der  Wirkungen  des  Erlebten  und  Gelesenen.  Während  man  bisher  Tiecks  Ent- 
wicklung aus  seiner  Erziehung  und  Lektüre  abzuleiten  suchte,  erklärt  man  jetzt  die 
Wirkung  dieser  Faktoren  aus  der  Persönlichkeit  Tiecks.  H.  hat  sich  mit  dem 
Direktor  einer  psychiatrischen  Klinik  in  Verbindung  gesetzt  und  mit  ihm  die  Zeug- 

42* 


488        R.  Riemann,  Epos  des  18./19.  Jahrhunderts:  Bis  zu  Goethes  Tod. 

nisse  geprüft,  die  über  Tiecks  abnorme  Reizbarkeit,  teilweise  aus  seinem  eigenen 
Munde,  vorliegen.  Der  junge  Dichter  ist  immer  wieder  von  grausigen  Angstvor- 
stellungen geplagt  worden.  Nicht  Rambach  hat  ihn  in  diese  Welt  geführt:  „Was  er 
da  gestaltete,  war  persönlichstes  Erlebnis,  von  dem  er  sich  zu  befreien  suchte." 
Immerhin  glaube  ich,  dass  man  Rambach  doch  nicht  von  aller  Schuld  freisprechen 
kann.  Es  wäre  seine  Aufgabe  gewesen,  die  Vorstellungswelt  Tiecks  zu  veredeln, 
statt  ihre  Kolportagefärbung  zu  verstärken.  —  In  der  „Altpreussischen  Monatsschrift" 
(Bd.  XLVII,  Heft  4,  S.  535-69)  handelt  F.  J.  Schneider  über  „Th.  G.  von  Hippel 
als  dirigierenden  Bürgermeister  von  Königsberg".  Die  Stadt  hatte  unter  der  ohn- 
mächtigen Verwaltung  Hindersinns  schwer  gelitten,  als  1781  der  über  den  Kopf  des 
Rates  hinweg  von  der  Regierung  ernannte  Hippel  sein  Amt  antrat.  Mit  rücksichts- 
loser Energie  zwang  er  die  Zünfte  zur  Reorganisation  des  völlig  verwahrlosten 
Feuerlöschwesens.  Er  wollte  alle  Behörden  unter  seine  Kompetenz  bringen  und  die 
Verwaltung  straff  zentralisieren.  Von  der  Sentimentalität  des  Dichters  zeigt  die 
Amtsführung  nirgends  auch  nur  die  geringste  Spur.  Die  Schneidigkeit,  mit  der 
Hippel  überall  dem  Schlendrian  ein  Ende  machte,  verwickelte  ihn  in  lange  Kämpfe, 
aber  die  Regierung  war  stets  auf  seiner  Seite.  Schliesslich  beugten  sich  die  Zünfte. 
Als  Danzig  sich  1793  um  Hippel  bemühte,  war  Königsberg  in  Furcht,  den  aus- 
gezeichneten Oberbürgermeister  zu  verlieren.  Freilich  kannte  er  ausser  der  eigenen 
Persönlichkeit  nur  die  breite  Masse.  Er  regierte  mustergültig,  aber  die  Fähigkeit, 
sich  gute  Nachfolger  zu  erziehen,  ging  ihm  völlig  ab:  „Der  Geist  triebkräftiger  An- 
regung und  fruchtbringender  Aussaat  ruht  nicht  auf  Hippels  Tat.  Man  wird  ihn  nach 
wie  vor  in  seiner  Dichtung  suchen  müssen."  Vergleicht  man  mit  diesem  Resultat 
die  Beobachtungen  von  Th.  Hönes  (vgl.  JBL.  1908/9,  N.5817),  so  wird  man  Hippel  zu  den 
energischen  Neurasthenikern  rechnen  müssen,  die  rastlos  arbeiten,  um  ihrer  inneren 
Unruhe  zu  entfliehen,  daher  Grosses  leisten,  aber  sich  fast  immer  früh  verbrauchen.  — 

Volkstümliche  Erzählung:  U.  Brake  r.  Mit  Jung-Stilling,  Moritz 
und  Goethe  vergleicht  E.  Korrodi  (2988)  den  niemals  nach  dem  Publikum 
blinzelnden  Autobiographen  Uli  Bräker,  der  die  Schilderung  seines  Geissbubenlebens 
„sozusagen  im  künstlerischen  Unschuldszustande"  schrieb.  — 

J.  P.  Hebel.  Um  die  Oberländer  in  Karlsruhe  zur  Pflege  des  Heimat- 
lichen im  Zeichen  Hebels  zu  sammeln,  spricht  F.  Hindenlang  (2991)  bewegliche 
Worte  über  den  Niedergang  des  alemannischen  Volkstums  unter  dem  Drucke  der 
„grossen  Kulturwalze".  Hebel  dichtete  ,,mit  den  nassen  Augen  eines  Heimatfernen", 
als  ihn  im  sandigen  Karlsruhe  die  Sehnsucht  nach  dem  Oberland  ergriff.  Wer  eine 
ähnliche  Verpflanzung  erlebt  hat.  versteht  ihn.  Auch  Hebels  Mangel  an  Tatkraft  ist 
eine  Eigentümlichkeit  des  Alemannen,  der  eine  „heimelige"  Welt  in  sich  hat.  Hans 
Thomas  Persönlichkeit  und  Kunst  führt  zu  der  Hebels  zurück.  Ein  eigenes  Gedicht, 
„E  Gruss  vun  Hebels  Geist",  beschliesst  das  wohlgemeinte  Büchlein.  —  Zwar  nennt 
F.  Wippermann  (2991  a)  Hebel  den  klassischen  Volkserzähler,  hat  aber  doch 
Bedenken  gegen  den  „Rheinischen  Hausfreund",  der  nicht  immer  Patriot  ist  und 
bisweilen  „das  katholische  Empfinden  unangenehm  berührt".  Daher  sind  „vom  Stand- 
punkte des  Borrom äusvereins"  nicht  die  verbreiteten  Gesamtausgaben  zu  empfehlen, 
sondern  eine  gereinigte  Auswahl.  — 

Zeitalter  der  Romantik:  Jean  Paul.  Auch  in  diesem  Jahre 
präsentiert  sich  der  „Katzenberger"  in  einer  neuen  Ausgabe,  diesmal  sehr  elegant 
ausgestattet  und  mit  Radierungen  von  H.  A.  Müller  (2999)  geschmückt,  die  das 
Derbe  glücklich  betonen,  ohne  zu  tief  in  eine  Wirklichkeit  hineinzuführen,  der  Jean 
Pauls  barocke  Phantasiewelt  fernliegt.  —  Die  „Levana"  und  der  „Wuz"  liegen  in 
Karl  Langes  (3000)  für  Pädagogen  bestimmter  Ausgabe  in  dritter  Auflage  vor. 
Die  Einleitung  behandelt  die  Jugend  und  die  Lehrtätigkeit  Jean  Pauls  in  zweck- 
entsprechender Ausführlichkeit,  schildert  mit  liebenswürdigem  Behagen  das  Leben 
des  Dichters  unter  den  heranwachsenden  Kindern  und  ordnet  seine  pädagogischen 
Gedanken  in  systematischer  Form.  Aus  dem  Gesichtspunkte,  dass  der  Gottesglaube 
das  eigentliche  Ziel  der  Jugendbildung  ist,  wird  Jean  Paul  eine  gewisse  Vernach- 
lässigung des  obersten  Erziehungsprinzipes  vorgeworfen.  Er  huldigt  nicht  einem 
Bildungsziele,  sondern  vielen,  und  verwickelt  sich  nicht  selten  in  Widersprüche. 
Daher  liegt  der  Wert  der  „Levana"  nicht  im  Ganzen,  sondern  „in  den  zahlreichen 
zerstreuten  Gedankenperlen".  Die  Anmerkungen  unter  dem  Texte  bringen,  dem 
Konzentrationsbedürfnisse  des  Herausgebers  entsprechend,  pädagogische  Bruchstücke 
und  Gedanken  aus  den  übrigen  Schriften  und  dem  Nachlasse  Jean  Pauls.  Die  Vor- 
rede zum  ,,Wuz"  hebt  hervor,  dass  die  Schulmeister  des  Dichters  „Virtuosen  einer 
stillen,  glücklichen  Häuslichkeit"  sind.  Dagegen  hören  wir  nur  selten  von  ihren 
pädagogischen  Interessen,  von  ihrer  Fortbildung  im  Berufe:  ,,Der  Lehrer  unsrer 
Tago  wird  auf  tieferem,  edlerem  Grunde  sein  Lebensglück  aufbauen  wollen."  Jean 
Paul  hat  seine  eigene  Schulpraxis  charakterisiert,  nicht  eine  ideale.  — 


R.  Riemann,  Epos  des  18./10.  Jahrhunderts:  Bis  zu  Goethes  Tod.        489 

H.  von  Kleist.  Die  Komposition  der  Kleistschen  Erzählungen  untersucht 
V.  Hirsch  (3002).  Der  Dichter  verwandelt  die  Erzählung  in  eine  Reihe  von 
Einzelbildern,  von  denen  jedes  einen  in  sich  geschlossenen  Abschnitt  bildet.  Im 
„Kohlhaas"  formieren  je  drei  Abschnitte  wieder  eine  Gruppe.  H.  sucht  diese  Drei- 
teilung nach  Möglichkeit  überall  nachzuweisen,  zählt  ausserdem  die  Seiten  und  will 
die  Architektur  des  (ianj'en  in  den  äusserlichen  Raumverhältnissen  wiederfinden. 
Oden  von  Horaz  oder  Klopstock  kann  man  auf  diese  Art  zerschneiden,  Novellen 
gewiss  nicht.  Aber  man  muss  sich  zu  helfen  wissen.  Wenn  das  Rechenexempel 
nicht  stimmt,  ist  irgend  etwas  überflüssig  und  muss  heraus.  Bei  der  „Verlobung  in 
Ht.  Domingo"  bleiben  Gustavs  und  Tonis  Tod  übrig.  Also  müsste  die  Novelle 
von  Rechts  wegen  einen  versöhnlichen  Ausgang  haben.  Überall  sucht  H.  einen 
harmonisch  gegliederten  Plan  nachzuweisen,  der  in  die  Brüche  geht,  weil  Kleist 
„seiner  Phantasie  nicht  immer  die  nötige  Zurückhaltung  aufzuerlegen  weiss  und  .sich 
von  ihr  ins  Reich  des  Mystischen,  Grauenhaften  oder  Nebensächlichen  fortrei.ssen 
lässt".  Dieses  Reich  hat  drei  grosse  Provinzen,  in  denen  sich  viel  unterbringen 
lässt!  Ausserdem  kann  man  von  Kleist  nicht  verlangen,  dass  er  im  Stile  Goethes 
hätte  dichten  sollen.  H.  tut  es,  wenn  er  (S.  9)  geradezu  sagt:  „Echt  kleistisch  ist 
das  gewiss,  aber  nicht  echt  dichterisch!"  So  fördert  dieser  unduldsame  Schematismus 
nichts  Wertvolles  zutage.  Die  Zeit,  in  der  die  Ästhetiker  die  Poesie  kommandierten, 
ist  vorüber.  —  Die  Italiener  geben  sich  auch  als  Historiker  gern  mit  der  Novelle 
ab.  T.  Longo  (3003)  bespricht  in  chronologischer  Reihenfolge  die  Prosadichtungen 
Kleists,  analysiert  ausführlich  den  „Michael  Kohlhaas"  und  überträgt  das  Gespräch 
des  Räubers  mit  Luther.  —  Dieselbe  Novelle  hat  auch  E.  Geyer  (3005)  zu  eigener 
Arbeit  gereizt.  Er  dramatisiert  den  „Kohlhaas"  mit  reichlich  eingestreuten  „Kotz 
Luder",  „Kotz  Leichnam"  und  noch  schöneren  Flüchen,  Volksliedern  und  selbst- 
gedichteten Strophen.  Die  Zigeunerin  lässt  er  dem  Kurfürsten  von  Brandenburg 
Dinge  weissagen,  an  die  Kleist  noch  nicht  denken  konnte:  „Das  Königreich  wird 
ein  Kaiserreich  werden  .  .  .  Und  dann  wird  ein  Herrscher  kommen,  so  dem  Reiche 
das  Meer  erobert."  Auf  diese  Weise  wird  Kleists  herbe  Novelle  zum  patriotischen 
Volksstück,  in  dem  auch  einige  Liebesszenen  von  der  üblichen  Weichheit  nicht 
fehlen.  Sonderbar  genug  nehmen  sich  in  dieser  Umgebung  die  wörtlich  von  Kleist 
übernommenen  Stellen  aus.  —  Die  feierliche  Verehrung,  die  der  Romantiker  der 
Königin  Luise  weihte,  verfolgte  R.  Steig  (3008)  in  den  „Berliner  Abendblättern". 
Kleist  Hess  zunächst  seinem  Freunde  Beckedorff  das  Wort  zu  einer  Besprechung  des 
Luisen-Bildes  von  Wilhelm  Schadow.  Dann  feierte  ein  Anonymus  in  einem  Sonett 
an  den  Kronprinzen  die  verklärte  Mutter.  An  ßeckedorffs  Artikel  zum  Jahrestage 
der  Rückkehr  des  Königspaares  in  die  Hauptstadt  schliesst  sich  Arnims  Bericht  über 
Schinkels  Plan  einer  Gedächtniskirche  für  die  Königin.  Nachdem  ungenannte  Mit- 
arbeiter die  Überführung  der  Leiche  nach  dem  Grabmal  in  Charlottenburg  und  die 
Begründung  der  Luisen-Stiftung  bekanntgemacht  haben,  weist  endlich  Kleist  selbst 
am  5.  Januar  1811  auf  eine  bevorstehende  Mondfinsternis  hin,  die  gerade  in  der 
Todesstunde  der  Königin  eintreten  werde.  — 

J.  G.  S  e  u  m  e.  Zahlreiche  Gedenkblätter  wurden  dem  100.  Todestage  J.  G. 
Seumes  geweiht  (3009—15).  A.  Kohut  (3011)  feiert  den  vielurahergetriebenen 
Dichter  als  Reiseplauderer  und  Patrioten  und  gibt  eine  ausführliche  Analyse  des 
„Spazierganges  nach  Syrakus",  dessen  hohen  kulturhistorischen  Wert  er  betont.  — 
Das  schroffe  Rechtsgefühl,  die  Menschenliebe,  Dankbarkeit  und  Treue  Seumes 
schildert  unter  reichlicher  Heranziehung  des  anekdotischen  Materials  P.  Matt"er 
(3012).  Seume  bekehrte  sich  vom  Weltbürgertum  zur  Vaterlandsliebe,  blieb  aber 
stets  ein  unerbittlicher  Gegner  aller  Privilegien.  Zur  Religion  stand  er  nicht  als 
ein  frivoler  Spötter,  sondern  als  ein  ehrlicher  Rationalist,  gelangte  aber  nicht  „zu  der 
Fülle  und  Kraft  biblischen  Glaubens".  — 

Verschiedene.  Die  unter  dem  Pseudonym  Christ.  Althing  von  Chr.  Aug. 
Fischer  (1827)  veröffentlichten  Erzählungen  wurden, "wie  M.  Kohn  (3016)  berichtet, 
wegen  unsittlichen  Inhalts  von  der  Leipziger  Buchhändlerbörse  zur  Vernichtung  ver- 
urteilt. K.  druckt  den  ironischen  Bericht  Karl  Herlosssons  über  die  stürmische  Ver- 
sammlung ab,  in  der  man  das  Buch  vergeblich  durch  den  Vergleich  mit  den  bei 
F.  A.  Brockhaus  erschienenen  und  als  literarisch  wertvoll  anerkannten  „Memoiren  des 
Casanova"  zu  retten  suchte.  —  J.  F.  Castellis  „Thurm  im  Park"  ist,  wie  J.  Leso  wsky 
(3019)  durch  synoptischen  Abdruck  nachweist,  nur  eine  vergröbernde  Abschrift  des 
„Klosters  von  Sendomir".  Der  Plagiator  ahnte  wahrscheinlich  nicht,  dass  er  Grill- 
parzer  bestahl,  da  er  einen  Nachdruck  ohne  den  Namen  des  Dichters  benutzte.  So 
wenig  wie  er  scheint  sein  Publikum  von  der  Novelle  des  berühmten  Dramatikers 
gewusst  zu  haben.  —  A.  Hagens  allzu  reichlich  belehrende  „Norika"  gibt  P.  Sonne- 
kalb (3022)  mit  kurzer  biographischer  Einleitung  ohne  Erörterung  der  Quellen- 
verhältnisse heraus.     Die   halbromantische  Gelehrten dichtung   eignet   sich   nicht   für 


490         R.  Riemann,  Epos  des  18./ 19.  Jahrhunderts:  Bis  zu  Goethes  Tod. 

die  geplante  Massenverbreitung'.  —  Die  Jubiläumsfreude  treibt  bedenkliche  Blüten. 
Die  Feier  des  100.  Todestages  hat  sich  längst  eingebürgert;  jetzt  beginnt 
R.  Ehwald  (3024)  einen  Aufsatz:  „Im  Dezember  dieses  Jahres  werden  es  hundert 
Jahre,  dass  Friedrich  Jacobs  nach  etwas  länger  als  dreijährigem  Aufenthalt  in 
München  nach  seiner  Vaterstadt  zurückkehrte."  Der  bayerische  Partikularismus  trieb 
den  norddeutschen  Gelehrten  zurück,  von  dem  die  lokalpatriotische  Arbeit  handelt. 
Sein  Briefwechsel  befindet  sich  jetzt  zum  guten  Teile  wieder  in  der  Gothaer  Bibliothek. 
Das  der  unterrichtenden  Abhandlung  beigefügte  Porträt  zeigt  einen  interessanten 
feinen  Gelehrtenkopf,  wie  man  ihn  bei  dem  „Widder"  der  „Xenien"  nicht  vermutet 
hätte.  Als  Volksschriftsteller  gehört  Jacobs  der  philanthropischen  Richtung  an,  die 
Ch.  G.  Salzmann  im  nahen  Schnepfenthal,  der  politische  Volksmann  R.  Z.  Becker  und 
der  sinnige  Liederdichter  W.  Hey  in  unmittelbarem  Zusammenhange  mit  ihm  ver^- 
traten.  Jacobs'  Jugenderzählungen  stellt  E.  höher  als  die  „Schriften  zur  Belehrung 
und  Bildung  des  weiblichen  Geschlechts"  und  die  in  späterem  Alter  entstandenen 
Novellen,  die  jedoch  ebenfalls  „einem  reinen  Herzen  entstammen".  —  Der  „Prinz 
Rosa-Stramin"  (vgl.  JBL.  1908/9,  N.  5867/8)  wird  weiter  gefeiert.  J.  Frerking  (3025) 
gibt  eine  biographische  Skizze,  die  nichts  Neues  bringt,  und  eine  lesbare  Analyse 
des  „Prinzen".  —  K.  K  o  n  r  a  d  (3026)  reiht  E.  Koch  unter  die  „ganz  Grossen 
unserer  Literatur"  ein,  was  der  gewandte  Nachahmer  der  Brüder  Grimm,  Heines, 
Eichendorffs,  Bürgers  und  so  manches  anderen  sicher  nicht  verdient.  Die  Temperatur 
wird  mit  der  Entfernung  vom  Jubiläum  bald  wieder  eine  gemässigtere  werden.  Sollten 
den  Festartikeln  aber  Dissertationen  folgen,  so  ist  zunächst  eine  die  verschiedenen 
Teile  des  „Prinzen"  scheidende  Entstehungsgeschichte  unter  besonderer  Berück- 
sichtigung der  politischen  Wandlungen  Kochs  notwendig.  An  so  zeitraubende  Arbeiten, 
die  auch  eine  genaue  Durchforschung  der  hessischen  Zeitungen  zur  Voraussetzung 
haben,  ist  bis  jetzt  niemand  herangetreten.  —  Dem  Historiker  der  Jungdeutschen, 
H.  H.  H  0  u  b  e  n  (3027),  gibt  der  fünfzigste  Todestag  L.  Rellstabs  Anlass,  seinen 
Kampf  gegen  die  Vergötterung  Henriette  Sontags  und  Spontinis  zu  schildern.  Als 
Redakteur  der  Vossischen  Zeitung  hat  sich  Rellstab  um  die  musikalische  Erziehung 
des  Berliner  Publikums  in  hohem  Masse  verdient  gemacht.  Der  Hauptvorzug  seiner 
Novellen  ist  die  phantastische  Erfindung:  „Die  Landschaft  ist  den  Begebenheiten 
entsprechend  stets  überaus  romantisch,  durchweg  gebirgig;  dunkle  Wälder,  reissende 
Bäche  sind  die  regelmässigen  Kulissen."  Am  deutlichsten  zeigen  die  historischen 
Romane  die  Eigenart  seines  Erzählertalentes.  Rellstab  braucht  eine  grosse  historische 
Perspektive,  deren  allgemeine  Umrisse  dem  Leser  bekannt  sind  und  ihn  anziehen: 
„Auf  diesem  weiten  Plan  ordnet  er  nun  die  Truppen  seiner  Phantasie  zu  einem 
komplizierten  Manöver,  das  er  als  ein  geschickter  Feldherr  aus  den  verwickeltsten 
Situationen  schliesslich  immer  zu  einer  übersichtlichen  und  einheitlichen  Auflösung 
zu  führen  weiss."  —  Die  hier  zutage  tretende  eingehende  Rellstab-Kenntnis  bewährt 
PL  H.  Ho  üben  (3028)  nochmals  in  der  unterrichtenden  Einleitung  zu  seiner  lockend 
mit  zeitgenössischen  Illustrationen  aufgeputzten  Ausgabe  des  berühmtesten  Romanes 
Rellstabs:  ,,1812".  Das  Buch  hatte  seit  seinem  Erscheinen  (1834)  nur  sechs  Auflagen 
erlebt;  die  geschickte  Ausstattung'  hat  ihm  jetzt  in  unglaublich  kurzer  Frist  zu  zehn 
weiteren  verholfen.  Ich  bezweifle  allerdings,  dass  dieser  Erfolg  den  Napoleon-Kultus 
der  Jahrhundertfeier  überdauern  wird.  Rellstabs  oft  unerträglich  sentimentaler  Stil, 
seine  Neigung  zu  Reflexionen  in  der  Art  des  greisen  Goethe,  die  lyrischen  Einlagen 
im  Genre  Tiecks,  die  schwülsj;igen  Bilder,  die  ungeheuren  Episoden  entsprechen 
nicht  mehr  unserem  Geschmack.  Die  Schilderung  des  brennenden  Moskau  ist  in 
Segurs  Memoiren  buch,  das  Rellstab  benutzt,  sehr  viel  packender.  Napoleon  ist  bei 
Segur  fortwährend  auf  der  Szene  und  tritt  in  Rellstabs  Roman  recht  selten  auf.  Vor 
allem  bereitet  die  Darstellung  der  russischen  Verhältnisse  dem  modernen  Leser  eine 
grausame  Enttäuschung.  Es  ist  fast  unmöglich,  „1812"  zu  lesen,  wenn  man  die 
„Brüder  Karamasow"  kennt.  Darauf  ist  H.  in  seiner  Einleitung  nicht  eingegangen. 
Viel  Interessantes  berichtet  sie  von  der  Entstehungsgeschichte  des  Buches,  dessen 
Plan  bis  1823  zurückreicht,  und  von  der  Rolle,  die  es  noch  in  den  fünfziger  Jahren 
in  den  Leihbibliotheken  spielte.  Gewiss  kann  es  im  Kampfe  gegen  die  Schund- 
literatur noch  heute  gute  Dienste  leisten.  —  Dass  J.  Schreyvogel  nicht  nur  der 
Schöpfer  des  Burgtheaters,  sondern  auch  ein  hervorragender  Vertreter  der  öster- 
reichischen Erzählungskunst  ist,  will  E.  Baum  (3030)  nachweisen.  Schreyvogel 
begann  als  Publizist;  zum  Literaturkritiker  machte  ihn  der  Jenaer  Aufenthalt.  Das 
„Sonntagsblatt",  in  dem  er  sich  gegen  die  Romantiker  wandte,  ist  eine  verspätete 
moralische  Wochenschrift;  doch  zeigen  seine  Aufsätze  „den  intimen  Reiz  Alt  wiener 
Biedermeierkunst".  Als  Dramaturg  ist  er  der  Schüler  Lessings  und  fordert  immer 
wieder  Achtung  für  die  Verdienste  der  älteren  Generation,  wendet  sich  aber  auch 
gegen  den  „ungebührlichen  Götzendienst"  romantischer  Goethepropheten.  In  seinen 
Tagebüchern  (1810 — 23)  tritt  anfangs  die  moralische  Selbstquälerei  und  die  Genesung 


R  Riemann,  ßpos  des  18./19.  Jahrhunderts:  Bis  zu  Goethes  Tod.       491 

durch  die  Philosophie  Kants  zutag-e;  später  stehen  die  ärgerlichen  Erlebnisse  des 
Theaterleiters  im  Vordergründe.  Seine  Erzählungen  schuf  er  meist  in  den  Ferien- 
monaten; von  IH21— 31  liess  er  sie  in  seinem  Taschenbuche  „Aglaja"  erscheinen. 
B.  meint,  es  handle  sich,  trotz  der  unverkennbaren  Anlehnung  an  Goethes  Ep- 
zählungskunst,  um  „eigenes  Erarbeiten,  ein  Einmünden  der  Erziehertätigkeit  Schrey- 
vog-els  in  die  lehrhaften  Bemühung-en  Goethes".  Hervorragend  sind  die  beiden 
Novellen,  die  der  Neudruck  bringt,  keineswegs.  „Samuel  Brinks  letzte  Liebes- 
geschichte", in  der  wunderbare  Zufälle  eine  grosse  Rolle  spielen,  geht  durchaus  im 
Gefolge  Tiecks    und    der  „Wahlverwandtschaften".     Noch  stärker  hat  Goethes    natur- 

ßhilosophische  Novelle  auf  die  zweite  Erzählung:  „War  er  ein  Geisterseher?"  gewirkt, 
ur  zieht  sich  Schreyvogel,  wenn  er  einige  Zeit  in  der  Mystik  herumgetastet  hat, 
immer  wieder  in  die  Helle  der  kantischen  Moralphilosophie  zurück.  Eignen  sich 
Dichtungen,  die  so  sehr  der  Interpretation  durch  die  zeitgenössische  Gedankenwelt 
bedürfen,  zur  Massenverbreitung?  Es  wäre  gut,  wenn  zwischen  dem  literarhistorisch 
Interessanten  und  dem  für  weite  Kreise  geeigneten  Lesegut  die  im  letzten  Jahrzehnt 
fast  völlig  verwischte  Grenze  einmal  wieder  scharf  gezogen  würde.  Man  kann 
geradezu  von  einer  „Neudruckseuche"  reden,  die  vorläufig  noch  immer  weiter  um 
sich  greift  und  ganz  zweifellos  die  Verbreitung  der  lebenden  Literatur  schädigt.  — 
Die  traurige  Entwicklung  und  das  nur  quantitativ  grosse  Lebenswerk  eines  der 
letzten  Berliner  Aufklärer,  des  Vielschreibers  Julius  von  Voss  (1768  —  1832),  stellt  auf 
Grund  umfassender  Studien  J.  Hahn  (3032)  dar.  Als  Fahnenjunker  und  Leutnant 
führte  Voss  ein  wüstes  Lehen  und  war  fortwährend"  mit  Erfindungen  beschäftigt,  von 
denen  die  Behörden  nur  selten  Notiz  nahmen.  1790  kam  er  nach  Schlesien  und  traf 
in  Landshut  Goethe,  dem  er  auf  offener  Strasse  ein  Glas  Punsch  anbot,  ohne 
Gegenliebe  zu  finden.  Als  er  1794  nach  Thorn  versetzt  wurde,  rettete  er  die 
preussische  Kriegskasse  aus  den  Händen  der  Polen,  bekam  aber  dafür  nur 
den  Orden  pour  le  merite.  1798  verlobte  er  sich  mit  einer  reichen  Baronesse 
Budden brock  und  nahm  seinen  Abschied  als  Premierleutnant.  Er  benahm  sich 
aber  dann  derart,  dass  ihn  seine  Braut  mit  einer  ansehnlichen  Abstandssumme 
abfand.  Von  dem  Sündengelde  unternahm  Voss  grosse  Reisen  und  wollte  dann 
wieder  in  preussischen  Diensten  unterkommen.  Da  seine  Bittschriften  aber  nur 
von  den  Mängeln  der  Verwaltung  sprachen,  die  er  reformieren  wollte,  wies  man 
ihn  ab.  Erbittert  warf  er  sich  in  eine  schriftstellerische  Polemik,  die  trotz  ihrer 
Gereiztheit  sehr  viel  Richtiges  über  die  tatsächlich  vorhandenen  Schäden  enthält,  die 
bei  Jena  offer^kundig  wurden.  In  dieser  negativen  Kritik  erschöpfte  er  sich:  „Seine 
versumpfte  Phantasie  konnte  sich  in  den  viel  reineren  Geist  der  Freiheitskämpfe 
nicht  finden  oder  sah  nur  die  menschlichen  Schwächen,  die  überall  anzutreffen  sind, 
und  zerrte  sie  mit  Hohn  und  Spott  vor  die  breiteste  Öffentlichkeit."  Fichtes  „Reden 
an  die  deutsche  Nation"  nennt  er  niemals;  die  Romantik  der  freiwilligen  Jäger- 
abteilungen ironisiert  er;  der  Abenteurer  und  Verbrecher  ist  in  seinen  späteren 
Schriften  gewöhnlich  ein  Deutschtümler.  Die  Juden  charakterisierte  er  oft  abfällig, 
veröffentlichte  aber  1819  eine  philosemitische  Tendenzschrift  „Die  Hep-Heps  in 
Franken".  In  ihr  verlangte  er  die  Zulassung  der  Juden  zu  allen  Ämtern.  Als  ihm 
aber  das  Königstädtische  Theater,  dessen  Direktor  er  werden  sollte,  von  jüdischen 
Aktionären  entzogen  wurde,  wechselte  Voss  die  Front  und  schrieb  gegen  die  Juden 
1826  die  Posse  „Das  Judenkonzert  in  Krakau".  Im  ärmsten  Viertel  Berlins,  im 
„Vogtlande''  wohnend,  fristete  Voss  sein  Leben  durch  unselige  Lohnschreiberei,  bis 
er  der  Cholera  erlag.  Sein  Grab  ist  nicht  aufzufinden.  Auf  literarischem  Gebiet 
war  er,  wie  auf  politischem  und  militärischem,  ein  Kämpfer  gegen  die  Zeittendenzen, 
wendete  sich  gegen  die  letzten  Schriften  Goethes,  rühmte  Wieland  und  verherrlichte 
Lessing.  Vornehmen  (xeschmack  besass  er  nicht;  der  Unterschied  zwischen 
Schiller  und  Kotzebue  entging  ihm.  Zum  70.  Geburtstage  weihte  er  Goethe  den 
Glückwunsch:  „Sei  endlich  nun  der  Schmach  enthoben,  Dass  Dich  so  viele  Narren 
loben."  Überhaupt  nimmt  Voss  die  Schlegel,  Werner,  Tieck,  Adam  Müller,  Schelling 
und  F'ichte  höchstens  im  Zorn  ernst.  Den  Puristen  empfiehlt  er,  das  militärische 
Kommando:  „Das  Bataillon  soll  chargieren!"  durch  „Das  Schlachthäufiein  soll  glut- 
speien", den  „Dilettanten  auf  dem  Fagott"  durch  den  „Neigling  auf  dem  Tief  knüppel" 
zu  ersetzen.  In  seinen  Theaterkritiken  leitet  er  das  Publikum  nicht,  sondern  folgt 
ihm,  kümmert  sich  nicht  um  ernste  dramaturgische  Probleme  und  bespricht  anonym 
die  Aufführungen  seiner  eigenen  Dramen.  Es  ist  ein  böses  Bild,  das  H.  zeichnet! 
Er  inventarisiert  (S.  86 — 175)  nach  Möglichkeit  alle  Dichtungen,  die  Voss  geschrieben 
hat,  und  verbindet  damit  eine  kurze  Besprechung,  die  manchen  guten  Witz,  zumal 
aus  den  Parodien,  heraushebt,  ohne  sich  doch  dem  Eindrucke  zu  verschliessen,  dass 
sich  in  dieser  „Papierwüste"  nur  wenige  Oasen  finden:  „Quantitativ  gemessen,  nimmt 
in  Vossens  literarischem  Schaffen  die  Gattung  der  Abenteuerromane  den  grössten 
Raum  ein.     Mit   geringen  Ausnahmen   sind   diese  Machwerke    völlig   wertlos,"     Die 


492        ,R.  Riemann,  Epos  des  18,/19.  Jahrhunderts:  Bis  zu  Goethes  Tod. 

Analysen,  die  H.  gibt,  lassen  sein  Urteil  eher  noch  als  zu  mild  erscheinen.  Bisweilen 
begreift  man  die  Geduld  nicht,  mit  der  er  diese  Bändereihen  in  langer,  entsagungs- 
voller Arbeit  durchstudiert  hat.  In  der  Behandlung  der  Liebe  folgt  Voss  meist 
Kotzebue  und  schreckt  vor  den  heikelsten  Motiven  nicht  zurück;  Eheprobleme 
behandelt  er  mit  obszöner  Schlüpfrigkeit.  In  seinen  politischen  Dichtungen  erscheint 
immer  wieder  das  Idealbild  Friedrichs  des  Grossen  und  die  Karikatur  Ludwigs  XIV. 
und  seiner  deutschen  Nachahmer.  Wirkungsvoll  und  lebenswahr  schildert  das 
Lustspiel  „Künstlers  Erdenwallen"  den  Dichter  Lämmermeier,  der  in  Schmutz  und 
Schulden  verkommt:  „Mag  Vossens  Lage  im  Jahre  1810  noch  nicht  so  schlimm 
gewesen  sein;  später  entsprach  sie  sicher  dieser  Schilderung,  und  dieser  Spott  trifft 
den  Autor  selbst."  Im  ,, Faust"  schliesst  sich  Voss  zwar  an  Schink  und  Klinger  an,  fasst 
aber  die  Tragödie  des  Volkshelden  Robertus  viel  tiefer  als  seine  Vorgänger.  In  seinem 
späteren  Schaffen  nehmen  die  Genrebilder  aus  dem  niederen  Volksleben,  in  das  er 
selbst  versank,  immer  grösseren  Raum  ein:  „In  dieser  Richtung  hat  sich  Voss  zu 
einer  gewissen  literarischen  Eigenart  durchgearbeitet  und  in  bescheidenem  Masse 
vorbildlich  gewirkt."  Zwar  ist  er  in  der  Darstellung  des  Provinzialen  von  Kotzebue 
abhängig,  aber  das  Kolorit  der  Grossstadt  weiss  er  ausgezeichnet  zu  treffen  und 
schafft  die  ersten  Berliner  Lokalstücke,  die  freilich  durch  Glassbrenners  Dichtungen 
völlig  in  Schatten  gestellt  werden.  Von  Kotzebues  sentimentaler  Verlogenheit  hält 
sich  Voss  schon  in  der  „Liebe  im  Zuchthause"  (1807)  völlig  frei.  Er  versucht  nicht, 
„die  Unmoral  durch  leichte  Verbrämung  noch  allenfalls  bühnenfähig  und  Bürger- 
kreisen mundgerecht  zu  machen".  Kürzer  behandelt  H.  die  „Form  in  Vossens 
Werken".  Er  verwendet  im  Roman  selten  Briefe,  häufiger  die  Icherzählung. 
Skrupellos  sprengt  er  die  Komposition  durch  Einschub  von  Betrachtungen  philo- 
sophischer, militärischer  und  politischer  Natur,  von  historischen  Exkursen  und 
Anekdoten.  Die  Mitteilung  der  Vorgeschichte  ist  fast  immer  ungeschickt;  Voss  hat 
keine  Zeit  zu  feiner  Arbeit.  Die  Spannung  wird  durch  grobe  Mittel  aufrecht  erhalten; 
vordeutende  und  parabatische  Bemerkungen  sind  sehr  häufig.  Die  italienische  Manier 
der  Lustspiele  stammt  aus  Wiener  Vorbildern;  die  Namen  werden  gern  als  Aushänge- 
schilder gebraucht.  Die  Stilunsicherheit  überwand  Voss  nie,  schrieb  in  Versen,  wo 
sich  die  Prosa  empfohlen  hätte,  verunglückte  im  bildlichen  Ausdruck  und  nahm  oft 
aus  buchhändlerischen\Gründen  ganze  Bogen  fremder  Autoren  in  seinen  Text  herein. 
Ihm  fehlte  das  künstlerische  Gewissen.  In  gewagten  Szenen  erscheinen  als  Mittel, 
die  Pikanterie  zu  steig-ern,  ganze  Zeilen  voll  Gedankenstriche.  Die  Perioden  sind 
immerhin  übersichtlich  j^ebaut;  die  Feder  musste  bei  dieser  Massenproduktion  leicht 
werden.  Die  Sprache  de.v  Personen  „ist  der  Konversationston  jener  Zeit  mit  seinem 
Streben  nach  Pointen",  l'^i  zunehmendem  Masse  machte  sich  Voss  das  Charakteri- 
sierungsmittel des  Dialekte,?  zunutze.  Er  beherrschte  den  jüdisch-deutschen  Jargon 
und  wusste  mit  dem  sächsischen,  dem  plattdeutschen  und  dem  Berliner  Dialekt 
umzugehen.  Anerkenn ens'ivert  ist  der  Mut,  mit  dem  er  ,,als  ein  gerader  Aufklärer" 
seinen  friderizianischen  Idealen  bis  zum  Tode  treu  blieb.  Literarisch  aber  steht  er 
tief  unter  Kotzebue:  „Vor  einer  kritischen  Betrachtung  halten  nur  die  wenigsten 
dieser  200  Werke  stand,  und  Ewigkeitswert  beansprucht  nicht  ein  einziges."  —  Vor 
einem  Voss-Neudrucke  dürfen  wir  uns  wohl  sicher  fühlen.  Dagegen  ist  es  zweifellos 
mit  Freude  zu  begrüssen,  wenn  der  Volkserzähler  Zschokke  wieder  einmal  zu  billigem 
Preise  auf  den  Markt  kommt.  H.  B  o  d  m  e  r  (3033/4)  hält  die  biographische  Ein- 
leitung kurz,  versieht  aber  dafür  die  Autobiographie  Zschokkes  mit  einem  sorgfältigen 
Kommentar.  Dem  Texte  der  Novellen  legt  er  die  fünfte  Auflage  zugrunde,  die  letzte, 
die  Zschokke  selbst  durchgesehen  hat.  Der  Urenkel  des  Dichters  hat  Mitteilungen 
aus  der  Familientradition  beigesteuert.  Leider  bringt  die  Ausgabe  das  „Goldmacher- 
dorf" nicht,  das  Zschokke  berühmter  gemacht  hat  als  irgendeine  andere  Novelle. 
Besonders  hoch  schätzt  B.  den  unwahrscheinlichen,  aber  spannenden  „Kreolen"  und 
„Addrich  im  Moos"  ein,  den  er  sogar  mit  Kleists  „Kohlhaas"  und  C.  F.  Meyers 
„Jenatsch"  vergleicht.  Zschokkes  grössere  Romane  stehen  unter  dem  Einflüsse 
Scotts;  seine  eigentliche  Sphäre  ist  die  kleine  Erzählung,  die  durch  die  Handlung 
wirkt,  nicht  durch  die  Charaktere:  „Was  man  vor  allem  vermisst,  das  ist  die  ein- 
heitliche Stimmung,  der  Horizont.  Die  Zeichnung  der  Landschaft  entbehrt  oft  der 
malerischen  Gegenständlichkeit,  die  Darstellung  vergangener  Zeiten  des  Kolorits." 
Den  Reiz  gibt  Zschokkes  Novellen  die  gefällige  Form,  obwohl  auch  er  nur  „eine 
Art  wilden  Talents"  ist,  mit  grosser  Leichtigkeit  darauflos  schreibt,  sich  zum  Feilen 
nicht  entschliessen  kann  und  sogar  Verstösse  gegen  die  Grammatik  stehen  lässt. 
Entweder  gerät  der  Stil  oder  nicht;  dem  Autor  sind  seine  Tendenzen  die  Hauptsache, 
nicht  die  Wahl  des  Ausdrucks.  Wie  J.  von  Voss  ist  auch  Zschokke  einer  der  letzten 
Vertreter  des  Rationalismus,  nicht  der  Bahnbrecher  einer  neuen  Zeit.  Auf  seine 
volkserzieherischen  Pläne  haben  Franklin  und  Pestalozzi  gewirkt.  Doch  lässt  sich 
der  Herausgeber  auf  diese  Zusammenhänge  nicht  näher  ein:  „Zusätze  in  historischer 


G.  Pfeffer,  Epos  des  18./I9.  Jh.:  Von  Goethes  Tod  bis  zur  Gegenwart.    493 

oder  literarhistorischer  Hinsicht  zu  geben,  lag  nicht  im  Plan  der  Ausgabe,  abgesehen 
davon,  dass  diese  letzteren  eine  Reihe  von  Spezialuntersuchungen  voraussetzen,  die 
bis  jetzt  von  niemandem  angestellt  worden  sind."  Hier  ist  noch  ein  dankbares  Feld 
für  neue  Arbeiten.  Es  würde  sich  bereits  lohnen,  dem  „Alamontade"  (1802)  Zschokkes 
die  richtige  Stelle  zwischen  F.  M,  Klingers  „Raphael  de  Aquilas"  (1793)  und  Tiecks 
„Aufruhr  in  den  Cevennen"  (1826)  anzuweisen.  Viel  wichtiger  aber  ist  es,  in 
Zschokkes  vielgelesenen  Schriften  die  volkspädagogische  Ausmünzung  der  grossen 
Gedankenarbeit  Kants,  Lessings  und  Schillers  zu  verfolgen  und  damit  einen  ebenso 
interessanten  wie  notwendigen  Beitrag  zur  Geschichte  der  deutschen  Bildung  zu 
liefern.  — 

Obersetzungsliteratur.  Die  Wege,  auf  denen  die  „göttliche  Ilowe" 
in  Deutschland  bekannt  wurde,  verfolgt  Luise  "Wolf  (3037).  Die  „Briefe  der  Ver- 
storbenen an  die  Lebendigen"  (1728)  übertrug  der  Musikschriftsteller  Johann  Matlheson, 
ohne  zu  ahnen,  dass  die  anon3'm  erschienene  Schrift  von  einer  Dame  herrührte.  Da 
diese  Übersetzung  nicht  in  weitere  Kreise  drang,  fiel  die  Aufgabe,  den  Ruhm  der 
frommen  Phantasien  weiterzuverbreiten,  zunächst  den  gelehrten  Blättern  zu, 
besonders  der  auch  in  Deutschland  und  in  der  Schweiz  vielgelesenen  „Bibliothöquc 
Britannique".  Eine  von  ihr  angeregte  französische  Übersetzung  (1740),  in  der 
Amorets  Brief  aus  der  Hölle  fehlt,  wurde  schlecht  ins  Deutsche  übersetzt  (1745). 
Den  schwärmerischen  Beschreibungen  der  überirdischen  Welt  folgten  1754  die 
„Geheiligten  Andachtsübungen",  nach  Meusels  Angabe  von  Lessing  und  Weisse 
übersetzt.  Der  Vorbericht  und  die  gereimte  Zueignungsschrift  sind  so  ungeschickt 
und  unselbständig,  dass  mindestens  Lessing  ganz  ausscheidet,  haben  aber  der  Ver- 
breitung des  Buches  keinen  Eintrag  getan.  1770  erscheint  endlich  eine  wirklich 
gute  Übersetzung  der  „Freundschaft  im  Tode"  von  Gustav  von  Bergmann,  und  1771 
gibt  der  Leipziger  Professor  A.  E.  Klausing  177  Briefe  aus  der  persönlichen  Korre- 
spondenz E.  Rowes  unter  dem  geschickt  gewählten  Titel  „Freundschaft  im  Leben" 
heraus.  1772  folgt  eine  prosaische  Übersetzung  ihrer  Gedichte  von  J.  J.  Ebert  Die 
Rowe  hat  Klopstock,  der  ihre  Schriften  1747  in  Leipzig  kennen  lernte,  als  Dichterin 
des  Jenseits  gefesselt,  in  dem  die  Liebenden  sich  finden  oder  wiederfinden.  Er  hat 
seine  Begeisterung  auch  Meta  mitgeteilt,  die  ihren  Gefühlen  für  die  Rowe  in  einem 
englischen  Briefe  an  Richardson  Ausdruck  gab,  sie  ausserdem  in  den  „Briefen  der 
Verstorbenen  an  die  Lebendigen"  nachahmte.  Herder  nannte  die  Rowe  zwar  einen 
„Engel",  zweifelte  aber  ihr  Genie  an.  Wieland  las  „die  allerzärtlichste  der  Frauen- 
seelen" schon  175p  mit  Sophie  Gutermann  und  ahmte  sie  mehrfach  nach,  am  offen- 
kundigsten in  den  „Briefen  von  Verstorbenen  an  hinterlassene  Freunde"  (1753)  und 
den  „Empfindungen  eines  Christen"  (1755).  Seine  Begeisterung  ist  zwar  rasch 
erkaltet,  aber  noch  in  einer  späten  Altersschrift,  der  ,,Euthanasia",  spricht  er 
achtungsvoll  von  der  „liebenswürdigen  Elisa  Rowe".  — 


b)  Von  Goethes  Tod  bis  zur  Gegenwart. 

(IV,  3  b  =  N.  3041-3492.) 

Georg  Pfeffer. 

Epos.  —  Humoristisches  Epos.  —  Obersetznn^sliteratar.  —  Roman  and  Novelle:  S»mmlan;en.  —  Hiitoriscber  nnd 
Icaltarhistorischer  Homan.  —  Volkstamliche  Erzählani;  and  Dorfgeschichte:  Uecklenbar^;  Schleswig-Holstein;  Plaltdent«che 
Erz&hler.  —  Österreich.  —  Schlesien.  —  ThQiingen.  —  Neuerer  Roman  nnd  Novelle.  —  Moderner  Roman  und  Norelle.  — 
Franendichtang.  —  Katholische  Dichterinnen.  —  Übersetzangsliteratnr:  Englisch-amerikanische  Literatur.  —  Fransösiscli« 
Literutnr.  —  Skandinarische  Länder.  —  Russische  Literatur.  — 

Im  ganzen  hat  das  Berichtsjahr  nicht  viel  des  Neuen  und  Wertvollen 
gebracht,  ich  kann  mich  daher  im  allgemeinen  auf  die  Besprechung  der  nicht  allzu 
zahlreichen  grösseren  Schriften  beschränken.  — 

Epos.  Eine  Ergänzung  und  Erweiterung  der  1889  erschienenen  Jordan- 
Biographie  von  K.  Schiffner  ist  die  Schrift  von  M.  R.  von  Stern  (3048).  v.  St. 
beschränkt  sich  nicht  auf  biographische  Einzelheiten,  auch  gibt  er  keine  pedantische 
Lebensbeschreibung,  sein  Buch  ist  vielmehr  die  begeisterte,  aber  keineswegs 
unkritische  Darstellung  des  gesamten  Lebens-  und  Schaffensbildes  des  Dichter- 
rhapsoden. V.  St.  geht  von  der  Herkunft,  der  Kindheit  und  Familie  Jordans  aus, 
berücksichtigt    im     weiteren    Verlauf    immer     den    Zusammenhang    zwischen     den 

Jahresberichte  für  neuere  deutsche  Literaturgeschichte.    2  XL  43 


494  Pfeffer,  Epos  des  18./19.  Jh.:  Von  Goethes  Tod  bis  zur  Gegenwart. 

Weltereig-nissen  und  der  Entwicklung  der  Persönlichkeit  des  Dichters  und  zeigt 
mit  ausserordentlichem  Geschick  „die  imponierenden  Dimensionen  dieser  Persön- 
lichkeit, ihre  eiserne  Folgerichtigkeit,  ihren  weiten  Blick  und  ihre  wundervolle 
Gemütskraft  und  Treue".  Besonderes  Gewicht  legt  v.  St.  auf  die  Darstellung  von 
Jordans  Kampf  um  eine  Weltanschauung,  als  deren  Charakteristikum  er  einen 
sonnigen  und  zugleich  kraftvollen  Optimismus  feststellt.  Der  naheliegende  Vergleich 
zwischen  Jordans  Mysterium  „Demiurgos"  und  Goethes  P'aust  wird  auch  von  v.  St. 
angestellt  und  in  kritischer  Einschätzung  der  beiden  Dichtungen  zugunsten  des 
Faust  entschieden.  Ebenso  bringt  er  Jordans  optimistische  Weltanschauung  zu  der 
entgegengesetzten  seines  Frankfurter  Freundes  Schopenhauer  in  mehrfache,  höchst 
interessante  Beziehungen.  Jordans  Bedeutung  als  Übersetzer,  vor  allem  des  Homer 
und  Shakespeares,  wird  sehr  fein  analysiert;  das  Verhältnis  zu  früheren  Shakespeare- 
Übersetzern  wird  dabei  schon  angedeutet,  soll  aber  einer  besonderen  Arbeit  vor- 
behalten bleiben.  Dann  führt  uns  v.  St.  den  reichen  Ideengehalt  von  Jordans 
„Nibelunge"  vor:  „Die  Nibelunge  Wilhelm  Jordans  sind  keine  blosse  Genietat, 
sie  sind  auch  eine  sittliche  und  nationale  Tat  von  höchster  Wichtigkeit."  Zu 
Jordans  lyrischen  Gedichten  übergehend,  erklärt  der  Verfasser  des  Dichters 
theoretische  Stellung  zur  Lyrik,  die  er  schlechthin  eine  niedrige  Stufe  der  Dicht- 
kunst nennt,  für  irrtümlich  und  begründet  seine  von  Jordan  abweichende  Meinung 
eingehender.  In  den  Schlusskapiteln  wird  Jordans  Stellung  zu  den  wichtigsten 
politischen  und  literarischen  Tagesfragen,  zu  geistig  führenden  Persönlichkeiten 
dargelegt.  Dann  schildert  v.  St.  mit  vieler  Liebe  auf  Grund  authentischen  Materials 
die  letzten  Jahre  und  Tage  des  Dichters.  Einen  literarischen  Nachlass  gibt  es  nach 
seiner  Angabe  nicht.  —  Anlässlich  des  Todes  von  Julius  Wolff  (3057)  plaudert 
K.  Frenzel  von  seinen  persönlichen  Beziehungen  in  einem  anmutigen  Feuilleton- 
artikel und  charakterisiert  dabei  die  bescheidene,  liebenswürdige  und  dankbare 
Persönlichkeit  des  Dichters.  Die  Literatur  war  das  stärkste  Bindeglied  zwischen 
Wolff  und  Frenzel:  es  sei  dem  Dichter  oft  ein  Bedürfnis  gewesen,  F.s,  des  Kritikers, 
Meinung  über  einen  neuen  Stoff  einzuholen.  Im  übrigen  ist  F.  ein  gerechter  Kritiker 
des  Dichters,  und  das,  was  er  über  die  Art  seines  Arbeitens,  über  sein  Publikum 
sagt,  kann  manches  herbe  Urteil  über  Wolff  mildern.  — 

Humoristisches  Epos.  C.  W.  Neumann  (3071)  beschäftigt  sich  mit 
Ed.  Daelen,  dem  ersten  Biographen  von  W.  Busch.  Abgesehen  von  den  in  dem 
Artikel  mitgeteilten  Busch-Briefen,  die  auch  in  literarhistorischer  Beziehung  manches, 
z.  ß.  Quellen  für  seine  Stoffe,  erschliessen,  gewinnt  N.s  Arbeit  eine  gewisse  Bedeutung 
dadurch,  dass  sie  Daelens  sogenannte  „lustige  Streitschrift"  ins  rechte  Licht  setzt 
und  sie  gegen  die  abfällige  Kritik  der  drei  Brüder  Nöldecke  (vgl.  JBL.  1908/9, 
N.  5922)  verteidigt.  N.  betont  ganz  richtig,  dass  man  sich,  um  die  Bedeutung  der 
Daelenschen  Schrift  richtig  zu  ermessen,  die  Dinge,  wie  sie  im  Jahre  1885  lagen, 
noch  einmal  im  Geiste  zurechtrücken  müsse.  Damals  war  Busch  in  den  Augen  der 
Zeitgenossen  nichts  als  ein  köstlicher  Spassvogel,  und  bei  solcher  Lage  sei  Daelens 
Buch,  das  zum  erstenmal  in  grösserem  Stil  den  Versuch  machte,  die  wahre  Be- 
deutung des  Dichters,  Künstlers  und  Philosophen  Busch  darzustellen,  eine  Tat  ge- 
wesen. N.  bespricht  die  Schwächen  des  Buches,  das  Urteil  des  Dichters  darüber  und 
die  persönlichen  Beziehungen  zwischen  Busch  und  Daelen.  —  Das  Buch  von 
F.  Winther  (3074)  über  W.  Busch  bringt  im  ganzen  viel  Anregendes  und  wird 
auch  denen,  die  in  Busch  mehr  als  einen  übermütigen  Humoristen  sehen,  neue  Aus- 
blicke gewähren.  Es  sind  da  besonders  Buschs  Beziehung  zur  Dichtung  des  Mittel- 
alters, seine  Fähigkeit  zur  psychologischen  Entwicklung,  die  Darstellung  seiner 
Moral  und  die  Gegenüberstellung  der  ersten  und  zweiten  Periode  seines  Dichtens  zu 
nennen.  Aber  W.  scheint  mir  in  den  Vergleichen  mit  anderen  Dichtern  etwas  zu 
weit    zu    gehen.     Fast  keiner  der  ganz  Grossen  wird  von  ihm  übergangen.  — 

Übersetzungsliteratur.  Auf  die  schöne  Ausgabe  der  Nibelungen- 
lied-Übertragung von  K.  Simrock  (3080),  die  A.  Heusler  neu  herausgab  und 
die  mir  vorlag,  sei  auch  hier  noch  einmal  besonders  hingewiesen.  — 

Roman  und  Novelle:  Sammlungen.  Die  Bibliothek  wertvoller 
Novellen  und  Erzählungen,  herausgegeben  von  0.  Helling  haus  (3099),  bringt 
in  vier  weiteren  Bänden  (vgl.  JBL.  1908/9,  N.  5978)  charakteristische  Erzählungen 
von  O.  Ludwig,   A.  Stifter,  J.  Frey,   F.  Hebbel,  Gl.  Brentano  und  Fr.  Gerstäcker.  — • 

Historischer  und  kulturhistorischer  Roman.  Zunächst  nur 
an  die  schlesischen  Landsleute  gerichtet,  aber  auch  voll  interessanter  Berichte  für 
einen  grösseren  Kreis  ist  0.  Grünhagens  (3110)  Heft  über  G.  Freytag.  .Es  be- 
rücksichtigt ausser  dem  vorhandenen  Material  persönliche  Erinnerungen,  Gespräche, 
eine  Anzahl  von  Frey  tag- Briefen  und  bringt  anziehend  geschriebene  Charakteristiken 
von  Freytags  Werken.  —  Die  umfangreichere  Arbeit  von  E.  Feise  (3119)  über 
den  Fatalismus  in  den  Werken  C.  F.  Meyers  war  mir  leider  nicht  zugänglich.  —  Ich 


G.  Pfeffer,  Epos  des  18./19.  Jh.:  Von  Goethes  Tod  bis  zur  Gegenwart.      495 

erwähne  daher  hier  nur  den  Aufsatz  von  A.  Knellwolf  (3120),  da  derjenige  von 
C.  Camenisch  (3118)  zu  unbedeutend  und  phrasenhaft  ist.  K.  behandelt  auf 
Grund  authentischer  Zeugnisse,  einer  Reihe  bisher  unveröffentlichter  Briefe  aus  den 
Jahren  1853—55,  des  Dichters  Gemütsznstand  nach  seinem  Austritt  aus  der  Irren- 
anstalt Prefargier.  Die  Briefe  sind  an  die  Schwester  des  Anstallsarztes  Dr.  Borrel, 
Cecile  Borrel,  gerichtet  und  atmen  nach  K.s  Angabe  lauter  Dankbarkeit  und  An- 
hänglichkeit gegenüber  Dr.  Borrel,  Cecile,  dem  Anstaltspfarrer  Frizz  Borrel  und  dem 
als  Schöngeist  bekannten  Herrn  de  Marval.  Den  fortdauernden  Lebensüberdruss  des 
geheilt  Entlassenen  erklärt  K.  damit,  dass  Meyer  in  seinem  eigentlichen  Berufe  nicht 
tätig  sein  konnte  und  durfte.  —  Neben  dem  farblosen  Büchlein  von  E.  Kammer- 
hoff (3123)  über  W.  Arminius  (3126)  muss  der  Aufsatz  von  R.  Weitbrecht 
(3124)  und  die  Autoskizze  des  Dichters  hier  erwähnt  werden,  ersterer,  weil  er  mit 
wenigen  Strichen  das  Wesen  und  Wirken  des  Dichters  zeichnet,  letztere,  weil  hier 
der  Dichter  in  schlichter,  anmutiger  Weise  von  seinem  Werden  und  Sein  erzählt.  — 
Volkstümliche  Erzählung  und  Dorfgeschichte:  Mecklen- 
burg; Schleswig-Holstein;  Plattdeutsche  Erzähler.  Eine  im 
Auftrag  der  Hamburger  Lehrervereinigung  zur  Pflege  der  künstlerischen  Bildung 
veranstaltete  Auswahl  aus  0.  Ernsts  (3144)  Werken  veröffentlichte  G.  Höller. 
Eine  kurze  Einführung  schildert  das  Leben  und  die  dichterische  Entwicklung  Ernsts 
in  zweckentsprechender  Weise.  —  Eine  reiche  Jubiläumsliteratur  beschäftigte  sich 
mit  F.  Reuter.  Konnte  auch  nach  den  gründlichen  Forschungen  der  letztvergangenen 
Jahre  wesentlich  Neues  nicht  mehr  vorgebracht  werden,  so  wurden  doch  die  schon 
früher  berührten  Probleme  nochmals  in  ergiebiger  Weise  behandelt,  oder  man 
beschäftigte  sich  mit  biographischen  Einzelheiten.  Andere  Artikel  wiederum 
begnügten  sich  mit  einer  allgemeinen  Darstellung  der  nicht  mehr  umstrittenen 
Bedeutung  Reuters.  Während  die  Schrift  von  R.  Dohse  (3155)  über  F.  Reuter 
mehr  volkstümlich  gehalten  ist,  stellt  sich  .  die  Rede  von  W.  G  o  1 1  h  e  r  (3156) 
auf  eine  höhere  W^arte.  Sie  bringt  in  der  Einleitung  eine  recht  interessante 
Geschichte  der  literarischen  Verwertung  des  Plattdeutschen,  dann  behandelt  sie  in 
grossen  Zügen  Reuters  Lebensgang  und  analysiert  kritisch  seine  Werke,  vor  allem 
die  Prosawerke.  —  Aus  dem  Kapitel  der  biographischen  Einzelheiten  ist  folgendes 
zu  erwähnen.  F.  Dräger  (3162)  beschäftigt  sich  mit  einer  wichtigen  Lebensperiode 
Reuters,  seiner  Schulmeistertid.  D.  betont  besonders  Reuters  Sorge  um  die  körper- 
liche Entwicklung  der  Jugend.  —  Eine  interessante  literaturgeschichtliche  Frage, 
mit  der  sich  früher  schon  Gaedertz  beschäftigt  hatte,  wirft  P.  Mitzschke  (3165) 
auf,  ob  nämlich  Reuter  wirklich  der  Verfasser  des  im  Stammbuch  der  Rudelsburg 
aufgefundenen  Gedichtes  „Der  Burggeist  auf  der  Rudelsburg"  sei.  Auf  Grund 
einer  eingehenden  Untersuchung  glaubt  M.  diese  Frage  vorläufig  noch  verneinen 
zu  müssen.  —  Die  Frage  nach  dem  Verhältnis  Reufer-Groth  wurde  neu  aufgerollt 
von  K.  Löschhorn  (3167)  und  W.  Pieth  (3168).  Letzterer  wiederholt  die 
schon  von  W.  Meyer  (vgl.  JBL.  1908/9,  N.  6089)  erhobenen  scharfen  Vorwürfe 
gegen  Gaedertz.  —  Besonders  wertvoll  ist  das  Reuter-Gedenkbuch  (3176),  das 
der  Allgemeine  Plattdeutsche  Verband  zum  100.  Geburtstag  des  Dichters  her- 
ausgab. Ausser  einem  bisher  noch  nicht  veröffentlichten  Bildnis  Reuters  enthält  es 
folgende  Aufsätze:  F.  Reuters  literarhistorische  Bedeutung  von  C.  Borchling, 
F.  Reuters  Sprache  von  E.  Mackel,  der  Humor  bei  F.Reuter  von  A.  Wibbelt, 

F.  Reuter  als  Politiker  und  Patriot  von  E.  Brandes,  F.  Reuter  als  Erzieher  von 
R.  Dohse,  F.  Reuter  und  die  bildende  Kunst  von  P.  W  a  r  n  c  k  e ,  F.  Reuter  als 
Mensch  von  R.Schröder,  K.Otto  und  Hedwig  Krüger,  Reuter-Biblio- 
graphie von  W.  Seelmann.  Von  diesen  Arbeiten  sind  für  die  Literaturforschung 
wichtig  die  yon  C.  Borchling  wegen  der  gründlichen  Darstellung  von  Reuters 
dichterischer  Entwicklung  und  die  von  W.  Seelmann,  menschlich  packend  sind  die 
persönlichen  Erinnerungen  von  R.  Schröder  und  Hedwig  Krüger.  —  Ebenso  sei 
besonders  hingewiesen  auf  das  Reuter-Heft  der  Zeitschrift  für  den  deutschen  Unterricht 
(3178).  Einen  nachgelassenen  Aufsatz  von  0.  Weissenfeis  „Zur  Charakteristik 
der  Dichtung  F.  Reuters"  veröffentlicht  E.  G  r  ü  n  w  a  1  d.  Der  Aufsatz  behandelt 
die  Lebensphilosophie,  die  aus  den  Werken  Reuters  zu  uns  spricht.  O.  Weises 
Aufsatz  über  Reuters  Stil  bringt  nach  dem  bekannten  Wort  La  Bruyeres  Stil  und 
Mensch  in  nähere  Beziehung.  Die  einzelnen  stilistischen  Kunstmittel,  die  Reuter 
angewendet  hat,  werden  von  W.  aufgezählt  und  durch  Beispiele  belegt.  Eine  kurze 
Bibliographie  verzeichnet  das  bisher  über  Reuters  Sprache  Veröffentlichte.  — 

Osterreich.       Eine     sorglaltige     Auswahl     von     Stifters     Werken     gab 

G.  Wilhelm  (31878)  heraus.  Dem  an  die  Spitze  gestellten  Lebensbild,  das 
natürlich  nach  den  bekannten  Stifter-Biographien  nichts  wesentlich  Neues  bringen 
konnte,  treten  als  Ergänzung  die  Einleitungen  zu  den  einzelnen  Teilen  an  die  Seite. 
In    diesen  Einleitungen    kommt  W.  hier   und  da  zu  neuen  Ergebnissen,    so  wenn  er 

43* 


496      G.  Pfeffer,  Epos  des  18./ 19.  Jh.:  Von  Goethes  Tod  bis  zur  Gegenwart. 

in  der  Einleitung  zum  „Abdias"  Einflüsse  Herders  und  Goethes  nachweist;  überall 
aber  kommt  in  ihnen  der  heutige  Stand  der  Forschung  zu  seinem  Recht,  Die 
Anmerkungen  befriedigen  nach  jeder  Richtung  die  Bedürfnisse  der  Leser  und 
halten  sich  von  allzu  kleinlicher  und  peinlicher  Erläuterung  fem.  Eine  geschickt 
ausgewählte  Bibliographie  ermöglicht  dem,  der  es  wünscht,  eine  weitere  sichere 
Orientierung.  — 

Schlesien.  Die  Bedenken,  die  man  gewöhnlich,  und  oft  mit  Recht, 
gegenüber  einer  Blütenlese  aus  den  Werken  eines  Dichters  hat,  müssen  gegenüber 
dem  Paul  Keller-Heft  verstummen.  Dies  Heft  ist  wirklich,  wie  es  der  Herausgeber 
H.  H.  Borcherdt  (3207)  will,  in  hohem  Masse  geeignet,  dem  schlesischen  Dichter 
neue  Freunde  zu  gewinnen.  Alle  Proben,  Essays,  Gedichte  und  Stücke  aus 
grösseren  Werken,  sind  so  gewählt,  dass  sie  den  emplänglichen  Leser  anregen 
müssen,  zu  den  Werken  selbst  zu  greifen.  Dazwischen  erörtern  massvolle  und 
würdige  Einleitungen  der  verschiedenen  Mitarbeiter  P.  Kellers  künstlerische 
Bedeutung.  — 

Thüringen.  Die  umfang-  und  inhaltreiche  Arbeit  von  H.  L  o  h  r  e 
(3208)  über  0.  Ludwig  und  Ch.  Dickens  wirft  auch  viele  bemerkenswerte  Seiten- 
blicke auf  Ludwigs  dichterische  Begabung  und  Entwicklung.  Im  ersten  Kapitel  stellt 
der  Verfasser  Ludwigs  kritische  Analyse  der  Dickensschen  Muse  dar.  Danach  setzten 
mit  dem  Unterstreichen  der  mimischen  Elemente  bei  Dickens  Ludwigs  Beobachtungen 
ein,  und  in  weittragende  Reflexionen  über  den  dramatischen  und  epischen  Helden, 
über  dramatische  und  epische  Grundstimmungen  klangen  sie  aus.  Dabei  inter- 
essierten den  Deutschen  besonders  die  Mittel  der  Charakteristik,  und  L.  führt  hier 
Ludwigs  Stellungnahme  gegenüber  Dickens,  die  sich  bei  einzelnen  Punkten  in 
scharfen  Angriffen  erging,  ausführlich  an.  Im  zweiten  Kapitel  behandelt  L.  die 
Frage,  inwieweit  Ludwig  als  schaffender  Dichter  der  Dickensschen  Muse  Tribut 
zollt.  Es  ergibt  sich,  dass  sich  die  Verwandtschaft  zwischen  Ludwig  und  Dickens 
nur  auf  Einzelheiten  in  den  späteren  Novellen  „Heiteretei"  und  „Zwischen  Himmel 
und  Erde"  bezog;  den  Unterschied  in  der  Gesamthaltung  betont  und  erläutert  L.  im 
Schluss  seiner  Arbeit  ganz  besonders.  ~ 

Neuerer  Roman  und  Novelle.  Die  Fontane-Literatur  des  Berichts- 
jahres knüpfte  fast  durchweg  an  die  Enthüllung  des  Denkmals  in  Berlin  oder  an 
die  Veröffentlichung  seiner  Briefe  an.  K.  Bur  dach  (3235)  führt  in  seiner  poetisch 
anmutenden  Rede  den  Gedanken  durch,  dass  Fontanes  Leben  und  Kunst  etwas 
Spaziergängerisches  habe,  dass  der  Lebenssaft  seiner  Begabung  aus  diesem  un- 
gebundenen Spaziergängertum  seines  Wesens  stamme.  „Als  Rezensent  reiste  er 
durch  die  Welt  der  Bühne  mit  der  Neugier  eines  genussfrohen,  ungefällige 
Eindrücke  gutgelaunt  abwehrenden  Entdeckers."  „Wie  der  rechte  Spaziergänger 
gern  nach  Kleinigkeiten  sich  bückt,  nach  Blumen,  Kräutern  und  Steinen  am  Wege, 
so  ziehn  den  Romandichter  Fontane  besonders  an  das  kleine  Glück  und  die  kleinen 
Schicksale,  die  unscheinbaren,  anspruchslosen  Existenzen,  die  unbedeutenden 
Charaktere,  und  überall  das  Aparte,  Absonderliche,  Wunderliche,  selbst  Groteske, 
wo  es  aus  der  Sonderart  echter  Natur  hervortritt."  —  O.  Ernst  (3246)  nennt  als 
hervorstechendsten  und  bewundernswertesten  Zug  Fontanes  „seine  in  der  neueren 
Literatur  wohl  einzig  dastehende  vollkommene  Unbefangenheit".  Aus  dieser  Un- 
befangenheit habe  sich  ihm  die  vollkommene  Freiheit  von  Vorurteilen  ergeben. 
E.  beantwortet  die  Frage,  ob  Fontane  Realist  sei,  zunächst  mit  „nein",  dann  aber 
auch  mit  einem  entschiedenen  Ja.  —  Nach  einer  allgemein  gehaltenen  Ein- 
leitung über  die  prinzipielle  Frage  der  ßriefpublikationen  und  über  das  Wesen 
Fontanes  konstatiert  E.  Bertram  (3248),  dass  die  ünfeierlichkeit,  die  der  Grundzug 
von  Fontanes  Wesen  sei,  auch  in  seinen  Briefen  vorherrsche.  Danp  behandelt  er 
an  Hand  von  ausgewählten  Briefstellen  Fontane  als  Gesellschaftskritiker,  nicht  als 
Poeten.  —  Dem  80jährigen  Paul  Heyse  wurde  eine  grosse  Reihe  von  Arbeiten 
gewidmet.  Sie  alle  ergehen  sich  in  einmütiger  Huldigung  vor  dem  Dichter.  Die 
Quintessenz  der  grösseren  Veröffentlichungen  aus  den  letzten  Jahren  und  dem 
Jubiläumsjahr  fasst  L.  Fränkel  (3260)  so  zusammen:  „Kein  schlechtes  Zeichen 
für  die  Hochschätzung  echter  Poesie  in  deutschen  Landen  ist  es  wahrlich,  dass 
Biographen,  Kritiker,  Herausgeber  wetteifern,  das  Schöne  und  Bleibende  aus  der 
Früchtefülle  von  Heyses  Dichtergarten  festzuhalten."  —  Von  den  in  Buchform 
erschienenen  Jubiläumsarbeiten  lagen  mir  die  von  E.  R  u  e  t  e  (3257)  und  H.  S  p  i  e  r  o 
(3258)  vor.  Sp.s  Büchlein  ist  das  gehaltvollere  und  gründlichere.  Sp.  widerspricht, 
wie  es  übrigens  auch  Heyse  selbst  getan  hat,  der  „fable  convenue",  dass  der  Dichter 
kampflos  rasch  zu  hohen  Zielen  gekommen  sei  und  dann  nur  lässlich  immer 
wieder  die  junge  Meisterschaft  zu  bewähren  brauchte.  Er  analysiert  und  würdigt 
alle  lyrischen  Bände  und  Romane,  bei  den  Novellen  und  den  Dramen  beschränkt 
er  sich  auf  das  Wichtigste.  —  In  einem  äusserst  interessanten  Aufsatz,  der  uns  von 


G.  Pfeffer,  Epos  des  18./19.  Jh.:  Von  Goethes  Tod  bis  zur  Gegenwart.      497 

dem    Dichter,    Kritiker  und    Menschen    Heyse   ein    anziehendes   Bild   gibt,    berichtet 
M.  Kalb  eck  (3'^HJi)  aus  der  Geschichte  seiner  P>eiindschaft  mit  dem  Dichter,   und 
zwar  handelt  es  sich  um  K.s  erste  Mürichener  Studienjahre.    Karl  Holtei  hatte  die  Be- 
kanntschaft vermittelt,  und  K.  erzählt  nun,  wie  Heyse  ihn,  den  jungen  Schriftsteller, 
durch  eine  gerechte  und  doch  schonende  Kritik  auf  den  rechten  Weg  gebracht  habe. 
K.  bringt   weiterhin   dankenswerte  Bemerkungen    über  Heyses  Art  zu  arbeiten,   über 
die  ,, Krokodile"  und    seine   eigene  Einführung  in   diesen  Dichterkreis,   über  Heyses 
schlagfertigen  Witz    und  vor   allem  über  Heyses  oft  verkannte  zweite  Gattin.     K.  er- 
kennt  dankbar    an,    dass  Heyse   den   nachhaltigsten  Einfluss  auf  ihn  ausgeübt  habe, 
ja,    dass    er   alles,    was    er   an    feinerem  ünterscheidungsver mögen  und  ästhetischem 
Gefühl    besitze,    im  Grunde    ihm    allein   verdanke.  —   Aus  den  ungedruckten  Tage- 
büchern  führt   uns  Helene  Raff  (3264)  Heyse   als  Politiker  vor.    Sie  betont  ein- 
leitend,  dass   Heyse  zu   den   politischen   Dichtern  mit   Fug  nicht  gerechnet  werden 
könne,  dass   er  aber  jeden  öffentlichen  Vorgang  mit  Anteil,  oft  auch  mit  innerer  Be- 
wegung   verfolgt    habe.     Selten    jedoch    sei    er  aus   der   Rolle    des   teilnehmenden 
Betrachters    herausgetreten.     Die    mitgeteilten  Tagebuchnotizen    beweisen    den    rück- 
haltlosen Eifer,  mit  dem  Heyse  im  Münchener  Hilfsverein  für  das  bedrohte  Schleswig- 
Holstein  wirkte.     Wenn  Heyse   auch   später  aus   dem  Ausschuss  des  Vereins  austrat, 
so    verfolgte    er    doch    die    weiteren    politischen  Ereignisse  in  den  Jahren  1866  und 
1870—71  „mit  zitterndem  Herzen".  —  Aus  den  eigentlichen  Jubiläumsaufsätzen  (3267) 
verdient  der  von  R.  M.  Meyer  hervorgehoben  zu  werden.     M.  meint,   dass  die  un- 
gebrochene   Linie   der    Entwicklung   Paul  Heyses    mehr   Problem    sei    als    etwa   die 
inneren    Gegensätze    eines    Ibsen.     Und    so    verfolgt    er   denn    die   menschliche   und 
dichterische  Entwicklung  Heyses,  indem  er  für  jede  Epoche  die  Probleme  aufdeckt.  — 
Vergleichende  Studien   zwischen    der   ersten    und    zweiten  Ausgabe    von    G.  Kellers 
„Grünem  Heinrich",  die  J.  Grüninger  (3276)  anstellt,  führten  ihn  zu  interessanten 
Ergebnissen    betreffs   der  Komposition,  Charakterzeichnung,  wie  in  sprachlicher  und 
sachlicher   Hinsicht.     Am    auffallendsten    sind    die    Unterschiede   in   der   technischen 
Komposition.     G.  stellt  den  technischen  Bau  in  den  beiden  Ausgaben  kurz  und  klar 
dar    und    weist    dann    aus    dem  Bestand   der  zweiten  Umarbeitung  nach,    in  welcher 
Weise    die   organische    Einheitlichkeit    des    technischen    Aufbaus   erreicht    wurde.  — 
In  einem  anmutig  geschriebenen  Buch,  das  sich  auf  Niederschriften  nach  Zusammen- 
künften stützt,  berichtet  F.  Hartmanu  (3284/5)  über  W.  Raabes  Sein  und  Denken. 
Der  Raabe-Biograph,  der  Raabe- Verehrer  kann  hier  reiches  und  interessantes  Quellen- 
material  finden   und  aus   den  intimen  Schilderungen  eines  Augen-  und  Ohrenzeugen 
erfahren,    wie  Raabe    das  Leben    selber  nahm  und  lebte.     An  keiner  Stelle  erscheint 
das  Buch,    das    über   des  Dichters  Lebensart,    sein  Werden    und  Wirken,    über   sein 
politisches,     religiöses     und     literarisches    Bekenntnis     berichtet,     aufdringlich    oder 
indiskret.     Für   den  Literaturforscher  sei  hier   besonders  das  Kapitel  hervorgehoben, 
das     unter     dem    Titel    „Corvinus    censor"    über    Raabes    Verhältnis    zu    modernen 
Dichtern    spricht.     Da    hören    wir,    dass    er    die    meisten   Dichter   des   Tages   nicht 
kannte,    dass    ihn    mit   W.  Busch    keineswegs    die   niedersächsische    Dioskurenliebe 
verband,   von    der  Unkundige    oft   reden.  —  Die    etwas    zu    pedantisch    und   trocken 
registrierende     Arbeit     von     H.  Junge    (3296)     behandelt    in     fünf    Kapiteln    die 
Komposition    und    Technik,    Symbolik    und    Motive,     die    besonderen    Mittel    und 
Eigenarten    der   technischen    und    sprachlichen  Darstellung,    die  Charakteristik   und 
endlich    die  Weltanschauung    und    Entwicklung  Raabes.     Man    sieht,    das  Ziel,    das 
sich  J.  gesteckt  hat  —  von  aussen  allmählich  an  den  inneren  Kern  zu  gelangen  — , 
ist    höchst    beachtenswert;    aber   ich   fürchte,    der  Leser    wird    bei  J.s  Art  der  Aus- 
führung ohne  besonders  grossen  Genuss  mit  ihm  den  Weg  zum  Ziel  durchwandern. 
Die    genaue    Kenntnis    der   Werke    Raabes    ermöglicht    es    dem    Verfasser,    manche 
Beziehungen  aufzudecken  und  auch  manches  Vorurteil  zu  beseitigen,  z.  B.  das  über 
die  Formlosigkeit  Raabes.  —  Sehr  wertvoll  ist   EL  Hennings  (3305)  Buch   über 
F.  Spielhagen.      Mag    vielleicht    dem    einen    oder    anderen    die    Parteistellung    des 
Verfassers    an    manchen   Stellen    des    Buches   allzusehr  hervortreten,    so  muss  doch 
immer  wieder  die  Kunst  anziehend   wirken,  mit  der  H.  Spielhagens  Entwicklung  in 
geschichtlichen    Zusammenhängen    dargestellt   hat.     Dazu    kommt   der  warme,    aber 
immer   sachliche  Ton,    der   geeignet   ist,    dem  Leser  Liebe  zur  Persönlichkeit  Spiel- 
hagens  und    Interesse    für   seine    Kunst   einzuflössen.     Von   Einzelheiten   wäre    hier 
Folgendes  hervorzuheben:  H.  begründet  eingehend  Spielhagens  Liebe  zu  Thüringen 
und  teilt  die  erste  Fassung  des  1847  dort  entstandenen  Märchens  von  der  Schwalbe 
und   der  Quelle    mit.     Er   geht  ausführlich  auf  des  Dichters  Goethe-Studien  ein  und 
stellt  im   Zusammenhang  sein  Verhältnis  zu  dem  grossen  Dichter  dar.     Dann  weist 
er  auf  die  Bedeutung  der  ersten  Novelle  „Clara  Vere"  hin.     Weiterhin  behandelt  H. 
Spielhagens  Entschluss,    Schauspieler  zu  werden,  und  seine  Versuche,   es  in  diesem 
Beruf   zu    einer    gewissen    Bedeutung    zu    bringen.     Spielhagens    Freundschaft   mit 


498      G.  Pfeffer,  Epos  des  18./19.  Jh.:  Von  Goethes  Tod  bis  zur  Gegenwart. 

Auerbach,  die  dessen  Biograph  A.  Bettelheim  nicht  genügend  hervorhebt,  erfährt 
von  H.  eine  eingehende  Behandlung.  Spielhagens  Werke  werden  auf  ihre  Bedeutung 
hin  kritisch  untersucht,  dabei  verzichtet  H.  grundsätzlich  auf  Inhaltsangaben.  —  Die 
von  Rosa  Schapire  (3309)  mitgeteilten  Briefe  Storms  an  Hans  Speckter,  den 
Sohn  des  Malers  Otto  Speckter,  betreffen  grösstenteils  die  Illustrationen  in  Storms 
„Hausbuch  aus  deutschen  Dichtern  seit  Claudius",  geben  aber  ausführlicher  und 
schärfer  Storms  Standpunkt  wieder  als  seine  Einleitung  zum  „Hausbuch".  Das 
bezieht  sich  besonders  auf  die  schönen  Exkurse  über  Eichendorffs  Lyrik  in  dem 
Brief  vom  7.  März  1874.  — 

Moderner  Roman  und  Novelle.  Einem  der  fleissigsten  und  ernstesten 
der  Modernen,  J.J.David  (3324/5),  wird  R.M.Werner  in  einem  schönen  Essay 
gerecht.  Drei  Eigenschaften,  zäher  Wille,  strenge  Selbstzucht,  eiserner  Fleiss,  sind 
es  nach  W^,  die  den  Dichter  förderten.  Aus  den  Werken  erläutert  W.  Davids  Wesen 
und  Können.  —  Eine  Reihe  von  Davids  Erzählungen  (3326/7),  die  sein  Erzähler- 
talent besonders  offenbaren,  gab  H.  Glücksmann  heraus  und  versah  beide 
Bändchen  mit  kurzen  Einleitungen.  —  Lebhaftem  Interesse  begegnete  G.  Haupt- 
manns (3333)  neuer  Roman  „Emanuel  Quint".  Fast  alle  Kritiker  suchen  die  inneren 
Fäden  zwischen  dem  Dichter  und  seinem  Helden  aufzudecken  und  so  Hauptmanns 
eigenes  religiöses  Denken  und  Fühlen  zu  erklären.  Im  allgemeinpn  findet  der  erste 
Teil  des  Romans  uneingeschränkten  Beifall,  während  im  zueilen  Teil,  besonders  von 
K.  Strecker,  die  Konzentration  und  Einheitlichkeit  vermi^^st  wird.  —  J.  Hof- 
miller zeigt  Th.  Manns  (3352)  künstlerische  Bedeutung  an  seinen  beiden  Romanen, 
wobei  er  manches  falsche  Urteil  über  ihn  berichtigt.  Eine  Weiterentwicklung  vermag 
H.  in  dem  Roman  „Königliche  Hoheit"  nicht  zu  erblicken,  wenn  er  auch  die  ., dis- 
proportionierte Vorgeschichte"  das  Feinste  nennt,  was  in  unseren  Tagen  geschrieben 
sei,  und  der  spielenden  Eleganz  einer  souveränen  Technik  allen  Beifall  zollt.  — 

Frauendichtung.  V.  Klemperer  (3400)  wendet  sich  gegen  die 
Versuche,  Marie  von  Ebner-Eschenbach  in  einer  bestimmten  literarischen  Schule 
unterzubringen.  Sie  sei  für  die  „alte"  zu  wahrheitsgetreu  und  für  die  „neue"  eine 
zu  grosse  Verächterin  der  Wahrheit.  Im  einzelnen  sucht  K.  aus  ihren  W'erken  für 
die  Richtigkeit  dieses  Satzes  den  Nachweis  zu  führen.  —  Die  von  Marie  von 
B  ü  1  0  w  (3403)  veröffentlichten  Briefstellen  entstammen  den  Briefen,  die  Natalie  von 
Milde  an  Marie  von  Ebner-Eschenbach  gerichtet  hat,  und  datieren  aus  den  Jahren 
1885-95.  Sie  zeigen  Natalie  von  Mildes  tiefe  und  wahre  Verehrung  gegenüber  der 
Frau  und  Dichterin.  —  Aus  der  reichen  Literatur  zum  80.  Geburtstag  der  Dichterin 
(3404)  hebe  ich  hier  die  Aufsätze  von  A.  Bettelheim,  F.  Mauthner  und 
Erich  Schmidt  hervor.  Namentlich  die  schöne  Arbeit  von  E.  Schmidt  klärt 
manches  aus  der  frühesten  Entwicklung  der  Dichterin  auf.  — 

Katholische  Dichterinnen.  Aus  diesem  Kapitel  verdient  hier 
die  Novellensammlung  von  Enrica  von  Handel-Mazzetti  (3430),  die  J.  E  c  k  a  r  d  t 
herausgab  und  mit  einem  Vorwort  versah,  hervorgehoben  zu  werden.  —  Die 
Modernismusanklagen,  die  gegen  den  Roman  „Jesse  und  Maria"  erhoben  waren, 
veranlassten  0.  K  a  t  a  n  n  (3433),  sich  mit  dem  Roman  eingehender  zu  beschäftigen, 
namentlich  mit  dem  Schlussteil.  Der  religiös-moralische  Gesichtspunkt  seiner  Unter- 
suchung erweitert  sich  aber  zu  einem  ästhetischen,  und  die  ganze  Untersuchung  wird 
so  zu  einer  kunsttheoretischen  Arbeit.  Auf  diese  Weise  kann  K.  der  Dichterin  gerecht 
werden,  und  er  hat  vollständig  recht,  wenn  er  im  Schluss  seiner  gut  durchgeführten 
Arbeit  energisch  den  Unterschied  betont  zwischen  der  Darstellung  der  Dichterin 
und  dem,  was  ihre  Angreifer  und  Verteidiger  in  das  Werk  hineingelegt  haben.  — 
Übersetzungsliteratur:  Englisch-amerikanische  Lite- 
ratur. In  einem  erschöpfenden  Werk  untersucht  W.  Dibelius  (3445)  die 
Technik  des  englischen  Romans  im  18.  und  zu  Anfang  des  19.  Jahrhunderts.  Rein 
äusserlich  schon  ist  die  voluminöse  Arbeit  gekennzeichnet  als  das  Werk  eines 
Mannes,  der  stets  die  Fäden,  mögen  sie  auch  nach  verschiedenen  Richtungen 
auseinandergehen,  in  der  Hand  behält,  der  auch  auf  scheinbaren  Umwegen  immer 
zum  sicheren  Ziele  führt.  In  der  straffen  Gliederung  und  der  mustergiltigen  Inhalts- 
übersicht könnte  Ü.s  Werk  für  manchen  Bücherschreiber  vorbildlich  sein!  Im 
Rahmen  dieses  Berichts  eine  vollständige  Übersicht  über  den  Inhalt  zu  geben, 
ist  nicht  möglich,  dafür  ist  der  Inhalt  zu  reich,  und  das  Thema  liegt  eigentlich  für 
uns  zu  weit  ab.  Immerhin,  da  der  englische  Roman  in  hohem  Masse  für  die 
deutsche  epische  Literatur  richtunggebend  gewesen  ist,  müssen  wir  hier  die  Haupt- 
linien des  Werkes  skizzieren;  dabei  verzichte  ich  als  Nichtfachmann  auf  eine 
Nachprüfung  der  Einzelergebnisse.  D.  verfolgt  die  Hauptstrasse,  die  von  Defoe  zu 
Dickens  führt.  Er  berücksichtigt  nicht  nur  das,  was  man  gemeinhin  unter  Roman- 
technik versteht:  Führung  der  Handlung,  Charakterisierungskunst,  körperliche 
Beschreibung   und   Erzählungsform;    vielmehr   erweitert   sich   seine  Arbeit  zu  einer 


a.  Pfeffer,  Epos  des  18./19.  Jh.:  Von  Goethes  Tod  bis  zur  Gegenwart.      499 

Art  Geschichte  des  englischen  Romans,  indem  D.  nämlich  auch  die  Charaktere  des 
Romans,  Satire,  Didaxis,  Pathos,  Humor  und  Naturauffassung  behandelt  und  dabei 
stets  das  Individuelle  vom  Typischen  scheidet.  t)berhaupt  berücksichtigt  D.  fort- 
laufend das  Problem:  Wie  ist  das  Verhältnis  der  einzelnen  Künstlerindividualitäten 
zur  Tradition?  D.  konstatiert,  dass  die  100  Jahre  Geschichte  des  Romans  —  von 
Defoe  über  Fielding,  Richardson,  Goldsmith,  Inchbald,  Scott  zu  Dickens  —  „die 
Zeit  einer  geradezu  erstaunlich  raschen  und  gehaltvollen  Entwicklung"  sind.  Sehr 
fein  und  prägnant  charakterisiert  er  in  seinem  bedeutsamen  Schlusskapitel  jede 
dieser  Generationen.  Aus  D.s  Darstellung  und  Arbeitsweise  im  einzelnen,  nicht 
zuletzt  aus  den  mustergültigen  Analysen,  wird  der  Geschichtschreiber  des  deutschen 
Romans  methodisch  viel  lernen  können,  und  so  seien  denn  auch  hier  einige 
grundlegende  Fiagen,  die  D.  in  der  Einleitung  erörtert,  kurz  skizziert,  zumal  sie 
über  den  englischen  Roman  hinaus  für  den  Roman  überhaupt  Geltung  haben. 
D.  behandelt  die  Frage,  weshalb  in  den  letzten  -Jahrzehnten  der  Roman  mehr  und  mehr 
zur  literarischen  Aur>drucksform  der  modernen  Kultur  geworden  ist;  dann  stellt  er 
die  Gesichtspunkte  zusammen,  nach  denen  er  den  englischen  Roman  des  18.  Jahr- 
hunderts untersuchen  will.  Um  hier  zu  einem  bestimmten  Schema  zu  kommen, 
erörtert  er  klar  und  scharf  den  Unterschied  zwischen  epischer  und  dramatischer 
Kunst  und  leitet  die  innere  Entstehungsgeschichte  des  Romans  aus  der  Genesis 
des  künstlerischen  Schaffens  überhaupt  ab.  Dabei  ergibt  sich  ihm  Folgendes:  Die 
ursprüngliche  Idee  des  Kunstwerkes  ist  des  Künstlers  absolut  individuelles  Werk. 
Bei  der  Anlage  des  Grundplanes  arbeitet  schon  die  Tradition  mit.  Dann  kommt 
die  Ausführung  mit  der  Ausgestaltung  der  Charaktere  und  der  Durchführung  der 
Plandlung,  und  D.  zeigt  hier,  wie  die  Charaktere  und  die  Handlungsmotive  nutzbar 
gemacht  werden  können.  Sodann  behandelt  D.  die  Auffassung,  die  der  Roman- 
dichter von  den  Dingen  des  Lebens  hat.  Er  unterscheidet  satirische  Züge,  Pathos 
und  Komik,  Behandlung  des  Naturgefühls.  Im  allgemeinen  hat  D.  dieses  Schema 
bei  seiner  Ausführung  beobachtet.  Am  Schlüsse  des  zweiten  Bandes  finden  sich 
wertvolle  Bemerkungen  zur  Poetik  und  besonders  zur  Romankunst  anderer  Völker.  — 

Französische  Literatur.  Den  bekannten  Roman  „AdolP'  von 
B.  Constant  gab  O.  Flake  (3465)  in  einer  guten  Übersetzung  heraus.  Eine  fein 
abwägende  Einleitung  macht  mit  dem  Politiker  und  Publizisten  Constant  bekannt.  — 

Skandinavische  Länder.  Mit  dem  eigenartigen  Norweger  K. Hamsun 
macht  uns  C.  Morburger  (3476)  in  einer  ansprechenden  Studie  bekannt. 
M.  erklärt  zunächst,  weshalb  Tolstoi  und  Ibsen  von  dem  Norweger  gehasst, 
Björnson  dagegen  geliebt  wird.  Dann  entwickelt  er  aus  den  fünf  Hauptwerken  die 
Höhepunkte  von  Hamsuns  künstlerischem  Schaffen  und  das  Charakterbild  des 
Menschen  Hamsun.  Er  ist  ihm  der  Typus  des  Nordländers,  ein  Grübler  und 
Sinnierer,  ein  Wanderer  ohne  Ruhe  und  Rast.  M.  hält  es  für  unmöglich  —  und 
nach  seiner  Angabe  hat  es  auch  der  Dichter  selbst  bestritten  — ,  dass  Hamsun  von 
Dostojewsky  beeinflusst  sei.  Eingehender  beschäftigt  sich  M.  mit  dem  Gesellschafts- 
schilderer.  Er  zeigt,  wie  der  Dichter  als  Nordländer  mit  der  modernen  Seele  im 
stärksten  Gegensatz  zu  der  modernen  Zivilisation  stehen  musste.  Neben  dem  tiefen 
und  starken  Mitgefühl  für  die  von  schwerer  Arbeit  Bedrückten  sei  für  Hamsuns 
soziales  Empfinden  besonders  charakteristisch  die  aufrichtige  Liebe  zur  Arbeit  und 
die  hohe  Wertschätzung,  die  er  ihr  unter  den  Lebens-  und  Glücksgütern  einräumt. 
Überraschend  wirkt  das  letzte  Kapitel,  wo  M.  zeigt,  welch  hohe  Auffassung  Hamann 
von  der  Liebe  hat,  und  wie  er  von  der  Natur  als  von  seinem  eigensten  persönlichen 
Leben  sprechen  kann.  —  In  einem  schönen  Heftchen  schildert  E.  Jok  uff  (3479) 
zunächst  Jacobsens  äusseres  Leben,  das  eintönig  und  leidvoll  verlief;  dann  erörtert 
er  den  Einfluss,  den  Darwin  auf  den  jungen  Jacobsen  gewann.  Die  Wirkung  seiner 
Novelle  „Mogens"  und  die  Freundschaft  mit  G.  Brandes,  seine  Liebe  und  sein 
Interesse  für  die  Natur,  die  verschiedenen  wissenschaftlichen  Arbeiten  finden 
eingehende  Besprechung.  Die  beiden  Romane  „Marie  Grubbe"  und  „Niels  Lyhne" 
werden  analysiert  und  kritisch  gewürdigt.  — 

Russische  Literatur.  In  einer  eingehenden  Studie  legt  J.  Wend- 
land (3489)  Tolstois  Gedankenwelt  dar,  vor  allem  seine  Stellung  zum  religiösen 
(jlauben.  VV.  zeigt,  wie  gründlich  Tolstoi  ^u  Werke  ging,  um  die  Wahrheit  des 
Glaubens  zu  finden,  und  wie  er  schliesslich  in  den  Worten  Jesu  die  klare  Antwort 
auf  seine  Frage  nach  dem  Sinn  des  Daseins  fand.  Gerade  das  sei  ihm  das  Wichtigste 
im  Christentum,  was  Nietzsche  am  meisten  abgestossen  habe.  „Nicht  ein  Herren- 
menschentum, nicht  Rücksichtslosigkeit,  nicht  Gewalt,  sondern  alle  dem  entgegen- 
gesetzten Züge  wirkten  begeisternd  auf  Tolstoi."  F'erner  zeigt  W.,  wie  ihm  das 
Christentum  eine  Anweisung  zur  Lebensgestaltung  und  zugleich  zur  herben  Kritik 
der  gegenwärtigen  sozialen  und  politischen  Zustände  wird.  — 


500      .  M.  Jacobs,  Drama  des  18./19.  Jh.:  Älteres  Drama.        f 

/ 

Drama  und  Theatergeschichte. 

a)  Greschichte  des  Dramas: 

l.  Älteres  Drama. 

(IT,  4  a  =  N.  3493—3750.) 

Monty  Jacobs. 

Essaysammlungen.  — •  Theoretisches  und  Dramaturgisches.  —  Kritik.  —  18.  Jahrhundert:  Aufklärungazeit.  — 
Sturm  und  Drang.  —  Komödiendichtnng.  —  19.  .lahrhundert:  Zusammenfassendes.  —  Zeitalter  der  Romantik:  Hölderlin; 
H.  yon  Kleist;  Th.  Körner;  Andere  Dichter  desselben  Zeitraams.  —  Zeitalter  des  .langen  Deutschlands:  G.  Büchner;  Ch.  D. 
Grabbe;  R.  Griepenkerl;  F.  Hebbel;  0.  Ludwig;  Verschiedene.  —  Drama  in  Österreich:  F.  Grillparzer;  F.  Hulm;  Ändere 
österreichische  Bühnendichter.  —  Volkstümliches  Drama  in  Österreich:   Ältere  Zeit.   —  L.  Änzengrnber.  — 

Essaysammlungen,  In  seiner  Bewerbungsschrift  um  das  Wiener  Burg- 
theater umschreibt  A.  von  Berger  (3502)  mit  Vorträgen,  Aufsätzen,  Gedichten 
die  Visionen  eines  begeisterten  Regisseurs,  der  das  Theater  als  rhapsodische  Anstalt 
betrachtet.  B.  blickt  unbeirrt  rückwärts,  wünscht  jedoch  Alt  und  Neu  zu  paaren, 
den  modernen  schauspielerischen  Ausdruck  für  Schwung  und  Pathos  zu  finden.  Er 
zweifelt  an  allen  theatralischen  Bestrebungen  der*  Gegenwart,  zum  Glück  jedoch 
nicht  an  seinem  eigenen  Regietalent,  für  dessen  Leistungen  er  sog'ar  das  zu- 
stimmende Flüstern  klassischer  Geister  vernimmt.  Neben  interessanten  Bekennt- 
nissen aus  der  Praxis,  vornehmlich  über  Inszenierung  Shakespearescher  Werke, 
über  das  Memorieren  und  Deklamieren  enthält  das  Buch  zwei  Hebbel- Aufsätze.  Der 
Dichter  wird  darin  als  ein  Erzieher  gefeiert,  der  den  Regisseur  zu  eigener  dichte- 
rischer Intuition  zwinge,  und  der  mit  seinen  Aufgaben  dem  Schauspieler  das  Talent 
entbinde,  die  Zunge  löse.  —  In  E.von  Wildenbruchs  (3506)  gesammelten 
Aufsätzen  findet  sich  die  charakteristische  Übersicht  über  das  deutsche  Drama  der 
Gegenwart  (JBL.  1907/8,  N.  5227)  und  die  warmherzige  Björnson-ötudie  (ebenda: 
N.  5724).  Ferner  enthält  die  Sammlung  persönliche  Erinnerungen  an  Marie  Seebach 
und  K.  Frenzel,  einen  schneidigen  Protest  den  jungen  Wilden bruch  gegen  Lindaus 
und  Lubliners  Erfolge  und  eine  Schilderung  der  Devrientschen  Faust-Aufführung 
(Weimar  1878),  bei  der  der  Kritiker  sein  Recht,  „mit  Fanatismus  zu  loben'',  ausnützt.  — 

Theoretisches  und  Dramaturgisches.  Eine  neuartige  Form  hat 
J.  B  a  b  (3512)  für  einen  Vorlesungskursus  in  der  Schauspielschule  des  Deutschen 
Theaters  gefunden.  Er  trägt  seinen  Plörern  mit  eindringlicher  Beredsamkeit  die 
Geschichte  des  Dramas  vor,  wie  sie  für  die  praktischen  Zwecke  des  Darstellers 
dienlich  scheint.  Nur  das  heute  noch  auf  der  Bühne  Lebendige  kommt  in  Betracht, 
und  als  Hauptsache  gilt  der  vom  Dramatiker  gestaltete  Mensch,  gilt  die  Rolle.  So 
werden  die  Aufgaben  der  Bühnendichter  von  Äschylus  bis  Wedekind  erläutert,'  im 
Sinne  des  Mottos  von  0.  Ludwig:  „Man  müsste  die  ganze  dramatische  Kunst  aus 
dem  Problem,  der  Schauspielkunst  ein  Substrat  zu  geben,  herleiten."  —  Als 
schlimmsten  Schaden  der  modernen  Theaterentwicklung  sieht  W.  von  Scholz 
(3515)  die  Loslösung  der  Bühne  vom  Dichter  an.  Deshalb  fordert  er,  dass  hervor- 
ragende Dramatiker  mit  der  Leitung  bedeutender  Schauspielhäuser  betraut  werden.  — 
Unter  dem  irreführenden  Titel  „Volk  und  Drama"  veröffentlicht  E.  S  i  e  b  u  r  g  (3519) 
einen  Vortrag  aus  dem  Bildungsverein  über  Deutschlands  lebende  Bühnendichter.  — 
F.  F  r  e  k  s  a  (3523)  interessiert  den  Leser  für  den  Einfluss  des  Publikums  auf  das 
dramatische  Schaffen.  Der  Bühnendichter  schreibt  heute  für  Menschen,  die  durch 
Skeptizismus  und  durch  das  Begehren  nervöser  Reize  auf  ihn  einwirken.  Der  Bann 
der  Dogmen,  der  absoluten  Begriffe  ist  gebrochen,  der  Sinn  für  Architektonik  im 
Drama,  für  lange  Spannung  ist  verloren  gegangen.  —  A.  K 1  a  a  r  (3527)  untersucht 
das  Problem,  ob  eine  Perspektive  der  Zeit,  analog  der  Raumperspektive,  auf  der 
Bühne  möglich  sei.  Seine  Beobachtung  ergibt,  dass  die  Phantasie  der  Zuschauer 
dem  Raumwechsel  ungleich  williger  als  dem  Zeit  Wechsel  folge.  Am  Beispiel  der 
Klassiker  werden  die  Kunstmittel  geprüft,  mit  denen  auf  der  Szene  die  Zeit  gedehnt 
und  komprimiert  werden  kann.  Hier  sieht  K.  eine  Aufgabe  für  den  Regisseur  und 
für  den  Techniker,  um  dem  Dichter  durch  Tonschattierung  zu  dienen.  Als  un- 
gesunder Zustand  gilt  ihm  die  Superiorität  der  Theaterkünstler  über  den  Dramatiker, 
wie  ihn  das  Übergewicht  der  Raumperspektive  über  die  Zeitperspektive  spiegele.  — 
Aus  Erfahrungen  des  Münchener  Künstlertheaters  entwickelt  I  r  e  n  ä  u  s  (3528)  die 
wahren  Aufgaben  des  Malers  bei  der  Inszenierung:  nicht  nur  die  Tonwerte  des 
Bühnenbildes,    sondern    auch    den    symbolisierenden    Charakter    der    Farbe   zu   be- 


M.  Jacobs,  Drama  des  1Ö./19,  Jh.:  Älteres  Dfama.  501 

achten.  —  R.  Schachts  (3535)  Dissertation,  vorläufig*  nur  in  frag-men tarischer 
Gestalt  gedruckt,  mustert  die  dramatische  Theorie  Hodmers,  J.  E.  Schlegels,  Pyras, 
M.  C.  Curtius',  um  sodann  die  Entwicklung  der  Lessingschen  Theorie  und  Praxis 
bis  zur  hamburgischen  Dramaturgie  zu  verfolgen.  — 

Kritik.  Als  Hauptgebrechen  der  Tageskritik  stellt  F.  Avenarius  (3538) 
die  Unklarheit  über  ihre  erzieherischen  Aufgaben  fest.  Sie  müsse  wirksamer  als 
bisher  das  Publikum  auf  die  positiven  Werte  einstellen.  —  M.  D  e  s  s  o  i  r  (3539) 
verlangt  dagegen  vom  Rezensenten  das  Regisseurtalent,  alle  'm  Theater  zusammen- 
wirkenden Kräfte  als  Einheit  zu  erfassen,  während  F.  Gregori  (3541)  handwerk- 
liche Bühnenkenntnisse  von  ihm  beansprucht,  wie  sie  sich  durch  einjähriges 
Hospitieren  am  Theater  erzielen  lassen.  —  Während  so  von  allen  Seiten  die  idealen 
Forderungen  auf  den  Kritiker  herabregnen,  ersteht  ihm  ein  Verteidiger  in  dem 
Dramatiker  P.  Ernst  (3540).  Dieser  weisse  Rabe  protestiert  gegen  die  bequeme 
Ansicht,  für  den  Niedergang  der  Bühne  den  Rezensenten  verantwortlich  zu  machen. 
Ja,  er  bedankt  sich  als  Schaffender  bei  der  Berliner  Kritik,  nicht  bloss  wegen  ihrer 
strengen  Ehrenhaftigkeit,  sondern  gerade  wegen  ihrer  Rücksichtslosigkeit,  Denn 
jede  Nachsicht  gegen  den  Schwachen  sei  eine  Feindseligkeit  gegen  den  Tüchligen, 
eine  Wahrheit,  für  die  E.  bei  Schopenhauer  Bekräftigung  finden  kann.  —  Statt  aus 
dieser  Quelle  zu  schöpfen,  hat  F.  Hopf  (3542)  sich  lieber  von  Sudermanns  be- 
kannter Broschüre  einige  Kernsprüche  gegen  die  „massgebende  Theaterkritik,  vor 
allem  in  Berlin",  soufflieren  lassen,  mit  denen  er  seine  juristische  Untersuchung  über 
die  rechtliche  Situation  des  Rezensenten  zu  würzen  meint.  —  Der  Frankfurter 
Kritiker  F.  Mamrolh  wird  in  seiner  menschlichen  Persönlichkeit  von  V.  Klemperer 
(3548)  eingehend  studiert:  ein  Verbitterter  mit  der  grossen  Sehnsucht  nach  Dichter- 
ruhm und  dem  kleinen  Glauben  an  sich  und  an  seinen  journalistischen  Beruf.  — 
Die  Totenklage  um  L.  Speidel  hallt  fort:  A.  von  Berg  er  (3555)  meint,  bei  seinem 
Hinscheiden  sei  die  deutsche  Sprache  ärmer  geworden,  und  verlangt,  die  Aufsätze 
dieses  „klassischen  Essayisten"  müssten  gesammelt  werden.  —  Dieser  Wunsch  ist 
schnell  erfüllt  worden,  und  L.  S  p  e  i  d  eis  •  (3557  a)  Schriften  machten  das  reichs- 
deutsche  Publikum  mit  einem  Autor  bekannt,  von  dem  es  bisher  nur  den  Namen 
kannte.  Dabei  kam  natürlich  auch  die  Enttäuschung  zu  Wort,  und  eine  neue 
Generation  —  als  ihr  Wortführer  mag  L.  Hatvany  (3557)  gelten  —  urteilte  bis  zur 
Grausamkeit  kühl  über  das  Lebenswerk  des  wienerischen  Sarcey.  —  Seine  Biographie 
aus  L.  Hevesis  (3556)  Feder,  ein  Meisterstück  anschaulicher  Frische  (vgl.  JBL. 
1908/9,  N.  6587),  ist  jetzt  in  Buchform  bequem  zugänglich.  —  Hevesi  (3547)  selbst 
ist  Speidel  bald  gefolgt,  und  das  Leben,  dem  er  freiwillig  ein  Ende  setzte,  wird  aus 
intimster  Kenntnis  von  L.  Hatvany  geschildert.  A.  Bettelheim  (ebenda)  preist 
die  vielseitige  Produktivität  des  Herolds  der  künstlerischen  Jugend,  A.  Klaar 
(ebenda)  den  jeanpaulisierenden  Humor  des  Sprachvirtuosen.  — 

18.  Jahrhundert:  Aufklärungszeit.  Der  amerikanische  Forscher 
F.  W.  Meisnest  (3560)  löst  das  Rätsel,  warum  Ch.  F.  Weisse  seine  vielbezweifelte 
Erklärung  abgeben  durfte,  er  habe  Shakespeares  Richard  III.  erst  nach  der  Voll- 
endung seines  gleichnamigen  Trauerspiels  gelesen.  M.  beweist  nämlich,  dass  Weisse 
nicht  Shakespeares  Werk  selbst,  sondern  die  heute  noch  auf  englisch-amerikanischen 
Bühnen  lebendige  Bearbeitung  des  Hofpoeten  Colley  Cibber  als  Vorlage  benutzt  habe. 
Als  historische  Quelle  diente  ihm  daneben  Rapin  de  Thoyras'  englische  Geschichte.  — 

Sturm  und  Drang.  Die  reiche  Lenz-Ernte  des  vorigen  Berichtsjahres 
findet  ihren  kritischen  Widerhall.  Auf  die  eingehende  Rezension  E'd  w. 
S  ehr  oed  ers  (3570)  ist  bereits  (JBL.  1908/9,  N.  6610)  hingewiesen  worden.  — 
E.  Oesterheld  (3565)  deutet  auf  die  Fäden,  die  Lenz  mit  modernen  Dramatikern 
verknüpfen,  und  erzählt,  dass  F.  Wedekind  einmal  eine  Lenz-Ausgabe  geplant  habe, 
—  Einen  Brief  des  Dichters  an  den  Baseler  Ratsschreiber  Isaak  Iselin  publiziert 
W.  S  t  i  e  d  a  (3569).  Das  Schreiben  stammt  aus  Zürich,  aus  dem  September  1777, 
also  aus  der  Zeit  unmittelbar  vor  Lenz'  geistigem  Zusammenbruch.  Lenz  schildert 
darin  seine  Züricher  Eindrücke,  in  denen  der  Umgang  mit  Lavater  bedeutsam  her- 
vortritt, und  bittet  um  Briefe  Ewald  von  Kleists,  „dieses  mir  aus  hundert  Ursachen 
doppelt  wichtigen  Dichters".  — 

Komödiendichtung.  Über  Goldonis  Einwirkung  auf  die  deutsche 
Bühne  des  18.  Jahrhunderts  unterrichtet  eine  umfangreiche  Dissertation  von 
L.  M  a  t  h  a  r  (3571).  Der  Verfasser  bietet  in  chronologischer  Folge  ein  emsig  in 
Paragraphen  geordnetes  Material,  verfolgt  die  Übersetzungen  von  Versuch  zu  Ver- 
such, analysiert  Urbild  und  Nachgestaltung,  versucht  jedoch  nirgends,  über  die  be- 
scheidene Treue  der  Vorarbeit  hiuauszudringen.  Goldoni  wird  zuerst  in  Wien  1751 
dem  deutschen  Spielplan  gewonnen.  W^ährend  W^eisker  und  Heubel  den  Venezianer 
noch  in  die  Sphäre  Hanswursts  und  Bernardons  hinabdrücken,  gibt  Lessings  frag- 
mentarischer Versuch  an  der  „Erede  fortunata"  ein  Beispiel  geschickter  Vereinfachung 

Jiüiraaberiehte  ffir  neaere  deutaohe  LiteTatnrgesohiohte.    XXL  ^^ 


502  M.  Jacobs,  Drama  des  18./19.  Jh.:  Älteres  Drama. 

und  vertiefter  Charakterisierung-.  Auf  Lessing-  wiederum  wirkt  der  einsilbig-brummig-e 
Diener  in  den  „Inamorati",  ein  Vorbild  des  Just,  zurück.  In  Wien  übersetzt  J,  G. 
von  Landes  eine  Reihe  Goldonischer  Werke,  und  in  den  sechziger  Jahren  stehen 
dort  bereits  14  dieser  Komödien  auf  dem  Spielplan.  Auch  Ackermanns  und  Seylers 
Truppen  nehmen  den  fremden  Autor  begierig  auf,  und  um  1775  ist  in  seiner  Beliebt- 
heit der  Höhepunkt  zu  erkennen,  dem  um  1780  der  Niedergang  folgt.  Unter  den 
Bearbeitern  stehen  neben  den  Wienern,  neben  H.  0.  Reichard  und  J.  J.  Engel,  die 
Hamburger  in  erster  Reihe.  Schroeder  passt  die  Lustspiele  dem  praktischen  Bedürf- 
nis des  Theaters  an,  indem  er  mit  kundiger  Hand  den  Bühneneffekt  herausarbeitet. 
Er  wie  sein  Dramaturg  J.  Ch.  Bock  sind  sprachlich  von  Lessing-  beeinflusst,  auf 
dessen  Anregung  auch  J.  H.  Saals  Gesamtübersetzung  (1767—77)  von  44  Komödien 
zurückgeht.  —  G,  G  u  g  i  t  z  (3573)  erinnert  an  einen  Vorläufer  des  Rostandschen 
„Chantecler",  an  eine  Tierkomödie,  1783  im  Kärntnertor-Theater  von  Gensickes  Ge- 
sellschaft aufgeführt.  Nach  Nicolais  Bericht  stellte  sie  eine  salzlose  Parodie  des 
Diderotschen  ,, Hausvaters"  im  Kostüm  des  Hühnerhofs  dar.  — 

19.  Jahrhundert:  Zusammenfassendes.  Der  bewährte,  in- 
zwischen auch  ins  Englische  übersetzte  Abriss  von  G.  Witkowski  (3574)  ist  in 
seinen  neuen  Auflagen  um  einen  Abschnitt  über  die  romantische  Oper  vermehrt 
worden.  — 

Zeitalter  der  Romantik:  F.  Hölderlin.  Einen  Versuch,  Hölder- 
lins Empedokles-Fragment  der  Bühne  zu  gewinnen,  wagt  W.  von  Scholz  (3575). 
Zwar  nicht  für  den  Alltagsspielplan,  aber  für  den  Rahmen  einer  feierlichen  Veran- 
staltung ist  seine  Bearbeitung"  bestimmt,  die  einen  künstlerischen,  aber  keinen 
wissenschaftlichen  Wert  beansprucht.  Seh.  hat,  um  das  dramatisch  Wirksame  heraus- 
zuarbeiten, viele  lyrischen  Schönheiten  geopfert,  die  Bruchstücke  neu  geordnet, 
Parallelszenen  zusammengefasst,  fast  nichts  hinzugefügt,  im  Notfall  jedoch,  wie 
z.  B.  am  Schluss,  durch  Kürzungen  den  Plan  radikal  verändert.  So  sind  aus  den 
verschiedenen  Schichten  der  Fragmente  zwei  Akte  g-ewonnen  worden,  die  Aus- 
treibung des  Empedokles  aus  Agrigent  und  sein  Todesgang  auf  den  Ätna,  die  sich 
nun  auf  der  Bühne  bewähren  mögen.  — 

H.  von  Kleist.  Ein  neuer  biographischer  Versuch  ist  im  Berichtsjahre 
nicht  zu  verzeichnen.  Zum  Ersatz  versucht  H.  Eulenberg  (3576),  Kleists  Schatten 
in  einer  Zwiesprache  zu  beschwören,  die  er  Wieland  und  Goethe  halten  lässt,  als  die 
Nachricht  von  der  Tragödie  am  Wannsee  nach  Weimar  dringt.  Das  Ein  flechten 
historischer  Worte,  etwa  der  Wielandschen  Äusserung  über  Guiscard,  steigert  die 
innere  Authentizität  eines  Gesprächs  nicht,  das  vor  allem  Goethe  so  ungoethisch  wie 
möglich  reden  lässt.  —  LuFritsch  (3577)  mustert  Kleists  Frauenideal  an  den 
Gestalten  seiner  Werke,  meint,  dass  Käthchens  Rangerhöhung  zur  Kaisertochter  dem 
Gerechtigkeitsgefühle,  nicht  dem  aristokratischen  Vorurteile  des  Dichters  entspreche, 
und  resümiert,  dass  Kleist  seine  Frauen  dem  Manne  als  geistige  Wesen  unterordnet, 
als  ethische  Wesen  überordnet.  —  R.  K  u  r  t  z  (3578)  protestiert  gegen  den  über- 
sehätzten Einfluss  des  ,,FTachkopfs"  Wünsch  auf  Kleists  geistige  Entwicklung,  für 
die  ihm  Wieland  und  Garve  bedeutsam  erscheinen.  Auch  Kants  Einwirkung  sei  nur 
von  sekundärer  Wichtigkeit,  da  die  Geheimnisse  der  Würzburger  Reise  in  Wahrheit 
die  seelische  Umwälzung-  bedingen.  —  Berthold  Schulze  (3583)  verfolgt  die 
„lebenanregende  Kraft  der  dichterischen  Bilder"  im  Guiscard-Fragment  an  den  beiden 
Leitmotiven:  Volksmasse  =  Meeresflut,  Pest  —  feindliches  Ungeheuer.  —  Derselbe  Autor 
(3685)  führt  den  Aufsatz  „Was  gilt  es  in  diesem  Kriege?"  in  seinem  Grundgedanken 
auf  Fichtes  Reden  an  die  deutsche  Nation,  in  Einzelheiten  auf  Arndts  „Geist  der  Zeit" 
zurück.  —  J.  Hart  (3592)  sieht  im  „Amphitryon"  Kleists  Absicht  in  der  Erhöhung 
der  Natur  gegen  die  menschlichen  Sittengesetze,  die  allein  F'revel  und  Unzucht  dar- 
stellen. Die  Ehe,  als  Institution  der  menschlichen  Vernunft,  steht  am  Pranger,  und 
Jupiter,  ein  göttlicher  Geniemensch,  ein  lebendiger  Protest  gegen  den  Vernunftgott, 
weist  auf  die  absolut  schöpferische  Idealkraft  hin,  die  in  allen  Dingen  wirkt.  — 
S.  R  a  h  m  e  r  (3594)  gräbt  eine  belanglose  Rezension  der  ersten  Berliner  Käthchen- 
Aufführung  aus  dem  Jahrgang  1824  der  Vossischen  Zeitung  aus  und  verteidigt  das 
Motiv  der  Erhöhung  zur  Kaisertochter  als  notwendige  Voraussetzung  des  Ganzen  mit 
seinem  Charakter  des  Wunderbaren.  —  Ein  aus  dem  Jahre  1875  stammender  Aufsatz 
H.  vonWolzogens  (3600)  erweist  die  Fortschritte  des  Kleist  Verständnisses  seit 
einer  Zeit,  die  den  „Prinzen  von  Homburg"  als  „Liebeskomödie"  auffasste,  und  die 
als  schlimmstes  Erlebnis  des  Prinzen  seinen  Verdacht  gelten  Hess,  er  solle  vom 
Kurfürsten  einer  politischen  Intrige  geopfert  werden.  —  R.  Groeper  (3603,  3604) 
kommentiert  die  Kleist- Gedichte  Hebbels,  Wildenbruchs,  Liliencrons,  und  schildert, 
im  Übergang  vom  lyrischen  zum  bronzenen  Denkmal,  die  Enthüllung  des  Kleist- 
Monuments  in  Frankfurt  a.  0.  unter  ausführlicher  Wiedergabe  der  Festrede  Erich 
Schmidts.  — 


M.  Jacobs,  Drama  dos  18./19.  Jh.:  Älteres  Drama.  503 

Th.  Körner.  Eine  Dissertation  J.  Strukers  (3606)  untersucht  „Die 
Sühne"  und  „Hedwig".  Die  Abhängigkeit  der  „Sühne"  vom  Schicksalsdrama,  der 
„Hedwig"  von  Schillers  „Räubern"  bedurfte  des  umständlichen  Nachweises  nicht. 
Für  die  Fabel  der  „Hedwig"  hat  St.  durch  die  Hinweise  zeitgenössischer  Rezensionen 
die  Quelle  gefunden:  eine  Anekdote  „Die  Edelfrau  unter  Mördern"  aus  A.  G.  Meiss- 
ners „Skizzen".  — 

Andere  Dichter  desselben  Zeitraums.  E.  L.  Stahl  (3607) 
hat  seine  Biographie  J.  von  Auffenbergs  (vgl.  JBL.  1908/9,  N.  6677)  zu  einem  ver- 
dienstlichen Werke  abgerundet.  Erstellt  nämlich,  über  die  Person  des  „süddeutschen 
Raupach"  hinaus,  den  T.vpus  des  Schiller-Epigonen  fest.  Indem  er  die  Reihe  bis  zu 
Wildenbruch  hin  überblickt,  konstatiert  er  die  besondere  Vorliebe  der  Nachahmer  für 
„Wilhelm  Teil"  und  das  Einsetzen  der  Massenproduktion  erst  nach  dem  Erfolge 
„Zrinys".  Eine  Übersicht  der  von  Auffenberg  nachgebildeten  Schillerschen  Charaktere 
und  Motive  erweist  Wiederholungen  bis  an  die  Grenze  des  Plagiats  und  stets  eine 
Vergröberung  des  Überkommenen.  Die  Technik  bevorzugt  Massen,  ohne  sie  zu  be- 
herrschen, kennt  Monologe  nur  als  Hebel  der  Handlung,  zeigt  ein  allmähliches  An- 
wachsen der  Bühnenanweisungen  im  Gegensatz  zum  Vorbild.  Ein  ähnlicher  Prozess 
zeigt,  auf  stilistischem  Gebiete,  eine  Zunahme,  statt  wie  bei  Schiller  eine  Verminderung 
der  Metaphern,  eine  Steigerung  ihrer  Weitschweifigkeit  und  ihre  wahllose  Verteilung 
auf  die  Sprecher.  So  gelingt  St.  der  Nachweis,  dass  die  Nachahmer  vorzugsweise 
Schillers  Schwächen  kopiert  und  dadurch  ihren  Meister  kompromittiert  haben.  Auf 
diese  Art  wird  die  Untersuchung,  bei  aller  Kühle  der  Kritik,  zu  einem  Plädoyer  für 
Schiller.  —  F.  11  w  o  f  (3607a)  lenkt  die  Aufmerksamkeit  auf  den  „steirischen 
Körner",  Johann  Georg  Fellinger,  der  im  Feldzuge  1809  durch  einen  Kolbenschlag 
ein  Auge  verlor,  in  französische  Gefangenschaft  geriet  und  1816  als  österreichischer 
Offizier  starb.  Er  schrieb  Kriegslieder,  Hymnen  auf  seine  steirische  Heimat  und  ein 
Drama  „Inguo"  aus  der  kärntnischen  Geschichte.  Die  abgedruckten  Proben  seiner 
lyrischen  Kunst  verraten,  dass  er  Körner  in  Schicksal  und  Gesinnung,  aber  nicht  im 
Formtalent  ähnelt.  —  L.  Hirschberg  (3608)  veröffentlicht  eine  ungedruckte 
Probe  der  Übersetzungskunst  J.  G.  Regis':  eine  Szene  aus  der  altenglischen  Komödie 
„Greens  Tu  Quoque"  von  John  Cook.  —  Kotzebue  wird  wieder  einmal  gerettet: 
R.  A  u  er  n  h  e  i  m  e  r  (3610)  rühmt  seine  Teilnahme  am  Geistesleben  der  Zeit  und 
seinen  Dialog,  der  dem  deutschen  Lustspiel  erst  die  Zunge  gelöst  habe.  —  Das  Ver- 
hältnis Goethes  zu  Kotzebue  untersucht  G.  St  eng  er  (3611/2).  Bei  der  Darstellung 
der  persönlichen  Beziehungen  sucht  er  die  Anschauung  zu  widerlegen,  dass  Goethe 
Kotzebues  Huldigung  für  Schiller  vereitelt  habe,  ohne  bei  aller  Ausführlichkeit  die 
weimarische  Sensation  im  neuen  Lichte  erscheinen  zu  lassen.  Für  Goethes  drama- 
turgische Bemühungen  um  die  Bühnenwerke  seines  Widersachers  verweist  die  Disser- 
tation allzu  zaghaft  auf  ihre  Vorgänger.  Desto  sorgfältiger  sammelt  St.  alle  Ausfälle 
Kotzebues  gegen  Goethe,  und  es  ist  interessant,  zu  verfolgen,  wie  der  Angreifer  in 
jedes  literarische  Thema  einen  Seitenhieb  auf  Weimar  einzuflechten  weiss.  Die  Ex- 
pektorationen werden  mit  A.  Heiderichs  Argumenten  als  ein  Produkt  Kotzebues  an- 
erkannt. —  Aus  ererbten  diplomatischen  Akten  beschreibt  R.  van  Rhy  n  (3614)  die 
Verlegenheiten  der  badischen  Regierung,  den  russischen  Machthabern  gegenüber, 
nach  Kotzebues  Ermordung  und  die  höfische  Meinung  in  Petersburg  über  „Deutsch- 
lands verdorbenen  Geist".  -  J.  H  a  h  n  (3616)  schildert,  als  Biograph  Julius  von 
Voss',  das  Leben  eines  verbitterten  preussischen  Offiziers,  der  als  Erfinder  und  Re- 
former Schiffbruch  leidet,  an  Heer  und  Staat  heftige,  zum  Teil  durch  die  Ereignisse 
des  Jahres  1806  legitimierte  Kritik  übt  und  schliesslich  zum  Berufe  des  viel- 
schreibenden Literaten  umsattelt.  In  seinen  politisch-militärischen  Ideen  erscheint  er 
als  ein  Sohn  der  friderizianischen  Epoche,  der  die  Zeit  der  Freiheitskriege  nicht 
mehr  versteht.  Ebenso  verdammt  er,  als  Veteran  der  Aufklärung,  die  Romantik, 
bleibt  gegen  Goethe  kühl  und  erkennt  Kotzebue  als  seinen  Heros.  Bei  der  Betrach- 
tung der  200  Vossischen  Werke  setzt  sich  H.  zum  Ziel,  die  Massenproduktion  zu  in- 
ventarisieren. An  Übersichtlichkeit  fehlt  es  diesen  nach  Stoff  und  Motiv  gegliederten, 
erfreulich'  knappen  Inhaltsangaben  nicht.  !Mehr  verdienen  die  Schriften  gewiss  nicht, 
wenn  auch  Drama  und  Roman,  Konventionelles  und  Originelles  wild  durcheinander 
gewürfelt  werden.  Als  Neuerer  erscheint,  im  Resümee,  der  Vielschreiber  Voss  nur  in 
der  Schilderung  des  Berliner  Kleinbürgers,  in  der  Vorliebe  für  Dialekt  und  Jargon. 
Von  Kotzebue  trennt  ihn  das  Ausbleiben  der  Rühi'seligkeit  und  der  Mut,  einen 
zynischen  Realismus  an  die  Stelle  der  verschleierten  Lüsternheit  zu  setzen.  —  Der 
Bericht  Biedenfelds  über  Voss'  Boheme -Existenz  (vgl.  JBL.  1906/7,  N.  5291)  wird 
von  E.  Frensdorff  (3617)  noch  einmal  zitiert.  Daran  reiht  sich  eine  von 
J.  Halm  bereits  benutzte  Eingabe  Helmuth  von  Voss',  eines  Sohnes  des  Dichters,  an 
den  König  von  Preussen  aus  dem  Jahre  1835.  In  dieser  Bittschrift  beschwert  sich 
der  Petent    über   den   Schaden,    den   die  Berliner  Intendanz    seinem  Vater  zugefügt 

44* 


504  M.  Jacobs,  Drama  des  18./19.  Jh.:  Älteres  Drama. 

habe.  Das  Schriftstück  endet  mit  der  Bitte  um  eine  Benefizvorstellung*  und  enthält 
reiche,  aber  tendenziös  zugespitzte  Aufschlüsse  über  das  Leben  des  Dichters.  — 

Zeitalter  des  Jung-en  Deutschlands:  G.  Büchner.  Das  er- 
freulich wachsende  Interesse  für  den  Dichter  verrät  sich  in  einer  neuen  Ausgabe. 
P.  Landau  (3620)  verzichtet  freilich  als  Herausgeber  auf  jeden  Ehrgeiz,  indem  er 
seinen  Text  völlig  auf  K.  E.  Franzos'  Leistung  aufbaut  und  nur  in  der  Szenenreihe 
des  erschütternden  Trauerspiels  „Wozzek"  eine  andere  Anordnung  versucht.  Das 
Briefmaterial  ist  nicht  vermehrt,  von  den  Werken  sind  die  Übersetzungen,  die 
anatomischen  und  philosophischen  Schriften,  die  Jugendversuche  fortgelassen  worden. 
Als  Bereicherung  wird  nur  die  Quelle  zum  Novellenfragment  „Lenz",  J.  F.  Oberlins 
Bericht  in  der  „Erwinia"  1839,  dargeboten.  Das  Hauptgewicht  legt  der  Herausgeber 
auf  sein  mehr  als  ein  Drittel  der  gesamten  Ausgabe  füllendes  Lebensbild.  Der 
Enthusiasmus  für  seinen  Dichter  verführt  den  Biographen  zwar  zu  ungehemmter 
Breite,  aber  er  weiss  gut  zu  formulieren,  wenn  er  Büchner  von  den  Tendenzen  des 
Jungen  Deutschlands  fernrückt,  um  ihn  als  Führer  auf  dem  Pfade  zu  erkennen,  der 
von  der  Romantik  zum  Realismus  führt.  Im  „Lenz"  sieht  er  die  Geburt  eines 
modernen  Sprachstils,  der  vornehmlich  für  die  Landschaft  neue  Ausdrucksformen 
findet.  Das  Lustspiel  „Leonce  und  Lena"  wird  an  Brentanos  „Ponce  de  Leon"  ge- 
messen, für  „Dantons  Tod"  wird  der  Einfluss  des  Grabbeschen  „Napoleon"  gegen 
Landsberg  verteidigt.  —  Aus  persönlicher  Erfahrung  bestätigt  M.  Heimann  (3618) 
die  frühe  und  starke  Einwirkung  des  Büchnerschen  Schaffens  auf  Gerhart  Haupt- 
mann.  — 

Ch.  D.  Grabbe.  Auf  die  Lebensgefährtin  des  Dichters  fällt  neues  Licht 
aus  den  in  Weimar  befindlichen  Briefen  Lucie  Grabbes  an  Freiligrath  aus  den 
Jahren  1832—46.  0.  Nieten  (3623)  erwirbt  sich  das  Verdienst,  auf  diese  Doku- 
mente hinzuweisen,  indem  er  in  sein  Referat,  leider  zu  sparsam,  Proben  der  Briefe 
einflicht.  Das  bekannte  Gezänk  zwischen  Ehefrau  und  Mutter  des  Unseligen  hallt  in 
der  Behauptung  wider,  die  alte  Frau  habe  sich  am  Sterbebette  ihres  Sohnes  betrunken. 
Im  übrigen  scheint  Lucie  Grabbes  Bild  dem  Herausgeber  durch  die  Schriftstücke 
sympathischer  zu  werden.  Er  findet  in  den  Briefen  eine  energische,  auf  den  Ruf 
ihres  Gatten  bedachte  Frau,  die  allerlei  Legenden  zerstört  und  eifrig  nach  einem 
Biographen  wie  nach  einem  Verleger  für  die  Gesamtausgabe  fahndet.  —  R.  Warnecke 
(3624)  prüft  die  Beziehungen  der  beiden  Detmolder  Grabbe  und  Freiligrath  und 
meint,  die  Vorliebe  des  jungen  Freiligrath  für  das  Grässliche  auf  den  Einüuss  seines 
älteren  Landsmanns  zurückführen  zu  können.  —  Sp.  WukadinoviS  (3625) 
kündigt  die  Publikation  der  Berliner  Grabbe-Handschrift  über  den  Schiller-Goetheschen 
Briefwechsel  an  und  gibt  Proben  dieses  verständnislosen  Gepolters.  —  Die  neue 
Ausgabe  der  Hauptwerke  von  A.  Franz  und  P.  Zaunert  (3626)  zeichnet  sich 
durch  ein  Lebensbild  von  Z.  aus,  das  sich  durch  sichere  Kritik  gegen  Klatsch  und 
Legenden  zu  wehren  weiss.  —  R.  A.  B  e  r  m  a  n  n  (3627)  zeigt  am  „Hannibal"  die 
Ideen  einer  modernen  Grabbe-Inszenierung,  gibt  aber  zu,  dass  die  einzige  für  diesen 
Dramatiker  ausreichende  Technik  die  —  kinematographische  sei.  — 

R.  Griepenkerl.  Am  hundertsten  Geburlstage  wird  der  Dichter  von 
H.  Uli  mann  (3628)  charakterisiert.  Er  habe  eine  verschwommene  Vorstellung  von 
der  Notwendigkeit  gehabt,  im  modernen  Drama  Leid  und  Hoffnung  der  Allgemeinheit 
zu  spiegeln,  sei  aber  an  dieser  Aufgabe  gescheitert,  der  seine  Gestaltungskraft  nicht 
gewachsen  war.  — 

F.  Hebbel.  Die  Vorliebe  der  Berufenen  und  Unberufenen  für  Hebbel 
gedeiht  munter  weiter,  und  der  Leser  muss  mit  gelinder  Spannung  abwarten,  welche 
Steigerung  der  Produktion  im  nahenden  Jubiläumsjahre  möglich  sein  wird.  Es  wäre 
hübsch,  wenn  viele  Publikationen  von  gleicher  Brauchbarkeit  dabei  auftauchten,  wie 
die  anspruchslosen  Hüfsbücher  H.  Wütschkes.  Seine  Bibliographie  (3630)  ver- 
zeichnet die  Erstdrucke,  die  Erstaufführungen,  die  Ausgaben,  die  Lebensbilder  und 
Spezialforschungen,  die  Bildnisse  in  übersichtlicher  Disposition  und  mit  einer  Voll- 
ständigkeit, der  sich  auch  die  Rezensionen  der  Hebbel-Bücher  nicht  entziehen.  Ein 
selbständiges  Interesse  über  den  Wert  eines  Hilfsmittels  hinaus  beansprucht  W.s 
Sammlung  zeitgenössischer  Kritiken  (3631).  Sie  umfasst  eine  Auswahl,  aus  der  vor- 
läufig die  österreichischen  Beui'teilungen  und  die  bereits  früher  neugedruckten 
Rezensionen  ausgeschlossen  sind.  Sämtliche  vollendeten  Dramen,  die  Lyrik,  die 
Novellen,  die  ästhetischen  Schriften  finden  ihren  Widerhall.  Eine  Judith-Kritik  aus 
dem  Jahre  1840  steht  an  der  Spitze,  eine  Huldigung  für  die  Nibelungen  in  Versen 
aus  dem  Jahre  1862  schliesst  die  Sammlung  ab.  Unter  den  Rezensenten  kommen  zu 
Wort:  Gutzkow,  Julian  Schmidt,  Kühne,  Rötscher,  W.  Menzel,  Alexis,  Hettner,  Prutz, 
Heyse,  Kuh  usw.  Julian  Schmidts  „ästhetische  Kannegiessereien"  und  seine  Replik, 
ITettners  ernstes  Mahnwort,  Gutzkows  Urteile,  die  sich  offen  als  Stimmungen  der 
Rivalität  kundtun,  sind  nun  zusammengereiht.    Es  ist  interessant,  zu  beobachten,  wie 


M.  Jacobs,  Drama  des  18./19.  Jb.:  Älteres  Drama.  505 

Hebbel  selbst  seinen  Widersachern  Respekt  aufzwingt,  im  einzelnen,  wie  verschieden 
sich  etwa  seine  Lyrik   in  Heyses  Zweifel  und    in  Kuhs  Enthusiasmus  spiegelt.     Vor- 
treffliche Anmerkungen  verratfn  auch   die  Wirkungen   der  Kritik  auf  den  feilenden 
Dichter.    —    K.  Küc.hler  (3ß34)    wendet  sich  mit  seiner  Biographie   an    die  „All- 
gemeinheit".    Das  Werk,  anspruchslos  in  seiner  Problemstellung,  zerfällt  in  Aufsätze 
über  die  Einzelwerke,  wagt  kein  Zeitbild,  betrachtet  Hebbel  als  isolierte  Erscheinung 
und  scheint  am  schwächsten   bei  der  Betrachtung  der  l^yrik.     W^ohltuend  zeigt  sich 
dagegen  eine  warmherzige  Auffassung  der  menschlichen  Persönlichkeit  am  Prüfstein 
der    Elise  Lensing-Episode.    —   Von    E.    Kuhs    (3635)    gesammelten    Aufsätzen    be- 
schäftigen sich  mit  Hebbel  acht  Feuilletons  aus  den  Jahren  1863—70,  deren  Resultate 
naturgemäss   Eingang   in  Kuhs  Lebensbild    des   Dichters    gefunden    haben.   —  A.  M. 
Wagner  (3638)  will  eine  stilistische  Würdigung  der  Dramen  mit  ihrer  ästhetischen 
Interpretation  paaren.     Leider   wird   die  umständliche  Breite  seiner  Darstellung  noch 
durch   überflüssige  Exkurse  und   durch   eine   unfruchtbare   Polemik  gegen  die  Vor- 
gänger   von  Laube  bis  Walzel   und  Fries   gesteigert.     Bevor  W.  Hebbels   Monologe 
betrachtet,    erleichtert   er   zunächst    auf    17  Seiten   sein  Herz    über   den  Monolog   im 
allgemeinen.     Das   allzu    weitläufig  angelegte    Werk    leidet    zudem    an    einer    Vor- 
liebe   für    Schlagworte.      So    vergleicht    W.    die     Rhetorik     als     innere    Form     der 
Hebbelschen    und    der    Schillerschen    Werke,   um    dann    festzustellen,    dass  Rhetorik 
in     beiden     Fällen     verschiedenes     bedeute.      Hebbels     Stil     verdankt     der     Bibel, 
Goethe,   Shakespeare  wenig,    Schiller   und    Lessing    in    der   Jugend   viel,    Kleist   am 
meisten    in    der    „Genoveva".      Im    Monolog,    der    im    Laufe    der   Hebbelschen    Ent- 
wicklung    an     Bedeutung     verliert,      lässt     der    Dichter     den     Dualismus     zutage 
treten:    Holofernes  wendet  sich  im  Selbstgespräch  gegen  Gott,   Golos  Monologe  sind 
dramatisch  belebte  Dialoge  zwischen  den  beiden  Ichs,  in  die  sich  seine  Persönlichkeit 
spaltet;  in  ,, Maria  Magdalene"  suchen  die  Personen  den  in  ihnen  wirkenden  Dualis- 
mus   durch  Sophismen    aufzuheben.     Im  Dialog  erkennt  W.   dagegen   wiederum    ein 
monologisches  Gepräge,  ein  gewohnheitsmässiges  Insichhineinsprechen  der  Gestalten. 
Hebbels    anschauliche  Phantasie    wird    am   Gebrauche    der  Beiworte,    der   szenischen 
Anweisungen  erwiesen.    Die  Bildlichkeit  des  Hebbelschen  Stils  wird  in  der  Terminologie 
Th.  A.  Meyers   dargestellt   mit    dem   Resultat,  dass   dem    Dichter   der  metaphorische 
Ausdruck  nur  zur  Verstärkung   der  Empfindung  dient.     W'eder  Gehör  noch  Gesicht, 
nur  das  Gefühl   tritt   dabei  in  Tätigkeit.  —  P.  Bastier  (3641)   verstärkt   in  seiner 
neuen  Schrift    den    unzweideutigen   Eindruck    seines    biographischen  Versuchs   (vgl. 
JBL.  1907/8,  N.  5299),   dass   er  keine  Ahnung  von  Hebbels  Wesen   hat.     Das  Urteil 
eines  Rezensenten,   „ein   beschämendes  Zeugnis    von  Verständnislosigkeit",   erscheint 
geradezu   milde,   wenn   man   B.s  Bemühungen  verfolgt,   einzelne  Werke  aus   persön- 
lichen Erlebnissen   des  Dichters  zu   deuten.     Niemals   ist   der  Schnüffelgeist   possier- 
licher   ad  absurdum   geführt    worden    als    in    dieser  Studie,    die    in    der  „Julia"   die 
Geschichte  der  Hebbelschen  Ehe  und  in  der  Adressatin   des  Gedichts   „Auf  ein  sehr 
schönes  junges  Mädchen"  die  vierzehnjährige  Tochter  Titi  entdeckt,  von  schlimmeren 
Verirrungen    zu   schweigen.    —   Gegen   E.  Horneffers  Versuch,    Hebbel  als  Vorläufer 
Nietzsches  anzusehen,   wehrt  sich  0.  Trübe  (3651),   indem   er  Hebbels   „ästhetisch 
gefärbte  Religiosität"  eines  Christen  im  sittlichen  Sinne  mit  Nietzsches  „atheistischer 
Herrenmoral"  kontrastiert.  —  Ein  Jugendbrief  L.  Speidels  (3652)  aus  dem  Jahre 
1852    wäre    besser    ungedruckt   geblieben.     Denn    er   kompromittiert    das  Urteil    des 
Kritikers    aufs    neue    mit   einem    Fehlschusse:    Sp.    hört   Hebbel    in    München   seine 
„Agnes  Bernauer"  vorlesen  und   meint  enttäuscht,   die  Birch-Pfeiffer  hätte   den  Stoff 
mit  mehr  Verstand  behandelt,  und  der  Judith-Dichter  wäre  nun  völlig  fertig.  —  Ein 
Vortrag    von    Gustav    Schmidt    (3653)    beansprucht    nichts    anderes,    als    eine 
Popularisierung   der   Forschungsresultate   A.  Scheunerts.   —  H.  Heinrich    (3654) 
weist  in  Hebbels  Anschauungen  über  das  Komische  die  Einwirkung  Schillers,  Solgers, 
Hegels  nach.     Dem  anfänglichen  Einflüsse  Schillers   entzieht  sich  Hebbel  unter  der 
Wirkung  der  Solgerschen  Lehre,   die  er   im  Prologe  zum  „Diamanten"  äussert,   um 
sie  später  mit  Hegels  Theorie  zu  verschmelzen.  —  Hilde  Engel- Mitscherlich 
(3658)  bezeugt  in  einem  frischen  Stimmungsbilde  das  Interesse   der  engeren  Lands- 
leute, Wesselburener  Plebbel-Stolz  und  Hebbel-Freude.  —  Der  Tod  Christine  Hebbels 
(3661)  erweckt  die  Erinnerungen  einer  Generation,  die  nur  noch  von   ihrer  mensch- 
lichen Persönlichkeit,    nicht  mehr  von    ihrem  Künstlertum   zu   erzählen  weiss.     Ihre 
schauspielerische  Bedeutung   versucht    R.  Specht   freilich  zu  rekonstruieren.     Aus 
eigener  Kenntnis   gibt    er   ein   anschauliches   Bild    ihres  Wirkens   als   Hüterin    ihres 
geistigen  Erbes.     R.  M.  Werner   berichtet    von    der   erstaunlichen    Rüstigkeit    der 
Greisin,    von    ihrem  Gedächtnis    und    von    ihrem  Interesse  an   den  Fortschritten  der 
Hebbel-Forschung.  —  Briefe  aus  Hebbels  Jugend  an  seinen  Freund,  den  Helgoländer 
Apotheker   J.  Franz,    publiziert    R.  M.  Werner   (3665).     Der  Werdende    berichtet 
über  literarische  Pläne   und   betrauert  den  Tod   seiner  Freundin  Doris  Voss.  —  Ein 


506  M.  Jacobs,  Drama  des  18./ 19.  Jh.:  Älteres  Drama. 

Brief  an  die  Berliner  Intendantur  (3667)  aus  Hamburg-  1841  bittet  um  eine  Auf- 
führung der  „Genoveva".  —  L.  Gurlitt  (3666)  gibt  eine  Nachlese  zu  seinem  Auf- 
satze (vgl.  JBL.  1908/9,  N.  6756).  Ein  Brief  Hebbels  an  Louis  Üurlitt  aus  der  ersten 
Woche  seines  Wiener  Lebens  beschreibt  die  neuen  Eindrücke  ausführlich,  ähnlich 
dem  Schreiben  an  E.  Lensing  vom  18.  Dezember  1845.  Interessante  Briefe  Louis  G.s 
aus  Wien,  1851/2,  schildern  Verkehr  und  Bruch  mit  dem  tyrannischen  Hebbel,  der  einem 
selbständigen  Menschen  die  Freundschaft  unmöglich  mache.  —  Eine  moralisierende 
Dichtung  ,,ües  Greises  Traum"  aus  dem  Besitze  der  Wesselburener  Familie  Elvers 
wird  von  P.  Bornstein  (3668)  und  W.  E  h  1  e  r  s  (3669)  publiziert.  Die  mündliche 
Tradition  nennt  Hebbel  als  Autor.  Die  Herausgeber  suchen  das  Knabenwerk  in  seiner 
Tendenz  und  Rhetorik  in  den  Kreis  der  beglaubigten  Jugendschriften  einzufügen,  — 
Mit  der  Berliner  Uraufführung  der  „Judith"  beschäftigen  sich  zwei  von  P.  Born- 
stein (3670,  3671)  vorgelegte  Briefe.  Ein  Schreiben  von  W.  Alexis  an  die 
Crelinger  begleitet  den  verlorenen  Entwurf  einer  Schlussszene  für  „Judith".  Um  das 
Werk  für  die  Bühne  zu  retten,  schlägt  Alexis  einen  epigrammatischen  Schluss  vor, 
der  Judiths  Tat  aus  Priestermund  sanktioniert.  —  P.  A.  Merbach  (3673)  stellt 
Proben  aus  J.  Grosses  Versifiziernng  der  Judith  (1868)  neben  Hebbels  Prosa  zum 
Nachweise,  wie  im  Banne  des  klassizistischen  Dogmas  das  Charakteristische  ins 
Farblose  verwässert  werden  konnte.  —  Eine  Studie,  die  durch  ihr  eigen- 
artiges   Abstreifen    des    Schematischen    lebhaft   interessiert,    widmet    R.  Meszleny 

(3678)  der  „Genoveva".  Während  die  Ausführungen  über  das  eigentliche  Drama 
skizzenhaft  anmuten,  richtet  M.  den  Blick  vornehmlich  auf  das  Genoveva  Problem. 
Indem  er  den  empirischen  Stoff  und  die  herkömmliche  Musterung  „anekdotischer 
Abänderungen"  verschmäht,  versucht  er  einen  neuen  Stoffbegriff  aufzustellen.  Beim 
Suchen  nach  dem  Kern  der  Genoveva-Sage,  nach  dem  „theoretischen  Urstoff",  begibt 
er  sich  in  Anlehnung  an  W.  Waetzolds  „Kunstwerk  als  Organismus"  auf  den  Boden 
der  Naturwissenschaft.  Der  Stolz  des  Neuerers  schwelgt  dabei  in  Begriffen  wie 
Aufsaugung,  Gewichtszunahme,  bilaterale  Symmetrie,  trotzdem  im  Anfange  das  Ver- 
sprechen abgegeben  wird,  dass  keine  fremde  Terminologie  eingeführt  werden  soll. 
Aber,  Vokabeln  hin,  Vokabeln  her  —  diese  Methode  ergibt  hübsche  Resultate.  M. 
sieht  den  poetischen  Gehalt  der  Sage  nicht  im  Leiden  einer  Unschuldigen,  sondern 
in  der  Intrige  eines  Vertrauensmanns  gegen  den  rechtmässigen  Besitzer.  In  einer 
Erzählung  aus  „1001  Nacht"  (465/6.  Nacht)  findet  er  den  Keim,  dessen  Entwicklung 
sich  in  Volksbuch  und  Puppenspiel  vollzieht.  Vortrefflich  formuliert  die  Studie,  wie 
der  Stoff  beim  Maler  Müller  und  bei  Tieck  bereichert  wird,  wie  die  einzelnen  Ge- 
stalten „aktiviert"  werden.  Hebbels  Umgestaltung  des  Stofflichen  beruht  in  der 
Vertiefung  des  Christlich-Mythischen  zur  Tragödie  der  menschlichen  Einsamkeit. 
Aber  bei  Hebbel  bleibt  die  Darstellung  nicht  stehen.  Sie  blickt  vielmehr  über  ihn 
hinaus  auf  ein  Genoveva-Drama  der  Zukunft,  in  dem  Tiecks  obenhin  skizziertes 
Motiv  von  Genovevas    Anfechtung    und    Sieg'    ausgeführt    werden    soll.    —    J.  Bab 

(3679)  deutet  Hebbels  Spruch  „Judas  ist  der  Allergläubigste"  auf  Golo,  der 
Genoveva  nur  verfolge,  um  ihre  Heiligkeit  zu  erproben.  —  P.  Zincke  (3682) 
verfolgt  die  Entstehung  der  „Maria  Magdalena"  vom  Aufkeimen  der  drama- 
tischen Situation  im  Gedicht  „Versöhnung"  über  das  bürgerliche  Trauerspiel  zur 
sozialen  Tragödie.  Sein  Versuch,  die  biographischen  Elemente  des  Dramas  fest- 
zustellen, führt  zu  ungewöhnlich  langen  Exzerpten  aus  Kuhs  und  Werners  Biographien 
ohne  neues  Resultat.  F.  Zinkernagels  Rezension  vermisst  mit  Recht  jegliches 
Eingehen  auf  Hebbels  Vorrede  zur  Maria  Magdalena.  —  P.  Bornstein  (3686/7) 
publiziert  einen  Brief  Rubinsteins  aus  dem  Jahre  1858,  der  in  drastischen  Worten 
die  Unzufriedenheit  des  Komponisten  mit  Hebbels  „miserablem"  Libretto  „Der  Stein- 
wurf' ausdrückt.  —  Einen  neuen  Versuch,  das  Demetrius-Fragment  zu  vollenden, 
unternimmt  0.  Harnack  (3688).  Anspruchsloser  als  die  früheren  Fortsetzer,  ver- 
zichtet er  auf  jede  Bearbeitung  des  Vorhandenen  und  flickt  nur  auf  wenigen  Seiten 
einen  äusseren  Schluss  an.  Demetrius  will  freiwillig,  aber  mit  aller  Förmlichkeit  dem 
Throne  entsagen,  setzt  sich  den  Verschwörern,  die  ihn  ohne  Förmlichkeit  dazu 
zwingen  wollen,  mit  dem  Schwerte  entgegen  und  wird  von  Otrepiew  meuchlings 
erstochen.  Marina  verrät  ihn,  Marfa  will  ihn  durch  zweideutige  Aussage  retten, 
Demetrius  aber  klärt  selbst  das  Volk  über  seine  Geburt  auf.  Ob  dieser  Notbehelf 
wirklich  einen  „Abschluss  im  Sinne  Hebbels"  bedeutet,  wird  nicht  festzustellen  sein. 
Schwerlich  aber  wäre  H.s  nüchterne,  überdeutliche  Verssprache  nach  Hebbels 
Geschmack.  — 

0.  Ludwig.  Zwei  neugedruckte  Aufsätze  von  E.  Kuh  (3691)  aus  den 
Jahren  1871  und  1873  preisen  die  Shakespeare-Studien  als  ein  klassisches  Buch  und 
setzen  sie  scharf  polemisch  in  Gegensatz  zu  Rümelins  „geistreicher  Plattheit".  — 
O.  F.  W  a  1  z  e  1  (3695)  teilt  eine  Reihe  bereits  von  A.  Stern  verwerteter  Briefe  an 
O.  Ludwig  aus  dem  Nachlasse  seiner  Tochter  mit,  die  von  der  Bühnengeschichte  des 


I 


M.  Jacobs,  Drama  des  18./19.  Jh.:  Älteres  Drama.  507 

„Erbförsters"  und  der  „Makkabäer"  erzählen.  Der  alte  Genast  berichtet  über  ein 
missglücktes  „Erbfürster"-Gast8piel  der  Weimarer  in  Berlin  185.3,  Ed.  Devrient  und 
Dingelstedt  melden  die  Siege  der  „Makkabäer"  in  Karlsruhe  und  München,  Laube 
dekretiert,  wie  Agnes  Bernauer  in  Wien  aussehen  müsse.  Endlich  schildert  der 
junge  J.  Lewinsky  ausführlich  Anschütz'  Leistung"  als  Erbförster  und  die  Wiener 
„Makkabäer"-Auf(ührung.  —  P.  Expeditus  Schmidt  (3H95s)  hat  in  Ludwigs 
Geburtsort  Eisfeld  die  Heimat  der  „Heiterethei"  und  eine  treue  Pflege  des  spät 
erkannten  Dichterruhms  gefunden.  — 

Verschiedene.  Zu  einer  Darstellung  des  Dramatikers  A.  E.  Brachvogel 
hat  F.  Mittelmann  (3996)  seine  Dissertation  (vgl.  JBL.  1908/9,  N.  6814)  erweitert. 
Da  die  Kunst  des  Charakterisierens  ihm  versagt  ist,  so  bleibt  die  hohe  Einschätzung 
seines  Dichters  ohne  überzeugende  Kraft.  Aus  Brachvogels  Nachlass,  dessen 
Publikation  M.  ankündigt,  werden  die  Fragmente  eines  liömerdramas  und  eines 
Lustspiels  auf  Molieres  Spur,  ferner  ein  modernes  Schauspiel  „Die  Gesellschafterin" 
und,  in  breiter  Analyse,  ein  Drama  aus  Kaiser  Ottos  Zeit  „Der  Bruderstreit"  vor- 
geführt. Unter  den  persönlichen  Dokumenten  interessiert  am  meisten  ein  an  Theater- 
kenntnissen reiches  Vorwort  zur  „Harfenschule".  — 

Drama  in  Österreich:  F.  Grillparze  r.  Die  politische  Stellung 
des  Dichters  untersucht  E.  Reich  (3706)  mit  dem  Resultat,  dass  er  schlechtweg  als 
ein  Josefiner  anzusehen  sei.  Ein  starrer  Zentralist  und  Befürworter  der  Germanisation 
Österreichs,  habe  er  stets  die  kirchliche  und  staatliche  Bevormundung  bekämpft, 
so  dass  er  von  den  Klerikalen  nicht  als  Gesinnungsgenosse  angesprochen 
werden  dürfe.  —  Ein  Schüler  Calvin  Thomas',  F.  C.  de  W  a  1  s  h  (3707), 
mochte  die  Wertschätzung  des  Lyrikers  Grillparzer  steigern,  indem  er  seine 
Schilderung  und  Interpretation  der  Natur  prüft.  —  Ein  anderer  amerikanischer 
Forscher,  E.  J.  Williamson  (3708),  erklärt  Grillparzer,  seinen  kritischen 
Äusserungen  zum  Trotz,  für  einen  Parteigänger  der  Romantik.  Zum  Beweise 
betrachtet  er  vorläufig  —  eine  Fortsetzung  wird  angekündigt  —  die  roman- 
tischen Charaktere  der  Dramen,  die  in  drei  Gruppen  als  Instinktnaturen,  Quietisten 
und  Alltagsmenschen  aufmarschieren.  Da  der  Begriff  Romantik  hier  ins  uferlose 
erweitert  wird,  so  fördert  diese  Betrachtungsweise  unsere  Erkenntnis  nicht.  — 
P.  G.  A.  Busse  (3710)  studiert  Grillparzers  Verhältnis  zu  Napoleon.  Eine 
Musterung  des  „Spartakus"  sowie  der  beiden  Napoleongedichte  „Der  Schiffer 
und  sein  Sohn  auf  der  Höhe  der  Insel  St.  Helena  im  Jahre  2315"  und  des 
„Totenhymnus"  ergibt,  dass  Grillparzer  stets  magisch  von  dem  „Sohn  des 
Schicksals"  angezogen  wird,  mit  dem  er  sich  durch  die  Übermacht  der  Phantasie 
verwandt  fühlt.  Die  Beziehungen  „König  Ottokars"  zu  Napoleon  werden  in  B.s 
Darstellung  mit  einem  billigen  Schlagwort  abgetan.  —  Ein  Brief  an  den  Philologen 
M.  Riedl,  von  R.  Gragger  (3711)  aufs  neue  gedruckt,  bringt  skeptische  Äusse- 
rungen über  die  deutsche  Sprachforschung.  —  Schreyvogels  starker  Einfluss  auf  die 
Kunsttheorie  des  jungen  Grillparzer  wird  von  E.  Reich  (3713)  mit  Proben  belegt. 
Im  Kampf  gegen  die  Romantik  zeigt  sich  vor  allem  die  Nachwirkung  der  ,,Sonntags- 
blatt"-Lektüre.  —  A.  Sauers  (3714,  3720)  Aufsätze  stammen  aus  der  Einleitung 
zu  seiner  Ausgabe;  vergleiche  N.  3718.  —  A.  von  Berger  (3715)  revidiert  die 
Mitwirkung  der  Natur  in  der  „Sappho",  im  Herodrama,  im  „Goldenen  Vlies"  und 
weist  als  Regisseur  nach,  mit  welcher  plastischen  Bestimmtheit  Grillparzer  den 
Schauplatz  seiner  Dramen  vor  sich  sah.  —  J.  Volkelt  (3716)  versucht  den  Liebes- 
t3^pus  des  Dichters  psychologisch  zu  erfassen.  Auffällig  oft  wird  von  Grillparzer 
das  Entstehen  der  Neigung  geschildert.  Ganz  romantisch  erscheint  die  Liebe  als 
eine  wundersame  Neugeburt  der  Seele.  Je  reifer  die  Kunst  wird,  desto  stärker 
arbeitet  sie  das  sinnliche  Element  heraus,  indem  sie  die  Phantasie  aus  den  Mysterien 
des  Sexuellen  heraus  beflügelt  und  einen  scharfen  Blick  für  das  „Helldunkel  der 
Gefühle  zwischen  Trieb  und  Willen"  bekundet.  Fast  immer  gehen  die  Liebes- 
bündnisse tragisch  aus,  und  eine  pessimistische  Grundstimmung  zeigt  ihre  inneren 
und  äusseren  Gefahren.  Persönliche  Erlebnisse,  wie  die  im  Tagebuche  bezeugte 
herbe  Wandlung  von  Leidenschaft  in  Kälte,  wirken  im  lason  und  Alfons  nach. 
Aber  seine  eigene  Liebestragödie:  die  Unvereinbarkeit  zweier  Naturen,  hat  der 
Dichter  auf  der  Bühne  nicht  dargestellt.  —  A.  von  Berger  (3717)  verfolgt  das 
Glücksmotiv  in  Grillparzers  Werken  bis  zum  „Ottokar"  und  verweist  für  das  Jugend- 
fragment „Der  Purpurmantel"  auf  den  Einfluss  des  Byronschen  „Manfred".  —  Von 
der  lange  erwarteten  kritischen  Gesamtau?=gabe,  die  er  im  Auftrage  der  Stadt  Wien 
herausgibt,  legt  A.  Sauer  (3718)  nun  den  ersten  Band,  „Ahnfrau"  und  „Sappho", 
vor.  Die  Sammlung  soll  ungefähr  25  Bände  umfassen,  als  Abschlusstermin  gilt  der 
Herbst  1915.  Der  Plan  des  Ganzen,  ein  Verdienst  Luegers,  lässt  Österreichs  Haupt- 
stadt ihres  Dichters  und  des  Vertrauens  seiner  Erben  würdig  erscheinen.  Wie  eng 
die  Heimat   und   ihr   grösster  Sohn  zueinander  gehören,  betont  der  Herausgeber  in 


508  M.  Jacobs,  Drama  des  18./19.  Jh.:  Älteres  Drama. 

einem  schwungvollen  Geleitwort.  Seine  Einleitung*  schildert  sodann  die  Bemühungen 
um  eine  Gesamtausgabe  zu  Grillparzers  Lebzeiten,  die  an  der  Scheu  des  Dichters 
vor  Zensur  und  Öffentlichkeit  scheiterten.  Nach  seinem  Tode  blieb  Cotta  im  Wett- 
bewerbe der  Verleger  Sieger,  und  beredte  Ziff'ern  beweisen,  wie  viele  Herzen  im 
deutschen  Sprachgebiete  dem  österreichischen  Künstler  durch  ihn  gewonnen  wurden. 
Nach  einem  dankbaren  Rückblicke  auf  die  Verdienste  seiner  Vorgänger  Riz,y  und 
Vollmer  skizziert  S.  die  Ziele  des  neuen  Unternehmens.  Neben  den  Werken  in 
möghchster  Vollständigkeit  und  Reinheit  soll  es  die  Tagebücher,  Briefe  und  persön- 
lichen Dokumente,  aber  auch  die  Briefe  an  Grillparzer  und  seine  amtlichen  Schrift- 
stücke darbieten.  Um  das  Fertige  von  seinen  Vorstudien  schärfer  als  bisher  zu 
trennen,  soll  die  Ausgabe  in  zwei  Abteilungen  zerfallen:  zunächst  die  Werke  der 
Reife  mit  den  für  die  Öffentlichkeit  bestimmten  Studien,  sodann  die  Jugendversuche, 
die  Briefe,  Dokumente  und  die  Tagebücher  mit  allen  privaten  Aufzeichnungen  und 
Exzerpten.  Zu  den  Prinzipien  der  Textgestaltung  gehört  eine  gesteigerte  Fürsorge 
für  die  Interpunktion,  die  in  Grillparzers  Schaff'en  eine  bedeutsame  Rolle  spielt. 
Indem  S.  die  Absichten  des  Dichters  in  dieser  Beziehung  wieder  zur  Geltung 
kommen  lässt,  meint  er  etwa  die  Ahnfrau  „geradezu  vom  falschen  Pathos  zu 
befreien".  Der  kritische  Apparat  soll  den  einzelnen  Gruppen  der  Schriften  in 
selbständigen  Bänden  angereiht  werden.  Als  Proben  der  verheissenen  Einleitungen 
steuert  der  Herausgeber  zwei  Abhandlungen  über  die  „Ahnfrau''  vind  „Sappho" 
bei,  in  denen  er  z.  B.  neue  und  wichtige  Aufschlüsse  über  E.  T.  A.  Hoffmanns  und 
Wielands  Einfluss  auf  den  W^erdenden  gibt,  —  Das  Fragment  „Alfred  der  Grosse" 
sucht  Marie  Steiger  (3721)  als  ein  zeitgeschichtliches  Schlüsselwerk  zu  deuten, 
in  dessen  Gestalten  sie  den  Kaiser  Franz,  die  Erzherzöge  Johann  und  Maximilian 
sowie  Hormayr  zu  erkennen  glaubt.  —  Als  Vorbild  des  „Treuen  Dieners  seines 
Herrn"  sieht  F.  Rosenberg  (3722)  nicht  Lopes  „Gran  Dnque  de  Moscovia", 
sondern  Fletchers  Drama  ,,The  loyal  subject"  an,  dessen  Lektüre  eine  Notiz  Grill- 
parzers aus  der  Entstehungszeit  seines  Werkes  bezeugt.  —  Auch  E.  Lambert 
(3724)  möchte  als  Anreger  der  „Jüdin  von  Toledo"  nicht  mehr  Lopes  ,,Paces  de  los 
Reyes",  sondern  hauptsächlich  Cazottes  Novelle  ,, Rachel"  gelten  lassen.  Marianas 
Spanische  Geschichte,  Garcia  de  la  Huertas  „Raquel",  der  dänische  Roman  W'.  Zaberns 
und  eine  spanische  Tragödie  Asquerinos  aus  dem  Jahre  1842  steuern  weitere  Motive 
bei.  L.s  Resultate  büssen  jedoch  ihre  Zuverlässigkeit  durch  zwei  Umstände  ein:  er 
stellt  Rahel,  nicht  den  König  in  den  Vordergrund,  er  verkennt  ferner  seinen  Dichter, 
wenn  er  ihn  einen  „befriedigenden"  Schluss  suchen  und  bei  einem  Fremden  finden 
lässt.  —  Die  Arbeiten  von  W.  E.  Colli  nson,  Agnes  M.  CapeU,  Margaret 
A.  Körner,  L.  A.  Triebel  (3726)  beweisen  nur,  dass  man  sich  in  London  für 
Grillparzer  interessiert,  und  dass  man  dort  Seminarvorträge  für  druckreif  hält.  — 
Über  F.  Mikoreys  Versuch,  den  „Traum  ein  Leben"  zur  Oper  umzugestalten,  be- 
richtet nach  der  Dessauer  Aufführung  W.  P  a  e  t  o  w  (3728).  — 

F.  Halm.  Wichtiger  als  A.  von  Bergers  (3730)  Wettern  gegen  die 
„alberne  Unterschätzung"  Halms  in  der  Gegenwart  scheinen  fünf  kurze,  aus  den 
Jahren  1865—72  stammende  Aufsätze  E.  Kuhs  (3731).  Sie  bieten  Erinnerungen 
aus  dem  persönlichen  Umgange,  z.  B.  Halms  Aufatmen  beim  Abschiede  aus  dem 
Intendantenamte,  und  treffliche  Formulierungen,  wie  den  Ausdruck  „bigotter  Idealis- 
mus" für  die  Tendenzen  Halms  und  Julie  Rettichs.  —  R.  Fürst  (3733)  sieht  in 
seinem  Lebensbilde  den  Dichter  als  einen  Pechvogel  in  der  Uniform  des  Glücks- 
pilzes an,  stellt  den  Novellisten  nach  Verdienst  über  den  Dramatiker  und  verwertet 
Schneiders  Forschungen  über  den  Einfluss  der  Spanier.  —  „Zur  Erlangung  der 
Doktorwürde"  in  Marburg  betrachtet  H.  Petersen  (3734)  den  „Fechter  von 
Ravenna".  Als  Resultate  erscheinen  im  Sperrdrucke  die  Tatsachen,  dass  Halm  sich 
ah  Schillers  und  Shakespeares  Vorbilder  anlehne,  und  dass  im  berüchtigten  Bacherl- 
Streit  nicht  Halm  den  Bacherl,  sondern  Bacherl  den  Halm  bestohlen  habe.  Es  scheint 
nötig,  auf  diese  undiskutable  Arbeit  hinzuweisen.  Denn  als  approbierte  Dissertation 
muss  sie  in  ihrem  jämmerlichen  Deutsch,  in  der  Einfalt  ihrer  Polemik,  in  der  Arm- 
seligkeit ihrer  Kunstauffassung  die  literarhistorische  Wissenschaft  biosssteilen.  Zum 
mindesten  sollte  verhindert  werden,  dass  ein  Doctorandus  Plattheiten  wie  den  Ab- 
schnitt „Das  deutsche  Drama  zu  Halms  Zeit"  veröffentlicht,  und  dass  er  eine 
Kleistische  Vorrede  zur  „Hermannsschlacht"  entdeckt.  — 

Andere  österreichische  Bühnendichter.  L.  Jellinek  (3736) 
analysiert  die  Fülle  der  dramatischen  Fragmente  aus  Ufl'o  Horns  Nachlass  und 
möchte  den  Autor  als  einen  „kleinen  Halm"  in  die  Entwicklung  der  Bühnenpoesie 
einreihen.  — 

Volkstümliches  Drama  in  Österreich:  Ältere  Zeit.  Rai- 
munds Schwiegervater,  den  Vielschreiber  J.  A.  Gleich  (3739),  der  nun  auch  von 
Verlegers  Gnaden  zum  deutsch-österreichischen  Klassiker  befördert  worden  ist,   ver- 


H.  Daffis,  Drama  des  18./ 19.  Jh.:  Neueres  Drama.  509 

folg-t  0.  Rommel  auf  dem  Weg-e  vom  Ritterdrama  zur  Zauberposse.  —  J.  Newald 
(3740)  erweckt  in  einer  ansprechenden  Lebensskizze  das  Andenken  an  den  frucht- 
baren Wiener  Volksdichter  Anton  Lanier  (1824—79),  den  Herausgeber  der  Wochen- 
schrift „Hans  Jörg-el",  mit  der  er  dreissig  Jahre  lang  die  Tradition  der  Eipeldauer- 
briefe  fortsetzte  und  Wiens  Philisterium  beherrschte.  Als  Schöpfer  von  Volkßstücken 
schuf  er  die  Glanzrollen  der  Gallmeyer.  —  Eine  Probe  seines  naiven  Schaffens,  das 
den  Berliner  Possendichtern  willkommenen  Stoff  darbot,  macht  E.  Weiland  (3741) 
zugänglich.  — 

L.  Anzengruber.  A.  Bettelheim  (3746)  setzt  der  Stammkneipe  des 
Dichters,  der  ,,Anzengrube",  ein  Denkmal,  indem  er  von  der  originellen  Persönlich- 
keit ihres  Präses,  des  Zeichners  Ernst  Juch,  erzählt.  Er  war  mit  Anzengruber  seit 
1879  befreundet  und  verschaffte  ihm  die  Stellung  als  Redakteur  des  Figaro.  Amüsante 
Reproduktionen  der  Jüdischen  Karikaturen  schmücken  den  Aufsatz.  —  Das  vierzig- 
jährige Bühnenjubiläum  des  „Pfarrers  von  Kirchfeld"  veranlasst  A.  Bettelheim 
(3750),  das  Schicksal  des  Dramas  zu  verfolgen  und  die  Seelenkämpfe  zu  beobachten, 
die  sein  Problem  den  österreichischen  Dichtern  von  Grillparzer  bis  zu  Schönherr 
auferlegte.  — 


2.  Neueres  Drama. 
(IV,  4  a  =  N.  3751-4038.) 

Hans   Daffis. 

OesamtdarsteUungen.  —  Historisclies  Drama  und  Tragödie:  Allgeroeines;  einzelne  Dramatiker.  —  Lnstspiel- 
nnd  Eoroödiendichter.  —  Modernes  Draroa:  Allgemeines.  —  Einzelne  Dramatiker  (H.  Bahr,  P.  Ernst,  H.  Ealenberg,  L.  Greiner, 
M.  Halbe,  E.  Hardt,  0.  E.  Hartleben,  C.  Hauptmann,  G.  Hauptmann,  H.  von  Hofmunnsthal,  F.  Kayssler,  H.  Kyser,  W.  Schmidt- 
bonn, E.  Stnckpn,  H.  Sudermann,  F.  Wedekind).  —  Ansländisches  Drama  in  Deutschlund:  Antike  (Sophokles).  —  16.  Jahr- 
hundert: Shakespeare.  —  17.  und  18.  Jahrhundert  (Calderon,  Beaumarchais).  —  19.  Jahrhundert:  Shaw,  Wilde,  G.  d'Annoniio; 
Ibsen:  Gesamtdarstellungen  und  Essaysammlangen ;  Einzelstudien.  —  Strindberg,  Tolstoi.  — 

Gesamtdarstellungen.  Den  Wert  und  Zweck  des  „Führers  durch 
das  Schauspiel  der  Gegenwart"  von  L.  Melitz  (3751)  vermag  ich  nicht  einzusehen. 
Mochte  man  immerhin  dem  älteren  „Führer  durch  das  Schauspiel  von  Sophokles 
bis  zum  Beginn  der  Neuzeit"  desselben  Verfassers  einige  Berechtigung  zuerkennen, 
so  fehlt  diese  für  den  Spielplan  der  Gegenwart,  der  nach  M.s  eigenem  Geständnis, 
„nur  zum  Teil  geeignet  ist,  dauernd  aufbewahrt  zu  werden".  M.  ist  sich  auch 
völlig  klar  darüber,  dass  „Neuerscheinungen  wieder  auf  kurze  Zeit  den  Platz  dieser 
Werke  einnehmen  und  abermals  anderen  Werken  weichen  werden".  Derlei  Inhalts- 
angaben findet  man  zudem,  und  überdies  meist  weniger  dürre  und  reizlose,  schon 
in  vielen  Darstellungen  der  literarischen  Bewegungen  der  Gegenwart.  —  Die 
Anthologie  von  Bernhard  Stein  (3752)  „ist  zu  dem  Zwecke  geschrieben, 
praktisch  nachzuweisen,  dass  die  katholischen  Dichter,  die,  auf  katholischer  Lebens- 
anschauung stehend,  diese  in  ihren  Werken  dokumentieren  —  der  dramatischen 
Kunst  die  gebührende  Schuld  reichlich  bezahlt  haben".  St.  ist  der  Meinung,  dass 
alle  in  seinem  Buche  besprochenen  Stücke  auf  jeder  grossen  Bühne  aufgeführt 
werden  könnten  und  Beifall  ernten  würden.  Aber  weder  die  wenig  ausgiebigen, 
schematischen  Charakteristiken  noch  die  aus  den  Zusammenhängen  gerissenen  und 
notdürftig  zusammengeleimten  Proben  von  34  Autoren  haben  mich  davon  über- 
zeugen können.  Die  meisten  Namen  waren  mir  völlig  unbekannt  und  haben  auch 
jetzt  kein  Leben  gewonnen,  andere  wie  Domanig,  Richard  von  Kralik,  Alois  Pichler, 
haben  schon  unter  eigener  Flagge  Beachtung  gefunden  oder  hätten,  wie  Enrika 
von  Handel-Mazzetti,  auch  in  ihrer  dramatischen  Produktion,  durch  Isolierung 
stärker  gewirkt.  Geradezu  vernichtend  Tst  J.  Sprenglers  Besprechung  des  Buches. 
Sie  weist  dem  Verfasser  Mangel  an  Geschmack,  flüchtige,  oberflächliche  Arbeitsweise 
und  gewohnheitsmässiges  Plagiat  nach.  — 

Historisches  Drama  und  Tragödie:  Allgemeines.  Mit 
Hebbel  und  seinem  Schüler  Wilhelm  von  Scholz  sieht  K.  Hoffmann  (3753)  das 
Wesen  des  tragischen  Konflikts  in  der  Unvereinbarkeit  und  dennoch  unlöslichen 
Zusammengehörigkeit  von  Kraft  und  Gegenkraft.  Er  illustriert  das  durch  Analyse 
von  zwei  Dramen  S.  Lublinskis  „Günther  und  Brunhild"  und  „Peter  von  Russland", 
in  denen  Lublinski  seine  programmatische  Theorie,  die  sich  mit  der  Formulierung 
von  Hebbel   und  Scholz   deckt,    in   dichterische  Tat   umzusetzen  suchte.     Mit  halbem 

Jahiesberiehte  ffir  neuer«  dentaohe  LiteraturgescUchte.     XXL  Äf^ 


510  H.  Daffis,  Drama  des  18./19.  Jh.:  Neueres  Drama. 

Gelingen.  Doch  sind  für  H.  die  beiden  Dramen  nicht  nur  „Experimente  eines 
scharfsinnigen  Kritikers",  sondern  überraschen  ihn,  bei  aller  logischen  Berechnung 
der  Konstruktion,  durch  poetische  Qualitäten.  — 

Einzelne  Dramatiker.  Aus  eigenen  Jugenderinnerungen  bringt 
W.  Kropp  (3754a)  manchen  hübschen  Zug  zur  Charakteristik  Fitgers,  freilich 
mehr  des  Menschen,  als  des  Künstlers.  —  Sehr  umständlich,  sich  vielfach  wiederholend 
uad  nicht  überall  die  klaren  Folgerungen  seiner  Beobachtungen  ziehend,  beschäftigt 
sich  M.  T  ich  off  (3755)  mit  Freytags  „Eabiern".  Livius  und  Mommseu  sind  die 
Quellen,  Ort  und  Zeit  der  Dichtung  werden  langatmig  umschrieben,  Gang  und 
Entwicklung  der  Handlung  verfolgt  und,  der  lehrreichste  Abschnitt  des  Ganzen, 
mit  Freytags  Theorie  verglichen,  schliesslich  Charakteristik  und  Sprache  des 
Stückes,  sowie  die  Anfänge  seiner  Bühnenlaufbahn  geschildert.  —  Paul  Heyses 
80.  Geburtstag  gibt  wieder  Gelegenheit,  des  Dichters  langen  Kampf  mit  Drama  und 
Bühne  zu  schildern.  Durch  ein  halbes  Jahrhundert  hindurch  hat  er  ihn  immer 
von  neuem  mit  mehr  als  70  Arbeiten  aufgenommen.  Die  wesentlichen  Etappen 
dieses  Kampfes  hat  Heyse  selbst  geschildert,  auch  psychologisch  ergründet,  so  dass 
im  Wiederaufnahmeverfahren  nur  sehr  wenig  nachgetragen  wird  (3759—63).  Nicht 
uninteressant  ist  in  der  Heyse-Nummer  der  „Deutschen  Bühne"  (3762)  ein  kleiner, 
anonymer  Artikel,  der  Pleyses  literarischen  und  persönlichen  Beziehungen  zu  Ibsen 
nachgeht.  Georg  Brandes  hatte  die  Bekanntschaft  vermittelt,  die  Mitte  der  siebziger 
Jahre  begann,  um  bis  in  das  nächste  Jahrzehnt  hinein  zu  dauern.  —  Ein  paar 
Briefe  A.  Lindners,  die  J.  E.  P  o  r  i  t  z  k  y  (3767)  veröffentlicht,  geben  für  den 
Dichter  wenig,  zeigen  aber  den  Menschen  in  schärferen  Konturen,  als  sie  uns 
bisher  sein  Bild  bot.  —  Die  Musik,  so  oft  ein  bestimmender  Faktor  im  Schaffen  des 
Dichters,  ist  für  E.  von  Wildenbruch  (3771)  nur  allgemeine  Anregung  gewesen  und 
auch  dies  bezeichnenderweise  nur,  soweit  es  sich  um  grosse  Instrumental-  und 
Opernmusik  handelt.  So  bekennt  er  selbst  in  einem  Briefe:  ,, Meine  dramatischen 
Konzepzionen  sind  ausnahmlos  in  der  Art  entstanden,  dass  mir  ein  Konflikt  vor 
die  Seele  kommt.  Entweder  ein  Konflikt  von  Persönlichkeit  zu  Persönlichkeit,  oder 
von  Persönlichkeit  zu  umgebenden  Verhältnissen  oder  Konflikt  in  der  Persönlichkeit 
mit  sich  selbst,  und  endlich  Kombination  dieser  verschiedenen  Möglichkeiten.  Ein 
Konflikt  aber,  und  nur  ein  solcher,  war  immer  die  treibende  Wurzel,  aus  der  allein 
meine  Dramen  herausgewachsen  sind."  —  Aus  den  Akten  des  Victoria-Gymnasiums 
zu  Burg  bei  Magdeburg  teilt  0.  Tüselmann  (3773)  das  „curriculum  vitae"  mit, 
das  Wildenbruch,  nach  Aufgabe  der  militärischen  Laufbahn,  bei  der  Meldung  zum 
Abiturientenexamen,  das  er  im  August  1867  bestand,  einreichte.  Auch  der  deutsche 
Prüfungsaufsatz:  ,, Warum  gilt  das  16.  Jahrhundert  als  Anfang  eines  neuen  Zeit- 
alters?" wird  abgedruckt.  Interessant  ist  das  Urteil  des  Reifezeugnisses  über  seine 
Leistungen  im  Deutschen:  „Die  deutsche  Arbeit  empfahl  sich  durch  tiefere  Er- 
fassung und  selbständige  Behandlung  der  Aufgabe,  sowie  durch  fliessenden  und 
gewandten  Ausdruck,  wenn  sie  sich  im  übrigen  auch  zu  sehr  in  allgemeinen 
Reflexionen  bewegte.  Die  ihm  in  der  mündlichen  Prüfung  aus  der  deutschen 
Literatur  vorgelegten  Fragen  beantwortete  er  in  befriedigender  Weise  und  führte 
dadurch  den  Beweis,  dass  er  auf  diesem  Gebiet  sich  mit  Urteil  und  Selbständigkeit 
umgesehen  hat.  Befriedigend."  —  Aus  den  „Blättern  vom  Lebensbaum"  Wilden- 
bruchs sei  in  diesem  Zusammenhange  auf  das  folgende  besonders  verwiesen  (3773a): 
„Faust  in  Weimar",  „Marie  Seebach",  „Das  deutsche  Drama.  Seine  Entwicklung 
und  sein  gegenwärtiger  Stand."  (1898),  ,, Theater  und  Zensur.  Ein  Mahnwort."  (1900), 
„Brauchen  wir  ein  Bayreuth  des  Schauspiels?"  (1904),  „Björnstjerne  Björnson,  der 
Dramatiker.     Einige  Gedanken."    (1907),   „Von  Meiningen  nach  Weimar."    (1900).  — 

Lustspiel-  und  Komödiendichter.  Ob  das  so  feinsinnige  wie 
sympathische  Lebensbild,  das  R.  Wörner  (3777)  den  gesammelten  Werken 
E.  Götts  voraufschickt,  dem  toten  Dichter  von  neuem  und  gar  dauernd  die  Bühne 
erobern  wird,  ist  mir  zweifelhaft;  wohl  aber  ist  zu  hoffen,  dass  es  ihm,  „der  ein 
Weiser  und  ein  Kind  gewesen",  recht  viele  Leser  und  Freunde  gewinnen  möge. 
Der  erste  der  drei  sehr  geschmackvoll  ausgestatteten  Bändchen  bringt  Gedichte, 
Sprüche,  Aphorismen,  der  zweite  den  „ScTiwarzkünstler"  und  „Edelwild",  der  dritte 
„Mauserung"  und  „Fortunatas  Biss".  Alles  Dokumente  eines  seltenen  Menschen 
und  dem  Edlen  und  Hohen  zustrebenden  Künstlers.  — 

Modernes  Drama:  Allgemeines  und  Gesamtdarstel- 
lungen. W.  Weygandt  (3784)  zeichnet  in  lose  aneinander  gereihten  Skizzen 
einige  „alanorme  Charaktere"  aus  den  Werken  Goethes,  Shakespeares,  Ibsens, 
Hauptmanns  nach  und  fügt  jedesmal  prinzipielle  Erörterungen  vom  Standpunkt  des 
Psychiaters  bei.  Rätsel  werden  dabei  nicht  gelöst,  und  das  dunkle  Schaffen  des 
Dichters  wird  kaum  erhellt.  —  Den  ablehnenden  Stimmen  über  O.  Doells  (3782) 
„Entwicklung    der    naturalistischen    Form    im   jüngstdeutschen    Drama    (1880—90)" 


H.  Daffis,  Drama  des  18./19.  Jh.:  Neueres  Drama.  511 

muss  ich  auch  die  meine  gesellen.  Ein  verblüffender  Fleiss  und  eine  unermüdliche 
Belesenheit  sind  umsonst  vertan!  D.s  Lieblingsbegriff  „Dynamik"  wird  in  seiner 
breiten,  trockenen  Darstellung,  allen  A  und  B,  allen  Abteilungen  und  Unter- 
abteilungen zum  Trotz,  geradezu  ad  absurdum  geführt.  In  fünf  grosse  Kapitel  wird 
der  Stoff  recht  und  schlecht  gezwängt.  Im  ersten  diskutiert  D.  den  „Schicksals- 
begriff",  scheidet  transzendente  und  immanente  Schicksalsmächte,  findet  „immanente 
Dynamik"  im  jüngstdeutschen  Drama,  ,, traditionell  idealistische"  um  1880, 
naturalistische  um  1890  mit  Annäherungen  und  Übergängen.  Im  zweiten  Abschnitt 
sucht  D.  die  Bedeutung  der  dramatischen  Dynamik  für  die  seelische  Struktur  der 
„Gestalten"  zu  erweisen,  im  dritten  für  den  „Aufbau"  der  Handlung.  Das  vierte 
Kapitel  behandelt  „alte  und  neue  epische  Elemente"  (das  heisst  Monolog,  Beiseite 
usw.),  das  fünfte  die  Sprache.  Überall  ein  im  Grunde  planloses  Hin  und  Her  von 
richtigen  und  falschen  Beobachtungen,  von  Selbstverständlichem  und  Barockem! 
Reichliche,  dürftige  Inhaltsangaben  von  halbvergessenen  Stücken  mögen  hier  und  da, 
zumal  gute  Register  Hilfe  leisten,  dem  Material  Suchenden  Nutzen  bringen.  — 

E  inz  ein  e  D  r  amat  ik  er.  H.  B  a  h  r.  0.  M.  Fontana  (3794)  wendet 
sich  gegen  den  Vorwurf  des  Zynismus,  der  Bahr  häufig  gemacht  sei.  Für  ihn 
unterstreicht  Bahr  lediglich  Ibsens  Worte:  „Denn  hier,  hier  auf  die  Erde  gehören 
wir  Lebenden  heim"  und  mahnt,  dem  Rufe  des  Lebens  zu  folgen.  Das  „gewaltig 
Zwingende"  von  Bahrs  Künstlerschaft  sieht  F.  in  der  menschlichen  Potenz,  die 
hinter  allem  steht.  Als  Kritiker  ist  Bahr  für  F.  vor  allem  Anreger,  wie  Europa, 
etwas  sehr  kühn  gesprochen,  keinen  grösseren  seit  Dante  Gabriel  Rossetti  gehabt 
habe.  Dagegen  muss  F.  zugeben,  dass  Bahr  als  Schaffender  „fast  immer  mehr  will, 
als  er  kann,"  und  mehr  und  grössere  Wirkung  erzielen  würde,  wenn  er  sich  von 
dem  „Verblüffenwollen"  frei  machte.  —  P.  Ernst.  K.  Schefflers  (3796)  warm- 
herziger Essay  ist  eine  heftige  Anklage  gegen  das  Theater  von  heute,  das  an  dem  reichen 
Schaffen  Paul  Ernsts  fast  achtlos  vorüber  geht:  „Ein  bedeutender  Theaterdichter 
tritt  vor  den  Leser  hin;  der  bedeutendste  vielleicht  seit  Hebbel,  trotz  Hauptmann 
und  Hofmannsthal,  trotzdem  seine  Stücke  weder  aufgeführt  noch  gelesen  werden, 
trotzdem  er  seiner  Nation  unbekannt  ist  und  in  einer  Zeit,  die  sich  im  Punkte 
literarischer  Gerechtigkeit  aller  Vergangenheit  überlegen  glaubt,  von  den  Kunst- 
richtern nicht  erwähnt  wird."  Aber  auch  Seh.  muss  zugeben,  dass  in  Ernsts 
Dramatik  „etwas  allzu  sichtbar  Gebautes,  viel  merkbarer  Kunstverstand  und  viel 
kühle  Intellektualität"  ist,  und  weiter:  „Man  vermisst  an  entscheidenden  Stellen  oft 
unmittelbare  Anschaulichkeit  und  jene  reiche  poetische  Fülle,  die  sich  bei 
dramatischen  Genies  um  das  schöne  Gebälk  der  Architektur  schlingt.  Man  hört 
nicht  den  elementaren  Schrei  in  höchster  tragischer  Not.  Ernsts  Dramatik  ist 
temperiert."  —  H.  Eulenberg.  0.  M.  Fontana  (3799)  sieht  das  Motiv  aller 
Eulenberg-Dramen  darin,  wie  „selbstsüchtiges  Jünglingstum,  unfähig  sich  zu  be- 
scheiden, an  der  Notwendigkeit  zerschellt".  Die  Dramen  seiner  letzten  Periode,  mit 
der  „Leidenschaft"  beginnend,  zeigen  F.  den  Dichter  Eulenberg  zum  Manne 
werdend.  Ganz  im  Gegensatz  hierzu  sieht  H.  Franck  in  Eulenbergs  Schaffen 
keine  eigentliche  Entwicklung:  „Er  kämpft  immer  nur  mit  dem  einen  Werk,  das 
ihn  gerade  ausfüllt,  und  lässt  es  nicht,  ehe  es  ihn  segnet.  Dann  sinken  ermattet 
die  Arme,  und  nun  wartet  er,  innerlich  um  nichts  gefestigt,  nichts  reicher,  auf  die 
nächste  grosse  Gnadenstunde."  Für  H.  Wantoch  fehlt  Eulenbergs  Dramen 
die  Sicherheit  äusserer  Verteilung  und  jede  künstlerische  Ökonomie  in  der  Ent- 
scheidung. Im  „Blaubart"  scheinen  VV.  alle  Vorzüge  der  Eulenbergschen  Kunst 
gesammelt:  „Gleich  eng  verknüpfte  Geschlossenheit  hat  Eulenberg  kein  zweites  Mal 
erreicht.  Es  ist  typisch  für  seine  üppig  und  zuchtlos  waltende  Phantasie,  dass  in 
seinen  Dramen  unzählige  Motive  anklingen,  die  sich  nicht  entfalten.  Aber  wegen 
ihrer  jauchzenden  Lust  zur  Daseinsentfaltung,  ihrer  tief  erfühlenden  Menschlichkeit 
und  ihres  verschwenderischen  Reichtums  ist  uns  die  Dichtung  H.  Eulenbergs  ein 
liebes  und  teures  Besitztum."  —  L.  Greiner.  Ausführlich  behandelt  H.  Franck 
(3804)  Greiners  Schaffen.  Während  er  von  seinem  ersten  Drama,  dem  „Liebeskönig" 
sagen  muss:  „Der  Menschenformer,  der  Gestalter  war  dem  Problem  nicht  gewachsen. 
Besser:  Noch  nicht  gewachsen,"  heisst  es  von  „Herzog  Boccaneras  Ende":  „Gegen 
den  Liebeskönig  gehalten  —  welch  ein  Aufstieg!  Ein  auf  Zucht  gerichteter 
Künstlerwille  hat  alle  Hemmnisse,  die  in  der  lyrischen  Begabung  des  Autors 
wurzeln,  mit  einem  an  Fanatismus  grenzenden  Eifer  zu  überwinden  getrachtet  und 
überwunden.  Hat  ein  Werk  zustande  gebracht,  das  an  machtvoller  Geschlossenheit, 
an  dichterischer  Komprimiertheit,  an  Wucht  unter  den  heutigen  seinesgleichen 
sucht."  —  M.  Halbe.  Von  und  um  Halbe  war  es  in  den  letzten  Jahren  recht  still 
geworden.  Auch  0.  G  e  1 1  e  r  s  (3805)  Charakteristik  des  Dichters  vmd  seines  Werkes 
gipfelt  in  der  „Jugend",  obwohl  G.  „Mutter  Erde"  und  das  „Tausendjährige  Reich" 
für    Halbes    beste    Schöpfungen    erklärt.    —    E.  Hardt.     Nach    der    Hochflut    des 

45* 


512  H.  Daffis,  Drama  des  18./19.  Jh.:  Neueres  Drama. 

Vorjahres  lieg-t  diesmal  wenig-  über  Hardt  vor.  F.  Deibel  (3806),  dem  wir  schon 
früher  eine  feinsinnige  Würdigung  des  Dichters  verdankten,  gibt,  im  breiteren 
Rahmen,  eine  Schilderung  seiner  Entwicklung:  „Andere  begannen  reicher,  ver- 
sprechender .  .  .  Hardt  ist  langsam  seinen  Weg  gegangen,  unberührt  vom  Treiben 
literarischer  Konventikel,  ohne  abzubiegen  aufwärts  .  .  .  Der  Dichter  ist  jetzt  ein 
Vierunddreissigjähriger;  wer  im  Laufe  eines  Dezennimus  so  gewachsen  ist  wie  er, 
auf  den  dürfen  wir  weiter  zählen."  —  H.  Henkel  (3807a)  gibt  eine  Inhaltsangabe 
des  „Tantris",  tadelt  „manches  Seltsam-Phantastische"  der  Sprache  und  zollt  dem 
Ganzen  pedantisch-süsssaures  Lob.  —  0.  E.  Hartleben.  Immer  noch  tauchen 
recht  belanglose  persönliche  Erinnerungen  an  Hartleben  auf  (3808/9).  Hoffentlich 
ist  es  nun  endlich  genug  des  grausamen  Spiels!  —  0.  Hauptmann.  Mit 
C.  Hauptmanns  Dramen  beschäftigen  sich  J.  M.  Fischer  und  E.  Albert  (3810). 
F.  gibt  eine  etwas  verschwommene  allgemeine  Einführung  in  C.  Hauptmanns 
Schaffen  und  eine  Einzelwürdigung  seiner  Werke,  A.  (instruktiver  als  jener)  fasst 
gute  Beobachtungen  zu  sachlichen  Gruppen  zusammen:  Die  künstlerische  Persönlich- 
keit; Dramen  Probleme;  Dramatische  Technik;  Suchen  nach  der  P^'orm;  Moses  — 
Problem;  Aufbau;  Einzelakte;  Technische  Mittel,  Monolog  usw.,  Szene  und 
Handlung.  —  G.  Hauptmann.  Von  Anregungen  Volkelts  ausgehend,  der  für 
Grillparzer  als  einen  besonderen  Typus  des  Tragischen  die  „Tragik  der  dem  Leben 
nicht  gewachsenen  Innerlichkeit"  festgelegt  hatte,  zeigt  H.  Engert  (3812)  in  einer 
sorgsam  disponierten  Studie,  dass  dieser  tragische  Typus  von  G.  Hauptmann 
sechsmal,  in  fünf  Dramen  und  einer  Novelle,  den  „Einsamen  Menschen",  der 
„Versunkenen  Glocke",  dem  „Fuhrmann  Henschel",  dem  „Florian  Geyer",  „Und 
Pippa  tanzt",  endlich  im  ,, Bahnwärter  Thiel"  gestaltet  ist.  In  einem  ersten 
Abschnitt  gibt  E.  eine  allgemeine  ästhetisch-psychologische  Betrachtung,  die  drei 
Untertypen  jenes  Haupttypus  erschliesst:  1.  Leben  ist  seelische  Existenz  des 
Menschen,  das  Innere  im  Zwiespalt  mit  sich  selbst;  2.  Leben  ist  seelisch-körperliche 
Existenz  des  Menschen,  das  Innere  im  Zwiespalt  mit  der  Sinnlichkeit;  3.  Leben  ist 
Existenz  des  Menschei^  in  der  Wirklichkeit,  das  Innere  im  Zwiespalt  mit  der 
Wirklichkeit.  Der  erste  „Untertypus"  findet  sich  in  den  „Einsamen  Menschen"  und 
der  „Versunkenen  Glocke",  der  zweite  im  „Bahnwärter  Thiel"  und  im  „Fuhrmann 
Henschel",  der  dritte  im  ,, Florian  Geyer"  und  „Pippa".  Ein  Schlusskapitel  sucht 
die  Begründung  der  Vorliebe  Hauptmanns  für  diesen  tragischen  Typus  aus 
objektiven  und  subjektiven  Gründen  zu  geben.  —  Es  war  gewiss  ein  glücklicher 
und  fruchtbarer  Gedanke,  gerade  jetzt  wo,  Hauptmanns  Schaffen  selbst  seinen 
dankbarsten  und  eifrigsten  Anhängern  zu  versanden  und  veröden  schien,  sein 
bisheriges  Wirken  in  all  seinen  Verzahnungen,  seinem  Wollen  und  Vollbringen, 
seinem  Zusammenhang  und  seinem  Widerspruch  von  Anfang'  an  noch  einmal  auf- 
zurollen. In  einem  umfangreichen,  von  schöner  I^iebe  zu  diesem  Dichter  und  von 
starkem  Wahrheitsmute  erfüllten  Buche  hat  das  jetzt  K.  Sternberg  (3813)  getan. 
Biographisches  gibt  er  nur  so  weit,  wie  es  zur  Erhellung  individueller  Abhängigkeit 
unbedingt  notwendig  ist.  Schon  die  Erstlingswerke  „Promethidenlos",  „Bahnwärter 
Thiel",  „Das  bunte  Buch"  zeigen  als  den  Ausgangspunkt  Hauptmannschen  Dichtens 
das  Mitleid,  zunächst  das  Mitgefühl  mit  sich  selbst,  sodann  das  mit  anderen.  Wie 
er  seinen  Blick  und  sein  Herz  an  das  Elend  und  den  Jammer  dieser  Welt  heftet, 
wird  er  zum  Naturalisten;  aber  er  wird  diesen  Naturalismus  durchbrechen,  wenn  er 
sich  vor  diesem  Jammer  und  Elend  in  reinere  Sphären  flüchtet.  So  sind  „Weltweh" 
und  „Himmelssehnsucht"  die  beiden  Pole  des  Hauptmannschen  Gesamtwerkes.  Die 
erste  Entwicklungsphase  seiner  eigentlichen  dramatischen  Laufbahn  steht  im  Zeichen 
Ibsens,  aber  von  Anfang  an  ist  das  Bestreben  Hauptmanns  deutlich,  über  Ibsen, 
in  engem  Anschluss  an  die  Natur,  hinauszukommen.  Diese  naturalistische  Technik 
des  Nebeneinander  bildet  er  weiter  aus  in  der  folgenden  Schaffensperiode,  die  bis 
zum  „Biberpelz"  führt  und  das  naturalistische  Kunstprinzip  zu  reifen  Früchten 
bringt.  „Hannele",  „Florian  Geyer",  ,,Elga"  zeigen  bereits  Ansätze  zur  Über- 
windung dieses  Naturalismus,  die  mit  der  ,, Versunkenen  Glocke"  und  dem  ,, Hirten- 
lied" zur  Vollendung  kommen.  „Fuhrmann  Henschel"  bedeutet  einen  „Rückfall", 
mit  ,, Schluck  und  Jau",  „Michael  Kramer",  dem  ,, Roten  Hahn"  beginnt  die  „erste 
Epoche  der  dichterischen  Dekadenz",  der  „Arme  Heinrich"  und  „Rose  Bernd"  zeigen 
„erneuten  Aufschwung",  von  „Pippa"  bis  zur  „Griselda",  mit  der  St.  abschliesst, 
geht  vorläufig  die  ,, zweite  Epoche  der  dichterischen  Dekadenz",  die  für  St.  eine 
Auflösung  des  Dramas  bedeutet.  Den  Niedergang  der  Hauptmannschen  Kunst  sieht 
St.  nicht  in  der  allzu  grossen  Hast  und  Lässigkeit  seines  Schaffens,  sondern  in  einem 
inneren  Kampf,  in  einem  ständigen  Ringen  zwischen  naturalistischen  Niederungen 
und  idealistischen  Höhen.  Trotzdem  scheint  ihm  nichts  gegen  die  Möglichkeit  einer 
Gesundung  des  Dichters,  einen  neuen  Aufschwung  zu  sprechen,  der  ja  schon  einmal 
auf   eine   Periode    der  Ermüdung    gefolgt    ist.     Das    sind    in   flüchtiger  Skizzierung, 


H.  Daffis,  Drama  des  18./19.  Jh.:  Neueres  Drama,  613 

zum  grossen  Teil  mit  den  eigenen  Worten  St.s,  die  Leitlinien  seines  Buches.    Gewiss 
wird   man   im   einzelnen,  sei   es    in    der  Gruppierung-,    sei   es    im   Werturteil,    wider- 
sprechen können  und  müssen,  in  allem  Wesentlichen  wird  man  den  Gedankeng-ängfen 
St.   willi«»'  foluren.  —   H.  Wantoch   (3814)   polemisiert  gegen   die   PlagiatschnüfTler 
in  Hauptmanns  Werken.  —  E.  Hof  er  (3818)   bezeichnet  Vogelers  Bilder  zu  Haupt- 
manns    „Versunkener     Glocke"     als    „den     ersten     hervorragenden     Versuch     eines 
namhaften      Künstlers,      eine     Dichtung      modernen,      subjektiven     Gehaltes     nach- 
zuschaffen".  —  H.  von  Hofmannsthal.     H.  Franck  (3826)  sieht  des  Dichters 
Bedeutung  (mit  einem    von  Julius  Bab   geprägten  Schlagwort)  in   seiner  „szenischen 
Lyrik":     .,Die    Kraft,     die    den    Dramatiker    erst    macht;     grosse,    mächtige,    wohl- 
gegründete,   festgefügte    Werke    zu    schaffen,    findet   man    bei    ihm    nicht  ,  .  .    Was 
Hofmannsthal    zu  geben   hat,    ist  mit  einem   Worte  gesagt:    Verse."     Zu   ähnlichem 
Ergebnis   kommt  J.  Hart  (3829):    „Er   hat  alles  —  nur  nicht  das  Leben,    nur  nicht 
die  Wärme.     Er  ist  dramatisch  völlig  blutlos,  aber  besitzt  den  höchsten  dramatischen 
Esprit.     Er  schreibt  kein  Drama,  doch  er  schreibt  Nuancen.     Ein  Nichts  von  lauter 
Arabesken."  —  E.  H  I  a  d  n  y  (3830)  zeigt  in  dem  zunächst  vorliegenden   ersten  Teil 
seiner    Arbeit    über    Hofmannthals    Griechenstücke   Swinburne    als    Vorbild    unseres 
Dichters   und   verfolgt  den  Elektra-Stoff  durch  die  Weltliteratur.   —  F.  K  a  y  s  s  1  e  r. 
Reichlich    hoch  zu   greifen   scheint  mir  F.  Fischers  (3833)  Charakteristik.     Ganz 
geschickt     und     nicht     unberechtigt     werden    Fäden     zu    Maeterlinck    geknüpft.    — 
H.  K  y  s  e  r.     In  einem  „Offenen   Briefe"  gibt  F.  Engel  (3834)  eine  wunderhübsche 
Charakteristik  Kysers:    „Dieser  Haus  Kyser,  das  ist  einer.     Hier  steigt  ein  prächtig 
gefiedertes  Talent  aus   der  Schale.     Das   müssen   wir  pflegen,    das   müssen  wir  gut 
behandeln.    Oder  nein,  nicht  gut.     Das  müssen  wir  schlecht  behandeln.     Sonst  fliegt 
es   vielleicht   allzu    schnell,    wie    andere    vor   ihm,    in    die   unreine   Luft  der   Selbst- 
zufriedenheit und   des    Dünkels."     M.  Jacobs    urteilt    von    der  „Medusa":    „Dieser 
let/.te  Akt,    da  der  Künstler  sich  im  Ringen   mit  einem   stummen  Wächter  für  seine 
Mission   in   die  Hölle  schickt,  ist  die  Probe  eines  frappanten  Bühnentalentes.     Tassos 
Fluch   und   Tassos  Seligkeit  schlägt  wie  eine  Flamme  ans  dieser  Dichtung  hervor, 
die   mit   ihrem    ungeborgten    Reichtum    an    Kraft    und  Stimmung,   allen  Kühnheiten 
zum  Trotz,    den  Weg  auf  die  Bretter  finden  muss."    Ähnlich  urteilt  J.  Hart:    „Ein 
ganz  zweifellos  genial  veranlagter  Dichter  legt  uns  sein  erstes  Drama  in  die  Hand. 
Nur    mit   grösster  Teilnahme   kann    man    seinen    ferneren  Entwicklungen   entgegen- 
sehen.    Man    denkt   bei    diesem    Erstlingswerk  an  Lenz,    an  Grabbe,    und  auch  die 
Kysersche  Dichtung   trägt    die    charakteristischen   Züge  wild-anarchistischen  Kunst- 
wesens   an    sich."    —    W.  Schmidtbonn,      C.  Enders    (3837)    sieht   die  „Ver- 
bundenheit der  Menschen   mit   der  Natur"  als  den   zentralen  Zug  in   Schmidtbonns 
Schaffen,  auch  im  dramatischen.     Sein  Urteil  lautet  im  einzelnen:    ,,Die  ,goldene  Tür* 
verleugnet  in   den   ersten  Akten  wie   nach   ihrem  Stoff,    so  auch  in  der  Behandlung 
nicht  die  Abstammung  von   der  Novelle,     Der  dritte  Akt  ist   auch  in   der  Bühnen- 
gestaltung völlig   verfehlt,"     Und   von  „Mutter  Landstrasse"  heisst  es:    „Es  ist  kein 
Drama   der  Handlung,    des  aneinander  entwickelten  Nacheinander;    es  geschieht  fast 
nichts;    es   entwickeln   sich    keine  Charaktere,    es  zeigt  sich   nur,    was  ist  ,  .  .    Ver- 
blüffend ist  demgegenüber  nun  der  straffe  Bau  des  ,, Grafen  von  Gleichen";  der  in  der 
künstlerischen  Bewältigung   des  Stoffes   so   ungeheuer   sich   abhebt   von  den   beiden 
ersten  Dramen,  auch  von  der  , Mutter  Landstrasse',  wie  das  nur  selten  vorgekommen 
ist."   —   E,  Stucken.     Geschmackvoll    und    beweiskräftig   umschreibt  H.  K  i  e  n  z  1 
(3845)  das  Werk  Stuckens:    Sein  Drama  stammt  in   direkter  Linie  von  der  Ballade. 
Vom  „Gawan"  bleibt  für  K,  hauptsächlich  eine  artistische  Freude  zurück,   „die  von 
dem   funkelndem  Sprachgewand   der  Dichtung  genährt    wird;    „Lanval"  ist  ungleich 
reifer,    gewichtiger  und  in  aller  Übersinnlichkeit  lebenswahrer.     Das  Ungewöhnliche 
im  Problem   der  „Myrrha"  hat  Stucken   nicht  echt  und  zwiugend  ausgestaltet.     Der 
Einakter  „Die  Gesellschaft  des  Abbe  Chäteauneuf  „ist  eine  Kostbarkeit".    „Lanzelot" 
lehnt    K,    ab:     „Die    Romantik    plattet    in    dieser    Dichtung    zu    schmerzlich    über- 
raschenden    dramaturgischen    Konventionen     ab,     und     selbst    der    originelle    Vers 
Stuckens  plagt  sich  hier  an  vielen  Stellen  mühsam."     Im  ganzen:    „Stucken  hat  ein 
reifes  Kunstwerk   nur  erst  im  Einakter  geschaffen.     In  seinen  anderen  Dramen  sind 
es  Einzelheiten,  die  ihn  im  Glänze  seines  Reichtums  zeigen."  —  H.  Suder  mann. 
Der  Titel    von  P.  M  a  h  n  s  (3847)  Abhandlung    könnte    irreführen,    von   Sudermann 
selbst   werden   nur   wenige  Worte  gesagt:    „Es   fehlt  dem  Schauspiel  (Strandkinder) 
sogar    an   der   Kraft,    zum    Zorn    zu    reizen.      Man    spürt   nicht    mehr   die   Lust   da 
abzulehnen,  wo  Form  und  Inhalt  sich   durch  unbezwingliche  Leere  und  Langeweile 
von    selbst    ablehnen."      Das     meiste    beschäftigt    sich     mit    G.  Hauptmann    (vom 
„Griechischen  Frühling"  ausgehend)  und  Shakespeare  (Widerspenstige).  —  F.  Wede- 
kind.    F.  Hardekopf    (3850)    sucht,    in    mir    zum    Teil    unverständlichen    Ge- 
dankengängen,    Wedekinds     Entwicklungsgang    zu     entwirren.      Nach     ,,Frühlings 


514  H.  Daffis,  Drama  des  18./19.  Jh.:  Neueres  Drama. 

Erwachen"  und  dem  „Erdgeist"  sieht  er  ihn  einen  „grauenvollen  Umweg",  einen 
„Passionsweg"  beschreiten,  der  ein  Martyrium  ohnegleichen  war,  auf  dem  er  sich 
aber  als  ein  Heiliger  gezeigt  hat.  Erst  jetzt,  mit  „Schloss  Wetterstein"  sei  er  in 
sein  Reich  zurückgekehrt:  „Wedekind  hat  die  Märkte,  auf  denen  er  sich  geisselte, 
verlassen.  Er  steigt  ins  Gebirge.  Lawinen  drohen  da  und  Gletscher.  Aber,  wie 
Nietzsche,  liebt  er  die  Gefahr.  Lockt  ihn  das  ewige  Eis,  in  dem  Ibsen  entschwand? 
Oder  blendet,  jenseits  der  Berge,  Petri  Kuppel  seinen  Blick?  .  .  .  Wie  immer  diese 
Linie  verläuft:  Sie  wird  die  Fieberkurve  eines  Mannes  sein,  der,  jeder  Kritik  längst 
entrückt,  ein  Anrecht  hat  auf  innere  ehrfürchtigste  Diagnose."  Ruhiger  und  vor- 
sichtiger urteilt  M.  Messer  (3853):  „Er  ist  ein  Künstler,  der  aus  seinen  zwie- 
spältigen und  miteinander  im  unbewussten  Kampf  stehenden  Anlagen,  nach  einem 
künstlerischen  Ausdruck  seiner  Persönlichkeit  —  und  damit  auch  der  Welt  —  mit 
Ernst  und  Genie  und  gewiss  auch  mit  jenen  Schmerzen  ringt,  die  der  Dornenkranz 
der  Künstlerschaft  in  Seele  und  Leib  jedes  Schaffenden  drückt  .  .  .  Bis  jetzt  scheint 
er  mir  ein  Ringender,  ein  Suchender  zu  sein,  auf  dessen  fragwürdigen  Wegen 
geduldig  zu  folgen  nicht  jedes  Sache  ist".  — 

Ausländisches  Drama  in  Deutschland:  Antike.  E.  Gross 
(3880)  verfolgt  die  Bühnengeschichte  der  Antigone  in  Deutschland.  Erst  die 
Entwicklung  der  Altertumswissenschaften  konnte  die  Möglichkeit  zur  theatralischen 
Beschäftigung  mit  der  griechischen  Dramatik  schaffen.  Das  war  dem  antiken 
Drama  als  Bühnenwerk  vielleicht  von  vornherein  nicht  günstig.  Die  Antigone 
schien  sich  noch  am  ersten  durchsetzen  zu  können.  Goethe  brachte  sie  am 
30.  Januar  1809  auf  die  Weimarer  Bühne,  erfuhr  aber  scharfe  Ablehnung.  Erst 
drei  Jahrzehnte  später,  1841,  studierte  Ludwig  Tieck,  auf  Einladung  Friedrich 
Wilhelms  IV.,  Antigone  in  der  Donnerschen  Übersetzung  mit  der  Crelinger  als 
Antigone  auf  der  Bühne  des  Neuen  Palais  in  Potsdam  ein.  Einige  Monate  später 
folgten  dann  öffentliche  Aufführungen  im  Berliner  Königlichen  Schauspielhaus. 
Mit  Hilfe  August  Boeckhs  hatte  Tieck  in  Potsdam  eine  zweigeteihe  antike  Bühne 
aufgebaut.  Der  Raum,  auf  dem  die  handelnden  Personen  sich  bewegten,  bestand 
nur  aus  einem  lauggestreckten,  wenig  breiten  Streifen,  während  einige  Stufen  tiefer 
die  Orchestra  für  den  Chor  lag.  Entgegen  Goethe,  der  die  Chorgesänge  entweder 
ganz  gestrichen  oder  durch  einzelne  Sprecher  hatte  wiedergeben  lassen,  hielt  Tieck 
deren  gesangsmässigen  Charakter  streng  fest.  Felix  Mendelssohn  hatte  eine  eigene 
Musik  dazu  komponiert.  Bis  1883  wurde  die  Antigone  in  Berlin  zwölfmal 
wiederholt,  stets  nach  Donners  Übersetzung;  Goethe  hatte  Peucers  Übersetzung  zu- 
grunde gelegt.  — 

16.  Jahrhundert:  Shakespeape.  Was  die  grosse  Masse  der  in 
unserer  Bibliographie  verzeichneten  Shakespeare-Literatur  betrifft,  so  möchte  ich, 
wie  im  Vorjahre,  unter  Berufung  auf  die  Bibliographie  und  die  ausgezeichneten, 
Vollständigkeit  anstrebenden  kritischen  Referate  des  „Jahrbuches  der  Deutschen 
Shakespeare-Gesellschaft",  nur  das  herausheben,  was  sich  unmittelbar  auf  deutsches 
Drama  und  Theater  bezieht.  —  C.  A.  Richter  (3896)  setzt  seine  „Beiträge  zum 
Bekanntwerden  Shakespeares  in  Deutschland"  fort.  Vom  Jahre  1757  an  ist  eine 
ununterbrochene  Beschäftigung  deutscher  Kritiker  mit  Shakespeare  festzustellen. 
Über  Wieland,  Lessing,  Mendelssohn  sagt  R.  nichts  Neues,  für  Klopstock  werden 
die  bekannten  Stellen  nach  Muncker  gebracht.  Interessante  Belege  gibt  R.  für 
Hamanns  Beziehungen  zu  Shakespeare.  Kleinere  Geister  folgen.  Sowohl  die 
„Sammlung  vermischter  Schriften  zur  Beförderung  der  schönen  Wissenschaften 
und  der  freyen  Künste"  (seit  1759)  wie  die  „Bibliothek  der  schönen  Wissenschaften" 
ist  recht  ergiebig,  —  A.  Böhtlingk  (3897)  wendet  sich  in  seinen  Unter- 
suchungen über  die  Beziehungen  unserer  Klassiker  zu  Shakespeare,  nach  Lessing 
und  Goethe,  nun  Schiller  zu.  War  im  grossen  und  ganzen  das  Verhältnis  Schillers 
zu  dem  Briten  auch  durchsichtig,  hatte  0.  Ludwig  eine  Fülle  von  Material  gegeben, 
Kühnemann  energisch  Leitlinien  gezogen  und  für  die  ,, Räuber"  fast  dem  Ziele 
zugeführt,  so  blieb  es  B.  verbehalten,  reichere  Nachlese  als  bei  Lessing  und  Goethe 
bergend,  für  das  gesamte  dramatische  Schaffen  Schillers  das,  was  es  Shakespeare 
schuldet,  sorgsam  zu  buchen.  Hie  und  da  haben  B.  der  Eifer  und  die  Freude  des 
Pfadfinders  „Abhängigkeiten"  und  ,, Entlehnungen"  finden  lassen,  wo  das  un- 
befangene Auge  nur  ein  zufälliges  oder  selbstverständliches  Nebeneinander  sieht; 
im  allgemeinen  hat  er  das  hauptsächliche  tatsächliche  Material  gebracht,  ohne 
freilich  den  Forderungen  literarhistorischer  Akribie  durchweg  zu  genügen.  Mit 
seiner  Auffassung  der  Pucelle  in  Shakespeares  Heinrich  VI.  wird  man  sich  nicht 
einverstanden  erklären,  und  so  fällt  seine  breite  Behandlung  der  „Jungfrau  von 
Orleans"  in  sich  zusammen.  B.  will  vielleicht  Schiller  nicht  unrecht  tun,  er  sieht 
ihn  aber  ohne  Frage  allzusehr  im  breiten  Schatten  Shakespeares.  —  Für  die 
„Räuber"  stehen  „Lear",  „Richard  III.",  „Othello",  „Hamlet"  als  Paten  da;  für  „Fiesko" 


ö.  baffis,  t)rama  des  18./19.  Jh.:  Neueres  t)rama.  515 

neben  dem  „Kaufmann  von  Venedig"  und  „Othello",  „Titus  Andronicus",  für  „Kabale 
und  Liebe",  „Hamlet"  und  „Othello",  ebenso  für  „Don  Carlos",  für  den  „Menschenfeind" 
Shakespeares  „Timon",  für  „Wallenstein",  ,, Julius  Caesar"  und  „Macbeth",  für  „Maria 
Stuart"  „König"  Johann",  für  die  „Jungfrau  von  Orleans"  „Heinrich  VI,"  Teil  1,  daneben 
„Lear",  während  „Teil"  „Julius  Caesar"  nur  im  Innersten  wahlverwandt  erscheint.  — 
Der  Herausgeber  der  Übersetzung-  von  Shakespeares  Werken  in  der  Akademie- 
Ausgabe  Wielands,  E.  S  t  a  dl  e  r  (3908),  war  ohne  Frage  auch  der  geeignetste. 
Werden  und  Wesen  dieser  Übersetzung  monographisch  zu  behandeln.  In  einem 
frisch  und  anschaulich  geschriebenen  Buche  hat  er  mit  Sachkenntnis  und  Ge- 
schmack, unter  Benutzung  von  teilweise,  noch  unveröffentlichtem  Material,  seine 
Aufgabe  vortrefflich  gelöst.  Noch  auf  der  Schule  hatte  Wieland,  freilich  in 
französischer  Übersetzung,  englische  Literatur  kennen  gelernt.  In  Bodmers  Haus  in 
Zürich  beginnt  sein  Shakespeare-Studium.  1759  taucht  der  Gedanke  an  eine  Über- 
setzung im  Briefwechsel  mit  Sulzer  auf.  Die  Berufung  nach  Biberach,  die  Wieland 
zugleich  die  Leitung  des  dortigen  Theaters  brachte,  lässt  1760  den  Gedanken  zur 
Tat  werden.  Der  Beginn  des  nächsten  Jahres  bringt  den  „Sturm"  in  einer  Fassung, 
die  allerdings  verloren  gegangen  ist  und  von  Wieland  für  die  definitive  Übersetzung^ 
kaum  genutzt  wurde.  Am  1.  März  1761  berichtet  er  an  J.  Chr.  Volz  über  den 
endgültigen  Beginn.  Der  erste  Band  erschien  Ende  August  1762,  Anfang  September 
1766,  nach  allerlei  Entmutigungen  und  Hemmungen,  der  achte  und  letzte.  Im 
ganzen  hatte  Wieland  22  Dramen  übersetzt.  St.  nennt  die  Auswahl  mit  Recht 
„geschickt  und  geschmackvoll",  können  wir  uns  doch  das  Fehlen  von  Richard  III. 
und  Cymbeline  damit  erklären,  dass  die  in  grösserem  Umfange  geplante  Übersetzung 
unter  der  Ungunst  der  Verhältnisse  mehr  abgebrochen  als  abgeschlossen  wurde. 
Der  Übersetzung  fehlt,  wie  St.  freimütig  zugibt,  „ein  planmässig  und  streng  durch- 
geführtes Prinzip";  da  Wieland  zunächst  „nicht  viel  mehr  als  einen  hohen,  aber  ein 
wenig  unbestimmten  Enthusiasmus  für  Shakespeare  und  eine  noch  recht  allgemein 
gehaltene  Vorstellung  von  den  Pflichten  und  Aufgaben  eines  guten  Übersetzers 
mitbrachte".  Dazu  waren  die  äusseren  Voraussetzungen,  die  literarischen  Hilfsmittel 
vor  allem,  wenig  geeignet,  Wielands  Unternehmen  zu  fördern.  Den  schon  öfter 
betonten  merkwürdigen  Gegensatz  zwischen  Wielands  Begeisterung  für  Shakespeare 
im  allgemeinen  und  seiner  peinlichen  Nörgelsucht  in  den  Noten  zur  Übersetzung, 
die  St.  freilich  leider  nicht  genug  ausschöpft,  wird  ungezwungen  und  ansprechend 
dadurch  erklärt,  dass  „der  empfängliche  Geist  W^ielands  beim  Lesen,  über  un- 
liebsame Stellen  rasch  hinwegfliegend,  am  Wirksamen  und  Eindrucksvollen  gehaftet 
hatte,  während  der  Übersetzer  sich  auch  dem,  was  seiner  ästhetischen  Anschauung 
hässlich  und  fehlerhaft  erscheinen  musste,  nicht  entziehen  konnte".  Dass  sich 
W^ieland,  mit  der  einzigen  Ausnahme  des  „Sommernachtstraumes"  für  die  Prosa 
entschieden  hat,  ist  für  St.  nur  das  Opfer  der  Form  als  etwas  hier  Nebensächlichem, 
„um  desto  reiner  den  eigentlichen  Kern,  das  Gegenständliche,  Stoffliche  ans  Licht 
zu  stellen".  So  war  Wieland  in  sprachlichen  Dingen  nicht  schöpferisch  im 
eigentlichen  Sinne,  zumal  er  sich  häufig  mit  übertriebener  Treue  an  das  Original 
klammerte.  Dieser  Grundsatz,  möglichst  wörtlich  zu  übersetzen,  führt  nicht  selten 
zu  wirklichen  Fehlern  und  groben  Verwechslungen,  die  oft  seiner  direkten 
Unkenntnis  des  älteren  Englisch  zur  Last  fallen.  Eingehend  behandelt  St. 
Aufnahme  und  Wirkung  der  Übersetzung,  bei  Gerstenberg*,  dem  Giessener  Schmid, 
Klotz,  Lessing,  Herder,  Goethe,  Schiller  verweilend.  Ob  freilich  Goethe  wirklich 
Wielands  Verdeutschung  „den  ersten  freien  Umblick  in  Shakespeares  W^elt  zu 
danken  hat",  bezweifelt  Witkowski  in  seiner  Besprechung  im  Shakespeare-Jahrbuch. 
Sehr  dankenswert  und  viel  Neues  bringend  sind  schliesslich  St.s  tiefdringende  Be- 
trachtungen über  Shakespeares  Einfluss  auf  Wielands  eigenes  Schaffen.  —  H.  Lands- 
berg (3925)  betont  mit  Recht,  dass  sich  die  theatergeschichtliche  Erforechung 
Shakespeares  bisher  fast  ausschliesslich  dem  Hamlet  zugewendet  hat,  zumal  dieser 
für  die  Einbürgerung  Shakespeares  auf  der  deutschen  Bühne  geradezu  programma- 
tische Bedeutung  besitzt,  sich  freilich  leichter  als  die  meisten  anderen  durchgesetzt 
hat.  Dies  gilt  auch  besonders  für  Macbeth,  der  noch  Mitte  der  fünfziger  Jahre  des 
vorigen  Jahrhunderts  von  Heinrich  Laube  für  wenig  anziehend  und  undankbar  im 
Theatersinne  erklärt  wurde.  Am  2.  November  1772  wurde  Macbeth  auf  dem  Wiener 
Nationaltheater  in  der  Verballhornung  Stephanie  des  Jüngeren  gegeben.  Der  Plan 
F.  L.  Schröders,  nach  dem  beispiellosen  Erfolge  des  Hamlet  Macbeth  (in  Bürgers  Be- 
arbeitung) in  Hamburg  zu  bringen,  zei-schlug  sich  an  Bürgers  Saumseligkeit  und 
erst  am  21.  Juni  1779  ging  Schröders  eigene  Übertragung  in  Szene.  Schon  vorher 
hatte  Döbbelin  in  Berlin  am  3.  Oktober  1778  Eschenburgs  Übersetzung  gebracht. 
Kurze  Zeit  darauf  lieferte  Goethes  Jugendfreund,  Heinrich  Leopold  W^agner,  für  die 
Truppe  Abel  Seylers  in  Frankfurt  a.  M.  eine  Bearbeitung,  die  am  16.  April  1779 
gespielt   wurde   und    den    Anstoss   für   Schillers    Macbeth   gab,   der  im  Mai  1800  in 


516  H.  Daffis,  Drama  des  18./ 19-  ^^■'  Neueres  Drama. 

Weimar  auf  die  Bühne  kam  und  neun  Jahre  später  auch  auf  das  Berliner  Theater. 
Die  Bearbeitung"  Schröders  blieb  inzwischen  fortgesetzt  in  Benutzung,  bis  in  die 
vierziger  Jahre  des  19.  Jahrhunderts,  und  wurde  nur  sehr  zögernd  durch  die 
Verdeutschung  Dorothea  Tiecks  verdrängt.  Immermann,  Dingelstedt,  die  Meininger 
gaben  der  Macbeth-Inszenierung  neue  Impulse.  —  Ist  so  die  theatergeschichtliche 
Arbeit  für  Hamlet  in  Deutschland  durch  die  Schriften  von  Ä.  von  Weilen,  A.  Winds 
und  H.  Daffis  in  allem  Wesentlichen  erledigt,  für  Macbeth  in  grossen  Zügen  fest- 
gelegt, so  tut  W.  Kühn  (3932)  einen  weiteren  Schritt  dem  Ziele  einer  so  dringend 
notwendigen,  modernen,  wirklich  wissenschaftlichen  „Geschichte  Shakespeares  in 
Deutschland"  entgegen.  In  einer  freilich  nichts  Neues  bringenden,  al)er  ganz  gut 
zusammenfassenden  Einleitung  behandelt  K.  kurz  das  Eindringen  des  Dichters,  die 
ersten  Übersetzungen  und  Bearbeitungen  seiner  Werke,  den  Zustand  der  deutschen 
Bühne  und  die  Ursachen  für  Aufflammen  und  allmähliches  W^iedernachlassen  der 
Shakespeare-Begeisterung.  Sodann  bespricht  er  ausführlicher  die  Bühnengeschichte 
von  Lear,  Othello  und  Romeo  und  Julia  im  18.  Jahrhundert.  Es  ist  zu  bedauern, 
dass  er  sich  nicht  lieber  auf  eins  dieser  Dramen  beschränkt  hat,  es  dafür  aber 
völlig  ausgeschöpft  hätte.  Was  zunächst  den  Lear  betrifft,  so  hat  er  in  dem  in 
Betracht  kommenden  Zeitraum  im  wesentlichen  zwei  Bearbeitungen  erfahren,  von 
Schröder  und  J.  C.  Bock,  1778  und  1779.  Eine  frühere  Bearbeitung  von  einem  ge- 
wissen Seipp,  die  nicht  gedruckt  wurde,  wird  von  dem  „Teutschen  Merkur"  1775 
„um  der  ausserordentlichen  Frechheit  willen"  erwähnt;  eine  andere  von  Fischer 
konnte  K.  nicht  auffinden.  Die  Schrödersche  Bearbeitung  wird  als  „den  gegebenen 
Voraussetzungen  nach  durchaus  gelungen  und  angemessen"  bezeichnet.  Wie  grob 
sie  auch  in  den  Organismus  des  Stückes  eingriff,  so  ging  Bock  noch  rücksichtsloser 
gegen  Shakespeare  vor.  Othello  wurde  zuerst  1769  von  Chr.  H.  Schmid,  dem  Ver- 
fasser der  „Chronologie",  bearbeitet,  der  den  Mohren  in  einen  Venezianer  geringer 
Herkunft  verwandelt,  aber  wenigstens  den  tragischen  Ausgang  beibehält.  Viel 
schlimmer  springt  mit  Shakespeare  der  nächste  Bearbeiter  J.  H.  Steffens  um.  Er 
hat  wahrscheinlich  keinen  Einfluss  auf  Schröders  Tat  gehabt,  der  zunächst  das 
tragische  Ende  wahrte,  es  aber  wegen  der  bekannten  beispiellosen  Erregung  des 
Theaterpublikums  abschwächen  musste.  Schröders  Text  ist  nicht  gedruckt  und  aus 
zeitgenössischen  Berichten  nur  teilweise  zu  erschliessen.  Die  folgenden  Bearbeitungen 
von  J.  G.  Hagemeister,  1788,  und  Ludwig  Schubert,  1802,  bringen  keine  tiefer 
greifenden  Änderungen.  Alle  wurden  überholt  durch  die  metrische  Übertragung 
von  Joh.  Heinr.  Voss  in  Schillers  Redaktion.  Anders  lagen  die  Dinge  von  vorn- 
herein bei  Romeo  und  Julia.  Hier  versperrte  Christian  Felix  Weisses  tränenreiches 
Familiendrama  lange  Shakespeare  den  Weg,  auf  dem  sich  überdies  Gotters  Singspiel 
„Romeo  und  Julia"  breit  hinlagerte.  Eine  Bearbeitung  Shakespeares  durch  den 
Prinzipal  Adolf  Fürchtegott  Hofmann  aus  Regensburg  blieb  wohl  ungedruckt  und 
lokal  beschränkt.  Die  erste  im  Druck  vorliegende  Bearbeitung  stammt  von  dem 
Lustspieldichter  Bretzner  aus  dem  Jahre  1796  und  gibt  von  Shakespeare  sehr  wenig, 
wie  auch  Goethe  1812  sehr  frei  mit  dem  Original  schaltete.  Erst  C.  A.  West  gibt 
1816  eine  annähernd  treue  Fassung.  Bei  den  einzelnen  Dramen  erwähnt  K.  die 
hauptsächlichsten  Aufführungen  und  Kritiken.  Diese  Angaben  hätten  leicht  vermehrt 
werden  können  und  sollen.  —  Für  die  neueste  Zeit  gibt  eine  sehr  willkommene  Er- 
gänzung dieser  Studien  die  klare  und  übersichtliche  Untersuchung  von  H.  Hecht 
(3934).  H.  meint  mit  Recht,  dass  die  jüngste  Bewegung  der  Bühnenkunst,  für  die 
Namen  wie  Reinhardt  und  Hagemann  ein  Programm  bedeuten,  den  richtigen  Weg 
für  die  Darstellung  Shakespearescher  Werke  gezeigt  hat.  Die  konservative  Durch- 
schnittsbühne versagt  dem  Gesamtorganismus  Shakespeares  gegenüber.  Die  Frage, 
üb  es  nicht  das  beste  sei,  die  Bühne  Shakespeares  historisch  getreu  nachzubilden, 
wird  verneint.  Ebenso  werden  die  Bestrebungen  von  Georg  Fuchs,  als  Regisseur 
des  Münchener  Künstlertheaters,  in  ihrer  Vermengung  der  Künste,  abgelehnt.  So 
kommt  H.  zu  folgenden  Forderungen:  „Fundament  und  Prüfstein  jeder  Shakespeare- 
Aufführung  ist  ihr  Vermögen,  die  von  dem  Dichter  gewollte  dramatische  Linie  un- 
verkümmert  zur  Geltung  zu  bringen.  Versuche,  seine  Werke  zugunsten  einer  ihnen 
wesensfremden  Bühnenform  zurechtzuschneiden,  sind  abzulehnen.  Der  genauen  Re- 
konstruktion des  elisabethanischen  Schauspielhauses  stehen  wissenschaftlich  und 
praktisch  schwere  Bedenken  gegenüber,  doch  lassen  sich  einzelne  Züge  des  älteren 
Bauschemas  mit  Erfolg  und  Vorteil  auf  das  neuere  übertragen.  Will  man  nicht, 
wozu  keine  Veranlassung  vorliegt,  auf  das  dekorative  Element  überhaupt  verzichten, 
so  erscheint  die  Zweiteilung  der  Bühne  in  eine  vordere  und  eine  hintere  Hälfte 
durch  einen  zwischen  beiden  angebrachten  Mittelvorhang  als  die  sinngemässeste  und 
befriedigendste  Lösung  der  durch  Shakespeares  eigentümliche  Technik  hervor- 
gerufenen Schwierigkeiten.  Da  die  Vorderbühne  ihrer  Ausstattung  nach  möglichst 
dekorationsfrei   bleiben  muss,    um  den  ihr  zukommenden  neutralen  Charakter  zu  bo- 


H.  Daffis,  Drama  des  18./19.  Jh.:  Neueres  Drama.  517 

wahren,  so  ergibt  sich  auch  für  die  Hinterbühne  die  Notwendigkeit,  den  dekorativen 
Naturalismus  und  Illusionismus  nach  Kräften  einzuschränken  und  für  ihre  Aus- 
schmückung' stilisierte,  grosslinig-e,  mehr  andeutende  Werte  heranzuziehen.  Diese 
stilisierten  Dekorationen,  für  die  soweit  als  möglich  festes  Material  zu  verwerten 
ist,  können  den  höchsten  künstlerischen  Anforderungen  genügen  und  sollen  keines- 
wegs primitiv  sein."  — 

17.  und  18.  Jahrhundert:  Calderon.  H.  Landsberg  (3937)  ver- 
folgt die  Schicksale  Calderons  in  Deutschland.  Der  Spanier  hatte  ja  natürlich  in 
seinem  Kampfe  um  das  Hausrecht  auf  dem  deutschen  Theater  mit  ganz  anderen 
Schwierigkeiten  als  etwa  Shakespeare  zu  kämpfen,  in  dem  bereits  Goethe  den  Anti- 
poden ('alderons  in  vielfacher  Beziehung  sah.  Als  Weimarer  Theaterdirektor  legte 
sich  Goethe,  von  seinem  Helfer  F.  A.  Wolff  darin  bestärkt,  sehr  für  ihn  ins  Zeug 
und  begrüsste  die  Übersetzung  von  Gries  mit  grosser  Wärme.  Schiller  kannte 
wenigstens  den  Anfang  der  Übertragung  des  älteren  Schlegel,  erlebte  es  aber  nicht 
mehr,  dass  ihm  Calderon  „gefährlich  werden  konnte",  wie  Goethe  zu  PJckermann 
äusserte.  Tieck  war  der  erste  in  Deutschland,  der  wieder  energisch  auf  das  spanische 
Drama  hinwies,  ohne  dass  er  etwa  Calderon,  wie  A.  W.  Schlegel,  als  den  letzten 
Gipfel  der  romantischen  Poesie  gefeiert  hätte.  Fr.  Schlegel  stand  dem  Spanier 
zunächst  kühler  gegenüber  und  fand  erst  nach  seinem  Übertritt  zum  Katholizismus 
wärmere  Töne  für  ihn.  Eichendorff  endlich  sieht  in  ihm  geradezu  das  Heil  für  die 
Erneuerung  des  Dramas.  Seit  1815,  dem  Erscheinen  der  Griesschen  Übersetzung, 
die  Calderon  in  reicherer  Auswahl  und  bühnengerechterer  Übertragung  als  Schlegel 
bot,  werden  die  Versuche,  ihn  der  deutschen  Bühne  zu  gewinnen,  häufiger  und  nach- 
haltiger. So  findet  er  bei  den  Düsseldorfer  Musteraufführungen  Immermanns  ein 
empfängliches  Publikum.  Etwa  zu  der  gleichen  Zeit  empfängt  Hebbel  von  Calderon 
deutliche  Einwirkungen,  die  gewiss  weiter  zu  verfolgen  wären.  Das  fernere  Schicksal 
Calderons  in  Deutschland  haben  im  wesentlichen  grosse  Schauspieler,  Emil  Devrient, 
Bernhard  Baumeister  (Richter  von  Zalamea),  Matkowsky  (Prinz  Sigismund)  ent- 
schieden. —  Beaumarchais.  Das  grosse  Aufsehen,  das  Beaumarchais'  Figaro 
1784  von  Anfang  an  erregt  hatte,  schlug  starke  Wellen  sofort  nach  Deutschland. 
Die  Literaturzeitschriften,  Theaterkalender  usw.  sind  sogleich  voll  von  ausführlichen 
Berichten,  zahlreiche  Kupfer  bringen  die  ersten  Darsteller  und  ganze  Szenen,  Kopf- 
putz und  Kleidung  ä  la  Figaro  werden  Mode.  Die  erste  deutsche  Übersetzung 
spekulierte  auf  Täuschung  der  Leser  und  hatte  mit  Beaumarchais  nichts  als  den 
Namen  gemein.  Seit  1785  werden  Nachdrucke  des  Originals  in  Deutschland  ver- 
breitet, die  die  Grundlage  der  ersten  Übertragungen  bilden.  A.  S  e  1  ig  m  a  n  n  (3944) 
charakterisiert  die  einzelnen,  soweit  er  sie  auftreiben  konnte,  und  verfolgt  ihre  Nach- 
drucke und  spärlichen  Bühnenschicksale.  Am  sorgfältigsten  und  glücklichsten  hat 
Schülers  Freund  Ludwig  Ferdinand  Huber  1785  übersetzt.  Ob  er  freilich  auf  die 
Bühne  kam,  vermochte  S.  nicht  zu  ermitteln,  hat  doch  der  Figaro  nur  gerade  ein 
Jahr  damals  auf  dem  deutschen  Theater  als  Modestück  geherrscht.  Schon  im  Mai 
1786  begann  Mozarts  Oper  ihm  den  Rang  abzulaufen  und  hat  vielleicht  allein 
dazu  beigetragen,  durch  den  Reiz  des  gleichen  Stoffes  sein  Leben  überhaupt  weiter- 
zufristen.  Auch  J.  F.  Jüngers  Übersetzung  von  1802  blieb  wahrscheinlich  auf  Wien 
beschränkt.  Erst  Börne  wies,  30  Jahre  später,  wieder  auf  Beaumarchais  hin,  wie  die 
Jungdeutschen  aus  begreiflichen  Gründen  überhaupt  mit  ihm  und  seinem  Werk  von 
neuem  Fühlung  fanden.  August  Lewald  widmet  ihm  eine  für  damalige  Zeit  an- 
erkennenswerte Biographie  und  übersetzt  gleichzeitig  „Figaros  Hochzeit",  den  „Barbier 
von  Sevilla"  und  „Eugenie".  Die  Übertragung  von  Figaro  ist  steif  und  ungeschickt, 
erlebte  aber  im  Frühjahr  1839  ein  paar  Aufführungen  am  Stuttgarter  Hoftheater.  Erst 
nach  einem  Vierteljahrhundert  wurde  Figaro  von  Dingelstedt  neu  übersetzt,  in  einem 
Bühnentext  und  einer  veränderten  Buchfassung.  Die  vielen  Fehler  und  Eigen- 
mächtigkeiten hat  ihm  Paul  Lindau  in  seinen  „Literarischen  Rücksichtslosigkeiten" 
angekreidet.  Dingelstedts  Übertragung  wurde  in  Berlin  1862,  in  München  1876  auf- 
geführt. Unbedeutend  und  schwerfällig  ist  Max  Köslings  Übersetzung  aus  dem 
Jahre  1872  für  Reclams  Universalbibliothek.  Karl  Saars  Übertragung  (1881)  benutzte 
Dingelstedt  und  ist  nur  auf  Bühnenwirkung  berechnet.  Sie  verbreitete  sich  von 
Wien  aus  über  einige  österreichische  Provinztheater  und  wurde  auch  in  Leipzig 
gespielt.  Ludwig  Fulda  schmiegte  sich  mit  Feinsinn  und  Eleganz  dem  Original  an 
(1894)  und  fand  in  Berlin,  Wien  und  München  ein  dankbares  Publikum.  Josef  Kainz 
endlich  traf  in  glücklicher  Weise  den  Ton  Beaumarchais'  und  schuf  sich  selbst  für 
sein  hinreissendes  Spiel  eine  prachtvolle  Rolle.  —  V.  Klemperer  (3945)  betont 
das  Eigenrecht  von  Beaumarchais'  Figaro  gegenüber  Mozart,  der  ihn  vollkommen 
entstellt  habe:  „Man  kann  Mozarts  Figaro-Musik  mit  tausend  Freuden  geniessen  und 
wird  sich  doch  sagen  müssen,  dass  sie  dem  Beaumarchaisschen  Figaro  gegenüber 
einen  Missgriff,  ja  geradezu  eine  Sünde  bedeutet."  — 

Jahresbcriohte  f&r  neuere  deutaehe  Litenttnrgesobichte.    XXL  4Q 


518  H.  Daffis,  Draina  des  18./ 19.  Jh.:  Neueres  Drama. 

19.  J  a  h  r  h  u  n  d  e  r  t :  B.  Shaw.  Ein  gewichtiges  Buch  schwer  schreitenden 
Ernstes  und  voll  immer  wieder  betonter,  immer  wieder  herausfordernder  Subjektivität, 
gibt  uns  J.  Bab  (3948),  das  die  sonst  an  dem  Verfasser  gewohnte  Konzentration  und 
Leichtigkeit  der  Darstellung  nur  allzuoft  vermissen  lässt.  B.  ist  sich  seines  Zieles 
gewiss  vollbewusst,  aber  des  rechten  Weges  nicht  immer  sicher,  und  so  verlangt 
sein  Buch,  eine  harte  Geduldsprobe  des  Lesers.  Eine  Aufopferung,  die  zudem  nicht 
immer  ihren  Lohn  findet.  In  breiter,  mühsamer,  sich  wiederholender  Erzählung  zeigt 
B.  letzten  Endes  nur,  wie  er  sich  sein  Bild,  seine  Ansicht  von  Shaw  errungen  hat. 
Er  hat  es  sich  wahrlich  nicht  leicht  gemacht,  aber  er  hätte  trotzdem  dem  Leser 
manchen  weiten  Umweg  getrost  ersparen  dürfen.  Wie  er  in  Shaw  auf  allen  Gebieten, 
die  dieser  schillernde  Geist  berührt  hat,  immer  wieder  den  Kämpfer  sieht,  so  soll 
sein  Buch  ein  ausgesprochenes  „Kampfspiel"  sein.  So  sagt  er  selbst:  „In  diesem 
Manne  Shaw  ruht  nichts  und  ist  nichts  endgültig',  es  sei  denn  sein  Bewegungswille. 
Alle  Kräfte  dieses  Mannes  werden  erst  im  Kampf,  im  Fluss,  in  der  Wandlung  des 
Lebendigen  sichtbar,  das  ist  die  subjektive  Natur  unseres  Stoffes."  Ein  verhaltener 
Rausch  des  Eroberers  von  Neuland  erfüllt  das  Ganze,  das  die  Feder  des  sonst  so 
Bedachtsamen  allzu  hastig  und  heftig  dahinstürmen  lässt,  so  dass  dem  langsam  oder 
gar  widerstrebend  Nachschreitenden  nicht  selten  der  Atem  zu  fehlen  droht.  So 
wuchtig,  mit  immer  neuen  Schlägen  B.  auch  seine  Überzeugungen  in  uns  geradezu 
hineinhämmert,  so  gewiss  geht  manch  Hammerschlag  daneben  in  den  Sand.  Eine 
gewisse  Unsicherheit  B.s,  ob  man  ihn  denn  nun  auch  wirklich  recht  verstanden 
habe,  ob  er  wirklich  den  Leser  überzeugt  habe,  bricht  immer  wieder  durch  und 
lässt  immer  wieder  Zweifel  wach  werden.  So  muss  B.  selbst  einmal  geradeheraus 
sagen:  „Ich  glaube  im  Glück  dieser  Aneignungsarbeit  oft  den  wahren,  den  objektiv 
richtigen  Shaw  zu  haben;  aber  ich  weiss  mit  meinem  besten  Bewusstsein,  dass  ich 
dafür  gar  keine  Garantie  übernehmen  kann,  dass  ich  letzten  Endes  nur  meinen  mir 
nötigen  Shaw  zu  bieten  habe."  So  erspart  uns  B.  auch  in  den  beiden  ,, vor- 
bereitenden Kapiteln"  „Shaws  Ankunft  in  Deutschland"  und  „Shaws  Herkunft  aus 
Britannien"  kaum  ein  Detail  seiner  zähen  Studien  und  gewonnenen  Einsichten. 
Hier  umreisst  er  auch  schärfer  die  Aufgabe  seines  Buches,  wie  er  sie  vor  sich  sieht, 
und  sucht  zu  verdeutlichen,  wo  und  wie  er  alte  Vorurteile  zerstören,  Neues  aufführen 
muss:  „Gerade  wie  am  Anfang,  vor  fast  zehn  Jahren,  gibt  es  heute  zwei  Shaws  in 
Deutschland:  einen  kennen  die  Politiker,  ehren  ihn  als  einen  der  intelligentesten 
Sozialisten  der  Gegenwart,  verhöhnen  ihn  als  bourgeoisen  Sozialkompromissler  oder 
verabscheuen  ihn  als  gefährlich  einschmeichlerischen  Umstürzler  —  je  nachdem  sie 
sozial-reformerisch,  marxistisch  oder  konservativ  sind.  Den  anderen  kennen  die 
Literatur-  und  Kulturkritiker,  ehren  ihn  als  einen  entzückenden  Impressionisten, 
verachten  ihn  als  konfus-frechen  Witzling  oder  verdammen  ihn  als  gefährlichen 
Nihilisten  —  je  nachdem  die  Urteilenden  Sensualisten,  Philister  oder  Neu-Kantianer 
sind.  Dieser  Dualismus  scheint  mir  auf  die  Dauer  nicht  haltbar;  er  ist  wider- 
natürlich, und  er  ist  nicht  nötig:  die  relativistischen  Elemente  der  Shawschen  Politik 
sind  so  wenig  verborgen  wie  die  positivistischen  der  Shawschen  Kunst.  Den  gemein- 
samen Ursprung  beider  zu  zeigen,  die  Einheit  der  Vorstellung  Shaws  herzustellen: 
das  ist  heute  die  nächste,  eigentliche  und  vielleicht  einzige  Aufgabe  einer  Shaw- 
Kritik."  Nun  schildert  B.  in  zwei  weiteren  grossen  Kapiteln  den  Schriftsteller  und 
den  Künstler  Shaw,  wobei  der  Dichter  über  dem  Literaten  und  Politiker  entschieden 
zu  kurz  kommt.  B.  gesteht  freimütig  zu,  wie  sich  am  Ende  beim  Dramatiker  Shaw 
die  Form  völlig  auflöst  und  zum  philosophischen  Dialog  entwickelt,  und  wie  der 
Schriftsteller  nur  da  zum  Dichter  ward,  wo  ihn  die  Lebenskraft  des  grossen  Indi- 
viduums mit  einer  Art  religiöser  Erschütterung  packt.  So  sieht  B.  auch  schliesslich 
Shaws  europäische  Bedeutung  darin,  „dass  er  den  Geist  des  Christentums,  den  die 
ersten  Reformatoren  mit  Individualismus,  die  idealistischen  Philosophen  Deutschlands 
mit  der  Kultur  ausgesöhnt  hatten,  mit  der  Kultur  verbindet.  Bernard  Shaw  zeigt 
wieder  die  Möglichkeit  eines  politischen  Menschen  von  religiösem  Grundtrieb." 
R.  M.  Meyer  hat  an  Babs  Buch  vor  allem  auszusetzen,  dass  über  der  Darstellung 
des  Schriftstellers  und  Journalisten  Shaw  der  Mensch  und  Dichter  völlig  entschwinden. 
M.  Meyerfeld  urteilt  entschieden  zu  scharf,  wenn  er  auch  die  Hauptmängel  richtig 
hervorhebt:  „Es  scheint  verfrüht,  über  Bernard  Shaw,  an  dem  noch  alles  oszilliert, 
heute  schon  das  letzte  Wort  sprechen  zu  wollen  .  .  .  Eine  Monographie  von  solchem 
Umfang,  die  nebenher  wohl  auch  etwas  Propaganda  machen  soll,  ist  eher  dazu  an- 
getan, Leser  zu  schrecken  als  zu  locken.  Und  der  Umfang  hat  die  zweifellose  Weit- 
schweifigkeit auf  dem  Gewissen."  Und  ferner:  „Während  Bab  dem  Bühnenschrift- 
steller gegenüber  seine  völlige  Unabhängigkeit  und  Unbefangenheit  zu  wahren  weiss, 
lässt  er  sich  von  dem  puritanischen  Prediger,  dem  sozialistischen  Ethiker  einfangen. 
Der  geistvolle  Darsteller  wird  zum  begeisterten  Jünger,"  —  0.  W  il  d  e.  In  einer 
unmöglichen,    noch    dazu    durch    viele    Druckfehler    entstellten,    Sprache    sind    die 


H.  Daffis,  Drama  des  18./19.  Jh.:  Neueres  Drama.  519 

„Psycholog'ischen  Streifzüge  über  Oscar  Wilde"  von  Ernst  Weiss  (JBL.  1908/9, 
N.  7286)  geschrieben.  Ein  Wust  von  Zitaten,  die  von  einer  wahllosen,  un- 
verdauten Lektüre  zeugen,  überwuchert  die  völlig  dilettantische  Darstellung'.  Selbst- 
verständlichkeiten werden  als  neue  Oflenbarung,  völlig  Dunkles  und  Unverständliches 
als  neue  P>kenntnis  vorgebracht.  Den  wirren  Gedankengängen  von  W.  zu  folgen, 
ist  oft  geradezu  unmöglich.  Eine  Probe  für  viele:  „Das  Gebiet  seiner  Phantasie,  das 
Feld  seiner  gestaltenden  Dichtung  ist  meistens  durclidrängt  von  einer  gewissen  weib- 
lichen Empfindung,  einem  zarten  Feingefühl,  einer  berührenden  Schattierung  seiner 
Persönlichkeit,  die  ihn  charakterisiert,  und  von  der  er  sagt:  ,Wenn  der  Mensch  mit 
seiner  Seele  in  Berührung  kommt,  ist  er  so  wie  ein  Kind',  und  alles  dies  drückt 
sich  in  der  höchst  steigenden  Harmonie  des  von  ihm  gewählten  Gegenstandes 
und  in  einer  zu  wunderbaren  Erörterungen  hereingezogenen  Sprache  aus."  — 
G.  d'Annunzio.  D'Annunzios  ehrgeiziger  Traum,  der  Schöpfer  einer  neuen, 
starken  italienischen  Nationalbühne  zu  werden,  ist  für  A.  Babillote  (3967)  nicht 
in  Erfüllung  gegangen.  Seine  Begabung  ist  rein  lyrisch.  Seine  fünf  bekannten 
Dramen  sind  tragische  Erzählungen  in  Dialogform. 

H.  Ibsen:  Gesamtdarstellungen  und  Essaysammlungen. 
R.  Bazardjian  (3987)  schiebt  die  ganze  Masse  der  Literatur,  die  bisher  über 
Ibsen  erschienen  ist,  mit  grosser  und  unmutiger  Gebärde  beiseite.  Er  lässt  den 
Dichter  völlig  hinter  dem  Dramaturgen  zurücktreten.  Für  ihn  hat  er  nur  ein  Meister^ 
werk  geschaffen,  das  genügt,  ihn  unsterblich  zu  machen:  John  Gabriel  Borkmann. 
Die  geschichtlichen  und  sagenhaften  Schöpfungen  übergeht  er,  von  seinen  Jugend- 
werken behandelt  er  nur  die  Komödie  der  Liebe  und  den  Bund  der  Jugend.  B.  be- 
stimmt Ibsens  Stellung  in  der  Weltliteratur  wie  folgt:  „Die  Werke  Sophokles'  sind 
die  feine,  köstliche  und  reife  Frucht  einer  mächtigen  Zivilisation.  Shakespeares 
Schöpfungen  kann  man  als  eine  wunderbare  Blume  der  Renaissance  bezeichnen. 
Das  Ibsensche  Werk  ist  eine  Treibhauspflanze.  Niemals  wird  man  überdrüssig, 
Sophokles  zu  lesen  und  zu  geniessen.  Man  lernt  immer  etw-as  von  ihm.  Oft  liest 
man  Shakespeare.  Ibsen  liest  man,  mit  Ausnahme  seines  John  Gabriel  Borkman, 
nur  ein  einziges  Mal.  Alle  drei  kennen  das  Geheimnis  der  Bühne  und  sind  mit  der 
Bühnentechnik  vertraut.  Aber  diese  Vertrautheit  verrät  sich  bei  den  ersten  beiden 
nicht,  während  sie  der  Dritte  als  Hilfsmittel  gebraucht  .  .  .  Seine  Schöpfungen  ge- 
hören und  sind  für  die  Bühne;  den  Leser  lassen  sie  beinahe  gleichgültig.  Die  Auf- 
regung, die  ein  Ibsensches  Drama  in  uns  hervorruft,  ist  eher  ein  Nervenreiz  als 
eine  seelische  Erschütterung.  Seine  Dramen  sind  sensationell.  Er  verfolgt  ein  Ziel, 
eine  Absicht  —  zu  erobern.  Alle  seine  Bestrebungen  führen  diesem  Ziele  entgegen. 
Die  Kunst  verschwindet,  sobald  man  die  Absicht  bemerkt."  So  besteht  schliesslich 
für  B.  Ibsens  literarischer  Wert  hauptsächlich  „in  der  Verbreitung  aller  Welt- 
anschauungen (was  soll  das  heissen?)  durch  das  Theater.  Ibsen  sollte  nur  als 
Propagandist,  als  Missionär  einer  neuen  Religion  für  das  Volk  betrachtet  werden." 
Als  „Verdienste"  lässt  er  ihm  wenigstens:  „seinen  edlen,  mutigen  Idealismus  und 
die  tiefe  Überzeugung,  mit  welcher  er  die  Rolle,  die  der  Frau  in  der  gegenwärtigen 
und  zukünftigen  Gesellschaft  zukommt,  darstellt".  Genug!  Man  fragt  sich  bitter 
und  erstaunt,  wie  ist  es  möglich,  dass  ein  so  selbstbewusst  und  herrisch  auftretendes, 
umfangreiches  Buch  über  den  Dichter,  das  auf  jeder  Seite  öde  und  unfruchtbar  ist, 
heute  noch  möglich  war.  —  Dagegen  stellt  sich  J.  C  o  1 1  i  n  s  (3988)  Buch  mit 
gerechtem  Anspruch  in  die  Reihe  der  ernsten,  wissenschaftlichen  Arbeiten  über  den 
Dichter.  C.  geht  mit  völliger  Beherrschung  des  weitschichtigen  Materials,  ein- 
schliesslich des  Ibsenschen  Nachlasses,  an  seine  Aufgabe.  Vor  allem  genügt  er  der 
von  Wörner  immer  wieder  betonten,  aber  noch  immer  nicht  als  selbstverständlich 
angesehenen  Forderung,  den  Dichter  in  seiner  Sprache  und  seiner  Welt  zu  kennen 
und  zu  verstehen.  Sein  Buch  wird  trotzdem  sich,  weder  wie  Reichs  Vorlesungen 
als  Einführung  in  Ibsens  Werk  für  den  geniessenden  Gebildeten,  noch  wie  Wörners 
schöne  Darstellung  als  Begleiter  des  literarisch  Interessierten  eignen.  Mit  inter- 
essanter, aber  anfechtbarer  Einseitigkeit  fasst  C.  Ibsen  als  religiösen  Dichter.  Da  unter 
Religion  schliesslich  alles  mögliche  verstanden  werden  kann  und  von  dem  Verfasser 
verstanden  wird,  so  handelt  es  sich  eigentlich  nur  darum,  ein  Ibsens  Lebenswerk 
deutlich  und  unveränderlich  beherrschendes  Prinzip  zu  finden,  wie  es  am  Ende  jeder 
Biograph  des  Dichters  versucht  hat  und  versuchen  wird.  Aber  auch  das  musste  C. 
misslingen  und  ist  ihm  tatsächlich  misslungen.  Er  gibt  das  ja  mit  halben  Worten 
selbst  zu:  „In  den  Werken  seiner  zweiten  Periode  (1877—1899),  die  weniger  seine 
innere  als  die  äussere  Welt  darstellen,  in  der  Zeit  einer  sich  beschränkenden  Wirk- 
samkeit, die  er  schliesslich  als  einen  Abfall  von  einer  zuerst  höher  und  weiter  ge- 
fassten  Lebensaufgabe  empfand,  hat  das  Religiöse  nicht  mehr  die  einstige  grosse 
Bedeutung.  Trotzdem  ist  es  auch  hier  als  eine  bald  schwächere,  bald  stärkere  l'nler- 
strömung,    die    aus    einer  in  ihm   nie    versiegten  Lebensquelle  gespeist  wird,  zu  er- 

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520  H.  Daffis,  Drama  des  18./19.  Jh.:  Neueres  Drama. 

kennen;  und  diese  ist  an  manchen  Stellen  so  kräftig,  dass  sie  auch  einzelne  Strecken 
der  Oberfläche  zu  färben  vermag."  —  Und  an  anderer  Stelle  heisst  es:  „Keineswegs 
ist  jedoch  Henrik  Ibsen  das  unverfälschte  Urbild  des  ,homo  religiosus',  des  ,religiös 
affizierten'  Menschen  gewesen.  Seiner  Seele  sind  auch  heidnische  Züge  tief  ein- 
geprägt gewesen."  Wenn  schliesslich  C.  mit  Carlyle  „Überwindung  des  menschlichen 
Ichs"  Religion  heisst,  so  mag  Ibsen  immerhin  unter  dieser  Flagge  segeln,  aber  welcher 
Dichter  oder  Denker  könnte  das  dann  nicht  mit  demselben  Recht?  Es  ist  schade, 
dass  C.s  Buch,  das  mit  reicher  Kenntnis  des  Dichters  und  seines  Werks  eine 
starke,  ehrliche  Liebe  für  seinen  Gegenstand  verbindet,  der  Neigung,  alles  fein 
säuberlich  zu  schachteln  und  etikettieren,  folgend,  richtig  Erkanntes  nicht  selten  um- 
biegt und  entstellt.  —  Langatmige  Inhaltsangaben  und  Umschreibungen  der  einzelnen 
Charaktere  von  Ibsens  Dramen  stellt  A.  von  Winterfeld  (3990)  zu  einem  Büchlein 
zusammen,  das  in  ermüdender  Aneinanderreihung  des  Dichters  Leben  und  Schaffen 
ohne  persönliche  Note  erzählt.  —  Den  innigen  Zusammenhang  dieser  beiden  aufzu- 
decken, ist  das  Ziel  von  W.  Hans  (3991):  „Welchen  inneren  Erlebnissen,  welchen 
seelischen  Vorgängen  das  einzelne  Drama  seinen  Ursprung  verdankt,  welches  persön- 
liche Grundmotiv  in  ihm  ertönt,  welche  Gedanken  und  Gefühle  des  Dichters  sich  in 
ihm  dokumentieren,  in  welchen  Personen  Spiegelbilder  von  seinem  eigenen  Wesen 
zu  erkennen  oder  doch  zu  vermuten  sind,  soll  dargelegt  und  damit  zugleich  der  Ent- 
wicklungsgang, die  Wandlungen  Ibsens  von  „Catilina"  bis  za  „Wenn  wir  Toten  er- 
wachen" skizziert  werden.  Fast  aus  jedem  Drama  schimmert  uns  ein  Selbstbildnis 
des  Dichters  entgegen,  zuweilen  nur  verschwommen  und  verwischt,  zuweilen  aber 
auch  deutlich  und  in  festen  Umrissen."  Ganz  ähnlich,  wie  oben  CoUin,  um  ein 
leitendes  Prinzip  in  Ibsens  Schaffen  zu  finden,  nicht  ohne  Gewaltsamkeiten  davon- 
kommt, müssen  wir  bei  H.  manche  blosse  Vermutung  ohne  Beweis  und  ohne  Beweis- 
kraft mit  in  den  Kauf  nehmen.  Freilich  hat  Ibsen  selbst  hier  scheinbar  den  Weg 
gewiesen,  wenn  er  darauf  hinwies,  wieviel  er  für  sein  Schaffen  der  ,, Selbstanatomie" 
verdanke.  Doch  wird  dies  ebenso  von  jedem  wirklichen  Dichter  überhaupt  gelten, 
so  dass  Ibsens  Werk  nicht,  wie  H.  will,  ein  besonders  zu  betonendes  „Selbstporträt" 
ist.  Vieles  ist  bei  H.  sehr  fein  beobachtet  und  überzeugend  dargetan,  so  Ibsens 
Verwandtschaft  mit  Rosmer.  Dagegen  wirken  die  Beziehungen,  die  H.  für  Frau  Inger 
auf  Östrot,  den  Julian  Poulsen  der  „Johannisnacht",  den  Volksfeind  (für  den  er  also 
nicht  Björnson  als  Urbild  ansieht)  usw.  gekünstelt  und  unwahrscheinlich.  E.  Reich 
hat  in  seiner  Kritik  noch  anderes,  was  ihm  nicht  gelungen  scheint,  angeführt.  — 
Einzelstudien.  E.  Holms  „Studien  zu  den  vier  letzten  Dramen  des 
Dichters",  die  ursprünglich  in  der  „Nation"  erschienen  waren,  liegen  nun  in  zweiter 
Auflage  vor  (3998).  Die  Bestätigung  der  von  dem  Verfasser  verfochtenen  An- 
schauung, dass  diese  Schöpfungen  des  Dichters  eine  innere  Einheit  bilden,  hatte  Ibsen 
selbst  in  einem  seiner  Briefe  gegeben,  wo  er  sagt,  „dass  die  Serie,  die  mit  dem 
Epilog  abschliesst,  eigentlich  mit  Baumeister  Solness  beginne".  In  einer  Vorrede 
wendet  sich  H.  vor  allem  gegen  R.  Wörners  Einwendungen  und  gegen  die  Auf- 
fassung, dass  Ibsens  Schlusswerke  schwächliche  Altersdramen  wären,  in  denen  der 
Dichter  seine  Weltanschauung  wie  ein  auf  dem  Sterbebette  bang  gewordener  Atheist 
reuig  zurückgenommen  habe.  Die  Abhandlungen  selbst  sind  zu  bekannt,  um  hier 
noch  einmal  rekapituliert  zu  werden!  —  Die  Schrift  von  B,  Luther  (4002)  über 
„Ibsens  Beruf"  ist  trotz  der  zunächst  festgehaltenen,  etwas  altmodischen  Einkleidung 
in  Briefform,  durchweg  das  beachtenswerte  Werk  eines  freien,  modernen  Geistes,  der 
sich  seine  Stellung  zu  dem  Dichter  eifrig  und  glücklich  erkämpft  hat.  Das  erste 
Kapitel  behandelt  Ibsens  „Pessimismus"  und  lehnt  diese  Auffassung  als  unbegründetes 
Vorurteil  ab.  „Wie  muss  man  Ibsen  lesen?",  „Der  Philosoph  unter  den  Dichtern", 
„Ibsen  und  die  moderne  Sittlichkeit",  „Ibsens  Individualismus"  die  nächsten.  Nach  L. 
wurzelt  Ibsens  Individualismus  tief  im  Protestantismus.  Ibsens  „Beruf"  war,  unserer 
Zeit  in  seinen  Dramen  ihr  eigenes  Bild  zu  zeigen.  Weitere  Kapitel  schildern  „Natur  und 
Romantik  bei  Ibsen",  „Frau  und  Ehe",  „Ibsen  und  die  Nibelungensage",  „Leben  und 
Dichten".  Überall  erscheint  Ibsen  als  der  Lichtbringer,  als  der  Erzieher  zur  Selbst- 
erkenntnis und  zum  Willen.  —  J.  B  a  b  (3994)  sieht  das  eigentliche  Ibsen-Problem  im 
Kontrast  der  Mauthnerschen  Anschauung  mit  der  Wörners  (die  im  wesentlichen  Ibsens 
Selbstanschauung  ist):  „Ein  agitatorischer  Schriftsteller,  dem  doch  nur  die  poetische 
Form  zugänglich  ist,  und  ein  Dichter,  der  jahrzehntelang  von  pädagogischen  Ideen 
beherrscht  ist  und  schliesslich  unter  bitteren  Anklagen  gegen  alles  Dichtertum  vom 
Schauplatz  abtritt."  —  In  vier  Kapiteln  behandelt  B.  Luther  (4003)  weiterhin  „d  : 
Tragik  bei  Ibsen".  ErunterscheidetsiebenHauptmöglichkeiten  eines  tragischen  Konfliktese 
Der  Held  steht  oder  gerät  in  Konflikt  mit  anderen  Personen,  so  dass  ein  ausgebildetes 
Spiel  und  Gegenspiel  vorhanden  ist  (Kronprätendenten).  Eine  zweite  Möglichkeit 
sieht  L.  darin,  dass  Spiel  und  Gegenspiel  vorhanden  ist,  der  Held  aber  keinem  an- 
gehört, sondern  durch  den  Konflikt  der  feindlichen  Kräfte  zerrieben  wird  (Rosmersholm). 


L.  Krähe,  Wagner.  521 

Der  Held  steht  oder  g-erät  in  Konflikt  mit  einer  sittlichen  Macht,  etwa  der  Weltordnung", 
der  Idee  in  Hebbels  Sinne  i Brand.)  Konflikt  mit  der  Tradition  (liosmersholm). 
Konflikt  zwischen  Mann  und  Weib,  zwischen  männlichem  und  weiblichem  Prinzip 
(John  Gabriel  Borkman).  Der  Konflikt  des  Individualismus  mit  der  Gesellschaft 
(Stützen  der  Gesellschaft.  Nora,  Gespenster,  Volksfeind).  Innerer  Konflikt.  L.  zeigt, 
wie  nicht  immer  die  Tragik  aus  den  Konflikten  hervorgeht,  sondern  umgekehrt  die 
Konflikte  aus  der  Tragik,  wie  ferner  für  Ibsens  Tragik  die  Situation  nur  von  geringer 
Bedeutung  ist  und  an  ihre  Stelle  die  im  Charakter  liegende  tragische  Disposition 
tritt,  die  Tragik  des  Individualismus,  die  zur  „Verhängnistragödie"  wird.  Weiter 
untersucht  L.  die  tragischen  Motive  bei  Ibsen,  Leidenschaft,  Selbstsucht,  Mängel  des 
Intellektes,  Mängel  des  Gefühlslebens  und  erkennt  als  „Motive  des  tragischen  Ver- 
hängnisses" die  verspätete  Erkenntnis,  das  verfehlte  Leben,  Disharmonie  zwischen 
Absicht  und  Erfolg.  —  Trotzdem,  wie  eine  Verlegernotiz  beinerkt,  die  Studie  0.  Aron- 
sohns  über  Oswald  Alving  „von  der  berufenen  Kritik  überwiegend  günstig  auf- 
genommen" ist,  kann  ich  mich  auch  der  im  gleichen  Sinne  gehaltenen  Arbeit  A.s 
über  Baumeister  Solness  (4019)  gegenüber  nur  ablehnend  verhalten.  A.  betrachtet 
die  Vorstellungen,  die  Solness  zur  Zeit  des  Dramas  beherrschen,  „vom  Standpunkt 
der  Wissenschaft  als  echte  Wahnvorstellungen".  Auch  die  Darstellerin  der  Hilde 
Wangel  „mag  ebenso  unbedenklich  ihre  wilden  sadistischen  Kräfte  spielen  lassen". 
E.  Reich  findet  die  Darlegungen  A.s  gleichfalls  „sehr  unsicher  und  zweifelvoll". — 
Das  Erscheinen  von  Ibsens  nachgelassenen  Schriften  ermöglicht  es  H.  E  y  b  i  s  c  h  (4030) 
die  Entstehung  von  Ibsens  Brand  zu  verfolgen.  Er  selbst  meint  freilich  selbst,  dass 
solche  oft  hypothetische  Untersuchungen  schliesslich  doch  kaum  zum  strikten  Beweis 
erhoben  werden  können."  Innerlich  und  äusserlich  unsicher  scheint  mir  E.s  Deutung 
einer  Briefstelle  an  Dietrichson  dahin,  dass  Ibsen  den  Brand  zuerst  als  Drama  ge- 
plant habe,  ohne  zunächst  an  die  Ausführung  zu  gehen  und  sodann  (Anfang  Sep- 
tember 1864?)  die  dramatische  in  die  epische  Form  verwandelt  habe.  Diese  analysiert 
E.  sodann  sehr  ausführlich  nach  dem  uns  erhaltenen  Fragment.  Es  ergibt  sich  ihm 
daraus  zweierlei:  einmal,  dass  der  epische  Brand  wie  im  ganzen  so  auch  im  einzelnen 
fragmentarisch  und  unfertig,  und  sodann,  dass  er  in  Wahrheit  alles  andere  als  episch 
ist.  „Indem  nun  aber  der  Dichter  im  eigenen  Innern  zur  Läuterung  und  Befreiung 
durchdrang  . . .  musste  es  Ibsen  nun  auf  der  dritten  Stufe,  in  dem  Drama,  gelingen, 
für  diese  inneren  Erlebnisse  und  Stimmungen  eine  äussere  Handlung  zu  schaffen,  die 
subjektiven  Erlebnisse  und  Erfahrungen  im  Symbol  eines  äusseren  Vorgangs  zu 
versinnlichen."  — 


Wagner. 

(lY,4b  ==  N.  4093-4177.) 

Ludwig  Krähe. 

Gesamtdarstellan^en.  —   Charakteristiken.   —   Biographische  Einzelheiten.  —  Persönliche  Beziehungen.  —    Briefe. 

—  Werke:   Jngendwerke;  Der  Fliegende  Holländer;   Lohengrin;  Tristan;   Meistersinger;   Ring  des  Nibelnngen;  ProsMchriften. 

—  Bayreuth.  —   Sprache  und  Stil.  — 

Gesamtdarstellungen.  Vom  „Glasenapp"  (4094)  ist  der  zweite 
Band  in  fünfter  Auflage  erschienen.  Es  bedarf  kaum  besonderer  Erwähnung,  dass 
all  das  Neue,  was  vor  allem  die  seit  der  vierten  Auflage  ausgegebenen  Brief- 
sammlungen brachten,  hineingearbeitet  worden  ist.  —  Eine  Darstellung  für  das  ge- 
bildete Publikum  lieferte  F.  Pfohl  (4099):  ein  anregungsvolles  Buch  aus  einem 
Guss,  mit  grosser,  sympathischer  Wärme,  ohne  Überhitzung  geschrieben;  von  sicherer 
Anschauung  auf  der  Basis  eines  des  Materials  mächtigen  Wissens  aufgeführt.  Nur 
ein  paar  die  Bedeutung  der  Musik  der  „Feen"  und  des  „Liebesverbots"  charak- 
terisierende Worte  vermisst  man,  und  Einwände  dürfte  man  nur  gegen  Pf.s  Kritik 
des  Vorhandenseins  der  Kampf-Szene  im  3.  Akt  des  „Tristan"  (S.  299)  erheben.  — 
Eine  zweite  grössere  Darstellung,  die  J.  Kapps  (4098),  war  mir  nicht  zur  Hand.  — 
„Eine  kurze  Einführung  in  das  Wagnersche  Kunstwerk  vom  rein  künstlerischen 
Standpunkt  aus,  ohne  überflüssiges  biographisches  und  philosophisches  Beiwerk"  hat 
sich  E.  I  s  t  e  1  (4097)  mit  seiner  Schrift  als  Ziel  gesteckt.    Sie  darf  als  solche  gelten. 

—  Mit  besonderen  programmatischen  Gesichtspunkten  treten  auch  zwei  ausländische 
Werke  auf.     Beim    einen,    dem    italienischen    C.  G  i  u  1  i  o  z  z  i  s  (4095),    vermag   ichs 


522  L.  K  r  ä  h  e  ,  Wagner. 

freilich  nur  aus  dem  Titel  zu  schliessen,  da  es  selbst  mir  nicht  zugängig'  war.  Das 
andere,  L.  Dauriacs  (4093),  hebt  in  seiner  Vorrede  zwei  Gedanken  als  die  es  be- 
herrschenden hervor.  Der  erste,  mit  Chamberlain  D.  gemein,  kann  kein  besonderes 
Recht  auf  Eigenart  beanspruchen:  dass  die  chronologische  Folge  der  Werke  Wagners 
eine  —  dem  Genie  nicht  gleich  bewusst  gewesene  —  logische  sei.  Der  zweite  wird 
allerdings  in  seiner  Eigenheit  vor  D.  noch  kaum  ausgesprochen  sein.  Danach  hat 
Wagner  in  das  Drama  das  erzählende  Moment  wieder  eingeführt,  das  das  Wesen  des 
Dramas  selbst  von  ihm  auszuschliessen  schien.  Damit  sei,  führt  D.  durch,  Wagners 
Tragödie  (Ring,  Tristan,  Parsifal),  „sans  cesser  d'etre  tragedie",  „epopee"  geworden, 
und  seine  Komödie  (Meistersinger),  „sans  cesser  d'etre  comedie",  habe  sich  mit  dem 
Roman  verschmolzen.  Der  musikalisch-kritische  Standpunkt  wird  von  D.  ganz  aus- 
geschaltet, er  analysiert  allein  von  dem  einer  „psychologie  musicale"  aus,  wie  denn 
sein  Buch  den  Untertitel  trägt:  „Etüde  de  psychologie  musicale."  Da  ü.s  zweite  These 
nichts  Förderndes  hat,  bleibt  als  beachtenswert  eine  Reihe  guter  Einzelbemerkungen 
übrig,  unter  die  auch  die  über  den  Inhalt  und  die  Bedeutung  der  Beziehungen 
zwischen  Wagner  und  Mathilde  Wesendonck  zu  rechnen  sind.  Die  deutsche  Wagner- 
Literatur  hätte  D.  in  beträchtlicherem  Umfange  zur  Kenntnis  genommen  haben  sollen, 
bevor  er  sein  Buch  ausgehen  liess.  Zum  mindesten  durfte  er  nicht  Zweifel  auf- 
kommen lassen,  ob  ihm  Wagners  Schriften  selbst  vollständig  geläufig  sind!  Der  oft 
ins  Plaudern  verfallende  Vortrag  des  Buches  mag  sich  daher  erklären,  dass  es  eine 
Reihe  von  Vorlesungen  wiedergibt,  die  zu  halten  D.  verhindert  wurde.  —  Als  Nach- 
trag zum  vorjährigen  Bericht  sei  bemerkt,  dass  H.  Lichtenbergers  (vgl.  JBL. 
1908/9,  S.  832)  Darstellung  ein  ausgezeichneter  Auszug  aus  seinem  grossen  Buch 
„Wagner  poete  et  penseur"  ist,  mit  Verarbeitung  der  neuen  Literatur.  — 

Charakteristiken.  Der  kenntnisreiche  E.  Stemplinger  (4107) 
bringt  eine  gute  Übersicht  über  Wagners  Beschäftigungen  mit  der  Antike  und  seine 
Äusserungen  über  sie;  er  weist  auf  Parallelen  zu  antiken  Gestalten  in  Wagners 
Werken  hin  und  betont  Wagners  „selbständiges  Urteil,  das  ihn  aber  bei  seiner 
Neigung  zum  Extremen  nicht  selten  zu  absonderlichen  Wunderlichkeiten  führe".  — 
G.  Braschowanoff  häuft  den  Stoff  zu  seinem  Thema  „Richard  Wagner  und  die 
Antike"  (Leipzig,  Xenien -Verlag.  224  S.,  M.  4,00;  vgl.  JBL.  1908/9,  S.  836)  aufeinander. 
Wagners,  Platons  und  Aristoteles'  bezügliche  Aussprüche  werden  auf  breiten  Strecken 
des  Buches  zitiert  und  von  B.  interpretiert.  B.  zeigt  sich  seinem  Thema  nicht  ge- 
wachsen. Das  Buch  ermangelt  einer  klaren  Disposition,  einer  festen  Zusammen- 
fassung der  Ergebnisse,  vor  allem  eines  deutlichen  Erfassens  der  Zusammenhänge, 
steht  Seite  184  doch  zu  lesen:  ,, Dieser  wunderbare  Geist  der  poetischen  Musik  der 
Hellenen  ist  also  diejenige  Macht  gewesen,  welche  unserem  W^agner  (!)  die  Fähigkeit 
verliehen  hat,  dichterisch  zu  komponieren  und  musikalisch  zu  dichten,  worin  die 
Offenbarung  des  urproduktiv -dichterischen  Elements  des  mythologischen  Geistes  er- 
sichtlich-historische Tat  geworden."  Das  zeugt  nicht  von  einem  historischen  Ersehen 
bei  B.,  so  wenig  wie  Seite  135  der  Satz:  „Der  bedeutsamste  Grund  der  Entfremdung 
zwischen  Wagner  und  Nietzsche  liegt  wohl  (!)*"  in  der  Divergenz  der  Anschauungen, 
die  am  deutlichsten  nach  dem  Erscheinen  des  , Parsifal'  zum  Ausdruck  kam." 
Schliesslich  ist  B.  zu  sagen,  dass  er  mit  seinem  Buch  hätte  zurückhalten  sollen,  bis 
er  des  Deutschen  völlig  mächtig  und  mit  einem  guten  deutschen  Stil  vertraut  ge- 
worden war.  —  Im  Schluss-Paragraphen  seines  zweibändigen  Werkes  ,,Die  Mytho- 
logie in  der  deutschen  Literatur  von  Klopstock  bis  Wagner"  beschäftigt  sich 
F.  Strich  (4160)  dürftig  mit  „Wagner  als  Philosoph  und  Dichter  des  Mythos".  Er 
definiert,  dass  W^agner  in  seiner  „Erkenntnis  von  dem  grossen  Zusammenhang  aller 
Mythologie  als  einen  wahren  Romantiker  sich  zeige".  —  Über  A.  V  ö  g  e  1  e  s  (4109) 
Auslassungen  vergleiche  oben  Abschnitt  I,  7  unter  N.  1242.  — 

Biographische  Einzelheiten.  E.  Istel  (41 10)  druckt  mehrere 
Dokumente  zur  Lebensgeschichte  Wagners  aus  dem  Werk  der  Mrs.  Burrel  (vgl.  JBL. 
1906/7,  N.  5938)  ab;  bei  der  einzigartigen  Seltenheit  des  inhaltreichen  Prachtwerkes 
mit  Recht.  Dankbar  zu  begrüssen  ist  auch  das  I.sche  Verzeichnis  der  in  dem  Werk 
vorhandenen  Illustrationen.  —  Mit  dem  Gedicht  „Gruss  aus  Sachsen  an  die  Wiener" 
aus  dem  Jahre  1848  beschäftigt  sich  als  mit  „einem  ungelösten  Probleme"  C.  F.  Glase- 
napp  (4111).  Ungelöst  ist  die  Frage,  ob  noch  einmal  das  Gedicht  in  seiner  Voll- 
ständigkeit bekannt  werden  wird.  Bisher  fehlt  noch  immer  das  Manuskript  bzw. 
eine  Reproduktion  davon.  —  L.  Zimmermann  (4113)  kleistert  das  Material  über 
Wagner  in  Luzern  zusammen.  In  der  Partie  über  Tribschen,  der  grössten  des 
kleinen  Buches,  bringt  er  allerlei  Unbekanntes,  worüber  er  als  Überschrift  hätte  setzen 
können:  Wagner  im  Verkehr  mit  den  Tribschener  Handwerkern,  Wagner  und  seine 
Gattin  in  Luzerner  Kaufläden.  Z.  hat  aber  auch  die  Handwerker  vernommen,  die  bei 
der  Einrichtung  des  „Asyls"  tätig  waren,  und  schliesslich  in  Ehestands-  und  Geburts- 
registern herumgestöbert.    Glasenapp  wird  auch  von  ihm  an  einer  Stelle  berichtigt.  — 


L.  Krähe,  Wagner.  523 

Persönliche  Beziehungen.  E.  Istel  (4129)  ist  bei  seinen  Wag-ner- 
Studien  in  der  Münchener  Residenz  auf  ein  Quartbuch  gestossen,  das,  zum  grossen 
Teil  von  Cosima  Wagners  Hand  geschrieben,  eine  bunte  Reihe  von  zum  Teil  un- 
bekannten Aufsätzen  und  Briefen  meist  aus  Wagners  Frühzeit  enthält.  Es  war  für 
den  König  bestimmt,  der,  wie  er  an  Wagner  am  13.  September  1805  schrieb,  nach 
früheren  Schriften  von  ihm  ,, brannte".  Zwei  der  Dokumente  sind  von  beträchtlicher 
Bedeutung:  ein  „Vorwort  zu  der  1850  beabsichtigten  Herausgabe  von  Siegfrieds  Tod 
(unterblieben,  weil  ich  keinen  Verleger  fand)"  und  ein  Brief  an  Röckel  und  Bakunin: 
ein  'Abschiedsbrief  an  die  zum  Tode  Verurteilten.  Wichtig  ist  auch,  was  I.  aus 
Cosima  Wagners  Kopie  des  Briefes  an  Liszt  vom  20.  November  1851  vorbringt;  es 
bestätigt  die  Vermutung  von  der  Retuschierung  des  Textes  der  Brief-Ausgabe.  — 

Briefe.  Als  „ein  einziges  Dokument  zur  Lebensgeschichte  des  jungen 
Wagner"  dürfen  die  Briefe  Wagners  an  seinen  Jugendfreund  Theodor  Apel  (2450) 
von  ihrem  Herausgeber  mit  Recht  bezeichnet  werden.  Der  bei  weitem  grösste  Teil 
der  Sammlung  gehört  den  Jahren  1832-36  an.  Er  bringt  den  jungen  Kapellmeister 
in  seiner  sprühenden  Laune  und  Lustigkeit  fast  leibhaft  nahe.  Über  die  drei  Briefe 
aus  der  Pariser  Üarbezeit  ist  bereits  JBL.  1906/7,  S.  792  berichtet  worden.  Als  Ab- 
schluss  steht  ein  Brief  aus  St.  Moritz  1853  mit  einer  bedeutsamen  Formulierung 
seiner  Kunst:  „Die  echteste  Kunst  ist  nur  Elegie,  oder  Sehnsucht  —  Nachtigallenlied: 
und  in  ungeheuerster  Steigerung  ist  meine  beste  Kunst  nichts  anderes."  Hervor- 
zuheben ist  die  sorgfältige  Herausgeberarbeit;  im  Anmerkungsteil  wird  auch  der 
Briefwechsel  abgedruckt,  der  zwischen  Th.  Apel  und  Heinrich  Laube  wegen  Wagners 
Pariser  Not  stattfand.  —  Die  neue  erweiterte  Auflage  des  Briefwechsels  mit  Liszt 
(2451)  war  mir  leider  nicht  zur  Hand.  -  Zu  den  in  die  Sammlung  „Richard  Wagner 
an  Freunde  und  Zeitgenossen"  (vgl.  JBL.  1908/9,  S.  833)  aufgenommenen  acht  Briefen 
Wagners  an  Verena  Stocker  gesellen  die  „Bayreuther  Blätter"  jetzt  weitere  22  (4134). 
Ein  Zeugnis  einer  warmen,  unmittelbaren  Menschlichkeit,  die  keine  falschen  Unter- 
schiede macht.  Am  besten  zeigen  das  die  Worte,  die  er  der  treuen  Hausbesorgerin 
nach  Ankündigung  der  bevorstehenden  Ankunft  von  „Frau  v.  B."  auf  Tribschen 
schreibt:  „Es  wird  eine  gründliche  Veränderung  vor  sich  gehen,  die  unerlässlich 
notwendig  war:  sie  wird  unternommen,  weil  dadurch  mit  Sicherheit  anzunehmen  ist, 
dass  auch  Ruhe  und  Stetigkeit  in  mein  so  sehr  beunruhigtes  Leben  eintritt."  — 
Fünf  Briefe  an  Ferd.  Hiller  (4123a)  aus  den  Jahren  1845  —  50,  recht  persönlich 
gehalten,  handeln  von  allerlei  Dingen,  die  hier  nicht  näher  bezeichnet  zu  werden 
brauchen.  — 

Werke:  Jugendwerke.  Immer  noch  fehlte  bisher  eine  Zusammen- 
stellung der  Schriften  und  Dichtungen,  die  Wagner  vor  1849  verfasst,  aber  von  der 
Einreihung  in  die  „üesammelten  Schriften"  ausgeschlossen  hatte.  J.  Kapp  (4139) 
hat  sich  jetzt  an  diese  Arbeit  gemacht.  Vornan  zu  nennen  sind  aus  ihrem  Inhalt  zwei 
Stücke:  ein  Dresdener  Reorganisationsentwurf  „Die  königliche  Kapelle  betreffend", 
von  grösster  Bedeutung  für  Wagners  praktischen,  sachlichen  Blick,  bisher  überhaupt 
unveröffentlicht,  und  der  Aufsatz  „Halevy  und  die  Königin  von  Cypem",  der  zum 
erstenmal  hier  nach  dem  deutschen  Manuskript  erscheint  (mit  ausgezeichneten  Worten 
über  Mendelssohn:  S.  291  f.),  das  indessen  den  letzten  Abschnitt,  die  eigentliche 
Kritik  des  Plalevyschen  Werkes,  noch  nicht  enthielt.  Demnächst  sind  anzuführen 
die  in  Vergessenheit  geratenen  Berichte  und  Aufsätze:  „Stabat  mater  de  Per- 
golese",  „Beethovens  IX.  Sinfonie"  (drei  anonyme  Hinweise  auf  ihre  Bedeutung  aus 
dem  „Dresdener  Anzeiger"),  „Künstler  und  Kritiker  mit  Bezug  auf  einen  besonderen 
Fall"  (d.  h.  Carl  Banck),  zwei  mit  äusserster  Heftigkeit  geschriebene  Aufsätze  für  die 
„Volksblätter":  „Der  Mensch  und  die  bestehende  Gesellschaft"  und  „Die  Revolution"; 
endlich  die  Aufsätze  „Theaterreform",  „Nochmals  Theaterreform"  und  die  Vaterlands- 
vereins-Rede  ,.Wie  verhalten  sich  republikanische  Bestrebungen  dem  Königtume 
gegenüber?"  Das  Vertrauen  in  eine  philologisch  getreue  Wiedergabe  des  Textes  hat 
K.  durch  die  Art,  wie  er  zum  Teil  mit  den  von  neuem  bei  ihm  abgedruckten  Texten 
verfährt,  erschüttert.  Das  ist  ein  schwerer  Mangel  der  Sammlung,  ja  es  macht  an 
einer  Stelle  das  Buch  unbenutzbar:  wer  Wagners  „Feen"  lesen  will,  hat  weiterhin  zu 
dem  bei  Heckel  erschienenen  Abdruck  zu  greifen,  denn  bei  K.  fehlen  —  etwas,  das 
man  als  schlechthin  unerhört  bezeichnen  muss  —  nicht  weniger  als  über  acht  Seiten 
der  Dichtung!  Weitere  Belege  für  K.s  leichtfertiges  Editionsverfahren  mag  man  aus 
R.  Stern  felds  Besprechung  des  Buches  (TglRs.  11.  Dezember  1910,  4.  Beilage) 
ersehen.  Plier  sei  schliesslich  noch  vermerkt,  dass  K.  zu  den  „Bergwerken  zu 
Falun"  doch  an  Ermisch'  Edition  hätte  erinnern  müssen  (vgl.  JBL.  1905,  S.  791), 
statt  auf  den  Abdruck  im  Wagner- Kalender  zu  verweisen.  —  W.  Krienitz'  (4140) 
kleine,  tüchtige,  in  Einzelfeststellungen  die  bisherige  Forschung  berichtigende 
Monographie  über  die  ,,Feen"  will,  aus  ihrer  Anlage  zu  schliessen,  weiteren  Kreisen 
dienen.     Wagners  Vorlage,  die  „Donna  serpente"  Gozzis,    wird    ausführlich    in   ihrer 


524  L-  Krähe,  Wagner. 

Entwicklung  geschildert  und  dann  gezeigt,  wie  Wagner  sie,  ,, nicht  immer  zu  seinem 
Vorteil",  verarbeitete.  Eine  knappe  Schilderung  der  musikalischen  Vorgänge  bildet 
den  öchluss  von  K.s  Schrift,  deren  letzte  Worte  das  Werk  „weit  über  die  Bedeutung 
eines  blossen  , Jugendwerkes'  hinaus,  das  nur  historisches  Interesse  beanspruchen 
darf",  als  „ein  vollwertiges  Erzeugnis  der  musikalischen  Romantik"  charakterisieren. 

—  Wie  Krienitz  fordert  auch  E.  S  c  h  ra  i  t  z  (4141)  für  das  Werk  eingehendere  Berück- 
sichtigung, als  ihm  im  allgemeinen  bisher  zuteil  geworden  ist.  —  Von  bedeutsamem 
Wert  ist  E.  I  s  t  e  1  s  (4143)  Arbeit  über  die  „Hochzeit":  wir  erhalten  die  erste  ein- 
gehende Analyse  der  autographen  Partitur,  unter  Wiedergabe  zahlreicher  Stellen  der 
Musik.  I.  hebt  zum  Schluss  zusammenfassend  die  Schärfe  der  Charakteristik  hervor, 
mit  der  die  Exposition  eines  Dramas  in  wenigen  Zügen  hier  entwickelt  werde,  „ohne 
die  althergebrachte  Opernform  zu  verlassen".  „Für  die  ursprüngliche  dramatische 
Begabung  Wagners  legt  dies  Fragment  somit  ein  ganz  besonderes  Zeugnis  ab. 
Interessant  ist  hier  vor  allem,  dass  mit  den  dramatisch  bedeutsamen  Momenten  sich 
auch  musikahsch  eigenartigere  Gedanken  einstellen,  während  die  Melodik  der  mehr 
lyrischen  Stellen  durchaus  konventionell  ist."  Einleitend  gibt  I.  eine  Übersicht  über 
die  Schicksalsgeschichte  der  Partitur.  Batkas  Veröffentlichung  des  Textes  (vgl.  JBL. 
1908/9,  S.  835)  wird  in  Einzelheiten  berichtigt,  ebenso  kleine  Irrtümer  Sandbergers 
und  anderer.  — 

Der  fliegende  Plolländer.  A.  Heuss  (4145)  zeigt,  wie  Wagner, 
als  er  1852  seine  „Bemerkungen  zur  Aufführung  der  Oper  ,Der  fliegende  Holländer'" 
verfasste,  in  das  Werk  neue.  Züge  hineintrug  und  damit  dahin  kam,  vom  Darsteller 
Dinge  gebracht  wissen  zu  wollen,  zu  denen  keine  Grundlage  in  der  Musik  gegeben 
war  —  also  einen  Widerspruch  zwischen  Musik  und  Szene  zu  schaffen.  H.  beleuchtet 
scharfsinnig,  welche  Misslich-,  ja  Unmöglichkeiten  Wagners  System,  die  szenische 
Darstellung  „selbst  in  subtilsten  Einzelheiten"  im  Anschluss  an  seine  Musik  zu  ge- 
stalten, zur  Folge  haben  müsse.  So  gelangt  H.  künstlerisch,  temperamentvoll  dahin, 
zu  einer  Kritik  gegenüber  Wagners  Schriften  zu  mahnen ,  „wenn  das  Kunstwerk 
unter  des  Autors  Erklärungen  leidet",  wozu  ich  meinerseits  auf  meine  Ausführungen 
zum  „Rheingold-Schwert"  (vgl.  JBL,  1908/9,  S.  836)  verweisen  möchte.  Nicht  ver- 
gessen sei  die  Erwähnung  der  ausführlichen  Anregungen,  die  H.  für  die  Art  der 
Darstellung  der  Plauptszene  des  zweiten  Aktes  gibt.  — 

Lohengrin.  Von  H.  P  o  r  g  e  s'  (4149)  Lohengrin- Analyse  bringen  die 
„Bayreuther  Blätter"  den  Schlussteil.  Es  kann  nur  das  über  den  ersten  Teil  im 
letzten  Berichtsband   (vgl.  JBL.  1908/9,   S.  835)   Gesagte   darüber  wiederholt  werden. 

—  E.  Mörike  (4148)  teilt  laut  Berieht  der  „Musik"  20  Verszeilen,  „vertont  und 
instrumentiert",  aus  der  ursprünglichen  Lohengrin- Partitur  mit,  die  von  Wagner  vor 
der  ersten  Aufführung  gestrichen  wurden.   — 

Tristan.  J.  Kapp  (4150)  hat  den  Klavierauszug  eingesehen,  der  während 
der  berüchtigten  Wiener  Proben  beim  Studium  mit  Ander  benutzt  wurde.  Man 
staunt,  wieviel  Wagner  darin  an  der  Singstimme  geändert  hat,  um  sie  der  Stimmlage 
Anders  anzupassen,  und  wieviel  er,  besonders  im  dritten  Akt,  im  Hinblick  auf  Anders 
Kräfte  strich.     K.  veröffentlicht  zahlreiche  Belegstellen  dafür.  — 

•Meistersinger.  P.  A.  Merbach  (4155)  macht  auf  die  Ähnlichkeiten 
der  Prügelszene  und  ihrer  Entwicklung  mit  der  in  Wenzel  Müllers  im  ersten  Jahr- 
zehnt des  19.  Jahrhunderts  viel  gespielter  komischer  Oper  „Die  Schwestern  von  Prag" 
aufmerksam.  —  Eine  Zusammenstellung  der  Äusserungen  Wagners  über  die  Meister- 
singer liefert  E.  Kloss  (4152):  ein  W^egweiser  für  Festspielbesucher.  K.  konnte 
auch  geringes  unveröffentlichtes  Material  benutzen.  — 

Ring  des  Nibelungen.  Mit  seinem  „Versuch  einer  vollständigen 
philosophischen  Deutung  des  Ringmythos"  ist  F.  G  r  o  s  s  (4158)  jetzt  beim  vierten 
Vortrag  „Das  Rheingold"  angelangt.  Zur  Besprechung  verweise  ich  auf  meine  Be- 
merkung JBL.  1908/9,  S.  836.  —  F.  B  e  h  n  (4157)  stellt  zusammen,  was  aus  dem 
Nibelungenlied  in  den  Ring  übergegangen  ist.  Dabei  werden  natürlich  auch  ,, Sieg- 
frieds Tod"    wie  der    Prosaentwurf   herangezogen    und   Hebbels  Trilogie    verglichen. 

—  K.  S.  U  h  1  i  g  s  (4161)  irregehende  Broschüre  ist  bereits  im  letzten  Berichtsband 
charakterisiert  worden  (vgl.  JBL.  1908/9,  S.  835/6).  — 

Prosaschriften.  Die  „Magdeburgischen  Aufsätze"  (4167)  liest  man 
auch  bei  Kapp  (sieh  oben  N.  4139).  ~ 

Bayreuth.  J.  Heys  (4173)  Aufzeichnungen  über  „Wagner  als  Vortrags- 
meister", unvollendet  hinterlassen,  veröffentlicht  jetzt  sein  Sohn  Hans.  Er  hat  den 
Stoff  in  zwei  Teile  zerlegt:  „Vor  Bayreuth  (1864—71)"  und  „In  Bayreuth  1875". 
Wir  begleiten  darin  den  Meister  auf  den  Vorproben  zu  den  ersten  Festspielen. 
Allerlei  Briefmaterial  wird  mitgeteilt  und  —  inhaltreicher  als  das  —  viele  Äusserungen 
von  ihm,  hauptsächlich  über  Darsteller  und  Darstellung.  Das  Ganze  ist  am  raschesten 
charakterisiert  als   ein  Gegenstück  zu  R.  Frickes  „Erinnerungen"  (vgl.  JBL.  1906/7, 


H.  Daffis,  Theatergeschichte  des  18,/ 19.  Jahrhunderts.  625 

S.  799),  der  Persönlichkeit   H.s  entsprechend   natürlich  von  tieferer  Anschauung  ge- 
tragen, aus  weiterem  Gesichts-  und  Bildungskreis  dargestellt.  — 

Sprache  und  Stil.  H.  Pfeilschmidt  (4164)  bietet  mit  seinem  Be- 
tonen des  Ungelenken  in  den  Lehrschriften  Wagners  nichts  Neues.  —  A.  Fries' 
(4174)  Studien  sind  bereits  oben  (vgl.  Abschnitt  1,6  unter  N.  978)  erschöpfend 
charakterisiert  worden.  — 


c)  Theatergeschichte. 
(IV,  4  c  =  N.  4206-4531.) 

Hans  Daffis. 


Das  Theater:  Allgemeines  nnd  Ästhetisohes.  —  Natartheater.  —  Volkstheuter  (FestbQhne),  —  B&bnenliaDvt  nnd 
Theatertechnik:  Regie.  —  Ausstattung.  —  Zensur.  —  Soziales.  —  Theaterbun.  —  Scbanspielkanst  nnd  Schanspieler:  All- 
geroeines. —  Pädagogisches  (Theatersohnle).  —  Theatergesobichte:  Zusammenfassendes.  -  Lokale  Tbeatergeschicbte:  Deotich- 
land  und  Österreich;  Manchen;  Wien;  Oberammergaa:  andere  Städte.  —  Persönlichkeiten  des  Theaters:  Theaterleiter.  — 
Darsteller:  Zosammenfussendes  (ältere  Zeit).  —  Spätere  Zeit:  J.  Kainz;  andere.  —  Vari6tä.  —  Pantomime.  — 

Das  Theater:  Allgemeines  und  Ästhetisches.  Zum  Beginn 
des  sechsten  Jahrgangs  von  Jacobsohns  „Schaubühne"  sucht  Th.  Lessing  (4213) 
die  Aufgaben  einer  idealen  Theaterzeitschrift  zu  umschreiben  und  zu  zeigen,  wie  weit 
die  vorliegende  diesem  Ideal  nach  Weg  und  Ziel  nahegekommen  ist.  —  Was  hier 
nach  Lessing  das  Gesamtergebnis  einer  fünfjährigen  Arbeit  der  führenden  deutschen 
Theaterzeitschrift  in  Wollen  und  Vollbringen  ist,  glaubt  E.  Seh  u  r  (4216)  als  einzelner 
ZU  vermögen.  Sich  häufig  wiederholend  und  weit  ausschreitend,  aber  gerade 
dadurch  vielleicht  um  so  eindringlicher,  predigt  er  das  Evangelium  des  „neuen  Stils" 
der  Bühnenkunst  als  die  Summe  und  Hoffnung  der  gesamten  Gegenwartskultur.  Es 
ist  von  eigenem  Interesse,  hier  einen  Mann,  der  nicht  zum  eigentlichen  „Bau"  gehört, 
offenen  Auges  und  unbefangenen  Sinnes  Strömungen  und  Unterströmungen  des 
Theaters  von  heute  in  allen  seinen  Voraussetzungen  und  notwendigen  wie  zufälligen 
Konsequenzen  aufspüren  und  verfolgen  zu  sehen.  Das  Drama  ist  ihm  „angewandte 
Literatur",  und  er  kämpft  für  das  Recht  des  Dichters,  für  den  ihm  jetzt  gerade  der 
günstige  und  fruchtbare  Augenblick  zur  Geltendmachung  seiner  Ansprüche  gekommen 
zu  sein  scheint,  nachdem  die  anderen  Künste,  streitend  und  helfend,  vielleicht  allzu 
laut  gesprochen  haben.  Ihnen  soll  er  sich  lernend  und  lehrend,  dienend,  aber  zuletzt 
doch  herrschend  eingliedern.  Wenn  Seh.  am  Ende  auch  nur  das  ausspricht,  was 
ungefähr  die  Überzeugung  einer  allem  Extremen  fernstehenden  mittleren  Partei  der 
am  Bühnenleben  Interessierten  sein  dürfte,  so  werden  seine  nachdenklichen  Betrach- 
tungen über  den  Tag  hinaus  ihren  zeitpsychologischen  Wert  behalten.  —  Zu  ganz 
ähnlichen  Ergebnissen  wie  Schur  kommt  E.  Frisch  (4219),  und  ich  sehe  in  der 
zufälligen  Übereinstimmung  der  beiden  ihr  stärkstes  Argument.  F.  fingiert  ein 
Gespräch  zwischen  einem  berufsmässigen  Theaterkritiker,  einem  Schauspieler,  einer 
Dame,  einem  Schriftsteller,  einem  juugen  und  einem  älteren  Mann  und  gibt  damit 
recht  glücklich  die  Haupttypen  der  an  den  Geschicken  der  Bühne  innerlich  und 
äusserlich  Teilnehmenden.  Ganz  wie  bei  Schur  ist  es  schliesslich  der  Schriftsteller, 
der  die  Oberstimme  behält.  Fast  dieselben  Probleme  werden  hier  wie  dort  gestreift, 
die  Frage  des  „Gesamtkunstwerks",  das  moderne  Ausstattungsproblem,  Dekoration 
und  Kostüm,  Technik  und  Rhythmik  des  Sprechens,  die  Psychologie  des  Darstellers, 
Wesen  und  Wert  der  Regie,  das  Publikum  mit  der  ihm  eigenen  suggestiven  Kraft, 
vor  allem  aber  das  Recht  des  Dichters  wiederum  werden  in  Rede  und  Gegenrede 
beleuchtet.  In  dem  „Traum  von  der  Vereinigung  der  Künste  auf  dem  Theater"  sieht 
F.  nur  „eine  Abart  der  etwas  verdächtigen  Sehnsucht  unserer  Zeit  nach  der  Synthese 
überhaupt".  Für  ihn  ist  und  bleibt  die  Bühnenkunst  „eine  Kunst  der  Individuen, 
und  wirkt  sie  auch  nur  vom  einzelnen  zum  einzelnen,  mag  sie  ein  Anfang  sein  oder 
ein  Ende,  so  ist  sie  eben  doch  unser  Weg,  den  wir  gehen  müssen".  —  Die  schlecht- 
hin vernichtende  Kritik  F.  von  der  Leyens  über  A.  Kutschers  (4220)  „Aus- 
druckskunst der  Bühne"  kann  ich  nur  unterschreiben.  Die  Schrift  erfüllt  nicht  im 
geringsten,  was  der  Titel  verspricht,  und  ist  eine  unsachliche,  weitschweifige,  oft 
schiefe  und  in  einem  für  einen  Univereitätsdozenten  der  deutschen  Sprache  und 
Literatur  geradezu  unmöglichen  Stil  geschriebene  Darstellung  der  Absichten  und 
Aussichten  des  Münchener  Künstlertheatere.  --  W.  Klettes  (4223)  nicht  sehr  er- 
giebige Erstlingsarbeit  stellt  eine  ziemlich  willkürliche  und  zufällige  Sammlung  von 

Jahresberiobt«  fttr  nanere  dentsohe  Literaturgesebiobt«.    XXL  17 


526  H.  Daffis,  Theaterg-eschichte  des  18./19.  Jahrhunderts. 

Theorien  der  Bühnenillusion  zusammen,  ohne  recht  zu  eigenen  methodischen  Ergeb- 
nissen zu  kommen.  K.  hätte  vielleicht  gut  daran  getan,  sich  zunächst  einmal  auf 
Konrad  Langes  Gedanken,  in  ihrer  psychologisch-ästhetischen  Bedingtheit,  zu  be- 
schränken und  die  Forderung  der  „Stilisierung"  in  den  Mittelpunkt  seiner  Betrach- 
tungen zu  rücken  und  ausführlich  zu  begründen,  und  so  sich  dem  Ziel  genähert, 
das  Kutscher  in  seiner  eben  besprochenen  Schrift  augenscheinlich  vorgeschwebt  hat 
und  dem  Künstlertheater  die  Richtung  weist.  —  Auch  W.  von  Scholz  (4224) 
knüpft  in  seinen  feinsinnigen,  prägnanten  Darlegungen  über  „Bild  und  Drama"  an 
das  Münchener  Künstlertheater  an,  das  ihm  „nach  Zeiten  langer  Abwendung  über- 
haupt erst  wieder  eine  neue  Freude  am  Theater  erweckt  hat".  Er  fordert  eine  weitere 
„Entkörperung"  des  Kostüms,  wobei  er  unter  „Kostüm"  den  ganzen  dekorativen 
Rahmen  mitbegreift:  „Das  Augenbild  muss  indifferenter,  belangloser  werden,  ohne 
dass  es  deshalb  an  Stil  oder  an  Geschmack,  der  noch  unauffälliger  wirken  müsste, 
verlieren  dürfte."  —  Ein  älterer  Aufsatz  J.  Lewinskys  (4225)  wird  aus  der 
„Deutschen  Revue"  von  1897  neu  abgedruckt.  Er  sieht  das  wahre  Volkstheater  der 
Zukunft  in  dem  demokratischen  Bau  der  griechischen  Bühne  und  nicht  etwa  in 
„volkstümlichen"  Vorstellungen  zu  ermässigten  Preisen.  Auch  er  streift  das  wieder 
aktuelle  Problem  der  „Rlusion"  und  wendet  sich  mit  einem  Wort  des  Grafen  Schack 
gegen  die  „massige  Phantasie"  der  Gegenwart.  — 

Naturtheater.  Die  einzige  ausführliche  Schrift,  die  Arbeit  von 
J.  Savits  (4230),  ist  schon  im  letzten  Berichte  im  Zusammenhang  mit  den 
Forderungen  E.  Wachlers,  die  sie  zu  begründen  und  weiterzuführen  sucht,  besprochen 
worden  (JBL.  1908/9,  S.  839).  — 

Volkstheater  (Festbühne).  F.  Engel  (4235)  steht  dem  Gedanken 
von  deutschen  Volksfestspielen,  zu  deren  Realisierung  sich  eine  eigene  Gesellschaft, 
von  der  es  leider  wieder  ganz  still  geworden  ist,  gebildet  hatte,  sympathisch  gegen- 
über, besonders  dem  „sozialen  Gedanken",  der  sich  darin  ausspricht  und  den  schon, 
wie  oben  gezeigt,  Lewinsky  erwog.  Die  treibende  Kraft  ist  auch  für  E.  Max  Rein- 
hardt, und  auch  die  wichtige  Frage  des  Spielplans  scheint  ihm  nicht  unlösbar.  Aus 
verschiedensten  Gründen  war  als  Sitz  dieser  neuen  Bühne  zunächst  an  Berlin  gedacht 
worden.  Und  auch  für  E.  Schur  (4236)  ist  die  Grossstadtkultur  kein  Hindernis, 
im  Gegenteil  fordert  er  ein  solches  Festspielhaus  als  Krönung  jener  „Wohnstadt", 
die  von  der  „Arbeitsstadt"  städtebaulich  zu  trennen  wäre.  —  Gabriele  Reuter 
(4237)  sieht  in  der  Ödipus-Aufführung  Max  Reinhardts  im  Zirkus  den  ersten  be- 
deutungsschweren und  lebhaft  zu  begrüssenden  Schritt  zum  „Theater  der  Fünf- 
tausend". — 

Bühnenkunst  und  Theatertechnik:  Regie.  St.  Gross- 
mann (4238)  setzt  in  knappen  Sätzen  den  „künstlerischen  Regisseur"  in  scharfen 
Gegensatz  zu  dem  Durchschnittsregisseur,  der  eine  blosse  ütilität  ist.  Jener  schafft 
auf  der  Szene,  dieser  beim  Lesen  des  Buches:  „Er  trägt  die  ganze  Musik  des  Werkes 
in  sich  und  besetzt  danach  sein  Orchester.  Mit  einem  Wort:  Der  künstlerische 
Regisseur  erlebt  das  Werk  in  sich;  er  trägt  es  in  sich,  ehe  er  es  veräusserlicht". 
Unter  den  echten  Regisseuren  scheidet  er  wieder  den  „Vergewaltiger"  und  den 
Regisseur  der  Sammlung.  Für  den  ersten  ist  ihm  Richard  Vallentin  der  typische 
Vertreter,  für  den  zweiten  Max  Reinhardt.  Ohne  ausdrücklich  ein  Werturteil  aus- 
zusprechen, gilt  ihm  die  Regie  der  Sammlung  als  die  Vorbedingung  grosser  Bühnen- 
kunst. —  Mit  einer  wichtigen  Regiefz^age,  nämlich  der  Teilnahme  des  Autors  an  den 
Proben,  beschäftigt  sich  auch  eine  Enquete  des  amtlichen  Organs  des  Deutschen 
Bühnenvereins  (4242).  Wie  vorauszusehen  war,  hat  keine  der  in  Betracht  kommenden 
Parteien,  Autoren,  Regisseure,  Bühnenleiter,  Kritiker,  von  wenigen  Ausnahmen  ab- 
gesehen, wie  dem  Koburger  Intendanten  von  Ebart,  der  bei  der  Anwesenheit  des 
Dichters  immer  ein  gewisses  Unbehagen  empfand,  oder  Leo  Blech,  für  den  die 
Proben  zu  eigenen  Kompositionen,  denen  er  inaktiv  beiwohnte,  stets  eine  „nerven- 
zerrüttende Marter"  waren,  mit  einem  runden  Ja  oder  Nein  antworten  können.  Das 
Wort  0.  Biumenthals:  ,,Je  nachdem!"  gibt  so  ziemlich  das  Ergebnis  der  ganzen  Rund- 
frage. A.  Bassermann  ist  der  Stimmführer  der  Darsteller  und  meint  in  der  ihm 
eigenen  Orthographie;  „Mit  forsicht  zu  gebrauchen".  Die  Autoren  sind  begreiflicher- 
weise in  ihrer  Mehrzahl  für  die  Teilnahme,  Regisseure  und  Bühnenleiter  fordern 
gewisse  Kautelen,  die  zünftige  Kritik  will  dem  Dichter  nicht  gern  sein  Recht  ver- 
kümmern lassen.  Aus  fast  allen  Antworten  klingt  aber  deutlich  die  Furcht  vor  einer 
Zersplitterung  der  Kräfte  und  Meinungen,  die  einer  künstlerischen  Ökonomie  nur 
schaden  könne.  —  Im  Anschluss  an  diese  Debatte,  bei  der  er  seine  Stimme  versagt 
hatte,  ergreift  H.  Gregor  (4243)  das  Wort  und  verlangt  nachdrücklich  eine  rein- 
liche Scheidung  zwischen  dem  Werk  des  Dichters  und  seiner  Aufführung  durch  die 
Mittel  der  Bühnenkunst.  Diesseits  und  jenseits  dieser  Grenzlinie  liegen  für  ihn  auch 
Rechte  und  Pflichten  des  Autors  und  Spielleiters.  — 


H.  Daffis,  Theatergeschichte  des  18./19.  Jahrhundert«.  527 

Ausstattung-.  Die  Beziehungen  des  Theaters  zn  den  anderen  Künsten 
mustert  L.  B  rieger- Wasservogel  (4245)  und  gibt  dabei  beachtenswerte 
Winke,  wie  die  Bühnenkunst  dabei  nicht  etwa  nur  zu  nehmen,  sondern  auch  zu 
geben  verstanden  hat.  —  Ein  Referat  über  Vorträge  O.  Fischels  (4247)  im  Ber- 
liner Kunstgewerbe-Museum,  die  den  gleichen  Gegenstand  betrafen,  kommt  zu  dem- 
selben Ergebnis.  —  A.  Klaar  (4250)  verfolgt  den  „Wandel  der  Szene"  im  letzten 
halben  Jahrhundert;  er  sieht  eine  Haupttriebfeder  in  den  wechselnden  und  wachsen- 
den Ansprüchen  des  Publikums,  wohingegen  die  entscheidenden  Anregungen  von 
Richard  Wagner,  dem  Herzog  Georg  von  Meiningen  und  den  Vorkämpfern  der 
naturalistischen  Dichtung  ausgingen.  Mit  der  literarischen  Reaktion  gegen  diese 
setzte  dann  eine  neue  Bewegung  ein,  die  nach  einer  Periode  des  „höchsten  Kultus 
der  Stimmungsnuance"  und  ihrem  Extrem,  der  „szenischen  Askese",  zu  einer  mehr 
stilisierenden,  gewissermassen  „symbolischen"  Ausstattungskunst  führte.  — 

Zensur.  J.  L  e  w  i  n  s  k  y  (4255)  verfolgt  in  raschen  Strichen  die  Stellung 
von  Staat  und  Kirche  zum  Theater  durch  die  Jahrhunderte  und  sieht  als  ein  Ergeb- 
nis dieser  Strömungen  in  ihrem  Auf  und  Ab  die  heutige  Zensur  an.  L.  fasst  seine 
Meinung  für  und  wider  recht  drastisch  dahin  zusammen:  „Vom  Gürtel  aufwärts  hat 
die  fürsorgliche  Behörde  gar  nichts  zu  tun,  sie  soll  zur  sittlichen  Gesundheit  des 
Staates  ihren  Blick  nach  unten  wenden.  Aber  nie  beurteilend."  Um  wirklich  künst- 
lerische Erzeugnisse  zu  werten,  wünscht  L.  einen  „geistigen  Gerichtshof,  zusammen- 
gesetzt aus  bedeutenden  wissenschaftlich  und  künstlerisch  gebildeten  Persönlichkeiten 
des  Volkes,  eine  Ratsversamnilung,  welche  vom  Staate  besoldet  wird,  wie  die  Beamten 
eines  Ministeriums  für  Kultus  und  Unterricht.  Von  diesem  Rate  müsste  abhängig 
sein,  was  überhaupt  im  ganzen  Umfang  des  Reiches  zur  Aufführung  geeignet  ist. 
Derselbe  hätte  natürlich  nichf  über  den  künstlerischen  Wert  einer  Arbeit,  sondern 
nur  über  deren  Zulässigkeit  zu  entscheiden  und  sein  .Genehmigt'  beizusetzen."  — 
Der  ganz  ähnliche  Gedanke  eines  „literarischen  Beirats"  der  Zensurbehörden  ist  in 
jüngster  Zeit  wiederum  aufgetaucht  und  eifrig  diskutiert  worden.  E.  Schlaikjer 
(4256)  verwirft  ihn  wie  überhaupt  jede  Theaterzensur:  „Die  Zensur  ohne  Beirat  ist 
mit  dem  Odium  der  sinnlosen  Gewalt  belastet,  während  der  Beirat  sie  mit  einem 
Scheine  des  Rechts  umkleiden  würde,  ohne  dass  ihm  gestattet  würde,  auch  nur  eine 
schüchterne  Silbe  in  die  staatlichen  Zwecke  der  Zensur  hineinzureden."  — 

Soziales.  G.  Rickelt  (4259),  der  temperamentvolle  Rufer  im  Streit 
der  Bühnengenossenschaft  und  des  Bühnenvereins,  prüft,  mit  anerkennenswerter 
Unparteilichkeit,  die  gegenseitige  Lage.  Auch  R.  erwartet  mit  Recht  nicht  alles 
Heil  von  einem  künftigen  Reichstheatergesetz,  glaubt  aber,  mit  guten  Gründen,  dass 
es  in  ökonomischer  und  vor  allem  hygienischer  Beziehung  manches  bessern  könnte 
und  würde.  Er  schildert  die  gegenwärtige  wirtschaftliche  Lage  der  Schauspieler, 
wendet  sich  gegen  die  unentgeltlichen  Vorproben,  Gagenausfälle,  den  Krankheits- 
und Kündigungsparagraphen,  der  allzu  einseitig  den  Direktoren  dient,  die  drakonischen 
und  nicht  selten  fast  lächerlichen  „Hausgesetze",  die  Konkurrenzklausel,  den  Probe- 
monat, das  Volontärunwesen,  die  schiefen  und  übertrieben  harten  Bestimmungen  des 
Kontraktbruches  usw.  Er  gibt  auch  dokumentarische  und  statistische  Unterlagen,  die 
freilich  nicht  überall  klar  genug  oder  gar  nachzuprüfen  sind.  Seine  eigenem  Er- 
leben und  Beobachten  entstammenden  Notizen  und  Anregungen  erfahren  fest 
begründete  und  streng  wissenschaftlich  verwertete  Unterlage  durch  die  grossangelegte 
Arbeit  von  Charlotte  Engel- Reimers,  die  der  nächstjährige  Bericht  zu  würdigen 
haben  wird.  — 

T  h  e  a  t  e  r  b  a  u.  In  einer  anschaulichen  und  geschmackvollen  Studie 
schildert  E.  Moritz  (4262)  das  antike  Theater  mit  besonderem  Hinblick  auf  die 
modernen  Reformbestrebungen  im  Theaterbau.  Das  letzte  kritische  Wort  vermag 
natürlich  hier  nur  der  zünftige  Architekt  zu  sprechen,  aber  auch  dem  Laien  ver- 
mittelt M.  eine  Fülle  von  Belehrung  und  Anregung.  Der  Bühne  des  Altertums 
stellt  M.  die  Verhältnisse  in  unseren  modernen  Rangtheatem  gegenüber,  „um  zu 
zeigen,  ein  wie  schwaches  Glied  es  im  Entwicklungsgange  des  Theaterbaues  ist,  wie 
sehr  ihm  Reformen  nottun,  und  wie  richtig  es  ist,  die  Anregungen  hier2U  aus  dem 
antiken  Theater,  diesem  Erzeugnisse  gesunden  Menschenverstandes  und  ernster  und 
edler  Kunstauffassung,  zu  schöpfen".  Interessant  ist,  dass  M.  (S.  44)  die  Entstehung 
des  Logen-  und  Rangtheaters  zu  Beginn  des  17.  Jahrhunderts  weniger,  wie  man 
bisher  meist  gewollt  hat,  aus  den  veränderten  gesellschaftlichen  Verhältnissen, 
sondern  aus  der  Umwandlung  der  flachen  und  breiten  antiken  Bühne  in  die  tiefe 
und  schmale  Kulissenbühne  herleitet.  Erst  im  19.  Jahrhundert  setzte  mit  Schinkel 
und  besonders  Semper  eine  neue  Bewegung  ein,  die  auf  die  Antike  zurückging  und 
bis  in  unsere  Tage  fortdauert.  Für  M.  besteht  kein  Zweifel  darüber,  dass  die  ganze 
Theaterreform  in  erster  Linie  eine  Frage  der  Bühnenreform  und  in  zweiter  eine 
Reform   des  Zuschauerraumes   ist.     Eine    Beibehaltung   der   tiefen    Dekorationsbühne 

47* 


528  .  H.  Daffis,  Theaterg-eschichte  des  18./19.  Jahrhunderts. 

kann  nach  ihm  nur  zu  Halbheiten  und  Kompromisslösung-en  führen.  Zum  Schluss 
macht  er  eigene,  bemerkenswerte  Vorschläge,  die  einen  mittleren  Weg"  zwischen  dem 
starren  Dogma  der  den  antiken  Vorbildern  blindlings  folgenden  Baukünstler  und  den 
veränderten  Forderungen  und  Anschauungen  der  Gegenwart  suchen  und  finden.  — 
Schauspielkunst  und  Schauspieler:  Allgemeines. 
C.  Hagemanns  (4267)  bereits  1903  erschienenes  Büchlein  „Schauspielkunst  und 
Schauspielkünstler",  in  dem  er  eine  gemeinverständliche  Darlegung  der  schau- 
spielerischen Prinzipien  mit  Erfolg  zu  geben  versuchte,  liegt  in  neuer  Auflage  vor. 
—  Mit  der  ihm  eigenen  reichen  ßelesenheit  interpretiert  R.  M.  Meyer  (4270) 
Goethes  „Regeln  für  Schauspieler".  Er  versucht  keine  „Rettung",  sondern  sucht  sie 
nur  aus  ihrer  Zeit  und  ihrer  Atmosphäre  heraus  zu  verstehen.  Mit  dem  blossen 
Hinweis  auf  die  vorbildliche  Bedeutung  der  bildenden  Kunst  für  unsere  Klassiker 
scheint  ihm  wenig  getan,  und  erst  mit  dem  wirklichen  Verständnis  jener  Verbindung 
des  kunstmässig  Schönen  und  Wahren,  die  Goethe  anstrebte,  sein  theaterpädagogischer 
Standpunkt,  deutlich  zu  werden,  der  auf  die  Dreieinheit  des  Malerischen,  Dichterischen 
und  Harmonischen  abzielte.  So  erklärt  sich  auch  das,  was  A.  von  Berger  Goethes 
„fern  haltende  Gebärde"  nannte,  die  ein  Angelpunkt  der  „Regeln"  ist  und  seine 
immer  betonte  Anschauung  von  der  Zusammengehörigkeit  des  Publikums  mit  den 
Schauspielern.  M.  meint  ferner,  dass  Goethes  Regeln  nicht  immer  das  taugliche 
Objekt  fanden  und  somit  der  Ausgang  der  Weimarischen  Schule  nicht  ganz  auf  ihr 
Konto  zu  setzen  ist:  „Aber  wie  nötig  und  heilsam  war  es  doch,  dass  gerade  in  der 
Epoche  des  emporwuchernden  Virtuosentums  die  Unberührbarkeit  des  dichterischen 
Textbuches  eingeschärft  wurde!  Wie  nötig  und  heilsam,  den  ersten  Ansätzen  von 
opernhafter  Dramenausstattung  die  ,lakonische  Symbolik  der  Dekoration'  und  die 
primäre  Wichtigkeit  des  Spiels  gegenüberzustellen".  M.  will  die  „Regeln  für  Schau- 
spieler" gewiss  nicht  als  Theaterkatechismus  für  unsere  Dramaturgen  empfehlen: 
„Zu  deutlich  macht  sich  in  ihnen  die  Bedrängnis  des  Augenblicks  geltend,  zu  stark 
hat  der  Gegensatz  gegen  prosaische  Natürlichkeit  in  das  Extrem  äusserlicher 
Feierlichkeit  getrieben,  zu  wenig  haben  bedeutende  Vertreter  und  Erben  ausgebildet, 
was  die  Grossen  von  Weimar  andeuteten !"  —  Ein  kleiner  Aufsatz  von  E.  Schur 
(4272)  gibt  dieselben  Gedankengänge,  denen  wir  weiter  oben  (4216)  in  grösserem 
Rahmen  begegneten.  —  F.  Wedekinds  (4274)  kleines,  interessantes  Pamphlet 
gibt  nicht,  wie  der  Titel  vermuten  lässt,  eine  Ästhetik  oder  Psychologie  der  Schau- 
spielkunst, sondern,  im  Grunde  weit  mehr,  die  Spiegelung  von  Drama  und  Bühne 
unserer  Zeit  mit  allem  Drum  und  Dran,  im  Geiste  dieses  schillernden,  genialen 
Menschen.  W.  schreibt  offenbar  und  ohne  Scheu  pro  domo,  und  er  hat  wahrlich  die 
Berechtigung  dazu.  Aber  er  hätte  es  gewiss  mit  weniger  Bitterkeit  getan,  wenn 
sein  Büchlein  zwei  Jahre  später,  nach  den  grossen  Berliner  Erfolgen  dieses  letzten 
Frühsommers,  erschienen  wäre.  Dann  wäre  vor  allem  auch  die  böse  Theaterkritik 
besser  fortgekommen  und  ihr  der  so  heftige  und  hässliche  Vorwurf  erspart  geblieben, 
dass  die  Berliner  Theaterkritik  ,,im  vollkommen  berechtigten  Gefühl  ihrer  schlechten 
Besoldung  den  für  theatralische  Aufführungen  unbedingt  nötigen  Anstand  im 
Publikum  untergräbt".  Dann  hätte  W.  auch  über  Berlin,  das  ihn  jüngst  so  warm 
willkommen  geheissen  hat,  milder  geurteilt,  wenn  er  auch  freilich  die  grosse  Be- 
deutung Berlins  als  Theaterstadt,  die  für  ihn  im  Kampf  und  Sieg  des  Naturalismus 
und  im  Wirken  Max  Reinhardts  gipfelt,  schon  vorher  anerkennt.  Er  wünscht  nur 
mit  Recht,  und  zum  Teil  ist  seinem  Wunsche  ja  schon  Erfüllung  geworden,  dass 
Berlin  Rivalität  und  Nacheiferung  draussen  im  Reich  weckt.  Neben  vereinzeltem 
Schiefem  und  allzu  Herbem  stehen  in  diesen  aphoristisch  aneinander  gereihten  Er- 
örterungen eine  Fülle  blendender  geistreicher  Ein-  und  Ausfälle  und  guter  Beobach- 
tungen. Auf  das  eigene  Schaffen  fällt  reiches  Licht,  sein  persönliches  Auftreten  als 
Interpret  seiner  Gestalten  wird  erklärt.  Für  die  Mitkämpfer  (Eulenberg,  Th.  Mann) 
hat  er  warme  Worte,  zu  Ibsen  nimmt  er  beachtenswert  Stellung.  Man  möchte  diese 
Bekenntnisse  des  Dichters  nicht  missen!  —  Ein  kleines  aber  nicht  unwichtiges 
Problem  der  schauspielerischen  Ausdruckskunst,  „die  Hand  auf  der  Bühne",  das 
auch  Schur  in  seiner  oben  besprochenen  Schrift  streifte,  behandelt  E.  I  s  o  1  a  n  i 
(4274b)  mit  mancherlei  hübschen  Belegen  aus  Vergangenheit  und  Gegenwart.  Mit 
vollem  Recht  beklagt  er,  dass  die  meisten  Darsteller  von  heute  die  Geste  stiefmütter- 
lich behandeln:  „Der  Künstler  soll  versuchen,  die  Bewegung  der  Hand  in  Einklang 
zu  bringen  mit  seinem  Empfinden  und  Gefühl,  er  soll  die  Hand  teilnehmen  lassen 
am  Schmerz,  an  der  Freude,  am  Erstaunen,  Schreck  und  an  allem,  was  er  darstellt, 
und  wenn  ihm  dann  sonst  Schönheitsgefühl  eigen,  wird  die  Geste  auch  eine  schöne 
Form  annehmen."  —  H.  Daffis  (4275)  verfolgt  in  rascher  Musterung  vom  Altertum 
bis  hinein  in  unsere  Tage  die  Wandlungen,  welche  die  Stellung  der  Frau  beim  Theater 
durchgemacht  hat  und  skizziert  die  sozial- ökonomische  Lage  der  Bühnenkünstlerin  in 
der  Gegenwart.  — 


H.  Daffis,  Theatergesohichte  des  18./ 19.  Jahrhunderts.  529 

Päda^og-isches  (Theaterschule).  Hervorpfehoben  sei  ein  Aufsatz 
W.  Wauers  (4279).  Er  beklagt  die  Unklarheit  in  bezug  auf  das  Technische, 
die  in  der  Schauspielkunst  besteht,  so  dass  der  Anfänger  mehr  unbewusst, 
aus  einem  dunklen  Drange  heraus,  als  bewusst- künstlerisch  gestaltet,  und 
belegt  dies  durch  den  Hinweis,  wie  fast  niemals  in  den  Selbstbekenntnissen  der 
Bühnenkünstler  vom  Technischen  ihrer  Kunst  die  Rede  sei  und  „Routine"  die 
fehlende  tiefere  Einsicht  in  Mittel  und  Zwecke  ersetzen  müsse.  So  ist  die  Feststellung 
einer  pädagogischen  Methode,  frei  von  der  Einseitigkeit  individueller  Praxis,  eine 
Notwendigkeit,  aber  nur  von  einer  ästhetischen  Durchdringung  des  Theaterkunst- 
problems zu  erwarten.  Hier  setzte  W.s  eigene  praktische  Arbeit  ein,  die  davon  aus- 
ging, dasa  die  Schauspielkunst  mit  einem  Material  arbeitet,  das  denselben  Darstellungs- 
und  Formengesetzen  unterworfen  ist  wie  in  den  anderen  Künsten.  So  hat  der  Körper- 
kultur im  tiefsten  und  weitesten  Sinne  Stimmkultur  zu  folgen,  und  als  Letztes  und 
Schwerstes  ist  ein  „beinahe  abstrakter  Seelentastsinn"  auszubilden.  — 

Theatergeschichte:  Zusammenfassendes.  Die  Studie  von 
W.  F  1  e  m  m  i  n  g  (428.5)  erfüllt  nicht  ganz  die  Erwartungen,  die  man  ihr  nach  dem 
Titel  entgegenbringt.    F.  streift  die  Entwicklung  der  theatergeschichtlichen  Forschung 

ganz    obenhin,    umschreibt    einige    ihrer  Hauptaufgaben,    nennt    Devrient,    Litzmann, 
aehde.    Oberländer,     und     gibt    zum    Schluss    einen    längeren    Auszug    aus    dem 
„modernen  Theaterbau"  von  M.  Hammitzsch.  —  An  H.  Oberländers  Studie  über  ,,die 
geistige    Entwicklung    der   deutschen    Schauspielkunst    im    18.  Jahrhundert"   knüpft, 
manches    aus    ihr   lernend,    E.  Gross  (4287)   an,   wenn   er  die  ältere  Romantik  in 
ihren  Beziehungen   zum  Theater  betrachtet.     Er  kommt  zu  dem  Schluss,   dass   man 
von    einer  Theorie    der  älteren   Romantik    über  das  Theater  zu  sprechen  nicht  be- 
rechtigt ist,  sondern  nur  von  den  Theorien  überhaupt.     Tieck  steht  naturgemäss  im 
Vordergrund,  nicht  ohne  Berechtigung,  aber  doch  vielleicht  allzu  häufig  isoliert,  denn 
es  ergeben    sich    für   ihn    im    Laufe    der  Untersuchung  doch  mehr  Abhängigkeiten, 
namentlich   von  A.  W.  Schlegel,  als  G.  zunächst  zugeben  will.     Neben    den    beiden 
kommen  in  weitem  Abstände  dann  noch  Fr.  Schlegel  (Eingliederung  des  Theaters  in 
ein  System  der  Künste),   Novalis  („Gesamtkunstwerk"  und  Gebärdensprache),    sowie 
ganz  im  Hintergrunde  Karoline  Schlegel  und  Solger  in  Betracht.     Den  scheinbaren 
Widerspruch  in  Tiecks  dramaturgischer  Theorie  und  Praxis,  der  etwa  H.  Bischoff  oder 
0.  Kaiser  schwer  lösbar  war,  versucht  G.  aus  Zeit  und  Persönlichkeit  Tiecks  zu  er- 
klären.    Recht   einleuchtend    und    feinsinnig    wird    der  Einfluss  dargelegt,    den    der 
Schauspieler  J.  F.  Fleck,  schon  aus  Gründen  einer  gewissen  inneren  Verwandtschaft, 
auf  Tiecks  Überzeugungen  gewann.     Seine  Abneigung  gegen   die  Ifflandsche  Rich- 
tung   und    die  Wiener  Schule   wird    erklärt    und   als  bestimmend    für  die  früh  fest- 
stehende Theorie    (Theater  =  Natur  durch  Illusion)    aufgezeigt.      Tiecks    praktisches 
Wirken   als  Dramaturg   und    Kritiker,    über    das    wir   ja    schon    genügend    orientiert 
waren,  wird  zur  Illustrierung  seiner  Theorien  benutzt.     Der  „neue  Gesichtspunkt  der 
Romantik"   wird   richtig  (S.  41)    darin  gesehen,    „dass  sie,  über  die  Schauspielkunst 
hinausgehend,  das  Problem  des  Theaters  überhaupt  in  ganz  moderner  Weise  erfasst. 
Sie  spricht  den  Gedanken  von  der  Verbindung  aller  Künste  auf  der  Bühne  zu  einer 
Gesamtwirkung  aus".     Hierbei  ist  freilich,  wie  bereits  hervorgehoben,  Tieck  nicht  der 
Führende!     Auch  in  der  Erkenntnis  der  kulturellen  Bedeutung  des  Theaters  folgt  er 
A.  W.  Schlegel,  wie  er  ja  überhaupt  zur  Antike,   die  hier  den  Weg  zeigte,  niemals 
ein  rechtes  Verhältnis  gewann.     Dagegen  ist  er  anregend,  wenn  auch  befangen,  was 
G.  nicht  genug  herausarbeitet,  wo  englisches  Theater  und  vor  allem  Shakespeare  In 
Frage    kommen.      Sehr  dankenswert   ist    die  Übersicht   der  Hamlet-    und    Macbeth- 
Inszenierungen  Tiecks  in  Dresden  (1820  und  1836).     Die  erste  kannten  wir  schon  aus 
A.  von  Weilens  Darstellung,  die  freilich,   was  das  schwer  zu  entziffernde  Regiebuch 
verschuldet,   in  der  Akteinteilung  ein  wenig  abweicht.     Wie  Tiecks  Ideen  einer  ver- 
meintlichen  Shakespeare -Bühne   sich   mit  Immermanns   Reformplänen    deckten    und 
noch  bis  auf  das  Münchener  Künstlertheater  fortwirkten,  wäre  zu  verfolgen  gewesen. 
Auch  in  der  Frage  der  Dekoration  und  des  Kostüms  ist  Tieck  von  der  altenglischen 
Bühne,  wie  er  sie  verstand,  allzu  abhängig.     In  beiden  war  ihm   der  ältere  Schlegel 
ohne  Zweifel   überlegen,  der  deutlich  fühlt,  dass  auch  hier  künstlerische  Gesetze  zu 
gelten  haben.     Die  geringe  Wertschätzung,  deren  sich  die  mühsam  errungenen  staat- 
lich unterstützten  „Nationaltheater",  die  Tieck  zunächst  freudig  begrüsste,  am  Ende 
bei    den    Romantikern    erfreute,    beruht   auf   ihrer  Überschätzung   des   schrankenlos 
dahinlebenden  Individuums  überhaupt.  —  Das  umfangreiche  Buch  von  K.  K  o  n  r  a  d 
(4288),    das    seinem    Hauptinhalt   nach   an   einer  anderen   SteHe   dieser  Berichte   zu 
würdigen   ist,   verdient  seiner  beiden   letzten   Kapitel  wegen,   „Studentische  Theater- 
freunde des  19.  und  20.  Jahrhunderts"   und   „Das  moderne  Studentenstück"  auch  in 
diesem  Zusammenhang  Beachtung.   Vor  allem  wegen  seines  weitschichtigen  Materials, 
das  freilich   nicht   vollständig  ist,   aber  auch   in  dieser  Ausdehnung  nur  mit  grosser 


530  H.  Daffis,  Theatergeschichte  des  18./19.  Jahrhunderts. 

Mühe  und  vielfacher  privater  Unterstützung*  zusammeng-ebracht  werden   konnte.    In 
reicher  Fülle  stellt  K.  Notizen  über  die  Tätigkeit  studentischer  Korporationen  an  den 
einzelnen  Universitäten   des   In-  und   Auslandes   zusammen,   die   der  Förderung   des 
Theaters   galt    und   gilt.     Leider    verzichtet   er   so    gut    wie    völlig   auf  Verarbeitung 
seines  Stoffes,   die  doch  vielfach  so  dankbar  gewesen  wäre,  wie  etwa  beim   Berliner 
„Akademisch- Literarischen  Verein",   der  Wildenbruch   durchzusetzen   half,   oder  dem 
Münchener  ,,Akademisch- Dramatischen",   der  in  der  Bewegung  der  „Freien   Bühne" 
eine    so    wichtige    Rolle    gespielt     hat.     —     Die     dankenswerte     Neuausgabe     von 
H.  Laubes   (4289)    dramaturgischen    Schriften    ist    eine    Sonderausgabe    der    vom 
gleichen    Herausgeber    in    demselben   Verlag    besorgten    grösseren    Sammlung    von 
Laubes  Schriften,  die  uns  seit  Jahren  unentbehrlich  geworden  ist.   —   Die  ,, Deutsche 
Theaterausstellung  in  Berlin  1910"   (4290)   fand    bei  der  Presse   fasst   einhellige  Ab- 
lehnung.    Was   in  Wien  18  Jahre  zuvor  geglückt  war.   misslang  hier  durch  allerlei 
äussere   und   innere  Unzulänglichkeiten.      Der  Generalsekretär  der  „Gesellschaft  für 
Theatergeschichte"  H.  Stümcke  berichtet  sachlich  über  das  Gewollte  und  Erreichte. 
Seine  Arbeit  erschien  inzwischen  in  erweiterter  Buchform  als  17.  Band  der  „Schriften" 
jener  Gesellschaft,  auf  den  unsere  JBL.  im  nächsten  Jahr  zurückzukommen  haben.  — 
Lokale  Theatergeschichte:  Deutschland  und  Österreich. 
Treffend   kennzeichnet    H.    Bahr    (4291)    den    Unterschied    zwischen    Berliner    und 
Londoner  Theaterwesen:    „Für    das    englische   Gefühl  hat   das   Schauspiel   eigentlich 
nichts   mit  der  Kunst   oder  mit  der  Literatur  zu  tun  .  .  .  Wir  sind  zuweilen  geneigt, 
das  Theater  als  unsere  Kirche  zu  behandeln.    Und  wir  sind  stolz  darauf,  dem  Theater 
solche  Hochachtung  zu    erweisen.     Den    Engländern    kommt    es    eher  vor,   dass  wir 
dadurch  nur   unsere  Missachtung  der  Kirche  beweisen.     Der  Engländer  denkt  nicht 
daran,  das  Theater  zur  moralischen  Anstalt  zu  machen;  er  hat  schon  moralische  An- 
stalten genug.    Das  Theater  ist  in  England  nichts  als  eine  gesellige  ,Veranstaltung'." 
—  A.  Eloesser  (4293)  zieht  in  seiner  klugen,  kühlen  Weise  die  Bilanz  des  letzten 
Berliner    Theaterwinters,     wobei,     wie    immer     in    diesen     zu:=ammenfassenden    Be- 
trachtungen E.s,    nicht  wenig   für  die  allgemeine  Physiognomie  Berlins  als  Theater- 
stadt abfällt:    ,,Es  gibt  in    Berlin    vier  oder  fünf  unsubventionierte  Theater,   die  sich 
Verpflichtungen  gegen  die  Weltliteratur   von   Sophokles   bis  Ibsen  auferlegen,  wenn 
sie   auch   meistens   nicht  erfüllt  werden  .  .  .     Die  Berliner  Bühne  steht  vorn  als  ein 
Tempel    da,    der    deutschen  Bildung   geweiht,    und   verliert  sich  nach   hinten  in  die 
Gassen   eines   internationalen   Basars,    der   dem   grossstädtischen  Bedürfnis  dient  .  .  . 
Unsere   Stadt  arbeitet   mit  einer   ungeheuren   Unterbilanz;   sie  konsumiert  alles  und 
produziert  fast  nichts."  —  Vom  ökonomischen  Standpunkt  aus  betrachtet  L.  Weber 
(4296)  die  Lage  des  Berliner  Theatermarktes.    Zuziel  Theater,  in  denen  die  besseren 
Plätze  zu  teuer  sind!     Die  Jagd  nach  „Schlagern",   die  übergrosse  Autorentantiemen 
fordern,    und    nach    rasch    wechselnden    kostbaren    Inszenierungen,    von    denen    vor 
allem   die   grossen  Funduslieferanten  Nutzen  haben,  ist  die  Hauptursache.     Trotzdem 
verdienen    im    grossen    und   ganzen    nur  die  sogenannten  Amüsiertheater.     Nach  W. 
braucht   Berlin   vor   allem   ein  „Volksschauspielhaus",  nicht  sowohl  für  den  Arbeiter 
wie   für    den    mittleren    Bürgerstand.    —    E.  Zabel    (4298),    den    die    Erinnerungen 
eines  Menschenlebens   mit   dem    Berliner  „Königlichen  Schauspielhause"   verknüpfen, 
zeigt,  wie  weit  diese  Bühne    hinter   ihrer  stolzen  Aufgabe  in   Repertoire,   Ensemble, 
Regie  zurückbleibt   und   privater  Initiative  weicht.     Und   doch  hätte  das  Schauspiel- 
haus,   in    seiner    geringeren    Abhängigkeit    vom   Materiellen,    es    soviel   leichter   als 
andere    Bühnen.      Z.   weist   für   die   Ergänzung    des    Personals    auf   die    Sorma,    auf 
Giampietro  und  Harry  Waiden  hin,  für  den  Spielplan  auf  die  grosse,  unausgeschöpfte 
oder  neu    zu   belebende  klassische    und   nachklassische   Literatur.    —    0.  Brahms 
(4300)  Darstellung  der  Genesis  der  ,, Freien  Bühne"  und  der  Anfänge  des  Naturalis- 
mus in  Berlin,  die  in  unserem  letzten  Bericht  (JBL.  1908/9,  N.  7780)  bereits  in  ihrer 
Bedeutung  für  diese  wichtige  Periode  der  Berliner  Theatergeschichte  gekennzeichnet 
wurde,   ist  nun   aus   den  Feuilletonspalten  des  Berliner  Tageblatts  Verdientermassen 
neu    abgedruckt.    —    Mit    Beredsamkeit    und   Verve    sagt    E.   Schiaikjer    (4297) 
einen    grossen    Berliner  Theaterkrach   voraus,    dem    er   „mit   unverhohlener  Genug- 
tuung"   entgegensieht,    weil  er  in  ihm  einen  gesunden  Protest  des  Publikums  gegen 
die    gegenwärtige    Fäulnis    und    Korruption    sieht.    —    Auch    K.   F  r  e  n  z  e  1   (4294), 
milder  als  jener,  hat  keinen  günstigen  Gesamteindruck,  weder  in  künstlerischer  noch 
materieller  Beziehung,  und    legt   gegen  den  Fabrikbetrieb  und  die  übertriebene  Be- 
rücksichtigung des  Auslandes  im  Spielplan  Verwahrung  ein.  — 

München.-  G.  Hirschfeld  (4305)  benutzt  ein  Referat  über  zwei  Auf- 
führungen des  „Neuen  Vereins",  von  Wedekinds  „Büchse  der  Pandora"  und  Fuhr- 
manns „Kain",  um  von  der  Vorgängerin  dieser  „Freien  Bühne",  dem  Akademisch- 
Dramatischen  Verein,  aus  Erinnerungen  seiner  eigenen  Frühzeit  heraus,  zu  plaudern. 
—  Über  „eine  neue  Shakespeare-Bühne"   berichtet  E.  Kilian  (4306).    Ihr  Grund- 


H.  Daffis,  Theaterjfeschichte  de^sl8./10.  Jahrhunderts.  631 

gedanke  ist  die  Verbindung  der  alten  Shakespeare-Bühne  mit  dem  Künstlertheater. 
„Mass  für  Mass"  wurde  hiernach  im  kleinen  liesidenztheater  mit  Erfolg  einstudiert, 
ürössere  Schwierigkeiten  machte  der  schwerfällige  technische  Apparat  und  die 
mangelhafte  Verdunklung  der  Bühne  des  Hoftheaters.  An  dem  leitenden  Prinzip  der 
von  Lautenschläger  und  Savits  1B89  geschaffenen  Reformbühne,  nämlich  der  Zwei- 
teilung in  Vorder-  und  Hinterbühne,  hielt  K.  fest.  Für  die  dekorative  Ausstattung 
der  Hinterbühne  gab  das  Künstlertheater  die  Richtung.  „Coriolan"  und  „König 
Johann"  wurden  bisher  gespielt,  „Julius  Cäsar"  und  „Hamlet"  sollen  folgen.  — 

Wien.  A.  Fried  mann  (4312)  lässt  flüchtige  Wandelbilder  von  Wiener 
Bühnenkünstlern  an  uns  vorbeiziehen  und  beklagt,  ein  laudator  temporis  acti,  das 
Überwuchern  der  Operette.  —  Friedmann  stimmt  mit  C.  Seefeld  (4314)  darin 
überein,  dass  der  Niedergang  des  Burgtheaters  eigentlich  schon  seit  der  Über- 
siedlung in  den  Neubau  am  Franzensring  datiert.  Aber  S.  geht  seinen  Ursachen  und 
Wirkungen  intensiver  als  jener  nach.  Mangel  an  schauspielerischem  Nachwuchs, 
an  zielbewusstem  Repertoire,  das  Aussterben  des  alten  Stammpublikums,  für  das 
kein  Ersatz  sich  einstellte,  sind  die  Hauptfaktoren,  so  dass  der  Misseifolg  der 
Direktion   Schlenlher  durchaus   nicht  nur  ein  Verschulden  der  Persönlichkeit  ist.  — 

Oberammergau.  Gerade  nach  100  Jahren  erscheint  die  dankenswerte 
Ausgabe  des  Ottmar  Weissschen  Passionsspieltextes,  der  1810  entstand  und  noch 
heute,  in  J.  A.  Daisenbergers  Umarbeitung,  die  Grundlage  der  Aufführungen  bildet. 
0.  Mausser  (4319)  druckt  den  Text  nach  dem  einzig  erhaltenen  Manuskript  des 
Benediktinerpriorais  Andechs,  mit  den  Varianten,  die  seit  1850  hinzugekommen  sind. 
Eine  Einleitung,  die  natürlich  vielfach  von  Aug.  Hartmann  und  Philipp  Strauch  ab- 
hängig ist,  gibt  bündig  und  übersichtlich  Rechenschaft  über  die  Geschichte  und 
Verzweigung  des  Textes  und  ist  bemerkenswert  durch  reiche  bibliographische  Zu- 
sammenstellung auch  der  entlegenen  Literatur.  —  Die  noch  heute,  nach  Dezennien, 
mit  unvergänglicher  Frische  wirkenden  „Maitage  in  Oberammergau"  W.  von 
W  y  m  e  t  a  1  s  (W.  Wyls)  (4324),  die  zuerst  als  Feuilleton  erschienen,  druckt  die 
Tochter  des  Verstorbenen  neu  ab.  Ein  zweiter  Teil  des  Buches  bringt,  ohne  philo- 
logische Ansprüche  zu  erstreben  oder  zu  erfüllen,  als  eine  gewisse  Ergänzung  der 
eben  erwähnten  Arbeit  Maussers,  zunächst  den  Text  des  Passionsdramas  in  der 
neuesten  Bearbeitung,  dann  den  ältesten  (nach  dem  Manuskripte  von  1662),  Proben 
aus  Dedlers  Passionsmusik  und  endlich  einen  Plan  des  Theaters.  —  Aus  der  reichen 
Tagesliteratur  über  Oberammergau  (4325)  sei  nur  einiges  herausgehoben:  W.  von 
Scholz  gibt,  unter  dem  unmittelbaren  Eindruck  der  Aufführung,  einige  be- 
merkenswerte Beobachtungen.  Die  Beschneidung  des  alten  Textes  bedeutet  ihm 
ästhetisch  eine  Einbusse  und  Verarmung.  Die  Bildwirkungen  des  Spieles  erklärt  er 
recht  fein  mit  der  jahrhundertelangen  Gewöhnung-  der  Dareteller,  die  meist  Holz- 
schnitzer sind,  an  religiöse  Vorstellungen  und  plastische  Arbeiten.  Man  erlebt  ferner 
nach  Seh.,  „wenn  man  jeden  Moment  des  Spieles  zu  deuten  weiss,  vielerlei  Theater- 
eindrücke in  diesen  acht  Stunden,  die  dem  heutigen  Kulturmenschen  sonst  ver- 
schlossen oder  nur  auf  dem  Umweg  über  Bücher  zugänglich  sind".  Auch  für  das 
moderne  Problem  der  Freilichtbühne  ergibt  sich,  dass  „sie  Massen,  Bewegungen, 
Aufzüge,  malerische  Gruppen  braucht,  um  sich  vor  dem  Zuschauer  zu  rechtfertigen". 
Auch  J.  Ruederer  legt  gegen  den  „von  Gemeinplätzen  wimmelnden"  Text  Daisen- 
bergers  sein  Veto  ein  und  sieht  wie  Scholz  in  „der  plastischen  Aufrollung  eines  un- 
geheuren Menschenschicksals  und  einer  Religionsgründung"  das  Erlebnis  von  Ober- 
ammergau. — 

Andere  Städte.  F.  Dorschs  (4326)  Jahrbuch  des  Bremer  Stadt- 
theaters gibt  eine  Übersicht  des  Spielplans  1909—10,  der  zeigt,  wie  man,  namentlich 
im  Schauspiel,  hinter  den  Versprechungen  und  Hoffnungen,  die  man  sich  und 
anderen  bei  Beginn  des  Jahres  machte,  zurückgeblieben  ist.  Biographische  Notizen 
über  die  einzelnen  Mitglieder  schliessen  sich  an.  Als  einzelne  Erscheinung  ist 
dieses  Büchlein  belanglos;  es  wird  hier  erwähnt,  um  andere  Bühnen  zur  Nach- 
eiferung anzuspornen,  da  derlei  Rechenschaftsberichte  von  grossem  Wert  für  die 
künftige  Theaterg-eschichlschreibung  sein  dürften.  —  Höhere  Ansprüche  erfüllt 
H.  K  n  i  s  p  e  l  (4327)  in  seiner  Geschichte  des  Darmstädter  Hoftheaters.  Die  Oper 
fuhr  lange  Zeit  besser  als  das  Schauspiel.  Noch  1874  schrieb  Eduard  Devrient  mit 
Recht:  „Es  schien,  als  ob  am  Darmstädter  Hofe,  wie  ein  unabänderliches  Hausgesetz, 
die  Niederhaltung  der  Schauspielkunst  sich  vererben  sollte."  Mit  dem  Regierungs- 
antritt des  Grossherzogs  Ludwig  IV.  kam  auch  das  Schauspiel,  etwa  seit  Beginn  der 
80  er  Jahre,  zu  seinem  Recht.  Seit  1892,  als  Grossherzog  Ernst  Ludwig,  der  Förderer 
jeden  künstlerischen  Fortschritts,  folgte,  hatte  die  moderne  dramatische  Literatur  hier 
eine  gastliche  Stätte,  wie  nur  noch  an  ganz  wenigen  Hofbühnen.  Daneben  sind  die 
zyklischen  Klassikervorstellungen  bemerkenswert.  —  Die  Hauptpunkte  seiner  Dar- 
stellung fasst  H.  K  n  i  s  p  e  l   noch    einmal   in    der  Frankfurter  Zeitung  (4327  a)  zu- 


532  H.  Daffis,  Theate.rgeschichte  des  18./19.  Jahrhunderts. 

sammen.  —  Der  statistische  Rückblick  auf  das  erste  Jahrzehnt  des  „Deutschen 
Schauspielhauses  in  Hamburg"  (4337),  zeigt  die  fleissige  und  systematische  Arbeit, 
die  hier  getan  ist.  War  es  ursprünglich,  als  Ergänzung  der  bestehenden  Hamburger 
Theater,  als  moderne  Bühne  gedacht,  so  hat  es  bald  in  der  Praxis  ein  gemischtes 
Repertoire  gepflegt,  das  den  Schwerpunkt  beinahe  allzusehr  auf  die  Klassiker 
legte.  Von  Schiller  fehlen  nur  „Demetrius"  und  „Turandot",  von  Goethe  die  Jugend- 
einakter, „Stella"  und  merkwürdigerweise  der  „Götz",  von  Lessing  nur  „Miss  Sara 
Sampson".  Hebbel  ist  in  vorbildlicher  Weise  vertreten,  auch  Grillparzer  und  Kleist 
sehr  gut.  Von  jenem  fehlt  die  „Jüdin  von  Toledo",  von  diesem  das  „Käthchen", 
vielleicht  ihre  für  die  Bühne  dankbarsten  Stücke.  Shakespeare  ist  nur  mit  seinen 
Komödien  schlecht  davongekommen,  bei  Moliere  vermisst  man  den  „Geizhals"  und 
den  „Amphitryon".  Otto  Ludwig  und  Anzengruber  haben  genügende  Berücksichtigung 
gefunden,  dagegen  fallen  Grabbe,  Büchner,  Raimund  und  Nestroy  ganz  aus.  Der 
norwegische  und  romantische  Ibsen  ist  wenig  beachtet  worden,  von  den  Werken  des 
„europäischen"  fehlen  nur  „Komödie  der  Liebe",  „Bund  der  Jugend",  „Volksfeind" 
und  „Baumeister  Solness".  Die  besten  Arbeiten  Sudermanns,  „Fritzchen"  und  die 
,, Schmetterlingsschlacht",  Halbes  „Jugend"  und  Wildenbruchs  ,,Quitzows"  sind  nicht 
gespielt  worden;  auch  Hauptmann  ist  sehr  zu  kurz  gekommen,  fehlten  doch  auch 
hier  das  Beste,  „Biberpelz",  „Kollege  Crampton",  „Die  Weber".  Noch  ärger  steht  es 
mit  den  Jüngsten  und  Neuesten.  Gänzlich  übersehen  sind,  um  nur  einige  zu 
nennen,  Wedekind,  Eulenberg,  Schmidtbonn,  Paul  Ernst,  Ruederer,  Thomas  Mann, 
Ludwig  Thoma,  W.  von  Scholz,  Stucken,  Vollmöller,  Strindberg,  Gorki.  Hier  bleibt 
für  Karl  Hagemann,  den  neuen  Leiter,  viel  zu  tun.  —  Der  beste  Kenner  der  Karls- 
ruher Theatergeschichte,  E.  Kilian  (4339),  gibt  einen  vorzüglichen  Überblick. 
1811  wurde  ein  eigentliches  Hoftheater  begründet;  doch  erst  seit  1852,  wo  Eduard 
Devrient  die  Leitung  übernahm,  begann  eine  wirklich  zielbewusste  und  erfolgreiche 
Tätigkeit.  Die  18  Jahre  von  Devrients  Direktion  bedeuten  einen  Höhepunkt 
der  deutschen  Theatergeschichte  überhaupt.  Nach  einem  belanglosen  Interregnum 
folgte  Gustav  zu  Putlitz,  der  die  vornehme  Tradition  Devrients  aufrecht  erhielt,  aber 
auch  aus  eigener  Initiative  (Grillparzer,  Faust  11)  manches  hinzutat.  Sein  Nachfolger, 
A.  Bürklin,  verschaffte  dann,  von  Kilian  als  Dramaturg  und  Regisseur  (1H91  — 1905) 
unterstützt,  der  Moderne  Zutritt  und  wusste  die  Klassiker  und  Nachklassiker  durch 
systematische,  glückliche  szenische  und  dekorative  Arbeit  neu  zu  beleben.  —  Pomp- 
haft und  geräuschvoll  tritt  H.  Hirschbergs  (4341)  Geschichte  des  Hoftheaters  zu 
Koburg  und  Gotha  in  die  Welt,  um  auch  die  bescheidensten  Erwartungen  gründlich 
zu  enttäuschen.  Für  die  ältere  Entwicklung  gerade  dieser  Bühnen  waren  wir  reich- 
lich und  zuverlässig  versorgt,  für  die  jüngere  und  jüngste,  wo  wirkliche  Arbeit  zu 
leisten  gewesen  wäre,  ist  er  uns  alles  schuldig  geblieben.  C.  Höfer,  nächst 
R.  Schloesser  und  dem  zu  früh  verstorbenen  R.  Hodermann  der  beste  Kenner  kobur- 
gisch-gothaischen  Theaterwesens,  hat  kenntnisreiche  und  schonungslose  Abrechnung 
mit  H.s  „W^erk"  gehalten:  „Die  Mitteilungen  der  Vorrede  über  unbenutztes  Material, 
Aktenstudium  und  kostbare  Urkunden,  sind  nichts  anderes  als  eine  Irreführung  des 
nicht  unterrichteten  Lesers,  und  der  ganze  241  Seiten  starke  Band  ist,  unter  dem 
Gesichtspunkt  wissenschaftlicher  Beurteilung  betrachtet,  absolut  wertlos.  Denn  er 
enthält  nicht  eine  einzige  Seite,  deren  Inhalt  geistiges  Eigentum  des  Verfassers  wäre. 
Vielmehr  ist  das  Buch  mindestens  zu  neun  Zehnteln  aus  schon  vorhandenen  Dar- 
stellungen nahezu  wörtlich  abgeschrieben,  das  letzte  Zehntel  aber  ist  da-  und  dorther 
zusammengesucht,  und  zwar  in  einem  Deutsch,  dass  dem  Leser  die  Haare  zu  Berge 
steigen  lässt."  Da  H.  noch  weitere  Monographien  in  Aussicht  stellt,  ist  ihm  vorher 
ernstlich  nahezulegen,  erst  einmal  wissenschaftlich  arbeiten  zu  lernen.  Vor  dilettan- 
tischer Schönrednerei  soll  unsere  Theatergeschichtschreibung,  die  mit  so  vielem 
kämpfte  und  noch  kämpft,  bewahrt  bleiben!  —  Wohltuend  berührt  dagegen  die 
sachliche  Schlichtheit  und  umsichtige  Benutzung  der  älteren  Literatur,  mit  denen 
F.  Deibel  (4342)  in  knappen  Umrissen  die  Geschichte  des  Königsberger  Theaters 
gibt.  Interessant  und  für  das  damalige  Bühnenwesen  bezeichnend  ist  der  ständige, 
geradezu  organisierte  Austausch  von  Wandertruppen  mit  Berlin  im  Verlaufe  des 
17.  Jahrhunderts  bis  in  das  letzte  Drittel  des  18.  hinein.  Erst  jetzt  beginnt  eine 
wirkliche  Blüte  des  Königsberger  Theaters  durch  die  Sesshaftigkeit  der  Karoline 
Schuch  und  ihrer  Tochter  Friederike,  die,  gefördert  durch  die  Anteilnahme  heimischer 
Schriftsteller,  ernsthafte  literarische  Ansprüche  erfüllten.  Eine  neue  Glanzzeit  ver- 
sprach man  sich  1814  von  der  Direktion  A.  von  Kotzebues,  der  aber  nach  einem 
Jahre  bereits,  ruhelos  wie  er  war,  weiterwanderte.  Nach  langer  Zeit,  erst  1876, 
brachte  Max  Staegemann,  für  vier  allzu  kurze  Jahre,  künstlerisches  Leben  in 
Repertoire  und  Ensemble.  Nach  vielem  planlosen  Hin  und  Her  und  finanziellen 
Schwierig-keiten  übernahm  1892  Adolf  Varena  die  Leitung  der  Bühne,  der  sie  bis 
jetzt  (er  ist  inzwischen  gestorben)  „umsichtig  und  verständig,  freilich  ohne  literarischen 


H.  Daffis,  Theaterp^eschichte  des  18./ 19.  Jahrhundertfi.  533 

Wag-emut,"  geführt  hat.  —  Reizvoll  und  aufsohlussreich  ist  die  Studie,  die  H.  Devrient 
(4352)  der  ,,  Weimarer  Schule"  widmet.  Ü.  gibt  hier  an  einer  Periode  deutscher  Theater- 
g-BSchichte,  deren  äussere  Geschehnisse  nach  allen  Richtung-en  bereits  erhellt  sind,  ein 
Musterbeispiel  vorsichtiger  und  überzeugender  historisch-psychologischer  Analyse,  dem 
ich  viel  Nachfolgt»  wünsche.  D.  spricht  es  klar  aus,  dass  die  weimarische  Schule 
„einen  Abweg  der  Theatergeschichte  bedeutet,  oder  besser,  einen  Umweg,  und  zwar 
einen  notwendigen,  um  überhaupt  die  deutsche  Bühne  für  die  klassische  Literatur 
der  Weimarer  Grossen  fähig  zu  machen".  Er  zeigt  ferner,  wie  sich  Weimar  dreimal 
im  18.  Jahrhundert  die  Gelegenheit  entgehen  liess  ("durch  die  Gewinnung  Ekhofs, 
Ifflands,  Schröders),  an  die  Spitze  der  deutschen  Theaterwelt  zu  treten,  und  wie 
gerade  diese  verpassten  Möglichkeiten  die  eigentümliche  bedeutsame  Entwicklung 
der  Weimarer  Bühne  bedingten.  Wie  diese  Entwicklung  durch  Goethe  ira  Bunde 
mit  Schiller,  Schritt  für  Schritt,  mit  berechnender,  weiser  Pädagogik  gelenkt  wurde, 
führt  ü.,  die  markanten  Punkte  hervorhebend,  weiter  aus.  —  Was  Fleiss  und  Umsicht 
auch  für  die  entlegensten  und  scheinbar  undankbaren  Provinzen  der  deutschen 
Theaterwelt  zu  leisten  vermögen,  zeigen  die  geschmackvollen,  gediegenen  „Rückblicke 
auf  die  Pflege  der  Schauspielkunst  in  Reval"  der  Baronesse  Elisabeth  Rosen 
(4359).  Hier  hatte  das  Theater  einmal  in  stetem  Kampfe  gegen  widerstrebende 
Elemente  Gelegenheit,  seine  zähe  Lebens-  und  Werbekraft  zu  beweisen.  Mit  dem 
Beginn  des  13.  Jahrhunderts  setzt  dieser  Kampf  ein  und  wird  bis  in  unsere  Tage 
von  der  Verfasserin  mit  geradezu  dramatischer  Lebendigkeit  und  Anschaulichkeit 
gespiegelt.  Besonders  hervorzuheben  sind  die  Kapitel,  in  denen  die  W^andertruppen 
des  18.  Jahrhunderts  an  dieser  nördlichsten  aller  deutschen  Bühnen  kommen  und 
gehen  und  dann  Kotzebue  (1784/5)  zunächst  an  die  Spitze  eines  Liebhabertheaters 
trat,  um  sodann  (1812/3)  einer  ständigen  Bühne  zu  früher  und  rascher  Blüte  zu  ver- 
helfen. Das  Bild  Kotzebues  empfängt  hier  neue  und  überraschende  Beleuchtung, 
seine  ersten  und  erfolgreichsten  Dramen  erlebten  in  Reval  ihre  Uraufführungen  und 
nehmen  von  hier  aus  ihren  Siegeszug.  Dass  auch  sonst  diese  Revaler  Theater- 
chronik für  den  Forscher  ergiebig  ist,  mag-  daraus  erhellen,  dass  etwa  Sophie 
Schröder  hier  als  jugendliche  Liebhaberin  wirkte,  bevor  sie  1798  von  Kotzebue  an 
das  Wiener  Burgtheater  mitgenommen  wurde,  dass  Louis  Schneider  in  Kinderrollen 
auftrat,  wie  auch  Anna  Schramm  hier  als  Fünfzehnjährige  begann.  — 

Persönlichkeiten  des  Theaters:  Theaterleiter.  Über  den 
Rahmen  der  durchschnittlichen  Dissertation  geht  O.  Liebschers  (4369)  Arbeit 
über  Dingelstedt  hinaus.  Es  ist  schwer  erklärlich,  dass  die  ernsthafte  theater- 
geschichtliche Forschung  sich  erst  so  spät  einem  derartig  dankbaren  (tegenstande 
zuwendet.  So  konnte  auch  L.,  ohne  dass  sich  ihm  archivalische  Quellen  wirklich 
erschlossen  (warum  eigentlich  nicht?),  nur  aus  literarischen  Zeugnissen  reiche  und 
mühelose  Ernte  bergen,  wenn  er  auch,  was  das  wünschenswerteste  gewesen  wäre, 
nun  auf  die  „Einrichtungen"  klassischer  Werke,  vor  allem  Shakespeares,  durch 
Dingelstedt  nicht  wirklich  fördernd  einzugehen  vermag.  Im  übrigen  aber  hat  sich 
L.  fleissig  und  erfolgreich  uragetau.  Der  Lebenssgang  Dingelstedts  wird,  immer  mit 
Rücksicht  auf  die  Bestimmung  des  künftigen  Dramaturgen,  lebendig  geschildert,  der 
Aufenthalt  in  Paris  und  Wien  in  seiner  Bedeutung  als  Vorbereitung  des  Regisseurs 
richtig  ins  Licht  gestellt.  Für  die  kurze  Tätigkeit  Dingelstedts  als  Stuttgarter 
Dramaturg,  die  in  dem  schönen  Buche  von  R.  Krauss  allzu  knapp  erledigt  war, 
bringt  auch  L.  nichts  wesentlich  Neues.  Dagegen  werden  die  Literatur-  und  Bühnen- 
verhältnisse Münchens  vor  Dingelstedts  Amtsantritt  (Hebbel  sah  das  dortige  Theater 
„in  einem  Zustand  unglaublicher  Erniedrigung")  scharf  beleuchtet.  Dingelstedts 
Münchener  Tätigkeit  wird  nach  allen  Richtungen  verfolgt  und  gut  hervorgehoben, 
wie  er  zunächst  einmal  in  ökonomischer  Hinsicht  (was  man  ihm  zum  Schluss  freilich 
nicht  glauben  wollte)  Ordnung  schaffte,  sich  dann  energisch  für  die  zeitgenössische 
Produktion  (Hebbel,  Grillparzer,  Gutzkow  usw.)  einsetzte  und  sein  Werk  mit 
Shakespeare  krönte.  — 

Darsteller:  Zusammenfassendes  (ältere  Zeit).  Sehr 
dankenswert  ist  ein  Neudruck  der  „Gallerie  von  Teutschen  Schauspielern  und 
Schauspielerinnen"  des  angeblichen  Abraham  Peiba  (4390)  durch  R.  M.Werner. 
Das  1783  erschienene,  schon  recht  selten  gewordene  Buch  wird  getreu  nach  dem 
Original  unter  Beifügung  von  J.  F.  Schinks  „Zusätzen  und  Berichtigungen"  aus  dem 
gleichen  Jahre  abgedruckt.  Eine  ausführliche  Einleitung  W.s  macht  auf  die  Be- 
deutung der  Schrift  für  die  Theatergeschichte  aufmerksam,  da  sie  in  Momentbildern 
eine  Zeit  der  deutschen  Bühne  festhält,  wo  das  Theater wesen  den  wichtigen  Schritt 
von  der  Prinzipalschaft  zur  stabilen  Bühne,  vom  privaten  zum  staatlichen  Unter- 
nehmertum zu  tun  sich  anschickte  und  in  der  Porträtierung  der  Darsteller  eine 
wichtige  Ergänzung  zu  Chr.  H.  Schmids  mehr  die  allgemeinen  Verhältnisse 
schildernder  „Chronologie"  bildet.     Auch  der  Wert  der  „Gallerie"  für  eine  künftige 

Jahresbtrioht«  fOr  nanera  dentsoh«  LitaraturfMohioht«.  XXI.  lg 


534  H.  Daffis,  Theatergeschichte  des  18./19.  Jahrhunderts. 

dringend  erforderliche  „Geschichte  der  deutschen  Theaterkritik"  wird  mit  Recht  her- 
vorgehoben. Quellen  und  Abhängigkeiten  des  anonymen  Verfassers  werden  um- 
sichtig und  behutsam  festgelegt.  In  der  oft  erörterten  Verfasserfrage  muss  sich  W. 
nach  mancherlei  Erwägungen  mit  einem  Fragezeichen  begnügen.  Die  Autorschaft 
J.  F.  Öchinks,  so  viel  dafür  sprechen  mag,  lehnt  er  schliesslich  ab,  die  Möglichkeit, 
dass  ein  gewisser  Johann  Jost  Anton  von  Hagen,  auf  den  mancherlei  hinweist,  der 
Verfasser  ist,  wird  umständlich  erwogen,  aber  nicht  zur  Gewissheit  erhoben.  Sehr 
reiche-  Anmerkungen  und  ein  Register,  das  vielleicht  auch  noch  diese  Anmerkungen 
hätte  berücksichtigen  können,  macht  die  „Gallerie"  nun  zu  einer  unentbehrlich  aus- 
zuschöpfenden Fundgrube  für  den  Historiker  des  Theaters.  —  C.  Th.  Döbbelin  hätte 
längst  eine  ausführliche  Monographie  verdient.  H.  Landsberg  (4397),  der  uns 
diese  hoffentlich  bald  schenkt,  zieht  vorläufig,  auch  jetzt  schon  vielfach  auf  die 
Quellen  zurückgehend,  die  Leitlinien.  L.  überschätzt  Döbbelin  keineswegs.  Ais 
Schauspieler  ist  er  ihm  „ein  braver  Durchschnittskomödiant,  der  immer  stark  nach 
der  Schmiere  riecht",  doch  wird  er  als  Typus  des  Wanderkomödianten  und  Theater- 
prinzipals, der  zumal  der  Theatergeschichte  Berlins  Jahrzehnte  hindurch  seinen 
Stempel  aufdrückt,  interessanter.  —  Die  aus  einem  Kieler  Familienarchiv  mitgeteilten 
und  von  E.  Wolff  kommentierten  Briefe  an  J.  F.  Löwen  (4402)  sind  für  die  Theater- 
geschichte so  gut  wie  ohne  Ertrag.  Beachtung  fordert  höchstens  ein  Schreiben  Chr. 
F,  Weisses,  in  dem  sich  das  Scheitern  der  Hamburgischen  Entreprise  spiegelt,  und 
ein  weiteres  Klopstocks  mit  bemerkenswerten  Äusserungen  über  die  Stellung  der 
Fürsten  zu  deutschen  Dichtern.  — 

Spätere  Zeit:  J.  Kainz.  Den  Schwerpunkt  des  diesjährigen  Berichts 
bildet  die  stimmenreiche  Totenklage  um  Josef  Kainz  (4411-25).  Am  vernehmlichsten 
und  eindringlichsten  spricht  0.  Brahm  (4411).  Als  Student  hat  er  den  jugend- 
lichen Helden  der  Meininger  seine  Berliner  Siege  erringen  sehen,  als  Kritiker  der 
Vossischen  Zeitung  hat  er  den  Durchbruch  des  Genius  im  neugegründeten  Deutschen 
Theater  feinsinnig  Schritt  für  Schritt  verfolgt,  hat  dem  Kontraktbrüchigen,  auf  kleinen 
Bühnen  Umherirrenden  die  Treue  gehalten,  hat  dem  Wiedergewonnenen  einige  Jahre 
selbst  Direktor  sein  dürfen  und  dem  nach  "Wien  Gegangenen  bis  ans  Ende  in  Freund- 
schaft nahe  gestanden.  So  war  B.  wie  kein  zweiter  berufen,  vom  Wollen  und  Voll- 
bringen des  Künstlers  Rechenschaft  zu  geben.  In  meisterhafter  Charakteristik,  die 
ein  stetes  Mitklingen  menschlicher  herzlicher  Teilnahme  beschwingt,  gibt  er  Werden 
und  Wesen,  Ziele  und  Grenzen  des  Menschen  und  Darstellers.  —  Eine  Ergänzung 
Brahms  ist  das  Büchlein  von  E.  Isolani  (4413),  der  das  rein  Biographische  ge- 
schmackvoll zusammenstellt  und  gleichzeitige  Zeitungs-  und  Zeitschriftenaufsätze, 
auch  entlegenere,  fleissig  verwertet.  Manche  Lücke  in  der  Schilderung  der  Jugend 
und  der  ersten  Engagements  wird  durch  die  inzwischen  erschienenen  und  künftig  zu 
würdigenden  Briefe  ausgefüllt.  —  Was  Brahm  mehr  impressionistisch  im  grossen  an- 
deutet, Isolani  ganz  beiseite  lässt  —  die  Zeichnung  der  einzelnen  Rollen  des  Künst- 
lers, das  führt  K.  Falke  (4421)  für  eine,  den  Hamlet,  mit  peinlichster  Treue 
Strichelchen  für  Strichelchen  aus.  Während  des  Berliner  Gastspiels  von  Kainz  im 
Neuen  Schauspielhaus  zu  Anfang  des  Jahres  1909  hat  F.  ihn  achtmal  hintereinander 
als  Hamlet  gesehen,  mit  dem  Vorsatz,  die  Rolle  bis  ins  einzelne  zu  schildern.  Er 
will  zunächst  „das  rohe  Gewebe  der  rein  äusserlichen  Bühnen  Vorgänge  zeichnen  und 
aus  ihnen  heraus  das  seelische  Erlebnis  leuchten  lassen".  Aber  eben  in  diesem 
letzten  scheitert  F.  Aus  dem  breiten,  gleichmässigen  Fluss  der  Beobachtung,  die  das 
Wesentliche  vom  Gleichgültigen  nicht  recht  zu  scheiden  weiss,  ergibt  sich  am  Ende 
doch  kein  grosser,  einheitlicher  Eindruck.  Das  ist  etwa  Ferd.  Gregori  in  seiner  Skizze 
(1904)  bei  weitem  besser  gelungen.  So  sieht  auch  A.  Winds  in  seiner  Würdigung  von 
F.s  Buch  Vorzug  und  Wert  desselben  mit  Recht  einmal  darin,  dass  es  zu  einem  einzig- 
artigen schauspielerischen  Kommentar  wird,  der  dem  Nachschaffenden,  zumal  dem- 
jenigen, der  Kainz  nicht  mehr  gesehen  hat,  von  grösstem  Nutzen  sein  kann,  und  dann 
weiterhin  zu  einer  Interpretation  der  Dichtung,  die  nicht  von  der  Lektüre,  sondern 
von  der  lebendigen  Darstellung  ausgeht,  wobei  ihm  freilich  hinter  der  leuchtenden 
Hauptgestalt  der  Überblick  auf  das  Gesamtwerk  allzu  sehr  zurückbleibt.  —  Was  bei 
Falke  am  Bilde  von  Kainz  fehlt,  ergänzen  die  schönen  Verse  von  E.  H  a  r  d  t 
(4412)  und  F.  Kay  sslers  (4414)  feinsinnige  „Worte  zum  Gedächtnis".  Jener 
hält  die  prinzliche  Anmut  seiner  äusseren  Erscheinung  fest,  dieser  gibt  eine 
meisterliche  Charakteristik  des  „Königs  der  Sprache".  —  Aus  der  Schar  der 
Nekrologe  seien  die  persönlichen  Erinnerungen  P.  Schienthers  (4422)  hervor- 
gehoben, der,  ganz  ähnlich  wie  0.  Brahm,  die  stärksten  schauspielerischen  Jugend- 
eindrücke von  Kainz  empfing,  seinem  Aufstieg  als  Berliner  Theaterreferent  folgte 
und  die  tägliche  Arbeit  des  auf  der  Höhe  des  Lebens  und  der  Kunst  Schaffenden 
als  Direktor  des  Burgtheaters  Jahre  hindurch  aus  nächster  Nähe  beobachten 
konnte.  — 


W.  Olshausen,  Didaktik  des  18./ 10.  Jahrhunderts.  535 

Andere.  Hier  kann  und  muss  es  im  wesentlichen  g-enügfen,  wenn  dem 
Interessenten  unsere  Bibliog-raphie  {442()-97)  den  Weg-  weist.  Nur  weniges,  das  über 
den  Tag-  und  den  einzelnen  Künstler  hinaus  Beachtung  fordert,  sei  besonders  ver- 
merkt. Der  langen  Reihe  von  Schauspielerporträts,  die  J.  Minor  uns  geschenkt 
hat,  gesellen  sich  nun  in  bewährter  Meisterschaft  die  von  F.  Krastel  (4453)  und 
A.  Römpler  (4470).  —  Für  die  Geschichte  der  Shakespeare-Darstellung  in  Deutsch- 
land von  Wichtigkeit  sind  die  Charakteristiken  Matkowskys  durch  A.  K  1  a  a  r  (4460) 
und  A.  Sonnenthals  durch  Helene  Richter  (4475).  —  Die  Kunst  Mitterwurzers 
(4462)  und  der  Wolter  (4485)  hat  M.  H  a  r  d  e  n  so  klar  wie  scharf  gespiegelt.  — 

V  a  r  i  e  1 6.  Leider  gibt  Saltarino  (4498)  nur  wenig  Historisches  in  seiner 
Geschichte  des  Artistentums,  so  dass  aus  dem  umfänglichen  Buche  nicht  viel  für  uns 
abfällt,  und  doch  hat  das  Theater,  zumal  in  seinen  Lehr-  und  Wanderjahren,  so  viel 
Berührungspunkte  mit  den  Künsten  der  Gaukler,  Tänzer,  Springer.  Immerhin  ist 
manches,  wie  die  drei  Kapitel  „Zirkusliteraten",  „Mimik  und  Verwandtes",  „Mario- 
netten" von  gewissem  Interesse,  wenn  auch  durch  andere  Darstellungen  längst  über- 
holt. —  F.  Avenarius  (4499)  will  das  Varietö  für  Leute  von  Geschmack  geniess- 
bar  gemacht  sehen,  er  entwirft  ein  Musterprogramm  und  fordert,  dass  man  dabei  nicht 
zu  literarisch  und  nur-ästhetisch  vorgehe.  —  Das  Überbrettl,  für  das  E.  von  Wol- 
zogen  (4500)  aus  eigenen  Erfahrungen  bemerkenswerte  Daten  bringt,  lehnt 
Avenarius  daher  ab.  —  Das  Couplet,  das  neu  aufgeputzt  freilich  und  seines  eigent- 
lichen Charakters  beraubt,  hier  neuen  Boden  fand,  ist  bisher,  wie  A.  Run  dt  (4501) 
nicht  ohne  Befriedigung  hervorhebt,  „von  den  Philologen  monographisch  verschont 
geblieben";  auch  R.  will  nur  „eine  Auswahl  seiner  Schicksale  und  Abenteuer  geben". 
Er  verfolgt  seine  Anfänge  in  Frankreich,  seine  Grossmachtstellung  unter  Ludwig  XV. 
und  seine  Repräsentanten  bis  auf  Yvette  Guilbert,  zeigt  dann,  wie  in  Wien  der  Hans- 
wurst notgedrungen  zum  Coupletdichter  und  -sänger  wird,  der  in  Nestroy  seinen 
Klassiker  und  in  Pepi  Gallmeyer  und  Alexander  Girardi  seine  glücklichsten  Inter- 
preten findet.  In  Berlin  bedurfte  es  der  herannahenden  Revolution  von  1848,  um  der 
Posse  und  dem  Couplet  mit  David  Kaiisch  die  Zunge  zu  lösen.  — 

Pantomime.  P.  Landau  (4503/4)  zeigt,  wie  die  Pantomime  „in  der 
Symphonie  von  Kräften,  die  die  Wirkung  der  Schauspielkunst  ausmachen,  stets  ihre 
Rolle  gespielt  hat".  Dagegen  ist  ihr  eine  ganz  selbständige  Stellung  nur  ganz  selten 
und  vorübergehend  zuteil  geworden,  eine  vollendete  Kunstform  hat  sie  nur  einmal 
durch  Jean  Gaspard  Deburau  erreicht,  den  Theophile  Gautier  den  vollkommensten 
Schauspieler  nannte,  der  je  gelebt  hat.  —  F.  Engel  zieht  aus  der  Neubelebung 
dieser  Kunst  durch  Reinhardts  Darstellung  von  F.  Freksas  „Sumurun"  (4507/8)  die 
praktischen  Regeln:  ,,Eine  Pantomime  muss  durchsichtig  sein  wie  Glas,  darf  nicht 
länger  als  zwei  Stunden  dauern  und  nicht  mehr  als  höchstens  sechs  Bilder  haben." 
Er  sieht  ein  historisches  Verdienst  des  Naturalismus  darin,  dass  der  Theaterbesucher 
die  Kunst  des  raschen  Begreifens,  die  eine  Vorbedingung  der  Pantomime  sei,  wieder 
gelernt  habe.  Freilich  will  E.  keine  neue  Herrschaft  stummer  Kunst:  „Die  Wortkunst 
ist  so  erstarkt  und  so  sehr  zur  Lebensbedingung  der  Bühne  geworden,  dass  das  un- 
getanzte  Ballett  ebenso  wie  das  getanzte  nur  gerade  noch  als  Nebenglied  am  Körper 
der  Kunst  existieren  kann."  — 


Didaktik. 

(IV,  5  =  N.  4532-4862.) 

Waldemar  Olshausen. 

Didaktik,  Philosophie.  Popnlarphilosophiei  OesamtdarstellnnKeii.  —  18.  Jahr- 
hundert: Allgemeines.  —  Einzelne  Persönlichkeiten:  Friedrich  der  Uroise ;  Hamann :  Hippel ;  Larater; 
Lichtenberg;  J.  M.  Salier;  Jong-Stilling:  J.  0.  Zimmermann;  Ansl&nder.  —  19.  Jahrhand  ert:  Qesarotdarstellangen. 
—  Zeit  von  1800—1850:  Allgemeines;  Kant;  J.  F.  Fries:  Fichte;  Scbelling:  Uegel;  Sohleierraacher;  W.  Ton  Hamboldt: 
A.  Ton  Hamboldt;  E.  M.  Arndt;  Jahn;  F.  von  Oents;  Adam  Müller;  Savigny.  ~  Zeit  Ton  1850  bii  aar  Gegenwart: 
Feaerbach;  Schopenhaaer;  E.  von  Hartmann;  D.  F.  Straass;  M.  Stirner.  —  Nietzsche.  — 

Didaktik,  Philosophie,  Popularphilosophie:  Gesamt- 
darstellungen. Alfr.  Heussner  (4o32)  bezeichnet  sein  anspruchsloses 
Büchlein  selbst  als  eine  erste  Einführung  in  das  Verständnis  philosophischer 
Probleme,    und    nur   als   ein    solcher   Versuch,    ganz  allgemein  in   populärem  Sinne 

48* 


536  W.  Olshausen,  Didaktik  des  18./19.  Jahrhunderts. 

über  Philosophie  zu  sprechen,  hat  das  Buch  seine  Existenzberechtig-ung-.  Es  entstand 
aus  Vorträgen,  die  im  Fortbildungskursus  eines  Fröbel-Seminars  gehalten  wurden, 
und  will  wohl  vor  allem  den  Hörern  ein  Leitfaden  sein,  der  ihnen  gestattet,  die 
Gedanken  der  Rede  sich  noch  einmal,  in  ruhigem  Nachlesen  und  Nachdenken, 
lebendig  werden  zu  lassen.  Nach  einem  einleitenden  Kapitel,  das  Begriff  und 
Aufgabe  der  Philosophie  erörtert,  wendet  sich  H.  den  einzelnen  typischen  Denk- 
weisen zu,  die  er  durch  die  Vorführung  der  Gedankenwelt  eines  einzelnen  Philosophen 
erläutert.  Nach  dem  Materialismus  wird  der  Monismus  abgehandelt,  für  den  Spinoza 
das  Paradigma  abgibt;  es  folgt  die  Monadologie  Leibnizens,  Kants  Kritizismus  und 
als  Vertreter  des  Idealismus  Plato,  Fichte,  Schelling,  Hegel.  Pessimismus,  Realismus, 
Naturalismus  haben  in  Schopenhauer,  Hartmann  und  Nietzsche  ihre  typischen  Ge- 
stalter. Den  Abschluss  bildet  ein  religionsphilosophisches  Kapitel,  in  dem  Dualismus 
und  Christentum  den  Gegenstand  der  Erörterung  bilden.  —  Unter  den  dünnen  Göschen- 
Bändchen  werden  wenige  einen  so  konzentrierten,  schwerwiegenden  Inhalt  aufweisen, 
wie  das  von  G.  S  im  m  el  (4533)  herrührende,  das  die  Hauptprobleme  der  Philosophie 
behandelt.  S.  will  keine  eigenen  Lösungen  anbieten.  Was  er  gibt,  ist  eine  Inventar- 
aufnahme, eine  Feststellung  des  Status  der  philosophischen  Bemühungen  des 
europäischen  Denkens:  eine  allgemeine  Orientierung  über  die  philosophische  Ent- 
wicklung bis  zu  Hegel  etwa,  um  Klarheit  über  die  Ziele  zu  gewinnen,  die  erstrebt 
wurden,  und  vor  allem  über  die  Wege,  die  man,  sie  zu  erreichen,  bisher  beschritt. 
Nicht  so  sehr  die  Endresultate  philosophischen  Denkens,  wie  sie  in  den  Begriffen 
starr  und  leblos  auskristallisiert  dastehen,  will  er  in  systematischer  Ordnung  auf- 
marschieren lassen;  seine  Absicht  geht  vielmehr  dahin,  zu  verfolgen,  wie  sich  diese 
letzten  Begriffe  im  lebendigen  Flusse  des  Denkens  bildeten.  Er  stellt  daher  mehr 
den  geistigen  Prozess  dar,  dessen  Resultate  die  Begriffe  sind,  als  dass  er- ihre  be- 
sonderen Erscheinungen  im  Zusammenhange  einzelner  philosophischer  Systeme 
erörterte.  Ihr  zeitloser  Charakter  tritt  dadurch  klar  hervor,  ihre  Gültigkeit,  abg-esehen 
vom  historisch  längst  überwundenen  System  des  einzelnen  Philosophen.  S.  vermeidet 
geflissentlich  das  vergängliche  Zeitgewand  der  Begriffe  und  gibt  so  z.  B,  von  Hegels 
Grundanschauung  eine  überraschend  lebendige  Vorstellung,  der  nichts  von  der  ab- 
strusen Verzwicktheit  seiner  Terminologie  mehr  anhaftet.  Immerhin  wird  dem  nicht 
an  abstrakte  Kost  Gewöhnten  das  Verständnis  oft  schwer  genug  fallen;  denn  S.  ist  es 
nicht  gegeben,  seine  tiefgreifenden,  bohrenden  Analysen  mit  populärer  Geste  leicht 
fasslich  zu  machen,  was  trotz  der  inneren  Schwierigkeit  in  grösserem  Masse  ge- 
schehen könnte,  als  er  es  vielleicht  überhaupt  angestrebt  hat.  Das  Buch  ist  in  vier 
Kapitel  gegliedert.  Das  erste  Kapitel  handelt  vom  Wesen  der  Philosophie,  das  zweite 
vom  Sein  und  vom  Werden,  das  dritte  vom  Subjekt  und  Objekt,  das  letzte  von  den 
idealen  Forderungen,  dem  Reiche  des  Sollens,  das  einmal  die  Forderung  der  Welt 
an  uns  und  das  andere  Mal  unsere  Forderung  an  die  Welt  in  sich  begreift.  Hier 
findet  das  Glücksprinzip  eine  ausführliche  Erörterung  als  Beispiel  moralphilosophischer 
Kritik.  Zum  Schluss  wird  Optimismus  und  Pessimismus  gegeneinander  abgewogen, 
welche  die  Antworten  auf  unsere  Forderung  an  die  Welt  darstellen,  mit  dem  Resultat, 
dass  die  letzte  Entscheidung  auf  einem  Glauben  beruhe,  „wie  alle  letzte  Stationen 
unsrer  Wege:  unser  Wissen  wie  unser  Vertrauen  zu  Menschen,  unsre  praktischen 
Zielsetzungen  wie  unsre  Wertungen  kommen  einmal  an  einen  Punkt,  wo  die  Kette 
der  Beweise  an  einem  nur  noch  vom  Glauben  getragenen  Ringe  hängt".  In  dem 
Glauben  findet  S.  auch  den  Ausgleich  der  beiden  konträr  gerichteten  idealen 
Forderungen,  deren  begriffliche  Niederschläge  Tugend  und  Glückseligkeit  sind,  und 
die  ohne  Rest  in  keine  metaphysische  Einheit  eingehen  wollen.  Hier  sei  die  Grenze, 
an  der,  jenseits  des  Gebietes  der  Philosophie,  die  Quellen  der  Religion  entspringen.  — 
Chr.  Muffs  (4535)  bunte  Exzerptensammlung  ohne  begriffliche  Ordnung  ist  an 
diese  Stelle  der  Bibliographie  nur  durch  ein  Versehen  geraten.  Sie  gehört  überhaupt 
nicht  zur  Kategorie  der  wissenschaftlich  in  Betracht  kommenden  Bücher.  Dass  sie 
nun  schon  in  fünfter  Auflage  erscheinen  konnte,  ist  ein  bedauerliches  Zeichen  der 
Kritiklosigkeit  und  Denkfaulheit  des  „gebildeten"  Publikums.   — 

18.  Jahrhundert:  Allgemeines.  H.  Scholzens  (4536)  begriffs- 
geschichtliche Mitteilungen  über  die  philosophischen  Termini  des  Deismus  und 
Pantheismus  bilden  einen  kurzen  Nachtrag  zu  seinem  Aufsatz  im  Septemberheft  der 
PrJbb.  1910  über  den  Pantheismus  in  seinem  Verhältnis  zum  Gottesglauben  des 
Christentums.  Seh.  geht  von  L.  von  Velthuysens  Kritik  des  Spinozaschen  theologisch- 
politischen  Traktats  aus  und  verfolgt  die  Wandlungen  der  kaum  je  scharf  geschiedenen 
Begriff"e  bis  zu  Kant,  der  dem  Deismus  den  Theismus  gegenüberstellte.  Der  Partei- 
name des  „Deisten"  sei  zur  Abwehr  des  Atheismusvorwurfes  um  1550  entstanden, 
und  der  Deismus  führe  sich  damals  als  rationaler  Monotheismus  ein.  Trotzdem  galt 
dem  Orthodoxen  der  Deist  alsbald  nur  als  verkappter  und  deshalb  doppelt  gefährlicher 
Atheist.     Auch    die   Definitionen    der    alten    philosophischen  Wörterbücher    passieren 


W.  OUliauöen,  Didaktik  des  18./19.  Jahrhunderts.  537 

Revue.  —  Durch  ein  Freisausschreiben  der  Kant-Gesellschaft  veranlasst  ist  0.  Lempps 
(4537)    Arbeit    über   das  Theodizee-Problem    im    18.  Jahrhundert.     Es  galt  nicht  nur 
seine   philosophiegeschichtlichen    Lösung-sversuche    darzustellen,    auch    die    Literatur 
sollte    Berücksichtigung-    finden.     Obwohl   L.    gerade    diesen  Teil    der  Aufgabe    stief- 
mütterlich behandelt  hat,    ist  aus  seiner  Arbeit  doch   ein  stattliches  Buch  geworden. 
Der    erste  Teil    behandelt,    von  Bayle    ausgehend,    die    intellektualistischen   I^sungs- 
versuche    des  Problems,    auf  rationalem  Wege    durch  Leibniz    und  VVolff,    auf  empi- 
rischem durch  Shaftesbury  und  seine  englischen  Genossen.    Es  folgt  die  Vorführung 
der.  theologischen  Gegner   der  Leibniz-Wolfl'schen  Systematik    und  die  eingehendere 
Darlegung    des    Standpunktes    des    populären    Aufklärungsoptimismus    in    England, 
Frankreich  und  Deutschland,    der   sich   die  Schilderung  der  zersetzenden  Tendenzen 
des    englischen    und    französischen  Pessimismus    und    der  Kritik  Humes    anschliesat. 
Im  zweiten  Teil  wendet  sich  L.  den  religiös-idealistischen  Lösungsversuchen    zu  und 
kommt   damit   zu    der    Form    der    Problemstellung,    deren    Erörterung   seine    innere 
Anteilnahme  überall  deutlich  zutage  treten  lässt.     Der  eigentliche  Kern  des  Theodizee- 
problems  ist  ihm  hier  die  Frage:  Wie  gewinnen  wir  eine  religiöse  Weltanschauung? 
Und    unter   diesem    religionsphilosophisch-ethischen    Gesichtspunkt    wird    die   Unter- 
suchung weitergeführt.     Kurz   werden   die  Ansätze  zu    einer   praktisch-religiösen  Be- 
handlung  des    Problems    bei    Lessing,    Rousseau    und   Herder    aufgedeckt,    um    den 
Unterbau    zu    gewinnen    für    die   nun    folgenden    grossen   Abschnitte,   die  Kant    und 
Schiller   gewidmet   sind.     Im  einzelnen  ist   hier  nicht  immer  die  nötige  Selbständig- 
keit  des    Urteils   gewahrt,   doch   bieten    die  Analysen    der   einschlägigen  Dichtungen 
wie  Abhandlungen  Schillers,  die  natürlich  nur  unter  dem  Gesichtspunkt  des  Sonder- 
problems vorgenommen  werden,  dem  Literarhistoriker  zweifellos  einige  Anregung.  — 
J.  W  e  b  s  k  y  s  (4538)  Referat    bezieht   sich    auf   eine  andere   ebenfalls  preisgekrönte 
Arbeit  über  das  Problem  der  Theodizee,  auf  die  hier  nachträglich  noch  hingewiesen 
sei:  R.  Wegen  er,  Das  Problem  der  Theodizee  in  der  Philosophie  und  Literatur  des 
18.  Jahrhunderts  usw  (JBL.  1908/9,  N.  9280).   W.  Simon  hatte  die  Aufgabe  gestellt.   Den 
ersten  Preis  erhielt  J.  Krem  er,  dessen  Arbeit  als  Ergänzungsheft  13  der  Kantstudien 
erschien:  Berlin  1909,  Reuther  &  Reichard.  XII,  210  S.   M.  7,50.  —  Der  „neue  Historiker 
der  Aufklärung",  den  A.  Rösch  (4541)  meint,  ist  S.  Merkle.    R.  wendet  sich  gegen 
dessen  im  vorigen  Jahre  (JBL.  1908/9,  S.  850/1)  angezeigten  Vortrag  über  die  katho- 
lische   Beurteilung    des  Aufklärungszeitalters.     Ihm    sekundiert  J.  B.  Sägmüller 
(4539).     Und  S.  Merkle  (4540)   selbst   antwortet  auf  beide  Angriffe,    zugleich  den 
Jesuiten  O.  Pfülf  abfertigend,   der  den   beiden  anderen   in   den  Stimmen  von  Maria- 
Laach  beigetreten  war.     Das  Studium  der  langatmigen  Streitschriften    führt    zu    dem 
Ergebnis,    dass   bei  Rösch  und  Sägmüller  kaum   etwas   zu   finden,    was    ohne  Nach- 
prüfung  annehmbar   wäre,    dass   dagegen  Merkle  seinen  Ruf  eines  wissenschaftlich 
forschenden  Historikers  wahrte.     Freilich  muss  man  bedauern,   dass  auch  er  sich  zu 
einer  oft  verstimmenden,  kleinlichen  Polemik  hat  verleiten  lassen  und  seinen  Gegnern 
gelegentlich  Mangel    an    christlicher  Bescheidenheit    oder   dergleichen    zum  Vorwurf 
macht  (S.  17).     Nachdem  er  einen  Blick  auf  das  bisherige  katholische  Urteil  über  die 
Aufklärung  geworfen,  legt  er  ihre  Ursachen  dar,  d.  h.  in  erster  Linie  die  Verhältnisse 
des  katholischen  Studienwesens  und   der  katholischen  Theologie,   die  das  Eindringen 
der   aufklärerischen    Tendenzen    in    Süddeutschland    und    den    übrigen    katholischen 
Gegenden  begünstigten.     Hierbei   ist  eine  Auseinandersetzung  mit   den  Jesuiten  not- 
wendig,   die   bis  zur  Aufhebung  des  Ordens  die  Beherrscher  des  Unterrichts  waren, 
ohne  ihn  jedoch  den  modernen  Forderungen  anpassen  zu  wollen.     Alsdann  wird  die 
Kernfrage  des  Verhältnisses  der  kirchlichen  Aufklärung  zum  Rationalismus  erörtert, 
mit   dem  Ergebnis,    dass    die  Dinge   in    dieser  Beziehung    bei    den  Katholiken    sehr 
anders    lagen    als    bei   den    protestantischen  Aufklärern.     Von  einem   durchgängigen 
Kampf  gegen  den  kirchlichen  Supranaturalismus,    der,    nach  Tröltsch,    die  protestan- 
tische Aufklärung    charakterisiere,    könne    im   katholischen   Lager   nicht    gesprochen 
werden.     Kaum    dass    ein   Teil    der   Professoren    dem    Rationalismus   anhingen;    der 
Schwerpunkt    der    Wissenschaft    lag    aber    gar    nicht    bei    den    Universitäten.      Die 
katholische  Aufklärung    hat   also  keinen   so    einheitlich    radikalen   Anstrich   wie  die 
protestantische,   und   darum  ist  ein  Urteil   in  Bausch  und  Bogen  über  sie  auch  nicht 
formulierbar.     Merkle   geht   dann    auf   einige   besondere  Streitpunkte   ein,    bei  deren 
Beleuchtung  ein  sehr  ungünstiges  Schlaglicht  auf  die  Gelehrsamkeit  A.  Röschs  fällt: 
es    handelt   sich    um    das    Mainzer  Gesangbuch    von    1787,    die    Bestimmungen    über 
Feiertage,    Kirchweihen,    Wallfahrten,    Heinrich   Brauns  Katechismus    von    1772,    die 
Frage    der  Toleranz    oder   des  Indifferentismus    und    schliesslich   die  vielumstrittenen 
Generalseminarien.     Und  im  Schlusskapitel  endlich  kommt  Merkle  auf  seinen  Stand- 
punkt zur  Kirche  zu  sprechen,   der  an  sich   durch  seine  Stellungnahme  zu  einzelnen 
Fragen  der  Kirchengeschichte  vergangener  Tage  unberührt  bleibe.     Als  Zweck  aber 
der  gegen   ihn   unternommenen  Hetze   wird   die  Denunziation  bei  seinen  vorgesetzten 


538  W.  0  1  s  h  a  u  s  e  n ,  Didaktik  des  18./ 19.  Jahrhunderts. 

kirchlichen  Behörden  bezeichnet.  Der  ganze  Streit  ist  ein  unerfreulicher,  aber  über- 
aus charakteristischer  Beweis  für  das  beklag-enswert  niedrige  Niveau  „katholischer" 
Wissenschaft.  —  H.  vonVoltelini  (4543)  hat  seiner  Antrittsvorlesung-  einen  zu 
umfassenden  Titel  gegeben.  Er  handelt  allein  vom  Einfluss  der  Lehren  des  Natur- 
rechts auf  den  aufgeklärten  Absolutismus  im  Preussen  Friedrichs  und  im  Österreich 
Maria  Theresias  und  vor  allem  Josefs  II.  Auf  den  jungen  Friedrich  übertrug  schon 
in  Küstrin  der  Kammerrat  Hille  die  Anschauungen  der  älteren  Lehrer  des  Natur- 
rechts, und  in  Rheinsberg  befasste  sich  Friedrich  dann  selbst  mit  der  Philosophie 
Wolffs,  der  ihm  später  sein  Jus  naturae  widmete;  doch  war  das  lateinische  Werk  dem 
König  unzugänglich.  In  Österreich  vertrat  zuerst  P.  Riegger  an  der  Innsbrucker 
Universität  das  Naturrecht.  Als  21  Jahre  später,  1754,  auch  Wien  einen  Lehrstuhl 
dafür  schuf,  betrat  ihn  Martini,  ein  Schüler  Rieggers  und  Wolffs,  der  Lehrer  Josefs  IL 
in  der  Staatswissenschaft.  V.  weist  die  naturrechtlichen  Tendenzen  in  der  Staatslehre 
sowohl  wie  in  der  Verwaltung  des  aufgeklärten  Absolutismus  im  einzelnen  nach.   — 

Einzelne  Persönlichkeiten:  Friedrich  der  Grosse.  Die 
zweite  Auflage  von  F.  Eyssenhardts  Sammlung  von  Denkwürdigkeiten  aus 
dem  Leben  des  grossen  Königs  bearbeitete  nach  des  ersten  Herausgebers  Tode  der 
neueste  Biograph  Friedrichs,  Gr.  W^inter  (4544).  Es  war  eine  grosse  Masse  neuen 
Materials  zu  berücksichtigen,  denn  Eyssenhardt  lagen  seinerzeit  beispielsweise  nur 
13  Bände  der  „Politischen  Korrespondenz"  in  der  akademischen  Ausgabe  vor, 
während  nun  82  Bände  erschienen  waren,  wodurch  die  Zahl  der  Aktenstücke 
von  8274  auf  21450  gestiegen  ist.  So  nahm  W.  300  Dokumente  neu  auf,  wofür  er 
etwa  100  ausmerzte,  die  mehr  oder  minder  anekdotischen  Charakter  trugen.  Denn 
die  Sammlung  stützt  sich  nicht  nur  auf  die  Schriften,  Briefe  und  Depeschen  des 
Königs  selbst,  sondern  berücksichtigt  auch  Berichte  der  Zeitgenossen.  Einen 
Mangel  der  ersten  Auflage  behob  W.  durch  die  Beigabe  kurzer  geschichi lieber  Ein- 
leitungen zu  den  einzelnen  Abschnitten,  wodurch  die  Anmerkungen  am  Schluss  des 
Werkes  grösstenteils  überflüssig  wurden,  so  dass  man  sich  mit  einigen  wenigen 
Fussnoten  begnügen  konnte.  Das  Register  macht  die  bunte  Auslese  erst  recht 
benutzbar.  Sie  gibt  natürlich  nur  ein  sehr  schillerndes  Bild  des  Königs.  —  Das 
knappe  Referat  des  Vortrages  von  Sommerfelds  (4545)  lehrt,  dass  S.  vor  allem 
über  die  Entstehungsgeschichte  des  Antimachiavel  und  die  Mitwirkung  Voltaires  bei 
den  verschiedenen  Redaktionen  des  Werkes  sprach.  —  Unter  den  beiden  Arbeiten 
von  G.  B.  Volz  interessiert  hier  weniger  die  biographisch-historische  Studie  über 
den  Grafen  Schwerin,  den  Sieger  von  Mollwitz  und  Helden  von  Prag  (4546),  dessen 
wechselndes  Verhältnis  zum  König  eingehend  geschildert  wird,  als  die  andere,  die 
Friedrich  „am  Schreibtisch"  darstellt  (4547).  Nach  einer  kurzen  Orientierung  über 
das  Handschriftliche,  die  Art  der  Namensunterschriften  und  die  Orthographie,  die 
eine  rein  phonetische  war,  führt  V.  uns  in  die  Werkstatt  des  „Poeten"  und  gibt  hier 
an  einigen  Beispielen  Einblick  in  die  Art,  wie  der  König  produzierte;  zahlreiche 
Faksimilia  unterstützen  die  anschauliche  Erörterung  vortrefflich.  Wie  schon  Fontane 
richtig  erkannte,  beschwor  der  König  die  Reime  nicht  im  Momente  mit  ahnungs- 
voller Sicherheit  herauf,  sondern  er  notierte  sich  ganze  Serien  von  Reimworten  am 
Rande  des  Blattes  und  wählte  aus  ihnen  in  nüchtern  abwägender  Arbeit  die 
passenden  aus.  Genauer  wird  Voltaires  Einwirkung  festgestellt,  die  ja  auch  die  Arbeit 
des  „Historikers"  nicht  unberührt  liess.  Im  letzten  Abschnitt  werden  die  weit- 
verzweigten Korrespondenzen  abgehandelt.  Das  Ganze  enthält  eine  Fülle  des  Materials 
zur  Beurteilung  des  literarischen  Schaffens  des  grossen  Königs.  —  In  einem  Feuilleton 
endlich  plaudert  G.  B.  Volz  (4548)  von  Rheinsberg  und  Sanssouci,  die  Herkunft 
der  Inschriften  der  Schlösser  erörternd.  Rheinsberg  trug  von  Knobeisdorfs  Erfindung 
die  Widmung  vor  der  Eingangspforte:  Friderico  tranquillitatem  colenti,  das  man 
mit  ,',Friedrichs  Ruhe"  übersetzen  kann,  V.  weist  Beziehungen  dieser  Inschrift  zur 
Stimmung  einer  Ode  des  jungen  Friedrich  auf,  die  im  März  1739  entstand,  als  deren 
Illustration  ihm  ferner  Pesnes  Plafondgemälde  des  Turmziramers  erscheint.  Die 
Inschrift  Sanssouci  wurde  erst  1746  über  den  Eingang  des  Schlosses  gesetzt,  das  der 
König  bisher  nach  dem  Weinberge,  auf  dessen  Höhe  es  errichtet  wurde,  „Ma  Vigne" 
genannt  hatte.  Schon  1737  aber  bezeichnete  er  gelegentlich  Rheinsberg  als  sein 
Sanssouci.  V.  verfolgt  das  Vorkommen  des  Namens  durch  die  Jahrhunderte  zurück 
bis  ins  15.  Säkulum,  wobei  sich  ergibt,  dass  Friedrich  dem  Worte  in  der  französi- 
schen Literatur  sehr  wohl  begegnet  sein  kann.  Wahrscheinlicher  ist  jedoch,  dass 
Manteuffels  Gut  „Kummerfrei"  die  Anregung  gab.  — 

Hamann.  Nach  den  früher  angezeigten  Arbeiten  H.  Webers  (4552) 
und  vor  allem  R.  Ungers  (4551),  die  diesmal  um  des  Referats  von  R.  Petsch 
willen  noch  einmal  auftauchen,  bedurfte  es  der  frommen  Erinnerung  A.  Henschels 
(4550)  an  den  „so  besonders  reich  ausgerüsteten  Gotteszeugen"  kaum,  bei  dem  er 
Trost  suchen  möchte  in  den  argen  Kümmernissen,   die  ihm  die  vielfach  so  traurigen 


W.  Olshausen,  Didaktik  des  18./19.  Jahrhunderts.  539 

kirchlichen  Zustände  und  die  mehr  und  mehr  zunehmende  Gottenlfreradung'  unseres 
Volkes  bereiten.  H.  kommt  über  die  Anführung-  der  hauptsächlichsten  I^bensdaten 
des  Ma<^us  nicht  hinaus.  —  üb  W.  B  o  d  e  (4553)  recht  hat,  wenn  er  meint,  dass  es 
Goethen  sehr  sauer  g-efallen  sei,  durch  seine  Beziehungen  zu  Christiane  gegen  die 
Sitte  zu  handeln,  und  ob  es  Goethe  wirklich  für  nötig  fand,  sieh  nach  ähnlichen 
Erfahrungen  anderer  umzusehen,  gewissermassen  zur  eigenen  Hechtfertigung  und 
Bestärkung,  möchte  ich  sehr  dahingestellt  sein  lassen.  B.  nimmt  jedenfalls  die 
Gelegenheit  wahr,  an  das  Christiane-Erlebnis  anknüpfend,  einige  Bemerkungen  über 
Hamanns  „Gewissensehe"  zu  machen,  unter  denen  die  merkwürdige  Antwort  am 
ehesten  interessiert,  die  Hamann  in  späteren  Jahren  Reichard  gab,  der  ihm  den 
Vorschlag  gemacht  hatte,  die  Mutter  seiner  Kinder  vor  den  Altar  zu  führen. 
Hamann  halte  vor  30  Jahren  in  London  auf  der  Strasse  eine  Frau  gesehen,  die 
seine  Sinne  völlig  gefangen  nahm,  wenn  es  ihm  auch  nur  gelang,  flüchtig  ihre 
Schürze  zu  berühren.  Ihretwegen  wollte  er  seine  Freiheit  nicht  aufgeben,  falls  der 
Zufall  sie  einmal  wieder  seinen  Weg  kreuzen  lasse.  Ja,  er  erklärt,  ihm  würde  selbst 
vor  einer  Begegnung  im  Jenseits  schaudern.  Man  wird  auch  hierin  nur  einen 
pathologischen  Zug  sehen  dürfen.  — 

Hippel.  Den  Verfasser  der  „f^ebensläufe"  und  der  „Kreuz-  und  Quer- 
züge" führt  F.  J.  Schneider  (4554)  als  Verwaltungsbeamten  vor,  in  der  schwierigen 
Stellung  des  dirigierenden  Bürgermeisters  und  Polizeidirektors  von  Königsberg,  in 
die  sich  Hippel  unvermutet  durch  Regierungsbeschluss  versetzt  sah,  nachdem  er 
vorerst  nur  eins  der  jüngsten  Mitglieder  des  Stadtrates  gewesen  war.  Die  Stadtväter 
hatten  zu  keiner  Einigung  über  die  Nachfolge  Hindersinns  kommen  können,  daher 
griff  die  Regierung  ein,  zumal  die  arg  verfahrenen  Verhältnisse  der  Stadt  einen 
energisch  durchgreifenden  Mann  an  der  Spitze  erforderten.  Hippel  geriet  alsbald  in 
Konflikte  teils  mit  den  eigenwilligen  Zünften,  so  vor  allem  der  lässigem  Schlendrian 
verfallenen  Feuersozietät,  teils  auch  mit  den  Räten  der  Stadt,  die  sich  grossenteils 
übergangen  und  dem  jüngeren  Manne  gegenüber  zurückgesetzt  dünkten.  Hier  war 
es  besonders  der  Stadtrat  Bertram,  der  zugleich  Richter  des  Wettgerichts,  einer  Art 
Gewerbegerichts,  war,  der  gegen  ihn  mit  denunziatorischen  Beschwerden  vorging. 
Aber  wie  Hippel  im  Kampf  mit  der  Feuersozietät  Sieger  geblieben  war,  so  ging  er 
auch  aus  diesem  Streite  ungekränkt  hervor  und  sah  vielmehr  die  Regierung  seinen 
Wünschen  nach  Vermehrung  der  polizeilichen  Gewalt  Rechnung  tragen.  Seh.  stellt 
diese  Vorgänge  nach  den  Akten  der  Archive  dar,  ohne  zu  meinen,  dass  dadurch  die 
bisherigen  Vorstellungen  von  Hippels  amtlicher  Wirksamkeit  umgestürzt  würden.  Er 
sieht  in  Hippels  Auftreten  die  typischen  Eigenschaften  des  Rationalisten  offenbar 
werden:  den  scharfen  Blick  für  praktische  Bedürfnisse  und  die  rasche  Entschlossen- 
heit, ihnen  abzuhelfen,  das  starre  Pflichtbewusstsein  und  nicht  zuletzt  die  aufgeklärte 
Herrennatur,  die  ausser  der  eigenen  Persönlichkeit  nur  noch  die  breite  Masse  kennt. 
Den  Geist  des  wahren  Fortschritts  vermisst  Seh.  bei  Hippel,  der  mit  vielen  be- 
deutenden Männern  des  18.  Jahrhunderts  gemein  habe,  dass  er  einen  kraftvollen 
Abschluss  darstellt,  nicht  ein  neues  zukunftsreiches  Beginnen.  „Wie  sich  die  Be- 
deutung der  ganzen  Aufklärung  als  eine  gesunde  Disziplinierung  verworrener  Ver- 
hältnisse darstellt",  so  auch  die  Bedeutung  Hippels  in  dem  eng  umgrenzten  Kreise 
seines  amtlichen  Wirkens.  Seh.  bereitet  eine  Biographie  Hippels  vor  und  ersucht 
daher  um  Mitteilung  von  Briefen.  — 

L  a  V  a  t  e  r.  Für  F.  B  a  l  d  e  n  s  p  e  r  g  e  r  s  (4555)  Arbeit  über  den  Einfluss 
der  Ideen  Lavaters  auf  die  französische  Literatur  verweise  ich  auf  Abschnitt  I,  L  — 
E.  E  b  s  t  e  i  n  s  (4556)  Aufsatz  ist  nicht  in  Aschaffen burgs  Monatsschrift  für  Kriminal- 
psychologie, sondern  im  Archiv  für  Kriminalanthropologie  erschienen.  —  Lavater 
war  in  Strassburg  unter  anderen  Malen  nacheinander  im  Juni  oder  Juli  der  Jahre 
1781,  1782  und  1783.  Bei  dem  Diakonus  der  Thomaskirche,  J.  G.  Stuber,  hatte  er 
sein  Absteigequartier.  Über  diese  Beziehung  berichtet  kurz  und  ohne  ganz  klare 
Chronologie  G.  Lasch  (4557).  Er  teilt  Fragmente  von  Briefen  Lavaters  an  Stuber 
und  dessen  Tochter  Sophie  mit,  die  eine  Zeitlang  in  Zürich  weilte,  doch  aus  Heimweh 
bald  ins  Elternhaus  zurückkehrte.  Lavater  widmete  ihr  1787  eine  Aphorismensamm- 
lung, „Andenken  an  liebe  Reisende",  imd  einige  philosophische  und  theologische 
Abhandlungen,  unter  denen  eine  deshalb  besonderes  Interesse  verdient,  weil  in  ihr 
scharf  über  den  Mystizismus  abgeurteilt  wird.  Auch  die  Bekanntschaft  mit  dem 
schwindlerischen  „Mystiker"  Cagliostro  fällt  in  die  Strassburger  Besuchstage.  Stuber 
erklärte  ihn  schlechtweg  für  einen  Betrüger,  während  Lavater  ihn  nicht  ganz  fallen 
lassen  mochte.  Die  von  L.  benutzten  Briefe  und  sonstigen  Aufzeichnungen  stammen 
aus  dem  Nachlass  des  1843  gestorbenen  Professors  J.  L.  A.  Herrenschneider,  des 
Gatten  Sophie  Stubers,  die  bereits  1814  starb,  und  sind  jetzt  im  Besitz  des  Pfarrers 
Buob  in  Tränheim.  —  Zu  J.  C.  Stephans  (4558)  Artikelohen  bemerke  ich  nur, 
dass  er  sich   durch  L.  Gerhardt  (vgl.  JBL.  1908/9,  N.  8067)  hat  täuschen  lassen  und 


540  W.  Olshauseri,  Didaktik  des  18./19.  Jahrhunderts. 

mit  ihm  Lavater  in  Russland  in  Not  geraten  lässt,  während  dieser  nie  einen  Fuss 
über  die  russische  Grenze  setzte.  —  Nachträglich  sei  noch  auf  das  Fragment  von 
„Aufzeichnungen  Lavaters  über  seinen  Aufenthalt  in  Mannheim  im  Jahre  1774"  auf- 
merksam gemacht,  das  H.  Funck  in  den  Mannheimer  Geschichtsblättern  des  Mann- 
heimer Altertumsvereins,  1910,  10,  Sp.  105/7,  mitteilt,  und  das  in  unserer  Bibliographie 
übersehen  wurde.  Lavater  besuchte  Mannheim  auf  der  Rückkehr  vom  Badeaufenthalt 
in  Ems.  Ein  Tagebuch,  das  er  bruchstückweise  seinen  Züricher  Freunden  zugehen 
Hess,  lässt  uns  seine  Wege  verfolgen.  Unter  dem  4.  August  findet  sich  die  Auf- 
zeichnung über  die  Mannheimer  Eindrücke.  An  erster  Stelle  steht  natürlich  die 
Galerie  mit  ihren  Antiken  und  zahlreichen  Gipsabgüssen:  „0  herrlicher  Anblick,  so 
gut  als  in  Rom,  vielleicht  mehr."  Auch  die  reich  ausgestattete  Bibliothek  wurde 
besucht.    — 

Lichtenberg.  Das  bisher  unveröffentlichte  Schreiben,  das  W.  Deetjen 
(4559)  mitteilt,  ist  nicht  an  den  Göttinger  Physiker  Georg  Christian,  sondern  an 
dessen  Bruder  Ludwig  Christian  in  Gotha  gerichtet.  Es  ist  ein  Brief  Goethes  vom 
12.  Juni  1780.  —  G.  Dinkgraeves  (4560)  feuilletonistische  Skizze  führt  nicht 
tiefer  in  Lichtenbergs  Geist  ein  und  kann  höchstens  als  Anregung  dienen,  zu  dem 
viel  zu  wenig  gelesenen  Autor  zu  greifen,  um  selbst  zu  sehen,  wieviel  Aktualität  in 
ihm  wohnt.  —  O.  Hentzschels  (4561)  Dissertation  kann  leider  nicht  als  Ersatz 
für  die  fehlende  Lichtenberg-Biographie  angesehen  werden,  ja  nicht  einmal  als  Vor- 
arbeit zu  einer  solchen.  Eine  gewisse  Unklarheit  über  die  eigenen  Absichten  deutet 
schon  der  für  die  Arbeit  gewählte  Titel  an,  nach  welchem  Lichtenbergs  Lebens- 
anschauung behandelt  werden  soll.  Es  kam  dem  Verfasser  aber  doch  wohl  mehr 
auf  den  umfassenderen  Begriff  der  "Weltanschauung  an,  oder  zum  mindesten  scheint  er 
eine  allgemeine  Charakterisierung  der  Geisteshaltung  und  der  Gedankenwelt  Lichten- 
.  bergs  angestrebt  zu  haben:  gewiss  ein  reizvolles  Thema,  das  einer  geschickten 
essayistischen  Behandlung  nicht  viel  Schwierigkeiten  bereiten  würde,  vorausgesetzt, 
dass  sein  Bearbeiter  ein  wenig  vom  Geiste  Lichtenbergs  in  sich  selbst  verspürte  und 
vor  allem  mit  der  Geistesgeschichte  des  18.  Jahrhunderts  vertraut  wäre.  Hier  hapert 
es  bei  H.  jedoch  in  beiden  Beziehungen.  Sein  trockener  Ton  krittelnder  Philistrigkeit 
passt  wenig  zum  hellen  Funkenstieben  der  Lichtenbergschen  Aphoristik,  und  was  er 
an  philosophiegeschichtlichen  Intermezzis  bietet,  beweist  eine  sehr  oberfiächliche 
Kenntnis  der  Atmosphäre  jener  Zeit.  —  E.  Ebstein  (4562)  macht  auf  eine  Stelle 
in  des  dänischen  Leibarztes  J.  D.  Brandis  Buch  über  „Psychische  Heilmittel  und 
Magnetismus",  Kopenhagen  1818,  aufmerksam,  die  von  Lavaters  Besuch  in  Göttingen 
berichtet,  das  auf  der  Reise  nach  Kopenhagen  1785  berührt  wurde.  Lichtenberg 
hatte  damals  eine  Schrift  gegen  den  Unfug  des  Magnetismus  vor  und  wollte  darin 
auch  den  Streicheldoktor  Greatraks  des  17.  Jahrhunderts  vornehmen,  über  den  ihm 
Brandis  Material  verschaffen  sollte.  Nach  Lavaters  Besuch  aber  erklärte  sich  Lichten- 
berg von  dessen  gutmütiger,  wahrhafter  Art  geschlagen,  so  dass  er  die  Feder  nicht 
gegen  ihn  ansetzen  mochte.  „Ich  hätte  ihn  zum  Spinozisten  machen  können,  und 
wenig  fehlte,  so  hätte  er  mich  zum  Magnetiseur  gemacht."  Erst  1790  erschien  die 
Arbeit  über  den  „Lieutenant  Greatraks"  im  Göttinger  Taschenkalender.  E.  verweist 
auf  den  Brief  Lichteo bergs  an  Ramberg  vom  3.  Juli  1786,  in  dem  das  Gespräch  mit 
Lavater  geschildert  ist.  Lichtenbergs  Äusserungen  über  den  Spinozismus  sind  von 
grossem  Interesse:  er  vertritt  einen  energetischen  Monismus,  wenn  man  moderne 
Termini  anwenden  will.  — 

J.  M.  S  aller.  Der  1832  als  Bischof  von  Regensburg  verstorbene  Sailer 
findet  neuerdings  regere  Teilnahme  im  katholischen  Lager  der  Wissenschaft.  Nach 
Iwan  von  Müller,  der  ihn  mit  Jean  Paul  als  „Erzieher  der  deutschen  Nation"  be- 
handelte, und  L.  Radlmaier,  der  den  Pädagogen  würdigte,  widmet  Ph.  Klo  t  z  (4568) 
eine  Dissertation  dem  „Moralphilosophen".  Aber  trotz  der  170  Seiten  gewinnt  man 
kein  übersichtliches  Bild  der  Gedankenwelt  Sailers.  Das  liegt  vornehmlich  daran, 
dass  K.  sein  eigenes  Urteil  allzusehr  zurückhält  und  es  vorzieht,  referierend  zu 
verfahren,  nicht  nur,  soweit  Sailers  Ideen  in  Betracht  kommen,  sondern  auch  dort, 
wo  es  gilt,  sie  zu  kritisieren.  In  diesem  kritischen  Abschnitt  aber  wird  neben  Paulsen, 
dessen  Einwänden  wenig  Bedeutung  beigelegt  wird,  nur  noch  eine  Abhandlung  Lüfts 
aus  dem  Jahre  1834  herangezogen,  die  bald  nach  ihrem  Erscheinen  auch  die  volle 
Billigung  des  Herausgebers  der  Sailerschen  Werke,  Widmer,  gefunden  hatte.  Der 
katholische  Standpunkt  ist  also  überall  streng  gewahrt,  und  jede  selbständige  Stellung- 
nahme ist,  wie  schon  nach  dem  geistlichen  Stande  des  Verfassers  anzunehmen  war, 
vermieden  worden.  Infolgedessen  ist  die  ganze  Darstellung  eher  als  Erbauungs- 
schrift denn  als  eine  wissenschaftliche  Abhandlung  zu  bezeichnen.  Ganz  unzureichend 
ist  vor  allem  das  zweite  Kapitel  des  ersten  Abschnitts  behandelt,  das  Sailers  Stellung- 
nahme zur  Philosophie  und  Theologie  seiner  Zeit  schildern,  und  die  damalige  Philo- 
sophie und  Theologie  charakterisieren  will.    Das  geschieht  auf  drei  Seiten  und  einigen 


W.  OUhausen,  Didaktik  des  18./ 19.  Jahrhunderts.  541 

Zeilen.  Und  ein  Drittel  davon  ist  Zitat  der  von  Sailer  einem  seiner  Werke  einver- 
leibten Charakteristik  der  philoso[)hischen  Lage  um  1800  von  Steffens,  das  K.  einfach 
von  Sailer  übernimmt,  ohne  einmal  anzußfeben,  aus  welchem  Jahre  es  stammt,  und 
wo  es  bei  Stetlens  zu  finden.  Auch  bei  Briefanführungen  hat  es  der  Verfasser  nicht 
für  nötig-  gehalten,  auf  die  primäre  Quelle  zurückzugehen.  Sehr  unerquicklich  wirkt 
endlich  noch  die  Zerlegung  des  Materials  in  ein  kleinliches  Mosaik  unendlicher 
Unterabteilungen  und  tirüppchen,  die  bis  zum  Doppel-y  gegliedert  sind.  —  It.  Stolz le, 
der  offenbar  eine  Biographie  Sailers  vorbereitet,  gibt  Brocken  seiner  Materialien* 
Sammlung  (4570)  und  einen  knappen  Überblick  auf  Leben  und  Wirken  des  lange 
Zeit  schwer  angegriffenen  Gegners  der  Aufklärung,  der  selbst  in  den  Verdacht  auf- 
klärerischer Ketzerei  geriet  (4569).  Denn  Sailer  lehnte  mit  der  grossen  Majorität 
der  damaligen  Geistlichkeit  die  scholastische  Darstellungsweise  ab  und  verabsäumte 
iji  seinen  Apologien  des  gefährdeten  Christentums  die  Hervorkehrung  der  katholischen 
Sondergesichtspunkte,  so  dass  er  des  Indifferentismus  beschuldigt  wurde,  wo  nicht 
gar  des  heimlichen  Protestantismus.  Weitere  Arbeiten  St.s  über  Sailer  sind  bei  ihm 
zitiert;  andere  kündigt  er  an.  —  Eine  Auswahl  der  Schriften  Sailers  verdankt  gleich- 
falls R.  Stölzle  ihr  Erscheinen  (4571).  — 

Jung-Stilling.  Die  Neuausgabe  von  Stillings  phantastisch-religiösem 
Roman  „Das  Heimweh",  die  J.  Landenberger  (4572)  besorgt  hat,  wendet  sich 
nicht  an  wissenschaftliche  Kreise,  sondern  will  ganz  im  Sinne  Stillings  religiöse 
Gemüter  erbauen  oder  Ungläubige  dem  Glauben  Stillings  gewinnen.  Vorangestellt 
ist  die  kurze  Lebensgeschichte  des  seltsamen  Mannes  von  Grollmann,  Stillings  eigene 
Darstellung  der  Entstehung  des  Buches  in  seiner  Autobiographie  und  eine  kurze 
Apostrophe  des  Herausgebers.  — 

J.  G.  Zimmermann.  Einige  kurze  Blitzlichter  fallen  auf  das  Verhältnis 
Zimmermanns  und  Herders  durch  D.  B  o  n  i  n  s  (4573)  nur  allzu  knappe  Mitteilung 
einiger  Briefe  des  berühmten  Arztes  an  Herder,  die  dessen  Berufung  nach  Göttingen 
betreffen.  Sie  dienen  zur  Rechtfertigung  des  vielgeschmähten,  eiteln  und  durch 
Krankheit  sehr  reizbaren  Schweizers,  dessen  Herz  aber  doch  ehrlich  empfand.  Da- 
gegen erscheint  Herders  Verhalten  nicht  einwandfrei;  wenigstens  solange  nicht  die 
weiteren  Briefe  Herders  an  Zimmermann  aufgefunden  sind,  die  ja  vielleicht  das  Urteil 
modifizieren  können.  B.  vermutet  sie  im  Nachlasse  der  Familie  von  Berger,  der  die 
zweite  Frau  Zimmermanns  entstammte.  Die  von  ihm  veröffentlichten  Briefe  gehören 
einem  Handschriftenschatze  an,  den  Frau  Billon- Haller  in  Genf  hütet.  Sie  ist  eine 
entfernte  Nachfahrin  Herders.  Ihre  Sammlung  von  Briefen  an  diesen  umfasst  nahezu 
300  Nummern,  darunter  finden  sich  34  Briefe  von  Goethe  und  40  Zimmermanns,  die 
vornehmlich  aus  den  Jahren  1774—76  datieren  und  der  Rest  von  63  ehemals  vor- 
handenen sind.  Sie  boten  Gelegenheit,  Düntzers  Publikation  nachzuprüfen.  Sein  Ab- 
druck ist  unvollständig  und  ungenau.  Viele  Briefe  Hess  er  ganz  beiseite:  B.  zählt 
13  ungedruckte.  —  27  Briefe  Zimmermanns  aus  den  Jahren  1760—63  an  seinen  ehe- 
maligen Lehrer  und  nunmehrigen  „Patron"  Haller,  dem  er  so  viel  zu  danken  hatte, 
veröffentlicht  R.  I  s  c  h  e  r  (4574)  nach  den  Handschriften  der  Berner  Stadtbibliothek. 
Die  elf  erhaltenen  Antworten  Hallers  sind  nicht  mit  abgedruckt.  Zimmermann  war 
seit  1754  Stadtphysikus  in  seinem  Geburtsort  Brugg  und  sehnte  sich  schon  lange 
nach  einem  weiteren  Wirkungskreise.  Haller  verschafft  ihm  durch  Übersetzungen 
Einnahmen  und  ist  auch  um  eine  Berufung  des  jungen  Landsmanns  nach  Göttingen 
bemüht.  Jedoch  sie  kommt  nicht  zustande,  wie  auch  eine  Aussicht  auf  Hannover 
zunächst  sich  wieder  verschliesst.  Anderes  lehnt  der  Ehrgeizige  seinerseits  ab.  Am 
15.  April  1762  verwendet  sich  der  selbst  Enttäuschte  für  Wieland,  dem  er  eine 
Professur  in  Göttingen  wünscht.  Seine  Lage  sei  äusserst  traurig.  Er  würde  auch 
ohne  Gehalt  kommen.  Am  12.  Juni  gibt  Zimmermann  nähere  Auskunft  über  Wieland 
und  empfiehlt  ihn  noch  einmal  aufs  wärmste.  Haller  war  bereit,  für  Wieland  zu 
wirken,  sah  aber  anscheinend  einige  Schwierigkeiten  in  Wielands  noch  geringem 
Rufe.  Am  28.  August  dankt  Zimmermann  erneut  für  Hallers  Bemühungen  und  bittet 
sie  fortzusetzen,  und  am  18.  September  meldet  er,  dass  Wieland,  in  Erwartung  ihres 
Erfolges,  Ruhe  zu  finden  gesucht  habe  in  der  Niederschrift  der  Geschichte  des 
Agathon,  die  Zimmermann  für  die  Geschichte  des  Autors  selbst  ansieht.  Es  wurde 
mit  Göttingen  aber  bekanntlich  nichts.  Dafür  fand  Wieland  bald  darauf  Zutritt  zum 
Hause  des  Grafen  Stadion,  der  auch  Zimmermann  zu  gewinnen  suchte.  Er  bot  ihm 
ein  Jahresgehalt  von  400  Talern  auf  Lebenszeit  an;  aber  es  ward  ausgeschlagen. 
Während  Wieland  erst  1769  durch  des  Klotzianer  Riedels  Vermittlung  nach  Erfurt 
kam,  fand  Zimmermann  bereits  ein  Jahr  vorher  in  Hannover  die  ersehnte  ehreuvolle 
Stellung.  Die  vorliegende  Publikation  setzt  die  Mitteilung  der  Briefe  Zimmermanns 
an  Haller,  die  in  früheren  Jahrgängen  des  Taschenbuchs  begonnen  wurde,  fort  Sie 
führt  sie  bis  Nummer  158.  — 

Ausländer.     Eine  überaus  erfreuliche  Publikation  ist  K.Wollfs  (4575) 

Jtthresltrioht«  f&r  neuere  deatscbe  Literatarg««ohichte.    SIL  j^^ 


542  W.  Olshausen,  Didaktik  des  18./19.  Jahrhunderts. 

Ausgabe  von  Shaftesburys  „Moralisten",  und  sie  wird  dazu  nicht  zum  wenigsten 
durch  die  warmherzige  und  verstandesklare  Einleitung,  die  in  knapper  Form  vom 
Leben  und  Denken  des  einflussreichen  Enthusiasten  berichtet,  um  mit  einem  kräftigen 
Appell  an  uns  Heutige  zu  schliessen,  dass  wir  erkennen  möchten,  wie  weit  uns  die 
Grossen  des  18.  Jahrhunderts  an  innerer  Kultur  über  waren.  W.  glaubte  ursprüng- 
lich, sich  auf  eine  Revision  der  letzten  Übersetzung  der  ,, Moralisten",  die  1776 — 79 
in  Leipzig  erschien,  beschränken  zu  können.  Er  sah  aber  bald,  dass  dies  nicht  an- 
gängig war,  und  entschloss  sich  daher,  etwa  zwei  Drittel  des  Werkes  ganz  neu  zu 
übersetzen.  Im  Anhang  I  wird  von  den  ersten  Übersetzern  Nachricht  gegeben.  Der 
erste  Teil  wurde  von  dem  Hainbündler  Hölty  übertragen,  der  darüber  wegstarb.  Die 
Arbeit  wurde  dann  nicht  von  J.  H.Voss,  wie  der  Siegwart-Miller  fälschlich  behauptete, 
sondern  von  J.  L.  Benzler  zu  Ende  geführt.  Der  zweite  Anhang  enthält  einen  kurzen 
Exkurs  über  Shaftesbury  und  Leibniz,  der  dritte  bringt  Herders  Versübertragung  des 
„Naturhymnus",  ein  letzter  gibt  eine  kritische  Übersicht  über  die  Literatur.  Den 
Text  selbst  erläutern  einige  20  Anmerkungen.  —  H.  H  a  u  p  t  s  (4576)  Arbeit  über  die 
näheren  Umstände  der  Verhaftung  Voltaires  in  Frankfurt  im  Jahre  1753  und  ihre 
Folgen  für  das  weitere  Verhältnis  des  Tiefgekränkten  zu  Friedrich  dem  Grossen  liegt 
mir  nur  in  der  Zeitschrift  für  französische  Sprache  und  Literatur  vor,  in  der  sie  zu- 
erst erschien  (ZFSL.  27,  S.  161-87;  30,  S.  87-117;  34,  S.  159-211).  H.  benutzte  an 
Akten  und  Briefen  Voltaires  ungedrucktes  Material.  —  In  der  gleichen  Zeitschrift 
findet  sich  (ZFSL.  30,  S.  293-300)  eine  Mitteilung  H.  Droysens  über  das  seiner 
Meinung  nach  fälschlich  dem  König  zugeschriebene  und  in  seine  Werke  auf- 
genommene ,, Portrait  de  Monsieur  de  Voltaire",  auf  die  hier  noch  nachträglich  auf- 
merksam gemacht  sei,  und  (Bd.  35,  S.  226-48)  gleichfalls  von  H.  Droysen  eine 
Abhandlung  „Die  Marquise  du  Chätelet,  Voltaire  und  der  Philosoph  Christian  Wolff". 
—  In  der  Darstellung  des  äusseren  Lebensganges  Voltaires  von  Eug.  LaPou- 
droie  (4577)  kommt  zum  mindesten  Voltaires  „Zeit",  von  der  auf  dem  Titel  auch 
etwas  steht,  zu  kurz  weg.  Es  ist  aber  auch  von  Voltaires  W^erk  allzuwenig  die  Rede. 
Doch  ist  der  Stil  des  knappen  biographischen  Essays  unterhaltend  und  witzig.  — 
Einer  ganz  anderen  Kategorie  gehört  P.  Sakmanns  (4578)  Buch  an,  das  aus 
einer  grossen  Zahl  in  Zeitschriften  erschienener  Arbeiten  hervorgegangen  ist  und 
sich  nun  auch  dadurch  aufs  angenehmste  einführt,  dass  es  selbst  vom  Ballast  der 
Anmerkungen  und  Literaturnachweise  frei  gehalten  werden  konnte.  Das  kommt  der 
kernigen  flotten  Darstellung  sehr  zugute.  Im  ersten  Teil,  der  die  Überschrift  trägt: 
,,Zur  Psychologie  Voltaires"  und  in  der  Tat  auch  mehr  essayistische  Streiflichter  auf 
die  markantesten  Züge  des  Voltaireschen  Wesens  wirft,  als  eine  systematische,  schul- 
mässige  Erörterung  darstellt,  die  den  Anspruch  erhebt,  lückenlos  zu  sein,  interessiert 
vor  allem  die  Wertung  des  englischen  Aufenthaltes.  Er  bedeutet  nach  S.s  Meinung 
keine  Revolution  im  Leben  Voltaires,  denn  Voltaire  kehrte  als  derselbe  zurück,  als 
der  er  hingegangen,  und  erst  um  1740  tritt  langsam  ein  Wandel  seines  Wesens  ein. 
In  der  Schule  der  Freidenker  brauchte  Voltaire,  der  als  vollendeter  Unchrist  nach 
England  schon  kam,  nichts  mehr  zu  lernen.  Das  Studium  der  Deisten  gehört  daher 
auch  späteren  Zeiten  erst  an.  Auch  die  Abhängigkeit  von  Locke  sei  sehr  über- 
schätzt worden.  Wenn  aber  England  überhaupt  auf  ihn  wandelnd  wirkte,  so  machte 
es  ihn  durch  die  Einwirkung  Clarkes  konservativer.  Dagegen  schätzt  S.  die  Er- 
fahrungen, die  Voltaire  mit  Friedrich  dem  Grossen  macht,  in  ihrer  Bedeutung  für 
seine  geistige  Entwicklung,  sehr  hoch  ein.  Über  die  Korrespondenz  mit  Friedrich 
und  d'Alembert  stellt  S.  an  Tiefe  und  Gehalt  den  Briefwechsel  mit  Frau  Du  Defl'and, 
der  einer  eingehenderen  Analyse  gewürdigt  wird.  Ich  erwähne  hier  nur  diese 
wenigen  Punkte.  Doch  will  ich  nicht  verhehlen,  dass  mir  in  den  kurzen,  fast 
aphoristischen  Abschnitten  dieses  ersten  Teiles  mehr  wertvolles  Material  zur 
Kenntnis  von  Voltaires  Geist  und  Leben  beigebracht  scheint  als  in  mancher  dick- 
leibigen Biographie.  Der  zweite  Teil  will  einen  Überblick  geben  über  die  so  un- 
endlich Mannigfaltiges  umspannende  Gedankenwelt  Voltaires,  Er  gliedert  sich  in 
drei  Abschnitte,  deren  erster  den  Ästhetiker  behandelt,  während  der  sehr  viel  um- 
fangreichere zweite  den  Aufklärer  als  Denker,  Prediger  und  Religionskämpfer  vor- 
führt. Hier  gibt  im  Hinblick  auf  Nietzsche  Voltaires  Plädoyer  gegen  das  Christen- 
tum manches  zu  denken.  Ein  kurzer  Anhang  ist  dem  Geschichtschreiber  und  Natur- 
wissenschaftler gewidmet.  Als  Mann  der  Naturwissenschaft  werde  Voltaire  stark 
überschätzt.  S.  findet  den  naturwissenschaftlichen  Einschlag  im  Voltaireschen  Ideen- 
gewebe verschwindend.  Unbestritten  jedoch  bleibt,  dass  Newton  in  Frankreich  durch 
ihn  erst  in  Aufnahme  kam.  Voltaires  Arbeit  über  die  Wärme  aber  möchte  S.  nicht 
allzu  hoch  stellen.  In  der  Bekämpfung  der  jungen  Geologie  Maillets  und  ßuffons 
endlich  gab  er  sich  arge  Blossen.  Im  Schlussabschnitt  wägt  S.  die  Verdienste  des 
Politikers  ab  mit  dem  Resultat,  dass  politische  Einsicht  und  Urteilsfähigkeit  Voltaire 
wohl   mehr    eigneten,   als   dem    weiter   wirkenden    Rousseau,     Als    Quintessenz    der 


W.  Olshauson,  Didaktik  des  18./19.  Jahrhunderts.  543 

Voltaireschen  Persönlichkeit  bezeichnet  S.  seine  unverwüstliche  Naivität,  die  weder 
Zorn  noch  Verachtung-  aufkommen  lasse,  sondern  jeden  objektiven  Betrachter  nur 
immer  wieder  heiter  stimmen  könne.  —  Nur  für  den  Spezialforscher  von  Interesse 
ist  die  Arbeit  von  H.  (nicht  A!)  üübi  (4579),  für  die  er  hauptsächlich  handschi'ift- 
liche  Quellen  der  Berner  Stadt-  und  Hochschulbibliothek  verwertete.  — 

19.  Jahrhundert:  Gesamtdarstellungen.  Der  Überblick,  den 
A.  Dorn  er  (4580)  über  die  Philosophie  und  Theolog-ie  im  verg-an^j^enen  Jahr- 
hundert im  Rahmen  eines  Vortrages  zu  geben  versucht,  leidet  darunter,  dass  die 
Fülle  des  Materials  sich  allzu  schwer  in  solch  knappe  Form  bannen  lassen  will 
und  die  Anforderungen,  die  an  die  Auffassungsfähigkeit  nicht  nur  des  Hörers, 
sondern  selbst  des  Lesers  gestellt  werden,  das  gewohnte  Mass  bei  weitem  über- 
schreiten. — 

Zeit  von  1800—1850:  Allgemeines.  In  knappen,  klaren  Ausführungen 
schildert  E.  S  p  r  a  n  g  e  r  (4581)  den  Einfluss  der  die  Zeit  beherrschenden  philo- 
sophischen Ideen  auf  die  staatlichen  wie  pädagogischen  Reformen,  die  zur  Wieder- 
geburt Freussens  führten,  und  ihre  Blütezeit  in  den  Jahren  1807—1812  erlebten. 
Seine  Darstellung  will  die  bisher  vorherrschende  biographische  Betrachtungsweise 
jener  grossen  Phase  deutscher  Geistesentwicklung  nach  der  ideengeschichtlichen  Seite 
ergänzen  und  tut  das  in  trefflichster  Form.  Wieder  wird  betont,  dass  es  nicht  so 
sehr  Kant  als  vielmehr  in  erster  Linie  Fichte  und  neben  ihm  Schelling  und  Schleier- 
macher sind,  die  auf  die  Reformatoren  Preussens  einwirkten,  und  nachdrücklich  wird 
auf  den  in  jenen  Zeiten  der  Gärung  und  Wandlung  überhaupt  niemals  ganz  über- 
wundenen Gegensatz  in  der  Auffassung  des  Staates  hingewiesen,  der  nicht  nur  die 
Meinungen  der  Reformer  untereinander  trennte,  sondern  auch  den  einzelnen  zwischen 
verschiedenen  Standpunkten  schwanken  liess.  Einerseits  sah  man  im  Staate,  der 
älteren  Auffassung  folgend,  allein  den  Rechtsstaat;  die  anderen  schlössen  sich  der 
neuen  Auffassung  Schellings  an,  der  den  Begriff  des  Idealstaats  schuf  und  im  Staat 
letzten  Endes  ein  Stück  lebendiger  Vernunft  verkörpert  sah.  Nur  unter  Berück- 
sichtigung dieser  Polarität  entgegengesetzter  Staatsphilosophien  lasse  sich  das  Wesen 
der  Reform  verstehen,  die  neben  höchster  Zentralisation  auch  liberalste  Dezentralisation 
der  Staatstätigkeit  anstrebte.  Dem  unklaren  StaatsbegrifT  substituiert  sich  gelegent- 
lich der  Begriff  der  Nation  in  verschiedener  Färbung,  über  dem  herrschend  die 
Idee  der  Menschheit  steht.  Aus  diesen  begrifflichen  Prämissen  ergibt  sich  für 
Fichte  wie  Arndt  ein  aufs  erste  vielleicht  überraschendes  Zurücktreten  des  be- 
sonderen Interesses  an  der  historischen  Individualität  des  Preussischen  Staates,  über 
dem  die  durch  die  gemeinsame  Sprache  charakterisierte  höhere  Einheit  Deutschlands 
steht,  das  Fichtes  Anteilnahme  aber  auch  wieder  nur  insoweit  erregt,  als  es 
Ausdruck  der  umfassenderen  Idee  der  Menschheit  ist.  Der  mystische  Einschlag  der 
Ideenlehre,  aus  der  die  grossen  Tendenzen  der  Reform  entsprangen,  beginnt  aber 
bald  deutlicher  zutage  zu  treten  und  wird  von  1815  ab  für  die  offizielle  Staats- 
gesinnung bestimmend.  Es  kommt  das  System  der  christlichen  Völkerbeglückung 
zur  Herrschaft.     Die  grosse  Bewegung  verebbt.  — 

I.  Kant.  Die  Tatsache,  dass  die  Akademie-Ausgabe  Kants  bereits  in  einem 
Neudruck  zu  erscheinen  beginnt  (4591),  kann  als  Beweis  dafür  angesehen  werden, 
dass  das  allgemeine  Interesse  an  der  Philosophie  und  ihrer  Geschichte  im  Wachsen 
begriffen  ist.  —  Über  die  im  vorigen  Bericht  erwähnten  Bände  V  und  VII  dieser 
Ausgabe  urteilt  K.  Vorländer  (4590).  —  Gleichfalls  ein  Zeichen  der  Zeit  ist,  dass 
M.  Kronen  bergs  (4583)  Kant-Buch  nun  schon  in  vierter  Auflage  erscheint.  — 
So  wird  sich  wohl  auch  E.  von  Asters  (nicht  Axters!)  (4582)  kleines  Büchlein, 
das  in  sachlicher  Darstellung  in  Kants  Philosophie  einzuführen  sucht,  seinen  Leser- 
kreis zu  erobern  verstehen.  —  Einen  Beitrag  zum  Verständnisse  des  gemeinsamen 
W'irkens  von  Goethe  und  Schiller  nennt  A.  Wernicke  (4584)  eine  Schrift,  in  der 
er  seine  Arbeiten  über  Kant  in  gemeinverständlicher  Form  zusammenzufassen 
beabsichtigte.  Er  befasst  sich  denn  auch  so  gut  wie  ausschliesslich  mit  der  Philo- 
sophie Kants,  die  er  in  kurze,  leichtfassliche  Formeln  zu  bringen  versucht.  Nur 
der  erste  Abschnitt:  „Die  Weltanschauung  des  deutschen  Idealismus"  zieht  auch 
Goethe  und  Schiller  in  den  Kreis  der  Betrachtung.  —  Einen  wertvollen  Beitrag  für 
die  spezielle  Kant-Forschung  stellt  Th.  Haerings  (4592)  Publikation  aus  dem 
Nachlass  Kants  dar,  die  Reickes  Druck  der  „Losen  Blätter"  wesentlich  verbessert, 
und  die  Periode  des  Schweigens  zwischen  Dissertation  und  Kritik  aufhellt.  —  Auch 
der  Aufsatz  H.  Schlemmers  (4589)  geht,  soweit  ihm  überhaupt  wissenschaftliche 
Bedeutung  zukommt,  mehr  den  Fachtheologen  an  als  den  Literarhistoriker.  Die 
Frage,  wie  weit  der  Ritschl-Schüler  \\\  Herrmann  auf  den  Bahnen  Kants  und  Schleier- 
machers wandelt  oder  nicht,  interessiert  uns  hier  nicht  weiter.  —  Schon  gar  nicht  in 
Betracht  kommt  W.  Rauschs  (4588)  Eiitrüstungsruf,  der  sich,  anschliessend  an 
Paulsen,    gegen    O.  Willmann    richtet.    —    E.    von    Mayers    (4587)    Abhandlung 

49* 


544  W.  Olshausen,  Didaktik  des  18./19.  Jahrhunderts. 

erschien  nicht  im  „Archiv",  sondern  in  einer  Sammlung-  von  „Arbeiten"  zur  Philo- 
sophie usw.  — 

J.  F.  Fries.  Die  Arbeit  R.  Ottos,  gegen  die  sich  L.  Victor  (vgl.  N.  4612) 
polemisch  wendet,  ist  wohl  die  über  die  praktische  Philosophie  von  J.  F.  Fries 
(4593),  die  in  der  Tat  bei  der  Darstellung  der  Ahnungslehre  zu  dem  Ergebnis 
kommt,  dass,  was  Schleiermacher  verworren  vorschwebte,  bei  Fries  in  deutlicher 
Lehre  Gestalt  gewann.  Doch  scheint  mir  0.  sonst  Fries  keineswegs  schlechthin 
gegen  Schleiermacher  ausspielen  zu  wollen.  Dass  Fries  das  allgemeine  Wesen  der 
Religion,  ihren  Ort  im  Gemüte  und  ihre  Quellen,  richtig  aufgewiesen  habe,  ist  seine 
Meinung  allerdings,  doch  vermisst  er  bei  ihm  das  Verständnis  der  geschichtlichen 
Einzelbildungen  der  Religion.  Den  Schlüssel  zu  ihrem  Verständnis  biete  aber 
gerade  die  Friessche  Religionsphilosophie  in  hervorragendem  Masse.  —  Den  umfang- 
reichen philosophischen  Roman  von  J.  F.  Fries  legt  W.  Bousset  (4594)  in  einer 
neuen,  jedoch  um  etwa  ein  Drittel  gekürzten  Ausgabe  vor;  so  fielen  gleich  im 
Anfang  die  erst  in  der  zweiten  Ausgabe  von  1822  eingeschobenen  langen  Gespräche 
des  Philanthes.  Sonst  auch  blieb  die  Fassung  der  ersten  Ausgabe  ziemlich  gewahrt, 
und  wurden  vor  allem  die  späteren  Zutaten  wieder  ausgeschieden  und  also  vornehm- 
lich im  zweiten  Bande  gekürzt,  wo  der  eigentliche  Roman  ausgemerzt  wurde.  Der 
Abschnitt  „Ewige  Wahrheit"  und  was  ihm  folgt,  blieb  unberührt.  Der  Text  selbst 
folgt  der  zweiten  Ausgabe.  Eine  kurze  Einleitung  führt  in  den  Gedankenkreis  des 
Buches  ein  und  orientiert  in  knappen  Zügen  über  die  Stellung,  welche  Fries  in  der 
Geschichte  der  Philosophie  einnimmt.  Eine  Beschäftigung  mit  ihm  ist  keineswegs 
undankbar,  zumal  er  ein  gewisses  Gegengewicht  zur  Geschichtsphilosophie  des 
Idealismus  darstellt  und  dadurch  dem  modernen  Denken  nicht  fernsteht.  — 

Fichte.  Für  die  vortreffliche  Ausgabe  einer  Auswahl  der  wichtigsten 
Schriften  Fichtes  von  F.  Medicus  (4597)  in  sechs  gut  gedruckten  starken  Bänden, 
von  denen  dieses  Jahr  der  dritte  und  fünfte  vorliegen,  genügt  ein  Hinweis,  dem  ich 
nur  hinzufügen  möchte,  dass  man  am  Schluss  des  dritten  Bandes  Fichtes  furchtbare 
Abrechnung  mit  Nicolai  findet,  die  A.  W.  Schlegel  1801  herausgab  und  mit  einem 
Vorwort  voll  blutiger  Ironie  begleitete.  Da  Schlegel  das  Schlusskapitel  nur  bruch- 
stückweise abdrucken  Hess,  war  der  Herausgeber  um  das  Manuskript  bemüht,  das 
noch  vorhanden  sein  soll;  der  Besitzer  des  Nachlasses  vermochte  die  Papiere  Fichtes 
jedoch  bedauerlicherweise  nicht  zur  Verfügung  zu  stellen.  Auch  die  Dokumente  des 
Atheismusstreites,  zu  denen  ja  auch  Forbergs  Abhandlung  gehört,  sind  in  diesem 
Bande  enthalten.  —  Einblick  in  diese  kritische  Phase  von  Fichtes  Leben  gewähren 
die  von  A.  Löckle  (4595)  herausgegebenen  Briefe  Fichtes  und  seiner  Gattin  an 
einen  als  Philosophen  unbedeutenden  ehemaligen  Schüler  Fichtes,  J.  J.  W'^agner,  aus 
den  Jahren  1797—99.  Noch  im  Zwist  mit  Nicolai  sekundierte  Wagner  dem  Meister, 
dann  schliefen  die  Beziehungen  beider  ein,  ja  die  einstige  Verehrung  verwandelte 
sich  bei  J.  J.Wagner  bald  in  ein  kaltes  überhebliches  Aburteilen.  Biographischen  Reiz 
haben  auch  die  Briefe  der  Fichtin,  die  in  Sorge  der  unsicheren  Zukunft  des  lieben 
Mannes  entgegensah  und  wohl  auch  mehr  als  dieser  darunter  litt,  als  selbst 
„Schneider,  Schuhmacher,  nebst  Bettelweibern"  ihr  Urteil  über  den  Atheismus  des 
Gatten  zu  fällen  sich  gemüssigt  fanden  und  „ihr  verläumderisches  Wesen  trieben". 
Sehr  wünscht  sie,  dass  Fichte  bald  wieder  Gelegenheit  gegeben  werde,  seine 
„Philosopfie"  öffentlich  vorzutragen,  „damit  mehrere  Jünglinge  sie  benutzen 
könnten".  —  O.  Richter  (4596)  wünscht,  dass  Fichtes  Erziehungsprogramm,  wenn 
es  auch  auf  den  ersten  Blick  weltfremd  erscheine,  mehr  als  bisher  Einfluss  auf 
unser  Schulwesen  gewinne.  Kann  man  schon  diese  allgemeine  Anregung  begrüssen, 
so  wird  man  durchaus  der  Forderung  zustimmen  müssen,  dass  auf  unseren  höheren 
Schulen  neben  den  Reden  der  alten  Griechen  und  Römer  auch  die  eines  Fichte 
gelesen  werden  möchten;  freilich  wohl  aber  erst  in  den  Primen,  wenn  nicht  gar 
der  Oberprima.  — 

Sc  belli  ng.  Wie  die  Aufsätze  von  E.  Fuchs  und  H.  Scholz  (4598) 
sind  auch  die  Arbeiten  A.  Wernickes  (4603)  und  Karl  Hoffmanns  (4600)  mehr 
oder  minder  kurze  und  kritische  Referate  über  die  Schelling- Erscheinungen  der 
jüngsten  Zeit.  —  J.  Kohl  er  (4601)  befasst  sich  mit  Hegel,  wie  unten  erwähnt  wird. 
—  Aus  den  Schriften  Schellings  stellte  B.  Ihringer  (4604)  eine  Auswahl  zu- 
sammen, die  sich  über  die  ganze  Spanne  seines  höchst  wandelbaren  Philosophierens 
erstreckt.  Die  Einleitung  lässt  die  eigenartige,  trotzige  Persönlichkeit  mit  viel 
Geschick  lebendig  werden.  — 

Hegel.  Die  Arbeit  von  A.  I^  e  w  k  o  w  i  t  z  (4605),  eines  Schülers  E.  Kühne- 
manns, erhebt  sich  weit  über  das  Niveau  üblicher  Dissertationen.  Ihr  Schwerpunkt 
liegt  ganz  in  der  Darstellung  der  Hegeischen  Gedanken,  die  durch  eine  tiefgehende 
erkenntnistheoretische  Auseinandersetzung  eingeleitet  wird,  in  der  L.  die  Notwendig- 
keit  erörtert,    die    Grundbegriffe    der    Kultur    auf    Prinzipien    der    formalen    Logik 


W.  0 1  s  h  a  u  s  e  n  ,  Didaktik  des  18./19.  Jahrhunderts.  545 

zurückznfiihrpn,  um  auf  diese  allein  mögliche  Weise  den  objektiven  Charakter  der 
Kultur  zu  beo-riinden.  Die  Ästhetik  Kants  und  Schillers  wird  im  An»chlu8s  an 
Kiihnemann  kurz  behandelt,  worauf  in  einem  interessanten  Kapitel  Hegels  nahe  Be- 
ziehung zu  Schiller  und  die  Verwandtschaft  der  Grundprinzipien  ihrer  Philosophie 
nachgewiesen  wird,  um  nunmehr  zur  Entwicklung  der  ästhetischen  Gedankenwelt 
Hegels  zu  schreiten,  die  in  zwei  Teilen  abgehandelt  wird:  zunächst  die  Theorie  der 
Kunst  im  allgemeinen,  dann  die  der  einzelnen  Künste.  Die  Arbeit  kann  jedem, 
der  sich  in  diese  Probleme  zu  vertiefen  hat  oder  eine  Anschauung  von  ihnen 
gewinnen  möchte,  zum  eingehenden  Studium  empfohlen  werden,  zumal  gerade 
die  Ästhetik  derjenige  Teil  der  Philosophie  Hegels  ist,  der  auch  heute  noch  die 
aufmerksamste  Beachtung  verdient.  —  Nicht  von  Schelling,  sondern  von  Hegel  in 
Berlin,  erzählt  J.  Kohler  (4601:  doch  lies:  N&S.  135),  wie  seine  Wirkung  sich 
über  die  Universität  verbreitete  und  bald  die  Stadt  und  das  ganze  Land  beherrschte. 
Schelling  wird  mit  keinem  Worte  erwähnt,  und  doch  konnte  es  passieren,  dass  in 
die  Überschrift  sein  Name  geriet,  der  auch  zweimal  den  Kopf  der  Seiten  schmückt. 
—  W.  W  i  n  d  e  l  b  a  n  d  (4607)  geht  in  einer  Akademierede  den  Motiven  des  Neu- 
hegelianismns  nach.  Er  sieht  auch  in  ihm  den  Ausdruck  des  immermehr  zu- 
nehmenden Weltanschauungsbedürfnisses,  das  vornehmlich  auf  religiöser  Grundlage 
erwächst.  Wohltuend  empfindet  er  das  Wiedererwachen  der  Idee  der  Allgemeinheit 
und  der  Pflicht  der  Hingabe  an  sie  nach  dem  langen  Vorherrschen  des  schranken- 
losen Individualismus  Nietzsches.  Insoweit  sieht  er  ein  Symptom  der  Gesundung  in 
dem  Rückgang  auf  Hegel.  Und  auch  philosophisch  betrachtet,  begrüsst  er  die 
Überwindung  des  rein  erkenntnistheoretisch  orientierten  Neukantianismus  und  des 
Psychologismus,  der  in  seiner  letzten  Konsequenz  zum  Verzicht  auf  jede  eigene 
Aufgabe  der  Philosophie  führe.  Kant  gegenüber  könne  von  einem  Siege  der 
historischen  Denkweise  eines  Fries  gesprochen  werden.  Die  Geschichte  werde  von 
neuem  als  das  Organon  der  Philo.^ophie  erkannt,  deren  Aufgabe  in  der  Erforschung 
der  begrifflichen  Struktur  alles  Kulturbewusstseins  bestehe.  Doch  warnt  W.  vor 
einer  Wiederbelebung  der  dialektischen  Methode  und  kritikloser  Hinneigung  zu  den 
metaphysischen  Tendenzen  der  Hegeischen  Philosophie.  — 

Schleiermacher.  Den  Ausgaben  ausgewählter  Werke  Fichtes, 
Schellings,  Hegels,  die  im  Verlag  von  Eckardt  bereits  erschienen,  schliesst  sich 
nun  eine  gleichfalls  halbpopuläre  Zwecke  verfolgende  Ausgabe  Schleiermachers  an 
(4615).  Ihr  Herausgeber  ist  der  Schelling-Prophet  O.  Braun,  der  nur  in  einem 
kleinen  Teil  vor  J.  Bauer  unterstützt  wurde;  doch  verdankt  er  Bauer,  wie  im 
Vorwort  erklärt  wird,  wertvolle  Winke  zur  Einleitung.  Die  Anordnung  der  Schriften 
ist  nicht  systematisch  oder  chronologisch,  vielmehr  wurden  für  die  ersten  beiden 
Bände  die  bestimmt,  welche  unverkürzt  abgedruckt  werden  sollten,  während  die 
„Auswahlen"  in  die  letzten  zwei  Bände  verwiesen  sind.  Als  ein  Glück  kann  es 
betrachtet  werden,  dass  der  Verlag  darauf  bestand,  auch  die  Reden,  „Monologen"  und 
die  „Weihnachtsfeier"  aufzunehmen,  die  der  Herausgeber  beiseite  lassen  wollte,  und 
die  nun  wenigstens  als  „Nachtrag  der  bekanntesten  Schriften"  im  vierten  Bande 
abgedruckt  sind,  während  sie  natürlich  in  den  ersten  gehört  hätten,  der  leider  mit 
den  „Grundlinien  einer  Kritik  der  bisherigen  Sittenlehre"  vom  Jahre  1803  anhebt. 
Dem  Beispiele  R.  Ottos  folgend,  stellt  ihnen  Braun  eine  knappe  Inhaltsangabe  voran, 
die  ich  lieber  hinter  dem  Text  sehen  würde,  wenn  man  sie  nicht,  wie  Otto,  unter 
ihn  setzen  mochte,  was  begreiflich  ist.  Der  Druck  folgt  der  Fassung  in  den 
„Sämtlichen  Werken"  von  1846.  Für  die  ersten  drei  Bogen  sind  die  Lesarten  auf- 
geführt, die  sich  aus  der  Vergleichung  mit  der  ersten  Ausgabe  ergaben.  Die 
Abweichungen  stellten  sich  als  unwesentlich  heraus.  Das  gilt  auch  von  den  dann 
folgenden  Akademie- Abhandlungen:  Über  die  wissenschaftliche  Behandlung  des 
Tugendbegriffes  von  1819,  den  Pflichtbegriff  von  1824,  Naturgesetz  und  Sittengesetz 
von  1825,  über  den  Begriff  des  Erlaubten  von  1826,  die  zwei  Arbeiten  über  den 
Begriff  des  höchsten  Gutes  von  1827  und  1830,  über  den  Beruf  des  Staates 
zur  Erziehung  von  1814  und  über  den  Begriff  des  grossen  Mannes  von  1826. 
Auch  hier  also  wurde,  ohne  dass  Gründe  dafür  angeführt  würden,  die  zeitliche 
Reihenfolge  nicht  beachtet.  Ein  „Geleitwort"  hat  A.  D  o  r  n  e  r  der  Ausgabe 
gewidmet;  aber  es  ist  sehr  viel  mehr  als  das  geworden.  Vielmehr  erörtert  er 
in  nur  allzu  schwerer  Darstellung  und  mit  manchem  polemischen  Seitenblick  aus- 
führlich die  gesamte  Philosophie  Schleiermachers,  ihren  sich  vielfach  kreuzenden 
Motiven  nachgehend,  so  dass  nach  dieser  systematischen  Einleitung,  die  leider  keine 
Einführung  für  den  Laien  bedeutet,  dem  Herausgeber  allein  eine  biographische 
Skizze  zu  geben  übrigblieb.  Diese  Zweiteilung  ist  zu  bedauern,  denn  ein  einheit- 
liches Bild  ist  so  nicht  gewonnen,  und  der  Leser  sieht  sich  am  Ende  doch  allein  auf 
sich  angewiesen  und  soll  nun  auch  gar  noch  mit  den  „Grundlinien"  beginnen,  die 
Schleiermacher   selbst   später  einen  „ostindischen  Kaktuswald"  nannte,    wozu  Braun 


546  W.  Olshausen,  Didaktik  des  18/19.  Jahrhunderts. 

trocken   bemerkt:    „so    ganz   unrecht   hat    er   nicht    damit".     Und  auch   die  weiteren 
Mitteilungen    über  dies  Werk  sind  wenig   geeignet,    ihm    neue  Leser    zu   gewinnen. 
Der  dritte   Band    enthält   neben    der  Dialektik    und    anderen,    vornehmlich    ethischen 
Schriften,    die   in  Auswahl   erscheinen,    die  Dialektik    übrigens   nach    dem  Text   der 
Ausgabe  Halperns,    die  Predigten   über  den  christlichen  Hausstand,    die  im    Sommer 
1818  gehalten  und  1820  zuerst  gedruckt  wurden.     Sie   sind  herausgegeben    und   ein- 
geleitet von  J.  Bauer.  —  Fünf  Briefe   oder  besser  Bruchstücke  von  Briefen  Schleier- 
machers   aus    Niesky    teilt    nach    Abschriften    aus    dem    Besitz    Frau    von    Bendas, 
geborene  Jonas,   gleichfalls  J.  Bauer  (4614)   mit.     Die  Briefe  sind   erfüllt   von  der 
Stimmung  herrenhuterischer  Frömmigkeit.    B.  weist  aber  darauf  hin,  dass  die  Kritik 
im  Auge  behalten  müsse,  dass  die  Briefe  des  Schülers  einer  Zensur  unterlagen,  und 
dass    weder   alle    noch  die  vorhandenen  vollständig  erhalten  seien.     Zweifellos    habe 
der    Briefschreiber    die    dargestellten     Gefühle    auch    selbst    erlebt,     die    Art    der 
Schilderung   aber   sei   typisch    für   die    Gemeine,    und    die    Briefe    klängen    oft    wie 
Erinnerungen  kurz  zuvor  gehörter  Andachten.    —   Ferner  sind  an  Editionen  noch  zu 
registrieren  die  kritische  Ausgabe  der  „Kurzen  Darstellung  des  theologischen  Studiums" 
von  H.  Scholz  (4617)  und  A.  Saathoffs  (4616)  Blütenlese  aus  Schleiermachers 
Briefen,  Schriften  und  Reden.  —  Die  Abhandlung  S  t  a  n  g  e  s  (4618)  beschäftigt  sich 
mit    den    Publikationen   J.  Bauers,    die    im    vorigen   Jahre    aufgeführt   wurden    (vgl. 
JBL.  1908/9,  N.  8144/5).  —  Einblick  in  den  um  Henriette  Herz  gescharten  Freundes- 
kreis   Schleiermachers    gewährt    eine    schlichte,    anonym    erschienene    Ausgabe    von 
Briefen  der  Herz  an  Ehrenfried  von  "Willich  und  dessen  jugendliche  Gattin  Henriette 
von   Mühlenfels    (4611).      Einige    orientierende    Zwischenbemerkungen    und    wenige 
Worte  der  Einführung  vervollständigen  das  Bild.     Henriette  von  Willich  wurde  nach 
dem    frühen    Tode    ihres    Gatten    Schleiermachers   Lebensgefährtin.      Bis   zu    diesem 
Zeitpunkt  führen  uns  die  vorliegenden  Briefe.     Ehe  jedoch  Schleiermacher  in  diesen 
langersehnten  Hafen,   der  ihn  nicht  einmal  vor  Stürmen  sichern  sollte,   einlief,  waren 
schwere  Kämpfe    um    eine  andere  Frau  zu  bestehen:   Leonore  (ürunow,    in  denen  er 
schliesslich,  trotz  langmütigsten,  liebevollsten  Ausharrens,  unterliegen  sollte.     Gerade 
für  diese  selbstquälerische  Phase   seines  Lebens   sind   unsere  Briefe  eine  wesentliche 
Quelle.     Das   vornehme  Herz    der  schönen  Jüdin    spricht   sich   auch  hier   ohne   alle 
Ziererei    in    natürlicher    Empfindung    aus.       Erwähnen     möchte    ich     eine     kurze 
Charakteristik  Jacobis   (S.  91),    die    ein   zutreffendes  Bild    gibt,    während    die   harten 
Worte  über  die  Humboldts  (S.  46),  denen  Eitelkeit,  Ehr-  und  Ruhmsucht  vorgeworfen 
werden,    „Gemüt  haben  beide  nicht",    doch   wohl    der   ärgerlichen  Verstimmtheit  des 
leicht  gekränkten  Alex   von  Dohna  zuzurechnen  sind.     Wilhelm  wenigstens   bot,    als 
auch  Henriette   durch   die    Kriegsereignisse  in  bedrängte  Lage  geriet,   die  sie  Unter- 
schlupf bei    ihren  Freunden    in  Rügen   suchen    liess,    bereitwilligst    aus  Rom    seine 
Hilfe  an   (S.  128).     Mir  will  übrigens   scheinen,   dass   der  Ton   in  Henriettes  Briefen 
nach  dem  Tode  des  Mannes   ein   freierer  und   selbständigerer  wird.  —  An  der  Hand 
des    ersten    Bandes    der   Radeschen  Auswahl   von    Briefen    Schleiermachers   verfolgt 
K.  Büchsel    (4610)    die    Stationen    der    schliesslich    zur   Vereinigung    führenden 
Lebenswege   Henriette  von  Willichs    mit  ihrem   väterlichen   Freunde.   —  Unter  den 
sechs  Aufsätzen  des  sechsten  Bändchens  der  von  M.  Apel  herausgegebenen  Sammlung 
„Moderne  Philosophie",  die  Schleiermacher,  dem  Philosophen  des  Glaubens,  gewidmet 
sind  (4609),    möchte   ich   besonders    den   von    E.  Troeltsch   über  Schleiermacher 
und  die  Kirche  herausheben,   der   einer   anderen  Sphäre  angehört  als   die  Mehrzahl 
der   übrigen,    die   hier   und    da   wie   flüchtige    Kollegnotizen    anmuten.     Neben    ihm 
interessieren    am    ehesten    noch    A.  T  i  t  i  u  s    über  „Schleiermacher    und  Kant"  und 
M.  Rades  „Schleiermacher  als  Politiker".     Es  war  aber  überhaupt  keine  glückliche 
Idee,  sechs  Autoren  zu  bemühen,  die  nun  vielfach  in  Wiederholungen  sich  zu  ergehen 
hatten  oder  gar  in  Widersprüchen.     Zum  mindesten  hätte  die  „neue  Güterlehre"  und 
die    ,,neue  Moral"  vom    selben  Autor   behandelt   werden    sollen    wie  Schleiermachers 
Verhältnis   zu  Kant,    und    der   Pädagoge    hätte    auch    den    Politiker    mit    abmachen 
können.    —    Einen    sehr   summarischen  überblick    über   Schleiermachers  Auffassung 
von    der   Religion   im    Anschluss    an    Arbeiten    von   Troeltsch   und    Hunzinger,    die 
Schleiermachers    Einfluss    auf    die    religiöse    Entwicklung    des    vergangenen    Jahr- 
hunderts  gebührend    würdigten,    gibt  L.  Vietor  (4612).     Dagegen    lehnt    er   Ottos 
Aufforderung,    auf  Fries   zurückzugehen    und    an    seine  Religionsphilosophie   wieder 
anzuknüpfen,   ab.   -—    Umfänglicher  ist  die  Arbeit  L.  V  i  e  t  o  r  s  (4613),    die  sich  mit 
Schleiermachers   Auffassung   von    Freundschaft,    Liebe    und    Ehe    befasst,    d.  h.    der 
moralphilosophischen   Begründung   dieser  Begriffe    im   Systeme    der  Schleiermacher- 
schen  Ethik.    Dieser  systematischen  Untersuchung  ist  der  zweite  Teil  der  Abhandlung 
gewidmet,  der  mit  einer  Darlegung  des  Individualitätsbegriffes  Schleiermachers  beginnt. 
Vorangeht  Schleiermachers  Kritik  der  Kantischen  und  Fichteschen  Auffassungen,  die 
beide  dem  Begriffe  der  Freundschaft  und  Liebe  nicht  gerecht  werden.  —  Dass  auch 


W.  Olshausen,  Didaktik  des  18./19.  Jahrhunderts.  547 

im  Auslände   das  Interesse   für  Schleiermacher  lebendig-   ist,    beweisen  die  Arbeiten 
E.  Cramaussels  (4608)  und  W.  J.  A  a  l  d  e  r  s'  (4619).  - 

\V.  von  II  u  m  b  o  1  d  t.  Anknüpfend  an  den  dritten  Band  der  Briefe  Wilhelm 
und  Karoline  von  Hunibuldts  schildert  K.  Berg-er  (4620)  in  kurzen  Zügen  die 
Wandlung"  Humboldts  vom  weltbiirgerlich  gesinnten  Deutschen  der  ästhetisierenden 
vorjenaer  Tage  zum  praktischen  deutschnationalen  Politiker.  —  Der  gleiche  Brief- 
wechsel liegt  E.  Heilborns  (4621)  Aufsatz  zugrunde,  der  einige  interessante 
psychologische  Kandglossen  enthält.  —  Auch  der  Franzose  A.  Bessert  (4625) 
widmet  ihm  einen  längeren  Essay.  —  Von  grösster  Wichtigkeit  für  den  Literar- 
historiker aber  ist  der  neue  Brieffund,  den  F.  C.  Ebrard  (4625a)  aus  dem  Besitz 
der  Ötadtbibliothek  Frankfurt  a.  M.  vorlegt.  Es  handelt  sich  um  nicht  weniger  als 
36  Briefe  Humboldts  an  Schiller,  die  bis  heute  völlig  verschollen  waren  und  schon 
Humboldt  nicht  mehr  zu  Gesicht  kamen,  als  er  an  die  Redaktion  seines  Briefwechsels 
mit  Schiller  ging.  Sie  stammen  aus  den  Jahren  1796  —  1803.  Allein  1796  gehören 
16  Briefe  an,  dem  folgenden  Jahre  acht.  In  das  Berichtsjahr  fällt  nur  der  erste  Teil 
der  umfangreichen  Publikation,  die  mit  dem  Briefe  vom  18.  Juni  1797,  aus  Dresden 
datiert,  abbricht.  Die  ersten  16  Briefe  sind  in  Berlin  geschrieben,  das  Humboldt  erst 
Ende  Oktober  1796  verliess,  um  bis  Ende  April  des  folgenden  Jahres  wieder  in  Jena 
zu  wohnen.  Sie  setzen  die  tief  greifenden  Gespräche  der  in  Jena  einander  nahe  ge- 
treteneu Freunde  unmittelbar  fort  und  wachsen  sich  gelegentlich  zu  ganzen  Ab- 
handlungen aus:  so  der  Brief  vom  13.  Februar  1796,  der  eine  umfassende  Klassifikation 
aller  intellektuellen  Tätigkeit  entwickelt,  um  von  hier  aus  kritisch  an  Schillers  Unter- 
scheidung eines  ästhetischen  und  moralischen  Ideals  heranzutreten,  oder  der  Brief 
vom  12.  März  mit  seiner  Auseinandersetzung  über  antikes  und  modernes  Versmass. 
An  eigenen  Arbeiten  werden  die  geplante  und  zum  Teil  schon  entworfene  Abhandlung 
über  (ioethes  „Reineke  Fuchs"  erwähnt  und  vor  allem  die  Idee  seines  nie  vollendeten 
Werkes  einer  Charakteristik  des  18.  Jahrhunderts  erörtert,  an  deren  Einleitung  er 
unter  mannigfachen  häuslichen  Erschwernissen  arbeitet;  denn  Gattin  wie  Mutter  sind 
krank,  und  auch  das  Söhnchen  macht  Sorgen,  zumal  die  Kuren  des  Marcus  Herz 
nicht  recht  anschlagen  wollen.  Kräutertee  ist  aber  freilich  kein  sehr  wirksames  Mittel 
gegen  Tuberkulose.  Auch  innere  Hemmungen  sind  im  Wege,  und  sie  veranlassen  den 
feinsinnigen  Kritiker  anderer  zii  unverhüllten  Geständnissen  gleich  unbestechlicher 
Selbsteinsicht,  wie  in  den  Briefen  vom  16.  Juli  und  2.  August  1796.  Nach  Rückkehr 
von  der  Reise  nach  Rügen,  Eutin  und  Hamburg  berichtet  er  dem  Freunde  von  den 
über  Erwartung  angenehmen  Tagen  des  Zusammenseins  mit  Voss  und  seinen  Ge- 
sprächen mit  Jacobi  und  dem  leicht  geschwätzigen  Klopstock.  —  Meta  Hüblers 
(4622)  Dissertation  befasst  sich  vornehmlich  mit  Humboldts  ethischem  Individualismus 
und  legt  daher  auf  die  theoretische  Untersuchung  seines  Individualitätsbegriffes 
geringeren  Wert.  Daher  ist  der  erste  Teil,  der  das  Wesen  der  Individualität  erörtert, 
etwas  dürftig  ausgefallen.  Vor  allem  hätte  sein  dritter  Abschnitt:  Die  Individualität 
als  Glied  des  Weltganzen,  umfassender  angelegt  werden  sollen,  zumal  hier  die  Grund- 
lagen zu  schaffen  waren  für  die  Klarlegung  des  für  die  spätere  praktisch-ethische 
Untersuchung  wichtigsten  Problemes  des  Charakters  und  seiner  Beeinflussbarkeit 
durch  Erziehung.  Da  Humboldt  an  Kants  Lehre  des  intelligibeln  Charakters  an- 
knüpft und  theoretisch  von  der  Annahme  einer  Konstanz  des  Charakters  ausgeht, 
ergeben  sich  hier  gewisse  begriffliche  Schwierigkeiten.  Andererseits  folgt  der 
ethische  Optimismus  Humboldts  schon  aus  der  Verknüpfung  der  Individualität  mit 
dem  Absoluten.  Humboldt  gelangte  aber  überhaupt  zu  keiner  eindeutigen  Fassung 
des  Individualitätsbegriffs,  zumal  er  sich  auch  über  die  Frage  der  Fortdauer  der 
Individualität  und  der  Unsterblichkeit  nicht  Klarheit  zu  verschaffen  vermochte.  Der 
zweite  Teil  entwickelt  das  ethische  Ideal  Humboldts,  das  im  Begriff  der  idealen 
Individualität  erkannt  wird,  der  dritte  legt  die  Wege  dar,  die  zu  diesem  Ziele  führen, 
die  Voraussetzungen  und  Prinzipien  der  individuellen  Bildung  und  ihre  Vollendung 
durch  Wechselwirkung,  die  lebendige  des  Umganges,  der  Freundschaft  und  des  Ver- 
hältnisses der  Geschlechter  und  die  mittelbare  der  Sprache,  Weltanschauung  und 
Kunst.  Am  Ende  wird,  wieder  allzu  summarisch,  der  Versuch  gemacht,  Humboldts 
Stellung  innerhalb  der  Entwicklung  des  ethischen  Individualismus  zu  bestimmen. 
Hier  hätte  eine  eingehendere  Darstellung  der  Geisteslage  der  Zeit  hingehört.  —  Der 
Aufsatz  von  R.  P  e  t  s  c  h  (4623)  ist  eine  kritische  Würdigung  des  Sprangerschen 
Humboldt- Werkes,  das  auch  von  P.  zu  den  bedeutsamsten  Erscheinungen  der  letzten 
Jahre  auf  dem  Gebiete  der  deutschen  Geistesgeschichte  gerechnet  wird.  —  Eine  gute 
Auswahl  der  philosophischen  Schriften  Humboldts  legt  J.  Schubert  (4626)  in 
Dürrs  Philosophischer  Bibliothek  vor,  und  er  stellt  ihr  eine  Einleitung  voran,  die  im 
Anschluss  an  Haym  und  Spranger  eine  wirklich  ihren  Zweck  allgemeiner  Orientierung 
erfüllende  Einführung  in  Humboldts  Gedankenwelt  bietet  Ich  bedauere  aber  doch, 
dass  offenbar  auf  Wunsch  des  Verlages,  der  den  Umfang  des  Bandes  nicht  zu  sehr 


548  W.  Olshausen,  Didaktik  des  18./19.  Jahrhunderts. 

anschwellen  lassen  wollte,  die  Schrift  des  jiing-en  Referendars  fortblieb,  in  der  er  den 
Versuch  machte,  die  Grenzen  der  Wirksamkeit  des  Staates  mit  kühnen,  sicheren 
Züg-en  zu  umschreiben.  —  Für  O.  Walz  eis  (4627)  kritischen  Artikel  möge  hier  ein 
Hinweis  genügen.  — 

A.  von  Humboldt.  Die  in  allzuviel  Abteihingen  gegliederte  Darstellung 
der  Weltanschauung  A.  von  Humboldts  von  G.  Heller  (4628)  blieb  vielfach  im 
Stadium  der  Materialiensammlung  stecken  und  lässt  daher  eine  freie  ausgereifte 
Würdigung  vermissen.  Auch  stützt  sich  der  Verfasser  zuviel  auf  sekundäre  Quellen. 
Zum  Teil  liegt  das  daran,  dass  er  sein  Ziel  zu  hoch  steckte.  So  geht  es  offenbar 
über  seine  Kräfte,  eine  allgemeine  Ansicht  der  kulturgeschichtlichen  Lage  Europas 
nach  der  Reformation  geben  zu  wollen,  wie  er  sie  im  ersten  Kapitel  der  Einleitung  zu 
entwickeln  versucht.  Ein  derartiger  Überblick  gelingt  selbst  erfahrenen  Historikern 
nicht  immer,  geschweige  dem  jungen  Anfänger.  Auch  wäre  es  wohl  besser  gewesen, 
die  Beziehungen  der  Weltanschauung  Humboldts  zu  den  Ideen  des  Klassizismus  in 
einem  besonderen  Abschnitt  für  sich  im  Zusammenhange  zu  behandeln,  nachdem 
Humboldts  Gedankenwelt  klar  auseinandergebreitet  war,  als  diese  meist  nur  sehr 
flüchtig  angedeuteten  Beziehungen  immer  wieder  im  einzelnen  zu  betonen.  Es  fehlt 
trotz  der  durchgebildeten  Disposition  dem  Buche  überhaupt  an  einer  strengen 
systematischen  Entwicklung.  Soweit  sich  diese  auf  den  Klassizismus  zu  beziehen 
hatte,  wäre  sie  am  besten  als  Einleitung,  die  sich  jedoch  streng  auf  diese  Phase  zu 
beschränken  gehabt  hätte,  vorangestellt  worden;  dann  hätte  Humboldts  Denken  vor- 
geführt werden  können,  und  schliesslich  wäre  in  einem  vergleichenden  systematischen 
Abschnitt  das  Fazit  zu  ziehen  gewesen.  Nicht  einmal  die  biographische  Darstellung 
kann  als  gelungen  angesehen  werden.  Rein  gar  nichts  aber  gibt  der  Schluss,  in  dem 
die  Brüder  nebeneinander  gestellt,  dann  Schelling  und  Hegel  in  den  Kreis  der  Be- 
trachtung gezogen  werden  und  schliesslich  Humboldt  als  Vorahner  der  „modernen 
Weltanschauung"  figuriert.  —  G.  S  c  h  m  i  d  (4630)  macht  aus  russischen  Quellen 
(Zeitungen,  Tagebüchern,  Briefen  usw.)  Mitteilungen  über  Humboldts  Reise  nach 
Russland  im  Jahre  1829,  auf  der  G.  Rose  und  Chr.  Ehrenberg,  der  Zoologe,  seine 
Begleiter  waren,  und  ergänzt  damit  hier  und  da  unser  Wissen  oder  berichtigt 
Einzelheiten.  — 

E.  M.  Arndt.  Die  50.  Wiederkehr  des  Todestages  Arndts  gibt  0.  Beta 
(4631)  Veranlassung,  die  heutige  Generation  an  den  Idealismus  jener  alten  Tage  zu 
erinnern  und  einige  patriotische  Ermahnungen  auszusprechen.  —  Dem  Glaubensleben 
Arndts  geht  E.  Kühner  (4632)  nach  und  bezieht  sich  dabei  vor  allem  auf  seine 
Lyrik.  —  In  breiter  historischer  Darstellung,  die  den  Untertitel  führt:  eine  Unter- 
suchung zur  Geschichte  der  Reaktion  in  Preussen  nach  1815,  berichtet  E.  M  ü  se- 
he ck  (4634;  doch  lies:  HZ.  105)  über  die  Einleitung  der  hochnotpeinlichen  Unter- 
suchung gegen  Arndt.  —  Derselbe  Autor  tritt  für  die  Herkunft  der  anonymen  Broschüre 
von  1810:  „Der  Bauernstand,  politisch  betrachtet"  aus  Arndts  Feder  ein  (4635).  — 
E.  Mätzold  (4633)  gliedert  seine  knappe  Darstellung  der  politischen  Anschauungen 
und  Betätigungen  Arndts  in  einen  biographischen  und  systematischen  Teil,  von  denen 
der  systematische  vielleicht  auch  manchem  Literarhistoriker  zur  schnellen  Orientierung 
dienen  kann.  Arndts  Geschichtsphilosophie  ist  bekanntlich  durchaus  religiös  fundiert, 
er  sieht  in  der  Geschichte  das  unmittelbare  Walten  des  göttlichen  Geistes,  der  die 
Geschicke  der  Menschen  und  Völker  lenkt.  — 

Jahn.  Das  Stammbuch  Jahns  wurde  1819  mit  seinen  übrigen  Papieren 
beschlagnahmt  und  befindet  sich  seitdem  im  preussischen  Geheimen  Staatsarchiv. 
Diese  Stammbuchblätter  publiziert  nun  E.  Muse  b  eck  (4637)  und  verwertet  sie 
für  die  Biographie  Jahns.  Er  findet  in  ihnen  die  Bestätigung  für  Westerfelds  An- 
nahme, dass  Jahn  in  Halle  keineswegs  irgendwie  als  Führer  der  Studentenschaft  oder 
sonst  sich  auszeichnend  hervorgetreten  sei.  Und  auch  in  Greifswald  war  sein  Dasein 
durchaus  unrühmlich.  Erst  nachdem  er  mit  dem  consilium  abeundi  dort  entlassen, 
tritt  ein  Wandel  seines  Wesens  ein;  ihn  findet  M.  auch  in  der  zweiten  Gruppe  der 
Stammbuchblätter,  die  den  Jahren  1805—6  angehört,  gekennzeichnet.  Er  teilt  den 
Inhalt  der  Blätter  mit.  — 

F.  von  Gentz.  Nur  ein  kurzer  Hinweis  soll  hier  auf  die  noch  nicht  ab- 
geschlossene, vierbändige  Briefausgabe  gegeben  werden,  die  von  F.  C.  Wittichen 
(4642)  nach  dem  Tode  seines  Bruders  Paul  übernommen,  nun  aber  auch  ihm  durch 
den  Tod  aus  den  Händen  genommen  und,  von  E.  S  a  1  z  e  r  besorgt,  die  wichtigsten 
Briefwechsel  des  vielgeschäftigen  und  vielgewandten  Gentz  in  sich  vereinigen  soll. 
Zwei  Bände  liegen  vor.  Der  erste  enthält  die  Briefe  an  Elisabeth  Graun,  Garve, 
Böttiger  und  eine  Reihe  einzelner  Korrespondenzen,  der  zweite  die  an  Brinckmann 
und  einen  Nachtrag  zum  Briefwechsel  mit  Adam  Müller,  der  für  sich  gesondert 
erschien.  —  Über  Gentz  und  Metternich,  deren  Briefwechsel  den  ganzen  vierten  Band 
ausmachen  wird,  sprach  F.   C.  Wittichen  (4643)   in  seinem  Habilitationsvortrag, 


W.  Olshausen,  Didaktik  des  18./19.  Jahrhunderts.  549 

und  die  kurze  Mitteilung"  über  Gentz  und  Brinckraann  (4644)  sollte  als  Hinweis  auf 
die  Briefpublikation  dienen.  —  Denselben  Zweck  verfolgt  K.  Salzers  (4645)  Aufsatz. 
—  Einen  Beilrag  zur  Korrespondenz  liefert  auch  A.  Fournier  (4641),  der  in 
einem  anderen  kleinen  Aufsätze  berichtet  (4640),  wie  sich  selbst  Gentz  durch  das 
Geheime  Kabinett  in  Wien  in  seiner  Korrespondenz  beschränkt  fühlte,  da  er  auch 
seiner  Briefe  nicht  sicher  war,  so  dass  er  in  einem  mitgeteilten  Schreiben  an  den 
P^'ürsten  der  Walachei,  Caradja,  Vorschläge  machen  muss,  wie  geheime  Nachrichten 
zuzustellen  seien.  — 

Adam  Müller.  A.  D'ombrowsky  (4648)  legt  ein  Kapitel  einer  ge- 
planten Monographie  über  Müller  vor,  das  genauer  den  Titel  führt:  Die  historische 
Weltanschauung  und  die  politische  Romantik.  Es  werden  der  Historismus,  der 
historische  Relativismus  und  der  historische  Rationalismus  in  besonderen  Abschnitten 
abgehandelt.  —  Die  von  H.  Feigl  (4649)  neu  herausgegebene  Broschüre  Müllers 
knüpft  an  eine  Äusserung  Goethes  über  Philipp  von  Neri  und  eine  sich  daran 
schliessende  allgemeine  Bemerkung  über  das  Reformationsunternehmen  an.  Sie  liegt 
mir  nur  in  dem  Original  vor,  das  die  Königliche  Bibliothek  zu  Berlin  besitzt.  Aus 
einer  Anzeige  in  der  TglRs^.  1910,  N.  25,  ersehe  ich,  dass  F.  meint,  nur  in  Wien  gebe 
es  ein  Exemplar  des  nie  erschienenen  Schriftchens.     Das  ist  also  nicht  richtig.  — 

Savigny.  Ernst  von  Meier  (4650)  teilt  ein  Votum  Savignys  vom 
21.  Juli  1818  mit  „betr.  das  materielle  Recht  in  den  Rheinprovinzen",  das  eine 
beachtenswerte  Ergänzung  in  der  vier  Jahre  vorher  erschienenen  Schrift  „Vom 
Beruf  unserer  Zeit  für  Gesetzgebung  und  Rechtswissenschaft"  bilde.  —  C.  Var  ren- 
trapp s  (4652)  Briefpublikation  hat  für  den  Literarhistoriker  gleichfalls  kein 
näheres  Interesse.  — 

Zeit  von  1850  bis  zur  Gegenwart:  L.  Feuerbach.  Nur  langsam 
schreitet  die  Neuausgabe  der  sämtlichen  Werke,  deren  erster  Band  bereits  1903 
erschien,  fort.  Nunmehr  liegt  der  vierte  Band  vor,  von  F.  Jodl  (4655)  heraus- 
gegeben und  kurz  eingeleitet:  er  enthält  Feuerbachs  Leibniz-Studien,  die  1837  zuerst 
gedruckt  wurden,  und  einige  Miszellen  zur  neueren  Philosophie  und  ihrer  Geschichte, 
darunter  die  Erlanger  Dissertation.  — 

Schopenhauer.  Die  dritte  Ausgabe  von  W.  von  Gwinners  (4657) 
Biographie  Schopenhauers,  die  freilich  selbst  den  Anspruch  gar  nicht  erhebt,  eine 
„erschöpfende  Biographie  im  heutigen  Sinne"  sein  zu  wollen,  hat  gegen  die  frühere 
Ausgabe  manche  Veränderungen  erfahren.  Allerlei  Ballast  ist  über  Bord  geworfen, 
denn  der  Charakter  des  Buches  als  Quellenwerk  brauchte  heute  nicht  mehr  gewahrt 
zu  werden.  So  fielen  die  lateinischen  Texte,  die  Schreiben  an  den  Paten  Soermans 
und  A.  L.  Muhl,  welche  Vermögensangelegenheiten  betrafen,  die  Prozessschriften  der 
fatalen  Berliner  Episode  und  der  Briefwechsel  mit  J.  Aug.  Becker.  Diese  Dinge 
sind  anderwärts  bequemer  und  in  passenderem  Zusammenhange  zugänglich.  Da- 
gegen sind  die  englischen  Briefe  mit  Übersetzung  beibehalten  worden.  Der  Brief- 
wechsel mit  Goethe  ist  durch  eine  Skizze  seines  Inhalts  ersetzt.  Im  Vorwort  findet 
sich  eine  Auseinandersetzung  mit  den  nun  meist  schon  abgeschiedenen  früheren 
Gegnern,  vor  allem  werden  die  Angriffe  des  in  der  Tat  in  eigentümlichem  Lichte 
erscheinenden  Grisebach  gebührend  gekennzeichnet.  —  Nicht  ganz  unberechtigt  sind 
die  Einwendungen,  die  E.  B.  Curtiner  (4661)  gegen  Chamberlains  Darstellung 
der  Philosophie  Schopenhauers  in  seinem  grossen  Kant-Werk  macht.  Sie  stützen 
sich  vornehmlich  auf  Anführungen  aus  Schopenhauer  selbst.  Ja,  es  hat  zum  Schluss 
den  Anschein,  dass  dem  wortreichen  Bayreuther  nicht  ohne  guten  Grund  zum  Vorwurf 
gemacht  wird,  er  habe  sich  mit  einigen  Federn  des  von  ihm  so  mannhaft  Gezausten 
nicht  ungeschickt  selbst  zu  schmücken  verstanden.  —  Mit  grosser  Schärfe  wendet  sich 
Curtiner  auch  gegen  das  Büchlein  des  Grafen  H.  Keyserling  (4663),  dem  Chamber- 
lain  seinen  ,,Kant"  widmete,  und  der  gegen  Schopenhauer  als  Verbilder  zu  Felde 
zieht.  Wie  sich  aus  dem  Vorwort  F.  Seesselbergs  ergibt,  handelt  es  sich  dabei  um 
einen  Angriff  des  Werdandi-Bundes  gegen  den  ragenden  Götzen  Schopenhauer,  der 
den  Blick  auf  höhere  Ziele  hemme  und  lähmend  auf  die  Seelen  kraft  der  Zeitgenossen 
wirke.  Ich  vermag  nichts  von  den  vielen  pessimistischen  Strömungen  zu  entdecken, 
die  unsere  Zeit  erfüllen  sollen.  Das  ganze  mit  durchaus  untauglichen  Mitteln  unter- 
nommene Vorgehen  kommt  mir  recht  wie  ein  Kampf  gegen  Windmühlen  vor.  — 
Im  Gegensatz  hierzu  erhebt  W.  K  i  r  s  t  e  n  (4662)  den  Ruf:  Zurück  zu  Schopenhauer! 
Auch  da  wird  man  nicht  voll  einstimmen  mögen.  —  In  einer  systematisch  nicht  un- 
interessanten Untersuchung  beschäftigt  sich  G.  Sparlinsky  (4654)  mit  Schopenhauers 
Verhältnis  zur  Geschichte.  Er  erörtert  zunächst  Schopenhauers  gegensätzliche  Stellung 
zur  nachkantischen  historisch-evolutionistischen  Denkweise,  wobei  er  auf  einige  Inkon- 
sequenzen des  Systems  Schopenhauers  hinweist,  der  doch  nicht  in  der  Lage  gewesen 
sei,  seine  unhistorische  Anschauung  strikt  durchzuführen  und  sie  auf  dem  Gebiet 
der  Natur  offen  fallen  lasse,  während  er  im  Begriff  der  Selbsterkenntnis  des  Willens 

Jahresberichte  fttr  neuere  deutsche  Literatar^esohichte.     XXI.  r^ 


550  W.  0  1  s  h  a  u  s  e  n  ,  Didaktik  des  18./19.  Jahrhunderts. 

versteckt  Konzessionen  mache,  wie  ja  auch  seine  Moralphilosophie  dem  Grundprinzip 
des  Systems  zuwider  sei.  Die  beiden  folgenden  Abschnitte  untersuchen  die  Frage, 
ob  Geschichte  Wissenschaft  sei,  und  vergleichen  sie  mit  der  Kunst,  die  wahrere  und 
tiefere  Kenntnisse  vom  Menschen  vermittle,  und  der  letzte  Teil  geht  dem  Probleme 
der  objektiven  Geschichte  nach  und  forscht  nach  ihrer  treibenden  Kraft  und  dem 
Ziel  ihres  Fortschreitens,  wobei  sich  wieder  der  Gegensatz  vor  allem  zur  Hegeischen 
Auffassung  klar  herausstellt.  Aus  Schopenhauers  Grundbegriff  des  Willens  folgt, 
dass  auch  nur  dieser  unvernünftige  Wille  wieder  die  Seele  der  Menschheitsgeschichte 
ist  und  ein  teleologischer  Fortschritt  undenkbar.  Doch  leugnet  Schopenhauer  natür- 
lich nicht  den  äusseren  Fortschritt  des  sozialen  und  wirtschaftlichen  Lebens,  den 
Fortschritt  der  Zivilisation,  aber  er  bestreitet,  dass  damit  ein  innerer  Fortschritt  der 
Menschheit  verknüpft  sei,  ein  moralisches  Vorwärtsschreiten  und  ein  Wachsen  des 
Glückes;  denn  beides  ist  nach  dem  Grundprinzip  seiner  Philosophie  ausgeschlossen: 
der  Wille  ist  amoralisch  und  an  sich  leidend.  — 

E.  von  Hartmanns  „Erläuterungen  zur  Metaphysik  des  Unbewussten" 
von  1874  erhielten  in  ihrer  zweiten  Auflage,  die  1877  herauskam,  den  Titel  „Neu- 
kantianismus, Schopenhauerianismus  und  Hegelianismus  in  ihrer  Stellung  zu  den 
philosophischen  Aufgaben  der  Gegenwart".  Das  Buch,  das  sich  mit  Kritikern  seines 
Systems  auseinandersetzt  und  mit  einer  scharfen  Abrechnung  Fr.  A.  Langes,  dessen 
Standpunkt  der  junge  Vaihinger  vertritt,  anhebt,  worauf  Frauenstädt,  Bahnsen  als 
Schopenhauerianer  und  Volkeit,  Rehmke  als  Plegelianer  folgen,  liegt  nunmehr  in 
unveränderter  dritter  Ausgabe  vor  (4653).  — ■ 

D.  F.  S  t  r  a  u  s  s.  Für  A.  L  e  v  y  s  (4673)  Buch,  das  mir  nicht  vorliegt, 
verweise  ich  auf  die  Anzeige  in  der  DLZ.  —  PI.  Türck  (4672)  ist  wohl  nur  ver- 
sehentlich an  diese  Stelle  der  Bibliographie  geraten.  Er  wäre  eher  bei  Stirner  und 
Nietzsche  am  Platze.  Doch  ist  der  angeführte  Abschnitt  seines  „Genialen  Menschen" 
in  der  neuen,  siebenten  Auflage  nicht  verändert,  so  dass  wir  ihn  auf  sich  beruhen 
lassen  können.  — 

M.  S  t  i  r  n  e  r.  Die  zweite  Auflage  von  J.  H.  Mackays  (4675)  Stirner-Buch 
ist  in  allem  Wesentlichen  ein  unveränderter  Abdruck  der  ersten  von  1898:  denn  M. 
hat  es  vorgezogen,  die  durch  weitere  F^orschung  notwendig  gewordenen  Ergänzungen 
nicht  in  den  Text  hineinzuarbeiten,  sondern  fügt  sie  in  einer  Nachschrift  bei.  Viel 
macht  das  nicht  aus;  nur  wenige  Punkte  fanden  neuerdings  ihre  Aufhellung.  Sind 
doch  auch  nur  zwei  Funde  von  Arbeiten  Stirners  indessen  gemacht  worden.  Und 
die  über  Stirner  erschienenen  Publikationen  der  letzten  zehn  Jahre  verdienen  zumeist 
auch  keine  sonderliche  Beachtung\  So  nimmt  M.  gegen  die  umfangreichste  unter 
ihnen,  die  von  A.  Ruest,  mit  Recht  ablehnend  Stellung.  Aber  warum  führt  er  die 
Arbeit  von  H.  Schultheiss  nicht  an,  die  wohl  bis  heute  die  einzige  ist,  die  sich 
streng  wissenschaftlich  mit  dem  philosophischen  Denker  befasst?  (Vgl.  JBL.  1906/7, 
N.  6430.)  Sehr  zu  bedauern  bleibt,  dass  Marie  Dähnhardt,  die  Geliebte  und  Gattin 
Stirners,  in  überspannter  Weltabkehr  jede  sachliche  Auskunft  verweigerte  und  auch, 
ohne  irgendwelche  Aufzeichnungen  zu  hinterlassen,  indessen  das  Zeitliche  segnete. 
Eine  Vermehrung  hat  der  Anhang  erfahren,  in  dem  nun  drei  Stammbäume  erscheinen, 
die  über  Abstimmung  und  Verwandtschaft  Auskunft  geben,  und  ein  weiterer  Brief 
Stirners  abgedruckt  wurde.  Nur  zwei  Briefe  seiner  Hand  sind  bis  heute  bekannt, 
und  beide  sind  inhaltlich  belanglos.  Ganz  erwünscht  ist  die  Tafel  mit  den  Stationen 
der  Lebenswanderung  Stirners,  da  sie  eine  schnelle'  biographische  Orientierung 
ermöglicht.  — 

F.  Nietzsche.  Als  die  bedeutsamste  Erscheinung  des  Jahres  stelle 
ich  voran  den  17.  Band  der  Werke  F.  Nietzsches  (4708),  den  ersten  der  dritten 
Abteilung  der  Philologica.  Man  hat  mit  Recht  gefragt,  welchen  Zweck  es  habe,  die 
philologischen  Jugendarbeiten  Nietzsches,  die  jedem  Gelehrten  leicht  zugänglich 
seien,  erneut  zum  Abdruck  zu  bringen  (M.  Wundt,  Kantstudien  XVI,  S,  458),  und 
auch  der  Herausgeber  E.  H  o  1  z  e  r  erklärt  ausdrücklich,  dass  es  ihm  nicht  darauf 
ankomme,  zu  zeigen,  was  Nietzsche  für  die  Philologie,  sondern  was  das  Altertum 
und  die  Altertumswissenschaft  für  Nietzsche  bedeutete.  Dies  zu  erweisen,  würden 
Mitteilungen  aus  den  Vorlesungen  und  den  Vorarbeiten  zu  ihnen,  wie  zu  geplanten 
philologischen  Werken,  genügt  haben.  Und  vielleicht  hätte  sich  auch  der  Heraus- 
geber mit  diesen  Proben  begnügt,  wenn  er  nicht  den  bereits  festgelegten  Plan  der 
Ausgabe  als  Marschroute  überkommen  hätte.  Die  Abhandlungen  und  Rezensionen, 
deren  zusammenfassender  Wiederabdruck  eher  verständlich  ist,  obschon  auch  hier 
der  bibliographische  Nachweis  ausgereicht  hätte,  füllen  den  grösseren  Teil  des  Bandes. 
Aus  Vorlesungsheften  werden  zwei  Proben  mitgeteilt:  Einleitung  in  Sophocles' 
Oedipus  rex  und  Stücke  einer  enzyklopädischen  Vorlesung.  Und  auch  hier  muss 
ich  M.  Wundt  beistimmen,  der  beides  lieber  an  seinem  gehörigen  Platze  in  den  ersten 
Band  des  Nachlasses  eingereiht  sähe,  da  das  eine  in  den  Gedankenkreis  der  „Geburt 


W.  Olshausen,  Didaktik  des  18./19.  Jahrhunderts.  551 

der  Tragödie"  gehört,  das  andere  zu  den  Vorträgen  über  die  Zukunft  der  Bildungs- 
anstalten und  zur  zweiten  IJnzeitgemässen  überleitet.  Doch  rechtfertigt  sich  die 
Schaffung  einer  eigenen  Abteilung  der  philologischen  Werke  vielleicht  aus  dem 
Inhalt  der  folgenden  Bände,  so  dass  einstweilen  nicht  endgültig  abgeurteilt  werden 
soll.  Jedenfalls  war  H.  ein  Herausgeber,  dem  die  diffizile  Aufgabe  der  Auswahl 
aus  dem  reichen  Material,  dessen  Erhaltung  ein  Verdienst  der  Schwester  ist, 
unbedenklich  anvertraut  werden  konnte,  wie  auch  die  Fortführung  der  Ausgabe  in 
den  besten  Händen  liegt.  Denn  H.  war  es  nicht  vergönnt,  die  Arbeit  zu  P^nde  zu 
führen,  und,  wie  es  leider  den  Anschein  hat,  auch  nicht  einmal  mehr  möglich,  vor 
seinem  frühen  Tode  das  Manuskript  seines  Buches  über  den  jungen  Nietzsche  so  weit 
abzuschliessen,  dass  es  druckreif  wäre.  Ich  würde  darin  einen  grossen  Verlust  für 
die  Nietzsche-Forschung  sehen,  denn  II.  war  der  frühe  Nietzsche  zum  tiefen  Erlebnis 
geworden.  „Der  erste  Nietzsche,  der  noch  glaubt,  der  noch  hofft,  wer  spricht  heute 
noch  von  ihm?"  —  In  einem  nahen  Zusammenhange  zu  dem  Thema  der  jüngsten 
Nachlassedition  steht  ein  Vortrag  H.  Semeis  (4692),  der  sich  mit  Nietzsche  und 
dem  Problem  des  Hellenismus  beschäftigt.  Freilich  berücksichtigt  S.  die  wissen- 
schaftlichen Arbeiten  nicht.  Er  stützt  sich  vielmehr  auf  das  Material  des  ersten 
Bandes  der  Taschenausgabe.  Sein  Publikum  stellte  der  Dorpater  Handwerkerverein.  — 
Die  erste  grössere  Publikation  über  Nietzsche,  das  vielumstrittene  Buch  von 
LouAndreas-Salome  (4678),  kam  in  zweiter  Auflage  heraus.  Voran  steht  die 
Ei'klärung:  Nicht  willens,  mich  auseinanderzusetzen,  weder  mit  dem  inzwischen 
veröffentlichten  Nachlass  Nietzsches,  noch  mit  anderen  über  Nietzsche,  lasse  ich  diese 
Schrift  in  unverändertem  Druck  neu  auflegen.  Das  erste  kann  man  bedauern;  wenn 
auch  zuzugeben  ist,  dass  es  ausgeschlossen  war,  etwas  an  dem  Werke  zu  ändern, 
sowie  es  nun  mal,  aus  elementarem  Quell  entsprungen,  als  Zeugnis  eigensten  Erlebens 
entstanden  war.  Aber  es  hätte  doch  wohl  ein  Abschnitt  hinzugefügt  werden  sollen, 
in  dem  die  Verfasserin  Rückschau  hielt  vom  Gesichtspunkt  des  indessen  erschlossenen 
Nachlasses  aus  und  Stellung  nahm  zu  ihren  eigenen  Thesen.  Der  unbestreitbare 
künstlerische  Wert  des  Buches  wäre  dadurch  kaum  beeinträchtigt  worden.  Um  so 
begreiflicher  ist  es,  dass  die  Verfasserin  es  ablehnt,  sich  mit  ihren  Angreifern  aus- 
einanderzusetzen und  den  Chor  der  streitbaren  Damen  zu  vermehren.  Lesenswert 
ist  ihr  Buch  aber  trotz  aller  Irrtümer  auch  heute  noch,  und  es  wird  seinen  Platz  in 
der  Nietzsche- Literatur,  glaube  ich,  dauernd  behaupten,  wie  die  Verfasserin  trotz  aller 
Irrungen  ihren  Platz  im  Plerzen  Nietzsches  bis  zu  seinem  geistigen  Zusammenbruch 
behauptete;  das  beweist  die  Erwähnung  im  „Ecce  homo"  an  hervorragender  Stelle.  — 
So  recht  zurNietzsche-„Literatur"  in  Anführungsstrichen  gehört  H.  Belarts  (4679) 
Buch,  über  das  ungefähr  dasselbe  zu  sagen  wäre,  wie  über  sein  früheres,  das  Nietzsche 
und  Wagner  behandelte  (JBL.  1906/7,  N.  6516).  Erwähnen  will  ich,  dass  der  Verfasser 
Bernoullis  „Ariadne"-Stellen  durch  zwei  weitere  ergänzt  (S.  89).  —  Das  Buch  von 
E.  Eckertz  (4680),  das  Nietzsche  als  Künstler  zum  Thema  hat,  worüber  schon 
einiges  gesagt  werden  könnte,  habe  ich  nicht  zu  Gesicht  bekommen.  Doch  gestattet 
der  Vorabdruck  eines  Aushängebogens  (4713)  die  Vermutung,  dass  ich  in  dem  Buch 
nicht  gefunden  hätte,  was  ich  darin  gesucht  hätte.  E.s  Versuch,  dem  eigenen  Wunsche 
Nietzsches  folgend,  den  ,,Zarathustra"  als  Musik  zu  deuten  und  ihn  in  Klänge  und 
Rhythmen  aufzulösen,  kann  nicht  als  gelungen  angesehen  werden.  Im  Grunde  kommt 
er  nicht  über  die  äusserliche  Anwendung  von  musikalischen  Terminis  heraus.  Gerade 
dort,  wo  vielleicht  ein  tieferes  Eingehen  beginnen  sollte,  bricht  der  Aufsatz  ab.  Zum 
Schluss  wird  nämlich  erklärt,  die  Musik  des  Zarathustra  sei  vor  allem  in  der  Dichtung 
als  Ganzem  zu  suchen.  Was  vorangeht,  ist  nichts  weiter  als  eine  flüchtige  Analyse 
der  Sprache  im  Zarathustra,  wie  sie  sich  weit  eingehender  und  besser  in  H. 
W^eichelts  (4714)  Werke  findet  in  dem  Kapitel,  das  die  Kunstform  des  Zarathustra 
behandelt.  Plier  aber  steht  auch  nett  und  rund  der  Satz:  „Die  Sprache  des  Zarathustra 
als  Musik  zu  bezeichnen,  bleibt  eine  unerlaubte  Phrase."  Doch  leugnet  VV.  natürlich 
ein  gewisses  musikalisches  Element  nicht.  Er  versteht  aber  darunter  nichts  weiter 
als  die  Klangeffekte  von  Assonanz,  Tonmalerei  und  Wortspiel.  Das  ist  vielleicht 
wieder  etwas  zu  wenig.  Und  in  der  Tat  weist  W.  selbst  später  darauf  hin,  dass  man 
Parallelen  zu  Nietzsches  Art,  poetische  oder  gedankliche  Motive  zu  behandeln,  auf 
dem  Gebiete  der  Musik  aufsuchen  müsse.  So  verfahre  Nietzsche  mit  den  Grund- 
motiven seiner  Dichtung,  dem  Übermenschen  und  der  P]wigen  Wiederkehr,  wagnerisch. 
Ich  hätte  diesen  Gedanken  gern  näher  ausgeführt  und  durch  eine  eingehende  Analyse 
erläutert  gesehen;  denn  ich  glaube  in  der  Tat,  dass  in  ihm  etwas  Richtiges  steckt. 
Zwei  Drittel  des  Buches  widmet  W.  dem  fortlaufend  erzählenden  Kommentar  der 
Dichtung;  der  zweite  Teil  enthält  dann  die  Würdigung  des  Werkes,  über  dessen 
Entstehung  und  Geschichte  zunächst  kurz  berichtet  wird.  Es  folgt  die  für  den 
Literarhistoriker  interessante  Analyse  der  sprachlichen  Kunstform,  der  sich  eine 
Kritik   des   kompositioneilen  Aufbaues   des  ganzen   Werkes  anschliesst.     Sie   ist  im 

50* 


552  W.  Olshausen,  Didaktik  des  18./19.  Jahrhunderts. 

Endergebnis  negativ.  Ein  einheitlicher  Plan  fehlte.  An  die  Stelle  des  erst  domi- 
nierenden Motivs  des  Übermenschen  tritt  schon  im  zweiten  Buche  der  Gedanke  der 
Ewigen  Wiederkehr,  der  schliesslich  allein  herrscht.  Dann  werden  die  Quellen  der 
Dichtung  aufgedeckt  und  verwandte  Werke  zum  Vergleich  herangezogen,  ohne  dass 
die  Absicht  bestände,  den  originalen  Wert  des  Zarathustra  herabzusetzen.  Es  wird 
dabei  auf  Zoroaster,  die  Bibel,  Augustinus,  Erasmus,  Hölderlin  eingegangen,  die 
griechischen  Einschläge  werden  beleuchtet  und  schliesslich  der  Prioritätskonflikt  mit 
Jordan  und  Spitteler  zugunsten  Nietzsches  entschieden.  Die  Kritik  der  beiden  Grund- 
gedanken des  Werkes  muss  notwendigerweise  im  ganzen  negativ  ausfallen,  und  die 
Negation  herrscht  auch  im  Schlussabschnitt  zunächst  vor,  der  die  persönliche  Aus- 
einandersetzung des  Verfassers  mit  dem  Werke  Nietzsches  bringt.  Zum  Schluss  aber 
wird  nachdrücklich  betont,  worin  der  positive  Gewinn  der  ästhetisch  zweifellos  höchst 
wertvollen  Schöpfung  zu  sehen  sei:  W.  sieht  ihn  in  der  Steigerung  des  ethischen 
Ernstes,  der  Förderung  der  Geistesfreiheit,  dem  triumphierenden  Preise  des  Lebens. 
Ihm  ist  der  Zarathustra  das  hohe  Lied  von  der  stolzen  Kraft  des  menschlichen 
Willens.  —  Marie  Melde  (4712)  behandelt  auf  den  24  Seitchen  ihres  Büchleins 
nicht  nur  den  Zarathustra  in  seiner  Bedeutung  für  die  moderne  Schule,  sondern 
macht  zugleich  auch  einen  grossen  Teil  der  übrigen  Werke  und  die  Persönlichkeit 
in  einem  Aufwaschen  mit  ab.  —  Wilh.  Fischer  (4681)  verdient  die  scharfe  Kritik, 
die  ihm  F.  Hübner  im  Sturm  zuteil  werden  liess,  durchaus.  Der  Verfasser  irrt  sehr, 
wenn  er  meint,  dass  sein  Buch  keinem  von  denen  gleiche,  die  man  bereits  über 
Nietzsche  besitze.  Es  gehört  vielmehr  zum  gewohnten  Typus  klug  schwatzender 
Mittelmässigkeit,  die  hier  doppelt  fatal  wirkt,  da  es  eine  Überwindung  Nietzsches  gilt. 
—  Beachtenswerter  ist  S.  F  r  i  e  d  1  ä  n  d  e  r  s  (4682)  „intellektuelle  Biographie" 
Nietzsches.  Doch  ist  auch  sie  von  Gespreiztheit  nicht  frei.  —  Da  D.  H.  K  er  1  e  rs 
(4690)  Broschüre  über  Nietzsche  und  die  Vergeltungstheorie  den  Untertitel  führt: 
„Zur  Strafrechtsreform",  könnte  man  in  ihr  eine  fachwissenschaftlich  interessante  Be- 
trachtung eines  Juristen  vermuten;  dem  ist  jedoch  nicht  so.  —  Vom  pädagogischen 
und  religiösen  Standpunkt  aus  tritt  Paul  Fischer  (4711)  an  Nietzsche  heran,  indem 
er  den  Vergleich  mit  Christus  zieht.  Die  Arbeit  erschien  bereits  1909  als  Programm 
für  das  Seminar  Blaubeuren.  —  Elisabeth  Förster- Nietzsches  (4702) 
Äusserung  zur  Krankheit  ihres  Bruders  richtet  sich  gegen  einen  Aufsatz  W.  Hell- 
pachs,  der  ihr  auch  wiederum  antwortet.  Sie  veröffentlicht  zwei  Briefe,  von 
W.  Röscher  und  C.  Wachsinuth,  die  beide,  der  eine  auf  Grund  von  Mitteilungen 
Rohdes,  der  andere  aus  eigener  Bekanntschaft,  für  Nietzsches  „Heiligkeit"  eintreten. 
W.  HeUpach  begrüsst  die  Erklärung  Frau  Förster-Nietzsches,  dass  die  Akten 
über  die  Krankheit  Nietzsches  einem  ausgezeichneten  Nervenarzt  übergeben  seien,  der 
sie  und  das  Resultat  ihres  Studiums  veröffentlichen  werde.  Solange  das  nicht  ge- 
schehen sei,  bleibe  aber  die  von  Möbius  aufgestellte  Diagnose  bestehen.  Dabei  weist 
er  darauf  hin,  dass  der  springende  Punkt  der  Frage  allein  die  Paralysediagnose 
sei,  alles  andere  sei  dann  eine  an  sich  sehr  gleichgültige,  aber  notwendige  Voraus- 
setzung. Im  übrigen  sei  die  Psychiatrie,  gerade  durch  den  Fall  Nietzsches  auf- 
merksam gemacht,  neuerdings  zu  der  Überzeugung  gekommen,  dass  der  etwaige 
Paralyseverlauf  bei  Nietzsche  so  atypisch  gar  nicht  sei,  wie  man  früher  gemeint 
habe.  Die  Krankheitspublikation  des  Archivs  liegt  bis  heute  noch  nicht  vor!  — 
H.  K  i  e  n  z  1  (4703)  will  nichts  davon  wissen,  dass  man  Nietzsche  als  „pathologisch" 
ansehe.  Meines  Erachtens  ist  ohne  diese  Annahme  eine  gerechte  Würdigung  seines 
Schaffens  nicht  möglich.  —  Der  andere  Aufsatz  Elisabeth  Förster-Nietzsches 
(4715)  ist  in  erster  Linie  ein  Nachruf  für  E.  Holzer,  der  über  der  Arbeit  an  der 
Herausgabe  der  phüologischen  Arbeiten  Nietzsches  wegstarb.  In  seinem  weiteren 
Teil  ist  er  die  übliche  wortreiche  Selbstverteidigung  gegen  die  „Feinde"  des  Archivs, 
die  man  nun  schon  so  ziemlich  auswendig  kann.  —  Über  R.  Oehler  (4716) 
braucht  hier  kein  Wort  weiter  gesagt  zu  werden.  Ich  verweise  auf  JBL.  1908/9, 
Seite  871.  —  Der  kurze  Lebensabriss  Overbecks  von  H.  S  ch  oll  e  n  b  e  rg  e  r  (4704) 
enthält  nichts,  was  nicht  schon  bekannt  gewesen  wäre:  es  sei  denn  die  irreführende 
Mitteilung,  dass  sich  Overbeck  bewogen  gefühlt  hätte,  seinen  Briefwechsel  mit 
Nietzsche  zu  publizieren.  Das  klingt  so,  als  wenn  er  ihn  faktisch  herausgegeben 
hätte;  bekanntlich  aber  plante  er  diese  Veröffentlichung  nur.  — 


12   Schmidt,  Lessing'.  553 

L  e  B  8  i  n  g. 

(1Y,6  =  N.  4868-4895.) 
Erich  Schmidt. 

ADKemeines  und  Oesam<diirstellnn|fpn.  —  Persönliche  BeziehanKen.  —  Werke:  Anifaben.  —  Lyrllc.  —  DrMBs: 
Allgemeines;  Emilia  Quiotti,  Katlian.  —  Ä«tbeti(iol\e«.  —  Miizeilen.  —  Spraclie.  — 

Allg-emeines  und  Gesamtdarstellungen.  Die  dritte  Auflaufe 
Erich  Schmidts  (4863)  wird  von  A.  von  Weilen  so  sorgsam,  wie  er  die 
vorige  besprochen  hat,  mit  dieser  im  einzelnen  verglichen,  von  0.  Walzel  um- 
fassend beurteilt,  offenbar  nicht  ohne  freundliche  Rücksicht  auf  das  Berliner 
Universitätsjubiläum,  was  auch  P.  Hakes  Anzeige  bekundet.  —  F.  Muncker 
(4863a),  der  Berufenste,  hat  die  ungeheure  Literatur  besser  geordnet  und  sehr 
vermehrt;  Vorzüge  und  Gefahren  annähernder  Vollständigkeit  können  sich  hier 
nicht  so  geltend  machen  wie  in  der  neuen  Goedekeschen  Goethe-Bibliographie.  — 
K.  Riemann  (4864)  gibt  in  engem  Ausmass  mit  selbständigem  unbefangenem 
Urteil  ein  klares  Bild  des  Lebens  und  Wirkens.  —  F.  Loofs  (4866;  wiederholt 
ThStK.  1913,  S.  31—61),  den  jeder  gern  über  das  vielbehandelte  Thema  hören  wird, 
untersucht  mit  zustimmender  oder  ablehnender  Bezugnahme  auf  frühere  Forscher, 
vorsichtig  unsere  beschränkte  Kenntnis  des  Esoterischen  bedenkend,  Lessings  Be- 
hauptung des  christlichen  Standpunktes  nach  aussen  bei  völligem  innerem  Bruch  mit 
diesem  Offenbarungsglauben  und  zieht  u.  a.  Fergusons  Essay,  den  Lessing  im 
Dezember  1770  von  Moses  empfing,  näher  heran.  — 

Persönliche  Beziehungen.  Den  uns  durch  Consentius  genauer 
bekannt  gewordenen  Sonderling  Ch.  N.  Naumann  stellt  W.  Deetjen  (4871)  dar 
nach  einem  verschollenen  Aufsatz  seines  Görlitzer  Freundes  Dietrich,  der  auch  eines 
an  Lessing  gesandten  und  von  diesem  verspotteten  Poems  „Der  Held  im  Wasser" 
gedenkt.  —  W.  Deetjen  (4868a)  holt  ferner  einen  alten  glaubhaften  Bericht 
hervor,  wie  Kleist  1757  dem  bedrängten  Freunde  Geld  aufgenötigt  habe.  —  Dagegen 
verfügt  der  warme  kleine  Aufsatz  H.  D  i  b  b  e  1  ts  (4870)  über  keine  neuen  Urkunden 
und  Gesichtspunkte.  —  Der  von  F.  Muncker  (4872)  aus  C.  R.  Lessings  Besitz 
mitgeteilte  Brief  —  schwerlich  an  den  hamburgischen  Koramissionsrat  Joh.  Friedr. 
Schmidt  —  vom  18.  Juni  1776  meldet  einem  „alten  lieben  ehrlichen  Freunde",  dass 
Lessing  seiner  Not  gern  „mit  beyliegender  Kleinigkeit  hülflich"  sei.  — 

Werke:  Ausgaben.  Über  den  Schwall  populärer  Neudrucke  hat 
R.  Riemann  (4875)  knapp  einleitend  und,  wie  Stichproben  zeigen,  ungemein  ge- 
wissenhaft, mit  leiser  Normierung  edierend  den  Reclaraschen  erhoben.  Es  ist  eine 
grosse  Auswahl,  die  nicht  alle  dramatischen  Erstlinge  bringt,  keinerlei  Entwürfe 
(ausser  zum  „Faust")  oder  Kollektaneen,  unvollständig  die  Literatur-  und  Antiquari- 
schen Briefe,  aber  den  langen  öden  Virginia-Auszug  und  die  gleichfalls  hier  entbehr- 
liche Vita  des  Sophokles.  Man  vermisst  den  Neuser  oder  wenigstens  Stücke  der 
Abhandlung  und  verzichtet  zwar  willig  auf  die  lateinischen  Epigramme,  dagegen 
schwer  auf  die  Odengerippe  in  Prosa.  — 

Liyrik.  Aus  einem  Elbinger  Stammbuch  (um  1770)  bringt  K.  P 1  e  n  i  o 
(4876)  eine  entstellte  und  aufgesungene  Fassung  des  Liedes  „Gestern,  Brüder"  in 
dreizehn  Strophen.  —  E.  Thyssen  (4877)  weist  das  plumpe  Epigramm  Schönaich: 
ach  ein  Ochs  (1,51)  Kästner  zu.  — 

Drama:  Allgemeines.  R.  Schacht  (4879)  zeigt  in  seiner  kleinen 
Erstlingsarbeit  Talent,  kann  aber  den  grossen  Stoff  nicnt  bewältigen;  auch  korrigieren 
wird  er  noch  lernen  (Henri  statt  Henzi,  Massaraillo).  —  R.  P  e  t  s  c  h  (4880)  gibt  mit 
eindringlicher  historisch-ästhetischer  Würdigung  einen  guten  Abdruck  jener  höchst 
bedeutsamen  Korrespondenz  (1756^)  über  das  Tragische  und  umrahmt  sie  durch 
Nicolais  gleichzeitige  Abhandlung  vom  Trauerspiel  und  Mendelssohns  nachgelassene 
Paragraphen  „Von  der  Herrschaft  über  die  Neigungen".  —  J.  B  a  b  (4881)  sagt 
bündig  und  feinsinnig.  Lessing  strebe  von  Typen  zu  Menschen  und  biete  mit  seinem 
logisch  durchgebildeten  Stil  trotz  dem  Mangel  an  natürlichem  Gefühlsausdruck  den 
Schauspielern  grosse  Aufgaben.   — 

Emilia  Galott i.  Dass  Ramdohrs  Verarbeitung  in  seinen  Moralischen 
Erzählungen  1799  steht,  kann  man  ja  schon  bei  Dorothea  im  Athenäum  3, 242  lesen 
(4884/5).  —  Zu  den  vortrefflichen  Faksimilien  der  ersten  N  a  t  h  a  n -Ausgabe  (4886) 
und  besonders  des  handschriftlichen  Entwurfes,  den  kein  bisheriger  Druck  klar 
wiedergibt,  hat  der  Insel-Verlag  Ende  1910  auch  noch  Lessings  Einladung  zur  Sub- 


554  E.  Naumann,  Herder. 

skription,  ein  Rarissimum,  gefügt.  —  Schölkopf  (4888)  erörtert  nach  Dürr  die 
grosse  Frage,  ob  Nathan  zweimal  bei  Saladin  gewesen  sei.   — 

Ästhetisches.  Die  kleine  Dissertation  von  H.  Backers  (4889)  reicht 
nur  bis  zu  König  und  Gottsched.  —  W.  G.  Howard  (4890),  wie  man  weiss,  aufs 
gründlichste  vorbereitet,  folgt  einer  flüchtigen  Anregung  H.  Grimms,  indem  er 
Goethes  Propyläen-Aufsatz  als  ein  Hinterstzuvörderst,  den  Laokoon,  Herders  erstes 
Wäldchen  und  Lessings  Entwürfe  abdruckt  mit  Anmerkungen,  in  denen  die  für 
Ausländer  berechneten  sprachlichen  nur  geringen  Raum  einnehm.en.  Eine  Einleitung 
von  178  Seiten  führt  gleichfalls  bis  zu  Goethes  Kunstanschauung  hin.  Sie  schöpft 
mit  beneidenswerter  Kenntnis,  vielleicht  allzu  gelehrt  und  freigebig,  aus  der  ge- 
samten ästhetischen  Literatur,  übrigens  durchweg  gut  zu  lesen,  und  hat  ihren 
Schwerpunkt  in  den  grossen  Abschnitten.  „Lessing's  problem  among  the  ancients", 
„Lessing's  problem  among  the  moderns".  —  Ein  ariderer  Lehrer  der  Harvard- 
Universität,  J.  Babbitt  (4891;  nicht  Babbith),  gibt  sich  nicht  als  Historiker,  obwohl 
er  die  alte  Nachahmungslehre  auf  ihren  verschlungenen  Pfaden  zu  verfolgen  und 
Lessings  Werk  sehr  gut  geschichtlich  einzustellen  weiss,  simderii  geht  resolut,  ohne 
Scheu  vor  antiromantischer  Einseitigkeit  der  modernen  Entwicklung  zum  Naturalis- 
mus wie  zum  Symbolismus  hin  zu  Leibe,  indem  er  gegen  alle  Vermengung  der 
Künste  ihnen  Einheit,  Mass,  zielgerechte  Formgebung  diktiert;  anregend  auch  oder 
gerade  da,  wo  er  zum  Widerspruch  reizt.  —  G.  Rosenthal  (4892)  erörtert  nach 
dem  pädagogischen  Hauptteil  über  Lektüre  und  Anschauung  Lionardos  Traktat 
gegen  die  Poesie,  den  Lessing,  ein  Antilionardo,  gekannt  habe,  was  recht  zweifelhaft 
ist.  —  H.  Rossners  (3893)  als  zweiter  Band  bezeichnetes  Buch  aus  Bedlam 
entzieht  sich  meiner  und  ich  fürchte:  jeder  Kritik.  — 

Miszellen.  Im  Nachlass  des  Wolfenbüttler  Bibliothekars  F.  A.  Ebert 
haben  sich  dürre  archivalische  Notizen  Lessings  (4894)  zur  Geschichte  der  Guel- 
ferbytana  gefunden,  in  deren  Besitz  sie  übergegangen  sind.  — 

Sprache.     G.  Dinkgrave  (4895)  bewegt  sich  in  Allgemeinheiten.  — 


Herder. 

(IV,  7  =  N.  4896—4916.) 

Ernst  Naumann. 

Persönliche  Beziehnngen.  —  Einzelgebiete  seiner  Wirksamkeit:  Eritiscties;  Mnsik;  Pädagogik.  — 

Persönliche  Beziehungen.  Nach  einem  Berichte  von  D.  B  o  n  i  n 
(4904)  ist  der  Briefwechsel  Herders,  aus  dem  einst  die  umfangreichen  Veröffent- 
lichungen in  den  „Erinnerungen"  und  in  den  beiden  Sammlungen  „Aus  Herders 
Nachlass"  und  „Von  und  an  Herder"  geschöpft  sind,  in  Genf  wieder  aufgefunden 
worden.  Bekanntlich  hat  Düntzer  manche  Briefe  als  unwesentlich  nicht  veröffentlicht, 
andere  gekürzt;  jetzt  ist  es  möglich  geworden,  den  Düntzerschen  Text  zu  prüfen  und 
zu  vervollständigen,  Mit  Hilfe  dieses  wichtigen  Handschriftenfundes  wird  für  das 
ganze  briefliche  Urkundenmaterial  und  damit  für  die  Kenntnis  der  persönlichen 
Beziehungen  Herders  ein  neuer  sicherer  Grund  gelegt  werden  können.  B.  teilt  vier 
ungedruckte  Briefe  Johann  Georg  Zimmermanns  an  Herder  vom  Dezember  1775  bis 
Februar  1776  mit,  die  sich  auf  das  für  die  Berufung  Herders  nach  Göttingen  ver- 
langte Kolloquium  beziehen  und  beweisen,  dass  Zimmermann  diese  Berufung  eifrig 
betrieb,  nicht  hintertrieb.  Ein  Brief  von  Häfeli  an  Lavater  vom  17.  Heumonat  1774 
bezeugt  den  gewaltigen  Eindruck,  den  Herders  „Älteste  Urkunde"  auf  den  Brief- 
schreiber gemacht  hat.  — 

Einzelgebiete  seiner  Wirksamkeit:  Kritisches.  Als  einen 
wichtigen  Anteil  Herders  an  Schlegels  Shakespeare  -  Übersetzung  bezeichnet 
R.  Abramczyk  (4907)  die  Anregung,  welche  Herder  in  seiner  Übertragung  ein- 
zelner Stellen  des  britischen  Dichters  gegeben  hat.  In  diesen  Proben  hat  er,  wie 
Schlegel  dankbar  anerkennt,  die  Kunst,  die  verschiedensten  Arten  der  Natur-  und 
Volkspoesie,  jede  in  ihrem  Ton  und  ihrer  Weise  nachzubilden,  auf  eine  unerreich- 
bare Höhe  gebracht;  eine  Vergleichung  der  von  Herder  übersetzten  Stellen  mit 
Schlegels  Übertragung  beweist,  wie  weit  Schlegel  den  richtigen  Ton  bei  Herder  vor- 
gebildet fand.  — 


M.  Morris,  Goethe :  Allgemeines.  555 

Musik.  Von  einer  Sammlung"  der  zahlreichen  auf  Musik  bezüglichen  Aus- 
sprüche Herders  in  Prosa  und  in  Versen,  von  denen  einige  mitgeteilt  werden,  ver- 
spriclit  sich  H.  von  Vignau  ((iottfriod  Herder  und  die  Musik:  Tag  1911,  N.  106) 
eine  Quelle  anregender  Belehrung  und  edlen  Genusses.  — 

Pädagogik.  Mit  Bezug  auf  die  pädagogischen  Fragen  der  Gegenwart 
weist  Karl  d 'Ester  (Herders  Schulreden  und  die  moderne  Pädagogik:  ZChrE.  4 
[1911],  S.  3(i5-73)  auf  Herders  Schulreden  hin;  die  Folgen  einer  Verachtung  der 
Schulerziehung  hal)e  Herder  mit  Nachdruck  geschildert.  Was  der  Unterricht  in  der 
Geographie  durch  Herder  gewonnen  habe,  wie  beherzigenswert  Herders  Äusserungen 
über  den  Betrieb  der  alten  Sprachen,  insbesondpre  der  lateinischen,  und  der  Mutter- 
sprache auch  jetzt  noch  seien,  wird  kurz  ausgeführt.  — 


Goethe. 

Allgemeines. 
(IV,8a  =  N.  4917— 4999.) 

Max  Morris. 

GesiinifdarstellanKen  and  Charakteristiken.  —  Nachwirkang.  —  Einzelgebiete:  Philosophie.  —  Ethik  and  Religion.  — 
FAdnf^ogik.  -  Niturwisbenschaft.  —  L  teratur.  —  Kunst  und  Musik.  —  Werke:  Ausgaben.  —  Einzelne  Schriften.  —  Sprache.  — 
Goethe- Verehrung.  —  Uoethe- Forschung.  — 

Gesamtdarstellungen  und  Charakteristiken.  Das  Leben  in 
Weimar- Jena  von  der  französischen  Revolution  bis  zu  den  Befreiungskriegen  schildert 
A.  Bartels  (4917),  indem  er  Aufzeichnungen  der  Herzogin  Luise,  des  Kanzlers 
Müller,  der  Frau  von  Stein  und  des  Historikers  Luden  aneinanderfügt.  —  G.  A. 
Borgese  (4925)  sucht  Goethe  im  Zusammenhang  der  europäischen  Geistes- 
geschichte zu  erfassen.  Goethe  hatte  wenig  Sinn  für  die  Gebiete,  auf  denen  die 
Deutschen  zu  ihren  höchsten  Leistungen  gelangen:  Philosophie,  Musik,  Geschichts- 
forschung. Ohne  inneren  Anteil  erlebt  er  die  zwei  grössten  Ereignisse  der  neueren 
Geschichte:  die  Philosophie  Kants  und  die  französische  Revolution.  Er  ist  in  seinem 
Wesen  ein  Südländer,  ein  Geistesverwandter  von  Homer,  Lionardo,  Ariost.  An 
Klarheit  und  Harmonie  bleibt  er  hinter  den  grössten  Griechen  und  Italienern  zurück, 
aber  er  ergreift  uns  mehr  als  diese  durch  den  nordischen  Einschlag  von  tragischer 
Wucht  und  sittlicher  Grösse.  Diese  freilich  nicht  gerade  neuen  Gedanken  trägt  B. 
schwungvoll  und  begeistert  vor.  — 

Nachwirkung.  In  Heloise  von  Beaulieus  (4931)  Gespräch 
zwischen  einer  Idealistin  und  einem  Skeptiker  über  Goethe-Kultus  und  Goethe-Mode 
behält  der  Skeptiker  das  letzte  Wort,  und  auch  L.  Geiger  (4932)  gelangt  zu  dem 
Schluss:  der  Kultus  ist  äusserlich.  Das  mag  sein,  aber  wenn  G.  nun  vorschlägt,  an 
Goethes  Geburtstag  kleine  Dramen  aufzuführen,  die  sein  Liebes-,  Hof-  und  Gesell- 
schaftsleben darstellen,  in  denen  also  Goethe  als  Akteur  auf  die  Bühne  kommt,  so 
wird  der  Kultus  dadurch  nicht  gerade  innerlicher  werden.  —  L.  Morel  (4935) 
überschaut  in  einer  gut  geschriebenen,  aber  sehr  lückenhaften  Skizze  den  Einfluss 
der  französischen  Literatur  auf  Goethe.   — 

Einzel  gebiete:  Philosophie.  Aus  dem  vorigen  Berichtsjahr  (JBL. 
1908/9,  N.  8053a,  8607,  S.  850)  holen  wir  ein  Buch  von  K.  P.  H  a  s  s  e  nach:  Von  Plotin 
zu  Goethe.  Die  Entwicklung  des  neuplatonischen  Einheitsgedankens  zur  Welt- 
anschauung der  Neuzeit.  Leipzig,  H.  Haessel,  1909.  H.  verfolgt  die  neuplatonischen 
Ideen  des  Plotin  und  seiner  Nachfolger  Porphyrios,  lamblichos,  Proklos  über  die 
Philosophen  des  Mittelalters  und  der  Renaissance  bis  zum  modernen  Idealismus.  Das 
Schlusskapitel  trägt  die  Überschrift  ,,Zusammenfluss  der  verschiedenen  spekulativen 
Richtungen  in  Goethes  universellem  Schaffen",  aber  H. .  bietet  hier  nur  eine  kurze 
und  von  Irrtümern  nicht  freie  übersieht  über  Goethes  philosophische  Neigungen. 
Die  „Mütter"  im  Faust  stammen  nicht  aus  einer  Stelle  des  „Timäus",  und  Fausts 
Verklärung,  die  H.  aus  Plotin  ableitet  („Um  sein  Lebenswerk  zu  krönen,  wird  Goethe 
Neuplatoniker"),  hätte  geradeso  zustande  kommen  können,  auch  wenn  Goethe  nie 
etwas  von  Plotin  erfahren  hätte.  —  Ad.  Köster  (4936)  legt  dar,  dass  Goethe  Spinozas 
und  Kants  Philosophie  nur  obenhin  erfasst  hat.  Spinoza  war  für  Goethe  der  Über- 
mittler des  Pantheismus,  wie   er  sich   in  der  Renaissance  besonders  durch  Giordano 


556  M.  Morris,  Goethe:  Allg-emeines. 

Bruno  ausgestaltet  hat.  Um  das  ihm  Gemässe  aus  Spinozas  Philosophie  sich  anzu- 
eig-nen,  musste  Goethe  alles  Widerstrebende  unbeachtet  lassen;  denn  Spinoza  war 
Antiindividualist,  Intellektualist,  Aufklärer,  strikter  Anhänger  der  mathematischen 
Demonstrationsmethode,  Demokrat.  Und  was  man  Goethes  Kantianismus  genannt 
hat,  ist  ein  Anpassen  an  Schillers  Denkart.  Kants  Lehre  vom  radikalen  Bösen  hat 
Goethe  missverstanden,  denn  sie  hat  mit  der  sogenannten  Krbsünde  nichts  zu  tun. 
Bei  seiner  Zustimmung  zu  Kants  Ästhetik  ist  ihm  nicht  zi'm  Bewust>tsein  gekommen, 
dass  er  selbst  die  Gleichsetzung  von  Kunst  und  Natur  ganz  anders  meint  als  Kant. 
Die  eigentlichen  Gegensätze  liegen  aber  auf  dem  Gebiet  der  Erkenntnislehre.  Goethe 
erstrebt  ein  intuitives  Schauen  des  Wahren,  während  Kant  die  Möglichkeit  eines 
solchen  Erkennens  leugnet.  —  Die  Arbeit  von  G.  Schneege  (4937)  ist  schon  im 
vorigen  Bericht  besprochen  worden  (JBL.  1908/9,  S.  883).  — 

Ethik  und  Religion.  Goethes  religiöse  Anschauungen  stellt  Pü schal 
(4940)  dar,  mit  dem  Ergebnis:  Goethe  war  im  höchsten  Sinne  religiös  und  einer 
weitherzigen  Auffassung  kann  er  auch  als  Christ  gelten.  —  Nur  formal  anders 
urteilt  K.  An  er  (4938):  Kein  Christ,  aber  eine  tief  religiöse  Natur!  In  der  Natur- 
verehrung und  im  Entsagen  zeigt  sich  seine  Religiosität,  aber  er  sieht  die  Erlösung 
nie  im  Innewerden  der  göttlichen  Vergebung,  wohl  aber  in  der  eigenen  sittlichen 
Tat  und  edler  Frauenliebe.  Sein  Pantheismus  ist  kein  Lehrsatz,  sondern  ein  Herzens- 
anliegen. In  A.s  vornehm  geschriebenem  Aufsatz  fällt  der  Satz  auf:  „Man  kann  den 
Einfluss  Spinozas  auf  Goethe  nicht  hoch  genug  anschlagen."  Umgekehrt:  dieser 
Einfluss  wird  oft  viel  zu  hoch  angeschlagen.  —  Ernst  Müller  (4943)  bietet  nur 
eine  Reihe  von  Stellen  bei  Goethe  und  Schiller,  in  denen  von  Furcht  und  Hoffnung 
die  Rede  ist.  — 

Pädagogik.  Die  Dissertation  von  F.  Steinmetz  (4946)  bringt  eine 
gut  geordnete  Sammlung  von  Goethe-Zitaten  pädagogischen  Inhalts,  die,  aus  den 
mannigfachsten  Zusammenhängen  entnommen,  sich  zu  einer  schönen  pädagogischen 
Chrestomathie  zusammenfügen.  — 

Naturwissenschaft.  Goethes  Methode  der  Naturforschung  nennt 
0.  Meyerhof  (4947)  platonisch  im  Gegensatz  zur  verstandesmässigen  aristote- 
lischen Methode.  „Der  Platoniker  verachtet  die  Reflexion  als  die  leere  Form  des 
Wiederbewupstseins  der  Erkenntnis,  der  er  die  unmittelbare  Erfassung  der  Wirk- 
lichkeit, das  Schauen,  wie  Goethe  sagt,  gegenüberstellt  ,  .  .  Letzthin  bleibt  der 
Aristoteliker  im  Recht,  aber  erst,  nachdem  er  dem  Piatonismus  bedeutende  Kon- 
zessionen gemacht  hat."  Die  Platoniker  orientieren  sich  wesentlich  an  der  Kunst, 
die  Aristoteliker  an  der  Wissenschaft.  ,,Dort  Plotin,  Giordano  Bruno,  Spinoza, 
Schelling,  Schopenhauer,  Bergson,  hier  Aristoteles,  Locke,  Hume,  Wolff,  Kant,  Fries .  .  . 
Nur  die  glückliche  Inkonsequenz  Goethes,  trotz  seiner  platonischen  Abstraktionsweise 
Empiriker  zu  sein,  hat  ihn  vor  einem  Aufgehen  in  die  mystischen  Spekulationen  der 
Alexandriner  und  vor  der  abstrusen  Phantastik  der  Schellingschen  Naturphilosophie 
bewahrt  ...  In  der  platonischen  Denkweise  liegt  auch  der  Schlüssel  zu  den  Erfolgen 
Goethes  in  der  Morphologie  im  Gegensatz  zu  seinem  Versagen  in  der  Physik  und 
Theorie  .  .  .  Die  ersten  Schritte  der  morphologischen  Wissenschaft  muss  eine  dem 
künstlerischen  Schaffen  ähnelnde  kombinierende  Einbildungskraft  vollziehen."  — 
W.  von  Wasielewski  (Goethes  meteorologische  Studien.  L.,  Insel- Verlag.  1910. 
VIII,  89  S.  Mit  Tafeln.  M.  5,00)  berichtet  über  die  in  Goethes  Nachlass  vorhandenen 
Instrumente,  Bücher  und  Zeichnungen  zur  Wetterlehre.  Das  wichtigste  von  diesem 
Material  ist  eine  Mappe  mit  60  Wolkenzeichnungen,  von  denen  dreissig  von  F.  Preller, 
fünf  von  W.  Wesselhöft  und  die  übrigen  von  Goethe  herrühren.  Prellers  Zeichnungen 
sollten  zu  einem  Wolkenatlas  dienen,  den  Goethe  plante,  und  sind  zum  Teil  nach  Goethe- 
schen  Skizzen  ausgeführt,  von  denen  W.  drei  abbildet,  nebst  sechs  Zeichnungen  Prellers. 
Diese  Zeugnisse  von  Goethes  meteorologischen  Interessen  bilden  zusammen  mit  seinen 
Werken,  IBriefen  und  Tagebüchern  die  Grundlage  für  W.s  Studie.  Er  überschätzt  den 
wissenschaftlichen  Wert  von  Goethes  Leistung  nicht,  sondern  würdigt  sie  zutreffend 
nach  ihrem  Gehalt  an  Geisteskraft  und  sprachgewaltig  geformter  Anschauung.  Goethes 
Hypothese  einer  pulsierenden  Schwerkraft  der  Erde  setzt  W.  in  die  Jahre  1813 — 16, 
aber  sie  ist  schon  1805  nachzuweisen  (Werke,  Abteilung  2,  Bd.  11,  215).  —  Die  beiden 
Aufsätze  „Geologische  Probleme"  und  „Verschiedene  Bekenntnisse"  (Werke,  Ab- 
teilung 2,  Bd.  9,  253 ff.)  erweist  L.  Milch  (4948)  als  Zusammenstoppelungen,  die 
Eckermann  aus  verschiedenen  Aufsatzentwürfen  Goethes  willkürlich  und  missver- 
ständlich hergestellt  hat.  In  „Verschiedene  Bekenntnisse"  hat  er  sogar  Goethes 
Entwurf  zu  einem  Brief,  wahrscheinlich  an  K.  F.  Klöden,  eingefügt.  — 

Literatur.  Goethes  Verhältnis  zur  Legende  behandelt  N.  Tumparoff 
(4953)  monographisch.  Er  stellt  zunächst  die  immer  nur  gelegentlichen  Äusse- 
rungen Goethes  über  das  Wesen  der  Legende  zusammen  und  bespricht  dann 
die     ausführlichen      Darstellungen,      die      Goethe      den     Legenden      des     Alexius, 


M.  Morris,  Goethe:  Allgemeines.  557 

Filippo  Neri  und  Rochus  gewidmet  hat,  sowie  seine  kürzeren  Hinblicke  auf  die 
heilige  Üdilie,  Sankt  Joseph,  auf  Ursula  und  Gereon  und  auf  die  Heiligen  Drei  Könige. 
Im  dritten  Abschnitt  f(jlgen  Goethes  eigene  Legendendichtungen:  Legende  vom  Huf- 
eisen, Jesus  und  das  Hundeaas,  Siebenschläfer,  Der  Gott  und  die  Bajadere,  Paria. 
Der  sorgfältigen  Arbeit  möchte  man  nur  etwas  mehr  schriftstellerische  Stärke 
wünschen.  — 

Kunst  und  Musik.  Der  Weimarer  Festvortrag  von  G,  Treu  (4956) 
überschaut  in  grossen  Meisterzügen  das  Verhältnis  der  modernen  bildenden  Kunst 
zur  Antike  und  zeigt  an  Winckelmann,  Schadow,  Thorwaldsen,  H.  Begas,  Hildebrand, 
Meunier,  Klinger,  Kodin,  wie  die  Bildhauerei  der  Antike  gegenüber  von  abhängiger 
Gefolgschaft  zu  tieferer  Erkenntnis  ihrer  allgemein  gültigen  Grundlagen,  zu  freier 
Verarbeitung  ihrer  Anregungen  gelangt  ist.  Goethes  Begriff  von  der  harmonischen 
Gesundheit  der  Hellenen  war  nicht  ein  Bild  griechischen  Lebens,  sondern  ein  in  die 
Vergangenheit  hineingeschautes  Ideal.  —  Ch.  H.  Handschin  (4955)  zeigt,  dass 
Goethe  nicht  durch  Herder  auf  die  gotische  Baukunst  hingewiesen  wurde,  sondern 
durch  eigene  Betrachtung  das  Münster  würdigen  lernte.  —  Goethes  Zeichnungen  auf 
der  Jubiläums-Ausstellung  der  Leipziger  Universität  haben  K.  S  c  h  e  f  f  1  e  r  (4957) 
überrascht.  „Goethe  war  als  Zeichner  in  seinen  lebendigsten  Blättern  ein  Naturalist, 
fast  im  Sinne  des  Impressionismus  .  .  .  Wo  man  ,reinliche  Konturen',  ,illuminierte' 
Umrisszeichnungen  erwartet,  findet  man  Blätter  voller  Duft  und  Atmosphäre  ...  In 
vielen  Blättern  schaut  die  unkonventionelle  Natur  des  grossen  Menschen  hinter  dem 
Handwerkskonventionalismus  hervor."  — 

Werke:  Ausgaben.  Die  neuen  Bände  der  Weimarer  Ausgabe 
(4959)  werden  in  den  Kapiteln  „Lyrik"  und  „Leben"  besprochen.  —  Von  der 
Tempel-Ausgabe  (4962)  ist  nur  zu  sagen,  dass  sie  einen  geschmackvollen 
Textdruck  ohne  Beigaben  bietet.  —  Die  sehr  schön  ausgestattete  Propyläen- 
Ausgabe  (4963)  ordnet  die  Werke  chronologisch  und  fügt  ihnen  eine  Auswahl 
aus  den  Briefen  und  Tagebüchern  ein,  aber  wie  im  Vorjahre  (vgl.  JBL.  l90b/9,  S.  887) 
erweist  sich  die  zeitliche  Folge  als  recht  ungenau  durchgeführt.  So  steht  z.  B.  im 
Band  4  der  1781/2  entstandene  Elpenor  vor  dem  Singspiel  Jery  und  Bätely,  das  schon 
im  Dezember  1779  vorhanden  war,  im  Band  5  erscheint  der  nach  der  Heimkehr  aus 
Italien  entstandene  Tasso  mitten  unter  den  W'erken  der  italienischen  Reise,  und  zum 
Ausgleich  finden  sich  die  in  Italien  gearbeiteten  zweiten  Fassungen  von  „Erwin" 
und  „Claudine"  im  Band  6,  der  die  ersten  Jahre  nach  der  italienischen  Reise  umfasst. 
Ich  wiederhole  das  Urteil  aus  dem  Vorjahr:  Eine  so  willkürliche  Reihenfolge  ist  ganz 
wertlos.  —  Zu  der  erneuerten  Hempel- Ausgabe  (4964)  werden  die  Anmerkungen 
am  Schlüsse  in  besonderen  Bänden  geliefert.  Ich  verschiebe  deshalb  die  Besprechung, 
bis  diese  vorliegen.  —  Von  dem  durch  M.  Morris  erneuerten  „Jungen  Goethe" 
(4966),  vgl.  JBL.  1908/9,  S.  887)  liegen  die  Bände  2/3  vor,  die  von  1770—73 
reichen.    — 

Einzelne  Schriften.  In  seiner  wohlgelungenen  Anleitung,  die  „Kam- 
pagne in  Frankreich"  mit  Gymnasialschülern  zu  lesen,  bietet  Stich  (ZDU.  24,  S.  617) 
auch  eine  Übersicht  über  die  sprachlichen  Eigenheiten  des  Werks.  —  In  der  Be- 
urteilung von  Goethes  „Regeln  für  Schauspieler"  weicht  R.  M.  Meyer  (5196)  so- 
wohl von  A.  v(m  Berger  (vgl.  JBL.  1904,  S.  440)  ab,  der  sie  als  einen  Kampf  gegen 
den  Dialekt  auf  der  Bühne  betrachtet  und  das  Befremdliche  in  ihnen  auf  die  Seite 
schiebt,  als  von  der  herkömmlichen  Meinung,  dass  Goethe  hier  den  französischen 
Deklamationsstil  auf  die  deutsche  Bühne  zu  übertragen  sucht.  M.  findet  Goethes 
dramaturgischen  Zentralbegriff  in  dem  Satze:  „Die  Bühne  und  der  Saal,  die  Schau- 
spieler und  die  Zuschauer  machen  erst  ein  Ganzes."  Aus  diesem  Begriff  der  Zu- 
sammengehörigkeit des  Publikums  mit  den  Schauspielern  erklären  sich  Goethes 
Forderung'en:  Genauigkeit  des  Einstudierens,  sorgfältige  Angabe  des  Tempos,  Ver- 
meiden zu  scharfer  Bewegungen  und  Rezitationen,  Begünstigung  einer  „löblichen 
lakonischen  Symbolik."  Die  von  Goethe  erstreble  Harmonie  zwischen  Schauspieler 
und  Publikum  ist  in  Wien  vom  Burgtheater,  in  Berlin  vom  Schauspielhaus  und 
Deutschen  Theater  zeitweise  erreicht  worden.  —  In  einem  Privatdruck  erneuert 
Leonard  L.  Mackall  (4971)  das  auch  im  engeren  Goethe-Kreis  wenig  bekannte 
Blatt,  auf  dem  Goethe  unter  dem  frischen  Eindruck  von  Humboldts  Ideen  zu  einer 
Geographie  der  Pflanzen  die  höchsten  Gipfel  der  Alten  und  Neuen  Welt  zu  einem 
Gesamtbilde  gruppiert  hat,  mit  Angabe  der  Vegetationsgrenzen  für  die  verschiedenen 
Pflanzenarten.  Auch  Lussacs  Ballon  ist  in  der  von  ihm  erreichten,  den  Gipfel  des 
Chimborasso  überragenden  Höhe  eingezeichnet.  Ein  Felsen  im  Vordergrunde  trägt 
die  Widmung:  Herrn  Alexander  von  Humboldt.  —  Goethes  Stammbucheinträge,  so- 
weit sie  nicht  für  den  Anlass  geschaffene  Verse  enthalten  und  auch  nicht  Zitate  aus 
seiner  eigenen  Poesie  darstellen  —  also  die  Einträge  in  Prosa  und  die  Zitate  aus 
fremder  Poesie  —  sammelt  M.  Morris  (ChWGV.  24,  N.  3-5,  25,  N.  3—4).  — 

Jakresberiohte  für  naner*  dentseli«  Litaraturgesohlohi«.   XXL  g| 


558  K.  Jahn,  Goethes  Leben. 

Sprache.  R.  Bertin  (4975)  trägt  Stellen  zusammen,  in  denen  Goethe 
vom  heutig-en  Sprachgebrauch  abweicht,  arbeitet  aber  ohne  wissenschaftliche  Hilfsmittel 
und  unterscheidet  Goethes  Eigenbildungcn  nicht  genügend  von  den  auf  Sprachwandel 
beruhenden  Fällen.  —  Die  Miszelle  von  G.  Rausch  (4977)  behandelt  den  in  der 
Weimarer  Ausgabe  5",  S.  376  gedruckten  Entwurf  zu  einem  Venezianischen  Epigramm, 
worin  Goethe  die  Bezeichnung  anstössiger  Begriffe  durch  Fremdwörter  scherzhaft 
rechtfertigt,  — 

Goethe-Verehrung.  In  einem  Supplementband  zur  Propyläen- Aus- 
gabe hat  E.  Schulte-Strathaus  (4978)  auf  167  Tafeln  die  von  Zeitgenossen 
herrührenden  Bildnisse  Goethes  gesammelt  und  sie  mit  sorgfältigen  Angaben  über 
ihre  Entstehung  begleitet,  wobei  er  auch  Notizen  aus  Zarnckes  Nachlass  verwerten 
konnte.  Bei  einer  Neuausgabe  dieses  schönen  und  soliden  Werks  wäre  auch  eine 
Auswahl  aus  den  Berichten  der  Zeitgenossen  über  Goethes  äussere  Erscheinung  ein- 
zufügen. So  beleben  sich  z.  B.  sämtliche  hier  wiedergegebene  Bildnisse  des  jungen 
Goethe  durch  eine  Niederschrift  Boies  am  Abend  seiner  ersten  Zusammenkunft  mit 
Goethe  (15.  Oktober  1774):  ,, Goethe  ist  ein  Mann  ungefähr  von  Vossens  Figur,  aber 
etwas  feiner  gebaut,  sehr  blass,  Geist  im  Gesichte  und  besonders  in  dem  hellen 
braunen  Auge."  —  Aus  dem  Goethe-National-Museum  erhalten  wir  zwei  willkommene 
einander  ergänzende  Publikationen.  W.  von  0  e  1 1  i  n  g  e  n  (4982a)  erzählt  die  Ge- 
schichte des  Hauses  und  der  darin  bewahrten  Sammlungen,  zu  deren  würdiger  Er- 
haltung und  Vermehrung  sich  nach  dem  Muster  des  Kaiser- Friedrich-Museums- Vereins 
eine  „Vereinigung  der  Freunde  des  Goethe-Hauses  zu  Weimar"  gebildet  hat,  und 
Marie  Schuette  (4981)  bietet  einen  grossen  wissenschaftlichen  Führer  durch 
das  Haus,  mit  zweckmässigen  Grundrissen  und  schematischen  Zeichnungen  der 
einzelnen  Zimmer,  zuverlässigen  Angaben  über  Zeit  und  Umstände  von  Goethes  Er- 
werb der  einzelnen  Objekte,  sowie  26  Tafeln.  —  In  einem  besonderen  mit  schönen 
Abbildungen  ausgestatteten  Aufsatz  (WIDM.  108,  S.  332}  berichtet  Marie  Schuette 
noch  über  die  unter  ihrer  Mitwirkung  von  K.  Koetschau  vorgenommene  Neuordnung 
des  Goethe-Hauses.  — 

Goethe-Forschung.  E.  Wolff  (4988/9)  setzt  der  dilettantischen 
Goethe-Kritik,  wie  Publikum  und  Zeitungen  sie  treiben,  das  Bild  der  wissenschaft- 
lichen Goethe- Kritik  entgegen,  aber  zur  Probe  einer  solchen  fruchtbaren  und  wert- 
vollen Kritik  behandelt  er  dann  den  „König  in  Thule"  und  vernichtet  damit  sogleich 
seine  eigene  Darlegung,  denn  man  sieht  sich  hier  eben  auch  nicht  gefördert.  —  Über 
Goethe-Handschriften  aus  Bettinas  Nachlass  berichtet  R.  Steig  (4995).  Es  sind: 
1.  Bettinas  in  zwei  Exemplaren  vorliegende  Abschrift  von  Goethes  Briefen  an  Sophie 
von  La  Roche.  Diese  Kopien  sind  künftig  für  den  Teil  der  Briefe  heranzuziehen, 
den  wir  bisher  nur  in  Fritz  Schlossers  Abschrift  kannten.  2.  Eine  Niederschrift 
Bettinas,  die  St.  irrtümlich  als  Kopie  eines  Goetheschen  Briefs  an  Maximiliane 
Brentano  auffasst.  3.  „Wanderers  Sturmlied"  und  „Flieh,  Täubchen,  flieh"  in  Ab- 
schriften von  Arnims  Diener  Frohreich.  4.  Goethes  Briefe  an  Bettina  (die  St.  aber 
hier  noch  nicht  mitteilt),  sowie  das  erste  und  dritte  Sonett  von  Goethes  eigener  Hand. 
5.  Ein  von  Goethe  verfasster  Brief  Christianes  an  Bettina  vom  Anfang  1809.  6.  Vier 
bisher  nur  im  Konzept  oder  Abschrift  bekannte  Briefe  Goethes  an  Achim  von  Arnim.  — 


Goethes  Leben. 

(IY,8b  =  N.  5000-5133.) 

Kurt  Jahn. 


Oesamtdurstellangen.  —  Einzelnes.  —  Typus  und  Stammbaum.  —  Briefe.  —  Gespr&ohe.  —  Autobiographische 
Werke.  —  PerBönliohe  und  lilerarisohe  Beziehungen:  Familie;  Weimarisohes  Fürstenhaus;  Goethe  und  die  Frauen;  Merck; 
Sonstige  Persönlichkeiten.  —  Goethe-Gegner.  —  Lokale  Beziehungen.  — 

Gesamtdarstellungen.  Auf  die  Flut  des  vergangenen  Jahres  ist 
glücklicherweise  eine  Ebbe  der  Goethe-Biographien  gefolgt,  so  dass  dieses  Mal  fast 
nur  Besprechungen  nachzutragen  sind.  Zunächst  eine  wunderliche  J.  B.  G räch ners 
(5000),  die  das  LE.  nach  der  FZg.  anführt.  Er  findet,  dass  des  verstorbenen  Jesuiten- 
paters A.  Baumgartners  Goethe-Buch  einen  „Schein  von  Berechtigung"  gehabt  habe 
gegenüber  dem  in  bester  Blüte  stehenden  „Goethe-Pfaffentum",  und  schliesst  aus  den 
wenig  zahlreichen  Entgegnungen,  dass  das  Goethe-Philologentum  jener  Jahre  sich  „in 


K.  Jahn,  Goethes  Leben.  559 

einiger  Bedräng'nis"  befunden  habe.  In  Wahrheit  ist  das  Buch  damals  von  ernsten 
Forschern  im  allg-emeinen  als  jesuitisches  Elaborat  einfach  ignoriert  worden,  wie  es 
nach  seiner  ganzen  fanatischen  Un Wahrhaftigkeit  auch  verdiente,  worüber  im  nächsten 
Jahre,  gelegentlich  der  (übrigens  gemilderten)  dritten  Auflage  zu  handeln  sein  wird. 
—  Auch  E.  Engel  fährt  im  allgemeinen  bei  den  Rezensenten  viel  zu  gut;  da  ist  es 
erfreulich,  dass  R.  Riemann  (5001)  in  einer  vielgelesenen  Zeitschrift  die  ganze 
Flüchtigkeit  und  Nichtigkeit  dieses  Geschreibsels  aufdeckt,  und  es  ist  sehr  ver- 
zeihlich, wenn  B.  Ihringer  dem  plumpen  Verfasser  einigermassen  grob  kommt, 
während  A.  Sauer  relatives  Lob  spendet,  dessen  Einschränkungen  eigentlich  erst 
hervortreten,  wenn  man  daneben  seine  unbedingte  Anerkennung  von  L.  Geigers 
Goethe-Biographie  liest  (5002).  Auch  hier  ist  R.  Riemann  schärfer  und  damit 
gerechter.  —  Nach  dem  Referat  M.  D.  PI  e  n  k  e  1  s  (5003)  sucht  E.  d'Oliveira  in 
einer  ersten  holländischen  Goethe-Biographie  durch  „intuitives  Erfassen"  des  Goethi- 
schen  Genius  aus  seinen  Werken  zu  vollem  Verständnis  der  Persönlichkeit  zu  ge- 
langen, von  der  er  sich  zugleich  einen  wohltätigen  Einfluss  gegen  die  „schöne  Ober- 
flächlichkeit" und  den  „unfruchtbaren  Tiefsinn"  der  holländischen  Gegenwartsliteratur 
verspricht    — 

Einzelnes.  J.  Vogels  älteres  gutes  Buch,  das  in  den  neueren  Auflagen 
noch  gewonnen  hat,  ist  vom  Verlage  mit  einer  neuen  Schrift  E.  Traumanns 
über  Goethes  Strassburger  Studienzeit  vereinigt  werden:  ,, Goethe  als  Student"  (5005/6). 
Die  Ausstattung  ist  demgemäss  die  gleiche,  gute  in  beiden  Teilen,  von  dem  Text 
kann  man  das  nicht  durchaus  sagen.  Die  neuere  Forschung  ist  zumeist  berück- 
sichtigt; aber  Leipziger  Lieder  sollen  in  der  Zeit  des  Frankfurter  Zwischenaufenthalts, 
Fragmente  c^er  Mitschuldigen  in  Leipzig  entstanden  sein.  Auf  diesem  Boden  ist 
natürlich  keine  richtige  Charakteristik  der  vorelsassischen  Stimmungen  möglich, 
zumal  die  Ephemeriden  hier  noch  nicht  herangezogen  werden.  Einzelne  Flüchtig- 
keiten („von  Strassburg  aus  fährt  Sebastian  Brants  ,Narrenschiff  in  die  Welt"),  schwer 
entschuldbare  Längen  (Strassburg  in  der  Reformationsgeschichte!),  offensichtliche 
Unklarheiten  (Goethe  sei  bei  seiner  Sommerreise  1770  schliesslich  nach  Sesenheim 
gelangt!  —  wenigstens  muss  jeder  Leser  die  Schilderung  auf  Seite  106  so  verstehen) 
trüben  eine  Darstellung,  die  allzu  stark  an  Dichtung  und  Wahrheit  referierend  und 
kritisierend  angeschlossen  ist.  Übrigens  sei  die  Bemühung  des  Verfassers,  das 
Richtige  zu  geben,  anerkannt;  nur  ist  es  ihm  nicht  gelungen,  die  grossen  Linien 
herauszuarbeiten,  und  die  Darstellung  der  Revolution,  die  sich  in  dem  Dichter 
vollzog,  wird  getrübt  durch  überlange  Zitate  (Abdruck  der  Ossian-Übersetzung  und 
der  Volkslieder!).  Irrige  Vorstellungen  über  die  Entstehung  der  Autobiographie 
zeigt  T.,  wenn  er  schreibt:  ,Jn  den  Biographischen  Einzelheiten,  die  seine  Jugend- 
epoche betreffen,  hat  er  Lenz  eine  Skizze  gewidmet,  die  er  dann  in  Dichtung  und 
Wahrheit  näher  ausführt."  —  A.  Rehbeins  Aufsatz  (5008)  ist  eine  anspruchslose 
feuilletonistische  Plauderei  eines  Wanderers  auf  Goethes  Spuren,  der  es  deshalb 
auch  verziehen  sei,  dass  sie  Falcks  umgedichtete  „Liebe  auf  dem  Lande"  als  Lenz 
gibt.  —  Zu  Schul-  und  Bildungszwecken  bestimmt  ist  der  Auszug  aus  „Dichtung 
und  Wahrheit"  den  Christian  Schmitt  „Goethe  im  Elsass"  betitelt  (5009),  und 
mit  Beigaben  aus  Briefen,  Zeitberichten,  Dichtungen,  sowie  mit  guten  Anmerkungen 
ausgestattet  hat.  Für  eine  wissenschaftliche  Beschäftigung  mit  den  Fragen  des 
Strassburger  Aufenthalts  ergibt  sich  dabei  freilich  nichts  Neues,  der  Poesiefreund 
findet  dafür  zwei  Gedichte  des  Verfassers  auf  Friederike,  von  denen  das  eine  als 
Prolog  einer  Aufführung  auf  dem  Metzer  Stadttheater  gedient  hat.  —  V.  Tornius 
führt  in  einem  hübsch  ausgestatteten  Buche  (5010)  in  den  Kreis  der  „Empfindsamen 
in  Darmstadt".  Die  Charakteristik  der  Menschen  und  Dinge  ist  wohlgeraten,  eine 
gewisse  Überschätzung  der  Bedeutung  dieses  Kreises  (den  einen,  Merck,  aus- 
genommen, dessen  Einfluss  nicht  hoch  genug  anzuschlagen  ist)  wohl  verzeihlich, 
und  so  könnte  man  das  Buch  mit  reiner  Freude  aus  der  Hand  legen,  wenn 
nicht  in  den  ersten  Abschnitten  mit  unzureichenden  Mitteln  der  Versuch  unter- 
nommen wäre,  die  Zeit  und  ihr  Produkt,  die  schöne  Seele,  in  allgemeinen 
Linien  zu  skizzieren.  Nach  Lamprecht  und  Brüggemann  liess  sich  über  das  Seelen- 
leben dieser  Periode  denn  doch  mehr  und  Bedeutenderes  sagen,  als  hier  geschieht, 
wo  eigentlich  nur  Symptome  aufgezählt  und  nicht  die  letzten  Gründe  gezeigt  werden. 
So  wird  der  Leser  doch  nur  mit  lächelndem  Kopfschülteln  au  diesen  Menschen 
vorübergehen,  ohne  zu  ahnen,  dass  sich  hinter  den  zum  Teil  barocken  Formen  eine 
gewaltige  Revolution  der  seelischen  Haltung  vollzieht,  dass  das  Fieber,  das  wir 
sehen,  eine  Entwicklungskrankheit  ist,  und  dass  damals  die  Grundlagen  des  modernen 
Seelenlebens  gelegt  worden  sind.  Auch  wäre  die  individuelle  Eigenart  dieser 
Empfindsamen  stärker  hervorgetreten,  wenn  kurz  die  Göttinger,  die  Eutin-Münste- 
rischen  und  die  Schweizer  Empfindsamen  charakterisiert  worden  wären.  Ich  möchte 
durch  diese  Einwände   das   hübsche  Buch  nicht  heruntersetzen,   sondern  nur  auf  die 

51* 


560  K.  Jahn,  Goethes  Leben. 

Möglichkeit,  in  ferneren  Auflagen  zu  bessern,  hinweisen.  —  So  würde  Vogels  Buch 
die  gelungenste  Milieuschilderung  aus  dem  Kreise  des  jungen  Goethe  bleiben, 
gerade  in  ihrer  bescheidenen  Selbsibeschränkung,  wenn  sich  nicht  in  diesem  Jahr 
H.  Gloels  Buch  über  „Goethes  Wetzlarer  Zeit"  (5011)  neben  sie  gestellt  hätte. 
Die  Welt  des  Kanimergerichts  ist  hier  wieder  lebendig  geworden.  Das  steife 
Zeremonienwesen  des  17.  Jahrhunderts  bekämpft  und  durchdringt  sich  mit  der 
Gefühlskultur  des  18.  Der  Rahmen  des  Werther  tut  sich  vor  uns  auf.  Die  ziemlich 
angewachsene  und  nicht  immer  leicht  erreichbare  neuere  Literatur  ist  hier  ver- 
arbeitet und  berichtigt,  auch  der  Aufsatz  über  die  Rittertafel  (5013),  der  das  Material 
zu  einigen  Seiten  des  Buches  enthält,  ist  bereits  verwertet.  Kestners  Tagebücher 
sind  gründlich  ausgeschöpft,  Jerusalems  Tod  noch  einmal  ausführlich  auf  seine 
Motive  untersucht,  Goethes  äusseres  Leben  sorgfältig  dargestellt.  Auf  seine  poetische 
Existenz  und  künstlerische  Entwicklung  fallen  nur  Streiflichter,  etwa  in  der  Ver- 
mutung, dass  der  ,,Ganymed"  hier  entstanden  sei  (S.  214);  der  Verzicht  verrät  feinen 
Takt,  denn  nach  dieser  Seite  scheint  G.s  besondere  Begabung  nicht  zu  weisen, 
sondern  auf  die  Schilderung  der  örtlichen  Existenz.  Die  Ausstattung  ist  von  hervor- 
ragender Schönheit,  Literaturverzeichnis  und  Register  fehlen  nicht.  —  K.  Kiefer 
führt  (5014)  den  Nachweis,  dass  Goethes  schöner  Vorname  von  einem  gräflich 
hohenlühischen  Paten  der  Familie  Weber-Textor  aus  dem  16.  Jahrhundert  stammt;  der 
Aufsatz  findet  sich  übrigens  auch  in  den  Frankfurter  Blättern  für  Familiengeschichte, 
Band  3.  —  B.  Fränkel  zeigt  in  einem  verdienstvollen  Aufsatz  (5015),  dass,  soweit 
die  Quelle  überhaupt  ein  bestimmtes  Urteil  erlaubt,  die  Krankheit  des  jungen  Goethe 
in  Leipzig  Tuberkulose  gewesen  sei,  ein  Ergebnis,  dem  jeder  zustimmen  wird,  der 
auf  die  ungeheuere  Verbreitung  der  Schwindsucht  im  18.  Jahrhundert,  aufmerksam 
geworden  ist.  —  G.  von  Graevenitz  erzählt  in  einer  kurzen  Skizze  nach  den 
Tagebüchern,  Briefen  und  einigen  im  Goethe-Haus  erhaltenen  Geschenken  von 
Geburtstagsfeiern  im  Goetheschen  Hause  (5016).  — 

Typus  und  Stammbaum.  S.  Exner  sucht  auf  Grund  der  Re- 
produktionen von  Porträts  im  ersten  Supplementband  der  Propyläen-Ausgabe  den 
Nachweis  zu  führen  (5017),  dass  Goethes  Schädel  bis  über  das  70.  Lebensjahr  hinaus 
gewachsen  sei,  während  sein  Wachstum  beim  Durchschnittsmanne  um  das  50.  Jahr 
stocke.  -  Eine  kurze  Charakteristik  von  Goethes  äusserem  und  innerem  Menschen 
aus  dem  Anfang  1778  wiederholt  F.  A.  Hünich  (5018).  Verfasser  ist  entweder 
Eleonore  Thon  oder  C.  H.  Krögen,  persönliche  Kenntnis  des  Dichters  oder  gute 
Verbindungen  sind  sicher.  An  der  Beschreibung  seines  Äusseren  ist  hervorzuheben, 
dass  der  Beobachter  Spuren  von  Pockengruben  in  dem  blassen  Gesicht  zu  erkennen 
wusste;  in  seiner  seelischen  Haltung  findet  er  eine  gewisse  Neigung  zur  Melancholie; 
unter  Goethes  Talenten  hebt  er  das  Zeichentalent  besonders  hervor.  Man  sieht,  er 
war  unterrichtet.  —  K.  Kiefer  gibt  auf  drei  Tafeln  einen  Stammbaum  der  Familie 
Goethe  (5019),  beginnend  mit  dem  bekannten  Ahnherrn,  der  1686  in  Artern  ge- 
storben ist.  Dessen  ganze  Deszendenz  ist  aufgenommen  bis  herab  auf  Ernst  Ferdinand 
Hugo  Goethe,  ^boren  am  20.  Januar  1910  als  Sohn  eines  Berkaer  Landwirts.  — 
Eine  grosse  Anzahl  von  Nachkommen  aus  der  Ehe  der  Goetheschen  Ahnen  Johann 
Lindheimer  und  Anna  Helene  Windecker  weist  R.  von  Damm  in  gegenwärtigen 
niedersächsischen  Adelsgeschlechtern  nach  (5020).  Die  Tatsache  hat  wohl  mehr 
Interesse  für  die  Veitheims,  Krosigks,  Lersners  usw.  als  gerade  für  die  Goethe- 
Biographie.  — 

Briefe.  Der  zweite  Band  der  Auswahl  aus  Goethes  Briefwechsel  von 
R.  M.  Meyer  (5021)  gehört  diesem  Jahre  an.  Er  umfasst  zwei  Hauptabschnitte: 
Frau  von  Stein  und  Schiller  gewidmet;  an  die  Korrespondenz  mit  den  Humboldts 
schliessen  sich  die  naturwissenschaftlichen  Beziehungen  des  Dichters,  F.  A.  Wolff 
repräsentiert  die  Altertumswissenschaft,  Maler  Müller  die  bildende  Kunst,  Ch.  G. 
von  Voigt  die  amtlichen  Verhältnisse.  Vertraute  Briefe  erhält  Christiane  Vulpius, 
enge  Beziehungen  verknüpfen  ihn  mit  Barbara  Schulthess  und  Charlotte  Schiller. 
Wie  im  ersten  Bande  gehen  den  einzelnen  Abschnitten  Bemerkungen  über  den 
besonderen  Ton  und  die  Nuance,  auf  die  sich  die  Korrespondenten  gegenseitig 
stimmen,  voraus.  Der  —  auch  von  J.  Fränkel  in  seiner  sehr  anerkennenden  Anzeige 
an  den  Verfasser  gerichteten  —  Bitte  um  grössere  Ausführlichkeit  der  Anmerkungen, 
die  vieles,  auch  dem  guten  Goethe-Kenner  Unbekanntes  übergehen,  hat  der  Heraus- 
geber leider  nicht  entsprochen.  Über  die  Auswahl  kann  man  verschiedener  Meinung 
sein,  und  sicher  ist  die  des  Herausgebers  immer  die  eines  feinen  Geistes.  Unbedingt 
vermisse  ich  aber  jene  letzten  Zeilen  des  sterbenden  Ministers  Voigt,  die,  trotz  ihrer 
Lücken,  ein  unvergängliches  Zeugnis  der  Anhänglichkeit,  auch  der  Kollegen,  an  den 
Dichter  sind.  —  Die  Briefauswahl  des  Langewiescheschen  Verlages  dient  ausschliesslich 
volkstümlichen  Zwecken  (5022).  —  L.  Geigers  im  Vorjahr  besprochene  Ausgabe  des 
Briefwechsels  mit  den  Humboldts  wird  von  A.  Leitzmann  mit  verdienter  Schärfe 


K.  Jahn,  Goethes  Leben.  561 

abg-elehnt.  Den  Besitzern  sei  eine  Korrektur  ihres  Exemplars  nach  den  hier  ftegehenen 
zahlreichen  Verbesserungen  empfohlen  (5023).  —  Augrust  Kestiiers  schönes  Buch  über 
„Goethe  und  Werther"  ist  durch  Jahrzehnte  einer  der  wenipfen  zuverlässigfen  Führer 
zu  den  Quellen  der  Ooetheschen  Kunst  gewesen.  Es  ist  lebhaft  zu  beg-rüssen,  dass 
das  Buch  in  der  Cottaschen  Handbibliothek  zu  neuem  Leben  erstanden  ist  (5024); 
und  doppelt  erfreulich,  dass  die  inzwischen  ans  Licht  g-ekommenen  Erg^änzung-en 
und  Vermehrungen  berücksichtigt  sind,  und  zwar  in  der  Form,  dass  Kestnersche 
Anderuiigen  und  Streichung-en  im  Text  ergänzt  sind,  während  alle  neu  hinzu- 
gekommenen Dokumente  in  den  Anhang  verwiesen  wurden.  Der  Brief  von  Seite  89 
hätte  umgestellt  werden  müssen.  —  Einen  freundlichen  Brief  Goethes  an  L.  Chr. 
Lichtenberg,  dem  Bruder  des  Göttinger  Gelehrten,  in  Angelegenheiten  der  Camera 
ohscura,  vom  12  -Juni  1780  gibt  W.  Deetjen  (5026).  Er  hat  im  Nachtrag  der 
Weimarischen  Briefausgabe  noch  Aufnahme  gefunden.  — 

Gespräche.  Von  F.  von  Biedermanns  Neuausgabe  der  ooethe- 
schen Gespräche  erschienen  in  diesem  Jahre  Band  3  und  4,  so  dass  nur  noch 
der  —  allerdings  wichtigste,  weil  die  Quellennachweise  enthaltende  —  fünfte  aussteht 
(5027).  R.  Steig  trägt  einige  kleinere  Ergänzungen  nach,  hauptsächlich  aus  Briefen 
Arnims  an  Bettinen  (1808  und  1817)  und  umgekehrt  (1824),  sodann  an  Savigny  und 
Creuzer  über  die  Heidelberger  Tage  (1814  und  1815),  einen  schon  gedruckten,  aber 
übersehenen  Brief  Franz  Horns  an  Fouque  (1818),  schliesslich  eine  Aufzeichnung 
W.  Grimms  über  Goethes  Meinung  von  Bettina.  —  B.  S[iiphan]  gibt  eine  Er- 
gänzung zu  den  Gesprächen  mit  dem  Kanzler  Müller,  Aufzeichnungen,  die  er  sich 
über  die  erste  Vorbesprechung  betreffs  des  Goetheschen  Testaments  gemacht  hat 
(5028).  Goethes  Bewusstsein  der  historischen  Bedeutung  seiner  ganzen  Existenz 
tritt  auch  hier  klar  zutage.  Das  bedeutsame  Gespräch  hat  noch  Aufnahme  bei 
Biedermann  gefrnlon.  — 

Autobiographische  Werke.  Von  der  Tempel- Ausgabe  sind  eine 
Reihe  weiterer  Bände  zu  verzeichnen,  von  de.nen  die  autobiographischen  in  unseren 
Abschnitt  gehören  (5029).  Die  Ausgabe  wendet  sich  nicht  ans  gelehrte  Publikum, 
sondern  möchte  knnstliebenden  Kreisen  den  Dichter  in  schönem  Druck  und  ohne 
Kommentar  und  Einleitungen  vorlegen.  Die  Texte  entsprechen  billigen  Anforderungen. 
Die  Methode  der  Bearbeitung  ist  überaus  verschieden,  so  dass  zu  bedauern  ist,  dass 
den  Herausgebern  die  Möglichkeit  abgeschnitten  ist,  sich  über  ihre  Prinzipien  zu 
äussern.  —  Auf  anderem  Standpunkt  steht  die  Ausgabe  der  Goldenen  Klassiker- 
bibliothek (4964),  die  in  einheitlichem  Sinne  von  K.  A  1 1  geleitet  wird.  Die  Italienische 
Reise  ist  im  25.  Bande  von  W.  Niemeyer  einsichtig  eingeleitet.  Der  Text  schliesst 
sich  an  die  Weimarer  Ausgabe  an  und  reproduziert  auch  Goethes  Irrtümer,  so  dass 
wir  auf  Seite  270  „Dienstag  den  18.  Mai"  und  auf  der  folgenden  „Montag  den  14.  Mai" 
lesen,  gemäss  der  ersten  Ausgabe,  andererseits  aber  die  Schlussabschnilte  des  ersten 
römischen  Aufenthalts  in  der  Ordnung  der  späteren  nachgoetheschen  Ausgaben.  Die 
Anmerkungen  werden  darüber  Aufklärung  bringen,  erscheinen  aber  in  besonderen 
Bänden  erst  am  Schluss  der  ganzen  Ausgabe  Band  26  enthält  die  von  C  h.  Waas 
besorgte  „Kampagne  in  Frankreich",  begleitet  von  einigen  dankenswerten  Karten- 
skizzen, die  die  Marschroute,  die  Truppenstellungen  bei  Valmy  und  das  belagerte 
Mainz  zeigen.  Die  Treue  gegen  das  Goethesche  Wort  gilt  auch  hier  unbedingt;  die 
Kampagne  beginnt:  „Montag  den  26.  Mai  1793",  obwohl  der  26.  ein  Sonntag  war, 
und  so  geht  es  fort.  Bei  Ausgaben,  die  auf  Anmerkungen  unter  dem  Text  ver- 
zichten, halte  ich  diesen  Anschluss  an  den  Buchstaben  der  Überlieferung  doch  für 
nicht  unbedenklich.  Die  Annalen  lagen  mir  noch  nicht  vor,  seien  also  auf  das 
nächste  Jahr  verschoben.  —  Mein  Buch  über  „Dichtung  und  Wahrheit"  (5031)  ist 
mehrfach  besprochen  worden.  G.  W  i  t  k  o  w  s  k  i  analysiert  den  Inhalt  im  ganzen 
zustimmend,  0.  Pniower  möchte  „die  Noten  organisch  in  den  Haupttext  verwebt 
sehen"  und  findet,  dass  die  Mängel  von  Goethes  Werk  zu  stark  betont  seien.  Die 
grössere  Hälfte  der  Besprechung  ist  einer  Ausführung  über  die  Entstehung  des 
Werther  gewidmet,  der  ich  nur  zum  Teil  zustimmen  kann,  ohne  dass  hier  der  Ort 
wäre,  darauf  einzugehen.  Dass  Goethe,  seit  er  von  Jerusalems  Tat  erfahren  hatte, 
innerlich,  auch  als  Künstler,  mit  ihr  beschäftigt  war,  bezweifelt  wohl  niemand.  Aber 
von  dieser  Beschäftigung  bis  zum  Werther  war  noch  ein  weiter  Weg.  Am  wenigsten 
hat  mein  Buch  F.  War  necke  gefallen,  der  über  die  Entstehung  von  „Dichtung 
und  Wahrheit"  selbst  eine  wunderliche  Broschüre  veröffentlicht  hat,  die  ganz  einseitig 
bestimmte,  in  Goethes  tiefster  Natur  wurzelnde  Überzeugungen  auf  das  Studium 
Spinozas  in  den  Jahren  1811  und  1812  hatte  zurückführen  wollen  (JBL.  1908/9, 
N.  8063).  Ich  hatte  seine  Ergebnisse  im  wesentlichen  abgelehnt,  was  er  in  seiner 
Besprechung  nicht  erwähnt,  vielleicht  übersehen  hat.  Nun  begründet  er  seine  An- 
forderungen an  ein  Werk  über  Dichtung  und  Wahrheit.  Was  aus  meinem  „für  die 
Forschung   zu   lernen   sei",    kann    er    „nicht  recht  angeben".     Immerhin  erkennt  er 


562  K.  Jahn,  Goethes  Leben. 

wohlwollend  die  grosse  Anzahl  und  die  „Zuverlässig-keit  der  Zitate"  an.  —  R.Steig 
weist  darauf  hin,  dass  der  „selbstbiographische  Nebertitel"'  Dichtung  und  Wahrheit 
von  einem  Wochenblättchen  F.  Severins  in  Weissenfeis  (1788)  in  der  ursprünglicheren 
Form  „Wahrheit  und  Dichtung"  entlehnt  sei  (5032).  Es  wird  in  einer  Einsendung 
in  einer  der  folgenden  Nummern  der  Zeitung  darauf  hingewiesen,  dass  die  Tatsache 
bereits  bekannt  gewesen  sei,  trotzdem  behalten  seine  Zusammenstellungen  über  Goethes 
eigene  Beziehungen  des  Werkes  wie  über  Goethes  Büchertitel  überhaupt  ihren 
W^ert.  —  W.  A.  Cooper  widmet  seine  Aufmerksamkeit  einem  Abschnitt  der  ein 
wenig  vernachlässigten  Ephemeriden,  und  zwar  jenem  Paracelsus-Zitat.  in  dem  die 
Anatomie  als  Mittel  zur  Erkenntnis  von  Krankheiten  abgelehnt  wird  (5033),  in  der 
WA.  Bd.  37,  S.  87.  Er  sucht  nun  durch  Heranziehung  der  bekannten  antichemischen 
Fauststelle  und  anderen  Belegen  wahrscheinlich  zu  machen,  dass  auch  das  Xenion 
„Anatomieren  magst  du  die  Sprache"  (Schmidt  353)  von  Goethe  und  nicht  von 
Schiller  sei,  wie  Charlotte  Schiller  geglaubt  hatte.  —  Für  Italienreisende  bestimmt 
ist  der  Abdruck  ,,nach  dem  Original  der  vollständigen  Ausgabe  letzter  Hand"  (5034), 
den  der  Verlag  von  Klinkhardt  &  Biermann  besorgte.  Ob  die  Italienreisenden 
so  grossen  Wert  auf  die  „Ausgabe  letzter  Hand"  legen  werden,  ist  mir  zw  eifelhaft. 
Erwünschter  wären  ihnen  vermutlich  einige  Hinweise  auf  den  gegenwältigen  Auf- 
bewahrungsort von  Gemälden  und  Statuen  und  auf  die  Bedeutung  häufig  erwähnter 
Persönlichkeiten  gewesen.  Druck  und  Ausstattung  sind  zu  loben.  —  (}.  von 
Graevenitz  bespricht  Goethes  leider  nicht  verwirklichte  Absicht  einer  illustrierten 
Ausgabe  seiner  Italienischen  Reise  (5035)  und  macht  an  der  Hand  einer  italienischen 
Monographie  (G.  Pitre,  W.  Goethe  in  Palermo  nella  primavera  del  1787,  Palermo  1908) 
einige  Bemerkungen  über  Goethe  in  Palermo  (5036).  Der  Dom  wie  die  Capeila 
Palatina  waren  damals  wegen  Umbaues  möglicherweise  unzugänglich,  was  ein  weiteres 
Motiv  für  Goethes  Schweigen  abgeben  würde.  Andere  Beobachtungen  werden  an- 
gereiht: die  Goethe-Erinnerungen  des  Museums  (Widder  und  Münzen"),  die  Villa 
Giulia,  Goethes  Wohnung  in  Palermo  (die  strittig  ist),  der  Monte  Pellegrino.  — 
C.  von  K  1  e  n  z  e  skizziert  im  ganzen  zustimmend,  im  einzelnen  Ergänzungen  vor- 
schlagend G.  Vallettes  Italienbuch  (5037);  zum  Thema  Goethe  erwähnt  er  nur  die 
lobenswürdige  Objektivität  des  Verfassers,  im  Gegensatz  zu  neueren  französischen 
Versuchen,  Goethe  herabzusetzen.  — 

Persönliche  und  literarische  Beziehungen:  Familie. 
K.  Neumann-Strela  häuft  ein  wenig  wahllos  mehr  oder  weniger  verbürgte 
Anekdoten  zur  Charakteristik  Christianens  und  der  Kinder,  in  Einzelzügen  (Goethe 
als  „Despot"  in  der  Erziehung  seines  Sohnes)  das  Bild  ganz  verfehlend  (5040):  der 
Gesamteindruck  der  Charakteristiken  ist  besser.  —  Den  200.  Geburtstag  von  Goethes 
Vater  feierte  die  Presse  in  der  üblichen  Weise  mit  Gedenkartikeln,  über  die  das  LE. 
ausreichend  berichtet  (5041).  Der  Versuch,  dem  Vielverkannten  gerecht  zu  werden, 
tritt  überall  hervor.  Am  weitesten  geht  darin  0.  Pleuer,  der  (als  einziger)  auf 
Grund  eigener  Kenntnis  des  handschriftlichen  Materials  den  Vater  des  Dichters 
schildert.  Im  Eifer  des  Gefechts  ist  er  dabei  freilich  in  den  Fehler  verfallen,  alles 
von  der  guten  Seite  zu  sehen,  und  seine  Hypothese,  dass  Goethes  Verhältnis  zu 
Christiane  vom  Rat  verhindert  worden  w^äre,  wenn  er's  erlebt  hätte,  zeigt,  wohin  man 
mit  solcher  Begeisterung  sich  verirren  kann.  —  A.  Bieses  Programm  (5042)  ist 
ein  erneuter  Abdruck  des  im  vorigen  Bande  charakterisierten  Vortrages  (JBL.  1908/9, 
S.  910).  —  G,  V  0  n  H  a  r  t  m  a  n  n  erzählt  nicht  nur  von  dem  eigentlichen  Thema  seiner 
Arbeit  (5043),  von  dem  Verhältnis  der  Königin  Luise  zur  Frau  Rat,  wenn  die  Zusammen- 
stellung der  zerstreuten  Berichte  über  diese  Beziehungen  auch  im  Mittelpunkte  steht, 
vermehrt  um  einen  in  Reproduktion  veröffentlichten  Brief  der  Königin  an  eine  Frank- 
furter Freundin,  eine  Frau  von  Wiesenhütten,  mit  herzlichen  Grüssen  an  Madame  Goethe. 
Daneben  aber  werden  auch  die  Beziehungen  der  hohen  P>au,  wie  ihrer  Schwestern 
zu  Goethe  selbst  besprochen,  bis  zu  jenem  Besuch  des  späteren  Kaiser  Wilhelm  als 
Bräutigam.  —  ThereseBöhlau  (5044)  erzählt  in  einem  schönen  Aufsatz  von 
ihrer  Jugendfreundin  Alma  von  Goethe,  deren  liebenswürdige  Natur  auch  in  diesen 
Erinnerungen  und  Backfischbriefen  sieghaft  hervortritt.  Ihre  Schönheit,  Heiterkeit, 
ihr  Wohltätigkeitssinn,  der  sich  in  einem  wohlregierten  Kränzchen  auslebte,  ihre 
Freundestreue  strahlen  in  hellem  Licht  aus  der  Vergangenheit  herüber.  —  Diese 
Nachrichten,  vereinigt  mit  der  sonstigen  Überlieferung  und  dem  Gedicht  Grillparzers, 
ausgestattet  mit  drei  Bildnissen,  fasst  0.  Klein  in  einem  dem  Andenken  der  Früh- 
verstorbenen gewidmeten  Heftchen  zusammen  (5045).  — 

Weiraarisches  Fürstenhaus.  R.  Maisch  (5048)  zieht  aus  einer 
belgischen  Geschichte  des  Gesellen  verbau  des  der  Brüsseler  Hutmacher  von  G.  des 
Marez  die  für  Karl  Augusts  Gesinnung  bezeichnende  Antwort  auf  eine  Petition  um 
Wiederherstellung  des  Magistrats  in  der  alten  Form,  1814:  „les  institutions  humaines 
devaient    se    modifier    d'apres    les    exigences    sociales    de    chaque    epoque  .  .  .".  — 


K.  Jahn,  Goethes  Leben.  563 

K.  Neumann-Strelas  (5049)  Arbeit  zeigt  Vorteile  und  Nachteile  seines  Goethe- 
Aufsatzes,  hier  noch  gesteigert  durch  übertriebenes  Vertuschen  der  tiefen  Zwie- 
spalte  in  der  Ehe  Karl  Augusts  und  durch  die  fühlbare  Hchwäche  der  Charakteristik. 
—  ü,  Freiherr  von  Ölotzingen  setzt  seine  Beiträge  zur  Jugendgeschiohte 
Karl  Augusts  fort  (5050).  Es  sind  Briefe  Wielands  aus  dem  Nachlass  des 
Grafen  J.  E.  von  Schiitz-Uoertz,  Ergänzungen  zu  den  einst  von  Seuffert  in  der 
Vierteljahrsschrilt  f.  LG.  Bd.  1  und  2  herausgegebenen,  aus  der  gleichen  Quelle 
stammenden  Mitteilungen.  Die  Papiere  behandeln  Wielands  Berufung  und  geben 
eine  interessante  Sitzung  des  Geheimen  Conseils  vom  14.  Juli  1772  über  die  Frage  der 
Erziehung  des  künftigen  Herzogs  wieder;  sein  zuverlässiger  Charakter  tritt  aucn  hier 
in  helles  Licht,  wenn  er  auch  selbst  nicht  zu  Wort  kommt;  über  seine  Bildung  er- 
fahren wir  mancherlei.  In  der  Hauptsache  aber  betreffen  die  Ausführungen  Wieland, 
dessen  kost-^pielige  Berufung  vor  allem  Fritsch  beanstandete,  ohne  doch  durchzudringen, 
was  ihm  ja  auch  sonst  wohl  widerfuhr.  —  K.  Muthesius'  neues  Buch  gehört  in 
den  Kreis  seiner  Arbeiten  über  die  erziehliche  Wirksamkeit  Goethes  (5051).  Der 
erste  Teil  stellt  sorgfältig  zusammen,  was  wir  über  die  erziehliche  Einwirkung  des 
Dichters  auf  den  fürstlichen  Knaben  wissen.  Der  grössere  zweite  stellt  den  viel- 
verkannten Karl  Alexander  und  sein  Streben,  im  Goetheschen  Geist  zu  wirken,  fein- 
fühlig dar.  Die  Erinnerungen  des  hohen  Herrn  an  seinen  einstigen  geistigen  Führer 
sind  wiederholt,  nicht  weniger  jenes  charakteristische  Glückwunschschreiben  vom 
Neujahr  1900  an  die  unter  seinem  Protektorat  stehenden  Gesellschaften,  das  die 
Summe  seiner  Existenz  zieht.  — 

Goethe  und  die  Frauen.  Der  erste  Band  von  P.  Kuhns  „Die  Frauen 
um  Goethe"  (5053)  wird  sich  schwer  neben  Bodes  „Anna  Amalia"  und  „Charlotte 
von  Stein"  behaupten,  weil  er  sich  mit  ihrem  Inhalt  im  ganzen  deckt  und  auch  im 
Ton  nicht  wesentlich  verschieden  ist.  Da  auch  das  benutzte  Material  natürlich  das 
gleiche  ist,  so  ist  der  zweite  Erzähler  in  dem  offenbaren  Nachteil,  dem  ersten  oft 
ausweichen  zu  müssen.  K.s  Stil  ist  preziöser  als  der  einfachere  Plauderton  Bodes, 
sein  Verständnis  ist  nicht  so  einseitig 'auf  Goethe  eingestellt,  wie  das  jenes,  und 
auch  Schillurs  Liebe  erhält  ihr  Recht;  gelegentlich  erscheinen  die  Herzensbeziehungen 
im  weiteren  Rahmen  der  Kultur  des  18.  Jahrhunderts  angeschaut;  trotzdem  ist  die 
Verwandtschaft  zu  gross,  um  ein  Nebeneinander  dieser  Schriften  begreiflich  zu 
machen.  Eine  Fortsetzung  solcher  Schriftstellerei  wird  zu  einer  Übersättigung  des 
Publikums  führen,  die  der  Beschäftigung  mit  der  grossen  Periode  unserer  Literatur 
nur  schädlich  sein  kann.  Der  Band  ist  mit  einer  Reihe  Porträts  geschmückt,  über 
deren  Herkunft  genaue  Auskunft  gegeben  wird.  —  Amanda  Sonnen  fels  legt 
ihre  ältere  biographische  Sammlung  (JBL.  1906/7,  N.  184):  „Dichterinnen  und  Freun- 
dinnen unserer  grossen  Dichter"  in  erweiterter  Form  vor,  von  der  hier  der  erste 
Band  in  Frage  kommt  (5054).  Für  Laien  mögen  diese  in  schlichtem  Ton  ge- 
schriebenen, Zitatenreichen  Charakterbilder  manches  Lesenswerte  enthalten,  für  eine 
eindringende  Beschäftigung  bieten  sie  nichts,  da  für  alle  Geschilderten  unvergleich- 
lich vollständigere  und  psychologisch  sehr  viel  eindringendere  Darstellungen  vor- 
liegen. —  G.  Wust  mann  sucht  die  Benennung  des  1901  aufgetauchten  Graffschen 
Gemäldes,  das  Käthchen  Schönkopf  darstellen  soll,  anzufechten  (5055),  indem  er  die 
Identität  der  Dargestellten  mit  einer  Prinzessin  im  Ordensband  (im  Besitz  der  Berliner 
Kunstakademiej  behauptet.  J.  Vogel  widerspricht  zwar,  doch  scheint  die  Abbildung 
W.  recht  zu  geben.  An  gleicher  Stelle  führt  der  gleiche  Gelehrte  den  Nachweis 
über  die  Provenienz  eines  Oeserschen  Stiches,  der  Lotte  porträtähnlich  darstellen 
soll,  aber  in  Wahrheit  von  dem  Künstler  aus  einem  mangelhaften  Schatteuriss  mit 
massiger  Porträtkunst  entwickelt  worden  ist.  —  Der  Sous-Prefet  von  Cambrai 
P.  Decharme  hat  dem  Verhältnis  von  Goethe  zu  Friederike  Brion  eine  gute 
Studie  gewidmet  (5056),  die  weniger  darauf  ausgeht,  die  Wahrheit  über  ihre  Be- 
ziehungen zu  vermitteln  (Froitzheims  Phantasien  werden  im  Vorübergehen  abgelehnt), 
als  die  Frage  beantwortet,  was  Friederike  für  Goethe  als  Mensch  und  Dichter  be- 
deutet hat.  Er  zeigt  sehr  hübsch,  wie  sie  den  Prozess  der  Selbstfindung  unterstützt, 
wie  Goethe  sich  an  ihr  und  durch  sie  zur  Einfachheit  und  Wahrheit  des  Empfindens 
erzieht,  und  er  führt  den  Beweis  aus  den  Briefen  und  Gedichten.  Das  ist  alles  un- 
gefähr so  auch  schon  von  anderen  gesagt,  aber  es  ist  hier  geschickt  und  mit  grosser 
Verehrung  für  den  Dichter  ausgeführt.  Einzelne  Bemerkungen  zeugen  von  feinem 
Verständnis.  Was  er  über  den  unterschied  von,  sagen  wir  Kasual-  und  Gelegenheits- 
gedichten ausführt  (S.  43),  wie  er  im  Clavigo  die  Resultate  seiner  Neigung  aus- 
gesprochen findet  (Carlos  findet  die  zu  Marias  Füssen  geschriebenen  Verse  von 
,jugendlicherem,  blühenderem  Ansehn"  S.  57),  das  ist  alles  wahr  und  schön.  Von 
den  Sesenheimer  Liedern  lehnt  er  die  Nummern  1,  3,  4  und  5  der  Kruseschen 
Abschrift  als  ungoethisch  ab;  die  Leipziger  Poesien  sind  wohl  zu  ungünstig  beurteilt. 
Im    ganzen  eine  Schrift,    die   zeigt,  dass  auch  in  Frankreich  ein  tiefes  Verständnis 


564  K.  J  a  h  n  ,  Goethes  Leben. 

der  Goethischen  Kunst  und  Persönlichkeit  lebendig-  ist,  eine  Tatsache,  an  der 
man  gelegentlich  anderer  Arbeiten  fast  verzweifeln  möchte.  —  Einen  Brief  der 
Sophie  La  Roche,  in  dem  sie  sich  wegen  der  Verheiratung  ihrer  Tochter  an  Brentano 
Lavater  gegenüber  rechtfertigt,  veröffentlicht  H.  Bräun  in  g  (5058).  Nach  ihrer 
Darstellung  habe  man  sich  dazu  entöchlossen,  da  aus  einer  besseren  Partie,  durch 
Schuld  ihres  Mannes  natürlich,  nichts  geworden  sei:  Dechant  Dameix  habe  eilig 
diese  zweite  Verlobung  vermittelt,  zur  Vermeidung  „der  Schande",  weil  die  Leute 
eine  Heirat  erwartet  hätten.  Sie  habe  gedacht,  „alle  Negoziantenweiber  sind  glücklich", 
jetzt  (ca.  1791)  sei  ihre  Tochter  es  auch;  übrigens  seien  ihr  damals  zwei  Kinder  aus 
erster  Ehe  des  präsumtiven  Gatten  unterschlagen  worden,  sie  hätte  nur  von  dreien 
gehört!  Das  Ganze  macht  einen  ziemlich  fatalen  Eindruck.  Die  entsprechende  Recht- 
fertigung für  Sophies  Ehe  erspart  uns  B.  —  A.  Eloesser  gibt  auf  Grund 
der  von  Kurt  Wolff  herausgegebenen  Tagebücher  Adele  Schopenhauers  eine  über- 
zeugende Charakteristik  ihres  verpfuschten  Lebens  (5060),  das  in  seinen  Wurzeln 
tief  hineinreicht  in  den  Lebenskreis  des  alternden  Goethe,  und  das  eng  verbunden 
blieb  mit  dem  seiner  Schwiegertochter  Ottilie.  —  E.  Korrodi  schildert  Barbara 
Schulthess  als  verstehende  Freundin  Goethes  (5061),  „sie  besass  nichts  Geringeres 
als  einen  Geist,  der  stets  auf  Goethes  Rede  das  entsprechende  Stichwort  fand".  Bei 
ihrer  Entfremdung  habe  Goethe  „diesmal  mit  der  verzeihenden  Güte  gekargt".  Die 
Betrachtung  bleibt  einseitig.  —  H.  Landsberg  gibt  auf  Grund  einzelner  Briefe 
eine  sehr  kurze  Charakteristik  der  ,, tiefen,  schwerblütigen,  mit  dem  Ausdruck 
ringenden  Natur"  (5063).  —  Zum  Verhältnis  Goethes  zu  Frau  von  Stein  übergehend, 
möchte  ich  hervorheben,  dass  J.  Franke  l  mich  darauf  aufmerksam  gemacht  hat, 
dass  ich  im  vorigen  Jahre  irrte,  als  ich  von  einer  ständigen  Polemik  gegen  J.  Wähle 
in  seiner  Ausgabe  von  Goethes  Briefen  (JBL.  1908/9,  S.  905)  sprach.  Diese  Polemik 
ist  vielmehr  in  der  dort  angeführten  Broschüre  konzentriert  und  erfolgte,  wie 
F.  mitteilt,  lediglich  auf  Angriffe  seitens  des  Archivs.  —  Im  Anschluss  an  die 
Biographie  W.  Bodes  wünscht  Marie  von  Bunsen  für  eine  abschliessende 
Darstellung  des  schwierigen  Charakterproblems  „eine  temperamentvollere  und 
zugleich  subtilere  Feder".  Sie  lehnt  sich  an  Engel,  um  auch  die  Schatten  zu 
sehen,  und  bekämpft  ihn  wiederum  an  der  Hand  Bodes,  indem  sie  auf  die 
vielfachen  enthusiastischen  Äusserungen  über  Frau  von  Stein  hinweist  (5064). 
P.  Burg"  ist  dagegen  voll  von  Bewunderung  für  das  Buch  und  seinen  Ver- 
fasser. —  W.  Bode  glaubt  nachweisen  zu  können,  dass  eine  Einfügung  in  den 
zweiten  Werther,  ein  neuer  Zug  zum  Bilde  Lottes  (12.  September  1772),  einem 
Erlebnis  mit  Frau  von  Stein  nachgebildet  ist,  das  auf  den  5.  i\.ugust  1776  in  Ilmenau 
anzusetzen  sei  (5065).  Leider  fügt  er  der  netten  Vermutung-  keine  Begründung 
bei;  er  g-ewann  sie  vermutlich  aus  Goethes  Brief  vom  Montag,  den  23.  Februar  1784, 
in  dem  dieser  an  das  Ereignis  erinnert,  und  der  allerdings  überzeugend  wirkt.  Es 
ist  interessant,  zu  sehen,  wie  Goethe  in  Dichtung  und  Wahrheit  recht  behält,  wenn 
er  von  „mehreren  Lotten"  spricht,  aus  denen  die  Werthers  gebildet  sei.  —  Nach 
der  Probe  im  LE.  zu  urteilen,  sind  die  von  W.  Bode  in  der  FZg.  (5066)  veröffent- 
lichten Briefe  der  Frau  von  Stein  die  gleichen,  wie  die  in  den  Stunden  mit  Goethe 
erschienenen  an  Knebel  gerichteten  (5066a).  Es  ist  sehr  erfreulich,  dass  die  Ver- 
öffentlichung dieser  Dokumente  erlaubt  worden  ist,  da  sie  uns  einen  vollen  Einblick 
in  das  Seelenleben  der  Frau  gestatten,  von  der  so  viel  Niedriges  behauptet  oder 
vermutet  worden  ist.  Die  Briefe  gehören  zu  dem  Schönsten,  was  bisher  von  ihr 
gedruckt  ist,  von  jenen  an  Zimmermann  abgesehen.  Düntzer  hatte  nur  sehr  weniges, 
und  noch  weniger  Bezeichnendes  gegeben.  Sie  stellt  sich  als  verhältnismässig  wenig 
sentimental  und  als  gute  Beobachterin,  die  den  Nagel  nicht  selten  auf  den  Kopf 
trifft,  dar.  Angenehm  berührt,  dass  sie  durchaus  nicht  den  Goetheschen  Stil  zu 
kopieren  sich  bemüht,  sondern  sehr  viel  weniger  impressionistisch  ihrer  ruhigeren 
Natur  treu  bleibt.  Knebels  bekannte  Schilderung  ihres  Charakters  findet  in  jeder 
Zeile  eine  Bestätigung.  Manches  Licht  fällt  auf  die  Weimarer  und  die  allgemeinen 
Zustände.  Zur  Theatergeschichte  notiere  ich,  dass  die  Kulissen  „in  gerader  Linie" 
1790  in  Weimar  aufgekommen  sind  (29.  Juli  1790),  sowie,  dass  noch  im  18.  Jahr- 
hundert Nachschriften  nach  neuen  Theaterstücken  bei  der  Aufführung  genommen 
wurden  (Figaros  Hochzeit  in  Paris.  15.  Februar  1785).  —  A.  Hildebrand  analysiert 
überaus  eingehend  in  vergleichender  Studie  Goethes  Verhältnis  zu  Frau  von  Stein 
und  Lenaus  zu  Sophie  Löwenthal  (5068)  und  findet  dabei  unendlich  viele  Parallelen, 
die  im  Grunde  freilich  nur  beweisen,  dass  Liebe  eben  Liebe  ist,  und  dass  sie  sich  in 
tausend  Punkten  gleich  bleiben  wird,  auch  wenn  die  Charaktere  noch  so  grund- 
verschieden sind.  — 

J.  H.  Merck.  Das  Jahr  hat  eine  überaus  reiche  Ernte  für  diesen  so  lange 
von  der  Forschung  vernachlässigten  Jugendfreund  gebracht,  und  eine  Fülle  un- 
gedruckten Materials    eröffnet   die    Möglichkeit   einer   gründlichen   Nachprüfung  der 


K.  Jahn,  Goethes  Leben.  565 

bisherigen  Kenntnis.    H.  Bräuning-Oktavio  mustert  in  kurzem  Überblick  die 
bisherigen    Leistungen    (5074).     Die   Arbeilen   über  Merck  als   Kritiker  werden,    von 
dem  einen  P.  Trieloff  (JBL.  1Ü08/9,  N.  4431,  ö.  719)  abgesehen,  dessen  Erj^ebnisse  für 
Mercks  Übersetzertätigkeit  angenommen  werden,  zumeist  abgelehnt.    Auch  K.  Wolffs 
Sammlung  (JBL.  1908/9,  N.  8903)  wird    vor   allem   aus  dem   Gesichtspunkt  getadelt, 
dass   der  Kritiker  Merck  nicht  genügend  zu  Wort  komme.     Daneben  wird  die  Ein- 
leitung beanstandet,   auch  in    ihrer  Apologie  der  Ehe  Mercks,   und  die  Ausgabe  der 
Briefe  als  verfrüht  bezeichnet,  da  anderweite  vollständigere  Publikationen  bevorstehen. 
Übrigens  verteidigt  K.  Wolff  seine  Auswahl  (LE.  13,  ö.  393J.  —  H.  Bräunin  g- 
O.k  t  a  V  i  o  s  weitere  Aufsätze  sind  ebenfalls  zum  Teil  polemischer  Natur  (5075);  gegen 
H.  Reitzers    Arbeit   über  Wieland    als    Kritiker    in   der  gleichen    Zeitschrift  weist  er 
die  Mehrzahl   der   dort  für   Wieland   in  Anspruch   genommenen  Mercur-Kezensionen 
Merck    zu.     Er   schliesst   mit    einer   kurzen    Charakteristik  Mercks    als    Kritiker.  — 
In    einem    weiteren   Aufsatz    füllt   der   gleiche  Verfasser   eine    grosse    Lücke  in   den 
biographischen  Nachrichten  über    Merck    (5076).     Die  Biographen  verloren  ihn  1760 
aus  den  Augen,    wo  er  als  Reisebegleiter  des  Freiherrn  K.  von  Bibra  eine  Stellung 
übernommen   hatte.     Im  Spätsommer   1762   ist  Merck    in  Dresden    und  weilt  dort  bis 
Frühjahr    1764   an    der    Kunstakademie,    den    Grund   zu   seinen    bedeutenden    kunst- 
wissenschaftlichen   Kenntnissen    legend,     wie    B.   jetzt    auf   Grund    eines    Briefes   an 
Chr.  L.  von  Hagedorn  (6.  April  1764)  und  eines  weiteren  an  A.  G.  Camper  (8.  April 
1785)  nachweist.     Er    hat    bei    dieser  Gelegenheit   auch   Leipzig   besucht  und  Ch.  F. 
Weisse  kennen  gelernt.     Seine  englischen  Übersetzungen  zeigen  die  Richtung  seiner 
literarischen  Interessen.     Ostern    1764   war  er  wieder  zu  Hause,   um  nach  Pfingsten 
als    Reisebegleiter   von  H.  W.  von  Bibra   bald    wieder   aufzubrechen.     Spätestens   im 
Juni    1765    taucht    er   denn    in    Morges   in    der  Schweiz  auf,  wo  sein  Zögling  huma- 
nistischen Studien   obliegt.     Sein  Aufenthalt  in  der  Zwischenzeit  ist  unbekannt,  aber 
seine  weiteren  Schicksale   lernen  wir   aus  einer  unten  besprochenen  Veröffentlichung 
L.  Grünsteins   kennen.    —    Eine  frühere  Veröffentlichung  desselben  Verfassers  wirft 
neues  Licht  auf  Mercks  Verhältnis  zu  Wieland,  indem  sie  den  bisher  veröffentlichten 
sechs  noch  fünf  weitere  Briefe  hinzulügt  (5077),  die  Zeit  von  1779—1788  umfassend. 
Wertvoll  ist  der  letzte,  weil  er  zeigt,  dass  die  freundschaftlichen  Beziehungen  beider 
über    1786    hinausreichten,    wie    Bräuning    denn  auch   noch   eine  Arbeit  Mercks    im 
Teutschen   Mercur   von    1788   nachweist.     Wichtiger  fast   ist  der  vom   Januar    1780, 
da   er  die    grosse  Umwandlung   im    Wesen   Karl  Augusts    (und,    wie    Merck    meint, 
auch    Goethes)     durch    die    Schweizer    Reise    bezeugt.      Über    Mercks    literarische 
Arbeiten  verlautet  natürlich  mancherlei,   B.  trägt  auch  einige  Daten  über  sein  Leben 
neu    zusammen.    —    Schon    oben    war    auf   L.  Grün  Steins    Briefe   aus    Mercks 
Bräutigamszeit   in    Morges    hingewiesen   worden    (5078).     Mit   mehreren   Faksimiles, 
einer  Ansicht  des  alten  Darmstadt  (darauf  Mercks  Wohnhaus)  und  einem  Bilde  seiner 
Mutter   ausgestattet,    ist    die  Veröffentlichung    in    der   ChWGV.    ans    Licht   getreten. 
Einige    Daten    über   den   Zögling  Mercks,    der   sich   noch    in  späteren  Ehenoten  an 
seinen   alten   Hofmeister  wandte,    leiten  die  Ausführungen  ein,    die  uns  den  Beginn 
der  Merckschen  Liebe  kennen  lehren.    Sie  wurde  mit  allen  Konsequenzen  der  Neuen 
Heloise  nacherlebt  und  nachempfunden.    Leidenschaftliche  Billette  von  Haus  zu  Haus 
und  schöne  Reisebriefe  Mercks  aus  iSüdfrankreich,  das  er  mit  seinem  Zögling  bereist, 
halten   die  Verbindung   aufrecht,    bis  dann,    anders  als  im  Roman,    am  7.  Juni  1766, 
nach  Überwindung  der  elterlichen  Hindernisse,   in  nötiger  Eile  die  Hochzeit  gefeiert 
werden   kann.    —    Eine  weitere  Korrespondenz,    die  mit  Bertuch  nämlich,   registriert 
und  ergänzt  der  gleiche  Herausgeber  (5079).    Die  Briefe  haben  in  erster  Linie  Wert 
für  die  Erkenntnis  der  Richtung  weimarischer  Kunstinteressen,   in  deren  Vertretung 
Merck  ja  unermüdlich  war.     Ein   paar   weitere  Angaben   über  sein  Leben  und  seine 
Schriftstellerei  fallen  auch   hier  ab.   —   Die  wichtigste  Veröffentlichung  jedoch  bringt 
H.  G.  Graf  mit  Mercks  Briefen   an  Karl  August  und  seine  Mutler  (5080)  aus  dem 
Weimarischen  Staatsarchiv.     Sie   drehen   sich  in   erster  Linie  ebenfalls  um  Aufträge 
künstlerischen   Charakters;    ein    paar  Proben  von  Geschäften,    die  Goethes  Billigung 
schwerlich  fanden,  sind  darunter.     So,  wenn  Merck  nach  bekanntem  Brauche  an  die 
Spitze   einer  Subskriptionsliste   Karl  Augusts  Namen    mit  einer  ziemlichen   Summe 
stellt,    in   der    Absicht,     ihn    nach    Schluss    der    Zeichnungen    wieder    zu    streichen 
(28.  Juni  1783).    Die  bekannte  Erzählung  in  Dichtung  und  Wahrheit,  wie  die  Frauen 
Lavaters  Schlafzimmer  durchaus  sehen   wollen,  entstammt  diesen  Briefen.     Ein  paar 
interessante  Schreiben    von  Tischbein  und  ein  sehr  hübsches  von  Wieland  (13.  April 
1781)  liegen    bei.     Neben    diesen  Fragen    spielen    ökonomische    und    politische    eine 
grosse  Rolle,   welch  letztere   im  18.  Jahrhundert  gemäss   dem  besonderen  Charakter 
der   Zeit  immer   Gefahr   laufen,   in  Klatsch  überzugehen,    in  ein  Gebiet  also,    das  in 
den  Briefen  überhaupt    in  sehr   amüsanter  Weise   gepflegt  wird.     Der  Kampf  gegen 
Moser,  Mercks  besonderes  Steckenpferd,  nimmt  dabei  viel  Raum  ein.   Auf  die  tragische 

Jahreaberiohte  für  neuere  denteohe  Litentargeiohiolite.    XXL  m 


566  K.  Jahn,  Goethes  Leben. 

Gestalt  des  greisen  Vaters  Goethe  fällt  manches  ung-ünstig-e  Streiflicht,  dagegen 
strahlt  Frau  Rat  in  hellem  Glänze,  auch  beim  Tode  des  Gatten.  Goethe  selbst 
taucht  nur  flüchtig  auf,  seit  dem  Besuch  von  1779  blieb  ein  Schatten  über  dem  Ver- 
hältnis beider  zueinander.  Die  Ausbeute  an  Einzelheiten  ist  hier  natürlich  nicht 
zu  erschöpfen,  der  Kommentar  und  die  Einleitung  orientieren  kurz  und  gut.  Alles 
konnte  in  diesen  anspielungsreichen  Briefen  natürlich  nicht  aufgehellt  werden.  — 

Sonstige    Persönlichkeiten.      H.   Bergmann    (5081)    und    W. 
H  ü  1 1  n  e  r    (5082)    skizzieren    beide   auf  Grund  des  bekannten  Materials  das  Leben 
von    G.  Chr.  Beireis.      Der   Aufsatz    des    ersteren   ist    vollständiger    und    objektiver, 
letzterer  hat  das  Material  auch  benutzt,  es  mangelt  ihm  aber  an  historischer  Kenntnis, 
wenn  er  den  fossilen  Gelehrten  an   der  untergehenden  Universität  als  ,, Urbild  eines 
deutschen  Gelehrten  des  18.  Jahrhunderts"  preist.    Es  entsteht  dadurch  immer  wieder 
neu   das  Gefühl,    wie  wir  es   so   herrlich  weit  gebracht,    wenn  solche  Anschauungen 
wiederholt  werden.  —  Edw.  Schröder  bespricht  das  hübsche  Buch  von  H.   Pall- 
mann   (5083)  mit  besonderer   Rücksicht  auf  die   zwei  von  jenem  zutage  geförderten 
Gedichte    des    „Unsichtbaren";    er    erweist    das    erste,    das    er    „Der   Stutzer"    über- 
schreiben möchte,  als  Sonett,  bringt  es  in  Zusammenhang  mit  J.  Westermanns  „Aller- 
neuesten   Sonetten"    und    erklärt    die    Hypothese    des    Goetheschen    Ursprungs    für 
mindestens  wahrscheinlich.   K.  G.  Wendriners  Artikel  ist  nur  eine  freie  Wiedergabe 
von  P.s  Darstellung.    —    Goethe  hatte   unter  den  mannigfachen  Bekanntschaften,  die 
ihm   seine  Sammlungen  verschafften,   auch  die  eines  Scharfrichters  in  Eger  gemacht, 
K.  Huss  genannt,   eines  passionierten  Münzen-  und  Mineraliensammlers,   mit  dem  er 
dann    in    Tauschverkehr    trat.      Über    ihn    phantasiert    A.    Frhr.    von    Berg-er 
mancherlei    (5084),   was    er    ihm    aus    den  Augen   (des  Porträts)  gelesen  haben  will. 
Sehr  glaubhaft  ist  die  sentimentale  Geschichte  nicht.  —  Schon  der  Polizeirat  Grüner 
hat   uns   über    den    merkwürdigen  Mann    ausreichend   informiert,    so  dass  nach  der 
Seite  des  Biographischen  A.  John  (5085)  wenig  nachzutragen  fand;  für  den  Goethe- 
Forscher   ist   die    Sache    also    erledigt.     Doch  sei  auf  die  Veröffentlichung  immerhin 
hingewiesen,    da   sie   nach   volkskundlicher  Seite    viel  Interessantes  bietet,     fluss  ist 
ein    abgesagter    Feind    des  Aberglaubens,  den  er  in  seinem  Beruf  kennen  zu  lernen 
besondere  Gelegenheit  hatte.    Aber  er  ist  auch  auf  diesem  Gebiet  scharfer  Beobachter 
und  interessierter  Sammler  gewesen,   so  dass  die  Veröffentlichung  seiner  Schrift  viel 
Material    beibringt.    —    E.  Bachmann    berichtet  von  dem   gemeinsamen  Besuche, 
den    Goethe    und    Berzelius    am   30.  Juli   1822  dem    Kammerbühl    abgestattet   haben, 
(5086)   in    einem    mit   zwei    Abbildungen    des    Hügels    geschmückten   Aufsatz.     Der 
Bericht  schliesst   sich    eng   an    die  Darstellung,  die  Berzelius  gegeben,    und  Bieder- 
mann im  letzten  Bande  der  neuen  Ausgabe  nachgetragen  hat,  an,  ohne  auf  Grüners 
gleichzeitigen     Bericht    oder    Goethes     spätere    Meinungsänderung    einzugehen.    — 
J.  Schiff  behandelt  die   gleiche  Frage  nach  dem  gleichen  Material  etwas  ausführ- 
licher   (5087),    wobei    er   mit   Recht   hervorhebt,    dass  Berzelius  seinen  Einfluss  auf 
Goethes   Ansichten    doch    etwas   überschätzt   habe.    —    Nach    den  Angaben  des  LE. 
scheint   der    Aufsatz   von  B.  Münz   über  „Goethes   geschäftliche    Sorgen"    nur   auf 
bekanntem    Material    zu    beruhen    (5088).    —    Über    einen    Besuch   Wilhelms    Burg- 
grafen   zu     Dohna-Schlobitten     1798     in     Weimar     berichtet    Chr.   Kroll  mann 
(5089).  Leider  hat  der  junge  Herr  mehr  Interesse  für  den  Park  als  für  die  Menschen 
und  mehr  Interesse  für  Fräulein  Amalie  von  Imhof  als  für  Goethe  in  diesen  Blättern 
an  den  Tag  gelegt.     Da  der  Park  bereits  vollendet  war,  lernen  wir  nur  weniges  aus 
der  Schilderung;   bei  Goethe   scheint  er   meist  selbst  das  Wort  geführt  zu  haben.  — 
Das   Buch    von  W.  R.  H.  Trowbridge    über    CagUostro   (5090)   interessiert  hier 
nur     insoweit,     als     es,     laut     Ath.,     den    Versuch     unternimmt,     die     auch     von 
Goethe    angenommene    Gleichung   Balsamo-Cagliostro    als   zweifelhaft    erscheinen  zu 
lassen.    Den  Spuren  des  seltsamen  Hochstaplers  wird  hier  mit  Eifer  nachgegangen, 
wobei  er  im  ganzen  in    günstigerem   Lichte    erscheint.   —   Die  deutsche  Forschung 
steht   im    allgemeinen    auf  umgekehrtem    Standpunkt.      Er   wird    energisch   gestützt 
durch  einen  Bericht,  den  A.  E.  Seeligmüller  aus  der  Berlinischen  Monatsschrift 
von    1790  hervorzieht,   da  ihn  H.  Hayu  in  seiner  Cagliostro-Bibliographie  übersehen 
hat  (5092).     Er  ist  vom  Oberbergrat  E'erber  verfasst,  und  enthält  interessante  Nach- 
richten  aus   der   Mitauer   Epoche   des  Schwindlers,  die  Abenteuer  der  Frau  von  der 
Recke  interessant  ergänzend.    Für  Goethes  Grosskophta  kommt  dieser  Aufsatz  durch 
die  Zeit  seines  Erscheinens   unzweifelhaft   in   Betracht.    —    F.  Lentners  Miszelle 
über  Goethe  und  J.  P.  Hebel  verbindet  die  Notiz  über  Goethes  Besuch  in  Karlsruhe 
bei   dem   geschätzten   Poeten    1815    mit   einer   Charakteristik  von  dessen  W^esensart 
(5093).  —  Charlotte  Broicher  (5094)  veröffentlicht  die  Goethe-Eindrücke  ihres 
damals  22jährigen  Grossvaters  Martin  Hieronymus  Hudtwalcker,   die  dieser  1809  im 
Frommanschen    Hause    gesammelt    hatte.      Da    der    Bericht    auch    in    Biedermanns 
Sammlung  aufgenommen  ist,  bedarf  das  eigentliche  „Gespräch"  hier  keiner  Erörterung. 


K.  Jahn,  Goethes  Leben.  567 

Wichtig-'ist  aber  der  dort  nicht  berücksichtigte  Bericht  über  eine  Hamlet-Aufführung, 
da  wir  ja  gerade  über  dies(!  Bearbeitung  nur  wenig  wissen.  —  Anna  von 
S  y'd  o  WjS  grosses  Briet'korpus  bleibt  wohl  besser  der  Besprechung  an  anderer 
Stelle  aufgehoben  (5095),  obwohl  über  Humboldts  Mäkelei  an  Goethe  mancherlei 
zu  sagen  wäre;  hier  seien  nur  zwei  neue  Briefe  W.  von  Humboldts  an  Goethe 
erwähnt,  die  F.  Kbrard  für  die  Frankfurter  Stadtbibliothek  neu  erwerben  konnte 
(5096),  die  also  bei  L.  Geiger  fehlen.  Der  erste,  vom  9.  Februar  1796,  versucht, 
nach  etwas  lauen  Wendungen  über  den  Wilhelm  Meister,  die  klassische  Doktrin  auf 
das  Goethesche  Märchen  anzuwenden;  der  andere,  vom  18.  August  1800,  handelt  von 
Reiseplänen  und  seinem  Aufsatz:  „Der  Montserrat".  —  John  Meier  veröfTentlicht 
einen  Brief  von  F.  H.  Jacobi  an  seinen  Bruder  Georg,  der,  in  Goethes  Zimmer  am 
28.  Januar  1775  geschrieben,  „Erwin  und  Elmire"  für  die  Iris  ankündigt  und  von 
Goethe  mit  einer  eigenhändigen  kurzen  Bemerkung  versehen  ist  (5097).  Sie  ist  bei 
Morris  (Bd.  5)  und  im  Nachtrag  der  Weimarer  Ausgabe  nunmehr  zu  finden.  —  Aus 
dem  Besitz  der  schwäbischen  Hohenzollern  stammen  zwei  Briefe  von  Alexander  von 
Humboldt  (5.  Februar  1828  und  16.  April  1830)  und  einer  von  Goethe  (13.  April  1828; 
der  Brief  ist  bereits  nach  dem  Konzept  unter  dem  12.  Mai  in  Band  44  der  Weimarer 
Ausgabe  gedruckt,  vgl.  JBL.  1908/9,  S.  903),  die  K.  Th.  Z  in  geler  herausgibt  (5099). 
Es  handelt  sich  in  allen  um  die  Erziehung  des  Erbprinzen  Karl  Anton,  und  es  ist 
anzuerkennen,  dass  sich  der  Fürst  auch  an  die  Ratschläge  der  Befragten  gehalten 
hat.  —  Max  Löwenthal,  in  der  Literatur  als  Gatte  Sophiens  bekannter,  als  in  seiner 
Eigenschaft  als  Schriftsteller  oder  als  Generaldirektor  des  österreichischen  Post-  und 
Telegraphenwesens,  hat  in  seiner  Jugend  die  Ehre  eines  Besuches  bei  Goethe  ge- 
gossen (Tgb.  20.  Oktober  1822)  und  darüber  in  den  „Skizzen  aus  dem  Tagebuch  einer 
Reise  durch  Frankreich,  Grossbritannien  und  Deutschland.  Wien  1825"  berichtet,  wie 
auch  in  einigen  Sonetten.  Beides  entreisst  E.  Castle  (5100)  der  Vergessenheit. 
Beträchtliches  ergeben  weder  die  Gedichte,  noch  die  Beschreibung  der  Goetheschen 
Räumlichkeiten,  noch  die  paar  Goethe-Worte  über  Wien,  Wiener  Musik  und  das 
„Unfügliche  der  Anknüpfung  neuer  Verhältnisse"  und  einer  „Ptlichtenvermehrung  in 
seinem  Alter".  Das  Wesentliche  ist  in  den  Nachträgen  Biedermanns  gegeben.  — 
R.  Steig  weist  auf  eine  Notiz  über  den  abenteuerlichen  Erzieher  des  Sohnes  der 
Frau  von  Branconi,  Karl  Matthäi  oder  Mattei,  hin,  der  neuerdings  gelegentlich  der 
Erwerbung  seiner  Silhouettensamralung  durch  das  Goethe- National-Museum  wieder 
mehrfach  genannt  worden  ist  (5101).  Aus  der  zweiten  Hälfte  seines  langen  Lebens, 
den  Jahren  1796—1830,  war  bisher  so  gut  wie  nichts  bekannt.  St.  zeigt  seine  vor- 
nehmen mecklenburgischen  Beziehungen  und  veröffentlicht  eine  Notiz  des  Grafen 
Schlitz,  nach  der  jener  Unglückliche  seinen  Geist  „überlebt"  habe  und  ohne  eigentliche 
Lebensbestimmung  umhergeirrt  sei.  —  A.  Luntowski  bewegt  sich  in  seinem 
Aufsatz  über  „Mickiewicz  und  Goethe"  in  der  Illusion,  als  ob  die  Berichte  Odyniecs 
über  seinen  Aufenthalt  in  Weimar  in  Deutschland  unbekannt  seien,  und  füllt  in 
diesem  frohen  Glauben  mehrere  Spalten  mit  alten  Geschichten  (5102).  —  H.  Drey- 
h  a  u  s  findet  in  Niebuhrs  romantischer  Naturanlage  den  eigentlichen  Grund,  warum  der 
Historiker  nie  ein  rechtes  Verhältnis  zu  dem  Dichter  finden  konnte  (5104).  Nimmt  man 
dazu  noch  eine  oft  geradezu  philisterhaft  anmutende  Ethik,  so  begreift  man  die  zahl- 
reichen ablehnenden  Äusserungen,  die  1).  übersichtlich  zusammenstellt,  und  die  von  1796, 
wo  er  die  Blüte  unserer  Literatur  „dahin"  findet,  bis  an  sein  Lebensende  reichen,  wenn 
das  Alter  ihn  auch  milder  hat  denken  lassen.  Schiller  fährt  natürlich  noch  übler.  — 
R.Wagner  hatte  in  DSchule.  14,  S.  369  Einwände  gegen  K.  Muthesius'  Behauptung 
erhoben,  dass  der  in  dem  Goethe- Lavaterschen  Briefwechsel  genannte  „Pestaluz" 
nicht  der  Pädagoge  Joh.  Heinr.  gewesen  sei,  ohne  dass  er  übrigens  das  Geg-enteil 
als  sicher  hinstellen  wollte.  Die  Unmöglichkeit  eines  schlüssigen  Beweises  gibt  M. 
zu  (5105),  indem  er  noch  einmal  die  Gegenargumente  zusammenstellt.  —  Das  mehr 
als  triviale  Urteil  A.  Petöfis  über  Goethe  (er  prophezeit  bei  Gelegenheit  der  Lektüre 
des  Faust  den  schleunigen  Untergang  seines  Ruhmes)  veröffentlicht  H.  Schlandt 
vollständig  (5106),  da  es  früher  von  A.  Kohut  verkürzt  worden  sei,  mit  einigen  er- 
klärenden Worten  über  die  Verschiedenheit  von  beider  Temperament.  —  F.  Noack 
vollendet  seine  Biographie  J.  F.  Reiffensteins  (5108:  vgl.  JBL.  1908/9,  S.  919),  indem 
er  weniger  auf  die  genügend  bekannten  Beziehungen  zu  Goethe  und  Anna  Amalie 
eingeht,  als  bemüht  ist,  ein  Bild  der  römischen  Existenz  des  angesehenen  Mannes 
zu  geben,  der  seine  Lebensaufgabe  darin  sah,  die  Kunst  auf  dem  Boden  der  Mengs- 
Winckelmannschen  Tradition  festzuhalten,  und  der  auch  die  zahlreichen  hohen  Herren, 
die  sich  seiner  als  Cicerone  bedienten,  in  diesem  Sinn  informierte.  —  Das  Stammbuch 
des  österreichischen  Studenten  Wilhelm  Joseph  Kalmann,  das  K.  Hugelmann 
herausgibt,  enthält  reichliches  Material  aus  dem  Kreis  Jenenser  und  Kieler  Kantianer 
1792 — *)5,  weniger  aus  dem  Goethekreis  (5109).  —  Die  Aufgabe,  die  sich  W.  von 
Oettingen  in  der  Jubiläumsgabe  der  Goethe-Gesellschaft,  „Goethe  und  Tischbein" 

52* 


568  K.  Jahn,  Goethes  Leben. 

(5112)  g-estellt  hat,  g-eht  nicht  eigentlich  auf  eine  nochmalig-e  Darstellnng-  von  beider 
Verhältnis  im  einzelnen,  das  vielmehr  in  kurzem  Bericht  abgetan  wird,  als  auf  Er- 
gänzung" der  früheren  Arbeiten  aus  den  Mitteln  des  Archivs  und  des  Museums.  So 
werden  alle  15  Briefe  Tischbeins  an  Goethe,  einschhesslich  der  hübschen  Feder- 
zeichnungen, von  denen  eine  ein  aus  Tischbeins  Selbstbiographie  bekanntes 
italienisches  Reiseabenteuer  Goethes,  eine  andere  das  bekannte  Goethebild  wiedergibt, 
vollständig  abgedruckt;  dazu  wird  ein  Katalog  der  Tischbeinschen  Zeichnungen  im 
Goetheschen  Besitz,  den  der  Dichter  veranlasst  hatte,  veröffentlicht  und  ergänzt.  Am 
wichtigsten  sind  natürlich  die  25  Zeichnungen,  die  in  schönen  Reproduktionen  vorgelegt 
und  eingehend  erläutert  werden,  auch  in  ihrem  Zusammenhang  mit  der  Goetheschen 
Produktion.  —  Es  ist  sehr  bedauerlich,  dass  W.  Sörrensen  für  seine  Tischbein- 
Biographie  (5113)  -diese  Publikation  noch  nicht  zur  Verfügung  stand.  Seine  Absicht, 
die  im  Vorjahre  besprochene  Arbeit  von  F.  Landsberger  (JBL.  1908/9,  N.  8947,  S.  920) 
zu  ergänzen,  wäre  ihm  in  noch  vollkommenerer  Weise  geglückt.  Seine  Schrift  ist  un- 
abhängig von  der  eben  genannten  entstanden,  kann  sich  aber  neben  ihr  behaupten, 
da  sie  den  Hauptwert  auf  die  malerischen  Probleme  legt,  und  so  einen  Faden  durch 
das  Labyrinth  wechselnder  Strömungen  in  Tischbeins  Kunststreben  verfolgt:  „Der 
Kampf  eines  begabten  Künstlers,  der  von  dem  ruhigen  Besitze  einer  wirklichen  Mal- 
kultur ausging,  mit  den  plötzlich  und  heftig  umschlagenden  Strömungen  der  Zeit, 
denen  sich  hinzugeben  er  gezwungen  wurde,  und  die  schliesslich  sein  eigenes  Talent 
verschütteten".  S.  urteilt  gern,  und  zwar  vom  Standpunkt  der  alles  Aussermalerische 
ablehnenden  Kunstkultur  aus.  So  gelangt  er  nicht  selten  zu  völlig  abweichenden 
Wertungen,  etwa  auch  des  Goethebildes,  während  Landsberger,  enger  an  die  zeit- 
lichen und  literarischen  Bedingungen  angeschlossen,  mehr  erklärt  als  urteilt.  Ich 
glaube  nicht,  dass  es  S.  gelingen  wird,  die  günstige  Meinung  über  Tischbeins 
Hauptwerk  auf  dem  Gebiete  der  Porträtkunst  zu  erschüttern,  aber  jeder  wird  ihm 
gern  zuhören.  Auch  das  Verhältnis  zu  Goethe  ist  einsichtig  erörtert.  —  Über 
H.  Bräuning-Oktavios  Veröffentlichung  ungedruckter  Briefe  von  J  H.  Voss 
vermag  ich  nur  nach  dem  Auszug  im  „Literarischen  Echo"  zu  berichten  (5114).  Es 
sind  Auszüge  aus  den  Briefen  an  die  Braut,  die  schon  in  der  Biographie  Herbsts 
verwertet  sind,  und  einzelne  Stellen  sind  dort  auch  schon  gedruckt,  so  die  über  den 
Werther.  Der  Rest  bewegt  sich  in  scharfen  Invektiven  gegen  Goethe,  dem  man  in 
Göttingen  nicht  allzu  wohl  wollte,  zumal  seit  er  Vater  Klopstock  hatte  ablaufen  lassen; 
der  Klatsch  über  das  erste  Weimarer  Jahr,  der  da  in  Umlauf  gesetzt  wurde,  ist  ja  zur 
Genüge  bekannt.  —  Zelter  hatte  dem  jungen  0.  Nicolai  ein  Empfehlungsschreiben  an 
Ottilie  von  Goethe  mitgegeben  und  seine  Ankunft  dem  Meister  angekündigt;  dass  dieser 
Besuch  nicht  erfolgt  ist  und  von  den  Kompositionen  Nicolais  nach  Goethe  nur  zwei 
erhalten  sind  („Verschiedene  Empfindungen"  und  ,, Rastlose  Liebe"),  berichtet  G. 
R.  Kruse  in  einem  Gedächtnisartikel,  der  auch  eine  Schilderung  des  Begräbnisses 
Zelters  von  der  Hand  Nicolais  bringt  (5115).  — 

Goethe-Gegner.  B.  Münz  lässt  die  wichtigsten  Typen  der  Goethe- 
Gegner  aufmarschieren  (5116),  Männer,  denen  Goethe  nicht  religiös  (F.  Schlegel, 
Hengstenberg,  Görres,  Knapp,  Baumgartner)  oder  nicht  moralisch  (J.  F.W.  Pustkuchen) 
genug  gewesen  ist,  denen  er  den  Mantel  nach  dem  Winde  zu  hängen  schien  (Grabbe 
und  W.  Menzel),  schliesslich  solche,  denen  er  nicht  genügend  Idealität  besass  (Heine). 
In  Türmer- Weise  sagt  M.  seine  eigene  Meinung  zu  jeglichem  Stück,  wobei  es  ihm 
zustösst,  dass  er  (an  der  Hand  F.  Th.Vischers  freilich)  selbst  ziemlich  spiessbürgerlich 
wird.  —  Sp.  Wukadinovic  berichtet  über  eine  Handschrift  der  Königlichen 
Bibliothek  in  Berlin  (5117),  die  ein  wüstes  Pamphlet  Grabbes  gegen  Schillers  und 
Goethes  Briefwechsel  darstellt,  als  Rezension  gedacht,  aber  zur  Broschüre  aus- 
gewachsen, bisher  in  den  Ausgaben  fehlend.  Grabbe  schmäht  den  Druck  solcher 
Unbedeutendheiten  in  gröbstem  Tone,  seine  Argumente  sind  die  immer  wieder  gegen 
die  Herausgabe  privater  Briefe  vorgebrachten,  die  Stilisierung  ist  freilich  echt 
Grabbisch.  W.  sucht  die  Stimmung  historisch  und  psychologisch  begreiflich  zu 
machen  und  weist  auf  manchen  Zug  von  tieferer  Bedeutung,  wie  die  Parallele 
Schiller- Goethe  hin.  Der  Text  wird  in  seiner  Grabbe-Ausgabe  bei  Bong  erscheinen. 
—  G.  Stenger  bearbeitet  in  seiner  auf  A.  Leitzmanns  Anregung  zurückgehenden 
Arbeit  das  Thema  „Goethe  und  A.  von  Kotzebue"  in  umfassender  und  für  eine 
Erstlingsarbeit  sehr  anerkennenswerter  Weise  (5118).  Die  Beziehungen  beider  sind 
in  biographische  und  künstlerische  zerlegt.  Auf  beiden  Gebieten  wird  die  Gegner- 
schaft und  bedingte  Anerkennung  auf  Grund  vollständiger  Benutzung  der  Quellen 
dargestellt  und  erklärt,  nach  beiden  Seiten  werden  wichtige  Ergänzungen  kaum  noch 
zu  bieten  sein.  Im  grossen  lässt  sich  der  Gegensatz  wohl  so  umschreiben,  dass 
Kotzebue  auf  dem  Standpunkt  des  sentimentalen  Rationalismus  stehen  geblieben  und 
nicht  fähig  war,  den  Klassizismus  und  gar  die  Romantik  innerlich  mitzuerleben;  so 
erhielt  seine  Tätigkeit  ein  Hemmendes,  das  freilich  dem  ebensowenig  mitkönnenden 


R.  Unger,  Goethes  Lyrik.  669 

grossen  Publikum  lieb  und  verständlich  war.  Man  h/irte  bei  ihm,  was  man  ohne 
Änstreng'unfi'  verstand  und  mitenipfindt-n  kcrnnt«-.  Aber  nian  \»  urde  g-ehindnrt,  sich 
zu  höheren  Forderiing-en  zu  erhebeii.  Zum  Akyaiu)bl(?|)8  (S.  43  A.)  vergleiche  Euph.  18, 
S.  818.  -  Die  von  F.  A.  Hünich  (5119)  herang-ezog-ene  Broschüre  Kutzebues 
gegen  die  Jenaer  A.  L.  Z.  ist  bei  Stetiger  bereits  registriert  (S.  86).  — 

Lokale  Beziehungen.  C.  Camenisch  stellt  unter  dem  Titel 
„Goethe  als  Prophet  des  alpinen  Wintersports'*  schwungvoll  zusammen,  was  wir  von 
seinen  winterlichen  Gebirgsreisen  wissen  (5120),  und  wiederholt  seinen  Irrtum  vom 
vergangenen  Jahr  (JBL.  1908/9,  S.  901).  —  Auch  der  Aufsatz  über  „Goethe  und 
BerUn"  vermag  natürlich  nicht  mehr  zu  bringen,  •  als  sich  jeder  aus  den  Registern 
der  Briefe  und  Gespräche  selbst  zusammenstellen  kann  (5121).  —  Dagegen  gibt 
0  Heuer  neue  Nachrichten  und  autenthische  Zeichnungen  zum  Umbau  des  Goethe- 
schen  Hauses,  der  seit  „Dichtung  und  Wahrheit"  eine  so  bedeutende  Rolle  in  allen 
Biographien  spielt  (5122)  Zunächst  berichtet  H.  die  Vorgeschichte  des  alten  Ge- 
bäudes, dessen  Hauptbau  wohl  1618  entstanden  ist,  während  das  kleinere  Nebenhaus, 
ein  wenig  älter,  ursprünglich  die  Malzdarre  der  benachbarten  Brauerei  darstellt.  Von 
beiden  liegen  genaue  Ansichten  im  Nachlass  Goethes.  1622  scheint  die  Vereinigung 
vollzogen  zu  sein,  in  der  die  beiden  Häuser  durch  verschiedene  Hände  gehen,  bis 
sie  am  1  April  1735  die  Witwe  „Cornelia  Göthe"  kauft.  Wir  folgen  sodann  dem  im 
Keller  im  Februar  1755  beginnenden  Umbau  durch  alle  Phasen  an  der  Hand  der 
Handwerkerrechnungen  bis  zu  der  Zeitungsannonce,  durch  die  1758  das  überflüssig 
gewordene  Geräms  ausgeboten  wurde,  während  der  eigentliche  Umbau  im  Sommer 
1755  vollendet  worden  ist.  Grundrissskizzen  in  wechselnder  Entwicklung  zeigen 
in  interessanter  Weise,  wie  eifrig  und  wohlbedacht  der  Herr  Rat  persönlich  den 
Umbau  geleitet  hat.  —  Herr  Postdirektor  Kasch  in  Harzburg  geht  (Joethes  Reise- 
routen im  Harz  nach  und  ruft  zur  Errichtung  von  Erinnerungstafeln  an  den  ge- 
weihten Stätten  auf  (5124).  Ein  Bild  stellt  die  Ruine  des  alten  Brockenhauses,  in 
dem  Goethe  gewohnt  hat,  und  das  unterhalb  der  Kuppe  lag,  dar.  —  Im  59.  Bande 
der  BURS.  bespricht  F.  B  al  d  e  n  s  p  e  rg  er  (5126),  von  der  französischen  Legende 
einer  Pariser  Reise  des  jungen  Goethe  ausgehend,  seine  wiederholte  Absicht  einer 
solchen;  feinfühlig  betonend,  wie  es^icht  nur  äussere  Gründe  gewesen  sind,  die 
Goethe  davon  zurückhiehen,  wenn  er  den  freundlichen  Aufforderungen  auch  zumeist 
solche  entgegenstellte.  Seine  natürliche  Abneigung  gegen  die  persönlichkeitsfeind- 
liche, gleichmacherische  zerstreuende  Grossstadt  ist  sicherlich  sein  wichtigstes  Motiv 
gewesen.  —  M.  Hecker  schildert  in  einem  hübsch  illustrierten  Aufsatz  das 
Jubiläumsfest  der  Goethe  -  Gesellschaft  im  Tiefurter  Park  (5128),  während 
Fr.  Kai  bei  poetisch  gestimmt  darüber  zu  einer  Schilderung  des  durch 
K.  Koetschau  erneuerten  Schlossinneren  vordringt  (5129).  Die  Abbildungen  sind 
gut,  aber  im  wesentlichen  identisch  mit  den  besseren  von  K.  Koetschau  selbst 
gegebenen  (5130).  Hier  wird  man  überhaupt  am  besten  sich  über  Inhalt  und  Um- 
fang des  Geleisteten  unterrichten  und  dabei  lernen,  dass  sich  doch  nur  eine  gewisse 
Wahrscheinlichkeit,  das  Ursprüngliche  getroffen  zu  haben,  hat  erreichen  lassen.  — 
W.  B  0  d  e  s  Sammlung  Alt-Weimarer  Ansichten  mit  der  Geschichte  der  Häuser  und 
ihrer  Bewohner  wird  vielen  eine  willkommene  Topograjihie  Weimars  sein  (5132).  — 


Lyrik. 

(IV,8c  =  N.  5134-5162.) 

Rudolf  Ungar. 

Allgemeines  nnd  Aasgaben.  —  Einzelne  Liedgrappen.  —  Einielne  Qediobte.  —  Xenien.  —  Metriteha».  — 

Allgemeines  und  Ausgaben.  An  der  im  Rahmen  der  „Tempel- 
Klassiker"  von  Ludw.  Krähe  (5137)  besorgten  Neuausgabe  der  Goetheschen 
Lyrik  in  zwei  beziehungsweise  drei  Bänden  ist  die  sinnvolle  Anordnung  zu  rühmen. 
In  verständiger  Vermittlung  chronologischer  und  gattungsmässig  -  systematischer 
Gliederung  ersteht  ein  organischer  Aufbau  des  gewaltigen  Ganzen,  wobei  die  ur- 
sprünglichen, seit  Goethes  eigenem  Vorgang  in  den  Vulgatausgaben  unglücklich  zer- 
stückelten oder  verstümmelten  Einheiten  der  Frühzeit,  das  Buch  Annette  und  die 
Neuen  Lieder,   bewahrt  und  samt  den  frühen  Briefgedichten  und  Stammbuchblättem 


570  R-  U  n  g"  e  r  ,  Goethes  Lyrik. 

als  rasch  erstarkende  Vorklänge  vorangestellt  werden,  ästhetisch  wie  entwicklungs- 
geschichtlich den  grosszügig  zusammengefassten  Gruppen  der  Reife,  Liedern,  Ge- 
selligen Liedern,  Vermischten  Gedichten,  Sonetten,  Balladen  und  Kantaten  prälu- 
dierend. Begrüssenswert  ist  es,  dass  unter  den  ,, Vermischten  Gedichten",  kleinlicher 
Prüderie  zum  Trotz,  auch  das  anmutige  ,,Tagebuch"-Erotikon  seinen  Platz  gefunden 
hat.  Der  zweite  Band  bringt  in  ähnlich  klarer,  unbefangenem  Genüsse,  dem  die 
Ausgabe  bestimmt  ist,  willig  sich  darbietender  Übersicht  die  Dichtungen  in  antiker 
Form  von  den  Distichen  des  Tiefurter  Parks  bis  zu  den  Epen  der  neunziger 
Jahre,  der  dritte  die  Spruchweisheit  in  Vers  und  Prosa.  Die  Textrevision  entspricht, 
nach  Stichproben  zu  urteilen,  den  Grundsätzen  wissenschaftlicher  Zuverlässigkeit,  von 
denen  sich  das  ganze  Unternehmen  leiten  lässt.  —  Zunächst  den  Zwecken  akademi- 
scher Vorlesungen  und  Übungen  dienen  möchte  die  für  Hans  Lietzmanns  rasch  voran- 
schreitende und  geschickt  geleitete  ,, Kleine  Texte"  von  Alb.  Leitzmann  (5138) 
besorgte  Ausgabe  der  „Ersten  Weimarer  Gedichtsammlung"  Goethes.  Die  28  Gedichte 
aus  den  Jahren  1771—76,  die  Goethe  wohl  im  Jahre  1777  für  Frau  von  Stein  in 
eigenhändiger  Niederschrift  in  jenem  grauen  Quarthefte  vereinte,  das  heute  einen  der 
ältesten  und  kostbarsten  Schätze  des  Goethe- Archivs  bildet,  hat  J.  Wähle  1908  in 
Faksimiledruck  mit  feinsinniger  Würdigung  und  mit  einem  Geleitwort  Suphans  den 
Mitgliedern  der  Goethe-Gesellschaft  dargeboten.  L.  gibt  diesen  Text,  bis  auf  leichte 
Interpunktionsergänzungen,  buchstabengetreu  wieder,  nur  dass  er  eine  Reihe  von 
Korrekturen,  die  in  der  Handschrift  erscheinen  und  die  der  erste  Herausgeber  dem 
Dichter  selbst  zuschreiben  zu  sollen  glaubte,  als  von  Freundeshand  herrührend,  aus- 
merzte. Sorgfältige  Variantenzusammenstellungen  unter  dem  Text  geben  Aufschluss 
über  die  sonstige  handschriftliche  Überlieferung  und  die  älteren  Drucke  bis  zur  ersten 
Aufnahme  des  jeweiligen  Gedichts  in  eine  vom  Dichter  selbst  autorisierte  Sammlung 
seiner  Werke.  Ein  Anhang  verzeichnet  knapp  aber  ausreichend  die  wichtigste 
Literatur.  —  Als  kleiner  bibliographischer  Beitrag  zur  Geschichte  der  Nachwirkung 
Goethescher  Lyrik  mag  eine  Miszelle  der  „Zeitschrift  für  Bücherfreunde"  gelten,  in 
welcher  F.  A.  Hünich  (5139)  zehn  teils  beabsichtigte,  teils  ernste  Parodien  Goethe- 
scher Gedichte  nachweist.  Es  sind  die  Gedichte  „An  die  Günstigen",  „Wonne  der 
Wehmut",  „An  den  Mond",  ,, Musen  und  (frazien  in  der  Mark",  „Die  Braut  von 
Korinth"  und  Mignons  Italienlied,  zu  denen  H.  solche  bisher  unbekannte  oder  doch 
unbeachtete  pathetische  oder  scherzhafte  Nachklänge  —  zu  dem  letzteren  fünf  — 
entdeckt  hat.  Als  Stätten  dieser  Nachahmung  nennt  er  neben  Wilhelm  Nienstädts 
„Gedichten  vermischten  Inhalts"  (1820),  den  „Reimereien  von  einer  Köchin  mit  Zu- 
gaben von  Kosmeli"  (1816),  J.  H.  C.  Nonnes  „Vermischten  Gedichten  und  Parabeln" 
(1815),  Gerhard  Friederichs  „Lyrischen  Gedichten"  (1809),  W.  Gerhards  „Gedichten", 
2.  Band  (1826),  den  „Neueren  Gedichten  von  Theone"  [Therese  von  Artner]  (1806) 
und  dem  Anhang  zu  „Melodien  zum  Mildheimischen  Liederbuche"  (1815)  auch  Max 
von  Schenkendorfs  Jugendsammlung  „Studien.    Erstes  Heft"  (1808).  — 

Einzelne  Liedgruppen.  Der  Leipziger  Verlag  Ernst  Rowohlt  hat 
als  drittes  Buch  seiner  Drugulin-Drucke  nach  dem  „Tasso"  und  Platens  „Veneziani- 
schen Sonetten"  die  Briefgedichte  des  jungen  Goethe  (5140)  aus  den  Jahren  1767 — 83 
herausgebracht.  Die  kräftige  Fraktur  des  Bibliophilendruckes  entspricht  der  holz- 
schnittmässigen  Derbheit  namentlich  der  vorweimarischen  Gedichte;  doch  ist  der 
Wortabstand  bei  längeren  Zeilen  meines  Erachtens  ein  zu  geringer.  Als  bedauerlich 
aber  muss  es  gelten,  dass  der  Text,  nicht  nur  nach  Orthographie  und  Interpunktion, 
sondern  selbst  hinsichtlich  der  Wortformen  nicht  durchaus  korrekt  wiedergegeben  ist 
(so  z.  B.  „last"  statt  „lass"  in  Zeile  16  des  Gedichts  an  Kestner  vom  Januar  1773). 
Denn  dadurch  wird  der  eigentliche  Sinn  solcher  Veröffentlichungen,  der  doch  nicht 
bloss  äusseren  Prunk,  sondern  vor  allem  innere  Gediegenheit  der  Reproduktion  des 
Dichters  fordert,  mehr  oder  minder  vereitelt.  Auch  erscheint  die  Auswahl  des  Mit- 
geteilten (um  eine  solche  nur  handelt  es  sich  nämlich)  einigermassen  willkürlich.  — 
Eine  heiter -ernste,  ganz  und  gar  nicht  akademische,  freilich  auch  nicht  eben  ge- 
dankenreiche oder  originell  geprägte  Goethe- Lektion  ist  es,  die  Otto  Ernst  (5141) 
im  Goethe-Jahr  1899  seinen  „lieben  deutschen  Brüdern"  gehalten  und  nun  in  seine 
etwas  preziÖs  „Blühender  Lorbeer"  betitelte  Essaysammlung  aufgenommen  hat.  Essay 
—  das  Wort  ist  eigentlich  zu  anspruchsvoll  und  zu  spirituell  für  die  behäbige  Laune 
und  hausbackene  Lebensklugheit,  die  hier  die  Poesie  der  geselligen  Lieder  Goethes 
in  die  kleine  Münze  wohlgemeinter  und  frisch  vorgetragener  Alltagsmoral  umsetzt. 
„Philologisch"  ist  dieser  Kommentar  gewiss  nicht,  nicht  im  guten  und  nicht  im 
schlechten  Sinne;  aber  den  Schulmeister  wird  der  beliebte  Schriftsteller  hier  so  wenig 
wie  sonst  völlig  los.  Als  harmloser  Festvortrag  in  geselligem  Kreise  mag  diese 
populär  kommentierende  Aneinanderreihung  Beifall  gefunden  haben.  Als  gedruckte 
■  „Lektion",  die  sich  ausdrücklich  an  das  ganze  gebildete  Deutschland  wendet,  ent- 
behrt sie  allzusehr  tieferen  Gehaltes,  prägnanter  Kürze  und  —  um  es  gerade  heraus 


k 


R.  Unger,  Goethes  Lyrik.  571 

zu  8ag:en  —  eig-entümlichen  Geistes.  —  Unbekannten  kleinen  Dichtung'en  des  Leip- 
ziger Goethe  glaubt  C.  E.  Gl  eye  (5142)  auf  die  Spur  gekommen  zu  sein.  Er  wurde 
vor  Jahren  —  seltsamerweise  in  Moskau  —  auf  die  heute  seilen  gewordene  satirisch- 
humoristischo  Zeitschrift  „Fidibus"  aufmerksam,  eine  Nachzüglerin  der  moralischen 
Wochenschriften,  die  der  1805  als  Professor  der  Mathematik  zu  Wittenberg  verstorbene 
Johann  Jakob  Ebert  1768—69  zu  Leipzig  in  acht  Bänden  („Bündeln'*)  herausgab  (vgl. 
Goedeke'^  4,  760/1,  wo  aber  irrtümlich  1770  als  Endjahr  des  Erscheinens  angegeben 
ist).  Unter  den  anonymen  Beiträgen  dieses  längst  verschollenen  belletristischen 
Journals  findet  sich  nun  eine  Geburtstagsode  „An  einen  jungen  Orangenbaum", 
einem  jungen  Edelmanne  gewidmet,  als  deren  Autor  G.  Goethes  [jeipziger  Freund 
Behrisch  erweisen  möchte,  da  das  Gedicht  offenbar  von  dem  Hofmeister  eines  adligen 
Schülers,  wie  jener  es  war,  herrühre,  und  da  seine  AUegorik  auf  die  der  ersten 
Goetheschen  Ode  an  Behrisch  hinweise,  ja  von  dieser,  namentlich  ihrem  Eingang, 
geradezu  vorausgesetzt  werde.  In  diesem  Sinne  wird  der  „schöne  Baum",  um  dessen 
Verpflanzung  Goethe  bittet,  statt  wie  bisher  auf  Behrisch  selbst,  auf  dessen  Zögling, 
der  „Gärtner"  dagegen  auf  Behrisch  gedeutet.  Von  dieser  Annahme  aus  ergibt  sich 
G.  weiter  die  Vermutung,  dass  bei  den  bekannten  Beziehungen  Behrischs  zu  den 
poetischen  Schöpfungen  Goethes  während  der  Leipziger  Jahre  auch  Gedichte  von 
diesem  in  der  Leipziger  Zeitschrift  enthalten  seien.  Und  in  der  Tat  scheint  ihm  ein 
„Lied  eines  Schäfers  an  den  Bach"  durch  seine  Formvollendung  und  den  Umstand, 
dass  es  im  Versmasse  der  Goetheschen  „Brautnacht"  entspricht,  als  Eigentum  des 
jungen  „Schäfers  an  der  Pleisse"  sich  zu  qualifizieren.  Dazu  kommt,  dass  diese  Verse 
in  der  sie  umrahmenden  Prosa  als  von  einem  „Daphnis"  herrührend  bezeichnet 
werden,  der  an  anderer  Stelle  der  Wochenschrift  Jurist  und  Freund  eines  Erziehers 
genannt  wird.  Allein  abgesehen  davon,  dass  von  diesen  beiden  Freunden  an  letzterer 
Stelle  gesagt  wird,  sie  weilten  gegenwärtig  in  Thüringen,  während  in  der  Prosa- 
umrahmung des  fraglichen  Schäfergedichts  von  Daphnis'  Liebestod  im  Flusse  die 
Rede  ist,  sind  auch  die  Hauptargumente  G.s,  die  Beziehung  der  Ode  der  Ebertschen 
W'ochenschrift  auf  diejenige  Goethes  nebst  der  neuen  Deutung  der  letzteren  wie  der 
Schluss  von  der  allerdings  nicht  zu  leugnenden  sprachlich -metrischen  Virtuosität 
jener  poetischen  Schäferklage  auf  Goethesche  Autorschaft  so  unsicher,  dass  ich  vor- 
läufig mit  Max  Morris  (Neuausgabe  des  „Jungen  Goethe"  6,  48)  G.s  Hypothese  nicht 
als  zureichend  begründet  anzusehen  vermag.  Immerhin  aber  dürfte  die  Goethe- 
Forschung  derselben  die  Aufforderung  entnehmen,  der  bisher  unbeachteten  Ebert- 
schen Zeitschrift  ein  prüfendes  Augenmerk  zuzuwenden.  —  N.  Tumparoff  (5143) 
behandelt  im  zweiten  Abschnitt  seines  Buches  „Goethe  und  die  Legende"  in  sorg- 
samer, freilich  allzu  umständlich  ausgesponnener  Untersuchung  Goethes  eigene 
Legendendichtung.  Er  fasst  sein  Thema  im  weitesten  Sinne,  indem  er  nicht  nur  die 
,, Legende  vom  Hufeisen",  „Gott  und  die  Bajadere",  die  Pariatrilogie,  sondern  auch 
die  Bearbeitung  der  Siebenschläferlegende  im  letzten  Buche  des  „West-östlichen 
Divan",  ja  selbst  die  von  Goethe  lediglich  in  kleinen  stilistischen  Einzelheiten  ab- 
geänderte Wiedergabe  der  Übertragung  der  Erzählung  von  Jesus  und  dem  Hunde- 
aas aus  dem  Persischen  des  Nisami  durch  Joseph  von  Hammer  in  den  Abhandlungen 
zum  „Divan"  in  den  Kreis  seiner  Betrachtung  zieht.  All  diese  Gedichte,  besonders 
aber  das  zweite,  dritte  und  vierte,  werden  nach  Anregung,  Entstehung,  Stoffgeschichte, 
Motiven,  ideellem  und  persönlichem  Gehalt,  künstlerischer  Gestaltung,  Sprache  und 
äusserer  Form  mit  guter  Goethe-Kenntnis  ausführlich  analysiert.  Freilich  hätte  dabei 
in  Wiederholung  des  Bekannten,  von  Düntzer,  Burdach,  John  Koch  („Die  Sieben- 
schläferlegende", Leipzig  1883)  und  anderen  längst  Beigebrachten  grössere  Be- 
schränkung- walten  dürfen,  so  wenig  solche  Rekapitulationen  bei  der  von  T.  erstrebten 
Vollständigkeit,  ganz  zu  vermeiden  waren.  Doch  fehlt  es  anderseits  nicht  an  neuen, 
eigentümlichen  (iesichtspunkten  und  nützlichen  Nachweisen  zu  tiefer  dringender 
Interpretation  dieser  Gruppe  der  Goetheschen  Lyrik.  So  sei  z.  B.  die  Berichtigung 
des  Sinnes  zweier  von  Hammer  (und  infolgedessen  auch  von  Goethe)  missverstandenen 
oder  doch  missverständlich  wiedergegebenen  Stellen  der  Hundeaas- Legende  an  der 
Hand  des  persischen  Originals  (Tumparoff  S.  132  ff.)  oder  die  eingehenden  Dar- 
legungen über  Konzeption  und  Gedankengehalt  der  Pariadichtung  (S.  198  ff.)  hervor- 
gehoben. Namentlich  aber  bietet  T.  erstmals  eine  ins  Einzelne  gehende  Vergleichung 
der  Siebenschläferlegende  in  Goethes  Gestaltung  mit  ihrer  Vorlage,  der  Übersetzung 
der  arabischen  Version  der  Legende  durch  den  Engländer  J.  C.  Rieh  in  Hammers 
„Fundgruben  des  Orients",  und  bemüht  sich  auch  hier,  das  eigentümlich  Goethesche 
des  Divangedichtes  herauszuarbeiten  und  psychologisch  wie  ästhetisch  zu  inter- 
pretieren. Ein  zusammenfassender  Überblick  über  dieses  künstlerisch  ebenso  reiz- 
volle wie  psychologisch  aufschlussreiche  Goethesche  „Parodieren"  der  christlichen 
oder  orientalischen  Legendenstoffe  und  -Motive,  im  Vergleich  zur  Behandlung  des 
Legendarischen  bei  anderen  neueren  Dichtem  oder  auch   im  Verhältnis  zu  den  ver- 


572  R.  Unger,  Goethes  Lyrik. 

schiedenen  Entwicklung-sepochen   des  Dichters   und   Menschen  Goethe   selbst,    würde 
die  fleissig-e,  doch  allzu  gedehnte  Sfudie  willkommen  abgerundet  haben.  — 

Einzelne  Gedichte.  An  einem  anschaulichen  Beispiele,  der  Änderung 
der  zweiten  Strophe  des  Sendblattes  ,,An  Freund  Mellish"  in  der  Ausgabe  letzter 
Hand  gegenüber  der  ursprünglichen  Niederschrift  von  1821  (vgl.  W.  A.  5  11,  S.  17), 
zeigt  R.Steig  (5147),  wie  Rücksicht  auf  grammatikalische  Kleinmeisterei  die  Poesie 
einer  ursprünglichen  Konzeption  bis  zur  Unkenntlichkeit  zu  entstellen  vermag,  indem 
er  zugleich  eine  textkritische  Vermutung  des  Herausgebers  jenes  Bandes  der  Sophien- 
Ausgabe  ablehnt.  —  Zum  100.  Geburtstage  des  „Ergo  bibamus"  gibt  R.  Hennig 
(5148)  eine  im  wesentlichen  die  bekannten  Tatsachen  zusammenfassende  Darstellung 
der  Entstehungsgeschichte  des  Goetheschen  Trinkliedes,  in  der  er  namentlich  die 
Beziehung  auf  den  Geburtstag  der  Königin  Luise  betont.  Zugleich  reproduziert  er 
die  Handschriften  des  ersten  Entwurfes  (aus  dem  Besitz  des  Deutschen  Hochstifts  in 
Frankfurt  a.  M.)  und  der  Reinschrift  für  Zelter  (aus  den  Akten  der  Zelterschen  Lieder- 
tafel in  Berlin).  Zu  berichtigen  ist  seine  Angabe,  es  sei  erst  1902  nachgewiesen 
worden,  dass  Goethes  Trinklied  durch  das  im  polemischen  Teile  der  „Farbenlehre", 
Seite  391  mitgeteilte  Scherzwort  Basedows  und  das  dadurch  veranlasste  Gedicht  Riemers 
hervorgerufen  sei,  während  dieser  Zusammenhang  doch  schon  seit  des  letzteren  Mit- 
teilung hierüber  in  den  „Brocardica"  seiner  Sammlung  „Briefe  an  und  von  Goethe", 
also  seit  1846,  allgemein  bekannt  ist.  —  Auf  die  widersinnige  Interpunktion  der  zwei 
ersten  Verse  der  vierten  Strophe  in  den  Orphischen  Urworten,  welche  die  Ausgabe 
letzter  Hand  bietet,  weist  M.  Morris  (5155)  hin,  indem  er  am  Ende  des  ersten 
Verses  Doppelpunkt  statt  Semikolon,  in  der  Mitte  des  zweiten  aber,  nach  „Gesetz", 
wo  in  der  Überlieferung  die  Interpunktion  ganz  fehlt,  sinngemäss  Ausrufungs- 
zeichen nebst  Gedankenstrich  einzusetzen  vorschlägt.  Übrigens  ist  eine  ähnliche 
Zeichensetzung,  soviel  ich  sehe,  in  den  neueren  Ausgaben  zumeist  tatsächlich  schon 
durchgeführt.  Derselben  tiefsinnigen  Dichtung  widmet  K.Borinski  eine  prägnante, 
eindringende  Betrachtung  nach  Entstehungsgeschichte  und  Grundmotiven,  welch 
letztere,  wie  er  im  einzelnen  nachweist,  ihre  ursprüngliche  Quelle  in  einer  Stelle  der 
„Saturnaliä"  des  Macrobius  haben  (lib.  I,  cap.  XIX  s.  fin.),  welche  dort  der  symbolischen 
Deutung  des  Caduceus  als  Attributs  des  Sol-Mercurius  dient,  und  deren  Kenntnis 
Goethe  durch  den  zweiten  Aufsatz  der  „Zerstreuten  Abhandlungen"  des  dänischen 
Archäologen  J.  G.  Zoega  (herausgegeben  und  mit  Zusätzen  begleitet  von  Fr.  G.  Welcker, 
Göttingen  1817)  vermittelt  wurde.  Die  hier  mit  Hilfe  des  spätantiken  Kompilators  ge- 
botenen Aufschlüsse  über  Dämon,  Tyche,  Eros  und  Nemesis,  zu  denen  sich,  in 
Deutung  der  mit  Mars  verbundenen  „Tolme",  als  letztes  Glied  der  „merkwürdigen 
Leiter"  der  Hauptgottheiten  des  Schicksals  noch  „das  unbezähmbare  Erkühnen  des 
menschlichen  Geistes,  das  wir  mit  einem  andern  Ausdruck  Hoffnung  nennen",  gesellt 
(Zoega,  a.  a.  0.  S.  40),  konnte  damals  Goethes  Phantasie  um  so  leichter  zu  Konzeption 
und  dichterischer  Ausgestaltung  „orphischer  Begriffe"  befruchten  (vgl.  Tagebuch  vom 
7.  und  8.  Oktober  1817),  als  ihm  soeben  durch  die  von  dem  Heidelberger  Mythologen 
Creuzer  übersandten  Akten  von  dessen  gelehrter  Fehde  mit  Gottfried  Hermann  über 
die  Anfänge  der  hellenischen  Mythologie  (Hermann  und  Creuzers  Briefe  über  Homer 
und  Hesiodus,  erschienen  Heidelberg  1818)  dieser  ganze  mythologische  Vorstellungs- 
kreis und  vor  allem  die  Begriffe  des  „Orphischen"  (vgl.  den  vierten  Brief  Creuzers 
an  Hermann,  a.a.O.  S.  29  ff.)  und  der  „Urworte"  (Hermann  im  fünften  Briefe  an 
Creuzer,  ebd.  56  ff.)  nahegebracht  worden  waren.  Die  Annahme  Diintzers  (Goethes 
lyrische  Gedichte.  Erläutert  ...  2.  Aufl.,  3,  S.  667/8),  dass  Knebels  Geburtstagsverse 
für  Sophie  von  Schardt,  betitelt  „Nach  dem  Griechischen"  (in  dessen  anonymer 
„Sammlung  kleiner  Gedichte",  Leipzig  1815,  S.  46/7)  „gleichsam  den  äusseren  Glied- 
bau" zu  Goethes  so  unvergleichlich  bedeutsameren  Stanzen  geliefert  hätten,  muss 
nach  diesen  Nachweisen  B.s  nun  wohl  als  abgetan  gelten.  Es  bleibt  in  dieser  Hinsicht 
nur  noch  die  Frage  offen,  woher  Knebel,  der  doch  damals  von  Zoegas  Macrobius- 
Zitat  kaum  wissen  konnte,  seine  Kenntnis  jener  „^*?oi  Uyot'-'-  gewonnen  habe.  Eine 
weit  interessantere  Frage  aber  wirft  B.  selbst  noch  zu  Ende  seines  für  alle  künftige 
Interpretation  der  schwierigen  Goetheschen  Dichtung  wichtigen  Aufsatzes  auf,  indem 
er  die  sehr  verschieden  gedeutete  Stanze  „Heut'  und  ewig",  die  jetzt  vereinzelt  unter 
der  Rubrik  „Epigrammatisch"  der  Gedichte  steht  (W.  A.  3,  163),  statt  mit  Düntzer 
und  anderen  zu  den  „Geheimnissen",  vielmehr  zu  den  Orphischen  Urworten,  zu 
denen  sie  allerdings  nach  Ton  und  Gedankenkreis,  ja  selbst  nach  den  Reimworten 
weit  besser  passen  würde,  und  damit  gleichfalls  zur  soeben  bezeichneten  Lektüre  des 
Herbstes  1817,  insbesondere  zu  Zoegas  fünfter  Abhandlung,  die  vom  Äon  als  dem 
„uranfänglichen  Gott  der  Orphiker"  handelt,  in  Beziehung  setzen  und  demgemäss 
als  ein  Seitenstück  zur  Elpis-Stanze  betrachten  möchte,  das,  in  positiverer  Auffassung 
des  Zeitlichen,  „aus  dem  verworrenen,  unbelehrliaren  Tage  statt  über  alle  Zeiten 
hinaus  in  die  Folgen  der  Zeiten"  weise  und  so  die  emphatische  Apostrophierung  der 


R  Unger,  Goethes  Lyrik.  573 

Äonen  in  der  Schlussrede  Fausts  vorbereite.  Jedenfalls  scheint  mir  diese  Deutuni^, 
im  Vergleich  zu  den  schwerlich  recht  befriedigenden  bisherigen,  ernster  Beachtung 
wert  zu  sein.  —  Bezüglich  der  Abänderungen,  mit  denen  i'estalozzi  1781  in  ,.Lien- 
hard  und  Gertrud"  „Wanderers  Nachtlied"  wiedergegeben  hat,  und  welche  der 
Dessauer  Musikdirektor  F.  W.  Rust  in  dem  der  Komposition  in  seinen  „Oden  und 
Liedern"  (1784)  zugrunde  gelegten  Texte,  ja  noch  Matthisson  im  20,  Teile  seiner 
„Lyrischen  Anthologie"  (1807)  beibehalten  haben,  sucht  K.  Muthesius  (5156), 
wie  mir  scheint  mit  Erfolg,  Max  Friedländers  Vermutung  (Schriften  der  üoetho- 
Gesellschaft  1 1,  140)  gegenüber  wahrscheinlich  zu  machen,  dass  sie  nicht  etwa  auf 
.eine  ältere  Vorlage  zurückgehen,  sondern  von  Pestalozzi  selbst,  der  mit  fremdem 
Dichterwort  sehr  willkürlich  zu  schalten  pflegte,  eigenmächtig  erfunden  sind.  —  In 
einer  verhältnismässig  recht  umfänglichen  Studie  möchte  G.  von  Glasenapp 
(5149)  an  Goethes  Ballade  „Der  Fischer"  die  Psychologie  der  dichterischen  Phantasie- 
leislung  erläutern.  Der  gut  geschriebene,  nur  viel  zu  breite  Aufsatz  dankt  vermutlich 
irgendwelcher  Lehrtätigkeit  seine  Entstehung.  Denn  er  führt  sein  Thema  nicht  ohne 
didaktisches  Geschick  und  reiche  Belesenheit  in  antiker  Dichtung,  aber  mit  einer 
Umständlichkeit  und  Lehrhaftigkeit  auch  in  Darlegung  des  Elementarsten  durch,  die 
nur  reiferen  Mittelschülern  gegenüber  gerechtfertigt  wäre.  Das  Absehen  des  Verfassers 
ist  namentlich  darauf  gerichtet,  mit  Hilfe  einer  etwas  primitiven,  intellektualistisch 
gefärbten  Analyse  der  dichterischen  Phantasietätigkeit  den  Gegensatz  zwischen  Ge- 
fühls- und  Reflexionslyrik,  den  er  übrigens  viel  zu  absolut  fasst,  da  es  sich  bei  aller 
wahrhaften  Poesie  doch  immer  nur  um  ein  Mehr  oder  Minder  und  also  um  eine 
Synthese  des  Gefühls-  und  des  Gedankenmässigen  handeln  kann,  psychologisch  zu 
interpretieren.  Zu  diesem  Behufe  stellt  er  Vergleichungen  des  „Fischers"  mit  einer 
Reihe  sinnverwandter  Dichtungen  an,  forscht  nach  der  äusseren  Anregung  der 
Goetheschen  Ballade,  zergliedert  weitläufig  den  psychologischen  Vorgang  ihrer 
Genesis  im  schaffenden  Dichtergeiste  und  zieht  zur  Erläuterung  der  charakteristischen 
Eigentümlichkeit  der  Gattung,  der  sie  angehört,  der  Stimmungslyrik,  Mythus  und 
Musik  an,  wobei  die  psychologischen  Motive,  der  ursprünglichen  Mythenschöpfung  zu 
denen  des  bewussten  lyrischen  Schaffens  in  eine  meines  Erachtens  allzu  nahe  Parallele 
treten.  Unanfechtbar  dagegen,  freilich  nicht  eben  neu,  erscheint  mir  das  Ergebnis, 
dass  unser  Genuss  an  der  Gefühlspoesie  im  eigentlichen  Sinne  wesentlich  auf  der  dem 
Eindruck  anderer  Kunstgattungen  gegenüber  gesteigerten  Selbsttätigkeit,  sozusagen 
dem  Mitschaffen  beruhe,  in  das  sie  unser  auffassendes  Vermögen  versetzt.  Doch  ist 
dieser  Unterschied,  wie  gesagt,  eben  nur  ein  relativer  und  der  wirkliche  Kunst- 
genuss  niemals  bloss  rezeptiv.  Hervorgehoben  seien  noch  einige  Nachweise  G.s  über 
verwandte  Motive  zu  Goetheschen  Gedichten  in  antiker  Poesie,  so  zum  „Heidenröslein" 
in  CatuUs  Epithalamien,  zum  ,, Besuch"  in  der  dritten,  zu  den  „Morgenklagen"  in  der 
16.,  besonders  aber  zum  „Fischer"  in  der  20.  Elegie  des  ersten  Buches  des  Properz. 
Auch  über  die  mannigfachen  Variationen  des  an  letzterer  Stelle  Goethes  Auffassung 
vergleichsweise  am  ähnlichsten  gestalteten  Hylas-Mythus  bei  Apollonius  Rhodius, 
Theokrit,  Valerius  Flaccus  usw.  gibt  unser  Aufsatz  einigen  Aufschluss.  — 

Xenien.  M.  Morris  (5159)  erläutert  zwei  von  den  sechs  bisher  un- 
bekannten Xenien,  die  Reinhold  Steig  auf  Schloss  Schlitz  in  Mecklenburg  auf- 
gefunden und  1909  in  der  Sonntagsbeilage  der  Vossischen  Zeitung  (vom  14.  November) 
veröffentlicht  hat,  und  zeigt,  dass  das  erste  eine  törichte  Aufforderung  des  von 
Rudolf  Zacharias  Becker  herausgegebenen  „Allgemeinen  Reichs- Anzeigers"  an  die 
„Allgemeine  Literaturzeitung"  zur  Rezension  göttingischer  medizinischer  Disser- 
tationen geisselt,  das  andere  Lavater  mit  dem  Rabbi  Moses  Sabathai  in  Parallele 
stellt,  der  im  17.  Jahrhundert  unter  den  Juden  der  Türkei  als  Messias  auftrat,  an- 
gesichts des  vom  Sultan  über  ihn  verhängten  Todesurteils  aber  seinem  angemassten 
Gottesgesandtentum  entsagte  und  zum  Islam  übertrat.  -- 

Metrisches.  Eine  nach  ihren  prinzipiellen  Grundlagen  und  in  systema- 
tischem Zusammenhange  noch  nicht  hinlänglich  gewürdigte  formale  Seite  der  Goethe- 
schen Lyrik,  die  sprachmelodische,  findet  in  W.  Masing  (5162)  einen  umsichtigen 
uud  verständnisvollen  Darsteller  und  Erklärer.  Aus  langjährigen  Studien  heraus, 
die  bereits  vor  mehr  als  einem  Menschenalter  den  Vortrag  „Über  ein  Goethesches 
Lied"  (Leipzig  1872)  gezeitigt  haben,  gibt  M.  in  weit  ausholenden,  dabei  aber  recht 
prägnanten  und  wohldurchdachten  Erörterungen  zunächst  eine  gedrängte  Theorie 
des  Wesens  der  Sprachmusik  im  Verhältnis  zur  Tonkunst  und  speziell  der  Besonder- 
heit der  deutschen  Sprache  in  sprachmusikalischer  Hinsicht,  namentlich  auch  im 
Vergleich  zu  den  romanischen  Idiomen.  Als  Hauptergebnis  dieser  einleitenden  Aus- 
führungen erscheint  die  Begründung*  der  Einsicht,  dass  den  Hauptfaktor  der  sprach- 
lichen Musik,  im  Gegensatz  zur  Tonmusik,  in  welcher  die  Tonhöhe  eine  mass- 
gebende Rolle  spielt,  neben  dem  Rhythmus  die  Klangfarbe,  in  der  Hauptsache 
natürlich  der  Vokale,  und  zwar  in  der  modernen  Dichtung  in  erster  Linie  diejenige 

Jahrasberiobte  f&r  neuere  dentsobe  Literatnrgesohioht«.    XXI.  ^o 


574  K.  Alt,  Goethes  Epos. 

der  Endreime  als  das  eig-entliche  sprachmelodische  Element  bildet,  und  dass  in 
bezug"  auf  diese  die  deutsche  Sprache  zwar  nicht  so  beg-ünstigt  ist,  wie  in  rhj'thmi- 
schem  und  spezifisch  dichterischem  Betracht,  aber  doch  auch  keineswegs,  nach 
Goethes  unwilligem  Wort,  den  „schlechtesten  Stoff"  darstellt.  Dies  erweist  in  an- 
sohauhchem  Beispiel,  nach  einem  konzisen  Überblick  über  Entwicklung  und  Ge- 
staltung des  sprachmelodischen  Moments,  insbesondere  der  Keimkunst,  in  der 
neueren  Poesie  überhaupt,  der  letzte  und  wichtigste  Teil  unserer  Schrift,  indem  er 
an  einer  Reihe  bekannter,  sprachmelodisch  im  einzelnen  analysierter  Goethescher 
Gedichte,  wie  z.  B.  „An  die  Entfernte",  „Nachgefühl",  „Mit  einem  gemalten  Bande", 
„An  Mignon",  Klärchens  Lied  im  „Egmont",  „Wanderers  Nachtlied",  zum  Teil  auch 
vermittelst  des  Vergleichs  mit  formal  verwandten  deutschen  oder  fremdsprachlichen 
Dichtungen,  dartut,  in  welcher  Weise  und  mit  welch  unerreichter,  wenn  auch  zum 
nicht  geringen  Teile  wohl  unbewusster  Meisterschaft  der  Dichter  die  Kunstmittel 
sprachlicher  Musik  zur  Anwendung  bringt.  Zusammenfassend  beantwortet  M.  die 
Frage,  worin  die  sprachmusikalische  Wirksamkeit  jener  als  besonders  melodisch 
empfundenen  lyrischen  Gebilde  beruht,  dahin:  „Es  ist  ein  Hinübergreifen  der  sprach- 
lichen Melodik,  die  sonst  auf  die  Verschlingung  der  Schlussreime  beschränkt  zu  sein 
pflegt,  über  diese  Schranke  nach  zwei  einander  entgegengesetzten  Richtungen  hinaus, 
indem  verbindende  Gleichklänge  von  der  einen  Strophe  aus  über  die  andere  und 
von  den  Versschlüssen  aus  ins  Innere  der  Verse  hinein  sich  verbreiten,  und  zwar 
in  Anordnungen,  deren  Gesetzmässigkeit  derjenigen  der  Endreimverschling-ung  in 
ihrem  Prinzip  entspricht.  Da  alle  die  einzelnen  Gleichklänge,  die  auf  diese  Weise 
den  melodischen  Eindruck  der  Endreimverschliugung  unterstützen,  in  viel 
schwächerem  Grade  wirken  als  diese  Endreimverschliugung  selbst,  so  bleibt  ihre 
Sonderwirkung  ebenso  leicht  unterhalb  der  Schwelle  des  ßewusstseins  liegen,  wie 
die  der  harmonischen  Obertöne,  die  sich  in  der  Tonmusik  den  mit  bewusster  Absicht 
verwendeten  Tönen  zugesellen;  dem  aber  widerspricht  es  durchaus  nicht,  dass  sie 
in  ihrem  Zusammen  mit  der  Endreimverschlingung  und  miteinander  eine  starke 
Wirkung  auszuüben  imstande  sind,  die  gerade  deshalb,  weil  sie  unmittelbar  bloss  die 
Stimmung,  nicht  aber  das  Bewusstsein  des  Geniessenden  trifft,  nur  um  so  mehr 
Anspruch  darauf  hat,  als  spezifisch  musikalische  Wirkung  zu  gelten".  Es  würde 
meiner  Ansicht  nach  unsere  Erkenntnis  des  Wesens  dichterischer,  insbesondere 
lyrischer  Form  und  Formkunst  in  nicht  geringem  Masse  fördern,  wenn  die  an- 
regenden und  verdienstvollen  Untersuchungen  M.s  an  einem  umfänglicheren  und 
mannigfaltigeren  Material  nachgeprüft,  ergänzt  und  weitergeführt  werden  möchten.  — 


Epos. 
(IV,  8  d  =  N.  5163  -5192.) 

Karl  Alt. 

Allgemeines.  —  Einzelne  Dichtungen:  Werther;  Wilhelm  Meister;  Hermann  und  Dorothea;  Märchen  und  Novelle.  — 

Allgemeines.  Für  die  Tempel-Klassiker  hat  K.  Jahn  den  Werther, 
die  erste  Abteilung  der  Briefe  aus  der  Schweiz  und  die  Lehrjahre,  W.  P  r  i  n  t  z  die 
Wanderjahre  bearbeitet  (5163a).  Der  Text  ist,  soweit  sich  nach  Stichproben  urteilen 
lässt,  durchaus  zuverlässig.  Beim  Werther  hat  Jahn  den  „gewagten  Versuch"  ge- 
macht, die  zweite  Fassung  abzudrucken,  „dabei  aber  sämtliche  Werther- Briefe  und 
-Worte  auf  die  erste  Fassung  zurückführend";  vergleiche  seine  Erklärung:  GKM. 
1911,  S.  320.  — 

Einzelne  Dichtungen:  Werther.  Die  erste  und  zweite  Fassung 
des  Werther  vergleicht  M.  Lauterbach  (5166).  Der  erste  umfangreichere  und 
wertvollere  Teil  der  Arbeit  untersucht  die  sprachlich-formale  Umbildung  (Wortgestalt, 
Wortbestand  und  Wortgebrauch,  Syntax);  es  ist  ein  fördernder  Beitrag  zur  Geschichte 
der  Schriftsprache.  Der  zweite  Teil  gilt  der  inhaltlichen  Umformung.  Neben  einer 
sorgfältigeren  Motivierung  zeigt  der  Plan  der  zweiten  Fassung  nach  L.  drei  be- 
stimmte Ziele:  in  Werther  wird  das  Bewusstsein  seiner  unhaltbaren  Lage  deutlicher 
dargestellt,  von  Lotte  wird  der  Verdacht  der  Mitschuld  abgewälzt,  die  Person  Alberts 
wird  gehoben.  Dieser  Teil  von  L.s  Arbeit  ist  bereits  durch  die  gleichzeitig  er- 
schienene Abhandlung  G.  Fittbogens  (5169)  überholt  worden.    F.s  Verdienst  ist 


K.  Alt,  Goethes  Epos.  575 

namentlich  die  nachdrückliche  Hervorhebung  der  Tatsache,  dass  es  lediglich  künstle- 
rische Forderung-en  waren,  die  Goethe  durch  eine  Umarbeitung  zu  befriedigen 
gedachte:  er  wollte  den  Charakter  des  Werther  „höher  schrauben",  das  Werther- 
Motiv  reiner  herausarbeiten.  Wie  das  geschah,  wie  sich  dabei  freilich  aus  den 
Änderungen  wiederum  Nachteile  und  Unstimmigkeiten  ergaben,  hat  F.  im  einzelnen 
mit  feinem  künstlerischem  Verständnis  ausgeführt.  Goethe  nahm  diese  Nachteile  in 
den  Kauf,  weil  ihm  die  reinere  Gestaltung  des  Werther-Motivs  das  Wichtigste  war. 
„Und  was  er  wollte,  ist  ihm  gelungen;  jetzt,  wo  zwischen  Albert  und  Lotte  volles 
Einverständnis  herrscht,  kann  niemand  mehr  daran  denken,  dass  Werther  ein  Opfer 
der  W^elt  und  ihrer  Kümmerlichkeit  ist;  unverrückbar  bleibt  jetzt  der  Eindruck:  er 
ist  ein  Opfer  seiner  selbst."  —  Um  seine  Shakespeare-Bacon-Theorie  zu  stützen, 
weist  E.  Bormann  (5165)  auf  ein  angebliches  Anagramm  Bacons  hin  und  erklärt 
den  Titel  „Die  Leiden  des  jungen  Werthers"  ebenfalls  als  ein  Anagramm  für:  „Üie 
Leiden  unnsres  Dr.  J.  W.  Geethe".  —  F.  A.  Hün  ich  (5171)  teilt  Lesefrüchte  mit,  die 
zeigen,  wie  der  Werther  auf  die  Zeitgenossen  wirkte:  eine  gefühlvolle  Apostrophe  an 
Werther,  drei  bisher  unbekannte  Urteile  aus  den  Jahren  1775,  1777  und  1783  (eines 
davon  auch  in  N.  5170),  den  Inhalt  eines  Romans  von  Heinrich  Müller,  dessen  Held 
ein  Kandidat  der  Theologie  Goethe  ist,  Proben  aus  drei  Werther-Karikaturen  und 
Beobachtungen  über  den  Einfluss  des  Werther-Stils.  —  L.  M  o  r  e  l  (5167)  erörtert 
die  Bedeutung  des  Werther  für  die  französische  Literatur.  Zuerst  deutet  er  auf 
Werther-Stimmungen  vor  W^erther  hin,  auf  das  Erwachen  des  Sinns  für  die  Schön- 
heiten des  Hochgebirgs;  dann  nennt  er  einige  Gedichte,  die  unmittelbar  an  Goethes 
Werther  anknüpfen,  und  endlich  bespricht  er  eingehend  F.  R.  Chateaubriands  Rene 
(1801),  verschiedene  Dichtungen  von  Ch.  Kodier,  die  Valerie  der  Frau  von  Krüdener 
(1803),  Frau  von  Staels  Delphine  (1802),  Senancours  Oberman  (1804),  B.  Constants 
Adolphe  (1816).  —  C  h.  W^a  a  s  (4964,  Einleitung  zu  Teil  27)  untersucht  die  sogenannten 
Werther-Briefe.  Er  nimmt  an,  dass  schon  1775  in  der  Schweiz  der  Plan  auftauchte, 
die  Werther-Reise  als  eine  Vorgeschichte  des  Werther  zu  beschreiben,  die  zugleich 
das  Gerede  der  Leute  von  Wetzlar  und  Lotte  ablenken  sollte.  Nach  der  Rückkehr 
habe  die  Niederschrift  begonnen,  sei  jedoch  bald  unterbrochen  worden.  1796  habe 
Goethe  aus  diesen  Papieren,  aus  Erinnerungen  an  diese  Reise  und  aus  Aufzeich- 
nungen von  der  zweiten  Reise  (1779)  einen  Roman  schaffen  wollen,  dessen  Mittel- 
punkt wohl  Werthers  Liebe  zu  Eleonore  Tudou  gebildet  hätte.  W.s  später  erschienene 
Einleitung  berührt  sich  in  manchen  Punkten  mit  F.  L.  Müllers  Aufsatz  (JBL.  1908/9, 
N.  9034),  der  ihm  jedoch  noch  nicht  vorlag.  — 

W  i  1  h  e  1  m  M  e  i  s  t  e  r.  Im  Februar  des  Berichtsjahres  kam  aus  der  Schweiz 
die  Kunde,  die  lange  schmerzlich  vermisste  Urgestalt  des  Wilhelm  Meister  sei  dort 
in  einer  Abschrift  von  Bäbe  Schulthess  aufgefunden  worden.  Bald  darauf  machte 
der  glückliche  Finder  G.  BiUeter  (5173)  Proben  daraus  bekannt.  In  einer 
kurzen  Einleitung  erzählte  er  die  Geschichte  des  Fundes,  dessen  Bedeutung  er  mit 
warmer  Begeisterung  pries,  ganz  erfüllt  von  dem  ersten  tiefen  Eindruck  des  jugend- 
frischen Werkes.  Schon  vor  dieser  Veröffentlichung  setzte  J.  Minor  den  Lesern 
der  „Woche"  auseinander,  was  von  dem  Funde  zu  erwarten  sei.  Nach  dem  Erscheinen 
musste  dann  jedes  Blatt  einen  eingehenden  Bericht  bringen.  Einige  Urteiler,  so 
K.  Strecker  und  namentlich  K.  Falke  CK.  Frey),  schätzten  die  Urgestalt  ohne 
Bedenken  höher  ein  als  den  vollendeten  Roman;  ja  Falke  bezeichnete  die  Um- 
arbeitung als  eine  „Sünde  wider  den  heiligen  Geist  der  Inspiration".  Er  musste 
sich  dafür  eine  scharfe  Zurückweisung  durch  E.  Korrodi  gefallen  lassen,  der 
besonnen  den  W^ert  beider  Fassungen  gegeneinander  abzuwägen  suchte.  Auch 
F.  Muncker,  F.  Düsel  und  M.  Jacobs  hoben  bei  aller  Freude  an  den  Schön- 
heiten der  ersten  Fassung  die  künstlerische  Überlegenheit  der  Lehrjahre  hervor. 
Eug.  Wolff  stellte  mit  Genugtuung  fest,  dass  manche  seiner  Vermutungen  (JBL.  1908/9, 
N.  9046)  nun  bestätigt  wurden.  —  Eine  Bonner  Dissertation  von  H.  B  e  r  e  n  d  t 
(5174),  noch  vor  der  neuen  Entdeckung  verfasst,  soll,  da  sie  1911  in  erweiterter 
Gestalt  erschienen  ist,  im  nächsten  Bericht  besprochen  werden.  —  A.  Fries  (5175) 
veröffentlichte  kritische  Randglossen  zur  Theatralischen  Sendung.  Er  erörtert  zuerst 
textkritische  Fragen,  behandelt  Gleichnisse,  Lieblingsworte  und  andere  Eigenheiten 
des  Stiles,  weist  auf  Erlebtes  hin  und  sammelt  Anklänge  an  andere  Werke  Goethes. 
Der  Monolog  der  Königlichen  Einsiedlerin  erinnert  ihn  an  Gedichte  Ewalds  von 
Kleist;  im  Käthchen  Heinrichs  von  Kleist  glaubt  er  Züge  von  Goethes  Mignon  zu 
erkennen.  —  H.  Maync  (5176)  hat  im  Hochstift  über  die  ersten  Eindrücke  der 
Dichtung  berichtet,  deren  Herausgabe  ihm  übertragen  wurde.  An  die  Entstehungs- 
geschichte anknüpfend,  weist  er  auf  den  Bruch  im  Gefüge  der  I^ehrjahre  hin  und 
würdigt  die  erste  Fassung  nach  ihrem  biographischen  Gehalt  und  als  bedeutsames 
Denkmal  für  die  Entwicklung  des  Goetheschen  Prosastils;  eindringlich  warnt  er  vor 
einer  Überschätzung  des  künstlerischen  Wertes  der  Urgestalt.    Merkwürdig  zurück- 

53* 


576  K.  Alt,  Goethes  Epos. 

haltend  äussert  er  sich  über  die  Frage  nach  dem  ursprünglichen  Ziel  der  Handlung. 

—  Bekanntlich  ist  die  Veröffentlichung  der  Handschrift  unter  anderem  durch  Streitig- 
keiten um  das  Urheberrecht  verzögert  worden.  Über  diese  juristischen  Fragen 
haben  sich  F.  Avenarius  (5177),  E.  Röthlisberger  (5178),  P.  Hennig 
(5178a),  J.  Kohl  er  (5179)  geäussert.  Besonders  scharf  haben  Avenarius  und 
Kohler  die  Zweckwidrigkeit  der  jetzt  geltenden  Bestimmungen  hervorgehoben.  —  Eine 
tief  eindringende  Studie  über  die  Wanderjahre  hat  J.  C  o  h  n  veröffentlicht  (5181). 
In  bewusstem,  allzu  schroffem  Gegensatz  zu  der  seit  langem  herrschenden  Auf- 
fassung, die  in  dem  Werk  einen  sozialen,  ja  sozialistischen  Roman  sieht,  betont  C: 
„Gewiss  spielen  wirtschaftliche  Umwälzungen  und  die  Regelung  des  Zusammen- 
lebens ihre  Rolle  in  den  Wanderjahren,  aber  im  Mittelpunkte  steht  durchaus  der 
einzelne  Mensch.  Wie  er  sich  unter  veränderten  Umständen  zu  verhalten  hat,  das 
ist  die  Hauptfrage  .  .  .  Wie  kann  sich  der  Einseitige  vor  Verkümmerung  bewahren, 
wie  kann  er  Mensch  bleiben?"  Indem  C.  diesen  leitenden  Gedanken  durch  alle 
Hauptteile  der  Dichtung  verfolgt  und  verborgene  Beziehungen  aufdeckt,  zeigt  er, 
wie  nach  einem  Wort  Goethes  die  Dichtung  zwar  nicht  aus  einem  Stück,  aber  aus 
einem  Sinn  ist.  Besonders  fein  wird  der  innere  Zusammenhang  der  religiösen  Be- 
trachtungen mit  dem  Hauptgedanken  nachgewiesen  und  endlich  vom  Standpunkt  der 
Gegenwart  an  Goethes  Gedankengängen  Kritik  geübt.  — 

Hermann  und  Dorothea.  Eine  hübsche  Ausgabe  von  Hermann  und 
Dorothea  hat  O.  Harnack  (5182)  mit  einem  Nachwort  begleitet,  das  die  Dichtung, 
mit  Schiller,  als  einen  Gipfel  der  Kunst  feiert,  da  sie  germanische  Innerlichkeit  und 
griechische  Formplastik,  Realismus  der  Lebensbeobachtung  und  Idealismus  der  Auf- 
fassung mit  künstlerischer  Meisterschaft  vereinigt.  —  Über  eine  typographisch  be- 
sonders schöne  Ausgabe,  in  Kleukens -Fraktur,  berichtet  E.  Bogeng  (5183).  — 
Ch.  KuUmer  (5184)  hat  seine  1907  in  englischer  Sprache  erschienenen  Unter- 
suchungen (JBL.  1906/7,  N.  7301)  nun  erweitert  und  in  einer  deutschen  Ausgabe  all- 
gemeiner zugänglich  gemacht.  Er  sieht  bekanntlich  im  thüringischen  Städtchen 
Pössneck  den  Schauplatz  von  Hermann  und  Dorothea  und  meint,  auch  für  die  Per- 
sonen der  Dichtung  Urbilder  in  Pössnecker  Persönlichkeiten  ermittelt  zu  haben.  Er 
will  damit  erweisen,  ,,dass  die  Welt  genialer  ist  als  das  Genie,  dass  man  grosse 
Kunstwerke  nicht  aus  dem  Blauen  herunterholen  kann"  (S.  42),  Nun,  dass  Goethe 
überall  scharf  beobachtete  und  diese  Beobachtungen  in  seinen  Dichtungen  zu  ver- 
werten wusste,  ist  nichts  Neues;  in  diesem  Sinne  mag  man  einige  Ausführungen  K.s 
gelten  lassen.  Für  ein  vertieftes  Verständnis  des  Gedichts  ist  damit  nichts,  für  ein 
Verständnis  der  Arbeitsweise  Goethes  wenig  gewonnen,  wenn  man  nicht  etwa  den 
Gewinn  in  der  Erkenntnis  sehen  will,  dass  Goethe  mit  Glück  alles  Besondere  be- 
seitigt und  nur  „das  rein  Menschliche  einer  kleinen  deutschen  Stadt"  beibehalten  hat. 

—  Deshalb  konnte  E.  Trauer  (5187)  mit  gleich  guten  Gründen  Adorf  und  Elster 
als  Schauplatz  der  Dichtung  ansprechen.  —  H.  Nöthe  (5185,  ebenso  N.  5189)  stimmt 
Kullmer  rückhaltlos  zu,  während  F.  Avenarius  (5186)  gegen  diese  Art  der 
Forschung  entschieden  Einspruch  erhebt.  — 

Märchen  und  Novelle.  Camilla  Lucerna  (5191)  zeigt  in  ihrem 
vielfach  fördernden  Buch  über  das  Märchen,  wie  in  diesem  Spiel  der  Phantasie 
naturphilosophische  Gedanken  Goethes  wirksam  sind;  sie  geht  mit  Glück  literarischen 
Reminiszenzen  nach  (Bibel,  Rabelais,  Jung-Stilling),  untersucht  den  Einfluss  frei- 
maurerischer Ideen,  gibt  Seite  51  f.  eine  sehr  ansprechende  Darstellung  der  inneren 
Entstehung  des  Märchens  und  fasst  das  Ergebnis  ihrer  Untersuchungen  in  dem  Satz 
zusammen:  „Die  Bibel  ist  der  innere  Ausgangspunkt,  die  Darstellung  des  Werdens 
einer  idealen  Gesamtorganisation  aller  Natur-  und  Menschenkräfte  zu  einem  Welt- 
kunstwerk ist  das  Ziel,  die  Typen  und  Gesetze,  die  alles  Natur-  und  Kunstschaffen 
leiten,  sind  die  Mittel,  Symbolik  ist  die  Form,  Witz  und  kleine  persönliche  Allusionen 
sind  die  Würze  der  zierlichen  Dichtung"  (S.  52).  Ist  nicht  alles  so  neu,  wie  die  Ver- 
fasserin annimmt,  ist  manches  Einzelne  anfechtbar  (etwa  S.  157  die  Beziehung  auf 
Fichte  und  anderes),  so  lässt  sich  doch  mancherlei  aus  dem  Buch  lernen.  L.  hält 
sich  frei  von  allem  platten  AUegorisieren,  indem  sie  sich  von  Goethes  Symbolbegriff 
leiten  lässt  und  zeigt,  wie  gerade  die  Darstellung  typischer  Züge  eine  mehrfache 
Deutung  zulässt  (S.  107).  Der  gemischte  König  ist  ihr  etwa  „das  Symbol  für  alles  im 
Werden  Gestockte  [so!],  alles  erzwungen  Hergestellte,  das  Geltung  gewonnen  hat  und 
sich  erhält.  Das  zielt  auf  Machwerke  jeder  Art,  es  lässt  sich  auf  Kunsttragelaphen 
beziehen  wie  auf  Staatsinstitutiönen,  auf  Dogmenkomplexe  wie  auf  den  Bau  einer 
Theorie"  (S.  171).  —  A.  H  a  u  f  f  e  n  s  (5192)  Aufsatz  über  Goethes  Novelle  ist  ledig- 
lich eine  zustimmende  Wiedergabe  der  Ergebnisse  von  Wukadinovic  (JBL.  1908/9, 
N.  9059).  - 


M.  Morris,  Goethes  Drama.  577 

e)  Drama. 

(lY,8e  =  N.  519S— 5252.) 

Max  Morris. 

Alli^emelne«.  —  Einzelne  Dramen:  CUtIko.  —  Geieliwli<er.  —  E^iaont.  —  Iphlfcol«.  —  TaMO.  — 
Nntarliohe  Tochter.  —  Fiagnente  (Prometbeur,  Löwenstohl).  —  Fanat:  Allgemeinet.  -  Eintelnea:  Krater  Teil;  Zweiter  Teil; 
B&hnengeaoliiobte.  — 

Allg-emeines.  Die  Dissertation  von  W.  Kothe  (5195)  über  das  Ver- 
hältnis des  jungen  Goethe  zur  Bühne  ist  ein  Probestück  aus  einer  grösseren  Mono- 
g-raphie,  von  der  einstweilen  nur  die  Abschnitte:  Leipziger  Theater,  Die  Laune  des 
yerliebten,  Die  Mitschuldigen  geboten  werden.  Die  Arbeit  ragt  über  das  herkömm- 
liche Dissertationsniveau  hinaus  und  soll  hier  genauer  gewürdigt  werden,  sobald  sie 
vollständig  vorliegt.  —  Über  Goethe  als  Bühnendichter  stellt  T  h.  Vogel  (5201) 
eine  Reihe  bekannter  Talsachen  gefällig  zusammen  und  begleitet  sie  mit  einer  an- 
sprechenden, wenn  auch  nicht  gerade  wissenschaftlich  neuen  Erläuterung.  Die  Oper 
II  mondo  alla  riversa,  die  sich  Goethe  am  3.  Februar  1772  von  Jung  zurückerbittet. 
ist  aber  nicht  von  ihm  gedichtet,  wie  V.  Seite  85  glaubt.  —  Goethes  Verhältnis  zum 
antiken  Drama  überschaut  Ch.  Andler  in  einer  knappen,  inhaltreichen  Skizze 
(RCC.  19,  1,  551).  —  Das  Buch  von  G.  Stenger  (5202)  über  Goethe  und  Kotzebue 
wird  im  Kapitel  „Goethes  Leben"  besprochen.  — 

Einzelne  Dramen.  Clavigo.  Die  Arbeit  von  G.  Grempler  (5207) 
gehört  ins  nächste  Berichtsjahr.  — 

D  i  e  G  e  s  c  h  w  i  s  t  e  r.  In  einer  eindringenden  Studie  legt  G.  Kettner 
(5208)  den  Umbildungsprozess  dar,  durch  den  Goethe  das  kleine  Drama  aus  Motiven 
seines  Verhältnisses  zu  Frau  von  Stein  geschaffen  hat.  Schölls  Vermutung,  dass 
Goethe  zu  dem  im  Drama  zitierten  Briefe  von  Mariannes  Mutter  einen  Brief  der  Frau 
von  Stein  wörtlich  verwendet  habe,  lehnt  K.  mit  Recht  ab,  ebenso  wie  die  angebliche 
Herkunft  der  Fabel  aus  dem  von  Elias  Schlegel  übersetzten  Einakter  La  pupille. 
Am  Schluss  überschaut  K.  noch  die  Behandlungen  desselben  Motivs  in  Goethes 
späterer  Dichtung  und  bei  anderen  Dramatikern.  — 

E  g  m  o  n  t.  Die  historischen  Personen  des  Dramas  und  ihr  Verhältnis  zu- 
einander stellt  Prehn  von  Dewitz  (5209)  grösstenteils  nach  neueren  Quellen 
kurz  dar  und  zieht  einen  Vergleich  mit  Goethes  Schilderung.  — 

Iphigenie.  In  Vers  1609  erscheint  Delphi  als  eine  Insel.  Es  handelt 
sich  hier  nach  Joh.  Schmidt  (5212)  um  ein  vermutlich  schon  aus  Goethes 
Knabenzeit  stammendes  und  dann  fortgeschlepptes  Missverständnis.  In  der  Rede 
„Zum  Shakespears-Tag"  wird  der  „Tempel  zu  Delphos"  erwähnt,  und  in  der  Prosa- 
Iphigenie  heisst  es  dreimal  „Delphos"  statt  Delphi.  Die  Verwechselung  von  Delos 
und  Delphi  war  also  bei  Goethe  fest  eingewurzelt.  — 

Tasso.  H.  Rueff  (5214)  setzt  Scheidemantels  Untersuchung  zur  Ent- 
stehungsgeschichte (GJb.  18,  S.  163)  fort  und  versucht,  in  Akt  1  und  2  die  ganz  neuen 
Partien  von  den  nur  in  Versen  umgeschmolzenen  zu  sondern.  Die  subtilen  Einzel- 
heiten dieser  scharf  eindringenden,  nicht  immer  ganz  überzeugenden,  aber  erheblich 
fördernden  Untersuchung  kann  ich  hier  nicht  wiedergeben  und  verweise  deshalb  «uf 
mein  Referat  Euph.  19,  843.  —  Leonore  Sanvitale  und  Antonio  werden  von  H.  Willen- 
bücher (5215)  recht  ungünstig  beurteilt.  Antonios  „Bosheit  gegen  Tasso"  fliesst 
aus  Eifersucht,  denn  Antonio  liebt  die  Prinzessin.  Beweis :  Akt  III 4,  Vers  47  flf. 
und  126  ff.!  — 

Natürliche  Tochter.  Das  Schema  und  die  Szenare  der  Fortsetzung 
sucht  E.  Castle  (5216)  mit  dem  ausgeführten  ersten  Teil  zu  einem  Gesamtbilde  zu- 
sammenzubauen. Er  sieht  richtig  im  Anschluss  an  Graf,  dass  das  in  Ho  erhaltene 
Szenar  eines  fünfaktigen  Stücks  bis  zum  völligen  Abschluss  der  Dichtung  reicht;  aber 
im  einzelnen  bleibt  in  seinem  Aufbau  manches  zurechtzurücken.  So  bezieht  sich 
z.  B.  die  Formel  „Familienwesen.  Sucht  nach  Besitz"  nicht  auf  den  ersten  Akt  des 
zweiten,  sondern  auf  den  fünften  des  ersten  Stücks,  nämlich  auf  die  Szenen  Eugenies 
mit  dem  Gerichtsrat,  der  die  Ehe  preist,  und  mit  der  Äbtissin,  die  Eugenie  aus  Hab- 
sucht in  ihr  Kloster  aufnehmen  will.  Die  Formel  „Druck  daher"  umschreibt  C: 
„Freilich  verspürt  ein  verwöhnter  Weltbürger  auch  so  manchen  Druck  von  daher 
fdem  Grundbesitz]",  während  Goethe  den  Druck  durch  die  Festlegung  des  Besitzes 
in  wenigen  Händen  meint,  vergleiche  die  sich"  anschliessenden  Formeln:  „Dunkler 
aufdämmernder  Zustand.  Gärung  von  unten."  Die  Formel  „Strebende  Soldaten" 
ist  nicht  zu  paraphrasieren :  ,, Der  Soldat,  ebenfalls  nicht  ohne  selbstsüchtiges  Streben", 
denn  die  Parallelstelle  im  Szenar  lautet :  „Soldat.    Streben  nach  der  Einheit  und  einem 


578  M.  Morris,  Goethes  Drama. 

oberen  Verbindung-spunckt."  Und  so  sind  auch  in  dem  schwierigen  Aufbau  des 
4.  und  5.  Akts  auf  Grund  der  kurzen  Szenarangaben  einige  Situationen  wohl  anders 
zu  ergänzen,  als  es  C.  hier  versucht,  aber  im  ganzen  ist  seine  Arbeit  verdienstlich 
und  nicht  misslungen.  — 

Fragmente.  J.  Fränkel  (5218)  verfolgt  die  mythische  Gestalt  des 
Prometheus  von  Hesiod  und  Aischylos  über  Goethe  bis  zu  S.  Lipiner  (Der  ent- 
fesselte Prometheus,  Leipzig  1876)  und  C.  Spitteler  (Prometheus  und  Epimetheus, 
Jena  1906).  In  Spittelers  Werk  sieht  F.  die  Krönung  dieser  Reihe:  „Er  hat  den 
Mythos  zertrümmert,  um  den  Mythos  zu  erschaffen."  —  Einen  Ausschnitt  aus  der  von 
Fränkel  verfolgten  Entwicklungsreihe  untersucht  eingehend  und  gelehrt  0.  W  a  1  z  e  1 
(5219):  „Von  Shaftesburys  Soliloquy . . .  bis  zu  Goethes  Frankfurter  Prometheus- 
Fragment  lässt  sich  in  aufsteigender  Linie  der  Vergleich  des  schöpferischen  Künstlers 
mit  Prometheus  verfolgen.  Diese  Linie  berührt  wichtige  Stellen  der  Geschichte 
deutscher  Ästhetik  im  18.  Jahrhundert."  W.  bietet  zunächst  die  hierhergehörigen 
Stellen  aus  Shaftesbury  und  zeigt  dann  ihre  Weiterbildung  im  Sturm  und  Drang  bei 
Herder,  Goethe,  Merck,  Lenz  und  Schiller,  dazu  die  Vorgeschichte  dieses  Prometheus- 
Symbols  bei  den  Aufklärern  bis  zu  Lessing.  Auf  dieser  Grundlage  baut  er  dann 
seine  Studie  über  Goethes  Prometheus  auf.  „Goethe  erkennt  in  dem  Schicksal  des 
Prometheus  das  Schicksal  des  Künstlers;  und  er  fühlt  in  ihm  sein  eigenes  Los. 
Nicht  religiöse  Erwägungen,  sondern  Künstlererfahrungen  sind  erste  Voraussetzung 
der  Konzeption  des  Fragmentes  . . .  Als  letzte  und  höchste  Entwicklungsstufe  der 
Lehre  vom  gottähnlichen  Künstler  ist  die  Dichtung  konzipiert.  Doch  innerhalb  des 
kurzen  und  rasch  abgebrochenen  Weges,  den  sie  in  Goethes  Phantasie  zurücklegte, 
näherte  sie  sich  dem  religiösen  Gebiet  und  damit  auch  den  anderen  Frankfurter 
Fragmenten  [Mahomet,  Der  ewige  Jude,  Faust]."  Die  Stoffquellen  findet  W.  in 
Hederichs  Lexicon  mythologicum,  Leipzig  1741,  und  in  übersetzten  Partien  aus  dem 
Gefesselten  Prometheus  bei  Sulzer  und  anderen.  Die  immer  wiederholte  Formel  von  dem 
spinozistischen  Pantheismus  des  Dramas  und  der  Ode  weist  W.  mit  Kecht  zurück  und 
zeigt,  dass  Goethe  hier  und  in  der  Katechisationsszene  des  [Irfaust  vielmehr  Rousseau 
folgt,  wobei  auch  Gedankenelemente  aus  Shaftesbury  und  Leibniz  einfliessen.  W. 
verfolgt  dann  noch  das  Abklingen  des  Prometheustrotzes  bei  Goethe  und  im  deutschen 
Geistesleben  bis  zum  Ende  des  18.  Jahrhunderts.  —  Die  Schemata  und  Entwürfe  zu 
zwei  dramatischen  Löwenstuhl-  Dichtungen  ordnet  M.  Morris  (5221)  ausdeutend 
und  zeigt  entgegen  der  herkömmlichen  Annahme,  dass  das  Trimeterdrama  älter  ist 
als  der  Opernentwurf  von  1814  und  schon  um  1803  entstanden  ist.  Es  schwebte 
Goethe  dabei  das  Bild  eines  hellenisch-romantischen  Dramas  vor,  worin  die  schwere 
Wucht  des  tragischen  Trimeters  mit  Edda-Rhythmen  und  mannigfachen  modernen 
Formen  vieltönig  zusammenklingen  sollte.  Der  Löwenstuhl  ist  ein  mit  zwei  goldenen 
Löwen  geschmückter  Freistuhl,  den  der  Erbauer  der  Burg,  in  der  die  Handlung 
spielt,  aus  Reue  über  eine  Tat  des  Jähzorns  in  freiwilliger  Einschränkung  seiner 
Herrschergewalt  errichtet  hat,  damit  ein  jeder  dort  sein  Recht  auch  gegen  ihn  selbst 
in  Sicherheit  vertreten  kann.  Die  Quelle  dieses  schönen,  von  Goethe  gewiss  nicht 
frei  erfundenen  Motivs  ist  noch  zu  ermitteln.  — 

Pandora.  E.  Castle  (5223)  bietet  eine  schwungvolle  und  warm  empfundene, 
aber  nicht  wesentlich  über  den  bisherigen  Stand  des  Wissens  hinausführende  Gesamt- 
skizze. Zutreffend  bemerkt  er,  dass  Elpore  thraseia  nicht  hinter  dem  Vorhang  der 
Kypsele,  sondern  hinter  dem  des  Theaters  hervortreten  sollte.  — 

Des  Epimenides  Erwachen.  Die  kleine  Studie  von  C  h.  A  n  d  1  e  r 
(5222)  betont,  dass  Goethes  Patriotismus  wesentlich  ein   geistig-literarischer  war.  — 

Faust:  Allgemeines.  J.  Hauris  (5226)  populäre  Vorträge  bieten 
nur  eine  behagliche  Paraphrase  der  Handlung,  mit  geringschätzigen  Seitenblicken 
auf  die  bösen  Faust- Forscher.  —  R.  Petsch  (Einführung  in  Goethes  Faust.  Sammlung 
gemeinnütziger  Vorträge,  her.  vom  Deutschen  Vereine  zur  Verbreitung  gemeinnütziger 
Kenntnisse  in  Prag,  Jänner-Feber  1910)  (JBL.  1908/9,  N.  9126)  gibt  eine  zweckmässige 
Gesamteinführung  ohne  Einzelkommentar.  —  G.  Santayana  (4928)  vergleicht 
„three  philosophical  poets":  Lukrez,  Dante,  Goethe  als  Faust-Dichter.  Bestimmte  neue 
Ergebnisse  lassen  sich  in  der  Faust-Betrachtung  von  S.  nicht  gerade  herausheben, 
aber  der  geistvolle,  vornehm  geschriebene  Aufsatz  ragt  über  das  übliche  Faust- 
Geschreibe  weit  hinaus.  Zu  einigen  Partien  des  zweiten  Teils  verhält  sich  S.  ironisch: 
„Faust  is  going  to  teach  life  to  the  souls  of  young  boys,  who  have  died  to  soon  to 
have  had  in  their  own  persons  any  experience  of  Rathskellers,  Gretchens,  Helens 
and  Walpurgisnachts .  . .  And  the  incidental  philosophy  or  philosophies  of  Goethes 
Faust  are,  to  my  mind,  often  better  than  its  ultimate  philosophy.  The  first  scene  of 
the  second  part,  for  instance,  is  better,  poetically  and  philosophically,  than  the  last, 
It  shows  a  deeper  sense  for  the  realities  of  nature  and  of  the  soul,  and  it  is  more 
sincere.     Goethe  there  is  interpreting  nature  with  Spinoza;  he  is   not  dreaming  with 


M.  Morris,  Goethes  Drama.  579 

Swedenborg,  nor  talking  equivooal  paradoxes  with  Hegel."  Hat  Goethe  wirklich  zu 
diesen  letzten  Worten  Anlass  gegeben?  —  A.  Frederking  (5230)  erläutert  leicht 
misszuverstehende  oder  durch  miss  verstand  liehe  Interpunktion  getrübte  Faust-Stellen. 
Wertvoll  erscheinen  mir  besonders  seine  Bemerkungen  zu  Vers  ir)46,  5881,  6252, 
11687,  :U3,  4367,  5090,  11879.  —  O.  Kitt  er  (5232)  erregt  Erwartungen,  die  ernicht 
erfüllen  kann,  wenn  er  seinem  Lebensbild  des  Agrippa  von  Nettesheym  die  Über- 
schrilt  gibt:  Ein  historisches  Urbild  zu  Goethes  Faust.  Er  sagt  denn  auch  selbst 
von  dem  vermuteten  Einfluss  der  Agrippa-Gestalt  auf  die  Dichtung:  „Wie  weit  er  im 
einzelnen  reicht,  wird  schwer,  vielleicht  überhaupt  kaum  zu  bestimmen  sein",  wagt 
aber  doch  die  Behauptung:  „Das  Eritis  sicut  deus,  scientes  bonum  et  malum . . . 
dürfte  in  dieser  ironisierenden  Anwendung  direkt  aus  dem  ersten  Kapitel  der  ^Incerti- 
tudo  scientiarum'  stammen."     Kaum!  — 

Einzelnes:  Erster  Teil.  Für  die  vier  Sonderdrucke  des  Fragments 
von  1790  gibt  Seuffer-Porcheron  (4993)  die  Unterscheidungskennzeichen 
genau  an.  —  Th.  Ren  au  d  (nicht  Ph.  Renard,  5240)  präsentiert  den  „Spaziergang 
nach  Schiltigheim",  ein  auf  der  Strassburger  Universitäts-Bibliothek  vorhandenes 
handschriftliches  Gedicht  in  Knittelversen  aus  den  ersten  Jahrzehnten  des  18.  Jahr- 
hunderts, als  Goethes  Quelle  zur  Spaziergangs-bzene.  Was  soll  Goethe  alles  gekannt 
und  ausgeschrieben  haben!  Die  Anklänge  zeigen  nur,  dass  der  Elsässer  Knittel- 
versdichter ebenso  wie  Goethe  aus  eigener  Anschauung  solche  Volksfeste  kannte.  — 
Die  neue  Art  der  Naturbetrachtung,  die  Faust  in  der  Szene  Wald  und  Höhle  kund- 
gibt, ist  ihm  nach  P.  J.  Arnold  (5239)  durch  die  Liebe  zu  Gretchen  aufgegangen, 
Faust  ist  aber  hier  noch  nicht  genügend  sittlich  gereift,  um  seine  Begierden  zu  be- 
kämpfen, und  deshalb  ist  die  Notwendigkeit  von  Gretchens  Fall  für  alle  folgenden 
Abschnitte  des  ersten  Teils  gegeben."  Auch  dieser  Erläuterer  glaubt  also  arglos, 
dass  er  zur  Faust- Forschung  ausgestattet  sei,  weil  er  das  Drama  in  der  Vulgata  ge- 
lesen hat,  und  er  weiss  nicht,  dass  im  Fragment  unmittelbar  vor  der  Szene  Wald 
und  Höhle  Gretchens  Worte  stehen  :  Und  bin  nun  selbst  der  Sünde  bloss.  — 

Zweiter  Teil.  In  Paul  Heyses  (5241)  Frage :  „Ist  es  wünschenswert, 
den  zweiten  Teil  von  Goethes  Faust  auf  die  Bühne  zu  bringen?"  ist  auch  schon 
seine  Antwort  enthalten :  „Wohl  kann  bei  jedem  neuen  Versuch,  auch  den  zweiten 
Teil  auf  die  Bühne  zu  bringen,  der  Schauspieldirektor  sich  mit  dem  Worte  des 
mystischen  Chorus  decken :  Das  Unzulängliche,  hier  wird's  Ereignis.  Aber  wo  ist 
ein  so  dringendes  Bedürfnis,  dass  es  sich  überhaupt  wieder  ,ereignen'  müsse,  auf  die 
Gefahr  hin,  überall  seine  Unzulänglichkeit  zu  offenbaren?"  Gewiss  retardieren  im 
zweiten  Teil  die  Episoden  übermässig  den  Schritt  der  Handlung,  wie  H.  das  in 
seiner  Skizze  nur  allzu  hart  betont,  aber  diese  Episoden  sind  doch  gerade  als  Bühnen- 
bilder geschaut  und  haben  auch  schon  öfter  die  willigen  Zuschauer  entzückt,  die  ihre 
Erinnerungen  aus  dem  gelesenen  Drama  mitbringen.  Oft  und  überall  und  für  jede 
Art  Publikum  ist  der  zweite  Teil  allerdings  nicht  aufzuführen,  und  vor  allem  darf  es 
nicht  unzulänglich  geschehen.  —  E.  Gerland  (5242)  nimmt  die  Untersuchungen  von 
Baumeister  und  John  Schmitt  (vgl.  JBL.  1904,  S.  460)  auf,  ob  Goethe  bei  Fausts 
Ritterburg  das  nördlich  von  Sparta  gelegene  Mistra  im  Auge  gehabt  habe.  Alle  von 
Goethe  angegebenen  Züge  passen  trefflich  für  Mistra,  nur  seine  Quelle  war  bisher 
nicht  zu  ermitteln,  und  auch  G.  vermag  sie  nicht  sicher  anzugeben.  Er  vermutet, 
dass  Goethe  seine  Kenntnis  von  Mistra  aus  irgendeiner  auf  Rannusio  fussenden  Ge- 
schichte von  Venedig  gewonnen  hat.  — 

Bühnengeschichte.  Die  Darsteller  des  Mephistopheles  am  Wiener 
Hofburg-Theater-Costenoble,  Laroche,  Marr,  Dawison,  Dessoir  —  lässt  J.  Le  w  i  n  s  ky 
(5244)  in  einer  fesselenden  Skizze  an  uns  vorüberziehen.  Er  schweigt  bescheiden 
von  sich  selbst,  aber  man  hätte  ihn  gern  über  seine  eigene  Erfassung  dieser 
grossen  Aufgabe  gehört.  —  Eine  von  Sara  Bernhardt  vorbereitete  Faust-Aufführung 
gibt  K.  E.  Schmidt  (5248)  den  Anlass,  das  Schicksal  der  Faust-Dichtung  auf 
dem  französischen  Theater  zu  überschauen.  Der  erste  französische  Faust  wurde 
schon  1827  in  Paris  aufgeführt,  und  dann  folgen  eine  ganze  Anzahl  Opern,  Balletts, 
Dramen,  aber  eine  halbwegs  würdige  Darstellung  von  Goethes  Faust  auf  dem  fran- 
zösischen Theater  bleibt  der  Zukunft  vorbehalten.  — 


580  E.  Müller,  Schiller:  Allg-emeines  und  Biographisches. 

Schiller, 
a)  Allgemeines  und  Biographisches. 

(IV,  9  a  =  N.  5253—5323.) 

Ernst  AI üUer. 

Gesamtdarstellnngen  nnd  Essaysanunlnngen.  —  Charakteristiken:  Allgemeines;  Be- 
dentnng  ffir  die  Gegenwart.  —  Einzelgebiete  seiner  Wirksamkeit:  Philosophie  und  Beligion;  Ästhetische 
Anschauungen;  Politik.  -  Biographisches:  Einzelheiten;  Persönliche  Beziehungen;  Lokale  Beziehungen;  Typus  nnd 
Stammbaum.  —  Briefe.  — 

Gesamtdarstellung-en  und  Essaysammlung-en.  L.  Beller- 
mann s  (5253)  „Schiller"  erscheint  in  der  neuen  zweiten  Auflage  in  neuer  Aus- 
stattung: grösserer  Druck  auf  kleinerem  Format;  ferner  sind  die  vielen  Abbildungen 
der  ersten  Auflage  auf  einige  wenige  wertvolle  Porträts  (16)  eingeschränkt  und  als 
ganzseitige  Tafeln  dem  Text  beigegeben  worden.  Unter  den  letzteren  befinden  sich 
zwei  Bildnisse  des  Herzogs  Karl  Lugen  und  der  (Gräfin  Franziska  von  Hohenheim, 
aus  dem  Besitz  des  Majors  von  Gamm  in  Schwerin,  die  bis  jetzt  nicht  publiziert 
waren.  Das  neu  aufgefundene  Jugendbildnis  des  Dichters  von  Weckerlin  schmückt 
das  Titelblatt.  Die  Einteilung  und  Gruppierung  des  Stoffes  ist  dieselbe  geblieben. 
Der  Text  hat  aber  an  vielen  Stellen  Verbesserungen  und  erhebliche  Zusätze  erfahren. 
—  Der  erste  der  drei  Aufsätze  von  W.  Henzen  (5254),  eine  Festrede  zum  150.  Ge- 
burtstag des  Dichters,  erörtert  in  anregender  Weise  das  vielbehandelte  Thema  Frei- 
heit und  Notwendigkeit,  Schicksal  und  Schuld.  Bei  dem  zweiten  Aufsatz  geht  H. 
von  brieflichen  Äusserungen  Schillers  an  Körner  und  Huber  aus.  Er  hebt  besonders 
den  Wechsel  in  Schillers  Anschauung  nach  dem  „Don  Garlos"  hervor.  Schiller  stehe 
von  da  an  ganz  auf  dem  Boden  der  Wirklichkeit.  Die  Gestalten  seiner  Dramen  treten 
ihm  vom  „Wallenstein"  an  vollkommen  gegenständlich  gegenüber.  Besonders  gut 
hat  H.  Schillers  Verhältnis  zu  der  äusseren  Wirklichkeit,  die  er  darstellt,  geschildert. 
Im  letzten  Aufsatz  wird  das  Gedicht  „Sehnsucht"  zu  erklären  versucht.  Zur  Er- 
läuterung zieht  H.  eine  volkstümliche  Fassung  desselben  auf  einem  fliegenden  Blatt 
aus  den  fünfziger  Jahren  heran,  die  das  Gedicht  für  das  Volk  verständlich  machen 
sollte.  —  Wozu  J.  Jezower  (5255)  seine  Sammlung  veröffentlicht  hat,  ist  nicht 
recht  klar.  K.  B  e  r  g  e  r  bezeichnet  sie  im  LE.  13,  Sp.  1523  als  unnötig.  Das  Buch 
enthält  Aufsätze  aus  den  Jahrgängen  1872—1909  der  „Gegenwart".  Dazu  hat  J.  am 
Schluss  ein  paar  kurze  Anmerkungen  hinzugefügt.  —  Das  Schiller-Jubiläumsheft  von 
„Bühne  und  Welt"  (5258)  ist  sehr  geschickt  redigiert,  indem  darin  wesentlich  die 
Jugendzeit  des  Dichters  zur  Darstellung  kommt.  Es  ist  also  eine  gewisse  Einheitlich- 
keit darin  gewahrt.  W.  R  u  1 1  m  a  n  n  erörtert  Theaterzettel  der  ersten  „Räuber"-Auf- 
führung  in  Mannheim  und  Riga,  ebenso  humoristische  Zettel  von  Bopfingen  1859 
und  Hirschberg  in  Schlesien  1867,  desgleichen  ein  Bild,  das  den  Zudrang  zur  ersten 
Aufführung  im  Wiener  Hof burg-Theater  darstellt.  H.  Waldeck  teilt  Schiller-Dalberg- 
Schwansche  Handschriften  im  Faksimile  aus  dem  Stadtgeschichtlichen  Museum  in 
Mannheim  mit.  Schillers  Flucht  hat  R.  K  r  a  u  s  s  in  einer  Unterredung  darüber 
zwischen  dem  Herzog  und  Seeger  so  dargestellt,  wie  sie  stattgefunden  haben  könnte. 
Daraus  ist  zu  entnehmen,  dass  nach  einem  bisher  unbekannten  Aktenstück  vom 
19.  Oktober  1782  der  Herzog  damals  noch  mit  einer  Rückkehr  Schillers  rechnete; 
denn  er  bestimmte  darin,  dass  Schillers  Stelle  als  Regimentsmedikus  vorerst  noch 
nicht  besetzt  werden  solle.  0.  Francke  berichtet  über  die  systematische  Neu- 
ordnung der  bisher  zum  Teil  verborgenen  Schätze  des  Weimarer  Schiller- Hauses 
durch  E.  Scheidemantel.  Der  Aufsatz  von  W.  Dähne  ruht  auf  seiner  Dissertation, 
die  schon  JBL.  1908/9,  S.  958  besprochen  worden  ist.  — 

Charakteristiken:  Allgemeines.  Zu  P.  Uhles  (5259a)  Pro- 
gramm ist  JBL.  1908/9,  N.  9329  zu  vergleichen.  Das  Programm  erschien  1909,  das 
Buch  dagegen,  die  weitere  Ausführung  desselben,  1910.  —  Das  Programm  von 
M.  B  r  e  n  k  e  (5260)  ist  gedankenreich.  B.  versteht  es,  an  der  Hand  des  Brief- 
wechsels die  Züge  herauszuheben,  die  auf  die  Persönlichkeit  des  Dichters  ein  Licht 
werfen.  Darum  redet  er  nur  von  den  Freundschaften,  für  die  eine  geistige  Not- 
wendigkeit vorlag,  von  den  Freunden,  die  Schiller  in  seiner  geistigen  Entwicklung 
förderlich,  hilfreich  oder  gewachsen  waren.  Das  sind  Körner,  Kant,  W.  von  Hum- 
boldt (kommt  etwas  kurz  weg),  Goethe  einerseits,  Charlotte  von  Kalb,  Karoline  von 
Beulwitz  und  Schillers  Frau  andererseits.  —  In  sieben  Abschnitten  spricht  R.  Sait- 
8  oh  ick  (5261)  von  Schillers  Charakter  im  allgemeinen.    Er  schildert  sein  Verhalten 


E.  Müller,  Schiller:  Allgemeines  und  Biographisches.  581 

gegenüber  der  schriftstellerischen  Tätigkeit,  gegenüber  seiner  Gesundheit,  seine  ün- 
eigennützigkeit,  .  Genügsamkeit,  Offenherzigkeit,  Unabhängigkeit  seines  Charakters, 
seine  Beziehungen  zu  seinen  Freunden,  zu  den  Frauen.  Das  Wichtigste  ist  hier 
kurz  und  klar  zusammengefasst.  --  Die  Festrede  von  A.  von  Berger  (6262)  trägt 
politischen  und  konfessionellen  Charakter.  Trotz  der  lebhaft  von  B.  bedauerten 
politischen  Verdrängung  aus  der  mächtigen  Volksgemeinschaft,  der  Österreich  durch 
Vergangenheit,  Geist  und  Sprache  angehöre,  gebe  Wien  durch  seine  Schiller- Feier 
seinen  Willen  kund,  seinen  vollen  Mitbesitz  an  den  Reichskleinodien  des  deutschen 
Geistes  und  damit  sein  eigenstes  und  deutsches  Wesen  unerschütterlich  zu  behaupten. 
Schiller  und  sein  Lebenswerk  sei  das  gemeinsame  Eigentum  aller  Deutschen  ohne 
Rücksicht  auf  ihr  religiöses  Bekenntnis  und  ihre  politische  Überzeugung.  Sodann 
behauptet  er  seltsamerweise  (denn  man  denke  nur  an  das  klassische  Altertum!),  dass 
die  Poesie  ihrem  Wesen  nach  mehr  katholisch  als  protestantisch  sei  und  ihren 
Charakter  auch  dann  nicht  ganz  verleugne,  wenn  sie  von  Protestanten  oder  Frei- 
geistern (man  beachte  diese  Zusammenstellung!)  ausgeübt  werde!  Schiller  bewege 
sich  mit  Vorliebe  in  der  geistigen  Welt  des  Katholizismus.  —  An  der  Schwelle  des 
Schillerjahrs  1905  stellte  A.  von  Berger  (5262a)  einen  Vergleich  der  Wiener 
Feier  von  1859  mit  der  bevorstehenden  an.  Es  werde  diesmal,  meinte  er,  trotz  aller 
Feier,  die  rechte  Weihe  fehlen,  weil  die  heuligen  Menschen,  die  Schiller  feiern,  die 
Schillerschen  Ideale  nicht  besitzen.  Darum  bezweifelt  er,  ob  wir  ihn  würdig  feiern 
können.  Für  die  aber,  die  seinen  Idealen  treu  seien,  werde  die  Feier  ein  stilles 
Gebet  zu  dem  Heros  sein,  in  die  verwilderten  Gemüter  unserer  Landsleute  eine 
Feuerflocke  seines  Geistes  zu  streuen.  Die  Feier  werde  meist  nur  Lippendienst 
und  Komödie  sein.  Im  Verhältnis  zu  Österreich  sagt  er,  Schiller  habe  in  seinen 
Dichtungen  Österreich  so  viel  Raum  gegeben,  dass  man  ihm  da  das  Bürger- 
recht geben  könne.  Die  Wallenstein-Trilogie  sei  die  poetische  Darstellung  der 
Neugründung  Österreichs  als  militärischen  Einheitsstaates.  B.  hat  mit  manchen 
seiner  Vermutungen  zweifellos  recht  behalten.  —  O.  Ernst  (5263)  führt  aus, 
wie  Schiller  zu  uns  spricht  als  Denker  und  Dichter  der  Hoffnung,  als  ein 
Mann  der  Tat,  Sänger  der  Bruderliebe,  des  Rechts  und  der  Freiheit,  als  ein 
Erzieher  zur  harmonischen  Bildung  und  als  ein  Vertreter  des  echtesten  Deutschtums. 
—  Aus  der  Rede  von  H,  Eulenberg  (5264)  gewinnt  man  den  Eindruck,  da^s  er 
dem  Dichter  zwar  gerecht  zu  werden  versucht,  dass  er  ihn  aber  nicht  immer  richtig 
verstanden  hat,  zumal  seine  religiöse  und  philosophisch -ästhetische  Anschauung 
(z.  B.  S.  10,  16),  und  dass  er  auch  mit  den  biographischen  Ergebnissen  der  Schiller- 
Forschung  nicht  immer  vertraut  ist  (z.  B.  S.  5,  6).  Sodann  ist  sehr  auffallend,  dass 
neben  Ausdrücken  hoher  Verehrung  des  Dichters  solche  sich  finden,  die  dieses  Lob 
wieder  aufheben  wie  Seite  6,  7,  19.  Auch  wirft  er  ihm  mit  Unrecht  „Undeutschheit" 
vor  (S.  10,  1 1).  —  C.  F 1  a  i  s  c  h  1  e  n  (5265)  glaubt,  dass  wie  einst  Goethe,  so  auch  wir 
heutzutage  von  einer  liebevollen  Beschäftigung  mit  Schiller  grossen  Gewinn  haben 
werden.  —  J.  Göbel  (5266)  rühmt  den  Dichter  wegen  der  stillen  steten  Glut  seines 
Herzens,  seiner  heiligen  Begeisterung,  seines  stolzen  männlichen  Pathos.  Er  habe 
das  Schöne  wieder  mit  Wahrheit  und  Sittlichkeit  verbunden,  nachdem  ein  leerer 
Ästhetizismus  das  Schöne  zu  einem  Spiel  geselliger  Formen  verflüchtigt  habe.  Der 
Wahrheit  als  Prophet  zu  dienen,  habe  Schiller  als  den  höchsten  Beruf  des  Dichters 
gefühlt.  Aus  dem  ewigen  Wundergarten  des  Wahren,  Guten  und  Schönen,  wohin 
niemand  so  gewaltig  als  er  vorgedrungen  war,  habe  er  das  Evangelium  der  Freiheit 
als  goldene  Frucht  seinem  Volke  und  durch  dieses  der  Menschheit  dargebracht.  — 
In  der  Novembersitzung  der  Gesellschaft  für  deutsche  Literatur  in  Berlin  hielt 
F.  Jonas  (5267)  eine  geistvolle  Ansprache,  in  der  er  darauf  hinwies,  dass  Schiller 
als  Jüngling  zu  den  grössten  Geistern  seiner  Zeit  in  Beziehung  treten  wollte,  und 
dass  er  als  Mann  es  als  seinen  Stolz  ansah,  von  Männern  wie  Wieland,  Herder  und 
Kant  als  ebenbürtig  anerkannt  zu  werden.  Bei  einer  Schiller-Feier  müsse  man  ihn 
in  seiner  eigenartigen  Grösse  zu  erkennen  suchen,  in  der  er  in  seiner  Weise  sich 
zum  Höchsten  emporgeschwungen  hat.  Als  sittlicher  Heros  und  volkstümlicher 
deutscher  Dichter  sei  er  in  dankbarer  Erinnerung  zu  feiern.  —  In  dem  Vergleich, 
den  R.  Woerner  (5269)  zwischen  Schiller  und  Rubens  zieht,  findet  er,  dass 
vielleicht  nicht  zwei  andere  grosse  Naturen  einander  in  ihrem  menschlichen  Wesen 
und  Schicksal  so  fern,  künstlerisch,  stilistisch  so  nahe  stehen.  Sie  hatten  eine  nicht 
zu  ermüdende  Begeisterungsfähigkeit,  ein  stets  rein  und  tief  empfindendes  Pathos 
und  das  gewaltige  Vermögen  für  das  Geschehen  gemein.  Denn  sie  waren  lauter 
starke  Charaktere,  von  dem  Tatendrang  und  Tatenleben  künstlerisch- heroischer  Naturen 
erfüllt.  An  Beispielen  sucht  W.  seine  gewiss  seltene  Parallele  zu  illustrieren.  — 
Bedeutung  für  die  Gegenwart.  A.  Bossert  (5272)  will  aus 
Anlass  der  Jahrhundertfeier  von  1905  Schillers  Bedeutung  für  die  Gegenwart  fest- 
stellen.    Als   Quelle   dient    ihm    dabei    wesentlich    das   Literarische   Echo.     Daraus 

Jahraabarioht«  f&r  naaar«  dentaehe  liitantargetohinhU.  XXL  54 


582  E.  Müller,  Schiller:  Allg-emeines  und  Biographisches. 

erwähnt  er  zunächst  die  bekannte  Untersuchung-  eines  Breslauer  Stabsarztes  (JBL.  1905, 
N.  4320a).  Sodann  benützt  er  eing-ehend  die  vom  LE.  g-esammelten  Urteile  deutscher 
Schriftsteller.  Aus  allein  zieht  er  den  Schluss,  Schiller  sei  für  ganz  Deutschland  une 
grandeur  qui  s'impose,  dont  on  subit  l'ascendant,  qu'on  le  veuille  ou  non.  Schliess- 
lich bedauert  B.,  dass  nicht  auch  Frankreich  in  diese  „enquete  instituee"  mit  ein- 
geschlossen wurde;  denn  Schiller  sei  ausser  Heine  der  einzige  deutsche  Dichter,  der 
vollständig  ins  Französische  übersetzt  sei,  und  der  in  Frankreich  grosses  Ansehen 
geniesse.  —  Auf  die  Frage:  Was  ist  uns  Schiller?  antwortet  C.  Töwe  (5273), 
dass  er  jedem  Alter  und  jedem  Geschlecht,  ebenso  allen  politischen  und 
religiösen  Parteien  etwas  zu  sagen  habe:  Er  war  der  Träger  der  Sehnsucht 
seines  Volkes  in  den  Jahren  1806  und  1859  und  ist  es  noch  heute.  Er  ist 
ein  Führer  zu  echter  Humanität,  in  den  freundlichen  Beziehungen  wie  im 
Kampfe  des  Lebens  und  ein  Vorbild  für  die  Selbstbestimmung  unseres  Lebens.  — 
Nach  einer  langen  Einleitung  über  Entwicklungslehre  und  Weltanschauung  wird 
Schiller  von  A.  Z  e  h  m  e  (5274)  auf  den  beiden  letzten  Seiten  seines  Programms  als 
ein  Anhänger  des  Entwicklungsgedankens,  als  Theist  und  Idealist  gepriesen.  Kern 
seines  Idealismus  sei  der  ernste  Trieb  nach  Vollendung,  das  Streben  nach  dem  Ideal, 
das  uns  allen  Seelenfrieden,  das  höchste  Glück  verbürge  (vgl.  JBL.  1905,  N.  3867).  — 
Aus  Anlass  der  Vorbereitungen  zur  Schiller-Feier  im  Hofburgtheater  hat  J.Le  winsky 
(5275)  „Aufzeichnungen  eines  alten  Schauspielers"  niedergeschrieben,  die  jetzt  seine 
Witwe  veröffentlicht.  Die  Generalprobe  von  „Kabale  und  Liebe"  rief  diese  Gedanken 
in  ihm  hervor.  L.  sieht  den  Hauptgrund  des  Unterschiedes  in  der  Auffassung  von 
Einst  und  Jetzt  in  der  veränderten  Anschauung  der  menschlichen  Tat  und  Bestimmung. 
Heutzutage  trete  das  Wichtigste,  das  Wort,  immer  mehr  zurück.  Die  technischen 
Mittel  seien  so  vollendet  als  möglich.  Doch  bleibe  der  früher  unwiderstehliche  Ein- 
druck aus,  und  zwar,  weil  ein  vergangenes  Jahrhundert  in  Schiller  zu  uns  rede. 
Schiller  und  seine  Zeit  seien  in  ihrem  Empfinden  ekstatisch;  der  damals  Lebende 
konnte  kein  Interesse  an  dem  szenischen  Bilde  finden,  denn  dieses  habe  nur  in 
ärmlicher  Gestalt  existiert.  Das  Wort  des  Dichters  habe  allein  seine  Aufmerksamkeit 
in  Anspruch  genommen.  Nur  dieses  habe  er  gesucht  und  gefunden.  —  In  seiner 
Festrede  bei  der  Jubiläumsfeier  des  Freien  Deutschen  Hochstifts,  1909,  lehrt  uns 
E.  Kühnemann  (5276)  die  Kulturtat  Schillers  in  ihrer  tiefen  Einheit  begreifen, 
nach  ihrer  Stellung  und  Bedeutung  für  die  deutsche  Bildung  von  heute  und  morgen, 
das  heisst:  nach  der  Bedeutung  der  grossen  Dramen  für  unsere  Zeit.  Schillers  Bedeutung 
für  die  deutsche  Bildung  auch  der  Gegenwart  beruht  ganz  uud  gar  auf  der  Bedeutung 
seiner  Philosophie.  Schillers  Lehre  ist  die  Botschaft  von  der  Freiheit  und  Würde  des 
Menschen,  von  seiner  Selbstbestimmug,  seiner  Persönlichkeit.  Er  spricht  zu  uns  wie 
zu  seiner  Zeit.  Er  kennt  unsere  Not,  die  unkultivierten  wilden  Triebe,  die  Grund- 
gefahr in  der  modernen  Kultur.  Aber  er  hat  auch  die  Botschaft  der  Erlösung  in 
seiner  ästhetischen  Erziehung,  der  Erziehung  der  Gefühle  durch  die  Kunst,  welche 
das  Reich  der  Totalität  ist.  Seine  Lehre  ist  das  Urbild  einer  lebenweckenden  Philo- 
sophie. Da  nun  die  Poesie  der  Ausdruck  des  Lebensgefühls  der  Menschheit  ist,  wie 
K.  sagt,  so  sieht  er  in  dem  Schillerschen  Drama  der  reiferen  Zeit  einen  Gehalt  un- 
ermüdeter  und  unaufhebbarer  Lebendigkeit.  Diese  Trauerspiele  seien  tragische 
Symbole  vom  Menschenleben,  so  „Maria  Stuart"  eine  tragische  Satire,  das  Lied  von 
der  Grösse  und  von  der  Kleinheit  des  Menschenlebens,  die  „Jungfrau  von  Orleans" 
Schillers  tragische  Elegie  usw.  Es  ist  ein  gedankenreicher,  geistvoller  Vortrag,  in 
dem  K.  die  Resultate  seiner  eigenen  philosophischen  Forschung  zusammengefasst  hat. 
—  Davon  ausgehend,  dass  es  uns  Deutschen  heute  an  der  richtigen  Bewertung  des 
Staatsgedankens  fehle,  und  dass  ein  Rückgang  des  nationalen  Pflichtbewusstseins 
vorhanden  sei,  rühmt  0.  W^endt  (5276a)  Schiller  als  einen  Erzieher  zu  nationalem 
Leben;  denn  in  ihm  lebe  der  Staatsgedanke  und  in  seinen  dichterischen  Gestalten 
sei  er  verkörpert.  Nach  ihm  habe  der  einzelne  nur  Wert,  wenn  er  der  Gesamtheit 
der  Menschheit  lebe.  —  A.Biese  (5277)  führt  in  trefflicher  Weise  aus,  dass  für  die 
Jugend  kein  besserer  Führer  und  Erzieher  zum  Ideal  vorhanden  sei  als  Schiller,  und 
zwar  in  der  Gesamtheit  seiner  Persönlichkeit,  in  seinem  Leben,  Denken  und  Dichten. 
Mit  den  Waffen  Schillerscher  Geisteskultur  müsse  man  die  Jugend  gegen  die  Einflüsse 
des  Pessimismus  und  Nihilismus,  der  Milieu-  und  Elenddichtung  wappnen.  Sie  soll 
erkennen,  dass  darin  nur  Engigkeit,  keine  Weite,  nur  Schärfe  der  Beobachtung  des 
einzelnen,  aber  keine  Tiefe  der  Weltanschauung,  dass  darin  nur.  Grösse  im  Kleinen 
und  Kleinlichkeit  im  Grossen  vorhanden  ist.  Schiller  stellt  aber  im  Menschen  die 
Menschheit,  im  tragischen  Schicksal  des  einzelnen  die  Tragik  unseres  ganzen  Wesens 
und  Lebens  dar,  und  sein  Wirklichkeitssinn  ist  selbst  in  den  grellen  Jugenddramen 
immer  von  Ideen  umwoben.   — 

Ei  nz  el  ge  b  i  e  t  e    seiner   Wirksamkeit:     Philosophie    und 
Religion.    E.  Stamm  (5279)  behandelt  ein  bis  jetzt  noch  nicht  systematisch  und 


E.  Müller,  Schiller:  Allgemeines  und  Biographisches.  583 

analytisch  genau  erörtertes  Thema  in  klarer,  verständlicher,  vielleicht  nur  etwas  zu 
breiter  Weise.  Nach  einer  religions-  und  philosophiegeschichtlichen  Einleitung  über 
den  Inhalt  der  Erlösungsidee  untersucht  er  im  zweiten  Teil  das  Erlösungsbedürfnis, 
den  Weg  zur  Erlösung  und  das  Ziel  der  Erlösung.  Er  zeigt,  dass  Schiller  mit  der 
christlichen  und  buddhistischen  Religion  (letztere  liegt  ihm  ganz  fern!),  mit  Kant 
und  Schopenhauer  den  Erlösungsgedanken  gemein  hat,  wenn  er  auch  das  Wort 
„Erlösung"  nicht  gebrauche.  Er  sage  dafür  „Zurück  zur  Natur!"  Den  Zustand  voll- 
kommener Freiheit  erreicht  der  Mensch,  das  heisst:  er  wird  erlöst,  wenn  er  unter  der 
Wirkung  des  Schönen  im  engeren  Sinne  steht.  Selbslbefreiung  in  den  Gefühlen  des 
Schönen  ist  die  Erlösung  bei  Schiller.  Die  ästhetische  Erlösung  erreicht  ihr  Ziel 
nie  ganz,  sie  ist  keine  dauernde,  vollkommene.  Das  Beste  im  Leben  des  Menschen 
bleibt  immer  nur  ein  unendliches  Streben,  ein  ewiges  Sehnen  nach  Freiheit  und 
Vollkommenheit  für  sich  selbst  und  die  Gattung,  Die  Schönheit  ist  der  Leitstern  zu 
dem  unerreichbaren  Ziel  der  Vollendung.  Das  ist  das  Vermächtnis  Schillers,  des 
ästhetischen  Erziehers.  —  Eine  entschieden  fördernde  Arbeit  hat  Berta  Mugdan 
(5280)  zur  Verfasserin.  Sie  unterscheidet  erstens  die  schulmässige  Aneignung  der  Be- 
griffe Kants  durch  Schiller,  indem  sie  nachweist,  wie  Schiller  Einzelresultate  der 
Kantischen  Philosophie  annahm  und  zuletzt  sich  das  System  aneignete.  Im  zweiten 
Teil  behandelt  sie  die  Philosophie  der  Reifezeit  Schillers  in  erkenntnistheoretischer, 
ethischer,  metaphysischer,  ästhetischer  und  geschichtsphilosophischer  Beziehung. 
Schliesslich  erörtert  sie  in  einem  kurzen  dritten  Abschnitt  Schillers  Verhältnis  zur 
Philosophie  seiner  Zeit,  das  heisst:  zu  Reinhold  und  zu  Fichte.  Mit  Scharfblick  und 
kritischem  Verständnis  hat  M.  die  theoretischen  Grundlagen,  das  heisst:  den  systema- 
tischen Zusammenhang  der  Schillerschen  Philosophie  mit  der  Kantischen  eingehend 
dargestellt,  was  in  diesem  Umfang  bis  jetzt  nicht  geschehen  war.  —  Das  Schriftchen 
von  K.  Kesseler  (5283)  stellt  jeweils  die  Kantische  Anschauung  der  Schillers 
gegenüber  und  ebenso  ihre  Ästhetik  und  Ethik.  Manche  Anregung  verdankt  der 
Verfasser  E.  Kühnemann.  —  Der  Aufsatz  von  E.  C.  Wilm  (5284)  ist  eine  Fort- 
setzung der  in  JBL.  1906/7,  N.  7458  angezeigten  Arbeit.  W.  sucht  das  Verhältnis 
Schillers  zu  Fichte  und  Hegel  klarzustellen.  Dabei  stützt  er  sich  auf  ältere  Quellen 
wie  Tomaschek  und  Fr.  Vischer.  —  K.  W  o  1 1  f  (5287)  hat  seit  Borkowski  (JBL.  1898, 
IV  9,  28)  zuerst  wieder  dieses  Thema  erörtet.  In  streng  systematischem  Aufbau  zeigt 
er,  wie  Schiller  Schritt  für  Schritt  in  seiner  persönlichen  Entwicklung  nach  anfäng- 
lichem innerem  Zwiespalt  und  skeptischem  Schwanken  schliesslich  durch  die  Philo- 
sophie des  Diesseitsoptimismus  zu  endgültiger  Abkehr  vom  Unsterblichkeitsglauben 
geführt  wurde.  Im  letzten  Abschnitt  polemisiert  W.  gegen  den  „Eifer  der  kurz- 
sichtigen Kommentatoren",  die  die  Unsterblichkeitsidee  Schillers  in  verschiedenen 
poetischen  Äusserungen  von  ihm  aus  seiner  späteren  Lebenszeit  erkennen  wollen. 
Es  fragt  sich  hierbei  jedoch,  ob  diese  Ansicht  nicht  begründet  ist.  Zum  mindesten 
lässt  sich  darin  ein  Schwanken  in  Schillers  Anschauung  erkennen.  —  Ernst  Müller 
(5288)  erörtert  einige  Stellen  bei  Goethe  und  Schiller  und  vergleicht  sie  mit- 
einander.— 

Ästhetische  Anschauungen.  A.  Lewkowitz  (5289)  will  fest- 
stellen, dass  Hegels  Ästhetik  aus  der  Schillerschen  hervorgewachsen  ist.  Die  ver- 
schiedenen Anschauungen  beider  erklären  sich  aus  der  Verschiedenheit  ihrer  Natur 
und  Lebensziele.  Sänge  im  LCBl.  37,  Sp.  1206  erklärt  die  Arbeit  für  ungenügend 
und  anmassend,  während  K.  Berger:  LE.  13,  Sp.  1521  sie  geistvoll  und  klar  durch- 
geführt nennt.  —  Zu  A.  von  Gleichen-Russwurms  (5290)  Flugschrift  ist 
JBL.  1905,  N.  4603  als  Grundlage  zu  vergleichen.  —  Der  Aufsatz  von  Susanna 
Rubinstein  (5291)  zeugt  von  grossem  Fleiss  und  selbständigem  Nachdenken, 
wenn  auch  manches  darin  etwas  problematisch  erscheint.  R.  führt  aus,  dass  Schiller 
von  seiner  wichtigsten  kunsttheoretischen  Schrift,  dem  Kallias,  bis  zu  seiner  letzten 
Abhandlung  auf  diesem  Gebiet  in  der  Vorrede  zur  „Braut  von  Messina"  einen  Wandel 
seiner  Ansichten  mit  wachsender  Eingenommenheit  für  das  Griechentum  durch- 
gemacht habe.  Besonderes  Interesse  verdienen  dabei  ihre  Ausführungen  über  Schillers 
Kunst  in  der  „Jungfrau  von  Orleans",  dem  „Wallenstein"  und  der  „Braut  von 
Messina".  —  In  ihrem  nächsten  Aufsatz  sagt  Susanna  Rubinstein  (5293), 
Schiller  verfolge  die  Tendenz,  die  Kultur  des  Weltbildes  auf  zwei  Paare  von  Gegen- 
sätzen zu  stellen.  Das  liebt  Schiller  bekanntlich  auch  sonst.  Das  erste  Gebiet  ist 
das  ethische.  Hier  ergänze  sich  der  Begriff  der  schönen  Seele  und  des  wunder- 
vollen Charakters  zur  höchsten  Einheit  sittlicher  Majestät.  Im  zweiten  Teil  redet  sie 
von  der  Liebe  als  kosmischem  Prinzip  bei  dem  jugendlichen  Schiller  und  von  der 
rein  menschlichen  Liebe.  Diese  längst  bekannten  Dinge  hat  die  Verfasserin  in 
populärer  Form  gut  darzustellen  verstanden.  — 

Politik.  Zu  F.  T  ö  n  n  i  e  s'  Aufsatz  (5295)  ist  seine  in  JBL.  1905,  N.  4250 
angezeigte  Schrift  zu  vergleichen.  —  Zu  erwähnen  ist  hier  noch  die  Schrift:   Politik 

54* 


584  E.  Müller,  Schiller:  Allgemeines  und  Biographisches. 

und  Literatur  in  Württemberg  von  der  Mitte  des  18.  Jahrhunderts  bis  zu  Schillers 
Jugenddramen,  von  Emil  Seidel,  Stuttgart  1910.  — 

Biographisches:  Einzelheiten.  Die  von  K.  Pintschovius 
(5296)  veranstaltete  neue  Ausgabe  von  A.  Streicher,  Schillers  Flucht,  ist  lediglich 
Textausgabe  in  moderner  Orthographie  ohne  jede  Erläuterung.  Nur  die  Einleitung 
bietet  einige  kurze  biographische  Notizen  über  A.  Streicher.  Zweck  der  Ausgabe  ist, 
„auch  den  weniger  Bemittelten  Gelegenheit  zu  geben,  sich  in  die  Leidens-  und 
Schaffensperiode  Schillers  zu  versenken".  — 

Persönliche  Beziehungen.  Der  Aufsatz  von  K.  Neumann- 
Strela  (5298)  bietet  nichts  Neues.  Er  ist  zudem  etwas  flüchtig  geschrieben  und 
bietet  zum  Teil  Unrichtiges,  z.B.  Seite  113,  116,  136,  154.  —  Die  drei  Arbeiten  von 
Amanda  von  Sonnenfels  (5299  und  5301;  vgl.  dazu  JBL.  1906/7,  N.  7490a 
und  7495)  und  von  P.  Kühn  (5300),  offenbar  populäre  Darstellungen,  waren  mir 
nicht  zugänglich.  —  Auch  J.Blaschke  (5302)  wiederholt  nur  Altbekanntes.  Zu 
den  in  der  Bibliographie  genannten  Personen  kommen  noch  Schubart,  G.  Körner  und 
Korona  Schröter.  —  H,  Bierbauras  (5300a)  Dissertation  ist  schon  JBL.  1908/9, 
S.  944  besprochen.  —  J.  H.  Eckardt  (5303)  erwähnt  Baggesen,  Reinhold,  Prinz 
Friedrich  Christian  und  E.  Schimmelmann  mit  kurzen  biographischen  Notizen,  die 
wohl  auf  H.  Schulz'  Veröffentlichungen  beruhen.  —  H.  Schulz  (5304)  hat  die  erste 
ausführliche  Biographie  des  um  Schiller  so  hochverdienten  Prinzen  Friedrich  Christian 
verfasst.  Man  sieht  daraus,  wie  der  Prinz  durch  Bildung  und  Neigung  dazu  geführt 
wurde,  mit  den  bedeutendsten  Männern  seiner  Zeit  in  Beziehung  zu  treten.  Darunter 
waren  gerade  auch  die,  welche  uns  aus  Schillers  Leben  wohlbekannt  sind.  Darum 
ist  es  für  den  Schiller-Forscher  sehr  wertvoll,  jetzt  aus  den  Quellen  schöpfen  und 
danach  das  Verhalten  dieses  edlen  Prinzen  dem  Dichter  gegenüber  beurteilen  zu 
können.  Wenn  wir  so  in  dem  Buche  von  der  erfolgreichen  Tätigkeit  des  Prinzen 
für  das  Schulwesen  und  besonders  für  die  Universität  seines  Vaterlandes  lesen,  so 
lernen  wir  seine  Handlungsweise  um  so  mehr  verstehen  und  bewundern.  Reine 
Menschenliebe  war  es,  wie  schon  der  erste  Brief  an  Schiller  kundtut,  die  ihn  zur 
Unterstützung  des  Dichters  führte.  —  Die  neu  veröffentlichten  Briefe  Friedrich 
Christians  zu  Schleswig-Holstein  und  J.  Baggesens  (5305)  bilden  die  primäre 
Quelle  für  unser  bisheriges  Wissen  aus  sekundären  Quellen  über  Schillers  Be- 
ziehungen zu  beiden.  Wir  erfahren  daraus,  wie  Baggesen  den  Prinzen  aufforderte, 
die  Bekanntschaft  Schillers  in  Karlsbad  zu  machen  (Brief  13).  Und  nachher,  als  der 
Prinz  sich  zur  Unterstützung  Schillers  entschlossen  hatte,  bat  er  Baggesen,  Schillers 
Fürsprecher  im  Schimmelmannschen  Hause  zu  sein;  er  solle  erforschen,  ob  Schimmel- 
mann für  eine  gewisse  Reihe  von  Jahren  jährlich  etwas  zur  Unterstützung  Schillers 
beitragen  wolle  (Brief  18).  Baggesen  kann  darauf  nur  erwidern,  dass  es  zweifelhaft 
sei,  weil  Schimmelmanns  sehr  sparen  (Brief  19).  Dieser  Brief  datiert  vom  11.  No- 
vember 1791.  Am  29.  November  (Brief  20)  aber  hat  der  Prinz  seinen  ersten  Brief 
an  Schiller  mit  Schimmelmanns  Unterschrift  abgesandt  (nach  Jonas,  N.  589,  war  es 
der  27.  November).  In  der  Zwischenzeit  vom  11.— 29.  November  muss  also  die  Sache 
erledigt  worden  sein.  Schade,  dass  die  Urkunden  darüber  fehlen!  Schliesslich  ist 
noch  hervorzuheben,  dass  Schiller  wiederholt  von  dem  Prinzen  Enceladus  genannt 
wird  (Brief  59  und  60).  In  Brief  72  bezeichnet  der  Prinz  den  Dichter  als  den 
fleissigsten  seiner  Korrespondenten,  dessen  Briefe  in  dem  ganzen  Kreise  seiner 
Freunde  herumreisen  und  von  allen  verschlungen  werden.  —  N.  5306  stand  dem 
Referenten  nicht  zur  Verfügung.  —  Sehr  erfreulich  ist  der  Fund  von  F.  C.  Ebrard 
(5308).  Er  hat  36  Briefe  W.  von  Humboldts  an  Schiller  für  die  Frankfurter  Stadt- 
bibliothek erworben,  die  Humboldt  bei  der  Redaktion  des  Briefwechsels  nicht  vor- 
lagen. Sie  waren  einst  von  Ernst  von  Schiller  dem  General  Ludwig  von  W^olzogen 
übergeben  worden,  um  sie  für  die  geplante  Veröffentlichung  des  Briefwechsels  ab- 
schreiben zu  lassen.  Da  diese  Abschrift  ungeeignet  war,  liess  Humboldt  eine  neue 
machen.  Diese  36  Briefe  aber  befanden  sich  zweifellos  nicht  darunter,  auch  nicht 
in  der  Abschrift.  Sie  müssen  während  der  ersten  Abschrift  irgendwie  abhanden 
gekommen  sein.  E.  veröffentlicht  nun  zunächst  17  Briefe.  Die  ersten  16  stammen 
alle  aus  dem  Jahre  1796,  Berlin;  der  17.  ist  Juni  1797,  Dresden,  datiert.  E.  hat 
die  Schreibung  der  Originale  beibehalten,  nur  die  Abkürzungen  sind  aufgelöst. 
Humboldt  spricht  in  diesen  Briefen  mit  Vorliebe  von  seinen  eigenen  literarischen 
Plänen;  ebenso  eingehend  verbreitet  er  sich  über  noch  ungedruckte  Dichtungen 
Schillers,  die  dieser  ihm  zur  Beurteilung  sandte.  So  lesen  wir  in  N.  11  und  13 
über  die  Ceres,  in  N.  4,  6,  11,  17  über  den  Wallenstein,  in  N.  5  über  die  geplante 
Erzählung  in  Stanzen,  in  N.  6,  11,  12  über  die  Xenien,  in  N.  8  über  die  Egmont- 
Rezension,  in  N.  16  über  die  Hören  und  den  Musenalmanach,  in  N.  5  über  den 
Vers,  in  N.  10  über  das  Altertum,  in  N.  16  über  „Die  Geschlechter".  Dass  auch 
andere  Dichter  und  Schriftsteller  in  den  Briefen  erwähnt  worden,  ist  selbstverständ- 


E.  Müller,  Schiller:  Allgemeines  und  Biographisches.  585 

lieh.  Aus  allen  Briefen  Humboldts  tritt  dessen  hohe  Verehrung  Schillers  hervor.  — 
Nicht  als  fachwissenschaftliche  Untersuchung  will  der  aus  einer  Schulrede  (1909)  ent- 
standene Aufsatz  von  J  öchönemann  (5309)  beurteilt  sein.  Er  erinnert  an  Zu- 
sammenhänge und  Faktoren,  die  heute  nicht  immer,  wie  er  meint,  gebührend  beachtet 
werden,  vor  allem  an  W.  von  Humboldt  als  Mitkämpfer  unl  Fortsel/er  Schillers.  Was  er 
hier  bringt,  ist  einleuchtend  und  ftirdert  das  Verständnis  des  Humboldtschen  Einflusses 
auf  Schiller  in  hohem  Grade.  E.Thomsons  (5310)  Aufsatz  ist  mir  unbekannt  ge- 
blieben. —  Zu  L.  Ueigers  (5311)  Abhandlung  ist  JBL  19();{,  N.  15729  a  zu  vergleichen.— 
Lokale  Beziehungen.  H.  Jung  (5312)  stellt  das  vorhandene  Material 
geschickt  zusammen:  zuerst  schildert  er  Schillers  Aufenthalt  in  Frankfurt  in  den 
Jahren  1782—84  und  sucht  die  damit  verknüpften  Fragen  (z.  B.  den  Sachsenhausener 
Aufenthalt)  zu  lösen.  Dann  redet  er  von  den  Beziehungen  Schillers  zu  den  Frank- 
furtern von  Fichard  und  Karl  von  Dalberg.  Hier  erfahren  wir,  dass  nach  Dalbergs 
Sturz  1814  die  Stadt  Frankfurt  Schillers  Witwe  bis  zu  ihrem  Tode  die  von  Dalberg  ge- 
währte Pension  von  6()t»  (iulden  ausbezahlte.  Dann  folgt  eine  (ieschichte  der  Schiller- 
Verehrung  in  Frankfurt,  wird  die  Wirkung  auf  einzelne  Frankfurter  (F'r.  Sioltze, 
W.  Beyschlag)  und  endlich  die  Zeit  von  1848,  1859,  1864  (Denkmal)  geschildert.  J. 
glaubt  übrigens,  dass  eine  eingehende  Durcharbeitung  der  Didaskalia  und  des  PYank- 
furter  Konversationsblattes  noch  weitere  Einzelheiten  über  Schillers  Verehrung  in 
Frankfurt  zutage  fördern  werde.  —  F.  T  h  i  em  e  (5313)  verherrlicht  den  Dichter  von 
thüringischem  Standpunkt  aus.  Thüringen  habe  ihm  seine  Freiheit,  Heimat,  Familie, 
seinen  Freund  und  sein  Ziel  gegeben.  Ohne  Thüringen  wäre  Schiller  kaum  Schiller 
geworden,  weil  es  ihm  alles  das  gab,  was  zu  seiner  künstlerischen  Entfaltung  nötig 
war:  die  freie  Luft  dichterischen  Atmens  und  die  Freiheit  vernünftigen  Denkens  Das 
liest  sich  alles  ganz  hübsch,  zumal  die  Schilderung  der  einzelnen  thüringischen 
Schiller-Stätten  und  Schillers  Tätigkeit  daselbst;  allein  es  ist  doch  etwas  zu  dithy- 
rambisch vom  lokalpatriotischen  Standpunkt  aufgefasst.  —  Ob  der  Bericht  von 
C.  Schenkung  (5314)  geschichtlich  oder  ein  blosses  Phantasiegebilde  ist,  ist 
nicht  zu  entscheiden,  da  jede  Quellenangabe  darin  fehlt.  Er  erzählt  nämlich,  dass 
Schiller  im  Weimarer  Park  auf  einem  freien  Plätzchen  mit  Ausblick  gegen  Goethes 
Gartenhaus  von  seinen  Spaziergängen  auszuruhen  pflegte,  und  zwar  auf  dem  blossen 
Boden,  Als  ihn  dort  —  auf  dem  gerade  feuchten  Kiesboden  —  die  Parkwächter 
einst  trafen,  hätten  sie  nachher  aus  eigenem  Antrieb  eine  Holzbank,  die  Schiller-Bank, 
errichtet  und  den  Dichter  feierlich  begrüsst,  als  er  zum  erstenmal  wieder  dahin  kam. 
Der  Aufsatz  ist  ein  Abdruck  aus  dem  „Reichsboten"  1909,  N.  46.  —  E.  Scheide- 
mantel (5315),  der  neue  „Pfleger"  des  SchiUer-Hauses  in  Weimar,  weist  auf  Grund 
eines  Briefes  von  Korona  Schröter  an  Schiller  vom  19.  Oktober  1787  und  von  hand- 
schriftlichen Bemerkungen  des  früheren  Landschaftskassenkalkulators  W.  Schumann, 
der  einst  für  Schiller  eine  Abschrift  des  Geistersehers  nehmen  musste,  die  Wohnungen 
Schillers  in  den  Jahren  1787—89  in  Weimar  nach.  Danach  wohnte  Schiller  schon 
1787  einmal  in  der  heutigen  Schillerstrasse,  und  zwar,  wie  bisher  schon  bekannt,  in 
der  früheren  Wohnung  der  Frau  von  Kalb,  jetzt  Schillerstrasse  18.  Im  Oktober  des- 
selben Jahres  bezog  er  aber  eine  neue  Wohnung,  jetzt  Frauentorstrasse  21,  drei 
Häuser  von  Goethe  entfernt.  Das  letztere  Haus  ist  nach  einer  Zeichnung  von 
Professor  Rasch,  der  selbst  in  jungen  Jahren  in  dem  Hause  wohnte  und  sich  des 
Hauses  in  seinem  älteren  Zustand  erinnerte,  abgebildet.  —  Die  Veröffentlichung  von 
J  ü  n  g  k  e  n  (5316)  bietet  einiges  Neue.  Er  berichtet  aus  den  Papieren  des  .ver- 
storbenen Postsekretärs  H.  Habbicht,  dass  nach  dem  ältesten  vorhandenen  Grundbuch 
von  1785  das  Vorderhaus  vor  Schillers  Wohnung  in  Weimar  einem  Bauunternehmer 
A.  G.  Hauptmann  gehörte,  der  darin  eine  Gastwirtschaft  hatte  (die  Geburtsstätte  der 
„Erholungsgesellschaft",  späteren  „Ressource").  Dabei  war  eine  Kegelbahn.  Haupt- 
mann verkaufte  sein  Besitztum  an  den  Kaufmann  J.  Chr.  Schmidt,  von  dem  es  auf 
die  Schwabesche  Familie  überging.  Darüber  berichtet,  wie  schon  bekannt,  J.  Schwabe 
in  seinen  „Harmlosen  Geschichten",  dass  Schiller  das  durch  einen  Gang  vom  Haupt- 
haus getrennte  Hinterhaus  von  seinem  Grossvater  Schmidt  gekauft  habe.  Die  Kegel- 
bahn sei  dieselbe,  auf  der  am  20.  August  1803  die  bekannte  Kegelpartie  stattfand,  an 
der  der  ungarische  Lehrer  Andreas  Stuckovingt  —  so  nennt  ihn  J.  —  teilnahm. 
Über  eines  klärt  J.  nicht  auf,  nämlich  über  die  Beziehungen  Schmidts  zu  Mellish, 
von  dem  doch  bekanntlich  Schiller  direkt  sein  Haus  kaufte.  —  Das  Wochenblättchen, 
von  dem  W.  Bode  (5316a)  berichtet,  erechien  seit  1764  zweimal,  vier  Quartseiten 
stark;  es  war  eigentlich  nur  ein  Anzeigeblatt  für  die  Behörden  und  das  Publikum. 
Nur  wenn  der  Raum  es  zuliess,  wurden  auf  der  dritten  und  vierten  Seite  einige  ge- 
meinnützige oder  politische  Nachrichten  aus  den  grösseren  Zeitungen  abgedruckt. 
Öffentliche  Beurteilung  der  Theatervorstellungen  und  Konzerte  gab  es  damals  noch 
nicht  (wenigstens  nicht  überall).  Bücheranzeigen  brachten  nur  die  gelehrten  Zeitungen. 
Es  gab  noch  nicht  einmal  Ortsnachrichten  oder  nur  ganz  selten.    Darum  ist  auch  von 


586  P-  M  e  r  k  e  r  ,  Schillers  Werke. 

Schiller  darin  nichts  berichtet  als  sein  Tod,  und  zwar  in  der  bekannten  falschen 
Darstellung  der  Kirchner.  —  0.  S  p  r  i  nge  r  (5317)  hat  festgestellt,  dass  Schiller  am 
11.  März  1794  nach  Tübingen  kam;  er  entnahm  dies  von  Hovens  Erzählung  über  den 
Aufenthalt  in  Waidenbuch.  Da  erzählte  der  Wirt,  seine  Mutter  sei  „heute  früh"  be- 
graben worden.  Nach  dem  dortigen  Totenregister  war  dies  die  Frau  des  Reichs- 
post-Halters Klein,  die  eben  am  11.  März  1794  beerdigt  wurde;  ihr  Sohn  war  der 
kurz  vorher  verheiratete  Sohn  des  Hauses,  damals  Gehilfe  und  baldiger  Nachfolger 
seines  Vaters.  Also  muss  Schiller  wohl  am  11.  März  nach  Tübingen  gekommen  sein, 
das  von  Waidenbuch  drei  Stunden  entfernt  ist.  — 

Typus  und  Stammbaum.  K.  Bau  er  (5318)  wiederholt  hier  im 
ganzen  seinen  grösseren  Aufsatz  im  Marbacher  Schiller-Buch  (vgl.  JBL.  1908/9,  N.  9311). 
—  G.  M  a  i  e  r  (5319-20)  fasst  in  diesen  beiden  Aufsätzen  die  von  ihm  schon  früher 
(vgl.  JBL.  1905,  N.  3986,  4134,  4136;  1908/9,  N.  9381/2,  9385a)  veröffentlichten  Er- 
gebnisse seiner  Forschungen  zusammen.  Danach  stellt  er  im  Gegensatz  zu  Richard 
Schiller  und  P.  Albert  fest,  dass  die  Schiller,  soweit  bis  jetzt  bekannt,  schon  im 
Jahre  1400  in  Württemberg  (Remstal,  Grunbach)  ansässig  waren,  dass  also  eine  Ein- 
wanderung aus  Nürnberg  bezw.  Freiburg  i.  B.,  die  sich  überhaupt  nicht  nachweisen 
lässt,  nicht  stattgefunden  hat.  — 

Briefe.  Eine  sehr  sorgfältige  treffliche  Schiller- Anthologie  lediglich  aus 
den  Briefen  hat  F.  von  Haymerle  (5321)  zusammengestellt.  Die  reich  gruppierte 
Sammlung  ist  zweifellos  von  Wichtigkeit,  zumal  für  biographische  Forschung.  Ob  sie 
auch  als  eigentliche  Briefsammlung  Anklang  findet,  ist  fraglich.  Sie  umfasst  natür- 
lich das  ganze  Leben  und  Wirken  des  Dichters,  sein  Streben  und  Ringen,  sein  Ver- 
halten zu  den  Seinigen,  zu  den  Freunden  und  Zeitgenossen  usw.,  also  eine  reiche 
Fundgrube  für  Forscher.  Ph.  Simon  lobt  das  Buch,  ebenso  K.  Berger  (LE.  13, 
Sp.  1452),  der  aber  bezweifelt,  ob  sich  die  Erwartungen  H.s  erfüllen.  —  Zu  dem  von 
Gurt  Müller  (5323)  herausgegebenen  Briefwechsel  Ifflands  ist,  soweit  er  Schiller 
betrifft,  zu  bemerken,  dass  er  ziemlich  unvollständig  ist.  Der  Herausgeber  scheint 
mit  der  Literatur  wenig  vertraut.  Er  kennt  weder  Urlichs  „Briefe  an  Schiller"  noch 
Schmieders  Buch  (JBL.  1906/7,  N.  7578).  Nach  diesen  beiden  Büchern  allein  fehlen 
in  dieser  neuen  Ausgabe  nicht  weniger  als  18  Briete  Ifflands  an  Schiller  und  einer 
von  diesen  an  Iffland!  Auch  die  von  0.  Heuer  (JBL.  1905,  N.  4047)  veröffentlichten 
Briefe  blieben  unberücksichtigt.  — 


b)  Werke. 

(IV,  9  b  =  N.  5324—5410.) 
Paul  Merker. 


Ausgaben.  —  LyriV.  —  Drama:  Allgemeines  und  Dramatorgisches.  —  Einzelne  Dramen:  Die  Räuber.  — 
Fiesko.  —  Don  Karlos.  —  Wallenstein.  —  Maria  Stuart.  —  Jnngfran.  —  Braut  von  Messina.  —  Teil.  —  Fragmente.  — 
Bübnenbearbeitnngen.  —  Prosaschriften.  —  Schiller-Verehrung.  —  Bibliographisches  und  Kritisches.  — 

Ausgaben.  Die  historisch-kritische  Ausgabe  von  O.  Güntter  und 
G.  Witkowski  (5324)  liegt  nunmehr  vollständig  in  20  Bänden  vor.  Über  die 
ersten  drei,  die  Biographie  und  die  Gedichte  enthaltenden  Bände  vergleiche  JBL.  1908/9. 
Der  mit  dem  4.  Bande  einsetzenden  Wiedergabe  der  Dramen  geht  eine  weit- 
blickende Gesamteinleitung  von  Witkowski  über  die  Stellung  von  Schillers  Dramen 
in  der  Weltliteratur  voraus,  die  in  den  Werken  der  letzten  Periode  mit  ihrem 
idealisierenden  Stil  den  Gipfel  des  europäischen  Renaissancedramas  sieht,  gleich- 
zeitig aber  im  „Teil",  im  „Demetrius"  und  in  den  Fragmenten  der  letzten  Zeit  die 
verheissungsvoUen  Anfänge  einer  erneuten  Annäherung  an  den  Realismus  im 
Sinne  der  dramatischen  Entwicklung  des  19.  Jahrhunderts  zu  erkennen  glaubt. 
Der  vom  4.-8.  Bande  gegebene  Abdruck  der  Dramen  folgt  dem  Text  von 
W.s  „Meisterwerken  der  deutschen  Bühne"  (Leipzig,  Max  Hesses  Verlag),  denen 
auch  die  zumeist  vortrefflich  orientierenden  Einleitungen  zu  den  einzelnen 
Dramen  entnommen  sind.  Die  Herübernahme  des  Textes  zog  freilich  das  Versehen 
nach  sich,  dass  im  4.  Band  Seite  46  die  Zahlen  der  Anmerkung  nicht  mehr 
der  veränderten  Paginierung  dieses  Bandes  entsprechen.  Die  Einleitungen  zu  den 
einzelnen  Dramen,  die  bei  den  „Räubern",  „Fiesko",  „Kabale  und  Liebe",  „Don 
Karlos"    von   G.  Witkowski^    beim    „Wallenstein"   von   A.   Kost  er,    bei    der 


P.  M  e  r  k  e  r ,  Schillers  Werke.  58  7 

„Maria  Stuart"  und  „Braut  von  Messina"  von  A.  L  e  i  t  z  m  a  n  n  ,  bei  der  „Jungfrau 
von  Orleans"  von  P,  M  u  n  c  k  e  r ,  bei  der  „Huldigung  der  Künste",  dem  „Teil", 
„Demetrius",  „Menschenfeind",  der  „Semele"  und  dem  „Oeburtstagsscherz  für 
Körner"  wiederum  von  (i.  Witkowski  stammen,  untersuchen  auf  Grund  der  fest- 
stehenden Forschung  in  knapper  Weise  die  Entstehungs-,  Stoff-  und  Quellengeschichte, 
geben  alles  Wissenswerte  über  die  Handlungsführung,  Charaktergestaltung  und  Form 
des  Dramas  und  verzeichnen  die  wichtigste  Literatur,  während  die  jedesmal  am 
Schlüsse  beigefügten  Anmerkungen  sich  auf  die  Erklärung  nicht  ohne  weiteres  ver- 
ständlicher Worte  und  Ausdrücke  beschränken.  Eine  herausgehobene  Stellung  inner- 
halb der  Ausgabe  nimmt  der  9.  Band  ein,  in  dem  W.  die  vorhandenen  dramatischen 
Fragmente  mit  den  noch  zu  keiner  Fixierung  gelangten  oder  wenigstens  nicht  in 
schriftlichen  Aufzeichnungen  erhaltenen  Plänen  in  chronologischer,  freilich  nicht  ganz 
einwandfreier  Anordnung  vereint  und  damit  ein  Gesamtbild  von  Schillers  dramatischer 
Entwicklung  bietet.  Unter  den  Bühnenbearbeitungen,  die  Schiller  den  Werken  seiner 
Feder  angedeihen  Hess  und  die  C.  Höfer  im  10.  Bande  herausgibt,  verdient  die 
hier  zum  erstenmal  nach  einer  Handschrift  der  Stadtbibliothek  in  Riga  abgedruckte 
Prosafassung  des  „Don  Karlos"  besondere  Beachtung,  die  der  Dichter  für  den 
Theaterdirektor  Koch  anfertigte,  und  die  H.  in  seiner  tief  eindringenden  Einleitung 
neben  den  von  Albrecht,  Boas  und  Goedeke  dargebotenen  Prosaredaktionen  als  die 
älteste  und  wertvollste  beanspruchen  möchte.  Von  demselben  Herausgeber  werden, 
wiederum  von  Einleitungen  und  Anmerkungen  flankiert,  im  11,  Bande  die  Über- 
setzungen oder,  richtiger  gesagt,  Bühnenbearbeitungen  der  beiden  Euripideischen 
Dramen  „Iphigenie  in  Aulis"  und  „Die  Phönizierinnen",  sowie  von  „Macbeth", 
„Turandot",  „Phädra",  „Britanniens",  „Parasit"  und  „Der  Neffe  als  Onkel"  dargeboten. 
In  den  gleichfalls  von  H.  redigierten  Bühnenbearbeitungen  fremder  Dramen,  die 
Goethes  „Egmont",  Lessings  „Nathan"  und  Shakespeares  ,, Othello"  enthaltend  den 
12.  Band  bilden,  interessiert  besonders  die  Bearbeitung  des  „Egmont",  die  hier  in 
der  vom  Herausgeber  zuerst  in  seiner  Bedeutung  erkannten,  den  ursprünglichen 
Intentionen  Schillers  am  nächsten  kommenden  Fassung  des  Mannheimer  Theater- 
archivs zur  Veröffentlichung  gelangt.  Der  13.  Band  bringt,  von  Witkowski 
herausgegeben  und  von  einer  allgemeinen  Einführung  „Schiller  als  Erzähler"  be- 
gleitet, die  Erzählungen,  während  der  14. — 16.  Band,  von  einer  grosszügigen 
Charakteristik  „Schiller  als  Historiker"  aus  der  Feder  E.  Brandenburgs  ein- 
geleitet, den  grösseren  und  kleineren  historischen  Abhandlungen  gewidmet  ist,  die 
Th.  Engert,  in  den  Einleitungen  und  Anmerkungen  gegen  die  übrigen  Mitarbeiter 
freilich  etwas  abfallend,  herausgibt.  Ein  Kabinettstück  kenntnisvollen  Überblicks 
stellt  weiterhin  die  ziemlich  umfangreiche  Gesamteinführung  „Schiller  als  Philosoph 
und  Kritiker"  dar,  die  K.  Berger  im  17.  und  18.  Band  seiner  Ausgabe  von 
Schillers  philosophischen  Aufsätzen  voranstellt.  Innerhalb  dieser  Serie  verdienen 
besondere  Beachtung  die  Kallias-Briefe,  die  in  ihrer  fundamentalen  Bedeutung  für 
Schillers  philosophischen  Entwicklungsgang  in  das  rechte  Licht  gerückt  werden, 
sowie  die  Briefe  „Über  die  ästhetische  Erziehung  des  Menschen",  die  nach  der 
Zusammenstellung  von  H.  Schulz  zugleich  in  ihrer  ersten  Fassung  dargeboten 
werden.  Zu  begrüssen  sind  ferner  in  einer  Schiller-Ausgabe  die  Bemerkungen  zu 
W.  von  Humboldts  Aufsatz  „Über  das  Studium  des  Altertums,  und  des  Griechischen 
insbesondere",  sowie  die  Briefe  über  den  „Wilhelm  Meister";  dagegen  hätte  ich  bei 
dem  wohl  nur  formal  von  Schiller  herrührenden  Aufsatz  „Über  den  Einfluss  -des 
Weibes  auf  die  Tugend  des  Mannes"  eine  vorsichtig-zurückhaltende  Stellungnahme 
gewünscht.  Die  von  eingehendem  Studium  zeugenden  Anmerkungen  zu  den  philo- 
sophischen Schriften  wie  zu  den  den  19.  Band  bildenden  vermischten  Aufsätzen  sind 
abermals  von  C.  Höfer  beigesteuert.  Ihre  wissenschaftliche  Sonderstellung  aber 
erhält  die  im  ganzen  dankenswerte  Ausgabe  vor  allem  durch  den  20.  (Lesarten-)  Band, 
den  wiederum  H.  bearbeitete,  und  der  eine  ebenso  gewissenhafte  wie  beifalls- 
werte Leistung  darstellt.  Bedeutsam  ist  dabei  besonders  auch  die  in  der  Einleitung 
dieses  Bandes  begründete  Scheidung  eines  graphischen,  alle  Varianten  und  winzigsten 
Abweichungen  umfassenden  und  eines  genetischen  Apparates,  der  nur  die  für  die 
Entwicklungsgeschichte  des  Textes  und  die  Intentionen  des  Dichters  wichtigen  Ab- 
weichungen verzeichnet.  Indem  der  Herausgeber  nur  diesem  letzteren  Prinzip  folgt 
und  an  Stelle  der  blossen  Variantenangabe  den  vollständigen  Vers  in  seiner  ge- 
änderten Fassung  zum  Abdruck  bringt,  entkleidet  er  den  Lesartenteil  seiner  be- 
kannten Trockenheit  und  macht  ihn  damit  auch  für  den  Nichtfachmann  gebrauchsfähig. 
Ein  von  C.  Höfer,  R.  Schumann  und  G.  Witkowski  bearbeiteter,  die  Werke, 
Personennamen,  erwähnten  Schriften  und  Zitatstellen  verzeichnender,  vierfacher 
Registerteil  schliesst  diese  Ausgabe,  die  an  Vollständigkeit  von  keiner  anderen 
erreicht  wird,  ab.  —  Nicht  minder  zu  begrüssen  ist  der  1.  Band  der  Horen-Ausgabe 
(5325),  den  nach  den  Grundsätzen  des  Propyläen- Goethe  C.  Höfer  herausgibt.   Wie 


588  P.  M  e  r  k  e  r  ,  Schillers  Werke. 

dort,  wird  das  dieser  Ausgabe  zugrunde  liegende  chronologische  Prinzip  nicht  ängst- 
lich durchgeführt,  sondern  die  Reihenfolge  der  zum  Abdruck  kommenden  "Werke 
nach  logisch  und  entwicklungsgeschichtlich  zusammengefügten  Gruppen  bestimmt, 
während  von  den  Briefen  nur  die  wichtigeren  Dokumente  eingegliedert  werden 
sollen.  Dieser  1.  Band  enthält  die  Dichtungen  und  Briefe  der  Schüler-  und  Jünglings- 
zeit, des  Regimentsmedikus,  bringt  die  „Räuber"  mit  allen  Vorreden  und  einigen 
Proben  aus  den  Bühnenbearbeitungen  sowie  die  Beiträge  für  das  Württembergische 
Repertorium.  —  Die  Schiller-Ausgabe  in  den  Tempel-Klassikern  vervollständigt 
M.  H  e  i  m  a  n  n  (5326)  durch  seine  Ausgabe  der  Wallenstein-Trilogie.  —  Die  im 
Berichtsjahr  nur  in  neuer  Gewandung  erschienene,  aber  innerlich  unverändert  ge- 
bliebene Schiller-Ausgabe  von  J.  Wychgram  (5327)  ist  unterdessen  durch  die 
völlige  Neubearbeitung  dieses  Teiles  der  Helios-Klassiker  durch  P.  Merker  hin- 
fällig geworden.  —  Die  von  F'.  M  ehrin  g  (5328)  besorgte  Ausgabe  des  Vorwärts- 
Verlags  war  mir  nicht  zugänglich.  — 

Lyrik.  Innerhalb  seines  grösseren  Werkes  sucht  Ph.  Witkop  (5329)  die 
Entwicklung  von  Schillers  Lyrik  zu  bestimmen,  indem  er  für  die  Jugendlyrik  das 
entscheidende  Moment  in  dem  inneren  Zwiespalt  des  Dichters  und  dem  Spekulativ- 
Transzendenten  seiner  Gedankenwelt  sieht,  bis,  zuerst  in  den  „Künstlern"  angedeutet, 
durch  die  wissenschaftlichen  Studien  und  die  Freundschaft  mit  Goethe  gefördert,  die 
innere  Einheit  und  damit  eine  grössere  Gegenständlichkeit  errungen  wird.  —  Neue 
Wege  schlägt  G.  K  i  1  i  a  n  (5331)  ein,  der  in  einer  psychologisch-statistischen  Unter- 
suchung die  Lyrik  Schillers  auf  die  körperlichen  Äusserungen  und  Begleit- 
erscheinungen emotionaler  Zustände  hin  untersucht.  Um  zunächst  einen  Überblick 
über  die  Darstellung  der  Gemütsbewegungen  bei  Schiller  zu  erhalten,  werden 
tabellarisch  aus  den  Gedichten  der  ersten  Periode  bis  1781  und  denjenigen  der 
dritten  Periode  aus  den  Jahren  1793  —  1805  alle  physiologischen  Äusserungen 
seelischer  Momente  verzeichnet  und  in  31  Gruppen  verteilt.  Auf  Grund  dieser 
Materialsammlung  kommt  K.  zu  dem  Resultat,  dass  die  Erscheinungen  emotionalen 
Lebens  in  der  Lyrik  der  Jugend-  und  Manneszeit  prozentual  verschieden  auftreten. 
Die  durch  Rousseau,  die  Sturm-  und  Drang-Bewegung  und  die  Sinnlichkeit  des 
jungen  Dichters  bedingte  starke  Verwendung  physiologischer  Daten  tritt  in  der 
Reifezeit  zurück,  und  die  grellen  Farben  in  der  Darstellung  des  Gefühlslebens 
machen  unter  dem  besänftigenden  Einfluss  Kants  und  der  Antike  einer  gemässigteren 
Ausdrucksweise  Platz.  Hinsichlich  des  Anteils  der  einzelnen  Sinnesgebiete  zeigt  sich, 
dass  an  Stelle  der  in  der  Jugend  überwiegenden  akustischen  und  motorischen 
Gefühlserregungen  in  der  Reifezeit  das  visuelle  Gebiet  stärker  zur  Anwendung 
kommt.  Im  Hinblick  auf  Lust-  und  Unlustbetonung  verteilen  sich  die  Gemüts- 
bewegungen dahin,  dass  (ob  der  Eigenart  des  tragischen  Dichters  gemäss,  müssten 
weitere  Untersuchungen  zeigen)  zwar  die  Unlustäusserungen  in  beiden  Perioden 
überwiegen,  aber  bei  Hinzurechnung  der  gemischten  Gefühle  und  der  rein  psychi- 
schen Charakterisierungsstellen  in  der  letzten  Lebensperiode  die  Lustgefühle  doch 
schliesslich  die  Oberhand  behalten.  —  Auf  ganz  ähnlicher  Basis  bewegen  sich  die 
Untersuchungen  von  Karl  und  Marie  Groos  (5330),  die  ihren  früheren  Dar- 
bietungen über  die  optischen  Qualitäten  interessante  Studien  über  „Die  akustischen 
Phänomene  in  der  Lyrik  Schillers"  folgen  lassen  und  auf  Grund  sorgfältiger 
psychologisch-statistischer  Feststellungen  zu  dem  Resultat  gelangen,  dass  Schiller  in 
der  dritten  Periode  seiner  Lyrik  von  akustischen  wie  von  visuellen  Daten  einen 
sparsameren  Gebrauch  macht  als  in  der  ersten,  und  dass  dieses  Nachlassen  für  die 
akustischen  Phänomene  in  noch  höherem  Masse  gilt  als  für  die  optischen.  Dabei 
übertrifft  die  Jugendlyrik  Schillers  in  der  Verwertung  sinnlich  gemeinter  akustischer 
Fälle  die  Jugendlyrik  Goethes  um  mehr  als  das  Doppelte,  die  Sonette  Shakespeares 
um  mehr  als  das  Siebenfache.  Der  stärkeren  akustischen  Phantasie  Schillers  ent- 
sprechend, ist  auch  sein  Wortschatz  auf  diesem  Gebiete  grösser  als  derjenige  Goethes. 
Trotz  alledem  soll  die  sich  allerdings  aufdrängende  Vermutung,  dass  Schiller 
Akustiker  war,  noch  nicht  als  vollständig  erwiesen  gelten.  —  Die  anschauliche  und 
den  Laien  geschickt  in  eine  ihm  zunächst  fremde  Ideenwelt  einführende  Schrift  von 
Helene  Lange  (5333)  über  Schillers  philosophische  Gedichte  erscheint  in  dritter, 
die  Beziehungen  zu  den  geistigen  Interessen  der  Gegenwart  noch  mehr  als  früher 
betonender  Auflage  und  erweist  damit  von  neuem  ihre  Brauchbarkeit.  —  Dem 
wachsenden  Verständnis  für  die  philosophischen  Lehren  Schillers  entsprechend, 
machte  sich  auch  von  E.  Kühne  manns  (5334)  Auswahl  der  philosophischen 
Schriften  und  Gedichte,  die  mit  ihrer  umfangreichen  Einleitung  eine  der  besten 
Einführungen  in  Schillers  Weltanschauung  darstellt,  eine  zweite,  vermehrte  Auflage 
notwendig,  die  nicht  mehr  in  erster  Linie  als  Schulbuch  gedacht  ist,  sondern  sich 
von  vornherein  an  den  weiteren  Kreis  der  Gebildeten  wendet  und  deshalb  auch  die 
in  der  ersten  Auflage  aus  pädagogischen  Gründen  nur  teilweise  enthaltenen  Briefe 


P.  M  e  r  k  e  r ,  Schillers  Werke.  689 

über  die  ästhetische  Erziehung-  voIl8tändig''''bringt  und  die  Abhandlung*  „Von  den 
notwendigen  Grenzen  des  Schönen"  hinzufüg-t.  —  Edw.  Schröder  (5335)  gewinnt 
aus  einem  Verßieich  der  dreiJlNiederschriften  des  Gedichtes  „An  die  Sonne",  die,  im 
wesentlichen  übereinstimmend,  Schillers  Schwester  Christophine  aus  dem  Gedächtnis 
aufzeichnete,  mit  dem  ihr  unbekannten  Erstdruck  in  der  Anthologie  auf  das  Jahr  1782 
das  Resultat,  dass  das  Gedicht  von  vornherein  in  Strophenform  abgefasst  war  und 
eine  Umarbeitung  für  die  Anthologie  nicht  stattfand.  Er  teilt  weiterhin  ein  Gedicht 
Christophinens  „Die  Ideale"  mit,  das,  aus  dem  zweiten  Jahrzehnt  des  19,  Jahrhunderts 
stammend,  als  ein  Spiegelbild  ihres  stillheiteren  Lebensabends  eine  Parodie  im 
ernsten  Sinne  auf  das  gleichnamige  Gedicht  Schillers  darstellt,  dessen  resignierter 
Ton  aber  hier  „in  die  dankbar  freudige  Stimmung  eines  frommen  Christensinns  um- 
gebogen" erscheint.  —  Eine  Reihe,  zumeist  nur  referierender  Aufsätze,  ist  der  von 
0.  K  e  i  n  d  1  (5338)  in  einem  handschriftlichen  Poesieband  zweier  Karlsschüler 
wiederentdeckten  „Trauerode  auf  den  Tod  des  Hauptmanns  von  Wiltmaister"  ge- 
widmet. —  Alb.  Becker  (5336)  erhärtet  die  Autorschaft  Schillers  durch  eine 
Reihe  stilistischer  Gleichungen  aus  den  Jugendgedichten  und  fügt  unter  dem  etwas 
prätentiösen  Titel  „Schiller  und  die  Luftschiffahrt"  zu  dem  Briefe  des  Dichters  an 
Adolf  von  Knigge  vom  14.  April  1784  (Jonas  I,  100)  eine  erklärende  Notiz  aus  der 
Mannheimer  Zeitung  desselben  Tages  bei.  —  A.  Nutzhorn  (5339)  weist  als 
Parallele  zu  dem  literarischen  Fund  auf  eine  anonyme  Ode  hin,  die  1779  in  der 
„Mannheimer  Schreibtafel"  erschien  und  ein  ähnliches  Thema  behandelt.  —  Seine 
früheren  Studien  zu  einzelnen  Gedichten  setzt  P  h.  Simon  (5341)  in  einer  Reihe 
förderlicher  Aufsätze  fort.  Überzeugend  untersucht  er  die  Grundlagen  und  An- 
regungen zur  „Berühmten  Frau",  indem  er  Schillers  allgemeine  Abneigung  gegen 
die  Weltdame,  seine  im  ersten  Weimarer  Winter  zutage  tretende  Sehnsucht  nach 
einem  eigenen  stillen  Heim,  seine  an  geistreichen  Frauen  gemachten  Erfahrungen 
sowie  den  Verkehr  mit  den  Schwestern  von  Lengefeld  in  jenem  Frühjahr  1788,  in 
dem  die  Epistel  entstand,  für  die  allgemeine  Stimmung  wie  für  Einzelheiten  des 
Gedichts  heranzieht.  Am  wichtigsten  aber  ist  der  Hinweis  auf  einen  Aufsatz  der 
„Berlinischen  Monatsschrift"  von  1786,  der  fast    dasselbe   Thema  behandelt,    und   im 

gleichen  Bande,  wie  die  den  Dichter  in  dieser  Zeit  besonders  interessierenden 
agliostro-Aufsätze  stehend,  Schiller  sicher  zu  Gesichte  kam.  —  In  ähnlicher  Weise 
verfolgt  P  h.  Simon  (5344)  die  Grundlagen  und  Vorgeschichte  des  „Eleusischen 
Festes",  dessen  entwicklungsgeschichtliche  Grundgedanken  den  Dichter  bereits  in 
seiner  Dissertation  sowie  in  der  zweiten  akademischen  Vorlesung  über  den  Begriff 
der  öniversalg-eschichte  beschäftigt  hatten,  bis  die  Lektüre  Rousseaus  mit  ihren 
Hinweisen  auf  die  Anfänge  der  Kultur  neue  Anregungen  brachte.  Nachdem  in  der 
„Elegie",  im  „Spaziergang",  in  der  „Klage  der  Ceres"  weitere  Vorstufen  gegeben 
waren  und  die  ästhetischen  Erörterungen  des  Jahres  1797  den  symbolischen  Wert 
aller  Poesie  den  Dichter  zu  klarem  Bewusstsein  gebracht  hatten,  gab  1798  die 
Lektüre  der  Fabeln  des  Hygin  den  letzten  Anstoss  zur  Abfassung  des  Gedichts.  — 
Ebenso  untersucht  P  h.  Simon  (5347)  die  Konzeptionsgrundlagen  der  „Götter 
Griechenlands",  indem  er  auf  die  philosophisch-hypochondrische  Stimmung  Schillers 
im  Winter  1787-88  mit  ihrer  persönlichen  Sehnsucht,  auf  die  aus  dem  Verkehr  mit 
Wieland  und  dessen  Schwiegersohn  Reinhold  fliessenden  Anregungen,  vor  allem 
aber  als  entscheidenden  Antrieb  auf  die  verwandten  Gedanken  des  vierten  Teiles 
von  Herders  „Ideen"  hinweist,  die  mit  ihrem  begeisterten  Eintreten  für  Griechenland 
und  dem  scharfen  Herausarbeiten  der  christlichen  Gegensätze  im  Verein  mit  der 
Notwendigkeit  eines  Beitrags  für  Wielands  „Merkur"  die  schnelle  Entstehung  des 
Gedichts  im  März  1788  förderten.  —  In  einer  weiteren  anregenden  Studie  verfolgt 
P  h.  Simon  (5349)  in  ähnlicher  Weise  die  Entstehungsgeschichte  des  „Spazier- 
gangs", der  mit  seiner  Schilderung  des  Werdeganges  der  menschlichen  Kultur  eben- 
falls letzten  Endes  auf  den  Jugendideen  der  Dissertation  von  1780  fusst,  dann  aber 
in  den  mannigfachen  historischen  und  philosophischen  Erwägungen  der  Folgezeit 
seiner  allmählichen  Ausbildung  entgegenreifte.  —  Für  die  Vorgeschichte  der  „Teilung 
der  Erde"  schliesslich  skizziert  P  h.  Simon  (5350)  den  im  Frühjahr  und  Sommer 
1795  erfolgten  langsamen  Übergang  von  der  Philosophie  zur  Dichtung  und  deckt 
die  verwandten  Ideen  in  den  unmittelbar  vorhergehenden  Dichtungen  auf.  — 
A.  Wünsche  (5342)  weist  auf  zwei  orientalische  Parallelen  zur  „Bürgschaft"  hin, 
die  eine  in  Tausendundeiner  Nacht  (395.-397.  Nacht),  die  andere  bei  Menachem 
de  Lonzano  im  Anhange  seines  Wörterbuches  Madarich.  —  A.  Leitzmann  (5343) 
ist  in  der  Lage,  die  von  ihm  im  Gegensatz  zur  herrschenden  Meinung  auf  Grund 
inhaltlicher  Kriterien  angenommene  frühere  Entstehungszeit  des  Gedichtfragmentes 
„Deutsche  Grösse"  durch  einen  neu  gefundenen  Brief  Wilhelm  von  Humboldts  an 
Schiller  vom  4.  September  1797  zu  erhärten,  der  die  Abfassung  des  Entwurfs  im 
Frühsommer  1797  überzeugend  beweist.    —   F.  Ch.  B.  Av§-Lallemant  (5345) 

jAhrasbeilohta  f&i  B«a«n  dentuh«  LittratnrgeteUolit«.    ZU.  55 


590  P.  M  e  r  k  e  r  ,  Schillers  Werke. 

sucht  als  Quelle  für  den  ^jGang-  nach  dem  Eisenhammer"  eine  der  „Contes  devots"  zu 
erweisen,  die  le  Grand  d'Aussi  als  Anhang-  dem  5.  Bande  seiner  1779—81  er- 
schienenen, „Fabliaux  ou  contes  du  XIP"«  et  du  XIir*"»e  siecles"  anfügte;  doch  macht 
€!S  die  ganz  anders  geartete  Einkleidung  mehr  denn  fraglich,  ob  Schiller  diese 
Fassung  der  verbreiteten  Sage  kannte  und  nicht,  wie  Stöber,  Götzinger  und  .andere 
annahmen,  auf  einer  elsässischen  Lokalsage  fusste.  —  G.  Thiemann  (5351)  sucht 
in  seiner  sorgfältigen,  aber  nicht  immer  genügend  überzeugenden  Arbeit  über 
„Schiller  und  Goethe. in  den  Xenien"  das  mit  rein  philologischen  Mitteln  wohl  nie 
ganz,  lösbare  Problem,  des  Anteils  der  beiden  Dichter  zu  fördern,  indem  er  nach 
einem  Überblick  über  das  vorhandene  urkundliche  Material  die  yerschiedenen 
ächeidungskriterien,  Orthographie,  Wortwahl,  Hiatus,  Rhythmus,  Syntax,  Gesamt- 
charakter des  Einzelxenions  auf  ihre  praktische  Ergiebigkeit  hin  prüft  und  daran 
anschliessend  die  Beweiskraft  der  urkundlichen  Überlieferung-  kritisch  beleuchtet.  — 

Drama:  Allgemeines  und  Dramaturg-isches.  In  einer  tief 
gehenden,  an  feinsinnigen  Bemerkung-en  reichen  Abhandlung  handelt  K.  Burdach 
(5352)  über  „Schillers  Chordrama  und  die  Geburt  des  tragischen  Stils  aus  der  Musik". 
Ausgehend  von  der  Parallelstellung  Schillers  und  Richard  Wagners  als  Vorkämpfern 
für  einen  idealen  Bühnenstil,  stellt  B.  die  „Braut  von  Messina"  mit  ihrer  Vereinigung 
von  Sprechdrama  und  Chorpartien  als  Höhepunkt  einer  langen  Entwicklung  inner- 
halb der  deutschen  und  europäischen  Kunst  hin,  die  nach  ihrer  Loslösung  von  der 
Rhetorik  und  dem  Intellektualismus  des  französischen  Klassizismus  in  Theorie  und 
Praxis  eme  Annäherung  von  Poesie  und  Musik  erkennen  lässt.  Indem  B.  den  im- 
manenten musikalischen  Gehalt  der  neueren  deutschen  Lyrik  herausarbeitet  und  die 
Bestrebungen  auf  dem  Gebiet  der  Oper  verfolgt,  deckt  er  Entwicklungsfäden  auf,  die 
das  Drama  Schillers,  für  dessen  chorische  Partien  an  Stelle  des  Sprechvortrags  die 
musikalische  Darstellung  gefordert  wird,  in  eine  neue  Beleuchtung  rücken  und  die 
immer  wiederholte  Behauptung  eines  willkürlich  unternommenen  antikisierenden  Ex- 
periments widerlegen.  —  E.  L.  Stahl  (5355)  widmet  dem  Schillerepigonen  Joseph 
von  Aujffenberg  eine  fördernde  Untersuchung,  indem  er  nach  einer  kurzen  Betrachtung 
von  Auffenbergs  Leben  und  Schaffen  dessen  Dramen  in  ihrer  motivlichen,  technischen 
und  stilistischen  Abhängigkeit  von  Schiller  untersucht  und  zeigt,  wie  auch  hier  die 
grosse  Linienführung  und  psychologische  Folgerichtigkeit  des  Vorbildes  nicht  erreicht, 
sondern  nach  Epigonenart  die  Vorlage  abgeschwächt  oder  übertrieben  dargeboten 
wird.  —  F.  Fürle  (5356)  stellt,  mehr  andeutend  als  ausführend,  Schiller  und  Hebbel 
als  Menschen  und  Dichter  in  Parallele,  indem  er  feinsinnige  Schlaglichter  auf  das 
Wesen  und  Schaffen  beider  Dichter  wirft.  —  O.  R  u  n  k  (5358)  untersucht  in  sehr 
äusserlicher  Weise  das  ßriefmoment  in  Schillers  Dramen,  indem  er  zu  dem  recht 
überflüssigen  Resultat  kommt,  dass  in  den  sieben  Hauptdramen  ,,im  Ganzen  30  Brief- 
träger" auftreten,  die  „zusammen  34  Briefe  oder  Briefpakete  auf  die  Szene  bringen". 
—  Treffend  beantwortet  A.  von  Berger  (5360)  die  Frage:  „Wie  ist  Schiller  modern 
zu  spielen?"  mit  der  Forderung  einer  natürlichen,  allem  Rhetorisch-Äusserlichen  fremden, 
die  psychologische  Seite  herausarbeitenden  Darstellungsform.  — 

Einzelne  Dramen:  Die.  Räuber.  Ph.  Simon  (5364)  weist  als 
Quelle  der  unterdrückten,  die  Theaterzustände  geisselnden  Vorrede  zu  den  „Räubern" 
auf  das  verwandte  Kapitel  über  das  abderitische  Theaterwesen  in  Wielands  satirischem 
Roman.  —  Fördernd  erweist  sich  das  Buch  von  W\  Ru  11  mann  (5365)  über  .„die 
Bearbeitungen,  Fortsetzungen  und  Nachahmungen  von  Schillers  Räubern".  In  dem 
ersten  Kapitel,  das  den  Bearbeitungen  gewidmet  ist,  wird  die  bekannte,  moralisierende 
und  beschönigende  Verballhornung  von  Plümicke  nur  gestreift  und  auch  die  bereits 
1782  entstandene,  aber  erst  Ende  1799  freigegebene  Bearbeitung  von  Daniel  Heinrich 
Thomas  nur  kurz  behandelt,  dagegen  werden  eingehende  Proben  des  „Grafen  von 
Moor"  gegeben,  jenes  Machwerkes  von  1785,  das  das  Räuberelement  ausschaltet  und 
die  hauptsächlichsten  Genossen  Karls  zu  studentischen  Freunden  macht,  einen  ver- 
söhnlichen Schluss  mit  Heirat  zwischen  Karl  und  Amalie  vorsieht  und  nur  Franz 
durch  Schlaganfall  beim  Anblick  des  totgeglaubten  Vaters  enden  lässt.  Das  folgende 
Kapitel  tut  Schillers  eigene  Fortsetzungspläne  aus  dem  Jahre  1784  und  der  letzten 
Lebenszeit  kurz  ab  und  beschäftigt  sich  eingehender  mit  der  Fortsetzung  der  Frau 
von  Wallenrodt  (1801),  die  nicht,  wie  Schiller  selbst  es  in  der  „Braut  in  Trauer" 
plante,  die  Geister  der  Verstorbenen  wieder  aufleben  lässt,  sondern  den  Hauptpersonen 
ein  verlängertes  Leben  gibt  und  Karl  nach  einem  tugendsamen  Weiterleben  als  kaiser- 
lichen Oberinspektor  der  Ämter  und  Gerichtshöfe  sein  vielbewegtes  Dasein  schliessen 
lässt.  Der  Teil  „Schillers  Räuber  in  Frankreich"  gilt  der  elenden,  aber  gleichwohl 
äusserst  erfolgreichen  Bearbeitung  des  Elsässers  Lamarteliere  „Robert,  chef  de  tarigands", 
die,  erst  etwa  in  der  Mitte  des  Originals  nach  dem  Tode  des  alten  Moor  einsetzend, 
den  Helden  ebenfalls  durch  kaiserliche  Gnaden  am  Leben  lässt,  und  die  durch 
Lamarteliere  selbst  noch  eine  weitere  Fortsetzung  unter  dem  Titel  „Le  tribunal  redou- 


P.  M  e  r  k  e  r ,  Schillers  Werke.  59i 

table"  erhielt.  Das  vierte  Kapitel  beschäftig-t  sich  mit  dem  eng-lischen  Drama  „"the 
Rovers  or  the  double  arrarif^einenl"  von  1797,  das,  zuj^leich  auch  auf  Ooethes  „Stella*' 
g-emünzt,  ein^  Satire  auf  das  deutsche  Drama  der  Sturm-  und  Drang^zeit  darstellt.  Im 
letzten  Ka[)itel  schliesslich  wird  der  Räuberroman  „Die  Grafen  von  Moor"  von 
F.  K.  Arnold,  einem  der  beriichtig-tsten  Vertreter  der  Ritter-  und  Räuberromantik,  mit 
seinem  Gemisch  von  Geschmacklosigkeit,  Sinnlichkeit  und  I'nsinn  erörtert  und  als 
Anhäng  ein  interessanter  Bericht  L.  Rellstabs  über  die  Franz  Moor-Darstellung  Ludwig- 
Devriehts  angefügt.  — 

F"  i  e  s  k  0.  Auf  Grund  archivalischer  Studien  untersucht  W.  H  ö  r  s  t  e  1  (5366) 
die  historischen  Grundlagen  des  „Fiesko",  während  E  r  n  s  t  M  ü  1 1  er  (5367)  mit 
Recht  auf  ein  bisher  zu  wenig  beachtetes  Moment,  die  inneren  Beziehungen  etwa  aus 
derselben  Zeit  stammender  Dramen,  hinweist,  indem  er  die  Ähnlichkeit  gewisser 
Charaktere,  Motive,  Situationen  und  Ideen  in  den  Jugenddramen,  besonders  im 
„Fiesko"  und  in  „Kabale  und  Liebe",  beleuchtet.  — 

Don  Karlos,  A.  von  Berger  (5368)  gibt  mit  Streiflichtem  auf  die 
Grundlinien  des  Posa-Charakters  kritische  Bemerkungen  zur  Aufführung  des  Dramas 
und  plaudert  (5369)  über  den  Zusammenhang  und  die  seelischen  Grundlagen  der 
Zitatstelle  „0  Königin,  das  Leben  ist  doch  schön!"  —  Nichts  Neues  bringt  die  Unter- 
suchung von  Schwerdtfeger  (5370)  über  die  Entstehung  und  Entwicklung  des 
„Don  Karlos"  von  der  reinen  Familientragödio  zum  politischen  Drama.  — 

Wallenstein.  E.  Frey  (5371)  zieht  die  Trilogie  unter  Streichung  der 
FräuenroUen  und  starken  Kürzungen  der  Handlung  für  die  Zwecke  des  Schultheaters 
in  fünf  Akte  zusammen.  —  In  einer  mehr  breit  als  tief  angelegten  Abhandlung  unter- 
sucht W.  B  0  r  m  a  n  n  (5373)  den  dramatischen  Plan  der  Trilogie  und  polemisiert 
wenig-  überzeugend  gegen  E.  Kilians  Inszenierungsvorschläge,  neben  deren  nur  den 
Realpolitiker  Wallenstein  betonenden  Prinzipien  B.,  zugleich  eine  Lanze  für  die  Max- 
und  Tekla-Szenen  brechend,  die  Phantasie-  und  Gemütsseite  des  Helden  zu  ihrem  Rechte 
zu  bringen  sucht.  —  Dem  Knittelvers  in  „Wallensteins  Lager"  widmet  E.  F  e  i  s  e 
(5374)  eine  lehrreiche  Untersuchung.  —  J.  Mo  eil  er  (5375)  zeigt,  dass  Rhythmus 
und  Reim  der  Kapuzinerpredigt,  die  zunächst  als  Zugeständnisse  des  Historikers  an 
den  Dichter  erscheinen  könnten,  völlig  stilgerecht  sind,  indem  er  die  gereimten  Verse 
der  Moralpredigten  eines  lutherischen  Pfarrers  aus  dem  Anfang  des  17.  Jahrhunderts 
zum  Vergleich  heranzieht.  — 

Maria  Stuart.  M.  Rassow  (5376)  weist  unter  Hindeutung  auf  zwei 
Briefstellen  aus  dem  Frühjahr  und  Sommer  1799  darauf  hin,  dass  die  Anregungen, 
die  sich  Schiller  Ende  der  achtziger  Jahre  aus  dem  Studium  der  griechischen  Tragiker 
versprach,  auch  bei  der  Arbeit  an  der  „Maria  Stuart"  noch  nachwirkten,  und  deckt 
einige  offenkundige  Anklänge  aus  der  ersten  Szene  des  dritten  Aktes  mit  einer  Stelle 
der  Euripideischen  „Alkestis"  auf.  —  Ferner  gibt  M.  Rassow  (5377)  die  Übersetzung 
einer  interessanten  Stelle  aus  den  Reisebriefen  des  schwedischen  Architekten  Axel 
Nyström,  der  1820  in  Paris  die  „Maria  Stuart"  im  Thöätre  Fran^ais  mit  grossem  Er- 
folg spielen  sah,  und  zwar  in  der  leidlich  guten  Übersetzung  eines  Mr.  Lebrun,  der 
der  die  Unverfrorenheit  besass,  die  Übersetzung  als  Original  hinzustellen.  Trotz  des 
antideutschen  Protestes,  den  das  Bekanntwerden  dieses  Schwindels  auslöste,  und  der 
Versuche,  das  Werk  herabzusetzen,  „wird  das  Stück  alle  zwei  Tage  gespielt  und 
immer  vor  gepfropft  vollem  Hause".  — 

Jungfrau.  Hedwig  Bona  (5378)  vertieft  sich  in  das  Schuldmoment 
der  Jungfrau  von  Orleans  und  glaubt  dasselbe  in  dem  Titanentrotz  zu  finden,  mit 
dem  die  Heldin  trotz  der  Warnungen  des  Grafen  Dunois  nach  Erfüllung  ihrer 
Mission  noch  weiterhin  die  Geschicke  des  Landes  zu  lenken  sucht.  —  In  einer 
minutiösen  typographischen  Studie  nimmt  W.  K  u  r  r  e  1  m  e  y  e  r  (5379)  die  Doppel- 
drucke des  Dramas  in  der  Kalenderausgabe  wie  in  der  Buchausgabe  aufs  Korn  und 
kann  das  genauere  Verhältnis  derselben  zueinander  bestimmen.  — 

Braut  von  M  e  s  s  i  n  a.  PI.  D  ü  n  t  z  e  r's  Erläuterungen  (5380)  erscheinen, 
von  A.  Heil  besorgt,  in  fünfter  Auflage.  —  E.  Härnack  (5381)  sieht  im  Gegensatz 
zu  Bisllermann  und  anderen  trotz  einiger  scheinbar  widersprechenden  Wendungen 
die  Blutschande  zwischen  Don  Manuel  und  Beatrice  vollzogen  und  entwickelt  über- 
zeugend eine  Erbschuld  des  Fürstenhauses,  das  in  der  ersten  Generation  durch  den 
einstigen  Raub  Isabellas  bewusst  ein  Verbrechen  auf  sich  zog  und  in  der  zweiten 
Generation,  durch  ein  unbewusstes  Verbrechen  das  Schuldmoment  häufend,  der  Ver- 
erbung menschlicher  Triebe  und  Eigenschaften  entsprach.  Von  hier  aus  scheint  ein 
Licht  auf  die  Äusserung  Schillers  Böttiger  gegenüber  zu  fallen,  dass  er  statt  des 
mystischen  einen  realen  Zusammenhang  der  Vererbung  darin  habe  nachweisen 
wollen.  — 

Teil.  Ausgehend  von  einem  realistischen  Originalporträt  von  Tischbein, 
das  den  Menschen  Schiller  ohne  alle  Idealisierung  wiedergibt,  tritt  A.  vonBerger 

55* 


592  P.  Merk  er,  Schillers  Werke. 

(5382)  geg-eu  die  traditionelle  Auffassung-  Schillers  als  rein  idealistischen  Dichter  auf 
und  betont  den  starken  Wirklichkeitsgehalt  seiner  Dramen,  besonders  des  stellen- 
weise ganz  modern  anmutenden  „Teil".  —  L.  Feuchtwanger  (53^1)  sucht  als 
historisches  Urbild  des  Landvogts  Gessler  den  Hofmeister  Karls  des  Kühnen,  Peter 
von  Hagenbach,  zu  erweisen,  der  im  Elsass  ein  Schreckensregiment  entfaltete,  aber 
nach  dem  Anschluss  der  Schweizer  an  Österreich  gestürzt  und  1474  enthauptet 
wurde.  Als  Typus  gewalttätiger  Vogtei  lebt  er  in  den  politischen  Liedern  jener  Zeit 
zunächst  schlechthin  unter  dem  Namen  „Der  Landvogt",  erhält  aber  dann  den 
Namen  Gessler,  den  im  15.  Jahrundert  ein  im  Aargau  Vog-trechte  ausübendes  Ge- 
schlecht trug.  —  Zu  begrüssen  ist  die  Teil-Studie  G.  Kettners  (5385),  die  eine 
zwanglose  Folge  von  Monographien  über  Schillers  Dramen  eröffnet  und  aus  der 
Entstehung  des  Werkes  und  seinem  Zusammenhang  mit  der  Zeit  und  der  Persönlich- 
keit des  Dichters  ein  tieferes  Verständnis  anzubahnen  sich  bemüht.  Der  Verfasser 
bringt  nicht  einen  durchgehenden  Kommentar  in  der  äusserlichen  Weise  Düntzers, 
sondern  gibt  eine  Reihe  von  Einzeluntersuchungen  zu  verschiedenen  Fragen.  Das 
erste  Kapitel  skizziert  die  Hauptmomente  der  Entwicklung  des  Stoffes  von  seinen 
historischen  Grundlagen  bis  zur  Behandlung  durch  Schiller  und  betont  dabei  stärker, 
als  gewöhnlich  geschieht,  den  Einfluss  Müllers.  Das  zweite  und  dritte  Kapitel  bietet 
einen  trefflichen  Überblick  über  die  Entstehungsgeschichte  des  Dramas  von  den 
ersten  Anregungen  an  bis  zum  Abschluss  und  zur  Bearbeitung  für  das  Berliner 
Theater.  Das  vierte  und  fünfte  Kapitel  verfolgt  mit  seiner  Schilderung  der  Schweizer 
Natur  und  des  Schweizer  Volkes  einerseits,  der  Gegner  andererseits  feinsinnig  die 
Linien  der  dramatischen  Charaktere.  Mit  leisen,  aber  nicht  recht  überzeugenden 
Einwänden  gegen  die  Rütliszene,  in  der  eine  indirekte  Kritik  Schillers  an  den 
Schweizer  Beschlüssen  zutage  treten  soll,  schildert  das  folgende  Kapitel  die  Gründung 
des  Bundes  und  Erhebung  des  Volkes,  während  die  im  siebenten  Kapitel  sich  an- 
schliessende Untersuchung  der  Sonderbestrebungen  eine  tiefeindringende  Analyse  des 
Teil-Charakters  enthält.  Das  neunte  und  zehnte  Kapitel  schliesslich  gilt  derVereinigung 
von  Volk  und  Adel  sowie  der  Frage  nach  der  Verknüpfung  der  Schweizer  Handlung 
mit  der  Teil-Handlung.  Indem  K.  nach  Bedarf  die  benutzten  Quellen  heranzieht  und 
Schillers  Stellung  zu  ihnen  aufdeckt,  wird  durch  diese  Folge  zusammenhängender 
Einzelanalysen  das  Verständnis  des  Dramas  ungemein  gefördert.  Fraglich  bleibt 
nur,  ob  K.  bei  den  wünschenswerten  folgenden  Monographien  die  hier  absichtlich 
ausgelassenen  Untersuchungen  über  Technik,  Stil  und  Sprache  nicht  doch  im 
Interesse  eines  anschaulichen  Gesamtbildes  von  dem  Werden  und  Wesen  eines 
dramatischen  Organismus  einfügen  sollte.  —  Einen  neuen  Weg  betritt  R.  Meszleny 
(5386)  in  seinen  „Teil-Problemen".  Indem  er  im  Sinne  der  modernen  schweizerischen 
Geschichtsforschung  die  durch  Teils  Persönlichkeit  getragene  Befreiungsgeschichte 
der  Eidgenossenschaft  als  Fabel  auffasst,  enthüllt  er  durch  eine  scharfe  Sichtung  des 
Sagenmaterials,  wobei  besonders  Hemmerlin,  das  alte  Tellenlied,  das  sogenannte 
Weisse  Buch  und  das  Urner  Spiel  in  Frage  kommen,  den  Sinn  der  Sage,  in  der  er 
einen  seit  alter  Zeit  im  schweizerischen  Volksleben  sich  regenden  Dualismus  ver- 
körpert glaubt.  Die  so  als  Symbol  des  nationalen  Bewusstseins  aufgefasste  Teil-Sage 
spiegelt  mit  ihren  jeweiligen  Wandlungen  die  Entwicklungsgeschichte  des  Schweizer- 
volkes. —  H.  vonWolzogen  (5387)  deckt  einen  Widerspruch  zwischen  Haltung 
und  Ausdrucksweise  der  Fischergestalt  im  ersten,  vierten  und  fünften  Aufzug  auf, 
die  indessen  mit  der  durch  das  ganze  Drama  hindurchgehenden  ethisch-patriotischen 
Steigerung  erklärt  wird,  aber  gleichwohl  den  Dualismus  zwischen  realistischer  und 
idealistischer  Zeichnung,  Heimatkunst  und  Höhenkunst  spiegelt.  —  Den  Bericht  des 
Ägidius  Tschudi  über  die  Befreiung  der  Waldstätte  gibt  P.  Meyer  (5388)  neu 
heraus.  — 

Fragmente.  Das  Buch  von  G.  Witkowski  (5389) vf,,Aus  Schillers 
Werkstatt",  das  mit  seiner  Einreihung  der  Pläne  in  die  vorhandenen  dramatischen 
Entwürfe  und  Fragmente  unter  geschickter  Zusammenfassung  der  vorhandenen 
Einzeluntersuchungen  einen  Überblick  über  die  gesamte  dramatische  Entwicklung 
Schillers  gibt,  soweit  sie  nicht  in  abgeschlossenen  Dramen  zum  Ausdruck  gekommen 
ist,  stellt  eine  Sonderausgabe  des  neunten  Bandes  der  Hesseschen  Schiller- Ausgabe 
dar.  —  Der  Aufsatz  von  Ernst  Müller  (5390),  der  die  Möglichkeit  einer  neuen 
Quelle  für  die  Dramenfragmente  in  Erwägung  zieht,  blieb  mir  leider  unzugänglich. 
—  Jean-Marie  Carre  (5391)  scheidet  zwei  Arten  des  tragischen  Problems,  von 
denen  die  eine  als  Schicksalsmacht  im  antiken  Sinne  aus  den  sich  langsam  klärenden 
Rätseln  der  Vergangenheit  erwächst,  während  die  andere,  auf  psychologischer  Basis 
erwachsen,  den  Rätseln  der  Zukunft  sich  zuwendet.  In  diesem  doppelten  Sinne  wird 
ansprechend  das  tragische  Problem  im  „Demetrius"  bei  Schiller  und  Hebbel  darzulegen 
gesucht.  —  Fördernd  untersucht  A.  Hordorff  (5392)  die  äussere  und  innere 
Entstehungsgeschichte   des   „Demetrius".    —    Der    von    vornherein   gewagte  Versuch 


0.  F.  W  a  1  z  e  1 ,  Romantik.  693 

K.  E.  Schaarsohmidts  (5303),  den  „Demetrius"  zu  Ende  zu  führen,  darf  trotz 
mancher  Schönheiten  und  wirksamen  Szenen  nicht  als  eine  Ergänzung  in  Schillers 
Geist  bezeichnet  werden.  Der  Verfasser  will  sich  zwar  eines  mög-lichst  treuen  Naoh- 
gehens  der  Richtlinien  des  Fragments  befleissigen,  lüsst  aber,  nachdem  schon  die 
fertigen  Szenen  einige  nicht  unwichtige  Abänderungen  erfahren  haben,  die  Schiller- 
schen  Skizzen  und  Entwürfe  ungenutzt  und  hält  sich  an  den  nur  sekundären 
Gedankengang  des  Körnerschen  Referats.  —  Dagegen  kommt  H.  R  i  o  1 1  e  (6394) 
mit  seiner  Ausdichtung  des  „Warbeck"- Fragmentes  dank  der  Orosszügigkeit  der 
Konzeption  Schillers  und  einem  Gefühl  für  Bühnenwirksamkeit  zu  einem  achtens- 
werten Versuch,  ohne  indessen  die  grosse  Linienführung  des  Vorgängers  zu 
erreichen.  — 

Bühnenbearbeitungen,  C.  Höfer  (5395)  berichtet  über  eine  von 
ihm  im  Archiv  des  Weimarer  Hoftheaters  aufgefundene  Bühnenhandschrift  von 
Schillers  „Egmonf'-Bearbeitung,  die,  auf  Goethe  zurückgehend,  das  Drama  in  der 
Gestalt  darstellt,  in  der  es  1806  zur  zweiten  Aufführung  gekommen  ist,  und  unter- 
sucht sorgfältig  die  rückläufige  Entwicklung  von  der  Bearbeitung  Schillers  zur 
Qriginalfassung  Goethes.  — 

'  Prosaschriften.    D.  Bothar  (5398)    macht   auf  das  Stammbuch   des 

ehemaligen  Jenaer  Studenten  und  späteren  Professors  in  Pressburg,  Johannes  Gross, 
aufmerksam,  das  unter  anderen  handschriftlichen  Einträgen  von  Interesse  (Schütz, 
Röinhold,  Wieland,  Joh.  Müller  usw.)  auch  einen  solchen  von  Schillers  Hand 
(2$.  September  1790)  enthält.  — 

Schiller- Verehrung.  M.  Rubensohn  (5399)  beschreibt  das  eine 
Zeillang  verschollene,  aber  von  ihm  in  Kasseler  Privatbesitz  wiedergefundene  Bildnis 
des  Jungen  Schiller  und  weist  als  Maler  dieses  einzigen,  den  Dichter  der  „Räuber*' 
naturalistisch  wiedergebenden  Brustbildes  den  Stuttgarter  Porträtmaler  Jacob  Friedrich 
Weckerlin  nach,  der  als  Zögling  der  Kunstabteilung  der  Karlsschule  1782,  wohl 
nicht  (yine  Wissen  des  trotz  aller  Differenzen  auf  seinen  ehemaligen  Schüler  eitlen 
Herzogs,  den  Dichter  im  Alltagszustande  malte.  —  W.  von  Oettingen  (5401) 
widmet  den  Jugendveranstaltungen  des  Deutschen  Schiller-Bundes  in  VVeimar  ein 
Wort  der  Erinnerung  mit  dem  Hinweis  auf  den  unvergänglichen  Erziehungswerl  der 
klassischen  Periode  deutscher  Dichtung.  —  G.  Büttner  (5402)  schildert  die  An- 
fänge des  Schiller-Vereins  in  Leipzig  und  zeigt,  wie  die  Leipziger  Schiller-Feste  von 
1840  und  1841  mit  ihrem  glänzenden,  besonders  Robert  Blum  zu  dankenden  Verlauf 
im  Jahre  1842  zur  Gründung  des  Vereins  führten.  Die  abgedruckten  Aufrufe, 
Reden  und  Trinksprüche  von  Prutz,  Blum,  Mosen,  Düringer  und  anderen  geben 
einen  Einblick  in  die  Ideenwelt  der  vierziger  Jahre.  —  F.  E.  H  i  r  s  c  h  (5405)  gibt 
zu  seinen  Ausführungen  über  Schillers  Person  als  dramatische  und  epische  Figur 
einige  Nachträge.  — 

Bibliographisches  und  Kritisches.  Eingehendere  Überblicke 
über  die  Schiller-Literatur  der  letzten  Zeit  geben  K.  Berg  er  (5406),  A.  Leitz- 
m  a  n  n  (5408)  und  R.  P  e  t  s  c  h  (5409).  — 


Romantik. 

(lYjlO  =  N.  5411-5566.) 
Oskar  F.  Walzel  (mit  Beiträgen  von  Paul  Neuburger). 

Allgemeines:  Bibliographisohes  nnd  Kritischei.  —  G«8»intdarstellnngeB.  —  Einteln*  Dieht|r>ttnnfen.  —  IrtlMtik 
and  Weltansohaunng.  —  Betiehnngen  nnd  Einwirknngen  —  Sammelwerke  nnd  Briefe.  —  Sehlegelioher  Kreis:  A.  W. 
Sohlegel;  F.  Schlegel;  Schleiermacher  nnd  Henriette  Her»;  H.  Steffens:  Tieck  nnd  W«ckenroder.  —  Heidel- 
berger Romantik:  Bettina;  L.  A.  Ton  Arnim;  Cl.  BrenUno;  Sophie  Merean;  J.  J.  Qörres;  J.  nnd  W.  Orinm:  Karoline  tob 
GOnderode;  Ph.  0.  Rnnge.  —  Norddeutsche  Romantik:  Allgemeines;  Bonayentnra;  A.  tob  Cbamisso:  J.  tob  Bieheaderff: 
F.  de  la  Motte-Fonqne;  E.  T.  A.  Hoffmann:  Allgemeines  nnd  Biographisches,  Werke;  Z.  Werner.  —  Sehw&bUeke 
Semantik:  W.  Hanff;  J.  Kerner;  Karl  Mayer  nnd  K.  J.  Schüler;  L.  Uhland.  -  Andere:  Rahel.  — 

Auf  den  Wunsch  der  Redaktion  wurde  dieser  Bericht  in  letzter  Stunde 
fertiggestellt,  da  die  geplante  Verschiebung  in  den  nächsten  Band  sich  als  untunlich 
erwies.  Einige  nicht  eingesandte  oder  schwer  zugängliche  Arbeiten  mussten  daher 
unberücksichtigt  bleiben.  — 

Allgemeines:  Bibliographisches  und  Kritisches 
R.  Pissin   (5411)   schliesst   den   wertvollen  Hilfsmitteln,   die   das  Bibliographische 


594  O.  F.  Walzel,  Romantik. 

Repertorium  bietet,  in  den  „Almanachen  der  Romantik"  ein"  n^bes,  glücklich  und 
übersichtlich  angelegtes  an,  wenngleich  der  durch  die  Fülle  des  Materials  gebotene 
Auswahlcharakter  naturgemäss  auch  hier  dem  Wesen  einer  Bibliographie  wider- 
spricht, —  F.  Deibel  (5412)  wendet  gegen  0.  Walzel  (JBL.  1908/9,  N.  9575)  ein, 
dass  er  die  Einheitlichkeit  der  romantischen  Weltanschauung  ebenso  wie  Marie 
Joachimi-Dege  überschätze  und  Ideengeschichte  ohne  Zusammienhang  mit  der 
psychologischen  Analyse  von  Menschen  treibe,  deren  innere  geistige  Konstitution 
für  ihr  Denken  nicht  unwichtig  sei.  Als  rühmenswertes  Gegenstück  erscheint  ihm 
E.  Havensteins  Arbeit  über  Novalis  (JBL,  1908/9,  N,  9617),  die  grundsätzlich  die 
Romantiker  nicht  zu  systematischen  Denkern  mache  und  die  in  Novalis'  komplizierter 
seelischer  Konstitution  begründete  Zersplitterung  richtig  erfasse.  D.  lehnt  ferner 
H.  Krüger- Westends  Auslese  aus  Novalis'  Schriften  (N.  5447)  und  Chr.  D.  Pflaums 
Versuch  (JBL.  1908/9,  N.  9588)  ab,  billigt  R.  Buchmanns  Untersuchung  (N.  5424), 
nennt  H.  Hemmers  (N.  5460)  und  H.  Lebedes  (JBL.  1908/9,  N.  974)  Monographien 
gründliche  Arbeiten,  die  unser  Wissen  über  Tieck  mehren,  kann  in  0.  Floecks 
„Elementargeistern"  (JBL.  1908/9,  N.  9772)  nur  einen  braven  Sammelbeitrag  zu  einem 
stoffgeschichtlichen  Thema  erkennen  und  hält  den  von  Franz  Schultz  (JBL.  3908/9, 
N.  9613)  versuchten  Nachweis,  dass  F.  G.  Wetzel  Verfasser  der  „Nachtwachen  von 
Bonaventura"  sei,  für  erbracht.  —  Hochwertvoll  ist  die  Sammelanzeige  J.  Minors 
(5413).  R,  Hayms  Verdienste  um  die  Geschichte  der  Frühromantik  setzt  M.  in 
scharf  zugespitzten  Wendungen  fest,  ohne  einer  Umwertung  der  Werte  auf  diesem 
Feld  entgegenarbeiten  zu  wollen.  „Ein  Werk,  wie  das  von  Haym,  ist  kein  Kanon 
für  Mittelschüler,  und  die  Werturteile  sind  überhaupt  nicht  das  Resultat  einer 
literaturgeschichtlichen  Darstellung,  an  das  man  sich  halten  muss."  Geradezu  ver- 
nichtend wirkt  die  Kritik,  die  M.  an  C.  Alts  Studie  über  Schiller  und  die  Brüder 
Schlegel  (JBL.  1904,  N.  4595)  übt;  zugleich  bringt  sie  eine  Menge  von  Nachweisen, 
die  Alt  schuldig  geblieben  war,  und  beleuchtet  besonders  aufschlussreich  Friedrich 
Schlegels  Auffassung  d'er  Ehe.  H,  von  Müller  bekommt  wegen  seines  Kreislerbuches 
(JBL.  1903,  N,  16090)  den  Vorwurf  des  Dilettantismus  zu  hören,  G.  EUingers  Neudruck 
der  „Elixiere  des  Teufels"  (JBL,  1906/7,  N,  7835  a)  wird  gerühmt  und  gibt  Anlass  zu 
einer  bibliographischen  Zusammenstellung  über  Doppelgängerei  und  Doppel -Ich. 
0.  Klinkes  (JBL.  1903,  N.  16083)  psychiatrische  Studie  über  Hoffmann  stellt  sich  in 
M.s  Betrachtung  als  unnötig  weitschweifige  Aneinanderkoppelung  medizinischer  und 
literarisch-biographischer  Erwägungen'  dar;  nirgends  habe  man  den  festen  natur- 
wissenschaftlichen, überall  den  unsicheren  historischen  Boden  unter  sich.  Statt  die 
Krankheitserscheinungen  in  Hoffmanns  Leben  in  einem  Zuge  zu  verfolgen,  greife 
Klinke  immer  und  ohne  zureichende  Vorbildung  ins  historisch-philologische  Gebiet 
hinüber.   — 

Gesamtdarstellungen.  Zwei  Darstellungen  der  Romantik,  beide  von 
niohtdeutschen  Gelehrten  für  das  ausländische  Publikum  bestimmt  führt  unsere 
Bibliographie  nacheinander  an,  obgleich  die  italienische  Arbeit  mit  der  Jahres- 
zahl 1911  erschienen  ist.  Da  indes  ähnliche  Ungenauigkeiten  in  den  JBL.  nicht  zu 
umgehen  sind,  seien  beide  Bücher  sofort  hier  besprochen,  zumal  ihre  Verwandtschaft 
bei  allen  inneren  und  äusseren  Unterschieden  auffällt.  A.  Farinelli  (5418)  und 
R.  M.  Wernaer  (5419)  stehen  beide  in  enger  Fühlung  mit  den  neuesten  wissen- 
schaftlichen Ergebnissen,  beschränken  sich  beide  auf  die  Frühromantik,  rücken 
gemeinsam  das  Gedankliche  in  den  Vordergrund  und  werden  durch  ihr  Publikum 
in  der  vollen  Freiheit  der  Bewegung  beengt.  Dabei  schreibt  W.  ein  Lehrbuch  für 
Amerikaner,  F.  hingegen  legt  nur  die  schwungvollen  Eingangsvorlesungen  eines 
grösseren  Kollegs  über  deutsche  Romantik  vor.  .  Dafür  gibt  F.  eine  vorzügliche, 
auch  dem  deutschen  Forscher  willkommene  Bibliographie  der  ganzen  Romantik, 
während  der  Anhang  von  Büchertiteln  in  W.s  Buch  Lücken  und  Versehen  in  Menge 
aufweist.  Mit  Geschick  und  Geist  packen  beide  ihre  Aufgabe  an;  der  Amerikaner 
nicht  ohne  eine  amerikanische  Neigung,  feine  Unterschiede  durch  allzu  handgreiflich 
populäre  Gedankenformung  zu  verundeutlichen  und  starre  Formeln  statt  lebendiger 
Erkenntnis  geistiger  Entwicklung  zu  bringen ;  der  Italiener  voll  dichterischer  Kühn- 
heit in  der  sprachlichen  Formung  eines  stark  miterlebten  geistigen  und  künstlerischen 
Vorgangs.  W.  lässt  die  Frage,  was  Romantik  für  die  Gegenwart  bedeute,  nicht  aus 
dem  Auge.  Ihr  ist  sein  Schlussabschnitt  gewidmet,  aber  schon  die  Gegenüberstellung 
von  Romantik,  Klassizismus  und  Humanismus  deutet  am  Anfang  des  Buches  auf 
dieses  Ziel,  nicht  minder  die  Ergründung  der  Aufgabe  der  Romantik.  Ein  drittes 
einleitendes  Kapitel  dient  dem  romantischen  Symbolbegriff,  wohlbewusst,  dass  sym- 
bolische Kunst  auch  ausserhalb  der  Romantik  zu  finden  sei.  Dann  entwickelt  W. 
die  Persönlichkeiten  der  romantischen  Führer,  Wackenroder,  Tieck,  die  beiden 
Schlegel,  Novalis,  Dorothea,  Karoline  werden  charakterisiert,  manche  Aussicht  auf 
die  spätere  Darlegung  ihrer  Schöpfungen  tut  sich  schon  hier  auf.     Scheinbar  bleiben 


0.  F.  Walzel,  Romantik.  595 

die  Persönlichkeiten  auch  in  den  folgenden  Kapiteln  die  Führer,  tatsächlich  aber 
steht  im  Mittelpunkt  jedes  Abschnitts  ein  gedankliches  Klement.  Waokenroder  führt 
zu  der  impressionistischen  Kunstkritik  weiter,  Tieck  erscheint  als  Vertreter  des 
„romantic  mood";  iu  drei  Abschnitten  wird  die  romantisclie  Philosophie  entwickelt: 
Metaphysik  und  Naturphilosophie  an  Fichte  und  Schelling,  Religion  an  Schleier- 
niacher,  Ptfilospphie  der  Schönheit  und  Liebe  an  Novalis  und  t<>.  Schlegel.  Besondere 
Kapitel, bej;'iq^^^n,v.Qn,|iomantik  i^nd  Natur,  von  romantischer  Ironie  (Fr.  Schlegel 
und  TLQck,),.yQh.d^y,.WeHflucht  der  „Hymnei;i  an.  die  Nacht",  von  der  Ideenwelt  der 
„Lucinde",  vom  Märcften,  von  den  Zukunftshoffnungen  eines  gesteigerten  Menschen- 
turns  („Ofterdingen")  und  von  dem  Nebeneinander  patriotischer  und  kosmopolitischer 
Neigungen.  Der  Reichtum  romantischen  Denkens  und  Schaffens  ist  in  diesen 
Rubriken  mit  Geschick  zu  einer  guten  Übersicht  gebracht,  ohne  dass  W.  indes 
ivesentiich  neue  Gesichtspunkte  fände.  Aber  es  darf  ihm  nicht  nur  nachgerühmt 
werden,  dass  er  die  Ergebnisse  der  Forschung  beherrscht  und  glücklich  verwertet. 
Seine  Selbständigkeit  ergibt  sich  aus  einer  Reihe  einzelner  Hinweise,  die  unseren 
Gesichtskreis  erweitern.  So  weiss  er  in  J.  Böhmes  Schriften  wohl  Bescheid  oder  ver- 
wertet einmal  (S.  104  f.)  glücklich  ein  Wort  H.  de  Balzacs  zur  besseren  Erschliessung 
des  Begriffes  Einfühlung  und  zur  Deutung  von  Wackenroders  Kunstauffassung. 
Einzelne  Schlagworte  deutscher  philosophischer  Terminologie  werden  von  W.  in 
deutscher  Sprache  gebraucht  und  dem  englischen  Leser  durch  Umschreibung  ver- 
deutlicht. Seltsamerweise  erscheint  mehrfach  „Weltgeist"  für  „Weltseele".  Ein  ein- 
gehendes Register  ist  dem  Buch  beigefügt,  es  ist  aber  nicht  ganz  folgerichtig  durch- 
geführt. Bleibt  in  W.s  Werk  genügender  Raum  auch  für  ausführliche  Zitate,  so 
muss  Farinelli  auf  den  134  Seiten  seiner  Charakteristik  der  Romantik  sich  mit 
grossen  Zügen  begnügen.  Um  so  lebendiger  zeigt  seine  temperamentvolle  Dar- 
stellung die  Grundlinien  romantischer  Kunst  und  romantischen  Denkens.  In  vier 
Teile  ze^'ällt  die  Arbeit.  Der  erste  verfolgt  das  Erwachen  der  Ansprüche  des  Gefühls 
vom  Sturm  und  Drang  au  und  zeigt,  wie  die  Romantik  in  diese  neue  Welt  des 
Gefühls  und  der  Phantasie  philosophische  Spekulation  hineinträgt.  Die  Beziehungen 
zu  Kant  und  zum  Klassizismus  Goethes  und  Schillers,  Verwandtschaft  und  Gegensatz, 
werden  beleuchtet.  A.  W.  Schlegel  erscheint  als  Organisator,  F.  Schlegel  als  eigent- 
licher geistiger  Führer.  Der  zweite  Teil  bestimmt  die  Rolle,  die  Novalis,  der  Poet 
der  Romantik,  Wackenroder,  ihr  „Beato  Angelico",  und  Tieck,  der  Anwalt  der 
Sinnlichkeit,  Beweglichkeit  und  Sensibilität,  spielen.  Die  romantische  Philosophie, 
Ästhetik  und  Ethik  schliesst  sich  an;  Schlagworte  wie:  Symbol,  Ironie,  Univereum, 
Organismus  und  Unendliches  werden  hier  gedeutet.  Liebe  und  Sehnsucht  erscheinen 
als  Kennzeichen  romantischer  Art  und  Kunst  von  einst  und  jetzt.  Das  dritte  Kapitel 
zeigt  das  Verhältnis  zur  Weltliteratur,  zur  germanischen  Vergangenheit  und  zur 
Nachtseite  der  Natur;  das  vierte  spricht  von  Musik,  von  Märchen,  Roman  („le  Vite 
Nuove  de'  vati  roraantici"),  Drama,  weist  auf  die  pathologischen  Neigungen  roman- 
tischer Dichter  hin  und  auf  die  romantischen  Züge  Goethes  und  schliesst  mit  einem 
raschen  überblick  über  die  Weiterentwicklung  der  Romantik  innerhalb  und  ausser- 
halb Deutschlands,  der  allerdings  der  späteren  Romantik  nicht  ganz  gerecht  wird. 
Die  energische  Zusammenfassung  ist  aber  trefflich  geeignet,  einen  Vorbegriff  zu 
geben.  Mehr  soll  ja  diese  Einleitung  zu  einem  grösseren  Vorlesungszyklus  nicht 
leisten.  F.  steht  auf  einer  hohen  Warte  und  verwertet  ein  reiches  Wissen  auf  den 
verschiedensten  Gebieten  neuerer  Literatur  Europas  zu  seiner  fesselnden  Charakteristik. 
—  Wie  Farinelli  steht  auch  St.  Hock  (5420)  in  Auffassung  und  Darstellung  -der 
R,omantik  O.  Walzel  sehr  nahe.  Seine  Charakteristik  der  älteren  Romantik  war  für 
einen  Wiener  volkstümlichen  Universitätskurs  bestimmt  und  beweist  ebenso  das 
Geschick  des  Dozenten  wie  die  hohe  Aufnahmefähigkeit  seiner  Zuhörer.  — 

Einzelne  Dichtgattungen.  Der  Mittelteil  von  0.  Floecks  (5421) 
Buch  über  die  Kanzone  beschäftigt  sich  mit  den  Romantikern  und  den  ihnen  nahe- 
stehenden Dichtern.  A.  W.  Schlegel  bleibt  der  Inaugurator  der  behandelten  Form  in 
der  deutschen  Dichtung.  Die  von  C.  Beyer  bei  Bürger  festgestellte  Kanzone  ist  ein 
Sonett;  Wilhelm  von  Humboldts  „An  Schiller"  ist  —  gegen  Leitzmann  —  erst  1796 
anzusetzen.  Immerhin  kommt  dies  Gedicht  dem  Wesen  der  Kanzone  näher  als  der 
erste  Versuch  Wilhelm  Schlegels,  der  selbst  freilich  von  der  anfänglichen  UnvoUkommen- 
heit  zu  höchster  technischer  Vollendung  vorschreitet.  Als  Kanzonendichter  treten  be- 
sonders hervor:  Brentano  (in  den  Godwi-Einlagen),  Joseph  von  Eichendorff  und  sein 
Bruder  in  ihren  Jugenddichtungen,  vor  allem  Zacharias  Werner,  und  von  den  Kleineren 
Schütz  und  Loeben,  von  den  Fernerstehenden  L.  Robert.  Leider  ist  auch  dieser  Teil, 
wie  das  ganze  Buch,  zu  einem  Vielfachen  des  notwendigen  Umfangs  aufgeschwellt; 
nicht  allein  durch  die  unwirtschaftliche  Anordnung,  auch  durch  lang  ausgesponnene 
Inhaltsangabßh  .und  breites  Eingehen  auf  Ideenzusammenhänge  und  Lebensdaten,  ein 
Verfahren,  da§  gelegentlich  der  Behandlung  eines  formalen  Problems  auch  bei  dieser 


596  "  O.  F.  W  a  1  z  e  1 ,  Romantik. 

seit  Dante  dem  würdevollsten  Inhalt  vorbehaltenen  Dichtart  nicht  in  solchem  Masse 
geboten,  durch  das  Endresultat,  dass  „die  deutsche  Kanzonendichtung- .  .  .  den  ötoff- 
kreis,  der  ihr  durch  die  italienischen  Klassiker  vorgezeichnet  war,  noch  erweitert" 
habe,  jedenfalls  nicht  gerechtfertigt  wird.  —  Marie  Speyer  entwickelt  übersichtlich 
den  Inhalt  von  R.  Benz'  „Märchendichtung  der  Romantiker"  (5422),  erhebt  ähnliche 
Einwände  wie  0.  Walzel  (JBL.  1908/9,  N.  9580),  gesteht  dem  Verfasser  aber  zu,  dass 
er  Brentano  wirklich  erlebt  und  zu  dem  Menschen  und  Dichter  ein  inneres  Verhältnis 
gewonnen  habe.  —  E.  Bleich  (5423)  setzt  seinen  Aufsatz  über  Volksmärchen  und 
Kunstmärchen  (JBL.  1908/9,  N.  5820a)  fort  und  reiht  Inhaltsangaben  und  Würdigungen 
deutscher  Kunstmärchen  von  Wieland  bis  Mörike  und  Storm  aneinander,  verzichtet 
indes  auf  alle  Vollständigkeit  und  nennt  z,  B.  Brentano  gär  nicht.  Ein  Versuch,  die 
besprochenen  Märchen  in  Gruppen  zu  ordnen,  wird  angedeutet.  —  Eine  reiche  und 
wohlgeordnete  Materialsammlung  zur  Beschreibung  des  Märchens  der  Romantiker  bietet 
R.  Buchmann  (5424).  M.  Pirker  billigt  ihm  zu,  er  habe  seine  Aufgabe,  die 
Züge,  die  den  romantischen  Märchen  eigen  sind,  herauszuheben  und  zu  parallelisieren, 
mit  Fleiss  und  Geschick  gelöst.  Im  wesentlichen  liegt  eine  Motivsammlung  vor, 
während  stilistische  Besonderheiten  wohl  verzeichnet,  nicht  aber  im  höchsten  Sinn  einer 
Ergründung  der  sprachlichen  Form  geprüft  werden.  Eigentlich  werden  nur  die  Eigen- 
heiten der  Sprache  des  romantischen  Märchens  im  Sinne  der  Verzeichnisse  H.  Petrichs 
bestimmt.  Etwas  vereinzelt  erscheinen  Betrachtungen  über  Oxymoron,  grammatischen 
Superlativ  und  Epizeuxis.  Um  so  reichhaltiger  ist,  was  B.  von  den  stofflichen  Gemeinsam- 
keiten der  romantischen  Märchen  zu  berichten  hat.  Er  beginnt  mit  dem  Helden  des 
Märchens,  zeigt,  wie  sein  innerer  Zwiespalt  sich  äussert,  wie  Rätsel,  Wunder  und 
Märchen  ihm  entgegentreten,  überblickt  seine  Traumwelt,  stellt  ihn  zur  Alltagsumgebung 
in  Gegensatz,  beobachtet  die  Momente  seines  Lebens,  auf  die  der  stärkste  Akzent  fällt, 
charakterisiert  seine  Liebe  und  die  Kindlichkeit,  in  der  er  gern  erscheint.  Endhch 
wird  nachgewiesen,  wie  die  Heldenrolle  sich  mehrfach  vererbt.  Dann  überblickt  B. 
die  ,, Mächte  des  romantischen  Märchens",  d.  h.  die  mystischen  Gestalten  (Feen,  alte  häss- 
liche  Weiber,  furchtbare  Schönheiten,  verwachsene  Männlein  usw.)  und  die  Elementar- 
geister. Der  ganze  grosse  Umfang  der  gemeinsamen  Züge,  aber  auch  die  bezeichnenden 
Eigenheiten  der  einzelnen  Dichter  und  Dichtungen  konnten  zur  Anschauung  nur 
kommen,  indem  B.  es  nicht  verschmähte,  umfängliche  Zitate  aneinanderzureihen.  Dass 
B.  sich  dabei  nicht  begnügt,  seine  Parallelstellen  in  Gruppen  zu  ordnen,  sondern  tiefer 
gräbt,  erkennt  Pirker  an.  Freilich  gelangte  B.  durch  sein  Bestreben,  mehr  als  blosse 
Materialanordnung  zu  geben  und  zu  den  künstlerischen  Voraussetzungen  der  einzelnen 
Dichtungen  weiterzuschreiten,  bis  an  eine  Stelle,  an  der  er  Quellenstudien  hätte  an- 
stellen müssen.  Pirker  kann  ihm  deshalb  vorwerfen,  dass  er  zu  E.  T.  A.  Hoffmanns 
Hauptquelle  für  die  Erscheinungen  des  Reichs  der  Elementargeister,  Montfaucon  de 
Villars'  „Conte  de  Gabalis"  (1670),  nicht  vorgedrungen  ist.  Dass  B.  den  Anstoss  des 
romantischen  Märchens  in  der  Naturphilosophie  erkennt  und  es  schon  deswegen  zu  dem 
Märchen  der  Aufklärung  in  Gegensatz  bringt,  findet  Pirkers  ausdrückliche  Billigung. 
—  E.  Gross  (5425)  hat  mit  Erfolg  die  Schätze  der  Berliner  und  Dresdener  Bibliothek 
und  des  Dresdener  Hoftheaterarchivs  durchforscht  und  manche  bemerkenswerte  Brief- 
stelle zur  Geschichte  von  Tiecks  dramaturgischer  Tätigkeit,  dann  aber  insbesondere 
die  Regiebücher  von  „Hamlet",  „Lear"  und  „Macbeth"  aus  Tiecks  Dresdener  Zeit 
(das  des  „Hamlet"  ist  ausdrücklich  als  Tiecks  Einrichtung  bezeichnet)  ausgegraben. 
Leider  verwertete  er  seine  Funde  nicht  zu  einer  Darstellung  von  Tiecks  dramaturgischer 
Tätigkeit,  sondern  zu  einer  Monographie  über  die  ältere  Romantik  und  ihre  Beziehungen 
zum  Theater.  Dieser  Aufgabe  war  er  nicht  gewachsen,  wie  K.  G.  W  e  n  d  r  i  n  e  r  mit 
grosser  Schärfe  dartut.  Darum  liefert  er  ein  stark  verzeichnetes  Bild ;  mindestens  be- 
darf fast  jede  seiner  Behauptungen  einer  Nachprüfung  und  Berichtigung.  Er  reisst 
Äusserungen  der  einzelnen  Romantiker  aus  dem  Zusammenhang  heraus,  missversteht 
sie  und  kann  deshalb  Übereinstimmungen  annehmen,  wo  Gegensatz,  Unterschiede,  wo 
einheitliche  Auffassung  herrscht;  welche  Voraussetzungen  etwa  einzelne  Urteile  über 
Iffland  haben,  fragt  er  sich  nicht,  und  so  bringt  er  meist  unbeherrschte  Zettelkasten- 
arbeit. A.  von  Weilen  geht  weniger  streng  mit  G.  ins  Gericht  als  Wendriner,  kann 
ihm  aber  doch  auch  manche  Lücke  nachweisen.  Eine  gründliche  theatertechnische 
Schulung  geht  G.  ab.  — 

Ästhetik  und  Weltanschauung.  E.  Bernhard  (5426)  charak- 
terisiert etwas  einseitig  und  im  einzelnen  .recht  missverständlich  die  Romantik:  si6 
kenne  keine  klaren  Gliederungen  und  einfachen  Proportionen  und  erfülle  alles  mit 
einem  unwiderstehlich  fliessenden,  scheinbar  gesetzlosen  Leben,  in  dem  sich  die  letzten 
Ahnungen  der  Seele  ans  Licht  zu  tasten  scheinen.  Er  führt,  gewiss  mit  Recht,  das 
romantische  Verhalten  auf  die  Tatsache  zurück,  dass  von  dem  Ausgesprochenen,  Vor- 
handenen, Gewussten  das  Gefühl  weniger  stark  erregt  wird  als  von  dem  Verschwiegenen, 
Angedeuteten,  Geahnten.    Doch  auch  in  der  Verfolgung  dieser  Beobachtung  verliert 


O.  F.  Walzel,  Romantik.  597 

B.  einigermassen  die  rechte  Richtung'.  —  Ein  historisch  nicht  uninteressanter  Aufsat/ 
aus  dem  Jahre  1860  über  „Das  romantische  Prinzip"  gelangt  in  den  gesammelten 
Werken  des  Theologen,  Pliilosophen  und  Literarhistorikers  Julius  Rupp  (5427) 
zum  Wiederabdruck.  Anknüpfend  an  Hettner,  aber  noch  über  ihn  hinaus  und  im 
Gegensatz  zu  ihm,  will  R.  den  Begriff  der  Romantik  erweitern.  Sie  beginne  nicht 
mit  Tieck  und  Hchlegel  und  ende  nicht  mit  Tiecks  Novellendichtung.  Hamann  sei  nicht 
ihr  Vorbereiter  gewesen.  Karl  Philipp  Moritz  habe,  die  Tendenzen  der  Zeit  zusammen- 
fassend, bestimmend  auf  Goethe  und  Schiller  gewirkt.  Schiller  habe  den  Humanitäts- 
begrin  der  Rumantik  gebildet;  Fr.  Schlegel,  indem  er  die  Grenze  zwischen  „dem 
Ideal  und  dem  Leben"  aufhebe,  mit  diesem  Begriff  nur  die  Veränderungen  vorgenommen, 
die  ihn  dazu  geeignet  machten,  populär  oder  doch  zum  Losungswort  einer  grossen 
Partei  zu  werden.  Das  romantische  Prinzip  aber  sei  der  moderne  Idealismus,  der 
Fehler,  das  Ideal,  einen  seinem  Ursprünge  nach  rein  ästhetischen  Begriff,  auf  andere 
Gebiete  des  Geisteslebens  zu  übertragen;  er  beginne  mit  der  Renaissance,  habe  aber 
seine  eigentliche  Geburtsstälte  im  kaiserlichen  Rom,  das  durch  Vermittlung  der 
römischen  Kirche  seine  Lehrerin  im  Bereiche  der  neueren  Zivilisation  geworden  sei. 
In  der  romantischen  Schule  erhebe  sich  diese  Entwicklung  nur  zum  Bewus.stsein  über 
sich  selbst,  sie  sei  der  Inbegriff  der  Versuche,  das  romantische  Prinzip  zu  erkennen 
und  darzustellen.  —  B.  Baumgarten  (5428)  entwickelt  romantische  Natur- 
betrachtung an  Tieck  und  Novalis:  dort  der  „Zug  der  Willkür",  hier  „das  Verlangen 
nach  einer  innigen,  notwendigen  Einheit",  „bei  beiden  das  Gemüt  der  Gesetzgeber  der 
Welt".  Bei  mancher  Berührung  unterscheide  sich  unsere  von  den  Ergebnissen  der 
mathematischen  Naturwissenschaft  beeinflusste  Naturanschauung  stark  von  der  roman- 
tischen. —  K.  G.  Wendriner  (5429)  versteht  unter  „Überwindung  der  Romantik" 
deren  Übergang  zu  nationaler  Tat  und  möchte  die  Dichter  unserer  Zeit  zu  gleicher 
Überwindung  ihrer  Romantik  aufrufen.  —  F.  Brüggemanns  (5430)  Buch  über  die 
Ironie  (nicht  die  romantische)  wurde  von  A.  Köhler  (nicht  Kohler)  genau  und  gut 
analysiert  und  in  ihm  eine  wesentliche  Vertiefung  von  K.  Lamprechts  Methode,  ein 
Zeitalter  durch  Feststellung  seiner  sozialpsychischen  Gesamtdisposition  zu  charak- 
terisieren, anerkannt.  R.  M.  Meyer  dagegen  erblickt  den  Vorzug  der  Arbeit  in  den 
romantechnischen  Analysen,  die  den  Gründen  der  psychologisierenden  Technik  nach- 
gehen. —  In  das  Bild,  das  Ricarda  Huch  von  romantischer  Liebe  und  Ehe  entworfen 
hat,  zeichnet  Bertha  Badt  (5431)  mit  feinen  und  formschönen  Strichen  ein,  was  an 
charakteristischen  Zügen  aus  dem  Briefwechsel  Clemens  Brentanos  und  Sophie  Mereaus 
(JBL.  1908/9,  N.  9693)  sich  hinzugewinnen  lässt.  —  Gedanken  Piatons  möchte  bei 
F.  Schlegel,  Schleiermacher,  Novalis  und  Bettina  eine  umfangreiche  Arbeit  Luise 
Zurlindens  (5432)  nachweisen.  Ihr  Vorwort  umschreibt  in  wünschenswerter 
Deutlichkeit  die  Ziele  und  die  Methode  der  Arbeit,  Z.  weiss  sehr  wohl,  dass  die  grosse 
Menge  platonischer  Gedanken,  die  innerhalb  der  deutschen  Romantik  erscheinen,  nicht 
unmittelbar  auf  Piaton  zurückgehen  könne,  dass  vielmehr  eine  ganze  Reihe  von 
Zwischenstufen  und  Vermittlern  bestehe.  Allein  ihre  Absicht  ist  von  vornherein 
nicht,  philologisch  die  Autoren  ..und  die  Stellen  nachzuweisen,  die  auf  romantische 
Persönlichkeiten  und  auf  deren  Äusserungen  gewirkt  haben.  Die  Frage  der  Einzel- 
etnflüsse  bleibt  im  allgemeinen  ausgeschaltet.  Vielmehr  stellt  sie  Piatons  Persönlich- 
keit und  sein  Werk  als  Ganzes  den  vier  Romantikern  gegenüber,  die  ihrerseits  in 
ihrer  ganzen  Persönlichkeit  und  mit  wesentlichen  Grundzügen  ihrer  Geistesarbeit  er- 
scheinen. J.  Minor  rügte  einmal  (GGA.  172,  S.  89)  den  Missbrauch,  Arbeiten  ähn- 
lichen Charakters  derart  zu  gestalten,  dass  zuerst  alle  Stellen  über  einen  Autor  aus 
den  Schriften  der  Personen,  deren  Verhältnis  zu  ihm  bestimmt  werden  soll,  zusammen- 
getragen und  dann  die  Werke  beider  Parteien  miteinander  verglichen  und  die  Parallel- 
stellen nebeneinander  gestellt  werden,  ohne  dass  ein  höherer  Gesichtspunkt  herrsche 
und  von  einer  Ergründung  der  betroffenen  Menschen  die  Rede  wäre.  Gleich  schablonen- 
hafte Arbeit  meidet  Z.  Sie  trägt  ein  stark  erlebtes  Bild  von  Piaton  in  sich  und  spürt 
dessen  Zügen  in  der  Gesamterscheinung  der  vier  Romantiker,  zu  denen  sie  gleichfalls 
ein  tiefes  inneres  Verhältnis  hat,  nach.  Dabei  scheidet  sie  Piatons  Wirken,  soweit  es 
für  die  Romantiker  in  Betracht  kommt,  nach  der  Seite  des  Pädagogischen,  Kunst- 
kritischen  und  Kunstschaffens,  sozial-ethisch  Politischen,  Philosophisch-Religiösen; 
ohne  schematische  Starrheit  kehren  die  gleichen  Gesichtspunkte  in  der  Betrachtung 
der  einzelnen  Romantiker  wieder.  Die  Verfasserin  ist  überdies  viel  zu  sehr  echte 
Tochter  der  Schweiz  und  eine  viel  zu  erfahrene  und  schaffensfreudige  Pädagogin,  als 
dass  sie  ihren  Stoff  asketisch  nur  vom  kühlen  Standpunkt  geschichtlicher  Würdigung 
sähe;  vielmehr  lässt  sie  in  jeder  Zeile  den  Gegenwartswert  spüren,  den  sie  ihm  zu 
misst.  So  hoch  der  Standpunkt  genommen  ist,  so  gebietet  die  Arbeit  doch  auch  über 
eine  Fülle  sorgsam  erbrachten  und  genau  nachgewiesenen  Materials  an  Einzelbelegen. 
Nur  dass  der  Schwung  der  Auffassung  und  der  Darstellung  zuweilen  über  einzelne 
Bedenken  allzu  rasch  wegträgt  und  dem  bedächtiger  Vorwärtsschreitenden  Anlass  zu 

Jabresberiohta  für  nauera  dantsoba  Utantargasohiohta.  ZXI.  f^g 


598  O.  F.  Walze  1,  Romantik. 

kritischen  Einwänden  gibt.  Scharf  sondernde  Kritik  liegt  der  Verfasserin  überhaupt 
nicht.  Sie  geht  auf  das  Grosse  und  Ganze  und  verfolgt  darum  auch  nicht  gewisse 
Fragen,  deren  Beantwortung  immerhin  wünschenswert  wäre,  z.  B.  in  welcher  von 
unserer  Ansicht  abweichenden  Form  den  Romantikern  Piaton  erscheinen  musste. 
Doch  letzten  Endes  bedingt  die  ganze  Fragestellung  der  Arbeit  auch  diese  Einzel- 
untersuchung nicht,  so  wenig  wie  eine  Scheidung  der  rein  platonischen  und  der  neu- 
platonischen Elemente  romantischer  Platon-Verehrung  unbedingt  hier  geleistet  werden 
musste.  Denn  nicht  im  Sinn  historischer  Kausalität  bringt  die  Verfasserin  Piaton 
und  die  Romantiker  in  Zusammenhang;  sondern  ihr  ist  es  nur  darum  zu  tun,  wieviel 
Gemeinsames  Piaton  und  die  vier  Romantiker  haben.  Diese  Aufgabe  zu  lösen,  hatte 
Z.  nur  nötig,  ein  wissenschaftlich  begründetes  Bild  von  Piatons  Erscheinung  zu  ent- 
werfen. Dass  dieses  Bild  historisch  bedingt  ist,  wie  alle  Wissenschaft,  darf  als  selbst- 
verständlich gelten.  H.  N  ohl  (DLZ.  32,  S.  3235 ff.)  spricht  Z.s  Piaton  allerdings  alle 
wissenschaftliche  Berechtigung  ab.  Leider  begnügt  er  sich,  die  Eingangsworte  der 
Arbeit  zu  zitieren,  hält  es  aber  nicht  für  nötig,  sein  Urteil  weiter  zu  begründen.  Die 
eigentliche  Absicht  der  ganzen  Arbeit  hat  er  zwar  nicht  erfasst.  Trotzdem  wäre  es 
dankenswert  gewesen,  wenn  N.  die  Versehen,  die  in  der  Charakteristik  Piatons  bei 
Z.  sich  zeigen,  einigermassen  umschrieben  hätte.  —  A.  Köster  besprach  Marie 
Joachimi-Deges  „Deutsche  Shakespeare-Probleme"  (5433)  mit  scharfer  Sonderung 
der  Vorzüge  und  Schwächen.  Der  ersten,  kleineren  Hälfte  der  Arbeit,  die  der  vor- 
romantischen Shakespeare-Forschung  gewidmet  ist,  macht  K.  den  Vorwurf,  dass  sie 
unvollständige  Zeugnisse  bringe  und  diese  in  anfechtbarer  Weise  verbinde.  An 
einzelnen  Belegen  und  in  der  Deutung  einzelner,  auch  von  der  Verfasserin  vor- 
gebrachter Belege  sucht  K.  den  Nachweis  seiner  Behauptung  zu  erbringen.  Die  Vor- 
geschichte der  Shakespeare-Bewegung  sei  nach  Marie  Joachimi-Dege  noch  einmal  mit 
reicherem  Detail  zu  schreiben.  Dagegen  findet  K.  die  Grundtendenzen  und  Haupt- 
resultate der  zweiten  Hälfte,  die  der  Romantik  dient,  ausgezeichnet  und  nennt  nur 
den  Gegensatz  der  Sturm-  und  Dranggenies,  die  in  dem  Buche  überhaupt  zu  kurz 
kämen,  und  der  Romantiker  zu  unversöhnlich  formuliert.  — 

Beziehungen  und  Einwirkungen.  Von  den  in  der  Bibliographie 
unter  dieser  Überschrift  vereinten  Arbeiten  dienen  die  Studien  über  Carlyle,  Grill- 
parzer,  Heine,  Mörike,  F.  W.  Weber  und  S.  Kierkegaard  (5436— 5437  a,  5439,  5440, 
5442)  weniger  der  Erkenntnis  der  Romantik  als  der  genannten  Persönlichkeiten  und 
können  daher  hier  übergangen  werden.  —  A.  Dombrowskys  (5439a)  Studie  über 
Adam  Müller  ist  hier  schon  besprochen  (JBL.  1908/9,  N.  9593).  —  Eine  zwar  gedruckte, 
aber  niemals  ausgegebene  Schrift  Adam  Müllers  aus  dem  Jahre  1817  veröffentlichte 
in  Faksimiledruck  und  mit  einem  Nachwort  H.  Fei  gl  (5439  b).  Sie  knüpft  an  ein 
Wort  von  Goethes  „Italienischer  Reise"  an  und  wendet  sich  gegen  die  Dreihundert- 
jahrfeier der  Reformation.  Das  Imprimatur  war  ihr  verweigert  worden,  dagegen  hatte 
sie  eine  Erwiderung  Traugott  Krugs  wachgerufen.  Wie  dies  möglich  war,  sucht  F.s 
Nachwort  herauszubekommen.  —  Sehr  dankenswert  ist  J.  Eckardts  (5437b)  ein- 
gehende Untersuchung  über  F.  Schlegels  Freund  Cl.  M.  Hof  bauer  und  die  Wiener 
Romantikerkreise.  Zur  Geschichte  der  deutschen  Romantik  in  Österreich  ist  auch 
aus  entlegeneren  Quellen  hier  manches  zusammengetragen.  E.  verfolgt  die  ersten 
Schritte  der  Romantik  auf  Wiener  Boden,  entwirft  ein  Bild  des  Redemptoristen  Hof- 
bauer und  zeigt,  wie  sich  um  den  werktätig  religiösen  Mann  die  neu  angelangten  deut- 
schen Romantiker  und  ihre  Gesinnungsgenossen  scharten.  Er  mustert  den  Inhalt  der 
Zeitschrift  „Ölzweige",  deren  geistiger  Begründer  Hofbauer  und  deren  Mitarbeiter 
F.  Schlegel  (vgl.  N.  5452)  war,  und  zeigt,  wie  ihr  Kreis  auch  ausserhalb  der  Zeit- 
schrift zusammen  arbeitete.  Ausführlich  ist  Hofbauers  P^inwirkung  auf  Z.  Werner 
dargelegt;  aus  dieser  Darstellung  möchte  E.  ableiten,  dass  Werner  mit  gleichem  Ernst 
Katholik  und  Seelsorger  war.  Die  Schilderung  von  Hofbauers  Beziehungen  zu 
F.  Schlegel  führt  zu  dem  Ergebnis,  dass  der  Romantiker  in  seinen  politischen  und 
philosophischen  Anschauungen  seine  eigenen,  von  Hofbauer  unabhängigen  Wege 
ging.  Adam  Müller  und  die  Brüder  Eichendorff  standen  Hofbauer  immerhin  noch 
ferner.  Zu  der  Strobelkopfgesellschaft,  in  der  die  Genannten  sich  mit  Hof  bauer  zu- 
sammenfanden, zählte  auch  Brentano;  über  seine  Wiener  Erlebnisse  und  über  die 
Aufführung  der  „Valeria"  berichtet  E.,  ohne  freilich  auf  G.  Roethes  und  R.  Steigs 
Forschung  sich  zu  beziehen.  Das  Gemeinsame  der  Wiener  Romantikergruppe  war, 
wie  schon  der  Zufall  des  Zusammentreffens  es  bedang,  nur  das  religiös-politische 
Interesse  und  die  Verbindung  mit  Hofbauer.  „Das  literarische  Ziel  der  Romantik 
stand  im  Hintergrund."  So  rundet  E.  seine  Mitteilungen  ab.  —  Wenig  Ausbeute 
bringt  K.  Obenauers  (5438)  Dissertation  über  A.  L,  Hülsen.  Einen  der  inter- 
essantesten Philosophen  der  Frühromantik  nur  vom  menschlichen  und  literarischen, 
nicht  aber  vom  philosophischen  Standpunkt  zu  betrachten,  war  O.s  gutes  Recht. 
Allein  er  durfte    sich    dann  nicht    auf  Gedankenentwicklung    und  Gedankenableitung 


O.  F.  Walzel,  Romantik.  599 

einlassen,  zumal  er  dieser  Aufg-abe  durchaus  nicht  powachsen  ist.  Wie  durchsichtig 
wird  Hülsens  Denken  auf  den  wenigen  Seiten,  die  R.  Haym  ihm  widmet,  und  wie 
völlig-  zerfliessen  O.s  Inhaltsangaben!  Hätte  er  sich  doch  begnügt,  stilistische  und 
formale  Beobachtungen,  wie  er  sie  ab  und  zu  anstellt  (was  H.  24  über  Rousseau 
gesagt  wird,  gehört  hierher),  mit  einem  Bild  der  Persönlichkeit  Hülsens  zu  verbindenl 
Dann  wäre  vielleicht  der  Schriftsteller  Hülsen  zu  seinem  Recht  gekommen,  und  die 
Entgleisungen,  die  0.  jetzt  in  der  Anal3'se  von  Hülsens  Gedankengängen  widerfahren, 
wären  ausgeblieben.  Fasst  man  z.  B.  zusammen,  mit  welcher  Bewunderung  F.  Schlegel, 
Schelling  und  Novalis  von  Hülsens  Prüfung  der  Preisfrage  der  Berliner  Akademie 
reden  und  welch  hohes  Lob  ihr  sogar  Haym  spendet,  so  wird  man  mit  Staunen  aus 
O.s  Mitteilungen  den  Eindruck  empfangen,  die  Arbeit  bringe  nichts  Neues,  sondern 
erwecke  nur  Interesse  für  einen  Menschen,  der  an  gewissen  Werten  der  Zeit  seine 
Begeisterung  nähre.  — 

Sammelwerke  und  Briefe.  E.  vonSallwürks  (5443)  Zusammen- 
stellung von  Probon  romantischen  Denkens  und  Dichtens  bringt  manches  Wertvolle, 
das  sonst  in  Schulausgaben  nicht  erscheint,  üb  indes  der  Abdruck  längerer  Stellen 
aus  H.  Hettners  Schrift  über  die  romantische  Schule  an  diesem  Orte  den  Zwecken 
einer  Einführung  wirklich  dient,  bleibe  offene  Frage.  Anmerkungen  erläutern 
geschickt  die  Äusserungen  der  Romantiker  wie  die  Hettners.  —  B.  W  i  1 1  e  (5444) 
besorgte  das  Geschäft  der  Einleitung  mit  eigenen  Mitteln  und  betonte  das  Unverlier- 
bare romantischen  Sinnes.  Seine  Blütenlese  schiebt  romantisches  Dichten  stärker  in 
den  Vordergrund  als  die  Sallwürks,  zieht  aber  nicht  nur  Jean  Paul,  sondern  auch 
Musäus  heran.  —  0.  Hellinghaus  (5445)  bringt  diesmal  Erzählungen  von 
Eichendorff,  Hauff  und  Hoffmann,  ohne  in  Einleitung  oder  Anmerkungen  über  Sach- 
erklärung wesentlich  hinauszugehen.  —  J.  B  l  e  y  e  r  (5446)  veröffentlichte  mit  aus- 
führlichem ungarischem  Kommentar  Briefe  von  F.  Schlegel,  Jakob  und  Wilhelm  Grimm, 
Büsching  und  von  der  Hagen  an  ungarische  Gelehrte.  Sie  sind  nicht  bloss  für  die  Ge- 
schichte der  deutschen  Philologie  von  Bedeutung.  F.  Schlegels  sieben  Briefe  (die 
datierten  stammen  aus  den  Jahren  1811  und  181.3)  liefern  Notizen  zu  seiner  Heraus- 
gebertätigkeit („Beobachter"  und  „Deutsches  Museum")  und  zeigen  sein  reges  Interesse 
für  ungarische  Dichtung.  Auch  von  seinen  Übertragungen  aus  dem  Ungarischen 
ist  die  Rede.  Eine  Übersetzung  der  ganzen  Veröffentlichung  ins  Deutsche  wäre 
dankenswert.  — 

Schlegelscher  Kreis:  A.  W.  von  Schlegel.  Briefe  an  Schlegel 
vcm  M.  F.  Littre  und  seinem  berühmten  Sohn  E.  Littrö  aus  den  Jahren  1822  und  1823 
veröffentlichte  und  würdigte  F.  Baldensperger  (5448).  Die  Briefe  des  jungen 
Lexikologen  sind  zum  Teil  in  deutscher  Sprache  abgefasst.  Enthusiastisch  huldigen 
sie  in  leidHch  gutem  Deutsch  dem  bewunderten  Fürsten  der  Wissenschaft.  Die 
Papiere  entstammen  dem  Besitz  der  Dresdener  Bibliothek.  — 

F.  Schlegel.  Den  Verfasser  des  „Athenaeum"- Fragmentes  253  (über 
Korrektheit)  glaubte  J.  Frerking  (JBL.  1908/9,  N.  9639)  in  Wilhelm  Schlegel  nach- 
weisen zu  können.  BerthaBadt  (5451)  verzeichnet  zahlreiche  Stellen  der  Jugend- 
schriften F.  Schlegels,  an  denen  der  Begriff  Korrektheit  erscheint,  und  findet  ins- 
besondere in  der  Nachschrift  zum  „Kunsturteil  des  Dionysios  über  den  Isokrates" 
(bei  Minor,  Bd.  1,  S.  197,  Zeile  8  ff.)  eine  Äusserung,  die  in  ihrer  Übereinstimmung 
mit  dem  Fragment  wie  in  ihren  Abweichungen  für  Friedrichs  Verfasserschaft 
spreche.  —  J.  Eckardt  (5452)  weist  zwei  Aufsätze  der  Zeitschrift  „Ölzweige" 
(1819-23)  F.Schlegel  zu:  „Nachtrag  zu  dem  heiligen  Bernhardus"  (1819,  N.  103 f.) 
und  „Anfangspunkte  des  christlichen  Nachdenkens.  Nach  den  Sprüchen  des  Angelus" 
(1820,  N.  19  f.,  45/7).  E.  versucht  eine  Analyse  des  Gedankengehalts  beider  Aufsätze, 
die  auch  ihrem  inneren  Zusammenhang  nachgeht.  —  F.  Steppuhns  (5453)  geist- 
reicher, aber  willkürlicher  Versuch,  F.  Schlegels  Persönlichkeit  auf  eine  Formel  zu 
bringen,  sucht  das  tiefste  Schlegel-Problem  nicht  in  dem,  was  Schlegel  als  Philosoph 
und  Künstler  zu  leisten  vermocht  hat,  sondern  in  dem  tragischen  Unvermögen  seiner 
philosophischen  und  künstlerischen  Leistung.  Mit  Bewusstsein  verzeichnet  er  das 
gewohnte  Antlitz  des  historischen  Schlegel,  indem  er  eine  grosse  Anzahl  bedeutender 
Züge  fortlässt,  andere  liebevoll  retuschiert.  Auf  Genauigkeit  im  einzelnen  kommt  es 
ihm  überhaupt  nicht  an.  So  lässt  er  Friedrich  im  Schwarzwald  den  Worten  Karolinens 
lauschen!  In  einer  reichlich  scholastischen  Sprache  nennt  er  die  Verwechslung  der 
Einheit  des  Lebens  mit  einer  Leistungsform  die  Voraussetzung  von  Schlegels  Tragik. 
Als  Dichter  und  Denker  sei  Schlegel  unbewusst  immer  bemüht  geblieben,  die  Einheits- 
form des  Lebens  zu  einer  Einheitsform  des  Schaffens  zu  erheben,  die  Einbeitsform 
als  Gegenstandswert  durch  die  Einheitsform  als  Zustandswert  zu  ersetzen.  Die  Er- 
klärung dieser  Terminologie  in  ihrer  Vollständigkeit  zu  geben,  muss  St.  ablehnen, 
weil  er  dadurch  den  historischen  Rahmen  seiner  Ausführungen  zu  sprengen  fürchtet. 
Was  er  meint,   wäre    in    schlichteren  Worten   vielleicht  auch  zu  sagen  gewesen  und 

56* 


600  O.  F.  W  a  1  z  e  1 ,  Romantik. 

hätte  sich  dann  wohl  als  eine  Meinung-  entpuppt,  die  von  anderen  mindestens  schon 
geahnt  worden  ist.  Am  besten  kommt  es  bei  der  Betrachtung  der  ,,Lucinde"  heraus, 
wenn  St.  das  Hauptproblem  dieser  Dichtung-  in  der  Frage  erkennt,  wie  man  die 
Unendlichkeit  des  Erlebens  in  die  begrenzte  Form  des  künstlerischen  Schaffens 
zwingt,  ohne  einen  einzigen  heiligen  Krumen  des  Erlebens  zu  Boden  fallen  zu  lassen. 
Schlegel  habe  von  Anfang  an  die  ästhetische  Ordnung  der  „Lucinde"  zerstört,  um 
keine  ümordnung  der  Lebenselemente  in  ihr  endgültig-  zu  fixieren.  Er  wollte  das 
Leben  darstellen,  wie  es  der  ganze  ewige  innere  Mensch  empfindet,  als  einen  einzigen 
Gedanken  und  ein  unteilbares  Gefühl.  Schlegel  habe  sich  eine  unlösbare  Aufgabe 
gestellt.  An  dem  vergeblichen  Versuche,  das  Erleben  restlos  in  Worte  umzusetzen, 
ist  er  gescheitert.  Der  tragische  Widerspruch  seines  Strebens  aber  erreichte  seinen 
Höhepunkt,  als  er  religiöses  Erleben,  das  nur  als  „Leben  in  Gott"  möglich  ist,  in 
ästhetisch-philosophisches  Schaffen  umsetzen  wollte.  — 

Schleiermacher  und  Henriette  Herz.  Neben  einer  Blütenlese 
aus  Schleiermachers  Briefen  und  Schriften  (5454)  erschienen  wichtigere  Zeugnisse 
zur  Geschichte  seines  Lebens:  die  Briefe,  die  Henriette  Herz  an  Schleiermachers 
Freund,  Ehrenfried  von  Willich  und  an  dessen  Gattin  Henriette,  die  spätere  Frau 
Schleiermachers,  gerichtet  hat.  Sie  beginnen  1801  und  reichen  bis  1808,  also  fast  bis 
zu  dem  Augenblick,  da  Schleiermacher  Henriette  von  Willich  heimführte.  Der 
Herausgeber  0.  Frhr.  von  Boenigk  (5454a)  bringt  zur  Erläuterung  viel  mühsam 
erworbene  Daten  und  Nachrichten  bei,  fügt  auch  ein  gut  angeleg-tes  Register  an, 
lässt  indes  manchen  Wunsch  unerfüllt,  dem  ein  wissenschaftlich  Geschulter  nach- 
gekommen wäre.  Das  Büchlein  scheint  auch  in  den  nächstbeteiligten  Kreisen  gar 
keine  Beachtung  gefunden  zu  haben.  —  L.  G  e  i  g-  e  r  s  (5455)  Versuch,  Henriette  Herz 
zu  charakterisieren,  erinnert  an  des  Verfassers  ältere  Schilderun g-en  von  Frauen  der 
Romantik.     Zeug-nisse  über  ihre  Persönlichkeit  sind  in  reicher  Anzahl  angeführt.  — 

H.  Steffens.  K.  G-Wendriner  (5456)  charakterisiert  Steffens  als  einen 
Epigonen  der  Romantik.  War  er  wirklich  nur  Epigone?  Testimonia  auctorum  über 
Steffens  trägt  W.  in  dankenswerter  Weise  zusammen  und  macht  Haym  dabei  den 
Vorwurf,  dass  er  Steffens  überschätze.  An  F.  Karsens  Arbeit  über  Steffens'  Romane 
(JBL.  1908/9,  N.  9660)  vermisst  er  eine  Darlegung  von  WaUer  Scotts  Einüuss. 
Gundelfingers  Ausgabe  von  Steffens'  Lebenserinnerungen  (JBL.  1908/9,  N.  9659)  wird 
warm  empfohlen.  —  Einzelne  Abschnitte  aus  der  Autobiographie  wurden  abermals 
neu  gedruckt  (5457).     Sie  beziehen  sich  auf  die  Jahre  1806  und  1813.  — 

L.  Tieck  und  W.  H.  W  a  ck  en  r  o  d  e  r.  Im  Jahre  1817  reiste  Tieck  mit 
Wilhelm  von  Burgsdorff  nach  London  und  Paris.  Tiecks  Shakespeare-Studien  waren 
die  Voraussetzung.  A.F.  Cohn  (5458)  veröffentlicht  mit  ausführlichem  Kommentar 
und  kundiger  Einleitung  das  Tagebuch,  das  von  Burgsdorff  auf  der  Reise  vom  Mai 
bis  September  geführt  wurde.  Schon  R.  Köpke  hatte  die  Blätter  benutzt.  Stark  tritt 
nazarenisches  Kunstinteresse  hervor.  Dass  die  nähere  Kenntnis  von  Tiecks  Leben 
das  Verständnis  seiner  Werke  nicht  fördere,  weil  sein  Schaffen  zu  sehr  Literatur- 
arbeit war,  weiss  C.  ganz  gut.  Ein  Relief  bildnis  Burgsdorff s  von  Friedrich  Tieck  und 
ein  Miniaturporträt  Burgsdorffs  sind  der  Veröffentlichung  in  zum  Teil  nicht  ganz 
glücklicher  Wiedergabe  eingefügt.  —  K.  von  Rözycki  (5459)  druckte  seine  Mit- 
teilung über  den  Besuch  von  A.  E.  Odyniec  bei  Tieck  nochmals  ab  (vgl.  JBL.  1906/7, 
N.  7885).  —  H.  Hemmer  (5460)  untersucht  mit  grosser  Ausführlichkeit  vier  ge- 
druckte und  vier  ungedruckte  Versuche  des  Anfängers  Tieck,  darunter  „Almansur", 
„Allamoddin",  den  „Bayrischen  Hiesel",  dessen  erste  Hälfte,  und  „Die  eiserne  Maske", 
die  bis  auf  ein  Kapitel  und  zwei  Gedichte  fast  ganz  von  F.  E.  Rambach  herrühren. 
Die  innere  Entwicklung,  die  H.  in  diesen  Arbeiten  finden  will,  ist  zu  sehr  mit  dem 
Blick  des  Anfängers  gesehen.  Wertvoll  ist,  wie  0.  Walzels  Anzeige  bemerkt,  die 
Verknüpfung,  die  H.  zwischen  diesen  Erstlingen  Tiecks  und  der  dämonisch-schauer- 
lichen Romandichtung  der  Aufklärung  beobachtet.  Den  Weg,  der  vom  Sturm  und 
Drang  durch  die  aufregungslustige  önterhaltungsliteratur  des  ausgehenden  18.  Jahr- 
hunderts zur  Romantik  leitet,  lässt  H.  dank  der  Menge  seines  Materials  gut  verfolgen. 
Leider  benutzt  er  nicht  Vorarbeiten,  die  ihn  hätten  gut  fördern  können.  Walzel  nennt 
einige.  0.  Ploecks  Anzeige  (sie  ist  in  der  Bibliographie  irrtümlich  unter  N.  5462 
gebucht)  bietet  eine  gute  Übersicht  des  Inhalts  von  H.s  Arbeit.  —  Besten  Dankes 
wert  ist  E.Schönebecks  (5461)  Arbeit  über  Solgers  Einfiuss  auf  Tieck.  Einer 
Darlegung  von  Solgers  Welt-  und  Kunstanschauung  lässt  Seh.  den  Nachweis  der 
tiefen,  von  Tieck  wie  eine  rettende  Tat  begrüssten  Einwirkung  folgen,  die  Solger 
zunächst  durch  seinen  „Erwin"  auf  Tieck  ausgeübt  hat.  Im  „Fortunat"  erkennt  Seh. 
das  erste  Denkmal  angewandter  Solgerscher  Ästhetik;  dann  verfolgt  er  die  Solger- 
schen  Züge  der  Novellen.  Auf  einigen  Seiten  sind  nach  den  Novellen  die  An- 
schauungen Tiecks  übersichtlich  vereint,  die  auf  Solger  weisen.  Besondere  Abschnitte 
zeigen   Solgers    Stellung    zu   Tiecks    älteren   Dichtungen    und    zu    seinen   kritischen 


O.  F.  Walzf'l  ,  Romantik.  601 

Schriften.  Auch  seiner  l'rtoilo  über  aiuicrc  IJoniantikor  wird  gedacht.  Seh.  kann  auf 
Solgor  einzelnes  zurückführen,  was  E.  Kderhciiner  für  J.  Höhme  in  Anspruch  ge- 
nommen hatte  (S.  60  f.),  und  berichtigt  einen  Fehlgriff  K.  U.  Wendriners  (S.  51  f.).  — 
W.  Steinert  (5462)  (die  Bibliographie  druckt  irrtümlich  Steinerj  erweiterte  seine 
Dissertation  über  das  Farbenempfinden  Tiecks  (vgl.  JBL.  l«)00/7,  N,  7710  und  S.  908) 
zu  einer  gleich  interessanten  Studie  über  das  Farbenempfinden  der  Romantik.  Die 
einleitende  Charakteristik  des  Farbenempfindens  der  vorromantischen  Dichter  zieht 
jetzt  auch  Hölderlin  und  Jean  Paul  heran.  Neu  ist  ferner  der  Versuch,  die 
„malerische  Praxis  im  Sinne  Tiecks"  an  Kaspar  David  Friedrich,  C.  G.  CaruB  und 
Runge  zu  studieren.  Ebenso  der  ganze  zweite  Teil,  der  der  „aussertieckiscben 
Dichtung  der  Romantik"  gewidmet  ist.  Arnim  und  Chamisso  ergeben  sich  als  die 
sprödesten  Lehrlinge  Tiecks,  Novalis  brachte  aus  Eigenem  eine  ausgeprägte  malerische 
Persönlichkeit  mit,  Kleists  straffe  Architektonik  vertrug  nicht  die  spielenden  Zierate 
des  romantischen  Arabeskenstils,  Nachahmer  aus  Unfruchtbarkeit  waren  die  beiden 
Schlegel  und  Z.  Werner,  der  oft  nur  „Kulissenkunst"  bot.  Brentano  und  HofTmann 
finden  in  gewissen  Seiten  Tiecks  sich  selbst  wieder  und  gelangen  in  seinem  Gefolge 
zur  Betätigung  ihrer  eigenen  starken  bildnerischen  Persönlichkeit,  treu  spiegelt 
Eichendorff  einen  Ausschnitt  von  Tiecks  Farbenkunst,  Lenau  dämpft  die  unvornehme, 
unharmonische  Lautheit  Tiecks  durch  quantitative,  Platen  durch  qualitative  Korrektur 
der  Werte.  0.  Walz  eis  Besprechung  möchte  bei  Arnim  mehr  Farbe  feststellen,  als  St. 
ihm  zubilligt,  und  verweist  auf  die  Schilderung  des  Augsburger  Festes  im  ersten  Teil 
der  ,, Kronenwächter'.  Er  vermisst  Berücksichtigung  der  einschlägigen  Studien,  die  seit 
der  Veröffentlichung  der  Dissertation  erschienen  waren,  und  bedauert,  dass  St.  sich  mit 
0.  Fischers  Einwänden  (JBL.  1906/7,  S.  908)  gegen  die  Dissertation  nicht  auseinander- 
setzt, würdigt  indes  durchaus  den  Fortschritt,  den  die  ganze  Arbeit  darstellt.  —  In 
scharf  zugespitzten  Formeln  stellt  L.  G  o  r  m  (5463)  Tiecks  „Genoveva"  den  Werken 
von  Maler  Müller,  Hebbel  und  0.  Ludwig  gegenüber.  Vom  schlechthin  Epischen 
ging  Tiecks  Konzeption  aus,  bedingt  durch  die  Flucht  aus  der  eigenen  poetisch 
klaren  Welt  in  katholisierende  Weihrauchmystik.  Die  streitende  Kirche  im  Mantel 
ihrer  Wunder  soll  als  Selbstzweck  aufsteigen.  Sie  siegt  nach  aussen  durch  die 
Schlachten,  nach  innen  durch  die  kultgeschützte  Standhaftigkeit  Genovevas.  Das 
Prinzip  ist  im  Kampf,  aber  nicht  in  Entwicklung  und  bleibt  ohne  Einwirkung  auf  seinen 
Gegensatz.  Die  höchste  Gestaltungskraft,  die  aus  einem  völlig  einheitlichen  Erleben 
der  Welt  quillt,  war  Tieck  versagt,  darum  konnte  er  nicht  zu  ganzer  Formreinheit 
gelangen.  Völlige  Dramatisierung  des  Stoffes  glückte  erst  Hebbel.  —  Ausführlicher 
würdigt  R.  Meszleny  (5464)  auf  dem  Wege  von  Maler  Müller  zu  Hebbel  Tiecks 
Versuch,  möchte  die  ewigen  Verdienste  nachweisen,  die  Tieck  in  der  Stoffgestaltung 
hat,  die  sich  auf  Hebbel  vererbten  und  sogar  über  Hebbel  hinausweisen,  nennt  indes 
den  dramatischen  Stil  die  Klippe,  an  der  Tieck  scheiterte,  und  J.  Ranftl  den  Chronisten 
dieses  Untergangs.  Ranftls  mühsame  Einzelforschung  möchte  er  in  die  Wendung 
zusammenfassen:  die  Romantik  suchte  ein  Drama,  das  von  Anfang  an  in  Harmonie 
befangen  war,  während  doch  Disharmonie  das  Lebenselement  des  Dramas  sei.  — 
J.  Frerking  (5466)  zeigt,  wie  Tiecks  „Verkehrte  Welt"  an  zwei  Stellen  (Schriften 
Bd.  5.  S.  315 ff.,  405  ff.)  mit  Anklängen  an  Shakespeare  („König  Lear"  Akt  3,  Szene  2 
und  4,  „Julius  Cäsar"  Akt  2,  Szene  1)  spielt.  An  der  zweiten  Stelle  ist  der  Bezug 
im  „Phantasus"  noch  nicht  zu  finden.  —  Gegen  F.  vonderLeyens  Ausgabe  von 
Wackenroders  Werken  (5467)  bringt  J.  Minor  manche  berechtigte  Bedenken  vor. 
Seltsamerweise  sind  die  „Herzensergiessungen"  und  die  „Phantasien"  nicht  nacli  den 
ersten  Drucken,  sondern  nach  Tiecks  späterer  Ausgabe,  und  zwar  so  abgedruckt,  dass 
Tiecks  Beiträge  am  Schluss  besonders  zusammengefasst  werden.  Als  ob  wir  ganz 
sicher  diese  Beiträge  Tiecks  bestimmen  könnten!  Überdies  erscheinen  unter  der 
Überschrift  „Herzensergiessungen"  einige  Stücke  der  „Phantasien",  was  M.  allerdings 
nicht  bemerkt  zu  haben  scheint.  Durch  diese  Missgriffe  wird  die  Ausgabe  der 
Schriften  wissenschaftlich  unbrauchbar.  Besseres  Lob  kann  M.  der  Sammlung  von 
Wackenroders  Briefen  zollen.  Doch  habe  der  Herausgeber  sich  auch  da  nicht  weit 
umgetan.  M.  bedauert  ferner,  dass  die  spärlichen  Daten  über  Wackenroders  Leben 
nicht  zusammengestellt  wurden.  Er  selbst  bringt  bibliographische  Nachweise  zu  den 
Briefen  und  verzeichnet  neuere  Literatur  über  Wackenrodere  Lebensschicksale. 
Endlich  zeigt  er  an  einem  Beispiel  („Dürers  Ehrengedächtnis"),  wie  Tieck  als 
Herausgeber  mit  dem  Text  des  Freundes  verfuhr.  —  ' 

Heidelberger  Romantik:  Bettina.  L.  Hirschberg  (5469)  ge- 
denkt der  Äusserungen  von  Bettina  und  Clemens  Brentano  über  Beethoven.  — 
J.  E.  Spenle  (5470)  prüft  Bettinens  inneres  Verhältnis  zu  Beethoven.  — 

L.  A.  von  Arnim.  M.  Hartmanns  (5471)  Studie  über  den  Dramatiker 
Arnim  soll  hier  besprochen  werden,  sobald  sie  in  ihrem  ganzen  Umfang  vorliegt  — 
Arnims  Totenklage    um  Königin  Luise:    „Nachtfeier  nach    der  Einholung   der   hohen 


602  0.  F.  Walze  l,  Romantik. 

Leiche  Ihrer  Majestät  der  Königin.  Eine  Kantate"  wurde  von  Erich  Schmidt  in 
seiner  Festrede  „Berliner  Poesie  vor  hundert  Jahren"  (5472)  charakterisiert,  g-ewürdig-t 
und  mit  Brentanos  „ungleich  virtuoserer"  Kantate,  der  freilich  die  Herzenswärme  der 
Arnimschen  fehle,  zusammengehalten.  Ebenso  erwähnte  er  Arnims  Dialog  „Der 
Studenten  Lebehoch  bei  der  Ankunft  in  Berlin  am  15.  Oktober",  stellte  indes  den 
,, flüchtigen  poetischen  Gruss"  weit  niedriger  als  Brentanos  Universitätskantate.  —  Er- 
schöpfend erzählte  R.  Steig  (5473)  die  Geschichte  der  „Nachtfeier",  druckte  zum 
ersten  Male  ab,  was  Arnim  am  22.  Juli  1810  an  Bettina  über  die  tote  Königin  schrieb, 
schilderte  den  äusseren  Vorgang  der  Feier,  hielt  die  Dichtung  Arnims  mit  Fouques 
Stoff-  und  auch  form  verwandtem  „Brandenburgischen  Erntelied  für  das  Jahr  1810"  zu- 
sammen, berichtete  von  der  Wiederholung  der  Feier  und  erwog  die  Veränderungen, 
die  Arnims  Text  in  der  „verbesserten  Auflage"  der  Dichtung  aufweist.  —  Der  zweite 
Teil  von  K.  Wagners  (5474)  Programmabhandlung  über  die  „Kronenwächter" 
(vgl.  JBL.  1908/9,  N.  9685)  bringt  in  fast  überreicher  Fülle  Nachweise  über  die  stoff- 
lichen und  gedanklichen  Voraussetzungen  des  Romans.  Auf  48  (nicht  38)  Seiten 
werden  nicht  bloss  die  geschichtlichen  Quellen  im  einzelnen  verfolgt.  W.  zeigt  auch, 
wie  Arnim  vermöge  seiner  Anschauung  von  Geschichte  und  Kunst  diese  Quellen  ver- 
werten musste.  Dann  weist  er  nach,  wie  weit  Arnim  von  der  Auffassung  des  18.  Jahr- 
hunderts abhängig  ist.  Sehr  wichtig  ist,  wie  hier  der  Zusammenhang  eines  Romantikers 
mit  der  Auffassung,  die  das  Mittelalter  in  den  Ritterdichtungen  des  ausgehenden 
18.  Jahrhunderts,  besonders  bei  Leonhard  Wächter,  findet,  sich  herausstellt,  und  zu- 
gleich, wie  dieser  Romantiker  an  der  Hand  von  Tieck,  Wackenroder  und  Novalis 
weiterschreitet,  während  doch  auch  Tiecks  „Sternbald",  Novalis'  „Ofterdingen"  und 
das  gemeinsame  Vorbild,  Goethes  „Lehrjahre",  eine  ganze  Reihe  von  Zügen  des 
älteren  Romanapparates  an  Arnim  weiterleiten.  Von  diesen  Nachweisen  aus  geht  W. 
fort  zu  einer  Deutung  der  Hauptmotive  und  Hauptgestalten  des  Romans  (Kaiser 
Maximilian,  Hohenstaufen,  Kronen  v.'ächter  usw.)  und  dringt  so  vor  zu  einer  Versinnbild- 
lichung des  Grundgedankens:  Arnim  führt  die  Sache  des  Adels  angesichts  des  pein- 
lichen Gerichts,  das  eine  neue  Zeit  über  die  altüberkommenen  ständischen  Ordnungen 
hielt,  wendet  sich  aber  zugleich  gegen  Standesgenossen,  die  einer  notwendigen  freiheit- 
lichen Umbildung  von  Staat  und  Gesellschaft  sich  widersetzten,  und  möchte  dem 
Bürgertum  die  verdienten  gesellschaftlichen  und  staatsbürgerlichen  Rechte  gewähren, 
zu  diesen  auch  den  Bauer  erziehen.  All  dies  ist,  wie  W.-  mit  Erfolg  dartut,  in 
künstlerischer  Form  den  „Kronenwächtern"  einverleibt.  W.s  Arbeit  verdient  in  über- 
sichtlicherer Anordnung  und  in  klarer  Sonderung  ihrer  Nachweise  an  zugänglicherer 
Stelle  abgedruckt  zu  werden.  Eine  Reihe  von  Druckversehen  und  Flüchtigkeiten, 
die  nach  des  Verfassers  schriftlicher  Mitteilung  auf  die  überrasche  Drucklegung 
zurückgehen,  fänden  in  einem  neuen  Abdruck  ihre  beste  Erledigung.  — 

Gl.  Brentano,  Sophie  Mereau.  Margareta  Hiemenz  (5475) 
möchte  nicht  den  zahlreichen  Liebesabenteuern  Brentanos  nachspüren,  sondern  nur 
der  Frauen  gedenken,  die  fester  nach  seinem  beweglichen  Herzen  fassten.  Den 
tiefsten  und  segensreichsten  Einfluss  schreibt  sie  Luise  Hensel  und  Katharina 
Emmerich  zu.  Brentanos  frauenhaft  zartes  Herz  hätten  nur  Frauen  ganz  verstanden, 
und  nur  ihre  duldende  Art  habe  ihn  ganz  ertragen  können.  —  Mit  dem  Tiefblick  des 
Künstlers  möchte  R.  Walser  (5476)  die  Stimmungen  vergegenwärtigen,  die  Brentano 
dem  Katholizismus  zuführten.  Er  schreibt  Brentanos  eigene  Bekenntnisse  über  seine 
Verzweiflung  in  die  Sprache  unserer  Zeit  um.  —  Die  grosse  kritische  Ausgabe  von 
Brentanos  Werken  (5477)  bringt  im  zehnten  Band  die  „Gründung  Prags".  Den  Text 
besorgten  0.  Brechler  und  A.  Sauer,  die  umfangreiche  Einleitung  ist  von  dem 
ersten  unterzeichnet.  Sie  berichtet  die  Entstehungsgeschichte,  gedenkt  der  starken 
Einwirkung  Calderons,  der  Beziehungen  zur  romantischen  Naturphilosophie  und  zu 
Z.  Werner  und  bucht  die  stofflichen  Quellen.  Zum  besseren  Verständnis  der  Dichtung 
soll  eine  ausführliche  und  aufklärende  Darstellung  des  gesamten  Inhalts  dienen;  sie 
führt  zahlreiche  Parallelstellen  aus  Calderon  und  Z.  Werner  an,  vergisst  aber,  Shake- 
speare ausgiebig  heranzuholen.  Die  Beziehungen  zu  dem  Plan  der  Rosenkranz- 
romanzen sind  an  richtigem  Ort  dargelegt  (S.  XLI).  Einige  Blicke  fallen  auf  die 
künstlerische  Form  der  Dichtung.  Endlich  wird  ihre  Nachgeschichte,  die  Aufnahme, 
Würdigung  und  Nachwirkung,  dargelegt.  —  Auf  den  Prolog  des  Dramas  kam 
0.  Brechler  (5481)  noch  an  anderer  Stelle  zurück,  über  Brentano  und  Prag  sprach 
im  Hinblick  auf  die  neue  Ausgabe  der  „Gründung  Prags"  eine  Prager  Zeitung  (5482). 
—  In  die  Wunderwelt  von  Brentanos  Phantasie  führt  das  schöne  Werk  von  A.  v  o  n 
B  e  r  n  u  s  und  A.  M.vonSteinle  (5478)  tief  hinein.  Es  gelang  ihnen,  dreissig  Bilder 
Edward  von  Steinles  zusammenzubringen,  die  mit  Brentanos  Dichtung  in  enger  Ver- 
bindung stehen,  sei  es,  dass  sie  Motive  aus  ihr  verwerten,  oder  dass  sie  von  Brentano 
angeregt  wurden  und  ihm  selbst  bei  seinem  Schaffen  vorlagen.  Die  Bilder  Steinles 
sind  vortrefflich  wiedergegeben,    die   Texte   Brentanos    ihnen    gegenübergestellt,    die 


0.  F.  Walzel,  Romantik.  603 

Geschichte  der  Wechselwirkung-  beider  Freunde  wird  von  Fall  zu  Fall  berichtet.  In 
Betracht  gelang-en  vor  allem:  Brentanos  „Krippenfeier  des  heiligen  Franziskus",  die 
„Legende  von  der  heiligen  Marina",  die  „Mohreren  Wehmüller  und  ungarischen 
Nationalgesichter",  das  „Märchen  von  dem  Rhein  und  dem  Müller  Radlauf",  das 
„Märchen  von  Fanferlieschen  Rchönefüsscheu",  die  „Chronika  eines  fahrenden 
Schülers"  und  das  „Tagebuch  der  Ahnfrau".  Kaum  dürfte  anderswo  so  deutlich 
werden,  wie  ein  reichbegabter  Dichter  die  Geschöpfe  seiner  Phantasie  gesehen  hat. 
Zugleich  eröffnet  das  Buch  wertvolle  Einblicke  in  die  Art  künstlerischen  Schaffens 
des  Nazarenismus.  Wünschenswert  wäre  nur,  dass  die  beiden  Herausgeber  ihren 
Mitteilungen  eine  wissenschaftlichere  oder  mindestens  wissenschaftlich  verwertbarere 
Form  geliehen  hätten.  Im  Anschluss  an  die  Veröffentlichung  boten  die  HPBll.  eine 
notizenreiche  Darlegung  von  Brentanos  und  Steinles  Beziehungen.  —  K.  Schubert 
(5479)  untersucht  die  weltliche  Lyrik  Brentanos.  Obwohl  er  sich  eine  Aufgabe 
formaler  Art  stellt,  ordnet  er  seine  Arbeit  nach  stofflichen  Gesichtspunkten.  Nur 
die  Abschnitte  über  Volkslied  und  Romanzen  weichen  von  diesem  Gesichtspunkt  ab. 
Im  übrigen  dienen  ideelle  Fragen  (gedankliche  Abhängigkeit  von  der  Jenenser 
Romantik,  Vaterland)  oder  Personen  (Sophie  Mereau,  Luise  Hensel,  Emilie  Lindner) 
oder  gar  Einreihung  in  eine  grössere  nichtlyrische  Dichtung  zur  Gruppenbildung. 
Das  Ganze  bekommt  dadurch  etwas  Düntzerhaftes.  Wertvolle  Einzelheiten,  wie  die 
Beobachtungen  über  Brentanos  Beziehungen  zu  J.  Böhme  (S.  7 ff.),  über  das  Manen 
Lescaut-Thema  (S.  34  f.),  dessen  Umgrenzung  etwas  tüftelig  gezogen  wird,  über 
Brentanos  patriotische  Lyrik  (S.  56  ff.)  fehlen  nicht.  Aber  durchaus  ist  das  Formale 
der  lyrischen  Gestaltung  zu  wenig  herausgearbeitet.  Wie  wenig  Seh.  selbst  mit 
seinen  Erkundungen  anzufangen  weiss,  beweist  der  zusammenfassende  Schluss- 
abschnitt, der  den  „romantischen  Dichter"  Brentano  charakterisieren  möchte,  was  nie- 
mand an  dieser  Stelle  erwartet,  nur  Gemeinplätze  und  Schiefes  vorbringt  und  die 
eigentlichen  Ergebnisse  der  Untersuchung  nicht  berücksichtigt.  —  Einen  Neudruck 
der  Kantate  „Vniversitati  litterariae"  von  1810  veranstalteten  zur  Jahrhundertfeier  der 
Berliner  Universität  Erich  Schmidt  und  G.  R  o  e  t  h  e  (5483).  —  Eine  erschöpfende 
historische  Würdigung  und  Deutung  der  Dichtung  bot  Erich  Schmidt  (5472). 
—  Sophie  Mereaus  Gedichte  charakterisierte  B.  Ihringer  (5484)  als  Dilettantismus 
vom  Anfang  des  19.  Jahrhunderts:  fein  ziselierte  Versgebäude,  schön  geformte  Schalen 
nach  berühmten  Mustern,  gefüllt  mit  Konvention,  unfreiwillige  Karikatur  Schillers 
und  der  empfindelnden  älteren  Generation.  —  A.  K  o  p  p  und  G.  Schläger  spenden 
beide  den  Monographien  von  F.  Rieser  und  K.  Bode  (5485)  über  das  „Wunderhorn" 
viel  Lob,  reichen  auch  beide  Bode  die  Palme.  Schläger  nennt  Bodes  Leistung  „das" 
Buch  über  das  „Wunderhorn"  und  betont  seine  über  die  nächste  Umgrenzung  der 
Aufgabe  hinausgehende  Bedeutung.  Kopp  bringt  einen  Nachtrag  zu  seinen  „Brem- 
berger-Gedichten"  (JBL.  1908/9,  N.  1297),  an  die  Bode  (S.  425 ff.)  angeknüpft  hatte, 
nach  Ch.  A.  Williams'  Dissertation  „Zur  Liederpoesie  in  Fischarts  Gargantua" 
(JBL.  1908/9,  N.  3538).  — 

J.  J.  Görres.  H.  Grauert  (5486)  schildert  ausführlich  Görres'  Strass- 
burger  Jahre  und  die  Entwicklung,  die  er  in  dieser  Zeit  durchlebt.  Sie  reichen  von 
1819—27  und  werden  durch  einen  Aufenthalt  in  der  Schweiz  unterbrochen.  Sie 
führen  ihn  von  dem  Standpunkt  der  Schrift  „Teutschland  und  die  Revolution"  ins 
katholische  Lager.  G.  verfolgt  die  einzelnen  Wendepunkte  dieses  Weges  nach 
Görres'  eigenen  Äusserungen  und  in  stetem  Hinblick  auf  die  Zeitereignisse,  besonders 
in  Frankreich.  Ein  Seitenblick  fällt  auch  auf  die  sagengeschichtlichen  Studien-,  die 
Görres  in  Strassburg  trieb.  Eine  treffliche  Übersicht  über  die  Görres-Literatur  ist 
vorangestellt.  — 

J.  und  W.  Grimm.  Zwei  Neudrucke  der  Märchen  kamen  heraus  (5487 
und  5489).  Sie  liegen  mir  nicht  vor.  —  In  drei  Kapiteln  betrachtet  S.  (nicht  L.!) 
A  s  c  h  n  e  r  (5490)  das  Verhältnis  der  Brüder  Grimm  zu  ihren  Vorgängern  im 
Sagensammeln.  Hervorgehoben  wird  besonders  das  Verdienst  der  Benedikte  Xaubert, 
sowohl  im  allgemeinen,  in  der  gegenüber  Musäus  moderneren  Erfassung  des  Problems 
und  stärkeren  Dichterkraft,  wie  auch  im  besonderen:  sie  bringt  z.  B.  das  Motiv  von  des 
kleinen  Volkes  Hochzeitsfest  vollständiger  als  die  Grimms  und  Goethe,  dann  Tschudis 
Anekdote  noch  vor  Schillers  Grafen  von  Habsburg.  Otmar  (J.  C.  C.  Nachtigall),  als 
Praktiker  den  Brüdern  näherstehend  denn  als  Theoretiker,  Büsching,  belesener 
Sammler,  aber  schwacher  Gestalter,  Gottschalk  und  Wyss,  von  denen  jener  einen 
Rückschritt  bedeutet,  schliesslich  Dobeneck,  dessen  strenge  Wissenschaftlichkeit  nicht 
ohne  tiefe  Wirkung  blieb,  werden  gemustert.  Der  Anteil  des  „Wunderhorns"  und 
der  „Deutschen  Volksbücher"  an  den  deutschen  Sagen  wird  festgestellt,  deren  Ver- 
wachsensein mit  den  Vorgängern  bei  aller  Selbständigkeit  enger  genannt,  als  es  auf 
den  ersten  Blick  scheine.  Dies  wird  dann  an  den  einzelnen  Stücken  untersucht.  Wie 
in  der  Vorgeschichte  die  allmähliche  Abwendung  der  Brüder  von  der  Behandlungsart 


604  0.  F.  W  a  1  z  e  1 ,  Romantik. 

Arnims  und  Brentanos  anschaulicher  werden  könnte,  fehlt  es  auch  im  Hauptteil  am 
Hervortreten  der  gemeinsamen  grossen  Züge.  Der  Schritt  zur  Zusammenfassung  des 
fleissig  herbeigetragenen  Materials  ist  hier  noch  nicht  getan.  — 

Karoline  von  Giinderode.  Genevieve  Bianquis  (5491)  ver- 
suchte in  ihrer  Pariser  Dissertation  eine  umfassende  Würdigung  der  Günderode  zu 
geben.  Der  selbst  für  eine  französische  These  ungewöhnlich  grosse  Umfang  des 
Buches  wird  durch  den  vollständigen  Abdruck  der  Briefe  F.  Creuzers  an  die 
Günderode  (S.  247—495)  veranlasst.  Noch  1896  hatte  E.  Rohde  (JBL.  1897,  IV  10:90) 
eine  unverkürzte  Veröffentlichung  dieser  Briefe  unterlassen,  weil  das  Interesse,  das 
sie  erregen  könnten,  dazu  nicht  ausreiche.  B.  bringt  nach  den  Urschriften  das  Ganze, 
während  Rohde  nur  einzelne  Abschriften  abgedruckt  hatte.  Die  Abweichungen  ihres 
Textes  sollten  daher  als  Verbesserungen  gelten.  Das  Original  der  Fragmente,  die 
Rohde  Seite  103  f.  wiedergibt,  war  in  den  Heidelberger  Papieren,  aus  denen  B.  schöpft, 
nicht  aufzufinden.  Das  Register,  das  der  ganzen  Arbeit  dient,  kommt  natürlich  auch 
den  Briefen  zustatten.  Die  Darstellung  B.s  zerfällt  in  zwei  Teile,  deren  erster  das 
Leben  der  Günderode  referierend,  und.  zwar  in  drei  Abschnitten  (Jugend,  Savigny; 
Bettina  und  Clemens  Brentano;  F.  Creuzer)  erzählt,  während  der  zweite,  weit  umfäng- 
lichere einer  Würdigung  ihrer  Schriften  gewidmet  ist.  Das  in  bedächtigen  Schritten 
sich  entwickelnde  Referat  über  die  Schicksale  der  Günderode  wahrt  objektiven  Ton 
und  berichtet  wohl  von  dem  Bildungsgewinn,  den  ihre  Freunde  ihr  brachten,  dient 
mithin  einer  Darlegung  der  Weltanschauung  der  Günderode,  lässt  aber  die  Fragen 
nach  den  dunkeln  Tiefen  ihrer  Seele,  um  die  sich  seinerzeit  Rohde  manche  Ver- 
dienste erworben  hat,  und  die  zu  widersprechender  Deutung  bei  anderen  führten, 
unbeachtet.  Die  Prüfung  der  dichterischen  Leistung  nimmt  der  Reihe  nach  die 
Gedichte,  die  Dramen  und  das  Buch  „Melete"  vor.  Endlich  wird  auf  etwas  über 
einem  Dutzend  Seiten  der  Stil  charakterisiert.  Sorgfältig  sind  am  Eingang  die  biblio- 
graphischen Daten  und  Mitteilungen  über  den  Inhalt  des  Nachlasses  zusammen- 
gestellt. In  Anhangsform  wird  das  Nachlassgedicht  „Das  Fest  des  Maien  hat 
begonnen"  untersucht,  eine  Tabelle  der  Briefe  von  Bettinens  Buch  über  die  Günderode 
nach  W.  Oehlkes  Ergebnissen  hergestellt,  das  Gedicht  „Die  Einzige"  des  Buchs 
„Melete"  für  Creuzer  in  Anspruch  genommen,  endlich  wohl  etwas  zuviel  Absicht  hinter 
Bettinens  ungenauen  Anführungen  aus  den  Dichtungen  der  Günderode  angenommen. 
—  An  tief  eindringender  Kritik  und  Belesenheit  übertrifft  E.  R  e  g  e  n  s  (5492)  Unter- 
suchung der  Dramen  der  Günderode  die  entsprechenden  Abschnitte  der  Monographie 
von  Genevieve  Bianquis.  W'enn  freilich  die  Französin  der  Dramatikerin  Günderode 
nicht  gerade  viel  Schönes  nachzusagen  hat,  so  spielt  diese  bei  R.  eine  so  traurige 
Rolle,  dass  die  Frage  sich  aufdrängt,  wozu  überhaupt  ein  umfängliches  Buch  ijber 
diese  Dramen  geschrieben  wird.  Dabei  lässt  sich  R.  verleiten,  überall  Einflüsse 
anzunehmen,  ohne  die  eigentliche  Leistung  in  ihrer  Selbständigkeit  zu  würdigen. 
Der  wertvolle,  aber  nicht  einwandfreie  Abschnitt  über  Metrik,  Sprachliches  und  Stil 
erhärtet  allerdings  unwiderleglich,  dass  die  Günderode  Schiller  mit  Bewusstsein 
nacheiferte,  besonders  in  der  Behandlung  des  Chores;  aber  war  es  nötig,  von  einer 
Stelle  des  Dramas  „Magie  und  Schicksal",  die  in  der  romantischen  und  nichtroman- 
tischen Literatur  zahlreiche  Parallelen  hat,  auf  Klingers  „Zwillinge"  zu  verweisen 
(S.  87)?  Rühmend  sei  anerkannt,  dass  R.  im  Nachweis  der  stoftlichen  Quellen  weit 
über  die  Französin  hinauskommt.  Zieht  er  doch  sogar  Voltaire  in  Gegensatz  zu  ihr 
nicht  bloss  beim  „Mahomed"  heran  und  hält  die  „Zaire"  neben  den  „Udohla".  Auch 
über  die  Bedeutung,  die  Lessing  für  die  Günderode  hat,  weiss  R.,  zum  Teil  in  Ein- 
schränkung falscher  Angaben  anderer.  Neues  zu  sagen.  Vielleicht  am  wenigsten  ist 
ihm  gelungen,  die  Dramen  der  Günderode  in  ein  sicheres  Verhältnis  zum  roman- 
tischen Drama  zu  bringen  und  dem  vereinzelt  genannten  Tieck  andere  romantische 
Dramatiker  zu  gesellen.  — 

P  h.  0.  Runge.  Die  hundertste  Wiederkehr  von  Runges  Todestag  zeitigte 
mehrere  Aufsätze,  die  sich  auf  das  eine  oder  das  andere  der  im  jüngsten  Bericht 
(JBL.  1908/9,  S.  978  f.)  besprochenen  Bücher  über  Runge  stützen.  J.  B  u  d  d  e  (5493) 
skizziert  die  allbekannten  Beziehungen  Runges  zur  Romantik.  —  H.  Cornils 
(5494)  erweckt  ein  lebendigeres  Bild  des  Künstlers  und  möchte  darlegen,  was 
Runge  den  Künstlern  unserer  Tage  zu  sagen  hat.  Besonders  wird  Runge  mit 
der  modernen  Kunsterziehungsbewegung  in  inneren  Zusammenhang  gebracht.  — 
A.  Dresdner  (5495)  nennt  A.  Auberts  Monographie  „im  Grunde  ein  romanti- 
sches Buch  über  einen  Romantiker",  möchte  Runges  Stellung  in  der  neueren 
Kunstgeschichte  bestimmen  und  sein  Verhältnis  zur  Romafitik  entwickeln.  — 
J.  Ranftl  (5496)  erkennt  das  Prophetische  von  Runges  Theorien  an,  meint 
indes,  dass  seine  Werke  uns  nicht  mehr  so  viel  sagen  wie  seinen  romantischen 
Bewunderern.  —  M.  Semrau  (4597)  zeichnet  Runges  äussere  und  innere  Ent- 
wicklung. — 


O.   F.  Walzel,  Romantik.  605 

Norddeutsche  Romantik:  Allg-emeines.  G.  Roethe  (5408) 
skizzierte  lebendige  und  farbenreiche  Bilder  der  Romantiker  des  deutschen  Nord- 
ostens, die  in  Gegensatz  zu  dem  geistreichen  Jenaer  Kreis  weniger  Verheissung  als 
Erfüllung  nach  seiner  Ansicht  bedeuten.  Tieck  erscheint  als  Vertreter  romantischer 
Kunst,  ihm  reiht  sich,  in  seinen  Schwächen  wie  in  seinen  Vorzügen  liebevoll  ver- 
standen, Arnim  an;  öchenkendorf  und  Fouquö  bedeuten  Romantik  des  Vaterlands, 
Z.  Werner  und  Hoffmann  Romantik  des  Seelenlebens;  in  Eichendorff  erscheint  die 
Romantik  der  Natur.  So  en«^'  umgrenzt  der  Raum  ist,  der  R.  zur  Verfügung  stand, 
so  blickt  doch  aus  jedem  Wort  nicht  nur  vertraute  Bekanntschaft  mit  den  Dichtem 
und  ihren  W'erken,  auch  eigene  Forschung  und  selbständige  Ergründung  hervor.  — 

Bonaventura.  F.  Deibel  (5499)  charakterisiert  die  „Nachtwachen" 
als  ein  romantisches  Kaleidoskop.  Dabei  vertraut  er  durchaus  der  Annahme  von 
F.  Schultz,  dass  F.  ü.  Wetzel  der  Verfasser  sei.  Doch  D.s  knappe  und  glücklich 
verlebendigende  Charakteristik  der  Dichtung  behält  ihren  Wert,  auch  wenn  ein  anderer 
als  ihr  Autor  sich  entpuppen  sollte.  Noch  ist  die  Dichtung  als  ganzes  Kunstwerk 
•nicht  plastischer  vergegenwärtigt  worden.  — 

Chamisso.  H.  Kienzl  (5502)  möchte  das  Urteil  der  Literarhistorik,  dass 
Chamisso  Zeitdichter,  das  heisst,  dass  ein  Teil  seiner  Dichtungen  an  bestimmten  politischen 
und  geistigen  Strömungen  vergangener  Tage  haften  geblieben  sei  (sollte  die  Literatur- 
geschichte nicht  auch  schon  anders  über  Chamisso  geurteilt  haben?),  umkehren  und 
dartun,  dass  „die  Zeitlichkeit  des  im  Jahre  1838  gestorbenen  Dichters  in  sehr  wesent- 
lichen Charakterzügen  die  unsere  ist".  „Einer  der  fernen  Gipfel,  zu  denen  das  heisse 
Bemühen  aufwärts  ringender  Menschheit  sehnsüchtig  emporblickt,  ein  höchstes  Ahnen- 
gut, das  jedes  folgende  Geschlecht  in  seiner  eigenen  Entwicklung  neu  erwirbt,  ist 
Ghamissos  Lebenswerk  nicht;  aber  er  war  einer  von  den  Sehern,  deren  Gedanken 
und  Gefühle  über  ihre  Zeit  hinauswachsen."  An  den  bekannten  sozialen  und 
politischen  Weckrufen  von  Chamissos  Gedichten  sucht  K.  seine  sehr  richtigen  Be- 
hauptunge,p  zu  erhärten.  —  Die  Quelle  von  Chamissos  Künstlerlegende  „Das  Kruzifix" 
ist  noch  nicht  aufgedeckt.  H.  T  a  r  d  e  1  (5504)  vermutet,  dass  Chamisso  nach  einer 
künstlerisch  gestalteten  Fassung  der  alten  Legende  gedichtet  habe.  Er  selbst  weist 
eine  Danziger  deutsche  und  eine  Prager  slawische  Legende  nach.  Auf  jene  führt  er 
E.  L.  Garbes  Gedicht  („Danziger  Sagen,  poetisch  bearbeitet",  Danzig  1872,  S.  59)  und 
H.  von  Zollerns  (Friedrich  Behrendt  de  Cuvry  steckt  hinter  dem  Pseudonym)  Roman 
„Meister  Norden"  (1882),  auf  diese  Jul.  Zeyers  Novelle  „Inultus.  Prager  Legende" 
(deutsch  von  Camill  Hoffmann,  „Aus  fremden  Zungen"  1902,  S.  127 f.)  zurück.  — 
A.  Klingners  Buchschmuck  zu  „Peter  Schlemihl"  (5505)  hält  mit  bemerkenswerter 
Kühnheit  die  Stellen  des  Märchens  fest,  an  denen  der  wunderbare  Vorgang  dem  Versuch 
graphischer  Wiedergabe  die  grössten  Schwierigkeiten  bereitet  und  der  Phantasie  des 
Künstlers  die  schwersten  Aufgaben  stellt.  —  W.  Deetjen  (550(>)  kann  Näheres  über 
den  „kunstreichen  Leopold"  nachweisen,  den  Chamissos  Brief  an  Hitzig  vom  27.  September 
1813  (er  steht  am  Eingang  des  Märchens)  erwähnt.  Leopold  war  später  Zeichenlehrer  in 
Hofwyl  bei  Bern  und  in  Hannover.  Oft  soll  er  erzählt  haben,  wie  dem  Dichter  die 
Idee  des  Märchens  aufgegangen  sei,  als  er  Leopold  einem  Schüler  die  Konstruktion 
des  Schattens  zeigen  sah.  — 

J.  von  Eichendorff.  W.  Kosch  (5508)  besprach  die  umfangreiche 
Literatur  der  jüngsten  Jahre,  die  besonders  durch  die  Gedenkartikel  von  1907  sehr 
in  die  Breite  gegangen  war,  in  einer  Übersicht,  der  energischere  innere  Ordnung  sehr 
nützlich  gewesen  wäre.  Am  ausführlichsten  würdigt  er  die  vortreffliche  Arbeit 
J.  Nadlers  (JBL.  1908/9,  N.  9758).  —  Der  12.  und  13.  Band  von  W.  K  o  s  c  h  s  und 
A.  S  a  u  e  r  s  historisch-kritischer  Ausgabe  von  Eichendorffs  Werken  (5509)  wurde 
vom  Verleger  nicht  geliefert.  So  sei  hier  nur  zusammengefasst,  was  J.  Minor 
(GRM.  3,  S.  183/5)  über  die  in  ihnen  enthaltene  Ausgabe  der  Briefe  von  und  an 
Eichendorff  sagte.  Abgesehen  von  den  Briefen  aus  der  Jugendzeit  von  und  an  Loeben 
und  Fouque,  die,  soweit  sie  hier  zum  Abdruck  gelangen,  schon  bekannt  waren, 
kommen  literarische  Interessen  kaum  viel  weiter  in  Sicht,  als  der  Verkehr  mit  den 
Verlegern  und  den  Redakteuren  mit  sich  bringt.  Ganz  vereinzelt  erscheinen  Briefe 
von  und  an  Adam  Müller,  F.  Kugler,  P.  Heyse  und  A.  Stifter.  Die  eigentliche 
Masse  bilden  amtliche  Schriftstücke  und  Briefwechsel.  Auch  die  Familienbriefe 
nehmen  einen  grossen  Raum  ein.  M.  stellte  fest,  dass  der  einzige,  mit  dem  Eichen- 
dorff nach  dem  Zeugnis  dieser  Briefbände  geradezu  zärtliche  Briefe  gewechselt  und 
über  literarische  Dinge  seine  Gedanken  ausgetauscht  habe,  Loeben  sei.  Überdies  war 
M.  in  der  Lage,  Briefe  Eichendorffs  an  Loeben  aus  den  Jahren  1812—14,  die  dem 
Herausgeber  K.  entgangen  sind,  nachzuweisen.  Er  verw'ertete  dieses  Material  zu 
weiterer  Begründung  der  Einwände,  die  er  (JBL.  1908/9,  N.  9753,  S.  982)  gegen  K.s 
Darstellung  des  Verhältnisses  von  Eichendorff  und  Loeben  vorgebracht  hatte,  und  zur 
Beantwortung   der  Replik,    die  Kosch   in   der  Einleitung   der  Briefausgabe  versucht. 

Jahreiberiolita  fttr  n«ver«  dantaeb*  Lit«ratiir{^«aehielit«.  XXL  pp 


606  O.  F.  Walze  1,  Romantik. 

Ein  Zitat  aus  G.  Tersteeg-ens  „Geistlichem  Blumengärtlein",  das  in  Loebens  Brief  vom 
22.  August  1814  enthalten  ist  und  von  K.  trotz  iVl.s  Hinweis  auch  in  zweitem  Ab- 
druck nicht  erkannt  worden  war,  wies  M.  endg-ültig-  nach.  K.  hatte  zuerst 
„Trostregen*',  dann  „Trostsegen"  gelesen.  —  P.  E  r  n  s  t  s  (5510)  Ausgabe  von  Eichen- 
dorffs  „Gesammelten  Werken"  verzichtet  auf  Vollständigkeit  und  wissenschaftliche 
Ansprüche,  Der  erste  Band  enthält  die  Gedichte,  die  in  der  zweiten  Originalaus- 
gabe Band  1,  Seite  233—552  stehen.  Feinsinnig  und  geistreich  charakterisiert  die  Ein- 
leitung den  Dichter  Eichendorff,  zeigt,  wie  ein  Epigone  da  weiter  geht,  wo  der  Atem 
seines  Vorgängers  versagte,  und  hält  den  Rhythmus  von  Eichendorffs  Dichtung  mit  dem 
ungefügeren  des  Volkslieds  und  mit  dem  national  bedingten  Rhythmus  Heines  zusammen. 
„Die  Vorfahren  Heines  sprachen  eine  andere  Sprache,  die  eben  ihrem  Tempo  und  all- 
gemeinen Sein  körperlichen  Lebens  entsprach."  —  Franz  Schultz'  (5512)  Auswahl 
von  Eichendorffs  Dichtung-en  streicht  die  Gedichte  stark  zusammen,  ohne  an  der  über- 
lieferten Anordnung  zu  rütteln,  und  fügt  fünf  Erzählungen  an.  Die  Einleitung  charak- 
terisiert kundig  und  knapp  den  Dichter  und  sein  Werk.  Die  schwebenden  Fragen 
der  Eichendorff- Forschung  werden  berührt;  besonders  stark  hervorgehoben  ist  der 
enge  Bund  Eichendorffs  mit  Loeben.  Zwei  Seiten  Anmerkungen  dienen  der  Er- 
läuterung. —  W.  K  0  s  c  h  (GRM.  2,  S.  165)  empfahl  warm  L.  Krähes  Auswahl  von 
Eichendorffs  Schriften  (JBL.  1908/9,  N.  9754)  und  rühmte  ihr  nach,  dass  sie  die 
schlechten  Ausgaben  anderer  zu  verdrängen  berufen  sei.  An  anderer  Stelle  (5515) 
legte  er  ein  langes  Verzeichnis  der  unberechtigten  Lesarten  von  „Ahnung  und  Gegen- 
wart" und  „Dichter  und  ihre  Gesellen"  vor,  die  in  Krähes  Ausgabe  aus  den  willkür- 
lich verschlimmbesserten,  nach  des  Dichters  Tod  veröffentlichten  Ausgaben  über- 
gegangen sind  und  hier  „hoffentlich  ihre  letzte  Heimstatt  fanden".  Gegen  diesen 
Angriff  erhob  L.  Krähe  inzwischen  (Euph.  18,  S.  765/6)  Einspruch.  —  Eichendorffs 
Puppenspiel  ,,Das  Inkognito",  das  bereits  H.  Meisner  in  Bruchstücken  veröffentlichte, 
K.  Weichberger  zu  rekonstruieren  versuchte,  wird  nun  zum  drittenmal  von  H.  Häusle 
(5516)  mit  dem  Anspruch  dargeboten,  dass  seine  Herstellung  die  endgültige  sei. 
Weder  die  von  J.  Minor  und  O.  Walzel,  die  ihrerseits  schon  gegen  Weichbergers 
Text  Bedenken  erhoben  hatten,  bei  jener  Gelegenheit  ausgesprochenen  Zweifel  an  der 
Notwendigkeit,  dieses  Stückchen  abgesondert  zu  veröffentlichen,  noch  dessen  ohnehin 
bevorstehende  Zugänglichmachung  innerhalb  der  historisch -kritischen  Ausgabe,  in 
der  dann  erst  die  Lesarten  mitsamt  H.s  Anmerkungen  erscheinen  sollen,  konnten 
diesen  abhalten,  alle  drei  Fassungen,  auch  wo  sie  sich,  wie  in  der  Mehrzahl  der 
Szenen,  decken,  unverkürzt  abzudrucken.  Die  voranstehende  Abhandlung  gibt  eine 
weitläufige  Beschreibung  der  Handschriften,  bespricht  die  literarischen  Vorbilder  und 
sucht  die  bisherigen  Versuche  einer  Deutung  der  Anspielungen  zu  berichtigen  und 
zu  ergänzen.  Das  wichtigste  unter  H.s  Ergebnissen  ist  dabei,  dass  er  in  dem  Bilde 
des  Königs  die  Züge  Friedrich  Wilhelms  IV.  findet.  Es  ist  verwunderlich  genug, 
dass  dies  nicht  schon  früher  ausgesprochen  wurde,  denn  selbst  Meisners  Material  hätte 
dazu  als  Grundlage  ausgereicht.  Es  bedurfte  denn  auch  keiner  grossen  Anstrengung 
mehr,  die  Beziehung  durch  Anführung  einiger  Tatsachen  der  Zeitgeschichte  fast  ge- 
wiss erscheinen  zu  lassen.  Im  übrigen  sind  die  Grenzlinien  zwischen  literarischer  und 
politischer  Satire  in  den  Tagen,  da  das  Stückchen  entstand,  so  wenig  scharf  zu  ziehen, 
dass  in  dessen  Beurteilung  sich  kaum  Wesentliches  ändert.  Leider  ist  aber  seine  Ent- 
deckung dem  Verfasser  ein  wenig  zu  Kopfe  gestiegen,  so  dass  er,  die  subjektive  Neuheit 
des  von  der  Persönlichkeit  des  Dichters  gewonnenen  Eindrucks  mit  ihrer  objektiven 
verwechselnd,  allen  Ernstes  meint,  die  Eichendorff-Forschung  werde  nun  umzulernen 
haben.  Wenn  er  mit  der  Literatur,  die  er  etwas  oberflächlich  zitiert,  ein  wenig  vertrauter 
sein  wird,  wird  er  wohl  sich  bescheiden  lernen.  —  C.  E.  G  l  ey  e  (5517)  führt  Eichendorffs 
Vierzeiler  „Trennung  ist  wohlTod  zu  nennen"  auf  Goethes  dritte  Ode  an  Behrisch  zurück. — 
F.  de  la  Motte-Fouque.  Den  Erzähler  Fouquö  charakterisierte  eine 
dankenswerte  Untersuchung  von  L.  J  e  u  t  h  e  (5519).  Eine  kurze  Übersicht  über 
Fouques  Erzählertätigkeit  geht  voran.  Die  eigentliche  Arbeit  zerfällt  in  zwei  deutlich 
geschiedene  Teile,  einen  technisch-kritischen  und  einen  historischen.  Sie  wären 
vielleicht  besser  in  umgekehrter  Reihenfolge  angeordnet  worden.  Besonders  wertvoll, 
auch  über  den  Rahmen  der  Persönlichkeit  Fouques  hinaus,  ist  die  Darstellung  seiner 
Erzählungstechnik.  Der  Aufbau  der  Handlung  wird  nach  den  Gesichtspunkten: 
Übersichtlichkeit,  Gliederung,  Exposition  und  Nebenhandlungen,  lyrische  Einlagen, 
Episoden  und  Prosa-Einlagen,  Objektivität  dargelegt.  J.  beobachtet  in  der  Form  der 
Erzählung  Fouques  ein  hochentwickeltes  Feingefühl.  Seine  Technik  erinnere  an  die 
\yalter  Scotts,  nähere  sich  aber  durch  das  Vermeiden  der  Anmerkungen  und  durch 
eine  wenigstens  teilweise  gewahrte  strengere  Objektivität  noch  mehr  dem  Brauch 
neuerer  Zeit.  Eine  Entwicklung  dieser  Technik  ist  nicht  festzustellen.  Aufreihungen 
von  Fouquös  Charakteren,  Bemerkungen  über  die  Art  seiner  Charakteristik  und  eine 
Übersicht  über  seine  Motive  runden  die  Darstellung  der  Technik  ab.    Historisch  ge- 


O.  F.  W  a  1 5^  o  I  ,  Romantik.  607 

dacht  ist,  was  über  das  Persönliche  in  Fouques  Erzählungen,  über  seine  Stellung  zum 
Ritterroman  und  zur  Romantik  gesagt  wira.  Den  starken,  auch  sprachlichen  Gegen- 
satz zu  den  Ritterromanen  arbeitet  J.  gut  heraus.  Ein  t'berblick  über  die  verwerteten 
SagenstofTe  und  historischen  HtotTe  schliesst  die  Untersuchung  ab,  der  nur  eine 
stärkere  gedankliche  Vereinheitlichung  zu  wünschen  wäre.  Denn  leider  findet  der 
Verfasser  und  der  Leser  nicht  leicht  den  Weg  von  der  sorgsam  gebuchten  Einzelheit 
zu  einer  reichen  Gesamtanschauung.  Rühmenswert  ist  die  Kenntnis  der  einschlägigen 
Literatur,  über  die  J.  verfügt.  —  Fouqu6s  Beziehungen  zu  K.  B.  von  Miltitz  stellte 
p.  E.  Schmidt  (5520)  nach  seinem  eigenen  Buch  (JBL.  1906/7,  N.  7806)  dar  und 
verweilte  bei  dem  von  Miltitz  komponierten  sogenannten  Landshutlied  Fouquös.  — 
A.  Ludwig  (5521)  untersuchte  die  längst  beobachtete  Verwandtschaft  Fouqu6s  und 
Dahns,  indem  er  den  Ritterroman  „Wilde  Liebe"  (1823),  „wahrlich  kein  Meisterwerk, 
sondern  in  mancher  Beziehung  fast  ein  Schulbeispiel  für  die  Unarten  der  Fouquteohen 
Manier",  neben  den  weniger  stofflich  als  gedanklich  verwandten  „Kampf  um  Rom" 
legte.  Nicht  einen  Einfluss  will  er  nachweisen,  sondern  innere  Verwandtschaft  auf- 
decken. Stoffliche  Verwandtschaft  bei  gegensätzlicher  Behandlung  zeigen  Fouqu^ 
„Galgenmännlein"  und  Robert  Louis  Stevensons  „Bottle  Imp".  Sowohl  zur  Würdigung 
von  Fouques  Märchen,  wie  zur  Geschichte  des  Motives  vom  Galgenmännlein 
und  seiner  dichterischen  Verwertung  bringt  L.  Beachtenswertes  bei.  —  Fouquös 
Dramatisierung  des  Nibelungenstoffes  fand  zwei  monographische  Bearbeitungen. 
M.  Kämmerers  (5523)  Versuch  einer  allseitigen  Würdigung  enthält  nach  dem 
Urteil  seines  Rezensenten  J.  Hirsch  einen  wertvollen,  nur  etwas  kurz  geratenen 
Abschnitt  über  die  Sprache  des  „Helden  des  Nordens",  der  gute  Bemerkungen  über 
Fouques  Metrik,  besonders  über  seine  Alliterationstechnik  vorbringt.  Dagegen  ist 
ihm  so  wenig  wie  seinen  Vorgängern  geglückt,  das  Rätsel  der  Quelle  der  Trilogie 
und  vor  allem  ihres  Verhältnisses  zu  Teilen  der  Saemundar-Edda  zu  lösen,  die  nach 
dem  ,, Helden  des  Nordens"  im  Jahre  1812  zum  erstenmal  gedruckt  wurden.  K.  wagt 
die  Vermutung,  dass  Fouque  die  Handschrift  gekannt  habe.  Allein  eine  auch  nur 
geringe  Kenntnis  des  Altnordischen  darf  bei  Fouque  nicht  vorausgesetzt  werden.  — 
J.  Hirsch  (5522)  dürfte  den  rechten  Ausweg  gefunden  haben,  indem  er  die  „Historia 
rerum  norvegicarum"  von  Thormodus  Torfaeus  (Torfeson),  der  1711  seine  Darstellung 
als  Historiograph  König  Friedrichs  IV.  auf  die  handschriftlichen  Schätze  der  Kopen- 
hagener Bibliothek  gründen  konnte  und  die  Sagen  von  Sigurd,  seinen  Ahnen  und 
seinen  Nachkommen  in  den  Kreis  der  Geschichte  Norwegens  zog,  zu  Fouqu4s  auch 
für  andere  Dichtungen  verwerteter  Quelle  macht.  In  Torfesons  Buch,  das  schon  von 
Helferich  Peter  Sturz  benutzt  worden  war,  sind  auch  Volsunga-,  Nornagest-  und 
Ragnar  Lodbrok-Saga  verwertet,  so  dass  Fouque  wohl  mit  Unrecht  den  Anschein 
erweckt,  als  habe  er  diese  Überlieferungen  selbständig  benutzt.  Die  Dichtungen 
Fouques,  die  neben  der  Sigurd-Trilogie  auf  Torfaeus  zurückgehen,  verzeichnet  H.  auf 
Seite  20 f.  H.  verwertet  seinen  glücklichen  Nachweis  in  zwei  Abschnitten  seiner  Arbeit, 
deren  erster  die  Kompositionstechnik  und  Methodik  der  Quellenbenutzung,  deren 
zweiter  die  bewusste  und  unbewusste  Emanzipation  von  der  Vorlage  prüft.  Dramatische 
Vereinheitlichung,  Aufführbarkeit,  Exposition,  Kontraste,  Monologe,  Charakter- 
auffassung, tragischer  Konflikt,  Schicksalsfrage  und  anderes  werden  erwogen,  das 
Ineinanderfliessen  altnordischer  und  altdeutscher  Ethik  wird  dargetan.  Das  Schluss- 
kapitel setzt  den  ,, Helden  des  Nordens"  zur  Romantik  in  Beziehung  und  möchte 
Fouque  selbst  wohl  zu  einem  Vertreter  romantischer  Form,  nicht  aber  romantischen 
Gehaltes  machen.  W,  Z  i  e  s  e  ra  e  r  schliesst  sich  H.s  Ergebnissen  im  ganzen  an, 
findet  nur  dessen  L^rteil  über  Fouque  zuweilen  zu  hart  und  verweist  auf  Fouquös 
Briefe  an  Zeune  (JBL.  1908/9,  N.  9776).  —  So  wertvoll  die  Aufdeckung  der  eigent- 
lichen Quelle  Fouques  ist,  so  darf  nicht  übersehen  werden,  dass  die  Frage,  ob  er 
unmittelbar  oder  nur  mittelbar  aus  der  älteren  Edda  geschöpft  habe,  neben  der  Tat- 
sache, dass  die  ältere  Edda  überhaupt  auf  seine  Dichtung  wirkte,  ästhetisch  an  Be- 
deutung einbüsst.  Darum  sei  über  A,  0.  Puschnigs  Laibacher  Programm 
von  1910,  das  die  Ragnar  Lodbroks-Saga  in  der  deutschen  Literatur  von  Hans 
Sachs  bis  Börries  von  Münchhausen  verfolgt,  bei  Fouqu6  lange  verweilt,  Torfaeus 
zwar  nennt,  aber  Fouqu6  doch  unmittelbares  Studium  der  älteren  Edda  zutraut,  nicht 
der  Stab  gebrochen,  wesentlich  mehr  als  Inhaltsangaben  des  Dramas  „Aslauga",  des 
Märchens  „Aslaugas  Ritter"  und  des  Balladenkranzes  „Regner  Lodbrog",  dann  noch 
sorgsame  bibliographische  Notizen  über  Fouquö  und  über  romantisches  Interesse  für 
nordische  Dichtung  hat  P.  nicht  zu  bieten.  — 

E.  T.  A.  Hoffmann:  Allgemeines  und  Biographisches. 
R.  K  u  r  t  z  (5524)  verschwendet  viel  äusserliche  Geistreich igkeit  an  eine  Charakteristik, 
die  nicht  viel  Neues  und  einiges  Altbekannte  in  wenig  klarer  Form  sagt.  Was  soll 
es  z.  B.  heissen,  wenn  er  behauptet,  Hoffmanns  „illustrative  Begabung  distanziert  ihn 
weit  von    der  zarten    Kultur   der   Romantik"?    —    J.  Cernys   grosse  Anzeige  von 

57* 


608  O.  F.  W  a  1  z  e  1 ,  Romantik. 

A.  Sakheims  Buch  (5526)  blieb  mir  leider  unzug-änglich.  —  P.  Fechter  (5527)  er- 
wog- die  nationale  Bedeutung  des  Bamberger  Hoffmannhauses,  —  Die  über  Hoffmanns 
Aufenthalt  in  Posen  bekannten  Tatsachen  stellt  K.  Schönke  (5528)  zusammen.  — 
Werke.  Hans  von  Müller  (5529)  entdeckte  im  „Freimüthigen"  von 
1820  einen  unbekannten  feuilletonistisohen  Versuch  Hoffmanns,  drei  Briefe,  die  nicht 
ohne  sichtbare  Mühe  schlesische  Reiseeindrücke  vom  Jahr  1819  schriftstellerisch 
formen.  Selten,  meint  M.,  habe  ein  Schriftsteller  eine  ihm  heterogene  Arbeit  mit 
mehr  Grazie  und  Laune  begonnen.  Sie  blieb  Fragment.  M.  druckt  sie  mit  aus- 
führlichem und  gewissenhaftem  Kommentar  ab.  L.  Sterne  spielt  stark  herein.  — 
K.  G.  vonMaassens  Ausgabe  (5531)  rückte  im  Berichtsjahr  um  einen  Band,  den 
vierten,  vor.  Er  enthält  die  „Seltsamen  Leiden  eines  Theaterdirektors"  und  „Klein 
Zaches",  252  Seiten  Text,  neben  200  Seiten  Einleitung  und  Anmerkungen.  Die  Ein- 
leitung bringt  auch  Hoffmanns  Artikel  gegen  den  Bassisten  Joseph  Fischer  aus  dem 
„Freimüthigen"  vom  2.  März  1818  (S.  XXVII  ff.).  Gegen  Fischer  wenden  sich  die 
„Seltsamen  Leiden";  M.  entwickelt  den  ganzen  Handel  nach  den  Urkunden.  Der 
Deutung  des  Kunstgespräches  ist  der  grösste  Teil  der  Einleitung  und  der  An- 
merkungen gewidmet.  Der  Reichtum  an  Belehrung,  den  M.  hier  spendet,  kommt 
nicht  nur  vertiefter  Kenntnis  Hoffmanns  zugute,  vielmehr  ist  ein  ganz  beträchtliches 
Stück  Berliner  Theatergeschichte  da  aufgehellt.  Weniger  ergebnisreich  ist,  was  über 
,, Klein  Zaches"  vorgetragen  wird.  0.  Walzels  Anzeige  (5530)  erhebt  gegen  diesen 
Teil  der  Arbeit  M.s  ebenso  wie  gegen  die  erläuternden  Beigaben  des  dritten  Bandes 
Einwände  und  bringt  für  die  Deutung  der  Texte  beider  Bände  einig-e  Hinweise  vor. 
Sie  beziehen  sich  besonders  auf  das  von  Hoffmann  mehrfach  verwertete  Requisit  der 
Automaten.  Vortrefflich  gewählt  sind  abermals  die  bildlichen  Beigaben.  Sie  sind 
(S.  338 f.)  ausführlich  gedeutet.  Die  Belesenheit  und  Sachkenntnis  M.s  ist  auch  dies- 
mal wieder  zu  bewundem.  Der  Textkritiker  hatte  wenig  zu  leisten,  da  die  beiden 
im  vierten  Band  enthaltenen  Stücke  zu  Hoffmanns  Lebzeiten  nur  einmal  gedruckt 
worden  sind.  —  Mit  einer  ganz  vorzüglichen  Ausgabe  der  „Braut wähl",  die  bei 
Maassen  noch  nicht  zum  Abdruck  gelangt  ist,  beschenkte  uns  Hans  vonMüller 
(5531a).  M.  hatte  für  die  Sehr VGBerlin.  (5532)  den  Abdruck  der  ersten  Gestalt  des 
„Sanktus"  und  der  „Brautwahl"  besorgt.  Den  Seiten  73 — 149  des  Heftes  43  der 
SchrVGBerlin.  entsprechen  die  77  arabisch  bezifferten  Seiten  der  Einzelausgabe  der 
„Brautwahl".  Alles  übrige  ist  erläuternde  Zugabe  M.s.  Die  Textgestaltung  lässt 
leicht  erkennen,  wie  der  zum  Abdruck  gelangte  Text  des  „Freimüthigen"  vom  25. 
und  27.  Mai  1819  sich  von  dem  gekürzten  Text  der  „Serapionsbrüder"  unterscheidet. 
M.s  kritischer  Anhang  betrachtet  die  „Brautwahl"  zuerst  vom  ästhetischen  Stand- 
punkt, zeigt,  wieweit  sie  Realität,  wieweit  sie  Märchen  ist,  zitiert  feine  Worte  Paul 
Hensels  über  das  Ineinanderspielen  der  Märchenwelt  und  der  bürgerlichen  Realität 
und  verficht  im  Sinne  0.  Pniowers  die  Einheit  der  Fabel.  Eine  Tabelle  dient  der 
Analyse  der  Fabel.  Die  stofflichen  Voraussetzungen  (Kotzebues  „Deutsche  Klein- 
städter", ein  Abenteuer  von  F.  W^.  Gubitz,  Shakespeares  „Kaufmann  von  Venedig", 
ein  Jugenderlebnis  mit  Minna  Doerffer,  Wilhelm  Hensel  und  andere  lebende  Modelle, 
A.  B.  Königs  „Versuch  einer  historischen  Schilderung  der  Residenzstadt  Berlin", 
Hafftiz'  „Microchronologicon",  Ahasverus)  werden  übersichtlich  dargelegt.  Besondere 
Abschnitte  erläutern  das  Lokalhistorische  und  verfolgen  Tusmanns  Lektüre.  Bequemer 
dürfte  das  zum  Verständnis  einer  Dichtung  Hoffmanns  nötige  Material  kaum  je  an- 
geordnet und  dargeboten  sein;  freilich  erfordert  es  viel  Raum.  Beigegeben  sind 
historische  Abbildungen,  die  das  Verständnis  fördern,  ein  Faksimile  und  ein  Titel- 
kupfer von  Marcus  Behmer.  —  Die  Methode,  mit  der  in  glücklicher  Verwertung 
äusserer  Zeugnisse  B.  Seuffert  den  Aufbau  von  G.  Freytags  „Soll  und  Haben"  und 
von  G.  Kellers  „Grünem  Heinrich"  dargelegt  hat,  versucht  0.  Schissel  von 
Fieschenberg  (5533)  an  Hoffmanns  „Elixieren  des  Teufels".  Er  wählt  diese 
wohl  nicht  nur,  wie  er  angibt,  weil  sie  als  einziges  unter  des  Dichters  Werken 
wenigstens  dem  Umfang  nach  Roman  genannt  werden  müssen,  sondern  auch,  weil 
ihre  im  Interesse  des  zu  demonstrierenden  Schicksals-  und  Vererbungsgedankens 
übermässig  scharf  herausgearbeitete  Architektonik  eine  Behandlung  der  gedachten 
Art  besonders  begünstigt.  Der  Verfasser  will  nachweisen,  dass  auch  dieses  Werk 
eine  novellistisch  gearbeitete  und  so  nur  lose  vereinigte  Mehrheit  von  einzelnen 
Teilen  sei,  die  ein  künstlerisches  Eigenleben  zu  führen  imstande  wären,  dass  es  daher 
wohl  auch  ursprünglich  als  eine  Reihe  biographischer  Innenerzählungen  in  einem 
Rahmen  beabsichtigt  gewesen  sei.  Es  liegt  in  der  Natur  derartiger  Arbeiten,  dass 
sie  ihren  Wert  mehr  im  Instruktiven  der  Methode  und  dem  oder  jenem  Teilergebnis 
als  im  Gewicht  des  erzielten  Endresultates  tragen.  So  gelingt  es  denn  Seh.  auch, 
den  streng  symmetrischen  Bau  der  Eingangs- „Novelle"  (Medardus  im  Kloster  zu  B.), 
an  der  allein  die  These  entwickelt  wird,  und  die  Analogie  ihrer  Komposition  mit  der 
des  Romanganzen  aufzuzeigen.     Er  vergisst  dabei  nur,    dass   formale  Selbständigkeit 


O.  F.  W  a  1  z  e  1 ,  Romantik.  609 

nicht  auch  inhaltliche  bedeutet,  und  dass  auch  das  Mindestmass  des  zu  dieser 
erforderlichen  Interesses  der  behandelten  wie  den  anderen  „Novellen"  verloren  geht, 
sobald  sie  von  den  Beziehun^ren  unter  sich  und  zum  Üanzen,  das  heisst  nicht  nur  zur 
trag-enden  Persönlichkeit,  sondern  vielmehr  zum  Urundproblem,  losgelöst  gedacht 
worden.  Aus  diesem  Grunde  wird  Sch.s  Beweisführung  für  sich  allein  kaum  genügen, 
um  auch  seine  Konsequenzen  für  die  Entstehungsweise  des  Romans  überzeugend 
erscheinen  zu  lassen.  Sowohl  J.  Öerny  wie  M.  Pirker  gestehen  denn  auch  der 
Annahme  nur  den  Wert  einer  Hypothese  zu;  jener  lehnt  sie  ab,  doch  auch  dieser  kommt 
über  seine  Bedenken,  zunächst  über  die  Frage  nicht  hinaus,  wer  die  Novellen  hätte 
erzählen  sollen.  —  Hans  von  Müller  (5534)  veröffentlicht  jetzt  mit  knappen 
Erklärungen  die  fünf  bisher  unbekannten  Stücke,  die  nach  seiner  Anzeige  (Ruph.  10, 
S.  589  ff.;  vgl.  JBL.  1903,  N.  16097)  Hoffmanns  Nachlass,  und  zwar,  soweit  sie  grösseren 
Umfangs  sind,  nur  in  fragmentarischem  Zustand,  enthielt:  aus  frühester  Zeit  eine  Parodie 
auf  Jean  Paul  und  L.  Sterne  und  Erläuterungen  zu  einer  von  Hoffmann  selbst  her- 
rührenden Bleistiftzeichnung  in  der  Art  von  G.  Ch.  Lichtenbergs  Hogarth-Erklärungen, 
jenen  Bamberger  Namenstagsprolog,  über  den  sich  der  Dichter  selber  (an  J.  Ed.  Hitzig) 
lustig  macht,  aus  der  Berliner  Zeit  schliesslich  ein  Polterabendgedicht  und  ein  gemein- 
sam mit  W.  D'Elpons  verfasstes  Hohnsonett  auf  G.  Blankensees  dramatische  Versuche.  — 

Z.  W  e  rn  e  r.  H.  L.  H  e  1  d  (5538)  bietet  eine  verständnisvolle  Charakteristik, 
die  den  Dichter  in  langen  Zitaten  vielfach  zu  Worte  kommen  lässt,  nichts  wesentlich 
Neues  indes  enthält.  —  Eine  Zeitungsnotiz  über  den  „Vierundzwanzigsten  Februar" 
(5539)  ist  reichlich  ungenau.  — 

Schwäbische  Romantik:  W.Hauff.  J.  Proelss'  (5541)  Aufsatz 
über  Hauffs  Feuerreiterlied  und  Mörikes  Feuerreiter  zieht  sich  durch  weit  mehr  Hefte 
der  BurschenschBll.  hindurch,  als  unsere  Bibliographie  angibt  und  uns  vorliegen. 
Es  ist  ein  sehr  breit  vorgetragenes  Stück  Tübinger  Orts-  und  Studentengeschichte, 
dessen  Prüfung  und  Ausmünzung  füglich  nicht  an  dieser  Stelle  besorgt  werden 
kann.  —  Eine  ganz  vortreffliche  Ausgabe  von  Hauffs  Werken  legte  M.  Drescher 
(JBL.  1908/9,  N.  9840)  vor.  Sie  war  mir  ini  Vorjahr  unzugänglich  geblieben.  Der 
Text  folgt  im  allgemeinen  der  Ausgabe  von  G.  Schwab,  geht  indes  bei  den  Märchen 
auf  die  Fassung  der  Erstdrucke  zurück.  Ferner  wurden  die  Gedichte  ergänzt  und 
neu  geordnet,  dann  kamen  drei  Skizzen  aus  dem  Nachlass,  die  von  H.  Hofmann 
zuerst  gedruckt  worden  waren,  hinzu.  Die  Einleitungen,  die  Hauffs  Leben  darstellen 
und  jeder  Gruppe  seiner  Schriften  vorangestellt  sind,  gehen  eigene  Wege  und  bringen 
beachtenswerte  Nachweise.  Die  Literatur  über  Hauff,  die  D.  wohl  beherrscht,  wird 
von  ihm  mannigfach  ergänzt.  Über  Quellen,  Vorbilder  und  Sprache  weiss  er  Neues 
zu  sagen.  Sehr  vorsichtig  ist  besonders  Hauffs  Verhältnis  zu  H.  Clauren  angefasst, 
und  zwar  zieht  D.,  wie  auch  von  anderen  jüngst  versucht  worden  war,  es  nicht  nur 
beim  „Mann  im  Mond"  in  Betracht.  Schon  in  den  „Memoiren  des  Satan",  deren 
Hoffmannsche  Züge  er  aufzeigt,  weist  er  (Bd.  2,  S.  15  f.)  auf  die  Claurenschen 
Elemente  hin  und  zeigt,  wie  sie  hier  in  ursprünglicher  Niederschrift  noch  stärker 
hervortraten.  In  der  Kontroverse  über  den  „Mann  im  Mond"  entscheidet  D.  sich  für 
M.  Mendheims  Vermittlungsvorschlag,  dass  Hauff  während  der  Arbeit  von  einer 
Nachahmung  Claurens  zu  dessen  Persiflage  übergegangen  sei.  Die  Einleitung 
zum  „Lichtenstein"  vertieft  die  Ergebnisse  von  D.s  Monographie  über  den  Roman 
(JBL.  1905,  N.  4900).  Die  ganze  Ausgabe  wird  der  Forschung  künftig  unentbehr- 
lich sein.  — 

J.  Kerner.  F.  Jedrzejewskis  (5543)  Büchlein  über  die  beiden  Kerner 
und  ihr  Heim  sagt  der  Wissenschaft  nichts  Neues  und  dient,  abgesehen  von  ein  paar 
Notizen  über  Kerner-Haus  und  Burg  Weinsberg,  nur  der  Selbstbespiegelung  des 
Verfassers.  — 

KarlMayer  und  K.  J.  S  ch  u  ler.  Die  kleine  Monographie  Alb.  Beckers 
(5545)  über  den  bescheidenen  Dichter  Schuler,  den  Freund  Karl  Mavers  und  Justinus 
Kerners,  entspringt  und  dient  pfälzischem  Heimatinteresse.  Von  (5en  beigegebenen 
sechs  ungedruckten  Briefen  Mayers,  Kerners  und  Geibs  beziehen  sich  drei  auf  die 
beabsichtigte  Herausgabe  der  Gedichte  Schulers;  sie  zeigen  Mayer  als  vorsichtigen 
Warner,  indes  Kerner  frischweg  „Singe,  wem  Gesang  gegeben"  zitiert.  In  einem 
Brief  Mayers  fallen  einige  nicht  uninteressante  Worte    über  seine  eigene  Poesie.  — 

L.  U bland.  Wiederabgedruckt  wurde  ein  Aufeatz  L.  Speideis  (5547) 
über  seinen  grossen  Landsmann.  —  Anlässlich  der  Mühen,  die  von  der  Tübinger 
Burschenschaft  Germania  an  die  Erhaltung  des  Uhland-Hauses  der  Stadt  gewendet 
wurden,  trat  F.  Avenarius  (5548)  abermals  dafür  ein,  dass  man  uns  mit  den 
„steinernen  und  bronzenen  Eckenstehern"  verschone  imd  Denkmäler  schaffe,  die  im 
Gebrauch  leben.  —  Einzelne  Gedichte  Uhlands  wurden  als  Ganzes  oder  in  Einzel- 
heiten gedeutet  von  B.  Wehner  t  (5552),  A.  Hofmann  (5553)  und  Ch.  A.  Williams 
(5554).  —  Die  im   ersten  Augenblick   etwas   befremdliche   Reihenfolge   im  Titel  von 


610  J-  Fränkel,  Heine. 

W.  Bernhardts  (5550)  Dissertation  über  „Uhlands  politische  Betätigungen  und 
Anschauungen"  erweist  sich  bei  näherem  Zusehen  als  berechtigt,  denn  der  Verfasser 
begnügt  sich  damit,  des  Dichters  politische  Betätigungen  in  allerdings  ein  wenig 
trockener  Weise  chronologisch  nebeneinanderzustellen  und  dann  am  Ende  jedes  Ab- 
schnitts nochmals  nach  den  darin  zum  Ausdruck  gekommenen  Anschauungen  zu- 
sammenzufassen, wobei  es  denn  freilich  ohne  Wiederholungen  nicht  abgeht.  Das 
endgültige  Ergebnis  dieser  Zusammenstellungen  ist  dann  schliesslich  kein  über- 
raschendes. Auf  dem  Boden  angeerbten  schwäbischen  Rechtsgefühls  und  demo- 
kratischen Bürgerstolzes  erwachsen,  unter  den  Einflüssen  aufklärerischer  Erziehung 
und  romantischer  Zeitideen  ungefähr  die  Mitte  haltend,  sind  ühlands  Anschauungen 
im  wesentlichen  die  des  demokratischen  Liberalismus  der  Zeit.  Immerhin  sind  sie 
zu  individuell,  als  dass  er  sich  dauernd  einer  bestimmten  Partei  hätte  einfügen 
können,  während  seine  politische  Begabung  doch  nicht  hinreichte,  ihn  zu  einer  Führer- 
rolle zu  befähigen;  eine  zähe,  kompromissfeindliche  Natur  wie  er  konnte  überhaupt 
in  den  unglücklichen  Zeitverhältnissen  vom  Erfolg  nicht  begünstigt  sein.  Die  Schrift, 
die  im  wesentlichen  Material  zusammenstellt,  hätte  durch  ein  Sachregister  ihrer  Be- 
stimmung, künftigen  Arbeiten  zu  dienen,  glücklich  vorarbeiten  können.  — 

Andere:  Rahel.  Ein  glänzendes  Buch  über  Rahel  schrieb  J.  E.  Spen  le 
(5556).  Nicht  ein  specimen  eruditionis  soll  es  sein,  sondern  ein  aus  den  reichen 
biographischen  Quellen  des  Stoffes  geschöpfter  Versuch,  in  einem  grossen  Bild  Rahel  im 
Rahmen  ihrer  Zeit  zu  zeigen.  Die  Schilderung  des  Salons  von  Rahel  Levin  und  des 
Salons  Varnhagen  sind  die  beiden  Brennpunkte.  Da  wie  dort  wird  die  Charakteristik 
der  Personen  und  ihrer  Beziehungen  zu  Rahel  in  geistvoller,  wenn  auch  nicht  immer 
tiefgreifender  Auffassung  aus  den  biographischen  Dokumenten  geholt.  Freilich  fast 
durchgehends  nur  aus  den  Büchern  der  eigentlichen  Rahel-Literatur,  während  die 
Zeugnisse,  die  an  entfernterer  Stelle  stehen,  unbeachtet  bleiben.  Drei  Kapitel,  die 
von  Raheis  Jugend,  ihren  Liebesschicksalen  und  von  romantischer  Kultur  und 
Weiblichkeit  berichten,  führen  zum  ersten  Salon  hin,  zwei  erzählen  von  Varnhagen 
und  von  den  gemeinsamen  diplomatischen  Wanderfahrten  und  leiten  die  Wiedergabe 
des  zweiten  Salons  ein.  Der  abschliessende  Abschnitt  ist  „La  sagesse  de  Rahel" 
überschrieben.  Bertha  Badt  analysierte  das  Buch  in  trefflicher  Weise  und  zeigte 
zugleich,  wo  seine  Mängel  sitzen.  Fein  beobachtet  sie,  wie  in  Raheis  Liebe  zu 
Finckenstein  und  Urquijo  ihr  Verlangen  nach  Eigenschaften,  die  ihr  selbst  versagt 
waren,  mitspielte.  Schärfer  als  es  bisher  geschehen,  zeigt  sie,  wie  unromantisch  Rahel 
auch  dort  ist,  wo  sie  mit  den  Romantikem  Hand  in  Hand  geht  (Individualismus, 
Frauenemanzipation,  Goethe),  und  will  nur  Kreuzungs-,  nicht  Berührungspunkte  fest- 
stellen, weist  darum  auch  im  Gegensatz  zu  Sp.  auf  die  absprechenden  Urteile  hin, 
die  von  romantischer  Seite  über  Rahel  gefällt  wurden  und  der  Annahme  widersprechen, 
dass  ihr  Salon  ein  romantischer  gewesen  sei.  F.  Schlegel  nannte  ihn  eine  Menagerie. 
Um  so  mehr  erkennt  B.  die  Richtigkeit  der  Zeichnung  Sp.s  und  die  von  ihm  versuchten 
engen  Verknüpfungen  an,  sobald  der  jungdeutsche  Kreis  des  zweiten  Salons  in  Betracht 
kommt.  Indes  auch  diese  im  ganzen  sehr  anerkennende  Anzeige  lehrt,  dass  Sp.  wesent- 
lich ein  Bild  der  Welt  Raheis,  gesehen  mit  ihren  und  Varnhagens  Augen,  bringt  und 
sich  nicht  zu  einer  höheren  und  freieren  Stellung  hinaufgeschwungen  hat.  Ein  ge- 
wandter und  geistreicher  Franzose  hat  mit  Geschick  zu  einer  angenehm  lesbaren 
Darstellung  verwoben,  was  ihm  beim  Lesen  der  Bücher  Varnhagens  und  Ludmilla 
Assings,  dann  der  Briefe  aus  ihrem  nächsten  Kreise,  endlich  der  essayistischen  Literatur 
über  Rahel  an  Interessantem  und  Neuem  aufgegangen  ist.  — 


Heine. 

(IV,  11  =  N.  5557—5615.) 

Jonas  Fränkel. 


Nene  MittellnDgen.  —  QeBamtdargtellangaii  und  Charaicteristiicen.  —  Literarische  Beziehnngen  und  Einwirkungen.  — 
BiogrTsphUohes.  —  Werke:  Oeiamtonsgaben.  —  Lyrik.  —  Drama.  —  Prosasohriften.  —  Heine -Yerehrang.  — 

Neue  Mitteilungen.  Die  weitaus  wichtigste  Erscheinung  des  Berichts- 
iahres  bildet  die  posthume  Publikation  von  G.  Karpeles  (5594),  die  an  erster  Stelle 
behandelt  werden  muss.     Seit  der  Veröffentlichung  der  Familien briefe  durch  Ludwig 


J.  Pränkel,  Heine.  611 

von  Embden  ist  nichts  zutage  gefördert  worden,  was  sich  an  Bedeutung  mit  diesen 
„Heine-Reliquien"  messen  könnte.  An  die  v.  Embdensche  Publikation  schliesst 
sich  denn  auch  die  g-pgenwärtijjfe  ergänzend  an.  Wir  erhalten  neun  weitere  Briefe 
Heines  an  seine  Mutter,  Scämtlich  aus  den  letzten  Jahren,  ferner  einen  Brief  an  Mathilde, 
geschrieben  während  der  ersten  Reise  nach  Hamburg,  und  —  als  den  schwerwiegendsten 
Teil  des  Buches  —  2G  Briefe  Heines  an  seinen  in  Wien  lebenden  Bruder  Gustav. 
Letztere  sind  von  unschätzbarem  Wert  als  biographische  Dokumente;  sie  fallen  in  die 
Zeit  des  „Romanzero"  und  der  „Vermischten  Schriften".  Von  den  beiden  undatierten 
Briefen,  die  diese  Reihe  abschliessen,  begleitete  der  eine  (N.  25)  das  zur  Veröffentlichung 
bestimmte  und  wirklich  von  Gustav  im  „Wiener  Fremdenblatt"  abgedruckte  Schreiben 
vom  17.  August  1855  (N.22)  und  ist  also  vom  gleichen  Tage  zu  datieren;  der  andere  (N.26) 
gehört  der  zweiten  Hälfte  Oktobers  des  gleichen  Jahres  an.  Ein  beträchtlicher  Teil 
dieser  Briefe  handelt  von  dem  Prager  Aktienstreit  mit  Ferdinand  Friedland,  an  den 
drei  Briefe  aus  den  Jahren  1838,  1840  und  1846  mitgeteilt  werden  (das  Datum  des 
letzten  Briefes  ist  verschrieben;  es  muss  heissen:  14.  September).  Zu  diesen  Briefen  von 
Heine  gesellt  sich  eine  stattliche  Reihe  von  Briefen  an  den  Dichter:  Briefe  von  Salomoa 
Heine,  zwei  Briefe  von  Immermann  (mit  einer  Kritik  des  4.  Bandes  der  „Reisebilder"), 
eine  herzliche  Einladung  von  Ludolf  Wienbarg  zur  Mitarbeit  an  der  „Deutsche  Revue", 
ferner  Briefe  von  Rosa  Maria  Assing,  von  August  Lewald,  Friedrich  Mayer  (der  dem 
Dichter  1835  einen  Band  „Reiseskizzen"  gewidmet  hatte),  Andersen,  Ludwig 
Bechstein  (wichtig  für  den  „Tannhäuser"),  Theodor  Mundt,  Venedey,  Gans,  Hackländer, 
Meyerbeer,  Varnhagen,  Herwegh,  Moritz  Carriere,  Sigmund  Engländer,  Marquis  de 
Custine,  Berlioz  und  anderen;  hinzu  kommen  acht  Briefe  der  Fürstin  Belgiojoso  und 
der  einzige  Brief  der  Mouche,  der  bisher  bekannt  geworden  (auch  in  Faksimile  bei- 
gegeben). An  die  Briefe  reiht  sich  der  Abdruck  eines  für  die  „Allgemeine  Zeitung" 
geschriebenen,  doch  von  der  Zensur  nicht  durchgelassenen  Aufsatzes  von  Heine,  be- 
titelt „Erörterungen",  an,  von  dessen  Existenz  wir  bisher  nur  aus  dem  Briefe  an  Kolb 
vom  28.  April  1836  wussten;  es  sind  wichtige  Erklärungen  des  Dichters,  die  sich  auf 
den  Bundestagsbeschluss  und  auf  die  Herausgabe  des  dritten  „Salon"-Bandes  beziehen. 
Wie  durch  diesen  Aufsatz,  so  erfahren  die  Werke  Heines  auch  durch  die  Mitteilung 
einer  Handschrift  zu  den  „Göttern  im  Exil"  eine  Vermehrung;  leider  ist  der  Abdruck 
der  Handschrift,  wie  die  zwei  in  Faksimile  beigegebenen  Blätter  zeigen,  höchst  unzu- 
länglich. In  einem  Anhang  werden  ferner  noch  zwei  Aufsätze  von  Gustav  Heine 
über  seinen  Bruder  aus  dem  „Wiener  Fremdenblatt"  und  aus  dem  gleichen  Blatte  eine 
Reihe  von  Dokumenten  mitgeteilt,  die  die  Dessauer- Affäre  zum  Gegenstand  haben. 
In  den  Anmerkungen  zu  den  Briefen  hat  der  Herausgeber  schliesslich  noch  reiches 
Material  zusammengestellt  und  nicht  bloss  bereits  Bekanntes,  sondern  auch  Un- 
bekanntes zum  Abdruck  gebracht,  so  einen  bisher  übersehenen  Aufsatz  Heines  aus  der 
„Allgemeinen  Zeitung"  über  seinen  Bruder  Maximilian  (August  1852J,  einen  Aufsatz 
von  Meissner  aus  dem  Jahre  1850  über  seinen  Besuch  bei  Heine  und  eine  lange 
Reihe  von  Dokumenten,  die  sich  auf  den  von  Friedland  versuchten  Verkauf  von 
Heines  Nachlass  an  die  österreichische  Regierung  beziehen.  Dem  Bande  ist  ein  bisher 
unbekanntes  Jugendbildnis  beigegeben.  —  Eine  weitere  Bereicherung  haben  Heines 
Werke  durch  die  Mitteilung  der  Handschrift  des  Kitty-Zyklus  aus  Ferdinand  Hillers 
Nachlass  (^5597;  der  Titel  ist  in  der  Bibliographie  zu  korrigieren:  „Vier  Briefe  und 
zwölf  Gedichte  von  Heinrich  Heine")  erfahren.  Ausführlich  berichten  jetzt  über  den 
Gewinn  Band  II  meiner  Ausgabe  der  Gedichte  (Seite  385 ff.)  und  Band  III  (Seite  518 f.). 
—  Dass  von  den  gleichzeitig  mitgeteilten  vier  Briefen  Heines  an  Hiller  bloss  der  vom 
23.  Oktober  1831  unbekannt  war,  hat  bereits  J.  H  e  i  1  b  r  o  nn  (5584)  bemerkt  —  Als 
ein  Nachtrag  zu  den  „Reliquien"  sind  aus  G.  Karpeles'  Nachlass  in  N.  16521  der 
NFPr.  (5596)  einige  biographische  Dokumente  bekannt  gemacht  worden:  ein  Billett 
Heines  an  Hitzig,  geschrieben  während  des  zweiten  Göttinger  Aufenthaltes,  ein  anderes 
Billett  an  Georg  Herwegh  (wahrscheinlich  aus  dem  Jahre  1845),  ein  drittes  an  Frau 
Nanette  Valentin  vom  24.  Dezember  1834;  ferner  ein  paar  Zeilen  von  Herwegh 
über  sein  Verhältnis  zu  Heine  und  ein  Brief  von  Adolf  Müllner  an  Heine  vom 
15.  August  1826.  —  Nachgetragen  sei  hier  zum  vorjährigen  Bericht  der  Hinweis  auf 
ein  durch  E.  K  r  a  u  s  (JBL.  1908/9,  N.  6845)  publiziertes,  sehr  bemerkenswertes  Billett 
Heines  an  Grillparzer  vom  13.  November  1833,  während  ein  anderes  Schreiben,  das 
A.  Kohut  (ebda.  N.  9991;  vgl.  S.  1001)  abdrucken  Hess,  längst  bekannt  war.  —  Vermerkt 
sei  auch  der  getreue  Abdruck  der  Heine-Briefe  an  Menzel  (JBL.  1906/7,  N.  8109)  nach 
den  Originalen  des  Berliner  Literaturarchivs;  es  fehlt  darunter  bloss  der  Brief  Heines 
vom  9.  Dezember  1830.  —  Ich  verweise  ferner  auf  die  bei  O.  Draeger  (JBL.  1908  9, 
S.  1003,  N.  10038)  abgedruckten  Aktenstücke,  insbesondere  das  Schreiben  Metternichs 
an  Wittgenstein  und  den  Pariser  Spitzelbericht  über  Heine  (S.  156  ff.),  und  schliesslich 
auf  die,  soweit  sie  Angaben  über  den  Pariser  „Vorwärts"  bringt,  freilich  der  Korrektur 
bedürfende  Publikation  von  M.  Laubert  (ebda.  N.  10043),  die  noch  aus  dem  Jahre 


612  J.  Fränkel,  Heine. 

1844  wiederholte  Fahndung-serlasse  der  preussischen  Regierung  gegen  den  Dichter 
bezeugt.   — 

Gesamtdarstellungen  und  Charakteristiken.  Nach  langer 
Zeit  hat  sich  wieder  einer  an  die  Darstellung  von  Heines  Leben  gewagt:  die  Tempel- 
Ausgabe  bringt  als  Band  X  eine  Heine-Biographie  von  R.  Fürst  (5602).  Der  Band 
bedeutet  trotz  seinem  Umfang  für  die  Wissenschaft  sehr  wenig:  es  ist  im  Grunde  keine 
Biographie,  sondern  eine  Chronik  von  Heines  Leben,  reizlos  und  physiognomielos. 
Man  siehts  dem  Buche  überall  an,  dass  es  rasch  zusammengeschrieben  worden  ist. 
Nirgends  selbständige  Charakteristiken,  nirgends  ein  tieferes  Eindringen.  Das  Ver- 
hältnis zu  Goethe,  zum  Judentum,  das  Kapitel  über  den  Saint-Simonismus  und  das 
über  Nazarener  und  Hellenen  sind  so  oberflächlich  als  möglich  geschildert.  Im 
Platen-Abschnitt  wird  das  neue  Material,  das  Koch-Petzels  Ausgabe  zutage  gefördert, 
einfach  ignoriert.  Die  Besprechungen  der  Werke  lehnen  sich  an  Vorarbeiten  an, 
über  die  referiert  wird.  Wo  dem  Verfasser  die  Vorarbeiten  unbekannt  geblieben 
sind  (er  kennt  beispielsweise  Mückes  Buch  nicht!),  da  sinken  auch  seine  Be- 
sprechungen zu  regelrechten  Inhaltsangaben  nach  Düntzer-Geigerscher  Methode. 
Eigentlichen  Unrichtigkeiten  wird  man  zwar  nicht  zu  oft  begegnen;  wo  sie  aber 
vorkommen,  lassen  sie  immerhin  erkennen,  dass  der  Verfasser  nie  anders  als  aus 
zweiter  und  dritter  Hand  geschöpft  hat.  Falsch  ist  die  Angabe  (Seite  464),  das 
Gedicht  „Warnung"  (,,Solche  Bücher  lässt  du  drucken")  sei  bereits  in  der  ersten  Auf- 
lage der  „Bäder  von  Lucca"  gedruckt  worden;  das  Gedicht  „Unsere  Marine"  ist  nicht  im 
„Vorwärts"  erschienen:  alles,  was  über  den  Pariser  „Vorwärts"  gesagt  wird  (Seite  438 
und  484),  ist  unrichtig.  Der  „Roman zero"  ist  nicht,  wie  Seite  485  erzählt  wird,  erst 
durch  eine  Besprechung  der  „Revue  des  deux  mondes"  vom  1.  April  1852  in  Frankreich 
bekannt  geworden:  die  Zeitschrift  hatte  bereits  am  15.  Oktober  1851,  also  noch,  vor 
dem  Erscheinen  der  deutschen  Ausgabe,  einen  längeren  Artikel  über  das  Buch  mit 
Proben  gebracht.  Sehr  gewagt  finde  ichs,  bei  der  „Nächtlichen  Fahrt"  von  einem 
—  Ritualmord  zu  sprechen!  Auch  die  Deutung  der  Symbolik  des  „Apollogott" 
(Seite  259  und  489)  darf  mindestens  als  verunglückt  bezeichnet  werden.  —  Noch 
weniger  bedeutet  das  Buch  von  M.  Bienenstock  (5558/9)  für  die  Forschung  eine 
Förderung,  so  dankbar  auch  das  Thema  ist,  das  es  sich  gestellt  hat.  Es  ist  die  Arbeit 
eines  fingerfertigen  Dilettanten,  der  auf  Schritt  und  Tritt  die  mangelnden  Voraus- 
setzungen für  eine  so  ernste  Aufgabe  verrät.  In  dem  langen  Literaturverzeichnis  z.  B., 
das  am  Schluss  abgedruckt  ist  und  von  der  Schülerhaftigkeit  des  Verfassers  zeugt 
(er  zitiert  z.  B.  Heines  Werke  immer  nach  einer  Berliner  Ausgabe,  die  mir  unbekannt 
ist!),  fehlt  gerade  das  wichtigste  Buch,  aus  dem  er  für  sein  Thema  hätte  lernen  können: 
die  Romanzero-Studien  von  Helene  Herrmann.  In  den  Nachweisen  aus  der  jüdischen 
Geschichte  wird  nicht  etwa  Basnage  oder  einer  von  jenen  Autoren,  die  Heine  benutzt 
hat,  angeführt,  sondern  —  Grätz!  Zu  was  für  grotesken  Missverständnissen  aber  das 
gedankenlose  Ausschreiben  anderer  Autoren  den  Verfasser  führt,  dafür  bietet  Seite  167 
ein  köstliches  Beispiel,  wo  von  einem  „Kästchen  mit  Juwelen"  bei  Brentano  gefaselt 
wird!  —  Die  Broschüre  von  K.  Kraus  (5^60)  ist  das  Pamphlet  eines  Journalisten, 
der  sich  keine  Skrupel  daraus  macht,  dass  er  Heine  nicht  gelesen  hat.  —  Im  Gegensatz 
hierzu  bietet  0.  E  r  n  s  t  s  (5562)  Aufsatz  die  Gedanken  eines  Mannes,  der  sich  viel  mit 
dem  Dichter  beschäftigt  hat;  er  verficht  leidenschaftlich  den  Satz,  dass  Heine  eine  in 
ihren  Grundfesten  durchaus  ethische  Natur  war.  —  0.  Walzeis  (5566)  Studie  bildet 
die  Einleitung  zu  dem  im  nächsten  Jahresbericht  zu  besprechenden  1.  Bande  seiner 
Heine-Ausgabe.  — 

Literarische  Beziehungen  und  Einwirkungen.  G.  van 
P  0  p  p  e  1  (5573)  zählt  rasch,  aber  mit  guter  Kenntnis  der  einschlägigen  Literatur, 
die  Beziehungen  Heines  zur  Romantik  auf.  —  J.  Vlasimsky  (5574)  erinnert  gegen 
R.  M.  Meyer  in  dessen  Literaturgeschichte,  dass  nicht  Storm,  sondern  Heine  einer 
der  ersten  gewesen,  der  die  Psychologie  der  Hand  in  die  Erzählung  eingeführt  hat.  — 
Margherita  Azzolinis  (5576)  Berner  Dissertation  über  Carducci  verfolgt 
in  einem  längeren  Kapitel  auch  die  Einwirkungen  von  Heine:  sie  weist 
Heines  Spuren  nicht  bloss  in  den  Dichtungen,  sondern  auch  in  den  Prosa- 
schriften des  italienischen  Dichters  nach.  Am  besten  aber  wird  Carduccis  Vor- 
liebe für  Heine  durch  die  lange  Liste  von  Heine-Büchern  illustriert,  die  seine 
Bibliothek  barg.  —  Den  Spuren  eines  Heineschen  Gedichtes  bei  einem  anderen 
Dichter  Italiens,  Aleardo  Aleardi,  in  dessen  „Triste  Dramma"  (1859),  geht  A.  C  a  r  a  f  a 
(5575)  nach.  — 

Biographisches.  Der  sensationellen  Nachricht  über  Heines  Geburts- 
jahr und  Taufe,  die  F.  Hirth  (5577)  aus  einem  im  Jahre  1848  erschienenen  Zeitungs- 
aufsatz von  Lyser  ausgegraben  und  durch  eine  ganze  Reihe  von  Blättern  hat  fliegen 
lassen,  ist  man  gleich  mit  guten  Gründen  entgegengetreten.  —  Aufschlussreich  sind 
die  Mitteilungen   aus   Düsseldorfer  Archiven,    die    H.  W  i  1 1  u  m  s  e  n  (5579)    vorlegt. 


J.  Fränkel,  Heine.  618 

Das  Jahr  1797  wird  als  Heines  Geburtsjahr  erhärtet.  Einigte  Qeschäftsanzeigen,  die 
aus  Düsseldorfer  Zeitungen  abgedruckt  werden,  beleuchten  die  Gestalt  von  Heines 
Vater.  Wir  erhalten  reiche  Kunde  von  der  Franziskanerschule,  die  Heine  zuerst 
besucht  hat,  und  deren  Lehrern.  Es  wird  dargetan,  dass  Heine  hier  verblieb,  bis  er 
etwa  1811  die  obersten  Klassen  des  Lyzeums  bezog;  dass  er  zuerst  die  Vorbereitungs- 
schule des  Lyzeums  unter  Asthöver  besucht  habe,  wie  bisher  angenommen  wurde, 
erweist  sich  nunmehr  nach  W.s  Darlegungen  als  falsch.  Schliesslich  macht  es  W. 
wahrscheinlich,  dass  Heine  nach  Absolvierung  der  Hamburger  Kaufmannszeit  während 
des  Jahres  1819  das  Düsseldorfer  Lyzeum  hospitierte,  um  sich  für  die  Aufnahme- 
prüfung auf  der  Universität  vorzubereiten,  —  Willumsens  Mitteilungen  über  Samson 
Heine  werden  durch  den  Abdruck  einer  Reihe  weiterer  Inserate  aus  Düsseldorfer 
Zeitungen,  die  aus  dem  Nachlass  von  Ü.  Karpeles  (5596)  (NFPr.  N,  16556) 
publiziert  wurden,  ergänzt.  —  E.  pjb  stein  (5585)  druckt  aus  Th.  von  Kobbes 
„Reiseskizzen  aus  Belgien  und  Frankreich  usw."  (Bremen  1836)  einen  Abschnitt  über 
des  Verfassers  Besuch  bei  Heine  im  Sommer  1834  ab.  — 

Werke:  Gesamtausgaben.  Die  zehnbändige  Heine- Ausgabe,  die 
unter  O,  W  a  1  z  e  1  s  (5601)  Leitung  im  Insel-Verlag  erscheint,  bringt  in  zwei  Ab- 
teilungen die  Versschriften  und  die  Prosa  in  chronologischer  Reihenfolge.  Sie  ver« 
ziehtet  auf  Vollständigkeit  in  der  Mitteilung  von  Lesarten  und  verlegt  das  Schwergewicht 
in  die  Kommentare.  Der  Wert  der  Bände,  die  vom  Verlag  einzeln  abgegeben  werden,  ist 
ein  sehr  ungleichmässiger.  Band  9,  den  A.  Leitzmann  besorgt  hat  und  der  ausser 
„Lutezia"  die  Denkworte  auf  Markus,  die  vier  bei  Elster  VII,  Seite  351—73  abgedruckten 
Aufsätze  und  die  „Briefe  über  Deutschland"  (Elster  VI,  S.  531  ff.)  bringt,  braucht  hier 
nicht  weiter  besprochen  zu  werden;  er  bedeutet  für  die  Forschung  keinen  Gewinn. 
Dagegen  darf  der  Kommentar  zu  Band  7,  den  O.  Walzel  bearbeitet  hat,  als  eine 
wirkliche  Bereicherung  begrüsst  werden.  Er  bietet  auf  Schritt  und  Tritt  erwünschte 
Belehrung,  überall  die  Fäden  aufzeigend,  die  Heines  philosophische  Schriften  mit  den 
geistigen  Tendenzen  seiner  Zeit  verbinden.  Der  Kommentar  zu  den  „Elementar- 
geistern"  konnte  sich  auf  die  Forschungen  von  Mücke  stützen.  Auch  die  Text- 
gestaltung dieses  Bandes  hat  selbständigen  Wert.  —  Das  Niveau  der  Tempel-Ausgabe 
(5602),  deren  zwei  erste  Bände  im  letzten  Berichte  beurteilt  worden  sind,  hat  sich 
bei  den  weiteren  Bänden  nicht  gehoben.  Die  Herausgeber  gehen  allen  Schwierig- 
keiten aus  dem  Wege,  indem  sie  die  bisherigen  Ausgaben  mit  allen  Druckfehlern 
harmlos  nachdrucken.  Zu  Band  10  ist  noch  nachzutragen,  dass  in  der  Biographie 
von  R.  Fürst  nur  zu  Anfang  einige  Briefe  abgedruckt  werden,  später  jedoch  leider 
ganz  ausbleiben.  — 

Lyrik.  F.  Beyer  (5605)  teilt  aus  der  Heine-Sammlung  der  Düsseldorfer 
Bibliothek  Handschriften"^  zu  den  Gedichten  IX  und  XXV  des  „Neuen  Frühlings" 
mit;  die  letztere  nicht  ganz  exakt:  man  findet  sie  korrekter  in  meiner  Ausgabe  der 
Gedichte  Band  2,  Seite  382  wiedergegeben.  Er  beweist  ferner,  dass  die  Auslassungen 
in  der  zweiten  Auflage  des  „Buchs  der  Lieder"  von  der  Zensur  vorgenommen  worden 
sind  (woran  freilich  bisher  niemand  gezweifelt  hat),  bespricht  die  vierte,  von  Heine  nicht 
durchgesehene  Auflage  desselben  Buches  und  macht  darauf  aufmerksam,  dass  der 
Reim  des  Wintermärchens:  „Romantik  /  Uhland  Tieck"  bereits  in  einem  Sonett  von 
J.  B.  Rousseau  an  Heine  vom  Jahre  1823  vorkommt.  — 

Dramen.  B.  Litzmann  (5607)  hat  bei  einer  Aufführung  des  „Ratcliff" 
durch  Bonner  Studenten  eine  Rede  gehalten,  die  die  Dichtung  nach  allen  Seiten  hin 
gut  charakterisiert.  — 

Prosaschriften.  N.  5608  a  ist  ein  Kapitel  aus  H.  H.  H  o  u  b  e  n  s  im 
nächsten  Bande  zu  behandelndem  Bucli  über  „Jungdeutschen  Sturm  und  Drang".  — 

Heine-Verehrung.  Der  „Heine-Kalender"  (5614)  bringt  in  seinem 
zweiten  Jahrgang  mit  Ausnahme  eines  Gedichtes  von  Karl  Henckell  keinen 
selbständigen  Beitrag.  Die  beiden  Aufsätze  von  H.  Lichtenberger  sind  dessen 
Buche  „Heine  als  Denker"  entnommen.  Dagegen  begrüsst  man  dankbar  das  Fak- 
simile des  Briefes  von  Heine  an  seine  Schwester  vom  8.  Mai  1824  (Embden  S.  32fiF.): 
die  Reproduktion  zeigt,  wie  arg  Heines  Familienbriefe  von  Ludwig  von  Embden 
zurechtgestutzt  worden  und  wie  dringend  nötig  ein  Neudruck  nach  den  Handschriften 
wäre.  Das  auf  Seite  59  beigegebene  Heine-Bildnis  aus  dem  Besitze  von  K.  Meinert- 
Frankfurt  a.  M.  war  bereits  aus  Elsters  Ausgabe  bekannt.  — 

Ich  muss  zum  Schlüsse  noch  meinem  Bedauern  darüber  Ausdruck  geben, 
dass  mir  unter  anderen  leider  auch  die  Nummern  5564,  5571  und  5606  unzugänglich 
geblieben  sind.  Die  Mitarbeiter  der  JBL.  werden  von  ausländischen  Forschern 
nicht  besser  unterstützt  als  von  den  einheimischen.  — 


JahresHprirbt«  fBr  nenpr*  deatsche  Litpraturgcschiobte.     XXI.  f^ü 


614  H.  Maync,  Das  Junge  Deutschland. 

Das  Junge  Deutschland. 

(IT,  12  =  N.  5616-5655.) 

Harry  Maync. 

Allgemeines.  —  Einzelne  PersönlichVeiten:  L.  Börne.  —  K.  Ontzkoir.  —  H.  Lanbe.  —  K.  Immer- 
mann.  —  Th.  Mnndt.  —  H.  von  P&c'kler-Maslcan.  — 

Allgemeines.  H.  H.  Houben  (5616)  veröffentlicht  einen  menschlich 
sympathischen  und  literarisch  interessanten  Brief  Campes  an .  Alexander  Jung" 
(2.  April  1838),  in  dem  der  Verleger  des  Jungen  Deutschland  sich  selbst  und  seine 
Grundsätze,  sein  Verhältnis  zu  Gutzkow  und  Wienbarg  usw.  behandelt.  — 

Einzelne  Persönlichkeiten:  L.  Börne.  Die  bis  ins  17.  Jahr- 
hundert zurückgreifenden  Feststellungen  A.  Tänzers  (5622)  über  Börnes  Vor- 
fahren führen  in  die  im  Gebiete  der  Deutschordens-Ballei  Mergentheim  bestehende 
Judengemeinde  und  sind  vorwiegend  kulturgeschichtlich  von  Interesse,  — 
R.  R  0  s  e  e  u  s'  (5619)  Greifswalder  Dissertation  behandelt  Börne  als  Kunstkritiker. 
Das  Wesen  dieser  zu  erheblichen  Ausstellungen  berechtigenden  Kritik  ist  subjektiv 
und  unwissenschaftlich,  sie  zeigt  Mangel  an  Sachkenntnis  und  an  Methode;  ihr  Zweck 
verfolgt  nicht  politische  Tendenzen,  sondern  will  auf  Künstler  und  Publikum  er- 
zieherisch wirken.  Nach  diesen  vorbereitenden  allgemeinen  Feststellungen  betrachtet 
der  Verfasser  zunächst  die  Hauptgesichtspunkte  von  Börnes  literarischer  Kritik,  und 
zwar  seine  Auffassung  vom  Wesen  der  Kunst,  seine  Ansichten  über  Stoffwahl,  innere 
Form  und  äussere  Form.  Dann  wird  Börnes  literarische  Kritik  in  der  Zeit  vor 
seiner  Übersiedelung  nach  Paris  und  diejenige  während  der  Pariser  Zeit  historisch 
gemustert.  Ein  eigenes  Kapitel  legt  sein  Verhältnis  zu  den  deutschen  Klassikern 
dar.  Weitere  Abschnitte  handeln  von  seiner  Schauspielkritik  einerseits  und  von 
seiner  Kritik  über  bildende  Kunst  und  Musik  anderseits.  Ein  gerecht  abwägendes 
Schlusswort  stellt  Börne  weit  unter  Lessing  und  Wilhelm  Schlegel;  seine  Kritiken 
seien  nur  geistvolle  ästhetische  Plaudereien,  hätten  aber  gerade  deswegen  zur  Zeit 
ihres  Erscheinens  gut  und  anregend  gewirkt.  Anregend  hat  Börne  auch  auf  die 
Kunsttheorie  der  Jungdeutschen  gewirkt.  Auch  als  Kulturbilder  der  damaligen  Zeit 
sind  seine  Kunstkritiken  bedeutsam,  für  uns  sind  sie  fast  nur  noch  historisch 
wertvoll.  — 

K.  Gutzkow.  H.  H.  Houben  (5624)  analysiert  jenes  oben  genannten 
(s.  N.  5616)  Jung  (schliesslich  bei  Campe  erschienene)  „Fragmente  über  den  Un- 
genannten", d.  h.  über  den  geradezu  schwärmerisch  gewürdigten  Gutzkow,  und  druckt 
zwei  Briefe  des  letzteren  an  den  Verfasser  (Januar  und  Juni  1837)  ab.  Sie  sind 
menschlich  aufschlussreich  für  den  Dichter  der  „Wally".  —  Ebenfalls  H.  H.  Houben 
(5626)  handelt  über  Gutzkows  Aufenthalt  in  Berlin  im  Jahre  1837:  über  seine  ver- 
geblichen Bemühungen,  in  Berlin  eine  Zeitschrift  herausgeben  zu  dürfen,  und  über 
seinen  damaligen  Berliner  Bekanntenkreis.  Auch  hier  werden  zwei  Briefe  Gutzkows 
an  Jung  veröffentlicht.  ~  Und  abermals  H.  H.  Houben  (5625)  veröffentlicht  Mit- 
teilungen aus  den  autobiographischen  Niederschriften,  in  denen  sich  der  in  St.  Gilgen- 
berg internierte  geisteskranke  Gutzkow  „unter  dem  Druck  seiner  Wahnvorstellungen 
über  die  Entstehung  seiner  bedeutendsten  Werke  ausspricht  und  damit  über  viele 
Episoden  seines  Lebens  ein  Licht  verbreitet,  das  er  sonst  bei  gesundem  Geiste  stets 
sorgsam  gehütet  hat".  Diese  (erschütternden)  Auszüge  H.s  sind  recht  wertvoll,  da- 
gegen enthält  seine  sehr  breit  dargelegte  Krankheitsgeschichte  Gutzkows  kaum  etwas 
Neues;  überhaupt  wird  H.s  sachlich  so  viel  Wichtiges  zutage  fördernde  Produktion 
dadurch  beeinträchtigt,  dass  er  sich  so  unendlich  oft  wiederholt  und  seine  Akten  oft 
bewusst  auseinanderreisst,  gleichzeitig  hier  und  dort  je  einen  Teil  veröffentlichend.  — 
Zu  den  im  letzten  Bericht  gewürdigten  Gutzkow- Ausgaben  ist  jetzt  vor  allem  noch 
diejenige  R.  Gens  eis  (5627)  getreten.  Die  Auswahl  ist  zu  loben,  ebenso  die 
guten,  von  Überschätzung  freien  Einleitungen  und  namentlich  die  160  Seiten  um- 
fassenden Anmerkungen,  die  von  grosser  Belesenheit  und  literargeschichtlicher 
Orientiertheit  zeugen;  auch  das  eingehende  Register  sei  hervorgehoben.  Gutzkows 
grosse  Romane  konnten  auch  in  diese  Ausgabe  nicht 'aufgenommen  werden,  doch 
hat  R.  Gen  sei  inzwischen  (1912)  in  demselben  Verlage  zur  Ergänzung  „Die 
Ritter  vom  Geist"  folgen  lassen;  diese  ebenfalls  reich  kommentierte  Ausgabe  hat 
bis  auf  weiteres  für  alle  wissenschaftliche  Forschung  über  den  grossen  Roman 
als  Ausgangspunkt  zu  dienen.  Gleichzeitig  möchte  ich  vorwegnehmend  berichten, 
dass  H.  H.  Houben  im  Jahre  1911  im  Brockhausschen  Verlage  uns  auch  eine 
sehr  erwünschte  Sonderausgabe  des   „Zauberers  von  Rom"  („Aktuell  —  spannend" 


H.  Maync,  Das  Junge  Deutschland.  615 

steht  geschmackloserweise  auf  dem  Streifband)  beschert  hat;  seine  Einleitung  ist 
freilich  etwas  mager.  —  Endlich  liegen  zwei  grössere  darstellerische  Arbeiten  über 
Gutzkow  zur  Besprechung  vor,  zwei  gute  Dissertationen.  Die  Marburger  von  Peter 
Müller  (5630)  bietet  Beiträge  zur  Würdigung  des  Lustspieldichters  Gutzkow. 
Neben  „Zopf  und  Schwert"  werden,  an  der  Hand  der  Outzkowschen  Notizbücher, 
besonders  die  Entwürfe  zu  dem  Lustspiel  „Die  stille  Familie**  behandelt.  Ein  nach- 
träglich vorgeschobener  erster  Abschnitt  bespricht  ein  bisher  unbekanntes  Tagebuch 
des  Dichters.  Auch  dieses  Tagebuch  und  jene  Notizbücher  werden  auf  komische 
und  satirische  Motive  hin  geprüft.  Die  „Stille  Familie"  wird  gebührend  als  Schmarren 
abgelehnt,  auch  „Zopf  und  Schwert",  dessen  Verhältnis  zur  Quelle  M.  näher  nach- 
geht, erheblich  tiefer  eingeschätzt,  als  es  z.  B.  Houben  tut.  Ein  Anhang  teilt  Ge- 
dichte und  Entwürfe  aus  jenem  Tagebuche  mit.  —  Die  Berliner  Dissertation 
P.  Weiglins  (5631)  untersucht  in  ziemlich  ausführlichen  Analysen  Gutzkows  und 
Laubes  Literaturdramen,  vor  allem  also  natürlich:  „Richard  Savage",  „Das  Urbild 
des  Tartüff",  „Der  Königsleutnant"  einerseits,  „Gottsched  und  Geliert"  und  „Die 
Karlsschüler"  anderseits.  Die  wohlgelungenen  Ausführungen,  von  Sachkenntnis 
und  Reife  zeugend,  bringen  manches  Neue  und  Gute.  — 

H.  Laube.  Über  die  in  der  Bibliographie  aufgeführten  Laube- Ausgaben 
habe  ich  schon  im  vorigen  Bande  gesprochen.  Die  weiterhin  vorliegende  Berliner 
Dissertation  von  P.  Przygodda  (5642)  handelt  ziemlich  umständlich  und  dennoch 
lückenhaft  über  Laubes  literarische  Frühzeit.  Ihrem  Werte  nach  steht  sie  unter  der 
Weiglinschen,  doch  bringt  auch  sie  im  einzelnen  Beachtenswertes.  Das  gilt  zumal 
für  den  zweiten  Teil,  der  Laubes  kritische  Übergangszeit  als  Redakteur  der  „Zeitung 
für  die  elegante  Welt"  zum  Thema  hat.  Teil  1  betrachtet  Laube  als  politischen  Schrift- 
steller im  „Neuen  Jahrhundert",  Teil  3  als  Dichter.  Hinter  der  Analyse  bleibt  die 
Synthese  zurück.  Wann  werden  wir  durch  grosse  abschliessende  Monographien  über 
die  wichtigsten  jungdeutschen  Schriftsteller  und  durch  eine  Geschichte  des  Jungen 
Deutschland  von  der  erdrückenden  Masse  blosser  verstreuter  „Beiträge  zu"  Gutzkow 
und  Laube  erlöst  werden?!  — 

K.  Immermann.  An  der  Hand  von  Immermanns  ungedruokten  Tage- 
büchern erläutert  und  ergänzt  W.  Deetjen  (5636)  in  einem  Aufsätzchen  die  Mit- 
teilungen des  „Reisejournals"  über  einen  kurzen  Aufenthalt  des  Dichters  in  Hannover 
(1831).  —  O.  Volkarts  (5640)  die  Immermannsche  „Mythe"  breit  analysierende 
Studie  über  das  Verhältnis  des  „Merlin"  zum  „Faust"  fuhrt  die  Angaben  meines 
„Merlin"- Kommentars  etwas  weiter  aus.  —  An  meine  Immermann-Ausgabe  knüpft  auch 
Helene  Herrmann  (5639)  an.  Auf  über  20  Seiten  übt  sie  produktive  Kritik  an 
meiner  Arbeit.  Sie  bezeichnet  Einleitungen,  Lebensbild  und  Anmerkungen  als  „ge- 
diegen und  klar",  rühmt  überhaupt  alles  Philologisch-Literarhistorische,  setzt  aber 
einige  prinzipielle  Fragezeichen.  Mehr  auf  die  „Formprobleme"  einzugehen  und  ein- 
dringendere Analysen  zu  geben,  wird  meine  Immermann-Biographie  der  geeignetere 
Ort  sein,  die  sich  manchen  Fingerzeig  der  H.schen  Kritik  zunutze  machen  wird.  Näher 
geht  sie  auf  den  „Alexis"  und  besonders  auf  den  „Merlin"  ein,  den  sie  höher  wertet 
als  ich.  —  Auch  S.  von  Lempicki  (5638)  findet  in  seinem  Buche  „Immermanns 
Weltanschauung"  den  Denker  in  Immermann  unterschätzt  und  —  unterschätzt  dafür 
seinerseits  den  Dichter.  Gleich  Helene  Herrmann  betont  er  mit  Recht,  dass  Immermann 
im  höheren  Sinne  ein  originaler  Dichter  ist,  trotz  seiner  starken  Abhängigkeit  von 
Vorgängern,  aber  er  ist  blind,  wenn  er  völlige  Originalität  für  ihn  in  Anspruch 
nimmt.  Auch  geht  es  meines  Erachtens  nicht  an,  ihn  schlechtweg  zum  Pessimisten 
zu  stempeln  und  ihn  pathologisch  zu  nehmen.  Das  Buch  ist  als  ein  erster  synthetischer 
Versuch  zu  begrüssen,  doch  mangelt  es  diesem  Versuch  noch  sehr  an  Ausgeglichen- 
heit und  reifer  Rundung;  manchen  brauchbaren  Anregungen  stehen  Ausführungen 
gegenijber,  die  —  zum  Teil  auf  mangelhafter  Beherrschung  des  Materials  beruhend  — 
entschieden  abzulehnen  sind.  Ich  sehe  mich  mit  diesem  Urteil  in  Übereinstimmung 
sowohl  mit  Ottokar  Fischer  wie  mit  W.  Deetjen  (ZDU.  1912,  Heft  2).  — 

T  h.  M  u  n  d  t.  Dem  Buche  0.  Draegers  (5650)  zollt  E.  Ackerknecht 
volle  Anerkennung.  —  H.  H.  H  o  u  b  e  n  (5652)  gibt  Mitteilungen  aus  Briefen,  die 
Mundt  an  die  Verleger  seines  „Literarischen  Zodiakus",  die  Gebrüder  Reichenbach 
in  Leipzig,  gerichtet  hat;  er  legt  damit  neue  Beiträge  zur  Handhabung  der  Zensur 
in  den  dreissiger  Jahren  vor.  — 

H.  vonPückler-Muskau.  H.  Conrads  Auswahl-Ausgabe  (5653)  findet 
weiteren  Beifall.  —  B.  Lenz  (5654)  verbreitet  sich  in  einem  kundigen  Essay  ein- 
gehender über  Pückler-Muskaus  Leben,  Wesen  und  Werke.  — 

Nummern  der  Bibliographie,  auf  die  ich  hier  nicht  eingegangen  bin,  waren 
mir  teils  nicht  zugänglich,  teils  sind  sie  an  anderen  Steilen  dieses  Bandes  besprochen.  — 


Personen-  und  Sachregister. 

Von  Oscar  Arnstein  und  Arthur  Wetzlar. 

Die  Zahlen  beziehen  sich   auf  die  Paginierung  der  Bibliographie  (Teil  I)  und  des  Textes  (Teil  II), 
in  Teil  I  also  auf  die  Spalten  (1—316),  in  Teil  II  auf  die  Seiten  (317—615).     Für  die  Benutzung 
empfiehlt  es  sich,  jedesmal  die  ganze  Spalte  bzw.  Seite  durchzusehen,  weil  sich  Namen  und  Sach- 
bezeichnungen auf  den  einzelnen  Spalten  und  Seiten  vielfach  wiederholen. 


Aalderg,  W.  J.  200.  647. 
Aarne,  A.  40/7. 
„Aar,  Der"  21. 
Abdeokerspraohe  OO. 
Abegg,  E.  09. 

—  J.  F.  153. 
Abeicen,  H.  201. 
Abel,  A.  250. 
Abele,  H.  12«. 
Abenteuerroman  491. 
Aberglaube  89,  285,  566. 
Abert,  H.  l.SO,  176,  236. 
Abioht,  M.  9:i. 
Abiturientenexamen  92. 
Ablagspredigten  107,  406. 
Ablaut  02. 
Ableitungsmanie  12. 

Abli,  Landamman  von  Olaras  417. 
Abraham,  K.  37. 

—  a  Santa  Clara,  s.  Megerle,  U. 
Abraraczylc.  R.  270,  554. 

Absohatz,  II.  Assm.  Frhr.  t.  128,  428,4.34. 
Absolutismus  123,  125,  5.34. 
Abt,  Felicitas  251. 

—  Th.  339. 

Abteischnlen  s.  Schulen. 
Acad6mie  fran9aiBe  336. 
Aooademia  di  Apatisti  429. 
Acht,  die  CO. 
Aohtermann,  B.  202. 
Acker,  H.  182. 

Aokerkneoht,  E.  140,  191,  615. 
Ackermann.  K.  E.  502. 
Adam,  A.  E.  100. 
Adelmann,  B.  410,  421. 
Adiokes,  E.  265. 

AdjektiT  56. 

Adler,  F.  82,  224,  367. 

—  G.  295. 

—  H.  312. 
Adorf  291,  576. 
Änetde  37,  41. 

inte  108,  134,  149,  894,  407.  420,  446. 

ÄBChylos  226,  375/6,  600,  578. 

Äsop  384. 

Ästhetik   71-81,   136,    155,    260/1,    274, 

.  290,  304  5,  356-06,  481,  59Ä/7. 

Ästhetizismns  77. 

Affekte  (im  Kunstgenoss)  76. 

Agricolu,  J.  119,  386. 

—  R.  422. 

Agrippa  t.  Nettesheim  44,  293.  579. 
Ahasver  .39. 
Ahrens,  W.  188,  262. 
Aiohinger,  0.  104. 

Akademie   der  Wissenschaften,  König- 
lich Prenssische  133. 
Akademieproblem  336. 


„Akademische  BIAtter"  21. 

Akustik  279.  293.    ■ 

Akzent  366. 

Alufberg,   F.   17,  43.  78,  282,  264.  277, 

325,  363. 
Alber,  Erasmus  IUI,  111,  119,899,  422. 
Albert  der  Orosse  405. 

—  C.  49. 

—  E.  157,  222,  475,  512. 

—  Fritz  14. 

—  H.  141,  235,  4.34. 

—  M.  48. 

—  P.  6.  298. 

AlbertinuB,  Aeg.  103,  401. 
Alberts.  K.  176. 
Albinns.  M.  127,  4:12. 

—  P.  104.  402. 

Albreeht.  Herzog  TonProntsen  101, 398f., 
400.  420. 

—  von  Hains  416. 

—  Aloibiades  398/9. 

—  P.  18S. 

Alchimie  52,  108,  407,  442. 

Alder,  0.  19. 

Aleander.  J.  111.  410. 

Aleardi.  A.  139,  311,  612. 

Alexander  der  Grosse  .35,  37,  40,  375. 

—  P.  8.  Kleimann,  P.  A. 

—  R.  2.')2. 

Alexis,  W..  8.  Häring.  W. 

Alfleri.  V.  39. 

Alle,  J.  ▼.  d.  162. 

Allen.  Ph.  S.  .38,  119,  422. 

„allerlei"  62. 

Allesoh,  O.  T.  73. 

..Allgemeine    Deatsche    Biographie''  6, 

323. 
„Allgemeine  Zeitung"  20,  312,  611. 
Allmera,  H.  26. 
Allnnan.  A.  249. 

„All  weltlich  trew  nod  raTeraieht"  899. 
Almanache  23,  30.3,  389,  S73/4,  694. 
„Almosen"  62. 
AlpenUnder  81,  287. 
Alaoher.  0.  145. 
Alt,  K.  279.  292,  303,  561,  394. 

—  Th.  79,  :163. 
Altdeutsch  332. 
Altenberg.  P.  19«. 
AltenhSfer,  H.   >0. 
AltennöUer.  W.  86. 
Altersmnndart  57. 
Altertumskunde  3ö  6. 
Altes  Testament  39. 
Althamer.  A.  107.  406,  422. 
Althin«,  Chr.  181.  489. 
Althoff,  F.  88,  342. 
Altkamp,  K.  30. 


Jahresberichte  f&r  neuere  deutsch«  Llteratnrgeachichto.     XXI. 


Altkiroh.  K.  133.  265.  443. 

Altkamistioa  108. 

Altmann,  W.  242. 

Alzinger.  J.  B.  4«>I. 

Aly.  W.  S.'i. 

Amadisroman  47.  108. 

..Ambleto"  (iUlien.  MelodrB»)  46. 

Amelaog,  C.  P.  23. 

Anelaog,  H.  :iOO. 

Amerbaeh,  Brnao  423. 

—  E.  104.  401. 
Amerika  70.  \3s,  163. 
Ammann.  II.  120. 
Ammooias.  0.  Gart.  420. 
Amrhein.  H.  XI. 

Am  Sunde.  F.  Il.V 

Amyntor,  Q.  ▼..  s.  Gerhardt.  D.  t. 

Anakreontik  156.  474,5. 

Ander.  A.  524. 

Anders,  J.   E.  159. 

Andersen,  H.  Cb.  1.3. 

—  V.  39. 

„An  der  Weichsel"  48. 

Andlaw.  H.  B.  T.  271. 

Andler,  Chr.    11.3.  264.  278,  29:1.  577  8. 

Andrade,  C.  38. 

Andreae.  F.  140.  428. 

—  Val.  44«. 

Andreas- Salome,  Ix>a  79,  232.  3*1.3.  .551. 
Andree-Eysen.  Marie  6S. 
Andro.  L.  2:X). 

Anekdoteodichtung  50,  384.  8S.S. 
Anemüller.  K.  162. 
Aner,  K.  278,  666. 
Angelns  Silesins,  •.  Seheffler,  A. 
Anglistik  XÜ.  .343. 
Angrandt.  J.  415. 
Anhalt  118.  420. 
Ankert,  H.  5*i,  344. 
Ankwics.  H.  120,  .397,  422. 
Anna    Amalia,    kersogin    t.    Saekaea- 
Weimar  91,  285.  4^,  487,  563.  6«6. 

—  Sophia.  Laadgrifin  t.  Heaaea-Dani- 
stadt  431. 

Annaberg  1«)4.  402. 

Annesley.  Ch.  23.5. 

Annolied  40. 

Annnntio.  0.  i'  S8,  48,  8S1,  386,«,  619. 

AnschDtz.  B.  261. 

AoUl,  G.  178. 

Antelilh.  H.  175. 

Antkes,  0.  24«. 

Anthologien  .32,  15ö.  168. 

Aatike  26.  37,9.  226,  237,  332.  876,  388, 

822.  529,  5.57. 
Antipetrarkismns  4.33. 
Antisemitismus   (Tgl.  Jndeafrage)   491. 
Anton,  R.  05. 

59 


618 


Personen-  und  Sachregister. 


Antonius  nnd  Eleopatra  48. 
Antropp,  Th.  207,  247. 
Anzengrnbe  (Verein)  218. 
Anzengruber,  L.  13/4,  31,  218.  323,  458, 

532. 
Apel,  M.  96,  374,  546. 

—  Th.  151,  523. 
Apelt,  0.  25,  331. 
Apfelstaedt,  0.  116. 
Aphorismen  269,  335. 
Apian,  Ph.  108,  407. 
Apollonins  Rhodins  573. 
Appell»tivnamen  67. 

—  Pfälzer  64. 

—  weibliche  64. 
Apperzeption  74,  360. 

Arani,  Kurt,  s.  Fischer,  Hanns. 
Arbeiterbewegung,  Berliner  2'(1. 
Arbeiterbriefe  154. 
Arbeitsschulen  s.  Schnlen. 
Arbenz,  E.  117,  417. 
Archer,  W.  227,  229. 
„Archiv  für  die  Geschichte  des  Sozialis- 
mus" 21. 

—  für  Urkundenforschung"  21. 
Archive  9. 

Arohiv  in:  Berlin  326. 

—  Darmstadt  442. 

—  Hamburg  327. 

—  Hannover  435. 

—  Innsbruck  327. 

—  Karlsruhe  370. 

—  Kiel  251. 

—  München  370. 

—  Speyer  370. 

—  Zweibrücken  370. 
Ardeschah,  J.  P.  d'  196. 
Arenatheater  244. 
Arend,  M.  235. 

Arendt,  Henriette  154,  473. 
Arens,  E.  45,  482. 
Arent,  W.  450. 
Ariosto,  L,  41,  555. 
Aristophanes  37,  226. 
Aristoteles  359,  522,  556. 
Armbruster,  J.  146. 
Armesto,  V.  S.  44. 
Armhaus,  V.  43. 
Arminins  42,  378. 

—  W.  8.  Schultze,  Herm. 
Arndt,  E.,  Schauspieler  252. 

—  E.  M.  13,  87,   153,   157/9,   210,  261, 
47.5/6,  502,  548. 

—  Norma  158. 
Arnecke,  F.  89. 

Arnim,  Bettina  v.  7,  49,  277,  281,  284, 
304,  306,  558,  561,  597,  601,  604. 

—  L.  A    v.  305/7,  328,  340/1,  450,  459, 
489,  5.58,  561,  601,  605. 

Arno,  H.  161,  187. 
Arnold^  C.  115. 

—  E.  14,  60,  264 

—  J.  F.  K.  486,  591. 

—  K.  J.  181. 

—  P.  J.  294,  579. 

—  H.  F.  8,  37,  158,  220,  242,  324. 

—  V.  250. 
Arnout  401. 
Arnstein,  Familie  310. 

—  0.  9, 

Aronsohn,  0.  233,  521. 
Arröat,  L.  73 
Artistentnm  254. 
Artner,  Therese  v.  570. 
Artussage  41,  379. 
ArvidsBOn,  A.  J.  477. 
Asoh,  Schalem  32]. 
Aiohenbrödel  46. 

Aschner,  S.  88,  307,  341,  600. 
Asquerino,  E,  48. 
Assugioli  257. 
Assig  42H. 
Assing,  J.  D.  460. 

—  LudmiUa  400. 

—  Rosa  Maria  400,  ftll. 
Assmne,  W.  222. 
Asimnth,  Ed.  149,  207. 
Asgoxiaiinn  360. 
Aster,  E.  v.  543. 
Astessnus,  Antonius  420. 
Atthfiver  613. 
Astrenoroie  423 
.,Athenftum"  305,  609. 
Atlantis  370. 

Attila  43. 

Aubert,  A.  303,  (104. 
Anbry,  1*.  .J5,  344. 
Aaoassin  und  Nioolette  47. 


Aner,  H.  269. 

Auerbach,  B.  3,  48,  190,  385,  469-70, 498. 

—  M.  F.  314. 

Auernheimer,  B.  79,  212,  225,  503. 
Auersperg,  A.  Graf  v.  (A.  Grün)  54,  59, 

166,  341,  454,  471,  478-80. 
Anffenberg,  J.  v.  211,  299,  503,  590. 
„Auf  hohen  Zinnen"  21. 
Aufklärung  86,  136,  178,  209,  255/8,  339, 

447,  4913,  501,  537,  539. 
Aufrecht,  Th.  54,  342. 
Aufsatzunterricht  34/5,  331. 
Angnst  der  Starke  428. 

—  Wilhelm,  Herzog  von  Braunschweig 
435. 

Angnstin,  Der  liebe  429. 

Aurich  107. 

Ausdrucksbewegungen  366. 

Ausdrucksknitur  77,  362. 

Ansdrncksknnst,  theatralische  243. 

Aussprache  67,  339. 

Ausstattungsregie  207. 

Antographien  145. 

Antorenhonorare  11. 

Ave-Lallemant,  F.  Ch.  B.  299,  589. 

Avenarins,  F.  10,  26,  70,  76,  150,  156, 
162,  109,  191,  197/8,  206,  208,  269, 
279,  290,  310,  362,  501,  535,  576,  609. 

—  Thomas  428. 
d'Avenel  11. 
Averdieck,  Elise  153.    . 
Axter,  E.  v.  258. 
Ayres,  H.  M.  48. 

Azzolini,  Margherita  139,  311,454,612. 

Baader,  F.  Ph.  248. 

Baurs,  E.   10. 

Baasch,  E.  143. 

Bab,  J.  207,  215,  223,  228-30,  232,  243, 

245,    253,    274,    291,    299,    500,    506, 

513,  518,  520,  553, 
Babbitt,  J.    72,  274,  359,  554. 
Babillote,  A.  205,  231,  234,  519. 
Bach,  Ch.  38. 

—  D.  J.  225. 

Bachern,  J.  6,  148,  271,  328. 
Bacher,  E.  20,  328. 
Bacher],   F.  218. 
Bachroann,  A.  68/9. 

—  E.  285,  566. 
Backers,  H.  71,  274,  554. 
Bacmeister,  J.  11. 
Bacon,  Francis  227,  575. 

Baden,    Grossherzogtnm    19,    142,    163, 

187. 
Badendieck,  F.  C.  226. 
Bader,  K.  56,  343. 
Badschenkengedicht  103. 
Badstnber,  H.  166,  351. 
Budt,  Bertha  145,  261,  .304/5,  310,  597. 

599,  610. 
Bächtold,  H.  61,  480. 
Baensch,  0.  133,  443/4. 
Baer,  K.  E.  v.  149,  267. 
Bärens,  J.  G.  90. 
Bärensohn-Märchen  377. 
Bärholz,  D.  429. 
Bärwinkel,  R.  149. 
Baesecke,  G.  127,  322,  432. 
Baetcke,  W.  193. 
Bäuerle,  A.  12,  218,  471. 

—  F.  116. 

Bänmer,  Gertrud  266. 
Bänmker,  W.  398 
Bäumler,  A.  A.  17. 

Baggesen,  J.   147,  297,  461,  463,  584. 

—  Sophie  461. 
ßahder,  K.  v.  61. 
Bahlmann,  P.  90. 
Bahn,  B.  8(>. 
Bahnsen,  J.  73,  360. 

Bahr.  H.  75,  144,  153,  221,  245/6, 
249-50,   277,  374,  456,  511,  530. 

Baier,  Job.  87. 

Baist,  Q.  62,  849. 

Bakunin,  M.  523. 

Baldensperger,  F.  14,  257,  283,  288, 
305,  474,  539,  569,  599. 

Balkanstaaten  1.54. 

Balladen  18,  168,  479. 

—  englische  479. 

—  schottische  479. 
Ballett  255. 
Bal8.im.  P.  H.  52. 

Balsame,  J.  (Cagliostro)   286,   5,39,  606, 

589. 
Baltcer,  J.  29. 
Balnachsk,  H.  251. 


Balzac,  H.  de  203,  293. 
Bamberg  104,  309,  402. 

—  A.  V.  55,  343. 
Banck,  C.  523. 
Bandello,  M.  47,  384,  386. 
„Banden,  der"  62. 
Bandmann,  0.  19,  326/7. 
Bang,  H.  231. 

Banks,  F.  151,  164,  472. 

Baragiola,  E.  N.  54,  343. 

Barbarossa  (Sage)  45. 

Barbirianus,  Jac.  422. 

Barchan,  P.  153.  473. 

Barckhausen,  H.  22,  30. 

Bärge,  H,  113,  412. 

Barine,  A.  430. 

Barlaens,  C.  445. 

Barock  433. 

Barnay,  L.  252. 

Barnow,  A.  .J.  47. 

Barsch,  P.  190. 

Bartels,  A.    10,    12,    22,    50,   91,    140/2, 

146,  221,  277,  288,295,  312,314,324, 

398,  435,  457,  555. 
Barter,  P.  G.  45. 
Barth,  B.  49. 

—  E.  R.  88,  369. 

—  P.  88,  117. 
Barthel,  E.  262. 

Bartsch,  R.  H.  15,  31,  144,  196,  246. 

Barucha,  J.  84. 

Basedow,  J.  B.  86,  328,  339,  572. 

Basel  65,  97,  144,  390,  461. 

Bassens,  N.  102. 

Bassermann,  Alb.  252. 

—  H.  526. 
Bastian.  H.  211. 
Bastier,  P.  213,  505. 

Batka,  R.  178,  206,  235,  237,  241/2,  250, 

524. 
Batsch,  A.  K.  461. 
Battifol,  L.  97. 
Bauch,  B.  265,  423. 

—  G.  93,  120. 
Baudelaire,  Ch.  152. 
Bander,  K.  310. 
Baudrillart,  A.  110. 
Bauer,  A.  118. 

—  J.  260,  545/6. 

—  K.  109,  112,  298,  410-11,  588. 

—  L.  169,  194. 

—  in  der  Stadt  (Schwankstoff)  48,  339. 
Bauernaufstand,  schwedischer  45. 
Bauernfeld,  E.  v.  216. 
Bauernkrieg  104,  897,  409. 
Bauernstand,  Bauerntum,  5,  261. 
„baufallen"  62. 

Baum,  E.  182,  490/1. 

—  J.  106. 

—  P.  196. 
Baumann,  A.  29. 

—  G.  57. 

Baumbach,  R.  165. 
Baumeister,  A.  226,  247,  579. 

—  B.  252,  517. 
Baumgärtel,  M.  112,  411. 
Baumgarten,  A.  G.  71,  1.36,  357. 

—  B.  66,  304,  354,  597. 

—  F.  99. 

—  0.  83,  117,  187,  203. 

—  P.  M.  98. 

Banmgartner,   A.    141,    146,    281,    459, 
462,  558,  668. 

—  B.  70. 

—  0.  G.  38,  278. 

—  R.  298. 
Banse,  E.  W.  22. 
Banssnern,  W.  v.  174. 
Bautzen    115. 
Bayer,  G.  118. 

—  J.  208. 

— -Bürok,  Marie  252. 
Bayern  68,  92,  142,  163,  187. 
Bayreuth  142,  240,   510,  524/5. 
Bazalgette,  L.  78. 
Baznrdjian,  R.  282,  519. 
Beardsley,  A.   78. 
Beaulieu,  Heloise  v.  79,  277,  555. 
Beaumanoir,  Ph.  de  386. 
Beaumarchais,  C.  de  229,  233.  517. 
Bebel,  A.  148,  154,  271,  469, 

—  H.  388/9. 
Becher,  J.  J.  59. 
Bechstein,  L.  181,  611. 
Bechtold.  A.   63,  129,  437. 
Beck,  Ch.  69,  355. 

—  Johanna  Wilhelmine  251. 

—  Karl  39,  165. 


Personen-  und  Sachregister. 


619 


Heck.  P.  O'J. 

BeoVer,  A.  47,  158,  KU.  133,  2tiü,  MIO, 
477,  600. 

—  Albert  299.  539. 

—  C.  13«,  448. 

—  -  K.  F.  4. 

—  Marie  Lnise  152,  107,  219,  260. 

—  M.  W.  133,  442,  446. 

—  Mich.  415. 

—  P.  22. 

—  Ph.  A.  16.  43. 

—  R.   130,  430. 

—  E.  Z.  158,  573. 
Beotcinann,  E.  171,  103. 

—  F.  '251. 

Beeoher- Stowe.  Harriet  47,  386. 

Beer,  Adolf  466. 

Beethoven,   L.  van    7,  16,  49,  150,  175, 

235/6,  3ü(i,  447,  528,  601. 
Beetsohen,  A.  19U. 
Befreinnf^skriege  S55. 
Begras.  R.  557. 
Behaghel,  0.  65. 
Beham,  H.  8.  114. 
Beheim.  M.  .'iO.  82,  102,  399. 
Behmer,  H.  287. 
Behn,  F.  42,  240,  524. 
Bebördenorganisation  124. 
Behrend,  F.    102,  136. 

—  W.  230. 
Behrieoh,  E.  W.  571. 
Beier  372. 

Beifas,  II.  105. 

Beinert,  J.  108,  130,  457. 

Beireis,  G.  Chr.  285,  566. 

Beissel,  St.  107. 

Beisswinger,  Q.  86. 

Bekker,  P.  242. 

Beiart,  H.  263,  551. 

Beigern  (Stadt)  .'178. 

Belgien  139,  419-20. 

Belgiojoso,  Christina  Fürstin    312,  611. 

Bellardi.  P.  189. 

Bellermann,  L.   33,  83,  286,  293  4,  580, 

591 
Bölonin,  Q.  125,  429. 
Below,  Ö.  V.  148. 
Belsiizar  39,  292,  376. 
Beize,  L.  250. 
Bencke,  A.  103,  378,  401. 
Bender-Heinsberg  69. 
Bendiener,  0.  49. 
Benecke,  O.  F.  53,  341. 
Benedix,  R.  aiii. 
Bengel,  J.A.  441. 
Benkert  161. 
Benn,  J.  199. 

Benndorf,  F.  K.   81,  155,  171,  173,  481. 
Bennigsen,  R.  t.  271. 
Benoist-Hanappier,  L.  264. 
Benrnbi,  .1.  264. 
Bensheinier,  B.  J.  19,  327. 
Benvenuti,  E.  126,  429. 
Benz,  R.  39,  103,  305,  319,  596. 
Benziger,  P.  A.  101,  127. 
Benzter,  J.  258. 
Benzmann,  H.  1G8/9,  187. 
„Beobachter  an  der  Alster"  19,  327. 

—  Hamburger  327. 
Beownlf  41.  377. 
Beran,  H.  31,  333. 
Berbig,  0.  116,  414. 
Berdrow,  H.  485. 
hhte,  J.  de  187. 
Berend,  E.   17<J-80,  480;7. 
Berendsohn,  W.  A.  95,  374. 
Berendt,  H.  29<J,  375. 
Berg,  J.  194. 

—  Leo  146. 

—  0.  F.,  8.  Ebersberg. 

—  P.  T.  54. 

—  W.  162. 

Berger,  A.  t.  14,  144,  163,  165,  170, 
186,  193,  195,  207,  209,  213/4,  217, 
219,  223/4,  231/3,  242,  244,  249,  285, 
288,  293,  295.  300,  460  1,  479,  500  1, 
507/3,  528.  557,  566,  681,  590  1. 

—  A.  E.  302. 

—  G.   160,  304. 

—  H.  V.  77. 

—  Heinr.  19-.'. 

—  Karl  140,  260,  295.  297,  302,  456, 
547.  5S0,  583,  586/7,  593. 

—  Lya  3,  133,  172,  322. 

—  M.  20,  328. 

—  T.  W.   1L>9. 

Bergmann,   E.  71,  83,  136,  177,  357. 

—  G.  V.  493. 


Bergmann,  H.  286,  666. 

Bergmannsspraobe  60. 

Bergson,  II.  556. 

Berlichingen.  Göt«  t.  Um. 

Berlin  6,  16,  50,  68,  89,  at,  1  lu,  I  UX 
149,  194,  260,  262,  287,  StHi.  314, 
888,  895,  456,  492,  509,  608,  014. 

Berliner.  A.  24. 

Berlloi,  H.  44.  238,  611. 

BerlU,  Q.  03,  266.  849. 

Bermann,  B.  A.  212,  504. 

Barn  64. 

—  M.  155. 

Berndeatsoh  69,  :M3. 
Bernfeld,  S.  -J4,  142,  458. 
Bernhard,  E.  .104,  590. 

—  L.  90,  271. 
Bernhardt,  .Sarah,  579. 

—  W.  310   010. 
Bernhöft,  E.  104,  402. 
Bernoalli,  C.  A.  401. 
Bernstein,  E.  1.5.  102,  230,  271. 

—  Elsa  (Hosmer,  E.)  225. 
Bernt,  A.  31,  333. 
Bernas,  A.  t.  256,  306,  602. 
Berstl,  J    156. 

Bertalot,  L.  118,  120,  420. 
Bertano  t.  Fano  111. 
Bertelin.  A.  236. 
Bertesius,  Job.  130,  438. 
Bertbolet,  A.  79,  .'i63. 
Bertholf,  Hil.  420. 
Bertin,  B.  59,  211,  280,  340,  558. 
Bertram,  E.    192,  496. 

—  O.  198. 
Bertsch,  H.  43. 
Bertsche,  K.  135,  440. 
Bertuch,  F.  J.  206,  285,  487,  565. 
Bertz,  E.  195. 

Bernf  (im  Drama)  49. 

Berzelins,  J.  J.  v.  i?85,  506. 

Besas  12. 

Bessarion,  Kardinal  120. 

Bessemer,  H.  202. 

Besser,  B.  139,  454/5. 

Bestrafter  Brudermord  (Dramenstoff^  46. 

Beta,  0.  201,  543. 

Bethge,  H.   12,  44,   168,   173,  201,  204, 

222 
Betteiheim,  A.  7,  189-90,  200,  203,  209, 

218,    221,   225,    249,    252,    323,    498, 

501,  509. 

—  -Gabillon,  Helene  145,  214,  272. 
Betz,  F.  104. 

Beuttenro aller,  U.  185. 
Bevilaoqna,  A    118,  430. 
Beyer,  A.  96,  373. 

—  0.  W.  83. 

—  P.  314,  013. 

—  R.  265. 

Beyle.  U.  (Stendhal)  152,  204,  388. 

Beyschlog,  W.  585. 

Beiold,  F.  V.  392. 

Bezzel,  H.  t.  149. 

Bianquis,  Geneviive  307,  604. 

Bibel  39,  114,  376,  576. 

Bibliographien  9,  41,  83,  242,  251,  272, 
282.  285,  302,3,  593. 

Bibliogruphiüchea  :i24.  368,  408,  411. 

Bibliotheken  (s.  aach  Archive,  Hand- 
soUriften)  9.  12,  98,9,  120,  126,  324, 
421;  in:  Bamberg  397;  Berlin  20,  90; 
Darmsladt  323;  D&sseldorf  613;  Frei- 
burg 327;  Göttingen  341;  Gotha  490; 
Graz  99.  .')95;  Hannover  9,  4^15;  Kassel 
840;  Leipzig  233,  444;  Labeck  395; 
Lfineburg  19;  Manchen  446;  Spon- 
heim  120;  WolfenbOttel  554;  Zarich 
480. 

Biukerioh.  W.  86. 

Bie,  0.   12,  73,  176,  24l;2,  251.  360. 

Biedenkupp,  O.  182,  191. 

Bieder,  'Ih.  51. 

Biedermann,  F.  y.  283,  561. 

—  W.  V.  444. 
Bienenstein.  K.  200,  218  9. 
Bienenstock,  M.  49.  310,  612. 
Biermann,  W.  E.   270. 
Bierbanm,  H.  182.  297.  584. 

—  0.  J.  11.  153.  161,  168,9,  196,  2Ü3, 
473,  481. 

Biese,  A.  3.  54,  137,  141,  168,  213,  216, 
284,  296. 320, 341,  4512,  481,  562,  682. 
Bigorne  et  Chichetace  383. 
Biblmeyer  405. 
Bilderbogen  110,  38.3,  408. 
Bildung  73,  95,  201. 

—  literarische  9. 


-Blldangfarbeit«  21. 

Bildnngiwetea  der  Gegenwart  94.6.  372. 

Bildbanerei  270,  667. 

Illlleter,  O.  58.  280,  575. 

Billroth,  Tb.  149. 

Blader,  H.   195. 

Binding,  K.  91,  2.-<I.  870. 

Biogel,  II.  20,  19«,  328. 

, Binsenwahrheiten"  62. 

Biographien  0,  323. 

Bion  376. 

Blonde,  li.  418. 

Birek,  Sixtns  10«,  410. 

Birk,  K.   Uli. 

Birkenbihl.  M.  28-J. 

Bischdorf  bei  PItsehen  129. 

Bisohoff,  F.  177. 

-  Jl.  139,  100/7,  310,  480,  62«. 
Bismarck,  Hedwig  t.  15:<,  472. 

-  Johanna,  FOritin  t.  16. 

-  0.  T.    !4,6,    18  9,   4«,    18«,  270,  272. 
326,  451,  472. 

Bithorn,  W.  269. 

Bitxins,  A.  (Oottbelf,  J.)    13,    152.  100, 

450,  454,  470. 
Björnson,  Björn  231. 

-  Björnitjerne    16.    81.   185,  199,  207, 
225,  2.31  2,  :W3.  499-.'i0<),  510. 

Blaese,  B.  227. 

Blaicb,  H.  E.  (Dr.  OwIgloM)  226. 

Blanok.  K.  18«,  447. 

Blanckmeisler,  F.  0. 

Blankvers  307- 

Blasohke,  J.  175,  297,  584. 

„blass"  (etymologisch)  62. 

Blase,  E.  2:t3. 

-  F.  342. 
Blattner,  U.  69. 
Blaubart  40. 

Blanrer,  Ambr.  116,  41'.i. 

-  Thom.  110,  419. 
Blech.  Leo  526. 

Merwin,  Thekia  311. 

Blei,  F.  13  4,  78,  20:J,  209,  220. 

Blelbtren.  K.  10,  228,  326. 

Bleieta,  E.  23.  40,  190,  303. 

Bleiche,  A.  65. 

Blealer-Waaer.  Hedwig  216,  2J5. 

Bleyer,  J.  52,  178,  :M)5.  337,  40»,  59». 

Blikslager.  G.  70.  356. 

Bloch,  E.  U.  312. 

Blooher,  E.  56. 

Block.  R.  69.  355. 

Bloedaa,  C.  A.  v.  129,  2u9. 

Bloem,  W.  78,  311. 

Blöte,  J    D.  42. 

Blomberg,  A.  v.  169. 

-  Barbara  98,  391. 
Bloomfield,  L.  62. 
Bios.  W.  161  2. 
Blamcke,  A.  157.  475. 
BlOmel.  R.  67,  345. 
Blamml,  E.  K.  174. 
BIAmner,  R.  299,  345. 
Blum,  R.  693. 
Blume,  H.  167. 
Blumeobaeh,  J.  F.  461. 
Bluroenorden.  Pegnesischer  431. 
Bluroentha),  A.  198. 

-  0.   192,  216.  244,  269,  52«. 
Blutige  Lante  (Legendenstoff)  41,  370. 
Boas,  E.  587. 

BoberUg.  F.  447. 
Boccaccio.  G.  14,  47,  334. 
Book  22. 

—  J.  C.  5o2,  516. 
Bode,  G.  55,  344. 

—  J.  J.  202.  464. 

—  K.  167.  34)7.  481,  003. 

—  W.  20.  20«,  276.  278.  284.  288,  298, 
293,  328.  ÖJ10.  564,  56».  585- 

Bodelsehwingb,  F.  v.  441. 
Bodenbansen,  R.  Chr.  v.  429. 
Bodenschatz  (Pfarrer)  428. 
Bodenstedt.  Fr.  467.  476. 
Bodroer,  H    132,  402  3. 

—  J.  J.  178.  483  4,  601,  51.">. 
Boeck,  Ch.  75,  :J61. 
Böckel,  F.  109,  187. 

—  0.  380. 

Boeokh,  A.  54.  271,  :{42,  514. 
Böeklia,  Angela  149. 

—  Arnold  15.  140,  170,  233. 
Böhl  V.  Faber,  J.  N.  229. 
Böklan,  Helene  10,  201.  457. 

—  Thereae  284,  562. 
Böhm,  A.  05,  356.  373. 

—  H.  59,  128,  163,  433. 

59* 


620 


Personen-  und  Sachregister. 


Böhm,  M.  43. 

—  W.  151.  159,  179. 
Böhme,  J.  595,  603. 

—  li.  180 

—  M.  65,  131. 
Böhmer,  E.  68,  355. 
Böhmert.  V.  14. 
BöhtlingV,  A.  '."27,  299,  514. 
Böklen,  E.  46,  383. 
Boelitz,  M.  166. 

—  0.  'J9. 
Bölsche.  W.  267. 
Bömer,  A.  122,  423. 
Bönhoff,  L.  104,  402. 
Boenigk,  0.  F.  v.  305,  600. 
Boer,  J.  de  296. 

Boer,  R.  C.  43. 

Börker,  W.  52,  389. 

Boermann,  E.  210. 

Börne,  L.  3,  221,  313,4,  517,  614. 

Böttger.  P.  (Lagarde,  P.  de)  26». 

Bötticher,  Q.  55. 

Böttiger,  K.  A.  591. 

Bogan,  0.  115. 

Bogdalski,  O.  C.  119. 

Bogeng,  G.  A.  E.  11,  146,  290,  324,  576. 

Bohatec.  7,  417. 

Bohemos,  Joh.  120.  837. 

Bohnenblnst,  B.  480. 

Boie,  Ernestine  286. 

—  H.  Chr.  558. 

Boilean,  N.  71.  274,  448,  457. 

Bojanowski,  M    71. 

Bell,  F.  63,  350. 

Bolland,  G.  J.  P.  259. 

BoUinger-Aner,  J.  88. 

Bnlte,  J.   43'8,  110,  173.  .3S0,  383,  399, 

408. 
Boltenstern,  P.  v.  29. 
Bona,  Hedwig  187,  300,  591. 
Bonardi,  C.  455. 
Boniiventnra  308,  594,  605. 

—  A.  38. 

Bonin,  D.  258,  275,  541,  554. 
Bonitz,  H.  83,  371. 
Korioncini  (Musiker)  440. 
Bftnsels,  W.  44. 
Bonns,  A.  156. 
Bonwetsch,  N.   149,  470. 
Bopp,  K.  120,  423 

Bora,  Katharina  v.  s.  Lather,  Katharina. 
Borch,  Marie  y,  204. 
Borohardt,  G.  H.  (Hermann,  G.)  202, 321, 
572. 

—  I.  24. 

—  R.  141. 

Borcherdt,  H.  H.  168,  190,  197,  496. 
Bnrchling,  C.  47,  98,  189,  495. 
Boree,  A.  246,  252. 
Borgese,  G.  A.  277,  555. 
Borghini,  R.  139,  386. 
Borgmann,  H.  103,  401. 
Borinski,  K.  288,  572. 
Bormnnn,  K.  227.  289,  300,  575. 

—  W.  229,  591. 
Bornecqae,  H.  92. 
Borngrueber,  0.  168. 
Bornhak.  C.  95,  373. 

—  G.  27. 
Bortihanser.  J.  U.  174. 

Bornstein,  P.  151,  160,  162,  214/5,  286, 

478,  506. 
Boron.  Rob.  de  379. 
Borrel,  C^oile  495. 

—  Dr.  495. 

—  Frit«  495. 
Borrom&DS-Encyklika  112. 
Borromeo,  Carlo  112,  410. 
Borst,  E.  63,  350. 

Bosgert,  A.  3,  14,  133.  166,  192,  247, 
257,  261,  273,  277,  283/9,  295,  322, 
547,  581. 

—  U.  112,  116,  121,  416,  424. 
Botanik  422. 

Bothar,  D.  302,  593. 
Both«,  K.  123,  426. 
Bxurget,  P.  72.  357  ö. 
BoorgeoiB.  H.  41. 
Bnusset.  Vf.  2.'j9,  270,  514. 
Boutarel,  A.  175. 
Bouterwek,  F.  386. 
Bouyer,  R.  44. 
BoxhorniuK,  U.  Z.  445. 
Boy-Ed,  Ida  51. 
Boysen,  K.  99,  395. 
Bozenbiirdt,  A.  252. 
Brahuiid,  F.    134,  446. 
Bnbb«e,  Wilhelmin«  6i. 


BrachTogel,  A.  E.  185,  216,  507. 

—  Carry  75. 

Brackel,  Ferdinande  Freiin  v.  201. 
Brader,  D.  107,  406. 
Bradley,  A.  C.  138. 
Braeker,  ü.  179,  488. 
Brftnning-Oktavio,  H.    161,   284/6,    478, 

564/5,  568. 
Brahe,  Tycho  de  423. 
Brahm,  0.  152.  192,  247,  251,  530,  534. 
Brahms,  J.   150,  177,  234,  238. 
Brahn,  M.  95,  263. 
Braitmaier,  F.  448. 
Bram,  G.  183. 
Branconi,  Fran  v.  567. 
Brand,  Ida  220. 

—  M.  198. 

Brandenbnrg  115,  124,  164,  415. 

—  E.  297,  587. 

—  H.  298,  302. 
Brandes,  Dietr.  402. 

—  E.  189,  495. 

—  G.  118,  418,  499,  510. 

—  W.  194. 

Brandi,  K.  21,  99,  895. 

Brandl,  A.  41,  55,  90,  166,  343,  378. 

—  L.  32. 

—  M.  226. 

Brandsch,  G.  81,  366. 
Br.indt,  P.  36. 
Brann,  M.  15. 

Brant,  S.  102,  108,  405,  408,  418,  436. 

Braschowanoff,  G.  522. 

Brate,  E.  63.  350. 

Branbach,  W.  181. 

Braum,  K.  14. 

„brann"  62. 

Brann,  Christoph  157. 

—  F.  168,  201,  222,  225. 

—  J.  10/1,  186. 

—  0.  25,  260,  276,  545. 

—  W.  112. 
Branne,  A.  113. 

—  Wilh.  42,  5.3,  341. 
Brannholtz,  E.  G.  W.  56. 
Braunsberg  129. 
Braanschweig  5,  92. 
Brausewetter,  A.  (Arth.  Sewett)  77,  112, 

136,  262,  363,  447. 
„Biraut"  62. 
Brawley,  B.  G.  49. 
Breal,  M.  62. 
Breohler,  0.  602. 
Brecht,  W.  120,  423. 
Brederek,  E.  101,  398. 
Bredt,  E.  W.  79. 
Brehmer,  A.  140,  456. 
Breitner,  E.  196. 
Bremen  337. 
Bremer,  0.  60,  69. 
Bremische    Dentsche    Gesellschaft  52, 

126,  143. 
Brenke,  M.  295,  580. 
„Der  Brenner"  21. 

Brenner,-0.   56,  67,  114,  347,  355,  413. 
Brennwald,  H.  105,  403. 
Brentano,  Bettina  s.  Arnim,  Bottina. 

—  Cl.  14,  49,  159, 185,305/6,  340/1,388, 
459,  485,  494,  504,  595/8,  601/4,  612. 

—  Maximiliane  284,  558. 

—  P.  A.  564. 

—  Sophie  8.  Merean,  Sophie. 
Brepohl,  F.  W.  263. 
Breslan  5,  19. 

Breslaner,  M.  399. 
Bresslan,  Harry  21. 
Bretzner,  Chr.  F.  516. 
Brenl,  K.  138. 
Breymunn,  H.  55,  343. 
Breysig,  K.  266. 
Brie,  F.  385. 

—  Marie  168. 
„Der  Brief  21. 

Brief  (in  der  Dichtung)  299. 
Briefsammlungen,  B'-ietwechsel  118,126, 

145-56,  339-42,  409,  419-23,  462-73. 
Brieger,  Th.  113,  118 

—  -Wusservogel,  L.  244. 
Brinokmann,  C.  Q.  v.  148.  262. 

-  J.  70,  189,  356. 
Brink,  B.  ten  3.36. 
Brion,  Friederike  284,  460,  563. 
Brix,  R.  22. 
Brociner.  M.  472. 

Brookes,  B.  H.  1.58,  428,9,  431,  474. 
BrockhauB.  F.  A.  73,  489,  614. 
Brockstedt,  Q.  42/3. 
Brod,  M.  196,  236. 


Broecker,  A.  v.  157. 
Broicher,  Charlotte  286,  566. 
Bromberg-Bytkowski,  S.  78. 
Bromme,  Tb.  154. 
Bronner,  F.  X.  326. 
Brooks,  C.  101,  398. 
Brotherus,  K.  B.  259. 
Brouillon,  L.  308. 
Brown,  A.  C.  L.  41. 

—  Ch.  B.  139,  455. 
Brnchmann,  K.  89. 
Brnohmflller,  W.  89,  91,  159. 
Brück,  R.  206. 

Brück,  A.  111. 

—  B.  169. 
Brückner,  A.  62. 

—  G.  87,  180. 

—  B.  50. 

Brüder  vom  gemeinsamen  Leben  420. 
Brttgel  160. 
Brüggemann,  E.  304. 

—  F.  559,  597. 

Brühl,  Graf  (sächsischer  Minister)  437. 

Brüll,  I.  241. 

Brülow,  K.  435. 

Brüning,  H.  91,  284. 

Brugger,  E.  41/2.  379. 

Bruinier,  J.  W.  174,  386. 

Brnnner,  P.  480. 

Brnnetti,  Therese  251. 

Brunhild-Dramen  42. 

Brnni,  L.  418. 

Brunnemann,  Anna  210. 

Brnnner,  C.  133,  265,  442. 

—  Fridolin  417. 

—  H.  15,  54,  342,  416. 

—  Ph.  67. 

Brunnhofer.  H.  128,  482. 
Brnno,  G.  14,  556. 
Brnns,  F.  402. 

—  M.  152.       . 

„Brutus,  d.  Freund  seines  Vaterlandes", 

20. 
Bucer,  M.  117,  420. 
Bnchberger,  M.  6. 
Buohbindergeschichte  395. 
Buchdruck  98/9,  395,  420. 

—  in  Berlin  99. 

—  in  Mainz  343. 
Buchhandel  11,  262,  324. 
Bnchan,  Lori  250. 
Buchholz,  G.  126.  430. 
Bnchmann,  0.  194. 

—  B.  46,  303/4,  382,  594,  596. 
Buchmayer,  R.  180. 
Buchmiller,  H.  94. 
Büchner.  A.  338. 

—  E.  199. 

—  K.  478. 

—  M.  120,  421. 
Buchrncker  69. 

Buchstabenschrift,  deutsche  67. 
Bnchwald,  G.  114/(i,  413/4.  416. 

—  R.  5.  12,  91,  102,  105/6,  129,  400,  404. 
Buchwesen  (s.  a.  Bibliotheken,  Büoher- 

liebhaberei,  Buchhandel)  9,  67. 
Budde,  F.  178,  .307,  483/4. 

—  G.  83,  92,  95,6,  371. 

—  J.  604. 

—  K.  101,  398. 
Bnddenbrock,  Baronesse  491. 
Bücheier,  F.  54.  342. 
Bücher,  K.  324. 
Bücherliebhaberei   11,  324. 
Bücherlisten,  10,  16. 

„Die  Bücherschau"  324. 
Büohi.  A.  120,  421. 
Büohmann,  G.  9. 
Büchner,  G.  212,  504,  532. 
Büchsel,  K.  260,  546. 
Bneck,  0.  206. 
Bühne  s.  Theater. 
Bfilow,  Frida  v.  201. 

—  H.  V.  160. 

—  Marie  v.  200,  498. 
Bünnings,  E.  234. 
Bürgel  25. 

Bürger,  Elise  476. 

—  G.  A.  26,  53,   156/7,    179,   339,   450, 
474/5.  479.  486,  515,  596. 

—  M.  207,  273. 

—  Marianne  475. 

—  B.  275. 

Bürgerknnde  25,  3^ 
Bürgerschule  s    Schulen. 
Bürgertum  .397. 
Bürgsohaftssage  46. 
BArkli,  J.  H.  326. 


Personen-  und  Sachreg-ister. 


621 


BOrklin,  A.  5a2. 
Barknrr,  Rob.  4.')5. 
BOriohell,  F.  2i)0. 
BOsohinfr,  J.  O.  ö2,  S05,  841, 

—  P.   ..'71. 
Battaer,  (i.  802,  503. 

Baff  (-Kestner),  Charlotte  284, 
Bnffon,  Q.  L.  L.  '.»76 
BuKenhagen  J.  111,  116,  416. 
BufiTRe,  H.  40. 
Bahle.  E.  130.  430. 
Buicke,  C.  148.  197. 
BuUinger,  H.  117,  417. 
Bansen,  Fraa  Carl  r.  163. 

—  0.  T.  '.'70. 

—  Marie  t.  '284,  5U4. 

—  Mary  Uubella  ▼.  472. 
Bnonanni,  V.  814. 
Borokhitrd.  M.  144,  450. 
Barckhardt.  C.  H.  55. 

—  Herrn.  111,  410. 

—  J.  1,  148,  269. 
Bnrdaoh,  K.  U.),  99,  1<)9,  192, 

571,  ."JOi). 
Burg,  F.  66,  85(). 

—  P.  204,  664. 
Borggraf.  J.  172,  472.  481. 
Bargsdorff,  W    t.  806,  «00. 
Burglhenter  (Wien)  247.  251/2, 
„Burgunditiohe  Hystorie''  108, 
Barrel,  Mary  622. 
BurBchensohiift  89,  91/2,  476. 
Busch,  W.  145.  59.  164,  183, 

494,  497. 
Baschbeck,  E.  285 
Buschmann,  ,J.  33. 
Basken  Hud,  O.  46. 
Busse,  A.  85. 

—  C.  2, 125,  146,  169,  172,202, 
457,  481. 

—  P.  G    A.  216,  «07. 
Buttelstedt  69, 
Battmann,  R.  240. 
Butze,  Nasoha  2ö2. 
Bnxbuum,  E    61. 
Bynwulth.  U.  111,  410. 
Byron,  Lord  Q.  N.  14,  39,  140, 

507. 


690.  603. 

663,  676. 
410. 


aOO,  496, 


557,  679. 
406. 


,842,  452, 


320.  428, 


211,  230, 


Caemmerer,  U.  v.  272. 
Cagliostro  s.  Balsame. 
Cahn.  E.  270. 

—  -Speyer.  B.  236. 
Cajetun  (Th.  de  Vio)  411. 
Calderon,  P.  229,  477,  517,  602. 
Cftle,  W.  169. 

Calish,  E.  49. 

Callot,  J.  450. 

Calvin,  J.  113,  118,  409,  417. 

Camenisch,   C.    14,   183,   186,  287,  495, 

569. 
Camerarias,  J.  .884,  428/4. 
Camerer,  W.  160,  476. 
Cummermeister,  Hier.  402. 
Campanella.  Th.  875. 
Campe,  J.  20,  318,  816,  614. 
Camper,  A.  O.  565. 
Candidas,  C.  162. 

—  Panlttl.  46,  123,  884,  424. 
Cannabich,  Chr.  88,  235. 
Cantzler,  K.  112. 

Capell,  Agnes  508. 
Capelle,  W.  147. 

„Capitun    Herr  Oott  Vater  meyn^  399. 
Capito,  W.  417. 
Capri,  S.  193. 
Caprini,  G.  198. 
Caraf«,  A.  811,  612. 
Curdauns,    H.    19,    141,    172,   208,    337, 
458,  482. 

—  L.  19.  98,  111,  391. 
Cardaooi,  0.  139,  311,  454,  612. 
„Carinthia"  21. 

Carlyle.    Th.    16,    118,    138,    277,    283, 

293,  304,  818,  520. 
Carmina  Flegeliana  174. 
Carneseochi,  P.  411. 
Caro,  G.  301. 
Carr,  C.  294. 

Carre,  Jean  Marie  215,  801,  592. 
Carri^re,  H.  611. 
Carson,  L.  241. 
Carns.  C.  G.  601. 

—  P.  257. 
C&sar-Dramen  48. 
Casanova,  J.  489. 
Cassel,  J.  Ph.  337. 
Cassi,  E.  137. 


Cuilrer.  F.  150. 

—  P.  22. 

Caatelli,  F.  J.  181,  489. 

Castle,   E.    13,   26,  32,  54,   166/7,  286, 

202i.S,  341,  479,  567,  577/8. 
Castoiement  (Sammlang)  387. 
Castro,  D.  L.  de  48,  086. 

—  0.  de  380. 
Catharinai,  A.  411. 
Catnll  573. 

Cancer  y  Velaeeo  38Ü. 

Caaer.  P.  88,  343. 

Casotte,  J.  48. 

Celtee,  C.  424. 

Cerny,  J.  3,  309.  607.  609. 

Cerrotti,  A.  262. 

Cervantes,  M.  14,  204. 

Chadhlr-LeKende  40. 

Chamberlain,  H.  St.  240,  262,  522. 

—  W.  A.  59,  .801. 

Chamisso,   A.  t.    14,  40,  163,  185,  SOS, 

308,  472.  601,  605. 
Chansons  168. 
Chapman,  J.  J.  80. 
Churisias,  A.  125,  427. 
Chasle-Pavie,  J.  171. 
Chastelalne    de    Vergy    (Novellenetoff) 

47,  884, 
Chttteiiubriand,  F.  R.  14,  575. 
Chatelfit,  Miirquise  de  444. 
Chaacer,  0.  47.  119,  422. 
Chavagnes,  R.  de  49,  315. 
Chemie  62,  134. 
Cheronitias,  Andreas  100,  126. 
Chevalley,  H.  249-60. 
Chevalier  de  la  Tonr  386/7. 
Ch^zy,  Helmine  v.  177.  303. 
Child,  Cl.  Gr.  122. 
Chimborasso  557. 
Chiurlo,  U.  8. 

Chodowieoki,  D.  86,  149,  289,  456. 
Chopin,  F.  49,  312. 
Chordruroa  29<.l. 
Chrestien  v.  Troyes  42,  879. 
Christaller.  E.  O.  9,  201. 

—  Helene  201. 

Chrisfentum  HO,  261,  268,  273,  278. 
„Christentum  der  Gegenwart"  22. 
Christian  August,   Herzog  von  Schles- 
wig-Holstein 827. 

—  Friedrich,  Kronprinz  von  D&nemark 
146,  468. 

Christian!,  W.  314. 

Christiansen,  B.  362. 

Christlieb.  M.  278. 

Christus  (Christusdrama)  39,  257,  265, 
267,  376. 

Chroniken  and  Chronisten  (vgl.  Histo- 
riker) 104/7,  184,  401,  406,  444/5. 

—  sächsische  106. 

—  schweizerische  105. 
Chronst,  A.  104,  402. 

Chnquet,   A.  3,   99,   117,  125,  157,  163, 

308,  311,  821,  419. 
Chybiiiski,  A.  178. 
Cibber,  C.  601. 
Cid  46,  880. 
Cipolla,  F.  139. 
Ciaassen,  W.  265. 
Ciajas  s.  Klaj.  J. 
Cläreobaoh  162. 
Class,  H.  47. 

Clandius.  H.  26,  157.  S3S,  474/6. 
Clauren,  H.,  s.  Heun,  Karl. 
Clausen,  A.  84. 
Claasnitzer,  E.  02. 
Clause.  J.  M.  B.  107,  406. 
Clefeld,  E    151. 
Clemfn,     0.     101,     108,     llü/l,     116/6, 

118-20.  407-10.  419-20,  422,  424. 
Clemens,  S.  L.  (Uark  Twain)  208. 
Clement  F.  139. 
Clobes.  W.  165.  199. 
Cloeter.  H.  285. 
Cobb,  B.  215. 

—  P.  84. 
Cooceji  427. 

Cochem.  M.  v.  133,  441. 
Coohlaeos.  J.  111,  410. 
Cook,  A.  de  45.  380. 
Coous,  Henr.  415. 
Cohn,  A.  F.  306,  600. 

—  Clara  (Viebig,  Clara)  201. 

—  H.  64,  851.  883. 

—  J.  1,  74,  288,  20t).  319.  676. 
ColbjOrnson  464. 

Coler.  Martin  434. 
Coleridge,  S.  T.  455. 


Colleetlo  WeirslUaa  (BiblietiMk)   109, 

40H. 
Collignon,  R.  U.  314. 
Collija,  I..  42,  SU5. 
Collln.  J.  2.82,  619. 
Colllnson.  W.  E.  217.  .M8. 
Collisen-MorUy.  Lnej  45. 
Comenio».  A.  86.  373. 

-  -Oetellsebaft  96. 

Commedia  dell'arto  4«,  227,  tM/7. 

Commer,  Clan  40. 

Commlohao,  Th.  18. 

Comte,  A.,  318,  358. 

Conlin.  A.  J.  446. 

Conrad,  H.  100.  226/7,  229-10,  SI6. 

-  Ueinr.  615. 

-  M.  0.  21,  169.  196,  231,  270,  4Hl. 

-  Th.  57. 

Conradi,  H.  169.  450,  481 

Conradt,  W.  256. 

Conrady,  W.  v.  14. 

Cons,  L.  138.  303. 

Consentius,  E.  156,  427,  56S. 

Con!>Unt,  B.   180,  204,  409,  575. 

Conte  de  la  femroe  eosToili«  far  MB 

bean-fr^re   102. 
Conziger,  .1.   111. 
Cook,  John  603. 
Cooper,  J.  r.  20S.  456. 

-  W.  A.  283.  662. 
Coq.  H.  826. 
Cordatus,  Knnr.  414. 
Cordus,  E.  120,  422. 
Corinth,  L.  114. 
Corneille,  P.  131.  439. 
Cornelias.  H.  96. 

-  P.  (Komponist)  288. 
Cornieelias,  M.  162. 
Cornils,  H.  307,  604. 
Corves,  C.  42. 
Corvinos,  Ant.  116,  416. 

Cosel,  Gräfin  Ann»  CeiuUnM  1^  488. 

Cosqain,  E.  46,  382. 

Costenoble,  K.  L.  579. 

CotU  285. 

Couohoud.  P.  "L.  448/8. 

Couplet  254.  536. 

Cousin,  O.  119. 

Cramaussel.  B.  960,  547. 

Cramer.  C.  O.  840. 

-  J.  A.  157.  S28.  476. 

-  K.  F.  461. 
Cranaeh.  L.  112. 

Crato  V.  Krafrtheim.  J.  120. 
Crecelias.  W.  iOO. 
Credner,  K.  28.  274.  332. 
Creizenach,  W.  68.  350. 
Crelinger,  Auguste  215. 
Cremer,  E.  85. 

-  W.  158. 

Crettritz,  Fr.  A.  W.  v.  437. 
Creuzer,  0.  F.  561,  572.  604. 
Croce.  B.  48.  72. 
Crönert,  W.  342. 
Crome.  B.  Ol. 
Crase,  Herm.  429. 

-  P.  106,  119,  404.  421. 
Crnsius.  U.  38,  66.  216. 
Coeva,  J.  de  la  880,  385. 
Curipischitz,  B.  100. 
Curme,  O.  0.  67. 
Curschmann,  F.  66,  352. 
Cnrt.  L.  158. 
Cnrtiner.  E.  B    262.  549. 
Carte,  P.  59.  115. 
Cartius.  M.  C.  501. 
Curzon,  H.  de  235/6. 
Cuspinian  120.  397,  422. 
Castine,  Marqais  de  611. 
Cyprian.  Sal.  413. 
Cysat  R.  :»7. 

Csokor.  F.  Th.  144. 
Czygan.  P.  19.  326. 

Daab,  F.  79. 

-  O.  96. 

Dach.  Simon  128.  427.  483. 

Pihne,  W.  295.  .802.  580. 

D&hnhardt,  0.  43. 

Daelen,  E.  188.  494. 

Dindliker,  K.  6. 

Daffis,  H.  168,  226,  245,  312  3,  516,  628. 

Daffner.  H.  234. 

Dahl,  U.,  e.  Poblidal,  Helene. 

Dahlemp,  U.  B.  Frhr.  v.  147. 

-  J.  Frhr.  V.  147. 
Dahmeo,  J.  30. 


622 


Personen-  und  Sachregister. 


Dahn,  F.  161,  186,  308,  607. 
Daisenberger,  J.  H.  247,  531. 
Dalberg,  H.  y.  235. 

—  Job.  T.  424. 

—  K.  T.  297,  585. 
Dallago,  K.  264. 
Damtöhler,  E.  48,  63,  350. 
Damm,  B.  v.  282,  560. 
Dammann,  H.  195. 

Daniel,  Erzbischof  von  Mainz  415. 

Dankbarer  Toter  (MärcbenetoffJ  46. 

Danevirke  19. 

„Dank"  (etymologisch)  62. 

Danneberg,  K.  21. 

Danneroann,  F.  108. 

Dante  Alighieri  1,  277,  578. 

Danton,  ö.  H.  303,  306. 

Danzel,  Th.  W.  444. 

Danzig  128,  262. 

Darmstadt  106,  275,  281,  359. 

Darwin,  Oh.  499. 

„Das  Ringlein   sprang  entzwei"  (Lieä) 

48. 
Dauge,  A.  313. 
Danr,  A.  102,  400. 
Danriac,  L.  237,  522. 
Danthendey,  M.  169,  481. 
David,  König  39. 

—  J.  J.  16,  31,  165,  196,  361,457,498. 

—  Pascal  20,  328. 
Davidsbündler  175/6. 
Dawison,  B.  250,  252,  579. 
Deacon,  ß.  72. 
Debnran,  J.  G.  635. 
Decharme,  P.  284,  563. 
Deder,  ß.  129,  199. 

Deetjen,   W.    251,   257.    273,    283,    308. 

315,  340,  553,  561,  605,  615. 
Defoe,  D.  182,  436,  456,  498/9. 
Degenerescence  362. 
Degering.  H.  47,  103,  401. 
Diguisne  244. 
Dfehio,  G.  53. 
Dehmel,  ß.  16,  73,  76,  78,  80,  143, 152, 

161,  169,  171,  359,   362,   452,  459-60, 

472,  481. 
Deibel,    F.    132,    222.  249,  282/3,   303, 

308,  512,  532,  594,  605. 
Deichert,  H.  91. 
Deicke.  K.  151,  177,  483. 
Deile,  G.  34.  178. 
Deisrnns  255. 
Deiter,  H.  130.  153,  435. 
Deiters,  H.  78.  175. 
Dekadenz  76,  78,  363. 
Delacroix,  E.  294. 
Delbrack,  H.  89. 
Delitzsch,  F.  70,  337. 
Delos  292. 
Delphi  292. 
Dembitzer,  Z.  63. 
Demelic,  Vera  v.  152,  316. 
Deneke,  0.  281. 
Denitle,  H.  112. 
Denis,  M.  461. 
Denise,  L.  125. 
Denk,  0.,  s.  Schuching,  0.  t. 
Deplnyi,  A.  310. 
Deri,  M.  74,  360. 
Dernbnrg,  F.  292. 

„Des  Knaben  Wunderhorn"  307,  603. 
Desportes,  Ph.  38. 
Dessaner  611. 
DesBoir,  L.  249,  252. 

—  M.  72,  79,  208,  358,  501. 
Dethelfs,  Sophie  172. 
Detmold  478. 

Deatl,  J.  174. 
Deutsch,  J.  112.  410. 

—  0.  E.  160,  194.  480 
Dentschbein.  M.  56,  343. 
Deutsche.  Der  (in  der  Anekdote)  50. 
„Deutscher  Ptolemäns"  108. 
„Deutudhes  Schrifttum"  22. 
„Deutsch -ETungelische    Monatsblätter' 

22. 
Deutschland  5.  .36. 97.  139,  154,  459,  478, 
Devrient.  Kd.  507.  529,  531/2. 

—  Emil  517. 

—  Ernst  :i44 

—  H.  286,  249,  291,  553. 

—  L.  251,  591. 

—  0.  500. 
DewelshauTeri,  Q.  264. 

De  Wnlsh,  F.  C.  216.  '   ^ 

Dewey  378.  ' 

Dewitc,  G.  T.  577.  -'     - 

Dibbelt,  H.  278,  658.  '•    :    *w,-*- 


Dibelius,  Fr.  116,  143. 

—  W.  202,  498. 

Dichterkreis,  Halberstädter  156,  474. 

—  Mfinchener  163,  478  f. 

—  Nürnberger  431. 

—  Olmützer  144. 
Dichtgattnngen  31. 

Dichtung  (vgl.  auch  Drama,  Literatur, 
Lyrik)  71,  79,  137,  363. 

—  ältere  deutsche  27. 

—  althochdeutsche  33. 

—  altfranzösische  43. 

—  badische  142. 

—  Berliner  143. 

—  dämonische  306. 

—  didaktische  108,  135,  408,  446/7. 

—  englische  40/1,  163. 

—  erotische  16.  79. 

—  griechische  33. 

—  historische  37. 

—  katholische  163.  201. 

—  mittelhochdeutsche  33,  40. 

—  moderne  77,  141    452,  458. 

—  mundartliche  141. 

—  niederdeutsche  130. 

—  riedersächsische  225. 

—  neuere  deutsche  24,  383. 

—  nenlateinische  121/2,  419-24. 

—  protestantische  162. 

—  soziale  142. 

—  ungarische  599. 
Dick,  E.  194. 

Dickens,  Ch.  186,  190,  202/3,  496,  498/9. 

Dickerhoff,  H.  483. 

Dictamina  118. 

Didaktik   107-10,   183/6,  255-72,    405/8, 

441/8,  535-52. 
Diderot,  D.  280,  502. 
Didot-Perceval  42. 
Dieckmann,  J,  186. 
Dlederioh,  B.  143,  459-60. 

—  F.  162. 
Diederichs,  A-  69,  355. 

—  E.  11. 
Diefenbach  50. 

—  J.  V.  191. 
Dieffenbacher,  J.  157. 

Diehl,  W.   83,  90,    101,   115,    123,  157, 

399,  425,  475. 
Diels,  H.  18,  57. 
Diers,  Marie  79. 
Diesterweg,  A.  88,  369. 
Dieterich,  A.  54,  342. 

—  K.  56.  343. 
Dietering,  P.  87. 

Dietrich  (Lessings  Freund)  553. 

—  V.  111.  115,  419. 

—  von  Bern  43. 
Dietrick,  Konr.  446. 
Dietz,  Ph.  91,  398. 
Dietzgen,  E.  266. 

—  J.  266. 

Diez.  H.  17/8,  271,  325. 

Diezmann,  A.  282. 

Dilettantismus  76,  336,  362. 

Dill,  Liesbet  s.  Drigalski,  Liesbet  v. 

Dilthey,  W.  1,  137,  266,  317/8,  449,  453. 

Diminutive  58. 

Dimroler,  H.  206.  , 

Dincklage,  Emmy  v.  201. 

Dingeldey,  J.  62. 

Dingelstedt,    F.    229,    250,   507,    516/7, 

533. 
Dinges,  G.  105,  404. 
Dinkgraeve,  G.  257,  276,  540,  554. 
Dinter,  A.  205,  246,  252. 

—  G.  F.  88. 
Diplomaten  145,  462/8. 
Dirr,  P.  107,  406. 
Dithmarscben  5. 
Ditscheiner,  J,  A.  61. 
Dittersdorf,  K.  v.  38. 
Dittrich,  0.  51,  57,  335. 
Dix,  R.  62,  349. 
Dobbert.  Th.  34,  333. 
Dobeneck,  H.  153,  473. 

—  L.  F.  v.  341.  603. 
Dflotor  UmbraticuB  339. 
Döbbelin,  C.  Th.  251,  515,  534. 
Doli,  A.  282. 

—  M.  178. 

—  0.  58,  77.  221,  510/1. 
Doehler,  G.  284. 
Dfillinger,  J.  410. 
Doerffer,  Minna  608. 
Dörfler,  St.  166. 
Doergens,  H.  278. 


Döring  52. 

—  A.  228. 

—  H.  450. 
Dörpfeld,  F.  W.  88. 
DörrfuBS,  A.  141. 
Dohna,  Burggraf  H.  zu  1. 

Schlobitten,  Wilhelm,  Burggraf  zu 

275,  285,  566. 
Dohse,  B.  70,  164/5,  187/9,  356,  495. 
Dolch,  W.  107,  405. 
Dollmayr,  V.  82. 
Domanig,  K.  185,  509. 

—  Maria  163. 
Domann,  Job.  429. 
Dombrowsky,  A.  262,  304,  549,  598. 
Donath,  0.  84,  160. 

—  W.  88. 

Donaueschinger  Passionsspiel  404. 

Don  Carlos  48. 

Don  Juan  (Stoff)  44,  235,  386. 

Don  Juan  d'Austria  391. 

Donner,  J.  J.  C.  33,  514. 

Doorninck,  P.  N.  van  120,  423. 

Doppelbewasstsein  (Motiv)  52. 

Doppel-Ich  594. 

Dor,  F.  271. 

Dorfgeschichte  187,  495. 

Dorn,  Max  17. 

Dorner,  A.  118,  258,  260,  417,  543,  545. 

Dorsch.  F.  248,  531. 

Dorschel.  G.  94,   125,  428. 

Dose,  J.  164. 

—  Zach.  445. 
DoBsios,  N.  Q.  55. 
Dostojewski,  F.  M.  14,  205,  499. 
Doumergne,  E.  118. 

Douzat,  A.  57. 
Drach,  Joh.  422. 
Drachensagen  377. 
Draconites,  J.  120. 
Dräger,  F.  188,  495, 

—  0.  316,  611,  615. 
Draeseke,  F.  143. 
Draheim,  H.  27,  302.       . 

Drama  25,  49,  105/6,  122,  129-32,  205-42, 
273/4,  291/4,299-302,364,404/5,  438-40, 
500-25,  553/4,  577/9,  590/3. 

—  ausländisches  226. 

—  biblisches  130. 

—  geistliches  105,  129. 

—  historisches  219,  509. 

—  modernes  77,  219-25. 

—  naturalistisches  58. 

—  picareskes  48. 

—  romantisches  604. 

—  spanisches  45. 

—  volkstümliches  218,  225. 

—  weltliches  105,  131. 
Dramaturgie  207/8,  273,  299,  490/1,  500. 
Dramenstoffe  48,  385/7. 

Drees,  H.  27. 

Dreesen,  W.  169. 

Dreikönigslegende  103. 

Dreissigjähriger  Krieg  124/5,  425. 

Drei  Bucklige  (Märchenstoff)  46. 

Drei  Toten  und  Drei  Lebenden  (Le- 
gendenstoff) 40. 

Drei  Wege  (mystischer  Stoff)  52,  107, 
405. 

Dresch,  J.  198. 

Drescher,  M.  609. 

„Dreschflegel"  62. 

Dresden  143. 

Drpsdner,  A.  307,  604. 

„Dresdnischer  Schlendrian"  430. 

Dreves,  L.  7,  163. 

Drews,  A.  227,  263,  376. 

—  P.  88,  114,  414. 
Dreyer,  A.  164. 

Dreyhaus,  H.  19-20,  286,  328,  567. 

Driesmans,  H.  311. 

Drigalski,  Liesbet  v.  (Liesbet  Dill)  186. 

Drobig,  A.  87. 

Droege,  K.  42. 

„Droge"  62. 

Dronke.  E.  52,  338. 

Droop,  F.  168,  170,  481. 

Drossnng,  H.  250. 

Droste,  C.  236. 

Droste-Hölshoff,   Annette  v.  26,  31,  83, 

145,  172,  216,  267,  473,  482. 
Droysen,  G.  272,  342. 

—  H.  124,  134,  427,  444,  542. 

—  J.  G.  272,  342/3. 
Druckschrift  67. 
DruKulin  456,  570. 
Dryden.  J.  106. 

Dftbi,  H.  151,  258,  643. 


Personen-  und  Sachregister. 


623 


DShringr.  G.  140,  205. 

D&inmier,  F.  \± 

DOntzer,    H.    27/9,    274,  300,   !t;{2,   541, 

564,  ,')71/2.  59  . 
DQrolcheim,  Graf  E.  U7. 
DBrer,  A.    14,    100,   104,  300,  388,  364, 

400,  413. 
DdrerbDnd  77. 
DBrr,  E.  117. 

Darrwaeohter.  A.  120,  421. 
DQsoh,  8.  TDsoh,  H.   E 
Dttgel,  F.  1811,  20«,  204,  221/.5.  249,  258, 

289,  575. 
DflBseldorf  5,  (W.i. 
Dukmeyer,  K.  127. 
Dnmas,  A.  (Vater)  204. 
Domeiz,  Deohant  öfH. 
Dnnoker,  A.  340. 
Dnnger,  H.  52,  Ö3,  65.  338,  350. 
Dnnin-Borkowuki,  St.  v.  13.S,  442/3. 
Dankmann,  K.  112.  411,  414. 
Darienx,  Tilla  252. 
Düse,  Eleonore  264. 
Dyboski,  R.  53,  99. 

Eber.  P.  101. 
Eberhard,  A.  O.  30,  4.50. 

J.  A.  «1.  348. 
Ebersberjf,  0.  F.  (Berg,  0.  F.)  252. 
Eberhardt,  P.  141. 
Eberlin  v.  GOnzbarg,  J.  116. 
Bbert,  F.  A.  54,  275,  :M2,  554. 

—  J.  A.  158. 

—  J.  J.  493,  571. 
Ebner.  E.  34,  49,  388. 

—  Th.  10,  17,  191,  254. 

—  -Eschenbach,  Marie  v.  31,  172,  200, 
225,  333,  451,  498. 

Ebrard,  F.  Ch.  2(il,  286.  297,  547,  567, 

584. 
Ebstein,  E.  156,257, 286,  311, 848,539/40, 

613. 
Eck,  J.  112. 

S.  118,  260. 
Eokardt,  Ed.  227. 

—  J.  H.  297,  584. 

—  Jobs.  202.  225,  252,  304/5,  493,  598/9. 

—  Julias  T.  148,  271,  468. 

—  M.  156,  475. 

—  B.  147,  159. 

Epkhart  s.  Meister  Eckhart. 
Eekbrecht-Dürckheim,  Ferdinand,  Graf 

T.  467. 
Eckermann,  J.  P.  28Ö,  656. 
Eckert,  E.  263/5,  551. 
Edda  607. 

Edlefsen,  G.  19,  .327. 
Edler,  K.  E.  137,  183,  4.52/3. 
Edelsteine  (in  der  Dichtung)  .50. 
Egelhaaf,  G.  270. 

Eger  (in  Egerland)  14,  106,  300,  566. 
Eggers,  F.  195. 
Eggert,  C.  E.  217. 
Egidy,  M.  t.  268. 
Egli,  E.  117. 

Egloffstein,  L.  Frhr.  v.  13. 
Ehe  (in  der  Dichtung)  49,  260,  305,  387, 

594.  597. 
Ehlers,  W.  214,  606. 
Ehrenreioh,  P.  40. 
Ehrfurcht  290. 
Ehrhard.  A.  216,  225. 
Ehrhardt,  E.  112. 

—  L.  93. 

Ehrler,  H.  H.  195. 
Ehrlich,  H.  58,  345. 
Ehses,  St.  16. 

Ehwald,  R.  55,  181,  343,  490. 
Eichendorff,  i.  v.  13,  30,  169,  178,  185, 
305,  307/8,  498,  595,  598/9.  601,  605/6. 
Eichhorn,  K.  F.  54,  342. 
Eichler,  A.  105,  178. 

—  F.  12,  99,  395. 

—  Greg.  423. 
Eiohrodt,  L.  142. 
Eiohsfeld  116. 
Eickemeyer.  M.  226. 
Eiermann,  W.  128,  434. 
Eifel  69. 
Eigennamen  64. 

Eike  ▼.  Repgow  105,  403. 
Eileuberger,  R.  60,  347. 
Eilenbarg,  B.  A.  263. 
Eilers,  G.  83. 
Eilsdorf  69. 
Eimers.  J.  70. 
Einblattdrucke  108,  420. 
Einfühlung  74,  360,  595. 


Einhart  4.  327. 

Einheitsbewegung,  dantMbe  89,  270. 
Kinen,  Ch.  20«. 
Eisenbart,  Dr.  IM,  445. 
Eiaentraat  180. 

Eiserne  Maske  (Schauerroman)  179,  487. 
Kisler,  K.  72. 
Eisner.  K.  162. 
„Eisie"  62. 

Ekhof,  K.  251,  487.  688. 
Elberfeld  126. 
Elbogen.  J.  268. 
Elbschwanenorden  196,  429. 
KUgiendichtung  1.57. 
Glektra  37,  51.3. 
Elementarsehule  s.  Schulen. 
Eleonore  d'Olbreuse  427. 
Eiert,  W.  269. 

Elias,  J.  8,  172,  223,  231,  94«. 
Ellasberg,  A.  205. 

Elisabeth,    Prinzessin    von    der    Pfalz, 
Äbtissin  von  Herford  427. 

—  Charlotte,     Herzogin     von     Orleans 
(Liselotte)  126.  430. 

Eilenbog,  Mio.  421. 

Ellger,  H.  243. 

Ellinger,  G.  4,  99,  117,   125,  140,  912, 

803,  419,  432,  .594. 
Elliot,  A.  M.  5.j.  343. 
Ellmenreich,  Fmnzi^ika  252. 
Eloesser.  A.  146.    192,    199,   211,  221/4, 

233.  24«.  284,  5.10,  564. 
ElsaHB-LothrinK<>n  7.  20,68,92,97,  106, 

117,   143.   1«3,  331.  420,  460. 
Elsenhans,  >'.  Chr.  13,  268. 
Eisner,  Helene  58. 
Elssler,  Fanny  25.">. 
Elster  (Bad)  291,  576. 
Alex.  l'i. 

—  E.  51.  319,  35.1. 
Erabden,  L.  Baron  ▼.  611,  613. 
Emerson,  R.  W.  16,  71,  .257,  264. 
Emmerich,  Kuthiirina  602. 
Eniminghaus.  0.  14. 
Emptinds.'imkeitxperiode   275.  281,  559. 
Enohiridion  s.  Gesangbuch,  Emdenet. 
Ende,  A.  vom  154. 

Endemann,  K.  J.  126,  428. 
Enders,  C.  169,  224,  4SI,  513. 

E.  L.  113,  410,  412. 
Engadin  183. 
Engel,  B.  C.  261. 

—  E.  3,  9,  81.  163,  185,  210,  227,  281, 
321,  336,  5.59. 

—  F.  223.  244,  252,  254,  618,  626,  5.35. 

—  J.  J.  462.  502. 
-Mitscherlicb.  Hilde  214,  505. 

—  -Reimers,  Charlotte  527. 
Engelbrecht.  K.  75,  77,  363. 
Engelhard,  K.  87,  200,  361. 
Engflhardt,  F.  93. 

—  K.  lOO. 

—  R.  T.  75. 
Engelke,  B.  156,  474/5 
Engelmann,  E.  121. 

—  R.  86. 

Engert,  K.  222,  512. 

—  Th.  297. 

Enghaas,  Christine  s.  Hebbel,  Christine. 
Engerth,  Th.  537. 
Engländer,  S.  611. 
England  138,  249,  281,  .389,  348. 
Englert,  A.  63.  350. 
Englische  Komödianten  105,  438. 
Enk,  M.  L.  181. 
Entartung  s.  Dekadenz. 
Enthusiasmus  304. 
EnzyklopSdien  6,  S3,  363. 
Eobanus.  Hessns  111,  419,  422. 
Epigrammdichtung  479. 
EpistoUe  obscuroium  virornm  446. 
Epos  (Tgl.  Roman)  81,  103,6,  129,  177,  ' 
181,  364  6,  401.  437,  483,  493,4.  674/6. 

—  höfisches  33. 

—  humoristisches  183. 

—  katholisches  183. 

—  komisches  177,  483,  494. 
Erasmns,  D.  111,  113,  119,383,  419-20, 

422,  424. 
Erbaeh,  Marie  Fürstin  254. 
Erbauungsliteratur  107,  406/6. 
Srb«,  J.  429. 
Erokmann,  F.  102. 
Erdmann,  K.  0.  57,  344. 
Erdmuthe,  Herzogin  zu  Stettin-Pommern 

126,  430. 
Erens,  E.  303. 
Erhard,  J.  B.  461. 


Rrbart,  Hans  4m. 
KrUnt«rnnirisehriften     (et    4«a    KIm- 

ilkern)  26,  3:i2. 
Rrlebois,  diahUrisehee  187. 
Erler,  P.  247. 

-  O.  4. 

ErlösnngsproblMi  296. 
KrmanarielisafC  48. 
Ermatinger,  B.  167,  IM.  480. 
Erraiseb,  H.  693. 

Krnest.  G.  77,  363. 
Emesti.  J.  H.  O.  68. 
Ernst  August,  KAnif  ven  Haaaefar  146, 
4«4. 

-  der  Fromm*  tob  SMbMs  126. 
A.  W    480 

-  Otto.  s.  Rebmidt.  0.  B. 

-  P  46.  80,  198,  2US,  206,  221.  343, 
801,  807/8,  .300,  501.  611,  632,  60«. 

Krotlk  75,  79,  363. 

ErregnngszastAnde  75. 

Ertl,  E.  31,   144,  20». 

Erweckter  Sobeintot«r  (SagensUff)  46. 

Erahler  (in  der  Epik)  81.  884. 
Erz&hlnng    (vgl.    Novelle,   Hooiu)   9S, 
186. 

-  ethnographische  ItiO. 

—  volkstQDlich*  17u,  187/8,  488,  496/S. 
Erziehung.  Ästhetisch«  77. 

—  literarische  23. 
Erziehnngssesohicht«  (vgl.  Untarriebt, 

.Schulen»  8.5,  368-70. 
Eschenburg,  J.  J.  615. 
Esoher,  K.  326. 
Escherich,  U    154. 
Eschmann.  E.  272. 

—  G.  172,  432. 
Eschner,  M.  5. 
Eskuohe,  O.  25. 
Essayisten  146.  268'9. 
Essaysammlungen   (vgl.  Sammelwerk«) 

7.3,  175,  207,  234,  894/5,  344,  S«0.  600. 

599. 
Essig,  H.  220. 
Ester,  K.  d'  325,  566. 
Bst«ve.  E.  156,  474. 
Esther-Stoff  3,  39.  4«. 
Ethik  141,  278,  29«,  458. 
Ettler,  C.  233. 
Ettlinger,  Anna  233. 

—  B.  151.  179. 

—  J.  7,  9,  12,  189,  192.  201. 
M.  11 

Ettmayer,  K.  ▼.  64. 

Etymologie  62,  ;149. 

Etzel,  Th.  22,  1.56,  20:1. 

Enoken.  R.  21  2. 

Eulenberg.  H.  14.  16.  39.  79-80.  105, 
15»,  180.  210,  213,  221/2,  225/«.  84«, 
264.  277,  295,  315.  S«4,  457,  47«.  602, 
511,  528,  5:«,  581. 

Eulenburg,  A.  14.3. 

—  Frhr.  G.  F.  zu  128.  4,'«),1. 
Eulenspiegel  104,  389,  402. 
Euler,  Dr.  340. 

Earipides  26.  300.  375,  385,  587,  591. 
„Bnrop&ische  Fama*  427. 
Evans.  E.  240. 

—  M.  B.  45.  131,  380,  439. 
Evers,  M.  29,  33. 
Everth,  E.  250. 

Everyman  (Myst«ri«napi«l)  122. 

Ewald,  0.  76.  80. 

Ewerding,  W.  85. 

Exner,  S.  282,  560. 

Eybisoh,  U.  179,  233,  621. 

Eye,  A.  v.  485. 

Eymieu,  H.  23«. 

Eyssenhardt,  F.  145.  257,  4«2.  688. 

Eytb,  M.  151,  191/2. 

Ezellino  v.  Romano  49.  388. 

Fabeldichtung  46,  274,  384,  424. 
Faber,  B.  109. 

—  H.,  s.  Goldscbmidt,  B. 
Fabian.  B.  103. 

Fabri,  F.  413. 
Fabricins,  B.  121. 

—  W.  415. 
Fablel,  dos  49,  387. 
.Fackel.  Die-  21. 
Fähnle,  P.  58. 
Faetius.  Donatus  120. 
FagRi,  A.  261. 
Fahlbnsch.  A.  16.3. 
Foirley,  B.  37,  375. 


624 


Personen-  und  Sachregister. 


Faktor,  E.  169,  197.  222,  230.  252. 
Falolt,  P.  Th.  182,  559. 
Falckenberg,  0.  6,  221. 
Falk,  F.  54,  343. 

—  J.  147.  328,  343. 

—  N.  185. 

Falke,  G.  16,  143,  161,  169,  176. 

—  K.  24,  73,  208.  289,  534. 
Falkenberg,  H.  141,  458. 
Familiennamen  64,  351. 
Fangor,  S.  0.  171. 
Farbenempfindnng  (in  der  Dicbtnng)  306, 

601. 
Farel,  W.  417. 

Farinelli,  A.  8, 121,  303, 324,  424,  594/5. 
Fas»baender,  F.  29. 
Fassbinder,  J.  164,  187. 

—  Th.  N.  25. 
Fassmann  427. 
Fastenratb,  J.  146. 
Fastnachtsspiel  106,  404. 
Fastrad  a- Sage  45. 
Fanistich,  E.  86,  98,  372. 

Faust  (Dichtung, Sage, Spiel)  25,  44, 108, 
131,  179,  293/4,  886,  407,  439,  492, 
510,  579. 

—  P.  209. 

Fawconbridge  227,  289. 
Feber,  J.  J.  286. 
Fechner.  G.  Th.  259,  362. 

—  H.  194. 

Fechter.  P.  309,  608. 
Feder,  J.  G.  H.  461. 
Federn,  K.  203. 
Feenstra,  R.  17,  325. 
Fehrs,  J.  H.  189. 
Fehse,  W.  52. 

Feige  (Feigins),  J.  K.  125,  429. 

Feigel,  Th.  156,  474. 

Feigius,  J.  K.  s.  Feige,  .1.  K. 

Feigl,  H.  11,  156,  200.  261/2,  271,  278. 

549,  598. 
Feind,  B.  428. 

Feindliche  Br&der  (Dramenstnff)  48,  386. 
Feise,  E.  83,  186,  300,  494,  591. 
Feist,  S.  55,  57,  61. 
Felbiger,  J.  J.  v.  86. 
Feld,  F.  145. 
Felder,  E.  144,  460. 

—  F.  M.  152.  189. 
Feldigl,  F.  247. 
Feldmann,  H.  65. 
~  S.  252,  254. 

—  W.  9,  63,  350. 
Felix,  R.  376. 

—  y.  Ulm  100. 
Feller,  J.  F.  434. 
Fellinger,  Familie  150. 

—  J.  G.  159,  211,  503. 
Fellner,  B.  208. 
Felsch  83. 

Feiten,  W.  134,  444. 

Feodora,  Prinzessin  zn  Schleswig-Hol- 
stein (F.  Hugin)  172. 

Ferber,  Oberbergrat  566. 

Ferguson  553. 

Fernberger,  J.  400. 

Ferne!  421. 

Fernow.  E.  L.  461. 

„Fernsprecher*'  63. 

Ferrero,  G.  269. 

Fest,  J.  227. 

Fenchtersleben,  E.  ▼.  162. 

Feuohtwanger,  L.  221,  226,  248,  301, 
592. 

Feuerbach,  A.  149. 

—  Henriette  149,  153. 

—  L.  262,  549. 

„feurige  Kohlen  h&nfen"  63. 

Fichard,  J.  K.  v.  585. 

Fichte,  J.  Q.  89,  210,  259-60,  271.  868, 

372,  461/2,  491,  502,  544,  576,  583. 
Fioker,  J.  54. 

—  L.  T.  21; 

Fidns  8.  Ufippner,  0. 
Flehn,  W.  33/4. 
Fielding.  H.  455,  499. 
Fierz.  Anna  24. 
Fillppon,  8.  62,  71,  126,  428. 
Filius,  s.  Schmal,  A. 
Finok,  F.  57,  344. 
Findeit,  B.  S33. 
Findeiten,  K.  A.  194. 
Fink,  O.  203. 

—  K.  64,  341. 
FlBke,  Doris  152. 
FlBiler,  G    117/8. 

Fliohart,  Joh.  59,  t08,  40^,  40f(. 


Fischel,  0.  344,  527. 
Fischer,  A.  516. 

—  Alb.  127,  431/2. 

—  Alois  107. 

—  Chr.  Aug.  489. 

—  E.  34.  333. 

—  E.  W.  204. 

—  F.  223,  513. 

—  Georg  149. 

—  Hanns  (Arain.  Kurt)  37,  183,  194. 

—  Herrn.  68.  165,  226. 

—  J.   108.  .342,  407. 

—  J.  M.  84.  164,  197,  222,  367,  479,  512. 

—  Josef  608. 

—  K.  154. 

—  Karl  160. 

—  K.  A.  269. 

—  Kuno  452. 

—  Max  148. 

—  0.  74,  167,  210,  315,   480,  601.  615. 

—  P.  249,  265,  552. 

—  R.  207. 

—  Wilhelm  16,  189,  263/4,  457,  552. 

—  -Defoy,  W.  127. 
Fisherking,  the  (Sage)  379. 
Fitger,  A.  219,  510. 

Fittbogen,  ö.  83,  282,  289-90,  367,  574. 

Flach,  J.  50. 

Flaischlen,  C.  295,  581. 

Flake,  0.  10,  143.  203/4,  460,  499. 

Flaskamp,  Ohr  77,  159,  161/3,  169,  431. 

Flanber!,  G.  204,  320,  858. 

Fleck,  J.  F.  529. 

Fleischmann,  F.  99. 

—  M.  53,  338. 

Fleming,  P.  83,  127,  367,  428,  432/3. 

Fleraming.  W.  529. 

Fletcher.  J.  387,  508. 

Floeck,  0    82.  155,  163,  303,  306/7,  367, 

474,  594/5,  600. 
Flögel,  K.  F.  446. 
Plor,  Christian  434. 
Florenz  154. 
Florian  48. 

—  B.  170. 
Flotow,  F.  V.  236. 
Flottendichtnng  52,  389. 
Flügel,  L    277. 

—  0.  87. 

Fingproblem  (in  der  Dichtung)  38. 

Flugschriften  111,  409. 

Fluri,  A.  94,  372. 

„Föhn,  Der"  22. 

Förstemann,  E.  419. 

Förster,  Fr.  W.  73,  85,  95,  373. 

—  M.  44,  106,  226. 

—  Wolfgang  147,  468. 

Nietzsche,  Elisabeth  265,  552. 

Folger,  J.  M.  126,  429. 

Folkers.  J.  43. 

Foltz,  H.  386,  399,  405. 

—  0.  88. 

Fontana,  0.  M.  58,  78,  81,  168,  198,  221, 

224,  250,  511. 
Fontane,    Th.    14,    26,   32,    152/3,    164, 

192/3,   320,   451,  458,   471,   473,  479, 

496. 
Forberg,  F.  K.  259,  461/2. 
Forchharamer,  E.  239. 
Forel,  A.  154,  473. 
„Forestis"  62. 
Forke,  A.  46. 
Form  72,  74. 
Forman,  J.  312. 

Formenlehre,  rhythmische  82,  367. 
Fornenbergh,  J.  B.  t.  131. 
Forster,  G.  153. 

—  J.  R.  153,  473. 
Fortbildungsschule  s.  Schulen. 
Fortezza,  Costanza  132. 
Fortnnat-Sage  46,  383. 

Foss,  R.  43. 

Fossel,  V.  120. 

Fouqn6,   F.  H.  K.,   Baron   de   la  Motte 

42,  186,  303,  305,  307/9,  .378,  605/7. 
Fonrnier,  A.  261,  549. 
Fr&nkel,  B.  282,  560. 

—  J.  88, 282,  292,  313, 875,  560,  564, 578. 

—  L.  20,  137,  193,  227,  248,  496. 
FragOBO,  M.  880. 

France,  A.  46. 

Franok,  H.  212,   220/5,   280,    233,   285, 
611,  513. 

—  J.  47,  229,  482 

—  S.  120,  837,  413,  423. 
Francke,  A.  H.  85,  368,  441. 

—  K.  6,  99.  828,  390. 

—  L.  169,  476. 


Francke.  0.  249,  295.  580. 
Franckenberg  432. 
Fran90is,  K.  v.  72,  358. 

—  Luise  T.  329. 

—  -Poncet,  A.  292. 
Frank,  B.  170. 

—  F.  85,  868. 

—  R.  279,  459. 

—  Tb.  109,  409. 
Franke,  Ilse  269. 
Franken  99. 
Frankenstein,  L.  209 

Frankfurt  a   M.  7,   143,   258,   287,  298, 

585. 
Frankfurter,  S.  88,  342. 
Frankfurter  Gelehrte  Anzeigen  276. 
„Frankfurter  Zeitung"  19. 
Frankl,  L.  A.  152,  165/6,  214,  471,  479. 

—  -Grfin,  ß.  166. 
Franklin,  B.  492. 
Frankreich  35,  139,  153. 
Franz,  A.  212,  504. 

—  H.  53,  340. 

—  J.  214. 

—  R.  25,   77. 

Franzos,  K.  E.  3,  186,  821,  504. 

—  Ottilie  166. 
Franzose,  Der  429-30. 
Franzosenzeit  194. 
Frapan-Aknnian,  Ilse  16,  457. 

Frau  (Franenleben)   49,   75/6,    79,    245, 

313,  393,  420. 
Frauenbewegung.  Frauenfrage  145,  232. 
Frauenbriefe  145,  153. 
Franendichtung  172,  182,  200,  225,  482, 

498. 
Früuenzimmergespräche  135. 
Franngruber,  H.  173. 
Frau  Städter,  W.  57. 
Frech,  F.  50. 
Frederking,  A.  293.  579. 
Freiburg  (Schweiz)  154. 
Freidenkertnm  268. 
Freie  Bühne  (Verein)  247. 
Freiesleben,  G.  235. 
Freiheitsdichtung  491. 
Freiheitsidee  13,  264,  268,  294. 
Freiheitskriege  19,  158. 
Freilichttheater  243.  531. 
Freiligrath,  F.  137,  145,  161/S,  186,  212, 

333,  476,  478,  504. 
Freimaurerei  278,  293. 
„Freimütige,  Der"  22. 
Freise,  0.  179,  485. 
Freistudpntentnm  95. 
Freksa,  F.  79,   208.  221,  254,   500,  535. 
Fremdenblatt,  Hambarger  327. 
Fremdwort  16,  65,  280,  352. 
Frensdorfif,  E.  136,  212,  503. 

—  F.  60,  90,  271/2,  342,  448. 
Frenssen,  G.  31/2,  187,  202. 

Frenzel,  K.  90,  183,  193/4,  207,  229,  246, 

452,  494,  500,  530. 
Frerking,  .1.  181.  306,  490,  599,  601. 
Freud,  s>.  76,  362. 
Freudenthal,  J.  442/3. 
Freund,  F.  W.  E.  241. 
„Freund  Hein"  49. 
Freundebbriele  145. 
„Freundschaft*  62. 
Freundschaft  260,  269,  805. 
Frey  90. 

—  A.  150,  167/8,  269,  461,  480/1. 

—  E.  300,  591. 

—  H.  (Greif,  M.)  161,  163,  219,  460,  479. 

—  J.  494. 

—  K.  675. 
Freybe,  A.  59,  115. 
Freye,  K.  180,  218. 
Freyer-Hoppenrode  191. 

Freytag,  G.    31,    185/6,   219,   833,    469, 
494,  510. 

—  Herrn.  111,  410. 
Frezzolini,  Erminia  237. 
Frick,  A.  136. 

—  G.  28,  274,  832. 
Fricke,  R.  524. 
Frieken,  Ernestine  t.  176. 

—  F.  J.  176. 
Fried  egg,  E.  65. 

Frieden,  E.  75,  79,  156,  252,  364. 
Friedemann,  H.  221. 

—  Käthe  81,  364. 

—  T.  188. 

Friedensburg,  W.  111,  113. 
Friederike    Sophie    Wilhelmine,   Mark- 

gr&fin  von  Bayreuth  146.    , 


Personen-  und  Saohre/^ister. 


625 


FriedUnder,  A.  228. 

—  K.  !»,  :»J1,  42«. 

—  J.  40. 

—  M.  TüS. 

---  0.  K.  (0.  Ewald)  -.'Öfl 

—  H.  2(14,  MJ. 
Friedliinrt,  K.  :ilJ,  611. 
Fricdli,  K.  (W,  So.'). 
Friedmann,  A.  247.  6:jl. 

—  S.  252. 

Friedrich  111.,  Dentsoher  Kaiser  15. 

—  I.,  Köniff  von  I'rcusspn  440. 

-^  11.  der  lirnsve,  KAni^  von  Prenseen 
14,  5(1.  12t,  1,(4,  l»(t.  1400,  257,  2(18, 
427,  440,  444,  447,  456.  4(12,  492,  5.W, 

—  VI.,  Kflniff  von  Danemiirk  463. 

—  IL,   IIerzo|j^  von  Anhalt  2.50. 

—  I.,  Herzog  von  WQrtteniberg  100. 

—  Albrecht,  Herzog;  von  BriiunnRchwei); 
431. 

—  Ohrisiian,  Herzog  von  Sonderbnrgf- 
Auffuslenburß  14C  7,  270,  297,4(i.'i,  .584. 

—  Karl,  Prinz  von   PreusKen  147.   408. 

—  Wilhelm  I.,  Koni);  von  PreusBen  59, 
124,   l:i4,  426  7,  440,  444. 

—  Wilhelm  111.,  Könif;  von  Preusven  147. 

—  Wilhelm  IV.,  Könige  von  Prenüuen 
514,  606. 

—  Wilhelm,  der  QrosseKnrf&rst  124,426. 

—  r.  4,  175,  322/3. 

—  G.  25,  81. 

—  H.  72. 

—  J.  249. 

—  K.  D.  601. 

—  P.  10,  78,  168,  208,  227,  302. 

—  W.  236. 

Friedrichs,  H.  141,  152,  171,  185. 
Fries,  A.  38.58,  240,272,290,316.  625, 
675. 

—  J.  F.  259,  .544,  556. 
Friese,  K.  90. 
Friesen.  H.  Frhr.  v.  148. 

-  R.  Frhr.  v.  148. 
Frimmel,  Th.  v.  72,  1.50. 
Frisch.  K.  211,  243,  .525. 

—  Fegii  206. 

Frischeisen- Koehler,  M.  266,  304. 
Fritsch,  A.  159. 

—  Lu  157,  210,  502. 

—  R.  66. 
Fritz,  O.  12. 

—  J.  44. 

Fritzsch,  Th.  86,  368. 
Froberger,  J.  142,  146,  453,  462. 
Fröbel,  F.  88. 
Fröhlich,  E.  90. 

-  Kathi  21(1. 

Frohreich  (Arnims  Diener)  558. 
Froitzheini,  .1.  282,  563. 
Frommel,  E.  137. 

—  0.  170,  172. 
Frost,  Laura   198. 

Fruchtbringende  Uesellschaft  126,  429. 
Frühauf,  W.  86. 

Frühromantik  594. 
„Fuchs"  (Student.)  62. 

—  E.  125,  139,  259,  544. 

—  Q.  77,  127,  433,  516. 

—  K.  159.  162. 
Fackel,  A.  «7. 

Fttrer  v.  llaimendorf  428. 
Fürle,  F.  213.  295,  29».  590. 
Fürst,  M.  45,  380. 

—  0.  480. 

—  Paul  403. 

—  R.  13,  166.  218,  313,  508,  612,3. 
Fürstenberg,  M.   165,  479. 
Fürstensohule  s.  Schulen. 

Fürth,  li.  W.  V.  90. 
Füssli  (Verleger)  158. 
Fugger,  J.  99,  394. 

—  Markus,  d.  J.  100. 
Fuhrmann,  M.  280. 

—  P.  G.  39,  225, 

Fulda,  L.  öO.  221 '2,  229,  862,  436,  517. 

Funok,  H.  540. 

Funk,  Georg  28-30,  35,  332. 

—  Ph.  22, 

FuTohtbegriff  278,  296. 
Fnrnivall.  F.  J.  5.5,  343. 
FurtmOUer.  K.  31,  33.3. 
Fuitw&nKler,  A.  342. 
Fux,  J.  132. 

Oaal.  O.  V.  178. 

Gabriel,  0    145. 

Qaedertz,  K.  Tb.   188/9,  495. 

Giiehde,  Ch.  78,  210,  250,  529. 


Oftrtnar,  P.  147.  4M. 

—  W.  887. 
Goglinrdi,  R.  117. 
Oaiffe.  F.  209. 
(iaili>.  F.   10. 

G.iIgenmUnnlein  (Motiv)  607. 
Gallenkam)),  W.  228. 
Oallifet,  O,   1.5. 
Gullmeyer,  Pepi   232,  5.35. 
Oallwltz.  H.   D.  22,  244. 
Galsterer,  A.   128. 

Galtet)  L.  112. 

Galton,  F.  76. 

Ganghofer,  L.  1.52,  137,  472. 

Gans  E.  2it2,  611. 

Gänsen,  J.  87. 

Ganter,  E.  272. 

Ganz,   H.  200. 

Garcilasn  436. 

Qarln,  P.  26». 

Garmayr  38. 

Gärtner,  Th.  68. 

Oarve.  Ch.  ,502. 

„Gas"  (13. 

Üastrow,  P.  l.)3,  441. 

Gauby.  L.   163. 

Gaudig,  l(.  31. 

Ganger,  ».  230. 

Gaulke,  J.  44,  89. 

Gaunersprache  60. 

Oaupp,  K.  267. 

Gazette  de  Berne  19. 

Qebauer,  .1    H.  146.  464. 

Gebhard,  R.  293. 

Gebhardt,  A.  68,  102,  190,  35ö,  400. 

—  B.  4,  97.  123,  322.  419, 

—  0.  88,   179,  369. 

—  Trnobsess  v.  Waldbarg  50,  388. 
Oebler,  T.  Ph.  Frhr.  v.  209. 
Gebart  des  Helden  (Stoff)  37,  375. 
Oedankenlyrik  479. 

Gedichtbehundlung  (iii  der  Schule')   24. 
Gee,  H.  HO. 

Geerds,  R.   13. 

Geffoken.  H.  267. 

Gefühl  72,  74,  359. 

Gegenreformation    97,    1102,    116,  393, 

410,  423. 
Gegenwartskunst  18.  77. 
Geheimsprachen,  (10. 
Geib,  K.  310,  609. 
Geibel,  E.    14,    84,    160,    163.  167,  315, 

454,  467,  469,  476,  478,  480. 
Geigenbauer,  A.  104. 
Geiger.  A.  170,  268. 

—  K.  195. 

—  L.  3,  20.  39,  119,  142,  186,  190,  197, 
257,  261/2.  268,  272.  275,277.279-81, 
283,  285,  289-90,  295,  297,  302,  306. 
313'4.  321,  329,  421,  559-60,  585,  600. 

—  F.  61. 

Geiler  v.  Kaysersberg,  J.  107.  405. 
Geiser,  A.  36. 
Geissler,  E.  82,  211. 
Geistesleben,  Mechanik  des  267. 
Geisteswissenschaften  1. 
Gelber,  A.  15. 
Geldern,  v.  314. 
Gelegenheitspoesie  103. 
Gelehrtengeschichte      107.    I:)3,5,    148, 

405/6.  442. 
Gelehrtenschnle  s.  Schalen. 
Geller,  0.  222.  511. 

Geliert,  Chr.  F.   26,  128,  136,  431.  447. 
Gelosi,  J.  ,386,7. 
.Gemahl"  62. 
Gemütsbewegungen    in    der  (Diobtang) 

298. 
..Qenad    mir,    Herr,  ewiger   Gott"  399. 
Genast,  A.  507. 
Genee,  Rnd.  235. 
Genie  75,6,  263,  358,  3612. 
Genitiv  67. 
Gennep,  A.  van  46. 

Genoveva    45,    215.    236,  30«,  881.  601. 
Gensei,  J.  158. 

—  R.  315,  614. 

Qeosichen.  0.  F.  252,  280.  294. 
Gensicke  502. 

Gentz.  Fr.  v.  143.  148.  26r2,  548. 
Geographen  107,  406,  423  4 
Geologie  (in  der  Dichtung)  50. 
Georg  L,  König  von  Hannover  435. 

—  IL,  Herzog  zu  Ueiningen  527. 

—  IL.  I^andgraf  von  Hessen  425. 

—  K.  8. 

George.  St.  159,  170,  173.  180.  287. 
329.  452.  481. 


Jahresberichte  für  neuere  deatsoha  Literatnrgeschioht«.    XXi. 


0«erg-Li*d  39«. 
GMVf r.  E.  A.  72.  'Mi. 
Qardes.  IL  5. 
Gereon  (Heiliger)  557. 
Gerhard,  C.  175. 

—  H.  F.  170,  201,  481. 

Gerhardt,  D.  t.   (A«ynt«r,  0.  r.)    900. 

—  Job.  4.32. 

—  L.  5.39. 

—  P.  127,  431/2. 
Gerlach.  B.  144. 

-    B.  L.  T.  270. 
Oerland,  E.  .37,  2»4,  679. 
Germania  Illaitr.tU  418. 
Germanisten      (vgl      Literarbleteriker, 

Philologen)  5L  58,4.  :i:io.  :mL3. 
Oeroshelm,  K.  1.50.  177.  812. 
Gerok.  G.  268. 

—  K.  U2.     , 
Gerittoker,  Fr.  185,  494. 
Gerstenberg.  H.  W.  v.  615. 
Gervtenhauer,  A.  93,  129. 
Gervina*.  O.  G.  484. 
Gesarotkunstwerk,  2.37,  239. 
Gesangbücher  .59.  127,  162,  :i9s;9. 
Gesangsmasik  175. 

Geschichte:  brandenbnrg-preaulMhe4, 
127,  42«. 

—  deutsche  4.  9,  97.  269-71,  822. 

—  griechische  :i5. 

—  jüdische  24. 

—  moskowitisch-rutsisehe  137. 

—  Oslerreichiseh-kaigerlicbe  127. 

—  politische  97,  123,  425. 

—  rOroisohe  :15. 

—  schweizerische  6. 

—  thüringische  147. 
Oeschichlschrt-ibung  107,117.  134,148, 

25(1,  272,  418    420  1,  42.3;4. 
Geschichtsphilosophie  261,  269. 
Grschichtsunterricht  107. 
Geschichtswissenschaft  35.  262. 269, 334. 
Geschmack  57.  76,  362. 
„Geseires"  6:1. 
iSesellbchaft,  Frachtbringende  s.  Frnebt- 

briogende  Gesellschaft. 

—  Deutsche,  in  Bremen  .■J;i7. 

—  —  in  Göttingen  Xi'i. 
Gesellschaften,  p&dagogisohe  96. 
Gesellschaftsklassen  5. 
Gesetzessprache  3.38. 

Gessler,  A    6. 

Gessner,  J.  S.  156,  464,  462,  474. 

—  Joh.  448. 

Geste  auf  der  Bühne  243. 
„Gewissensfreiheit"  56. 
Gewerbeschule  s.  Schulen. 
Geyer,  A.  36. 
E.  180.  489. 

—  Florian  98.  392. 

—  P.  23. 

Geyerstara.  O.  af  204. 
Gier,  IL  179. 
Gierke,  0.  22. 
Gierths.  V.  186. 
Giese,  A.  36. 

Giesebrecht,  h.  26.  52.  337. 
Giesen,  A.  271. 
Gietmann.  G.  172. 
Gildersleere.  Virginia  C  42. 
Gille,  IL  59,  102.  399. 
Gilm,  H.  V.  137.  167,  4öS. 
Gilow,  IL  86.  149. 
Ginisty,  P.  235. 

Girardi,  A.  253,  535. 
Giseke,  N.  483. 
Gialiotsi,  ('.  237,  521. 
Giiewski,  P.  24.  36.  334. 
Glareanas.  H.  422. 
Glasbrenner,  A    164.  199.  492. 
Glasenapp,  C.  F.  237;8,  242,  521 «. 

—  G.  V.  15,  288.  573. 
Glaser,  A.  2(^)0. 
Glane,  Helene  196. 
Gleich,  J.  A.  12,  218.  508. 
Gleichea-Rnsswurm.  A.  r.    37,   49.    80. 

125,  140.  143.  226.  296.  428,  583. 
Oleim,  J.  W.  L.    7.   156,  324,  335».  474, 

486. 
GleUs.  Hannah  153. 
Glenk,  Vi.  39.  292.  376. 
Gleye.  K.  E.  63,  287,  308,  350.  571,  606. 
Glitzsch    113. 
Glock,  E.  180,  209. 
.Glockentöne,  Die"  328. 
Glöde,  O.  6:}.  135,  447. 
Gloeden.  B.  v.  50. 
Gloel,  H.  281  2,  560. 

60 


626 


Personen-  und  Sachregister. 


QlÖBS,  F.  M.  269. 

Glossy,  K.  162.     . 

Gluck.  Chr.  W.  v.  38,  177,  235. 

Glück,  Betty  (Paoli  Betty,)  166. 

—  K.  212. 

Glückel  V.  Hameln    127. 

Glücksmann,  H.  196,  498. 

Gmelin,  Lotte  (Schilflottchen)   166,  480. 

Gneisenan,  Graf  147. 

Qoar,  St.  478. 

Gobineau,  Graf  J.  A.  de  14,  18,  139,  320. 

Godin,  Araelie  202. 

Godwin,  W.  455. 

Goebel,  H.  32. 

—  J.  295,  581. 
Göcklngk,  L.  V.  G.  v.  166/7. 
Goedeke,  K.  3,  137,  273,  321,  429,  434, 

450/1,  479,  553,  571,  587. 
Göhler,  G.  176,  178 

—  R.  302. 
Goemann  59,  127. 
Göpfert,  E.  59. 
Görgen,  J.  88. 
Görges,  W.  19. 
Goeringer,  Irma  201. 
Görner,  C.  A.  50. 
Görree,  J.  J.  3ü7,  603. 
Goethe,  Alraa  v.  284,  562. 

—  Christiane  v.  (geb.Vnlpius)  558,  560, 
562. 

—  Cornelia  (Grossmntter)  569. 

—  .1.  K.  283,  287,  562. 

—  J.  W.  T.  277-94,  555-79.  —  3,  14, 
17,  20,  25/6,  28,  40,  42/3,  59,  112, 
133,  137/8,  144,  151,  153,  157,  207, 
210,  212,  221,  227,  230,  262,  274,  276, 
295,  299,  304,  306,  318,  321,  323,  328, 
332/3,  340,  367/8,  383,  431,  443,  450, 
453/6,  458;9,  462,  466/7,  477,  479, 
481/2,  485,  491,  496/7,  502/3,  510, 
614/7,  528,  532/3,  580,  583,  585,  595, 
597,  610,  612. 

—  Lyrik  287-90,  570/4.  —  28.  83,  332, 
431,  557.  588.  Briefgedichte  287, 
569-70.  Dichtangen  in  antiker  Form 
287.  Gesellige  Lieder  287,  570. 
Legenden  287, 571.  Schäferdichtungen 

287.  Sesenheiraer  Lieder  332,  563. 
Westöstlicher  Divan  287/8,  571. 
Xenien  289-90,  573.  —  Einzelne 
Lieder:  An  Behrisch  571,  606.  An 
die  Entfernte  574.  An  Freund  Mellish 
288,572.  An  die  Günstigen  570.  An 
den  Mond  570.  Besuch  573.  Braut 
von  Korinth  570.  Ergo  bibamns  288, 
572.  Fischer  288,  573.  Flieh,  Tänb- 
chen,  flieh  558.  Ganymed  560.  Ge- 
sang der  Geister   über   den  Wassern 

288.  Gott  und  die  Bajadere  557,  571. 
Heidenröslein  573.  llmeniiu  288. 
Jesus  und  das  Huiideaas  557.  König 
von  Thule  558.  Legnnden  des  Alezins 
556.  Legende  vom  Hufeisen  557,  571. 
Mahomets  Gesang  288.  578.  Mignon 
288,  570,  574.  Mit  einem  gemalten 
Bande  574.  Musen  und  Grazien  in 
der  Mark  570.  Morgenklagen  573. 
Nachueföhl  574.  Paria  557,  571. 
Siebenschläfer  557,  571.  Sonette  558. 
Snleika  277.  Tagebuch  570.  Urworte 
Orphisch  288,  572.  Venezianische 
Epigramme  558.  Wanderers  Nacht- 
lied  288,  573/4.  Wanderers  Sturm- 
lied 558.  Wonne  der  Wehmut  289,  570. 

—  Epos  289-92,  Ö74/6.  —  Der  ewige 
Jude  578.  Hermann  und  Dorothea 
13,  25,  28,  290/1,  576.  Das  Märchen 
292,  576.  Novelle  292,  576.  Wahl- 
verwandtschaften 292,  491.  Werther 
59,  277,  281.  283/4,  289,  560/1,  574/5. 
Wilhelm  Meister  ö8,  289-90,  574/6, 
587,  602. 

—  Drama  291/4,  577/9.  -  Dramatische 
Fragmente  578.  Belsazar  292.  Bürger- 
general 48.  Claudine  von  Villabella 
667.  Clavigo  291,  56.3,  577.  Egmont 
29,  292,  334,  674,  577,  587,  693. 
Elpenor  557.  Des  Epimenides  Er- 
wachen 293,  578.  Erwin  und  Elmire 
657,  667.  Faust  29,  37,  44,  207,  223, 
298/4,  315,  332;8,  435,494,  510,532,555, 
.578"J,«15.  Fisoherin  293.  Geschwister 
291,  677.  Götter,  Helden  und  Wie- 
land 4H7.  Göt«  von  Berllchingen  29, 
241,  532.  Hamlet-  Bearbeitung  567. 
Iphigenie  inTanris  29,  2«2,  375,577, 
Jery  und  B&tely  557.  Königliche 
Einsiedlerin    575.      Laune    des    Ver- 


liebten 577.  Löwenstuhl  292,  578. 
Mitschuldigen  577.  Natürliche  Toch- 
ter 292,  577.  Pandora  293,  578.  Pro- 
metheus 38,  292,  375,  578.  Stella 
532,  591.  Tasso  29,  292,  486,  513, 
557,  577.     Zauberflöte  293. 

Goethes  Prosaschritten:  Annalen  283. 
Antobiographische  Werke  283,  561. 
Belagerung  von  Mainz  28.  Briefe  aus 
der  Schweiz  283,  574/5.  Dichtung 
und  Wahrheit  28,  281,  283,  332,  358. 
367.  Ephemeriden  283,  562.  Geo- 
logische Probleme  278,  556.  Höhen 
der  Alten  und  Neuen  Welt  280. 
Italienische  Reise  283,  561,  598. 
Kampagne  in  Frankreich  25,  28,  283, 
557.  Meteorologische  Schriften  556. 
Natur  (Pros.ihymne)  280.  Physikali- 
sche Schriften  278.  Propyläen  554. 
Bameans  Neffe  280.  Kegeln  für 
Schauspieler  345,  557.  Sprüche  280, 
556.  Starambncheintragangen  280. 
Verschiedene  Bekenntnisse  556.  Zum 
Shakespeare-Tag  577. 

Aufführungen  579. 

—  -Ausgaben  279,  :i9I,  557,  569-70,  574. 
Bibliographie  281.  553. 

—  -Bildnisse  280,  558. 

—  -Biographien  281,  462,  558-69. 

—  -Briefe  279,  282/3,  560. 

Charakteristiken  277,  555. 

Denkmäler  280. 

Forschung  558. 

Freunde  282. 

Gegner  287. 

—  -Gesellschaft  280. 

—  -Gespräche  283,  561. 

—  -Handschriften  281,  558,  570. 
• — Haus  (in  Weimar)  558. 

Illustrationen  294. 

—  -Jahrbuch  280. 
Kalender  281.. 

—  -Kritik  280,  558. 

—  -Kultur  277. 

—  -Kultus  277. 

Nachwirkung   277. 

Nationalmnseum  280,  558. 

—  -Parodien  287,  570. 

—  -Predigten  482. 

—  -Stätten  287/8,  569. 

—  -Stammbaum  282,  560. 

—  -Übersetzungen  294. 

—  -Verehrung  280,  558. 

—  -Verein  (Wiener)  281. 

Vorlesungen  (an  den  Universitäten) 

277. 

—  Katharina  Elisabeth  7,  13,  284,  562, 
566. 

—  Ottilie  V.  564,  568. 

—  Walter  v.  284. 
Gott,  E.  13,  220,  510. 
„Götterdämmerung"  63. 

Göttin,  Die  (in  der  Mythologie)  49,  377. 
Göttinger  Musenalmanach  s.  Hain. 
Göttling,  J.  Fr.  A.  461. 
Goetz,  Herrn.  236. 

—  W.  5,  319. 

Götze,  A.    56,  62/3,  67,  108/9,  116,  349. 

—  Edm.  3. 

—  E.  28/9. 
Götzen,  A.  62. 
Götzinger  590. 
Gogol,  N.  205/6. 
Gold,  A.  204,  253. 
Goldammer,  L.  185. 
Goldast,  M.  338. 
Goldener  (Märchen)  376. 
Goldenes  Zoitalter  (Sage)  46. 
Goldmann.  P.  207. 
Goldmark,  K.  241. 
Qoldoni,  C.  210,  501/2. 
Qoldschmidt,  H.  (Faber,  H.)  207. 

—  Hugo  71. 

—  K.  W.  63,  73/4,  76/9,  168,269,362/3. 

—  M    269. 
Goldsmitb,  0.  499. 
Gollinger,  E.  163,  177. 
Qolther,  W.  188,  237,  379,  496. 
Goltz,  Clementine  v.  d.  147. 
Golz.  B.  381. 

—  E.  161. 
Gombert,  A.  63. 
Gonoonrt,  E.  und  J.  de  72. 
Goodnight,  S.  H.  454. 
Qorlainow,  S.  v.  212. 
Qorini,  G.  376. 

Qorki,  M.  206.  632. 

Qorm,  L.  45,  168,  215,  306,  601. 


Gors,  L.  21. 

Gosche,  Agnes  .36. 

Got  (Schauspieler)  254. 

Gothein.  E.  392/3. 

Gotik  279. 

Gott,  Gottesbegriif  266,  269. 

Gotter,  F.  W.  516. 

Goltheil,  E.  17,  325. 

Gottheit,  J.,  s.  Bitzius,  A. 

Gottlieb,  A.  59,  166. 

Gottschalg,  A.   W.  150,  238. 

Gottschalk,  H.  267,  341,  603. 

Gottsched,  J.  Ch.  80,  82,  86,  126,  131, 
136.  203,  337,  .339,  437,  439,  444, 
447/8,  450,  458,  554. 

Gounod,  Ch.  44. 

Gozzi,  C.  623/4. 

Grabbe,  Ch.  D  7,  161,  212,  287,  362, 
504,  513,  568. 

—  Lucie  212,  504. 

Graber,  G.  105. 

Gracian,  B.  263.  436. 

Gradenwitz,  0.  147. 

Graeb,  E.  78. 

Grächner.  J.  B.  558. 

Graf,  H.  G.  282,  235,  291,  565,  577. 

Gräter,  A.  461. 

Grätz,  H.  612. 

Gräve,  A.  34,  333. 

Grävenitz,  G.  v.  164,  282/3,  560,  562. 

Graf.  Arturo  433. 

Graff,  Jörg  399. 

Gragger,  R.  46,  217,  507. 

Gral  41/2,  239-40,  379. 

Grammatik  57,  66,  68,  280. 

Grammatiker  338. 

Graaal,  B.  288. 

Grassraann,  H.  52,  337. 

Gratten,  Th.  C.  50,  388. 

Gratzer,  C.  239. 

Granert,  H.  14,  307,  603. 

Grautoff,  0.  173. 

Greatraks  257,  540. 

Grebel,  Frau  484. 

Greflinger,  F.  S.   327. 

Gregor,  H.  244,  250,  526. 

Gregori,  F.  156,  159,  208,  250,  252, 
501,  534. 

Gregorovius,  F.  153. 

Greif,  M.,  s.  Frey,  H. 

Greiner,  L.  183,  196,  222.  511. 

Greinz,  H.  189. 

Grempler,  G.  291,  577. 

Grendel-Sage  377. 

„Grenzboten"  21. 

Greser,  Dan.  417. 

Grethen  133. 

Qreve,  F.  P.  203/4. 

Grevel,  W.  177,  483. 

Greven,  E.  166,  480. 

Greving,  J.  111/2,  410. 

Grienberger,  Th.  v.  20. 

Griepenkerl,  R.  213,  504. 

Gries,  J.  D.  517. 

Griesbach,  J.  J.  461. 

Grillparzer,  F.  12,  14,  16,  153.  216/7, 
804,  452,  460,  507/9,  512,  532/3.  - 
Ahnfrau  30,  217,  507/8.  Alfred  der 
Grosse  217,  508.  Arme  Spielraann 
30.  Gedichte  49,  507,  562.  Goldene 
Vlies  507.  Jüdin  von  Toledo  48,  217, 
508,  532.  Kloster  von  Sendomir  181, 
489.  König  Ottokars  Glück  und 
Ende  30,  217,  333,  507.  Krösus  460. 
Des  Meeres  und  der  Liebe  Wellen 
217,  507.  Purpurmantel  460,  507. 
Sappho  30,  217,  507/8.  Selbstbio- 
graphie 217.  Spartakus  507.  Tage- 
bücher 508.  Traum  ein  Leben  217, 
508.  Treuer  Diener  seines  Herrn 
48,  217,  387,  508. 

— -Jahrbuch  216 

Grimelli,  Cavaliere  460. 

Grimm,  H.  323,  355,  469,  554. 

—  J.  52/3,  61,  148,  305.  307,  336,  840/1, 
599,  603. 

—  W.  52/3,  61,  148,  305,  307,  337, 
340/1,  561,  599,  603. 

Saohsenberg,  E.  50,  456. 

—  -Gesellschaft  in  Kassel  341. 
Grimme,  H.  70. 

„Grimmel"  63. 

Qrinuuelshansen,  Fr.  Chr.  T.  437. 

—  H.  J.  Chr.  V.  105,  129,  400.  436,  457. 
Grisebach.  E.  146,  263,  342,  451. 
Oriselda-Sage  47. 

Qrobhel,  Th.  35. 
Qroddeck,  G.  232. 


Personen-  um]  Saohro^ister. 


627 


Groeper,  B.  602. 

Qr6Mler,  H.  66.  844,  414. 

OroethnyMn,  B.  2HU. 

Orolimnnd.  8.  174. 

Groningen  114. 

GronovluB,  J.  Fr.  429. 

Grooi,  K.  74,  298,  868.  .SßO,  688. 

—  Marl«  298,  ÖH8. 
Groote,  E.  t.  .<i03. 

Groi»,  B.  13,  228,   VJ2«,  246,  304.  514. 
62«,  596. 

—  F.  72,  240.  290,  .')24. 

—  J.  .S9,  302,  5'J3. 
Grosse  (Physiker)  278. 

—  J.  88,  186,  215,  606. 

—  K.  94,  372. 
Grokter,  U.  85 
Grossniann,  F.  4. 

—  St.  224.  250,  253.  626. 
GrOBSstadt.  die  60,  73,  244. 
Groas-Strehlits  186. 
Grote,  A.  224. 

—  W.  ^lO. 
Groth,  E.  291. 

—  Kl.    137,    152,    164,    171,    188,   214. 
452/3,  471,  479,  481,  495. 

Grotins.  H.  18,  134,  444. 
Grotz,  K.  H.  4. 
Grube,  H.  B.  189. 

—  M.  50,  435. 
Grnber,  C.  A.  376. 

—  M.  T.  145. 

Grün,  AnastHsins  s.  Anersperg,  Annsta- 
sinii  Qraf  t. 

—  C.  87. 

GrOnberg,  h.  21. 
Gröner,  J.  8.  566. 
GrQnhagen,  C.  186,  494. 
GrOninger,  J.  194,  497. 
QrDnstein,  Ij.  285,  565. 
firönwald,  E.  54,5,  94,  96,  495. 
GrAtzroacher,  G.  196. 

—  R.  H.  263. 
Oranaa,  G.  44,  .386. 
Ornndtvig,  Anna  40. 
Qrnnow,  J.  F.  21. 
Qrunwald,  M.  130,  810,  438. 
Grupp,  G.  267. 
Gryphius.  A.  14,  130,  432. 

—  Chr.  428. 
Gnarino  428. 
Gnbelmnnn,  A.  164. 
Gnbitz.  F.  W.  303,  460,  608. 
Gobo.  A.  371. 

Gudrun  42,  377,  436. 
„GAldenkammer,  Die"  22. 
GBnderode,  Karoline  t.  307,  604. 
GQndisoh,  G.  19. 
G&nter,  H.  .39. 
Gflnther,  Fritz  34. 

—  H.  Chr.  50,  129,  319,  431/2,  435. 

—  H.  T.  168. 

—  K.  180. 

—  L.  60. 

—  R.  101,  114. 

—  V    H.  231. 

Gantter,  0.  297,  299,  302,  586. 

Gnericlt<>,  0.  134,  445. 

Gürtler,  H.  58,  346. 

GOssfeldt,  P.  147,  468. 

Gugitz.  G.  210,  502. 

Guifliii.  E.   148,  261. 

Gnilbeanx.  H.  144,  168-70,  173,  223. 

Gailbert,  Yvette  535 

Gulbransson,  Frau  0.  231. 

Gnnilich,  B    29. 

Gnmmere.  F.  B.  41. 

Guropelzhaimer.  A.  104. 

Gnmppenljerp,  H.  y.  208,  459. 

Gundelflngen,  H.  120,  420. 

Gnndolflngar,  F.  (Gnndolf,  F.)  24.  141, 

228,  282,  329,  600. 
Gnnkel,  II.  6.  39. 
Qurlitt.  C.  143. 

—  L.  21,  66,  74,  88,  214,  506. 
Guttis,  F.  156. 
Gussroann.  W.  114. 

GustuT  II.    Adolf,  König   v.  Schweden 

123,  425/6. 
fiutenberg.  J.  99. 
Gutermann,  Sophie  s.  L-.i  Roche. 
Guth.  G.  27,  332. 
GutJHhr,  E.  A.  58,  345. 
Guttnpnsch.  G.  128,  430. 
Gutzkow.   E.  315. 

—  11.  :!1,'). 

—  K.  -M).  49,  313/5,  319,  450,  479,  604. 
523,  614'5. 


Ooy  of  Warwick  (mittelengl.  Roman)  47. 
Oayan,  G.  MH. 
Owinner,  W.  t.  262.  549. 
Gydo  und  TbyruH  (Roman)  47. 
Oymnaslnm  s.  Schulen 

Haag.  F.  94. 

-  K.  69. 
Uaaa.  Tb.  126. 
Hute.  F.  253. 
Haberling  128. 
Habermann,  P.  81. 

-  S.   181. 

Habsburger  Urbar  30t. 
Hach.  R.  21. 
Haohmeister  79. 
Ilaokel.  0.  91. 

Hnekl.  Luise  167.  ISl.  194. 
HaokUnder,  F.  886,  611. 
HAdden,  J.  C.  236. 
Hadewig.  .1.  H.  429. 
Hadlich,  H.  29. 
Radrian,  Kiiiser  40. 
Haebler,  K.  395. 
Haeoke).  E.  90. 
H&feli  554. 
H&mel.  fi.  45.  380. 
Haendcke.  R.  425. 
Hftndfll,  Q.  F.  39,  130. 
HAnlein,  Th.  194. 
R&nsel  und  Oretel  382/3. 
Haering,  Tb.  259,  543. 

-  (Alexis.  W.)    186,   215,   460/1,  504, 
506. 

Harlin.  A.  37. 

Haertel,  M.  H.  454. 

Haeseler.  Graf  ▼.  468. 

H&8s1ioh  72. 

H&nsle,  11.  308,  606. 

Hafls  173. 

Hagedorn,  Chr.  L.  v.  565. 

-  F.  T.  156,  4T1,  474. 

Hagemann.  C.  245,   248,  260.  516,  528, 

632. 
Hagenieister,  .T.  G.  616. 
Hagen,  Aug.  181,  489. 

-  F.  II.  V.  d.  52,  305,  336,  599. 

-  J.  J.  A.  y.  534. 

-  Joh    y.  403. 

Hngenbach,  K.  R.  152,  190,  470. 

-  P.  V.  301. 
Haguenin  139. 
Hahn  93.  372. 
Hahn,  H.  4. 

-  .1.  182,  212,  593. 

-  K.  92. 

-  W.  .34. 

-  -Hahn,  Ida  QrMn  201. 
Hahne,  F.  127,  431. 

Hain,  Göttinger  156,  448,  475. 
Hake,  B.  272. 

-  P.  5e3. 
Halbach,  F.  39. 
Halbe,  M.  222.  511,  632. 
Halbtrstudt  69. 
Haibert,  A.  21,  145. 
HHlbritter,  M.^rx  402. 
Hali^yy,  D.  264. 

-  J.  F.  E.  523. 
Hall,  F.  A.  38,  375. 

-  J.  N    yan  285,  290. 
Halle,  S.  y.  201. 

Ualler.  A.  y.   136,    151.   258,  448,  463, 

474,  541. 
Hallgarten.  R    212. 
Halliggeschichten  185. 
Hallmann.  J    Ch.  4.39. 
Hallwich,  H.  123,  426. 
Hahn.    F.,  s.  MQnch-Bellingbausen.    E. 

Frhr.  y. 
Haltrich.  J.  53 

—  K.  53. 

Hamann,  E.  M    193.  201,2. 

—  .1.  G.  257,  514.  5:i8. 
-  R   319,  362. 

Hamburg  128,  142  3,  147,  164. 
„Hamburger  Zeitung'*  19. 
Ilamecher,  P.  168.  200. 
Hamerling,    R.  31.   137,   166,   181,   33.3, 

452  3. 
Hamilton,  Cl.  207. 
Hamlet- Sage  44'5.  380.  439. 
Hamm,  E.  180. 
Hammer,  W.   A.    14,   26,  81,    144,    181. 

194. 

Purgstall,  J.  T.  571. 

Hammerschmidt,  A.  130,  4M. 
Hammes,  F.  106. 


Hamnltiseb,  M.  .029. 
Hararaond,  Eleaner  F.  68. 
Hamp«.  Th.  \m. 
Hamsaa.  K.  173,  204,  4M. 
Hannke,  B.  436. 

—  K    294. 

Hand  (aaf  dar  BBlina)  246. 

—  Payebeloffi*  dar  612. 
Haodal  98,  894 

—  -MaxMtti,  KnriM  t.  81,  901, "i,  826. 
883.  4!W,  496.  509. 

Handl,  W.  77.  144,  19»,  20»,  380,  985, 
2.30,  250,  263. 

Handsehin.  Ch.  H.  270.  667. 

Handsohrirtan  (vgl.  Arehire,  Biblio- 
theken! 420  1:  in:  Banel  4()5:  Berlin 
421:  Dyck  401;  Görlitz  447:  Göt- 
tingen 448:  Halle  419:  Kassel  .'(40  1  : 
Leipzig 447  ;  Mfinchan  40S,  42:i:  .Spon- 
beim  120.  421:  Ungar«  .^'17:  Wien 
422;    WolfenbQttel  422;    ZBrieh  404. 

Hange,  H.  IM. 

Hann,  F.  G.  200. 

Hanne,  R.  188. 

Hannemann.  K&tba  263 

Hannoyer  125.  315.  427. 

„Hannoverland"  21  2. 

Hans,  W.  232,3,  fi2o. 

Han84-Albam  479. 

Hansen.  J.  J.  7.  87,  KCi,  .323. 

Hanserezesse  1(K). 

Hansjakob,  H.  187. 

Hunslick,  E.  242. 

Hanstein.  A.  v.  454i. 

Happel.  E.  4.36. 

Harbeck,  H.  16«.  243. 

Hardekopf,  P.  284,  6134. 

Hardeland,  0.  162. 

Harden,  M.  15,  59,  143  4.  2i)4,  206.  211, 
215,  226.  2.'J2.  246.  253/4,  268,  270  1. 
460,  535. 

Hardenberg,  ^(Noyalia)  138.  159.  :103, 
305,  388.  459.  529,  694  5,   597.  60  ri. 

—  K.  A.  FOrst  y.  .326. 
Hardt,  E.  222.  261,  611  2.  534. 
Hurmes,  A.  A.  25. 
Harmon,  E.  182. 

Harms,  P.  271. 

Harnaok,  A.  89.  96,  l:i3,  419.  443.  452. 

•  —  K.  300    .591 

—  0.  215.  231.  290.  506,  576. 

—  Th.  452. 
Harpf.  A.  74.  361. 

—  F.  5. 

Har  iog,  W.  130. 
Harry,  O.  230. 
Harsdörffer.  Ph.   136.  447. 
Harstädt,  0.  187. 
Hart,  H.  202. 

—  J.  25.  72,  79,  197.  211,  2Jl,  223.  2J4. 
331,  358,  502,  513. 

Hartel,  W.  y.  342. 
Harteaeek-Dramen  48. 
Hartlanb,  G.  F.  22. 
Hartleben,  0.  E.  162,  222,  512. 

—  Selma  222. 
Hartmann.  A    129,  436.  631. 

—  Ed.  y.  73,  262  3,  360.  660. 

—  Ernst  253. 

—  F.  194,  497. 

—  G.  y.  236,  284,  562. 
--  L.  242.  302. 

—  Ludo  M.  96.  374. 

—  M.  12,  152,  166.  189.  306,  477. 

—  0.  11.  324. 

—  Otto  (Tegernsee,  0.  y.)  98. 
Reinb««k  144. 

Wendel  17L 

-  y.  Aoe  27. 
Hartog,  J.  175. 
Härtung.  E    '232. 

—  G.  126. 
GM.  -205. 

Hartwicb,  O.  140. 
Hartwig.  Tb.  276 
Harzbesiedlung  48. 
Harzer-Mailer.  A.  N.   165. 
Il;ise,  H.  y.  178 
Hasenoleyer.  A.  123.  391,  42.S. 
Hashagen,  F.  149,  470. 
Haas«,  Else  248. 

—  P.  K.  5.55. 
Hasaell,  U.  y.  266 
Hatfleld.  .1.  T.  435. 

Hatyany.   L.    14.   79-80,    139,    198.  2U9. 

224.  364,  501 
Hanok,  A.  110. 

—  0.  230. 

60* 


628 


Personen-  und  Sachregister. 


Hanff,  W.  13,  26, 160,  305,  310,  476,  599, 

609. 
Hanffen,  A.  47,  51,  108,  130,  292,  386, 

576. 
Hangsdorff,  Panlus  128,  434/5. 
Hangwitz,  K.  187. 
Haun,  F.  G.  144. 
Haupt,  Antonie  202. 

—  E.  22. 

—  H.  89,  258,  316,  542. 

—  M.  336. 

Hauptmann,  Carl  16,  39,  152,  197,  222 
388,  457,  512. 

—  G.  15/6,  84.  153,  197,  206,  221/2,  224. 
231,  320,  360,  367,  457/8,  504,  510/1, 
532.  —  Arme  Heinrich  367.  Bahn- 
wärter Thiel  512.  Biberpelz  512,  532. 
Bunte  Buch  512.  College  Crampton 
532.     Einsame   Menschen  512.     Elga 

512.  Emannel  Qnint  197,  498.  Flo- 
rian Geyer  392,  512.  Fuhrmann  Hen- 
schel  512.    Griechischer  Frühling  153, 

513.  Griselda  512.  Hannele  512. 
Hirtenlied  512.  Michael  Kramer  512. 
Promethidenlos  367.  Rose  Bernd  512. 
Eote  Hahn  512.  Schluck  und  Jau  512. 
Und  Pippa  tanzt  223,  512.  Versunkene 
Glocke  223,  293,  512/3.  Weber  223, 
532. 

—  U.  248. 

Haupt-  und  Staatsaktionen,  Wiener  131, 

439. 
Hauri,  J.  293,  578. 
Hauschild,  0.  64,  67,  351,  334. 
Hauser,  J.  119,  266,  422. 

—  Kaspar  199. 

—  0    2,  320. 
Hansmann,  G.  435. 

—  K.  162. 

—  R.  149,  267. 
Havemann,  J.  198. 
Havenstein  E    303,  319,  694 
Hawel,  R.  225. 
Hawthorne,  N.   139,  455/6. 
Haxthausen,  Familie  v.  340. 

—  Anna  Juliane  v.  126,  430. 
-  Chr.  Aug.  V.  126,  430. 

Haydn,  J.  7,  38. 
Haym,  K.  65. 

—  K.  .303,  450,  487,  594,  599. 
Haymel,  W    291 
Huymerle,  F.  v.  298,  302,  586. 
Heaton,  W.  J.  114. 

Hebbel,  Christine  214,  505. 

—  F.  3,  14,  26,  74,  84,  137,  159,  162, 
164.  169,  185,  213/6,  238,  295,  299, 
313,  320,  361,  .364,  451/4,  457,  478, 
500,  504/6,  509,  511,  517,  532/3, 
."90.  —  Agnes  Bernaner  31,333,505. 
Briefe  214,506.  Demetrius  215.301, 
506,  592.  Diamant  215,  505.  Erzäh- 
lungen 494.  Gedichte  84,  479.  502, 
505.  Genoveva  45,  215,  381,  505/6, 
601.  Des  Greises  Traum  506.  6y- 
ges  485.  Judith  214/5,  505/6.  Julia 
215,  505.  Maria  Magdalena  215,  505/6. 
Mutter  und  Kind  84.  Die  Nibelungen 
31,378,524.  Prometheus  375.  Stein- 
wnrf  215,  506. 

Bibliographie  213,  504. 

Literatur  213. 

Hebel,  J.  P.   26,  157,  179-80,  286,  488, 

566. 
Heberer,  J.  M.  47. 
Hebold,  K.  87. 
Hebräisch  421/2. 
Hecht,  Familie  150,  177. 

—  M.  229.  516/7. 

—  M.  302. 

—  R.  J.  104. 

Heclcer,  M.  279,  282,  287  8,  295,  302, 
569. 

—  0.  A.  98,  391. 
Hl  ddaeuB,  C.  196. 
Hodemann-Ilcespen,  P.  146. 
Hederich  578. 
Heermesse  177. 

Ilpfele,  II.  116. 

llegaur,  E.  100,  129. 

Hegel,  0.  W.  F.  la,  71,  259-60,  262,269, 

318,  357.  364,  371,  505,  583. 
Hegeler,  W.  197,  202. 
Hehn,  V.  53. 
Heiberg.  II.  200. 

Heidelberger  Romantik  306  10,  UOl/4. 
-  .Scblobs  .-,1. 
Heidelied  tlUl 
Heidenreicb,  .Sophie  153. 


Heiderich,  A.  503. 

Heidrich,  E.  100. 

Heigel,  K.  Th.  270. 

Heijermans,  H.  208. 

Heil,  A.  28-30.  53,  300,  332/3,  591. 

Heilborn,  A.  1-6,  194,  295. 

—  E.  192,  204,  260,  547. 
Heilbronn,  J.  312,  314,  611. 
Heilig,  0.  29,  67. 

Heilige  drei  Könige  103,  557. 

Heiligenlegenden  (vgl.  Legende)  103. 

Heilmann,  K.  84/5,  368. 

Heim,  W.  113. 

Heimann,  M.  212.  223.  297,  504,  588. 

„Heimat  und  Well"  22. 

Heimatkunst  18,  457,  461. 

Heimatlyrik  457. 

Heims,  Else  253. 

„Heimweh,  heimwehkrank"  63. 

Heine,  Anselra,  s.  Heine,  Selma. 

—  Betty  312,  611. 

—  Charlotte  243/4,  613. 

—  G.  78,  169,  198,  312,  611. 

—  H.  311/4,  610/3.  -  14,  16,  49,  153, 
159,  180,  195,  304,  434,  450,  454,  479, 
568,  606,  611,  613.  —  Lyrik  312/4, 
455,  613.  Bnch  der  Lieder  313,  613. 
Kitty  611.  Nächtliche  Fahrt  612. 
Romanzero  611/2.  Tannhäuser  611. 
Unsere  Marine  612.  Warnung  612. 
—  Drama:  RatolifF  314,  613.  — 
Prosaschriften  313/4,  613.  Bäder  von 
Lncca  612.  Briefe  über  Deutschland 
613.  Denkworte  auf  Markus  613. 
Elementargelster  613.  Götter  im  Exil 
611.  Harzreise  288.  Lutetia  613. 
Memoiren  313.  Reisebilder  611.  Salon 
611.  Schwabenspiegel  20,  314  Ver- 
mischte Schriften  611. 

—  -Ausgaben  313,  612/3. 
Bibliographie  314. 

—  -Bibliothek  (Düsseldorf)  613. 
— -Büdnisse  314,  611,  613. 

Biographien    und    Charakteristiken 

311.  612. 

—  -Briefe  312,  611,  613. 

—  -Denkmal  314. 
Einflüsse  311. 

—  -Frage  311. 

Handschriften  613. 

—  -Kalender  314,  61.3. 

—  -Pamphlete  311,  611. 
— -ReHquien  312,  611. 

—  -Stätten  312. 

—  -Verehrung  314,  613. 

—  Mathilde  312,  611. 

—  Maximilian  611. 

—  Selma  (Heine,  Anselm)  201. 

—  -Geldern,  M.  Frhr.  v.  (M.  v.  Seidern) 
312. 

Heineck,  108,  407. 
Heinenann,  B.  237. 

—  K.  3,  320. 
Heinicke,  S.  94. 
Heinrich,  G.  139. 

—  H.  214,  364,  505. 

—  K.  B.  202 

Heinse,  W.  71,  151,  179,  485/6. 
Heintze,  A.  25,  64,  352. 
Heinze.  H.  25,  28,  30. 
Heinzel.  R.  53,  318,  341. 
Heitmüller,  F.  F.  152,  222. 
Helber,  S.  53,  838. 
Helbing,  R.  30.  333. 
Helbling,  A.  167,  481. 
Held,  H.  L.  310,  391,  609. 

—  (im  Märchen)  382 
Heldensage  ,40/2,  376/9. 
Heldentum  221. 
Heldmann,  K.  54,  342. 
Helena-Sage  37. 
Helgoland  185. 
Helle,  F.  W.  183. 
Hellenismus  264,  279. 
Heller,  G.  261,  548. 

—  0    187. 

—  S.  34. 

Hellinghaas,  0    185,  305,  494,  599. 
Hellmann,  0.  162.  218,  477/8. 
Hellpaoh,  W.  76/7,  862,  652. 
Hellwig.  A.  255. 
-  P.  33. 
,  Heimerding,  K.  259. 
Helraolt,  H    F.    15,  12(5,  269,   272,  430. 
Helms,  A.  23. 

Holten,  W.  van  62,  1)4,  351. 
Hemmer,  H,  179,303,  3(t6,437,  Ö94,  600. 
UemsterhusiuB,  T.  339. 


Henckel    v.    Donnersmarck,    W.   L.   V. 

Graf  147. 
Henckftll.  K.    155,   170,    173,   314,   450, 

481,  613. 
Hendschel,  A.  32. 
Henisch.  G.  338. 
Henkel,  H.  222,  512. 

—  M.  D.  103,  281,  5>9. 

—  W.  139. 
Henking,  K.  272. 
Henneberg,  Familie  273. 

—  B.  273. 

—  G.  E    Graf  v.  111. 

—  R.  273. 
Hennes,  B.  276. 
Hennig,  B.  147,  465. 

—  P.  290,  576. 

—  R.  77,  236,  288,  £72. 
Henniger,  K.  104. 

Henning,  H.  179,  195,  263,  497. 
Hennings,  Betty  254. 

—  J.  214. 

Henrinhsen,  L.  188. 
llenrici  (Picunder)  435. 
Henriqnez  v.  Strevesdortf,  M.  134. 
Henschel,  A.  101,  159,  257,  638. 
Hense,  J.  32,  35. 

Hensel,  Luise  602/3. 

—  P.  260. 

—  W.  608. 

Hentzschel,  0.  257,  640. 
Henze,  A.  328. 

Henzen,  W.  219,  261,  294,  580. 

Herakles  37,  39,  376. 

Herbart,  J.  F.  26,  71,  83,  87/8,  368/9, 
371. 

Herber,  Pauline  94,  372. 

Herbert,  M.,  s.  Keiter,  Therese. 

Herder,  J.  G.  v.  275/6,  554/5.  ^  3,  26, 
28,  134,  144,  153,  2.58,  274,  318,  321, 
328,  493,  496,  515,  541,  557,  578.  — 
Älteste  Urkunde  des  Menschen- 
geschlechts 554.  Aufsätze  276.  Brief- 
wechsel 554.  Cid  28,  30.  Gedichte 
455.  Ideen  276,  589.  Kritische 
Wälder  554.  Predigten  276.  Pro- 
metheus 375.  Schnlreden  555.  Shake- 
speare-Übersetzung 276.  Zerstreute 
Blätter  448. 

Herdersche  Buchhandlung  6. 

Hergot,  Joh.  420. 

Herholtz,  F.  194. 

Hering,  H.  62. 

—  R.  292. 
Herkner,  H.  154. 
„Herkommen"  62. 
Herlosson,  K.  489. 

Hermann,  Markgraf  von  Baden  442. 

—  F.  R.  378. 

—  G.,  s.  Borchardt,  G.  H. 

—  R.  188. 
Hermelinck,  H.  116. 
„Herold"  22. 
Herold,  Emil  208. 

—  M.  L.  162. 

—  Mich.  415. 
Herre,  P.  98,  391/2. 
Herrenmoral  264. 
Herrenmundart,  Schenker  69. 
Herrmann,  A.  148. 

—  Fritz  115. 

—  Helene  169,  192,  481,  612,  615. 

—  M.  86. 

—  P.  27. 

-  W.  259. 
Hertling,  G.  v.  271. 
Hertz,  M.  54,  341. 

—  W.  43. 
Hertze,  J.  402. 
Hertzer,  Elsa  13. 
Herwegh,  G.  312,  477,  611. 
Herwig,  F.  201. 

Herz,  H.  11. 

—  Henriette  260,  305,  546,  600. 
Herzfeld,  Marie  147. 

„Herzlich  tut  mich  erfreuen  die  fröhlich 

Sommerzeit"  431. 
Herzog  Ernst  (Sage)  40. 

—  W.  22,  89,  206,  210/2,  226. 
Hesekiel,  G.  186. 

Hesiod  375,  578. 
Heskarap,  H.  29. 
„Hesperus"  23. 
Hess,  Adolf  472. 

—  D.  272. 

—  W.  108,  407. 

Hesse,  H.  12,  144,  156,  168,  194,  197, 
202,  308,  457,  461. 


Personen-  und  Sachregister. 


629 


Hestiel.  K.  -Ji,  :iii,  :il4,  SM. 

HeniielbHcher,  K.   I4'J. 

Ilesteirceyer,  K.  4. 

Ilesuen  05,   115,  174,  34(),  415. 

— NimsäU  14;i. 

Hessen,  K.  77.  7'.i,  :i(i:l. 

„llessenVunst"  2:1 

Hettema,  V.  H.  47. 

Hettler,  A.  1). 

Hettner,  H.  5U4,  5V7.  &Vä. 

Henbnnm,  A.  83,  87/8,  342. 

Ilenbel  5ul. 

Ileuchelin,  Katharina  Burbura  157,  475. 

Hener,  0.  '-'Ha,  •J87,  .56'.»,  569,  586. 

Heun,  Karl  (Ciaaren,  H.)  181,  450,  609. 

Ileosler,  A.  15,  41/2,  378,  380,  494. 

Henss,  A.  132,  231»,  524. 

—  Th.  50,  155,  189,  U>5,  202. 

—  -Knapp,  Elly  157. 
Henssi,  K    110,  409. 
Heussner,  -Alfr.  255,  535. 
Hevesi,  L.  200,  254,  501. 
Hezenwosen     und     llezenTerfolgongen 

107,  40ü. 
Hey,  E.  174. 

—  H.  240,  524. 

—  J.  524/5. 
Heyok,  E.  3y. 
Ileydemunn,  A.  6.  52. 
Hey  den  94. 

Hvydenreioh,  K.  H.  87. 
Heydtmann,  J.  33. 
Heymanü,  G.  79. 

Heyne,  Chr.  G.  5.3,  148,  272,  33». 

—  M.  61,  341. 
Heyniin.  Joh.  406. 
Heyse,  J.  C.  A.  06. 

—  K.  W.  L.  335. 

—  P.  31,  47,  163,  185,  192/3,  219,  221, 
230,  294,  479,  496/7,  504/5,  510,  579, 
605. 

Hiemenz,   Berthii  805. 
-   Miirgarete  306,  602. 
Ilieronynus,  S.  422. 
Hiesel-Literatar  179,  487. 
Hilbert.  G.  264,  266. 
Hildebruiid,  Ad.  285,  557,  564. 

—  R.   53,  61/2,   66,   266,  341,  353.  446. 
Hildebrand-Sa^^e  41. 

Hildebrundt,  K.  55,  329. 
Hilgenieiner,  K.  6. 
HilVa,  A.  38,  376. 
Hille,  C.  37. 

—  G.  19. 

—  P.  154,  170,  295.  473,  481. 
Hiller,  E.  234,  312,' 523,  611. 

—  G.  142. 

K.  76,  302. 
Hilty,  C.  14,  269. 
Himmel,  Au^castin  412. 
Himroelserscheiniingen  108. 
Hindenlang:,  E.  130,  488. 
Hinneberg,  P.  8. 
Hinnerk,  0.  220. 
Ilinrichs,  J.  C.  7/8. 
„hinter  die  Ohren  schreiben"  64. 
Hintertreppenromane    191. 
Hintner,  V.  63,  68,  350,  355. 
Hintze,  0.  124. 
Hinze,  W.  108,  130. 
Hippel,  Th.  G.  v.  257,  488,  539. 
Hirsch,  F.  4,  123. 

—  F.  E.  37,  48,  62,  167,  302,  389.  593. 

—  J.  309,  607. 

—  Marie  143. 

—  0.  180. 
Hirsohberg,  H.  248,  5.S2. 

—  L.  39.  49,  175,  211,  306,  315,  503,  601. 
Hirschfeld,  G.   223.  226,  244,  247,  250. 

252,  530. 

—  L.  189,  224. 

—  Rob.  235. 
Hirt,  H.  61,  348. 

—  P.  33. 

Hirtendicbtang,  griechische  37. 
Hirth,  E.    162,    176,  200,  311,  4;8,  612. 
Hirzel,  K.  54. 

Historiker  134,  148,  272,  406.  444/5. 
Historische  Methode  s.  Methode. 
Hitzig,  J.  E.  312,  450,  6f>7,  6U9,  611. 
Hladny.  E.  223.  513. 
..Iloaroätsgsang''  22. 
..Hochdeutsch,  Niederdeutsch"  63. 
lloobdorf,  M.  81,  183. 
Hochsohalwe$en  s.  Universitäten. 
11  .ck,  St.  34,  152,  162,  165  0,  303,  471, 

595 
Hodermann,  K.  632. 


Hoad«,  K.  41,  378. 

HAdel,  0.  IUI. 

HOfer,  C.  131.   248,  292.  297,  301,  4.39. 

532,  587,  .593. 
HAflich,  Lade  250,  253. 
UAhenkunst  18. 
HAbnk,  Helene  83,  120. 
HAIderlin,  F.    127,   137.   151.   155.   159, 

211),  297.  305.  431,  4Ö3.  450.  474,  476, 

502,  601. 
Hfiler,  O.  J.  6. 
HAIler,  G.  187.  49.V 
HfiUcher,  0.  03. 

HöUy,  L.  H.  Chr.  26,  166/7.  474/6,  479. 
Hönes,  Th.  488. 
Hoeniger,  H.  93. 
Hönigiwald,  R.  265. 
lloennioke  260. 

Hoensbroeoh.  Graf  P.  t.   148.  267.  469. 
HSpfner,  Q.  A.  326. 
Höppner,  G.  (Fidos)  16. 
Uörselberg  45. 
Hörstel.  W.  30<l,  .591. 
Hofbaaer,  Cl.  M.  304,  598. 
Hofer.  Andreas  48,  159,  387. 

—  E.  228,  513. 
Hoffmann.  Ad.  129,  609. 

—  C.  23,  225,  255. 

—  E   Th.  A.  14,  180,  305.  307,  309,  465, 
508,  594.  596,  599,  606,  607/9. 

—  Ferd.  30/1.  178,  483. 

—  Friedr   429. 

—  G.  200. 

—  H.  167. 

—  Hans  19.3. 

—  K.  126,  137.  219,  269,  276,  450,  509, 
544. 

—  P.  F.  L.  61. 

—  von   Fallersleben,   H.   26,    153,   174, 
398. 

— -Krayer,  E.  1(13,  157. 
Hof  kapelle.  Ansbache;  132. 
Hoflente  145,  462/8. 
Hofmann,  A.  F.  516. 

—  H.  310,  609. 

—  J.  Chr.  K.  y.  149,  163. 

—  R.  341. 

Hofmannsthul.  H.  t.    15.  144.  170,  204. 

223,   226,   250,   37<,   452.   460/1.  611, 

613. 
Hofmannswaldan  428,  434. 
Hofroiller,  J.  15.  23,  144,  172,  198,  196, 

198  9,  202.  207,  228,  329,  461,  498. 
Ilohegeiss  im  Oberharz  69. 
Hohenemser,  R.  81,  176. 
Hohenheim,  Franziska  t.  5bO. 
Hohenlohp,  F&rMin  Mnrie  145. 
Hohen'/.ollern,    Karl   Anton   t.    s.    Karl 

Anton. 
Hnhifeld,  A.  R.  454. 
Holbein,  H.,  der  JAngere  114. 
Holberg,  Ludwig  3.36. 
Holder,  A.  6.  53,  144. 
Holek.  W.  154. 
Hnlitscher,  A.  198. 
Holl  (Haaschronik)  106,  4C4. 

—  Elias  106 

—  K.   18,  114,  118,  208. 
Holländer,  V.  143. 
Holland  128. 

Hollenberir,  Märchen  vom  405. 
HoUing.  M.  A.  97. 
Hollweg,  W.  417. 
Holm,  C.  189. 

—  B.  232,  520. 

Holstein    (prenssiscber  Gesandter)    l.'i. 

Holtei,  K.  T.  212.  450/1,  497. 

Moltze,  F.  30i). 

Holz,  A.  161,  450,  458. 

Holsamer,  W.  197. 

Hölzer,  E.  65,  266,  660. 

—  G.  227. 
Holcman,  H.  93. 
Holzmann.  D.  102. 
Holzsehuher.  H.  168. 
Holzwarth.  J.   F.  4. 
Homburger,  M.  10. 

Homer  14,  27.  3:12,  494,  555. 
Homeyer,  F.  178,  130. 
Homonymik  öS. 
Horoosexaalismns  7. 
Honor«,  G.  P.  L'  47. 
Hoops,  J.  56,  343. 
Hopf,  F.  208.  501. 

—  J.  33. 

—  W.  89. 

Hopfen,  H.  t.  163,  193.  4öt>,  479. 
Horax  434.  446,  461. 


HorbMb,  A.  323. 
HereIckA.  A.  63. 
Uordorff.  A.  301.  692. 
Hvraajrr.  L.  168. 
Born.  E.  VO. 

-  Praai  561. 

-  J.  A.  285. 

-  K.  108. 

-  Uffo  218.  608. 

-  W.  «1. 

Hornfffer.  A.  77,  141,  3«S. 

K.  21».  267.  5«5. 
Horner,  K.  216,",  226. 
Uorn-Ronan  385. 
Hornthal.  J.  V.  r.  3U3. 
Hornnog.  A.  68. 

-  L.  30,2. 
HortI».  A.  10. 
Hertzsobansky,  A.  9. 
Hoskini,  J.  P.  2. 
Hossfeld.  U.  im. 

Uonb«n,  H.  H.  20.  181.  24«.  882.  8U/4, 

316,  328.  490.  613/6. 
Hooet.  A.  r  5,  823. 
Uiiren.  F.  Vh  *.  680. 
Howard.  W.  G.  274,  564. 
Hoyos,  Graf  471. 
Habens.  A.  :<8 
Haber,  Augnst  In. 

-  H.  235. 

-  L.  P.  517,  680. 

-  M.  40. 

-  V.  A.  3;«!. 
Haob,  C.  P.  12«. 

-  F.  197,  :«H. 

-  Ricarda  20 1. 
Hudson,  W.  2. 

Hadtwaicker,  M.  U.  28«.  60«. 
Hneber  363. 

U  abier,  Meta  261.  647. 
U&bner.  F.  72.  337,  652. 

-  0.  50.  155. 

-  0.  R.  170,  241. 

-  R.  54,  342. 
Httffer.  H.  172,  482. 
HBIIer,  ?.  189. 
HQlsen.  A    L.  304.  598. 
HQUbof,  Dar.  429. 
„HUnen"  63. 

iianicb,  F.  A.   168,   170,  274.  288.  887. 

289,  660.  569-70.  675. 
Harbin,  U.  6. 

HBrnen  8eyfried.  Lied  Tom  104,  401. 
Hnerta.  Garoia  de  la  48. 
Haet,  G.  46. 
HOter,  L.  35. 
Hattner,  W.  286.  5««. 
Hafeland.  Cbr.  W.  180.  461. 

-  Q.  461. 

Hagelmann.  K.  146.  28«,  4<1.  5«7. 
ilogin.    F..   ».    Feodora,    PhnMasin   u 

Schleswig- Uolst«itt. 
Hngo.  V.  173,  ;153.       . 
Httizini;a,  J.  228. 
Holdsehiner,  R.  143.  197. 
Humanismus  «4,  99.  117/9,  413-24. 
Uumanitätsldre  261.  597. 
UambertcUude,  U.  113.  119,  422. 
Humboldt.  A.  T.  153,  261.  283.  286.  548, 

5.57,  6«0,  567. 

-  Karoline  r.  151,  261.  286,  297,  470. 

-  W.  y.  14.  52.  87,  89.  133.  151.  159. 
260  1,  283,  286,  297,  305,  3;J5,  :J68. 
442',  470.  476,  547.  560.  5«7.  590, 
534  5.  587.  595. 

Harne.  D.  56«. 

Ilummricb,  II.  59,  124,  S4«.  48«. 

Humor,  Humoristen  73,  80,  199,  a«4. 

Huroperdinck,  B.  1441. 

Unmpf,  J.  K.  45. 

Hand  (in  der  Antike)  388. 

Hnneker.  J.  235. 

Banold,  O.  251. 

Hanziker,  0.  144. 

Kopp.  0.  108,  407. 

Harob,  H.  102,  122,  400.  484. 

Haret.  J.  142. 

Uurey,  V.  248. 

Mass,  K.  -285,  5««. 

-  R.  «9. 
Hassong,  F.  145. 
Hntli.  C.  H.  A.  :i3. 

-  J.  «7. 

UnttM,  U.  T.  119.  421. 
Hnttw.  H.  271. 

-  K.  154, 
Hjgin  589. 
Hymnologia  101. 


630 


Personen-  und  Sachregister. 


lamblichos  555. 

Ibershoff,  C.  H.  128,  435. 

Ibsen,  H.  14/7,  221, 232/4,  263,  499,  510/2, 

514.  519-21,  528,  532.  —  Baumeister 

Solness  233,  521.  532.    Brand  233,  521. 

Briefe  232.    Bund  der  Jugend  519,532. 

Catilina  520.    Frau  Inger  auf  Östrot 

520.  Frau  vom  Meere  233.  Gespenster 
361,  521.  Hedda  Gabler  233.  254. 
Helden  auf  Helgeland  31,  333.  John 
Gabriel  Borkinann  233, 519, 521 .  Kaiser 
und  Galiläer  233.  Komödie  der  Liebe 
529,532.  Kronprätendenten  520.  Nach- 
gelassene Schriften  233/4,  521.  Nora 
233,  521.  Peer  Gynt  233.  Kosmers- 
holro  520/1.    Stützen  der  Gesellschaft 

521.  Volksfeind  521,  532.  Wenn  wir 
Toten  erwachen  520. 

„ich  habe  sagen  hören"  63. 

Idealismus  72,  77,  259,  296,  363. 

Idyllendichtung  157. 

Iffland,  A.W.  151,  251,  286,  533,  586,  596. 

Ihering,  H.  217,  252/4. 

Ihringer,  B.  145,  260,  281,  307,  462, 
544,  559,  603.  • 

Ikarus  38. 

Ilberg,  H.  52,  93,  337. 

Ile  (Weltsprache)  57. 

Ilfeld  53,  148,  272,  339. 

Ilg,  P.  202. 

Ilgenstein,  H.  18. 

Illuminatenorden  278. 

Illusion  (der  BAhne)  243,  525/6. 

„Illustriertes  Sonntagsblatt  für  katho- 
lische Familien"  328. 

Ilwof,  F.  159,  211,  503. 

Imelmann,  J.  33,  288. 

Imhof,  Amalie  v.  566. 

Imme  7,  60. 

Immermann,  K.  L.  14,  48,  293,  315,  387, 
450,  464,  516,  529,  611,  615. 

Impekoven,  T.  250. 

Impressionismus  170,  479. 

„Im  Stiche  lassen"  64. 

Inama-Sternegg,  K.  Th.  v.  342. 

Inchbald  499. 

Indien  382. 

Individualitäten,  künstlerische  474. 

Individuum,  das  266. 

Industrieschule  s.  Schulen. 

Inkunabeln  s.  Wiegendrucke. 

Inschriften,  antike  422/3. 

Insekten  (in  der  Dichtung)  50,  388. 

Insel- Verlag  12,  324 

Instinkt  73. 

Inszeniernngsknnst  131. 

Intellekt  75. 

Intellektualismus  78. 

Interpunktion  67,  354. 

Inversion  66. 

Iphigenien-Dramen  38. 

Irenaeus  81,  208,  244,  246. 

Ironie,  romantische  304,  695. 

Irving,  W.  455,  475. 

Isaak,  Steph.  155,  415. 

Ischer,  B.  258,  541. 

Iselin,  J.  501. 

Isolani,  E.  9.  48,  188,  216,  245,  251, 
387,  528,  534. 

Israel,  A.  83. 

Istel,  E.  176,  236/9,  521/4. 

Italien  139,  153/4,  283,  397. 

Jabusvh,  M.  64. 
Jachimeoki,  H.  178. 
Jaohino,  C.  239. 
Jackson,  W.  109,  408. 
Jacob,  K.  4,  322. 
Jacobi,  B.  von  178,  484/6. 

-  F.  H.  286,  567. 

-  H.  54,  342. 

-  J.  Q.  58,  259,  286,  340,  667. 

-  J.  W.  177. 

-  M.  132.  236/7,  484. 
Jaoobowski.  L.  17,  170.  185,  197. 
Jacobs,  E.  120,  421. 

-  F.  181.  490. 

-  M.  156.  16«.  223,  230,  290,  613,  575. 
Jacobsen,  J.  P.  204,  499. 
Juoobsobn,  F.  242. 

-  8.  207,  215,  221,  223.  226,  228.  231. 
253/4,  525. 

J»ooby,  A.  116. 

-  H.  88. 

J&ger,  A.,  s.  Soblnmb,  Aug.  v. 

-  Cl.  107,  406. 

—  P.  T.  106. 

—  0.  4,  88,  822,  848. 


Jftgerlied  174. 

Jfikel,  M.  128,  435, 

Jaff6,  ß.  6,  823. 

Jaifray,  ß.  239. 

Jahn,  F.  L.  56,  148,  261,  548. 

—  K.  8,  71,  283,  289,  357,  453,  561,  574. 

—  M.  29-30. 
Jahnke,  R.  160,  476. 

Jahrbücher  (vgl.  Almanache,  Kalender) 

23,  329. 
„Jahreszeiten,  Die"  22. 
Jakubczyk  296. 
Jakubek,  J.  4. 

Janentzky,  Ch.  53,  156/7,  339,  475,. 
Janitschek,  Maria  201. 
Janko,  J.  66. 
Jansen,  M.  14,  98,  394. 

—  Sophie  143. 

—  Willibald  182. 
Janson,  K.  232. 

Janssen,  J.  97,  157,  409,  475. 

—  Magda  170,  481. 
Jantzen,  H.  27,  40,  54,  342. 
Jarck  308. 

Jargon,  jüdischer  60. 

.Taskowski,  F.  237. 

Jean  Paul.  s.  Eichter,  J.  P.  F. 

Jedele,  E,  270. 

Jedgefleld,  W.  J.  41. 

Jedrzejewski,  F.  310,  609. 

Jeep  92. 

Jehle,  F.  101,  398. 

Jellifns,  G.  182. 

Jellinek,  J.  139. 

—  L.  218. 

—  M    H.  53,  338. 
Jena  555. 

„Jenaer  Literaturzeitung"  287. 
Jenische  Sprache  60. 
Jenny.  E.  6,  190.  323. 
Jenrich,  K.  93. 
Jenseitsreligion  267. 
Jenseitsvisionen  107. 
Jensen,  A.  26. 

j_  y_  231. 

Jentsch,  A.  234. 

—  E.  76,  361. 

—  K.  77,  271. 
Jerschke,  0.  252. 
Jerusalem,  Else  79. 

—  J.  F.  W.  86,  140,  456,  560. 

—  K.  W.  273,  289. 
Jessner,  J.  233. 

—  L.  212. 

Jesuiten  92,  111,  140,  148,  267.  537. 
Jesuitendraraa  129-30,  376,  438/9. 
Jesuitenschulen  s.  Schulen. 
Jeuthe,  L.  308,  606. 
Jeiower,  J.  83,  153,  .302.  580. 
Joachim    II.      Hektor,      Kurfürst      von 

Brandenburg  440. 
-  J.  234. 

—  R.  53. 

Joachimi-Dege,    Marie    295,   304,   594, 

598. 
Joachimsen,  P.  99,  117,  121,  418,  420/1, 

423. 
Jobbe-Dnval  238. 
Jodl,  F.  262,  549. 
Joel,  K.  1,  15,  269. 
Johann  Friedrich,  Kurfürst  von  Sachsen 

412. 

—  —  Markgraf  von  Ansbach  132,  440. 
John,  A.  285,  291.  566. 

Johnson,  A.  H.  123. 

Jokl,  N.  62. 

Joknff,  E.  204,  499. 

Jolizza,  W.  K.  V.  175. 

Jonas,  F.  33,  86,  295,  302,  681,  584. 

—  J.  109,  419. 

—  B.  30,  55. 
Jones.  E.  228. 

—  Florence  N.  47,  384. 

—  H.  G   V.  55. 
Jonson,  S.  Ben  228. 
Jordan,  L.  41,  56. 

—  R.  131,  405,  438. 

—  W.  27.  137,  182,  378,  452/3,  493. 
Josef  IL,  Kaiser  von  Österreich  125,  428. 
Josephslegende    und    -Spiel    130,    438, 

557. 

Josephson,  A.  S.  7. 

Josika,  N.  48. 

Jobs,  V.  176. 

JoBtes,  Fr.  398,  482. 

Journalismus,  Journalistik  (vgl.  Publi- 
zistik) 17,  271/2,  325. 

Jonrnalkatalog,  Deutscher  825. 


Jnch.  E.  218. 

Juden   3,  49,    157,   188,   262,   285,   290, 

297,  315.  421. 
Judenfrage  17. 
Judenschule  s.  Schulen. 
Judentum  142,  240,  251.  268.  275,  311, 

612. 
Jüdin  von  Toledo  (Dramenstoff)  48. 
Jfihling,  J.  60. 
Jünemunn,  G.  2. 
Jünger,  F.  J.  229,  461,  517. 
Jüngken  298,  585. 
Jogendbibliotheken  10. 
.Tugenderziehung  73. 
Jugendliteratur  191. 
Julirevolution  1830  281. 
Jung  (Goethes  Freund)  577. 

—  A.  614. 

—  J.  342. 

—  R.  298,  585. 
Jungclaus  189. 
Junge,  H.  59,  195,  497. 

Junges    Deutschland    212,    311,    313/6, 

454,  504.  517,  614/5. 
Jungmünchen  457. 
Jung-Stilling,  H.  576. 
Jungwiener  144,  223. 
Jurinek,  J    M.  163. 
Jnrischitz.  N.  100. 
Juristen  134,  444. 
JuristendentbCb  65. 
Just,  W.  139,  455/6. 
Justina  (Epos  des  13.  Jh.)  429. 

Kaakebeen.  C.  L    47. 

Kabbala  443. 

Kabisch,  R.  85,  368. 

Kadelburg.  G.  225. 

Kaemmel,  0.   4.   21,   36,    105,  322,  342. 

Kämmerer,  M.  42, 160,  3U9, 378,  476, 607. 

Kaempfer,  E.  183. 

Kärnten  6,  144. 

„Kärntnerische  Zeitschrift"  20. 

Kaesebier,  K.  66. 

Kästner,  A.  G.  136,  448,  553. 

Kaeufer,  Pauline  27,  332. 

Kahane,  A.  17. 

Kahl  109. 

—  W.  83,  86. 

Kahle,  A.  135,  190,  447. 

—  A.  W.  J.  295,  300. 

—  B.  51,  53,  336. 
Kahn,  H.  223,  228,  246. 
Kaibel,  Fr.  288,  569. 
Kaim,  F.  39,  376. 
Kain-Dichtungen  39. 
Kaindl,  B.   174. 
Kainz,  J.  229,  251,  534. 
Kaipo£  in  der  Dichtung  38. 
Kaiser,  Alb.  68 

—  Aug.  67. 

—  E.  154. 

—  Georg  236. 

—  H.  7,  89,  323. 

—  0.  529. 
Kaiserchronik  120. 
Kaiser-Friedrich-Mnsenm   558. 
Kalb,  Charlotte  v.  297,  £80,  585. 
Kulbeck.  M.   193,  497. 
Kaliscb,  D.  218,  535. 
Kalischer,  A.  Chr.  150,  175. 

—  E.  254. 

—  S.  215,  285. 
Kalkoff,  P.  113. 
Kalkum,  P.  126,  429. 
Kallipygos  38. 
Kulliwoda,  J.  W.  177. 
Kalmann,  W.  J.  461/2,  567. 
Kaltwasser  266. 

Kaluza,  M.  82,  343. 

Kalvinismus  443. 

Kamienski,  L.  237. 

Rammerbühl  285. 

Kammerer,  F.  153. 

Kammerhoff,  E.    164/5,    171,    186,    190, 

201,  220,  482,  495 
„Kampf''  62. 

—  A.  143. 
Kampffmeyer,  P.  5,  323. 

Kant,  L  7.  71, 112,  133.  138,  256,  258-60, 
262,  276/7,  296,  357,  461,  493,  502. 
543,  555/6,  580/1,  583,  595. 

Kanzleisprache  58. 

Kanzone  82,  155,  300,  367,  595. 

Kapp  426. 

—  J.  237/9,  523/4.  671. 
Kappel,  Schlacht  bei   117. 


Personen-  iinH  Pflohreg-ister. 


631 


KappiUin.  Th.  140.  96.1,  268. 
Karrreltagidiohtantr,      Kitrfreitnginpi«! 

30,  240. 
Knrl  der  Oroise  41. 

—  V.,  Daatsoher  Kuitar    UH,  801,  800. 

—  VII.,  Dentnohnr  KiiUar  428. 

—  Alexander,  QrniibarxoK  tok  .Saohien- 
Welniar  284,  563. 

—  Anton  Ton  Hohensollern  190,  286, 
667. 

—  Angoat,  arosühertog  von  Weimar 
Ol,  144,  284/5,  5G2/.S,  685, 

—  Engen,    Herio^    Ton    W&rtiemberg 
•  202,  580. 

—  Wilhelm,  Markf^raf  von  Ansbach  440. 
Karlsbad  287. 

Karlstadt  U:i. 

KärmAn,  M.  v.  m. 

Karoline,  Herzogin  von  Hessen  40O. 

Kiirpath.  L.  240. 

„Karpathen"  21. 

Karpeles,    O.     146,     268,     812/3,     610, 

6l;i. 

Karsen,  F.  «00. 
Karstadt,  Ü.  71. 
Kurstlinns  111,  400. 
Kiisob,  Postdirektor  660. 
-  F.  156/7,  288. 
Kasimir-Lied  300. 
Kttsperl  225/6. 
Kussner,  R.  76,  362. 
Kasten.  K.  03. 

Kastner-Miohulitsohk«,  Else  172. 
Kitsustheorien  57. 
KHtann,  0.  80,  155.  202,  408. 
„Kutholisohe  Illustrierte  Zeitung"  328. 
Katholizismus   02,  111.  141,  256/7.  271, 

602/3. 
Katnik,  F.  6. 
Katt,  F.  Ol. 
Katz,  A.  146. 

—  M.  310. 

Katze  (in  der  Literatur)  50. 
Katzer,  E.  112. 
Kanffberg,  Cäcilie  284. 
Kanffmann,  F.  62. 
KanfTungen,  Kasp.  t.  415. 
Kaufmann  (in  der  Literatur)  40. 

—  D.  15,  127,  311. 

—  M.  R.  40. 
Kaufmannsdentscb  65. 
Kanfringer,  H.  388. 
Kaulfuss-Dietsch,  C.   130,  438. 
Kaweran,  0.  113,  116,  412. 

—  J.  109. 
Kayka,  K.  310. 
Kay  »er,  B.  v.  201. 

—  Job.  420. 

—  R.  01/2,  134,  445. 

Kayssler,  F.   223,    243,    245,   251,   253, 

513,  534. 
Keats.  J.  138. 
Keferbtein,  G.  A.  176. 
Kehrer,  H.  103. 
Keim,  F.  225. 
Keindl,  0.  130,  200,  580. 
Keiper,  Ph.  63/4,  68,  351. 
Keiner,  R.  38. 

Kelter,  Therese  (Herbert,  M.)  7,  202. 
Keitner,  Ph.  240. 

Keknl6  v.  Stradonitz,  St.  18,  278,  325. 
Kelemina,  J.  43,  370. 
Kellen,  T.  10,  50,  202,  250,  324. 
Keller,  Adelbert  v.  68. 

—  E.  33. 

—  G.  14,  26,  135,  137,  162,  167.  186, 
104,  816,  342,  331,  447,  461,  463/4, 
457,  470,  476,  480,  407. 

—  H.  110. 

—  J.  60,  253. 

—  K.  421. 

—  L.  06,  141.  276,  337. 

—  0.  241. 

—  Paul  190,  496. 
Kellermann,  B.  107. 
Kellner,  A.  106,  236,  405. 

—  L.  88,  227. 
Kellundt,  F.  144. 
Kelter,  E.  100,  126. 
Kemmerioh,  H.  268. 
Kemnat,  Math.  t.  418,  421. 
Kempe,  M.  429. 

Kende.  0.  6,  20,  328. 
Kennedy,  J.  H.  264. 
Kennerkunst  78. 
Kepler,  J.  423. 
Keppler  Ph.  v.  268. 
Kerler,  D.  11.  261,  562. 


Kern,  F.  62,  337. 
-ti.  28. 

—  0.  128,  4:W/4. 

Kerner,  J.  13,  302/3,  310,  476,  60«. 
Kernstock,  0.  lO.S. 
Korr,  A.  22,  22.'>,  230. 
Kersoheniteiner,   0.    86,    92,   «6,   870. 

373. 
Kesieler,  K.  2S0,  296,  683. 
Kessler,  O.  04. 
Kestner,  A.  283,  561. 

—  Charlotte.  «.  Bnff.  Charlotte. 

—  E.  150. 

—  J.  Chr.  570. 

—  K.  W.  660. 
Kestner-Hnienm  0. 

Kettner,  O.  201,  301/2,  607,  502. 

Ketzel  106. 

Kewitsch  68. 

Key,  Ellen  85,  231/2. 

Keyroann,  Christian  432. 

Keyserling,  E.  Graf  t.  16,  107,467,649. 

—  H.  Graf  t.  263. 
Keyssner,  O.  226. 
KheTenhQller-Metioh,  J.  J.  FBrat  t.  146. 

—  R.  Graf  143. 
Khnll,  F.   64. 
Kiefer,  H.  67,  282. 

—  K.  560. 
Kiehne,  II.  481. 
Kielland,  A.  185. 

Kiensl,  II.  130,  160,  208,  218.  222/4, 
226,  245,  247/8,  252/3,  285.  308,  811, 
513,  562.  605. 

Kierkegaard,  S.  305. 

Kiesgen.  L.  161.  171.  101.  198. 

Kilian,  E.  247/8,  531/2.  501. 

—  G.  208.  588. 
Kind.  Dos  82. 

—  F.  306. 

—  kluges  (Sagenstoff)  30. 

—  L.  30. 

—  und  Kunst  73. 
Kioderkomödie  225. 
Kinderlied  174. 
Kindermann,  B.  370,  436. 
Kinderreime  :)43. 
Kindersprache  57,  345. 
Kindertbeater  s.  Theater. 
Kinematographentheater  256. 
King.  J.  P.  310. 

Kinkel,  O.  165,  183,  185,  470. 

—  Johanna  166.  185,  470. 

—  W.  265. 

Kinzel,  K.  32/3,  1S5.  474. 

Kipling,  R.  173. 

Kirebbacb.  W.  152,  107,  210,  260. 

Kirohberger,  J.  68. 

Kirche  141,  243,  256. 

—  katholische  s.  Katholizismni. 
Kirchengeschichte  9,  HO,  115. 

—  Erfurts  149. 

—  s&cbsiscbe  116. 
Kirohenlehre,  lutherische   114. 

—  reformierte  114. 

Kirchenlied  (vgl.  Lied)  127,  169,  162, 
429. 

—  deutsches  evangelisches  127,  431. 

—  katholisches  101. 
Kirchenpolitik  270. 
Kircher.  E.  477. 
Kirohboff,  Ad.  54,  842. 
Kirchner.  B.  83. 

—  J.  127,  247. 
Kirschkump,  J.  149. 
Kirstein.  U.  209. 
Kirsten,  R.  25,  366. 

—  W.  263,  549. 
KUtner,  A.  134,  445. 
Kitt,  A.  172, 

Klaar,  A.   12,   80,   103.  208.  253.  500/1, 

527    535 
Klaj,  J.  (Ciajas)  108,  407,  428. 
Klammer.  U.  214. 
Klangvrort  58,  81. 
Klapper,  J.  106.  40.^ 
Klassikeraasgaben  2,  63,  291,  419. 
Klassizismus  30,  78,  140,  169,  261,  333, 

466,  476,7. 
Klausing,  A.  S.  493. 
Klansnitxer,  Tobias  432. 
Klee,  O.  3,  42. 
Kleefeld,  W.  176,  238. 
Kleemann  194. 
Kleemeier,  Fr.  J.  19,  326. 
Kleffel,  A.  176. 
Kleibdmer.  G.  163.  478. 
Kleiderteller  (Vereinigoog)  194. 


Klaia,  O.  106.  iM,  407. 

—  0.  'äU.  6«2. 

—  -HattiRKM.  0.  370. 
Klainkneeht  26. 

Klelanann,  P.  A.   (AUsaadar.  P.)  14S, 

24«,  2.02 
Klelapaat,  K.  «4/6.  W»ß. 
Rleiaschoildt.  A.  4. 
KleiaetAdt^,  «aataelia  143. 
KlaiaetBek.  II.  82,  100. 
Klaiat.  B.  v.   16«.  273.  464.  487,  601. 

6&8.  676 

—  IL  V.  13/4.  10.  69.  161.  180,  310. 
305,  SSI,  SSS,  362,  454.  469,  489,  609, 
606,  5.'»,  676.  AOL  -  Draaw:  A«i- 
philryon  211,  502.  HerMaaaaaablaaht 
6«)H.  Ouiseard  602.  Kitbehaa  vaa 
Ilellbronn  211,  602,  632.  676.  Pta- 
tbesilra  211.  Prias  Toa  HaaWarf 
13.  18.  25.  :t0,  911,  6ü2.  Zarbraebaaar 
Krag  211.  -  Preaaaekriflea :  Beiliaar 
AbendblAlter  89,  180,  489.  Michaal 
Kohlbaa*  .'Mi,  180.  489.  VerlebaaK  ta 
Domingo  HO,  480.     Notellaa  180. 

—  -Aasgaben  210/1. 
--Denkmal  211,  602. 
Porsobnag  211. 

—  -Gedicbte  602. 

Verehrung  211. 

Klemm,  Fr.  .320. 

Klemperer,  V.  7.  19,  44.  62,  14«.  168/9, 
161/2.  164.  171/3,  198.  198-900,  919, 
222.  224,  2S9,  SM».  887,  8S7,  849,  SM, 
498,  601.  517. 

Klent,  11.  7,  68.  84«. 

K lenze,  C.  v.  276,  -283.  662. 

Kleopatra-Dramea  48,  S86. 

Klette,  W.  5-25. 

Kleve  9.3. 

Klewitt,  J.  129,  4S6. 

Klimke,  F.  266. 

Klinenberger,  L.  261. 

Rlingemann,  K.  114. 

Klingenfeld.  Erona  31,  381. 

Klinger,  F.  M.  44,  48,  179.  909,  487, 
402/3. 

—  Max  567. 
Kliagner,  A.  606. 
Klinke,  0.  303.  694. 
.Klippsoknle-  68. 
Kutscher.  O.  200. 
KIdden,  K.  F.  66«. 
Kloevekorn,  U.  39. 
Klopp,  0.  7. 

Klopstoek.  F.  O.  38.  159,  177.  S98,  SS9, 
889,  867.  387.  481.  4o4;6,  468,  48S, 
474.  479.  483/4,  493.  514.  684. 

—  MeU  177,  :)28,  483,  493. 
Klopitoekhaa*  177,  483. 
Klose,  E.  151,  237-40.  624. 
Klottersebale  s.  Sehnlaa. 
Klotz.  Chr.  A.  616. 

—  Ph.  iöS.  540. 
Kiapfel,  K.  480. 
Klag,  Jos.  418. 
Klage,  F.  16,  60/9. 

—  H.  3,  32. 

—  Josef  114. 
Knabe,  K.  29,  83,  05. 
Knabenschule  s.  Schulen. 
Knatz.  K.  103. 

Knaaer,  0.  54,  342. 
Knanit,  ü.  10«,  127,  431. 

—  Ludw.  429. 

Knebel,  K.  L.  v.  284,  6«4,  673. 

Knellwoir.  A.  186,  495. 

Knetsch.  K.  282. 

Knieb.  Ph.  116.  416. 

Kniepen,  iL  316. 

Knigge,  A.  v.  689. 

Knippel,  R.  302. 

Knispel.    H.    10«,    133,    1S&,   248,   479, 

5;}I/i. 
Knittelvers  290,  367. 
Knoblich,  Nina  143. 
Knodt,  F.  118.  418. 
Knötel.  P.  200. 
Knoop,  G.  H.  18. 

—  O.  Ü.  17,  197.  457. 
.Knopf  63. 

—  J.  164. 

Knortt,  K.  50,  23S,  388. 

.Knoten"  63. 

Kaadsca.   H.    131,   166,  223,  249.  261. 

302. 
Kobb«,  Th.  T.  613. 
Koob.  Ad.  18.  325. 

—  C.  59. 


632 


Personen-  und  Sachregister. 


Koch,  E,  120.  181,  423,  490. 

—  Emma  183. 

—  J.  312. 

—  John  571. 

—  K.  124. 

—  L.  158. 

—  M.    3.    140,   142,   1.55,  160,  221,  279, 
293,  321,  477. 

—  P.  Ch.  19. 

—  S.  G.  587. 
Kochemersprache  60. 

Kochender  Kessel  (Märchen)  46,  .S82. 
KochendörfFer,  K.  53. 
Koegler,  H.  238. 
Köhler,  A.  1.30,  147,  597. 

—  Arthur  468. 

—  Friedrich  66,  353. 

—  K.  4. 

—  L.  24,  330. 

—  W.  109,  117,  120,  422/3. 

—  -Godinow,  W.  E.  F.  310. 
Köhlerlied,  das  48. 

Köhm  66. 

Köhrer,    E.     39,    171,     230,    246,    248, 

481. 
Köln  93. 

„Kölnische  Volkszeitnng"  19-20,  327. 
König  49,  554. 

—  A.  7,  323. 

—  A.  B.  608. 

—  E.  265. 

—  H.  R.  437. 

—  K.  79,  85,  372. 

—  0.  250. 

Königsherg  i.  Pr.  101,  125,  142. 
Königsmarclc,  Anrora  Gräfin  v.  427, 

—  0.  W.  V.  429. 
Könnecke,  M.  64,  351. 
Kopier,  F.  370. 
Koeppel,  E.  55/6,  138. 
Körner,  Ch.  G.  593.  ' 

—  E.  101,  119,  399,  422. 

—  G.  580,  584. 

—  Margaret  A.  217,  508. 

—  Th.  30,  159,  211,  213,  503. 
Körting,  G.  4,  66,  836,  352. 
Kösling,  s.  Saar,  F. 
Koessler,  E.  192. 

Köster,  Ad.  133,  277,  282,  443,  555. 

—  Alh.  152.  304,  432,  471,  586,  598. 
Kösting,  K.  219-20. 

Koetsohau,  K.  288,  558,  569. 
Kötzschke,  R.  91,  97. 
Kohfeldt,  G.  134,  401/5,  445. 
Kohl,  F.  F.  174. 
Kohler,  A.  304. 

—  J.    45,   90,    143,   260,  262,  269,  290, 
544/5,  576. 

Kohlransch,  R.  100. 

Kohn,  M.  181,  489. 

Kohls,  ß.  33. 

Kohnt,     A.     7,     133,     156,     166,     176, 

180,  186,    188,    201,    238,    315.    489, 
611. 

Koigen,  D.  266,  295. 

Kolb,  Annette  146,  611. 

Kolbe',  W.  312. 

Kolbenheyer,  E.  G.  195. 

Kolde,  Th.  90,  370. 

Kolfhans,  W.  417. 

Koller,  ü.  .54,  344. 

Kolmer.  G.  20,  328. 

Koloniiilgebiet,  nordostdentsches  65. 

Kolonie,  plälzische  68. 

Kolonisation,  ostdentsche  97. 

Kometendichtang  50. 

Komik,  komisch  72,  80,  364. 

Komiker  der  deutschen  BQhne  250. 

Komödiendiohter  220. 

Komödiendiohtnng  37,  210,  501. 

—  romantische  477. 
Kompert,  L.  321. 
Konewka,  P.  294. 
Kongrees,  Wiener  98. 

Konrad,  K.   47,  50,  61,  89,  129-30,  169, 

181,  186,    246,    348,    :;ö8,    435,    437, 
490,  629. 

Knnrich,  G.  F.  21/2. 

Konservatismns  77. 

Konstruktion  mit  Doppelinftnitir  67. 

Kontunznr,  II.  60. 

Kopisch,  A.  165. 

Kopp,  A.  128,  807,  485,  445,  603. 

—  J.  194. 

—  P.  205. 
Korb  127. 
Korn,  E.  314. 


Korn,  K.  192. 

Kornfeld,  Th.  429. 

Korngold,  J.  241. 

Korpsstudententum  92,  312. 

Korrodi,  K.   6,   161,   167,  179,  190,  284, 

290,  323,  480,  483,  564,  575. 
Kortnm.  C.  A.  151,  177,  483. 
Kosch,  W.   10,  54.  171/2,  179,  194,  201. 

216,  309,  342,  605/6. 
Kosegarten,  L.  G.  157,  475. 
Koser,  R.  392. 
Kosmeli,  M.  570. 
Kossniann,  E    F.  44,  131,  439. 
Kothe,  W.  291,  577. 
Kotthoff,  W.  35. 
Kotzebue,    A.   v.    212,    249,    287,    291, 

340.  375,  475,  491/2,  503,  532/3,   568, 

608. 

—  W.  V.  577. 
Krabbe,  W.  434. 
Krack,  0.  113,  413. 

Krähe,  L.  8,  287,  31.3,  569,  606. 

Krämer,  A.  36. 

Kralik.    R.    v.    41,    43,    142,    18.3,    378, 

458/9,  509. 
Kramer,  A.  168. 

—  L.  97. 

Krane,  Anna    Freiin  v.    153,    170,    202, 

473. 
Kranewitter,  F.  22,  41. 
Krantz,  F.  139 
Krastel,  F.  253,  535. 
Kraus,  A.  20,  328. 

—  E.  611. 

—  K.  15,  59,  196,  243,  249,  253,  208:9, 
311,  347,  612. 

Krausbauer,  Th.  5. 

Krause  (Jenenser  Professor)  127. 

—  A.  F.  46. 

—  0.  A.  84,  223.  367. 

—  Chr.  G.  156,  474/5. 

—  Helene  v.  472. 

—  P.  26,  331. 

Krauss,  K.  39,  80,  1.34,  144.  157,  160, 
163,  185,  194,  224,  233,  295,  299,  445, 
475,  533,  580. 

Krauth,  A.  7. 

Krantwasser,  Aeg.  122. 

Krawcynski,  E.  186. 

Krehan,  A.  193. 

Krehne,  E.  248. 

Kreisler,  E.  106. 

—  K.  171. 
Kreiten,  P.  W.  482. 
Krell,  AI.  19,S. 
Kremer,  J.  302,  537. 
Kemling.  ß.  145. 
Kreowski,  E.  199. 
Kretschmann,  Th.  150,  470. 
Kretschmayr,  H.  4,  98,  140,  322. 
Krefschraer,  E.  129. 

Kretzer,  M.  197. 

Kretzschmar,  II.  234. 

Kreyenberg,  G.  34. 

Ktieck,  E.  266. 

Krieg,  Dreissigjähriger  123,  316. 

—  Siebenjähriger  3 

—  1870/71  52,  161. 

—  Schwedisch-Dänischer  435. 

—  Schwedisch-Polnischer  435. 

—  V.  Hochfelden,  Baronin  Edith  (.Sal- 
burg,  Edith)  201. 

Kriegeskottei),  F.  226 
Kriegserinnerungen  147. 
Kriemhild  42. 
Krienitz.  W.  239,  523/4. 
Kriminalroman  191,  358. 
Kriminelle  (im  Märchen)  46. 
Kritik  79-80,  208,  363,  501. 

—  deutsche  79. 

—  französische  79. 
Kritikensammlungen  207. 
Kritikerkrankheiten  79. 
Kritizismus  72,  259,  357. 
Krögen,  C.  H.  560. 
Kroger,  P.  168,  170,  481. 

—  T.  187. 
Kroker,  E.  109. 
Kroll,  E.  309. 

—  W.  342. 

Krollmann,  Chr    275,  285,  566. 
Kroneoker,  L.  149. 
Kronenberg,  M.  259,  543. 
Kronfnss,  K.  173. 
Kropp,  W.  219,  245,  510. 
Kroyer,  Th.  104. 
Krüdener,  .Inliane  v.  575. 
KrQgel,  G.  S08. 


Krneger,  Fr.  .366. 

—  G.  9,  268. 

—  H.  A.  190,  195,  220. 

—  Hedwig  189,  495. 

Westend,  H.  303,  394. 

Krug,  T.  598. 

Kruni'bacher,  K.  55/6,  .343. 

Krurabholz,  P.  86,  13ö,  446. 

Krumm,  11.  152,  164,  171,  213,  4T1. 

Krummacher  26. 

Krnsch,  D.  258. 

Kruse,  G.  R.  2.35/7,  241,  286,  568. 

—  H.    165,   469,  479. 
Krusenstjerna,  A.  v.  206. 
Kruzifixlegende  40,  605. 
Kubbe,  K.  76. 
„Kuchen"  63. 
Kuckucksniythen  379. 
Kübeck,  M.  Frhr.  t.  147,  466. 
Kübel,  J.  172. 

Küchler,  K    164.  213/4,  505. 
Kueffner,  Luise  M.  207. 
Kügelgen,  P.  v.  206. 
Kühn  266. 

—  H.  25,  331. 

—  .1.  251. 

—  P.  282,  284,  297,  302,  563,  584. 

—  W.  229,  516. 
Kühn  au,  R.  380. 
Kühne,  A.  33,  82. 

—  G.  313,  504. 
Kühnel,  J.  86. 

Kühneraann,  E.   28,  275.   295,  298,  302, 

514,  582/3,  588. 
Kühner.  E.  261. 

—  K.  77.  548. 
Knenen,  E.  29. 

KOnssberg,  E.  Frhr.  v.  60,  347. 

Künstle,  W.  40. 

Künstlertheater  243,  526. 

Künzli,  Regula  484. 

Kürnberger,  F.  144,  194,  295,  385. 

Kürschner,  J.  7. 

Kürsten,  0.  69. 

Kugelmann,  S.  102.  400. 

Kugler,  F.  479,  605. 

Kuh,  E.  15.  137,  159-61,  164,  166,  181/3, 

194,  213,   216/7,  269,   277,  452/4,  476, 

504/6,  508. 
Kuhländchen  174. 
Kuhn,  G.  J.  158. 
Kukntsch,  J.  56. 

Kulemann,  W.  148,  271,  366,  469. 
Kullmer,  Ch.  290,  576. 
Kultur   5,  264,  266;7,  359. 

—  ästhetische  76,  362. 

—  deutsche  65,  268. 

—  und  Katholizismus  76. 
Kulturdichtung  78. 
Kulturgeschichte   5,   97,  125,  139,  154, 

323,  392. 

—  germanische  62. 
Kulturkampf  267. 
Kummer,  Ed.  149. 

—  K.  F.  34,  450,  453. 
Knnad,  P.  165. 

Knn.st  66,  73,  76,  78,  306. 

—  und  Alkohol  75. 

—  und  D's'iiT  74. 

—  und  Erotik  79. 

—  und  Frau  79. 

—  und  Gesellschaft  78. 

—  und  Moral  73,  79. 

—  und  Nation    18,  73,  78. 

—  und  Natur  556. 

—  und  Keligion  79. 

—  und  Sittlichkeit  363. 

—  und  Volk  363. 

—  und  Weltanschauung  78. 

—  bildende  36. 

—  ekstatische  73. 

—  kontemplative  73. 

—  sittliche  79. 

—  tendenziöse  77. 
Knnstbeziehungen  8,  363. 
Kunsterziehung  24. 
Kunstgenuss  76,  360/2. 
Kunstgeschichte  1,  26,  334. 
Kunstgewerbe  344. 
Kunstkritik  313.  614. 
Kunstmärchen  382. 

—  romantische  46. 
Knnstphilosophie  (s.  auch  Ästhetik)  73, 

296,  359. 
Kunstrichtungen  77,  363. 
Kunstschaffen  358.  361. 
Runststil  74. 
Kunstnnterricht  274. 


Personen-  und  ^achro^ister. 


633 


Kiintze,  F.  80,  -iftS,  364. 

Kunz,  K.  X.  87. 

Kunze,  R.  2h,  :(:«. 

Knrella,  H.  7<l. 

Korrelmeyer.  W.  tm,  800,  851,  5»1. 

Kurtz.  J.  H.  149,  470. 

P.  191. 

R.    210,    '_»2:V4,    24«.    279,   309,   314, 
502,  «02. 
Klirr,  F.  148. 

—  Hermann  191. 

—  Isolde  1Ö4,  4'.H. 
Kimmin,  M.  .'17.  ;t7'i. 
Kusp,  Ant.  A.  «7. 

.Kutscher.  A.    1(14,    225,    243,   .302.471», 
525(1. 
Kutz.sohe,  M.   «6,  :i53. 
Kviiöitln,  J.   SO,  Uö.  120,  423. 
KvjipiloTit,  Hanii  254. 
Kyd,  Th.  880,  4,39. 
KyffhftDaoriiage  46. 
Kyot  370. 
„Kyrieleison"  398. 

Kyser.  H.  12,  90,  199,  202.  223,  225, 
513. 

Ijabadie  427. 

Iia  Bruy^ro,  J.  de  495. 

liachmann,  E.  04,  33«,  341. 

Lachs  120. 

I.adendorf,  0.  «3  4,  189.  350/1. 

Ladst&tter.  H.  «4. 

Ländernumpn  «4. 

Lafontaine,  A.  G.  F.  340. 

-  .1.  203. 
Lafrenz,  H.  7. 
Lagerlöf,  Selma  31,  205. 
liihnstein,  F.  213. 
IäIo,  Ch.  74. 

La  Mura  r.  Lipsins,  Maria. 
I.^iiuurteliüre  590. 
liambeck,  P.  429. 
Lamberi;,  J.  100. 

-Sohwarzenberg,  Eleonore  Qrüiin  100. 
Lambert.  E.  217,  508. 

-  F.  48. 

Lambreohi,  Nanny  202. 
Lamey,  F.  157. 
Lamm,  Markusz  7,  323. 
Lamond,  F.  1. 
Lampe.  Fr.  Ad.  429. 
Lampel,  L.  34. 
Liimpert,  Marie  266. 

Lamprecht,  K.  1,4.  15,  78,  95,  113.  137, 
140,  170,  175.  259.  269,  286,  318/9, 
322/3,  373,  559,  597. 

Lamszus,  Vf.  2G. 

Lanokoroüski,  K.  Graf  162,  471. 

Land,  H.  54,  201,  223,  231,  247,  252/4, 
256,  269. 

Landau,  A.  126. 

—  J.  252. 

—  M.  386. 

—  P.  37,  52,  159,  212,  251,  254/5,  504, 
.535. 

Landauer,  G.  44,  145,  169,  197. 
Landenberger,  A.  157,  258,  541. 
Landes,  J.  G.  v.  502. 
Landesmann,   H.   (Lorm,  H.)    137,    165, 

269,  453. 
Landjunker   in  der  Stadt;    Lundjunker 

gefoppter  (Komödienstoff)  48,  389. 
Landsberg,  H.  18,  20,  38,  132,  219,  222, 

228  9,  231,  242,  246,  249-51,  279,  284, 

316,  504,  515,  517,  534,  564. 
Landsberger,  A.  202. 

—  F.   282,  568. 

Landschaft  (in  der  Dichtung)  311. 
Landschnlordnnng,  bernische  94. 
Landtagsakten,   württerobergische    100. 
Lang  (Christnsdarsteller)  253. 

—  C.  153. 

—  E.  264/5. 

—  Georg  32. 

—  J.  116. 

—  K.  H.  T.  148. 

—  M.  156. 
Langbehn,  A.  J.  269. 
Langbein,  A.  F.  C.  158. 
Lange,  F.  A.  469. 

—  Georg  158,  476/6. 

—  Helene  298,  688. 

—  Joachim  444. 

—  Karl   180.  488. 

—  Konrud  526. 

—  S.  G.  83.  357. 

—  Wilhelm  31.  231. 
Langen,  M.  44. 


Unger,  A.  318,  609. 

-  L.  :14. 

-  0.  5«,  225. 
Langeriiiann,  J    H7,  270,  372. 
Im  I'oudroie,  Kag.  25i.  .'j42 
Läpp,  A.  243. 

liaroobe,  K.  579. 
Ijb     Roche,     Sophii! 

5«4. 
Lasalle.  H.  248. 
Lasch,  Agathe  h».  34i>. 

—  G.   114,  128,  267,  482,  .539. 
Uiker-Snhnier,  Else  252. 
Lasko,  Joh.  a  116 
Lassitlle,  F.  271,  312,  469. 
L'isson,  A.'  H9. 

Lusswitz,  K.  50. 

Lateiniioh  a.  Sprachunterricht. 

Lateinschule  s.  Schulen. 

Latzke,  R.  312,  333. 

Lau,  A.   108. 

Laube,    II.     2.50.    316,    615,    523,    630. 

«15. 
Lanbengeiger.  W.  49. 
Liiuckhard,  Magister  388. 
L«udon,  B.  311. 
Lnufenberg,  H.  t.  39h. 
Lanffer,  O.  483. 
Lanreiiiburg,  J    135,  436,  446,  447. 

—  Peter  445. 
Lauscher,  A.  263. 
Lautensohlftger,  K.  531. 
Lanterbuch,  M.  59,  289.  346,  574. 
Lanterburg,  K.  190. 
Lautrerschiebung  57. 

Laviiter.   J.  K.  14,   257,   464,   501,   .539, 

554,  564/5,  573. 
Lawrence,  W.  W.  41. 
Lay.  G.  171. 
Lazarus,  M.  148,  470. 

—  Nahida  148,  470. 
Lazins  408. 
Leach,  U.  G.  41. 
Leirned,  M.  D.  445. 

Le  Bean,  Luise  Adolpha  150. 
Lebede,  H.  303,  .594. 
Leben,  ästhetisches  73. 

—  geistiges  99.  125. 

—  kirchliches  125. 
Lebensauffassung,  ästhetische  79. 

—  christliche  79. 
Lebenskunst  76,  269. 
Lebensphilosopiiie  305. 
Lebius,  R.  191.     ' 
Lebrnn,  Th.  .591. 
Lecky,  W.  E.  H.  255. 
Lederer,  M.  199. 

Lee.  S.  226. 

—  Vernon  74,  360. 
Lefrano,  A.  119. 
Legband,  P.  146. 
Legenden  39-40,  278,  287. 

—  alte  deutsche  103. 

—  christliche  :!9-40. 
Le  Grand  d'Aussi  590. 
Lehmann.  E.  159,  476. 

—  Else  253. 

—  Emil  81,  .333. 
-  H.  50,  115. 

—  Max  93. 

—  Paul  99,  120,  393,  421. 

-  Rudolf  84,  95,  262,  333. 

—  -Haupt,  C.  F.  39. 

Lehndorff,    Reichsgraf  E.  A.  U.  t.   14«, 

463. 
Lehner,  J.  194. 

Lehnwort  (vgl.  Fremdwort)  65,  362. 
Lehramt,  höheres  94. 
Lehrerinnenwesen  94. 
Lehrerseminar  a.  Schulen. 
Lehrerstand  94. 
Lehrerverein,  Deutscher  94. 
„Lehrerzeitung  für  Westfalen"  21. 
Leib,  K.  112.  410. 
Leibnis,  G.  W.  *.  7,  27,  89,  1334,  262, 

339,  442,  445,  578. 
Leiohtentritt,  H.  104,  130,  176. 
L«idensspiel,  christliches,  ans  Göm  105. 
Leinnng.  W.  5. 
Leipzig  5,  142.  270. 
Leipüger,  L.  262. 
Leisen  398. 

Leisewitx,  J.  A.  48,  209. 
Leitner,  C.  G.  ».  280. 
Leittnann,  A.  150/1,  159,  23ö,  261,  28:), 

287,  299,  302.  313,  476,  560,  568,  670, 

587,  589,  593.  613. 
Leixner,  0.  t.  3,  321. 


Jahresberichte  far  neuere  deutsche  Literatnrgesehiehte.    XXI. 


Uktare  9-lü,  24.  824.  SM. 
LemmermaaD,  A.  174,  4fti. 
Lemalus.  H.  120.  418,  423. 
Lenpickl.  8.  3lh,  «15. 
Umpp,  O.  2ö«,  537. 
Lenan.    M.,   •.  Htrehleoao,   N.  Edler  r. 
l.i.nb«ch,  K.  T.  15. 
Lenk,  Margarete  15.3. 
Urning,  Kllie  214. 
Lentner,  K.  174,  iMl,  2H«.  6«iA. 
Untrodt,  W.  77,  3«3. 
Uaz,  B.  316.  «15. 
O.  149. 

—  J.  M.  K.  13,  157.  iiiO,  501.  518,  60«, 
578. 

—  M.  1,  16,  17,  M»,  97  8,  113.  115,  117, 
119,  12:1.  272,  :i20.  809.898, 400.  411, 
414.  419-20,  426. 

—  Ph.  «7. 
Leo,  F.  A.  272. 
LeepardL  G.  Graf  290,  4.'>4 
Leopold  I.,  Dentacher  Kaiaer  447. 

—  Fttret  Ton  Deisaa  420. 

—  Bnüierzog  von  österreieh  827. 

—  M.  61,  349. 

—  (Zeiehenlehrer)  60ft, 
Lepant«.  J.  M.  24«. 
Lepel,  B.  r.  477. 
Leppelmann,  W.  44. 
Leppermann,  H.  86. 
Lerche,  0.  91. 
Letmontow.  M.  206. 
Le  Sage.  A.  R.  203. 
.U«e.  Die-  22. 
Lesebficher  34,  83/4,  8SS. 
Lesehallen  12. 

Leser  9- IQ,  .324. 
Lesowsky.  J.  181.  489. 
Lesiing,  C.  R.  .553. 

—  Era  (geb.  König)  273. 

—  G.  E.  273  ü.  55.3/4.  —  13,  28.  71.  80. 
131,  1.30.  207  8,  227.  .32.S.  Xfi.  3:W. 
368.  439.  44«.  459.  479.  493.  htr2, 
614/5, 632. 578.  WH,  «14.  -  Lyrik  .55.3. 
Epigramme  479,  55:)  Auf  .Schönaich 
273.  Gestern.  BrOder  5.5,3.  Oden  553. 
Der  Tod  273  -  Drama  553.  BmilU 
Galott  i  28.  .3.32,  55.3.  Faost  653. 
Juden  49.  Minna  von  Barabelm  28. 
187,  274.  Xii.  502.  Miaa  Sara  Sanp- 
son  532.  Nathan  der  Weise  28.  273  4, 
3.32,  55.3.  587.  PhiloU«  28.  -  Proi*- 
schriflen:  Abhandlungen  Aber  di« 
Fabel  274.  Antiquarische  Briefe  .55.L 
Dramaturgie  5ol.  Laokoon  274.  .'i.59. 
554.  Literaturbriefe  .5.5.3.  Neuser  .VVl. 
Notizen  zur  Geschichte  der  Guelfer- 
bytana  554.     Sophokles  56:1. 

Ausgaben  27:1,  553. 

—  -Biographien  27.3,  553. 

—  -Briefe  27:i/4. 
Kollektaneen  563. 

—  -Miszellen  275,  564. 
Museum  27.3. 

Obersettnngen  274. 

—  Kart  26». 

—  0.  77.  14«. 

—  0.  E.  168.  221.  457.8. 

—  Th.  79,  141.  243.  245.  248.  525. 
Leukippe  und  Klitopbon  (Kemu)  88. 
Lenthner,  K.  17. 

Leuthold,  H.   167,8.  194.  4ät». 

Leuz«,  0.  LH. 

Levertin,  0.  :t7. 

Leretsow.    K.   t.    1.52.    197,   219.    854, 

269. 
UtL  C.  S«.  224. 

—  Hermann   150,  177. 
Lerin,  M.  146. 
Leviteehoigg.  H.  ▼.  200. 
hrrj.  A.  133,  26.3.  443. 
LÄry.  A.  .550. 

Lewald,  A.  22«,  517,  611. 

I.ewinsky.  J.   207,  216,  218.   232,  284, 

244,   261  4.  294  5.   460  1,  526  7,  579, 

5.S2. 

—  Olga  207. 

Lewkowits,  A.   71.  260,  296,  Si>2.  857. 

544,  583. 
Lewy,  K.  209. 
Lex,  U.  41. 

—  Ueinse  18. 
Uxer,  M.  61. 
Leyden,  E.  t    149. 

Leyen,  F.  t.  d.  40.  105,  193.  305  6.  525, 

601. 
Lhoiaky,  H.  268. 
rHenet,  A.  5. 

61 


634 


Personen-  und  iSachreg-ister. 


Liberalisnias  270. 
1>ibretto  s.  Operntext. 
Licho,  A.  253. 

Lichtenberg.  G.  Ch.  156,  257,  276,  283, 
388,  540.   561. 

—  L.  Chr.  540. 
Lichtenberger.  F.  314. 

—  H.  264,  292,  522.  613. 
Lichtspiele  256. 

Liebe  260,  296,  305,  387. 

—  Ö.  4,  103. 
Liebenstein  486. 
Lieber.  A.  v.  168. 

Liebeskampf  1630  (Drama)  131,  438. 
Liebesmotive  49. 
Liebmann,  U.  97. 

—  0.  265. 
Liebscher,  0.  250.  533. 

Lied  (vgl.  Dichtung,  Lyrilc,  Volkslied) 
170/1,  175. 

—  geistliches,  Kirchenlied  101,  127, 
393,  431. 

—  historisches  103,  129,  435. 

—  volkstümliches  102,  129,  173,  435. 
Lieder,  F.  W.  C.  48. 
Liederbücher  102. 

—  evangelische  101. 
Liederbüchlein,    Collen    H.    Nettessera 

102. 

—  Frankfurt  N.  Bassens  102. 
Liederhandschriften   101. 
Liederkomponisten  175. 
Liederschule,  Berliner  156,  474. 
Lienert,  M.  198. 

Lienhard,    F.    71,    82,    115,    143,    311, 

460. 
Lienhart,  H.  56,  343. 
Lietzmann,  H.  107,  570. 
Ligthart,  J.  47. 
Liliencron,  D.  v.  16,  26,  31/2,  143,  152, 

161,  168,  170/1,  198,  452,  459-60,  472, 

479,  481,  502. 

—  R.  Frhr.  v.  15,  54,  101,  175,  341, 
399-400,  435. 

Lilienfein,  H.  221,  224. 
Lilienthal,  S.  (Stahl,  F.)  280. 
Lill,  G.  100. 
Limburg  104,  402. 
Lind,  Jenny  234. 

Lindau,  P.  21,  49,  200,  207,  295,  469, 
500,  517. 

—  B.  194. 
Linde  85. 

—  E.  25/6,  331/2. 

—  F.  26. 

—  P.  37. 

Lindeboom,  J.  119,  422. 
Linden,  Ilse  251. 
Lindenschmidston  383. 
Lindenstrnth,  W.  415. 
Lindheimer,  Johann  560. 
Lindner,  A.  190. 

—  Alb.  220,  510. 

—  Emilie  603. 

—  K.  136. 

—  Th.  4. 
Lindqnist,  J.  232. 
Lindsay,  J.  260. 
-„ling"  (Suffix)  63,  195. 
Ling,  Th.  41. 
Lini&res,  J.  de  271. 
Linke,  0.  270. 
Lionardo  da  Vinci  554/5. 
Lipiner,  S.  375,  578. 

„Lippe  -  Detmold,  du  wunderschöne 
Stadt"  48. 

Lippert,  J.  56,  344. 

Lippmann,  E.  0.  63. 

Lipps,  Th.  74,  360. 

Lips,  B.  183. 

Lipeins,  Maria  (La  Mara)  176,  238. 

Liscow,  Chr.  136,  437. 

Liselotte,  s.  Elisabeth  Charlotte,  Her- 
zogin von  Orleans. 

Lissauer.  E.  .39,  79,  165,  167/8,  171, 
18.3,  196,  224,  479. 

List,  W.  44,  106. 

Liszt,  F.  (Komponist)  7,  44,  150/1,234, 
237/8,  623. 

—  F.  T.  (Kriminalist)  90. 
Litanei  398. 

Literarischer   Verein,    an   der   Meisen- 

bttrg  143. 
„Literarischer  Zodiakus"  20,  615. 
Literat",  „Der  74/5. 
Ltteratnr   (e.  auch   Dichtung,    Drama, 

Epos,   Lyrik,    Roman,  Weltliteratur) 

11,  78. 


Literatur,  antike  26,  37,  173,  184,  226, 
375,  514. 

—  und  Jahreszeiten  75. 

—  altfranzösische  38. 

—  amerikanische  139. 

—  ausländische  139,  455. 

—  belgische  139. 

—  deutsche    34,    79,    126,    137/9,    320, 
329,  333,  396,  450. 

—  deutsch-amerikanische  145. 

—  deutsch-elsässische  143. 

—  englisch-amerikanische    4,  119,  138, 
202,  455,  499. 

—  englische  1.38. 

—  erotische  79 

—  europäiscbe  137. 

—  finnische  139. 

—  französische    52,  139,  173,  203,  257, 
277,  289,  392.  499.  555,  575. 

—  fremde  4,  322.  455/6. 

—  homosexuelle  323/4. 

—  humanistische  s.  Humanismus. 

—  indische  278,  322. 

—  italienische  126,  139,  428/9. 

—  jüdische  24,  321. 

—  katholische  22,  141,  183,  201,  458/9, 
488. 

—  mittelalterliche    27.  43,  49,  99,  184, 
379-80,  387,  396. 

—  moderne  140,  142. 

—  neuere  141. 

—  neulateinische  s.  Humanismus. 

—  österreichische  144.  162,  165/7,  189, 
216/8,  46U/1,  477-80,  507/8. 

—  plattdeutsche  9. 

—  russische  139,  205,  499. 

—  schwäbische  145. 

—  schweizerische    6,    144,    167/8,    323, 
461,  480/1. 

—  seraphische  493 

—  siebenbürgisch-deutsche  6. 

—  skandinavische  204,  231/4,  336,  499. 

—  spanische  204,  389. 

—  tschechischp  4,  322. 

—  ungarische  139,  337. 
LiteraturbeweguBg,  katholische  142. 
Liter>aturbeziehungen,      indisch  -  deut- 
sche 4. 

Literaturdrama  315,  615. 
Literatnrgesohichto   1/2,  8,  34,  99,  125, 
315,  333,  395,  456. 

—  allgemeine  449. 

—  deutsche  2/4,  320/1. 

—  lokale  142,  459.      ' 
Literaturhistoriker  146. 
Literatnrkalender  7,  324. 
Literatnrzeitung,  Jenaische  Allgemeine 

157. 
Littre,  E.  599. 

—  M.  F.  599. 

Litzmann,  B.  18,  176,  314,  529,  613. 

Livins  510. 

Ljubibratic,  W.  Baron  47. 

Ljungdorff,  V.  309. 

Lobedanz,  E.  231. 

Lobsien,  M.  26. 

—  W.  187. 
Lobstein,  P.  118. 
Locke,  J.  83,  368,  556. 
Loeben,  H.  Graf  303,  595,  605/6. 
Löbmann,  H.  400. 

Löbner,  H.  3,  321. 
Löckle.  A.  259,  544. 
Löffelholz,  Barbara  393. 
Löffler,  K.  172. 
Lohn-Siegel,  Anna  249. 
Loehner,  H.  v.  210. 
Löner,  K.  398. 
Loesche,  G.  116,  118. 
Löscher,  Val.  442. 
Löschhorn,  K.  141,  188,  495. 
Loest,  H.  303. 
Loevenich,  J.  158. 
Lövy,  H.  285. 
Low,  J.  268. 
Loewe,  C.  177. 

—  R.  4,  61,  348. 

—  V.  9.  124. 
Löwen,  J.  F.  251,  584. 
Löwenberg,  J.  143. 
Löwenstern,  Matth.  Apelles  ▼.  432. 
Loewenthal,  E.  149,  470. 

—  M.  Frhr.  v.  286. 

—  Max  567. 

—  Sophie    14,    166/7,    285,    480,    564, 
667. 

—  y(.  234. 
Löwy,  H.  168. 


Logau,  Fr.  v.  448. 

Logik  57. 

„Logos"  (Zeitschrift)  22. 

Lohan,  R.  .32,  3.33. 

Lohde,  Clarissa  149. 

Lohengrin  239,  .341. 

Lohenstein.  D.  C.  v.  428,  434. 

Lohmann  295. 

Lohmeyer,  E.  340. 

Lohr,  A.  206. 

Lohre,  H.  190,  496. 

Lombardus,  P.  412. 

Lomberg,  A.  26. 

Lorabroso,  C.  76,  358,  361. 

Lomeier,  A.  429. 

Lomir,  iitzsch,  E.  .336,  343. 

Longfellow,  H.  W.  455. 

Longo,  T.  48,  180,  209,  386,  489. 

Loofs,  F.  118,  273,  553. 

Loos,  A.  224. 

Lope    de  Vega   48,   320,   380,   385,  508. 

Lorch,  Hermine  40. 

Lorelei  45. 

Lorentz,  F.  120. 

Lorenz,  E.  47,  384. 

—  L.  146. 

—  0.  318. 

—  R.  251. 

~  Th.  265,  342. 

Lorm,  H.,  s.  Landesmann,  H. 

Losch,  Ph.  206. 

Loserth,  J.  91,  111,  116,  126,  429. 

Lothar,  R.  50,  151,   202,   208,  246,  253, 

388. 
Loubier,  J.  11. 
Louis,  R.  241. 
Lonrdes  154. 
Lowack,  A.  131,  438. 
Lowe,  G.  178. 

Loyal  subject  (Motiv)  48,  387. 
Lubliner,  H.  207,  500. 
Lublinski,    S.    51,    73,    80,    141/2,    213, 

220,  264,  359-60.  509. 
Lucas  (Arzt)  443.  . 
Lucerna,  Camilla  15,  292.  576. 
Lucretia  38. 
Lucretius  277,  578. 
Luden,  H.  555. 
Luder,  P.  418,  421. 
Ludewig,  A.  92. 
Ludwig  XIV.,    König    von    Frankreich 

435. 

—  I.,  König  von  Bayern  147,  465. 

—  II.,  König  von  Bayern  238,  523. 

—  V.,  Landgraf  von  Hessen  425. 

—  A.  25,  50,  52,  186,  229,  296,  .308, 
607. 

—  Cordelia  269. 

—  E.  75. 

—  K.  32,  288,  333. 

—  0.  32,  45,  137,  185,  190,  213.  215/6, 
299,  333,  452/4,  458,  494,  496,  500 
506/7,  514,  582. 

—  V.  0.  148. 

—  W.  W.  269. 

Lübeck  51,  65,  104,  128,  .395,  402. 

Lübke,  W.  470. 

Lüder,  F.  190. 

Lüdicke,  V.  48,  385. 

L6dke,.G.  263. 

Lüge,  Ästhetik  der  73. 

Lühr,  6.  129,  438. 

Luehrs,  Phoebe  M.  20,  328. 

Lütcke,  H.  102. 

Lütgenau,  F.  227. 

Lüthi,  J.  174. 

Luftschiffahrt  299. 

Luginbühl,  R.  105.  403. 
^  Luick,  K.  81,  366. 

*  Luise,  Königin  von  Preussen  7,  140, 
148,  147,  284,  306,  441,  451,  464,  562, 
572,  602. 

—  Grossherzogin  von  Sachsen -Weimar 
7,  284,  555. 

—  Prinzessin  von  Preussen  465. 
Lnkianos  v.  Samosata  179,  485. 
Lunde,  H.  112,  231. 

Luntowski,  A.  14,  16,  169-70,  210,  237, 

264,  286,  567. 
Luri,  G.  83. 
Lusoinius,  0.  388,  408. 
Lussac,  Gay  557. 
Lustig,  K.  105. 
Lnstspieldiohtnng  208,  212,  220,   315, 

492,  510,  615. 
Luther,  A.  17,  37. 

—  B.  25,  232,  881,  520/1. 

—  J.  109,  112,  411. 


Personen-  und  Sachre^istpr. 


636 


Luther,  Katharina  ▼.  (geb.  r.  Bors)  412. 

—  M.  112/5,  411/4.  -  14.  60,  58,  lü«, 
110,  281,  2Ö5,  -101,  410,  421/2.  — 
BibelQbemetzunir  114.  4I.'t.  Rin  fevte 
Burf;  Ut  unher  Gott  114.  Katechiv- 
inen  69,  114/5,  414.  Lateinisohe  und 
deotsehe  Litanei  114.  Lieder  114, 
413.  Predigten  114.  HtreitNohrift 
Kegen  KrntimaH  IUI.  Tliohreden  lOU. 
Verslkel  und  KolleVten  114,  414. 
Vorleming  Qhrr  den  RAmerbrief  114. 

Ansiriiben   114,  41:t. 

—  -Bibliographie  112.  408,  411. 

—  -Biographien  und  Churukteridiken 
112,  411. 

—  -Briefe  IIS.  412,  410. 

—  -Galerie  112. 

—  -Studien  112. 

—  -Verehrung  115,  414. 
Lttthertiim  8.  ProtentuntiHDius. 
Lntz,  W.  ÖO.  220. 

Lutze,  M.   148,  201. 

Lux,  J.  A.  2ö9. 

Laxera  238,  522. 

Lyly,  J.  383. 

Lyropholerins,  A.  424. 

Lyon,  0.   52,   57,  61,  ü(i,  338,  345,  348. 

Lyrik  (vgl.  Bailude,  Lied.  Literatur, 
Dichtung)  1(5,  24/5,  81,  155.  287-00, 
208,  31,3/4,  331,  424,  431/6,  474-82, 
569-74,  588-00. 

—  belgische  173. 

—  deutsche  161,   168. 

—  englische  173. 

—  ünnische  173. 

—  franzÖ8it^che  173. 

—  galante  428. 

—  geistliche  s    Lied,  geistliches. 

—  griechische  173. 

—  höfische  33. 

—  japanische  173. 

—  jüngstdentsche  168. 
--   moderne  168,  481. 

—  österreichische  168,  479. 

—  orientalische  173. 

—  politische  161,  478. 

—  religiöse  102. 

—  römische  173 

—  Schweizer  167,  480. 

—  Torgoethische   156. 

—  weltliche  102,  128,  432/5. 
Lyser,  J.  P.  176. 

Lyzeum  s.  Schulen. 

Sluassen,  K.  O.  t.  309.  608 
Mach,  E.  319. 

—  F.  200. 
Maohholz,  E.  08. 
Maokall,  L.  L.  280,  557. 
Muckay,  J.  H.  263,  550. 
MacVel,  E.  60,  189,  347,  495. 
Mackenzie,  J.  G.  260. 

—  M.  260. 
Maolean,  C.  248. 

—  Grace  Edith  47,  385. 
Macrobius  572. 
Müdchenerziehung  86. 
Mädchenlyzeum  s.  Schulen. 
M&dchenschule  s.  Schulen. 
Mäiil,  J.  70,  204.  .'I.')«. 

M&rchen  16,  43,  46/7,  303,  307,  382,4,  5'.l6. 

—  indische  46. 

—  persische  46. 

—  romantische  46. 
M&rchenentstuliung  46. 
Märnlientypeii  46. 
Maeterlinck,  L.  52. 

—  M.  40.  225,  228.  230.  481.  613. 
Mätzold,  E.  261,  548. 
Magdeburg  5. 

Mahler,  G.  178. 

Mahn,  P.  146,  169,  224,  481,  513. 

Maier,  G.  298,  585 

Maioratsbibliothek  s.  Bibliotheken. 

Maimonides  443. 

Maintenon.  Mme.  de  430. 

Mainz  5,  391. 

Major,  G.  111. 

Malchen  s.  Zuydtwyk.  Amalie  ». 

Malfatti,  H.  44. 

Malsbnrg,  K.  v.  d.  340. 

Maisch,  R.  284,  562. 

Maltzan,   W.  v.  205. 

Malzbender,  P.  10. 

Mamrnfh,  F.  19,  200,  327.  501. 

Miinafi»r,l;,.  G.  8,  121,  324,  424. 

Mankv,  t.'.  210. 

Manley,  G.  166. 


Mann.  H.  16,  73,  108,  467. 

—  Th.    16,  öl,  141,  192,   198,  «02,  457, 
498,  .WS,  6.S2. 

Mannheim  206. 
Mannheimer.  V.  482. 
Manttl  (BtAdtenaroan)  6.5. 
ManteufTel.  0.  E.  Graf  v.  t:<4,  444. 
Manthe,  H.  183. 
Manthey-Zorn,  C.  149. 
Manuel.  M.  100. 
MaroDf  Prater  405. 
Margndenk,  8.  W.  F.  120,  42.1. 
Margarete  von   Ntvarra  47,  :t84,  436. 
.Maria  mnter  reino  malt*   102. 
Maria  Elisabeth,  Markgrftfln  Ton  Bran- 
deitburg-Kulmbach  4<'ll. 
Magdalena  40. 

—  Theresia,    Kaiserin    Ton    ötterreicb 
U4,  125,  14.5/6.  371,  428. 

Marie  Antoinette,   Königin    von  Frank- 
reich 1.58. 
Marienverehrung   107. 
Marinelli,  E.  376. 
Marinisma«  62.  71,  126,  4?S. 
Marino,  O.  428. 
Markgrafen  lieder  399. 
Markhaoser,  W.  t.  88. 
Mark  Twain  s.  Clemens,  L.  L. 
Markos,  G.  19,  325. 

g     log 

Mario,  K.  b.  Winkelbleoh. 

Murlowe,  Oh.  44. 

Marc.  F.  37 

Marold,  K.  342. 

Marr,  H.  579. 

Marsohner,  H.  236. 

Marsop,  P    2.35. 

Martens,  K.  10,   74,  79,  82,    141,  197  8, 

201,  221,  224,  249,  457. 
Martersteig,  M.  250. 

—  E.  56,  89,  97.  102,  158,  343. 

—  J    31. 
Martini.  W.  71. 
Martinifere  427. 
Marty,  A.  .57. 
Marval.  de  495. 
Marx,  F.  54,  342. 
Mascagni,  R.  235. 
Masnianx.  P.   189,  294. 
Masing,  W.  83,  200,  367,  573  4. 
Maske  (de»  Schaospielers)  24:i. 
Massarini,  T.  6,  16,  311. 
Massiow,  0.  9. 

Massow.  Fran  v.  486. 

Mastalier,  K.  401. 

Masucoio,  T.  385/6. 

Maeuren  187. 

Materie  72. 

Mathar,  L.  210,  601. 

Mathematik  62,  388.  423/4. 

Mathematiker  (in  d.  Literatur)  49. 

Matbesius,  J.  411. 

Mathilde,  Prinzessin  von  Bayern  172. 

Matkowsky,  A.  15,  228,  253,  517,  535. 

Matosch,  E.   144. 

Matter,  P.  180,  189.  480. 

Matthai,  K.   286,  567. 

Mattheson.  .1.  l:{2,  440,  493. 

Matthews.  B.  207. 

Matthias  IL.  Deutscher  Kaiser  125,  428 

—  A.  85,  322. 

—  Th.  32.  56.  333. 
Matthis,  A.  103. 

—  Alb.  163. 

Matthisson,  F.  v.  158,  475,  479,  573. 
Matzke,  JE.  56. 
Mau,  G.  233. 

—  P.  47. 
Manch,  Tli    226. 
Manclair,  C.  176. 
Miuermann,  S.  70,  106,  404. 
Mauke,   VV.   171. 
Maopassant.  O.  de  14. 
Muurenbrecher.  M.  268. 

—  W.  143. 
Maarer,  F.  94. 

—  K.  H.  222,  352. 

—  0.  248. 
Manrns,  P.  40. 

Mansser,   0.    107,  165,   18S,  347/8.  405, 

531. 
Maathner,  K.  200,  209,  266,  498,  620. 
Mauvillon,  .1.  427. 
Maxfield,  J.  182. 
Maximilian  I..  Deutscher  Kaiser  418. 

—  I.  König  von  Bauern  159 

—  Herzog  von  Bayern  426. 

—  Franz,  Kurfarat  von  Köln  93. 


MaxiMlIiaiiMrdaa.  bayariaelMr  47S. 
May.  O.  810. 

-  E.  191. 

-  Klara  101. 
Maydern.  B.  m.  '/4U. 
Mayer  37.  57.  7«. 

-  A4.  »0,  884. 

-  k\tt.  Vl4. 

-  K.  T.  Kl.  t»0.  543. 

-  F.  A.  242. 

-  rrl«4r.  611. 

-  O,  271/a. 

-  H.  4*). 

-  K.  310,  600. 

-  Ludwig  IHI. 

Mayne.  I(.  160.  178.  200.  SOO,  315,  tli. 
Mayr.  U.  Frhr.  t.  68. 

-  0.  114. 
Matal.  II.  lu. 
Meehtild  HA. 
Mecke.  llanna  88. 
Mecklenburg  6,  70.  98.  164,  107. 
Medea  .^M. 

Mediena,  P.  230,  266.  544. 

-  W.  38.  376. 

Meding.  0.  (G.  BaMrew)  388. 

Medinger,  W.  t.  75. 

Mediiiaer  •.  Ärtte. 

Megerle,  0.   (Abraham   a  SanU  Clara) 

59.  l:i5,  441.  4467. 
Mehlborn.  P.  118. 
Hehlii.  a.  22. 
Mehring.  P.  4,  07,  847.  264.  871.  307. 

323,  588. 

-  8.  70.  199,  294.  :W7. 
Meier.  Barthol.  416. 

-  K.  T.  262.  540. 

-  G.  F.  71.  m,  136.  357. 

-  J.   43,  60;  1,  174,  2^,  S«7,  348.  567. 

-  V.  i.  6. 

-  Peter  134. 

-  Ulr.  92. 

-  -Orife.  J.  22,  153. 
Meijer.  W.  1.33,  44S. 
„Mein"  6.3. 
Meinck,  0.  228. 
Meineeke,  A.  Chr.  177. 

-  F.  89,  213,  270. 
Meiners,  Chr.  461. 

W.  4,  93,  322. 
Meinert,  J    G.  174. 
Meinhold.  P.  158.  Itv4,  476.  479. 

-  W.   186. 

Meinama,  K.  O.  4423. 
Maintal,  P.  167,  480. 
Meiaela,  ä.  50. 

Meiiinger,  O.  63/4,  67,  .360/1.  :<54. 
Melaner.  II.  13.  158,  476.  606. 
Meisneat,  F.  W.  209.  5ul. 
Meiesner,  A.  166  7,  611. 

-  A.  G.  462,  503. 

-  R.  63.  61.  341. 
Meister.  A.  148. 

-  C.  (Retsiem)  269. 

-  F.  5. 

-  H.  152.  218. 

-  L.  280. 

-  Leonh   326. 

-  Eckbart  lo7,  405. 

-  Pathelin  46. 

Meiatergeaaag,  Meiateraiager  50.I02.4<m). 

Meieterlin.  S.  418. 

Meistersinger.  *.  Meistergaaaag. 

Meitien,  A.  56.  343. 

Uelanobthon,  Ph.    113,    115.    119.   414. 

419.  423,4 
Melde,  Mane  265.  562. 
Meliaeb.  St.  86. 
Melitx.  L.  207.  21«.  235,  500. 
Meli.  M.  285,  380. 
Melliak.  J    Ch.  572. 
Melodie,  Melodik  81,  366.7. 
Melodram  235. 
Meltser.  H.  110.  409. 
Memoiren  (vgl.  Briafweeh^el,  Chroniken. 

Reitebeachreibaagen.  TagebScker)  45. 

5«.  463-73. 
Menacbem  de  Lonaaao  589. 
Men..(«i.  G.  169 
Menck.  F.  W.  C'u.  387. 
Mende,  R.  63 
MendeUsobn.  Fan.ilie  14. 
-  M.  3.  257,  273  4.  514.  553. 

Barthnidv.  F.  226,  234.  514.  .521. 

Mendft«,  C.  238. 

Mendkeim,  M.  157,  168,  308,  481. 

Mengers,  Chr.  154. 

Mengk,  O.  415. 

61* 


636 


Personen-  und  Sachregister. 


Menkes,  H,  224. 
Menne,  K.  7. 
Mennicke,  C.  242. 
Mensch,  H.  235. 
Menschheitsideal  293. 
Mensi,  A.  v.  215,  225,  227/8. 
Mentz,  F.  67. 

Mentzel,  Elisabeth  282,  286. 
Menzel,  A.  y.  15. 
-  P.  151,  164. 

—  W.  313,  316,  504,  568,  611. 
Merbaoh,   P.    A.    181/2,   200,   215,   239 

506,  524. 
Merck,  j.  H.   285,  367,  559,  564/5,  578. 
Merckel,  F.  Th.  v.  270. 
Mercuricns  Italiuas  406. 
Merean,  F.  E.  K.  461. 

—  Sophie  307,  461,  597,  602/3. 
Mereschkowski,  D.  205. 
Merkantilisraus  133. 
Merker,  P.  586,  588. 
Merkle,  S.  256,  537. 

Merlin  (Sage)  41. 

„Merodebr&der"  63. 

„Merry  tales"  384. 

Merswin,  Bnlman  405. 

Meschendörfer,  A.  21,  180. 

Messer,  M.  224,  514. 

Messerschmidt,  G.  F.  436. 

Meszleny,  R.  45,  i'15,  301,  306,  381,  506, 

592,  601. 
Methfessel,  J.  A.  G.  177. 
Methode,  historische  95,  269. 

—  literarhistorische  1. 

Methodik   (des   deutschen  Unterrichts) 

24,  530. 
Metrik  (vgl.  Melodie,Rhythmns,Sprache) 

35.  81/4,  290,  366/7,  378,  384,  607. 

—  englische  82. 

Metternich,  Fürst  Kl.  147,  262,  466  611 
Metz  143. 

—  A    302. 

Metzner,  E.  126,  430. 
Mennier,  C.  557. 
Menschen,  J.  S.  429. 

Mewiana  Dschelaleddin  Rnmi  477 
Meyer,  A    113. 

—  A.  R.  312. 

—  C.  F.  14,  26, 159.  168,  185/6,  342  422 
451/2,  461,  467,  492,  494/5. 

—  Chr.  106,  404. 

—  E.  K.  54,  342. 

—  Ernst  57,  345. 

—  F.  154. 

—  Fr.  25. 

—  Friedr.  314. 

—  Georg  53,  148,  339. 

—  H.  61,  67,  90. 

—  Hans  70. 

—  Joh.  174. 

—  Joh.  Jak.  139. 

—  K.  A.  249. 

—  K.  W.  33. 

—  Maria  253. 

—  P.  301/2,  404.  ,592. 

—  Pankraz  402 

—  Pan!  106 

—  Ph.  114.  413. 

—  R  M  2,  12,  14.  21,  40,  49,  51,  62, 
67,  72,  75,  80,  W,  137/8.  145, 152,  155/6, 
164,  183,  186.  189-90,  193/5,  200,  202, 
205,  207,  230/ 1.  i3H!4:,  245,  279,  282 
291,  .304,  320,  .335,  337,  349,  351,  354' 
364,  ,377,  451,  474,  479,  497,  518,  528 
557,  560,  Ö97,  612. 

—  S.  37. 

—  Sebastian  327. 

—  Th.  A.  505. 

—  W.  495. 

»enfey,  H.  ,53,  340. 

lOlbing.  0    215. 

Förster,  W.  388. 

—  -Kroiiimhold,  ti.  32. 
Lübke.  VV.  47,  56. 

-  V.  Knorian,  G.  118. 
Meyerbeer,  G.  7.  286,  611. 
Mnyerfeld,  M.  173.  228    230,  518 
Mtiyerhof,  0.  ü78,  556. 
Meyersohn,  B.  J.'il 

Mcyfart.  J,  M.  398. 

Meyr,  Melchior  161,  187. 

Meyrink,  (J.  203. 

Meysenbug,  Malwida  v.  153,  451. 

Miushnwski,  K.  120. 

Michael.  E    815. 

-  W.  1.56. 
Michaelis,  H.  245. 
Michaud,  R.  264. 


Michant,  G.  16,  78. 

Michel.  H.  83,  1.39,  182,  455. 

—  R.  144. 

—  W.  181. 

Michelangelo  Bnonarotti  14. 
Michelet,  J.  (Historiker)  272. 
Michels.  V.  306. 
Mickiewicz,  A.  286,  567. 
Middleton,  Th.  211. 

Miegel,  Agnes  16,  172,  456,  482. 
Mielke,  H.  315. 
Mier,  P.  421. 
Miessner,  W.  222,  224. 
Mignet,  F.  27  3. 
Mikorey,  F.  508. 
Milch,  L.  278,  556. 
Milde,  Natalie  v.  498. 
Mildebrath.  B.  129. 
Milich,  J.  111. 
Milieutbeorie  361. 
Militär-Memoiren  147,  468. 
Millenkovioh,  M.  v.   (Morold,  M.)    235, 
241,  247,  252. 

—  St.  (Milow,  St.)  165,  167. 
Miller,  J.  4. 

Milfiw,  St.,  s.  Millenkovich,  St. 
Miltitz,  H.  V.  102,  399. 

—  K.   15.  V.  308,  607. 
Milton,  J.  177. 
Mimus  38. 

Minckwitz,  J.  33,  477. 
Minde-Pouet,  G.  51. 
Mineralien  (in  der  Dichtung)  SO. 
Mineralogie  62. 

Minnesang  399 

Minor,  J.  54,  90,  195,  213,  219-20,  223/4, 
229,  -^31,  252/3,  279,  290,  303,  319, 
341,  535,  575,  594,  597,  601,  605. 

Mis,  L.  202,  292. 

Misch,  G.  266. 

Mischler,  E.  U2. 

Mistral,  F.  173. 

Miterleben,  ästhetisches  74. 

Mithraknlt  376. 

Mittag,  J.  G.  427. 

Mittelalter  99,  396. 

Mitteldeutsch  69,  365. 

Mittelhochdeutsch  67. 

Mittelmann,  F.  216,  507. 

Mittelschule  s.  Schulen. 

Mittermaier,  J.  113. 

Mitterwurzer,  F.  15,  253,  535. 

Mitzschke,  P.  188,  495. 

Mode  76. 

Moderne  141,  267,  363,  450,  457. 

Modernismus  141. 

Modius,  Pr.  420. 

Möbins  44,  386. 

—  P.  J.  263,  267. 
Moegelin,  J.  50,  155. 
Möller,  E.  t.  134,  444. 

—  Fr.  442. 

—  J.  300,  591. 

—  M.  183. 

—  V.  d.  Brück,  A.  5,  78,  105,  170,  180, 
205,  323,  363,  481. 

Moerbeke,  W.  v.  419. 

Mörchen  114. 

Mörike,  E     14,  26,  32,  84,  137,  l"9-60, 

178,   235,   239,   304,   310,   45.3/4,  476, 

524,  609. 

—  Luise  476. 

Moser.  J.  140,  258,  337,  339. 

Mohr,  G    61. 

Moissi,  A.  228,  250,  253. 

Molhnysen,  P.  C.  120,  423. 

Moliere,  J.  B.  14,  48,  229,  389,  532. 

Moll,  A.  7,  .323. 

Moller,  Meta,  s    Klopstock,  Meta. 

Molo,  W.  V.  200,  225. 

Moltke,  H.  Graf  153,  441 

Mombert,  A.  171,  481. 

Mommsen,  Th.  16,  54,  341,  510. 

Monchiinoff,   Frau  v.  238. 

Mond  in  d.  Dichtung  50. 

Monismus  182. 

Monroe,  B.  S.  336. 

Montagsgesellschaft  (in  Berlin)  143. 

Montaigne,  M.  de  227,  397. 

Montesquieu,  Charles  S.  de  444. 

MonumentaGermauiae  Paedagogioa  370, 

410. 
Moors,  F.  M.  286. 
Moos,  P.  72,  74,  237. 
Mora,  J.  J.  22',(. 
M-iral  v'67. 

Moralphilosophie  2.58. 
Morata,  Olympia  411. 


Morbnrger,  C,  s.  Schossberger,  J. 
Morel,  L.  277,  289,  555,  575. 

Fatio,  A.  263. 

Morf,  H.  56,  322. 

Morgenstern,  G.  249. 

Morison,  F.  100. 

Morisse,  A.  A.  199. 

Moritz,  Kurfürst  von  Sachsen    98,  391, 

—  E.  24p,  ßi7/8. 

—  K.  Ph.  153,  179,  597. 
Morold,  M..  s.  Millenkovich,  M.  v. 
Morris,  J.  10  i. 

—  M.  8,  276,  279-80,  282,  287/9,  292, 
557,  571/3,  578. 

Morsch,  H.  94 

Morus,  Th.  384. 

Moscherosch,  H.  M.  108,  128,  130,  435/7. 

Moschus  375. 

Mosen,  J.  593. 

Moser,  C.  F.  v.  565. 

—  E.  0.  183. 

—  H.  J.  279 

—  0.  59,  108,  408. 

—  V.  58. 
Moses,  J.  185. 
Mosheim,  J.  L.  133,  441. 
Mosheimische  Gesellschaft  126. 
MoBzkowski,  A.  74    241. 
Motiv  81,  366. 

Motivgeschichte  s.  StotTgeschichte. 
Mozart,  W.  A.  7,  150,  175,  235,  517. 
Mozarthans  235. 

Much,  R.  379. 

Muckenheim,  R.  83,  172,  367. 
Mücke,  G.  612/3. 
Mügeln,  H.  v.  384. 
Mngge,  Th.  153. 
Mühlhausen  i.  Thür.  405. 
Mühlner,  W.  200. 
Mühlpfort,  H.  428. 
Mühsam,  E.  225. 
Müller,  A.  422. 

—  Ad.  56. 

—  Adam  148,  262,  278,  304,  491,  549, 
598,  605. 

—  Alexander  180. 

—  C.  74,  33:^,  360. 

—  Conr.  45. 

—  Gurt  151,  251,  298,  586. 

—  Dominik  461. 

—  B.  64,  351. 

—  Emil  10. 

—  Ernst  278,296,300/1,  556,583,591/2. 

—  F.  h.  575. 

—  Frz.  5. 

—  Fr.  (Maler  Müller)  45,  215,  506,  560, 
601. 

—  Friedr.  v.  (Kanzler  Müller)  147,  283, 

—  G.  A.  142,  164,  209. 

—  H.  A.  488 

—  Hans  V.  303,  309,  {94,  6(8/9. 

—  Heinrich  432,  575. 

—  Hermann  101,  162,  398. 

—  Iwan  V.  54,  54ii. 

—  J.  Th.  126,  13». 

—  Joh.  7.  268,  381,  461.  593. 

—  Joh.  V.  53.  148,  272,  339. 

—  Joh.  Chr.  126,  430. 

—  K.  113.  412. 

—  Karl  286 

—  K.  0.  64,  148,  312. 

—  L.  60. 

—  L.  F.  Karl  118. 

—  N.  109,  115,  414. 

—  Peter  315,  615. 

—  Wenzel  239,  524. 

—  Wilhelm  26,  160 
Eberhardt,   W.  207. 

—  -Fraureuih,  K.  69. 

Freienfels,  R.  7:</6,  359,  361/2. 

—  -Gschwend,  G    167,  480. 

—  -Gnttenbrnnn.  A.  145,  209. 

—  -Rastatt,  C.  169,  171,  207,  209. 
Müllner,  A.  611. 

—  M.  402 

Münch,  W.  88/9,  280. 

—  -Bellinghausen,  K.  Krhr.  y.  (F.  Halm) 
13,  137,  166,  185,  189,  217/8, 453, 460/1, 
480,  ,508. 

Müncl'cn  6,  16.  312. 
Münchhausen  (Roman)  486. 

—  B.  V    168,  171. 

—  M.  Frhr.  v.  204. 
Münsterberg,  W.  90,  138. 
Münz,  B    2ti3,  265,  271,  285,  287. 
Mönzer,  K.  72. 

—  Th.  50,  405. 


Personen-  und  Sachregister. 


<;37 


MQrmunn,  A.   lU,  a2u. 

Maseheck,  K.  \r,H,  961,  476,  518. 

Moff.  Chr.  US.',  fi.'te 

Mugdiin.  Bertlia  20»,  539. 

Muler»,  H.  2(1.^,  .'»IH. 

Mnller,  J.  W.  M.J. 

Monoker,  F.  :i,  lO.'l.  273,  27U,  20U,  M9, 

614,  6ö:t,  hlb,  BH7. 
Mundnrt  (Dialekt)  in.  A7, .TiHU, 354,  483. 
Appenzeller  OH. 
Berliner  70. 
"    dentuche  im   sOdglnwiscIien  lirbiete 
:t41. 
.       dentNRhe  in  Ungarn  ;t41. 

-  Kperl&nder  G8. 

—  Elberfplder  69. 

—  els&sHisohe  (18. 

—  erzKebirgisohe  60. 

-  frllnkiHche  69. 

-  Hornburger  7i). 

—  Luxemburger  »16. 

—  müniiterländiiiobe  7U. 
oberösiorreichittohe  174. 

—  oberH&ohsiiiohe  6'.). 

—  otitfrünkisohe  69. 

—  pluttdoiitache  7U. 

—  Remschoider  69. 

—  Rheinische  69. 
sciilesische  131. 

—  wul Ionische  34i. 
wienerische  68 

—  Wiirzburgfir  68 
Zittau  er  69. 

Mundartendichiung  67,  47<.l,  482. 

—  lilemannisclie  483 

—  Berliner  4",t2. 

—  jQdibch-deuische  4'.t2 

-  österreii'hisrhe  6.  22. 

—  srhwil>i8obe   144 
Mundt,  Th.  20,  316,  611,  615. 
Muret,  M.  183. 
Murniellius,  J.   H2.  423. 
Murner,  Th.  K'9,  4ii.-),  4i'8,  436. 
Murriiy,  .lohn  Tucker  106 
Murrho,  Seb.  421. 

MusH.  A.  Hl. 

Musäus.  J.  K.  A    305,  5<.)>,l. 

Familie  486. 
MuBChner,  6.  22. 
Masik,Musiker73,150,27ö,279,2»«,  344. 

—  deutsche   18. 

-  romantische  44 
Musikästhetik  30lt-10. 
Musikbibliothek  s.  BiblintheVen. 
Musikdrama  (vgl.  Oper)  .38,  237-40. 
Musikgeschichte   IÜ3,  Ui6,  130,  440. 
Musikkritik  80 
Musiksohriftsteller  .342. 

Musik  Wissenschaft  234. 

Musset,  A.  de  173,  312. 

Mnssmann.  A.  9. 

Mustard,  W.  P.  37. 

Muth,  K.,  141/'.   146,  193,  4«8/'J. 

Molher,  Tli    .399. 

Muthesius.  K.   9i,   284.   286,   288,   563, 

567,  573. 
Mutianus  419. 

Mutter  (in  d.  Dichtung)  49. 
Mycnnins.  F.  116. 
Myers,  W.  R.  32. 
Mykonius,  0.  417. 
Mylius.  A    487. 

-   Chr    448. 
Mysing,  0.  262. 
Mysterien,  antike  :!79. 
Mystik  107,  405,  412. 
Mystizismus  311. 
Mythologie  240. 

—  germanische  40. 
Mythos  37,  42,  75,  522. 

BTaaff.  A.  A.    167   175. 

Nachahmung  80. 

.Nach  der  Arbeit,  ein   Blatt  für  .>luse- 

stunden-  20,  32». 
Nachtigal,  .1.  C.  C.  (Otmar)  341.  603. 
Näcke,  P.  76. 
Nagel,  0.  75.  361. 

-  W.  50. 
Nagl,  J.  W.  6. 
Nagler,  .1.  15. 

Naive,  Die  (im  Drama)  49 
Najmäjer.  Marie  v.  172. 
Namenkunde  64.  351. 
Namenspielercien  12. 
N'impnwörter  62. 

Napoleon  1.,   Kaiser  der  Fran/o.-en    14. 
216.  477,  507. 


NMeh^r.  E.  60. 

NaUli,  0.  16. 

Nathan.  P.   127. 

„national"  6:<. 

Natnrp,  P.  200.  373. 

Natur  and  KunstsehafTen  74. 

Naturalismus   16,  72,  77,  140,  4A7/H,  628. 

Naturanschannng  304. 

Naturdichtung  47.5. 

Nutnreriobeinangen  108. 

Naturforseher    108,   134,   149,  407,  446. 

Natnriaute  67. 

Naturphilosophie  292,  606/6,  602. 

Natnrreoht  257.  393,  538. 

Nutortugen  43. 

NatDrsobildernnir  480. 

Natartheater  243/4,  526. 

Natnrwisieniohaft  108.  267,  278. 

Natzroer,  OMwig  r.  46.'j. 

Naubcri  B.  38»,  603. 

—  Benedict,  A.  60. 
Nanolerns,  J.  418. 
Nanmann,  Ch.  V.  273.  553. 

—  P.  24,  260,  271.  329. 

—  J.  O.   297. 

—  V.  243. 
Nazarener  600. 
Nennder.  Joachim  4H2. 

—  M.  419. 
Nebe.  A.  11.5,  414. 
Necket,  ö.  40    376. 

Neeker,  M.  119,  209.  2lt>,  255,  466. 

Needon,  K.  115. 

Nef,  K.  15. 

Neger  (<n  der  Literatur)  49. 

Neitviel.  0    176. 

Nekrologie,  philologisohe  56,  343. 

Nelson,  L.  270. 

Neri,  F.  557. 

Nero  370. 

Nestle.  VI    114. 

Nestriepke,  H.  157,  475. 

Nestroy,  .1.  12,  218,  582,  535. 

Nettelbeck.  J.  154. 

Nettessem.  U.  102. 

Neubauer,  Fr.  35. 

Nenbnnr.  L.  126/7.  429,  432. 

Nenber.  Karoline  132,  437. 

„Neue  Freie  Presse"  20.  328. 

.,Neue8  Jahrhundert"  615. 

Neuffer.  Klara  160,  476. 

Nenflfert.  Chr.  L.  4.35. 

Nenhaus,  J.  417. 

—  Wilh.  429. 

Neujahrslieder,  altdeutsche    102. 
Neukantianismus   262. 
Neukirch.  Benjamin  435. 
Nenklassizisnus  359 
Nenmann,  Alphonse  204. 

—  Angelo  242,  250. 

—  C.  432. 

—  Carl  W.  18:j,  188.  193,  267.  494. 

—  K.  J.  1. 

—  Kaspar  432. 

—  Paul  96,  374 

—  R.  K.  46,  169,  481. 

—  Rob    91. 

—  Wilh.  303 

—  -Hofer,  Anni  251 
O.  252 

—  -Strela.  K.  144.  178,  276.  2*3/4.  897, 
562/3,  584. 

Nenmeister,  Erdmann  123,  432. 

Neurath,  O    76. 

Nenromintik  359,  .363. 

Neurose  76. 

Nenser,  A.  107. 

Neutestaroentliohe  Stoffe  39,  376. 

Neuwihler.  K.  22. 

Newald.  J.   218.  509. 

Newe  Deudsohe  Geistliche  Gesenge  KU. 

Newman,  E    176.  178,  2.38. 

Neye,  K.  256 

Nhil.  R.  2.13. 

Nibelungen.  Nibelungenlied  16,  27.  42. 

240.  377;8.  460,  494.  607. 
Niokel,  W.  58. 
Nicolai,  Chr.  V.  151.  17».  26».  274,339 

448,  486/7,  6«)2,  553. 

—  0.   2.36/7,  280.  668. 

—  Ph.  399. 

—  R.  127.  429.  432. 
Nioolaus  von  Cues  420. 
Nicolello.  E.  2.39. 

Nidden,  E.    141/2,    183,    197,    199.   202, 

222,  231.  279.  459. 
Niebnhr.  B.  G.  272,  280.  318.  328.  567. 
Niedeck.  J.  93. 


NIeden,  II.  W.  cnr  12.'.,  I:)i,   127 
.N'iederdenlseli  7u,  XfJ,  Z.i'J.    iV'i 
Niederlande   119. 
Niedermeier,  (J.  .'t05 
Nirdersarhien   174. 
Niedner.  K    2.tU 
Niehasen  43S. 
Nieland,  KliMb<-th  32. 
Niemann.  W.  170. 
Niemeyar,  A.  H.  W3. 

-  W.  561. 
NienstAdt.  W.  670. 
Niese.  B.  66,  S4.3. 

Charlotte  14S,  201 

-  Hanii  2.53. 
NIeiert,  E  8. 
Niesky  2flO. 

Nieten.  O.  212.  504  • 

Niethammer.  F.  J    401,2. 

Nietzsche.  F.  14.  167.  54.  73.  21.3.  22«. 
230,  288.  2H:i.5,  .-WM,  451  2.  458,  481, 
499,  606.  514.  .522,  542.  545.  660/2. 
—  AIm  sprach  /aratbastra  69,  265. 
661, '2.  Aotiohrist  265.  Reo«  boHO 
651.  Geburt  der  Traff04ie  661.  Philo- 
loglea  265.  650.  UnMitcaaAM«  Be- 
trachtungen 462. 

-  -Arrhir  266,  652. 

-  -Biegrapbien  26.T4,  551 '2. 

-  -Charakteristiken  204. 
Niffgli,  A.  237. 
Nirrnbetm.  0.  326. 
Nisami  571. 

Niiius,  J.  B.  6. 

Nitback-Stabn.   H.  39,  77,  163.  200. 

Nitz«.  W.  A    41. 

Nitssob,  K.  W.  148. 

Noaok.  F.  145,  286,  667. 

-  K.  56. 
Nobelpreis  12. 
Nodier.  Cb.  576. 
Nöldecke  494. 
Nöpke,  F.  181. 

NAtbe,  U.  42,  291.  379.  576. 
NOtzel,  K    206. 
Nohl.  H.  598. 
Nonne,  J.  11.  C.  ü7o. 
Nord.  II.  311. 
„Nord  und  SSd"  21. 
Nordau,  M.  12.  142,  231. 
Nordfrieiland  51.  18i.  38& 
Nordbanien,  R.  191,  201,  373. 
„Nordischer  Aufseher'.  20.  MB. 
..Nordischer  Merkurios"  19,  327. 
Norlind,  T.  121. 
NorroaUcbnIe  s.  Scbalee. 
Normann,  C.  25u. 
NoTäk.  A.  4.  160.  476. 

-  J.  B    118. 

Nofalis  s.  Hardenberg,  F. 
Novellen  (vgl.  Rpns,  Eniklung,  Roman) 
196.  405,  489-93. 

-  niitlelbov;bdeiit>«he  49. 
NoTellenkomposition  309. 
NoTelleDslnlTe  47.  3.H4.5. 
Noviomagos,  Gerardo«  122.  424. 
Nowaek,  Martinas  4:i.5. 
Nowacynski,  A    50. 

Nowak.  K.  F.    132.    173.   191,   209,  242. 

252,3,  256,  316. 
N&rnberg  6.  16. 

NQrnberger,  W.  (Solitaire,  X.)  4.M. 
Nutzhorn,  A.  157,  299,  475.  589. 
Nyrop,  K.  330. 
Nyström,  A.  591. 

Obenauer,  K.  :t04.  698. 

Oherummergan  247,  249,  531. 

Oberdeutsch  68,  3.54 

Oberländer,  H.  529. 

OberlebrersUnd  94. 

Oberlin.  i.  F.  460.  504. 

Obennaier  16. 

Oberroailer.  A.  188. 

Oberrealscbule  s.  Sebolon. 

Oiierschalkolleginm  92. 

Objektivismus  75. 

Ob»er.  K.  19,  S27. 

Ob..t,  A.  19,  327. 

Odendirhtung  I54>,  474 

Odilie  (Heilige),  Odilienlegende  i»,  557. 

Odyniee,  A.  B.  :)06,  567,  6(i0. 

Odyssee  87. 

Oehl,  W.  107,  164.  405. 

Oehler.  R.  75.  265.  552. 

Oehlke.  W.  2.3. 

Ökolampadius.  J.  120,  417,  421. 

Oelinger,  A.  53,  333. 


638 


Personen-  und  Sachreg-ister. 


„Ölzweige"  328,  598/9. 
Oertzen,  D.  v.  268. 

—  G.  V.  269. 
Oeser,  A.  Fr.  563. 
Oesterheld,  E.  157,  205,  209,  501. 
Oesterley,  H.  100. 

Österreich  6,  51,  68,  94,  116,  125,  144, 
153/4,  165,  174,  189,  389,  428,  460, 
479. 

—  K.  89. 

Österreicher,  A.  102,  400. 
Oettingen,  W.  v.    249,    280,    286,    302, 

558,  567,  593. 
Ogier,  Ch.  128,  431. 

—  S.  420. 
Ohmann,  V.  198. 
Ohnesorge,  W.  65,  352. 
Ohr,  W.  111.  270. 
Olbrich,  K.  50. 
Olfers,  Hedwig  v.  201. 

—  Marie   r.  201. 
Oliphant,  W.  E.  175. 
a'Oliveira,  E    281,  559. 
Oliver,  Th.  E.  46. 
Olivero,  F.  171. 
Olschki,  L.  139,  276,  434. 
Olshausen.  W.  265. 
Onoken,  H.  271. 

„Onkel  Toms    Hatte"  (Roman)  47,  385. 
Oper  (vgl.  Mnsikdrama)  132,   440,  590. 

—  italienische  294. 

—  komische  236. 

—  romantische  236. 
Operette  73,  242. 
Opernrepertoire  242. 
Operntexte  235. 
Operntheater  242. 
Opitz,  H.  G.  267. 

—  M.  126,  367,  400,  429,  432/4.  450. 
Oppeln-Bronikowski,  F.  v.   40,  46,  139, 

204,  230. 
Oppermann,  0.  89. 
Orbis  sensualinm  pictns  885/6. 
„Ordinari-Zeitnng"  in  Freiburg  19,  327. 
Orient  154. 

Orpheus-Dichtungen  38. 
Orth,  F.  388. 
Orthographie  339,  479. 
Ortlieb  405. 

Ortner,  M.  20/1,  87,  272,  328. 
Ortolff  von  Bayerland  108,  407. 
Ortsnamen  64/5. 

Osborn,  M.  8,  54,  142,  188,  252,  280. 
Osnabrück  258. 
Ossian  487. 
Osten,  G.  v.  d.  87. 
Osterfeier  398. 
Ostermann  85. 
Osterrieth,  A.  206.  - 
Ostertiig,  H.  134,  444. 
Ostfriesen,  Ostfriesland  70,  98,  128. 
Ostraarkdichtiingen  51. 
Ostwald,  H.  5,  174.  202,  247,  456. 

—  W.14,  16,  20,  140,  143,  267,  374. 
Oswald  v.  Wolkenstein  344. 

Otho,  A.  111. 

Otinar  s.  Nachtigal,  J.  C.  C. 

Ott,  A.  225,  278. 

Osten,  Bennata  12. 

Ottenthai,  E.  v.  54,  342. 

Otto,  B.  57,  96. 

—  E.  7,  323. 

—  H.  W.   (Signor  Saltarino)    254,  535. 

—  Jul.  442. 

—  K.  189,  495. 

—  R.  259,  278,  544. 
Overbeck,  F.  265 
Ovsjaniko-KnIikOTsky,  N.  314. 
Owenus  433. 

Owlglase  8.  Blaich,  H.  E, 
Oxenstjerna,  A.  123. 

Pabish,  M.  48. 

Paohtler,  J.  410. 

Pädagogen  134,  445. 

Pädagogik  (8.  a.  Erziehung,  Schule, 
Unterricht)  73,  83,  94,  258,  260/1, 
263/4,  ■-•70,  276,  278,  296,  422/3. 

P&dagogium  s.  Schulen. 

l'aetow,   W.  217,  608. 

Paetz,  W.  92. 

Pagay,  H    250,  253. 

Pagös,  Helene  32. 

l'ahnke,  K.  120,  423. 

Palermo  283. 

Pallmann.  H.  282.  285,  566. 

Paludun- Malier,  J.  39. 

„Pan-  22. 


Pantheismus  255. 

Pantin,  P.  420. 

„Pantoffel"  63. 

Pantomime  208,  254,  535. 

Panzer,  F.  38,  41,  46,  377. 

Paoli,  Betty  s.  Glück,  Betty. 

Pappenheim,  Bertha  127. 

Paquier,  J.  111. 

Paraoelsns  V.  Hohenheim,  Ph.  B.  283,  562. 

Paris  154,  214,  237,  306,  312,  569,  614. 

Parker,  H.  385. 

Parlament,  deutsches  316. 

Parodie  155,  491. 

Parteigeschichte,  deutsche  270. 

Parthenon  5. 

Parther",  „Der  (Zeitschrift)  20. 

Parzival  379. 

Paschal.  L.  72,  358. 

Passarge,  L.  231. 

Passeyer,  H.  171 

Passionsspiele  404. 

—  Donaueschinger  105. 
Pastor,  L.  v.  157,  475. 
Pastorius,  F.  D.  134,  445. 
Paszkowski,  W.  89,  370. 
Pategg,  M.  252. 
Pathographie  12,  76,  323. 
Pathologie  77,  487/8. 
„Patria''_24. 
Patriotismus  278. 

Paul,  H.  61,  335,  337,  349. 

—  Jean  s.  Sichter,  J.  P.  F. 
Paulsen,  F.  85,  265,  323,  3.57,  342,  371, 

540. 

—  H.  J.  278. 

—  R.  96. 
Paulsiek,  K.  33. 
Paulus,  H.  E.  G.  461. 

—  N.  107,  113,  116,  406,  409. 
P.'iumgartner,  B.  59. 

--  Magdalena  59. 

Panmholtz,  A.  102. 

Pavolini,  P.  E.  47,  160,  477. 

Payer  v.  Thurn,  R.  131,  281,  489. 

Pechel,  R.  283. 

Peiba,  Abraham  533. 

Peiser,  G.  235. 

Pelargns,  Chr.  115. 

Pellikan,  K.  417. 

Penn,  William  445. 

Pennälersprache  60. 

Perceval,  Didot  42. 

Peredur  (altfranzös.  Roman)-  42. 

Perez  (deutsch-jüdischer  Dichter)  321. 

Perfall,  K.  v.  200. 

Perger,  A.  212. 

Pergolesi,  6.  B.  523. 

Perles,  F.  268. 

Pernerstorfer,  E.  201. 

Perrnt,  J.  de  38,  47. 

Perserkriege  35. 

Persönlichkeit  75.  113,  266/7,  396/7, 

Persönlichkeiten,    Fürstliche   145,    462. 

Persönlichkeitskultnr  277. 

Personennamen  64. 

Perthes,  Agnes  147. 

—  F.  262. 

—  W.   147. 
Pesach-Hagada  376. 
Pessimismus  7.3,  237,  263,  360. 
Pestalozzi,   J.   H.    87/8,    286,    326,  369, 

371,  492,  567,  573. 

—  R.  42. 

Peter  der  Grosse,  Kaiser  von  Rasdand 
127. 

—  G.  94,  373. 

Peters,  C.  F.  (Musikbibliothek)  233. 

—  G.  W.  161,  169,  181,  219,481. 

—  H.  63. 

—  M.  183,  442. 

—  W.  5. 
Petersburg  163. 
Petersen,  H.  218,  508. 
Petersdorff,  H.  v.  21,  268. 

—  J.  279,  2S6,  302,  306,  313. 

—  Joh.  Wilh.  429. 

—  V.  148. 

Petöfl,  A.  7,  13,  286,  567. 
Petrarca,  F.  418/9,  483. 
Petrarkismns  433. 
Petronius  Arbiter  436. 
Petras,  Apostel  376. 
Petsch,   R.   23,   39,  43/4.  108,  221,  261, 
274,  830,  407,  538,  547,  553,  578,  698, 
Petzenrtorfer,  h.  11. 
Petzet,  E.  190,  497. 
Peucer,  Fr.  514 
Pencker,  N.  164. 


Peutinger,  Konrad  421. 
Pfaff  (Pastor)  180. 

—  F.  54,  342. 
Pfalz  68,  92. 
Pfandl,  L.  129,  438. 
Pfarrer,  evangelischer  18. 
Pfaundler,  R.  70. 
PfeCfel,  K.  G.  26,  460. 
Pfeiffer,  Gertrud  5. 

—  M.  47,  108,  245,  248. 

—  R.  5. 

Pfeilschmidt,  H.  240,  525. 
Pfemfert,  0.  192. 
Pfeneberger,  J.  142,  458. 
Pfennigsdorf,  C.  79. 
Pfttzner,  H.  241. 

Pflanzen  (in  der  Dichtung)  50. 
Pflanzennamen  64,  351. 
Pflanzenreich  64. 
Pflaum,  Chr.  D.  303,  594. 
Pflanmern,  J.  H.  v.  107,  406. 
Pfleger,  L.  40. 

—  R.  87. 
Pflück,  J.  415. 
Pflugk-Harttnng,  ,T.  v.  110. 
Pfohl.  F.  237,  521. 
Pfordten,  H.  v.  d.  176. 
Pfranger.  J.  G    17. 
Pfuriel  98. 

Pfülf,  0.  14C,  537. 
Phädradramen  38,  385. 
Phantasie  26. 

—  dichterische  288. 
Pharsalia  41. 
Phelps,  W.  L.  199. 
Philanthropin  in  Dessau  339. 
Philanlhropinismtis  86,  373. 
Philipp,  Landgraf  von  Hessen  442. 

—  0.  10. 
Philippide,  A.  55. 
Philipps,   St.  294. 
Philistertum   264. 
Philologen  53/4,  134,  148,  445. 
Philologenversammlung  in  Graz  335. 
Philologie  8,  51,  57,  305,  335. 

—  englische  51. 

—  germanische  öl/6,  335-344. 

—  klassische  265,  335,  343. 

—  nordische  336. 

—  romanische  51,  55. 

Philosophie  72,  76,  78,  1.33,  148,  255-66, 
276/7,  296,  442/4.  595. 

—  neuere  110,  324. 
Philnssophoff,  D.  205. 
Physik,  Physiker  62,  134,  278. 
Picander  s.  Henrici. 
Piccioni,  L.  17,  325. 

Piccoloraini,   Aeneas   Sylvins    120,  390, 

418. 
Pichler,  Ad.  453,  509. 
-^  Anton  440. 

—  Karoline  471. 
Pidoux,  P.  A.  119. 
Pieper,  A.  71,  357. 
Pier.  K.  v.  213. 
Piöri  483. 

Pierius,  Ch.  116,  416. 
Pierrot  254. 
Pierson,  E.  252. 

—  H.  4 

—  W.  4.  322. 
Piert.  B.  305. 

Pieth,  W.  188,  198,  495. 

Pietismus,  Pietisten  124,  133,  432,441. 

Pietsch,  L.  230,  255. 

—  P.  63,  67,  338,  850. 
Pighius,  St.  420. 
Pilcz,  A.  238. 
Pinski,  D.  821. 
Pintsohovine,  K.  296,  584. 
Pipitz,  F.  E.  272. 
Piquet,  F.  280,  310. 
Pirckheimer,  Jcih.  420. 

—  W.  393,  410,  422/3. 
Pirker,  M.  225.  309,  596,  609. 
Pischel,  K.  337. 

Pissin,  R    20,  303,  329,  593 
Pistoris,  Sim.  420. 
Pitaval  301. 

Pitollet.  C.  20,  13y,  229,  238,  823. 
PitrÄ,  G.  562. 
Pitsch,  G.  52. 
Pizzo,  E.  290. 
Plagiat   80. 
Planck,  J.  413. 
Plassniiinn.  .1.  302. 

Platen,  A    Graf  v.   14,  151,  159-60,  164, 
286,  362.  454/5,  476/7,  570.  612. 


Personen-  und  Sachregister, 


639 


PUth,  J.  85. 
Pliitnpr,  E,  270. 
Plato  27.  304,  42:»,  622,  697. 
Platter.  Th.  27.  100. 
Piautas  421. 
Plawina,  0.  188. 
Plenio,  K.  278,  ö&ii. 
Plotlnai  555/6. 
Piaddemann,  M.  2:17. 
PlBmioke.  K.  M.  5W). 
PlOüB,  Margarete   107,  481. 
PtoralhildnnHBn  itS. 
Plntaroh  27. 

Pniower.  0.  152,  28.S,  561,  608. 
.  Pocoi,  V.  Graf  v.  174,  22«. 
Poe,  K.  A.  l:i9,  455. 
Poeck,   W.  70.  14«,  189. 
Poehlraann,  Ch.  L.  75. 

—  R.  16 

PAllraann,  A.  1B5,   191,  254,  250. 

—  P.  A.  447. 
P&llnitz,  Baron  v.  428. 
Poplmann,  Ad.  429. 
P6U1,  J.  34. 
Poesohel.  C.  K.  11. 
Poesie  s.  Dichtung. 

-  und   Religion  79. 
Poessneck  2".)0,l.  .'i70. 
Poethen,  W.  143. 
Poetik  34,5.  80,  3:J3,  864/6. 
Pohl,  J.  31,  1(10,  333. 

—  M.  248. 

Polidiihl,  Helene  (Dahl,  H.)  16»,  480. 
PoVorny.  J.  41,  37«. 
Polen   116,  416. 
Polenz,  W.  T.  16,  198. 
Polgar,  A.  223/5,  223,  231. 
Polich,   M.  420. 
Polifkii,  R   W.  22. 

Politik  16.  66,  73,  142,  261/2,  278,  296, 
304,  310,  610. 
moderne  142. 
Politiker  (vgl.  Poblizisten)  148,  468. 
Politus,  A.  C.  112. 
Pollak,  H.  W.  58. 
Polliind,  P.  169. 
PoUioh,  M.  118. 
Polo,  P.  :«0. 
Polti,  Q.  203. 
Fommer,  J.  173. 
— Esche,  Flora  v.  147. 

Katharina  t.  468. 

Pontanns,  J.  .1.  120,  423. 
Pontoppidan,  H.  15. 
Pope,  A.  437. 
Popp,  Adelheid  154,  473. 

—  0.  180. 

Poppe,  Th.  72.  30,  213. 

Poppel.  G.  Tan  304,  311,  612. 

Poppenberg,  F.  179,  192,  221,2,  224,486. 

Popper,  W.  17,  :i25.  , 

Porges,  H.  239,  524. 

Poritzky,  J.  E.  220,  234,  510. 

Porphyrios  555. 

Porsche,  R.  48. 

Porterfield.  A.  W.  303. 

Porth,  F.  W.  165. 

Posca,  E.  47. 

Poschingör,  H.  v.  326. 

Posen  51,  165,  :^09. 

Posnanski,  G.  268. 

Possart,  E.  v.  246,  254. 

Posse,  E.  18,  325. 

Postel,  H.  428. 

Postl,  K.  (Sealsfleld,  Ch.)  12/3,  187. 

Potthoff,  E.  22. 

Praehauser,  L.  167. 

Präparandenanstalten  8.  Schulen. 

Pr&teritnra  67. 

Praetorins  s.  Schnitze,  Jakob. 

—  Johannes  435. 
Prag  307,  602. 
Prager,  R.  L.   11. 
Predigt!  iteratnr  260,  276. 
Preetorins,  E.  203. 
Preger,  Th.  56.  34.3. 
Prehn  v.  Dewitz  292. 
Preitz,  M.  216. 
Prelinger,  F.  150. 
Preller,  F.  556. 

Prellwitz,  Gertrud  16,  215,  221,  457. 

Presber    R.  156,  165,  199,  248. 

Presse  (ygl.  Journalismus,  Publizistik, 

Zeitschriften,    Zeitungen)    17/8,    96, 

271,  326. 

—  jüdische  17,  325. 

—  schweizerische  19. 

—  westaiische  17. 


Prriifcben,    Hennione   r.,    •.  Telmann, 

Hermione. 
PreUHsen  92/3,  124. 
PreuBsentum  78,   368. 
„Preussischer  Korreipondent"   20,  820. 
Pritn,  F.  401. 
Prigge,  E.  27. 
Primisser,  J.   F.  159. 
Printz.  W.  289.  574. 
PriTatbrief«,  jBdisohe  126. 
PriTatlektOre  (lo  der  Schule)  830. 
Probst.  P.  106. 
Proohiizka,  R.  Frhr.  v.  176. 
Produktivität  75. 
PrftlbS.  J.  160/1,  219,  310,  476,  609. 

—  K.  332. 
Prönnpcke,   W.   158. 
Proffen,  (».  69.  355. 
Progrumiiiusik  2:i7. 
Progymnisinm  s.  Sohnlen. 
Prokesoh  v.  d.  Osten,  Graf  15.3. 
ProkloB  555. 

Prometheus  .38,  292,  375. 

Properz  673. 

Prosper  Aquitanns  461. 

ProtesUntismus  110,  268,408-10.411/8. 

Provence  154. 

Prflderie  79. 

Prüfer  88. 

—  A.  240. 

Prßfnnguordnnng  fOr  Deutsch  ;(29. 
Pr&roers,  A.  177. 

Prutz,  R    E.  497.  504,  593. 
Przjbyszewski,  St.  481. 
Przygod».  P.  316,  615. 
Psychiatrie  und  Kultur  76. 
Psyohoaniilyse  76. 
Psychologie  72,  73,  84.  26&. 

—  par  rioochet  12 
Ptoleroäus,  Deutscher  407. 
Publikum  10,  364. 

Publizisten,    Publizistik    (vgl.    Presse) 

109,  148,  271/2, 

325,9. 
Pndor,  H    74. 
PQokler-Mnskau,  H.  Fürst  v.  153,  316. 

615. 
Püschel  278,  556. 
POttmann.  H.  311. 
Pufendorf,   S.   v.    (Severinns    de    Mon- 

zambano)  i:j4,  426,  444. 
Pulcinella  43. 
„Pumpernickel"  6:1. 
Puppenkomödie,   Puppentheater  225/6, 

255. 
Pnrismns,  sprachlicher  491. 
Puschkin,  A.  1:1,  205/6. 
Pnschnig,  A.  0.  607. 
Pnstkuchen,  J.  F.  W.  568. 
Putlitz,  G.  zu  5:i2. 
Puttkumer,  Alberta  v.  38,  .385. 
Puttmann,  M.  176,  216. 
Pylander,  G.  108,  407. 
Pyra,  J.  J.  501. 

Quast,  R.  242. 
Queitsch,  A.  69. 
Querfurt  65. 
Qneri.  G.  247. 
CJniller-Conch,  A.  T.  122. 
Quintilian  119,  422. 
Qniros  .380. 
Qniting  106. 

Kaab,  R.    131,  439. 
Raube,  Margarete  194. 
-  W.  18,  25,   32,  59,   135,    194/5,   320, 
451,  457,  497. 
Raak  266. 

Rabelais.  F.  108,  182,  420,  576. 
Rabiosus,  A.  1,53. 

Rache  einesSchmiede8(Sohwankstoff)  47. 
Rachel,  J.  436. 

—  P.  125,  428. 
Raohfahl,  F.  271/2,  H9-2. 
Racine,  J.  26,  375.  .385. 
Rackl,  J.  .34, 

Rackowitza,  Helene  ▼.  271. 
Rade,  M.  260,  267,  54C. 
Badlmaier,  L.  540. 
Radlof,  W.  244. 

Radziwül,  Prinzessin  Elise  147,  465. 

Raeder,  G,  216. 

Rfttien  64. 

R&nbergeschichten,  Ränberromane  487, 

600. 
Raff,  Helene  193,  200,  497. 

—  J.  (Hozhevar)  225. 


Rucaar-Udkrek-ftacm  «07. 
Kabmer,  H.  SU.  «0,  Sit,  601 
Kahiin,  K.  K.  •M». 
Kainand,  F.  Mi,  461,  6S1 

Kittthal  202. 

kurabaeh.  F.  B.  17»,  4S7/8.  MO. 

-  J.  J.  442. 

Kamdobr,  F.  W.  B.  r.  S74,  Ml. 

HanesD,  J.  F.  2tM. 

RAialMh,  H.  21. 

Ramler,  K.  15«. 

RanoDg,  M.  12U.  421. 

Ramoi,  P.  24. 

Raaftl,  J    31,  a07,  SM,  Ml,  601. 

Rank,  0.  .375. 

Ranke,  F.  .380. 

-  L.  V.  2H2.  272,  318,  422.  «tS,  «Mb 
Kannusio  570. 

Ranvmeler,  J.  0.  46.  310,  383. 

Rappaport,  M.  (Kelnao,  M.)  I«7,  18S. 

„Kaplte  eapitr'*  68. 

Rascher  A  Co.  24. 

Raspe  486. 

Rassmann.  F.  450. 

Rmsow,  f.  22,  300.  591. 

Katgeber,  literariache  In 

Rath  W.  78, 168,  IS.'j,  I8«-»o.  1«3.  \il<»  I, 

215,  2.15,  330. 
Rationalismus  1.3:1,  255.  441,  6.39. 
Ratislav,  J.  H.  196. 
Ratsch,  O.  114 

Ratsprotokolle.  Straasbarger  M. 
Ratsschule  s.  Schulen. 
Kattermann.  II.  A.  IS. 
Rauch,  Chr.  23. 

Raum  |in  der  Sebaatpielkiast)  243. 
Ranmer,  F.  v.  272. 

-  K.  V.  85. 

Ransoh,  Alb.  H.  160,  170,  481. 

—  G.  280,  282,  568. 
-  W.  259,  543. 
KuuschzUNt&nde  78,  75. 
Ransse,  H.  6,  129-80,  437. 
Kauter,  G.  60,  .347. 
Realgymnasium  •.  Schulen. 
Realismus  72,  140.  294. 
RecUm,  H.  H.  12,  324. 
Recht  202. 

—  deutsches  261. 
„Rechtttboden"  63. 
Rechtschreibung  16,  67. 
Rechtsgrscbiehte  58. 
Kechtsquellen,  niederdentMh«  08. 
Kechtssprache  60,  387. 
Rechtswesen  93. 

Recke,  Elise  v.  der  461.  464.  568. 
Redensarten  (vgl.  Sprichwörter)  6S. 
Reder,  H.  v.  164,  479. 
Redlich,  G.  115. 
Redval,  R.  E.  154. 
Redwitr,  Marie  v.  397. 

-  0.  T.  18:J. 

Reformation  63,99.  105.  110,  116/7.  278, 

281,  41«,  421,2.  598. 
Reformationsgeschicht«  109,  409,  415. 
Reformationszeitalter  97.  lOl,  :{92. 
Reformbewegung   s.    Schalreformb«we- 

gnng. 
Reformgymniisinm  s.  Schalen. 
Regen.  E.  307.  604. 
„Reginürateur"  (Zeitung)  326. 
Regener,  B.  A.  180. 
Regie  244.  291,  526. 
Kegiomontanns,  J.  120,  423. 
Regis,  A.  4:i. 

—  J.  G.  211,  608. 
Regnart  4Sö. 
Rehbein,  A.  6,  281,  660. 
Rehberg,  A.  W.  260. 
Rehlen,  R.  270. 

Rehra,  H.  S.  236. 
Rehmke,  J.  64,  343. 
Reich  (etymeloigiteli)  M. 

-  Ed.  16,  71.  73.  165,  101,  10«,  216/7, 

231/.3.  607,  öao;i. 

—  Kmil  76. 
Reichard.  U.  0.  602. 
Reichardt  J.  F.  163,  297,  361  487. 

—  W.  5:1,  339. 
Reiche  177. 

Reichel,  E.  86,  447/8,  4M. 

-  Q.  118.  126.  l:ö,  13«. 
Reichenau,  R.  199. 

Reiohenbiioh,  Gebrüder  (Verleger)  316, 

615. 
Reicher.  E.  252  3. 
Reichert,  Ann»  79. 

—  0.  114,  413. 


640 


Personen-  und  Sachreg-ister, 


Reichstag  (etymologisch)  60. 
BeichBzeitnngsmnsenm  18. 
Reicke,  E.  15:i,  393. 

—  G.  16. 

Reiffenstein,  J.  F.  286,  567. 
Beifferscheid,  A.  54,  343. 
Reim  83/4,  357,  367. 
Reitnann,  Jnl.  116. 
Reimerdes,  E.  E.  39,  237,  284. 
Reimers,  G.  253. 

—  H.  128,  430. 

Reimgedichte,  neuhochdeutsche  81. 
Reiraverschliugung  367. 

Rein,  W.  73,  83,  85,  368,  372/3. 
Reinart  de  Vos  s.  Reineke  Fnchs. 
Reinau,  M.,  s.  Rappaport,  M. 
Reinecke,  A.  67. 

—  0.  234. 

—  Herrn.  85. 

—  W.  93. 

Reineke  Fnchs  47,  103,  401. 
Reinhard,  E.  12,  90,  129,  181. 
Reinhardt  64. 

—  M.  226,  228,  246,  230,  516,  526,  528, 
535. 

Reinhold,  G.  9. 

—  K.  L.  145,  286,  461,  464,  583/4,  589, 
593. 

—  Sophie  461. 
Reinke,  Lili  172. 
Reinraann,  E.  220. 
Reinwarth,  J.  21. 
Reis,  H.  67.  354. 
Reisch,  G.  422. 
Reisebeso.hreibnngen.Reiseerinnerungen 

76,  100.  127,  153,  397,  430. 
Reiselektüre  10. 
Reisinger,  E.  96. 
Reies,  W.  80,  228. 
Reissiger,  K.  G.  237/8. 
Reissinger,  K.  92,  370. 
Reiter  (in  der  Dichtung)  51. 

—  J.  174. 

—  S.  54,  163,  342,  479. 
Reitzer,  H.  178,  484,  565. 
Reliefdrama  221. 

Religion  6,  57.  257,  263,  266/8,  278,  363. 

Religionsgeschichte,  germanische  40. 

Religionsgespräch,  Berner  117. 

Religionsphilosophie  260/1. 

Rellstab,  L.  143,  181,  251,  490,  591. 

Rembrandt  14. 

Rerobrandtdentscher,  Der,  s.  Langbehn. 

Rempe,  J.  429. 

Remus,  Herrn.  416. 

Renaissance  49,  63,  78,  97,  99,  109,  121, 

395/6,  419-20,  597. 
Renartroman  47. 
Renand,  Th.  294,  579. 
Renck,  H.  160,  477.    ■ 
Rändle,  K.  220. 
Rene,  C.  A.  150. 
Renfner,  Zensor  326. 
Reni,  Q.  476. 
Renner,  P.  11. 
Rennert,  H.  A.  48,  385. 
Repgow  8.  Eike  v.  Reptjow. 
„Republikaner,  Der"  (Zaitnng)  .326. 
Rescius,  Ratger  420. 
Rethwisch,  C.  83,  368. 
Retsieni,  C.,  s.  Meister. 
Rettich.  .lulie  508. 
Renchlin,  J.  111,119,321,404,419,421. 

—  K.  3. 

Rennion,  kirchliche  442. 
Renschel,  K.  3,  162,  164,  216,  321. 
Reuss,  E.  238. 

Reuter,  F.  14,  70,  ICO,  188/9,  226,  451, 
470,  495. 

—  Gabriele  199,  201,  526. 
Reutlingen  58. 

Revel,  H.  A.  252. 

Revolution,  Französische  3, 157,  269-70, 

555. 
„Revue  des  denx  mondes"  612. 
Rex,  F.  420. 
Beynand,  L.  141,  4'n. 
„Rheinischer  Merlur-  3i6. 
Rheinland  143,  154,  106. 
RhenanuB,  Beatns  418 
Rhetorik  35,  82,  333. 
Rhyn,  R.  van  140,  503. 
Rhythmik  81,  338. 
Rhythmus  73/4,  81,  243,  366,  479. 
KibbeoV.  0.  148. 
Ribnitr.,  Kloster   105,  403. 
Rioek,  li.  G.  16,  25,  61,  57,  344,  389. 
Blch,  J.  C.  571. 


Richard,  .1.  Ph.  111. 

Ricbardson,  S.  71,  357,  455,  493,  499. 

Richter  112. 

—  A.  267,  446. 

—  C.  39. 

—  C.  A.  227,  514. 

—  E.  143. 

—  Elise  66,  .353. 

—  Eugen  15,  271. 

—  G.  Th.  71. 

—  Hans  159. 

—  Heinrich  150. 

—  Helene  227,  229,  253,  535. 

—  J.  P.  F.  (Jean  Paul)  14,  87,  175, 
180,  305,  340,  388,  454,  488,  599, 
601,  609. 

—  Ludwig  150. 

—  Martin  121. 

—  Mil.  62. 

—  0.  143,  259,  544. 

—  R.  16fi.  170,  263/4. 

—  W.  59,  131,  438. 
Richwin,  A.  111. 
Rickelt,  G.  245,  527. 
Ricken,  H.  267,  319. 
Riddagshansen  86. 

Ridder,  L.  de,  s   Hauptmann,  E. 
Ridgeway,  W.  80. 
Riedel  486. 
Rieder  16. 
Riedl,  F.  16§. 

—  M.  217. 
Riedner  153. 
Riegel,  H.  3,38. 
Rieger,  M.  56,  343. 

-  S.  202. 
Riehl,  A.  89-90. 

^-    W.  H.  32,  153,  333,  337,  473. 
Riemann,  Else  51,  81,  185,  388. 

—  H.  16,  175,  242,  400. 

-  R.  137,  273,  281,  Ö53,  559. 
Riemer,  F.   W.  572. 

Rienzi,  Cola  di  239. 

Kiesch,  H.  21. 

Rieser,  F.  307.  603. 

Riess,  R.  229,' 

Riesser,  G.  3,  272. 

Rietsch,  H.  174,  366. 

Riga  tO. 

Kigilied  174. 

Rijndorp,  J.  v.  131,  439. 

Rilke,  R.  M.  171,  198,  232,  481. 

Rinckart,  M.  127. 

Rinckhard,  M.  131,  405. 

Ringwiildt.  B.  127,  431. 

Riniker  433. 

Rinteln  250. 

Riotte,  H.  593. 

Ripcke  113,  295 

Ripke-Kühn,  Lenore  76,  362. 

Risop,  A.  51,  56,  336,  .343. 

Rissmann,  R   85. 

Rist,  J.  128,  429,  43,3/4. 

Ritschi,  A.  432. 

—  0.  113. 
Ritfelmeyer  113. 
Bitter,  A.  241. 

—  Anna  450. 

-  Uhr.  130. 

-  G.  44,  293,  579. 

—  J.  W.  305. 

—  Moriz  425. 

—  P.  89 

Ritterakademie  s.  Schulen. 
Ritterdichtnng  602. 
Rittertum,  Ritterzeit  40,  396. 
Rittner,  Tn.  223. 

Rius,  L.  129. 
Rivarol,  A.  v.  56. 
Riviera  154. 
Rivoire,  A.  246. 
Robert,  C.  343. 

-  L.  595. 

Robertin,  Robert  427. 
Rflbertus,  Gerda  v.  168. 
Robinson,  Robinsonaden  47,  436/7. 
Rocco,  F.  120. 

Kochlitz,  Elisabeth  v.  392. 

-  Ph.  v.  392. 
Rocholl,  R.  269. 

Rochow,  F.  E.  V.  84,  86,  868. 

Rochus  557. 

Rocoles,  J.  B.  de  101. 

Rodenbach,  G.  204. 

Rodenberg,  J.  53,  90,  162,  340. 

Koderich,  A.  143. 

Radin,  A.  657. 

Koderioui  Lamorensis  Qareoni  430. 


Rodigast,  Samuel  432. 
Roe,  F.  W.  138,  277,  .304. 
Röckel,  A.  523. 
Rodel,  R.  485/6. 
Köder,  L.  25,  331. 
Rnediger,  M.  344. 
Röhl.  H.  303.  319. 
Römpler,  A.  253,  53,5. 
Rörer,  ü.  416. 
Rörig,  F.  143. 
Roersch,  A.  119,  419. 
Rösch,  A.  256,  5.37. 

—  H.  83. 
Rössel  129. 
Rössler,  0.  272. 

—  0.  177 
Rösslin,  E.  108.  407. 

Roethe,  G.   307,  319,  336/7,  406/7,   603, 

605. 
Röthlisberger,  F.  290,  576. 

—  O    191. 

Rötscher,  H    Th    504. 
Röttifer.  K.  39,  81,  376. 
Köver  100. 

Rohde,  E.  54,  265. 
-   R.  44. 

Roliden,  G.  v.  83. 
Knhmann,  L.  282. 
Koland-Holst,  Henriette  266. 
Hülandsänlen  379. 
Rolandsage  40/1,  378/9. 
Rolffs  1.33. 
Roll,  L.   107. 
Roloff,  E.  M.  56,  269. 
Rom  145.  154,  214,  283. 
Roman  (vgl,  Epos)  81,  103,  129,  178.  185. 
358,  401,  436,  483-94. 

—  historischer  16,  185,  457,  494/5. 

—  kulturhistorischer  185. 

—  moderner  50,  196. 

—  philosophischer  16,  259. 
Romanheld,  Der  185. 
Romanisten  336,  343. 
Romankunst,  englische  202. 
Romantik  303-11,  59.S-610.  —  20,  30,  35, 

78,  87,  138,  140,  159,  178,  180,  183, 
210,  246,  255,  2b2,  329.  333,  337,  434, 
450,  454/6,  476/7,  488-93,  502,  529. 

—  Heidelberger  306/7,  601/4. 

—  musikalische  524. 

—  norddeutsche  307,  605/9. 

—  schwäbische  160,  310,  609-10. 
Romantische,  Das  77 

Romeo  und  Jnlia  (Stoff)  48,  386. 
Rommel,  M.  189. 

—  0.  12    187,  217/8,  509. 
Ronsard,  P.  433. 
Roqnette,  0.  165. 
Rosanow,  M.  N.  209. 
Roscoe,  H.  E.  91. 
Roseens,  R.  313,  614. 
Rospgger,  P.  25,  32,  185,  189. 

Rosen,    Baronesse   Elisabeth    132,    249, 

533. 
Rosenbaum,  A.  3,  450. 
--  Elisabeth  (T«wska,  Kory)  186. 
Rosenberg,  F.  48,  217,  387,  508. 
Rosenfeld,  Morris  321. 
„Rosengarten"   108. 
Rosenhagel.,  11.  280. 
Rotenow,  E.  220. 
Rosenthal,  G.  274,  554. 

—  M.  160. 

Rosroer,  E.,  s.  Bernstein,  Else. 
Rössel,  V.  6,  32,-!. 
Rossetti,  D.  G.  511. 
Rossner,  A,  94. 

—  H.  274,  554. 
Rossow,  Hertha  215. 
Rost,  H.  271. 

—  J.  Chr.  129,  4.37. 
Rostand,  E.  230,  502. 
Roszko,  E.  .34. 
Rote,  R.  239.  250. 
Roth,  D.  48. 

—  F.  W.  E.  119-20,  391,  421/2. 

—  P.  95 

—  St.  416. 
Rothert,  E.  S34. 
Rothschild,  S.  157. 
Kotscheidt,  W.  116,  415. 
Rott,  H    107,  406. 
Rotteck,  K.  V.  272. 

Rotwelsch  (vgl.  Gaunersprache)  60,  348. 
Ronsseiin.  ,T.  B.  450,  613. 

—  .1.  J.  71,  86,  140,  152,  264,  276,  323, 
356,  359,  485/6,  578,  589,  699. 

Roastan,  L.  166. 


Personen-  und  Sachregister. 


641 


Rowe,  Rliiadetb  182,  40». 

W.  1 :»'.'. 
Rowohlt.  E    r>-HK 
R.Vryckl,  K.  V.  ;»(Mi.  fl(M>. 
Rnbbe.  W.  81. 
Rüben«,  P.  V.  u'95. 
Rabensohn,  M.  1.5H.  UU2,  50  i 
Rnbiner,  L.  :t7,  196,  375. 
RabioBtein,  A.  2ir>.  2.S4,  60«. 

—  Sng;»nne  20tl,  583. 
Rndder,  Mud^e  238. 
Bodolf  von  Ems  4s,  385. 
Rndolphl,  KnroHoe  4)11. 
Rudowsky.  E,   171,  481. 

RüoVort,  F.  134,  39,  160/1,  460,  477. 

RBokkohr  «ur  Nutnr  77. 

Ruederer,  J    15,  lii8,  248,  531/2. 

Rneff,  H.  292.  577. 

Rnegir,  J.  F.  120,  421. 

RQgamer.  W.  52,  107.  405. 

Rabel  (Miinsfelder  Rat)  109. 

R&hs,  V.  386. 

RAmelio,  0.  r.  506. 

Roest,  A.  169,  550 

Rnete.  E.  193,  496. 

BOtgerodt,  H.  J.  257,  286. 

Battel,  A.   107,  120,  423. 

Röttelrouyer,  F.  268. 

ROtlenaner,  B.  169.  193,  202. 

Röttgers,  S.  23,  330. 

Rüge,  A.  9 

Rngendus,  M.  477. 

Rahnken,  D.  53,  339. 

KuUraunn.  W.  80,    181,   251,   295,   300, 

302,  864,  530,  580. 
Randt,  A.  242,  535. 
Rnneberg,  J.  L    173. 
Rnnge,  P.  102,  399.  400. 

—  Ph.  0.  307,  604. 
Bunk.  0.  295,  299,  590. 
Ranke],  F.  149. 
Ranze,  M.  ,52,  93,  .337. 

Ropp,  J.  13,   268,   273,   275,   29.1,   29.5, 

299,  304,  597. 
Rappel,  A.  148. 
Rapport,  J.  88. 
Rapreoht,  Q.  67,  364. 
Basohke,  F.  57,  345. 
Baseler,  Q.  225. 
Rassaok,  U.  H.  74. 
Rassland  261. 
Rast,  F    W.  573. 
Butz,  0.  81,  239,  866. 
Bansbroeo  405. 
Ry bisch,  H.  118,  420. 
RyohnoTsky,  E.  176,  237. 
Rzewaski,  St   252. 

(9aii1,  J.  H.  502. 
Saalfeld,  O.  66. 
Saar,  F.  (Kösling)  229,  517. 

—  F.  V.  16,  30,  161,  170,  196,  456/7, 
460/1. 

—  K.  517. 

Saathoff,  A.  260,  .305,  546. 
Sabiithai.  Moses  57.3. 
Saoher-Masoch,  L.  t.  481. 
Sachs,  C.  132,  150,  440. 

—  Hans  14,  27,  44,  102,  105/6,  119.  173, 
237,  .306,  367,  378,  383'6,  389,  899, 
404/.5,  421,  4.35. 

—  H.  (psendonym)  106. 

—  J.  415. 

—  K.  56. 

Sachsen  36,  94,  116,  125,  142/3,  190, 
415,  428. 

SiebenbUrger  s.  SiebenbBrgen. 
Sachsengreoze  69. 
Sachsenspiegel  463. 
Sadger,  J.  76.  362. 
S&gmfiUer,  J.  B.  256,  537. 
Saenger,  E.  173. 

—  S.  150,  277. 
S&tze,  subjektlose  66. 
Sagen  35,  40/5,  376-82. 

deutsche  .307,  341,  603. 

—  germanische  376. 

—  mittelalterliche  and  neuere  43/5, 
379-82. 

—  nordische  309. 
Sahr,  J.  213. 
Sailaoher.  C.  302. 

Sailer,  J.  M.  87,  268,  465,  540. 

—  M.  147. 

Sainöan,  L.  108,  182. 
Sainte-Beave,  Ch.  A.  358. 
Saint-Simonismas  619. 
Saitschick,  R.  295,  580. 

Jahresberichte  für  neuere  denteohe 


Sakheim,  A.  212.  2&3,  249,  262/8,  300. 

HakmeDO,  P.  2.'>H,  .542. 

SaUdin,  J.  O.  t4H. 

Halan,  K    194. 

Salbarg,  Rdtth,  s.  Krieg  v.  Hoohfetdea, 

Baronin  Edith. 
Salinger,  R.  80. 
Halli-Bewls,  J.  O.  T.  1S8,  470. 
flallwUrk,  E.  ?.  30,  76, 161,  305.  478.  .590. 
Salome  40. 
Salomon,  F.  134,  444. 

—  L.  201,  255,  327,  426. 
Salon,  moderner  363. 
Silos,  R.  40. 

Saltarino,  SIgaor,  •.  Otto,  H.  W. 
Salteo,  F.  144,  108,  206. 
Salt,  A.  133,  442. 
Saltbarger  Exulanten  43.5. 
Salier,  A.  3.  321. 

—  E.  262.  272,  648,9. 
Sulzkamroeigat  14. 
Sulzmunn,  Chr.  H.  87. 
Samain,  A.   173. 
Samhaber,  E.  1.3,  144,  167. 
.Sammelwerke   (vgl.  Essaysammlangen) 

84,  47M. 
Samosoh,  3.  192. 
Samuel.  H.  B.  224. 
Samnleit,  P.  147,  101,  464. 
Sandberger,  A.  524. 
Sander,  Herm.  152. 
Sanders,  D.  9,  61,  348. 
Sand.  Karl  370. 
Sänge  296,  583. 
Sankt  Gilgenberg  614. 
Sanssouci  257. 
Santayana,  O.  277,  678. 
Santio,  Raffael  14. 
Saran,  F.  55,  432. 
Sarcey,  F.  501. 
Sarrazin.  Q.  41,  378. 
Sartorins,  B.  190. 
Satzlehre  66. 
Saadek,  R.  197.    ' 
Sauer,  A.  91,  216/7,  281,  308,  321,  607  8, 

559,  602,  606. 

—  F.  51,  235. 

—  J.  8,  267. 

—  0.  2,  253. 

Saal-Tragödien  30,  315,  376. 
Sauter,  E.  276. 

Safigny,  F.  K.    v.  262,  .318,  341/2,  378, 

549,  561,  604. 
SaTits,  J.  843,  531. 
Sawory  266. 
Soala,  F.  48,  386  7. 
Scarron,  P.  389. 
Schaal,  A.  113. 

Sohaarscbmidt,  K.  E.  301,  693. 
Schaching,  O.  t.  (Denk,  0.)  103, 201,401. 
Schacht,  R.  80.  131.  208.  274,  501,  553. 
Sohack,  A.  F.  Graf  153. 
Schade,  0.  54,  342. 
Schadow,  W.  489,  557. 
Sohifer,  D.  4,  97,  100,  322,  396. 

—  Ernst  86. 

—  H.  33/4. 

—  J.  K.  19. 

—  B.  157,  248. 

—  Thomas  231. 

—  W.  3,  21,  143,  195,  199. 
Schaeffer,  C.  13,  167,  183,  .309,  480. 
Sohaer,  A.  15,  187,  172.  452,  476. 
Schaffen,  kQnstlerisches  74/5. 
Schaffner.  J.  202. 

Schuf  heitlin.  A.  268. 

Schaitberger,  J.  4.35. 

Schalk,  K.  183. 

Sohallenberg.  Chr.  r.  102,  122,  400.  424. 

Schaller  90. 

—  Lor.  420. 
Sehamann,  F.  196. 
Schapire,  Bosa  150,  106,  408. 

Neurath,  Anna  76. 

Scharahl,  Th.  115. 
Schardt,  Sophie  t.  672. 
Scharfrichterspraohe  60. 
Sohattenspiel  256. 
Soliaabert,  G.  144. 
Scbaubfihne  s.  Theater. 
„Schauen-  68. 

Schauer,  0.  80. 

Sobaukal,  R.    76,   80,    171  2,    179,    189, 

243.  362.  366.  486. 
Sohanmberg.  6.  228.  ' 

Schauspieleranekdoten  250. 
Schauspielerin,  Die  246. 
Schanspielenaedaillen  2.50. 

Literaturgeiohioht«.    XXL 


SdMinMkwul  341,  MA/I,  391,  3v9. 

—  fraatMaehe  SM. 
Hehantplelpftdaget*a  '146. 
H«hedel,  II.   .194,  418.  42«. 
Sebeel,  U.  6,  luO,  412. 

—  W.  88. 

Sekaffet,  J.  T.  t.  14, 143,  lAS.  1«.  SM, 

450 
Hebeffer,  Th.  268. 
Sebeffler,   A.   (Angelas   Bilealu)    13h. 

429,  432. 

—  I.  12,  14.  5«,  Itn,  881,  179,  «62. 
611,  557. 

—  h.  ».  161,  160,  28«. 
Seheib«.  M.  118. 
Sebeleber.  A    148 
Sebeidemaan.    H.  434. 
Sobeideroantel,  K.  298,  .577,  586. 
Hcheioer.  A.  09. 

Soheioert.  M    18.% 
Sohelent,  H.  62. 
Sobellberg,  W.  29. 

Sebellenberg,   R.  L.  15«.  18«,  196,  198. 
Scbelling,   P.  W.  J.    259-00.   888,   477. 
479,  491,  644.  56«. 

—  Karoline  305.  639. 
Sobelmenroaaa  lOS. 
Schenann,  L.  139. 

Schenkendorf,  M.  r.  169,  S07.  606,  670. 

Sobenking.  0.  21. 

Sobenkl.  H.  17. 

Schenk  ling,  C.  29h,  68.5. 

Sebenx,  W.  91.  370. 

Seberek.  J.  249. 

Scherenberg.  Cb.  f.  IM. 

Seherer.  H.  8.3. 

—  W.  16,  297,  318  9.  447. 
Seberiag.  A.  71. 

—  B.  205.  2.34. 

Sebertlin  t.  Burtrnbacli.  s     i  i  > 
Sebeuoh.  L.  8S. 
Sobeaemann.  W.  6. 
Sobenoert.  A.  164,  506. 
Sebenrer.  B.  164,  67S. 
SchenrI  423. 

Schien,  F.  M.  9,  22,  902. 
Schinkinger,  H.  217. 
Sohicksalabegriff  77,  22S. 
Schicht.  J.  144.  .356. 
Scblebubr,  Th.  26. 
Sobiedernair,  L    132,  440. 
Schiele,  P.  M.  6.  85,  88,  110. 
Soblepek,  J.  68. 
Sohierbaum,  H.  140.  258,  339. 
Schierenberg  38. 
Schiene,  B.  19,  337. 
Soblesi,  Tr.  11«,  41«.  419. 
Sebiff.  J.  386,  6««. 

—  J.  H.  207. 
Sebiffmann.  K.  94. 
Sebiffner,  K.  493. 
Schildbürger  104.  402. 
.Scbildkraut.  R.  250,  263. 

Schiller.  Charlotte  t.  (geb.  t.  Laage- 
feld)   7,  284,  297.  öAO.  580,  586.  689. 

—  Cbristophine  589. 

—  Ernst  584. 

—  Fr.  T.  293-.302,  580-93.  —  3.  14,  17, 
20,  35,6.  28/t>.  71,  112.3.  138.  140. 
144,  151.  159.  176,  207.  211,  21.3,  2I&. 
227,  25«.  2.59-61.  277,3.  286,7.  321, 
38.%  3Ö7.  :)64.  369.  388.  450,  458, 
464/«.  4«4,  479,  485.  493,  503.  505. 
614/7.  632/3,  56«,  5«0,  5«7,  578,  &W. 
597.  804. 

—  Lyrik  39.  298/9,  3.t3.  688-90.  - 
Aathelegie  689.  Balladea  39.  Mueea- 
almaaaeb  584.  PhiloeopUecke  Ge- 
dichte 298.  588.  Xenien  289.  299. 
562,  584,  590.  -  Eiatelne  Oediebte: 
An  die  Sonne  898.  689.  Ber&bate 
Fraa  296.  589.  Blrgaehaft  299,  589. 
Deutsche  Grfisae  399,  689.  Elegie 
689.  Bleusiscbes  Peat  299,  589.  Gang 
aaeh  dem  EiseabamBer  299.  5'.>0.  Die 
Geschlechter  584.  OStter  Griechen- 
lands 299,  589.  Ideale  589.  Klage 
der  Ceree   684.  589.     Ktnstler  299, 

588.  Sehnsucht   294,  580.    Spaaier- 
gaag  299,  589.    Teilung  der  Erde  299. 

589.  Trauerode    auf    den    Tod    dea 
Hauptmanns  ▼.  Wiltmaister  299,  589. 

—  Drama  294.  299-;Jol.  586,  5903.  — 
Braut  in  Trauer  590.  Braut  von 
Measina  29.  :S(^),  583,  587,  590/1.  Bri- 
tamaieut  587.  ßühnenbearbeitnngen 
.301,  587  -8.  593.    Pemetrius  :{01 .  öt»;  7, 

62 


642 


Personen-  und  Sachregister. 


593.  DoD  Carlos  48,  299-300,  580, 
586/7,  591.  Egmont-Bearbeitung  292, 
301,  593.  Fiesko  300,  586,  591.  Frag- 
mente 301,  586/7,  592.  Gebnrtstags- 
scherz  fBr  Körner  587.  Haldignng 
der  Künste  587.  Iphigenie  in  Aulis 
587.  Jangfran  von  Orleans  29,  254, 
,SU0,  514,  582/3,  587,  591.  Kabale 
und  Liebe  299,  582,  586,  591.  Mac- 
beth 587.  Maria  Stuart  29,  300,  582, 
587,  591.  Menschenfeind  587.  Neffe 
als  Onkel  587.  Parasit  587.  Phädra 
587.  Phönizierinnen  587.  Räuber  29, 
181,  251,  295,  300,  333,  487,  514,  580, 

586,  588,  590.  Semele  587.  Teil  25, 
29-30,  300/1,  381,  586/7,  591/2.  Tiiran- 
dot  587.  Wallenstein  29,  83,  297, 
300,  580/1,  583/4,  586,  588,  591. 
Warbeck  301,  593. 

Schillers   Prosaschriften:    Erzsihlungen 

587.  Historische  Schriften  59,  301, 
426,587.  Philosophische  und  kritische 
Schriften  587/8.  Vermischte  Aufsätze 
587.  —  Abfall  der  Niederlande  334. 
Ästhetische  Erziehung  des  Menschen 
587.  Antrittsrede  302.  Dissertation 
von  1780  589.  Egmont-Rezension  584. 
Iloren  584.  Kallias  583,  587.  Ül>er 
den  Einfloss  des  Weibes  auf  die 
Tugend  des  Mannes  587.  Von  den 
notwendigen  Grenzen  des  Schönen  589. 

Ausgaben  297,  586/8. 

Bank  (in  Weimar)  298. 

—  -Bibliographie  302,  593. 
Biographien  293,  580. 

—  -Briefe  297/8,  361,  586/7,  539 ;  Brief- 
Wechsel  mit  Goethe  504. 

—  -Buch  (Marbacher)  302. 

—  -Charakteristiken  295/6,  580. 

—  -Denkmal  302. 

Dramen  und  Festspiele  295. 

Epigonen  211,  503. 

—  -Feiern  302,  580/1. 
Genealogie  298. 

—  -Handschrift  593. 

—  -Parodie  589 

—  -Predigten  482. 

—  -Reden  295. 
Romane  302. 

Stätten  288,  298,  585. 

—  -Stammbaum  293,  586. 

—  -Typus  298,  586. 
Verehrung  .302,  593 

Verein    (Schwäbischer,   in  Leipzig) 

302. 

Zitate  587. 

j{    293. 

Schilling,  H.  171. 

—  J.  35,  137,  450. 
Schimmelmann,  E.  Graf  584. 
Schimpfwörter  64. 
Schindelwick,  K.  30,  352. 
Schindler,  J.  A.  (Traun,  J.  v.  d.)  185/6, 

460. 

—  W.  190. 

Schink,  J.  F.  250,  461,  492,  5.33/4. 
Schipper,  J.  82. 
Schirmacher,  Kfithe  363. 
Schirmer,  D.  428. 

—  G.  432. 

—  K.  36. 

Schissel  v.  Fleschenbeig,  0.  156,  158 '9, 

309,  608. 
Schlächter,  F.  117. 
Schlages,  G.  307,  603. 
Schlaf,  J.  141,  228,  263,  266,  481. 

—  und  Traum  7.3. 

Schlug  mit  der  Lebensrate  68. 

Schlagwörter  63,  350/1. 

Schlaikjer,  E.   162,   189,  209,  231,  244, 

247,  252,  527,  530. 
Sohlandt,  H.  286,  567. 
Schlang,  W.  248. 
Schlaraffenland  383. 
Schlecht,  J.  6,  410. 
Schlegel.  A.  W.  v.   276,  805,  450,  517. 

529,  654,  595,  597,  599,  C14. 

—  Dorothea  ö53. 

—  F.  v.  62,   179,  303/5,  450,  529,  568, 
594/5,  597/9,  610. 

—  J.  E.  501,  577. 

—  Karoline  8.  ScheUing;,  Karoline. 
Schleich,  C.  L.  7.3. 
Sohlelermacher,   D.  F.  E.    89.   250-60, 

:i04;5,  318,  328,  47«,  595,  597,  600. 

—  Henriette  600. 
Schleifer,  M.  L.  100.  217. 
Schlemmer,  11.  259,  543. 


Schienther,  Paul  152,  186,  192,  207, 
250/2,  280,  531,  534. 

—  -Conrad  Paula  152,  192. 
Schlesien  165,  186,  190. 
Schleswig-Holstein  164,  187. 
Schütter,  H.  146. 

Schlitz-Goertz,  J.  E.  Graf  v.   563,  567. 
Schlögl,  F.  217. 

Schlösser,  R.  25,  160,  476/7,  532. 
Schlözer,  K.  272. 
Schlossar,  A.  150,  180. 
Schlosser,  F.  Ch.  147. 

—  Fritz  558. 

Sohlosskirche  zu  Wittenberg  112. 

Schlüchtern,  H.  49. 

Schlumb,  A.  v.  (Jäger,  A.)  182. 

Schmähgedichte  103. 

Schmal,  A.  (Filius)  153. 

Schmalkaldischer  Krieg  109. 

Schmeck,  A.  162. 

Schmeel,  H.  .369. 

Schmeelke  87. 

Schmeller,  A.  68,  342. 

Schmid,  Charlotte  149. 

—  Chr.   H.  515/6,  533. 

—  F.  ü.  75,  80,  198,  361. 

—  Heinrich  149. 

—  J.  94. 

—  0.  308. 

—  U.  6. 

—  W.  54/5,  342. 

—  Wilhelm  226. 
Schmidlin,  J.  UO/1,  410. 

Schmidt,  Kammerpräsident  in  Weimar 
328. 

—  A.  11,  177,  483. 

—  Alfred  M.  24,  3LU. 

—  E.  L.  120. 

—  Erich  8,  52,  54,  143,  200,  273/4,  279, 
306,  319,  337,  341,  459,  480,  498,  502, 
563,  602/3. 

—  Expeditns  2,  14,  135,  142,  216.  2.34, 
243,  320,  458,  507. 

—  F.  J.  1,  99,  UOj  320. 

—  F.  W.  A.  158. 

—  G.  214,  261,  505,  548. 

—  H.  213. 

—  Heinr.  263. 

—  J.  L.  444. 

—  Job.  292,  577. 

—  Job.  Friedr.  273,  553. 

—  Julian  271,  454,  504. 

—  Karl  83. 

—  Karl  Ed.  52,  146,  294,  579. 

—  Kaspar  (Stirner,  M.)  550. 

—  Kl.  156,  474. 

—  Leopold  150,  177,   236. 

—  0.  E.  (Otto  Ernst)  14,  31,  143,  167, 
171,  187,  189,  192,  213,  218,  220,  273, 
287,  295,  311.  495/6,  570,  581,  607,  612. 

—  Peter  14. 

—  Valentin  336. 

—  Walther  61. 

—  Wilhelm  15. 

Schmidtbonn,  W.   224/5,   246,  513,  5.32. 
Sohmidthässler,  W.  250. 
Schmied-Kowarzik  144. 
Schmieder,  J.  35,  334. 
Schmiere,  die  245. 
Schmitt,  C.  153. 

—  Chr.  28,  143,  281,  332,  559. 

—  E.  H.  234. 

—  John  579. 
Schmittat,  H.  26,  331. 
Schmitter,  A.  18,  325. 
Schmitthenner,  A.  16,  185,  457. 
Schmitz,  E.  135,  176,  239,  241,  247,  447, 

524. 

—  F.'W.  83,  127,  367,  432. 

—  0.  A.  H.  74/9,  245,  363. 
— -Mancy,  H.  29. 
Schmolck,  B.  127,  432. 
Schmoller,  G.  124. 
Schmfilling,  J.  H.  7,  87. 
Schmnt,  J.  371. 
Schmutzliteratur  (vgl  Schundliteratur) 

10. 
Sohnabel.  H.  42,  77,  210,  226. 

—  J.  437. 
Schnaubert,  6.  288. 
Sohneegans,  H.  55,  229,  343. 
Schneege,  Q.  277,  556. 
Schneewittchen  46,  383 
Schneider,  F.  J.  257,  488,  539. 

—  H.  189,  217. 
Schneider,  K.  63,  103,  406. 

—  Louis  533. 

—  M.  83,  132,  400,  440. 


Schneider,  0.  57. 

Schneidt,  Jobst  v.  d.  130. 

Schnell,  H.  93. 

Schnezler,  A.  142. 

Schnitzer,  J.  13. 

Schnitzler,  A.  224,  374,  460/1. 

Schnorr  v.  Carolsfeld,  H.   20,  328,  399. 

„Schnorwel,  Schnorwelkop"  03. 

Schnürer,  F.  3,  8,  23,  329. 

Schnuor  106. 

Schölermann,  W.  51,  73,  268,  336,359. 

Schölkopf  274,  554. 

SohöU,  A.  577. 

Schön,  Th.  132,  439. 

Schönaich,  Chr.  Frhr.  v.   273,  553. 

— -Carolath,  E.  Prinz  v.    16,  32,  171/2, 

198,  457,  481. 
Schönbach,  A.  E.  152,  307,  319,  337. 
Schöndörffer,  0.  14. 
Schönebeck,  E.  306,  600. 
Schönemann,  F.  192,  200. 

—  J.  87,  297,  585. 

—  Lili,  s.  Türckheim,  Baronin  Lili. 
Schönherr,  K.  225,  509. 
Schönhoff,  H.  70,  201. 

Schönke,  K.  309,  608. 
Schönkopf,  Käthchen  284,  563. 
Schöppa,  W.  277. 
Schoeppel,  G.  R.  48. 
Schoppen,  W.  25. 
SohoUfen,  M.  165. 

Schollenberger,  H.  54/5,   265,  342,  552. 
Scholz,  H.  255,  259-60,  276/7,  536.  544, 
546. 

—  Marie  (Stona,  Maria)  170,  197. 

—  W.  v.  154,   165,   167,   207,  210,  228, 
243,  481,  500,  502.  509,  526,  531/2. 

Schoof,  W.  340. 

Schoop,  H.  126,  397,  430. 

Schop,  J.  434. 

Schopenhauer,  Adele  284,  564. 

—  Arthur   14,  17,  73,  75,  83,  181,  133, 
262,  361,  383,  451,  494,  501,  556. 

—  Johanna  182. 
Schoppe,  s.  Scioppius,  J.  C. 

—  Amalio  215,  450. 
Schopper,  H.  103,  401. 
Sehern,  A.  85. 

—  H.  230. 

—  L.  54,  148,  342. 
Schornbaum,  K.  111. 
Schossberger,  J.  (Morbnrger,C  )  204,  499. 
Schott,  E.  83. 

Schottelius  431. 

Schottenloher,  K.  99, 112, 121,  397, 423/4. 
Schottmüller,  K.  128,  431. 
Schrader,  0.  56. 

—  W.  83. 
Schradinus,  J.  419. 
Schräm,  W'.  54. 
Schramm,  Anna  253,  533. 
Schrammer,  W.  223. 
Schreck,  E.  53,  83,  339. 
Schrempf,  Chr.  213. 
Schreuer,  H.  54. 
Schreyer,  S.  423. 

Schreyvogel,  J.   (C.  A.  West)   12,  182, 

217,  451,  490/1,  507. 
Schridde,  G.  186. 
Schrift  11,  10,  07,  354. 
Schriftdeutsch,  österreichisches  63. 
Schriftsprache  s.  Sprache. 
Schriftsteller  12,  17,  151. 

—  österreichische  16. 
Schrifttum  s.  Literatur. 
Schrecke,  K.  82. 
Schröder,  A.  141. 

—  Alfred  90. 

—  C.  6. 

—  Edw.  3,   53,  56,   178,  209,  212,  279, 
285,  298,  .321,  343,  501,  566,  589. 

—  F.  L.  251,  461,  602,  515/6,  5.33. 

—  Heinr.  62,  349. 

—  Hellmuth  165. 

—  K.  L    256. 

—  L.  V.  41,  240,  379. 

—  Ludw.  162,  192. 

—  ß,  189.  495. 

—  R.  A.  15,  172,  481. 

—  Sophie  533. 

—  W.  28,  .30. 

—  -Devrient,  Wilhelmine  234,  251. 
Schröer,  A.  51,  .335. 

—  K.  J.  54,  166,  .341/2,  479. 
Schröter,  Korona  584/5. 
Sührötter,  E.  v.  14. 
Schrohe,  H.  54,  343. 
Schnbart,  Ch.  D.  157,  302.  474/5. 


Personen-  und  SaohrogiBter. 


643 


«ohubert,  Kr.  175,  -JOS. 

—  H.  T.  118. 

—  J.  72,  2Ö1,  3i58,  Ö47. 

—  J.  B.  94. 

—  K.  307,  «o;j. 

—  L.  61«. 

Soldern,  R.  t.  70. 

Schnbotz,  E.  30«. 
Sohooh,  F.  13-J. 

—  Friederike  M2. 

—  Karoline  63'.'. 
SflliQohardi,  H.  d2. 
SnhttoV,  H.  41. 

SohOoltinfr,  li.  1(11,  Im),  47H,  4M'.'. 

—  L.  L.  l«l/2,  1(18,  18«,  478. 
Scb&ddekopf,  A.  W.  303 

—  C.  l.'il,  'J81/L',  30«,  48(1/7. 
vSchüIer,  G.  1(1»,  481. 
Hohalerbibliotheken  10. 
SchSneniiinn,  0.  54,  230. 
Hohütte.  K.  71,  35«. 

—  K.  347. 

—  Mtrie  280,  558. 

—  0.  59.  159,  195. 
Kcbatz,  Ch.  O.  461,  593. 
Sobötze,  St.  450. 
Schalanfsatz  2a,V).  331. 
Sohulansgaben  2«-.')2,  332. 
Schuldramen,  SobalkomSdien    93,    105, 

129,  404,  438. 
Schute,  Schwäbische  304.  310,  609. 

—  Zweite  Sohlesische  429,  4.33/4. 
Schulen     (Abteischule,     Arbettssohnle, 

BQrgerschule,  Eletnenturschnle,  Kort- 
bildungsEchnle,  KDrstenochule,  Qe- 
lehrtenschule.  Gewerbeschale,  Gym- 
niiBium,  Industrieschule,  Jesuiten- 
schule,  Judenschule,  Klosterscbule, 
Knabenschule,  Kolleg,  Lateinschule, 
Lehrerseminar,  Lyzeum,  Mädchen- 
schule, Mittelschule,  Normalschule, 
Oberrealschule,  P&dagoginro,  Prftpa- 
randenanstalt,  Progymnasium,  Rats- 
schule,  Realgymnasium,  Reform- 
gymnasinm.  Ritte rakaderoie,  Schul- 
geschichte,  Scbnlweeen,  Volksschule; 
Tgl.  auch  Bildungswesen,  Erziehung, 
Pädagogik)  24,  83-96,  368-74.  —  107, 
124,  .130/1,  42.3.  —  In:  Altenburg  94  ; 
Augsburg  90;  Cilli  371;  Düsseldorf 
613;  Feldkirch  92;  Freibnrg  i. Br.  53, 
.339;  Görlitz 9.3, 120;  Ilfeld.3.39;  Inster- 
barg  93;  Iserlohn  93;  Liegnitz  93; 
LQbeck  423;  LBneburg  93;  Marburg 
93;  Meissen  94,  447;  Meldorf  93; 
Molsheim  92;  MQnohen  92,  370; 
Mfinster  93;  Naumborg  a.  d.  S.  93; 
Prag  .370;  Prenssen  92,  372;  Regens- 
bnrg  91/2;  Rossleben  93;  Rudolstadt 
94;  Speyer  92,  370;  Stettin  .52,  93, 
337;  Stralsund  93,  372;  Stuttgart 
(Karlssohnle)  144,475;  Werden  (Ruhr) 
93;  Zürich  94;  Zweibrttoken  370. 

Schalenburg,  W.  t.  d.  154. 

Schuler.  G.  M.  164. 

—  J.  240. 

—  K.  J.  310.  609. 
Sohnlgeschichte  92,  370. 
Schulleras,  A.  6. 

Schalmänner  (vgl.  Pädagogen)  88,  343. 
Schulordnung  s.  Schulen. 
Schnlpfennige,  Berner  94. 
Sohnlreformbewegung  87,  96,  137,  276. 
ScUulromane  49. 
Schulte,  J.  Ch.  133,  441. 

StrathauB    E.  280,  658. 

Bchaltheiss,  H.  210. 

Sohulthess,  Barbara  284,  560,  664,  575. 

Schultz,  T.,  Zensor  326. 

--  Franz  30.3,  308,  319,  594,  605/6. 

—  H.  63. 

—  Walter  124,  426. 

Sohultie,   Ernst  10,  191,  249,  266,  385. 

—  Herm.  (Arminius,  W.)  186/7,  495. 

—  J.  S.  (Sperontes)  \S0,  436. 

—  Jakob  (Pruetorius)  434. 

—  V.  109. 

—  W.  4,  49. 
Schalwesen  423. 
Schulz,  A.  26. 

—  E.  19.  326. 

—  Hans  59,  6«,  135,  146,7,  270.  297,  35l», 
352,  446,  463.  584,  587. 

—  Marie  148. 

—  0.  Tb.  66.  343. 

Schulze.  Berthold  59,  210,  213,  34«,  602. 

—  Ernst  30,  178,  483. 

—  Friedrich  89,  306,  369. 


rtobulx«,  Jfth.  HA. 

-  Wllh.  «5. 
Sehamnnn,  A.  151,  17u. 

-  C.  «9,  3.W. 

-  dar»  )60,  1T6.  284. 

-  F.  176. 

-  O.  «4. 

-  P.  94. 

-  R.  7.  SI,  44,   150/1,   176'«,  234,  2.16, 
238,  240,  687. 

Srhanok,  K.  85. 

Schandllt«r»tur  10.  IUI. 

Schupp,  J.  B.  134  5,  a;jH,  4.m.  it.. ii. 

flchor.  E.  6,  10.  1(18.  243  5.  2.V).  .■>•.'^  tl,  .528. 

Soharig,  A.  151  2,  167  H,  179.  4m.  4h6  7. 

-  E.  L.  272. 

Soharmann,  Anna  Maria  427. 
Soharz,  A.  480 

Schnster,  Alb.  3:1/4. 

-  Q.  4,  9,  465. 
Sehn  Wirt  h,  Th.  129. 
8«hwab,  O.  13,  166,  810,  480. 

-  M.  181,  190. 

-  Sophie  166,  310,  48«. 
Sohwabaoher  Artikel  111. 
Scbw:ibe,  E.  N3,  94. 

-  L.  54,  342. 

-  Tb.  220. 

-  Ten!  168. 
Schwaben  6,  H.H.  144  5. 
Schwuhn.  W.  26. 

Schwank,  Schwanklitoratnr  46/7,49. 103, 

383,  388,  401,  422. 
Sohwanrittersage  379. 
Schwantje,  M.  240. 
Schwartz,  Paul  92. 

-  R.  23.3. 

Schwartzkopff,  W.  41,  379. 
Srhwartzkoppen,  Clotilde  t.  201. 
Schwarz,  L.  250. 

-  0.  246. 

-  P.  3,  89. 

Sohwarzenberg.  Friedrich  FQrtt  ▼.  272. 

-  Johann  v.  .390. 
Schwebe!,  0.  266. 
Schweidler,  Maria  18«. 
Schweiger,  Jörg  435. 

-  Rupert  435. 
Schweikert,  E.  312. 
Schweitzer,  A.  257. 

Schweiz  6,   «8,   94.   101,    116.  144,  153, 

167,  174,  190,  283.  461,  480. 
Schweizelsbnrg  (Komponist)  440. 
Schweizer,  (Dichterkreis)  8.39. 

-  J.  411. 

-  J.  B.  y.  271. 

-  V.  309. 

Schweizerohronik  105. 
Schweizerische   Oemeino&ttige  Gesell- 
schaft 144. 

Schwemer.  R.  143,  28a 
Schwenckfeld.  Kasp.  r.  413. 
Schwenke,  P.  395,  399. 
Schwenkow,  L.  87. 
Schwerdfeger,  J.  125,  300,  429.  691. 
Scbwering,  J.  160,  162/3.  47«,  478. 
Schwerttanz  .341. 
Schwertzell.  Familie  t.  340. 
„Schwester  Monika"  309. 
SchwestermQller.  K.  395. 
Schwind,  M.  v.  16«,  480. 
Schwulst  (in  der  Dichtung)  428. 
Sohwyzer,  E.  57,  «9. 
Sciavo.  R.  49. 

Scioppins,  J.  C.  (Sehoppe)  120,  423. 
Scott.  C.  170. 

-  W.  492.  499,  600. 
Soriver  4,32. 
Soaltetns.  Abr.  ISO.  4S8. 

-  Barth.  120,  423. 
Sealsfleld.  Ch.,  s.  Postl.  K. 
Sebastian.  Enbisehof  Ton  Mains  415. 
Seckel,  Bmmy  21.5. 

Seckcndorff.  E.  Frhr.  t.  152. 
Seoandus  der  Schweigsam«  38.  376. 
Seebaoh.  Marie  207,  500,  610. 
Seeberg.  R.  267. 
Seedeichgeschiehten  186. 
Seefeld.  C.  247,  531. 
Seeger,  L.  165. 
Seegger.  J.  400. 
Seeliger.  E.  G.  148. 
SeeligmDller.  A.  B.  286,  566. 
.Seelmann.  W.   «0.  70,    188  9.  347.  435, 

495. 
Seemann,  E.  A.  II. 

-  0.  36. 
Seemannssprache  60. 


SMraaaa«  (r(l.  AhtnUrntttttman)  Im5, 

SM. 
HuMlhttg,  r.  540. 
8«ffMi  8S7. 
Safvitc.  B.  275. 
Begor.  Graf  490. 
8«b«n,  kfiastUriiekM  M 
Sabriag.  L  290. 
Saldal.  A.  57. 

-  E.  5»*4. 

-  H.  10«. 

-  It.  W.  108,  IM. 
Saider.  A.  «. 

Heldl.  A    75.  21(0,  241,  26u,  29«. 
BaliTert.  M.  1.30. 
Seiler.  F.  65,  353. 

-  J.  282. 

8«illlJ<r»,  B.  .54,  203.  265. 
Seipp.  Chr.  51«. 
Saippel.  P.  204. 
Saitz.  F    125,  42« 
S»lbfltBArderlitarat«r  lu. 
Saldaa,  Canllla  (Maveba)  «11. 
Sallfer.  P.  ««,  15«,  353. 
Salifmana.  A.  220.  235,  517. 
BaUirk,  A.  4.3«. 
Sali,  K.  110,  2«1.  2«7. 
Balle.  Thomas  4.34. 
SatlnaDn.  A.  214. 

-  F.  164. 
Sallsehopp,  A.  Ilo. 
Salnaokar,  R.  1o«,  SO». 
Seiaantik  ««. 

Sanel,  H.  «M,  551. 

Samarao,  A.  IM. 

Saalraaiia  89. 

Samlar,  J.  J.  441. 

Samraa,  M.  307,  «04. 

Sananaoor  676. 

Sangar.  J.  H.  210. 

Baasstiaaspraaaa  325. 

Saataasaa  a.  Spriehwöriar. 

Sapp,  J.  H.  5«. 

Saptambarbibel  42S. 

Seraphisa.  B.  20,  14«. 

Bargejanko,  P.  A.  153,  472. 

Sarvaas,  F.  78.  141,  S«S,  45». 

Sarret,  M.  118,  418. 

Sanffer-Poreberea  579. 

Saaffart.  B.  484. 

Saama,  J.  O.  15S,  I80;i,  4h9. 

Seaaa.  H.  (Saso)  107,  406. 

Savarin,  F.  .5«2. 

SaTering,  N.  71. 

Sarerinns   de   MaasaabMM    s.   Pafaa- 

dorf,  8.  T. 
S^Tign«,  Mme.  da  430. 
Satin,  L.  :i5.  124.  42«. 
Sewett.  Arth.  *.  Braasawettar,  Arth. 
Sexnalismas  8«2. 
Sexualität  76. 
Seydel,  M.  81. 
Seydalmaaa.  F.  88«. 
SaydI.  A.  2«3 
Saylar    k.  502,  615. 
SaaeaatOBiamas  3«2. 
SbafUsbnry,  A.  A.  C.  Graf  38,  258, 375, 

678. 
Sbakespeare,  W.    14.   221.   SSd.   22««, 

237,    25c).   27«,   2«9.    304.    453.    45«. 

494,  500.  510.  513(7,  519.  52«.  532/3, 

575,  508.  WO.    —    Cariolaa   25,  531. 

Haalat  131,  228.  261,^80,  439,  515,«. 

581.534.50«.  HaiariabV1.514.  Jaliaa 

C&aar  48,  531,  601.     Eanfmau  *a« 

Vaaadif    «08.      EAairadraaa«    2S8. 
.KSai«   Jobaaa  53L    Laar   51«.   «Ol. 

Lnstiga  Waibar  237,8.    Maebath  27. 

228.  515.     Mass  fSr   Maaa  :i99.   531. 

Othello    27.    228,     332,    515«,    587. 

Richard  111    22"*.  .5iil.    K«aiardTaai«B 

22S.     Romeo  and  Jalia  48.  38«,  516. 

Somiaarnaeht*traam229.  8«natta17:t. 

588.    Star«  515.    Titas  Aadroaikns 

288.    Dar  Widarapeasticaa  ZAhmaag 

513. 
Anfrabroagan  229. 

-  -Aasgabao  227,8. 

— Ba««o-Tbeorie  227,  575. 

-  -Bibliographie  22«. 
.  -  -Jahrbaob  226. 

-  -Parodie  30«. 

0bers«tinngea*5.>4. 

Sbaw,  B.  72.  2:W,  518. 

Shawerofs.  J.  74.  360. 

Sheller.  Ph.  B.  140,  288. 

Sibylle,  Herzogin  r.  Wftrttaabarg  445. 

Siokal,  Tb.  t.  54,  342;3. 

62* 


()44 


Personen-  und  Sachregister. 


Siebe,  Joseflne  199. 
Siebeck,  H.  81,  366. 
Siebenbürgen  69,  225. 
Siebenschläferlegende  40. 
„Sieben  Schnlmeistertenfel"  135. 
Sieben  weise  Meister  387. 
Sieber.  J.  31. 
Siebert,  E.  65,  353. 
Siebs,  Th.  40,  66. 
Siebnrg,  E.  208,  500. 
Sieckniann,  H.  Ed.  58. 
Siedelongsgeschichte  58. 
Sieffert,  Fr.  417. 
Siegbnrg-Mßlldorf  69. 
Siegdorf  an  der  Traun  5,  380. 
Siegert,  E.  85. 
Siegfried,  W.  198. 

—  -Sage  39,  42,  377/8. 
Siegen,  K.  295. 
Siegert,  E.  368. 
Siegl,  K.  63,  124,  248. 
Siemar,  H.  220. 
Sieveking,  F.  342. 
Sievers,  E.  54,  341. 
Sijmons,  D.  40. 
Silbergleit,  A.  78,  168. 
Sucher,  Ph.  F.  177. 
Simchowitz  3,  321. 
Simmel,  G.  90,  255,  536. 
Simon,  H.  196. 

—  J.  94. 

—  Ph.  264,  293-301,  586,  589-90. 

—  W.  256,  537. 
Simons,  B.  118. 
Simrock,  K.  13,  42,  494. 
Simsen,  E.  270 
Simson-Suge  39. 
Singer,  K.  237. 

—  S.  49.  53,  99,  103,  341,  401. 
Singspiel  (vgl.  Oper)  235. 
Sinngedichte   (s.  anch  Epigramm)   479. 
Sinsheimer,  H.  244. 
Sittengeschichte  125,  139,  393. 
Sittlich-Schöne,  Das  296. 
Sitzmann,  E.  7.  323. 
Sleptizismns  257. 

Skinner,  M.  M.  203. 
Skorra,  Thekla  196. 
Skowronnek,  F.  187. 

—  E.  187. 
Sknpnik,  V.  267. 
Skntsch-Dörff,  S.  65. 
Slaggert,  Lamb.  403. 
SIeidanns.  J.  420. 
Sleider  117. 
Slenmer,  A.  173. 

Smend,  J.  102,  151,  164,  399. 

Smer,  H.  93. 

Smtdt,  H.  22. 

Snoilsky,  Graf  K.  J.  232. 

Sodenr,  G.  118. 

Sörrensen.W.  286,  568. 

Sogemeiei,  H.  223,  293. 

Sokal,  M.  95. 

Solde,  H.,  8.  Cordas,  Enricins. 

Solger,.  K.    F.  W.    306,    364,    505,  529, 

600. 
Solitaire,  M.,  s.  Nürnberger,  W. 
Solothnrn  174. 
Soltan,  W.  38. 
Sommer,  Felix  435. 

—  H.  0.  42. 

—  O.  41,  379. 

—  -Tolomel,  E.  43. 
Sommerfeld,  v.  257,  538. 
Sommerfeldt,  6.  92,  128. 
Sommerstorff,  0.  248. 
Sonnekalb,  P.  181,  489. 
Sonnenfels,    Amanda    v.     7,    284,    297, 

306,  563,  584. 
Sonnenschein,  C.  95,  374. 
Sonnenthal,  A.  v.  253,  635. 
Sontag,  C.  252. 

—  Henriette  342. 
Sontieff,  Sonja  271. 

Sophie,  Knrffirstin  von  Hannover   125. 
427. 

—  Charlotte,    Königin    von    Prenvsen 
133,  427,  440. 

Sophokles  37,  232,   244,  609,  514   519 

Sorw  121.  ' 

Sorm»,  Agnes  253. 

Sorrento,  L.  160. 

Sosnosky,  Th.  v.  200. 

Soyka,  0.  10 

Soxialdemokratie  21,  271,  478. 

Sotialphilosophie  266. 

SoxiAlproblem  142,  164,  270,  278,  627. 


Soziologie  73. 
Spiich,  L.  153. 
Spaeth,  A.  414. 
Spätromantiker  454. 
Spahn,  M.  18,  271. 
Spaliitin  111,   116. 
Spamer,  0.  405. 
Spangenberg,  J.  111. 

—  W.  102. 
Spanheim.  E.  429. 
Spanier,  M.  63. 
Spannnng  80. 
Sparlinsky,  G.  262,  549. 
Spatz,  Ph.  66. 

Specht,  R.  206,  214,  235,  241,  250.  505. 

—  Th.  90. 
Speck,  W.  193. 
Speckmann,  D.  187. 
Speckter,  H.  150,  195,  470,  493. 
Specnlnm  vitae  hnraanae  436. 
Spee,  Fr.  127,  155,  431/2,  441. 
Speer,  D.  134,  445. 

Speidel,  L.  16,  53,  6S,  144,  165,  186, 
209,  214,  216,  218,  248,  250,  263, 
295,  310,  313/4,  316,  340,  460/1,  501, 
505,  609. 

Spencer,  H.  358,  361. 

Spener,  Ph.  J.  445. 

—  Laz.  399. 

Spenl6,  3.  E.   277,  284,  306,  310/1,  601, 

610. 
Speratns,  P.  101,  399. 
Sperber,  E.  85. 

—  H.  45,  77,  245. 
Sperling,  H.  0.  17.  325. 
Sperontes  s.  Schnitze,  J.  S. 
Speter,  M.  63. 

Speyer,  Marie  183,  185,  303,  305,  596. 
Spiegel,  Jak.  421. 

—  L.  144. 

—  W.  K.  43. 
Spiel  73/4,  359-60. 
Spielberg,  0.  266. 
Spielhagen,  F.  195,  203,  497. 

Spiero,  H.  2,  14,  16,  140,  142,  163, 
169,  172,  185/6,  190/1,  193,  195,  197, 
204,  212,  219-20,  222,  224,  270,  456/7, 
482,  496. 

Spiess,  A.  88. 

—  IT.  33,  333. 

Spina,  F.  4,  105,  322,  404. 
„Spinn,  Spinn«  (Volkslied)  48. 
Spinoza.  B.  50,  133/4,  277,  442/4,  555/6. 
Spitta,  F.  101/2,  104,  130,  163,  398. 
Spitteler,  K.  84,  133,  367,  375,  452,  578. 
Spittler,  L.  Th.  v.  461. 
Spitzer,  H.  72/3,  77,  319. 
Sporck,  F.  A.  Graf  128,  434/5. 
Sport  66. 

Sprachästhetik  58,  346. 
Sprachbau  57. 
Sprachbilder  62. 
Sprache  16. 

—  im  Drama  77. 

—  altdeutsche  66. 

—  althochdeutsche  340. 

—  neuhochdeutsche  34,  53,  55,  53,  278, 
338,  574. 

—  ostfriesische  64. 

—  und  Stil  einzelner  Persönlichkeiten 
und  Werke:  Auffenberg  503.  M.  Be- 
heim  59.  Brentano  307.  W.  Busch 
184.  S.  Dach  59,  123,  433.  Fleming 
127,  432/3.  Friedrich  Wilhelm  I. 
346.  Goethe  280.  346,  556,  558,  573, 
575.  Karoline  v.  Günderode  604. 
Hebbel  347,  479,  505.  H.  v.  Kleist 
346,  489,  502.  Lessing  276,  554. 
„Liebeskampf"  59.  Luther  115.  U. 
Megerle  447.  Nietzsche  59,  551.  W. 
Raabe  59,  347,  497.  Reineke-Über- 
setzung  401.  F.  Reuter  60,  347,  495. 
Schiller  103,301,588/9.  H.v.Treitsohke 
58,  272,  346.  Clara  Viebig  355.  J. 
V.  Voss  492.  R.  Wagner  56,  58,  240, 
525.    B.  Waldis  109.    Chr.  Weise  436. 

Sprachforscher  341/2. 
Sprachforschung  (vgl.  Philologie)  57. 
Sprachgefühl  65. 
Sprachgeschichte  68,  344. 

—  germanische  62. 
Sprachgesellschaften  52,  337. 
Sprachkritik  276. 
Sprachknnst  246. 
Sprachlebbisch  60. 
Sprachlehre  (Grammatik)  6«,  358. 
Sprachmelodie  81,    366. 
Spraohphilosophie  57,  261. 


Sprachpsychologie  57. 

Sprachreinheit,  65,  352. 

Sprachreinignng  65.  338. 

Sprachrichtigkeit  65. 

Sprachtheorie  257. 

Sprachunterricht   66,   117,   419  20,  423. 

Sprachverein,     Allgemeiner    Deutscher 

52,  55,  338. 
Sprachwissenschaft  51,  57,  335,  344. 

—  indogermanische  57. 
Spranger,  E.    87,    89,    258,    261,   363/9, 

543. 
Sprengel,  J.  6.  24,  52,  330,  338. 
Sprengler,  J.  37,  209.  219-20,  509. 
Sprichwort  (vgl.  Redensarten)  16,  62/3, 

280,  423. 
Sprickmann,  M.  165,  479. 
Springer,  0.  586. 
Springhoe  171. 
Stabius  424. 

Stackdorn,  Veridor  v.  436. 
Staden,  S.  Th.  434,  447. 
Stadler,  E.   163,  170,  227,  515. 
Städte,  Freie  143. 
Staegemann,  M.  532. 
Stähly,  A.  58. 
Stael,  Germaine  de  575. 
Stahl,  E.  L.  211,  299,  503,  590. 

—  F.  s.  Lilienthal,  S. 

—  F.  L.  J.  272. 
Stamm,  E.  581. 

i      Stammler.  W.  157. 
Standeslieder  174. 
Standesrevue  436. 
Starcke,  G.  252. 
Starick,  F.  138. 
Starke,  H.   224. 
Starowski,  E.  35. 
Staub,  F.   69. 
Staudinger,  F.  58. 
Stauf  V.  d.  March,  0.  165. 
Stanffer-Bern,  K.  150. 
Staupitz,  J.  412. 

Stavenhagen,  F.  16,  143,  225,  457. 
Steck,  L.  153. 
Stefan,  P.   178,  250. 
Steffen,  E.  143. 
Steffens,  H.  89,  151,  805,  600. 

—  J.  H.  516. 
Stegauographie  421. 
Stehle,  B.  27,  100. 
Stehr,  H.  199. 

Steig,  B.  19,  53,  89-90,  143,  180,  281, 
283,  286,  283,  306,  326.  341,  489, 
558,  561/2,  567,  572/3,  602. 

Steiger,  E.  169. 

—  J.  220. 

—  Marie  217,  508. 
Stein,  A.  264. 

—  A.  T.  250. 

—  B.  17,  219,  509. 

—  Charlotte  v.  7,  284/5,  486,  555.  560, 
564,  570,  577. 

—  F.  4,  181,  322. 

—  H.  v.  71,  240. 

—  K.  Fr.  Frhr.  vom  und  zum  18,  87, 
147,  27Ö. 

—  Kaspar  125,  427. 

—  Ludw.  45,  276. 

—  W.  27,  42,  378. 
Steinbach,  G.  77,  253. 
Steiner,  A.  238. 

—  H.  187. 

—  L.  209,  266. 

—  W.   306. 
Steinert,  W.  179,  601. 
Steinhuusen,  G.  5,  97,  99,  138,  323. 
Steinitzer,  M.  80,  241. 

Steinle,  A.  M.  v.  306,  602/3. 

—  E.  V.  306,  602. 
Steinmann,  Antonie  244. 
Steinmetz,  F.  278.  556. 
Steinmüller,  B.  74. 
Steinrflck,  A.  254. 
Steins,  F.  293. 
Steinthal,  H.  268,  335,  375. 

—  W.  230. 
Steinwenter,  A.  94. 
Stejskal,  K.  34. 
Stekel,  W.  37,  76,  875. 
Stemplinger,  E.    27,    87,   88,   237,   332, 

375,  522. 
Stendhal  s.  Beyle,  H. 
Stengel,  E.  54,  148,  340/1. 
Stenger,    G.    212,   287,   291,   503,   568, 

577. 
Stenglin,  F.  Frhr.  v.  200. 
Stenzel,  K.  102,  272. 


l'ersonen-  und  Sachregister. 


645 


ateplmn,  C.  10(1,  177,  488. 

—  V.  27-30,  333. 

—  J.  C.  257,  5;W. 
HUphnnie,  0.  (d.  JOn^ero)  515. 
Stepplin(f,  K.  117,  419. 
Steppuhn.  F.  305,  599. 
„SterbenHkunHt"  US. 

Stern,  Adolf  .1,  10.  180,321,462.3,467. 

—  Alfred  117. 

—  E.  200. 

—  i    134,  444. 

—  J.  L.  0«,  247,  374. 

—  M.  2«H. 

—  M.  R,   V.  182.  4«3. 
St«rnber(f,  K.  222,  612. 

—  W.  53. 

Sterne.  L.  202;3.  «ü«. 
SternfeM.  M    176. 

—  R.  102,  240,  523. 
Sternheim,  K.  78. 
Stettenbeln).  J.  253. 
Ste?en«on,  R.  186. 
Steward,  M.  C.  210. 
Stewart,  II.  L.  264. 
StiMBsny,  R.  208. 
Stioh,  H.  25,  331,  557 
Stiokelberger,  H.  158. 
Stioker,  G.  119,  421. 
Stieda,  W.  '.»1,  209,  501. 

Stiefel,  A.  L.  46/8,  106,  119,  122,383/4, 
386,  388,  405,  422,  424. 

—  K.  J.  54,  342. 
Stleff,  Ch.  47. 
Stieger,  F.  233. 
Stieler,  Karl  164. 

—  Kaspar  128,  432,  434. 
Stieve,  F.  49,  388. 

Stifter,  A.  32,  144,  185,  189,208,4612, 

494/5,  605. 
Stigel,  J.  116. 
Stil  16,  58/9,  74,  360. 
Stilkanst   74. 
Stillich,  U.  96. 
Stilietik  3.5,  333. 
Stilling,  J.  H.  (Jung-Stüling)  258,  541, 

576. 
.Stimming,  A.  336. 
Stimmungen,  ästhetische  80,  364. 
Stirner,  M.,  s.  Schmidt,  Kaspar. 
Stocker,  Verena  238,  523 
Stockraann,  A.  81,  146,  202. 
Stocks,  H.  37. 
Stöber,  A.  185,  590. 

—  F.  168. 

.Stoeoker,  A.  15,  268. 
Stöckhardt,  E.  173. 
Stoeokius,  H.  111,  410. 
Stölzle,  R.  147,  258,  465,  541. 
Stössinger,  F.  12,  235,  243. 
Stoessl,  0.  10,  74,  209,  228. 
Stoffgeschichte  37-52,  375-89. 
Stolberg,  F.  L.  Graf  v.  167,  475. 

—  L.  153. 
Stollberg,  O.  221. 
Stoltze,  F.  585. 
Stolz,  A.  267. 

—  H.  132,  212,  221,  440. 
Stolze,  W.  124,  397,  427. 
Stona,  Maria  s.  Scholz,  Marie. 
Stopes,  C.  C.  55. 

Storok,  F.  155. 

—  K.  2/3,   74.   79,  150,  191,  200  1,  248, 
328. 

—  W.  40,  52,"336. 
Storger  60. 

Storm,  T^.  26,  152,  165,   185,  195,  311 

451,  453/4,  471,  479,  498,  612. 
Stosch.  J.  54. 
Stotzingen,  A.  t.  271. 

—  0.  Frhr.  t.  284,  563. 
Stowasser,  J.  M.  26,  173. 
Strasser,  R.  166. 
Stranitzky,  J.  A.  439. 
Stranz,  K.  251. 

Strassburg  257,  275,  307,  557,  603. 

Strassburger,  F.  86. 

„Strassburger  Post"  20,  328. 

Strathmann,  H.  417. 

Stratz,  R.  338. 

Straub,  S.  60. 

Strauch,  Ph.  107,  405,  531. 

Stranss,  D.  F.  7.  49,  263,  452,  454,  650. 

—  E.  388. 

—  Herrn.  22. 

—  R.  241,  265. 

—  und  Torney,   Lnln   t.   16,  172,  457, 
482. 

Strecker,  G.  330. 


Streekar.  K.  161,  18».  1*7.   281/4.  268. 

200.  4U8,  576. 
Streetr,  U.  24H. 
Hirehlenaa,   N.  Kdlnr  *.  (Lenan,  N)  7. 

13'4,  l'>9,  lAU  7.  188,  810,  802,  460/1. 

471,  480.  664.  601. 
Streicher,  A.  206'7,  SM. 

-  0.  65,  88«. 
Streit,  h.  307. 
Streitberg,  W.  64. 
Stremel.  M.  A    478. 
Strich.  F.  240.  522. 
Stricker  KMl. 
Strigl.  H.  50. 

Strindberg.  A.  205,  228,  234,  582. 

.Stritxke.-  R    247 

Strenrrl«,  Sl.  103.  401. 

Strevesdnrff.  M.  H.  ▼.  444. 

Strnbl.    K.  H.    144,    164.    169,   lU7.  473. 

Strfile   118 

Stromer,  H,  393. 

Strophen,  itnllenlsche  82. 

.Strophenbau  307. 

Struck«,  C.  42.  370 

Strnker.  J.  211,  60.1. 

Strunz,  F.  198. 

-  K.  177. 
Strzemoha,  P.  144. 
Stubenberg,  II.  W.  *.  126,  489. 
Stuber,  J.  O.  257. 

Stocken,  E.  224.  513,  S82. 

Stuoki.  0.  54,  343 

Studenten,  Stndententura  49,  66,  89-91, 
95.  246,  :{39,  373,  388. 

Studentnnlied  174. 

Studentensprache  60  1,  348 

Studentenverein,  Theologisoher,  Er- 
langen 90. 

Studitz.  D.  T.  403. 

Stube,  R    78. 

St&ber-GOnther.  F.  316. 

StBracke,  H.  205,  231,  242,  246,  530. 

Stuhrmann,  J.  42. ' 

Stumm,  Lucie  106. 

Stundenbezeichttungen  68. 

„Sturm,  Der-  22. 

Sturm,  Joh.  419. 

-  K.  F.  85. 

-  -Meerane  87. 

-  und  Drang  157,  179,  209,  867,  450, 
475.  531. 

Sturmfels.  W.  65.  :152. 

Snohier,  W.  39,  136,  447. 

Sndermann,   U.   16,   199.  222.  224,  246, 

360.  457,  501.  513.  632. 
Sndhoff.  K.  63.  120.  422 
SBs«.  Maria  Vinzenz  485. 
SBsskind  von  Trimberg  321. 
SBtterlln.  L.  66.  353. 
SBvern  83. 
Suhm  427. 

Sniger-Gebiog,  E.  3.  167.  187, 190,  321. 
Snlzer.  J.  O.  151,  515,  678. 
Snnanda-Dämannaka  45. 
Snphan.  B.  33.  561.  670. 
Supper.  Agnes  202. 
Suse,  Th.  143. 

Susman,  Marf;arete  168.  170,  481. 
Butter,  0.  E.  157. 
Swet,  K.  92. 
Swift.  J.  336,  480. 
Swinburne,  A.  Ch.  613. 
Swoboda,  H.  76,  265. 
Sydow.  Anna  151,  261,  286,  667. 
Sylt  186. 

SyUan,  J.  107,  406. 
Sylvester  110. 

Symbolbegriff  (bei  Goethe)  676. 
Symbole  (christliche)  5SS 
Symbolismus  305. 
Synthese  72. 
„Syphilis"  08.  420/1. 
Szymank,  P.  89,  95,  369. 

Tabakgennss  nad  geistige  Arbeit  75. 

Taoitas  ;»7,  442. 

Tinze  73. 

Tiaaer,  A.  314.  614. 

Taesler.  Cl.  200. 

Tiufer  409,  413. 

TagebOeher  100,  126,  146.  392,  61.5. 

Taglioni.  Marie  255. 

Tailhade,  L.  44. 

Taille,  J.  de  la  370. 

Taine,  H.  276,  358.  304. 

Takt  81.  300. 

Talmud  443. 

Tangl,  M.  21. 


TftMMr.  A.  Vi»,  42). 

TaaabABMf  46.  .tMM. 

Tappelet.  0.  83S. 

T>ra»l,  II.  40,  8011,  a06. 

Taabaaan,  f  388. 

Taaler,  J.  405. 

Taeaand  and  »in*  Naelit  4«,  881^  AU. 

-  and  ein  T*f  46. 
Taut.  K.  42«. 
TaTeraler.  W.  87,  41. 
Teohea.  V.  100,  lOft,  408. 
Techaik  6).  66. 

, Telephon"  68. 

Tellsage  46.  801.  381. 

Tetnann,   Ilermiona   (FrtaMlwa,  llar- 

mlnne  r  )  201. 
Tefarnsee  66. 

—  O.  T.  f.  Hartmann.  OtU. 
Telehmann.  W.  174. 
Teiehner.  Der  I>i2. 
Talrlintk.  J.  :{mo. 

Tempel- Auigabea  279,  S87,  289,  f8l. 
297,  613. 

Temperament.  hBaetlarlMba«  73. 

Tendena  77,  363. 

Tenne,  A.  50. 

Tepl  (3tlft)  28«. 

Terstecgen.  O.  128.  606. 

Terzinen  H2. 

Tesch,  A.  56. 

Testamentam  Poiealli  110,  408. 

Tetzner.  F.  60,  116. 

Teabern.  H.  B.  r.  71. 

Tenchert  H.  69-70,  366. 

TenUeli,  T.  48. 

Tenwia,  J.  209. 

Tbackeray.  W.  M.  202. 

Thaler.  K.  t.  166. 

Thalhofer.  F.  X.  11. 

Ttaamm,  M.  32. 

Thayer,  A.  Wh.  176. 

Theater  (Aarrahroagea,  BBkaa.  Paat- 
«pieltheater.  Iloftheater,  Natieaal- 
theater.  Previaathaatar.  Sehleaa- 
tbaater,  Stadttheater,  Uaterhaltaan- 
theater:  Tgl.  aaeh  Drama,  Frailiekt- 
theatar.  Kinemategrapheatheatar. 
KBnstlertheater.  Pappeathaatar, 

Sehattentheater,  Scbaospial)  89.  181. 
207  8,  2U.  247.  249.  2.».  MH,  526,  529. 
—  In:  Amerika  249,  386;  BarimU 
240.  521  5:  Berlin  215,  221, 2SV«,S42, 
240  7.  251,  514,  516  7,  US,  580,  »t, 
534.  557;  BraaBabarff  129;  Bntmtm 
248,  631 :  Darmstadt  106,  182,  248, 
531  2:  Dessaa  294;  DeaaaaaaUafaa 
105,  404:  Draadea  224.  529.  6M; 
DBeaalderf  2«)0,  516  7 ;  B(ar  108,  M8; 
Sleaaa  105;  Fraakfnrt  a.  M.  848; 
Gdtiinffaa  248:  Getha  248,  682:  Sma« 
439;  Halle  248:  Hambarg  SI2,  288, 
248,  632,  634;  Haaaofar  248;  Bartaa- 
•tein  243/4,  251;  Karlarah«  248.  682 : 
Kaaaal  248;  Kebart  131,  248.  48», 
632;  Kftaiffabarf  i.  Pr.  132.  249; 
UIpzig  106,  249,  251.  302.  617,  677; 
Undon  936.  246;  Manahaim  296. 
687;  Heiaiagan  207.  249,  310,  616. 
627;  MBaehen  247.  250,  617.  529-31. 
633:  Naumburg  12V:  Obarammarga« 
347;  Paria  236,  30a  &01:-Paaa«  249: 
Potsdam  614;  Prag  242;  RaatUavaa 
132,439;  Refal  132.  249.  633:  RAaaal 
129;  Salzburg  249:  Schweiz  34»; 
Stattgart  517. 633 :  Thale  243;  Weimar 
207,  249,  291.  294,  510.  514,  6187, 
688,  608;  Weatlalen  182,  440;  Wiaa 
14,  ^  224.  229,  247.  260  2,  470, 
50».  615,  517.  bMi  1,588;  Zwaibr«ekaa 
24»;  Zwtekaa  249. 

—  aatikaa  246 

—  dar  FttBfUasaad  244,  5S6. 
ThaataHUtkaUk  246. 
Tkaateralmaaaehe.Thaatarkalaadar  241, 

242. 
Theateranekdotea  250. 
TbeaterauMUttung  244,  246,  627. 
Thaataranaatelluag  in  Bartla  246. 
Thaatarbaataa  246. 
Thaatorbaleacktang  244. 
Theaterbibliographie  242. 
Theaterdarsteller     131/2,     151,    250  4. 

533  5. 
Theaterdeknratienea  244.  291. 
Thaaterdirektoren  245,  249-50. 
Tbaatarflaaazen  245. 
Tbaatargaachiehte    439-40,   526-35.    — 

106,  131  -2,  241-56,  294,  579. 


646 


Personen-  und  Sachregister. 


Theatergesellscliaften,  englische  lOß. 
Theatergesetze  527. 
Theaterhochschule  246. 
Theaterillnsion  243,  525/6. 
Theaterbalender  s.  Theateralmanache. 
Theaterlcostüme  526. 
TheaterVrach  247. 
Theaterkritik  244,  614. 
Theaterkultnr  243,  525. 
Theaterlcanst     fSchanspielknnst)     243, 

245/6,  525,  528. 
Theaterleiter  249-50.  533. 
Theaterpädagogen  246. 
Theaterproben  244. 
Theaterpnblikura  244. 
Theaterreforra  243,  523. 
Theaterrepertoire  291. 
Theaterschnle  246,  529. 
Theiiterspielplan  243. 
Theuterstil  243. 
Theatertechnik  244.  526. 
Theaterzeitschrift  (Anfgabe  der)  525. 
Theaterzensnr  207,  244/5,  527. 
Theaterzettel  245,  295 
„Theatrnra  Enropaeum"  20,  126,  328. 
Thederings  183. 
Theoderich  der  Grosse  43,  378. 
Theodizee  256,  296. 
Theokrit  160,  375,  573. 
Theologie  (vgl.  Religion)    9,    149,    258, 

260,  405,  413,  441. 
Theosophie  23. 
Thibaut,  A.  F.  J.  46I. 
Tnieinann,  G.  289,  299,  590. 
Thieme,  F.  298,  585. 
Thiessen,  K.  176. 
Thilo-Lnyken,  M.  307. 
Thimig,  H.  254. 
Thoma,  A.  39. 

—  Hans  157. 

—  L.  187,  195,  532. 
Thomas,  Calvin  322. 

—  D.  340. 

—  D.  H.  590. 

—  -San-Galli,  W.  A.  150. 
Thom»sius,  Chr.  53,  135,  338/9,  446. 

—  H.  18. 
Thommen,  R.  15. 
Thompson,  B.  N.  G.  122. 
Thomson,  E.  63,  350.  585. 

—  F.  297. 

Thon,  Eleonore  560. 

Thor  s.  Westen,  W. 

Thoreaü,  H    D.  16. 

Thormodns  Torfiieus  (Torfeson)  607. 

Thorn,  E.  173. 

Thornseth,  R.  G.  154. 

Thorwaldsen,  A.  452,  557. 

Thoyras,  R.  de  501. 

Thrändorf,  E    110,  409. 

Thndichura,  Fr.  17,  119,  422. 

ThOrheim,  Gräfin  Luise  140. 

Thüringen   94,  116,  144,  165,  190,  298, 

415. 
Thnmb,  A.  .56. 
Thumser,  K.  243,  245. 
Thnren,  H.  121. 
Tbnrgau  174. 
Thurn,  Ritter  vom  386. 
Thyssen,  E.  273,  553. 
Tibal,  A.  197,  242. 
Tichoff.  M.  219,  510. 
Tieck,  Dorothea  516. 

—  F.  600. 

—  L.  45,  179,  185,  215,  303,  305/6,  310, 
340/2,  453,  487/8,  491,  493,  506,  514, 
529,  594/7,  600/2,  604/5,  613. 

Tiefurt  288,  293,  569-70. 

Tielo,  A.  K.  T.  3. 

Tiemann,  H.  86. 

Tiere  (in  der  Dichtung)  50,  63,  238. 

Tierepos,  Tiersage  47,  343. 

Tierkomödie  210. 

Tiernamen  64,  351,  388. 

Tiersage  s.  Tierepos. 

Tiktin,  H.  61,  348. 

Tilgmann,  F.  173. 

Till  Ealenspiegel  s.  Enlenspiegel. 

Tillmann  92. 

Tillotson,  J.  442. 

Tilly,  Graf  156. 

Tirol  68. 

Tischbein,  J.  F.  A.  591. 

—  J.  H.  W.  286,  565/7. 
Tischer,  G.  238. 
TUohÜTierer  94. 
Titel,  nilit&risohe  62. 
Titin»,  A.  260,  546. 


Tittm.inn,  J.  336. 

Tobler,  A.  56,  82,  336/7,  343. 

—  O.  19. 

—  L.  69,  470. 

—  S.  183. 

Tochter  Sion  (mystische  Dichtung)  405. 

Tockert,  J.  66. 

Tocqueville,  A.  Cl.  de  318. 

Tod  (in  der  Dichtung)  296. 

Todtmoos-Schwarzenljach  68. 

Tögel,  H.  95. 

Tönnies,  F.  296.  583. 

Töppler.  R   92. 

Töwe,  C.  295,  582. 

Toilette  (im  Roman)  185. 

Toll,  J.  L.  T,  442. 

TolBtoi,   L.  Graf   153,   205/6,  234,  264, 

472,  499. 
Tomassini  475. 
.tonangebend"  63. 
Tondichter  235. 
Tonger,  P.  J.  269,  302. 
Tonmelodie  81. 
Tonnelat,  E.  198. 
Tornius,  V.  131,  162,  243,  275,  281,  291, 

559. 
Torresani,  K.  r.  200. 
Totenklage.  Altgermanische  430. 
Totentanz  52. 
Towers,  J.  233. 

Towska,  Kory  s.  Rosenbaum,  Elisabeth. 
Trabert,  A.  91. 

Tragik  16,  80,  72/3,  299-300,  360. 
Tragödie   80/1,  131,  208,  219,  274,  299, 

363,  509. 
Tralow,  J.  208,  221. 
Trapp,  R.  W.  239. 
Traub,  G.  267. 
Trauer,  E.  291,  576. 
Tranergedicht  91. 
Traum  (vgl.  Schl.-if)  37. 
Traumann,  E.  78,  275,  280/1,  283,  285, 

559. 
Traun,  J.  v.  d.  s.  Schindler,  J. 
Trantmann,  M.  41. 

—  R.  63. 

Trebitsch,  A.    14,  17,  75,  80,   155,   232, 
237,  268,  277. 

—  S.  80,  230. 

Stein,  Marianne  252. 

Trefftz,  J.  113. 
Treitschke,  H.  v.  272,  319. 
Treu,  G.  279,  557. 

—  R.  12,  145,  220. 
Tribschen  522/3. 
Triebel,  L.  A.  217,  508. 
TrielofT.  P.  565. 
Triesch,  Irene  254. 
Trinius,  A.  45. 
Tristan  und  Isnide  43. 
Tritheraius,  .1.  99,  120,  418,  420,  424. 
Troeger,  C.  147. 

Troeltsch,  E.  110/1,  265,  527,  546. 

Trojan,  E.  W.  261. 

--  J.  161,  199 

Trotzendorf,  V.  419. 

Trowbridge,  W.  R.  H.  286,  566. 

Trübe,  0.  213,  221,  505. 

Trust  183. 

Tschabuschnigg,  A.  Ritter  v.  200. 

Tsohackert,  P.   101,  114,  116,  398,  413, 

416. 
Tschechow,  A.  205. 
Tschinkel,  J.  31. 
Tschudi,    Äg.  106,  301,  381,  404,  502. 

—  Clara  238. 
Tuch,  K.  211. 
Tübingen  293,  310,  609. 
Tümpel,  W.  127,  431/2. 

TOrok,  H.  75,  228,  263,   293,   361,   550. 
TOrckheim,  Lili  Baronin  (Schönemann, 

Lili)  288,  460. 
Türkheira,  A.  164. 
Tusch,  H.  E.  (Duscht  108,  406. 
TOselmann,  0.  220,  510. 
„Tunnel  unter  der  Spree"  143. 
Tumparoff,  N.  278,  287,  556,  571. 
Turgenjew,  I.  2056,  220,  293. 
Tnrszinsky,  W.  191,  202,  242,  250,  252/8, 

256. 
Twardowski,  Meister  44. 
Tyrolt,  R   218. 

Ubell,  H.  169. 

Uokeley,  A.  113. 

Überbrettl  254,  5.35. 

Überlingen  108. 

Überlistnngsrootiv  im  M&rohen  382. 


Übersetzungen  82,  366. 
Übersetznngsliteratnr    131,    172/3,   182, 

202,  439,  493/4,  498. 
üecker,  K.  479. 
Uhde-Bernays,  H.  294. 
IJhland,  L.   25,   30,  46,  310,  383,  453/5, 

479,  609,  613. 
Uhle,  P.  295,  580. 
ühlig,  G.  96,  343. 

—  H.  23,  330. 

—  K.  S.  240. 
Uhlirz,  K.  62,  349. 
Ulbrecht,  W.  270. 
Dienberg,  K.  429. 
Olfila  27,  332. 
Ullmann,  Charlotte  142. 

—  H.  153,  159,  181,  213,  231,  504. 

—  L.  21. 
Ullrich,  H.  436. 
Ulmann,  H.  157,  270,  475. 
Ulrich,  F.  129,  437. 

—  W.  36. 

Ultramontanismns  148. 
Umhauer,  E.  10. 
Unbescheid,  H.  302. 
Ungarn  145. 

Unger,  E.  170. 

—  M.  21,  176. 

—  R.  157,  160,  257,  475,  538. 
Ungern-Sternberg,  A.  Frhr.  v.  182. 
Ungleiche  Kinder  Evas  106,  405. 
Unglückselige,  Der   (H.  W.  v.  Stuhen- 

berg)  126,  429. 

Universitäten  (Akademien,  Hochschulen, 
Volkshochschnle, Vorlesungswesen)  2. 
51,  89,  234,  369,  420/1.  —  In:  Altdorf 
90;  Basel  90, 116,  370;  Berlin  89,  307, 
336/7,  340/3,  369;  Bonn  342;  Breslau 
336;  Dillingen  90;  Dorpat90;  Duis- 
burg 90;  Erfurt  90,  420;  Erlangen 
90.  370;  Frankfurt  a.  0.  90,  96,  374, 
572;  Freiburg  i.  Br.  90,  340,  421; 
Fulda  90;  Giessen  90;  Göttingen  90/1, 
336,  339;  Graz  91;  Greifs wald  336, 
423;  Halle  336,  339,  343;  Heidelberg 
49,  91,  341,380;  Helmstedt  91;  Jena 
91;  Leiden  339;  Leipzig  91,  94,  281, 
342,  370,  373,  420,  555,  557,  559; 
Liegnitz93;  Marburg  91, 425;  Münster 
336;  Posen  336  ;  Prag  91 ;  Kegensburg 
91 ;  Strassburg  275, 281, 559 ;  Tübingen 
92;  Weimar  336;  Wien  92;  Witten- 
berg 423;  Würzburg  149. 

Universitätsgeschichte  89-92,  373/4. 

Universitätsreform  1. 

Unnennl)are,  Das  74. 

Unsterblichkeitsproblem  296. 

Unterbewnsstsein  361. 

Unterhaltungsschriftsteller  200. 

Unterhaltnngszeitschriften,  katholische 
20. 

Unterricht,  deutscher  277,  329-80. 

Unterrichtsbücher  23,  423. 

Unterrichtswesen  136. 

Untreuer  Liebhaber  (Novellenstoff)  47. 

Unus,  W.  224. 

Urban,  A.  169. 

—  M.  106,  214. 
ürburschenschaft  Jena  91. 
Urceo,  Codro  420. 
Urheberrecht  290,  576. 
Ursula  (Heilige)  557. 
Urtica  144. 

Urteil,   ethisches  und  ästhetisches,  im 

Drama  25,  81. 
üsteri,  L.  152. 

—  Paul  152,  326. 
Utitz,  E.  140. 

Vadianus,  J.  117,  410,  417. 
Vaerendorp,  K.  172. 
Vaihlnger,  H.  265. 
Vajda,  V.  48. 
Vald6s,  J.  411. 
Valentin  177. 

—  V.  42. 

—  Nannette  611. 
Valfyr  234. 
Valentiner,  Th.  26. 
Valla,  L.  418. 
VaHentin,  B.  173.  228,  329. 

-  R.  526. 

Vallette,  G.  198,  283,  562. 
„Vandalen,  Vandalisrous"  63. 
Varena,  Adolf  532. 
Varges,  W.  52. 

Varnhagen  t.  Ense.  K.  A.  303,  453,  460, 
611. 


Personen-  und  Saohrefifister. 


647 


VarnhagCD  t.  Eni«,  IU1i«l  310,  610. 

RoiB  Hurta  t.  Aiatngr,  Roi*  Mitrla. 

Variet«  -254,  535. 
Varrentrapp,  0.  202,  'J7>J,  54V). 
VaMri,  0.  3U5. 
Vasimer,  K.  114. 
Vateranier  111. 
Vaoghan,  C.  R.  13t). 
Vedel,  V.  40.     ' 
Vedelioias,  P.  120. 
Yeigeliberg,  E.  139. 
Veit,  F.  L.  «5. 

—  M.  3,  268. 

Veldelts,  Hainr.  t.  37.  375. 

„Velha^en  t  Klaslogi  Honattheft«"  21. 

Veiten,  J.  438. 

VeUbnyaen,  L.  t.  536. 

Venedig  2.38,  283,  477. 

Venhoven,  J.  165,  479. 

Vennsberg  45,  381. 

ver-  (Vorsilbe)  Ol. 

Verbrecher,    jai^cndUche    (KinfluM  der 

Schundliteratur)  10. 
Verdnntsohangswörterb&cher  ti6,  888. 
Verdi,  H.  299. 
Vererbung;,  Vererbangsproblem  76,  300, 

3«1. 
VerfanBongsgeiohichte,  deutsche  36. 
Vergangenheiten,  grummatiValisohe  67. 
Vergeltangsidee  264. 
Vergil  173,  375. 
Verhaeren,  E.  173.  230. 
„Ternagelt"  64. 
Vermehren.  B.  303. 
Verne.  J.   50. 
Versbau.  Verslehre  81,  367. 

—  französischer  82. 
Verworn,  M.  267. 
Vesper.  W.  156. 

Vetter,  V.    64.    69,    136,    152.  190.  351, 
448,  470. 

—  P.  109. 

—  Tb.  227. 
Vetsob,  J.  68/9. 
Vial.  F.  125. 
Vianey  4;i.3. 
Vico,  G.  134,  444. 
Vidossicb,  0.  43. 

Viebig,  Clara  s.  Cohn,  Clara. 
„TielzoTielen"  64. 
Viereclt,  Q.  G.  154. 
Vierordt,  H.  142,  163. 
Viertel,  K.  191. 
Vietor.  L.  260,  544,  546. 

-  W.  15. 
Vienssienx,  G.  P.  1.39. 
Vignaa,  H.  ▼.  555. 
Vignola,  B.  16.3,  311. 
Vigny,  A.  de  1.56,  474. 
Villard,  A.  18. 
Villers,  A.  v.  152,  471. 
Vilmur,  A.  F.  C.   3,  04,    265,   821,  351. 
Vincentins.  G.  120. 

—  P.  93,  423. 

Vinoi,  L.  da  s.  Lionurdo  da  Vinci. 

Vineta  45. 

Virginia  38. 

Visan,  T.  de  305. 

Vischer,  E.  15,  90,  116,  370.  416. 

—  F.  Th.  16,  71,  270,  453/4,  470. 

—  L.  Fr.  436. 
Vlschi,  L.  296. 
Visconti.  Primi  430. 
Visperterninen  in  Wallis  (Mnndart)  68. 
VlaSinsky,  .1.  195,  311,  612. 
Vlenten,  C.  F.  ran  75. 

Vooht,  H.  de  119.  383/4,  422. 
Vookeradt,  H.  27,  30. 
Vögele.  A.  73,  237,  360,  522. 
Voegtlin,  A.   35,  200,  :m. 
Volk,  V.  186. 
Völker,  J.  A.  26. 

—  K.  416. 

„Völkerfrahling"  64. 
Völkernamen  64. 
Völkerwanderaog  35. 
„Tölkisch"  63. 

Vogel.  J.  281/'2,  284,  559,  66;$. 

—  Otto  26. 

—  Th.  291,  577. 
Vogeleis,  H.  106. 
Vogeler- Worpswede,  H.  203. 
Vogelstein,  U.  268. 
Vogesen  68. 

Vogl,  J.  N.  26. 
Vogt,  C.  115. 

—  F.  1,  3,  .321. 

—  K.  134'5,   266,   293.   2;i9,  3:18,  445/6. 


Verl,  Th.  83. 

Voigt,  Chr.  0.  T.  66«. 

—  J.  HH,  272. 
VolapQk  &H. 

Volk  and  Kunst  16. 
Volkarl.  O.  293.  315.  616. 
Volkell.  J.  16.  72  3,  217,  607,  611 
Volkenborn,  H.  163,  479. 
Volkmaon.  L.   lt. 

—  -•  O.  342. 

—  K.  T.  (Leander)  462. 
Volkner,  R.  250. 
Volksblbllotbeken    12. 
Volksbildung  96,  374. 
VolkibAober  104,  401. 
Volksdichtung  78,  341. 
VolkserOhlnng  492^^ 
Volkserziehuog  243,  290  ' 
Volkeettiebungslehre  (bei  liorderj  .■■'O. 
Volksfestspiel«  244. 
VolkahoohMihulwesen  96,  374. 
Volkskunde  51,  336/7,  341/2. 
Volkskunst  7H. 

Vulkslied  48,  102.  170.  178/6,  :i07,  310. 
341,  367.  473,  482. 

—  historisolies  129. 

—  in  Krain  841. 

—  Stoondorfer  174,  488. 
Volksliedbewegung  174. 
Volksmusik  81. 
Volksnsmen,  deutsche  64. 
Volksroman  191. 
Volkssage  43. 
VolksMbrirtsteller  141. 
Volksschule  s   Schulen. 
VolksschwUnke  104. 
VolkssUlrome,  deutsche  64. 
Volkstum  5. 
Volkbunterhaltnng  244. 
Volksweisen  si. 
Vollmer.  F.   124 
Vollmoeller,  K.  231.  .336,  532. 
VolUire.  F.  M.  A    de   7,  151,  S3\  258, 

533,  542,  604. 
Voltelini,  II.  t.  257,  588. 
VoU,  O.  B.  257,  638. 

—  J.  Chr.  515. 
Vorländer.  K.  2.50,  54:1. 
Vormärz  152,  165/6. 
Vortragskunst  240. 
„Vorw&rta«  (Paris)  611,2. 
Vorwftrts-Verlag  .323. 

Vos  Reynaerde  s.  Reioeke  Fuchs. 
Voss.  E.  111. 

—  Krnrstine  461. 

—  0.  89. 

—  H.  V.  503. 

—  J.  T.  182,  212,  491,2,  öai. 

—  J.  H.   27.   286,  382,  843,  461,  510, 
668. 

—  H.  154.  195,  451. 
Vossen,  O.  165. 
Vossius.  J.  G.  445. 
Vossler.  K.  53. 
Voulliftme.  E.  395. 

Vulpius.  Cnristiane  s.  Goethe. Christiana. 

—  W.  193,  243,  284. 

Waas.  Chr.  28,  280,  28.1.  .561.  576. 

—  F.  125. 
Waohsner.  F.  96. 
Wace.  H.  HO. 

Waohler,  E.  22,  35,  68,  183,  :)3:<. 

Waohitein.  B.  126. 

Waehter.  R.  144. 

Waokenroder.  H.  105,  306,  6»4/fti  601,2. 

Waoker.  K.  03. 

Waeknrnagel.  F.  179. 

—  Ph.  308. 

—  R.  97.  390. 
Wadkowskl.  M.  264. 
Wftohter.  Alb.  94. 

—  L.  (Weber.  Veit)  602. 
Wlhde,  IL  9.3.  118,  168.  420. 
Wtsehke.  H.  118,  168,  420,  476. 
Waettoldt.  W    85,  506. 
Wagner  58.  346. 

—  A.  M.  74.  164,  2134.  505. 

—  Chr.  44. 

—  Coaiaa  628. 

—  F.  171,  196,  481. 

—  Q.  289,  247. 

—  J.  J.  477. 

—  K.  1S8,  306.  602. 

—  K.  0.  i4». 

—  U.  Ul. 

—  R,  237-40.  621.5.    —    16  8.  25.  5«, 
73,  151.  295.  :?2<».  :U<\  447.  l.'.l,  527. 


567.  5M.  —  9ttmntU  VM  talmm 
52S:  rMam.Mr.MV4i  FNitw^w 
HellA«4er  fn.lt4i  Ora«  «M  iHkMa 
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6X4  :  Jngeadwerlw  SM.  IMi  LUWe 
«erbot  .V.'l:  Ulwnffto  «H.  IMt 
MelsUrsiBffer  SN,  s£l.  «Mt  AmUbI 
940,  M2i  Pf«ene«hriflM  UO,  aM/4: 
Bi«Ml  tWt  Hht  4ee  Klbel««**  U< 
940,  878,  fttt.  834:  Tuah4«a«r  SM. 
«39:  TrielM  »U  leoMe  238.  5SI*2. 
&S4. 
Waner  -  Blefmnkiea  *mi  Ckmnki»- 
rfstlkea  tU.  ULI 

-  -BrUfe  151,  6S3. 

-  -Lieder  (!■  VM»)  UO. 
— Moseaa  240. 

Wahl  437. 

A.  270. 
Wähle,  J.  279,  2>i9.  664.  67*i. 
Wahnelt.  0.  67.  346. 
Wahrheit,  dichUrisehe  M).  964. 
Wahnieh«anr.  als  phileaephisrher  Be- 
griff 72. 
Walblinrer.  W.  16L 
W.ite.  A.  g.  4S,  37«. 
W.iti.  Th.  88,  38.  SM. 
Waleh  (Lehrer)  43«. 

Sign.  .394. 
Waldaa,  M.  2«io. 
Waldberg,  M.  Krhr.  t.  IS3. 
Waldburf,  M.  4.32. 
Waldbnrger.  A.  118. 
Waldeck.  H.  295.  580. 

-  Marie  302. 
Waiden,  Harry  22.  254. 

-  Herwarth  22.  252. 
Walder,  Dan.  446. 
Waiaerdorff.  H.  v.  1h. 
W«lders«e,  Graf  16. 
Waldeyer,  W.  149. 
Waldhsnsen.  Agnes  197. 
Waldif,  B.  82.  luO. 
Waldmann.  B.  II. 
Waldoer.  J.  J.  171. 
WaldsUtte  (Sehweit)  106. 
Walheim,  A.  30  1. 
Wallasehek.  K.  345. 
Wallherg,  g.  213,  215. 
Wallcnrodt.  Fran  ▼.  690. 
WallenskOld.  A.  5«.  102. 
Wallenstein.  A.  Graf  w.  1234.  426. 
Walleasteiaspiele  134,  948. 
Wallis  (Mandartea)  Ü. 
Wallner.  A.  31. 

-  r.  (Sehn)  ssa 

-  J.  »4. 

Walaeaaaa.  H.  SS,  S38. 
Walser,  R.  199,  306,  002. 
Walsb.  F.  C.  de  507. 
Walter  210. 

Jobs.  T    119.  422. 
-  von  der  Vegelweide  3)3. 

-  -Freyr,  8.  14;i. 
Waltharins  42. 
Walther.  E.  28«.  333. 

-  W.  417. 
Walt,  U.  33. 

-  J.  A.  58,  846. 
Walzel,  O.  f.  2,  38,  211,  213.  21«,  3S0. 

-2:12.    261,   273,   292,   SOS.    30«,   30». 

311,  313.  318,  .320.  SS7,  .175,  50&«, 

548.  55.3.  578,  SMfi,  «00/1.  60«,  «OS. 

6123. 
WaMlerhIhnen  43S-4a 
Wandermetivs  37. 
Wandertruppen  5.3S1. 
Waaiek,  G.  4^17. 
Waatoeh,  R.  10,    146.   168,   IKß,  SM, 

221  2,   233.  235,  251,  2U,  4««,  ftlt, 

518. 
Wappler.  P.  116. 
Waring,  L.  U.  113. 
Waraeke.  P.  IM.  4«Sl 
Warneeke.  V.  SSS.  561. 

-  R.  161,  504. 
Warsherg.  Barea  471. 
Wareehaacr.  A.  43L 
WarsUl,  W.  8<). 
Wartbarg  112. 
Wartbarger.  II.  112. 
Warthargkrieg  :t41. 
Wartenslebcn.  GabrUle  OrUa  tr.  82. 
Warwar.  M.  -2:«>. 

Waaietowski.  W.  r.  556. 
WatMaa,  B.  16. 
Waaeerauuu.  J.  75,  198«,  36U 
Wartian.  F.  2«ki.  225. 


648 


Personen-  und  Sachregister. 


Wattez,  0.  45. 
Waner,  W.  246,  529. 
WawrenncV,  W.  188. 
Weber,  C.  M.  v.  236. 

—  E.  85. 

—  F.  52,  126,  143,  337. 

—  F.  W.  183,  305. 

—  H.  174.  257,  482,  5.38. 

—  H.  V.  11. 

—  H.  J.  59,  71. 

—  Joh    110,  408. 

—  L.  229,  246,  530. 

—  M.  485. 

—  0.  426. 

—  Veit,  8.  Wächter,  L. 
Weberchronik,  Aucfsbnrifer  406. 
Websky,  J.  89,  256,  537. 
Wechssler  42. 

Wechsnng,  A.  229. 

Weckerlin,  J.  F.  593. 

Weckherlin,  R.  428. 

Wedde,  J.  164. 

Weddigen,  0.  54,  341. 

Wedel,  K.  ▼.  147,  468. 

Wedell,  0.  v.  147,  468. 

Wedekind,  F.  15/6,  224/5,  243,  245,  457, 

500,1,  513/4,  528,  532. 
Weertb,  K.  162. 
Wegener,  C.  H.  128,  434. 

—  P.  250,  254. 

—  K.  256,  302,  537. 
Wegroann,  C.  164,  479. 
Wegwitz,  F.  169. 
Wehnert,  B.  23,  310,  609. 
Wehr,  G.  174. 

Wehrhan,  K.  46.  48,  162,  478. 
Wchrmann,  M.  83. 
Weil),  Frau,  Dame  79. 
Weichardt,  C.  248. 

—  W.  156. 

Weichberger,  K.  22.  606. 
Weichelt,  H.  263,  265,  551. 
Weidenmüller,  0.  103,  401. 
Weidner,  J.  L.  429. 
Weigand,  0.  55. 

—  F.  L.  K.  61. 

—  W.  152,  238,  471. 
Weigel,  A.  5. 

—  E.  83. 

Weigert.  J.  104,  401. 
Weigle,  E.  84,  163.  867,  478. 

—  J.  315. 

Weiglin,  P.  315/6,  615. 

Weihnachtslieder,  altdeutsche  102. 

Weil,  R.  54,  342. 

Weiland,  E.  218,  509. 

Weilen,  A.  v.   131,   152,  158,   193,  196, 

200,  215,  228,  251,  273.  304.  315,  516, 

529,  553,  596. 
Weilenbeck,  J.  249. 
Weimar   20,  51,  69.  144,  238,  277,  280, 

288,  295,  298,  555,  585. 

—  W.  112,  411. 

„Weimarer  Wochenblattohen«  328. 

Weimer,  H.  83,  85. 

Weindrioh,  M.  115. 

Weiner,  P.  108. 

Weingartner,  F.  235. 

Weininger,  0.  17,  265. 

Weine,  Chr.  130,  432,  436. 

—  0.  11,  68.  60/1,  64,  67/9,  189.  247/8, 
344/5,  347    352,  354. 

Weiser,  C.  4. 
Weisflog,  E.  &0,  .388. 

-  K.  185. 
Weisker,  F.  W.  501. 
Weiss,  A.  72,  112,  3.59. 

—  Anton  370. 

—  E.  51». 

—  K.  221. 

—  Ottmar  531. 
Weisüberg,  J.  M.  31,  196. 

Weisse,  Ch.  F.  209,  270,  498,  601,  516, 

534.  605. 
Weisaenfels  120. 

—  0.  189,  495. 
Weisshelner,  W.  230. 
Weissmann,  A.  242. 

Weitbrecht.  C.  3,  140,  281,  295,  456. 

—  R.  180.  495. 
W«lxs&oker,  H.  102. 

—  P.  178. 
Weloker,  F.  Q.  572. 

—  R.  295. 

Weldler-Steinberg,  Angnst«  211. 
WelUr.  H.   III. 

Wellesx,  R.  l.Ti. 
Wellt,  H.  O.  50. 


Weltanschauang  43,  78,  142,  255,  261/3, 
266,  295.  304,  315. 

—  christliche  141. 
Weltgeschichte  1,  4,  269. 
Weltherrschaft,  päpstliche  110. 
Weltklngheit  263. 
Weltliteratur  2,  320,  428. 
Weltrich,  R.  299,  452. 
Weltschmerz  451. 
Weltsprache  57/8. 

Wende,  L.  .39. 
Wendel,  F.  239. 

—  G    74. 

—  H.  143,  460. 
Wenderoth,  G.  127,  433. 
Wendlnnd,  Anna  125,  427. 

—  J.  206,  499. 

—  W.  89. 

Wendriner,  K.  6.   180,  191/2,  195.  285, 

303/4,  306,  566,  596/7,  600/1. 
Wendt,  H.  24,  330'1. 

—  0.  295,  582. 
Weniger,  h.  33. 
Wentzel,  J.  A.  47. 
Wenz,  R.  185. 
Wepf,  J.  174. 
„Werdandi"  21. 
Werder,  Friedrich  v.  85. 
Werderraann,  Th.  417. 
Werle,  G.  64.  .351. 
Weruaer,  R.  M.  .303,  594. 
Werner,  Joh.  423. 

—  K.  452. 

—  R.  221. 

—  Rud.  233/4. 

—  R.  M.  155,  157,  167.  183,  196,  214/5, 
250,  452,  498,  505,  533. 

—  7..  307,  310,  595,  601/2,  605,  609. 
Wernicke,  A.  237,  259-60,  296,  543/4. 

—  Cnr.  105,  448. 
Wernle,  P.  118/9,  422,  431. 
Wornly,  Julia  302. 
Werthenan.  E.  C.  62,  349. 
Werther,  J.  v.  221,  226,  250. 
Wesel  65. 

Weseodonck,  Mathilde  151,  522. 

Wesselbnren  214. 

Wesselhöft,  W.  556. 

Wesselowski,  J.  17. 

West,  C.  A.  und  J.  A.,  s.  Schreyvogel,  J. 

—  R.  18,  73. 
Westen,  W.  (Thor-)  288. 
Westermann,  Charlotte  202. 

—  6.  21. 

—  J.  566. 

—  K.  102. 

„Westermanns  Monatshefte"  21. 
Westfalen  165,  190,  312. 
Westfälischer  Friede  123. 
„Westfälisches  Magazin"  478/9. 
Westhoven,  W.  E.  429. 
Weston.  Jessie  L.  42,  379. 
Westphal,  J.  101,  162,  .398. 
Westungarn  70. 
Wetz,  W.  56. 
Wetzel,  F.  10. 

—  F.  G.  308,  594,  605. 

—  H.  81,  366. 

Wetzlar  65,  281/2,  560,  575. 
Wex,  B.  210. 
Weyde,  J.  32. 
Woygandt,  W.  221,  510. 
Weyrauther.  M.  28. 
White,  A.  D.  18,  53,  135,  338. 
Whitman,  W.  16,  458. 
Wibbelt,  A.  189-90,  495. 
Wichern,  J.  H.  83. 
Wickram,  J.  341. 

Widmann,  J.  V.  15,  150,  153,  177,  183, 
220,  470. 

—  M.  225. 

—  W.  50,  229,  251. 
Widnkind  421. 
Wiebalok  (Amtsrichter)  44. 
Wiegand,  C.  F.  167,  228,  265, 
Wiegendrnoke  99. 
Wiegler,  P.  230. 

Wiehr,  J.  274. 

Wieland,  C.  M.  18,  144,  178/9,  828, 
483/7,  493,  514/5,  563,  565,  589,  693. 
—  Abderiten  17»,  485,  590;  Abh»nd- 
Inng  aber  den  Noah  178;  Agathen 
17»,  434/5;  Alceste  487;  An  Psyche 
17»,  485;  Araspes  nnd  Panthea  178; 
Aufsltten»;  Briefe  von  Verstorbenrn 
4»3;  Clementine  von  Porretta  209; 
CyruB  178;  Don  Sylvio  484;  Dsohin- 
nistan  179,  485;  Eiserne  Armleuchter 


179;  Erapflndangen  einesChris(en493; 
Entbanasia  493;  Geprüfte  Abraham 
484;  Geron  484/5;  Qöttergespräche 
179,  485;  Lady  Johanna  Gray  209; 
Masarion  485  ;  Nachlass  des  Diogenes 
V.  Sinope  179,  484/5:  Neangir  179; 
Oberen  179,  484/5;  Politische  Auf- 
sätze 485:  Shakespeure-Übersetznng 
227,  514/5;  Stein  d«r  Weisen  179; 
Teatscher  Merkur  589;  Winter- 
inärchen  485. 
Wieland  Ausgaben  178'9. 
-  Charlotte  461. 

—  F.  J.  228. 
Wieland- Sage  40/1,  .377. 
„Wielant"  (Name)  64. 

Wien  14.  144.  175,  889,  580/1,  598. 

—  A.  231. 

Wienbarg,  L.  611,  614. 
Wienbeck,  E.  89. 
Wienecke,  F.  86.  93. 
Wiener,  0.  174,  482. 
„Wiener  Freradenblatt"  611. 

Wiener  Haupt-  und  Staatsaktionen  131, 

439. 
Wiener  Kongress  140. 
Wienerin,  Die  144. 
Wiens,  Luise  162,  478. 
Wierink,  B.  W.  103. 
„Wie  schön  lenchft   uns  der  Mirgen- 

slern"  102. 
Wiese,  L.  336,  372. 
Wieseigren,  0.  199. 
Wiesenhütten,  Frau  v.  562. 
Wiesenthal,  Grete  255. 
Wigand,  P.  340. 
Wilamowitz-Moellendorff,  U.  v.  52,  54/5, 

90,  329,  337,  342. 
Wilck,  G.  429. 
Wildberg,  B.  202. 
Wilde,  0.  14,  73,  173,  203,  2.30,  264,  518/9. 

—  R.  244, 

Wildenbruch,  E.  v.  16.  18.  .32,  101.  199, 
201,  207,  220,  2S0,  284,  294,  422,  457, 
469,  500,  502/3,  510,  530,  532. 

Wildermann,  R.  H.  249. 

Wildgans.   A.   144. 

Wilhelm  I.,  Deutscher  Kaiser  15,  465, 
562. 

—  F.  135,  447. 

—  G.  189,  495. 

—  P.  10,  251. 

Wilhelmine,    Markgräfin  von  Bayreuth 

427,  444,  462. 
„Wilhelmus  v.  Nassowen"  103. 
Wilker,  K.  87,  191. 

Wille,  B.  13, 140, 199.  277,  305,  456, 5»9. 
Willecke,  K.  H.  168. 
Willehalm  von  Orleans  48,  385. 
Willem  401. 

Willemer.  Marianne  v.  277,  285,  288. 
Willenbüoher,  H.  299,  577. 
Williams,  Ch.  A.  102,  310.  603,  609. 
Williamsnn,  E.  J.  216,  304,  507. 
Willich,  E.  V.  600. 
Willkomm,  E.  190. 
~  M.  114. 
Willmann,  F.  A.  E.  207. 

—  0.  76,  83,  88. 
Willnmsen,  H.  312,  612. 
Wilmanns,  W.  66,  353. 
Wilmotte,  M.  16,  55,  .342. 
Wilms,  E.  C.  296,  583. 
Wilsdorf,  0.  125. 
Wimraersdorf.  W.  214. 
Wimpfeling,  J.  83, 117,  120/1,  410,  418, 

420/1. 
Winand,  H.  196,  206,  250,  253. 
Winarsky,  L.  21. 
Winchester,  C.  T.  72. 
Winckelmann.  J.  J.  59,  71,  486,  557. 

—  0.  153. 

Windecker,  Aana  Helene  560. 
Windel,  H.  62. 

—  R.  23,  64,  130,  349,  438. 
Windelband.  W.  87,  260,  265,  545. 
Winds,  A.  228,  245,  249,  516,  534. 
Winkelblech,  K.  G.  (Mario,  K.)  270. 
Winkelfelder,  J.  1.30. 

Winter,  G.  4,  97,  123,  145,  538. 

—  Max  473. 

Winterfeld,  A.  y.  232,  264,  520. 
Winterstein,  E.  v.  264. 
Winther,  F.  494. 
Winier,  J.  106. 
Wipf,  Elise  08/9. 
Wippermann,  F.  157,  180,  488. 
Wirmer,  A.  35. 


Personen-  und  Raohre^Hter. 


649 


WirtiohafUleban  206. 

Wlrtiohitfttlehre  :)ll. 

Wirti.  P.  '.'4.  :t:io. 

WU  nnd  K&min  (pariiMh«!  Epol)  4:t. 

Wischer,  F.  •_'()4. 

Wisienttohnft,  kutboliioba  688,  MO. 

WiiBenscbuftslehre  1,  2A9,  817. 

Witkowaki,  O.    5,  8/9,  11,  44.  141,  .'lu. 

•JI2;8,   2H0.   '.Mit,  '2ia,  27».  S8a/8,  •.'«7. 

•Mi;2,  5<)d,  ölft,  501,  6H«'7,  698. 
Wittelsbnohrr  90. 
Wittenberf^er  Bewe^nnK  109,  409. 
Wittlchen,  F.  C.  19,  14«,  201/2,  54s. 

—  Paul  548. 
Wittig,  Ü.  C.  432. 
Wittgenatein,  Graf  611. 
Wltttnann,  H.  19:i. 

Wittner.  0.  152,  166.  193.  480. 
Wit»  80.  364. 

—  Berliner  143 

— -Oberlin.  C.  A.  118. 

Wilzel,  O.  112. 

Wiie,  K.  F.  7:t. 

Wobiicb  II.  Uraf  t.  Waldaok  109. 

Woohenschriften,  rooraliioh»  20.  328. 

Wölfflin,  E.  T.  55,  342. 

—  Q.  90. 

—  H.  100.  337. 

Woerner,    K.    13.    290,   832,   234,   295, 
510.  519-20,  581. 

—  Ulrike  Kuroline  172. 
WörterbBcher  16,  61.  348. 
Woblbrfick,  Olga  50,  388. 
Wohlrabe,  W.  50. 
Woker,  Gertrud  232. 
Wölbe,  E.  166,  214,  479. 
Wolf,  A.  24l>.  419. 

—  F.  A.  ai,  318,  660. 

—  Q.  4,  11,2,  19,  322. 
11.  35,  178,  334. 

—  J.  55.  400. 

—  L.  493. 

—  Luise  182. 

—  P.  18,  325. 

—  -Cirian,  Fanny   196. 
Wolff,  A.  205.  246. 

—  Ch.  124,  1.S4.  427,   i;        ;:    "•»>. 

—  E.  79,  534,  553. 

—  Ernst  176. 

—  Eugen  251,  280.  2S»(i,  .it-.!, 

—  J.  104.  183,  494. 

—  Johanna  143,  460. 

—  K.  19. 

—  Kurt  289,  664/5. 

—  M.  J.  3,  48,  227,  229,  386. 

—  P.  A.  517. 

—  Th.  58,  206. 

Wolfgang  Wilhelm,  PfaUgruf  lu  Rhein 

397. 
Wolfram,  E.  40. 

—  V.  Esohenbach  27,  42,  332,  379,  405. 
Wolfskehl,  K.  159,  180,  287. 
Wolfsohn,  W.  B.  Wolters.  W. 
Wolgast.  H    13. 

Wolkan.  R.  83,  117,  120,  123. 

Wolke,  Ch.  II.  58,  33,  33i). 

WoUf.  K.  2812,  296,  802,304,541,683. 

Wollmann,  R.  66. 

Wolter,  Charlotte  16,  254,  535. 

Wolter»,  F.  24,  141,  329. 

—  W.  (Wolfsohn,  W.)  162.  192.  471. 
WoUmann,  L.  320. 

Wolzogen,  E.  t    169.  231.  481,  635. 
H,  ».  18.  77'8.  211,   234,  237  8.  24(i. 
268,  301,  363,  602,  592. 

—  Karoline  t.  7,  182,  297,  689. 
_  L.  V.  684. 

Woringer  154. 

Worm.   F.  11. 

Worroser  Edikt  113. 

Worp.  J.  A.  132. 

Wort  (Bedeutung  des)  57. 


WortfaffODgra  08.  1 

Wottvchaia,  DunniirkiMliar  10.  | 

Worlstellanfalehre  67. 

Wortteil«  01 

Wotke,  K    871. 

Wuyt«,  C.  «i. 

Wmapalmrynr  116,  414. 

Wrede,  POi»t  f.  200. 

Wrtcde,  P    l7iJ,  190,  22:.. 

Wrontkl.  Rt.  260. 

Waioker,  R.  Ol. 

W&lflng.  J.  B.  61,  09.  848. 

WOtker.  S.  227. 

R.  P.  60,  94S. 
WQoioh   Ch.  B.  502.  j 

K.  54.  342.  I 

VV ansehe.  A.  299.  5H9. 

-  F.  21.V 

WOrtemberg,  K.  2:i. 
WBrttemberi;  7,   110.   tl^.  190.  416. 
WQriborg  6 

Wttst,  P.  03,  3.-)l 
WQtsohke,  il   218.  313.  604. 
Wnkadlnoviö,   8p.   212.    282,   287.   604.      I 

668,  676. 
Wulffen,  K.  4«. 

Wnndarllcb,  H.  63,  66.  Ol.  6«,  841,  349. 
WundarliotiF,  Der  (Friedrieh  Albieeht) 

431. 
Wundt.  U.  6.50. 

-  W.  74.  an.  266,  :«}»i.  870. 
Wnnschniann,  Uagdaleoa  233. 
Wanstorp,  J.  402. 
Wuppertal  143. 

Warm,  K.  2.19. 
Warzbacli.  W.  v.  217.  889. 
Wastmaan.  G.  32,  104.  284,  401,  563. 

-  R.  293. 
Wuttke,  H.  14,  18«. 

Wychgrnm.  J.  85,  297.  588.  i 

Wyk.  N.  van  47.  03.  107,  350. 
Wymetal,  F.  0.  t.  248. 

-  W.  T.  (Wyl,W.)248,  681. 
Wyneken,  A.  132.  | 

—  G.  249. 

Wyta,  J.  S.  341,  003. 

„Xenien"-Alnanach  24.  i 

Yonng,  E.  71,  375.  1 

Zabel,  S.  200,  247,  252/:i,  530. 

Zaehmanii,  W.  149. 

Zahn,  B.  16,  190,  203.  'MX 

Zahrenhnsen,  H.  70,  36C. 

Zaroehl.  G.  429. 

Zangwill.  J.  185. 

Zarate  380. 

Zarnoke,  F.  8,  668. 

Zaubergaben  (in  der  HirchendlohtuBg) 

47. 
Zanbertr&nVe  (in  der  Diohtang)  28«. 
Zannert,  P.  291,  3WI,  604. 
Zedlitx,  J.  Chr.  Frhr.  t.  162.  218. 
Zehme,  A.  295,  582. 
Zeidler,  J.  G.  6,  tse,  135.  440. 
Zeiss,  U.  91. 

—  K.  214. 
Zeitgesohmuck  79. 
Zeitler,  J    14.5.  156,  283. 
Zeitlos.  Hans  402. 
.,ZeiUohrirt,  Die"  23. 

—  des    Verein»    fttr    IBbeckUohe    Ge- 
schichte 21. 

-  fflr  Mnsik  21. 
Zeitsohriften  20,  206,  328/9. 

amerikanisolie  139. 
katholische  883. 

—  -Adressbneh  325. 
ZeiUtil  74 

..Zeitung  fOr  die  elegant«  Well"  <!&. 
ZeitQKg.  Freibnrger  327. 

—  Schlfnische  82*. 


Zcilaeges,  ZvlIanfewMMi  (fgi 

p«ibitsi»iik)  i7.i  amß. 

Zell.  K    7 

Zelle,  f.  lO*.  40U. 

ZelUr,  K.  IS,  71,  Mft,  S«t  M7. 

U.  74. 

J.  107.  120.  4M,  4»m. 
/•Her,  K.  r  2M.  M7,  MH.  672. 
/•niirlnl    P.   IIS.  411 
/.inv«,  WllbelalM  w.  810. 
/••kar.  K.  V.  IM.  826. 
-  H    43. 

Zeaier  20.  386.  610.  U1,  615. 
Zeas.  W.  86,  868 
ZenilftI,  0.  tt. 
ZMea,  n.  T.  44*. 
Zeaaer.  K.  16.  106.  MS. 
Zibrt.  C.   128. 
ÄiekeaiSrahl,  K.  |IS. 
Zle«ka»r.  A.  88. 
Ziegeler,  Ka^W  4tt. 
Ziecler.  H    64. 

-  Jakeb  IIS.  181.  484. 
Klar«  3S4. 

-  L.  2S7,  868. 

-  Tb.  866,  802,  842. 
Ziehe*.  J   88.  86». 
Ziel,  E    168 
7.\fUr.  O    246. 
Zieassen,  O.  S6S. 
Zieacbaag,  R.  416. 
Zieaener.  W.  S09.  607. 
Zifferer.  P.  204. 
/ilokea.  P.  146. 
Ziller,  t.  ttS. 
Zillesen,  A.  lol. 
/.immer,  f.  878. 

M.  87.  86». 
Ziraraer«a»n  146. 

-  E.  288.  888. 

-  J.  O.  268,  876.  A4I,  664. 

-  L.  888,  688. 

P.  66.  91.  126.  344.  490. 

-  B.  51. 

Zineke.  P.  164.  213,  815.  47».  6ii«. 

Zinckeyaea,  B.  101.  899. 

Zingeler,  K.  Th.  190.  286.  667. 

Zink,  Tb.  »4. 

Zinkemacel,  P.  164, 17».  218.  21».  486, 

50«. 
Ziaa.  A.  248. 

Ziaieaderr,  N.  Oraf  20.  13«.  183. 
Zipper.  A    29,  383 
ZitatenUxika  9.  824. 
Ziwsa.  K.  5«. 
Zobeltitt,  F    T.  11.  60.  166.  IM   .1:^ 

-  H.  ».  21.  80o. 
Z6«hbaaer.  F.  66. 
Ze«r»<  J'  O.  672. 
Zola,  t  14,6.  80. 
ZolUager,  M.  6. 

Zoeamaan.  K.  S.  808,  »««,  S»4.  449. 

Zecharaaek,  h.  187/8,  186.  US. 

Zaebaa.  W    W.  8M. 

Zaehokke.  II.  IS2.  186.  386.  «M^S. 

Zeoborlieh,  P.  231.  271. 

Zncknantel  (.'<tA4Uaaae)  66. 

ZArioh  2.t,H.  48^4. 

Znko«raki,  O.  IL  4*. 

„XU  Kreuae  kriMkca"  68. 

Zaaateef.  J.  R.  S>7. 

Zanftekrealken  107. 

Znrbenaen.  P.  104.  402. 

Zargilgea,  J.  Jf.  417. 

Zurlindea.  Leiae  304.  6»7. 

Zaydtwyk.  Aaulle  v.  (MalckM)  58,  84L 

Zwaaiiger,  K.  142. 

Zweig.  St  144.  173.  806.  880. 

ZweybrOek.  F.  103,  tSU. 

Zwickaa  lu3. 

ZwilliBf.  Y.  96 

Zwingli.  U.  83,  113.  117.  122.  417.  484. 

Zwiachrnapifl  ia  deataeke«  Draa«  lOi. 


Jahresberiolite  ffir  neuere  deutsche  Utermturgeer^hinhtr.     XXI. 


63 


DruckfehlerbericMigung. 


Teil  I:  Bibliographie. 


Spalte 

19, 

N.  296:  B.  Schierse. 

n 

25, 

N.  396:  W.  Schoppen. 

n 

42, 

N.  661:  F.  Behn. 

r> 

51, 

N.  831:  S.  Lublinski.  —  N.  836: 
Psychologie. 

» 

54, 

N.  900:  E.  V.  Ottenthai.  — 
N.  902:  G.  Stucki. 

» 

56, 

N.  919:  Th.  Preger. 

>? 

57, 

N.  942:  Psychologie. 

»^ 

62, 

N.  1044:  A.  Götze. 

n 

63, 

N.  1072:  H.  Schulz  und  0. 
Hintner, 

n 

66, 

N.  1129:  W.  Wilmanns. 

n 

83, 

N.  1443:  Rethwisch. 

n 

85, 

K  1458:   Aus  Schule   u.  Leben. 

n 

88, 

N.  1521:  S.  Frankfurter. 

«  , 

92, 

N.  1603:  R.  Köppler. 

» 

98, 

N.  1690:  P.  Herre. 

H 

103, 

N.  1761:  M.  D.  Henkel. 

»1 

108, 

N.  1827:  Ortolff. 

« 

110, 

N.  1850:  K.  Heussi. 

W 

120, 

N.  2016:  Albr.  Scultetus.  — 
N.  2017:   Barth.  Scultetus. 

»      . 

128, 

N.  2091:  Sommerfeldt. 

n 

134, 

N.  2189:  W.  M.  Becker  (statt: 
id.). 

n 

136, 

N.  2207:  F.  Frensdorff. 

M 

140, 

N.  2245:  F.  Andreae. 

« 

152, 

N.  2468:  Wolfsohn.  —  N.  2471 : 
K.  R.  Hagenbach. 

n 

157, 

N.  2561 :  VossZgB.  N.  9. 

>i 

180, 

N.  3002:  V.  Hirsch. 

« 

215, 

N.  3689:  J.  M.  Carr6. 

« 

243, 

N.  4219:  E.  Frisch. 

« 

250, 

N.  4387:  gest.  1910. 

» 

253, 

N.  4468:  J.  Bab. 

Spalte 

257, 

n 

258, 

^1 

259, 

11 

260, 

« 

261, 

r 

262, 

ji 

263, 

?) 

274, 

» 

275, 

n 

277, 

5! 

281, 

)? 

282, 

» 

286, 

11 

288, 

» 

294, 

11 

304, 

n 

306, 

307, 
308, 

310, 
311, 

312, 

313, 


N.4556:  AKrAnthr.  (statt:  Mschr- 
KrAnthr.). 

N.  4579:   H.  Dübi.  —  N.  4582: 
Aster. 

N.  4587:  (=  Arbeiten  z.  Philo- 
sophie usw.) 
N.  4601 :  N&S.  135. 
N.  4634:  HZ,  105. 
N.  4648:  Histor.  Weltanschauung 
und  d.  polit.  Romantik. 
N.  4676:  H.  Weichelt. 
N.  4891:  J.  Rabbitt. 
N.  4898:  Segnitz. 
N.  4931 :  Goethekultus. 
N.  5003:  ZBFr.  NF.  2^,  S.  418. 

—  N.  5005/6:  E.  Traumann. 
N.  4997:  H.  Pallmann. 

N.  5092:  J.  J.  Färber.  —  N.  5108: 
GJb.  31.  —  N.  5111 :  (=  K  5253). 

—  N.  5113:  Sörrensen. 

N.  5126 :  BURS.  59,  S.  538-52. 

N.  5240:  Th.  Renaud. 

N.  5430:  A.  Kühler. 

N.5460.  Dazugehört:  O.Floeck: 

LCBl.  62,  S.  774/5,  was  in  N.  5462 

zu  streichen  ist,  —  N.  5462:  W. 

Steinert. 

N.  5490:  S.  Aschner. 

N.  5505:  A.  Klingner.  —  N.  5520: 

0.  E.  Schmidt. 

N.  5549:  A.  Depinyi. 

N.  5574:  Vlasimsky.  —  N.5576: 

Azzolini. 

N.  5597:    Vi?r   Briefe    u.    zwölf 

Gedichte. 

N.  5619:  Roseeus. 


Hmtoi«  A  Zlemien,  G.  m.  b.  H.,  Wittenberg. 


Z  Jahresberichte  für  neuere 

2231  deutsche  Literatur- 

J25  ge schichte 


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