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—
Jahresbericht
über die
Fortschritte, Veröffentlichungen und wichtigeren
Ereignisse im Gebiete
des
Forst-, Jagd- und Fischereiwesens
für das Jahr 19]1.
Supplement zur Allgemeinen Forst- und Jagd-Zeitung, Jahrgang 1912.
Herausgegeben
von
Dr. Heinrich Weber,
ordentl. Professor der Forstwissenschaft an der Universität Gießen.
=)
Frankfurt am Main.
J. D. Sauerländer’s Verlag.
1912.
H. L. Brönner’s Druckerei (F. W. Breidenstein)
Frankfurt a. M.
II
Vorbemerkung.
Die Ausdehnung der Berichterstattung auf die außerdeutsche forstliche Literatur
hat — wie sämtliche Besprechungen des vorjährigen Berichts dartun — bei vielen Fach-
genossen Anklang gefunden; der Jahresbericht für das Jahr 1911 erscheint daher in der
gleichen Form wie im Vorjahre. Neu hinzugetreten sind Berichte über die spanische
forstliche Literatur von Professor M. del Campo in Escorial, sowie über die Literatur,
welche die Waldwirtschaft ete. in den deutschen Schutzgebieten behandelt, vom Großh.
Hess. Forstassessor L. Schuster in Daressalanı. Ferner hat sich eine Änderung in der
Reihe der Berichterstatter infolge Erkrankung des Herrn Forstmeister Dr. Bleuel voll-
zogen, dem auch hier nochmals für seine hingebende 16jährige Mitarbeit am Jahresbericht
herzlichst gedankt sei. An seiner Stelle hat Herr Forstamtsassessor Dr. Heinrich Bauer,
Assistent, an der chemisch-bodenkundlichen Abteilung der Kgl. Bayerischen forstlichen
Versuchsanstalt in München, die Bearbeitung des Abschnitts „Forstliche Standortslehre
und Bodenkunde“ für das deutsche Sprachgebiet übernommen.
Sämtlichen Herren Mitarbeitern für ihre mühevollen Leistungen zu danken, ist
eine angenehme Pflicht des Herausgebers.
Die Bitte um Zusendung von Sonderabdrücken solcher Arbeiten, die im Jahres-
bericht berücksichtigt werden sollen, wird namens der Herren Mitarbeiter angelegentlich
wiederholt.
Der Herausgeber.
Inhalts-Verzeichnis.
Deutsches Sprachgebiet.
Forstliche Standortslehre u. Bodenkunde.
I.
IE.
III.
Von Forstamtsassessor Dr. H. Bauer in München.
Bodenkunde
Pflanzenernährung und Düngung... ....
Meteorologie
Waldbau.
VI.
. Bestandesbegründung
. Bestandeserziehung und Bestandespflege. . . .
. Spezielle Betriebsarten. . .. 2... 2 0... r
Von Prof. Dr. A. Cieslar in Wien.
Fremdländische Holzarten
. è> ë 9% òo òo ē ò% â ; S% ē 89
. Monographische Bearbeitung einzelner Wald-
gebiete und Holzarten... ... 2.2.00.
Bücher und andere selbständige Schriften . .
Forstschutz.
A. Forstzoologie und Schutz gegen Tiere.
I.
II.
III.
I.
. Frost und Hitze
11.
Ill.
Von Prof. Dr. K. Eckstein in Eberswalde.
Biographien ......: 220.
Im Allgemeinen. ..... 2222000.
Im Besonderen
a) Säugetiere... . .: >20
b): Vögel 2: 2% San 2 Eee a E
c) Insekten. .. 2.2.2 2 2 nn nenne
. Pflanzenpathologie und Schutz gegen
Pflanzen.
Von Professor R. Beck in Tharandt.
Forstunkräuter
Parasiten
a. ee o eè ò% Tr o ò> Th ē ò ē ọ no
Seite
Nichtparasitäre Erkrankungen u. Beschädigungen 59
. Schutz gegen atmosphärische Eifwirkungen
und außerordentliche Naturereignisse.
Von Professor R. Beck in Tharandt.
Wasser, Schnee, Eis, Hagel
Wind, Blitz, Feuer . . 2... 2222000.
Anhang: Naturschutz
Forstbenutzung und Forsttechnologie.
IN.
Von Professor Dr. A. Cieslar in Wien.
Eigenschaften der Holzarten
. Gewinnung, Verwertung und Verwendung des
Holzes. 2 5 4 ke a 2er am Nee
Gewinnung, Verwertung und Verwendung der
Nebenerzeugnisse der Waldbäume. ..... .
Forsteinrichtung.
Von Professor Dr. U. Müller in Karlsruhe
Waldwertrechnung und forstliche Statik. l
Von Professor Dr. U. Müller in Karlsruhe
Holzmeß- und Ertragskunde.
Von Professor Dr. U. Müller in Karlsruhe
Waldwegebau.
Von Professor Dr. U. Müller in Karlsruhe
Forstpolitik und Forstverwaltung.
Von Professor Dr. W. Borgmann in Tharandt.
Forstpolitik.
. Holzversorgung und Aufforstung
. Waldschutz und Forstpolizei.. . .
Holzhandel und Holzindustrie
Schutzwaldungen, Waldgenossenschalten, Servi-
tuten, Wealdteilung und Waldzusammenlegung
Mg o D
Wald-Beleihung, -Besteuerung und -Versicherung
Arbeiterfürsorge
Forstverwaltung.
en
m N Mm =
Forstliches Unterrichts- und Bildungswesen
Personalien
Forstgeschichte u. Forststatistik, Forst-
vereine, Stiftungen, Versicherungen,
Ausstellungen usw.
Von Professor Dr. W. Borgmann in Tharandt.
I. Forstgeschichte
III. Forstvereine, Stiftungen, Versicherungen, Aus-
stellangen u. 8. W.. . . 2.2.2 200.
Jagd- und Fischereikunde.
A. Jagd- und Fischereizoologie.
Von Professor Dr. K. Eckstein in Eberswalde.
I. Jagdzoologie
II. Fischereizoologie
B. Jagd- und Fischereibetrieb, Jagd- und
Fischereipolitik.
Von Geh. Regierungsrat Eberts in Cassel.
L Jagd 2.2. ee are
II. Fischerei. . . . : 2 2 2 En nenn
. Im Allgemeinen. . . .. 222000.
Holzzollpolitik und Holztransportwesen . . . .
Privat- und Gemeinde-Forstwirtschaft.. . . . .
Im Allgemeinen. . .. 2... 2222000.
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II. Forststatistik. . >: > 2 2 oao a nn.
Seite
71
715
78
VI
Deutsche Schutzgebiete., Sete
Berichterstatter: Forstassessor L. Schuster
in Daressalam.
I. Deutsch-Ostafrika . . . . . 2. 2 2 2 2 200. 127
II. Kamerun . 2... 222 Er. 129
III: -Tog0: 2 5 aa Sea eher 131
IV. Deutsch-Südwestafrika . . . . . 2 2 2 20. 131
V. Kiautschu . . 2... 2 2 2 2 ren. 131
Dänemark.
Berichterstatter: Professor A. Oppermann in
Kopenhagen.
I. Forstliche Standortslehre . . . . . 222... 132
II. Holzarten, forstliche Flora. . . . . 2 2 2... 132
HI. Waldbau. 2 Mraıtı a a an ea 132
IV. Forstschutz . . . 2. 222 2 22 2 ern. 133
V. Forstbenutzung und Forsttechnologie . . . . . 133
VI. Forsteinrichtung . . . 2.222 2 2 2 22. 134
VII. Waldwertrechnung und forstliche Statik. . . . 134
VIII. Holzmess- und Ertragskunde. ........ 134
IX. Forstpolitik und Forstverwaltung. . ..... 134
X. Forstgeschichte, Forststatistik, Forstvereine 135
Englisches Sprachgebiet.
Berichterstatter: Dr. C. A. Schenck in Biltmore.
A. Vereinigte Staaten von Amerika.
L: Waldbat sai e zw wei a 136
II. Forstschutz . . 2... 2 22 2 2 rn. 137
III. Forstbenutzung und Forsttechnologie . . . . . 138
IV. Forsteinrichtung . . . . 22222 re. 138
V. Wealdwertrechnung, Statik, Holzmesskunde 139
VI. Forstpolitik und Forstverwaltung. .. .... 139
B. Großbritannien u. Englische Kolonien 140
Französisches Sprachgebiet.
Berichterstatter: Professor G. Hüffel in Nancy.
: Allgemeines o sean 2 Hs 3 8 Bes 143
. Forstliche Standortslehre . . . .. 22 2.. 143
. Holzarten, forstliche Flora . . . . . 2.2 2.. 143
Waldbau.. 2. 2.202 a re DE 143
Forstschutz . 2.222 one. 143
. Forstbenutzung und Forsttechnologie . . . . . 144
. Forsteinrichtung . . .. 2 2 2220 e. 145
. Forstpolitik und Forstverwaltung. . . .... 146
. Forstgeschichte, Forststatistik . . . . 2... 146
Jagd- und Fischereikunde . . . . 2.222... 148
Lu |
. Forstpolitik und Gesetzgebung
. Forstvereine, Forstversammlungen usw. . .
. Waldbau- und Standortslehre ........
II. Holzmess und Ertragskunde. ....... :
. Forstpolitik und Forstverwaltung
. Zeitschriften-Literatur
. Waldbau
. Forstbenutzung und Forsttechnologie
. Holzmess- und Ertragskunde
. Forstpolitik und Forstverwaltung .
. Jagdkunde, Fischerei und Weidebetrieb . . . .
Italien.
Berichterstatter: Prof. V. Perona in Vallombrosa.
Niederlande.
Berichterstatter: Forstinspektor van Dissel in
Utrecht
Norwegen.
Berichterstatter: Professor A. K. Mührwold A
in Ås bei Kristiania 2 een 1:
Rußland. |s
h
Berichterstatter: Dozent W. Schoenberg in ~"
Nowo-Alexandria bei Warschau.
Schweden.
Berichterstatter: Dr. 7. Lagerberg in Stockholm.
Forstschutz
Waldwertrechnung und Forststatik
Holzmess- und Ertragskunde
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. >% e o ọọ g >
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Spanien.
Berichterstatter: Professor M. del Campo in
e è òè 8 ọ ē 9% ē ọọ ē 95 â ọọ ē è ē è ò% ò ē %9% ë S 5 ə»
Ungarn,
Berichterstatter: Adjunkt J. Roth in Selmeczbánya.
Forstliche Bodenkunde
Holzarten, forstliche Flora
Forstschutz
Forsteinrichtung . . . . aoaaa ae a’
ua è% aè 8 òo 95 2 ọọ oo
VII
Abkürzungen.
. A. f. d. E. V. — Allg. Anzeiger für den Forstpro-
: duktenverkehr. — A. Manz, Augsburg.
d. D. L. G. = Arbeiten der deutschen Landwirt-
schaftsgesellschaft. — P. Parey, Berlin.
f. d. Sch. K. — Anzeiger für das Schutzgebiet Ka-
merun.
:ı F. u. J. Z. — Allg. Forst- und Jagdzeitung. — J. D.
Sauerländer, Frankfurt a. M.
Fi. Z. — Allgem. Fischerei-Zeitung. — D. W. Call-
wey, München.
= H. V. A. — Allgem. Holzverkaufsanzeiger. — Schüß-
ler, Hannover.
M. — Annales Mycologici.
Berlin.
M. F. Pr. — Amtliche Mitteilungen aus der Abtei-
: lung für Forsten des k. Preuß. Ministeriums für
Landwirtschaft, Domänen und Forsten.
n. d. sc. nat. — Annales des sciences naturelles bota-
niques.
ig. Vfg. Landw. Min. — Allgemeine Verfügung des
Landwirtschaftsministers.
It. W. — Baltische Wochenschrift für Landwirt-
schaft, Gewerbefleiß und Handel. — G. Laak-
mann, Dorpat.
F. — Bayrische Forst- und Jagdzeitung (die Zahlen
bedeuten die Nummern). — Haas, Neunhof bei
Nürnberg.
J. f. S. u. Pfl. — Botanische Jahrbücher für Systema-
tik und Pflanzengeographie.
— Gebr. Bornträger,
a. d. W. — Blätter aus dem Walde. — W. Frick,
Wien.
t. G. — Berichte der deutschen bot. Gesellschaft. —
Gebr. Bornträger, Berlin.
t. Zbl. — Botanisches Zentralblatt. — G. Fischer,
Jena.
1]1. B. — Bulletin de la Société centrale forestière
| de Belgique. — Secretariat de la société,
Bruxelles.
1. F. C. — Bulletin de la Société forestière de
Franche-Comte et Belfort. Vierteljahrsschrift. —
Jacquin. Besançon.
r. — Botanisk Tidsskrift. — Hagerüp, Kopenhagen.
i. L. u. F. i. DOA. — Berichte über Land- und Forst-
wirtschaft in Deutschostafrika.
apt. rend. — Comptes rendus de lAcadémie des
sciences de Paris.
. F. — Det forstlige Forstøgsvaesen in Danmark. —
Gyldendal, Kopenhagen.
J. Bl. — Deutsche Forst- und Jagdblätter (früher
Wochenschrift für deutsche Förster). — v. Stre-
sow, Berlin NW. 5.
z V. — Versammlungsbericht des deutschen Forst-
vereins. — J. Springer-Berlin.
. Z. — Deutsche Jäger-Zeitung J. Neumann,
` Z. — Deutsche Forst-Zeitung Neudamm.
i. ©. — Deutsche Fischerei-Correspondenz. — Oster
&z Joisten, Cöln.
„ P. = Deutsche Landwirtsch. Presse. — P. Parey,
Berlin.
3». — Entomologische Blätter. Internat. Monats-
schrift für Biologie u. Systematik der Käfer Eu-
ropas. — Pfenningstorff, Berlin.
r.
Englers Bot. J. — Englers botanische Jahrbücher.
E. K. — Erdészeti Kiserletek (Forstliche Versuche). —
Selmeczbány a.
E. L. — Erdészeti Lapok (Forstliche Blätter). — Buda-
pest. l
F. R. — Forstliche Rundschau. — J. Neumann, Neu-
damm.
Fühl. 1. Z. — Fühlings Landwirtschaftliche Zeitung.
— E. Ulmer, Stuttgart
F. V. = Forstverkehrsblatt. — Gödeck & Gallineck,
Berlin W.
F. Zbl. — Forstwissenschaftliches Zentralblatt. — P.
Parey, Berlin.
Fi. B. — Der Fischerbote. — Redaktion Ehrenbauın u.
Lübbert, Hamburg.
Fi. Z. — Fischerei-Zeitung. — J. Neumann, Neudamm.
G. — Gartenflora. — P. Parey, Berlin.
H. f. W. — Handelsblatt für Walderzeugnisse. — H. M.
Poppen & Sohn, Freiburg i. B.
H. M. — Der Holzmarkt. — O. Fernbach, Berlin.
— Hedeselskabets Tidsskrift. — Aarhus.
— Hubertus. — P. Schettler, Köthen (Anhalt).
. V. f. a. Bot. — Jahresbericht der Vereinigung für
angewandte Botanik.
s. — Journal forestier suisse. — A. Francke, Bern.
EA Illustrierte Jagd-Zeitung.
. f. B. — Internat. Mitteilungen für Bodenkunde. —
Verlag für Fachliteratur, Berlin.
Ind. F. — Indian Forester. — The Pioneer Press, Alla-
habad.
J. S. F. — Jahrbuch des schlesischen Forstvereins. —
Morgenstern, Breslau.
K. B. A. — Arbeiten aus der kaiserl. Biologischen An-
stalt für Land- und Forstwirtschaft. — Springer
& Parey, Berlin.
Landw. J. — Landwirtschaftliche Jahrbücher. — P.
Parey, Berlin.
L. F. F. — Forhandlinger ved Lolland — Falsters Forst-
mandsforenings Møder, Nykøling p. F.
M. a. d. f. V. Oe. — Mitteilungen aus dem forstlichen
Versuchswesen Oesterreichs. — W. Frick. Wien.
M. a. d. f. V. Pr. — Mitteilungen aus dem forstlichen
Versuchswesen Preußens. — J. Neumann, Neu-
damm.
M. a. d. f. V. Schw. — Mitteilungen aus dem forst-
lichen Versuchswesen Schwedens. — Zentral-
druckerei, Stockholm.
Mbl. F. Pr. — Ministerialblatt der k. Preuß. Verwal-
tung für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.
— P. Parey, Berlin.
M. d. D. D. G. — Mitteilungen der Deutschen Dendro-
logischen Gesellschaft. — Beißner, Bonn.
M. d. D. F. V. — Mitteilungen des Deutschen Forst-
vereins. — J. Springer, Berlin.
M. d. D. L. G. — Mitteilungen der Deutschen Landwirt-
schaftsgesellschaft. — Haasenstein & Vogler,
Berlin.
M. E. — Magyar Erdész (Der ungarische Forstwirt). —
Rimabánya.
Met. Z. — Meteorologische Zeitschrift. — F. Vieweg &
Sohn, Braunschweig.
VIII
M. F. V. Schw. — Mitteilungen aus der forstl. Versuchs-
anstalt Schwedens.
M. u. Schl. — Verhandlungen der Forstwirte von Mäh-
ren und Schlesien. — C. Winiker, Brünn.
M. S. C. oder M. d. Schw. Z. f. d. f£. V. — Mitteilungen
der Schweizerischen Centralanstalt für das forst-
liche Versuchswesen. — Fäsi & Belter, Zürich.
R. — Naturwissenschaftliche Rundschau. — F
Vieweg & Sohn, Braunschweig.
N. d. K. B. G. u. M. — Notizblatt des Kgl. Bot. Gartens
u. Museums zu Dahlem b. Steglitz.
N. L. W. — Nederlandsch Landbouwweekblad (Nieder-
länd. Landwirtsch. Wochenblatt).
W. — Naturwissenschaftliche Wochenschrift. — G.
Fischer, Jena.
Natw.
N. Z. f. F. u. L. — Naturwissenschaftliche Zeitschrift
für Forst- und Landwirtschaft. — E. Ulmer,
Stuttgart.
Oe. bot. Z. — Oesterreichische botan. Zeitschrift. — K.
Gerold’s Sohn, Wien.
Oe. F. — Oesterreichische Forst- und Jagdzeitung. —
H. Hitschmann, Wien.
Oe. Fi. Z. — Oesterr. Fischerei-Zeitung. — Verlag der
K. K. österr. Fischerei-Gesellschaft, Wien.
Oe. R. F. — Oesterreichischer Reichs-Forstverein.
Oe. V. — Oestereichische Vierteljahrsschrift für Forst-
wesen. — M. Perles, Wien.
O. M. — Ornithologische Monatsschrift. — Creutzscher
Verlag, Magdeburg.
P. Bl. f. P. u. P. — Praktische Blätter für Pflanzenbau
und Pflanzenschutz. — E. Ulmer, Stuttgart.
Pill. — Der Pflanzer.
Pr. F. f. d. Schw. — Der praktische Forstwirt für die
Schweiz. — G. Richter, Ragaz.
Pr. G. S. — Preußische Gesetz-Sammlung. — Kgl. Ge-
setzsammlungsamt, Berlin W. 9.
R. G. B. — Reichs-Gesetz-Blatt. — Kais. Postzeitungs-
amt, Berlin W. 9.
Rev. — Revue des aux et forêts. — L. Laveur, Paris.
Schw. Fi. Z. — Schweizerische Fischerei-Zeitung. —
Henri Kunz, Pfäffikon (Kanton Zürich).
Schw. Z. — Schweizerische Zeitschrift für Forstwesen.
— A. Francke, Bern.
T. d. N. H. — Tydschrift der Nederlandsche Heidemaat-
schappy (Zeitschrift der Niederländ. Heidekultur-
gesellschaft).
S. — Tidsskrift for Skovvæsen.
Kopenhagen. Serie A und B.
Skv. T. — Skogsvardsfôreningens Tidskrift.
Th. J. oder Th. f. J. — Tharandter forstliches Jahr-
buch. — G. Schönfeld, Dresden.
T. Pfi. — Der Tropenpflanzer.
Vbl. H. K. V. Schl.-H. — Vereinsblatt des Heidekultur-
vereins für Schleswig-Holstein. — Selbstverlag.
V. f. F. J. u. N. — Vereinsschrift für Forst-, Jagd- und
Naturkunde für das Königreich Böhmen. —
Böhm. Forstverein, Prag.
W. — Der Weidmann. — Selbstverlag. Berlin.
T. f. — C. V. Prytz,
W. F. B. — Weißkirchner forstliche Blätter. — Mäh
Schles. Forstschulverein, Brünn.
W. H. — Wild und Hund. — P. Parey, Berlin.
W. i. W. u. B. — Waidwerk in Wort und Bild. — J.X\:
mann, Neudamm.
W. u. H. — Weidwerk und Hundesport.
Comp., Wien.
Z. B. — Zoologischer Beobachter, früher Zoologisch
Garten.
Z. d. A. D. J. V. — Zeitschrift (früher Monatshefte) d
Allgem. Deutschen Jagdschutzvereins. —
Scherl, Berlin SW. 68.
Z. f. F. u. J. — Zeitschrift für Forst- und Jagdwesen.
J. Springer, Berlin.
Z. f. B. P. u
Fischer, Jena.
wesen. — W.,
f. Holz-I. =
Löwenthal, Berlin.
Ulmer, Stuttgart.
N NNN
biologie. — Berlin
Zbl. f£. A. Chem. — Zentralblatt für Agrikulturchem
— Leiner, Leipzig.
Z. J. — Spengel’s Zoologische Jahrbücher, Abt. f. Sys
matik, Geographie und Biologie der Tiere. —
Fischer, Jena.
Z. N.
baden.
Z. u. F. — Zwinger und Feld. — R. Zeller, Stuttgal
(Die Zahlen bedeuten die Seite der betr. Ze
Ist keine Jahreszahl beigefügt, so ist es 191
schrift.
Ferner:
AGR. — Amtsgerichtsrat.
B. — Berichterstatter.
Fadj. — Forstadjunkt.
FA. — Forstassessor.
FAA. - PForstamts-
ASSESSOT.
FAm. — Forstamtmann.
FAssist. — Forstassistent.
FDverw. — Forst- u. Do-
mänenverwalter.
Fgh.. — Forstgehilfe.
FI. — Forstinspektor.
Fm. — Forstmeister.
FPr. — Forstpraktikant.
Fref. — Forstreferendar.
FR. — Forstrat.
FT. — Forsttaxator.
Fverw. — Forstverwalter.
FWR. — Deutscher Forst-
wirtschaftsrat.
G. G. — Garde general
des forêts.
. I. — Zentralblatt für Bakteriologie, Par
tonkunde” und Infektionskrankheiten. --
. f. d. g. F. — Zentralblatt für das gesamte Fors
Frick, Wien.
Zentralblatt für Holz - Industrie.
f. P. — Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. —
f. w. I. — Zeitschrift für wissenschaftliche Insekt
L. F. — Zeitschrift des Vereins nassauischer La
und Forstwirte. — R. Bechtold & Comp., Wi
— David
I. A. F. — Inspecteur :
joint des forêts.
I. F. — Inspecteur
forêts
LFm. — Landforst-
meister.
LFR. — Landesforstrat
LR. — Landrat.
Obf. — Oberförster.
OFm. — Oberforstmeis‘
OFR. — Oberforstrat.
OLFm. — Öberlandfo
meister.
Prof. — Professor.
RFR. — Regierungs-
Forstrat.
Ref. — Referent.
Revf. — Revierförster.
Verf. — Verfasser
besprochenen Veröff
liehung.
Deutsches Sprachgebiet.
Forstliche Standortsiehre und Bodenkunde.
Von Forstamtsassessor Dr. Heinrich Bauer in München.
I. Bodenkunde.
, Fricke, Standorts- und Bestandsbeschrei-
rung im Dienste einer Bestandesgeschichte.
4. f. F. U. J. 227.
. Bodenkundlich wäre in dem Artikel be-
nnerkenswert: Eine vollkommene Standorts-
beschreibung, welche befähigt, ein Urteil über
die Fruchtbarkeit eines gegebenen Stand-
»rtes abzugeben, muß sich über das allge-
neine und besondere Klıma, über die dauern-
len Bodeneigenschaften und den gegenwär-
gen Bodenzustand äußern. Für die Bestan-
lesgeschichte hat nur die Angabe des Boden-
:ustandes als des wichtigsten, veränderlichen
Faktors der Fruchtbarkeit Bedeutung. Die
übrigen Standorts - Eigenschaften werden
zweckmäßig in geologisch - agronomischen
Karten mit Höhenschichtenlinien festgelegt.
Der jeweilige Bodenzustand wird am
chärfsten durch die Beschaffenheit der Zer-
;etzungsprodukte der Waldstreu (Humus)
ınd durch die Bodenflora gekennzeichnet.
Beide sind nicht allein vom Klima und sonsti-
zen Standortseigenschaften, sondern auch
von der Forstwirtschaft abhängig. Diesbezüg-
liche Fehler offenbaren sich am schnellsten
and deutlichsten durch Veränderungen der
Bodenflora bezw. -bedeckung. Humusbeschaf-
fenheit und Bodenflora sind der beste Prüf-
stein der Wirtschaft. Sie beeinflussen aber
auch die Fruchtbarkeit des Standorts und da-
mit die Wachstumsleistungen. Verf. schildert
den EinfluB von Heide, Beerkraut und
Sphagnen.
Eine Bestandsgeschichte, welche waldbau-
liche Erfahrung bringen soll, kann auf die
Schilderung der Bodenflora und des Humus
nicht verzichten. Diese ist lehrreicher als die
zenaueste Bestandesbeschreibung, sie muß als
Forstl. Jahresbericht f. d. Jahr 1911.
der wichtigste Teil der Bestandesgeschichte
angesehen werden.
Der Auflagehumus muß hinsichtlich der
Schichtenstärke beschrieben werden. Sonst
genügen die Anleitungen der Forstl. Vers.-A.
vom 3. September 1908.
Bei der Schilderung der Bodenflora braucht
man nicht botanischer Spezialist zu sein. An-
gabe der Arten, die für den Grad der Boden-
feuchtigkeit, des Lichteinfalls, des Reichtums
des Bodens an Nährsalzen oder für einen
saueren oder alkalischen Bodenzustand be-
zeichnend sind. Angabe der örtlichen Ver-
schiedenheiten, ob die Pflanzen vereinzelt,
horstweise oder flächenweise, bei geringem,
lockerem oder dichtem Schlusse vorkommen.
Enntwickelung; rein oder gemischt.
Eines der gegebenen Beispiele lautet:
Auf 0.7 der Fläche (geschlossener Teil des
Bestandes) 15em Trockentorf, darüber dünne,
lockere Nadelstreu, 0.2 der Fläche (Schnee-
bruchpartien) dichter Stand von 1 bis 1.5 m
hoher Molinia coerulea auf Trockentorf,
platzweise üppige Sphagnum-Polster, 0.1 der
Fläche (Westhang am Bachlauf) Calluna und
Vaccinium Vitis Idaea gleichmäßig gemischt,
lockerer Stand, mittelmäßig entwickelt.
Dem Verf. scheint die Anfertigung einer
guten Beschreibung des zeitlichen Bodenzu-
standes interessanter als alle anderen Arbeiten
einer Betriebsregelung.
Über die Beurteilung der Standortsklasse,
der Bodenbonität äußert sich Verf. dahin, daß
nach dem gegenwärtigen Stande unserer
bodenkundlichen und pflanzenphysiologischen
Kenntnisse wir nicht in der Lage sind, aus
einzelnen Eigenschaften eines Standorts auf
die Größe der Wachstumsleistung zu schlie-
Ben. Die Variation sämtlicher Standorts-
faktoren nach günstigem, mittlerem und un-
1
Deutsches Sprachgebiet.
günstigem Zustande oder Vorrat ergibt ca.
200 000 Kombinationen.
Möglich ist, von zwei Standorten den
fruchtbareren zu bezeichnen, wenn sie bezüg-
lich aller Eigenschaften bis auf eine überein-
stimmen. Häufig ergeben die Analysen für
den schlechteren Boden die höheren Nähr-
‚stoffwerte.
Mitscherlich will bei der Standortsboni-
tierung nur die Benetzungswärme bezw. Hy-
groskopizität, Albert das Peptonspaltungs-
vermögen des Bodens, Wayner die Breite des
Absorptionsstreifens im Spektrum des durch
Blätter hindurchgegangenen Lichtes be-
nützen. Festbegrenzte Fruchtbarkeitsgren-
zen lassen sich hierdurch nicht gewinnen.
Wenn trotzdem alle Standorte eingeschätzt
werden, so ist das nur dadurch möglich, daß
wir nicht den Standort nach seinen Eigen-
schaften, sondern die aufstehenden Bestände
nach ihrer Wüchsigkeit schätzen. Festgestellt
wird nicht die Fruchtbarkeitsklasse des
Standortes, sondern der Wüchsigkeitsgrad
des vorhandenen Bestandes. Diese sind nicht
immer identisch; vielmehr ist letzterer immer
nur der unterste Grad der Fruchtbarkeit des
Standortes.
R. Wallenböck, Die klimatischen Unter-
schiede auf Nord- und Südlehnen in ihrer Be-
ziehung zum Wassergehalte des mit Altholz
bestandenen und abgestockten Waldbodens.
Z. f. d. g. F. 51
Einen integrierenden Bestandteil jeder
forstlichen Standorts - Beschreibung bildet
neben der eingehenden Schilderung der kli-
matischen und geologischen Verhältnisse die
Angabe der allgemeinen geographischen und
der besonderen örtlichen Lage. Diese wirkt
modifizierend auf Boden und besonders auf
das Klima.
Die interessanten Ergebnisse, die teils auf
exakten Forschungen, teils auf theoretischen
Überlegungen beruhen, sind in folgenden
Sätzen wiedergegeben.
Modifikationen, welche die für die Boden-
feuchtigkeit in Betracht kommenden klima-
tischen Elemente durch Bewaldung und Ex-
position erleiden.
1. Der Boden der Schlagfläche erhält mehr
Niederschläge als der des alten Bestandes.
2. Im Walde spielt die Austrocknung durch
bewegte Luft eine größere Rolle als auf der
Schlagfläche.
3. Auf letzterer ıst die Austrocknung in erster
Linie auf die Insolation zurückzuführen.
4. In nassen Jahren wird die austrocknende
Wirkung der Insolation auf der Schlag-
fläche durch die häufigen Niederschläge
weit mehr als im Altholze paralysiert.
WO
Bodenkur $.
5. Die Niederschlagsmengen des Südhang
stehen denen des Nordhanges nic}.
nennenswert nach.
6. Die wasserentziehende Kraft der bewegt:
Luft ist am Südhange nur wenig größer al
am Nordhange.
7. Die Insolation und die von ihr abhängigt.
Bodenwärme sind auf der südlichen Exp4,
sition bedeutend größer als auf der nör:
lichen.
Daraus erklären sich folgende Ergebnis:
der Bodenfeuchtigkeits-Untersuchungen.
I. Der Wassergehalt des Bodens ist a:
Nord- und am Südhange in nieder
schlagsreicheren und -ärmeren Jahre
auf der Kahlschlagfläche größer als il
Buchenbestande.
II. In niederschlagsreicheren Jahren nimn
die Kahlfläche am Sidhange mehr, a:
Nordhange weniger an Bodenfeuchti:
keit zu, als selben Han:
stockende Buchenbestand.
Die Differenz im Wassergehalt d
Schlagflächen- und Waldbodens ist dah:
in niederschlagsreicheren Jahren am b
sonnten Hange, in niederschlagsärmer
Jahren auf der Schattenseite größer.
Die Differenz im Wassergehalt der ve
schiedenen exponierten Schlagflächen is
in trockeneren Jahren größer, in feuc!
teren Jahren kleiner als die der verschi
den exponierten Waldflächen.
R. Woallenböck, Vergleichende Bode
feuchtigkeitsbestimmungen in den Streur:
suchsflächen des großen Föhrenwaldes b
Wr.-Neustadt. Z. f.d. g. F. 197.
Verf. zitiert aus Böhmerles Arbeit (19
d. Z.) folgende Zahlen. Die Zuwachsprozen:
eines 56j. Bestandes pro Jahr:
in den Jahren 1901 1902 1903 1%
ind. unbewässerten Fläche 23 5.2 45 3.
in der bewässerten Fläche 5.0 74 71 5.
und folgert aus dem evidenten Übergewicht
der bewässerten Fläche, daß in genannte!
Walde die Bodenfeuchtigkeit jener Faktor is
der am' leichtesten und häufigsten zum Mir:
mum herabsinkt.
Dezember, Januar, Februar haben dort di
geringsten Niederschläge, weshalb gering
Winterfeuchtigkeite. Warme und trockerf
Süd- und Ostwinde wirken ungünstig.
Der Boden ist diluvialer Kalkschotte
steinreich und zum Austrocknen geneigt.
Alle Verhältnisse sind der Wasserverse:
gung der Bestände ungünstig. Die Verschi:
denheit der Bewirtschaftungsweise war in dv
Belassung oder Entnahme der Streu gegebe'
Die Einzelflächen I gelangten gar nicht, d
E. II alle Jahre und die E. III alle fünf Jah:
zur Streuentnahme. Außerdem alle 5 Jah
mäßige Durchforstung in allen Einzelfläche
II.
IV.
ches Sprachgebiet.
Bodenkunde.,
‘er wesentliche Unterschied der Boden-
> zwischen der nie berechten Fläche I und
Fläche II liegt darin, daß in I der Boden
‘reichen Moospolstern bedeckt, in II da-
n fast nackt ist.
‘on den einzelnen Bodenproben wurde
mmt:
ər Wassergehalt in Gewichtsprozenten der
odenprobe;
ıs Volumprozent der trockenen Boden-
robe;
ie Wasserkapazität in Gewichtsprozenten
r Bodenprobe; l l
Auf rechnerischem Wege ließ sich so ab-
n:
er Wassergehalt in Volumprozent der
3odenprobe u
ie Wasserkapazität
ler Bodenprobe
in Volumprozenten
100
lie relative Feuchtigkeit des Bodens
s: . 100 oder L . 100.
Der wesentliche Unterschied in der Was-
jewegung des Bodens der mit Moos bedeck-
Fläche I und der alljährlich gerechten
che II besteht darin, daß auf dieser sowohl
Austrocknung als auch die Wiederbe-
chtung des Bodens eine intensivere ist.
ses Verhalten muß mit Rücksicht auf den
teren Umstand in Dürrejahren als Vorteil
die alljährlich gerechte Fläche gedeutet
den, da in Jahren mit spärlichem Sommer-
en die Moosdecke nur relativ kurze Zeit
Verdunstungsschutz, dagegen gerade in
gefährlichen Trockenperiode als bedeu-
des Hindernis der Wiederbefeuchtung des
lens wirkt.
Eine Arbeit Böhmerles läßt den gleichen
luß zu.
Hier bleibt der Bestand mit der lebenden
osdecke in Dürrejahren (1908) hinter je-
ı mit der toten Moosdecke (umgestürzt)
sächlich im Zuwachse zurück. In den
sen Jahren 1909 und 1910 tritt im allge-
nen das umgekehrte Verhältnis ein, d. h.
ı in Dürrejahren die Moosdecke vom
ndpunkte der Wasserversorgung als
ädlich angesehen werden muß, während in
sen Jahren ihre Fähigkeit, als Verdun-
ngsschutz zu wirken, eher zur Geltung
nmen kann. Doch scheint ihre Schädlich-
t ın Dürrejahren weit größer als ihr
tzen in nassen Jahren zu sein, in denen die
wachsverhältnisse möglicherweise durch
en ganz anderen, nunmehr im Minimum
'handenen Faktor reguliert werden.
R. Wallenböck, Studien über das Boden-
serungs- Vermögen unserer wichtigsten
zarten. Z. f. d. g. F. 447.
Die Ergebnisse der mühevollen Studien be-
stätigen neuerlich, daß zwischen dem Licht-
bedürfnisse und dem davon abhängigen Be-
schirmungsgrade einerseits und dem Boden-
besserungsvermögen der Holzarten anderer-
seits tatsächlich ziffermäßig nachweisbare Be-
ziehungen bestehen, wie daraus hervorgeht,
daß die Böden in Beständen der
Tanne durchschnittlich 9 %
Fichte Fr 95%
Eiche a 84 %
Lärche > 81%
Kiefer er 79%
jener Wassermenge aufzunehmen imstande
waren, die die aus Buchenbeständen stam-
menden Proben festhalten konnten.
Bei einer Bildung der untersuchten Holz-
arten in zwei Gruppen würde die erste Gruppe
umfassen die Schattholzarten Buche, Tanne
und Fichte als jene Holzarten, welche die
wasserhaltende Kraft des Bodens in höherem
Maße zu bewahren vermögen, die zweite
Gruppe bilden die Lichtholzarten Eiche,
Lärche, Föhre, deren bodenbessernder Ein-
fluß den in der ersten Gruppe zusammenge-
faßten Holzarten wesentlich nachsteht.
Die wasserhaltende Kraft kommt hübsch
zum Ausdrucke:
s Verhältniszahlen Mittel
Buche 100
Schattholzarten | Tanne 95 97
Fichte 95
Eiche 84
Lichtholzarten | Lärche 81 | 81
. Föhre 79
Die beiden Mittelwerte verhalten sich wie
6:5, d. h. die Bodenproben der Lichtholzbe-
stände besitzen eine im Durchschnitt um '],
kleinere Wasserkapazität als die der Schatt-
holzbestände. |
Ferner ist bewiesen, daß sowohl in der
Gruppe der schattenertragenden als auch der
Lichtholzarten die Laubholzart (Buche,
Eiche) ein höheres Bodenbesserungsvermögen
aufwies als die derselben Gruppe angehörigen
Nadelhölzer.
Auf Grund der berechneten Differenzen
zwischen den Zahlen für die Laub- und Nadel-
hölzer
Buche 100\ „ Eiche 845
Tanne, Fichte 954 Lärche, Führe 80
und der als Differenz zwischen den Zahlen
für die Schatt- und Lichtholzarten sich er-
gebenden Zahl 16 ist ermittelt, daß der Unter-
schied im Bodenbesserungsvermögen, soweit
dieses durch die Zahlen der Wasserkapazität
repräsentiert wird, zwischen den Licht- und
Schattholzarten bedeutend größer war als
jener zwischen Laub- und Nadelhölzern jeder
Gruppe.
Ô. Metzger, Die Forstwirtschaft im
Schutzgebiete Togo. cf. unter Meteorologie.
Deutsches Sprachgebiet.
Nur auf ganz wenigen kleinen felsigen
Flächen sind die Bodenverhältnisse a priori
waldausschließend. Meist ist der Mensch
schuld an der Unmöglichkeit, den Wald natür-
lich und an der Schwierigkeit, ihn künstlich
zu begründen. Dieser beraubte den Boden
seiner schützenden Decke, des Waldes, und
die Folge davon war eine sehr ungünstige
Veränderung in physikalischer Beziehung;
es entstanden fest zusammengefrittete, eisen-
schüssige Platten, die Lateritbohnerzböden.
Diese sind trotzdem nicht die vorherrschende
Bodenformation. Der weit größere Teil
der Baumsteppenböden ist vielmehr sandig-
lehmig bis lehmigsandig, d. h. nicht waldaus-
schließend.
In der Trockenzeit verhärtet der Steppen-
boden in den obersten Schichten und trocknet
aus; im anstoßenden Walde tritt dies nicht ein.
Auf geneigtem Terrain geht die Steppen-
bildung nach der Entwaldung am raschesten
vor sich, wegen der Abschwemmung und Aus-
waschung des Erdreichs bei heftigen Regen-
güssen.
Tacke, Süchting, Arnd, Dirks, Über Hu-
mussäuren. Landw. J. 717.
Nicht oft haben sich Anschauungen so
schroff und unvermittelt gegenüber gestanden
wie bei der Beurteilung der Adsorptions-
erscheinungen der Kolloide. Die einen be-
haupten, daß es sich nur um physikalische,
die andern, nur um chemische Wirkungen
handle. Zu ersteren gehören Dr. Baumann
und Dr. Gully, deren vorjährigen Arbeiten
diese Abhandlung hauptsächlich gewidmet ist
(ef. dens. J.bericht 1910, S. 8). Die Schluß-
folgerungen dieser Autoren gipfeln in der Be-
hauptung: „Es gibt keine Humussäuren“; es
handle sich vielmehr um kolloide Wirkungen.
Der große Beifall, den diese Behauptung aus-
löste, veranlaßte die Verfasser, die Frage
nachzuprüfen, und sie kommen zum Schlusse,
daß B. und G. sich irrten.
Zu bezweifeln, daß die Humussäuren und
Humusstoffe Kolloide sind, wäre absurd. Als
solche üben diese Stoffe denn auch alle Re-
aktionen aus, die diesen Kolloiden eigentüm-
lich sind, also auch die adsorptiven. Ob die
adsorptiven Reaktionen rein physikalischen
oder chemischen Charakter tragen, muß bis
heute als unentschieden betrachtet werden;
aber bis heute können die Adsorptionserschei-
nungen als chemische Reaktionen gedeutet
werden, und es ist mindestens unnötig, hierfür
neue Hypothesen zu Hilfe zu nehmen, nur
weil die stöchiometrischen Zahlen nicht stim-
men. Es können komplexe Verbindungen
vorliegen; es kann sieh um Produkte handeln,
die in Umwandlung begriffen sind, ähnlich
verschiedenen organ. Körpern. Die Behaup-
tung van Bemmelens u. a., daß ein koll. Kör-
per erst dann eine chemische Reaktion e:
det, wenn er den Kolloidzustand verloren .
ist unrichtig.
Die Untersuchungen der Verfasser ge
häufig Werte, die den Baumann-Gully sc:
Ergebnissen diametral gegenüberstehen.
Die vorliegenden Untersuchungen ge
folgende Resultate von Bedeutung:
1. Moostorf macht aus Tricalciumphosphat umso :
niger Phosphorsäure frei, in je größerer Meng.
bei gleicher Verdünnung mit Wasser auf das P.
phat einwirkt.
2. Die gleiche Menge Moostorf macht aus größe:
Mengen Phosphat auch größere Mengen Phospt
säure löslich.
3. Als ausschlaggebende Faktoren bei der Einwirku:
von Moostorf auf Tricaleiumphosphat unter L
lichmachung von P30, und seinen Verbindungen
scheinen:
a) Wechselwirkung
Phosphat.
b) Wechselwirkung zwischen der frei gemact
P,0, und dem überschüssigen Phosphat.
c) Löslichkeit des gebildeten primären und sex
dären, sowie des tertiären Phosphates.
d) Gegenseitige Beeinflussung der Löslichkeit
unter ce genannten Salze und der freien P:
phorsäure.
e) Etwaige Adsorptionserscheinungen.
4. Eine Veränderung der Oberfläche des kollo:
Moostorfes bewirkt keine Änderung der Lösi
machung von Phosphorsäure Eine Beeinflusx.
der Reaktion zwischen Moostorf und Tricalcı.
phosphat durch den kolloiden Charakter des M
torfes ist nicht erkennbar. - i
5. Stärke als neutrales Kolloid vermag k:
Phosphorsäure aus Tricaleiumphosphat löslich
machen.
6. Stärke und Zellulose als neutrale Kolloide
mögen keine nennenswerten Mengen Essigs:
oder Mineralsäure aus den Alkali- oder Erdal:.
geu Oxalsäure freizumachen.
T. Moostorf macht beträchtliche Mengen Essigs:
aus Acetaten frei.
8. Moostorf vermag aus Caleiumoxalat geringe N
gen Oxalsäure freizumachen.
9. Moostorf zersetzt Eisenchloridlösung mit ab::
mender Konzentration in relativ zunehmen
Maße, sodaß aus 0.001 norm. Lösung fast a.
Eisen gefällt wird.
Eine Beeinflussung dieser Reaktionen du
den kolloiden Charakter des Torfes ist bei 7, 8
9 nicht erkennbar.
10. Moostorf adsorbiert aus einer Lösung von kolloi.
Ferrihydroxyd mit abnehmender Konzentration :
Lösung in relativ zunehmendem Maße das E:-
sodaß aus 0.01 norm. Lösung bereits durch nicht:
trockneten Torf alles Eisen adsorbiert ist.
Die Adsorption des Eisens aus kolloider Ei:
hydroxydlösung wird durch Erhitzen der reagier-
den Stoffe stark verringert.
Der kolloide Charakter des Moostorfes w:
hier stark insofern, als durch Verkleinerung `
Oberfläche des Torfes auch die Adsorption .
Eisens stark verringert wird.
11. Gelatine und Stärke, als neutrale Kolloide, >
mögen aus Ferrichloridlösungen nur in verdünr:
Lösungen ganz geringe und wesentlich klei:
Mengen Eisen als Moostorf zu adsorbieren.
12. Gelatine als neutrales Kolloid vermag nur ert
lich geringere Mengen Eisen als Moostorf aus k
Ferrihydroxydlösung zu adsorbieren.
13. Gelatine hat aus 0.5 norm. Ferrihydroxydlös.4.
kein Eisen, wohl aber Wasser adsorbiert.
zwischen Humussäure
X.
ches Sprachgebiet.
us der nur sehr geringen Leitfähigkeit des Moos-
"‚rfes für den elektrischen Strom kann nicht ge-
-ehlossen werden. daß im Moostorf keine Säuren
orhanden sind. Auch andere organische, in Wasser
„ur sehr schwer lösl. Säuren zeigen nur eine sehr
„eringe Leitfähigkeit für den elektrischen Strom.
‘Jie Reaktion einer Blaufärbung eines Gemisches
>on Jodkalium, jodsaurem Kalium und Stärke-
<leister vermögen neutrale Kolloide wie die Stärke
Nicht zu geben. Nur Säuren und Säure
nthaltende Stoffe geben diese Reaktion.
Zu diesen Stoffen gehören z. B.: Sphagnum acuti-
‘olium, Hyloconium Schreberi, Cladonia rangi-
'erina f. alpestris, Humussäure, Moostorf.
Ein Verlust der kolloide Stoffe enthaltenden,
untersuchten Pflanzen und Böden an „adsorptiv ge-
bundenen Basen“ durch Auswaschen mit Wasser er-
höht nicht den „Säuregrad“ dieser Stoffe. Die
Mitwirkung der kolloiden Stoffe bei diesen Reak-
tionen ist also nicht erkennbar.
Moostorf invertiert Sacharose.
Moostorf entwickelt wie Eisen Wasserstoff.
Eine Absättigung der Moostorfsäuren durch
Caleiumkarbonat bewirkt ein fast völliges Auf-
hören der Wasserstoffentwicklung aus Eisen.
Es besteht keine erkennbare Beziehung zwischen
der Größe der Wasserstoffentwicklung des Moos-
torfes aus Eisen und der Adsorption des Eisens aus
Eisenehlorid und kolloider Eisenhydroxydlösung.
Auf die sehr weitgehenden Schlußfolgerungen B.
G. für die Bodenkunde und Moorkultur gehen die
fasser hier noch nicht ein.
A. Rindell, Helsingfors. Über die che-
sche Natur der Humussäuren. Int. M. f.
Ra. I. S. 67.
Die Ausführungen, veranlaßt durch die
umann-Gullysche Arbeit (ef. ohen), enden
dem zusammenfassenden Satze, daß die his-
- mit dem Namen der Humussäuren be-
chneten Körper, wie nicht anders zu erwar-
ı war, ein buntes Gemisch verschiedener
rbindungen sind. Daraus erklärt sich
rügend die mangelnde Konstanz in der Zu-
nmensetzung der von verschiedenen Au-
-en analvsierten Präparate. In diesem Ge-
sche befinden sich mehrere Säuren, von
Ichen einige schon isoliert worden sind, an-
-e aber noch studiert werden müssen.
A. Atterberg, Über die physikalische
denuntersuchung. I. M. f. B. Bd. I. 7.
Die Bodenarten können bodenkundlich,
logisch, petrographisch, physikalisch und
are und zwar selbständig untersucht
trden.
Die physikalischen Eigenschaften der Bö-
n sind wenig erforscht, und gute Unter-
chungsmethoden fehlen. Meist wird die
əchanische Analyse angewandt, die keinen
verlässigen Aufschluß gibt. Die Menge der
ikroskopischen Teile kann sie nur zum Teil,
ıd die ultramikroskopischen gar nicht be-
mmen. Nichtplastische und plastische
ile werden nicht sicher festgestellt, also
hlt das Kriterium für Ton- und Lehmboden.
Lehme sind im feuchten Zustande nicht
astisch wie die Tone. Von den Sanden unter-
heiden sich die Lehme durch die verschie-
Bodenkunde
dene Kohärenz. Also müssen Methoden zur
Bestimmung der Kohärenz oder Bindigkeit
ausgearbeitet werden.
Die kapillare Wasserbewegung ist bei den
Lehmböden sehr langsam, bei Sandböden viel
schneller, aber in der Schnelligkeit wechselnd,
also hierin ein Unterscheidungsmerkmal ge-
geben. |
Humus verleiht den Mineralböden ganz
neue Eigenschaften; es entstehen lockere Bö-
den von niederem Volumgewicht und größerer
Wasserkapazität. Schwarzerden. Also Stu-
Sen der Volumgewichte und Wasserkapa-
zität.
Es finden sich vielerlei physikalische
Eigenschaften, welche die Bodenarten kenn-
zeichnen und welche für eine nähere Eintei-
lung verwertet werden können.
A. Atterberg, Die Plastizität. der Tone.
I. M. f. B. Bd. I. 10.
Eine Einteilung der Tone und Lehme nach
neuen Gesichtspunkten und Methoden der
Untersuchung.
Plastizität bedeutet Formbarkeit. Plastische
Stoffe missen die ihnen gegebene Form in
feuchtem wie trockenem Zustande völlig be-
wahren; aber ein zum Draht ausgerollter Ton
braucht trocken eine Unterlage.
Methoden zur Bestimmung der Plastizität:
A. Solche, die die Tone in plastischer Form
benutzen.
B. Solche, die die Plastizität mit der Festig-
keit des trockenen Tones berechnen
wollen.
C. Solche, welche die Wasseraufnahmefähig-
keit des Tones als Maßstab benützen.
D. Methode, die den Plastizitätsgrad aus dem
„Bindevermögen“ berechnet.
E. Methode, welche die Geschwindigkeit des
Zerfallens der Tone im Wasser als Maß-
stab benützen.
F. Methode, welche annimmt, daß der Gehalt
der Tone an kolloiden Substanzen den
Maßstab an Plastizität liefert.
Das Hauptergebnis der eingehenden Unter-
suchung ist, daß die Fliedgrenze und die Aus-
rollgrenze die wirklichen Plastizitätsgrenzen
sind. Bei den Wassergehalten, die zwischen
diesen Grenzen liegen, sind die Tone plastisch.
Diejenigen Böden sind plastisch, die bei oder
unterhalb der Fließgrenze sich zu Drähten
ausziehen lassen. Die Differenz zwischen
den Ziffern der Fließ- und der Ausrollgrenze
.— die Plastizitätszahl — ist der beste Maßstab
des Plastizitätsgrades. Hiernach lassen sich
3—4 Plastizitätsklassen bilden.
Fir die Tontechnik ist die Klebegrenze die
Normalkonsistenz.
v. Sigmond, Budapest. Erfahrungen über
die Verbesserung der Alkaliböden. I. M. f. B.
Bd. I. 44.
Deutsches Sprachgebiet.
Es handelt sich um die Szik-Böden Un-
garns, deren wasserlösliche Salze hauptsäch-
lich Chloride, Sulfate und Karbonate der Al-
kalien sind. Je nach dem prozentualen Ge-
halte sind die Böden günstig bis unfruchtbar.
Eine große Rolle spielt die ungünstige physi-
kalische Beschaffenheit, in deren Behebung
das Hauptziel der Verbesserung der Böden
zu erblicken ist. Dabei spielen Aufschichten
von lehmigem Mergel, reichliche Düngung
mit unverrottetem Stalldünger und Regulie-
rung der Wasserableitung eine Rolle.
Stoklasa, J., Biochemischer Kreislauf des Phos-
phat-Jons im Boden. (Jena bei G. Fischer 1911.)
Eine umfangreiche Arbeit, deren wichtigste Re-
sultate betreffs der Unentbehrlichkeit des Phosphors
für die Bildung neuer lebender Bakterienzellen irn
VII. Abschnitte zusammengefaßt sind. Verf. fand, daß
die Entwicklung des Azotobacter-chroococcum, Bac.
mycoides etc. nur dann vor sich geht, wenn im Nähr-
en genügende Mengen P,0, und K,0 vorhanden
sind.
Wenn Phosphor in der Nährlösung fehlt, wird die
Wachstumstätigkeit der Bakterien auf ein Minimum
reduziert und die Produktion an Trockensubstanz so
herabgesetzt, daß man sie nicht einmal bestimmen
kann. Bei Vorhandensein des Phosphations wird da-
gegen der Bau- und Betriebsstoffwechsel der Bakterien
sehr gefördert und die Mechanik der physiologischen
Verbrennung von Kohlehydraten sehr günstig beein-
flußt. Der Lösungsprozeß der wasserunlösl. Phosphate
ım Boden wird bedingt durch die Mechanik des Stoff-
austausches. Infolge der Tätigkeit der Atmungs-
enzyme werden Sckrete, und zwar CO, und org. Säuren
ausgeschieden. Diese in Entstehung begriffenen CO,
und org. Säuren werfen sich auf die wasserlöslichen
Phosphate und machen sie wasserlöslich. Wachstum
und Zellvermehrung der Bakterienmasse steht in di-
rektem Verhältnis mit der Assimilierbarkeit des Phos-
phations. Entwicklung und Vermehrung der Bakterien
im Boden hängt ab von der Menge der assimilierbaren
Phosphationen. Die Intensität der Assimilation des
elem. Stickstoffes im Boden durch Stickstoffbinder,
ferner die Energie des Ammonisationsprozesses und die
Entwicklung der Denitrifikationsbakterien ist ein Maß-
stab für den Gehalt an leichtassimilierbarem Phosphor-
säureanhydrid in den verschiedenen Böden, wenn alle
Vegetationsfaktoren vorhanden sind. In der Bakterien-
zelle selbst ist der Phosphor beinahe ausschließlich in
org. Form vertreten.
Durch die Untersuchungen seien wir darüber be-
lehrt worden, welch große Quantitäten CO} und org.
Säuren im Laufe der Vegetation in jenen Erdschichten
entstehen, in denen die Pflanze wurzelt, und diese
Riesenmengen CO, und org. Säuren bilden sich durch
die wichtigste Lebensäußerung aller Mikroorganismen,
das ist eben die anaerobe und aerobe Atmung.
Vogel von Falkenstein, Kreidegeschiebe
aus dem Diluvium West- und Ostpreußens Z. f. F. u.
J. 58.
Walther, Lehrbuch der Geologie von Deutsch-
land. Bespr. i. Z. f. F. u. J. 806.
Leiningen,Graf, Über ein Vorkommen von
Bleichsand und Ortstein in den Zentralalpen. Z. f.d.
g. F. 268.
Leiningen,Graf, Beiträge zur Oberflächen-
Geologie und Bodenkunde Istriens. N. Z. f. F. u. L. 1.
Schwab, Der Gletschergarten von Luzern. N.
Z. f. F. u. L. 111.
A. Stutzer, Königsberg, Beobachtungen, die im
Sommer 1910 über die Wirkung verdünnter Ablauge
von Sulfit-Cellulosefabriken auf Pflanzen gemacht wur-
den. N. Z. f. F. u. L. 160.
Bod
Unverdünnte Ablauge der Cellulosefabrikat
hält in 1 l ungefähr 120 g gelöster organ. Sul
und 4,5 g Säure (H+S 0,). Die bez. Fabrik erze
lich 560 cbm, d. h es sind in der Ablauge 67 00%
org. S. und 2500 kg Säure. Verhältnis — 100:
Die gel. org. S. fließen in den Kanal, von de
so viel als nieht durch Kalk neutralisiert wird.
Ablauge ist die schweflige Säure in Form von
schwefligsaurem Kalk enthalten.
Als Versuchsboden wurde Sand benutzt. D
lauge war verdünnt und pro 1000 qem wurde hò
1 l auf einmal gegeben und dies 8—10 mal im
mehrerer Tage wiederholt.
Schädlich konnten wirken: a) freie Säuren.
ganische Stoffe, c) schwefligsaure Salze.
Verf. kommt zum Ergebnis. daß nur die fr-
ren schädlich auf Pflanzen wirken, und knür?
die Forderung, daß, wenn solche Schäden du t
mit der Ablauge von Cellulosefabriken gemisri. '
nalwasser vermieden werden sollen, entweder #
lässige Säuregehalt erheblich herabgesetzt werizt
oder Einrichtungen zu treffen sind, die gestarten.
das Verhältnis der Ablauge zum Kanalsssser ke:
großen Schwankungen unterliegt.
W. Schulz, Die Bedeutung des Walt
der Wasserwirtschaft. Oe. F. 469.
Verf. wendet sich hauptsächlich gegt:
Streunutzung und Weide. Wasserwirts |
lich sei der Naturverjüngung der Vorz..
geben.
G. Hoffmann, Behandlung feuchter L1
böden. F. Zbl. 91. |
Verf. gibt eine Anleitung, wie „sa
Lettenböden chemisch und physikalisch -
Nadelholzkulturen geeignet gemacht m)
können. Dies geschieht vor allem darch :
handeln mit dem Pfluge, der die Scholle
neben die Furche legt. Winterfrost ur
oxvdierende Luft besorgen den gewür:
Erfolg. Das Verfahren wird für alle bi:
3öden empfohlen. i
G. Kraus, Boden und Klima auf kle-
Raum. (G. Fischer, Jena 1911.) Ref. ::
R. 631.
Die Arbeit bietet eine Fülle von Ged:
Sie bezieht sich auf die Verhältnis
Wellenkalkgebiete Würzburgs. Der Ver
rungsprozeß muß physikalisch als Zer ťa..
misch als Auslaugung bezeichnet w”
Durch die Veränderungen, die der Bod:
fährt, entstehen auf kleinstem Raume !
Verschiedenheiten. Trotzdem (?) zeig 3
ein geselliges Zusammenleben der \
pflanzen. Verf. bespricht die Hetero
(Pflanzen, die von der Umgebung stark
weichende Flecke bewohnen), dann die:
Kieselpflanzen (kalkfeindlich).
Aus allem sei bewiesen, daß die chen:
Natur des Bodens bei Kalkpflanzen +}
Rolle spielt, vielmehr gleich ausfallende |
sikalische Bedingungen die Ursache für
Besiedelung mit gewissen Pflanzen ab«
Bisher wurden nur Trockenheit und Wi
berücksichtigt. Verf. beobachtete das Bo
profil, besonders die Körnung. Er trennt
ches Sprachgebiet.
e 0,5 mm Skelett von Feinerde. Letztere
lie wirksamere wegen der innigen Berüh-
z mit den Wurzeln. Die Zahlen der Kör-
g sind typisch für bestimmte einzelne Bö-
` Außerdem wurde der Wassergehalt des
ens zu dessen Charakterisierung herbeige-
ən. Wasser nnd Skeletterde sind umge-
rt proportional. |
Der Wassergehalt ist nämlich maßgebend
die Wärmemenge, die in den Boden einge-
ıhlt werden kann. Mit der Bodenwärme
ıt wieder in engstem Zusammenhange die
nperatur des Standorts. l
Die Temperaturen in der Höhe über dem
Jen, in der Krautpflanzen wachsen, kommt
ht wie die Lufttemperatur direkt von der
nne, sondern vom Boden. Die Lufthülle ist
wärmsten unmittelbar am Boden. Die
mperatur der Pflanzenglieder nimmt bei
g nach unten im Boden und nach oben in
r Luft ab; bei Nacht ist es umgekehrt.
So ist denn tatsächlich eine ungeheure
annigfaltigkeit des Standorts auf kleinstem
wıme möglich — aus physikalischen Grün-
n, weil die Beschaffenheit des Standortes
ıe Funktion seiner Bodenstruktur ist. Dies
t für Wildboden; der Kulturboden hat viel
»ıchmäßigere Verhältnisse. Sorgsame Pflan-
nangaben (Verteilung, Phänologie und Bio-
yie) stützen die Ausführungen.
: Henry, C., Cowles, Ein fünfzehnjähriges Stu-
ım vorrückender Sanddünen. (British Association,
rtsmouth 1911. Sekt. K.) Bespr. Natw. R. 655.
Beobachtungsgebiet Michigansee; 3 Stellen; Höhe
r Dünen 25—865 Fuß.
Bei der großen Geschwindigkeit des Vorrückens
nnen nur sehr wenige der vom Sande bedeckten
lanzen am Leben bleiben.
Bei Furnesville (Indiana), wo das Vorrücken ver-
Itnismäßig langsam vor sich geht, sind genaue Mes-
ngen vorgenommen worden, die Stämme wurden
ırkiert; horizontaler Fortschritt 1—2 m pro Jahr.
Sonderbarerweise sind die Pflanzen, die imstande
ıd, eine partielle Verschüttung durch die Dünen zu
erleben, nicht Xerophyten, sondern Sumpfpflanzen
d Mesophyten. Die strauchigen Arten von Cornus,
ılix. Populus werden zu außerordentlicher Verlänge-
ng angeregt. Die Pflanze bildet tatsächlich Adven-
vwurzeln, sodaß sie so rasch in die Länge wachsen
nn, wie die Düne vorrückt. Bei Furnesville finden
ch Ulmen, die über dem ursprünglichen Niveau des
andes 30 m hoch sind und nur mit 1—2 m langen
aitzen aus dem Sande hervorragen: das Laub ist ge-
nd, sie blühen und fruchten kräftig.
| König, Hasenbäumer u. Haßler (Münster).
estimmung der Kolloide im Ackerboden.
andw. Vers. Stat. 377.
1. Der Boden enthält neben Mineralfragmenten
nd halbzersetzten organischen Stoffen hauptsächlich
ubstanzen von mehr oder minder kollo-
demCharakter. Diese sind für seine Fruchtbar-
eit in erster Linie mit entscheidend, weil sie die Nähr-
offe der Pflanzen in einer Form binden, die für diese
icht zugänglich ist, und weil sie den Boden außerdem
or dem Auslaugen durch Regen- oder Grundwasser
'hützen. Ihrem Charakter nach sind dabei Humus-
nd Mineralkolloide zu unterscheiden. Diese schließen
ch in ihrem Vorkommen mitunter bis zu einem ge-
Bodenkunde,
wissen Grade derartig aus, daß die Böden, welche arm
an Mineralkolloiden sind, wie z. B. die Sandböden, desto
mehr Humuskolloide aufweisen können und umge-
kehrt.
2. Der KolloidgehaltdesBodens läßt sich
durch seine Adsorptionsfähigkeit für gewisse Farb-
stoffe und Mineralsalze bestimmen. Z. B. Methylviolett
in wässeriger Lösung. Die Konzentration und die Bo-
denmenge muß dabei so gewählt werden, daß einer-
seits nicht aller Farbstoff, anderseits aber doch so
viel davon adsorbiert wird, daß ein genügender Unter-
schied in der Färbung vor und nach der Adsorption
sichtbar wird.
3. Der Farbstoff wird als solcher gebunden und
seine Adsorptionsgröße ist hauptsächlich von dem Ge-
halte des Bodens an kolloiden Tonsubstanzen abhängig.
4. Für die Adsorption von Salzen wird zweckmäßig
-o Lösung von Dikaliumphosphat gewählt, dessen
Bestandteile vom Boden annähernd in dem im Salze
vorhandenen Verhältnisse absorbiert werden.
5. das Kali wird hauptsächlich vom kolloidem
Tone aufgenommen, die Phosphorsäure vom Kalke, dem
Eisenoxyd bezw. der Tonerde.
6. Die Bindung des Kalis ist lockerer und
kann durch Dämpfen, H0. oder elektrischen Strom
größtenteils oder ganz aufgehoben werden.
7. Die Adsorption der P,0, beruht z. T. auf Bildung
unlöslicher Kalkphosphate, also auf chemischer
Bindung.
8. Beziehungen zwischen der Adsorp-
tionsfähigkeit von Farbstoffen bezw.
Dikaliumphosphat und der Ernte treten
wohl bei Ober- und Untergrund des gleichen Bodens,
nicht aber bei verschiedenartigen Böden hervor.
9. Als neues Verfahren zur Bestimmung
der leichtlöslichen Stoffe im Boden ist
die Einwirkung eines starken elektr. Gleichstroms zu
nennen. Einmalige Behandlung genügt.
10. Durch Vergleich der von den Pflanzen aufge-
nommenen und der durch die drei Lösungsmittel (Dämp-
fen, Oxydation und elektr. Strom) gelösten hauptsäch-
lichen Nährstoffe ergibt sich, daß nur beim Kali gute
Beziehungen auftreten.
J. Jentsch, Fruchtwechsel in der Forst-
wirtschaft. Jul. Springer 1911. | |
In vier Abschnitten: T. Geschichtliche Ent-
wickelung, II. Prüfung des Fruchtwechsels,
III. Maßnahmen, die einem F'ruchtwechsel
ähnlich wirken und ihn ersetzen können,
IV. Rückblick, kombiniert der Verf. etwa das,
was bisher die waldbauliche und bodenkund-
liche Wissenschaft über den Holzartenwerh-
sel, dessen Ursachen und Wirkungen gezeitist
hat, und kommt zum Schlusse, daß Frucht-
wechsel, künstliche Düngung und Bodenbear-
beitung sich gegenseitig zu ergänzen hätten.
H. Puchner, Untersuchungen über die
A E des Bodens. I. M. f. B. Bd. T.
S. 99.
1. Die maximale Wasserführung der untersuchten
baverischen Böden ist im Durchschnitt eine wahr-
scheinlich durch Einflüsse der geologischen Entwick-
lung bedingte. ziemlich hohe.
2. Außer Korngröße, Lagerungsweise und Gehalt
an quellbaren Bestandteilen scheinen auch noch andere
Umstände die Höhe der maximalen Wasserführung zu
beeinflussen.
3. Es gibt Mergel, Tehme, eisenschüssige Sande und
glimmerreiche Sande, die bezüglich maximaler Wasser-
eine
Deutsches Sprachgebiet.
führung den Tonböden gleichkommen oder sie sogar
übertreffen.
4. Die maximale Wasserführung der untersuchten
Böden war volumprozentisch im gewachsenen Zustande
fast durchweg und erheblich größer als im lockeren
Zustande, gewichtsprozentisch hingegen im gewachse-
nen Zustand häufig kleiner als im lockeren.
5. Bei den meisten Mineralböden, die untersucht
wurden, ist die volumprozentische maximale Wasser-
führung im lockeren Zustande höher als die gewichts-
prozentische. Es scheint jedoch auch Mineralböden von
besonderer Textur zu geben, bei welchen, wie bei den
Humusböden, das Gegenteil der Fall ist.
6. Bei an der Oberfläche und in tieferen Schichten
gleich dichter Lagerung der untersuchten Böden war
die max. W. häufiger an der Oberfläche größer als
unten.
7. Bei lockerer Oberfläche und gewachsenem Unter-
grund der Böden war die max. W. volumprozentisch
ın der Mehrzahl der Fälle oben kleiner als unten, wäh-
rend gewichtsprozentisch ungleich häufiger oben mehr
Wasser als unten ermittelt werden konnte.
Die ermittelte maximale Wasserführung ist nicht
identisch mit Wasserkapazität, sie ist vielmehr größer
als letztere. Ein großer Teil der Wassermengen,
welche die maximale Wasserführung des Bodens aus-
machen, ist nicht kapillar gebunden, sondern sog. Senk-
wasser. Also Kapillarwasser plus Senkwasser ist die
„maximale Wasserführung“.
Willi Thaer, Der Einfluß von Kalk und
Humus auf die mechanische, physikalische
und chemische Beschaffenheit von Ton-,
Lehm- und Sandboden. (Göttingen, Preis-
schrift 1910.)
Die 125 Seiten starke Arbeit schließt mit
dem zusammenfassenden Rückblick: Kalk
und Humus sind zwei der wichtigsten Boden-
bestandteile. Beide sind Garantien für Nähr-
stoffreichtum und gute Beschaffenheit des
Ackers. Eine Vermehrung derselben wird, mit
Ausnahme von extremen Kalk-, Humus- ev.
auch Sandböden, vorteilhaft auf die physika-
lischen und chemischen Bodeneigenschaften
einwirken.
Durch Kalkung wird der lehmige Boden
für Luft und Wasser durchdringlicher und
dadurch auch wärmer. Die Bearbeitung wird
sehr erleichtert. Das schädliche Schrumpfen
und Krustenbilden wird vermieden. Das tote
Kapital in dem schwer zersetzlichen Humus
wird mobil gemacht. Niedere und höhere
Pflanzen gedeihen üppiger. Wertvolle Nähr-
stoffe werden durch PBasenaustausch den
Pflanzen zugänglicher und die Verwitterung
wird gefördert.
Auf Sand darf der Kalk, da ein Teil der
auf Lehm in Erscheinung tretenden Eigen-
schaften hier nicht zur Geltung kommt (Er-
leichterung der Bearbeitung) oder überflüssig
ist (Mobilisierung schlummernder Kräfte), .
oder zum Teil sogar schädlich wirkt (Ver-
mehrung der Auswaschungsgefahr für wich-
tige Pflanzennährstoffe), nur mit Vorsicht an-
gewendet werden. Vor allen Dingen bewirkt
die durch den Kalk bewirkte Humuszer-
setzung eine Verminderung der Wasserkapa-
zität.
Bod
Alles was Kalk im Übermaße schaden k
wird durch Humus wieder gut gemacht.
vieler Hinsicht wirkt er in gleicher Weise r
dieser. Er macht lehmigen Boden locker, |
rös und warm und sandigen bindiger. Er:
leichtert die Bearbeitung, vermehrt
Wasserkapazität und verhindert Krusten!
dung. Er selber ist wertvoller Dünger u
vermag auch durch die in ihm gebunde:
Kräfte neue Nährstoffquellen den Pflanz
zu eröffnen. Am Basenaustausch beteiligt :
sich durch die von ihm adsorbierten Sal:
Im Übermaß wirkt er schädlich durch sei
poröse schwammartige Beschaffenheit un
manchmal durch seinen Gehalt an freie
Säuren.
Wirkung und Verhalten von Kalk und H
mus zwingen, an ein reichliches Vorhande:
sein von Bodenkolloiden zu glauben.
Heine, E., Die praktische Bodenuntersuchur:
Eine Anleitung zur Untersuchung, Beurteilung u:
Verbesserung der Böden mit besonderer Berücksich:
gung der Bodenarten Norddeutschlands. (Gebr. Bor
träger 1911.)
Leiningen, Graf,
(Sebald, Nürnberg 1911.)
Eine als bodenkundliche Monographie bezeichn'
Zusammenfassung der meisten über Bleichsand uğ
Ortstein erschienenen deutschen Literatur. |
E. Ramann, Regenwürmer und Kleintic
nen Waldboden. I. M. f. B. Bd.
Die aufgefundenen Tiere wurden in folgende Gr:
pen unterschieden:
Regenwürmer, 2. Enchyträiden, die gegliedert
kleineren Wurmarten, 3. Nematoden, die ungeglieder:
Wurmarten.
Ferner fanden sich Koleopteren und Dipteren, N
riapoden und Kollembolen.
Der Unterschied zwischen Sandböden und t:
reicheren Bodenarten tritt im Gehalt an Kleintier'
pro Volumeinheit zutage. Sowie nennenswerte Men;
abschlämmbarer Teile im Boden vorhanden sind, ste::
die Zahl der Bodentiere.
Bestimmend wirkt wohl der Wassergehalt; aub-
dem meiden Würmer Böden, die reich an scharfkar'
gen Körnern sind. Reine Kieselsandkörner enthalt
überhaupt keine oder nur selten Regenwürmer.
Die erdlebenden Tiere haben wahrscheinlich ei:
ziemlich große Fähigkeit des Ortswechsels.
In verwandter Weise wie die feinkörnigen, sch’
nen sich die Humusteile des Bodens zu verhalten.
Die klimatischen Einflüsse scheinen stärker zu se!
als die verschiedenen Bestände (Baumarten).
Die Bedeutung der Kleintiere liegt einmal in ¢”
Humusbildung und ferner in der wühlenden und gr
benden Tätigkeit der Tiere.
K. Leistner, Untersuchung des Standor'
der forstlichen Versuchsflächen etc. Th. !
143.
Von mehr allgemeinem Interesse sind die Wur”
untersuchungen an Kiefer. |
1. Der Wurzelbau ist je nach den Boden- und Feu”
tigkeitsverhältnissen auffällig verschieden. Ei”
ausgesprochene Pfahlwurzel ist nicht immer ve
handen. Ä
2. Die Ausläufer der Wurzeln reichen niemals w
mittelbar bis ins Grundwasser.
3. Je feuchter der Boden, umso weniger tief dringe
die Wurzeln ein.
~.
Bleichsand und Ortste
‘wıtsches Sprachgebiet.
- Nicht die Pfahlwurzel, sondern von den horizontal
. verlaufenden Wurzelästen senkrecht in die Tiefe
gehende Stränge erreichen meist die größte Tiefe.
Auffällig verschieden ist das Aussehen und der
- äußere Bau der feineren Wurzeln in den oberen
- Bodenschichten und der feineren Seitenwurzeln in
© den unteren Schichten. Die ersteren laufen ganz
- allmählich in eine feine Spitze aus, die der unteren
. teilen sich meist fingerförmig und sind flach aus-
gebildet ohne feinere Spitze.
Wechsel der Bodenschichten bewirkt meist eine ver-
mehrte Teilung der Wurzeln oder eine z. T. erheb-
liche Krümmung.
Halbfaß, W., Jena. Der Wasservorrat un-
erer Erde. Deutsche Geographische Blätter.
3d. XXXIV. 99.
Frage: Wie groß ist der gesamte Wasservorrat un-
erer Erde, welche Reserven bleiben uns, wenn die at-
nosphärischen Niederschläge Monat um Monat aus-
‚leiben oder wenigstens so unbedeutend sind, daß sie
um größten Teil sofort wieder verdunsten und der Erde
icht zugute kommen?
3/, der Erdoberfläche mit Wasser bedeckt. AbflußB-
os ist ein verhältnismäßig kleiner Teil der Erde. Vo-
umen des Ozeans rund 1330 Millionen Kubikkilometer.
n einem km? (hohl) haben sämtliche Baulichkeiten
ller Großstädte der Erde Platz.
Von den 465 000 cbkm Niederschlägen, die die Erde
ihrlich treffen, stammen 5/, von der Verdunstung des
[eeres und nur 81000 cbkm von der Verdunstung an
ar festen Erdoberfläche.
Gesamter Wassergehalt der Atmosphäre (nach Mei-
ardus) rund 12300 km}, d. i. etwa t/s des gesamten
ährl. Niederschlages auf der Erde, sodaß durchschnitt-
ch der in die Atm. aufgenommene Wasserdampf nach
65: 38 oder 9—10 Tagen zur Erde zurückkehrt.
Vom Ozean verdunsten jährl. 384 000 km? d. i. 3460.
‘eil. Es vergehen durchschnittlich 3460 Jahre, ehe ein
eliebiges Wasserteilchen des Ozeans den Kreislauf in
er Atmosphäre mitmacht.
Heuer stockte die Zufuhr vom Mecre inf. ungünsti-
er Luftdruckverhältnisse. Woher bezieht dann die
‚tmosphäre über dem Festlande ihren Wassergehalt?
Mittlere Verdunstungshöhe auf See 1415 mm, auf
em Lande nicht die Hälfte.
Seen. Teiche und Flüsse nur 2% der Landfläche.
[auptverdunstung auf dem Kontinent vom festen
:oden.
Wiese und besonders Wald bleiben zurück, Bäche
te. versiegen nicht gleich, wenn mehrere Wochen kein
wegen.
Grund, weil die obersten Schichten der Erdrinde
Vasseradern besitzen, d. h. Grundwasser. Ohne
ieses gäbe es unheilvolle Folgen der Regenlosigkeit.
fan sagte besser Sickerwasser. Davon zu trennen das
Fasser in sehr großen Tiefen (Bergwerken), ferner che-
isch gebundenes Wasser.
hermen.
Über die Größe des Wasservorrats der Erde in ihren
bersten Bodenschichten nur problematische Schätzun-
en. Wichtig sind exakte Grundwassermessungen.
Jurch die Wasserversorgung der Städte u. a. üble Fol-
en für Land- und Forstwirtschaft, Handel. Wasser-
tand vieler Seen und Ströme erheblich gesunken. Über
en Wert ständiger Bodenwasserbeobachtungen. cf. Dr.
steuer Abhandl. d. Großherz. Hessischen geolog. Lan-
esanstalt 1911. Hinderlich waren bisher noch die gro-
en Kosten, aber die dira necessitas wird die fiskali-
chen Bedenken überwinden.
Wenn wir den uns zur Verfügung stehenden
Vasservorrat der Erde übersehen, muß derjenige der
bersten Bodenschichten an allererster Stelle genannt
rerden.
ı uk N
Forsti. Jahresbericht f. d. Jahr 1911.
Eher bedeutsam sind die,
Bodenkunde,
ll. Pflanzenernährung und
Düngung.
E., Zur Rentabilität der künstlichen Dün-
gung im Walde. Silva 233.
Veranlaßt durch die Ausführungen Prof.
Vaters veröffentlichte der Verf. Briefe eines
Nichtfachmannes aus Nürnberg, die sich auf
den Gegenstand beziehen. Obwohl die „Nürn-
berger“ Düngungen unter den denkbar un-
günstigsten Bedingungen stattfanden, blieb
hier im Gegensatz zu den Tharandter Dün-
gungen der Erfolg nicht aus.
Geist, Trockentorfdüngung. Silva 2%.
Ein Referat über den Vortrag des FA.
von Hugo-Ivenack zu Schwerin.
Das Rezept zur Düngung stammt von Ober-
forstmeister Möller, und die Düngung ist-be-
sonders für Besitzer und Bewirtschafter san-
digen, nicht besonders kräftigen Bodens wert-
voll. Bei diesem Verfahren kostet der ange-
wandte Dungstoff nichts. Dieser ist der stick-
stoffhaltige Trockentorf. |
In Mecklenburg seit 1904 angewandt,
scheint die Methode eine große Zukunft zu
haben. Verwendet wird der Geist-Kähler’sche
Wühlgrubber. Die Kosten der Bodenbearbei-
tung einschließlich Dungstoff und Düngung
betrugen 50—72 Mk. pro ha. : Nachbesserun-
gen waren nicht nötig.
Wild-Lindenhardt: Über die Rentabilität
der Schüttespritzungen und der künstlichen
Düngung im Walde. Silva 299.
Das Spritzen der Pflanzen gegen Schütte
vermag wie die künstliche Düngung von Er-
tragsklasse III abwärts keinen finanziellen
Effekt mehr zu erzielen.
Es wird die interessante Frage aufgewor-
fen: Wie steht es um die Rentabilität der
künstlichen Düngung, wenn durch sie die
Schüttespritzung erspart werden könnte?
Forstmeister Schalk kam durch Beobach-
tungen zum Schlusse, daß die Schütte sich
auch durch kräftige Ernährung bekämpfen
lasse. Verf. bestätigt diese Erfahrung. Direkt
wirke die bessere Ernährung und indirekt
das rasche Hinauswachsen über die Gefahr-
zone.
Die angestellte Rentabilitätsberechnung
läßt ersehen, daß für die vierte Standorts-
klasse durchgehends und für die fünfte bei
einem ca. 70j. Umtrieb sich ein Reinertrag
berechnet.
Der finanzielle Effekt der künstlichen
Düngung soll nicht nur nach der gesteigerten
Wuchsleistung, sondern auch nach der Er-
sparung an Kultur- und Bestandespflege-
kosten beurteilt werden.
2
Deutsches Sprachgebiet.
Ehrenberg, R., Münden. Kritische Gedan-
a Forstdüngungsversuche. Z. f. F. u.
Gedüngt kann werden im Forst, in Käm-
pen, bei Saat und Pflanzung, zur Wuchsför-
derung, als Streuersatz, Zuwachssteigerung,
um Pflanzen rascher über gefährliche Le-
bensstadien hinweg zu bringen; sie wider-
standsfähiger zu machen; eine Aufforstung
zu erzwingen u. a.
Der Düngungsversuch kann nur auf Fra-
gen der Düngung antworten. Physikalische
Beeinflussung ist auszuschließen.
Die Aufgabe der D. ist eine dreifache.
1. einmal muß eine wissenschaftliche Grund-
lage für die Fragen der Ernährung unserer
Waldbäume durch Versuche geschaffen wer-
den, die äußerst exakt und genau sein sollen.
Das ist den Stätten der wissenschaftlichen
Forschung vorbehalten. 2. sind die gewonne-
nen Erfahrungen im Walde zu prüfen.
3. kommt dazu der praktische Ausbau.
Verf. befaßt sich dann mit der Methodik
des Düngungsversuches und gliedert das Ka-
pitel ın
a) der theoretische Versuch für jüngere Holz-
gewächse,
b) der theoretische Versuch für ältere Holz-
gewächse,
c) der wissenschaftliche Waldversuch für äl-
tere Holzpflanzen,
d) der wissenschaftliche Waldversuch für
jüngere Holzpflanzen,
e) und f) der nur eigener Orientierung und
Beurteilung der wirtschaftlichen Verhält-
nisse dienende Versuch des Praktikers
an jungen wie alten Holzpflanzen.
M. Büsgen, Studien über den Wasser-
gehalt einiger Baumstämme. Z. f. F. u. J. 137.
Es wird eine Übersicht der sich auf das
Thema bezeichnenden Arbeiten gegeben. Des
Verfassers Untersuchungen zeitigten als Re-
sultate:
1. Der Wassergehalt des Holzkörpers_ ist
ım Spätherbst niedrig und erfährt im Winter,
gegen die Zeit des neuen Laubausbruches hin,
früher oder später eine kräftige Steigerung.
2. Im Sommer finden sich große Unregel-
mäßigkeiten, die auf dem Zusammenwirken
der Feuchtigkeitsschwankungen in Luft und
Boden und die Zustände der ‚Organe der
Wasseraufnahme und Wasserabgahe des Bau-
mes beruhen.
3. Der Splint ist wasserreicher als das
Innenholz des Baumes.
. Ramann, Die zeitlich verschiedene
Nährstoffaufnahme der Waldbäume und ihre
praktische Bedeutung für Düngung und
Waldbau. 2. f. F. u. J. 747.
Neben der Menge der aufgenommenen
Nährstoffe ist die Zeit der Aufnahme wichtig.
Bodenkund j
Diese Erkenntnis hat in der Landwirtschafl.
dazu geführt, neben der Boden- auch dif
Pflanzendüngung zu üben. |
Auch die forstlichen Gewächse zeigen deu
mit den von Möller auf ganz anderem We
eruierten.
Bodendüngung sind alle Maßnahmen gerech
net, welche den Pflanzen einen Boden vo
physikalisch günstigen Eigenschaften un
hinreichendem Gehalte an Nährstoffen liefer
Hierzu ist die Gründüngung zu rechneı
ferner je nach Bodenart und Frreichbarke
verwendbar Stalldünger oder Fäkaldünyy
oder Flachmoortorf.
Bei der Bodendüngung beschränke m
sich hinsichtlich der Mineralstoffe auf 7
gabe von Kalk, Kalısalz und Phosphorsäu
Immer halte man sich gegenwärtig,
Mineraldüngung die Entwicklung der Pfla:
zen fördern, aber nicht physikalisch ungür
stige Eigenschaften der Böden ausgleich
kann.
Die Pflanzendüngung kommt zumeist &
Kopfdüngung zur Anwendung. Wichtig i
die Kenntnis der Zeit der hauptsächlichst:
Aufnahme. Die Pflanzendüngung ist eine E:
gänzung der Bodendüngung.
Mit Ausnahme der Tanne, die bereits ı
Frühjahr und jedenfalls vor und während d:
Austriebs ihren Nährstoffbedarf deckt, he:
die Zeit der stärksten Anforderung an (
Mineralstoffvorrat des Bodens in der zweit:
Hälfte der Vegetationszeit.
Die festgestellten Verhältnisse weisen x
radezu auf eine Pflanzendüngung hin, bes“
ders wenn es sich um kostspielige Düngemit'
handelt. |
Für die einzelnen Dünger- und Baumarti
lassen sich folgende Regeln aufstellen:
Stickstoffdüngung:
Fichte: Juni;
Föhre: anfangs Juli bis August;
Lärche: Mitte Juli bis Ende August;
Tanne: zeitig im Frühjahr; evtl. schwa‘
Herbstdüngung;
Buche: nach Austrieb und im Juli;
Eiche: langsam wirkende Dünger; evi
schwache Düngung vor oder kr’
Austrieb, bis Juni.
Kalıdüngung:
Fichte: Juni;
Föhre: Juni, Juli;
a
Deutsches Sprachgebiet.
Bodenkunde.
Lärche: Juli, August;
Tanne: Frühjahr; evtl. schwach im August.
Phosphorsäure:
ı Fichte: nach Austrieb, Juni, Juli;
| Föhre: Juli, August:
| Lärche: Herbst;
‘ Tanne: Frühjahr.
' Verf. hebt als Vorteil besonders hervor,
daB die Maßnahmen Aussicht bieten, zurück-
:gebliebene Pflanzen vorwärts zu bringen.
Walabaulich: Eine beigegebene Übersicht
"läßt erkennen, daß die Mineralstoffaufnahme
‘unserer wichtigsten Baumarten entweder in
' verschiedenen Jahreszeiten oder doch über-
wiegend in verschiedene Zeiten der Vegeta-
:tionsentwicklung fällt.
Reine Bestände zeigen zeitweise starke An-
“sprüche an den Boden; bei gemischten Bestän-
‘den anders. Es wird verständlich, daß jene
"Baumarten, die sich miteinander „vertragen“,
"nicht nur nebeneinander wachsen, sondern
"sich vielfach gegenseitig günstig beeinflussen
können.
; Bauer, Heinrich, München. Stoffbildung
und Stoffaufnahme in jungen Laubhölzern.
N. Z. f. F. u. L. 409.
Eine Fortsetzung der im vorigen Bd. glei-
eher Zeitschrift veröffentlichten Arbeit über
Nadelhölzer.
E. Ramann und H. Bauer, Trockenisub-
stanz, Stickstoff und Mineralbestandteile von
Baumarten während einer Vegetationsperiode.
Jahrb. f. w. Botanik 67.
Aus den Untersuchungen lassen sich fol-
gende Schlüsse ableiten:
1. Der Austrieb dèr Bäume im Frühling er-
folgt bei den Laubhölzern auf Kosten der
in den Pflanzen aufgespeicherten Reserve-
stoffe; bei den Nadelhölzern werden neben
ı den Reservestoffen gleichzeitig gebildete
Assımilate verwendet. |
2. Während des Austriebes wird eine be-
; trächtliche, bei jungen Laubholzpflanzen
, prozentisch oft sehr große Menge der Pflan-
zensubstanz für die Arbeitsleistung des
Austriebes zersetzt und veratmet.
Die Bildung der Johannistriebe erfolgt
unter ähnlicher Beanspruchung der Pflan-
zensubstanz wie die der Frühlingstriebe.
4. Die Aufnahme der Pflanzennährstoffe aus
dem Boden ist bei den Baumarten zeitlich
verschieden.
. Die einzelnen Nährstoffe werden in ver-
schiedenen Vegetationszeiten aufgenom-
men.
Busse, Jul, Hann.- Münden. AÄtz-(Dün-
gungs-)Versuch. N. Z. f. F. u. L. 552.
Die Beobachtung, daß die Buchenmast 1909
häufig dort nicht aufging, wo Beerkraut- und
M oosteppiche (Polytrichum) vorhanden
we
SI
waren, veranlaßte Versuche, durch chemische
Mittel diese Unkräuter zu beseitigen.
Die Versuchsfläche war eine sogenannte
Misse. Solche sind fast allein mit Polytri-
chum besetzt, das alle Rivalen erfolgreich be-
kämpft. Sogar der Baumbestand kränkelt
und stirbt ab.
Die Versuchsparzellen hatten 5 m Seiten-
länge = 25 qm; dazwischen waren 2 m breite
Isolierstreifen.
Als Mittel dienten: 1. Atzkalk (80 kg),
2. Kainit (40 kg), 3. Fisenvitriol (40 kg in
20 % Lösung), 4. Masut (40 kg = unreines Pe-
troleum), 5. Florium = wasserl. Carbolineum
(10 kg in 5% Lösung), 6. Kresolnatron und
7. Kresolschwefelsäure (10 kg in 5 % Lösung).
Jede Parzelle erhielt den je achten Teil
der angegebenen Menge aufgestreut bezw.
aufgegossen.
Die Kosten pro ha sind für 1. 96 Mk., 2.
30 Mk., 3. 80 Mk., 4. 460 Mk., 5. 200 Mk., 6.
140 Mk., 7. 300 Mk. Die letzte Revision im
Oktober ergab in an Intensität steigender
Reihe: Kalk, Masut, Florium, Kresolschwefel-
säure (stark), Kresolnatron, Eisenvitriol und
am wirksamsten Kainit.
Eine Änderung der Reihe sei immerhin
noch später möglich. Kainit ist also hinsicht-
lich der Wirksamkeit und der Kosten das
beste. Dazu ist auch kein Wasser nötig und
kann gefahrlos ausgestreut werden. Ferner
handelt es sich um seinen pflanzlichen Nähr-
wert. Die jungen Buchen werden nicht ge-
schädigt.
v. Liburnau. Ein Düngungsversuch an
len Stangenholz. M. a. d. f. V.
e. 3.
Der Versuch ist ausgeführt im Großen
Föhrenwalde bei Wiener-Neustadt. Berück-
sichtigt soll vor allem ein finanzieller Rein-
ertrag werden. Die Produktionsfähigkeit des
Waldbodens ist sehr gering. Pro ha wurden
30 K. verausgabt, diese entsprachen der Ein-
nahme für Streu. Die geringe Bodenbonität
ist weniger durch Mangel an Nährstoffen als
durch den an Tiefgründigkeit und Feuchtig-
keit und durch den Überfluß von Grobmate-
rıal bedingt. Die Düngung wurde variiert
mit K,0, P,0, u. N; verwendet wurde 40 %
Kalisalz, Thomasmehl (18% P, 0,) und Chili-
salpeter (15% N). Pro ha jährlich im Früh-
jahr 15 kg K,0 und 15 kg N; P, 0, wurde
während der 7j. Versuchsperiode 1903 und
1907 gegeben, es macht im Durchschnitt jähr-
lich 20 kg aus. Die Streu wurde Jährlich im
Herbste gerecht und gewogen (lufttr.). 1903
und 1910 wurden die Stammdurchmesser
kreuzweise ermittelt.
Der Höhenzuwachs betrug während der
7 Jahre 1 m; ein Unterschied zwischen ge-
Deutsches Sprachgebiet.
düngten und nicht gedüngten war kaum zu er-
kennen.
1 jähr. Kreisflächen-
mehrzuwachs pro
Bezeichnung
1 ha
KNP. 0.178 m?
KP . 0.133 m?
KN... 0.195 m?
NP p e i 0 132 m?
Aus den eingehenden Prüfungen ergibt
sich, daß die Sehwarzföhre des Großen Föh-
renwaldes dankbar ist für eine Düngung mit
12
Bodeni
Die Wirkung der Düngung tritt in fol:
den Zahlen zutage:
7 jähr. Kreisflächen- | 1jäbr. Kreisflächen-
mehrzuwachs infolge | mehrzuwachsprozent
Düngung infolge der Düngung
4.38°/o 0.63°/0
3 27°/0 0.470/0
4.79°/0 O 68°/0
3 23%) 0.46% 0
N und K,0; sie reagiert dagegen nieht è
eine Düngung mit P, 0;,. — Die N-Quellen |
F. W. sınd spärlich.
Die „heikle“ Rentabilitätsberechnung ergab:
Derbh. Masse Geldwert d. Massen- | Jährl. Düngungs-
Jährl. Geldrerlust
Bezeichnung Ä pro 1 ha 1910 mehrertrags kosten pro ha inf. der Düngung
Ungedüngt 177.60 im — — —
KNP. 2. 2% 183.97 fm 13.65 K 38 K 24.35 K
KP \ 182.37 fm 10.20 K 12 K 1.80 K
KN 184.54 fm 14.85 K 32 K 17.15 K
NP 182.32 fm 10.05 K 32 K 21.92 K
Ein Mehrertrag an Streu durch die Dün-
gung (ca. 30 rm pro ha) ist nieht zu ver-
zeichnen.
Ein positiver Düngungseffekt ist zwar zu
verzeichnen, rentabel ist die Düngung aber
nicht.
Leut - Allenstein, Forstdüngungs-Versuch
im Regierungsbezirke Sigmaringen. M. d. D.
L. G. Stück 17. Bespr. Zhl. f. A. Chem. S04.
Vom Verf. wurden zwei Versuchsreihen
angelegt.
I, 1. Aufforstung nach vorherigem, einmali-
gem Anbau von Schwedenklee unter Ver-
wendung von Nitragin nach vorheriger
ER AE auf Pflugfurchentiefe
un
I,4a. Aufforstung ohne Anbau von Griin-
düngungspflanzen unter Anwendung
von Düngemitteln.
Die Versuchsfläche lag an einem vom Pla-
teau sanft nach Westen abfallenden Hang auf
schwarzem Jura in etwa 600 m Höhe ü. M.
War vorher Weidefläche mit Kiefernkusseln
und Wacholderbüschen. Die Versuchsunter-
flächen waren 72 m lang, 7 m breit. Längs-
ausdehnung von Osten nach Westen hang-
abwärts. Beide Versuchsreihen sind zweimal
zur Ausführung gekommen:
Versuch I, 1.
Die beiden Parallelflächen, zwischen denen
ein Zwischenstreifen von 10 m Breite liegen
blieb, wurden nach Säuberung auf 34 m
Breite und 72 m Länge umgepflügt; dann
wurden je vier Unterflächen h, i, k und 1 7 m
breit abgesteckt und so behandelt (Düne
mengen pro 1 ha).
h 2:
-—— r-
11. bis 14. Il
1907.
Bepflanzung ©:
4jähr. verst
Fichten in 1!!
i T 14. V. 1906
u Aussaat mit
k 16. III. 1906 Düngung 30 kg Schwe-
mit 2000 kg. Kalk | denklee und ee
BETEN Impfung E
1 16.IV.1906 400kg Kai-| mit Nitragin pflanzung
nit, 200 kg Thomasmehl.
Versuch I, 4a.
Nach Säuberung wurden 12 Unterfläch
im Ausmaß von je 12X72 m abgesteckt, a
denen Ende November 1905 0.4X0.4 m gr
Pflanzenlöcher im Quadratverband von 12°?
angefertigt wurden. Im April 1906 wurd:
die Löcher mit 4J. versch. Fichten beptlanz-
Der Kunstdünger wurde in zwei Gaben ¢
streut, zuerst als Pflanzenlochlüngung, dar
als Volldüngung. Zur ersten Düngung wur!
der neunte Teil der im ganzen vorgesehen
Mengen genommen. Die Volldüngung &
folgte im Pflanzjahre selbst.
Pro ha:
a) 1000 kg gemahlener, gebrannter Kalk (Cü
b) 2000 kg gemahlener, gebrannter Ra:
(2 Ca)
e) 800 kg Thomasniehl T |
d) 800 kg Thomasmehl T + 400 kg Ka
(T+K)
e) 200 kg schwefels. Ammoniak 20% N m
Kulturjahr (A)
f) 200 kg schwefels. Ammoniak
Jahr nach der Kultur (A).
DEN m
utsches Sprachgebiet.
13
Bodenkunde,
- Die Kultur wurde nach folgendem Schema ausgeführt:
Ess u nn.
a
a Ca Pflanzung —
b Ca 3 —
c T í —
d T-4+K i =
e — i A
f = i =
g E » =
Die ın den einzelnen Jahren erreichten
ıesamtlängen der Fichten sind auf die Ein-
ieit bezogen worden, um einen Vergleich zu
»rmöglichen. Als Einheit wurde in der fol-
i 14. HI. 06 |18.—21. IV.| t4. IV. 06. | 10. VIL 06| 7. XI. 06 | 8. 1V. 07 |23. VII. 07
ILochdüngung 1906. Lochdüngung | Volldüngung | Volldüngung |Lochdüngung | Volldüngung
Ca
LILII]
L9
L>IITE]
genden Zusammenstellung die Zahl 100 für
die mittlere Gesamtlänge der Unterfläche c
(Vers. I, 4a Düngung mit 800 kg T) gewählt:
Beim Abschnitt des
Vegetationsjahres
2 84 91 100 97 | 90
3 67 14 100 | 108 | 78
4 53 59 100 | 109 | 58
5 46 50 100 | 104 | 51
Die Übersicht läßt bei den mit Thomas-
nehl gedüngten Flächen (c, d, 1) eine ausge-
prochene Phosphorsäurewirkung erkennen;
sie zeigt ferner, daß die mit Thomasmehl und
Kainit gedüngzten Flächen (d, 1) noch etwas
besseres Wachstum als die mit Thomasmehl
zedüngten (c) gehabt haben und daß die
außerdem noch mit Schwedenklee angesät ge-
wesenen Flächen (l) einen besonders merk-
lichen Vorsprung bekommen haben. Die re-
lative Zunahnae dagegen hat sich von Jahr zu
Jahr gemindert.
Daß die Phosphorsäure sich besonders,
Kali und Kalk weniger wirksam erweisen
werde, konnte nach der von Prof. Wagner
ausgeführten Bodenanalyse direkt erwartet
werden. Er ermittelte folgendes:
- = [100 Teile Boden enthalten
Phosphorsäure (Gesamtmenge) 0.031
ali EE eA 0.085
Koblensaurer Kalk 0.890
Zu dem Gelingen des Versuches hat die
schr sorgfältige Einbettung der Pflanzen-
wurzeln zweifellos das Ihrige beigetragen.
Die Einwirkung des Thomasmehls auf die
odenflora war sehr bemerkenswert gewesen.
Selbst dort, wo die Thomasmehlsäcke nur
ausgeklopft worden waren, zeigte sich eine
Ippige Vegetation.
‚ Außer diesen Versuchen wurden noch
“uge andere Versuche auf den flachgrün-
digen Ödländereien des weißen Jura angelegt,
kider ohne Erfolg. Hier war nicht die Phos-
Phorsäure oder ein anderer Mineralstoff ins
Minimum geraten, sondern das Wasser, und
haben die relativen mittleren Gesamtlängen betragen auf Fläche
alipjelalels]| ein] ı;] k l Zwischenstreifen
95 88 89 93 89 124 90
75 (1 76 81 76 134 80
61 64 67 13 67 131 12
AE DE TEGE TES —
wo dies fehlt, hilft auch die Kunstdüngung
nicht darüber hinweg. (Koeppen.)
Siefert u. Helbig, Stickstoffdüngungsver-
suche mit zweijährigen KSaatschulfichten.
M. d. D. L. G. Stück 11. S. 158. (1910.) Be-
spr. Zbl. f. A. Chem. 161. |
Versucehsort: Forstgarten Karlsruhe; An-
ordnung:
Es erhielten je 3 Parzellen pro ha:
1. Eine Volldüngung. 45 kg N in Form von
15 % Chilisalpeter, 80 kg K,0 in Form von
40%ıgem Kalısalz, und 175 kg P,0, als
17.5%iges Thomasmehl.
. Desgl., jedoch N als 20% (NH,): S 0,
. Desgl., jedoch N als 13%iger Norgesalpeter
(Kalksalpeter der Badischen Soda- u. Ani-
linwerke).
. Ohne N-Düngung.
.45 kg N als Na NO..
.45 kg N als (NH,), S0.
. 45 kg N als Norgesalpeter.
. 480 kg Kalk entsprechend der Menge Kalk
im Thomasmehl.
. Keine Düngung.
Als Ausdruck der Wirkungsweise der an-
gewandten Düngermittel auf die Fichten-
pflänzchen diente den Verff. einmal die Ver-
änderung der grünen Färbung der Fichten-
nadeln, sodann die Ermittelung der Gesamt-
und Mittelhöhen sämtlicher Versuchspflanzen
und schließlich die Feststellung der Gewichte,
sowie Längenmaße einer größeren Anzahl
derselben.
Ergebnisse:
1. Für die Farbenänderung wurde ermittelt:
a. Daß die am stärksten ergrünten Parzellen
jene sind, die eine Volldüngung erhielten,
to
= RD AI OU
"Deutsches Sprachgebiet.
dies blieb auch im zweiten Jahre so, ob-
wohl keine weitere Düngung erfolgte.
. Daß die mit 40%igem Kalisalz und Tho-
masmehl (ohne N) gedüngten Parzellen
ständig eine mittlere Farbe behielten.
. Daß die nur mit N gedüngten zwischen
mittel- und schwachgrün wechselten.
d. Daß ähnliches auch bei der Kalkdüngung
erfolgte.
Die Pflanzen „ohne“ Düngung am wenig-
sten ergrünten.
. ergab die Ermittelung der Gesamt- und
Mittelhöhe der Fichtenpflänzchen als Re-
sultat:
a. Die Parzellen mit Volldüngungen waren
stets allen anderen in Höhenwachstum
e.
14
überlegen. Dies tritt besonders im ersten
Versuchsjahr hervor.
. Im zweiten Versuchsjahr (in dem keine
Stickstoffnachdüngung erfolgte) erreich-
ten die Kali-Thomasmehl-Düngungen
gleiche Höhensteigerung wie Volldün-
ng.
Chilisalpeter, schwefels. Ammoniak und
Norgesalpeter als alleinige Düngung be-
wirkten gegen ungedüngt in beiden Jah-
ren keinen Vorsprung.
. Gleiches gilt für Kalk.
Das neue Düngemittel Norgesalpeter
zeigte sich dem Chilisalpeter und dem
schwefels. Ammoniak vollkommen eben-
bürtig.
3. Größen- undGewichtsverhältnisse gestatten
keine endgültigen Schlüsse.
a. Die vollgedüngten Pflanzen kamen bei
hohen Wuchsleistungen mit einem relativ
kleinen Wurzelsystem aus.
b. Die relativen Nadelmengen aller wiesen
nur sehr geringe Unterschiede auf.
H. Vater, Zur Ermittelung des Zulangens
der Nährstoffe im Waldboden. Th. J. 217.
Will man einer Holzart jenes Höchstmaß der
Wuchsleistung ermöglichen, das die gegebenen phy-
sikalischen Bodeneigenschaften und das Klima bei
vollkommenem Zulangen der Nährstoffe hervorrufen,
dann ist es wünschenswert zu wissen, bis zu welchem
Grade die einzelnen Nährstoffe im Boden zulangen.
Verf. stellt Versuche mit Saaten an. Die benutzten
Beete sind: ungedüngt, vollgedüngt d. h. in über-
schüssiger, noch unschädlicher Menge gedüngt und eine
Reihe von Beetarten, welche die Volldüngung abzüg-
lich jenes Stoffes, dessen Zulangen untersucht werden
soll, erhalten.
Die Untersuchung bezieht sich auf Ca 0, K,0, P, 0,
und N. Die Düngemittel sind Rohkalksteinmehl, 40%
Kualisalz, Thomasphosphatmehl, anfangs auch Super-
phosphat und schwefelsaures Ammoniak. Die chemi-
schen und physikalischen Nebenwirkungen der genann-
ten künstlichen Dünger verschleiern aber die wahren
Verhältnisse, weshalb die zu wiederholenden Versuche
mit reinen Chemikalien durchzuführen sind, die dann
zugleich gestatten, Schlüsse auf das Zulangen von Mg 0
und S 0, zu ziehen.
Nowotny, Düngung der Saatkämpe. D. F.
Z. 161.
nn
°.. ©
..
o
Bodenk::
Wichtig ist, von den ca. 60 vorhande: È
Lupinensorten die richtigsten zu wählen. \;'
drei Sorten kommen für uns in Betracht.
albus (weiße), luteus (gelbe) und angust:
lius (blaue). Die erstere ist die anspru«-
vollste, kann aber auch nur als Dünger `
nutzt werden, weil sie das Vieh verschmi
die zweite besonders für ärmere, sandige |;
den passend und sehr anpassungsfähig; ı
letztere ist die genügsamste, verrottet
Sandboden sehr schwer. Verf. tritt mit Nai
druck für das Untergraben der Gründüngu:
im Herbst ein.
Bousmann, Th., Anleitung zum zweckmäß:r
en der Handelsdüngemittel. Bespr. i. Z. f. F..
. 866.
i
i
}
i
Ramann, E., Blättergewicht und Blattfläch.
einiger Buchen. Z. f. F. u. J. 916
Ramann,E. u Goßner, B., Aschenanalys-
der Esche. Landw. Vers. Stat. 117.
Ramann, E., Mineralstoffgehalt von Baumb!.
tern zur Tag- und Nachtzeit. J. f. w. B. 84.
Wanderungen der Mineralstoffe, die zu ein:
merkbaren Unterschied in der Zusammensetzung ji
Asche während des Tages und der Nacht führen, firt- |
nicht statt. Hiervon macht nur der Kalk eine å
nahme. In den Blättern steigt der Gehalt an K
während der Nacht und nimmt am Tage wieder ab:
ist anzunehmen, daß Calcium in irgend einer W..
beim Transport der Assimilate beteiligt ist.
Fischer, H., Bodenbakteriologisches. N. W. I
Eine präzise Zusammenfassung neuerer bakt. È
kenntnisse, bes. über die Stickstoffrage.
Wislicenus, H., Über kolloidehemische Ve
gänge bei der Holzbildung und über analoge Vorgänr
zn der Pflanze. (Th. J. Bd. 60.) Ref. Nat:
. 257.
Trotz der großen wirtschaftlichen Bedeutung jì-
Holzes ist seine chemische Natur und seine Bildur-
noch unvollständig bekannt. Verf. führt die Holz:
dungs- und Verdiekungsvorgänge auf kolloideheni:x:
Prozesse zurück. Er geht davon aus, daß fast alle =
stoffe der Pflanze aus kolloidem Bildungsmaterial h:*
vorgehen und daß ihre Quellung, Ausfüllungen, Adser:
tion, elektrochemische Eigentümlichkeiten von dem (:
setze der Kolloidreaktion beherrscht werden.
Als Beobachtungsmaterial diente vor allem Fas”
tonerde (durch Aktivierung von metall. Aluminium m:
Quecksilber in feuchter Luft gewonnen), deren War!:
tumsmechanismus, gewisse Struktureigentümlichkeitr:
und Adsorptionswirkung, dem der Pflanze auffall«ı..
analog ist. Das Plasına entspräche dabei dem aktivir!
ten Al, die pflanzl. Wachstunsstoffe dem aktivierend
Hg, der kolloiden Tonerde. Mit Hilfe der Fasertonerdr.
die als physikochemisch wirksames Adsorbens für &
Adsorption der Pflanzensaftkolloide benutzt wen.
kann, und eines messenden Verfahrens der Adsorption:
analyse konnte in den Baumsäften das Verhältnis dv
(ads.) Kolloide zu den Kristalloiden geprüft weraen. D:
Kambialsaft im Juli, also zur Zeit der vegetativen Hoi:
bildungstätigkeit, wies sehr zahlreiche Kolloide au:
deren Menge schon im August zurückgeht und bal
nicht mehr größer ist als im Frühjahr. |
Es entsteht folgendes Bild der Holzbildung: D“
vom Plasma ausgeschiedene Zellulosesubstanz la?
durch Gelbildung den chemisch indifferenten, unl:
lichen Oberflächenkörper entstehen. Dieses Zellulo:
gel wird dann teilweise durch Adsorption, teils durt
Gelhautauflagerung von den kolloiden Saftstoffen um
hüllt. Dieses an die Zellulose angelagerte Gemeng
von aus dem ernährenden Saftstrom ausgeschiedent"
Kolloiden bildet demnach das „Lignin“, in dem di:
t
i
$
tsches Sprachgebiet.
omogene Substanz (Hadromal) zwar gewöhnlich vor-
den ist, aber keinen integrierenden Bestandteil
let.
Mitscherlich, E., Über das Gesetz des Mini-
ms und die sich aus diesem ergebenden Schlußfolge-
ıgen. L. Vers. Stat. 231.
Eine mathematische Interpretation des genannten
setzes. Verfasser kommt zu nachstehenden Schluß-
gerungen:
Das Gesetz des Minimums ist keine geradlinige, son-
dern eine logarithmische Funktion.
Die grundlegenden Vegetationsversuche, welche
einen allgemeinen Maßstab für die Bewertung
der Düngemittel ergeben sollten, sind darum hierfür
nicht zu benutzen und zu verwerten.
Es bedarf hierzu neuer exakter Vegetationsversuche
nach dem Muster der Hellriegel’schen Sandkulturen.
Es lassen sich auf Grund derartiger Versuche, bei
denen nicht der Sand oder irgend ein Grunddünge-
salz auf den im Minimum vorhandenen Nährstoff
einwirken darf, allgemein gültige Ver-
gleichs-Wertzahlen einmal für verschie-
dene Düngemittel, die den gleichen Nährstoff ent-
halten, und ferner für die verschiedenen Kultur-
pflanzen untereinander ableiten.
Popp, M.-Oldenburg, Phonolith als Kalidünge-
nt Fr d. D. L. G. Stück 5. Bespr. Zbl. f. A.
em. 669.
Auf Grund einjähr. Versuche ist vom Verf. bereits
chgewiesen worden, daB dem Phonolith als Kali-
ngemittel eine gewisse düngende Wirkung nicht ab-
sprochen werden kann, daß er aber mit leichtlösl.
alisalzen niemals konkurrieren kann.
Bezüglich der Nachwirkung ist zu konstatieren,
aß eine solche nirgends bemerkbar war. Die Wirkung
eg Phonnliths ist im zweiten Jahre nicht besser, son-
rn geringer gewesen als im ersten Versuchsjahr.
ort betrug sie im Durchschnitt 70%, hier nur 50%
m der Wirkung der Kalisalze. Auch günstige Wir-
ungen der Kieselsteine oder anderer Faktoren sind
jemals in die Erscheinung getreten.
Kappen, Hubert, Die Zersetzung des Cyana-
ids durch mineralische Bodenbestandteile Fühl. L.
. Heft 19. Bespr. Zbl. f. A. Ch. 17.
Ulpiani kam zu dem Ergebnis, daß die Zersetzung
es Cyanamids im Boden in Harnstoff mit Mikroorga-
ismenwirkung nichts zu tun hat; sie soll vielmehr als
ine katalytisch beschleunigte chemische Reaktion an
ıner festen Oberfläche zu betrachten sein. Verf. kommt
un auch zum Resultat, daß die Zersetzung des Cyana-
ids auf anorganischem Wege erfolgen kann; ander-
its scheint aber auch noch immer die Mitwirkung
m Organismen möglich.
i Bäßler-Köslin, Versuche zur Feststellung der
Jüngewirkung von Kalksalpeter und Kalkstickstoff im
ergleich zu denjenigen von Chilisalpeter und Ammon-
ulfat, Bespr. Zbl. f£. A. Ch. 302.
, «in Vergleich des ganzen Materials ergibt, daß dem
‘alkstickstoff ebensowenig wie dem Kalksalpeter und
em Ammonsulfat eine Überlegenheit in bezug auf Pro-
uktion von Trockensubstanz, Stärke oder Zucker im
Teich zum Chilisalpeter zugesprochen werden kann.
ni nächsten der Chilisalpeterwirkung kommt der
alksalpeter, der ihm auch chemisch am nächsten steht.
Stotter, Herrmann, Stumpf, Wert der
urzelrückstände als Stickstoffsammler und Gründün-
zer. Bespr. Zbl. f. A. Ch. 689.
ie Verff. weisen nach, daß die Wurzelrückstände
er Papilionazeen allein schon genügen, gewisse Halm-
a auf mindestens 2 Jahre zu versorgen und daß
ie Unterbringung der oberirdischen grünen Teile der
Pilionazeen als Gründüngung überflüssig ist. Die für
as zweite Jahr nicht ausreichenden Mengen an mine-
u bea Nährstoffen sind billiger durch Kunstdünger
Bodenkunde,.
Weis- Kopenhagen, Über Vorkommen und Bil-
dung der Salpetersäure im Wald- und Heideboden. Z. f.
B. P. u. J. 1910. Bd. 28. 434. Bespr. Zbl. f. A. Ch. 510.
Im großen und ganzen scheint es nach den Unter-
suchungen, daß in Dänemark und wahrscheinlich auch
in Ländern mit denselben klimatischen Verhältnissen
die Salpetersäure in allen Arten Waldboden vorkommt,
jedoch in sehr verschiedenen Mengen, was nur auf eine
Bildung auf der Stelle und auf das Vorhandensein sol-
cher Bakterien zurückgeführt werden kann, die dieselbe
hervorrufen können. Die monatlichen Bestimmungen
der Salpetersäure im Waldmull unter Buche sprechen
dafür, daß die Nitrifikation nicht allein während der
warmen Sommermonate, sondern auch mit bedeutender
Intensität jedenfalls während der Herbstmonate, Okto-
ber, November und zum Teil Dezember, stattfindet. Was
dann während der kalten Wintermonate Januar— März
vorhanden ist, stammt vielleicht aus der früheren Pe-
riode, weil das Auswaschen während der zwar nieder-
schlagsärmeren Winterzeit bei teilweise gefrorenem
Boden gering ist; auch der Verbrauch durch Vegetation
spielt dabei keine Rolle.
Der mullige Waldboden enthält zwar ziemlich be-
deutende Mengen N,0,, während Rohhumusboden, be-
sonders alter Rohhumus, nur geringe Mengen assimi-
lierbaren N enthält, dagegen bedeutende Mengen ver-
schiedenartig gebundenen N; dieser kann teils durch
Bearbeitung, teils durch Kalken mit nicht zu geringen
Mengen von CaC0, teilweise und schnell zugänglich
gemacht werden.
v. Seelhorst, Verbleib des Gründüngungsstick-
stoffs auf einem Sandboden. M. d. D. L. G. 1910.
Stek. 20. 291 u. Stck. 21. S. 309. Bespr. Zbl. f. A. Chem.
153.
Das Gesamtresultat zeigt ebenso wie die Einzel-
resultate, daß die späte Unterbringung der Gründün-
gung gegenüber der früheren einen wesentlichen Vor-
zug hat. Die in dem Drainwasser ausgewaschenen N-
Mengen sind geringer, die in den Ernten zurückerhal-
tenen sind bei späterer Unterbringung größer gewesen
als bei der frühen.
Hjalmar v. Feilitzen, Neue Impfversuche
zu blauen Lupinen auf neukultiviertem Hochmoorboden
mit Nitrobakterien, Nitragin und Impferde.
Apotogen, Nitragin oder Naturimpferde? Impfver-
suche zu verschiedenen Leguminosen auf neukultivier-
tem Hochmoorboden. Z. f. B. P. u. J. 1910. Bd. 26. 345 u.
1911. Bd. 29. 198.
Brocgqg-Rousseu u. E. Gain, Über die Exkre-
tionen der Wurzeln. Compt. rend. 1910. Bespr. Zbl. f.
A. Chem. 475.
Der klassische Versuch über den Einfluß der Wur-
zeln bei der Berührung mit einer Marmorplatte ist in
vorl. Frage ohne Bedeutung.
Durch die Versuche der Verff. an Roßkastanie und
Bohnen ist festgestellt, daß die Pflanzen während der
ersten Periode der Entwicklung Peroxydiastase durch
die absorbierenden Haare ihrer Wurzeln in das um-
gebende Medium absondern. Die allgemeine Hypothese
der osmotischen Exkretion der Wurzelhaare ist exper.
bewiesen.
Ill. Meteorologie.
Schenk v. Schmittburg, Frhr. v., Die Hitze
und ihre Wirkungen in dem Diluvialsand-
gebiet der Mainspitze. Silva 281.
Die Wirkung der abnormen Trocknis des
Berichtsjahres schildert der Verf. Alle jün-
geren Pflanzen, deren Wurzelvermögen sich
noch in den oberen Erdschichten befindet,
sind tot. Mangelnder Regen, steter Sonnen-
Deutsches Sprachgebiet.
Bodenk
schein und hier noch dazu das Auspumpen
des Grundwassers durch die Wasserwerke der
Stadt Frankfurt a. M. helfen zusammen, das
traurige Bild zu vervollständigen.
Verf. glaubt z. T. an eine direkte Verbren-
nung der Pflanzen. Engerlingsbeschädigun-
gen machen dieselben noch widerstandsloser.
Bezüglich der einzelnen Holzarten wird
festgestellt, daß die Föhre am widerstands-
fähigsten ist. Die Fichten sind bis zu 10).
Alter nahezu sämtlich verdorrt. Die Wey-
mouthskiefer hat sich auch als wenig
widerstandsfähig erwiesen. Pungens,
Douglasie und Sitkafichte haben
sich auffällig gut gehalten. Über die
Lärche, die zwar die Nadeln verlor, steht
das endgültige Urteil noch aus.
Die jungen Eichen sind alle verloren;
bei Buche und Haınbuche ist von grö-
Berem Schaden nicht zu sprechen; ebenso bei
Birke und Akazie. Sogar die Heide lei-
det unter der Trocknis.
In den Pflanzgärten waren durch entspr.
Maßnahmen die Pflanzen zu retten.
Daß Mücken und Bremsen unter dem heu-
rigen Klima litten, ist bemerkenswert, Verf.
hofft dies auch bezügl. der Forstinsekten. Die
De DIONGERZED: ist natürlich sehr gestei-
gert.
Schließlich empfiehlt der Verf. noch, die
Vogelwelt und das Wild gegen die Folgen der
schreklichen Wassernot zu schützen,
Vogt, E., Einwirkung der Hitze auf Fich-
Ienkulturen. Silva 305.
In der Oberförsterei Hochweisel haben
durchwegs die älteren Fichtenkulturen bedeu-
tend mehr gelitten als die diesjährigen Neu-
anlagen. Als Ursache glaubt Verf. die Haar-
röhrehenkraft im allgemeinen und die wasser-
aufsaugende Kraft des Bodens im speziellen
annehmen zu dürfen. So können die jungen
Pflanzen infolge der Lockerheit der Pflanz-
löcher, durch die die Verdunstung wesent-
lich vermindert ist, Wasser infolge der Kapil-
larıtät von tieferen Schichten beziehen. Im
schon gefestigten Boden älterer Kulturen sei
das nicht mehr der Fall.
Baltz-Barmen, Dürre und Vegetations-
wasser. Silva 329.
Verf. kommt zum Schlusse, daß ın dürren
Perioden, wie sie der Sommer 1911 gebracht
hat, die Kapillarkraft des Bodens für die
Waldvegetation nur eine ganz untergeordnete
Rolle spielt, die ziemlich vollständig entfällt,
wenn der Grundwasserspiegel sich so weit ge-
senkt hat, daß die Quellen versiegen, denn
wenn kein Wasser mehr im Boden vorhanden
ist, so ist es nicht möglich, daß es auf kapil-
larem Wege aus der Tiefe in die Höhe gehoben
wird. Die Quelle des für die Vegetation unter
solchen Umständen nötigen Imbibitionswas-
sers ist die Bodenluft, die bei den durch
Temperatur beeinflußten physikalischen \i
gängen Wasser ausscheidet, das durch Au
sion festgehalten wird und nun den Pfla::.
zugute kommt.
Walther-Darmstadt, Die Hitze und Di
im Sommer 1911. Silva 337.
Für unseren ausgetrockneten Waldbk«:
ist es von großem Vorteile, wenn kein Wa:
ihm verloren geht; deshalb sind die auf:
Erhaltung des Wassers abzielenden Maßıt
men, Ableitung des Wassers von Weger
die Bestände, Anlage von Horizontalgri'-
an Hängen, Bodenlockerung u. s. w. ret
zeitig zu treffen. Ein verschlossener Boi
nimmt das Regenwasser, namentlich star
Platzregen, kaum auf; hier müssen der Pt:
und die Rollegge und ähnliche Werkzeuge h
fen. Dies umso nötiger, je mehr Stre
nutzung. Schad’ für jeden Tropfen, der
serem Walde nicht zugute kommt. Grob
Entzug durch Wasserleitungen! Zuviel Wa
ser kann er nicht leicht erhalten, und we
wirklich, so ist dies leichter fortzuschaffen, :
umgekehrt solches herbeizuleiten. |
Flander-Castell, Dürre und Vegetativ
wasser. Silva 373.
Verf. ist der Ansicht, daß nennensw:t-
Taubildung wohl nur in der Tiefe dureh :
steigende Luft, nicht aber durch aufsteiger--
Luft in den oberen Bodenschichten statii:
den kann.
Eine Rolle spiele besonders die Wurz
konkurrenz von Tiefwurzlern gegeni
Flachwurzlern.
Ramann, E., Lichtmessungen in Fick“
beständen. A. F. u. J. Z. 401.
Verf. verwendet für die Lichtmessunzs
ein Selenphotometer. Die chemischen \:
thoden sind nicht einwandfrei.
Die Lichtstärke ist in lux ausgedrückt
der Lichtmenge, die ein gem Fläche von e::
Normalkerze in einem Meter Abst:
empfängt. Eine 15-40kerzige Lampe liefen
daher in 1 m Abstand 15—40 lux.
Verf. beschreibt die Handhabung des Pi-
tometers und die Jahreszeit der Benutzung.
Ermittelt wurde die Lichtintensität è
„Sonnenflecken“ im Walde. Die bisherige \
pirische Beurteilung dieser Flecke un!
schätzte deren Helligkeit. Die „Son:
flecken“ sind nicht ohne Bedeutung für #
Waldboden. Die mit dem Lichte gespen::
Wärme müßte erst gemessen werden.
Nach dem Versuchsergebnis beschattet {
Fichte am stärksten, ihr nahe steht die Ta::
während (!) die Buche stark zurückbleibt
Aus den Beobachtungen läßt sich ableit
da8 Tannenanflug sich (bei mittelstar:
und starkem Tageslicht) bei einem Li
genuß von rund 95 lux einstellt und sich |
'eutsches Sprachgebiet.
Bodenkunde.
>—105 lux erhalten kann, während die Fichte
ir dauernden Wuchs 120—140 lux bedarf.
'as Licht ist aber bei der Verjüngung nicht
ilein ausschlaggebend, wie an Beispielen
achgewiesen wird.
Messungen in Durchforstungsbeständen
er Versuchsanstalt ergaben für Fichten und
n hellen Tagen:
schwach durchforstet mittelstark stark durchforstet
iinimum 68 76 88
aximum 108 168 235 lux.
Eine stärkere Durchforstung wirkt nach
‚wei Richtungen, sie steigert den durch-
chnittlichen Lichteinfall und außerdem tre-
en die Maximalgrößen häufiger auf.
Verf. kommt zu folgenden Sätzen:
Die schwache Durchforstung ist eine Maß-
"egel, die dem Bestand seinen Charakter als
Kulturwald, d. h. als vorwiegend aus wenig
voneinander abweichenden Individuen be-
stehend, erhält; immerhin ist sie eine Maß-
‘egel, die über die Grenzen der „Totenbestat-
ung“ hinausgeht.
Die mittelstarke D. beläßt etwa 60% des
3estandes in einheitlichen Verhältnissen und
äßt ihm überwiegend die Kennzeichen des
künstlich“ verjüngten Waldes; für etwa
(0% werden jedoch bereits stark abweichende
Verhältnisse geschaffen und die Bäume kom-
men unter Lebensbedingungen, die ihnen in-
lividuelle Entwiekelung gestatten.
Die starke D. räumt mit dem Kulturwalde
wf, sie bringt die Bäume unter Lebensbedin-
sungen, welche sich wieder denen des Natur-
waldes nähern, mehr als die Hälfte der Indi-
viduen kann sich frei entwickeln.
Ramann, E., Die Bedeutung der Verdun-
stung für Biologie und Oberflächengeologie.
Met. Z. 570.
Die Luftfeuchtigkeit, d. h. der Wasser-
lampf der Atmosphäre, kann chemisch, phy-
ıkalısch und biologisch wirksam sein.
Chemisch-physikalischer Natur ist der
vechselnde Wassergehalt der festen Körper;
iologisch wirkt die Hygroskopizität nicht;
las Wasser ist fest gebunden.
Der Daınpfdruck wirkt chemisch bei der
Stabilität oder Instabilität von Hydraten und
irıstallwasserhaltigen Salzen (Soda ete.). In
ler Natur auf aride Gegenden beschränkt.
In größerer Tiefe des Bodens herrscht ab-
weichende Temperatur und zumeist höherer
Dampfdruck.
Lebenstätige Organismen bedürfen Wasser
ın flüssiger Form.
Die Luftfeuchtigkeit (Wasserdampf) übt
au, Organismen keinen unmittelbaren Ein-
uß.
Hoch einzuschätzen sind die indirekten
Wirkungen, besonders die Wasserverdun-
tung. Diese ist abhängig von Temperatur,
Forsti. Jahresbericht f. d. Jahr 1511.
Dampfspannung der Luft, Windbewegung
und der Anwesenheit von Waser in fester oder
flüssiger Form, daher deren Bestimmung
schwierig.
Die Bestimmung der möglichen Verdun-
stung versagt.
Die Abgabe von Wasser in Dampfform an
die Atmosphäre (Verdunstung) übt auf die
anorganische Natur keine selbständige Wir-
kung aus, wohl aber auf die organische.
Die Menge des tropfbar flüssigen Wassers
wird hierdurch in den Erdschichten vermin-
dert; damit wird die Hydrolyse und Lösung
ım Boden beeinflußt. Die Verdunstung wirkt
also nicht selbständig, sondern indirekt.
Ganz anders ist die Wirkung auf Lebe-
wesen. Die Verdunstung von Wasser ist hier
eine Lebensfunktion. Hinreichende Wasser-
versorgung oder Minderung der Verdunstung
bewirken die Erhaltung des Individuums in
trockenen Zeiten. (Wasserstellen, Struktur
der Oberhaut, Haarkleid.)
Tierarten, die, an feuchte Luft gewohnt,
länger der Verdunstung ausgesetzt sind, ster-
ben. (Regenwürmer und andere Bodentiere.)
Die Pflanzenwelt hat den höchsten An-
passungsgrad. Dieser wird für viele Pflanzen
formgebend. Licht und Schattenblätter; Wur-
zeln, aus feuchtem Boden an die Luft ge-
bracht, sterben ab.
Der Verdunstungsschutz ist teils autonom
(Spaltöffnungen), teils eine feststehende
Eigentümlichkeit des Baues.
Temperatur, Niederschläge, Verdunstung
regeln die Verbreitung der Pflanzen. Die Ver-
dunstung übt gleichzeitig den wichtigsten
formgebenden Einfluß, sie beherrscht den Ha-
bitus der Pflanzenwelt eines Gebietes.
Die indirekten Wirkungen der Verdun-
stung auf die Bodenbildung sind gleichfalls
wichtig.
Je nach dem Verhältnis zwischen Nieder-
schlägen und Verdunstung ist der Verlauf der
chemischen Vorgänge verschieden. Bei
Sickerwasserbildung wird der Boden ausge-
waschen. Verdunstet die gesamte Menge der
Niederschläge, so bleiben die Salze im Boden
und sammeln sich an. i
So kam man zu der Unterscheidung humi-
der und arider Gebiete.
Die Gegensätze zwischen humiden und ari-
den Bedingungen beherrschen die Boden-
bildung.
Zurzeit fehlt jeder Maßstab für die Größe
der Verdunstung. Die „relative Feuchtiy-
keit“ versagt, wenn es sich um Gegenden ver-
schiedener Temperatur handelt. Viel bessere
Werte würde die Bestimmung des Sättigun gs-
defizites ergeben.
Die Berechnung wäre nicht schwierig.
Man wähle als Ausdruck hierfür die zur Sät-
8
Deutsches Sprachgebiet.
tigung fehlenden Gramm Wasser ım Kubik-
meter Luft. Die Daten wären von den meteo-
rologischen Stationen auszuführen.
Engler, A., Zürich, Untersuchungen über
den Blattausbruch und das sonstige Verhalten
von Schatten- und Lichtpflanzen der Buche
und einiger anderer Laubhölzer. M. S. C. 107.
Das wichtigste Ergebnis der phänologi-
schen Beobachtungen ist die Tatsache, daß
junge Buchen, Bergahorne, Eschen und
Eichen unter dem Schirme alter Bestände
früher die Knospen öffnen und sich vollstän-
dig belauben als schirmfreie junge Pflanzen
und mittelalte und alte Bäume. Im Laubwalde
ergrünen zuerst die Jungwüchse unter
Schirm und die Wasserreiser älterer Bäume,
dann folgen die unteren Äste und Zweige der
Krone des Altholzes und die Baumwipfel und
zuletzt belauben sich die unbeschirmten
Jungwüchse.
Die gewöhnliche Ermittelung meteorolo-
gischer Daten genügte nicht, deshalb wandte
Verf. feuchte Luftthermometer an, um die von
den Pflanzen „gefühlte Temperatur“ besser
zum Ausdruck zu bringen.
Im April beträgt die Differenz der mittle-
ren Minima der Freilandstation im Durch-
schnitt 1.4°, im Walde dagegen bloß 0.6° C.
Verf. konnte nachweisen, daß bei bedecktem
Himmel die für die Pflanzen „fühlbaren“
Tagestemperaturen im unbelaubten und halb-
belaubten Buchenwalde im April ungefähr
die gleichen sind wie auf freier, unbeschirm-
ter Fläche und daß der Unterwuchs auch zur
Zeit, da der Schirmbestand noch nicht belaubt
ist, eine geringere nächtliche Abkühlung er-
leidet als Jungwüchse im Freien. Günstig für
den Umterwuchs ist ferner die größere relative
Luftfeuchtigkeit des Waldes, ob derselbe be-
laubt oder kahl ist.
Untersuchungen bezügl. des Einflusses der
Exposition ergaben, daß an den Nordhängen
die Buchen während der 7 Beobachtungsjahre
durchschnittlich 6 Tage früher zu treiben be-
gannen und sie den Blattausbruch durch-
schnittlich 9 Tage früher als am Südhang vol-
lendeten. Die Nordhänge waren jedes Jahr
vor den Südhängen grün. Bei plötzlich ein-
tretender großer Wärme (Föhn) kann die
Zeitdifferenz nur 3—4 Tage, bei langsamerem
Gange der Blattentwicklung aber 10—13 Tage
betragen.
Dieser Verlauf des Blattausbruches beruht
auf der Eigenschaft der im Schatten, d. h. im
gedämpften, diffusen Lichte, gebildeten Knos-
pen, früher auszutreiben als die in stärkerem
Lichte entstandenen.
Je mehr sich der Lichtgenuß eines Spros-
ses dem Mittelmaße des für die betreffende
Art notwendigen Lichtgenusses nähert, desto
früher treiben seine Knospen im Vergleich zu
18 Bodenkr:
den Knospen besser beleuchteter Sprosse a
Individuelle Veranlagungen sind nicht !
rücksichtigt.
Verpflanzt man junge, unter Schirm
wachsene Buchen ins Freie oder bringt n€
umgekehrt unbeschirmte Buchenpflanzen
den Schatten des Waldes, so behalten :
Pflanzen kürzere oder längere Zeit ihre sp
unter bestimmten Lichtverhältnissen erwor:
nen Eigenschaften auf dem neuen Stande:
bei. Anpassung erfolgt erst nach und nı#
Die einmal im Gange befindlichen physiv'4
gischen Prozesse haben ein gewisses Behi
rungsvermögen.
Im Schatten erzogene Saatbuchen treil-
ebenfalls zeitiger aus als unbeschattete. D
Nachwirkungen der Lichtintensität sind alef
bei jungen 1—3j. Pflanzen unbedeutend un
Schatten- und Lichtpflanzen können desha!
ohne Gefahr versetzt werden. Beim Anbau i
Freien ergab sich im Gedeihen ein klaıı
Unterschied zugunsten der Lichtbuchen.
Seitliche Beschattung begünstigt in d
Jugend das Höhenwachstum der Buche. Ni
Beleuchtung der Triebe übt folgenden Ei:
fluß auf die Beschaffenheit der Buchenkn:
pen aus:
a. Die Lichtknospe ist größer, schwer:
derber und fester verschlossen als d
Schattenknospe.
b. Sie enthält die Anlage zu einem längere-
blattreicheren Frühlingstriebe als d
Schattenknospe.
c. Sie besitzt zahlreichere, diekere De:
schuppen.
d. Der typische anatomische Bau der Li
und Schattenblätter ist schon in den Bhi
anlagen der Knospen vorgebildet.
Im Frühling vor dem Blattausbruche we
das Klima unter dem Kronendach des Lar
waldes folgende für die niedrige Vegetatı:
wichtige Besonderheiten auf.
a. Die Lichtintensität ist wegen fehlen:
Laubes groß.
b. Die relative Luftfeuchtigkeit ist auch ı!
unbelaubten Buchenwalde etwas größer :!
im Freien.
c. Die vom trockenen Luftthermometer ang
zeigten Tagestemperaturen sind zwar !:
Freien etwas höher als unter kahlem Lav
holzschirm; allein das feuchte Luftthern
meter erreicht dort denselben mittler-
Stand wie im Freien. Daraus ist zu schl
ßen, daß die für die Pflanzen fühlbare Lu"
temperatur unter Bestandesschirm und i-
Freien ungefähr die gleiche ist. Zeitwe:
Erwärmung der Pflanzen durch direk:
Bestrahlung allerdings im Freien gröl
d. Die nächtliche Wärmeausstrahlung u
Abkühlung der Pflanzen ist auch untt
tsches Sprachgebiet.
:ahlem Laubholz wesentlich kleiner als im
reien, in Höhen von 0—2 m über Boden.
Schroffe Temperaturschwankungen üben
€? die Knospen unserer Laubhölzer einen
ıken Wachstumsreiz aus. Buche und Berg-
rn reagieren besonders leicht auf diesen
3 Schwellen und die Streckung der Knos-
ı veranlassenden Reiz.
Warme Nächte und Sonnenschein fördern
hohem Maße das Hervorbrechen und die
sgestaltung von Blättern und Trieben.
Unter Bestandesschirm wirken die vermin-
rte nächtliche Abkühlung und die höhere re-
ive Luftfeuchtigkeit günstig auf das
achstum der jungen Triebe.
Direktes Sonnenlicht begünstigt das Aus-
eiben von Licht- und Schattenknospen. In-
usive Bestrahlung ist sowohl dem Schwel-
n der Knospen wie dem Hervorbrechen und
T Ausbildung der Blätter förderlich.
Die schnellere Wirkung äußerer Einflüsse
ıf die Schattenknospen ist auf ihre morpho-
gischen und physiologischen Eigenschaften
'rückzuführen.
Faudi-Karlsruhe, Pflanzen- und bestands-
SERIERRIEHE Betrachtungen. A. F. u. J. Z.
Eine klare Zusammenfassung der For-
hungsergebnisse über die Geographie un-
rer Wälder auf Grundlage entwicklungs-
schichtlicher, klimatischer und bodenkund-
her Tatsachen.
Hausrath, H., Karlsruhe, Pflanzengeogra-
hische Wandlungen der Deutschen Land-
chaft. (Teubner 1911.)
Der Einfluß von Klima und Boden auf die
'lanzenverbreitung ist wohl noch nicht prä-
iser behandelt worden. — Die geschichtliche
etrachtung des deutschen Landschaftsbildes
rfolgt an folgenden Typen:
‚ 1. Acker- und Gartenland einschließlich der
ebberge (Formationen des künstlich offen-
ehaltenen Bodens). 2. Grasland — Wiese,
Inger, Weide. 3. Wald — Laub-, Nadel- und
lischwald — Hochwald und Buschwald.
» Heide. 5. Trockenes Unland — Felsen-
neere, Schutthalden, Dünen (natürliche For-
nationen des offenen Bodens). 6. Seen und
Vasserläufe. 7. Sumpf und Moor — Röh-
cht, Wiesenmoor und Hochmoor.
Schubert, Die Witterung in Eberswalde 1910.
+ f. F. u. J. 907.
A ‚Weber, Wind und Wetter. „Aus Natur und
»eisteswelt“. 1910. Bespr. in Z. f. F. u. J. 453.
i Hornberger- Münden, Beiträge zur Kenntnis
es Klimas von Münden. Z. f. F. u. J. 247.
Billwiller, R., Die Witterung des Jahres 1910
n der Schweiz. Schw. Z. 40.
ai rause, Ernst-Straßburg, Die Vegetations-
A ältnisse Mitteleuropas während der paläolithischen
eiten. N. W. 785.
wE höchst interessante und verständliche Ver-
ung von Vorstellungen über die Haupteiszeiten
Bodenkunde.
(Mindel, Riss, Würm); die bodenkundlichen (bes. die
Lößbildungen), floristischen, zoologischen und klimati-
schen Zustände werden geschildert.
Eysell, A., Blitzschlag und Bäume. N. W. 591.
Der Blitz paßt sich genau den anatomischen Ver-
hältnissen an; er folgt den Saftfäden in den Gefäßen
der jüngsten Holzschichten. Es kommt auf Qualität
und Quantität dieser Säfte (nicht auf den Fettgehalt
des Holzes) an.
Metzger, OÖ. Die Forstwirtschaft
gebiete Togo. München 1911.
Weder die Temperatur- noch die Regenverhältnisse
sind in Togo waldausschließend.. Die Regenmengen
sind für tropische Verhältnisse zwar nicht übermäßig
hohe, aber für die Existenz des Waldes voll ausreichend.
Die Küste und das küstennahe Gebiet hat die gering-
sten Mengen. Kpeme hat z. B. normal 569 mm R. Die
relative Feuchtigkeit ist in der Regenzeit konstant
ziemlich hoch, in der Trockenzeit zeitweise sehr gering.
Aber auch die zeitweilige Lufttrocknis ist nicht
waldausschließend, weil sie mit dem Ruhezustand der
Vegetation zusammenfällt. (Wirkung?)
Am 70 km breiten Küstenstreifen ist die dauernd
wehende, ziemlich kräftige Brise unmittelbar an der
See der Waldbildung ungünstig.
Wo durch Feuer der Boden in Baumsteppe umge-
wandelt ist, läßt sich heute noch in deren Besetzung
der allmähliche Ersatz von Holzarten des Urwaldes
durch rein xerophytische Holzarten verfolgen.
Verf. vermutet für die Tropen einen mindestens
ebenso hohen Temperaturunterschied zwi-
schen Wald- und Freilandluft, wie er bei uns beobachtet
ist (390—4.50). Ferner nimmt er an, daß in den Tropen
der Wald das ganze Jahr hindurch tagsüber die Bo-
dentemperaturen gegenüber dem Freiland min-
destens um 60 erniedrigt.
In den Tropen, wo die Temperaturen das ganze
Jahr hindurch sehr hohe sind, wo somit der Unter-
schied zwischen den Temperaturen der Waldluft und
der Freilandluft sehr bemerkbar ist und die Vegetation
nahezu das ganze Jahr hindurch dauert, wird auch der
Einfluß des Waldes auf die Erhöhung der relativen
Feuchtigkeit der Luft das ganze Jahr hindurch
fühlbar sein. Verf. nimmt ferner an, daß die großen
Veränderungen der Vegetationsverhältnisse Togos eine
Einwirkung aufdas Klima des ganzen Landes
bezw. von Teilen des Landes gehabt habe. Ganz sicher
ist, daß durch die Ausrottung der Urwälder. ganz Togo,
mit Ausnahme der einzigen Waldlandschaft Buëm, den
klimatischen Extremen der Baumsteppe preis-
gegeben ist.
Wasserwirtschaftlich ist von Bedeutung,
daß das meteor. Wasser einer viel rascheren Verdun-
stung ausgesetzt ist wie in Waldungen. Die abnorme
Waldarmut des Schutzgebietes macht sich in einem sehr
ungünstigen, ungleichmäßigen Wasserstande der
Flüsse geltend.
Rabot, Ch. Über die obere Baumgrenze in Skan-
dinavien.
In der französischen geogr. Monatsschrift (La Géo-
graphie) vom April 1911 gibt Verf. eine Übersicht über
seine eigenen Arbeiten und die anderer, betr. die oberen
Baumgrenzen in Sk. Er kommt dabei zum Schlusse,
daß der Rückgang der ob. Baumgrenzen einer Klima-
änderung zugeschrieben werden muß, und zwar speziell
einer Abnahme der Sommertemperatur, welche auf 2.50
geschätzt werden kann. Bespr. Met. Z. 539.
Cleland, H., Die Wirkungen der Entwaldung
Neu-Englands. Met. Z. 133.
Verf. ist der Meinung, daß man sich im Enthusias-
mus für die Erhaltung unserer Waldungen Übertrei-
bungen schuldig macht, indem man sich bemühe, zu
zeigen, daß nicht nur die Wälder rasch zurückgehen,
sondern daß als Wirkung ihrer Entfernung auch der
Boden zum Teil oder gänzlich ruiniert werde. Diese Fälle
im Schutz-
Deutsches Sprachgebiet.
bezögen sich zum gr. Teil auf nicht vergletschert ge-
wesene Gebiete, wo der Boden im allgemeinen aus lo-
sem, gleichartigem Sand und solchem Staub besteht
oder aus gleichartigen, zusammenhängenden Sedimen-
ten. Dort sei es außer Frage, daß die erosive Kraft des
Wassers bedeutend zunimmt, wenn die Pflanzendecke
entfernt ist.
Waldbau.
Wa. i
Im einstmals vergletscherten Neu-England iz
nicht der Fall, denn die ungleichartigen Besta: -
des Bodens sind für die Erosion ungünstig (?), ú
Steine das Wasser beständig vom Lauf ablenke::
dessen Geschwindigkeit herabsetzen; außerdem =
Boden in der Wasserrinne förmlich gepflastert urc "
hindere eine exzessive Erosion.
Von Professor Dr. Adolf Cieslar in Wien.
I. Bestandesbegründung.
A. Allgemeine Gesetze und Notizen
über Bestandesbegründung und Holz-
artenwahl.
W. Borgmann, Über die Beziehungen zwi-
schen dem natürlichen und ökonomischen
Prinzip in der Forstwirtschaft. Antrittsrede,
gehalten den 24. Mai 1911, am 100jJährigen Ge-
denktage an Heinrich Cottas Einzug in Tha-
randt. (Th. J. 101—122.)
Prof. Dr. Borgmann faßt seine Betrach-
tungen in dem nachfolgenden kurzen Schluß-
satze zusammen: Eine auf waldbaulich-natur-
wissenschaftlicher Grundlage aufgebaute Me-
thode der Bestandeserziehung, welche unter
dauernder Erhaltung der Bodenkraft und
eines günstigen Grades der Bestandesdichte
die höchste, nach Standort und Holzwert er-
reichbare (iesamtzuwachsleistung auf die in-
dividuell best veranlagten Stämme zu vereini-
gen vermag, muß zugleich auch ein Ausdruck
der höchsten Werterzeugung an einem auf
sein günstiges Maß zurückgeführten Bestan-
desvorratskapital in kürzester Zeit und damit
der höchsten Rentabilität sein. Nicht also be-
steht ein Widerspruch zwischen den natür-
lichen und ökonomischen Grundlagen unserer
Forstwirtschaft, sondern eine erfreuliche
Ü bereinstimmung.
Und nicht zu kühn will dann der letzte
Schluß erscheinen, daß der Beweis der Über-
einstimmung beider Prinzipien, die unseren
grundlegenden Disziplinen — der Natur-
wissenschaft und Mathematik — entsprungen
sind, wie ein Schlußstein erscheint in dem
festgefügten Gebäude der Bodenreinertrags-
lehre, die im Herzen Deutschlands geboren
wurde, mit der sich in unvergleichlichem
Glanze die Namen ihrer ältesten und kraft-
vollsten Vertreter verbinden, die Namen eines
Preßler, Judeich und Gustav Heyer!
L. A. Hauch, Die Ausdehnung der Verjün-
gungsfläche. (Z. f. d. g. F. 147—161.)
Bei der Forstwirtschaft sollte nicht a.
auf den Zuwachs des einzelnen Bestandes <-
achtet werden, sondern es wäre auch in F-
tracht zu ziehen, ob nicht etwa die verziger‘
Benutzung eines gegebenen Bestandes für '
nachbarte Waldstrecken eine so große Bel-
tung haben könnte, daß durch eine ="
wesentliche Massenzunahme derselben
dureh die Erhaltung des gegebenen Besta: :
verursachte Verlust quitt gemacht wü:
Das Dasein gestaltet sich günstiger sow
für ältere als für jüngere Bestände in :
schlossenen Wäldern, wo die Verjüngunz
und die jungen Bestände nur einen kleine»:
Teil der gesamten Fläche, die älteren ır.
mittelalterigen aber den größeren Teil au:
machen, und wo sich zugleich die älteren T`
ebenmäßig zwischen den jüngeren vertei.
Der Umstand, daß der Wald als Ganzes £-
schlossener wird, tritt mehrfach hervor. \
die Verjüngungen sich als kleinere Enklav
in dem übrigens geschlossenen Walde vert
len, wo man an sonnigen Tagen meist:
Schatten hat, erhält das ganze Wealdinter.-
einen anderen Charakter; jeder einzelne F
stand befindet sich besser; Frost, Kit
Wind, Sonne haben hier eine weniger sch:
liche Wirkung. Höhere Bestandesränder s:
bessere Nachbarn als vielleicht ein nur 5"
m hoher jüngerer Bestand. Hauchs AnscJlit
ungen gehen dahin, den Verjüngungstlächer
eine knappere Grenze in der Ausdehnw:
nach oben zu geben. Der Verf. sagt weit"
man misse in erster Linie jeden Teil ie
Waldrevieres zur größten Vollkommenheit #
bringen sich bemühen; erst dann dürfen &
Einkünfte des einzelnen Jahres in Betrat
kommen. Die Einnahmen sollen also als |:
gische Konsequenz einer vieljährigen so
fältigen Forstwirtschaft hervorgehen.
v. Oertzen, Gedanken und Erfahrun:"
aus dem Walde. (Z. f. F. u. J. 822—831.) |
Verf. spricht zunächst über die Kal
schlagwirtschaft und ihre zu weit gehe:
Anwendung in der Praxis. Wo sie schon ei:
mal gehandhabt werden muß, sollten di
sches Sprachgebiet.
Waldbau.
läge, wenn möglich, sofort im Frühjahre
h dem Hiebe aufgeforstet werden.
Wie soll man sich aber im Kahlschlag-
riebe gegen die Schädigung des Bodens
ützen? Statt des gänzlichen Kahlschlages
t man im ersten Jahre nur einen starken
ıb ein, um erst im folgenden Jahre den ge-
gen Rest zu räumen. Man kann den Rest
Schutz und Schirmbestand auch mehrere
ıre stehen lassen. Freilich sind solche
srhälter der Sturmgefahr in hohem
Be ausgesetzt; niederes Holz leistet hier
sere Schutzdienste.e Die Vorteile des
ırmbestandes haben sich in der Forst-
pektion des Verfassers sehr deutlich ge-
st (auch Schutz gegen Spätfröste, gegen
anenbrand). Besonders nützlich ist der
irmbestand zur Hintanhaltung von Boden-
'nässung und zur Durchlüftung des Bo-
ns. Endlich spricht v. Oertzen warm für
» Naturverjüngung des Waldes.
Dr. Oskar Bernbeck, Wind und Pflanzen-
ıchstum. (F. Zbl. 210—211.)
Hervorragenden Einfluß übt der Wind auf
ıchs und Zusammensetzung der Flora ex-
alerter Gegenden.
1. Die windexponierten Pflanzen erhalten
norme Formen: Neigung gegen Lee durch
egung der Zweige, sowie durch Wurzel-
ub. Die am Boden kriechenden Sproß-
‘men entstehen durch Turgormangel, nicht
rch Reizwirkung des Windes (kriechende
chten der Tundra).
.2.Der Zuwachs der Pflanze ist vermindert.
a) Durch Bodentrocknis und chronische
erminderung der physikalischen und che-
ischen Bodengüte. Durchschnittlich betrug
e Austrocknung bei 10 m Windgeschwindig-
at pro Sekunde das 3- bis 4fache des ge-
hützten Bodens.
b) Durch mechanische Einwirkung auf den
Jroßteil. Biegungsfest gebundene und starre
proßteile sind gegen alle in Betracht kom-
enden Windgeschwindigkeiten immun bei
nügender Bodenfeuchtigkeit.
_ Die Schädigung der nationalen Bodenkul-
ır ın windoffenen Lagen ist eine ungeheure.
e Windgeschwindigkeiten von 3—7 m pro
ex, wie sie Deutschland besitzt, wird der
‘odenertrag freier Flächen auf weniger als
ìe Hälfte herabgedrückt und mit der Zeit
tetig sinken, wenn nicht durch Windschutz-
mittel (Hecken, Mauern, Waldungen) der
\ indstrom gebrochen bezw. gemildert wird.
“ne nicht genügend gewürdigte Wohlfahrts-
= ine des Waldes besteht in dieser Tat-
‚A. Hoffmann, Die Behandlung feuchter
«ttenböden im Walde. (F. Zbl. 91—100.)
Die früher geübte Frühjahrsbodenbearbei-
uug brachte in den feuchten und zähen Lagen
sehr viel Mißstände mit sich; dies gab vor
einiger Zeit Anlaß, die herbstliche Bodenvor-
bereitung mittelst eines besonderen Pfluges
einzuführen. In Anwendung kam der von
der Firma Eckert in Lichtenberg bei Berlin
bezogene sogenannte Straßenpflug (Katalog
No. 2587, Marke A M 3), der eigentlich zum
Aufreißen von aufgelassenen Straßen be-
stimmt ist. Es ist dies ein auffallend kräf-
tiges Gerät, welches mit Reserveteilen 90 Mk.
kostet.
Mit diesem Pfluge wurden für die Pflan-
zenreihen im Herbste Furchen gezogen, was
einen Aufwand von 37 Mk. pro ha erforderte.
Bis zum Frühjahre ist die vom Pfluge aufge-
worfene Erde so locker, daß sie vorzügliches
Material zur Pflanzung liefert. Die dadurch
erzielte Wuchsförderung der Kulturen ist
eine sehr beträchtliche. Die Nachbesserungen
betragen jetzt kaum 1%, während früher 10%
Regel waren.
Wenn in solch ungünstig gearteten Letten-
böden unsere Nadelhölzer nach dem Jugend-
stadium trotzdem gut gedeihen, so ist dies dar-
auf zurückzuführen, daß sie eine gewisse Azi-
dität des Bodens zur besten Entwicklung ver-
langen. Die junge Nadelholzpflanze bevor-
zugt alkalischen Boden. Wenn auch nách dem
Abtriebe des Altbestandes der saure Letten-
boden den Einwirkungen der Atmosphärilien
ausgesetzt wird, geht die Verbesserung des
Bodens doch nur langsam vor sich. Der ge-
schlossene, wasserreiche Lettenboden erwärmt
sich nur langsam; die Luftzufuhr bleibt eine
minimale. Die schädlichen Säuren und un-
günstigen Nährstoffverbindungen verharren
noch jahrelang im Übergewicht. Diesem
Übelstande wird durch die Herbstarbeit des
Pfluges mit einem Schlage abgeholfen. Die
schädlichen Humussäuren werden beim Ge-
frieren der Lösungen als dunkles Pulver aus-
geschieden, welches indifferent und unschäld-
lich bleibt. Ein weiterer Vorteil ist die Er-
reichung der Krimelstruktur des Bodens mit
ihren zahlreichen Vorzügen. Durch die Oxy-
dationsvorgänge wird die Bodenwärme er-
höht.
So schlecht wie in dem bindigen, nicht ent-
sprechend meliorierten Lettenboden Pflanz-
: kulturen gedeihen, ebenso sehr kümmern auch
Saaten und natürliche Anflüge. Schwere Bö-
den sind im Zustande der Plastizität für die
Kulturpflanzen — wenigstens im Jugend-
stadium — sehr geringwertig, im Kriümelzu-
stande besitzen sie höchste Leistungskraft.
Der Straßenpflug der Firma Eckert eig-
- net sich auch sehr gut bei Durchführung von
Entwässerungs- und Wegebauten; auch Ort-
steingebilde lassen sich auflockern.
Matthes, Mitteilungen über Bau und Leben
der Fichtenwurzeln und Untersuchung über
Deutsches Sprachgebiet.
Wurzelwachstums
(A. F.
die Beeinflussung des
durch wirtschaftliche Einwirkungen.
u. J. Z. 1—6.)
Verfasser machte Versuche, wie es mög-
lich wäre, die Fichtenwurzeln so zu beein-
flussen, daß die Stämme besser ernährt und
daß sie standfester werden. Es zeigte sich,
daß Fichtenwurzeln, welche in Erlenstöcke
hineingewachsen waren, sich außerordentlich
stark entwickelt und reichlich verzweigt hat-
ten. Durch diese Verankerung werden die
Fichten standfester. Dr. Matthes schlägt, auf
dies Ergebnis des Versuches bauend, vor, in
Fichtenpflanzkulturen von 10-—-J5jährigem
Alter eine Anzahl von Bäumchen als Christ-
bäume zu verkaufen und an ihre Stelle Erlen-
stocklohden zu pflanzen. Nach 15 Jahren wer-
den die Erlen ausgehauen und deren Stöcke
erfüllen nun ihre Rolle, den Fichten zur Er-
nährung und Verankerung zu dienen.
Ferner machte Matthes einen Versuch, die
Wurzeln zu konzentrieren und ihren Tiefgang
in den Untergrund zu fördern. Dieser Versuch
wurde mit Dauerlupinen angestellt. Im Be-
reiche der Lupinenstreifen zeigten die Fich-
tenwurzeln außerordentlich zahlreiche Ver-
zweigungen mit tausenden von Wurzelspitzen.
Die Wurzeln verblieben meist in den Lupinen-
streifen. Die Kosten dieses sonst so günstig
wirkenden Verfahrens sind leider so hohe,
daß dasselbe für die Praxis bedeutungslos
bleiben muß.
Sehr gut hat sich bewährt der Anbau von
Dauerlupine in auf verheidetem Ödlande aus-
geführten Fichtenpflanzkulturen; letztere ge-
deihen sehr gut, während die Fichtenpflan-
zungen ohne Lupine gar nicht vorwärts
gingen.
Auf Kahlflächen mit humusreichem Boden
gedeiht die Lupine nicht, es sei denn, daß die
Schläge vorher gebrannt werden. Eineu
eigenartigen Einfluß übt die Nachbarschaft
von Robinienstöcken auf den Wuchs der Fich-
tenwurzeln aus: die Wurzeln wuchsen in die
Akazienstöcke hinein, sie folgten den Wurzeln
der Akazie, gingen mit ihnen in die Tiefe und
bildeten an der Rinde der Akazienwurzeln
sehr große Mengen von Saugwurzeln.
Auf Kalködland vollzieht sich die Wurzel-
entwicklung zum Teil in ähnlicher Weise wie
auf Sand. Besonders auffallend war der gün-
stige Einfluß von Weißerlenbeimischung zur
Fichtenpflanzung. Die sehr gute Fichtenent-
wicklung war dem Stickstoff der Erlenwur-
zelknöllehen zu danken.
Der Verfasser spricht am Schlusse seiner
Abhandlung die Vermutung aus, daß die
dureh Engerlingfraß erzeugten Wurzelwun-
den die Eingangspforten für mancherlei Pilz-
schädlinge, so besonders für den Pilz der Rot-
fäule (Trametes radiciperda) seien. Auch
‘immer schlechter.
ws. F
j
:
durch Wind verursachte WurzelzerreiBu: 7
können Anlaß zu Rotfäule geben.
Sellheim, Schutz der Buche! (2. f. F. '
321—326.)
Verfasser variiert das so geläufige Buc?
thema. Es werden die mannigfachen
sachen des Rückganges der Buchenbesta«:
besprochen, insbesondere wenn Fichte >:
Kiefer den Platz der Rotbuche eingerä
erhalten.
Kranke Böden werden durch fortgeset::
Nadelholzanbau in ihrer Beschaffer: 7?
Einzig und allein die !
haltung der Buche führt auf den riehti: i
Weg. Hierbei hat Sellheim durchaus n: :
den reinen Buchenbestand im Auge `
Buchengrundbestande soll das Nadelholz |;
Einzelmischung wachsen, nur so wird es mëz:
lich, kranke Böden zu bessern oder gesund `í
erhalten und Bestände zu erziehen, die m^:
wie die reinen Nadelhölzer, mit jedem l`;
triebe schlechter werden. |
Die Buche soll im Mischbestande in =
cher Stellung und Masse vorhanden sein, «
sie im hiebsreifen Alter des Bestandes +:
volle Buchenverjüngung gewährleistet. T:
das ist nur bei einem gleichmäßigen Buchi
grundbestande möglich. In diesen Buch
grundbestand ist das Nadelholz im Emz.
stande einzubringen; 200 bis 250 Fichten r?
ha genügen. Jedenfalls ist darauf zu aet.
daß vom Stangenholzalter an eine Anzahl v:
Buchen gute Kronenentwicklung erlange
um später Mast zu tragen. Bei der Verji:
gung des Bestandes ist auf eine volle Buch”
verjüngung hinzuarbeiten.
Hinsichtlich der Rentabilität der Buch’
Fichten - Mischbestände vermeint der Vë
fasser, daß dieselbe — zumal für die fern‘
Zukunft, welche ja im reinen Fichtenbestar"
weitgehende Bodenverschlechterung brins-
wird — zugunsten des Mischbestandes sı"
gestalten wird.
M. v. Sivers, Die Behandlung der Kiefer
provenienzfrage in Deutschland. (F. Z
148—151.)
v. Sivers äußert seine Genugtuung ut
Befriedigung darüber, daß die Kiefernpro'*
nienzfrage in Deutschland nunmehr die ver
diente Beachtung findet, kann aber nicht u"
hin, seine Verwunderung darüber aus:
sprechen, welche Beschlüsse der Deuts:
Forstwirtschaftsrat i. J. 1910 zu Ulm in d"
Frage angenommen hat.
Diese Beschlüsse verlangen bekannt!’
einzig und allein die Verwendung Kiefer
samens deutscher Provenienz innerhalb &
Grenzen Deutschlands. v. Sivers frar
was denn eigentlich Kiefernsamen m!
Deutschtum zu tun hat? Die Bedeutung d
Samenprovenienz habe doch nur den Sl
tsches Sprachgebiet. 23
Waldbau.
: Samen von guten Beständen besseren
hwuchs ergibt als solcher von schlechten.
: Beschlüsse des Forstwirtschaftsrates stel-
sich als nützlich nur für die Klenganstal-
‚ nieht aber für die Forstwirtschaft dar.
t man die Bedeutung der Samenprovenienz
:annt, so könnte man im Interesse der deut-
en Forstwirtschaft nur zu folgenden Reso-
ionen gelangen:
1. Da es in Deutschland nicht nur tadellose,
ıdern auch sehr viele krummschäftige und
ippelige Bestände gibt, so ist darauf hinzu-
rken, daß die Samengewinnung von solchen
ständen untersagt werde.
2. Da die Samengewinnung außerhalb
utschlands schwer kontrolliert werden
nnte, so ıst außerdeutscher Kiefernsamen
m Handel in Deutschland nicht zuzulassen.
3. Da durch Ausschluß der schlechten Kie-
rnbestände Deutschlands von der Samenge-
ınnung der Kiefernsamenpreis eine zu große
eigerung erfahren könnte, so ist ein Aus-
hrverbot für Kiefernsamen anzustreben.
Solche Beschlüsse würden — nach Sivers
dem Wohle des deutschen Waldbaues tat-
ehlich dienlich sein, aber freilich zugleich
e große Unzufriedenheit der Klenganstalten
regen.
Bei der Beurteilung der Qualität der Kie-
nbestände sollte in erster Linie die Gerad-
haftigkeit maßgebend sein.
h. v. Fürst, Zusatz zum obigen Artikel.
F. Zbl. 151—152.)
= v. Fürst betont, daß Kiefernsamen mit
em Deutschtum wohl nichts zu tun habe,
ohl aber mit Deutschland. In Deutschland
asse man, daß belgischer Kiefernsame und
okher aus den Ostseeprovinzen und an-
tobenden Teilen Rußlands recht wohl in
Jeutschland verwendbar wäre, daß aber über
jelgien leicht der südfranzösische billige,
ber für Deutschland geringwertige Samen
ereingebracht werden könnte, ebenso über
tıßland der ungarische — und das soll ver-
meden werden.
Der Ausschluß schlechtwüchsiger Kiefern-
estände von der Samengewinnung sei prak-
Ich undurchführbar. Maßangaben über die
ıeradschaftigkeit werden wohl zuversichtlich
nicht erreichbar sein. — Der Deutsche Forst-
Wirtsehaftsrat erhofft sich von seinen Ulmer
Beschlüssen gute Erfolge für die heimische
Forstwirtschaft.
h. Mayr, Schüttekrankheit und Provenienz
dr Föhre (Kiefer). (F. Zbl. 1—14.).
er Verfasser berichtete über das vor-
stehende Thema beim 6. Kongresse der inter-
nationalen Vereinigung forstlicher Versuchs-
anstalten in Brüssel 1910.
‚ Zwischen Schüttekrankheit und Prove-
uenz des Saatgutes der Föhre besteht ein
iuniger Zusammenhang. Bei den ersten Ver-
suchen Prof. Mayrs vor 12 Jahren ergab es
sich, daß die nordische (finnische und nor-
wegische) Provenienz von der Schütte zwar
ebenso gerötet wurde wie die mitteleuropä-
ische (deutsche und baltische), es erholte sich
aber die erstere wieder: nur wenige Prozente
der nordischen Pflanzen starben ab, während
von den mitteleuropäischen nur wenige am
Leben blieben.
In den Föhren von Schottland, Holland,
Belgien, Rheinpfalz, Norddeutschland und
Livland besteht kein Unterschied in Schütte-
enmpfindlichkeit und Empfänglichkeit.
Mayr unterscheidet mit Hinblick auf die
Schütteempfindlichkeit drei deutliche Grup-
pen der Föhre:
1. Schüttefeste Föhren liefern die Prove-
nienzen von Finnland und Norwegen, somit
die sogenannte nordische Föhre. Nur wenige
Prozente der Pflanzen erliegen der Schütte,
selbst unter den ungünstigsten Verhältnissen.
2. Schütteempfindliche Föhren. DieSchütte-
krankheit unterbleibt unter noch ungenügend
bekannten Verhältnissen ganz oder stellt sich
ein bis zum Verlust sämtlicher Pflanzen. Hier-
her zählen alle Föhren von Mitteleuropa
(Schottland, Holland, Belgien, Deutschland
bis zum Rande der Alpen, Kurland, Livland,
das mittlere Rußland bis zu einer unbekann-
ten Ostgrenze).
3. Schütteverlorene Föhren. An ihnen
stellt sich die Schütte stets in ihrer verhäng-
nisvollsten Erscheinung, nämlich Tötung oder
Verkrüppelung, ein. Es zählen hierher die
Föhren der Auvergne, von Tirol und Nord-
ungarn.
Im weiteren wendet sich Verf. gegen die
Annahme mancher, als ob das Saatgut von be-
sonders schönen (Elite-) Bäumen waldbanulich
wertvoller wäre als jenes von weniger schön
entwickelten; dies wird erst dann der Fall
sein, wenn alle Bestände zu Elitebeständen er-
zogen werden. Dies setzt aber voraus, ‚daß
alle nutzholzuntüchtigen Individuen stetig be-
seiligt werden.
Die leidige Kiefernfrage, hervorgerufen
durch die gegenwärtig herrschende künstliche
Kahlschlagverjüngung, könne nur durch
Rückkehr zur Naturverjüngung saniert
werden.
B. Natürliche Verjüngung.
Bargmann, Warum verschwinden Tannen-
saaten und Tannenanflug so oft wieder? (F.
Zbl. 309—317.)
Der Autor hat sich bemüht, die Frage im
Wege sachgemäß im Walde eingerichteter
Versuche zu beantworten.
Deutsches Sprachgebiet.
Was
Es ergab sich, daß Saaten, welche in einem
kurz vorher bearbeiteten Boden ausgeführt
wurden, das ungünstigste Resultat zeitigten,
und daß es am vorteilhaftesten ist, wenn man
erst zwei Jahre nach erfolgter Bodenbearbei- `
tung säet. Dort, wo die Saaten von bedrän-
gendem und konkurrierendem Unkrautwuchse
nicht zu leiden haben, gedeihen sie besser.
Bei der Verjüngung im Schirmschlage hat die
Tannenverjüngung den Kampf ums Dasein
mit den Schlagunkräutern zu führen; aus die-
sem Grunde kann sich Bargmann für diese
Verjüngungsart bei der Tanne nicht erwär-
men. Viel bessere Resultate lassen sich er-
zielen auf in der Richtung SO—NW sich er-
streekenden Schattenstreifen von ca. 5 Ar
Größe bei allmählicher Vergrößerung dersel-
ben durch Rändelung. Auf diese Weise er-
a die Schlagunkräuter nicht genügend
icht.
Michaelis, Einiges zu der Buchenmast 1909.
(Z. f. F. u. J. 267—283.)
Es wurde zunächst im Herbst 1909 die In-
tensität der Buchelmast im Bramwalde genau
festgestellt. Die Giüteklassen I, JI und III
zeigten im Durchschnitt gleichwertige Mast,
die Bonitäten IV und V waren etwas zurück-
geblieben. Die Höhenlagen von 200—300 m
stellten sich etwa 5% über, die von 301—380 m
um ebensoviel unter den Durchschnitt. Auf
Süd- und Westhängen war die Mast etwas
reichlicher als in Nord- und Ostexpositionen.
Das Alter 61—100 blieb um rund 20% hinter
dem Durchschnitte zurück, das Alter 101—140
noch um ungefähr 12%, während die Stufe
141—180 erheblich über den Durchschnitt hin-
ausging mit einem Höchstbetrag von 1090
Bucheckern pro 1 qm. Die ältesten Bestände
sind freilich licht gestellt. Am auffälligsten
sind die Unterschiede im Samenerträgnis nach
dem Schlußstand.
Es wurden ferner Beobachtungen über den
Einfluß von Frösten auf die angekeimten Bu-
ceheln gemacht. Von den Keimlingen mit fast
gänzlich erfrorenem Wurzeltrieb gelangten
37% zur Weiterentwicklung, von den mit ganz
besonders langen Wurzeltrieben nur 28%, von
den angefrorenen 78%, von denen mit sonsti-
ren Verletzungen ohne Frost 100%. Längere
Schneelage (an Nordlehnen) scheint das Faul-
werden der Eckern beschleunigt zu haben.
Ein sehr wesentlicher Anteil der Bucheln geht
während des Winters durch die Tiere des Wal-
des (Mäuse, Finken) verloren. Großwild kommt
nur in beschränktem Maße in Frage
(Schwarzwild, doch auch Rotwild und beson-
ders die Rehe!). Besonders verhängnisvoll
war die Mäuseplage für die späte Frühjahrs-
buchelsaat, die mit überwinterten Eckern
ausgeführt wurden. Die beste Empfänglich-
keit für den Buchenaufschlag zeigten jene
den, welche die Anfänge einer leichten i
grünung trugen. Besonderes Gewicht ~.
Michaelis auf die vorbereitenden, weit :
holenden Hiebe in den zu verjüngenden
ständen. Durch diese Maßnahmen wird `
Empfänglichkeit des Bodens erheblich :
fördert. |
C. Künstliche Bestandesbegründur:
G. Lakon, Beiträge zur forstlichen Sar '
kunde. (N. Z. f. F. u. L. 226—237 u. 285— =- `
I. Der Keimverzug bei den Koniferen- » '
hartschaligen Leguminosensamen. Es wer..:
zunächst die Ergebnisse anatomischer Unte-
suchungen der Samenschale von Legunvzas-
und Koniferen mitgeteilt (Gleditschia trı=!
eanthos, Pinus Cembra, Peuce, Strobus, =
vestris), sodann wird die Wasseraufnahme +-
dünn- und dickschaligen Nadelholzsamen -
örtert. Das Anfeilen und das Beizen in k>
zentrierter Schwefelsäure hatte keinen E
fluß auf die Wasseraufnahme von Zir'-
nüssen.
Die Versuche haben ergeben, daß bei N
delholzzamen von einer Hartschaligk-
welche die Quellung hindern würde, nicht >
sprochen werden kann, daß hingegen bei i::
Leguminosen (Gleditschia) die Härte “
Schale die Quellung sehr ungünstig ba
flusse. Die Quellungsverzögerung kant!
bei (rleditschia durch Anfeilen, durch Beiz
der Samen und durch heißes Wasser behok:
werden.
Der Keimverzug beruht bei Konifer:
samen nicht auf einem besonderen Bau ʻi
Schale, sondern auf inneren Verhältnisse
Versuche, welche die letzteren zu beeinflus®.
suchten (trockene Erwärmung, Warmba:
Ather,- Chloroform, Salzlösungen, verdünt
Säuren) konnten eine Förderung der Ke:.
mung nicht feststellen. Untersuchungen dei
chemischen Beschaffenheit des Samenkerne:
dürften hier von Bedeutung sein.
II. Zur Anatomie und Keimungsphysiel-
gie der Eschensamen. Der Eschensame kein: |
trotz einer leichten Permeabilität der Test:
nicht sofort nach der Aussaat; im Frühjahr
ausgesäet, keimt er erst im nächsten Frül-
jahre. Dieses Spätkeimen ist auf innere, his
her nicht aufgeklärte Verhältnisse zurückzu-
führen.
Es wurden zunächst die Inhaltsstoffe der
Eschensamen untersucht. Das mikrochemiseh
Studium ergab die berechtigte Vermutung.
daß im Eschensamen besondere Eiweißstofit
enthalten sind, welche bei anderen Sämereie!
entweder vollständig fehlen oder nur in gerin
sem Maße vorhanden sind.
A r
sches Sprachgebiet.
25 Waldbau.
Jie makrochemische Untersuchung lehrte,
der Eiweißstoff des Eschensamens ein zu
Glykoproteiden gehörendes Mucin sei.
Die Studien über die Keimungsphysiologie
Eschensamen. Während des Keim-
zuges — von der Aussaat bis zur Keimung
Jleiben die Eschensamen nur äußerlich un-
ändert; sie nehmen leicht Wasser auf und
q zeigen sich in den Embryozellen Stärke-
ner. Nach mehrmonatlichem Liegen füllen
die Zellen aller Organe des Embryos aus.
° Embryo wächst während dieser Zeit im
dosperm. Nach sechsmonatlichem Liegen
Sande ist der Embryo ausgewachsen und
lt den ganzen zwischen den zwei Endo-
rmhälften befindlichen Raum aus.
Im reifen — aber noch nicht sofort keim-
igen — Samen unserer Esche füllt der
ıbryo nur einen Teil des ihm zur Verfü-
ag stehenden Raumes aus, der im übrigen
t Schleim erfüllt ist. Der Embryo kann so-
t wachsen. Bei den Samen von Fraxinus
erıcana, welche unter günstigen Keimungs-
Tagungen sofort nach der Aussaat keimen,
It der Embryo den ganzen Raum des Endo-
Tmes aus, die zwischen Embryo und Endo-
rn liegende Schleimhaut ist nur sehr
wach entwickelt.
Der Samen unserer Esche ist erst ‚eigent-
h keimfähig‘“, nachdem er die beschriebene
orkeimung“ durchgemacht hat. Für die
solvierung dieser sind mehrere Monate nö-
. Durch diese Verhältnisse erklärt sich der
ımverzug der Eschensamen. Diese Periode
aber gewiß nicht als „Ruheperiode“ anzu-
rechen.
Clemens, Einfluß tiefer Temperatur unter
eichzeitigem Luftabschluß auf die Erhal-
ng der Keimfähigkeit. (N. Z. f. F. u. L.
23—409.)
Die Ergebnisse der Versuche besagen, daß
e Aufbewahrung nach der Methode Haack
e niederer Temperatur unter Luftabschluß)
1 Tanne, Eiche, Buche und Ahorn überaus
ııstig gewirkt hat. Wie lange dieser Ein-
W anhält, werden vielleicht weitere Ver-
che lehren.
‚Der Grund für die günstige Wirkung der
ihlen Aufbewahrung unter Luftabschluß
gt wohl hauptsächlich in der möglichst lan-
en Erhaltung der Eigenschaften, welche der
me nach erfolgter Reife gerade besitzt; das
“atgut soll „frisch“ bleiben.
nn der Aufbewahrung der Samen. unter
i tabschluß muß für A leitung der durch
u amen ausgeatmeten Kohlensäure ge-
Bi werden. Clemens benutzt hierzu Natron-
alk, Haack Atzkalk.
on K; chwappach, Sicherung des Bezuges
che tefernsamen und Kiefernpflanzen deut-
r Herkunft. (Z. f. F. u. J. 514—517.)
Forsti, Jahresbericht f. d. Jahr 1911.
Der Deutsche Forstwirtschaftsrat hat in
seiner Versammlung vom 15. März 1910 eine
Kommission eingesetzt, welche im Einverneh-
men mit den Klenganstalten und den Samen-
händlern Vorschläge zur Sicherstellung der
Versorgung Deutschlands mit Kiefernsamen
geeigneter Herkunft machen sollte. Diese
Kommission tagte am 2. Sept. 1910 in Ulm und
arbeitete dort die Vorschläge aus.
Diese Vorschläge — welche die nachträg-
liche Zustimmung des Forstwirtschaftsrates
fanden — lauten:
1. Die Herren Vertreter der Klenganstal-
ten erklären, daß die Lieferung von gutem
Kiefernsamen, der für die deutsche Forst-
wirtschaft geeignet ist, nur durch die Be-
schränkung auf Kiefernzapfen deutscher
Herkunft sichergestellt werden kann.
2. Die Ausscheidung einzelner kleinerer
oder größerer Waldgebiete für den Zapfen-
bezug innerhalb Deutschlands ist technisch
mit dem Betriebe größerer Klengen fast un-
vereinbar und würde jedenfalls eine sehr er-
hebliche Steigerung des Preises veranlassen.
3. Zur Sicherstellung der Lieferung von
verbürgt deutschem Kiefernsamen erscheint
es wünschenswert und nötig, zunächst die Be-
sitzer großer Klenganstalten, d. h. solche, die
nachweisbar in den letzten 10 Jahren ständig
selbst geklengt haben, und jene, die von den
Landwirtschaftskammern als vertrauenswür-
dig bezeichnet werden, zu einem gemeinsamen
Vorgehen und zur Bildung einer Vereinigung
aufzufordern. Die Mitglieder dieser Vereini-
ng verpflichten sich, nur Zapfen deutschen
ne unter der Aufsicht des Deutschen
Forstwirtschaftsrates zu klengen; letzterer
bestimmt die Vertrauensmänner und geneh-
migt die Form der Überwachung.
4. Die beiden Mitglieder der Kommission
aus dem Kreise der Besitzer von Klenganstal-
ten, Herr Kommerzienrat Heyn und Herr Dr.
Schott, werden die Vertreter geeigneter Klen-
gen zur Bildung dieser Vereinigung auffor-
dern, mit denselben einen Entwurf von
Satzungen vereinbaren und hierüber der
Kommission berichten, die ihrerseits dem
Forstwirtschaftsrat entsprechende Vorschläge
macht.
5. Die Klenganstaltsbesitzer würden es
freudig begrüßen, wenn der Staat und die
Landwirtschaftskammern für den Bezug gu-
ter Zapfen geeignete Gebiete erschließen und
hier die Gewinnung der Zapfen möglichst
fördern, dagegen Sammeln von Zapfen aus
ungeeigneten Beständen und zu unrichtiger
Zeit nach Kräften verhindern wollten.
6. Die Kommission soll weiterhin die Frage
der Färbung des aus dem Auslande einge-
führten Nadelholzsamens, sowie der fremden
Zapfen mit Eosin eingehend studieren.
4
Deutsches Sprachgebiet.
Wali
7. Wegen der hohen Bedeutung des Pflan-
zenhandels für die deutsche Forstwirtschaft
wäre darauf hinzuwirken, daß die Besitzer
größerer Baumschulen sich zur Verwendung
ausschließlich deutschen Kiefernsamens ver-
pflichten. Sieben Firmen, sowie die vereinig-
ten Klenganstalten der Altmark verpflichte-
ten sich dem Forstwirtschaftsrate, nur deut-
schen Kiefernsamen zu erzeugen und zu ver-
schleißen.
Die vom Forstwirtschaftsrate ernannten
Kontrollbeamten sind berechtigt, jederzeit die
Klenganstalten in allen Teilen zu besichtigen,
ebenso muß ihnen Einsicht in die betreffen-
den Bücher gewährt werden. Die Kosten der
Kontrolle werden je zur Hälfte vom Forst-
wirtschaftsrate und von den Kontrollfirmen
getragen.
Die Zollbehörden sollen um Angaben über
die aus dem Auslande eingeführten Mengen
von Kiefernzapfen und Kiefernsamen, sowie
über die Bestimmungsorte ersucht werden.
Kranold, Die Kiefern-Zangenbohrer-Pflan-
zung. (Z. f. F. u. J. 358—367.)
Zunächst wird die bekannte Methode der
Splettstößer’schen Zangenbohrer - Pflanzung
näher beschrieben.
In stark lehmigen Lagen, in welchen der
Boden am Bohrer haftet, empfiehlt sich das
Gerät nicht; da wähle man Grabelöcher. In
Sandböden, vom humosen bis zum Flugsande
ist der Zangenbohrer fast unbegrenzt anwend-
bar; auch in durchwurzelten Schlagflächen.
Notwendig erscheint eine Entfernung des
Bodenüberzuges auf den besseren Böden mit
starkem Unkrautwuchse, damit die Kulturen
behackt und bespritzt werden können. Auf
Heideflächen kann man ohne weiteres bohren.
Eventuell kann man den Bodenüberzug ab-
sengen. Am billigsten stellt sich die Entfer-
nung des Bodenüberzuges mit dem Eckert-
schen Waldpfluge mit zwei Seitenmessern.
Der Verfasser teilt eine lange Reihe von
Kostennachweisungen der Zangenbohrer-
Pflanzung unter verschiedenen Verhältnissen
mit, auf welche verwiesen sein mag.
Kranold schließt sich in seinen Ausfüh-
rungen dem Urteile des Oberforstmeisters Dr.
Möller über die Splettstößer’sche Pflanz-
methode an, welches lautet: Es würde der gu-
ten Sache des Zangenbohrers nur schaden,
wenn man behaupten wollte, die Bohrpflan-
zung sei unter allen Verhältnissen unseres
Kiefernwaldes die unbedingt beste und daher
einzig anzuwendende; sie ist jeder Klemm-
pflanzung überlegen, einer guten Handspalt-
pflanzung in bezug auf die rationelle Ein-
bettung des Wurzelsystems ebenbürtig. Ihr
bedeutsamster Vorzug ist ihre Billigkeit,
welche ihre Anwendung fordert auf allen Bö-
den, auf denen die beschränkte Bodenbear'-
tung des Bohrloches ausreicht.
Holl, Die Pflanzmethode nach Kozes:
(Oe. F. 111—112.)
Der Verfaser hat mit der bekannten }
zesnik’schen Pflanzmethode keine guten F.
folge erzielt; die Eingänge waren auf ! |
digem und trockenem Boden nicht gerin:
als bei anderen Methoden.
Die Wurzeln erhalten bei dem Pfẹlanzv:
gange nach Kozesnik keineswegs ihre u
liche Lage, sie werden vielmehr zu einem Bi
del vereinigt, aneinander gepreßt. Eine 2 |
stigere Lagerung der Wurzeln nach erfolst-'
Pflanzung könnte dadurch erreicht werd
daß das Loch höchstens so tief hergeste |
wird, als die Wurzeln der Pflanze lang sir:
und daß das senkrechte Einstoßen der flach:
Hand und das Anpressen der Erde mit è
Faust gegen die Wurzeln unterbleibt und x
dessen Stelle die angefüllte Erde durch a:
gespreizte Finger zwischen die Wurzeln &
gedrückt wird. — Dadurch wird aus Ko:
niks Methode eine andere. Die Pflanzmeth.-
Kozesnik kann nicht empfohlen werden.
F. X. Pollak, Nochmals „Die Pfle::
methode nach Kozesnik“. (Oe. F. 164.)
Verf. behandelt auf den Artikel Holl’s h:
dasselbe Thema in No. 12 der Oe. F.; er e
hebt sein Wort gegen die vorschnelle Ve-
urteilung der Kozesnik’schen Methode di"
Prof. Holl. Die Methode Kozesnik’s ist ze
mindesten nicht schlechter als andere Metl.:
den, die man gemeinhin als gut bezeichn'
Eine vollends natürliche Lagerung der W:
zeln im Boden vermag keine einzige Methe}
der Pflanzung zu gewährleisten. Pollak er;
fiehlt sodann jene Pflanzmethode, welche ı
Österreich bei der Fichte seit geraumer 7
schon ziemlich allgemein gebräuchlich ist n
die gewöhnlich als „Lochhügelpflanzung“
zeichnet wird. Im Pflanzloche wird aus g
Erde ein Hügel errichtet, dessen Spitze |!
nahe den Bodenhorizont erreicht; auf die
wird die Fichte aufgesetzt, die Wurzeln w
den über den Erdkegel ausgebreitet und ı
sachgemäß gedeckt.
Holl, Die Pflanzmethode nach Kozes:.
(Oe. F. 214—215.)
Eine Erwiderung auf die vorstehende K
tik Pollaks. Holl verweist nachdrücklich d:
auf, daB die Verzopfung der Wurzeln v
Pflanzen, welche nach Kozesnik’s Methode .
setzt würden, ein typischer Übelstand der \
thode ist. Was die Kostspieligkeit der Ko:
nik’schen Pflanzmethode anbelangt, so sei ıh
eine feststehende Tatsache. Durch sach
mäße Modifikation lasse sich die Pfi:
methode Kozesnik’s zu einer vollends bravu:
baren umwandeln.
sıtsches Sprachgebiet.
27
Waldbau.
Tiemann, Über die wünschenswerte selb-
endige Anstellung kleiner waldbaulicher
rsuche durch die Revierverwalter, sowie
spielsweise Zusammenstellung von diesen
szuführender Pflanzenversuche bei der
.chte. (A. F. u. J. Z. 86—93.)
= Verfasser ist der Ansicht, daB — da die
rstlichen Versuchsanstalten mit vielen
hwierigen Forschungsarbeiten in Anspruch
nommen sind — es sich empfehlen würde,
ənn die Forstpraktiker kleinere Versuche,
imal aus dem Gebiete des Kulturbetriebes,
Ibständig durchführen würden. Für diese
wecke könnten, sofern die Arbeiten nicht
əm normalen Etat zu decken wären, eigene
ersuchs-Geldfonds geschaffen werden. Be-
ndere Instruktionen, etwa von den vorge-
tzten Behörden ausgearbeitet, erscheinen
herflüssig. Zu den Arbeiten könnten die Re-
erverwalter auch ihre Förster heranziehen.
200 Mk. jährlich dürften jedem Revier-
»rwalter für den gedachten Zweck wohl ge-
igen. Jeder Versuch müßte mit all seinen
etails in einem „Kulturversuchsbuche“ ein-
tragen und evident gehalten werden.
Forstmeister Tiemann läßt im weiteren
erlauf des Artikels eine Zusammenstellung
on Versuchen bei der Pflanzung der Fichte
olgen. Von der Wiedergabe der vielen Ver-
ıchsreihen sei hier abgesehen. Es sei nur er-
“ihnt, daß auch Anbauversuche mit den
-jchtigeren fremdländischen Nadelhölzern
‚is Programm aufgenommen erscheinen.
D. Kulturgeräte.
Schenk v. Schmittburg, Die Kiefernkultur
uf maschinellem Wege, insbesondere Kie-
ısaat mittelst der von Schmittburg’schen
üngerstreu- und Waldsamensäemaschine.
A. F. u. J. Z. 58—63, 77—84.)
= Unter schwierigen Arbeiterverhältnissen
t es gut, sich hinsichtlich der Kulturarbei-
n von der Menschenhand zu emanzipieren
nd zur Maschinenarbeit überzugehen. In der
mgebung von Frankfurt a. M. wird die Bo-
enbearbeitung seit jeher mit den Eckert-
‘hen Waldpflügen besorgt. Nun wurde auch
ach einer maschinellen Ausführung der
Cultur selbst gestrebt. Es kommt da die Saat
einahe allein in Frage. Die Pflanzung berei-
ste wegen der Pflanzenerziehung große
‚chwierigkeiten, auch erheischt sie viel mehr
Iandarbeit, die schwer zu haben ist. Die
{aschinensaat ist also hier gleichsam ein
sind der Not.
Der Verfasser konstruierte in Gemein-
chaft mit dem Maschinenfahrikanten Tröster
a Butzbach eine für das Gelände brauchbare
Säemaschine.
Die Saatstreifen werden mit den zwei
Waldpflügen — der zweite ist ein Untergrund-
pflug — hergestelt; sodann folgt eine von
einem Pferde gezogene Egge, welche die
Furche glättet. Die Säemaschine ist eine
fahrbare; sie wird von einem Pferde gezogen.
Betreffs der Konstruktion der Maschine
wird auf die Abhandlung verwiesen.
Um den jungen Kiefernsaaten ein mög-
lichst gutes Gedeihen zu sichern, praktiziert
Schenk v. Schmittburg eine Düngung der
Kultur gleich bei Ausführung der Saat. An
jeder Säemaschine ist ein Düngerstreuappa-
rat angebracht, welcher beliehig abgestellt
werden kann. Die Säemaschine gewährleistet
den Einzelstand der Pflänzchen und läßt die
Schütte weniger fürchten. Die Körner fallen
auf einer Breite der Streifen von 40 cm in 3
Reihen.
Die Maschine einschließlich Egge kostet
330 Mk.; sie ist von der Maschinenfabrik A. J.
Tröster zu Butzbach zu beziehen.
Der Kostenpunkt der Maschinensaat stellt
sich so, daß pro ha durch dieselbe eine Er-
sparnis von ca. 35 Mk. sich ergeben hat gegen-
über der Kiefernhandsaat. Werden mit der
Maschine FEicheln angebaut, so beträgt die Er-
sparnis gegenüber dem Legen mit der Hand
pro ha 50-60 Mk.! Vorgekeimte Eicheln
können mit der Maschine nicht gesät
werden.
Sodann berichtet der Autor über seine Kie-
fernkulturen. Wichtig ist die Jätung der jun-
gen Kulturen; diese erfolgt maschinell mit
dem Roth-Gerhard’schen Jätepfluge. Die ge-
pflügten Kulturen sind im Höhenwuchse
wesentlich voran. Bei Jährlingspflanzung
wird das Pflügen im ersten Jahre unter-
lassen; man jätet mit der Hand. Kiefernsaa-
ten werden erst im 3. und 4. Jahre mit dem
Pfluge gejätet. Wo Engerlinge hausen, sollte
man nicht zu gründlich jäten, um auch Un-
krautwurzeln als Nahrung für die Schädlinge
verfügbar zu haben. Jede Kultur wird einge-
zäunt. Die Pflanzungen werden mit Hasen-
maschendraht geschützt. Saaten werden mit
einem Zaun aus altem Telegraphendraht um-
geben. nn
An Kulturkosten für Jährlingspflanzung
(Pflanzenbezug aus Holstein) und bei Ver-
wendung von 70 (!) Tausend Pflanzen pro ha
weist der Autor je 1 ha nach 685 Mk. — Die
Handsaat kostet pro ha 470 Mk., die Ma-
schinensaat 420 Mk. — Diese Kosten schließen
auch das Jäten in den ersten Jugendjahren
und das Spritzen mit Bordelaiserbrühe ein.
Natürliche Verjüngung nach vorhergegan-
gener gründlicher Bodenbearbeitung käme
kaum billiger zu stehen.
Deutsches Sprachgebiet.
Walia
E. Pflanzgartenbetrieb.
Paul Ehrenberg, Kritische Gedanken über
Forstdüngungsversuche. (Z. f. F. u J.
174—202.)
Dem Verf. erscheint der forstliche Dün-
gungsversuch in drei Abstufungen:
1. in wissenschaftlich exakter Weise, los-
gelöst von Nebenumständen zur Ermittelung
grundlegender Tatsachen der Ernährung un-
serer Forstpflanzen;
2. in wissenschaftlich exakter Weise, in
Verbindung mit den natürlichen Verhält-
nissen des Waldes, zur Prüfung der Bedin-
gungen, unter denen die Grundgesetze der
Pflanzenernährung im Walde in Erscheinung
treten;
3. in tunlichst genauer, aber der Möglich-
keit angepaßter Weise in der forstlichen Pra-
xis, auf Grund der bei 1 und 2 gewonnenen
Kenntnisse, um die Frage der Düngung für
die Einzelreviere zu klären. Im Gegensatze
zu 1 und 2 können Ergebnisse und Erfahrun-
- gen im allgemeinen nur für den lokalen, eng-
begrenzten Bezirk verwendet werden und
müssen ständiger weiterer Kontrolle unter
Beachtung aller neuen Tatsachen unterliegen.
Alle drei Anwendungsarten des Dün-
gungsversuches sind notwendig, die eine sollte
ohne die anderen nicht ausgeübt werden.
Zunächst wird die Methodik des Dün-
gungsversuches erörtert.
a) Der theoretische Versuch für jüngere
Holzgewächse hätte mit folgenden Mitteln zu
arbeiten: 1. mit Vegetationsversuchen in nen-
tralen Gefäßen (Sandkultur und Erziehung
in Naturboden); 2. mit den v. Seelhorst’schen
Vegetationskästen; 3. mit der Erziehung ın
sogenannten Lysimetern, welche die Arbeit
in „gewachsenem“ Boden erlauben; 4. mit grö-
ßeren, im Freien befindlichen Behältern,
welche durch Mauerwerk begrenzt, sonst aber
ın Verbindung mit dem freien Erdboden
stehen. ; |
b) Der theoretische Versuch für ältere
Holzgewächse muß in seiner Methodik erst
ausgebaut werden.
c) Der wissenschaftliche Waldversuch für
jüngere Holzpflanzen muß in jeder Hinsicht
einwandfrei angelegt (gleiches Saatmaterial!)
und behandelt werden. Es ist hier auch be-
sonders noch zu beachten, daß die verschiede-
denen Düngemittel nicht nur verschiedene
Düngewirkungen, sondern auch verschiedene
Nebeneinflüsse ausüben (Chilisalpeter physio-
logisch-basische, Ammoniumsulfat physiolo-
gisch-saure Wirkungen, Thomasmehl Kalk-
wirkungen u. s. w.). Es ist stets für eine ge-
nügende Anzahl von Parallelparzellen zu sor-
gen. Jedenfalls ist vom Versuche ein Wald-
land auszuschließen, in welchem vor kurzem
Stöcke gerodet wurden. Die vorbereit+
Parzellen bebaut man zunächst mit einer + |
jährigen, auf Waldboden leidlich wachser::
Pflanze in vollends gleicher Weise, erntet +..
selbe vor der Reife, bestimmt die Erntegr-.
pro Parzelle, um auf diese Weise Klare.
über die Bodengleichheit der einzelnen \-
suchsparzellen zu erlangen. Besteht ke.
entsprechende Gleichheit, dann verlasse rti...
den Platz. Chemische Bodenanalysen s-
hier kaum verwendbar. — Jede Parzelle
mit einem ausreichend breiten Schutzstreii-
und überdies mit einem leeren Streifen -
umgeben.
Die von den Versuchspflanzen abfallen-i;
Blätter sind täglich zu sammeln. Die zı:-
dachten Düngermengen sollen nicht auf en
ınal verabreicht, sondern auf mehrere Jahr:
verteilt werden.
Bei der Ergebnisfeststellung sollte jv
Parzelle abgetrieben und der Ertrag t
Wage und durch chemische Analyse gepro
werden. Auf das Auge allein sollte man =.
keineswegs verlassen. Auch mit sogenann‘-
„Durchsehnittsproben“ sollte nicht gearbe::
werden. Die Messung steht in ihrer Bere:
tigung und Brauchbarkeit weit hinter à
Wägung. Die Photographie kann einwaı:
freie Aufnahmemethoden wohl willkomm:
ergänzen, als alleiniger Maßstab der Agi-
nahme ist sie jedoch zu verwerfen.
d) Der wissenschaftliche Versuch für è
tere Holzpflanzen ist in seiner Meth«i:
außerordentlich schwierig. Die Kontrolle nı
hier durch eine größere Zahl von Parat-
parzellen gestützt werden. Die Ergebn=
werden hier sowohl durch die Masse le:
das Trockengewicht wie durch den Taxw::
der erzielten Holzmengen festgestellt.
e) u. f) Der nur eigener Orientierung u:
Beurteilung der wirtschaftlichen Verhältnis
dienende Versuch des Praktikers an jung:
wie alten Holzpflanzen zeigt geringere PB:
dürfnisse als das exakte wissenschaftlich
Experiment.
ll. Bestandeserziehung und
Bestandespflege.
Fricke, Standorts- und Bestandesbeschr"
bung im Dienste einer Bestandesgeschicht
(Z. f. F. u. J. 227—247.)
Erfahrungen im Walde gesammelt bild
eine unerschöpfliche Quelle für die Weite
bildung des Waldbaues. Da zwischen Sa
und Ernte in der Forstwirtschaft viele Jaht
zehnte liegen, ist es keinem Forstmanne vë
gönnt, die Entwickelung einer ganzen Pe
standesgeneration zu erleben. Dieser U"
ıtsches Sprachgebiet. 29
Waldbau.
nd nötigt zur genauen Aufzeichnung aller
\dbaulichen Maßregeln, Nutzungen und
fahrungen in den einzelnen Beständen, um
: Nachfahren über die Vergangenheit der
stände zu unterrichten. Aus den einzelnen
zeichnungen entsteht die Bestandes-
schichte.
In der bayerischen Staatsforstverwaltung
für jeden Bestand ein besonderer Bogen
fgelegt, auf welchem alle Standortsverhält-
se und Bestandeseigenschaften, welche im
ufe der Zeit einem Wechsel unterworfen
ıd und Ertrag und Nutzungsweise beein-
ssen, beschrieben werden. Auf weiteren
gen werden Kulturarbeiten, Holznutzun-
n und besondere Ereignisse vermerkt.
Der jeweilige Bodenzustand wird æn
ıärfsten durch die Beschaffenheit der Zer-
izungsprodukte der Wealdstreu (Humus)
ıd durch die Bodenflora gekennzeichnet. Die
"hilderung der Bodenflora muß als der wich-
jste Teil der Bestandesgeschichte angesehen
erden. Zu einer vollständigen Bestandes-
schichte gehören auch die von 10 zu 10 oder
n 20 zu 20 Jahren zu wiederholenden Be-
hreibungen der Ausformung und der Zu-
ichsleistung der Bestände, die Bestandes-
schreibungen. Die Bestandesbeschreibung
ub enthalten Angaben über die Holzart,
ittere Bestandeshöhe, Stammzahl und
ammgrundfläche pro ha, mittleren Durch-
esser in Brusthöhe und mittleren 10jähr.
urchmesserzuwachs der 200 stärksten
tämme pro ha, Kronenlänge in Zehnteln der
tammhöhe, Höhenwachstum, Bestandes-
hluß, Schaftform.
Der Verfasser unterzieht nun im Verlaufe
er Ahhandlung die Kapitel Holzart, Bestan-
esälter, Standortsklasse, Vollbestandsfaktor,
ıttlerer Bestandesdurchmesser einer ein-
:henden kritischen Erörterung. Besonders
1 hier hervorgehoben der Nachweis des Au-
rs, daB zur richtigen Würdigung der
‚achstumsleistung eines älteren Bestandes
nicht auf die Kenntnis des Bestandesalters,
mdern des Stammumfanges pro ha (Summe
er Umfänge sämtlicher Stämme), der mitt-
ten Jahrringbreite und der Höhe des Be-
andes ankommt. Das Bestandesalter sollte
ur zur ersten, ganz allgemeinen Orientie-
ung über die Hiebsreife eines Bestandes be-
utzt werden. Die endgültige Entscheidung
ber die Hiebsreife der einzelnen Bestände
ollte aber nur auf Grund der für jeden ein-
einen Bestand festgestellten Verwertbarkeit
ud Wachstumsleistung erfolgen. — Die An-
sbe einer Höhenklasse hat für die Bestandes-
seschichte keinerlei Bedeutung.
Frey, Jährliche Erzeugung wertvollsten
l ee wachaes auf kleinster Fäche. (F. Zbl.
11—78.)
Den Betrachtungen werden Schwappachs
„Holzgeldertragstafeln“ zugrunde gelegt
(Mitteilungen aus dem forstlichen Versuchs-
wesen Preußens: „Die Kiefer“ 1908). Frey
rechnet mit einer Wertsteigerung starker Sor-
timente und beharrt auf der Beibehaltung
höherer Umtriebe; er huldigt der Annahme,
daß die Binkünfte aus mit hohem Umtrieb be-
handelten Waldungen im Laufe der Zeit eine
solche Höhe erreichen werden, daß die Zin-
sen des durch eine gegenwärtig vollzogene
Umtriebskürzung gewonnenen Forstreserve-
fonds künftig nicht ausreichen werden, den
durch die Umtriebskürzung herbeigeführten
Verlust an Forsteinkünften zu decken. Frey
wendet sich gegen die Bildung von Forst-
reservefonds wie auch gegen die Herab-
setzung der Umtriebszeit. Durch solche Maß-
nalımen in den Staatsforsten werde der Na-
tionalwohlstand des deutschen Vaterlandes
dauernd geschädigt. Das durch Versilberung
der Altholzbestände gewonnene Geldkapital
werde nur selten im Inlande festgelegt wer-
den können, es werde als bewegliches Gut in
internationalen Werten angelegt werden müs-
sen und so dem Nationalvermögen entzogen.
So begangene Fehler können nicht rasch wie-
der gut gemacht werden. Es bestehe immer-
hin noch die Hoffnung, daß in Württemberg
das neuerdings angenommene Prinzip, durch
Überhiebe über den normalen Holzzuwachs
eine tunlichst rasche Verminderung der in
den Staatswaldungen vorhandenen Altholz-
"bestände zu erzielen, noch rechtzeitig wieder
aufgegeben wird. Die jährliche Erzeugung
des wertvollsten Holzzuwachses auf kleinster
Fläche muß als unentwegt zu verfolgender
Wirtschaftsgrundsatz festgehalten werden.
E. Wessely, Gegensätze im forstwirtschaft-
lichen Betriebe. (M. u.Schl. 1—11 u. 185—207.)
Der Verfasser zeigt an den Verhältnissen
in den Forsten von Budischkowitz, wie im
Laufe der Zeit die dort früher vorhandene
autochthone Bestockung mit Tanne, Rotbuche,
Kiefer und Fichte und vermutlich auch Eiche
zumeist reinen Fichtenbeständen weichen
mußte und wie dann diese reinen im Gefolge
der Großflächen-Kahlschlagwirtschaft ent-
standenen Fiehtenbestände durch eine Reihe
sich häufig wiederholender Kalamitäten emp-
findliche Schäden erlitten haben.
Um solchen ernsten Mißständen zu begeg-
nen, müsse man in erster Linie Vorkehrungen
waldbaulichen Imhaltes treffen. Erst im
Rahmen dieser hat das finanzielle Moment
zum Worte zu kommen.
Wessely schlägt zum Zwecke der Sanie-
rung der ungesunden forstlichen Verhältnisse
der Domäne Budischkowitz zunächst Maßnah-
men der Betriebseinrichtung vor (Änderung
der Hiebsfolgeordnung in Anlehnung an
Deutsches Sprachgebiet.
Prof. Wagner); ferner Maßregeln der Bestan-
desbegründung (Betonung der Tanne und
Rotbuche in tieferen Lagen, nebst Eiche,
Ulme, Esche, Linden und Schwarzkiefern in
den mildesten Örtlichkeiten, der Fichte, Weiß-
föhre und Lärche in höheren Lagen; Begrün-
dung von Mischbeständen; Sicherung der Be-
standesränder; Begünstigung der natürlichen
Verjüngung, besonders im Rahmen des Wag-
ner’schen Blendersaumschlages). Großes Ge-
wicht legt der Autor auf die Maßnahmen der
Bestandespflege.
E. Ramann, Lichtmessungen in Fichten-
beständen. (A. F. u. J. Z. 401—406.)
Verfasser hat umfassende Lichtmessungen
mit dem Selenphotometer vorgenommen. liin-
sichtlich der Methode wird auf die Abhand-
lung verwiesen.
Ramann leitet aus seinen Beobachtungen
ab, daß Tannenanflug sich (bei mittelstarkem
und starkem Tageslicht) bei einem Lichtgenuß
von rund 9 lux einstellt und sich bei 95—105
lux erhalten kann*), während die Fichte für
dauernden Wuchs 120—140 lux bedarf.
Die Ermittelungen lassen die Wirkungen
verschiedener Durchforstungsgrade charak-
teristisch hervortreten; sie lassen zugleich er-
kennen, daß sich die Beleuchtung vom ge-
schlossenen Pflanzbestande bis zum stark
durchforsteten und durchlichteten Bestande
gesetzmäßig ändert. Die „schwache“ Durch-
forstung kennzeichnet sich als eine Maßregel,
welche dem Bestand seinen Charakter als
Kulturwald, d. h. als vorwiegend aus wenig
voneinander- abweichenden Individuen be-
stehend, erhält; immerhin ist sie eine Maß-
regel, die über die Grenzen der „Totenbestat-
tung“ hinausgeht. Durch die „mittelstarke“
Durchforstung werden für etwa 10% der
Stammzahl Lebensbedingungen geschaffen,
welche diesen Stämmen eine individuelle Ent-
wicklung gestatten. Die starke Durchforstung
räumt mit dem Kulturwalde auf, sie bringt
die Bäume unter Lebensbedingungen, welche
sich denen des Naturwaldes nähern. Mehr
als die Hälfte der Stämme kann sich frei ent-
wickeln.
Iil. Spezielle Betriebsarten.
Otto Tafel, Gedanken über Mayr’s Klein-
bestandswirtschaft in der Praxis. (F. Zbl.
25—80.
Der Verfasser betrachtet an einem ange-
nommenen Beispiel die Anwendung der
Mayr’schen Wirtschaft nebst ihren Folgen
*«) Ein lux entspricht der Lichtmenge, welche
1 cm? Fläche von einer Normalkerze in einem Meter
Abstand empfängt.
für den Gesamtbetrieb — hauptsächlich in
nanzieller Richtung.
Mayr’s Betrieb wird sich außerordent.
arbeitsintensiv darstellen. Die Pfilegel.-
werden eine individuelle Behandlung je
einzelnen Bestandes erfordern, welcher ı
Personal kaum würde gerecht wer:
können; die Zahl der Verwaltungsbean:
müßte wesentlich vermehrt werden. Da
würden die Gewinnungskosten der Er-
steigen, in erster Linie verursacht durch :
vielen Hiebsorte und die notwendig werde: |
Verdichtung des Wegenetzes.
Dem gegenüber steht die Mehreinnal
aus der erhofften größeren Holzerzeugu:
Auch nur eine annähernde Schätzung der E
tragssteigerung nach der finanziellen &e
sei ausgeschlossen. 14% der Gesamtfläche :
Kleinbestände werden unter die ungünst
Wirkung des Bestandesrandes fallen.
Aus all den Erwägungen, die hier ni
vollinhaltlich wiedergegeben sind, wird m
erkennen müssen, daß die Möglichkeit :
Anwendung der Mayr’schen Kleinbesta:..
wirtschaft ım forstlichen Staatsbetriebe ni:
so grundlos angezweifelt wird, als manc:
vielleicht annehmen möchten. Die Mehrkost:
der von Mayr vorgeschlagenen Wirtsch..
werden sich überdies frühzeitig einstellen. +
Mehrertrag hingegen — als Folge der Hehe
der Produktionsfähigkeit des Bodens — wi:
sich nur allmählich geltend machen. Güns
ger für Mayrs Kleinbestandswirtschaft m
gen die Verhältnisse im kleineren Privatws:
besitz liegen.
Fricke, Plenterbetrieb oder Hochw:
betrieb. (Z. f. F. u. J. 737—746.)
Das Ergebnis der Betrachtungen Pra
ist die Überzeugung, daß der Hochwaldbetr:-
in der Form des bayerischen Femelschl:: i
bayerischen kombinierten und Wagner’sch '
Blendersaumschlag - Verfahrens dem eise: {
lichen Plenterbetriebe aus waldbaulichen, }-'
triebstechnischen und taxatorischen Rücks:
ten stets vorzuziehen ist. Ob jene Verfahr
auch Besseres leisten als der Kahlhieb «u
das gewöhnliche Schirmschlagverfahren ni
G. L. Hartig’schen oder Borggreve’schen b-
geln, hängt von den Standortsverhältnis«'
namentlich von der Verjüngungsfähigkeit ı
Bodens, und dem Lichtbedürfnis der nach:
ziehenden Holzarten ab. Jene Verfahren si:
somit nicht für alle Verhältnisse zu empf?
len, ihre Anwendung ist aber sicher in al.
denjenigen Fällen zweckmäßig, in denen b
her zur Einrichtung des Plenterbetriebes »
schritten ist. Sie leisten in vielen Bezieht!
gen das Gleiche, in manchen aber Besser
als der richtige Plenterbetrieb. Dort, wo nac-
Ansicht des Forstmannes die Standortsir'
hältnisse für jene Verfahren nicht geeigi
tsches Sprachgebiet.
Waldbau.
ı sollen, wird der richtige Plenterbetrieb
‚ recht versagen und dem Standort höchst
ährlich werden.
G. Z, Privatwald und Plenterbetrieb.
hw. Z. 247—255.)
Der Privatwald der Schweiz nimmt 244 000
oder 29 % der gesamten Waldfläche des
udes ein, er ist daher forst- und volkswirt-
aftlich überaus wichtig.
Für den Privatwald erklärt der Verfasser
ı Plenterbetrieb als die geeignetste Bewirt-
aftungsform. Der Verfasser erörtert nun
: guten Seiten des Plenterverfahrens im
ivatwald: Mehrung der Bodenkraft; der
enterbetrieb macht den stark parzellierten
ivatwald vom Zustande des Nachbarbestan-
; am unabhängigsten; der Eigentümer, der
ne Interessen zu wahren weiß, kommt beim
:uterbetrieb ohne weiteres zu sorgfältiger
ebsführung. Der Plenterbetrieb paßt für
ı bäuerlichen Privatwald, weil er den all-
lich wiederkehrenden Bedarf des Be-
zers an verschiedenen Holzsortimenten und
Arbeitsgelegenheit am besten befriedigt,
a Besitzer von spekulativer Veräußerung
es älteren Holzes abhält und die Ertrags-
üigkeit vor Rückgang bewahrt und überdies
vielen Fällen vom bäuerlichen Eigentümer
Ibst in befriedigender Weise geführt wer-
n kann. Auch volkswirtschaftlich erfüllt
r Plenterwald seine Aufgaben vollends.
G. Z., Eine Anregung für den Plenterwald.
chw. Z. 5—8.)
Der Autor regt großzügige Untersuchun-
n über die Zuwachsleistungen im Plenter-
ilde an im Vergleiche zu jenen in gleichalte-
jen Beständen. Desgleichen wünscht er Stu-
an über das beste Mischungsverhältnis von
chte, Tanne und Buche. Welcher Holzvor-
t und welche Vertretung der Größeklassen
d am zweckmäßigsten? Würden die Er-
bungen zugunsten des Plenterwaldes spre-
en, dann könnte diese Betriebsform nicht
wım Hochgebirge Anwendung finden, sie
àre auch in der Ebene amı Platze.
Chr. Müller, Der Wagner’sche Plenter-
umschlagbetrieb in den Gräflich Pückler-
mpurg’schen Waldungen bei Gaildorf. (A.
-u.J. Z. 113—118.)
Der Verfasser hatte im Mai 1910 mit einer
Beren Anzahl von Forstleuten den Wal-
ungen von (Graildorf einen Besuch gemacht
nd schildert nun die gewonnenen Eindrücke.
rofessor Wagner und Oberförster Rau hat-
n die Führung übernommen.
Die forstlichen Verhältnisse von Gaildorf
arf man — weil bereits so oft erörtert — als
ekannt voraussetzen, desgleichen die Wege
ud Ziele der Wagner’schen Plentersaum-
:hlagwirtschaft.
Müller spricht im besonderen über die Be-
gründung von Schutzstreifen aus je 5 Reihen
Eichenheistern an den Westfronten der be-
reits geführten und geräumten Saumschläge.
Die Verbindung dieser Eichenschutzstreifen
mit den innengelegenen Bestandesteilen wird
durch Lärche, Buche und Tanne bewerkstel-
ligt. Wo Eiche versagt, werden Esche und
Ahorn oder an bruchigen Stellen Erle ge-
pflanzt. Prof. Wagner tendierte Laubholz-
saat, nicht aber Pflanzung.
Der Verfasser des Artikels ist von dem
Gesehenen sehr befriedigt. Die Exkursions-
teilnehmer waren der Ansicht, daß auf den
Lettenböden eine mechanische Bodenbearbei-
tung zum Zwecke rascherer Ansamung ange-
zeigt wäre (eiserner Rechen, dänische Roll-
egge).
Schließlich wird von den ziemlich wesent-
lichen Wildschäden in Gaildorf gesprochen
und rehsichere Eingatterung der Verjüngun-
gen durch eine entsprechende Zahl von Jah-
ren empfohlen. Müller hält es für vollends
möglich, daß die Wirtschaftspraxis sich die
Wagner’sche Wirtschaftstype überall dort
mit Vorteil zu eigen machen kann, wo die
Voraussetzungen irgend gegeben sind.
Frey, Starkholzzucht im Lichtwuchsbe-
triebe. (F. Zbl. 517—523.)
Der Verfasser vergleicht zwei Betriebs-
klassen von gleicher Flächengröße, von wel-
chen die eine im „Lichtwuchsbetriebe“, die
andere im „Schlußstandbetriebe“ steht. In
einem angenommenen Fall berechnet Frey
für die Abtriebsnutzung im Lichtwuchs-
betriebe der Buche jährlich 38 Stämme von
46.4 em Stärke mehr als die Schlußstands-
betriebsklasse. Dem gegenüber stehen in der
Schlußstandsbetriebsklasse sehr beträchtliche
Zwischennutzungen, zumal in den höheren
Altersperioden des Umtriebes zur Verfügung,
welche obiges Manko ziemlich decken dürften.
Es ist daher sehr fraglich, ob der jährliche
Gesamtgeldertrag der Schlußstandsbetriebs-
klasse nicht denjenigen einer Lichtwuchs-
betriebsklasse von gleicher Flächengröße
übersteigt oder ihm mindestens gleichkommt.
In dieser Richtung müßten sich weitere Un-
tersuchungen bewegen. — Maßgebend bleibt
der Gesamtertrag, welcher alljährlich von
einer gegebenen Waldfläche bezogen werden
kann. Derjenigen Bewirtschaftungsweise ge-
bührt theoretisch der Vorzug, welche dauernd
den größten Geldertrag zu liefern verspricht.
Schließlich warnt Frey die Fachgenossen
vor überstürzter Einführung des Liehtwuchs-
betriebes in solchen Forsten, welche zurzeit
nn in dem bewährten Schlußstandbetriebe
stehen.
Deutsches Sprachgebiet.
v. Fürst, Jährliche Erzeugung wertvoll-
sten Holzzuwachses auf kleinster Fläche. (F.
Zbl. 586—590.)
In diesen Ausführungen nimmt Forst-
direktor v. Fürst Stellung zu dem Artikel des
Oberforstrates Frey im Februarhefte des F.
Zbl. „Jährliche Erzeugung wertvollsten Holz-
zuwachses auf kleinster Fläche“.
v. Fürst steht der Bildung von Forst-
reservefonds aus wesentlichen Überschüssen,
welche sich durch die als notwendig aner-
kannte Herabsetzung zu hoher Umtriebszei-
ten, sowie durch außerordentliche Holzanfälle
(Windbruch, Iusektenkalamitäten) ergeben,
sympathisch gegenüber. In Württemberg ist
hierzu auf gesetzlicher Grundlage bereits der
Versuch gemacht worden.
Was die Herabsetzung der Umtriebszeit
anbelangt, so ist v. Fürst mit Frey einverstan-
den, daß die Verkürzung keine zu weit
gehende sein dürfe; auch äußert er sich zu-
stimmend zur Herabsetzung zu hoher Um-
triebszeiten (Schwierigkeit der Verjüngung
überalter Tannen-Fichten-Mischbestände, Bo-
denverangerung, Abständigkeit des überalten
Holzes, mangelnder Wertzuwachs bei Fichte
und Tanne). Frey’s Rechnung passe für die
Kiefer, nicht aber für die Fichte. Die Wertstei-
gerung des Holzes allein mache die überaus
erfreuliche Steigerung der Waldreinerträge
nicht begreiflich; es spielen hier andere Fak-
toren (intensive Ausnutzung der Waldungen)
eine wichtige Rolle. Der Umtrieb soll so ge-
regelt sein, daB er möglichst hohe Gelderträge
gewährleistet.
K. Laschtowiczka, Weitständige Erziehung
der Fichte in Worlik in Böhmen. (Bl. a. d. W.
3—8.)
Der Autor hatte Gelegenheit, i. J. 1908 die
bekannte Worliker Fichtenwirtschaft Bohda-
necky’s an Ort und Stelle zu studieren und
kommt in dem vorstehenden Artikel auf die-
selbe kurz zurück.
Die Grundsätze der Worliker Fichten-
wirtschaft sind wohl genugsam bekannt, als
daß sie hier wiederholt werden sollten. Boh-
danecky arbeitet in der ersten Umtriebshälfte
mit Jahrringen von 4-6 mm auf die Erzeu-
gung bedeutender Holzmassen, in der zweiten
Hälfte des Umtriebes auf die Hebung der
Qualität (Vollholzigkeit, Astreinheit). In der
ersten Umtriebshälfte arbeitet die Fichte mit
großer, tief hinabreichender Krone, in der
zweiten erst hat die letztere emporzurücken.
Es sei besonders betont, daß die Fichten-
pflanzungen in Worlik meist in 1 m Quadrat-
„verband, auf besten Böden bis 2 m Verband
ausgeführt und erst mit eintretendem Schlusse
in der Stammzahl allmählich reduziert wer-
den. Vom 35.—40. Jahre an wird auf Schluß
des Bestandes gesehen. — Die Bestandesele-
mente sind großkronig und infolge rei:
Bewurzelung sehr standfest, sie führen
braune, glatte Rinde.
Der Autor spendet der Worliker Fick:
wirtschaft uneingeschränktes Lob und ve:
Beifall.
IV. Fremdländische
Holzarten.
A. Schwappach, Die weitere Entuich:::
der Versuche mit fremdländischen Holzu: ,
in Preußen. (Z. f. F. u. J. 591—611, 77 —'\.;
Über die Anbauversuche mit fremdlä: ;
schen Holzarten in Preußen ist bereits wie.
holt und eingehend — zum letzten Male |:
— berichtet worden.
Es sind nun drei Jahrzehnte seit der F.
richtung der ersten Exotenkulturen ins L
gegangen und die Studienobjekte ersche::
ın ihrem Alter bereits beachtenswert.
(Gieheimrat Prof. Schwappach bericht:
der Abhandlung über jede Holzart gesoni:
und ihrer Bedeutung entsprechend eingeh::
Die gesamte Größe der mit Ausländer: i
Versuchszwecken in den preußischen Sta.
forsten angelegten Kulturen betrugen |"
rund 574 ha, 1900 rund 640 ha :-
1910 rund 417 ha. Der starke Rückgang v:
rend des letzten Jahrzehntes erklärt sich ::
großen Teile aus der Auflassung der Anl.
flächen mit Pinus rigida (123 ha), in zwei
Linie mit Acer Negundo (14 ha).
Nach dem gegenwärtigen Stande uns:
Erfahrung über das Verhalten der F'remiüi: ,
der in Norddeutschland lassen sich die bi:
erprobten Arten in vier Gruppen teilen: |
I. Arten, die unter Berücksichtigung i
Ansprüche an den Standort in größerem M-
stabe forstlich anbauwürdig sind. Carya a
und porcina, Chamaecyparis Lawsoniaf
Juglans nigra, Magnolia hypoleuca, Picea s
chensis, Pseudotsuga Douglasii, Quercus #
bra, Thuja gigantea.
II. Arten, die nur unter beschränkten V
aussetzungen oder als Mischhölzer forst:
bedeutungsvoll sind. Abies concolor, Ber:
lutea, Cercidiphyllum japonicum, Chamae«e
paris obtusa, Ca japonica, Fraxi:
americana, Larix leptolepis, Picea punge-
Pinus laricio, Pinus rigida, Pinus Banksia-
Prunus serotina, Tsuga Mertensiana.
II. Holzarten, die zwar forstlich kia
Vorzüge gegen einheimische oder empfehle:
wertere ausländische Holzarten besitzen, at
wegen ihrer Schönheit für Parkanlagen +i:
für Waldverschönerung geeignet sind. Alı
amabilis, Abies firma, Abies grandis, At:
nobilis, Abies Nordmanniana, Acer dasx«:
sches Sprachgebiet.
Waldbau.
‚ Acer sacharıinum, Chamaecyparis pisi-
‚Juniperus virginiana, Picea ajanensis, Pi-
Alcockiana, Picea Engelmanni, Picea po-
Pinus laricio, Pinus Jeffreyi, Sciadopi-
verticillata, Tsuga Sieboldii, Tsuga japo-
V. Weder forstlich noch ästhetisch von
eutung. Acer negundo, Carya amara, sul-
, Catalpa speciosa, Cladrastis amurensis,
llodendron amurense, Pinus ponderosa,
ıs Thunbergi, Zelkova Keaki.
Jer Zuckerahorn hat in Norddeutschland
en Wert für den gleichalterigen Hoch-
Dii aber für den Mittelwald und Plen-
vald.
Die Anbauversuche mit Fremdländern
æn ihre unverkennbaren Erfolge bereits
tlich erkennen.
Walther, Die Douglasie im Winter 1908109.
F. u. J. Z. 11—13.) ;
Zunächst wird von der grünen (Küsten-)
\ der grauen Douglasie gesprochen, von
en Eignung für verschiedene Anbauorte.
Oktober 1908 herrschte in Hessen unge-
hnliche Wärme; es kann nicht auffallen,
?} diejenigen Fremdlinge, die das Höhen-
chstum nicht rechtzeitig abgeschlossen
tten, in den folgenden Nachtfrösten Scha-
n erleiden mußten. Die meisten Frost-
äden beobachtete man in Freilagen nach
ten hin. Die 20--40jährigen Douglasien
tten nicht gelitten, ebensowenig die unter
hrm stehenden, und gar nicht die zur
auen Art gehörigen. Die hart betroffenen
anzen waren Küstendouglasien. Grüne
uglasien aus dem nördlichen Gebiete Nord-
erikas blieben unversehrt.
Die Schäden haben sich im Oktober 1908
agnet, sind aber erst im Frühjahre 1909 in
scheinung getreten.
Die grüne Douglasie ist für Deutschland
llends geeignet, nur darf sie nicht die pazi-
che Art sein! |
Die vom Grafen Schwerin empfohlene
rm caesia besitzt das flotte Wachstum der
ünen und die Widerstandsfähigkeit der
auen Douglasie; sie hatte durch die Ok-
herfröste 1908 nicht gelitten.
Was die Überschirmung anbelangt, so ver-
agen grüne und graue Douglasien lichten
efernschirm vortrefflich, während sie un-
T stärkerer Buchenbeschattung kümmern.
„ei der Verschiedenheit der biologischen
haraktere empfiehlt es sich keineswegs, die
Tine Douglasıe mit der grauen zu mischen.
Walther, Anbau fremdländischer Holz-
rten. (A. F. u. J. Z. 154—167.)
Der Artikel enthält einen ziemlich ein-
ehenden Bericht über die Anbauversuche
nt fremdländischen Holzarten in den Staats-
orsten des Großherzogtums Hessen. Die Ver-
Forstl. Jahresbericht f. d. Jahr 1911.
suche wurden vor rund 25 Jahren begonnen.
In einigen Oberförstereien datieren die Ver-
suche freilich erst wenige Jahre zurück.
Unter den Laubhölzern fand die amerikan.
Roteiche die meiste Verwendung und hat
überall da, wo für unsere Eichen der Boden
zu arm, aber doch frisch und locker genug ist,
Hervorragendes geleistet. Von den Hoch-
lagen des Vogelsberges abgesehen, ist mit der
Roteiche allenthalben guter Erfolg erzielt
worden. Die Bestandsbegründung erfolgt am
besten im Wege der Saat. Infolge ihres ver-
hältnismäßig flotten Wachstums eignet sie
sich vorzüglich als LückenbüBerin.
Die Anbauversuche mit Juglans nigra, ci-
nerea und Carya alba sind bisher spärlich, so
daß sich für Hessen noch kein abschließendes
Urteil fällen läßt. Von den Ahornarten
könnte des guten Holzes wegen nur der
Zuckerahorn in Betracht kommen. Auch die
amerikanische Esche hat in Hessen eine nur
geringe Zukunft; dasselbe gilt von Prunus
serotina.
Der Anbau fremder Nadelhölzer ıst viel
umfangreicher als jener des Laubholzes.
Obenan steht die Douglasie. Diese wird wie
die Strobe in Hessen geradezu als heimische
Holzart betrachtet. Es handelt sich beinahe
ausnahmslos um die grüne Form. Im kriti-
schen Winter 1908/9 hatten infolge des schrof-
fen Wärmewechsels im Oktober die älteren
Douglasbestände nicht gelitten; Verluste gah
es nur in den jüngeren Kulturen. Man sollte
den Douglasiasamen nur aus kälteren Lagen
beziehen, niemals von der pazifischen Küste.
In den trockenen Lagen des Buntsandsteins
leistet sie nichts, gleich der Weymouthskiefer.
Viel hat sie — wie die Strobe — vom Halli-
masch zu leiden. Die graue Art bleibt hinter
der grünen im Höhenwuchse weit zurück. Die
rüne Douglasie ist ein wertvoller Gewinn
ür die hessischen Forste. Mit Pseudotsuga
Douglasii glauca Mayr sind die Versuche nur
gering, sie besagen aber, daß auch diese Form
(nach Mayr „Art“) in Hessen genügend
Standorte finden wird, in welchen sie sich
besser eignen wird als ilıre grüne Schwester.
Nächst der grünen Douglasie wurde die
Sitkafichte häufig angebaut, ın allen Höhen-
lagen, in reinem und im Mischbestande. Als
Lückenbüßerin ist sie besser als unsere hei-
mische Fichte wegen ihres flotteren Höhen-
wuchses und weil sie eine schmälere Krone
haut. In den wärmeren Lagen will sie frischen
bis feuchten Boden; mit der Meereshöhe des
Anbauortes nimmt dies Bedürfnis ab. In den
frischen und feuchten Lagen der Rhein-Main-
ebene gedeiht sie sehr gut und paßt dahin
besser als unsere Fichte. Der Anbau der Sitka-
fichte darf auch weiterhin empfohlen werden.
5
Deutsches Sprachgebiet.
Larix leptolepis. Das Bestechende ihres
glänzenden Jugendwuchses hat dieser Holz-
art viel Anbauorte verschafft. Sie will fri-
schen und tiefgründigen Boden. Wild, Mäuse
und Lärchenmotte schädigen sie, vom Krebse
bleibt sie verschont. Am wohlsten fühlt sie
sich im Hügellande von 500 m abwärts. Wäh-
rend der ersten zwei Jahrzehnte war das Ge-
deihen der japanischen Lärche beinahe aller-
orts sehr gut. Weitere Beobachtungen sind
unerläßlich.
Picea pungens ist in den ältesen Ver-
suchen erst 12 Jahre alt; sie ergänzt unsere
Fichte und verdient volle Beachtung.
Picea alba sollte nur als Windbrecher (in
Bestandesmänteln) angebaut werden.
Über Pinus Banksiana liegen meist gün-
stige Berichte vor. Sie wurde meist auf dem
Flugsande der Rhein-Mainebene gepflanzt.
Hier hat sie befriedigt. Weniger Günstiges
verlautet über Pinus rigida. Chamaecyparis
Lawsonina verdient mit ihrem auBßerordent-
lich wertvollen Holze und bei ihrem guten
(iedeihen im Fagetum mehr angebaut zu wer-
den, und zwar tunlichst in Gruppen unter
Schutz (in Löcherhieben).
Von den Tannen wurden balsamea, conco-
lor und Nordmanniana angebaut. Forstliche
Bedeutung scheinen sie nicht gewinnen zu
sollen. Keinen wesentlichen Wert besitzen
Thuja gigantea und occidentalis. Juniperus
virginiana kommt für Hessen gar nicht in Be-
tracht.
E. Zederbauer, Die Bedeutung der Robinie
(Robinia Pseudacacia) für die Forstwirt-
schaft Ungarns. (Oe. F. 221—222.) [Nach
einem Vortrage Vadas’ beim VI. Kongresse
des internationalen Verbandes forstlicher
Versuchsanstalten zu Brüssel. ]
Aus dem östlichen Nordamerika stammend
wurde die Robinie schon Ende des 18. Jahr-
hunderts in Europa forstlich angebaut. Be-
sonders gute Erfolge wurden in den wärme-
ren Strichen Europas erzielt, so in der un-
garischen Tiefebene, im Alföld. Dort wurde
sie um das Jahr 1810 eingeführt; in größerem
Maßstabe erfolgte der Anbau in Ungarn erst
seit Anfang des 19. Jahrhunderts durch Her-
zog Ferdinand von Sachsen-Koburg-Gotha.
Heute ist die Robinie im ungarischen Tief-
lande überall zu finden. In warmen Lagen
am besten gedeihend, findet man sie im nörd-
lichen Ungarn noch bei 700 m Seehöhe in zu-
friedenstellendem Wuchse. Eigentliche Wald-
bestände bildet sie nur in milden Lagen.
Die Robinie verlangt warmen, lockeren Bo-
den; auch im Flugsand prosperiert sie. Sie
zieht Südlehnen vor. Auf kalten Hängen, in
feuchtem Boden, dem Winde ausgesetzt, ver-
sagt sie ganz. Taucht die Wurzel ins Grund-
wasser, tritt Zopftrocknis ein, und es folgt
34 Wair..
baldiges Absterben. Ebensowenig gedeih'
auf Ortstein oder in Böden, die sich mit.
kalien bedecken (Szikböden).
Der Ungar bezeichnet die Robinie als
garischen Steppenbaum; sie hat in dit
Lande eine hervorragende wirtschaftliche
deutung.
Die Robinie wächst sehr rasch, sie pr-
ziert vorzügliches Holz, sie ist genügsam i-
sichtlich des Bodens, sie ist zähe im Auss:
en und baut ein weitstreichendes Wurz.
echt.
Die Holzart eignet sich sehr gut zur F':
sandbindung und zum Verbaue von Wax-
rissen. Die unverwüstliche Ausschlagfähig:
ist in Bauernwäldern von hohem Werte: :
sichert den Fortbestand des Waldes.
Die technische Verwendbarkeit des so z
ten Robinienholzes ist sehr vielseitig |.
Wasserbau, zu Dachkonstruktionen, als We:
holz, zu Telegraphen- und Telephonsän::
als Weinstecken und Hopfenstangen, als t:>.
benholz, zu Drechslerwaren, als Fournierh..
als Brennholz). Das beste Material liei-
sie mit 40—50 Jahren.
Als Grubenholz soll die Robinie nur ın:
schältem Zustande Verwendung finden; in
Rinde belassen, verursacht es in der Gr:
einen sehr unangenehmen Geruch. We:
pfähle aus Robinienholz krümmen sich w
stark; um diesem Übelstande zu beger
wird das Holz vor der Verwendung !/, Stur:
lang über offenem Feuer „geröstet“. We:
pfähle werden in 1l0jährigem Umtriebe fr
wonnen. |
In Ungarn wird die Robinie meist im \*-
derwald bewirtschaftet (5—20jähr. Umtri
doch eignet sie sich auf besseren Böden au
zum Hochwalde mit etwa 50jähr. Umtrie
Im letzteren Falle empfehlen sich Misch.
stände mit Schatthölzern.
Vor etwa 20 Jahren nahm die Robinie'
rund 35 000 ha "/,% der ganzen Waldfläche
Landes ein, 1903 mit 60000 ha 1%; he
dürfte sie 70 000 ha bestocken.
Rubbia, Die Weymouthskiefer in U
krain. (De. F. 133—134.)
In Unterkrain findet sich die Strobe ni:
selten; besonders auf der Herrschaft Mokri
bei Landstraß begegnet man der Holzart
ter; ca. Wjährige Althölzer von 35 m Höhe u
120 em Brusthöhenstärke zeugen von ih
guten Gedeihen.
Über die Einführung der Strobe in Unt
krain berichtet Graf Gustav Auersperg I
einem bei der k. k. Landesforstinspektion
Laibach liegenden Akte. Nach diesem
richte wurde die Strobe in Krain i. J. 15
aus Niederösterreich eingeführt. Graf Au
perg betont die ziemliche Anspruchslosigk:
der Weymouthskiefer an den Boden, ihr V
—
tsches Sprachgebiet. 35
Waldban.
zen, ziemlich bedeutende Beschattung zu
vagen, und die Fähigkeit, sich leicht natür-
ı zu verjüngen. Durch Schneebruch leidet
Strobe nicht; während Lärchen, Föhren
4 Fichten durch Schnee dezimiert wurden,
əb die Strobe unversehrt. Ihr Nadelabfall
reichlich, ihr Vermögen, den Boden zu bes-
n, sohin bedeutend. Pferde und Hornvieh
‘schonen die Strobenpflanzen; vom Wilde
yen sie jedoch viel zu leiden. Füglich hebt
af Auersperg die Raschwüchsigkeit der
\zart rühmend hervor; er empfiehlt sie
wm für Karstkulturen.
Tatsächlich wird die Strobe heute mit gro-
m Erfolge am Karste kultiviert, vornehm-
h in Schneebruchlücken, sowie zur Vervoll-
indigung lichter Schwarzföhrenkulturen.
4. Hofmann, Die japanische Schwarz-
fer (Pinus Thunbergii). Mit 2 Abb. (Oe.
309—363.)
DieSchwarzkiefer ist der:charakteristischste
d typische Baum der japanischen Kultur-
ne. Ihr forstlicher Wert ist ein sehr bedeu-
ader. Die japanische Schwarzkiefer ist ein
arakteristischer Küstenbaum der subtropi-
hen und der gemäßigten Zone. Man findet
e viel häufiger in künstlichen Waldanlagen
i$ n ursprünglichen Beständen. Ihr natür-
cher Standort ist die sandige, felsige, den
'inden ausgesetzte Meeresküste. In günsti-
m Lagen erwächst P. Thunbergii zu sehr
hönen, geraden und vollholzigen Stämmen.
e Verbreitung beschränkt sich in Japan
ıf die drei Hauptinseln Hondo, Kyushu und
hikoku; die Nordinsel Hokkaido erreicht sie
icht, im südlichen Archipel wird sie durch
ne andere Kiefernart (Pinus luchuensis
layr) vertreten. Die Schwarzkiefer findet
ch auch ziemlich zahlreich an der korea-
schen Südostküste bei Fusan.
Der Wärmeanspruch der P. Thunbergii ist
rößer als jener unserer europ. Schwarzföhre.
ie ist harzreich und zur Harznutzung geeig-
et, ohne jedoch in Japan zu diesem Betriebe
erangezogen zu werden. Der Baum ist lang-
anwüchsig, erreicht Höhen bis 40 m.
Bemerkenswert ist ihre künstliche Züch-
ang in abnormen Wuchsformen. Die Föhre
on Karasaki besitzt bei ganz geringer Höhe
ane elliptische Krone von 126 bezw. 80 m
urchmesser; sie deckt also rund eine Fläche
on 0.8 ha!
Für Mitteleuropa ist Pinus Thunbergii
icht anbauwürdig, doch käme sie vielleicht
ür die Südküsten Europas und die südwest-
chen zur Dünenaufforstung in Betracht. In
apan wird sie zur Dünenbefestigung von
eher benutzt. Auch bei Grado im österreichi-
chen Küstenlande ist sie angebaut.
V. Monographische Bearbei-
tung einzelner Waldgebiete
und Holzarten.
M. Kienitz, Formen und Abarten der ge-
meinen Kiefer (Pinus silvestris L.). (Z. f. F.
u. J. 4—35.)
Unter dem Einflusse der verschiedenen
Klimate des weit gedehnten Gebietes natür-
lichen Vorkommens hat die gem. Kiefer eine
Reihe von Formen entwickelt.
Durch lang fortgesetzte Beobachtung kanı
Kienitz zu der Überzeugung, daß überall, wo
in der ersten Jugend Unterschiede in dem Ver-
halten zweier aus verschiedenen Gebieten
stammenden Formen einer Holzart auftreten,
sich diese auch fernerhin verfolgen lassen, so-
daß man den alten Beständen noch ansehen
kann, daß ihre Bäume von verschiedenem
Standorte stammen. Wesentliche, für das Le-
ben wichtige Eigenschaften eines Baumes
sind im hohen Grade erblich, derart, daß Ab-
weichungen von dem Typus als Ausnahmen
auffallen. Kreuzbefruchtung verwischt solche
Verhältnisse oft bis zur Unkenntlichkeit.
Die Formen der Kiefer unterscheiden sich
teils durch morphologische Eigenschaften der
Nadeln, Knospen, Zapfen, Verzweigung,
Wuchsform, wahrscheinlich auch der Bewur-
zelung, teils durch ihr verschiedenes Verhal-
ten gegenüber Boden und Klima.
An der Hand sehr zahlreicher photogra-
phischer Aufnahmen aus dem ganzen europä-
ischen Kieferngebiet kam Kienitz zu dein
Schlusse, daß die alten Kiefern aus dem süd-
lichen und mittleren Skandinavien, aus Liv-
land, aus dem Schwarzwald große Ähnlich-
keit miteinander haben; auch die Kiefer aus
den bayerischen Alpen und die Gebirgskiefer
Südfrankreichs sind diesen ähnlich. Diese alle
haben einen gerade aufstrebenden Stamm, der
bis in die Spitze ungeteilt bleibt. Die Zweige
sind dünn, kurz, die Nadeln kurz, derb, kräf-
tig. Die Krone ist schmal, kegelförmig, geht
aber tief herunter. Habitus fichtenähnlich.
Ganz anders sieht die Kiefer der Mark Bran-
denburg aus: der starke, nicht sehr hohe
Schaft trägt eine mächtige, abgewölbte, halb-
starken, knorrigen Äste tragen die dicht bü-
schelig und lang benadelten Zweige. Wird
diese Kiefer in der Jugend in stammreichem
Bestande gehalten, wächst auch sie zu einem
schönschaftigen, hohen Baume heran. Übri-
gens neigt die Kiefer wie kaum eine andere
Holzart dazu, innerhalb eines Gebietes ver-
schiedene Formen der Krone auszubilden;
dies tritt besonders dort in Erscheinung, wo
Deutsches Sprachgebiet.
die Föhre sich unter ihr besonders zusagen-
den Verhältnissen findet.
Die Kiefer neigt immer dazu, zahlreiche
verschiedene Formen der Krone und des
Stammes zu bilden, von der schlanken Form,
welche der Krone der gut gewachsenen Fichte
ähnlich ıst, bis zu dem groben Gebilde, wel-
ches eher einer ın Sturmlage erwachsenen
Eiche als einer Föhre ähnelt. In den süd-
lichen und mittleren Lagen des norddeutschen
Tieflandes, in Sachsen, Niederschlesien, der
Provinz Brandenburg, Teilen von Pommern
und Posen und tief nach Russisch-Polen hin-
ein herrschen die starkastigen Formen vor,
wenn auch die schlanken, fichtenartigen fast
nirgends fehlen. Je rauher das Klima wird,
je weiter man nach Norden oder je höher man
auf die Berge steigt, umso schlanker, fichten-
artiger werden die Kiefern.
In Gebieten mit reichen Schneefällen be-
währen sich die schmalkronigen Kiefernfor-
men gut, während hier die breitkronigen sehr
durch Brüche leiden und — wenn vorkom-
mend — aus den Beständen ausscheiden. Der
Schneebruch vermag einen günstigen, erziehe-
rischen Einfluß auf die Kiefernbaumkrone
zu üben.
Außer in der Schaftform und in der Ver-
zweigung unterscheiden sich die einzelnen
Kiefern auch in der Länge, Form und Farbe
der Nadeln, jedenfalls auch im anatomischen
Aufbau der Gewebe, auffallend in der Form
der Zapfen.
Im weiteren Verlaufe des Artikels spricht
der Autor über die bisherigen Ergebnisse der
in Chorin auf Anregung des Verbandes
forstlicher Versuchsanstalten eingerichteten
Riefernprovenienzversuche.
In Gebieten mit mildem Klıma und schnee-
armen Wintern bilden sich keine durch mor-
phologische Merkmale streng gekennzeich-
neten Rassen aus. Schlanke, schöne Formen
kommen auch hier vor, aber nur vereinzelt.
Aus diesem Grunde gibt es hier immer unwill-
kommene Kreuzbefruchtungen und kaum
günstige vererbliche Eigenschaften. Dauern-
der Samenbezug aus Kusselbeständen in der
Mark und anderen Gebieten mit nicht streng
ausgebildeten morphologischen Rassenmerk-
malen wird die breitkroniıgen Formen vermeh-
ren. In Schweden, Finnland, den baltischen
Provinzen und im Hochgebirge wird dagegen
dies Verfahren wenig Bedenken haben.
Die breitkronige Kiefernform hat den gro-
Ben Vorzug, daß sie ein sehr starkes Massen-
wachstum entwickelt; die schmalkronigen
Typen bleiben in dieser Richtung immer
ganz wesentlich zurück.
Es liegt keine Veranlassung vor, in einem
Kieferngebiete andere als heimische Formen
zur Begründung reiner Kiefernbestände zu
'schlossen.)
Walt
wählen. Will man die Kiefer in Gebieten \&
tivieren, in welchen sie nicht heimisch |
dann wähle man eine edle schlanke Rasse
Samengewinnung und ein Gebiet, dessen
matische Verhältnisse möglichst wenig vwẹ
schieden sind von denen des projektier
Kulturortes.
Wiebecke, Ostdeutscher Kiefernwald, x:
Erneuerung und Erhaltung. 2.f. F.u §
323—945, 611—637, 686—708, noch nicht al
Die sehr umfassende Abhandlung Wi
becke’s in dem engen Rahmen eines Referaf
die Disposition der Arbeit anzudeuten und i
und dort wichtigere Sätze hervorzuheben.
Zunächst bespricht der Autor die Wal
kämpe für Kiefern (Dauer- und Wande
kämpe). Er äußert sich über die Wahl k
Kampstelle (keine Senklage, niemals 3
freier Kulturfläche, Bodenart), über Gri
und Form der Kämpe, über Bodenbearbeitu
(Umgraben, Eggen), über Düngung. Zu di
sem Thema äußert sich der Verfasser ı
nachstehenden bezeichnenden Worten: 0
gehaltener Waldboden hat von allen Näh
mitteln genug in sich; es kommt mehr dara
an, solche Böden besten Waldzustandes, beste
Waldgare zur Kampanlage zu benutzen. Ei
weiterer kurzer Abschnitt behandelt d
Kanıpzäune.
Im besonderen werden sodann die Sot
kämpe erörtert (Saatzeit: früh, im Anfa
April; Saatgut — Beschaffung, Samenme!ge
—, das Aussäen — „es geht nichts über
Gleichmäßigkeit einer gut säenden, emgei
beiteten Frauenhand“ —; Bedecken des ®:
mens — „es empfiehlt sich dringend, nur mt
möglichst armem, leichtem Sande zu deckt
--; das Glattwalzen; die „Verlängerung“ kt
Vegetationszeit durch recht frühe Ausi
und entsprechend leichte Deckung mit hell:
nicht bindigem Sande, ferner durch her'4
liche Bodenbearbeitung und durch gut Ar
setzte Dungstoffe; Kampreinigung; Ert
eines gut normalen Saatkampes; das Aus
heben und Verpacken der Pflanzen — „ich
einschlagen, nicht einkellern!“ —; verpackt.
4
„nicht anfeuchten!“ täglich absenden! tut:
lichst nicht auspacken! Pflanzen gezählt :'
geben! Pflanzenselbstanbau oder Ankauf! A
„Selbstanzucht kostet die Hälfte“ — Kan Ä
kosten). Ber
Ein weiterer Abschnitt bespricht die A
ziehung mehrjähriger, verpflanzbarer N!
fern. Solche sind notwendig für stark verit
ten Boden. Zweijährige Saatpflanzen — \*
schulkamp kaum notwendig, da 2j. Saatpfii
zen zumeist genügen; Kiefern-Verschulkä
immerhin für gewisse Zwecke der Kiefer
sitsches Sprachgebiet.
Waldbau.
tur notwendig; es sind nur die kräftigsten
aatpflanzen zu verschulen; frühzeitige Ver-
hulung! Herbstverschulung im allgemeinen
cht ratsam; das Verschulen; Schutz den
/urzeln der ausgehobenen Pflanzen! Niemals
aat- und- Verschulbeete aneinander reihen!
er Lupinen-Zwischenbau. Die Ballenkämpe.
rröße der Kampflächen.
Haack, Der Schüttepilz der Kiefer. (Z. f.
u. J. 329—357, 402—423, 481—505.)
Die brennende Frage der Kiefernschütte
nrd in der vorliegenden Abhandlung ein-
ehend erörtert; zahlreiche eigene Beobach-
ungen und Untersuchungen bieten hierfür
lie Grundlage.
Aus der ganzen umfassenden Arbeit seien
wur jene Ergebnisse hervorgehoben, welche
ler Verfasser selbst als für die forstliche Pra-
is wichtig bezeichnet:
1. Für die Wahl des Saatgutes soll die
valdbauliche Forderung „bester heimischer
jfamen von hoher Keimkraft“ maßgebend
ein.
2. Die Infektion erfolgt nur durch die
jchlauchsporen, in erheblichem Umfange nur
‘on etwa Mitte Juli bis Ende September.
3. Die Sporen werden auf Altholz- wie auf
Kulturnadeln gebildet. Die stärkste Sporen-
entwicklung, der die Höhe der Infektions-
gefahr entspricht, findet auf Kulturflächen,
lie schwächste in gemischten Beständen mit
lebhafter Zersetzung der Bodenstreu statt.
4. Die Infektion ist ihrer Art nach ent-
weder eine Ferninfektion (gleichmäßige In-
fektion über weite Flächen hin durch längere
Zeit in der Luft schwebende Sporen) oder eine
Nahinfektion (lokale Ansteckung in unmittel-
harer Nähe Sporen verbreitender Nadeln,
gegenseitige Ansteckung in sehr dicht stehen-
len Kulturen).
5. Zur Vermeidung der Infektionsgefahr
nissen Saatkämpe entfernt von schüttenden
Kulturflächen (und Diekungen) an der Infek-
ion möglichst wenig ausgesetzten Örtlichkei-
en liegen. Reviere, die selbst keine gesunden
Pflanzen ziehen können, miissen solche von
wswärts beziehen. Wo wenig zur Pflanzen-
srziehung geeignete Örtlichkeiten vorhanden
sind, müssen die Kämpe wiederholt benutzt
werden.
6. Zur Vermeidung einer verderblichen
Nahinfektion darf ın den Kämpen
a) nicht nebeneinander verschult und ge-
säet werden,
b) nur das beste, gesundeste Material ver-
schult werden,
ec) das schlechte, zum Auspflanzen ungeeig-
nete Pflanzenmaterial auf der Fläche nicht
liegen bleiben, sondern es muß verbrannt oder
vergraben werden, zum mindesten überall
dort, wo auf derselben Fläche Jahr für Jahr
ohne Zwischenbau immer wieder Kiefer ge-
zogen werden soll.
Auf Freikulturen muß um derselben Ge-
fahr willen eine überdichte Saat vermieden
werden, an den gefährdetsten Stellen aber die
Pflanzung an die Stelle der Saat treten.
7. Es muß mit allen Mitteln angestrebt
werden, die Kulturen möglichst schnell und
geschlossen aus dem gefährdeten Alter zu
bringen, sie so auszuführen, daß Nachbesse-
rungen, die einer vernichtenden Nahinfektion
immer in ganz besonderer Weise ausgesetzt
sind, womöglich überhaupt nicht nötig wer-
den. Es ist also erforderlich: gute Bodenbear-
beitung vor der Kultur, Verwendung nur
besten, sicheren Erfolg versprechenden Sa-
mens und Pflanzung nur kräftiger, stark ent-
wicekelter Pflanzen (Pflanzenerziehung nur
auf guten Böden), sowie eine sorgsame Pflege
der jungen Kulturen (Hacken, Grasschneiden,
Spritzen).
8. Die Bekämpfung durch das Spritzen ist
alle Jahre, wenn auch nicht immer im glei-
chem Maße, nötig. Die passendste Zeit für
den Beginn ist nach Jahren und Örtlichkeiten
etwas, um wenige Wochen, verschieden. Es
muß gespritzt werden, wenn die ersten Apo-
thezien sich auf den Kulturen zu öffnen he-
ginnen. (Sorgsame Beobachtung des Schütte-
schadens im Frühjahre und des Beginnes und
Verlaufes der Apothezienbildung im Sommer.)
Im übrigen spritze man, wo überhaupt
Schütte beobachtet ist, grundsätzlich schon
die jungen Kulturen, diese gerade vornehm-
lich, lasse die Krankheit sich nicht erst auf
den Flächen einnisten. Und man führe, wenn
nicht alles sorgsam gespritzt werden kann,
den Kampf nur an den am meisten gefähr-
deten Stellen, dort dann aber mit doppelter
Sorgfalt.
J. Vogl, Die Kiefern - Schütte.
621—631.)
Der Verf. zählt die gegen die Schütte im
Freilande bisher in Anwendung gebrachten
Palliativmittel in zehn Punkten auf und er-
örtert sodann jeden einzelnen.
1. Verwendung von 2--3jährigen Föhren-
pflanzen.
2. Dort, wo solche fehlen, auch die einjäh-
rigen Föhrenpflanzen schon von der Schütte
befallen und daher nicht zur Pflanzung zu
verwenden sind, Pflanzung von Sämlingen.
3. Unter allen Umständen zur Saat und
Pflanzung die Verwendung von nur im eige-
nen Walde gesammelten und nur in der Sonne
geklengten Samen. — Verf. ist der Anschau-
ung, daß der kinstlich geklengte Same we-
sentliche Beiträge zur Schütte liefere.
4. Wo mehrere Holzarten gedeihen und
tunlichst billige Kulturen auf wundem Bo-
(F. Zbl.
Deutsches Sprachgebiet.
den gemacht werden sollen, sind Mischsaaten
mit Lichthölzern am Platze.
5. Schneesaaten dort, wo nicht vergraste,
große Kahlflächen in kurzer Zeit billigst in
Bestoekung gebracht werden sollen. Vogl setzt
sich warm für die beinahe vergessene Schnee-
saat ein.
6. Zapfensaaten, wo man bei Winterfällun-
gen solche leicht und billig haben kann.
1. Anwendung von Kunstdüngern auf ge-
ringen Bonitäten. Auch diese Maßnahme fin-
det den Beifall des Verfassers.
8. Alljährliches Bespritzen mit Bordelaiser
Brühe, wo nötig.
9. Erziehung der Pflanzen in Bestandes-
lücken.
10. Im äußersten Falle Verwendung von
nordischem Samen aus Finnland, Schweden
und Norwegen. Vogl hält dies Mittel als das
letzte, wenn alle anderen versagen; die Lang-
samwüchsigkeit der nordischen Föhre sei ein
ernstes Hindernis ihres Anbaues in Mittel-
europa.
Nur durch fortwährende Wachsamkeit
und stete Anwendung der bekannten Kamp-
fesmittel im Beginne der Kalamitäten könne
man ernste Gefahren vom Walde fernhalten,
mögen sie durch Insekten oder Pilze drohen.
Ein gutes Mittel gegen Schütte wäre die An-
lage von standortsgemäßen Mischbeständen.
Am Schlusse der Abhandlung sagt Vogl:
„Man wird kaum fehl gehen, wenn man in der
Schüttefrage die Witterung als primäre Ver-
anlassung und die eigentliche Schütte erst als
sekundär betrachtet.“
Ein badischer Wirtschafter: Die forst-
lichen Verhältnisse Badens. (F. Zbl. 268—273.)
„Erhaltung der ererbten Bodenkraft ist
und bleibt unsere vornehmste Aufgabe; sie
allein verbürgt der Waldwirtschaft die Nach-
haltiıgkeit der Erträge; sie ist aber nur mög-
lich durch den gemischten Wald, durch eine
kräftige Erhaltung und Wiedereinführung
der Buche ım ganzen Gebirgswalde. Alles an-
dere hat sich diesem großen Wirtschaftsziele
unterzuordnen. Das mögen auch unsere ba-
dischen Laien sich merken, denen die hohen
Reinerträge der sächsischen Forstwirtschaft
heute so imponieren.“
C. Frömbling, Bestandesgeschichtliches aus
der Oberförsterei Harburg. (Z. f. F. u. J.
811—822 und 899—907.)
Lüneburger Heide! Ein Wort so geläufig
jedem Forstmanne und in seinem Inhalte doch
so wenig bekannt!
Frömbling gedenkt zuvörderst der ein-
schneidenden Bestandeswandlungen im Heide-
gebiete: einst Buche und Eiche in Mischung,
jetzt im besten Falle lichte, ärmliche Kiefern-
bestoekung mit endlosen Heidepolstern zu
ihren Füßen.
Wal
Um 1736 wurde in Harburg die Fici
durch Zapfensaaten eingeführt und loh:
den Anbau in sehr befriedigender Weise.
nächst wurden die Saaten überaus dicht |
macht, später sparte man an Saatgut, und e:
lich ging man bei der Fichte zur Pflanzı
über, während die Kiefer auch fernerhin g
säet wurde. Die Jungbestände — Fichte u
Kiefer — waren sehr stammreich. Frömbl::
ist damit zufrieden, denn „nur aus nach h-
tigen Begriffen in der Jugend überfüllt,
Stande können tadellose Altbestände herve:
gehen“. Mit 15 Jahren traten die erst-
Nutzungen ein. Die Heide war in diesen die
ten Jungwüchsen längst verschwunden.
Sodann spricht der Verfasser von |:
Wurzelfäule der Kiefer. Die Ursache _ dıe=
Krankheit vermag Frömbling nur zu vw
muten.
Wo die Heidesehnucken die Heide meide!
da dringt die Kiefer erobernd vor, durt
mühelosen Anflug. Diese Bestände blei-
von Krankheiten verschont, und dies läßt d«
Autor vermuten, daß auch die Samenpro'-
nienz hier eine Rolle spiele. |
In die Kiefernjugenden brachte der Eiche-
häher bald Buchen und Eichen ein, diese h:
einst heimischen Hölzer. Schon sind sie «
und dort zu freudig gedeihenden Mischung:
herangewachsen. Die älteren lichten Kiefer:
hbestände werden mit Buche fürsorglich u
mit sichtbarem Erfolge unterbaut.
Die Fichteplätzesaaten zeigten in de
ersten Jahren ein sehr träges, freudeloses (1
deihen; später erholten sie sich und eilten de
Kiefernbeständen im Höhenwuchse vora!
Jetzt zeigen sie die herrlichsten, massenreic.
sten Bestände der Oberförsterei. — Einster:
dichte Saatbestände! — Hier war Gelegenhe‘
annähernd gleich alte Saat- und Pflanz!-
stände der Fichte miteinander zu vergleiche:
In der Jugend eilten die Pflanzbestände we:
voran, heute im 60. Lebensjahre muß jet:
den astreinen, massenreichen Saatbeständ
den Vorzug geben vor den abholzigen, astig":
Pflanzbeständen. Daher warnt Frömblr
vor Augenblickserfolgen. Wie wertvoll wäre
die Bestandeschroniken. Der Verfasser unter
läßt es nicht, eine Lanze für die Fichte:
hestandessaat einzulegen gegenüber der n”
so vielen Nachteilen behafteten individuer-
armen Pflanzung. — Auch die natürliche Ver-
jüngung der Fichte zeigt in der Oberförsten!
Harburg manchen ermunternden Ansatz.
Im Rosengartenwalde herrscht Laubl'
vor; hier kann man auch den Schicksalen d
Eiche nachforschen. Diese Holzart hatte hi:
einstens eine große Vergangenheit. Die Ve
armung des deutschen Waldes an Biel:
führt der Verfasser auf die völlige Verke
nung der waldbaulichen Eigenschaften de
utsches Sprachgebiet.
39
Waldbau.
iden heimischen Eichenarten zurück. In
> Lüneburger Heide gehört die Trauben-
he — und wie oft wurde zur Stieleiche ge-
iffen!
Frombling schildert im Verfolge der Ab-
ndlung die Geschichte älterer Stieleichen-
atbestände, die bis zum 100. Lebensjahre
izu dicht gehalten, auf Burckhardts Veran-
ssung stark durchhauen und mit Buche
ıterbaut wurden. Die Wirkungen der Rot-
En waren vortreffliche, die Erfolge glän-
nde.
Die Lärche zeigte in der Oberförsterei
larburg in den jungen Beständen gutes Ge-
eihen; mit 20 bis 30 Jahren war jedoch die
lerrlichkeit zu Ende. Ein ähnliches Schick-
al scheint der Weymouthskiefer za drohen;
ieser bringt die Wollaus großen Schaden.
Uhlich, Künstliche Nachzucht unserer hei-
schen Fichtenbestände auf billigstem Wege.
Th. J. 133—137.)
Der Autor geht von der Bedeutung des im
genen Foorste gewonnenen Fichtensamens
us und empfiehlt, Fichtenpflanzen, die auf
Virtschaftsstreifen, an Bestandes- und Gra-
enrändern und anderen geeigneten Orten an-
teflogen, zu entnehmen und weiter so zu be-
\andeln, wie es sonst mit künstlich gezogenen
Saatfichten geschieht. Sie wären tunlichst im
Seitensehutze zu verschulen. Mit den üblichen
Schulkämpen wäre zu brechen. Vielmehr
werden entlang der Schlagränder 2—3 durch-
zehende Streifen gehackt; diese Bodenbear-
leitung kann etwas gründlicher erfolgen als
sonst bei Kulturen gebräuchlich. Dann wer-
den zwischen den in normalem Abstande
stehenden Pflanzen die Sämlinge eingeschult.
Diese Anlagen müssen entsprechend gejätet
und vor Wildverbiß geschützt werden.
Dieser Weg hat den Vorzug der Billigkeit
und sichert die Nachzucht der heimischen
Holzart. In dieser Richtung ist keine Zeit zu
verlieren. Seit 40 Jahren wird Fichtensamen
eingeführt; nach weiteren 40 Jahren werden
die heimischen Fichtenorte so weit zusammen-
geschmolzen sein, daß wir den Samen von
entsprechenden Beständen und Standorten
entweder teuer erkaufen oder geeignete Be-
stände zur Samenzucht überhalten müssen,
natürlich zum Schaden geordneter Hiebfüh-
rung.
4. Engler, Untersuchungen über den Blatt-
nusbruch und das sonstige Verhalten von
Schatten- und Lächtpflanzen der Buche und
enger anderer Laubhölzer. (M. d. Schw. Z.
f.d. f£. V. X. Band, 2. Heft.) Mit sechs Tafeln.
e Versuche Englers geben bestimmte
Aufschlüsse über die Ursachen und die Art
der Schädigungen, die der Buchenjungwuchs
durch schroffe Veränderung der Beleuchtung
erleiden kann. Unter Schirm passen die jun-
gen Buchen Zweig- und Blattstellungen, anato-
mischen Bau der Blätter und die Knospen-
entfaltung dem schwachen diffusen Lichte
an; sie vermögen diese erworbenen Eigen-
schaften bei Veränderung der Beleuch-
tung nur allmählich aufzugeben. Setzt
man im Schatten erwachsene junge Bu-
chen plötzlich dem direkten Sonnenlichte aus,
so tritt teilweise Zerstörung des Chlorophylis
ein, die dünnen Schattenblätter erleiden Scha-
den durch Wind, Hagel und Fröste Auch
die plötzliche Steigerung der Verdunstung
der zarten Pflanzen dürfte nicht belanglos
sein. Die Schäden an den Jungwüchsen sind
umso empfindlicher, je stärker die Überschir-
ınung war und je länger sie dauerte; ver-
säumte Nachhiebe dürfen also keineswegs
durch plötzliche starke Eingriffe in den
Mutterbestand nachgeholt werden, sondern es
bleibt allmähliches Vorgehen geboten.
Es läßt sich dureh richtige Hiebe leicht
vermeiden, daß die Besamung während der
Vegetationsperiode selbst zur Zeit des höch-
sten Sonnenstandes direktes Sonnenlicht in
größerer Menge empfängt, ohne daß dadurch
die Pflanze Einbuße am Genusse des diffusen
Lichtes erleiden würde. Die horst- und
gruppenweise Verjüngung (der Femelschlag-
betrieb) entspricht diesen Anforderungen am
besten.
Auch die schädliche Wirkung zu lange an-
dauernder Überschirmung auf das Wachstum
der Buche haben die Versuche Englers besser
aufgeklärt. Dieselben zeigten, daß ausgespro-
chene Schattenformen der Buche nach erfolg-
ter F'reistellung nur langsam oder gar nicht
mehr normalen, schlanken Wuchs annehmen.
Die Neigung der Buche zu breitem Wuchs ist
übrigens nicht überall dieselbe. So z. B. stellen
die Renkbuchen Dänemarks eine Buchenform
dar, welche sehr breite Kronen baut. Diese
Form ist erblich (morphologische Rassen).
Aus den Versuchen darf man schließen,
daß es auch in unseren Wäldern Buchen mit
erblichen Anlagen zu breitem, schlechtem
Wuchse gibt, die dureh lange währende Über-
schirmung gegenüber den schlanken Formen
begünstigt werden und dadurch zur Herr-
schaft gelangen. Die breitkronigen Buchen
können das diffuse, von oben kommende Licht
viel besser ausnutzen, als schmalkronige,
welche infolgedessen leichter unterdrückt
werden. Raschere Nachhiebe werden also
letztere Buchenform begünstigen.
Bei Buchenkulturen sind Schlagpflanzen
nur mit Vorsicht zu verwenden. Sehatten-
pflanzen dürfen nicht ins Freie versetzt und
ältere Lichtpflanzen nicht zur Unterpflanzung
verwendet werden. Ähnliche Gesichtspunkte
gelten auch für die Tanne.
Deutsches Sprachgebiet. 40
Für die künstliche Erziehung des Buchen-
pflanzenmaterials ergeben sich folgende Leh-
ren: 1—3jährige im Freien erzogene Buchen
können ohne großes Risıko sowohl im vollen
Lichte wie im Schatten verpflanzt werden.
Mehrjährige Verschulpflanzen sind dagegen
je nach ihrer Bestimmung im Schatten oder
im Lichte zu erziehen. Etwas Seitenschatten
bleibt immer förderlich (Saatbeete in Bestan-
deslücken an Bestandesrändern). Die kräftig-
sten Verschulpflanzen erzteht man im vollen
Tageslichte.
Für Buchenkulturen empfiehlt sich dichte
Bestoekung. Je ungünstiger der Boden, in
desto engerem Verbande ist zu pflanzen. In
Dänemark verwendet man bis 200 000 Stück
Buchen pro ha und erhält so sehr schöne
Jungwüchse. Die Kultur erfolgt am besten
mit I—3jähr. Sämlingen und Pflanzenabstän-
den von 30—80 em. Solehe Kulturen nähern
sich in ihrem Wesen am meisten den natür-
liehen Buchenverjüngungen.
K. Heyrowsky, Die Eiche und deren Nach-
zucht in Böhmen. (V. f. F. J. u. N. 235—254.)
Von Österreich-Ungarns Holzexport nimmt
das Eichenholz dem Geldwerte nach etwa 10%
ein; daraus schon erhellt die Bedeutung der
Eiche für unsere Forstwirtschaft. Unsere
heimische forstliche Produktion wird auf die
Dauer keineswegs imstande sein, den Anfor-
derungen an den Eichenholzexport und jenen
des Verbrauches im Lande auch nur an-
nähernd gerecht zu werden. Die Steigerung
der Eichenholzpreise war in den letzten Jah-
ren eine ganz enorme. Der größte Teil der
guten Eichenhölzer wandert heute in die
Fourniermessereien, nur wenig ist zu Faßholz
oder zu Schnittware zu haben. Früher ver-
mochte die hochentwickelte böhmische Brau-
industrie ihren Faßholzbedarf zum größten
Teile im Lande zu decken, heute wird vielfach
zu slowenischer, ja selbst zu amerikanischer
Ware gegriffen. In unseren Forsten fehlen
an Eiche die Altersstufen von 60—120 Jahren.
Heute findet man die Eiche — zusagende
Standortsverhältnisse vorausgesetzt — im
ganzen Lande bis hart an die Randgebirge in
reinen Beständen oder in Mischung mit Kie-
fer, Buche und Tanne Reine Alteichen-
bestände von nennenswerter Ausdehnung sind
heute in Böhmen wohl schon eine ziemliche
Seltenheit geworden. In reinen Beständen,
wie im Einzelstande findet sich meist die
Stieleiche vertreten.
Vom forstwirtschaftlichen Gesichtspunkte
am interessantesten ist das Vorkommen der
Eiche in Mischung mit anderen Holzarten; in -
Böhmen ist dies meist bei der Traubeneiche
der Fall. Hier erwachsen im dichten Schlusse
lange, glattschaftige, geradwüchsige Nutz-
holzstämme. Solche diehten Mischwälder ver-
danken ihre Entstehung unzweifelhaft n:
lichem Aufwuchse; sie sind in der Regel
bis 300 Jahre alt, also wohl einer wilden
melwirtschaft entsprungen. Eine solche!
turverjüngung ist nur bei der mehr Sch:
ertragenden Traubeneiche denkbar. Die:
gende Kultur konnte bei diesem Stande
Waldwirtschaft nicht stehen bleiben. |)
griff bei der Eichenverjüngung auf der ka
fläche zunächst zur Vollsaat. Nur in set:
Fällen erwuchsen aus solchen Voll
mustergiltige Bestände. Auf die Voll
folgte die Zeit der Platten- und der Ri:
saaten; die Ergebnisse waren im allgeme!:
bessere, aber ersprießliche Resultate zeitiz..
auch diese Saaten nicht. Oft wechsi
Eichenriefen mit solchen der Kiefer o
Fichte. Die Eichenriefen zumeist kaum ar
deutet, kümmerlich, die Fichtenreihen `i
schwächlichen, liehten Pflanzen, die Kiet
hingegen protzig, breitkronig, der kahle
den vielfach verheidet. Über solchen erf:
losen Versuchen vergingen viele Jahrzeh
die Eichennachzucht kam nicht vorwärts. \
verließ die Saat auf der Kahlfläche und e
zur Pflanzung und zwar zur Heisterpt
zung, die ja bei der Eichennachzucht auk
halb des Waldes so viele Erfolge gexit
hatte. BER
Welche Erfolge hat man nun mit de»
Eichenheisterpflanzungen erzielt? u
Zunächst wurden die Eichenheister auf '
Verjüngungsfläche einzeln verstreut aus
gesetzt. Trotz ihres oft 6—-Sjährigen Ale
vorsprunges wurden sie zumeist von der |
emischten Hauptholzart bald eingeholt 1
unterdrückt. Man pflanzte, um den eben:
redeuteten Mißerfolgen auszuweichen, s
die Eiche in breiten Bändern und in Grup
Meist war es die Stieleiche.
So ging es wieder Jahrzehnte lang be!
Eichennachzucht in Böhmen — und W“
nur mit geringen Erfolgen: der Pflanxg$
band war zu groß, der Boden wurde De 5
dessen schlechter, die Eiche ging ım an
bald zurück, in dem räumigen Stande hilig
sie überdies einen sehr astreichen, Au
Schaft und eine große Krone. Auch diese "I
thode des Eichenanbaues war sohin eime "4
lends verfehlte! Man trachtete, sie ZU a |
wieren durch Fichtenunterpflanzung: SH
stens im 40. Jahre mußte man aber die Ei"
von den Fichten frei hauen, was ‚wieder!
mancherlei schlimme Folgen nach sich 2%
Jetzt wird die Eiche zumeist 1m wa
der Pflanzung jüngeren Materiales im &*
ren Verbande, und zwar in der Regel ™
Beren reinen Horsten kultiviert, welche spa |
mit Rot- oder Weißbuche unterbaut We" g
Nicht selten wird auch die Bestandessaat ""
gründlicher Bodenbearbeitung praktiziert
sıtsches Sprachgebliet.
Waldbau.
Wo größerer Hochwildstand sich findet,
ird auch heute noch da und dort die Heister-
lanzung geübt, wenn man nicht zur Ein-
gung der Verjüngungsflächen schreiten
nn.
Die Möglichkeit der natürlichen Verjün-
ıng der Eiche war solange außerordentlich
schwert, als man allgemein der Hartig-
hen Dunkelschlagwirtschaft — dem gleich-
äßigen Schirmschlagverfahren — huldigte.
hr erleichtert ist der Weg durch die Ver-
ngung im F'emelschlagverfahren. Die künst-
che Einbringung der Eiche in die in femel-
hlagweiser Verjüngung befindlichen Be-
ände geschieht nur selten durch Pflanzung
on Heistern, häufiger wird schwächeres
flanzenmaterial gewählt oder es wird recht
cht gesäet.
Die Nachzucht der Eiche hat umso bessere
rfolge, je näher sich die Kulturmethode der
atur anschmiegt. Vom Eichenüberhalt zum
wecke der Starkholzzucht wird nicht abge-
hen werden können.
Der Verf. weist am Schlusse seiner Abhand-
ng auf die Bestrebungen hin, welche im
'eutschen Reiche im Hinblick auf die Eichen-
achzucht beinahe überall, wo es der Stand-
rt gestattet, im Zuge sind.
J. Syrutschek, Aufforstungen im March-
elde, R (Oe. F. 403—405 und
Die Aktion der Aufforstung des March-
eldes bei Wien ist auf eine Denkschrift der
farchfeldgemeinden zurückzuführen, welche
J. 1880 im niederösterreichischen Landtage
erhandelt wurde.
Durch diese Wohlfahrtsaufforstungen soll-
m die Nordwest- und Südwestwinde mög-
chst unschädlich gemacht, die Niederschläge
:suliert und die Bodenbindung herbeige-
ihrt werden. Kommissionell wurde eine
läche von 1610 ha als aufforstungsbedürftig
zeichnet. Es wurde ein Aufforstungs-
mitee gebildet, dessen Instruktion im Jahre
$5 genehmigt, und 1886 wurde mit den Auf-
rstungsarbeiten begonnen. Die Aufforstun-
en werden unter Leitung der Forstinspek-
onsorgane (Landesforstinspektor und Be-
rksforsttechniker) auf Kosten des Staates
nd Landes ausgeführt; die Gemeinden haben,
la es sich um Wohlfahrtsaufforstungen han-
lelt, nur das Fuhrwerk, die Quartiere und das
‘euerholz für die Arbeiter zu stellen.
„Das Marchfeld weist sowohl Alluvial- wie
lnvialgebilde auf; es sind abgerundete Gie-
chiebe verschiedener (esteinsarten, meist
on Kalken. Die oberste Schicht des Dilu-
ums besteht aus einem sehr feinsandigen
3oden, der rasch Feuchtigkeit aufnimmt und
asch trocknet. Die besseren Partien dienen
len Bewohnern als Acker, Wiesen und Wei-
Porsti. Jahresbericht f. d. Jahr 1911.
den; die Flugsandflächen bilden die Auffor-
stungsobjekte. Es gibt auch mit Calluna vul-
garis und mit Daphne eneorum gebundene
Flugsandstrecken — heute ertragreiche Schaf-
weiden —, die ebenfalls aufgeforstet werden
sollen. Die Nordwest- und Südostwinde er-
halten den Flugsand beinahe in steter Be-
wegung.
Heute werden auf Wunsch der Gemein-
den nicht nur Flugsandschollen, sondern auch
zahlreiche minder ertragreiche oder ertraglose
landwirtschaftliche Gründe aufgeforstet.
Zur Aufforstung wurde anfangs vornehm-
lich die Weißföhre und neben. dieser auch die
Schwarzföhre verwendet; heute wird nahezu
nur mit der Schwarzföhre gearbeitet. Für die
Zukunft ist die Bewirtschaftung dieser Nadel-
holzbestände als Hochwald und im Sinne des
§ 7 des Forstgesetzes als Schutzwald gedacht.
Neben Schwarzföhre wird auch der Be-
gründung von Stieleichen-Niederwald Auf-
merksamkeit geschenkt; in Zukunft sollen
'I'raubeneiche und Akazie in größerem Um-
fange zum Anbau gelangen.
Die Kulturen geschehen — auch bei der
Eiche — ausnahmslos im Wege der Pflan-
zung. Es steht heute der Marchfeldauffor-
stung eine Forstgartenfläche von rund 7 ha
zur Verfügung. Die Föhren werden als 2jäh-
rige, in letzter Zeit auch als 3jährige Saat-
pflanzen, für Nachbesserungen 3jährig ver-
schult, verwendet; die Akazie wird 1- und
2jährig verschult und unverschult, Ahorn und
Esche 2- bis 4jährig verschult ausgesetzt. Kie-
fer und Eiche werden im Quadratverband von
1—1.2 m kultiviert. Früher wurde Klemni-
pflanzung mit der Lanzette praktiziert, gegen-
wärtig Lochpflanzung mit dem Spaten, da
erstere Methode reichlichen Eingang zur
Folge hatte. Ä
Ernste Schäden an den Forstkulturen er-
folgen durch Dürre, Engerlinge und Kanin-
chen; die letzteren sind die empfindlichsten.
Der Kaninchenplage wird mit allen Mitteln
entgegengearbeitet: es werden die Kaninchen
vertilgt; man verwendet Anstrich mit Hylo-
servin und Pinostris, neuestens auch „Draht-
spiralen“ und „Drahtkörbe“. Der Schutz mit
Spiralen kostet pro ha K. 344. Die Draht-
spiralen sind ein ebenso ausgezeichnetes als
teueres Schutzmittel! Die Drahtkörbe haben
sich nicht bewährt.
Bis Ende 1891 waren bereits 316.25 ha auf-
geforstet; in der Periode von 1903 bis 1911 ge-
langten 346.31 ha zur Aufforstung. Über den
Abschnitt 1892 bis 1902 macht der Artikel
keine Mitteilung.
Einschließlich der Nachbesserungen wur-
den pro ha 14091 Stück Pflanzen benötigt,
weleh große Mengen lediglich auf die Kanin-
ehenschäden zurückzuführen sind.
6
Deutsches Sprachgebiet.
Die Kosten der Neukulturen und Nach-
besserungen schwanken zwischen K. 61.39 und
K. 5329.33 pro ha. Im Durchschnitte des gan-
zen Aufforstungsgebietes betragen die Ge-
samtkulturkosten rund K. 110 pro ha.
Eine gedeihliche Entwicklung der Aktion
der Marchfeldaufforstung ist nur dann mög-
lich, wenn die Beseitigung des Kaninchens in
'radikaler, bleibender Weise erfolgt!
E. Zederbauer, Die Wald- und Baumgrenze
in Niederösterreich. (Bl. a. d. W. 18—82.)
Der Verfasser benutzt die Angaben von A.
v. Kerner, v. Beck und Nerole.
Die mittlere Baumgrenze der Fichte und
somit die Baumgrenze in Niederösterreich
überhaupt liegt bei 1579 m Seehöhe; die mitt-
lere Waldgrenze bei 1461 m. Auf freien Hän-
gen steigt sie höher als ın Schluchten, auf süd-
lichen Expositionen höher als auf Nordhängen.
Die südliche und südwestliche Lage ist die
günstigste. Die Waldgrenzen liegen im Durch-
schnitt um 100 m tiefer.
Die Waldgrenze in Niederösterreich liegt
hedeutend tiefer als jene in den massigen
Zentralalpen. |
Die obere Waldgrenze wird durch die Tem-
peraturverhältnisse diktiert. Dort ist der
Baumwuchs ausgeschlossen, wo der wärnıste
Monat eine Mitteltemperatur von 10° C nicht
erreicht. Doch gibt es Örtlichkeiten mit Wald,
wo die Julitemperatur nur 7.75° C erreicht
(Zermatt) ; gesteigerte Besonnung und trocke-
nes Klima mögen hier ausgleichend wirken.
Die gleichen Temperaturen so ziemlich über-
all an den Baumgrenzen weisen auf die wich-
tige Rolle hin, welche die Wärme für die
Baumgrenze besitzt. Die horizontale Baum-
grenze im Norden fällt zusammen mit der
Juliisotherme von 10°.
Zederbauer macht noch aufmerksam auf
die obere Grenze der normalwüchsigen Fichte,
welche zugleich die untere Grenze für die von
Cieslar nachgewiesene langsamwüchsige
Hochgebirgsfichte ist. In Niederösterreich
beginnt die Zone der Hochgebirgsfichte bei
1000 bis 1200 m, in den Zentralalpen wohl erst
bei 1200 bis 1500 m. Im Norden gehört Schwe-
den, Norwegen, Finnland, das nördliche Ruß-
land und Sibirien zum Gebiete der nordischen
Fichte, welche ein Analogon der Hochgebirgs-
Tichte ist.
Die Übereinstimmung der Juli-, Januar-
und Jahresisotherme der unteren (renze der
Hochgebirgsfichte mit der südlichen Grenze
der nordischen Fichte ist eine auffallende
Tatsache, welche die Richtigkeit der Unter-
suchungen Cieslars bestätigt.
Weitere Faktoren, welche die obere Baum-
grenze beeinflussen, sind Windwirkung, Spät-
fröste, mangelnder Schneeschutz, ferner die
Massıgkeit der Bodenerhebung.
‚gelingen die Aufforstungsversuche m!
E. Zederbauer, Einige Versuche mit:
Bergföhre. (Z. f. d. g. F. 297—310.)
Zunächst werden an der Hand der Li:
tur die Varietäten der Bergföhre (Pinus :
tana) näher erörtert.
Vielfach werden die Wuchsformen i
Bergföhre als Standortsformen anges:
was in manchen Fällen richtig sein mag. |
allgemeinen sind aber sowohl die aufr-'
(P. uncinata, Spirke) als auch die ne»
liegenden (P. pumilio, Legföhre, Lat:
konstante Formen oder Arten, deren Ep:
schaften des Wuchses auf die Nachkanr-
vererbt werden. In der Mischzone der :
rechten und niederliegenden Bergföhre w
den möglicherweise die Nachkommen ‘t:
weise aufrecht, teilweise niederliegend.
Sodann geht der Verf. auf die Kir
versuche ein, welche das österreich“
Ackerbauministerium 1883 mit der Sy":
(Pinus uncinata) in großem Maßstab a:
ordnet hatte. Diese Versuche wurden d
die Verwendung der aufrechten Bergi’
zur Aufforstung steriler Flächen in W-
bachverbaungsgebieten in Südfrankreic 4
geregt. Der bei den Anbauversuchen ver”
dete Samen wurde im k. k. Forstbezirke 7”
in Tirol in ea. 1000 m Höhe gewonnen. !
Versuche zerfielen in Pflanzgarten- ui -
Freilandsversuche. Aus den Forstgar:”
suchen durfte man schließen, daß dieS
als für das Hochgebirge geeignetste Wo%
am wenigsten durch die Unbilden des H
gebirgsklimas leidet; mehr leidet die 4
noch mehr die Lärche. d
Die Freilandsversuche ergaben fol:
Schlüsse: Saaten sind zur Aufforstung :
Lehnen und von Rutschterrain mit der Sp
nicht zu empfehlen. Kulturen mit unver
ten Spirken sind meist gut gelungen.
verschulten Pflanzen stehen in den Kul
besser als die unverschulten. Am besten
die Erfolge an jenen Standorten, welche
im Gebiete oder nahe dem Gebiete des "4;
lichen Vorkommens der Spirke lege. |
weiter man sich vom Gebiete des nati!
V’erbreitungsgebietes entfernt, desto N
Spirke. Dies ist das wichtigste Ergebnis
zahlreichen Kulturversuche.
Die aufrechte Bergföhre bringt "
Westalpen nur aufrechte Individuen, "
in der Mischzone mit der niederlie#*
aber, aus der die Samen bezogen wurden
also eine Bastardierung zu erwarten ist,
den die Nachkommen teils niederliege!" "
aufrecht. ui d
Hinsichtlich des Standortes ist de T
nicht wählerisch. Zur Bindung V% °
Lehnen und Muhren ist sie sehr geeig"®
atsches Sprachgehlet.
© E. Beutl, Über die Anbauwürdigkeit der
:aubeneiche im Haspel- und Wienerwald.
te. F. 144—145.)
Die Boden- und die klimatischen Verhält-
xe in beiden miteinander zusammenhängen-
n Waldgebieten sind ganz vortreffliche;
nk diesem Umstande finden sich hier zahl-
iche Holzarten in natürlichen Mischbestän-
n vor. Die wertvolle Traubeneiche mit ihren
hweren Früchten kam bei der Bestandbil-
ıng schlecht weg; in früheren Zeiten war sie
ı Wiener- und im Haspelwalde viel häufiger
ı finden als dies heute der Fall ist. Auch die
orstwirtschaft nimmt nicht genügend Rück-
cht auf die Anzucht der Traubeneiche.
Welch vorzügliches Gedeihen diese Holzart
ı den günstigen Lagen des Wienerwaldes an
n Tag legt, mag aus der Tatsache ersehen
erden, daß im Revier Anzbach ca. 90jährige
raubeneichen einen Brusthöhendurchmesser
m über SO em aufwiesen; der Stamm einer
den ergab mehr als 2 fm Nutzholz und über
rm Oberholz. — In den tieferen Lagen des
Ijenerwaldes, bis etwa 300 m ü. d. M. würde
e Traubeneiche auf sonst entsprechenden
öden überall, zumal aber auf den Siüdlehnen
n vollends befriedigendes Gedeihen auf-
EISEN.
. Der Verfasser empfiehlt die dichte Begrün-
ung von kleineren reinen Traubeneichen-
ständen, welehe etwa vom 50. Jahre an zu
‚archlichten und dann zu unterbauen wären.
„N. Schwegler, Die Buche im Hinterrhein-
AM (Schw. Z. 237—240.)
Den klimatischen Anforderungen
7 (Seeklima, lange Vegetationsperiode
‘Mt gemäßigten Extremen) entspricht die
Es Talstufe im Hointerrheintal — das
ams — mit einer Höhenlage von WO bis
Mm nicht mehr. Für die unterste Talstufe
-600—700 m ü. d. M. — sind die Verhältnisse
œh nieht geklärt. Die Minimalanforderun-
‘en der Buche an Temperatur und Nieder-
hlag scheinen hier erfüllt; nur die relativ ge-
nge Luftfeuchtigkeit scheint der Buche un-
ünstig. Eine alte Buche (Kernwuchs) beim
orfe Masein in 900 m ü. d. M. beweist, daß
ie Buche im Hinterrheintale denn doch Exi-
tenzbedingungen findet, wenn sie auch hier
tets nur eine untergeordnete Rolle zu spielen
rufen sein wird.
- 2. Ganzoni, Die Waldungen des Oberenga-
lins. (Schw. Z. 40—44 und 77—81.)
‚Die Höhenlage des geschlossenen Waldes
echt von 1700 bis 2200 m ü. d. M.; Baum-
Tuppen und einzelne Bäume finden sieh bis
‚0 m. Der Waldgürtel ist von vielen Ta-
"nenzügen durchschnitten.
er Verfasser gibt dann eine kurze Erörte-
kur der geologischen Verhältnisse des Ge-
S.
der
Waldbau.
Die Waldungen sind teils Schutzwald im
engeren Sinne, teils Gebrauchswald. Die Um-
triebszeiten schwanken zwischen 200 und 250
Jahren. Bestandbildende Holzarten sind
Lärche, Arve, Fichte und Weißföhre (var.
engadinensis). Die ersten zwei sind die
Hauptholzarten. Neben den genannten finden
sich noch Legföhre und Alpenerle.
Unter dem alten Bestande findet sich an
den meisten Orten eine Verjüngung von Ar-
ven, Lärchen und Fichten, welche in den letz-
ten 60 Jahren durchwegs teils durch Saat,
teils durch Pflanzung begründet wurde. Auf
der Schattseite reicht der Wald bis in die Tal-
sohle. Die Verjüngung stellt sich hier leicht
natürlich ein; Arve und Fichte leichter als
Lärche. Sonnseitig finden sich zumeist über-
alte, lichte Lärchenbestände mit künstlicher
Verjüngung.
Die Nutzung der Engadiner Waldungen
ist eine sehr vorsichtige und schonende, viel-
fach geschieht sie gruppenweise. In den sonn-
seitigen Waldungen kamen seit den sech-
ziger bis Ende der achtziger Jahre öfters In-
vasionen des Lärchenwicklers (Steganoptycha
pinieolona) vor, welche großen Schaden an-
richteten. Die Folge waren „Zwangsnutzun-
gen“ der abgestorbenen Stämme.
Den größten Schaden erlitten die Bestände
des obersten Waldgürtels durch die Weide der
Bergamaskerschafe.
Die Gemeinden des Oberengadin geben sich
alle Mühe, ıhr Waldareal zu schützen, zu er-
halten und zu vermehren. Mit den Saaten im
Freien wurde schon in den vierziger Jahren
des verfi. Jahrhunderts begonnen; in An-
sehung der wenig befriedigenden Resultate
ging man später zur Pflanzung über, und seit
40 Jahren wird kaum mehr gesäet. Nach Tun-
lichkeit wurden Lawinenverbauungen ausge-
führt. Obenan steht auf diesem Gebiete die
Gemeinde Pontresina.
Bei den neueren Pflanzkulturen wurden
auch fremdländische Holzarten verwendet.
Am besten gedeihen Picea pungens, Engel-
manni und sitehensis. Die fremden Lärchen
und Zirben haben sieh nicht bewährt.
Anfangs dieses Jahrhunderts wurde für
die Bewaldung der Sonnseiten des Oberenga-
dins ein generelles Aufforstungsprojekt ent-
worfen; dasselbe betrifft 2419,05 ha und er-
fordert 7';, Millionen Pflanzen. Für die Ver-
wirklichung dieses Projektes sind 15—30
Jahre in Aussicht genommen.
In der Zukunft werden nur gemischte Be-
stände begründet. Bei der natürlichen Ver-
Jüngung wird nun meist der Femelschlag ge-
übt. In den Schutzwaldungen gilt die Einzel-
plenterung wohl als Regel.
Guse, Die Wälder des südwestlichen Altai
(nach dem Lesnoj-journal). (F. Zbl. 255—286.)
Deutsches Sprachgebiet. 44 |
Im Jahre 1908 fand eine hydrographische
Untersuchung des südwestlichen Altai und
eines Teiles des Semipalatinskischen Gebietes
statt, bei welcher auch die Waldverhältnisse
berücksichtigt wurden. Neben der Zirbel-
kiefer kommen bestandbildend vor Picea obo-
vata, Abies sibirica und Larix sibirica.
Die Waldregion beginnt in den verschie-
denen Gebirgszügen in verschiedener Höhe;
an den Nordhängen bei 750—1000 m. Sie
reicht dort bis 2450 m. Am weitesten nach
oben wie nach unten geht die Lärche; auch
nach Westen reicht sie am weitesten in die
Ebene hinein. Die sibirische Zirbe beginnt
bei 1200—1500 m und verschwindet bei 2000
bis 2400 m. Abies sibirica erscheint bei 850
bis 1000 m und hört auf bei 1900—2000 m. Pi-
cea obovata geht ebenso weit hinauf, aber
nicht so weit nach unten. Sie findet sich
meist in schattigen feuchten Flußtälern.
An den Südlehnen beginnen die Wälder
höher und bestehen zum Teil aus reinen
Lärchen.
E. Pettendorfer, Die Kugelfichte bei Loi-
tersdorf in Oberbayern. Mit 2 Abb. (N. Z.
f. F. u. L. 473—475.)
Die Abhandlung gibt eine kurze Beschrei-
bung und zwei Abbildungen der bei Loiters-
dorf (Station ABling der Bahnstrecke Mün-
chen—Rosenheim) stehenden Kugelfichte. Der
Stamm, dessen Durchmesser in Brusthöhe 56
cm beträgt, erhebt sich gerade bis zur Höhe
von 2 m; hier erweitert er sich zu einer wulst-
förmigen Verdiekung, aus welcher gehäuft
sehr starke Seitenäste entspringen. Diese
streichen weit ausladend zuerst in ziemlich
horizontaler, dann nach aufwärts geneigter
Richtung, sodaß die Fichte vollends den ty-
pischen Obstbaumhahitus zeigt. Die äußersten
Kurztriebe der Seitennäste haben einen sehr
dichten, buschigen Stand, sodaß die Seiten-
zweige wie Hexenbesen aussehen. Von wei-
tem gesehen, macht die Fichte den Eindruck
einer alten Zypresse. Ein Ast erhebt sich ver-
tikal vom Hauptstamm und bildet einen ganz
regelrechten Gipfel. Die Gesamthöhe des
Baumes beträgt 17 m; die Höhe bis zum
oberen Rande der Kugel ca. 12 m.
Dem bekannten bayerischen Dendrologen
F. Stützer war der Baum nicht bekannt.
Feucht, Nochmals die gefeldertrindige
Buche. Mit 2 Abb. (N. 2. f. F. u. L. 508—510.)
Es wird über das Vorkommen der Fagus
silvatica var. quercoides Pers. im Schönbuch
auf der Höhe des Bromberges im Staatsforst-
bezirk Weil (Württemberg) berichtet. Es han-
delt sich um einen alten Stockausschlag von 19
ın Höhe; der eine von den zwei Teilstämmen
des Stockes ist normal gebildet. Der quereoi-
des-Stamm ist bis in den Gipfel gleichmäßig
an Stamm und Ästen mit starker, eichen-
Walde
artiger Borke bekleidet, nur von etwa 5»
Astdicke an verliert sich die Felderung, soi:
an den äußersten Zweigenden keinerlei Unt-
schied mehr gegenüber der normalen Fır
zu erkennen ist. Die Blätter sind normal. |
Borke ist so hart, daß sie dem Messer wid.
steht. Im Frühling 1911 war der bork:
Stamm schon völlig belaubt, als der norn::
erst mit der Entfaltung der Blätter begar
A. Burckhardt, Anbauversuche mit d
Eibe. (F. Zbl. 457—468.) '
Der Verfasser beschäftigt sich zuni
mit der Literatur über die Bibe und giht dr:
eine kurze forstbotanische Charakteristik ¢+
ser Holzart. Es folgen bekannte Angie
über Standortsansprüche der Eibe — un
steter gewissenhafter Benützung der vorher
denen Literatur; sodann Daten iiber die ge
graphische Verbreitung des Baumes, i
Verwendung des Eibenholzes. Als gröf
Feind der Eibe bezeichnet Burckhardt
Menschen; schädigend treten auch Rotvi
Rehe und Hasen auf. Spätfröste schädiz
die Kulturen.
Man sollte den Anbau dieses „Baumes 4
Väter“, welcher im europäischen Walde ni
beinahe ausgerottet ist, nach Tunlichkeit fé
dern. Solche Versuche sind denn auch hera
in mehreren bayerischen Forstämtern erfg
kleinere Kulturen hat Burckhardt selhst at
geführt. Der Verfasser berichtet dam 1%
über andere Anbauversuche in Deutschlanl,
Die Eibenanpflanzungen sollten gegen Wi
immer eingegattert werden. Das Pfa
material wird mit Vorteil bei einer der gr
Firmen käuflich erworben (100 St. krä
versehulte Pflanzen 6 Mk.). Flachgrün
und trockene Standorte sind zu vermel
desgleichen Frostlagen. Frischer Boden
leichte Beschirmung in der Jugend sind
Fibe zum Gedeihen unentbehrlich. Die
biete der verschiedenen Kalkböden sın
erster Linie empfehlenswert.
Christ, Eine uralte Eibe. (Schw. Z. ®-
Es wird eine mächtige Eibe aha!"
welche bei Livet par Neuchätel-en-Na"
in der Bretagne steht. Sie wird mit W ilh
dem Eroberer (1066) in Verbindung gehrd
1 m über dem Boden mißt sie 9'/. m Umid
Der Stamm ist im Innern hohl. Der Baum
von einer sehützenden Mauer umgeben.
VI. Bücher und andere sl
ständige Schriften. ;
IF. Weise, Leitfaden für den Waldh
4. Auflage, Berlin, J. Springer 1911. -a
Diese neue Auflage des beliebten Ļeitta
ist zeitgemäß ergänzt, doch auch hie u |
Fe u
ıtsches Sprachgebiet.
Forstechuts gegen Tiere.
tgemäß gekürzt. Der Umfang ist beinahe
gleiche wie jener der dritten Auflage.
Der Verfasser klagt im Vorworte, daB trotz
jerordentlich lebhafter Entwicklung des
senschaftlichen Waldbaues die waldbau-
ie Praxis unter dem Zwange strengster
chhaltigkeit leidet. Volle Freiheit der
\dbaulichen Betätigung kann erst dann
nmen, wenn die Sorge gleichmäßiger Geld-
ten einem Geldreservefonds übertragen
u wird. Und in dieser Richtung seien
te Zeichen vorhanden!
C. Wagner, Die Grundlagen der räumlichen
Ordnung im Walde. Zweite vermehrte und
T Auflage. Tiibingen, H. Laupp,
1911. i
Die neue Auflage des allbekannten Wagner-
schen Buches enthält eine Reihe von Erläute-
rungen und Ergänzungen des früher Gebote-
nen. Das Lehrgebäude erscheint weiter aus-
gebaut und vertieft, durch neue Beobachtun-
gen und Studien gefestigt. Das Thema ist in
Fachkreisen zu bekannt, als daß es notwendig
wäre, auf dasselbe hier näher einzugehen.
Forstschutz.
. Forstzoologie und Schutz
gegen Tiere.
m Prof. Dr. Karl Eckstein in Eberswalde.
I. Biographien.
Otto Nüßlin, Zu seinem 60. Geburtstag.
B. 1—5.
Il. Im Allgemeinen.
‚Behrens, Sechster Jahresbericht über dir
itigkeit der Kais. biol. Anstalt für Land-
d Forstwirtschaft im Jahre 1910. Berlin
rey 1911.
Enthält unter den Titeln „Beiträge zur Er-
hrungsbiologie der Tiere, Untersuchungen
er Chermiden, Versuche mit im Handel be-
(lichen Pflanzenschutzmitteln“, Referate
er die von Rörig, Börner und Schwartz an-
stellten Versuche und Veröffentlichungen.
Hollrung, Jahresbericht über das Gebiet
r Pflanzenkrankheiten. XII. Das Jahr 1909.
tlin, Parey 1911.
Knischewsky, Krankheiten
ıtzpflanzen. Z. f. P. 454468.
Eine zusammenfassende Übersicht der an
pischen Nutzpflanzen schädlichen Tiere
id ihrer Bekämpfung.
Pollak, Katechismus des Forstschutzes.
Ein Behelf zur Vorbereitung auf die
taatsprüfung für den Forstschutz ete., er-
‘hien 1909.
Schander, Berichte über Pflanzenschutz
r Abteilung für Pflanzenkrankheiten des
user Wilhelm-Instituts für Landwirtschaft
! Bromberg. Berlin, Parey 1911.
Das Auftreten der Schädlinge an Forst-
ehölzen nebst Bemerkungen über Biologie
ud Bekämpfung.
tropischer
Semper, Forstwirtschaftliche Rückblicke
auf das Jahr 1909. Z. f. F. u. J. 546—547.
Nach den „Amtlichen Mitteilungen“ etc.
des M. f. L. D. u. Forsten hat die Vertilgung
schädlicher Tiere 819 357 (+ 200 000) Mk. er-
fordert, durch Zusammenharken der Streu,
durch Schweine- und Hühnereintrieb ist der
Kiefernspanner in Westpreußen erfolgreich
bekämpft worden. Die Nonne fraß im Kie-
ferngebiet in Brandenburg, Pommern, Posen,
Westpreußen, ohne großen Schaden auf zu-
sammenhängenden Flächen anzurichten. Im
ostpreußischen Fichtengebiet wurden infolge
des Fraßes 3,5 Millionen fm eingeschla-
gen. Der Eichenwickler trat in West-
falen auf, im Westen war die Buchenwoll-
laus weit verbreitet, in Brandenburg und
Hannover erforderte der Maikäfer Bekämp-
fungsmaßregeln.
Ill. Im Besonderen.
a. Säugetiere.
Mäuseplage. D. F. Z. 411—472.
Mäuse haben die Knospen einjähriger, mit
Gitter bedeckter Kiefern über Winter abge-
fressen. Gegenmaßregeln: Bestreichen der
Kiefern mit einer Mischung von Teer und
den Abfällen der Cochenille-Laus. Gift-
weizen. Schaden an Buchen, Kiefern,
Lärchen.
F., Nochmals die Mäuseplage. D. F. Z. (56)
633—634. |
Die mit Gitter bedeckten Kiefernpflanzen
wurden an den Knospen beschädigt, die ein-
gemososten nicht. In Kiefernfreikulturen wur-
den die Seitentriebe abgebissen. Erhaltung
hefressener Buchen. Verwendung von Gift-
weizen und Fanglöchern.
B. Mäuseschaden in der hessischen Ober-
fürsterei Schaafheim im Winter 1910/11. D. F.
Z. 513—514.
Deutsches Sprachgebiet.
l
Forstschutz gegen Ta .
Daß die Mäuse in Kiefernjunghegen die
eingesprengten Hainbuchen und Lindensperr-
wüchse zum Eingehen brachten, ist angenehm.
Birke, Erle, Schneeball allein wurden ver-
schont. Am stärksten befallen sind bis 10
Jahre alte Weymouthskiefern und Douglas-
tannen, die bis 1 m hoch geschält, Lärchen,
die bis 1,70 m hoch geringelt sind. Fichten
wurden an Stamm und Ästen, an Kiefern nur
die ein- und zweijährigen Triebe geschält.
Buche und Hainbuche sind bis 20 em hoch am
Stämmchen, Esche und Ahorn nur über dem
Boden befressen. Faulbaum ist bis 1,20 m
hoch total der Rinde beraubt.
Eckstein, Über die Vertilgung von Mäusen.
D. F. Z. 1001—1002.
Die Anwendung von Giftweizen, Baryum-
carbonat und Mäusetyphusbakterien wird be-
schrieben.
Eckstein, Kleine Beiträge zum Vorkommen
und zur Lebensweise einheimischer Mäuse.
N. Z. f. F. u. L. 55—58.
Arvicola ratticeps, neuer Fundort (Anger-
münde), Mus silvaticus, biologische Beobach-
tung: Sammeln von Vorräten, Ausfressen des
Keimes der Maiskörner, Bedecken derselben.
Gehrhardt, Mäusevertilgung im Wald mit-
telst des Löfflerschen Rattentyphus-Bazillus.
A. F. u. J. Z. 37.
Als Schädlinge der Buchenmast traten in
großen Schwärmen auf Wildtauben und
Mäuse. Für Reinkulturen des Bazillus wur-
den (pro ha 7,3 Röhrchen) 483 Mk. (pro ha
2,83 Mk.) verausgabt.e Das Auslegen ein-
schließlich Ankauf des Brotes kostete pro ha
2,85 Mk. und geschah pro 1 ha auf 400 je 0,4
bis 1,0 qm großen Flächen. Der Erfolg war
durchschlagend. Die Arbeiten müssen recht-
zeitig, d. h. vor Beginn des Winters, ge-
schehen.
Hiltner, Bericht über die Tätigkeit der K.
Agrikulturbotanischen Anstalt München ım
Jahre 1910. P. Bl. f. P. u. P. 1—16.
Auftreten der Feldmäuse in Bayern, Tätig-
keit der Anstalt, Lieferung von Mäusetyphus
(wirkt im Herbst weniger gut, weil die Mäuse
dann Vorräte sammeln), Giftgetreide, Ba-
ryumbrot.
Hiltner und Korff, C., Pfanzenschutz.
Uber den gegenwärtigen Stand der Mäuse-
plage in Bayern. Bl. f. P. u. P. 12—122.
Statistik.
Hiltner und Korff, Die Bekämpfung der
Feldmausplage. P. Bl. f. P. u. P. 128—133.
Prophylaktische Maßnahmen. Anwendung
von Schwefelkohlenstoff, Fanggräben, Gifte
(Stryehnin, Phosphor, Baryumsalze), Zeit der
Anwendung; gleichzeitige Benutzung zweier
Mittel.
Hoffmann, Die Mäusevertilgung und ihre
Folgen für das Federwild. W. H. 693—694.
Durch das Auslegen von Gifthafer wer
die Rebhühner gefährdet; man soll Bakteriak
gifte benutzen und kohlensaures Baryın.
setzliche Vorschriften, in Preußen, be
Hannover und im Bez. Frankfurt a. 0.
v. Lieres, Der Fasan als Mäuseverti
W.H. ;
In trockenen Jahren ist der Fasan ein
züglicher Mäusevertilger. Rotgefärbten (i
hafer haben die Fasane nicht genommen.
Roebiger, Feldmausbekämpfung und (i
auslegen durch Nichtjagdberechtigte. D. 1.
(57) 52—53.
Juristischer Inhalt.
Hanff, Mäuse. Vgl. Abschnitt Insekter.
Zaepernick, Feinde der Kokospalme. E
hefte zum Tropenpflanzer. XII. Nr. 6, (k
1911, 569—575. |
Der Nashornkäfer, Oryctes rhinoceros, È:
logie, Schaden, Bekämpfung. Weiße Ameis:
Ratten nisten sich in den Kronen ein w
fressen die halbreifen Nüsse. Gegenmitid
Blechringe. Wildschweine: Abschuß, Ei
zäunen. .
Zur Kaninchenplage. A. F. u. J. Z. &.
Briest’'sche Tabletten sollen verwen
werden. R
D., Vertilgung wilder Kaninchen. D.!
Z. 299—301.
Die verschiedenen Mittel werden kur '
sprochen. P
Briest’s Kaninchen-Tabletten. D. F. 1
1000 Stück für 35 Mk. (Probedosen: W:
Stick zu 4,50 Mk.) von Johannes Briest, Bis
kenburg (Harz) zu beziehen. i
Wildverbiß-Schutzmittel „Silvan“. A
u. J. Z. 360.
Silvan ist ein dem Pflanzenwuchs uns
liches, allen Witterungseinflüssen W
stehendes, Wildverbiß verhinderndes Scè
mittel. Es verhindert Rehverbiß bei la
und Nadelhölzern, auch Beschädigun
durch Auerwild; wirkungslos ist es gegen N
ninchen. — Eine Mischung von !/, Teer
empfohlen. Es wird in dickbreiigem Zus:
aufgetragen; auch Bespritzen mit Silvan
erfolgreich. Nicht bewährt hat sich zum \
tragen die Büttnersche Doppelbürste:
Frostwetter trocknet Silvan nicht an #
Zweigen. Silvan ist zu teuer. |
Zur Wildschadenfrage. Z. f. d. &
238—239. u
Im Auftrage des k. k. Ackerbaumit!:“
riums wurde von der forstlichen Vers
anstalt ein Programm für Versuche über \"
hinderung und Bekämpfung von Wildschi':
aufgestellt, das hier in seinen wesent”.
Punkten mitgeteilt wird. 7
Gramann, Probate Mittel gegen N
schäden in gebirgs- und waldreichen Giö*
den. D. J. Z. 58. 312—314.
ıtsches Sprachgebiet. 47
Forstschutz gegen Tiere.
Klingende Scheuchen in Verbindung mit
n Stinkeimer. (Bem. des Referenten: klin-
de Scheuchen, Glasflaschen mit Stein-
ppel werden auch bei Eberswalde benutzt.)
Schälschäden. Z. d. A. D. J. V. 154—156,
—169.
Auszug aus der Schrift des Kgl. Württ.
fjagdamtes „Die Mittel zum Schutze des
nzelstammes gegen die Schälbeschädigun-
ı des Rot- und Damwildes nach den Erfah-
ngen vom Jahre 1883—1910“. Buchdrucke-
Chr. Scheufele, Stuttgart. Preis Mk. 0.30.
e hauptsächlichsten Stamm - Schutzmittel
ıd:1. das Einprügeln; 2. der Anstrich (An-
-ichmittel, Auftrag - Bürsten, Methode,
hutzdauer); 3.Grüneinband (5—9 Pfg. pro
amm}, die Äste werden nach abwärts ge-
gen und um den Stamm zusammenge-
würt. Dieser Schutz bleibt 3—5 Jahre
rksam; 4. Drahtschutzgitter; 5. Punktieren
m Harzausfluß zu erzeugen), Anwendung
s Schutzkratzers und des Rindenhobels, so-
e des Rinderastrichels; 6. das Stachelverfah-
n; 7. Teeren.
a Das Schälen des Rotwildes. W. H.
Das Rotwild hat von jeher geschält; nicht
$ Nahrungsbedürfnis, auch nicht aus Ver-
ngen nach einem bestimmten Stoff, ebenso-
eng aus Mutwillen, Langeweile und Spie-
re; im Winter schält es, weil Schnee den
len deckt, im Sommer, weil die moderne
rstwirtschaft es dazu veranlaßt. Vorschläge
stehen in: Verringerung des Wildstandes,
ickkehr zu natürlicheren Verhältnissen im
alde, Zwischenbau von geringwertigen
olzarten mit schmackhafter Rinde und Füt-
rung.
Stracke, Schält das Reh? D. J. Z. (56)
1688,
In kleinem Gatter gehaltene Rehe schälen,
ofiir Beispiele angegeben werden. Allge-
eine Erörterung über die Ursache des
'hälens.
Schoenfelder, Nochmals Besprifzen oder
eschmieren der Pflanzen gegen Wildverbiß.
F. Z. 103.
Die Kosten des Spritzens betragen pro
ha 5.80 Mk. Bei Regenwetter riecht kein
chmiermittel: Mit Schacht’schem Obstbaum-
arbolineum wurden Kaninchen von Kul-
uren ferngehalten.
b. Vögel.
Schalow, Verhandlungen des 5. internatio-
alen Ornithologen - Kongresses in Berlin.
0. Mai--4. Juni 1910. Berlin 1911. 1183 Sei-
en, 4] Textabbildungen, 10 Karten, 16 far-
ige, 15 schwarze Tafeln.
Enthält zahlreiche beachtenswerte, wert-
olle Arbeiten.
Eßlinger, Hochwasserschäden in den am
Rheine gelegenen Staats- und Gemeinde-W al-
dungen der Pfalz während des Sommers 1910.
F. Zbl. 394—400.
In einer Fußnote wird mitgeteilt, „daß die
Vögel, namentlich Meisen, Baumläufer u. s. w.
sehr eifrig den in den bekannten Rinden-
rosetten überwinternden Eschenbastkäfern,
sowie dessen unter der glatten Rinde fressen-
den Larven nachgestellt haben“.
Der Kreuzschnabel als Schädiger in Fich-
tenbeständen. D. J. Z. (56) 511—512. Refe-
rat in Form eines selbständigen Artikels.
Vgl. auch ebenda 654.
Schleicher, Der Kreuzschnabel als Wald-
verderber. A. F. u. J. Z. 413—417.
Nicht nur Endknospen, sondern Triebe
von 2—4 cm sind abgebissen, fortgetragen
wurden sie nicht (was man vom Eichelhäher
beobachtet hat). Die Abbißstelle ist rauh und
faserig, die Triebe sind abgezwickt, abge-
dreht. Die Knospen sind ausgehöhlt, die
Knospenhüllen bis auf einen Schlitz unver-
letzt. Bei Tannen werden höchstens die
Spitzen der Gipfeltriebe, nie jene der Quirl-
triebe abgebissen, Spuren vergeblicher Ver-
suche sind an Kinkerbungen unterhalb der
Endknospen zu erkennen. Beschädigt sind
die Stämme, welche den truppweise zusaın-
menhaltenden Vögeln einen bequemen An-
und Abflug gestatten. Gegenmittel: Abschuß.
W. H., Nutzen und Schaden der Spechte.
P. F. f. d. Schw. 215—220.
Der Nutzen überwiegt den Schaden.
v. Lieres, Der Fasan als Mäusevertilger.
8. o. Abschnitt 3a.
Hunff, Waldhühner. Vgl. Abschnitt Tn-
sekten.
c. Insekten.
1. Allgemeines.
Die Bedeutung des Kupfervitriols bei der
Bekämpfung von Pflanzenschädlingen aus
der Insektenwelt. Z. f. d. g. F. 242—243.
Die insektizide Wirkung des Kupfer-
vitriols bei 2- und mehrprozentiger Anwen-
dung in Bezug auf die Fraßverhitung ist be-
sonders stark, wenn sie in Form von Seifen-
präparaten (Nördlinger, Flörsheim) Verwen-
dung findet. Versuche mit Porthesia elıry-
sorrhoea wurden angestellt.
W. H., Einiges über Schädlinge der Pap-
peln. Pr. F. f. d. Schw. 99—101.
Phvsisch und technisch schädliche Tiere.
Weidenblätter fressende Raupen; Weiden-
hohrer, Sesien, Pappelbock.
Wachtl, Über Irrtümer und Trugschlü:sr
auf dem Gebiete des Forstschutzes. Oe. F.
255—257.
Wachtl weist Sedlaczek in seinen Schrif-
ten Irrtümer nach.
Deutsches Sprachgebiet.
Forstschutz gegen Tier
Sedlaczek, Über Irrtümer und Trug-
schlüsse auf dem Gebiete des Forstschutzes.
Oe. F. 271—274.
Verfasser widerlegt die Angriffe Wachtls.
Zaepernick, Feinde der Cocospalme. In-
sekten s. o. Abschnitt 3a.
Bartels, Auf frischer Tat. Beobachtungen
aus der niederen Tierwelt in Bilderserien
nach Naturaufnahmen, Stuttgart, Schweizer-
bart. II. Sammlung, enthält 10 Serien mit 74
Abbildungen, wie Laufkäfer, Schlupfwespen,
Falter, Raupen in verschiedenen Stadien ihrer
Tätigkeit.
Schulz, Natur-Urkunden.
Paul Parey.)
Hanff, Mitteilungen über Waldbeschädi-
gungen durch Insekten und andere Tiere
u. S. w. J. S. F. f. 1910. Breslau 1911. 40—56.
„Jedenfalls sind wir die Nonne jetzt los“,
Maßregeln gegen junge Räupchen, Literatur-
Referate. — Hylobius abietis, Maßregeln.
Pissodes notatus, Schmetterlinge, Coccus
quercicola, Mäuse, Waldhühner.
I., Insekten als Wetterpropheten. Z. f. d.
g. F. 144—145.
Beobachtungen am Kiefernprozessions-
spinner und Mistkäfer (Geotrupes) veran-
lassen zu dem Schluß, daß sie den eintreten-
den Witterungsumschlag zeitig wahrnehmen.
Wolff, Die tierischen Schädlinge der in
Deutschland angebauten Weiden. Abt. f.
Pflanzenkrankheiten, Kaiser Wilhelm-Institut
Bromberg, Flugblatt Nr. 15.
Wurzelschädlinge: Agrotis segetum, Ti-
pula pratensis, Pachyrhina maculosa, Melo-
lontha vulgaris u. M. hippocastani. — Rin-
denschädlinge: Cryptorrhynchus lapathi, Hy-
lobius abietis, Chrysomela vulgatissima, Ves-
pa crabo, Aphrophora spumaria, A. salicis,
(Berlin, Verlag
Chionaspis salicis. — Knospenschädlinge:
Ocneria dispar, Barypeithes araneiformis,
Phyllobius viridicollis. — Holzschädlinge:
Cossus cossus, Zeuzera aesculi, Sesia formi-
caeformis, Cecidomyia saliciperda, Saperda
carcharias, Lamia textor, Aromia moschata.
— Triebschädlinge: Anisoplia, Agrotis sege-
tum, Halias chlorana, Gortyna ochracea, Zeu-
zera, Tipula, Cecidomyia terminalis, C. rosa-
ria, C. heterobia, C. iteobia, C. salicis, Oberea
oculata, Nematus augustus, N. pentandrae. —
Blattschädlinge: Tetranychus telarius, Hypo-
nomeuta padella, Aphis vitellinae, A. ca-
preae, A. saliceti, Leucoma salicis, Porthesia
similis, Ocneria dispar, Phalera bucephala,
Cecidomyia marginem torquens, Orchestes po-
puli, O. decoratus, O. saliceti, O. salicis, Lina
populi, L. tremulae, L. longicollis, Phratora
vitellinae, Ph. vulgatissima, Gonioctena vimi-
nalis, Galeruca capreae, G. lineola, Agelastica
alni, Rhizotrogus solstitialis, Anomala Frischii,
Phyllopertha horticola, Phyllobius viridicu!
lis, Rhynchites betuleti, Rh. populi, A ttelabn
curculionoides, Haltica nitidula, H. helxine
H. flavicornis, Cimbex variabilis, Cimbe
amerinae, Nematus saliceti, N. salicis. — Bli
tenschädlinge. — Wild, Mäuse.
2. Käfer.
Eckstein, Die Maikäfer, ihre Bekämpf u
und Verwertung. D. F. Z. 445—451 w
465—468.
Beschreibung der Schädlinge, Lieben
weise, Technik der Bekämpfung (Vorbe
gungsmaßregeln, Schutz natürlicher Feind
Engerlingvertilgung, Käfersammeln), Ve
wertung der Käfer als Hühner-, Schwein
und Karpfenfutter.
Puster, Ein Maikäferkrieg. F. Zì
577—586.
Melolontha vulgaris hat im Südosten d
Pfalz eine 4-, M. hippocastanı eine 3Jjähri
Generation. 1911 hatten beide Flugjahr. ı
4 Wochen wurden von 400 Personen 22 Milli
nen Käfer eingebracht. Die bessere Vorbere
tung der Fangflächen, Veredelung der Fan
technik, Vermehrung der Fangkräfte, Erwe
terung des Fanggebietes, Zusammenfallen d
Flugjahre beider Käferarten, Einwanderur
des Feldmaikäfers in den Wald begünstigt
die Arbeit; lawinenartiges Anwachsen d
Käferzahl in bisher nicht befangenen Wal
teilen wurde festgestellt. Zahlenmäßig
Nachweis des Erfolges.
Vertilgung des Rüsselkäfers. D. F.
496-497.
Glasflaschen mit Terpentinöl werden äh
lich wie Fangknüppel ausgelegt.
Kissel, Die Kissel’sche Rüsselkäferfal
Z. f. w. J. 23—25.
Beschreibung. Der Kasten wird mit ein
vom Verfasser (Kissel in Dillingen bei Frie
richsdorf, Taunus) erfundenen Flüssigke
gefüllt in den Boden eingegraben. Hylobi
abietis wird angelockt und ertrinkt.
Oswald, Stockausschläge, Rüsselkäfer un.
Schafeintrieb. D. F. Z. 205.
Durch Schafeintrieb verschwand der Rü
selkäfer.
Ein neues Abwehrmittel gegen den Rüsse
käfer. D. F. Z. 333.
Protektin, von Karl Pohlmann in Corbac
(Waldeck) zum Preise von 1.20 Mk. je 1 k
zu beziehen, wurde erfolgreich angewende
1 ha (5000 Pflanzen) kosten 7.20 Mk. (Tagı
lohn 6 Mk., Protektin 1.20 Mk.).
Scheel, Schäden im Laubholz-Hochwal.
A. F. u. J. Z. 294.
Starkes Auftreten von Orchestes fagi be
Braunfels.
Nüßlin, Phylogenie und System der Bor
kenkäfer. Z. f. w. I. 47—51, 77—82, 109—11:
:tsches Sprachgebiet.
Forstschutz gegen Tiere.
—156,
378.
Die Borkenkäfer sind eine Familie der
‚nchophora, der höchstentwickelten Unter-
nung der Käfer. 1. Die Stigmenanzahl
I die Ausbildung der 8. und 9. Abdominal-
mente. Zusammenstellung der Borken-
er nach Ausbildung ihrer Abdominalseg-
nte und ihrer Stigmenzahl, auch nach dem
schlecht. 2. Das Merkmal des Tarsus. 3. All-
neine Körpergestalt. 4. Behaarung. 5. Füh-
. 6. Mundteile. 7. Kaumagen. Analytische
belle der Gattungen nach der Beschaffen-
it des en Analytische Tabelle
ch der Beschaffenheit der Flügel (Ganz-
ndflügel, Lappenflügel). 9. Die weiblichen
mitalien der Borkenkäfer, Beschreibung,
alytische Tabelle. 10. Die männlichen Ge-
alien (außer Penis), Beschreibung, analy-
che Tabelle (wird 1912 fortgesetzt).
Auf der 83. Naturforscher-Versammlung
Il referierte Nüßlin über seine Forschung
d gibt eine Übersicht der 15 Unterfamilien
nes neuen Systems: Eccoptogasterinae, Hy-
äninae, Crypturginae, Hypoborinae, Erno-
inae, Cryphalinae, Polygraphinae, Car-
ıhorinae, Trypophloeinae, Pityophthorinae,
\oterinae, ryocoetinae, yleborinae,
hammrginae, Ipinae.
-~ Tredi und Kleine, Übersicht über die Ge-
‚milileratur der Borkenkäfer vom Jahre
38 bis 1910. Beilage zu E. B. 7. Jahrgang.
ne außerordentlich wertvolle Zusammen-
lung.
‚Baer, Bemerkungen zur Gattung Pseudo-
yoraphus Seitner. Z. f.d. g. F. 506—508.
‚ An abgestorbenen Arven und Kirschbaum-
ken wurde bei Tharandt Pseudopolygraphus
hgewiesen. Pseudopolygraphus grandi-
a der Kirsche gedeiht also auch an Nadel-
Nzern, er ist von Pseudopolygraphus cem-
tae nicht zu trennen. Die Muttergänge mit
fen auffallenden Eiergruben und die Pup-
“wiegen greifen tief in den Splint ein und
nd dadurch von jenen des Polygraphus po-
graphus ausgezeichnet.
Eggers, Beiträge zur Kenntnis der Bor-
mkäfer. E. B. 73—76, 119—123.
Synonymik einzelner Arten, Beschreibung
Ruer Spezies.
4 Neger, Zur Übertragung des Ambrosiapil-
| Bi 9 Xyleborus dispar. N. Z. f. F. u. L.
248—255, 302—308, 333—338,
.
Die Keimzellen des Ambrosiapilzes werden
m Darmkanal des Weibchens von diesem
lach den neuen Brutstätten transportiert.
‚frischen Pilz und Käfer besteht eine Sym-
| k Schneider-Orelli, Die Übertragung und
mung des Ambrosiapilzes von Xyleborus
Forst, Jahresbericht f. d. Jahr 1911.
(Anisandrus) dispar F. N. Z. f. F. u. L.
186—192.
Der Nährpilz des ungleichen Borkenkäfers
überwintert im Darmkanal der Weibchen
nahe beim Kaumagen in Form isolierter,
etwas dichtwandiger Ambrosiazellen. Nach
den vorgefundenen Verhältnissen ist anzu-
nehmen, daß diese Pilzzellen in den neuen
Brutgängen nach vorn und nicht mit den Ex-
krementen nach hinten heraus befördert
werden.
Die Ambrosiazellen, die, wenn sie direkt
dem Pilzbelag im Brutgang entnommen wer-
den, kaum zum Keimen zu bringen sind, kei-
men nach dem Aufenthalt im Körper des Kä-
fers leicht; sie verhalten sich bei der Keimung
wie Sporen.
Sertner, Bemerkungen zur Gattung Poly-
graphus und Aufstellung der Gattung Pseu-
dopolygraphus n. gen. Z. f. d. g. F. 99—109.
Die Brutgänge des Polygraphus poligra-
phus L. werden als in der Fichtenrinde lie-
gende, in der Regel etwas knickige und un-
regelmäßig verlaufende, 3- bis 4armige Stern-
gänge charakterisiert. Ähnlich sind die Brut-
gänge des Polygraphus subopacus. Jene des
Pseudopolygraphus cembrae Seitner stellen
einen in unregelmäßigen Windungen von einer
Rammelkammer ausgehenden, tief in den Splint
gearbeiteten zweiarmigen Längs-, Quer- oder
Diagonalgang dar, bei welchem der oft unver-
mittelt auftretende Wechsel in der Richtung
des Ganges auffällt. Die Larvengänge sind
in der Längsrichtung des Stammes mäßig tief
in den Splint eingearbeitet und endigen mit
einer im Splint liegenden Puppenwiege. Ps.
cembrae zeigt in seiner Fraßfigur außer-
ordentliche Ähnlichkeit mit Polygraphus
grandiclava Thoms. Beide stimmen auch darin
überein, daß sie eine sechsgliedrige Fühler-
geißel besitzen, im Gegensatz zu P. poligra-
phus mit fünfgliedriger Geißel. — Die Dia-
gnose der neuen Gattung Pseudopolygraphus
wird gegeben. Die Abgrenzung des Ps. cem-
brae von dem morphologisch und biologisch
sehr ähnlichen Polygraphus grandiclava an
Weymoutskiefer, Zirbel und Kirsche ist noch
nıcht abgeschlossen.
Strohmeyer, Neue Platypodiden aus Ost-
und West-Afrika, Madagaskar und Peru. E.
B. 222—234.
Diagnosen neuer Arten.
Strohmeyer, Neue Fundorte einiger be-
kannter Platypodiden. E. B. 203—204.
Nachrichten über Borkenkäfer aus Deutsch-
Afrika.
Winogradoff-Nikitin, Mittel zum Photo-
graphieren von Borkenkäfergängen. E. B.
146—147.
Atanus Lultscheff gibt eine Übersetzung
dieser russisch geschriebenen Arbeit. Die
7
Deutsches Sprachgebiet.
Fraßstücke werden in Stentsmasse, die der
Zahnarzt zum Abdruck des Gaumens benutzt,
abgedruckt, und wenn sie rund sind, abgerollt,
ein Gipsabguß von diesem Negativ wird pho-
tographiert.
Zaepernick, Feinde der Kokospalme. Käfer
s. o. Abschnitt III, C.2.
3. Hautflügler.
nd durch Hornissen. D. F. Z.
512.
Sie wurden in Forchheim (Bayern) schäd-
lich an Eschen. Sie berauschten sich an dem
Saft, fielen zu Boden und konnten gefahrlos
getötet werden.
Sihler, Starker Fraß der Fichtenkotsack-
wespe. D. F. Z. 840.
6 ha 70jähriger Fichten sind zu !/; in den
Baumkronen gebräunt, Probesammeln ergab
auf 1 qm 1900 Larven bis 16 em tief im Boden.
Das Auftreten der Fichtengespinst-Blatt-
wespe Lyda hypotrophica in den bayerischen
Staatswaldungen. D. F. Z. 875—876.
Biologie, Bekämpfungsmaßregeln: Leimen
und Töten der Wespen. Kosten 17 und 19 Mk.
pro 1 ha. 80% der Weibchen werden abgefan-
gen. Aufstellen von Leimpfählen, Verschläge;
Sammeln der Larven, Streuentnahme, Fangen
der Wespen mit Käschern.
4. Schmetterlinge.
Schwartz, Raupenfraß an Obstbäumen. K.
B. A. Flugblatt Nr. 50.
Chimatobia brumata, Hibernia defoliaria,
Orgyia antiqua, Malacosoma neustria, Eu-
proctis chrysorrhoea, Aporia crataegi. Allge-
meine Bekämpfungsmaßnahmen.
Eckstein, Beiträge zur Kenntnis des Kie-
fernspinners, Lasiocampa (Gastropacha, Den-
drolimus) pim L. Z. J. (31) 59—164, mit
8 Tafeln.
Referent hat durch zahlreiche Züchtungs-
versuche die Biologie des Kiefernspinners er-
forscht. Er gibt eine Beschreibung (Farbe,
Zeichnung, Größe, Gewicht) des Falters, Ge-
schlechtsverhältnis, Zwitter. Das Weibchen
legt bis 330 Eier, dieselben entwickeln sich
binnen 14 Tagen, 82% derselben kommen zur
Entwickelung. Lebensgeschichte einzelner
Raupen vom Ei bis zum Falter. Die Raupe
wird beschrieben, ihre Lebensweise im allge-
meinen geschildert. Besonderheiten aus der
Lebensweise der Raupen enthalten Angaben
über die zeitliche Folge der Häutungen. Die
Raupe verpuppt sich nach der 4. oder 5., 6.
oder 7. Häutung. Bezug des Winterquartiers.
Verfasser unterscheidet fünfGrößeklassen mit
den Minimalgrößen 1,2, 2,6, 3,1, 3,6 und 4,6 cm
Länge. Die überwinternden Raupen der ein-
zelnen Klassen standen in 2 Jahren in den
Verhältnissen 1906 = 1:2:3:12:6, 1907 =
50
Forstschutz gegen Ti
1 : 1:10 : 138 :54 zueinander. Das Wachst
der Raupe, ihre Häutungen, Generatio
dauer, einmaliges und zweimaliges Ü berw$
tern. Der Nahrungsverbrauch: 1 Raupe fr§
nach der Überwinterung 600 Nadeln = 3
oder nach der 1.—5. Größenklasse georig
407, 371, 619, 638, 593, die kleineren also md,
wie die großen. Die produzierten Kotmg.
gen, Beschreibung und Biologie der Pup
sie nımmt stetig an Gewicht ab. Feinde
Kiefernspinners, Microorganismen, pfl
liche Parasiten, Räuber (Vögel, Caloson
tierische Parasiten: Exochilum circumflex
Pimpla instigator, P. holmgreni, P. m
Meteorus versicolor und M. bimaculatus,
crogaster gastropachae, Literaturverzeichni,
Eckstein, Der Kiefernspinner. D. F.
836—893.
Ausführliches Referat über vorstehent.
Arbeit. Mit einem Anhang: Wie findet m
Parasiten in den Raupen? ;
Conte, A. u. C. Vaney, Über die experimd.
telle Erzeugung kopfloser Schmetterlinge. }-
f. d. g. F. 483—484. b
Es wird nach Nat. R. 1911, 331 (Com
rend. 1911, t. 152 p. 404—406) berichtet, d
die Raupen gewisser Falter (Lymantria di
par u. a.) nach künstlicher Abschnürung dı
Kopfes weiter lebten und die Metamorphaæ
bestanden.
“Nonnenfraß. D. F. Z. 397, 613.
Vom 7.—16. Juni wurden 177 Liter Ra
pen = 371700 Stück für 170 Mk. gesammel
Nonnenfraß in Mecklenburg. D. F. Z. 63
Vgl. auch ebenda 656.
Der Nonnenholzeinschlag in Ostpreuße.
Z. f. d. g. F. 285—288.
Nach den Mitteilungen des k. k. Ackerbaı
ministeriums vom Jahre 1911 Nr. 8 wird eii
geschichtliche Entwicklung der Nonnenkal.
mität in Ostpreußen unter Beigabe biolog
scher und wirtschaftlicher Mitteilungen g
geben.
Bluhm, Zur Nonnenbekämpfung in Sac
sen. 2. f. F. u. J. 430—433.
Verfasser nimmt Stellung zu den in Sac
sen durchgeführten Maßregeln und beken:
sich zu Escherichs Ansicht: „So lange w
über die wichtigsten biologischen Frage
noch nicht hinreichend unterrichtet sind, t
sitzen alle geäußerten Behauptungen mel
oder weniger nur den Wert von ungefähre
Schätzungen, an denen sich natürlich na«
verschiedenen Richtungen herumdeuten läi
Die in Sachsen und Preußen verschiede
artige Waldverteilung bedingt das verschi
dene Vorkommen und biologische Verhalt«
der Nonne und erfordern eine verschiede‘:
Beurteilung.“
Escherich, Tote Nonneneier. N. Z. £f. F.
L. 237—246.
`
tsches Sprachgebiet.
51
Forstschutz gegen Tiere.
Escherich erörtert die Merkmale gesunder
nicht entwicklungsfähiger Nonneneier.
Eier müssen zuerst eine gewisse Kälte ge-
æn haben, bevor die Wärme vorzeitig ihre
vicklungsfördernde Wirkung ausübt. Des-
) fallen frühzeitig eingetragene Nonnen-
‘später aus als im Winter gesammelte. Ur-
nen des Absterbens sind: 1. Nichtbefruch-
g, 2. vermutungsweise besondere Krank-
ten, Degeneration. — Einfrieren, Nässe er-
zen sie unbeschadet. Regel für die Praxis:
n hat beim Probesammeln nicht nur auf
Zahl, sondern auch auf den Gesundheits-
tand der Eier zu achten.
Escherich und Miyajima, Studien über die
Dodi der Nonne: N. Z. f. F. u. L.
|
Durch Untersuchung des Blutes lebender
upen ist es möglich, die Polyeder im Blut
tzustellen. In Zweifelsfällen liefert Fär-
ng mit „Sudan III“ ein gutes Merkmal,
tttropfen färben sich rot, Polyeder nicht.
rnsäure, Konkremente und ihre Merkmale,
lyederzellen treten zuerst im Blut der
upe auf. Die Polyeder sind vermittelst
ardünn ausgezogener Glaskapillaren über-
gen worden. Es ergab sich, daß das Virus
xrtragbar ist und die Wipfelkrankheit eine
hte Infektionskrankheit darstellt, doch ist
e Ansteekungsenergie nicht sehr heftig. Die
öglichkeit der Vererbung der Virus ist nicht
n der Hand zu weisen.
Nach dem Verlauf der Krankheit konnten
chte und schwere, chronische (latente) und
ute Formen unterschieden werden. Ein-
irkung der Sonne führt die latente in die
ute Form über. Auch Kälte ist ein krank-
itsbeschleunigender Faktor. Erfolge der
fektiin wurden nur mit Polyedern, nicht
t einem polyederfreien Filtrat erzielt. Die
lyeder sind die Träger des Virus (entgegen
‘owazeks Ansicht).
Laspeyres, Zum Kampf gegen die Nonnen.
f. F. u. J. 424430.
Durch einen ausführlichen Auszug aus den
kten widerlegt Verfasser den Einwand des
brförsters Putscher (vgl. Bericht für 1910,
%), in Ostpreußen sei der Leimring zu
ät angewendet worden. Auch Baas schreibt
N, die Arbeiten Mewes’ in Schweden hätten
\e Bestände nicht retten können. Zum Schluß
Ntisiert der Verfasser die beiden Musterbei-
piele Putschers,.
Müller, Ist Chlorbaryumlösung Nonnen-
ft? D.F. Z. 412
Chlorbaryum wurde
endet.
Putscher, Stand der Nonnenkalamität. Z.
d. g. F. 234—236.
Putscher berichtete auf der 54. Versamm-
mg des Sächsischen Forstvereins über den
erfolgreich ange-
Stand der Nonnenkalamität nach folgenden
drei Gesichtspunkten: 1. Die Nonnenbekämp-
fung in den Staatsforsten Sachsens im Jahre
1909 und der derzeitige Stand der Kalamität;
2. Neuere Erfahrungen über die Nonnen-
bekämpfung; 3. Urteile über den in Sachsen
gegen die Nonne geführten Kampf und be-
sonders über den Wert des Leimringes. — Die
in sächsischen Staatsforsten gesammelten Er-
gebnisse und Erfahrungen sprechen entschie-
den für die umfängliche und rechtzeitige An-
wendung des Leimringes. Nirgends hat der
Leimring nachweislich versagt. In den Läu-
sitzer Revieren müssen neben lokaler Ent-
wicklung auch Überflüge aus Böhmen und
Schlesien angenommen werden. Bekämp-
fungsmaßregeln können nur die Vermehrung
des Schädlings verzögern. Die Bekämpfung
hält nicht die Entwicklung der natürlichen
Feinde zurück.
Putscher, Referat über den Stand der
Nonnenkalamität.
Bericht über die 54. Versammlung des
Sächsischen Forstvereins. A. F. u. J. Z. 182.
Schall-Riaucour, Zum Nonnenkrieg in
Sachsen. Z. f. F. u. J. 433—435.
Verfasser kann nicht Putschers Ansicht
teilen, „alle beteiligten Kreise könnten mit
Befriedigung auf das Erreichte zurück-
blicken“. Die Nonne ist eine jener Natur-
gewalten, gegen die einstweilen heute nur mit
scheinbarem Erfolg anzukämpfen ist.
Schnizlein, Nonnenfraß an der grünen
Douglastanne. F. Zbl. 61.
Pseudotsuga Douglasii ist sehr wider-
standsfähig, fast vollständig kahl gefressene
Triebe schlagen wieder aus. Der Nadelreich-
tum verhindert selbst bei den großen Massen
der Nonnenraupen, wie sie bei den schlimm-
sten Plagen auftraten, den Kahlfraß und das
Absterben. Tsuga Mertensiana, canadensis,
Pinus strobus, cembra und Koraiensis blieben
ebenso wie die Sitkafichte verschont.
Sedlaczek, Studien über den Flug des
Nonnenfalters. Z. f. d. g. F. 18—27, 63—78.
Die Flugbewegung der Insekten setzt so-
wohl eine innerhalb gewisser Grenzen befind-
liche äußere Temperatur, als auch eine solche
im Inneren des betreffenden Tierkörpers vor-
aus. Vergleich der Ermüdungserscheinun-
gen bei Insekten, zumal solchen, die als Imago
keine Nahrung zu sich nehmen, und bei Wir-
beltieren. Die möglichen Ursachen für das
Zustandekommen von Tierschwärmen werden
erörtert, aber von einer positiven Erklärung
derselben als zurzeit unmöglich abgesehen.
Es folgt eine kritische Betrachtung der Nach-
richten iiber beobachtete und vermutete oder
durch indirekte Beweisführung scheinbar
festgestellte Nonnenschwärme und die mög-
liche Veranlassung zu solchen. Winke für die
Deutsches Sprachgebiet. 52
Praxis. — Ergebnis: Der Überflug einer grö-
Beren Anzahl von Nonnenfaltern aus einem
stark besetzten Revier in einen wenig oder
gar nicht infizierten Wald ist zwar möglich,
aber er tritt nicht regelmäßig und nicht häu-
fig ein. Jeder wirtschaftsführende Forst-
mann muß über den jeweiligen Stand und die
Entwicklung des Insektes nicht nur im eige-
nen, sondern auch in den Nachbarrevieren
unterrichtet sein.
Sedlaczek, Versuche zur Bekämpfung der
Nonne mittelst Leimringen. M. a.d. f. V. Oe.
13—50. Z. f. d. g. F. 390—392.
Die Ergebnisse der von 1907—1911 durch-
geführten Arbeit lauten: 1. Die Leimung ist
weder ein radikales, noch zuverlässiges Mit-
tel zur Erhaltung von der Nonne stärker be-
fallener Bestände. 2. Die hauptsächlichste
Wirkung des Leimrings ist die Verhinderung
aller unterhalb desselben entstandenen Räup-
chen am Aufstieg. 3. Je kürzer der Fraß be-
reits dauerte, je früher die Polyederkrank-
heit und andere natürliche Feinde die Raupen
vernichten helfen, um so wirksamer ist der
Leimring. Durchforstungen sind förderlich.
4. Bei einer Ablage von 3000 Eiern pro Stamm
war durch Leimen der Bestand im allgemei-
nen zu retten. 5. Kiefern, mit 400 Eiern pro
Stamm belegt, waren auf geleimter wie auf
ungeleimter Fläche nicht merklich befressen.
6. In Kiefern mit Fichtenunterbaubestand wer-
den erstere nicht merklich beschädigt. 7. Bei
Belag von 1000 Eiern pro Stamm wird Fich-
tenunterwuchs in geleimten wie in nichtge-
leimten Beständen kahl gefressen. Einzelne
Fichten oder Fichtenhorste bleiben aus unbe-
kannten Gründen verschont. 8. Bei Belag von
unter 1000 Eiern wird durch Leimung und
tägliches Abkehren der erwachsenen Raupen
= Zahl der Schädlinge beträchtlich vermin-
ert.
Timaeus, Beobachtungen über die Nonnen-
tachine (Parasetigena segregata Rdi). N. Z.
f. F. u. L. 89—95.
Das Ei braucht mindestens 5 Tage zur Ent-
wicklung, wahrscheinlich mehr (bis 8!/,)
Tage. Das Ei springt beim Ausschlüpfen der
Larve in Rissen auf, das Einbohren derselben
in die Haut wurde nicht beobachtet. Meist
ist sie 5 Tage unter dem Einbohrloch zu sehen.
Die Larve lebt zuerst in einer sackartigen
Hülle der Raupencuticula, welche das Lager
des Parasiten mit Fettzellen umgibt. In
einem späteren Stadium verläßt die Larve
diese Hülle und saugt das Innere des Wirtes
nach und nach auf. Das Einbohrloch bleibt
meist offen. Seine Umgebung färbt sich
schwarz. An der frisch gehäuteten Raupe ist
das Einbohrloch mit der Tachinenlarve an
derselben Stelle sichtbar. Wenn die Häutung
der Raupe vor dem Ausschlüpfen der Larven
Forstschutz gegen 7i
aus dem Ei erfolgt, ist die Raupe gerettet.
Larve verläßt die Raupe wieder durch
Einbohrloch und zwar mit dem Hinter
voraus. Die Umgebung des Loches ist \:
stark durchfeuchtet. Gewöhnlich zu
mehreren Parasiten einer Raupe nur einer
Entwickelung. Die Tachine wirkt, so
sich die Larve eingebohrt hat, unbedingt ü
lich auf den Wirt. |
v. Tubeuf, Zur Geschichte der Nom:
krankheit. N. Z. f. F. u. L. 357—377, No
trag 517—518. |
Geschichtliche Betrachtung. Streitschr
gegen Wolff. |
v. Tubeuf, Berichtigung der Ausführu
gen des Herrn Dr. Max Wolff, Bromlr.
Streitschrift.
Zederbauer, Klima und Massenveri:)
rung der Nonne (Lymantria monacha l
und einiger anderer Forstschädlinge. Z. t.4
g. F. 392—394. M. a.d. f. V. Oe. 51—69.
Da Kiefernspinner, Kieferneule und K-
fernspanner bedeutende Verheerungen ar:
richtet haben, wird auch deren massenlalr
Auftreten in Beziehung zum Klima utte
sucht. Massenvermehrungen der Nonne s!
horizontal im Norden begrenzt durch die Jn
isotherme von + 16°, ebenso vertikal du
dieselbe bei 650—900 m hochgelegene Kur
Die Massenvermehrungen der Nonne lies
in Gebieten mit jährlichen Niederschl
von 40—100 cm und treten in trockenen, w
men Klimaperioden auf. Die Gebiete mit?
bis 60 em jährlichem Niederschlag sind #
meisten gefährdet. An Orten mit mehr a
100 cm jährlichem Niederschlag treten iler
haupt keine Massenvermehrungen der Now
auf. In Gebieten mit einem Niederschlag W
70—100 em treten nur in trockenen, ward
Klimaperioden, in solchen mit 40—70 en I
denselben, ausnahmsweise auch in feuchte
kalten Perioden auf. — In Gebieten mit me
als 100 em jährlichem Niederschlag sind ke
Vorsichtsmaßregeln gegen die Nonne n
ebensowenig in Gebieten mit Juliisothern
unter + 16° (650—900 m). In Gebieten !
70—100 em jährlichem Niederschlag sind |:
sichtsmaßregeln gegen die Nonne nur bei H
tritt trockener Jahre notwendig, in den)
gen mit Niederschlägen zwischen 4% !
70 em hauptsächlich in trockenen, 2%
auch in feuchten Jahren. Die Mas"
vermehrungen des Spinners, Spanners '
der Eule kommen ähnlich wie Jene
Nonne nur in Gebieten mit 40—80 en, P
meisten in solchen mit 40—60 cm jährli i
Niederschlag vor und hauptsächlich in tr%
nen und warmen Klimaperioden. T
Wahl, Über die Polyederkrankheil A
Nonne (Lymantria monacha L.). 2.£.4$
247—268.
utsches Sprachgebiet.
Forstschutz gegen Pflanzen.
IV. Versuche und Beobachtungen aus dem
hre 1910: Die Versuche, die Polyederkrank-
t bei Nonnenraupen auf künstliche Weise
rvorzurufen, Nonnenraupen in Käfigen
nstlich zu infizieren, sind gelungen. 1. Ver-
‘hsreihe: Frutterinfektion. Bereits vor län-
rer Zeit oder kürzlich an der Polyeder-
ankheit eingegangene Raupen wurden mit
asser zu einem Brei zerrieben, ferner wur-
n Reinkulturen von Bacterium monachae v.
ıb. mit Wasser verdünnt und in beiden die
chten-Futterzweige eingetaucht, stark be-
tzt, an der Luft getrocknet und verfüttert.
ie Raupen, welche mitInfektionsmaterial aus
onnenraupen gefüttert worden waren, gin-
en ein und enthielten Polyeder; Infektion mit
er aus gelbsüchtigen Seidenraupenmaterial
ewonnenen Brühe war erfolglos. Verfasser
'hließt daraus gegen Bolle, daß sich die Gelb-
ıcht der Seidenraupe auf die Nonne nicht
bertragen lasse. Versuche mit Deilephila-Rau-
em-Kadavern, welche nicht Polyeder in Te-
aederform wie die Nonne, sondern solche in
esaederform enthalten, glückten ebenfalls.
liehinfektion war erfolgreich, andere Me-
ıoden hatten aber keinen Erfolg. An Seiden-
aupen, die mit Polyedern der Nonnenraupen
nfiziert wurden, zeigten sich nachteilige Fol-
sen nicht. Die Polyederkrankheit der Nonnen-
aupe und jene der Seidenraupe werden
urch verschiedene Erreger hervorgerufen.
‚erfasser hat einen Zusammenhang zwischen
km Wipfelfraß der Raupen unter Verscho-
ung der mittleren und unteren Teile des
ammes festgestellt und dabei erkannt: „wo
er Wipfelfraß stattfindet, dort ist auch Po-
yederkrankheit“. Die künstliche Infektion
u8 so zeitig stattfinden, „daß die Krankheit
xh durch 2—3 Jahre auf natürlichem Wege
usbreiten könnte, ohne daß der Bestand
thon vor Ablauf dieser Frist kahlgefressen
äre“, Ob das zu erreichen ist, kann auch
Vahl noch nicht sagen. Anhaltspunkte dafür,
ab die Krankheit sich vom Falter auf seine
aer vererbe, sind noch nicht gewonnen.
hließlich kommt Wahl auf Wolffs Versuche
8. 1910) zu sprechen. Beweise dafür, daß die
(rankheit sich auf Parasiten der Nonne über-
rage, sind nicht erbracht. Bei der Seiden-
aupe Ugimyia (Crossocosmia) sericaria soll
es nach Bolle der Fall sein.
Wolff, Einige Bemerkungen zu Prof. Dr.
r. Tubeufs Aufsatz „Zur Geschichte der
Nonnenkalamität“. N. Z. f. F. u. L. 478—480.
Streitschrift gegen v. Tubeuf.
Semper, Nonne. s. o. Abschnitt 2.
Nowotny, Vorkommen des Fichtenzapfen-
Zünslers. D. F. Z. 1010.
In der Neumark, Revier Steinbusch.
Eckstein, Die Buchenmotte. D. F. Z. 412.
Chimabaeche fagella wird oft an Kiefern-
stämmen sitzend gefunden. Sie ist völlig
gleichgültig. Das Räupchen lebt zwischen zu-
sammengesponnenen Himbeerblättern.
Semper, Eichenwickler. s.o. Abschnitt II.
6. Schnabeikertfe.
Buchenwollaus. D. F. Z. 419.
Die Buchenwollaus tritt bei Kiel und
Düsternbrook auf und richtet großen Schaden
an; die befallenen Bäume verlieren die Rinde
und gehen ein.
Hiltner, Einige neuere Erfahrungen über
Blatt- und Blutläuse P. Bl. f. P. u. P.
133—135.
Marienkäferchen, Schlupfwespen, Chry-
sopa und andere Feinde sind von Bedeutung.
Entomophthora aphidis. Gunst und Ungunst
der biologischen Verhältnisse für die Pflanze,
den Schmarotzer und seine Feinde.
Korff, Die Blattlausplage und ihre Be-
kämpfung. P. Bl. f. P. u. P. 93—97.
Mechanische Vernichtung, Räucherungs-,
Bestäubungsmittel, Bespritzen mit Schmier-
seife, Tabakextrakt, Insektenpulver. Anwen-
dung der Mittel als Vorbeuge! l
Wolff, Forstlich wichtige Schildläuse.
Vorträge über Pflanzenschutz der Abt. für
Pflanzenkrankheiten des Kaiser Wilhelm-In-
stituts für Landwirtschaft in Bromberg.
II. Forstschutz. Bau, Entwicklung, Lebens-
weise im allgemeinen, Beschreibung der forst-
lich wichtigen Arten. Feinde. Bekämpfungs-
methoden.
Semper, Buchenwollaus. s. o. Abschnitt II.
B. Pflanzenpathologie und
Schutz gegen Pflanzen.
Von Prof. R. Beck ın Tharandt.
l. Forstunkräuter.
Julius Busse, Atz-(Düngungs-)Versuch.
N. Z. f. F. u. L. 552.
Im Lehrrevier Gahrenberg bei Münden
eingeleitete Versuche zur . Vernichtung von
Unkraut, im speziellen Falle Polytrichum,
durch chemische Mittel führten zu dem vor-
läufigen Ergebnis, daß Kainit, in zweiter
Linie Eisenvitriol wirksam und — unter Be-
rücksichtigung des Kostenpunktes — anwenI-
bar sind.
G. Stirnemann, Die Brombeerstaudenhacke.
Pr. F. f. d. Schw. 211.
Zur Entfernung des ausdauernden und
durch Bildung von Wurzelbrut lästig werden-
den Wurzelstockes der Brombeere empfiehlt
Verf. ein näher beschriebenes dreizinkiges
Werkzeug.
Deutsches Sprachgebiet.
ll. Parasiten.
a. Allgemeines. Nadel- und Laubholzparasiten.
E. Heinricher, Experimentelle Beiträge
zur Frage nach den Rassen und der Rassebil-
dung der Mistel. Z. f. B. P. u. J. 31. Bd. 254.
Die Versuche bezweckten, die von v. Tu-
beuf angenommenen Mistelrassen (Kiefern-,
Tannen- und Laubholzmistel), sowie die vom
Verf. geäußerte Ansicht, daß auch unter den
Laubholzmisteln Rassenbildung sich vollziehe
und teilweise solche Rassen schon entstanden
sind, durch im Freiland ausgeführte Kultur-
versuche weiter zu stützen und zu prüfen. Es
ergab sich zunächst, daß sowohl bei der Kie-
fern-,wie bei der Tannenmistel Beeren mit 2
Embryonen nicht selten sind. Die Kiefern-
mistel geht leicht auf P. austriaca über, nicht
aber vollzog sich der Übergang auf Tanne
und Fichte, obgleich es nicht zweifelhaft ist,
daß die nur selten vorkommende Fichten-
mistel ein Abkömmling der Kiefernmistel ist.
Die Tannenmistel vermag weder auf Kiefer
noch auf Fichte iüberzugehen, ebenso wenig
vermag sie Laubholz zu besiedeln. Sehr leicht,
sogar leichter als Ab. pectinata, aber wird
Nordmannstanne angenommen. Bei der Lin-
denmistel, die leicht auf Hasel, schwerer auf
Spitzahorn, gar nicht auf Pappel überging,
trat die Bevorzugung des angestammten Wir-
tes deutlich hervor. Die Versuchsergebnisse
und sonst vorliegende Tatsachen scheinen auf
eine Spezialisierung innerhalb der Laubholz-
misteln hinzuweisen. Verf. sieht das Vor-
kommen von Eichenmisteln in Frankreich,
(Galizien u. s. w., von Birkenmisteln in den
Isar-Auen bei München, von Pappel-, Roß-
kastanien- und Robinienmisteln u. s. f. als Be-
lege für die Richtigkeit seiner Ansicht an.
Nur scheint bei jeder Rasse die Einengung
sich nicht auf eine Wirtspflanze zu beschrän-
ken. Es scheint vielmehr meist eine Anzahl
von Bäumen geeignet zu sein, der einzelnen
Rasse als Wirt zu dienen. Dabei sind zum
Teil verwandtschaftliche Beziehungen der
Wirte mitbestimmend, zum anderen Teil aber
einfach stoffliche Qualitäten derselben. Der
Kreis der für eine Rasse zugänglichen Wirte
ist erst experimentell festzustellen; die Be-
nennung der Rasse hat nach dem Hauptwirte
zu erfolgen. Die Birnmistel scheint noch zu
keiner spezialisierten Rasse geworden zu sein;
sie bevorzugt gleich der Apfelmistel den
Apfelbaum vor dem Birnbaum.
B. Thalmann, Schmalblättrige Kiefern-
mistel. D. F. Z. 953.
Ein auf Kiefer vorgefundener Mistelbusch
hatte ausgesprochen lineale Blätter von 3,5 bis
4 mm Breite und 30—40 mm Länge.
RFR. Hermann, Der forstliche Kultur-
betrieb und seine nicht parasıtären und durch
Forstschutz gegen
pflanzliche Schädlinge erzeugten Krank
ten, mit bes. Berücksichtigung der Kie
Vorträge über Pflanzenschutz der Abtlg.
Pflanzenkrankheiten des Kaiser Wilhelm
stituts für Landwirtschaft in Brom
2. Heft. Berlin. S. 23.
Behandelt neben den schädlichen Ein
kungen von Frost, Dürre, Unkräutern u
Phytophthora omnivora, Fusoma parag
cum, Pestalozzia Hartigii, Botrytis cinef:
Herpotrichia nigra, Septoria parasitica,
sellinia quercina und die Rostkrankheiten (
Nadelhölzer.
Ders., Über die Krankheiten der aus
dischen Gehölze. M. d. D. D. G. 135. i
Im wesentlichen derselbe Inhalt wie
dem vorstehend genannten Vortrag.
P. Dietel, Versuche über die Keimunns
dingungen der Teleutosporen einiger Ure
neen. Z. f. B. P. u. J. 31. Bd. 95.
Verf. operierte mit Melampsora Laricis
Caprearum Kleb. und Melampsora Tremu `
Tul., also 2 Uredineen —, deren Aecid
bezw. Caeomageneration auf Larix europ:
entwickelt wird. Die im Freien überwint
ten Teleutosporen beider keimen bei verhi
nismäßig niedriger Temperatur. Die ı
drigste Temperatur, bei der die Keimo
noch erfolgt, liegt bei etwa © C. Austro
nung des Sporenmaterials wirkt beschlew
gend auf den Eintritt der Keimung, intensi
Sonnenbestrahlung hingegen hemmend.
Torsten Lagerberg, Pestalozzia Hartigi í
beuf en ny fiende i våra plantskolor. (Pes
lozzia Hartigii, ein neuer Parasit in schwe
schen Saatpflanzkämpen). M. a. d. f.
Schw. Heft 8, 95.
Bericht über Auftreten der Krankheit
2jähr. Tannenpflanzen. Die kräftige :
schwellung des infizierten Stämmchens iil
der im Niveau der Erdoberfläche auftret.
den Einschnürung ist ein Kallusgewebe. |]
Pflanze versucht, die durch den Parasiten ;
tötete Rindenpartie zu überwuchern. Die:
beit enthält ferner Ergebnisse von Kultury
suchen und weist darauf hin, daß die Ko
dienform von P. Hartigii von den äußeren I
dingungen in hohem Maße abhängig ist.
E. Molz, Untersuchungen über die W
kung des Karbolineums als Pflanzenschu
mittel. Z. f. B. P. u. J. 30. Bd. 181.
Verf. bespricht u. a. die Wirkung des K
bolineums als Mittel gegen Baumkrebs, ver
sacht durch Nectr. ditissima Tul. Bei |
handlung von Obstbäumen, deren Krebsste!
mit einem Messer vorher etwas gereinigt u
dann mit den unverdünnten Präparaten :
gestrichen worden waren, war Einleitung «
Verheilung bezw. bereits vollkommene H
lung nach 1'/, Jahren festzustellen. — Kar
eumanstrich an Bäumen zeigte sich nicht
ädlich, sondern zuwachsfördernd.
Schaffnit, Swensitzky u. Schlemm, Der
eusschwamm und die wichtigsten Trocken-
uleschwämme vom botanischen, bautech-
chen und juristischen Standpunkte. Berlin.
ey 1910.
Aus Vorträgen hervorgegangene allge-
eine Orientierung über den heutigen Stand-
kt der Hausschwammfrage. Im botani-
en Teile werden Merulius und die Trocken-
üleschwämme: Polyp. vaporarius, Conio-
ora cerebella, Lenzites abietina, Lentinus
uamosus, Paxillus acheruntius, Rot- und
laustreifigkeit behandelt.
C. Wehner, Die Natur der lichtbrechenden
Tröpfchen in den Sporen des Hausschwamms
(Merulius lacrimans). Bot. G. 483.
Die farblosen Tröpfchen sind flüchtiger
Natur und bestehen wohl aus einem äthe-
rischen Ol. Sie sind stets in jungen, noch
nicht ausgetrockneten Sporen vorhanden und
fehlen in alten trockenen Sporen regelmäßig.
Die übrigen Mitteilungen betreffen Form und
Größenverhältnisse der Hausschwammsporen.
Ders., Resistenz des Eichenholzes gegen
Hausschwam-m. Bot. G. 704.
Nach den Beobachtungen bei einem prak-
tischen Hausschwammfall verhält sich
Eichenholz durchaus widerstandsfähig gegen
den Hausschwamm. Ebenso scheint Conio-
phora cerebella Eichenholz nicht infizieren
m können. Der Grund, warum Merulius
Biche nicht, andere Laubhölzer (Buche, Erle,
Birke) und Nadelholz aber unschwer befällt,
st unbekannt, scheint nach Verf. jedoch we-
niger in chemischen als vielmehr in physika-
lischen Momenten zu suchen zu sein.
K. v. Tubeuf, Wandtafeln über Bauholz-
zerstörer, zum Gebrauch beim botanischen,
speziell mycologischen und bes. beim bautech-
nischen Unterricht an höheren und mittleren
Lehranstalten u. s. w. Taf. I: der echte Haus-
chwamm. II: der weiße Porenhausschwamm.
:Ders., Bauholzzerstörer. Populäre Dar-
tellung der wichtigsten Hausschwammarten.
stuttgart 1910.
Abbildung und allgemein-verständliche
eschreibung der beiden hauptsächlichsten
Tauspilze.
J. Wolfmann, Feuchtigkeit und Schwamm-
ntwicklung in Wohngebäuden. Berlin.
Erörterung der Wechselbeziehungen zwi-
chen der Entwicklung der holzzerstörenden
'ilze einer- und dem Bau bezw. der Feuchtig-
eit des Holzes andererseits mit Betonung
ller für den Bautechniker und Gutachter
richtigen praktischen und rechtlichen Fragen.
tsches Sprachgebiet. 55
Forstschutz gegen Pflanzen.
C. Brick, Zythia resinae (Fr.) Karst. als
unangenehmer Bauholzpilz. J.d. V. f. a. Bot.
VIII. 164.
Verf. fand das Myzel des zu den Nectrioi-
daceae-Zythieae gehörenden Pilzes in Harz-
kanälen, Parenchym- und mittleren Mark-
strahlzellen von Kiefernholz, das zu Fenster-
rahmen verarbeitet und mit weißer Ölfarbe
gestrichen war. Wo die sehr kleinen, gruppen-
weis zusammensitzenden Pykniden auftraten,
nahm der Ölanstrich eine violette bis
schmutzigrote Färbung an.
Jos. Schorstein, Pilze an Kiefernschwellen.
Oe. F. 111.
Makroskopische Merkmale und wirtschaft-
liche Bedeutung der an Kiefernschwellen vor-
kommenden Holzzerstörer: Peniophora gigan-
tea (Fr.) Cooke = Kneiffia gigantea (Fr.)
Bres., Corticium sanguinolentum (Alb. et
Schw.) Fr., Polyporus amorphus Fr., Lenzites
saepiaria Fr.
F. W. Neger, Ambrosiapilze. IV. Tropische
Ambrosiapilze. Bot. G. 50.
In den Gängen der in zahlreichen tropi-
schen Kapinan sich entwickelnden
holzbohrenden Bostrychiden konnte Verf. fast
in allen Fällen den Ambrosiapilz nachweisen.
Sein Vorhandensein scheint mit der Nähr-
stoffarmut des Substrates, in welchem der
Käfer lebt, zusammenzuhängen. Die in den
nährstoffreichen Samen lebenden Borken-
käfer treiben keine Pilzzucht. Der Schaden,
den die pilzzüchtenden Käfer an den befalle-
nen Pflanzen anrichten, ist möglicherweise
nicht allein den Fraßgängen, sondern auch
den von den Käfern in das Holz hineinge-
schleppten Ambrosiapilzen oder auch den sich
weiterhin ansiedelnden „Unkraut“-Pilzen zu-
zuschreiben. Die Ambrosiapilze und die se-
kundär auftretenden holzzerstörenden Pilze
bewirken häufig Wundkernbildung und inak-
tivieren so das leitende Holz.
O. Schneider-Orelli, Die Übertragung und
Keimung des Ambrosianilzes von Xyleborus
(Anisandrus) dispar. N. Z. f. F. u. L. 186.
Bei der Untersuchung des Darminhaltes
überwinterter Weibchen von X. dispar fand
sich der Ambrosiapilz nahe beim Kaumagen
in Form isolierter, etwas dickwandiger Zellen,
die vom Käfer in den neuen Brutgängen ver-
mutlich nach vorn und nicht mit den Exkre-
menten nach hinten herausbefördert werden.
Im Gegensatz zu den schwer oder nicht kei-
menden Ambrosiazellen des Pilzbelages der
Brutgänge keimten die aus dem Darm isolier-
ten Ambrosiazellen leicht. Die Einschleppung
des Nährpilzes in die neuen Brutgänge scheint
somit geklärt und dürfte auch bei den anderen
pilzzüchtenden Borkenkäfern in ähnlicher
Weise erfolgen.
Deutsches Sprachgebiet.
b. Nadelholzparasiten.
R. Laubert, Noch einmal: Der Blasenrost
der Kiefer (Kienzopf), seine Bedeutung und
Bekämpfung. D. L. P. 983.
Verf. vermutet auf Grund ergebnisloser
Infektionsversuche, daß das norddeutsche
Riefernrinden-Peridermium nicht auf Pedi-
cularis übergeht, wie es nach Liro seitens des
finnländischen geschieht, und nimmt an, daß
das norddeutsche und das finnländische Peri-
dermium zwei mindestens biologisch verschie-
dene Rostpilzformen sind. An Weymouths-
kiefer und gem. Kiefer fand sich an Stelle der
Peridermium-Aecidien oder in unmittelbarer
. Nachbarschaft derselben öfters Tuberculina
maxima Rostr., die als Parasit des Kiefern-
blasenrostes die Sporenproduktion des Peri-
dermiums fast ganz zu unterdrücken vermag.
Es folgen Hinweise auf die (vom Verf. an-
scheinend überschätzte) wirtschaftliche Be-
deutung des Blasenrostes. |
G. H. Pethybridge, The bladder rust of
scots pine. Dep. of Agric. and Techn. Instr.
of Ireland Journ. Vol. 11. 500.
Starkes Auftreten von Peridermium Pini
ın Irland.
P. Spaulding, The Blister Rust of white
Pine. U. S. Departement of Agriculture. Bur.
of Plant. Industrie. Bulletin Nr. 200. 1911.
Ausführliche Monographie des Wey-
mouthskiefernblasenrostes, der von Europa
aus in Amerika eingeschleppt worden ist und
hier infolge der weiten Verbreitung von Kie-
fern der Strobus-Gruppe leicht recht gefähr-
lich werden kann. Neue Tatsachen sind, da die
Arbeit sich im wesentlichen auf die europä-
ische, speziell deutsche Literatur stützt, nicht
enthalten. Als Schutzmaßregel wird Einfuhr-
verbot für junge Weymouthskiefern und Ri-
hes-Arten empfohlen.
A. D. Selby, The blister rust of white pine.
(Peridermium Strobi Kleb.) found in Ohio.
The Ohio Naturalist. Vol. 11, 285.
Der Weymouthskiefernblasenrost ist in Ohio
an aus Frankreich eingeführten Pflanzen ge-
funden worden. Warnung vor dem Pilze.
G. Fron, Maladie du Pinus strobus deter-
minée par Lophodermium brachysporum Ros-
trup. Bull. Soc. Mycolog. France T. 27. 44.
Im westlichen Frankreich leiden 3- bis
jährige Weymouthskiefern in den Pflanz-
gärten unter Schüttebefall. Bordelaiser Brühe
dürfte helfen.
P. Vuillemin, Remarques sur une maladie
du Pin Weymouth. Compt. rend. t. 152, 1497.
Loph. brachysporum war bisher in Frank-
reich nicht bekannt; Fron hat zuerst darauf
aufmerksam gemacht. Verf. hat den Schütte-
pilz der Weymouthskiefer aber schon vor lan-
ger Zeit in der Umgebung von Epinal auf zu
56 l Forstschuts gegen
feuchtem Standort gefunden, wo die W
mouthskiefer auch von Dasyscypha calyc#
und Armillaria mellea befallen war,
nimmt an, daß der Pilz in Frankreich ebe
alt ist wie in Deutschland und keine neue
fahr für die französischen Wälder bede
H. Mayr, Schüttekrankheit und Provenid:
der Föhre (Kiefer). F. Zbl.1. d
Nach ihrer Widerstandsfähigkeit gegt:
über der Schütte unterscheidet Mayr {:
Grund seiner näher beschriebenen Vers
schüttefeste, schütteempfindliche und schüf-
verlorene Kiefern. Schüttefest ist die g-
nordische Kiefer, die Provenienz von Fu:
land und Norwegen. Die jungen Pflanzen}:
kranken zwar auch an Schütte unter Rötu.
der Nadeln, es bleibt aber die Nadelbasıs |
sund. Die Knospe treibt im nächsten Jah
aus und selbst unter den ungünstigsten
hältnissen erliegen nur wenige Prozente f:
Krankheit. Schütteempfindlich sind die i
teleuropäischen Kiefern (Schottland, H-
land, Belgien, Deutschland bis zum Rande į
Alpen, Kurland, Livland, mittleres Rußlaş
und schütteverloren die Kiefern der 4
vergne, von Tirol und Nordungarn. Diese;
letzt genannten 3 Provenienzen verhalten si
möglicherweise deshalb gleich gegenüber c
Schütte, weil in ihnen eine physiologische u
morphologische Rasse vorliegt, deren Ei
stehung auf PBastardierung (P. silvett
X uncinata?) zurückzuführen ist.
Obf. Haack, Der Schüttepilz der Kiefer.
f. F. u. J. 329, 402, 481.
Davon ausgehend, daß unser Wissen üb
die Schüttekrankheit vielfach noch auf d
schwanken Füßen unbewiesener Behauptt
gen steht, berichtet Verf. nach kurzer Zusa
menstellung der bisherigen gesicherten Ken!
nisse über mehrjährige ausgedehnte und zw
fellos recht dankenswerte Studien über Í
bensweise und praktische Bedeutung d
Schüttepilzes.. Beobachtungen an Reink!
turen und Freilandbefunden führten zu Í
genden wissenschaftlichen und praktisch
Ergebnissen: Die Schütte (Lophoderm!
Schütte) ist eine den Kiefern bis zum Alt
von 7—10 Jahren gefährlich werdende M
derkrankheit. In den höheren Altersstuf
sind die Kiefernnadeln, solange ihre Lebe!
energie nicht geschwächt ist, immun geg
Infektion. Der Grund hierfür ist in phys
logischen und biologischen Eigentümli
keiten, nicht in anatomischen Unterschied
von Altholz- und Kulturpflanzennadeln `
suchen. Die Altholznadel wird ebenfalls !
fiziert, sobald ihre in normalen Verhältniss
vorhandene Widerstandsfähigkeit gesunk
ist. Die Nadeln geknickter bezw. geringelt
Zweige zeigten sich z. B. leicht infizier):
Auch die abfallende Altholznadel sehe!
Deutsches Sprachgebiet.
icht lange vor ihrem Abfall im Spätsommer
nfiziert zu werden, um dann im Laufe des
ächsten Jahres Apothecien in der Streu aus-
ubilden. Der von Mayr aufgestellte Unter-
chied zwischen der Altholznadel- und Kul-
urnadel-Schütte besteht nicht. Wenn Mayr
nt Altholznadeln keine Infektion fertig
achte, so liegt das daran, daß keimfähige
Sporen an diesen wahrscheinlich wenig oder
rar nicht vorhanden waren. Infizierte und
ıhgefallene Altholznadeln vermögen sehr
wohl Apothecien zu bilden, da das Mycel
äußerst zählebig ist und unter Umständen erst
nah Jahren zur Schlauchfruchtbildung
schreitet, wenn vorher die nötigen Bedingun-
gen (Feuchtigkeit) fehlten. DaB trotzdem die
Streunadeln älterer Orte nicht mit Apothecien
dicht besetzt sind, hängt damit zusammen, daß
Saprophyten aller Art dem Schüttepilz zu-
vorkommen und die große Menge der Nadel
wrsetzen, ehe seine F'ruchtkörper fertig sind.
Ferner scheint, obgleich Licht für die Apo-
theeienbildung keine unbedingte Notwendig-
keit ist, helle Belichtung in hohem Maße för-
lernd hierbei zu sein. Auf den sonnigen Kul-
tnrflächen werden weit mehr Sporen erzeugt
als im Schatten der Altholzstreu.
= Voraussetzung für die Apothecienbildung
st Feuchtigkeit. Von richtiger Feuchthaltung
dr Nadeln hängt die Schnelligkeit und
Üppigkeit der Frruchtkörperbildung ab. Reife
Fruchtkörper können das ganze Jahr hin-
durch vorhanden sein. Die praktisch wichtige
Apotheeienbildung aber spielt sich an den im
Aprl und Mai abgefallenen Nadeln im Juni
und Juli ab. Die Reife beginnt dann Mitte
Juli und erreicht 4 bis 6 Wochen später ihren
Höhepunkt. Was vor- und nachher an Apo-
thecien entsteht und reife Sporen ausstreut,
st verschwindend gegenüber der Spät-
‘ommerprovenienz und ist praktisch bedeu-
tungslos.
Die Infektion erfolgt lediglich durch die
Shlauchsporen; Conidieninfektionen gelan-
æn nach wie vor nicht. Zu unterscheiden ist
Ferninfektion, d. i. gleichmäßige Infektion
über weite Flächen hin durch längere Zeit in
der Luft schwebende Sporen, und Nahinfek-
tion, d. i. lokale Ansteckung in unmittelbarer
Nähe sporenverbreitender Nadeln, z. B. in
dichten Kulturen, Saaten, Pflanzgärten. Be-
sonders exponiert sind dem Pilzangriff Na-
deln einjähriger Pflanzen, sowie Nadeln an
ohannistrieben. In der infizierten Nadel ist
as Wachstum des Pilzes zunächst auffallend
langsam. Das vordringende Mycel trifft in
tr Vegetationszeit zweifellos auf innere
Widerstände, die die gesunde, lebende Nadel
Ihm entgegensetzt. In der Saftruhe wächst
das Mycel rascher vorwärts, um so mehr sei-
um Wachstum auch durch sehr niedrige
Porstl. Jahresbericht 1. d. Jahr 1911.
Forstschutz gegen Pflanzen.
Temperaturen, wenn sie nur noch über dem
Nullpunkt liegen, kein Einhalt getan wird.
Im allgemeinen stirbt die befallene Nadel
allein ab; zum Eingehen von Trieben und
ganzen Pflanzen kommt es nur bei einer star-
ken Infektion. Zumeist ist dann das Myzel
von den Nadeln aus in die Achsenteile einge-
drungen. In der Regel ist das Eingehen der
Pflanzen aber nicht Folge einmaliger, son-
dern mehrmaliger Nadelinfektion, die dann
stets auf Sporenbefall, nicht auf Einwandern
des Myzels aus den Trieben in die Nadeln
zurückzuführen ist.
Die oft plötzlich auftretenden und verhee-
renden Wirkungen des Schüttepilzes hängen
nicht,” wie hin und wieder angenommen
wurde, mit Entstehen bezw. Auftreten einer
besonders virulenten Rasse zusammen, son-
dern finden ihre Erklärung in der enormen
Verbreitungsfähigkeit des Pilzes. Schätzungs-
weise kann eine Nadel 100000 bis 400 000,
eine 2jh. Pflanze mit 50 bis 150 erkrankten
Nadeln 5 bis 60 Millionen Sporen ergeben.
Absolut schüttesichere Kiefern gibt es
nicht, sondern nur mehr oder minder gefähr-
dete Rassen, zwischen denen gradweise Ver-
schiedenheiten bestehen. Die nordische Kie-
fer scheint die schüttefesteste Art zu sein.
Für die große Praxis zieht Verf. noch fol-
gende Folgerungen aus seinen Beobachtun-
gen: Saatkämpe sind entfernt von schütten-
den Kulturen an der Infektion möglichst
wenig ausgesetzten Örtlichkeiten anzulegen.
Wo dies unmöglich, sind die Pflanzen von aus-
wärts zu beziehen. Saat- und Pflanzbeete
dürfen, um der Nahinfektion vorzubeugen,
nicht in den Kämpen vereinigt werden. Zur
Verschulung selbst sind nur die besten und ge-
sündesten Pflanzen zu verwenden. Auf Frei-
kulturen ist dichte Saat zu vermeiden, an ge-
fährdeten Stellen (Graswuchs!) Pflanzung
vorzuziehen. Spritzen mit Kupferpräparaten
ist möglichst alle Jahre zu wiederholen.
Grundsätzlich sind schon die jungen Kulturen
zu spritzen, um die Krankheit am Einnisten
zu hindern. Wo nicht alles gespritzt werden
kann, was schutzbedürftig ist, sind nur die
meist gefährdeten Stellen, diese aber sorgfäl-
tig zu spritzen. Das Spritzen hat zu beginnen,
wenn die ersten Apothecien auf den Kulturen
sich öffnen. Demzufolge ist Beobachtung der
Nadelstreu der Kulturen im Juli und August
nicht zu vernachlässigen.
Der Schüttepilz und seine Bekämpfung,
Regeln, ausgegeben vom Kgl. Preuß. Ministe-
rium für Landwirtschaft, Domänen und For-
sten vom 2. 8.1911. D. F. Z. 709.
Die wesentlichsten, im Vorstehenden ge-
nannten Folgerungen sind seitens der Preuß.
Regierung als Wirtschaftsregeln an die Kie-
fernreviere ausgegeben worden.
8
Deutsches Sprachgebiet.
Forstschutz gegen Pflanm
ge n Bittmann, Schüttekrankheit. Oe. F.
Literaturangaben und Wiedergabe bekann-
ter Spritzerfahrungen. Infolge des regen-
reichen Sommers 1910 und des darauffolgen-
den milden Winters ist die Schütte im süd-
lichen Mähren und an der niederösterreichi-
schen Grenze, insbesondere in den Johann
Fürst Liechtenstein’schen Waldungen, auch in
älteren Kulturen stark aufgetreten.
Von der Schütte. D. F. Z. 654. Spritzen
hilft! |
Fr. Adrian, Zur Bekämpfung der Schütte.
Silva 227.
Rationelle kräftige Düngung (Thomas-
mehl, 40%ıiger Kalidünger, schwefelsaures
Ammoniak, Kompost) beugt der Schütte
wirksam vor.
Fm. Jos. Vogl, Die Kiefern-Schütte. F.
Zbl. 621.
Übergang vom Kahlschlag zum Vorver-
jüngungs- und Überhaltbetrieb hat den Verf.
von der Schütte befreit. Die bekannten Vor-
beugungs- und Schutzmaßregeln werden auf-
gezählt und besprochen.
Die Schüttekrankheit der Kiefer und ihre
Bekämpfung. Bl. a. d. W. 189.
Bekanntes aus der Biologie des Schütte-
pilzes und seiner Bekämpfung nach dem
gleichnamigen Aufsatz von R. Schander in
„Forstschutz“, Vorträge über Pflanzenschutz
ın Bromberg, Heft 1.
Doroguine, Une maladie cryptogamique du
Pin. Bull. Soc. Mycolog. de France. T. 27, 105.
Im Parke des Forstinstitutes in Petersburg
beobachtete Verf. an den Nadeln von Pinus
montana kleine gelbe Flecken, die durch das
Stroma einer neuen Üytosporina-Art mit
mehrzelligen Sporen, C. septospora n. sp. ver-
ursacht waren.
K. Bancroft, A Pine Disease (Diplodia pit-
nea Kickx). Kew. Bull. Misc. Inf. I. 60. Ref.
Bot. Zbl. Bd. 117, 246.
Pinus silv., Strobus, Pinaster u. mont. wur-
den mit D. pinea, von Pinus insignis u. mon-
tana aus der Kapkolonie stammend, durch
Wundinfektion erfolgreich infiziert. Picea,
Abies und Larix scheinen immun zu sein.
Franz Zach, Die Natur des Hexenbesens
auf Pinus silvestris L. N. Z. f. F. u. L. 333.
Bei der Untersuchung des Problems der
Hexenbesenbildung kommt Z. auf dem Wege
cytologischer Beobachtungen an Kiefern-
hexenbesen zu dem Ergebnis, daß der Hexen-
besen der Kiefer lediglich auf eine Erkran-
kung der Knospen zurückzuführen ist, die,
wie die Kulturversuche ergeben, durch einen
zu den Streptothricheen zu zählenden Endo-
phyten hervorgerufen wird. Die bekannte
Wuchsform des Hexenbesens entsteht da-
durch, daß die befallenen Endknospen häufig
in ihrem Wachstum zurückbleiben oder gän
lich zugrunde gehen, und daß auch die Seite
knospen dieselben Erscheiungen wiederhole
können.
E. Mer, Le Lophodermium macrosporum
parasite des aiguilles d’epiceea. Bull. de
Soc. d. Scienc. de Nancy. Tome 11, 59 pp. B
spr. Z. f. B. P. u. J. 32. Bd. 337.
Verf. unterscheidet 2 durch verschiede
Nährverhältnisse des Myzełs bedingte E
krankungsbilder an den infizierten Nadel
die « -und die %-Form. Bei der «-Form a
gen die befallenen Nadeln am Grunde ein
braunschwarzen Ring. Sie fallen nicht ı
sondern fruktifizieren, nachdem sie im M
durch Askosporen der 2jh. Nadeln infiz
sind, am Baume. Die im August sich a
wickelnden Perithecien reifen im Frühja
des folgenden Jahres und sitzen nur an €
Unterseite der Nadel. Bei der ?-Form fe
der braunschwarze Ring am (Grunde der N
deln. Die Nadeln fallen aber ab und fruk
fizieren erst — mit allseitiger Ausbildung (
Perithecien — am Boden. Der Krankhel
verlauf ist hier ein sehr langsamer. Nur
geschwächten Bäumen ist er schneller. l
Nadeln bräunen sich dann bald und fall
‚schon im ersten Sommer und Herbst nach í
Infektion ab. Infiziert werden in beiden F.
sen nur 1jh. Nadeln. Die Nadeln des Jahr
triebes werden nicht befallen, ebenso werd
2jh. Nadeln nur ausnahmsweise angegriffi
Nährstoffreiche Nadeln führen zu schnel
Ausbreitung des Myzels und zur «-For
nährstoffarme zur #-Form. Schaden, Vi
beuge- und Heilmittel werden besprochen.
OFR. Dr. Matthes, Mitteilungen über B
und Leben der Fichtenwurzem und Unt
suchung über die Beeinflussung des Wur?
wachstums durch wirtschaftliche Einwirkt
gen. A. F. u. J. Z. 1.
Verf. vermutet, daß bei der Frage na
den Ursachen der Wurzel- und Stamnfä
auf ehemaligen Feldflächen Engerlin
schäden und Wind in Betracht zu ziehen s!
Die durch diese beiden Faktoren an den W!
zeln hervorgebrachten Biß- und Rißwund
bilden Eingangspforten für Polyporus ?
nosus.
v. Katte, Beobachtungen beim Anbau d
Douglasfichte. M. d. D. D. G. 396. 4
30jh., 26 em starke Douglasien erkrankt:
an Phoma abietina. |
P. Spaulding, The rusts of Tsuga canade
sis. Phytopathology. Vol. I. 94. to
Neben Peridermium peckii, dem verbr ne
sten Rost auf Tsuga canadensis u. Ts. er
niana, kommen noch Caeoma tsugae — hu
dermium fructigenum Arth. auf den St er
pen der grünen Zapfen und ein mit die
Jeutsches Sprachgebiet. 59
Forstschutz gegen Pflanzen.
rohl identischer Rost auf den jungen Trie-
en VOT. |
c. Laubholzparasiten.
Josef Weese, Zur Kenntnis des Erregers
er Krebskrankheit an den Obst- und Laub-
olzbäumen. Ztschr. f. d. landw. Verguchsw.
a Österr. 872.
Auf Grund von Untersuchungen von
‘schen, Obstbaum-, Haselnuß- und Faul-
aumkrebsen kommt Verf. zu der Ansicht,
laß nicht Nectria ditissima Tul., sondern N.
alligena Bres. der Krebserzeuger ist.
A. Lingelsheim, Ein für Deutschland neuer
Pılzschädling auf Prunus Padus. M. d. D. D.
3. 398.
In Schlesien trat die bisher nur aus Un-
zarn, Belgien und Nordamerika bekannte Mo-
ulia Linhartiana Sace. schädigend auf zahl-
reichen Exemplaren der Ahlkirsche auf.
M.J. Nagel, Der Schrecken des Kastanien-
trebses in den Vereinigten Staaten. Oe. F. 60.
Die von Diaporthe parasitica Mur. in New-
York und Umgebung unter den Kastanien-
œständen angerichteten Verheerungen wer-
ien geschildert. Der Schaden wird auf 10
Millionen Dollars geschätzt. Die nach ihren
Symptomen näher charakterisierte Epidemie
ıt nach Murrill zurzeit noch in rapider Zu-
nahme und vorläufig unwiderstehlich, weil
alle Präventivmaßregeln und Bekämpfungs-
versuche erfolglos sind.
F.W. Neger, Die Überwinterung und Be-
impfung des Eichenmehltaus. Th. J. 1.
Versuche des Verf.’s bestätigten, daß die
Überwinterung des Eichenmehltaupilzes nicht
durch Konidien, sondern durch Myzel in den
Knospen erfolgt. Als Bekämpfungsmaß-
nahme bewährte sich Bespritzen mit Schwe-
flkalkbrühe, am besten in der Verdünnung
1:2). Stärkerer Befall macht mehrmaliges
Bespritzen erforderlich.
V. Peglion, Intorno allo svernamento dell
adio della quercia. Rendic. Accad. Linaeei.
Se. 5. T. XX. I. Sem. 505. Ref. Z. f. B. P. u.
J. 32. Bd. 341.
Der Eichenmehltaupilz überwintert unter
den Knospenschuppen.
G. Trinchieri, vi proposito dell’ oidio della
quercia in Italia. L’alpe. Bologna Nr. 1.
Ausführliche Bibliographie über Vorkom-
men des Eichenmehltaus auf Eiche, Edel-
kastanie und Buche in Italien.
a Mangin, Le blanc du chene. Rev. 225,
“id, ‘
Ausführlicher, auf Literatur und Eigen-
heobachtungen gestützter Überblick über alle
mit dem Eichenmehltau zusammenhängenden
Yıssenschaftlichen und praktischen Fragen
(Art des Pilzes, Biologie, Wirte, Fortpflan-
zung, Ursprung, Schädlichkeit und Gegen-
mittel). Neue Tatsachen fehlen.
phie auf S. 273.
E. Cuif, D’oidium du chêne. Action du sou-
frage en pépinière. Rev. 270.
Bericht über erfolgreiche Anwendung des
Schwefelns in einem 30 a großen Eichenschul-
wi Kosten 3maligen Schwefelns für 1 a:
T.
Karl Müller, Zur Ausbreitungsgeschichte
des amerikanischen Stachelbeermehltaus in
Baden und einige Bemerkungen über den
Eichenblattmehltau. Z. f. P. 449.
Der Eichenmehltau wurde in Baden erst-
malig 1908 beobachtet und steigerte seine In-
tensität, sodaß er 1910 neben Stockausschlä-
gen auch die jungen Triebe alter Eichen be-
fiel. Im Jahre 1911 wurde er auch an Buchen-
stockausschlägen beobachtet.
Münch, Leitsätze zu den Mitteilungen über
die Gipfeldürre der Eichen. Silva 415.
Die übliche Erklärung der Gipfeldürre als
Folge von Wasserentzug durch Klebäste
stimmt für die Zopftrocknis der Pfälzer
Eichen nicht. Der Täter ist hier ein noch
näher zu untersuchender Askomycet, dessen
Myzel die Rinde in geringer Ausdehnung
tötet und sich dann im Holzkörper der letzten
Jahresringe in der Faserrichtung ausbreitet.
Von hier aus vermag das Myzel in Kambium
und Rinde vorzudringen und diese abzutöten.
Starke Klebeastbildung ist zumeist nicht Ur-
sache, sondern Folge des Kränkelns und Ab-
sterbens der Äste.
Bibliogra-
Ill. Nichtparasitäre Erkrankungen und
Beschädigungen.
P. Sorauer, Die mikroskopische Analyse
rauchbeschädigter Pflanzen. Berlin (Parey)
1911. Heft 7 der „Sammlung von Abhandlgn.
üb. Abgase u. Rauchschäden‘“, hrsg. v. J. Wis-
licenus.
Der Inhalt der vorliegenden Arbeit deckt
sich mit Verf.’s „Beitrag zur anatomischen
Analyse rauchbeschädigter Pflanzen“, IT.
Landw. J. 1908. S. 673. s. Jahresbericht 1908,
S. 87. Verf. versucht, den anatomischen Be-
fund als Hilfsmittel für die Beurteilung von
Rauchschäden spez. an Fichte mehr als bisher
zu verwerten und stellt zu diesem Zwecke zu-
nächst die Veränderungen dar, welche die
normale Nadel in den verschiedenen Alters-
stadien bis zum natürlichen Tode zeigt. In
zweiter Linie werden die Veränderungen vor-
geführt, die bei Eintritt eines vorzeitigen
Todes unter dem Einfluß von Winterkälte,
Wassermangel, Wasserüberschuß, Beschat-
tung, Verwundung u. s. w. sich zeigen. Allen
diesen Befunden werden die anatomischen
Bilder gegenübergestellt, die durch indu-
strielle Einflüsse (schweflige Säure, Salz-
Deutsches Sprachgebiet.
säure, Teer- und Asphaltdämpfe u. s. f.) her-
vorgerufen werden. Der Haupterfolg der
Untersuchungen besteht in der Feststellung
beständig vorhandener Merkmale bei Ein-
wirkung von schwefliger Säure einerseits und
der Teer- und Asphaltdämpfe andererseits.
Hierzu eine anatomische Tafel.
Für sachgemäßere Behandlung aller Rauch-
schädenangelegenheiten empfiehlt Verf. die
Bildung von Sachverständigen-Kommissionen
innerhalb der einzelnen Provinzen.
C. L. Gatin, Influence du goudronnage des
routes sur la végétation des arbres du bois de
Boulogne. Compt. Rend., tome 153, 202.
Ders., Reproduction expérimentale des ef-
fets du goudronnage des routes sur la végé-
tation avoisinante. Compt. Rend. tome 153, 688.
Verf. belegt in seiner ersten Arbeit die Be-
obachtungen von Mirande und Griffon (s.
Jahresbericht 1910, S. 58), daß die an geteer-
ten und asphaltierten Straßen stehenden
Bäume unter dem Staub bezw. unter den auf-
steigenden Dämpfen leiden, durch Angabe
von Messungen von Blattzahl und Blattgröße
von Straßenhäumen (Catalpa und Robinia),
die teils an asphaltierten, teils an nicht asphal-
tierten Straßen stehen, und findet, daß der
Schaden der Asphaltierung nur an den stark
besonnten und viel befahrenen Straßen, nicht
aber an den beschatteten und wenig benutzten
Wegen auftritt. In der zweiten Arbeit weist
Verf. experimentell nach, daß speziell der
Staub asphaltierter Straßen das spezifisch
Schädliche ist.
K. Feist, Nachweis einer Schädigung von
Fichten durch Röstgase. Arch. d. Pharm. Bd.
249, 7.
Röstgase einer Sideritanlage schädigten
die in der Nähe der Anlage stehenden Fichten
und erhöhten den Schwefelsäuregehalt der
Nadeln um 58,3%. Bodenvergiftung ließ sich
nicht nachweisen.
Fstr. Densow, Ist die Bergrüster gegen
Rauchschaden unempfindlich? D. F. Z. 397.
470.
Verf. bemerkte TTnempfindlichkeit der
Bergrüster gegen Rauchschaden, während
Eiche, Hornbaum und Esche abstarben. Auch
Ul. effusa scheint wenig empfindlich zu sein.
C. Schutz gegen atmosphä-
rischeEinwirkungen u. außer-
ordentliche Naturereignisse.
Von Prof. R. Beck in Tharandt.
l. Frost und Hitze.
Fm. Frhr. Schenk von Schmittburg, Die
Hitze und ihre Wirkungen in dem Diluvial-
sandgebiet der Mainspitze. Silva 281.
Forstschutz gegen Naturereignia
Im Reviere des Berichterstatters hielt Kie
fer auf den über 4 Jahr alten Kulturen a
Fichte ging bis zu 10 Jahr ein, wenn sie ni
sehr günstig im Schatten stand. Sehr we
widerstandsfähig zeigte sich Strobe, gut hi
gegen bestanden Douglasie, Stech- und Sitkl_
fichte. Eiche versagte in jungen Kulture“
die älteren verloren ihr Laub, werden sit
aber wohl erholen. Roteiche hielt sich besg
als die heimischen Arten. Birke und Akas
werden mit vorzeitiger Entlaubung davo:
kommen.
FA. Emil Vogt, Einwirkung der Hita
periode auf Fichtenkulturen. Silva 305.
In der hessischen Oberförsterei Hochweis
litten unter gleichen Bodenverhältnissen d.
älteren Kulturen bedeutend mehr als die Ne-
anlagen. >
Geh. OFR. Dr. Walther, Die Hitze w
Dürre im Sommer 1911. Silva 337.
Allgemeine Erwägungen bekannten Inh
tes über Wärme- und Weasserbedürfnis d
Holzarten und Angaben über Widerstan
fähigkeit der in einer Baumanlage in Dan
stadt stehenden In- und Ausländer. m
Baltz, Dürre und Vegetationswasser. Sil
329. l
Die von FA. Vogt (s. vorstehend) I
obachtete Erscheiung, daß ältere Fichtenk
turen mehr Dürreschaden zeigten als Ne
anlagen, findet nach B. ihre Erklärung nid
in der geringeren Kapillarkraft des gelockt
ten Bodens, sondern in der Bodenluft, die, 1
Wasser gesättigt aufsteigend, auf kältere B
denschichten trifft und hier Wasser aussch
det. Dieses Wasser wird durch Adhäsion fe
gehalten und kommt den Pflanzen zugute.
FA. Flander, Dürre und Vegetatio
wasser. Silva 373.
Verf. tritt dieser Ansicht von Baltz e
gegen und führt Beispiele an, die dafür `
sprechen scheinen, daß die Widerstandsfäh!
keit mancher Kulturen gegen die Dürre de
kapillaren Aufsteigen von Grundwasser :
danken ist.
Ders., Beobachtungen über die Wirkw
der Dürre im Jahre 1911. Silva 387.
Beobachtungen aus dem Keuper- und M
schelkalk Frankens (Steigerwald): Bode
lockerung, Beschattung, Moosdeckung al
Saatbeeten gut; starker Gras- und Unkrä!
wuchs auf Freikulturen schlecht; Überhält
in den Kulturen sehr nachteilig. Fichtenkt
turen litten in sonst nassen Partien 4
meisten. Hügelpflanzungen hielten schle‘
aus. Widerstandsfähigkeit der Holzarten
abnehmender Reihe: Akazie und Weiber
Bankskiefer, Kiefer, Douglasie, Fichte, euro
Lärche, Strobe, jap. Lärche. R
Obf. Rau, Die große Dürre und der Wa
ner’sche Blendersaumschlag. Silva 306.
utsches Sprachgebiet. 61
Forstschutz gegen Naturereignisse.
Auf den Nordsaumschlägen haben sich die
lanzen vorzüglich gehalten, ganz besonders
f dem bereits geräumten Außensaum. Auf
m gelichteten Innensaum beginnendes Ver-
rren einzelner Pflanzen.
il. Wasser, Schnee, Eis, Hagel.
Fm. Vill, Die Hochwasserschäden in den
aatswaldungen des K. Forstamtes Sondern-
im im Jahre 1910. N. Z. f. F. u. L. 19.
Hochwasserschäden in den Staatswaldun-
n A Kgl. Forstamtes Germersheim, eben-
s. 198.
In den über 4 Monate unter Wasser stehen-
m Waldungen des Sondernheimer Über-
hwenmungsgebietes sind durch Stauwasser,
ruck, Aufweichen des Bodens, Überkru-
ung u. s. w. sehr große Schäden angerichtet
orden. Am besten haben sich die Holzarten
it rauher, borkiger Rinde: Rüstern, Eichen,
irke und Kiefer gehalten, weiterhin sind
Veiden, Pappelarten, insbesondere Silber-
appel, Roterlen, Akazien, Hainbuchen gut
urchgekommen. Weniger gut haben die
iuden das Stauwasser ausgehalten und am
eisten haben Esche, Ahorn, Rotbuche und
\irsche gelitten. In Germersheim hielten sich
ie Akazien weniger gut, sondern gingen zu-
tem. An zweiter Stelle starben auch hier
ihorn und Esche, während Eichen, Rüstern,
itere Pappelm und Weiden und die verschie-
knen Strauch- und Dorngehölze sich als ent-
chieden wasserhart erwiesen. Esche ging in
ssudernheim im Alter von 30—70 Jh., Ahorn
m Alter von 30—40 Jh., Buche und Roterle
n Alter von 40-60 Jh. ein. Soweit der
amm im Wasser gestanden hat, löst sich die
tinde und ist von Nectria befallen.
_OFR. EBßlinger, Beschädigungen von pfäl-
schen Waldungen durch Hochwasser in der
‚mgebung des Rheines während des Sommers
310. D. F. Z. 835.
‚ Mitteilungen der gleichen Beobachtungen
wie vorstehend). Ältere Eichen, Ulmen, Pap-
en und Baumweiden widerstanden dem
unfluß des Stauwassers vollständig, während
lie glattrindigen Hölzer, namentlich Esche,
\horn, Rotbuche, Kirsche, Linde, Akazie,
dainbuche litten. Die meiste Überraschung
md den größten wirtschaftlichen Verlust be-
atete das massenhafte Eingehen von Eschen
klen Alters — in Sondernheim 1740 fm. Wd-
kre Verluste wurden durch Eingehen der
jüngsten Stockausschläge und der Pflanzen
m den überstauten Pflanzgärten, durch Be-
einträchtigung der Gras- und Streunutzung
auf den holzleeren Flächen, durch Beschädi-
paon an Wegen, Dämmen u. s. w., durch
chädigung des Wildstandes, namentlich des
aanenstandes herbeigeführt. In den baye-
rischen Forstämtern Kandel - Süd, Sondern-
heim, Germersheim und Speyer wird der
wirtschaftliche Schaden ohne den Pachterlaß
für geringere Grasnutzung usf. und Jagd auf
rd. 40 000 Mk. eingeschätzt.
Fm. Rebmann, Schädlicher Einfluß von
Nässe auf Juglandaceen. M. d. D. D. G. 400.
Hoher Grundwasserstand wirkt auf das
Keimen der Samen von Carya alba und auf
Sämlinge höchst nachteilig ein. Durch Stau-
wasser litten ferner ältere Eschen, Rüstern
und Buchen, nicht aber die Kiefern, von
denen im Jahre 1910 40jh. Stangenhölzer über
3 Monate metertief ohne den geringsten Nach-
teil im Wasser standen.
Über den Schnee- und Windwurfschaden
vom 19.—21. Januar 1910. Schw. Z. 154.
Der sehr ausgedehnte Schaden hat haupt-
sächlich die ungenügend oder nicht gepfleg-
ten Bestände betroffen und konzentriert sich
auf die Stämme von 20 bis 30 em Durch-
messer. Am meisten geschädigt wurden
Fichte und Kiefer. Letztere aber erwies sich
gleich der Bergkiefer auf dem Kalk und Dolo-
mitschutt bei Davos als eine gegen Bruch sehr
widerstandsfähige Holzart. Sehr wenig ge-
litten hat die Tanne; in den fast reinen Be-
ständen war der Schaden ohne alle wirtschaft-
liche Bedeutung.
Hévin de Navarre, Die Rauhreifschäden
im westlichen Mähren, Domäne Teltsch. M.
u. Schl. 154.
Beschreibung eines abnormen, im Dezem-
ber 1910 sich ereignenden Eisbruches. Der
Schaden setzte von Südost än, erstreckte sich
aber bis tief in die Bestände, verschonte keine
Holzart und verwüstete die ältesten, bestbe-
mantelten Waldränder. In den Altbeständen
litt die Tanne am meisten. Betroffen wurden
die über 600 m hohen Lagen. |
Rauhreifschäden. Silva 410.
Ende November wurden die Wälder des
Eulengebirges von. starken Rauhreifschäden
heimgesucht.
Frostschaden im sächsischen Erzgebirge.
D. F. Z. 52.
Durch Rauhfrost sind Weihnachten 1910
im Erzgebirge auf sächsischer und böh-
mischer Seite rd. 6000 fm gebrochen worden.
Ebenso haben die Bestände des Thüringer
Waldes in der Höhenlage von 650 bis 800 m
stark gelitten. In einzelnen Revieren sind bis
60% des Jahresetats gebrochen.
Iil. Wind, Blitz, Feuer.
Fm. Schöttle, Sturmschaden im Stadtwald
der Stadt Gmünd. Silva 317.
Ein Wirbelsturm warf am 30. Juni im mitt-
leren Remstal in der Nähe des Hohenstaufen
Deutsches Sprachgebiet,
Forstschutz gegen Naturereignim,
in wenigen Minuten rd. 800 fm Fichten und
Tannen.
Rosemann, Die Behandlung von Bestandes-
schutzmänteln aus Fichte. D. F. Z. 869.
Verwirft die Fichte und befürwortet die
lockere Erziehung von Waldmänteln als
Sturmschutzmiitel.
Ein seltener Fall von Blitzverwüstung. Pr.
F. f. d. Schw. 125.
Ein Blitz zerschlug 3 in den Ecken eines
Dreiecks von 12, 10 und 7 m Seitenlänge
stehende, 44—54 em starke Weißtannen in sel-
ten vehementer Weise. Zwischen den zer-
schlagenen, teilweise dürren Tannen standen
andere schwächere Stämme, die unbeschädigt
blieben.
Blitzschäden im Walde infolge elektrischer
Leitungen. D. F. Z. 1037.
Nach A. K. Cajander („über Waldtypen“,
Helsingfors 1909) wurden 1905 in Finnland
durch einen im Fernsprechdraht fortgeleite-
ten Blitz auf einer Strecke von 2 bis 3 km ent-
lang der Leitung 262 Bäume getötet bezw. be-
schädigt. An einer Stelle hatte eine lokale
Entladung stattgefunden, wodurch 25 Bäume
getötet worden waren.
C. Baltz, Der Blitz und seine Wirkungen.
Silva 306.
Erörterung bekannter AVT ane und
Mitteilung von Einzelbeobachtungen. Die auf-
fällige Erscheinung der sog. Blitzlöcher er-
klärt B. durch den Hinweis auf das Vor-
kommen von Streublitzen.
Waldbrände.
Die abnorme Dürre des Jahres 1911 hatte
naturgemäß unzählige Waldbrände zur Folge
und veranlaßte zahlreiche Veröffentlichungen
über Umfang und Verlauf einzelner Brände,
Vorbeugungsmaßnahmen u. s. f. Statistische
Angaben fast in jeder Nummer der D. F. Z.
ab Š. 339, in Silva ab S. 117. Oe. F. 185.
Die Waldbrände in Preußen in den Jahren
1908 und 1909. D. F. Z. 977.
Die beschädigte Fläche betrug 1908: 1279
ha, 1909: 8917 ha; der Schaden 1908: 130 859
Mk., 1909: 1698 955 Mk.
chnelle Meldung von Waldbränden. D.
F. Z. 916.
Nach Anordnung der Preuß. Eisenbahn-
verwaltung hat das Bahnbewachungs-, Sta-
tions-, Zug- und Lokomotiv-Personal wahrge-
nommene Waldbrände sofort telefonisch oder
auf anderem geeigneten Wege mit Angabe der
ungefähren Entfernung vom Bahnwärterhaus
oder der Station u. s. w. der nächsten Eisen-
bahnstation zu melden. Von hier aus wird die
Meldung an die nächsten Ortsvorsteher, Bür-
germeister oder die Oberförsterei dann wei-
tergegeben.
Fernsignale der Bahnwärter bei Wall
bränden. D. F. Z. 399.
In mehreren preuß. Eisenbahndirektion
bezirken sind die Bahnwärter mit Sigua
hupen ausgerüstet worden. Die Einrichtu
hat sich bewährt, sodaß ihre Verallgemein
rung zu erwarten ist. i
rhöhung der Geldmittel zur Vermehru
der Vorkehrungen gegen Waldbrände. D.:
Z. 804. Oe. F. 377.
Den Eisenbahndirektionen sind seitens d
Ministeriums für öffentliche Arbeiten at
reichende Mittel für Vermehrung und Vi
besserung der Feuerschutzanlagen an d
Haupt- und Nebenbahnen zugewiesen wordt
icherung forstfiskalischer Gebäude l
Waldbränden. D. F. Z. 975.
Durch Verfügung des Preuß. Ministeriw
für Landwirtschaft, Domänen und Forst
vom 6. November wird angeordnet, daß K
fernbestände in gefährlichem Alter von €
bäuden mit fester Bedachung mindestens
m, von solchen mit weicher Bedachung 1%
entfernt bleiben. Die durch den Abtrieb ©.
stehenden Streifen sind entweder landvi
schaftlich zu nutzen oder mit feuersicher
Holzarten, evtl. parkartig zu bepflanzen.
Über die zunehmende Waldbrandgefahr
Bayern. D. F. Z. 476; Oe. F. 284.
Nach den Ergebnissen der Statistik e
fällt im Durchschnitt auf 5294 ha Staatswal
fläche 1 ha Brandfläche. In den durch Wal
brände erfahrungsgemäß besonders heim
suchten Waldgebieten wird Einführung el
absoluten Rauchverbotes angestrebt. Bei d
Ortsfeuerwehren bestehen teilweise seh
„Waldabteilungen“, die den Forstleuten wt
stehen, alljährlich besondere Übungen abh
ten und bei Waldbränden auf ein bestimm
Glockenzeichen hin möglichst rasch a
riicken.
Zur Bekämpfung der Waldbrandgeft
in Bayern. Oe. F. 293. l
Wiedergabe der gesetzlichen Vorschrift
über Grenzabstand von Bäumen, Sträuche
und Hecken.
J. Dragutinovic, Der Forstschutz und !
Feuersgefahr in Waldungen. Oe. F. 345.
Verf. verlangt obligatorische Versicheru
der Waldbesitzer gegen Waldbrandschad
und Heranziehung der Eisenbahnen, die 4
Wald durchschneiden, sowie der Ortschaft
deren Bewohner den Wald besuchen, zur +!
mienzahlung. Weiterhin wird ein allgem
nes Rauchverbot für den Wald, sowie
bringen von Rauch- und Funkenverzehre
an den Lokomotiven gefordert.
FA. G. Herwig, Feuerwachtürme. A.
u. J. Z. 40.
Kurze Notiz über Feuerwachtürme
Westfalen mit Zielvorrichtungen zur Besti!
eutsches Sprachgebiet.
63 Forstschutz gegen Naturereignisse.
ung des Brandherdes mit Hilfe eines Ein-
hneideverfahrens im ungefähren Sinne des
ystems Seitz.
Auf welche Entfernung kann ein Lokomo-
funke zünden? F. Zbl. 671. D. F. Z. 976.
In einem Rechsstreit wurde die Berufung
ner zum Schadenersatz für einen Wald-
and verurteilten Eisenbahndirektion mit
r Begründung zurückgewiesen, daß die vom
ahındamm 143 m entfernte Zündstelle noch
cht außerhalb des Flugbereiches eines von
arkem Wind fortgetragenen Funkens liege.
Obf. W. Ammon, Der Waldbrand bei Wim-
is. Schw. Z. 291.
„Waldbrand an der Simmenfluh. Schw. Z.
die
Beschreibung eines am östlichen Ende der
tockhornkette durch Blitzschlag verursach-
a großen Waldbrandes, der infolge der ab-
ormen Dürre und infolge der Zähigkeit, mit
eicher sich das Feuer in dem torfartigen
ohbumus hielt, außerordentliche Anstren-
ugen bei der Bekämpfung nötig machte.
raudfläche 120 ha. Bestockung: Mischungen
on Buche, Fichte, Kiefer bezw. Eiche, Kie-
v, Bergkiefer, Tanne.
E. Schultze, Waldbrände in den Vereinig-
e Staaten. Z. f. F. u. J. 850.
Klagelied über Waldabschwendung in
Nordamerika. Ganz besonders beklagenswert
t de Gleichgültigkeit gegenüber den un-
meßlichen Schäden durch Waldbrände. 1908
nrd der hierdurch angerichtete Verlust auf
Wü Millionen Mk. geschätzt, 1910 beläuft er
xh infolge der riesigen Brände in den nord-
tstlichen Staaten Idaho, Montana und
Ñahington wahrscheinlich auf ein Mehr-
ahes dieser Summe. Finigermaßen hin-
achende Schutzmaßregeln werden nur in
ku ein Fünftel der Gesamtwaldfläche um-
enden Forsten der Bundesregierung be-
kachte. Hier sind unter Pinchots Einfluß
teite Straßen und Feuergestelle angelegt,
uerwächter, bestellte Telephon-Leitungen
ad andere zweckmäßige Einrichtungen in
mg auf Feuerbereitschaft und Nothilfe-
Sicht geschaffen. Die Wirksamkeit dieser
littel geht daraus hervor, daß 1908 nur
Millionen Mk. Schaden, also nur der hun-
eriste Teil des Gesamtschadens, 1907 gar nur
%0 Mk. auf die Bundesforsten entfielen.
Die großen Waldbrände in Nordamerika.
LP. Z. 107.
Kurzer Bericht iiber die forstlichen und
gemein wirtschaftlichen Schäden der im
mmer und Frühherbst 1910 an der Grenze
on Kanada und den Vereinigten Staaten wü-
enden kolossalen Waldbrände, über Ent-
it geürsachen und Bekämpfungsmöglich-
D.
Waldbrände in Nordamerika. Schw. Z. 18.
Die Waldbrände von 1910 umfaßten eine
Fläche von ungefähr 16 000 km? und zerstör-
ten über 200 Millionen fm, das Doppelte des
gewöhnlichen Nutzungsquantums der Union.
Der Schaden wird auf 1 Milliarde Franken
geschätzt.
Anhang.
Naturschutz.
Zum Zwecke der Schaffung und Erhaltung
großer Parke, in denen die Natur vor den zer-
störenden Eingriffen der fortschreitenden
Kultur bewahrt und in ihrem ursprünglichen
Zustande erhalten werden soll, hat sich 1909
in München ein Verein „Naturschutzpark“
mit dem Sitze in Stuttgart (Geschäftsstelle:
Pfizerstr. 5) gebildet. Der Verein hat sich zu-
nächst das Ziel gesteckt, drei große Natur-
parke zu schaffen und zwar einen als Hoch-
gebirgspark in den Alpen, einen zweiten im
Mittelgebirge und Hügelland und einen drit-
ten in der Tiefebene in Norddeutschland.
Naturschutzparke in Deutschland und
Österreich. 2. Aufl. Stuttgart 1911. Propa-
anda-Schrift für die Ziele des . Vereins.
rientierung über die Naturschutzidee, ihre
Entwicklung und über Aussichten und Wege
ihrer Verwirklichungen. Für den Alpenpark
ist ein 150 km? großes, an der steiermärkisch-
salzburgischen Grenze gelegenes, zunächst in
Erbpacht zu nehmendes Gebiet gesichert. Der
Flachlandspark soll in der Lüneburger Heide
geschaffen werden. Zu diesem Zwecke ist be-
reits ein 700 Morgen großes Gelände, der Wil-
seder Berg, für 110000 Mk. angekauft wor-
den. Der Ankauf soll den Grundstock des ge-
planten, etwa 3 bis 4 Quadratmeilen groß ge-
dachten Schutzparkes bilden.
Um die sehr beträchtlichen Mittel zur Ver-
wirklichung der ins Auge gefaßten Unterneh-
men zu erhalten, fordert der Verein alle Na-
turfreunde zum Beitritt auf (Jahresbeitrag
mindestens 2 Mk., lebenslängliche Mitglied-
schaft 100 Mk.).
Kurt Floericke, Naturschutzparke.
D. D. G. 270.
Begeisterte und begeisternde Orientierung
über den Naturschutzpark - Gedanken, sowie
über Pläne und Aussichten seiner Verwirk-
lichung.
Naturschutzparke in der Pfalz.
D. G. 421.
Als Naturschutzparke sind ein durch sel-
tene Reize ausgezeichneter Waldrücken am
Donnersberg, ein Stück Moorland im Land-
stuhler Bruch, ein Moor bei Homburg, ein ur-
wüchsig Stück Wald im Bezirk Schönau, ein
Teil der Felslandschaft bei Pirmasens und
eine Talpartie bei Zweibrücken in Aussicht
genommen.
M. d.
M. d. D.
Deutsches Sprachgebiet.
5 EER im Hohen Venn. D. F.
In der Obf. Eupen soll ein 7 ha großes Ge-
lände weder aufgeforstet noch zur Torfgewin-
nung verwertet werden. Für die Zeit dieser
Nichtbenutzung, für deren Dauer keine Ge-
währ geleistet wird, ist der Anbau von Venn-
pflanzen gestattet. Auch auf belgischer Seite
ist ein Naturschutzpark zur Erhaltung der
Venn-Eigenheiten geplant.
Gründung eines Ne aturschutzparkes in den
österr. Alpen. Oe. V. 202.
Von östereichischer Seite wird außer dem
bereits genannten steiermärkischen Schutz-
park auch die Schaffung eines solchen im Ge-
Forstbenutzung und Forsttechnolige
biete der hochinteressanten mediterran
Waldflora, und zwar auf der dalmatinische
Insel Meleda (vgl. Oe. V. 233) befürwort
Zur Förderung des Vereins Naturschutzpa
hat sich in Wien ein Aktionskomitee ui
dem Vorsitze des Prof. v. Wettstein gebild
dessen „Aufruf zur Gründung eines Nat
schutzparkes in den österr. Alpen“ veröffe
licht wird.
Ein Naturschutzpark in der Steierma
Oe. F. 197. '
Hinweis auf Zweck und Ziel der (Gir
dung und hoffnungsfreudiger Ausblick :
die wissenschaftliche Auswertung von Naf
schutzparken zugunsten der Forstwirtsch
Forstbenutzung und Forsttechnologie.
Von Professor Dr. Adolf Cieslar in Wien.
I. Eigenschaften der Holz-
arten.
F. W. Neger, Die Rötung des frischen
Erlenholzes. Mit 2 Abb. (N. 2. £.F. u. L
96—105.
Die Rotfärbung, welche im wesentlichen
auf einen Oxydationsvorgang zurückzuführen
ist, erfolgt nur bei einem gewissen Wasser-
gehalte des Holzes. Juufttrockenes — noch
weißes — Erlenholz färbt sich auch bei unge-
hindertem Luftzutritte nicht. Läßt man einen
berindeten Erlenholzknüppel austrocknen, so
zeigt sich, daß die inneren Jahrringe auch
tiefer im Holze eine deutliche Rotfärbung zei-
gen, während die der Rinde benachbarten jün-
Beren Holzschichten weiß geblieben sind.
araus darf man schließen, daß die älteren
Holzringe offenbar luftreicher sind als die
Jüngeren.
Das Licht spielt bei der Erlenholzrötung
keine Rolle; sofern die maßgebenden Be-
dingungen — Luftzutritt, Feuchtigkeit — er-
füllt sind, erfolgt die Verfärbung auch im
dunklen Raume.
Mechanischer Druck fördert die Rötung
des Erlenholzes sehr. Der die Rötung verur-
sachende Körper steht in Beziehung zu einem
auf Eisensalze reagierenden gerbstoffähn-
lichen Körper. Es sind ausschließlich die
lebenden Zellen des Holzgewebes, welche als
Träger des färbenden Stoffes in Betracht
kommen, und zwar ist es der Zellinhalt der
Marktstrahl- und Holzparenchymzellen, sowie
der Ersatzfasern, der sich bei Sauerstoff-
zutritt mehr oder weniger rotbraun bis g
braun färbt.
Der rote Körper findet sich in den Paı
chynizellen teils in Form von hellroten,
die ganze Zelle ausfüllenden krümelig-I
nigen oder homogenen Massen, teils in Fo
von feuerroten Tröpfchen. Diejenigen Zell
in welchen der Zellinhalt durch Oxydation
rötet ist, sind abgestorben. Der rote Inlıs
körper ist schwer zersetzbar und hochm
kular, vielleicht ein Polymerisationsprod
Der Körper erinnert an jene Stoffe,
bei der normalen und bei der pathologist
Kernbildung auftreten.
ll. Gewinnung, Verwertun
und Verwendung des Holzt
Junack, Kritische Betrachtungen der
tersuchungen des Oberförsters Dr. Borgme
Castellaun „über den Verlust an Masse |
Wert bei der Aufmessung und dem Ver
des Fichtenholzes in entrindetem Zustum
(Z. f. F. u. J. 708—714.)
Der Verfasser hält das von Borgm
untersuchte Material für nicht zureichend,
daß Borgmanns Messungen nicht beweiskl
tig erscheinen. Die Schwankungen der
gangsprozente sind im Verhältnis zur A
der Messungen zu groß.
Die Herleitung zuverlässiger Werte
großen Holzmassen, aus dem Gesamteinst
anzer Oberförstereien läßt sich aber
einlegen mathematisch konstrue
|
!
"eutsches Sprachgebiet. 65
Forstbenutzung und Forsttechnologie.
." Denkt man sich jede der F'restgehaltsklassen
.ı so viele Unterklassen eingeteilt, wie die
-lasse Hundertstel vom Festmeter umfaßt,
- pd berechnet man aus den klassenweisen An-
"ben des Gesamteinschlages, welche Fest-
> auf jede dieser Unterklassen entfällt, so
„Inn man für den Gesamteinschlag eine Kurve
' þnstruieren, welche angibt, wie sich jede
‚Iıterklasse am HFestgehaltsanfall des ganzen
Bhres in der ganzen ÖOberförsterei beteiligt
Da man überdies das Rindenverlust-
ozent kennt, kann man reclınerisch herlei-
kn, welche Unterklassen von einer Klasse in
' e andere abwandern. Hliernach läßt sich
irekt aus der Kurve ablesen, welche Gesamt-
n in die niederen Klassen fallen.
Die Zusammenstellung zeigt, daß die Ab-
kei von der I. in die 11. Taxklasse mit
m längeren Ausnutz erheblich fiel und die
hwankungen, wie vorauszusehen, recht
obe waren.
Vergleicht man die von Junack gewonne-
n Resultate mit den Borymannschen, so
igt sich eine Übereinstimmung nur in der
.zur III. Klasse. Mit einem festen Prozent-
tz darf man allgemein nicht rechnen. Die
endenz, welche Borgmann gefunden haben
- Mill, da8 die Abwanderungsprozente von der
- IV. zur I. Klasse gleichmäßig steigen, hat
- Juack nicht bestätigt gefunden.
" Nachuntersuchungen über diese Frage sind
-zweifelhaft noch notwendig.
:” F. Kraetzl, Die Gerstl’sche Seilwinde in
rer Anwendung als Rodemaschine. (M. u.
hl. 126—133.)
‚ Es wird die vom Direktor der landwirt-
“schaftlichen Maschinenfabrik R. Sack in Wien,
8. Gerstl konstruierte Seilwinde beschrieben
und abgebildet. Diese Winde wurde am 9. März
ll von der genannten Firma einem kleinen
„Kreise von Fachmännern in den Forsten der
Domäne Bisenz in Mähren vorgeführt. Es
‚wurde ihre Arbeitsweise als Baum- und als
Stoekrodemaschine demonstriert.
Hinsichtlich der Konstruktion der Rode-
maschine wird auf den Aufsatz verwiesen.
‚ Bei der Vorführung der Maschine wurde
eine Eiche von 34 em Brusthöhendurchmesser
in 30 Minuten niedergelegt, wobei die Zeit für
die korrekte Aufstellung der Maschine ein-
gerechnet erscheint. Für die Fällung einer
cm starken Kiefer wurden 25 Minuten be-
uötigt. Ein Anroden der Stämme war nicht
notwendig.
Die Herz- und Pfahlwurzeln wurden bei
der Rodung langsam aus dem Boden gezogen
und die Stämme fallen langsam nieder. Die
Fallrichtung ist durch die Aufstellung der
ilwinde gesichert.
Das Roden von Kiefernstöcken von 20 bis
3 em Stärke erforderte 5—10 Minuten. Ein
Forstl. Jahresbericht f. d. Jahr 1911.
—
Anroden der Stöcke war gleichfalls nicht
nötig. Bei besonders starken Bäumen oder
Stöcken kann die Anzugskraft durch Füh-
rung des Zugseiles über Seilrollen im Fla-
schenzug beliebig erhöht werden. Flaschen-
zige werden von der Firma auf Verlangen
geliefert.
Zur Bedienung genügen zumeist ein Ge-
spann, von welchem zweckmäßig je ein Zug-
tier an jedem Zugbaum zur Anspannung ge-
langt, und zwei Arbeiter.
Die Seilwinde kann auch zum Transport
schwerer Baumstämme aus dem Walde
selbst bei ungünstigen Geländeverhältnissen
— Verwendung finden.
Eine Gespannwinde ohne Zugbäume, aber
mit deren Eisenbeschlag, stellt sich ab Maga-
zin Wien auf K. 290.—, die Fahrvorrichtung
hierzu auf K. 60.—, ein Normaldrahtseil kostet
pro 100 m K. 60.—, eine Seilrolle K. 30.—.
Hofmann, Baumtragzangen. Mit 2 Abbil-
dungen. (N. Z. f. F. u. L. 280—282.)
Es werden zwei — in Osterreich übrigens
schon bekannte — Tragzangen beschrieben
und abgebildet, welche das Ausbringen von
Stämmen und Holzstücken aus Schlägen in
einfachster und bester Weise ermöglichen. Die
Beschädigung von etwa vorhandenen Jung-
wüchsen wird vollständig vermieden. Beson-
dere Vorteile bringt diese Art der Rückung
auf weichem, moorigem Boden, wo Gespanne
nur bei strengem Froste verwendet werden
können. Im bayerischen Forstamtsbezirke
Rosenheim hat sich die Tragzange sehr gut
bewährt.
Das Gerät wird von der Firma G. Robel &
Comp. in München, Talkirchnerstraße 210/212,
hergestellt und kostet pro Stück 7.50 Mk.,
zwei Stücke 13 Mk.
L. Fabricius, Der Nutzen des Sicherheits-
Sprengstoffes „Cahücit“ im Forstbetrieb. (F.
Zbl. 330—334.)
Bei den Grafrather Versuchen war der
technische Erfolg der Sprengung insofern
nicht vollends befriedigend, als das gesprengte
Holz nur zum geringen Teile lose auf der
Erde lag, zum größten Teile noch mit den
Wurzeln mehr oder weniger im Boden fest
hing. Die Sprengung von 1 fm Stockholz
kostete Mk. 3.05, wovon der größte Teil auf
Ankauf des Sprengstoffes entfiel.
Die Ergebnisse der Versteigerung des ge-
sprengten Materiales lehrten, daß in Grafrath
die Sprengung mit Cahücit unwirtschaftlich
ist. Dies trifft aber nur dort zu, wo die
Männer während des Winters nicht genügend
beschäftigt sind, so daß sie ihre Arbeitskraft
bei der Stockrodung billig in Rechnung
stellen.
9
Deutsches Sprachgebiet.
66 Forstbenutzung und Forsttechncigl
Aus den Versuchen ergab sich, daß pro De-
zımeter Stockdurchmesser 136,2 g Cahücit
verbraucht wurde (= 1,53 Patronen).
Die Stockholzgewinnung mit Cahücit hat
also für die Verhältnisse von Grafrath bei
München einen Mißerfolg gezeitigt.
G. Janka, Eschenholz zu Ski. (Z. f. d. g. F.
558—585.)
Die Schneeschuhe werden mit großem Vor-
teile aus Eschenholz erzeugt. Vielfach wer-
den Ski in Skandinavien aus mitteleuropä-
ischem Eschenholze verfertigt,um dann wieder
nach Mitteleuropa exportiert zu werden. Bei
dem verhältnismäßig bedeutenden Verbrauche
an Schneeschuhen wäre es nicht ohne Belang,
der Anzucht der Esche mehr Aufmerksamkeit
zu schenken. Von diesem Gedanken aus-
gehend, machte Janka zahlreiche Unter-
suchungen über die Qualität des Eschenholzes
mit besonderer Berücksichtigung der Verwen-
dung desselben zu Ski. Er fragte sich, wel-
ches die beste Qualität des Eschenholzes für
den genannten Zweck darstellt und auf welche
Eigenschaften des Holzes bei der Skifabri-
kation ein besonderer Wert zu legen sei.
Der Verfasser gelangte bei seinen Unter-
suchungen zu der schon bekannten Tatsache,
daß die technischen Eigenschaften der Bie-
gungselastizität und der Biegungsfestigkeit,
der Druckfestigkeit und der Härte des
Eschenholzes gleichsinnig mit dem Steigen
des spezifischen Gewichtes wachsen und daß
der Feuchtigkeitsgehalt eine Verminderung
dieser technischen Eigenschaften des Holzes
zur Folge hat.
Eschenholz von sehr engringigem Baue
ist immer von schlechter Qualität; es ist der-
artiges engringiges Eschenholz für Skierzeu-
gung nicht brauchbar. Sehr breite Jahrringe
sind aber beim Eschenholze gleichfalls nicht
erwünscht, da dann das Spätholz des Jahr-
ringes wegen des zu raschen Wachstums nicht
so hart und dicht ist wie die Spätholzzone bei
mittelbreiten Jahrringen. Das beste Eschen-
holz ist jenes von mittlerer, etwa 2 mm betra-
gender Jahrringbreite.
Das zu Skischienen verwendete Eschenholz
soll hohe Tragkraft und hohe Biegungsfestig-
keit besitzen; diesen Anforderungen ent-
spricht das schwerste und härteste Holz. Bei
solchem Eschenholze ist auch die Abnutzung
der Gleitflächen am geringsten. Das Holz soll
ferner tunlichst elastisch und möglichst wenig
hvgroskopisch sein. Letztere Forderung er-
füllt in erster Linie sehr dicht gefügtes
Eschenholz.
Solches Holz liefern vornehmlich auf gu-
ten Böden und im freien Stande erwachsene
Eschen.
Das Holz der bei uns erzogenen amerika-
nischen Esche (Fraxinus americana) liefert
minderwertiges Material. Auch das in Xo
wegen erwachsene Eschenholz zeigt geringe
Qualität als das in Mitteleuropa produzieg
Zum Schlusse rät Janka dringend an, |
Nachzucht der Esche in solchen Standort
die ihr zusagen und die die Produktion gu
Eschenholzes verbürgen, mit Fleiß zu |
treiben.
Ney, Versteigerung des Holzes im We
des mündlichen Abgebotes. (F. Zbl. 421—%
Die Versteigerung im Abgebot hat zur ı
bedingten Voraussetzung, daB sowohl ı
Käufer wie der Verkäufer genau wissen, ı
das auszubietende Los bei der augenblu
lichen Handelslage wert ist. Es eignet &
nicht für kleine Verkäufer für den Lok
bedarf, sondern nur für große Verkäufer v
Handelsware, also für Leute von Fach, wele
die zur Wertbereehnung nötigen Kenntui:
zu besitzen pflegen. Gerade deshalb ist es I
den Verkäufer unbedingt nötig, daß ihn e
weder die Holztaxe einen richtigen Maös
für den Wert der einzelnen Lose gibt oder ¢
der Verkäufer die zu einem Lose vereinig
Hölzer ohne Rücksicht auf die Taxe m
ihrem wirklichen Wert geschätzt hat oder |
schätzen lassen.
Der Verkäufer wird immer gut tun, si
bei Bestimmung der Ausrufspreise nicht n
chanisch an die Taxpreise zu halten, sondei
sie vor der Verhandlung an der Hani d
Nummerbicher sorgfältig zu veranschlag
und sich an diese berechneten Preise zu hi
ten, solange nicht ans dem Verkaufe herw
geht, daß die Handelslage sich geändert i
Wo so verfahren wird, hat die Verste
rung im Abgebote für den Waldbesitzer
große Vorteile, daB sie auf das wari
empfohlen werden kann. Bei dieser Verkau:
art kann niemand wissen, welches Los |
anderer haben will, auch nicht, wieviel €
selbe dafür aufzuwenden gesonnen ist. Er m
daher seine genaue Schätzung vorher machi
und zugreifen, sobald das Ausgebot bis :
seiner Schätzung herabgegangen ist. =
kann der eine Käufer vom anderen nicht sel
kanös in die Höhe getrieben werden. Es kar
also der Holzhandel nicht monopolisiert we
den. Der Holzhandel beruht beim Verkan
im Abgebote auf viel soliderer Basis. Der 3
kauf wickelt sich flott ab: 120 Lose 1 E
Stunden zu verkaufen, ist eine Kleimg
und der versteigernde Beamte ist unpa“
ischer Richter. e
Beim Verkaufe im Wege des Abgebotes ©,
und fällt das Holz im Walde mit dem MU
preise der fertigen Ware, beim Verkaufe 1
Aufgebot ist der Waldpreis oft wenige.
von, als von der An- oder Abwesenheil a
mißliebigen Konkurrenz abhängig.
entsches Sprachgebiet.
Forstbenutzung und Forsttechnologie.
Auch die Holzkäufer stehen dem Ver-
ufe im Abgebote nicht unfreundlich gegen-
KT.
Im deutschen Reichslande ist das Abge-
tsverfahren eingeführt. Demnächst wird
ıch in der preußischen Staatsforstverwal-
ng damit begonnen werden.
A. Kubelka, Die neuen Handelsusanzen an
r Wiener Börse. (Oe. V. 166—175.)
Der österreichisch-ungarische Verein der
olzproduzenten, Holzhändler und Holzindu-
riellen in Wien hat i. J. 1908 die Anregung
ıeiner Revision der bis dahin in Geltung ge-
senen „Speziellen Bedingungen für den
andel in Hölzern aller Art an der Wiener
örs vom 1. April 1904“ gegeben, welche sich
sonders mit der Klassifikation der Hölzer
efassen sollte. Auf Beschluß der Wiener
rse v. 6. Okt. 1908 wurde eine Enquete zur
«vision der Holzhandels-Usanzen einberufen,
n welcher Vertreter des staatlichen und Pri-
ıtforstbesitzes wie auch der Staatsbahn teil-
ahmen. Die neuen „Bedingungen“ traten
m1. April 1911 in Kraft. Die Usanzen ver-
ürgen nicht nur eine regelrechte Abwicklung
er im Börsensaale geschlossenen Geschäfte,
ie sollen auch dem nicht an der Börse han-
klnden Kaufmann eine Richtschnur und
Stütze sein. Ihr Inhalt ist — vom Stand-
unkte des Juristen betrachtet — kein ein-
seitlicher, denn wir finden in ihnen die Auf-
«ichnung von Handelsgewohnheiten und die
Festlegung rein börsentechnischer Vorschrif-
en. Die Börse-Usanzen treten automatisch
ian der Börse abgeschlossenen Geschäften)
wer auf Grund Übereinkoınmens der Ver-
ragstelle in Kraft.
Neu ist in den Usanzen die Einteilung der
Hölzer nach ihrem Härtegrade und die Fest-
ung des Begriffes „weiches Holz“. Scharf
efaßt sind die Bestimmungen über die Be-
nängelungen nach Quantität und Qualität der
are. Ferner wurden Bestimmungen aufge-
ommen, betreffend die Krediteinstellung bei
ahlungsverzug. — Vollständig ausgeschaltet
tscheint der Handel mit exotischen Hölzern,
er in Österreich-Ungarn nur wenig um-
angreich ist.
E. Laris, Kritische Beleuchtung des neuen
füping’schen Schwellen - Tränkungsverfah-
ens. (Schw. Z. 255—259.)
Der Verfasser führt aus, wie die störende
irkung der mit Eisenteilen in Berührung
commenden Metallsalze es herbeigeführt
aben, daB bei der Imprägnierung der Eisen-
ahnsehwellen die Metallsalze immer mehr zu-
kunsten des T'eeröles zurücktreten mußten.
Nun ist aber die Teerölimprägnierung gegen-
‚ver jener mit Ziukchlorid außerordentlich
kostspielig, Man trachtete nun die reine Teer-
ölimprägnierung zu verbilligen. Wie weit
diese Frage durch das Rüping’sche Sparver-
fahren gelöst wurde, ist noch nicht einwand-
frei entschieden.
Laris verlangt von einer guten Holz-
imprägnierungsmethode, daß 1. die zur Ver-
wendung kommende Tränkungsmasse neben
ihrer antiseptischen Wirkung die Eigenschaft
besitze, eine so innige chemische Verbindung
mit den Gefäßwandungen und den noch vor-
handenen Proteinverbindungen einzugehen,
daß alle Gefäßräume und Gefäßporen an den
Querschnittflächen dauernd mechanisch ver-
schlossen sind, um das Eindringen der Atmo-
sphärilien mit ihren Begleiterscheinungen
wirksam zu verhindern;
2. die mit dem Holze in Berührung oder in
Verbindung kommenden Metallteile durch
freiwerdende Säureentwicklung nicht ange-
griffen werden, da sonst die gute Wirkung
der Imprägnierung durch die schnellere me-
chanische Abnutzung zum Teil wieder aufge-
hoben wird.
Mit dem neuen Sparsystem soll durch dop-
pelte Evakuierung erreicht werden, daß der
mit Teeröl übersättigten Schwelle ein großer
Teil des Teeröles (20 kg pro Schwelle gegen-
über der Vollimprägnierung) wieder entzogen
wird. Der Verfasser hält dies für sehr be-
denklich. Die Gefäße bleiben — nach des Ver-
fassers Ansicht — leer, ebenso die Gefäß-
poren der Hirnflächen, es kann sich im güns-
tigsten Falle nur ein unvollständiger Ver-
schluß bilden und nur den Gefäßwandungen
kommt die Imprägnierung mit Phenylsäure
zugute. Ob dies hinreicht, bleibt zweifelhaft.
Reinhart, Holz-Trust? (F. Zbl. 21—25.)
Der Verfasser bezeichnet die in einem Ar-
tikel des F. Zbl. vom Juni 1910 („Ringbildung
und Holzverwertung in Bayern“) verlangte
Zentralisation oder Konzentration des Ver-
kaufs als eine bedenkliche Maßnahme; für
Qualitätshölzer — starke Eichen, Kiefern,
auch Buchen — sei solch ein Vorschlag von
Haus aus zu verneinen. Einem bayerischen
Zentral-Verkaufsamte würde bald ein Trust
deutscher Holzhändler gegenüberstehen. Im
Zusammenschlusse wären die Händler gewiß
sicherer und rascher als die Gesamtheit der
Waldbesitzer. Viel wichtiger wäre es für die
Holzproduzenten, die Preise zu erfahren, um
welche der Händler das im Walde erkaufte
Holz in die nächste Hand weiter verkauft.
Auch die Adressen der Hauptabnehmer von
Fichtenlangholz in Erfahrung zu bringen,
wäre sehr gut, denn es könnte notwendigen-
falls auch der direkte Verkauf — unter Aus-
schluß der Holzhändler — mit Vorteil betrie-
ben werden. Gute Erfahrungen liegen in die-
ser Richtung bereits vor.
Deutsches Sprachgebiet.
Ill. Gewinnung, Verwertung
und Verwendung der Neben-
erzeugnisse der Waldbäume.
L., Eichenlohrindenverwertung aus Staats-
waldungen des bayerischen Regierungsbezir-
kes der Pfalz. (F. Zbl. 406.)
Die Lohrinden wurden 1911 frerhändig
verkauft. Im Forstamte Eußerthal wurden
pro Zentner (50 kg) 3,20 Mk. erlangt; im
Forsteinrichtun
Forstamte Ebernburg 3,50 Mk. und 3,65 MI
im Forstamte Kriegsfeld 3,65 Mk.; in Win
weiler 3,50 Mk.
Seit längerer Zeit ist ein steter Rückge
der Lohrindennutzung zu verzeichnen. |
kamen zum Angebot:
im Jahre 1901 15030 Zentner | im Jahre 1907 6630 Zent
»„ „ 1902 12910 ie „ „ . 1908 7580 ;
» „ 1903 13350 j „ »„» 1909 7070
„ „1904 12060 4 „ » 190 7370 j
„ „ 1905 12550 , „> „» 1911 2370
» » 1906 7950 ,
Forsteinrichtung.
Von Prof. Dr. U. Müller in Karlsruhe.
Selbständige Schriften.
Die Forstbetriebseinrichtung. Für Studie-
rende und ausübende Fachmänner dargestellt
von Dr. A.'Ritter von Guttenberg, k. k. Hof-
rat u. o. ö. Professor. II. Auflage, Wien und
Leipzig 1911. Fr. Deuticke.
ie kurze seit dem ersten Erscheinen im
Jahre 1903 verflossene Zeit und die günstige
Aufnahme des Buches sind die Ursachen, daß
die 2. Auflage ohne wesentliche Änderung in
der Einteilung und Behandlung des Stoffes
erscheint. Der theoretische Teil, die Schilde-
rung älterer Forsteinriehtungsmethoden sind
möglichst kurz gefaßt und dafür ist den Ar-
beiten der praktischen Ausführung, öfters mit
besonderer Bezugnahme auf österreichische
Verhältnisse, ein um so breiterer Raum zuge-
teilt. Der Verf. empfiehlt und behandelt da-
bei die Einrichtungsweise einer modernen Be-
standswirtschaft, aufgebaut auf rationeller
Rentabilitätsgrundlage. Ref. Oe. V. 177. A.
F. u. J. Z. 1912, S. 48. F. Zbl. 496. Z. f.d. g.
F. 394.
Praktische Forsteinrichtung. Von Leop.
Hufnagl, Zentralgüterdirektor in Wlaschim,
Böhmen. Selbstverlag, Wlaschim 1911.
Das Buch ist aus der Praxis und reichen
Erfahrung des Verf. heraus entstanden. Es
bringt keine Theorie und keine systematische
Entwicklung des Lehrgebäudes der Forstein-
richtung, sondern zeigt dem Leser, wie man 1n
einfacher Weise einen Betriebsplan aufstellt.
Die empfohlene Einrichtungsmethode stellt
eine ausgesprochene Bestandswirtschaft dar,
obwohl für die Berechnung des Massenhiebs-
satzes auch mehrere Formelmethoden ange-
führt werden. Die Verhältnisse im Plenter-
wald werden entsprechend gewürdigt. Ref.
A. F. u. J. Z. 421. Oe. V. 178. F. Zbl. 663.
- gestellte System
Als einer für das Gebiet der Forsteinri.
tung wichtigen Erscheinung sei auch «
Wagnerschen Werkes: Die Grundlagen «
räumlichen Ordnung im Walde gedac
welches im Berichtsjahre in 2. verm. Aufla
herauskam. Das Buch ist zu bekannt, ı
noch einer Andeutung seines Inhaltes zu |
dürfen, doch sei u. a. auf das vom Verf. aı
der Einriehtungsmethod.
und deren Beziehung zur räumlichen Or
nung hingewiesen.
Prof. Hugershoff, Anleitung zum Gebrau
geodätischer Instrumente der Firma Hey:
Dresden 1911, Selbstverlag.
Der Verf. beschreibt zunächst die ori:
nellen, auf Vereinfachung und Verkleineru
der Apparate hinauslaufenden Neukonstrı
tionen der genannten Firma, namentlich ei
fache Theodolitausführungen, und lehrt :
dann in kurzer, anschaulicher Darstellung «
allgemeine Behandlung, die Justierung u:
den praktischen Gebrauch derartiger Instr
mente.
Forstvermessung. Ein Lehr- und Ha».
buch von K. Schill, Großh. Forstassessı
Eisenach 1911. Kahle.
Der Verf. stellt in kurzen, klaren Ausfii
rungen alles das zusammen, was auf dem C
, biete der praktischen Geodäsie für den For
einrichter zu wissen notwendig ist, also |]
strumentenkunde, Ausführung der Verme
sungsarbeiten in der Natur, Anfertigung d
Karten und Flächenberechnung und unt«
stützt diese Darlegungen durch ungewöhn 1i
zahlreiche Abbildungen. Bemerkenswert si)
die Erläuterungen über die mechanıs
Vervielfältigung der Karten. Das Buch «
setzt das vergriffene Lehrbuch der nieder-
Geodäsie von Baur.
gitsches Sprachgebiet. 69
Forsteinrichtung.
Aus der Zeitschriftenliteratur.
Lebhaft besprochen wird ein Gegenstand,
ær dessen Zweckmäßigkeit kaum Zweifel
stehen können, nämlich die Anlage von Be-
andslagerbüchern, für die auch in den
orstvereinen ein lebhaftes Bedürfnis zum
usdruck kam. So wurde im Württembergi-
hen Forstverein 1911 von Obf. Dr. Hähnle
ber das Thema „Wert, Umfang und Inhalt
în Bestandslagerbüchern“ referiert. Er be-
jchnete die neuen bayerischen Vorschriften
is mustergültig und möchte Anlage und Fort-
ihrung den F'orsteinrichtungsanstalten über-
eisen.
Ebenso trat im Pommerschen Forstverein
110 RFR. v. Sydow warm für das alte Cou-
wubuch ein, das in handlicher Form Karte
ud Wirtschaftserfahrungen nebeneinander
larstelt und sehr leicht zu einer Bestands-
hronik ausgestaltet werden kann.
\och etwas weiter gehen die Vorschläge
on Obf. Franz in der Silva 225, welcher das
renßische Kontrollbuch und Hauptmerkbuch
am einem Bestandslagerbuch ausgestaltet
vissen will, daß ihr Inhalt als Grundlage für
ie Bildung von Ertragstafeln benutzt wer-
len könne. Im übrigen mahnt er hier wie bei
“knArbeiten der Forsteinrichtung zu tunlich-
er Vereinfachung und empfiehlt u. a. Be-
utzung einfacher Meßtische mit Tachymeter-
iernrohr für die Schlagvermessung.
In der Burckhardt-Festnummer der Z. f.
F.u. J. 227 empfiehlt OFm. Fricke die Anlage
"n Bestandschroniken nach dem neuen bay-
"hen Muster, da die vollkommene Bestands-
schichte allein die reichste Quelle forst-
icher Erfahrung sei. Die in den preußischen
Betriebsplänen verstreuten Notizen erfüllten
wegen der Schwierigkeit der Zusammenstel-
img den Zweck in keiner Weise. Die einzel-
in genauer zu beschreibenden Bestands-
tgenschaften werden eingehend erörtert und
definiert, z. T. mit Rücksicht auf bestehende
Vorschriften in der preußischen Staatsforst-
verwaltung. Gelegentlich der Standortsbe-
shreihung hebt er hervor, daß keine Methode
der Standortsbonitierung ihren Zweck voll-
kommen erfille, und daß man bei der meist
ihlich gewordenen Bonitierung nach der Be-
tandesmittelhöhe nicht Standorts- oder. Er-
'ragsklassen im eigentlichen Sinne, sondern
nir Bestandshöhenklassen bilde. Infolge-
essen entspreche der tatsächliche Massen-
mwachs recht häufig nicht der Bonität und
die fertigen Ertragstafeln setzen sich oft mit
Ihrem eigenen Grundlagenmaterial in Wider-
spruch. Deswegen schlägt er vor, lediglich
Höhenangaben, aber nicht eine darauf begrün-
dte Standortsbonitierung anzuwenden.
Auch der Wert der Angabe eines Voll-
hestandsfaktors wird bestritten, da die zum
Vergleiche nötigen Ertragstafelangaben sehr
schwankende Größen sind, an seine Stelle solle
der einzuschätzende Kronenschluß treten.
Und schließlich tritt noch Fm. a. D. Tie-
mann warm für die Anlegung von Bestands-
chroniken zur Sammlung und Sicherstellung
von Erfahrungen ein, indem er an einer Reihe
von Beispielen die Zweckmäßigkeit einer sol-
chen Einrichtung darlegt.
A. F. u. J. Z. 189 weist Obf. Eberhard dar-
auf hin, daß ein etwa vorhandenes streng
normales Altersklassenverhältnis nicht nur
durch zufällige Beschädigungen des Waldes,
sondern stets und regelmäßig durch die nor-
male Abnutzung gestört werden muß, weil
beim Hiebe ganz unvermeidlich auch Teile
von Jüngeren Altersklassen genutzt werden
müssen. Beim genauen Einhalten der nor-
malen Hiebsfläche ergibt sich daraus eine ty-
pische Verschiebung der Altersklassenflächen
mit dem Endeffekt einer Anhäufung von Alt-
hölzern und einem Abmangel der jüngeren
Klassen. Eberhard entwickelt einen ein-
fachen Formelausdruck für eine andere anzu-
strebende und auch als normal zu bezeich-
nende Altersklassenverteilung, bei welcher in-
folge einer entsprechend stärkeren Flächen-
ausstattung der Jüngeren Klassen jene Ver-
sehiebung nicht eintritt.
Obf. Dr. Gehrhardt empfiehlt A. F. u. J. Z.
399 die Selbstanfertigung von Grenz- und
Sicherheitssteinen aus Beton, 1I} Zement und
2], Sand, die ihn 65 Pfg. pro Stück kosteten.
Über unbeabsichtigte Umtriebserhöhun-
gen spricht RFR. Trebeljahr in der Z. f. F. u.
J. 568. Dieselben entstehen nach diesen Aus-
führungen infolge mehrerer in der preußi-
schen Forsteinrichtungspraxis bestehender
Vorschriften über die Verbuchung der Hiebs-
ergebnisse. So müssen die Ergebnisse um-
fänglicher zufälliger Nutzungen (Totalitäts-
hiebe) in den späteren Perioden zugewiesenen
Flächen auf den Etat verrechnet werden, ohne
daß eine entsprechende Korrektur des Etats
erfolgt oder sonst ein anderer vollkommener
Ausgleich eintritt. Denselben Erfolg haben
Fehler der Massenaufnahmen, welche oft aus
übergroßer Vorsicht die Masse unterschätzen,
im Gefolge. Hierdurch bleibt aber die Flächen-
abnutzung hinter dem Soll zurück und es er-
gibt sich ein unbeabsichtigtes Hinaufschieben
des durchschnittlichen Hiebsalters.
FR. a. D. Dr. Räß behandelt in der Silva 121
flged. in einem längeren Aufsatze die Frage,
wie die Forsteinrichtung praktisch ausgeführt
werden könne oder müsse, wenn das vorhan-
dene Kartenmaterial entweder ganz unbrauch-
bar oder nicht vollkommen einwandfrei sei.
Je nach den Umständen will er in diesen
Deutsches Sprachgebiet.
Fällen eine „außerordentliche“, d. i. vorläu-
fige, oder eine „ordentliche“, d. i. endgültige
Ertragsregelung eintreten lassen, die eben-
falls je nach Umständen mehr oder weniger
vollständig sein soll. Das Einrichtungsver-
fahren selbst schließt sich, wie ein II. Teil in
der Silva 377 zeigt, in der Ausführung seiner
„Methode der Wealdertragsregelung gleich-
mäßigster Nachhaltigkeit“ an.
OFR. Schiffel vergleicht Z. f. d. g. F. 221
gelegentlich einer sehr eingehenden Bespre-
chung der Hufnaglschen Schrift „Praktische
Forsteinrichtung“ an einem Beispiele die
Wirkung einer von Hufnagl vorgeschlagenen
Formel für die Hiebssatzberechnung mit einer
von ihm naclı Breymann-Hundeshagen emp-
fohlenen Formel, ein Vergleich, der zugunsten
der letzteren ausfällt.
Mit dieser Auffassung ist Ing. E. Rou-
biczek im Z. f. d. g. F. 429 nicht einverstanden,
er führt aus, daß diese Formel wegen der Un-
gleichartigkeit der Gewichtszahlen matlıema-
tisch anfechtbar sei und meint, es sei iiber-
flüssig, mit irgend einer komplizierten Formel
einen Flächenetat ausrechnen zu miissen, da
man letzteren doch stets nur durch spezielles
Eingehen auf die Verhältnisse der ganzen Be-
triebsklasse feststellen könne.
Im Anschluß an eine Publikation von Fm.
Ruckensteiner im vorhergehenden Jahrgang
der Oe. V. macht Prof. v. Guttenberg das. 51
einige Bemerkungen, namentlich zum Thema
Betriebsklassen-, Hiebszugs- und Abteilungs-
bildung, deren Zusammenhang betont wird.
Mit der Méthode du Contröle beschäftigt
sich ein ausführlicher Artikel von Obf.
Christen Schw. Z. 285 u. 329, der den Einfluß
des Zeitpunktes der Nutzungen auf den Zu-
wachshetrag klarstellen und namentlich auch
eine Bestimmung der Größe des Lichtungs-
zuwachses ermöglichen will.
Über die Behandlung von Bestandesschutz-
mänteln aus Fichte spricht kurz Rosemann in
der D. F. Z. 869.
Prof. Dr. Hugershoff hielt seine Antritts-
rede an der Forstakademie Tharandt über die
Photogrammetrie und deren Bedeutung für
das Forstwesen, indem er in anschaulicher
Weise deren Wesen erläuterte und die Gebiete
und Grenzen ihrer Anwendung fixiert. Th.
J. 129.
F. Zbl. 334 macht FA. F. Walther ausführ-
liche und interessante Mitteilungen iber die
mechanische Vervielfältigung der forstlichen
Karten, insbesondere auch der Bestandskar-
ten vermittels des Gisaldruckes der Firma
Bogdan Gisevius in Berlin, welche bei der
Großh. Sächs. Forsteinrichtungsanstalt mit
großem Erfolge Anwendung findet. Es geht
daraus hervor, daß nicht nur schwarze Kar-
ses sehr genau, rasch und billig arbeiten
Verfahrens hergestellt werden können. Tro
dem empfiehlt Verf. für Bestandskarten, wf
es sich nur um wenige Exemplare handelt, 1$
Handkolorierung.
Die Herstellung plastischer Reliefkart
behandelt ein Aufsatz von Suchánek in d
Oe. F. 333, während ein speziell für die öste
reichische Katastervermessung bestimmt
Präzisionsmaßstab mit Noniuseinriehtu
vom Erfinder Ob.-Geom. Sucher Oe. F. 4
beschrieben wird.
Ein kürzerer Aufsatz von Obf. Martin i
der Z. f. F. u. J. 863 über forstliche Buchfih:
rung, Betriebseinrichtung und Verwaltungs
reform in Preußen befürwortet u. a. auch dit
Errichtung besonderer Forsteinrichtungs
ämter.
Die neue Anweisung für die Forsteinrick
tung in den Kgl. Bayerischen Staatswald-
gen vom 30. Juni 1910 wird im F. Zbl. 115 be
sprochen von FA. Dr. Vanselow. Die Arbeit
gewinnt ein besonderes Interesse dureh eme
ausführliche Schilderung der Entwicklung
des ganzen bayerischen Forsteinriehtuns-
wesens seit dem Ende des 18. Jahrhundert.
Es wird auf diese Weise die eingetretene ent-
schiedene Schwenkung sowohl in den Wirt
schaftsprinzipien wie in der Methode der Er-
tragsregelung und in der Forsteinrichtungs-
technik besonders augenfällig hervorgehoben.
In ähnlicher, wenn auch kürzerer Weis
wird über denselben Gegenstand in der A. F
u. J. Z. 428, sowie daselbst 205 in einer Pe
sprechung von OLFm Stötzer berichtet, eben:
so im Z. f. d. g. F. 27 von OFR. Schiffel.
Gelegentlich einer Besprechung des neue!
wiirttembergischen Gesetzes vom 25. VII. IN!
über den Forstreservefonds in der A. F. u.’
Z. 41 erörtert OFR. Müller u. a. auch des!
Ausführung mit Rücksicht auf die Forsten
richtung. Bemerkenswert ist dabei vielleich
der vom Verf. gegenüber Schlußfolgerunst
von Frey und Eberhard geführte Nachwe!
daß die in Württemberg beobachtete Steig
rung des Holzmassenertrages um jährlich 1l
nicht sowohl auf einer eigentlichen Produ
tionsvermehrung, als vielmehr auf Unte
nutzung in der Vergangenheit beruhe.
In Baden ist eine neue Dienstanwerst
für Forsteinrichtung ausgearbeitet word®
welche 1912 gedruckt erscheinen und in Kra
treten wird.
Die Erfüllung der Abnutzungssätze in di
els.-loth. Gemeindewaldungen mit besonder
Berücksichtigung der Stetigkeit angemes“
hoher Einnahmen bildete ein Thema der dies
Vers. des els.-loth. Forstvereins. Die Re
hutsches Sprachgebiet. 71
Waldwertrechnung und forstliche Statik.
yrachen sich u. a. auch für einen neben dem
stehen bleibenden Reserveviertel einzurich-
nden Ausgleichsfonds aus. Silva 146 u. 209.
Speziell schweizerische Verhältnisse be-
andelten zwei Aufsätze in der Schw. Z. 8 und
Waldwertrechnung u
113 über die Unterschiede zwischen „Wirt-
schaftsplan“ und (allgemeinem) „Waldregle-
ment“. Die Wichtigkeit der Nutzungskontrolle
auch im kleineren Privatwald wird erörtert.
Schw. Z. 73.
nd forstliche Statik.
Von Prof. Dr. U. Müller in Karlsruhe.
Die einleitende Bemerkung zu dem Be-
ichte über Waldwertrechnung im Vorjahre,
laß die publizistische Tätigkeit auf diesem
ıehiete besonderes Leben zeige, läßt sich in
‘ıllem Umfange auch auf das gegenwärtige
3erichtsjahr übertragen.
In zweiter, vollständig neu bearbeiteter
Auflage ist das Lehrbuch der Waldwertrech-
wung und Forststatik von Prof. Dr. M. Endres
‚Berlin 1911) herausgekommen.
Unter gleichzeitiger Kürzung der volks-
sirtschaftlichen Einleitung und einiger theo-
rticher Beweisführungen haben verschie-
dene andere Teile, so namentlich die Abhand-
ngen iiber den Zinsfuß und über die durch-
xhittliche Verzinsung, eine wesentliche Er-
weiterung und Vertiefung erfahren. Ebenso
haben die praktischen Gesichtspunkte für die
Durchführung der Wertsberechnungen er-
tühte Beachtung gefunden.
Prof. Dr. H. Martin hat den II. Band sei-
wr Forstlichen Statik, ein Handbuch für lei-
tende und ausführende Forstwirte, sowie zum
Studium und Unterricht, Berlin 1911, erschei-
nen lassen. Der Verf. steht nicht unbedingt.
af dem Boden der strengen Theorie der
Bodenreinertragslehre. Ihm gibt nicht in
erster Linie das Dogma eines bestimmten Sys-
tms, sondern die Erkenntnis und die Beach-
ung gegebener Wirtschaftszustände die
Riehtsehnur für wirtschaftliche Maßnahmen,
daß bei ihm exakte Berechnungen in den
Hintergrund treten gegenüber den aus jenen
Dingen resultierenden praktischen Schätzun-
pen und Erwägungen. Auch zu polemischen
Erörterungen ist das Buch nicht geneigt.
Eine sehr beachtenswerte Erscheinung ist
das Buch von Dr. Dieterich, Die Elemente der
Wertsmehrung in der Waldwirtschaft, Tübin-
gn 1911 (Bd. V von Unsere Forstwirtschaft
m 20, Jahrhundert). Der Verf. will, um zu
*sserem Verständnis in Fragen der Rentabi-
Itätsuntersuchungen zu kommen, tiefer in
en Werdegang der Waldbestände eindringen
und untersucht, inwieweit die Wertsvermeh-
rugen des Waldes in der Vergangenheit zu-
rückzuführen sind oder für die Zukunft er-
wartet werden dürfen auf Grund einer Meh-
rung des Holzmassenertrages, der Einheits-
werte und der Vermehrung oder Verminde-
rung des Produktionsaufwandes.
Das Gebiet der forstlichen Finanzrechnung
berührt eine gegen die hessische Forstverwal-
tung gerichtete, in Gießen 1911 erschienene.
Broschüre von Prof. Dr. Weber, Die Großh.
Hessische Staatsforstwirtschaft, sie enthält
kritische Betrachtungen über die Entwicke-
lung derselben seit dem Jahre 1900 und for-
dert größere Stetigkeit und schärferes Rech-
nen. Die Forstabteilung des Großh. Hessi-
schen Finanzministeriums verteidigt sich in
gedruckten „Bemerkungen“, worauf eine Er-
widerung von Prof. Weber „Nochmals die
Großh. Hessische Staatsforstwirtschaft“, 1911
Gießen, erschien. Man vergleiche hierzu die
Polemik zwischen FA. Eggers Silva 73 und
109 und Prof. Weber Silva 91 und 110.
Noch im Berichtsjahre erschienen, aber mit
der Jahreszahl 1912 versehen, ist eine neue
Schrift von Obf. Philipp, „Forstliche Tages-
fragen mit besonderer Berücksichtigung der
badischen Waldwirtschaft“, Freiburg 1912, ın
welcher der Verf. weiter für die Befolgung
einer rationellen Finanzwirtschaft im forst-
lichen Betriebe eintritt, die einzelnen forst-
lichen Zustände und Verhältnisse, wie z.B. Be-
triebskapital, Zuwachs und Nutzung, Um-
triebszeiten, Verjüngungsarten, Forsteinrich-
tungsverfahren und anderes mehr unter die-
sem Gesichtspunkte beleuchtet und seine An-
schauungen durch zahlreiche Zitate von Poli-
tikern, Waldeigentümern und Forstleuten
stützt.
Gutsadministration und Güterschätzung in
Österreich, in Ungarn und in Bosnien und der
Herzegowina von Dr. Wich. II. gänzlich neu-
bearb. Aufl. von L. Hufnagl, fürstl. Zentral-
güterdirektor. Wien 1911.
Ohne sich irgendwie mit theoretischen
Formeln zu beschäftigen, bringt das Buch
doch einen ziemlich ausführlichen Abriß der
praktischen Waldwertrechnung, der sich mit
Deutsches Sprachgebiet.
der Bodenwertsermittelung (u. a. wird für
kleine Flächen die Riebelsche Formel empfoh-
len), Bestandes- und Waldwertsermittelung
befaßt. |
Aus den Zeitschriften.
Den Übergang zur Zeitschriftenliteratur
bildet ein Vortrag von Fm. Kreutzer, betitelt
„Diskussion der forsistatischen Gleichungen“,
der in Prag 1911, Kom. Verlag von Neu-
gebauer erschienen ist. Der Verf. greift darin
die Bodenreinertragslehre mit der Behaup-
tung an, daß die Erwartungswertformel der
heutigen Theorie mathematisch falsch seı, daß
der Nachhaltsbetrieb nicht auf den aussetzen-
den zu basieren, und daß ein von ihm aufge-
stelltes Wertzuwachsprozent als Maßstab der
Rentabilität zu benutzen sei.
(Gegen diese Angriffe verteidigt A. F. u. J.
Z. 371 Dr. Glaser die Bodenreinertragslehre,
indem er in ausführlichen mathematischen
Entwickelungen darlegt, wie Obf. Kreutzer
mit seiner Bestandswertstheorie für den Nach-
haltswald sich selbst zu seiner von ihm als
Axiom aufgestellten Grundgleichung in
Widerspruch setzt und wie bei richtiger Auf-
fassung seiner Formel der vermeintliche
Unterschied zwischen seiner Theorie und der
Bodenreinertragslehre völlig beseitigt wird.
Er zeigt dann weiter, wie Obf. Kreutzer durch
Verwechselung von Kosten- und Verbrauchs-
bezw. Wald- und Bestandeswerten der Boden-
reinertragstheorie Formeln andichtet, die ihr
gar nicht angehören und wie seine Angriffe
dadurch in sich zusammenfallen. Auch der
Versuch Kreutzers, als Rentabilitätsweiser an
Stelle des „ganz unmöglichen negativen Bo-
denwertes“ ein „allgemeines Wertzuwachspro-
zent“ einzuführen, wird als wirtschaftstheo-
retisch wie mathematisch unbrauchbar nach-
gewiesen, während er sich mit der am
Schlusse entwickelten Gleichung für den
Waldkostenwert - Zuwachs einverstanden er-
klärt.
Auch OFR. Schiffel lehnt Oe. F. 182 die
Kreutzerschen Schlußfolgerungen entschieden
ab. Er konstatiert, daß der Verf. mathema-
tische Formeln mechanisch anwendet und
zur Bereicherung unserer forststatischen
Kenntnisse nichts beiträgt. Nach einer Gegen-
kritik von Obf. Kreutzer Oe. F. 206 und einer
Replik von OFR. Schiffel Oe. F. 222 verlangt
ersterer Oe. F. 247 (siehe auch 259) ein
Schiedsgericht und resümiert noch einmal den
Gedankengang seiner Entwickelungen.
In der Oe. V. 55 verwahrt sich OFR. Schif-
fel gegen die Meinung, daß sich die Resultate
der Rechnung im Sinne der Bodenreinertrags-
theorie mit den seinigen vollkommen decken.
Eine von Dr. Hofmann in der Oe. V. 1911
gefundene derartige Übereinstimmung eines
Waldwertrechnung und forstliche su
Zahlenbeispieles führt er auf das zufällig
Verhältnis der gewählten Rechnungsgröß
zurück. Dagegen wiederholt er noch ein
seine früheren Anschauungen, daß ind
H. Hönlinger im Grunde ganz auf den Gru
lagen der Bodenreinertragstheorie stehe, d
jedoch wegen der gemachten Voraussetzung
sowohl dessen Boden- wie Bestandswe
theoretisch und praktisch unannehmbar seit
Demgegenüber fiihrt Obf. H. Hönling
Oe. V. 267 aus, daß die hauptsächlich vw.
Schiffel beanstandeten Formeln seiner Th
rie gar nicht angehörten, ebenso giebt er €
V. 61 eine Replik zu seinen Auseinandera
zungen mit Dr. A.Hofmann über die Method
der forstlichen Rentabilitätsrechnung. Ei
recht entschiedene Antwort zu diesem Tha
erhält er von Prof. Weber in der Oe. F. 41.
Fm. Ostwald vertritt in der Z. f. F. u.
714 aufs neue seine Waldrententheorie, na
welcher -die Zinsen der Wealdbegründun,
kosten zu den Einnahmen zu rechnen sit
weil nur Derjenige Waldwirtschaft treib-
könne, der von Anfang an im Besitze ni
nur des Bodens, sondern auch des erstmalig
Kulturaufwandess sei; der Gedanke, diese K
turkosten als geliehene Summe aufzufass
se] „ein wirtschaftliches Monstrum“.
Im Z. f. d. g. F. 320 führt OFR. Schif}
anläßlich einer Besprechung des Lehrbue
der Waldwertrechnung von Endres an &
Hand zweier Beispiele aus, daß die Bodenrel
ertragslehre zu unzulässigen Resultaten fim
sobald die Voraussetzungen, auf denen sie au
gebaut sei, nämlich der aussetzende Betri
nicht mehr zutreffen.
Gegen die von Prof. Martin in der A. F.
J. Z. 1910 auf die Heyersche Bodenre!
ertragslehre gerichteten Angriffe, insbeso
dere gegen das dabei hervorgehobene Mome
der Unsicherheit der Rechnungsgrundlage
wendet sich RFR. Trebeljahr A. F. u. J.
221. Er verweist auf die Kompensierung d
künftigen Ertragssteigerung durch den ans
wendeten niedrigen Berechnungszinsfuß, «i
Vorliegen ähnlicher Verhältnisse in jeden a!
deren Gewerbe und auf den vollkommene
Mangel einer brauchbaren anderen Re
nungsmethode, vor allem auf die völlige U!
brauchkeit des Rentierungswertes hin. ™
trachte man aber die Frage vom Standpunkt
der Forsteinrichtung, so erhelle das Unz
treffende der Martinschen Anschauung, 1
besondere der von ihm empfohlenen Formi
Au +D- (c+) : Den
pP = 10. N erst recht.
deren Bedeutung liege im wesentlichen N!
darin, in krassen Fällen das Mißverhältn
zwischen Kapitalsaufwendung und Ertra
ad oculos zu demonstrieren, während sie tÙ
statische Zwecke, Bestimmung der vorteilhal
. mtsches Sprachgebiet.
Waldwertrechnung und forstliche Statik.
‘sten U'mtriebszeit unbrauchbar sei, weil die
ztere schon bekannt sein muß, ehe man das
rkliche Waldkapital berechnen, also den
mner der Formel ausfüllen könne.
Geh. OFR. i. P. Frey bricht in der Z. f. F.
J. 637 wieder eine Lanze für seinen Tausch-
t, den er für die allein praktisch brauch-
re Bewertungsgröße für den gegenwärtig
rhandenen, in Geld ausgedrückten, wahren
ert der betr. Sache erklärt, während Kosten-
ıd Erwartungswert völlig in der Luft schwe-
mde Größen seien. Mit dieser seiner eigenen
heorie setzt er sich ein klein wenig in Wider-
wuch, wenn er weiter den Wert aller jünge-
m Holzbestände dadurch berechnet, daß er
eren Alter mit dem durchschnittlichen jähr-
chen Wertzuwachs hiebsreifer Bestände mul-
pliziert,
F. Zbl. 71 kämpft Geh. OFR. i. P. Frey für
oke Umtriebe und gegen die Einrichtung von
orstreservefonds. Unter der Unterstellung,
ab sich der Wert des Altholzes (nicht aber
ach zugleich der des mittelalten Holzes!) in
) Jahren verdoppele oder verdreifache, rech-
et er aus, daß bei Belassung des Holzes im
alde die Forsteinkünfte aus hohen Umtrie-
en im Laufe der Zeit die aus niedrigeren
intrieben hervorgehenden zuzüglich der Zin-
en des Reservefonds übersteigen werden. Er
rhlickt in den „zur Modesache gewordenen“
'orstreservefonds eine dauernde Schädigung
Nationalvermögens, da nur die „innerhalb
ks Landes festgelegten Kapitalwerte“ wirk-
whs Nationalvermögen, Geld und Wert-
#piere dagegen ein internationales Vermögen
fien.
Diesen Ausführungen widerspricht FD.
D. von Fürst im F.Zbl. 597, weil sie z. T. auf
umöglichen Voraussetzungen, wie z. B. Ver-
keifachung der Holzpreise in 20 Jahren, oder
msetiger Übertragung der Preisverhältnisse
kr Kiefer auf den Wald im allgemeinen be-
uhen. Weiter verteidigt er den württember-
schen Reservefonds und die übrigens immer
sch in sehr mäßigen Grenzen sich haltenden
‚ntriebsherabsetzungen in bayerischen Fich-
a Tannenbeständen auf 120 oder 1%
e,
| Über die Beziehungen zwischen der Massen-
ind Geldverzinsung in Hochwaldbetriebs-
lassen mit besonderer Berücksichtigung der
nischen Domänenwaldungen verbreitet sich
i î. Eberbach in F. Zbl. 357. Er lehnt die
aldrententheorie ab und fordert eine Steige-
ug der Verzinsung durch gute Zuwachs-
piege und darum auch Verminderung des
Ste aber nicht durch Umtriebsherah-
„ung, sondern durch Lichtung der älteren
Fe Des weiteren findet er für die ha-
nn Staatswälder eine Massenverzinsung
OTrates von 2,24%, dagegen nur 1,44%
F
orsti. Jahresbericht i. d. Jahr 1911.
Verzinsung des Vorratsgeldwertes, was nicht
genügend sei. Er verlangt eine genauere Auf-
nahme der Vorräte nach dem tatsächlichen
Stande, sowie der Ab- und Zugänge daran und
ferner sorgfältige, hinter der Wirklichkeit
nicht zurückbleibende Zuwachserhebungen
und bessere Abwägung zwischen nötigen und
überflüssigen Ausgaben.
Im F. Zbl. 541 spricht Geh. FR. Wimmen-
auer im allgemeinen sein Einverständnis mit
diesen Forderungen aus und beanstandet nur
die angewendete Berechnungsweise für den
Einheitswert des Holzvorratess. Auf Grund
seiner vielfachen Untersuchungen will er die-
sen mit 0,6 vom Werte des Festmeters han-
barer Bestände ansetzen.
Mit einem ähnlichen Thema beschäftigt
sich FAm. Schickhardt A. F. u. J. Z. 118,
wenn er den Derbholzvorrat der württember-
gischen Staatsforsten mit 33,75 Mill. fm (d. ı.
181 fm auf 1 ha) ansetzt und deren Kapital-
wert berechnet unter Zugrundelegung der
Holzpreise des Forstbezirkes Gaildorf, dessen
gesamten Verhältnisse dem Landesdurch-
schnitt sehr gut entsprächen. Er kommt, in-
dem er die Kostenwerte der 1—40jährigen und
die Verbrauchswerte der älteren Hölzer gra-
phisch entsprechend ausgleicht, auf einen Vor-
ratswert von 391 Mill. Mk., der zusammen mit
76,5 Mill. Mk. Bodenwert einen Waldwert von
467,5 Mill. Mk. ergibt. Dies entspricht einer
Massenverzinsung von 3,3 %, wobei 0,2% Ka.
pitalnutzung darstellen.
Die Frage der Waldbesteuerung vom
Standpunkte der theoretischen Waldwertrech-
nung wird fortgesetzt weiter ventiliert.
In der Halbmonatsschrift: „Der Staats-
bürger“ (Verlag Grunow, Leipzig) S. 668 er-
läutert Prof. Weber die Grundzüge der beiden
von Prof. Endres bezw. ihm selbst vertretenen
Hauptauffassungen in der Waldbesteuerungs-
frage. Einen ähnlichen orientierenden Über-
blick über dieseKontroverse gibt RFR.Trebel-
jahr in der Silva 361, indem er sich zugleich
dem Weber’schen Standpunkte anschließt, aber
auch gewisse Schwierigkeiten in der prakti-
sehen Anwendung desselben einräumt. Auch
FA. Gärtner stellt sich in der Silva 74 auf die
Seite Webers.
Der Letztere macht dann selbst Z. f. d. g.
F. 270 als Entgegnung auf einen früheren
Aufsatz von OFR. Schiffel einige kurze Be-
merkungen über das Wesen des Waldkapitals
mit Rücksicht auf dessen Besteuerung. Dem-
gegenüber setzt OF'R. Schiffel im Z. f. d. g. F.
314 seine Anschauung über den Unterschied
zwischen aussetzendem und jährlichem Be-
triebe auseinander. Ersterer sei eine reine Bo-
denwirtschaft und der Holzvorrat darum ein
umlaufendes Kapital, während der Nachhalts-
betrieb eine Waldwirtschaft und dabei der
10
Deutsches Sprachgebiet.
Waldwertrechnung und forstliche Sut
Holzvorrat ein stehendes, werbendes Kapital
sei, das gleich dem Boden durch die Waldrente,
also in unbestimmter Höhe, verzinst werde.
Aus dieser Auffassung zieht er dann seine
Konsequenzen bezüglich der Waldbesteuerung.
Auch Zentralgüterdirektor Hufnagl äußert
sich hierzu, indem er Z. f. d. g. F. 109 auf den
Unterschied zwischen dem Werte des eigent-
lichen Zuwachses (= Massenzuwachs X Ein-
heitswert in jeder einzelnen Altersstufe) und
dem Teile des Wertszuwachses, der dureh
Hineinwachsen der ganzen Holzmasse in höher
bewertete Sortimentsklassen entsteht, auf-
merksam macht, ein Unterschied, der von
Wichtigkeit sei, je nachdem es sich um Grund-
oder Einkommensteuer handele.
Zur Frage des Reservefonds nimmt OLFim.
Stötzer ın der Silva 187 Stellung. Er erörtert
dessen Bedeutung für die verschiedenen Kate-
gorien des Waldbesitzes und hält auch dort,
wo die Erhaltung des vorhandenen Kapital-
wertes nicht unbedingt notwendig ist, wie
2. B. beim Staate, doch die Errichtung eines
Ausgleichs- oder eines Grundstockfonds für
sehr beachtenswert.
Etwas ironisch .und im allgemeinen ab-
lehnend verhielt sich Prof. Schilling diesem
Gegenstand gegenüber bei einem V'ortrage im
Märkischen Forstverein (Bericht S. 7).
Für Gemeinden könne er von Vorteil sein, für
den preußischen Staatswald sei er überflüssig.
Das darin liegende spekulative Moment, dia
Schwierigkeiten der Entscheidung über seine
Verwendung, der Gedanke, dem holzverarbei-
tenden Gewerbe möglicherweise nicht mehr
den nötigen Rohstoff liefern zu können, er-
scheint ihm bedenklicher, als einige Vorteile
einer solchen Einrichtung.
Auch das Jahrbuch des Vereins balt.
Forstwirte enthält u. a. einen Aufsatz von Obf.
H. Ostwald über dies Thema.
Im Z. f. d. g. F. 345 zeigt Fm. E. Roubiczek,
daß man die in der Technik viel benutzten Ge-
setze der graphischen Statik auch in der Wald-
wertrechnung anwenden könne. Er entwickeit
das ziemlich umständliche Verfahren rechne-
risch und konstruktiv am Bodenerwartungs-,
Bestandskosten- und Bestandserwartungswert
und findet, daß ein Vorteil dann zu Tage trete,
wenn eine größere Anzahl von Werten berech-
net werden müsse.
In den Mit. d. Ver. bayer. Staatsforstverw.-
Beamten Nr. 10 weist FAA. Künkele auf
die Notwendigkeit und den bemerkenswerten
finanziellen Vorteil einer planmäßigen Be-
standspflege auch in den zur Verjüngung an-
gesetzten Angriffsbeständen während der
Verjüngungsdauer hin.
Ein umfangreicher Aufsatz von Forst-
meister P. in der D. F. Z. 730 u. flgde. über das
Thema: „Wie kann der Wert des Waldbesitzes
und der Ertrag aus demselben gehoben wi
den?“ bespricht ganz allgemein die sämtlich
praktischen Maßnahmen, welche dem genai
ten Zwecke dienlich sein können. Ähnli
allgemeine Frörterungen mit forststatisch
Einschlage speziell über die Buchenwirtset
bringt ein Artikel von L. A. Hauch im 4 {
g. F. 147. Ebenso war auch die Rede, mit
Prof. Dr. Borgmann seine Professur an
Forstakademie Tharandt antrat, der Erö
rung der allgemeinen Beziehungen zwis
dem ökonomischen und dem natürlichen P
zipe in der Forstwirtschaft gewidmet, w
nachdrücklich die grundsätzliche Übereins
mung dieser beiden (irundlagen betont w
Th. J. 101.
Etwas geringschätzig zu der Lehre
der Waldwertrechnung stellt sich Prof. Fe
gelegentlich eines Berichtes Schw. Z. 165 i
einen praktischen Fall einer Bodenw«
ermittelung in einer Expropriationsangele
heit, bei der die nicht in F'ormelwerten
drückbaren Verhältnisse die festgest
Wertssumme ausschlaggebend beeinflubte
A. F. u. J. Z. 149 macht Obf. Dr. Könı .
gehende Mitteilungen über eine große W
wertrechnung anläßlich der Errichtung e
Truppenübungsplatzes für das XIV. An
korps auf der schwäbischen Alb. Er zeigt
bei insbesondere, auf welchem Wege die R
nungsfaktoren erhoben und wie die R
nungen geführt wurden. Die Bodenert
tungswerte stimmten dabei mit den d
gen Verkehrswerten für landwirtschaftl
Grundstücke auffallend überein. Für Bt
wurde dabei mit 2%, für Fichte mit 3%
rechnet. :
An einem seiner Praxis entnommenel.
spiele F. Zbl. 632 zeigt FAA. Heun, dad ı
bei Berechnung von Waldbrandschäden
rücksichtigen müsse, ob der neu zu gründ
Bestand das normale Hiebsalter erreicht (
nicht.
Über die günstige finanzielle Leistung.
Schwarznuß berichtet LFm. Pilz in der $
171, Geh. FR. Wimmenauer über “
Erfahrungen im Lichtwuchsbetriebe 1
Zwecke der Starkholzzucht das. 1%. Er fin
u. a., daß man so auf Standorten I. bis
Bon. mit 150 bis 160 Jahren Eichenstäm
und 2. Klasse erziehen könne. |
Geh. OFR. i. P. Frey bezweifelt F. Zh).
die höhere Leistungsfähigkeit des Liechtw
betriebes und behauptet, daß verhängn!”
Trugschlüsse entstehen müssen, wein a
dem Zuwachsprozente irgend welche Bei
tung zugesteht.
Fm. Kirchgeßner gibt Silva 323 Ein N
teilungen über die Erträgnisse eines AUS
derwaldumwandlung hervorgegangene!
jährigen Nadelholzbestandes.
utsches Sprachgebiet.
Holzmess- und Ertragskunde.
Die Silva bringt S. 233 eine Betrachtung
er den finanziellen Erfolg der künstlichen
ingung im Walde, die sich im allgemeinen
t den Resultaten der Untersuchungen von
of. Vater deckt und nachweist, daß bei An-
hme von etwa 200 Mk. Kosten pro Hektar
bst eine dauernde Verbesserung des Bodens
y eine volle Standortsklasse nicht ausreicht,
ı den Nachwert der Auslagen zu decken.
Mit ähnlich negativem Resultate unter-
ht FAA. Wild in der Silva 299 die Renta-
utt der Schüttespritzungen. Er glaubt in-
Igedessen, daß man finanziell besser fahre,
enn man die Schütte durch allgemeine Bo-
nverbesserung, nach Umständen auch durch
Holzmeß- und
künstliche Düngung, zu bekämpfen versuche.
Im Sächs. Forstverein besprach Obf.
Deicke die Frage, unter welchen Verhältnissen
ın Sachsen der Anbau der Kiefer in waldbau-
licher und finanzieller Hinsicht geboten sei.
Er findet u. a, daß vom rein finanziellen
Standpunkte aus, die Nachzucht der Kiefer
bereits dann auszuschließen sei, wenn die
‘Nachzucht der Fichte selbst mit einem um
eine volle Standortsbonität niedrigeren Er-
trage waldbaulich gesichert ist. Im württem-
bergischen Forstverein streifte bei einer Be-
sprechung der Kichenzucht der Ref. Obf.
Printz u. a. auch die Frage der Rentabilität
derselben.
Ertragskunde.
Von Prof. Dr. U. Müller in Karlsruhe.
Selbständige Literatur.
Geh. RR. Dr. Schwappach, die Rotbuche.
Irtschaftliche und stat. Untersuchungen der
orstlichen Abteilung der Hauptstation des
östlichen Versuchswesens in Eberswalde.
wamm 1911. Der Verf. berichtet unter
xigabe eines ausführlichen Grundlagenmate-
uls über den Einfluß, welchen die Bestands-
«tandlung auf den Zuwachsgang ausübt und
at, daß bei geeigneter Bestandspflege der
afende Zuwachs jahrzehntelang annähernd
u! gleicher Höhe gehalten werden kann. Der
l Teil, Ertragsuntersuchungen, stellt fest,
kb beträchtlich größere Zwischennutzungs-
tträge als bisher ohne Schädigung des Ge-
äntertrages entnommen werden können. Der
I. Teil enthält Untersuchungen über die
tentabilität . (Des Zusammenhanges wegen
& hier auf die weiter unten erwähnten
Sichenertragstafeln von Geh. FR. Wimmen-
wrin der A. F. u. J. Z. 196 verwiesen.) Refe-
ae F. Zbl. 656. Z. f. d. g. F. 398. |
„Baron Krüdener, Massen- und Abfalltafeln
ir die Kiefern der trockenen Ebene des euro-
en südlichen Rußlands. St. Petersburg
a Buch bildet den dritten Band des von
a ntralverwaltung der Kaiserlichen Fa-
miengüter herausgegebenen Werkes des Ver-
isers, Ref. von Guse Z. f. F. u. J. 800.
® . Anleitung zur Standorts- und Bestands-
A rebung beim forstlichen Versuchswesen
a 2. unveränderter Auflage in Neudamm
erschienen.
F alräge zur Ermittelung des Holzmassen-
"ustes infolge von Rauchschäden von C.
Gerlach, Forstrat in Waldenburg i. Sa., mit
4 Textabb. u. 3 Tafeln. Berlin 1910, Parey.
(Heft 5 der Sammlung von Abhandlungen
über Abgase und Rauchschäden von Prof. Dr.
Wislicenus.)
Verf. ermittelt aus dem gegenwärtigen
Vorrate des beschädigten Bestandes durch
Diskontierung mit Hilfe des „raucgkranken“
Zuwachsprozentes die Bestandsmasse anı Be-
ginn der Schadenperiode und aus letzterer mit
Hilfe des einer Ertragstafel entnommenen
„gesunden“ Zuwachsprozentes die Masse, die
der Bestand jetzt haben müßte. Die Differenz
ist der Gesamtschaden. Ref. A. F. u. J. Z. 287.
Landolt, Tafeln zur Ermittelung des Ku-
bikinhaltes liegender, entgipfelter Baum-
stämme. 10. Aufl. Zürich 1911.
Aus der Zeitschriftenliteratur.
a. Theorie und Holzmeßkunde.
Fm. Dr. Urstadt referiert A. F. u. J. Z. 198
über van Schermbeeks Wuchsgesetz der
Bäume nach einem von diesem bei der Ver-
sammlung des Pommerschen Forstvereins 1909
gehaltenen Vortrage. Van Sch. faßt alle das
Wachstum hervorrufenden Energieformen ın
dem Begriffe der „Strahlung“ zusammen,
deren Größe er ın einer aus dem Ingenieur-
wesen entnommenen mathematischen Formel
ausdrücken will. Eine Förderung unserer Er-
kenntnis vermag U. in diesem Beginnen nicht
zu erblicken.
FPr. Theod. Glaser untersucht A. F. u.
J. Z. 6 nach der Methode der kleinsten Qua-
drate, ob eine Kurvengleichung vom dritten
Grade in derForm y=sax?®+tbx?tex=f(x)
Deutsches Sprachgebiet.
den ganzen Verlauf des Höhenwachstums
richtig wiederzugeben vermag; im wesent-
lichen mit negativem Erfolge, obwohl eine
solche Kurve den bei der Entwickelung des
IHöhenwachstums sich zeigenden Wendepunkt
ebenfalls besitzt. Weitere Untersuchungen A.
F. u. J. Z. 48 bestätigen dies aufs Neue, so daß
er auch eine analoge Gleichung vierten Grades
daraufhin prüft. Eine genaue Übereinstim-
mung der berechneten mit den empirisch fest-
gestellten Höhen war auch so nicht zu er-
reichen.
Ein neues Verfahren zur Ermittelung des
Massenzuwachsprozentes für stehende Bäume
und Bestände gibt FR. Gerlach in der A. F.
u. J. Z. 266 an, das er bei seinen Rauchscha-
denermittelungen mit gutem Erfolge ange-
wendet hat. Er fand, daß das bekannte, vom
Durchmesserzuwachsprozent ausgehendePreB-
lersche Verfahren nur bei haubaren alten Be-
ständen brauchbare, in jüngeren dagegen viel
zu hohe Massenzuwachsprozente lieferte.
Brauchbarere Beziehungen zwischen Durch-
messer- und Massenzuwachsprozent bekam er,
wenn er in Normalbeständen, nach Bonität
und Alter getrennt, die Mittelwerte für den
Brusthöhendurcehmesser und aus geeigneten
Ertragstafeln die zugehörigen Massenzu-
wachsprozente berechnete. Durch Division
beider erhielt er Multiplikationsfaktoren, mit
deren Hilfe das Massenzuwachsprozent aus
dem Durchmesserzuwachs als Funktion des
Alters aßgeleitet werden kann. Der gleiche
Verf. teilt in der A. F. u. J. Z. 304 noch
weiter ausführlich das Verfahren mit, wie
man an beschädigten Holzbeständen das Zu-
wachsprozent berechnen müsse. Man dürfe
nicht den „kranken Zuwachs“ mit den „kran-
ken Durchmessern“, sondern nur mit norma-
len Durchmessern eines gesunden Bestandes
vergleichen, weil man sonst viel zu hohe, also
falsche Zuwachsprozente erhalten würde. Es
ist hiernach das Stärkezuwachsprozent eines
beschädigten Bestandes gleich
Dkr — dkr
Pr: ca 227 ern
d 7” Dges + dges
An einem Beispiele wird die Bedeutung dieser
Verhältnisse deutlich vor Augen geführt.
Prof. G. Merker stellt Z. f. d. g. F. 436 eine
neue Näherungsformel für das Massenzu-
wachsprozent auf, indem er in die Preßlersche
zs M—m 200 $
Näherungsformel 5 . = statt des arith-
n
+m
2
—
metischen Mittels das geometrische
Mittel V Mm einführt und so zu dem Aus-
50 M — M
drucke kommt, p = $. SDA, welcher
etwas genauer arbeitet. Ebenso schlägt er an
Stelle der genauen Weiserprozentformel,
welehe eine nte Wurzel enthält, eine andere
vor, in der nur eine Quadratwurzel zu
ziehen ist.
76 Holzmess- und Ertrags
FAA. Künkele veröffentlicht F. Zh.
eine sehr brauchbare graphische Hilfs
zur Zuwachserhebung, welche in erster
die Anwendung der Schneiderschen Zuw
formel p= -- sehr bequem gestaltet,
nD
auch unter Zugrundelegung der Preßlers
Formel Anwendung finden kann.
Im Z. f. d. g. F. 441 untersucht F
Szabó v. Bagyon die Genauigkeit
Kluppenmessungen und bestimmt mathe:
tisch jene Einteilung des Kluppenmaßstd,
bei dem der durch den Messungsvorgang |,
ursachte Fehler in der Kreisflächenbe
mung ein gegebenes konstantes Maß
überschreitet. Er kommt so zu einer loga
mischen Einteilung des Kluppenmaßsta
Im Z. f. d. g. F. 541 bespricht Dr. v. L
allgemein die Gesetze der Bildung von M
zahlen, vergleicht die Mittelwerte aus St
durchmessern mit den Mitteln der zugeł
gen Flächen und wendet die gewonnenen
sultate auf die beim Hartigschen Verfal
der Bestandsmassenaufnahme _eintret.
Klassenbildung an. |
OFR. Schiffel verbreitet sich im Z. £.
F. 371 über den Finfluß fehlerhafter Bes
mungen der Dimensionen auf den Inhalt
Rundholz, indem er namentlich auch di
Wirkung beim Gebrauche mehrgliedriger.
bierungsformeln erörtert. Er findet u. a.
Möglichkeit einer Ausgleiehung der Fehlet
letzteren Falle und weist darauf hin.
unter Umständen eine Reihe an sich be
tungsloser Einzelfehler zu einem ganz er!
lichen Gesantfehler sieh summieren könn
b. Aus der Praxis der Holzmeßkunde.
Die Inhaltsermittelung verkaufsmäßiq
gerichteter Stämme aus der Länge und el
Durchmesser bespricht FPr. Glaser A. F
J. Z. 230. Nach Eintwickelung einer al
meinen Inhaltsgleichung und Erörterur
iiber das Funktionieren der Mittenfläc
formel befiirwortet er, den Mittendurchme
etwas unterhalb der genauen Stammmitt
nehmen, an einer Stelle, deren Lage für
einzelnen Holzarten und Formverhältn
noch durch weitere Untersuchungen zu
stimmen sei. Zur bequemen Auffindung ı
selben, schlägt er dann die Benutzung
Meßbändern mit 2 Teilungen vor, deren
jeweils den entsprechenden aliquoten Teil
Länge angeben würde. Geh. FR. Wimmer:
bezweifelt in einem 7Zusatze die Möglich!
den fraglichen Meßpunkt allgemein bes
men zu können.
FA. Gayer stellt F. Zbl. 430 die Gri
für das Zurückbleiben des Volumens de
die Sortimentsklassen eingeschlagenen Hi
gegenüber dem Ergebnis der Massenber
ntsches Sprachgebiet.
Holzmess- und Ertragskunde.
ng nach Ertragstafeln zusammen und zeigt
einem auf 29,000 fm sich erstreckenden
rsuche, daß bei Kiefer, wenn man 1 Rm
heite mit 0,8 fm berechnet, der Erntever-
t durchschnittlich 8%, dagegen 15 % he-
g, wenn man nur mit 0,7 reduzierte. Auch
Weißtannenfemelbeständen fand er ähn-
he Differenzen. Diese Fehler sind aber in
r Hauptsache auf Fehler in dem Messungs-
d Buchungsverfahren der Praxis, nicht in
hlern des Aufnahmeergebnisses im Stehen-
n begründet. Es ist darum auch unrichtig,
a Ausgleich durch einen Abzug von letzte-
m. wie er z. B. für Baden mit durchgängig
14 vorgeschrieben ist, zu suchen. Verfasser
langt darum ortsweise eingehende Unter-
chung über Ursache und Höhe des Minder-
Du und Buchung des Mankos als Zu-
Mag.
Fm. Junack beanstandet Z. f. F. u. J. 708
e lnlersuchungen von Obf. Borgmann im
mährigen Jahrgang dieser Zeitschrift über
Verlust an Masse oder Wert bei der
sng des Fichtenlangholzes in entrinde-
m Zustande, weil auf nicht ausreichendem
midagenmaterial aufgebaut. Er stellt dem
k Ergebnis seiner eigenen analogen Unter-
ktungen an wesentlich größeren Holz-
Mn gegenüber, durch welche die Borg-
ai Zahlen etwas abgeändert werden
rden.
: Die Umständlichkeiten, welche die in Süd-
ktdeutsechland für die Nadelholzstammklas-
u eingeführte Heilbronner Sortierung der
kschnung des Wertszuwachses von Bestän-
bereitet, gehen deutlich hervor aus einer
iersucehung von FR. Holland F. Zhl. 65, in
Rem dieser einen rechnerisch brauchbaren
slruck für das Maß sucht, nach welchem
Massengehalt der einzelnen Langholz-
sen infolge des zeitlichen Stärkezuwachses
Ablaß in die nächsthöhere besser bewertete
"gholzklasse übertritt.
Auch FM. Hoffmann beleuchtet in der
va 263 deutlich die zur Zeit noch bestehende
fusion auf dem Gebiete der Holzta«x-
‚Assenbildung und zeigt die dringende Not-
endigkeit einer weiteren Vereinfachung un-
[. nutzung des Mittendurchniessers für
e Holzarten.
ı Im hessischen Staatsforstbetrieb sind die
e Submissionsverkäufen an Stelle der offi-
| eingeführten Taxklassen nach Mitten-
Archmessern vielfach zur Anwendung kom-
enden Sortimentsgruppen näher präzisiert
worden. A. F. u. J. Z. 351.
y 0e. F. 325 gibt OFR. Putik ein einfaches
erfahren an zur schätzungsweisen Ermitte-
“ng von Stamminhalten. Er findet diese
tch Multiplikation der Länge mit einer
zwischen 1 und 20 liegenden ganzen Zahl, die
vom Mittendurchmesser abhängt.
c. Instrumente.
F. Zbl. 247 berichtet Obf. Dr. Heck unter
Mitteilung zahlreicher nach der Schneider-
schen Formel bestimmter Zuwachsprozente
über seine Erfahrungen mit verschiedenen
Systemen des Zuwachsbohrers. Er fand eine
erhebliche Überlegenheit des von A. Mattson
in Mora hergestellten schwedischen Zuwachs-
bohrers, der sich nicht nur durch die zweck-
mäßigere Ausführung der einzelnen Teile,
sondern auch durch rascheres Arbeiten und
Lieferung längerer und glatterer Späne vor
der älteren Preßler-Neumeister’schen, wie na-
mentlich vor der Brettschneider’schen Ausfüh-
rung auszeichnete.
Ein nicht genannter Verf. spricht Oe. V.
über Baumhöhenmessungen, erörtert die Vor-
züge und Nachteile der verschiedenen Typen
von Höhenmeßinstrumenten und beschreibt
schließlich eingehend die Höhenmesser von
Klein und Stötzer. Außerdem wird ein neues
Verfahren der Höhenmessung, unter Be-
nutzung eines gewöhnlichen Maßstabes, mitge-
teilt: Man stelle sich in gemessener Entfer-
nung vom Baume auf, halte einen Maßstab
genau 50 cm vom Auge entfernt und paral-
lel zur Baumachse so, daß der Teilungsanfang
den Gipfel deckt. Die Ablesung bei der Visur
nach dem Fußpunkte, multipliziert mit der
doppelten Standlinie, gibt die Höhe. Ä
FAA. Wild beschreibt F. Zbl. 305 die von
ihm erfundene neue Registrierkluppe für
mehrere Holzarten, die sich nicht nur durch
einen vollkommen neuen und originellen Kon-
struktionsgedanken, sondern auch durch be-
merkenswerte Einfachheit auszeichnet. Es
werden nämlich für jede Holzart Stahlkugeln
von bestimmtem Kaliber bei jeder Messung
in einen zwangsläufig bewegten Behälter so
befördert, daß die Zahl der Kugeln in den
einzelnen Fächern des letzteren jeweils die
Zahl der Stämme vom zugehörigen Durch-
messer angibt, Durch eine mittels Sieb leicht
zu bewerkstelligende Sortierung wird schließ-
lich die Stammzahl jeder Holzart festgestellt.
Im Z. f. d. g. F. 310 zeigt E. Roubiczek,
wie man mit Hilfe eines mit Höhenkreis ver-
sehenen Bussoleninstrumentes an stehenden
Bäumen Durchmesserbestimmungen vorneh-
men kann, indem man nacheinander an beiden
Seiten des Schaftes die Meßstelle mit dem
Vertikalfaden anvisiert und dann das Fern-
rohr auf einen zur Visierlinie senkrecht
stehenden, am Boden horizontal angebrachten
Maßstab herabkippt. Die im Verhältnis der
Visierlinienlängen reduzierte Differenz der
beiden Ablesungen an dem Maßstabe ergibt
den Durchmesser.
Deutsches Sprachgebiet.
Wege
Eine auf logarithmischer Basis aufgebaute
Rechenwalze Loga von Daemen-Schmidt wird
im Pr. F. f. d. Schw. 27 beschrieben. Dieselbe
stellt einen Rechenschieber dar, dessen Tei-
lungen ähnlich wie bei dem Rundholzrechen-
apparat Kubus auf dem Mantel einer Walze
und einer Hülle dazu aufgetragen sind.
Ertragskunde und Versuchswesen.
Die 6. Vers. des internationalen Verbandes
forstlicher Versuchsanstalten fand in Belgien
(Brüssel) statt. Ein Bericht darüber u. a. A.
F. u. J. Z. 316, Z. f. F. u. J. 119. Die im Be-
richtsjahre veröffentlichten Untersuchungs-
ergebnisse bewegten sich vorwiegend auf an-
derem Gebiete als dem der Holzmeßkunde.
In der Z. f. F. u. J. 663 veröffentlicht Obf.
Japing seine interessanten Untersuchungen
eines Fichtenbestandes über den Anteil der
einzelnen Kraftschen Stammklassen nach
Stammgrundfläche und Stammzahl am 7
wachse. Er vermag die analogen Un
suchungsergebnisse von Heck und Weise v
kommen zu bestätigen und findet vor all
ein auffallend häufiges Umsetzen, d. h. H
überwandern der Stämme aus einer Klasse
die andere. Auch das Schlußresultat, daß
Kraftschen Stammklassen ein schärferes `
teil über die Zuwachsfreudigkeit der einzel
Stämme erlauben, als rein mechanisch ge
dete Klassen, verdient erwähnt zu werden,
Geh. FR. Dr. Wimmenauer veröffentl
A.F. u. J. Z. 196 seine neuen Ertragstafeln
Buchenhochwald bei starker und freier Du
forstung, gewonnen aus der Untersuch
von 100, seit 20 Jahren in der angedeut
Art behandelten hessischen Versuchsfläd
Er empfiehlt dabei für den praktischen
brauch beim Abtriebsbestande eine Reduk
mit 0,92, beim Neberbestand mit 0,84 bis |
m
Wegebau.
Von Prof. Dr. U. Müller in Karlsruhe.
Die Literatur über den forstlichen Wege-
bau ist auch diesmal wieder sehr dürftig. Als
einzige selbständige Erscheinung kann ange-
führt werden: Dr. Angerholzer v. Almburg,
Forstliche Riesbauten, Wien 1911. Frick. Das
mit sehr zahlreichen Textabbildungen und
Kunstdrucktafeln ausgestattete Werk behan-
delt den für österreichische Waldverhältnisse
noch große Bedeutung besitzenden Gegen-
stand in anschaulicher und erschöpfender
Weise.
Von demselben Verf. rührt ein in das
gleiche Gebiet einschlagender, mathematisch
gehaltener Beitrag zur Kenntnis der dyna-
mischen Vorgänge beim Abriesen des Holzes
in Holzriesen im Z. f. d. g. F. 161 her. Er be-
rechnet darin den Einfluß des Gefälles auf die
Geschwindigkeit, die Wirkungsgrade der
Bremsanlagen, die Geschwindigkeitsverluste
in den Kurven, deren zulässigen Minimal-
radius und dessen Einfluß auf Entgleisungen
und ähnliche Themata.
Mehrfach beschäftigt man sich mit Draht-
seilriesen, welche neuerdings im Hochgebirge
eine immer weitergehende Anwendung gefun-
den haben. So wird in der Silva 247 unter
Beigabe mehrerer Bilder über eine derartige
große ungarische Anlage berichtet, während
die Oe. F. 174 eine solche aus Krain be-
schreibt. Eingehende Mitteilungen über die
praktischen B farunon, welche man in
; Pommerschen Forstvereins 1910 ZU
Graubünden beim Holztransport mik
Drahtseilbahnen gemacht, bringt Krest.
Schmid in der Schw. Z. 105. Dort bietet d
Transportart. vielfach die einzige Holz
gungsmöglichkeit und hat bei verhältnismi
geringen Anlagekosten nicht nur zur Heb
der Waldrente, sondern wegen der raschi
und gründlicheren Räumung der Schläge ê
zur Verbesserung der Holznachzucht &
wesentlich beigetragen.
Über die Verwendung von Kılton, ©
Teeremulsion unter Zusatz von fettem k
beim Waldwegebau berichtet Fm. Schü
mann im F. Zbl. 201. Er fand, daß be!
stückten und mit Hartschotter und Ren
gewalzten Straßen der Schotterverbraul |
die Walzkosten geringer und die Unter
tungskosten ebenfalls niedriger wari y
weichem Steinmaterial waren die Re
weniger günstig.
In einem Artikel in der D. F. Z 6;
Waldwegebau nit besonderem Bezug . ef
Verhältnisse einzelner preußischer n
rungsbezirke verlangt RFR. A. K aron
Festlegung von Mindestmaßen E e u
breite und Kleinschlagbreite der a
einheitliche Überwachung des Wege’? Wr
Allgemein über Erfahrungen Deters. i
bau referierte Fm. Neumann in del Bito
tsches Sprachgebiet.
79
Forstpolitik.
reıns-Bericht, Druckerei
tin.)
FA. Zentgraf entwickelt in der Silva 177°
Anschluß an einen praktischen Fall aus
ı Schwarzwalde die Grundsätze, welche
der Anlage und dem Ausbau von Fuß-
jen in Wäldern vom ästhetischen wie vom
sun Gesichtspunkte aus zu beobachten
Hessenland,
Die hessischen Oberförstereien sind ange-
sen worden, parallel zu den Hauptstraßen
einiger Entfernung Fußgängerpfade anzu-
en. A. F. u. J. Z. 349.
Zum Schlusse sei noch einer den Wegebau
berührenden, wenn auch in das Gebiet der
Verwaltung einschlagenden Neuerung aus
Österreich gedacht. Dort ist der Wildbach-
verbauungsdienst angesichts der immer grö-
Ber werdenden staatlichen Tätigkeit auf die-
sem Gebiete reorganisiertt und vollkommen
von der forsttechnischen Verwaltung losge-
löst worden. Doch wird an der Einrichtung
festgehalten, daß der Zugang zu diesem neuen
Dienstzweige den Forsttechnikern nach wie
vor offen steht. Oe. V. 363. Oe. F. 314. 2. f.
d. g. F. 481.
Forstpolitik und Forstverwaltung.
Von Professor Dr.W. Borgmann in Tharandt.
l. Forstpolitik.
1. Im Allgemeinen.
Wörterbuch der Volkswirtschaft. Heraus-
geben von Prof. Dr. Elster, Wirkl. Geh.
Wrreg.-Rat in Berlin. TII. Aufl. 1910. Gust.
{her in Jena. Dasselbe enthält aus der
eler des Prof. Dr. Jentsch einen eingehen-
n AbrißB über „Forsten“: Begriff, Ausdeh-
mg und Verteilung des Waldes; „Forst-
rtschaft“: forstl. Gütererzeugung, forstl.
»trieb; „Zorstpolitik“: Begriff, volkswirt-
haftlicehe HKigentümlichkeiten der Forst-
srtschaft, Lieferung von Holz pp., Gewäh-
ang von Arbeitsverdienst, Einfluß des Wal-
» auf Landeskultur und Volkswohlfahrt,
ıtablere Ausnutzung bestimmter Böden
reh die Forstwirtschaft, Schutzwaldungen,
llandaufforstung, Waldschutz, Privatwald,
aldteillung, Wealdgenossenschaften, Ge-
einde- und Korporationswald, Staatswald,
"aldgrund - Gerechtigkeiten, Holztranspoiıtt,
„lIzhandel, Holzzoll, Waldbesteuerung,
aldversicherung, Waldbeleihung —, die
lagd“, sowie kleinere Erläuterungen zu be-
nderen Stichworten.
Fabricius, Ludw., Deutsche Holzerzeugung
ad Forstwirtschaft in Süddeutschland. Aus
em Sammelwerk ‚Gewerbliche Mateılial-
ande“, Band 1: Die Hölzer. Herausgeg. von
t. Paul Krais in Tübingen. Stuttgart 1910,
elix Krais. Die Arbeit ist eine wertvolle
yrstpolitische und forstwirtschaftliche Stu-
ie, die den Holzhändler ebenso wie den
‘orstwirt in gleichem Maße interessieren
lürfte: Holzarten, Verjüngungsmethoden,
’roduktionsstatistik, gesetzliche und privat-
echtliche Beschränkungen der Forstwirt-
schaft, Produktionsfaktoren, Ziele und Me-
thoden der Forstwirtschaft. |
Der Staatsbürger, Halbmonatsschrift für
olitische Bildung. Herausgeg. von Dr.
orn-München, in Verbindung mit Prof. Dr.
Groth-Leipzig u. Regier. - Forstdirektor Dr.
Wappes in Speyer. Leipzig u. Berlin. Fr.
Wilh. Grunow. Das seit 1910 erscheinende
Organ hat sich die Verbreitung staatsbürger-
lichen Wissens zum Ziel gesetzt. Man darf
wohl den Gedanken, der dem Unternehmen zu-
grunde liegt, als einen glücklichen bezeichnen
und letzterem den erhofften Erfolg wünschen.
Die Mitarbeit von Wappes sichert erfreu-
licher Weise auch der Forstwirtschaft die ge-
bührende Stelle.
Die Bedeutung der deutschen Kolonien
für die Forstpolitik, den forstlichen Unter-
richt und das forstliche Versuchswesen. Von
Professor Dr. Martin. Th. J. 83. Die kurze
Abhandlung behandelt die Frage der Deckung
des deutschen Holzbedarfs. In dieser Be-
ziehung stünde an erster Stelle Kamerun. Die
mit Holz bestandene Fläche schätze Forst-
assessor Schorkopf auf 6 Millionen ha. Im
primären Walde ergaben Probeflächen nach
Jentsch zwischen 569 und 998 fm Derbholz
auf 1 ha, im sekundären Walde zwischen 316
und 523 fm. Die Schätzung der Holzwerte ist
dadurch sehr erschwert, daß die Zahl der
Holzarten eine sehr große ist und nur ein klei-
nerer Teil Nutzwert besitzt. Indem Martin
noch im weiteren auf die Ergebnisse der von
Jentsch und Büsgen ausgeführten Studien-
reise Bezug nimmt, hebt er die Notwendigkeit
hervor, der kolonialen Forstwirtschaft eine
gebührende Stelle im forstlichen Hochschul-
unterricht und forstlichen Versuchswesen ein-
zuräumen.
Deutsches Sprachgebiet.
80
Forst
Fruchtwechsel in der Forstwirtschaft. Vom
Kgl. sächs. Forstassessor Dr. Joh. Jentsch.
Eine waldbau-politische Studie. Berlin 1911.
Jul. Springer.
Die Behandlung der Forsten im okkupier-
ten feindlichen Staatsgebiete. Von Dr. Hans
Wehberg in Düsseldorf. Z. f. F. u. J. 378.
Eine Reihe forstpolitischer Mitteilungen
verschiedener Art bringt die D. F. Z. (Wald-
ankäufe und Aufforstungen, Aufforstungs-
verein, Hebung der Privatforstwirtschaft,
Staatsaufsicht pp. über Kommunalwald, Holz-
ein- u. -ausfuhr, Waldarbeiterfragen u. a. m.)
Zur Frage: „Die forstlichen Verhältnisse
Badens“. Von einem badischen Wirtschafter.
F. Zbl. 268. Der Verfasser befaßt sich mit der
gleichnamigen Broschüre Philipps, der er
nicht in allen Teilen zuzustimmen vermag.
Namentlich dürften die bodenpfleglichen und
waldbaulichen Maßnahmen und der gemischte
Wald, in dem auch die Buche erhalten bleiben
müsse, nicht von dem Streben nach höchster
Rentabilität zurückgedrängt werden.
Forstreservefonds.
Über den Stand der Frage des Forst-
reservefonds wurde im vorjährigen Jahres-
bericht S. 80 eingehender berichtet. An wei-
teren Veröffentlichungen sind im Berichts-
jahr zu verzeichnen:
Das württembergische Reservefondsgesetz
vom 25. Juli 1910. Von OFR. Müller ın Stutt-
gart. A. F. u. J. Z. 41.
Über die „Wahrung der Nachhaltigkeit
durch einen Forstreservefonds“ sprach Prof.
Schilling-Eberswalde in der Winterversamm-
lung des Märkischen F. V. (13. 2.1911). Für
die Preuß. Staatsverwaltung verneint Schil-
ling die Notwendigkeit eines Forstreserve-
fonds. Die 100 Millionen Mark jährl. Roh-
einnahme aus den Forsten spielten bei den 21,
Milliarden Gesanitroheinnahme im Etat keine
so erhebliche Rolle, daß ein Fonds zum Aus-
gleich von Schwankungen sich nötig mache.
Für den Waldbesitz der Städte hält Schilling
einen solchen Fonds für nützlich.
Reservefonds in der Waldwirtschaft. Von
OLFM. Prof. Dr. Stötzer in Eisenach.
„Silva“ (Darnıstadt) No. 24. Verf. ist, wie be-
kannt, Anhänger des Forstreservefonds, nicht
nur für den kommunalen und kleineren
Staatsforstbesitz, sondern allgemein auch für
große Staatsforsten (Preußen), hier beson-
ders als Grundstück-Ankaufsfonds.
Naturdenkmalspflege.
Naturschutzparke. Von Max Eck-Troll
in Stuttgart. F. Zbl. 217.
Naturschutzparke in Deutschland und
Österreich. Herausgeg. vom Verein „Natur-
schutzpark“ in Stuttgart, Franekh'sd.
Verlag.
Naturdenkmäler in der Provinz Bran
burg und ihre Erhaltung. Von Prof.
Bock. Berlin 1911, Willy Holz.
Gründung eines Naturschutzparkes in}.
österreich. Alpen. Oe. V. 202. i
Wald und Wasser. |
Ein umfangreiches Werk über „Die:
setze der Wasserbewegung im Gebirge
die Aufgaben der vaterländischen Wa
wirtschaft“ aus der Feder des OFM. Ne
Metz erschien 1911 bei J. Neumanni
damm. |
Hochwasserschäden in den am Rhein ı
genen Staats- und Gemeindewaldungen
Pfalz während des Sommers 1910. Von 0-
Eßlinger in Speyer. F. Zbl. 394.
Die Hochwasserschäden in den Staats
dungen des Kgl. Forstamtes Sondernl
1910. Von Fm. Vill. N. Z. f. F. u. L. 1%
Desgl. im Kgl. Forstamt Germersh
Fbendaselbst 198. |
Die voll:swirtschaftliche Bedeutung
Wildbachverbauung in Galizien. Von F.
kommissar St. Kruk. Z. f.d. g. F. 361. `
Forstmann und Wasserwirtschaft. &
No. 6. |
Die Bedeutung des Waldes in der Wa
wirtschaft. Oe. F. No. 51. :
Eine Versicherung gegen Wasserschä
Oe. V. 293.
Forstwirtschaftliche Rückblicke auf di
Jahr 1909
bringt wiederum FA. Semper-Eberswald
der Z. f. F. u. J. 459, 545. Wie in den Vo
ren berichtet der Verf. über I. Die allgem
Lage des Wirtschaftslebens, II. Waldfi
Waldzustand, Woaldbau, III. Waldscı
IV. Waldnutzung und Waldertrag, V. H
handel, Holzyewerbe, Holztransport.
Nach der Depression des Vorjahres %
sich im Berichtsjahre wieder eine Hebung
Tätigkeit in Indusrie und Handel, wie
Statistik über die Inanspruchnahme
Reichsbank, die Zahl der Arbeitsuchenden
die Verkehrseinnahmen der deutschen E
bahnen ergeben. Auch die Getreidepreise
ten sich 1909 auf günstiger Höhe. Das
standekommen der Reichsfinanzreform ba
ebenfalls eine Gesundung des wirtse
lichen Lebens wieder an.
Über den Stand der Woaldflächen bi
Semper statistische Auszüge, insbesonder
Größenklassen der Forstbetriebe und (
Verteilung betreffend. Weiter wird der]
gang der preußischen Ankaufspolitik
tert. Die Holzbodenfläche Preußens hat
weitere namhafte Vermehrung erfahren
kutsches Sprachgebiet.
Forstpolitik.
. Neben der Zurückgewinnung tauglichen
’aldkulturlandes durch Ankauf ist für eine
lebung der Waldwirtschaft der Ausbau des
mossenschaftlichen Zusammenschlusses im
leinbesitz von Bedeutung. Semper geht auf
ie diesbezüglichen Vorschläge Offenbergs in
er „Zeitschrift für Agrarpolitik“ 1910 (Sep-
mber) näher ein.
Eine weitere Hebung namentlich der Pri-
stwaldwirtschaft ist der mehr und mehr er-
kiterten Tätigkeit der Landwirtschaftskam-
wrn in Preußen zu danken, für deren se-
ensreiche Tätigkeit es jedoch noch vielfach,
amentlich im kleinen Besitz, an dem nötigen
verständnis fehlt. |
Erfreulich sind mehrfache Anzeichen für
te Neubildung von Gemeindewald in Verbin-
tung mit Aufforstungen, u. a. in Schlesien,
Westfalen, ferner ein „Kreiswald“ im Kreise
fkernföorde in Schleswig-Holstein. Auch
te Befugnis zur Enteignung wurde zur
khaffung von Kommunalwald bereits er-
alt (München-Gladbach). Auch besteht die
\nssicht, daß die bisher wenig beachteten Be-
timmungen des für die alten preußischen
'ovinzen gültigen Gemeindewaldgesetzes
n 1876 nachdrücklicher gehandhabt werden,
ünentlich was die Aufforstung ertragsloser
(eneindegrundstücke anbelangt. Ähnliche
Hadhaben bietet auch die Gemeindeverfas-
ung für die Rheinprovinz.
In gleicher Richtung ist die Landwirt-
{haftskammer für die Provinz Pommern tä-
ù% um auf den von der Pommer’schen An-
sellungsgesellschaft oder mit Hilfe der Ge-
ralkommission aufgeteilten Gütern die
äfflächen ungeteilt zu erhalten und den
wen Gemeinden zu übereignen. Beihilfen
r Darlehen mit langfristiger Zinsstundung
"erden ebenfalls in Aussicht genommen.
' Das Entstehen neuer Gemeindewaldungen
it ein erfreuliches Zeichen dafür, daß man
Anschauungen des individualistischen
Iystems auf den Kleinbesitz des Waldes nicht
beträgt, vielmehr das Verständnis sich
ihr Bahn bricht, daß der Kleinparzellen-
xsıtz für die Waldwirtschaft nicht taugt.
‘ Die von den Preuß. Landwirtschaftskam-
tern geübte ständige Beratung des Privat-
valdbesitzes ist am ausgedehntesten in Bran-
kıburg, Pommern und Posen. In Schlesien,
Istpreußen, Westfalen, Rheinland und im Re-
herungsbezirk Cassel sind die gleichen Ein-
Aehtungen noch jüngeren Datums. Im Rück-
wand hinsichtlich der Beratung sind noch
"estpreußen, Sachsen und Hannover.
Über die Tätigkeit der Landwirtschafts-
konmern wird eine tabellarische Übersicht
tch Landesfläche, Gesamtwaldfläche, Privat-
ndfläche, unter ständiger Beratung stehende
Fläche, ausgeführte triebseinrichtungen,
Porst. Jahresbericht f. d. Jahr 1911.
Zahl und Fläche der einmaligen Beratung
und die Rechnungsabschlüsse gegeben.
Von Bedeutung war weiterhin die Vermitt-
lung guten Saat- und Pflanzenmaterials durch
die Forstabteilungen der Landwirtschafts-
kammern. Auch Privatklenganstalten wur-
den errichtet.
Hinsichtlich der Kiefernzapfenbeschaffung
ist das Vorgehen der Preuß. Staatsforstver-
waltung vorbildlich geworden: Beschickung
der fiskalischen Darren mit einheimischen
Zapfen, nur im Notfalle auch mit solchen aus
Rußland und Belgien, Ausnutzung ter
Zapfenjahre, Kiefernsamen auf Vorrat für 1
bis 2 Jahre, Aussaatmenge nach Keimkraft,
Samenverteilungsplan u. s. w.
Waldsamenernte und Witterung 1%9 wer-
den weiter kurz berührt. Buche und Tanne
hatten reichlich getragen. Trotzdem hatten
sich die auf die Buchenbesamung gesetzten
Hoffnungen nur teilweise erfüllt, was viel-
fach auf die vorzeitige Wärme im März 1910
mit folgender Trockenheit und Kälte zurück-
geführt werden konnte.
Unter dem Kapitel Waldschutz behandelt
Semper die Abnahme des Waldes in der Um-
gebung von Berlin durch private Waldnieder-
legungen und den Verkauf forstfiskalischen
Waldes. Die steigende Beunruhigung fand
ihren lebhaftesten Ausdruck in dem „Berliner
Waldschutztag“ vom 16. Januar 1909, sowie
in den Verhandlungen des Preuß. Landtages.
In seiner Erklärung vom 13. 3. 1909 lehnte der
Minister das Anerkenntnis einer Verpflich-
tung des Staates zur Erhaltung von Staats-
wald als Volkspark im Interesse einzelner Ge-
meinden ab. Die Schaffung von Wald zu die-
sen Zwecken sei Aufgabe der Kommunen
selbst.
Da die Einzelgemeinden Berlins selbstän-
dig sind, ergaben sich große Verhandlungs-
schwierigkeiten. Diese sollen durch ein G -
setz betr. den „Zweckverband Groß-Berlin“
behoben werden.
An den preußischen Staat wurde auf
Grund der Kommissionsberatungen des Ab-
geordnetenhauses der Antrag gerichtet, beim
Verkauf forstfiskalischen Waldes in der Um-
gebung großer Städte die interessierten Ge-
meinden oder deren Zweckverbände in erster
Linie und in der Stellung des Kaufpreises in-
sofern zu berücksichtigen, als die Erhaltung
des Waldes sichergestellt werde.
Bezüglich des Waldschutzes interessierten
weiter die Fragen der Bekämpfung des Kie-
fernbaumschwammes, des Kiefernspanners
(Westpreußen) und der Nonne (Ostpreußen,
i. G. 3,5 Mill. fm Holzeinschlag in den Staats-
und Privatforsten).. In Westfalen trat der
Eichenwickler auf. Die Waldbrände umfaß-
ten in den preußischen Staatsforsten 1909
11
Deutsches Sprachgebiet.
i. G. 34 Brände, 815 ha Bestand ganz oder
teilweise zerstörend.
Die Holz- und Gelderträge in den preußi-
schen Staatsforsten waren 199 nicht un-
wesentlich höhere als in den Vorjahren, na-
mentlich infolge des ostpreußischen Nonnen-
fraßes, aber auch durch Erhöhung der Ab-
nutzungssätze in den meisten anderen Be-
zirken.
Es wurden 1909 eingeschlagen 4,08 fm Derb-
holz und 4,90 fm Gesamtholz pro Jahr und
ha, gegen 3,75 bezw. 4,54 fm ın 1908, 3,61 bezw.
4,30 fm in 1907, 3,52 bezw. 4,23 fm in 1906; 3,57
bezw. 4,29 fm in 1905.
Trotzdem betrug der Reinertrag nur 20,25
Mk. pro Jahr und ha gegen 22,18 (1908), 25,19
(1907), 22,79 (1906), 24,20 (1905). Die Ursache
liegt neben einer Steigerung der Ausgaben
hauptsächlich in dem Sinken der Holzpreise
seit deren Höchststand im Jahre 1907. Der
Verwertungspreis für 1 fm Derbholz betrug
1907 15,21 Mk. und sank 1909 auf 13,02 Mk.
Das Sinken der Preise war die Folge der all-
gemeinen Wirtschaftskrisis, die nach 1907 ein-
setzte und beim Verkauf des Wintereinschlags
1908/09 noch fühlbar war.
Die Nutzholzausbeute behielt auch 1909
ihre seitherige Höhe von 63 %. Bei Eiche und
Buche ging die Nutzholzausbeute um 2—3 %
gegen 1907 und 1908 zurück, namentlich durch
die ungünstige Lage des Marktes in Eisen-
bahnschwellen.
In tabellarischer Form wird die Beschaf-
fung von hölzernen Bahnschwellen im Gebiet
der Preußisch-Hessischen Eisenbahngemein-
schaft für die Jahre 1906—1910 mitgeteilt.
Die Gesamtbeschaffung betrug 1906 noch
7,6 Mill. Schwellen, 1909 nur noch 3,1 und 1910
3,3 Millionen.
Der Anteil der Buche ist erfreulicherweise
gestiegen, er beträgt jetzt '/,—!/, des Gesamt-
bedarfs |
Nach wie vor überwiegt aber noch der An-
kauf ausländischen Holzes. Nur in den
Schwellen II. Klasse ist das Inlandsholz all-
gemein stärker und bei der Buche sogar aus-
schließlich vertreten.
Zur Erklärung wird bemerkt, daß 1906 und
1907 Ausnahmsjahre waren. Bei zahlreichen
Bahnlinien waren die zweiten Geleise auszu-
bauen, der Oberbau zu erneuern bezw. zu ver-
stärken. Politische Gründe hatten die rasche
Durchführung nötig gemacht. Daher der un-
gewöhnlich hohe Bedarf dieser Jahre. End-
lich wirkte zu Ungunsten der Holzschwelle
die vermehrte Verwendung der Eisenschwelle.
So ergab es sich denn auch, daß die großen
Brennholzmassen des Buchenmastjahres 1909
keine nennenswerte Entlastung durch den
Verkauf von Buchenschwellenholz erfahren
konnten. |
tung war das Jahr 1909 kein günstiges. Hi
kamen einige bedingt günstige Versuche,
die Stelle des Holzes auch hier das Eisen $-
setzen.
Der Kampf zwischen Holz und Ed
währt sonach auf beiden Gebieten noch fo
Der Holzverwendung wird es zu statten k
men, wenn noch weitere Vervollkommnun
und Verbilligungen in der Imprägnierung
reicht werden, auf der einen Seite, um
Dauerhaftigkeit des Holzes noch weiter
steigern, auf der anderen, um seine Feng
gefährlichkeit herabzusetzen.
Auch in der Vermittlung von Holzverkäi
fen ist den Landwirtschaftskammern ein sè-
tig wachsendes Arbeitsgebiet zugefallen. 1:
Für den Stand des Holzhandels und da
Holzindustrie ist die Bewegung des Hola
kehrs auf den deutschen Eisenbahnen charal
teristisch. Die Ziffern für 1909 weisen in dd
wichtigsten Sortimenten (Rundholz, Schrd:
len, Grubenholz, Brennholz) einen Rück
gegen 1908 auf. Die Gesamtbeförderung
trug 18644000 t gegen 1901300 t į
1908, trotz des Rückganges aber noch md
als der Durchschnitt der Jahre 1902/07
16 818 000 t und 1897/1901 mit 13 984 000 t.
Hierbei haben die großen Mengen
Nonnenfraßholzes einen verstärkten Ve
besonders nach den Häfen Pillau und Me
bewirkt. Die zur Verfrachtung nach de®-
Westen gewährten Vergünstigungen durd .
Ausdehnung der Ostbahnstaffeltarife bis #
die Elbe wurden 1909 noch wenig in Ansprü
genommen. Eine Ausdehnung der Vergüt
stigungen bis zur Rheinlinie scheiterte an det
Widerstand der Interessenten des Westens.
Die Mehrzahl der Hölzer. gelangten s
1909 aus Ostpreußen auf dem Seewege b
zum Rhein.
Die Ziffern der Nutzholzeinfuhr m M
deutsche Zollgebiet zeigen die wieder et
setzende Steigerung der Aufnahmefähigkel
des Holzmarktes. a
Im Spezialhandel betrug 1909 die Einfuh
7 098 000 t gegen 6899 000 t in 1908, die ent
sprechenden Zahlen der Mehreinfuhr geg4
die geringe Ausfuhr sind 6714000 be:
6 499 000 t.
Die 1909 eingeführte Schwellenholzmeust
steht um ein Viertel zurück.
Der Anteil der Rundholzeinfuhr war nà
Schilling gegen die Periode 1888—18% vo
59,7 % auf 54,1 % in 1902—1907 gesunken w
ist seitdem wieder auf 55,5 % in 1909 erfret
licherweise gestiegen. l RN
Es ist das hauptsächlich auf einen Rüc i
gang der österreichischen Einfuhr, namei”
lich an Schnittholz, zurückzuführen, währe!
der russische Export wieder im Steiger
eutsches Sprachgebiet.
Forstpolitik.
“ffen ist. Die unweit der deufschen Grenze
ıtstehenden russischen Sägewerke arbeiten °
j billigen Löhnen und geringerer sozialer
elastung günstiger als die deutschen Säge-
erke und vermögen daher einen beachtens-
erten Teil der russischen Rundholzzufuhr
ızuhalten, zu verarbeiten und als Schnitt-
lz über die Grenze zu schicken.
Außer der Zufuhr auf dem Landwege ge-
ngen stetig steigende Holzmengen auf dem
«wege aus Rußland und Finnland nach
eutschland, besonders aus den Häfen
schangelsk und Odessa über Rotterdam und
am Theinaufwärts.
Gerade diese Seezufuhr brachte 1908
ütten in den wirtschaftlichen Niedergang so
tobe Holzmengen, wie sie selbst 1907 nicht
a verzeichnen gewesen sind. Daher war die
‘nsis im Theinisch-westfälischen Markt län-
er dauernd als z. B. im Osten.
Die Binnenwasserstraßenzufuhr aus Rub-
md bringt vorwiegend Rohholz und beschla-
wies Holz, das mit der ostdeuschen Produk-
ion auf den Sägewerkszentren in Memel, Kö-
isberg, Danzig, Bromberg und Oderberg-
iepe verschnitten wird. Von Memel, Kö-
igssberg und Danzig geht dieses Holz wieder
it seewärts weiter nach dem Westen, nach
Fızland und in steigendem Maße auch nach
n Rhein. Da die Krisis im Westen länger
uhelt, wurde auch ein Rückschlag bemerk-
sr auf die Abgangsstellen Memel, Königs-
rg und besonders Danzig. Ähnlich ungün-
telag auch das Auslandsgeschäft in Stettin.
\ährend die russische Zufuhr 1909 gegen das
\ırahr wieder gestiegen war, ist die öster-
raische Zufuhr weiter gesunken. Bis 1904
war sie größer gewesen als die russische Ein-
fuhr, 1909 war sie weniger als halb so groß.
‚Schweden hatte seit Anfang August 1909
mt einem Generalstreik zu kämpfen. Die
tickwirkung auf den deutschen Westen blieb
icht aus. Die Auflösung des Roheisensyndi-
ats brachte eine weitere Erschütterung des
Wirtschaftslebens. Die Bautätigkeit am
\iederrhein ging stark zurück. Gesamtumsatz
nd Reingewinn .der rheinischen Rundholz-
öBerei von Mannheim aus betrugen gegen
Vorjahr nur die Hälfte.
Durch die rheinaufwärts kommende Zu-
wr russischer und ostpreußischer Nonnen-
ülzer wurde das Mißverhältnis zwischen An-
®hot und Nachfrage immer größer. Es tra-
n so erhebliche Differenzen zwischen den
Nittlerweile wieder gestiegenen Rundholz-
preisen und den infolge von Unterbietungen
niedrig gehaltenen Preisen für Bauholz,
chnitt- und Hobelware ein, daß Holzhandel
ind -industrie große Verluste hatten. Die
oige davon war die zum Schutz gegen diese
erhältnisse erfolgte Gründung des „Nord-
westdeutschen Hobelholzverbandes“ und bald
darauf des ‚„Rheinisch-westfälischen Bauholz-
verbandes“.
Über Jahresberichte von Handelskammern
vgl. außer den Originalen auch A. A. f. d. F.
V. un No. 18, 46 ff., Mannheim, No.
79 ff.)
Staatliche Ankaufs- und Verkaufspolitik.
Die Ankaufspolitik der Preußischen Staats-
forstverwaltung in Westpreußen. und Posen.
Von FA. Semper-Eberswalde. Z. f. F. u. J. 65.
Die Abhandlung beschäftigt sich mit den
Gründen und dem Gang der Entwaldung, mit
dem Umfang der Verteilung und Art der Ent-
waldung und Ödlandsbildung und mit der
seitherigen Tätigkeit der Staatsforstverwal-
tung. Die Ankaufstätigkeit hat seit 1887 dem
Staatsforstbesitz in Westpreußen und Posen
175181 ha zugeführt. Diese Tätigkeit ist mit
der Ansiedelung von rd. 17 deutschen
Bauernfamilien auf rd. 371000 ha Ansiede-
lungsland und mit der Vermehrung der
Staatsdomänen daselbst Hand in Hand gegan-
gen. Verf. wünscht namentlich auch im In-
teresse der Zurückgewinnug der Ostmarken
für deutsche Sitte und Art einen erfolgreichen
Fortgang der seitherigen forstpolitischen
Maßnahmen.
Grunewald. Staatswirtschaftliche Studie
von Prof. Dr. Jentsch. 2. f. F. u. J. 259. Die
Landverkäufe der Preuß. Staatsforstverwal-
tung im Grunewald bei Berlin haben in den
letzten Jahren zahlreiche Angriffe erfahren.
Eingaben, Resolutionen von Protestversamm-
lungen, Artikel in den politischen Zeitungen
verlangten die Erhaltung des Grunewalds im
Interesse der Großstadtbevölkerung Berlin.
Jentsch kommt zu dem Ergebnis, daB für das
Wohlbefinden der Berliner in erster Linie die
Stadt Berlin, nicht der Staat Preußen zu sor-
gen habe. Für 1 qm würden 5 Mk., vielfach
sogar 10 Mk. gelöst. Rechne man 1 ha nur
mit 50 000 Mk., so repräsentierten die 4000 ha
Grunewald 200 Millionen Mark. Rechnet man
im Mittel für Öd- und Waldlandankäufe im
Osten und Westen der Monarchie 100 bis 300
Mark pro ha, so könnten für diese 200 Mill.
Mark allmählich ?/, bis 1 Mill. ha der preuß.
Waldbodenfläche zugeführt werden. enn
auf solchem Gelände wieder ein ertrags-
fähıger Wald entstehe, so werde das ganze
preußische und deutsche Vaterland ein-
schließlich Berlins und seiner Bewohner die
Früchte der umsichtigen und weitblickenden
Forstpolitik dankbar genießen.
Der Grunewald. Von Oberforstmeister
a. D. Guse in Potsdam. Z. f. F. u. J. 563. Der
Verf. wendet sich gegen den ihm zu einseitig
erscheinenden Standpunkt Jentsch’s und be-
ruft sich auf die vom Minister abgegebene
Deutsches Sprachgebiet.
Erklärung, daß auch der Staat ein Interesse
daran habe, den Einwohnern der großen
Städte die Gelegenheit zur Bewegung in der
freien Natur nicht zu verkümmern, und daß
deshalb auch den Städten entgegengekommen
und nicht die äußersten Preise verlangt wür-
den. Warum solle, wenn der Staat an Macht
und Ansehen gewachsen sei, seine Hauptstadt
zu kurz kommen? Der Betrieb einer geregel-
ten Forstwirtschaft lasse sich sehr gut mit
den Interessen der Erholung und Gesundung
der Bevölkerung verbinden. Es sei nicht nötig,
daß der Fiskus den Grunewald verkaufe.
Man könne den Zwecken der Benutzung durch
die Berliner Bevölkerung Zugeständnisse
machen und dafür eine von der Stadt Berlin
zu zahlende Rekognition in Aussicht nehmen.
Ankäufe von Öd- und Waldland könnten auch
ohne das Äquivalent des Verkaufs von Teilen
des Grunewalds stattfinden, wie das früher
auch schon der Fall gewesen sei. Man könne
von der alljährlich von der Stadt zu zahlen-
den, nicht geringen Rekognition, auch durch
Verkauf wenig lohnender Domänen reichliche
Mittel zu Forstlandankäufen flüssig machen.
Auch sei der Grunewald ein landschaftlich
reizvolles Gebiet, dessen Erhaltung sich vom
Standpunkt der Naturdenkmalspflege, wie
auch vom Standpunkt der mit ihm verknüpf-
ten, weit zurückreichenden geschichtlichen
Erinnerungen empfehle. Die Sage, daß hier
der letzte große Entscheidungskampf zwi-
schen Wenden und Deutschen stattgefunden
habe, sei mindestens sehr wahrscheinlich.
Man müsse den Wald schützen. Wenn auch
sein Einfluß auf das Klima wissenschaftlich
nicht erwiesen sei, so sei doch auch die An-
nahme, daß er einen günstigen Einfluß aus-
übe, noch ebensowenig widerlegt. Solange
noch Zweifel bestünden, müsse der Stand-
punkt vertreten werden, den Endres — aller-
dings bei einer anderen Gelegenheit — einge-
uommen habe: in dubiis pro silva.
Die Berliner Waldverwüstung und ver-
wandte Fragen. Von Herm. Kötschke, Ber-
lin-Schöneberg, Verlag des Ansiedelungsver-
eins Groß-Berlin. Die Schrift tritt für die Er-
haltung des Waldes ein.
Wald und Städte. Von Fm. P. Hefti in
Zürich. Schw. Z. 19.
Ausland.
Von in deutscher Sprache erschienenen
Originalarbeiten, sowie wichtigeren Berichten
über forstpolitische Fragen des Auslands sind
noch hervorzuheben:
Die Forstwirtschaft Schwedens. Eine
volkswirtschaftliche Untersuchung, von Dr.
Fritz Diepenhorst in Cöln. Th. J. 192. Die
Abhandlung enthält: Größe, Verteilung und
84 F
Besitzstand des schwedischen Waldes: S
forsten, Forsten der öffentl. Körpersch
Verwaltung der öffentl. Forsten, die Pri
forsten; der forstwirtschaftl. Unterricht;
Sägemühlenindustrie: Entstehung und
schaftl. Bedeutung, Holzindustrie und A
handel; forstwirtschaftliche Nebenpro
und deren Bedeutung für den Handel.
Eine eingehende Besprechung des 191
schienenen Werkes „Die Erhoickling der
tischen Forstwirtschaft“ (The developme
British forestry, by A. C. Forbes) bringt
Müller in der Z. f. F. u. J. 653.
Charbula, Der Salzburger Staat
seine volkswirtschaftl. Stellung und Veri
tung. Salzburg, E. Höllerigt. |
Charbulas Schrift über den Salzbun
e Von FR. Matthäus Riebl. |
. 245.
Die Wälder Dalmatiens. Von Prof. Dr
Adamovic in Spalato. Z. f. d. g. F. 491.
Der Staatsforst Meleda. (Dalmatin
Insel.) Oe. V. 233.
Die Bedeutung der Robinie für die Fo
wirtschaft Ungarns. Oe. F. No. 24.
Die Wälder der großen Syrte.
Lesno}-journal.
Zbl. 471.
Die Wälder des südwestlichen Altai. Ku
Notiz von Guse nach dem Lesnoj-journal
F. Zbl. 285.
Ein Blick in die Forstpolitik der Vereii
ten Staaten von Nordamerika. Oe. F. No.
Scientific Forestry in Europe: its Va
and Applicability in Canada. Vortrag -`
Dr. B. E. Fernow. Notiz im F. Zbl. 412.
Forstliches aus Kanada. Von FA. Fi
v. Berlepsch. Z. f. F. u. J. 47. Der V:
hebt die Bedeutung Kanadas für die 77
versorgung als eines der wichtigsten H-
exportländer hervor und bezieht sich hie:
u. a. auf die Fernow’schen Ermittelungen.
Forstliches aus Korea. Oe. F. No. 5.
2. Holzversorgung und Aufforstun«
Über den Fortgang der Aufforstun
siehe die alljährlichen amtlichen Veröff.
lichungen (Wirtschaftsergebnisse und sta
tische Mitteilungen) der verschiedenen Stez.
forstverwaltungen Deutschlands (Abschı.
Forstverwaltung und Forststatistik).
Vom Ausland, insoweit die Berichte
deutscher Sprache abgefaßt sind, ist zu
wähnen: |
Tätigkeit der Karstaufforstungskom >»:
sion für Krain 1910. Z. f.d. g. F. 527. A
forstungsfortschritte, Pflanzenbeschaffua
Kulturschäden pp.
Aus ı
Mitteilung von Guse im
witsches Sprachgebiet.
Forstpolitik.
Tätigkeitsbericht der Karstaufforstungs-
mmission für Görz und Gradiska 1910. Z. f.
g. F. 415. Aufforstungsfortschritte, Kul-
rschäden, Schutz und Pflege der Auffor-
mgen, Waldsaatschulen, Forstaufsicht,
afforstungskataster, finanzielle Gesamt-
ersicht.
Karstaufforstung. Oe. V. 284.
Subvention für Aufforstungen und Wild-
ıchverbauungen. Von Obf. W. Oertli in Gla-
s. Schw. Z. 176.
Der Waldreichtum Rumäniens. Mitteilung
m F. W. Kraft in der Z. f. F. u. J. 858.
Über die Holzvorräte der Insel Sachalin.
k. V. 82.
Die volkswirtschaftliche Bedeutung der
orstkultur für England. Von H. Walter-
adon. F. Zbl. 280.
Die Nutzhölzer der Vereinigten Staaten,
re Handels- und Lokalbezeichnungen, bota-
when Charaktere und Verbreitungsgebiete.
‚Tel: Die Nadelhölzer, nach Mitteilungen
er Division of Forestry, U. S. Departement
' Agriculture in Washington bearbeitet von
al K. Rattinger - Wiesbaden. Wiesbaden
10, Verlag des Forstbüro „Silva“ (jetzt in
krmstadt).
Waldbrände in den Vereinigten Staaten.
Itttlung von Dr. Ernst Schultze in der Z. f.
`u. J. 850. Waldausbeutung und Waldbrände
‘erden nach der Meinung des Verf. die Ver-
agten Staaten nicht erst in 30 Jahren, wie
aerweit berechnet wird, sondern voraus-
"itlieh schon in 10 Jahren vor die Tatsache
kt Erschöpfung ihrer Holzvorräte stellen.
De forstliche Erschließung der Insel For-
wa Von Dr. A. Hofmann. Z. f.d. g. F.1.
he Erschließung dieser noch relativ jungen
olonie Japans ist zu einem Teile, namentlich
idem von Chinesen bewohnten Westen, vol-
adet. Es harren aber noch weite Gebiete
er Hochlagen des Inneren der Nutzbar-
achung, in forstlicher Beziehung, nament-
th die reichen Kampferholzvorräte.
3 Waldschutz und Forstpolizei.
Über die allgemeine Bewegung „Aroß-
erlins“ gegen die Waldverkäufe der preuß.
rstverwaltung im Grunewald siehe Abschn.
Forstpolitik“ unter „Staatl. Ankaufs- und
'erkaufspolitik“. Die Frage der Erhaltung
ks Waldes in der Umgebung der Großstädte
Ard immer dringlicher, über eine Verpflich-
ng des Forstfiskus, den Staatswald im In-
eresse der Städte zu erhalten, dem Publikum
öffnen und dementsprechend zu bewirt-
“haften, sind die Anschauungen geteilt.
Im übrigen vgl. auch oben „Naturdenk-
spflege“,
4.Holzzollpolitik u. Holztransportwesen.
Fortlaufend erschienen:
Monatliche Nachweise über den auswärti-
gen Handel Deuschlands pp. (vgl. vorjähr.
Jahresbericht S. 89) vom Kais. Statist. Amt.
Berlin 1911, Puttkammer u. Mühlbrecht.
Von den zahlreichen Nachrichten der
Holzhandelsblätter mögen hervorgehoben
werden:
Das Wirtschaftsjahr 1910. Rückblicke und
Ausblicke. A. A. f. d. F. V. No. 6 ff.
Die Nutzholz-Ein- und Ausfuhr 1910. H.
M. No. 15, 16 (Schilling). Vgl. hierzu den
vorjähr. Jahresbericht S. 89.
ie Holzeinfuhr des deutschen Zollgebiets
1910. A. A. f. d. F. V. No. 13, 40, 41.
Holzverkehr des deutschen Zollgebiets mit
Norwegen 1910. A. A. f. d. F. V. No. 43. Desgl.
mit Österreich-Ungarn 1910, das. No. 52; Ruß-
land 1910, No. 53 ff.; Holzeinfuhr Rumäniens
Ne No. 55; Vereinigte Staaten 1910,
o. 64.
Die Holzbilanz von Baden im Jahre 1909.
A. A. f. d. F. V. No. 32 ff.; desgl. Württem-
berg 1909 das. No. 44; Bayr. Pfalz No. 45;
Elsaß-Lothringen, No. 62; Baden 1910, No. 73.
Nachrichten über die periodischen Ergeb-
nisse der Holz-Ein- und Ausfuhr 1911 bringt
der H. M. No. 34 ff.
Die Entwicklung der Eisenbahntarife für
Holz. A. A. f.d. F. V. No. 75 ff.
Ebner, Flößerei und Schiffahrt auf Bin-
nengewässern mit bes. Berücksichtigung der
Holztransporte in Österreich, Deutschland
und Westrußland. Wien, Alfr. Hölder.
Aus dem Protokoll der ständigen Tarif-
kommission der deutschen Eisenbahnverwal-
tungen siehe A. A. f. d. F. V. No. 2, 37, 38, 39.
Landeseisenbahnrat und Nonnenholztarif,
vgl. H. M. No. 96 ff.
Der Nonnenholztarif und seine Verlänge-
rung. H. M. No. 32.
Der Nonnenholzeinschlag in Ostpreußen.
Z. f. d. g. F. 285.
Die Holzbewegung auf den deutschen
Eisenbahnen 1909. A. A. f. d. F. V. No. 3,
ferner für Spezialgebiete ebenda (rechtsrhein.
Bayern, No. 4 u. s. w.).
Der Holzverkehr auf dem Rhein 1909. A.
A. f.d. F. V. No. 22 ff., desgl. 1910, ebendas.
No. 59 ff.
Holzverkehr des Karlsruher Hafens 1901
bis 1910. A. A. f. d. F. V. No. 70.
Ferner wird auf die umfassenden Mittei-
lungen von Endres in M. d. d V. und
Schilling im H. M. hingewiesen:
Die Ein- und Ausfuhr von Holz in das
deutsche Zollgebiet. Von Prof. Dr. M. En-
dres in München. M. d. D. F. V. No. 2.
Deutsches Sprachgebiet.
In übersichtlicher tabellarischer und gra-
phischer Darstellung werden die Ergebnisse
der Holzein- und -ausfuhr vom Jahre 1909 bis
1862 zurück umfassend mitgeteilt und ent-
sprechend erläutert. Die Nachweise speziali-
sieren nach Gesamtnutzholz, Rohnutzholz,
Schnittnutzholz, Papierholz pp., nach einzel-
nen Ländern bezw. Ländergruppen, sowie
nach Einzeljahren und weiterhin nach der
Periode 1906—09. Neben den vielfachen, in-
teressanten Ergebnissen, unter denen das
Jahr 1907 durch seine Hochkonjunktur beson-
ders hervortritt, möge hier auf die seit 1906
rapid gesteigerte Papierholzeinfuhr hinge-
wiesen werden. Nach den Zolltarifen von
1885 und 1892 war die Einfuhr von Holz, wel-
ches nicht über 1 m lang und nicht über 18 em
am schwächeren Ende stark war, zollfrei.
Der Vertragstarif von 1906 erhöhte die Aus-
maße für zollfreie Einfuhr auf 1,2 m Länge
86 Forstpolii
und 24 cm Zopfstärke. Im Jahre 1909 st
gerte sich die Papierholzeinfuhr, welche }
1895 noch verschwindend gering war, a
mehr als 2 Millionen fm! Daß hierin die ki
tige Zollgesetzgebung, wie Endres forde
Wandel schaffen muß, kann nicht zweif
haft sein.
Schließlich folgt in No. 6 der M. d. D.F.,
(ausgeg. München, den 24. Jan. 1912) v
Endres noch „Die Holzein- und -ausfuhr ı
deutschen Zollgebiets im Jahre 1910“.
Ein Bericht des Prof. Schilling - Ebe
walde im „Holzmarkt‘“ 1912, No. 10-13, e
hält eingehende Daten über
die Nutzholz-Ein- und Ausfuhr 1911.
Wie im Vorjahr geben wir den übersie
lichen, durch seine kritische Behandlung
sonders wertvollen Bericht im Auszug wie.
Einfuhr. Tabelle I.
1911 1910
1911 | 1910 1909 1908 | 1907 a :
mehr | weniger
1000 t
Roh hart 245,5 226,0 237,1 270,7 19,5 =
weich . 3135,8 | 2889,9 | 2879,8 | 2855,6 | 3394,3 245.9 _
Grubh. 282,3 266,6 336,9 362,2 160,8 15,7
Sa. roh 3382,5 —
Beschlg., hart . 43,8 44,9 47,9 48,5 1,1
weich . 356,4 379,0 | 401,5 4 22,6
400,2 423,9 449,4 = 23,7
Schwell., hart 18,1 15,3 33,4 2,8 —
weich . 185,1 149,9 263,8 35,2 —
203,2 165,2 297,2 405,1 434,1 38,0 —
Gesägt, hart . 90,1 96,7 99,5 100,8 114,7 = 6,6
weich 1972,2 | 1850,1 | 1641,6 | 1582.5 | 1874,0 122,1 _
2062,3 | 1946,8 | 1741,1 | 1683,3 | 1988,7 115,5 —
Sa. bearbeitet | 2665,7 | 2535,9 | 2487,7 | 2485,3 | 2865,0 129,8 | _
Fassholz 42,7 | 379 | 438 | 424 | 433 48 | —
Papierholz . 771,9 969,3 | 1065,3 833,5 745,1 = 197,4
Exoten . FB 57,9 57,0 78,5 83,9 63,1 0,9 —
Sa. Einfuhr | 7201,8 | 6982,6 | 7098,9 | 6900,0 | 7547,8 | 2192 —
Sa. Ausfuhr 413,3 417,0 383,5 400,1 346,4 _ 3,7
Mehreinfuhr | 6788,5 | 6565,6 | 6715,4 | 6499,9 | 7200,9 222,9 —
Ausfuhr. Tabelle II.
= 1911 | 1910 1911 | 1910
1000 t 1000 t
Roh Summa | 2045 | 197,2 ||| Fasshoz . .. ... 5,1 | 6,8
Papierholz 44,9 | a
Exoten . . 2... 3,
Beschlagen . . . . . 1,8 10,2 en z
Schwellen . . . . . | 574 63,6 Sa. Ausfuhr | 4138 | 417,0
Gesägt Ger 89,7 103.4
Bearbeitet Sa. | 1549 | 1772
`
pe Sprachgebiet.
87
Forstpolitik.
Es betrug die Einfuhr 1911 gegenüber der von 1910
| bis Prozente
! Ende: Januar Febr. März April Mai Juni Juli August Sept. Oktob. Nov. Dez.
Rohhols (ohne
Grabenholz) + 12 1% 129 +7 +5 +5 Fs + 11 T; 8 9
Bearbeitet 0 5 — 1—3 — 6 —7 —1i 5 +6 5 3 5
Grubenholz 1 — 5 — 19— 9 —21 —9 —21 —16 — 8 — 4 2 5
Sa. Einfuhr 2 +643 0—5 —5 —2 +1 +3 +3 3 3
v-
“In, auch die Schwellen haben ein Plus.
Nur die gesägten Waren und das Papier-
lz haben das Rekordjahr von 1907 erreicht,
In ganzen hat 1911 jenes Jahr noch nicht ge-
Ẹblagen, es fehlen immer noch rund 35 000
Waggons. Doch trotz Dürre mit ihren Folge-
"Treheinungen, trotz der mißlichen politischen
ge des vergangenen Jahres ein weiterer
‚Bufstieg, allerdings nicht vollständig den
fschrichten entsprechend, die aus anderen
Weeigen des Wirtschaftslebens eingegangen
. Bd.
:# Die Steigerung der Zufuhr an gesägter
Jare und an Rohholz, sowie die geringere
usfuhr gesägten Holzes weisen mit Bestimt-
it auf eine Steigerung unseres ie
as
schlagene Holz hat nachgegeben, die ge-
gte harte Ware hat in ihrem schon seit län-
rer Zeit eingetretenen Rückgange beharrt.
e deutsche Kohlenförderung war schon
0 gestiegen, der auffällige gleichzeitige
ikgang der Grubenholzeinfuhr war zur
kıüge durch Deckung des Bedarfs in un-
n eigenen Forsten mit ihrem Nonnenholz-
förderung eine weitere Steigerung erfahren
(Steinkohlen + 8 Mill. t); man trifft Vorsorge
für den Zeitpunkt des völligen Verbrauchs
der Nonnenhölzer, und demzufolge ist auch
die Grubenholzeinfuhr, wenn auch erst in ge-
ringem Maße, in die Höhe gegangen; man soll
nicht von einer Überschwemmung mit auslän-
dischem Grubenholze reden, auch bei ihm ent-
scheidet der Bedarf. Papierholz ist ein be-
achtenswerter Artikel in unserer Einfuhr ge-
worden, es steht an dritter Stelle aller Sorti-
mente, trotzdem es schon 1910 zurückging und
jetzt weiter erheblich gefallen ist. Die Be-
wegung steht im Widerspruche mit dem Be-
schäftigungsgrade dieser Industrie, erklärt
sich aber auch durch das Nonnenholz: gegen-
über dem normalen Abnutzungssatze der be-
troffenen Reviere handelte es sich um einen
Mehreinschlag von etwa 3!/, Mill. fm, und von
diesem waren nur 1’), Mill. Langholz, der '
Rest, also etwa 2 Mill. fm, oder ungefähr
1 Mill. Tonnen sind Gruben- und Papierholz
gewesen, eine Menge, die sich unbedingt in
den Einfuhrziffern und zwar durch 2 Jahre
hindurch bemerkbar machen mußte.
pschlage zu erklären. 1911 hat die Kohlen-
Tabelle III. (Spezialhandel).
1911 | 1910 | 1909 | 1908 | 1907 | 1906 | 1906 | 1904 | 1903
1000 t
Einfuhr.
Rund . 2 2 2 20. 3381 | 3116 | 3087 | 3093 | 3665
Grabenholz . . . . . 282 | 267 | 337 | 362| 161 13439 2864 | 2664 | 2453
Beschlagen . . . . . 400 | 424 | 449 | 397 | 442 | 443 || 512 | 499 | 523
Schwellen . . . .. 203 165 297 405 | 484 | 227
Gesšgt . : 2 2... 2062 | 1947 | 1741 | 1683 | 1989 | 2105 |;1842 | 1784 | 1730
Fasshos . . . . . . 43| 388| 44|] 42| 48| 5| 46] 52| 32
Papierholg . . . .. 772 | 969 | 1065 | 884 | 745| 604 | 390 | 303 | 220
Exoten . 2» 2.2... 5681 57| 79] 8] 63|) 68| 44| 47| 33
Sa. Einfuhr | 7201 | 6983 | 7089 | 6900 | 7547 | 6932 | 5698 | 5349 | 4991
Durchschnitt: 1908/11 = 7046 1902/07 = 5765
Die Ausfuhr im ganzen:
| 413 | 417 | 384 |
Durchschnitt: 1908/11 = 404
Mithin Mehreinfuhr :
| 6788 | 6566 | 6715 | 6500 | 7201 | 6605 | 5360 | 4992 | 4603
ne Ve
Durchschnitt: 1908,11 = 6642 1902/07 = 5410
400 | 346 | 327 | 338 | 367 | 388
1902/07 = 354
in ihr enthaltenen Depressionsjahre eine
Reihe stolzen Aufschwungs, und trotz dieser
gewaltigen Zunahme der Einfuhr auch, wie
bekannt, eine Zunahme der Waldrente. Im all-
| k Um einen Vergleich der Hauptsortimente
‚Ir emen längeren Zeitraum zu ermöglichen,
‚din Tabelle ITI die Zahlen bis 1903 (in den
tchschnitten bis 02) gegeben. Trotz der
Deutsches Sprachgebiet.
gemeinen sind durch die Einfuhr berechtigte
Interessen der Wealdbesitzer nicht verletzt.
1902/07 umfassen die Jahre vom wirtschaft-
lichen Tiefstande nach dem bekannten Krache
der Trebertrocknung pp. bis zum Hochstande
07; 08/11 zeigen wiederum die, wenn auch
langsam aufsteigende Linie. In den Jahren
der letzten Reihe ist kein 07 enthalten und
doch ist dieser Durchschnitt erheblich höher
88
end
Die Spannung im Zolle für rohes und
sägtes Holz ist angemessen, aber die abso
Höhe des Sägeholzzolles wird beanstank
und gegenüber den vorteilhaften Bedingf
gen, die die Holzindustrie im Auslande #.
nießt, mit Recht. Schilling versucht, aus @:
Einfuhrziffern zu ergründen, ob diese f
günstigung des gesägten Holzes eine W.
schiebung in der Zufuhr zwischen roh und
als der der ersten. | sägt herbeigeführt hat.
Anteil des Bundholzes. Tabelle IV. a
u 1911 | 1910 | 1909 | 1908 | 1907 | 1906 | 1906 | 1904 | 1903 | 1902 J
in 10000 t
a) Rund + bearb. . | 605 | 565 | 557 | 558 | 653 | 620 | 522 | 496 | 471 | 383 2
b) davon rund . . | 338 | 312 | 309 | 309 | 367 | 343 | 286 | 266 | 245 | 193 K
oder Prozente x
Rundh. von a) . .
Durchschnitt 1908/11 = 55,5 /o
Anteil des Rundholzes beim Nadelholze.
a) Rund . .
b) Gesägt . .
c) Sa.
Rund von der Sa. . 60,1 |
Wie die letzten Zahlen der Tabelle V er-
eben, ist zwar in 1911 gegenüber 1910 eine
nderung des Anteils des Rundholzes nicht
eingetreten, aber die Ziffern der 5 Jahre zu-
sammen geben doch im ganzen ein nicht un-
65,9 | 55,2 | 55,5 | 55,4 | 56,1 | 55,2 | 54,8 | 53,8 | 52,1 | 50,4
Nea = u SS) eg = E SEE
Durchschnitt 1902/07 = 54,1 °%
1897/01 = 54,3 Io
1888/96 = 69,7
Tabelle V.
1910 | 1909 | 1908 | 1907
in 1000 t
2691 2685 2703
1786 1587 1541
4272 | 4244
Prozente
60,1 | 62,9 | 63,7 | 63,9
bedenkliches, kontinuierliches Fallen í
Rundholzanteils. Schon im vorigen Jahre b
Schilling diesen Punkt als von Wichtigkeit!
den beginnenden Vorbereitungen der neu
Handelsverträge hervor.
Einfahr in Festmetern. Tabelle VI. _
FE nn En in
_ 1911 | 1910 | 1909 | 1908 | 1907 | 196 | 1905 | 1904 | 1908
1000 Festmeter Rohnutzhols
Rund . 2 220. 5510 5077 5039 5032 5969
Grubenhols 565 b33 674 74 | 32 } 5616 | 4706 | 4382 | 4i
Beschlagen 31 987 1046 1211
Schwellen . . . .. 496 400 716 967 1044 ae 2” 28 4381
Gesägt . . 5254 4941 4410 4261 5036 5756 4667 4572
Fassholz . 107 96 111 108 124 143 119 130 86
Papierholg . .. .. 1544 1938 2130 1667 1490 1208 779 440
Exoten 104 103 141 151 114 122 79 85 69
Sa. Einfuhr. . . 14511 | 14075 | 14267 | 13830 | 15127 | 14008 | 11544 | 10943 | 108%
„ Ausfuhr. . . 791 809 755 799 708 633 673 720 185
Mehreinfuhr 13720 | 13266 | 13512 | 13031 | 14419 | 13375 | 10871 | 10233 | 944
Durchschnitt 1908/11 = 13382 1902/07 = 109%
Die Tabelle VI hat für den Wealdbesitzer
Bedeutung, den es interessiert, wieviel Fest-
meter rohes Nutzholz, Stammabschnitte (aus-
schließl. Brennholz) das Ausland hat fällen
müssen, um die in Tabelle I angegebenen
Tonnenzahlen in den verschiedenen Sortime
ten herzustellen.
Unsere Mehreinfuhr beträgt im ganz
13°), Millionen Festmeter.
Die längst überholte Statistik von 1900 8!
atsches Sprachgebiet.
ne eigene deutsche jährliche Nutzholzpro-
ktiin von 20 Millionen fm an. Schilling
hätzt unsern Nutzholzverbrauch auf 36
lionen fm.
Die „Monatl. Nachweise pp.“ bringen auch
ertbereehnungen, für 1910 sind die defini-
ven, für 1911 aber erst vorläufige Zahlen
geführt. Es betrug der Wert der Erzeug-
se der Forstwirtschaft (dazu außer den
Gesamte Einfuhr in 1000 t
BE
Forstpolitik.
oben behandelten Positionen auch Brennholz,
Faschinen, Gerbmittel, Holzkohlen, Holzwolle,
Kork, Farbhölzer, Terpentin, Gummi pp.):
1911 1910
1000 Mk.
Einfuhr 717793 711 604
Ausfuhr 89 952 93 916
Die Gesamtzufuhr aus den einzelnen Län-
dern ist in Tabelle VII dargestellt.
Tabelle VII.
1911 | 1910 | 1908
2174 | 2101 | 1799
1822 | 1666 | 1198 _
226 | 186 | 151
682 | 560 | 530
304 | : 645 | 276
55| 51! 30| 24
Von den übrigen Ländern sei noch Japan mit 9 Tausend t (Vorjahr 2) Eichenholz genannt.
Schweden, Finnland, die Vereinigten Staa-
z und Rumänien fallen mit der Menge ihrer
afıhr gegen Rußland und Österreich stark
nicht aber auch in ihrer Bedeutung für
were Sägeindustrie.e. Rußland (ohne Finn-
ud) marschiert an der Spitze; seit 1902 ist es
i das Dreifache gestiegen, während Öster-
ah nur wenig steigende Zahlen aufweisen
am Noch 1905 war Österreich Rußland
wegen, dann aber gibt es die Vorherr-
“alt an Rußland ab, das sie behält, und
xır in so überlegener Weise, daß man wohl
wt der Dauer dieses Zustandes wird rechnen
wen. In der Erschöpfung der österreichi-
A. Sortimente zu
Einfuhr an Papierholz, 1000 t
schen Wälder kann der Grund nicht zu suchen
sein. Es gibt in einem Teile der Doppel-
monarchie schon viele Nachhaltbetriebe, die
selbstverständlich einen Beharrungszustand
mit sich bringen; für den andern Teil, ganz
im Südosten, mögen die verbesserten Absatz-
verhältnisse nach dem Balkan, dem Oriente
und den Mittelmeerländern der Ausfuhr nach
Deutschland entgegengewirkt haben. Dieser
Grund wird auch für Rumänien gelten, das `
mit rapid steigenden Ziffern anfing, dann
a bald in eine fast horizontale Linie ein-
enkte.
Spezialzwecken.
Tabelle VIII.
1
‚Die Abnahme der Papierholzzufuhr trifft,
* VITI zeigt, sowohl Österreich wie Ruß-
id. Hauptlieferant ist Rußland. Bemer-
Hal ist die Abnahme der finnischen Zu-
: Einfuhr an @rubenholz, 1000 t Tabelle IX.
e
1911 | 1910 | 1909 | 1908 | 1907 | MArTLOgebr
76
69
131
193
132
212
44
wt-Tag., „| 92 | 104
9
“ad, ‚I 186 | 155
ee geringe Zunahme des Grubenholzes
= tt allein durch Rußland verursacht, das
wit ar Hauptlieferant ist; Österreich geht
dauernd zurück. Man versteht an die-
P
"sl. Jahresbericht f. d. Jahr 1911.
Die anderen Länder schicken nichts.
sen Zahlen die unter den österreichischen
Forstwirten herrschende Verstimmung über
die Erhöhung der dortigen Ausfuhrtarife für
diese geringen Sortimente.
Einfuhr an Fassholz, 1000 t Tabelle X.
1911|1910,1909|1908|1907|1906|1905|1904|1903|1902
Oest.-Ung| 9 | 7 | 8 | 11 | 17 | 26 | 24 | 27119 | 21
Russland .| 14 | 15 | 25 | 15 | 16 | 12 | 7|10| 5| 6
Ver.Stast| 19 | 15 | 10 | 14 | 10 | 16 | — | 10 | 7| 8
Nur 2 Tausend t davon waren weiches Holz.
Beim Faßholze (X) ist der Hauptlieferant
Amerika geworden; nach allen Marktberich-
ten soll das amerikanische auch mehr denn je
gefragt sein.
12
Deutsches Sprachgebiet.
Forstpois
nn
Einfuhr an Schwellen, 1000t Tabelle XI.
März/Dezbr.
1911 | 1910 | 1909 1908 | 1907 | Ei
Oest.- \ hart 9
Ungarn / weich| 33 | 27 66
Russ- \ hart 17 | 14 9
land /Sweich| 151 | 123 143
Harte Schwellen (XI) gehen offensichtlich
dauernd zurück; die weichen hatten vier
Jahre lang dieselbe Tendenz, sind aber jetzt
wieder gestiegen. Forstlich kann gerade die-
ses weiche Sortiment ziemlich gleichgültig
sein; ob man Schwellen im Schlage aushalten
soll oder nicht, ist lediglich eine Preisfrage,
keine Frage des Absatzes dieses Holzes über-
haupt.
Bewegung der Einfuhr in Prozenten von 1902.
1910 | 1909 | 1908 | 1907
B. Rundholz und bearbeitetes Holz,
(Rundholz ohne Gruben- und Papierh
das bearbeitete umfaßt beschlagen, Schwel
gesägt.)
Einfuhr 1911 in 1000 t Tabelle
Pr
Rohholz | bearbeitet
Skandinavien 538 (dav. 33 aus No
Ver. Staaten 379
Rumänien 92 y
Die Einfuhr aus Skandinavien, den `
einigten Staaten und Rumänien gibt
belle XII in absoluten Zahlen; die Beweg
der Einfuhr stellt Tabelle XIII dar (w
das verhältnismäßig wenige Rohholz der '
einigten Staaten deren Einfuhr an beari
tem Holze zugezählt ist).
Tabelle XIII.
1906 | 1905 | 1904 | 1903 | 1902
Skandinavien. . . 97 113 | 110 | 104 | 100
Ver. Staaten . . . 186 | 115 | 129 35 | 112 | 122 | 132| 100
Rumänien. . . . 412 | 336-| 341 | 417 | 520 | 229 | 218 | 125| 100
Rumänien ergibt bis 1906 eine erhebliche
Steigerung, in den letzten Jahren hat es
solche Sprünge eingestellt.
Rundes und bearbeitetes Holz, 1000 t
Es bleiben die beiden Hauptzufuhrlä
Österreich-Ungarn und Rußland, deren a
lute Ziffern Tabelle XIV bringt.
Tabelle XIV.
| 1911 | 1910 | 1909 | 1908 | 1907 | 1906 | 1905 | 1904 | 1903 | 1902 x
Einfuhr aus Oest.-Ungarn. =
a) bearbeitet . . . | 440 | 449 | 417 | 442 | 594 | 714 | 641 | 627 | 636 | 515
8& | 87) 81| 86| 115 | 189 | 194 | | 128 | 100
brand. .... 1316 | 1216 | 1168 | 1283 | 1506 | 1547 | 1360 | 1344 | 1307 | 1148
115 | 106 | 102 | 112 | 181) 135 | 118 | 117 | 114 | 100
c) Sa. a. u. b 1756 | 1665 | 1585 | 1725 | 2100 | 2261 | 1991 | 1971 | 1943 | 1663
106 | 100 | 95| 104| 126| 135| 120| 119| 117| 100
Einfuhr aus Russland und Finnland.
a) bearbeitet 1189 | 1103 | 1217 | 1129 | 1194 | 928 | 739 | 695 | 691 | 556
214 | 198 | 219 | 208 | 215 | 167 | 138 | 125 | 124 | 100
b) rund. .... 1913 | 1783 | 1836 | 1721 | 2065 | 1803 | 1434 | 1248 | 1100 | 742
258 | 240 | 247 2 | 278 | 248 | 198 | 168 | 148 | 100
c) Sa. a. u b 3102 | 2886 | 3053 | 2850 | 3259 | 2731 | 2173 | 1943 | 1791 | 1298
289 | 222 | 285 | 220 | 251 | 210 | 167 | 150 | 188 | 100
In diese Übersicht sind zur besseren Ver-
deutlichung der Bewegung in den fettgedruck-
ten Ziffern die Mengen in Prozenten vom
Jahre 1902 angegeben. Das österreichische
Rundholz ist im letzten Jahre etwas gestiegen,
die Betrachtung der ganzen Reihe wird sich
für einGleichbleiben im ganzen Zeitraume ent-
scheiden; das bearbeitete ist im letzten Jahre
eine Kleinigkeit gesunken, und die gleiche
Bewegung ist auch aus der ganzen Reihe zu
entnehmen. Bei Rußland sind die beiden 8
timente durchweg gestiegen, das rund
dessen mehr als das bearbeitete.
(ohne Finnland) und Österreich ın Betra'
Die Frage muß sich hier deshalb dahin i
spitzen, ob diese beiden Länder etwa
und mehr dazu übergehen, ihr Ho ;
schneiden. Für eine längere Reihe Tii
ren läßt sich wegen der früheren Art de
suisches Sprachgebiet.
à Forstpolitik.
treibung ein Vergleich nur zwischen rund
ẹ bearbeitet (nicht nur gesägt) durchfüh-
es geschieht in Tabelle XV.
Tabelle XV.
1911[1910| 1909| 19081907] 1906|1905|1904|1903|1902
Das Rundholz (b in Tabelle XIV) beträgt von
der Sa. rund -}- bearbeitet (c)
lo
am| 75 | 73 | 74 | 74 | 72 | 68 | 68 | 68 | 67 | 69
E rule |67 | 66 | 6 | es | 71 | 72 | 71 | 68 | 6
Die österreichischen Zahlen ergeben in der
in Jahresreihe ein offenbares Steigen
p Rundholzanteils, Rußland schwankt hin
iher, doch zeigen die letzten vier Jahre
à eine entschiedene Zunahme des Rund-
teils. Hier könnte aber auch der Rück-
gds beschlagenen Holzes (Tabelle I)
kam gewesen sein. Man entscheidet des-
die für unsere Sägeindustrie hochwiclı-
Frage am besten durch den seit 1907 mög-
gewordenen Vergleich nur des gesägten
es (ohne Schwellen pp.) mit dem Rund-
' (ohne Papier- pp. Holz), und zwar bei
hauptsächlich in Betracht kommenden
art, dem Nadelholze. Der Vergleich ist
Tabelle XVI durchgeführt.
Einfuhr an Nadelholz.
1911 | 1910 | 1909 | 1908 | 1907
Oesterreich - Ungarn.
1000 t
rt, 1000 t
. . „| 1224 | 1137 | 1094 | 1186 | 1389
. . .{ 307 | 319 | 277 | 277 | 398
. . .{ 1531 | 1456 | 1371 | 1463 | 1787
von der Sa. Proz. | 80 78 80 81 78
1000 t
Russland (obne Finnland).
4 1000t . . .| 1627 | 1542 | 1580 | 1507 | 1840
igt, 1000t . . .| 429 451 401 323 367
3 1000t . . [2056 1993 | 1981 | 1830 | 2207
| 'on der Sa. Proz.| 79 77 80 82 83
b
RL Österreich schwankt der Rundholz-
| | ohne bestimmte Tendenz um die 80 %
em; Rußland hat zwar im letzten Jahre
Kür kleine Erhöhung dieses Anteils, in den
i Jahren vorher aber ein ganz entschiede-
F Sinken desselben. Die Bestrebungen
"lands auf Stärkung seiner Sägeindustrie
2 kannt, ebenso auch die Bestrebungen
"österreichischen Waldbesitzer auf Erhal-
8 eines kräftigen Rundholzexportes, in
a Zahlen spiegeln sich diese Tendenzen
Nieder
Tabelle XVI.
Tab. XVII.
Einfuhr 1911 nach Ländern.
In 1000 t.
Rund, hart 79| 108) — | — — 246
weich 1237 | 1806| — | — — 1 3136
Grubenholz 92| 186] — | — — 282
.„ hart . 9| 10; — | — — 44
weich 47| 181) 53 | 66 8| — 356
Schwellen, ha 1) 7| -| —- | —- | — 18
weich 3| 151) — | — | —-— | — 185
: 4141| 1| — | — 32 | — 90
weich . 282 | 472 | 308 | 92 | 1972
Fassholz, hart . — | — 19| — 40
weich — | —- | —- | — 2
Papierholz . | | -—- 772
Edelhölzer . — | —- | — 58
©
œ%
Bund . . ..
32
30
11
2158 —
Grubenholzg . . | 183| 372| — | — — | — 565
Beschlagen . . | 129| 451| 127 | 157| 38| — 931
Schwellen 86| 409| — — — —_ 496
Gesägt : . . | 8711264 | 716 | 1212| 865 | 236 | 5254
Fassholz . . . 2>2i 36| — — — 107
Papierholz . . 13 | — | — | — 1] 1544
Edelhölzer — 104
Oder in Prozenten von der Summa.
1911 | 26 | 47 6 9 7 2
1909 | 26 | 52 5 8 6 2
1904 | 38 36 14 8 1
Die letzte Tabelle XVII gibt die Zufuhr
aus den einzelnen Ländern in den verschiede-
nen Sortimenten, einmal nach Tonnen, unten
nach fm Rohnutzholz, die das Ausland in den
Schlägen abgelängt liegen haben mußte, um
die genannten Sortimente daraus zu erzeugen.
Die Summen der letzten Spalte sind nicht die
Quersummen der einzelnen Zeilen, sie stellen
vielmehr die Zufuhr aller, auch der nicht ge-
nannten Länder dar und sind direkt der Ta-
belle I entnommen. Die Prozente am Schlusse
illustrieren die Verschiebungen in der Rang-
ordnung der Zufuhrländer, der Rückgang
Österreichs zugunsten Rußlands fällt sehr
auf. Noch 1%4 war Schweden unser größter
Lieferant an gesägter Ware, ihm folgte
Österreich, und Rußland kam erst als letzter
dieser drei; 1909 hatte Rußland in dieser Zu-
fuhr Österreich und Schweden überholt, und
so ist das Verhältnis auch geblieben. Ruß-
land (ohne Finnland) schickt uns von allen
die meiste gesägte Ware. i
Nach Tonnen führen wir aus dem ganzen
Auslande ein:
Rundholz: gesägt = 3500 : 2000 1,77 :1
Bei Österreich-Ungarn stellt sich
das Verhältnis
Bei Rußland (ohne Finnland) stellt
sich das Verhältnis f
Nach Festmetern (Rohnutzholz) sieht das
Verhältnis schlechter aus: das ganze Ausland
Deutsches Sprachgebiet.
|
Forstpolitä
schickt uns rund: gesägt = 5500 :5300 = 1:1,
also von beiden gleich viel, oder mit anderen
Worten: An dem Schneiden des im Auslande
zugerichteten, für uns bestimmten Rohnutz-
holzes beteiligen sich die ausländischen und
unsere Sägen zu gleichen Teilen. Bei Öster-
reich-Ungarn und ebenso bei Rußland stellt
sich das Verhältnis auf 25:1, noch nicht
übel, aber wie oben hervorgehoben, ist das
Verhältnis in Gefahr, zu unserem Nachteile
gestört zu werden. Finnland, Skandinavien,
die Vereinigten Staaten und Rumänien lassen
unseren Sägen so gut wie nichts zu tun übrig.
Nach Festmetern liefert uns Rußland etwa
die Hälfte, Österreich-Ungarn etwa ein Vier-
tel unseres ausländischen Bedarfs.
Über die Ausfuhr wird mitgeteilt, daß der
Krieg einen Rückgang der Ausfuhr nach
Italien nicht mit sich gebracht hat: 1911 wur-
den dorthin geschickt 22,0, in 1910: 15,9 Tau-
send Tonnen.
* +
%
Über die uns besonders interessierende
österreichische Zoll- und Tarifpolitik finden
sich Nachrichten in Z. f. d. g. F., Oe. V. und
Oe. F., sowie auch in deutschen Holzhandels-
blättern:
Österreich-Ungarns Holzeinfuhr und Holz-
ausfuhr im Jahre 1910. Oe. V. 277.
Österreichs Holzausfuhr nach Frankreich,
Spanien pp. Oe. V. 206 ff.
Die Chancen unseres Holzimports nach
Frankreich. Z. f. d. g. F. 243.
Vom Staatseisenbahnrate. Bericht über
die Frühjahrssession 1910. Verhütung von
Waldbränden durch Funkenflug, Konkurrenz
russischer Hölzer infolge Frachtbegünsti-
gung u. a. m. Oe. V. 79.
tellungnahme gegen die Erhöhung der
Exporttarife nach Italien für Rohholz. Ver-
S d. Österr. Reichforstvereins 1911. Oe.
Exporttarife für Rundholz. Eingabe des
Österr. Reichsforstvereins. Oe. V. 114. Be-
trifft die Ausfuhr aus Kärnten nach Italien.
Tariferhöhungen für Exportrundholz. Oe.
F. No. 43, 44 pp.
Aufhebung der Holzexporttarife. Oe. F.
No. 50 („Die Bahn ist frei“), 52.
Bevorstehende Änderung der Exporttarife
in Österreich. H. M. No. 90.
Die Einfuhrzölle für Holz- und Holzwaren
in Frankreich. A. A. f.d. F. V. No. 25.
M. Decoppet, Statistik des Holzverkehrs
der Schweiz mit dem Auslande 1885—1907.
Schweizerische Forststatistik, 2. Lieferung,
Zürich 1910, Orell Füßl.
5. Holzhandel und Holzindustrie.
Wie im vorjährigen Bericht sei zunächst
auf dieHolzhandelsblätter hingewiesen: H.M.,
A. A. f. d. F. V., Oe. F., A. H. V. A. Zt
Holz-I., Silva u. a., ferner auf die Bericht
der Handelskammern, für Preußen auf die
„Verhandlungen des Landesökonomiekoll:-
giums“ (Landwirtsch. Jahrbücher, P. Pare:-
Berlin, 1911), vgl. auch den Semper’schen Be
richt in der Z. f. F. u. J. 1911: „Forstwirt-
schaftl. Rückblicke pp.“, im 1. Teil des Ab-
schnitts „Forstpolitik“.
a. Selbständige Werke.
Das Problem der Wirtschaftskrisen in
Lichte der neuesten nationalökonom. For-
schung. Von Dr. Walter Fischer - Berlin.
Karlsruhe 1911, G. Braun.
Die Technik im 20.Jahrhundert. Herausgeg.
von Geh. Reg.-Rat Dr. Miethe, Prof. a. d. Kgl.
techn. Hochschule in Berlin. Z. Band: Die
Gewinnung der Rohmaterialien, enthält auch
das Holz, Holzschliff, Zellstoff, Faserstoffe.
Braunschweig 1911, Georg Westermann. Das
Erscheinen der weiteren Bände steht in Aus
sicht: II. Die Verarbeitung der Rohstoffe,
III. Die Gewinnung des technischen Kraft
bedarfs und der elektrischen Energie, IV. Da
Verkehrswesen. . ;
Gewerbliche Materialkunde. Herausge
geben von Dr. Paul Krais. I. Band: Die Hil-
zer. Stuttgart 1910, Felix Krais.
b. Holzhandel.
Deutsches Handelsarchiv, Zeitschr. f. Han-
del u. Gewerbe. Herausgeg. vom Reichsamt
des Innern. Berlin 1911.
In der 17. Vers. des Vereins ostdeutscher
Holzhändler und Holzindustrieller, von dem
eine Einladung an den Deutschen Forstverem
ergangen war, sprach OFM. a. D. Riebel-Fi
lehne über das „Arbeitsprogramm der Holz
handelskommission des deutschen Forstwirt-
schaftsrates“. Der Vortrag ist abgedruckt
im H. M. No. 9. l
Über die Lage der verschiedenen Zwei
des Holzhandels und der Holzindustrie s. fortl.
H. M., A. A. f. d. F. V., Oe. F., Silva, Schw.
Z., auch Oe. V. und Z. f. d. g. F. (290, Holz-
import Spaniens.)
Einheitliche Holztaxklassen für gm:
Deutschland. Von Fm. Hoffmann in Butzbach
(Hessen). „Silva“ (Darmstadt) No. 32/33.
Preisgebiete mit gleichen Holztaxen. Von
Fm. Hoffmann-Butzbach (Hessen). „Silva
No. 43.
Über die Angelegenheiten der Vereine d!
Holzhändler und Holzindustriellen berichtet
fortlaufend der H. M.
Ein Beitrag zur Frage der Ringbildun!.
Von Amtsgerichtsrat G., H. M. No. 66 ff.
Holztrust? Von Fm. Reinhart in Stall
dorf. F. Zbl. 21.
+
utsches Sprachgebiet. 93
Forstpolitik.
Der Eigentums- und Gefahrübergang bei
lzverkäufen vom Produzenten. . No.
‚ Desgl. bei der Preuß. Forstverwaltung.
). 5] ferner siehe ebenda No. 59 u. a. a. O.
Erfahrungen mit dem Abgebotsverfahren
; Holzverkäufen. H. M. No. 13. Das Ver-
hren schützt insbes. die kleineren Käufer
gen die Preistreibereien der Großhändler;
l. ferner No. 16 pp.
Die Versteigerung des Holzes im Wege
s mündlichen Abgebots. Von OFm. Ney.
Zbl. 421.
Steigerung der Arbeitslöhne in der deut-
hen Holzindustrie in den Jahren 1903—09.
.M. No. 10.
Über Holzverkaufsresultate, Preisbewe-
ungen pp. berichtet fortlaufend der H. M.,
ısbes. finden sich das. ständig die in den
reuß. Staatsforsten erzielten Holzpreise.
Holzverwertungsergebnisse, insbes. auch
e bayer. Staatsforsten, siehe A. A. f. d.
y
Versteigerungserlöse der hauptsächlich-
ten Nadelholzsortimente in den Kgl. Sächs.
taatsforsten 1880—1909. Von Forstass.
Kassner-Dresden. Th. J. 10.
Nachrichten über die Ergebnisse der
Eichenlohrinden-Versteigerungen in Hirsch-
korn, freihändige Verkäufe in der Pfalz pp.
hringt, wie alljährlich, die A. F. u. J. Z. 219.
Eichenlohrindenverwertung aus Staats-
valdangen des bayr. Regierungsbezirkes der
Pfalz. F. Zbl. 406. Stetiger Rückgang der
\utzung und Preise.
Vom deutschen Holzschwellenmarkt. A. A.
Là F. V. No. 21, 50, 57.
Über den deutschen Holzschwellenhandel
richtet mehrfach „Silva“ (Darmstadt).
'ber die österreichischen Verhältnisse des
we und der Holzindustrie berichtet
e.
‚Die neuen Handelsusancen an der Wiener
orse, Oe. V. 166. Betrifft: „Bedingungen
sanceen) für den Handel in Hölzern aller
tan der Wiener Börse“, vom 1. April 1911.
teilung von OFR. Aug. Kubelka.
= neuen Wiener Handelsusancen. H. M.
Die Bedeutung des finnischen Waldes beim
arenaustausche mit dem Auslande. Von
o}. Dr. Renvall. Finska forstföreningen
ddelanden (Mitteilungen des finnischen
tstvereins), 1911 S. 262 und 347. Ein-
hendes Referat von Schwappach, F. R. 145.
er Holzmarkt von Belgien und Holland.
on Ministerialrat E. v. K ern, St. Petersburg.
l. Bericht im F. Zbl. 652, von Guse.
c. Holzindustrie.
= ständiges Thema bringt der H. M.
r der Überschrift „Wie man kalkuliert?“
Berechnungen über die Bilanz zwischen
Rundholzmasse, Einkaufspreis und Fuhr-
kosten einerseits, Schnittholzergebnis, Schnitt-
und Lieferungskosten bezw. Verkaufspreis
andererseits.
Beiträge zur Kenntnis der chem. Zusam-
mensetzung des Fichtenholzes, von Prof. Dr.
Klason-Stockholm. Heft 2 der „Schriften
des Vereins der Zellstoff- und Papierchemi-
ker“, Berlin 1911, Gebr. Bornträger.
Antwortschreiben von Staatsbehörden, betr.
den Antrag auf vermehrte Verwendung von
Holzschwellen. M. d. D. F. V. No. 2.
Die Eisen- und Holzschwelle. H. M. No.
er Holz- oder Eisenschwellen? Z. f. d. g.
. 95.
Kritische Beleuchtung des neuen Rüping-
schen Schwellen-Tränkungsverfahrens. Von
Eugen Laris. Schw. Z. 255.
Buchenholz als Papierstoff. Z. f. d. g. F.
s
96.
Stapelung von kiefernem Schnittmaterial.
H. M. No. 14.
Die Forstproduktion und die Holzindu-
strieen in den Niederlanden. „Silva“ (Darm-
stadt) No. 2.
6. Schutzwaldungen, Waldgenossen-
schaften, Servituten, Waldteilung und
Waldzusammenlegung.
Die bezüglichen Fragen spielen z. Zt. be-
sonders in Österreich und der Schweiz noch
eine größere Rolle.
Die agrarischen Operationen im Jahre
1909. Z. f. d. g. F. 9.
Die agrarischen Operationen im Jahre
1910. Oe. V. 287.
Zur Frage „Wald und Weide“ in Servi-
tutsforsten. Von J. Podhorsky. Oe. V. 152.
Die Salzburger Einforstungsfrage. Von
FR. Matthäus Riebl. Oe. V. 13. Die Frage
wird im Hinblick auf ein zu erlassendes Ser-
vituten-Neuregulierungsgesetz besprochen.
Die Genossenschafts- und Gemeindewälder
der Bukowina. Oe. F. No. 19, 27.
Forst- und landwirtschaftliche Kontro-
versen. Von Fm. A. Müller in Bern. Schw.
Z. 1, 37. Die erörterten Fragen betreffen die
Forstgesetzgebung von 1876 mit Revision von
1902, sowie die darauf basierenden kantonalen
Ergänzungsgesetze zum Zweck der Ausschei-
dung von Schutzwaldgebieten im Interesse
des öffentlichen Wohles, in Verbindung mit
der Forderung der Begründung neuer Wal-
dungen im Sammelgebiet gefährlicher Wild
wasser und in der Zone der Lawinenbildung.
Wirtschaftsplan und Woaldreglement.
Schw. Z. 8, 113.
Zusammenlegung von Privatwaldungen.
Von Fm. Rüedi in Zürich. (Vortrag im
Schweiz. F. V. 1911.) Schw. Z. 240.
Deutsches Sprachgebiet.
Forstpolit
7. Privat- und Gemeindeforstwirtschaft.
Der Wald und die Landwirtschaft. Von
Prof. Dr. v. Seelhorst in Göttingen. Z. f. F.
u. J. 315. Ein gemischter Land- und Wald-
besitz hat wirtschaftlich wie allgemein kul-
turell große Vorzüge. Es kann während des
ganzen Jahres lohnende Arbeit gewährt wer-
den. Der Arbeiter wird dadurch seBhaft.
Ferner werden die jährlichen Einnahmen
gleichmäßigere, indem Wald- und Landwirt-
schaft sich ergänzen. Der Wald ist ferner
bei pfleglicher Wirtschaft ein guter Rückhalt,
eine im Wert stetig steigende und Zins auf
Zins ansammelnde sichere Kapitalanlage.
Forstliche Tagesfragen und ihre Bedeu-
‚tung für den Kleinwaldbesitz. Vortrag, ge-
halten in der „Ökonomischen Gesellschaft“
zu Dresden am 13. Januar 1911, von Prof.
Beck-Tharandt. U. a. wird namentlich: die
Frage des „naturgemäßen Wirtschaftswaldes“
— Einschränkung der Kahlschlagwirtschaft,
Mischwald, Naturverjüngung — behandelt,
ferner vorwiegend waldbauliche Fragen.
Zur Beschaffung von Waldpflanzen für
den kleinen Grundbesitz. Von FA. Müller-
Wannsee. „Silva“ (Darmstadt), No. 1 ff.
Was wollen die Forstberatungsstellen der
Landwirtschaftskammern? ',„Silva“ (Darm-
stadt) No. 24.
Privatwaldwirtschaft und (Güterzertrüm-
merung in Niederbayern. Von Fm. Schwaab-
Vilsbiburg. F. Zbl. 442. Verf. erhofft von
dem bezügl. bayer. Gesetz zwar günstige Er-
folge im Interesse der Walderhaltung, bricht
aber doch eine Lanze für die Güterhändler,
welche, wenn auch unbeabsichtigt, insofern
günstig wirkten, als sie einerseits einer uner-
wünschten Anhäufung von Grundstücken in
der toten Hand entgegenwirkten, anderer-
seits dem kleinen Mann zu einem bescheidenen
Eigenbesitz verhülfen. Sollten die Nachteile
des Kleinparzellenbesitzes mit allen ihren
schädlichen Folgen besonders in waldpfleg-
- licher Beziehung aber nicht doch die vom
Verf. angenommenen Vorteile wieder auf-
wiegen?
Gemeindewald und Staatsaufsicht ın Preu-
Ben. „Silva“ No. 51 ff.
Zur Stellung der Gemeindeforstbeamten
im Verbande der Gemeinde, im Bereiche der
Verordnung vom 24. Dez. 1816. „Silva“ No.
39. Betr. die rheinischen Gemeindeforstbeam-
ten, mit der 1816er Verordnung konkurrie-
rende Gesetze pp.
Kritische E T über die würt-
tembergische Gemeindewaldwirtschaft. Von
Obf. Rud. Schleicher. Heft 3 von „Aus Würt-
temberg“, Unsere Forstwirtschaft im 20.
Jahrhundert, herausgeg. von Prof. C. Wag-
ner in Tübingen. Bespr. Z. f. F. u. J. 798.
Archiv für Land- und Forstwirtschaft, x
Rob. u. Hugo Hitschmann. (Gewohnhei
fehler in der Güterverwaltung, dritte umge:
beitete Aufl. der Dienstinstruktion für Wi
schafts- und Forstbeamte, Gutsadministrati
und Güterschätzung in Österreich pp., F
milienfideikommisse.) Wien, W. Frick.
Gutsadministration und Grüterschätzung
Österreich, Ungarn, Bosnien und Herz
wina. Anhang: Fideikommisse. Von we
Dr. Arthur v. Wich. 2. neubearb. Auflage vi
L. Hufnagl. Wien 1911, Archiv für Lan
und Forstwirtschaft (Rob. u. Hugo Hits
mann). Kommissionsverlag W. Frick-Wie
Gewohnheitsfehler in der Güterverwa
tung. Von Domänenrat C. Diebl. Wien 191
W. Frick.
Die Forstverwaltung waldarmer Beri
gemeinden. Schw. Z. 339.
Ein Vorschlag gegen den Woaldschach
Schw. Z. 173; ferner das. 335.
8. Wald-Beleihung, -Besteuerung un
-Versicherung.
Die Beleihung von Waldungen. Vi
FAA. a. D. Otto Tafel. F. Zbl. 523, %
Der Verf. behandelt die seitherige Eu
wicklung der Waldbeleihungsfrage, dere
heutigen Stand, den Beleihungsmodus, d
Wertfeststellung u. a. m. Ein großes Bedürl
nis, Waldbesitz zu beleihen, sei übrigens æl
her nicht hervorgetreten.
Beleihung des mittleren landwirtschdf
lichen Grundbesitzes. (Bodenentschuldug
gesetz.) Gutachten des Österr. Reichsfors
vereins. Oe. V. 110. f
Das Problem der Waldbesteuerung. Vi
Prof. Dr. H. Weber in Gießen. „
bürger“ (Halbmonatsschrift für polit. B
dung, Verlag Fr. Wilh. Grunow in Lep4
und Berlin), No. 15/16. In dem Artikel £
Weber eine gedrängte Skizze der Wi
besteuerungsfrage unter Anlehnung an $
bekanntes Werk gleichen Inhalts.
Zur Waldsteuerfrage. Von Kgl. Prei
FR. Trebeljahr. „Silva“ 45 ff. Verf. teilt.
seiner klar und erschöpfend gehaltenen D
stellung den Weber’schen Standpunkt, 14
mentlich bezügl. einer nicht zu rechtfertiett
den verschiedenen Behandlung des jährlicig
und aussetzenden Betriebs, der Besteuert
des Netto-Wertzuwachses an Stelle des dur
Holzeinschlag tatsächlich bezogenen Rei
ertrags, scharfe Trennung von Rente un
pital u. a. m. Seine Konsequenzen zieht I"
beljahr, ebenso wie Weber, vom Standpunk
der exakten Preßler-Judeich-Heyer’schen |
denreinertragslehre. p
Zur Waldbesteuerungsfrage. Von "A
herzogl. Forstass. Gärtner. „Silva“ (De
a Sprachgebiet.
Forstverwaltung.
adt) No. 10. Der Verf. bemängelt ein in
ser Grundsteuerprozeßsache des Preuß.
orstfiskus gegen eine rheinische Gemeinde
gangenes, rechtskräftig gewordenes Urteil,
$ nur der Bodenwert die Grundlage für die
thebung der den Gemeinden zugewiesenen
rundsteuer zu bilden habe. Nach Ansicht
s Verf. soll der gesamte Waldwert die
mndlage bilden. Wir möchten nach dem
and der preuß. Gesetzgebung über die den
meinden zugewiesene Grundsteuer die
eıterliche Entscheidung für zutreffend hal-
a. In der bezüglichen Frage muß berück-
eitigt werden, daß in Preußen der Wald-
Witzer eine Einkommensteuer nach der
klirente und außerdem eine Ergänzungs-
&r Vermögenssteuer vom Waldwert zu zah-
ahat. Dazu kommen an Kommunalsteuern
k Einkommensteuerzuschläge und außerdem
k (Grundsteuer. Die Waldrente ist schon
mal voll besteuert, sowohl als Staats- wie
«nmunalabgabe, außerdem der Waldwert
Ergänzungssteuer. Bei diesem Steuer-
m dürfte für die noch außerdem hinzu-
ende Gemeindegrundsteuer eine aber-
ige Heranziehung der vollen Waldrente
.des vollen Waldwertes kaum zu recht-
tigen sein. Auch entspricht dieses Ver-
n weder den preuß. gesetzlichen Bestim-
kugen und den hierzu erlassenen Ausfüh-
ER WSIEUNgEN, noch den Grundsätzen der
ligkeit.
Wenn die gegenteilige Auffassung des
laf. zuträfe, so könnten sich für den preuß,.
Rstfiskus hinsichtlich der von ihm an die
“menden künftig zu zahlenden Grundsteuer
krraschende Konsequenzen ergeben.
Besteuerung des Einkommens aus der
siwirischaft. Eingabe des Österr. Reichs-
vereins an beide Häuser des Reichsrats.
. 220.
9. Arbeiterfürsorge.
| Reichsversicherungsordnung mit Einfüh-
gsgesetz. Textausgabe mit Sachregister.
in W. 9, Franz Vahlen.
‘ Die Reichsversicherungsordnung. Von
kh. Regier.- u. Forstrat Eberts in Cassel.
LF. u. J. Z. 407. :
Handbuch der Unfallversicherung. Die
chs - Unfallversicherungsgesetze, darge-
klt von Mitgliedern des Reichsversiche-
ingsamtes, 3. Aufl., 3 Bände. Leipzig, Breit-
pf & Härtel.
Landarbeit und Kleinbesitz. Von Prof.
T Ehrenberg in Rostock. 10. Heft: „Die
„starbeiterfrage“. Berlin 1910, P. Parey.
-ıthält Vorträge des Ofm. v. Örtzen-Gelben-
ande und Obf. Gösch-Toddin, einen Erlaß des
ub, Landwirtschaftsmin., betr. Ansiede-
wg von Forstarbeitern, eine Denkschrift
des Großh. Mecklenburg-Schwerin’schen Fi-
nanzministeriums zur Forstarbeiterfrage und
die Verhandlungen des Vereins Mecklenbur-
gischer Forstwirte.
Die Regelung der Forstarbeiterverhält-
nisse. Z. f.d. g. F. 113.
Der Wald und die Kranken- und Unfall-
versicherung. Schw. Z. 325.
Il. Forstverwaltung.
1. Im Allgemeinen.
Deutschland. Gesetze, Erlasse, Beschlüsse,
Entscheidungen der Verwaltungs- und Ge-
richtsbehörden pp. bringt fortl. D. F. Z.
Uber den Vorentwurf zu einem Deutschen
Strafgesetzbuch. Von Prof. Dr. K. Dickel.
Fortsetzungen. Z. f. F. u. J. 111 ff.
Gerichtliche Entscheidungen. Fortlau-
fende Mitteilungen von Prof. Dr. Dickel in
der Z. f. F. u. J. No. 19, „Aasjäger“, Beleidi-
gung, Konflikt?; das. S. 788, No. 21: Irrtum
über Verlängerung der Schonzeit als Irrtum
über eine Tatsache; das. S. 919, No. 22: Scha-
densersatzpflicht des Jägers bei Körperver-
letzungen durch Schuß; das. S. 920, No. 23:
lt Jagderlaubnisscheine; das. S.
Der Neumeister-Retzlaff’sche Forst- und
Jagdkalender 1912 bringt im 2. Teil wie seit-
her die Statistik und Personalien der deut-
schen Forstverwaltungen, Nachrichten über
die forstl. Unterrichtsanstalten und Forst-
vereine.
Über die dienstl. und persönl. Verhältnisse
der Forstbeamten, Waldbesitzer und Wald-
arbeiter bringt fortl. Nachrichten die D. F. Z.
Unserer lieben grünen Farbe. Sommer-
wünsche und -hoffnungen eines alten Forst-
mannes. Von Kgl. Fm. a. D. W. Kessler.
„Silva” (Darmstadt) No. 32/33. Allgemeines,
Verwaltungsfragen, forstliche Presse, forst-
liches Vereinswesen.
Umriß eines Systems der forstlichen Ver-
rechnung. Von Fürstl. Thurn und Taxis-
Se ru Katzer-Regensburg. A. F.
u. J. Z. :
$ #
*
Preußen. Handwörterbuch der Preuß.
Verwaltung. Herausgeg. von Dr. von Bitter,
Präs. des Oberverwaltungsgerichts. 2te Aufl.
Leipzig 1911.
Amtliche Mitteilungen aus der Abteilung
für Forsten des Königl. Preuß. Ministeriums
für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.
Berlin, Jul. Springer. Mbl. F. Pr. VII. Jahrg.,
1911, P. Parey-Berlin, und D. F. Z. bringen
fortl. Erlasse, Verfügungen, Personalien pp.
der preuß. Verwaltung.
Deutsches Sprachgebiet. 98
Aus dem Etat der Domänen-, forst- und
landwirtschaftlichen Verwaltung für das
Etatsjahr 1911 interessieren die folgenden
wichtigeren Ergebnisse.
I. Domänenverwaltung: Einnahmen 36,1
Mill. Mk., dauernde Ausgaben 9,7 Mill. Mk.,
einmalige und außerordentliche Ausgaben
10,1 Mill. Mk., Überschuß 16,3 Mill. Mk.
Unter den Ausgaben erscheinen für die Fort-
setzung der Anlage und Unterhaltung fiska-
lischer Weinbergsanlagen im Saar-, Mosel-
Fo
und Nahegeiet — auch Umwandlung
Eichenschälwald in Weinberge — 363 00 \
Landgewinnungsarbeiten in Schleswig 3%
Mk., an der ostfriesischen Küste 83 000
Moore in Ostfriesland 417000 Mk, U
schutzwerke vor den Eilbsanden im K
Pinneberg (Schleswig) 40 000 Mk., Ablösu
von Fischereiberechtigungen in Ostpreuß
50 000 Mk. |
II. Forstverwaltung.
Ordinarium
Ordentliche Einnahmen
Dauernde Ausgaben
Ueberschuss
’ „
77,8 Millionen
. 138,7 Millionen Mark, gegen 1910 10,4 Millionen Mark mehr
60 10 1
19 ” ? ” '
Mark, gegen 1910 8,6 Millionen Mark mehr
Extraordinarium
Ausserordentliche Einnahmen . .
Einmal. u. ausserordentl. Ausgaben 12,2
29
Zuschuss . . 2. 2 200000
Gesamtüberschuss . . . . . . 74,4 ni
Für Holz aus dem Einschlag des Wirt-
schaftsjahres 1. Okt. 1910/11 sind 130 Mill. Mk.
angesetzt, gegen das Vorjahr 10 Mill. Mk.
mehr. Die Nebennutzungen sind mit 6,4 Mill.
(0,3 Mill. Mk. mehr), die Jagd mit 0,65 Mill.
Mk. (40 000 Mk. mehr) veranschlagt.
Die auf 8,8 Mill. Mk. bezifferten außer-
ordentlichen Einnahmen sind Erlöse aus dem
Verkauf von Forstgrundstücken.
Der Mehrbetrag der Einnahmen für Holz
erklärt sich durch die 1911 noch eingehenden
weiteren Holzkaufgelder aus dem Nonnen-
holzeinschlag 1909/10, der zum Teil erst 1910
verkauft worden ist.
Die höheren Einnahmen für Nebennutzun-
gen sind hauptsächlich durch die Verpach-
tung eingezogener Dienstländereien, diejeni-
gen für Jagd durch die Administration auch
der niederen Jagd begründet.
Unter den ordentlichen Ausgaben von 60,9
Mill. Mk. entfallen auf
1. Besold n, Dienstaufwand, Stellenzulagen,
Woknungegeldsuschnese und Mietsent.
sch OB. a e rer de A 22,3 Mill. M.
2. Sächliche Verwaltungs- und Betriebskosten . 31,3
3. Forstwi tliche und Lehrzwecke . . 0,4
4. Allgemeine Ausgaben
Die außerordentlichen Ausgaben betreffen
. è oò [Th Ò> ọ è 9
Ablösung von Forstservituten . . .... 28 Mill. M.
Ankauf von Grundstücken, Anlage von Strassen-
ztigen innerhalb von Grundstücken, deren
Verkauf beabsichtigt ist. . . . . ..» I8 p»
ferner Insthäuser für Arbeiter und Baudarlehen
an Arbeiter . . . 2: 2 2 2 2 2 2. 02 p p
Zuschuss zum Wegebaufonds . . . . ... 1.0:
desgl. zu Beihilfen für Wege- und Rrücken-
bauten und Eisenbahngüterhaltestellen . . 02 „ 9,»
e è> ee 8 2 ò> ọọ o ò >œ (] ”„ 39
Fernsprechanlagen
Der Stand der Beamten beträgt: 33 Ober-
forstmeister, 97 Regier.- und Forsträte, 840
8,8 Millionen Mark, gegen 1910 1,3 Millionen Mark mehr
1
3,4 Millionen Mark, gegen 1910 0,6 Millionen Mark mehr
dium 9,1 Mill. Mk., im Ganzen
3? ” , 39 3 ”
„ ”„ 1910 8,0 „ ” n
Oberförster (darunter 75 ohne Revier), 2 w
waltende Revierförster, 116 Forstkassenn
danten, 5157 Revierförster und Förster (d
unter 1200 ohne Revier), 1 Dünenaufseh
59 Waldwärter, 10 Torf-, Wiesen- pp. Meist
5 Torf-, Wiesen- pp. Wärter. o>
Der Fonds für die Dienstgebäude ist ı
rd. 0,4 Mill. Mk. erhöht worden. Vorhand
sind 714 Dienstgebäude für Oberförser, #
für Revierförster und Förster.
Der Flächeninhalt der Staatsforsten |
um rd. 13000 ha gestiegen, er beträgt: Hd
boden 2 689 739 ha, Nichtholzboden 320%:
im ganzen 3009 991 ha. Be
Der Naturalertrag von Holz ist für N
veranschlagt auf 8 069 937 fm kontrollfählg
und 2041372 ha nicht kontrollfähiges Ms
Fischerei, Landesmeliorationen pp? Im |
dinarium 35,5 Mill. Mk. und im Extraordis
44,6 Mill. M
Unter dem Extraordinarium der Ausgaben
hervorzuheben: für Errichtung ländl
Stellen 161 000 Mk., Förderung der Land: U
Forstwirtschaft in den westlichen Provinz
1 015000 Mk., desgl. in den östlichen Pro
zen 1252000 Mk., Ausbau der hochwa™.
gefährlichen Gebirgsflüsse Schlesiens; an
Verbesserung des mittleren Oderlaufes, 2
der Glatzer Neiße 3 000 000 Mk. (ilte * i
ferner zur Durchführung des Gesetzes fes
Schutzwaldungen und Waldgenossenst Mk)
pp. 20 000 Mk. (ordentl. Fonds 195 000 -
kutsches Sprachgebiet.
es öffentl. Wetterdienstes in Norddeutsch-
md 188000 Mk.
Der Etat der Preuß. Forst-, Domänen- und
wndwirtschaftlichen Verwaltung für 1911
ird ferner mitgeteilt im F. Zbl. 275, H. M.
‘0.5, D. F. Z. (Sonderbeilage).
Die Zahlungsbedingungen für Holzver-
äufe in der Preuß. Staatsforstverwaltung.
nsammengestellt, erläutert und kritisch be-
achtet von Prof. L. Schilling in Ebers-
alde. Berlin, Verlag des „Holzmarkt“. Die
ahlungsbedingungen sind im Gebiet der
'reuß. Staatsforstverwaltung nicht einheit-
cher Natur. Namentlich ‚lassen auch die
ersehiedenen ministeriellen Erlasse einen
rzanischen Zusammenhang vermissen, so
Wb ein zusammenfassender einheitlicher Er-
ıb zeitgemäß sein dürfte. Erfreulich sei die
were Richtung, die kameralistischen Grund-
üze mehr und mehr durch kaufmännische
‚rndsätze zu ersetzen. Immerhin seien die
meist gültigen Bedingungen noch zu kom-
liziert und trügen den Stempel allzu großer
teleuklichkeiten hinsichtlich der Sicherstel-
ung des Fiskus.
Lur forstlichen Buchführung, Betriebsein-
schtung und Verwaltungsreform in Preußen.
Yon Obf. Merten in Glindfeld. Der Verf. ver-
mg den Kautz’schen Vorschlägen im Dezem-
Wrheft der Z. f. F. u. J. 1910 nur teilweise zu-
atmmen. Z. f. F. u. J. 863.
Die Veröffentlichung der Holzversteige-
rirusprotokolle, ein Mittel zur durchschla-
guden Vereinfachung und Beschleunigung
%s Holzverkaufswesens. Von Kgl. Obf.
Renz in Langenschwalbach (Bez. Wies-
wen). Silva No. 37.
: Die Jagd in den preußischen Staatsforsten.
F. u. J. Z. 313. Mitteilung über die Ver-
dungen im Preuß. Abgeordnetenhaus.
Stündige Wiederkehr der Anträge auf Ver-
chtung der Staatsjagden, die jedoch abge-
mt werden.
t Das Preuß. Abgeordnetenhaus über die
ad in den Staatsforsten. F. Zbl. 468.
Preußisches Försterjahrbuck für
. Neumann-Neudamm.
Nachtrag zu Radtkes „Handbuch für den
euB, Förster“, 4. Aufl. 1908. Neudamm
I, J. Neumann.
4 Herstellung künstlicher Grenzsteine in
"ener Verwaltung. Von Obf. Dr. Gehrhardt
Coblenz. A. F.u. J. Z. 399.
h dus Preußen. Fortschreitende Entwick-
„sin der Verwaltung. Einige Bemerkun-
a% zum neuen Forstetat. Von Kgl. Fm. a. D.
f edler. „Silva“ (Darmstadt) No. 8.
Aus
| N : Preußen.
1911.
Zur Verwaltungsreform.
A ne J. Z. 180. Die vom preuß. Geh. Reg.-
er Forstrat Hausendorf verfaßte Mitteilung
y ipft an S. 20 ff. ders. Zeitschr. an und be-
Porti, Jahresbericht f. d. Jahr 1911.
97
Forstverwaltung.
handelt die Stellung von OÖberforstmeister
und Forstrat bei den Bezirksregierungen. Der
unbefriedigende Zustand kann nur durch Be-
seitigung der Doppelinstanz behoben werden.
Aus der preußischen Forstverwaltung.
I. Verwaltungsreform, insbes. auch die Dop-
pelinstanz bei den Regierungen betreffend.
II. Beamtenreisekostengesetz. III. Verschie-
denes (Nonne, Kiefernbaumschwamm, Be-
schaffung von Kiefern- und Fichtensamen,
Ansiedelung von Höhlenbrütern, Tierschutz
bei der Holzabfuhr, weitgehende Befugnisse
der Regierungsinstanz im Abschluß freihän-
diger Holzverkäufe, Bezüge der Holzhauer-
meister). A. F. u. J. Z. 20, 69, 143.
Die Personalverhältnisse der Staatsforst-
verwaltung. Von FR. a. D. O. Kaiser in
Trier. A. F. u. J. Z. 289. Kaiser beklagt den
Mangel an Kollegialität und Harmonie im
preuß. Forstbeamtenstand, der dadurch ver-
ursacht werde, daß sowohl im Stand der
Forstverwaltungsbeamten als auch im Stand
der Forstschutzbeamten verschiedene Wege
der Ausbildung nebeneinander her liefen,
welche den einen Teil der Anwärter auf
Kosten der anderen in der Anstellung und
u. a. künftigen Beförderung bevorzugten: in
der Verwaltungslaufbahn „Feldjäger“ und
„Zivilanwärter“, daneben „Fußjäger“, in der
Forstschutzlaufbahn die 9 bezw. 12 Jahre bei
der Jägertruppe dienenden Anwärter und die
nach dreijähriger Dienstzeit abgehenden An-
wärter. Für die Verwaltungsanwärter ist
zwar die Bevorzugung der Feldjäger in der
Anstellung beseitigt, es bleiben aber noch eine
ganze Reihe sonstiger Bevorzugungen be-
stehen (Ausbildungszeit, Reisen), im Förster-
stande besteht jedoch noch die wesentlich
frühere Anstellung der aus 9- bezw. 12Jjähri-
gem Militärdienst hervorgegangenen Anwär-
ter. Die Verquickung des Militärdienstes mit
dem Forstdienst bei einem Teil der Anwärter
sei für diese, besonders im Forstschutzdienst,
beruflich nicht förderlich, andererseits würde
dureh die verschiedenartige Behandlung des
Ausbildungsganges und der künftigen An-
stellung der kollegiale, harmonische Geist
untergraben. Die Gegensätze blieben auch in
vorgerückteren Jahren zum Schaden des An-
sehens der verschieden behandelten Beamten
und einer einmütigen beruflichen Tätigkeit
bestehen.
*
*
*
Bayern. Mitteilungen aus der Staatsforst-
verwaltung Bayerns 1908. Herausgeg. vom
Finanzministerium, 12. Heft, München 1910.
Waldflächen, Holzverwertung, Nebennutzun-
gen, Einnahmen und Ausgaben, Forstkultu-
ren, Waldwegebauten, Forstrechtsablösungen,
Forststrafwesen, Waldbrände, Fällungs-
18
Deutsches Sprachgebiet.
|
Forstverwal
ergebnisse und Forstkulturen in den Ge-
meinde- pp. Waldungen, Abtriebe in Privat-
waldungen und Aufforstungen, Kranken-
fürsorge, Gelderlöse aus der Holzverwertung
in den Staatsforsten. Vgl. auch A. A. f. d. F.
V. No. 74, A. F. u. J. Z. 341 und F. Zbl. 610.
Der Reinertrag betrug für 1 ha Waldfläche
29,49 Mk.
Mitteilungen aus der Staatsforstverwal-
tung Bayerns. Herausgeg. vom Staatsmin. d.
Finanzen, Minist.-Forstabteillung. München,
1911, 13. Heft. Enthält Statistik der Wald-
flächen pp. und Wirtschaftsergebnisse, Forst-
ablösungen pp.
Etat der bayerischen Forst-, Jagd- und
Triftverwaltung für die Finanzperiode
1912|13. A. A. f. d. F. V. No. 56, 58. Holz-
boden 821 371 ha, Hiebssatz an Gesamtmasse
3,6 Mill. fm = 4,4 fm pro ha, jährl. Nutzung
für 1912/13 einschl. beschleunigter Abnutzung
überalter Bestände und zur Umtriebsregelung
4,2 Mill. fm Stammholz (= 5,1 fm pro ha) +
0,4 Mill. fm Reisholz + 0,1 Mill. fm Stockholz,
Holzverwertung 58,2 Mill. Mk. = 14,02 Mk.
für 1 fm Stammholz, einschl. mitanfallendem
Reisig und Stockholz, Gesamteinnahme 60,8
Mill. Mk., Gesamtausgabe 284 Mill. Mk. =
47% der Bruttoeinnahme, Überschuß 32,4
Mill. Mk.
* *
*
Württemberg. Die neue Gehaltsordnung.
Kurze Mitteilung in A. F. u. J. Z. 389.
Neuregelung der Bezüge der württember-
gischen Staatsbeamten. F. Zbl. 341.
Die zweckmäßigste Größe der Forstbezirke
ın Württemberg. Von Dr. Paul Wörnle. Tü-
bingen 1911, IV. Band von „Aus Württem-
berg. Unsere Forstwirtschaft im 20. Jahr-
hundert“. H. Laupp’s Verlag.
* *
*
Sachsen. Gesetze, Verordnungen und
Dienstanweisungen, welche auf das Forst-
wesen Bezug haben. Zusammengestellt von
OÖFR. Flemming in Dresden. Th. J. 273. Die
Zusammenstellung betrifft das Jahr 1910.
Neben einer Reihe den engeren Betrieb der
sächs. Verwaltung betreffenden Bestimmun-
gen interessiert besonders eine Generalverord-
nung des Fin.-Min. vom 29. Jan 1910, betr.
„Maßregeln zur Verhütung von Wald-
bränden“.
Mitteilungen über die Ergebnisse der Kgl.
Sächs. Staatsforstverwaltung im Jahre 1910.
Th. J. 138. Holzboden 172905 ha, Vermeh-
rung gegen 1909 um 639 ha, Derbholzeinschlag
864 966 fm = 5,00 fm pro ha, Nutzholzprozent
84, Einnahme für Holz 15 686 438 Mk. (gef
1909: 175 066 Mk. mehr), für 1 fm Der
18,13 Mk. (1909: 17,88 Mk.), Gesamte
16313634 Mk. (gegen 1909: 205194 Mk. me
Gesamtausgabe 6 904 577 Mk. (einschl. 160
Mk. für die Forsteinrichtungsanstalt, weni
17222 Mk. gegen 1909), Reinertrag 9491
Mk. (auf 1 fm Derbholz 10,88 Mk., für 1 ha:
samtfläche 52,17 Mk. gegen 51,12 Mk. in I
und 59,86 Mk. in 1907). |
Die Reinertragsübersichten der Kgl. Sä
Staatsforsten für das Jahr 1909. Zusanım
gestellt von FA. Vogel. Th. J. 68. ]
Reinertrag schwankt in den einzelnen Be
ken zwischen 19,97 Mk. (Revier Tharan
und 79,89 Mk. (Bezirk Schwarzenberg) ı
beträgt im Durchschnitt 52,49 Mk. pro Jı
und ha. Die Verzinsung liegt zwischen 0$
(Revier Tharandt) und 3,00 % (Bezirk Pär
fels) und beträgt im Mittel 2,18 %. Der Wı
kapitalbereehnung ist ein Wirtschaftszins
von 3% zugrunde gelegt. Derselbe entspr
in seiner Höhe dem heutigen allgemeinen
jektiven forstl. Zinsfuß. Das Verzinsungs
zent fällt hiergegen für 1909 mit nur 2,1
erheblich ab. Dasselbe betrug 1864—73: 25
1874—83: 2,57%, 1896: 2,53 %, 1897: 2%
1898: 2,71 %, 1900: 2,68 % und dann erst 1
wieder 2,63 %; in allen iibrigen Jahren bet
die Verzinsung weniger als 2,5%. Amı
drigsten stand dieselbe im Jahre 1% ı
2,10%. Nach der Höchstkonjunktur des Jı
res 1907 ist wieder ein Rückgang zu verze
nen: 1908: 2,42% und 1909 wieder nur 2.18
Es liegt nahe, in der Forderung eines W
schaftszinsfußes von 3% vielleicht eme,
hohe Spannung zu sehen oder aber die m
unerhebliche Höhe der Ausgaben, die all
für Lokalverwaltung und Forstschutz 14
Mk. pro ha (1908: 13,59 Mk.) betragen
Preußen nur 7,10 Mk., Bayern 7,13 Mk, Wi
temberg 10,51 Mk., Baden 8,67 Mk. — für
relativ niedrige Verzinsung wenigstens
einem Teil verantwortlich zu machen. :
dererseits wird man sich aber auch 6
Schwierigkeit der Waldkapitalberechn
nicht verschließen können. Vielleicht lie?
hier zum Teil zu hohe Werte vor, die das \:
zinsungsergebnis herabdrücken.
Von der Gesamteinnahme von 15,6 M
Mk. betrugen die Gesamtausgaben 6,0 Mi
Mk. oder 42,3 %. Bei der ertragsreichen Fich
und der hochentwickelten Holzindust!
Sachsens, welche gute Holzpreise sichert. €
scheinen 42,3 % der Roheinnahme etwas I
Ein hoher, zum Teil in den Ausgaben >
wiederspiegelnder Intensitätsgrad ist a
immer gleichbedeutend mit der höchsten 1a
tabilität. Im einzelnen betrug im Jahre +
bei 171931,2 ha Holzbodenfläche:
Deutsches Sprachgebiet.
Forstverwaltung.
Der Derbholzeinschlag 868140 im — 5,04 fm für 1 ha
Die Einnahme für
Hols .. 2.2.0. 15 524 9I0Mk — 17,88 Mk. für 1 fm
Die Gesamteinnahme 15 621 558 „ = 90,86 „ füriha
2,61 „ für 1 fm
Die Hauerlöhne . 2262617 „ {281 ” für I ha
Forstrerbesserungs-
kosten (Kulturen) 1271764 „ = 740 „ für 1 ha
Betriebsaufwand 615491 „ = 358 „ für 1ha
Verwaltung und
Forstschutz . . 2447003 „ = 14,23 „ für 1ha
Die Gesamtausgabe. 6596875 „ — 88,37 „ für 1 ha
52,49 „ für 1 ha
Der Reinertrag . . . 9024683 „ {4 ’ für 1m
Das Nutzholzprozent vom Derbholz betrug 84.
Geschäftsordnung für die Königl. Sächs.
Struatsforstverwaltung. I. Band. Verwaltung
und Diensteinriehtung. Dresden, C. Heinrich.
* *
*
Baden. Das Großherzogtum Baden. Mit
Unterstützung des Großherzogl. Kultusmini-
gerıms herausgeg. von Geh. Hofrat Reb-
sun, Geh. Hofrat Prof. Dr. Gothein und
Sırkl. Geh. Rat Dr. jur. v. Jagemann. II. Auf-
bee, 1. Band: Die badische Forstwirtschaft,
w% Prof. Dr. H. Hausrath in Karlsruhe; fer-
‚kr von demselben Verf. ebenda Die Jagd. —
Xırlıruhe 1912, G. Braun’scher Verlag.
Nochmals über Ausbildung und Stellung
)b: Betriebsvollzugspersonals und Organisa-
ion des Bezirksforstdienstes in Baden. Von
forstrat Könige in Heidelberg. F. Zbl. 14.
iu Forstrat Königes Original-Artikel:
‚he Ausbildung und Stellung des Forst-
vtz- und Betriebsvollzugspersonals“ (F.
11.1910, S. 421). Notiz von Obf. Helbing u.
Filmann, F. Zbl. 356.
| Re
: Hessen. Mitteilungen aus der Forst- und
Ämeral-Verwaltung des Großherzogtums
Ressen für das Wirtschaftsjahr 1909, Sonder-
adrek aus „Beiträge zur Statistik des Groß-
kerzogtums Hessen“, 61. Band, 4. Heft. Darm-
&alt 1911.
Mitteilungen aus der Forst- und Kameral-
terwaltung für das Jahr 1910. A. F. u. J. Z.
S. Enthält Personalien, Gesetze, Verord-
ungen, Bekanntmachungen und Mitteilun-
sen aus der engeren Verwaltung.
‚Die Großherzogl. Hessische Staatsforst-
tirtschaft der letzten 10 Jahre und die Kritik
&rselben durch Prof. Dr. Weber-Gießen. Von
tößherzogl. FA. Eggers- Bad - Nauheim.
Silva“ (Darmstadt) No. 10. Der Verf. stimmt
ut Inhalt und Tendenz der Schrift nicht
terein, Erwiderung von Weber, ebendas.
No. 12, und Schlußwort von Eggers, No. 14.
Regulierung der Holzhauerlöhne. Von Fm.
Kullmann-Darmstadt. „Silva“ No. 36.
Mecklenburg-Schwerin. Wirtschaftsergeb-
nisse der Großh. Mecklenburg-Schwerin’schen
Kameralforsten 1908|09. Herausgeg. vom
Großh. Finanzministerium. |
x *
*
Sachsen-Altenburg. Wirtschaftsergebnisse
der Forsten des Domänenfideikommisses des
Herzogl. Hauses Sachsen-Altenburg für das
Jahr 1909. Altenburg 1911. Desgl. für das
Jahr 1910, ebendaselbst.
* *
x
Braunschweig. Mitteilungen über die
Wirtschaftsergebnisse der Herzogl. Braun-
schweigtschen Forstverwaltung für das Jahr
1909/10. Bearbeitet von der Herzogl. Kammer,
Direktion der Forsten, Braunschweig 1911.
Die Organisation der Forstverwaltung im
Herzogtum Braunschweig. Von FA. Hieb in
Braunschweig. F. Zbl. 166.
* xk
*
Elsaß-Lothringen. Zur Forstorganisation.
A. F. u. J. Z. 106.
Vorschläge zur Modernisierung der För-
sterbesoldung im Reichslande, gez. Agrarier.
A. F. u. J. Z. 346. r
*
%
Österreich. Zum Problem der Verwal-
tungsreform in Osterreich. Von Friedr. Char-
bula, k. k. Forst- und Domänenverwalter.
Wien 1911, W. Frick. Bericht von Wappes
im F. Zbl. 666.
Über die Frage der Reform der österr.
Staatsforstverwaltung siehe Oe. F.
Der Voranschlag für die verschiedenen
Zweige des staatlichen Forstdienstes und für
die Staats- und Religionsforste und Domänen,
insbes. f. d. Jahr 1911. Mitteilung im Z. f. d.
g. F. 43.
Das Forstwesen im Budget des k. k. Acker-
bauministeriums für 1911. Oe. F. 32.
Mitteilungen aus der österreichischen Ver-
waltung bringt fortl. Oe. F.
Die Reorganisation des Wildbachverbau-
ungsdienstes in Österreich. Oe. V. 363, Z. f. d.
g. F. 481.
* *
*
Schweiz. Aus dem Jahresbericht des eid-
gen. Departements des Inneren, Forstwesen
1910. Schw. Z. 157.
Budget der eidgen. Inspektion für Forst-
wesen, Jagd und Fischerei 1911. Schw. Z. 55.
Staatswaldungen des Kantons Bern. Wirt-
schaftsergebnisse 1885—1905. Schw. Z. 124.
Deutsches Sprachgebiet.
2. Forstliches Unterrichts- und
Bildungswesen.
a. Forstlicher Unterricht.
Deutschland. Nachdem mit der zugunsten
des Universitätsstudiums gefallenen Resolu-
tion der Straßburger Versammlung des Deut-
schen Forstvereins 1907 die „Forstliche Unter-
richtsfrage‘“ zu einem gewissen Abschluß ge-
kommen war, nahm seitdem die Frage der
Fortbildung des Forstverwaltungspersonals
mehr und mehr an Interesse und Bedeutung
zu, um schließlich auf der Königsberger Ver-
sammlung des Deutschen Forstvereins 1911
ihren Höhepunkt zu erreichen.
Bereits im Septemberheft 1910 der A. F.
u. J. Z. hatte der Regier.-Forstdirektor Dr. L.
Wappes-Speyer einen einleitenden Artikel
über die Fortbildungsfrage im Hinblick auf
die Ulmer Versammlung des D. F. V. 1910 ge-
bracht, welchem er im Februarheft S. 53 ders.
Zeitschrift 1911 einen zweiten Artikel folgen
läßt. Demselben schließt sich ebendaselbst
S. 56 Geh. OFR. Dr. Walther mit einigen kür-
zeren Ausführungen an, welche die Erhebung
der lokalen sogen. „Forstkränzchen“ in
Hessen zur staatlichen Einrichtung betreffen.
Wappes untersucht zunächst die Voraus-
setzungen und das Ziel der Fortbildungsfrage
sowie das vorliegende Tatsachenmaterial, um
hieraus seine Vorschläge für die künftige Ge-
staltung abzuleiten. Er behandelt hierbei die
Beziehungen der Hochschule zur Fortbildung
an Hand einer Schrift von Dr. Heinr. Schrörs
„Gedanken über zeitgemäße Erziehung und
Bildung der Geistlichen“ und bringt in einem
dritten Artikel auf S. 84 der A. F. u. J. Z. die
Beziehungen der Technik zur Wissenschaft,
endlich in einem vierten Artikel S. 127 eben-
daselbst die Ziele und Mittel der Fortbildung
in anderen Fächern. Wappes kommt zu dem
Schluß, daß in der Forstwirtschaft im Ver-
gleich zu anderen Fächern für die Fortbil-
dung noch viel zu tun und nachzuholen ver-
bleibt. Auf S. 167 der A. F. u. J. Z. folgt
noch ein fünfter Artikel „Aphorismen über
Bildung und Fortbildung“. Ein Nachtrag
hierzu erörtert neuere Vorschläge des Bayer.
Regierungsbaumeister-Vereins zur Neurege-
lung der Bestimmungen über die Ausbildung
der Baupraktikanten und Regierungsbau-
meister. Auf S. 253 der A. F. u. J. Z. behan-
delt Wappes die „Ziele und Wege der forst-
lichen Fortbildung“. Wie Wappes schon im
„Staatsbürger“, einer von ihm mit herausge-
gebenen Halbmonatsschrift für politische Bil-
dung, Jahrg. 1910, Heft 8/9, S. 359 ausgeführt
hatte, verlangt er von der Aus- und Fortbil-
dung die Heranziehung eines Standes von Be-
100
Forstverwaltn
\
rufsbeamten, bei denen Integrität und fachlid
Leistung zugleich auf das Höchste gespun
sind. Gerade für den Forstmann gehöre e
erhebliches Maß innerer Festigkeit und g
stiger Bildung dazu, auf einsamem Diensts
als einziger akademisch gebildeter Maun
richtigem Sinne aufzutreten und fruchtlr
gend in Beruf und äußerem Leben zu wirk
Im seitherigen Hochschulunterricht h
manches gefehlt, diese Lücke müßte zunäe
durch die Fortbildungsarbeit geschlos
werden, aber auch bei idealer Ausbildu
müsse die Fortbildung sich anschließen.
fehle an einer mehr allgemeinen Koutr
der Leistungen des Forstverwaltungsbeamt
Fehler würden nicht immer aufgedeckt ı
wirklich behoben, andererseits hemme die ]
lierung den regen Verkehr mit den Koll
und die Benutzung der Fortbildungsmögli
keiten. Hier müssen vorerst vielerlei H
dernisse aus dem Wege geräumt werden. D
helfe aber nur organisierte Arbeit mit i
chen Mitteln. WReformiert müsse werden
forstlichen Versuchswesen und im forstlid
Vereinswesen. Was das Versuchswesen |
belangt, so müsse es dessen Aufgabe
auch das Verwaltungspersonal in ws
schaftlichen Arbeiten zu schulen. Im \
einswesen seien ebenfalls Reorganisatio'
notwendig. Die Staatshilfe dürfe hier m
fehlen, die Fortbildung dürfe nicht nach ı
i. d. R. nur beschränkten Mitteln, vielm
müßten die Mittel nach dem Fortbildun
bedarf bemessen werden. Vor allem miß
diejenigen, welche die Arbeit der Fort
dungseinriehtungen, Ausarbeitungen,
träge, Exkursionen zu verrichten hätten, \
honoriert werden.
Man müsse zu einem wohl durchdach
System von Maßregeln kommen, welche e
gute Fortbildung gewährleisteten. Wap
hofft, den Boden für die Königsberger
handlungen des D. F. V. soweit vorbereitet
haben, daß die deutschen Forstleute ihr !
teresse und den Willen bekunden, die Lösu
der Fortbildungsfürsorge in die Hand
nehmen. l
Wappes fügt zum Schluß eine Literati
übersicht zur Fortbildungsfrage bel.
Im Hinbliek auf die Verhandlungen d
D. F. V. 1911 bringt Geh. Reg.- u. FR. t
Bentheim in No. 4 der M. d. D. F.V.&
„Übersicht über den gegenwärtigen Stand 0
staatlichen Fürsorge für die Fortbildung
Forstverwaltungspersonals in Deutschlan
Über die Ausbildung und Fortbildung d
Forstverwaltungsbeamten verhandelte ©
gehend auch der „Verein bayer. Staatsfors
verwaltungsbeamten“ in seiner Gen Va
vom 25.—28. Juni 1911 in Kempten. F.
594,
Deutsches Sprachgebiet.
101
Forstverwaltung.
Auch in den Verhandlungen der 11. All-
am. russischen Forstversammlung vom 1. bis
1. August 1909 in Tula stand die „Fortbil-
dungsfrage“ auf der Tagesordnung. Über die
Feststellung von „Statuten f. d. forstl. Fort-
Iidangsunterricht‘“ siehe den Vers.-Bericht,
Iezw. dessen auszugsweise Wiedergabe von
Guse in Z. f. F. u. J. 643.
Uber den Stand der staatlichen Fürsorge
für die Fortbildung des Forstverwaltungs-
personals in Deutschland. Schw. Z. 346.
Über die „Fortbildungsfrage“ bringt fer-
ner Schwappach ein zusammenfassendes Re-
ierat, F. R. 86.
In den Verhandlungen des Deutsch. Forst-
urens 1911 zu Königsberg i. Pr. kam die
Frage betr. „Fortbildung des Forstverwal-
wngsbeamten“ zu einer lebhaften Erörterung.
hrichterstatter: Reg.-Dir. Dr. Wappes-
\wyer, Geh. RFR. von Bentheim - Hanno-
vr. An der Diskussion beteiligten sich
u. a. insbes. Prof. Dr. Endres-München, der
vhrffach einen abweichenden Standpunkt
hinsichtlich der Vorschläge beider Bericht-
erstatter vertrat, ferner Prof. Dr. Martin-
Tharandt, Forstdir. Dr. v. Fürst-Aschaffen-
mrg, Geh. FR. Prof. Dr. Wimmenauer, Prof.
Ir. Fater-Tharandt, OFm. Dr. Möller-Ebers-
valde, welcher sich gegen die Angriffe
r. Bentheims bezügl. einer nicht unpartei-
when Redaktion der „Zeitschr. f. Forst- u.
Jagdwesen‘“ zu verteidigen hatte. Die Ver-
nmlung stimmte der vom Forstwirtschafts-
"unter Abänderung der Anträge Wappes
mi von Bentheim vorgeschlagenen Resolu-
im zu, welche folgenden Wortlaut hatte:
= sL Die 12. Hauptvers. des Deutsch. F. V.
'bfrachtet eine geregelte Fortbildungsfür-
sm, durch die allen Forstverwaltungs-
‚bıamten Gelegenheit geboten wird, sich in
Ihrem Wissen und Können auf der Höhe der
bit zu halten, als unerläßliche Bürgschaft
‚fir die gedeihliche Weiterentwicklung der
heimischen Forstwirtschaft.
II. Sie befürwortet u. a. eine Betätigung
dieser Fürsorge durch Bereitstellung reich-
liher Mittel für Ergänzung und Neuschaf-
pong besonderer Fortbildungseinriehtungen.
‘4. Weiterhin aber hält sie es für erwünscht,
enem besonderen Ausschuß die Aufgabe zu-
mweisen, im einzelnen die Wirkung der in
Betracht kommenden Fortbildungsmittel zu
į*gutachten, neue Vorschläge zu würdigen
wd Anregungen auf dem Fortbildungs-
ebiete zu geben.
}. Dieser Ausschuß hätte erstmalig im Jahre
+13 dem Forstwirtschaftsrate und der
aüptversammlung Bericht zu erstatten.“
* *
*
Bericht über die 4. Prüfung für die An-
wärter des mittleren Forstdienstes der Pri-
vaten, Gemeinden, Stiftungen pp. in Eisenach
1911. M. d. D. F. V. No. 6.
Dr. Bertog, Welche Anforderungen sind
an die Ausbildung unserer Privatförster zu
stellen? Neudamm 1910, Heft VI der „Neu-
dammer wohlfeilen forstl. Belehrungshefte“.
Fortbildungskursus für Förster, vom
„verein für Privatforstbeamte Deutschlands“.
A. F. u. J. Z. 252, N. Z. f. F. u. L. 284, Z. f.
F. u. J. 522.
Der Keplerbund hat sich die Förderung
der Naturerkenntnis, jedoch ohne Anwendung
der letzteren auf Religion, Philosophie pp.,
zum Ziel gesetzt. A. F. u. J. Z. 39.
* *
* -
Preußen. Als Festschrift, dem Andenken
an Heinrich Burckhardt zur 100. Wiederkehr
seines Geburtstages gewidmet von den Do-
zenten der Kgl. Forstakademie Münden
(26. Februar 1811—1911), erschien das März-
heft der Z. f. F. u. J. |
Das Heft wird von Fricke eingeleitet mit
einem Rückblick auf Heinrich Burckhardt
und seine Bedeutung. Es folgt eine Reihe von
Abhandlungen der Mindener Dozenten und
Assistenten, sowie ein Aufruf zur Sammlung
für die „Burekhardt-Jubiläums-Stiftung“.
Die alte Forstakademie in Eberswalde wird
durch den Neubau eines Geschäftshauses er-
setzt. Z. f. F. u. J. 934.
Wie schon vor einigen Jahren durch den
Neubau einer Direktorwohnung und eines
Mykologischen Laboratoriums legt sich Preu-
Ben nunmehr auch durch den Neubau eines
(teschäftshauses weiterhin auf die „isolierte
Forstakademie“ fest. Ob die reichlichen Zu-
wendungen an die Eberswalder Akademie
den Gedanken an eine etwaige spätere Auf-
hebung Mündens, deren forstliche Lehrkräfte
in den letzten Jahren mehr und mehr zusam-
mengesehmolzen sind, bei passender Gelegen-
heit als naheliegend erscheinen lassen, mag
dahingestellt bleiben.
Ein Fortbildungskursus fand an der
Forstakademie Eberswalde ın der Zeit vom
10. bis 15. Juli 1911 statt. Z. f. F. u. J. 388.
Eine forstliche Studienreise durch Öster-
reich veranstaltete die Forstakademie Mün-
den. Z. f. F. u. J. 521, F. Zbl. 355.
Ergebnisse der preuß. Staatsprüfungen,
siehe fortl. Z. f. F. u. J.
* *
*
Bayern. Die Reorganisation des forst-
lichen Unterrichts in Bayern. Von Forst-
direktor a. D. Dr. v. Fürst. F. Zbl. 100. Der
Deutsches Sprachgebiet.
102
Forstverwalt
Inhalt der Kgl. Verordnung vom 14. Sept.
1910 wird wörtlich mitgeteilt und erörtert.
Vgl. auch den vorjährigen Jahresbericht S.
104. Nach den Bestimmungen müßten Vor-
und Schlußprüfung in München abgelegt
werden. Hierdurch werde der Anwärter im
wesentlichen auf die eine Bildungsstätte Mün-
chen festgelegt, die Anrechnungsfähigkeit an-
derweit verbrachter Studien verliere daher
eroßenteils ihre Bedeutung. Der Besuch von
mehr als einer Bildungsstätte sei aber von
Vorteil. Einen großen Fortschritt bedeute
die Nichtanrechnungsfähigkeit des Militär-
jahres auf die Studienzeit.
An Stelle der fehlenden praktischen Vor-
lehre muß die Vorlesung über „Einführung
in die: Forstwissenschaft“ in Verbindung mit
Waldexkursionen gehört werden. Fürst ver-
mißt — offenbar mit Recht — eine selbstän-
dige Vorlesung über Jagdkunde, zumal als
in Bayern die Hälfte aller Staatswaldungen
im Regiejagdbetrieb stehe und hierfür jagd-
technisch wie jagdrechtlich gut vorgebildete
Revierverwalter unentbehrlich seien.
Die Neuordnung bringt eine weitere Be-
schränkung der aufzunehmenden Anwärter
auf die Zahl 10 und außerdem die Bestim-
mung, daß die Auswahl für diese Bedarfs-
ziffer erst am Ende der achtsemestrigen Stu-
dienzeit stattfindet. Es soll hierdurch, neben
einer Beschränkung der Verwaltungsbeamten
überhaupt, vor allem erreicht werden, daß die
Anwärter frühzeitiger als bisher in die
selbständige Revierverwalter-Stellung ein-
rücken. Gegen die Auswahl erst nach been-
deter Studienzeit hegt Fürst schwere Beden-
den. Was sollten die alsdann nicht genom-
menen Anwärter beginnen? Die Aussicht auf
eine befriedigende Stellung ım Privatforst-
dienst Bayerns sei gering, umso mehr als es
fraglich erscheine,ob solche zurückgewiesenen
Anwärter sieh dennoch der Staatsprüfung
unterziehen dürften, um ihre Aussichten ım
Privatdienst wenigstens zu verbessern. Diese
neue Bestimmung der Annahme erst nach
vollendeter Studienzeit gleiche einem Damo-
klesschwert. Es gehöre viel Lust und Liebe,
sowie Energie dazu, sieh unter solehen Bedin-
gungen dem Studium für den Staatsforst-
dienst zu widmen.
Studienplan für die Studierenden der
Forstwissenschaft an der Kgl. Ludwig Marxi-
milians-Universität München. F. Zbl. 570.
Mitgeteilt von Dr. v. Fürst. Vgl. auch N. Z.
f. F. u. L. 250.
Die Jagdkunde als akademischer Lehr-
gegenstand. Von Regier.-Forstdirektor Frhr.
v. Raesfeldt in München. F. Zbl. 535. Der
Verf. hält es für dringend erwünscht, daß in
den Münchener Lehrplan auch die Jagdkunde
aufgenommen wird.
Die Auflösung der Forstlichen Hochschul
Aschaffenburg. Von Forstdirektor Dr. ve
Fürst. F. Zbl. 234. Kurze Notiz über die Ad
lösung und den Verbleib der Sammlungg
Bibliothek pp.
Auflösung der Sammlungen und Einrid
tungen der Forstlichen Hochschule Aschaffg
burg. A. F. u. J. Z. 220. i
Studienreise kgl. bayer. Staatsforstbi
ter zur Besichtigung von Rieswegen in d
Salzkammergutforsten. F. Zbl. 655.
* *
* I
Sachsen. An der Kgl. Sächs. Forstal
demie Tharandt sind mit dem 1. April 14
die folgenden Veränderungen eingetreté
Geh. Hofrat Prof. Dr. Kunze trat ın d
Ruhestand, a. o. Prof. Dr. Mammen shi
aus dem Kollegium, um sich der Verwaltu
seiner Besitzungen zu widmen. Mit den hi
durch und infolge Ablebens des Geh. Hofr
Prof. Dr. Weinmeister (vgl. vorjähr. Ben
S. 106) erforderlich gewordenen Neubesetz
gen wurde gleichzeitig eine anderweite Re
lung der erledigten Lehrfächer verbunden.
Für Volkswirtschaftslehre in Verbindt
mit Forstpolitik einschl. der kolonialen We
wirtschaft und Forstgeschichte wurde
neuer Lehrstuhl geschaffen und auf da
Prof. Dr. Jentsch, bisher an der Preuß. Ft
akadenıie Münden, berufen.
Die von Geh. Hofrat Dr. Kunze und We
meister vertretenen forstmathematisd
Lehrgegenstände wurden unter Beschränkt
des seitherigen Umfangs der reinen Mat
matik wie folgt verteilt: für Holzmeb- 1
Ertragskunde einschließlich der zugehörj
Teile des forstlichen Versuchswesens, W1
wertrechnung, sowie Jagd- und Fische
kunde, Verwaltung der Bibliothek: o. Pı
Dr. Borgmann, zuletzt kgl. preuß. Oberföre
in Castellaun (Bez. Coblenz), früher Hl
arbeiter und Dozent an der Preuß. Forsta
demie Eberswalde; für Mathematik, Geot
einschl. Waldwegebau, sowie Metcorolog
a. o. Prof. Dr. Huuershoff, zuletzt Priv
dozent an der Technischen Hochschule
Dresden.
Man darf wohl die aus Anlaß der `
besetzungen vorgenommene anderweite
gelung der bezüglichen Lehrgegenstände -
einen zeitgemäßen Fortschritt betrachten.
stehen den 5 Lehrstühlen der @rund- U
Hilfswissenschaften nunmehr auch 5 !#
stiihle der engeren forstwissenschaftlich
Gebiete gegenüber. Daneben werden aub
dem Reehtskunde und Landwirtschaftsiel
selbständig vertreten. Fine Fünf - Teiln
der forsilichen Lehrgegenstände dürfte wi
deren heutigen Umfang und Bedeutung ?
Yeutsches Sprachgebiet.
103
Forstverwaltung.
ich wie dem Charakter einer forstlichen
jochsehule durchaus entsprechen. Für eine
"‘orderung und Vertiefung unserer Forst-
nissenschaft, namentlich auch auf dem Ge-
jete der freien persönlichen Forschertätig-
eit bildet eine entsprechende Spezialisierung
mter Entlastung von Vorlesungsstunden die
richtigste Grundlage.
Forstpolitische Aufgaben. Antrittsrede,
whalten am 24. Mai 1911 in Tharandt von
Prof. Dr. Jentsch. Th. J. 92.
Über die Beziehungen zwischen dem na-
'ürlichen und ökonomischen Prinzip in der
Forstwirtschaft. Antrittsrede, gehalten am
4.Maı 1911 in Tharandt von Prof. Dr. Borg-
»mn. Th. J. 101.
Die Photogrammıetrie und ihre Bedeutung
ir das Forstwesen. Antrittsrede, gehalten
mn 4. Mai 1911 in Tharandt von Prof. Dr.
Hizershoff. Th. J. 123.
Akademische Nachrichten für Sachsen
Inngt das Th. J. 310.
* *
*
Sachsen - Weimar. Die Forstakadenmie
Eixnach. Ausbildung der Sachs.-Weimari-
sten Staatsforstdienstanwärter. A. F. u. J.
2. Mit dem Übertritt des langjährigen
*rektors der F'orstakademie, Oberlandforst-
ssters Prof. Dr. Stötzer, in den Ruhestand
"tde Frage der Aufhebung der Forstaka-
eme aufgerollt worden. Bei der geringen
liter des jährlichen Ersatzes an Staats-
tsstanwärtern (2) für Sachsen-Weimar und
ti. A. nur bescheidenen Ausstattung der
Fstakademie lag die Aufhebung der An-
šit schon aus finanziellen Rücksichten sehr
ie. Eine dahingehende Vorlage der Re-
pug wurde jedoch vom Landtag abge-
nt. Zugunsten der Erhaltung der Aka-
me wurden deren Leistungen in wissen-
Kiaftlicher Beziehung, sowie auch die un-
ttelbar für die heimatliche Forstwissen-
haft geleisteten Dienste durch die mit ihr
hundene Forsteinriehtungsanstalt und
lieh auch das Interesse der Stadt Eisenach
olgreich ins Feld geführt.
An die Stelle Stötzers trat als Leiter der
‚Rstalt OFR. Matthes, die von Stötzer ver-
tenen Fächer der Betriebslehre übernahm
rförster Fischer.
‘| Die Veränderungen werden jedoch vom
‚püsterium nur als provisorische bezeichnet.
‚Pmerhin war die Akademie im W. S. 1910/11
Rah von 75 Studierenden, zumeist Anwärtern
E den Privatforstdienst, besucht, denen rur
, Aspiranten für den Staatsdienst der thürin-
i Pschen Staaten gegenüberstanden. Die An-
{gter für Sachsen - Coburg - Gotha und
‚["Warzburg-Sondershausen sind sogar von
ihren Regierungen angewiesen, anderwärts
ihren Studien obzuliegen. Bei der kurzen
Studienzeit von nur 4 Semestern ist es ver-
blieben. Jedoch ist unter dem 14. September
1910 eine neue „Verordnung über die Ausbil-
dung und Prüfung der Großherzogl. Forst-
verwaltungsbeamten“ erlassen worden, welche
die Studiendauer auf 6 Semester verlängert,
von diesen jedoch 2 Semester auf eine Univer-
sität verlegt. Die erste Prüfung kann außer
ın Eisenach auch in Eberswalde, Münden,
Tharandt, Karlsruhe, München, Tübingen
oder Gießen abgelegt werden. Seither war
die Ahblegung dieser Prüfung in Eisenach vor-
geschrieben. An die erste forstliche Prüfung
schließen sich 4 Jahre Vorbereitungsdienst,
auf welchen das Militärjahr, sowie Univer-
sitätsstudien in Anrechnung gebracht wer-
den. Hinsichtlich der Staatsprüfung sind
Änderungen nicht eingetreten. Die Kommis-
sion besteht außer einem staatlichen Kom-
missar aus dem Eisenacher Akademiedirek-
tor als Vorsitzenden, sowie aus 2 weiteren
höheren Großherzogl. Forstbeamten.
Ob nun die Anwärter des Thüringer
Staatsforstdienstes künftig in der Haupt-
sache andere Hochschulen bevorzugen und
dort ihre Prüfungen ablegen werden, bleibt
abzuwarten.
Der nicht genannte Berichterstatter hebt
die Vorzüge Eisenachs mit seinen lehrreichen
Forsten hervor und wünscht der alten forst-
Di Bildungsstätte eine weitere gute Zu-
unft.
* *
*
Österreich. Reklorsinauguration an der
Wiener Hochschule für Bodenkultur. Z. f.d.
g. F. 526. Cieslar wurde durch v. Liebenberg
abgelöst.
Höhere Forstlehranstalt für die österreichı-
schen Alpenländer zu Bruck a. d. Mur, Jah-
resbericht 1909/10. Im Selbstverlage 1911.
Höhere Forstlehranstalt Reichstadt. Jah-
resbericht 1910. Im Selbstverlage 1911.
Studienreise österreichischer Staatsforst-
beamter in Deutschland. F. Zbl. 61.
Holzindustrie und Hochschule. Oe. F. No.
10.
Akademische Nachrichten aus Österreich
siehe Oe. F.
* *
*
Schweiz. Die siebentägige forst- und bau-
technische Studienreise im Sommer 1910.
Schw. Z. 21, 57. Talsperren, Lawinenverbau
und Aufforstung.
* $ *
Rußland. Mitteilungen des Kaiserl. Forst-
instituts in St. Petersburg. Band 20. St.
Deutsches Sprachgebiet.
Petersburg 1910. Kurze Mitteilung von Guse.
Z. f. F. u. J. 512.
*
Finnland. Der höhere forstliche Unter-
richt in Finnland. Bericht in der Z. f. F. u.
J. 932
b. Lehrbücher, Fachzeitschriften.
Herausgabe einer internationalen forst-
lichen Bibliographie. Oe. V. 294 (Internat.
Verband forstl. Versuchsanstalten).
Gerschel, Vocabulaire forestier français-
allemand-anglais, 5. édition, revue par W. R.
Fisher, Oxford, at the Clarendon Treß 1911.
Auseinandersetzungen hinsichtlich einer
nicht unparteiischen Handhabung der Redak-
tion der Z. f. F. u. J. bringt ein „Offener
Brief an Herrn Öberforstmeister Dr. Möller
in Eberswalde“ von Prof. Dr. Weber in
Gießen. Z. f. F. u. J. 729. In einer kurzen
„Bemerkung“ ebendas. S. 868 erwidert Möller
unter Anfügung zweier Zuschriften aus
Hessen (Erklärung des hess. Ministeriums,
Erklärung des Verbands Großherzogl. Hess.
Oberförster) die gegen einige Punkte der
Weber’schen Kritik der Großherzogl. Hess.
Staatsforstwirtschaft Stellung nehmen.
3. Personalien.
Dr. Heinr. Mayr f (24. 1. 11.), o. Prof. der
Forstwissenschaft ın München. Nur zu früh
wurde in Heinrich Mayr der Wissenschaft ein
Mann entrissen, der in rastloser Arbeit sein
Bestes gab. Seine Reisen in Amerika, Japan,
Indien, Java, Rußland, England, Schottland,
Südfrankreich, seine dreijährige Tätigkeit ın
Tokio an der dortigen Universität, seine
Münchener Tätigkeit, seine pflanzengeogra-
phischen, dendrologischen und waldbaulichen
Forschungen sind riühmlichst bekannt, vor
allem seine letzten Werke: „Fremdländische
Wald- und Parkbäume für Europa“ 1906 und
„Waldbau auf naturgesetzlicher Grundlage“
1908, so daß der Jahresbericht sich wohl auf
diese wenigen Hinweise beschränken kann.
Ein Lebensbild Mayrs bringt nebst Ab-
bildung die A. F. u. J. Z. 215, ferner das F.
Zbl. 241 aus der Feder seines Nachfolgers Dr.
L. Fabricius; hierzu Berichtigung F. Zbl. 420.
Einen weiteren Nachruf für Mayr nebst
Bildnis bringt das Z. f. d. g. F. 239, Schw. Z.
128.
Die Vorlesungen Mayrs übernahm zu-
nächst Privatdozent und Forstamtsassessor
Dr. Fabricius.
Prof. Dr. Cieslar an der Hochschule f. Bo-
denkultur in Wien hat einen Ruf nach Mün-
chen auf den durch Mayrs Tod erledigten
Lehrstuhl für Waldbau erhalten, jedoch abge-
lehnt. Eine weitere Ablehnung ist auch von
104
„Blütezeit erlebt.
Forstverwaltg
Prof. Dr. Engler in Zürich auf den an ihn
gangenen gleichen Ruf erfolgt. Schw.
276.
An Mayrs Stelle wurde als a. o. Profes
der bayr. Forstamtsassessor Dr. Fabricius:
rufen.
Am 11. November 1911 verstarb nach k
zem Krankenlager der hochverdiente früh
Direktor der Forstakademie Eisenach, 0l
landforstmeister Prof. Dr. Herm. Stötzer.!
Name Stötzers wird in der Wissenschaft ı
im Walde fortleben. Seine auf dem Bo
der PreBler-Judeich-Heyer’schen Bodenr
ertragslehre stehenden selbständigen We
namentlich über Forsteinrichtung, Waldw:
rechnung und Statik und seine zahlreie
sonstigen Schriften aus dem (Gebiet dert,
triebslehre dürfen, was Klarheit, Einfach!’
und Folgerichtigkeit der Konsequenzen
langt, als vorbildlich gelten. Stötzers '
dienste als Leiter der Eisenacher Forsten,
tungsanstalt sind in den wohl eingerichl‘,
Waldungen Thüringens niedergelegt. .
Forstlehranstalt und spätere Forstakad
Eisenach hat unter Stötzers Führung
Wem es, wie dem Refi
ten, vergönnt war, Stötzer persönlich n
zu stehen, dem wird sein gerades und off
Wesen, das mit ebensoviel Bestimmtheit
herzlichem Wohlwollen vereint war, un
geßlich sein.
Nachruf und Bildnis erschien noch \
rend des Berichtsjahres in der D. F. Z. No
ferner s. Z. f. F. u. J. 875.
Den Übertritt des Oberforstrats
v. Fürst in den Ruhestand vom 1. Jan.
ab haben wir im vorjähr. Jahresbericht S.
bereits kurz erwähnt. In Anerkennung
ner langjährigen verdienstvollen Leitung
nunmehr aufgehobenen Aschaffenhu
Forstl. Hochschule wurde ihm der Titel ¢
Kgl. Forstdirektors mit dem Rang eines
gierungsdirektors verliehen.
Die ord. Professoren Aschaffenhurgs
Conrad, Dr. Spangenberg, Dr. Dingler
Dr. Schleiermacher wurden unter Aner!
nung ihrer Dienstleistungen in den Ruhest
mit Wartegeld versetzt.
Dem Prof. Dr. Martin zu Tharandt w!
der Titel und Rang eines Geheimen Forst
verliehen. Kurz zuvor hatte derselbe e
an ihn von der Hochschule für Bodenku
zu Wien ergangenen Ruf auf den Lehrs
für Forsteinriehtung abgelehnt, der di
den Übertritt des Geh. Hofrats v. Gutten
in den Ruhestand erledigt war.
Für das Studienjahr 1. Nov. 1911/12 w
Prof. Beck zum Rektor der Forstakade
Tharandt gewählt und bestätigt.
Councler, Geh. Reg.-Rat, Prof. Dr.
1886 als Prof. d. anorgan. Naturwissenst'
utsches Sprachgebiet.
105
Forstgeschichte und Forststatistik.
n in Münden, Lebensbild und wissenschaft-
he Tätigkeit. Z. f. F. u. J. 1 (Ramann).
Zur Forstakademie Münden erhielt Dr.
arl Marcard, seither Assistent am staats-
ssenschaftlichen Institut der Universität
el, einen Lehrauftrag für Volkswirtschafts-
hre und Finanzwissenschaft.
Der in weiten Kreisen wohlbekannte OFm.
ey in Metz feierte am 7. Sept. 1911 sein
50jähr. Dienstjubiläum. Vgl. „Silva“ No. 26
(Bild).
Wie in den Vorjahren bringt das Dezem-
berheft, S. 875, der Z. f. F. u. J. unter „Zum
Gedächtnis“ einen Nachruf für die Toten des
abgelaufenen Jahres (neben den preuß. Forst-
beamten auch für Weinmeister-Tharandt,
Mayr - München, Carl Emeis - Flensburg,
Stötzer - Eisenach).
orstgeschichte und Forststatistik, Forstvereine,
ttiftungen, Versicherungen, Ausstellungen u. s. w.
Von Professor Dr.W. Borgmann in Tharandt.
4. Forstgeschichte.
Zur Erinnerung an Heinrich Cotta. 100-
ähr. Gedenktag (24. 5. 1811) an Cotta’s Ein-
ae in Tharandt. „Silva“ (Darmstadt) No.
l. Ebendas. „Dozenten der Forstakademie
iharandt“ (Abbildung und kurzes Lebens-
sild); ferner D. F. Z. No. 21 (Beck).
(iedenkblatt zur 100. Wiederkehr des Ge-
hırtstages Heinrich Burkhardts. „Silva“
Darmstadt) No. 12; ferner D. F. Z. No. 9
chwappach).
n memoriam! Zur Erinnerung an Bern-
vrd Danckelmann, + 19. Jan. 1901. Von Kgl.
a a. D. Keßler. „Silva“ (Darmstadt) No. 3.
Die Forstordnung des Bischofs Julius für
i» Hochstift Würzburg vom Jahre 1574 nach
ewr Abschrift aus dem 16. Jahrhundert. Von
Farstamtsass. Phil. Sinner. F. Zbl. 476. Die
ir umfangreiche Forstordnung, welche
tancherlei Interessantes bietet, wird wörtlich
mitgeteilt.
` Rechtsprechung und Forstdiebstahlsgesetz.
e Constitutio Criminalis Carolina, „des
dlerdurchlauchtigsten großmechtigsten un-
überwindlichsten Kaiser Karls des Fünften
ind des hevlichen Römischen Reichs peinlich
j\chtsordnung“ handelt in ihrem $ 168 „Von
oltzstelen und verbotener weiß abhawen“.
Nitteilung von Baltz in Barmen. Bemerkun-
&n zu „Baltz, Rechtsprechung und Forst-
üehstahlsgesetz“. Von Prof. Dr. Dickel. Z.
f F. u. J. 576, 579.
Eine alte Forst-(Holzbann-)Verordnung
ts dem Kanton Aargau. Urkunde der Stadt
aden vom 6. Februar 1378. An noch älteren
‚nordnungen existieren Bannbriefe des
e Landes Schwyz aus dem Jahre 1339 ff.,
un die „Bannlegung des Brenngartenwal-
| 3 bei Bern vom 27. August 1304“ (vgl. Ge-
Porstl. Jahresbericht f. d. Jahr 1911.
schichte des bernischen Forstwesens von F.
a sen. 1893). Pr. F. f. d. Schw.
127.
Die Bedeutung des „Geäckerigs“ in frühe-
ren Jahrhunderten. Von Forstamtmann
Krug-Weikersheim. „Silva“ (Darmstadt) No.
29. Betr. die Mastnutzung.
Bühler, Wald und Jagd zu Anfang des 16.
Jahrhunderts und die Enstehung des Bauern-
krieges. Tübingen 1911. Eingehendes Refe-
rat von Schwappach, F. R. 65.
Forstordnung von 1565 für die Freiherrl.
v. Riedese’’schen Forsten in Hessen. „Silva“
(Darmstadt) No. 24.
Ein altes Jagdrecht
Reichsgerichtsurteil vom
u. J. Z. 436.
Geschichte der Dresdener Heide und ihrer
Bewohnerschaft, von Heinr. Meschwitz, Dres-
den N., C. Heinrich.
Der Cattenbühl, das heutige Lehrrevier der
Forstakademie Münden im 18. Jahrhundert.
Von FA. Julius Busse Z. f. F. u. J. 194.
Die forstgeschichtliche Studie beginnt mit
dem Jahre 1739. Dieselbe bringt namentlich
in wirtschaftlicher Beziehung viele interes-
sante Anfschlüsse (Entstehung, Verwaltung,
Waldbau, Berechtigungen, Forsteinrich-
tung pp.).
ll. Forststatistik.
Deutschland. Statistisches Jahrbuch für
das Deutsche Reich. Herausgeg. vom Raiserl.
Statist. Amt, 32. Jahrg., Berlin 1911, Putt-
kammer & Mühlbrecht.
Die mit landwirtschaftl. Betrieben verbun-
denen Waldungen im Deutschen Reich. Nach
den Veröffentlichungen des Kais. Statist.
Amts für die Zählung vom 12. 6. 1907 (Sta-
14
in der Rheinpfalz.
20. 2. 1911. A. F.
Deutsches Sprachgebiet.
106
Forststatistik, Forstvereine
tistik des Deutsch. Reichs, Bnd. 212, la, 1909).
A. A. f. d. F. V. No. 27.
Wie in den letzten J ahren, so bringen
auch im Berichtsjahr die M. d. D. F. V. in
No. 3 die von Schwappach bearbeiteten, um-
fangreichen „Statistischen Mitteilungen über
die Erträge deutscher W aldungen im Wirt-
schaftsjahr 1909“.
Statist. Jahrbuch
VIII. Jahrg. 1910.
Landesamt.
Amtl. Mitteilungen aus der Abteil. für
Forsten des Kgl. Preuß. Ministeriums f.
Landw., Domänen und Forsten. Berlin,
J. Springer.
Statist. Nachweisung der Waldbrände in
preuhb. Staatsforsten 1908, 1909. Z. f. F. u.
. 589.
für den preuß. Staat.
Berlin 1911, Kgl. Statist.
Mitteilungen aus der Staatsforstwerwal-
tung Bayerns. München, F. C. Cremer.
Statist. Handbuch für das K önigreich
Württemberg, Jahr. 1908 u. 1909. Stuttgart
1910, W. Kohlhammer.
Forststatist. Mitteilungen aus Württem-
berg. Suttgart 1911, Chr. Scheufele.
Statist. Nachweisungen aus der Forstver.:
waltung des Großherzogtums Baden für das
Jahr 1909, 32. Jahrg., Karlsruhe 1911, C. F.
Müller.
Mitteilungen aus der Forst- und K ameral-
verwaltung des Großherzogtums Hessen 1908,
61. Band, 2. Heft der „Beiträge zur Statistik
des Großherzogtuns Hessen“. Darmstadt 1910.
Beiträge zur Forststatistik in Elsaß-Loth-
ringen. Heft 28, Jahr 1909. Straßburger
Druckerei. Bespr. F. Zbl. 291.
xæ x%
xk
Österreich. Forst- und Jagdstatistik für
das Jahr 1908. Zusammengestellt im k. k.
Ackerbauministerium. Statist. Monatsschrift,
XV. Jahrg., Heft 2 und 3. Brünn 1910, Fr.
Irrgang (auch durch W. Frick in Wien).
Kurzer Bericht Z. f. d. g. F. 81.
Statistische M itteilungen über Steiermark,
22. Heft: Freiwilliger und unfreiwilliger Be-
sitzwechsel land- und forstwirtschaftlicher
Grundstücke 1906 und 1907. Graz 1910, statist.
Landesamt f. Steiermark. Bericht Z. f. d. g.
F. 272.
Ill.Forstvereine,
Stiftungen, Versicherungen,
Ausstellungen pp.
Verhandlungsgegenstände und Berichte
der Forstvereine siehe die bezüglichen Ver-
einsschriften, ferner insbes. die D. F. Z., den
Neumeister-Retzlaff’schen Forst- und Jagd-
kalender H. Teil (Berlin 1911, J. Spring
Außerdem sind 1911 Berichte erschienen:
a. für 1910:
VI. Vers. des Internat. Verbands fo
licher Versuchsanstalten in Belgien 1910.
richt A. F. u. J. Z. 316 (Akazie in Ung:
Provenienz des Kiefernsamens, internatio
Revue, künstliche Düngung, Stickstoff:
nahme des Waldes, Einfluß des Waldes
das Grundwasser, forst]. Bibliographie,
dung von Waldhumus, Umwandlung re
Fichtenbestände in Mischbestände,
mischung von Laubholzarten im Bucheny
Wasser und Wachstum der Holzarten. D
lastanne; Exkursionen, Brüsseler Welt
stellung; ausländische Holzarten in Belg.
von Graf Visart und Prof. Bommer:
Forstwirtschaft Japans, von Dr. Sehirasa
Vgl. ferner Z. f. F. u. J. 119.
18. Tagung des Deutschen Fort
schaftsrats in Ulm 1910. F. Zbl. 30. :
XI. Hauptvers. des Deutschen Forg
eins in Ulm vom 5. bis 9. September 191%
richt A. F. u. J. Z. 25, F. Zbl. 152. (Licht
betriebe zur Starkholzzucht, Kartellhe
bungen der Holzinteressenten, Forst
schaft in Deutsch-Ostafrika, Bodenspe
karten, Lungenwurmseuche des Rehwild
Die deutschen Forstvereine, ihre Id
Versammlungen und Beratungsgegenstä
Zusammengestellt von Forstakademiesekı
Dimmek in Eberswalde. Z.f.F.u.J. 4
Versammlung norddeutscher Forsta
1910. Berichte in der A. F. u. J. Z. 39 @
mer’scher F. V., Nordwestdeutscher F.
Märkischer F. V.), ebenda S. 430 (Harz
ling F. V., Preuß. F. V.).
68. Gen.-Vers. des Schlesischen F. g
Brieg 1910. Z. f.d. g. F. 280.
Verein für Wiesenbau, Moor- und He
kulturen in Westfalen. Jahresbericht 1
Münster i. W., Verlag „Der Westfale“.
54. Vers. des Sächsischen F. V. 1910
Bautzen. Anzahl und V erteilung der Pflar
bei der Begründung von Fichten- und
fernbeständen, Stand der Nonnenkalaıl
Anwendung des Wagner’schen Blenders
schlags auf die sächsischen Verhältni
Holzverkaufsverfahren in Gemeinde- ı
Privatwaldungen. Bericht A. F. u. J. Z.)
30. Vers. des Elsaß-Lothring. F. y. 1916
Zürich. (Versuchsgarten in Zürich mit Di
gungs- und Provenienzversuchen pp., Best
a Sihlwaldes.) Kurzer Bericht A. F. u.
. 147.
Allgem. „Verein forsttechnischer Stau
beamten“. Konstituierende Gen.-Vers. 1
in Wien. Oe. V. 204.
l
nıtsches Sprachgebiet.
107
31. Vers. des F. V. für Oberösterreich und
u 1910 in Gemünden. Bericht Z. f. d.
. 0.
Die Versammlungen des Böhmischen F. V.
^ und 1910. Z. f. d. g. F. 185.
Verhandlungen der 11. Allgem. russischen
nstrversammlung in Tula vom 1—10. Aug.
In. St. Petersburg 1910. Eingehender Be-
ht von Guse in der Z. f. F. u. J. 643. Wie-
rholungskurse für die Kaiserl. Oberförster,
aldverjüngung, Bestandestypen und ihre
itsehafthehe Bedeutung, Bewegung der
ezpreise, Naturalisation fremder Holz-
ten, Bedeutung der Flechten und Moose.
tere zahlreiche der Vers. zugegangene Ar-
aten betreffen u. a. die Zukunft der Kiefern-
~l Fichtenforsten, die Waldsämereien (Sa-
enleschaffung und Natur - Besamung),
tung, Harzung, Lärchenpflanzung, Bedeu-
m: der meteorologischen Verhältnisse für
m Holzwuchs, die Verjüngung pp., ferner
vhiedene Forstschutz- und forstpolit.
seen (Wasserrisse, Flugsandbindung, Auf-
tüber die Privatforsten, Rodungsverbote,
Ilgennssenschaften, Aufforstungsbeihilfen
Belehrung, Waldbesteuerung, Servituten).
‚Zum Schluß wurden der Versammlung die
schen von der Kommission ausgearbei-
n Statuten für den forstlichen Fortbil-
sunterricht vorgelegt. Derselbe betrifft
akademisch vorgebildeten Beamten, die
Wretischen Kurse sollen jedesmal einen
inıt umfassen und an solchen höheren
_ Wiranstalten stattfinden, an denen ein Lehr-
il für Waldbau besteht, ferner sollen sich
tische Vorführungen und Exkursionen
hließen.
b. für 1911:
9%. Tagung des Deutschen Forstwirt-
« Paftsrats zu Königsberg i. Pr. vom 19. bis
Jugqust 1911. Geschäftliche Vorlagen, Be-
tder Kommission für die Beschaffung
. en Kiefernsamens und guter Kiefern-
: uzen („Satzungen des Forstwirtschafts-
für die Kontrollvereinigung der Besitzer
Samenklenganstalten und Forstbaum-
Pulen“), Bericht der Holzhandelskommis-
(künftige Jahresberichte über die wirt-
aft. Lage: Holzhandel, Binnenverkehr,
1.2. Hauptvers. des Deutschen F. V. 1911 in
igsberg i. Pr. Versammlungsbericht, Ber-
1912, Jul. Springer. Besonderheiten des
Preuß. Waldes, Nonnenfraß in Ostpreußen,
venfachung der forstl. Buchführung, Fort-
r iung der Forstverwaltungsbeamten, Be-
Pfung parasitärer Wildkrankheiten. An-
s
Forstvereine, Stiftungen, Versich., Ausstellungen.
hang: Berichte über den Haupt- und die
Nachausflüge. Ferner H. M. No. 69.
12. Jahresbericht des Deutsch. F. V. siehe
M. d. D. F. V. No. 4.
Generalvers. des Vereins bayer. Staats-
forstverwaltungsbeamten 1911. Bericht F.
Zbl. 594: Grenzen der Pflege der Waldesschön-
heit, die Entwicklung der Forsteinrichtung
in Bayern, Vor- und Ausbildung der Forst-
verwaltungsbeamten, Abänderung des bayer.
Forstgesetzes vom Jahre 1852, betr. Ge-
meinde-, Stifts- und Privatwaldungen.
24. Vers. des Württemb. Forstvereins 1911.
F. Zbl. 643. Die Eiche im württembergischen
Unterland, Wert, Umfang und Inhalt von Be-
standeslagerbüchern.
Die 50. Vers. des Badischen F. V. zu Bruch-
sal 1911. F. Zbl. 553. Bewirtschaftung der
oberen Lißhardt. .
Verein Thüringer Forstwirte, 33. Vers.
1911 zu Blankenburg i. H. (Naturverjüngung
der Nadelholzforsten, Kiimmerungsbestände.)
Z. f. F. u. J. 782.
Jahrbuch des Vereins für Privatforst-
beamte Deutschlands. Einrichtungen, Mit-
gliederliste, Satzungen, Prüfungsordnung.
Halensee-Berlin, 7. Jahrg. 1911 u. J. Neu-
mann-Neudamm.
Verein Königl. Preuß. Forstbeamten. Mit-
gliederliste 1911, Satzungen, Krankenkasse.
Neudamm, J. Neumann. Vereinsangelegen-
heiten. D. F. Z.
Brandversicherungsverein preuß. Forst-
beamten, Nachrichten siehe fortl. Z. f. F. u. J.
In Sachsen besteht unter den Forstverwal-
tungsbeamten ein Verein zur Besprechung
forstlicher Tagesfragen. Ders. hielt seine 48.
Vers. in Dresden 1911: Bigentumsgewässer,
Änderungen in der Arbeiterversicherung
durch die Reichsversicherungsordnung, Tha-
randter Jahrbuch. Berichte erscheinen im
engeren Kreise des Vereins, dem auch Mit-
glieder der Forstakademie Tharandt ange-
hören.
Angelegenheiten des Österreichischen
Reichsforstvereins siehe fortl. Oe. V.
Wanderversammlung des Österr. Reichs-
e E in Herkulesfürdö 1911. Oe. V.
Studienreise des Österr. Reichsforstver-
eins nach Ungarn 1911. Oe. V. 215, 382 (Reise-
bericht von Fm. Dr. Gabriel Janka).
64. Hauptvers. des Mährisch-Schles. F. V.
1911 in Freienwaldau. Z. f. d. g. F. 408. Ex-
kursionsergebnisse.
52. Vers. des F. V. für Oberösterreich und
Salzburg 1911 in Lofer-Salzburg. Z. f. d. g. F.
516. Regulierung der Faistauer Gemein-
schafts- und Privatwälder.
Deutsches Sprachgebiet.
39. Gen.-Vers. des niederösterreichischen
und steiermärkischen Forstvereins 1911. Be-
richt Z. f. d. g. F. 328. Exkursionsergebnisse.
18. Hauptvers. des Deutsch. Forstvereins
für Böhmen 1911. Z. f.d. g. F. 462. Exkur-
sionsergebnisse (Talsperre Komotau, Moor-
versuchsstation Sebastiansberg), Bewirtschaf-
tung des Kleinwaldbesitzes (freiwillige Wald-
wirtschaftsgenossenschaften).
39. Vers. des Kärntner F. V. 1911 in Kla-
genfurt. Oe. V. 370.
Vers. des Schweizerischen Forstvereins in
Zug 1911. Z. f.d. g. F. 514, Schw. Z. 259. Be-
handlung von Gebirgswaldungen im Bereich
von Eisenbahnen, Privatwald - Zusammen-
legungen.
Uber die Verhandlungen des Ständigen
Komitees des Schweizerischen F. V. siehe
fortl. Schw. Z.
Jahresvers. des Bündnerischen F. V. in
Thusis 1911. Schw. Z. 341. Waldwegebau im
Gebirge.
Jahrbuch 1911 des Vereins baltischer Forst-
wirte. Dorpat 1911. (Kiefernsamen, heimat-
liche Betrachtungen und Reiseeindrücke über
108
Jagd- und Firchereisig,
Holz, Forstschutzgesetz, Forstreservefo
Holzhandel 1910.) |
Der praktische Forstwirt für die Schw.
redigiert von Obf. Karl Wanger, verlegt
der „Administration des Praktischen F
wirt“ in Zürich, erscheint als offizielles
blikationsorgan des „Verbands Schweiz -
ischer Unterförster“. Dasselbe bringt fü
Mitteilungen verschiedener Art, u.a.
über Holzverwertungs- und Holzhan
fragen. |
Lebensversicherung für deutsche Fa.
beamte (München), Hauptvers. 1910 in Ú
F. Zbl. 111. =
Kronprinz Friedrich Wilhelm- und n
prinzessin Viktoria - Forstwaisen - Stiftd
Nachrichten fortlaufend in Z. f. F.u. J. i-
Die Borchert-Stiftung (Statuten pp.). 1
get. von Guse. Z. f. F. u. J. 870. E
Forstliches auf der 25. Jubiläums-Wani
Ausstellung der „Deutschen Landwirtschq
gesellschaft“ in Cassel 1911. „Silva“ (Da
stadt) No. 27. ;
Die Forstausstellung zu Landau i. P| ;
im Mai 1911. F. Zbl. 542.
K
t.
Jagd- und Fischereikunde.
A. Jagd- und Fischerei-
zoologie.
Von Professor Dr. Karl Eckstein
in Eberswalde.
I. Jagdzoologie.
a. Im Allgemeinen.
Hesse, Kampforgane der Männchen bei
verschiedenen Tieren. P. F. f. d. S. 47—49.
Sonderabdruck aus Hesse u. Doflein,
„Jıerbau und Tierleben“. „Bei den Kämpfen
(der Hirsche) werden zwar diese Waffen (die
(Geweihe) benutzt, aber es ist mehr die stem-
mende Kraft der Gegner, als die Brauchbar-
keit der Waffe, wovon der Erfolg abhängt.
Es werden daher oft diese Waffen eher unter
dem Gesichtspunkt der „Zieraten“ zu betrach-
ten sein. So bleibt im ganzen von einer beson-
deren Bewaffnung der Männchen zu ihren
Eifersuchtskämpfen nicht viel Sicheres
übrig.“
Hesse, Brunstspiele bei Wirbeltieren. P. F.
f. d. S. 97—99.
Abdruck aus Hesse u. Doflein, „Tierbau
und Tierleben“. Brunstspiele bei Fischen
und Molchen: Schieben, Drängen, Umkreisen.
Balz der Vögel. Die Säuger zeigen kaum: -
eigentliches Brunstspiel. Das „Schlagen“ 1.
dem Geweih erscheint gleichsam ein Aust
für überflüssige Kraft. Dem Rehbock brü
die Brunstzeit eine Gewichtsabnahme +
9 Prozent. E
Zell, Über die Stellung der Tiere beim 4
gen und Losen. W. H. 498—499. z
Für den Pflanzenfresser ist die Flucht
wichtiges Rettungsmittel, er versteckt 9
nicht und kann nicht klettern, hat verhältd
mäßig hohe Beine und braucht lange Zeit a
Hinlegen und Aufstehen; Pflanzenfresser
gen und losen im Stehen. Alle Raubtiere se
sich zu diesem Zweck hin. Menschen und Afi
haben Arme zum Halten der Jungen, d
brauchen sich beim Säugen nicht zu leg
Die Jungen der Pflanzenfresser stehen soft
nach der Geburt, junge Raubtiere können d
nicht. — Ausnahmen: Der Virginiahırs
und ebenso der Pampashirsch säugen !
Liegen, sie fliehen auch zunächst nicht vi
dem Feind, sondern drücken sieh. Nä%
aus Angst geschieht häufig bei Schafen (un
bei Kindern, der Referent). Die kapitolinis"
Wölfin ist ein Nonsens. .
Heyrowsky, Jagd und Wild auf den T i
chen Südböhmens. V. f. F. J. u. N. 8—
ıisches Sprachgebiet.
Enten, Bläßhühner, Saat- und Graugans,
ber 1885 ausgestorben, Fischotter, Nörz,
eadler, Flußadler, Rallen, Sumpfhühner,
ranich (sehr selten, nicht Brutvogel), Re-
ıpfeifer, Kiebitz, Triel, Austernfischer,
assertreter, Stelzenläufer, Schnepfen, Was-
- und Strandläufer, Sichler, Reiherarten,
örche, Schwäne, Gänse, Enten, Kormoran,
öven, Steißfüße, Rohrsänger werden in
ren Arten nachgewiesen und ihre Jagd ge-
hildert.
baltz, Das Legen von Gift zum Zwecke
r Mäusevertilgung. Hub. 721—723.
Die schädliche Wirkung der Anwendung
m ftweizen für die Jagd wird erörtert;
syieichen die rechtlichen Gesichtspunkte
ter Anziehung des $ 823 B.G. B.
b. Nagetiere.
Dulleisch, Die jagdrechtliche Stellung des
«ihäörnchens als Forstschädling in Mähren,
tksien, Nieder- und Oberösterreich, Steier-
n: und Kärnten. Oe. F. 374—375.
Schäff, Kreuzungen zwischen dem ge-
öhulıchen Feldhasen (Lepus europaeus
us und dem veränderlichen Hasen oder
thrrhasen (Lepus timidus L.). D. J. Z.
ki 515—816.
Man beachte die neue Nomenklatur! Nach
F englischen Zeitschrift „Field“ und nach
sülberg (Proceedings of the Zool. Soc. 1905)
wmen Kreuzungen vor und sind im süd-
ku Schweden nicht unbekannt.
iiny, Vom Kaninchen. W. H. 177.
ta rotgelbes Kaninchen wurde erlegt,
o solche, die ihrer Färbung, Größe und
"ı wallenden Behaarung wegen für
zungen zwischen Hase und Kaninchen
aten werden konnten. |
Löns, Altes und Neues aus dem Leben des
ikaninchens. W. H. 581—583 u. 661.
as Kaninchen ist Nachttier und wird erst
er Abenddämmerung munter, es lebt
weise, baut nur zur Wochenstube ein
taus Gras in den Wurfröhren, die bei
"verschlossen gehalten werden. Die eben
Friten 3—5 Jungen sind schwarzgrau, fast
‚Prhaart, haben geschlossene Seher und wer-
tł Wochen gesäugt; mit 14 Tagen sind sie
FÜ behaart, mit 3 Wochen öffnen sie die
er, und mit 4 Wochen verlassen sie die
'fröhren. Diese bieten großen Schutz und
ngen die starke Vermehrung, obgleich das
unchen in der Zahl der jährlichen Sätze
Pier dem Hasen zurückbleibt.
c. Raubtiere.
h Brock, Zur wirtschaftlichen Bedeutung
f feutschen Fuchses. D. J. Z. (57) 145—148.
üstischer und biologischer Nachweis,
mr Ausrottung des Fuchses kein Grund
109
Jagd- und Fischereizoologie.
vorliegt. Giftlegen soll nur auf eingefriedigte
Wildbahn beschränkt werden.
Treff, Vom Winterkleide unserer Wiesel.
W. H. 176.
Alle kleinen weißen Wiesel, die ich sah,
schoß oder beobachten konnte, stammten aus
Böhmen, Niederösterreich, Galizien, Ober-
ungarn, Bukowina — das stimmt nicht mit
der Angabe, daß das kleine Wiesel nur im
Norden ein weißes Winterkleid trägt. Die
Umfärbung scheint Anfang Oktober und An-
fang März stattzufinden. Nur die alten, aus-
gewachsenen, kleinen Wiesel tragen ein wei-
Bes Winterkleid, die Jungen bleiben im Win-
ter braun. Ranzzeit: Februar und März, aus-
nahmsweise auch noch im April.
Schimitschek, Über aT Geheck der
Wiesel in einem Jahre. D. J. Z. (58) 392, 393.
Es wurden am 20. März und am 15. August
junge Wiesel gefunden und daraus auf zwei-
maliges Werfen geschlossen. In der Nach-
schrift macht die Redaktion darauf aufmerk-
sam, daß die Fortpflanzung des kleinen Raub-
zeugs nicht an eine bestimmte Jahreszeit ge-
bunden ist, der zweimalige Wurf daher frag-
lich sei.
Merk-Buchberg, Ist der Nörz (Foetorius
lutreola, Keys. u. Blas.) noch ein deutsches
Raubwild? Z. B. 289—297.
Historische Betrachtung. Der letzte Nörz
ist am 3. April 1909 in der Försterei Fried-
richsfelde bei Schwentainen, Kreis Ortels-
burg in Ostpreußen, erlegt und an das zoolo-
gische Museum in Berlin eingesandt worden.
d. Wiederkäuer.
Knauer, Ein zoologischer Rückblick auf
die Wiener Jagdausstellung. Z. f. d. g. F.
35—43.
Das Vorkommen und die heutige Verbrei-
tung der wichtigsten Jagdtiere bilden den
Grundgedanken der Betrachtung.
Wildmarkenforschung in Österreich. V.
f. F. J. u. N. 610—611.
Reh-, Rot-, Dam- und Gemswild mit Wild-
marken zu zeichnen, ist vom Reichsjagdver-
band beschlossen worden.
v. B., Ein Beitrag zur Naturgeschichte un-
seres Rotwildes. D. J. Z. (57) 294—296.
Der Inlandshirsch zerfällt in zwei For-
men: a) reiner Gebirgshirsch und b) Hoch-
landshirsch, der als eine Kreuzung zwischen
Gebirgs- und Flachlandshirsch angesehen
wird. Nähere Ausführungen nach den Ge-
weihen der letzten Jagdausstellung.
Brandt, Zucht des Rehbockes auf Gehörn-
stärke. D. J. Z. (58) 129—135.
1. Wenn der Rosenstock seine normale
Länge erreicht hat, durchbohrt er die Decke,
und der Knochenzapfen wächst nun ohne
Umhüllung eine Zeitlang weiter. „Das
Deutsches Sprachgebiet.
längste dieser Art „Kitzbockgehörne“, das
ich in Händen gehabt habe, ist 38 mm
lang. Natürlich ist es kein Gehörn im eigent-
lichen Sinne des Wortes, sondern nur ein
anormal langer Rosenstock. Seine Spitzen
werden kaum später als im Februar, meistens
schon im Januar abgeworfen, und das Böck-
chen setzt dann das Gehörn auf, das es als
Jährling trägt.“
2. Wenn der Rosenstock seine normale
Länge erreicht hat (ungefähr 2 cm), bildet
sich im November oder Dezember unter Bast
ein Knopfspießchen, was ich bei einem zah-
men Bocke des Herrn Asbeck, Hamm, selbst
beobachtet habe. Der längste bekannte, auf
diese Weise gebildete Knopfspieß ist 8 cm
hoch (OÖberförster Jäckel - Damerau). Auch
dieses Kitzbockgehörn habe ich in Händen
gehabt. Diese Gehörnknöpfe werden ebenfalls
im Januar oder Februar abgeworfen, und das
Böckcehen beginnt sofort das Gehörn aufzu-
setzen, das der Bock als Jährling trägt.
3. Die Rosenstöcke haben erst Ende Fe-
bruar, im März oder April ihre normale
Länge erreicht, und der Bock setzt dann
gleich das Gehörn auf, das er als Jährling
trägt.
4. Das Wesen dieser Art des Schiebens der
Rosenstöcke ist ungefähr das, daß der Kitz-
bock erst kaum oder noch gar nicht damit be-
einnt und daß sie erst der Jährling ausbildet.
von Falckenstein, Deutsche und österreı-
chisch-ungarische Rothirsche. Z. f. F. u. J.
831—849.
Am besten kommt die Vollentwicklung des
Kronenrothirsches in regelmäßigem Zwölfer-
geweih mit Eissprosse zum Ausdruck. Nied-
rigere Geweihstufen sind meist juvenile
oder senile Bildungen. Infolge einiger Übung
in der gefühlsmäßigen Auffassung der hei-
misehen Geweihformen ist dem Verfasser eine
Scheidung von Spreu und Weizen leicht. Die
aufgestellten Tabellen enthalten die zahlen-
mäßigen Resultate dieser Bearbeitungsweise
(Messen und Bearbeitung der Zahlen am
Schreibtisch), sie haben etwa denselben Wert,
den eine naturwissenschaftliche Analyse be-
sitzt, sie können verschieden verwertet
und schließlich zu ganz verschiedenen
Resultaten führen. Ebenso bleibt es dem
Leser überlassen, aus dem Zahlenmaterial von
des Verfassers Auffassung abweichende
Schlüsse zu ziehen, weil er als willkürliche Mo-
mente 1. die Auswahl des Untersuchungsmate-
rials, 2. die Gruppierung der Messungsergeb-
nisse in die Bearbeitung hineingetragen hat.
Gegen die erste Veröffentlichung hat eine
Änderung in der Figurenabzeichnung statt-
gefunden, die Punkt-, Linien- und Winkelbe-
zeichnungen sind weiter ausgebaut. Für die
Berechnung der Länge der Stange oder ihrer
110
Jagd-_und Fischereizoly
Teile aus ihren Ordinaten werden Fornu
angegeben. Verfasser unterscheidet ‚St:
gengabel- und Kronenhirsche“ und charak
risiert dieselben. Die Kronenhirsche weri
eingeteilt in norddeutsche, süddeutsche, r
telösterreichische, ungarische und Kaukas
Hirsche. Die norddeutschen Hirsche z
fallen in: Küstenhirsche, Inlandshır:
Weserhirsch und Taunushirsch. Die Ere
nisse faßt von Falckenstein dahin zusamm
„Die Matschiesche Theorie der Rothirs
rassen hat in verschiedenen Fällen eine
wisse Stütze erhalten, indem nachgewie
werden konnte, daß zahlenmäßig charaktı
sierte Geweihformen ihr Äquivalent in g:
bestimmten Schädelformen und -Größen f
den. Diesen Matschieschen Hirschras
scheint auch eine bestimmte geographis
Verbreitung zuzukommen.‘*)
v. Falckenstein, Geweihaufnahmen eini
Rothhirscharten mit meiner neuen Pro
tionsmethode. Z. f. F. u. J. 97—110.
Abdruck der in den Sitzungs-Ber. 6
Naturf. Fr. Berlin 319 erschienenen Ablıa
lung. Vgl. diesen Bericht für 1910, p. 111.
Koch, Das Geweih des Harzhirsches. D,
Z. (58) 273—278, 305—310. |
Der Harzhirsch schiebt im allgemeinen 1
ein bescheidenes Geweih; über die Acht
stufe kommt häufig auch ein alter Hin
nicht hinaus, während besser verani
selbst gute Kronen - Zwölfender we
können. Vierzehnender sind sehr selten t
ebenso wie alles, was darüber hinausge
beim Ansprechen in bezug auf Reut
mit großer Vorsicht zu behandeln, denn !
allen diesen von der normalen Bildung abw
chenden, meist fremden Typ zeigenden
weihträgern ist anzunehmen, daß sie aus
disches Blut führen, welches, wie nachge#
sen, im Harz in ergiebigster Weise zur V
besserung der Geweihform Verwendung f
funden hat. =
v. d. Schulenburg - Wolfsburg, Der Hy
mul. W. H. 8. E.
Cervus chilenis Brehm, der in Süd
heimische Hirsch — Huemul in der Lau
sprache genannt — ähnelt dem Dam ın I”
dem Reh in Farbe; Körperlänge 190, hoj
38, Lauscher 24 em! Das Geweih trägt ui
eine starke, feststehende Augensprolt; S
® 7 sir
ser sind Ausnahmen. Grenzen es \ orkol
mens; im Winter ziehen sie nie
olk
Flüsse zu Tal, in den trockenen d
suchen sie die Berge auf. Sie leben ın klen
Rudeln, 1 Hirsch mit meist 2, seltener ;
Tieren. |
T hen DD
+) Ueber Messungen und Bewertung von Geweiber |.
Gehörnen schreibt auch Escherich in seinem DD. ae
nenen Werk: Jagdreisen in Norwegen, in Bosnien-
wina, in Abessinien.
nisches Sprachgebiet.
Rhumbler, L., Über die Abhängigkeit des
wihwachstums der Hirsche, speziell des
liirsches, vom Verlauf der Blutgefäße im
Ibengeweih. Z. f. F. u. J. 295—314.
Anschließend an die Arbeit von C. Hoff-
un (Zur Morphologie der Geweihe der re-
ten Hirsche, 1901) sucht der Verfasser die
dutung 1. des Knicks der Stange gegen-
yder Ansatzstelle der Sprosse, 2. jene der
npeusatorischen Krümmung“ der Stange
Yıalb des Knicks, 3. der „hautartigen Bil-
w zwischen der oberen Kante der Sprosse
iier vorderen Kante der Hauptstange
d von entwicklungsmechanischen Ge-
kyunkten aus verständlich zu machen.
į \irksamkeit der Faktoren, welche an
p /ustandekommen der Geweiheigentüm-
-ten beteiligt sind, fällt in das Stadium
tielbengeweihs und ist vorwiegend oder
‚ießBlich ein Spitzenwachstum. Das
F führende Gewebe ist in der äußeren
iicht (Periostschicht) der das Geweih
"mngenden Bindegewebemaße zu su-
/ahlreiche, in dieser Schicht verlau-
t Blutgefäße bilden an den Wachstums-
tlu der freien Kolbenenden „wirbel-
Zusammengruppierungen“. Die das
»welh als Bast überziehende Körper-
hält Nährstoffe aus der Periostschicht,
il passiv zum Mitwachsen gezwungen,
ze an den vordringenden Kolbenenden
ie Norm gedehnt wird. Die spezielle
-altung des Geweihes wird darauf zu-
führt, daß besondere Teile der Kolben
ers reichlich mit Arterien und den von
‚transportierten Ernährungsstoffen be-
t werden; die Geweihanlage bildet ihre
æ Gestalt durch differentielles Wachs-
las von einer lokal verschiedengradigen
fuhr abhängt. Die Entstehung des
"ıknieks erklärt sich durch Stehenblei-
's Wachstums hinter der Spitze und
"wachsen der beiden Zweige, von wel-
kr eine, die Stange, stärker wächst als
‘lere, die Sprosse. Die Außenschicht
'tweihes zeigt „Superkreszenz“ den
hichten gegenüber, und die Verzwei-
erscheint als eine Regulation zwischen
gleichen Wachstumsgeschwindigkeit
tuben- und Innenschicht des Kolbens.
et Superkreszenz der Außenschicht
ch die allmähliche kegelförmige Ver-
-4 an den Enden der Geweihsprossen
Nr. — Von dem speziellen Verlauf der
‚“Iäße sind gewisse Geweiheigentümlich-
~ abhängig, nämlich 1. die bogenförmige
ärtskrümmung der Sprossen von der
valenz der unterseitigen Sprossenarterien,
il Entstehung der Bindelamelle in der
4 ~enbucht von der Rückläufigkeit der
üarterien, 3. die kompensatorische Krüm-
|
|
111
Jagd- und Fischereizoologie.
mung der zwischen je zwei Sprossenetagen
liegenden Stangenabschnitte von der Abgabe
von Blutgefäßen und wachstumsfähiger Sub-
stanz seitens der Stangenvorderseite an die
Sprossen, während die Blutgefäße der
Rückenseite sich nicht in dem Maße an der
Bildung der Sprossen beteiligen. In analoger
Weise wird die Bildung von Neben-
stangen auf den Verlauf der Blutgefäße zu-
rückgeführt und durch die mehr oder min-
der günstige Ernährung das Vorauseilen
einer Geweihstufe, sowie das Zurücksetzen
der Geweihe erklärt. Die Ausgestaltung der
Geweihform erscheint als das gemeinsame
Produkt von dem führenden Wachstum der
Periostschicht und dem in ihr eingesenkten
Verlauf der die Nährsubstanzen zuführenden
Blutgefäße, und zwar kann sich die Initiative
zur Ausformung dieses gemeinsamen Produk-
tes verschieben (Wachstumswirbel — Binde-
lamellen). Der Einfluß des Nervensystems
ist nur indirekt, der Nervenreiz wirkt nur in-
direkt durch Vermittlung der ihm unterstell-
ten Arterien auf die Blutzufuhr ein.
v. Korff, Über die Entstehung der Ober-
flächenfärbung der Geweihstangen. D. J. Z.
(37) 673—675, 689—691.
Die Färbung des Geweihes wird hervor-
gerufen durch eine besondere, mit der Ober-
fläche der Knochensubstanz verklebte und ge-
färbte Schicht, die sich aus Zersetzungspro-
dukten des Blutes und Fremdkörpern zu-
sammensetzt.
Andreae, Ein weiches Rehgehörn. D. J. Z.
(57) 521—522.
Das Gehörn ist weich und biegsam, also
völlig kalkarm. |
Brandt, Noch allerlei über Korkzieherge-
hörne. D. J. Z. (57) 327—331.
Erörterungen über die Entstehungsursache
der genannten Gehörnformen.
Brandt, Allerlei vom Rosenstock des Reh-
bocks. D. J. Z. (56) 644—647.
Anknüpfend an Altums Theorie vom
Abbrechen des Rosenstockes beim Abwerfen
betont Brandt, daß bei Sechserböcken ein
Stück des Rosenstocks mit abgeworfen wird,
daß ausnahmsweise die Stange auch dicht
unter der Rose abbricht. Im allgemeinen
würde der Bock in wenig Jahren den ganzen
Rosenstock abwerfen, wenn dieser sich nicht
vor dem Neuaufbau der Stange ein Stück ver-
längere. Die Länge des Rosenstocks hängt
nicht mit dem Alter des Bocks zusammen,
sondern von der Länge der Rosenstockneubhil-
dung nach dem Abwerfen: junge Böcke haben
öfters verhältnismäßig kurze und ältere
Böcke sehr lange Rosenstöcke. Die Frage, wie
der Rosenstock in die Dicke wächst, ist noch
nicht spruchreif. Endlich wird die Frage des
Zurücksetzens erörtert. Wenn der neu auf-
Deutsches Sprachgebiet.
gesetzte Teil des Rosenstocks einen geringe-
ren Durchmesser hat als der beim Abwerfen
stehengebliebene Stumpf, dann kann man mit
aller Bestimmtheit sagen: „Der Bock hat zu-
rückgesetzt — im vorhergehenden Jahre also
ein stärkeres Gehörn getragen.
Claron, Schwarze Gehörne.
B. XIX, 114—115.
Die schwarzen Gehörne entstehen dadurch,
daß in der Bastzeit das Gehörn verletzt und
vorzeitig gefegt wird. Brandt wendet sich
in einer Nachschrift gegen diese Auffassung.
Eckstein, Beiträge zur Kenntnis des Reh-
gehörns. D. J. Z. (56) 552—565 u. 598—603,
611—615.*)
Die auf der Wiener Jagdausstellung vom
A. D. J. S. V. ausgestellten Gehörne wurden
vom Referenten bearbeitet. Zunächst werden
sie in der Gruppierung nach althergebrachter
Auffassung als Knopfspießer, Spießbock-
gehörne, Gabler und Sechsergehörne grup-
piert und abgebildet. Dann folgt die Grup-
pierung nach den Grundsätzen der Wild-
markenkommission. Hierbei wurde festge-
stellt, daß der Boek bis zu 1 Jahr alt a) Erst-
lingsgehörne, Knopfspieße (= Spieße 1. Ord-
nung), b) Spieße (2. Ordnung), c) Gabeln,
d) ein Sechsergehörn tragen kann. Auch noch
im Alter vom vollendeten 2. bis zum Schluß
des 3. Lebensjahres kann er Knopfspieße
(Spieße 1. Ordnung) aufhaben.
Sodann werden die Gehörne nach den Le-
bensmomenten des Bockes geordnet und ein-
geteilt in:
1. Gruppe: Böcke, die im Lebensalter noch
vor der ersten Abschußperiode stehen (auf
preußische Verhältnisse bezogen);
2. Gruppe: Böcke, welche in der ersten Ab-
schußperiode stehen.
3. Gruppe: Böcke, welche in der 2. Ab-
schußperiode stehen;
Darnach stehen in der 1. Abschußperiode:
Knopfspießer, Spießer, Gabler und Sechser.
— Sodann folgt eine genaue Beschreibung
und Abbildung der Gehörne Die Knopf-
spieße werden stark vergrößert wiedergege-
ben. An der Hand des reichen Materials fol-
gen Zusammenstellungen und Gruppierun-
gen, welche zeigen, wie voraussichtlich ein
Bock sich entwickelt hätte, wenn er nicht ab-
geschossen worden wäre, sowohl nach der gu-
ten wie schlechten Seite hin.
Graf von Kalnein, Beobachtungen an
Rehwild. W. H. 293—29, 349—350, 404—406.
Die geschobenen Stangen haben ein Dicken-
wachstum. Das Fegen geht bald rascher,
bald langsamer vor sich. Brandt bestätigt,
daß die Gehörne in die Dicke wachsen.
W. i W. u.
*) Auch besonders erschienen als Heft I der Veröffent,
lichangen der Versuchsanstalt für Jagdkunde. Neudamm .
112
Jagd- und Fischereis«
Für den Rehstand schädliche Böcke. l
Z. (57) 831—832.
Beschreibung von „Knopfspießern“, (
Abschuß geboten ist.
Lehmann, Noch etwas über Gehörn
bildungen. D. J. Z. (57) 537—540.
Die gleiche Mıßbildung der beschriel
Gehörne wird auf das Fehlen der rechten
derläufe der beiden Rehe zurückgeführt.
v. Korff, Über gehörnte Ricken. D.
(57) 65—68.
Hochbejahrte unfruchtbare’ Ricken
ben abnorme Gehörne; Beschreibung, 4
dung derselben.
Schotfeldt, Schwarzes Rehwild. W
273—276.
Geschichtlich verfolgen läßt sich das
kommen schwarzer Rehe in Hannoveı
1591. Die geographische Verbreitung d
ben reicht nördlich bis Münster. Auch
lich der Weser treten sie auf, ebenso in 0
burg und bei Dresden. Kreuzung schw
und brauner Rehe ist nicht selten. Färb
unterschiede der Haster und Nienburger
am Spiegel. Eine schwarze Rasse ist
eingeführt worden. Verschiedene I
rungsversuche des eingebürgerten Me
mus werden gegeben. Vgl. auch: Schu
ebenda 337.
v. Kalnein, Über das Wandern der.
W. H. 551—552. Vgl. auch 637—642.
Das Reh zieht sinnlos umher, wenn &
grämt ist; es verändert den Standort
Äsungsmangel, wegen Ungeziefer ım
mer, oder weil es durch das führende
an einen Sommer- und Winterstand gev
wurde.
Schw., Herbst- und Winterstände des
wildes in bergigen Revieren. Hub. 4l-
Es werden die Geländeeigentümlichk
und meteorologischen Verhältnisse ero
welche den Aufenthaltsort der Rehe m '
mer und Winter bedingen. u
Söchtling, Wandern viele Rehböcke n
Blattzeit aus weitabgelegenen Revieren
7. d. A. D. J. V. 449—451.
Die kapitalen Böcke, die zur Blattzet
schossen werden, stammen nicht aus weil
gelegenen Revieren, sondern fast immer
Nachbarjagden, wo mehr Böcke und we
Ricken stehen als in dem Revier, in das 5
wandern. l
Abnorme Trächtigkeit eines Damtn
D. J. Z. (57) 789—792. j
Ein beschlagenes Damtier des 2
schen Gartens in Königsberg setzte 4
brunstete im Herbst darauf, wurde a
gen und setzte im Juni ein Kalb. P% <
auf brach die Bauchwand auf und der k
jahr nicht gesetzte abgestorbene Embr\ T
aus, aber ein Rest blieb zurück. Y&
wtsches Sprachgebiet.
ar wieder zum dritten Male beschlagen, aber
auchschwangerschaft eingetreten, der ent-
ekelte abgestorbene Embryo trat an der
wunde aus; die Mutter ging ein.
Kowarzik, Eine interessante Entdeckung
f dem Gebiete der Geweihbildung. Z. f.
g. F. 143—144.
Bergström beobachtete in Schweden, daß
? Renntiere das Sekret ihrer Klauendrüsen
das Geweih schmieren. Eine Laufver-
zung auf die Geweihbildung und die da-
rech bedingte Unmöglichkeit, das Geweih
t dem Sekret der Klauendrüse zu beschmie-
n, wird als Ursache angesehen für die be-
nite Tatsache, daß mit der Verletzung des
ates ein Kümmern der Geweihhälfte ver-
uden ist. (Referent kann sich dieser Er-
ärıng nicht anschließen.)
a Lamas in der Liineburger Heide. Hub.
Die Kgl. Preußische Regierung soll beab-
(tigen, Lamas in der Lüneburger Heide
zuführen. Beschreibung und Biologie der
ere,
Andreae, Muffelwild im Taunus. W. H.
5629 u. 719—720, 830.
| Bericht über die am 22. Juli 1911 erfolgte
\ısetzung von drei Schafen und 2 Widdern.
Stick gingen später ein. Der Bock, der im
Eist brünstig wurde, erhielt Heide-
‚tuucken als Gesellschafterinnen, die er bei
an SUCHEN: sie zu beschlagen, zu Tode
2,0 :
Vegl. auch D. J. Z. (57) 11, 12, Hub. 297.
' Baltz, Das Muffelwild.. D. J. Z. (57)
N-140,
` In Anhalt unter dem Namen „Sardinisches
Nillschaf“ jagdbar. Biologie.
' Reuß, Das Muffelwild in freier Wildbahn
n anhaltischen Harzes. Hub. 56—57 u.
24,
keinrassiges Muffelwild ist seit 1906 ein-
Klührt und hat 1911 einen Bestand von 50
Nick, Biologische Beobachtungen, jagdliche
zichnungen. Abschuß eines Bockes. Ge-
hnack des Wildprets. Wachstum der
urner.
Müller, Die Steinbock-Kolonie Rappen-
hWeißtannen. Oe. F. 328.
In der genannten Kolonie sind 1—3jährige
nböcke ausgesetzt worden. Sie kehren
mds noch nach der Hütte zurück. Die
fe für den unerlaubten Abschuß ist auf
fr. festgesetzt. Der letzte Steinbock
irde 1809 in der Schweiz erlegt.
ff, Ein Gemsen-Hauthorn. D. J. 2.
Da Hauthorn von etwa 5 em Länge (in
are Größe abgebildet) ist wie die Haare
ebilde der Haut. Es saß nicht am Kopf,
em am Kreuz.
F
OT. Jahresbericht f. d. Jahr 1911.
—.
—
113
Jagd- und Fischereizoologie.
e. Vögel.
Weiß, Rotfußfalke (Falko vespertinus L.)
in Oberschlesien. W. H. 84.
Im Mai 1910 wurden — nachdem 1%9 ver-
geblich Ausschau gehalten worden war —
auf einen Acker einige Abendfalken beobach-
tet. Nahrung: Maikäfer.
Rörig, Über die Ernährung unserer Eulen.
D. J. Z. (56) 471—476.
Durch Fütterungsversuche, Magen- und
Gewölluntersuchungen wurde die Nahrung
von Waldkauz und Waldohreule festgestellt,
und zwar Säugetiere, Vögel, Lurche, Kriech-
tiere, Fische, Weichtiere und Insekten, dar-
unter Hase, Wiesel, Mäusearten, Spitzmäuse,
Maulwurf, zahlreiche Vogelarten, Käfer usw.
Merk-Buchberg, Macacus rhesus als Er-
satz des Uhu auf der Krähenhütte. Z. B.
156—157.
Der genannte Affe tut an der Krähenhütte
dieselben Dienste wie der Uhu. Er sollte statt
des letzteren bei der Hüttenjagd Verwendung
finden.
Uhu und sein Vorkommen. D. F. Z. 698.
D. J. Z. (56) 450, 495, 641, 839, (57) 63, 110.
Knauer, Uber den letzten Zug des Step-
penhuhnes. Z. f. d. g. F. 189—191.
Nach v. Tschusi zu Schmidhoffen’s zu-
sammenfassender Arbeit über das Erscheinen
des Steppenhuhnes im Jahre 1908 wird von
Knauer eine erschöpfend referierende Zu-
sammenstellung gegeben.
Schobeß, Aussetzen von amerikanischen
Bronzeputern. W. H. 31.
Die Aussetzung erbrüteter Puten wurde
1909 im Stadtforst Lübben ausgeführt. Trotz
anfänglicher Unglücksfälle wurden 1910 5
bis 6 Truthühner beobachtet.
Boye, Interessante Kreuzung. W. H. 409.
Edelfasan X rebhuhnfarbige Italiener-
henne.
Schäff, Bastard von Fasan und Birkhuhn.
D. J. Z. 57. 144.
Im Rheinland erlegt. Beschreibung.
Theek, Rackelhahn erlegt. D. J. Z. (58) 347.
Bei Hangelsberg in der Mark. Gewicht:
583/4, Pfund.
v. Besserer, Einsetzung der Edelreiher in
Bayern. Hub. 738—739.
Ardea alba L., Ardea garzetta L. eignen
sich nicht zur Ansiedelung.
Thienemann, Vogelwarte Rossitten. D. J.
Z. (58) 123.
Zug der Waldschnepfe.
Weigold, Woher kommen die nordwest-
i Zugschnepfen? D. J. Z. (58) 202,
203.
Weigold, Der Schnepfenzug auf Helgo-
land und in Nordwestdeutschland im Herbst
1910. D. J. Z. (57) 11—13, 28—28.
15
Deutsches Sprachgebiet.
Müllenhoff, Wildschwan auf märkischem
Gewässer. W. H. 685.
Auf dem Fährsee in der Uckermark wurde
ein Cygnus musicus erlegt.
f. Ausstellungen.
Matschie, Zur Eröffnung der siebzehnten
deutschen Geweihausstellung in Berlin 1911.
D. J. Z. (56) 595—598, 691—698, 723—732, 739
—743, 755—761, 771—775, 787—793, 803—812,
823—832, 843—854. (57) 81—85, 97—105.
XVII. Deutsche Geweihausstellung 1911.
27. Januar bis 19. Februar. Z. d. A. D. J. V.
50—51, 62—64, 74—75, 86—88, 98—99, 108—
109, 118—119. Oe. F. 101. W. H. 94—100,
109—113, 279—280.
Geweihausstellung Posen. Hub. 345, 358
bis 360. D. J. Z. (57) 355—363. W. H. 568
bis 570.
Die XIX. Prager Geweih-Ausstellung. V.
f. F. J. u. N. 612—615.
Ungarische Landesgeweihausstellung 1911.
W. H. 391—392. Hub. 327. D. J. Z. (57)
275—277.
A. B., Steiermärkische Geweihausstellung
1911. D. J. Z. (57) 177—181.
Eckstein, Erste internationale Jagdausstel-
lung und Zweiter internationaler Jagdkon-
greb in Wien 1910. A. F. u. J. Z. 71—74,
108—110.
Reub, Die Wissenschaft auf der „Ersten
internationalen Jagdausstellung Wien 1910“.
Oe. F. 197—198, 246—247, 299—300, 385—386.
Verfasser macht folgende Abschnitte zum
Gegenstand eingehender Besprechung: I. Mo-
derne Hilfsmittel der jagdwissenschaftlichen
Forschung und Lehre (Wildmarken - For-
schung). II. Zur Anatomie und Physiologie
des Wildes: Ausstellung des Prof. Dr. Sallac-
Reichstadt, Geweihe fast sämtlicher Hirsch-
arten in geographischer Gruppierung. Neh-
ring, Zahnreihen des Rot- und Rehwildes.
III. Die Krankheitslehre des Wildes: Haut-
und Rachenbremsen, Wildseuchen. IV. Ver-
hiitung von Wildschäden und der nachteiligen
Folgen derselben.
Monumentales Gedenkbuch betreffs der
„Ersten internationalen Jagd- Ausstellung
Wien 1910“. Oe. F. 5
Von der „Ersten internationalen Jagd-
ausstellung Wien 1910“. Oe. F. 5, 17—18, 21,
61, 72, 148, 214, 232.
g. Feinde, Parasiten und Krankheiten.
d) Feinde, Parasiten und Krankheiten.
Pommeranus, Jagdliches aus Deutschland.
Oe. F. 248—249.
Daß die Schnecken junge Hasen und Vö-
gel verzehren, ist sicher nicht der Fall. (Vgl.
diesen Bericht für 1900. 68, 1906. 66 und D. J.
Z. (57) 350, 351.
114
Jagd- und Fischereisoclgi
Knuth, Beitrag zur Erforschung der Sey
chen des Wildes. Z. f. F. u. J. 393—402.
Einleitend wird über die Krankheiten d
Hasen berichtet. Unter diesen ist besonder
verderblich die Darm-Cocecidiose, ebenso d
Lungenwurmseuche (Pneumonia verminosa
bedingt durch Strongylus commutatus; Darn
wurmseuche wurde beobachtet (Trichocepl:
lus und Taenia). Die „Hasenseuche“ ist de
hämorrhagischen Septikämie ähnlich; sie tri
besonders im Frühjahr auf. Ein Fall d
Leberdistomose (Dicrocoelium lauceatun
wurde nachgewiesen. Bekämpfungsmaßrege
Tiefes Vergraben alles eingegangenen Wi
des. Eine neue Infektionskrankheit des Rir
des, hervorgerufen durch Trypanosome
(Geißeltierchen), wird eingehend betrachte
da sie vielleicht auch bei Reh und Hirsch voi
kommt, aber bisher nicht richtig gedeut:
worden ist. Vgl. D. J. Z. (58) 269—292.
Merk, Jagdlich - entomologische Studi
und Beobachtungen. W. H. 736-131.
Kurze biologische Angaben iiber Hyp
derma aleis Hildebrandt, actaeon Braue
diana Brauer, Cephenomyia ulrichii Braue
rufibarbis Meig., stimulator Meig., Pharyı
gomyia picta Meig., Lipoptena cervi L., cen
var. obscura ane, Hypobosca equina Lat
Vgl. auch Merk-Buchberg. Z. B. 178-1&
ferner D. J. Z. (57) 527. |
Casparius, Parasitäre Hasenkrankheien
D. J. Z. (58) 81—86. on
Coceidien. — Eine Hasensyphilis gibt e
nicht, ebensowenig eine Venerie, die Ve
käsung der Lunge und anderer Organe Wr
von Cysticereus pisiformis hervorgerufen. -
Bandwürmer, Palissadenwürmer (Strong)
lus), Peitschenwurm; eingehende Schilderun
des letzteren und der durch ihn hervorgeruit
nen Krankheiten. 2
Eulefeld, Hasensterben. D. J. Z. (57) %
Oberhessen; Ursache: Darm- und Bauch
fellentzündung infolge von Wurmparasite
Wieczoreck, Das Eingehen der arnick
Hub. 281, 315.
Leber und Lunge tot gefundener Kama
chen waren erweitert. Strongylus.
Gemsräude. Z. f. d. g. F. 2W. BR
Es sind Maßregeln getroffen, um inf
seits die Schaf- und Ziegenbestände rände
zu erhalten und der Überhandnahme
Räude unter den Gemsen vorzubeugen.
Zur Pathologie der. Gemsräude. Oe.
354—355. P,
Beschreibung der Krankheitsersehen y
gen, hervorgerufen durch Sarcoptes UP!”
prae. Ahnlichkeit mit der Ziegenräude. i
Leberegel. D. J. Z. (57) 383, 384. EN
Abbildung der Leberegel und Besor“,
bung der Krankheitserscheinungen.
Ineatsches Sprachgebiet.
Braun, Über die tierischen Parasiten der
"Rothirsche (Cervus elaphus L.) von Romin-
jen (Ostpreußen). Schriften d. physik. Oe-
u Ges. Königsberg i. Pr. 52 (1911) I. p.
: In Darm, Lunge, Gallenblase, Leibeshöhle,
aut und Bindegewebe des Rotwildes leben
elminthen, davon sind Strongylus sagittatus
d Filaria flexuosa dem Hirsch eigentüm-
ch, Vergleich mit den Parasiten von Dam
d Reh. Bei Romintener Hirschen wurden
à fir den Hirsch bekannte Arten: Param-
stonum cervi, Fasciola hepatica, Filaria
usa wiedergefunden. Dazu aber kommen
®%sphagostoma venulosum (Rud.) im Darm
ud Strongylus micrurus Mehl. in den Bron-
‘dien. Beiträge zur Naturgeschichte der be-
dachteten Arten. Es knüpft sich daran ein
Wir lesenswertes sachliches Referat über die
Arbeiten der Gräfin v. Linden.
; Lungenwurmseuche unter dem Rehwilde
im Rheinlande. D. J. Z. (56) 479.
Bei Bitsch. Vgl. D. J. Z. (57) 415—416.
ongylus contortus. Prophylaxe und eben-
62, H. 411—412.
E. S., Vererbung oder Lungenwurm. Z. d.
D. J. V. 470—472.
Zahlreiche in einem Revier erlegte Böcke
t Korkziehergehörn waren frei von Lun-
würmern, doch hatte der Vater nur einen
Tstikel, der Sohn 2 Hoden, aber nicht größer
tie Kirschkerne.
Hoffmann, Zur Bekämpfung der Lungen-
firmseuche. W. H. 658—660.
| Jerka, Kritisches zur Lungenwurmseuche.
D J. Z. (57) 723—727.
| Der „gelungene Versuch der Gräfin von
laden ist barer Unfug“.
t. Kries, Praktische Erfahrungen mit der
ingnwurmseuche. D. J. Z. (58) 310, 311.
į Erwiderung gegen Olt.
v. Landen, Gräfin, Die Lungenwurmseuche
Bein Reh und deren Bekämpfung. Z. d. A. D.
W. V. 88—90, 109—111.
Umfang der Seuche in den Rheinlanden,
h, Rot-, Damwild und Hasen sind der
uche ausgesetzt. Die beiden ersteren beher-
tgenStrongylus micrurus undS. filaria, der
a S. commutatus. Alle Arten kommen bei
hafen vor und jedes Tier kann mit den 3
“arasıten gleichzeitig behaftet sein. Sie fin-
œn sich meist da, wo Haustiere in den Wald
ftirieben werden; deshalb bestehen zwischen
dr Seuche bei beiden enge Beziehungen.
‚ürmembryonen finden sich in den Faeces,
uder Erde und in Schimmelpilzen; auch die
äuswurfstoffe der Lunge enthalten Embryo-
pe Wurmkranke Lungen können ausheilen.
erden sollen nicht im Wald oder dessen
Säle geweidet, nicht durch denselben getrie-
ü werden. Pferdejauche wird zur Tötung
115
Jagd- und Fischereizoologie.
der Embryonen empfohlen, ebenso Eingraben
des Fallwildes. Die Wurmembryonen im
Darm werden durch Kupferchlorid getötet.
Die chemische Fabrik Dr. L. C. Marquardt in
Beuel a. Rh. hat Salzlecksteine „Wildheil“ —
Lecksteine mit Kupferchloridgehalt — herge-
stellt.
v. Linden, Gräfin, Bericht über die Fort-
schritte der Wildseuchenforschung für das
Jahr 24. Juni 1910 bis 24. Juni 1911. 2.d. A.
D. J. V. 344—347.
Statistik der Untersuchungsarbeiten am
hygienischen Institut zu Bonn. Verbreitung
der Seuche. Ursache derselben: Eintrieb von
Schafherden und Einbringen von Dünger.
Einschleppen durch ausgesetztes Wild. Vor
dem Import gesunden Wildes in verseuchte
Gegenden ist zu warnen, weil dadurch die
Seuche energischer auftritt. Auch mit Futter-
heu wird sie eingeschleppt, ebenso durch
Hühnervögel. Bedeutung des Kupferchlorids.
v. Linden, Zur Bekämpfung der Lungen-
wurmseuche beim Wild. V. f. F. J. u. N
623—629. A. D. J. S. V. 88—90, 109—112.
von Linden, Die Rehe sterben an Lungen-
wurmseuche. D. J. Z. (57) 436—440.
Erwiderung an Olt.
v. Linstow, Die im Haarwild und in Haus-
säugetieren lebenden Strongyliden. D. J. Z.
(58) 193—196, 209—212.
Mikroskopische Diagnose von 33 Arten,
Vorkommen derselben bei den einzelnen Tier-
arten, Biologie, Vermehrung, Gefahr. Das
von den Würmern abgesonderte Gift. Zu-
sammenstellung nach den Wirtstieren.
v. Lucke, Auftreten der Lungenwurm-
krankheit im Kreise Guhrau. D. J. Z. (58)
410.
Neumann, Von der Lungenwurmseuche.
W. H. 513—514.
Die bei Madlitz (Mark) auftretende Lun-
genwurmseuche, welcher 80 Stück Rehwild
zum Opfer fielen, wurde erfolgreich mit dem
Kupferpräparat „Wildheil“ und dem Ziegen-
meyverschen medizinischen Wildfutterpulver
bekämpft.
Olt, Das seuchenhafte Eingehen der Rehe.
Hub. 689—691.
Zahlreiche Rehe gingen an Enteromykose
ein — im Gegensatz zur Ansicht der Gräfin
Linden, welche Lungenwürmer als Ursache
ansieht. Wildimport bringt die Gefahr des
Ausbruchs von Seuchen mit sich. Referat
über den Vortrag des Verfassers auf der Ver-
sammlung deutscher Naturforscher und Ärzte
in Karlsruhe: Strongylus micrurus in der
Lunge des Rehes, nicht in der des Schafes. Die
Lungenwürmer des Schafes befallen das Reh
nicht. Str. mierurus kommt auch beim Rind
vor. Str. Paravoxus nur beim Schwein.
Deutsches Sprachgebiet.
116
Jagd- und Fischereizoologk.
— I
Zur Wurminfektion gesellen sich eroupöse
Lungenbrustfellentzündung und eiterige
Bronchopneumonie.
Kupferhaltige Lecksteine und die sonsti-
en von der Gräfin von Linden empfohlenen
Hegenmitkel sind wertlos.
Olt, Sterben Rehe an Lungenwürmer-
seuche? D. J. Z. (57) 198—197. l
Die Lungenwurmseuche des Wildes hängt
nicht zusammen mit der Ausübung der Schaf-
weide. Die Lungenwürmer sind nicht Ursache
des seuchenhaften Eingehens der Rehe, und
nur ausnáhmsweise gehen Stücke dieses Wil-
des an den Folgen der Lungenwürmerseuche
ein.
Olt, Zur Frage der Lungenwürmerseuche
der Rehe. A. F. u. J. Z. 297—301.
Verfasser widerlegt die Ansichten der Grä-
fin v. Linden bezüglich der Biologie und di-
rekten Übertragung des Strongylus commu-
tatus vom Reh auf das Schaf. — Es wird
kaum möglich sein, eine Gegend in Deutsch-
land zu finden, in welcher die Rehe frei von
Lungenwürmern sind. Bei Rehen wie bei
Schafen ist die Lungenwürmerkrankheit all-
gemein verbreitet und verläuft gutartig. Nur
in seltenen Ausnahmefällen außergewöhn-
lich starker Wurminfektion kommen tödliche
Komplikationen hinzu. Dagegen sind wäh-
rend der letzten Jahre in besorgniserregender
Weise unter den Rehständen Infektions-
krankheiten aufgetreten, denen bakterielle
Schädlichkeiten zugrunde liegen.
Olt, Nein, Rehe gehen nicht an Lungen-
wurmseuche ein. D. J. Z. (57) 452—456.
Streitschrift gegen Prof. Dr. Gräfin von
Linden.
Olt, Sind die Lungenwürmer der Rehe
Seuchenerzeuger, wie Gräfin Prof. Dr. von
Linden behauptet? D. J. Z. (57) 580—581.
Profé, Die Bedeutung der Lungenwürmer
für das Eingehen von Wild. D. J. Z. (58)
339—343.
Stroh, Von der Lungenwurmseuche. D. J.
Z. (57) 530. 531.
Verf. wendet sich gegen die Art
der Verwendung seiner Sammelarbeit (Ber-
liner Tierärztliche Wochenschrift 1911, No.
4—16), wie es seitens der Gräfin Linden ge-
schehen ist.
Casparius, Strahlenpilzkrankheit (Akti-
nomykose) beim Reh. D. J. Z. (57) 575—516.
Beschreibung, Sitz und Ursache der
Krankheit.
Bley, Die Murmeltier-Pest und ihre Gefahr
für Europa. Hub. 83—85 u. 184, 474.
Das Steppenmurmeltier, Arctomys bobac,
ist Überträger der Lungenpest Östasiens.
Wildschutz und Rinderpest in Deutsch-
Ostafrika. Z. d. A. D. J. V. 350—351.
Eckstein, Uber Maul- und K lauenseuch-
von Reh- und Rotwild. Hub. 666.
Colshorn u. Eckstein sind der Ansicht, dal
das Wild im allgemeinen nicht von der Seuch
befallen wird und für die Verbreitung des
selben nicht in Betracht kommt. — Üle
Maul- und Klauenseuche beim Reh- un
Hochwild vgl. ferner Oe. F. 357, 416. Hul
91, 121, 203, 216, 297, 315, 330, 412, 506, 602. /
B. 157. D. J. Z. (56) 859, (57) 459, 479.
h. Naturdenkmalpflege.
Conwentz, Beiträge zur Naturdenkma
pflege. Berlin, Gebr. Borntraeger.
Bis jetzt liegen drei stattliche Bände vo
Der erste enthält Berichte über die Staatlich
Naturdenkmalpflege in Preußen für 1906 bi
1909 (Generelle und örtliche Maßnahmen, au:
welchen die Fortschritte der Naturdenkmal
pflege hervorgehen, Erlasse der zuständige
Behörden, Übersicht der geschützten Natur
denkmäler, Bericht über die stattgehabtei
Konferenzen, Naturdenkmalpflege in Däue
mark, Verwaltungsbericht). Der zweite (1911
umfaßt folgende Hefte: 1. R. Hermann, Di
erratischen Blöcke im Reg.-Bez. Danzıg
9, Bericht über die Eröffnung der staatliche
Stelle im ehemaligen Botanischen Museum
Berlin, Bericht über die 3. Konferenz und di
Organisation der Naturdenkmalpflege
Deutschland am 1. Dezember 1911. Der dritt
Band wird Anfang 1912 erscheinen und eut
umfangreiche Monographie des Naturdenk
mals „Das Plagefenn bei Chorin (Branden
burg)“ enthalten.
Conwentz, Die Gefährdung der N aturdenl
mäler und Vorschläge zu ihrer Erhaltung
Preis 2 Mk. l
Conwentz, Schutz der natürlichen Land
schaft, vornehmlich in Bayern. Preis 0,75 Mk
Conwentz, Die Heimatkunde in der Schule
Preis 3,50 Mk.
Fürst Wilhelm von Hohenzollern, Gedan
ken und Vorschläge zur Naturdenkmalpft"
in Hohenzollern.
Hennicke, Der Entwurf des neuen prett
Bischen Fischereigesetzes in Beziehung €"
Jagd. D. J. Z. (68) 353—357. Vgl. auch Fi
Z. 865—870. | .
Bugow, Die Verlandung unserer Gewäss!!
und die Notwendigkeit der Bekämpfung der:
selben. Fi. Z. 741—745.
Naturschutzparke în Deutschland W"
Österreich. Ein Mahnwort an das deutsch
und österreichische Volk. Herausgegeben to"
Verein Naturschutzpark, Sitz Stuttgart:
Stuttgart, Franck’sche Verlagsbuchhandurr
Entwicklung, Stand und Aussichten der
Naturschutzbestrebungen; Metzroth, Zur Gie-
schichte der Naturschutzparke; Samne”
meyer, Die Errichtung des Alpennatu
eutsches Sprachgebiet.
117
Jagd- und Fischereizoologie.
hutzparkes; Günther, Das Leben der deut-
"hen Wasserlandschaft, ihr Rückgang und
e Abhilfe dagegen; Flöricke, Die Aussich-
n für einen Naturschutzpark in Nord-
entschland; Schleichert, Eine Wanderung im
rwald am Kubani; Ernst Thompson Seton
ber Naturschutzparke; v. Garvens-Garvens-
ug, Wild im Yellowstonepark; derselbe,
er Mariposahain von Riesenbäumen; Schrö-
r, Der 1. schweizerische Nationalpark. Vgl.
ber Naturschutzpark und Tierschutz auch
. J. Z. (56) 515, 618—619, 737. (57) 398—399,
409, 680—681. (59) 206. W. H. 266—
pi, 685. D. F. Z. 471, 720—721, 839, 844. Hub.
8, Oe. V. 202—204. Oe. F. 197—198, 279—
“1, 164—166. F. Zbl. 60—61. O. M. 341—
H, 30—338, 16—18, 10—16, 3—10, 130—154.
xhw. Fi. 193—197.
i ee norddeutschen Naturschutzpark. W.
Der Verein Naturschutzpark in Stuttgart
tanfte Gelände an. Die Jagden in der Gegend
es zukünftigen Parkes steigen.
Baltz, Die Insel Hiddensee als Vogel-
chutzstätte. Hub. 455—456, 458. D. J. Z. (57)
3008.
Die Jagdpächter der Insel haben ein Vo-
xlreservat aus dem Jagdgebiet für die Zeit
m 15. 3. bis 1. 8. ausgeschieden. 30 Vogel-
ten genießen Schutz, ebenso gewisse
Pflanzen.
‚Bütow, Die Bedeutung Rügens für den
'oelzug. Hub. 226—227.
Vorschläge zur Errichtung von Stationen
un Schutz und zur Beobachtung.
Haenel, Vogelschutz. F. Zbl. 139—148.
Verfasser ist Forstamtsassessor und Mit-
died der staatlich autorisierten Kommission
ür Vogelschutz in Bayern, er gibt die allge-
"einen Richtlinien und Gesichtspunkte, nach
“lehen der Vogelschutz, dessen „Schwer-
«wicht immer bei der Forstwirtschaft liegen
mrd“, zu organisieren und zu betätigen ist.
. Tiemann, Die gegen einige unserer forst-
vırtschaftlichen Maßnahmen in ästhetischer
tehung von Naturfreunden erhobenen Be-
denken und deren forstliche Würdigung. A.
F.u. J. Z. 361—371. |
Winke für wirksamen Vogelschutz. Pr. F.
d. Schw. 34—35.
Enthält Winke in waldbaulicher Beziehung.
Hennicke, C. R., Vogelschutzbuch. Stutt-
an 1911. Strecker u. Schröder. Mk. 1.—.
Verfasser erörtert die Gründe und die Not-
y Rörig, Die wirtschaftliche Bedeutung der
"gelwelt als Grundlage des Vogelschutzes.
Arbeiten aus der K. Biologischen Anstalt in
Dahlem. Heft 9. 1910.
v. Welser, Der Vogelschutz nach deut-
S Reichsrecht. München 1910. Preis
Seeger, Erfolge des neuen Vogelschutz-
gesetzes!? Z. B. 273—276.
Der Abschuß der Bergfinken, „Bohämmer“,
der in der Pfalz nachts mit Blasrohren ge-
schieht, sollte verboten werden.
Noffke, Vom Seeadler. W. H. 210, 244, 281,
301, 353, 409.
Der Seeadler horstet im Anklamer Stadt-
forst, in der Oberförsterei Eggesin und in der
Herrschaft Vogelsang am Haff. — Der See-
adler ist in Preußen jagdbar. Das Vogel-
schutzgesetz schützt ihn in Mecklenburg nur
vom 1. März bis 1. Oktober.
P unsere Wachteln hinkommen. Hub.
Die Firma Campbell, Rey u. Longley führte
1910 aus Ägypten nur 1!/⁄, Millionen Stück
gegen 3000 000 in anderen Jahren aus; sie
gehen nach Amerika.
Wo ferner die Wachteln manchmal blei-
ben. Hub. 602.
In der Nacht vom 12./13. September 1910
fand man in Sulina Tausende toter Wachteln,
Schwalben, Wildtauben, die infolge eines
NO-Sturmes umgekommen waren.
Besserer, Von der Wachtel. Hub. 673—675.
Nachrichten über den Zug und den Fang
der Wachtel im Peloponnes, in Kythera u. a.
Orten.
Schwaab, Über Wald und Vogeljagd in
Italien. F. Zbl. 400—405.
Zitronenfinken wurden geschossen und
verfrachtet. „Es ist eine sittliche Kultur-
pflicht, auf Grund genauer Kenntnis der PBe-
deutung der Vogelwelt im Haushalte der Na-
tur und der Ästhetik das gestörte Gleich-
gewicht zwischen Tier- und Pflanzenwelt
nach Kräften wieder herzustellen und sich
nicht jener falschen und feigen Selbstbeschei-
dung hinzugeben, die es stillschweigend als
Schicksal der modernen Zeit hinnimmt, daß
Tier- und Pflanzenwelt um uns verödet.
Mahr, Zum Vorkommen seltener Brutvögel
in Deutschland und Österreich-Ungarn. D. J.
Z. (56) 435—436 und 464—467, 48284, 569,
672—673, 820—821. D. J. Z. (57) 125, 157, 302,
571,:572.
O. Kg., Naturdenkmäler der Vogelwelt.
Hub. 123.
Es wird empfohlen, den Naturfreunden
das Vorkommen seltener Vögel und ihrer
Niststätten bekannt zu geben.
Russische Maßregeln zur Erhaltung des
a enen Wisents. D. F. Z. (56) 1017—
1018.
Deutsches Sprachgebiet.
118
Jagd- und Fischereizoolg
E...e, Aussterben des Zobels in Rußland.
Oe. V. 205—206, 207.
Die sibirischen Pelzhändler haben ein Ver-
bot des Zobelfanges für die Dauer von 2 Jah-
ren beantragt.
Schutz für die Robben in Deutsch-Süd-
west. Z. d. A. D. J. V. 468—469.
Metzke, Die Jagdordnung für Deutsch-
Ostafrika in der Praxis. D. J. Z. (57) 513—
515, vgl. auch 281—282, 567—570, 651—652.
D. F. Z. 913.
v. Garvens-Garvensburg, Die Jagdschutz-
gesetzgebung der Vereinigten Staaten von
Nordamerika. Hub. 247—249.
Kreutzmann, Der amerikanische
Hub. 86—89.
Bestrebungen zu seiner Erhaltung in den
Vereinigten Staaten.
Il. Fischereizoologie.
Will, Die Fischerei und ihre Bedeutung
für den Forstmann. F. Zbl. 318—330.
Hein, Begleitheft zu den Hein-Winterschen
Wandtafeln, Süßwasserfische Mitteleuropas
I u. II. München 1911. 21 Seiten.
Die Einleitung gibt eine Übersicht über die
Wasserflächen Bayerns und die staatliche Für-
sorge für die Fischerei. 24 einheimische
Fischarten werden beschrieben, ihr Laich be-
schrieben, die Laichzeit, das Vorkommen, die
Nahrung angegeben und der wirtschaftliche
Wert erörtert. Die Wandtafeln sind in klei-
nem Format in Schwarzdruck wiedergegeben.
Hennicke, Der Entwurf des neuen preußı-
schen Fischereigesetzes in Beziehung zur
Jagd. D. J. Z. (58) 353—357.
Die Vogelschutzbestrebunaen und der Fi-
schereigesetzentwurf. Fi. Z. 865—870.
Heuscher, Bericht über den V. intern. Fi-
schereikongreß in Rom vom 26—31. Mai 1911.
Schw. Fi. Z. 221—224. Vgl. auch Oe. Fi. Z.
273—274.
Schwarz, Einiges über die Renken und
deren Fang. Fi. Z. 65—71.
Morphologische und biologische Charak-
teristik der Coregonenarten. Nahrung,
Schwimmblase. |
Thienemann, Die Silberfelchen des Laacher
Sees. A. Fi. Z. 324—328.
Die heute im Laacher See lebenden Core-
gonen stammen von den im Jahre 1866 und
1872 aus dem Bodensee eingeführten Sand-
felehen. Der heute im Laacher See gefangene
Coregone weicht nicht nur als reifer Fisch,
sondern sogar als frisch geschlüpfte Larve
von seiner Bodensee-Stammform in ganz cha-
rakteristischer Weise ab.
Brühl, Zu der Einführung neuer Iridea-
Eier von Wildfischen aus Amerika. Fi. Z.
524—529.
Bison.
Die Degeneration der vor 25 Jahren zue
importierten Regenbogenforellen ist mi
licherweise darauf zurückzuführen, daß ı
Gewässer des Stillen Ozeans, aus welchen
stammen, andere Eigenschaften besitzen
die zur Atlantik gehörenden deutschen Fl
läufe.
Plehn, Zur Degeneration der Regenbog
forelle. A. Fi. Z. 530—533.
Die Leber der Regenbogenforelle ist ni
nur kleiner als die ihrer Verwandten, sond
sie ist auch besonders wenig tüchtig in
Verarbeitung des Fettes.
Zur Einführung der Bachforelle
Deutsch-Südwestafrika. W. H. 254.
Der Versuch ist mißlungen, die Brut g
im warmen Bachwasser ein.
—tt—, Etwas von den Giftwaffen
Fische. Oe. Fi. Z. 56—57.
Giftzähne (Muräne), Stacheln mit (
drüsen (Stechrochen, Lederfische, Peterm
chen, Drachenkopffische).
Argus, Zur Frage der Huchenwander
Oe. Fi. Z. 107—108. |
Die Wanderung ist ein langsames, sub
sives Stromaufwärtsschieben. Das Ausse
der Brut geschieht deshalb an der li
grenze des Reviers.
Walter, Das Verhältnis von Ernähr
und Körperform bei unseren Nutzfischen.
Z. 329—335. 348—352.
An mehreren Sißwasserfischen (
rausche, Brachsen, Plötze, Rotfeder) wird
Abhängigkeit der Körperform von der
der Ernährung nachgewiesen.
Franz, Über Ortsgedächtnis bei Fisc
Schw. Fi. Z. 107—108. A. Fi. Z. 217—219
Z. 380—382. D. Fi. C. 83-84. Fi. B.]1+
169—172.
Rübke, Kennt der Fisch sein Woh
wässer? Fi. B. 14—17, 185—186.
Hpl, Uber den Lichtsinn der Fische
Fi. Z. 8—9.
Referat über eine im Jahre 1909 im
chiv für Augenheilkunde erschienene Art
Fische verhalten sich so wie total farl
blinde Menschen.
Haempel, Über das Hörvermögen
Fische. Intern. Revue Hydrobiologie |
Hydrographie 315—326. Oe. Fi. Z. 260-
275—276. l
Zusammenstellung über die Ergebnisse
seither angestellten Versuche. Den Sal
niden und Cypriniden fehlt jede Fähigl
Schallwellen zu perzipieren. Beim Zwerg‘
konnte ein Hörvermögen experimentell ni
gewiesen werden.
Eulefeld, Über den Schlaf von Fischen.
Z. 441—448.
Beobachtet im Hälter schlafende Karp!
l
Deutsches Sprachgebiet.
119
Jagd- und Fischereizoologie.
Reuß, Über den Schlaf bei Fischen. A. Fi.
Z. 174—176.
Es werden Beobachtungen mitgeteilt,
welche zeigen, daB auch bei Fischen ein schlaf-
ihnlicher Zustand vorkommt. Vgl. auch eben-
da 224—225.
Franz, Weshalb glänzt die Haut der Fische?
D. Fi. C. 102—108.
Silberschuppige Fische spiegeln den Ton
ud die Farbe ihrer Umgebung wieder, sie
zigen anderen Wassertieren das Aussehen
eines grauen, unsubstantiellen schwimmenden
„Geistes“. Schutzmittel.
Surbeck, Die Bedeutung der Tier- und
Pianzenwelt im Wasser für die Fischerei.
Schw. Fi. Z. 317—319.
Eine Schilderung der Biologie des Tier-
md Pflanzenlebens im Wasser.
Hein, Zur Frage der Perlbildung in unse-
nn Süßwassermuscheln. A. Fi. Z. 166—171.
Hein erläutert die Entstehung der Perle
m Bindegewebe der Muschel; Fremdkörper
and nicht die Ursache. Durch künstliche Ein-
hringung derselben unter den Mantel werden
mr einseitig mit Perlmutter überzogene „Per-
kn“ erzeugt. i
Schreibers 4 Neue Wandtafeln der See-
nd Süßwasserfische. Format 50:56 cm.
jfreis ð Mk.
Brühl, Neue Funde von Aallarven im Át-
tischen Ozean. Fi. B. 47—48.
Im Atlantischen Ozean wurden bei 5500 m
Tiefe jüngere Stadien der Aallarven gefan-
in, als sie der Leptocephalus darstellt.
Ehrenbaum, Der Flußaal. Fi. B. 4—11.
Lebenskreislauf des Aales wird, im An-
sıluß an Walter, Der Flußaal (Neudamm,
ll Mk.), eingehend geschildert.
' Häpke, Das Aufsteigen von Aalbrut zur
berweser. A. Fi. Z. 411—413.
Beobachtungen großer Wanderzüge der
Aalbrut. Die Brut kann sich in ihrer Farbe
rasch derjenigen der Umgebung anpassen.
Hein, Über den Abwachs der Seigadle in
mseren Süßwässern. A. Fi. Z. 304—308.
' Tabellarische Übersicht und Erläuterung
der durch sorfältige Messung festgestellten
angenzunahme der Jungaale.
' Lübbert, Weitere Messungen von nordi-
a en: Fi. B. 140—143, A. Fi. Z. 214
is 217.
-Die Frage, ob es möglich ist, Aalbrut nach
hrer Größe in männliche und weibliche Indi-
“duen zu sortieren, ist zu verneinen.
‚ Lübbert, Neue Grundlagen der Aalkultur
m Deutschland. Fi. B. 346—5348, 379—380.
Geschichtliche Darstellung der Besetzung
r Gewässer mit Aalbrut seit 1874. Nahrung
des Aales. Seine Bedeutung. Gewähr, ihn zu
tangen durch Absperren der Gewässer zur
kit der Abwanderung.
Schmidt, Fünf Jahre dänischer Unter-
suchungen über die Biologie der aalartigen
Fische. Fi. B. 374-379.
Schmidt, Messungen von Mittelmeer-Glas-
aalen. Fi. B. 139—140.
Brühl, Über die Verbreitung von Myzxo-
und Mikrosporidien an Marktfischen. Fi. Z.
516—517.
Brühl berichtet über eine Arbeit von Ne-
meczek (Archiv für Protistenkunde 22 (1911),
Heft 2), in der das Vorkommen der genannten
Parasiten auf Süßwasserfischen erörtert wird.
Buschkiel, Einige Bemerkungen über die
Ichthyophthiriuskrankheit. A. Fi. Z. 10—14.
Vorkommen, Lebensweise, Vermehrung des
Parasiten; Infektionsversuche: Die Parasiten
wandern nicht auf andere Fische, sondern ihre
in Cysten entstandenen Jugendstadien befal-
len andere Fische. Die Sterblichkeit der stark
heimgesuchten Fische ist groß; andere gesun-
den; die Parasiten verlassen den Wirt, ehe sie
zur Teilung schreiten. Abwehrmaßregeln.
Fiebiger, VII. Jahresbericht des Institutes
für Biologie und Pathologie der Fische an
der Wiener tierärztlichen Hochschule. Oe. Fi.
7. 53—54. Furunkulose.
Fiebiger, Über das Vorkommen der Finnen
des breiten Grubenkopfes bei Fischen. Oe. Fi.
Z. 199—200.
Bothriocephalus latus. Der Bandwurm
erzeugt beim Menschen Blutarmut, Finne bes.
beim Hecht und selten beim Barsch des Genfer
Sees, Bodensees, der Oberbayerischen und
Ostpreußischen Seen.
Gaylord, Uber den Schilddrüsenkrebs der
Salmoniden. A. Fi. Z. 285—287.
Die Krankheit kommt endemisch in etwa
75% aller amerikanischen Zuchtanstalten vor
und kann epidemisch werden. Die Ursache
liegt, wie Versuche ergaben, im Wasser. Der
Kropf ist eine Infektionskrankheit.
Hein, Über die Wirkungen plötzlicher
Temperaturschwankungen auf die Eier und
Brut von Bachforellen. A. Fi. Z. 505—510.
Die Versuche ergaben, daß die bisher den
gelegentlichen Temperaturschwankungen zur
Last gelegten Verluste in den weitaus meisten
Fällen durch andere zurzeit noch unbekannte
Faktoren herbeigeführt sein müssen.
Heuscher, Das diesjährige Auftreten der
Furunkulose. Schw. Fi. Z. 224—231.
Heuscher, Ein Karpfenmopskopf. Schw.
Fi. Z. 262—265.
Die Abnormität besteht in einer Verkür-
zung des Vorderkopfes unter Steilstellung der
Schädeldecke zwischen den Augen.
Heuscher, Interessante Geschwülste bei
cinem Felchen. Schw. Fi. Z. 315—316.
Eine apfelgroße Beule am Rücken mit
stark auseinander getriebenen Schuppen ent-
Deutsches Sprachgebiet.
120
Jagd- und Fischereibetn
hielt eine Höhlung, der 0,2 Liter gallertige
Flüssigkeit entnommen werden konnten.
Hofer, Zur Kenntnis der Furunkulose.
Mitteilung aus der Kgl. Bayer. Biologischen
Versuchsstation für Fischerei in München.
A. Fi. Z. 309—310.
Die Krankheit ist in Fischzuchtanstalten
entstanden; sie wird durch das fließende Was-
ser, sowie durch Netze und Geräte übertragen.
Link, Ein neuer Hautschmarotzer bei
Fischen. A. Fi. Z. 129—131.
Eine Alge (Protococcacee) schmarotzt in
der Lederhaut des Karpfen.
Mulsow, Karpfenerkrankungen im Früh-
jahr 1911. (Mitteilung aus der Kgl. Bayer.
Biologischen Versuchsstation für Fischerei ın
München. A. Fi. Z. 244—246.)
Mischinfektion mit zahlreichen Parasiten
wurde beobachtet; die Ursache der Überhand-
nahme der Parasiten wird in meteorologi-
schen Einflüssen gesucht.
Mulsow, Ein neuer Gehirnparasit des
Karpfens. A. Fi. Z. 483-485.
Beschreibung des Parasiten Lentospora
encephalica; sein Vorkommen in den Blut-
capillaren.
Plehn, Eine neue Kiemenkrankheit der
Karpfen. A. Fi. Z. 392—394.
Die Blutgefäße der Kiemen sind mit mikro-
skopischen Pilzen verstopft; die dadurch her-
beigeführten Kreislaufstauungen führen den
Tod herbei.
Schreitmüller, Über das Vorkommen von
schmarotzenden Fadenwürmern in anderen
Tieren. D. Fi. C. 87.
Gordius aquaticus, Stenobothrus lineatus
und ihre Biologie.
Surbeck, Eine große Sporencyste von
Henneguya Zschokkei. Schw. Fi. Z. 163—165.
Beschreibung der Sporencyste eines 30 cm
langen Felchens. Der Inhalt der C'yste wird
auf 3000—4000 Millionen Sporen geschätzt.
Die Länge einer Spore beträgt '/,. mm;
eine jede ist imstande, einen Fisch zu infi-
zieren.
Surbeck, Die Furunkulosis der Fische in
freien Gewässern. Schw. Fi. Z. 125—132.
Geschichte der seit 1909 in Süddeutschland
ausgebrochenen Krankheit.
B. Jagd- u. Fischereibetrieb,
Jagd- und Fischereipolitik.
Von Geh. Regierungsrat Eberts in Cassel.
I. Jagd.
a. Selbständige Schriften.
v. Cetto, A., Frh., Das Rehwild. 1911. Ed.
Pohl’s Verlag, München. Preis: 1.50 Mk.
Eine Schilderung selbstgewonnener Fi
drücke und Erlebnisse. Die Eigenheiten í
Rehwildes, die verschiedenen Jagdarten, í
Zeichnen der Rehe im Schuß, ihre Hege y
Pflege werden eingehend besprochen.
Frick, H., Prof, an der Tierärztl. Ho
schule zu Hannover, Die erste Hilfe bei I
glücksfällen und Krankheiten des Hum
Verlag von M, u. H. Schaper. 1911. P
50 Pfg.
Verfasser behandelt diejenigen Fälle,
denen sofortige Hilfe geleistet werden ı
und in denen auch seitens des Laien mit
folg eingegriffen werden kann, ohne den
folg der späteren tierärztlichen Hilfe
Frage zu stellen.
Goedde, Fasanenzucht. Vierte Auflage,:
bearbeitet und erweitert von 4. Staffel.
Kgl. Fasanenjäger in Entenfang bei W
park. Mit 21 Textabbildungen. Berlin. |
lag Paul Parey. 1911. Preis: 2.50 Mk. `
Eine wesentlich erweiterte und zum '
neubearbeitete Auflage der bekannten „Göd
Fasanenzucht“. Neu ist der Abschnitt: ,
Legevoliere“ und zum Teil neu der Abse
„Die Aufzucht der Fasanen nach englıse
Muster“.
Hegendorf, Handbuch der Revierven
tung und Jagdleitung. Mit 24 Textabbilt
gen. Berlin. Verlag Paul Parey. 1911. Pı
6 Mark. |
Es werden die Reviereinrichtung, die .
fahren für den Wildstand und deren Ver
tung, die Vernichtung der Gelege, die W
krankheiten und deren Bekämpfung, die W
dieberei, der Wildschaden, die jaglli
Buchführung, die waidmännischen Sitten !
Bräuche, die Weidmannssprache, die Gre
pflichten, der Anstand, die Birsch, der .
schuß und die Wildhetze, die Hühnerjagl,
Fasanenjagd, die Hetzjagd, die Treibjagll,
Nachsuche u. a. m. behandelt.
Hegendorf, Jagdverwaltungsbuch. Ver
von Paul Parey. Berlin 1911. Preis: 4.0 ?
Das Buch enthält Formulare und Tabel
zur Eintragung alles für die jagdliche Bu
führung und den Jagdbetrieb Bemerke
werten: Abschußlisten für Nutz- und Ra
wild, Wildverrechnung, Einnahmen und A
gaben, Einzelkonten für Abnehmer größ"
Posten von Wild, sowie für die A
gabeposten, Wildhege, Wildschaden, Ja?
schutz etc.
Hegewald’s Schriften über den. Gebraur
hund. Eine Sammlung der grundlegend
Arbeiten des Vaters der deutschen Gebrauel
hund-Bewegung mit erläuternden Bemerkt
gen und Zusätzen, bearbeitet und neu hera
gegeben von der Redaktion der Deutsch
Jäger-Zeitung unter Mitwirkung bewährt
Fachmänner. Mit 8 Bildertafeln und re!
satsches Sprachgebiet.
121
Jagd- und Kischereibetrieb.
——
hen Schmuck. Neudamm 1911.
eımann. Preis: 4.50 Mk.
Das Buch enthält folgende Hauptabschnitte:
Allgemeine Betrachtungen über die Ge-
rauchshundarbeit; 2. Kritischer Birschgang
ırch das für Gebrauchshundzwecke in Be-
acht kommende Hundematerial; 3. Der Ge-
rauchshund, seine Zucht und Dressur; 4. Der
ürsterhund; 5. Geschichten von Gebrauchs-
unden; 6. Beiträge zum Kapitel „Der Ge-
ruchshund als Stöberer“; 7.Winke für Früh-
ıhrsdressur des Gebrauchshundes; 8. Die
ste Gebrauchshundprüfung des „Vereins für
Yıfung von (rebrauchshunden zur Jagd“;
| Die erste Schweißhundprüfung unseres
»ins Hirschmann; 10.. Ebersbach, Ge-
Airhte einer Wald-Treibjagd; 11. Neugat-
sieben; 12. Jagden, Jäger, Hunde.
Die hohe Jagd. Dritte, neubearbeitete Auf-
w, herausgegeben von Oberstleutnant a. D.
„Alberti in Berlin, C. Brandt in Osterode, R.
iers in Rostock, Forstmeister H. Fuschlber-
tin Schladming, H. P. v. Holdt in Hooge,
uf J. Knoteek in Bruck a. d. M., A. Marten-
win Malup (Livland), Forstmeister G. Frei-
er von Nordenflycht in Lödderitz, Forst-
ter F. von Raesfeld iun Born i. P., Forst-
ister F. Seipt in Wien, Major A. R. von
Web in Hermannstadt, Chefredakteur F.
‘bleeke in Berlin, Forstmeister P. Witt-
wn in Komar, Hofrat Dr. Wurm in Tei-
21 Mit 271 Textabildungen, 8 mehrfarbi-
& und 24 einfarbigen Kunstdrucktafeln.
rin. Verlag Paul Parey. Preis: 20 Mk.
Je vorliegende dritte Auflage dieses
Bahtwerkes ist wesentlich erweitert worden.
\Yh einer lehrreichen Einleitung, in der das
»?n des Jägers im Gegensatz zum Schießer,
k Einteilung der Jagd in hohe, (mittlere),
ielere, die Kleidung des Jägers, das Jagd-
ugu a. m. besprochen wird, werden die ein-
eten der hohen Jagd zugehörigen Wildarten
handelt, nämlich: das Rotwild, das Dam-
Verlag J.
id, der Elch, der Wisent, das Wildschwein,
ie (iemse, das Steinwild, der Mufflon, das
werwild, das Birkwild, das Haselwild, der
aan, das Trutwild, die Trappe, der Schwan,
er Kranich, der Bär, der Luchs, der Seehund,
er Uhu, sowie die bei der hohen Jagd zur
‚wendung kommenden Hunderassen und
affen.
_ Hilfreich, Dr. O., Der kranke Hund. Ein
meinverständlicher Ratgeber für Hunde-
stær, insbesondere für Jäger. Dritte, ver-
hehrte und verbesserte Auflage; neu bearbei-
tt von Tierarzt Wernicke, Spezialarzt für
Uindekrankheiten in Berlin. Mit einer Far-
wntafel und 45 Abbildungen im Texte. Neu-
damm 191 =
IL l. Verlag J. Neumann. Preis:
| Porstl, Jahresbericht f. d. Jahr 1911.
Tey.
Es werden die Krankheiten des Hundes
und deren Behandlung klar und gemeinfaß-
lich besprochen und auf einer farbigen Tafel
das Knochengerüst des Hundes und die Lage
der wichtigsten Organe veranschaulicht.
Löns, Herm., Kraut und Lot. Ein Buch
für Jäger und Heger. Hannover bei Ad.
Sponholz. Preis: 4.20 Mk.
In Form einzelner Erzählungen werden
dem Anfänger Lehren über alles erteilt, was
er zu tun und zu lassen hat, um ein tüchtiger
Jäger zu werden.
Müller, Dr. Georg, Kgl. Sächsischer Ober-
Medizinalrat, o. Professor und Direktor der
Klinik für kleinere Haustiere an der Kgl.
Tierärztl. Hochschule zu Dresden, Der ge-
sunde Hund. Zweite neubearbeitete Auflage.
Berlin. Verlag Paul Parey. Preis: 2.50 Mk.
Es werden behandelt Geschichte, Körper-
bau, Rassen, Aufzucht, Pflege, die schmerz-
lose Tötung ete. des Hundes.
Derselbe, Der kranke Hund. Dritte neu
bearbeitete Auflage. Berlin. Verlag Paul Pa-
Preis: 2.50 Mk.
Eine Anleitung zur Erkennung, Heilung
und Verhütung der hauptsächlichsten Hunde-
krankheiten.
Oberländer (Rehfus- Oberländer), Die
Dressur und Führung des Gebrauchshundes.
Siebente vermehrte und verbesserte Auflage
mit vielen Abbildungen. Neudamm. J. Neu-
mann. Preis: 6 Mk.
Ein Lehrbuch für die Erziehung des rohen
Hundes, für die Parforcedressur, die Führung
im ersten und zweiten Feld, die Korrektion
verdorbener Hunde ete.
Schepper, Fr., Privatförster, Die ratio-
nelle Wildfütterung, insbesondere die Winter-
fütterung des Rehwildes. Verlag J. Neumann,
Neudamm. Preis: 2.50 Mk.
Verfasser verwirft die offenen, nur dureh
ein Dach iberdeckten Futterraufen und Krip-
pen und empfiehlt eine von ihm konstruierte,
höchst einfach herzustellende automatische
Futterkrippe; außerdem bespricht er die ver-
schiedenen Wild-Futtermittel.
Schlotfeldt, Ernst, Die Aufzucht junger
Hunde. Verlag Hachmeister & Thal, Leipzig.
Preis: 20 Pfg.
Derselbe: Dressur und Führung des Vor-
stehhundes. Preis: 20 Pfg.
Derselbe: Erziehung und Dressur des
Luxushundes. Preis: 20 Pfg.
Seibt, H. M., Kal. Sächs. Oberförster, Das
Schälen des Rotwildes. Berlin. Verlag Paul
Parey. Preis: 1.60 Mk.
Es werden die Fragen behandelt: 1. Wo
und unter welehen Verhältnissen .schält das
Rotwild? 2. Gibt es eine annehmbare Er-
klärung für die Schälursache? 3. Welche Vor-
16
Deutsches Sprachgebiet.
beugungsmaßregeln dienen zur Verhütung
und Verringerung des Schälschadens?
Wald und Jagd zu Anfang des XVI. Jahr-
hunderts und die Entstehung des Bauern-
krieges. Von Prof. Dr. Anton Bühler. Tü-
bingen. Verlag von J. C. B. Mohr (Paul Sie-
beck). Preis: 80 Pfg. |
Interessante Schilderung der bäuerlichen
Verhältnisse zu Anfang des 16. Jahrhunderts
und deren Folgen.
b. Zeitschriften-Literatur.
Hat der Jagdberechtigte in Preußen das
Recht, krankes Wild zu töten? W. H. Nr. 5.
Der Artikel kommt zu dem Ergebnisse, daß
es wünschenswert wäre, den Jagdberechtig-
ten die Ermächtigung zu geben, unter der Be-
dingung krankes Wild zu töten, daß von der
Erlegung eines derartigen Stückes Wild der
Jagdpolizeibehörde Anzeige zu machen ist,
die dann nach ihrem Ermessen in eine Prü-
fung eintreten kann, ob die Tötung gerecht-
fertigt war.
Zum Begriff des Miteigentums bei der Ril-
dung von Eigenjagdbezirken von Gansz,
Rechtsanwalt und Notar in Burgsteinfurt. W.
H. No. 15. Es wird die Frage besprochen, ob
Eigenjagdbezirke dadurch gebildet werden
können, daß kleinere Grundbesitzer sich wech-
selseitig einen geringen ideellen Anteil ihres
Eigentums übertragen, und die Gültigkeit sol-
cher Verträge behauptet.
Von der Lungenwurmseuche beim Reh-
wilde. Förster Neumann-Madlıitz. W. H. No.
29. Derselbe empfiehlt als Gegenmittel die
Kupfersalzpräparate „Wildheil“ von Dr. Mar-
quart-Bonn, ferner das Wildkraftfutter des
Fabrikanten A. Rakebrand in Walkenried
(Harz), das medizinische Wildfutterpulver
von A. Apfel in Öttenstein (Braunschweig),
das Auslegen von Pfannensteinen von der
Kgl. Saline in Schoenebeck a. E. und vor
allem die Hege mit der Büchse. Geschlechts-
verhältnis: 2 Ricken auf 1 Rehbock.
Auch @. v. Kries, D. J. Z. Bd. 58 No. 11,
teilt mit, daß er die Lungenwurmseuche bei
Schafen erfolgreich mit Kupfersalzen behan-
delt habe.
Demgegenüber sucht Prof. Dr. Olt-Gießen
in einer Abhandlung: „Gefährden Schafe die
Rehe durch Übertragung der Lungenwür-
mer?“ D. J. Z. Bd. 58 No. 11 die Ausführung
des Herrn v. Kries zu widerlegen.
Zur Bekämpfung der Lungenwurmseuche.
Von Dr. Max Hoffmann, Barmen. W. H. No.
37. Verfasser bezweifelt den günstigen Ein-
fluß der Kupfersalzpräparate und empfiehlt
bei auftretender Seuche baldmöglichste Re-
duktion des Wildstandes, Herbeiführung eines
normalen Geschlechtsverhältnisses, Vergraben
122
Jagd- und Fischere
des Fallwildes und Bestreuen mit pulv
tem Kupfervitriol. |
Sind die Lungenwürmer der Rehei
chenerzeuger, wie Gräfin Prof. Dr. v. 4
behauptet? Von Prof. Dr. Olt-Gießen.$
Z. Bd. 58 No. 37. Prof. Olt bestreitet, da
Masseneingehen der Rehe am Rhein ete
Folge der Lungenwürmer, wie Gräfin v
den behauptet, sei, hält es vielmehr fü
Folge einer infektiösen Darmerkras
welche mit Lungenwürmern, die unter
schen, Rehen und Schafen allgemein ve
tet seien, in keinerlei Beziehung stehe.
besäßen die Kupfersalze nicht die Gi
kung auf Strongyliden, die Gräfin v. L
diesen Mitteln zuschreibe.
Sterben Rehe an Lungenwurmseurhä
Prof. Dr. Olt-Gießen. D. J. Z. Bd. 57 N
Auf Grund seiner Untersuchungen kom
zu dem gleichen Ergebnis, daß Lungenvwi
das seuchenhafte Eingehen der Rehe nic
dingten, daß dagegen durch Bakterien
tionen verursachte Epidemien in den |
Jahren unter den Rehen bedenklich übe
genommen hätten. ;
Die Rehe sterben an Lungenwurm
(Erwiderung an Herrn Prof. Dr. 0
Gießen) von Prof. Dr. Gräfin von Lind
J. Z. Bd. 57 No. 28.
Nein, Rehe gehen nicht an Lungenu
seuche ein! (Antwort auf die Entge
der Gräfin Prof. Dr. von Linden) von
Dr. Olt. D. J. Z. Bd. 57 No. 29.
Von der Lungenwurmseuche. Vol
Stroh. Augsburg. D. J. Z. Bd. 57 No. %.
fasser tritt der Ansicht des Prof. Dr. Ol
Den gleichen Standpunkt nimmt Dr.:
ein in einer Abhandlung: „Kritische
Lungenwurmseuche“. D. J. Z. Bd. 57 \
Kreistierarzt Dr. Profe- Köln mmn
einer Antwort: „Die Bedeutung der Lw
würmer für das Eingehen von Wild“, D.
Bd. 58 No. 22, den Standpunkt ein, dab
ebenso wie Haustiere und Hasen, und
unter besonderen, noch unbekannten Um
den auch in größerer Anzahl, also sei
artig, an Lungenwürmern eingehen kü!
hält aber nicht für erwiesen, daB das
sterben in den verschiedenen Reviere!
Rheinprovinz immer auf die gleiche U":
-—- die Lungenwürmer — zuriückzuführe!
Die von Gräfin von Linden zur Bekämp
der Lungenwurmerkrankung angegel
Mittel bieten nach seiner Ansicht keine
sicht auf Erfolg. n
Die im Haarwild und in Haussäuge'
lebenden Strongyliden. Von Prof. v. Lin
Göttingen. Eine volle Klärung des Einfl
der Lungenwürmer auf das in vielen C°
den erfolgte massenhafte Eingehen der |
haben alle diese interessanten und lehrre!
bes Sprachgebiet.
iten noch nicht gebracht. Als feststehend
ft dagegen m. E. die Unwirksamkeit der
‘ biersalzpräparate auf die Lungenwurm-
he zu erachten sein.
her Wild- und Vogeljagd in Italien von
stmeister Schwaab - Vilsbiburg. F. Zbl.,
VIL Der Vogelmord in Italien wird
eigener Anschauung in grellen Farben
-tildert und alle Bemühungen, die italie-
e Nation für unsere Vogelschutzbestre-
en zu gewinnen, werden für gänzlich aus-
slos erklärt.
velche Bedeutung haben Wege in Jagd-
kien? v. Simon, Bürgermeister a. D. W.
"0.35 u. 36. Bei der Bildung und Erör-
ng des F'ortbestandes gemeinschaftlicher
Eigen-Jagdbezirke bereitet häufig die
: Schwierigkeiten, ob Wege den Zusam-
ag einzelner Flächen herstellen oder
Frechen. Diese Frage wird eingehend
elt unter Bezugnahme auf einschlägige
"dungen der O. V. G.
Beitrag zur Haftung des Wilderers für
‘nersatz. Von Justizrat Dr. Lehfeld.
|. No. 50. Wer fremdes Jagdrecht ver-
..Wiegeht zugleich eine unerlaubte Hand-
‚find ist dadurch auch gemäß $ 823 ff.
:#B. zum Schadenersatz verpflichtet. Bet
inung der Schadenersatzpflicht ist immer
nze Interesse, der positive Schaden und
‚Sentgangene Gewinn zu ersetzen.
. ngene Gewinn umfaßt diejenigen Vor-
die nach dem gewöhnlichen Laufe der
‚oder den vorhandenen besonderen Um-
‘en mit Wahrscheinlichkeit erwartet wer-
Ir Jagdverträge in den Staatsforsten.
H. J. D. J. Z. Bd. 57 No. 19. Der ano-
œ Verfasser empfiehlt die Verpachtung
Jagd in den Staatsforsten unter der selbst-
*tindlichen Voraussetzung, daß den be-
“-tirten Interessen der Forstbeamten in an-
rssener Weise Rechnung getragen werde.
Verpachtung fiskalischer Jagden? Von
ärdgerichtsdirektor Dr. Angerer-Leipzig.
J. Z. Bd. 57 No. 25. Verfasser be-
“Wt die Frage, ob sich eine Verpachtung
Jagd in den Staatsforsten empfehle,
schließt seine Erörterungen mit den
in: „Deshalb um des deutschen Weid-
Sss willen nirgends im Deutschen Reiche
Verachtung der fiskalischen Jagden an Pri-
"7e, sondern Administration durch die Grün-
t-ke im Staatsdienste! DaB diese dabei kei-
r-n Gewinn machen, der übrigens schwerlich
zroß sein könnte, läßt sich gewiß auf andere
‘» @% erreichen.“
Die Verpachtung fiskalischer Jagden von
a Wense, Kammerherr u. Ritterguts-
Dr a Verfasser kommt zu dem gleichen
-7 gebnisse und spricht die Hoffnung aus, daß
123
Der
Jagd- und Fischereibetrieb.
die Staatsregierung auch künftig alle Anre-
gungen zur Verpachtung der Jagd entschieden
ven werde zum Segen für Wald und
ild.
Über die Verhandlungen des Preuß. Abge-
ordnetenhauses über die Verpachtung der
Jagd in den preuß. Staatsforsten wird in
No. 8 W. H. eingehend berichtet. Das Abge-
ordnetenhaus stellte sich einmütig — mit
Ausnahme der Sozialdemokraten — auf den
Standpunkt, daß die Jagd nicht verpachtet
werden dürfe, sondern durch die Forstbeam-
ten zu administrieren sei.
Die Rechte der Jagdberechtigten, Schutz-
beamten und Aufseher gegenüber den Wild-
dieben. Von A. Ebner. D. J. Z. Bd. 57 No. 8
und 9.
Zur wirtschaftlichen Bedeutung des deut-
schen Fuchses. Von C. Brock. D. J. Z. Bd.
97 No.10. Verfasser hält es für die Pflicht
des Weidmannes, zwar die Vermehrung des
Fuchses in Schranken zu halten, den ebenso
nützlichen wie schädlichen Fuchs aber nicht
auszurotten.
Moderne Naturschutzbestrebungen. Von
W. K. D. J. Z. Bd. 57 No. 26. Mit Recht wird
auf die übertriebenen Forderungen der mo-
dernen Naturschützler hingewiesen und be-
merkt, daß sich die Jägerei bis jetzt am aller-
meisten auf dem Gebiete des praktischen Na-
turschutzes betätigt habe. Daher solle man
sich nicht durch maßlose Forderungen mit
dieser überwerfen, denn mit Unduldsamkeit,
Übertreibung und Verkennung der wahren
Lage der Dinge lasse sich selbst für eine gute
Sache nur schwer Propaganda machen.
ll. Fischerei.
a. Selbständige Schriften.
Benecke, weil. Prof. Dr. Berth, Die Teich-
wirtschaft. Neubearbeitet von H. v. Deb-
eg Berlin. Verlag Paul Parey. Preis:
2 Mk
Eine praktische Anleitung zur Anlage von
Teichen und deren Nutzung nebst einer An-
leitung zur Ausnutzung der Gewässer durch
Krebse.
Heintz, Dr. Karl, Der Angelsport im Süß-
wasser. Zweite neubearbeitete Auflage. Mün-
chen u. Berlin, Verlag von R. Oldenbourg.
Verf. bespricht die Angelgerätschaften,
die Köder, die Angelmethoden, die für den
Sportfischer in Betracht kommenden Süß-
wasserfische, deren Bau und Lebensweise, und
gibt dem Sportfischer allgemeine Gesichts-
punkte und Verhaltungsmaßregeln.
Heyking, Fischereidirektor a. D., Die der
Fischerei schädlichen und nützlichen Wasser-
pflanzen in Teichen, Seen und Flüssen. Neu-
damm, Verlag J. Neumann. Preis: 2.50 Mk.
Deutsches Sprachgebiet.
Die einzelnen Wasserpflanzen werden be-
sprochen und eine Anleitung zu ihrer Anlage,
Pflege, Erhaltung, Ernte, Verwendung, Nie-
derhaltung und Vernichtung gegeben.
Tung, Albin, Fischweid und Süßwasser-
leben im Wechsel der Monate. Berlin, Verlag
Paul Parey. Preis: 2.50 Mk.
In Plaudereien, deren Inhalt sich an den
Kreislauf des Jahres anschließt, berührt Ver-
fasser alle mit Fischen und Fischerei zusam-
menhängenden (Gegenstände und teilt die
wichtigsten Ergebnisse der Süßwassererfor-
schung, angewandt auf die praktische Aus-
übung der Fischerei, der Fischzucht und des
Fischsports, mit.
Deutscher Fischerei-Kalender 1912. Bear-
beitet von Dr. H. Reuß. München. Verlag der
Allgemeinen Fischerei-Zeitung. Preis: 1.80
Mark.
Der Kalender enthält außer Kalendarium
und Tabellen lehrreiehe Mitteilungen über die
Bewirtschaftung von Seen, Teichen, Bächen,
den Transport lebender Fische, Verhaltungs-
maßregeln bei Fischkrankheiten etc.
b. Zeitschriften-Literatur.
Über die Fischerei in den Talsperren be-
richtet Geheim. Regierungsrat Eberts-Cassel.
Fi. Z. S. 409 u. 799. A. Fi. Z. S. 94. Jahrbuch
e Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft.
Als ersten Grundsatz für die Talsperren-
bewirtschaftung stellt er auf: Sorgfältigste
Regulierung des Fischbestandes durch inten-
sive Abfischung und entsprechend reichliches
Einsetzen von Jungfischen. Die Abfischung
hat zu erfolgen mit Zugnetzen, Stellnetzen,
Reusen und Angeln. Am meisten zu empfeh-
len ist die Anwendung des Zugnetzes. Um
dieses anwenden zu können, müssen größere
Flächen des Sperrbeckens in zweckentspre-
chender Weise zur Zugnetzfischerei hergerich-
tet werden. Zur Heranziehung der Besatz-
fische ist eine Brutanstalt mit einigen Auf-
zuchtteichen anzulegen.
Fischereiberechtigungen in Talsperren.
Von Rechtsanwalt Dr. Leo Vossen. Zeitschrift
für die gesamte Wasserwirtschaft, Heft 19.
Verfasser kommt zu dem Ergebnis, daß das
Fischereirecht ın den Talsperren dem Tal-
sperreneigentimer dann ausschließlich zu-
steht, wenn infolge natürlicher oder künst-
licher Hindernisse ein Fischwechsel nicht
stattfinden kann, die Talsperre also als ein ge-
schlossenes Gewässer anzusehen ist. Wollte
man aber selbst eine Talsperre als einen ver-
hreiterten Bach und ausgetretenen Bach oder
sonstigen Privatfluß ansehen, so würde auch
dann der Talsperreneigentümer in erster
Linie fischereiberechtigt sein, weil in diesem
Falle mit dem Bache auch die Fische in das
124
Jagd- und Fischereike
Gebiet des Talsperreneigentümers getr
sind. Um allen Zweifeln vorzubeugen, s
dringend zu empfehlen, die Talsperre vor
setzes wegen zu „geschlossenen Gewässer:
erklären.
Iydrobiologische und fischereiliche U
suchungen an den westfälischen Talspe
Von Aug. Thienemann, Münster W. la
J. Paul Parey, Berlin.
Die Arbeit liefert den wichtigen Be
daß es den Fischen in den Talsperren nie
Nahrung fehlt. Auffallen muß die Bel
tung, daß die Forellen, wenn im Herbs
Wasser in den Sperren einen niedrigen |
erreicht und damit die Fische auf engen]
zusammengedrängt werden, sich nicht g
seitig auffressen. Sollten denn die Talspı
Forellen ganz ihre Natur verändern?
ist es, daB die größeren Forellen die klei
auffressen und in den Talsperren wird
erst recht der Fall sein!
In dem Abschnitt „Vorschläge für di
bung des Fischereibetriebes in den
sperren“ bringt Verfasser nichts Neue
empfiehlt im wesentlichen die von Ebern
Huppertz von jeher in erster Linie empft
Herrichtung möglichst großer Flächa.
Netzfischerei, verwirft aber die von ı
ebenfalls empfohlene Anlage von Dänm
oberen, alljährlich wasserfrei werdenden
des Sperrbeckens. Hierbei verkennt e
Bedeutung der durch diese Dämme herg
ten Stauflächen als Nahrungserhalter
Nahrungserzeuger, aber auch als Mitte
Erleichterung der Abfischung. Er meint,
Fallen des Wassers würden durch dies
wenig Fische zurückgehalten, die meiste
teten sich rechtzeitig in das tiefere W
Er verweist hierbei auf die Versetalsper!
dieser seien durch einen solchen Damm
etwa 30 Forellen im Gewichte von 10 k
rückgehalten worden. Der Jahresertras
ser Sperre betrug im ganzen 114 kg. Es 4
also ungefähr der 10. Teil des ganzen Ja
ertrags durch den Damm zurückgehalten.
verhältnismäßig recht ansehnlicher
der bei wiederholtem Steigen und Falleı
Wassers im Laufe eines Jahres noch ver
facht werden kann. Hierbei fragt es sich.
noch, ob die Dammanlage an zweckmäl
Stelle erfolgt ist. Die Lage des Damme
natürlich für seine Wirkung ausschlaggel
Die weitere Befürchtung Thienemann s,
die Dämme nicht standhielten, ist be
durch die Erfahrung widerlegt.
Mit der Hebung der Fischerei in uns
Kolonien beschäftigt sich Dr. Brühl und í
fiehlt u. a. das Trocknen der Fische zu
portzwecken. Fi. Z. 198. |
Das Auftreten der Furunl:ulose in Fore
gewässern wird aus verschiedenen Gege!
|
ktika Sprachgebiet.
meldet. Fi. Z. 550 u. 825. Das Wesen der
rankheit wird behandelt A. Fi. Z. 309.
Am 12. November 1911 fand zu Naumburg
Saale eine sehr zahlreich besuchte Ver-
ımlung statt, um gegen die fortschreitende
erunreinigung der Flußläufe durch die Kali-
eke Protest zu erheben. Wie in der Fi. Z.
f und in der A. Fi. Z. 510 mitgeteilt
ird, wurde einstimmig folgende Resolution
faßt: „Es ist festgestellt, daB durch die Ab-
tung der Endlaugen der Chlorkaliumfabri-
n in die Flußläufe ernste Gefahren und
were Schädigungen für viele Bezirke
eutschlands entstehen. Besonders leiden die
wirtschaft und die Fischerei, viele In-
itriezweige und die Städte und Dörfer,
mn Bewohner auf das verunreinigte Wasser
wiesen sind. Wir sind der Überzeugung,
es der Kaliindustrie aus eigener Kraft
irlich ist, das ganze Übel durch Unschäd-
tmachung der Endlaugen zu beseitigen.
i.. de Kaliindustrie selbst aber die nötigen
Kritte nicht ergreifen, so rufen wir die Hilfe
on Behörden und gesetzgebenden
üıperschaften an. Die Schäden sind schon
ste unerträglich. Deshalb muß der alte Zu-
il, wie er vor dem Entstehen der Kali-
Kutrie war, wiederhergestellt werden. Die
fiden werden aber immer unerträglicher
trien, je mehr die Kaliindustrie aufblüht.
mh wir wünschen die weitere Entwicklung
k deutschen Kaliindustrie, aber wir müssen
ter Recht fordern, daß die Kaliindustrie die
Widen, die ihr Betrieb mit sich bringt, be-
“.ztund nicht ihre Lasten auf Unbeteiligte
bvilzt, die schwer darunter leiden. Wer die
tele haben will, darf nicht die Nachteile
biren zuschieben.“‘
Die Fischerei im Reichshaushaltsetat und
preuß. Staatshaushaltsetat 1911 und die
"lungen des Abgeordnetenhauses über die-
b Etat. Fi. Z. 55, A. Fi. Z. 75.
Außer den Ausgaben für die Fischerei-
mten (Oberfischmeister, Fischmeister) sind
u preub. Etat zur Hebung der Fischerei:
100 Mk. und im Reichshaushaltsetat zur
rderung der Binnenfischerei: 85000 Mk.,
ir Förderung der Seefischerei: 550 000 Mk.
1. worfen. Diese beiden Reichsfonds sind
Ikrtragbar.
er preuß. Fischerei- und der preuß. Was-
rsetzentwurf sind Gegenstand eifriger
a erungen. Fi. Z. 38, 73, 234, 541, 559,
H i46. Veröffentlichungen des Kgl. Preuß.
ules - Ökonomie - Collegiums, Heft 7, 1911.
“ir eingehend hat sich der „Westdeutsche
„cherei- Verband“ mit dem Fischerei-Gesetz-
warf beschäftigt. Neben mancherlei an-
e zweckmäßigen Vorschlägen empfiehlt
= u Einführung eines Fischereischeines
n Analogie des Jagdscheines. Fi. Z. 749.
125
Jagd- und Fischereibetrieb.
Über die Wirkungen plötzlicher Tempera-
iurschwankungen auf die Eier und Brut von
nn Von Dr. Waller Hein. A. F. Z.
. 505.
Verfasser weist an der Hand der Ergeb-
nisse von über 80 Erbrütungsversuchen nach,
daß die Einwirkungen plötzlicher Tempera-
turschwankungen bei weitem nicht die Stö-
rungen in der Entwicklung der Eier hervor-
rufen, wie man das bisher allgemein annahm.
Die Versuche zeigten, daß die Widerstands-
fähigkeit der Eier in den einzelnen Zeit-
abschnitten der Entwickelung gegen mecha-
nische Störungen sehr erheblich schwankt, daß
sie im zweiten Fünftel der Bebrütungsdauer
sehr gering, im vierten und fünften Fünftel
hingegen sehr groß ist.
Die von vielen Seiten angeregte Fracht-
ermäßigung für Süßwasserfische, welche
bedauerlicherweise u. E. infolge ungenügender
Vertretung seitens der Binnenfischerei-Inter-
essenten von der Eisenbahnverwaltung abge-
lehnt worden ist, wird besprochen A. Fi. Z.
461. D
Zur Blutauffrischung der degenerierten
Regenbogenforelle, unseres besten Teich-
fisches unter den Salmoniden, wurden 1911
von verschiedenen Seiten Regenbogenforellen-
Eier aus den Vereinigten Staaten von Nord-
amerika eingeführt. A. Fi. Z. 32 u. 261.
Zur Degeneration der Regenbogenforelle.
Von Dr. Marianne Plehn. A. Fi. Z. No. 52.
Zur Verhinderung einer Degeneration wird
empfohlen: Sorgfalt bei der Fütterung; vor
allem Verminderung fetten Fütterns und Bei-
gabe (wenigstens zeitweise) natürlicher fri-
scher Nahrung.
Zum Bezuge von Regenbogenforellen aus
Amerika. Von Fr. Nanz. A. Fi. Z. No. 52.
Es wird über die erfolgreiche Einführung
verschiedener neuer Regenbogenforellen-Eier-
sendungen aus Amerika berichtet, und es wer-
den neue Sendungen für das nächste Jahr in
Aussicht gestellt.
Zur Frage der Perlbildung in unseren Süß-
wassermuscheln. Dr. Walter Hein-München.
A. Fi. Z. 166.
Zur Kenntnis der Schalenregeneration bei
der Flußperlmuschel.e Von August Rubbel.
Aus dem Zool. Institut in Marburg. Zoolo-
gischer Anzeiger. XXXVII No. 8, 9. März
1911. s
Die Entstehung der Perlen bei Margari-
tana margaritifera. Von demselben Ver-
fasser. Zoologischer Anzeiger. XXXVII. No.
19, 20. April 1911. l
Neuere Beobachtungen über Alter und
Wachstum von Lachs und Forelle. Von Dr.
M. Plehn-München. A. Fi. Z. 103. l
Doutsches Sprachgebiet.
Über praktische Teichmönche aus Eisen-
beton. Von Kreisfischereisachverständigem
Colb in Erlangen. A. Fi. Z. 54.
Der deutsche Fischsport, ein Mittel zur He-
bung der Fischerei und ein Beschützer natio-
naler Binnengewässer. Von Prov. Fischerei-
direktor a. D. Heyking. D. Fi. C. Dezember
1911. Verfasser weist auf die zunehmende Ver-
schmutzung der Gewässer hin und betrachtet
den Fischsport als den besten Bundesgenossen
im Kampfe gegen die Gewässerverunreini-
gung.
Die Bewirtschaftung der Forellengewässer.
Von Fischerei-Verwalter Dießner. D. Fi. C.
Mai-, Juni-Heft 1911.
Das Schonen in der Fischerei. Von Prof.
Paul Schiemenz. D. Fi. C. Juli 1911. Ver-
fasser weist zunächst auf die ungeheure Ver-
mehrung der Fische hin. Von den Fische-
reien und der Fischbrut müsse ein sehr großer
Teil zugrunde gehen, alle Brut würde gar
nicht bestehen können. Je dichter die Brut
stehe, desto stärker sei die Entwicklung ihrer
Feinde und vor allem auch der Krankheiten;
desto größer also der Verlust. Es sei daher
zwecklos, sehr große Mengen an Laichfischen
an einem Orte laichen zu lassen. Hierdurch
rechtfertige sich unter Umständen der Fang
von Laichfischen zur Laichzeit. Unterlasse
man das Fangen der Überzahl der Fische zur
Laichzeit, dann tue man dem Gewässer durch-
aus keinen Gefallen, ganz im Gegenteil. In
jedem Gewässer könne sich nur eine bestimmte
Menge von Fischen ernähren. Bei der Teich-
wirtschaft, aber auch bei der Wildfischerei
müsse das richtige Verhältnis der Nahrungs-
menge zu der Zahl der Fische mehr wie bisher
126
Jagà- und Fischerei"
ewürdigt werden. Die Bestimmungen
chonzeiten, Laichschonreviere müßten
nach geändert werden. Weiter werden
Vorschriften über Minimalmaß und Mas
weite besprochen und darauf hingewiesen
es in jeder Beziehung verkehrt sei, übern
große Fische in einem Fischgewässer zu
den. Diese seien minderwertig und die
Ben Raubfische vernichteten eine ungla
große Menge andere Fische. Unter Un
den müßten aber auch die kleinen unter f
gen Fische gefangen werden, nämlich
wenn sich eine Art über Gebühr ven
habe. i
In Seen, in denen die Wirtschaft in
Hand oder in der einer Genossenschaft.:
welche nach einheitlichen Prinzipien 1
sei jede Art der Schonung, also jede Bese '"
kung der Fischerei nicht nur überflüssig ,
dern schädlich. Die gegenwärtigen $ ~
vorschriften seien wenig wirksam. ``
regenreichen Jahren vermehrten sid
Fische stark, nach regenarmen vermin `’
sie sich, ganz einerlei, ob man schond
nicht. Da wo viele Fischer auf eigenei: -
nung auf einem und demselben
fischten, bestehe allerdings die Gefaht -
Raubfischerei getrieben werde. Da mi ..:
Gesetzgebung bis zu einem gewissen |
eingreifen und den Raubfischern das ]-:
werk legen. Aber auch für diesen Fa
dürften die geltenden Schonbestimm |
einer eingehenden Revision. Zu viel
nung sei nie gut. Ein (jewässer.gedeih
besten bei vernünftiger, aber intensive.
fischung!
e—n
(nische Schutzgebiete.
127
Deutsch-Ostafrika.
ee ei a | TER - m a
I. Deutsch-Ostafrika.
Rackow, Hermann, Die Nutzbarmachung
Urwälder in unseren Kolonien. Zeitschrift
Kolonial - Maschinenbau und Technik.
‚Waährg. Nr. 11 S. 188.
Allgemeine Betrachtungen über Wert und
ntzung der Wälder unserer Schutz-
ete.
Holtz, W., Einiges über das Vorkommen,
Wachstum und die Kultur des M goa-Kaut-
ırbaumes. (Mascarenhasia elastica.) B. ü.
i DOA., Bd. III, H. 5, 1911. Mit
afeln.
Perichtet über das Vorkommen dieses Bau-
‚ler in dem Alluvialgebiet des engeren
sengürtels von Daressalam bis zum Rufiyi
tntt, der dahinter liegenden Höhenregion
WR vorwiegend lehmiger Bodenbeschaffen-
taber mehr oder weniger fehlt. Dieser
im, der eines ständig feuchten Standortes
stagnierender Nässe bedarf, wird von den
æm auf Kautschuk genützt, allerdings ım
ıtbaubetrieb, sodaß, um seine Vernichtung
'erhüten, der Erlaß einer Schutzverord-
ıg wünschenswert wäre; denn wenn er
ch, was Kautschukproduktion anbetrifft,
kt nicht erstklassig ist.
| Derselbe: Der Minsirowald in Deutsch-
idu, seine Beschaffenheit, sein Wert und
kine wirtschaftliche Bedeutung. B. ü. L. u. F.
tDOA. Bd. III, H. 5, 1911. Mit 7 Tafeln.
: Der innerhalb des sog. Kagera - Bogens
fischen Kagera und der deutsch-englischen
tenze gelegene Wald enthält schätzungsweise
em bestocktes Gebiet von 20,000 ha ausschlieB-
Deutsche Schutzgebiete.
richterstatter: Großh. Hess. Forstassessor L. Schuster in Daressalam, Deutsch-Ostafrika.
lich Alluvialwälder; anhaltende Bodennässe
ist nur auf verhältnismäßig kleinem Areal
vorhanden, während der Boden im übrigen
auf die Dauer der Trockenzeit und darüber
hinaus ganz oder nahezu austrocknet. In be-
zug auf Bestockung und Wuchs zeigt der
Minsirowald, der auf dem größten Teil der
Fläche ein dem typischen Femelwald mehr
oder weniger nahe kommendes Waldbild auf-
weist, günstige Verhältnisse, da er sich fast
nur aus Kernwüchsen zusammensetzt. Die
gut geschlossenen Bestände haben bei über-
wiegender Einzelmischung eine deutliche
Scheidung von Ober- und Unterstand, der
erstere bis zu 30 m hoch und von oft beträcht-
lichen Stärkedimensionen. Die Gesamtzahl der
Holzarten, die im betr. Wald gefunden sind,
ist ziemlich groß, jedoch beteiligen sich nur
relativ wenige an der Bestandsbildung. Der
Verfasser gibt eine Übersicht über die fest-
gestellten Holzarten, geordnet auf Grund ihrer
Häufigkeit und getrenntnach Ober- und Unter-
stand, unter kurzer Beschreibung der Blätter,
Früchte etc. nebst Bemerkungen über Wachs-
tum, forstliches Verhalten ete.; es werden für
den Oberstand 28 Arten aufgezählt, von denen
z. T. nur die Eingeborenennamen bekannt
sind, für den Unterstand 22 Arten. Der Unter-
wuchs rekrutiert sich aus den Jungwiüchsen,
einigen Straucharten, zahlreichen Lianen ete.,
die Bodenbedeckung ist spärlich, Streu- und
Humusdecke sehr dürftig. Auf Grund von
Probeaufnahmen wird die Zahl der Stämme
für Oberstand auf 450, für Unterstand auf
130 Stück veranschlagt. Mittelhöhe im Ober-
stand ca. 25 m, im Unterstand ca. 12 m, Mittel-
durchmesser 15—30 em, bezw. 1—14 cm. Holz-
vorrat an haubarer Masse wird auf 1,400,000
fm berechnet. Bemerkungen über die bis-
herige Bedeutung des Waldes und über seinen
Wert und seine künftige Bedeutung als Wirt-
schaftsobjekt schließen die Studie. _
v. Trotha, Der Wald um Tabora. Notizbl.
d. K. B. Gart. u. Mus. Nr. 48 Bd. V. S. 212 ff.
Enthält eine Aufzählung der von dem Ver-
fasser in den Wäldern um Tabora gesammel-
Deutsche Schutzgebiete.
128
Deutsch-Ost;
ten Hölzer und Sträucher unter Angabe über
Blüte- und Fruktifikationszeit, der bei den
Eingeborenen üblichen Verwendungsart der-
selben ete.; im ganzen werden über 180 Arten
aufgezählt.
Feska, Prof. Dr. Max, Der Pflanzenbau in
den Tropen und Subtropen. Bd. 3.
Beschreibt vorzugsweise landwirtschaft-
liche Kulturen, jedoch auch einige der für die
tropische Forstwirtschaft wichtigen Kultur-
zweige, wie z. B. Anbau von Dividivi, Gerber-
akazie, Ficus ete.
Zimmermann, A., Uber Nutzhölzer. Pfl.
Jahrg. VII, S. 321.
Berichtet über Anbauversuche ostafrikani-
scher und ausländischer Holzarten in den An-
lagen der Biologisch-landwirtschaftlichen Sta-
tion Amani im Usambaragebiet. Von auslän-
dischen Koniferen haben sich namentlich
Cryptomeria japonica, Cupressus brasiliensis,
C. macrocarpa, Callitris robusta, Araucäria
brasiliensis und excelsa in Höhenlagen zwi-
schen 800 und 1100 m sehr gut entwickelt.
Teakholz versagt in dieser Höhe, hat aber bei
400—500 m Meereshöhe ein kräftiges Wachs-
tum. Von einheimischen ostafrikanischen
Nutzhölzern wurde Chlorophora excelsa an-
gepflanzt, das sich gut entwickelte, aber unter
Insektenfraß zu leiden hatte, ferner Erythro-
phloeum guineense und Calophyllum inophy]-
lum, sowie das westafrikauische Mahagony-
hoiz Khaya senegalensis. Es wird ferner hin-
gewiesen auf die Schonung bezw. Anzucht von
Dahlbergia Melanoxylon, das sog. Grenadille-
holz, das in guten Stücken einen Handelswert
bis zu 160 Mk. pro 1000 kg loco Hamburg be-
sitzt. Exportfähig sind aus Deutsch-Ostafrika
bei der Höhe der Bahn- und Schiffstransport-
frachten nur wertvolle Hölzer, während z. B.
Westafrika noch Hölzer zum Preise von 40 M.
oder gar 25—30 Mk. pro fm nach Hamburg
liefern kann.
Engler, Beiträge zur Flora von Afrika.
B. I. f. Syst. u. Pflanzengeogr. Bd. 47, S.
259 ff.
Botanische Beschreibung neuer Bäume aus
den Kolonien, vorzugsweise Kameruner und
ostafrikanischer Arten, den Familien der Bur-
seraceae, Anacardiaceae und Rutaceae ange-
hörend.
Sonderberichte der Forstverwaltung von
Deutsch-Ostafrika für das Jahr 1909. B. u.
L. u. F. in DOA. Bd. III, Heft 5, S. 289.
1. Forstbezirk Rufiyi. Reservierte Gesamt-
waldfläche am Schluß des Berichtsjahres:
18144 ha. Für den Mangrovenbezirk Jaya
wurde eine Forsteinrichtung geschaffen. Mit-
teilungen über die in den forstlichen Anlagen
von Mohoro vorgenommenen Neukulturen und
dereu Erfolge, iiber Nachbesserungen, Zwi-
schenkulturen etc. Aus Holzverwertung wur-
den etwas über 40000 Rp, aus Verpachtı
und diversen Einnahmen über 4000 Rp g
sodaß die Gesamteinnahme über 440
= rund 58500 Mk. betrug, denen eine Au
von rund 19000 Rp = rund 25500 Mk. g
überstand. Zum Einschlag kamen im Ber
jahr 7244,40 fm Nutz- und Brennholz, ı
6273,64 fm Haupt- und 970,76 fm Zwi
nutzung.
2. Forstbezirk Wilhelmstal (Verwal
bezirke Tanga, Pangani und Wilhelr
Reservierte Gresamtwaldfläche am Schh
Berichtsjahres: 48658 ha, in Reservieru:
griffen ca. 29000 ha. Folgen Angaben
Forstschutzmaßregeln (Anlage von |
schutzstreifen), über Anlage neuer Kul
Nachbesserungen, Ergebnisse der bish
Anbauversuche ete.Waldnutzung: DerSe
Magambawald ist an die Firma Wilkir
Wiese, die Mangroven von Tanga und
gani sind an die Firma Dehnhardt verp
Gesamteinnahme über 24000 Rp =
32000 Mk., Gesamtausgaben über 140
= rund 18600 Mk. |
3. Forstbezirk Moshi. Reservierte @
waldfläche 2500 ha. Weitere 40000 ha
fläche durch (renzfestlegung und Vi
kung für die Reservierung vorbereitet
sen Angaben iiber Forstschutz, über
begründung und -Verjüngung, Anb
suche, Waldnutzung und Verwaltung.
4. Forstbezirk Morogoro. Reservier
samtwaldfläche 33440 ha, rund 5000 ha
den zur Reservierung vorbereitet.
9. Forstbezirk Bagamoyo. Reservier
samtwaldfläche: 28251 ha. |
6. Forstbezirk Daressalam. Reservier
samtwaldfläche: 11733 -ha. Bei dem B
über Waldverjüngung wird bemerkt, da
in den älteren Waldreservaten infolg
Schutzes gegen Feuer, Rodungen und
schlag eine Besserung des Holzbestand
merkbar mache.
Forstwesen in Deutsch-Ostafrika. Zu
deutschen Schutzgebiete in Afrika un
Südsee 1909/10. Amtliche Jahresberichte
ausgegeben vom Reichskolonialamt 19)
Enthält in gedrängter Form die in de:
stehenden Arbeit niedergelegten Mitteilu
Die gesamte reservierte Waldfläche betru
Schluß des Berichtsjahres 382056 ha, d.
v. H. der Schutzgebietsfläche.
Jahresbericht des Biologisch - Land
schaftlichen Instituts Amani vom 1. :
1909 bis 31. März 1910. B. ü. L. u. F. i. 1
Pd. III, Heft 5. S. 263 ff.
Von ostafrikanischen Nutzhölzern W!
das afrikanische Mahagoni, das Mwule
und die Usambarazeder angebaut, Von
geführten Nutzhölzern verdient das Ziga!
(
leutsche Sehutzgebiete.
129
Deutsch-Ostafrika, Kamerun.
istenholz Cedrela odorata Erwähnung, das
ngebaut wurde und ein gutes Wachstum
gte.
Jahresbericht des Biologisch - Landwirt-
chaftlichen Instituts Amani vom 1. April
wio bis 31. März 1911. Pfi. VII S. 477 ff.
Kurzer Berächt über das Gedeihen der
lten Kulturen, über Neuanpflanzung von
\eacla, Eucalyptus und Casuarine ete.
Der Handel Deutsch-Ostafrikas 1910. Ohne
Yamen. D. Tropenpfl. 15. Jahrg. S. 449.
‘ Zusammenstellung über den Gesamthandel
%uıtsch-Ostafrikas im Jahr 1910 auf Grund
kr im deutschen Kolonialblatt veröffentlich-
n vierteljährlichen Übersichten. Ausfuhr an
Buu- und Nutzholz (roh und bearbeitet) 1910:
4140] kg im Werte von 369813 Mk., Brenn-
‘iz uud Holzkohlen: 135917 kg im Werte von
t Mk., Gerbhölzer und Gerbrinden: 2596102
kim Wert von 100588 Mk.
limmermann, A., Analyse von Akazien-
hude. PA. VII S. 419.
Rindenproben von dreijährigen Acacia
llıssıma und solche von fünfjährigen Acacia
urrens wurden an die Deutsche Versuchs-
stalt für Lederindustrie in Freiberg, an die
b- und Farbstoffextraktfabrik Feuerlein
Feuerbach-Stuttgart und an die Farb- und
Filstoffwerke von Karl Flesch in Frank-
fta. M. zur Untersuchung eingesandt. Die
Walysen, die wohl nach verschiedenen Me-
"len ausgeführt wurden, ergaben verschie-
ie Resultate: Bei Probe I 30,2 %, 34,7 % und
* gerbende Stoffe, bei Probe II 30,4 %,
ʻa und 37 % Gerbstoffsubstanz.
sben, ausgeführt im Laboratorium der
'bstoffextraktfabrik C. Feuerlein u. Co. in
urbach-Stuttgart. Ohne Namensnennung.
F- VII S. 315.
l. Dividivihülsen (Caesalpinia corearia)
12, Acacia subalata; in beiden Fällen sehr
te Resultate, zu 1. in ungemahlenem Zu-
md 39,0% Gerbsubstanz, in gemahlenem Zu-
ind 57,7% Gerbstoff, zu 2. 25,4 % gerbende
'hstanz, 3. Kernholzprobe von Acacia Su-
$ die in vielen Gegenden des Schutzgebie-
` ausgedehnte Bestände bildet und deren
he Verwandte die Acacia Catechu’ ist, aus
wana Suma enthaltene gerbende und fär-
De Substanz ist von gleicher oder doch
m“ ähnlicher Zusammensetzung wie die des
r ten Catechu. Gerbstoffsubstanz: 10,9% (bei
atechu zwischen 3 und 10% schwankend).
rn p chuster, L., Termiten am Teakholz. Z. f.
:{ Bd. VII. Nr. 2.
F
orstl, Jahresbericht f. d. Jahr 1911.
Kurze Notiz über Beschädigungen von
lebenden Teakholzbäumen durch Termiten.
Amtl. Anzeiger für Deutsch - Ostafrika.
XII. Jahrgang.
No. 18. Enthält Aufzählung einer Reihe
von Waldgebieten, deren Reservierung ausge-
sprochen wird.
Nr. 31. Enthält Bekanntmachung betr. die
Schaffung der drei Forstämter: Wilhelmstal
(Verwaltungsbezirke: Wilhelmstal, Moshi,
Tanga und Pangani), Dar-es-salam (Verwal-
tungsbezirke: Dar-es-salam, Bangamoyo, Mo-
rogoro und Mpapua) und Rufiyi (Verwal-
tungsbezirke: Mohoro, Kilwa und Lindi). Die
lokalen Forstbehörden, bisherigen Forstver-
waltungen, führen die Bezeichnung ‚‚Forst-
ämter“.
Nr. 46. Verordnung über Abänderung des
Jagdgesetzes. Als wichtigste Anderung ist
die Gewährung eines ausgedehnten Schutzes
für Elefanten zu betrachten, von dem auf den
großen Jagdschein von 450 Rp nunmehr nur
noch 2 Stück gegen besondere Abgabe von
550 Rp geschossen werden können. Auf den
großen Jagdschein von 450 Rp können wei-
ter geschossen werden: Nashorn, Giraffe, Ze-
bra, große Schraubenantilope, Spießbock und
Giraffengazelle; die übrigen Antilopen etc.
auf Jagdschein von 25 bezw. 50 Rp. Nr. 49
enthält nochmals das ganze Jagdgesetz in
seiner neuen Fassung nebst den Ausführungs-
bestimmungen, darunter unter anderen eine
Übersicht über die zurzeit bestehenden Wild-
reservate, von denen im ganzen 13 in Deutsch-
ostafrıka existieren. In summa dürfte unse-
rem ostafrikanischen Wild ein mehr wie hin-
reichender Schutz gewährleistet sein, wo-
durch hoffentlich das gänzlich unbegründete
Geschrei einer Clique von in Deutschland
wohnenden Herren, sowie das laute Gezeter
einiger Jagdzeitschriften und Tagesblätter
über angebliche Wildvernichtung in Ostafrika
verstummen wird.
ll. Kamerun.
Harms, H., Einige Nutzhölzer Kameruns.
II. Leguminosae. Notizblatt d. K. B. Gartens
u. Mus. z. Dahl. b. Stegl. App. XXI. No. 2.
Einleitend bemerkt der Verfasser: Bäume
aus der großen Familie der Leguminosen spie-
len sowohl im Urwalde Kameruns wie auch
in den Steppen und Baumsteppen dieser Ko-
lonie eine hervorragende Rolle. Die vorlie-
gende Schrift will nur eine knappgefaßte An-
leitung für die Erkennung der häufigsten Ar-
ten liefern, die zugleich als Nutzhölzer in
Rücksicht zu ziehen sind. Unsere gegenwär-
tige Kenntnis der Nutzhölzer Kameruns ist
noch so lückenhaft, daß es noch vieler Jahre
des Studiums und eifriger Sammeltätigkeit
17
Deutsche Schutzgebiete.
130
Kane
bedürfen wird, ehe auch nur eine vollständige
Darstellung der Nutzhölzer Kameruns aus
einer einzigen Familie, wie der Leguminosen,
geliefert werden kann.
Es werden im ganzen einige 40 Arten,
unter Beschreibung von drei neuen Arten, be-
handelt; eine Anzahl guter instruktiver Ab-
bildungen erhöht den Wert der Schrift ganz
beträchtlich.
Jentsch, Dr., Der Urwald Kameruns. Fol-
gerungen aus den auf der Expedition 1908/09
gewonnenen Erfahrungen in bezug auf den
Zustand und die Nutzbarmachung des Wal-
des. Mit 12 Bildern und 5 Holztafeln. Bei-
heft 1/2 zum „Tropenpflanzer“. 1911.
Bei der Erschließung des Kameruner Wal-
des, den der Verfasser auf 9 Millionen Hektar
(im Gegensatz zu Oberförster Schorkopf, der
6 Millionen Hektar unterstellt) schätzt, sind
zwei Aufgaben zu lösen: einmal die Gestaltung
der Nutzung der jetzt vorhandenen Vorräte
zu einer wirtschaftlichen und zweitens das
Ineinklangbringen zwischen Nutzung und Er-
haltung des Waldes. Im ersten Kapitel wird
über die Zusammensetzung und die Vorräte
der Waldungen eingehend berichtet, wobei auf
die Methode der Vorratsermittlungen und die
Ergebnisse der Probefilächen näher eingegan-
gen wird und die bereisten Waldgebiete nach
Vorräten und Holzarten geschildert werden.
Im zweiten Kapitel, das die Nutzung des Ka-
merunwaldes untersucht, wird einleitend be-
merkt, daß die Wälder in Kamerun forsttech-
nisch und volkswirtschaftlich als reif zur
Inangriffnahme der Holznutzung zu be-
zeichnen sind; natürlich hängt die Nutz-
barmachung in erster Linie von der Ver-
wertbarkeit des gewonnenen Holzes ab.
Mit Nutzung und Verwertung der vorhan-
denen Holzvorräte soll recht haushälterisch
verfahren werden, da dem Kameruner Wald
als Holzproduzent eine eminente Bedeutung
für das gesamte Wirtschaftsleben zukommt
und diese Bedeutung für die Zukunft umso
mehr zunimmt, je mehr die ursprünglichen
Waldvorräte in der Welt abnehmen; in glei-
chem Maße muß die Rücksicht auf die Schutz-
waldwirkungen des tropischen Waldes eine
haushälterische Wirtschaft zur Pflicht
machen. Nach Ablehnung der von Prof. Mayr
geäußerten Vorschläge über Ausnutzung un-
serer kolonialen Wälder führt Verfasser seine
eigenen Vorschläge aus: Überlassung der
Nutzung an die private Unternehmungslust
unter Stellung einfacher, in ihren Wirkungen
zu überschauender Bedingungen, unter Her-
stellung eines Staatseigentumsrechts an allem
Wald und unter Gewährung einer der nutz-
baren Holzmasse und der Regenerationsfähig-
keit des Waldes entsprechenden Konzessions-
dauer ohne Auferlegung der Verpflichtung
von Kulturarbeiten. Das dritte Kapitel
spricht die zur Erhaltung des Waldes zu t
fenden Maßnahmen, das vierte verbreitet
über die Ausgestaltung privater F
nutzungsunternehmungen und den Holztr
port. In den dem Buche beigefügten Anl:
werden unter anderem einige Kamer
Holzarten in bezug auf ihre technische
wendbarkeit beschrieben, ein Projekt fi
Anlage einer Holzdestillation aufgestellt
das Ergebnis der Untersuchungen von K,
runer Bodenproben mitgeteilt.
Forstwesen in Kamerun. In: Die ı
schen Schutzgebiete in Afrika und der
see 1909/10. Amtliche Jahresberichte, he
gegeben vom Reichskolonialamt. 1911.
Als eine der Hauptaufgaben der F
wirtschaft in Kamerun wird die botan
Erforschung der Wälder betrachtet. Die
wendung einheimischer Nutzhölzer in der
lonie ist gestiegen.
Schorkopf, Bericht des Forstasse
Schorkopf über seine Dienstreise in du
eirke Dschang und Bamenda, 22. I1. —21
1910. A. f. d. Schutzg. Kam. 4. Jahrg.
3 und 4. |
Forstliche Reiseschilderung, Angaben
die Waldverhältnisse, über Vorkommen
Holzarten, Vorschläge über Waldreserrvie
und Aufforstung. .
Zeller, Dr., Über die Möglichkeit der
wendung Kameruner Pflanzen für die
pierfabrikation. A. f.. d. Schutzg. Kan
Jahrg. No. 5. |
Am meisten Aussicht als Rohstoff für
Papierfabrikation hat das Holz des Sch
baumes, Musanga Smithii, der sich für fei
Druckpapiere, Illustrationsproben ete. e
soll. Die Anzucht des Holzes könnte wol
eeigneter Menge erfolgen, das exportfe:
rodukt müßte aber der Rentabilität hi
in der Kolonie selber hergestellt werden.
Über die Möglichkeit der Verwendung
meruner Pflanzen für die Papierfabrika
Ohne Namensnennung. A. f. d. Schutzg. 5
4. Jahrg. No. 10. a
Mitteilung zweier Gutachten des Kö!
Prüfungsamtes zu Großlichterfelde. Schi
baumholz, technisch geeignet, liefert Fa
die in bezug auf Festigkeit und Verfilzu
fähigkeit etwa zwischen denen aus einhe)
schen Laub- und Nadelhölzern liegen. \
baumholz: geeignet, liefert Fasern, die
aus Nadelholz gewonnenen nahe kommen.
Bewertung Kameruner Nutzhölzer. 0
Namen. A. f. d. Schutzg. Kam. 4. Ja
No. 20.
Angabe über Häufigkeit und Untersuch!
auf Verwertbarkeit einiger Kameruner F
zer, die gelegentlich eines Wegbaues zum
schlag kamen. pa
l Schutzgebiete.
Ill. Togo.
‚Forstwesen Togo. In: Die deutschen
Brtzgebiete in Afrika und der Südsee
Ki. Amtliche Jahresberichte, herausgeg.
m Reichskolonialamt 1911.
ı/weeks Aufforstung wurde im Berichts-
“ zwei verschiedenen Stellen des Schutz-
‚tes zur Aufforstung geeignetes Gelände
Kxsucht und mit der Aufforstung z. T. be-
ken Die Aufforstungen am Haho wur-
fortgesetzt. Die Verwendung der im
gewachsenen Hölzer wurde zu heben
„bt; um jederzeit gut abgelagertes, trocke-
Holz zur Benutzung verfügbar zu haben,
rimit der Anlegung eines größeren Holz-
rntes begonnen und dieser Vorrat in den
Faten Dezember—März (d. i. in der gün-
án Zeit für die Fällung, in der Zeit der
keitionsruhe) beschafft. Versuche, die
É die Tauglichkeit von Togohölzern zu
$x:ihnschwellen ohne Anwendung von
»:mierungsmitteln gemacht wurden, ka-
m Berichtsjahr noch nicht zum Ab-
åz. Als Voraussetzung für eine weit-
de Verwendung von Togohölzern zur
ng des Holzbedarfs im Schutzgebiet
i de Aufstellung eines Sägewerkes mit
‘betrieb bezeichnet; die nötigen Vor-
ten hierzu wurden eingeleitet.
p iute Oberförster, Die Forstwirtschaft
Schutzgebiet Togo. Mit 1 Übersichts-
"e umd 2 Kartenskizzen. Verlag von
ew Fischer, Jena, 1911. 3.50 Mk. œ
‘isch Schilderung der natürlichen Vege-
&sverhältnisse Togos — es entfallen höch-
131
Togo, Deutsch-Südwestafrika, Kiautschou.
stens 2% der Schutzgebietsfläche auf Urwald,
ca. 60% auf Baumsteppen — werden die
Gründe, die zur Entstehung der heutigen aus-
gedehnten und wertlosen Baumsteppen führ-
ten, untersucht. Verfasser betont die Not-
wendigkeit der Erhaltung der in Togo vor-
handenen wenigen Waldreste, führt die aus
diesem Grunde zu ergreifenden Maßnahmen
auf und stellt im Anschluß daran die Grund-
linien, die für die künftige Ausnutzung der
vorhandenen Holzbestände und für die Holz.
verwertung Geltung haben sollen, fest. Der
Beschreibung der forstlich wichtigeren Holz-
arten Togos wird ein ausführlicher Raum ge-
währt. Den Schluß bildet in Anlehnung an
einen früher erschienenen Bericht die Schilde-
rung der an zwei Örtlichkeiten des Schutz-
gebietes eingeleiteten Aufforstungen und des
bisherigen Ergebnisses dieser Arbeiten.
IV. Deutsch-Südwestafrika.
Forstwesen, Südwestafrika. In: Die Deut-
schen Schutzgebiete in Afrıka und in der Süd-
see 1909/10. Amtliche Jahresberichte, heraus-
gegeb. v. Reichskolonialamt 1911.
Die Forstwirtschaft steht in Deutsch-Süd-
westafrika im Hintergrund. Aufforstung ist
teuer. Die forstwirtschaftlichen Unterneh-
mungen und Anbauversuche der Regierung
werden fortgesetzt.
V. Kiautschou.
Badermann, Fortschritte in Kiautschou.
A. F. u. J. Z. 1911. S. 35.
|
Dänemark.
Dänemark.
A. Oppermann, Professor der Forstwissenschaft und Vorstand
Forstl. Versuchsanstalt in Kopenhagen.
Berichterstatter:
I. Forstliche Standortsiehre.
Fr. Weis bespricht in seiner großen popu-
liren Biologie (Livet og dets Love.—C.E.Gad,
Köbenhavn) Humusformen, Stoffwechsel des
Erdbodens, Mpykorrhizen, Knöllchenbakte-
rien, Stickstoffbildung, und zwar teilweise
auf Grund selbständiger bodenbiologischer
Studien. — Johs. Helms, Nogle Gödningsfor-
sög i sygnende Grankultur paa Hedejord (T.
f. S. 66 B) beschreibt die Wirkung, die erzielt
wird, wenn man Heideboden bearbeitet, ihm
künstlichen Dünger zuführt (Kalk, Chilisal-
peter, Kainit, Thomasschlacke) und ihn mit
Nadeln von Bergkiefern bedeckt (letztgenann-
tes Mittel wurde 1901 vom Ref. in Vorschlag
gebracht). Sowohl die Bearbeitung als die
Zufuhr von Kalk und die Bedeckung mit Na-
deln ist der Fichte in merkbarem Grade be-
kömmlich. — Azel Garboe, Om Jordbundens
Kolloider (Tidsskrift for Landbrugets Plan-
teavl, Bd. 18. — Gyldendal, Köbenhavn) be-
handelt S. 418—422 die Kolloide der verschie-
denen Humusformen.
ll. Holzarten, Forstliche Flora.
Eine Reihe Naturforscher huldigten ihrem
berühmten Lehrer Eug. Warming an seinem
70jährigen Geburtstage durch die Herausgabe
einer schönen Festschrift (Biologiske Arbej-
der, tilegnede Eug. Warming. — H. Hagerup,
Köbenhavn). A. Mentz erzählt im Anschluß
an frühere Mitteilungen von einer Frühlings-
exkursion nach Les Landes. C. Jensen bringt
eine illustrierte Floristik des Waldes Allin-
delille Skov in Mittelseeland, bekannt durch
seltene Orchideen. C. H. Ostenfeld, dessen
Beitrag Karten und ein englisches Resümee
beigegeben sind, stellt die Verbreitung von
Anemone nemorosa, A. ranunculoides und He-
patica trıbola dar, die alle ihre nordwestliche
Grenze in Dänemark haben. — Ein schön
illustriertes Werk von Ove Paulsen (Træk af
Vegetationen i Transkaspiens Lavland. —
Gyldendal, Köbenhavn (Habilitationsschrift])
beschreibt Buschwälder von Populus, Tama-
rix u. a. m. an den Ufern der transkaspischen
Flüsse. — A. Mentz, Selvsaaninger af Skov-
132
Forstliche Standortslehre, Holza
{
í
i
|
fyr i Hald Hede (H. T. 4) zeigt, wie sie
Pinus silvestris durch natürliche Besa
auf den mitteljütländischen Heiden sö
von Viborg verbreitet; man nimmt aı,
die Mutterbäume aus Norwegen stau
während bekanntlich große Strecken vd
nus silvestris, die jedenfalls größtenteils.
schen Ursprungs waren, in benachb'
Plantagen zugrunde gegangen sind. -
Raunkiær, Statistisk Undersögelse over I
tionen i Bladstilling hos Koglerne af Rå
(Picea excelsa) (B. T. Bd. 31, 121) brıy
Untersuchung von 2000 Zapfen aus einet
ländischen Walde. — G. Wilhjelm (L. '
31. März 1909) berichtet von einem kl
Bestand von Populus alba, der bei 45 J;
eine Höhe von 27 m und vor der Pure
stung eine stehende Masse von 440 m? p.
aufweist.
Ill. Waldbau.
K. Mörk-Hansen, Om Udhugning (Vo
10. Februar 1911 in Forsilig Diskussion:
ning, Köbenhavn). Verf., der auf dem
biete der Durchforstung große Erfahrun
sitzt, behandelt deren Theorie und Praxis
sie sich in Dänemark entwickelt haben.
das Altersklassenverhältnis normal, s0
der Durchforstungsertrag sehr annähen
weise ebenso groß sein wie die Hauptnutzı
falls man die Anweisungen des Verf. be!
die teilweise mit der von C. D. F. Rever
und C. V. Oppermann vor 100 Jahren ge
nen Grundlage übereinstimmen; Verf. beh
tet jedoch,daß man heute leider im allgeme
die älteren Bestände etwas schwächer (!
forstet, weil der heutige dänische Forst!
sich mehr für Kulturwesen als für Do
forstung interessiert. — Th. Bornebus
F. F. 9. April 1910) empfiehlt Trocken
von Eichen und Grünästung von Biol
Fr. Brammer, Oldenaaret 1909 (T. f. S = |
gibt auf Grund von Revierberichten
Reihe statistischer Mitteilungen über &®
nutzung der ansehnlichen Menge von II
aus dem Herbst 1909. — P. Wegae (T. -i x
A) stattet einen wertvollen Bericht ab üb j
Arbeits- und Geräteprüfung V™® "ial
Skovforening“ 1911, die in Faaborg 8°"
Kd
le und Baumschularbeiten, namentlich
whulung, umfaßte. Die verschulten Pfian-
unterliegen einer zweijährigen Beobach-
.—N.P. A. Bauditz (Loe-og Hegnsplant-
.— Slagelse) gibt eine gute volkstümliche
teilung davon, wie man in der kleinen
„haft, der Häuslerwirtschaft, Haus,
e bildet das 9. Heft von Husmandens
lhbog (Des Häuslers Handbuch), das
De samvirkende Husmandsforeninger
d danske Oer“ (Verband von Häuslerver-
ı der dänischen Inseln) herausgegeben
nnd ein erfreuliches Zeugnis davon ab-
ab eine neue Bevölkerungsschicht für
nsche Aufklärung empfänglich gewor-
IV. Forstschutz.
E.V. Boas, Raagerne og Raageskade i
rk (Tidsskrift for Landbrugets Plante-
18. — Gyldendal, Köbenhavn), mit
karte über die Verbreitung der Saat-
(Corvus frugilegus) in Dänemark. Auf
| von umfassenden Mitteilungen von dä-
tn landwirtschaftlichen Vereinen stellt
‚fest, daß die Saatkrähe der Landwirt-
" groben Schaden zufügt, weshalb er
tehe Vertilgung empfiehlt und deren
"führung, falls dies notwendig sein
-durch die Obrigkeit, d. h. durch gesetz-
Waßregeln, vorschlägt. — J. E. V. Boas,
Innttagelser vedrörende Museskade i
‘ove (T. f. S. 86 B) mit schönen Abbil-
"1. gibt eine Reihe von Mitteilungen, die
"mnd zahlreicher dänischer Beobachtun-
ie früheren Mitteilungen des Verf. in
i Werke Dansk. Forstzoologi, 1896—98, er-
1 und korrigieren. An einer Reihe ver-
"ener Nadelhölzer hat die Rötelmaus
ala glareola) die Rinde abgenagt und
Fi.nge abgebissen, wie sie auch eine an-
he Menge Weißtannenknospen ver-
“hat: die Ackermaus (Arvicola agrestis)
“öfters Eichen und Buchen unter der
“fläche, während die Rötelmaus densel-
h Holzarten bis in eine beträchtliche Höhe
“ude abnagt und außerdem die Zweige
lt. — 4. Holten, Brud i staaende Gran-
“r (D. f£. F. D. Bd. 2, 362), mit einer
“< vorzüglicher Photographien, zeigt, wie
< arm an der der Windrichtung entgegen-
tten Seite des Fichtenstammes innere
~ sionen oder Brüche erzeugt, worauf
i, camm später durch eine kräftige,
"srmige Überwucherung erstarkt; oft
"~t jedoch der Wind den Baum in eine
“ıkelnde Bewegung, welche die Uber-
“herang hemmt, und zuletzt überschlägt
133
Waldbau, Forstschutz, Forstbenutzung etc.
der Baum sich in der Richtung, aus welcher
die erste zerstörende Wirkung kam.
V. Forstbenutzung u. Forsttechnologie.
Böjningsforsög med Træ (Meddelelse
XVIII fra Statspröveanstalten) umfaßt
schöne vergleichende Versuche mit 188 cm
langen Kieferbrettern der zu Baugerüsten an-
gewendeten Sorten. Die Versuche befürwor-
ten nicht das von der Kopenhagener Baukom-
mission ausgesprochene Gebot, von baumkan-
tigen Brettern von 1'/, dän. Zoll zu scharfkan-
tigen Brettern von 1!/,X8 dän. Zoll überzu-
ehen, da letztere, wie zu erwarten war, der
chlagbiegung einen weit geringeren Wider-
stand leisteten, als die astreinen, baumkantı-
gen Bretter. Eine besondere Untersuchung
umfaßt die Vorgänge beim Holzbruch durch
Biegung. — E. Suenson, Byggematerialier
(Bluhme, Köbenhavn) behandelt S. 203—282
das Holz, dessen Eigenschaften, Aufarbei-
tung, Beschädigungen, Konservierung und
Vertrieb unter besonderer Berücksichtigung
des Unterrichts für Ingenieure. Das Werk
enthält eine Menge wertvoller Aufschlüsse
über die einzelnen Holzsorten, deren Verwen-
dung, Preise u. a. m. — Anders Friis, Flamme-
sikring af Tre, Straa og Væv (Vilh. Prior,
Köbenhavn), preisgekrönte Schrift, gibt eine
gute Übersicht über die verschiedenen Metho-
den der Flammensicherung von Holz durch
Imprägnierung und die zur Prüfung der Me-
thoden angestellten Versuche. — A. Opper-
mann, Tre og andre Skovprodukter (Aug.
Bang, Köbenhavn), eine dänische „Forstbe-
nutzung“, Heft 1; es behandelt Form und
Größe, sowie physikalische und chemische
Eigenschaften des Holzes.
L. Nellemann, Om Arbejdsdeling ved Bö-
geskovning (T. f. S. 68 A) und Dagværkets
Störrelse, særlig for Skovningsarbejdet, oq
Fastsattelse af Arbejdsprisen (L. F.,
9. April 1910) behandelt die wichtige Frage,
inwiefern man durch eine Arbeitsteilung die
Arbeitsleistung bei der Fällung und Aufschich-
tung, namentlich von Buchenholz, steigern
kann. Es sind in dem vom Verf. verwalteten
Corselitzer Revier bereits umfassende Ver-
suche angestellt worden, und die verdienst-
vollen Untersuchungen, bei welchen die Ar-
beit und die Leistung einer Detailanalyse
unterzogen werden, werden fortgesetzt. —
Forelöbigt Sorteringsreglement for Statssko-
vene af 7. Oktober 1911 (Köbenhavn) führt
das Metersystem für die Sortierung des Hol-
zes ın den dänischen Staatsforsten durch,
hauptsächlich in Übereinstimmung mit dem
Kommissions-Gutachten von 1910 und dein
unten besprochenen Bericht. — Gunnar Kiær,
Improegnercde Troemasters Levetid i celek-
Dänemark.
triske Ledningsanleg (Ingeniören, Köben-
havn) befürwortet die dänischen mit Kupfer-
vitriol imprägnierten Fichtenstangen und
wendet sich kritisch gegen Christianis stati-
stische Untersuchungen, die verursacht haben,
daß man oft mit Chlorzink imprägnierte Kie-
fernstangen vorgezogen hat. Der Aufsatz hat
eine lebhafte Polemik mit A. Collstrop u. a. m.
veranlaßt. — Allmählich wie die Bergkiefer
in den ausgedehnten Plantagen von Westjüt-
land heranwächst, erweist es sich als schwierig,
die großen Mengen von Kleinholz abzusetzen,
denn die Umgegend ist nur schwach bevölkert
und verbrennt nach hergebrachter Sitte
Heide, Heidetorf oder Torf. Eine Reihe von
Autoren: E. Kann, B. Simonsen, P. Stoermose
(T. f. S. 158, 47, 194 A) beschäftigen sich mit
Aufarbeitung des Bergkiefernbrennholzes bei
versuchsweiser Anwendung von Maschinen-
kraft. — Auch der Verkauf von Buchenbrenn-
holz fällt schwer, was eine lebhafte Diskussion
in der T. f. S. und im „Dansk Skovfore-
ning“ über Behandlung des Brennholzes,
Brennholzöfen u. a. m.,sowie über die Möglich-
keiten des Verkaufs von Buchenbrennholz im
allgemeinen hervorgerufen hat. — A. Opper-
mann, Tilvirkning og Anvendelse af dansk
Gavntroe, II, Favnsat Gavntre af Rödgran
(D. f. F. D. Bd. 2, 331) behandelt Versuche mit
der Anwendung von Fichtenschichtholz zu
Dachspänen, Holzwolle und Cellulose. Die
zum Teil sehr umfassenden Versuche zeigen,
daß der Einfluß des Durchmessers auf den
Ertrag geringer ist, als gewöhnlich von den
Fabriken angenommen wird, und daß Zopf-
enden mit festen Knorren ungefähr denselben
Wert haben wie der scheinbar astreine Stamm.
Es ist somit überflüssig, eine feine Sortierung
nach dem Durchmesser zu veranstalten. Dä-
nisches Nutzholz bewährt sich vollkommen so
gut wie russisches Holz, sowohl für Holzwolle
als für Cellulose.
VI. Forsteinrichtung.
C. V. Prytz, Forstkandidater og Planlæg-
ning (Vortrag 18. Februar 1910 in Forstlig
Diskussionsforening) bespricht die Bedeutung
der Forsteinrichtung für Forstkandidaten
und die Bedeutung der Forstkandidaten für
die Forsteinrichtung. Der Satz „Man kann
sagen, daß die Forstkandidaten eine Art Mo-
nopol auf Zusammenstellung von Betriebs-
plänen besitzen; diese Arbeit ist hierzulande
kaum von anderen ausgeführt worden“,
stimmt nicht ganz mit den tatsächlichen Ver-
hältnissen; G. W. Brüel, G. C. Ulrich und C.
H. Schröder haben Betriebspläne zusammen-
gestellt, die für die dänische Forstwirtschaft
Bedeutung gewonnen haben. Ein Vorschlag
zu einem gemeinsamen Preiskurant für ein-
134
Forsttechnologie, Forsteinrichtun
schlägige Arbeiten ist verwirklicht worde
einem aus Forstlig Diskussionsforening
vorgegangenen Gutachten: Minimumsp
for Planloegnings-og andet forstligt Arb
VII. Waldwertrechnung und forstli
Statik.
G. Wilhjelm (L. F. F. 31. März 1%9) I
meget skal vi udvide vort Egeareal? x
davor, der Eiche in den dänischen Wä
zu viel Platz einzuräumen und vor der
wendung zu kostspieliger Kulturmethoder
die Buche sich leicht anbauen läßt und
Wachstum aufweist, soll sie bewahrt we
VIII. Holzmeß- und Ertragskund
Metersystemets Indförelse i det d
Skovbrug, II, Beretning om Undersöge
Skoveffekter, aflagte efter Metersys
(Gyldendal, Köbenhavn) bringt als
setzung des Gutachtens von 1910 eine
schreibung über die Untersuchungen des
Aa von Sortimenten, die anläßlich
bergangs zum Metersystem angestellt
den sind und alle die Holzarten umfasse
in den dänischen Wäldern allgemein sim
IX. Forstpolitik und Forstverwalt
Das Gesetz vom 13. Mai 1911 bestimmi
unter dem Ministerium für Landwirts.
ein Direktorat für die dänische Staatsi'
wirtschaft errichtet werden soll; eine kgl.
ordnung vom 11. Juli bestimmt, daß las
setz am 1. November in Kraft treten soll
danach ist H. v. Buchwald, der seit 1%
spektionsbeamter („Overförster“) der JÙ
dischen Staatsforsten war, zum Direkto
nannt worden. Die Räumlichkeiten de
rektorats liegen in einem besonderen Geb;
auf der sog. Schloßinsel („Slotsholmen“)
schen der Kgl. Bibliothek und dem Re
archiv, in der Nähe des Ministeriums
Landwirtschaft und dem Einrichtungs!
der Staatsforsten. Hoffentlich wird die
Öberleitung der staatlichen Forstwirts
ein frischeres Leben und eine kräftigete
tiative zuführen, so daß von diesen 2
gen, deren Lage zum großen Teil eine '*
ders günstige ist, ein höherer Ertrag gew"!
wird. Die 1909 eingesetzte extraordinaire :
getkommission, die sog. Ersparniskomm®
in der eine Reihe einflußreicher Politiky
Beamter Sitz haben, spricht in ihrem . n
in bezug auf Ersparnisse im Etat or ;
aus (S. 6), daß „die Kommission den 5“:
wärtigen Ertrag der [Staats-]Forsten
durchaus unbefriedigend betrachtet W f
rät, falls sich nicht durch eine Umor dnung
koemark.
135
Forstverwaltung, Forstgeschichte etc.
edeutend gesteigerter Ertrag aufbringen
ißt, die Staatsforsten in möglichst weitem
imfang zu verkaufen“. Dieser Ausspruch
rd gewiß im Auslande, wo durchgehends
arauf hingearbeitet wird, für den Staat Wald
kaufen, viel Aufsehen erregen, während
t unter dänischen Forstleuten kaum genug
eachtet worden ist.
‚Die Budgetkommission empfiehlt, den
witlichen Beitrag zu der durch die Heide-
sellschaft geleiteten Pflanzungstätigkeit
ehr stark zu beschränken. Das Ministerium
chloßB sich ursprünglich den Vorschlägen an;
rährend der Lesungen des Voranschlags für
91213 wurden zwar einige der Bewilligungen
rieleraufgenommen, aber die endgültig be-
:tlossenen ansehnlichen Herabsetzungen der
\taıtsbeiträge werden doch sicherlich eine
une der Anlage neuer Waldanlagen be-
virken.
| Die auf Grund des Gesetzes vom 5. März
#9 eingesetzte Kommission, betr. den Über-
gg der Majorate in freien Besitz u. s. w.,
wite vor Ende 1911 Bericht erstatten; durch
in (iesetz vom 19. Dezember 1911 ist aber die
Frist bis auf den 31. März 1913 verlängert
wrden. Da zu diesen Besitzungen 60 000 ha
krchgehends gut behandelter Waldungen ge-
bren, wird die in Frage stehende Befreiung,
als sie durchgeführt wird, von nicht gerin-
#r Bedeutung sein, weshalb sie auch bereits
iger Diskussion unterzogen worden ist.
: X. Forstgeschichte, Forststatistik,
i Forstvereine.
" P.B. Grandjean, Kgl. danske Forstembeds-
nd för 1660 (T. f. S. 1 B) bringt ein aus-
ñirliches alphabetisches Verzeichnis über
nische Forst- und Jagdbeamte von 1523 bis
“), wo sich allerdings in Dänemark keine
ezentliche Forstwirtschaft fand. Ein An-
tng bringt eine Reihe Ergänzungen und Be-
chtigungen zu einem früher in T. f. S. 1907
eröffentlichten Verzeichnis über Forst-
kamte von 1660—1790. — Ein sehr wertvolles
['steschichtliches Werk ist C. B. V. Han-
» Treplantningens Historie i Thisted Amt
'uden Aar 1800,( Lehmann og Stage, Köbenhavn)
ut einer Karte über die zahlreichen Wald-
ülagen, die im Laufe des 19. Jahrh. in die-
r Gegend angelegt worden sind. Thisted
Amt besteht aus der schmalen Landstrecke
rischen dem Limfjord auf der einen und der
„rise und dem Skagerrak auf der andereu
er dazu gehört die Insel Mors im Lim-
rd. In älteren Zeiten gab es hier viel Wald,
«r um 1800 war das Land fast ganz entwal-
hi nr bei dem Herrensitz Höjris auf Mors
enden sich ca. 20 ha Wald; sogar in den Gär-
“l gab es nur ausnahmsweise Bäume. Der
Nordwestwind weht in Thisted Amt mit größe-
rer Gewalt als in irgend einer anderen Gegend
von Dänemark und macht es schwer, Wald
oder Gartenanlagen herzustellen, obschon der
Erdboden zum großen Teil gut ist und reich-
lich Lehm und Kalk enthält. Noch 1866 gab
es hier nur 30 ha Wald und Plantage, 1881 400
ha; seitdem hat aber ein großer Fortschritt
stattgefunden, so daß die zur Aufforstung
herangezogene Fläche 1907 10550 ha oder
5.9% der Gesamtfläche von Thisted Amt be-
trug, wovon 8330 ha bestockt waren; ?/, der
Fläche gehören dem Staat und sind haupt-
sächlich auf Dünen längs dem Meere hbe-
pflanzt, aber von Privatpflanzungen von über
0.55 ha fanden sich doch bereits 1907 ca. 800
von einer Gesamtfläche von 2800 ha, die in
Verbindung mit lebendigen Hecken und
Baumreihen an den Wegen einen merkbaren
Einfluß auf das Klima der Gegend und das
Wohlbefinden der Bewohner ausüben; hier
finden sich nunmehr (1907) 750 ha Gärten und
280 ha Hecken und 200 ha Schutzpflanzungen
um Wohnhäuser, im ganzen 1230 ha, außer
der oben erwähnten Waldfläche.
Die amtliche Statistik (Statistisk Tabel-
voerk, Statistiske Meddelelser) bringt wert-
volle Aufschlüsse über viele die Forstwirt-
schaft betreffenden Verhältnisse. Eine große
Oversigt over Landbrugsforhold i Danmark
siden Midten af det 19de Aarhundrede behan-
delt S. 52—64 die Waldungen. Die Waldfläche
hat 1866—1907 in den beiden Hauptteilen des
Landes folgende Veränderungen aufzuweisen:
1866 1881 1888 1896 1907
Inseln 113000 118500 124300 124100 132000 ha
Jütland 63000 87100 102500 145300 192200 ,
Dänemark 176000 205600 226800 269400 324200 ,
Der Zuwachs fällt, wie man sieht, ganz
überwiegend auf Jütland, wo die Nadelhölzer
eine enorme Verbreitung bekommen haben,
während die Laubholzfläche des Landes an-
näherungsweise konstant ist.
D. f. F. D. Bd. 2, 371—406 enthält eine
Reihe Mitteilungen über das forstliche Ver-
suchswesen, wovon hervorgehoben werden
mag eine Mitteilung über die in Angriff ge-
nommene internationale forstliche Biblio-
graphie, sowie ein Bericht über das Versuchs-
wesen betreffende Reisen von A. Oppermann
nach der Schweiz und Württemberg und von
Hauch und Oppermann nach Belgien, Holland
und dem nordwestlichen Deutschland.
Eine Sammlung Beschreibungen von Is-
land, Færöer, Grönland und den dänisch-west-
indischen Inseln (De danske Atlanterhavsöer
— Köbenhavn 1904—11) gibt u. a. einige Mit-
teilungen über Wälder, Holzarten, Forst-
wirtschaft und Aufforstungen, zum Teil mit
Literaturnachweisen.
Englisches Sprachgebiet.
136
Vereinigte Staaten von Ama
Englisches Sprachgebiet.
Berichterstatter: Dr. C. A. Schenck, Direktor der Biltmore Forest-School, North-Carol
A. Vereinigte Staaten von Amerika.
I. Waldbau.
Das Jahr 1911 hat an waldbaulicher Lite-
ratur in den Vereinigten Staaten gar vieler-
leı Interessantes gezeitigt. Die Autoren sind,
fast ausnahmslos, Angestellte des National-
Forstdienstes.
Der Chef der Forstverwaltung der Ver-
einigten Staaten, Henry S. Graves, hat ein
hochinterssantes und anregendes Buch über
Waldbau herausgegeben mit dem Titel „Prin-
zipien der Waldbehandlung“. Wer einmal in
der Lage war, amerikanischen Urwald wald-
baulich zu behandeln, wird mit dem Verfasser
übereinstimmen, wenn er sagt, daß der Kul-
turwald viel leichter zu behandeln sei als der
Urwald. Das liegt einmal in der ökonomischen
Tatsache, daß der Urwald eine Unzahl von
Baumindividuen enthält, die völlig wertlos
sind, und andererseits in dem Mangel an Er-
fahrungen und in der Ungleichmäßigkeit der
waldbaulichen Probleme. -
Ein Land von der Größe der Vereinigten
Staaten zeigt waldbauliche Verhältnisse von
der größten Verschiedenheit. In Deutsch-
land und Frankreich hat man es mit einem
Dutzend Holzarten von waldbaulichem Wert
erster Klasse zu tun. In den Vereinigten
Staaten sind es über 300 Holzarten.
Eine systematische Wirtschaft ist nur da
möglich, wo die waldbaulichen Verhältnisse
in einem bestimmten Revier gleichförmig sind.
Und so lange der Urwaldriese nur einen Wert
von ein paar Mark hat, kann sich der Eigen-
tiimer mit Waldbau nicht beschäftigen. Man
muß sich eben immer vor Augen halten, daß
man in Amerika das Holz viel billiger ver-
kauft, als man es erziehen kann.
Das (iraves’sche Buch behandelt die wald-
baulichen Probleme in geistreicher Art unter
den Titeln Femelbetrieb, Kahlschlagbetrieb,
Femelschlagbetrieb, Ausschlagbetriebe, Di
forstung und Forstschutz. Es lehnt sich
in der Einteilung des Stoffes an deu
Muster an. Bei dem Forstschutz ist %
verständlich der größte Wert auf die Vd
derung und Bekämpfung von Waldfener
legen. |
Mit der Einführung waldbaulicher .
steme in den Vereinigten Staaten hat es
seine guten Wege. Jahrzehnte werden
vergehen, ehe man den Grad der Siehe
vor Waldfeuern, unter kräftiger Handhal
der Gesetze, in den Vereinigten Staaten
det, weleher irgendwelche intensive wald
liche Kultur erlaubt.
Im Verein mit Raphael Zon, dem wis
schaftlich hervorragendsten Mitglied
Forstdienstes, hat H. S. Graves eine kl
Broschüre veröffentlicht: „Über das Ve!
ten der Waldbäume gegen Licht und S
ten“. Besonders interessant daran ist die
gehängte Bibliographie, die den wunderh:
Reichtum der Bibliothek des Forstdienstes
Vereinigten Staaten zu erkennen gilt.
Versuche von Professor Julius Wiesner
von Professor F. E. Clements werden a!
zogen, erklärt und illustriert.
G. A. Pearson vom Forstdienst der \
cinigten Staaten veröffentlicht ein ben
kenswertes Essay „Über den Einfluß von
ter und Standort der Waldbäume auf
Samenproduktion“. Er kommt durch s
Versuche zu einigen recht interessanten
obachtungen, z. B. der, daß die kernfaule Gi
kiefer um 3%, die zopftrockene um 15% hölı
Keimungsprozente aufweist als die gesu
In ähnlicher Weise vermehrt die Infektion
Misteln das Keimprozent um 17%, und
Verwundung der Stämme nahe dem Bo
durch Feuer erhöht es um 15%. Merkwüt‘
ist ein weiterer Versuch, der ergibt, dab
CR Sprachgebiet.
ichten Stand das Keimprozent entschieden
ğer ist als bei offenem Kronenschluß.
Filiam T. Cox, zurzeit Chef der Staats-
eerwaltung im Staat Minnesota, hat eine
Kr Abhandlung über Aufforstungen
in Nattionalwäldern der Vereinigten Staa-
r»eschrieben. Der erste Teil der Broschüre
häftigt sich mit dem Einsammeln der
‘en und dem Ausklengen derselben, der
te mit der Aussaat, die in den Vereinigten
ten regelmäßig als Löcher- und Platten-
zelacht ist. Die Saaten leiden in den
ugten Staaten in ungeheurem Maße von
iiigen Waldmäusen, Eichhörnchen und
stern. Im jährlichen Durchschnitt wer-
awa 6000 ha „aufgeforstet“ (— darunter
*t Versuch und nicht die Tatsache der
Öırstung zu verstehen —), und zwar na-
"ch unter Benutzung der verschiedenen
»marten. Die Forstleute im Dienst der
mgten Staaten sind der Pflanzung mehr
tigt als der Saat. Unglücklicher weise
tr Forstdienst dem Ackerbau-Ministerium
tellt, und der Ackerbauminister, der
Farm in den Prärien besitzt und dem
jan geradeso fremd gegenübersteht wie
Altassyrischen, zwingt seine Untergebe-
lm, die Saat statt der Pflanzung anzu-
"n: „Denn Weizen und Mais werden ja
‚zesät und nicht gepflanzt“.
m botanisch-waldbaulichen Monogra-
ı sind zu erwähnen die Schriften von
x P. Sudworth, dem hochverdienten
»logen des Forstdienstes, „Über die bo-
he Charakteristik der Genera Nyssa,
mbar und Quercus“ (Bulletin 102 und
's Forstdienstes).
1. D. Sterrett (vom Forstdienst der V. S.)
delt im Bulletin No. 94 die Zwergkiefer
tlantischen Küste, Pinus virginiana,
'w die ausgebauten und verlassenen Felder
'Siloststaaten als Unkraut auf riesigen
+n überzieht. Neuerdings hat man gefun-
‚laß diese Zwergkiefer ein sehr geeig-
` Rohmaterial für Zellstoff liefert. Bei-
‘weise soll dieser Kiefern-Zellstoff bei
{erstellung des Papiers für die Freimar-
B r Vereinigten Staaten in größtem Maß-
' Verwendung finden. Die Zwergkiefer
Tiıgt sich mit spielender Leichtigkeit —
mäßig gegen den Willen des Eigen-
S, g
. ed G. Plummer, ebenfalls vom amerika-
Ben Forstdienst, behandelt im Bulletin
er die sogen. Chaparral-Dickichte des
ko Kaliforniens. Es sind dies dor-
p Pickichte auf den Süd- und Osthängen
Nierren, die namentlich von den genera
"staphylos, Ceanothus, Adenostema, Cer-
be- ?
on Prunus und Quercus gebildet
en.
en
Hi
Forst. Jahresbericht f. d. Jahr 1911.
137
Vereinigte Staaten von Amerika.
Raphael Zon bespricht im Bulletin No. 87
den Fucalyptus-Anbau in Florida monogra-
phisch. l
Eine interessante Monographie von W. W.
Ashe (vom Forstdienst der V. S.) verbreitet
sich über die zahme. Kastanie des Staates
Tennessee. ,
Die Aufforstung der Flußtäler und Hänge,
von denen die größeren Städte des Ostens ihr
Trinkwasser beziehen, behandelt F. W. Rane,
der forstliche Repräsentant des Staates Massa-
chussets.
ll. Forstschutz.
Der geniale Dr. 4. D. Hopkins, Chef des
forstentomologischen Bureaus in Washington,
bringt den ersten Teil einer Monographie über
das genus Pissodes. Die Abhandlung, reich
an Abbildungen, ist rein zoologischer Natur.
Das Gleiche gilt von den Monographien
über die Familie der Sägemehlkäfer (Lycti-
dae) und der Waldwespen (Tenthredinoidea).
Für unsere deutschen Forstentomologen dürf-
ten diese Monographien von größter Bedeu-
tung sein.
Die Bulletins No. 37 und 39 der biologi-
schen Abteilung im Ackerbau-Ministerium
beschäftigen sich mit den Spechten der Ver-
einigten Staaten, mit ihren Fraßobjekten und
ihrer forstlichen Bedeutung. Die hervorragend
illustrierten Monographien unterscheiden
zwischen eigentlichen Spechten und sogen.
„Saftsaugern“ des Genus Sphyrapicus. Die
letzteren werden als entschieden waldschäd-
lich nachgewiesen.
Trotz aller Bemühungen der Entomologen
schreiten die Verwüstungen in den Nord-
staaten durch die Ocneria dispar und die Por-
thesia chrysorrhoca immer weiter. Es ist be-
kannt, daß diese Spinner durch Zufall in den
Vereinigten Staaten eingeführt wurden bezw.
werden und sich, da es an natürlichen Geg-
nern fehlt, ın den letzten 20 Jahren immer wei-
ter verbreitet haben.
Farmers Bulletin No. 453 weist nach, daß
diese Waldfeinde gelegentlich der Einfuhr
von Sämlingen nach den Vereinigten Staaten
häufig miteingeführt werden. In nicht we-
niger als 15 Staaten, aus einer Gesamtzahl von
46 Staaten, wurde tatsächlich die Miteinfuhr
dieser Waldfeinde festgestellt. Im Jahre 1910
wurden im ganzen 291 Sendungen eingeführ-
ter Pflanzen vom Goldafter und vom
Schwammspinner infiziert gefunden.
Die gefährlichste Baumkrankheit der letz-
ten Jahre ist die Kastanienrindenkrankheit,
welche im Jahre 1904 ım Stadtpark von New-
York durch Dr. W. Murrill entdeckt und von
Diaporthe parasitica herrührend nachgewie-
sen wurde. Wenn man in den Ver. Staaten von
Albany nach New-York reist, dem Hudsonfluß
18
Englisches Sprachgebiet.
138
Vereinigte Staaten von Amer
entlang, so fallen einem überall die toten
und absterbenden Kastanien ins Auge. Die
Kastanienrindenplage hat sich seit 1904 mit
großer Schnelligkeit verbreitet. Sie ist nach
Norden bis zum nördlichen Massachussets,
nach Süden bis zum südlichen Virginien vor-
gedrungen! Die deutsche Kastanie leidet
ebenso sehr wie die verschiedenen amerika-
nischen Kastanien. Pathologisch interessant
ist es, daß das unschuldige Genus Diaporthe
eine Spezies von größter forstlicher Scha-
densbedeutung enthält; und historisch inter-
essant, daß diese Krankheit plötzlich auf-
taucht und aller Bemühungen der Mykologen
zum Trotz sich mit großer Schnelligkeit aus-
breitet. Die Monographien von Farmers, Bul-
letin No. 456, erklären, daß der durch diese
Krankheit verursachte Verlust zurzeit schon
100 Millionen Mark beträgt. Die hohen Ver-
lustziffern erklären sich damit, daß die zahme
Kastanie in vielen Parks des Nordostens der
Hauptzierbaum ist. Die Diaporthe-Krank-
heit wird weiter verbreitet durch Vögel, Eich-
hörnchen, Mäuse, Käfer und namentlich durch
Verkauf und Versendung infizierten Mate-
rials aus Gärtnereien und Pflanzschulen. Der
Gouverneur des Staates Pennsyvlvanien hat
vor ein paar Wochen einen allgemeinen Auf-
ruf erlassen, in dem er alle Mykologen zur
Mitarbeit bei der Bekämpfung der Kastanien-
plage einlädt.
Wer es in den letzten Jahren versucht hat,
von den Vereinigten Staaten Sämlinge und
Pflänzlinge nach Deutschland herüber zu
bringen oder herüber zu schicken, zur Aus-
pflanzung im lieben Vaterlande, der wird sich
über die deutschen Zollbehörden beklagt ha-
ben, die seine Sendung an der Grenze zurück-
weisen. Wie berechtigt das Zurückweisen
aller vom Auslande eingeführten Pflanzen-
Sendungen ist, dafür sind die Erfahrungen
der Vereinigten Staaten besonders interessant.
ill. Forstbenutzung u. Forsttechnologie.
Was die Vereinigten Staaten im letzten
Jahr an Literatur in Forstbenutzung und
Forsttechnologie geliefert haben, das ist von
Regierungswegen in „Bulletins“ und „Cireu-
laren“ veröffentlicht worden. Hiervon ist be-
merkenswert das Bulletin Nr. 99 des Forst-
dienstes, das sich mit der technischen Ver-
wendung der Kiefernarten in einer 96 Seiten
starken Broschüre beschäftigt. Ferner Bulle-
tin Nr. 88, das der Douglastanne, Bulletin
Nr. 93, das den amerikanischen Pappeln, und
Bulletin Nr. 75, das der kalifornischen Kasta-
nien-Eiche gewidmet ist.
Bulletin Nr. 84 des Forstdienstes behandelt
die verschiedenen Imprägnationsverfahren
für Telegraphenstangen. Die Regierung der
Vereinigten Staaten hat seit 1902 Un
suchungen in großem Maßstab über den }
fiuß der Imprägnation gemacht, unter tätı
Beihilfe der „Amerikanischen Telefon-
Telegraphen-Companie“, die ihre verschi
nen Linien zu diesen Versuchen
Verfügung stellte Am beliebtesten
die sog. Imprägnation in offenen Be
tern, wobei lediglich die untersten andert
Meter der Masten ın offene, mit Teeröl
mit Zinkcehlorid gefüllte Behälter einge
werden. Die Flüssigkeit wird erst erwi
wobei das Saftwasser und die in den P
enthaltene Luft zum Teil entfernt werden
dem darauffolgenden Erkalten des F
wird die Imprägnationsflüssigkeit durch
Luftdruck in die Holzporen hineingetri
Zirkular 187 des Forstdienstes behai
die Benutzung und Verwendung des Hic
Holzes.
Zirkular Nr. 177 ist der Holz- und Pa
kisten-Fabrikation gewidmet.
Zirkular Nr. 192 bespricht die Mittel
das Verfärben des Splintholzes von K
Linde, Weide, Pappel usw. bei Früh}
fällung zu verhindern. Das beste Mitte
steht darin, daB man die frisch geschnit
Bretter, ehe man sie aufstapelt, in
10%igen Lauge von gewöhnlicher Soda fi
paar Minuten einlegt.
Howard B. Oakleaf vom Forstdiens
handelt die holzverbrauchenden Gewerbe
Staates Oregon in einer kleinen Monogra
Der Staat verbraucht jährlich im ganzen
1?/, Millionen Festmeter Nutzholz und e
tiert 10 Millionen Festmeter Nutzholz,
Riesenzahl, wenn man weiß, daß der Staa
672000 Einwohner hat, und eine Bag:
wenn man bedenkt, daß Oregon über '
Waldreichtum von 3 Milliarden Festi.
stehenden Urwaldholzes verfügt. |
IV. Forsteinrichtung.
Der Forstdienst der Vereinigten St
hat es aufgegeben, sogen. Wirtschafts]
für Privatwaldeigentümer herzustellen,
dem einfachen Grunde, weil diese Wirtsch
pläne niemals seitens der Eigentümer
Ausführung kamen. Die Bewirtschaftun
Urwaldes ist selbstverständlich eme -
nutzung ohne oder fast ohne Rücksicht
Wiederverjüngung. Wirtschaftspläne !
ren Stils kann man natürlich da nicht
stellen, wo eine Unmasse abständigen H
vorhanden ist, und wo der Axt des Riesen
schlags das Feuer regelmäßig folgt.
Hauptgesichtspunkte, die bei der Ben
schaftung der Douglastannenwaldunger
der pacifischen Kiste in Frage kommen.
T. T. Munger (vom Forstdienst der V. >.
u Sprachgebiet.
ırkılar Nr. 175 zusammengefaßt. Er emp-
it zur Wiederverjüngung abgeholzter
achen ein paar einzelne Bäume stehen zu
wen, und hofft, daß diese Maßregel genüge,
avenigstens einigen Nachwuchs zu erzielen.
dr volles und rasches Wiederbestocken
oo. Flächen ist natürlich nicht zu
en,
‚Die Naturverjüngung der Douglastanne
hsacfischen Westen ist, im Nebelgebiet
br der Küste, etwas Wunderbares. 40jäh-
: Bestände habe ich in diesem Jahr gesehen
nem Massengehalt von 1200 Festmeter
rha! Und durch unendliche Urwaldungen
vh geritten, die, 100 bis 200 Jahre alt, zwi-
« 300 und 4000 Frestmeter Derbnutzholz
‘a enthielten. Vor 30 und 40 Jahren war
Fälungsbetrieb auf zusammenhängenden
»tfächen noch unbekannt. Damals wur-
ur kleine Kahlschläge geführt, die höch-
lû ha Urwald auf einen Schlag kahl ab-
eu Und die Folgen dieser Nutzungs-
‚sehen wir heute in vielen herrlichen
ichsen, welche die damals abgeholzten
tächen dicht bedecken. Seit man im
en mit Dampf und nur mit Dampf dem
‚zu Leibe geht, seit man die Bloche vom
‚nach der Eisenbahn mit Dampfwinden
uft und die Eisenbahn kilometerweise in
lrwald hinein alljährlich vorschiebt, ist
ct der Naturverjüngung des Urwaldes
nm bestellt. Überall bemüht sich aller-
‘die Natur, den Wald wieder hervorzu-
ża, trotz allen menschlichen Vandaliıs-
“dm Holzhauer ist die Urkraft des Wal-
:erlegen, aber den Feuern, welche die
ılzten Riesenkahlschläge alle paar
"befallen, kann sie nicht widerstehen.
V. Waldwertrechnung, Statik,
Holzmeßkunde.
lı diesen Fächern liegen Veröffentlichun-
as dem Jahre 1911 in den Vereinigten
gen nicht vor. Statistische Notizen sind in
'erschiedenen obengenannten forstlichen
tns und Zirkularen des Forstdienstes zu
eN,
Forstpolitik und Forstverwaltung.
s interessanteste Ereignis des ver-
ten Jahres war das Inkrafttreten des
è „Weeks Gesetzes“, das von dem Kon-
‚ütglied Weeks herrührt und das nach
“angen Kämpfen der Forstenthusiasten
Kerung der Vereinigten Staaten in den
"ı setzt, auch im Osten Reichsforstreser-
ten zu gründen. Dies Gesetz wirft für
ehsten 10 Jahre jährlich 8 Millionen
"i mm Ankauf solcher Privatländereien
139
Vereinigte Staaten von Amerika.
in Gebirgsgegenden aus, die nach Ansicht der
geologischen Abteilung der Gesamtregierung
die Wasserpegel der Flüsse beeinflussen. Es
sind damit vor allem die südlichen Alleghanies
gemeint und die White Mountains im Staat
New-Hampshire. Die Konstitution der Ver-
einigten Staaten ermächtigt die Gesamtregie-
rung zu einem Eingreifen nur dann und da,
wo der Handelsverkehr von Staat zu Staat in
Frage kommt. Nun ist die Logik folgende:
Der Handel von Staat zu Staat hängt zum Teil
von den Wasserläufen ab; die Wasserläufe
zum Teil von den Wäldern im oberen Fluß-
gebiet. Der Einzelstaat hat kein Interesse an
der Erhaltung dieser Wälder, weil der Fluß
wohl in ihm entspringt, aber seine Schaden-
wirkung erst im benachbarten Staat ausübt:
Ergo: Die Gesamtregierung muß eingreifen.
Der Kaufpreis abgeholzten Gebirgslandes
beträgt zwischen 30 und 40 Mk. pro ha. Die
Regierung wird also im jährlichen Durch-
schnitt etwa 200 000 ha Waldboden ankaufen
können. Da das Einzugsgebiet der schiff-
baren Flüsse in den östlichen Vereinigten
Staaten zehn Millionen ha umfaßt, kann der
Einfluß der Weeks-Maßregel zunächst nur ein
geringer sein. Und da die Viereinigten Staa-
ten kraft konstitutioneller Vorschrift keine
Steuern zahlen dürfen, so würden Ankäufe in
großem Maße innerhalb einer und derselben
Grafschaft den Bankerott derselben herbei-
führen. Der Hauptwert des Weeks’ Gesetzes
liegt wohl darin, daß der Gebirgsbewohner auf
die Möglichkeit waldpfleglicher Behandlung
ae Flächen aufmerksam gemacht
wird.
In einem weiteren Paragraphen wirft das
Weeks’ Gesetz jährlich die Summe von 800 000
Mark aus zur beitragsweisen Verwendung
durch die Vereinigte Staaten-Regierung zum
Waldschutz in solchen Einzelstaaten, die einen
eignen Waldschutzdienst von Staatswegen ein-
gerichtet haben. Der Beitrag der Vereinigten
Staaten darf in keinem Falle höher sein als
die Forstschutzausgaben des Einzelstaates.
Das Weeks’ Gesetz erlaubt der National-
regierung außerdem, die Forstverwaltung des
Privatwaldes auf eigene Kosten zu überneh-
men, wo und wann sie ihr angeboten wird.
Mit diesen „Offerationes Fendi“ dürfte es
allerdings vorerst seine guten Wege haben.
Von großem forstpolitischen Interesse war
die Weigerung Kanadas im Sommer 1911, mit
den Vereinigten Staaten eine Art Zollverein
zu bilden. Infolgedessen muß kanadisches
Holz (Schleifholz regelmäßig ausgenommen)
auch fernerhin einen Zoll von 1'!/, Mark pro
fm bezahlen.
Der Trust verfolgende Handelsminister
Herbert Knox Smith hat die interessanteste
forstpolitische Lektüre des Jahres in einem
Englisches Sprachgebiet.
Bericht geliefert, den er dem Präsidenten der
Vereinigten Staaten im Frühjahr des Jahres
1911 unterbreitete. In diesem Bericht weist er
nach, daß die (resamtwaldungen der Vereinig-
ten Staaten zurzeit mit 14 Milliarden fm erst-
klassigen Nutzholzes bestockt sind. Von die-
ser Holzmenge findet sich etwa ein Viertel in
den Privatkiefernwaldungen des Sidens und
Siidostens, etwa ein Siebtel in den Privat-
nadelholzwaldungen des Felsengebirges und
fast alles übrige (mit Ausnahme der Bestände
in den Nationalforsten) in den Privatwäldern
am Stillen Ozean. Und nun kommen die gro-
Ben Überraschungen: Das Weyerhäuser Syn-
dikat und die amerikanische Südbahn sind die
Eigentümer von je einer Milliarde fm erst-
klassigen Nutzholzes. In dem Nationalwald
stecken nur etwa 2%/, Milliarden fm minder-
wertigen Holzes. 5 Großgrundbesitzer im pa-
eifischen Westen haben zusammen eine wei-
tere halbe Milliarde zu eigen. 145 Einzel-
besitze machen die Hälfte allen Privatwald-
besitzes im pacifischen Westen aus. In den
Siidstaaten haben 67 Großgrundbesitzer die
Kontrolle über 40% der Pitch-pine- und über
30% der Zvpressenwaldungen. Im Seengehiet
haben 215 Einzelbesitzer das ausschließliche
Eigentum an 65% allen Holzes. Der Handels-
140
Grossbritannien und englische Kolor
minister ist infolge dieser „Entdeckungen‘
großer Angst, daß ein Trust der Waldbesi
im Anzuge ist. Um ihn zu bekämpfen, hl
natürlich nur ein Mittel übrig, nämlich
der zollfreien Einfuhr ausländischen Ho’
Ein Handbuch über amerikanische Fı
politik hat C. A. Schenck (bei C. F. Wir
Darmstadt) veröffentlicht. Es gibt auf
Seiten einen Abriß der Forstgeschichte
der Forststatistik der Vereinigten Staaten
Eine kleine Monographie über den .
fluß der Waldweide auf Hochfluten im
birge findet man im Bulletin Nr. 191
Forstdienstes. |
Den größten Fortschritt auf forstpr
schem Gebiet unter den Einzelstaaten der
einigten Staaten hat im Laufe des Jahres
der Staat Minnesota gemacht. Hier wurde
großes Forstschutzgesetz durchgeführt
ein energischer junger Mann an leitende S
berufen.
Die forstlichen Jahresberichte der Sta
New-York, Massachussets, Minnesota
New-Jersey sind immer interessant
lesenswert, obwohl sie natürlich großen
der Propaganda und der Erziehung des La
publikums gewidmet sind.
B. Großbritannien und englische Kolonien.
Es regt sich was in Großbritannien: Es ist
gerade nicht Forstwirtschaft, es ist der
Wunsch nach Forstwirtschaft, dureh die 2'/
Millionen ha unfruchtbaren Geländes in
Schottland und 1'/, Millionen ha in England
waldproduktiv gemacht werden sollen. In
den verschiedenen Teilen Großbritanniens
werden Kommissionen und Komitees einge-
setzt, die sich mit der Waldfrage befassen,
voluminüöse Berichte schreiben und die Regie-
rung auffordern, helfend einzugreifen. Wer
die Engländer in England kennt, muß diesen
Bemühungen skeptisch gegeniberstehen. Die
in England ausgebildeten und in Indien prak-
tizierenden Forstleute betrachten alle Ver-
suche, wissenschaftliche Forstwirtschaft in
(Großbritannien einzuführen, als „Fehlgebur-
ten“ (still born; vgl. Indian Forester 1911,
S. 408).
Unter den Literaturerscheinungen des Jah-
res 1911 bewillkommnen wir mit besonderer
Freude die vierte Auflage von Sir Wn.
Schlich’s Forsteinrichtung, des dritten Ban-
des seines bekannten Handbuchs der Forst-
wissenschaft. Daß ein englisches Handbuch
der Forstwissenschaft im Laufe von 17 d
ren vier Auflagen erlebt, zeigt einerseits
nen großen inneren Wert und anderseits
Intensität der Nachfrage nach forstwis
schaftlicher Literatur in England und ın
englischen Kolonien. In Form und In
weicht die Neuauflage nur wenig von den \
gängern ab. Sie behandelt im ersten Teil
Holzmeßkunde, im zweiten Waldwerire
nung und Statik, im dritten die Prinzipen,
Forsteinrichtung und im vierten die ch
schaftspläne. Das Schlich’sche Buch zei
sich durch eine wunderbare Klarheit
Stils und der stofflichen Einteilung Vo!
anderen Handbüchern über Forsteinrichti
(einschließlich der deutschen?) aus. *'
muß man es den Engländern lassen: |
wissenschaftlichen Buchdruck und em y
wissenschaftlichen Buchausstattung 5"
uns Deutschen überlegen.
C. O. Hanson veröffentlicht ein Komp,
dium der Schlich’schen Eneyklopädie \
Forstwissenschaft unter dem Titel „Yo
for Woodmen“. Der Schwerpunkt nr Wal
das 222 Seiten umfaßt, liegt in den den!
Sprachgebiet.
ud dem Foorstschutz gewidmeten Teilen.
st ein Buch, mehr zur Benutzung des
i als zur Benutzung des Forstmannes
Eht,
Eier unermüdliche Buchschreiber John
$i liefert seinen Jahresbeitrag zur forst-
chaftlichen Literatur in einem Buch von
seiten, das den Titel führt: „Die Elemente
ırilischen Forstwirtschaft“. Es ist wie
xisten Bücher Nisbets ungleichmäßig be-
tt. Der Waldbau wird mit 40 Seiten
tan, während dem Forstschutz über 100
+1 gewidmet sind. Die im Buch zerstreu-
\ıbilldungen erkennt man sofort als „ge-
u" Die Abbildungen forstschädlicher
ten sind dem Heß’schen Buch und die
'ıiungen in Fiorstbenutzung dem Gayer-
3 entlehnt“. Auf Genauigkeit kommt es
Autor offenbar nicht an. Und das Buch
elt von fehlerhaften Bemerkungen, wie
‚der, daß die Vereinigten Staaten von
sa mehr Holz brauchen, als sie prodı-
tu. daß das Fichtenholz unter dem Namen
e Pine und das Weymouthskiefernholz
dem Namen Yellow Pine gehandelt
! forstlichen Lehrstühlen fehlt es in Eng-
arzeit nicht. Sir W. Schlich lehrt in
nl; Cambridge, Edinbourgh und Glas-
md eine Menge von Landwirtschafts-
“ı haben forstliche Lehrstühle errichtet.
niversitäts - Forstinstitute sind aber
qar mehr auf den Bedarf der Kolonien
'amentlich Indiens, als auf den Groß-
mens zugeschnitten. Die Ausbildung
meh Indien gehenden Forstleute wurde
Afe des Jahres 1911 neugeregelt. Ein
or der forstlichen Studien, Herr A. M.
xaa, der zugleich als Lehrer in Oxford
€! Schlich wirkt, ist mit der Überwachung
‘udien der Kandidaten für den indischen
“lienst betraut. Interessant ist es, dabei
tinden, daB die Forstkandidaten das
‚sche oder das Französische beherrschen
| wenigstens 7 Monate auf dem Kontinent
“isch tätig sein müssen,um auf eine An-
‘ng in Indien zu hoffen. Der indische
"hlenst ist nunmehr dezentralisiert wor-
Rs soll jeder Provinz in Indien über-
į" werden, ihre leservationen zu be-
"rn und gu bewirtschaften. Diese Dezen-
“aton hat ihre Vorteile für diejenigen
"inzen, in denen sich die Waldwirtschaft
iet, so namentlich für Burma. Am
'nmsten ist wohl der Einfluß, den die De-
r elisation auf das Prestige und auf den
‚'"seist der indischen Forstverwaltung
"n wird.
„, "Deutsche sind gewohnt, die Domäne (?)
i anada als das Waldland kat’exochen an-
"len. Nach den neuesten Darlegungen
14
p—s
Grossbritannien und englische Kolonien.
scheint es aber, als ob Kanada nur über ein
Drittel des Waldreichtums der Vereinigten
Staaten verfüge. Trotzdem oder vielleicht
gerade darum ist richtige Waldwirtschaft für
Kanada ungleich wichtiger als für die Ver-
einigten Staaten. Man muß sich daran er-
innern, daß die Waldgrenze südlich der Hud-
son-Bai herzieht und daß die Wälder nahe der
Waldgrenze armselig bestockt und großen-
teils abgebrannt sind. Die waldreiche kana-
dische Provinz British Columbia ist wald-
ärmer als jeder der amerikanischen Staaten
Oregon und Washington.
Im Januar 1911 wurde eine große Forst-
versammlung in Quebec abgehalten unter
dem Vorsitz von W. C. Edward, einem der
großen Waldbesitzer der Dominion. Charak-
teristisch für jede kanadische Forstversamın-
lung ist die Beteiligung der leitenden Staats-
männer an der Versammlung. Forstmänner
gibt es dabei keine!
Für die verschiedenen Provinzen Kanadas
ist der Waldbesitz von der größten Bedeutung.
Ein großer Teil der Provinzrevenuen wird
ihm entnommen. So bezieht beispielsweise
die Provinz Quebec zwischen 3 und 4 Milio-
nen Mark jährlich aus ihren Wäldern.
Im Jahr 1911 wurde in Manitoba eine Re-
servation von 52000 ha in der Nähe der Ka-
nada-Pacific-Eisenbahn zur Aufforstung re-
serviert. Zur Aufforstung soll unsere ge-
meine deutsche Kiefer vorzugsweise verwen-
det werden.
Am wichtigsten ist pflegliche Wald-
benutzung wohl für die Provinz Ontario, die
der Steinkohlenlager vollkommen entbehrt.
Kohlenlager finden sich nur in den westlichen
und in den östlichen Provinzen Kanadas. Da
die Fracht von den Kohlenlagern nach On-
tario fast ausschließlich Eisenbahnfracht sein
muß, ergibt sich der Zukunftswert des Brenn-
holzes von selbst.
Einer der interessantesten Beiträge zur
Forstliteratur Kanadas ist ein Aufsatz des
Sekretärs der Weyerhäuser Holzconıpany, des
Herrn J. H. Roades. Er weist dabei in klaren
Zügen nach, daß in unserer kapitalistischen
Ära pflegliche Waldwirtschaft auf Privatlän-
dereien unmöglich ist, so lange die Waldpreise
des Holzes viel geringer sind als die Kosten,
zu denen Holz erzogen werden kann; so lange
der abgeholzte Waldboden unter den bestehen-
den Grundsteuergesetzen einen negativenWert
hat; und so lange Waldbrände namentlich auf
abgeholzten Flächen als unvermeidlich ange-
sehen werden müssen. Kanada hat in großem
Maßstab den Fehler vermieden, den die Ver-
einigten Staaten in der Disposition ihrer Ur-
ländereien gemacht haben: in den Vereinigten
Staaten herrschte und herrscht noch bis heute
Englisches Sprachgebiet. 142 ' Grossbritannien und englische Kolonie
das Prinzip, daß der Staat kein Landeigen-
tümer sein soll. Infolgedessen wird alles
Staatsland in Fetzen von regelmäßig 64 ha
veräußert oder verschleißt. In Kanada da-
gegen haben die verschiedenen Staaten bezw.
Provinzen regelmäßig nur das stockende Holz
in Pacht gegeben. Sie behalten das Grund-
eigentum, und der Pächter wird von der
Grundsteuerlast nicht gedrückt. Die Chancen
für eine gesunde forstliche Entwicklung in
Kanada sind demnach besser als in den Ver-
einigten Staaten.
Die forstliche Literatur Kanadas im la
fenden Jahr 1911 bestand namentlich aus d
Bulletins der Forstabteilung im Departm:
des Innern zu Ottawa, der Hauptstadt c
Dominion. Diese Bulletins befassen sich ı
einem Zensus der von Kanada jährlich
lieferten forstlichen Produkte, mit den :
Eisenbahnfunken zurückzuführenden Wa
bränden, mit einer Schilderung der großa
gen Rocky - Mountain - Forstreservation v
mit einem Bericht über die Waldungen in:
Nähe der Hudson-Bai-Eisenbahnen.
|
nnzšsisehes Sprachgebiet.
143
Allgemeines, forstl. Standortslehre etc.
Französisches Sprachgebiet.
wrichterstatter: G. Hüffel, ordentl. Professor der Forstwissenschaft an der Forstakademie
in Nancy.
I. Allgemeines.
l'année forestière 1910. (Forstliches Jahr-
yvon I. F. L. Charcerel, Paris 1911.
\erf. bespricht allerlei forstliche Tages-
en: Einfluß des Waldes auf Klima und
en, Wildbachverbauung, künstliche Dün-
tz im Forstbetriebe, Verjtingung der Wäl-
‚Kiefern- und Eichenrassen in Frankreich,
hıtnanbau, Waldbesteuerung, Forstschutz
'hienmehltau), die Waldungen von Süd-
ıka und der französischen Kolonien,
wirtschaft usw. Obschon mehr für den
n für das große Publikum bestimmt, kann
‘gute, klar geschriebene Buch eines der
ragendsten F'oorstmänner Frankreichs,
xs ohne Zweifel zur Verbreitung der
wissenschaft in weiteren Kreisen bei-
m wird, bestens empfohlen werden.
& traitement des bois en France (Holz-
m Frankreich) von Ch. Broilliard.
ge, Paris und Nancy, 1911. Ein Band
Dieses Buch erscheint als unveränderter
irıck des in Frankreich mit Recht belieb-
Handbuches für Privatforstwirtschaft mit
' interessanten Einleitung von Herrn
rvateur des forêts Mathey.
I. Forstliche Standortslehre.
bs engrais en sylviculture (Künstliche
‘Jung am Forstbetriebe) Bull. B. 491, 551,
116. — Eine Mitteilung der belgischen
üıchen Versuchsstation, gezeichnet vom
“and derselben N. I. Crahay und von
enx,
i. Holzarten, forstiiche Flora.
‚m Bulletin de la Société botanique de
‘xe veröffentlicht Ph. Guinier, Professor
$ an der Forstakademie Nancy,
‘ wertvolle Studie über eine wenig be-
we, im westlichen Frankreich vorkom-
mende Rasse der Salix cinerea, die zum ersten-
male von Brotero in seiner Flora lusitanica
(1804) erwähnt ist und von ihm salix atro-
cinerea genannt wurde.
IV. Waldbau.
Kiefernsamen aus Belgien. — Bull. B. 123,
211, 283, 421 (anonym). Ein großer Teil des
aus Deutschland nach Belgien eingeführten
Saatgutes sei durch die deutschen Firmen aus
Belgien selbst bezogen. Belgien beziehe durch-
aus kein Saatgut aus Frankreich.
Die Fichtenverfüngung im Hochgebirge.
Bull. F. C. 294. Von I. F. Schaeffer. Eine
hochinteressante waldbauliche Studie.
Auxiliaires du rajeunissement (Sträucher
und Unterholz als Förderer der Naturver-
Jüngung). J. F. S. 1. Von I. F. A. Pillichody.
L’epicea dans les forêts jardinees. (Die
Fichte im Plenterbetrieb) von J. F. Berthou.
Rev. 545. Verf. empfiehlt die Erziehung in
kleinen gleichalterigen Horsten und die
Löcherverjüngung.
V. Forstschutz.
Die außergewöhnliche Hitze und Trocken-
heit des letzten Sommers hat die Waldbrände
sehr begünstigt, und von allen Seiten her wird
über solche berichtet. |
In Frankreich brannten über 500 ha im
bekannten Staatswalde von Fontainebleau bei
Paris ab. Fontainebleau ist ein Eichenwald,
enthält aber große Flächen von geringem
Sandboden, die im Laufe des vorigen Jahr-
hunderts mit Pinus silvestris aufgeforstet
wurden. Dort fand das Feuer ein leichtes
Opfer.
In Belgien, auf der Hochebene bei Spa, an
der preußischen Grenze, befindet sich eine
große Fläche von teilweise mit Fichten neu
angeforstetem Moorboden. Im Laufe des Mo-
nates August 1911 ist dort ein Brand ausge-
brochen, der in Belgien etwa 420 ha junger
Französisches Sprachgebiet.
Bestände mit einem Werte von etwa hundert-
tausend Mark zerstörte. Das Feuer verbreitete
sich auch auf preußischen Boden, wo der
Schaden viel größer sein soll.
\aldbrände seien in der Oberförsterei
Spa sehr häufig: eine Statistik der Brände
seit zehn Jahren gibt G. G. F. Nelis im Bull.
B. 808.
Ancli von der Schweiz aus wird über einen
großen Waldbrand, der 120 ha in der Simmen-
fluh zerstörte, berichtet (J. F. S. 221, mit meh-
reren Abbildungen).
Bemerkungen über das Auftreten von Tor-
trix rufimitrana und T. murinana in den
Tannenwäldern des Juras, an der schweıze-
risch-französischen Grenze, veröffentlicht H.
Mongenot in Rev. 246 (mit Abbildungen).
Die Zeitschriften enthalten wieder zalıl-
reiche Artikel über den Fichenmehltau. Es
seien hier erwähnt:
Von J. A. F. Mangin, in Rev. 225—239. —
Die systematische Stellung des Parasiten sei
noch nicht festgestellt.) Der Pilz sei wahr-
scheinlich mit Microsphaera alni übereinstim-
mend; er sei von der Erle auf die Eiche über-
gegangen. Ein Beweis dafür fehlt jedoch bis
jetzt noch. Verf. bespricht ausführlich die
wohl bekannten und oft beschriebenen Beschä-
digungen durch das Oidium, das seit dem
Jahre 1907 über ganz Frankreich, hauptsäch-
lich aber im W. und im SW. dieses Landes,
verbreitet sei. (Ist aber jetzt überall, zumal
im NO. Frankreichs in starkem Rückgange
begriffen. Ref.) Angefallen würden alle
Eichenarten, am meisten Q. cerris, Q. tozza,
am wenigsten Q. ilex, Q. coccifera, Q. suber.
Die exotischen Holzarten, namentlich Q. rubra
und Q. palustris seien fast überall verschont.
In Algier hätten Q. Mirbeckii und Q. coccifera
ziemlich zu leiden gehabt. Ob der Pilz in
Frankreich einheimisch oder eingeschleppt,
sei zweifelhaft.
Besonders verderblich wirke der Parasit
im Schälwalde. Er verursacht einen buschi-
gen Wuchs, die Stockausschläge sehen aus, als
seien sie mehrere Jahre ohne Unterlaß stark
erfroren oder vom Weidevieh angefressen,
was natürlicherweise das Schälen stark er-
schwere oder gar ganz ausschlieBe.
Ein Mittel gegen Eichenmehltau weiß Verf.
nicht anzugeben. Auch im Saatkampe sei die
Anwendung von Schwefel nicht ratsam.
Dagegen berichtet I. F. Cuif, an der Ver-
suchsanstalt Nancy, über sehr günstige Er-
1) Die Befruchtung des Eichenmehltaupilzes ist zum
ersten Male am 30. Dezember 1911 von den Herren Arnaud
und Foëx, Professoren an der Ackerbauschule zu Mont-
pellier entdeckt und in einer Mitteilung an die Academie
des Sciences von Paris (Monat Januar 1912) beschrieben
worden. Der Pilz gehört tatsächlich der Gattung Micros-
phaera, wie man vermutete, und der species M. Alni an.
144
Forstschutz, Forstbenutzung
folge mit Schwefel in den Saatkämpen
Forstakademie Nancuv (Rev. 270 mit Alı
dung). Die Kosten der Behandlung seien e
80 Pfg. pro Ar im Saatkampe.
Im Bulletin de la Societe des Science
Nancy wird von Herrn Prof. Wuillemin
massenhafte Entwickelung eines zu
Sphaeropsiden gehörigen Pilzes, C'icinnobi
der sich als natürlicher Feind und Zerst
des Mehltaues bewährt hätte, angekün
Dank der sehr rasch zunehmenden Verl
tung des Cicinnobolus sei ein baldiges
schwinden des Mehltaues zu erwarten.
Auch in Belgien (Bull. B. 49) hätten
die einheimischen Arten (Q. pedunculata
Q. robur) von Melhltau gelitten. Die Ex
(Q. rubra, Q. alba, Q. palustris, Q. cerris u
seien verschont.
Beschädigungen der Nadelholzpflanze
Saatkampe durch Sminthurus luteus
schreibt C. Durieux (Bull. B. 65 mit A
dungen).
Balais de sorcière chez l’Epicea (Der Hi
besen bei der Fichte) von P. Jacquardt. (
S. 189, mit guten Abbildungen.) Ein '
voller Beitrag zur Morphologie der Fiel
Le Hanneton (der Maikäfer) von |
Decoppet (J. F. S. 79).
Recherche et constatation des délits fores
(Handbuch des Forstschutzbeamten) vc
F. Lanoir, Constantine, 291 Seiten. D
Büchlein ist für die Forstschutzbeamten
giers, mit Rücksicht auf die dortigen Ver
nisse geschrieben.
VI. Forstbenutzung u. Forsttechnolc
Exploitation et gemmage du Pin d-
(Holz- und Harz-Nutzung im Aleppokte
Walde.) Von Conservateur des forets Lay
(Sonderabdruck aus Rev.)
Bei den’ seit einigen Jahren sehr
stehenden Preisen für Terpentin lag deı
danke nahe, zu versuchen, ob es nicht loh
wäre, die Aleppo-Kiefernbestände nach
in SW.-Fraukreich für P. maritima üblı
Verfahren zu harzen.
Die P. Halepensis bedecke in Algier
sonders im westlichen Teile desselben, 1m
an Marokko grenzenden Bezirk Oran,
große Flächen im Staatsbesitz und Verf:
schätzt dieselben auf 147000 ha, aul
schiedenen Bodenarten, hauptsächlich abe
mäßig grobem Kiessande, und ausschlie!
im Mittelgebirge, bei Meeresliöhen von
1700 bis 1900 m. In solchen Lagen se
Klima ziemlich rauh; jedes Jahr bedecke
oft bis 60 cm erreichende Sehneeschicht
Boden während mehrerer Tage. Im Son
sei die Witterung sehr trocken und warm
Aleppo-Kieferubestände seien meistens
Luce Sprachgebiet.
i
Jen mit Thuya quadrivalvis oder Q. ilex
naischt. Die Waldbrände seien häufig und
ki dem gewöhnlich vollständigen Abbrennen
' bf dem Stocke ganzer Bestände auch schäld-
h; mehr als zwei Drittel der ganzen Fläche
ken seit etwa 30 Jahren totai abgebrannt.
ir das Bestehen des Waldes sei jedoch der
' kad nicht nur gefahrlos, sondern sogar
ht günstig. In den alten Beständen sei es
r schwer, eine Naturverjüngung zu erzie-
- $; nach einem Brande aber erscheinen sofort
hf der Bodenfläche soviel Kiefernsämlinge,
d entstehe eine solche Diekung, daß weder
esch noch Tier hineinzudringen vermag.
we noch nicht ganz befriedigend erklärte
firkung des Brandes sei zum Teil darauf
üiekzuführen, daß der Zapfen der Aleppo-
efer sich sehr schwer Öffne, meistens gar
it; der Samen bleibe in demselben 10 bis
j Jahre lang enthalten, bis der Zapfen (der
ı Baume hängen bleibt) ganz verwest sei.
ntteht aber ein Brand, so springen bei der
feöen Hitze sämtliche Zapfen auf und aller,
: k10 bis 15 Jahren gebildete Samen fällt auf
mal auf den Boden. Bemerkenswert ist,
derselbe nur dort gut keime, wo das Feuer
` Ẹust habe, auf den verschonten Flächen
Ye man nur vereinzelte Sämlinge.
Bis vor etwa sieben Jahren waren die
Eppo- Kiefernwaldungen im Staatsbesitze
yh vollständig ertraglos. Im Jahre 1905
elite die französische Forstverwaltung zum
“:ımale einen Versuch, daraus einen Er-
zu gewinnen. Es wurden damals und in
folgenden Jahren bis 1908 etwa 600,000
yende Bäume an eine Gesellschaft (Société
Pirase d'exploitations forestières) für einen
katen bis 1916 zahlbaren Preis von 113,500
acs veräußert. Jetzt finden keine solche
:ssenverkäufe mehr statt.
Die Waldungen sind summarisch einge-
itet. Es werden, unter Voraussetzung einer
mtriebszeit von 80 bis 100 Jahren, jedes
‚fir auf bestimmten Flächen, wo der Wald
enıtzt werden soll, Schläge ausgezeichnet
id die gezeichneten Bäume stehend verstei-
tt. Der Käufer hat eine Abfuhrfrist von
Jahren für sein Holz; in den ersten 4 Jahren
Peden sämtliche Bäume „auf Tod“ (à mort)
Harzt und dann im fünften genutzt. In den
Meren Waldorten, die durchforstet werden,
erden sämtliche Stämme „auf Leben“ (à vie)
Para und die bei der Durchforstung fal-
nden auf Tod. Letztere werden ebenfalls mit
Kr Abfuhrfrist von 5 Jahren versteigert.
|, Die Kiefer muß, um geharzt zu werden,
uen Umfang von wenigstens 90 cm in Brust-
ihe messen. Das Harzen „auf Tod“ besteht
am, daß am Stamme 2 bis 6 oder noch mehr
W viel der Umfang des Baumes gestattet)
‚ achen von etwa 8—9 cm Breite und bis 3 m
Porstl, Jahresbericht f. d. Jahr 1911.
145
Forstbenutzung, Forsteinrichtung.
oder mehr Höhe eingeschnitten werden, wäh-
rend an Bäumen, die fortleben sollen, die auf
Leben geharzt werden, nur eine Lache geöff-
net wird.
Der Ertrag einer Lache schwanke pro
Jahr zwischen etwa 1,5 und 2,5 Liter Harz.
Am stärksten sei der Harzabfluß in den Mo-
naten Juni, Juli und August, bei der größten
Hitze. Eine ruhige Witterung begünstige den-
selben, starker Wind sei schädlich.
Bei der ersten Versteigerung im Jahre 1909
wurden 14000 stehende Stämme, mit einem
Umfang von 0,60 bis 1,00 m, in den Verjüng-
ungsschlägen um einen Durchschnittspreis
von 0,795 f. pro Stamm verkauft; die durch-
sehnittliche Nutzholzmasse des Stammes mag
0,20 fm bis 0,25 fm betragen. In den folgenden
Jahren war der Preis pro Stamm 1,047 und
0,797 f. Man hofft später viel höhere Preise
zu erzielen, wenn die Schwierigkeiten des An-
fanges, worunter die größte der Mangel an
erfahrener Arbeitskraft ist, einmal überstan-
den sind. Bis 1908 waren es ausscließBlich aus
Frankreich eingeführte Arbeiter, die im Wald
tätig waren; jetzt beginnen die einheimischen
sich anzutragen und erweisen sich größten-
teils als durchaus leistungsfähig.
Wie aus obigen Zahlen zu ersehen, ist, was
die Quantität des gewonnenen Harzes be-
trifft, die Harzung der Aleppo-Kiefer genau
so ergiebig wie jene der P. maritima in Frank-
reich. Von 100 kg rohem Harze gewinnt man
durch Destillation 20 kg Terpentin und 66 kg
Kolophonium; 14% sind Abfall. Das Terpentin
der Aleppo-Kiefer ist dem der P. maritima
gleichwertig. Es unterscheidet sich von letzte-
rem durch einen schärferen Geruch, ein ge-
ringeres spezifisches Gewicht (0,753 bis 0,760
gegen 0,760 bis 0,767) und enthält mehr Säure.
Das Holz der Aleppo-Kiefer habe bis jetzt
noch wenig Verwendung gefunden. In ge-
wissen Fällen habe es sich als Bauholz ganz
gut bewährt; in anderen hätten die Gebälke
nach wenigen Jahren ersetzt werden müssen.
Man hoffe, es als Pflaster- und Eisenbahn-
schwellen-Holz (wie P. maritima) verwerten
zu können; Versuche in diesem Sinne seien
eingeleitet. Zur Zeit wird das meiste Holz für
Pack-Kisten oder Fässer verbraucht; die
meisten aus Algier ausgeführten Datteln,
Orangen, Bananen, Frühgemüse usw. werden
in solehen Kisten oder Fässern verpackt.
VII. Forsteinrichtung.
Jardinage forestier (Plenterbetrieb im
Walde) von A. Rousset. 54 Seit. in 16. Paris
1911. Verf., „ein alter Forstimann von 82 Jah-
ren“, ist ein Anhänger des Plenterbetriebs;
sein Büchlein enthält übrigens nichts Neues;
er beschreibt und empfiehlt eine längst be-
19
Französisches Sprachgebiet.
kannte (und wenig empfehlenswerte. Ref.)
Taxationsmethode.
Sondages a la Tariere (Zuwachsbohrer als
Ermittler des Zuwachses und Zuwachsprozen-
tes) von I. F. Schaeffer. Rev. 423 (mit gra-
phischen Darstellungen).
Verf. hat seit über zwanzig Jahren an 4145
stehenden Bäumen (Fichten, Tannen, Lärchen)
in den Alpen Savoiens den Durchmesserzu-
wachs mit Hilfe des Zuwachsbohrers ermittelt.
In den geplenterten Waldungen des rauhen
Alpenklimas steige in den höheren Lagen der
Durchmesser - Zuwachs bis zu 60 em Brust-
höhen-Durchmesser; in den mittleren Lagen
bis zu 75 und in den Voralpen bis zu 80 em.
Im Durchschnitt aller Messungen und Baum-
stärken sei für eine Durchmesserzunahme von
5 cm eine Dauer von 19 Jahren erforderlich; in
den Hochalpen sei diese Zahl 24, in den Vor-
alpen 15 Jahre. Verf. nimmt an, daß Umtriebe
von 140 Jahren in den Voralpen, 180 in den
mittleren und 210 in den höheren Lagen er-
forderlich seien, um etwa 60 cm starke Bäume
(bei Brusthöhe gemessen) zu erziehen.
Berechnet man die Zuwachsprozente mit
Hilfe der Schneider’schen Formel, so ergebe
sich im Durchschnitt aller Lagen und Stärken
eine Größe von 1,8%. Im Hochgebirge sei
das durchschnittliche Massenzuwachsprozent
einer ganzen Betriebsklasse kaum 1,49 %; in
den Voralpen erreiche es 2,28%. Verf. schließt
mit vollem Recht aus solchen Zahlen, daß ein
rentabler Waldbetrieb, wie er vom Privat-
eigentümer verlangt wird, im Hochgebirge
ausgeschlossen sei. Dort sei der Wald nicht
mehr als Ertrags-Wald, sondern nur noch als
Schutzwald zu betrachten, und sollte sich als
solcher im Staatsbesitze finden.
VIII. Forstpolitik und Forstverwaltung.
Cours de droit forestier (Lehrbuch der
Forstgesetzgebuny) III. Band, I. Heft. 308
Seiten in 8°. Paris 1911. Von Ch. Guyot.
Dieser erste Teil des dritten und letzten
Bandes des großen Werkes vom früheren
Direktor und Professor der Forstakademie
Nancy behandelt namentlich die Gesetze be-
treffend öffentliche Arbeiten (Wildbachver-
bauung, Flugsand- und Dünen-Bindung usw.)
im Walde. Auch die Gesetzgebung der fran-
zösischen Kolonien ist berücksichtigt. Dieses,
durch den Namen des Verf. schon allein ge-
niigend empfohlene Buch, ist für jeden, der
sich für Forstpolitik interessiert, unentbehr-
lich.
La foret (Der Wald). Ein Band in 8° von
344 Seiten. Paris und Nancy, Berger - Lev-
rault, 1911.
In diesem Buche hat sich J. F. Jacquot be-
müht, den Einfluß der Waldungen auf Klima
146
Forsteinrichtung, Forstpoli
I
und Boden, die gesamte volkswirtschal
Bedeutung derselben in allgemein ver.
licher Weise zu beschreiben. Für den .
mann bietet das, etwas in begeisterten
weniger sachlichem Tone geschriebene
nichts Neues.
Defense forestière et pastorale (Wala
Weide-Pflege im (rebirge) von P. Desco
Paris, Gauthiers-Villars, ein Band in 8
410 Seit. mit 6 Karten.
Verf. (ein Laie) bespricht die forst
Verhältnisse der französischen und sc
zerischen Alpen.
Quelques remarques d’Economie fore
(Etwas über Forstpolitik) von I. F. dı
court. Bull. F. C. 300. Verf. besprict
schon so oft umstrittene Frage der Verzi
des Waldkapitals bei verschiedenen Ve
nissen und empfiehlt für den Wald ein
steuerungsart, wie sie Jetzt z. B. in Bayer:
geführt ist: der Wald sei jedes Jahr von n
wieder nach dem tatsächlichen Ertrag
vorigen Jahres zu besteuern.
Wie soll der Wald besteuert werden?
diese Tagesfrage sind selbst erfahrene |
männer wie I. F. Violette und de Ligı
(Rev. 193 und 343) noch lange nicht einig
Über Waldwertrechnung ist von y
Leuten, die in ihrem Leben nie einen
verkauft oder gekauft haben, so viel gesc
ben worden, daß die meisten Praktike:
neues Buch über diesen theoretisch schw
gen Stoff ohne besondere Begeisterung z2
grüßen pflegen. Ich möchte jedoch vorlie
des Buch vom Conservateur des forel:
Fonteny (Sonderabdruck aus Rev.) als
klare, verständliche und nach meiner An:
eine der besten Darstellungen des schwier
und verwickelten Stoffes aufs beste empfel
Gehaltserhöhung der belgischen For:
amten. Bull. B. 532.
IX. Forstgeschichte, Forststatisti
Les haute & basse forêts de Ch
(Der obere und der untere Wald von Chin
von den Anfängen bis zum XV]. Jahrhun
von E. Pepin. Ein Band in 8° von XVII
233 Seiten. Paris, 1911, Laveur, 13 rue
Sts. Peres.
Die französische Literatur über Gesehle
der einheimischen Waldungen ist sehr æ
Das fast einzig erwähnenswerte Buch ist í
schon ältere, im Jahre 1867 von Maury ™
dem Titel „Les forêts de la Gaule et de ti
cienne France (Paris, Lagrange, 41 rue
dré des Arts) veröffentlichte, welches den "'
fangreichen Stoff sehr unvollständig und n
oberflächlich behandelt. Dagegen besitzen
einige empfehlenswerte, teilweise recht I
essante Monographien einzelner dung
siches Sprachgebiet.
Valdgebiete, zu denen auch vorliegendes
zu rechnen ist.
r Verf. der Geschichte des Wal-
Chinon ist dem Ref. nicht bekannt und
¿n Forstmann, sondern, wie Ref. ver-
ein Jurist. So erklärt es sich, daß fast
ieBlich die Rechtsverhältnisse des Wal-
s Eigentum, die Waldberechtigungen,
rwaltungsorganisation berücksichtigt
. Vom Forstbetrieb ist gar nichts,
'ldertrag sind kaum einige Zeilen im
zu finden.
‘Wald von Chinon ist heute noch ein
Iedeutender Hochwald-Komplex von
.der seinen Namen von dem am Wald-
genden Städtchen Chinon, bei Tours,
"men hat. In der Zeit der Römerherr-
gehörte er dem kaiserlichen Fiskus,
kam er in den Besitz der Merowinger.
Dagobertus schenkte im Laufe des
lahrhunderts den größten Teil dessel-
u sogenannten oberen Wald, dem Erz-
von Tours. Als letzterer nicht mehr im-
war, sein Eigentum gegen Angriffe
indereien zu schützen, sah er sich ver-
iach damals üblicher Art, um sich den
des Königs zu sichern, demselben im
1% den halben Waldertrag vertrags-
abzutreten. So blieb der obere Wald
dert Jahre lang unverteilt zwischen
ud Bischof, bis die französische Re-
n sämtliche Kirchengüter dem Staats-
ıinverleibte.
essant, obschon nur wenig vollständig
etend, ist der zweite Teil des Buches
'ii bis 143), in welchem die Verwal-
ts Waldes geschildert wird.
Jahre 1190 seien im ganzen Walde vier
Itingsbeamte, Förestarii betitelt, tätig
1, deren zwei vom Könige, zwei vom
fe ernannt worden wären. Diese Fo-
i waren hochgestellte Beamte: des Kö-
oster seien unmittelbar dem Ballivus,
n Vertreter des Königs in der Provinz,
"ordnet gewesen. (Im Anfang des XIII.
Underts standen vielenorts die Forestarii
tar unter Königsbefehl; bildeten also
lständige, der politischen keineswegs
"rfene Behörde. Ref.) Sie hätten den
2 Betrieb geleitet und schon im XII.
‘ndert eine eigene Foorstgerichtsbarkeit
à Unter ihnen standen die hauptsäch-
it Forstschutz beauftragten „servien-
'anzösisch sergents.
"Laufe des XII. Jahrhunderts beginnen
t !orstbeamten sich „magistri forest“
‚nat, welche Betitelung die in Frank-
ùr höhere Forstbeamte amtliche, wäh-
< als fünfhundert Jahren geblie-
147
Forstgeschichte, Forststatistik.
Eine Hauptaufgabe der Forestarii hätte
die Beaufsichtigung der Waldberechtigten und
die Überweisungen an dieselben gebildet. Verf.
verbreitet sich mit Vorliebe über die Ge-
schichte der Waldberechtigungen.
Das Buch von H. Pepin ist, trotz mancher
Lücken, recht empfehlenswert, weil es eine
nach den Quellen bearbeitete, recht inter-
essante, wenn auch unvollständige Geschichte
eines großen Waldgebietes während des Mit-
telalters bietet. Hoffentlich wird der Verf.
seine Arbeit bis zur Jetztzeit fortführen.
Excursion forestière en Portugal (ein
forstlicher Ausflug nach Portugal.) Eine
wertvolle Arbeit des als Forstbotaniker wohl-
bekannten I. F. Parde in Beauvais. Das Buch
bietet uns weit mehr als der zu bescheidene
Titel verspricht, und kann als eine inter-
essante und lehrreiche Beschreibung der
wenig bekannten forstlichen Verhältnisse Por-
tugals aufs beste empfohlen werden. (Sonder-
abdruck aus Rev.)
Les forets de la Lozere von I. F. Weyd.
Ein Band in 8° von 416 Seiten. Paris 1911.
Auch eine recht interessante und lehrreiche
forstliche Beschreibung eines Bezirkes von
Zentral-Frankreich.
Als kleinere Waldbeschreibungen oder
forstgeschichtliche Studien sind weiter er-
schienen:
La forêt d’Allogny. Rev. 705, 737.
Ein an geschichtlichen Erinnerungen rei-
cher, 2400 ha großer Staatswald bei Bourges,
genau im Mittelpunkte Frankreichs. Recht
interessante und lesenswerte Arbeit von I. F.
Buffault.
La forêt de Chenu, ein sogenannter Taillis
furete (ungleichalteriger, geplenterter Nie-
derwald) in Morvan von Gouget. (Rev. 69.).
La forêt d Asco. 2500 ha von Pinus laricio
und P. maritima in Korsika. Der noch ertrag-
lose Wald soll jezt in Angriff genommen wer-
den; 54 000 Stämme von P. laricio und 11 000
von P. maritima kommen auf einmal im näch-
sten Juli zur Versteigerung. Für Fällung und
Abfuhr wird dem Käufer eine Frist von 20
Jahren zugebilligt werden.
Les forêts de l’arrondissement d Albert-
ville. Gute Beschreibung eines Waldgebietes
der französischen Alpen von D. Mourral.
(Rev. 1.)
Die Waldungen im oberen Rheintale (Kan-
ton Wallis, Schweiz) von J. Darbellay. (J. F.
S. 132. 168.)
Die Mittelwaldungen von West-Flandern
von G. G. Glorie. Bull. B. 324.
Diese Provinz Belgiens besitzt 12000 ha
Mittelwald, die bei einem Umtrieb von sieben
Jahren einen Jahresertrag von 89 fr. 83 pro ha
abwerfen. Das Unterholz liefert FaBbänder
(mit einem Werte von 1 fr. 20 bis 9 fr pro
' Französisches Sprachgebiet.
148
Forststatistik, Jagd- und Fischereikuszke.
Hundert), Gerten für Korbflechterei, Bohnen-
stangen und Wellen (letztere werden 13 bis
20 fr. pro Hundert bezahlt). Den größten Teil
des Ertrages liefern die sehr zahlreichen
Eichenlaßreitel, welche gewöhnlich 4 bis 6
Umtriebe des Unterholzes überleben; sie haben
dann bei einem Alter von 28—42 Jahren einen
Brusthöhenumfang von 50 bis 70 em und eine
Stammlänge von 5 bis 7 m. Diese Eichen wer-
den in Abschnitte von etwa 1 m Länge ge-
schnitten und geschält; die Rinde wird mit 7
bis 8 fr. pro 90 kg bezahlt. Das Holz wird.
dann in kleine Latten für Gipser gespalten.
Ein Hundert solcher Latten hat einen Wert
von 0,% fr.
Die Löhne der Waldarbeiter sind noch sehr
gering (2.00 fr. bis 2.50 fr. pro Tag) und die
Holzpreise hoch. Das Holz wird fast sämtlich
nach Frankreich ausgeführt, wo es in den te
nachbarten Großstädten einen guten Absatz
findet.
Ertrag der belgischen Staatswaldungen im
Jahre 1911. Derselbe betrug brutto 505 792 fr
(Bull. B. 814.)
Auswärtiger Holzhandel der Schweiz wäh
rend der Jahre 1907—1910 von Decoppet. J
F. S. 51 und 1%.
X. Jagd- und Fischereikunde.
Pour nos chiens (Unsere Hunde) von E
Christophe. Ein schönes Buch, ein Band ir
8° von 201 Seiten mit Abbildungen. Part,
1911. |
149
Forstpolitik und Gesetzgebung.
-— u ee
Italien.
Berichterstatter: Prof. Vittorio Perona, Direktor des Kgl. Forstinstituts in Vallombrosa.
. Forstpolitik und Gesetzgebung.
Auf dem Gebiete der Forstpolitik und Ge-
etzgebung machte Italien im Jahre 1911 einen
seiteren wesentlichen Fortschritt. Schon in
minem Berichte über das verflossene Jahr
.Forstvereine, Forstversammlungen etc., pag.
1) hatte ich Gelegenheit, zu bemerken, daß
sırksamere Maßnahmen in Aussicht ständen,
is das Gesetz vom 2. Juni 1910 über die
$taats-Forstdomänen, vor allem zur Regelung
ts Abflusses der Gebirgswässer und zur
Troekenlegung der Sümpfe im Tiefland, und
dd die bezügliche Gesetzesvorlage schon dem
Parlament vorläge. Jetzt kann ich berichten,
ùb die Vorlage seit dem 13. Juli 1911 Gesetz
esorden ist unter dem Titel: „Gesetz betref-
‚ind die Maßnahmen für die forstlich-wasser-
‚liche Regelung des Abflusses der Gcbirgs-
wässer und für die Trockenlegung der
\impfe (Legge recante provvedimenti per la
Sstemazione idraulico-forestale dei bacini
*mtani, per le altre opere idrauliche e per le
tinficazioni).
Bevor ich die hauptsächlichsten Bestim-
mingen dieses Gesetzes auseinandersetze,
mub ich die Gründe angeben, welche die Re-
nerung veranlaßt haben, das Gesetz vorzu-
ken und die Regelung des Abflusses. der
'"wässer pp. mit der Trockenlegung der
Simpfe zu vereinigen.
ı Aus dem ministeriellen Vorbericht zur Ge-
Ytzesvorlage entnehme ich die folgenden Stel-
an: „Um soviel als möglich die schlimmen
folgen der Wildbäche und kleinen Flüsse in
‚ihrem unteren Verlaufe zu verhüten, genügt
& nicht, sie hier unten einzudämmen und
irch besondere Maßnahmen zu bändigen,
“dern es ist notwendig, das Übel an der
Wurzel anzufassen, in ihren Sammelbecken,
nerseits durch Neuaufforstungen, anderer-
“ıts durch den Bau von Sammelbecken, Tal-
rren und sonstiger geeigneter Wasser-
werke. Und dieser Grundsatz, welchen die
Erfahrung für die Wasserbautechnik als we-
“ütlich erwiesen hat, hat keinen geringeren
Wert für die Trockenlegung der Siümpfe in
der Ebene, welche durch vernachlässigte oder
unvollkommene Regelung des Abflusses der
Sammelbecken in Frage gestellt werden kann,
wenn neue Versumpfungen und Verstopfun-
gen in der Ebene stattfinden, welche die schon
ausgeführten Arbeiten der Trockenlegung
und der Flußregulierung nutzlos machen. Ab-
gesehen davon hat aber der letzte und eigent-
liche Zweck, d. h. die Gesundung und wirt-
schaftliche Wiederverwendung des Landes,
manchenorts aus Mangel an zweckmäßiger
Verbindung der verschiedenen Arbeiten nicht
erreicht werden können.“
Wenn die Politik der Gebirgswasserrege-
lung statt jener Maßnahmen post festum in
der Gesetzgebung wie der Verwaltung Ita-
'liens ainen breiteren Raum gehabt ‚hätte,
würde man sicherlich viel mehr und Besseres
bisher erreicht haben, und viele finanziellen
Opfer hätten erspart werden können. (eeig-
netere und energischere Maßnahmen zur Ver-
hinderung der fortgesetzten Entwaldung jener
Sammelgebiete und die Befestigung der
Alpen- und Apenninenabhänge würden zum
großen Teile die viel größeren Geldopfer ent-
behrlich gemacht haben, die heute notwendig
sind zur Veränderung und Befestigung von
Dämmen in der Ebene oder Verlegung von
LandstraßBen und Eisenbahnen und anderen
öffentlichen Anstalten, die von Überschwem-
mungen bedroht sind, ganz abgesehen vom
Verlust der Ernten, der Verschüttung ausge-
dehnter Landstriche, die für immer oder für
lange Zeit der Kultur entzogen sind, der Ver-
schlechterung hygienischer Verhältnisse, dem
Verlust an Vieh und anderem Besitz, oft
auch von Menschenleben. Einen unge-
fähren Einblick in diese Verhältnisse mö-
gen die folgenden Zahlen geben. Das Mi-
nisterium der öffentlichen Arbeiten weist
im Jahrzehnt 1891—1900 seines Etats bloß an
Ausgaben zwecks Beseitigung der Folgen
der Überschwemmungen die Summe von
51745746 Lire auf, während der Staatsschatz
in derselben Periode und für denselben Titel
Italien.
weitere 2177214 Lire, also im ganzen fast
54 Millionen Lire ausgegeben hat, d. h. 5'/,
Millionen Lire pro Jahr. Dieser Summe
wären noch hinzuzufügen die Unterstützun-
gen seitens des Ministeriums des Inneren, fer-
ner diejenigen der freiwilligen öffentlichen
Beiträge im Augenblick der Unfälle und die
Ausgaben seitens der Eisenbahnverwaltun-
gen, um die gefährdeten und bedrohten Linien
wiederherzustellen oder zu verlegen. Wieviele
Hektare hätte man mittels solcher Summen
mit Wald bepflanzen können, um das Übel an
der Wurzel anzufassen. Und wievielen Un-
glücksfällen, Vermögens- wie Lebensverlusten
hätte man in der jüngsten Vergangenheit vor-
beugen oder sie für die Zukunft verhüten
können!
Also der nach einer langen, schmerzlichen
Erfahrung erworbene Grundsatz, daB die
wasserbaulichen Werke und Trockenlegun-
gen in der Ebene zum großen Teile vollstän-
dig unnütz sind, wenn nicht gleichzeitig oder
besser zuvor die Regelung des Abflusses der
Sammelgebiete erfolgt ist, diente dem neuen
italienischen Gesetz über die wasserbaulichen
Vorschriften zur Grundlage.
Das Gesetz enthält 5 Abschnitte; dem Cha-
rakter dieses Berichtes entsprechend be-
schränke ich mich jedech auf die Mitteilung
der Hauptbestimmungen, d. h. auf jenen der
wasserbaulich-forstlichen Regelung des Ab-
flusses der Sammelbecken. Diese bilden den
Gegenstand der beiden ersten Abschnitte.
Diese Materie kann in folgende Teile zer-
legt werden: 1. Auswahl und Begrenzung der
zu verbauenden- Sammelbecken; 2. Ausarbei-
tung der Projekte der vorzunehmenden Arbei-
ten; 3. Ausführung der Arbeiten selbst;
4. Maßnahmen für die Erhaltung der Neu-
aufforstungen und der errichteten Bauwerke;
5. die Organe zur Ausführung des Gesetzes.
1) Nach Art. 1 fallen unter die Vorschrif-
ten des Gesetzes alle jene Sammelbecken,
deren forstlich-wasserbauliche Regelung un-
bedingt in Zusammenhang steht oder gebracht
wurde mit hydrotechnischen und Hafen-
arbeiten jedweder Kategorie, mit Trocken-
legungen oder anderen öffentlichen Arbeiten,
die vom Ministerium der öffentlichen Arbei-
ten ausgeführt oder unterstützt werden. Die
Ausgaben fallen dem Staate und durch ihn
dem Ministerium der öffentlichen Arbeiten zu.
Außer jenen Arbeiten werden ferner
(Art. 2) vom Staate, aber diesmal vom Acker-
bauministerium, ausgeführt die Arbeiten der
Bodenbefestigung und der Aufforstung der-
jenigen Landstriche, die zwar nicht unter
Art. 1 fallen, deren Böden aber derart be-
schaffen sind, daß sie den regelmäßigen Ver-
lauf der Gewässer, das öffentliche Wohl und
die Sicherheit der Bewohner in Frage stellen.
150
Forstpolitik und Gesetzgek:
Da es nun teils aus finanziellen Gründ
teils aus Mangel an technischem Personal ı
möglich wäre, die Arbeiten gleichzeitig
allen nach Art. 1 und 2 vorgesehenen Be
gegenden vorzunehmen, so schreibt das Ges
vor, daß die Wahl der Sammelbecken so |;
troffen werden soll, daß man nicht nur ¢
Kriterium der vorhandenen Mittel, sonde
auch die größere oder geringere Dringlichk
der im Gebirge wie in der Ebene auszuführ:
den Arbeiten im Auge behält. Die Wahl d
selben wird der Zentralkommission, ül
welche wir sub 5) sprechen werden, üh
lassen. i
Seitens besonderer Amter, deren wir au
noch Erwähnung tun werden, wird soda
zur Begrenzung der ausgewählten Samm
becken geschritten. Nach gesetzlicher F
stimmung ist jedes Grundstück, das innerh:
des Bereiches eines gegebenen Sammelbecke
liegt und das öffentlich als solches bekar
gegeben wird, dem allgem. Forstgesetz vı
20. Juni 1877 unterworfen und somit auch
Bann gelegt. l
2) Nachdem durch besondere technix
Amter die Begrenzung der Sanınıelbeck
endgültig festgestellt worden ist, werden í
Projekte für die auszuführenden Arbeit
ausgearbeitet. Diese bedürfen dann der (
nehmigung des Ministers der öffentlichen
beiten (Art. 1) oder jenes des Ackerba
(Art. 2); die Genehmigung der Arbeiten
gleichbedeutend mit der Erklärung (í
öffentlichen Nutzens, was eventuell í
Zwangsveräußerung des Geländes ermöglie
Bezüglich des Studiums und der Ausarb
tung der Projekte und ihrer Ausführung
der Grundsatz maßgebend, daß für die Aı
forstung und die Bodenbefestigung der A
hänge das Königl. Forstpersonal (Corpo re
forestale) sorgt, während hingegen für (
eigentlichen Wasserbauarbeiten das Kgl. 6
niekorps (Corpo reale del Genio civile) in T
tigkeit treten muß. Zu diesem Zwecke wt
den für bestimmte Wasserbecken oder Gru
pen von Becken besondere technische Amt
eingerichtet werden, bestehend je aus Bea
ten der beiden Kategorien, während die Ämte
die bloß aus Forstmännern bestehen, nach
vor vom Ackerbauministerium, jene der
vilingenieure vom Ministerium der öffen
lichen Arbeiten abhängen.
Das Gesetz sieht auch den Fall vor, in w
chem wegen der speziellen Natur der zu ve
bauenden Becken die Trennung der Komp
tenz und der Attribute der beiden Beamt
körper unmöglich oder unsicher ersche®
Der Regierung wird dann Vollmacht erteil
gemischte technische Ämter zu errichten,
stehend aus Personal beider Gattungen va
Beamten, oder nur spezielle Sektionen,
han
151
Forstpolitik und Gesetzgebung
provisorisch den gewöhnlichen Ämtern des
feniekorps oder wiederum dem Forstdeparte-
pent zugeteilt werden, je nach dem hydrotech-
pixhe oder forstliche Arbeiten vorwiegen.
N können die Befürchtung nicht ver-
rgen, daß diese Teilung der Kompetenz und
&r Attribute, welche in anderen Ländern
sicht besteht, obwohl sie bei nns schon gute
Erfolge erzielt hat, in der Praxis einen ge-
fährlichen Dualismus erzeugen kann, mit
it- und Geldverschwendung und mit dar-
s erfolgender Verzögerung der Arbeiten.
: wäre zu wünschen, daß die Anwendung des
wun Systems in großem Stile unsere Be-
fürehtung nicht bestätige.
I 3 Die Ausführung der Arbeiten in den
‚'smmelbecken wird in der Regel vom Gesetz
fen obengenannten technischen Behörden an-
ertraut und alle Ausgaben fallen dem Staate
ar Last. Trotzdem können die Minister der
fntliehen Arbeiten und des Ackerbaues be-
immen, daß die Arbeiten der Aufforstung
af Kosten und unter persönlieher Leitung
kr Grundbesitzer der Sammelbecken erfol-
kn, sei es einzeln, sei es als Genossenschaft,
ter der alleinigen Bedingung, daß sie sich
m Bedingungen des vorgeschriebenen Plans
t Arbeiten unterziehen. In diesem Falle
stung mit zu Hochwald bestimmten Bäu-
“n und bis zu 75 Lire für solche von Nieder-
uld; b) zur unentgeltlichen Lieferung der
inereien und kleinen Pflanzen; c) zur Be-
ung von der Staatsgrundstener, sowie zur
'!astung von der Besteuerung durch die
winz und die Gemeinden — diese letztere
~h nicht über ein Prozent der Besteue-
ne — auf 40 Jahre, wenn es sich um Hoch-
ild handelt, und auf nur 15 Jahre beim Aus-
hagwald.
Den Provinzen und den interessierten Ge-
tinden, den einzelnen Besitzern, wie evtl.
- E Genossenschaften kann bewilligt werden,
wohl die hydrotechnischen als die forst-
phen Arbeiten in den Sammelbecken auszu-
hren, die sich in der von Art. 1 und 2 vor-
Achriebenen Lage befinden. Die bezüglichen
Aisgaben werden dann vom Staate wieder-
stattet, je nach den von Fall zu Fall fest-
kselzten Vereinbarungen, unter Hinzu-
{ng von 12 % zum veranschlagten Kosten-
“ke nach den bewilligten Projekten als „all-
\fmeme Ausgaben und Risiko“ des Unterneh-
ers, sowie die Zinsen zu 4% für die
`} „men, die nicht sofort wiedererstattet wer-
‚© können.
| MA die Arbeiten direkt von den Staats-
alten ausgeführt werden, wird den Be-
| m der in Bearbeitung genommenen Län-
dereien eine proportionelle Entschädigung
für den Verlust der Rente der betr. Strecken
gewährt, und zwar vom Tage der Besitz-
nahme bis zu jenem, an welchem die bewal-
deten und befestigten Ländereien dem Be-
sitzer wieder zuriickgegeben werden, was ge-
schieht, wenn die Arbeiten die amtliche Billi-
gung erhalten haben und die neuen Wälder
ertragsfähig geworden sind.
Sollte der Besitzer der befestigten oder be-
waldeten Ländereien auf die Zurückgabe
derselben verzichten wollen, so kann das
Ackerbauministerium zur Erwerbung dersel-
ben auf gütlichem Wege schreiten. Wenn er
hingegen weder selbst die vorgeschriebenen
Arbeiten übernehmen, noch sie vom Staate
ausführen lassen will, muß zur Enteignung ge-
schritten werden.
4) Wie schon gesagt, fallen alle in den _
Sammelbecken gelegenen Ländereien nach
Art. 1 und 2 des Gesetzes unter die Obhut des
allgemeinen Forstgesetzes vom 20. Juni 1877
und sind gebannt. Für die aufgeforsteten
Grundstücke wird der Ackerbau immer unter-
sagt und die Weide solange streng verboten,
als der junge Wald irgendwelchen Schaden
durch sie erleiden kann; auf jeden Fall bleibt
die Ziegenweide absolut verboten.
Der Besitzer der befestigten und aufge-
forsteten Ländereien hat die Maßnahmen der
Waldpflege auszuführen, gemäß dem Kultur-
und Erhaltungsplane, welcher vom Ministe-
rium des Ackerbaues vorgeschrieben oder ge-
billigt wird. Die Nichtbefolgung dieses Pla-
nes wird mit einer Geldstrafe von 50 Lire,
und bei Rückfall mit 200 Lire bestraft. Nach
zwei oder mehr solcher Bestrafungen inner-
halb 12 Monaten kann das Ministerium das
technische Forstamt ermächtigen, für eine
festgesetzte Zeit Besitz von dem Grundstück
zu nehmen, ohne jedweden Schadenersatz an
den Besitzer, ja auf Kosten desselben die not-
wendigen Arbeiten nach dem vorgeschriebe-
nen Plan für die Kultur und die Erhaltung
vorzunehmen.
Die Kgl. Forstverwaltung sorgt für die
Beanfsiehtigung und Erhaltung der Bau-
werke innerhalb der Sammelbecken durch
Vorschuß der notwendigen Summen, die dann
Jahr für Jahr dem Staate zum Teil zurück-
erstattet werden, nämlich '/, von der Provinz
und !/, von den beteiligten Gemeinden. Letz-
tere können ihrerseits die Besitzer der Lände-
reien, in denen sich die Bauten befinden, ver-
anlassen, zu dieser teilweisen Rückerstattung
beizutragen, aber nicht über ein Fünftel der
Staatsgrundsteuer, die auf jenen Gebieten
lastet.
5) Zur Ausführung des gegenwärtigen Ge-
setzes ist außer den speziellen technischen und
gemischten Behörden, von denen wir sub 2 ge-
Italien.
sprochen haben, in Rom eine besondere Zen-
tralkommission eingesetzt, bestehend aus tech-
nischem Personal des „Corpo reale del Genio
eivile“ und des „Corpo Reale delle Foreste“,
sowie aus anderen in wasserbautechnischen,
Agrar- und hygienischen Fragen bewander-
ten Persönlichkeiten. Diese Zentralkoinmis-
sion zerfällt in zwei Sektionen: eine für die
Regelung des Abflussess der Sammelbecken
und Wasserläufe, die andere für die Trocken-
legungen. Sie entfaltet ihre Tätigkeit ın der
methodischen und geregelten Sammlung der
hydrographischen Beobachtungen in Be-
ziehung zu den meteorologischen, welche die
Wasserläufe und ihre Becken betreffen, stellt
ein vollständiges Programm der Arbeiten auf
und setzt die Kriterien fest für die Vorberei-
tung der bezüglichen Projekte zur Regelung
der Weasserverhältnisse und zu Trocken-
legungen in der Ebene; endlich erteilt sie die
notwendigen Instruktionen, um die Tätigkeit
der Forstverwaltung mit jener des Genie-
korps in Einklang zu bringen.
Um an Ort und Stelle die Funktionen der
Überwachung und des Ineinandergreifens
der verschiedenen Arbeiten auszuüben,
können die Kommissionen oder ihre Sektionen
eins oder mehrere ihrer Mitglieder zeitweise
delegieren, die alsdann lokale Kommissionen
gemäß den Normen der Vollzugsverordnung
bilden können. Ebenso können zu diesem
Zwecke ständige Lokalkommissionen ernannt
werden. l
Zur Ausführung des Gesetzes und aus-
schließlich für die Befestigung des Bodens
und die Aufforstung ist vorläufig im Etat
des Ackerbauministeriums eine außerordent-
liche Ausgabe von 6 Millionen Lire vorge-
sehen, die auf 15 Jahre verteilt ist, und in
jenem der öffentlichen Arbeiten eine von
5 Millionen, auf 5 Jahre verteilt.
Möchte dieses Gesetz, im Verein mit jenem
vom 2. Juni 1910, über das ich mich im
„Jahresbericht“ des verflossenen Jahres ver-
breitet habe, und den speziellen Gesetzen für
Sardinien, die Basilicata, Calabrien, das
Becken des Sele, die venetianischen Distrikte
ete. bald Italien jene Bewaldung zurück-
erobern, die es im Altertum reichlich zierte
und welche eine notwendige Bedingung für
seinen Ackerbau, seinen Handel und seine In-
dustrie ist, um von der öffentlichen Hygiene
vieler Gegenden des Landes zu schweigen.
ll. Forstvereine,
Forstversammlungen etc.
Der 2. ital. Forstkongreß hat sich in Turin
vom 28.—30. August versammelt auf Veran-
lassung der „Federazione Italiana delle Asso-
ciazioni Pro Montibus ed Enti affini“ (Italie-
152
Forstvereine, Forstversammlungen et
nischer Verband der Vereinigungen Pro Ms
tibus und verwandter Vereine).) Das zuer
behandelte Thema war das der „Neuen Fer.
gesetzgebung in Italien“. Es genüge hier, d
Leitsätze der Berichterstatter, Professor:
G. B. Miliani, B. Moreschi und A. Serpu
wiederzugeben, zufolge dessen der Ko
gref, nach Anerkennung der Tatsache, d
ie leitenden Kriterien der neuen Forstgese
gebung?) als im allgemeinen mit den Bedü):
nissen des Landes in Übereinstimmung stehe
den Wunsch ausdrückt:
1. daß die neue Gesetzgebung baldmö
lichst durch Maßnahmen für das Forstper:
nal, den forstlichen Unterricht, den Forstbar
die Weide und den Ackerbau im Gebirge ve
vollständigt und sodann in einen einzig
Text zusammengefaßt werde;
2. daß das spezielle Verwaltungsorgan f
die Staatsforstdomänen sein Hauptaugenme
darauf richte: a) neue Forsten in den Gebirg
in Übereinstimmung mit dem wasserbautee
nisch-forstlichen System derselben anzulege
b) zur praktischen Verwirklichung der viel
technisch und ökonomisch noch ungelöst:
Probleme, die sich auf die Wiederaufforstur
der italienischen Gebirge beziehen, fortz
schreiten;
3. in bezug auf die Maßnahmen für d
Forstpersonal: a) eine strenge Sichtung d
Schutzpersonals; b) eine ebenso strenge B
folgung des Grundsatzes, die Beförderung d
höheren technischen Personals nur nach sı
ner Befähigung und seinem wirklichen Ve
dienste erfolgen zu lassen;
4. daß betreffs des Verbots der Weide ur
des Ackerbaus im Gebirge baldmöglichst. d
Vorlage des Exministers Ranieri diskutie
und angenommen werde mit folgenden And
rungen und Zusätzen: a) daB das Fors
komitee möglichst autonom gelassen ur
seine ununterbrochene Funktion besser g
sichert werde; b) daß die Wirkungen «hk
Forstbannes auf die Ackergründe präzisie
und an die Verpflichtung des Besitzers b
schränkt werden, innerhalb einer angemess
nen Zeit die notwendigen Wasserleitunge
vorzunehmen, um allgemeinem Schaden vo
zubeugen, unter finanziellem Beitrage «l
Staates; c) daB das spezielle Regime für d
Kastanienwälder, zufolge des Art. 27 des (i
setzes vom 2. Juni 1910, auf jene beschränt
werde, die auf der Basis des Art. 1, No.
1) Zur Unterrichtung über diesen Verband cfr. da
„Bollettino delľ Ufficio dellelstituzioniecon:«
miche e sociali“, herausg. vom Internat. Landwir
Institute zu Rom, No. 6. vom 30. Juni 1911, pag. 111 sı
welchem die obigen Notizen entnommen sind.
2) Es wird hier auf einen neuen Gesetzentwurf, b
treffend Modifikationen des ital. Forstgesetzes vom 20. Jun!
welcher dem Parlamente bald vorgelegt werden soll, angespielt
|
"islien.
d6, der Vorlage Ranieri unter dem Forst-
n stehen würden, und daß aueh für sie die
gemeinen Vorschriften für ihre Umwand-
‘bog in andere Kulturarten gelten sollen;
I 5.daß bei Beibehaltung des Prinzips, keine
beldentschädigung für die Inbannlegung zu
Porn letztere niemals über jene Grenzen
Pag des Bodens erfordert;
6. daB zur Hebung der ökonomischen Zu-
inde der Bergbewohner und zur Förderung
der Forstkultur eine bessere Verteilung bezw.
‚Erlassung der Grundsteuer, die auf dem
Maldgrund lastet, wirksam erscheine;
} 7. daB nach dem Beispiel anderer wissen-
Wwhaftlicher Institutionen (Touring - Club,
Pro Montibus ete.) eine aktive Propaganda
grmacht werde, um die neue Gesetzgebung
Ẹnd ihre Gründe volkstiimlich zu machen.
Das zweite Thema behandelte die Regec-
kig der berg- und waldwasserwirtschaft-
Wehen Verhältnisse. Da dieses Thema eine
site Ausführung erfordern würde, wollen
r uns nicht dabei aufhalten.
Prof. Vittorio Alpe behandelte die „Re-
form des höheren Forstunterrichts“ von dem
tandpunkte aus, daß die allgemeine Rich-
wg dahin zielen solle, weniger Forstmänner
Ei vielmehr Bebauer und Bewirtschafter der
pebirgsländereien (Alpicultori) auszubilden.
Endlich wurde das „Problem der Forst-
rduktion in Italien“ diskutiert, das 3 Teile
mfabt. Über den ersten, die „Forststatistik“,
richteten die Herren Ettore Manfren, Ober-
sstinspektor, und Giuseppe Di Tella, Forst-
t:pektor, die die große Bedeutung solcher
Pütıstik für das ökonomische Studium des
Föblems hervorhoben und folgende Wünsche
jtmulierten :.
i 1. daß so bald als möglich bei der General-
firektion der Forsten eine Abteilung des sta-
Rischen Dienstes eingerichtet werde, wovon
ær Artikel 4, Paragraph e des Gesetzes vom
$ Juni 1910 handelt;
2. daB der statistische Dienst der Provinz,
Felcher beim Forstdepartement einem eigenen
Ee anzuvertrauen sei, autonom gehalten
erde;
Li daß fiir diesen statistischen Dienst im
‚Ptr. Budget ein besonderer Ausgabeposten
gestellt werde;
} 4 daß auch in bezug auf die Forststatistik
fir jedes Departement eine Versuchsstation
richtet werde;
: 9. daß zwischen dem Ackerbauministerium
md den übrigen Ministerien geeignete Ver-
enbarungen getroffen werden, um im forst-
h-statistischen Dienst das Zusammenwir-
en aller Zentral- und Provinzialbehörden
u erreichen, von denen je nach dem Bedürf-
is Notizen über die Ausdehnung der Wälder
Forst. Jahresbericht f. d. Jahr 1911.
153
gewandt oder ausgedehnt werde, welche die
Forstvereine, Forstversammlungen etc.
und den Handel der bezüglichen Erzeugnisse
zu erreichen wären;
6. daß vom Ministerium jährlich ein Preis-
ausschreiben unter den Forsttechnikern er-
lassen würde über eine statistisch-forstliche
Monographie;
7. daß die forstliche Statistik Gegenstand
eines besonderen Zweiges der Forstwissen-
schaft im Höheren Forstinstitut ausmache.
Diese Wünsche wurden mit dem Vorbehalt
angenommen, daß die Behörde für die Forst-
statistik mit den schon beim Ministerium des
Ackerbaues bestehenden der Agrarstatistik
verbunden werde.
Darauf erhielt das Wort Dr. Guido Borghe-
sani, der einen Bericht über den zweiten Teil
des Themas „Problem der Forstproduktion
in Italien“ verlas. Er hob die Ungleichheit
der Produktion gegenüber dem Konsum her-
vor, erörterte die Ursachen des Mangels der
ersteren, unter anderem die unrationelle Kul-
tur und die unvollständige Ausnützung der
Produkte, und formulierte folgende Wünsche:
1. daß im Gesetzvorschlag vom 30. Novem-
ber 1910, betitelt: „Abänderungen zum Forst-
gesetz und Maßnahmen zur Beweidung und
Gebirgsbewirtschaftung“, oder in anderen
eventuellen Vorlagen ausdrücklich der öko-
nomische Charakter der Wälder mit seinen
daraus folgenden Konsequenzen hervorgeho-
ben werde, indem man folgender Definition
Rechnung trüge: „Ein Wald muß betrachtet
und beschützt werden wie ein produktives Ka-
pital, das man einer regulären Bewirtschaf-
tung unterzieht, sowohl hinsichtlich des
Schutzes gegen die Auswaschung des Bo-
dens, wie als Regulator der abfließenden
Wässer“;
2. daß in der Gesetzvorlage vom 30. No-
vember 1910, betitelt: „Maßnahmen für den
Forstunterricht“, die Einführung der forst-
lichen Versuchsstation absolut obligatorisch
anerkannt werde mit folgenden bestimmten
Zwecken und bezüglichen Mitteln:
a) Aufstellung von Zuwachs- und Ertrags-
tafeln für die hauptsächlichsten sowohl ein-
heimischen wie eingeführten Holzarten;
b) Versuche anzustellen über die Akklima-
tısation fremdländischer, rentablerer Holz-
arten;
c) die Kulturmethoden der Holzarten zu
studieren und unseren Verhältnissen anzu-
passen;
d) die technischen Eigenschaften der ita-
lienischen Holzerzeugnisse zum Zwecke einer
besseren Verwertung zu prüfen.
3. Um eine vorläufige Orientierung über
die Forstproduktion in Italien, deren Kennt-
nis von so großer ökonomischer Bedeutung
so dringend notwendig ist, zu erhalten, ist zu
empfehlen, die Nachforschungen über die pri-
20
Italien.
vate Forstproduktion soviel als möglich aus-
zudehnen und intensiver zu betreiben, nach
dem Beispiel des Verbandes der Vereine
„Pro Montibus“, von welchem dieses Studium
bereits eingeleitet worden ist.
Der dritte Teil des Themas, welcher dem
Prof. Tito Poggi anvertraut worden war, be-
handelt die „aktuellen Initiativen“. In dem
vorgelegten Bericht werden folgende W ünsche
ausgesprochen:
1. daß ein forstlicher Wanderunterricht
eingeführt und teils den bestehenden land-
wirtschaftlichen Weanderlehrern, teils den
befähigteren Forstinspektoren anvertraut
werde;
154
Forstvereine, Forstversammlungen et
—
2. spezielle Ausstellungen und Preisau:
schreiben für Waldkultur, namentlich an Or
schaften, wo sie belehrend wirken können,
veranstalten;
3. daß durch geeignete Prämienverteilu
gen und auch durch direkte Beauftragung p
puläre Schriften über die Gegenstände d
forstlichen Praxis veröffentlicht werden, d
sich namentlich mit der Aufforstung und d
Darlegung der ökonomischen Nützlichkeit d
forstlichen Kulturen zu befassen hätten.
Mit diesem Argument wurden die Disku
sionen geschlossen, und man beschloß, de
nächsten Nationalkongreß im Jahre 1913 ı
Neapel abzuhalten.
a En a er a a, —- =
155
Niederlande.
Berichterstatter: Forstinspektor van Dissel in Utrecht.
4] van Schermbeek, Boschbouwonderzoek
twissenschaftliche Forschung). Bosch-
sundig Tydschrift „Tectona“ (Teil III,
‘3und Teil IV Heft 9).
Min erstgenannten Artikel versucht Ver-
auf die Grundsätze der modernen Phy-
kje und Biologie sich stützend, den Zu-
»nhang zwischen Assimilation und
‘tum nachzuweisen.
In zweiten Artikel (eine Fortsetzung des
m wird der Zusammenhang zwischen
trom und Atmung der Bäume behandelt.
.K. J. Frederiks, Wettelyke Regeling
onelbescherming (Gesetzliche Regelung
Imgelschutzes). . W. dd. 6. und
Mai und 3. Juni 1911. :
erf. berichtet zuerst, daß im Jahre 1880
setz zum Schutze der für Land- und
tsirtschaft nützlichen Vögel zu Stande ge-
ten sei, daß es aber bekämpft worden und
Jh faktisch ein Fehlschlag gewesen sei.
. behandelt er die internationale Rege-
dieser Frage, die Pariser Konvention
ie Gründe, aus welchen die Niederlande
as nicht zugetreten seien. Schließlich
"eht er den Gesetzentwurf über den Vo-
hutz, der vor kurzem vom Ackerbau-
terium den beiden Kammern des Abge-
»tenhauses vorgelegt worden ist. Dieser
tzentwurf enthält sehr einschneidende Be-
nungen: alle in Freiheit lebenden Vögel
n geschützt werden; nur wenn sie an ge-
-n Orten zuviel Schaden verursachen,
“die Erlaubnis zum Töten erteilt werden.
4.4. Nengerman berichtet im T. d. N. H.,
Jahrgang, S. 189—233 über eine Reise, die
tach Dänemark gemacht hat, besonders,
tie dänischen Aufforstungen zu studie-
ren. Er bespricht die Ziele, welche die dä-
nische Heidekulturgesellschaft und der Staat
sich in bezug auf die Aufforstungen, Moor-
kultur u. s. w. gesteckt haben, und berich-
tet auch über die technische Seite der däni-
schen Aufforstungsarbeiten. Auffallend er-
scheint, daß man besonders großen Wert auf
die Bodenbearbeitung legt, aber keinen Lu-
pinenvoranbau mit folgendem Ackerbau bei
den Aufforstungen anwendet, wie dies z. B.
in Holland jetzt in großem Maßstabe der
Fall ist.
T. d. N. H., S. 95—99 enthält einen Bericht
über die Eröffnung des Museums für Boden-
kultur der Nied. Heidekulturgesellschaft in
Utrecht.
E. D. van Dissel, De Beteekenis van de
Herkomst van Grove-Dennenzaad. (Uber die
Bedeutung der Herkunft des Kiefernsamens.)
In dieser Broschüre, herausgegeben von der
Staatsforstverwaltung in Utrecht, wird der
Einfluß der Herkunft des Kiefernsamens auf
den Wuchs der Pflanzen hervorgehoben, und
zwar an Hand vieler ausländischer Ver-
suche und Mitteilungen. Zum Schlusse wer-
den die Ergebnisse der in der Oberförsterei
„Kootwyk“ angestellten Versuche mit Kie-
fernsamen mitgeteilt, welcher aus 8 in klima-
tischer und geographischer Hinsicht sehr ver-
schiedenen Waldgebieten Europas stammt.
Derselbe berichtet im T. d. N. H. 8—10
über zwei wichtige Ankäufe durch de
Vereeniging tot Behoud van Natuurmonu-
menten (Verein zur Naturdenkmalpflege),
nämlich von zwei Waldgebieten von 704 und
548 ha Größe, die sonst den Holzkäufern ver-
fallen wären. Der Verein hat in den wenigen
Jahren seines Bestehens schon vieles erreicht.
)
Norwegen
156
Norwegen.
Berichterstatter: A. K. Mührwold, Professor der Forstwissenschaft an der Hochschule fi
Bodenkultur in
Winter-Flora wildwachsende Bäume
und Sträucher Norwegens in Wintertracht v.
(Frau) cand. red. Thekla R. Resvoll. Verlag:
H. Aschehoug & Co., Kristiania. 80 Seiten
mit 52 Figuren und 14 Tafeln im Texte.
Taschenformat. Preis Kr. 3.00.
Dieses sehr schön ausgestattete Büchlein —
mit den von der Verfasserin (Ammanuensis
an dem botanischen Laboratorium der norw.
Universität in Kristiania) meistens eigenhän-
dig ausgeführten Zeichnungen ete. — beab-
sichtigt eine Anweisung für Forstleute, Gärt-
ner und sonstige Naturfreunde zur Bestim-
mung der genannten Gewächse im unbelaub-
ten Stande zu geben. Etwa 70 Arten werden
beschrieben, und für das Studium im Freien
ist ein besonderer „Schlüssel“ beigegeben;
dieser berücksichtigt besonders die Form,
Größe, Stellung, sowie die Deckschuppen der
Knospen. Eine kürzere Übersicht über das Le-
ben und den Bau, besonders die Verzweigung,
der Laubhölzer, sowie ihre Knospen und Jah-
restriebe überhaupt im Winter ist vorausge-
schiekt. — Hinsichtlich der Deckschuppen der
Knospen ist die Verfasserin der neueren An-
sicht, daß dieselben nicht die Aufgabe haben,
gegen die Kälte zu schützen, sondern mehr
eine zu starke Verdampfung verhindern
sollen.
Die Verfasserin ist auch schon durch an-
dere botanische Arbeiten vorteilhaft bekannt.
Lehrbuch der Forstbotanik (Lärebok i
Skogbotanik) v. Forstverwalter und Forstleh-
rer IT. Lie. Verlag: Gröndahl & Sön, Kris-
tiania. 72 Seiten; ohne Textbilder. — Preis
gebunden 1,50 Kr.
Der Verfasser hat dieses kleine Lehrbuch
hauptsächlich für den Unterricht an den
Waldbausehulen und kombinierten niederen
Land- und Forstwirtschaftsschulen geschrie-
ben. Es umfaßt jedoch besonders die Syste-
matik und gibt ın kurzgefaßter Form eine
Übersicht über diejenigen Bäume und Sträu-
cher, die ein teils direktes, teils indirektes In-
teresse für die norwegische Waldwirtschaft
ås bei Kristiania.
haben. Einige für den Waldboden typisc
Flechten und Moose werden auch erwäh
Baumzonen, sowie hydrophile, mexophile u
xerophile Pflanzengenossenschaften; die E
Baumzonen, sowie die hydrofile, mexofile u
perofile Pflanzengenossenschaften; die E
wanderungsgeschichte unserer Baumflora f
det auch eine kurze Erwähnung.
Von fremdländischen Nadelbäumen si
folgende, die hie und da hier oben kultivi
werden, kurz behandelt: Picea alba, Ab
pectinata, Nordmanniana, balsamea, Pin
Strobus, Cembra, montana, Larix europa
sibirica, leptolepis.
Ein kleiner Abschnitt wird zuletzt au
einigen die Waldvegetation am häufigsten |
drohenden Gefahren (wie Frost, Hit
Schnee, Versumpfung und einiger Baumpil:
gewidmet.
Das Lehrbuch erfüllt im großen ganz
seine Aufgabe recht gut.
Untersuchung über insektenvertilgen
Pilze bei den letzten Kiefernspinnerept
mien in Norwegen v. Dr. O. J. Olsen u
6 Seiten mit 5 Abbildungen im Texte un
teilweise gefärbten Tafeln. Mitteilung a
den Schriften der „Wissenschaftlichen G
sellschaft“ in Kristiania.
In dieser in deutscher Sprache geschriet
nen Arbeit bespricht Verf. die von ihm 2
fundene und als neue Pilzart aufgestell
Cordyceps Norwegica, deren Gegenwart er
einigen hiesigen Waldböden konstatiert. V
Anfang an eigentlich saprophytisch vorkot
mend, soll diese Art sich einer parasitische
Lebensweise angepaßt haben, wobei 4
sich bis zu einer Länge von 200 mm en
wickeln kann. Die Optimumstemperatur d
selben liegt etwa bei +12 bis 15° C, sie
aber auch imstande, sich bei —2X C zu e
wickeln. Der Spinner kann somit in all
seinen Entwicklungsstadien angegriffen w
den. An dem betreffenden Orte waren (I:
bis 1907) ca 80% der Raupen infiziert. _
diese Art ein stark insektenvertilgendes Ve
rgen
157
ei zeigt, wäre vielleicht eine Leimung zur
infung des Spinners weniger oder über-
tuicht notwendig, da wo sie auftritt. Bei
grüßen Kiefernfraße in 1902—1904 bei
ym (61° n. Br.) in Oesterdalen ist sie
‚uch Angabe des Verf.’s, nicht gefunden
en.
„hyrus rufus und ihr Auftreten im
chen Teile Norwegens. Berichterstat-
m speziellem Auftrage abgegeben an
‚\orwegische Wealdgesellschaft“ von
u Th. H. Schöyen. 33 Seiten und
«iD.
ie tote Kiefernblattwespe hat sich hier
u den letzten ca. 30 Jahren fast all-
xt sehr bemerkbar gemacht und ist öf-
stark aufgetreten, daß man berechtigt
als einen für die westnorwegischen Kie-
iforstungen sehr gefährlichen Feind
zarakterisieren. Sie tritt stellenweise
auch UDES in den östlichen Kiefern-
m auf.
«h einer Besprechung über das Auf-
ı m ganzen Lande, einer Beschrei-
| kr Wespe und ihrer Biologie be-
kt der Verfasser ihre forstliche Bedeu-
udden von ihr in verschiedenen Kul-
angerichteten Schaden etwas näher.
\“ı mehrjähriger Angriff stattfindet,
lucht allein eine größere oder kleinere
ion des Jahreszuwachses konstatiert,
"selbst von Anfang an ganz kräftige
wi sterben zuletzt ab. Nachfolgende
: (III) zeigt allein, wie die Länge des
"rebes nach einem kontinuierlichen
. Angriffe (1907—1909) stetig redu-
ar
Länge der Jahrestriebe in Centimetern.
|
i!
|
Jahr: 1910 | 1909 | 1908 | 1907 | 1906 | 1905
Verfasser behandelt dann das sehr inter-
hänomen des Hyperparasitismus und
da8 die früher an genanntem Orte
te
Bait
r Tetenen Ichneumoniden vom ersten
kas fat gänzlich verschwunden sind,
“a solche vom zweiten Grade jetzt
verhältnismäßig stark vertreten sind, wie
auch ganz andere Arten zurzeit gegen früher
auftreten. Im Jahre 1907 traten somit Arten
wie Pimpla annulitarsis (Thomson), Micro-
cryptus basizonus und eine Pteronalusart
auf; in 1910 sind Exenterus marginatorius F.
und Mesoleius eques Htg. am häufigsten.
Als Parasiten des zweiten (Grades zeigten sich
1897: Hemiteles castaneus, Pezomachus cursi-
tans und P. agilis, in 1910 dagegen u. a. Hemi-
teles areator Grav. Will man deshalb — wie
es hier versucht worden ist — eine künstliche
Parasitenzucht treiben, muß diese eine ratio-
nelle sein, und man hat dann besonders auf den
Hyperparasitismus aufmerksam zu sein. —
Übrigens empfiehlt der Verfasser mehr ge-
mischte Bestände wie bisher; nach seiner An-
sicht scheint auch die eingepflanzte Kiefer aus
Schottland widerstandsfähiger als die norwe-
gische zu sein. Antinonnin ist mit gutem
Erfolge (1 kg zu 800 Liter Wasser) benutzt
worden. Immerhin bleibt aber doch eine ste-
tige, gute, scharfe Kontrolle der Pflanzungen
auch hier am besten.
Handbuch für Forstleute (Håndbok for
Skogsfolk) von K. Folkestad. 241 Seiten.
Preis geb. 6 Kronen.
Dieses in 9 Unterabteilungen zerfallende
Handbuch soll eigentlich als Supplement
der von demselben Verfasser früher ausgege-
benen und im vorjährigen Jahresbericht
S. 149 besprochenen Waldwirtschaftslehre
dienen. Es enthält nichts Originelles, ' ist
hauptsächlich ein Sammelwerk, umfassend
einige Kubiktafeln für Rundholz und für
Sägeholz, Preisbestimmungstabellen, Beispiele
von Verträgen zwischen Käufer und Ver-
käufer nebst Handelsusancen in den größeren
Waldkomplexen im südöstlichen und süd-
lichen Teile des Landes mit den großen flöß-
baren Flüssen. Reglementarische Bestimmun-
gen laut Waldschutzgesetz von 1908 (8. 8.)
und eine Übersicht über das Waldareal
der einzelnen Landesteile (Vogtei und Ämter)
ete. sind auch darin aufgenommen.
Mitteilungen der Forstlichen Versuchs-
suchsstation auf dem Gute Solberg in Löiten
(im Amte Hedemarken) von Forstverwalter
Thv. Kiaer. 61 Seiten mit 13 Bildern im Text.
Leider hat Norwegen noch nicht ein vom
Staate etabliertes forstliches Versuchswesen,
obwohl in forstlichen Kreisen dafür schon
lange gearbeitet worden ist. Die oft wech-
selnden Regierungen haben aber bisher kei-
nen Platz für die notwendigen Mittel im
Staatsbudget gefunden. Indessen ist das
Versuchswesen doch nicht ganz vernach-
lässigt worden. So hat man einige private
Legate für diesen Zweck. Ferner beschäf-
tigt sich schon mehrere Jahre eine private
Waldgesellschaft bei Bergen besonders mit der
Norwegen.
Provenienzfrage unter Berücksichtigung der
Aufforstungen auf dem Westlande. Vor
einigen Jahren hat dann weiter auch der oben-
enannte Forstverwalter aus Interesse für die
ache durch eigene Mittel auf seinem etwa
600 ha großen Waldeigentum eine forstliche
Versuchsstation angelegt.
Nach den vorliegenden Mitteilungen
(H. III) bezweckt diese Station Untersuchun-
gen, umfassend: Durchforstungen, Massen-
und Zuwachsverhältnisse, verschiedene Me-
thoden der Bodenpflege für die natürliche
Verjüngung, sowie verschiedene Methoden
der künstlichen Verjüngung etc.; ferner Kul-
turen mit fremdländischen Holzarten, Kul-
turen auf Moorboden und zuletzt Versuche,
betreffend die Stickstoffrage der Waldbäume
(Lupinen - Anbau). Die Durchforstung ge-
schieht wie in Schweden hauptsäch-
lich nach dem System des „Internatio-
nalen Verbandes forstlicher Versuchs - An-
stalten“. Auch die „freie Durchforstung“
nach Heck, sowie das dänische System soll
angewendet werden. Einige Versuchsflächen
sind auch in einigen Staatswäldern des dor-
tigen Forstreviers angelegt worden. Bis Mai
1911 sind 22 solche Flächen bearbeitet worden;
komparative Resultate liegen aber noch nicht
vor.
Besondere Bedeutung für die Wald-
wirtschaft werden die verschiedenen Me-
thoden der Bodenvorbereitung haben. Man
hat hier verschiedene Geräte angewendet wie
u. a. die finnische „Svedjeplog“ und die dä-
nische Egge von Greif; ferner ist dem Boden,
um die ungünstigen Wirkungen des Roh-
humus aufzuheben, gebrannter Kalk zuge-
führt worden; die Versuchsparzellen von
0,05 ha Größe haben respektive 75, 125 und
175 kg davon erhalten. Die Ausgaben be-
rechnen sich zu etwa 30 bis 50 Kronen pro ha.
158
Zuletzt geben wir diejenigen fremdlär
schen Holzarten an, die hier hauptsächlich |
tiviert werden sollen, nämlich: Pseudots
glauca, Picea sitkaensis (auch auf entwäs
tem Moorboden) und pungens, Abies pe
nata, sibirica und Nordmanniana, Larix le
lepis und sibirica, Pinus Banksiana (auch
entwässertem Moorboden), Pinus cembra
sibirica (auf entwässertem Moorboden)
von den Laubhölzern: Quercus rubra, Pi
lus canadensis und Fraxinus americana.
Im verflossenen Jahre sind noch :
forsttechnologische Zeitschriften erschie
nämlich: i
1. Zeitschrift für Säge- und Hobelw.
(Norsk Sagbruks & Hövleritidende“) als
gan für die Holzwarenindustrie Norweg
Erscheint jeden zweiten Samstag. Expedi
in Kristiania. Preis für das Ausland:
Kronen pro Jahr.
2. Zeitschrift für Papter-, Zellulose-
‚Holzschliff - Industrie Norwegens („I
masse“). Erscheint ebenfalls in Kristi
und zwar zweimal monatlich. Preis wie
obige. s
Außerdem ist noch eine Wochenschrifi
Landwirtschaft („Ukeskrift for Landbr
erschienen. Diese umfaßt: die eigent
Landwirtschaft (Ackerbau)?!), die Wald
schaft?), die Gartenwirtschaft?), die M:
wirtschaft?) und das Matrikelwesen?),
kommt noch eine Abteilung für land'
schaftliche Rechtslehre. Jede Abteilung
ihre eigene Fachredaktion und: bezweckt.
mit ein gemeinschaftliches Organ für
ganze Landwirtschaft (Bodenbenutzung)
sein. Expedition: Kristiania. Preis Kr.
1) Jordbruk, *) Skogbruk, *) Havebruk, *) Meier
s, Utskiftning.
159
Waldbau und Standortslehre.
Russland.
È Berichterstatter: W. Schoenberg, Dozent am Forstinstitut in Nowo - Alexandria
bei Warschau.
{l Waldbau und Standortslehre.
Ø Ikatschenko, Die Wälder Nordruß-
E Eine Untersuchung der Urwälder im
. Archangelsk. Mitteilungen aus dem
a Versuchswesen Rußlands, XXV.
E SUI
faser beschreibt den Charakter und
\turverjüngung der Urbestände im
Ẹ àrchangelsk. Die Standorte, welche
- Kerfasser untersuchte, waren diluviale
Š nt schwach ausgeprägtem Podzol-
Mittelhöhe
charakter —; auf ihnen stockten reine Kiefern-
bestände; dann lehmige Podzolböden auf Ge-
röll, tonige Podzolböden, lehmige und san-
dige kalkhaltige Podzolböden und Gipsböden.
—- Auf allen diesen letzteren Böden stockten
gemischte Bestände aus Kiefer, Fichte, Lärche
mit Unterholz aus Eberesche, Wachholder
und Hundsrose, wobei auf den kalkhaltigen
Böden meistens die Lärche vorherrscht. Die
Taxationselemente dieser Bestände sieht man
aus folgender Tabelle.
Mittlerer Durchm. Kreisfläche
32
bei 3m üb. dem Boden 9
P en E, fds
, so 0
as | 25 |83 3
24 ln :
cm cm im fm
27,6 40,4 91,8 | 1,32
31,1 39,1 | 22,4 | 10,7 | 257,1 | 144,8| 1,09
-je i
21,8 81,6 | 139| 1,3 | 171 | — | 0,80
Rußland.
Was das Alter der Bestände betrifft, so
ergab es sich, daß die Kiefer und die Lärche
eine gleichaltrige Generation bildeten. Im
Alter der Fichte ergaben sich große Differen-
zen. Diese Erscheinungen bringt der Verfasser
in Zusammenhang mit der Verjüngung der
Urbestände, besonders mit den Waldbränden.
Da nach den Waldbränden einzelne Gruppen
von Kiefern, Lärchen und Birken verschont
bleiben, während die Fichte zugrunde geht,
so besteht der junge Anwuchs gewöhnlich aus
Kiefern, Lärchen und Birken. Die Fichte
kann nur aus solchen Teilen des Bestandes
anfliegen, welche vom Feuer unberührt ge-
blieben sind. Deshalb tritt sie in den gemisch-
ten Jungholzbestand 10—15 Jahre später ein,
erst nach der Bildung des
Anwuchses der anderen Holzarten. Von die-
sem Zeitpunkt aber siedeln sich die Licht-
holzarten (Kiefer, Lärche, Birke) nicht mehr
an, die Fichte aber dagegen verbreitet sich
immer weiter während des ganzen Lebens des:
Bestandes unter dem Schirme der Lichtholz-
arten. Eine Zählung des Anflugs auf den
Probeflächen ergab, daß in solchen Beständen
nur 3% des Anflugs aus Kiefern, Lärchen,
Birken und Espen bestand und 97 % aus Fich-
ten, wobei der Fichtenanflug meist nur auf den
Baumleichen sich ansiedelt, der Anflug der
Lichtholzarten aber auf diesem Subtrat höchst
selten zu finden ist. Die erschöpften Acker-
böden und Brandstätten dagegen, wo die Ver-
grasung noch nicht stattgefunden hat, sind
Ansiedlungsorte der Lichtholzarten. Bei dem
Plenterbetrieb, bei welchem nur die größten
Stämme, die sogen. Sägestämme*), der Kiefer
undLärche herausgenommen werden, während
die Fichte stehen bleibt, verwandeln sich diese
allmählich in Fichtenbestände Die natür-
liche Verjüngung der reinen Kiefernbestände
auf Sandböden geschieht sehr leicht nach
Waldbränden, da diese Böden nicht zur Ver-
erasung neigen.
Guman, die Böden und die Bestandestypen
der Waldungen des linken Ufers der Wolga
im Gouv. Kazan. Monographische Bearbei-
tung eines Waldgebiets. Mitteilungen aus
dem forstlichen Versuchswesen Rußlands.
Dies ist eine Arbeit, welche unter-
nommen war, um ein ganzes Waldgebiet
näher zu untersuchen. Dabei wird gewöhn-
lich zuerst exkursionsweise das ganze Gebiet
untersucht und eine Oberförsterei gewählt, die
am meisten das ganze Gebiet charakterisiert.
In dieser Oberförsterei werden die Böden
und die Bestandestypen genau untersucht,
eine Karte der Standorte und der Bestandes-
typen aufgestellt. Solch eine Oberförsterei
wird dann zur Versuchsförsterei für das ganze
u *) Die Sägestämme müssen Rundholz von 7,1 m Länge
und mindestens 25 cm Durchmesser am oberen Ende haben
160
gleichaltrigen
Waldbau und Standortslel
Gebiet. Auf Grund der Standortsunt
suchung teilt der Verf. die Bestände d
ses Gebiets in folgende Gruppen ein: 1. K
fernbestände auf trockenen Sandböden, 2. K
fernbestände mit Moosdecke auf frischen, |
bleichten Sandböden, 3. gemischte Bestii
aus Kiefer und Fichte (Fichte unterständ
auf lehmigen Sandböden, 4. gemischte |
stände aus Fichte und Laubholz auf sandie
Lehmböden, 5. Eichenbestände auf Aueböd
6. Kiefernbestände auf Moorböden, 7. Kief
Birke und Fichte auf entwässerten Mo
böden. Jeder dieser Bestandestypen bed:
einer besonderen wirtschaftlichen Behaı
lung, da die Standorte ganz verschieden siı
Lipski, Die Waldvegetation von Turkest
Mitteilungen aus dem forstlichen Versuel
wesen Rußlands. Heft XXX. 1911.
Verfasser schildert in dieser Arbeit «
Eigenart der Waldvegetation Turkestaı
Wälder in unserem Sinne gibt es in Tu
kestan nur in den Bergen, sonst nimmt €
Waldvegetation den Charakter der Strauc
und Buschvegetation an, da die klimatisch
Verhältnisse für die Waldbildung nicht gü
stig sind. Die bei uns so häufigen Holzart
wie Kiefer, Lärche, Eiche und Linde fehl
ganz, anstatt dessen kommen hier wied
Holzarten mit ganz besonderen Habitus v«
die nur in Mittelasien heimisch sind. D
Verfasser unterscheidet Gebirgswälder, Ste
penwälder und Niederungswälder. Die 6
birgswälder kommen nur auf nördlichen A
hängen und in den Schluchten vor und H
stehen aus den Nadelhölzern Picea Schre
kiana und Abies sibirica, außerdem gibt
noch sehr häufig ganz reine Bestände vı
Wachholderarten wie Juniperus excelsa, pse
dosabina und Sabina. Die Steppenwälder g8
hören zu den interessantesten Erscheinung
Mittelasiens und bestehen aus Haloxylon Aı
modendron, dem typischen Bewohner
Wüste. Zu ihm gesellen sich sehr oft Cal
gonum- und Tamarixarten. In den Walda
gen aus Saksaul (Haloxylon Ammodendrol
gibt es keinen Schatten, der Boden ist trockt
und mit Steppengräsern bedeckt, obgleich
Bestände sehr dicht sind. Der Saksaul wäed
auf den Sandwiüsten und auf den ärgs
Salzböden, sein Holz ist sehr dicht, sch
und liefert gute Kohle und sehr viel Wär
Leider wird diese autochthone Holzart s
viel von den Kirgisen vernichtet. Die Ni
rungswälder begleiten die Flüsse und werd
aus Salix- und Populusarten gebildet, häul
kommen Bestände aus Populus euphrati
und pruinosa vor, außerdem ganze Bestan
aus Fraxinus potamorphila und Gebüsche :
Eleagnus und Hippophae. Bu
Liubimenko, Vegetationsversuche mit 6
gen in der Steppe angebauten Holzarten,
}
pland.
‚Wirkung der chemischen Eigenschaften
r Steppenböden auf das Wachstum der
nxn zu bestimmen. Untersuchungen in
"terförsterei Wieliko-Anadol, Gouv. Eka-
-‚slaw. Mitteilungen aus dem Versuchs-
a Rußlands, XXXIV. Heft. 1911.
l: dieser Arbeit sucht der Verfasser durch
-ationsversuche der Frage vom Abster-
tr künstlichen Bestände in der Steppe
‚zu treten. Es ist bekannt, daß die Be-
"ın der Steppe bis zum gewissen Alter
zıt wachsen, dann aber allmählich im
stum stocken und absterben. Zu den
"hen wurden die Böden und Unterböden
"rförsterei Wieliko-Anadol benutzt aus
'\andorten, wo sich ein Absterben der Be-
zeigte, und aus solchen Standorten, wo
Störung des Wachstums zu konstatieren
. Es wurden fünf Bodenschichten unter-
x die oberste Tschernosionsschicht bis
die untersten Lehmschichten von 130
1." em und von 400—500 em. Eine Reihe
' Böden wurde gedüngt, die andere
zur Kontrolle ungedüngt gelassen. In
ı Böden wurden einjährige Sämlinge
Eichen, Akazien, Ahorn und Esche (Fra-
.gimericana) gepflanzt und ihr Gedeihen
1 achstum beobachtet. Nach der Vege-
“priode wurden die Pflanzen ausgegra-
ud das Trockengewicht der Stengel,
tund Wurzeln bestimmt. Aus diesen
Fen ergab sich, daß die Esche die
| alt der
* Anforderung an den Mineralstoff-
tstellt, dagegen die Akazie sehr wenig
it und eine Mittelstellung nehmen Eiche
ilorn ein. Dabei zeigte es sich, daß die
‚shiehten sehr ungünstig auf‘ das Ge-
“und Wachstum der Esche, Ahorn und
»hinie wirken. Sie zeigten auf diesen
eine sehr schwache Entwicklung und
"duziertes Wurzelsystem im Vergleich
w Pflanzen, die auf dem Tscherniosiom
œn. Die Eiche verhielt sich etwas an-
` ae entwickelte sich sonst normal, nur
hr Wurzelsystem schwach ausgebildet.
Tünde dieser ungleichen Entwicklung
anzen auf den Lehmschichten sind
„'erschieden und hängen von den biolo-
“u Eigenschaften der Holzarten ab. So
>e sich, daß die Lehmschichten für das
a Wachstum der Esche einen Mangel
S D hatten, und eine Düngung mit die-
} i en erzeugte eine sehr gute Wirkung.
a übrigen Holzarten wirkte der hohe
a dieser Lehmschichten direkt
esultate. Daraufhin kommt d
"u der
Lehmschichten, welche den Unter-
Scherniosioms bilden, verursacht
For
N Jahresbericht f. d. Jahr 1911.
161
Waldbau und Standortslehre.
wird. Bei solchen Holzarten wie Ahorn und Ro-
binie, die sehr empfindlich sind gegen hohe
Salzkonzentration, ist der Übergang der Wur-
zeln aus der Tscherniosiomschicht in die
Lehmschicht sehr schädlich und bewirkt das
Absterben der Pflanzen. Da diese schädlichen
Lehmschichten nicht auf gleicher Tiefe sich
befinden, so ist auch das Wachstum der künst-
lichen Bestände auf diesen Böden je nach dem
besser oder schlechter. Eine der wichtigsten
Aufgaben der Steppenaufforstung ist die
Wahl der Holzarten, die eine hohe Salzkon-
zentration vertragen können. Die Erziehung
alter Eichenbestände ist nur in den Niede-
rungen und in den Schluchten möglich, weil
auf diesen Standorten die Tscherniosiom-
schicht sehr mächtig entwickelt ist. Die Er-
ziehung des Pflanzenmaterials muß, nach der
Ansicht des Verfassers, in den Forstgärten
auf den Lehmschichten vorgenommen wer-
den, damit sich die Pflanzen schon gleich am
Anfang an die hohe Konzentration gewöhnen
und damit man später die geeignetsten Exem-
plare und Rassen wählen kann. Wo die
Tseherniosiomschicht gering ist und die salz-
haltige Lehmschicht nicht tief liegt, kann
man nur Bestände aus Holzarten mit flachem
Wurzelsystem erziehen. Es würde von großer
Wichtigkeit sein, einige exotische Holzarten
ausfindig zu machen, welche an den Boden
keine großen Anforderungen stellen und hohe
Salzkonzentration vertragen.
Tolski, Einiges über den Einfluß des Wal-
des auf die Feuchtigkeitsverhältnisse des Bo-
dens in Buzuluk, Gouv. Samara. Mitteilungen
aus dem forstlichen Versuchswesen RußBlands.
Heft XXXIII. 1911.
Verf. hat Feuchtigkeitsbestimmungen in
Böden auf den Waldlichtungen und in den
Beständen selbst vom Jahre 1905 bis 1910
ausgeführt, um den Einfluß des Waldes
auf die Feuchtigkeit des Bodens in
trockenen Kiefernwäldern des Gouverne-
ments Samara zu untersuchen. Die allgemein
verbreitete Ansicht, daß unter dem Walde die
tieferen Bodenschichten mehr austrocknen
als auf den Lichtungen, konnte hier nicht be-
stätigt werden. Im Gegenteil, während der
ganzen Untersuchungszeit, welche mehrere
Jahre dauerte, war der Boden im Walde bis
auf 2 Meter Tiefe immer feuchter als auf den
Lichtungen. Diese Erscheinung erklärt der
Verfasser dadurch, daß in diesem trockenen
Klima die Beschattung des Bodens durch das
Kronendach eine sehr große Rolle spielt, da
sie die Bodenverdunstung stark vermindert,
während auf offener Stelle dieselbe bei der
hohen t° und Trockenheit sehr groß ist. Der
Wald konserviert auf diese Weise die Boden-
feuchtigkeit bei geringer Niederschlagsmenge
und hoher Verdunstung.
21
Rußland.
162
Waldbau und Standortalel
Tolski, Über die Form und Entwickelung
der Wurzeln bei der Kiefer auf freier Fläche
und im Bestande auf trockenen Sandböden in
Buzuluk, Gouv. Samara. Mitteilungen aus dem
forstlichen Versuchswesen Rußlands. Heft
XXXII.
Der Verfasser faßt die Ergebnisse seiner
Wurzeluntersuchungen in folgenden Sätzen
zusammen:
1. In den Lichtungen ist das Wurzelnetz
bei den freistehenden Bäumen viel größer als
in den Beständen.
2. Da der nicht bedeckte Boden früher
und schneller austrocknet als der bedeckte, so
hört auf den nicht bedeckten Böden die Wur-
zeltätigkeit früher auf, und dies ist der Grund
der Wipfeldürre der einzeln stehenden Kiefer.
3. In den Beständen steht die Größe des
Wurzelsystems im direkten Verhältnis zur
Dichte des Bestandes.
4. Im Frühling und am Anfang des Som-
mers findet man mehr tätige Wurzelspitzen
als im Hochsommer.
5. Da der Wald in diesen Gebieten die Bo-
denfeuchtigkeit erhält, so muß man sehr vor-
sichtig sein bei Durchforstungen, damit das
Kronendach nicht zu sehr unterbrochen wird
und Wind und Sonne den Boden nicht zu sehr
austrocknen. Das massenhafte Absterben der
Kiefer in den sehr lichten Beständen auf den
Dünen ist durch ihre lichte Stellung verur-
sacht. |
Reinwald, Die Verjüngung der Kiefer in
der Oberförsterei Aahof, Gouv. Livland. Mit-
teilungen des Petersburger Forstinstituts.
Heft XXI.
Der Verfasser hat die Bedeutung der Kie-
fernsamenbäume (Überhälter) für die Ver-
jüngung des Kahlschlages auf verschie-
denen Standorten untersucht. Die Be-
standestypen, in welchen die Untersuchun-
gen unternommen waren, gehörten zu dem
trocknen Kiefernwalde mit Heide, dem
frischen Kiefernwalde mit Fichtenunter-
holz und dem versumpften Kiefernwalde
auf feuchten Sandböden. Um jeden Sa-
menbaum wurden mit einem Radius von
1 Meter, dann 2 Meter und 4 Meter Kreise
gezogen und in diesen Kreisen der (natür-
liche) Anflug gezählt. Diese Zählungen er-
gaben, daß im Bestandestypus des trocknen
Kiefernwaldes, wo die dränierende Wirkung
der Wurzeln sehr groß ist, in den Kreisen des
Radius von 3 Metern kein Anflug zu konsta-
tieren war. Weiter hin war der Anflug sehr
zahlreich, aber je weiter von den Samenbäu-
ınen, desto kräftiger und höher war der An-
flug. Auf Grund dessen kommt der Verf. zum
Schlusse, daß, wenn auch die Kiefer auf die-
sen Standorten sich auf natürliche Weise ver-
Jüngt, man doch nicht viel Samenbäume auf
dem Kahlschlag stehen lassen muß, da die a:
trocknende Wirkung des Wurzelsystems se
groß ist.
Auf den frischen Sandböden in dem Best:
destypus Kiefer mit Fichtenunterholz fa
der Verf. schon in Kreisen von 3
sehr viel Anflug, und die schädliche Wirku
der Wurzeln konnte er nur im ersten Kre
von 1 m konstatieren. Auf den feuch
Sandböden war der Anflug gleich im ers
Kreise von 1 m Radius und hatte über
ein gesundes und kräftiges Aussehen. A
diese Weise verbrauchen die Wurzeln
trocknen Kiefernwalde, wo die Feuchtigk
im Minimum ist, den ganzen Vorrat v
Feuchtigkeit. Auf frischen und feuchten Sar
böden ist die schädliche Wirkung des Wı
zelnetzes nicht bemerkbar, da die Feucht
keit nicht im Minimum ist.
Melder, Einfluß des Wurzelsystems a
die Gruppierung der Kulturen um die Same
bäume auf trocknen Sandböden. Mitteilung
aus dem Petersburger Forstinstitut. X3
Heft. 1911.
Eine Fortsetzung und Ergänzung d
oben besprochenen Arbeit von Reinwald. D
Wurzelsystem der. Kiefer auf trockenen San
böden besteht aus zweierlei Arten von Wu
zeln — horizontalen und vertikalen —, welel
nach der Meinung des Verf., verschiede
Funktionen haben. Die horizontalen Wurze
versorgen den Baum mit mineralisch:
Nährstoffen, die vertikalen sind zur Au
nahme von Grundwasser während der Dür
bestimmt. Durch die dränierende Wirkur
der horizontalen Wurzeln der Samenbäun
verteilen sich die Kulturen sehr ungleie
mäßig. Um jeden Samenbaum bildet sich e
Kreis, auf welchem die Kulturen bedeuteı
schlechter sind, je näher er dem Samenbaun
kommt. Wenn die horizontalen Wurzeln al
funktionsfähig sind und sich symmetris
um den Baum gruppieren, so ist gewon
auch die Krone des Samenbaumes und d
Kreise um denselben mit den Kulturen sy?
metrisch. Wenn aber die Wurzeln auf ei
Seite des Baumes nicht funktionsfähig $!
so wird die Krone einseitig infolge von
sterben der Äste von der einen Seite; dage
wenn der Samenbaum auf der einen Seite
niger Wurzeln hat als auf der anderen, so
die Krone einseitig ohne Absterben der Ä
Die Kreise mit den Kulturen sind in beid
Fällen unsymmetrisch, weil sie sich auf
Seite konzentrieren, wo die Wurzeln verfa
sind und die Niederschläge von der Kro
nicht zurückgehalten werden. Wenn die ho
zontalen Wurzeln alle schwach entwick
sind, so drängen sich die Kulturen dicht
den Samenbaum und zeichnen sich durch
vorzügliches Wachstum aus. Da das Fehl
i | 163
te und die verfaulten Wurzeln der Sa-
ıme meist auf der Nordwestseite kon-
t wurden, so liegt hier die Wirkung des
ser Gegend herrschenden Nordwest-
o:ow und Ochliabinin, Versuche über
rkung der Wurzeln in Kiefernbestän-
en des Bodens. Lesno]
Verfasser wiederholten die Versuche
icke über die Wurzelkonkurrenz in den
n Kiefernwaldungen des Gouv. Sa-
nd haben Feuchtigkeitsbestimmungen
d drei Jahren auf Flächen, die durch
‚isoliert waren, und auf solchen, die
ht waren, unternommen. Die isolierten
ı hatten während der Hauptvege-
wit einen höheren Feuchtigkeitsgrad
nicht isolierten, während der schwa-
urzeltätigkeit im Herbste aber war die
ıg der Gräben auf die Feuchtigkeit des
nicht zu konstatieren.
ninski, Witterungsverhältnisse in der
tonspertode des Jahres 1910 nach den
htungen der Versuchsoberförstereien.
ungen des Versuchswesens 'Rußlands.
‚Heft. 1911.
e Zusammenstellung der meteorologi-
md phänologischen Beobachtungen in
rsuchsoberförstereien des Gouv, Orlow,
a Loublin, Woroniesch, Ekaterinos-
din der Krim.
f. Surosch, Neue Ergebnisse über die
k der Waldungen von Rußland. Les-
arnal 1911.
€ beachtenswerte Zusammenstellung
os Daten bis zum Jahre 1905 mit
len.
Holzmeß- und Ertragskunde.
Krüdener, Massen- und Abholzigkeits-
n für die Aspe des europäischen Ruß-
Petersburg. 1911.
ie Fortsetzung der sehr interessanten
üangreichen Arbeiten über Form und
ıgehalt der wichtigsten Holzarten in
\panagenwäldern. Sie behandelt die
es europäischen Rußlands. Die
de der Zusammenstellung der Massen-
„st im ganzen dieselbe geblieben
ür die Kiefer und Birke, und ist
nals besprochen worden. Es sei nur hier
mt, daB, da die biologischen Eigenschaf-
er Aspe ziemlich konstant sind, der
die Möglichkeit hatte, einiges zu ver-
en. Beachtenswert sind die Ausfüh-
n des Verf.s über die Eigenschaften
“pe. Diese Holzart ist weit im Norden
etet, meist zusammen mit den Schatten-
ttn Fichte und Tanne, auch mit
Holzmess- und Ertragskunde.
den Lichthölzern Kiefer und Lärche Im
Süden begleitet sie die Eiche und kommt noch
dort vor, wo die Birke schon verschwindet.
Bald ist sie unzertrennbar von der Linde, bald
von Eschen, Pappeln und Erlen und in den
südwestlichen Teilen von der Weißbuche. Sie
verträgt den starken Frost des Nordens und
die Hitze des Steppengebiets. Trockene Sand-
böden und versumpfte Böden werden von der
Espe gemieden. Das schönste Wachstum ent-
wickelt sie im Norden auf frischen, lehmigen
Sandböden und sandigen Lehmböden oder auf
Sandböden mit Lehmuntergrund. Im Süden
dagegen, wo die Feuchtigkeit geringer ist und
die Verdunstung größer, entwickelt sie sich
schön nur auf Böden mit hohem Grund-
wasserstand, auf Aueböden in Niederungen.
Trotz ihres großen Verbreitungsgebiets ist
ihr Habitus ziemlich konstant, so daß man
nicht besondere Tabellen aufzustellen brauchte
für den Norden und Süden, wie es für
die Birke notwendig war. Wenn auch die
Farbe des Stammes und die Blätter je nach
den klimatischen Verhältnissen sich verän-
dern, so bleibt doch die Stammform sehr be-
ständig. Auch die Bestandestypen haben kei-
nen Einfluß auf die Stammform, sondern nur
auf die Holzmasse. Die Bildung von Gruppen
nach der mittleren Höhe der herrschenden
Stämme erwies sich für dieEspe nicht notwen-
dig, da die Stammhöhen auf die Stammform-
zahlen nach den Ermittlungen des Verf.s
bei der Aspe einen geringen Einfluß haben.
Reine Espenbestände haben hohe Bestandes-
formzahlen, dagegen gemischte Bestände nie-
drige Formzahlen, so daß für reine und ge-
mischte Bestände besondere Tabellen zusam-
mengestellt wurden, da die Espe in reinen
Beständen viel vollholziger ist als in den ge-
mischten. Wie für die Kiefer und Birke hat
der Verfasser auch für die Espe eine Tren-
nung nach Astbildung vorgenommen und
unterscheidet vier Typen von Baumformen:
I. Hochkronige astreine Stämme aus Be-
ständen mit gutem Schluß.
II. Die Krone nimmt ungefähr die Hälfte
des Schaftes ein.
- Da. Dünnastige Stämme ohne merkliche
Anschwellungen am Stamm — dieser fällt all-
mählich ab — aus Beständen, in welchen der
Schluß unvollkommen ist.
IIb. Diekästige Stämme mit starker Ast-
anschwellung, aus Beständen mit mangeln-
dem Schluß.
III. Die Krone nimmt mehr als die Hälfte
des Schaftes ein, stark beastete Stämme aus
stark durchlichteten Beständen.
Was das Alter betrifft, so entsprechen
die Tabellen dem Alter von 45—80 Jahren.
Für die Stangenhölzer sind besondere Tabel-
len zusammengestellt.
Rußland.
Prof. A. G. Marcrenko, Mittlere Schaft-
formzahlen und Massentabellen der Kiefern-
stangen. Mitteilungen aus dem forstlichen
Versuchswesen Rußlands. Heft XXXV. 1911.
Das Material, das zur Zusammenstellung
dieser Tabellen diente, bestand aus 1473 Kie-
fernstangen bis 18 em Durchmesser und
wurde in dem Lehrbezirk Ruda im Gouv.
Loublin gesammelt. Sie sind in russischen
und in metrischen Massen zusammengestellt
nach den mittleren Stammformzahlen. Die
Prüfung dieser Tabellen ergab, daß man mit
ihrer Hilfe genauere Resultate erzielen kann,
als bei der Anwendung der Tabellen von
Schuberg.
Schustow, Untersuchungen über den Qua-
litäts- und Quantitätszuwachs der Eichen-
164
Holzmess- und Ertragskuni
bestände des südwestlichen und mittlere
Rußlands.
Es ist das eine Beschreibung der stänc
gen Versuchsflächen in den Gouv. Wolinie
Minsk und Tula in mehreren Oberförsterei.
mit den besten Eichenbeständen. Diese R
stände bestehen aus Alteichen von 200-3
Jahren mit unterständigen, ungefähr 100jä
rigen Weißbuchen, Linden und Ahornen; i
Unterholz ist sehr häufig die Haselnuß. Dur.
die frühere Mißwirtschaft sind diese B
stände stark ruiniert. Auf den Kahlschläg.
werden die Eichenkulturen durch die Wei
buche und die Weichhölzer, wie Birke uı
Espe, verdrängt. Eine natürliche Verjüngu:
in Samenschlägen würde nach der Meinuı
des Verfassers viel bessere Resultate gebe
da die Samenjahre häufig und reichlich sin
reden, 165
Forstliche Bodenkunde, Waldban.
Schweden.
Berichterstatter: Dr. phil. Torsten Lagerberg ın Stockholm.
l. Forstliche Bodenkunde.
‘selman, Henrik, Jordmänen i Sveriges
w. (Die Böden der schwedischen Wäl-
Skogsvärdsföreningens Folkskrifter
schriften des Waldschutzvereins) No.
` Stockholm 1911. |
Büchlein enthält eine reich illustrierte,
zeinverständliche Übersicht über die
erhältnisse der schwedischen Wälder.
werden die Hauptzüge in der Geologie
wens geschildert, die Entstehungsweise
ir Charakter der wichtigsten Boden-
'turz besprochen. Sodann folgt ein mehr
‚er Teil, der die forstlichen Eigen-
tn der Böden näher behandelt. Es wer-
er die wichtigsten Humusformen, deren
'haften und deren Einwirkung auf
iud Boden kurz beschrieben. Man fin-
.a mehrere Angaben über das Vor-
n von Ortsteinbildungen und über die
tung des Ortsteins für den Wald. Das
' Gewicht der wirtschaftlichen Behand-
ls Waldes für die Produktivität des
x wird dann durch mehrere Beispiele,
lim Hinblick auf die nordischen Ver-
we, näher erläutert. Die kurze Übersicht
itauch eine Schilderung der wichtigsten
"pen und eine Darstellung, wie sich
nach Entwässerung für Waldbau_ eig-
îm Schluß werden die Versumpfungen
\iefern- und Fichtenwälder behandelt.
ll. Waldbau.
Imgren, And., Skogssädd med tallfrö i
nd. (Erziehung von Kiefernwald durch
m Norrland.) Arsskrift från Förenin-
H er i Norrland, Stockholm
"e bisherigen Erfahrungen mit Kie-
‘saten in Norrland sind derartig ge-
'D, daB dieselben nur ausnahmsweise
nden wirklichen Kosten entsprechenden
ig hatten. Eine hier mitgeteilte Zusam-
stellung der Resultate von 84 Saatver-
suchen auf verschiedenen Stellen in den nörd-
lichen schwedischen Provinzen legt diese
Sache besonders gut klar. Nur 53,8 % sämt-
licher Saatplatten waren bewachsen, und dies
. obgleich nach Verfassers Untersuchungen der
norrländische Kiefernsamen eine bedeutend
größere Lebensenergie besitzen dürfte als der
deutsche. Die zu dem schlechten Resultat hei-
tragenden Ursachen sind sehr verschieden.
Im allgemeinen dürfte eine allzu geringe Sa-
menmenge bei der Saat benutzt worden sein.
Für einen guten Erfolg bestimmend ist auch
.die während des ersten Monats (Juni) nach
der Aussaat kommende Niederschlagsmenge.
Dieselbe dürfte auch im großen und ganzen
hinlänglich sein. Ausnahmen bilden in dieser
Hinsicht die Provinzen Norr- und Wäster-
botten. Selbstverständlich ist es auch von
größter Bedeutung, daß die Saaten auf eine
richtige Weise ausgeführt werden. Um dieEin-
wirkung verschiedener Bodenarten auf die
Keimung, sowie auch die erste Entwicklung:
der Pflanzen näher zu prüfen, hat Verf. meh-
rere Versuche angestellt. Dieselben ergaben,
daß die kräftigsten Pflanzen in der Humus-
schicht und dem humushaltigen Sand ent-
stehen (Rotsand und gelber Sand liefern
schwächere), daß aber die Torf- und Humus-
schicht entschieden das schlechteste Keimbett
bilden, während der Rotsand (manchmal auch
ein schwach humushaltiger Sand) das beste
Keimresultat aufweist. — In den folgenden
Abschnitten werden behandelt die Beschaf-
fenheit des Waldbodens und der Bodendecke
hinsichtlich der Ausbildung der Pflanzen
(speziell der Ausbildung des Wurzelsystems),
die tunliche Größe der Kahlschlagsfelder,
deren Anlegung und Zubereitung für die
Aussaat, sowie auch den Einfluß der Bewei-
dung auf das Saatresultat. Spezielle Auf-
merksamkeit widmet auch Verf. dem Auf-
frieren der Pflanzen. Nicht nur auf lehm-
artigem Boden, sondern auch auf Humus, rei-
nem Sand oder feinem, stark humushaltigem
Sand können nämlich die Pflanzen auffrieren.
In den Fällen, wo diese für den Nachwuchs
Schweden.
sehr hinderliche Bodenarten eine größere Ver-
breitung haben, muß die Plattensaat gänzlich
vermieden werden; an deren Stelle ıst An-
pflanzung zu empfehlen. Verf. ist ohnedies
der Ansicht, daß die Anpflanzung in den nörd-
lichen Teilen, sowie auch in den Alpenwäl-
dern Norrlands die allein mögliche Kultur-
methode bildet und daß auch im übrigen diese
Methode es verdient, in größerem Umfang an-
gewandt zu werden.
Schotte, Gunnar, Om olika metoders bety-
delse vid undersökning af barrträdsfrös gro-
barhet. (Über die Bedeutung verschiedener
Methoden bei der Untersuchung der Keim-
fähigkeit der Nadelholzsamen.) M. F. V.
Schwedens, 8. Heft, Stockholm 1911, S. 245.
Um die Erfahrungen zu sammeln, die von
verschiedenen Seiten her über das Keimver-
mögen des Nadelholzsamens gewonnen sind,
hat Verf. sich an sämtliche Samenkontroll-
anstalten Schwedens — es gibt deren gegen-
wärtig 17 — gewandt mit der Bitte, nähere
Angaben über die in jedem Falle benutzte
Kontrollmethode mitzuteilen; ohnedies wur-
den im Jahre 1910 gleichwertige Proben von
Kiefernsamen sämtlichen Anstalten zur Ana-
lyse überreicht. Die Methoden variieren be-
trächtlich, man braucht den Jacobsen’schen.
Apparat mit oder ohne konstante Tempera-
tur, den Cieslar’schen Apparat oder man be-
dient sich der Lappenprobe bei Zimmertempe-
ratur, wobei aber manchmal der: Samen zuerst
in Wasser geweicht wurde. Im Anschluß da-
ran erwies es sich, daß die Keimresultate der
üiberreichten Proben zwischen 91 und 57,5 %
schwankten. Ein im Jahre 1911 wiederholter
Versuch gab in der Tat eine noch größere
Schwankungsamplitude, nämlich92 und 43,7%.
Die besten Resultate erreichten diejenigen
Anstalten, die den Samen vor dem Keimen
etwa zwölf Stunden lang ım Wasser liegen
und dann bei Lichtzutritt und etwas mehr als
Zimmertemperatur keimen ließen. Offenbar
kann man mit einer Kontrolle, die so wenig
exakt arbeitet, nicht zufrieden sein. Die
Frage der Forstsamenanalyse harrt sonach
noch ihrer Lösung. Verf. macht daher den
Vorschlag, daß bei der forstlichen Versuchs-
anstalt Schwedens eine Abteilung für Samen-
kontrolle eingerichtet werden soll, wo, wenn
möglich, der gesamte Forstsamen des Landes
zu untersuchen wäre.
Sylven, Nils, Om de svenska skogsträdens
raser. (Über die Rassen der schwedischen
Waldbäume.) Populär Naturvetenskaplig
Revy, Jahrg. 1, 1911, Stockholm, S. 201.
In dieser Abhandlung werden die Varia-
tionsrichtungen der schwedischen Waldbäume
kurz ‘besprochen, speziell der Formenreich-
tum.der Fichte. Von besonderem Interesse
ist eine hier zum erstenmal beschriebene Py-
166 Wa
ramidenform der gemeinen Aspe, die Ver
mehreren kräftigen Exemplaren im K
spiel Elgaräs, Provinz Wästergötland,
deckt hat.
Wibeck, Edward, Om lyungbrännin:
skogskultur. (Über das Brennen der Cal
heide zur Aufforstung.) M. F. V. Schwe
8. Heft, Stockholm 1911, S. 7.
Im südwestlichen Teil von Schweden
den sich bekanntlich sehr große, wal
Heidegegenden. Als der Staat in der
der siebziger Jahre beträchtliche Grunds
hier ankaufte, um Staatsforste zu begrü:
wünschte man daher in erster Linie (ie
diesen Boden geeignetsten Kulturmetl
festzustellen. Besonders galt es aber,
Frage von der Bedeutung des Heidebre'
für eine nachfolgende Waldkultur zu |
Zu diesem Zwecke wurden auf Veranlas
der Domänenverwaltung und unter F
gung einiger von derselben gegebenen D
tiven in den Jahren 1888—1893 in mehi
Heiderevieren eine Anzahl Versuchsflö
angelegt. Alle diese Flächen sind auf
siger Moräne oberhalb der marinen Gi
gelegen. In der vorliegenden Abhandlun;
fert Verf. einen Bericht über das Resultai
ser gegenwärtig etwa 20jährigen Ku
versuche. In Tabellenform findet man
gaben über die Anlegungsweise der P
flächen, die verbrauchte Menge von Kiel
Fichten- und Birkensamen, die jetzige
schaffenheit der Bestände hinsichtlich
Anzahl von Bäumen, die Verteilung derse
in Durchmesserklassen und den totalen.
wie auch den letztfünfjährigen Länge
` wachs der Stämme. Unabhängig vom B
und Kulturarten ist auf allen Verst
flächen beinahe nur die Kiefer gediehen.
treffs der Fichte und Birke haben sich die
folge nach Samensaat auf Heidebode!
schwach gezeigt, daß es fraglich, ob sic!
Anpflanzung hier nicht entschieden
teilhafter stellt. — Das Brennen der F
kann auf die Waldkultur ganz verschie
artig einwirken, was zunächst davon.
hängt, in welchem Grade das Substrat €
angegriffen wird. Wenn es ım Fm
kurz nach der Schneeschmelze A!
führt wird, trifft es meistens nur wemg
gar nicht den Boden und nützt in den me
Fällen der nachfolgenden Kiefernsaat
Heidedecke wird dabei nicht völlig £°
sondern kehrt nach 3—6 Jahren wieder
rück. Die aufwachsenden Baumpfianze",
den eine zeitlang von der Konkurrenz m!
Heidekraut befreit; obendrein erhalten sie
wenig Aschedüngung. Eine wirkliche |
brennung der Humusschicht wu
meistens offenbar bodenverschlec
Wenn das Heidebrennen zu einem UNS
eden.
ı Zeitpunkt ausgeführt wird, kann es
lieh allzu leicht in Bodenbrand über-
ı. Die Heide stirbt dann völlig ab, an
r Stelle treten, stellenweise oft Jahre hin-
‘hherrschend, Erica tetralix, Leucobryum,
au. a. m. auf, und die seichte Boden-
æ unterliegt Versumpfungen an zahl-
hen Stellen. Im großen und ganzen kann
behaupten, daß solche Heiden, die
rlativ ebenen und mächtigen Kies-
hten vorkommen, sich mit Vorteil bren-
lassen, wo aber die Heide auf lockerem
ve oder untiefem Felsboden wächst, ist
Brennen nicht zu empfehlen. — In einigen
‚n hat man auch Heidemahd versucht.
» Methode hat sich aber als Vorbereitung
'Waldkultur ungeeignet erwiesen. Hin-
ieh verschiedener Arten von Saaten
ich gezeigt, daB eine Plattensaat mit Bo-
warbeitung das beste Resultat liefert. Fs
‘mer zu bemerken, daß die Heidekulturen
iv große Anforderungen an die Größe der
aat stellen.
I. Forstschutz.
wuierberg, Torsten, En märgborrshärjning
“e Dalarna. (Eine Verheerung durch
käfer in Dalarna.) M. F. V. Schwedens,
“ft, Stockholm 1911, S. 159.
tude November 1910 ging bei der
. Domänenverwaltung ein Bericht über
eigenartige Krankheit ein, die in den
: 2 Meilen nordwestlich vom Kirch-
i Särna (etwa 61° 43’ n. Breite, 12° 44’ w.
x) gelegenen Kiefernbeständen eine
“er größere Verbreitung erhalten hatte.
ige einer allmählich fortschreitenden
:orrung waren hier die älteren Kiefern in
m vorläufig auf mindestens 2 Quadrat-
meter geschätzten Gebiet abgestorben,
salb nicht weniger als 5666 Stämme als
tiagholz hatten angewiesen werden müs-
Im Auftrage der forstlichen Versuchs-
salt hat Verf. die erkrankten Wälder be-
ıt und dabei feststellen können, daß es
um eine besonders kräftige Verheerung
kh Markkäfer handelte. Das befallene
"et war nach Angaben des Verwaltungs-
mals noch bedeutend größer, vielleicht
\nadratkilometer oder mehr. — Die beiden
kkäferarten (Hylesinus piniperda und H.
"ır) wurden angetroffen. Sie fanden sich
dn Triebspitzen massenhaft — H. minor
Fich seltener — und hatten sehr allgemein
"+ (beispielsweise 5jährige) Sproßteile an-
Pchrt. Die sehr gelichteten, im Absterben
“riffenen Kronen der älteren Bäume waren
"nen dichten schwarzen Schleier von Alec-
‘ra jubata eingehüllt. Auch das Jungholz
ir stark befallen, die charakteristischen,
167
Forstschutz.
gleichschmalen, zweig- und nadelarmen
Kronengipfel waren überall zu sehen. Der
direkte Anlaß zu dieser Verheerung, die allem
Anschein nach schon seit Jahren stattfindet,
ist nicht näher bekannt, in unmittelbarer
Nähe der verheerten Wälder findet sich je-
doch ein etwa 20jähriges Brandfeld; vielleicht
sind die Markkäfer zuerst hier aufgetreten
und haben sich von hier aus über den intakten
Wald allmählich verbreitet.
Lagerberg, Torsten, Pestalozzia Hartigii
Tubeuf. En ny fiende i våra plantskolor.
(Pestalozzia Hartigii Tubeuf. Ein neuer Pa-
rasit in schwedischen Saat- und Pflanzkäm-
pen.) M. F. V. Schwedens, 8. Heft, Stockholm
1911, S. 95.
Pestalozzia Hartigii wurde bisher in Schwe-
den nicht beobachtet. Im August 1910 lief
aber der forstlichen Versuchsanstalt eine Sen-
dung von kränkelnden 2jährigen Tannen-
pflanzen ein, die im Forstgarten der Wald-
schutzverwaltung bei Halmstad (Prov. Hal-
land) aufgezogen waren und deren Krank-
heitssymptome auf eine Infektion durch die-
sen Pilz hindeuteten. Eine Kultur der Stämm-
chen in der Feuchtkammer während weniger
als zehn Tagen genügte, um den Pilz in
fertiles Stadium zu bringen und seine Identi-
tät festzustellen. — Die Entwicklung des Pil-
zes wurde in Kulturen näher untersucht. Die
Keimfähigkeit der Konidien hängt in sehr
hohem Grade von der Nahrungszufuhr von
außen her ab. Nach 24 Stunden keimten in
Aqua dest. nur 6%, in 1% Ammoniumnitrat,
mit gleichem Teil 1% Glukose gemischt, in
derselben Zeit 100%. In dieser Nahrungs-
flüssigkeit trat Konidienbildung schon nach
7 Tagen ein, die Konidien waren jedoch öfters
der Form nach sehr abweichend (u. a. wie sie
in der Gattung Monochaetia vorkommen). Sie
wurden teils frei an den Hyphen, teils in
Pseudopykniden gebildet, die in den hinunter-
getauchten Myzelpartien allmählich entstan-
den. Eine auf Gelatine mit Glukosenzusatz
angelegte Kultur erreichte nach 14 Tagen
einen Durchmesser von 8,5 em, und Pseudo-
pykniden wurden hier in ungeheurer Menge
gebildet. Sie platzen, wenn sie von Konidien
vollgepfropft sind, und die konidienabschnü-
rende Fläche wird mehr oder weniger aus-
gebreitet; in diesem Stadium stehen die
Pseudopykniden einem Stroma sehr nalıe.
Myzelien, die in Aqua dest. aufgezogen wur-
den, zeigten durchgehend eine eigentümliche
Spiralrollung oder Schleifenbildung einzelner
Hyphen, und die Konidien wurden oft von
Hendersoniatypus oder stimmten völlig mit
denen überein, die bei Coryneum pestalozzinoi-
des vorkommen.
Wermelin, J. H., Bokspinnaren i trakten
af Sölvesborg åren 1908—09. (Der Buchen-
Schweden.
168
Waldwertrechnung, Holzmess- und Ertragskud
spinner in der Nähe von Sölvesborg in den
Jahren 1908—09.) Skv. Tskr., Jahrg. 9, Stock-
holm 1911, S. 1.
Verf. beschreibt eine Verheerung durch
den gemeinen Buchenspinner, Dasychira pu-
dıbunda L., die in der Nähe der Stadt Sölves-
borg (Prov. Blekinge) in den Jahren 1908
bis 1909 stattgefunden hat. Auf einem Areal
von etwa 300 ha waren die Buchen von den
Larven stark befallen; manche Bäume stan-
den gegen Ende des Sommers völlig entlaubt.
Die nähere Untersuchung über die Biologie
des Spinners hat folgendes Resultat ergeben:
Die Weibchen sind zahlreicher vorhanden als
die Männchen und können bis 500 Eier legen.
Für ihre Entwicklung brauchen diese etwa
30 Tage, im Freien kann jedoch die Witterung
auf das Ausbrüten der Larven verzögernd
einwirken. Als Imago lebt der Spinner nur
12 Tage. — Parasitische Insekten traten wäh-
rend der ganzen Verheerung in sehr geringer
Menge auf; Verf. meint daher, daß Mikro-
organismen, die ja immer massenhaft auftre-
ten, wenn die Larven durch Mangel an Futter
zu sterben beginnen, das Aufhören der Ver-
heerung bewirkten.
IV. Waldwertrechnung und Forststatik.
Andersson, Ernst, Enligt hvilka ekono-
miska principer bör en rationell skogshushäll-
ning bedrifvas? (Nach welchen ökonomischen
Prinzipien ist eine rationelle Waldwirtschaft
zu treiben?) Skv. Tskr. Jahrg. 9, Stockholm
1911, S. 285.
Verf. betont hier, daß es für Schweden von
besonderer Bedeutung ist, daB ökonomische
Gesichtspunkte in der Waldwirtschaft ange-
wandt werden. Die Kapitale, die in ein Ge-
schäft gesteckt worden sind, müssen eine ge-
nügende Verzinsung geben. Wenn aber ein
Kapital nieht rentabel ist, bleibt es in dem
hetr. Gewerbe nicht angelegt, sondern macht
sich zum Teil frei. Es ist dies u. a. eine Ur-
sache zu Waldverwüstungen gewesen. Um
das Kapital in der Wealdwirtschaft fest
zu behalten und Waldverwüstung zu ver-
hindern, muß man nach einer größeren
Rentabilität in diesem Gewerbe streben.
Als in dieser Hinsicht fundamentalen Ge-
siehtspunkt hebt Verf. den des Bodenrein-
ertrages hervor. Mit Hilfe einer Statistik
über die Breite des Jahresringes bei Bäu-
men verschiedener Stärke weist Verf. nach,
daß man in Schweden allzuviel Wald besitzt,
der teils wegen einer allzu dichten Be-
stoekung, teils wegen zu hohen Alters seinen
Wert durch Zuwachs ın genügender Weise
nicht verzinst; die schwedische Waldwirt-
schaft ist daher ım großen nicht sehr
rentabel. Aus der genannten Statistik geht
indessen hervor, daß es Ausnahmen gibt;
Ziel der schwedischen Waldwirtschaft m
daher werden, diese Ausnahmen zur Reg
zu machen. Die Mittel hierfür sind: teils mu
eine Regelung des Bestockungsgrades vorg
nommen werden, so daß sich die Produktic
in kürzerer Zeit als zuvor vollziehen kan
teils muß die Produktion selbst in eine
Zeitpunkt zum Abschluß gebracht werde
in dem der Wald nicht mehr seinen We
in Übereinstimmung mit dem für die Wir
schaft festgestellten Zinsfuß erhöht. Selhs
verständlich darf man hierbei biologische G
siehtspunkte nicht außer Acht lassen; diese
ben dürfen jedoch allem Anschein nach b
treffs des Produktionsvermögens des Boder
keine unübersteigbaren Hindernisse für d
Erreichung des genannten Zieles darbieteı
auch wenn die Technik, die die ökonomische
Forderungen in Übereinstimmung mit bio):
gischen Gesichtspunkten zu bringen verma,
bei weitem noch nicht ermittelt ist.
V. Holzmeß- und Ertragskunde.
Jonson, Tor, Taxatorıska undersökninn
öfver skogsträdens form. II. Tallens stan
form. (Taxatorische Untersuchungen üb«
die Form der Waldbäume. II. Die Schaf
form der Kiefer.) Skv. Tskr., Jahrg. 9, Stoel
holm 1911, S. *285.
Der schon besprochenen Abhandlun
über die Schaftform der Fichte (siehe du
sen Bericht für das Jahr 1911, S. 157) folg
hier eine in fast ähnlicher Weise ausgeführt
Untersuchung über die Schaftform der Kw
fer. Als Material hat eine dem Kgl. Forst
institut gehörige Sammlung analysıerter un
graphisch dargestellter Stämme gedient. A
diesen wurden genaue Messungen bei jeder
Zehntel der Länge oberhalb Brusthöhe au:
geführt und die Stämme wurden in den Aus
bauchungsklassen 0,60, 0,65, 0,70 u. s. w. nael
Formquotient (hier dem Verhältnis zwischeı
Mitteldurchmesser oberhalb Brusthöhe un
Brusthöhendurehmesser) verteilt. Da die Rin
denstärke bei Brusthöhe sehr unregelmäßigeı
Schwankungen unterliegt und ohnedies_ dy
hochnordische Kiefer durchschnittlich dün
nere Rinde als die südschwedischen For
men besitzt, sind sämtliche Messungen ohni
Rinde ausgeführt; die Rindenstärke wurd
für sich gemessen. Als nun der unvorteilhatte
Einfluß der Rinde auf Ausbauchungsreihen
und Formgquotient entfernt war, zeigten siel
die hetreffs der Fichte gewonenen Resultate
auch hier bestätigt: bei gleichem Formquw
tient ist die relative Ausbauchung der Stämme
völlig ein und dieselbe, unabhängig von abs"
luter Länge und Stärke. Von einer wens
bedeutenden Abweichung in den oberen.
veden. -
‚halb der Krone gelegenen Stamnisektio-
w abgesehen, ist der entrindete Kiefern-
ynm in völliger Übereinstimmung mit
bm Fichtenstamme mit gleichem Form-
ihent gebaut. Deshalb könnten mit Vorteil
Ausbauchungstafeln für die Fichte auch
len rindenlosen Kiefernschaft benutzt
len. Da aber die stärkeren Zweige auf
Form des Stammgipfels einwirken, hat
af. die für die Fichte festgestellte Stamm-
wengleichung in folgender Weise ver-
bt: $ = c mg 2+1-®%. (D = Brusthöhen-
rhmesser, d = Durchmesser im Abstande |
ı Gipfel gemessen, C und c= mit jeder
klasse wechselnde Konstanten). Diese sehr
ae Werte gebende Gleichung ist der sonst
lr Literatur benutzten Parabelgleichung
I. entschieden vorzuziehen, sobald
größere Präzision in der Berech-
z erstrebt wird. Wenn man die Rinde
Scehaftinhalt zurechnen will, ist nur ihre
‘rhschnittliche Stärke hinzuzufügen, die
'Hilfe eines bedeutend größeren Materials
verschiedene Gebiete des Landes, bei
höhe und weiter aufwärts, berechnet ist.
wmit für jede Formklasse aus zwei Fak-
m — Rinde und Holz — berechnete
nmform stimmt sehr genau mit den Wer-
ler Messungen überein, die direkt im
ile ausgeführt wurden. Um bei der Zer-
niw stehender Bäume in Sortimente
vendbar zu sein, sind die Resultate in
Syauchungstafeln zusammengestellt wor-
‚die für verschiedene Formen und Höhen
‘Stärke des Stammes bei jedem Meter an-
“1, in Prozenten der zu messenden Brust-
stärke ausgerechnet. Der am berinde-
t Kiefernschaft ermittelte Formquotient
tt durchschnittlich in verschiedenen Ge-
"n einen 6 bezw. 10 % niedrigeren Wert
dr am entrindeten Stamme berech-
* Daraus geht die große Bedeutung
'Rindenstärke für die Vollholzigkeit des
»ernschaftes klar hervor, sowohl für den
ılstamm als für ganze Bestände Die
"wierigkeit, beispielsweise die Formzahl
“stehenden Kiefernstammes festzustellen,
“ft somit sehr mit der Rindenstärke
'Brusthöhe und dadurch verursachter Va-
on der Grundfläche zusammen. Von gro-
*n Interesse ist es, feststellen zu können,
& die für jede Formklasse direkt aus der
'nmform hergeleiteten Reihen von Brust-
"ıenformzahlen eine sehr gute Überein-
‚mung mit z. B. denjenigen von Schiffel
ei Kiefer, Fichte und Tanne in Österreich
„denen aufweisen. Man mag es daher
"völlig bewiesen ansehen, daß der Form-
tent ein so gut massenbestimmender Fak-
Porstl. Jahresbericht f. d. Jahr 1911.
fe}
!
169
Holzmess- und Ertragskunde.
tor ist, daß es bei dessen Anwendung in der
praktischen Taxationsarbeit keinenfalls not-
wendig ist, verschiedene Holzarten, Alters-
klassen oder Verbreitungsgebiete zu trennen.
Man braucht somit nur eine einzige, nach
Formklassen geordnete Kubierungstafel auf-
zustellen, was Verf. auch getan hat.
Jonson, Tor, Massatabeller för trädupps-
kattning. Stora upplagan. (Massentafeln
zur Abschätzung stehender Bäume. Große
Auflage.) Stockholm 1911. Preis 5 Kronen.
Diesen in Taschenformat gedruckten Mas-
sentafeln liegen die Stammformzahlen zu-
grunde, die Verf. bei seiner Untersuchung
über die Stammform der Kiefer berechnet
hat. Die Tafeln passen auch für andere Holz-
arten, besonders für die Fichte. Außer Höhe
und Brusthöhendurchmesser muß der abso-
lute Forimquotient bekannt sein, d. h. das Ver-
hältnis eines mitten zwischen Gipfel und
Brusthöhe gelegenen Durchmessers zum Brust-
höhendurchmesser. Diese Formquotienten sind
in 13 Formklassen zusammengefaßt, die mit
0,80, 0,775, 0,75 u. s. w. bis 0,50 bezeichnet wur-
den, welche Zahlen angeben, daß der obere
Durchmesser 80, 77,5, 75 u. s. w. % des Brust-
höhendurchmessers beträgt. Der Massenunter-
schied zweier benachbarten Formklassen ist
etwa 4%. Die Masse wird in 0,001 kbm, dieHöhe
in m und der Durchmesser in cm angege-
ben. Für die Messung liegender Stämme findet
man ohnedies Angaben über die Mitteldurch-
messer, die jede Formklasse kennzeichnen. —
Die angewandte Methode zum Feststellen der
Formzahlen stehender Bäume ist besonders
interessant. Verf. wählt Metzgers Theorie
vom Aufbau des Stammes als „ein Träger von
gleichem Widerstande“ (kubisches Parabo-
loid) als Ausgangspunkt und stellt die Aus-
bauchung dieses Körpers mit den schon vom
Verf. ermittelten Gleichungen zusammen, die
die Stammausbauchung jeder Formklasse an-
geben. Sodann wurde der Punkt mathematisch
berechnet, an dem die biegende Kraft des
Windes wirken sollte, um die für jede Form-
klasse charakteristische Ausbauchung hervor-
zurufen. Die Bestimmung der Formklasse
geht in der Weise vor sich, daß man die Lage
dieses „Formpunktes“ in der Krone zu beur-
teilen sucht, worauf seine Höhe durch ein
einfaches Instrument in Prozenten der
Schafthöhe geschätzt wird. Jede Formklasse
ist durch eine bestimmte, vom Verf. festge-
stellte „Formpunktshöhe‘“ ausgezeichnet, die
jedoch für Kiefer und Fichte verschieden ist.
Nicht nur die relative Kronenlänge, sondern
auch die Kronenform ıst für die Lage des
Formpunktes von Bedeutung. Je höher der
Formpunkt gelegen ist, desto besser ist die
Form und die Vollholzigkeit des Stammes.
Zwar ist der Beweis für den Zusammenhang
22
Schweden.
170
Holzmess- und Ertragsing
zwischen Form und Formpunktshöhe bezw.
vergleichende Abschätzungsversuche über die
Genauigkeit dieser neuen Methode ım Druck
noch nicht erschienen, dessen ungeachtet
kann man behaupten, daß durch dieselbe eine
auffällige Verbesserung in der Schätzung
sowohl von Einzelstämmen als namentlich
von ganzen Beständen eingeführt worden
ist. Die Methode wurde nämlich einer nähe-
ren Prüfung in der Kgl. Kommission unter-
worfen, die für eine Untersuchung über den
Holzvorrat der Provinz Wärmland ein-
gesetzt wurde, und man hat dabei ihre Ge-
nauigkeit so genügend gefunden, daß die auf
dieselbe gegründeten Massentafeln für die
Schätzung sämtlicher bei dieser Taxation aus-
gewählten Probestämme verwendet wurden.
— Am Ende enthält das Buch eine Sorti-
mentstafel, worin man die prozentuale Menge
Nutzholz finden kann, wenn nur die Ober-
stärke, in Prozenten des Brusthöhendurchmes-
sers geschätzt, bekannt ist. Mit Hilfe dieser
Tafel bestimmt man unschwer für sämtliche
Bäume, deren Schaftinhalt durch die Massen-
tafel schätzbar ıst, nicht nur die Derbholz-
menge, sondern auch die Masse aller anderen
Sortimente von bekannter Minimumstärke.
Wenn man bei dieser Bestimmung wünscht,
auch Länge und Stärke dieser Sortimente zu
kennen, sind die oben besprochenen Aus-
bauchungstafeln zu benutzen, die für Kiefer
und Fichte die Durchmesser bei jedem Meter
vom Boden aufwärts angeben.
Maass, Alex., Kubikinnehallet och formen
hos tallen i Sverige. (Schaftinhalt und
Schaftform der Kiefer in Schweden.) M.F.
V. Schwedens, 8. Heft, Stockholm 1911, S. 109.
Dieser Untersuchung liegen zugrunde
1869 Probestämme aus den Versuchsflächen
der forstlichen Versuchsanstalt, und die Er-
gebnisse sind in eine nach dem Schiffel’schen
Prinzip hergestelte Massentafel zusammenge-
führt. Spezielle Aufmerksamkeit wurde auf
die Masse und Stärke der Rinde gerichtet.
Auch wenn Wachstumsgebiet, Höhe über dem
Meere, Alter, Formquotient, Scheitelhöhe und
Durchmesser berücksichtigt werden, trifft
man in ein und derselben Stammgruppe
Differenzen von 1—6, ja sogar 10 Pro-
zent; dies gilt überdies auch für die Rin-
denstärke in den unteren Teilen des Stam-
mes. Der Brusthöhendurchmesser übt aber
keinen regelmäßigen Einfluß auf die Rinden-
stärke aus, und auch nicht die Höhe des Stam-
mes ist in dieser Hinsicht von Bedeutung be-
treffs seiner unteren Teile. Dagegen sinkt
das Rindenprozent mit steigender Höhe des
Stammes. Es ıst weiter zu beobachten, daß
in derselben Höhenklasse das Rindenprozent
und die Rindenstärke ın den unteren Teilen
des Stammes um so kleiner werden, je höher
der Formquotient ist, daß aber dieser Einfl
ın den höheren Teilen aufhört. Alter, re
tive Kronenlänge und Höhenlage machen si
in keiner Weise wahrnehmbar, dagegen :
der Breitengrad insofern von Bedeutung, :
die Kiefern in Mittel- und Südschweden «
etwas höheres Rindenprozent und etwas sti
kere Rinde haben als die aus Nordschwed:
Der Unterschied ist aber gering, etwa 2%.
Da die Formzahlen der Kiefer und Fichte
Schweden einander sehr nahe kommen, ist
zulässig, diese für die Kiefer aufgestellt
Massentafeln auch für die Fichte zu benutz
Um ihre Brauchbarkeit zu zeigen, wurd
sämtliche Stämme, nach Provinzen geordn
nach den Tafeln geschätzt. Von den dal
erhaltenen 14 Gruppen wiesen 7 einen Fi
ler von weniger als 1% auf, 6 einen Feh
von 1--2% und nur eine kleine (4 fm het
gende) Gruppe einen Fehler von nahezu 4
Maass, Alex., Erfarenhetstabeller för i
len. Ett bidrag till kännedomen om norm
tallbeständ. (Ertragstafeln für die Kiel
Ein Beitrag zur Kenntnis normaler Kiefe
bestände.) M. F. V. Schwedens, 8. He
Stockholm 1911, S. 197.
Die hier vorliegenden Ertragstafeln si
die ersten, die überhaupt in Schweden auf}
stellt wurden. Für diesen Zweck hat Ve
19 von der Versuchsanstalt angelegte, in <
Regel 0,25 ha große Ertragsprobeflächen |
arbeitet. Die Probeflächen wurden schwa
(d. h. nach deutscher Terminologie mäßı
niederdurchforstet. Die Anzahl der Ertra;
klassen wurde zu 5 bestimmt und n
1,0, 0,8, 0,6, 0,4 und 0,2 bezeichnet, v
bei 1,0 die beste Bonität bedeutet. Als Weis
für die Bonität wurde die mittlere Höhe à
Bestände gewählt. Der mittlere Durchmess:
der ja in Beständen gleichen Alters mit sı
kender Bonität sinkt, wurde bei der erst
Verteilung der Versuchsflächen nicht benut.
es wurden nämlich die Durchmessergruppe
die die hauptsächliche Bestandesmasse bild
ten, zuerst ermittelt und in einer Tabelle z
sammengestellt; nach dieser Tabelle gesch:
sodann die Verteilung. Es zeigte sich dab
daB 4 Bestände ihren Höhen nach einer a
deren Bonität zugehörten, weshalb diese F!
chen nach der Höhe bonitiert wurden. D
Höhe diente also in diesen Fällen als Korre
tiv. Wenn man die Bestandesformzahlen m
den Einzelstammformzahlen der Kiefer ve
gleicht, ergibt sich, daß für die Bonität 1,0 d
Bestandesformzahl annähernd übereinstimmt
mit der Formzahl eines Stammes, dessen Hö!
gleich der mittleren Höhe des Bestandes !
und dessen Formquotient 0,66 beträgt. Da
selbe gilt auch für die übrigen Bonitäten, n'
daß der Formquotient für die Bonität 0,8 \'
seden.
171
Forstpolitik und Forstverwaltung.
md 0,2 resp. 0,68, 0,70, 0,71 und 0,72 wird.
Formquotient steigt somit mit sinkender
tät. — Die Ertragstafeln sind in dersel-
Weise wie die von Schwappach für die
ter berechneten zusammengestellt, sind
»h mit denselben nicht direkt vergleich-
‚da das für die schwedischen Tafeln be-
ze Material, wie erwähnt, mäßig nieder-
‚hforstet ist.
| Forstpolitik und Forstverwaltung.
Fürkbom, Carl, Om skogspersonalens fort-
u utbildning. (Über die Fortbildung der
ntbamten.) Skv. Tskr. Jahrg. 9, Stock-
m 1911, S. 252.
Pei der Sitzung des Waldschutzvereins am
‚März sprach Verf. über den Bedarf einer
rhldung der schwedischen Forstbeamten.
wh einer kurzen Darstellung über die Lage
er Frage in Deutschland wurde hervor-
‚ten, daB auch in Schweden ein großes In-
se für die Erhöhung der forstlichen
:tnisse existiert. In mehreren Bezirken
in nämlich seit mehreren Jahren Ver-
"Jungen in Verbindung mit Exkursionen
“rdnet. Die Initiative zu diesen Ver-
„lungen ging indessen bisher von privater
t aus. Um das somit vorhandene Interesse
halten und zu erhöhen, ist es aber not-
rn Hilfe leistet und zwar durch Vertei-
von forstlicher Literatur und von Reise-
“ıdien in größerem Umfang als zuvor, so-
ach durch Anordnung von Fortbildungs-
"m. Den schon erwähnten Bezirksver-
lungen, die gewissermaßen den hessi-
n Wirtschaftsräten entsprechen, muß so-
"me gesteigerte Bedeutung beigemessen
“en. Während derselben sind Vorlesungen
7 forstlich wichtige Fragen zu halten, Ex-
“onen sollen angeordnet werden u. s. w.
"s kaum zu hoffen ist, daß der Staat die
»n sämtlicher Teilnehmer bezahlen kann,
ler Verein der ordentlichen Oberförster
"schlagen, daß einige tausend Kronen zur
"sung der Kgl. Domänenverwaltung ge-
t würden, wovon die Bezirke, welche Wirt-
tsräte einrichten wollten, Zuschüsse
“en könnten. Spezielle Fortbildungs-
‘x sollten hauptsächlich nur für Förster
Waldwärter gehalten werden. — Der
t\schutzverein hat aus Anlaß dieses Vor-
“s eme Resolution angenommen, worin der
"isch geäußert wird, daß die Staatsgewal-
die Fortbildung der Forstbeamten durch
"liche Geldmitte] unterstützen möchten.
‚rkbom, Car, Om beständshistorik.
1 s e hron) Skv. Tskr. Jahrg.
Dieser Aufsatz enthält eine kurze Dar-
“g über den großen Wert einer Bestan-
ig, daß der Staat nebst den übrigen Wald-
deschronik, die jedoch gegenwärtig in der Re-
gel in Schweden fehlt. Verf. ist der Ansicht,
daß dieselbe besonders für die Entwicklung
des norrländischen Waldbaues von größter
Bedeutung sei, da eben dieser Waldbau immer
noch auf einer experimentellen Stufe stehen
geblieben sei.
Gustafsson, C. A., Frågan om anordnandet
af ett skogslotteri. (Über die Anordnung einer
Staatslotterie zum Besten des Waldbaus.)
Skv. Tskr. Jahrg. 9, Stockholm 1911, S. 265.
Als einer der Bevollmächtigten, die einige
kleinere Förster- und Waldschutzvereine für
die Anordnung einer Waldlotterie ausersehen
hatten, hat Verf. das Schreiben dieser Bevoll-
mächtigten dem Waldschutzverein bei der
Sitzung am 23. März 1911 vorgetragen. Das-
selbe enthält der Hauptsache nach Folgendes.
Von dem für Waldbau in Anspruch genom-
menen Teil von Schweden sind etwa 7 000 000
ha als Impedimente zu bezeichnen, die zum
größten Teil aus Mooren bestehen. Nach Be-
rechnungen sollten von diesen Moorgebieten
nicht weniger als 1755000 ha ohne allzu
große Arbeit für den Waldbau gewonnen wer-
den können. Dazu gibt es noch im Lande pro-
duktive Areale von 2497000 ha, die wegen
Versumpfung einen ungenügenden Wald-
wuchs darbieten, die aber durch Dränierun-
gen einen vielfach größeren Ertrag geben
könnten. Endlich gibt es auch unter den pro-
duktiven Arealen 1558000 ha Kahlfelder, die
sich ohne weiteres kultivieren lassen. Unter
der Voraussetzung, daß der Anbau dieser
sämtlichen Gebiete in einer Zeit von 50 Jah-
ren ausgeführt wird, ist für diesen Zweck all-
Jährlich eine Summe von mindestens 3 686 000
Kronen erforderlich. Die durch den Staat
dem privaten Waldbau gegenwärtig zukom-
menden Geldmittel, die teils als Dränierungs-
und Forstverminderungsanschläge, teils als
Waldschutzsteuer u. dgl. ausgehen, betragen
etwa 1900000 Kronen. Es bleibt somit ein
jJährlicher Bedarf von 1 786 000 Kronen übrig.
Um die fehlende Summe herbeizuschaffen,
wurde vorgeschlagen, daß man für die Ein-
richtung einer Staatslotterie wirken sollte.
Dieser Vorschlag fand aber in dem Wald-
schutzverein keinen Beifall, und später hat
auch die Regierung denselben zurückgewie-
sen mit dem Ausspruch, daß die erforder-
lichen Mittel in anderer Weise herbei-
geschafft werden sollten.
Skogsvärdsstyrelsernas berättelser för år
1910. (Berichte der Waldschutzverwaltungen
für das Jahr 1910.) Skv. Tskr., Beilage 1,
Stockholm 1911.
Den Berichten werden hier nur folgende
Angaben entnommen: Die Gesamteinnahme
hat 567 052,99 Kronen betragen, davon Unter-
stützung aus der Staatskasse, von den kom-
Schweden.
munalen Behörden und sog. Waldschutzsteuer
resp. 145 400, 85 850 und 335 802,99 Kronen. —
Die letztgenannte Summe ist also um be-
trächtlich mehr als die Hälfte niedriger als die
für das Jahr 1909. Dies hängt damit zusam-
men, daß eine Veränderung im Entrichten
dieser Steuer eingetreten ist. Der von der
Holzstoffabrikation herkommende Teil, der
zuvor nur nach der exportierten Holzstoff-
menge berechnet wurde, ıst nämlich seit dem
Jahre 1910 beträchtlich vergrößert worden,
da derselbe nunmehr für die ganze ım Lande
produzierte Holzstoffmenge erlegt werden
muß. Im Zusammenhang mit dieser Verän-
derung hat die distribuierende Behörde diesen
Teil der Waldschutzsteuer für das genannte
Jahr eingehalten, um denselben erst im fol-
genden zu verteilen. — Für direkte Wald-
arbeiten sind 635 452,26 Kronen verwendet
worden und 417515,47 Kronen für die Ad-
ministration. Durch die Vermittelung der
Waldschutzverwaltungen oder auch unter
deren Leitung sind insgesamt 15 360,6 ha neu
angepflanzt worden. Um auch im übrigen
das Interesse für den Waldbau zu erhöhen,
1m
Zeitschriften-Liter
wurden Broschüren zur nachträglichen ‘
breitung eingekauft, sowie auch Vorlesun
gehalten für eine Summe von mehr als 25
Kronen.
VII. Zeitschriften-Literatur.
Im Jahre 1911 sind folgende Zeitschri
regelmäßig erschienen:
1.
on ot
. Skogsvärdsföreningens
Meddelanden frän Statens Skogsförs
anstalt. Häftet 8, 279 S. nebst XXII
Resuméen. Stockholm.
Tidskrift, Ja
9. Fackafdelningen (461° S.) + Allmä
delen (468 S.), Stockholm.
. Skogsvärdsföreningens Folkskrifter.
25, 26, 27—28, Stockholm.
. Ärsskrift frän Föreningen för Sk
värd i Norrland, Stockholm.
. Skogvaktaren, Jahrg. 21, 400 S., Gäfle.
. Svensk Trävarutidning, Jahrg. 27, 31€
Stockholm.
. Meddelanden från Svenska Trävaruexp
föreningen, 270 S., Uppsala.
173
Spanien.
Berichterstatter: Professor M. del Campo in Escorial.
(Übersetzt von Oberförster H. Müller in Lagow.)
dsoctacidn de árboles forestales á los cul-
ws agricolas de la vertiente mediterranea
ed Madrid. Imprenta Alemana
Die Planzung von Waldbäumen in Verbin-
z mit der landwirtschaftlichen Kultur an
Mittelmeerhängen. Broschüre von 12 S.
El árbol de la Lluvia (Tamia caspi) por
‚ste. Revista No. 835.
| Der Regenbaum (Tamia caspi).
Especies de Ensayo: El Eucalypto; por
ren. Revista No. 822.
Anbauversuche. Der Eukalyptus. Die Ar-
t bingt Erfahrungen und Beobachtungen
kr den Anbau und die Nutzung verschie-
xr Eukalypten, besonders globulus und
trata, in der Provinz Jaen.
El chopo en la industria de papel.
Die Erle in der Papierindustrie. Über-
mwng aus dem Italienischen.
Beneficio de las aves insectívoras por
aia Maceira. Revista No. 817, 818, 819.
Der Nutzen der insektenfressenden Vögel.
ae Interessante Arbeit, welche die Lebens-
tse der wichtigsten Insektenfresser auf
en Nutzen für Land- und Forstwirtschaft
ersucht.
| . men) por Garcia Maceira. Re-
Die Calosomen.
| gran Capricornio (Cerambyx heros).
# GarciaMaceira. Revista 836.
y, a por Garcia Maceira. Revista
J,
Die Pissoden.
| Los lepidöpteros más danosos á los mon-
» españoles por Garcia Maceira. Madrid.
"prenta de la Viuda de A. Alvarez 1911.
Die den Wäldern schädlichsten Schmetter-
"ge Spaniens. Amtliche Veröffentlichung.
; as agallas foliares de los Robles por
„aa Maceira. Madrid. Imprenta de la
Vu a de A. Alvarez.
Die chen blatt allen. Amtliche Ver-
ffentli ung.
La enfermedad del Roble por Amador
Montenegro Saavedra. Publicado en el „Re-
sumen de agricultura“ y reproducido en el
No. 829 de la Revista.
Die Eichenkrankheit. Verfasser schreibt
die Krankheit (Fäule?) einem parasitären
Pilze, Erisiphe Tukeri, zu, gibt eine Beschrei-
bung der Krankheit und Fingerzeige für Vor-
beugungs- und Bekämpfungsmaßregeln.
La enfermedad de la „Tinta“ en lòs casta-
u del Ardeche por Farcy. Revista No.
Die „Tintenkrankheit“ in den Kastanien-
wäldern von Ardeche. Vortrag, gehalten auf
dem internationalen Landwirtschaftskongreß
zu Madrid 1910.
Diques de Cemento armado por Perez Ar-
gemi. Revista No. 820.
Dämme aus Eisenbeton. Eine Studie über
die Verwendbarkeit dieses technischen Mittels
für die Wildbachverbauung.
Mas sobre diques de cemento armado por
Sanchez. Revista No. 824.
Noch einmal der Eisenbeton. Der Ver-
fasser spricht sich recht abfällig über die
Verwendung des Eisenbetons zur Wildbach-
verbauung aus.
Los gabiones metálicos ó cajas palvis en
las obras de Correccion de torrentes por Gar-
cia Canada. Revista No. 821.
Behandelt die Verwendung von Maschen-
drahtkästen bei der Wildbachverbauung.
La ordenación de montes y su primordial
importancia en la resolución del problema fo-
restal de España por Olazabal y Martinez
Sanz. Madrid. Imprenta Alemana 1911.
Die Forsteinrichtung und ihre grund-
legende Bedeutung für die Lösung der spani-
schen Forstfrage. Broschüre von 56 Seit. Mit
Plänen und Photographien.
La estadística de la Producción forestal en
cl ano 1906—1907 por Bernard. Revista
No. 818.
Forstliche Produktions - Statistik für
1906/1907. Eine vergleichende Untersuchung
Spanien.
174
der statistischen Ergebnisse der Jahre 1901/02
bis 1906/07. Sie beschäftigt sich mit der plan-
mäßigen Nutzung, mit unvorgesehenen
Nutzungen durch Windfälle und Waldfeuer
und schließlich mit der Nutzung im Wege des
Frevels. Der Verf. schließt seine Arbeit mit
der Versicherung, daß durch die Ergebnisse
der allgemeine Fortschritt in der Forstver-
waltung augenscheinlich dargetan werde.
Estadística general de la producción de los
montes de utilidad pública correspondiente
al año forestal de 1908 y 1909. Madrid, Im-
prenta de Ricardo Rojas.
Allgemeine Produktionsstatistik der dem
öffentlichen Gebrauche dienenden Wälder im
Wirtschaftsjahre 1908/09. Amtliche Ver-
öffentlichung.
Producción de los montes declarados de
utilidad pública por Bernard. Revista No.
831 und 832.
Die Produktion der Forsten, die als „dem
öffentlichen Gebrauche dienende“ bezeichnet
wurden.
Conveniencia de la Repoblación forestal
para la agricultura y la ganaderia por M. de
Campo. Revista No. 824. 825.
Der Nutzen der Wiederbewaldung für
Ackerbau und Viehzucht. Vortrag des Herrn
M. de Campo, gehalten auf dem internationa-
len Landwirtschafts-Kongreß zu Madrid im
Mai 1911.
La repoblación forestal, su necesidad y sus
métodos en Portugal por A. M. ď Almeida.
Revista No. 826.
Die Aufforstungstätigkeit in Portugal,
ihre Notwendigkeit und ihre Methoden. Vor-
trag, gehalten auf dem internationalen Land-
wirtschafts-Kongreß zu Madrid im Mai 1911.
El problema de la repoblación en la Cuenca
mediterranea. Proyecto de Creación de una
asociación forestal mediterranea por M.
Hickel. Revista No. 827.
Das Aufforstungsproblem im Einzugs-
ebiete des Mittelmeeres. Projekt der Grün-
ung eines» Mittelmeer-Forstvereins.
trag, gehalten auf dem internationalen Land-
wirtschafts-Kongreß zu Madrid 1911.
Repoblación de montes por M. Daubree.
Revista No. 828.
Die Aufforstung. Vortrag, gehalten auf
dem internationalen Landwirtschafts - Kon-
greß zu Madrid 1910/11.
La Repoblaciön forestal por M. Vilmorin.
Revista No. 829.
Die Aufforstungsfrage. Vortrag, gehalten
auf dem internationalen Landwirtschaftskon-
greB zu Madrid 1910/11.
Utilidad de la repoblación de montes y me-
dios de realizarla. — Estudios sobre la politica
forestal por M. Descombes. Revista No. 830.
Vor-
Der Nutzen der Aufforstung und die Mit
diese auszuführen. Forstpolitische Stu
Vortrag, gehalten auf dem internation:
Landwirtschafts-Kongreß zu Madrid 1910
Principios de repoblación de montes
Dinamarca por Dalgas. Revista No. 831.
Aufforstungsprinzipien in Dänemark. \
trag, gehalten auf dem internationalen La
wirtschaftskongreß zu Madrid 1911.
Acción de las corporaciones oficiales,
las sociedades y de los particulares en la
ea forestal de Espana por Codor:
evista No. 834.
Die Tätigkeit der öffentlichen Kör]
schaften, der Vereine und Privaten in
spanischen Aufforstungsfrage. Vortrag,
halten auf dem internationalen Landw
schafts-Kongreß zu Madrid 1911.
Como deben cooperar las sociedades `
nómicas de amigos del país a la repo
ción forestal de España? por Codorniu.
vista No. 815, 816. |
Wie müssen die landwirtschaftlichen \
eine „der Freunde des Landes“ für die V
derbewaldung Spaniens mitwirken? — Es v
dargelegt, wie wünschenswert die Wie.
bewaldung des Landes ist. Der Staat soll
schwierigen und bergigen Teile übernehn
die Tätigkeit der Privaten sich auf das Mil
gebirge und die Niederung beschrän!
Empfehlenswert ist die Schaffung klei
Anpflanzungen durch die landwirtsch
lichen Vereine, um die Kinder und die Be
kerung in Berührung mit dem Waldbaue
bringen.
El problema hidrológico de la Penins
Revista No. 837.
Die Wasserfrage auf der iberischen Hi
insel. Auszug aus einem Kapitel des Wer
von Sanchez Toca: „Reconstituciön de
paña en vista de economia politica actual.“
Real decreto del Ministerio de fome
autorizando al Ministerio de este depa
mento para que presente a las cortes un p
yecto de ley de repoblación forestal. Gac
de Madrid. 12. Marzo de 1911. i
Kgl. Kabinettsorder, welche das Mini
rium der öffentl. Arbeiten anweist, den Ka
mern den Entwurf eines Aufforstun
gesetzes vorzulegen. In diesem Projekt
der Begriff „Aufforstung“ in sehr weit
Sinne gefaßt. Es wird darunter nicht nur í
eigentliche Waldbegründung verstanden, «
dern ganz allgemein auch alle Forstverbes
rungen (Forsthäuserbauten, Wegebautt
Grenzregulierungen, Entwässerungen, PI
richtungspläne, Wildbachverbauung, Düne
festlegung, Förderung der Fischerei ete.). A
außerordentlicher Kredit wurden 27 Milli
nen Pesetas für den Zeitraum von 10 Jahre
gefordert.
"drologia subterranea por Sanchez. Re-
: No. 837, 838.
"terirdische Gewässerkunde.
"tección y vigilancia al arbol por el
‚s de Palma. Revista No. 833.
säutz und Überwachung für den Baum.
vg über den Entwurf eines Feld- und
„lizeigesetzes, gehalten auf dem inter-
len Landwirtschafts-Kongreß zu Ma-
KR
‘vtro comercio exterior en 1910. Re-
No. 823.
-r Außenhandel 1910.
i cuenca de abastecimiento del canal de
ill y medios para aumentar y regulari-
a caudal por Mazarredo. Madrid. Im-
z Alemana 1911.
's Einzugsgebiet des Kanals Isabella II
i Mittel, seine Wassermenge zu mehren
aregulieren. Broschüre von 26 S. und
"A
:nmäs contra el traslado de la escuela
zmeros de montes por Campo. Madrid.
-ta de Rojas 1911.
intere Gründe gegen die Verlegung der
ee
175
Über die Dürftigkeit der spanischen forst-
lichen Literatur und die Mittel zur Besserung.
„El bosque“ por Sanchez. Madrigal. „Le-
yendo el bosque“. por Gil. Madrid. Im-
prenta Alemana. 1911.
2 Gedichte: „Der Wald“ und „Ich las im
Walde“.
La piscicultura por Acebal. Madrid. Im-
prenta Alemana 1911.
Die Fischzucht. Ein Werbevortrag mit
Lichtbildern. 20 Seiten.
Servicio piscicola fluvial;
Revista No. 825.
Die Flußfischereiverwaltung. Bericht über
Tätigkeit und Erfolg dieser Behörde im
Jahre 1910.
Ampliacıdn de la piscifactoria de Asturias
por Guallart. Madrid. Imprenta Alemana.
Erweiterung der Fischverwertungsanstalt
in Asturias. Broschüre von 28 S. 1 Skizze
und Photographien.
Una nueva fuente de riqueza por Acebal.
Revista No. 832.
Eine neue Quelle des Reichtums. Die Ar-
beit handelt von dem Nutzen der Fluß-
fischerei und von der Leichtigkeit, mit wel-
Be in Spanien hoch zu bringen sein
würde.
por Lizasoaım.
0008
Ungarn.
176
Forstliche Bode
Ungarn.
Berichterstatter: Julius Roth, Adjunkt der königl. ung. Zentralforstversuchsanstalt in
Selmeezbänya (Schemnitz).
I. Forstliche Bodenkunde.
Pflanzenernährung und Meteorologie.
Dr. Géza Zemplén: Beiträge zur freien
Stickstoffassimilation der Pflanzen. E. K.
1911. Heft 34.
Zemplén, der sich im Vereine mit dem Re-
ferenten schon längere Zeit mit dieser Frage
beschäftigt, teilt die Ergebnisse zweier italie-
nischer Forscher -— Eva Mameli und Gino
Pollacei — mit. Diese unternahmen eine Reihe
von Versuchen mit verschiedenen Pflanzen,
die beweisen, daß wenigstens eine Reihe von
Pflanzen imstande ist, den freien Stickstoff
der Luft direkt aufzunehmen.
Sie nahmen zu den Versuchen sterilisierte
Samen resp. Pflanzen und erzogen diese in
ganz stickstofffreien Nährböden in verschlos-
senen Gefäßen.
Durch die Gefäße leiteten sie einen ständi-
gen Luftstrom, der aber vom Ammoniak, sowie
Nitrat- und Nitritdämpfen auf chemischem
Wege mittels conc. Schwefelsäure und cone.
Kalilauge gereinigt wurde. Zu dieser reinen
Luft wurde dann CO, hinzugesetzt.
Den so behandelten Samen resp. Pflanzen
war keine Möglichkeit geboten, Stickstoff auf
andere Weise aufzunehmen, wie direkt aus
der Luft. Trotzdem gediehen diese und er-
gaben — laut Analyse — eine oft sehr be-
trächtliche Zunahme an Stickstoff.
Die Versuche beweisen daher, daß die
Pflanzen imstande waren, freien Stickstoff
direkt zu absorbieren; Kontrollversuche zeig-
ten aber auch, daß sie den den Wurzeln direkt
dargebotenen Stickstoff ebenfalls aufnehmen
können.
Anton Rethly: Die Witterung im Jahre
1910. E. K. 1911. Heft 3—4.
Die ungarischen forstliahen meteorologi-
schen Beobachtungsstationen hatten in den
letzten Jahren eine durchgreifende Umände-
rung erfahren. Sämtliche 6 Stationen wurden
ganz gleich ausgestattet, und zwar in der
Weise, daß die hierzu geeigneten meteorologi-
schen Faktoren sowohl auf ganz freiem Fg
(Pflanzgarten), als auch in geschlosseq
Walde beobachtet werden. ?
Zur Ablesung dienen folgende Tnst
mente:
Normalthermometer,
Hygrometer,
Maximumthermometer,
Minimumthermometer,
Evaporimeter,
Radiationsminimumthermometer
(5 em über dem Boden).
Bodenthermometer 5, 15, 30, 60 u
120 em tief,
Regenmesser,
Sonnenscheinautograph, |
Insolationsmaximumthermometer,
Barometer,
Windfahne.
Die ersten & sind parallel im Freien u
in Walde aufgestellt.
Die wichtigsten Elemente der Meteorolo:
zeigten folgende Gestaltung im Jahre 1910:
Die jährliche Dwurchschnittstemperat
war in Vadäszerdö am höchsten, am tiefst
— 6.6° C. — in Liptöujvär.
Das absolute Hitzemaximum erreich
ebenfalls Vadäszerdö mit 34.0° C. am 23. VI
Szabed zei 33.0, Görgenyszentimre 31.
und Liptóujvár nur 28.00 C.
Die minimalen Temperaturen wurden |
den einzelnen Stationen zu verschiedenen Zi
ten beobachtet, was darauf hindeutet, daß ei
ausgebreitete und lang andauernde Kiil
nicht eintrat. Im Alföld sank die Temper
tur nicht unter — 7° C., auch Kisiblye e
reichte nur — 20.0° Ende Januar.
Interessant ist der Vergleich von Kisibl;
und Selmeezbanya. (In Selmeezbänya beste
seit langer Zeit schon eine Station des mete
rolögischen Landesnetzes, die nach dem To:
des früheren Beobachters, Professor Dr. Ot
Schwartz, von der Zentralforstversuchsanst:
übernommen wurde. Kisiblye ist das Lel
revier der Hochschule in 3—4 km Entie
nung. Ref.)
177
Forstliche Bodenkunde, Holzarten etc.
kisiblye liegt 135 m tiefer als Selmecz-
ya, trotzdem ist ersteres viel kälter; z. B.
% Januar ergab sich — bei Ablesung
a —9.6 und — 17.7° C. — ein Unterschied
a 8.1? C.
Diese anscheinende Anomalie war uns
: wohl bekannt, nur war sie noch nicht
Zahlen festgelegt. Die Ursache ist in der
raphischen Situation zu suchen. Selmecz-
ıra legt am Süd- und Südosthange eines
1 900 m hohen Gebirgsstockes in durch-
'mittlich 600 m Höhe. Der relative Höhen-
schied der Stadt selbst übersteigt 200 m.
«hve liegt in einem schmalen, nach Nor-
:offenen Tale. In Selmeezbanya gedeiht
' \uBbaum vortrefflich, sogar die Edel-
ane erwächst zu großen Dimensionen,
+ Wellingtonia, Ilex aquifolium, Cedrus
~w. überwintern im Freien; in Kisiblye
lim Forstgarten empfindlichere Pflanzen
"t hoch zu bringen.)
Die größte Latitude der Temperaturen
te Liptöujväar mit 47.8, die kleinste Sel-
!hanya mit 38.2° C.
Dampfdruck und Luftfeuchtigkeit waren
lgemeinen iiber dem Normalen, im Zu-
menhange damit war auch die Bewölkung
er und die Niederschlagsmenge höher
sonst. Selmeezbänya stieg iiber 1000 mm
© auch das regenarme Kirälyhalom er-
hte 852 mm.
Die größte Intensität des Niederschlages
‘ichtete Vadäszerdö, 72 mm innerhalb 24
den (2. Septeniber).
\assenweise Niederschläge auf kleiner
Ẹhe sah Görgönyszentimre im Juli, 200 mm
Monat, doch schon in Szabed (ca. 30 km
tinie) herrschte Regenmangel.
hethly berechnete auch die Wärntesumme
Vegetationsperiode, die 136—175 Tage um-
ce und in Summe zwischen 1895.2 und
4° O. variierte.
Frostfrei waren — laut Radiationsthermo-
“r — 142—173 Tage.
Die größte Verdunstung und auch den
“sten Sonnenschein — 1932.5 Stunden —
"8 Kirälyhalom auf, Liptöujvär hingegen
sstrierte nur 1553.4 Stunden. Kisiblye ver-
net auch hier seinen exzessiven Charak-
: mecht, alle Stationen zeigen ca. 70 sonnen-
t Tage, Kisiblye aber 100.
Die im Walde aufgestellten Ombrometer
ten ca, !/, weniger Niederschlagsmengen
‘m Freien. Der Einfluß des Waldes ist bei
vachen Regen auffallender als bei starken.
|. Die Temperatur des Waldes ist bei Tage
‚er, nachts hingegen wärmer als im
„cn, der Radiationsmesser zeigte im Maxi-
"m bis zu 8,5° Unterschied.
Porsti. Jahresbericht f. d. Jahr 1911.
Zum Schlusse fügt Rethly sämtliche Auf-
zeichnungen, teils in Tabellen, teils in Graphi-
kons bei.
ll. Holzarten, forstliche Flora
(Pflanzengeographie).
Selbständige Werke.
Dr. Johann Tuzson: Systematische Bota-
nik. Budapest. 1911.
Ein umfassendes Handbuch der systema-
tischen Botanik fehlte bis jetzt in der unga-
rischen Literatur. Diesem Mangel will Tu-
zson abhelfen durch das vorliegende Werk,
von welchem bis jetzt der erste Band erschie-
nen ist.
Dieser Band enthält den allgemeinen Teil
und die Cryptogamen.
allgemeinen Teil gibt Tuzson eine
Übersicht über die verschiedenen Systeme der
Botanik, dann behandelt er in gesonderten
Abschnitten die Bedeutung der histologischen
Struktur und der äußeren morphologischen
Eigenschaften für die Systematik. Ein wei-
terer Abschnitt ist der Entwicklungs-
geschichte des Pflanzenreiches — auf phylo-
genetischer und palaeontologischer Grund-
lage — gewidmet, dann folgt die Erläuterung
der Entstehung der Arten und der Kreuzun-
gen. Der allgemeine Teil schließt mit der
Aufzählung der Elemente des Systems ab.
Der spezielle Teil behandelt die einzelnen
Gruppen nach dem von Braun, Eichler und
Engler ausgebauten natürlichen System, mit
einigen Abweichungen, die an der betreffen-
den Stelle begründet sind.
Mit vielen Bildern — worunter auch zahl-
reiche Originale — erläutert, behandelt Tuz-
son die Cryptogamen. Er unterscheidet fol-
gende Gruppen:
1. Phytosareodina. 2. Schizomycetes. 3. Tri-
chomycetes. 4. Cyanophyceae. 5. Flagel-
latae. 6. Dinoflagellatae (Anhang: Silico-
flagellatae). 7. Diatomeae. 8. Conjugatae.
9. Heterocontae. 10. Chlorophyceae. 11. Cha-
rales. 12. Phycomycetes. 13. Phaeophyceae.
14. Bangiales. 15. Rhodophyceae. 16. Eumy-
cetes. 17. Lichenes. 18. Bryophyta. 19. Pte-
ridophyta.
Das mit äußerster Sorgfalt und Gründlich-
keit geschriebene Buch bildet nicht nur eine .
sehr wertvolle Bereicherung der ungarischen
Literatur, sondern es wäre auch wünschens-
wert, daß es durch Übersetzung ein Gemein-
gut der Botaniker würde. |
Zeitschriften-Literatur.
Julius Volfinau: Pflunzenphaenologische
Beobachtungen in Kiralyhalom. ©. K. 1911.
Heft 1—2.
23
Ungarn.
178
Holzarten, forstliche Fle
Die äußere forstliche Versuchsanstalt in
Kirälyhalom — Flugsandgebiet des Alföldes
— beobachtet seit längerer Zeit die Vege-
tationserscheinungen. Sämtliche Angaben
stammen vom gleichen Beobachter, demLeiter
der Anstalt, Forstrat Franz v. 'Teodorovits.
Volfinau hat eine zehnjährige Beobach-
tungsserie ausgearbeitet und stellt die An-
gaben in Beziehung zu den meteorologischen
Beobachtungen.
Tibor Blatiny: Die Verbreitung und das
Gedeihen der Edelkastanie in Ungarn. E. K.
1911. Heft 1—2.
Blattny behandelt — an Hand der pflan-
zengeographischen Erhebungen seitens der
forstlichen Versuchsanstalten — eingehend
die Verbreitung der Edelkastanie (Castanea
vesca Gaertn.) in Ungarn, und zwar sowohl
das autochthone Vorkommen, wie auch die
künstliche Verbreitung. Er hebt hervor, daß
die ungarische Forstwirtschaft die Bedeutung
der Edelkastanie schon lange richtig erkannte
und u. a. Ferdinand Illés und Gustav Tom-
csanyi diese auch in der Literatur würdigten
und warm für ihre Verbreitung eintraten.
In der Frage nach der Urheimat der Edel-
kastanie steht Blattny auf der Seite jener, die
sie in Europa, speziell im Balkan für au-
tochthon erklären, und zieht die Nordgrenze
des autochthonen Vorkommens in Kroatien,
der Linie Varasd-Veröcze-Pozsega-Boszna-
Gradiska entlang. Hier gedeiht sie in der
Höhe von 240-540 ın und erreicht ihr Maxi-
mum im Sljemegebirge (Bresztoveez) mit
740 m (Südhang). (A = 33° 37’; 9 = 45° 53°.)
Blattny erörtert dann eingehend die jetzige
— künstliche — Verbreitung, deren Anfang
wohl noch auf Römerszeiten zurückzuführen
ist. Hierauf deutet die Tatsache, daß in der
Umgegend der alten Römerstätten die Edel-
kastanie in größerer Menge auftritt. Die
wichtigsten Standorte sind zur Zeit die Komi-
tate Zala, Vas, Sopron und Baranya, sämtlich
rechts der Donau (Transdanubien), dann
Nagymaros, weiter Nagybánya und Malom-
viz. Blattny gibt eine Aufzählung sämtlicher
Standorte innerhalb Ungarns.
Die Edelkastanie besitzt nur wenige
Feinde, gefährlich kann ihr aber der Frost
leicht werden. An den Boden stellt sie keine
großen Ansprüche, sie liebt leichten, lehmigen
Boden, in erster Reihe Silikatböden, gedeiht
aber auch in kalkigem Lehm gut.
Der Sand sagt ihr nicht zu, sie ist auch im
ganzen Alföld nicht heimisch, eigentimlicher-
weise fehlt sie auch in Siebenbürgen.
Die Edelkastanie erreicht sehr hohes Alter
und riesige Dimensionen, wie stattliche, alte
Exemplare zeigen.
Eugen Vadas: Eine ncue Acerspeci
(Acer Langi Simk.) in Selmeczbanya. E. ]
1911. Heft 3—4. |
Der Artikel ist eine Erinnerung an d
vor kurzem verstorbenen ungarischen Bol
niker Ludwig Simonkai, der sich besonde
auf dem Gebiete der Dendrologie sehr hervc
getan hat.
Der in Rede stehende Ahornbaum steht i
botanischen Garten der Hochschule für Ber
und Forstwesen. Simonkai betrachtet il
als ein Hybrid von Acer tataricum und illy.
cum und sucht seine Heimat im Karstgebi
ne erwähnten zwei Arten beide heimis
sind.
Tibor Blatiny: Die Grenzen der Waldve«
tation in Ungarn. (Vortrag, gehalten im U
garischen Landesforstverein.) E. L. 19
IV. Heft.
Blattny gibt in kurzen Zügen eine Übe
sicht über die Grenzen der Waldvegetati
in Ungarn.
Die Buche (Fagus silvatica L.) ist in d
tieferen Becken nicht zu finden, ebenso <
Fichte (Picea excelsa Lk.) und Tanne (Abi
pectinata DC.), die beiden letzteren zieh
sich sogar ziemlich weit von den Rändern d
Ebene ins Gebirge zurück.
Im Norden und Osten ist die Tanne u:
Fichte ein ausgesprochener Hochgebir;
baum, im Westen dagegen finden wir sie a
tochthon — mit der Lärche vereint — bis i
Hügelland hinunter.
Bei der Kiefer (Pinus silvestris L.) ist
schwer, die natürliche und künstliche Ve
breitung zu trennen. Sie dringt durch Natı
besamung und künstliche Vermehrung imm
weiter vor, nur im Osten ist ein Zuric
weichen fühlbar.
Die Lärche (Larix europaea DC.) ist in d
Hohen Tätra und ihrer Umgebung in gröl
ren Mengen als Hochgebirgsbaum heimisc
an der Westgrenze aber auch im Mitte
gebirge, bis zum Hügelland hinunter autoc
thon.
Die Zirbelkiefer (Pinus Cembra L.) ist
größerer Menge nur in der Hohen Tátra hi
misch, aber verstreut und gruppenweise au
in Máramaros, dann im Norden und Süd
von Siebenbürgen noch zu finden.
Die Schwarzkiefer (Pinus Laricio Poi
zeigt zwei interessante kleine Inseln am D
mogled (Herkulesbad) und bei Sviniecza :
der unteren Donau.
Die ungarische Eiche (Quercus confer
Kit.) finden wir in einem schmalen Strie
der von Norden nach Süden sich an der Os
grenze des Alföldes (Tiefebene) hinzieht. D
Vorkommen bei Tasnäd ist ihr nördlichst
Punkt in Europa.
Tarn.
Ebenso findet sich in Ungarn die nörd-
‚he Grenze des europäischen Vorkommens
r flaumhaarigen Eiche (Quercus lanugi-
aad Lam.) und Silberlinde (Tilia tomentosa
(nch. )
Die Grünerle (Alnus viridis DC.) hat zwei
renzen in Ungarn, eine östliche und eine
tliche.
Blattny gibt dann noch eine Aufzählung
r Höhengrenzen, der ich folgende Daten
Obere Grenze. Untere Grenze.
conferta Kit. . . 484 m.
lan osa Lam. . 506 „
pedunculata Ehrh. 592 „ (771.)
as Ornus L. . . 629 ,
cerris L. 638 ,
is tomentosa Mönch. . 645 , (1208
as glutinosa Gaertn. . 668 „ (1298.)
inus Betulus L 751 „
campestre L 691 „ (774.)
, tataricum L 528 „
us sessiliflora Sm. . 775 ,
incana Willd. . 880 „
pervifolia Ehrh . 880 „ (1055.)
us excelsior L . 994 ,
platanoides L . 1001 ,
as Avellana L 1044 ,
as montana Sm 1047 , 440 m
chs tremula L . 1051 „ (1150.)
silvestris L 1162 „ 416
kr baccata L. . . . 1436 „ 301 ,
-er Pseudoplatanus L. . 1296 „ (1670.)
«¿s pectinata DC. 1307 „ er 632 „
wus silvatica L 1341 „ (1425. 290 „
1 europaea DC 1502 „ (2049.) 705 ,
as Cembra L. 1693 „ (1986. 1408 „
viridis DC. 1755 „ iaon, 1151 ,
excelsa Lk. . 1558 „ (1795. 649 ,
montana Mil. . . 1895 „- ; 1448 ,
nana Willd.. . 1946 , 1192 ,
Dr. Raymund Rapaics: Die Arzneipflan-
+ des Waldes und ihre Verwertung. E. L.
il. XIV. Heft.
Rapaics gibt eine kurze Übersicht über die
izneipflanzen der Waldregion, dann eine
ze Anleitung zum Sammeln, Aufbewahren
‘4 Verwerten.
Josef Skolka: Forstliche Produkte in der
„lkunde. M. E. 1910. Heft 7, 9, 19, 20, 21.
“1. Heft 1, 2, 3.
Skolka beschreibt jene Bäume, Sträucher
ad Kräuter des Waldes, die in der Heilkunde
ze Rolle spielen.
Er erwähnt über 60 Arten, darunter sehr
ele soleher, die überall zu finden sind und
¿e — gesammelt — teils durch Verkauf ver-
:rtbar, teils als Hausmittel vorteilhaft an-
‚wenden sind. Skolka gibt eine kurze Anlei-
ng zum Sammeln und Aufbewahren, dann
xh die Vorschriften zum Bereiten verschie-
‚ner Arzneien, er macht auch überall auf-
:erksam darauf, welche Mittel als Hausmittel
z gebrauchen sind und welcher man sich hin-
gen nur auf ärztlichen Rat bedienen darf.
179
Holzarten, forstliche Flora, Waldban.
Il. Waldbau.
Selbständige Werke.
Eugen Vadas: Die Monographie der Ro-
binie. Budapest, 1911.
Mit diesem prächtigen Buche hat Vadas
eine Ehrenschuld der Forstwirtschaft Un-
garns abgetragen, der durch die enorme Be-
deutung der Robinie für das ungarische
Forstwesen eine moralische Verpflichtung er-
wuchs, diesem Baume in der Literatur eine
angemessene Würdigung zuteil werden zu
lassen.
Seine Entstehung verdankt das Werk
einem Preisausschreiben des „Ungarischen
JI,aandesforstvereines“, bei welcher es die
Palme errang.
Vadas teilt sein Buch in 4 Abschnitte:
1. Allgemeines von der Robinie.
2. Spezielle Beschreibung der Robinie.
3. Anlage und Verjüngung der Robinien-
wälder.
4. Pflege und Erziehung der Robinien-
wälder.
Im ersten Abschnitt bespricht Vadas die
Trheimat der Robinie und ihre Verbreitung
in Europa, dann ihre Vegetationsverhältnisse
und Ansprüche an Klima und Boden.
Folgenden fünf Eigenschaften schreibt
Vadas die Bedeutung der Robinie zu: Schnel-
les Wachstum, hervorragend gutes Holz, bc-
scheidene Bodenansprüche, enorme Aus-
schlagsfähigkeit, große Fähigkeit, infolge
weit ausstreichender Bewurzelung den Boden
zu binden.
Der zweite Abschnitt enthält die ein-
gehende botanische und forstliche Beschrei-
bung der Robinie, ihren Platz in den Pflan-
zensystemen, Nomenklatur der Urform und
Abarten.
Sehr detailliert ist die Anatomie, Mor-
phologie, Physiologie und Biologie ausge-
führt; weiter sind die Schädlinge der Robinie
und der Schutz dagegen, sodann ihre techni-
schen Eigenschaften und ihre vielseitige Ver-
wendbarkeit beschrieben. Von letzterer sei er-
wähnt, daß die Robinie in kurzen Umtrieben
— 9- bis 10jährig — vorzügliches Material für
Rebstöcke liefert, was speziell für die un-
garische Tiefebene von großer Wichtigkeit
ıst, da auf dem gegen Phylloxera immunen
Sandboden der Weinbau sehr großen Auf-
schwung genommen hat und anderes Holz für
die Rebstöcke von weit her gebracht werden
müßte. Der Reinertrag der Wälder bei Reb-
stockbetrieb stieg bis 150—200 Kr. pro ha und
ıst jedenfalls noch um ein Beträchtliches zu
steigern.
Der dritte Abschnitt handelt von der An-
lage und Verjüngung der Robinienwälder,
einschließlich der Pflanzenzucht.
Ungarn.
180
Wal.
Zu Neuanlagen wird beinahe ausschließ-
lich Pflanzung angewendet; und zwar meist
einjährige gestummelte Pflanzen.
Zur Aussaat ist die Lötos’sche, sehr hand-
liche, Sämaschine am besten geeignet. Sie
zieht Rillen, sät und deckt den Samen, ist aber
nur bei tafelweiser Einteilung zu empfehlen,
bei schmalen Beeten nicht. Vor der Aussaat
wird der Samen vielenorts gebrüht oder in
Jauche eingelegt.
Ausgepflanzt wird die Robinie im Herbst
und im Frühjahr, manchmal auch im Winter.
Abstand 1,5 bis 2,0 m. Nach der Pflanzung
ist die Pflanze bis zum Stock zu stummeln.
Auf Flugsand — dessen Qualität im un-
garischen Sandgebiet des Alföldes und der
Deliblater „Pußta“ auf Schritt und Tritt
wechselt — gibt die Bodenflora verläßliche
Anhaltspunkte zur Beurteilung des für die
Robinie geeigneten Standortes.
Von großer Wichtigkeit ist, daß der Sand
vor der Pflanzung umgepflügt werde.
Bei natürlicher Verjüngung, die aus-
schließlich durch Ausschlag bewirkt wird,
muß Sorge getragen werden, daß auch der
Wurzelkopf entfernt wird, so daß der Aus-
schlag aus den Wurzeln erfolgt.
Die Robinie ist sowolıl zu Hoch- als auch
Niederwald- und Mittelwaldbetrieb geeignet.
Zu ersterem aber nur auf gutem Boden mit
höchstens 50jährigem Umtrieb. Niederwald-
umtrieb bis zu 30 Jahren.
Aus den mitgeteilten Analysen und Abbil-
dungen ist zu entnehmen, daß die Robinie
sehr schönen, geraden und vollholzigen
Schaft entwickeln kann. (Gemessene ganze
Länge betrug bis über 30 m (30.5 m), Form-
zahlen (Brusthöhe) bis über 0.5 (0.54), Kubik-
inhalt bis über 1 m? (1.042 m?).
Der vierte Abschnitt enthält die Regeln für
Pflege und Erziehung.
Nach der Pflanzung werden die Setzlinge
gestummelt (auf den Stock gesetzt). Diese
Maßregel kann auch auf schlechtwichsige
Original-Bestand
Kreisflächen-
Stammzahl SA
Versuchs-
fläche
Alter
378.316
377.494
398.739
Ob sich die tatsächlichen Ergebnisse
mit den theoretischen Vorausberechnungen
decken werden, wird erst die Zukunft lehren.
Bartha empfiehlt gleichzeitig die von ihm
aufgestellten „Kubierungslängen“ der Beach-
Jungwälder oder durch Lauffeuer bes
digte Bestände angewendet werden. Äs
gen sind in der Jugend unbedingt notwer
ebenso zeitliche und oft wiederkehrende I
terungen und Durchforstungen.
Als „Anhang“ gibt Vadas Daten über
Verbreitung der Robinie in Ungarn; sie
sich schon 154336.9 Kat. Joch erobert, da:
1.19 % der ganzen Waldfläche. Ein Kat. .
= 5755 m?).
Weiter finden wir hier Angaben über
Preise des Robinienholzes, einen Auszug
den Coburg’schen Ertragstafeln fürRobin
Niederwald und neuere Angaben über
Holzproduktion der Robinienbestände
einzelner Stämme und zum Schluß histori:
Daten über die ältere Literatur der Robi
Eine deutsche Übersetzung des wertvo
Buches steht in Vorbereitung.
Zeitschriften-Literatur.
Abel Bartha: Durchforstungen,
rungslängen. E. K. 3.4. Heft.
Bartha beschäftigte sich eingehend
den Wuchsverhältnissen natürlich entsta:
ner Fichtenwälder und stellt auf Grund
ner Studien den Satz auf, daß er — inner
gewisser Grenzen — beliebige Baumdlir
sionen in beliebiger Zeit herstellen kann.
grundlegenden Studien erschienen in fr
ren Jahrgängen der E. K.)
So behauptet er z. B., daß er jene Dir
sionen, die der sich selbst überlassene F'ich
wald in 140 Jahren produziert, auch in -
Jahren erreichen kann, wenn er den Bes
desschluß auf 5 = 714% des urspri:
lichen herabsetzt.
Auf Grund dieser theoretischen Ber
nung legte er Versuchsflächen an, doch ko;
er bei der Durchführung die aufgest
Schablone nicht genau einhalten.
Die näheren Daten der Durchforstung -
hält beifolgende Tabelle: |
K u
Aushieb
er Masse des :
Stammzahl Pa en Masse verbleibenden -
Bestandes
(in Klammern die betr. Prozente)
264 (38.5) | 7.683 (23.7) | 77.396 (205)| 300.920
188 (415) | 7.033 (23.3) | 75.910 (20.1)| 301.581
107 (27.5) | 3.097 (10.0) | 32.504 (8.2) | 366.236
tung der Fachkreise. Kubierungslänge na
Bartha einen von ihm berechneten Faktor,‘
durch einfache Multiplikation mit der Kn
flächensumme den Kubikinhalt der betreff
den Bäume angibt. .
Samuel Hering: Aufforstungen im Hoch-
arge Kiralyhegy. ©. L. 1911. Heft 1.
Hering beschreibt die Rückeroberung von
krh Raubwirtschaft und rücksichtslose Be-
lung zugrunde gerichtetem Hochgebirgs-
ände in der Höhe von ca. 1300—1600 m.
ae wurden ca. 700 ha; hiervon ent-
en au
Fichte 5%
Lärche 1%
Zirbelkiefer 6%
Legföhre 18 %
Gesamtkosten ca. 30 000 Kr. bei Verbrauch
43 Millionen Pflanzen.
Franz Kiss: Die Alfölder Sandwälder. E.
1911. Heft 1.
Kiss beschreibt die Waldungen der großen
arıschen Tiefebene (ung.: Alföld), und
ar die auf lockerem Sande stockenden.
Nach weit zurückreichenden und verläß-
1n Angaben war die ungarische Tiefebene
:jeher baumlos. Schon Priscus Rhetor
ieibt vom Hofe Attilas [der angeblich in
Gegend des heutigen Szeged residierte],
i Holz und Bausteine von anderen Gegen-
z gebracht werden mußten. Noch gegen
‚le des 18. Jahrhunderts war das Alföld
mlos und litt außerordentlich von den
“ırmen, die große Sandmassen vor sich her
«zten.
Die ersten sicheren Angaben über Pflan-
zen stammen aus dem Jahre 1760.
In Anfang wurden Weiden, Pappeln,
‘h Eiche, Ulme und Schwarzkiefer verwen-
Die größte Rolle spielten die Pappeln.
* Silberpappel ist wohl autochthon, die
“warzpappel wurde 1793 eingebürgert.
Die Robinie finden wir zuerst 1806 er-
int, doch fing sie erst 1860 an, eine größere
“le zu spielen, von da an aber ging sie im
rmsehritt vorwärts.
nge Zeit verkannte man den Charakter
ul die Eigenschaften des Sandes. Erst Fer-
‘and Illés wies hier den richtigen Weg, der
nden heutigen Erfolgen führte.
‚ Die Waldfläche der Sandebene ist — trotz
!!nsiver Wein-, Obst- und Gartenkultur —
*s im Zunehmen begriffen.
Ca. 80% der Bestände entfallen auf die
“hinie, ca. 5 % auf die Kiefer, das andere auf
hppeln und Eichen etc. |
Kiefer, besonders Schwarzkiefer, wird in
Akunft steigen zu Ungunsten der Pappeln
wl Eichen. Juniperus virginiana gedeiht
tßerordentlich gut in den heißesten Lagen,
ibt aber noch kein abschließendes Urteil zu.
‚ıspruchsvolle Holzarten nehmen ab, da sie
“r Landwirtschaft weichen müssen.
. Pie Anpflanzungen erfordern viel Vor-
ht bei der Beurteilung des Bodens, hierbei
181
Waldbau
leistet die autochthione Flora
Dienste.
Die Bewirtschaftung selbst verlangt größte
Freiheit, da es sogar in zusaımmenhängenden
Beständen derselben Holzart unmöglich ist,
die gleiche Umtriebszeit einzuhalten. Pflege
und Behandlung muß ganz individuell sein.
Die Erkenntnis der wirklich außerordent-
lichen Bedeutung der Sandwälder für das
Klima und für die Bevölkerung hat sich
schon in den weitesten Schichten Bahn ge-
brochen; diese Wälder bedürfen heute nicht
mehr des Schutzes der Gesetze, das Volk
schützt und hegt sie von selbst.
Emil Popp: Aufforstung mooriger Böden
und ausgehobener Torflage. E. L. 1911.
V. Heft.
Popp beschreibt die Art und Weise, wie er
Moorböden und alte Torflager im Hanság
(Com. Moson) mit Erlen und Birken auf-
forstete und nutzbar machte.
Karl Bund: Einbringung der Eiche in
Buchen- und Kiefernbestände E. L. 1911.
IX. Heft.
Bund tritt mit Hinweis auf einheimische
und ausländische günstige Ergebnisse warm
für die Beimischung von Eichen in Buchen-
und Kiefernbestände ein, und zwar je nach
den örtlichen Verhältnissen Stiel- oder Trau-
beneichen. Erstere empfiehlt er in flachem
oder mäßig geneigtem Gelände his 3—400 m,
letztere im Bergland bis 6—700 m Höhe.
In den Forstverwaltungen Dragonäcz und
Szokoloväez (Slawonien) wurde die Stieleiche
durch Vorsaat unter Buchen zum Zwecke spä-
terer Einzelmischung eingebracht und zwar
bei Erhaltung des vollen Kronenschlusses.
Unter den dortigen Verhältnissen kommt
die Eiche auch nach mehrjähriger Voll-
beschattung nach Lichtung sehr schnell hoch,
während die ebenfalls unterdrückten Buchen-
und Weißbuchenpflanzen erst nach längerer
Pause mit energischem Wachstum einsetzen.
Bei schwacher Beschattung hingegen gelan-
gen letztere noch unterm Schirm in Vorteil.
Gusztav v. Papp: Der „Dömse’sche Saat-
apparat“. B. L. 1911. XV. Heft.
Papp beschreibt eine neue Sämaschine,
Konstruktion des Forstwartes Dömse, die so-
wohl zu Streifen- wie Plattensaat geeignet ist.
Sie ist sinnreich erdacht und speziell für
letzteren Zweck — Plattensaat als Vorsaat
unter Schirm — für kleinere Samen empfeh-
lenswert. Erhältlich beim Erfinder: Anton
Dömse, Forstwart, Gyalu, Com. Kolozs,
Ungarn.
Franz Kiss: Der Waldbesitz der Städte
X und Szabadka. E. L. 1911. XXIV.
eit.
Kiss beschreibt die größtenteils auf Flug-
sand stockenden Wälder der genannten bei-
vorzügliche
Ungarn.
den Städte; die Beschreibung wurde für den
— anläßlich einer Studienreise des Öster-
reichischen Reichsforstvereines durch Süd-
ee zusammengestellten — Führer ge-
geben.
Die beiden Städte haben einen Besitz von
169,192 Kat. Joch (Szabadka) und 140,090
Kat. Joch (Szeged.). [Ein Kat. Joch umfaßt
3799 m2.]
Hiervon entfallen auf den Wald 11,328
resp. 7558 Joch.
Der Boden ist meist Sand, zum Teil Löss.
Der Sand ist im westlichen Teile gröber, im
östlichen feiner, was in der Wind- resp. Be-
wegungsrichtung seinen Grund hat. Die Dü-
nenhöhe erreicht im Westen bis 20 m, im
Osten nur 5. Ca. 80% des Waldbodens ent-
fallen auf die Robinie, ea. 8-10 % auf die
Schwarzföhre, 10—12% auf Pappelarten.
(Weiß-, Pyramiden- und kanadische Pappel),
dann Birke, Weide, Esche (europ. und ame-
rıkan.), Schwarznuß, hie und da Ulme.
Die Weißpappel dürfte autochthon sein,
die anderen wohl alle künstlich eingebracht.
Die Aufforstungen begannen in größerem
Maße anfangs 1800, meist mit Pappeln und
Weiden, nur wenigen Robinien. Später aber
wurde das Hauptgewicht auf Robinien gelegt,
neben welcher in Zukunft die Schwarzkiefer
auch eine Rolle spielen wird.
Der Boden ist durchweg minderwertig,
da die besseren Bonitaeten von der Landwirt-
schaft in Besitz genommen wurden.
Der Jahresetat beträgt in Szabadka Jähr-
lich 7048 m?, Szeged 3250 më, bei durch-
sehnittlich 31jährigem Abtriebsalter. Die Ro-
binie gab pro Joch ca. 35 mê, die schütteren
Pappelbestände nur 10 m?. Bewirtschaftet
wird der Wald in eigener Regie.
Die aus früheren Zeiten stamınenden Wäl-
der sind schütter, die neueren befriedigen
schon mehr, da jetzt schon reichliche Erfah-
rungen zu Dienste stehen.
Die Pflege muß sehr individualisiert wer-
den, sogar das Umtriebsalter kann nicht ein-
heitlich festgelegt werden.
Die Robinie wird als Niederwald im Um-
trieb von 5, 10, 15, 20 und 30 Jahren — je nach
den Verhältnissen, die Schwarzföhre, Eiche
ete. als 50--80jähriger Hochwald geplant.
Bei den Aufforstungen muß eine genaue
Beachtung der PBodenverhältnisse voraus-
gehen, die hauptsächlich auf die Bodenflora
basiert ist. Dann wird der Boden aufgepflügt
und im ersten Jahre mit Hackfrüchten, im
zweiten Jahre mit Halmfrucht bestellt, im
Herbste ausgepflanzt.
Kiss beschreibt sodann eingehend die An-
zucht der Pflanzen, die Pflege [ Aufästen resp.
Vereinzelung der Ausschläge] des Jungwal-
des, sowie die Schädlinge und den Kampf da-
182
Waldby
gegen. Von letzteren erwähne ich: Lecani
robiniarum Dougl. sitzt auf der Rinde der
binie, Peritelus familiaris benagt die Knos
der Robinienpflanzen und jungen Bäumch
Agrotis vestigialis und Melolontha fullo (
Engerling) benagen die Wurzeln. Mytilas
linearis Geoffr. sitzt auf der Rinde von P
peln und Salix caspica.
Etiella Zinkenella Tr. trat als neuer Sch
ling auf und lebt als Wurm in den Hülsen
Robinie. Schaden oft beträchtlich.
Julius Kuzma: Die slawonischen Eich
wälder. M. E. 1911. 17. Heft.
Kuzma, der lange Jahre seiner Die
zeit in den slawonischen Eichenwäldern v
brachte, gibt eine kurze Beschreibung
ser Wälder aus Anlaß der Wälderschau
Österr. Reichsforstvereins.
Die weltbekannten Eichenwälder lieg
im Inundationsgebiet der Save zwischen 2
gräb und Belgräd. Unterhalb Sziszek begin
das eigentliche Überschwemmungsgebiet, d
jährlich mindestens einmal von den Well
überflutet wird. Dieser Umstand sichert d
Fortbestehen der dortigen Eichenwaldunge
Auf diesem Boden stockt resp. stockte e
ca. 300jähriger Bestand Stieleichen, gemise
mit Ulme, Esche und Weißbuche, der oft:
„Urwald“ erwähnt wird, aber zweifellos ke
Urwald ist, sondern auf größtenteils entw:
detem Boden — infolge der Entvölkerung
der langen Zeit der Türkenkriege — auf n
türlichem Wege ebenso entstanden ist, v
sich auch ohne menschliches, Zutun heute no
der dortige Wald von selbst verjüngt.
300 Jahre ist im allgemeinen schon <
obere Grenze des dortigen Eichenlebens. T
humose Boden ist seicht und liegt auf feste
sterilem Lehmboden. Pfahlwurzeln kann í
Eiche hier nicht bilden und in höherem Al
fallen die Bäume der Zopftrocknis anhe!
die zu verhältnismäßig friihem Absterl
führt.
Der größte Komplex dieser Wälder li
bei Vinkovce in 81—85 m Meereshöhe. G
Bere Überschwemmungen bringen ca. \
dieser Fläche unter Wasser. Spuren der al
Römerkultur sind überall zu finden. Szis
und Mitrovieza (einst Siscia und Sirmiv
besaßen damals schon Wasserleitungen,
letzterem war eine Brücke über die Save
schlagen und Vinkovce (damals Cybalis) `
eine Feste. Die Flüsse Bosut, Studva ı
Spačva waren kanalisiert und schiffbar
macht.
Nach der Schlacht bei Mohäcs (1:
wurde die Bevölkerung teils niedergema
teils in Sklaverei getrieben, der Rest flol
die Berge, wo die militärische Grenzw:
konstituiert und bis in die neueste Zeit er
ten wurde.
183
In diesen Zeiten entstanden die dortigen
:henwälder, die vor ca. 50 Jahren in Ab-
+ genommen wurden. Heute stehen nur
„hr spärliche Reste der einstigen Herrlich-
it, von der uns folgende Aufnahmen einen
ff geben können:
I Stammzahl auf 100 Joch. (1 Joch = 5755 m?).
a) Eiche.
36cm Durchschnittsdurchm. 40 Stück =
57 200 =
u’ : 358 > = 23,8%
2, > 630 „ = 41,5°/
114 „ 5 250 „ = 16,5°/o
n87 s i 40 „ = 2,6
Summe: 1518 Stück.
bi Andere Holzarten. (Dort „Weissholz“ genannt.)
60cm . . 122 Stück = 2,5% Esche
cm . .1264 „ = 26,2% Ulme
46 cm . 3442 ,„ = 71,3°/o Diverse
Summe: 4824 Stück.
Pro Joch standen 15 Eichen, 1 Esche, 15 Ulmen, 34 Di-
x. also nur 63 Stämme.
II. Holzmasse der 100 Joch.
a) Eiche.
Eichennutzholz (spaltbar) . 3918 m? \ _ 7290
5 (Sägeholz). 6018 m?’ J
| Brenn- resp. Tanninholz . 3796 m? = 28°
Summe: 13732 m°
b) Weissholz.
Nutzholz . 3816 m? = 31%
Brennholz . . 8396 m? = 69%
Summe: 12212 m?
Gesamtsumme — 25944 m?
III. Wert pro Joch.
Schätzungswert Verkaufswert
4 Eichennutaholz . 4153 K. 6540 K
ı brennholg 108 , 108 ,
Weissholg . . . 609 , 1335 „
4870 K. 7983 K
1 Werte pro m?
| Schennutzhols . 45 K. 66 K.
: brennholz 3,„ 3,
Weissholg . . . b, 12 ,
Diese Bestände sind heute schon in einem
be abgenutzt, daß die ärarischen Wälder
fi ca. 10, einige Gemeinden noch ca.
Jahre lang Altholz liefern können. Dann
Wene längere Pause eintreten, bis die —
T'igens sehr schönen — Jungbestände hau-
's Holz liefern.
‚Im weiteren beschreibt Kuzma die Vorge-
“chte dieser Wälder, die mit der Organi-
om der früheren Grenzregimenter in
pm Zusammenhang steht, und geht zu den
"beständen über.
Waldbau, Forstschutz.
Die Verjüngung geschieht auf natürlichem
Wege, und zwar schon deshalb, weil die
Überschwemmungen die Pflanzung unmög-
lich machen.
Der Abtrieb dauert meist ca. 4 Jahre, wäh-
rend und nach dieser Zeit bedeckt dichter
Ausschlag die ganze Fläche, in welchem wir
nur wenige Eichen finden. Nach 5—6 Jah-
ren finden wir deren schon mehr, und nach
ca. 10—15 Jahren fangen die Eichen schon an,
ihre Kronen iiber das Weißholz zu schieben,
was bei 20—25 Jahren ihnen schon ganz ge-
lungen ist. Sie haben dann schon eine Länge
von 10—15 m, entwickeln ihre Krone und
unterdrücken das nachbarliche Weißholz.
Der sehr dichte Stand in der Jugend er-
zeugt auch ohne menschliche Hilfe gerade,
astlose Schäfte, und die Auswahl kann durch
zielbewußte Durchläuterungen jedenfalls
noch sehr günstig beeinflußt werden.
Die geschilderte Entwicklung, das Hoch-
kommen der jahrelang unter Druck erwachse-
nen Eichen, finden wir auf diesen Böden
überall bestätigt.
Reine Eichenwälder werden nicht ange-
strebt, da die Erfahrungen gezeigt haben, daß
das beste Ergebnis bei der Mischung: Eiche
= 0.75, Weißholz = 0.25 zu erzielen war.
Der Zukunftsumtrieb ist mit 140—150 Jah-
ren geplant. Wenn auch die jetzige — in
ihrer Feinringigkeit einzig dastehende —
Qualität nicht erreicht werden wird, kann
man doch als sicher annehmen, daß die jetzi-
gen Jungbestände bei richtig gehandhabten
Durchforstungen in der geplanten Unitriebs-
zeit in Dimension und Qualität solches Holz
geben werden, daß das slawonische Eichenholz
seine führende Stelle am Weltholzmarkt auch
späterhin behalten wird.
Die Jungbestände, die bei Vinkovce rund
64,000 Kat. Joch bedecken, sind allerdings für
Erziehungshiebe schwer zu erreichen, trotz-
dem der ganze Wald mit einem großzügig an-
gelegten Schneisennetz durchzogen ist, dessen
Herstellung einen Kostenaufwand von 90,000
Kr. beansprucht hat.
IV. Forstschutz.
Peter Matusovits: Das Ende der Nonnen-
epidemie im Komitate Nyitra. E. L. 1911.
IV. Heft.
In den Krondomänen von Sasvär.und Ho-
lies war in den Jahren 1906 bis 1908 resp. 1910
ein größeres Auftreten des Nonnenfalters zu
verzeichnen. Es wurden verschiedene Gegen-
mittel versucht, doch ohne durchschlagenden
Erfolg. Matusovits bezeichnet das Teeren der
Eierspiegel noch als die erfolgreichste Maß-
regel. Auch die Pflege und Vermehrung der
Singvögel ist nützlich. (Nistkästchen resp.
Ungarn.
184
Forstschutz, Forstbengtzung, Forsteinricht
Höhlen.) Das Boll-Verfahren und der Fried-
rich’sche Fangapparat sind wertlos.
Die gänzliche Vernichtung führte aber die
Natur herbei, teils durch die Tachinen und
Ichneumonen, größtenteils aber durch ungün-
stige Witterung.
Der Bestand — Weißkiefer — litt keinen
nennenswerten Schaden.
Jakob Schenk: Der Vogelzug in Ungarn.
E. L. 1911. IX. Heft.
Auf Ansuchen der kgl. ung. ornitholo-
gischen Zentrale in Budapest wird bei den
Forstverwaltungen durch Jahre hindurch
ständig der Vogelzug beobachtet.
Seit einigen Jahren wurden auch bei uns
versuchsweise Vögel gezeichnet, und zwar in
den letzten 3 Jahren 1800 Schwalben, 2700
Störche, 800 Reiher und 600 Möven.
Betreffs der Rauchschwalben berechtigten
schon die früheren Beobachtungen zur An-
nahme, daß dieselben in ihre alten Nester zu-
rückkehren. Die Zeichenversuche bestätigten
bis Jetzt alle diese Annahme, ja es wurde auch
schon konstatiert, daß junge Vögel in ihren
Geburtsort zurückkehrten. Doch konnte bis
Jetzt noch nicht sicher festgestellt werden, wo
unsere Schwalben den Winter verbringen und
welchen Weg sie dahin einschlagen.
Bei den Möven konnte ein Zurückgehen in
die engere Heimat nicht festgestellt werden.
(Stimmt mit Thienemann’s (Rositten) An-
gaben überein!)
Beim Storche konnte der Winteraufenthalt
und der eingeschlagene Weg festgestellt wer-
den, aber in der alten Heimat wurde noch kein
gezeichneter aufgefunden.
Bis jetzt wurden in Südafrika 11 in Un-
garn gezeichnete Störche konstatiert, 8—9000
km von ihrem Greburtsorte. Die tägliche Flug-
leistung betrug 150—250 km, der ganze Weg
dauert ca. 100 Tage. Die Störche nehmen
ihren Weg nicht über das Mittelländische
Meer, sondern über das Festland, Palästina,
Egypten, den Nil entlang. Die Rückreise geht
in derselben Richtung, aber in kürzerer Zeit.
Es ist leicht erklärlich, daß zur Hinreise
die eben erst flügge gewordenen Vögel mehr
Zeit brauchen als die schon erstarkten zum
Rückweg. Die lange Reisedauer erklärt wie-
der den frühen Antritt der Reise, der früher
rätselhaft war.
Die Angaben, die der graue Reiher lieferte,
sind in keine Regel zu fassen, was auch den
früheren Beobachtungen entspricht, nach
denen der Reiher ein uusteter Geselle ist, bald
hier, bald dort. |
V. Forstbenutzung u. Forsttechnologie.
Abel Bartha: Baumfällschraube zum Fäl-
len der Bäume in beliebiger Richtung. E. L.
1911. VII. Heft.
Bartha beschreibt die von ihm konstrui
Hebelschraube, mittelst welcher seinen .
gaben nach die Bäume beim Fällen in ke
biger Richtung dirigiert werden können.
VI. Forsteinrichtung.
Selbständige Werke.
Géza Muzsnay: Die Vervollkommnung
serer Forstbetriebseinrichtung. Selmeezba:
1911.
Muzsnay gibt auf Grund seiner lang:
rigen Praxis als Forsteinrichter und I
fessor der Forsteinriehtungslehre Vorsch!
zu einer zeitgemäßen Neuorganisation
ungarischen Forsteinrichtung.
Muzsnay weist in der Einleitung dar
hin, daß auch im Ausland das Verfahren
Forsteinrichtung in der neueren Zeit «
schneidende Veränderungen erfuhr und
mängelt demgegenüber, daß das ungaris
Verfahren wohl einige kleinere Verbesser
gen erhielt, im Prinzip aber noch immer ın
schon veralteten Form verblieb, obwohl p:
zipielle Änderungen unbedingt notwen
seien, worauf in der ungarischen Litera
schon wiederholt hingewiesen wurde; spez
Karl Bund behandelte diese Frage se
öfter.
Muzsnay faßt seine Ausführungen in :
genden Abschnitten zusammen:
1. Die Fehler unserer Forsteinrichtung
allgemeinen.
2. Unser Einrichtungs - Verfahren v
Standpunkte der natürlichen Verji
gung.
3. Unsere Forsteinrichtung und
Durchforstungen.
4. Wegenetz und Forsteinrichtung.
5. Die Ziele der Forstwirtschaft und |
Umtriebszeit.
6. Die wirtschaftliche Einteilung í
Waldes.
7. Die Hiebsregelung. (Allgemeines, í
Fehler unseres Verfahrens, Vorsehl
für die Zukunft.)
8. Vermessung und Schätzung.
9. Die Form des Wirtschaftsplanes, (
Kontroll- und Revisionsbücher.
10. Schlußwort.
Zeitschriften-Literatur. |
Alexander Jankó: Logarithmisch €!
teilte Distanzmeßlatte. ©. L. 1911. VI. He
Jankó beschreibt die von Anton Tichy ke
struierte Distanzmeßlatte, deren Einteilu
nicht die direkte Ablesung der Distanzen, a
dern die Logarithmenwerte derselben N
Die Einstellung erfolgt stets auf den N
punkt der Skala, der ca. 25 cm vom unter
.IZarn.
„de mit einem kleinen, auf die Spitze ge-
-lten Quadrat bezeichnet ist.
Als Vorteile dieser Einteilung findet
.ınkö, daß die Distanzen bis auf das Hun-
:rtstel, ja Tausendstel des Meters genau ab-
¿lesen werden können; die Ablesung bleibt
«h bei größeren Entfernungen genau, da
‘r Faden die Skala nicht verdeckt; die Ab-
„ıng erfolgt nur an einer — der oberen —
velle, wodurch die Fehlerquellen vermindert
erden. Der einzige Nachteil der Latte ist,
‘aB die Distanz aus der abgelesenen Zahl erst
«gerechnet werden muß.
-ú
VII. Holzmeß- und Ertragskunde.
Arpád Barsi: Eine neue Meßkluppe. B. L.
11. XXIII. Heft.
Barsi beschreibt die von ihm konstruierte
»Bkluppe, deren Hauptvorteil darin liegt,
‚3 die Meßschiene zwischen kleinen Rädern
aft. Die Kluppe ist teils aus Magnalium,
Is aus Ahorn oder Eschenholz gefertigt,
f -gt ca. 70—80 deka, ist leicht zerlegbar und
t Korrektionsvorrielitungen versehen.
reis 32 Kr., Schienenlänge 60 und 80 em. Er-
itlich bei Arpád Barsi, Beszterezebänya,
garn.
illl. Forstpolitik und Forstverwaltung.
Karl Kaän: Forstwirtschaftliche Erfolge
ad deren wirtschaftspolitische Folgen. E. L.
+11. Heft 1.
Kaän beschreibt den Umschwung, den die
4:ıgarische, speziell die ärarische Forstwirt-
„haft in letzterer Zeit gemacht hat.
Nirgends in Europa hatte die Großkahl-
‚hlagwirtschaft in solcher Weise überhand
nommen als in Ungarn. Die Ursache dessen
ig an dem Mangel an Kommunikationen und
Kapital. Aber auch der Ausbau von Bahnen
wachte nur gesteigerte Nachfrage und besse-
ren Absatz, die Wirtschaftsweise blieb lange
/«it die alte.
Erst vor kurzer Zeit gelang es, mit dem
aten, eingelebten Brauch zu brechen.
Die Domäne Märamaros war die erste, die
— zwar noch in beschränktem Maße — die
Aufarbeitung und Bringung in eigener Regie
vollführte und mit dem System der Groß-
ınternehmer brach. Der Erfolg war günstig,
weshalb sowohl die ärarısche wie auch die
Privatforstwirtschaft sich in immer größe-
rem Maße der Eigenbewirtschaftung zu-
kehrte. Einige Großgrundbesitzer haben
schon früher, wie das Aerar, ihre Wälder in
eigene Bewirtschaftung übernommen und
stehen infolgedessen schon auf den höchsten
Stufen intensiver Forstwirtschaft.
Forstl. Jahresbericht f. d. Jahr 1911.
185
Holzmess- und Ertragskunde, Forstpolitik etc.
IX. Jagdkunde, Fischerei und
Weidebetrieb.
Karl v. Pausinger: Der Appetit des Bären.
E. L. 1911. Heft XII.
Pausinger gibt auf Grund seiner langjäh-
rigen Erfahrungen als Leiter eines der besten
Bärenreviere Ungarns einige Angaben über
die Nahrungsmittel des Bären.
Der Bär schält im Frühjahr Fichten und
leckt den herausquellenden Saft.
Himbeeren frißt er sitzend, indem er mit
beiden Vorderpranken die Früchte ins Maul
stopft. Eicheln und Bucheckern liebt er sehr,
so daß in guten Mastjahren die Jagd sehr er-
giebig ist. Er nimmt aber auch mit Holz-
äpfeln vorlieb, mit diesen ließ Pausinger einen
Bären anködern, der dann auch zu Schuß
kam.
Auch Ameisenhaufen, sowie alte, halb ver-
faulte Stöcke werden durchsucht.
Die Vorliebe des Bären für Honig ist all-
bekannt, in einem Falle fraß er in einer Nacht
zwei Bienenkörbe ganz aus.
Mehr Schaden richten die Fleischfresser
an. Ein Bär schlug eine trächtige Stute and
fraß das fast ganz entwickelte Fohlen bis auf
den Schädel auf.
In einem strengen Winter schlug ein Bär
6 kapitale Hirsche und 9 Tiere. Derselbe Bär
wurde im nächsten Jahre in Gesellschaft von
zwei Wölfen am Luder vergiftet.
‚Ja sogar einen im Eisen gefangenen Luchs
riß ein Bär an und fraß ihn zur Hälfte auf,
ging aber noch während der Mahlzeit, wie am
Schnee festgestellt werden konnte, in mäch-
tigen Sätzen flüchtig ab. Wahrscheinlich er-
schreckte ihn das Klirren der Kette, an der
das Eisen hing.
Johann Bird: Anleitung zur Melioration,
Pflege und Benutzung der Weide im Hügel-
a. und Gebirge. B. L. 1911. XIX. —XXIL.
eft.
Das ungarische Ackerhbauministerinm hat
schon vor Jahren eine groß angelegte Aktion
eingeleitet, um das Volk über rationelle
Weidewirtschaft aufzuklären und damit auch
die Gegensätze zu mildern, die hier zu Lande
eben wegen der Weide zwischen Land- und
Forstwirtschaft bestehen.
Die Leitung dieser Aktion liegt größten-
teils in den Händen von Forstwirten. Birö
beschreibt eingehend das Wirken und die Er-
gebnisse derselben.
Karl Lakatos: Der Federnkultus des Sze-
geder Volkes und die Bauernsporte während
des großen Silentiums. M. E. 1910. Heft 23
bis 24. 1911. Heft 1, 2, 3.
Lakatos beschreibt sehr anziehend den Fe-
dernkultus in Ungarn, da zum National-
kostüm unbedingt eine Feder am Hute gehört,
24
Ungarn.
die seinerzeit auch Standesunterschiede kenn-
zeichnete. Der einfache Edelmann trug die
Adlerfeder, der höhere Adel ein Reiher-
gesteck, die Bauernschaft Kranichfedern.
Während des großen „Silentiums“ (die Zeit
nach den Freiheitskämpfen 1848—49) war
das Weaffentragen verboten, mithin waren
auch Federn schwer zu beschaffen; darum er-
fand man andere Verfahren, um die federn-
tragenden Vögel zu erlegen. Hauptsächlich
Eisen wurden viel benützt, mit Kukuruz (Zea
Mays) geködert.
186
Jagdkunde, Fischerei und Weidebetr
Auch die peerage mit Holzprügeln u
Hetzhunden kam in Sitte.
Dann beschreibt Lakatos die Spiele ı
Volksjugend, Pfeilschießen, Schleudern vu
Zielwerfen, und auch das Schlingenlegen, ı
aber in der Szegeder Gegend auf spezielle ;
betrieben wurde. An einen langen — ca. `
bis 120 m — Strick wurden dichtgedrängt ı
Drahtschlingen befestigt. Der Strick wuı
längs ausgespannt und dann die Hasen «
gegen getrieben. Ein guter Trieb lieferte
40—50 Stück.
'enbergsche
anea
Sm
u tun
l : g.
Pu
? w
ra A
f, Haynau: T xi.
nbergsche 2
eitung. cs Frauen-
zur Baum-
engung i
"Nürnberg: Ss. VI. |
| Eata" 1
hzuc Be: Frauen- |
:S. vII.
. Wien: S. 1.
Mohr jun., Ulm a. D.:
1-S. H.
e Ware. Frei-
i Sa? S: s
A Sochne,
H., Brnelt-V-
one Wwe..
l. 5a.: DENE
ung: š- Apparate u.
DOL
>»
Frei-
höhlen Wwe.,
A A. a Po
| a Eile: —
a a "Soehne, G.
| fo Remscheid - Va
; S. VII.
Frei-
e, Rastenburg:
sc a erkzeuge
| ee ES e VE
Jergi 7 ’ Söhne, Graz-
rentur r Wien: Deckel-
y KA >
lock-Sprengung
werke, Nürnberg: S. VI.
+
re
eitsmann, München:
Wwe.. Frei-
i Sa: S. VI.
shn, München:
SA
‚ y
&, Wien: S; VII.
era, Wien:
jun., Ulm a. D.:
. M-
Baumteer
ünchen: S. VIH.
hler f Wwe., Frei-
Wiry -
an, , . ‚Emil Schlegel-
mit Bezugsquellen-Register. S 0% > A
nger
B. M. RT
stadt: S. M
Rhein.-Westf. Kalkwerke, Dor-
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