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Gift of Lester E. Frankenthal
Che University of Chicago
Libraries
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THE FEHLING LIBRARY
| Presented by -
LESTER E. FRANKENTHAL
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JAHRESBERICHT
ÜBER DIE
FORTSCHRITTE
AUF DEM GEBIETE DER
GEBURTSHILFE UND GYNÄKOLOGIE
Dr Google
JAHRESBERICHT
FORTSCHRITTE
GEBURTSHILFE UND GYNÄKOLOGIE
UNTER DER MITWIRKUNG VON
Dr. L. ADLER (WIEN), DR. ARTOM DI SANT’ AGNESE (Rom), DR. K. Baısch (MÜNCHEN),
DR. E. BRACHT (BERLIN), DR. BRANDT (CHRISTIANIA), DR. K. FRANZ (BERLIN), DR. H.
W. FREUND (STRASSBURG UE), Dp F. FROMME (BERLIN), DR. A. HAMM (STRASS-
BURG LE), De. W. Hannes (BRESLAU), DR. K. HEGAR (FREIBURG ı/Br.), DR. TH.
HEYNEMANN (HALLE), DR. F. HITSCHMANN (WIEN), DR. W. HOLLEMAN (AMSTERDAM),
DR. O. HORN (KOPENHAGEN), DR. R. JASCHKE (GIESSEN), DR. H. JENTTER (ST. PETERS-
BURG), DR. K. KAMANN (MAGDEBURG), DR. F. KERMAUNER (WIEN), DR. L. Knapp (PRAG),
A. J. M. LAMERS (AMSTERDAM), DR. S. LINDQVIST (STOCKHOLM), DR. A. MAYER Cp
BINGEN), DR. MENDES DE LEON (AMSTERDAM), DR. R. MEYER (BERLIN), DR. MIJNLIEFF
(TIEL), DR. NEUGEBAUER (WARSCHAU), DR. M. PENKERT (HALLE), DR. K. REIFFERSCHEID
(Bonn), DR. E. RUNGE (BERLIN), DR. W. STOECKEL (KIEL), Dr. M. STUMPF (MÜNCHEN),
Dr. TEMESVÄRY (BUDAPEST), DR. J. VEIT (HALLE), DR. ZUR VERTH (Km, DR. H.
WALTHER (GIESSEN), DR. W. ZIETZSCHMANN (BREMERHAVEN), DR. A. ZINSSER (BERLIN),
REDIGIERT VON
PROF. DR. K. FRANZ UND PROF. DR. J. VEIT
IN BERLIN. IN HALLE.
XXVI. JAHRGANG.
BERICHT ÜBER DAS JAHR ı9ıa.
WIESBADEN.
VERLAG VON]JF.BERGMANN.
1918.
Printed in Germany
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Nachdruck verboten.
Übersetzungsrecht in allen Sprachen, auch ins Russische und Ungarische, vorbehalten.
Druck der Königl. Universitätsdruckerei H. Stürtz A. G, Würzburg.
Inhalt.
I. Gynäkologie.
L Lehrbücher. Ref.: Prof. Dr. Stoeckel, Kiel. . . . : a. : 2» 2 2 222202. 5
2. Elektrizität, Massage, Diagnostik, Zusammenhang mit der übrigen
Pathologie, Allgemeines über Laparotomie und sonstiges Allge-
meines. Ref.: Dr. Ernst Runge, Berlin . ...... 22222000. 7
Elektrizität, Röntgotherapie, Lichttherapie, Hydrotherapie, Massage, Biersche
Stauungsbehandlung, Gymnastik, Heissluftbehandlung, Belastungstherapie,
Bäderbehandlung . + > s ioe ee 28 we 0 a m a. Ed a 7
Diagnose: a, 25.5 zu Yale dE 1 ër E Et Er Be ee 14
Zusammenhang mit der übrigen Pathologie . . .. 2: 22222000. 16
Allgemeines über Laparotomie (s. a. S. 446) . . 2... 2 2 222 nn en. 21
Sonstiges Allgemeines (s. a. S. 446)...» 2 2 2 En rennen. 31
3. Gynäkologische Operationslehre. Ref.: Prof. Dr. H. W. Freund, Strass-
bore e Eis 7% aus e ee E, WEN Ee e ee a E RR ar ee a a 66
Instrumente. wis a a wa. e DEE ER e D EE E 56
Neue Operationsmethoden . . . 2 2 2 2 2 2er nen rennen 57
4. Pathologie des Beckenbindegewebes. Ref.: Prof. Dr. Fritz Kermauner,
Wiebe ua aa. rar ER de DEEN ur Be A 63
5. Pathologie des Uterus (ausschliesslich Neubildungen und neue Opera-
tionen). Ref.: Prof. Dr. Karl Hegar, Freiburg i. Br. .. .... 2... 78
Entwickelungsfehler (s. a. S. MT)... 2 2: 22 2 2 2 nern nn. 78
Zervikalanomalien. Dysmenorrhoe . . ». . . : 2 220er. 81
Entzündungen des Uterus mit Einschluss d. infektiösen Erkrankungen (s. a. S. 448) 81
Tuberkulose des Uterus . . 2... 2 2 2222er. 81
Sonstige Entzündungen. . . . s. sosoo s e 81
Lageveränderungen des Uterus `... 85
Allgemeines, Anteflexio, Lateralflexionen . . . . 2. 22220200 85
Retroflexio uteri `, . . . 2 222000. a a ae a Ze 85
Prölapsus uteri s we o ak E ze 2. en ea 88
Anhang: Pessar. = < aci 4 8 5 wu aa ae Eu En es 94
Inverso Uten e det 4 3:0 ae ee ee ET a 94
SONSES s gg 20. 20 a Be a RE ee Were RE 95
Perforation des Uterus bei therapeutischen Eingriffen . ...... 95
Verschiedenes. e %- 0. 20.0 0 is wa Be wa SEE 96
6. Vagina und Vulva. Ref.: Prof. Dr. Ludw. Knapp, Prag e 97
yapa u E ee re Se ar EE E e et e Ae 97
Affektionen des Hymen, Bildungsfehler der Scheide, angeborene und
erworbene Gynatresien . © . s. > 2 2 2 rer ren. 97
VI Inhalt.
Seite
Lageveränderungen der Scheide, Plastische Operationen. . . » . . »
Neubildungen der Scheide, Zysten - . » 2222er. 101
Ernährungsstörungen, Entzünduugen der Scheide. Mastdarm-Scheiden-
fisteln. = ee ae en ee ee Wee EA 103
Fremdkörper in der Scheide. Verletzungen der Scheide. Blutungen . 106
Dammrisse. Dammplastik . . © s s : 2 22 rn ern. 107
Voka ca Kor an ge Se na re a ee er et 109
-Bildungsfehler, angeborene Anomalien . » 2 222er. 109
Entzündung, Ernährungsstörungen, Exantheme, Kraurosis, Vulvitis
pruriginosa, Elephantiasis . . » . s. 2 2 2 rn mn en 110
Neubildungen, Zysten . .. 2 2 nr En nr ne 111
Erkrankungen der Bartholinischen Drüsen. . . . 2.2 2 2 22 2.0. 113
Verletzungen, Thrombus et Haematoma vulvae et vaginae ..... 113
Neurose, Vaginismus, essentieller Pruritus vulvae. . . . 2.2.2.2. 113
7. Neubildungen des Uterus. Ref.: A. J. M. Lamers, Amsterdam. .... 114
dEr, u ee AT ER RE. Ne Bd 114
Röntgentherapie: u... 2, 2 0m ee een 139
Radium und Mesothorium . . . 2 s 2 s 2 2 nn rn 154
Myom und Schwangerschaft . . ». 2 2: 2 22 nn nr 156
Karzinome +... % 387 8 aa RE RER Dei ne eh G 167
Strahlentherapie der Karzinome . .. . 2:2: 2 2 nn nr rn 197
Röntgentherapee s aoe aa a Sa er ar 197
Radium, Thorium, Mesothorium . . » 2 2 2 2 2 2 2 2 er re. 200
Karzinom und Schwangerschaft. . . . 2 2 2 en nr e 203
SaArKOMO va o aaa a a EE EE EE ee ee 206
Chorionepitheliome. . . . . E E ët Mer Don unter Ba e gt ee 2 211
Sonstiges sa u An a ee EE Ee e a E A . 214
8. Physiologie und Pathologie der Menstruation. Ref.: Professor Dr.
K. Reifferscheid, Bonn +: o ee NEE schau u ur a aa a ee 8 217
9. Chirurgische Erkrankungen des Abdomen. Ref.: Marineoberstabsarzt Dr.
zur. Vorth, Kiel: s 2 wë u 4 u a m 2 u, 5 WE SE SE ee wer 224
Verletzungen: e. & 2... eu e A RE la a A 224
Netz, Mesenterium, retroperitoneales Gewebe. . . . 2. 2 2 2 2 20 2 00. 225
Magen-Darmkanal . . 2 2 2 2 0 0 rn nr Er ne 227
Radiologie : een A 227
Magen. a. ua rr a ai ee ee Een 230
Darm: er a. nn au a rer re ee ae G 237
DEEN vie ii zu: e se tee a al Ee ee a re A A 248
Leber und Gallenwege . . 2. 2 2 2 nr nr rn nn 258
Pankreas’. u. wos 4 EE EEN 263
Milz: = > 2... WE Er ae a ER DEE ER A aa 265
Anus: und. Rektum +: =... 5 2.8 we W Wehe De een 266
10. Ligamente und Tuben. Ref.: Prof. Dr. F. Fromme, Berlin. ....... 270
Vordere Bauchwand, Hernien. . . 2.2.2 I 2 2 2 o nr e ne 0 re 0 00. 270
Hamatocelässs o s e „acer an de be ër Are ae a en 272
Adnexe im allgemeinen, Lig. latum und rotundum, Beckenperitoneum, Proc.
EELER ee. Ae E ee er E S 272
Tuben =>... Solar nn. ee ee De BAER RE SEE 279
il. Ovarien. Ref.: Privatdozent Dr. Theodor Heynemann, Halle a. S. ... . 286
1» Abschnitt: eor 2a a a wen E re Re 286
Anatomie, Physiologie, Biologie, Entwickelungsstörungen. Lagerungs-
fehler. Allgemeines über Ovarialerkrankungen (s. a. unter la u. 16) 290
Anatomie der Ovarien . . » - 2222 nr nr nn 290
Ovarialveränderungen bei Uterusblutungen . . . 2 2 2 2 2 2000. 291
Transplantation der Ovarien . 2. 2. 2 2 2 2 2 e s o e u ne.e 291
Veränderungen durch Röntgen- und Mesothoriumstrablen . . .... 292
Innere Sekretion . . 2». 2... EEE SE EE a AF 293
l Seite
SONBEIREB E Ara E er ae ee dë 296
Corpus luteum (siehe auch unter 1 und 4) . .. 2. 2 2 2 2 2 20. 296
Kastration. Erhaltende Behandlung (s. a. unter lund 5) ..... 299
Entzündliche Erkrankungen (s. a. unter 1) . . 2 2 2 2 220. 300
IT. Abschnitt. Neubildungen. . . 2. 2 2 2 m En nr rn 302
Anatomie und Histogenese. Allgemeines über Neubildungen und Ovario-
tomie (s. a. unter 1, 2, 3, 14 und 17) . . 2 2 2 2 2 2 2 2 2. 106
Operationstechnik (s. a. unter 1, 2, 13 und 17) . . 2.2. 2 2 2 22. 303
Schwierige Fälle. Übergrosse Tumoren . . . 2» 222 2 2 220.0. 303
Stieldrehung. Ruptur (s. a. unter l, 4, 8, 9 und 10)... 2 2 2.. 108
Verbindung mit Geschwülsten anderer Organe, anderen Erkrankungen,
ektopischer Schwangerschaft (s. a. unter 1, 4 und 10) ...... 306
Verbindung mit Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett (s. a. unter 1
Tis Tund- TO) 4 2: 5. we dee EE EE er . . 307
Neubildungen bei Kindern (s. a. unter 7, und 13) . .. 2.2 2 2.. 310
Pseudomucinöse Kystadenome, Pseudomyxoma peritonei . ..... 311
Papilläre Kystadenome (s. a. unter 4). . . sa 2 2 2 2 2 0 nen. 313
Karzinome (s. a. unter 3, 4, 8 und 10). .. 2.2: 2: 2 2 2 2 0 na. 313
Kibroide., = u. 2.0 0 0 a Eee ee en eh 315
Sarkome, Endotheliome (siehe auch unter 10, 11 und 14) ..... 316
Embryome (s. a. unter 3, 9 und 10) . . . 2 2 2 2 2 er ra 317
Tuboovarialzysten. Parovarialzysten. Mischgeschwülste (s. a. unter
9: 13:und 14). os a a red ee ae Di Era A 318
12. Krankheiten der Harnorgane des Weibes. Ref.: Prof. Dr. M. Stumpf,
MUACHE u. 32 12.00 Sr wen aa a ee ee ae re a ra Ar a A 319
Allgemeines es A Wi a EE ee ee ei ée ee e Kg 319
Härprohre: 20.38: 4.4 a ee a a te ee er 321
109 1:12) RP ee e e EN I TE a 329
Anatomie und Physiologie . . 2» 2 2: 2 2 2 nr nr nn 329
Allgemeine Diagnostik und Therapie . . . . 2 2 2 2 2 2200. 329
Missbildungen s =, 2 2 0 5 Ze 2 2.2... 2 a 28 Eu 2 a 332
Neurosen und Funktionsstörungen . . » 2: 2 2 2 222200. 334
Blasenblutungen . . . 2. 2222000. ee He LER Bear Be ni 337
Oystitis. 2 a u wear ee re a De 337
Blasentuberkulose . . 2 2 2 2 2 2 rn rn nr ren 342
Lage und Gestaltsfehler . . . 2 2 2 200 nr nr En e 343
Verletzungen der Blase . . . 22 2 er nn rn 345
Neubildungen der Blase . . .. 2222200. CR a ee 347
Blasensteine:.. su... ae a ES re er et 353
Fremdkörper der Blase. .... 2: 2 2 2 nn 2 ren. 355
Parasiten der Blase . . 2. 2 2 2 Er EEE rn ne 357
Urachus. as sd Eu WR eh Dee 357
Härnleiter e 22 0.2 weh ee Be ni 358
Bildungsiehler ;: =. 2... 222. we na 2 ra 364
Entzundungen... e s RRE 0 = Ee 2 0 ae ee e a 364
Stenosen und Erweiterungen . . . . 2 2 2 2 2 nennen 285
Uretersteine s o a = 3.8 ara ie u a a Dre Fi 2. 365
Ureterverlagerungen und -Verletzungen . ». 2. 2 2 22222200. 366
Ureterchirurgie > =s ee RA IR wann ey 366
Neubildungen: vis e 2... 0.2 ww 85 we en nee 367
Harngenitalfisteln . . ©: 2 2 2 e oso ne er e 367
Harnröhrenscheidenfisteln . . . 2: 2 2 Er rn a 367
Blasenscheiden- und Blasencervixfisteln . . » 2 2 2 2 2 220 368
Blasen-Uterusfisteln . . . 2. 2.222 ae’ ben et ër Br aa A ra g 370
Ureterscheidenfisteln . . » 2 2 2 2 nr ner rennen 370
Chirurgische Erkrankungen der Nieren beim Weibe. . ». 222.22. ... 371
Anatomie, normale und pathologische Physiologie . . . . 2.2... 371
Diagnostik: 5 0.2002 5:8 0 Seen a DER ar a 374
Operationen, Indikationen, Technik . . . s es 2 een. 381
VIII Inhalt.
Seite
Bildungsanomalien . . . 2 2 2 2 0 re nr re ren 388
Sekretionsstörungen, Blutungen . . . . 2 2 2 2 2 s s s e ob eseo’ 390
Verlagerungen der Niere `... re. 395
Hydronephrosen, Zysten `. `, 2: 2 sosse e o e nn 400
Eiterinfektion der Nieren . . . . 2 2 soe e 0 nn o e a e 0... 407
Nierentuberkulose . . 2 22000 0 0 0 0 e re er l oo 421
Pathologie der Nierentuberkulose . . . » 2. 2 2 2 2 220000. 426
Diagnostik s a us: a a Re er a NER e e 427
Therapie: s 4 70.2.2. EE EE 8 5 e Se oe wei ri 429
Nierenverletzungen . ». 2 2 22 nr nenn 432
Nierensteine o a s soe soani woa E ër E ee a 434
Nierentumoren . .. s.a s s s e e e en 385
Parasiten der Niere . . =... 2.4 2 NN wen l l l l e e 445
Nachtrag: ran Sa a une a a ne ae ee eh 446
Allgemeines über Laparotomie . s.s » v2. nn. 446
Sonstiges Allgemeines - - . » 22er rer rennen. 446
Erkrankungen des Uterus >... : 2: 22 rennen 447
Entwickelungsfehler `, - - » » : 22 22er ernennen“ 447
Entzündungen -s » ee een en nenn 448
13. Entwickelungsgeschichte und Anatomie der weiblichen Genitalien
einschliesslich der Plazentation. Ref.: Prof. Dr. Robert Meyer, Berlin 448
Entwickelungsgeschichte . . . » 2 2 2 2 2 rn rn Er ne 454
Plazentation, Gravidität, Puerperium . . . s. 2 2 2 2 2 En 0 2200 e. 456
Anatomie. 2.1 rare E eme e ee a er A 459
Allgemeines. Lehrbücher . ... 2.2 222220020. ans 459
Ovarium einschliesslich Corpus luteum und Ovulation. . . ..... 459
Tuben 4: EC, ur a sr es m a ee Se ee A Zoe Jä 460
Ee van ds as ae Ze ect, ER e e Eë el Ee Ee e 460
VAGINE I a 2 2 cn EE EE ar S 461
Il. Geburtshilfe.
l. Allgemeines, Lehrbücher, Lehrmittel. Ref.: Dr. K. Kamann, Magdeburg 465
Lehrbücher, Kompendien, Lehrmittel . . 2. 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 20. . 465
Geschichtliche und sonstige Werke und Aufsätze allgemeinen Inhalts. Be-
richte aus Kliniken, Privatanstalten etc.. 2 2 2 2 a 0 0 nn 0 re 0. 467
Sammelbericehte — a ms s 2. 2» vw WER ae ir 465
2. Hebammenwesen. Ref.: Prof. Dr. H. Walther, Giessen. . .. sasssa 475
3. Physiologie der Geburt. Ref.: Dr. Zietzschmann, Bremerhaven .... . 481
Alpe mee e ara A e ee ea ee Bl er BIN ei Ze 481
Geburtshilfliche Asepsis . 2 2 2 2 0 nn Er nen 482
Beckenmessung wos au 2» So. m ae Bi e are re E A 483
Verlauf der. Geburt- > -s-s 3.2 8-2. m 35 2.00 a ea 484
Webenmittel s #3 mw et 2a ana a E er a e 485
Chinin;. Dekale; Seruni & 3:28 2-22 I a 22238 2 ru a 485
Hypophysenextrakt e war a sa 4 uw Eu IN e e a 487
Nachgeburtsperisde: ve w 20 2 Su... 00 Da eu er 498
Narkose der Kreissenden . . . a 2 2 2 2 2 en Er En 0 nn ne 499
4. Physiologie der Gravidität. Ref.: Dr. Zinsser, Berlin. . ........ 502
Zeugung; Schwangerschaftsveränderungen im mütterlichen Organismus; Phy-
siologie der Frucht und ihrer Anhänge . . . » 2 2 2 2 2 2 2 nn ne. 502
Diagnostik und: Diätetik s s e u 2.0.2 so wall we en a 514
Inhalt IX
Seite
5. Physiologie des Wochenbettes. Ref.: Privatdozent Dr. A. Hamm, Strass-
burg 4 =: 30. ee wre ae et gr e ee er 618
Physiologie des Wochenbettes . . ». » 2 22 2 2 2 rennen 618
Physiologie des Neugeborenen . ... . 2 2 222er. een. 525
6. Pathologie der Gravidität. Ref.: Dr. M. Penkert, Halle ........ 529
Schwangerschaftstoxämien, Hyperemesis gravidarum, Ptyalismus gravidarum 529
Infektionskrankheiten in der Gravidität . . . . .. 2 2222200. 542
Allgemeine und sonstige Organerkrankungen in der Gravidität. ..... . 551
Komplikation der Schwangerschaft mit Erkrankungen und Tumoren der
Genitalorgane, Traumen, Lageveränderungen ete. . . . . 2» 22.2.0... 578
Krankheiten des Eies, intrauteriner Fruchttod, abnorm lange Retention des
abgestorbenen Eies. . . . » 2 2: 2 2 20 nn rn o 591
Vorzeitige Unterbrechung der Schwangerschaft, abnorm lange Dauer der-
selben, künstlicher Abortus, Frühgeburt `, . . ». s.s 2 22222020. 596
Extrauterinschwangerschaft im rudimentären Horn eines Uterus bicornis . . 606
7. Pathologie der Geburt. Ref.: Privatdozent Dr. Rud. Th. Jaschke, Giessen 635
Allgemeine®: s emae A E ee a en ee 635
Mütterliche Störungen . . . . aoao e e 645
Bei der Geburt des Kindes. `, . . 2. 2 2 2 2 2 2 2 2er. 645
Äussere Genitalien und Scheide. . . . . 2: 2222020. 645
e wt A e le Bee an ee re e 8 647
Uteruskörper und Uterusruptur . . . . s. 2 222000. 649
Enges Becken und Osteomalacie . . . 2» 2.202.000. 656
Störungen bei der Geburt der Plazenta . . . .. 2.222 2.. . 666
Eklampsie: Ref.: Professor Dr. A. Mayer in Tübingen. .. .... 676
Placenta praevia . 2 2 22 00 0 re ren 706
Kindliche Störungen. Ref.: Prof. Dr. Walther Hannes, Breslau. .... 717
Missbildungen %.. = A Ni # na a8 we wir Dr Kane Ze 717
Multiple Schwangerschaft . . . . 2 22 2 ern e ee lo 719
Falsche Lagen Ze ».5: 2.0.2.2: 2: 0 Si E ae en 721
Stirn- und Gesichtslagen, Scheitelbeineinstellung, Vorderhaupts-
TEE ne ee dar i ee EE 721
Beckenendlagen und Querlagen . . . . 2 222.202... 721
Nabelschnurvorfall und sonstige Anomalie der Nabelschnur. . 722
Sonstige Störungen . ... sasssa es rennen 124
8. Pathologie des Wochenbettes. Ref.: Dr. Bracht, Berlin ........ 731
Puerperale Wundinfektion . . . . 2 2 22 nr e er en 731
Ätiologie, Pathologie. . . . 2 2: 2 er mn ern nn 731
Prophylaxe ...... 22.0. N ën a ae Ahr er Ee e d 758
Therapie u. 24. 3... Zus 5 2-0 Br Are ee ee EE 767
Andere Erkrankungen im Wochenbett . . . . 2.2 2 2 2222er e ee 780
9. Geburtshilfliche Operationen. Ref.: Privatdozent Dr. F. Hitschmann und
Dr: Adler; Wien: 2.3 2 a Ee, a 5 a wa nern aa a 187
Instrumente. 2: 2.3.2 ee a 2 er ae Be 787
Zange, Wendung, Beckenendlagen, Kraniotomie und Embryotomie . . ... 788
Abortus und Frühgeburt . `... 790
Erweiterung der weichen Geburtswege: Dilatation nach Bossi, Kolpeuryse,
Sectio caesarea vaginalis `, e 791
Sectio caesarea abdominalis. . . . 2 2 2 2 2 oso rm e e e en 794
Placenta praevia. Retention der Plazenta und der Eihäute. . . ..... 802
Varaa nu en a a ee ee das e EE 802
Beckenerweiternde Operationen. Ref.: Prof. Dr. K. Baisch, München. . . 804
10. Gerichtsärztliche Geburtshilfe. "Bet: Prof. Dr. M. Stumpf, München . . 809
Allremeines: e ss ae wre act de re ra rar ee at a a 809
Impotenz und Sterilität . . . . 2 2 0 0 rm er ren 811
Seite
Virginität; Sittlichkeitsdelikte. . ~... 22.2.2. SE e e EE 816
Schwangerschaft in gerichtlich-medizinischer Beziehung d dé, SC ër Kee 82l
Anhang: Operationen in der Schwangerschaft . e, 838
Die Geburt in gerichtlich-medizinischer Beziehung . . . . : 2... 2... 842
Anhang: Unglücksfälle und Genitalverletzungen ausserhalb der Zeit von
Schwangerschaft und Geburt `, . . 2 2: 2 2 2 m ee er 2 ne. < . 847
Das Wochenbett in gerichtlich-medizinischer Beziehung `... 852
Das neugeborene Kind. `, 857
Anhang: Missbildungen . .. sssr 877
Sacbhrogis tor sos m a aa ee ee a eg e 893
AULOTEN-BRELIBELor 8.0.0 a a re en re m 929
Aufforderung.
Die Reduktion des vorliegenden Jahresberichts richtet an
die Herren Fachgenossen die Bitte, sie durch Ubersendung von
Separatabdricken ihrer Veröffentlichungen weiter zu unterstützen
und insbesondere an die Vorstände der Kliniken die Bitte, die jungen
Doktoren zur Einsendung ihrer Dissertationen zu veranlassen.
Sämtliche Literaturangaben, bei welchen das Jahr des Erscheinens nicht besonders bemerkt
ist, sind auf das Berichtsjahr — 1912 — zu beziehen.
JAHRESBERICHT
ÜBER DIE
FORTSCHRITTE
GEBURTSHILFE UND GYNÄKOLOGIE,
UNTER DER MITWIRKUNG VON
Dr. L. ADLER (WIEN), DR. ARTOM DI SANT’ AGNESE (RoM), DR. K. Bascu (MÜNCHEN),
Dr. BOVIN (STOCKHOLM), DR. E. BRACHT (BERLIN), DR. BRANDT (CHRISTIANIA), DR. K.
FRANZ (BERLIN), DR. H. FREUND (STRASSBURG (EI, Dr. F. FROMMR (BERLIN),
Dr. A. HAMM (STRASSBURG TE.), De. W. HANNES (BRESLAU), DR. K. HEGAR (FREI-
KURG (Bn, DR. TH. HEYNEMANN (HALLE), DR. F. HITSCHMANN (WIEN), DR. W.
HOLLEMAN (AMSTERDAM), DR. O. HORN (KOPENHAGEN), DR. R. JASCHKE (GIESSEN),
Dr. H. JENTTER (ST. PETERSBURG), DR. K. KAMANN (MAGDEBURG), DR. F. KERMAUNER
(WIEN), DR. L. KNAPP (PRAG), DR. LAMERS (AMSTERDAM), DR. A. MAYER (TÜBINGEN),
Ir. MENDES DE LEON (AMSTERDAM), DR. R. MEYER (BERLIN), DR. MIJNLIEFF
ITIEL), DR. NEUGEBAUER (WARSCHAU), Dr. PENKERT (HALLE), Dr. K. REIFFERSCHEID
(BONN), DR. E. RUNGE (BERLIN), DR. G. SCHICKELE (STRASSBURG I/E.), DR. W. STOECKEL
(ku, Dr. M. STUMPF (MÜNCHEN), DR. TEMESVÄRY (BUDAPEST), DR. J. VEIT (HALLE),
DR. ZUR VERTH (KIEL), DR. H. WALTHER (GIESSEN), DR. W. ZIETZSCHMANN (BREMER-
HAVEN), DR. ZINSSER (BERLIN),
REDIGIERT VON
PROF. DR. K, FRANZ UND PROF. DR. J. VEIT
IN BERLIN. IN HALLE.
XXVI. JAHRGANG.
BERICHT ÜBER DAS JAHR oa,
L ABTEILUNG: GYNÄKOLOGIE.
WIESBADEN.
VERLAG VONJF.BERGMANN.
1913.
Nachdruck verboten.
Übersetzungsrecht in allen Sprachen, insbesondere auch ins Russische und Ungarische,
vorbehalten.
L TEIL.
GYNAKOLOGIE
Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1912.
I.
Lehrbücher.
Referent: Prof. Dr. Stoeekel.
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Bd. 7. Jena, Gustav Fischer.
Batigne, P., Eléments de gynécologie. Paris, A. Malvine 1911.
*Bier, A. H., Braun und H. Küm mell, Chirurgische Operationslehre. Leipzig,
J. A. Barth.
*Bossi, L. M., Die gynäkologische Prophylaxe bei Wahnsinn. Berlin, O. Coblentz.
*Broman, Ivar, Normale und abnorme Entwickelung des Menschen. Wiesbaden,
J. F. Bergmann 1911.
*Boruttan, H., und L. Mann, Handbuch der gesamten medizinischen Anwendungen
der Elektrizität, einschliesslich der Röntgenlehre. Leipzig, W. Klinkhardt.
Burrace, W. L., Gynecological diagnosis. New York, Appleton and Co.
*I)öderlein, A. und B. Kroenig, Operative Gynäkologie. 3. Aufl. Leipzig, G.
Thieme.
*[)ührssen, A., Gynäkologisches Vademekum. 10. Aufl. Berlin, S. Karger.
. *Fränkel, M., Die Röntgenstrahlen in der Gynäkologie mit einem Ausblick auf ihren
künftigen Wert für soziale und sexuelle Fragen. 1911.
Ze, Frankl-Hochwart, C. H. v. Noorden und A. v. Strüm pell, Die Erkrankungen
der weiblichen Genitalien in Beziehung zur inneren Medizin. Wien, A. Hölder.
Gärdner, W. S., A Textbook of Gynecology. New York, Appleton and Co.
*Gauss, J., und H Lembcke, Röntgentiefentherapie, ihre theoretischen Grund-
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Giles, A. E., Gynaecological Nursing. London, Bailliere, Tindall and Cox. 1912.
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Baillière et fils, Paris.
*Küstner, O., Kurzes Lehrbuch der Gynäkologie. 5. Aufl. Jena, Gustav Fischer.
Lexer, E., Lehrbuch der allgemeinen Chirurgie. 6. Aufl. Stuttgart, F. Enke.
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A. Hirschwald.
*_ Atlas der Operations-Anatomie und Opcrations-Pathologie der weiblichen Sexual-
organe. Berlin, A. Hirschwald.
. *Martin, E., Der Haftapparat der weiblichen Genitalien. II. Teil: Der Prolaps.
Berlin, S. Karger.
*Matthes, Paul, Infantilismus und Asthenie und ihre Bezichungen zum Nerven-
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1*
4 Gynäknlogie. Lehrbücher.
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Leipzig, Grieben.
27. *Schmieden, V., Der chirurgische Operationskursus. 2. Aufl. Leipzig, J. A. Barth.
28. *Schottländer, J., und F. Kermauner, Zur Kenntnis des Uteruskarzinoms. Berlin,
S. Karger.
29. *Schwalbe, J., Therapeutische Technik für die ärztliche Praxis. 2. Aufl. Leipzig,
G. Thieme.
30. Strassmann, P., Arznei- und Diätverordnungen für die gynäkologische Praxis. Berlin,
A. Hirschwald.
31. Stratz, H., Die Schönheit des weiblichen Körpers. Stuttgart, F. Enke.
32. Ulesko-Stroganowa, Kurzer Leitfaden der mikroskopischen Diagnostik in der
Gynäkologie. St. Petersburg. (H. Jentter.)
33. Weindler, Fr., Geschichte der gynäkologisch-anatomischen Abbildung. Dresden,
Zahn und Jaensche.
34. Willey, F. E., Discases of women, a handbook for Nurses. London, The scientific
Press.
35. *Wullstein und Wilms, Lehrbuch der Chirurgie. 3. Aufl. Jena, Gustav Fischer.
Von deutschen Lehrbüchern sei an erster Stelle das in fünfter Auflage vor-
liegende Buch von Küstner (19) genannt, bei dem die sorgfältige Bearbeitung
jeder Neuauflage besonders hervorgehoben zu werden verdient. Die Vorzüge des
Werkes sind bereits früher genügend betont. Eingehende Berücksichtigung fanden
die Verhandlungsergebnisse des Münchner Gynäkologenkongresses über die Genital-
tuberkulose und die Forschungsergebnisse über die Struktur des Beckenbodens.
Das Werk kann als Musterbeispiel dafür gelten, dass die Einheitlichkeit der Dar-
stellung durch die Zusammenarbeit mehrerer Autoren keine Einbusse zu erleiden
braucht. Die Illustrationen haben eine weitere Vermehrung und Vervollkomm-
nung erfahren.
Das Buch von Abel (1), das in Form von Vorlesungen sich im wesent-
lichen an die praktischen Ärzte wendet, gibt sowohl bezüglich der Anordnung des
Stoffes wie der Darstellung zu mancherlei Ausstellungen Veranlassung. Man
hat bei der Lektüre häufig den Eindruck, dass zu viel oder zu wenig gesagt
wird, und dass durch die allzu breite Darstellung praktisch weniger bedeutsamer
Dinge wie durch die allzu knappe und zu wenig plastische Behandlung des gynä-
kologischen A-B-C den Bedürfnissen des Praktikers nicbt voll entsprochen
wird. Vielleicht könnten entsprechende redaktionelle Änderungen für die nächste
Auflage nützlich sein.
Dührssens Vademekum (10) ist trotz der stellenweise etwas allzu sub-
jektiven Färbung ein gutes und sehr gehaltvolles Büchlein, das seine Beliebheit
verdient.
Die operative Gynäkologie von Doederlein und Kroenig (9) zeigt in
der dritten Auflage eine so intensive Durcharbeit und auch eine so erhebliche
Vermehrung des Inhalts, dass sie fast wie ein neues Werk wirkt. Die Verff.
haben sich besonders zu einem Schritt entschlossen, der prinzipielle Bedeutung
beansprucht. Sie haben die Entwickelung der Gynäkologie zur Abdominalchirurgie
des Weibes, die Fritsch in der Vorrede zur letzten Auflage seines Lehrbuches
proklamiert hatte, dadurch zum Ausdruck gebracht, dass sie die wesentlichsten
Eingriffe am Magen, am Darm und an der Leber in ihre Darstellung miteinbe-
zogen haben. Es ist sehr erfreulich, dass unsere Anschauungen bezüglich der Grenz-
gebietfrage in unserem besten und führenden Werk über die operative Gynäkologie
klar und deutlich vertreten werden, und dass die Konsequenz unserer Überzeugung
gezogen wird. Für die ja bald zu erwartende Neuauflage wäre nur zu wünschen,
wenn die stellenweise hervortretende Einseitigkeit betreffs der Berücksichtigung der
Literatur gemildert werden könnte. Sie ist mir bei dem mich besonders interessie-
renden Kapitel über urologische Operationen am meisten aufgefallen.
Der gynäkologische Operationskurs an der Leiche von Liepmann (21) hat
Lehrbücher. 5
sehr schnell seine zweite Auflage erlebt und bringt daher nur wenige Verände-
rungen im Text, wohl aber eine weitere Ergänzung und Verbesserung der Illustra-
tionen. Der ausserordentlich fleissige .Verf. hat zur Ergänzung dieses Werkes
noch einen sehr gut ausgestatteten Atlas der Operationsanatomie und Operations-
pathologie (22) erscheinen lassen, der als ausgezeichnetes Bildwerk zweifellos grosse
Anerkennung verdient.
E. Martin (23) hat den zweiten Teil seines Atlas, der den Prolaps be-
handelt, erscheinen lassen. Die Bearbeitung ist ebenso sorgfältig, die Illustrationen
sind ebenso schön und instruktiv wie im ersten Teil. Der Verf. zieht hier gleich-
sam die gynäkologischen Konsequenzen aus seinen anatomischen Forschungen, wo-
bei eine gewisse Neigung zum Kompromiss mit der Halbanschen Auffassung
erkennbar wird. Das zweibändige Tafelwerk stellt ES eine sehr gediegene
und sehr wertvolle Arbeit dar.
Kermauner und Schottländer (28) haben eine Riesenarbeit vollbracht,
in memoriam und im Sinne ihres verstorbenen J,ehrers und Chefs v. Rosthorn.
Er liebte es, grosszügig und gründlich grosse Themata auf ganz breiter Basis in
Angriff zu nehmen und hat gerade der anatomischen Karzinomforschung, noch in
Heidelberg, viel Zeit geopfert. Nach seinem Tode ist das von ihm begonnene
Werk, das sowohl klinisch wie anatomisch von höchster Bedeutung ist, in seinem
Sinne durchgeführt worden. Hätte er sein Erscheinen erlebt, es wäre ihm eine
Herzensfreude gewesen. 135 Uteruskarzinome sind mit einer Gründlichkeit durch-
forscht und beschrieben, wie sie bisher trotz der enormen Arbeit, die gerade auf
das Karzinom sich konzentrierte, völlig unbekannt war. Eine bessere Grundlage
für unsere Weiterarbeit konnten wir uns gar nicht wünschen. Der klinische Teil
tritt an Umfang gegen den anatomischen wohl zurück, enthält dabei aber bezüg-
lich der 256 abdominalen Radikaloperationen eine solche Fülle exaktester und ge-
wissenhaftester Arbeit und trägt so offensichtlich den Stempel absolutester Zuver-
lässigkeit, dass er der vor zwei Jahren erschienenen Wertheim schen Monographie
durchaus ebenbürtig an die Seite gestellt werden kann.
Der Atlas von Moraller, Höhl und R. Meyer (25) liegt jetzt vollendet vor
— ein gediegenes, gründliches und wertvolles Werk, das durch Robert Meyers
ausgezeichnete Darstellung der fötalen Organreste einen besonders wirkungsvollen
Abschluss erhalten hat.
Bromans Entwickelungsgeschichte (6) ist, gerade weil sie sich lediglich
auf den Menschen bezieht, den Fachgenossen sehr zu empfehlen Gehaltvoll und
dabei knapp geschrieben, vortrefflich illustriert, kann sie ein ideales Lehr- und
Orientierungsbuch genannt werden.
Bei der grossen Bedeutung, den die Grenzgebietsfragen je länger um so mehr
für uns gewinnen, seien noch einige besonders bedeutsame Werke kurz erwähnt. Die
Wichtigkeit der Abdominalchirurgie macht die ausgezeichneten chirurgischen Hand-
und Lehrbücher von Bier, Braun und Kümmell (4), von Wullstein und
Wilms (35) und von Schmieden, dessen Operationskurs rasch die sehr ver-
diente Anerkennung fand und in zweiter Auflage erschien (27), auch für uns
äusserst wertvoll.
Ein gross angelegtes und in dem vorliegenden ersten Band als vorzüglich
zu bezeichnendes Werk sind die von v. Frankl-Hochwart, v. Noorden und
v. Strümpell herausgegebenen „Erkrankungen des weiblichen Genitales in Be-
ziehung zur inneren Medizin“ (12). Dieser Band ist v. Rosthorn zugeeignet, ein
neuer Beweis für die Verehrung, die der Verstorbene genoss und für die intensive
Anregung zur wissenschaftlichen Arbeit, die er seinen Schülern zu geben verstand.
Sie führten den Plan, den sie oft mit ihrem Lehrer besprochen hatten, nach seinem
Tode aus. Jaschke bat die Beziehungen zum Herz-Gefässapparat, Kermauner
zum Harn- und Respirationsapparat, Knapp zu den Knochen- und Gelenk-
erkrankungen, A. Payer die Krankheiten des Blutes und der blutbildenden
Organe, Novak die innere Sekretion und Konstitutionsanomalien, Blau die Be-
6 Gynäkologie. Elektrizität, Massage, Diagnostik etc.
ziehungen zur Leber und G. A. Wagner den Digestionstrakt bearbeitet. Selbst-
verständlich muss die Detailbesprechung der einzelnen Kapitel, deren jedes eine
abgeschlossene und gehaltvolle Monographie bildet, den entsprechenden Referenten
dieses Jahresberichts überlassen bleiben. Ich möchte nur dem Gesamteindruck ge-
recht werden, indem ich bekenne, dass kaum jemals eindrucksvoller und besser
gezeigt worden ist, was es heisst „ein Kliriker hat Schule gemacht.“ Eine Reihe
von hervorragend tüchtigen und fleissigen Forschern heranziehen, die nach dem
System des Lehrers wissenschaftlich weiterarbeiten, das ist eben wirklich ‚Schule
machen“. Man muss das heutzutage ganz besonders betonen, damit die Begriffe
„Schule“ und „Clique“ nicht durcheinander geraten.
Das in 4. Auflage erschienene Handbuch von Pentzoldt und Stintzing
enthält eine sehr gute Abhandlung der funktionellen Genitalstörungen aus der
Feder von Baisch (2), die therapeutische Technik von Schwalbe (29), in 2. Auf-
lage, die nur wenig veränderte Abhandlung von Fritsch über die kleingynäkologische
Technik — seine letzte wissenschaftliche Arbeit.
Die Eroberung der Psychiatrie und Neurologie für die Gynäkologen ist
scheinbar das Programm von Bossi (5). Seine Monographie ist leider mit so
wenig Geschmak geschrieben und so völlig frei von jeder wissenschaftlichen Gründ-
lichkeit, dass sie in Deutschland eine allseitige und völlige Ablehnung erfahren
musste. Sie steht in sehr starkem Kontrast zu der gediegenen Arbeit von
Matthes (24), dessen Untersuchungen als durchaus gründlich und deshalb als
recht wertvoll zu bezeichnen sind.
Das am meisten bearbeitete und anscheinend auch eine gute Ernte ver-
sprechende Gebiet wird für die nächste Zeit sicherlich die Radiologie werden. Aus
dem Berichtsjahr sind die Bücher von Boruttan (7), M. Fränkel (11) und Gauss
und Lembcke (14) hervorzuheben, von denen das Letztgenannte das weitaus bedeu-
tendste ist. Man sollte zweierlei bei der Beurteilung von der Bedeutung der
Radiologie für die Gynäkologie nicht vergessen. Erstens, dass wir mitten in einer
neuen Entwickelung bezüglich unserer therapeutischen Anschauungen stehen, wo
noch fast alles fliesst und wenig wirklich feststeht und zweitens, dass diejenigen, die
auf neuen, unbetretenen Pfaden wissenschaftliches Neuland suchen, mit energischein
Wagemut vordringen müssen und Dank verdienen, wenn sie sich ihre Ziele so weit wie
möglich stecken. Wo für ihren Forschungseifer die Grenze liegt, das haben sie allein
und nach eigenem Gewissen zu entscheiden. Was von der „Freiburger Methode“ als
dauernder Gewinn zu buchen sein wird, das werden erst die nächsten Jahre ein-
wandfrei zeigen. Das eine aber darf schon heute behauptet werden, dass die Arbeiten
der Freiburger Klinik eine mächtige Anregung und ein flottes Tempo in die radio-
logische Forschung brachten. Selbst wenn eine spätere retrospektive Kritik einiges
oder auch vieles von den Hoffnungen, die jetzt erweckt sind, zerstören sollte, so wird
nicht nur die Gynäkologie, sondern auch die Radiologie der Kroenigschen Klinik
viel zu verdanken haben.
Elektrizität, Röntgotherapie, Lichttherapie, Hydrotherapie etc. 7
$
11.
Elektrizität, Massage, Diagnostik, Zusammenhang mit
der übrigen Pathologie, Allgemeines über Laparotomie
und sonstiges Allgemeines.
Referent: Dr. Ernst Runge.
A. Elektrizität, Röntgotherapie, Lichttherapie, Hydrotherapie,
Massage, Biersche Stauungsbehandlung, Gymnastik, Heissluft-
behandlung, Belastungstherapie, Bäderbehandlung').
1. Albers-Schönberg, Demonstration eines röntgenologischen Spezialinstrumenta-
riums für den Gynäkologen. Nordwestdeutsche Ges. f. Gyn. 11. Mai. Hamburg.
2. — Zur Technik der gynäkologischen Röntgenbestrahlung. Monatsschr. f. Geb. u.
Gyn. Bd. 36. Heft 6.
4. Aron, E., Liegekuren für unbemittelte Rekonvaleszenten und chronisch Kranke.
Berl. klin. Wochenschr. Nr. 42. Ref. Münchn. med. Wochenschr. p. 2356.
5. Bacher, R., Gynäkologische Bestrahlungsbinde. Zentralbl. f. Gyn. p. 395.
6. Balsamoff, La radiothérapie contre la péritonite tuberculeuse. VII. intern. Tuber-
kulose-Kongress in Rom. 14.—20. April.
7. Basselmann, Vergleichsversuche mit Röntgeninstrumentarien. Münchn. med.
Wochenschr. Nr. 37.
8. Bitter, Über rationellen Röhrenbetrieb in der Röntgentherapie. Münchn. med.
Wochenschr. Nr. 3.
9. Böhm, M., Leitfaden der Massage. Stuttgart, F. Enke. Ref. Zentralbl. f. Gyn.
Nr. 47.
10. Brodsky, Zur Behandlung chronischer gynäkologischer Tumoren mittelst Thermo-
penetration. Wratsch. Gaz. Nr. 11. Sitzungsber. der Phys.-therapeut. Ges. zu Moskau.
(Günstige Resultate an 30 Kranken mit dem Apparat Fön.) (H. Jentter.)
ll. Bruhin, O., Moderne Massage auf anatomisch-physiologischer Basis mit Berück-
sichtigung der schwedischen Heilgymnastik und der Selbstmassage.. A. Hambrecht,
Verlag Leipzig, H. W. Köhler. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 47.
12. Busselberg, Ella, Beitrag zur Belastungstherapie in der Gynäkologie. Inaug.-
Diss. Berlin. Juni.
13. Chassevant, A., Ursprung und Diagnose der Mineralwässer. Revue de Therapeu-
tique medico-chirurgicale. 15 Avril 1911. Ref. Münchn. med. Wochenschr. p. 837.
14. Cheron, Dominici et Bicquard, De la phototherapie vaginale et intra-uterine des
metrites du col, par l’action intensive des rayons lumineux de longueur d’onde de 350
a 800. Soc. obstetr. de France. XV Congrès Paris. 10—12 Oct. Ref. La Presse med.
p. 992.
15. *— Spätresultate der Radiumtherapie der Entzündungen der Adnexe und ihrer Um-
gebung. Revue mens. de gyn., d’obst. et de péd. 1911. Dec.
16. Christen, Der Begriff der Röntgendosis. 29. Deutscher Kongress f. inn. Med. vom
16.—19. April zu Wiesbaden. Sitzg. vom 17. April. Ref. Münchn. med. Wochenschr.
p. 1066.
1) Siehe auch den Abschnitt Röntgenbehandlung der Myome und Karzinome; in
ihnen sind die Arbeiten berichtet, die sich ausschliesslich mit der Myom- resp. Karzinom-
behandlung befassen.
17.
18.
19.
20.
21.
22.
23.
30.
3l.
32.
33.
34.
Gynäkologie. Elektrizität, Massage, Diagnostik etc.
Christen, Überdie physikalischen und physiologischen Grundlagen der Tiefentherapie.
Strahlentherapie. Bd. 1. Heft 1 u. 2. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 1131.
Cohn, M., Kritische Bemerkungen zur Therapie von Frauenleiden mit Röntgenstrahlen.
Berl. klin. Wochenschr. Nr. 49.
Cournelles, Foveau de, Radiotherapy of Fibromata and Glandular Atrophy Pro-
duced by the X-rays. Gaz. de gyn. Nov. 15. 1911.
Czerny und Caan, Über die Behandlung bösartiger Geschwülste mit Mesothorium
und Thorium-X. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 14.
Czyborra, Ein neuer Heissluftapparat für gynäkologische Zwecke. Nordostdeutsche
Ges. f. Geb. u. Gyn. 29. Juni. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 372.
— Einiges über die Methodik gynäkologisch-therapeutischer Bestrahlungen. Nord-
ostdeutsche Ges. f. Gyn. Königsberg. 25. Nov. Ref. Deutsche med. Wochenschr.
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ordentliche Sitzg. vom 10. Juni. Ref. Münchn. med. Wochenschr. p. 1684.
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Klimato-, Aerotherapie. Münchn. med. Wochenschr. p. 824.
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1909. Nr. 14.
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— Beobachtungen betreffend die Behandlung mit Radium von klimakterischen und
myomatösen Blutungen. Allm. svenska läkartidningen. Nr. 44. (Verf. sah gute
klinische Resultate. Die Blutungen hörten auf, auch in den Fällen, in welchen eine
Abnahme des Tumors objektiv nicht beobachtet wurde und auch in Fällen mit klimak-
terischen Blutungen, die vorher einer anderen Behandlung getrotzt hatten. Der Verf.
glaubt, obgleich er keinen Nachteil sah, dass eine gewisse Vorsicht bei Verwendung
von Radium notwendig ist und dass die Dosierung und Applikation dieses Mittels
von einem geschulten Radiologen überwacht wird.) (Silas Lindquist.)
Eymer, H., und C. Menge, Röntgentherapie in der Gynäkologie. Monatsschr. f.
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organe. Verh. d. obst.-gyn. Sekt. d. Ges. schwed. Ärzte. Hygiea. Nr. 4. (40 Fälle,
von denen 31 mehr eingehender behandelt wurden. In etwas mehr als 50 °% fand eine
sowohl objektive als subjektive Verbesserung statt; in etwas mehr als 10 9, sind die
Geschwülste makroskopisch verschwunden. Wenn auch sicherlich die Resultate nur
als temporär zu bezeichnen sind, hat doch die Radiumbehandlung einen solchen Wert
als Palliativum, dass sie eine vollberechtigte Therapie ist, bis ein besseres Mittel er-
funden ist. Die Prognose ist viel besser, je mehr begrenzt und je mehr zugänglich
die Geschwülste sind. Der Allgemeinzustand spielt eine wichtige Rolle. Die Sarkome
scheinen zugänglicher für Behandlung zu sein. Die Geschwülste, die nicht zwei
bis drei Monate nach zwei bis drei Behandlungen eine deutliche und beträchtliche
Regression zeigen, lohnt es sich nicht der Mühe, zu behandeln. Die Behandlung wurde
mit 5—11 ep Radiumsalz in Silber- oder Platinatuben und Bleifiltern ausgeführt,
18—24 Stunden, jede dritte bis sechste Woche.) (Nilas Lindquist.)
Fiessler, A.. Zur Frage der Röntgenbehandlung in der Gynäkologie. Zentralbl.
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Berlin. Sitzg. vom 8. März. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 1691.
— Röntgenbehandlung in der Gynäkologie. Hufelandische Ges. Sitzg. vom 9. Mai.
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mittelst radio-aktiver Substanzen (Mesothorium). Deutsche med. Wochenschr. Nr. 31.
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einwandsfreie Methodik erfordert in erster Linie eine exakte Dosierung der Strahlen,
welche durch die für die Tiefentherapie modifizierte Form der von dem Vortragenden
ausgearbeiteten Dosimetrie gewährleistet wird. Nicht minder wichtig ist die Wahl
einer geeigneten Strahlenqualität. Die von dem Vortragenden angestellten
physiologischen und biologischen Experimente geben den Beweis, dass zur optimalen
Strahlenabsorption für gynäkologische Tiefentherapie eine Strahlung erforderlich ist,
wie sie zurzeit nur durch Filtration mit einem 4 mm dicken Aluminiumfilter gewonnen
werden kann. Die als beste erkannte Strahlenqualität ist also dieselbe, welche auch
in der Freiburger Frauenklinik zur Anwendung kommt, und es ist nicht zu bezweifeln,
dass die dort erzielten hervorragenden Resultate zum Teil wohl auf der Wahl dieser
Strahlenqualität beruhen. Ein weiterer sehr wesentlicher Teil der Technik ist die
Bestrahlung des Organs von mehreren Seiten, die Kreuzfeuermethode, die ja schon
lange ein hervorragendes Mittel der Tiefentherapie ist. Vortragender hat auch hier
eine besondere Methodik ausgearbeitet.)
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zystischen Veränderungen eignen sich für die Ionentherapie fast alle in die Domäne
des praktischen Arztes fallenden gynäkologischen Erkrankungen. Bei subakuten
Prozessen der Tuben, Ovarien und Parametrien verwendet Verf. Jodionen, bei Zervikal-
katarrhen und Endometritiden Zink- oder Kupferionen mit gutem Erfolge. Technische
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— Kurze Übersicht des gegenwärtigen Standes der gynäkologischen Röntgentherapie.
Russki \ratsch. Nr. 11. (Submuköse Myome sind eine Kontraindikation für die
Röntgentherapie, denn letztere kann lebensgefährliche Blutungen hervorrufen. Nur
wenn Patientin jegliche Operation ablehnt, kann die Bestrahlung vorsichtig versucht
werden, und dann nur bei stationärer Behandlung, nicht ambulatorisch. In einem
Falle des Verf. trat nach der zweiten Bestrahlung (Gesamtdosis 11, X nach Kien-
böck) eine abundante Blutung ein, welche nur nach Totalexstirpation der Gebär-
mutter stand. Die Untersuchung des Präparates ergab neben mehreren subserösen
zwei submuköse Myome, welche vorher nicht diagnostiziert waren. Bei grossen sub-
serösen gestielten Myomen ist die Bestrahlung zu unterlassen, nicht weil sie kontra-
Elektrotherapie, Röntgotherapie, Lichttherapie, Hydrotherapie etc. 13
indiziert, sondern weil sie völlig nutzlos ist. Ob starke Blutarmut die Bestrahlungs-
methode ausschliesst, ist fraglich. Dagegen ist Schwangerschaft eine absolute Kontra-
indikation gegen Röntgenstrahlen, ebenso wie Inkarzerationserscheinungen (opera-
tive Behandlung). Als Nebenerscheinungen erwähnt Verf. temporäre, blutig-schlei-
mige Ausscheidungen, Pigmentierung der Haut an den exponierten Stellen. Die
Röntgenbehandlung beeinträchtigt weder den Allgemeinzustand der Patientin, noch
den HC-Gehalt des Blutes. Nur nach Beginn der Menopause traten in wenigen Fällen
Ausfallserscheinungen auf, aber auch hier ergab die Untersuchung des Blutes normalen
Befund. Die Röntgentherapie ist indiziert: 1. bei Krankheiten, bei welchen ihre therapeu-
tische Wirkung sicher konstatiert ist: 1. banale klimakterische Blutungen (spezifische
Wirkung), 2. hämorrhagische Metropathien (je älter Patientin, desto schneller der
Effekt; es wird geraten, zuerst zu curettieren; jegliche maligne Prozesse müssen dabei
ausgeschlossen sein). 3. Fibromyome mit und ohne Blutung (bei Verweigerung der
Operation, in leichten Fällen, nahe dem klimakterischen Alter, bei Kontraindikation
gegen die Operation seitens des Herzens und der Nieren). Bestrahlt werden müssen
sowohl Tumor wie Ovarien. II. Bei Krankheiten, bei welchen die Bestrahlung vor-
geschlagen werden kann. 1. Chronische Oophoritis und sexuelle Hystero-Neurasthenie.
2. Dysmenorrhoe (schwache Bestrahlung, kleine Dosen). 3. Osteomalacie (starke
Röntgenisation der Ovarien). 4. Sterilisation auf klinische Indikation hin (je jünger
die Patientin, desto schwerer). 5. Prophylaxe der Rezidive nach Krebsoperationen,
palliativ bei inoperablen Krebsen (blut- und schmerzstillende Wirkung). 6. Pruritus
vulvae (auf nervöser Basis). 7. Tuberkulöse Affektionen der Vulva und des parie-
talen Bauchfells (inoperable Fälle, Verweigerung der Operation.)) (H. Jentter.)
Nach Chéron (15) ist die Wirkung der Radiumtherapie eine schnelle; Resultate
kann man schon nach 1—6 Wochen erwarten. Natürlich muss man zwischen einer
günstigen Beeinflussung und definitiver Heilung unterscheiden. Mit diesem Ver-
fahren kann man die Exstirpation der Adnexe bei jungen Frauen zumeist umgehen.
Seine Prognose ist besonders desbalb gut, weil sie ohne jede Gefahr die Adnex-
entzündungen zur Ausheilung bringt und die ovarielle Funktion erhält. Gegenüber
den bisherigen konservativen Behandlungsmethoden stellt die Radiumtherapie einen
bedeutenden Fortschritt dar. Mit der operativen Heilung hat sie den gleichen
Vorteil völliger Ausheilung. Beide Methoden sollten sich gegenseitig unterstützen.
Stets sollte zuerst ein Versuch mit Radium gemacht werden. Zum mindesten
wird man auf diese Weise bei einer später doch notwendig werdenden Operation
die Adnexe wenigstens einer Seite erhalten können. Erst wenn dieser Versuch
mit Radiumbehandlung fehlgeschlagen hat, sollte man zum Messer greifen. Dann
aber ist auch der operative Eingriff streng indiziert.
Nemenow (83) bespricht Technik und Indikationen der Röntgentherapie. Sein
Krankenmaterial umfasst 15 Falle Von 10 Myomfällen wurden 9 geheilt: die
Blutungen sistierten, die Erscheinungen seitens des Herzens schwanden, die Tumoren
wurden bedeutend kleiner, bei 3 Kranken wurden sie nicht mehr palpabel, Ausfall-
erscheinungen fehlten oder waren sehr schwach ausgeprägt. In 1 Falle blieb jede
Besserung aus, der Uterus wurde exstirpiert, in ihm wurden submuköse Knoten
gefunden. In 2 Fällen von Salpingoophoritis wurden die Blutungen wohl geringer,
aber Besserung trat nicht ein. In 1 Falle von starken Blutungen ohne Myom
schwanden die Blutungen gänzlich. Seine Erfahrungen fasst Nemenov in fol-
genden Schlussätzen zusammen: Die Röntgentherapie ist absolut indiziert bei präkli-
makterischen Blutungen, wenn durch mikroskopische Untersuchung jegliche Malignität
ausgeschlossen ist. Myomkranke mit starker Anämie, Myokarditis, Nephritis oder sonst
welchen Komplikationen, welche die Operation gefährlich erscheinen lassen, müssen
bestrahlt werden. Besondere Vorsicht ist bei diesen Kranken indiziert, falls sie das
40. Lebensjahr noch nicht erreicht baben. Bei Myomkranken, welche dieses Alter
bereits erreicht haben, hat die Röntgentherapie die gleiche Berechtigung wie die
operative Behandlung. Jüngere Myomkranke müssen sich der Röntgentherapie unter-
ziehen, nur wenn die Blutungen sehr stark sind und wenn sie die Operation kategorisch
ablehnen. Submuköse Myome dürfen nicht bestrahlt werden. Bei Dysmenorrhoe und
14
Gynäkologie. Elektrizität, Massage, Diagnostik etc.
Menorrbagien junger Frauen ist die Bestrahlung indiziert, wenn die Leiden allen
Mitteln trotzen. Salpingoophoritis scheint kein passendes Objekt für die Röntgen-
therapie zu sein. (H. Jentter.)
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eine Laparotomie wegen Darmsarkom, welches ein Gebärmuttermyom vorgetäuscht
hatte). (Temesváry.)
Blumreich, L., Neuerungen für das Studium der gynäkologischen Diagnostik. Berl.
med. Ges. Sitzg. vom 12. Juni. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 28.
— Der gynäkologische Untersuchungskursus am natürlichen Phantom. Wiesbaden,
J. F. Bergmann. (Blumreich berichtet in dieser Monographie zusammenfassend
und ausführlich über seine teilweise schon andernorts veröffentlichte. an sich völlig
neue Methode der gynäkologischen Untersuchung am Phantom und erläutert sie durch
105 grösstenteils recht gute Abbildungen. Dieses neue Verfahren muss unbedingt als
ein wesentlicher Fortschritt auf dem Gebiete der gynäkologischen Lehrmittel bezeichnet
werden, da es durch seine vorzügliche Ausbildung zum erstenmal wirklich die Möglich-
keit schafft, dem Studierenden und auch dem Kursarzte naturgetreu die Verhältnisse
so vorzuführen, wie er sie bei der Untersuchung an der Lebenden findet.)
Bruner, M., Serologische und bakteriologische Untersuchungen zur Frage der Lues.
Inaug.-Diss. Strassburg i. E. 1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 220.
Bürker, Über Prüfung und Eichung des Sahlischen Hämometers und über Ver-
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Chilaiditi, D., Zur Palpationstechnik des Abdomens, zugleich ein Beitrag zur Mo-
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Dienst, A. Ein einfaches Hilfsmittel zur Differentialdiagnose zwischen Aszites und
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Dreyer, Untersuchungen über Zahl, Art und Virulenz der aus aseptischen Opera-
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l. Umfang des Leibes 110. Laparotomie. Cystoma ovarii proliferum. Auf der Innen-
fläche der Zystenwand papilläre Wucherungen, welche das mikroskopische Bild des
Sarcoma polymorphum gaben. Heilung. 2. Cystoma ovarii multiloculare pseudo-
mucinosum dextrum. 3. Grösster Umfang des Leibes 130 cm. Fibromyoma uteri sub-
serosum multiplex. Amputatio uteri supravaginalis cum tumoribus et adnexis per
laparotomiam. Gewicht des Präparates 10 100 g, Heilung. 4. Leibesumfang 130 cm.
Klinische Diagnose: Cystoma ovarii pseudomucinosum. Bei der Laparotomie wurde
jedoch klar, dass die Geschwulst der Gebärmutter entstammt. Verwachsungen mit
Leber und Darm. Heilung. Gewicht des Präparates 1 Pud 25 Pfund. Der aus zwei
Teilen bestehende Tumor erwies sich als mittelst eines Stieles der Gebärmutter auf-
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Schmerzen im Bereiche des Trigeminus schwanden die Schmerzen nach systema-
tischer Thermotherapie der chronisch affizierten Eierstöcke. Die hyperästhetischen
Zonen nahmen die Stirnhaut ein und ein dreieckiges Gebiet am Vorderhaupt
längs der Pfeilnaht. Eine andere Patientin, die eine rechtsseitige chronische
Adnexitis hatte, wies ebenda die dreieckige Zone auf. Ferner fand Verf. bei einigen
gynäkologischen Patientinnen eine hyperästhetische Zone von ovaler Form, welche
auf der Stirn gelegen nach oben die obengenannte Pfeilnahtzone, mit dem unteren
Pole die untere mittlere Stirnzone berührt. Verf. nennt sie Zona frontalis
superior medialis, und bringt drei interessante Krankengeschichten. Die diagnostische
Bedeutung der Headschen Zonen ist sehr gross; sie ermöglichen den primären Krank-
heitsherd zu finden, welcher die Zonen projiziert. Bestimmte Zonen am Gesicht und
auf der Kopfhaut weisen auf Erkrankungen der Bauchorgane hin; es ist aber zurzeit
noch nicht möglich, aus dem Vorhandensein einer bestimmten Zone auf die Erkrankung
eines bestimmten Organes der Bauchhöhle zu schliessen. Die Zonen, welche auf Krank-
heiten der Bauchorgane schliessen lassen, sind folgende: Zona parietalis, mandibularis,
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Schmerzen sind häufig durch Verwachsungen an der Appendix bedingt. Es soll deshalb
bei Adnexoperationen die Appendix stets mitentfernt werden, wenn sie erkrankt
oder wenn sie abnorm, z. B. zu lang ist. Vielleicht ist es sogar besser, sie prinzipiell
zu entfernen. Andererseits muss gefordert werden, dass bei jeder wegen Appendix
vorgenommenen Laparotomie bei Frauen die Adnexe revidiert werden.)
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chanik. der Haltung und Bewegung des menschlichen Körpers beruhende Arbeit kommt
zu dem Schluss, dass chronisches Kreuzweh hauptsächlich auf mechanische Störung
des Gleichgewichts zurückzuführen ist, wodurch die Gewebe in der Lumbosakral-
gegend eine Zerrung erleiden. Das Kreuzweh ist in den meisten Fällen nicht eine
Krankheit sui generis, sondern mehr der Teil eines Symptomenkomplexes, der durch
abnorme Haltung des Körpers erzeugt wird. Abnormitäten der Muskulatur oder
Unterleibserkrankungen sind die primären Ursachen. Ein gut sitzendes Korsett ent-
spricht im ersten Fall einer zweckdienlichen Behandlung, im zweiten Fall hat natür-
lich eine spezifische Therapie einzusetzen.)
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ist zu ersehen, dass die Appendizitis häufiger wird, und dass der Unterschied in der
Häufigkeit der Appendizitis bei beiden Geschlechtern sich ausgleicht. Die Lage der
Appendix im Becken ist bei Frauen in 30 °,, bei Männern nur in 16 °% zu beobachten.
Bei abnorm langem Cökum liegt sogar ein normal langer Appendix den rechten Adnexen
an. Die Entzündungen gehen von einem Organ aufs andere per continuitatem über;
dh
a = „F EPP a — _ men he e r
20 Gynäkologie. Elektrizität, Massage, Diagnostik etc.
dem Lig. appendiculo-ovaricum weist Wassilewsky keine Bedeutung bei. Die In-
fektion kann auch durch Blut- oder Lymphgefässe, durch Adhäsionen, durch das Lig.
infundibulo-pelvicum fortgeleitet werden. Eine Appendizitis kann eine Adnexitis
hervorrufen, ebenso können Erkrankungen der Ädnexe und Lageveränderungen des Uterus
eine Appendizitis zur Folge haben. Die Appendizitis ist eine häufige Komplikation
der Extrauteringravidität, ja sogar der Menstruation und der uterinen Gravidität.
Verf. bringt einige interessante Krankengeschichten.) (H. Jentter.)
81l. Wessler, G. W., Die Beziehungen der Lungentuberkulose zum Sexualleben der Frau.
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Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane. Ges. f. Natur- u. Heilk. zu Dresden.
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84. Wohlgemut, Heinr., Über die Appendizitis beim Weibe, ihre Beziehungen zu den
Adnexen und zur Tubenschwangerschaft. Berl. klin. Wochenschr. 1911. Nr. 9 u. 10.
Ref. Münchn. med. Wochenschr. p. 603.
Weisswange (83) geht davon aus, dass lange Zeit die Annahme,
gewisse Erkrankungen der weiblichen Genitalien seien imstande, eine Hysterie
hervorzurufen oder mit ihr in Einklang zu bringen, eine gewisse verwirrende Rolle,
namentlich durch den Begriff der Reflexneurose, gespielt habe. Diese Erkrankungen
sind keine Reflexneurosen. Immerhin sind gewisse \Wechselbeziehungen wohl als
bestehend anzunehmen, die die Entscheidung, ob zu operieren oder psychische Be-
handlung einzuleiten ist, häufig sehr erschweren. Hier ist der weiteren Forschung
noch viel vorbehalten; jedenfalls wird durch allzu schnelles Stellen der Diagnose:
Hysterie heutzutage noch viel gesündigt. Redner erläutert dann an einigen Bei-
epielen die oft recht schwere Differentialdiagnose; nur durch längeres Bekanntsein
mit dem Patienten kann man bisweilen vor Irrtum bewahrt werden. Eine genaue
Prüfung des Nervensystems ist unbedingt erforderlich. Es werden oft nervöse
Frauen als hysterisch gezeichnet, die es nicht sind. Genitalerkrankungen müssen
auch bei Hysterischen behandelt werden, doch ist dabei besonderer Takt erforder-
lich. Gerade Hysterische bereiten dem Arzt oft Schwierigkeiten. Von der Sanatoriums-
behandlung hält Redner nicht viel; die Patienten nehmen wohl an Gewicht zu,
ihre hysterischen Erscheinungen und Beschwerden sind aber nicht behoben, bisweilen
noch grösser geworden durch das Zusammensein mit anderen Kranken, deren Be-
schwerden sie infolge ihrer grossen Suggestibilität mitempfinden. In den leichteren
Fällen ist es noch das beste, den Patienten entsprechende geregelte Beschäftigung
zu verschaffen.
Nach der Ansicht Bossis (12) sind viele Kranke, die als Hysterische an-
gesprochen und daher mit Brom, Hydrotherapie, Elektrotherapie, Suggestion und
Hypnose behandelt worden, in Wirklichkeit von Uteruserkrankungen behaftet.
Wird letzterer Zustand behandelt, so verschwinden auch die übrigen Krankbheits-
symptome. Selbstmorde und Selbstmordversuche vieler dieser unglücklichen Kranken
haben als prädisponierende Ursache funktionelle oder anatomische Störungen im
Gebiete des Genitalapparates. Nicht selten ist ein Trauma oder psychischer Shock
die erste Ursache. Eine recht beträchtliche Zahl von kriminellen Handlungen von
Frauen haben als Ursache einfache funktionelle und anatomische Störungen des
Genitalapparates. Das Verbrechen wird dann durch irgend eine Begleitursache
ausgelöst. Häufig spielen bier die Zeit der Menstruation oder die Tage kurz vor
ihrem Einsetzen eine Rolle. Das auslösende Moment der Störungen des nervösen
Apparates und des psychischen Zustandes sind nicht selten Erkrankungen an
Uterus und Ovarien, die unerkannt geblieben oder nicht behandelt worden sind.
Die Schwere der psychischen Erkrankung hängt direkt von der Dauer der voran-
gegangenen genitalen Erkrankung ab,
Unter ca. °* Frauen mit pathologischen Veränderungen des Wurnifortsatzes
Allgemeines über Laparotomie. 21
fand Natvig (47) bei den ?/s auch typisch gynäkologische Leiden, die teilweise
die Hauptindikation für Operation gaben. Nach Besprechen einiger nicht gynäko-
logischer Komplikationen, sehr hoch oder sehr tief gelagertes Cökunm und Invagi-
nation des Ileum und akute Appendizitis, lenkt Verf. besonders die Aufmerksamkeit
auf das Zusammenfallen pathologischer Veränderungen im Wurmfortsatze und in
den Genitalien. Appendizitis während der Schwangerschaft und der Geburt bespricht
er kritisch referierend nach den in der Literatur vorliegenden Angaben. — Er legt
Gewicht (darauf, dass das Cökum während der Schwangerschaft nach oben verlagert
wurde (Waldeyer, Füth). Die Verlagerung kann dadurch zustande kommen,
dass das verschiebliche Peritoneum, das auf der Gebärmutter in der Höhe des
inneren Muttermundes fest angewachsen ist, ihm folgen muss sowohl während der
Gravidität als während der Geburt, wenn die Grenzlinie nach oben gezogen wird.
Im Puerperium und sonst kommen krunkhafte Veränderungen des Wurmfortsatzes
vor, zusammen mit Krankheiten der Genitalien, entweder auf die \Veise, dass eine
Genitalinfektion auf den Wurmfortsatz hinübergreift oder so, dass eine Infektion
des Wurmfortsatzes sich zu den Genitalien verbreitet. Die Verbindungsbrücke
bildet gewöhnlich das Peritoneum, doch können bei früher bestehenden alten Ver-
wachsungen anormale Blut- oder Lymphgefässverbindungen sich gebildet haben. —
Durch die vielen teilweise typischen Krankengeschichten zeigt Verf. wie oft und
innig die Entzündungen in diesen Regionen sich vereinigen, aber auch dass reine
Genitalleiden wie extrauterine Schwangerschaft, Parovarialzysten und ähnliches den
Wurmfortsatz in Mitleidenschaft hineinziehen können. Diagnostische Schwierigkeiten
kommen oft vor, besonders bei den larvierten Appendizitisformen, auch Retro-
flexionen — selbst mobile — des Uterus können eine Appendizitis verbergen.
Verf. hatte öfter die Gelegenheit, Diagnose zu stellen: Sterilitas, Oophoritis, Retro-
flexio uteri, etc. ex appendicitidee Er empfiehlt aus Rücksicht auf das Verhältnis
des Wurmfortsatzes die vaginalen Operationsmethoden zugunsten der Laparotomie
einzuschränken und bei Frauen eine Appendizitis durch einen Schnitt in der
Mittellinie statt einen Lateralschnitt anzugreifen. — Er entfernt die Appendizes,
die pathologisch verändert erscheinen. K. Brandt (Kristiania).
D. Allgemeines über Laparotomie.
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Laparotomie bei der Behandlung der peritonealen Tuberkulose als nützlich und not-
wendig anzusehen, da die medikamentöse, hygienische und serotherapeutische Be-
handlungsart sich meist als unzureichend herausstellt. Die Operation muss im sub-
akuten Stadium vorgenommen werden, nicht zu Beginn der Krankheit oder nachdem
sich bereits Komplikationen von seiten anderer Organe eingestellt haben. Der nütz-
liche Einfluss der Operation ist darauf zurückzuführen. dass die alten Exsudate, welche
ihre bakterizide Kraft bereits verloren haben, durch neue an bakteriziden Substanzen
reichere ersetzt werden.)
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Kollaps (bei Paralyse des vasomotorischen Zentrums, aber ohne Erkrankung des
Herzens resp. der Gefässe) kann Injektion von 500—1500 cem Kochsalzlösung mit
Zusatz von 4—8 Tropfen Adrenalin von Nutzen sein. Es tritt Verengerung der peri-
pheren und mesenterialen Gefässe und Hebung der Herztätigkeit ein. Zur Vermeidung
von Schüttelfrösten ist ein leichtes Ansäuren der Lösung zu empfehlen. Das Adrenalin
muss frisch sein.) (H. Jentter.)
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die Abwehr der dem Faszienquerschnitt von anderen Seiten gemachten Vorwürfe
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(19jährige Frau, seit neun Monaten geschieden, hatte stets regelmässig ihre Periode.
Als dieselbe vor einigen Tagen schon acht Tage ausgeblieben war, nahm die Frau eine
Hutnadel, drehte den Knopf derselben ab und umwickelte das Nadelende mit Watte.
um sich diesen Tampon, wie sie sich ausdrückte, in den Uterus einzuführen, um die
Periode hervorzurufen. Sofortige Schmerzen zwangen sie, die Nadel wieder heraus-
zuziehen. Dasselbe Manöver wiederholte sie nach zwei Tagen abermals trotz Schmerzen
dabei, zugleich machte sie sich Ausspülungen mit verdünnter Jodtinktur. (50 Tropfen
auf ein Liter Wasser.) Seit zwei Tagen Fieber, Schmerzen im Unterleib. +39,8 ° C.
Puls 130. Scheidengewölbe empfindlich, Eis, Opium. Am nächsten Tage scheinbar
Euphorie. +37,0°C, die Kranke sass im Bett, Puls72. Ganz unerwartet abends starke
Verschlimmerung, +39,4° C. Schmerzen, Singultus. Puls 130. Leib aufgetrieben.
Am nächsten Tage ausgesprochene Peritonitis. Blutung ex vagina. Nach zwei Tagen
wegen vitaler Indikation Bauchschnitt. Reichlich Eiter ex cavo Douglasii aus-
getupft, keinerlei Verletzung des Uterus gefunden. Gazedrainage.. Keine Appendi-
zitis gefunden. Als beim Eröffnen der Bauchhöhle eitergemischte Flüssigkeit aus-
floss, wurde der Einschnitt erweitert. Die Darmschlingen waren gerötet und mit
leichtem Fibrinbelag angehaucht. Der Eiter wurde ausgetupft, hauptsächlich ex
cavo Douglasii. Eileiter mit Fibrinbelag, am stärksten war derselbe jedoch auf der
Vorderfläche des Uterus. Nirgends konnte eine Verletzung konstatiert werden. Nach
Entfernen der Gazetücher aus der Bauchhöhle sah Lebensbaum mit Erstaunen,
dass auch in der oberen Hälfte der Bauchhöhle zwischen den Darmschlingen Eiter
war. Derselbe wurde mit 'Tupfern so gut es ging entfernt, ein Gazestreifen in das
Cavum Douglasii eingelegt, sowie in die Lumbalgegenden, endlich ein Drainrohr, dann
die Bauchwunde teilweise geschlossen. Darauf wurde der Uterus einer Auskratzung
unterworfen und ein abgestorbenes Ei entfernt. Kochsalz mit vier Tropfen Adrenalin
auf 500 g subkutan. Verlauf in den ersten drei Tagen sehr beängstigend, Somnolenz.
Vier Tage lang Erbrechen, der Meteorismus liess erst am fünften Tage nach. Die
ersten Winde gingen nach drei Tagen ab, am vierten Tage mehrfach diarrhoische Stühle
trotz Opium, Bismut etc. bis zum neunten Tage, und zwar ging der Stuhl unbewusst
ab. Maximaltemperatur +38° bei Puls von 110. Allmähliche Besserung. Nach
drei Wochen ergiesst sich noch Eiter aus der Bauchwundfistel, aber in abnehmender
Quantität. Sonde dringt noch 12 cm tief ein. Huzarski vermutet, die Frau habe
die Nadel in den Uterus eingeführt und eine Perforation nach einem Parametrium
sich zugezogen.) (v. Neugebauer.)
127.
137.
138.
139.
140.
141.
142.
143.
144
145.
146.
147.
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— Die peritoneale Wundbehandlung. VI. internat. Kongr. f. Geb. u. Gyn. in Berlin.
Mars, Über das chirurgische Vorgehen bezüglich des Bauchfelles Lwowski Tygodnik
Lekarski. Nr. 13. p. 597 u. ff. (Polnisch.) (Der Vortrag von Mars ist ein Resume
der Statistik sämtlicher polnischer Gynäkologen aus Österreichisch-Polen, Preussisch-
Polen und Russisch-Polen bezüglich der von Bumm in seinem Vortrage: „Was ver-
trägt das Peritoneum und was nicht" gestellten Fragen. Die überaus mühsame Arbeit,
ein von so vielen und verschiedenen Schulen angehörenden Operateuren geliefertes
statistisches Material zu bearbeiten, war eine überaus grosse. Mars zieht nun aus dem
grossen Materiale einiger Tausend Bauchschnitte aus den verschiedensten Indika-
tionen ausgeführt seine Schlussfolgerungen, welche ihm den Grundstoff gaben zu
seinem Referate in dem vorjährigen internationalen Gynäkologenkongress in Berlin.
Eignet sich nicht zum Referat, muss im Original eingesehen werden.)
(v. Neugebauer.)
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Okintschitz, Die Resultate der Anwendung der entfernbaren Draht-Aponeurosen-
naht auf Grund von 268 Laparotomien. Journ. akusch. i shensk. boles. Juli-August.
(Die Naht wurde nach Buchmann ausgeführt. Prima intentio trat in 247 Fällen
ein (92 °). Nur einmal wurde Hernienbildung beobachtet.) (H. Jentter.)
Okintschitz, Zwei Fälle von Fremdkörpern in der Bauchhöhle. Journ. akusch. i
shensk. boles. Mai-Juni. (l. Nach dreitägiger Verhaltung der Menstruation Einführen
eines elastischen Bougies durch die Hebamme. Am nächsten Tage beginnende Peri-
tonitis; im Douglas wird ein Fremdkörper palpiert. Bei der Kolpotomie Entleerung
eitrigen Exsudates; daher Uterusexstirpation und Entfernen des 20 cm langen Bougies.
Tod am achten Tage post. op. an Peritonitis. Im Uterus keine Spur von Schwanger-
schaft. Durch die Gebärmutterwand geht ein enger, 3 cm langer, vom inneren Mutter-
mund zur linken Uterusecke führender Kanal. 2. Auf dem dritten Schwangerschafts-
monat wird ein Bougie eingeführt, welches nicht wieder zu finden ist. In der rechten
Iliakalgegend wird ein Fremdkörper palpiert. Laparotomie: das frei zwischen den
Darmschlingen liegende Bougie wird extrahiert. Eine Öffnung in der Gebärmutter
wird nicht gefunden, wohl aber ein kleiner, subseröser Bluterguss. Entlassung nach
zwei Wochen. Der Uterus nimmt an Grösse zu.) (H. Jentter.)
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Das Frühaufstehen ist anwendbar in der grössten Mehrzahl der Köliotomien, besonders
bei Pfannenstielschnitt und Kolpotomien. Es werden keinerlei ernste Komplikationen
beobachtet. Das Frühaufstehen verhindert die Lungenhypostasen, bessert Herz-
tätiekeit und Darmfunktion und wirkt günstig auf die Psyche ein. Es verkürzt
den Aufenthalt der Kranken im Hospital. Es hat keinen Einfluss auf die Entstehung
postoperativer Hernien. Es erleichtert die Arbeit des niederen medizinischen Per-
sonals.) (H. Jentter.)
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(Versuche an Kaninchen über die prophvlaktische Wirkung des Olivenöls bezüglich
der Peritonitis ergaben: Intraperitoneale Ölinjektion bewirkt Kollaps, der auch durch
Zusatz von Kampfer nicht verhütet wird. Erfolgt bakterielle Infektion gleichzeitig
mit der Ölapplikation, so schadet sie mehr als ohne das Öl, aber auch bei Infektion
einige Tage nach der Ölanwendung (prophylaktische Ölapplikation) bringt das Öl
eher Schaden als Nutzen; nur wenn dem Öl ein langsam resorbiert werdender bakteri-
zider Stoff, Salimentol, zugesetzt wurde, schien die Entwickelung der Peritonitis etwas
gehemmt zu werden Nach den Tierversuchen kann die Ölanwendung beim Menschen
nicht als experimentell fundiert angesehen werden.)
— Tierversuche zur Frage der Prophylaxe postoperativer Bauchfellentzündungen.
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Bd. 98. Heft 2. u. Wratsch. Gaz. Nr. 22. (Simin hat Versuche mit Injektion von
Atropin in verschiedenen Dosen und in Chlornatriumlösung verschiedener Konzen-
tration gemacht. Mit Erhöhung der Konzentration der Nalzlösung wird die Resorp-
tion erschwert (acht Versuche an Hunden). Fernere 11 Versuche an Meerschweinchen
berechtigen Verf. zu dem Schluss, dass gleichzeitige Injektion von Diphtherietoxinen
30
192.
Gynäkologie. Elektrizität, Massage, Diagnostik etc.
und hypertonischen Salzlösungen die Tiere rettet, und zwar um so sicherer, je kon-
zentrierter die Lösung. Letzteres kann erklärt werden entweder dadurch, dass die
Resorption verlangsamt wird, oder dadurch, dass die hypertonische Flüssigkeit seröse
Transsudation und lokale Leukozytose hervorruft, welche die Toxine unschädlich
machen.) (H. Jentter.)
Simin, A., Kampferöl in der Behandlung und Prophylaxe eitriger Peritonitiden.
Ssibirskaja Wratsch. Gaz. Nr. 1.
Sippel, Schnittführung und Nahtmethode bei gynäkologischen Laparotomien. Ärzt-
licher Verein in Frankfurt a. M. Ordentliche Sitzg. vom 6. Nov. 1911. Ref. Münchn.
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Genf 1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 47.
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d. Ges. russ. Ärzte zu St. Petersburg. (Während die frühere Behandlung eitriger
Peritonitiden 66 °% Sterblichkeit gab, betrug die Mortalität bei der Behandlung nach
Witzel 76°. Schliesslich bei der Behandlung nach Gerster fiel sie auf 38 °. Polv-
valentes Streptokokkenserum war erfolglos. In einem Falle von appendikulärer Peri-
tonitis, welche durch anaerobe Streptokokken bedingt war, gab guten Erfolg kon-
stante Durchströmung der Bauchhöhle mit Sauerstoff.) (H. Jentter.)
Stanglmayr, E., Ätiologie und Prophylaxe der postoperativen Darmstörungen.
Inaug.-Diss. Freiburg 1910. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 47.
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Nach Ansicht von Jüdd (96) ist die Art der Schnittführung bei Laparo-
tomien von grosser Wichtigkeit zur Verhütung der Bauchhernien. Bei medianem
Längsschnitt empfiehlt es sich, beide Rektusscheiden zu eröffnen, um dann die
Muskeln und Aponeurosen entsprechend vereinigen zu können. Bei seitlichen In-
zisionen ist vor allem eine quere Durchschneidung von Muskelfasern und eine
Verletzung der Nerven zu vermeiden. Deshalb sind mehrere kleinere Schnitte
einem grossen vorzuziehen. Zur Heilung einer Hernie empfiehlt Verf. eine
Methode der Lappenverdoppelung, bei der nach Eröffnung der Bauchhöhle und
Ablösung der adhärenten Gebilde ein aus allen Schichten der Bauchwand be-
stehender Lappen des einen Wundrandes auf den anderen Wundrand aufgenäht
wird, so dass das Peritoneum der einen Seite auf die Aponeurose der anderen zu
liegen kommt. Eine anatomische Scheidung der einzelnen Gewebsschichten wird
dabei nicht vorgenommen.
Wallace (212) bat bei 400 Fällen das Prinzip des Frühaufstehens befolgt,
indem er dies den Operierten gestattete, sobald sie es selbst wünschten, falls die
Genesung ungestört verlaufen war, und bei normalen Puls- und Temperaturver-
hältnissen die Bauchwunde sich gut geschlossen hatte. In bezug auf den letzten
Punkt ist die Führung der Inzision nach der Methode von Pfannenstiel oder
Lennander von entschiedener Bedeutung, Während sonst das Verbleiben im
Bette auf 2—3 Wochen bemessen war, standen von den Kranken dieser Serie 283,
ihrem eigenen Verlangen entsprechend, früher auf, die meisten am siebten oder
achten Tage, und der Gesundheitszustand war im allgemeinen ein wesentlich besserer
ala bei dem alten Regime, wenn auch einige (9) Individuen gewisse Komplikationen,
wie leichtes Fieber, Bronchitis, gelinde Thrombose, Hyperämie der Wundränder,
entwickelten, welche möglicherweise bei Bettruhe ausgeblieben wären.
E. Sonstiges Allgemeines.
l. Abadie, J., Zwei Formen von Genitaltuberkulose bei der Frau. Gyn. Nr. 2. Ref.
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2. Abel, Die Trockenbehandlung des Vaginal- und Uteruskatarrhs mittelst Tryen. Berl.
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3. Abulow, Zur Behandlung gonorrhoischer Erkrankungen mit Antigonokokkenserum.
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4. Adler, Versuche mit „Mamminum Poehl“ betreffend die Funktion der Brustdrüse
als innerlich sezernierendes Organ. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 1.
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Altmann, Über die bei gonorrhoischen Erkrankungen mit der Vakzinetherapie ge-
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Altschuler, A., Über die Pulsfrequenz von Patienten vor und nach den in Vollnar-
kose ausgeführten Operationen. Inaug.-Diss. Marburg.
Ambroshewitsch, Kühlende Moorbäder bei einigen Frauenkrankheiten. Russki
Wratsch. Nr. 23. (Genaue Messungen der Temperatur im Scheidengewölbe zeigten,
dass in vielen Fällen die gewöhnlichen Moorbäder (20 Minuten, 32° R) eine die Norm
übersteigende anhaltende lokale Temperatursteigerung zur Folge haben. Das führt
zu Exazerbationen und zwingt zuweilen die Behandlung zu unterbrechen. Aus diesen
Gründen empfiehlt Verf. kühlende Moorbäder (20 Minuten, 25—26 ° R) in Kombination
mit Eis auf den Unterleib mehrere Male täglich resp. nachts. Ausser diesen leicht
exazerbierenden Prozessen geben noch Hydro- und Pyosalpinx und Hämatocele Indi-
kation zu kühlenden Moorbädern ab. Es wird Kleinerwerden und Resorption der
Tumoren beobachtet. Gute Erfolge sah Ambroshewitsch auch bei Myom, Fibroni.
Zysten (Resorption perimetritischer Massen, Kleinerwerden der Tumoren, vielleicht
Hemmung des Wachstums derselben). Endlich sind diese Bäder angezeigt bei häufigen
profusen Menstrualblutungen bei Jungfrauen und im Klimakterium. In allen übrigen
Fällen bestehen die gebräuchlichen Moorbäder zurecht.) (H. Jentter.)
Anikejew, L. A., Desinfektion nach Grossich bei Laparotomien. IV. Kongr. russ.
Gyn. u. Geb. in St. Petersburg. vom 16—18. Dez. 1910. Ref. Zentralbl. f. Gyn.
. 405.
er pow, Zur Allgemeinnarkose mit verkleinertem Blutkreislauf nach Klapp. Wratsch.
Gaz. Nr. 1. Sitzungsber. des XI. Kongr. russ. Chir. (Arapow berichtet über 6 Chloro-
form- und 20 Äthernarkosen. Die Menge des konsumierten Narkotikums ist bedeutend
kleiner (um 25 %,). Die Kranken erwachen sofort nach Lösung der Binde. Anderer-
seits betont Arapow die Möglichkeit von Thrombosen und Embolien.)
(H. Jentter.)
Arnaud, L’hormon p£ristaltique. Lyon chir. 1911. Tome 6. Nr. 5. p. 523.
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Aschoff, De la Camp, v. Beck, Krönig, Beiträge zur Thrombosefrage, Leipzig.
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subkutane und intravaskuläre Injektionen hervorgerufen wird. Monthly cyelopedia
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Bachem, C., Codeonal ein neues Narkotikum und Hypnotikum. Berl. klin. Wo-
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— Uzara, ein neues Antidiarrhoikum. Berl. klin. Wochenschr. 1911. Nr. 33.
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Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 1233. |
Backwith, H., Die Resultate der Behandlung der entzündlichen Erkrankungen der
Uterusadnexe. 80. Jahresversamml. d. Brit. Med. Assoc. in Liverpool. Sitzg. vom
24. Juli. Ref. Münchn. med. Wochenschr. p. 2130. |
Baradulin, Über die Veränderungen im Blute nach Operationen. Weratsch. Gaz.
Nr. 1. Sitzungsber. des XI. Kongr. russ. Chir. (Seine Untersuchungen machte Bara-
dulin an 23 Kranken. Am bedeutendsten sind die morphologischen Veränderungen
der weissen Blutkörper. Zuerst bedeutende Leukozytose, welche zum 10. Tage post
op. zur Norm fällt. Die Zahl der Eosinophilen fällt am anderen Tage nach der Opera-
tion, um vom dritten Tage ab zu steigen. Das Maximum wird am 6.—8. Tage er-
reicht. Frühes Auftreten der Eosinophilen hat eine prognostisch gute Bedeutung.)
(H. Jentter.)
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Lösung ist zu schwach, selbst die 4 %ige gibt ungenügende Narkose (die histologi-
schen Veränderungen sind: trübe Degeneration der parenchymatösen Organe, in den
Nieren selbst fettige Degeneration). Bei 5 %,iger Lösung ist die Narkose ausreichend,
der Schlaf jedoch nicht tief (histologische Veränderungen: trübe Degeneration in allen
Organen und fast überall auch schwache fettige Degeneration). Eine Temperatur
der Ätherlösung von 284, ° C ist zu niedrig. Die Ausscheidung des Äthers aus dem
Organismus geschieht rasch. Die Exzitation ist stark, wird jedoch geringer bei vor-
hergehender Morphiuminjektion. Die Senkung des Blutdruckes ist eine geringe. Die
grösste Gefahr liegt in der Wirkung der Athernarkose auf das Atmungszentrum. Verf.
sah Fälle von Asphyxie. Zu den spezifischen Gefahren gehört auch Thrombose und
Embolie, unangenehm sind ferner Schmerzen in dem Arm, in welchen injiziert wurde
(Reizung der Gefässwandungen). Die Leber wird nicht affiziert. Am schlimmsten
ist die Wirkung auf die Lungen: Zerreissung der Gefässe, Traumatisierung des Lungen-
gewebes. Im Vergleich zur Inhalationsnarkose zeitigt die intravenöse Narkose nega-
tive Resultate, deshalb lässt Verf. sie zu nur in Fällen, wo die Inhalationsnarkose
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kaja berichtet über 200 Beobachtungen über die Wirkung spezifischer Vakzine bei
Gonorrhoe. Dem opsonischen Index spricht sie jeglichen diagnostischen Wert ab
(Symbiose der Gonokokken und Leukozyten). Die Bordet-Gengonsche Reaktion
ist spezifisch. Damit die Reaktion deutlich positiv ausfalle, muss der krankhafte
Prozess auf eine gewisse Tiefe in den Organismus gedrungen sein und zirkumskripte
Herde gegeben haben, und ferner muss eine gewisse Zeit seit Beginn der Infektion
verflossen sein. In Fällen, wo die untersten Abschnitte des Urogenitalsystems affiziert
sind und wo freier Abfluss der Sekrete gesichert ist, ist das Resultat der Vakzine-
therapie wenig bemerkbar. Bei abgekapselten Herden dagegen sind die Resultate
glänzend. Die Vakzinetherapie kann auch bei Mischinfektion von Erfolg sein.)
(H. Jentter.)
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genitale, häufiger vorkommende, und eine erworbene. Es gibt einen Habitus entero-
ptoticus (sehr ähnlich dem H. phtisicus). Eine charakteristische Eigenschaft solcher
Organismen ist die gesteigerte Innervation seitens des autonomen Systems (Vagotonia).
Die erworbene Form wird durch eine lange Reihe von Momenten bedingt. Unter den
Folgen der Enteroptose nennt Golubinin Neigung zu Appendizitis. Bandagen helfen
hauptsächlich bei erworbener Ptose. Operative Behandlung ist nur in exzessiven
Fällen angezeigt.) (H. Jentter.)
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zusaınmen mit 48 Todesfällen; davon fallen nur 19 der Anästhesie zur Last (1 : 1973).
Die geringste Sterblichkeit gibt das Tropakokain (l : 3095), die beste Lösung ist die
1, Oper davon genügen 5—10 ccm). (H. Jentter.)
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städtischen Maria Magdalena-Hospitals.. Chir. Arch. Weljamin. II. (Bericht über
764 Fälle. Es wurde 11,—2 ccm einer 5 % igen Novokainlösung eingespritzt. 10 mal
konnte die Injektion nicht ausgeführt werden, 47 mal war die Anästhesie nicht voll,
6850 mai war sie tadellos (90 %). Kein Todesfall; einmal tiefer Kollaps. Die günstigen
Resultate werden erklärt durch geringe Dosen Novokain (bis 0,1) und durch Ein-
schränkung der Indikationen (Operationen an der unteren Körperhälfte.)
(H. Jentter.)
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i shensk. bol. Juli-August. (Jelkin kommt auf Grund seiner Erfahrungen an 278
Fällen zu folgenden Schlüssen: Die Gonokokkenvakzine ist ein spezifisches Mittel
bei Gonorrhoe. Die Spezifizität der Vakzine wird bewiesen durch das Auftreten der
Herdreaktion bei der diagnostischen Probe (Vakzinodiagnostik) und in Fällen, in denen
die Diagnose der Gonorrhoe auf andere Weise (Ausstrichpräparate, Kulturen) absolut
Sonstiges Allgemeines. 39
gesichert ist. Die besten Resultate werden erlangt bei aktiver Immunisierung durch
allmählich steigende Dosen bei Patientinnen, welche gonorrhoische Erkrankungen der
Tuben, Ovarien und Residua einer Perimetritis aufweisen, wobei Fälle abgekapselter
Infektionsherde mit nicht sehr dicken Wandungen am günstigsten verlaufen. Die
vergrösserten Adnexe werden kleiner, häufig bis zur Norm; die Schmerzen schwinden;
der Charakter der Ausscheidungen verändert sich. Die Residuen gonorrhoischer Peri-
metritis werden weicher, nachgiebiger, schmerzloser, dehnbarer und geben nach ge-
nügender Immunisierung keinerlei Exazerbationen, sogar nach Vibrationsmassage.
Die Erfolge der Vakzinotherapie müssen gewürdigt werden nicht nur vom Standpunkt
vollkommener Genesung, sondern auch vom Standpunkte symptomatischer Besserung
und Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit.) (H. Jentter.)
Jentter, Einige Worte über die Aufgaben der Gynäkologie. Wratsch. Gaz. Nr. 35—36.
(Verf. betont die Notwendigkeit, Prophylaxe zu üben auf allen Gebieten der Gynä-
kologie.) N (H. Jentter.)
Jewstifejewa, 26 Fälle von intravenöser Athernarkose. Russki Wratsch. Nr.
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Johannsen, Zur Pantopon-Skopolamin-Narkose. Med. Obosr. Nr. 8. (Es gelingt
mit dieser Narkose ohne Äther nicht, gynäkologische Operationen zu machen. Bei
vaginaler Operation genügt es, mit Äther die Kranken bis zum Schwinden des Korneal-
reflexes zu bringen. Weiterhin genügen minimale Ätherdosen. Bei Laparotomien
wird während der Operation ebensoviel Äther verbraucht, wie im Beginn der Narkose.
Der Schlaf ist ruhig; Speichelfluss fehlt. Puls und Atmung bleiben unverändert. Nach
der Operation bleibt die Empfindlichkeit gegen Schmerz im Laufe eines Tages herab-
gesetzt. Erbrechen wird nur ausnahmsweise beobachtet. Durch das Pantopon werden
weder Stuhl noch Gase aufgehalten.) (H. Jentter.)
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perniziöser Anämie durch Injektion von Serum bezw. defibriniertem Blut Gesunder.
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Polvgoni Hydropiperis bei Blasen-, Magen- und Hämorrhoidalblutungen, sonderlich
aber bei starken Regeln Myomkranker. Bei Dysmenorrhoe hat das Mittel auch
schmerzstillende Wirkung. Versuche an isolierten Organen haben erwiesen, dass
sowohl der Extrakt, als auch seine Komponenten keine vasokonstriktorische Wirkung
besitzen. Krawkow meint, dass unter dem Einfluss des Mittels die Gerinnungs-
fähigkeit des Blutes verändert wird.) (H. Jentter.)
Krebser, Über Wundbehandlung mit dem degen, Ae Beitr. z. klin. Chir. Bd. 79.
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Obuchow-Hospitals vom 20. März 1911 bis zum 1. Januar 1912. Journ. akusch.
i shensk. boles. Sept. Sitzungsber. der geb.-gyn. Ges. zu Petersburg. (572 gynäko-
logische und 1332 geburtshilfliche Operationen. Köliotomien waren darunter 239
(170 Leibschnitte und 69 vaginale Operationen [darunter 24 vaginale Kaiserschnitte.])
(H. Jentter.)
216.
233.
Sonstiges Allgemeines. 41
Kriwsky, Diskussion. Journ. akusch. ishensk. boles. Jan. (1. Kolpokystotomie. Der
in der Blase diagnostizierte Fremdkörper erwies sich als ein Marlytampon, welcher bei
der vor fünf Jahren ausgeführten Totalexstirpation des Uterus in der Bauchhöhle
zurückgelassen worden ist. 2. Fremdkörper durch Kolpokystotomie entfernt. Der-
selbe erwies sich als Haarnadel mit Phosphaten inkrustiert.) (H. Jentter.)
. Kroemer, P., Die Indikationen der chirurgischen Behandlung bei der Genitaltuber-
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shensk. bolesn. Dez. (Kuschtalow analvsiert vier genau beschriebene Fälle: 1. Bei
der Sektion einer 78jährigen Frau wurde im Fundus des atrophierten Uterus ein gut-
artiger drüsiger Tumor gefunden, welcher, wie es scheint, auf Grund der die hoch-
gradige Atrophie begleitenden regenerativen Prozesse entstanden war. Die mikro-
skopische Untersuchung weist deutlich atrophische und hyperbiotische Prozesse nach.
Polypöse Wucherungen der Uterusschleimhaut wurden in 20,1%, aller Sektionen
alter Frauen gefunden. 2. Leiche eines 17 jährigen tuberkulösen atrophischen Mädchens.
Makro- und mikroskopisch gänzliche Atrophie der Genitalien. Proliferation der Zell-
elemente in der rechten Bartholinschen Drüse und der Schleimhaut neben dem
Hymen. Diese hyperbiotischen Prozesse können nur entstanden sein auf Grund chroni-
scher Veränderungen im Gewebe durch verstärkte Gewebsregeneration. Ähnliche
Befunde geben auch Fall 3 und 4. Schlusssätze: Atrophische Prozesse an sich, be-
gleitet von Regeneration, können zu hyperbiotischen Prozessen führen. Schon physio-
logische Prozesse enthalten Momente, welche zu pathologischen Wucherungen dispo-
nieren. Das klimakterische und senile Alter gibt Prädisposition zu Krebs ab des-
wegen, weil zu dieser Zeit die innigen Beziehungen der Zellelemente unter sich gelöst
werden, indem einerseits Prozesse der Zerstörung, andererseits des Wiederaufbaues
Platz nehmen. Welche von diesen Prozessen das Feld behaupten, hängt von einer
Menge Bedingungen ab. Die in der Pathologie herrschende Lehre von der Regenera-
tion bedarf einer kritischen Bearbeitung durch Experimente, welche eine physiolo-
gische Regeneration der Zellen auslösen können.) (H. Jentter.)
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Maltanowsky, Die Resultate der Anwendung der Lumbalanästhesie. Wratsch.
Gaz. Nr. 27. (Die Lumbalanästhesie weist, bei der heutigen Technik, nicht mehr die
Gefahren auf, welche ihr früher eigen waren; ihr Anwendungsgebiet muss deshalb
erweitert werden. Es gibt keine allgemeinen Kontraindikationen gegen Lumbal-
anästhesie, ausser septikoprämischen Prozessen (bej letzteren schafft das Trauma
einen Locus minoris resistentiae für den betreffenden Mikroorganismus). Besonders
wertvoll ist die Lumbalanästhesie in der Landschaftspraxis, wo sie dem Arzt ermög-
licht, allein zu arbeiten.) won (H. Jentter.)
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Michelson, Zur Lumbalanästhesie. Chir. Arch. Weljaminowa II. (Bericht über
769 Fälle. In einem Fünftel der Fälle traten Komplikationen ein, meistens Kopf-
schmerz, Erbrechen, Kollaps. Vier Todesfälle können mit der Anästhesie in Beziehung
gebracht werden. (Dosis: 0,056—0,06 Stovain, bei Trendelenburgscher Lage).
Der Arbeit ist ein Literaturverzeichnis von 260 Nummern beigegeben.)
(H. Jentter.)
Michin, Die Calmettesche Methode in der Geburtshilfe und Gynäkologie. Journ.
akusch. i shensk. boles. Jan. (Michin führt die Meinungen von 96 Autoren über die
Calmettesche Reaktion an. Seine Erfahrungen, die er an 35 Fällen machte, fasst
er wie folgt zusammen: Die Ophthalmoreaktion ist nicht ausschlaggebend für die An-
resp. Abwesenheit von Tuberkulose irgendwo im Organismus, weil sie in einigen Fällen
positiv ausfiel, wo gar kein Verdacht auf Tuberkulose aufkam; andererseits war sie
negativ in Fällen, wo Tuberkulose auf dem Operationstische festgestellt wurde. Die
Ophthalmoreaktion ist für gesunde Augen völlig unschädlich, sogar bei Wiederholung
derselben nach 10—12 Tagen. Ein positives Resultat der Reaktion ist lange noch
keine absolute Indikation zur Schwangerschaftsunterbrechung: ausschlaggebend ist
das klinische Bild (aktive Tuberkulose oder latente Herde). Besonders interessant
sind die Fälle von Genitaltuberkulose, in denen nach Exstirpation des tuberkulösen
Herdes (Tube) die Reaktion negativ ausfiel, nachdem sie vor der Operation + gab.
Die Fähigkeit der einzelnen Organismen, eine mehr oder minder ausgeprägte Reaktion
zu geben, als auch die dazu notwendige Zeit, sind verschieden (Minimum 6, Maximum
24 Stunden). Immerhin kann die Reaktion in der Diagnosestellung von Bedeutung
sein, ebenso wie es ein Wahrscheinlichkeitssymptom bei der Diagnosestellung auf
Schwangerschaft tut. Für Fälle, wo andere Anhaltspunkte fehlen, ist sie zu empfehlen,
um so mehr, als sie technisch leicht, billig und unschädlich ist. Eine Verschlimmerung
in schon bestehenden Tuberkuloseherden bei Anwendung der Ophthalmoreaktion hat
Michin nicht gesehen.) (H. Jentter.)
Minz, Zur Skopolamin-Pantopon-Äthernarkose. Therapeut. Obosren. Nr. 7.
(H. Jentter.)
— Beobachtungen über die Skopolamin-Pantopon-Äther-Mischnarkose. Wratsch.
Gaz. Nr. 1. Sitzungsber. des XI. Kongr. russ. Chir. (Bericht über 140 Beobachtungen.
Der Schlaf ist ruhig und dauert nach Beendigung der Operation weitere drei Stunden
fort. Der Konsum des Narkotikums ist gering. Es wird Äther empfohlen. Erkran-
kungen der Luftwege bilden eine Gegenanzeige gegen die Narkose.)
(H. Jentter.)
Mironow, Was hat das Antigonokokkenserum am Krankenbett geleistet? Journ.
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schen Wert ab. Therapeutisch hat Mironow keinerlei günstige Beeinflussung gesehen,
weder bei akuter Gonorrhoe, noch bei chronischen Adnexen.) (H. Jentter.)
44
274.
275.
276.
277.
278.
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Mokin, Über intravenöse Hedonalnarkose mit der Ringerschen Lösung. Wratsch.
Gaz. Nr. 49. Sitzungsber. der Phys.-Med. Ges. zu Ssaratow. (In 80 Fällen, in welchen
Verf. die Ringersche Lösung benutzte, sah er keine Pulsbeschleunigung. Die Diurese
war erhöht. Es wurde der Apparat nach Bobrow angewandt; die Vene wurde nicht
entblösst, sondern die Nadel direkt in die Vene eingeführt. Dreimal wurden Thromben
beobachtet, alle nach Entblössung der Vene. Einige Male kam Zyanose zur Beobachtung,
deshalb wird empfohlen, in den ersten Minuten nicht mehr wie 50,0 der Lösung ein-
zuführen. Nach der Operation wird bisweilen über Unruhe und Rückenschmerzen ge-
klagt, wogegen Morphiuminjektion gut wirkt. Besonders geeignet findet Verf. diese
Narkose bei eitrigen Prozessen in der Bauchhöhle.) (H. Jentter.)
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Gewisser Nachteile wegen kann die intravenöse Hedonalnarkose zurzeit noch nicht
dem Chloroform und Äther vorgezogen werden. Sie ist anzuwenden nur, wenn letztere
kontraindiziert sind. Besonders bequem und indiziert ist sie bei Operationen an Kopf,
Hals und Gesicht. Operationen im Munde kontraindizieren sie. Die Technik ist
komplizierter, weswegen sie nur in Kliniken vorzunehmen ist. Um Thrombose vor-
zubeugen, ist es ratsam, den durch die Kanüle traumatisierten Teil der Vene nach
doppelter Unterbindung zu exzidieren.) (H. Jentter.)
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klinisch wohl begrenzte Tuberkulose und auch die Fälle, in welchen andere Organe
von Tuberkulose angegriffen waren, wo aber die Genitaltuberkulose das Krankheits-
bild beherrschte. Die Resultate waren im allgemeinen gute. Die meisten Patientinnen
wurden nach der Operation klinisch gesund.) (Silas Lindquist.)
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Eiterung trat 15mal auf (16,7 %3). Pawlowsky spricht sich entschieden zugunsten
der Grossich-Brunnschen Methode aus.) (H. Jentter.)
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vor der Operation oder der Inhalationsnarkose gemacht werden. Die Patientinnen werden
schläfrig und verhalten sich ruhiger zur bevorstehenden Operation. Das Exzitations-
stadium bleibt aus oder ist sehr schwach ausgeprägt. Während der Narkose kommt
Erbrechen nicht vor, nach der Narkose selten. Der Konsum an Äther oder Chloro-
form wird bedeutend herabgesetzt. Die Pupillen werden eng und reagieren schwach
auf Licht, was die Kontrolle erschwert. Bei nachfolgendem Gebrauch von Chloro-
form wird nicht selten Zyanose und Asphyxie beobachtet. Der postoperative Ver-
lauf ist gut. Erbrechen ist eine Seltenheit.) (H. Jentter.)
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Brit. med. Journ. Sept. 23. 1911. (Die Kranken erhielten 34 Stunden vor der Opera-
tion eine Injektion von Skopolamin-Morphium-Atropin, wurden dann im Bett ein-
geschläfert und schliesslich in das Operationszimmer gebracht. Am meisten bewährte
sich die Einleitung der Narkose mit Chloroform und Fortfahren mit Äther. Die Nar-
kosen waren durchaus ideale, der Ätherverbrauch ein reduzierter. Nach der Opera-
tion schliefen die meisten Patienten für mehrere Stunden. Erbrechen trat bei der
Mehrzahl der Fälle überhaupt nicht auf und war bei den übrigen eine rasch vorüber-
gehende Erscheinung.)
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Russakowa-Lwowitsch, Das Moorbad Ssaki. ein Kurort für Frauenkrankheiten.
Russki Wratsch. Nr. 38. (Bericht über 519 Fälle. Fibromyom gibt keine Gegen-
anzeige zur Moorbehandlung ab; bei Adhäsionen ist vor der operativen Beseitigung
des Tumors eine Resorption derselben mittelst Moorbädern indiziert. Bei Genital-
tuberkulose gibt eine vorsichtige Behandlung mit Moorbädern guten Erfolg, wie an
zwei Fällen gezeigt wird. Abgekapselte Eiterherde werden wohl grösser, schmerz-
hafter, die Temperatur kann steigern, im weiteren Verlauf der Behandlung aber schwin-
den die Schmerzen, der Tumor wird kleiner. Verf. gibt zwei Krankengeschichten,
in denen nach Spaltung von Beckenabszessen und Temperaturabfall der gute Erfolg
der Moorbäder zutage trat.) (H. Jentter.)
Russkowa-Oussowa, L. A., Die Tropfeneingiessungen von physiologischer Koch-
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der akuten und subakuten Adnexerkrankungen und der puerperalen Infektion. IV.
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Rydnik, Intravenöse Hedonalnarkose bei gynäkologischen Operationen. Russki
Wratsch. Nr. 6. (Bericht über 60 Operationen: 54 Köliotomien und 6 plastische Opera-
tionen im Alter von 17—57 Jahren. Ein Exzitationsstadium wurde nicht beobachtet
(nur bei Hysterischen und Alkoholikern ein ganz kurzes), ebenso trat niemals Erbrechen
ein. Zuerst erlischt der Pupillenreflex, später schwinden die Empfindlichkeit und
die motorischen Reflexe; der Puls wird wenig alteriert; der Blutdruck (nach Riva-
Rocei) sinkt unbedeutend (Maximum 25—30 mm). Die Atmung ist immer beschleu-
nigt (28—32 in der Minute). Die Temperatur sinkt während der Operation auf 0,5
bis 1,5°, um nach Beendigung der Operation zur Norm zurückzukehren. Die Urin-
sekretion ist bedeutend. Nach der Operation schliefen die Patientinnen gewöhnlich
5—6 Stunden. Es wurde weder Kopfschmerz noch Erbrechen beobachtet, im Harn
weder Eiweiss noch Zylinder. Fünfmal traten Erscheinungen auf, welche an Lungen-
368.
369.
370.
371.
372.
Gynäkologie. Elektrizität, Massage, Diagnostik etc.
ödem erinnern; sie wurden jedoch leicht mit gewöhnlichen Massnahmen bekämpft.
Rydnik unterstreicht die Möglichkeit genauer Dosierung. Zum Schluss schlägt sie
eine Narkosen-Registrationskarte vor.) (H. Jentter.)
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Schak-Asis, Zur Kasuistik maligner Neubildungen der weiblichen Genitalien. Wratsch.
Gaz. Nr. 50. (l. Bei der 50jährigen kachektischen VII para wurde per abdomen ein
doppelseitiger Ovarialtumor zusammen mit dem Uterus exstirpiert (Panhysterektomie
nach Doyen). Im Zervikalkanal wurde ein zerfallender Tumor gefunden (Carcinoma
canalis cervicalis simplex). Die Ovarialtumoren geben das mikroskopische Bild des
Karzinoms (welches von dem Follikelepithel ausging). Die primäre Entwickelung des
Krebses in Ovarien und im Zervikalkanal hält Verf. in seinem Falle für bewiesen. -
2. Bei der 51 jährigen Patientin wurde ein multiples Fibromyom von der Grösse einer
sechsmonatlichen Schwangerschaft diagnostiziert. Panhysterektomie nach Doyen.
Mikroskopisch wurde sarkomatöse Degeneration gefunden. Verf. meint, jedes Mvom
müsse operiert werden, da es unmöglich ist, die bösartige Degeneration in ihrem Be-
ginn zu diagnostizieren.) (H. Jentter.)
Schapiro, Zur Narkose mit Einschränkung des Kreislaufes nach Klapp. Chir.
Arch. Weljamin. II. (Bericht über 500 Fälle. Hervorzuheben sind schnelleres Ein-
treten der Narkose, ruhiger Schlaf, geringerer Verbrauch von Chloroform und Äther.
Einmal wurde Mumifikation der Haut auf der dorsalen Seite dreier Zehen beobachtet.)
(H. Jentter.)
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(448 Narkosen nach Klapp. Silberberg empfichlt das Chloroform. Der Schlaf
tritt früher ein, die Exzitation ist unbedeutend, Erbrechen selten. In einem Falle trat
Thrombose mit Gangrän der Extremitäten ein.) (H. Jentter.)
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Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1912. 4
409.
410.
all.
412,
413.
414.
415.
416.
417.
418.
419.
420.
Gynäkologie. Elektrizität, Massage, Diagnostik etc.
nicht aber bei Erwachsenen. Die schönsten Resultate sah er bei chronischen Adnex-
erkrankungen. Die Patientinnen fühlten sich besser, die Zirkulation steigert sich.
Das Körpergewicht nimmt zu. Die Tumoren werden kleiner und ihre Beweglichkeit
nimmt zu.) (W. Holleman.)
Soli, T., Sul significato di aleune metrorragie ginecologiche. (Über die Bedeutung
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(Sehr günstige Resultate. Zwei Versager. Die Dosis von Novokain betrug 0,1—0,15.)
(H. Jentter.)
Sseukewitsch, 100 Fälle von Hedonal-C'hloroformnarkose. Russki Wratsch. Nr. 39.
(In Fällen mit geschwächter Herztätigkeit, raschem oder schwachem Puls, ist es rat-
sam, Hedonal als Emulsion mit Wasser (ohne Spiritus) einzuführen. Bei starken,
gesunden, jungen Patientinnen, ebenso bei Alkoholikern ist es vorteilhafter, Hedonal
mit Zusatz von Spiritus zu benutzen, wodurch leichter tiefer Schlaf erzielt wird.
Die Hedonal-Chloroformnarkose muss die reine Chloroform- oder Chloroform-
Morphiumnarkose verdrängen.) (H. Jentter.)
Statberg, Brady and Hoff, Backache in women. New York med. Journ. Nr. 4.
Stankiewicz, C., Über den Pfannenstielschen Querschnitt mit acht lithographi-
schen Abbildungen und Statistik von 124 eigenen Beobachtungen, darunter 120
Pfannenstielschen Querschnitten bei Operationen der verschiedensten Art. Verh.
der gyn. Sekt. der poln. Naturf.-Versamml. 1911. Erschienen Krakau. p. 255—265.
— Über den Faszienquerschnitt nach Pfannenstiel. Przeglad Lekarski. Nr. 15.
p. 266—272. (Polnisch.) (Stankiewicz tritt auf Grund eigener Erfahrungen mit
120 Fällen für den Faszienquerschnitt ein, will aber sämtliche Fälle ausschliessen:
l. Wo schnell operiert werden soll, weil die Naht der Bauchwand hier besonders viel
Zeit in Anspruch nimmt. 2. Alle Fälle, wo man Grund hat, anzunchnien, dass es sich
um einen eitrigen Prozess in der Bauchhöhle handelt, weil alsdann schr leicht eine
Prima reunio in Frage gestellt werden kann. 3. sind Fälle sehr grosser Tumoren aus-
zuschliessen, welcher Natur sie auch seien, ob ovariell, uterin ete. Hier liefert der
alte Längsschnitt einen besseren Zutritt zu dem Operationsgebicte. Welche Fälle
eignen sich für den Faszienquerschnitt? 1. Frauen mit fettarmer Bauchwand, welker
Bauchwand. 2. Jüngere Frauen mit nicht schlaffer, aber fettarmer Bauchwand — ästhe-
tische Gründe. Fettreiche Bauchwand kontraindiziert Pfannenstiel, ausgenommen
Frauen mit Hängebauch, wo man in der Knickungsfalte der Bauchwand operieren
kann. Will man der Ästhetik besonders Rechnung tragen, so muss der Schnitt in
dem behaarten Gebiete oberhalb der Symphyse geführt werden, bei Hängebauch
ist diese Prädilektion überflüssig, da die Narbe in die Knickungsfalte der Bauchdecken
zu liegen kommt. Stankiewicz wandte den Faszienquerschnitt seit 1908 an und
zwar auf 407 Laparotomien bis Juli 1911 124 mal, also in 35 2% seiner Bauchschnitte.
120 mal nach Pfannenstiel, dreimal nach Küstner, einmal Querschnitt durch
einen Nabelbruch. Stankiewiez gibt hier eine statistische Tabelle seiner Fälle mit
Berücksichtigung der Indikation zum Bauchschnitt, 79mal bei Retroflexio uteri,
21 mal bei grösseren Eingriffen. Totalexstirpationen, Ovariotomien ete., 4mal bei
der Pryorschen Operation bei inoperablem Uteruskarzinom. 18 mal wurde der Wurm-
fortsatz zugleich entfernt. Der Faszienquerschnitt gibt für die Entfernung des Wurm-
fortsatzes nicht immer genügenden Zutritt. Zweimal musste Stankiewicz auf die
426.
427.
428.
429.
Sonstiges Allgemeines. 51
beabsichtigte Mitentfernung des Wurmfortsatzes verzichten und verzichtet deshalb
jetzt auf den Faszienquerschnitt überall da,, wo Erkrankung des Wurnifortsatzes ver-
mutet wird. Zweimal wurde der Faszienquerschnitt zu diagnostischen Zwecken ge-
macht bei sog. Revisionsbauchschnitt, um die Ursache einer Sterilität zu ergründen,
resp. nachzusehen, ob nicht die Tuben undurchgängig seien. 64mal wurden gleich-
zeitig vaginale Operationen ausgeführt. Auf 120 Frauen starben 3. Die Mortalität
nach Faszienquerschnitt beim Bauchschnitt betrug für die Jahre 1908—1911: 2,5 0%,
beim Längsschnitte dagegen 6 % (18 Todesfälle auf 283 Operationen). Die drei Todes-
fälle nach Faszienquerschnitt waren stets in Lungenkomplikationen begründet (zwei-
mal Pneumonie, einmal schon vor der Operation bestehende eitrige Bronchitis). Hei-
lungskomplikationen nach Faszienquerschnitt sah Stankiewicz l4mal: einmal frühe
Fiterung. einmal späte Eiterung, 10 mal Ansammlung von blutig-seröser Flüssigkeit,
einmal ein Haematoma subfasciale, einmal Cellulitis parietum abdominis. Die An-
sammlung der serös-blutigen Flüssigkeit — 1—2 Esslöffel — erfolgte meist zwischen
dem 8. und 11. Tage. Die Flüssigkeit wurde entleert, dann Burowkompresse und
rasche Heilung. In dem Falle eines postoperativen Hämatoms wurde anfänglich Herz-
schwäche als Ursache der Anämie angesehen und irrtümlicherweise Kampfer ver-
wandt und Koffein. Erst am achten Tage wurde der Irrtum bemerkt, das Hämatom
durch Spaltung entleert. Nach sechs Wochen war die Höhle obliterier. Einmal
war ein Abszess der Bauchwand cingetreten nach einer Ventrifixation des Uterus
mit Entfernung der Adnexa einerseits. In dem Hämatomfall erfolgte eine Hernie
in der Narbe des Faszienquerschnittes — ein geringer Prozentsatz im Vergleiche zu
der von Abel für den Längsschnitt angegebenen Zahl von 6 % postoperativen Bauch-
wandhernien.) (v. Neugebauer.)
Starkenstein, E., Zur Pharmakologie des Pituitrins. Prager med. Wochenschr.
Nr. 2. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 824.
Steinmann, Ein neuer Überdrucknarkoseapparat. Münchn. med. Wochenschr.
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dere bei der Appendektomie. Deutsche Zeitschr. f. Chir. Bd. 114. Heft 5—6. Ref.
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Ntern, Arthigonanwendung bei Vulvovaginitis gonorrhoica. Gyn. Ges. in Breslau.
26. März. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. p. 751.
Sternberg, A. J., Die Methodik der aktiven Immunisation (Vakzinotherapie) bei
Behandlung der Gonorrhoe der weiblichen Geschlechtsorgane. IV. Kongr. russ. Gyn.
u. Geb. in St. Petersburg vom 16.—18. Dez. 1911. Journ. akusch. i shensk. bol.
Juli-Aug. (Vor Beginn der Vakzinotherapie muss die Spezifizität der Erkrankung
gesichert sein. Dazu kann die Vakzinodiagnostik dienen (Veränderungen im Krank-
heitsherd nach subkutaner Injektion einer therapeutisch-diagnostischen Dosis). Wird
die Herdreaktion erzielt, so beginnt die aktive Immunisierung mit dieser Dosis.
Bei der Dosierung und Bestimmung der Intervalle zwischen den Injektionen ist die
klinische Untersuchung massgebend (Allgemein- und Herdreaktion). Es müssen
sowohl Exazerbationen des Prozesses, als auch Temperatursteigerung, Schwäche-
zustände, Zerschlagenheit usw. vermieden werden. Jede folgende Injektion ist nur
nach Eintreten der positiven Phase zu machen. Während der Vakzinotherapie
müssen wiederholte mikroskopische und bakteriologische Untersuchungen unternommen
werden. Nur die Vakzinotherapie ist begründet, welche auf dem Prinzipe der Immuni-
sation fusst. Dabei ist die Immunisationsreaktion zu unterscheiden von der Reaktion,
welche durch die Gonokokkentoxine bedingt ist — erstere ist notwendig, letztere
cin schädliches Moment. Die spezifische Behandlung kann auch auf ambulanten
Patientinnen durchgeführt werden. Die Vakzinotherapie in Kombination mit den
bisher üblichen Behandlungsmethoden ist zur Zeit die am meisten wissenschaftlich
und empirisch begründete Behandlung der weiblichen Gonorrhoe.) (H. Jentter.)
Stocker, S. jun., Über die Anästhesie in der Gynäkologie. Gyn. Helv. Frühlings-
ausgabe. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 44.
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4*
439.
440.
441.
442,
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in Nürnberg. Sitzg. vom 23. Mai. Ref. Münchn. med. Wochenschr. p. 1883.
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Journ. akusch. i shensk. boles. Juli-August. (Auf Grund 13 eigener genau geprüfter
Beobachtungen kommt Verf. zu folgenden Schlüssen: Die Vakzinotherapie der gynäko-
logischen Gonorrhoe, Adnexerkrankungen inbegriffen, gibt keine Genesung: die Gono-
kokken bleiben in den Genitalien leben und behalten Lebensfähigkeit und Virulenz
bei. Die Reaktion der Ablenkung des Komplementes hat bei Gonorrhoe des Weibes
keine diagnostische Bedeutung. Įm Laufe der Vakzination kann die Summe der Anti-
körper steigen und nach der Behandlung positive Reaktion geben dort, wo sie früher
negativ war. Dem opsonischen Index kann einige diagnostische Bedeutung zuge-
sprochen werden. Die Bestimmung des opsonischen Index ist die am meisten wissen-
schaftliche und seine Kontrolle bei der Vakzinotherapie, und so lange die Behandlungs-
methode geprüft wird, ist für seine Bestimmung notwendig. Die Schwankungen des
opsonischen Index geben eine mehr oder weniger konstante Kurve. Die Temperatur-
reaktion ist unbeständig, rein individuell und kann zur Kontrolle nicht dienen. Noch
unbeständiger ist die lokale Reaktion, häufig fehlt sie ganz. Nach der Vakzinebehand-
lung wurde im Blute konstatiert: Zunahme des Hämoglobingehaltes und der Zahl
der Erythrozyten, Abnahme der Leukozytose, morphologisch: Abnahme der Lympho-
zyten und Mononuklearen, Zunahme der Polynuklearen.) (H. Jentter.)
Thaler, H., Zur Anwendung der Lokalanästhesie aus der lokalen Suprareninanäni-
sierung bei der Kolpohysterotomia anterior. Zentralbl. f. Gyn. p. 763.
Theilhaber, A., Die Beziehungen von chronischer Entzündung, Narbe, Trauma und
den Fortpflanzungsvorgängen zu der Entstehung von Tumoren. Deutsche med.
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(Polnisch.) (v. Neugebauer.)
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Top, R.. Über Aleudrin. ein neues Sedativum und Einschläferungsmittel. Berl. klin.
Wochenschr. Nr. 47. Ref. Münchn. med. Wochenschr. p. 2638.
Trebing, J., Thigenol in der Frauenpraxis. Die Therap. d. Gegenw. Heft 10.
Trendelenburg, Bemerkungen zu dem Aufsatze von P Zweifel: „Beckenhoch-
lagerung und Lungenembolien.“ Prakt Ergebn. d. Geb. u. Gyn. Bd. 5. Heft 1.
Tsakona, Sokrates, Die intravenöse Athernarkose. Gyn. Rundschau. Jahrg. 5.
Heft 24. (20 erfolgreiche Fälle.)
— Die Griechin im Hinbliek auf die Grösse, Beckenmessung. Beginn de Periode usw.
Gyn. Rundschau. Jahrg. 6. Nr. 8. p. 286.
Tschekajew, Zur Frage der postoperativen Adhäsionen. Wratsch. Gaz. Nr. 13.
Sitzungsber. der Ges. russ. Chir. zu Moskau. (Ursachen: ungenügende Blutstillung,
Traumen des Bauchfelles, Tamponade, Drainage, Infektion, Grossichsche Methode.
Folgen: Schmerzen, Stuhlverhaltung, Meteorismus und Tous, (H. Jentter.)
450.
4H.
459.
461.
462.
463.
Sonstiges Allgemeines. 53
Tuszkai, Ödön, A nöi bajok fürdötherapiájárol. Vorgetragen im XXII. ungar.
Balneologen-Kongr. am 19. April. Ref. Orvosi Hetilap. Nr. 20. (Hinweis auf die
Wichtigkeit der Lokalbehandlung der Frauenkrankheiten in Kurorten und besonders
auf die der subäqualen Behandlungsweise.) (Temesváry).
Tweedy, Hastings, Female sterility as a salient feature of general tuberculosis of
the peritoneum. Journ. of Obst. and Gyn. of the Brit. Emp.
Uhl, Karl, Über das Geschlechtsleben und seine Gefahren. Leipzig, Ambr. Barth.
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Ulesko-Stroganowa, Überblick der Operationen in der gynäkologischen Abteilung
des kais. geb.-gyn. Instituts im Jahre 1911/1912. Journ. akusch. i shensk. bol. Nov.
Sitzungsber. d. geb.-gyn. Ges. zu St. Petersburg. (H. Jentter.).
Urban, Über die Talmasche Operation. Wiener med. Wochenschr. Nr. 5. Ref.
Zentralbl. f. Gyn. p. 1092.
Ury, O., Über Kokainempfindlichkeit und deren Beziehung zur Adrenalinsekretion
in den verschiedenen Phasen des weiblichen Geschlechtslebens. Inaug.-Diss. Heidel-
berg 1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 1238. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 79.
Vanderveer, A., Welchen Gebrauch sollen wir von unserer Kenntnis der üblen Folgen
venerischer Erkrankung machen? Verhandl. d. amer. Vereinig. der Geb. u. Gyn.
Amer. Journ. of Obst. and Dis. of Women and Childr. 1911. Dec. Ref. Zentralbl.
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Vandervoordt, Akute Erweiterung des Magens als Folge einer Operation. Journ.
med. de Bruxelles. 4 Janv. Ref. Münchn. med. Wochenschr. p. 1512.
Van de Velde, Th. H., Spezifische Diagnostik der weiblichen Gonorrhoe. Monatsschr.
f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. Heft 4 und Tydschr. v. Verl. en Gyn. Jaarg. 21. p. 228.
Ned. Tijdschr. v. Geneesk. 1. Hälfte. Nr. 12. (Nachdem Verf. an erster Stelle hin-
gewiesen hat auf die Tatsache, dass die mikroskopische Untersuchung allein nicht
genügend ist, mit Sicherheit die Diagnose Gonococcus zu stellen, da wiederholt
Pseudogonokokken vorkommen, und dass deshalb Entwickelung auf Agar (sei es
Thalmann- oder sei es Aszites-Agar) nötig ist, hebt er die grosse Bedeutung hervor,
die der „opsonische Index“ für das Erkennen der Gonorrhoe hat. Wo dieser niedrig
ist, z. B. 0.6 bis 0,75, meint er, eine Vulvovaginitis infantum als gonorrhoisch auffassen
zu dürfen, um so mehr, wenn Patientin ausserdem noch positiv auf die diagnostische
Impfung durch Einspritzen einer mittelgrossen Dosis toter Gonokokken reagiert.
Wenn auf die Impfung eine deutliche negative Phase mit örtlicher Reaktion folgt, ist
die Diagnose fast sicher. Auch bei chronischen Adnexerkrankungen treten diese
Erscheinungen auf, während nach des Verf. Meinung bei akuten Erkrankungen die
Impfung nicht angewandt werden darf wegen der Gefahr einer Verschlimmerung.)
(Mendes de Leon.)
— Kulturen von Gonokokken aus einer Bartholinitis und aus einer Salpingitis kulti-
viert auf Thalmann- und Aszites-Agar (erstgenannter Nährboden am besten.) Verh.
d. Niederl. Gyn. Ges. 19. März 1911. (Mendes de Leon.)
— Modificaties v. d. buiksnede. Nederl. Tijdschr. v. Geneesk. 1911. Heft 2.
p. 1470. (1. Variation auf die Inzision nach Rapin-Küstner. Die Faszieninzision
wird nicht in der Linea alba gemacht, aber auf der Seite und die Mm. recti lateral-
wärts gezogen. 2. Auf die Pfannenstielsche Inzision. Nachdem die Fascia ge-
spalten ist und der Musc. rectus auf die Seite gezogen, wird der Bauch durch die
Hinterwand der Rektusscheide geöffnet. 3. Die Mm. pyramidales werden nicht
auseinandergerissen, sondern in totoabpräpariert. 4. Hautschnitt querüberder Symphvse.
Faszienquerschnitt 2cm höher. Mm. pvramidales in toto nach unten geklappt, nach
oben die Faszie nur wenig abpräpariert. Die Mm. recti in die Medianfaszie aus-
einander gezogen und die Fascia transversa wieder quer gespalten. Van der Velde
meint, dass die Schnittmethode viel Raum gibt.) (W. Holleman.)
Verworn, M., Narkose. Jena, G. Fischer. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 649.
Vignier, Die chirurgische Desinfektion der Hände und die Sterilisation des Opera-
tionsfeldes durch stark verdünnte Jodtinktur. Soc. de med. milit. franc. 1911. Ref.
Zentralbl. f. Gyn. p. 384.
Vladár, Laszlo, Márton Nehány kritikai megjegyzés a skopolamin-narcotishoz.
Orvosi Hetilap. Nr. 23. (Bericht über zwei Fälle von Asphyxie bei Pantopon-Skopo-
lamin-Chloroform-Narkosen behufs gynäkologischer Operationen; Warnung vor dem
Mittel!) (Temesväry.)
Gynäkologie. Elektrizität, Massage, Diagnostik etc.
Voigt, J., Beitrag zur Kenntnis des Catguts. Arch. f. klin. Chir. Bd. 98. Heft 1.
Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 47.
. — Einige Erfahrungen über Pantopon (Sahli) und eine Beobachtung von Pantopon-
vergiftung. Therap. Monatsschr. 1911. Okt. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 695.
Wagner, Weibliche Genitaltuberkulose. Internat. Tuberkulosekongr. vom 18. April.
. — Zur Kasuistik des retroperitonealen Hämatoms. Deutsche med. Wochenschr.
Nr. 35. Ref. Münchn. med. Wochenschr. p. 2019.
— Zur Behandlung der Zervikalgonorrhoe. Wissenschaftl. Vereinig. am städt. Kranken-
haus zu Frankfurt a. M. Sitzg. vom 7. Nov. 1911. Ref. Münchn. med. Wochenschr.
p. 52. Berl. klin. Wochenschr. 1911. Nr. 52.
Walcher, G. sen., Die „Anguli vaginae“ und ihre Bedeutung für Geburtshilfe und
Gynäkologie. Arch. f. Gyn. Bd. 97. Heft 3.
Walther, H., Blutungen in der gynäkologischen Praxis mit besonderer Berücksichti-
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Walz, Über Zystopurin. Seine Wirkung bei der Gonorrhoe und ihren Nebenerkran-
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Wangemann, O., Experimentelle Beiträge zur Chloroform-Sauerstoff-Narkose.
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Warstat, G., Über seltene Kombinationen von Karzinomen an den weiblichen Sexual-
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Wainstein, Vakzinotherapie bei einigen gynäkologischen Erkrankungen. Therap.
Obosr. Nr. 12. (245 Fälle von Vulvovaginitis, gonorrhoischer Urethritis, Salpingitis,
Endocervicitis, kolibazillärer Cvstitis, Parametritis und Staphylokokkenpyelitis. Posi-
tives Resultat wurde in 212 Fällen erzielt (86,5 %,): 52 ©, Heilung und 24,5 °% Besse-
rung. In 23 Fällen kein Erfolg.) (H. Jentter)
Wassiljew, Zu den Komplikationen bei Vakzinotherapie. Nowoje w Med. Nr. 17.
(Wassiljew rät zu Vorsicht, da er nach der Vakzinotherapie akute toxische, paren-
chymatöse Nephritis sah.) (H. Jentter.)
Wederhake, K. J., Einfache Methode der Sterilisation des Catgut durch trockene
Hitze. Zentralbl. f. Chir. Nr. 20. Ref. Münchn. med. Wochenschr. p. 1289.
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Weitzel, F., Über die Bedeutung des Blutverlustes bei grnäkologischen Operationen.
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Wenezel, Tivadar, Thrombosisok és embiolak a nögvögyäszati mütetek után.
Orvosi Hetilap. Nr. 49. (Thrombosen- und Embolie-Statistik der gynäkologischen
Abteilung der I. Frauenklinik in Budapest. Auf 835 Bauchschnitte entfielen 17 Fälle
(2.10 0,) von Thrombosen und 10 Fälle (1,105) von Lungenembolie.)
(lemesväry.)
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Winternitz, Über morphinfreies Pantopon und die Wirkung der Nebenalkaloide
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und über die Wirkung eines morphiumfreien Pantopons. Therapeut. Monatshefte.
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Wolff, P.. Zur Frage der Catgutsterilisation. Zentralbl. f. Chir. Nr. 36. Ref. Münchn.
med. Wochensehr. p. 2120.
Wolfsohn, G., Die Erfolge und Misserfolge der Vakzinationstherapie. Berl. klin.
Wochenschr. Nr. 49. Ref. Münchn. med. Wochenschr. p. 2750.
Sonstiges Allgemeines. 55
4%. Wolter, Ein Fall von gonorrhoischer Allgemeininfektion, welche mit spezifischer
Vakzine und Serum behandelt worden ist. Russki Wratsch. Nr. 45. (H. Jentter.)
491. Zander, Über Chloräthylrausch. Verein d. Ärzte in Halle a. S. Sitzg. vom 1. Nov.
1911. Ref. Münchn. med. Wochenschr. p. 112.
492. Zehbe, Narkophin, ein neues Morphiumersatzmittel. Münchn. med. Wochenschr.
Nr. 28.
493. Zeman, Die Erfahrungen mit der Skopolamin-Morphium-Narkose in der Geburts-
hilfe. Gyn. Rundschau. Nr. 24. p. 914.
49. Ziemann, H., Über Gonokokkenvakzin als eventuelles diagnostisches Hilfsmittel.
Berl. klin. Wochenschr. Nr. 40. |
495. Zimmermann, Über einen Fall von Skopolaminvergiftung. Münchn. med. Wo-
chenschr. Nr. 8.
4%. Zubrzycki, Klinische Beobachtungen über die Desinfektion der Haut mittelst Jod-
tinktur. Lwowski Tygodnik Lekarski. 1910. Nr. 43.
497. — Die Anwendung der Hämolyse, hervorgerufen durch das Kobragift in der Geburts-
hilfe und Gynakologie. Lwowski Tygodnik Lekarski. Nr. 45. p. 735 ff. (Polnisch.)
(v. Neugebauer.)
498. Zweifel, E., Über Morphium-Skopolamin-Dämmerschlaf. Münchn. gynäk. Ge-
sellschaft. 21. März ref. M. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 719.
499. — P., Beckenhochlagerung und Lungenembolien. Prakt. Ergebnisse der Geb. u.
Gyn. Bd. IV, Heft. 2.
Wiart (483) berichtet zuerst über 15 Fälle von Herzmassage bei Chloro-
formsynkope aus der Literatur, von denen 6 erfolgreich waren, 9 unglücklich
endeten. In der ersten Gruppe der Fälle dauerte der Stillstand der Zirkulation
stets weniger als 10 Minuten, ausnahmsweise bis 15, einmal 20 Minuten, In den
Todesfällen betrug er stets mehr, bis zu 1/2, ja 21/« Stunde. Hieraus folgt also,
dass nur dann Erfolg zu erwarten ist, wenn möglichst schnell eingegriffen und
die Zirkulation wieder in Gang gebracht wird. Ist das Abdomen bei der Operation
eröffnet, so verliere man keine Zeit mit anderen Mitteln, sondern massiere das
Herz sofort vom Zwerchfell. Daneben muss natürlich künstliche Atmung, oder
noch besser nach Laryngotomie Lufteinblasung vorgenommen werden. Schwieriger
liegen die Verhältnisse, wenn das Abdomen nicht offen ist. Hier ist die Frage
sehr schwer zu beantworten, ob man das Abdomen eröffnen und danach zur Herz-
massage schreiten oder sich auf die übrigen Mittel verlassen soll. Verf. neigt
jedoch zu diesem aktiven Vorgehen, weil es die grössten Aussichten bietet, den
schon sterbenden Menschen noch zu retten. —
In bezug auf die Diagnose der Sterilität hebt Josephson (183) folgendes her-
vor. Die beiden Eheleuten müssen untersucht werden. Der männliche in Kondom
aufgesammelte Same soll binnen zwei Stunden nach der Ejakulation untersucht werden.
Man hat auf die Frequenz und die Beweglichkeit der Spermatozoen und auf
Einmischung fremder Bestandteile acht zu geben. Mit Diagnose Oligo- und Neuro-
spermie sowohl als auch mit Diagnose männliche Sterilität soll man vorsichtig sein.
Die Untersuchung des Weibes fasst ausser der gewöhnlichen gynäkologischen Unter-
suchung auch einige andere Momente in sich ein: ob Koitus völlig normal aus-
geführt wird (in bezug auf die Potenz des Mannes), ob der Same in der Vagina
bleibt oder wieder ausfliesst; die Reaktion des Scheidensekretes soll geprüft werden,
ob sauer oder alkalisch; die Weite des Muttermundes und die Zugänglichkeit des
Cervixkanals soll mit der Sonde untersucht werden; Nachforschung vom Sperma-
tozoen im Fornix vaginae, in Cervix und in Corpus uteri zu verschiedenen Zeiten
nach Koitus.
Die allgemeine Konstitution ist sehr wichtig zu beobachten, Korpulenz, Chlorose,
Morbus Basedowii und alle die Momente, die ungünstig auf die Genitalorgane
(atrophische Zustände) einwirken können, Phthise, Diabetes, Leukämie, Myxödem.
chronische Vergiftungen mit Phosphor, Arsen, Alkohol und Morphium.,
In bezug auf die Therapie hebt der Verf. die Wichtigkeit von Nil Nocere
hervor, besonders bei gonorrhoischen Cervixkatarrhen. Ausser allen gewöhn-
56
Gynäkologie. Gynäkologische Operationslehre.
lichen Operationsmethoden muss man im Auge haben, dass eine jede gynäkologische
Krankheit eine Sterilitätsursache sein kann und dass mithin beinahe jede Behand-
lung einer gynäkologischen Krankheit direkt oder indirekt auf die Sterilität Ein-
fluss haben kann. (Silas Lindquist.)
Ill.
Gynäkologische Operationslehre.
Referent: Prof. Dr. H. W. Freund.
Instrumente.
Albers-Schönberg, Gymäkologisches Universalinstrumentarium. Fortschr. d. Rönt-
genstr. Bd. 18. Heft 4.
. Bacher, Gynäkologische Bestrahlungsbinde. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 13.
Blumreich, Neuerungen für das Studium der gynäkologischen Diagnostik. Münchn.
med. Wochenschr. Nr. 25. (,.Natürliches Phantom“, ein Leichenbecken mit allen
Beckenorganen, die ausgewechselt und durch Tumoren usw. ersetzt werden können.)
v. Borosini, Universalbruchband. Ebendas. Nr. 50.
Boxer, Zur Technik der Uterustamponade. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 21.
Cunnington, Uterine bougie introducer. Lancet. Nov. 9.
Czerwenka, Eine Nadelzange für gynäkologische Zwecke. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 12.
Czyborra, Ein neuer Apparat zur Anwendung strömender Heissluft, speziell für
gynäkologische Zwecke. Fortschr. d. Med. Nr. 31.
Dartigues, Vaginostat bivalve à poids. Presse med. Nr. 21.
Dubintschik, Ein neues Vaginalspekulum für die Heissluftbehandlung und die theo-
retische Begründung dieser Therapie. Wratsch. Gaz. Nr. 11. (Dubintschik empfiehlt
zu dem Hahnschen Apparat sein neues Spekulum. Das Wesentliche am letzteren
besteht in doppelten Glaswandungen, deren Zwischenraum luftlos gemacht worden
ist; dadurch wird die unliebsame Wirkung der heissen Luft auf Vagina und Vulva
vermieden. Eine Temperatur von 100—120 wird gut ertragen. Die heisse Luft wirkt
hyperämisierend, analgesierend und stark resorbierend.) (H. Jentter.)
Duke, Modified uterine cupper. Lancet. July 13.
Ehrlich, Chirurgisches Messer (Skalpell) mit doppelschneidiger Spitze. Münchn.
med. Wochenschr. Nr. 19.
Elliot-Blake, Retractor-forceps for minor surgery wounds. Lancet. March 16.
Fabbri, Ein neues bei Prolaps anwendbares Pessar. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Dez.
Frankenstein, K., Zur instrumentellen Dilatation des Introitus vulvae. Münchn.
med. Wochenschr. Nr. 1157. (Hohle Hegarstifte.)
Funke, Ein praktisches Instrument. Ebendas. Nr. 13. (Pinzette und Zange für
Michelsche Klammern in einem Instrument vereinigt.)
. Gelli, G., Un nuovo speeulum a valve mobili. (Ein neues Spekulum mit Auslösungs-
klappen.) La Gin. IX. Fase. 10. p. 308. Firenze. (Artom di Sant’ Agnese.)
Heinrich, A.. Neue Okklusiv-Spüldilatatoren zur Behandlung der weiblichen Harn-
röhrengonorrhoe. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 37.
Herschel, Apparat für Elektrovibrationsmassage. Ebendas. Nr. 21.
Holzapfel, Demonstration eines Bauchspekulums und von Haltern für Waschschalen.
Ebendas. Nr. 30. p. 1688.
— Weaschbeckenträger für Operations- und Verbandräume. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 35.
John, Ein neuer Cervixdilatator. Ther. Gaz. 1911. p. 685. (Von Hirst erfundener
Gummisack mit Manometer.)
20.
21.
22,
23.
Instrumente. Neue Öperationsmethoden. 57.
Jolly, Schraubstockspekulum; neuer automatischer Bauchdeckenhalter. Deutsche
med. Wochenschr. Nr. 43.
— Ein neuer Nadelhalter; Uterusdilatatorıum. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 4.
Joseph, Eug., Eine zur Kystoskopie verbesserte Blasenspritze. Berl. klin. Wochen-
schrift Nr. 39.
Krömer, Das Doppelluftkissen für den Operationstisch. Verh. d. deutsch. Naturf.-
Ges. Karlsruhe. II. Teil. 2. Hälfte. p. 242.
Lane, A new abdominal support. Lancet. March 9. (Leibbinde mit Aluminium-
platten.)
Mackenrodt, Unterbindungsnadel mit Fadenfänger zur Ausführung tiefliegender
Unterbindungen und Umstechungen. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 8.
Markow, Ein neuer gynäkologischer Sessel. Journ. akusch. i shensk. boles. April.
(H. Jentter.)
. Michelson, Instrumentensterilisator und Universalinstrumentiertisch. Münchn. med.
Wochenschr. Nr. 51.
Müller, A, Ein Massagetisch mit Beckenhochlagerung, zugleich Universaltisch für
die Untersuchungen und operativen Eingriffe des praktischen Arztes. Ebendas.
Nyström, Eine Saugspritze zum Betrieb mit einer Hand. Zentralbl. f. Chir. Nr. 51.
Ottow, Ein primitives Blasenphantom zu kystoskopischen Übungen. Zeitschr. f.
gyn. Urol. III. Heft 5. '
. Peacock, A suprapubic Drainage-Tube. Journ. Amer. Med. Assoc. Jan. 27.
. Perlsee, Ein Beitrag zur Uterusmassage. Prager med. Wochenschr. Nr. 27. (Doppel-
kolpeurynther.)
Petersen, E., Neues Okklusivpessar. Verh. d. deutsch. Naturf.-Ges. II. Teil. 2. Hälfte.
p. 247.
. Pettenkofer, Zur Behandlung der postoperativen Darmparese resp. Paralyse. Münchn.
med. Wochenschr. Nr. 45. (Sonde für elektrische Darmeinläufe.)
.Poduschko, Demonstration einer Modifikation der Wertheimschen Klemme für
die radikale Uteruskrebsoperation. Wratsch. Gaz. Nr. 15. Sitzungsber. der geb.-
gym. Ges. zu Kiew. (H. Jentter.)
. Roosen, Instrument zum aseptischen Katheterismus. Berl. klin. Wochenschr.
Nr. 41.
Saniter, Verbesserte Kugelzange. Ebendas. Nr. 38.
37. Schepelmann, Eine Ligaturklemme. Zentralbl. f. Chir. Nr. 23.
Sieber, Zur Heissluftbehandlung in der Gynäkologie. Münchn. med. Wochenschr.
Nr. 5. (Heissluftdusche „Föhn“ mit Zelluloidröhrenansatz.)
. Stankiewicz, C., Demonstration neuerer Instrumente für den Bauschchnitt, Dilata-
toren für die Bauchwunde von Ricard, Gosset, Faures Rahmen mit breitem
Löffel zum Abhalten der Därme, Bauchhöhlenlöffel von Polosson. Gyn. Sitzg. der
Warschauer Ärztl. Ges. vom 9. Febr. Przeglad chir. i gin. Bd. 7. Heft 3. p. 369. (Pol-
nisch.) (v. Neugebauer.)
Stidston, A new portable operating table. Lancet. March 30.
. Thöle, Metallstülpe für das Aufbewahrungsgefäss von Catgut — Kuhn. Deutsche
Zeitschr. f. Chir. Bd. 115. Heft 1/2.
. v. Tobold, Technische Neuheiten. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 18. (Blinddarm-
zange; Venenkompressor; Behälter zur sterilen Aufbewahrung von Spritzen und Ka-
nülen; Verbandstoffsterilisator.)
. Unger und Sturmann, Die Verwendung von Saugluft im Operationssaal. Arch.
f. klin. Chir. Bd. 98. Heft 1. (Saugvorrichtung mittelst Wasserstrahlpumpen oder
kleiner Maschinen, kann das Operationsfeld blutleer halten und Eiterherde entleeren.)
. Wise, A uterine-cervix tube. Lancet. April 6.
. Wolff, Max, Ein neuer elektrischer Miniaturscheinwerfer für Mikroskopie, wissen-
schaftliche Photographie und zur Beleuchtung von anatomischen Präparaten und
Öperationsfeldern. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 53.
Neue Operationsmethoden.
. Aubert, Über die Technik der zum Zweck einer Drainage ausgeführten Hvsterotomie
bei Laparotomien. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 11. (Das v. Tothsche Verfahren ist schon
1906 von Faure zitiert; Beuttner wendet es an.)
ER E
SE
8a.
10.
ll.
12.
13.
14.
15.
24.
Gynäkologie. Gynäkologische Operationslehre.
*Bazy et Chambard, Indications et résultats de l’hysterectomie par decollation
antérieure. Rev. de Gyn. Sept.
*Beckmann, W., Zur Technik der Blasenscheidenfisteloperationen. Zeitschr. f. Geb.
u. Gyn. Bd. 70. Heft 1.
*Bertolini, Endoperitoneale Verkürzung der runden Bänder nach den Methoden
von Webster-Franke, Menge-Stolz, Alfieri. Gyn. Rundschau. Heft 21.
Brochin, A propos de l’hysterectomie vaginale. Presse med. Nr. 50. (Bevorzugt
den vaginalen Weg.)
Brüno, Zur Technik der Wertheimschen Operation. Ein Fall von Uterussarkonı.
Wratsch. Gaz. Nr. 22. Sitzungsber. d. geb.-gyn. Ges. zu Kiew. (H. Jentter.)
Buzzi, Isteropexia indiretta per via laparotomica. L'Arte Obst. Nr. 3.
Child, An ideal abdominal incision for pelvic surgery in the female. Journ. Amer.
Med. Assoc. Jan. 13. (Suprasymphysärer Querschnitt. Der Pyramidalis wird nur
vom Rektus, nicht aber von der Linea alba abgelöst. Sonst kein Unterschied von den
üblichen transversalen Inzisionen.)
Coen, G., L’emisezione uterina come primo tempo della istero-ooforosalpingeetomia
addominale nelle annessiti. (Die Hemisektion des Uterus als erster Zeitabschnitt
der Hystero-oophoro-salpingectomia abdominalis bei Annexitis.) Atti della Soc. di
Östetr. e Ginec. Vol. 18. (Artom di Sant’ Agnese.)
Czerwenka, Ein Vorschlag zur Verhütung von Impfmetastasen im Paravaginal-
schnitt. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 11. (Czerwenka will nach der Umschneidung der
karzinomatösen Portio eine Gummikappe mit Schnürfaden überstülpen.)
*— Vaginale Fixation des Uterus nach abdominaler Köliotomie (Vesico-Vaginofixatio
uteri abdominalis). Ebendas. Nr. 12.
Delauney, A propos de lhystérectomie vaginale. Presse med. 20 Juill. (Delauney
verwendet jetzt die vaginale Methode für Myome geringer Grösse nur noch bei fetten
Frauen.)
Delbet, A propos de lhysteréctomie vaginale. Ebendas. Nr. 64. (Die vaginale
Totalexstirpation soll bei verbreitetem Karzinom gewählt werden und brachte Delbet
5% Mortalität und 12%, Heilungen. Bei günstigeren Verhältnissen operiert er vom
Abdomen aus. Bei Beckeneiterungen werden auch nur schwere Fälle vaginal operiert
(12 % Mortalität). Im ganzen hat Delbet für vaginale und abdominale Hysterekto-
mien 49%, Mortalität.)
Desfosses, La stérilisation des objets de pansement. Ebendas. Nr. 74. (Empfichlt
Temperaturen von 130° im Autoklaven.)
Dorsett, A simple operation for repair of the female perineum, based on the anatomy
of the parts. Journ. Amer. Med. Assoc. Sept. 28. (Quere Damminzision und Leva-
torennaht, die sich nicht wesentlich von ähnlichen Methoden unterscheidet.)
Fleischmann, Vaginale Korpusamputation und Korpusresektion. Zentralbl. f. Gvn.
Nr. 9. (Weist nach, dass das Verfahren von H. W. Freund stammt.)
*F]öel, Bemerkungen zu der Schubertschen Scheidenbildung und Bericht über einen
weiteren Fall. Ebendas. Nr. 24.
*v. Franque, Scheidenbildung aus dem Rektum nach Schubert bei angeborenem
Scheidenmangel. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. XXXVI. Ergänzungsheft. (Ein Fall.)
*Godwin, Intraperitoneal injections of oxygen during certain abdominal operations.
Brit. med. Journ. Sept. 14. Lancet. Sept. 21.
*(zoebel, Plastischer Ersatz des vorderen Teiles des Mastdarmrohrs durch die hintere
Scheidenwand. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 31.
Goffe, The principles involved in the operation for extrem cases of procidentia; an
operation for permanent relief. VI. Internat. Kongr. f. Geb.
*Hans, Die Flügelung des Uterus als Radikaloperation des Vorfalls. Zentralbl. f.
Chir. Nr. 16.
*Heile, Über Behandlung des Mastdarmvorfalles. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 13.
Hesse, Die Bedeutung der freien Netzplastik in der Bauchchirurgie. Russki Wratsch.
Nr. 39. (In der freien Netzplastik haben wir eine wirksame blutstillende Methode.
Das Hauptgebiet dafür ist die Leber- und Milzchirurgie. Die Vorteile dieses „lebenden
Tampons“ dort, wo es unmöglich ist, Nähte anzulegen, sind augenscheinlich. Die
Gefahr einer Nachblutung ist gleich Null. deswegen soll die völlige Schliessung der
Bauchhöhle angestrebt werden.) (H. Jentter.)
*Heusner, Über eine neue Operation der Retroflexio uteri. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 13.
Al.
32.
38.
39.
42.
43.
46.
41.
Neue Operationsmethoden. 59
*Hirst, An operation for prolapsus uteri without disturbance of anatomic relations
and without the necessity for abdominal section. Journ. Amer. Med. Assoc. March 23.
Hofbauer, Über plastischen Ersatz der Vagina. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 46.
(Unwesentliche Modifikation der Haeberlinschen Methode.)
. *v. Holst, Zur operativen Behandlung der Prolapse des Uterus Zentralbl. f. Gyn. Nr. 5.
*Jianu, Intraabdominale Myorrhaphie des Musc. levator ani bei Uterusvorfällen.
Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. XXXVI. p. 705.
*Juvara, De la création d’un vagin dans les cas d’absence congénitale par dédouble-
ment de l’espace intervesico-rectal suivi soit d’autoplastie par manchon cutané, soit
de transplantation intestinale. Rev. de Gyn. Nr. 51.
*Lampe, Über Verwendung von Kampferöl bei der Anlegung und Naht von Opera-
tionswunden. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 17.
*Lengemann, Ersatz der exstirpierten Harnblase durch das Cökum. Zentralbl. f.
Chir. Nr. 50.
Lopez, Traitement des prolapsus génitaux complets dans l’époque de la menopausis.
VI. Internat. Kongr. f. Geb. (68 Operationen nach Landau mit einem Todesfall.)
*\artin, Ed., Zur Anatomie und Technik der Levator-Fasziennaht. Arch. f. Gyn.
Bd. 97. p. 301.
Mc Arthur, Harnröhrenplastik beim Weibe. Zeitschr. f. gyn. Urol. III. Heft 3.
(Nach einer Plastik legte Mc Arthur an die Stelle des Sphincter urethrae ein Hodge-
pessar, das an einer auf ihm sitzenden vergoldeten Feder eine Pelotte trägt, die die
Urethra gegen den Arcus pubis drückt.)
*\ewman, Tracheloplasty. Surg., Gyn. and Obst. July.
. *Pankow, Die Behandlung der Retroversio-flexio uteri durch Verdoppelung der Liga-
menta rotunda. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 39.
*Paunz, Ein auf perinealem Weg mit der Entfernung en bloc des ganzen Genital-
apparates und Rektums erfolgreich operierter Fall von Scheidenkrebs. Ebendas. Nr. 16.
*Perthes, Zur Erleichterung der Naht beim queren Bauchschnitt. Zentralbl. f. Chir.
Nr. 37.
Rieck, Vaginale Korpusamputation und Korpusresektion. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 3
und 21. (Beschreibt das H. W. Freundsche Verfahren als eigene Operation. Guter
Erfolg bei Blutungen ohne völliges Aufheben der Menstruation. S. auch Fleisch-
mann, Nr. 15.)
*_ Die Extraperitonisierung vaginaler Bauchhöhlenoperationen. Monatsschr. f. Geb.
u. Gyn. XXXVI. p. 614. (Nicht klare Darstellung. Rieck scheint nach dem Para-
digma der Schautaschen Interpositio uteri vaginalis die Gebärmutter oder Opera-
tionsstümpfe nach allen möglichen Bauchhöhlenoperationen durch das geöffnete Spa-
tium vesico-uterinum in die Scheide einheilen zu wollen.)
. *de Rouville, De l’evidement systématique du moignon cervicale dans lhystérectomie
subtotale. La Gyn. Sept.
*Schubert, G., Zwei weitere Fälle von Scheidenbildung bei angeborenem Vaginal-
defekt. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 7. (Zwei weitere Fälle seiner früher beschriebenen
Methode: Bildung einer Scheide aus dem Rektum.)
Solms, Die Entlastung des Peritoneums postoperativ durch die Isolierung des opera-
tiven Wundgebietes durch die Isolierung der Adnexstümpfe. Münchn. med. Wochen-
schrift. Nr. 41. p. 2254. (Schon früher mitgeteilt.)
.Spinelli, P. G., Sul trattamento delle ferite del peritoneo. (Die Behandlung der
Peritoneumwunden.) Supplemento all’ arch. Ital. di Ginec. Napoli Anno XV. Fasc.
Nr. 12. (Artom di Sant’ Agnese.)
Spoerl, Eine Variation der üblichen operativen Behandlung der weiblichen Prolapse.
Ebendas. Nr. 18. (Spoerli nimmt an, dass, wenn man eine vordere Scheidenanfrischung
nach Raffung der Blase quer vernäht, derselbe Effekt geschaffen wird, wie bei der
Schauta-Wertheimschen Operation.)
. *Sprengel, Zur Erleichterung der Naht beim queren Bauchschnitt. Zentralbl. f.
Chir. Nr. 24.
*Stoeckel. W., Über die Bildung einer künstlichen Vagina. Zentralbl. f. Gyn. Nr. LL
v. Toth. Über die Technik der zum Zweck einer Drainage ausgeführten Hvystero-
tomien bei Laparotomien. Ebendas. Nr. 2 und 19. (N. auch Aubert, Nr. 1. — Nach
Adnexoperationen, die eine Drainage nötig machen, amputiert v. Toth den Uterus,
schneidet die hintere Kollumwand bis in die Scheide ein, drainiert hier durch und
vereinigt die Ligamentstümpfe über dem geschaffenen Kanal.)
60 Gymäkologie. Gynäkologische Operationslehre.
48. *Wagner, G. A., Zur Operation grosser Genitalprolapse. Ebendas. Nr. 28.
49. *Wakefield, The use of the continuous fixed laparotomy sponge. Amer. Journ. of
Obst. Oct.
50. Walcher, G. sen., Zur Technik der Vesikoventrifixur. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 27.
(Näht wie Werth die wundgemachte vordere Uteruswand median vollständig an die
Blase, schaltet also die Plica aus und verzichtet auf die eigentliche Ventrifixur.)
5l. *Watkins. Transposition of the uterus and bladder in the treatment of extensive
cystocele and uterine prolapse. Amer. Journ. of Obst. Febr.
52. Weinhold Bauchdeckenplastik. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 38. (Modifiziert.
jetzt, um den Nabel zu erhalten, seine Bauchdeckenplastik dadurch, dass er einen
zweizipfligen Lappen bildet, zwischen dessen Schenkeln der Nabel liegt.)
53. *White, George, Eine anatomische Operation zur Beseitigung der Cystocele. Amer.
Journ. of Obst. and Dis. of Wom. Febr.
54. Worall, The technique of securing the vessels in pelvic abdominal surgery. Journ.
of Obst and Gyn May. (Empfehlung isolierter Gefässligaturen.)
Zur Erleichterung der Naht beim queren Bauchschnitt machen Perthes (36)
und Sprengel (43) Vorschläge. Um ein Zurückweichen der Rekti zu verhüten,
spaltet Perthes nach Freilegen ihrer vorderen Scheide die Bauchwand und das
Peritoneum quer und vernäht auf einem in die Bauchhöhle eingeführten Finger die
Rekti mit ihrer vorderen Scheide oben und unten, dann werden die Muskeln quer
durchtrennt und später wieder vernäht. — Sprengel (43) legt zuerst eine feste
Matratzenaht durch die Linea alba, dickes Catgut, und knüpft sie sofort, wodurch die
Wundränder sich nähern. Nach der Naht des Peritoneums und der hinteren
Rektusscheide legt er Matratzennähte durch den Muskel und die vordere Rektus-
scheide. — Vor dem Bauchschnitt entfettet Lampe (29) die Haut des Operations-
feldes mit Äther und reibt sie dann kräftig mit 2°/o sterilisiertem Kampferöl ein.
Letzteres wird dann auch in die Inzision gegossen, überschüssiges aufgetupft; dies
geschieht noch einmal am Ende der Operation vor der Anlegung der Naht. Eine
Art „Einhüllung“ der Bakterien soll die Wirkung erklären. — Godwin (18) lässt
nach der Operation Sauerstoff über heisser Kochsalzlösung durch einen Trokar
in die Bauchhöhle einbringen zur Vermeidung von Adhäsionen und bei Peri-
tonitis tuberculosa und septica.
Wakefield (47) verwirft alle Einzeltupfer. Er heftet das eine Ende
eines sehr langen Gazestreifens innen an den Boden einer sterilen Gazetasche.
Operateur und Assistent haben je eine solche Tasche nahe dem Operationsfeld
liegen und ziehen fortdauernd neue Abschnitte der Gaze aus dem Beutel, um zu tupfen.
Bei Frauen im klimakterischen Alter mit chronischer Adnexentzündung
und Beckenperitonitis rät Czerwenka (10) den Uterus nach der ab-
dominalen Köliotomie vaginal zu fixieren. Von einem Pfannenstiel-
schnitt aus löst er die Adhäsionen, inzidiert die Plica vesico-uterina, schiebt die
Blase ab und legt das vordere Scheidengewölbe bloss. Hier näht er dann den
Fundus uteri fest, auf dessen hintere Wand die Blasenserosa aufgenäht wird.
Ähnlich verfährt Rieck (38).
de Rouville (39) nimmt an, daß im Cervixstumpf nach der Am-
putatio uteri myomatosi „oft“ infektiöses Material sitzt; er schneidet daher
regelmässig die ganze Schleimhaut samt dem submukösen Gewebe aus, wonach
allerdings nur ein dünner Schlauch übrig bleibt.
Die Hysterektomie führten Bazy und Chambard (2) nach Faure
aus: Beginn mit dem Abschieben der Harnblase, die sich nach dem Klemmen und
Anziehen der Lig. rot. in ihrer Mitte bequem abhebt; dann Perforieren des hin-
teren Blattes der Lig. lata, Befreien des Kollum, Unterbinden der Gefässe. Jetzt
folgt das quere Abtragen des Gebärmutterkörpers mit der Schere und darauf erst
die Auslösung und Entfernung der Adnexe. Indikationen sind schwere Adnex-
entzündungen, Myome und intraligamentäre Tumoren. Die leichte Lösung von
Adhäsionen bei dieser Methode, die übrigens mancher anderen ähnelt, ist schon
Neue Operationsmethoden. 61
mehrfach bervorgehoben worden. Die Autoren verfügen über 129 Operationen mit.
zwei Todesfällen.
Eine abdominale Retroflexionsoperation Alfieris teilt Berto-
lini (4) mit. Pfannenstielschnitt, Lösen von Adhäsionen. 3 cm vom Ansatz
entfernt wird der Peritonealüberzug des Lig. rot. längs eingeschnitten, und das
Band dort weit durchgeführt, bis es zwischen zwei Ligaturen durchschnitten werden
kann. Das periphere Ende zieht man durch eine Öffnung in der Mesosalpinx.
Ferner sticht man mit dem Messer einen 2—3 cm langen horizontalen Kanal in
die hintere Uterusfläche etwa bis zur Fundusmitte und führt das periphere Ligament-
stück auch hier durch, wo es dann durch Nähte befestigt wird. Das zentrale Ende
wird ans Lig. lat. genäht. — Pankow (34) durchschneidet die Lig. rot. etwa in
ibrer Mitte und fixiert das distale Ende am Uterus, das proximale am inneren
Leistenring. — Heusner (23) faltet die Lig. lata und vernäht sie an der hin-
teren Uteruswand. Auch die Lig. suspensoria werden gerafft, ebenso die infundi-
bulo-pelvica. In den ersten Tagen nach der zuerst ausgeführten Operation starke
Reizerscheinungen, Erbrechen und Meteorismus, der sich wiederholte, „anscheinend
durch Abknickung des Mastdarmes“. Ähnlich nach einer zweiten Operation
deser Art.
Prolapsoperationen. v. Holst (26) amputiert den Uterus, bedeckt
die Amputationsfläche aber nicht mit Peritoneum, sondern versticht die fort-
laufende Naht des Periton. pariet. hinten am Stumpf, der dann noch mit der
Bauchfaszie vernäht wird. — Hans (21) fügt zu der Kocherschen Exohyste-
ropexie die Exzision beider Tuben und, was überflüssig erscheint, eine „Flügelung“
der Gebärmutter. Er exzidiert nämlich einen Keil aus dem Korpus und näht
jeden der so entstandenen Flügel an die hintere Rektusfläche, die abpräparierte
vordere Sehnenplatte dieser Muskeln über den Üterusdefekt und schiebt ein
Drainrohr durch das Kavum in die Scheide — Jianu (27) führt die Leva-
torennaht vom Bauche her aus, indem er nach Ablösen der Blase von Uterus und
Scheide „bis in die Nähe der Vulva“ stumpf vordringt; die freiliegende Scheide
wird mittelst einiger Nähte gefaltet. Dann folgt das Annähen der Blase an den
Uterusfundus! Das alles ist aber nur bei grossen Cystocelen nötig. In ein-
facheren Fällen begnügt sich Jianu mit der Naht der Levatoren hinter der
Scheide. Dazu wird das Douglasperitoneum am Grund der Tasche eingeschnitten,
das Rektum abgeschoben. Die Levatoren werden bei starkem Anziehen des Uterus
freigelegt und aneinander gelegt. Dabei wird die Scheide mitgefasst, sie faltet sich
demnach. Bei Rektocele gehen die Fäden auch durch diese. Schliesslich folgt noch
die Verkürzung der runden Bänder. — Watkins (49) operiert ungefähr wie
Schauta mit der vorderen Interpostition, löst die Blase seitlich aber nicht ab,
und legt, entgegen andern, Gewicht darauf, den Fundus uteri möglichst nahe am
Introitus zu fixieren. Keilexzisionen aus dem Uteruskörper oder Portioamputationen
sind gegebenenfalls vorauszuschicken. Ausgezeichnete Abbildung gibt Watkins
bei. — Um die natürliche Verbindung der Harnblase mit dem Os pubis und dem
Arcus tendineus der Beckenfaszien wieder herzustellen, eröffnet White (51) bei
Cystocelen das Bauchfell abdominal seitlich von der Blase und verschiebt dieselbe
bis er den Fornix vaginae, der von unten her angedrängt wird, fassen kann. Er
heftet ihn an den Arcus tendineus. Vaginal ist die Operation schwierig und
wohl unsicherer. Es soll das Scheidengewölbe seitlich eingeschnitten werden, worauf
man nach mässigem Abschieben der Blase sich stumpf bis zur Spina ischii arbeitet
und die Vagina hier ans Bindegewebe heftet. Keiner dieser Eingriffe scheint zu
genügen. — Hirst (24) spaltet die vordere Vaginalwand, löst sie von der
Blase ab und amputiert die Porto, Wenn er dann 3—4 Nadeln durch die Basis
der Lig. lata und die vordere Korpuswand so hoch wie möglich anlegt und knüpft,
ohne das Bauchfell zu eröffnen, so ist es gewiss Glück, wenn die Ureteren und
andere wichtige Teile vermieden werden. Eine ausgedehnte Kolpoperineorrhaphie
schliesst sich an.
62 Gynäkologie. Gynäkologische Operationslehre.
Wagner (48) beschreibt eine an der Klinik Wertheim geübte Operations-
methode für grosse Prolapse, die in der Verpflanzung der uterinen Enden der
Sakrouterinligamente auf die vordere Cervixwand besteht. Das Korpus uteri wird
durch vorderen Scheidenschnitt herausgewälzt, die Lig. sacro-uterina nach Ein-
schneiden des Peritoneums hart am Uterus mobilisiert und durch ein Loch in den
Lig. lat. ebenfalls direkt am Uterus durchgezogen. Sie werden vorn tief unten am
Kollum gekreuzt und vernäht. Schliesslich folgt noch die Interpositio uteri und
eine Dammplastik. — Ed. Martin (33) teilt das Verfahren Bumms mit, das
sich nicht wesentlich von anderen Methoden der Levatorennaht, speziell von der
Heidenhains unterscheidet. Querschnitt nahe der Kommissur, Abpräparieren
eines Lappens, stumpfes Eindringen beiderseits bis zu den Levatorrändern, Ab-
drängen des Mastdarms, quere Vereinigung der Muskeln, wobei die ersten Nadeln
cin das Diaphragma urogenitale eingestossen werden und ein Hauptaugenmerk auf
die Raffung der Faszien gelegt wird.
Paunz (37) entfernte bei einer 51jährigen Frau, die an einem Ulcus car-
cinomatosum der hinteren Vaginalwand litt, das am Rektum adhärierte, letzteres
und den ganzen Genitalschlauch auf peritonealem Wege. Nach Umschneidung der
Scheide im Introitus wird die Analöffnung vernäbt. Sagittale Inzision vom hinteren
Analrand bis zum Sakrum, Entfernung des Steissbeins. Von dort aus wird Rektum
und Vagina ausgelöst und letztere von der Blase abgeschoben. Dann breite Er-
öffnung des Bauchfells und Vorstülpen der Gebärmutter samt Adnexen. Versorgung
der Ligamente und Loslösung der inneren Genitalien. Lockerung des absteigenden
Kolon, an dem der ganze Komplex hängt. Das Peritoneum wird an die Levatoren
genäht, das Diaphragma urogenitale rekonstruiert, das Rektum an die Haut und das
Sakrum fixiert. Endlich wird der Darm durchschnitten und die ausgelösten Organe
entfernt. Glatte Heilung.
In zwei Fällen von Mastdarmvorfall nähte H eile (22) die Portio vaginalis
mit einer doppelten Knopfnahtreihe an die vordere Rektalwand und interponierte
den Uteruskörper und die vordere Scheidenwand. Dann wurde eine vordere und
hintere Kolporrhaphie angefügt.
Bei einer grossen Mastdarmscheidenfistel, die nach einer vaginalen
Exstirpatio recti wegen Karzinom zurückgeblieben war, konnte Goebel (19) einen
plastischen Ersatz durch umgeklappte Lappen der hinteren Vaginalwand schaffen.
Beckmann (3) gibt an, dass man bei tiefer Spaltung der Ränder einer Blasen-
scheidenfistel die Blase von der Scheide so weit trennen kann, dass jede mit
Catgutknopfnäbten isoliert zu vernähen ist. Entspannungsschnitte in der Scheide
sind dabei oft vorteilhaft. Eine dünne Blasenwand vernäht man am besten in
zwei Etagen mit Lembertschen Nähten. Narbenstrikturen des Ureters müssen
vor der Operation längere Zeit durch Dilatation mit Hegarschen Stiften vor-
bereitet werden. Bei grossen Zerstörungen des Septum vesico-vaginale operiert
Beckmann nach Walkowitsch-Küstner und näht die angefrischte Fistel auf
die herabgezogene Cervix uteri, welch letztere er noch zweckmässig an das Periost
des Schambeins anheftet.
Einen Ersatz der exstirpierten Harnblase durch das Cökum
schaffte Lengemann (31). In der ersten Sitzung wurde Cökum und Colon
ascendens samt 30 cm Ileum ausgeschaltet und das proximale Ileumende ins Quer-
kolon eingepflanzt. Einige Wochen später zweiter Eingriff: Exstirpation der
Harnblase. Das ausgeschaltete Heumende wurde durch eine Öffnung im Peritoneum
nach abwärts gezogen und darauf die Ureteren in dieses Darmstück implantiert.
Seitdem G. Schubert eine brauchbare Methode der Scheidenbildung
aus dem Rektum angegeben hat, sind mehrere diesen Weg gegangen. Schubert (42)
selbst teilt zwei neue Fälle mit, v. Franque& (17) einen; Flöel (16) rät, die
Operation zweizeitig auszuführen, um einer Darmnekrose vorzubeugen. Der erste
Akt besteht in der Resektion des Steissbeins und dem Freipräparieren des herab-
zuleitenden Darmstückes; der zweite — nach zwei Tagen — in der Bildung der Vagina. —
Pathologie des Beckenbindegewebes. 63
Stoeckel (46) bildete einem 23jährigen Mädchen mit Defectus vaginae eine
Scheide ungefähr nach der Methode von v. Ott, indem er von unten her stumpf
einen Kanal herstellte und dann nach Laparotomie den Douglas durchbohrte, das
Peritoneum desselben an Fadenzügeln dort hineinleitete und den Bauch wieder
schloss. Dann wurden die Peritoneallappen bis an die äussere Haut gezogen und
angenäht. Eine vier Wochen lang fortgesetzte Tamponade verhinderte eine Ver-
engerung des Kanals nicht. Es bildete sich eine Rektalfistel, die aber spontan
heilte. Ein dauernder Erfolg wurde nicht erreicht. — In einem zweiten Falle .
brachte die Methode von Baldwin — Verpflanzen eines Dünndarmstückes — ein
befriedigendes Resultat. — Juvara (29) operierte ebenfalls nach Baldwin. In
einem Fall schuf er stumpf einen Kanal zwischen Blase und Mastdarm. Ein aus
der Hinterbacke genommener Hautlappen wird um einen dicken Hegarschen
Stift genäht und so — mit der blutigen Fläche nach aussen — in den neu-
geschaffenen Kanal gebracht, wo er durch Gaze angepresst wird.
Tracheloplastik nennt Newman (35) eine Exzision der Portio vaginalis.
Nach Dilatation und Ausschabung wird die Portio bilateral inzidiert, dae kranke
Gewebe wird ausgeschnitten und die Schleimhaut in die Inzisionsschnitte genäht.
IV.
Pathologie des Beckenbindegewebes.
Referent: Prof. Dr. Fritz Kermauner, Wien.
l. Abadie et Range, Deux cas de cyste du vagin d’origine Wolffienne. Annal. de gyn.
1909. Fervr.
2. *A\lamartine und Maurizot, Die genitalen Hypernephrome der Frau (Tumoren
des Ligamentum latum und des Ovariums vom Nebennierentypus). Revue de gyn.
Tome 18. Nr. 1. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 46. p. 1559. (Orangegrosser intraliga-
mentärer Tumor bei 56jähriger Frau mit myomatösem Uterus. Blase ergriffen, Iliakal-
gefässe umwachsen, so dass sie Teseziert werden mussten; Durchbruch ins Peritoneum.
Farbe des Tumors auf dem Schnitt schwefelgelb; zahlreiche Blutungen.)
3. *Albrecht, Hans, Über kongenitale Nierendystopie. Münchn. gyn. Ges. 16. Nov.
1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 5. p. 140. (Siehe Jahresbericht 1911 p. 76.)
4. *Alexander, Hugo, Über Beckensarkome im Kindesalter. Arch. f. Kinderheilk.
Bd. 58. p. 160. Inaug.-Diss. München. (Zusammenstellung von 18 Fällen; 16 Osteo-
sarkome darunter. 6 Knaben, 12 Mädchen. Die Beckenorgane werden verlagert,
komprimiert, aber selten vom Tumor direkt durchsetzt. Auch das Peritoneum bleibt
fast immer verschont. Mitunter ist hohes Fieber vorhanden.)
d Amann, Grosses Beckensarkom, vom Os pubis ausgehend, mit Blasenresektion ex-
stirpiert. Bayr. Ges. f. Geb. u. Gyn. in München. 7. Juli. Ber. Zentralbl. f. Gyn.
Nr. 37. p. 1224. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 590 (Vorläufig ein Jahr lang
rezidivfrei.)
6. *— Drei Fälle von Adenomyositis retrouterina. Ebenda. (Bei zwei Fällen Ausgang
vom Serosaendothel nachgewiesen.)
Arrou, Kvste hydatique du petit bassin. Soc. de chir. 3 juill. La Presse med. Nr. 56.
p. 591. (55jähriger Mann, seit einer Woche Schmerzen und Fieber. Oberhalb der
Symphyse zystischer Tumor, erst als volle Harnblase angesprochen. Punktion ergibt
Eiter. Extraperitoneale Inzision ergibt eine vereiterte Hydatide des Beckenbinde-
gewebes. Drainage. Heilung.)
=
ll.
12.
13.
14.
15.
l 5a.
16.
17.
18.
19.
20.
Gynäkologie. Pathologie des Beckenbindegewebes.
Aschheim, Retroperitoneales, gemischtzelliges Sarkom. Ges. d. Charité-Ärzte in
Berlin. 5. Dez.
Atkinson, Unusual form of perineal hernia. Brit. med. Journ. 1911. March 4. p. 493.
*Bauer, Siegfried, Über Tamponbehandlung und ihre Ausführung unter Anwendung
von Sulfoformöl. Zentralbl. f. Gen Nr. 20. p. 645. (Bauer glaubt, dass Stützwir-
kung und medikamentöse Wirkung in Betracht kommt. Es empfehlen sich daher
möglichst grosse Tampons. Statt der verschiedenen Glyzerinlösungen rät er Sulfo-
formöl (10 %, Sulfoform in Olivenöl). Den Tampon lässt er 2—3 Tage liegen, braucht
also zwischen zwei Menstruationen 6—8 Tampons. Erst nach Entfernung der Tam-
pons aus der Scheide bekommen sie an der Luft einen unangenehmen Geruch. Kein
Beschmutzen der Wäsche.)
Beddard, Oliver, Behandlung der Coceygodynie. Brit. med. Journ. April 13. Ref.
Deutsche med. Wochenschr. Nr. 18. p. 870. (Eine durch Sitzen auf harten Bänken
oder durch Radfahren aufgetretene Coccygodynie wurde durch Tragen einer (abge-
bildeten) Leibbinde, an der beim Sitzen die Tubera auf je einen Gummiring zu liegen
kamen, beseitigt.)
Bender, Sur un cas de phlegmon du ligament large. Soc. de gyn. et d’obst. de Paris.
Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 386. (Nichts berichtet.)
Bochenski, Über sub partu entstehende Hämatome des parametranen Bindegewebes.
Lwowski Tygodnik Lek. 1911. Nr. 39, 40. Ref. Gyn. Rundschau. Heft 23. p. 879.
(Sechs Stunden nach spontaner Erstgeburt hühnereigrosses Hämatom im Labium.
Tags darauf Tumor bis drei Finger unterhalb des Nabels. Hochgradige Anämie.
Fieber. Bei Inzision von unten wurden 34 Liter Blut entleert. Heilung nach neun
Wochen.) ?
Bonamy, M. R., Kyste hydatique du cul de sac posterieur. Soc. des chir. de Paris.
29. Nov. (30jährige Frau mit orangegrossem, retrouterinem Tumor, der zwischen den
Sakrouterinligamenten lag, in Adhäsionen eingebettet. Operation.)
*Borsuk, M., Hydrocele muliebris. Med. i kron. lek. 1911. Nr. 41—42. Ref. Zen-
tralbl. f. Gyn. Nr. 33. p. 1094. (l6jährige Virgo mit wurstförmiger Geschwulst, die
vom Leistenkanal in die rechte grosse Schamlippe reicht und seit einigen Monaten
Faustgrösse erreicht hat. Exstirpation. Die Geschwulst hat Sanduhrform; der farb-
lose Inhalt lässt sich nur schwer aus der einen Hälfte in die andere verschieben. Borsuk
nimmt an, dass der intraabdominale Teil aus im Lig. rot. verstreuten Zellen des Wolff-
schen Körpers, der inguinale aus dem offenen Proc. vagin. entstanden ist. Durch
Dehiszenz der Wände kam es zur Kommunikation.)
Bovin, E., Fall von Adenomyom des Lig. rotund. Verh. d. obst.-gyn. Sekt. d. Ges.
schwed. Ärzte. Hygiea. Nr. 4. (Silas Lindquist.)
Bretschneider, R., Beitrag zur Dystopie der Niere (Beckenniere). Arch. f. Gyn.
Bd. 98. Heft 2. (30jährige Frau, die vor drei Jahren eine schwere Geburt durch-
gemacht hat, wird bald nach Ausschabung (wegen vermeintlichen Abortus) unter-
sucht. Links neben dem Uterus unbeweglicher Tumor. Annahme einer Extrauterin-
schwangerschaft. Laparotomie. Der retroperitoneale Tumor wird exstirpiert und als
Beckenniere erkannt. Bretschneider empfiehlt häufigere Beachtung der palpa-
torischen Albuminurie. Sollte einmal versehentlich eine dystope Solitärniere exstir-
piert worden sein, so könnte man an Reimplantation mittelst der Carellschen Cefäss-
naht denken.)
— Beitrag zur Dystopie der Niere. Ges. f. Geb. u. Gyn. in Leipzig. 19. Febr. Zen-
tralbl. f. Gyn. Nr. 34. p. 1115.
*Brosz, Alexander, Fremdkörper im Parametrium. Gyn. Sekt. des k. ung. Äızte-
vereins zu Budapest. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 31. p. 1033. (Ein Teil einer Eein-
haarnadel wurde von der Patientin, die sich angeblich selbst untersuchen wollte, cin-
geführt. Plötzlicher Schmerz. Die Nadel blieb in der Scheide. Sechs Wochen Kranken-
lager mit Fieber. Nach dieser Zeit nahmen die Schmerzen zu. Die Nadel liess sich
von der Scheide aus fühlen; sie lag paravaginal. Mit einer Zange wurde sie samt der
Vaginalwand gefasst, fixiert und durch Einschnitt entfernt. Heilung.)
*Büsselberg, Ella, Beitrag zur Belastungstherapie in der Gynäkologie. Insug.-
Diss. Berlin. Ref. Zentralbl. f. d. ges. Therap. 1913. Heft 3. p. 142.
Caliri, Contributo allo studio della leucocytosi e della formula leucocitaria nelle suppu-
rationi pelviche e nella gravidanza extrauterina. Annali di ostetricia e ginccolosia.
1910. Nr. 4. Ref. Gyn. Rundschau. Heft 14. p. 534. (Hyperleukozytose geht den
übrigen klinischen Erscheinungen parallel. Eosinophilie ist prognostisch günstig. Bei
21.
22.
2
30a.
32.
33.
Pathologie des Beckenbindegewebes. 65
Extrauterinschwangerschaft mit starker Blutung findet sich eine bald vorübergehende
Leukozytose.)
*Cole, The Müllerian origin of some broad ligament cysts. The Journ. of Obst. and
Gyn. of the Brit. Emp. Nr. 5. (Die walnussgrosse Zyste dürfte wohl eine Parovarial-
zyste sein. Ein Zusammenhang mit der Tube ist jedenfalls nicht erwiesen. Ref.)
Commandeur, Fibrome du ligament large suppure au cours d'une infection puerpé-
rale. Reunion obstetr. et gyn. de Lyon. 16 Dec. Zit. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn.
1913. Bd. 37. p. 402.
Coryllos, L’incision transversale sus-pubienne en gynécologie. Revue de gyn. Nr. 4.
*Csohany, J., Riesenmyom. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 31. p. 1036. (48jährige Frau,
neun normale Geburten; letzte vor acht Jahren. Bis zum Proc. xiphoides reichende
zystische Geschwulst; keine Beschwerden. Annahme eines Kystoms. Die Operation
ergab ein intraligamentäres Myom von 13,250 g Gewicht. Heilung.)
Czvyvborra, Ein neuer Heissluftapparat für gynäkologische Zwecke. Gyn. Ges. in
Breslau. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 372. (Siehe Fortschritte der Medizin.
— In der Diskussion gibt Fuchs den Scheidenthermophoren und der direkten Pelvi-
thermie den Vorzug.)
Daszkiewicz, Echinococcus des Cavum Douglasii und des linken Eileiters. Przeglad
Lek. 1910. Nr. 16. p. 242. Ref. Gyn. Rundschau. Heft 4. p. 156.
*Daude, Otto, Die konservative und operative Behandlung der Frauenkrankheiten
im Bade. Med. Klinik. Nr. 27. p. 1112. (Die Radioaktivität der Bäder wird heute
nicht mehr so übertrieben eingeschätzt wie noch vor kurzem. Auch die übermässig
heissen Bäder sind verlassen; zweckmässiger ist eine mittlere Temperatur (36—38 ° C).
Die chemische Zusammensetzung ist von grossem Einfluss, wenn auch die Haut an-
geblich wenig resorbiert. Bei Moorbädern empfiehlt sich mittlere Dichte und nicht
zu grosse Hitze. Der chemische Reiz auf die Hautgefässe setzt bedeutende Zirku-
lationsänderungen. — Auszuschliessen sind akut entzündliche Prozesse, grosse Körper-
schwäche, Tuberkulose, Hämoptoe, Arteriosklerose, nicht kompensierte Herzfehler.
Solbäder sind kontraindiziert bei Aufregungszuständen und im Klimakterium. Ihr
Erfolg lässt sich mit den Moorbädern nicht vergleichen. Kohlensaure Bäder und kohlen-
saure Stahlbäder wirken als kräftiger Hautreiz auf den Gesamtorganismus. Auch
hier dieselben Kontraindikationen. Massage, Belastung, sogar Elektrizität, Liege-
kuren werden kurz behandelt, operatives Eingreifen ist in besonderen Fällen (Abortus,
Extrauterine, Ileus, Appendizitis) nötig, sonst aber vom Bade-Ärzt zu vermeiden.)
Davidson, L. K., Zur Kasuistik der Tumoren der runden Mutterbänder. Kiew
1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 33. p. 1094. (Bei 40jähriger Frau ein 1 kg schweres
Uterusmyom entfernt. Dasselbe bestand aus drei grossen und ca. 30 kleinen Knoten.
Beide Lig. rot. mit mehreren Knoten bedeckt. Die Fasern der Ligamente gehen auf
die Knoten über.)
. *Descomps, Die Blutstillung bei Operationen am Uterus und an den Adnexen. Arch.
mens. d’obst. et de gyn. Fevr. (Anatomische Untersuchung über Gefässversorgung
mit instruktiven Abbildungen.)
. Dietrich, A., Fötales Sarkom. Verh. d. deutsch. path. Ges. 1910. (Retroperitonealer
Tumor mit massenhaften Metastasen bei achtmonatlicher Frucht.)
Eberle, Ein Fall von Echinococcus des Femur, des Hüftgelenks und der Becken-
knochen. Wratsch. Gaz. Nr. 48. Sitzungsber. der Naturf.- u. Ärzte-Versamml. an
der Universität Tomsk. (H. Jentter.)
. Emrich, Über Kolpotomie bei Beckeneiterung. Bayr. Ges. f. Geb. u. Gyn. 7. Juli.
Münchn. med. Wochenschr. Nr. 35. p. 1933. (Unter 143 Fällen sind 49 Parametritiden
von der Scheide aus eröffnet worden. Auszuschliessen sind Fälle, die so ungünstig
liegen. dass Nebenverletzungen möglich erscheinen.)
*Erdheim, Sigmund, Über Wismutintoxikation bei Behandlung nach der Methode
von Beck (Chicago). Wiener klin. Wochenschr. Nr. 20. p. 749. (Empyem eines neun-
jährigen Knaben mit Wismutsalbe behandelt.)
Exner, A., Über Perinealhernien. Arch. f. klin. Chir. Bd. 98. p. 897. (Bei offenem
Hiatus des Sakralkanals Defekt im Beckenboden. Plastik.)
. *Fairbairn, John S., Ein Fall von Beckentumor, bedingt durch eine spinale Meningo-
cele. Journ. of Obst. and Gyn. 1911. July. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 7. p. 218.
(18jährige Patientin mit Tumor im kleinen Becken, der als Dermoid oder Tumor des
Beckenzellgewebes angesehen worden war. Bei der vaginalen Operation erweist er
sich als Meningocele sacralis anterior. Tod nach zwei Monaten an eitriger Meningitis.
Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1912. ò
ano meng ep a Web ` e ih, e ep e
n em
35.
36.
39a.
40.
41.
Gynäkologie. Pathologie des Beckenbindegewebes.
Verf. rät, diese Tumoren bei Beckentumoren differentialdiagnostisch in Erwägung zu
ziehen.)
Falgowski, Wladislaus, Über entzündliche Adnexerkrankungen einschliesslich der
Parametritis. Sammelreferat. Gyn. Rundschau. Heft 8. p. 340.
Finsterer, Echinococcus in der hinteren Rektusscheide und im Douglas. Sitze.
der k. k. Ges. der Ärzte in Wien. 29. Nov. Wiener klin. Wochenschr. Nr. 49. p. 1959.
(46jähriger Mann aus Dalmatien, bei dem schon in der Militärdienstzeit ein Leber-
echinococcus festgestellt worden war, bemerkte seit einiger Zeit eine Geschwulst in
der Unterbauchgegend. Leber verbreitert, grobhöckerig. Neben dem Manubrium
sterni fünfkronenstückgrosse, fluktuierende Stelle. Links unter dem Rippenbogen
runder beweglicher Tumor; ein zweiter, doppelfaustgrosser in der linken Unterbauch-
gegend, fluktuierend, mit nur undeutlichem Hydatidenschwirren. Im kleinen Becken
daneben ein dritter Tumor. Auch im Douglas ein die vordere Mastdarmwand vor-
wölbender Tumor. Wahrscheinlichkeitsdiagnose Echinococcus. Zunächst in Lokal-
anästhesie mediane Laparotomie. Der grosse Tumor sass breitgestielt an der vorderen
Bauchwand. Bei der Ablösung riss er ein und entleerte Tochterblasen. Exstirpation.
Wundbett reicht bis auf die Kuppe der Harnblase. In derselben Sitzung wird in Nar-
kose der Milztumor freigelegt. Die Milz selbst enthielt mehrere kleine Zysten. Wegen
der sehr festen Verwachsungen nur Vorlagerung. Nach 12 Tagen wurde der vorgelagerte
Tumor eröffnet, zahlreiche abgestorbene Blasen entleert. Zunächst fieberhafter Ver-
lauf. Vier Wochen nach der ersten Operation wird der Beckentumor auf parasakralem
Wege operiert (Hochenegg). Rescktion des Steissbeins und letzten Kreuzbein-
wirbels, Spaltung der Faszie. Nachdem das Rektum beiseite gedrängt worden, wölbte
sich eine pralle, fluktuierende Geschwulst vor. Auch hier konnte erst nach Einreissen
und Entleerung von Tochterblasen der ganze Sack entfernt werden. Tamponade.
Heilung. — Finsterer erwähnt einen von Hochenegg 1903 operierten Echinococcus
des grossen Netzes, sowie einen von Lorenz 1903 demonstrierten Echinococcus des
Ligamentum latum. Die Lokalisation im Peritoneum und speziell im Douglas ist sehr
selten; Frangenheim hat 1908 10 Fälle zusammengestellt. Finsterer empfiehlt
die leicht ausführbare parasakrale Operation vor allem deshalb als die allein berechtigte
Methode, weil die Gefahr der Aussaat im Peritoneum wegfällt.)
Fischer, B., Ausgedehnte Varizen im Nervus ischiadicus bei Wöchnerinnen. Ärztl.
Verein in Frankfurt a.M. 10. Febr. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 15. p. 838.
. Firfarow, Echinococcus des geraden Bauchmuskels. Wratsch. Gaz. Nr. 45. Sitzungs-
bericht d. geb.-gyn. Ges. zu Tomsk. (Verf. fand in der Literatur von 1899—1912
nur 251 Fälle. Er gibt die Krankengeschichte eines Falles.) (H. Jentter.)
Foges, Wechselbeziehungen zwischen Genital- und Flexurerkrankungen. Med. Klinik.
1911. Nr. 47.
*Forssner, Hj., Fall von einem zum Rektum sich erstreckendem Adenomyom. Hyg.
1911. Nr. 12.
— Fall von retroperitonealer Kolossalgeschwulst. Verh. d. obst.-gyn. Sekt. d. Ges.
schwed. Ärzte. Hygiea. Nr. 2. (Exstirpation einer Mischgeschwulst von 9 kg. Ge-
nesung.) (Silas Lindquist.)
Franke, Carl, Über die Anthrakose retroperitonealer Lymphdrüsen und die Möglich-
keit direkter Metastasen von den Brustorganen zu diesen Drüsen. XNaturhistorisch-
med. Verein zu Heidelberg. 7. Mai. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 27. p. 1520.
(Unter 20 Fällen fanden sich 15 mal anthrakotische Drüsen an der Art. cocliaca, fünfmal
am unteren Rande des Pankreas, zweimal noch tiefer, an den lumbalen Drüsen. Die
mesenterialen Drüsen: waren frei. Der Staub (Bakterien, Tumorelemente) gelangt
offenbar auf direktem Wege dorthin; die Annahme retrograder Verschleppung ist
überflüssig.)
*— Parametritischer Abszess mit Durchbruch beiderseits durch das Foramen ischia-
dicum in die Regio glutaea. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 10. p. 457. (31jährige VII para,
die bereits in der Geburt gefiebert hatte, musste wegen hochgradiger Erregungszustände
am 11. Tage p. p. in die psychiatrische Klinik abgegeben werden. Das Fieber hielt
an. Untersuchung nicht möglich. Nach ca. vier Wochen Schwellung der linken Ge-
sässhälfte mit Fluktuation und rechts undeutliches Infiltrat. Inzision. Entleerung
grosser Eitermengen. Der eingeführte Finger kam in das Foramen ischiad. majus.
Schwierige Nachbehandlung der noch immer sehr unruhigen Patientin. 14 Tage da-
nach wegen neuerlichen Ansteigens des Fiebers Inzision rechts, wo das Infiltrat stark
zugenommen hatte. Auch hier war das For. ischiad. zu tasten. Heilung. Im Eiter
42.
43.
ECH
48.
49.
Al.
Pathologie des Beckenbindegewebes. 67
Streptokokken; im Scheidensekret waren zu Beginn der Erkrankung hämolytische
Streptokokken gefunden worden. Franke glaubt, dass der Durchbruch durch das
For. ischiad. dadurch begünstigt worden sei, dass Patientin längere Zeit im Dauerbad
gehalten wurde; die ständige Kompression der Gesässgegend habe gefehlt.)
*Frankl, O., Adenomyoma ligamenti rotundi bei Uterus bicornis unicollis myomatosus
Gyn. Ges. in Wien. 12. Dez. 1911. Ref. Gyn. Rundschau. Heft 14. p. 541. Zentralbl.
f. Gyn. Nr. 20. p. 650. (45jährige Frau. Klinische Erscheinungen erst seit vier Wochen.
Kindskopfgrosser empfindlicher Tumor. Laparotomie. Starke Verwachsungen. Ab-
szesse. Schwierige Operation. Tod am nächsten Tag. Linke Niere und linker Ureter
fehlen. Das rechte Horn des Uterus schmal, im linken ein faustgrosses Myom. Beide
Lig. rot. sehr dick, am rechten eine linsenförmige Anschwellung, welche sich mikro-
skopisch als Adenomyom erweist. Die Drüsenschläuche hängen alle untereinander
zusammen.)
Friedmann, Ernst, Ein Fall von retroperitonealem Myxolipom. Inaug.-Diss.
München.
Fries, Beckenechinococcus bei Schwangerschaft im myomatösen Uterus. Med. Verein
in Greifswald. 8. Dez. 1911. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 12. p. 580. (39jährige
Erstgebärende kam im fünften Monat wegen rechtsseitigen Ovarialtumors zur Opera-
tion. Der stark verwachsene, teilweise intraligamentäre Tumor wurde exstirpiert.
Er erwies sich als Echinococcus. Gleichzeitig wurden zwei Myome enukleiert. Schwan-
gerschaft ungestört. Eosinophilie bestand nicht. Serologische Untersuchung nicht
vorgenommen.)
*Füth, Erfordert die auf das Rektum übergreifende Adenomyositis die Darmresek-
tion? 84. Vers. deutsch. Naturf. u. Ärzte. Münster. Ref. Gyn. Rundschau. Heft 22.
p. 839. (Darmresektion ist nicht nötig. Nach Entfernung des Uterus geht der Tumor
und die Stenose des Darmes zurück.)
Genau, Etude des kystes dermoides presacro-coccygiens. These. Nancy 1911.
. Georgiewsky, Intrauterine Injektionen bei eitrigen Prozessen im parametranen
Bindegewebe. Wratsch. Gaz. Nr. 14. Sitzungsber. der geb.-gyn. Ges. zu Tomsk.
(Erfolg in einem Falle von eitriger Parametritis. Georgiewsky erklärt ihn durch
die leichte Resorption der Lösung [sehr bald wird Jod und Speichel gefunden], sowie
durch lokale Wirkung aufs Parametrium.) (H. Jentter.)
Girard, Kyste sereux (non hydatique) retroperitoneal. Soc. med. Genève. 9 Nov.
1911. Revue med. de la Suisse rom. 1911. p. 837.
Gminder, Kindskopfgrosser, solider Tumor. Ärztl. Verein zu Essen-Ruhr, 26. März.
Berl. klin. Wochenschr. Nr. 24. p. 1157. (Diagnose war auf festsitzendes Dermoid
gestellt. Nach Eröffnung der Bauchhöhle Uterus und Adnexe frei gefunden. Der
Tumor sitzt links retroperitoneal, auf dem Beckenboden. Ausschälung sehr blutreich.
Der Ureter war verdrängt. Wundverlauf kompliziert durch Thrombose der linken
Kruralis. Es handelte sich um ein Fibrosarkom, das wahrscheinlich vom Periost des
Kreuzbeins ausgegangen ist.)
Goldberg, F. H., Über Beckenbrüche unter Berücksichtigung ihres Einflusses auf
die Erwerbsfähigkeit. Inaug.-Diss. Leipzig. Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 46.
p. 2532. (Bericht über 20 Fälle mit Gutachten und Schiedsgerichtsurteilen.)
Gussakow, L., Echinococcus retrocervicalis extraperitonealis als Hindernis der
Spontangeburt. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 28. p. 924. (Bei 29jähriger Frau faustgrosse,
wenig bewegliche Geschwulst vor dem Kreuzbein. Schwangerschaft ungestört. Bei
der Geburt schien die Geschwulst stärker in das Becken hereingedrückt zu werden.
Operation von der Scheide aus. Beim Versuch der Ausschälung wurde sie eröffnet;
es entleerten sich Tochterblasen. Der Sack selbst wurde austamponiert. Geburt
abgewartet. Nach dreimaliger Pituitringabe Zange. Wochenbett afebril. Täglicher
Wechsel der Gaze. Ende der dritten Woche wurde die Kapsel gefasst und extrahiert.
Heilung. Gussakow empfiehlt dieses Verfahren gegenüber dem Kaiserschnitt als
das schonendere.)
. *Henkel, Demonstration eines Myoms. Naturwiss.-med. Ges. zu Jena. 28. Juli.
Münchn. med. Wochenschr. Nr. 42. p. 2312. (Kindskopfgrosser Tumor einer 5l jährigen
Frau. von der vorderen Cervixwand ausgehend, hinter der Blase intraligamentär ent-
wickelt. Die Blase wurde so stark verdrängt, dass die Bauchhöhle in Nabelhöhe er-
öffnet werden musste. Der Uterus dabei retroflektiert. Die Adnexe im Douglas ver-
lötet.)
*Herczel, Retroperitoneale Lymphzyste. Budapester k. Ärzteverein. 11. März 1911.
5*
52,
53.
59.
60.
61.
62.
Gynäkologie. Pathologie des Beckenbindegewebes.
Ref. Wiener med. Wochenschr. Nr. 4. p. 282. (Exstirpation, Heilung. Inhalt 9 Liter
Flüssigkeit.)
Hörmann, Albert, Seltene klinische Erscheinungen einer Beckenbindegewebszyste
(Epidermoidzyste). Münchn. Gyn. Ges. 23. Mai. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36.
Heft 6. p. 727. (50jährige Frau bemerkt seit längerer Zeit eitrigen Ausfluss, besonders
bei Anstrengungen, schubweise. Bei der Untersuchung ergoss sich Eiter in dickem
Schwall. Tumorartige Verwölbung der hinteren Scheidewand. Retrovaginaler, prall-
elastischer, kleinkindskopfgrosser Tumor mit kleiner Fistelöffnung. Spaltung und
Tamponade. Da die Sekretion nicht nachlässt, mühsame Exstirpation. Mikrosko-
pische Untersuchung: infiltriertes Bindegewebe, Plattenepithel, Riesenzellen. Deutung
unsicher. Nicht unwahrscheinlich eine Zyste des Wolffschen Ganges, möglicher-
weise Dermoidzyste der Kreuzbeingegend oder Rest des Schwanzdarmes, bezw. des
Canalis neurentericus.)
Hirsch, Albert, Über das Vorkommen doppellichtbrechender Lipoide in lipomatös
verdickten Mesenterien und Mesenteriallipomen. Inaug.-Diss. München,
Hofmeier, Verkalktes Myom. Demonstration in der Fränk. Ges. f. Geb. u. Frauen-
heilk. 11. Nov. 1911. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 1. p. 53. (Hühnereigrosser,
steinharter Tumor zwischen Uterus und Rektum, durch hintere Kolpotomie entfernt.
Wegen der Verwachsungen war nicht zu entscheiden. ob der Tumor extra- oder intra-
peritoneal gelegen war.)
Jellinghaus, A case of true ligamentous inruptured tubal pregnancy of 8 month.
Transact. of the New York Acad. of Med. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35.
Heft 6. p. 776.
Jochel, Chana, Über ein Neuroepitheliom der Sakralgegend. Inaug.-Diss. Giessen.
Jones, H. M., Ein Fall von Neuroma ganglionare des Mesenteriums. Lancet. Nr. 4634.
June 22. Ref. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 30. p. 1433.
*Jung, Retroperitoneales Myom von 121, Pfund Gewicht. Med. Ges. in Göttingen.
4. Juli. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 50. p. 2387. (öljährige Patientin, seit 11%
Jahren in der Menopause. Verdrängungserscheinungen seitens des Darmes und des
Zwerchfelles. Ausschälung des Tumors. Jung erörtert die Aussichtslosigkeit der
Röntgenbehandlung in solchen Fällen.)
Kamann, Kleinapfelgrosses Fibrom des Ligamentum latum. Freie Vereinigung
mitteldeutsch. Gyn. 28. April. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 29. p. 954. (Zufälliger Befund
bei Laparotomie wegen beiderseitiger Adnexerkrankung. Kein Zusammenhang mit
dem Uterus.)
Kindt, Fritz, Ein Fall von retroperitonealem Sarkom bei einem 1';,jährigen Kinde.
Inaug.-Diss. Kiel.
Kolbe, Oskar, Sarcoma ossis ilei. Inaug.-Diss. München.
*Kotzulla, Otto, Heinrich Zur Chirurgie der tiefen Beckendrüsen. Deutsche
Zeitschr. f. Chir. Bd. 119. Heft 1—2. p. 55. (Die Angaben basieren auf Mosts Unter-
suchungen an Neugeborenen und Erwachsenen. Die oberflächlichen Lymphknoten
der Inguinalgegend liegen vor der Faszie, um die Mündung der Vena saphena; die wich-
tigsten auf der Fascia cribrosa. Über den M. sartorius reichen sie nicht hinaus, wohl
aber über das Leistenband hinauf. Zahl durchschnittlich 7—8, schwankt zwischen
6 und 12. Mit Bartels kann man nur zwei Gruppen unterscheiden: schräg gestellte,
in Kettenform geordnet, oben und senkrecht gestellte unten. Die Injektion aller
Drüsen von einem Quellgebiete aus gelingt beim Erwachsenen nicht. Bei Erkran-
kungen können aber doch alle beteiligt sein wegen der Anastomosen. Die tiefen Drüsen
unterhalb der Faszie erhalten die Lymphe zum Teil aus den oberflächlichen, zum Teil
jedoch auch direkt aus den tiefen Lymphgefässen des Penis oder der Klitoris. Durch
die Rosenmüllersche (eventuell mehrere) Drüse im Schenkelkanal, oder an dieser
vorbei geht der Strom zu den tiefen Beckendrüsen. Oberhalb des inneren Schenkel-
ringes liegen 1—3 Lymphoglandulae suprafemorales. Von da lateral und medial von
der Art. die hypogastrischen und iliakalen Lymphknoten. — Bei Tumoren ist die
Entfernung der oberflächlichen Drüsen nicht genügend. Kotzulla führt zwei Rezidive
der tiefen Drüsen nach Vulvakarzinom an. Als Methode empfiehlt sich das Vorgehen
von Sprengel (Längsschnitt, Durchschneidung des Ligamentum Pouparti, in Becken-
hochlagerung extraperitoneales Vorgehen). Kocher (Schnitt oberhalb des Pour-
partschen Bandes) oder die eingreifendere Methode von Lennander, die mit Längs-
und Schrägschnitt und Zurückklappen der Muskeln ganz ausgezeichnete Übersicht
gewährt.)
e
67.
Pathologie des Beckenbindegewebes. 69
*Kousminn, S. J., L’échinocoque des organes génitaux internes de la femme. 1. Con-
grès internat. de pathol. comparée. Paris. 17—23 Oct. La Presse med. 23 Oct. Nr. 86.
p. 868. (Kousminn hat in 10 Jahren unter 30 000 ambulatorischen und 3500 statio-
nären Kranken sieben Fälle von primärem Echinococcus des Genitales gesehen. Dia-
gnose im allgemeinen unmöglich. Häufig ist das Genitale sekundär in Mitleidenschaft
gezogen, der primäre Sitz in der Leber, der Milz, dem Netz ete. Die Operation gibt
keine schlechten Resultate, schützt aber nicht vor Rezidiven.)
. Kreuter, E., Praktischer Wert der Komplementbindung für die klinische Diagnose der
Echinokokken. Beitr. z. klin. Chir. Bd. 76. Heft 3. (Die Reaktion ist nicht absolut
zuverlässig, aber doch ein wertvolles diagnostisches Hilfsmittel.)
*Kreuter, E., Die Serodiagnostik der menschlichen Echinokokkeninfektion. Ergebn.
d. Chir. u. Orthop. Bd. 4. p. 183.
Kroph, Viktor, Echinococcus des weiblichen Genitales. Gyn. Ges. Wien. 12. März.
Zentralbl. f. Gyn. Nr. 52. p. 1763. (4ljährige Nullipara, seit vier Jahren in der Meno-
pause. Seit acht Jahren Zunahme des Leibes, in letzter Zeit Schmerzen. Laparo-
tomie. Ausgedehnte Verwachsungen. Rechts und links vom Uterus kindskopfgrosse
intraligamentäre Tumoren. Der linke bis unter die Flexur entwickelt; rechts reicht
ein zweiter, ebenso grosser bis unter das Cökum. Ausserdem multiple bis orangen-
grosse Zysten um den Uterus. Rechte Tube frei; die linke verdickt, geht in den Tumor
über. Der rechte Ureter liegt in Schwielen zwischen den beiden rechtsseitigen Tumoren,
ist auf Kleinfingerdicke erweitert. Totalexstirpation. Tod an Sepsis. Mikroskopisch
liess sich die typische lamellöse Struktur der Wand erkennen; keine Skolices. Kroph
glaubt, dass die Infektion durch direkte Einwanderung vom Anus und Durchwande-
rung der Keime durch die Darmwand erfolgt ist.)
Küttner, Demonstration eines Fibrosarkoms des Beckenausganges, vom Periost
ausgehend. 84. Versamm]. deutsch. Naturf. u. Ärzte. Münster i. W. Ref. Wiener
klin. Wochenschr. Nr. 45. p. 1815.
*Lewicki, Einige Worte über die Therapie der entzündlichen Zustände der Adnexe
und Parametrien. Lwowski Tygodnik Lek. 1911. Nr. 15. Ref. Gyn. Rundschau.
Heft 24. p. 911. (Jodnachweis im Speichel, wenn Jod in die Scheide eingebracht wurde.
Aus wässeriger Lösung, eventuell Zusatz von Olivenöl lebhafte Resorption. Bei Ver-
arbeitung in Butyr. Cacao, Jodvasogen verzögerte, bei Jothion bessere Resorption,
bei Verwendung von 10°, Glyzerinlösung überhaupt kein Jod nachweisbar. Da
wässerige Lösung allein die Scheide mazeriert, empfiehlt Lewicki als Vehikel für
das Jod Olivenöl.)
. Liepmann, W., Vibrationsmassage bei der Behandlung von Fraucnleiden. Therap.
Monatshefte. 1910. Nr. 1.
*_ Atlas der Operationsanatomie und ÖOperationspathologie der weiblichen Sexual-
organe mit besonderer Berücksichtigung des Ureterverlaufes und des Suspensions-
und Stützapparates des Uterus. Berlin, S. Karger.
. *— Das Trigonum urogenitale in seiner klinisch operativen Bedeutung. Berl. klin.
Wochenschr. Nr. 37. p. 1758. (Liepmann vertritt ähnlich wie die im vorigen Jahres-
berichte genannten französischen Autoren mit Entschiedenheit den Standpunkt, dass
Diaphragma pelvis und Trigonum eine physiologische und chirurgische Einheit bilden;
jede gegenseitige Abgrenzung ist nur unnatürlich. Die Faserzüge des Transversus
perinaei sind teils ausstrahlende Levatorfasern, teils solche vom Sphincter ani ext.
Die Kreuzung der verschiedenen Muskeln am Damm müsste man als Centrum muscu-
lare bezeichnen. Die praktische Schlussfolgerung daraus: eine streng analytische
Nahtmethode am Damm hat überhaupt keine Berechtigung. Bei jeder umfassenden
Naht wird eine Levatornaht gemacht.)
Lüer, Martin, Zwei Fälle von vereitertem, retroperitoneal gelegenem Echinococcus.
Inaug.-Diss. Greifswald 1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 1093. (Im ersten Falle lag
der Tumor in der rechten Regio iliaca dicht oberhalb des Poupartschen Bandes sub-
peritoneal; im zweiten fanden sich zwei Säcke; der eine, mehr nach der Wirbelsäule
zu, in der Gegend des unteren Nierenpoles liegende wurde erst bei einer Nachoperation
gefunden. Drainage, Heilung. Die retroperitonealen Echinokokken sind sehr selten.)
. *Magnusson, G. (Reykjavik), 214 Echinokokkenoperationen. Beitr. z. Path. u.
Therapie der Echinokokken-Krankheit. Arch. f. klin. Chir. Bd. 100. Heft 2. p. 293.
(Umfassende Darlegung des in 20 Jahren von ihm in Island beobachteten Echino-
coccusmateriales. Unter 169 operierten Fällen war als Sitz bestimmt worden von
solitären Echinokokken Netz 1, Fossa iliaca 1, Ligamentum latum 1, Beckenhöhle 2;
70
74.
75.
76.
(KÉ
78.
79.
80.
81.
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84.
86.
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Gynäkologie. Pathologie des Beckenbindegewebes.
bei multiplen Echinokokken war das Becken 15mal mitbeteiligt (gegenüber 13 mal
Leber allein, 14 mal Leber nebst anderen Teilen der Bauchorgane), einmal Perforation
des vereiterten Echinococcus in die Harnblase mit Ausgang in Heilung.)
Maiss, Echinococcus. Breslauer gyn. Ges. 31. Nov. 1911. Deutsche med. Wochen-
schrift. Nr. 13. p. 627. (Laparotomie. Zahlreiche Blasen, welche teils in der Bauch-
höhle, teils retroperitoneal gelegen waren.)
Mansfeld, O., Retrorektaler Tumor als Geburtshindernis. Gyn. Sekt. des k. ung.
Ärztevereins zu Budapest. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 31. p. 1035. (III para, letzte spon-
tane Geburt vor sechs Jahren. Seit zwei Monaten wiederholt Katheterismus nötig.
61, Stunden nach dem Blasensprung mit Fieber aufgenommen; Dehnungserscheinungen.
In der Blase dickflüssiger eitriger Harn. Im Becken ein elastischer Tumor, der die
hintere Scheidenwand und das Rektum gegen die Symphyse drängt. Perforation
des Kindes. Der Tumor lag subperitoneal über der Levatorplatte. Weitere Beob-
achtung durch fünf Monate liess erkennen, dass der Tumor nicht gewachsen war. Keine
Beschwerden; deshalb wurde vorerst von einer Operation abgesehen.)
Martin, Ed., Zur Anatomie und Technik der Levator-Fasziennaht. Arch. f. Gyn.
Bd. 97. p. 301.
— Der Haftapparat der weiblichen Genitalien. II. Teil. Der Prolaps. Berlin, S. Karger.
— Beckenbodendefekt nach Operation eines Vulvakarzinons. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn.
1911. Bd. 66. p. 669.
Martin, Hans, Über einen Fall von Echinococcus alveolaris des Beckens als Geburts-
hindernis. Inaug.-Diss. Jena 1911.
Martini, Rut sarcomi primitivi del connettivo pelvico. Annali di ostetr. e ginecol.
1910. Nr. 12. Ref. Gyn. Rundschau. Heft 15. p. 571. (Ausgedehntes primäres, klein-
zelliges Spindelzellensarkom des Beckenbindegewebes, das neben der Scheide bis an
den Damm als ein grosser Tumor vorgedrungen war. Ausschälung leicht. Nach acht
Monaten wurde ein ausgedehntes Rezidiv operiert, nach weiteren sieben Monaten
Tod an neuem Rezidiv. Auch die Rezidive hatten Uterus und Adnexe frei gelassen,
aber die oberste Schicht von Blase und Rektum infiltriert.)
Mazet, Intraligamentäres Uterusfibrom mit Entfaltung des Mesocolon iliacum und
Mesorektum. Lyon. med. Nr. 20. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. Nr. 5. p. 192. (Das
Fibrom geht links hinten gestielt vom Uterus aus, zuerst intraligamentär, dann das
hintere Blatt des Lig. latum entfaltend und reicht ins Mesokolon und Mesorektum
bis tief unter die Douglastasche herab. Totalexstirpation. Drainage nach der Scheide,
Peritonisierung.)
Meyer, Hellmut, Zwei Fälle von Aktinomykose des Cökunis. Inaug.-Diss. München.
Michl, V., Über Gelatineanwendung bei akuten und chronischen, besonders bei pyämi-
schen Eiterungen. Wiener med. Wochenschr. Nr. 26. p. 1763. (Konstatiert Besse-
rung des Allgemeinbefindens, Temperaturerniedrigung, Aufhören der Schüttelfröste ete.,
Anwendung per os in Geleeform.) š
Minervini, Raffaele, Cisti da echinococco del ligamento largo dell’ utero. Giorn.
intern. delle szienze med. Anno 33.
Mohr, L.. Intraligamentärer Ovarialtumor. Gyn. Ges. in Breslau. 11. Juni. Monats-
schrift f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 366. (62jährige Frau mit Schmerzen rechts und
Blasenbeschwerden. Nabelhernie; bis in Nabelhöhe reichender prallelastischer Tumor
rechts. Operation sehr schwierig. Der intraligamentär liegende Tumor reisst ein.
Tod am 15. Tag. Bei der Sektion fanden sich mehrere (metastatische) Knoten in der
Leber und einer in der Zwerchfellkuppe. Alle enthielten gelblichen, fettigen Brei.
Im Ovarialtumor (Dermoidbrei mit Haaren) eine Struma ovarii. Der Knoten am
Zwerchfell bestand aus Muskelfasern, Bindegewebe und leberzellenähnlichen Zellen.
In der Diskussion meint Heimann, dass es sich möglicherweise um Metastasen eines
Cholesteatoms der weichen Hirnhäute handelt.)
Moschcowitz, Ein Fall von Chorivepitheliom des breiten Mutterbandes. Proceed.
of the New York pathol. soe, 1910. Nr. 7—8. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 13. p. 412.
(46 jährige Multipara. Letzte Geburt vor sieben Jahren. Seit einem Jahr Zunahme
des Leibes. Orangengrosser Tumor im linken Ligamentum latum, ohne Zusammen-
hang mit Uterus und Adnexen. Tod an Lungenmetastasen.)
*\Wüller, R. Lọ, und W. Dahl, Die Beteiligung des vegetativen Nervensystems an
der Innervation der männlichen Geschlechtsorgane. Deutsch. Kongr. f. inn. Med.
16.—18. April. Ref. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 18. p. 874. (Das Nervengeflecht
um Prostata und Samenblase erhält Zuleitungen durch die Rami communicantes
89.
9l.
9la.
92.
93.
Pathologie des Beckenbindegewebes. 71
lumbales vom Lendenmark und die Nervi erigentes vom Sakralmark. In beiden Ab-
schnitten der Medulla finden sich Gruppen von kleinen, anscheinend vegetativen
Funktionen dienenden Ganglienzellen. Reizung der ersteren Nerven bedingt Vaso-
konstriktion und Kontraktion der glatten Muskulatur der Samenleiter und -Blasen,
Reizung der letzteren, Vasodilatation und dadurch Erektion. In der Gehirnrinde
sind wahrscheinlich keine besonderen Zentren für Genitalfunktionen.)
*\agavo, M., und O. Nakayama, Über die Stenose bezw. Obliteration der linken
Vena iliaca an der Einmündungsstelle in die Hohlvene. Deutsche med. Wochenschr.
Nr. 16. p. 749. (Angeregt durch einen zufälligen Obduktionsbefund haben die Autoren
98 Männer, 84 Frauen und 8 fötale Leichen untersucht. Sie fanden die Stenose der
linken Vena iliaca bei Männern nur in 3,06 %, bei Frauen in 27,38 95; vollkommene
Obliteration bei 1 Mann und bei 10 Frauen. Vor dem 20. Lebensjahre kam der Zu-
stand nie zur Beobachtung. Die Mehrzahl der Frauen hat Geburten überstanden.
Es ist sehr wohl möglich. dass die Vene zwischen viertem Lendenwirbel und der schwan-
geren Gebärmutter komprimiert wird. Anatomisch fand sich fibröse Verdickung der
Intima; mitunter auch Kalkablagerung, selbst thrombotische Auflagerung, ja fibröse
brückenartige Verwachsung der Venenwände. Media und Adventitia zeigten keine
Veränderung. Das einseitige Ödem der Beine in der Schwangerschaft dürfte damit
zusammenhängen. Als Kollateralbahn wird die Vena lumbaris ascendens benützt.)
Neu, Semiuterus sinister rudimentarius mit komplettem Nierendefekt der gleichen
Seite. Mittelrhein. Ges. f. Geb. u. Gyn. 17. Nov. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. 1913.
Bd. 37. p. 382. (Schwangerschaft im dritten Monat. Die rechte Niere dystopisch,
hvdronephrotisch, war als intraligamentärer Ovarialtumor gedeutet worden.)
*\ikoloff, Phlegmon of the pelvis or broad ligament. Echo med. 1911. XV. Ref.
The Brit. med. Journ. Jan. 20. Epitome of current med. literature. p. 7. (Systema-
tische Behandlung von Geschichte, Anatomie, Symptomen und Therapie.)
. Norris, Charles C., Complete laceration of the pelvic floor. The Amer. Journ. of
Obst. and Dis. of Women and Childr. Vol. 65. June. p. 993. Disk. dazu p. 1024. (121
komplette Dammrisse aus einem Zeitraum von 11 Jahren zusammengestellt. 14 Fälle
sind schon vorher von anderer Seite operiert worden, einer sogar sechsmal. Ein Fall
bei jungem Mann, dem seinerzeit bei der Operation eines Anus imperforatus der Sphinkter
verletzt worden war. 119 primäre Heilungen, zwei Eiterungen. Technik: Submuköse
Naht im Rektum, sorgfältige Isolierung der Sphinkterenden und isolierte Naht mit
Catgut. In der Diskussion weitere Besprechung technischer Fragen.)
*\üssenfeld, Puerperale Parametritis, Demonstration in der Krakauer gyn. Ges.
14. Nov. 1911. Ref. Gyn. Rundschau. Heft 4. p. 166. (Abszess an der äusseren Fläche
des Oberschenkels. Der eigentliche parametritische Abszess hatte die Darmbein-
schaufel angefressen.)
— Fall von puerperal entstandenem perimetritischem Abszess, welcher vordrang bis
an die Aussenseite eines Oberschenkels und dort von einem Arzte inzidiert wurde.
Später eine grössere Operation in der Klinik, wobei sich herausstellte, dass ein grosser
Teil einer Hüftbeinschaufel zum Sequester geworden war durch Nekrose. Przeglad
Lekarski. Nr. 7. p. 126. (Polnisch.)
*\urck, Die Verwendung der heissen trockenen Luftdusche in der Gynäkologie.
Russki Wratsch. 1911. Nr. 13. Ref. Gyn. Rundschau. Heft 13. p. 501. Zentralbl.
f. Gyn. Nr. 47. p. 1598. (Zusammenstellung. Empfehlung des Föhnapparates, dessen
schmerzstillende Wirkung besonders gelobt wird.)
*Oehlecker, Schussverletzung. Ärztl. Verein in Hamburg. 19. Dez. 1911. Münchn,
med. Wochenschr. Nr. 1. p. 54. (Ein kleines Mädchen mit Bauchschuss, sechs Stunden
nach der Verletzung operiert. Vier Dickdarmverletzungen übernäht, zwei Dünn-
darmverletzungen (Resektion); ausserdem war die Arteria ovarica und Art. iliaca ext.
durchschossen und blutete. Ligatur; Heilung.)
. Oliver, Multilokulärer Echinococcus im linken Ligamentum latum. Schwanger-
schaft. Lancet. I.
. Panitzer, H. O., Angiom des Uterus, der Blase und des Ligamentum latum. Verh.
d. amer. Vereinig. von Geb. u. Gyn. 24. Jahresversamml. Sept. 1911. Ref. Zentralbl.
f. Gyn. Nr. 7. p. 211. (Grosses Angiom, das zu Blasen- und Uterusblutungen geführt
hatte. Operation.)
. Patel, Spontanruptur einer intraligamentären Ovarialzyste bei Beginn der Narkose.
Lyon med. Nr. 34. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. Nr. 6. p. 219. (53jährige Frau, seit
einem Jahr in der Menopause, bis in Nabelhöhe reichende intraligamentäre Ovarien-
12
97.
98.
99.
100.
101.
102.
103.
104.
Gynäkologie. Pathologie des Beckenbindegewebes.
zyste, am Tage vor der Operation festgestellt. Am anderen Tage ist der Tumor ver-
schwunden. In der Bauchhöhle blutig-seröse Flüssigkeit. Der Zystensack hat eine
kleine Öffnung.)
Penkert, Zwei Präparate von Hydrocele muliebris der rechten Inguinalgegend. Verein
der Ärzte in Halle a. S. 30. Okt. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 52. p. 2892.
*Pick, Ludwig, Das Ganglioma embryonale sympathicum (Sympathoma embryo-
nale). Berl. klin. Wochenschr. Nr. 1 u. 2. p. 16 u. 67. (Ein 21% jähriges Mädchen
hatte seit Y, Jahr Harnbeschwerden. In der letzten Zeit konnte der Harn nur tropfen-
weise entleert werden. Seit kurzer Zeit Ausfluss aus der Scheide und Schwellung am
äusseren Genitale; Obstipation. Das ganze Becken von einem die Symphyse über-
ragenden, höckerigen Tumor ausgefüllt, das Rektum fest eingemauert. Stuhlent-
leerungen bleistiftdünn. Sektion: Kein Aszites. Der Tumor reicht bis in die Höhe
des dritten Lendenwirbels. Blase und Rektum an sich frei, aber verdrängt und kom-
primiert. Die zahlreichen, sehr bunt gefärbten Knoten umgreifen Aorta und Vena
cava und die rechte Niere (offenbar Lymphknotennetastasen). Die grosse Masse
des Tumors entspricht dem Uterus. Linke Adnexe frei; rechts ein Knoten zwischen
Ovar und Tube durchgewuchert; auch im rechten Ovar selbst Metastasen. Eben-
solche in der Scheide, auf dem parietalen Bauchfell und in der rechten Niere. Der
Gebärmutterkörper ist ganz in den Tumor aufgegangen (10 : 8 cm Grösse), der 4 mm
lange unterste Cervixabschnitt frei. Histologisch fand sich eine kleinzellige, alveolär
gebaute Neubildung. Zwischen den Kernen ein feinstes Fasernetz. Die Alveolen
stellenweise länglich, walzenförmig. Vielfach Blutungen und Nekrosen. Stellenweise
Bau wie bei den sog. Peritheliomen, radiäre Anordnung um kleine Blutgefässe. — Das
Ganglioma embryonale sympathicum oder Sympathoma embryonale ist nach L. Pick
eine Geschwulst des Kindesalters, zum Teil schon als kongenitale Neubildung, selten
bei Erwachsenen (2 unter 18 Fällen). Überwiegend ist die Lokalisation in den Neben-
nieren. Sie hängt mit der Genese zusammen, die nach J. H. Wright auf den Sym-
pathikus weist. Die Geschwulst reproduziert alle histologischen Eigentümlichkeiten
der embryonalen Frühstrukturen in den sympathischen Ganglien in fast verblüffender
Ähnlichkeit: chromatinreiche Sympathogonien, Anordnung in alveolären Gruppen
oder Rosetten, mit zentralem Gewirr von Nervenfasern. Die Geschwulst ist sehr bös-
artig; allein die multiple Lokalisation muss nicht durch Metastasen erklärt werden;
die grosse Verbreitung der Sympathogonien im Körper lässt ein fast. ubiquitäres pri-
märes Vorkommen möglich erscheinen. Sicherlich gehören manche der sarkomatösen,
alveolären, karzinomartigen Geschwülste, namentlich des Kindesalters, hierher.)
*Platzer, S., Die Behandlung der Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane
mit Moorbädern. Budapesti Orvosi Ujság. 1911. Nr. 2. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 47.
p. 1598. (Resultate aus 13jähriger Praxis als Kurarzt. Gute Erfolge bei nicht eitrigen
Exsudaten.)
Plew, H., Fall von Beckensarkom mit Metastase in der linken Manıma. Berl. klin.
Wochenschr. Nr. 18.
Pollosson et Murard, Multiple Hydatidenzysten im Abdomen und Beckenraum.
Lyon med. Nr. 3. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. Nr. 7. p. 250. (35jährige Multipara
bemerkt seit fünf Monaten Zunahme des Leibes und in letzter Zeit rötlichen Ausfluss.
Annahme einer mehrkanımerigen Ovarialzyste. Laparotomie. Das Peritoneum durch-
setzt von einer Unmenge von Zysten, ebenso der Beckenraum. Eine grössere an der
Hinterfläche des Uterus. Der linke Ureter wurde auf lange Strecke freipräpariert,
vom Darm 45 cm reseziert. Ligamenta lata durch Zysten entfaltet. Subtotale Ex-
stirpation des Uterus. Alle Zysten zu entfernen war unmöglich, auch Peritonisie-
rung konnte nur partiell ausgeführt werden. Ausgangspunkt unbestimmbar.)
*Prochownik, L., Zur Pelvithermie. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 20. p. 639. Diskussion
dazu ebenda Nr. 24. p. 780. (Die Flatausche Methode der Durchwärmung des Beckens
hat Prochownik in 25 Fällen angewendet. und er ist damit sehr zufrieden. Die Be-
handlungsdauer scheint kürzer zu sein als bei anderen Methoden; sie wird den Frauen
vielfach selbst überlassen. Anwendung täglich, je drei Stunden, mit Pause am vierten
Tag. Stromverbrauch gering. Die Temperatur steigt lokal auf 39—40 °.)
Poulain, J., Sigmoiditis et infection des organs génitaux internes de la femme.
Arch. gen. Chir. 1911. Nr. 1 u. 2. (Beziehungen zwischen Sigmoiditis und Adnex-
erkrankungen.)
Psaltoff, Vereiterter anteuteriner Echinococcus. 24, franz. Chir.-Kongr. Revue
de chir. 1911. Nr. 11.
107.
108.
109.
110.
lll.
112.
113.
114.
120.
Pathologie des Beckenbindegewebes. 73
Puppel, Ernst, Die Appendizitis, ihre Beziehungen zur Gynäkologie und Geburts-
hilfe. Sammelreferat. Gyn. Rundschau. Heft 5. p. 180.
*Rendu, A., Puerperaler Beckenabszess; Durchbruch in die Blase; Entleerung des
Eiters, durch Massage befördert; Heilung. Lyon med. 1910. Nr. 43. Ref. Zentralbl.
f. Gyn. Nr. 16. p. 525. (Kystoskopische Untersuchung während der Massage. Die
Heilung erst nach fünf Monaten eingetreten.)
*Renisch, Hermann, Ein Beitrag zur Adenomyositis uteri et recti. Zeitschr. f.
Geb. u. Gyn. Bd. 70. Heft 2. (31jährige Nullipara. Hinter der Portio dem Scheiden-
gewölbe aufliegend ein kleinapfelgrosser, harter, etwas empfindlicher Tumor, der sich
nicht verschieben lässt. Annahme einer bösartigen Neubildung; abdominale Total-
exstirpation, unter Mitnahme eines fünfmarkstückgrossen Teiles der vorderen Mast-
darmwand. Mikroskopisch: in fibrös verdicktem Gewebe adenomartige Wucherungen,
die von der Douglasserosa abgeleitet werden. Renisch empfiehlt Probeexzision und
eventuell Abrasio. Wird eine Adenomyositis gefunden, genügt die Entfernung ohne
Resectio recti.)
Rinne, Retroperitoneales Lipom. Freie Vereinigung der Chir. Berlins. 13. Nov. 1911.
Deutsche med. Wochenschr. Nr. 8. p. 388. (Mannskopfgrosses Lipom bei 35jähriger
Frau, im Mesenterium entwickelt, mit der rechten Niere verwachsen. Ablösung, wobei
das erweiterte Nierenbecken einriss.. Der Teil mit dem Riss wird in einen Lumbal-
schnitt gelagert. Harn fliesst dauernd aus der Fistel. Deshalb nach ca. vier Monaten
neue Operation. Heilung.)
Ross, Mac Pherson, Ausgetragene intraligamentäre Schwangerschaft. Transact.
of the New York Obst. Soc. March. 1911. Gyn. Rundschau. Heft 11. p. 432. (3800 g
schweres Kind per laparotomiam entwickelt. Bei Lösung der Plazenta schwere Blu-
tung. Im Wochenbett Phlebitis im linken Bein, sonst glatter Verlauf.)
Rusche, Heinrich August, Über Beckenluxationsfrakturen. Inaug.-Diss. Bonn.
Salin, M., Fall von paravaginalem Tumor. Verh. der schwed. geb.-gyn. Ges. 27. Jan.
1911. Hygiea 1911. Nr. 3. Gyn. Rundschau. Heft 17. p. 659. (27jährige Frau, vor
fünf Jahren an Ovarialzyste operiert. Retroperitonealer, durch Laparotomie ent-
fernter Tumor, der links neben der Scheide tief ins Becken reicht. Einkammerige
Ovarialzyste.)
Schaeffer, O., Lipomatöse Geschwülste der Leistengegend des Weibes. 84. Vers.
d. Naturf. u. Ärzte in München. Ref. Gyn. Rundschau. Heft 22. p. 848. (Überfaust-
grosser Tumor, erst in einer Schwangerschaft beobachtet, wuchs mit jeder Schwanger-
schaft und wurde in jeder Menstruation grösser und empfindlich.)
Schlank, Josef, Intraperitoneales Fibrom des runden Mutterbandes. Przeglad
Lek. Nr. 19. p. 343. Ref. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 29. p. 1390. (Operation.
Der Tumor war 4820 g schwer.)
*Schmidt, O., 692 Fälle von Fehlgeburt. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. Heft 5.
p. 515. (Bei einem kriminellen Abortversuch konnte mittelst Röntgenaufnahme die
abgebrochene Spitze einer Hartgummispritze, die ins Parametrium gestossen war,
nachgewiesen werden.)
. Schroth, Paul Gerhard, Ein Fall von primärem Fibromyom des rechten Ligamen-
tum latum. Inaug.-Diss. Jena 1911.
. *Schütz, Wilhelm, Zwei Fälle von Blutung aus Varizen des Musculus psoas. Inaug.-
Diss. Kiel.
. Seitz, Zahlreiche Echinococcusblasen, entstammend einem Fall von Echinococcus
des Beckenbindegewebes. Demonstration in der Fränk. Ges. f. Geb. u. Frauenheilk.
11. Nov. 1911. Münchn. med. Wochenschr. 1911. Nr. 1. p. 53.
. — Myom des Ligamentum rotundum. Fränk. Ges. f. Geb. u. Frauenheilk. 11. Nov.
1911. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 1. p. 53.
. *Sellheim, Hugo, Obligate und fakultative Befestigungsmittel der Eingeweide im
Bauche. Gyn. Rundschau. Heft 20. p. 739. (Der Bauchsitus wird erhalten durch
gegenseitige lebendige Anpassung von Bauchwand und Eingeweiden, welche sich stets
so beeinflussen, dass der Druck annähernd atmosphärisch bleibt. Positive und nega-
tire Schwankung des Muskeltonus (Luciani) sind dazu Bedingung. Wenn diese
„obligate“ Befestigung unter pathologischen Verhältnissen oder z. B. bei der Geburt
versagt, dann kommen die geweblichen, ‚fakultativen‘‘ Befestigungsmittel in Frage.
Bei bleibender Insuffizienz der ersteren werden sie natürlich mit der Zeit auch in-
suffizient.)
*Sgalitzer, Max, Über Fistelbehandlung mit Beckscher Wismutpasta. Wiener
74
121.
12la.
122.
123.
Gynäkologie. Pathologie des Beckenbindegewebes.
klin. Wochenschr. Nr. 20. p. 740. (Literatur. Die eigenen Erfolge sind nicht ungünstig,
wenn auch vielfach nur temporär, bei tuberkulösen Knochen- und Weichteilfisteln.
Maximum der Anwendung 30 ccm einer 33 °%igen Pasta. Zu vermeiden sind Injek-
tionen in Brust- und Bauchhöhle, in Gelenke oder grosse Abszesshöhlen. Beim Auf-
treten der ersten Vergiftungserscheinungen (Stomatitis, Mundpflege) sofortige Er-
öffnung und Entleerung.)
*Sieber, H., Zur Heissluftbehandlung in der Gynäkologie. Münchn. med. Wochenschr.
Nr. 5. p. 254. (Der neue Apparat besteht aus einem Zelluloidspekulum mit Zu- und
Abfluss, welches durch Metallschlauch mit einem Föhnapparat verbunden ist. der
Temperaturen bis 80° erzeugt. In der Scheide ist die Temperatur nur etwa 4—5 °
niedriger. Zelluloid hat den Vorteil, dass es sich kaum erwärmt. Die Anwendung
ist sehr bequem, die Kosten geringer als bei anderen Apparaten.)
Skrjabina, Ein seltener Fall von Riesenganglioneurom des retroperitonealen Zell-
gewebes. Journ. akusch. i shensk. boles. März. (18jährige Virgo. Durch die Bauch-
decken wird ein grosser, unbeweglicher Tumor palpiert. Laparotomie; der retroperi-
toneal gelegene Tumor wird enukleiert, wobei die Vena cava lädiert wird (sie wird
mit vier Seidennähten geschlossen). Ein grosses, bei der schwierigen Enukleation
zertrenntes Gefäss erweist sich als Art. iliaca communis: die beiden Enden werden
mit Etagennähten vereinigt und nach Ssadowsky peritonisiert, wonach in der Femo-
ralis der Puls wieder palpierbar wird. Die Wundhöhle wird tamponiert. Langsame
Genesung. Die Geschwulst erwies sich als Ganglioneurom. (Gewicht 3 Pfund.) In
der Literatur fand Skrjabina 37 Fälle.) (H. Jentter.)
Soli, Un caso di fibromioma della porzione extraabdominale del legamento rotondo.
La gin. mod. 1911. V. Nr. 4.
*Sprengel, Klinische Beiträge zu den diffusen entzündlichen Erkrankungen des
Retroperitoneums und ihre Stellung zur Peritonitis. Arch. f. klin. Chir. Bd. 100.
Heft 2. p. 382. (I. Vereitertes retroperitoneales Hämatom, entstanden nach sub-
kutaner Leberquetschung; bei der Laparotomie wohl der retroperitoncale Prozess
erkannt, nicht aber seine Ursache. I. Cholangitische Phlegnione. Trotz Eröffnung
Sepsis. IlI. Retroperitoneale Gasphlegmone nach Lungenschuss. Dabei wird eine
Gasphlegmone nach Momburgscher Blutleere (Westermann) erwähnt. IV. und
V. Abszess nach Pancreatitis acuta. VI. Magenkarzinom mit ausgedehnter Drüsen-
infiltration. Paranephritische Prozesse können anscheinend mit Transsudation, viel-
leicht auch mit Exsudat im Peritoneum einhergehen; ein VII. Fall bei 48 jähriger
Frau, der im ganzen recht unklar blieb, wird so gedeutet. Doch steht Sprengel
selbst dieser Deutung noch skeptisch gegenüber und meint, dass vielleicht ein infar-
zierender Prozess am Darm übersehen worden sei. In einem nebenbei erwähnten
Abszess im Cavum Retzii eines Kindes konnte er den Eiter bei der Laparotomie durch
das Peritoneum durchschimmern sehen und doch blieb letzteres frei. — Die Genese der
retroperitonealen Eiterungen nach Appendizitis ist noch nicht klar. Die Ansicht, dass der
Eiter immer den Lymphbahnen folge, ist nicht haltbar; und eine ursprünglich retroperi-
toneale Lagerung des \Vurmfortsatzes wird überhaupt abgelehnt. Am wahrschein-
lichsten ist primäre Verlötung des Appendix mit dem wandständigen Peritoneum
und Durchschwärung desselben. Sekundär kann der retroperitoneale Abszess in sel-
tenen Fällen auch wieder in den Peritonealraum durchbrechen (Fall VIII). Fall IX
ist eine aus dem Becken aufsteigende paraproktitische Phlegmone bei einer 60 jährigen
Frau. Die Symptome waren 14 Tage nach einer Schenkelhalsfraktur aufgetreten,
offenbar von einem dabei gleichzeitig entstandenen Hämatom des Beckenbodens aus-
gehend. Auch hier war gleichzeitig Peritonitis, offenbar zum Schluss entstanden,
nachgewiesen worden. Ein anderer Fall, ebenfalls bei einer älteren Frau von einer
ulzerösen Proktitis ausgehend, wird erwähnt; es war das Exsudat als paraappendiziti-
sches angesprochen worden. Die genaue Diagnose ist sehr schwierig, ebenso die Unter-
scheidung zwischen intra- und extraperitonealen Prozessen. namentlich bei Organen,
die wie Uterus und Rektum teils intra-, teils extraperitoncal liegen. Bei den umschrie-
benen, chronischen Prozessen ist die Unterscheidung zwar praktisch belanglos, aber
bei den diffusen wäre sie wichtig. Ein hochgradiges Ödem ist wichtig; ferner die Schwere
des allgemeinen Krankheitsbildes bei freiem Peritoneum und undeutlicher Abgrenz-
barkeit des Exsudates und die „tiefe“ Schmerzhaftigkeit des Leibes, im Gegensatz
zu der Berührungsempfindlichkeit bei Peritonitis, ohne reflektorische Spannung.
Auch die Zwerchfellatmung ist nur bei Erkrankungen der Oberbauchgegend aufge-
hoben. Trotzdem ist die Diagnose sehr schwer, weil reine Fälle der Art sehr selten sind.)
126.
128.
130.
131.
132.
133.
134.
Pathologie des Beckenbindegewebes. 75
*Staudinger, Emil, Die Lipome des kleinen Beckens und ihre Beziehungen zum
Ligamentum rotundum. Inaug.-Diss. München. (Ätiologische Beziehungen lassen
sich nicht nachweisen.)
*Stephan, Sigfried, Die kongenitale Nierendystopie in klinischer und embryo-
logischer Beziehung. Zeitschr. f. gyn. Urol. Bd. 3. Heft 6. (Systematische Darstel-
lung des Gegenstandes unter Mitverwertung von vier eigenen Fällen. Therapie mög-
lichst konservativ.)
Stone, J. S., Paravaginal adenofibroma of the pelvic fascia or of Müllers duct re-
sembling a greatly enlarged vulvovaginal gland. Transact. of the Washington Obst.
and Gyn. Soc. Dec. 12. 1911. The Amer. Journ. of Obst. and Dis of Women and Childr.
Vol. 66. Nov. p. 828. (Die 49jährige Frau war schon vor drei Jahren einmal operiert
worden. Die Geschwulst war bald wieder da; sie verursachte Unbequemlichkeiten,
nie Schmerzen. Es fand sich ein ovaler, glatter Tumor im linken Labium majus, ähn-
lich einer Hernie. Bei der Operation zeigte es sich, dass der Tumor solid war und unter
dem Arcus pubicus längs der Scheide bis in die Nähe der Cervix reichte. Er war sechs
Zoll lang und im äusseren Abschnitt vier Zoll breit. Histologisch erwies er sich als
ein sehr gefässreiches, fast angiomatöses, ödematöses Adenofibrom mit gruppenweise
eingestreuten Drüsen, die ein kolloidartiges Material enthielten. Der Ausgangspunkt
wird nicht erörtert; nur die Bemerkung, dass Fibrome dieser Gegend nicht ungewöhn-
lich sind, Adenome der Bartholinschen Drüse sehr selten.
Szili, Differentialdiagnose der intrapelvinen Eiterungen bei Frauen. Budapesti
Orvosi Ujság. Nr. 1—5. Zit. Wiener med. Wochenschr. p. 680.
Thomsen, Oluf, und G. Magnussen, Über spezifische Antikörper bei Echino-
kokkenkranken. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 25. p. 1183.
*_ — Komplementbindung bei Echinococcus. Hospitalstid. Nr. 11. Ref. Deutsche
med. Wochenschr. Nr. 21. p. 1010. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 20. p. 1122. (Unter
12 Fällen 10 positive Resultate. Viermal war die Konzentration von Antistoffen
allerdings nicht grösser, als sie ausnahmsweise auch ohne Echinokokken gefunden
wurde. ,„Verwandtschaftsreaktion“ mit dem Serum von Bandwurmkranken war
nicht nachweisbar. Als Antigen ist Hydatidenflüssigkeit am besten. Doch ist sie
nicht immer gleichwertig und muss geprüft werden. Die Methode ist jedenfalls ein
gutes diagnostisches Hilfsmittel.)
*Traugott, M., Hämolytische Streptokokken und ihre Bedeutung für die puerperalen
Wüunderkrankungen. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 71. Heft 3. (Traugott führt
drei Parametritiden an. Einmal fand sich im Eiter neben einem gelben Staphylo-
coccus ein Streptococcus longus non hacmolyt. (Ursache wahrscheinlich krimineller
Abortus). Im Eiter eines grossen Beckenabszesses derselbe Streptococcus in Rein-
kultur und in einem grossen vereiterten parametranen Hämatom nach Uterusruptur
auch ein Streptococcus non haemol., der anfangs nur anaerob, später auch aerob zu
kultivieren war. Ausserdem Fälle von Venenthrombose bei Infektion durch Diplo-
streptokokken und Streptococcus non haemol., mit Metastasen in Pleura, Lunge, und
ein Fall von Parametritis mit schwerer, nekrotisierender Phlegmone des Oberschenkels,
die retroperitoneal bis zur Niere sich fortsetzte, dabei die ganze Muskulatur daselbst
zerstörte. Ferner eine tödliche Parametritis; Sektion: Abszesse in der Uteruswand,
seröse Durchtränkung beider Parametrien, Abszesse in den Lungen. Blutproben stets
steril. Im Uterussekret nicht hämolytischer Diplostreptococcus.)
Uchrida, Toschi, Über retroperitoneale Tumoren. Inaug.-Diss. München.
Verebely, Beckendermoid. Budapester k. Ärzteverein. 2. Dez. 1911. Ref. Wiener
med. Wochenschr. Nr. 29. p. 1974. (12jähriges Mädchen. Retrocökales Teratoid
von „lipodermoidem‘“ Charakter; kindskopfgrosse Höhle mit Haaren nebst zwei faust-
grossen Lipomabschnitten.)
Vincentet Ferrari, Obstacle praevia du a un fibrome du ligament large. Operation
au cinquième mois. Accouchement à terme. Reunion obst. et gyn. d’Alger. 10 Févr.
Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. Heft 6. p. 776.
Vogelweidt, Über einen seltenen Fall von pararenaler Geschwulstbildung. Freie
Vereinigung der Chirurgen Berlins. Med. Klinik. Nr. 12. p. 507. Inaug.-Diss. Leipzig.
(55 Pfund schwere Geschwulst der linken Oberbauchgegend bei einer 27 jährigen Frau.
Exitus eine Stunde p. op. Fibrolipom mit sarkomatöser Entartung.)
*Wagner, Arthur, Zur Kasuistik des retroperitonealen Hämatoms. Deutsche med.
Wochenschr. Nr. 35. p. 1640. (Drei durch Operation geheilte Fälle bei Männern. An-
76 Gynäkologie. Pathologie des Beckenbindegewebes.
scheinend alle traumatisch. Sitz vermutlich perirenal. Die Operation bestand in
transperitonealer Inzision, Ausräumung und Tamponade.)
136. Wahl, Karl, Ein Fall von Sakraldermoid. Inaug.-Diss. München.
Als bemerkenswerte Beiträge zur Anatomie des Beckens seien das grosse
Werk von Liepmann (70) und der zweite Teil des Buches von Ed. Martin
(77) genannt, Martin scheint nunmehr selbst von seiner früheren Einschätzung
des Beckenbindegewebes als Stützapparat teilweise abzugehen. Liepmann hat
ausserdem (71) Gelegenheit genommen, in dem Streit über die Beckenbodenmusku-
latur eine Auffassung (s. o.) darzulegen, welche Beachtung verdient, weil sich als
logische Folgerung daraus eine Stellungnahme gegen die vielfachen neueren Ver-
suche einer streng analytischen Nahtmethode und Rekonstruktion des Beckenbodens
beim Prolaps ergibt. — Die Anatomie der Gefässe hat in Descomps (29) neue
Bearbeitung und vorzügliche Illustrierung erhalten. Erwähnt seien hier die Befunde
von Nagayo und Nakayama (88): eine Stenose, ja sogar vollkommene Obli-
teration der linken Vena iliaca an der Mündung in die Vena cava findet sich in
recht grossem Prozentsatz, und zwar bei Frauen um so viel häufiger als bei
Männern, dass die Autoren vor allem an Kompression der Vene durch den
(schwangeren) Uterus denken. Alle Frauen haben Geburten durchgemacht. Vor
dem 20. Jahr fand sich die Veränderung überhaupt nie.
Stärkere Blutungen aus Varizen des Musc. psoas. werden diesmal nur von
Schütz (116), grosse retroperitoneale Hämatome (abgesehen von den streng
perirenalen) von Wagner (135) beschrieben. Interessant ist eine Schussverletzung,
bei welcher nach Oehleckers Bericht (93) die Art. ovarica und Iliaca ext. dureh-
schossen worden war und bei Vornahme der Laparotomie noch blutete.
Von den Arbeiten über Lymphbahnen seien die Untersuchungen von
C. Franke (40) genannt. Dieser Autor fand anthrakotische retroperitoneale
Lymphknoten, und schliesst daraus auf direkte Verbindungen mit den mediasti-
nalen Lymphknoten. Kotzulla (62) gibt eine eingehende Darstellung der
Lymphbahnen vom äusseren Genitale zu den tiefen Beckenlymphknoten (s. oi
welche besonders für die neueren Versuche der Gynäkologen, die Radikaloperation
des Karzinoms der äusseren Geschlechtsteile zu verbessern, Beachtung verdienen.
Er schildert auch die bezüglichen ÖOperationsmethoden der Chirurgen.
Die Physiologie der Bauchwand- und Beckenbodenmuskulatur
und ihre Wechselbeziehungen zum Bauchinhalt hat durch Sellheim (119) eine
übersichtliche, die neueren Erfahrungen und Kritiken (besonders Mathes) berück-
sichtigende Darstellung erfahren. Zur Physiologie des Nervensystems seien
die allerdings am männlichen Genitale ausgeführten Untersuchungen von R. L. Müller
und W. Dahl (87) hervorgehoben. Im Lendenmark fanden die Autoren ein
Zentrum für das Genitale.
Dem parametranen Abszess widmet Nikoloff (90) eine systematische
Darstellung. Von kasuistischen Befunden ist C. Frankes Aufsatz zu nennen (41),
mit Durchbruch des Eiters durch das Foramen ischiadicum beiderseits, und Nüssen-
feld (91), der eine Usur des Beckenknochens fand. Rendu (106) konnte einen
in die Blase durchgebrochenen Abszess, der (allerdings erst in 5 Monaten) aus-
heilte, kystoskopisch kontrollieren. Wichtig erscheinen die gelegentlichen bakterio-
logischen Befunde von Traugott (127), und interessant die Ausführungen
Sprengels (123) über die diffusen entzündlichen Erkrankungen des Retroperito-
neums, insbesondere bei der Appendizitis, deren Erklärung noch viel Schwierig-
keiten macht, und ihre Beziehungen zur Peritonitis.
Zur Frage der Wismutbehandlung ist die mit reicher Literatur ver-
sehene Arbeit von Sgalitzer (120) zu nennen; Erdheim (32) bringt einen Fall
von glimpflich abgelaufener Wismutvergiftung.
Über konservative Behandlung entzündlicher Erkrankungen liegen
wieder mehrere Äusserungen vor. In der Streitfrage der Tamponbehandlung
Pathologie des Beckenbindegewebes. 77
sind Lewickis Untersuchungen (68) bemerkenswert. Jod in wässeriger Lösung
oder in Olivenöl wird von der Scheide sehr lebhaft resorbiert. Konform damit
empfiehlt auch Bauer (10) zur Tamponbehandlung das Sulfoform in 10%, Olivenöl.
Die Frage einer lokalen Hyperämie hat hier noch keine Beachtung gefunden, ist
aber sonst von anderen Autoren schon gelegentlich in Erwägung gezogen worden
(vgl. Jahresber. 1911). — Von Badeärzten haben sich Daude (27) und Platzer
(99) über Indikationsstellung, kurärztliche Behandlungsmethoden und Erfolge ge-
äussert. Die übrigen Autoren befassen sich mehr mit der Technik; Nurck (92)
empfiehlt trockene heisse Luft, Prochownik (102) die Flatausche Methode;
Sieber (121) hat den Föhnapparat mit einem Ansatz für die Scheide versehen.
Die Belastungstherapie empfiehlt Büsselberg (19) für chronische Entzündungs-
prozesse im Douglas. Sind jedoch gleichzeitig alte Adnextumoren vorhanden, dann
ist mindestens Kombination mit Heissluftbehandlung zu raten.
Die im Scheidengewölbe lokalisiertte Adenomyositis hat mehrfach Beach-
tung gefunden (Amann 9, Forssner 39, Füth 45, Renisch 107). Klinisch
wichtig ist die Angabe von Füth und Renisch, dass der Tumor nicht radikal
operiert zu werden braucht und durchaus nicht bösartig ist. Es genügt partielle
Operation, es kann z. B. das miterkrankte Rektum ruhig belassen werden.
Von angeborenen Veränderungen erwähne ich eine recht grosse Hydro-
cele muliebris (15), ferner eine Zyste des Ligamentum latum, für deren Deutung
als Abkömmling des Müllerschen Ganges Cole (21) wohl nicht recht aus-
reichende Belege bringt; ferner das Adenomyom des Ligamentum rotundum von
Frankl (42) und die häufiger publizierte dystope Niere (3, 16, 89, 125). End-
lich sei der Fall Fairbairns genannt (34), welcher die Kasuistik der grossen
sakralen, im Becken gelegenen Meningocelen durch einen neuen Fall be-
reichert, der zu spät als solcher erkannt wurde und dem vaginalen Operationsver-
such erlegen ist (Meningitis).
Die Kasuistik der grossen Tumoren bringt einige Myome von bemerkens-
werter Grösse (24, 58), einen Fall von Henkel (50), in welchem die Blase
exzessiv verlagert war, eine grosse Lymphzyste (51), ein grosses Lipom (108).
Staudinger bespricht (124) die Beziehungen von Lipomen des kleinen Beckens
zum Ligamentum rotundum; er konnte solche nicht nachweisen. — Von selteneren
Geschwulstformen seien die von Amann (5) und von Alexander (4) be-
schriebenen, vom Periost ausgehenden Beckensarkome genannt.
Alamartine und Maurizot (2) stellen 10 genitale Hypernephrome
zusammen. Alle Altersstufen sind vertreten vom 4. bis zum 56. Jahre. Dreimal
sass der Tumor im Ligamentum latum, fünfmal im Ovar, davon zweimal doppel-
seitig; einmal im Ovar der einen und im Ligamentum latum der anderen Seite;
einmal Ausgangspunkt zweifelbaft. Die klinischen Erscheinungen bieten nichts
Charakteristisches. -Prognose ungünstig. Alle Fälle, deren Katamnese bekannt
ist, erlagen ihrem Leiden.
Pick beschreibt einen Tumor, den er als Gangliom des Nervus sym-
pathicus auffasst. Seine Ausführungen haben wohl auch für manche andere
Genitaltumoren, deren onkologische Stellung noch vielfach unklar ist, Bedeutung.
Auch Skrjabinas Fall (121a) gehört hieher.
Reich ist die Kasuistik des Echinococcus; z. T. sind sehr interessante,
schwierige Operationen dabei. Durch statistische Angaben bemerkenswert sind die
Mitteilungen von Kousmin (63) und Magnussen (73). Letzterer bringt das
ganze Material von Reikjawik. In der Mehrzahl der Fälle sind nur Wahr-
scheinlichkeitsdiagnosen oder überhaupt falsche Diagnosen gestellt worden. Die
serologische Diagnostik ist, wie aus den Arbeiten von Magnussen und Thomsen
(128, 129) und von Kreuter (64, 65) hervorgeht, noch lange nicht am Ziel der
Wünsche angelangt. Nach Kreuter ist die Präzipitinreaktion nicht viel wert.
Die Komplementbindung gibt bessere Resultate. Versager dürften auf Mängel
78 Gynäkologie. Pathologie des Uterus (ausschliesslich Neubildungen und neue Operationen).
der Antigene oder auf variablen Antikörpergehalt der Sera zurückzuführen sein.
Die Frage der Gruppenreaktion durch Träger zoologisch verwandter Parasiten ist
noch ungeklärt.
Zum Kapitel Fremdkörper im Beckenbindegewebe sind die Fälle von Brosz
(18) und Schmidt (124), bei Abortversuchen eingebracht, zu nennen.
V.
Pathologie des Uterus (ausschliesslich Neubildungen
10.
ll.
und neue Operationen).
Referent: Prof. Dr. Karl Hegar.
1. Entwickelungsfehler.
Benthin, Sectio caesarea cervicalis bei einem Fall von Verdoppelung der Genital-
organe. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. (Uterus unicorporeus septus. Cervix
et vagina septa.)
Bué, Uterus double. Reunion obst. de Lille. 20 Juin. Bull. de la soc. d’obst. de Paris.
Nr. 6. (Uterus duplex unicollis bicornis.)
Brauss, Ein Beitrag zur Gravidität im rudimentären Nebenhorn. Inaug.-Diss.
Bonn.
Calderini, Abnorme Schwangerschaft in einem missgestalteten Uterus. Geb. Ges.
der Marcken und Emilia. 10. Dez. 1911. Monatsschr. f. Geb. Bd. 35. (Gravidität
in einem rudimentären Horn des Uterus bicornis. Befruchtung durch äussere Über-
wanderung des Samens.)
Croft, Malformation of the Uterus. North. of Engl. obst. soc. May 17. Lancet.
June 1. (1. Uterus dvdelphvs. Schwangerschaft einmal im rechten, dann im linken
Uterus. 2. Uterus didelphvs. Abort im rechten Horn. Pvosalpinx der linken Tube.)
Edner, Ein Fall von hochgradiger Missbildung der inneren Genitalien. Inaug.-Diss.
Göttingen.
Edward, Dystocia in a case of uterus didelphys. Amer. Journ. of Obst. Nov. (Sectio
caesarea wegen Nichteröffnung der Cervix. Amputation des graviden Uterus.)
v. Franque£, Uterus rudimentarius solidus und vollständiger Mangel der Scheide.
Deutsche med. Wochenschr. Nr. 51. (Scheidenbildung nach der Schubertschen
Methode.)
*Fothergill, Developmental errors of puberty. Brit. med. Assoc. The Lancet.
August 24.
Goullioud, Du traitement des malformations uterins justiciables de la laparotonıie.
These de Lyon. Annales de Gyn. Oct. (Schilderung der Formen der Doppelbil-
dungen und der verschiedenen Operationsmethoden.)
— Petite corne uterine rudimentaire non perceptible au toucher. La Gyn. Août.
(38jährige IV para. Heftige Dysmenorrhoe. Das Horn war nur eine kleine Verdickung,
die eine erbsengrosse abgeschlossene Höhlung enthielt.)
Hedley, Occlusion of the lower part of the vagina with absence of the Uterus. Journ.
of Obst. of Brit. Emp. Oct.
Jaglom, Uterus bicornis mit rudimentärem Nebenhorn. Tnaug.-Diss. Bern.
Kamann, Uterus duplex mit Myom. Demonstrat. Ver. mitteldeutsch. Gyn. 28. April.
Zentralbl. f. Gyn. Nr. 29.
Keller, Rechtsseitige angeborene Hydronephrose als Ursache einer Missbildung der
19a.
20.
21;
30.
3l.
32,
Entwicklungsfehler. 73
inneren weiblichen Genitalien. Beitr. f. Gyn. Bd. 16. (17jähriges Mädchen. Diagnose
Ovarialzyste, die schon im 13. Jahre entleert worden war durch Punktion. Es fand
sich ein Uterus duplex bicornis.)
*Kermauner, Die Fehler in der Verschmelzung der Müllerschen Gänge. Zeitschr.
f. Geb. Bd. 72.
Klages, Beitrag zum Schwangerschafts- und Geburtsverlauf bei Uterus bicornis
unicollis. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 6.
v. Klein, Weiterer Fall von Hämatometra im rudimentären Nebenhorn eines Uterus
unicornis. Nordostdeutsche Ges. f. Gyn. 23. Febr. Monatsschr. f. Geb. Bd. 35.
*Köhler, Wiederholte Doppelschwangerschaft bei Uterus bicornis bicollis (zugleich
ein Beitrag zur Genese der Doppelbildungen des Uterus). Zeitschr. f. Geb. Bd. 71.
Kouwer, 2 gevallen van misvorming der vrouwelyke genitalien. Nederl. Tijdschr. v.
Verlosk. en Gynec. Jaarg. 21. p. 274. (I. Bei einem 20jährigen Mädchen fand Kouwer
den Hymen fast ganz geschlossen, nur eine kleine Öffnung gleich unter der Urethra
bestand. Nach Öffnung des Hymens kam er in eine wenig tiefe Höhle, abgeschiossen
durch eine dicke sagittale Membran mit zwei kleinen Löchern, welche in zwei getrennte
Vaginae führten. Das Septum zwischen den Vaginae war nur im untersten Teil, zen-
tralwärts war die Vagina einfach. II. Ein 2ljähriges Mädchen hat zweimal men-
struiert, danach entstand Hämatokolpos und Hämatometra. Diese brach spontan
durch nach unten. Nach einem Jahre wieder dieselben Befunde. Kouwer fand:
Der Hymen mit ziemlich normaler Öffnung führte in eine kleine Höhle, durch eine
sagittale Membran abgeschlossen, links in dieser Membran ein 1 cm langer Kanal,
rechts ein Kanal, auch ungefähr Lem lang, der in einen Raum endete, mit altem Blut
gefüllt. Nach Spaltung entleert sich die Hämatokolpos und Hämatometra. Eine
flache Furche auf dem Fundus uteri deutet auf ein inkomplettes Uterusseptum.)
(W. Holleman.)
Krömer, Überblick über die Behandlung der Gynatresien und insbesondere über die
Methoden zur plastischen Neubildung bei gänzlichem Mangel der Scheide. Greifs-
walder med. Verein. 26. Juli. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 50.
Langes, Hämatometra einer atretischen Uterushälfte bei einem löjährigen normal
menstruierten Mädchen. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 34.
2. Lawers und Daels, Uterus bicornis mit mehrfacher Schwangerschaft. Bull. de acad.
royale de Belge. Sept. 30. 1911. (Zentralbl. f. Gyn. Nr. 5. (27jährige III para. In
einem Horn normale Schwangerschaft, im rudimentären Nebenhorn eine abgestorbene
ausgetragene Frucht. Resektion des Hornes. Linke Adnexe fehlen.)
Leriche, Uterus double unicervicale douloureux. Hysterectomie. La Gyn. Aoüt.
Lindquist, Haematokolpometrium laterale. Hygiea. Nr. 12. (Uterus bicornis.
Hämatometra im rechten Horn. Defekt der rechten Niere, Exstirpation des rechten
Horns. Heilung.)
Mintrop, Ein Fall von Uterus bicornis unicollis mit Myomkarzinom des Fundus
und Pyometra. Inaug.-Diss. Strassburg.
. Mirabeau, Uterus rudimentarius. Gyn. Ges. München. 21. März. Münchn. med.
Wochenschr. Nr. 15.
. Oliver, An accessory uterus distented with menstrual fluid, enucleated from the
substance of the broad ligament. The Lancet. June 15. (Der akzessorische Uterus
lag vollkommen isoliert von dem anderen normalen Organ im Lig. latum. Es hatten
immer am fünften Tag der Menses heftige Schmerzen bestanden.)
. Ombredanne, Uterus double, à corps indépendants, à cols fusionnes; hematome£trie.
Hematosalpinx, hemi-hysterectomie subtotale. La Presse med. 4 Dec.
. Painting, Uterus unicornis found at an operation for appendicitis. Brit. med. Journ.
July 20. (Uterus unicornis dexter mit Fehlen der linken Adnexe.)
Pauchet, Correction opératoire d'une anomalie genito-urinaire: Uterus et vagin
double, abouchement de la vessie, du vagin et du rectum dans un canal commun (clo-
aque) Incontinence urinaire et fecale. La Gyn. Mars.
Prince, A case of true Hermaphroditisme. Journ. Amer. Med. Assoc. April 22. (18jäh-
riges Mädchen. Uterus fehlt, links normales Ovar und Tubenrudiment. Im Leisten-
kanal je ein Testikel, die operativ entfernt werden. Scheide ein Blindsack. Sonst
weibliches Aussehen.)
*Resinelli, Ipoplasia dei genitali femminili e tubercolosi. La ginecologia. Vol. 7.
- Rhodes, Malformation of female genitals. Journ. of Amer, Med. Assoc. April 27.
80 Gynäkologie. Pathologie des Uterus (ausschliesslich Neubildungen und neue Operationen).
(Uterus didelphys, Vagina duplex, links Hämatokolpos, Hämatometra, Hämato-
salpinx. Links Atresia vaginalis.)
34. Rössle, Uterus bicornis bicollis mit Lig. rectovesicale. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 2. (Bei
einjährigem Kinde. Keine anderen Missbildungen.)
35. Sach, Hämatometra im rudimentären Nebenhorn eines Uterus unicornis. Inaug.-
Diss. Jena.
36. Schauta, Übertragene Nebenhornschwangerschaft. Wiener geb. Ges. 21. Nov. Zen-
tralbl. f£. Gyn. Nr. 9.
37. Solowij, Uterus bicornis. Lwowski Tygodnik Lekarska. Nr. 31. p. 555. (Polnisch.)
(Die Frau hatte dreimal geboren und kam jetzt in die Klinik wegen Unterleibsschmerzen.
Neben dem Uterus ein apfelsinengrosser Tumor getastet, welcher sich beim Bauch-
schnitte als eine rechtsseitige Parovarialzyste mit chokoladenfarbenem Inhalte er-
wies. Uterus bicornis, das rechte Horn bedeutend grösser als das linke. Nach Be-
seitigung der Parovarialzyste angesichts normaler Adnexa andererseits Bauchwund-
schluss. Verlauf glatt: eine Sonde liess sich per vaginam nur in das linke Uterushorn
einführen, offenbar war das rechte Horn atretisch und dürfte die vor drei Jahren statt-
gehabte Schwangerschaft in dem linken Uterushorne verlaufen sein.)
(v. Neugebauer.)
38. Stoeckel, W., Über die Bildung einer künstlichen Vagina. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 1.
(Bildung einer Scheide bei rudimentärem doppelten Uterus durch Ausschaltung ciner
Dünndarmschlinge.)
39. Torggler, Uterus bicornis bicollis gravidus. Die Heilkunde. Nr. 6 u. f.
40. Tweedy, Suppurating undeveloped horn of bicornuate Uterus. Royale acad. of Med.
of Ireland. March 15. The Lancet. April 13. (Exstirpation des Horns, das mit dem
Darm kommunizierte.)
41. Vautrin, De l’hematocolpos lateral dans les cas de malformation ut£ro-vaginale.
Annales de Gyn. Aoüt. (Ausführliche Besprechung dieser Formen an der Hand zweier
Fälle.)
42. Vromen, Ein Fall von Missbildung der Geschlechtsorgane und kongenitaler Ver-
lagerung der Niere. Zeitschr. f. Geb. Bd. 72. S. 400. (Uterus unicornis sinister. Kon-
genitale Beckenniere.)
43. Wengschenowsky, Ein Fall von Uterus duplex bicollis cum vagina septa. Wratsch.
Gaz. Nr. 12. Sitzungsber. d. geb.-gyn. Ges. zu Kiew. (H. Jentter.)
44. Wessing, Doppelmissbildung der Gebärmutter und Hämatometra. Inaug.-Diss.
Jena.
Fothergill (9) unterscheidet Entwicklungsstörungen, die auf das embryo-
nale Leben und solche, die auf die Pubertät zurückgeben. Bei den letzteren
handelt es sich meist um Infantilismen und man kann 3 Gruppen unterscheiden:
1. solche Fälle, in denen das ganze Individuum kindlich bleibt in jeder Beziehung,
2. solche, in denen sekundäre Sexualmerkmale sich entwickeln, die Menstruation
und Ovulation aber fehlt, 3. solche, in denen keine physischen Zeichen von In-
fantilismus sich finden, die Ovulation aber verspätet eintritt. Zu den Infantilisınen
rechnet Fothergill mit Recht auch die Cervixhypertrophie bei Virgines und die
Metrorrhagien bei jungen Mädchen, die auf ungenügende Entwickelung der Mus-
kulatur zurückgehen.
Kermauner (16) findet als Ursache der Störungen in der Vereinigung der
Müllerschen Gänge in einem Teil der Fälle Hemmungen in der Bildung des
Kloakenseptums; eine weitere wichtige Rolle spielt das Lig. rot. als rudimentäre
Fortsetzung des nephrogenen Gewebsstranges. Die äusserst interessanten Aus-
führungen müssen im Original nachgelesen werden.
Köhler (19) bestätigt an der Hand von drei Fällen von Uterusverdoppe-
lung die Theorien von Rob. Meyer und Frankl über die Bedeutung des
Lig. teres.
Resinelli (32) erörtert den kausalen Zusammenhang von Hypoplasie und
Tuberkulose. Besonders bei Sterilität empfiehlt er nach Tuberkulose im Bauch
oder in der Lunge zu fahnden.
ho
da.
~?
Zervikalanomalien. Dysmenorrhöe. Entzündungen des Uterus etc. SH
2. Zervikalanomalien. Dysmenorrhöe.
Ackermann, A., Haematometra cervicalis acquisita post partum. Przeglad Lek.
Nr. l. p. 22. Aus der Krakauer Gyn. Ges. (Polnisch.) (Einige Monate nach einer
schweren Zangenentbindung mit Sepsis, Phlegmone eines Beines und Lungenembolus
meldete sich die Frau wegen ausbleibender Periode. Per vaginam tastete man einen
fluktuierenden Tumor statt der Vaginalportion, oberhalb dessen der normal grosse
Uteruskörper. Unter Diagnose Atresie des äusseren Muttermundes. Operation durch
Rosner. Parazenthese mit Entleerung von zwei Esslöffel dunklen Blutes; ein Stück
der Wand reseziert und die Cervixschleimhaut mit der Vaginalschleimhaut vernäht.
Genesung mit normaler Entleerung der Periode. Keine Spur von einer Narbe an
Stelle des ehemaligen Muttermundes zu sehen. Braun gibt in der Diskussion an,
er habe einen ähnlichen Fall gesehen.)
(v. Neugebauer.)
Bernard, Heilung einer reinen Zervikalhypertrophie durch Gravidität. Gyn. Rund-
schau. Nr. 3. (3ljährige, 15 Jahre mit einem zeugungsunfähigen Gatten steril ver-
heiratete Frau mit bis zum Introitus reichender Portio wurde beim ersten Verkehr
mit einem anderen Manne schwanger und abortierte im dritten Monat. Durch den
Abort war die Elongation völlig verschwunden. Bernard hält den unbefriedigenden
Koitus für die Ursache der Anomalie.)
Brettauer, Perforation of the posterior lip of the cervix. Amer. Journ. of Obst.
Febr. (30jährige Multipara. Die Fistel ging vom Cervix ins hintere Scheidengewölbe.
Die Portio war vollkommen virginell, so dass die Fistel bei der ersten Geburt ent-
standen sein muss. Heilung durch Amputation.)
Kehrer, F. A., Chirurgie der Sterilität. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 46. (Von
chirurgischen Eingriffen an der Cervix erwähnt Kehrer die blutige und unblutige
Dilatation der Cervix. Gegen Verschluss durch den zähen Schleimpfropf hat er eine
Uteruskanüle angegeben.)
Messa, Atresia del canale cervicale da caustici. (Atresie des Cervixkanals durch
Atzmittel.) La Ginec. IX. Fasc. 10. p. 315. Firenze.
r (Artom di Sant’ Agnese.)
. Michel, Tumeur polykystique du col utérin, à contenu colloide. Bull. de la Soc.,
d’obst. de Paris. Année 1. Nr. 6. Mai.
Pineau, Les résultats de la stomatoplasie par évidement commissural du col. Revue
de Gyn. Juillet. (Ausführlicher Bericht über die Vorteile und Indikationen dieses
Eingriffes bei Sterilität und Dysmenorrhoe. Er stellt 129 Fälle zusammen. Die
Sterilität wurde in 33 2%, die Dysmenorrhoe in 68 °% geheilt. Nachteile bei späteren
Geburten wurden nicht beobachtet.)
. Schubert, Zystenbildungen im Cervix uteri. Inaug.-Diss. Jena.
Scolari, Utero a lumaca e pessario endo-uterino. La Gyn. mod. Heft A (Ausführ-
liche Darstellung der Anwendung des Bossischen Endouterinpessars, besonders beim
sog. schneckenförmigen Uterus, also der Hyperanteflexio uteri. Bericht über 48 nach-
kontrollierte Fälle, die nahezu alle geheilt sind. Auch bei Retroflexio, Sterilität und
Dyamenorrhoe leistet das Instrument Wunder.)
3. Entzündungen des Uterus mit Einschluss der infektiösen Er-
l.
2.
krankungen.
3a. Tuberkulose des Uterus.
Friedmann, Die Genitaltuberkulose des Weibes. Inaug.-Diss. Freiburg.
Patel, Traitement de la Tuberculose genitale de la Femme. Annales de Gyn. Juni-Juli.
Tome IX. p. 321, 447. (Im allgemeinen verteidigt Patel die operative Therapie.
Bei isolierter Cervixtuberkulose genügt die lokale Kauterisation oder hohe Portio-
amputation. Bei Uterustuberkulose ist er für die Totalexstirpation.)
Sellheim, Die Tuberkulose in Gynäkologie und Geburtshilfe. Der Frauenarzt.
Heft 6.
3b. Sonstige Entzündungen.
. Abel, Zur Trockenbehandlung der Vaginal- und Uteruskatarrhe mittelst „Trüen“.,
Berl. klin. Wochenschr. Nr. 53.
Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1912, 6
82 Gynäkologie. Pathologie des Uterus (ausschliesslich Neubildungen und neue Operationen.)
11.
12.
26.
Bela Kelen, Röntgenbehandlung der chronischen Metritis. Münchn. med. Wochen-
schrift. Nr. 14.
Berger, Traitement des métrites chroniques invétérées par ľamputation du col et
le curettage. Thèse de Montpellier. (59 mit gutem Erfolge behandelte Fälle.)
*Blanc, Leucorrhoe. Journ. de méd. et de chir. prat. Nr. 23.
Bukojemsky, Zur Behandlung der chronischen Metritis mit Mammin Poehl. Journ.
akusch. i shensk. bol. Sept. (Bei Blutungen, welche auf Sklerose der Gebärmutter
zurückzuführen sind, helfen weder Abrasio mucosae, noch Sekalepräparate. In solchen
Fällen sah Verf. guten Erfolg von Mamniin Poehl. In allen 15 Fällen hörten die Blutungen
auf und die Menstruation wurde normal. Verf. gibt die genaue Beschreibung mikroskopi-
scher Präparate eines sklerösen Uterus. Er meint, die passendste Bezeichnung wäre
die Aschoffs: myopathische Blutungen. Wahrscheinlich ist, dass das Mammo-
toxin in der Gebärmutter Veränderungen hervorruft, welche der physiologischen senilen
Atrophie analog sind.) (H. Jentter.)
*Dalche, Metrorrhagie des vierges. Journ. des praticiens. XXVI. Brit. med. Journ.
April 6.
*_ Les meötrorrhagies après la ménopause. Gazette des hôpitaux. Nr. 1.
Essen-Möller, Elis, Einige Erfahrungen über Radiumbehandlung bei myomatösen
und klimakterischen Blutungen. Monatsschr. f. Geb. Bd. 36. Ergänzungsheft.
Engel, Die Skarifikation des Uterus in der Hand des praktischen Arztes. Deutsche
med. Wochenschr. Nr. 14.
Eymer und Menge, Röntgentherapie in der Gynäkologie. Monatsschr. f. Gyn.
Bd. 35.
Falgowski, Über Atheromatose der Uteringefässe als Ursache hartnäckiger Blutungen.
p. 337—339. Verhandl. der gyn. Sekt. der poln. Naturf.-Versamnl. Krakau. Juli
1911. Herausgegeben Krakau.
Mc Farland, Apoplexia uteri: a well-worked in a woman of 54 years. Surg., Gyn.
and Obst. April. p. 368. (Autopsiebefund bei einer schon sechs Jahre amenorrhoi-
schen Frau. Typische hämorrhagische Infiltration der ganzen Uterusschleimhaut,
keine freie Blutung. Verf. hält die Blutung für agonal, da das Blut noch ganz frisch
war, andererseits waren die Veränderungen im Endometrium älter. Vielleicht hatten
periodische Blutungen bestanden.)
*Forgue et Massabuau, Les metrorrhagies de la menopause, Metrorrhagies d’origine
ovarienne. La Presse med. 28 Sept.
*Frank, Recent views on inflammations of the endometrium and endometritis. New-
York med. Journ. March. p. 627.
— Interpretation of uterine curettings.. Amer. Journ. of Obst. Febr.
Geis, On the treatment of gonorrhea above the internal os uteri. Amer. Journ. of
Surg. Nr. 12. 1911.
Grote, Hämatosalpinx nach Atmokausis. Geb. Ges. Hamburg. 5. März. Zentralbl.
f. Gyn. Nr. 22. (Die bei 28jähriger Ipara wegen Endometritis vorgenommene Atmo-
kausis führte zu dauernder Amenorrhoe und Salpinxbildung.)
*Van den Hoeven, Die Schleimhaut der Gebärmutter. Arch. f. Gyn. Bd. 95.
Jung, Zur Röntgenstrahlentherapie der Uterusmyome und hämorrhagischen Metro-
pathien. Monatsschr. f. Gyn. Bd. 36. Ergänzungsheft. (Von 27 Bestrahlten sind 9 ge-
heilt, 8 gebessert noch in Behandlung, 2 operiert, 5 nicht geheilt, 3 verschollen.)
Koch, Behandlungen der Blutungen bei entzündlichen Adnexerkrankungen. Med.
Ges. Giessen. 21. Mai. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 46.
. Kubynii, Totalexstirpation wegen Metritis. Gyn. Sekt. des ungar. Ärztevereins.
7. Sept. 1911. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 31.
Lauda, Zur Kasuistik weiblicher Genitalblutungen bei Hämophilie. Wratsch. Gaz.
Nr. 45. (Fünf Fälle.) (H. Jentter.)
. Lazarewicz, Über den gegenwärtigen Stand der Lehre von der chronischen Endo-
metritis und deren Behandlung. Referat, vorbereitet für die gynäkologische Scktion
des XI. Kongresses poln. Ärzte u. Naturf. in Krakau. 18.—22. Juli 1911. Nowiny
Lekarskie. Nr. 2, 3, 4, 6. 10, 12. (Polnisch.) (v. Neugebauer.)
*Löfquist, Über die Histologie der Endometritiden. Engströms Mitteilungen.
Bd. 10. Heft 2.
*Mackenrodt, Indikationen bei Uterusblutungen. Berl. klin. Wochenschr. Sept.
Markarian, Kasuistischer Beitrag zu den Krankheitsbildern „Vikariierende Blu-
tungen“. Inaug.-Diss. Berlin.
Entzündungen des Uterus mit Einschluss der infektiösen Erkrankungen. 83
Messa, Atresia cervicale da caustici. Soc. Toscana di Ost. Nov. La Gin. 31 Maggio.
*\Mever, R.. Zur Kenntnis der Röntgenstrahlenwirkung auf die anatomische Struktur
des menschlichen Uterus und der Ovarien. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 17.
*\ocquot und Mock, Injections of Chloride of Zinc in chronic Metritis. Revue de
chir. Nr. 5. p. 779. Journ. of Obst. of Brit. Emp. July.
. Moscharowskaja, Die Behandlung der chronischen Endometritis, Inaug.-Diss.
Berlin.
Nicolau, Des metrorrhagies de la ménopause (d’origine ovarienne). These de Mont-
pellier.
Oliver, Uterosclerosis and Sclerosis of the Recto-utero-vesical fascia. Amer. Journ,
of Obst. Febr.
Resinelli, L’esplorazione digitale della cavità uterine e suoi pericoli. Soc. Toscana
di Ost. e Gin. Nov. 1911. La Gin. 31. Maggio. (Ruptur des Uterus bei Dilatation
mit Metallstiften bis Nr. 20 (!). Totalexstirpation.)
*Rieck, Vaginale Korpusamputation und Korpusresektion. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 3.
. Rössle, Demonstrationen. Münchn. gyn. Ges. 13. Juli. Zentralbl. f. Gen Nr. 2.
l. (Steinbildung im Uterus bei einjährigem Mädchen. Das Konkrement füllte die
Höhlung beinahe völlig aus und bestand aus kohlensaurem Kalk mit fädiger Grund-
masse. 2. Fibrinöser Katarrh des Uterus bei zwei Monate altem Kind, entsprechend
den entkalkten Massen des vorigen Falles.)
. Runge, Die Röntgentherapie in der Gynäkologie. Monatsschr. f. Geb. Bd. 36. Er-
gänzungshett.
. Sackenreiter, Die Erreger der putriden Endometritis. Hegars Beitr. Bd. 17.
(Die bakteriologische Untersuchung von 50 Fällen ergab keine einheitliche Ursache.)
*Schickele und Keller, Die glanduläre Hyperplasie der Uterusschleimhaut, ihre
Beziehungen zu den Uterusblutungen. Arch. f. Gyn. Bd. 95.
#— Über die sog. chronische Metritis und die kleinzystische Degeneration der Ovarien
und ihre Beziehungen zu den Uterusblutungen.
Schmitt, Traitement des metrites chroniques par le massage vibratoire et l’electro-
Ionisation. Soc. de Therap. 27 Mars. La Presse med. 3 Avril.
. Schütze, Über pathologische Drüsenwucherungen in der Wand des Cervix und des
Corpus uteri. Verein f. Heilk. Königsberg. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 1. (Schütze
beschreibt drei Fälle von Adenomyometritis mit infiltrierendem Wachstum in die
Muskularis.)
. *Siredey, Uterine sclerosis. Journ. de med. et de Chir. 10 Avril. Brit. med. Journ.
24. Aug.
Tuffier, Transfusion du sang pour hemorrhagies. La Presse med. 3 Juillet. (Führte
bei schwerer Anämie eine Transfusion von 36jährigem Manne direkt auf die Kranke
mit gutem Erfolg aus.)
Türan, Die kombinierte aktive und passive Hyperämie in der Behandlung des chroni-
schen Gebärmutterkatarrhs. Wiener med. Wochenschr. Nr. 18.
. Veurt, Sur un cas de metrorrhagie de la puberté. Journ. de med. de Bordeaux.
Nr. 6.
Volk, Ein seltener Fall von Adenometritis uteri bei einer 25jährigen Virgo, durch
Amputatio supravaginalis geheilt. Gyn. Rundschau. Nr. 9. (Die gesamte Mus-
kulatur war von Drüsensubstanz durchsetzt, anatomisch gutartig, klinisch bösartig.)
. *Wanner, Zur Behandlung von klimakterischen und präklimakterischen Blutungen
und Hypersekretionen. Monatsschr. f. Geb. Bd. 36.
*Weil, Les menorrhagies de la puberté. La Presse med. 3 Juillet.
Whitehouse, Notes on uterine haemorrhage with special reference to abuse of the
eurette. The Lancet. April. p. 1123.
. Willette, Application de l’aerothermotherapie aux métrites. La Gyn. Oct.
. Zomakion, Zur Diagnostik des Ulcus durum auf dem Gebärmutterhalse. Wratsch.
Gaz. Nr. 4. Sitzungsber. der Ges. russ. Ärzte zu Odessa, (H. Jentter.)
Die Diskussion über die Histologie der Endometritis kommt noch immer
nicht zum Stillstand, ohne in der von Hitschmann und Adler auf neue
Grundlagen gestellten Frage wesentlich neue Gesichtspunkte zu bringen.
6*
HL Gynäkologie. Pathologie des Uterus (ausschliesslich Neubildungen und neue Operationen).
Schickele und Keller (38) prüfen an grösserem Material die Beziehungen
der Drüsenhyperplasie zur Menstruation und den Blutungen nach. Sie finden
häufig Drüsenhyperplasie ohne jede klinische Erscheinungen, auch ohne entzünd-
lichen Charakter. Dagegen findet sich bei Blutungen stets eine Hyperämie der
Schleimhaut. Van den Hoeven (18) bestätigt die Richtigkeit der Hitsch-
mannschen Lehre für normale menstruierende Frauen. Doch wird der zyklische
Verlauf schon durch Aborte oder selbst normale Geburten für längere Zeit ge-
stört, ebenso bei länger dauernden Blutungen. Diese lassen sich in zwei Gruppen
scheiden: 1. solche, die durch ein Curettement geheilt werden, dann liegt die
Ursache im Endometrium, 2. solche, bei denen dieser Eingriff versagt, dann
liegt die Ursache ausserhalb der Muskulatur oder in den Adnexen,
Löfquist (24) wendet sich gegen die schematische Auffassung der von
Hitschmann gegebenen Darstellung; er warnt davor, zu vergessen, dass die
menstruellen Veränderungen auch in einer pathologisch veränderten Schleimhaut
vorkommen können und dass die Verhältnisse individuell sehr verschieden sein
können. Er geht ferner auf die decidualen Veränderungen ein, die sich bei den
verschiedensten pathologischen Reizen bilden können.
Als Uterussklerose bezeichnet Oliver (32) die nicht entzündliche Fibrose
mit sekundärer Atrophie der Muskularis bei älteren Frauen; sie ist nicht bakteriellen
Ursprungs. Ibr entspricht eine Sklerose der Fascia vesicorecto-uterina, die er mit
der Dupuytrenschen Kontraktur vergleicht; sie ist infektiösen Ursprungs und
bedingt Sterilität und Dyspareunie Siredey (42) grenzt die uterine Sklerose
von der Fibrosis und Metritis als gesonderte Erkrankung ab. Die Symptome und
Therapie sind aber wesentlich die gleichen.
Auch die Erklärung der Blutungen und des Fluors nimmt wieder einen
breiten Raum, besonders in der französischen Literatur, ein. Nicolau (31),
Forgue und Massabuau (13), Frank (14) nehmen funktionelle oder auch
anatomische Anomalien der Ovarien als Ursache der Blutungen an. Schickele
und Keller (39) prüften die Theilhaberschen Untersuchungen über das Ver-
hältnis von Muskulatur und Bindegewebe bei blutenden Uteris nach, ohne sie be-
stätigen zu können. Ein scharf umschriebenes oder pathologisch-anatomisch be-
gründetes Bild der chronischen Metritis gibt es nach ihrer Ansicht nicht. Ebenso
kann auch das anatomische Verhalten der Ovarien nicht als Erklärung der Blu-
tungen herangezogen werden. Die virginellen Blutungen werden von Weil (48)
und Dalch& (6) behandelt. Weil berichtet über 9 Fälle, alle mit den ersten
Menses beginnend. Er führt sie auf Dyskrasien zurück ohne lokale Läsionen.
Vier der Mädchen hatten noch infantilen Habitus, zwei waren fettleibig, eine zu-
gleich mit Riesenwuchs. Therapeutisch empfiehlt er Einspritzung von Blutserum,
Allgemein- und Opotherapie. Dalche (6) unterscheidet verschiedene Formen
der virginellen Blutungen: 1. Metrorrhagien bei Chlorose, oft steckt hier eine
Tuberkulose, Lues, Malaria oder erbliche Degeneration im Hintergrund, 2. folli-
kuläre Hypertrophie der Ovarien, 3. sexuelle Hypoplasie, 4. neuro-arthritische Form
bei Plethora, 5. Koprostase, 6. Mitralstenose. Für die Menorrhagien nach der Meno-
pause schuldigt Dalch& (7) abgesehen von Tumorbildungen, alte metritische
Prozesse, senile Endometritis, Sklerose der Gefässe oder ein Allgemeinleiden, wie
Gicht, Lues, Nieren und Gallensteinerkrankungen an. Blanc (+4) betrachtet die
Leukorrhoe als Anzeichen einer Allgemeinintoxikation des Organismus, der sich zer-
störter weisser Blutkörperchen entledigen will. So beobachtet man die Erscheinung
und das Verschwinden des Fluors mit gleichzeitiger Besserung und Verschlimme-
rung des Allgemeinleidens, oder eines anderen dyskrasischen Symptoms, wie
Psoriasis Ekzem, Enteritis. Deshalb soll man den Fluor nicht direkt bekämpfen.
Bei der Therapie der Blutungen durch metritische Veränderungen steht die
Röntgenbestrahlung mit oder ohne Radiumanwendung im Mittelpunkt der Dis-
kussion. Die besten Erfolge erzielt das Verfahren naturgemäss bei den klimakteri-
Lageveränderungen des Uterus. 85
schen Blutungen. Grössere Reihen von Beobachtungen liegen vor von Menge
und Eymer (10), Gauss und Lembke, Jung (19), Runge (36) und Bela
Kelen (2). Von grösserem Interesse sind die Befunde R. Meyers (28) an be-
strahlten Uteris. Ein Einfluss der Strahlen auf die Muskularis lässt sich danach
nicht leugnen; er fand Atrophie der Myomzellen, Sklerose und hyaline Degeneration
der Fibrillen, bei einem Falle virgineller Menorrhagien fand sich nach langer Be-
strahlung ein auffallender Mangel an Muskularis. Doch bedürfen die Befunde
noch genauer Nachprüfung. Von sonstigen physikalischen Heilmethoden empfiehlt
Schmitt (40) die Vibrationsmassage, Galvanisation und Tamponade. 8—10
Sitzungen genügen in vielen Fällen zur Heilung in 30%, in 50% erzielte er
Heilung in ca. 20 Sitzungen. Willette (50) hat sehr gute Erfolge mit heisser
Luftapplikation, Türan (44) mit kombinierter aktiver und passiver Hyperämie
mit Hilfe eines in den Uterus eingeführten Katheders.. Von arzneilichen Appli-
kationen tritt Abel (1) für die Pulverbehandlung, Adler (2) für das Formalin
und Koch (19) für Pituitrin- und Sekaleinjektionen in die Portio ein. Auch die
Chlorzınkätzungen, die eine Zeitlang in Misskredit geraten waren, finden wieder
ibre Verteidiger. Wanner (42) empfiehlt bei klimakterischen Blutungen die voll-
ständige Verschorfung der Uterushöhle mit 50%, Chlorzink. Mocquot (29)
hatte mit 40% Chlorzink bei hämorrhagischer Endometritis Heilung in 50%.
Demgegenüber treten die Ergebnisse der operativen Therapie mit Unrecht in den
Hintergrund. Rieck (34) hat mit seiner vaginalen Korpusamputation bei
Erhaltung der Periode gute Erfolge. Mackenrodt (25) empfiehlt Spaltung des
Uterus und Zerstörung der Schleimhaut.
4. Lageveränderungen des Uterus.
da. Allgemeines. Anteflexio. Torsionen.
l. Blair Bell, Bemerkungen zur Behandlung der primären Lageanomalien des Uterus,
Practitioner. Febr. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 22. Als neu zu erwähnen die Spaltung
der vorderen bezw. hinteren Wand des Uterushalses bis über das Os internum bei
angeborener Ante- bezw. Retroflexio mit Dysmenorrhoe und Sterilität.)
2. Chenhall, Frequency of micturition cured by ventrofixation of the uterus. Australian
med. Gaz. 33. p. 123. (48jährige Frau, Hyperanteflexio.. Keine Cystitis. Ventri-
fixation bringt Heilung der Beschwerden.)
. Delle Chiaje, Lo svuotamento commessurale del collo nell’ antiflessione dell’ utero.
(Die kommissurale Ausräumung der Cervix bei Anteflexion des Uterus.) Atti Soc.
Ital. Ostetr. e Ginec. Vol. 18. (Artom di Sant’ Agnese.)
3. Stein, Anteflexio versio uteri as a cause of functional Disorders of the bladder and
a method for its correction. Amer. Journ. of Obst. April. (Bei Blasenbeschwerden
infolge Anteflexio uteri legte Verf. ein Hodgepessar umgekehrt ein und erzielte in
zwei Fällen Heilung.)
4. Stratz, Zur Entwickelung der Form und Lage des Uterus und seiner Ligamente.
Zeitschr. f. Geb. Bd. 72. (Führt eine Reihe Zustände unvollkommener Aus-
bildung der Genitalien auf analoge Verhältnisse in der phylogenetischen Reihe, wie
auf frühere Entwickelungsstufen in der Ontogenese zurück und unterscheidet danach
Rückschläge oder Entwickelungshenmungen. Bei den Lageveränderungen findet
man danach einen unvollkommenen Deszensus, nicht bloss der Ovarien, sondern
auch des ganzen Genitalapparates; hierher lässt sich auch die spitzwinklige Anteflexio
rechnen; in beiden Fällen liegt der Grund in der abnormen Kürze, der hinteren
Befestigungen. Demgegenüber steht der zu starke Deszensus bei zu starker Dehnung.)
>
4b. Retroflexio uteri.
l. *Bailey, Gebrauch und Missbrauch des Lig. teres uteri. Interstate med. Journ.
August. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 5l.
2. Bauer, Zur operativen Behandlung der Retroflexio und der grossen Prolapse. Wiener
med. Wochenschr. Nr. 19. (Empfiehlt die Vaginofixation und die Schautasche
Operation, erstere bei Retroflexio, letztere bei grossen Prolapsen.)
EG Gynäkologie. Pathologie des Uterus (einschliesslich Neubildungen und neue Operationen).
6a.
*Bazy, Les résultats éloignées des hysteropexies abdominales. L’occlusion intesti-
nale après !’hysteropexie. Revue de gyn. et de chir. abdominale. June.
Bertoloni, Endoperitoneale Verkürzung der runden Mutterbänder nach den Methoden
von Webster, Franke, Alfieri und Menge, Stolz. Gyn. Rundschau. Nr. 21.
(Bericht über 22 Fälle.)
Blair Bell, A method of replacing the retroflexed and retroverted mobile uterus.
Journ. of Obst. and Gyn. of Brit. Emp. Febr. (Er reponiert den Uterus durch An-
haken der vorderen Lippe, Herabziehen und kombiniertes Aufwärtsschieben und
Rückbewegung der Zange.)
Bogdänovics, Milos, A meh-hätrahajlasok operatio gyögyitasaröl. Orvosi Hetilap.
Nr. 52. (Operiert soll die Retroflexio uteri bloss werden, wenn sie Beschwerden ver-
ursacht und durch Pessarbehandlung nicht heilbar war. Am besten bewährte sich .
die Ventrofixation mit intraabdominaler Verkürzung der Lig. rotund. und Vernähen
der Plica vesico-uterina. Von 48 nachuntersuchten Fällen war die Gebärmutter bloss
zweimal wieder nach hinten gesunken.) (Temesvary.)
Bradford, Les déplacements de l’uterus et leur traitement. Internat. Journ. of
Surg. Vol. 25. Nr. 5.
Buzzi, F., Isteropexin indiretto per via laparotomica seguita da gestazione e parto
a termine. (Indirekte Hysteropexie auf laparotomischem Wege, mit nachfolgender
Schwangerschaft und Geburt ad term.) Arte Ostetr. Milano. Anno XXVI. p. 33.
(Artom di Sant’ Agnese.)
Feith, Zur operativen Behandlung der Retroversio-flexio uteri mittelst der Vagino-
fixur. Inaug.-Diss. Würzburg.
*Fergusson, Ventrifixation. Journ. of Obst. and Gyn. Sept.
*Fuchs, Die Ventrivesico-fixatio uteri, ihre Bedeutung für die Prophylaxe der Darm-
einklemmung und ihre sonstigen Leistungen. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 20.
*Geiser, Komplikationen nach ventraler Fixation des Uterus. Zentralbl. f. Gyn.
Nr. 11.
Mc Glinn, The surgical treatment of retrodisplacement of the uterus. Philadelphia
Obst. Soc. March. Amer. Journ. of Obst. June. (Nichts Neues.)
*Gow, Bemerkungen über Retroflexio uteri. Brit. med. Journ. March 2.
Gutzmann, Über Kaiserschnitte bei Geburtsstörungen nach antefixierenden Opera-
tionen am Uterus. Inaug.-Diss. Berlin.
*Hamilton, Operative treatment of retrodisplacements of the uterus. Australasian
med. Gaz. Febr. 3. Journ. of Obst. of Brit. Emp. May.
Herz, Über die Dauerresultate der Alexander-Adamsschen Operation. Inaug.-
Diss. Heidelberg. (Als reine Lagekorrektur in 98°, Heilung, bei Vorfällen in 92 da)
Hölder, Zur Klinik der Retroflexio mobilis uteri. Auf Grund der Nachuntersuchungen
von 142 nach der Alexander-Adamsschen Methode operierten Frauen. Inaug.-
Diss. Tübingen.
Hoensch, Zur Alexander Adamsschen Operation nach der Modifikation von Ede-
bohls und Goldspohn. Inaug.-Diss. Breslau.
Jakobson, L., Über operative Behandlung der Lageveränderungen des Uterus. Prze-
glad Lekarski. Nr. 18. p. 329. (Polnisch.) Verhandl. der Gyn. Sekt. der poln.
Naturf.-Versamml. Krakau. Juli 1911. (Kigene Statistik von 48 Fällen.)
(v. Neugebauer.)
Joly, De la eurability des retroversions utcrines par les pessaires. These de Lyon.
Ivens, Retroversion of the Uterus treated by Gilliam’ round ligament ventri-suspen-
sion. Brit. Med. Journ. April 13. (Bericht über 100 erfolgreich operierte Fälle.)
Liepmann, Zur Anatomie und Klinik des Tuberkulumschnittes und der Implan-
tatio ligamenti rotundi in utero bei der Retroflexio. Berl. Geb. Ges. 26. Jan. Zeitschr.
f. Geb. Bd. 70.
Lippmann, Die Alexander-Adamssche Operation und ihr Wert bei unkompli-
zierter Retroflexio uteri. Inaug.-Diss. Berlin.
Löwenthal, Geburtsstörungen bei antefixiertem Uterus, speziell bei Interpositio
uteri. Jnaug.-Diss. Berlin.
Macfarlane, Notes of one hundred cases of retrodisplacement of the uterus treated
by the Gilliam method of round ligament suspension. Journ. of Obst. of Brit. Emp.
August. (In 100 Fällen nur eine Thrombose als Komplikation. 16 Schwangerschaften,
2 Aborte. Kein Rezidiv.)
Lageveränderungen des Uterus. 87
25. *Mayer, Aug., Zur Therapie der Retroflexio uteri. Oberrhein. Ges. f. Gyn. 28. April.
Zentralbl. f. Gyn. Nr. 32.
26. Menge, Behandlung der Lageveränderungen der weiblichen Geschlechtsorgane. Jena.
26a. Nyhoff, C. G., Beteekenis en behandeling der Retroflexio uteri. Nederl. Tijdschr.
v. Geneesk. 1911. Heft 2. Nr. 13. (Nyhoff unterscheidet: 1. Akute traumatische
Retroflexion. 2. Angeborene Retroflexion bei jungen Mädchen. 3. Retroflexio uteri
mobilis simplex ohne Descensus vaginae. 4. Retroflexio uteri mobilis mit Descensus
vaginae. 5. Retroflexio uteri fixata. 6. Retroflexio uteri symptomatica. Nyhoff
behandelt die meisten Retroflexionen mit einem Pessarium. Ist eine Operation nötig,
dann Ventrofixation. Die Lig. rotunda werden 1 cm vom Uterus entfernt, an der äusseren
Rektus-Scheide fixiert durch eine seidene Ligatur.) (W. Holleman.)
27. Pankow, Behandlung der Retroversio uteri durch Verdoppelung der Ligamenta
rotunda. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 39.
28. Paoli, G. De, Considerazioni per la cura chirurgica degli spostamenti uterini. (Be-
trachtungen über die chirurgische Behandlung der Gebärmutterverlagerungen.) Rass.
di Ostetr. e Ginec. Anno XXI. Nr. 5. (Artom di Sant’ Agnese.)
28a. Pestalozza, E., Cura chirurgica della retroflessione. (Chirurgische Behandlung
der Retroflexio.) Atti della Soc. di Ostetr. e Gin. Vol. 18.
(Artom di Sant Agnese.)
29. Quesnel, Du curettage instrumental. La curette de Cuzzi. Paris.
30. Rüder, Über den Wert der Alquié-Alexanderschen Operation. Münchn. med.
Wochenschr. Nr. 6. 1913. (Fortbildungsvortrag.)
AL Tauffer, Die Pathologie und Therapie der pathologischen Anteflexio und Retro-
flexio. Orvokepzes. Nr. 5. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 26. (Für die Anteflexio empfiehlt
er Diszission und Intrauterinpessar. Für die Retroflexio Pessarbehandlung und Ventri-
fixur.)
32. Weibel, Bericht über die Resultate der vaginalen Operationen wegen Retrovexation
des Uterus. Wiener geb. Ges. 21. Nov. 1911. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 9. (300 Opera-
tionen, 162 nachuntersucht, 18,5 % Rezidive.)
3. Ziegenspeck, Akutes traumatisches Entstehen der Retroflexio uteri. Oberrhein.
Ges. f. Gyn. 28. April. Zentralbl. f. Gyn. Münchn. gyn. Ges. 21. März. Münchn.
med. Wochenschr. Nr. 15. (Entstehung der Retroflexio durch Fall aufs Gesäss.)
Aug. Mayer (25) wendet sich gegen die Überschätzung der klinischen
Bedeutung der Retroflexio. Die Symptome sind alle auf Komplikationen
zurückzuführen, besonders spielt der Prolaps dabei eine wichtige Rolle. Weiter
sind die Beschwerden meist neurasthenischer Natur. Seit Jahren ist in der
Tübinger Klinik die Ringbehandlung der Retroflexio aufgegeben. Auch die
Sterilität und das Vorkommen von Aborten haben ihre Ursache nicht in der
Retroflexio. Weiter wendet er sich energisch gegen Bossi. (Bailey (1)
wendet sich gegen die übertriebene Benützung der Lig. rot. als Halteapparat des
Uterus. Ihre Verkürzung soll bloss als Hilfsoperation dienen, und besonders das
bestentwickelte mediale Drittel des Bandes soll möglichst intakt bleiben. Die
angeborene Retroversion macht nach Gow (12) erst Beschwerden beim Geschlechts-
verkehr, oder wenn Descensus dazu tritt. Meist beruhen die Beschwerden nicht
auf der Lageanomalie. Therapeutisch versucht er zuerst ein Pessar, dann erst
operative Behandlung, Von Operationen erfreut sich die Alexandersche
der meisten Anhänger. Fuchs (9) empfiehlt die Werthsche Ventrovesicofixatio
zur Vermeidung der Darmeinklemmung. In 45 Fällen nur ein Rezidiv. Sonst
findet die Ventrifixur wegen ihrer Nachteile, besonders der Ileusgefahr zahlreiche
Gemer. Hamilton (14) hat in 136 Fällen 18 Misserfolge gesehen. Bei
28 Relaparotomien war das Band 12 mal ganz verschwunden und der Uterus lag
hinten. Er empfiehlt das Baldysche Verfahren. Aber auch dieses scheint seine
Nachteile zu haben, wie aus den Beobachtungen Bazys (3) hervorgeht:
Bei zwei Relaparotomien fanden sich Bänder, die die Gefahr einer Einklemmung
sehr nahe legten, bei einer tiefen Fixation des Uterus nach Delbet hatte sich
die Isthmusfixation durch Abgleiten des Bauchfelles in eine Ventrifixation ver-
wandelt, unter dem Band hatte sich eine Darmschlinge eingeklemmt. Fergusson (8)
88 Gynäkologie. Pathologie des Uterus (einschliesslich Neubildungen und neue Operationen).
bespricht die nachteiligen Folgen der Ventrifixur für spätere Geburten, er rät die
Lösung der Fixation schon in der Schwangerschaft, oder bei der Geburt den
Kaiserschnitt. Sonst empfiehlt er mehr die Kellysche Suspension. Geiser (10)
sah nach Ventrifixation ein Fibrosarkom im Rektus sich entwickeln, das als Kern
zahlreiche Seidenfäden enthielt; in einem anderen Fall einen schweren Ileus durch
Einklemmung einer Dünndarmschlinge zwischen Blase und Uterus. Der Fall ging
tödlich aus.
De Paoli (28) veröffentlicht 25 Fälle von Retroflexion der Gebärmutter, die auf
laparotomischem Wege mittelst Becken-Hysteropexie nach Pestalozza (Befestigung des
antiflektierten Uterus mittelst eines durch die quer eingeschnittene Plica vesico-uterina
erzielten Peritoneallappens).
Bei den Untersuchungen der Operierten nach verschiedenen Zeiträumen konnte
Verf. sich überzeugen, dass die Lage des Uterus beständig normal geblieben war. Fünf
bei diesen Frauen eingetretene Schwangerschaften verliefen normal.
(Artom di Sant’ Agnese.)
Pestalozza (28a) berichtet über eine Reihe von Operationen, die er selbst oder
andere mit der nach ihm benannten Methode — Hysteropexis pelvica — ausgeführt haben.
Die Vortrefflichkeit dieser Methode wird durch die beständigen guten Resultate bestätigt
und ganz besonders der perfekten Normalität der Form und des Sitzes, welche dem Uterus
verliehen werden, der seine volle Beweglichkeit beibehält und sich ausgezeichnet den physio-
logischen Modifikationen: einer eventuellen nachfolgenden Schwangerschaft anpasst. Wenn
man den Grund der weit geringeren Häufigkeit der Rezidive im Vergleich mit den anderen
Methoden erwägt. so kann man nicht umhin, einen Teil der Resultate auf die Tatsache zurück
zuführen, dass infolge dieser Operation fast vollständig die Fossa vesico-uterina verstrichen
wird; folglich wird die Möglichkeit umgangen, dass Dünndarmschlingen in dieselbe hinein-
gelangen, was gerade eine häufige Ursache der Verlagerung ist. Die Methode passt sich auch
schr gut jenen Fällen an, in denen es angebracht ist, eine keilförmige Resektion des Fundus
oder der vorderen Uteruswand vorzunehmen, da der Peritoncallappen. welcher den Uterus
in normaler Lage hält, auch in ausgezeichneter Weise dazu dient, die Nahtlinie zu decken.
Die Methode hat nicht nur in Italien Beifall gefunden, sondern auch im Auslande und Verf.
berichtet über eine Anzahl von Operationen. die Pissemkesky in Kiew ausgeführt hat.
Ein wesentlicher Faktor ist, bei der Ausführung darauf zu achten, dass der Lappen
nicht nur aus der blossen Serosa bestehe. sondern dass er von einer Schicht Muskelfasern
unterstützt werde, die sich unter der Serosa befinden und die von der Fascia anterior des
Uterus zum Boden der Blase ziehen. Vereint mit einer zweckmässigen Plastik des Peri-
toneums liefert die Methode bei kompliziertem Prolaps durch Retroversion gute Resultate;
in diesen Fällen ist es angebracht, das Resultat durch eine Suspension des Urachus an den
Bauchfaszien zu sichern, um die Neigung des Herabsinkens der Blase zu verhindern.
(Artom di Sant’ Agnese.)
4c. Prolapsus uteri.
1. Albeck, Treatment of uterine prolapse and cystocele. Hospitalstidende. May 22.
Brit. med. Journ. Sept. 21. (Empfiehlt die Westermarksche und die Schautasche
Operation.)
2. Baldy, Prolapse of the uterus. Transactions of the Amer. med. Assoc. Amer. Journ.
of Obst. Nov.
3. Bauer, Ein Fall von Douglashernie. Geb. Ges. Wien. 12. Nov. Gyn. Rundschau.
Nr. 8. 1913.
4. Boldt, Uterus and vagina removed by panhysterocolpectomy for complete prociden-
tia of the organs. Transactions of the New York Obst. Soc. Nov. 10. 1911. Amer.
Journ. of Obst. Febr.
5. Bonneau, Cure radicale des prolapsus génitaux par la voie abdominale. Soc. des
chir. de Paris. 5 Juillet. La Presse med. 27 Juillet. (Empfiehlt Fixation des Uterus
an die Bauchdecken, Vereinigung der Lig. sacrouterina, Verschliessung des Douglas
oder Amputation des Uterus und Verkürzung der Ligamente über dem Stumpf.)
6. *Breuillet, L’elytrocele ou enteroccle vaginale postcrieure. These de Paris. La
Gyn. Mai.
Bumm, Operation eines Prolapsrezidivs durch Einheilung eines Stückes der Fascia
lata. Geb. Ges. Berlin. 26. Jan. Zeitschr. f. Gyn. Bd. 70.
~l
19.
20.
21.
Lageveränderungen des Uterus. 89
Corant, The cure of prolapse of the uterus and bladder by plastic operations. New
York med. Journ. Nov. 2.
Cusmano, F., Due casi di prolasso verginale. (Zwei Fälle von Prolaps bei Virgo.)
La Ginec. Firenze. IX. Fasc. 1. (Artom di Sant’ Agnese.)
Davidson, Quinine injections for prolapsus uteri. Brit. med. Journ. August. p. 233.
(14 Fälle, 6 nachuntersucht, davon geheilt. Auch nach Geburten kein Rezidiv.)
Dervaux, Considérations sur le prolapsus génital. Bull. de la soc. d’obst. de Paris.
Tome 1. Nr. 5. Mai. (Empfiehlt bei grossen Prolapsen Kollumamputation und Le-
vatornaht mit ausgiebiger Kolporrhaphie unter Benützung der Vulva.)
Fothergill, The precise relationship of cystocele, rectocele and prolapse. Brit. med.
Journ. April 13. (Kurze Übersicht über Pathologie und Therapie der Prolapse.)
Franz, Eine neue Prolapsoperation. Monatsschr. f. Geb. Ergänzungsheft. Bd. 36.
(Portioamputation. Extraperitoneale Fixation der Lig. rot. auf dem Uterushals.
Scheidenplastik.)
Freund, H., Operation eines Kolossalprolapses. Unterelsäss. Ärzteverein. 2. März.
Deutsche med. Wochenschr. Nr. 32. (Der Umfang des Prolapses betrug 46 cm, die
Länge 37 cm. Operation in drei Abteilungen. Amputatio uteri supravaginalis. Opera-
tion der Rektocele, Dammplastik.)
Gelbke, Behandlung des Uterusvorfalles. Med. Ges. Basel. 15. Febr. Berl. klin.
Wochenschr. Nr. 16. (Empfichlt eine modifizierte Dammplastik nach Tait.)
Giebler, Komplikation von Schwangerschaft und Geburt mit Prolaps. Inaug.-Diss.
Breslau. (Zusammenstellung von 26 Fällen.)
*Graf, Über den kongenitalen Prolaps. Monatsschr. f. Geb. Bd. 34. 1911.
*Halban, Prolaps bei einer Virgo. Geb. Ges. Wien. 12. Nov. Gyn. Rundschau. Nr. 8.
Heinsius, Inversion der Scheide, Blase und Totalprolaps des Uterus infolge eines
chronischen Ulcus vulvae. Zeitschr. f. ges. Urol. Nr. 3.
Hütelson, Die Schauta-Wertheimsche Operation (Interpositio uteri vesico-vagi-
nalis) bei Gebärmuttervorfall. Russki Wratsch. Nr. 28. (Bericht über 20 im Alten
Katharinenhospital zu Moskau operierte Fälle. Genaue Beschreibung eines Falles
von Schwangerschaft und Geburt nach der Interpositio. Wegen Vorfall wurde bei
der 39jährigen Patientin die Interpositio mit Tubenunterbindung ausgeführt. Danach
nur einmal menstruiert. Auf dem dritten Monat der Schwangerschaft Harnverhaltung
(Katheterisation und Blasenspülungen), welche nach vier Wochen nachlies. Im
übrigen verlief die Schwangerschaft normal. Am normalen Schwangerschaftsende
vier Tage lang schwache, drei Tage starke Wehen mit fortwährendem Wasserabfluss.
Am achten Tage hohe Temperatur, Schüttelfrost, Erbrechen. Geburt durch Perfora-
tion beendigt. Die Untersuchung bald nach der Geburt ergab den für die Schauta-
Wertheimsche Operation normalen Befund. Mehrere Monate später wurde Pa-
tientin zwecks Tubensterilisation laparotomiert, wobei es sich erwies, dass der Fundus,
sowie teilweise die vordere und hintere Oberfläche des Uterus von der Harnblase be-
deckt waren. Die hintere Wand des Uterus war noch hernienartig vorgestülpt und
weich (Subinvolution der Gebärmutter wegen anormaler Lage derselben). Die Tuben
normal, ihr uterines Ende beiderseits unter der Harnblase verborgen, die Lig. ovarii
propria lagen der Harnblase an. Abpräparieren der Blase, keilförmige Exzision der
Tubenenden, Abtragen der Tuben, Peritonisierung. Wegen der Subinvolutio wurde
die hintere aufgelockerte Wand des Uterus an den unteren Wundwinkel angenäht;
Heilung. Der Fall des Verf. ist der zweite in der Literatur (erster Fall Freund, 1910).
Die Indikationsstellung zur Interpositio im Falle des Verf. war falsch und die Tuben-
sterilisation ungenügend. Zum Schluss empfiehlt Hütelson. jeder Prolapsoperation
eine exakte Wiederherstellung des Beckenbodens mit isolierter Levatornaht anzu-
schliessen.) (H. Jentter.)
Jellet, The cause and treatment of procidentia uteri, as it occurs in the parous women.
Journ. of Obst. and Gyn. of Brit. Emp. June. (Polemisch.)
. Josephson, C. D., Operation von Prolapsus uteri, vaginae et recti einer 80jährigen
Patientin. Verh. d. obst.-gyn. Sekt. d. Ges. schwed. Ärzte. Hygiea. Nr. 91 und
Gyn. Rundschau. Nr. 8. 1913. (Silas Lindquist.)
. Just, Die Erfolge der operativen Behandlung grosser Prolapse mit Implantation
des Uterus ins Septum rectovaginale. Inaug.-Diss. München.
. Kamann, Grosser Prolaps mit ventrifixiertem Uterus. Freie Vereinig. mitteldeutsch.
Gyn. 29. April. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 29. (Rezidiv drei Jahre nach der Operation.
Uterus 20 cm lang. Exstirpation.)
90 Gynäkologie. Pathologie des Uterus (einschliesslich Neubildungen und neue Operationen).
25.
26.
Ei
27a.
E
29.
30.
31.
E)
33.
34.
35.
36.
37.
38.
39.
40.
4l.
42.
Knipe, Prolapse of the uterus. New York academy of med. 26. Oct. 1911. (Total-
prolaps. Supravaginale Amputation und Fixation des Stumpfes an die Bauchwand.
Rezidiv. Totalexstirpation der Portio und der Scheide. Heilung.)
König, Geschichte der Operationen des Gebärmutter- und Scheidenvorfalles. Inaug.-
Diss. Leipzig.
Lamwers, L’exohysteropexie dans le traitement du prolapsus uterin. Acad. rovale
de Belge. 30 Sept. 1911. La Presse méd. Nr. 18. (In 27 Fällen guter Erfolg dieser
Operation.)
Lewin, Excisio colli uteri, als Behandlungsmethode der Sterilität. Wratsch. Gaz.
Nr. 8. Sitzungsber. der geb.-gyn. Ges. zu St. Petersburg. (Eine radikale Heilung
der Sterilität ist in 34,3 ©, aller Fälle erzielt worden.) (H. Jentter.)
*Liepmann, Das Trigonum urogenitale in seiner klinisch-operativen Bedeutung.
Berl. klin. Wochenschr. Nr. 37.
Littauer, Kolossalprolaps mit Karzinomentwickelung am Muttermund. Ges. f. Geb.
Leipzig. 11. März. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 36.
Lopez, Behandlung der Totalprolapse in der Menopause. Internat. Kongr. Berlin.
Gyn. Rundschau. Nr. 21.
Lothrop, The treatment of prolapsus uteri by vaginofixation. Amer. Journ. of obst.
Febr. (Bericht über 25 Operationen. Ein Todesfall an Ileus durch Darmkarzinom.)
*Marcus, Über die Ätiologie der Prolapse und ihre Dauerheilung durch die Interpo-
sitio vesico-vaginalis. Inaug.-Diss. Heidelberg.
v. Mars, A., 60 jährige Frau mit totalem Uterusprolaps, Harnverhaltung und erschwerter
Defäkation. [Lemberger Ärztl. Ges. am 12. Jan. Lwowski Tygodnik Lekarski. Nr. 4.
p. 57. (Polnisch.)] (Uterus lässt sich nicht gut reponieren. Per rectum ein Tumor
getastet, welcher den Uterus herabdrängte. Laparotomie ergab, dass es sich um ein
Adenokarzinom des linken Ovarium handelte. Es lagen so viele Metastasen am Bauch-
fell und den Därmen vor, dass an Radikaloperation nicht zu denken war. M. entfernte
nur den Tumor, resezierte ein Stück Netz, ventrofixierte den Uterus und verschloss
die Bauchwunde. Verlauf gut. M. ist der Ansicht, dass hier doch die Partialoperation
immerhin Linderung und Hilfe für einige Zeit bringen werde. In der Diskussion
erwähnt Solowij einen Fall, wo die Frau nach Entleerung des Aszites bei inoperablem
Adenokarzinoma ovarii noch 3—4 Jahre sich subjektiv ganz wohl fühlte.)
(v. Neugebauer.)
Martin, Ed., Der Haftapparat der weiblichen Genitalien. II. Teil: Der Prolaps.
Berlin, S. Karger.
— Zur Anatomie und Technik der Levator-Faszien-Naht. Arch. f. Gyn. Bd. 92.
Martin, M. J., Prolapsus génital et Fibrome. Bull. de la soc. d’obst. de Paris. 1 Année.
Nr. 3.
Mayo, Surgical treatment of prolapse of the uterus and walls of the vagina. Journ.
Amer. med. Assoc. Oct. 19.
Meyr, Prolapsoperationen und ihre Resultate. Bericht über 240 Fälle aus der Königl.
Univ.-Frauenklinik zu München. Inaug.-Diss. München.
Montgomery, Consideration on the modern methods of treatment of prolapsus uteri
with their advantages and disadvantages. Transactions of the Amer. gyn. Soc. Amer.
Journ. of Obst. Nov.
Nenadowitsch, Über vermeintliche Retroflexio fixata. Nowojew Med. Nr. 5. (Verf.
macht darauf aufmerksam, dass chronische narbige Prozesse im retrozervikalen Binde-
gewebe perimetrische Stränge vortäuschen können. Die dabei vorkommende Retro-
flexio ist aber stets mobil und der Uterus lässt sich leicht redressieren. Es existiert
ein ätiologischer Zusammenhang zwischen Parakolitis und Parakolpitis einerseits und
Retroflexio uteri mobilis andererseits. Diese Form von Parametritis führt zu Sterilität
durch Verkürzung des hinteren Scheidengewölbes. Massagebehandlung ist sehr lang-
wierig. Rationeller ist Spaltung der Narben.) (H. Jentter.)
Nitzsche, Totalprolaps und zwei daraufsitzende Scheidenkarzinome durch Total-
exstirpation geheilt. Nürnberger med. Ges. 22. Febr. Münchn. med. Wochenschr.
Nr. 33.
Orlow, Retroversio-flexio uteri und ihre operative Behandlung. Wratsch. Gaz. Nr. 8.
Sitzungsber. der Ges. russ. Ärzte zu Odessa. (Orlow empfiehlt folgende Methode:
Leibscehnitt nach Pfannenstiel, Trennung der Adhäsionen. Die Nähte werden durch
die Gebärmutter so geführt, dass ein Paar an der Abgangsstelle der Tuben. das
andere etwas tiefer die Gebärmutter greift; herausgeführt werden sie auf der Aponeurose
43.
47.
49.
5l.
52.
59.
. Tweedy, Cause and treatment of Procidentia uteri, as it occurs in the parous woman.
6l.
Lageveränderungen des Uterus. 91
näher zur Linea alba. Nachdem Bauchfell und Aponeurose durch Seidenknopfnähte
geschlossen, werden die Uterusnähte auf der Aponeurose geknüpft. Verf. sah in
allen 85 Fällen guten Erfolg.) (H. Jentter.)
Palmer-Findley, Prolapse of the uterus complicating pregnancy. Journ. of Amer.
med. Assoc. Dec. 30. 1911. (Totalprolaps des im dritten Monat graviden Uterus. Abort-
einleitung und Plastik in einer Sitzung.)
*Pestalozza, Zur chirurgischen Behandlung des Genitalprolapses. Monatsschr. f.
Gyn. Bd. 36. Ergänzungsheft.
Pistolese, U., L’ operazione di Schauta-Wertheim nella cura del prolasso genitale.
(Die Schauta-Wertheimsche Operation in der Behandlung des Genitalprolapses.)
Atti Soc. Ital. Ostetr. e Gincc. Vol. 18. (Artom di Sant’ Agnese.)
Polck, Procidentia of the uterus treated by plication of the vagina and conjoined
shortening of the uterosacral and broad ligaments. Transactions of Amer. gyn. Soc.
Amer. Journ. of Obst. Nov.
*Potocki, Traitement du prolapsus uterin. Annales de Gyn. Jan. Tome IX.
p. 1 u. 60.
Riddle-Goffe, Die Grundsätze bei der Operation sehr grosser Vorfälle. 6. Internat.
Kongr. f. Gyn. Berlin. Gyn. Rundschau. Bd. 21.
Rollin, Resultate und Dauererfolge der vaginalen Totalexstirpation des Uterus,
vereint mit scheidenverengernden Operationen bei Prolaps. Inaug.-Diss. Jena.
Schaabak, Die primären und Dauererfolge der operativen Behandlung des Damm-
risses, des Vorfalles der Scheide und des Uterus durch Wiederherstellung des Becken-
bodens. Diss. Petersburg. (Bericht über 516 Fälle; davon betrafen 90 %, Mehrgebärende,
3°, Nulliparae. Der Grad des Vorfalles ist proportional der Geburtenzahl. Es besteht
eine innige Beziehung zwischen Geburt, Insuffizienz des Beckenbodens, Retroversio
und Vorfall. Komplette Dammrisse führen fast nie zu Prolaps. Wiederherstellung
des Beckenbodens (ausgiebige Kolpoperineorrhaphie) weist die besten Erfolge auf
(98 9, Dauerheilung). Die Sterblichkeit betrug 0,2 °,. Hohe Amputation bei Elon-
gatio colli, vordere Plastik bei Cystocele, keilförmige Exzision bei Metritis, Ausscha-
bung bei Endometritis, als Hilfsoperationen bei der Wiederherstellung des Becken-
bodens beeinflussen die Resultate sehr günstig. Bei nachfolgenden Geburten ist es rat-
sam, die Perineotomie zu machen.) (H. Jentter.)
*Schirschow, Zur operativen Behandlung des Gebärmutter- und Scheidenvorfalls.
Journ. akusch. i shensk. bol. Okt. (H. Jentter.)
*Sellheim, Einige Bilder und Bemerkungen zur Erkennung der Beckenverschluss-
mittel vor und während der Prolapsoperation. Monatsschr. f. Geb. Bd. 36. August.
*Solomon, Prolapse and Pregnancy. Journ. of Obst. and Gyn. of Brit. Emp. March.
Somers, Uterovaginal prolapse in elderly women; technic of operation. Journ. of
Amer. med. Assoc. June. p. 1930. (Interposition des Uterus. Vereinigung der Lig.
sacro-uterina vor dem Cervix.)
*Stoeckel, W., Überdie Wertheim-Schautasche Prolapsoperation. Zeitschr. f. Geb.
Bd. 71.
Stone, The interposition operation for prolapse of the uterus. Amer. Journ. of Obst.
Nov.
. *Sturmdorf, Prinzipien und Ausführung der Perineorrhaphie. Amer. Journ. of
Obst. Sept.
Thissen, Über die Dauerresultate der Wertheim-Schautaschen Prolapsoperation
auf Grund von 223 Fällen der Kieler Frauenklinik. Inaug.-Diss. Kiel. (101 nach-
untersucht, die anderen brieflich oder von Ärzten kontrolliert. 17 Rezidive (7,6 %).
Unter den selbst kontrollierten 10 Rezidive, also 91—93 ° Heilungen.)
Tracy, Prolapse of the uterus. Amer. Journ. of Obst. (Kurzes Referat,)
Journ. of Obst. and Gyn. of Brit. Emp. March.
Vıneberg, The endresults with various operations for procidentia and extensive
eystoceles prior and subsequent to menopause. (Besprechung der Vaginofixation
und Transposition des Uterus vor die Blase, der vaginalen Fixation der Lig. rot.)
. Wagner, Zur Operation grosser Genitalprolapse.
*Walcher, Die Anguli vaginae und ihre Bedeutung für Geburtshilfe und Gynäkologie.
Arch. f. Gyn. Bd. 97.
Ward, Hemorrhage after operations for cvstocele or interposition. Amer. Journ.
of Obst. April.
92 Gynäkologie. Pathologie des Uterus (einschliesslich Neubildungen und neue Operationen).
65. Wargassowa, Zur operativen Behandlung totaler Uterusprolapse. Journ. akusch.
i shensk. boles. Mai-Juni. (Bericht über 89 Prolapsoperationen. In allen schweren
Fällen von Prolaps ist die extraperitoneale vaginale Fixation der Gebärmutter indi-
ziert (Ausnahme: Fibromyom, Cancer uteri, wo die Exstirpation am Platz ist). Die
Lage des Uterus wird der normalen ähnlich und behindert weder Menstruation, noch
Koitus, weshalb sie auch bei jungen Frauen indiziert ist (bei letzteren in Kombination
mit der Sterilisation). Die Methode steht in keinem Widerspruch mit den neuesten
Theorien, welche in dem Uterusprolaps eine Hernie sehen. Alle 89 Mal wurde eine
Operation ausgeführt, welche sich durch einige technische Details von der Wertheim -
Schautaschen Operation auszeichnet. Unter anderem wird aus der vorderen Scheiden-
wand ein ovaler Lappen heraussepariert.) (H. Jentter.)
66. Warren, A. Dennis, The Treatment of procidentia uteri. St. Paul med. Journ.
Zentralbl. f. Gyn. Nr. 34. (Verlangt in erster Linie Herstellung des Beckenbodens,
auch wenn noch kein Prolaps vorliegt.)
67. Watkins, Transposition of the Uterus and bladder in the treatment of extensivs
cystocele and uterine prolapse. Amer. Journ. of Obst. Febr.
68. White, An anatomical operation for the cure of cystocele. Amer. Journ. of Obst.
Febr.
69. Wormser, Prolapsoperationen bei älteren Frauen. Schweizer Korrespondenzbl.
Nr. 23. (Empfiehlt vor dem Klimax Totalexstirpation, nachher Kolpektomie.)
70. Wyatt, A short paper on Le Forts operation with an account of 8 cases. Journ.
of Obst. of Brit. Emp. Nov. (Berichtet über die guten Ergebnisse dieser mit Unrecht
in Vergessenheit geratenen Operation.)
71. Zacharias, Zur Behandlung des vollständigen Vorfalls mit der vaginalen Totalexstir-
pation. Nürnberger med. Ges. 16. Nov. 1911. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 4.
(Vorstellung zweier Rezidive. Bei dem einen fehlte die Plastik, bei dem anderen war
sie nicht geheilt.)
E. Martin (34) hat seine schon früher besprochenen Untersuchungen über
den Haftapparat der Genitalien und den Prolaps jetzt in einem vorzüglich aus-
gestatteten Atlas zusammengefasst, dessen Studium jedem operativ tätigen grossen
Vorteil bringen wird. Liepmann (28) bespricht die Bedeutung des Trigonum
urogenitale für die operative Therapie. Es ist eine aus zahlreichen Muskelfaser-
zügen, die aus der ganzen Umgebung stammen, zusammengesetztes Gebilde: Die
Kreuzungsstelle aller dieser Muskeln ist das Centrum tendineum oder musculare.
Eine analytische Nahtmethode am Damm mit isolierter Aufsuchung der Muskeln
ist danach eine Unmöglichkeit, da sich die Muskeln gar nicht einzeln isolieren
lassen.
Die Auffassung des Prolapses als Hernie wird von Sturmdorf (57) und
Pestalozza (44) vertreten. Nach ersterem ist der Levator ani die Verschluss-
platte des Beckenausganges und wirkt durch seine Funktion dem intraabdominellen
Druck entgegen. Wichtig ist jedoch auch die normale Lage des Uterus, wenn
der Levator zur Ablenkung der austreibenden Kraft der Bauchpresse fähig sein
soll. Nach Pestalozza ist der Prolaps eine Hernie der Muskelfaszienschicht.
Ursächlich primär ist der fehlende Vulva- und Scheidenschluss post partum, mit
oder ohne Einrisse. Er empfiehlt eine Levatorfasziennaht möglichst ohne Scheiden-
resektion. Die sehr seltene Enterocele vaginalis posterior behandelt Breuillet (6);
sie ist auf eine angeborene Tiefe des Douglas zurückzuführen. Die Diagnose
ist bei rektaler Untersuchung leicht zu stellen. Die Therapie besteht in regel-
rechter Eröffnung des Sackes, Reposition und Naht des Levator ani möglichst
hoch in der Scheide. Graf (17) fand in allen Fällen von Prolaps bei Neugeborenen
mit Spina bifida, männlichen und weiblichen, eine gleichartige Disposition zu
Prolaps, Vorstülpung des Bauchfells, Klaffen des Rektums mit beginnendem Vor-
fall der Schleimhaut, Tiefstand der Blase, des Uterus und der Ovarien, des Douglas
und der Prostata. In allen Fällen bestand makroskopisch und mikroskopisch
Atrophie des Levator ani und des bindegewebigen Haftapparates. Der Uterus
dagegen ist nicht verändert. Daraus schliesst Graf auf die Bedeutungslosigkeit
desselben für die Entstehung des Vorfalls auch beim Erwachsenen. Die schlechte
Lageveränderungen des Uterus. 93
Entwickelung der Beckenmuskulatur wird auch von Halban (18) als ursächlich
wichtig für die Entstehung des virginellen Prolapses hervorgehoben. Die Behand-
lung des Vorfalles bei gleichzeitiger Schwangerschaft bespricht Solomons (53).
Bei Vorfall des graviden Uterus rät er zur Pessartherapie, bei Versagen Operation
des Vorfalles, bei Infektion Einleitung des Abortes oder Exstirpation. Als angeb-
lich ungefährliche Operation empfiehlt er die Fixation der Scheide in Höhe der
Tubenmündung.
Einen grösseren Raum in der Diskussion nimmt wieder die Schautasche
Operation ein. Stoeckel (55) berichtet über eine weitere Modifikation der Operation,
indem er nach Hervorziehen des Uterus und Fixation den Uterus in seiner ganzen
Länge spaltet und die Ränder des Endometriums mit den Scheidenwundrändern
vereinigt, Die Schleimhaut wird dann mit dem Paquelin verschorft. Weniger gute
Ergebnisse berichtet Marcus (32) aus der Heidelberger Klinik: 56 Fälle bei
grossem Vorfall, 2 bei Incontinentia urinae, 4 Todesfälle (Nachblutung, vereitertes
Hämatom, diffuse Peritonitis, Coma diabeticum). 20,6°/o Rezidive, 61°/o gutes
Resultat. Die Operation wurde deshalb aufgegeben. Watkins (67) hat ein von
ihn beschriebenes, wesentlich dem Schautaschen entsprechendes Verfahren schon
1899 geübt, seither 225 Fälle, davon 141 nachuntersucht. Die Oystocele blieb in
allen geheilt, der Prolaps rezidivierte in 10° der Fälle. Wenn der Fundus sich
vorwölbt, so reseziert ihn Watkins noch nachträglich. In der amerikanischen
grnäkologischen Gesellschaft war der Prolaps Gegenstand ausführlicher Besprechung.
Etwas Neues förderte die Diskussion nicht zutage. Sellheim (52) gibt an der
Hand zahlreicher Bilder und Tafeln seiner von ihm früher veröffentlichten Atlanten
eine Darstellung der durch die neueren anatomischen Untersuchungen auf eine
bessere Grundlage gestellten Prolapsoperationen. Potocki (47) bespricht sehr
ausführlich die ätiologischen Momente, welche bei der Geburt prädisponierend für
den Prolaps in Frage kommen, vor allem das Herunterschieben von Cervix und
Scheide bei uneröffnetem Muttermund, die Zerreissungen, das Frühaufstehen, das
er sehr scharf zurückweist. Er will seine Wöchnerinnen sogar 3 Wochen im Bett
halten. Ferner empfiehlt er die präliminare Dilatation der Scheide bei Iparen und
Steisslagen mittelst Ballons, Beförderung der Involution durch heisse Duschen und
Stillen. Ausführlich wird dann die konservative Therapie, Massage, Bettruhe, Be-
wegungstberapie und Pessarbehandlung besprocheu. Operativ warnt er vor zu
weitgehender Anwendung der Levatornaht, wenn die Frau noch gebärfähig ist, da
dann schwere Zerreissungen entstehen, die ganz unreparierbar sind. Ferner empfiehlt
er sorgfältige Prüfung der zu resezierenden Scheidenlappen, um keine zu grosse
Verengerung zu erzielen.
Für die Fälle von Uterusprolaps mit bedeutender Cystocele, in denen der
Beckenboden geschwächt ist, schlägt Schirschow (51) als beste Operationsmethode
eine Kombination von Ventrofixation und Kolpopexie vor (Colpopexia bilateralis
transperitonealis. Die Technik ist folgende: Längsschnitt längs der Linea
alba, Spaltung des vorderen Blattes des breiten Mutterbandes längs dem
medianen Rande des Lig. rotundum auf beiden Seiten, stumpfes Vordringen durch
das Beckenbindegewebe auf die Scheide zu, deren Gewölbe vom Assistenten mittelst
2 Finger emporgehoben werden. Nach Abschieben der Blase der Mittellinie zu.
Blosslegen des medialen Abschnittes des Poupartschen Bandes. Die fixierenden
Catgutnähte, zwei auf jeder Seite, werden durch das Scheidengewölbe und das
Poupartsche Band geführt (1—2 dm medial von Annulus inguinalis internus
zwecks Schonung der Art. epigastriea profunda). Nach Versenkung dieser Nähte
wird das vordere Blatt der Mutterbänder vernäht und zum Schluss die Ventro-
fixation nach Leopold-Czerny ausgeführt. Schluss der Bauchwunde eventuell
nach Tubarresektion (im gebärfähigen Alter. Wenn nötig wird noch Scheiden-
dammplastik angeschlossen. Dank diesem Vorgehen gewinnt der Genitalapparat
zwei fixierte Punkte an immobilen Beckenbändern. Das gespannte vordere Scheiden-
gerölbe bietet der Harnblase genügende Stütze. Schirschow hat bisher 10 Fälle
94 Gynäkologie. Pathologie des Uterus (einschliesslich Neubildungen und neue Operationen).
nach der von ihm vorgeschlagenen Methode operiert. Längste Beobachtungsdauer
ı Jahr 5 Monate. Bisher kein Rezidiv.
Walcher (63) betont die Bedeutung der sog. Anguli vaginae, der Anhef-
tungsstellen der Scheide am Periost des Schambeines für die Ätiologie und Therapie
des Vorfalles.
10.
11.
Anhang: Pessare.,
Basset, Mastdarmscheidenfistel nach Zwanck-Schillingschem Flügelpessar. Beitr.
f. Geb. u. Gyn. Bd. 17.
Butler-Smyth, A vaginal pessary retained for 29 Years. Perforation of the bladder
and fixation of the instrument by a large phosphatic vesical calculus; lithothripsie ;
recovery. The Lancet. March 2.
Delassus, Choix d'un pessaire.. Technique d’application et de fabrication. Soins
consecutivs. La Presse med. 27 Janv.
Herman, The use of pessaries. The practitioner. Sept.
Penkert, Intrauterinpessar, Verein der Ärzte in Halle. 30. Dez. Münchn. med.
Wochenschr. Nr. 52. (Pessar nach Hollweg erzeugte in zwei Fällen schwere Endo-
metritis und Pyosalpinx.)
Van de Velde, Über das Schalenpessar. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 37. (Will zur Ver-
meidung von Einklemmungen der Portio die mittlere Öffnung fortlassen.)
Vogt, Strangulation der vorderen Muttermundslippe durch ein Schalenpessar. Zen-
tralbl. f. Gyn. Nr. 52.
4d. In versio uteri.
Altkaufer, Fall von aussergewöhnlich günstig verlaufener puerperaler Inversion
von Scheide und Gebärmutter samt daran haftender Plazenta. Med. Nr. 34. Zen-
tralbl. f. Gyn. Nr. 22. (Spontane Geburt bei 24jähriger II para. Totalinversion von
Scheide und Uterus mit Plazenta. Leichte Reposition. Glatte Heilung.)
Aytonn, Acute inversion of the uterus. The Lancet. Dec. p. 1580.
Béhague, Deux cas d’inversion utérine d’origine différente. L'écho méd. du Nord.
Nr. 32.
Grossmann, Über Inversio uteri. Gyn. Ges. Dresden. 18. April. Zentralbl. f. Gyn.
Nr. 35. (Seit zwei Jahren bestehende Inversion nach Küstner operiert.)
Hellier, Akute Inversion des Uterus. Lancet. June 1. (Reduktion der wahrschein-
lich bei der Plazentarlösung entstandenen Inversion drei Tage nach der Geburt manuell
in Narkose.)
v. Holst, Kasuistischer Beitrag zur Inversio uteri. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 10. (Ursache
der Inversion war ein breitbasiges Myom des Fundus. Morcellement des Tumors und
Amputation des Uterus.)
Iljina, Ein Fall von Inversion eines prolabierten Uterus. Protokolle und Verhand-
lungen der Med. Ges. zu Rjasan. 1908—1910. (Bei der 70jährigen Patientin führte
ein submuköser Polyp zu Uterusinversion. Totalexstirpation des prolabierten und
invertierten Uterus ohne Narkose. Heilung.) (H. Jentter.)
Lemaire, Le traitement de inversion chronique de Puterus. Bull. de la soc. d’obst.
de Paris. Nr. 8. Nov. 1911. (Vergeblicher Versuch, eine sieben Monate bestehende
Inversion durch Kolpotomie zu heilen. Exstirpation.)
Madshuginsky, Zur operativen Behandlung veralteter Uterusinversionen. Med,
Obosr. Nr. 9. (Zwei Fälle erfolgreich behandelt nach Piccoli.) (H. Jentter.)
Mansfeld, Inversio uteri bei Hypoplasie des Adrenalsystenis. Mitteil. aus der Frauen-
klinik von Budapest. Bd. 2. S. Karger. (Die Inversion entstand bei schwerer Atonie
des Uterus bei 2ljähriger Ipara. Exitus. Obduktion ergab enge Aorta, Status thv-
micolymphaticus. Auffallend kleine Nebenniere. Adrenalingehalt 1 mg statt 4 mg.)
Mars, A. v., Vorstellung einer Frau, welche von ihm drei Jahre nach wegen puerperaler
Uterusinversion ausgeführter Piccoli-Operation jetzt entbunden wurde, Bei Auf-
nahme stand die Vaginalportion des Uterus so hoch über dem Promontorium, dass
sie knapp mit dem Finger erreichbar war. Erste Schädellage, vorderes Scheiden-
gewölbe herab- und hervorgedrängt, vordere Uteruswand stark ausgezogen, an der
hinteren Uteruswand grössere Resistenz. Spontangeburt eines lebenden Kindes von
3900 Gramm. Da der Uterus sich mangelhaft kontrahierte, entfernte M. die Pla-
zenta nach drei Stunden manuell. Der Finger tastete an der hinteren Uteruswand
13.
13a.
14.
16.
17.
to
Wi
Sonstiges. 95
vergeblich nach der postoperativen Narbe. Der Fall spricht zugunsten der opera-
tiven Therapie der Uterusinversion mit Hysterotomie. Ce, Neugebauer.)
Oldfield, Chronische, 23 Jahre bestehende Inversion des Uterus, geheilt durch Ex-
stirpation. The Lancet. June 1.
Philipps, Zur Behandlung der Inversio uteri. North of Engl. obst. soc. Nov. 17.
1911. (Drei Fälle. Er rät von der sofortigen Reposition ab bei bestehendem Schock.
Nach 2—20 Stunden konnte in Narkose leicht reponiert werden. Zusammenstellung
von 184 Fällen mit 43 Todesfällen = 23 0%.)
Ricci, A. P., Della inversione cronica dell’ utero. (Chronische Uterusinversion.)
Atti Soc. Ital. Ostetr. e Ginec. Vol. 18. (Artom di Sant’ Agnese.)
Thorn, Zur Ätiologie der Inversio uteri bei Prolaps. Gyn. Rundschau. Nr. 5. (Be-
richt über einen der seltenen Fälle von inkompletter Inversion des prolabierten Uterus.
Vorbedingung seiner Entstehung ist eine Fixation der Vagina und der Cervix und
das Vorhandensein von Cervixrissen und Ektropien. Es invertiert sich zunächst das
untere Uterinsegment über dem Os internum.)
Vautrin, Inversion uterine par tumeur d’origine Müllerienne chez un enfant. Re-
union Obst. de Nancy. 15 Mai. Bullet. de la soc. d’obst. de Paris. I. Nr. 3. (Voll-
ständige Inversion des Uterus bei l5jährigem Mädchen, hervorgerufen durch eine
walnussgrosse Zyste unter der Schleimhaut des Isthmus.)
Wein, Ein Fall von Inversio uteri. Orv. Hetilap. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 26. (In-
version eines prolabierten Uterus bei einer alten Frau bei starker Anstrengung.)
Weiss, La colpo-hysterotomie postérieure dans le traitement de l’inversion uterine
chronique, d'origine puerperale. Bull. de la soc. d’obst. de Paris. I. Nr. 43. (Zwei
Fälle geheilt durch Küstners Verfahren.)
D. Sonstiges.
a) Perforation des Uterus bei therapeutischen Eingriffen.
Gerschun, Zur Kasuistik der intrauterinen Fremdkörper. Journ. akusch. i shensk.
boles. Febr. (Gerschun reiht zu den von Neugebauer und Odefey gesammelten
Fällen noch 30 Fälle aus der Literatur an (im ganzen 126 Fälle) und bringt zwei eigene
Beobachtungen: 1. Die abgebrochene Spitze einer Uterusspritze wurde nach Erweite-
rung der Cervix mit der Curette extrahiert. 2. Zwecks Fruchtabtreibung führte Pa-
tientin eine Haarnadel, deren eine Hälfte mit Watte umwickelt war, in den Uterus.
Nach dem stattgehabten Abort (41, monatlich) dauernder eitriger Ausfluss. Die
Haarnadel lag im Uterus; die eine Spitze hatte die Uteruswand perforiert und war
tief ins Parametrium gedrungen; sie wurde nach Spaltung der vorderen und hinteren
Uteruswand und des linken Scheidengewölbes extrahiert. Heilung.) (H. Jentter.)
(Gologowsky, Ein Fall von Atrophie der Gebärmutter in frühem Alter. Wratsch.
Gaz. Nr. 48. Sitzungsber. der geb.-gın. Ges. zu Kiew. (Bei der 29jährigen Patientin
trat im Anschluss an die Laktation des zweiten Kindes volle Atrophie der Genitalien
ein. Länge der Gebärmutter 3 cm.) (H. Jentter.)
Gräupner, Instrumentelle Verletzung des Uterus. Nordostdeutsche Ges. f. Gyn.
23. März. Monatsschr. f. Geb. Bd. 35. (Perforation mit der Abortzange. Der Uterus
war leer, aber einen Monat vorher schon curettiert worden. Laparotomie, Naht der
Uteruswunde und der nicht perforierenden Darmverletzungen. Beginnende Peri-
tonitis. Heilung.)
Halban, Zur Kasuistik der Uterusperforationen. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 16. (Be-
richt über sieben beobachtete Fälle, bei zweien Exitus, in den anderen Heilung nach
Laparotomie.)
Janczewski, St., Przeglad chir. i gin. Bd. 2. Bd. 4. p. 246—249. (Fall von Uterus-
perforation bei einer wiederholten Auskratzung mit Vorfall eines Omentalzipfels aus
dem Mutterhalse. Genesung bei abwartender Behandlung. Das fremde Gebilde
wurde mit dem auskratzenden Löffel hervorgezogen, 2 cm lang. Reposition, Uterus-
tamponade. Eisblase auf den Leib. Am nächsten Tage Gazetampon ex utero ent-
fernt, keine Blutung. Euphorie, einmal Temperatur + 380° C. Bei Entlassung
der Kranken im hinteren Scheidengewölbe etwas vermehrte Resistenz und Druck-
empfindlichkeit. Sechs Wochen nach Entlassung soll einmal sub menstruatione cin
grünlicher Gewebsfetzen ausgestossen worden sein. Die Frau blieb alsdann gesund
96 Gynäkologie. Pathologie des Uterus (einschliesslich Neubildungen und neue Operationen).
10.
ll.
12.
13.
14.
15.
GM
vier Jahre lang, ohne wieder schwanger zu werden. 1911 wurde bei derselben Frau
wegen linksseitigen Tubenabortes der Bauchschnitt gemacht. Dabei fand sich ein
Netzzipfel mit der hinteren Uteruswand verwachsen, rechterseits etwa 2 cm unter-
halb des Fundus uteri. Es hatte sich also das in utero enthaltene Stück des
seinerzeit in die Uterushöhle reponierten Netzzipfels abgestossen, während
der obere Teil in der Perforationswunde fixiert geblieben war. Der jetzt beim Bauch-
schnitt entdeckte, mit dem Uterus verwachsene Netzzipfel war etwa Lem breit. Er
wurde zweifach unterbunden und zwischen den beiden Unterbindungen durchschnitten.
Heilung. Beobachtung aus der gynäkologischen Abteilung von v. Neugebauers.
Diskussion.) (v. Neugebauer.)
Josephson, C. D., Eine Komplikation bei Abrasio. Verh. d. obst.-gyn. Sekt. d. Ges.
schwed. Ärzte. Hygica. Nr. 2 u. 7. (Perforation der Gebärmutter dadurch, dass der
Curettebügel beim Ausziehen abbrach. Laparotomie; Extraktion des Curettebügels;
Uterussuturen. Heilung.) (Silas Lindquist.)
Lendon, Perforation de Juterus avec les dilatateurs de Hegar. Australian med.
Gaz. Tome 1. Nr. 44. 18 Mai.
Preissmann, Intrauterine Injektionen bei chronischen Gebärmuttererkrankungen.
Ssibirskaja Wratsch. Gaz. Nr. 23. (H. Jentter.)
Reifferscheid, Uterusperforation bei instrumenteller Dilatation. Deutsche med.
Wochenschr. Nr. 51.
Resinelli, L’ esplorazione digitale della cavità uterina e suoi pericoli. (Die digitale
Untersuchung der Gebärmutterhöhle und ihre Gefahren.) La Ginec. IX. Fasc. 10.
p. 304. Firenze. (Auf Grund eines von ihm studierten Falles lenkt Resinelli die
Aufmerksamkeit auf die Gefahren der Zerreissung der Cervix und der Gebärmutter
bei der, diagnostischer Zwecke halber, selbst beschränkten Erweiterung. Er zieht.
besonders bei submukösen Fibromen, behufs Untersuchung der Gebärmutterhöhle
die Hysterotomia ant. vor.) (Artom di Sant’ Agnese.)
Rosanow, Ein Fall von Subinvolutio uteri post partum, behandelt durch Anregung
der Milchdrüsentätigkeit. Wratsch. Gaz. Nr. 35.
Sigwart, Zur Therapie perforierender Uterusverletzungen. Berl. klin. Wochenschr.
Nr. 37. (Sigwart hält nach den Erfahrungen der Bummschen Klinik es nicht für
nötig, den perforierten Uterus jedesmal zu exstirpieren. Es genügt, ihn nach exakter
Naht der Risswunde extraperitoneal zu lagern, bei hohen Verletzungen durch Einnähen
in den unteren Winkel der Bauchwunde oder durch Übernähen mit Blasenbauchfell,
Flexur oder durch Aufnähen der Adnexe.)
Sultan, Eine seltene Indikation zur Darmrescktion. Münchn. med. Wochenschr.
Nr. 14. (Uterusperforation, entstanden durch Tragen eines Steriletts. Darmein-
klemmung. Resektion. Naht des Uterus. Heilung.)
Thaler, Uterusperforation bei Abortausräumung, ausgedehnte Darmverletzung.
Heilung nach Darmresektion und Totalexstirpation. Geb. Ges. Wien. 28. Nov. 1911.
Gyn. Rundschau. Nr. 12.
Witt, Kasuistischer Beitrag zur instrumentellen Perforation des abortierenden Uterus.
Gyn. Rundschau. Nr. 5. (Zusammenstellung zahlreicher neuer Fälle dieser Ver-
letzungen.)
b) Verschiedenes.
Cuzzi, Echinococcus des Uterus. La Gin. Bd. 7. p. 621. (Die Therapie bestand in
intrauterinen Ausspülungen des Uterus mit Lysoforn, ohne Auskratzung. Heilung
in zwei Monaten.)
Fuchsig. Über Arsenikvergiftung vom Uterus aus. Wiener klin. Wochenschr. Nr. 17.
(Das Arsenik war zur Einleitung des Aborts in Substanz eingeführt worden. Exitus
in fünf Tagen.)
Lichtenstein, Über senile Muttermundsatresie und zur konservativen Behandlung
der Gynatresien. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 8. (l. Senile Atresie. Leichte Eröffnung
von unten. 2. Hämatometra infolge erworbener Atresie der Scheide bei 15jährigem
Mädchen, durch Laparotomie und kombiniertes Verfahren von der Scheide eröffnet.)
Peraire, Fistule intestino-utero-appendiculaire. Soc. des chir. de Paris. 17. Oct. La
Gyn. Févr. (Die Fistel war im Anschluss an ein wegen Ficbers im Wochenbett ge-
machtes Curettement entstanden.)
Sabeil, Du ròle des Eaux de Saint Sauveur dans la cure de la Stérilité. La Gyn.
Juillet.
6.
7.
|]
D
e PE
14.
Vagina. 97
Tedeschi, Un cas de toux utérine guérie chirurgicalement. Gaz. degli hosp. e delle
cliniche. Tome 23. Nr. 64.
Vautrin, Corps étranger dans lutérus. Bull. de la soc. d’obst. de Paris. Nr. 3. (Draht-
stück von 5 cm Länge, zu Abortzwecken eingeführt, wurde ohne Schaden 16 Monate
herumgetragen.)
Zacharias, Haarnadel im Uterus. Nürnberger med. Ges. 8. Febr. Münchn. med.
Wochenschr. Nr. 33. (War zu Abortivzwecken eingeführt worden.)
v1.
Vagina und Vulva.
Referent: Prof. Dr. Ludwig Knapp.
Vagina.
1. Affektionen des Hymen, Bildungsfehler der Scheide,
angeborene und erworbene Gynatresien.
Albrecht, P., Aplasia vaginae. Ges. d. Ärzte in Wien. 26. Jan. Ref. Wiener med.
Wochenschr. Nr. 6.
Baldwin, Artificial vagina by intestinal transplantation. Med. Record. Dec.
Benthin, Sectio caesarea cervicalis bei einem Fall von Verdoppelung der Genital-
organe. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. Heft 2. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 13.
Beurma, Schwangerschaft und Geburt bei Persistenz des Sinus urogenitalis. Berl.
klin. Wochenschr. Nr. 47.
Bovis, de, Künstliche Scheidenplastik. Sem. med. Avril. Ref. The Brit. Med.
Journ. June 22.
Bumm, Über künstliche Scheidenbildung aus Dünndarm. Ges. f. Geb. u. Gyn. zu
Berlin. 8. Dez. 1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 26.
Cohn, Missbildungen des weiblichen Urogenitalapparates. Sammelbericht über das
Jahr 1910. Gyn. Rundschau. Heft 7.
Danilow, Erworbener totaler Verschluss der Scheide. Russki Wratsch. Nr. 34. (In
der Anamnese zwei sehr schwere, lange dauernde Geburten ohne Hilfe, mit nach-
folgenden fieberhaften Wochenbetten. Danach Schmerzen und Unmöglichkeit des
Koitus. Es wurde totale narbige Stenose der Vagina mit Hämatokolpos gefunden.
Wiederherstellung der Scheide nach Spaltung der Narben und Tamponade.)
(H. Jentter.)
Dreyfus, Absence congénitale du vagin. Creation d'un conduit par un procédé nouveau.
La Gyn. Avril.
Emelianow, N. M., Vagina duplex separata. Russ. Journ. f. Geb. u. Gyn. 1911.
Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 52.
Fischer, A., Über Doppelbildungen der weiblichen Genitalien. Diss. Königsberg.
Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 37. Heft 1.
Floël, Bemerkungen zu der Schubertschen Scheidenbildung usw. Zentralbl. f.
Gyn. Nr. 24. Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 27.
Fournier, Atrésie cicatricielle du vagin. Accouchement à terme par les voies natu-
relles. Rupture elevée de la paroi postero-laterale du vagin. Soc. d’obst. et de gyn.
de Toulouse. 5 Juin.
v. Franque&, Uterus rudimentarius solidus und vollständiger Mangel der Scheide.
Niederrhein. Ges. f. Natur- u. Heilk. in Bonn. 15. Juli.
Jabresber. f. Gynäk. u. Geburtsb. 1912. `
18.
19.
20.
21.
22.
Gynäkologie. Vagina und Vulva.
v. Franque&, Scheidenbildung aus dem Rektum nach Schubert bei angeborenem
Scheidenmangel. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. Ergänzungsheft.
Geiges, Über die Missbildung der Müllerschen Gänge und ihre Bedeutung für div
Geschlechtsfunktion. Diss. Freiburg 1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 39.
Georgiewsky, Drei Fälle von Hämatokolpos. Wratsch. Gaz. Nr. 45. Sitzungsber.
der geb.-gyn. Ges. zu Tomsk. (Alle Fälle typisch, gehören der dritten Kategorie nach
der Nagelschen Klassifikation der Missbildungen an.) (H. Jentter.)
Giles, Missbildungen der weiblichen Geschlechtsorgane in klinischer Beziehung. Brit.
med. Journ. 1911. Sept. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 10.
Grzankowski, Gynäkologische Sitzung der Warschauer Ärztl. Ges. vom 24. Nov.
1911. Przeglad chir. i gin. Bd. 6. Heft 3. p. 358. (Polnisch.) (7jähriges Mädchen
mit Schmerzen seit vier Monaten. Hämatometra bei Vaginaldefekt. Einschnitt
zwischen Urethralmündung und Anus. In der Tiefe stösst der Finger auf einen Tumor.
Einstich; es entleert sich blutige Flüssigkeit. Erweiterung der Einstichöffnung mit
Hegars Dilatatoren bis Nr. 15. Gazestreifen in die Tumorhöhle eingeführt. Trotz
Blutentleerung Tumor nicht wesentlich verkleinert, erst allmählich erfolgte eine Ver-
kleinerung desselben. Im Laufe eines Monats die geschaffene Öffnung mehrmals
erweitert. Einen Monat nach Operation Uterus nur noch so gross wie ein Hühnerei.
Uterus bicornis. Der neugeschaffene Vaginalkanal verengerte sich trichterförmiz
nach oben zu, war nach einem Monate 6 cm lang und glattwandig (?). Vaginalportion
nicht vorhanden (?). Uterus bicornis unicollis. Nach drei Monaten erschien zum
ersten Male die Menstruation. Geheilt entlassen. Leider nichts gesagt über einen
späteren Befund. Vor neun Jahren hatte Grzankowski bei einem l6jährigen Mäd-
chen auf gleiche Weise operiert. Hier machte er den gleichen Einschnitt zwischen
Urethral- und Analmündung, traf aber in der Tiefe von 11, cm auf ein verklebtes
Vaginalrohr. dessen Verklebungen er mit dem Finger stumpf lösen konnte, bis zur
Tiefe von 513 cm, wo er auf eine Vaginalportion traf. Er nähte mit einigen Nähten
die Vaginalwand an die von ihm geschaffene Hautwunde an. Diesen Vaginalkanal
erweiterte er zunächst durch Tamponade und stach dann die Hämatonitra an mit
Entleerung derselben. Nach sechs Wochen erste Menstruation von sieben Tagen
Dauer.) (v. Neugebauer.)
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Menstruation per urethram. Es soll infolge der Atresie ein Hämatom in die Blase
durchgebrochen sein, wie Rosner vermutet. Bei einer Kystoskopie fand Rosner
zwischen den Ureterenmündungen einen Schlitz, welcher die Durchbruchsstelle sein soll.
Die Kranke soll operiert werden.) (e, Neugebauer.)
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Einen bemerkenswerten Fall bespricht Brandas (5). 21jähr. Mulattin, Nulli-
ra Austritt einer Geschwulst aus der Schamspalte nach einem Kolikanfall auf dem
Kiesett. Klinische Annahme: Cervixpolyp. Die Autopsie der an Tuberc. pulmon.
“rtorbenen Patientin erwies den Tumor als Anteil des grossen Netzes, durch den
Douglas durchgebrochen. Hierzu fünf Abbildungen. Epikrise mit Berücksichtigung
!rüherer Fälle dieser Art.
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Bode, Stenose beider Ureteren durch einen in der Scheide befindlichen Fremdkörper.
Münchn. med. Wochenschr. Nr. 21.
Bondarew, Zur Ätiologie der Scheidenverletzungen sub coitu. Journ. akusch. i
shensk. boles. Juli-Aug.-Sept. (Verf. spricht der Lage der Frau beim Koitus, sowie
dem intraabdominellen Druck jegliche ätiologische Bedeutung ab. Desgleichen hält
er den stürmischen Koitus für die Entstehung der Scheidenverletzung für unwesent-
lich. Viel wichtiger ist der gewaltsame Koitus bei Vorhandensein irgendwelcher Hinder-
nisse (abnormer oder pathologischer Zustand der Genitalien der Frau. Abnormität
des Geschlechtsaktes). Von grosser Bedeutung ist der Grad der Erektion und die
Inkongruenz zwischen Penis und Scheide (Altersunterschied, klimakterische und
krankhafte Veränderungen der Scheide). Nur in exklusiven Fällen ist der Grösse
des Gliedes die Schuld zuzuschreiben, denn die Scheide weist dank ihrer Elastizität
einen hohen Grad von Dehnbarkeit auf und adaptiert sich leicht an das grosse Volumen
des Gliedes. In einer grossen Reihe von Fällen fehlt jede somatische Ursache der
Scheidenverletzung und wir müssen sie suchen, nicht im Koitus selbst, sondern in ge-
wissen psychomotorischen Verhältnissen. Bei abnorm starker Libido kann der re-
flektorische Muskelkrampf, der dem Orgasmus eigen ist, die Norm überschreiten und
durch plötzliche Verkürzung und Abflachung der Scheide dieselbe relativ insuffizient.
machen, was bei abnorm starker Erektion des Gliedes zur Scheidenruptur führt.)
(H. Jentter.)
Brosz, S., Ein in die Scheidenwand eingewachsenes Pessarium. Ges. ungar. Spital-
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Rouvier, Des ruptures de la voùte du vagin pendant le travail. Annal. de Gyn. et
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Vagina. 107
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Vogt, Inkarzeration der Portio durch ein Schalenpessar. Gyn. Ges. zu Dresden.
15. Mai. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 49. (Hier weitere Kasuistik über fünf in der
Scheide eingewachsene Pessare.)
— Strangulation der vorderen Muttermundslippe durch ein Schalenpessar. Zentralbl.
f. Gyn. Nr. 52.
Wildbolz, Über Defivrationspyelitis. Korrespondenzbl. f. Schweizer Ärzte. Nr. 1.
Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 4. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 11.
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Spontangeburt und geburtshilfliche Operationen. Nürnberger med. Ges. u. Poli-
klinik. 11. Jan. Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 11.
Zangemeister, Uterusruptur und Scheidenriss. Ärztl. Verein zu Marburg. 2. März.
Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 22,
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Baranski, Zentraler Dammriss usw. Ref. Gyn. Rundschau. Heft 4.
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(Bei Scheiden-Damminzision.)
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handlung kompletter Dammrisse. Festschrift f. Ott, II. Teil. Ref. Zentralbl. f. Gyn.
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mit instruktiven Abbildungen der operativen Technik.)
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108
Gynäkologie. Vagina und Vulva.
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Sitzungsber. der Ges. russ. Chir. zu Moskau. (H. Jentter.)
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Diefenbach, J., Hereditäre Hermaphroditis. (Familiärer Hermaphroditismus.) Diss.
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Kermauner, Sexus anceps oder Hermaphroditismus. Frankfurter Zeitschr. f. Path.
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Küstner, Pscudohermaphrodit. Gyn. Ges. in Breslau. 28. März. Ref. Monatsschr.
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Leo, Pseudohermaphroditismus. Med. Ges. zu Magdeburg. 11. April. Ref. Münchn.
med. Wochenschr. 1913. Nr. 2,
Lustwerk, Ein Fall von Hermaphroditismus masculinus spurius. Therap. Obosr.
Nr. 17. (H. Jentter.)
Marion, Pseudo-hermaphrodisme, hypospadias perineo-scrotal; operation par le pro-
cédé de Duplay; guerison. La Presse med. Nr. 93.
v. Neugebauer, Vorstellung eines 2ljährigen Mädchens von fraglichem Geschlecht,
welches er schon seit vier Jahren kennt. Gyn. Sitzg. der Warschauer Ärztl. Ges. am
24. Nov. 1911. Przeglad chir. i gin. Bd. 6. Heft 3. p. 362. (Polnisch.) Ref. Gyn.
Rundschau. Heft 5. (Schon als neunjähriges Kind verriet Fajga K. männliche Nei-
gungen und verlangt jetzt Änderung der Matrikel, weil der Geschlechtstrieb ein männ-
licher, auf Frauen gerichteter sei. Koitusversuche mit Frauen scheiterten bisher wegen
der genitalen Missbildung. Sekundäre Geschlechtscharaktere durchweg männlich.
Penis hypospadiaeus im welken Zustand 4 cm lang, sub erectione grösser. Geschlechts-
drang sehr stark. Frequente Masturbation. Im Ejakulat fanden sich keine Sper-
matozoen. Äusseres Genitale wie bei Hypospadiasis peniscrotalis, aber keine Vagina
vorhanden. Geschlechtsdrüsen weder in den Leistenkanälen, noch per rectum zu tasten.
Die Natur eines per rectum getasteten kleinen harten Gebildes will v. Neugebauer
nicht entscheiden, weil ja doch der Entscheid kein sicherer wäre; rudimentärer Uterus
oder Prostata? Trotzdem keine Geschlechtsdrüsen zu tasten sind, also nichts Posi-
tives über das anatomische Geschlecht sich sagen lässt, vertritt v. Neugebauer
die Ansicht, dass die Behörde in diesem Falle berechtigt resp. verpflichtet sei, dem
Verlangen der Änderung der Matrikel nachzukommen, weil der psychosexuelle Cha-
rakter dieses Mädchens ein rein männlicher ist. Es ist der 64. Fall von Pseudo-
hermaphroditismus, welchen v. Neugebauer von 1894 bis 1911 zu untersuchen Ge-
legenheit hatte.) (v. Neugebauer.)
Osoling, Demonstration eines 17jährigen Hermaphroditen. Wratsch. Gaz. Nr. 12.
Sitzungsber. d. chir. Ges. zu Moskau. (H. Jentter.)
Pancrazi, Hermaphrodisme et pseudo-hermaphrodisme. These de Paris 1910.
Pertik, O., Demonstration eines Hermaphroditen. Ungar. Ges. d. Spitalärzte. 28. Jan.
Prince, A case of true hermaphrodism. The Journ. of Amer. med. Assoc. Vol. 58.
Nr. 17.
Raubitschek, Über eine bösartige Nierengeschwulst bei einem kindlichen Herma-
phroditen. Frankfurter Zeitschr. f. Pathol. Bd. 10. Heft 2. Ref. Münchn. med. Wo-
chenschr. Nr. 29.
Ringel, Pseudohermaphroditismus femininus. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 16.
Schujeninow, Über Hermaphroditismus. Wratsch. Gaz. Nr. 1. Sitzungsber. der
Pathologen-Ges. zu Nt. Petersburg. (Alle Klassifikationen des Hermaphroditismus
sind ungenügend, weil sie auf morphologischen Symptomen beruhen und Wesen und
Entstehung der Anomalie unberücksichtigzt lassen. Wahrer Hermaphroditismus kommt
beim Menschen wohl kaum vor, wohl aber bei Tieren, sogar bei hochorganisierten.
Der H. spurius ist nicht eine besondere Missbildung, sondern nur ein höherer Grad
anderer, häufigerer Anomalien [so z. B. der Hypospadie].) (H. Jentter.)
Smith, Another true hermaphrodite. The Journ. of the Amer. Assoc. Vol. 59. Nr. 7. p. 541.
Po pe
Vulva. 109
Stabel, Demonstration zum Hermaphroditismus. Internat. Gyn.-Kongress zu Berlin.
Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 40.
Strassmann, Hermaphroditismus de lege ferenda. Vierteljahrsschr. f. ger. Med.
u. öff. San.-Wesen. Bd. 48. 2. Supplem.-Heft. Ref. Münchn. med. Wochenschr.
Nr. 28.
Treub, 2 gevallen van hemaphroditismus. Nederl. Tijdschr. v. Verlak en Gyneec.
1911. pag. 243. Ref. Gyn. Rundschau. Heft 3. W. Holleman.)
Vogel, Über Hermaphroditismus. 84. Naturf.- u. Ärzte-Vers. Deutsche med. Wo-
chenschr. Nr. 43. Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 44. Wiener klin. Wochenschr.
Nr. 44.
Winter, Pseudohermaphroditismus masculinus externus. Demonstrat. Verein f.
wissenschaftl. Heilk. Königsberg. 9. Dez.
Vulva.
1. Bildungsfehler, angeborene Anomalien.
Audebert, Bride vulvaire congénitale. Soc. d’obst. et de gyn. de Toulouse. 6 Nov.
Aymerich, Anomalia des genitals esterni. La Rass. d’ ost. e gin. Nr. 7.
Bittner, W., Atresia ani vestibularis. Ärztl. Verein in Brünn. 11. Nov. Ref. Wiener
klin. Wochenschr. Nr. 52.
Forssner, Hj., Ein Fall von Anus vestibularis mit Transplantation des Anus ins
Perineum. Verh. d. obst.-gyn. Sekt. d. Ges. schwed. Ärzte. Hygiea. Nr. 8.
(Silas Lindquist.)
Gaitschmann, Angeborener Defekt des Dammes. Anus vulvaris. Journ. akusch.
i shensk. boles. Febr. (Die 35 jährige Nullipara war seit 34, Jahren verheiratet. Koitus
per anum, schmerzhaft; hochgradige psychische Depression. Die Analöffnung lag
zwischen dem Introitus vaginae und der hinteren Kommissur. Der Mastdarm liegt
der hinteren Scheidenwand eng an. Vaginaler Befund normal. Transplantatio ani
et rectinach Diffenbach-Rizzolo. Funktionelles Resultat glänzend. In der Folge
Gravidität.) (H. Jentter.)
Lieberberg, Über angeborene Klitorishypertrophie. Diss. Bern. Ref. Zentralbl. f.
Gyn. Nr. 10.
Petkewitsch, Epispadie bei Frauen. Wratsch. Gaz. Nr. 7. Sitzg. d. Chir.-Ges.
zu Kiew. Journ. akusch. i shensk. bol. Nov. (Die 1l5jährige Patientin litt von
jeher an Inkontinenz. An der Stelle, wo gewöhnlich die Klitoris sich befindet.
sicht man die Harnröhre, deren äussere Öffnung stark dilatiert ist und den Finger
bis zum Sphinkter passieren lässt. Die 2 cm lange, dünne vordere Wand der Urethra
liegt der Symphyse fest an. Zu beiden Seiten der Harnröhre liegen die gespaltenen
Teile der Klitoris. Jede Hälfte trägt eine Glans clitoridis. Die .weit voneinander
abstehenden kleinen Labien bilden auf beiden Seiten je ein Präputium clitoridis. Maxi-
male Kapazität der Blase 80 ccm. Kystoskopisch wurde nur Hyperämie der Blasen-
schleimhaut konstatiert. Operation: beiderseitige Exzision keilförmiger Stücke der
Harnröhrenschleimhaut, darauf Abpräparieren dreieckiger Hautlappen, deren Basis
an der angefrischten Urethra liegen, deren Spitze über das Praeputium clitoridis beider-
seits zu liegen kommt. Vernähen der Seitenwände der Urethra mit Catgut, der Drei-
ecke mit Seide. Heilung. Blasenfunktion normal. Verf. sieht in seinem Falle Epi-
spadias sous-symphysaire Durand oder die zweite Form nach der Klassifikation
von Guyon und Nagel. Er findet in der Literatur 36 Fälle und gibt ein Literatur-
verzeichnis von 118 Nummern.) (H. Jentter.)
v. Rossem, Congenitale Afwykingen. Nederl. Tijdschr. v. Genecsk. 1911. Heft 2.
p. 60. (v. Rossem fand bei einem Mädchen mit normaler Vulva und Anus neben dem
Anus rechts eine Höhle mit Schleimhaut bekleidet. Eine Kommunikation mit Rektum
oder Vesika war nicht zu finden. Auf der rechten Glutaeus maximus war eine Schwel-
lung mit Furchen und Hautexkreszenzen. v. Rossem meint, dass ein Teil des kaudalen
Darmes in seiner Regression gestört ist.) (W. Holleman.)
Souligoux, Imperforation anale; Anus vulvaire; transplantation du rectum; guérison.
Soc. de Chir. de Paris. 7 Févr. Ref. La Presse med. Nr. 13.
110
Ya.
10.
11.
lla.
14.
16.
Gynäkologie. Vagina und Vulva.
. Entzündung, Ernährungsstörungen, Exantheme, Kraurosis,
Vulvitis pruriginosa, Elephantiasis.
Behrmann, Über primäre tumorartige Hauttuberkulose an den äusseren weiblichen
Genitalien. Diss. Berlin 1910.
Beuttner, Kraurosis vulvae. Soc. med. de Genève. 30 Mai. Ref. La Presse med.
Nr. 7l.
Bochenski, Atresiae vulvae nach Pfählungsverletzung. Ref. Gyn. Rundschau. H. A
Brault, Phagedänisches Geschwür der Vulva auf tuberkulöser Basis. Gaz. d’höp.
Nr. 24. Ref. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 19.
.Cappellani, Elefantiasi della vulva. Elephantiasis der Vulva. Atti Soc. Ital.
Ostetr. e Ginec. Vol. XVIII. (Verf. beschreibt einen Fall von Elephantiasis, den
er mittelst der Bie rschen Aspiration behandelte. Er frägt sich, ob die Krankheit,
die er auf einen spezifischen Faktor zu beziehen glaubt, eine ätiologische Affinität
mit der Frambösie habe.) Artom di Sant’ Agnese.
Curschmann, Tuberkulöses Geschwür der Vulva. Demonstr. Ärztl. Kreisverein
Mainz. 5. Dez. 1911. Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 7. (Zweijähriges Kind.
Zunächst Verdacht auf durch Stuprum übertragene Lues. Pirquetsche Reaktion
positiv. Später Lungentuberkulose.)
Dufaux, Zur Diagnose der chronischen Gonorrhoe des äusseren Urogenitale beim
Weibe. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 5.
Gibbons, Siche unter 6.
Gördes, Über Kraurosis vulvae. Naturf.-Vers. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 41. Mo-
natsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. Heft 4. Wiener klin. Wochenschr. Nr. 42.
Green-Armytage, Elephantiasis of the vulva. Journ. of Obst. and Gyn. of Brit.
Emp. Nov.
Goedhart, C., Chronische Vulvovaginitis gonorrhoica bei jungen Mädchen. Nederl.
Tijdschr. v. Gencesk. 1911. Heft 2. Nr. 15. (G. sah in mehreren Fällen bei
chronischer gonorrhoischer Vulvovaginitis eine Gonorrh. cervicalis auftreten. Den
Heilerfolg bekam er durch Einspritzung von einzelnen Tropfen einer 10 %igen Pro-
targollösung in die Cervix, nachdem die Vagina tüchtig mit Sublimat Y/ıooo ausge-
rieben war.) (W. Holleman.)
Heinsius, Siche unter Vagina 2.
Jayle, Leucoplasie et Kraurosis vulvae. La Presse med. Nr. 55. (5öjährige Pa-
tientin; vor fünf Jahren doppelseitige Ovariektomie. Bald danach zunächst Pruritus,
dann Leukoplasie, schliesslich Kraurosis.)
Kouwer, B. J., Chronische Vulvovaginitis bei jungen Mädchen. XNederl. Tijdschr.
v. Geneesk. 1911. Heft 2. p. 1242. (Kouwer sah niemals eine gonorrhosiche Salpin-
gitis oder Peritonitis auftreten bei gonorrhoischer Vulvovaginitis. Die meisten heilen
spontan. Niemals hat er die Kinder innerlich behandelt, er kam aus mit 1/1900 AgNO3-
Lösung gegen den Hymen zu spritzen.) (W. Holleman.)
Kroemer, Verhalten bei äusserer Genitaltuberkulose. Internat. Kongr. gegen die
Tuberkulose. Rom, 14.—19. April. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. Heft 5.
— Kraurosis vulvae. Med. Ges. Leipzig. 5. März. Ref. Deutsche med. Wochenschr.
Nr. 27. (48jährige Patientin, mit heftigen Beschwerden seit 13 Jahren. Deshalb Ex-
stirpation der Vulva. Glatte Heilung. Demnach dieses radikale Verfahren der vielfach
empfohlenen Röntgenbehandlung vorzuziehen.)
Marjoe, Siehe unter 3.
Mars, A. v., Kraurosis und Carcinoma vulvae. Ref. Gyn. Rundschau. Heft 4.
Motschan, Gonokokkenvakzine in der Behandlung der Vulvovaginitis. Wratsch.
Gaz. Nr. 3. Sitzg. der pädiatr. Ges. zu St. Petersburg. (In allen sieben Fällen schwanden
alle klinischen Symptome schnell ohne lokale Behandlung. Der Gonococcus aber
verschwand aus den Ausscheidungen aur in zwei Fällen.) (H. Jentter.)
Muller, M. L.. Esthiomene ten gevolge van Carcinoma recti. Nederl. Tijdschr. v. Ver-
losk. en Gyn. 21. Jaarg. (cf. voriger Jahrgang p. 197.) (W. Holleman.)
Nassauer, Siehe unter Vagina 4.
v. Neugebauer, Atresia vulvac nach Diphtherie. Ref. Gyn. Rundschau. Heft 5.
Pellier, Kraurosis. Annal. de Dermatol. et de Syphiligraphie. Nr. 6. Ref. La Presse
med. Nr. 80.
Penkert, Über Vulvadiphtherie bei einer 43jährigen Frau. Verein der Ärzte in Halle.
30. Okt. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 52.
33.
Vulva. 111
Rouvière, Quelques recherches sur les Iymphatiques du clitoris. Ann. de gyn. et
d’obst. Mai.
Runge, Die Behandlung gynäkologischer Hauterkrankungen mittelst Röntgenstrahlen.
Münchn. med. Wochenschr. Nr. 29.
Savaré, Contributo allo studio dellea leucoplacia e craurosi della vulva. Ann. d. ost.
e gin. Nr. 5.
Seligmann, Über Kraurosis und Pruritus vulvae. Geb. Ges. zu Hamburg. 20. Febr.
Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 17.
— Kraurosis vulvae und Karzinom. Geb. Ges. zu Hamburg. 15. Juni. Ref. Zen-
tralbl. f. Gyn. Nr. 48.
Slingenberg, Vulvovaginitis by kinderen. Nederl. Maandschr. v. Verlosk. en Vrouwen-
ziehten en van kindergeneeskunde. Nr. 3. (W. Holleman.)
Ssokolow, Zur Behandlung der gonorrhoischen Vulvovaginitis bei Kindern. Wratsch.
Gaz. Nr. 48. Sitzungsber. der geb.-gyn. Ges. zu Kiew. (H. Jentter.)
Stein-Heimann, Estiomene and secondary elephantiasis vulvae. Surg., Gyn. and
Obst. Vol. 14. Nr. 4. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. Nr. 10.
Stern, Siehe unter Vagina 4.
. Tieche, Vulvovaginitis der kleinen Mädchen. Korrespondenzbl. f. Schweizer Ärzte.
Nr. 5.
. Tschlenow, Ulcus chronicum vulvae. Med. Obosr. Nr. 5. (Das Ulcus chron. vulvae
kommt hauptsächlich bei Prostituierten und Luetischen vor, ist aber nicht spezifischer
Natur; es sitzt meist in der Fossa navicularis und in der Gegend der Harnröhre. Histo-
logisch ist es ein chronisches Geschwür, dessen Grund diffuse oder herdförmige Infil-
tration aufweist, welche um die Gefässe lokalisiert ist. Ätiologisch wichtig sind ver-
schiedene, besonders ulzeröse Affektionen. Bei Lues, Alkoholismus und allgemeinem
Kräfteverfall werden die Blutgefässe und der Lymphapparat affiziert, dadurch werden
die Gewebe wenig lebensfähig und unter dem Einfluss fortwährender Traumen und
Infektionen bildet sich das Ulcus chronicum, mit elephantiastischen Erscheinungen.
Die Prognose ist wenig günstig. Die Behandlung besteht in Ruhe, Reinlichkeit, Stär-
kung des Organismus. Bei Misserfolg Beizungen und chirurgische Eingriffe.)
(H. Jentter.)
Vallois-Delmas, Kraurosis de la vulvae. Reun. obst. et gyn. de Montpellier. 5 Juin.
La Gyn. Sept.
34. Watson, D., Die Behandlung der spitzen Kondylome. Lancet. April 6.
a
ll.
12.
5. Wayneroff-Winarow, Über Tuberkulose der Vulva. Diss. München.
3. Neubildu ngen. Zysten.
Amann, Peri- und paraurethrale Metastasen von Korpuskarzinomen. Bayr. Ges. f.
Geb. u. Gyn. 7. Juli. Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 35. Zentralbl. f. Gyn.
Nr. 37.
— Papillärer, grosser Tumor, von der Umgebung der hypospadischen Urethralmündung
bei 11, jährigem Kinde. Bayr. Ges. f. Geb. u. Gyn. München. 7. Juli.
Bacher, Das Vulvakarzinom usw. Diss. Erlangen. Ref. Münchn. med. Wochenschr.
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Basset, A., L’epithelioma primitif du clitoris; son retentissement ganglionnaire, et
son traitement. These de Paris. Ref. La Gyn. Nr. 5. Zentralbl. f. Gyn. 1913. Nr. 10.
Behrmann, Siehe unter 2.
Bonney, Siehe unter Vagina 3.
Borsuk, Hydrocele muliebris. Med. 1911. Nr. 41. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 33.
Bucura, Leukoplakie und Karzinom der Vulva. Wiener klin. Wochenschr. Nr. 17.
Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 29.
Chambard, M. E., La Hernie inguinale de P’estomac. Revue de gyn. Juillet. (Be-
trifft einen Mann. In der angeführten fremden Kasuistik auch solche Fälle bei
Frauen; hierzu Literatur-Übersicht.)
Exner, A., Über Perinealhernien. Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 51.
Fabre-Sauty, Volumineuses vegetations vulvaires. Réun. obst. et gyn. de Lyon.
10 Juin.
Firfarow, Zum Karzinom des äusseren Genitals. Wratsch. Gaz. Nr. 21. Sitzungsber.
der geb.-gvn. Ges. zu Tomsk. (Fünf Fälle auf 12 000 Kranke der Klinik. Beschrei-
bung eines Falles.) (H. Jentter.)
112
22.
>
36a.
39.
40.
Gynäkologie. Vagina und Vulva.
. Flater, Über das primäre Karzinom der Klitoris. Diss. Ref. Zentralbl. f. Gyn.
Nr. 21.
Fornero, Di una neoplasia non comune dei genitali esterni. La gin. Nr. 12. (Es
handelt sich um eine kleine Geschwulst an der grossen Lippe, aus dem Epithel der
Schweissdrüsen stammend und die eine teilweise adenokarzinomatöse, teilweise die
Struktur eines Melano-Sarkoms aufwies.) Artom di Sant’ Agnese.
Fuchs, Neubildungen der Vulva. Sammelbericht. Gyn. Rundschau. Heft 3.
Grzanowski, Lipoma pendulum vulvae. Ref. Gyn. Rundschau. Heft 4.
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Wochenschr. Nr. 35.
Hannes, Siehe unter Vagina 3.
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(Artom di Sant’ Agnese.)
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karzinoms verbessern? Zentralbl. f. Gyn. Nr. 34.
Vas, J., Dystopie der inneren Genitalien. Jahrb. f. Kinderheilk. Bd. 76. Heft 5.
Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 51. (Bemerkt, dass diese Affektion häufig sub
forma herniae inguinalis bei jungen Mädchen vorkommt.)
46.
Vulva. 113
. Vogt, Melanosarkom der Vulva. VI. Internat. Kongr. f. Geb. u. Gyn.
Watson, Siehe unter 2.
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Weygers, Urethralprolaps. Ref. Gyn. Rundschau. Heft 3.
Winkelmann, Beitrag zur Kasuistik des Vulvakarzinoms. Diss. München. August.
Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 37. Heft 1.
Wydrin, Ein Fall von Krebs der äusseren Genitalien; Exstirpation des gesamten
äusseren Genitales. Wratsch. Gaz. Nr. 5. Sitzungsber. der geb.-gyn. Ges. zu Moskau.
(H. Jentter.)
Zubrzycki, Fibroma vulvae. Ref. Gyn. Rundschau. Heft 5.
Lockhardts (23) Fall eines Melanosarkoms der Klitoris betrifft eine 62jähr.
Frau, Nullipara. Die Affektion bestand seit 5 Monaten und war sehr schmerzhaft.
Die Geschwulst 8 cm lang und 4 em breit, frei beweglich, wurde weit im gesunden
abgetragen. Dabei wurden gleichzeitig die Inguinaldrüsen exstirpiert. Heilung
P- p-
RES
Auf Tafeln eine klinische und histologische Abbildung.
4. Erkrankungen der Bartholinischen Drüsen.
Bender, Thrombus dans un gros abcès de la glande de Bartholini. Rupture de la
poche. He&morragie grave. Soc. d’obst. et de gyn. de Paris. 22 Avril.
Dufaux, Siehe unter 2.
Simon, Siehe unter Vagina 4.
Wiener, S., Grosse bilaterale Zysten der Bartholinischen Drüsen. Amer. Journ.
of Obst. Febr. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 29.
5. Verletzungen, Thrombus et Haematoma vulvae et vaginae.
Mi Fei
LES
Heymann, Siehe unter Vagina 1.
Kraus, Rechtsseitiger Riss des Corpus cavernosum clitoridis. Ärztl. Verein zu Brünn.
18. Dez. 1911. Ref. Wiener med. Wochenschr. Nr. 17. Wiener klin. Wochenschr.
Nr. 4.
Lehle, Hämatom der Vulva. Münchn. med. Wochenschr.
Oui, Thrombus vulvo-perineal. Reun. obst. et gyn. de Lille. 20 Juni.
Pottet, Siehe unter Vagina 5.
Tschernikoff, Haematoma vulvae et vaginae. Inaug.-Diss. Berlin 1910.
Vallois, Thrombus vulvaire pendant l’accouchement. Re&un. obst. et gyn. de Mont-
pellier. 17 Avril.
Zimmermann, P., Zwei Fälle von Haematoma vulvae et vaginae während der Schwan-
gerschaft und nach der Geburt. Diss. Göttingen.
6 Neurose, Vaginismus, essentieller Pruritus vulvae.
Bault, Siehe unter Vagina 4.
Benthin, Vaginismus. Demonstr. Wissensch. Vereinig. d. städt. Krankenhauses zu
Frankfurt a. M. 6. Febr. Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 14.
Campbell-Horsfall, Behandlung von Pruritus vulvae et ani. Brit. med. Journ.
March. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 29.
Frankenstein, Zur instrumentellen Dilatation des Introitus vulvae. Münchn. med.
Wochenschr. Nr. 21.
Gibbons, Treatment of pruritus vulvae and ani. The Brit. med. Journ. March 16.
Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 29.
Herzberg, Über die Behandlung des Pruritus vulvae mit Pittylen. Med. Klinik.
Nr. 46.
Heymann, Siehe unter Vagina 1.
Kahn, Spasmus des Beckenbodens. Journ. akusch. i shensk. bol. Nov. (Kahn
beschreibt vier Fälle von isoliertem Spasmus des Levator ani. Alle Patientinnen
hatten geboren, keine litt an Vaginismus. Ätiologisch kommen in Betracht Gebrauch
von Präservativen und diverse Anormalitäten des Beischlafes zwecks Schwanger-
schaftsverhütung.) (H. Jentter.)
Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1912. 8
114
ll.
Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
Koslowski, Pruritus vulvae bei Diabetes mellitus. Diss. München. Okt. Ref. Mo-
natsschrift f. Geb. u. Gyn. Bd. 37. Heft 1.
Linkenheld, Ein typisches Krankheitsbild, hervorgerufen durch Coitus interruptus.
Niederrhein.-westf. Ges. f. Geb. u. Gyn. 4. Dez. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn.
Bd. 37. Heft 2. (In der Kasuistik mehrere Fälle von Vaginismus.)
Zaretzky, S., Zur Röntgentherapie in der Gynäkologie. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn.
Bd. 72. Heft 2. (Vorgeschlagen u. a. bei Pruritus vulvac, sowie bei tuberkulösen Affek-
tionen der Genitalien.)
NI.
Neubildungen des Uterus.
Referent: A. J. M. Lamers.
Myome.
Albertin, Uterus myomateux avec myome interstitiel à foyer central de necrobiose
et autre myome „lie de vin“. Soc. de chir. de Lyon. Séance du 15 Févr. Lyon chir.
Tome 7. Nr. 4. p. 464. Ref. La Gyn. Nr. 8. p. 472. Arch. mens. d’obst. et de gyn.
Nr. 10. p. 269. (Albertin hat unter 450 Hysterektomien wegen Myom 10mal eine
solche rotbräunliche Verfärbung des Myoms beobachtet und hat den Eindruck er-
halten, dass diese von blutiger Infiltration infolge zahlreicher Thrombosen herrührt.
Er fügt dem jetzt einen neuen Fall hinzu, der mit Fieber, aber ohne Reaktionserschei-
nungen von seiten des Abdomens verlief. Operation, Heilung. Schnelles Wachstum
soll die Ursache sein. — Disk.: Goullioud beobachtete einen Abszess in einem
Fibrom, ebenfalls mit Fieber ohne Lokalerscheinungen. Er bringt ihn in Zusammen-
hang mit einer vorangegangenen Influenza. Pollosson unterscheidet Abszess und
Gangrän der Fibrome von dem sog. „roten Myom“. Letztere entstehen durch schnelles
Wachstum. Bei der Operation der ersteren sei durch besondere Massnahmen die In-
fektion zu vermeiden.)
Albertin, Tumeurut£rine pediculee sur le fond periton&alet constituée par des masses
solides avec de graves kystes sereux, avec Evolution maligne. Soc. de chir. de Lyon.
Seance du 14 Mars. Lyon chir. Tome 7. Nr. 4. p. 603. Ref. La Gyn. Nr. 8. p. 475.
Arch. mens. d’obst. et de gyn. Nr. 10. p. 270. (Mannskopfgrosser, gestielter, zystischer
Tumor, der in seinen soliden Teilen Zeichen von Malignität zeigt, aber weiter nicht
mikroskopisch untersucht ist. Der Tumor ist von der Kuppe des Uterus ausgegangen
und wird samt dem Uterus abdominal exstirpiert. Disk.: Goullioud meint, dass es
sich um ein gestieltes Fibrom handelt und hat selbst mehrfach solche gesehen, einmal
mit maligner Degeneration. Er beschreibt weiter die akuten und chronischen Er-
scheinungen der Stieldrehung. Gayet sah ein zystisches malignes Epitheliom des
Uterus genau wie das von Albertin vorgelegte als Rezidiv nach Portioamputation.
Hysterektomie. Nach sechs Monaten Rezidiv. Berard beschreibt ähnliche Tumoren.)
Albert, M. E., Die Röntgenbehandlung der Uterusmyome. Journ. de Physicotherap.
Sept. 1911. p. 489.
Alexandrow, Die Behandlung des Üterusfibromyons. Wratsch. Gaz. Nr. 41. Sitzg.-
Bericht der geb.-gyn. Ges. zu Moskau. (Die Röntgenbehandlung bewirkt Tonisierung
des Gefässsystems, Resorption der den Tumor umgebenden Gewebe. Die Konturen
der Geschwulst werden deutlicher, die Tumoren fester. Gänzlichen Schwund der
Myvome hat Verf. jedoch nie gesehen. Submuköse Myome werden durch die Bestrah-
lung nicht beeinflusst (Fehlen der Kapsel). Von den operativen Methoden bevorzugt
Verf. die supravaginale Amputation, weil die Cervix, wie es scheint, am Aufrechterhalten
des physiologischen Gleichgew ichtes der Genitalsphäre beteiligt ist.) (H. Jentter.)
ee Gë:
~]
10.
ll.
12.
Myome. 115
Altkaufer, (Vorstellung einer Frau mit Uterusinversion infolge eines Myoms, und zwar
nach Entfernung des letzteren. Gyn. Sitzg. der Warschauer ärztl. Ges. am 2. März.
Przeglad chir. i gin. Bd. 7. Heft 3. p. 371. (Polnisch.) Altkaufer beabsichtigt die
Piccolioperation auszuführen.) (v. Neugebauer.)
Balaban, R., Über Cervixmyome. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. Heft 5. p. 576.
(An der Hand mehrerer eigener Fälle wird eine zusammenfassende kritische Über-
sicht gegeben über die Pathologie und Therapie dieser immerhin seltenen Myom-
formen. Literatur.)
Beck mann, Ein invertierter Uterus, an dessen Fundus ein Fibromyom sass. De-
monstration. Wratsch. Gaz. Nr. 42. Sitzungsber. der geb.-gyn. Ges. zu St. Peters-
burg. (H. Jentter.)
— Zystisches Uterusfibrom. Journ. akusch. i shensk. boles. Okt. Sitzungsber. d. geb.-
gyn. Ges. zu St. Petersburg. (Kindskopfgrosse, durch Zerfall entstandene Höhle.
Zystenwand 11,—2 cm dick, von fibromyomatöser Struktur. Der Tumor sass dem
Fundus uteri auf. Fieber vor der Operation. Nach der supravaginalen Amputation
fieberlos.) (H. Jentter.)
Barbouth, Aseptische Nekrobiose von Uterusmyomen. Revue de chir. Nr. 10. p. 571.
Ref. The Journ. of Obst. and Gyn. of the Brit. Emp. Vol. 22. Nr. 5. p. 280. (Fünf
derartige Fälle; eine Art Degeneration, die kompakt oder in kleinen Herden auftritt.
Zu unterscheiden trockene Nekrobiose und Nekrobiose mit Ödem. Drei Stadien: 1. Das
Muskelgewebe verschwindet, das Bindegewebe vermehrt sich; 2. beginnende Nekro-
biose mit Thrombosen, interstitielle Blutungen und manchmal Ödem; 3. komplette
Nekrobiose, bei der keine histologisch normalen Elemente mehr zu unterscheiden.
Klinisch können ernste Symptome auftreten: Fiebersteigerung, Leibschmerzen, Blu-
tungen. Die operative Prognose ist aber dieselbe wie sonst.
Bauereisen, A., Demonstration 1. eines übermannskopfgrossen Myosarkoms und
2. eines Fundusmyoms bei Uterus bicornis. Nordwestdeutsche Ges. f. Gyn. Sitzg.
vom 11. Nov. 1911. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. Heft 5. p. 479. (1. 57jäh-
rige Frau, seit acht Jahren eine Geschwulst im Leibe; seit fünf Wochen Kolikanfälle
und Blasenbeschwerden. Tumor retroperitoneal, ist ein Myosarkom, das entweder
vom rechten Lig. sacrouterinum oder vom rechten Lig. latum ausgeht. Uterus und
Lig. rotunda sind nicht beteiligt. Links doppelter Ureter. 2. 37jähriger Frau, die
mehrere Kinder mit Missbildungen geboren hat. Abdominale Totalexstirpation. Nur
links ein Ureter, der rechte fehlt.)
Bender, X., Gangrene du fond du vagin chez une femme ayant subi une hysterecetomie
abdominale totale pour fibrome de l’uterus. Bull. de la Soc. d’obst. et de gyn. de Paris.
1 Année. Nr. 4. p. 357. La Gyn. Nr. 6. p. 361. (Gangrän des oberen Teiles der Scheide
16 Monate nach abdominaler Totalexstirpation des Uterus wegen Myom aus unbe-
kannter Ursache. Starke Blutungen. Tod nach Laparotomie an Peritonitis.)
Bernardie, Les fibromes calcifies de Puterus. These de Paris 1911. Ref. La Gyn.
16 Année. Nr. 3 p. 188. (Besprechung der pathologischen Histologie.)
. Blair Bell, W., An adenomyomatous uterus removed during menstruation showing
the occurrence of menstruation in the adenomatous islets. Surg., Gyn. and Obst.
Vol. 14. Nr. 4. Ref. Arch. mens. d’obst. et de gyn. 1 Année. Nr. 11. p. 455. (An einem
am zweiten Tag der Menstruation wegen Adenomyom entfernten Uterus konnte Verf.
die Menstruationsveränderungen in diesem Tumor studieren. Er zeigt an mehreren
mikroskopischen Bildern, wie die Geschwulstinseln mit Blut überfüllt sind; die Drüsen
sind enorm von Blut ausgedehnt. Das Endometrium zeigt den Übertritt des Blutes
in die Uterushöhle. Verbindungen zwischen letzterer und den Inseln des Tumors
wurden nicht gefunden.)
. Blumreich, L., Zur Röntgen- und operativen Behandlung der Myome. Berl. klin.
Wochenschr. Nr. 37. p. 1745. (Man soll die Gefahren der operativen Behandlung
der Myome nicht überschätzen zu gunsten der Röntgentherapie, die zunächst noch
am Anfang der Entwickelung steht und der zweifellos die Gefahr der Schädigung von
Leben und Gesundheit durch nicht immer vermeidbare Fehldiagnosen und bei Appli-
kation grosser Strahlenmengen, die Möglichkeit von zurzeit noch unübersehbaren
Spätfolgen innewohnt. Verf. hat selbst eine Reihe von 153 Mvomoperationen hinter-
einander ohne Todesfall. Technisches über die Vorbereitung der Patienten zur Opera-
tion und über die Narkose.)
. Bois, Sur la radiothérapie des fibromes uterins. Soc. med. de Genève. 1 Nov. 1911.
Ref. La Presse med. Nr. 19. p. 197.
8t
116
16.
17.
18.
19.
20.
21.
22.
23.
26.
27.
28.
29.
30.
31.
Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
Boldt, H. J., Myomatous uterus removed by panhysterectomy because of atypical
bleeding, despite a previous bilateral salpingo-oophorectomy. New York Acad. of
Med., Sect. on Obst. and Gyn. Meeting of Jan. 25. Ref. The Amer. Journ. of
Obst. Vol. 65. Whole Nr. 412. p. 656. (Die Kastration war auch in diesem Fall ohne
Erfolg geblieben. Auffallend waren die starken Schmerzen bei dem kleinen Tumor.)
— Pan Hysterectomy for a myoma of the cervix. Transact. of the New York Obst.
Soc.; Amer. Journ. of Obst. Vol. 66. Nr. 417. p. 425. (Es sollen zweifellos vom techni-
schen Standpunkt aus die schwierigsten Myomoperationen sein. Das Hauptsymptom
sind äusserst schmerzhafte Druckerscheinungen auf die umgebenden Organen.)
Bonamy, R., Fibrome de l’uterus a pédicule tordu. Soc. des chirurgiens de Paris.
Seance du 13 Oct. 1911. Paris chirurgical. 1911. Nr. 7. p. 733. Ref. Arch. mens. d’obst.
et de gyn. Nr. 10. p. 271. (Ein in Nekrose begriffenes grosses, subperitoncales Myom;
Stiel dreimal um 90° gedreht. Abdominale Totalexstirpation. Heilung.)
— Fibrome volumineux avec utérus infantile et vagin atrophie. Soc. de chir. de
Paris. Seance du 5 Juillet. Ref. La Presse med. Nr. 61. p. 637. (Kasuistik.)
— Fibrome uterin. Soc. des chir. de Paris. Séance du 29 Nov. Ref. La Presse med.
Nr. 103. Dec. 14. p. 1046. (Ein aus zwei Teilen bestehender, 3 kg schwerer, myomatöser
Uterus. Der eine Teil ist der Uterus selbst, mit zahlreichen Myomen besetzt, der andere
ist ein gestieltes Myom von flacher Form, das sich im Lig. latum bis zu den iliakalen
Gefässen fortsetzte.)
Bonney, V., Sechs Fälle von „Utrikuloplastik‘‘ wegen Metrorrhagien. Lancet. May 13.
1911. (Bei sog. hämorrhagischer Metritis und kleinen multiplen Myomen wird aus dem
Corpus uteri nach Art der Kellyschen vertikalen Resektion ein breiter Keil aus dem
Uteruskörper exzidiert. Bei eventuell nachfolgender Schwangerschaft soll, um die
Arbeit des Uterus zu erleichtern, die Geburt einige Wochen vor dem normalen Termin
eingeleitet werden.)
Bordier, M., Radiotherapeutische Behandlung der Uterusfibromyome, Bedingungen
ihrer Wirksamkeit, Indikationen, Resultate. Revue de gynec. 1911. Tome 12. Nr. 5.
Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 526.
Bosquette, Polype fibreux de l’uterus; accouchement de la tumeur; hysterectomie
abdominale; guérison. Le Dauphiné med. 1911. Nr. 1943. Dec.
Bovis, R. de, Hysterectomie totale ou subtotale dans le traitement des myomes
uterins. Sem. med. Nr. 7.
Briggs, H., Benign Adenomatous Polyp of the Body of the Uterus. North of Eng-
land Obst. and Gyn. Soc.; April 19. Ref. The Lancet. Vol. 182. May 4. p. 1201.
(öljährige Frau, seit 15 Jahren Pessarbehandlung wegen Vorfall. Linksseitige Sal-
pingitis.)
— Demonstration einer Reihe von Fibromen in beiden Hörnern eines Uterus bicornis
und eines im Lig. latum, vielleicht vom Ovarium ausgehend. North of England Obst.
and Gyn. Soc. Febr. 6. Ref. The Journ. of Obst. and Gyn. of the Brit. Emp. Vol. 21.
Nr. 2. p. 115.
Bucura, C. J., Uterus myomatosus hypoplasticus mit Achsendrehung. Wiener klin.
Wochenschr. Nr. 17. p. 621. (Bemerkungen über den Mechanismus der Drehung
und über den öfters auch ohne namhafte Blutung bestehenden Myomhabitus,.)
Caillaud, E., Fibrome uterin de la portion sus-vaginale du col développé dans la
cloison recto-vaginale. Extirpation par le vagin. Guerison. Bull. de la Soc. anat.
de Paris. Dec. 1911. p. 705. Ref. Arch. mens. d’obst. et de gyn. Nr. 10. p. 266.
(Blasen- und Darınbeschwerden. Tumor nach Zerkleinerung von der Scheide aus
enukleiert.) '
Carret, De la torsion des pédicules fibro-utérins sous-séreux en dehors de la grossesse.
Thèse de Lyon. Nr. 99. (Diese Stieldrehung ausserhalb der Schwangerschaft selten.
Hauptbedingung Insertion des Stieles an eine der Tubenecken; auslösendes Moment
Adhäsionen mit dem Darm und dessen peristaltischen Bewegungen. Die Folgen
Gefässveränderungen und Ernährungsstörungen. Klinisch überwiegt der peritoneale
Symptomenkomplex; die Diagnose nur möglich, wenn der Tumor vor der Stieldrehung
erkannt wurde. Myomektomie oder Hysterektomie.)
Caturani, M.. A proposito dell’ assoziazione del fibroma e cancro dell’ utero. Arch.
ital. di gin. Vol. 15. Nr. 2.
Cazin, Fibromyome utérin et appendicite chronique. Soe. des chir. de Paris. Séance
du 1 Mars. Paris chir. Nr. 3. Ref. Arch. mens. d’obst. et de gyn. 1 Année. Nr. 11.
u l
32.
36.
37.
39.
4l.
43.
Myome. 117
p. 431. (Kasuistisch. Cazin macht prinzipiell die Appendektomie und fand dabei
zufällig die Veränderungen, welche bis dahin keine Erscheinungen gemacht hatten.)
Croom, Halliday J., Maligne Degeneration von Myomen (Adenokarzinom). Edinb.
Obst. Soc. Meeting on May 8. Ref. The Lancet. Vol. 182. June 1. p. 1472. (Zwei
ganz gleiche Krankengeschichten von Zwillingen, bei denen adenokarzinomatöse De-
generation ihrer Uterusmyome festgestellt wird. Diskussion: Haig Ferguson.)
Collica, Report of three cases of supravaginal hysterectomy for fibromyomata uteri,
with illustration of a new way of applying the tourniquet in certain special cases. New
York med. Journ. 1911. Vol. 94. Nr. 13. Sept. 23.
Cumston, C. G., Bemerkungen über 100 Fälle vaginaler Hysterektomie wegen Fibro-
myom der Gebärmutter. Boston Med. and Surg. Journ. Nr. 18. Ref. Münchn. med.
Wochenschr. Nr. 42. p. 2302. (Die operierten Frauen erholten sich alle. In den meisten
Fällen bestanden schwere Blutungen. Harnverhaltung oder hartnäckige Obstipation
kam in 17 Fällen vor. Die meisten Fälle (57) waren zwischen 40 und 50 Jahren.)
. Daels, F., Beitrag zur Kenntnis der Myofibrillen im Uterus und in den Uterusge-
schwülsten. Arch. f. Gyn. Bd. 94. Heft 3. p. 665. S. Jahresbericht 1911 p. 399.
Dartigues, Torsion de Puterus sur son axe cervical et la partie supérieure du vagin
par un gros fibrome calcifié. Radiographie du fibrome minéralisé. Soc. des chir.
de Paris. Séance du 9 Févr. Ref. La Presse méd. Nr. 17. p. 178. Arch. mens. d’obst.
et de gyn. 1 Année. Nr. 11. p. 430. Paris chir. Nr. 2. p. 129. (Im Vordergrund
standen neuralgische Schmerzen in beiden Beinen als Drucksymptome.)
Debar, M., Considérations sur une série de cinquante-trois cas de fibromyomes utérins.
Thèse Montpellier. Ref. La Gyn. Nr. 8. p. 505. (Das Alter, in dem die Menstruation
zum erstenmal auftritt, steht nicht im Zusammenhang mit dem späteren Auftreten
von Myomen. Der Blutverlust bei der Regel ist sehr wechselnd nach dem Sitz des
Tumors. Das Alter der Menopause bietet besondere Gefahren. Die chirurgische Be-
handlung ist die Behandlung der Wahl; die einfachste und meist angewandte Me-
thode ist die zervikale Uterusamputation. Die Gefahr des Eingriffes nimmt zu mit
dem Altdr der Patientin.)
Dekester, Myome de la lèvre postérieure du col utérin; enucleation; guérison. Journ.
de Scienc. med. de Lille. 1910. Nr. 44.
Delaunay, E., Fibrome simulant un utérus gravide. Soc. des chir. de Paris. Séance
du 10 Mai. Ref. La Presse méd. Nr. 45. p. 482. (Siehe Myom und Schwangerschaft.)
— A propos de lhystérectomie vaginale. Soc. des chir. de Paris. Séance du 28 Juin.
Ref. La Presse méd. Nr. 59. p. 618. (Bei Myom verwendet Verf. die vaginale Hyster-
ektomie jetzt weniger wie früher, nur noch bei sehr fetten Personen.)
Deverre, G., Zwei Fälle von Hysterectomia abdominalis bei sehr voluminösen Fibromen.
Drei Fälle von Metrorrhagien, welche Totalexstirpation notwendig machten. Revue.
mens. de gyn., d’obst. et de péd. VII. 2 u. 3. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 32. p. 1065.
(In den beiden ersten Fällen machten die Myome infolge ihrer subperitonealen Lage
keinerlei Blutungen; die grossen Beschwerden nötigten zur Operation. In den drei
letzten Fällen wurden die Blutungen einmal durch ein intrauterines Myom, einmal
durch einen fibromatösen Uterus mit Adnextumoren und einmal durch Adnextumoren
bei gesundem Uterus verursacht.)
Doane, Ph. S., Cardiac changes secondary to uterine myomata. Surg., Gyn. and
Obst. Vol. 14. Nr. 1. (Da die Herzerkrankungen auch bei Myomen ohne Blutung vor-
kommen, können sie nicht Folge der Anämie sein und muss man daher an die Wirkung
toxischer Produkte des Myoms auf das Herz denken. Die sekundären Herzverände-
rungen indizieren die Entfernung der Geschwülste, falls die Herzsymptome nicht zu
schwer sind. Grosses Gewicht ist auf schnelles Operieren, gute Narkose und geeignete
Nachbehandlung zu legen.)
Dorsett, W. B., Uterine Myomata. Personal observations in the study of 140 con-
secutive operations. The Journ. of the Amer. Med. Assoc. 1911. Vol. 57. Nr. 26. p. 2049,
Ref. Arch. mens. d’obst. et de gyn. Tome 1. p. 484. (Verf. hat zweimal unerwartet
am ÖOperationspräparat maligne Degeneration im Inneren eines Myoms gefunden und
will deshalb möglichst operativ vorgehen. Im gebärfähigen Alter Myomotomie; bei von
vornherein sterilen Frauen und in der Menopause Hysterektomie. Technik: Nachdem
an der einen Seite das Parametrium abgeklemmt ist und die Stümpfe versorgt sind,
wird der Uterus unterhalb des inneren Muttermundes amputiert und jetzt an der
anderen Seite von unten aus das Parametrium abgeklemmt und durchtrennt. ` Aach,
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44.
45.
46.
47.
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ynäkologie. Neubildungen des Uterus.
dem einmal durch Zurückziehen der Art. ovarica aus der Ligatur eine Patientin an
Verblutung gestorben ist, werden jetzt die Stümpfe der Art. ovaricae in das Lig. latum
eingenäht. Wenn Verdacht auf Malignität vorliegt, wird nachträglich der Cervix-
stumpf noch abgetragen. Eventuell Drainage durch den Douglas. 6 Todesfälle,
l durch Nachblutung, 3 Fälle von Peritonitis, 1 Ileus, 1 Schock. — Neunmal Phlebitis.
Die meisten Fälle aber früher während des Gebrauchs des Angiotribe. — Rezidive sind
beobachtet. Dorsett schreibt in vier Fällen einen Abort zu an das Vorhandensein
von Myomen im Uterus. Nach einer abdominalen Enukleation eines subperitoncalen
Myoms in der Schwangerschaft 18 Tage später Abort. — Diskussion: A. Goldspohn
will prinzipiell bei jeder Hysterektomie die Tuben mit entfernen, bei jungen Frauen
wenigstens einen Teil eines Ovariums zurücklassen. J. O. Polak musste bei 12 von
44 myomotomicerten Frauen wegen Rezidiv später Hysterektomie vornehmen. Wo ein
Ovarium zurückgelassen wird, soll der Blutversorgung wegen auch die Tube, wenn
sie gesund ist, zurückbleiben.)
Eastmann, The relation of uterine fibromyomata and thyreoide enlargement. New
York med. Journ. 1911. Vol. 94. Nr. 2.
Ehrendorfer, Demonstration eines grossen, total verkalkten Fundusmvoms mit
vollständiger Achsendrehung der Cervix und nachfolgender vorgeschrittener Nekrose
des überfaustgrossen Uterus myomatosus. Wissensch. Ärzteges. in Innsbruck. Sitzg.
vom 10. Mai. Ref. Wiener klin. Wochenschr. Nr. 33. p. 1275. (65jährige Frau. Neit
mehreren Wochen Beschwerden. Laparotomie. Loslösung des allseits mit. Eingeweiden
und Netz verwachsenen und verkalkten Myoms, nebst supravaginale Amputation des
graugrünlich verfärbten, nekrotischen Uterus. Beide Art. uterinae total thrombosiert.
Reaktionslose Heilung.)
Engström, O., Eigene Erfahrungen in bezug auf Schwangerschaft und Geburt nach
ventraler Enukleation intramuraler Uterusmyome. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36.
Ergänzungsheft. p. 39. (Siehe unter „Myom und Schwangerschaft‘“.)
Ertl, Demonstration eines inkarzerierten und eines nekrotischen polypösen Myonıis.
Verein der Ärzte in Oberösterreich. Sitzg. vom 5. Dez. Ref. Wiener klin. Wochenschr.
1913. Nr. 6. p. 239. (Indikation zur Operation des ersten Falles (50jährige Frau)
hatte bestanden in der Retentio urinae et alvi. Das im vaginorektalen Raum fixierte
von der hinteren Cervixwand ausgehende Myom, füllte fast das ganze kleine Becken
aus. Wegen Nachblutung nach fünf Stunden Relaparotomie. Heilung. Im zweiten
Falle kam die 50jährige Patientin wegen angeblichen Gebärmuttervorfalles. Ab-
tragung.)
Faguet, A propos de I’'hysterectomie abdominale subtotale pour fibromes. Journ.
des pract. 1910. Nr. 47.
Ferguson, J. Haig, Case of fibroid of uterus (showing unusual form of cystic changes),
removed by supravaginal hysterectomy. Where severe post-operative haemorrhage
occured from a corpus luteum necessitating reopening of the abdomen, and removal
of the ovary. Edinb. med. Journ. Vol. 8. Nr. 3.
Ferroni, Ancora sulla reazione decuidale negli adenomiomi del tratto genitale. Ann.
di ostetr. e gin. 1911. Nr. 7.
Fitzgerald, Demonstration of a mucous polvpus of the cervix. North of England
Obst. and Gyn. Soc. Meeting on 15. March. Ref. the Journ. of Obst. and Gyn.
of the Brit. Emp. Vol. 21. Nr. 3. p. 187. (Der Tumor zeigte makroskopisch Ähnlich-
keit mit einer malignen Wucherung der Cervix uteri, war aber gutartig.)
Flatau, S., Eine Serie von 100 abdominalen Totalexstirpationen bei Uterusmyom
ohne Todesfall. Münchn. med. Wochensehr. Nr. 22. p. 1220. (Die wichtigsten Punkte
des eigenen Verfahrens sind im wesentlichen folgende: Der Abschluss der Bauch-
höhle während der Operation geschieht mittels einer sterilen Gazebinde, die 15 cm
breit und 10 m lang ist und welche abgewickelt wird, um damit alle Dünndarmschlingen
zu bedecken. Es gelingt eine vollkommene „Bipartitio abdominis“. Wo pralle Eiter-
säcke mit Ruptur drohen, wird zur doppelten Sicherung noch eine grosse, mit
Oxyzvanatlösung getränkte Serviette auf die Bindenabstopfung gelegt. Nach Zurück-
präparieren der Blase und Unterbinden der Artt. uterinae wird die gesamte Tumor-
masse abgeschnitten, um damit freie Übersicht über den Inhalt des kleinen Beckens
zu gewinnen. Isolierte Unterbindung der Genitalgefässe, Vermeidung von Massen-
ligaturen. Ist das Kollum bis auf den Beckenboden frei. so wird mit spitzem Messer.
das steil nach unten geführt wird, der supravaginale Stumpf in Form eines Kegels
herausgeschnitten. Zwei oder drei Catgutnähte schliessen die schalenförmigen Reste
TOT geen. a ii ml
39.
59.
Myome. 119
der Portio und nun wird der ganze peritoneale Schlitz mit enggesetzten Knopfnähten
versorgt. — Das Resultat der Röntgenbehandlung soll erst noch über mehrere Jahre
abgewartet werden.)
Flatau, S., Hundert Totalexstirpationen bei Myoma uteri ohne Todesfall. Verlag
S. Karger, Berlin. 92 p.
— Gleichzeitiges Vorkommen von Myom, Sarkom und Karzinom im Uterus. Ärztl.
Verein in Nürnberg. Sitzg. vom 9. Okt. 1911. Ref. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 6.
p. 295. (öljährige Frau, hat nie geboren. Klinische Diagnose lautete auf Myom. Bei
der Operation sah der Uterus nekrotisch aus; beim Durchschneiden völlig gleichmässig
grauweisse Verfärbung. Sämtliche Kapillaren sind durch Sarkommassen thrombo-
siert. Schon wenige Wochen nach der Entlassung an Metastasenbildung gestorben.)
Fleischmann, K., Befund maligner Veränderungen bei zwei durch abdominelle
Totalexstirpation gewonnenen myomatösen Uteris. K. k. Ges. d. Ärzte in Wien.
Sitzg. vom 8. Nov. Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 47. p. 2598. Wiener klin.
Wochenschr. Nr. 46. p. 1851. (In einem Falle fand man neben intramuralen Myom-
knoten auch solche in der Uterushöhle. ausserdem Adenokarzinom. Im zweiten Falle
noch sarkomatöse Veränderungen in einem polypösen Myom der Gebärmutterhöhle.
Beide Frauen im Klimakterium, hatten unregelmässige Blutungen, nach der Meno-
pause. Die Neubildungen bis tief in die Muskularis.)
Flesch, M., Submuköses Myom im Fundus uteri. Ärztl. Verein zu Frankfurt a. M.
Sitzg. vom 2. Dez. Ref. Berl. klin. Wochenschr. 1913. Nr. 2. p. 140. (Patientin wegen
Abortus eingeliefert, Menses zwei Monate sistiert. Durch den geöffneten Muttermund
gelangte man in die Uterushöhle, im Fundus sass mit breiter Basis das Myom. Liess
sich gut ausschälen, nachdem der Uterus heruntergezogen und vorn gespalten.)
Frankenthal, Fibromyomata from the standpoint of the gynecologist and obste-
trician. Surg., Gyn. and Obst. 1911. XIII. Nr. 6.
Frankl, O., Adenomyoma ligamenti rotundi bei Uterus bicornis unicollis myomatosus,
Geb.-gyn. Ges. in Wien. Sitzg. vom 12. Dez. 1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 20.
p. 652. (Vortragender legt an der Hand von Modellen und einer Krankengeschichte
dar. welche Relationen zwischen mesonephrischen Tumoren des runden Mutter-
bandes und Doppelmissbildungen des Uterus bestehen.
— Beiträge zur Lehre vom Uterusmyom. Mit besonderer Berücksichtigung der Mukosa
und deren Beziehungen zu den Blutungen und Gestationsstörungen. Arch. f. Gyn.
Bd. 95. Heft 1. p. 269. (Feststellung einer Nomenklatur im Zusammenhang mit dem
Verhalten des Tumors zur Mukosa und Serosa. Bearbeitet sind 228 myomatöse Uteri,
wovon 216 nicht gravide (93,05 % Korpusmyome und 6,94 % Cervixmyome) und
22 gravide Uteri. Veränderungen der Form der Korpushöhle durch die Myome. Ente
stehung von Hämatometra und Hämatosalpinx durch ein den Abfluss des Blutes er-
schwerendes Myom im unteren Teil der Uterushöhle und Retention des menstruell
und pathologisch ergossenen Blutes oberhalb dieser Stelle (zwei Fälle). Beim rein
subserösen Myom besteht weder eine Hyperplasie, noch eine Atrophie der Schleim-
haut, deren Bild sich durchwegs aus der jeweiligen Phase des Menstrualzyklus erklärt.
Bei rein interstitiellen Myomen besteht keine Hyperplasie der Schleimhaut,
dagegen sind merkliche Zeichen von beginnender Atrophie oft nicht zu verkennen,
auch wenn das Myom noch gar nicht ins Uteruscavum vorragt. Sie wird aber nie total.
Oft ist Ödem des Stroma vorhanden. Das interstitielle Myom mit zentrifu-
galem Wachstum lässt das Drüsenbild unbeeinflusst. Das interstitielle Myom
mit zentripetalem Wachstum zeigt nie Hyperplasie der Schleimhaut, dagegen
oft ein diesen Zustand vortäuschendes Ödem. In einer erheblichen Zahl von Fällen
wird jede Alteration der Schleimhaut vermisst, aber oft sieht man sie doch in einer
allmählichen Atrophie verfallen. Über rein submuköse Myome ist die Schleimhaut
dünn, drüsenarm oder drüsenlos; die Verlaufsrichtung der Drüsen ist verändert. Sie
ist reichlich von Kapillaren durchzogen, deren viele nahezu subepithelial, langgestreckt
dahinzichen. Die Knickung der Gefässe an der Grenze zwischen myonfreier Schleim-
haut und Mukosa über dem Myom erklärt zur Genüge die Hyperämie der Gefässe.
Hyperplasie der Schleimhaut fehlt auch in den ersten Stadien der Tumorbildung.
Die letzte Form sind die intramukösen Myome, welche in der Schleimhaut liegen.
Plasmazellen sind nur dort nachzuweisen, wo gleichzeitig entzündliche Adnexerkran-
kungen vorliegen; weder das Ödem, noch die Atrophie der Mukosa bei Myom sind
mit entzündlichen Prozessen in Zusammenhang zu bringen. Die Gefässe der Mucosa
uteri myomatosi wurden an injizierten Uteri studiert. Das submuköse Myom bringt
120
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Gynäkologie. ` Neubildungen des Uterus.
eine bedeutende, netzförmig gestaltete, subepitheliale Gefässramifikation zur Ent-
faltung, deren Entwickelung in der primären Einwirkung des Myoms zur Zeit seiner
ersten Anlage auf die darüber liegende Schleimhaut begründet ist. Interstitielle,
wohl auch subseröse Myome können ohne Neubildung, ohne pathologische Ausweitung
und Verlaufsänderung der Gefässe einhergehen. Zentripetal wachsende Myome können
eine mächtige, sinuöse Ausweitung und Neubildung von Schleimhautgefässen mit sich
bringen. Der Füllungszustand der Gefässe ist von der jeweiligen Phase des Men-
struationszyklus abhängig. Auch spielt dabei das bei Myom an sich alterierte Ovarium
(„Myomovarium‘‘) als den Uterus dauernd hyperämisierendes Zentrum eine Rolle. Die
Menstrualerscheinungen an der Mucosa uteri myomatosi verhalten sich wie im nor-
malen Zustande in Übereinstimmung mit dem jeweiligen Zustand der Schleimhaut.
Der Eintritt der Menopause erscheint wesentlich hinausgeschoben. Die pathologi-
schen Blutungen können nur durch Hyperämie und Einwirkung trvptischen Fermentes
erklärt werden. Beim graviden Uterus mit Myom ist die Gefahr der Adhärenz der
Plazenta um so grösser, je näher das Myom der Schleimhaut sitzt. Blutungen in der
Gravidität sind selten, da die Gefässe nicht dicht unter der Oberfläche der Decidua
verlaufen und das proteolytisch wirksame Ferment fehlt. Die häufigere Sterilität und
verringerte Fertilität bei Myomkranken ist teilweise grob mechanisch, teilweise aus
der Atrophie der Schleimhaut zu erklären. Die Blutungen beim Cervixmyom haben
in Gefässalterationen innerhalb der Cervixmukosa ihre anatomische Grundlage.)
Frankl, O., Myomherz. VI. Internat. Kongr. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin. Sept. Ref.
Zentralbl. f. Gyn. Nr. 40. p. 1327. (Demonstration sehr schöner, elektrokardiographischer
Kurven: ein „Myomherz“ gibt es nicht.)
Freund, H., Uterusmyom mit Karzinom. Unterelsäss. Ärzteverein. Sitzg. vom
2. März. Ref. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 32. p. 1525. (Fall von Kollumkrebs
neben Korpusmyomen (43 jährige Frau) und Fall von sarkomatöser Degeneration eines
Myons (46jährige Frau; steril). Höchst profuse, fast andauernde Blutungen seit drei
Monaten. Freund hat in 5,2 %, unter 500 operierten Myomfällen die Komplikation
mit Karzinom resp. Sarkom gefunden. Im zweiten Falle waren die Lig. lata so kurz
und derb, dass sich der Uterus durchaus nicht elevieren und nur mit grosser Mühe
in der Höhe des Os internum umschneiden liess. Es blieb daher nichts anderes übrig,
als zunächst eine supravaginale Uterusamputation vorzunehmen. Verf. empfiehlt
für ähnliche Fälle dieses Vorgehen als Methode: erst Abtragen des Korpus, dann iso-
liertes Auslösen des Kollums.)
Freund, H., Resektion der Funduskuppe samt einem in ihr sitzenden halbfaustgrossen
Myoma intramurale ohne Eröffnung der Uterushöhle. Unterelsäss. Ärzteverein. Sitzg.
vom 2. März. Ref. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 32. p. 1525. (Kasuistisch. Ein
Fall. Demonstration.)
— Demonstration eines Uterus duplex unicollis bicornis. Oberrhein. Ges. f. Geb.
u. Gyn. Sitzg. vom 23. April. Ref. Hegars Beitr. Bd. 17. p. 125. (Kasuistisch.
Genau im Fundus zwischen beiden Hörnern sitzt ein pflaumengrosses Myom. Pyo-
metra auf Grund von Karzinom der Korpusschleimhaut.)
Glöckler, C., Über das Vorkommen der Myome mit Bezug auf Personenstand und
Alter. Diss. Strassburg. Juni. Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 40. p. 2188.
(Myome des Uterus sollen relativ häufig bei Nulliparen vorkommen. Die Symptome,
die ein Myom macht, treten durchweg nur in der menstrucllen Lebensperiode auf.
Bei mehr als der Hälfte aller Myvomkranken fallen sie in das Alter von 30—50 Jahren.
Im Alter von 20—40 Jahren sind die Ledigen relativ bevorzugt. Die Myomkranken
weisen im ganzen einen früheren Menstruationsbeginn auf, als die normale weibliche
Bevölkerung. Myomatöse Frauen weisen eine geringere Fertilitätsziffer auf, als die
(sesamtbevölkerung. Das Myom bevorzugt die sozial besser gestellten Frauen. Den
Untersuchungen liegt das Myvommaterial der Strassburger Frauenklinik aus den Jahren
1900—1910 zugrunde, im ganzen 639 Fälle.)
Goldstein, K., Akromegalie nach Totalexstirpation des Uterus wegen Myom. Verein
f. wissensch. Heilk. zu Königsberg i. Pr. Sitzg. vom 28. Okt. Ref. Berl. klin. Wo-
chenschr. Nr. 48. p. 2295. (48jährige Frau, deren Genitalien vor neun Jahren total
exstirpiert wurden. Goldstein bringt die Akromegalie mit Veränderungen der Hypo-
physe in wahrscheinlichen Zusammenhang; die Krankheit trat erst bei Ausschaltung
des Genitalapparates in Erscheinung.)
Gottschalk, S., Mvomenukleation. Diskussionsbemerkung in der Ges. f. Geb. u.
Gyn. zu Berlin. Sitzg. vom 10. Mai. (Siehe unter „Myom und Schwangerschaft‘.)
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67.
69.
69b.
Myome. 121
Goullioud, Ein Fall von Ligatur der Hypogastricae wegen Uterusfibrom, Spät-
resultat. Revue mensuelle de gyn., d’obst.etde péd. 1911. Dec. Lyon med. 1911. Nr. 40.
Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 15. p. 485. Nr. 18. p. 589. (Vor 11 Jahren bei einer
28jährigen Frau wegen eines bis an den Nabel reichenden Myoms die Unterbin-
dung der beiden Hypogastricae vorgenommen. Nach einem Jahre Tumor gleiche
Grösse, aber die Blutungen normal. Nach 11 Jahren das Fibrom etwas gewachsen,
die menstruellen Blutungen in den letzten Jahren wieder stärker. Supravaginale Uterus-
amputation. In der Mitte der Tumormasse eine kleinorangegrosse Höhle mit käsigem
Brei. Verf. glaubt, dass dies der alte Haupttumor gewesen ist, der der Nekrobiose
anheimgefallen. Der beabsichtigte Erfolg wäre somit eingetreten. Diese Höhlen bieten
jedoch die Gefahr, dass sie infiziert und der Herd einer Allgemeininfektion werden.
Man sollte daher auf Hypogastrikaunterbindung verzichten, schon deshalb, weil der
Einfluss auf das Wachstum der Fibrome ein recht geringer.)
— Wiederanwachsen einer Ovarialzyste und eines Uterusfibroms, nach Abtrennung
von ihrem Ursprungsorte.. Lyon med. Nr. 30. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. Nr. 6.
p. 219. (Patientin von 39 Jahren; vor einigen Jahren heftige Schmerzattacken, seit-
dem stets empfindlicher Unterleib. Operation: Fibrom, den hinteren Beckenraum
ausfüllend; Amputatio uteri subtotalis mit fast drei Pfund schwerem Fibrom; ausser-
dem aber noch ein zweites Myom von der Grösse eines Strausseneies, vollständig iso-
liert, zwischen dem Mesenterium einer Dünndarmschlinge und dem der Flexura sigm.
festgewachsen, 175 g schwer. Am Uterus 3—4 kleine, pendelnde Fibrömchen mit
nur zwirnfadendünnen Stielen. Am Fundus uteri eine kleine, höckerige Stelle, viel-
leicht der frühere Ansatzpunkt des abgewanderten Uterusfibroms, dessen Natur als
solches histologisch festgestellt wurde.)
Hart, C., Histologisch benigne Metastasen vom Bau eines Adenomyoms 22 Jahre
nach Exstirpation eines Tumors der Genitalien. Frankf. Zeitschr. f. Path. Bd. 10.
Heft 1. (7ljährige Frau. Die Lungen von zahlreichen subpleuralen, ausschäl-
baren, erbsen- bis kleinkirschgrossen Geschwulstknoten, von derber Konsistenz und
weisser Farbe, auf der Schnittfläche kleine Zystchen. Mikroskopisch das Bild eines
Leiomyoms mit drüsigen Epithelschläuchen. Anamnestisch ergab sich, dass der Frau
vor 22 Jahren eine Geschwulst der Gebärmutter entfernt wurde. Hart nimmt an,
dass damals ein Adenomyom des Uterus bestand, das trotz seiner histologischen
Gutartigkeit durch Einbruch in die Blutbahn zu Metastasen Anlass gab.)
.Hartmann, Ein supravaginal amputierter Uterus mit vielen kleinen submukösen
Fibromen. (Demonstration.) Ges. f. Gyn. u. Obst. 7. Febr. 1912. Ref. Ugeskrift
for Laeger. p. 1592. (0. Horn.)
— Uterus, supravaginal amputiert wegen Blutung von einem Polypstiel. (Demonstration.)
Ges. f. Gyn. u. Obst. 7. Fbr. Ref. Ugeskrift for Laeger. p. 1591—92. (O. Horn.)
Havestedt, A. Ein Fall von Adenomyom der Cervix uteri. Diss. Erlangen. April.
. Heimann, F., Zur Genese der Myome. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 71. Heft 3.
p. 641. (Erwiderung auf Klages Arbeit [s. Nr. 85].)
. Heising, J., Über Nekrose und Verkalkung in Fibromen. Diss. Heidelberg.
. Henkel, M., Demonstration zweier Myome. Naturwiss.-med.Ges. zu Jena. Sitzg.
vom 28. Juli. Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 42. p. 2312. (Das erste ist inner-
halb der letzten zwei Jahre exzessiv gewachsen, wahrscheinlich infolge ausgedehnter
Netzadhäsionen. Supravaginale Amputation mit partieller Resektion des Netzes.
Das zweite sass der vorderen Cervixwand an und hat die Blase hochgedrängt; eben-
falls auffallend starke Vergrösserung während der letzten fünf Monate. Abdominale
Totalexstirpation; beide Adnexe waren chronisch entzündlich verändert.)
Hertel, W., Zur malignen Degeneration der Uterusmyome. Monatsschr. f. Geb. u.
Gyn. Bd. 36. Heft 3. p. 325. Ref. Wien. med. Woch. Nr. 52. p. 3395. (Von 1100
Mvomfällen gelangten 468 zur Operation. 16mal maligne Degeneration in der Uterus-
schleimhaut und 13 mal in den muskulären Elementen. Die sarkomatöse Degeneration
der Myome in keinem Falle sicher vor der Operation diagnostiziert, in einigen ver-
mutet. Dem Sitz der sarkomatös entarteten Myome nach handelte es sich meist um
submuköse, weniger um interstitielle und nie um subseröse Formen. Wenn nach der
Klimax die Geschwulst wächst oder Blutungen macht, Störungen und Beschwerden
auftreten, dann besser, zu operieren. Bei den 1100 Myomen fand sich achtmal Car-
cinoma cervicis; dagegen kommen auf die 469 operierten Myome allein 16 Korpus:
karzinome, also im Verhältnis viermal so viel. Bevorzugt ist das Alter zwischen
45 und 55 und über 60 Jahre.)
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Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
Hoffmann, Jenö, A fibromyoma uteri physiotherapiája. Gyögyäszat. Nr. 32.
(Für jüngere Frauen mit Myomen die elektrische Behandlung, über 40 Jahre die
Röntgenbestrahlung und für hochgradig anämische die Behandlung mit Radium.
Die Methoden können auch kombiniert werden. (Temesváry.)
Huzarski, Koinzidenz eines Uterusmyoms mit stielgedrehter Ovarialzyste. Gyn.
Sitzg. der Warschauer ärztl. Ges. 24. Nov. 1911. Przeglad chir. i gin. Bd. 6. Heft 3.
p. 362. (Polnisch.) (Drei Wochen nach Operation Herzattacke und am achten Tage
darauf Tod an Embolie.) (v. Neugebauer.)
Jaboulay, Evolution de fibromes utérins sous-peritonéaux devenus libres dans la
cavité péritonéale. Soc. de méd. de Lyon. Lyon méd. 1911. p. 829.
— Fibrome utérin avec vaste cavité sanguine. Lyon méd. Nr. 3. p. 124. Ref. Zen-
tralbl. f. Gyn. 1913. Nr. Ap 192. (Der Tumor zunächst punktiert und drei Tage
später entfernt. Inhalt 10 Liter. Die festen Partien wogen 8 Pfund. Es bestanden
Verwachsungen mit Dick- und Dünndarm, welch letzterer in einer Länge von 60 cm
reseziert werden musste. Ausgangsstelle war der Fundus uteri.)
— Totale Hysterektomie auf abdominalem Wege bei Fibrom des Lig. latum mit
Zerreissung der Blase. Lyon méd. Nr. 14. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. Nr. 5. p. 192.
(Blasenriss von 6 cm Länge in querer Richtung, beim Herausschälen des Fibroms.
Naht; Drainage der Blase und der Wundhöhle, nach acht Tagen entfernt.)
Jaschke, R., Herzstörungen bei Myoma uteri. Zentralbl. f. d. Grenzgeb. d. Med.
u. Chir. Bd. 15. Nr. A (Sammelreferat. Narkosenschädigungen sind zu vermeiden,
Lumbalanästhesie mit dem ungefährlichen Tropakokain. Die Operationstechnik ist
von grösster Bedeutung, neben Asepsis, Raschheit des Operierens, isolierte Gefäss-
ligatur und Vermeidung jeder unsauberen Blutstillung.)
Jellett, H., Blasengangrän bei Retentio urinae infolge Kompression der Urethra
durch ein im kleinen Becken eingekeiltes Uterusmvom. Demonstr. Royal Acad. of
Med. in Ireland. Febr. 16. Ref. The Journ. of Obst. and Gyn. of the Brit. Emp. Vol.21.
Nr. 2. p. 123. (Sektionspräparat. Patientin starb an Septikämie.)
Jung, Ph., Myom von 121, Pfund Gewicht. Demonstr. Med. Ges. in Göttingen.
Sitzg. vom 4. Juli. Ref. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 50. p. 2387. (Durch Total-
exstirpation bei einer 5ljährigen Patientin, die seit 112 Jahren in der Menopause war,
gewonnen. Verdrängungserscheinungen des Darms und Zwerchfells. Der Tumor war
retroperitoneal entwickelt. konnte ausgelöst werden. Aussichtslosigkeit der Röntgen-
therapie in solchen Fällen.)
Kaarsberg, Fibroma uteri. Salpingitis chron. dupl. Carcinoma polyposum tubae
sin. bei derselben Patientin. Ges. f. Gyn. u. Obst. 8. Nov. 1911. Ref. Ugeskrift
for Laeger. p. 1229—30. (0. Horn.)
— Fibroma uteri e. necros. central. Tuberculosis tubae sin. Tumor dermoid. ovarii
dextr. Tumor cancros. ovarii sin. bei derselben Patientin. Ges. f. Gyn. u. Obst.
8. Nov. 1911. Ref. Ugeskrift for Laeger. p. 1230. (0. Horn.)
Kaiser, W. A.. Demonstration von 1. kindskopfgrosses Myom bei einer Virgo von
2] Jahren durch Enukleation entfernt, und 2. übermannskopfgrosses, zystisches Myom,
gestielt ausgehend von der vorderen Uteruswand. Gyn. Ges. zu Dresden. Sitzg.
vom 18. Jan. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 25. p. 814.
Kamann, K., Uterus duplex mit Myom. Freie Vereinigung mitteldeutsch. Gyn.
Sitzg. vom 28. April. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 29. p. 954. (Zwei Fälle.)
Klages, R., Ein Adenomvom in einer Laparotomienarbe nebst Bemerkungen zur
Genese dieser Geschwulstbildung. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 70. Heft 3. p. 858.
(Die Geschwulst hängt mit einem bleistiftdicken Stiel, der das Peritoneum durch-
setzt, mit dem vor einigen Jahren ventrofixierten Uterus zusammen. Verf. schliesst
sich der Ansicht Opitz an, dass dieses Adenomyom entzündlichen Ursprungs ist. Er
wendet sich gegen Heimann [s. Nr. 72].)
v. Klein, K. U.. Zvstisches Myom. Demonstr. Nordostdeutsche Ges. f. Gyn. NSitzg.
vom 23. März. Ref. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 32. p. 1522. Monatsschr. f.
Geb. u. Gyn. Bd. 35. Heft 5. p. 657. (Subseröser, gestielter Tumor mit gefäss-
reichen Verwachsungen bei einer 45jährigen Frau. Supravaginale Uterusamputation.)
Kubinvi, P. v.. Beiträge zur Frage der sarkomatösen Entartung der Gebärmutter-
mvome und des Zusammentreffens mit dem Korpuskarzinom, nebst Beschreibung
eines Falles von Karzinosarkom des Uterus. Arch. f. Gyn. Bd. 97. Heft 2. p. 237.
Wd Ee e o
91.
92.
Myome. 123
(Karzinosarkom. Verf. kommt auf Grund seiner Erwägungen und Untersuchungen
u. a. zu den Schlussfolgerungen: das langdauernde Vorhandensein eines submukösen
oder intramuralen Myoms im Corpus uteri verursacht bis zu einem gewissen Grade
eine Disposition der Schleimhaut zu karzinomatöser Degeneration. Sowohl die sar-
komatöse Degeneration als die Assoziation mit dem Karzinom, bedroht die Kranke
hauptsächlich im Klimakterium und ist ein Faktor, mit welchem gerechnet werden
muss. Sie ist aber selten, infolgedessen haben wir keine Ursache, bei jedem Myom
prinzipiell die Operation zu fordern. Unterhalb des 40. Lebensjahres ist die Erhaltung
der Menstruation und der Möglichkeit der Konzeption noch wichtig, soll also unser
Vorgehen ein möglichst konservatives sein. Die an Myom leidende Kranke soll aber,
besonders wenn deren Alter der Zeit des Klimakteriums entspricht, oder dieselbe
überschritten hat, unter dauernder ärztlicher Kontrolle gehalten werden. Vor einer
Röntgenbehandlung muss jeder Verdacht auf Malignität ausgeschlossen werden.
Wo die Gebärmutterhöhle sehr lang oder gewunden, oder durch verschiedene vor-
springende Herde buchtig geworden ist, ist der Uterus, auch wenn die Austastung
und Probecurettage nichts direkt Malignes nachweisen können, besser zu exstirpieren.)
Küstner, O. E., Pseudohermaphroditismus femininus mit Uterusmyom. Gyn. Ges.
zu Breslau. Sitzg. vom 26. März. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 26. p. 865. (Wegen
eines grossen Abdominaltumors Laparotomie: der Uterus weist eine völlig gleichmässige
myomatöse Degeneration seiner Wand auf, stellt eine durch myomatöse Veränderung
bewirkte völlig gleichmässige Vergrösserung des Organs dar. Nirgends findet sich
normale Uterusmuskulatur. Tuben und Ovarien fast normal. Diskussion: L. Fraenkel
meint, es könne sich um Hypertrophie und -plasie des Uterus handeln.)
Kynoch, J. A. C., Axial Rotation (Cervical Torsion) of the Myomatous Uterus. The
Journ. of Obst. and Gyn. of the Brit. Emp. Vol. 22. Nr. 1. p. 27. Ref. The Lancet.
Vol. 182. Nr. 4635. June 29. p. 1758. (Eingehende Besprechung der Ätiologie und Patho-
logie der Stieldrehung des schwangeren und nichtschwangeren Uterus im allgemeinen.
Stieldrehung des nichtschwangeren Uterus kommt zustande durch Zug eines Ovarial-
tumors oder gestielten subserösen Myoms, oder auch unter Einfluss der Schwere eines
Uteruskörpers mit interstitiellem Myom. Im letzteren Falle findet die Drehung in
der verlängerten Cervix uteri selbst statt. Demonstration eines Falles der letztgenannten
seltensten Art. Abdominale Uterusamputation im Stiel. Heilung.)
Lamers, A. J. M., Die Bedeutung der Hysterotomia vaginalis anterior in der Gynäko-
logie und Geburtshilfe. Prakt. Ergebn. d. Geb. u. Gyn. Bd. 5. Heft 1. p. 121. (Nach
einer geschichtlichen Übersicht behandelt Verf. die Hyst. vag. ant. als vorbereitende
Operation zur vaginalen Enukleation intramuraler und submuköser Myome. zur Dia-
gnosenstellung maligner Veränderungen der Uterushöhle usw. und gibt eine Statistik
über die primären und Dauererfolge dieser Operation.)
Lecene, P., Nécrobiose, suppuration et gangrène des fibromyomes uterins. Soc.
d’obst., de gyn. et de péd. de Paris. Séance du 12 Juin. 1911. Ref. Arch. mens. d’obst.
et de gyn. Tome 1. p. 399. (Erstere kennzeichnet sich durch eine burgunderrote Ver-
färbung des Myoms, das ringsherum von normalem Uterusgewebe umgeben ist. Es
enthält Höhlen, welche mit eiterähnlicher Flüssigkeit gefüllt sind; Keime können
darin aber nicht nachgewiesen werden. Mikroskopisch findet man Nekrose ohne Ent-
zündungserscheinungen und Zerreissungen der erweiterten Gefässe als Ursache der
roten Verfärbung des Gewebes. Eine Leukozyteninfiltration ist nirgendwo nachzu-
weisen. Die Ursache der Veränderungen ist dem Verf. unbekannt. Klinisch findet
man oft Temperaturerhöhung, welche Lecene an Resorption von Zerfallsprodukten
zuschreibt. Der eitrige Zerfall der Myome ist sehr selten. Lecene fand ihn nur ein-
mal in 95 Fällen und konnte in dem Eiter Bact. coli nachweisen. Mikroskopisch ist
das Gewebe mit polynukleären Leukozyten überschwemmt. Klinisch findet man
die Symptome eines Abszesses: Fieber mit starken Schwankungen, schneller Puls,
schlechter Allgemeinzustand. Bei der Gangrän findet eine Infektion auf utero-vagi-
nalem Wege statt. Mikroskopisch findet man abgestorbenes Gewebe, das sich nicht
mehr färbt und zahlreiche Keime, aber keine Leukozyteninfiltration. Meist handelt
es sich um Mischinfektion.)
Legueu, F., Des troubles urinaires provoqués par les fibromes du col uterin. Journ.
d’urol. Tome 1. Nr. 1. p. 33. Ref. La Presse med. Nr. 18. p. 191. Zentralbl. f. Gyn.
Nr. 36. p. 1201. (Kasuistischer Beitrag und allgemeine Pathologie dieser Störungen,
alle Übergangsformen von Dysurie bis zur vollkommenen Retentio urinae. Die Er-
klärung zu suchen in 1. Hochziehen und Dehnung der Urethra. 2. Kompression der
124
93.
94.
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97.
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100.
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103.
Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
Urethra und 3. Fixierung der Blase, wodurch diese sich nicht zusammenzichen kann.
Von seiten der Ureteren keine Erklärung.)
Leo, A., 12 Pfund schweres Myom, durch abdominale Totalexstirpation bei einer
75jährigen Patientin entfernt. Med. Ges. zu Magdeburg. Sitzg. vom 19. Dez. Ref.
Münchn. med. Wochenschr. 1913. Nr. 11. p. 616.
Lewin, O., Zur Frage der sarkomatösen Degeneration der Uterusmyome. ` Hamm),
von Arbeiten über Geb. u. Gyn. Festschr. f. v. Ott, Teil II. Petersburg 1911. (Russ.)
Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 24. p. 781. (Bei 49jähriger Frau wurde schon vor 15 bis
20 Jahren Uterusmyom diagnostiziert. Jetzt zystöse Neubildungen auf der vorderen
Vaginalwand: Myosarkom. Totalexstirpation mit Scheidenentfernung. Das Myom
ist sarkomatös degeneriert. Bald darauf Rezidiv.)
Lewis, J. L., Fibroid removed after bisection. Washington Obst. and Gyn. Soc.
Meeting of Febr. 9. Ref. Amer. Journ. of Obst. Vol. 66. Nr. 419. p. 835. (Das Myom
lag zwischen Blase und Uterus, füllte das ganze Becken aus und um es zu entfernen,
musste man das Peritoneum über ihm spalten und den Tumor in zwei Stücken enu-
kleieren. Ähnliche Fälle erwähnen Miller und Sprigg, deren beide Patientinnen
an Änurie starben, ohne dass die Ureteren abgeklemmt waren.)
Lhez, Rotation axiale et torsion de l’uterus fibromateux. These de Toulouse. 1911.
Nr. 968. Ref. Arch. mens. d’obst. et de gyn. Tome 1. p. 189. (Der Sitz des Fibronis
spielt die grösste Rolle bei der Achsendrehung des Uterus. Die anatomischen Folgen
sind venöse Stauung, Öbliterierung der Uterushöhle, interstitielle Veränderungen,
peritoneale Reizungserscheinungen, Verlagerung der Organe in der Umgebung. Verf.
beschreibt die klinischen Symptome der akuten, der repetierenden, der chronischen
und der latenten Achsendrehung. Die Prognose ist ausschliesslich von der Behandlung
abhängig. Letztere kann nur chirurgisch sein und soll bald, oft sogar sofort einsetzen.
Nach Umständen Myomektomie oder totale oder subtotale Hysterektomie.)
Lomer, F. R. J., Demonstration eines morzellierten Myoms. Geb. Ges. zu Ham-
burg. Sitzg. vom 23. Jan. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 14. p. 442. (Trotz Laparotonie
liess sich das teilweise intraligamentär entwickelte, kindskopfgrosse Myom infolge
seines festen Sitzes auf dem Beckenboden erst nach Morcellement entfernen. Disk.:
Rose.)
— Myomatöser Uterus, dem ein kindskopfgrosses, subseröses, stielgedrehtes Myom
aufsitzt, ungeeignet zur Röntgenbestrahlung. Geb. Ges. zu Hamburg. Sitzg. vom
15. Okt. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. Nr. 3. p. 102. (Siehe unter „Strahlentherapie
der Myome‘“.)
Mackenrodt, A. Zur Frage der konservativen Myombehandlung. Ges. f. Geb. u.
Gyn. zu Berlin. Sitzg. vom 26. April. Ref. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. Heft 2.
p. 470 u. 503. Zentralbl. f. Gyn. 1913. Nr. 1. p. 23. (Siche unter „Strahlentherapie
der Myome“. Besondere Empfehlung der Myomenukleation.)
Magenau, Demonstration von Myomen. Stuttgarter ärztk Verein. Sitzg. vom 1. Febr.
Ref. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 30. p. 1437. (Das erste Myom gehörte der vor-
deren Uteruswand an, war birnförmig, der untere Pol orangegross und hatte den Mutter-
mund weit entfaltet. Das zweite war verjaucht. Bei der Operation wurde in beiden
Parametrien gashaltiges, stinkendes Ödem gefunden. Trotz ausgedehnter Drainage
und zunächst günstigem Verlauf rascher scptischer Exitus letalis.)
Mandl, L., Demonstration eines Myosarkom des Uterus. Geb.-gyn. Ges. in Wien.
Sitzg. vom 28. Nov. 1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 19. p. 614. (Kasuistisch. mit
ausführlichem Bericht über Anamnese, Befund, Operation und histologische Unter-
suchung des Präparates. Es handelte sich um sarkomatöse Degeneration, ausgehend
von den glatten Muskelfasern eines submukösen Myoms. Man sieht die Degeneration
aus den Muskelzellen hervorgehen. Verf. schliesst zus den Zahlen von Winter,
Garkisch und Fleischmann, dass etwa 4 °% aller Myome sarkomatös degenerieren.
Die Diagnose des Myosarkoms ist nur zu stellen, wenn der Prozess sehr weit vorge -
schritten ist. Betreffs Operation schliesst Mandl sich den Sätzen Winters an.)
Marschner, Totalexstirpierter Uterus bei breitbasig aufsitzendem submukösen Myom.
Gyn. Ges. zu Dresden. Sitzg. vom 17. Okt. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. Nr. 4. p. 133.
(Kasuistischer Fall, der beweist. wie nötig es ist, den Uterus zur Klarstellung der
Diagnose nach genügender Erweiterung des Muttermundes auszutasten.)
Martin, E. Der klinische Erfolg von 183 Mvomoperationen aus der Bummschen
Klinik. Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin. Sitzg. vom 28. Juli 1911. Ref. Zeitschr. f.
Geb. u. Gyn. Bd. 70. Heft 1. p. 322. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 17. p. 540. (Darunter
ger P
104.
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112.
Myome. 125
sind 114 abdominelle Totalexstirpationen, 18 abdominale und 47 vaginale Enuklea-
tionen, l supravaginale Amputation und 3 Abtragungen verjauchter Myome. Mor-
talität 2 = 1,09%. In einer Reihe der abdominalen Enukleationen handelte es sich
um Graviditäten. Die Indikationsstellung, ob vaginale oder abdominale Operation,
so zu fassen, dass die Geschwülste, welche nicht überfaustgross sind und sich leicht
herunterziehen lassen, von unten operiert werden; in allen anderen wird die Bauch-
höhle von oben eröffnet. Embolien waren fünfmal, Thrombosen zweimal zu ver-
zeichnen. Bei den abdominalen Operationen ist der Ureter zweimal, die Blase drei-
mal verletzt worden; in dem einen Falle trat ein spontaner Verschluss des Harnleiters
ein, in dem anderen musste wegen aszendierender Pyelitis die betreffende Niere entfernt
werden.)
Martin, J., Fibrome et prolapsus génital. Reunion obst. et gyn. de Toulouse. Séance
de Mars. Ref. Bull. de la Soc. d’obst. et de gyn. de Paris. 1 Année Nr. 3. p. 288. (Ka-
suistik. Operationsbericht. Rezidiv des Prolapses.)
Martin, J. F., Fibrom und Carcinoma corporis. Lyon. méd. 1911. Nr. 28. Ref.
Zentralbl. f. Gyn. Nr. 48. p. 1640. (Der Tumor war seit vier Jahren bis Mannskopf-
grösse gewachsen. Dabei aber verhältnismässig gutes Allgemeinbefinden. Die Opera-
tion wurde erschwert durch Wachstum des Tumors in die hintere Lippe und Ent-
faltung des Lig. latum. Uterushöhle beträchtlich vergrössert, zeigt im unteren Teil
ein handtellergrosses, karzinomatöses Ulcus. Tod am dritten Tage an Sepsis.)
— Fibrom und Karzinom des Corpus uteri. Lyon med. 1911. Nr. 32. Ref. Zentralbl.
f. Gyn. Nr. 48. p. 1640. (52jährige Frau, die stark menstruierte, blutet seit drei
Monaten aus zweifaustgrossem Uterus bei ausgezeichnetem Allgemeinbefinden.
Die Operation ergibt ein sehr geräumiges Uterusinnere, ganz von Karzinommassen
ausgefüllt.)
— Grosses, rapid gewachsenes „rotes Myom“. Lyon med. 1911. Nr. 34. Ref. Zen-
tralbl. f. Gyn. Nr. 38. p. 1261. (Innerhalb eines Jahres ist der Tumor bis zum Umfang
eines graviden Uterus am Ende der Schwangerschaft gewachsen. Starke Blutungen
und allabendliche Temperatursteigerungen. Nach der Entfernung des Tumors hören
letztere prompt auf. Die bakteriologische Untersuchung ergibt keine Mikrobenent-
wickelung, so dass Verf. die infektiöse Natur des Tumors für ausgeschlossen hält.
Malignität ist wahrscheinlicher.)
— Fibrome et prolapsus génital. Réunion obst. et gyn. de Toulouse. Séance de Mars.
Ref. La Gyn. Nr. 5. p. 293. Arch. mens. d’obst. et de gyn. Nr. 9. p. 131. (50 jährige
Frau; Urinverhaltung infolge grossen Prolaps mit im Becken eingekeilten Myoms.
Es gelingt bei der Laparotomie schwer, ihn aus dem Becken heraus zu ziehen. Supra-
vaginale Uterusamputation, Ventrofixation des Stumpfes und Kolporrhaphie. Zwei
Monate später Rezidiv; Portio in der Vulva sichtbar. Exstirpation der Portio und
vordere Kolporrhaphie. Heilung.)
Matwejew, Zur radikalen chirurgischen Behandlung der Uterusfibromyome. Wratsch.
Gaz. Nr. 15. Sitzungsber. der geb.-gyn. Ges. zu Kiew. (Ein halbes Jahr nach der
supravaginalen Uterusexstirpation [wegen Fibromyoma multiplex] wurde Sarkom des
Mutterhalses diagnostiziert. Die Laparotomie erwies, dass der Fall bereits inoperabel
ist. Die Komplikation des Fibromyoms durch bösartige Geschwülste ist häufiger,
als man gewohnt ist zu denken [fünfmal auf 32 Myome]. Bei der radikalen Opera-
tion ist der Hysterectomia totalis per abdomen oder per vaginam der Vorzug zu geben.
Die supravaginale Amputation ist nur da auszuführen, wo der Zustand der Patientin
möglichst schnelles Operieren erfordert.) (H. Jentter.)
Mazet, Intraligamentäres Uterusfibrom mit Entfaltung des Mesocolon iliacum und
Mesorectum. Lyon med. Nr. 20. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. Nr. 5. p. 192. (In der
Anamnese keine Blutungen und nur wenig ausgesprochene Kompressionserscheinungen.
Die Operation ergab ein gestieltes Fibrom, welches, links hinten vom Uterus aus-
gehend, zuerst intraligamentär, dann das hintere Blatt des Lig. latum entfaltend,
völlig in das Mesokolon und Mesorektum hineingewachsen war, bis tief unter die Dou-
glassche Furche hinunter, das ganze Becken einnehmend. Hysterectomia totalis,
Drainage nach der Scheide; Peritonisierung. Schluss des Abdomens.)
McCreery, Strangulation of uterine fibroid by torsion of the pedicule. Med. Record.
1911. Vol. 80. Nr. 14. Sept. 30.
Meriel, E., Corps fibreux énucléé d'un fibrome ut£rin et devenu libre dans la cavité
pelvienne. Soc. d’obst. et de gyn. de Toulouse. Séance du 5 Juin. Ref. Bull. de la
Soc. d’obst. et de gyn. de Paris. Nr. 7. p. 814. (Sieben bis acht Monate vor der Opera-
126
113.
117,
118.
119.
120.
Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
tion hat Patientin peritonitische Erscheinungen gehabt und anfallsweise Schmerzen,
welche Erscheinungen vorübergegangen sind. Bei der Laparotomie findet sich ein
myomatöser Uterus und ein mandarinengrosses Myom isoliert im Douglas, nur mit
einem dünnen Adhäsionsstrang mit dem Lig. latum verbunden. Die peritonitischen
Erscheinungen werden durch Stieldrehung des subserösen Myoms erklärt mit schliess-
licher Abdrehung des Stieles.)
Merkel, F., Demonstration: 1. Uterusmyom. 2. Karzinomatöser Polyp des Uterus-
fundus. Ärztl. Verein zu Nürnberg. Sitzg. vom 15. August. Ref. Münchn. med.
Wochenschr. Nr. 51. p. 2842. (1. Patientin war 1⁄4 Jahr lang mit Röntgenbestrah-
lung behandelt; wegen Herzstörungen und rapidem Kräfteverfall musste operiert
werden. Tumor 81, Pfund schwer. Heilung. 2. 50jährige Frau; vaginale Total-
exstirpation. Heilung.)
Messa, Contributo allo studio delle transformazioni (degenerazioni benigni) dei
fibromiomi delľ utero. Annali di Ost. e Ginec. Nr. 12. p. 549.
Michel, G., Myome rouge encapsulé de utérus. Reunion obst. et gyn. de Nancy.
Séance du 15 Mai. Ref. La Gyn. Nr. 7. p. 423. (Es handelt sich um ein interstitielles
Myom. Symptome waren äusserst heftige Schmerzen und starker Blutverlust, nicht
stinkender wässeriger Ausfluss. Mikroskopisch sieht man eine Atrophie der Muskel-
elemente, Gefässarmut, wodurch die Zirkulation verringert ist. Wenn keine Infektion
dazu kommt, können diese Tumoren lange unverändert bestehen bleiben. Diskussion:
Vautrin hat öfters diese aseptische Nekrose in Myomen beobachtet. Im Innern ent-
steht eine Art Erweichung und Verflüssigung des Gewebes, wodurch Intoxikations-
erscheinungen hervorgerufen werden können. Die Patienten können schliesslich kachek-
tisch aussehen, wie bei Karzinom. Remy erwähnt einen solchen Fall von Kachexie
durch Myom. Die Entfernung desselben heilte die Patientin.)
Mintrop, H., Ein Fall von Uterus bicornis unicollis mit Myom, Karzinom des Fundus
und Pyometra. Diss. Strassburg. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 52. p. 1774. (Verf. glaubt,
dass man zur Erklärung des Uterus bicornis nach der Ansicht von Pick annehmen
könne, dass das allerdings schon sehr frühzeitig [im zweiten Fetalmonat] gebildete
Myom die Annäherung und Vereinigung der Müllerschen Gänge verhindert habe;
andererseits könne aber auch die Meinung Robert Meyers zur Erklärung heran-
gezogen werden.)
Mischin, W. A., Zur Diagnose, Klinik und patholog. Anatomie gigantischer Ge-
schwülste der weiblichen Genitalorgane. Petersb. Journ. f. Geb. u. Gyn. p. 1629
(Russisca). Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. Nr. 20. p. 746. (Mischin beschreibt
vier Fälle, worunter zwei Fibromyome des Uterus, von je 10 und 26,5 kg schwer.
Alte Frauen wurden erfolgreich opcriert und gesund entlassen. Besprechung der Dia-
gnose grosser Tumoren. Die sichere Differentioldiagnose zwischen Ovarial- und
Uterustumor ist vor der Operation unmöglich. Jedenfalls muss berücksichtigt werden,
dass auch Uterustumoren gigantische Masse erreichen können.)
Modraix et Declety, Fibrome calcifie de utérus. Bull. et mem. de la Soc. anat.
de Paris. Janv. p. 54.
Mohr, L., Myoma uteri intramurale mit Gangrän des Darmes. Gyn. Ges. zu Breslau.
Sitzg. vom 12. Juni. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 41. p. 1376. Monatsschr. f. Geb. u.
Gyn. Bd. 36. Heft 3. p. 367. (Zweifaustgrosses Myom und Gangrän eines ca. 50 cm
langen Stückes Dünndarm; wahrscheinlich infolge vorübergehender Abklemmung des
Dünndarms oder seines Mesenteriums durch das Myom. Peritonitis.)
Molkau, L., Über Myomrezidive. Diss. Rostock 1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 15.
p. 486. (Das Grundmaterial bilden 230 Myomfälle. welche 1890—1906 in der Ro-
stocker Frauenklinik behandelt wurden. Davon müssen aber zur Berechnung des
Rezidivprozentes die nur symptomatisch behandelten, die radikaloperierten und end-
lich die gestorbenen Frauen abgerechnet werden. Es bleiben dann 130 konservativ
Operierte mit 13 = 10°, Rezidiven. Diese Zahl ist aber gewiss noch zu klein be-
rechnet, da manche von den ÖOperierten wegen ihres Rezidivs zu einer anderen
Klinik gegangen sein mag. Molkau schliesst daraus, dass Mvome im allgemeinen
radikal zu operieren seien.)
Müglich, T. G., Demonstration von zwei hochgradig primär zystisch degenerierten
Myomen. Nordostdeutsche Ges. f. Gyn. Sitzg. vom 10. Febr. Ref. Monatsschr. f.
Geb. u. Gyn. Bd. 35. Heft 4. p. 527.
Müller, J.. Demonstration eines kindskopfgrossen, submukösen Mvonms, das völlig
in die Vagina geboren ist. Verein der Ärzte Wiesbadens. Sitzg. vom 1. Mai. Ref.
123.
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129.
130.
131.
Myome. 127
Berl. klin. Wochenschr. Nr. 29. p. 1396. (Die Geschwulst ragt mit einem ca. 8 cm
im Durchmesser grossen Segment zur Vulva heraus und ist bis auf diesen Teil mit
der Scheidenwand unter Gefässneubildung verwachsen.)
Murray, H. L., Red Degeneration of Fibroids. North of England Obst. and Gyn.
Soc. Meeting on April 19. Ref. The Lancet. Vol. 182. May 4. p. 1201. (Drei Fälle;
die Kulturen blieben aerob und anaerob steril. Es war Thrombose im Innern vorhanden.
Akute klinische Anzeichen für diese Art der Degeneration gibt es nicht; sie beruht
nicht auf Infektion.)
Nagel, W., Demonstration eines Falles von mannskopfgrossem Myom, kompliziert
mit zwei Ovarialkystomen. Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin. Sitzg. vom 10. Nov. 1911.
Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 22. p. 714.
— Diskussion zur Röntgenbehandlung in der Gynäkologie. Ges. f. Geb. u. Gyn.
zu Berlin. Sitzg. vom 10. Mai. Ref. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. Heft 2. p. 498.
Zentralbl. f. Gyn. 1913. Nr. 1. p. 27. (Vortragender vergleicht die Bestrahlung mit
der Kastration bezw. mit dem klimakterischen Aufhören der Ovarialtätigkeit. Der
Erfolg der Kastration kann uns heutzutage nicht mehr befriedigen; die Schrumpfung
der Fibrome tritt nur ganz ausnahmsweise ein. Was die Einwirkung des Klimakteriums
betrifft, machen sich die Fibrome häufig genug erst gegen diese Jahre hin bemerkbar
[zwischen 35 und 48 Jahren; die meisten Operationen werden zwischen dem 28. und
52. Lebensjahre ausgeführt]. Noble fand in einer Statistik von 4880 Myomen keinen
einzigen Fall, in welchem ein Fibrom in oder nach der Menopause vollkommen ver-
schwand. Die abdominale und vaginale Enukleation bleibe auf die subserösen bezw.
submukösen Einzelmyome beschränkt; die radikale Methode, besonders die vaginale
Exstirpation des Uterus, hat eine günstigere Statistik.)
Neu, M., und A. Wolff, Experimentelles und Anatomisches zur Frage des sog. „Myom-
herzens“. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 2. p. 72. (Neu hat, ausgehend von der
Vorstellung, dass vielleicht in dem Schilddrüsenstoffwechsel ein Bindeglied für eine
spezifische Beziehung zwischen Herzstörung und Myomatosis gefundenwerden könnte,
den Jodstoffwechsel bei Myomatösen studiert. Er fand, dass das Myomgewebe sich
nach exogener Einverleibung an der Jodbindung stark beteiligt und das Myomovar
eine über den Durchschnittswert reichende Jodmenge enthält, also zirkulierendes
Jod zu binden vermag. Hieraus kann auf eine funktionelle Alteration der geprüften
Zellkomplexe geschlossen werden. Die Myonmatosis und besonders lange bestehende
Tumoren äussern sich vielleicht im Sinne der allgemeinen Konsumption, als deren Aus-
druck die braune Atrophie des Herzens anzusprechen ist. Wolff machte mikrosko-
pische Studien an sechs Herzen von Myomatösen und kommt zu dem Schluss, dass
die Herzen von Patienten mit und ohne toxische prämortale Einflüsse, wie z. B.
Peritonitis, in ihren Elementen das Bild darbieten der braunen Atrophie oder der
fettigen Degeneration oder beider und der Fragmentatio myocardii. Die Schlussthese
der beiden Verf. lautet: Ein spezifisches Myomherz gibt es vorläufig immer noch nicht,
sondern nur ein durch Blutung verfettetes, resp. als Tumorfolge braun atrophiertes
Herz. An Stelle des vagen Begriffes „Myomherz“ kann jetzt schon der zirkum-
skripte Begriff gesetzt werden des „Anämie- bezw. Geschwulstkonsumptionsherzens
bei Myom‘‘.)
Oögrek, H., Demonstration zweier Uteri mit besonders grossen polypösen Adenomen
der Korpusschleimhaut; in dem einen ausserdem noch mehrere kleine, intramurale
und subseröse Myome und ein drüsiges, wahrscheinlich auf dem Boden eines Polypen
entstandenes Karzinom der Cervix. Geb.-gyn. Ges. in Wien. Sitzg. vom 16. Jan.
Ref. Zentralbl. f. Gen Nr. 35. p. 1088. (Diskussion: Latzko, Schottlaender.)
— Demonstration eines sarkomatös degenerierten Uterusmyoms. Geb.-gyn. Ges. in
Wien. Sitzg. vom 16. Jan. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 33. p. 1088.
Opitz, E., Behandlung der Myome. Med. Ges. in Giessen. Sitzg. vom 21. Mai. Ref.
Deutsche med. Wochenschr. Nr. 46. p. 2197. (Siehe unter „Strahlentherapie der
Myome“.)
Patel, M., Uterusfibrom mit gleichzeitiger Salpingitis und Pelveoperitonitis. Lyon
med. 1911. Nr. 1. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 38. p. 1261. (An einem über den Nabel
reichenden Fibrom wurde bei Ablösung der verwachsenen Flexura sigmoidea eine
l Liter Eiter enthaltende Tasche eröffnet, die durch Ruptur von Pyosalpingen ent-
standen war. Uterus und Adnexe wurden entfernt; Heilung.)
— Torsion d'un fibrome uterin sous-peritoneal. Hysterectomie totale. Soc. de chir.
de Lyon. Séance du 15 Févr. Lyon chir. Tome 7. Nr. 4. p. 476. Ref. La Gyn. Nr. 8.
128
132.
133.
134.
135.
136.
137.
138.
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142.
143.
144.
146.
147.
Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
p. 474. Arch. mens. d’obst. et de gyn. Nr. 10. p. 269. (Der Tumor sitzt mit einem
dicken Stiel der rechten Uteruskante auf und hat sich im Sinne der Uhrzeiger gedreht.
Er wird abgetragen; da die Unterbindungen im ödematösen Gewebe des Stieles aber
durchschneiden, wird der Uterus exstirpiert. Diskussion: Condamin und Goullioud
fanden Myome durch Stieldrehung ganz frei in der Bauchhöhle mit Verwachsungen
mit dem Netz.)
Péraire, M., Fibrome uterin avec kyste ovarien et hematosalpinx à pedicules tordus.
Soc. des chir. de Paris. Séance du 9 Févr. Paris chir. Nr. 2. p. 127. Ref. Arch. mens.
d’obst. et de gyn. 1 Année. Nr. 11. p. 430. La Presse med. Nr. 17. p. 178. (Kasuistisch.)
Pichevin, R., Le traitement du fibrome par les agents physiques. La Sem.
gynecol. 20. Aoüt. p. 257.
Pollosson, A., et Murard, Fibrome et hematosalpinx tordu. Lyon med. 1911. Nr. 51.
p. 1369. |
Possollo, A., Contribucion ao estudo do fibroma uterino. Archivos Brasileiros di
Medicina. 1911. Nr. 1. p. 35. Ref. Arch. mens. d’obst. et de gyn. Tome 1. p. 490.
(Das subseröse Myom des Uterus soll, sobald die Diagnose gestellt ist, durch Operation
entfernt werden. Gravidität soll von dem Eingriff nicht zurückhalten. Eventuell soll
man den Uterus mit exstirpieren.)
Pozzi, H. Des indications et de la technique de P’hysterectomie vaginale dans les
corps fibreux de l’uterus. Revue mens. de Gyn., d’Obst. et de Péd. 7 Année. Nr. 9.
Sept. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. Nr. 5. p. 189.
Rabere, Fibrome uterin developpe aux depens de la portion laterale gauche du col.
Journ. de med. de Bordeaux. 1911. Nr. 51.
Radomsky, Zur Kasuistik intraligamentärer Riesenmyome. Prakt. Wratsch. Nr. 20.
Radwanska, Fall von sekundärer Verwachsung eines submukösen, teilweise in vaginam
geborenen Myoms mit der vorderen und mit der hinteren Scheidenwand. Przeglad
Lekarski. Nr. 7. p. 121. (Polnisch.) (Die festen Verwachsungen mussten mit dem
Messer durchschnitten und die Wunden der Vagina dann vernäht werden.)
Rieck, C. A., Uterus myomatosus, der den Gedanken eines schwangeren Uterus auf-
kommen liess. Altonaer ärztl. Verein. Sitzg. vom 28. Febr. (Siehe unter „Myom
und Schwangerschaft‘“.)
Rinne, F. H., Sarkomatöse Degeneration eines Uterusmyoms. Demonstration Freie
Vereinig. d. Chir. Berlins. 13. Nov. 1911. Ref. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 8.
p. 388. (Siche unter „Sarkom‘“.)
Roblin, Contribution à l’etude des formations adenomyomateuses de P’uterus. These
de Bordeaux. Nr. 91. (Genaues Studium der von Resten der Müllerschen und Wolff-
schen Gänge ausgehenden Geschwülste.)
Rosenstein, M., Demonstration: 1. Nekrotisches Myom, 2. Spontangeburt eines
nekrotischen Myoms nach Abort, 3. Uterus myomatosus nach vorausgegangener kon-
servativer Myomopcration, 4. Myoma uteri submucosum Iymphangiectaticum, 4. Tor-
sion des Uterus myomatosus um die vertikale Achse, 5. Torsion eines Uterus myo-
matosus um die horizontale Achse und 6. Uterus polyposus. Gyn. Ges. zu Breslau.
Sitzg. vom 23. Jan. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. Heft 4. p. 507. Zen-
tralbl. f. Gyn. Nr. 17. p. 549. (Diskussion: Baumm, Küster, Küstner, Rosen-
stein.)
— Demonstration eines supravaginal amputierten Uterus myomatosus, dessen rechte
Adnexe ein Dermoid und ein Cystoma seros. simpl. enthalten. Ungeklärter Befund
flüssigen und koagulierten Blutes in der Bauchhöhle. Gyn. Ges. zu Breslau. Sitzg.
vom 27. Febr. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 23. p. 754.
Rouffart, Myomektomie. Journ. de Bruxelles. Nr. 36. Ref. Deutsche med. Wochen-
schrift Nr. 38. p. 1805. (Um die Beschwerden der vorzeitigen Menopause zu verhüten,
hat man die Transplantation von Ovarien gemacht, nach Rouffarts Erfahrung mit
wenig Erfolg. Besser ist die Zweifelsche Methode der Zurücklassung eines Stückes
der Korpusschleimhaut.)
de Rouville, G. et Guirauden, Myomes rouges de Puterus. Reunion obst. et gyn.
de Montpellier. Séance du 7 Févr. Ref. Bull. de la Soc. d’obst. et de Gyn. de Paris.
l Année. Nr. 2. p. 144. (Kasuistik. Kombiniert mit Schwangerschaft. Siehe „Myom
und Schwangerschaft‘“.)
Russell, A. Clouston, Uterine fibroid with chronic salpingitis. The Brit. med.
Journ. July 6. p. 13. (Krankheitsverlauf und Sektionsbefund. Patientin starb an
Angina pectoris.)
148.
149.
Myome. 129
Sachs, E., Grosse subseröse Mvome bei Uterus- und Peritonealtuberkulose, von einer
Basedowkranken durch Operation gewonnen. Demonstration. Nordostdeutsche Ges.
f. Gyn. 25. Nov. 1911. Ref. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 8. p. 389. (Diffuse tuber-
kulöse Endometritis; die ganze Uterusschleimhaut zerstört. Die Myome nicht tuber-
kulös.)
Sampson, J. A., The blood supply of uterine myomata. Surg., Gyn. and Obst.
Vol. 14. Nr. 3. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 32. p. 1065. La Gyn. Nr. 6. p. 378. (Durch
Injektion von Farbgelatine und für Röntgenstrahlen undurchlässigen Substanzen in
die Gefässe, lässt sich ein guter Eindruck gewinnen von der Blutversorgung der
Mvome, die oft reichlich ist. Die venöse Versorgung ist sehr verschiedenartig, meist
sehr spärlich, so dass oft Venen überhaupt nicht nachgewiesen werden konnten. Im
letzteren Fall kann das Blut durch die Arterien ein- sowie austreten und der Wechsel
findet erst in der Kapsel statt. Manches Myom war so gefässreich, dass es mehr von
einem Angiom, wie von einem Myom hatte. Auch wurden nach dieser Methode die
Veränderungen in der Gefässversorgung der Myome in verschiedenem Lebensalter und
bei den verschiedenen Arten der Degeneration studiert. Die meisten gefässreichen
Mvome wurden bei relativ jungen Frauen gefunden; bei älteren waren dagegen nicht
nur der Uterus, sondern auch die darin befindlichen Myome entschieden gefässärmer.
Damit lässt sich das Kleinerwerden und Verschwinden der Myome in höherem Lebens-
alter erklären. Ödematöse Myome können sehr gefässreich sein; dabei kann die
Gefässwand permeabler geworden sein [die Gelatine ist ohne den Farbstoff aus den
Gefässen ausgetreten] oder es sind Kontinuitätstrennungen vorhanden [Gelatine plus
Farbstoff ausserhalb der Gefässe]. Hyalin degenerierte Stellen sind gefässlos, nur
selten haben sie arterielle Blutversorgung; verkalkte Herde wurden von arteriellem
Blut versorgt. Bei sarkomatös degencerierten Myomen zeigten sich die Gefässe
nicht verändert.)
Sampson, J. A., The Influence of Myomata on the Blood Supply of the Uterus with
special Reference to abnormal uterine Bleeding, based on the Study of 150 injected
Uteri containing these Tumors. Amer. Gyn. Soc. May 28. Ref. The Amer. Journ.
of Obst. Vol. 66. Whole Nr. 416. p. 273. Zentralbl. f. Gyn. 1913. Nr. 5. p. 176. (In-
jektionen siehe Nr. 149. Stereoskopische Röntgenaufnahmen?: Der Einfluss der
Tumoren auf die Blutzirkulation im Uterus ist interessanter, wie die Blutversorgung
der Tumoren selbst. Die Veränderungen der Gefässversorgung des Endometriums
durch die Tumoren wird zur Erklärung herangezogen für die Menstruationsabnormi-
täten, welche diese Tumoren verursachen. Diskussion: Stone.)
Sänger, A.. Demonstration einer Patientin mit symmetrisch am Kreuzbein auf-
getretener Gangrän nach einer Myomoperation (abdominale Uterusexstirpation).
Nordwestdeutsche Ges. f. Gyn. Sitzg. vom 11. Mai in Hamburg. Ref. Monatsschr.
f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. Heft 5. p. 606. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 48. p. 1617. (Kein
Zusammenhang mit der Operation [Läsion des vorderen Sakralnerven] nachzuweisen.
Lumbalanästhesie wurde nicht angewandt. Wahrscheinlich ist sie auf eine beginnende
atypische multiple Sklerose zurückzuführen.)
Schardt, J., Zur Kasuistik der Myome. Myome und Fertilität. Diss. München.
(Nach Schardt scheint die Fertilität auf Kosten der Aborte in sämtlichen Ehen herab-
gesetzt zu sein; der Sitz der Myome scheint auch grossen Einfluss auf die Fertilität
zu haben. Dass das Myom die Fähigkeit zur Konzeption durch die Rückwirkung
auf Ovulation und Menstruation begünstigt. scheint auch nicht der Fall zu sein.)
Scheunemann, Abdominale Myotomie. Wissensch. Verein der Ärzte zu Stettin.
Sitzg. vom 7. Mai. Ref. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 29. p. 1396. (Besprechung von
sieben Fällen und Demonstration der Präparate.)
Schmittmann, P., Über maligne Degeneration der Uterusmyome mit besonderer
Berücksichtigung der Kombination von Karzinom mit Myom. Diss. Bonn.
(Eine Metaplasie der Myomzellen in Krebselemente existiert nicht; auch eine maligne
Entartung durch krebsige Umwandlung der Mvome selten. Ebenso metastasen-
bildende Myome und die sog. malignen Myvome nicht häufig. Bei der Kombination
von Korpuskarzinom und Myom besteht ein innerer Zusammenhang beider Tumoren.
Das Karzinom sitzt selten der Schleimhaut des Myoms auf; ebenso ist die zentrale
Krebsentwickelung im Myom nicht häufig. Die karzinomatöse Degeneration der
inyomatösen Uteri kommt in etwa 1.36 % der Fälle vor. Die sarkomatöse Entartung
findet sich in etwa 2—3 °,. Die Kombination von Sarkom und Karzinom neben
Myom ist selten. Bei Frauen, die dem klimakterischen Alter nahe sind, sollte die
Jabresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1912. 9
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155.
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158.
Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
Radikaloperation der supravaginalen Amputation vorgezogen werden. Alle Myom-
operierten sollen unter dauernder Kontrolle des Arztes bleiben, um rechtzeitig eine
maligne Degeneration zu erkennen. Literatur.)
Schneider, K., Unfall und gynäkologische Erkrankungen, insbesondere Myom. Diss.
München. März. (Ausführliche Besprechung an Hand der Literatur und eines eigenen
Falles von Myom. Die Entstehung eines Myoms auf traumatischer Basis ist nicht
erwiesen, doch kann Trauma vielleicht Veranlassung zu schnellerem Wachstum
sein. Dementsprechend wurde in dem konkreten Fall entschieden.)
Schöpp, Ph., Über Myomenukleation. Diss. Heidelberg. Mai. Monatsschr. f. Geb.
u. Gyn. Bd. 36. Heft 5. p. 532. (Ergebnisse von 60, mit Ausnahme dreier vaginaler.
ausschliesslich abdominaler Myomenukleationen. Zwei Patientinnen starben infolge
der Operation. Das Dauerresultat bezüglich Beschwerden und Menstrualverhaltens
ist gut. Sieben Patientinnen konzipierten seit der Operation; eine machte einen
Abort durch und eine eine Intrauteringravidität. Am graviden Uterus wurde dreimal
die Enukleation ausgeführt; davon wurde die Schwangerschaft zweimal ausgetragen.
Unter 45 nachuntersuchten Fällen traten fünfmal Rezidive ein; diese sollen durch
Röntgenstrahlen bekämpft werden. Die abdominale Myomenuklcation wird warm
empfohlen.)
Schottlaender, J., Kurzer Bericht über die während der letzten 334 Jahre beob-
achteten malignen, blastomatösen Veränderungen der Uterusmyome und mvomatöse
Uteri in der II. Universitäts-Frauenklinik. Geb.-gyn. Ges. in Wien. Sitzg. vom 12. Dez.
1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 20. p. 656. (Bei einem Material von 330 Myomen
bezw. myomatösen Uteri wurde 11 mal, also in 3,3 °% Sarkomentwickelung festgestellt;
10 suspekte Fälle und genuine Sarkome des Uterus sind ausgeschaltet. In 6°, der
Fälle liess sich gleichzeitig vorhandenes Karzinom mit Sicherheit konstatieren: Korpus-
karzinom in 2,1 %,, Karzinom des Kollums in 3,9 %; relativ genommen überwiegt
also die Zahl der Korpuskarzinome bei Myomen. Im Gegensatz zu Winter handelte
es sich bei der Myosarkomentwickelung vorwiegend um intramurale Myome (fünf-
mal, gegen dreimal um subseröse). Bezüglich der Genese glaubt Schottlaender
zum grössten Teil auf unverbrauchtes, im Myom liegen gebliebenes Keimmaterial als
Matrix rekurrieren zu müssen; doch scheint ihm eine Entstehung aus bereits differen-
zierten Zellen mit Kaufmann durchaus nicht ausgeschlossen. Zweimal wurde gleich-
zeitig Tuberkulose der Tube und des Uterus, einmal ausserdem der Ovarien gefunden.
Einmal sass das maligne Myom an der Hinterwand des entwickelten Hornes bei Uterus
bicornis. Überhaupt ist die Hinterwand bevorzugt (siebenmal). Die Erkrankungs-
bezirke sind in der Mehrzahl der malign umgewandelten Myome nur klein. Diskussion:
Fleischmann fand bei 385 Myomen siebenmal sarkomatöse Degeneration und vier-
mal wurde Karzinom des Uteruskörpers neben Mvom nachgewiesen. Es wurde nur
bei Verdacht auf maligne Degeneration, nicht systematisch untersucht.)
Scipiades, Elemér, A szülés és gyermekágy myomas mehoel. Orvosi Hetilap.
Gyn. Nr. 4. (Der Einfluss der Geburt auf Myome des Uterus besteht in deren Auf-
lockerung, Abflachung und Wandlung nach aufwärts. Der Einfluss der Myome auf
die Geburt macht sich in einer Verzögerung der Eröffnungsperiode und in häufigen
Störungen der Nachgeburtsperiode geltend; die Austreibungsperiode wird durch fehler-
hafte Einstellung der Frucht, Vorfälle und das Vorliegen der Tumoren gestört oder
unmöglich gemacht, je nach Grösse und Lage der Myome. Ist ein Angreifen der Tu-
moren nötig. ist der abdominale Weg zu wählen: Kaiserschnitt mit Abtragung des
subserösen Tumors oder mit Amputation des Fruchthalters. Der Einfluss des Wochen-
bettes auf das Myom macht sich in dessen Verringerung, manchmal in dessen Nekrose
und Infektion geltend. Das Myom seinerseits kann das Wochenbett durch Blutungen
post partum, durch verzögernde Rückbildung der Gebärmutter und durch Neigung
zu Puerperalinfektionen beeinflussen.) (Temesvary.)
Senez, De la metaplasie conjonctive des fibres musculaires lisses étudiée dans le
fibrome uterin. These de Montpellier. 1911. Juillet.
Sippel, J. H. A., Uterus mit stark hypertrophischer Muskularis, submukösem Kugel-
myom der hinteren Korpuswand und doppelseitiger Hämatosalpinx. Auf dem Durch-
schnitt des Mvoms frisch thrombosierte grössere Venen. Arztl. Verein in Frankfurt a. M.
Sitzg. vom 15. April. Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 22. p. 1247. (Die Thromben
sollen entstanden sein ohne jeglichen infektiösen Vorgang, lediglich infolge Behinderung
des venösen Rückflusses durch die heftigen und anhaltenden Gebärmutterkontrak-
tionen während der Menses. Nie sind der Anfang der zu Nekrose des Myoms führenden
161.
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Myome. 131
Zirkulationsstörungen und sollen die Bedeutung des mechanischen Moments für die
Thrombenbildung illustrieren. Die Hämatosalpinxsäcke sollen durch Rückstauung
des Blutes während der Menses vom Cavum uteri aus entstanden sein. Das Kugel-
myom hat den oberen Abschnitt des Cavum uteri wie ein Kugelventil abgeschlossen,
so dass bei den heftigen Uteruskontraktionen das Blut nicht hinabfliessen konnte
und in die Tuben gepresst wurde. Die Annahme, dass die Hämatosalpinxsäcke durch
menstruelle Blutausscheidung der Tubenmukosa selbst entstünde, zweifelt Sippel
stark an. Er hat bei drei im Menstruationsalter vaginal mit Erhaltung der Ovarien
ausgeführten Uterusexstirpationen die Tuben im Scheidengewölbe mit nach der Scheide
offenem Lumen einheilen sehen, ohne dass jemals eine menstruelle Ausscheidung aus
diesen Tuben erfolgt wäre.)
Siredey,M. A. et Petit, Importance du diagnostic précoce du cancer uterin. Soc. med.
des Höpitaux. 29 Mars. Ref. La Presse med. Nr. 27. p. 273. Berl. klin. Wochenschr.
Nr. 26. p. 1257. (Demonstration von zwei durch Operation gewonnener myomatöser
Uteri mit zirkumskriptem Karzinom des Korpus. Beide hätten einfache Myome vor-
täuschen können.)
Smvly, W., A case of Myoma undergoing Sarcomatous Degeneration. Royal Acad.
of Med. in Ireland. Sect. of Obst. Meeting on Jan. 5. Ref. The Lancet. Vol. 182.
Jan. 27. p. 231. The Journ. of Obst. and Gyn. of the Brit. Emp. Vol. 21. Nr. 1. p. 63.
(Empfiehlt die frühe Operation, wenn möglich Myomektomie mit Erhaltung des Uterus.
Diskussion: A. J. Smith, Jellett, Solomons; sahen alle wiederholt Schwanger-
schaft nach Myomektomie.)
Solowij, A., Drei Fälle von Myomotomie mit Betonung der diagnostischen Schwierig-
keiten. Lemberger Ärztl. Ges. am 26. Jan. Lwowski Tygodnik Lekarski. Nr. 8.
p. 119. (Polnisch.) (v. Neugebauer.)
Stade, W., Demonstration eines Zystadenomyoms. Ärztl. Verein zu Essen-Ruhr.
Sitzg. vom 5. Nov. Ref. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 49. p. 2338. (In Höhe des inneren
Muttermundes inseriert ein nach hinten gelegener, der Form und Grösse eines nor-
malen Uterus entsprechender Tumor, der mehrere mit etwas trüber, fadenziehender
Flüssigkeit ausgefüllte, schleimhautausgekleidete zystische Hohlräume enthält. Die
Zysten sind in derbes Bindegewebe eingelagert. Der Tumor dürfte aus Resten des
Müllerschen Ganges entstanden sein. Indikation zur Operation waren die dauernd
starken Blutungen.)
Stein, Two unusual cases of uterine myomata. New York med. Journ. Nr. 3.
Stöckel, W., Ein Fall von Uterus myomatosus mit mannskopfgrossem Magen-
karzinom. Nordwestdeutsche Ges. f. Gyn. Sitz. v. 9. Nov. zu Hannovtr. Ref. Mo-
natsschr. f. Geb. u. Gyn. 1913. Bd. 37. Nr. 5. p. 690. (Kasuistisch. Die Diagnose
wurde mit Wahrscheinlichkeit auf Ovarialkarzinom vielleicht mit Myom gestellt, weil
zugleich ein Magenkarzinom vorhanden war. Nach Eröffnung der Bauchhöhle erwies
es sich, dass die Tumoren im Becken lediglich aus Myomen bestanden und dass die
Totalexstirpation rasch durchgeführt werden konnte. Da auch eine radikale Ent-
fernung des Magenkarzinoms technisch nicht völlig unmöglich erschien, Magenresek-
tion nach der Methode Billroth I, die ohne Komplikation gelang. Rekonvaleszenz
in den ersten 4 Tagen gut, dann plötzlicher Kollaps. Bei der Relaparotomie fand
sich eine Perforation des Magens oberhalb der Implantationsstelle des Duodenums,
offenbar infolge von einer Stenosierung an dieser Stelle. Exitus.)
Strassmann, P., Diskussion zur Röntgenbehandlung in der Gynäkologie. Ges. f.
Geb. u. Gyn. zu Berlin. Sitzg. vom 10. Mai. Ref. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72.
Heft 2. p. 496. Zentralbl. f. Gyn. 1913. Nr. 1. p. 26. (Vortragender hat in 11°, von
295 indizierten Myomoperationen Komplikationen gesehen, die kein Röntgenstrahl
hätte wegbringen können. (Folgt die Aufzählung derselben.) Ob man radikal oder
konservativ bei Myomoperationen verfahren soll, hängt wesentlich davon ab, welchen
Zweck der Uterus noch hat. Vortragender enukleiert mit nachfolgender Drainage
vom hinteren und vorderen Scheidengewölbe aus. In einzelnen Fällen (nicht 5 Gul
ist Schwangerschaft eingetreten. Zur Besserung der Resultate bei Radikaloperation,
insbesondere auch von der Scheide her, soll man den Gefässbogen, welche an der Uterus-
kante zwischen Uterina und Ovarien verläuft, möglichst nicht verletzen. Dann ist
die Ernährungsstörung im Lig. latum und die 'Thrombenbildung keine so grosse. Auch
für Nachblutungen wird ein Unterschied zugunsten dieses Vorgehens sich zeigen.
Bei der Versorgung des Myombettes ist es sehr wichtig, möglichst in dieses in keiner
Weise einzugehen, es mit nichts zu berühren und sorgfältigst zu vernähen, eventuell
dh
132
168.
169.
Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
mit Lembertschen Serosanähten. In den letzten zwei Jahren hat Vortragender
4°, Todesfälle bei den abdominalen Myomoperationen. Die Mortalität der vagi-
nalen Operationsmethode ist bei radikalem Vorgehen 2 von 218 Fällen, bei der Enuklea-
tion 3 von 68.)
Torggler, F., Demonstration eines Cervixmyoms. Verein der Ärzte Kärntens. Sitzg.
vom 4. März. Ref. Die Heilkunde. Nr.9. (Kasuistisch. Torggler verfügt jetzt über
10 Fälle. Bei diesem beide Eileiter und Ovarien ohne pathologische Veränderungen.)
— Fibromata uteri mit (primärer?) Uterotubartuberkulose. Verein der Ärzte Kärntens.
Sitzg. vom 1. April. Ref. Die Heilk. Nr. 10. (25jährige Nullipara. Vertikale Achsen-
drehung des Uterus durch die Vergrösserung des queren Durchmessers infolge der
grossen Myomknollen der linken und rechten Uteruskante. Supravaginale Ampu-
tation. Linksseitige Pyosalpinx, die Schleimhaut stark gewulstet, grauweiss, teils
rötlichgrau, besonders auf den Faltenkämmen zahlreiche graugelbe Knötchen. Auch
die rechte Tube zeigt eine derbe Verdickung und blutigen Inhalt. Die Diagnose auf
Tuberkulose der Eileiter wird durch die mikroskopische Untersuchung bestätigt.
Ausserdem wurden mikroskopisch auch in den Gebärmutterschleimhautzellen Tuberkel
gefunden. In den Ovarien keine Tuberkelbazillen. In der Literatur fünf Fälle.)
— Multiple Myome der Vagina. Verein der Ärzte Kärntens. Sitzg. vom 6. Mai. Ref.
Die Heilk. Nr. 13. (Von der Harnröhrenöffnung bis zum ersten Drittel der vorderen
Vaginalwand fand sich ein Konglomerat von 5—6 mässig harten Knollen, bis Daumen-
grösse. Ein Zusammenhang mit dem Uterus ist ganz sicher auszuschliessen.)
Torimaru, Über Stieltorsion von Myom. Diss. München. (Kasuistik und Literatur
über Stieltorsion von Myomen aus der Klinik von Amann.)
Trotabas, M., De la necrose et de l’infection larvée dans les myomes interstitiels de
P’uterus. These de Lyon 1911. Nr.37. Ref. Revue de Gyn. et de Chir. abd. Tome 18.
Nr. 5. p. 544. Arch. mens. d’obst. et de gyn. Tome 1. p. 83. (Bericht über 16 Fälle,
in denen sich nach Operation herausstellte, dass ein nekrotisches Zentrum vorhanden
war, infolge Ernährungsstörung des Mvoms durch Gefässveränderungen. Es gibt
auch eine septische Nekrose, bei der aber freier Eiter selten ist. Menopause, Schwanger-
schaft, Abort, alle entzündlichen Veränderungen des Uterus prädisponieren zur sekun-
dären Infektion der Myome. Klinisch beobachtet man bei der aseptischen Gangrän
nur leichte Allgemeinerscheinungen, bei der septischen Allgemeinstörungen und solche
von seiten des Darmkanals und der Lungen, mit Temperaturerhöhung, die eine Lungen-
tuberkulose vortäuschen können. Die Symptome von seiten des Tumors können
gering sein. Spontaner Ausgang in Perforation nach der Uterushöhle oder Kachexie.
Einzige Behandlung Hysterektomie.)
Viannay,C. et Maurin, Fibromyome d'un utérus double; castration abdominale totale.
Loire med. Nr. 3. p. 102.
Vineberg, H. N., Streptococcemia due probably to streptococeie invasion of a sub-
mucous fibroid. Transact. of the New York Obst. Soc. Amer. Journ. of Obst. Vol. 66.
Nr. 417. p. 375. (ö6jährige. seit 30 Jahren steril verheiratete Frau, von der bekannt
war, dass sie Mvome im Uterus, sowie ein Cholesteatom des rechten Ohres habe. Plötz-
liche Erkrankung unter den Erscheinungen einer akuten Allgemeininfektion. Die
Differentialdiagnose, ob es sich um eine vom Genitalapparat ausgehende oder mit
einer Mittelohrentzündung oder Sinusthrombose zusammenhängende Erkrankung
handelt, ist äusserst schwierig. Aus dem Ausfluss der Patientin und dem Aussehen
eines aus dem Zervikalkanal heraushängenden Uteruspolypen wird auf den Uterus
als Herd der Erkrankung geschlossen und sofort zur Hysterotomie gegriffen. Nach nun
vorübergehendem Temperaturabfall wieder Steigerung und zwei Tage nach der Opera-
tion werden Streptokokken im Blut nachgewiesen. Man denkt wieder an die Mittel-
ohrerkrankung als Ursache der Sepsis und Aufmeisselung des Mastoids. Patientin
überlebt die Operation nur wenige Stunden. Sektion verweigert. Mikroskopisch
wurden der zervikale Mvomknoten, sowie die Wand des Uterus in dessen Nähe und die
thrombosierten Venen des rechten Parametriums von Streptokokken durchsetzt ge-
funden. Am wahrscheinlichsten die Infektion des Myoms das Primäre der Erkrankung.
Der Fall entspricht der „Red degeneration der Engländer und Franzosen. Er-
wähnung ähnlicher Fälle von Sitzenfrey, Smith und Shaw, Sutton und Ward.)
— Postabortive septic Fibroid Tumor of the Uterus. New York Acad. of Med. Febr. 23.
(Siehe unter „Myom und Schwangerschaft.)
Warnekros. Zwei Sarkomrezidive. nachdem der Uterus wegen mvomatöser Ver-
änderung exstirpiert worden wat, Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin. Sitzg. vom 23. Febr.
178.
179.
180.
Mvome. 133
Ref. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 71. Heft 2. p. 664. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 47. p. 1581.
(Beide Male Diagnose Myosarkom erst nach der Operation gestellt. Im ersten Fall
handelt es sich vielleicht um eine Impfmetastase in der vorderen Bauchwand; im
zweiten Fall hat sich nach supravaginaler Korpusamputation das Rezidiv sekundär
auf dem Cervixstumpf entwickelt. Diskussion: Bumm hat unter 200 Fällen viermal
nach der Totalexstirpation wegen Myom sarkomatöse Rezidive erlebt. Auch die be-
ginnendsten Sarkome machen schon Rezidive. Diese Frage ist eine besonders wichtige
in Anbetracht der modernen Bestrahlungstherapie. Orthmann hat zwei ähnliche
Fälle erlebt. Robert Meyer spricht nicht gerne von sarkomatöser „Degeneration“
der Mvome. Er nimmt an, dass in dem Myom aus irgend welchen lokalen Gründen
einzelne Zellpartien nicht mit zu fertigen Muskelzellen ausreifen, sondern auf einem
indifferenten Zellstadium stehen bleiben. Diese indifferenten Zellherde können nach
jahrelangem Bestande oder selbst jahrzehntelangem Bestande eines Tages das Myom
in Sarkom verwandeln. Mackenrodt hat keine Sarkomrezidive nach Myom-
operationen geschen.)
Warnekros, Über die Häufigkeit sarkomatöser Veränderungen in Myomen. Arch. f.
Gyn. Bd. 97. Heft 2. p. 292. (Weist auf den wichtigen Punkt hin, dass die Probeabrasio,
die vor Einleitung jeder Röntgentherapie von verschiedenen Seiten gefordert wird,
immer nur über eine eventuell karzinomatöse Erkrankung der Uterusschleimhaut
oder der Portio Aufschluss geben kann, niemals jedoch imstande ist, eine sarkoma-
töse Veränderung innerhalb des Myomknotens erkennen zu lassen. Anamnese und
objektiver Befund liefern keine irgendwelche spezifischen Anhaltspunkte; nur eine
erneute Blutungsperiode, nachdem die Menopause schon eingesetzt hatte, muss als
suspekt für den malignen Charakter der Geschwulst angesehen werden. Die Prozent-
zahl der mit Sarkom kombiniert gefundenen Myome ist wohl infolge einer mehr syste-
matisch durchgeführten Untersuchung dauernd im Steigen begriffen; sie muss zur-
zeit auf 4—5 ° angenommen werden. Auch das sich im allerersten Anfangsstadium
befindende Sarkom ist imstande, Metastasen zu bilden (zwei eigene Fälle). Bumm
hat unter 200 Myomfällen seiner Privatpraxis trotz Radikaloperation viermal Sarkom-
rezidive beobachtet (Krankengeschichten). Unter den letzten 78 Myomen fanden
sich siebenmal sarkomatöse Veränderungen, also in 10 °% der Fälle (Krankengeschichten).
Diese Untersuchungen zwingen dazu, ausserordentlich vorsichtig in der Auswahl der
Fälle für die Röntgenbehandlung zu sein.)
Weiss, Mvomectomie abdominale. Soc. de med. de Nancy. Séance du 13 Mars.
Revue med. de ľEst. Mai.
Werner, E., Myosarkome. Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin. Sitzg. vom 22. März.
Ref. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. Heft 1. p. 197. (Demonstration von sieben Prä-
paraten, gewonnen von 70 Myomoperationen.)
— Die letzten 50 in der Universitäts-Frauenklinik operierten Mvome. Ges. f. Geb.
u. Gyn. zu Berlin. Sitzg. vom 28. Juli 1911. Ref. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 70.
Heft 1. p. 314. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 17. p. 539. (Demonstration von Operations-
präparaten. Von 50 sind drei intraligamentäre Myome, zwei retrouterine, ausgehend
oberhalb des inneren Muttermundes. Von Fundusmyomen wichtig, dass sie häufig
sohtär vorkommen; Enukleation gibt ein gutes Resultat. Ferner werden Kugel-
und Perlmyome demonstriert. Diffuse Myome bleiben klein, entwickeln sich gewöhn-
lich in der hinteren Wand des Uterus und unterscheiden sich von dem metritischen
Uterus dadurch, dass sie nur eine partielle Hypertrophie des Uterus darstellen.
Erreichen die diffusen Myome ein grösseres Wachstum. so grenzen sie sich ab. Hohl-
räume können sich bilden aus Gefässen oder aus Drüsen. Weiter Präparate, bei
denen multiple Myome sich nach der Uterushöhle vorwölben, so dass es unmöglich,
den Uteruskanal zu sondieren. Entwickelt sich ein Myom direkt unter einer Tuben-
ecke. so kann die Tube ausgezogen und der Eindruck hervorgerufen werden, als
handle es sich um Uterus duplex. Ein erbsengrosses Myom im Lig. ovarii propr.
dest. soll etwas sehr Seltenes sein. Wenn man den myomatösen Uterus in Retroflexio
findet, braucht dies nicht durch die Mvome bedingt zu sein. Vortr. zeigt Präparate,
in denen eine extreme Anteflexion bestand, trotzdem der Uterus von mehreren
Myomen durchsetzt war. Die Veränderungen, die ein Uterus durch ein Myom er-
fährt. kann man vergleichen mit denen der Gravidität; daher die Differentialdiagnose
oft schwer. Unter den 50 war kein Fall von Myom und Gravidität vorhanden. Selten
sollen auch Kollummyome sein; Vortr. zeigt ein Präparat. Dann mehrere Fälle
von Myomnekrose; auch Verkalkung, schleimige und hyaline Degeneration. Von
134 Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
sarkomatös degenerierten Myomen zeigt Vortr. eine ganze Schüssel voll. Treten
bei zystischen Myomen gefässhaltige Räume auf, so handelt es sich wohl um
maligne, sarkomatöse Degeneration. Die karzinomatöse Degeneration dürfte nur
dort vorkommen, wo Epithelelemente vorhanden sind, die dann karzinomatös de-
generieren. Nicht allzu selten beobachtet man die Schleimhaut in myomatösen Uteri
in karzinomatöser Wucherung. Es handelt sich in diesen Fällen um ein Adenokarzinom
der Schleimhaut eines myomatösen Uterus. Vortr. ist überrascht über das
häufige Vorkommen von degenerierten Myomen. Diskussion: Gottschalk gibt für
die meisten Fälle zu, dass bei Komplikation von Myom und Retroflexio uteri die letz-
tere stets schon vor Bildung des Myoms bestanden habe. Er hat aber einen Fall be-
obachtet, wo nach Wegnahme des intramural-subserös in der hinteren Korpuswand
gelegenen solitären Myoms der retroflektiert gelagerte Uterus dauernd von selbst in
der normalen Lage blieb, ohne fixiert zu werden. Bei den intraligamentären, viel-
fach solitären Myomen soll man sich möglichst auf die Ausschälung beschränken.
Ferner erwähnt Gottschalk den Fall einer 78jährigen Dame, wo die Decke des sub-
mukösen solitären Myoms, die meist atrophisch ist, isoliert karzinomatös degene-
riert war.)
181. Whiteford, C. H., A large mass of uterine mucous polypi associated with myomata.
Journ. of Obst. and Gym. of the Brit. Emp. Vol. 22. Nr. 6. Dec. p. 358. (Kasuistisch.)
182. Wiesinger, Frigyes, 12 esztendö alatt végzett myomamütetek. Budapesti Orvosi
Ujság. Szüleszet és Nögyógyászat. Nr. 2. (Bericht über das 12jährige Myom-Material
der Budapester Hebammenschule: 50 konservative Operationen, 21 vaginale und
95 abdominale Radikaloperationen.) (Temesváry.)
183. v. Winiwarter, A. F. Ritter, Eine seltene Form eines Karzinoms in einem fibro-
muskulären Korpuspolypen. Arch. f. Gyn. Bd. 98. p. 1. (Siehe „Karzinom“,
184. Wolff, A., Cholesterin in durch Koagulationsnekrose zerstörtem Uterusmyome. Mittel-
rhein. Ges. f. Geb. u. Gyn. Sitzg. vom 19. Mai. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36.
Heft 3. p. 353. (In dem ungefähr walnussgrossen Herd findet sich massenhaft Chole-
sterin, daneben amorphe Kalkmassen und vereinzelte Fetttröpfchen. Irgend ein
Anhalt für ein primäres Adenomyom hat sich nicht finden lassen.)
185. Young, S. J., Uterine Fibromata. Journ. Indiana State Med. Assoc. 1911. IV. p. 505.
Ref. Amer. Journ. of Obst. Vol. 65. Nr. 411. p. 504. (Empfiehlt operative Behand-
lung, da angeblich 12 bis 15°% der nicht operierten Fälle infolge Degeneration und
Komplikationen des Tumors sterben.)
186. Zöllner, H., Therapie der Myome. Allgemeiner ärztl. Verein zu Köln. Sitzg. vom
17. Juli. Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 38. p. 2081. (Siche „Strahlentherapie
der Myome“.)
Frankl (59) hat 228 myomatöse Uteri bearbeitet und dabei besonders auf die Mukosa
und deren Beziehungen zu den Blutungen und Gestationsstörungen geachtet. Er stellt
eine Nomenklatur fest in Zusammenhang mit dem Verhalten des Tumors zur Mukosa und
Serosa. Dabei werden interstitielle Myome mit zentrifugalem Wachstum von solchen mit
zentripetalem Wachstum unterschieden, sowie auch rein submuköse von intramukösen.
Verf. nimmt auch ein „Myomovarium‘“ an. Die pathologischen Blutungen werden durch
Hyperämie und Einwirkung eines tryptischen Fermentes erklärt. Die häufigere Sterilität
und verringerte Fertilität bei Myomkranken kann durch grobmechanische Veränderungen,
wie durch Atrophie der Schleimhaut bedingt sein.
Auch Werner (179) liefert Beiträge zur Kenntnis der Myome durch die Unter-
suchung der letzten 50 operierten derartigen Tumoren, jedoch beschränkte er sich mehr
auf das Studium des makroskopischen Äusseren. Eine ähnliche Arbeit liefert Debar (36)
über 53 Fälle der Klinik zu Montpellier.
Glöckler (64) hat das Resultat seiner Untersuchungen über das Vorkommen der
Myome mit bezug auf Personenstand und Alter an einem Material von 639 Fällen nieder-
gelegt. Dasselbe tat Schneider (155) mit seiner Bearbeitung des Themas „Zusammenhang
zwischen Unfall und gynäkologischen Erkrankungen, insbesondere Myom“. Die Entstehung
eines Myom auf traumatischer Basis ist nicht erwiesen, doch kann letztere vielleicht
Veranlassung zu schnellerem Wachstum sein.
Über das Vorkommen einzelner besonderer Formen der Myome sind wieder unzählige
kasuistische Arbeiten erschienen. So wurden gestielte subseröse Mvome des Fundus uteri
beschrieben von Albertin (2), Carret (29). Kaiser (83). v. Klein (86), Lomer (98),
rn
-= m | —,
Myome. 135
Patel (131). Oft lagen diese Tumoren schon isoliert in der Bauchhöhle und in den meisten
Fällen waren dann in der Anamnese Anhaltspunkte für die vorangegangene Stiel-
drehung und Abschnürung aufzufinden [Goullioud (68), Jaboulay (77), Meriel (112)].
In anderen Fällen war die Ablösung vom Stiel nicht erfolgt, sondern der Tumor nekrotisch
geworden [Bonamy (18), Mc Creery (II: oft war er zystisch degeneriert [Albertin
(2). Kaiser (83), v. Klein (86)]. Primäre zystische Degeneration von Myomen wurde
von Ferguson (49), Müglich (121), Rosenstein (143; Myoma submucosum lymph-
angiectaticum) Stade (164) u. a. gefunden. Im letzteren Falle handelt es sich um ein
Zystadenomyom, von dem Verf. glaubt, dass es aus Resten des Müllerschen Ganges
entstanden. Es war in der Höhe des inneren Muttermundes inseriert und enthielt mehrere
mit etwas trüber, fadenziehender Flüssigkeit ausgefüllte, schleimhautausgekleidete zystische
Hohlräume.
Auch Cervixmyome wurden, trotzdem sie selten sind, (bei Frankls (59) Material
von 228 myomatösen Uteri finden sich 93,05 % Korpusmyome und 6,94 % Cervixmyome)
von verschiedenen Seiten beschrieben [Balaban (6), Havestedt (70), Rabere (137),
Torggler (168), Werner (180)], meist mit Erscheinungen von Einklemmung im Becken
von seiten der Blase und des Darmes [Boldt (17), Caillaud (28), Ertl (47), Henkel (73),
Jellett (81); Blasengangrän infolge Retentio urinae), Legueu (92) u. al
Fibrome im Ligamentum latum und solche, die sich darin vom Uterus aus entwickelt
haben, wurden gesehen von Bauereisen (10), Bonamy (20), Briggs (26, vielleicht vom
Ovarium ausgehend), Frankl, (58; vom Ligamentum rotundum), Jaboulay (78), Jung
(82), Mazet (110, ins Mesokolon und Mesorektum hineingewachsen) und Werner (180,
im Ligamentum ovarii).
Besonders oft scheinen bei Doppelbildungen des Uterus Myome vorzukommen. Solche
Fälle wurden beobachtet von Bauereisen (10), Briggs (26), Frankl (58), Freund (63),
Ka mann (84), Mintrop (116) und Viannay und Maurin (173). Küstner (88) beschreibt
einen Fall von Pseudohermaphroditismus femininus mit Uterusmyom.
Achsendrehung des myomatösen Uterus ist nichts Seltenes; der Sitz der Fibrome
spielt dabei die grösste Rolle. Die anatomischen Folgen sind venöse Stauung, Obliterierung
der Uterushöhle, interstitielle Veränderungen, peritoneale Reizungserscheinungen, Ver-
lagerung in der Umgebung, ja sogar nachfolgende Nekrose des Uterus ist beschrieben worden
[Ehrendorfer (45)]. Die Ätiologie, Pathologie und Symptomatologie der Stieldrehung
ist in den Arbeiten von Kynoch (89) und Lhez (96) ausführlich behandelt worden. Kasui-
stische Fälle wurden ausserdem noch von Bucura (27), Dartigues (36) und Rosenstein
(143) veröffentlicht.
Adenomyome wurden beobachtet von Blair Bell (13), der, da der Uterus am zweiten
Tage der Menstruation entfernt wurde, besonders die Menstruationsveränderungen in den
adenomatösen Inseln des Tumors studieren konnte, Briggs (25), Ferroni (50), Frankl (58,
ausgehend vom Lig. rotundum), Hart (69), der 22 Jahre nach der Exstirpation des Tumors
der Genitalien histologisch benigne Metastasen desselben in den Lungen nachweisen konnte,
Havestedt (70), Heimann (71; Genese dieser Tumoren), Klages (85), der sich der An-
sicht Opitz anschliesst, dass das von ihm beschriebene Adenomyom entzündlichen Ursprungs
ist, Ogörek (127), Roblin (142), der die von Resten der Müllerschen und Wolffschen
Gänge ausgehenden benignen und malignen Geschwülste des Uterus studiert, und Stade
(164), der ebenfalls bezüglich der Genese die Entstehung aus Resten des Müllerschen Ganges
annimmt.
Mvomnekrose, besonders die rotbräunliche Verfärbung der Myome, die sog. asep-
tische Nekrobiose, wurde hauptsächlich von französischer Seite studiert [Albertin (1),
Barbouth (9), Heising (72), Lecène (91), Martin (107), Michel und seine Diskussions-
redner (115), Murray (123), Rosenstein (143), Trotabas (172), Vineberg und seine Dis-
kussionsredner (174) und Wolff (184)]. Letzterer fand Cholesterin in den walnussgrossen
nekrotischen Herden eines Myoms. Das echte ‚rote Myom“ der Franzosen verdankt seine
rote Farbe der blutigen Infiltration infolge zahlreicher Thrombosen seiner Gefässe. Mikro-
skopisch findet man Nekrose ohne Entzündungserscheinungen und Zerreissungen der er-
weiterten Gefässe. Eine Leukozyteninfiltration ist nirgendwo nachzuweisen. Obschon
man im Innern Erweichungshöhlen findet, welche mit eiterähnlicher Flüssigkeit gefüllt sind,
sind darin keine Keime nachzuweisen [Lecene (91), Martin (107), Murray (123), hat auch
anacrob untersucht)]. Schnelles Wachstum der Tumoren soll die Ursache sein; auf jeden
Fall ist Infektion ausgeschlossen. Malignität wäre schon eher möglich. Klinisch findet
man oft Temperaturerhöhung, die wohl der Resorption von Zerfallsprodukten zuzuschreiben
136 Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
ist. Es treten meist keine Reaktionserscheinungen von seiten des Abdomens auf. Die Pa-
tienten können schliesslich kachektisch aussehen, wie bei Karzinom. Remy [Diskussion
zu Michel (115)] erwähnt einen solchen Fall von Kachexie durch Myom. Die Entfernung
desselben heilte die Patientin. Eitriger Zerfall ist schr selten und gibt die klinischen Sym-
ptome eines Abszesses. Die Infektion findet auf utero-vaginalem Wege statt [Lecene (91)]
oder auch auf dem Blutwege [Goullioud, Diskussion zu Albertin (1); siehe auch Vine-
berg (174)].
Verkalkte Myome wurden von Bernardie (12), Dartigues (36), Ehrendorfer (45).
Heising (72) und Modraix und Declety (118) beschrieben.
Zum Zweck der Untersuchung des feineren histologischen Baues der Uterusmyome
und besonders zum Nachweis der Myvofibrillen in Uterus und Uterusgeschwülsten hat Daels
(35) die Zuverlässigkeit der Färbungsmethoden nach v. Gieson, Mallory und Mallory-
Ogata nachgeprüft und verglichen. Er fand, dass erstere die Myofibrillen im fötalen Uterus
früher und im höheren Alter länger differenziert wie letztere. Dagegen bringt die Mallory-
Ogatafärbung eine mit dem Alter der Föten zunehmende Reife der Muskelzellen zum Aus-
druck, was die v. Giesonfärbung nicht tut. Senez (159) hat die Bindegewebsmetaplasie
der glatten Muskelfasern in Myomen einem genaueren Studium unterzogen. Frankl (5%)
und Sampson (149) haben durch Injektion von Farbgelatine und für Röntgenstrahlen
undurchlässige Substanzen in die Gefässe unsere Kenntnisse über die Blutversorgung
der Myome wesentlich zu fördern verniocht.
Das Zusammentreffen von Myom und Adnexerkrankung ist von vielen Seiten be-
obachtet worden. Frankl (59) erklärt die Entstehung der Hämatosalpinx und Hämato-
metra beim myomatösen Uterus in der Weise. dass ein vorragender Tumorknollen dem men-
strucll oder pathologisch in die Uterushöhle ergossenen Blut den Abfluss verhindert.
Siehe hierzu auch Sippel (160). Patel (130) hat ein Uterusmyom mit gleichzeitiger
Salpingitis und Pelveoperitonitis gesehen, Pe&rair (132) ein Uterusmyom mit Ovarialzyste
und stielgedrehter Hämatosalpinx. Pollosson und Murard (134) beschreiben einen
diesem letzteren ganz ähnlichen Fall. Rosenstein (144) demonstriert einen supravaginal
amputierten Uterus myomatosus, dessen rechte Adnexe ein Dermoid und ein Cystoma serosum
simplex enthalten; ein gleichzeitiger Bluterguss in der Bauchhöhle bleibt ungeklärt. Russel
(147) fand chronische Salpingitis bei Myoma uteri und ‚Sippel (160) doppelseitige Pyosal-
pinx. Mackenrodt („Strahlentherapie der Myome“, Nr. 59) fand unter 418 operierten
Myonfällen in 20,8 9%% Kombination mit Ovarialtumoren, in 4,3 9% mit Pyovarium und
Pyosalpingen. Cazin (31) sah ein Zusammentreffen von Myom und Appendizitis, was
Mackenrodt sogar unter seinen Fällen nicht weniger wie viermal beobachten konnte.
Sachs (148) und Torggler (169) publizieren Fälle von Myom und gleichzeitiger tuberku-
löser Endometritis. In Sachs Fall war auch das Peritoneum mit ergriffen und die Mukosa
war ganz zerfallen; die Myome selbst waren aber nicht tuberkulös erkrankt. Martin (104)
beschreibt noch einen Fall von grossem Prolaps mit im Becken eingekeiltem Myom, dessen
Herausbeförderung bei der Laparotomie grosse Schwierigkeiten machte.
Über Herzveränderungen bei Myomatosis uteri haben wieder mehrere Autoren ge-
schrieben. Doane (42) glaubt nicht an den chronischen Blutverlust als Ursache der Herz-
erkrankung, sondern schreibt diese der Wirkung toxischer Produkte des Myoms auf das
Herz zu. Nach Frankl (60) soll es ein „Mvomherz‘ nicht geben. Jaschke (80) gibt ein
Sammelreferat über die Literatur. Neu und Wolff (126) wollen den Namen „Myomherz‘“
durch Anämie- bezw. Geschwulstkonsumptionsherz bei Myom“ ersetzt haben. Zöllner
(186) („Strahlentherapie der Myome“, Nr. 89) hat starke Herzveränderungen bei Myom
geschen.
Eastmann (44) untersuchte den Zusammenhang zwischen Uterusmyome und Ver-
grösserung der Schilddrüse.
Über das Zusammentreffen von Mvom und Karzinom sche man unter
„KRarzinom‘‘; desgleichen Myom und Sarkom unter „Sarkom“. Das Thema Myom
und Ste »rilität und Fertilität ist unter „Myom und Schwangerschaft“ abgehandelt.
Übergehend zum Thema der operativen Therapie der Uterusmyome seien hier
an erster Stelle die Arbeiten erwähnt. in denen Statistiken über die Resultate der
operativen Behandlung. es sei konservativ oder radikal. mitgeteilt werden. Es sind die
von Blumreich (14), Cumston (34), Dorsett (43). Flatau (52). Mackenrodt
(89), Martin (103) und Opitz (129). Mehrere Operateure hatten eine Reihe von 100 und
mehr Mvomoperationen ohne Todesfall. In der operativen Technik werden von verschiedenen
Seiten kleine Erneuerungen und Ratschläge mitgeteilt. Collica (33) empfiehlt für manche
Myome. 137
Fälle von supravaginaler Uterusamputation den Gebrauch des Tourniquet. Dorsett (43)
näht, seitdem ihm einmal eine Patientin durch Zurückziehen der Art. ovarica aus der Ligatur
an Verblutung gestorben ist, die Art. ovarica in das Lig. latum ein. Flatau (52) gibt die
genaue Technik seiner Operationsmethode. Freund (62) empfiehlt in Fällen, wo die Lig.
lata sehr kurz und derb sind und der Uterus sich infolgedessen schwer vorziehen lässt, zuerst
das Corpus uteri abzutragen und dann das Kollum isoliert auszulösen. Goullioud (67)
hat bei einer 28jährigen Frau wegen eines bis an den Nabel reichenden Uterusmyoms die
Unterbindung der beiden Art. hypogastricae vorgenommen. Verf. empfiehlt aber diese
Methode nicht, da der Einfluss der Unterbindung auf das Wachstum des Fibrons ein recht
geringer ist und Gefahr der Infektion des der Nekrobiose anheimgefallenen Tumors mit
nachfolgender Allgemeininfektion droht. Lewis (95) enukleierte einen ausserordentlich
erossen Tumor in zwei Stücke, Lomer (97) musste ihn wegen seines festen Sitzes auf dem
Beckenboden morzellieren. Pozzi (136) gibt eine genaue Beschreibung der Technik der
vaginalen Hysterektomie wegen Myom. Rouffart (145) willzur Vermeidung der Beschwerden
der vorzeitigen Menopause nach Zweifels Vorschlag ein Stück der Korpusschleimhaut zu-
rücklassen. Die Transplantation von Ovarien zu demselben Zwecke hat nach ihm keinen
Erfolg. Strassmann (167) will zur Besserung der Resultate bei Radikaloperation, ins-
besondere auch von der Scheide her, vor allem den Gefässbogen, welcher an der Uterus-
kante zwischen Uterina und Ovarika verläuft, möglichst nicht verletzen. Dann ist die Er-
nährungsstörung im Lig. latum und die Thrombosenbildung keine so grosse. Auch für
Nachblutungen wird ein Unterschied zugunsten dieses Vorgehens sich zeigen. Zöllner (186)
(..Strahlentherapie der Myome“, Nr. 89) hat, seitdem er die Totalezatirpation ohne einen
Seidenfaden durchführt, keinen Todesfall mehr gesehen.
Nach konservativen Operationen (vaginale und abdominale Enukleation) Kommen
verschiedentlich Rezidive vor. Rosenstein (143) hat einen Fall demonstriert und Molkau
(120) sah auf einem Material von 130 Fällen 1096. Polak [Diskussion zu Dorsett (43)] musste
bei 12 von 44 myomotomierten Frauen wegen Rezidiv später die Hysterektomie vornehmen.
Trotzdem wird die konservative Operation von verschiedenen Seiten empfohlen: Gott-
schalk (66) (,.Myom und Schwangerschaft“, Nr.59), Lo mers (97), Mackenrodt (‚Strahlen-
therapie der Myome‘“, Nr. 59, er sah auf 147 Enuklecationen fünfmal Rezidiv), Menge
(..Strahlentherapie der Myome“, Nr. 60), Schöpp (156, bei 45 nachuntersuchten Fällen
fünfmal Rezidiv), Zöllner (‚Strahlentherapie der Myome‘, Nr. 89) u.a. Bum m (,Strahlen-
therapie der Myome“, Nr. 8) und Koblanck (,Strahlentherapie der Myome‘“, Nr. 47)
sind besonders über die Dauererfolge wenig zufrieden. Werner (180) hat gefunden, dass die
Fundusmyome häufig solitär vorkommen und die Enukleation in diesen Fällen ein gutes
Resultat liefert.
Eine besondere Operation, die „Utrikuloplastik‘‘, hat Bonney (21) für Metrorrhagien
und kleine multiple Myome empfohlen. Aus dem Corpus uteri wird nach Art der Kelly-
schen vertikalen Resektion ein breiter Keil aus dem Uteruskörper exzidiert. Bei eventuell
nachfolgender Schwangerschaft soll aber, um dem Uterus die Arbeit zu erleichtern, die Ge-
burt cinige Wochen vor dem normalen Termin eingeleitet werden. Auch Mackenrodt
(99) („Strahlentherapie der Myome“, Nr. 59) empfiehlt eine partielle Korpusresektion.
Die Frage der Mitnahme der Ovarien bei der Exstirpation des Uterus wegen Myom
hat ebenso viele Verteidiger, wie Widersacher gefunden. Goldspohn [Diskussion zu
Dorsett (43)], Gottschalk [Diskussion zu Bumm („Strahlentherapie der Myome‘“,
Nr. BIL Franz [Diskussion zu Bumm (,Strahlentherapie der Myome‘“, Nr. 8)] lassen
bei allen Myomoperationen das eine oder beide Ovarien zurück, das zurückgelassene Ovarium
funktioniert weiter. Allerdings macht die Entfernung des Uterus allein, mit Zurücklassung der
Ovarien, bei jugendlichen Personen ebenfalls Ausfallserscheinungen, aber sie scheinen geringer
zu sein. als wenn die Ovarien mitgenommen werden. Bumm („Strahlentherapie der Myome“,
Nr. 8) dagegen nimmt die Ovarien mit weg; die lokalen Erscheinungen sind dann viel geringer.
Wenn man sie zurücklässt, werden sie durch die Zirkulationsstörungen, die durch die Unter-
bindung der uterinen Gefässe zustande kommen, immer anschwellen und als empfindliche
Tumoren lange Zeit von der Leidenden gefühlt. Die Ausfallserscheinungen werden danach ganz
gewiss nicht stärker als sonst. Auch Zöllner (186) (,.Strahlentherapie der Myome‘, Nr. 89)
nimmt bei der Totalexstirpation wegen Myom dic Ovarien stets mit, da er ein paarmal wegen
Tumorentwickelung in den zurückgelassenen Ovarien nachoperieren musste. Die Ausfallser-
scheinungen wurden dadurch nicht stärker. Gottschalk (l. c.) und Franz (l. c.) behaupten
aber niemals einen Nachteil von dem Zurücklassen der Ovarien gesehen zu haben. Auch
Walthard [Diskussion zu Menge (.Strahlentherapie der Mvome“, Nr. 60)] entfernt
prinzipiell die Ovarien mit, da er den Ausfallserscheinungen keine wesentliche Bedeutung
138 Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
für die Lebensführung der Operierten beimessen kann. Nach Rouffart (145) hat die Trans-
plantation von Ovarien keinen Erfolg.
Ob die Röntgenbestrahlung bei Myomen einer künstlichen nichtoperativen Kastra-
tion gleichzustellen ist, darüber sind die verschiedenen Autoren sich nicht einig. Auf jeden
Fall scheint der Einfluss sowohl der früheren operativen, wie der Röntgenkastration auf die
Blutung bei Myomen und auf die Verkleinerung der Tumoren sehr gering zu sein. Siche
dazu Boldt (16), Henkel (‚Strahlentherapie der Myome‘“, Nr. 32), v. Herff (,Strahlen-
therapie der Myome“, Nr. 33), Nagel (125) und Krönig und Gauss (,Strahlentherapie
der Myome“, Nr. 51, 52).
Goldstein (65) hat einen Fall von Akromegalie nach Totalexstirpation des Uterus
wegen Myom gesehen, Bender (11) Nekrose der Scheide, Sänger (151) Gangrän am Kreuz-
bein [Läsion der vorderen Sakralnerven ausgeschlossen] und Mohr (119) sah Gangrän des
Darmes wahrscheinlich infolge vorübergehender Abklemmung desselben oder seines Mesen-
teriums durch das Myom.
Strahlentherapie der Myome.
(Siehe auch „Strahlentherapie der Karzinome‘“ und für die Technik: Kap. II, „Elektri-
zität“ usw.)
a) Röntgentherapie.
L Albers-Schönberg, Ergebnisse der Röntgentherapie der Myome. Fortschr. a.
d. Geb. d. Röntgenstr. Bd. 19. H. 5. p. 331.
la.Aschheim, S., Die Röntgentherapie in der Gynäkologie. Med. Klinik. Nr. 29.
2. Berdez und Exchaquet, Die Radiotherapie der Uterusfibrome. Schweiz. Rund-
schau f. Med. Nr. 25. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. Nr. 1. p. 37. La Presse med. Nr. 64.
p. 662. (Verff. haben 37 Fälle, davon 28 Fibrome mit Blutungen und 9 Fälle mit pro-
fusen Menses ohne Fibrom, teils nach Albers-Schönberg, teils nach Bordier be-
strahlt. Die Metrorrhagien wurden alle geheilt. Von den 28 Fibromen war bei 15
eine deutliche Verkleinerung zu konstatieren. Bei zwei Patientinnen wurden nach
der Bestrahlung ausgesprochene klimakterische Störungen des Allgemeinbefindens be-
obachtet.)
3. Blumreich L., Zur Röntgen- und operativen Behandlung der Myome. Berl. klin.
Wochenschr. Nr. 37. p. 1745. (Siehe unter „Myom“, Nr. 14.)
4. Du Bois, La radiothérapie des fibromes uterins. Rev. med. de la Suisse romande.
1911. Nr. 12.
5. Boissard, A., Radiothérapie des fibromvomes uterins. Soc. d’obst. et de gyn. de Paris.
Séance du 11 Nov. Ref. Bull. de la Soc. d’obst. et de gyn. de Paris. 1 Année.
Nr.8. p.847. (Zwei Krankengeschichten von mit gutem Erfolg bestrahlten Fällen.)
6. Bordier, H., La radiotherapie des Fibromyomes uterins. Soc. de med. de Paris,
Séance du 15 Mars. Ref. The Journ. of Obst. and Gyn. of the Brit. Emp.
Vol. 21. Nr. 3. p. 185. Patientinnen unter 39 Jahren sollen nicht bestrahlt
werden. Am geeignetsten interstitielle Myome; gestielte oder subperitoneale
sollen chirurgisch angegriffen werden. Die Myome mit den stärksten Blutungen wurden
am leichtesten von den X-Strahlen beeinflusst und die Blutungen hörten auf. Die
Tumoren dürfen aber nicht mehr wie Kindskopfgrösse haben. Klimakterische Blu-
tungen wurden noch leichter beeinflusst. Verkalkte, nekrotische und maligne de-
generierte Myome sollen nicht bestrahlt werden. Infolge der Bestrahlung nahmen
die Tumoren an Grösse ab, manche verschwanden ganz.)
de Bovis, R., Röntgenbehandlung der Uterusmyome. Sem. med. Nr. 40. (Nach
anfänglicher Verstärkung werden die Blutungen geringer, ja es tritt in einer Reihe
von Fällen Amenorrhoe ein. Der Lokalbefund wird gebessert, die Fernsymptome
(Herz) gehen zurück, dagegen treten leichte klimakterische Erscheinungen
ein. Kontraindikationen: Karzinomentwickelung, Gangrän, submuköser Sitz, grosse
Blutarmut nach schwerer Blutung, Komplikation mit Adnexentzündungen. Nach-
teile der Behandlung sind: grosse Kosten, lange Dauer, Schwierigkeit der Diagnose.
Spezielle Indikation zur Behandlung: alle die Patienten, bei denen eine Operation
Gefahren mit sich bringt [Diabcetiker, Fettleibige, Arteriosklerotische, Hämophile].)
I
Strahlentherapie der Myome. 139
8. Bumm, E., Anwendung der Röntgenstrahlen in der Gynäkologie. Ges. f. Geb. u.
10.
11.
12.
Gyn. zu Berlin. Sitzg. vom 22. März. Ref. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. Heft 1.
p. 217. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 50. p. 1700. (Hat den Eindruck, dass die Röntgenbe-
strahlung ein gutes Verfahren ist für die älteren, dem Klimakterium nahestehenden
Frauen. Hier werden vielleicht die 100 % guten Erfolge noch erzielt werden, gleich-
gültig, ob sie Myome haben oder nur an klimakterischen Blutungen leiden. In 10%
aller operierten Myome wurde aber eine Sarkomentwickelung in der Geschwulst nach-
gewiesen. Auf ungefähr 200 Fälle totalexstirpierter Myome, die jahrelang beobachtet
worden sind, wurden vier Rezidive an Sarkom gesehen. Nach der Berechnung
verlieren dadurch eventuell bei der Röntgenbehandlung auf 100 Frauen 6—8 mehr
ihr Leben, wie bei der Operation. Der radikalen und Nur-Röntgenbehandlung stehen
wesentliche Bedenken im Wege.)
— Diskussion zur Röntgenbehandlung in der Gynäkologie. Ges. f. Geb. u. Gyn.
zu Berlin. Sitzg. vom 10. Mai. Ref. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. Heft 2. p. 499.
Zentralbl. f. Gyn. 1913. Nr. 1. p. 27. (Wenn es auch für einen Operateur nicht angenehm
ist, ein so glänzendes Gebiet der Erfolge aufzugeben, wie das der operativen Myom-
behandlung, so ist doch im Interesse unserer Kranken das Röntgenverfahren, das
einen ungemein grossen Fortschritt darstellt, auszubilden. Das Gebiet der präklimak-
terischen Blutungen bei Frauen mit oder ohne Myome ist schon durch das Röntgen-
verfahren völlig erobert worden. Von der Übertreibung der Dosierung fürchtet Bumm
Gefahren. Er selbst hat einen Fall von zunehmender Abmagerung beobachtet; es
traten bei der Patientin jeden Tag Diarrhöen auf, die sich durch nichts zurückhalten
lassen. Es wäre nicht einzusehen, warum nicht, wenn der Uterus selbst und so harte
Geschwülste wie Myome, direkt beeinflusst werden, auch die Ganglienzellen des
Abdomens, die in der Nachbarschaft der Bestrahlungszone sich hinziehen, durch die
Bestrahlung beeinflusst werden und unter Umständen in einer uns noch unbekannten
Weise schwere Schädigungen erfahren. Bumms Erfahrungen mit der Enukleation
sind nicht so günstig, wie mit den radikalen Operationen. Mit den Dauererfolgen,
insbesondere mit dem Gravidwerden, ist es nicht allzu günstig bestellt. Bumm hat
nie eine Konzeption und ein Austragen der Schwangerschaft nach Enukleation bei
vorher sterilen Personen eintreten sehen. Bei der radikalen Operation nimmt Bumm
die Ovarien mit weg (s. o. p. 137). Diskussion: Gottschalk und Franz (s.o. p. 137.)
Cohn, M., Kritische Bemerkungen zur Therapie von Frauenleiden mit Röntgenstrahlen.
Berl. klin. Wochenschr. Nr. 49. p. 2308. (Die Behandlung der Unterleibsblutungen
mit Röntgenstrahlen ist, soweit sie nicht von bösartigen Leiden herrühren, ein aus-
sichtsreiches, in vielen Fällen von dauerndem Erfolge begleitetes Verfahren. Es ist
ungefährlich und deshalb geeignet grössere operative Massnahmen in vielen Fällen
zu vermeiden. Die durch Röntgenkastration bedingten Ausfallserscheinungen sind
meist geringer als bei operativer Kastration. Die besten Erfolge werden erzielt bei
Blutungen aus dem myomatösen Uterus und an der Grenze des Klimakteriums. Eine
direkte Beeinflussung der Myome ist aber durchaus nicht bewiesen. Die Bestrahlungen
müssen von geschulten Ärzten vorgenommen werden. Die Verkleinerung der Tu-
moren, die sicher vorkommt, kann auch eine Folge der schrumpfenden Vorgänge auf
der Basis der Ovarienbeeinflussung sein.)
Desplats, R., Schädigungen bei der Röntgentherapie der Myome. Journ. des sciences
méd. de Lille. 6 Avril. Nr. 14. (Verf. macht darauf aufmerksam, dass sehr fette Frauen
durch ungünstige Ernährungsverhältnisse in den Bauchdecken besonders für das Zu-
standekommen von tiefen Röntgenulzera der Bauchhaut geneigt sind. Diese Geschwüre
heilen sehr schlecht.)
Eymer, H., und K. Menge, Röntgentherapie in der Gynäkologie. Monatsschr. f.
Geb. u. Gyn. Bd. 35. Heft 3. p. 268. Ref. Arch. mens. d’obst. et de gyn. 1 Annee.
Nr. 11. p. 451. (Eymer behandelt die Technik, das Anwendungsgebiet und die Resul-
tate. Bestrahlt wurden ausser Myomen, Metropathien und (prophylaktisch) Radikal-
exstirpationen wegen Karzinom auch: Blutungen bei Adnexerkrankungen (in jeder
Beziehung zufriedenstellende Resultate), Dysmenorrhoen (ohne rechten Erfolg), Pru-
ritus (Heilung) und Kraurosis vulvae (keine Besserung), Bauchfelltuberkulosen (Röntgen-
behandlung ist angebracht), Rezidiv nach Karzinomoperation (keine Besserung zu
bemerken), ein maligner Peritonealtumor (ohne den geringsten Erfolg) und eine be-
ginnende Schwangerschaft (die Frucht wird wahrscheinlich abgetötet, aber nicht
ausgestossen). An Nebenerscheinungen sind zu nennen: Reizzustände von Blase und
Darm, Spannung der Brüste (Kolostrumabsonderung), ausstrahlende Schmerzen in
140
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14.
16.
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19.
Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
die Beine, Abnahme der Libido, ovariprive Sensationen usw. Die Zeit der Bestrah-
lung bezüglich der Regel ist gleichgültig. Menge behandelt die Indikationsstellung
der Röntgentherapie bei Uterusmyom.)
Falk, E., Zur Röntgenbehandlung der Myome. Berl. med. Ges. Sitzg. vom 28. Febr.
Ref. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 18. p. 827. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 11. p. 611.
(Demonstration von drei Fällen von Uterusmyom, bei denen die Röntgenbestrahlung
unterbrochen und operativ eingegriffen werden musste. Verstärkung der Blutungen
nach den ersten Sitzungen, einmgl mit Exazerbation einer Adnexerkrankung kom-
biniert, war die Indikation zur Operation.)
— Röntgenbehandlung der Myome. Ges. f. Geb. u. Gyn. Sitzg. vom 22, März. Ref.
Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. Heft 1. p. 219. (Weist auf die im Anfange der Be-
handlung eintretende primäre Kongestion nach den Genitalien hin, die eine Umkeh-
rung der Wirkung der Röntgenbestrahlung hervorruft, so dass statt einer Verminde-
rung eine Steigerung der Blutungen eintreten kann. Hat drei Myomfälle deswegen
operieren müssen. Indikationen und Kontraindikationen gegen die Röntgenbehandlung
der Myome.)
Fiessler, A. Zur Frage der Röntgenbehandlung in der Gynäkologie. Zentralbl.
f. Gyn. Nr. 15. p. 467. (Behandelt die wichtige Frage, inwieweit durch die Röntgen-
behandlung etwa später noch gezeugte und ausgetragene Früchte geschädigt werden.
Da wir bei der gynäkologischen Röntgenbehandlung stets alle Keimzellen treffen,
die je im Leben noch zur Befruchtung und Entwickelung gelangen können und eine
Neubildung von Keimzellen beim Weibe gemäss unserer bisherigen Anschauungen
nicht mehr statthat, ist an erster Stelle die Frage zu lösen, ob eine durch Röntgen-
strahlen geschädigte Keimzelle sich wieder so weit erholen kann, dass ihr Zustand
mit dem vor der Bestrahlung identisch ist, damit nicht aus der minderwertigen Keim-
zelle eine minderwertige Frucht entstehe.)
Flatau, S., Erfolglos mit Röntgenstrahlen behandelter Uterus myomatosus. De-
monstrat. Ärztl. Verein in Nürnberg. Sitzg. vom 18. April. Ref. Münchn. med. Wochen-
schrift Nr. 32. p. 1787. (Die wiederkehrende, abundante Blutung brachte die so
schon schwer anämische Kranke, die auch Veränderungen am Herzmuskel hatte, in
so schwere Gefahr, dass für die Operation eine Indicatio vitalis vorlag. Die mikro-
skopische Untersuchung wurde von R. Meyer vorgenommen Tel, Nr. 62].)
— Die Röntgenbehandlung der Myome. Eine kritische Übersicht. Zeitschr. f. Geb.
u. Gyn. Bd. 70. Heft 3. p. 940. (Sammelreferat. Ist im Original durchzulesen. Aus
der Gesamtliteratur können bisher folgende Anzeigen für die Strahlenbehandlung
der Myome angegeben werden. Myome werden bestrahlt: 1. bei Frauen, die gleich-
zeitig an Diabetes oder Nephritis leiden, 2. bei hochgradiger Adipositas, 3. bei un-
überwindlicher Messerscheu, 4. wenn die Myomträgerin über 40 Jahre alt ist. Als
Kontraindikationen werden angegeben: 1. Submuköser Sitz der Myome [Klein,
Saretzki, Albers-Schönberg, Döderlein], 2. Adnextumoren mit chronisch adhä-
siver Peritonitis, 3. Nekrosen, Erweichungen, Verjauchungen der Myonıe, 4. Zysto-
mvome und Adenomyome, 5. tiefsitzende Kollummyome, die schwere Blasen- und
Kohabitationsstörungen verursachen, 6. zu jugendliches Alter unter 40 Jahren [Menge,
Albers-Schönberg, Hänisch], 7. stark ausgeblutete Kranke mit schweren Herz-
veränderungen [Albers-Schönberg).)
Fränkel, M., Einiges aus der Praxis der Röntgenbehandlung. Therapie d. Gegenw.
1911. Dez. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 34. p. 1130. (Eine mit Beispielen durchsetzte
dringende Empfehlung der röntgenologischen Myomtherapie, die der operativen weit
überlegen sein soll.)
— Röntgenbehandlung in der Gynäkologie. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 34. p. 1610.
Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. Nr. 1. p. 36. (Übersicht über das bisher mit Röntgen-
bestrahlung in der Gynäkologie. also auch auf dem Gebiete der Myome Erreichte. Die
Indikationsstellung zur Röntgenbehandlung wird immer von einem geschulten Gynä-
kologen ausgehen müssen. Auch dieser kann die Eignung der Fälle für das Röntgen-
verfahren nicht immer mit Sicherheit bestimmen. Auch Malignität ist häufig klinisch
nicht zu erkennen. Daher ist es besser, die Erwartung bei der Patientin nicht zu
hoch zu spannen. Entschieden Front macht Verf. gegen die von manchen jetzt geübte
Anwendung sehr hoher Strahlendosen. Es entzieht sich vorläufig noch unserer Kennt-
nis. wie diese grossen Strahlenmengen auf die menschlichen Gewebe in der Tiefe
wirken.)
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22.
22a.
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25a.
Strahlentherapie der Myome. 141
Füth, H., Über die therapeutische Verwendung der Röntgenstrahlen in der Gynäko-
logie. Allg. ärztl. Verein zu Köln. Sitzg. vom 17. Juli. Ref. Münchn. med. Wochen-
schrift Nr. 36. p. 1980. (Füth schliesst sich in der Indikationsstellung im wesent-
lichen Menge an [Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. Heft 3. p. 291], bestrahlt aber
nach dem Vorgehen und nach der Dosierung von Albers-Schönberg. Er verfügt
in der Weise über Erfahrungen an 11 Myomen. Von diesen kommen drei für die Be-
wertung des Erfolges nicht in Betracht, da die Bestrahlungen erst vor kurzem be-
gonnen wurden. Bei vier Frauen ist der Erfolg ein durchschlagender. Die Tumoren
haben sich stark verkleinert und sind harte derbe Knollen geworden. Bei einer
Patientin ist an der Stelle, wo das doppeltfaustgrosse Myom gesessen hat, überhaupt
nichts mehr zu fühlen. Zwei Patientinnen mit grossen Myomen mussten doch noch
operiert werden. In dem einen Fall zeigte der kindskopfgrosse Tumor nach 20 Einzel-
bestrahlungen, die in der Zeit von fünf Monaten durchgeführt wurden, nicht nur
keine Verkleinerung, sondern eher eine geringe Zunahme. Die ganz profusen Blutungen
blieben unbeeinflusst. Bei der Operation zeigten die sehr tief und versteckt liegenden
normalen Ovarien keine Erscheinungen und wurden zurückgelassen. Bei der anderen
Patientin stellte sich bedeutende Besserung des Allgemeinbefindens während der Be-
strahlung ein, aber der Tumor wuchs. Infolge der Bestrahlung war aber die Operation
erst möglich geworden.)
Gauss, C. J., Diskussion zum Thema der Röntgenbehandlung der Myome. Ges. f.
Geb. u. Gyn. zu Berlin, Sitzg. vom 22. März. Ref. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72.
Heft 1. p. 227. (Technisches. — Unter etwa 450 operierten Fällen 2°, Sarkome. 62
wegen Myom und Metropathie mit Röntgenstrahlen behandelte Fälle, welche zur
Nachuntersuchung kamen, sind zum Teil schon seit dem Jahre 1906, alle geheilt ge-
blieben, mit Ausnahme von drei Rezidiven, die damals noch nach Albers-Schön-
berg bestrahlt wurden.)
— Weitere Fortschritte auf dem Gebiete der gynäkologischen Radiotherapie.
Strahlentherapie. Bd. 1. H. 1 u. 2. p. 132.
— und H. Lembcke, Röntgentiefentherapie, ihre theoretischen Grundlagen, ihre
praktische Anwendung und ihre klinischen Erfolge an der Freiburger Univ.-Frauenklinik.
I. Sonderband zu „Strahlentherapie“. , (Berlin u. Wien, Urban u. Schwarzen-
berg.)
Gocht, H., Die Röntgenliteratur (Handbuch der Röntgenlehre, Bd. 3) Stuttgart,
Ferd. Enke.
Gottschalk, E., Bemerkungen zu dem Artikel von Krönig und Gauss in Nr. 20
der Deutsch. med. Wochenschr. Fortschr. a. d. Geb. d. Röntgenstr. Bd. 19. Heft 2.
(Weist zunächst darauf hin, dass er bereits im Jahre 1906 in einer Broschüre
die günstige Einwirkung der Röntgenstrahlen auf Myome beschrieben habe.
Im übrigen setzt er sich warm für die prinzipielle Autorschaft der sog.
Freiburger Technik ein, deren drei hauptsächlichste Ingredienzien für die optimistische
Tiefenwirkung zu suchen sind: 1. in der Strahlenfiltration, 2. in der Tiefenbestrahlung,
3. in der Kreuzfeuerwirkung durch möglichst zahlreiche Einfallspforten. Besonderes
Gewicht legt Gottschalk auf die Hochlagerung des Beckens, wodurch die stark
Röntgenstrahlung absorbierenden Darmschlingen nach oben sinken.)
Gräfenberg, E., Die Röntgenstrahlen in der Myombehandlung. Ges. f. Geb. u.
Gyn. zu Berlin. Sitzg. vom 22. März. Ref. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. Heft 1.
p. 215. (Hat bei einer 60jährigen Nullipara, die seit neun Jahren amenorrhoisch war,
durch Röntgenbestrahlung erreicht, dass ein bis zum Nabel reichendes Myom bis
auf zwei Myomknöllchen zurückging. Dieser Erfolg spricht also für die Einwirkung
der Strahlen auf das Myom selbst, ohne Zwischenkunft der Ovarien.)
. — Der spezifische Einfluss der Röntgenstrahlen auf das Myomgewebe. Berl. klin.
Wochenschr. Nr. 18. p. 828. (Ein Fall von Myomschwund nach 14wöchiger Röntgen-
bestrahlung im Klimakterium [10 Jahre nach Aussetzen der Menstruation], der den
Beweis bringt für die elektive Affinität der Myomzellen zu den Röntgenstrahlen; denn
es fehlte das funktionierende Ovarium als hypothetische Vermittlerin der Röntgen-
strahlenwirkung. Alle mesenchymalen Derivate sollen ganz besonders leicht durch
die Röntgenstrahlen geschädigt werden.)
v. Haberer, F., Ein Fall von Röntgenkarzinom. Wiener klin. Wochenschr. Nr. 21.
p. 783 (Karzinom der Bauchhaut im Anschluss an einem vom Röntgenologen un-
bemerkt gebliebenen Ekzem, nach 3wöchentl. Bestrahlung wegen Amenorrhoe.
Exstirpation. Es wurden dabei im Abdomen multiple peritoneale Adhäsionen fest-
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Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
gestellt. An Stelle der Amenorrhoe sind jetzt Menorrhagien, die in regelmässigen
Perioden einsetzen, aufgetreten; dieselben sind mit sehr starken dysmenotrhoischen
Beschwerden verbunden. — Beschreibung und Abbildung des mikroskopischen
Präparates.)
Haendly, P., Anwendung der Röntgenstrahlen in der Gynäkologie. Ges. f. Geb. u.
Gyn. zu Berlin. Sitzg. vom 22. März. Ref. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. Heft 1.
p. 197. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 50. p. 1695. (Statistisches über die Erfolge der Myom-
bestrahlung bei 62 Fällen. In 45 % der Fälle war es möglich, Amenorrhoe zu erzielen,
die Prozentzahl mit dem Alter der Patientin steigend [bis 75 % bei Frauen zwischen
51—55 Jahren]. Die Röntgenbestrahlung ist eine sehr angenehme Bereicherung der
therapeutischen Massnahmen in der Gynäkologie. Vortragender glaubt aber nicht,
dass die Operation wesentlich in den Hintergrund gedrängt werden wird.)
— Über die therapeutische Verwertung der Röntgenstrahlen. Gynäkol. Ges. zu
Berlin. Sitzg. vom 22. Nov. Ref. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 52. p. 2477. (Unter
80 Fällen von Myomen, welche für die Statistik in Betracht kommen, sind 85 %, amenor-
rhoisch geworden, 7,5 9% oligomenorrhoisch und in 7,5 % war kein Erfolg zu verzeichnen.
Die Amenorrhoe besteht von acht Wochen bis zu zwei Jahren. In fast der Hälfte der
Fälle trat Verkleinerung der Tumoren ein. Die Amenorrhoe kommt hauptsächlich
durch Einwirkung auf die Ovarien zustande. In sieben Fällen Rezidive; diese wurden
durch ein bis zwei Serien von Bestrahlung wieder günstig beeinflusst. In der Mechr-
zahl der Fälle ist zu geringe Dosierung an dem Misserfolg schuld. Die Fälle im späteren
Lebensalter sind günstiger. In allen Fällen traten Ausfallserscheinungen auf. Tritt
nach 5—6 Serien kein Erfolg ein, so ist zur Operation zu schreiten. In einem Fall
wurde 11 Pfund Gewichtsabnahme, in zwei Fällen unstillbare Diarrhoe beobachtet.)
Haenisch, G. F., On the X-Ray treatment of uterine fibroids. Brit. med. Assoc.
Sect. of Electro-Therap. and Radiology. July 19. Ref. Brit. med. Journ. August 31.
Münchn. med. Wochenschr. Nr. 46. p. 2536. (Bericht über 50 Fälle von Röntgen-
bestrahlung wegen Myom und Blutungen verschiedener Art; 15 werden noch weiter
behandelt, 17 sind seit länger wie ein Jahr geheilt [Aufhören der Blutungen; Hebung
der Beschwerden]. Bei vier Myomen sollen die Tumoren ganz verschwunden sein.
Mittlere Dosis war 50—60 X in 4—6 Serien von je vier Bestrahlungen von
5—6 Minuten Dauer mit 2—3 Wochen Zwischenraum zwischen jeder Serie. Die
Methode ist für Frauen, die weniger als 40 Jahre alt sind und auch bei grossen alten
Myomen ungeeignet. Die interstitiellen und intramuralen Fibromyome sind der Strah-
lenbehandlung am meisten zugänglich. Bei zwei Patientinnen war die Behandlung
erfolglos und musste operiert werden. bei einer wurde nach 21, Monate dauernder
Bestrahlung Karzinom festgestellt. Wiederholt starke Blutung nach den ersten Be-
strahlungen, wodurch Operation nötig wurde. In vier Fällen deutliche Hautreaktion,
zweimal Dermatitis. Indikationen: Blutungen oder anderweitige Beschwerden von
Myomen, klimakterische und präklimakterische Blutungen. Diskussion: Snow,
Thurstan Holland, Haenisch.)
— ÖOperationskastration oder Röntgenkastration. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 6.
p. 311. (Bemerkungen zu dem gleichnamigen Artikel von O. v. Herff [cf. Nr. 33].)
Halban, J., Ovarialzyste nach Röntgenbestrahlung. Geb.-gyn. Ges. in Wien. Sitzg.
vom 13. Febr. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 50. p. 1709. (Im Anschluss an eine etwa
dreimonatige Bestrahlungskur wegen starken Metrorrhagien infolge von Myomen soll
sich bei einer äljährigen Patientin ein Kystom des linken Ovariums gebildet haben,
das konstant bis zu Kindskopfgrösse wuchs. Mikroskopisch konnten keine malignen
Veränderungen nachgewiesen werden. Der Fall soll zeigen. dass die Röntgenstrahlen
wohl die Sterilisierung des normalen Ovariums bewirken, nicht aber die Bildung eines
ovariellen Tumors aufhalten können.)
Haller, Radiothérapie des fibromes uterins. Arch. mens. d’obst. et de gyn. 1 Année.
Nr. 8. p. 60. Ref. The Journ. of Obst. and Gyn. of the Brit. Emp. Vol. 22. Nr. 5. p. 280.
(Ein Franzose, Foveau, soll [im Jahre 1903] der erste gewesen sein, der die Röntgen-
therapie bei Myomen anwandte; nach ihm kam Deutsch (1904) in Deutschland.
Historische Übersicht. Technik der verschiedenen deutschen und französischen Rönt-
genologen. Klinisches Resultat, beurteilt nach folgenden drei Punkten: 1. Ein-
fluss der Röntgenstrahlen auf dem Symptom der Blutung; 2. Einfluss auf den
Tumor selbst und 3. Beeinflussung des Allgemeinzustandes. Jeder dieser Punkte
wird einzeln besprochen, an der Hand meist französischer Autoren. Auch
der Nachteile und Gefahren der Röntgenbehandlung wird eingehend Erwähnung
31.
32.
39.
40.
41.
Strahlentherapie der Myome. 143
getan. Kritische Besprechung der verschiedenen Theorien über den Mechanismus
des Einflusses der Röntgenstrahlen auf die Myome. Indikationsstellung zur Röntgen-
behandlung der Myome. Die Arbeit stützt sich nicht auf eigene Erfahrungen. Li-
teratur.)
d’Halluin, Traitement des metrorrhagies et des fibromes par les rayons X. Journ.
d. sciences med. de Lille. Nr. 112 et 113.
Henkel, M., Diskussion der Frage der Röntgenbehandlung der Myome. Ges. f. Geb.
u. Gyn. zu Berlin. Sitzg. vom 26. April. Ref. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. Heft 2.
p. 480. Zentralbl. f. Gyn. 1913. Nr. 1. p. 24. (Die Frage: Wie nützen wir unseren
Patienten am meisten? deckt sich in der Myombehandlung unbedingt mit dem kon-
servativen Gesichtspunkt. Olshausen hat nur 15% der Myomfälle operiert. Es
besteht hinsichtlich der Erfolge eine nicht zu verkennende Analogie zwischen der
Röntgenbehandlung der Mvome und der ihr vorausgegangenen Kastration auf opera-
tirem Wege. Die Mortalität der Röntgenbehandlung beträgt nicht 0%; bei Durch-
sicht der durch Myomoperationen gewonnenen Präparate in bezug auf ihre anatomische
Zusammensetzung kommt man zu anderer Ansicht. Nicht diagnostizierte Karzi-
nome, Sarkome, maligne Ovarialtumoren, stielgedrehte Ovarialkystome wären trotz
der Röntgenbehandlung zugrunde gegangen. Die Dauererfolge sind noch zweifelhaft.
Die Sklerosierung des Beckenbindegewebes ist eine unerwünschte Nebenerscheinung.)
v. Herff, O., Operationskastration oder Röntgenkastration. Münchn. med. Wochen-
schrift Nr. 1. p. 1. (Im ganzen soll die Operationskastration der Röntgenkastrution,
deren wesentlicher Vorteil es vorderhand ist, dassein operativer Eingriff ausfällt, in sehr
vielen Punkten entschieden überlegen sein. In der Sicherheit eines objektiven Heilerfolges
und in der Erzielung eines vollen funktionellen Erfolges wird die Röntgenkastration
stets hinter der Operationskastration zurückbleiben. In bezug auf Kürze und Kost-
spieligkeit der Behandlung steht erstere der letzteren weit nach. Die Röntgenkastra-
tion soll gegenwärtig mit ihren unmittelbaren Behandlungsschädigungen und mög-
lichen späteren Dauerschädigungen erheblich stärker belastet sein als die Operations-
kastration, deren Anwendungsgebiet ausserdem ausgedehnter sein soll. Ausserdem
sind die Bedenken, die seinerzeit zu dem Fallenlassen der Operationskastration geführt
haben, heute zum mindesten in gleichem, wenn nicht erhöhtem Masse gegen die Röntgen-
kastration vorzubringen. Als feststehend wird dabei anscheinend angenommen, dass
der Einfluss der Röntgenstrahlung auf die Rückbildung der Myome ein ausschliess-
lich indirekter ist und auf Schädigung der Ovarien beruht.)
Herman, Electrolysis and radiotherapy in uterine fibroids. These de Nancy. 1911.
Nr. 940. (Verf. empfiehlt vor der Radikaloperation den Versuch mit der Behandlung
nach Apostoli.)
Heynemann, Th., Zur Methodik der Röntgenbestrahlung in der Gynäkologie. Strah-
lentherapie. Bd. 1. p. 362. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. Nr. 1. p. 37. (Technisches,
wird an anderer Stelle referiert.)
Hirsch, H. G., Beiträge zur Ausgestaltung der gynäkologischen Radiotherapie. Diss,
Freiburg i. Br. März.
Horand, R., Traitement d'un fibrome uterin par les rayons X. Soc. nat. de med.
de Lyon. Séance du 16 Janv. 1911. Lyonmed. 1911. p. 423.
Immelmann, M., Der derzeitige Stand der Röntgentherapie in der Gynäkologie.
Med. Klinik. Nr. 6. p. 233.
— Anwendung der Röntgenstrahlen in der Gynäkologie. VI. Internat. Kongr. f
Geb. u. Gyn. in Berlin. Sept. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 40. p. 1322. (Die besten
Objekte sind die Fälle von Myom und Metrorrhagie. Diskussion: Fränkel sah bei
100 Myomen in 75 Fällen Erfolg. aber Verkleinerung der Geschwulst nur in der Hälfte
derselben. Bei Anwendung von hohen Dosen sind Schädigung von Blase und Darnı,
sowie umfangreiche Verwachsungen zu fürchten. Krönig verwendet bei bösartigen
Geschwülsten fast die 30fache Dosis von der bei Myomen. Abel hat bei Myomen
keine Verkleinerung, nur einen guten Einfluss auf die Blutungen beobachtet. Am
besten sind die Erfolge in der Nähe des Klimakteriums. Auch bei Sarkomen ist die
Bestrahlung zu probieren. Nach grossen Dosen konnte er bei der späteren Operation
schwere Verwachsungen feststellen. Pankow bespricht einen Apparat, mit dem man
gleichzeitig zwei Frauen oder dieselbe Frau zugleich von zwei Seiten bestrahlen kann.)
Iselin, H., Schädigungen der Haut durch Röntgenlicht nach Tiefenbestrahlung.
Kumulierende Wirkung. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 49 u. 50.
Jung, Ph., Zur Röntgenstrahlentherapie der Uterusmyome und hämorrhagischen
144
42.
43.
44.
45.
46.
Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
Metropathien. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Festnummer zum VI. internat. Gyn.-
Kongr. Bd. 36. p. 207. (Technisches über die Bestrahlungstherapie. Resultat von
49 bestrahlten Fällen ist, dass sich in den meisten Fällen von Myomen und Metro-
pathia haemorrhagica das Ziel der Amenorrhoe oder, bei jüngeren Frauen, das der
Oligomenorrhoe erreichen lässt. Submuköse sowie zystische Myome, grosse Myome
im Klimakterium und solche mit Verdrängungserscheinungen und alle Fälle, bei denen
aus anderen Gründen doch operiert werden muss, werden nicht bestrahlt. Das jugend-
liche Alter der Patientin dagegen hält von einem Versuch der Bestrahlung nicht ab,
obschon Amenorrhoe um so leichter erreicht wird, je näher die Frau der natürlichen
Klimax steht. Darin, dass man sich gegen das Übersehen der Komplikation von Myom
mit maligner Degeneration und Karzinom bei der Bestrahlung nur sehr schwer schützen
kann, liegt eine Schwäche des Verfahrens.)
Kelen Bela, Mehverzesek myomaäk Röntgenkerelese. Orvosi Hetilap. Nr. 32. (Auf
Grund seiner Beobachtungen an 556 Kranken hält Kelen Bela die Röntgen-
behandlung der Myome und Gebärmutterblutungen für ein absolut ungefährliches,
zuverlässiges Mittel, welches, wenn nicht bedrohliche Blutungen zur rascher heilenden
Operation drängen, stets versucht werden sollte.) (Temesvár v.)
Klein, G., Maligne Degeneration bei Uterusmyomen und Röntgentherapie bei Myomen.
Münchn. gyn. Ges. Sitzg. vom 15. Dez. 1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 10. p. 306.
Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. Heft 5. p. 630 und Deutsche med. Wochenschr.
Nr. 14. p. 687. (Von 1156 Myomkranken wurden 491 operiert. Unter diesen 491
Fällen fand sich 38 mal, d. h. in 7,7%, maligne Degeneration, bezw. Kombination
mit malignen Tumoren, und zwar 13mal Sarcoma myom., 16mal Carec. corp. ut.,
9mal Care, cerv. ut. Die Myomoperation ist auch heute noch teils berechtigt, teils
notwendig 1. bei Verdacht auf maligne Degeneration, bezw. bei Komplikation mit
malignen Tumoren, 2. bei nekrotischen und gangränösen Myomen und 3. bei polypösen
und manchen submukösen Myomen. Diskussion: Hengge, Sielmann [berichtet
auf Grund fünfjähriger Erfahrung mit der Röntgentherapie über 60—70 % Erfolge
bei Myom, insofern die Blutungen zur Norm zurückkehren, bezw. eine künstliche
Klimax eintrat. Noch bessere Erfolge erzielt man bei klimakterischen Blutungen
ohne Mvomel Döderlein stimmt besonders letzterem bei. Die Indikationen und
Kontraindikationen zur Bestrahlung der Myome sind vorläufig noch nicht mit Sicher-
heit zu stellen und jede Röntgenbehandlung bleibt zunächst immer nur ein Versuch.
dem im Falle des Ausbleibens des Erfolges die Operation sich anschliessen muss. Die
gute Wirkung der Röntgenstrahlen bei klimakterischen Blutungen bestätigt dann
auch Klein.)
— Die Kontraindikationen der Röntgenisierung der Myome. Demonstr. Bayr. Ges.
f. Geb. u. Gyn. in München. Sitzg. vom 7. Juli. Ref. Münchn. med. Wochenschr.
Nr. 35. p. 1932. (Klein berichtet über sechs vergeblich bestrahlte Fälle von angeb-
lichen Myomen, die keine sind. d. h. vom Uterus nicht differenzierbare solide Ovarial-
tumoren. Gute Erfolge, jedoch keine Heilungen sah Vortragender von der Bestrah-
lung inoperabler maligner Ovarialtumoren.)
— Demonstration von Präparaten zur Frage „Myome und Röntgenstrahlen“. Bayr.
Ges. f. Geb. u. Gyn. in München. Sitzg. vom 7. Juli. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn.
Bd. 36. Heft 5. p. 589. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 37. p. 1223. (Operativ zu behandeln:
1. Myome, bei welchen maligne Degeneration des Myoms oder Kombination von Myom
mit maligner Degeneration der Uterusschleimhaut besteht oder vermutet wird;
2. submuköse Mvome mit starken Blutungen, die durch die Röntgenbehandlung nicht
vermindert werden; 3. Mvome bei jungen Frauen wegen Zerstörung des Ovarialge-
webes durch Röntgenstrahlen und der damit verbundenen Aufhebung seiner wichtigen
Funktionen für das Allgemeinbefinden; 4. Mvome bei zweifelhafter Diagnose des
vorhandenen Tumors oder bei eventuellem Verdacht auf Kombination von Myom mit
anderen ernsteren Tumoren [maligne Ovarialtumoren]. Klein hat an einem Material
von über 500 Myomen in 7 Ho der Fälle maligne Degeneration gefunden. Er hat mehr-
fach eine Röntgenperitonitis beobachtet: akute Schwellung. Rötung. ja sogar Auf-
lagerungen auf dem Peritoneum, wahrscheinlich durch Aufflackern schon bestehender
chronischer Entzündungen verursacht.)
Kiynens, Die Rönteenbehandlung der Mvome und die Spätreaktionen. Noce. belge
de Radiologie. Ref. Fortschr. a. d. Geb. d. Röntgenstr. Bd. 19. p. 98. Therapeut.
Monatshefte. 26. Jahrg. Heft 10. p. 729. (6—10 Monate nach intensiver Tiefen-Filter-
bestrahlung treten tiefe, sehr hartnäckige und äusserst schmerzhafte Geschwüre der
48.
Strahlentherapie der Myome. 145
Bauchhaut auf und beweisen, dass ein forziertes Bestrahlen mit harten filtrierten
Strahlen durchaus nicht die gleichgültige Sache ist, als die es von manchen Seiten
hingestellt wird.)
Koblanck, A., Diskussion zur Röntgenbehandlung in der Gynäkologie. Ges. f. Geb.
u. Gyn. zu Berlin. Sitzg. vom 10. Mai. Ref. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. Heft 2.
p. 492. Zentralbl. f. Gyn. 1913. Nr. 1. p. 25. (Wendet sich gegen die von Macken-
rodt erwähnte Darmstörung als Röntgenschädigung. Darüber soll in den 17 Jahren
nichts bekannt geworden sein. Anders zu bewerten ist jedoch als Gegenanzeige gegen
das Röntgenverfahren die Häufigkeit der sarkomatösen Entartung und das Vor-
kommen von Karzinom im myomatösen Uterus. Diese Einwände kann man aber auch
gegen die Enukleation machen. Koblanck ist von der Enukleation zurückgekommen,
nachdem er oft Rezidive und auch sarkomatöse Entartung beobachtet hat.
Kosminski, E., Die Röntgentherapie der Myome. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn.
Festnummer. z. VI. internat. Gyn.-Kongr. in Berlin. Bd. 36. p. 236. (Bemüht sich
nachzuweisen, dass man die altbewährte Operation mit Unrecht beiseite stossen will.
Er macht den Vergleich zwischen den verschiedenen Techniken und beschreibt schliess-
lich seine eigene. Er kommt auf Grund der bisherigen Literatur (anscheinend mehr
wie aus eigener Erfahrung) zu dem Schluss, dass bei manchen Patientinnen die Röntgen-
bestrahlung zwar als eine gefahrlose und wirkungsvolle Behandlungsmethode zu be-
trachten ist, dass aber in der Mehrzahl der Fälle doch die Operation vorzuziehen
sein wird.) l
Krinsky, Ein klinischer Beitrag zur Pathologie der gynäkologischen Röntgen-
behandlung. Strahlentherapie Bd. 1. p. 477.
Krönig, B., Röntgenbehandlung der Myome. In Pentzold und Stintzing,
Handbuch der gesamten Therapie, Bd. 7. p. 533.
— und C. J. Gauss, Operationskastration oder Röntgenbehandlung der Myome.
Münchn. med. Wochenschr. Nr. 14. p. 762. (Verff. richten sich gegen v. Herff
[Ebenda Nr. 1. p. 1]. S. oben Nr. 33. Sie wollen mit der Röntgenbehandlung der
Myome bisher noch keine Misserfolge betreffs Sistierung der Blutungen gehabt haben.
Da wahrscheinlich bei der Röntgenbehandlung nur der Follikelapparat insoweit ge-
schädigt wird, als die Menstruation und die Konzeptionsfähigkeit ausbleiben, aber
nicht die sonstigen Eigenschaften des Ovariums, vor allem seine Funktion der inneren
Sekretion nicht gestört wird, so fehlen bei der Röntgenbehandlung der Myome die
typischen Ausfallserscheinungen kastrierter Frauen. Die Ausfallserscheinungen bei
der Röntgenamenorrhoe decken sich mit denen der uteriprivierten Frauen, sind also
nicht schlimmer, eher weniger stark als die Ausfallserscheinungen der wegen Myom
hysterektomierten Frauen. Dauerschädigungen sind bis jetzt, nach vier Jahren,
noch nicht beobachtet worden. Fehldiagnose soll bis jetzt noch nicht vorgekommen
sein. Es ist theoretisch nicht von der Hand zu weisen, dass Sarkome in gleicher Weise
wie die Myome auf intensive Tiefenbestrahlung antworten.)
— — Zur Röntgenbehandlung der Myome. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 20.
p- 940. (Stellungnahme zu den Angriffen in der Berliner geburtshilflichen Gesellschaft
und auf dem Röntgenologenkongress. Die Freiburger, als „Filter-Nah-Kreuzfeuer“
zu bezeichnende Methode, soll sich prinzipiell von allen bisher veröffentlichten unter-
scheiden und zwar durch die Kombination der drei für eine optimale Tiefenwirkung
notwendigen Ingredienzien: a) die Strahlenfiltration mit 3 mm Aluminiunfilter,
b) die Nahbestrahlung bei 20 cm Fokushautabstand, c) die Kreuzfeuerwirkung durch
möglichst zahlreiche Einfallspforten. Die operative Therapie habe aufgehört, das
Verfahren der Wahl bei der Behandlung der Myome und hämorrhagischen Metro-
pathien zu sein. Die operative Therapie bleibe heute nur noch für wenige Ausnahme-
fälle reserviert, in denen besondere Gründe die Radiotherapie als ungeeignet erscheinen
lassen.)
Kuntzsch, K., Röntgenbehandlung in der Gynäkologie. Ges. f. Geb. u. Gyn. zu
Berlin. Sitzg. vom 22. März. Ref. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. Heft 1. p. 222.
(Berichtet über drei Fälle, bei denen einmal die Röntgenbehandlung den Tod der
Patientin zur Folge hatte und zweimal ihn bedingt hätte, wenn sie, wie beabsichtigt,
angewandt worden wäre. Im ersten Fall handelte es sich um eine Fehldiagnose und
lag ein Ovarialkarzinom vor; im zweiten barg das aufgeschnittene Myom in seinem
Innern ein apfelgrosses Karzinom und im dritten waren Stieltorsion, Nekrose und
Verwachsungen aufgetreten und war schon eine erhebliche Peritonitis, ohne klinische
Jabresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1912, 10
146
56.
57.
59.
Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
Anzeichen, da. Die Resultate der operativen Myonitherapie gehören zu den glän-
zendsten und hervorragendsten Leistungen, die die Gynäkologie überhaupt kennt.)
Laquerriere, La radiothérapie dans le fipromyome uterin. Journ. de med. de Paris.
1911. Nr. 31.
— La Technique et les indications de la radiotherapie du fibrome. Congrès pour
l’avanc. des sciences, à Nimes. Aoüt. Ref. La Presse med. Nr. 67. p. 688. (Die Me-
thode soll zwecklos sein unterhalb des 40. Lebensjahres.)
Laquerri@re et Loubier, Quelques observations de fibromes traités par la radio-
therapie. Congrès pour l’avanc. des sciences, à Nimes. Août. (Mitteilung von Fällen,
bei denen mit ungewöhnlich kleinen Dosen ein genügendes Resultat erreicht wurde,
von einem Fibrom, das kleiner wurde, bevor das Ovarium beeinflusst worden war usw.)
Levy-Dorn, M., Diskussion zu Falk, Demonstration zur Röntgenbehandlung der
Myome. Berl. med. Ges. 28. Febr. Ref. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 11. p. 517. (Falks
Fälle sollen nicht lang genug bestrahlt und zu früh operiert sein; sie können also nicht
als Beweis dafür angeführt werden, dass die Röntgenstrahlen die Myome nicht günstig
beeinflussen. Bei dauernder Beobachtung der Patientin und technisch richtiger Aus-
führung sei die Röntgenbehandlung harmlos.)
Lomer, F. R. J., Myomatöser Uterus, dem ein kindskopfgrosses, subseröses, stiel-
gedrehtes Myom aufsitzt, ungeeignet zur Röntgenbehandlung. Geb. Ges. zu Ham-
burg. Sitzg. vom 15. Okt. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. Nr. 3. p. 102. (Demonstration
von diesem und noch drei anderen Fällen von Uterusmyomen, welche nicht für die
Röntgenbehandlung geeignet. Diskussion: Rüder und Grube erwähnen ähnliche
Fälle.)
Mackenrodt, A., Zur Frage der konservativen Myombehandlung. Ges. f. Geb. u.
Gyn. zu Berlin. Sitzg. vom 8. März und 26. April. Ref. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn.
Bd. 72. Heft 1. p. 186 und Heft 2. p. 470. Zentralbl. f. Geb. u. Gyn. Nr. 50. p. 1692
und 1913 Nr. p. 28. (Begründung der Stellung des Verf. zu dem Röntgenverfahren
bei Myom. In einem Drittel der Fälle positive Resultate, zwei Drittel waren Miss-
erfolge. Vortr. beobachtet dieselben Schwankungen in der Grösse der Myome, wie
sie nach der Röntgenbehandlung eintritt, auch nach der Menstruation. Versuch der
Klarstellung der unsicheren Indikationsstellung. Unter 418 operierten Myomfällen
wurden in 6% Kombination mit Karzinomen, in 1,7 % [resp. 4 Gol mit Sarkom, in
20,8%, mit Ovarialtumoren, in 4,3 % mit Pyovarien und Pyosalpingen beobachtet.
Tuberkulose einmal, Appendizitis viermal, Pyometra und perniziöse Jauchung zweimal
usw. Es blieben nur 21 Fälle, welche nach genauer Untersuchung für den Versuch der
Röntgenbestrahlung mit wahrscheinlichem Erfolge in Frage kämen. Die Mortalität
bei allen operierten Fällen betrug 4,8 %.) — Vortr. hat bei 291 Fällen von radikal
operierten Myomen eine Mortalität von 6,7% und bei den mit konservativen Opera-
tionen behandelten 1,2 95. Zu letzterem Verfahren rechnet er die Curettage, vaginale
und abdominale Enukleationen und partielle Korpusrescktionen. Die schwankenden
Ansichten über die verschiedenen Operationsmethoden der Myome neigen sich immer
mehr zu gunsten der konservativen. M. empfiehlt besonders die Enukleation mit
Drainage der Höhle nach der Scheide zu. Er hat unter 147 Enukleationen nur fünf-
mal Rezidive geschen; eine grosse Zahl der Frauen hat später wieder geboren. Auch
die partielle Korpusresektion ist zu empfehlen. Vortr. kommt dann auf die Bestrah-
lungstherapie und die Indikationsstellung zu derselben von Menge zurück und kann
sich nicht zu ihr bekennen. Er glaubt, die Mengesche Indikationsstellung werde sehr
wesentlich eingeschränkt werden müssen und hebt die folgenden Sätze hervor: 1. Die
Bestrahlung wirkt durch die Verödung der Ovarien; wo diese unerwünscht ist, kann
die Bestrahlung nicht indiziert sein. 2. Die Bestrahlung hält in vielen Fällen nicht
die Entwickelung der Myome auf, sondern bessert nur einige Symptome. 3. Miss-
griffe in der Anwendung der Bestrahlung sind unvermeidlich. Endlich hat die Be-
strahlung wahrscheinlich unerwünschte Nebenwirkungen. M. beobachtete einen Fall
von zunehmender Abmagerung trotz aller Mittel. Nach vaginaler Uterusexstirpation
hörte die Abmagerung nicht auf. Sollten da etwa die Darmdrüsen verödet sein?
Auch profuse Durchfälle nach der Bestrahlung werden beobachtet. Die Röntgen-
therapie hat auch heute schon eine Mortalität, wenn dies auch bestritten wird.
Dieselbe ist nicht nur in Zufälligkeiten [Embolie], sondern hauptsächlich durch die
Irrtümer einer ungenauen Diagnose begründet. Vortragender gibt dann seine eigene
Indikationsstellung zur Myombehandlung. Diskussion: Henkel, Koblanck,
Runge, P. Strassmann, Nagel, Bumm, Gottschalk.)
60.
61.
62.
~
Strahlentherapie der Myome. 147
Menge, C., Spezielle Indikationsstellung der Röntgentherapie bei Myomatosis uteri.
Mittelrhein. Ges. f. Geb. u. Gyn. Sitzg. vom 19. Nov. 1911. Als Original erschienen:
Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. p. 291. (Ey mer und Menge.) Diskussion: v. Herff,
Gauss, Heil, Sellheim, v. Franqu&, Zangemeister, Reifferscheid, Sippel
und Walthard. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. p. 367. (Die Myome sind
nach ihrer klinischen Wertigkeit in drei Gruppen zu teilen. Die erste Gruppe
umfasst die Myome, welche nur sehr geringe Beschwerden machen und die kein rascheres
Wachstum aufweisen. Hiervon werden nur „junge“ Frauen, die grosse Tumoren haben
oder steril sind, oder habituell abortieren. operativ behandelt. Die zweite Gruppe
umfasst alle Myome, die erträgliche Beschwerden verursachen, und die keine allge-
meinen Gesundheitsschädigungen mit sich bringen. Davon werden symptomatisch
behandelt „junge “Frauen mit kleinen Tumoren. Operiert werden [mit Erhaltung
der Ovarien] „junge“ Frauen mit grossen Tumoren. Und schliesslich werden mit
Röntgenstrahlen behandelt alle älteren Frauen, die in diese Gruppe hineingehören.
Die dritte Gruppe umfasst alle rasch wachsenden Myome, ferner die Myome, welche
allgemeine Gesundheitsschädigungen und Störungen an Herz und Niere veranlassen.
Diese sind alle behandlungsbedürftig. Operiert werden alle „jungen“ Frauen [wenn
möglich Enucleatio abdominalis, auch bei bestehender Gravidität und mit Erhaltung
von ÖOvarialsubstanz]; die über 40 Jahre werden bestrahlt, wenn nicht irgendwie be-
drohliche Raumbeschränkung im kleinen Becken, Vereiterung, Verjauchung oder maligne
Degeneration der Myome vorliegt. Auch alle submukös-polypös entwickelte Uterus-
myome und alle Adenomyome werden ohne weiteres operativ entfernt. Ob frischere ent-
zündliche Veränderungen der Adnexe als Kontraindikation der Bestrahlungstherapie
zu gelten haben, ist noch zu entscheiden. Auch ältere Patienten, die weitgehend aus-
geblutet sind, soll man mit einer energischen Bestrahlungsbehandlung anfassen. Menge
hat damit noch glänzende Erfolge erzielt. Manchmal kommt es bei solchen ausge-
bluteten Frauen nach der ersten und auch noch nach der zweiten Bestrahlungsserie
zu einer heftigen Menorrhagie, die man aber durch Bettruhe etc. sowie durch dreiste
Bestrahlung in der Hand hat. Diskussion: Gauss sah in der Freiburger Frauen-
klinik auf 280 Myome nur fünfmal sarkomatöse Veränderungen auftreten, also
nur in 1,8% der Fälle. Sellheim sah bei etwas mehr als einem Dutzend be-
strahlter Myomfälle gute Resultate. v. Franque nimmt die Prozentzahl der sar-
komatösen Degenerationen der Uterusmyome auf 3—6 %, an; er ist geneigt, die an-
gebliche klinische Harmlosigkeit der Myome in der Menopause mit einem Fragezeichen
zu versehen und glaubt, dass dies auch für eine künstliche Menopause durch Röntgen-
behandlung gilt. Reifferscheid sah ausgezeichnete Resultate von der Röntgen-
behandlung der Myome; dass sie lange dauert bis zum Erfolg, ist kein Nachteil; um
so geringer sind die Ausfallserscheinungen. Sippel stimmt v. Herff in seiner Gegen-
überstellung von Röntgen- und operativer Kastration bei. Walthard sah unter
20 Myomfällen, welche wegen starken Wachstums des Tumors operiert wurden, fünf-
mal vorher nicht als solche erkannte Sarkome; diese Diagnose wurde durch den Rezidiv-
tod drei dieser Patientinnen bestätigt. Er entfernt bei der abdominalen Totalexstir-
pation prinzipiell die Ovarien mit, da er den Ausfallserscheinungen keine wesentliche
Bedeutung für die Lebensführung der Operierten beimessen kann. Nach Eymer
geht, wenn auch die Substanz des Uterus resp. des Myoms selbst beeinflusst wird,
doch der Hauptweg der Einwirkung auf die Myome über das Ovarium.)
Merkel, F., Demonstration eines trotz Röntgenbestrahlung operierten Uterusmyons,.
Ärztl. Verein zu Nürnberg. Sitzg. vom 15. August. Ref. Münchn. med. Wochenschr.
Nr. al p. 2842. (Patientin war Y, Jahr lang mit Röntgenbestrahlung behandelt;
wegen Herzstörung und rapidem Kräfteverfall musste operiert werden. Tumor 8%
Pfund schwer. Heilung.)
Meyer, R., Myom und Röntgenbestrahlung. Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin. Sitzg.
vom 22. März. Ref. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. Heft 1. p. 219. (Meyer hat
sechs vergeblich bestrahlte Fälle von Uterusmyomen mikroskopisch untersucht und
stets eine Atrophie der Muskelzellen und Vermehrung der Fibrillen (Sklerose) gefunden.
Daraus ist auf einen elektiven Einfluss der Röntgenstrahlen auf die Struktur der Myome
zu schliessen. Die Beeinflussung der Ovarien ist weniger klar zu entnehmen, da es
sich um Frauen von 43—50 Jahren handelte; einmal waren die Ovarien wenig be-
einflusst; sonst degenerierte Eizellen und wenig Follikel. Die Ursache der Blutung
scheint trotz des unleugbaren Einflusses der Röntgenstrahlen nicht immer getroffen
10*
148
63.
64.
65.
66.
67.
68.
69.
70.
OU?
Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
zu werden; auch kommen Uterusblutungen aus allgemeineren Ursachen vor, wie
Leukämie, Hämophilie.)
Meyer, R., Beitrag zur Kenntnis der Röntgenstrahlenwirkung auf die anatomische
Struktur des menschlichen Uterus und der Ovarien. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 17. p. 529.
Meyer, La radiothérapie des fibromes uterins. These de Paris. 1911.
Nagel, W., Diskussion zu Mackenrodt, Zur Frage der konservativen Myombe-
handlung. Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin. Sitzg. vom 10. Mai. (Siehe unter „Myom‘“.)
Nemenow, M., Über die Behandlung von Fibromyomen und Uterusblutungen mit
Röntgenstrahlen. Russki Wratsch. Nr. 16 u. 17. Ref. Münchn. med. Wochenschr.
1913. Nr. 12. p. 663 und Ref. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 32. p. 1517.
(Bericht über neun Fälle [von 13], die als geheilt angesehen werden können.
Nach dem Verf. ist bei Metrorrhagien der vorklimakterischen Zeit die Röntgenbehand-
lung angezeigt, ebenso bei Frauen mit Fibromyomen, wenn eine Operation aus all-
gemeinen Gründen bedenklich erscheint. Bei sonst gesunden Myomkranken über
40 Jahre alt ist Röntgenbehandlung in gleicher Weise indiziert, wie auch die Operation,
bei jüngeren Frauen nur ausnahmsweise. Submuköse Myome sind für Röntgenbehand-
lung ungeeignet. Bei Dysmenorrhoe und Metrorrhagien jüngerer Frauen ist die Röntgen-
therapie angezeigt, wenn alle anderen Mittel versagen. Die Salpingooophotritis scheint
der Röntgenbehandlung nicht zugängig zu sein.)
Opitz, E., Behandlung der Myome. Med. Ges. in Giessen. Sitzg. vom 21. Mai. Ref.
Deutsche med. Wochenschr. Nr. 46. p. 2197. (In Anbetracht der Schwierigkeiten
in der Diagnose der Komplikationen bei Myomen ist die Empfehlung der gewiss sehr
wirksamen Röntgenbehandlung nicht in jedem Falle angebracht. Jüngere Frauen be-
sonders sind nicht immer dieser Behandlung zugänglich, auch ist von schweren Aus-
fallserscheinungen, Schädigungen des Darmes und des Peritoneums berichtet worden.
In manchen Fällen wird man mit gutem Gewissen weiter die Operation befürworten
können, zumal die primären und dauernden Heilerfolge nichts zu wünschen übrig
lassen. Opitz verfügt über eine fortlaufende Reihe von 83 Myomoperationen ohne
Todesfall. Er bevorzugt die abdominale Totalexstirpation. Demonstration einiger
operierter Myome, darunter eins von 17 kg schwer.)
Oudin et Zimmern, Radiotherapie et menopause artificielle dans le traitement
du fibrome et des hémorragies à l’âge critique. Journ. de med. de Paris. 1911. Nr. 24.
Peham, H., Über Uterusmyome und ihre Behandlung. Wiener med. Klinik. 1911.
Nr. 15. (Röntgenbehandlung empfohlen; nicht ambulatorisch, da zu Beginn der
Bestrahlung abundante Blutungen eintreten können [zwei Fälle mit tödlichem Ver-
lauf]. Soll auch sofort nach Beendigung der Menstruation einsetzen, da ein späterer
Beginn, besonders ein solcher kurz vor derselben, eine Verstärkung der Blutung be-
dingt. Nachteil der Röntgenbehandlung ist die lange Dauer.)
Pernet, R., Anwendung der Röntgenstrahlen in der Gynäkologie. Ges. f. Geb.
Gyn. zu Berlin. Sitzg. vom 22. März. Ref. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. Heft 1.
p. 211. (Vortr. weist auf die Heilwirkung, die in der radikalen operativen Behandlung
liegt. Empfiehlt eine Vorkur zur Operation bei stark ausgebluteten Myomen und hat
dann keine Patientin durch die Operation verloren.)
Regaud, Nogier et Lacassagne, Darmläsionen infolge von Röntgenbestrahlung.
Arch. d’electr. med. Nr. 343. p. 321. (Die Autoren experimentierten am Hunde, dessen
Magen- und Darmschleimhaut der menschlichen ähnlich ist und fanden, dass durch
Röntgenbestrahlung schwere Veränderungen im Verdauungstraktus bewirkt werden.
Die Bestrahlungen erfolgten mit harten Röhren, unter Aluminiumfiltration; die
Dosen entsprechen zum Teil den üblichen therapeutischen Dosen, teils waren sie
höher. Die Befunde ergaben, dass die gastrointestinale Schleimhaut durch Röntgen-
bestrahlung sehr rasch geschädigt wird. Die Schädigungen treten besonders deutlich
an den Zotten des Dünndarms zutage, an den Lieberkühnschen Drüsen und
an den ]ymphoiden Elementen der Schleimhaut. In den Dünndarmzotten zeigte
sich eine eigentümliche Lostrennung des Epithels vom Stroma, Schrumpfung des
Stromas und Zerstörung der verschiedenen Zellarten. An besonders stark ge-
troffenen Partien waren die Zotten selbst völlig verschwunden. Die Schädigungen
an den Lieberkühnschen Drüsen erscheinen besonders bedeutungsvoll. Eine hohe
Dosis X-Strahlen kann innerhalb einiger Tage das restlose Verschwinden dieser Drüsen
bewirken. Die drüsigen Elemente gehen durch Nekrobiose und Resorption der epi-
thelialen Zellen zugrunde. Mittlere und selbst schwache Dosen führen zu einer Ver-
kleinerung der Drüsen infolge von Zerstörung eines Teiles der Zellen und Verminderung
En En of. ee anime. n
12.
kal
St
Strahlentherapie der Myome. 149
des Volumens der übrig gebliebenen Zellen. Auch die Ilymphoiden Elemente der Darm-
schleimhaut zeigen sich erheblich verändert, doch scheinen sie nicht ganz so empfind-
lich gegen X-Strahlen zu sein, als im Hinblick auf die hohe Radiosensibilität des lym-
phatischen Gewebes in Milz, Knochenmark etc. erwartet werden könnte. Die Inten-
sität der Schädigungen des Darmes ist verschieden, je nach der Lage, die die Darm-
schlingen während der Bestrahlung in bezug auf die Strahlungsquelle einnehmen.
In den am meisten betroffenen Partien kommt es leicht zu Perforationen.)
Rosenfeld, F., Die Röntgentherapie in der Gynäkologie. Med. Korrespondenzbl.
d. Württemberg. ärztl. Landesvereins. Nr. 1. Deutsche Ärzteztg. Nr. 8. Ref. Zentralbl.
f. Gyn. Nr. 35. p. 1128 u. 1131. (Genaue Mitteilung der Technik, eine Modifikation
der Albers-Schönbergschen und der Fränkelschen Methode. Rosenfeld hält
Myome im präklimakterischen Alter für besonders geeignet für die Bestrahlung, sah
aber auch bei starken Menorrhagien neben gleichzeitiger Lungen- und Peritoneal-
tuberkulose ein Schwächerwerden der Blutungen nach seiner Röntgenbestrahlung.
5 Fälle.)
Runge, E., Die Verwendung der Röntgenstrahlen in der Geburtshilfe und Gynäko-
logie. Wiener klin.-therap. Wochenschr. Nr. 1.
— Röntgenbehandlung der Uterusmyome. Wiener med. Klin. Nr. 27. Ref. The
Brit. med. Journ. Dec. 7. Epitome of current med. litt. p. 83. (Mittelst der Röntgen-
bestrahlung soll Atrophie der Ovarien mit konsekutiver Schrumpfung der Myome,
sowie Abnahme der Blutung, wie bei der Hegarschen Kastration erreicht werden.
Ein direkter Einfluss der Strahlen auf das Myom ist nicht ausgeschlossen. Kontra-
indikation gegen die Bestrahlungsbehandlung sind: 1. Verdacht auf sarkomatöse
Degeneration des Myoms oder Karzinom des Uterus; 2. Nekrose des Myoms; 3. Zweifel-
haftigkeit der Diagnose; 4. ausserordentlich grosse Myome bei jungen Frauen; 5. sub-
muköse Myome; 6. Kompressionssymptome, welche sofortiges Eingreifen erfordern;
7. Nebenerscheinungen der Röntgenbestrahlung [diese erfordern aber oft nur zeit-
weises Aussetzen der Bestrahlung]; 8. Adnexerkrankung; dabei muss jeder Fall indi-
viduell auf die Zweckmässigkeit der Röntgenbehandlung geprüft werden; 9. bei bereits
grossem Blutverlust; 10. wenn die soziale Stellung der Patientin rasche Hilfe erfordert.
Die Vorteile der Röntgentherapie liegen in der absoluten Gefahrlosigkeit in vorsichtigen
Händen, darin, dass sich für nervöse Patientinnen die Operation umgehen lässt, die
sie fürchten und dass sie in solchen Fällen angewendet werden kann, wo das Vorliegen
einer anderen Erkrankung eine Kontraindikation gegen Operation abgibt. Der Er-
folg wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Je älter die Patientin, um so eher
ist die Atrophie der Ovarien erreicht und um so besser ist der Erfolg. Auch die Grösse
des Tumors und die Entfernung der Ovarien von der Oberfläche spielen eine Rolle.
Bei jungen Frauen ist meist die erste oder zweite Regel nach Anfang der Bestrahlung
stärker wie vorhin, aber sie wird bei jedem weiteren Auftreten weniger stark. Wenn
nach sechsmaliger Bestrahlung der Blutverlust nicht bedeutend geringer geworden
oder Amenorrhoe erreicht ist, ist die Hoffnung auf Erfolg gering. Eine Besserung
der Schmerzen hält mit der Abnahme der Blutung gleichen Schritt. Die Ausfalls-
erscheinungen sind im wesentlichen nicht schlimmer wie die der physiologischen Meno-
pause. Unter 93 Fällen wurde bei 9 die Bestrahlung nicht bis zum Ende durchgeführt.
Von den übrigen 84 wurde bei 39 Amenorrhoe erreicht. Die Blutung wurde sehr gering
bei 13, normal bei 18 Frauen. Also war das Resultat günstig in 70 Fällen. In
10 Fällen hat die Bestrahlung keinen Erfolg gehabt, in 5 davon wurde bereits die
Operation vorgenommen. In einem von diesen Fällen wurden die Ovarien vollkommen
atrophiert gefunden. Der Misserfolg der Bestrahlung ist an dem Vorhandensein eines
submukösen und eines nekrotischen, in der Nähe der Mukosa gelegenen Myoms
zuzuschreiben. In 19 der 84 Fälle konnte mit Sicherheit eine Abnahme in Grösse
der Myome festgestellt werden. — Technisches.)
. — Röntgentherapie in der Gynäkologie. VI. Internat. Kongr. f. Geb. u. Gyn. zu
Berlin. 9.—13. Sept. Die Röntgenbehandlung ist kein Allheilmittel. Bei 100 Myomen
erzielte Runge in 75 Fällen Erfolg. Eine Verkleinerung der Geschwulst findet sich
aber nur in der Hälfte. Besonders zu warnen ist vor Anwendung hoher Dosen,
denn eine Schädigung von Blase und Darm, sowie umfangreiche Verwachsungen sind
zu fürchten.)
. — Diskussion zum Vortrage von H. Haendly: Die therapeutische Verwendung der
Röntgenstrahlen in der Gynäkologie. Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin. Sitzg. vom
13. Dez. Ref. Berl. klin. Wochenschr. 1913. Nr. 3. p. 132. (Runge gibt an der Hand
150
77.
78.
79.
80.
8l.
E?
83.
84.
85.
86.
Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
grösserer Tabellen eine Übersicht über die Erfolge der Röntgenbehandlung bei Blu-
tungen aus dem Material der Charite, speziell auch über die Schädigungen der Haut.
Unter 4000 Applikationen hat er nur einmal Ekzem und einmal Bläschenbildung be-
obachtet.)
Runge, E., Konservative Behandlung der Uterusmyome mittelst Röntgenstrahlen.
Med. Klinik. p. 1107.
Saretzky, S. G., Kurze Übersicht des gegenwärtigen Standes der gynäkologischen
Röntgentherapie. Russky Wratsch. Nr. 11. Ref. Wiener klin. Wochenschr. Nr. 21.
p. 817.
Schmidt, H. E., Anwendung der Röntgenstrahlen in der Gynäkologie. Ges. f. Geb.
u. Gyn. zu Berlin. Sitzg. vom 22. März. Ref. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. Heft 1.
p. 213. (Künstliche Anämisierung der Haut durch Adrenalininjektion oder Kom-
pression. Von 19 Myomen wurden 15 mit Erfolg, 4 ohne Erfolg bestrahlt. Hinsichtlich
der Blutung wurden in 76 % von 25 Fällen ein günstiger Erfolg erzielt. Die älteren
Patientinnen reagierten schneller. Von fünf Menorrhagien ohne Myom wurden vier
mit Erfolg behandelt. Die Behandlungsdauer hat zwischen einer Woche und 12 Mo-
naten geschwankt. Einige Fälle über zwei Jahre rezidivfrei; in einem trat aber nach
21, Jahren wieder Blutung ein.)
Siegel, Dauererfolge in der gynäkologischen Radiotherapie. Strahlentherapie.
Bd. 1. H. 1.
Siredey, M. A., Sur le traitement des fibromyomes uterins. Arch. d’electr. med.-
exper. et clinique. 1911. Nr. 309. 10 Mai.
— Radiotherapie des fibromes. Soc. d’obst. et de gyn. de Paris. Séance du 11 Nov.
Ref. Bull. de la Soc. d’obst. et de Gyn. de Paris. Nr. 8. p. 832. La Presse med.
Nr. 97. p. 986. Deutsche med. Wochenschr. 1913. Nr. 5. p. 248. (Siredey hat
59 Patienten, worunter 39 Myomkranke, mit Röntgenstrahlen behandelt. Bei 19 Fällen
von klimakterischen Blutungen mit hypertrophischem Uterus stand die Blutung
und der Uterus verkleinerte sich. Eine Myombestrahlung bei einer Herzkranken,
die deswegen nicht operiert werden konnte, brachte einen vollständigen Misserfolg.
zwei Patientinnen liessen sich operieren während der Behandlung, in allen übrigen
Fällen eine deutliche Besserung der Beschwerden, Grössenabnahmen des Tumors
und Stillstand der Blutung bemerkbar. Siredey widerrät die Bestrahlung besonders
bei grossen und multiplen Myomen, bei solchen, die im Becken liegen und dadurch
schwer erreichbar sind und bei Myomen, die schnell wachsen. Diskussion: Boissard
hat in zwei Fällen ausgezeichnete Resultate erzielt.)
Strassmann, P., Diskussion zu Mackenrodt: Zur Frage der konservativen Myom-
behandlung. Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin. Sitzg. vom 10. Mai. (Siehe unter
„Myom“, Nr. 167.)
— Anwendung der Röntgenstrahlen in der Gynäkologie. Ges. f. Geb. u. Gyn. zu
Berlin. Sitzg. vom 22. März. Ref. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. Heft 1. p. 201.
Zentralbl. f. Gyn. Nr. 50. p. 1696. (Vortr. rät denjenigen Ärzten, welche sich
mit der Röntgenbestrahlung beschäftigen, vorher die Haftpflichtversicherung auf
diesen Teil ihrer ärztlichen Praxis auszudehnen; denn man weiss nicht, was später
aus dieser Art der Bestrahlung noch abgeleitet werden kann. Ein Viertel der Myom-
kranken wurden bestrahlt [23]; davon hat bei 18 das Röntgenverfahren entschieden
geholfen. In den letzten fünf Jahren fand Vortragender unter 295 Myomkranken
bei 11 % Komplikationen. Indikationsstellung der Bestrahlung.)
Veit, W., Anwendung der Röntgenstrahlen in der Gynäkologie. Ges. f. Geb. u. Gyn.
zu Berlin. Nitzg. vom 22. März. Ref. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. Heft 1. p. 209.
Zentralbl. f. Gyn. Nr. 50. p. 1698. (Unter fünf Fällen klimakteriseher Blutungen
drei volle Erfolge, ein vollständiger Misserfolg und ein Rezidiv. Bei neun Myomen
wurde in keinem Falle Amenorrhoe erreicht, wohl in vier Fällen Abnahme der Blu-
tungsdauer und der -Stärke; eine Beeinflussung hinsichtlich der Grösse wurde nicht
konstatiert. Zwei vollkommene Misserfolge. In einem Falle soll sich das Myom unter
dem Einfluss der Röntgenstrahlen vergrössert haben.)
Weber, F. Die Röntgentherapie in der Gynäkologie. Münchn. med. Wochenschr.
Nr. 14. p. 745. Diskussion: Döderlein, Sielmann im Ärztl. Verein München. Sitze.
vom 7. Febr. Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 16. p. 901. (15 durch die Radio-
therapie aufs günstigste beeinflusste Mvomkranken berechtigen dazu, für die Lat,
stungsfähigkeit der Röntgentherapie in der Myvombehandlung einzutreten. Bei allen
Frauen mit richtig ausgewählten Myomen lässt sieh in kürzerer oder längerer Zeit
Strahlentherapie der Myome. 151
eine deutlich erkennbare Beeinflussung der Periodenblutung beobachten. Hand in
Hand damit pflegt in der Regel zu gehen ein ausserordentlich schnelles und meist
dauerndes Schwinden sämtlicher Leiden, namentlich der oft so enormen Menstrual-
beschwerden. In vielen Fällen wurde eine allerdings in der Regel sehr langsam sich
vollziehende Verkleinerung der Tumoren beobachtet. Ein restloses Verschwinden
wurde nicht erzielt. Bei den Frauen, die schon im Beginn oder unmittelbar vor der
Klimax stehen, tritt ein Heileffekt viel eher in Erscheinung, als dies bei jüngeren Indi-
viduen der Fall zu sein pflegt. Die Widerstandskraft der Ovarien scheint mit zu-
enhmendem Alter abzunehmen. Natürlich blieben auch Misserfolge nicht aus. Ein-
mal musste wegen zunehmender Stärke der Blutung der Uterus exstirpiert werden.
Ausfallserscheinungen wurden nur bei den allerwenigsten Frauen beobachtet und
auch da, wo sie auftraten, waren sie nur ganz unbedeutend. Dagegen liessen sich
während der Bestrahlungen bei einzelnen Patientinnen nervöse Beschwerden fest-
stellen. Es wurde noch in kleinen Dosen bestrahlt. Diskussion: Döderlein äussert
sich gegen v. Herff [cf. Nr. 33]. Sielmann hat gleich gute Resultate. Nur ist es
nach seinen Erfahrungen nicht richtig, dass, je älter das Individuum, desto besser
die Reaktion auf Röntgenstrahlen; wenigstens trifft das nicht immer zu. Die Aus-
fallserscheinungen sind stärker, wenn es sich um ohnedies neuropathisch veranlagte
Frauen handelt.)
87. Wetterer, J., Der gegenwärtige Stand der Röntgentherapie in der Gynäkologie.
Arch. f. phys. Med. Nov. (Durch Parallelversuch konnte Verf. feststellen, dass die
Schnellsterilisierung der an Myom oder Metrorrhagien leidenden Frau kein erstrebens-
wertes Ziel darstellt und zwar aus dem Grunde, weil die Ausfallserscheinungen er-
heblich stärker auftreten als in solchen Fällen, in denen die artefizielle Klimax lang-
samer herbeigeführt wird.)
88. — The Roentgentherapy of uterine myoma. Arch. of Roentgen Ray. Vol. 16. Nr. 10.
89. Zöllner, H., Therapie der Myome. Allgem. ärztl. Verein zu Köln. Sitzg. vom 17. Juli.
Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 38. p. 2081. (Sechs Fälle von Röntgenbestrah-
lung; Erfolg sehr gering. Nur eine Heilung, alle anderen zeigten nach anfänglicher
Besserung Verschlimmerung, besonders des Hauptsymptoms: der Blutungen. Als
Vorbereitung zur Operation gibt die Röntgenbestrahlung aber sehr gute Resultate
[Krankengeschichte einer Patientin mit Myom und Myodegeneratio cordis). 10 ope-
rierte Fälle von Myom, 6 durch vaginale, 4 durch abdominale Totalexstirpation. Wenn
aber möglich, Enukleation. Vortr. hält die Myome klinisch für bösartige Ge-
schwülste; sie ruinieren über kurz oder lang sicher die Trägerin: schwere Anämie,
Myodegeneratio cordis, Thrombosen, Embolien, Verjauchung und andere Degenera-
tionen. Z. tritt für Frühdiagnose und Frühoperation ein. Er nimmt bei der
Totalexstirpation wegen Myom die Ovarien stets mit, da er ein paarmal wegen Tumor-
entwickelung in den zurückgelassenen Ovarien nachoperieren musste. Die Ausfalls-
erscheinungen wurden dadurch nicht stärker. Wenn möglich, operiert Vortragender
stets vaginal, da er die Erfahrung gemacht hat, dass geschwächte und fette Patientinnen
dies besser vertragen. Seitdem er die Totalexstirpation ohne einen Seidenfaden durch-
führt, hat er keine Todesfälle mehr gesehen.)
Es sind schon in diesem Jahr grössere Statistiken über die Erfolge der Röntgen-
therapie der Myome veröffentlicht worden. Erwähnt seien die von Gauss (2la,
62 nachuntersuchte Fälle), Haendly (26, 80 Fälle), Haenisch (28, 50 Fälle), Jung (41,
49 Fälle), Kelen (42, 556 Fälle), Nemenow (66, 13 Fälle), Runge (75, 96 Fälle),
Schmidt (79, 19 Fälle), Strassmann (84, 23 Fälle) und andere. Sowohl in bezug auf
die Blutungen wie auf die Grössenabnahme der Tumoren wurden von fast allen Seiten
gute Erfolge erzielt. Nur zu der letzteren verhalten sich Fränkel [Diskussion zulmmel-
mann (39)]. Abel [Diskussion zu Immelmann (39)], Kelen (42), Mackenrodt (59),
Runge (74), Schmidt (79), W. Veit (85) und Weber (86) etwas skeptisch. W. Veit hat
sogar in einem Falle unter Einfluss der Röntgenstrahlen ein Myom sich vergrössern
sehen, Füth (20) ebenfalls in zwei Fällen, während Mackenrodt behauptet, dieselben
Schwankungen in der Grösse der Myome, wie sie nach der Röntgenbehandlung eintreten,
auch nach der Menstruation zu beobachten. Nach Kelen hören sie wenigstens ausnahmslos
alle zu wachsen auf. Besserung der Blutungen, Rückkehr zur normalen Stärke und zum
normalen Typus und sogar Übergang zur Amenorrhoe wurde von allen Autoren beobachtet.
Nur Zöllner (89) behauptet, immer nur eine zeitweise Besserung der Blutungen geschen
zu haben; in fünf von sechs Fällen später wieder Verschlimmerung. Besonders die Metror-
152 Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
rhagien und präklimakterischen Blutungen werden von den Röntgenstrahlen günstig be-
einflusst; de Bovis (7), Bumm (8), Gräfenberg (24), Haendly (26), Kelen (42),
Sielman [Diskussion zu Klein (45), Döderlein [Diskussion zu Klein (45)] Rosen-
feld (72), Runge (74), Siredey (82) und Weber (86) halten sie für diese Fälle besonders
indiziert. Bei Dysmenorrhoe haben Fränkel (19) und Gräfenberg (24) gute Resultate
erzielt, Eymer und Menge (12) dagegen nicht und auch Runge (74) hatte in fünf Fällen
ausnahmslos Misserfolge. Nach Fränkel (19) soll nur bei der Dysmenorrhoe ovariellen
Ursprungs ein Effekt zu verzeichnen sein. In dieser Beziehung misst er der Röntgenbestrah-
lung direkt differentialdiagnostischen Wert bei.
Allerdings werden auch Fälle publiziert, in denen der Erfolg der Bestrahlung ausblieb
oder dieselbe eine Verstärkung der Blutungen zur Folge hatte, so dass man zur Operation
greifen musste. Falk (14) musste auf letztere Indikation dreimal zur Operation greifen,
Flatau ebenfalls einmal, Peham (69) berichtet über zwei Todesfälle infolge abundanter
Blutung zu Beginn der Bestrahlung und warnt deshalb vor ambulanter Behandlung.
Füth (20) sah zwei Myome unter Einfluss der Bestrahlung wachsen, anstatt in Grösse
abnehmen und die ganz profusen Blutungen blieben unbeeinflusst. Haenisch (28) be-
strahlte zwei Patientinnen erfolglos und operierte sie dann, Lomer (58) fand in seinen
Fällen, dass die Myome subserös gestielt dem Uterus aufsassen und diese Tumoren sind
ungeeignet zur Bestrahlung. Merkel (61) musste wegen Herzstörung und rapidem Kräfte-
verfall die Bestrahlung abbrechen und Schmidt (79) sah bei zwei von seinen 19 Myom-
patientinnen nach den ersten Bestrahlungsserien jedesmal eine so erhebliche Verstärkung
der Blutung auftreten, dass zur Operation geschritten werden musste. Auch Weber (86)
erwähnt in seiner Statistik einen solchen Fall.
Auch die Veröffentlichung von Schädigungen der Patientinnen infolge der Röntgen-
bestrahlung hat nicht auf sich warten lassen. Desplats (11) macht darauf aufmerksam,
dass sehr fette Frauen durch ungünstige Ernährungsverhältnisse besonders für das
Zustandekommen von tiefen Röntgenulzera der Bauchhaut geneigt sind. Diese Ge-
schwüre heilen schr schlecht. Fiessler (15) behandelt die äusserst wichtige Frage, inwie-
weit durch die Röntgenbehandlung etwa später noch gezeugte und ausgetragene Früchte
geschädigt werden. Da wir bei der gynäkologischen Röntgenbehandlung stets alle Keim-
zellen treffen, die je im Leben noch zur Befruchtung und Entwickelung gelangen können
und eine Neubildung von Keimzellen beim Weibe gemäss unserer bisherigen Anschauungen
nicht mehr statthat, ist an erster Stelle die Frage zu lösen, ob eine durch Röntgenstrahlen
geschädigte Keimzelle sich wieder so weit erholen kann, dass ihr Zustand mit dem vor der
Bestrahlung identisch ist, damit nicht aus der minderwertigen Keimzelle eine minderwertige
Frucht entstehe. Haenisch (28) hat in vier Fällen deutliche Hautreaktion, zweimal Der-
matitis entstehen sehen. Henkel (32) nennt die Sklerosierung des Beckenbindegewebes
eine unerwünschte Nebenerscheinung. Fränkel [Diskussion zu Immelmann (39)] be-
fürchtet bei Anwendung von hohen Dosen Schädigungen von Blase und Darm, sowie um-
fangreiche Verwachsungen. Frankl [Diskussion zu Immelmann (39)] hat bei grossen
Strahlenmengen kleine Tiere unter schweren XNierenveränderungen zugrunde gehen schen.
Bei der Ovarialbestrahlung junger Individuen sei Vorsicht zu gebrauchen, weil man nicht.
weiss, ob bei später regencrierten Ovarien nicht die Eier eine dauernde Schädigung erfahren
haben. Abel [Diskussion zulmmelmann (39)] konnte nach grossen Dosen bei der späteren
Operation schwere Verwachsungen feststellen. Desgleichen v.Haberer (25a), der gelegentlich
der Exstirpation eines nach 3 wöchentl. Bestrahlung entstandenen Karzinonıs der Bauchhaut
im Abdomen multiple peritoneale Adhäsionen fand. I1selin (40) fürchtet die Kumulation
der Strahlenwirkung auch bei gewissenhafter Dosierung und Filtration. Auch das Aus-
bleiben der Reaktion bietet keine Gewähr gegen eine spätere Schädigung, die sich ge-
legentlich erst nach sehr langer Zeit (113 Jahren) zu zeigen braucht. Wahrscheinlich handelt
es sich hierbei um primäre Schädigungen der Hautblutgefässe. Singer [Diskussion zu
Kelen (42)] glaubt, dass die Röntgenstrahlen, abgeschen von ihren zahlreichen anderen
Gefahren, bei späterer Konzeption Missgeburten zur Folge haben können. Klein (43) hat,
wie er behauptet, mehrfach Röntgenperitonitis beobachtet: akute Schwellung, Rötung,
ja sogar Auflagerungen auf dem Peritoneum, wahrscheinlich durch Aufflackern schon be-
stehender chronischer Entzündungen verursacht. Klynens (46) beschreibt das Auftreten
von tiefen, sehr hartnäckigen und äusserst schmerzhaften Geschwüren der Bauchhaut 6—10
Monate nach intensiver Tiefen-Filterbestrahlung. Runge (74) warnt vor Anwendung
hoher Dosen, denn eine Schädigung von Blase und Darm, sowie umfangreiche Verwach-
sungen sind zu fürchten.
Besonders das Vorkommen von Darmschädigungen scheint nun zweifellos festzustehen.
Strahlentherapie der Myome. 153
Bumm (8) hat einen Fall von zunehmender Abmagerung infolge Röntgenbestrahlung
beobachtet, bei dem jeden Tag Diarrhoen auftraten, die sich durch nichts zurückhalten
liessen. Es wäre nicht einzusehen, warum nicht, wenn der Uterus selbst und so harte Ge-
schwülste wie die Mvome, direkt beeinflusst werden, auch die Ganglienzellen des Abdomens,
die in der Nachbarschaft der Bestrahlungszone sieh hinziehen, durch die Bestrahlung be-
einflusst werden und unter Umständen in einer uns noch unbekannten Weise schwere Schädi-
gungen erfahren. Eymer und Menge (12) nennen unter den Nebenerscheinungen auch
Reizzustände von Blase und Darm. Haendly (26) beobachtete in einem Fall 11 Pfund
Gewichtsabnahme und in zwei Fällen unstillbare Diarrhoe. Mackenrodt (59) hat einen
Fall von zunehmender Abmagerung gesehen, trotz aller Mittel. Nach vaginaler Uterus-
exstirpation hörte die Abmagerung nicht auf. Sollten da etwa die Darmdrüsen verödet
sein? Auch profuse Durchfälle nach der Bestrahlung sind von ihm wiederholt beobachtet.
Experimentell an Tieren ist die Frage der Darmläsionen infolge von Röntgenbestrahlung
von Regaud, Nogier und Lacassagne (71) bearbeitet worden.
Auch Wetterer (87) kommt aus eigener Erfahrung zu dem Schluss, dass man bei
der Röntgenbestrahlung des Abdomens mehr noch auf die Verhütung von Schädigungen
des Verdauungstraktus, als auf Vermeidung stärkerer Hautreaktionen sein Augenmerk
zu richten habe. Er beobachtete, dass in manchen Fällen sehr lebhafte Reaktionen
des Darmes auf die Bestrahlung eintraten. Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoen und
Schmerzhaftigkeit hielten oft mehrere Tage an. Zwei anderwärts bestrahlte Patientinnen
klagten nicht nur über kolikartige Schmerzen im Unterleib, Appetitlosigkeit, Übelkeit und
Stuhldrang, sondern gaben an, dass ein schleimig-wässriger, mitunter etwas blutiger Stuhl
abgehe. Verf. glaubt in diesen Fällen an Darmläsionen durch die Röntgenbestrahlung.
Zur Vermeidung derselben rät er u. a. bei der Bestrahlung die Ovarialfelder so klein als
angängig zu wählen und namentlich nicht von allen möglichen Richtungen her gewisser-
massen auf die Ovarien zu zielen, wobei der Darm immer wieder durchstrahlt, ja geradezu
in ein Kreuzfeuer von Strahlengängen genommen wird. Auch wird man gut daran tun,
mit der geringst möglichen Gesamtdosis auszukommen suchen. Man braucht keine 500
bis 1000 X zu applizieren, wenn man mit 100 bis 200 X auch zum Ziele gelangt. Die
Berücksichtigung des „Erholungsfaktors‘“ ist sicherlich von Bedeutung.
Viele der genannten Autoren sind denn auch ebenso wie Wetterer gegen die Ver-
wendung der hohen Dosen, wie sie von Krönig und Gauss eingeführt sind [Bumm (8),
Fränkel (19), Runge (74)]. l
Es entzieht sich vorläufig noch unserer Kenntnis, wie diese grossen Strahlenmengen
auf die menschlichen Gewebe in der Tiefe wirken.
Ob die Röntgenstrahlen ihren Einfluss direkt auf das Tumorgewebe ausüben oder
durch die Ovarien die Geschwulst beeinflussen, ist eine noch unentschiedene Frage. Chéron
und Bouchacourt (s. unter 2: „Radium und Mesothorium“, Nr. 4) erwägen beide Möglich-
keiten. Nach dem Dafürhalten Gräfenbergs (24) haben die Röntgenstrahlen einen spezifi-
schen Einfluss auf das Myomgewebe. Er sah ein Myom durch Röntgenstrahlen verschwinden
IO Jahre nach Aussetzen der Menstruation, bei einer Patientin also, bei. der das funktio-
nierende Ovarium als hypothetische Vermittlerin der Röntgenstrahlenwirkung fehlte.
Haendly (27) glaubt, dass die Amenorrhoe hauptsächlich durch Einwirkung auf die Ovarien
zustande kommt. Halban (29) sah, wie sichim Anschluss an eine dreimonatige Bestrahlungs-
kur bei einer 5Sljährigen Patientin ein Kystom des einen Ovarium bildete, das konstant
wuchs. Der Fall soll zeigen, dass die Röntgenstrahlen wohl die Sterilisierung des normalen
Ovarıums bewirken, nicht aber die Bildung eines ovariellen Tumors aufhalten können.
Haller (30) beschäftigt sich in seiner Arbeit eingehend mit diesem Thema. Henkel (32)
und v. Herff (33) halten im grossen ganzen die Einwirkung für eine Kastration auf nicht-
operativem Wege. Gegen diese Auffassung richten sich Krönig und Gauss (51). Bei
der Röntgenbestrahlung wird nur der Follikelapparat insoweit geschädigt, als die Menstrua-
tion und die Konzeptionsfähigkeit ausbleiben, aber nicht die sonstigen Eigenschaften des
Ovarium. vor allem seine Funktion der inneren Sekretion, gestört werden. (Deshalb sollen
bei der Röntgenbehandlung der Myome die typischen Ausfallserscheinungen kastrierter
Frauen fehlen; sie ähneln nur die der uteriprivierten Frauen). Laquerriere und Loubier
(56) teilen einen Fall mit, bei dem das Fibrom kleiner wurde, bevor das Ovarium beeinflusst
worden war, was also den direkten Einfluss auf den Tumor beweist. Mackenrodt (59)
glaubt, dass die Bestrahlung durch Verödung der Ovarien wirkt. Nach Ey mer [Diskussion
zu Menge (60)] geht, wenn auch die Substanz des Uterus resp. des Myoms selbst beeinflusst
wird, doch der Hauptweg der Einwirkung auf die Myome über das Ovarium. R. Meyer
(62) schliesst auf eine Elektivwirkung der Röntgenstrahlen auf die Struktur der
154 Gynäkologie, Neubildungen des Uterus.
Myome zu schliessen. Dagegen nennt Runge (74) die Röntgentherapie der Myome
eine Übertragung der Hegarschen operativen Kastration auf konservativer Basis. Wetterer
(87) glaubt an die Wirkung durch die Ovarien.
Wie es auch sei, Ausfallserscheinungen werden nach der Röntgenbestrahlung von den
meisten, wenn auch nicht von allen Autoren beobachtet. Berdez und Enchaquet (7),
de Bovis (7), Haendly (26), Wetterer (87) haben sie immer in typischer Weise auf-
treten sehen, dagegen fanden sie Cohn (10), Krönig und Gauss (51) und Weber (86) gar
nicht oder nur unbedeutend.
Der Indikationsstellung zur Röntgenbehandlung der Myome und ihrer Kontraindika-
tionen wird in den Publikationen von de Bovis (7), Falk (13), Flatau (16), Füth (20),
Haller (30), Jung (41), Klein (43), Döderlein [Diskussion zu Klein (43)], Laquerriere
(54), Mackenrodt (59), Menge (60), Runge (74), Siredey (82), Strassmann (84),
Saretzky (78) u. a. mehr oder weniger ausführlich Erwähnung getan. Es würde uns hier
zu weit führen, auf jede dieser Arbeiten hier näher einzugehen.
Je älter die Patientin, um so eher ist im allgemeinen ein Erfolg der Bestrahlung zu
erwarten. Frauen unter 40 Jahren sollen gar nicht bestrahlt werden. Adnexerkrankungen
werden im allgemeinen als Kontraindikationen gegen die Bestrahlung angesehen [de Bovis
(7), Falk (13), Flatau (17), Opitz (67) u.a.]. Jedoch sah Klein (43) gute Erfolge, wenn
auch keine Heilung, von der Bestrahlung inoperabler maligner Ovarialtumoren. Runge
(74), Eymer und Menge (12) und Saretzky (78) haben Pruritus und Ekzema vulvae mit
Erfolg bestrahlt, dagegen bei Kraurosis vulvae keine Besserung gesehen. Krönig
| Diskussion zu Immelmann (39)] hat Mammakarzinom, Fränkel (19), Rosenfeld (72)
und Saretzky (78) haben Bauchfelltuberkulose mit Röntgenstrahlen zu heilen versucht.
Eymer und Menge halten ebenfalls in letzterem Falle den Versuch für angebracht.
Klein (43) und Kuntzsch (53) berichten über Fehldiagnosen bei vergeblich mit
Röntgenstrahlen behandelten Fällen.
Darin, dass man sich gegen das Übersehen der Komplikation von Myom mit
maligner Degeneration bei der Bestrahlung nur sehr schwer schützen kann, liegt
eine Schwäche des Verfahrens,
b) Radium und Mesothorium.
l. Chéron, H., Quel rôle doit jouer le radium dans le traitement des fibromes utérins par
les différentes radiations. Soc. d’obst. et de gyn. de Paris. Séance du 11 Nov. Ref.
Bull. de la Soc. d’obst. et de gyn. de Paris, 1 Année. Nr. 8. p. 844. (Hebt die Vorteile
der Radiumbestrahlung vor der Röntgenbestrahlung hervor. Die Gefahr der Schädi-
gung der Patienten ist viel geringer; Dermatitis kommt auch bei wiederholter Be-
strahlung viel seltener und viel später vor. Die Radiumstrahlen haben keinen Ein-
fluss auf das Ovarialgewebe und den Graafschen Follikel, Menopause mit ihren Folgen
ist nicht zu fürchten. Die Behandlung geht viel rascher vor sich, ist in etwa fünf Tagen
fertig. Man kann die Radio- mit der Röntgentherapie verbinden und erreicht damit
einen besonderen Erfolg. Man sensibilisiert die Gewebszellen für die Röntgenbestrah-
lung, die dadurch eher zum Ziele führt.)
2. — Behandlung der Uterusmyome mit Radium. Journ. de med. de Paris. 9 Déc.
1911. Ref. Amer. Journ. of Obst. Vol. 65. Nr. 411. p. 507. (Radium vermindert die
Blutungen sowohl zwischen wie während der Menstruation und der Tumor nimmt
in Grösse ab. Nach dauernder Behandlung tritt Menopause ein. Der Effekt auf den
Ovarien ist nicht derselbe wie der der Röntgenstrahlen, die Entwickelung der Graaf-
schen Follikel wird nicht gestört und mehrere Patientinnen wurden wieder schwanger.
Auch übt es keinen Einfluss aus auf die innersekretorische Funktion der Ovarien.
Es soll besonders angewendet werden [eingeführt im Zervikalkanal] bei kleineren
Myomen, welehe durch ihren tiefen Sitz mit Röntgenstrahlen schwer zu erreichen
sind. Behandlung in 12 Sitzungen, jeden dritten Tag 6—8 Stunden.)
3. — Radiumtherapie der Myome. Journ. de med. de Paris. 22 Juin. Ref. Amer. Journ.
of Obst. Vol. 66. Nr. 418. p. 657. (Durch Anwendung von Radium in der Uterus-
höhle wurden bei kleinen Myomen ausgezeichnete Resultate erzielt, insofern die Blu-
tungen standen. Die Gefässe obliterieren, ohne Gangrän der Mukosa zu verursachen.
Chéron kombiniert seine innere Applikation mit äusserlicher Anwendung ultra-
penetrierender Strahlen durch die Bauchdecken. Er benutzt 5 eg Radium für mehrere
Stunden. Macht das Einbringen in die Uterushöhle Schwierigkeiten, dann kann das
Radium, eingewickelt in Gaze um die oberflächlichen Strahlen zurückzuhalten, auch in
Du nn a
=- = Im
Strahlentherapie der Myome. 155
der Scheide angewandt werden. Es wirkt auf den ganzen Uterus ohne sichtbaren
Einfluss auf die Schleimhaut. Wenn die Menopause nahe ist, kann sie künstlich her-
vorgerufen werden. Die Sitzungen sollen 6 bis 12 Stunden, dann und wann 24 Stunden
dauern. Die Blutungen stehen dauernd.)
Chéron, H.,etL. Bouchacourt, De l’association de la radiumthe£rapie à la radiothera-
pie dans le traitement des fibromes ut£rins. Soc. d’obst. et de gyn. de Paris. Séance du
8 Juillet. Ref. Bull. de la Soc. d’obst.et de gyn.de Paris. Nr. 7. p. 741. (Verf. behandeln
das Thema in folgenden Kapiteln; 1. Therapeutischer Wert der Radiumtherapie [von
120 Patientinnen mit kleinen Myomen sind 117 amenorrhoisch geworden, obschon
bei 79 Patientinnen die Blutungen sehr stark waren; in 108 Fällen wurde das Myom
deutlich kleiner, in 9 blieb es unverändert und in drei Fällen nahm es an Grösse zu.
Unter 25 Patientinnen mit mittelgrossen Myomen wurden 12 amenorrhoisch; bei fünf
von ihnen wurde der Tumor kleiner; viermal nahm das Myom an Grösse zu. Nach-
teile der Behandlung wurden nicht beobachtet]. 2. Therapeutischer Wert der Röntgen-
therapie. 3. Vergleich zwischen Radium- und Radiotherapie [erstere geht schneller
und bringt nicht so grosse Gefahren für Verbrennungen mit sich, da sie intrauterin
angewendet werden kann]. 4. Die Vorteile der Kombination von Radium- und Radio-
therapie. 5. Ihre Technik. 6. Ihre Resultate [in 11 von 12 Fällen mit kleinen Myomen
und drei von fünf mit grossen Myomen wurde innerhalb sechs Wochen bis zwei Monaten
Amenorrhoe erreicht]. 7. Ihre Indikationen und Kontraindikationen decken sich mit
denen der Röntgentherapie. Die chirurgische Behandlung behält immer noch die
Vorteile, die schnellste, radikalste und sicherste Methode zu sein. Die Wirkung der
Röntgenstrahlen auf das Myom wird in folgender Weise erklärt: a) durch Wirkung
auf das Ovarialgewebe [Bergonie, Tribondeau und Recamier]; b) durch direkte
Wirkung auf das Myomgewebe [Bordier] oder c) auf die Gefässknäuel, welche nach
Pilliet das Zentrum der Entwickelung der Myome sind oder d) durch destruierende
Wirkung auf die tieferen Zellen der Drüsen der Uterusschleimhaut [Bergonie].)
— Quel rôle doit jouer le radium dans le traitement des fibromes uterins par les diffé-
rentes radiations. Soc. d’obst, et de gyn. de Paris. Séance du 11 Nov. Ref. La Presse
med. Nr. 97. p. 987. (Sowohl die Radio- wie die Radiumtherapie haben ihre eigenen
Indikationen und dürfen nicht urteilslos die eine für die andere angewandt werden. Die
Vorteile der Radiumtherapie sind: 1. Die Radiumstrahlen bieten keine Gefahr für
das umliegende, nicht fibromatöse Gewebe. 2. Auch die Nachbarschaft wird von
abgeschwächten Strahlen mitbetroffen. 3. Sie ist imstande, die Stärke der Blutung
herabzumindern, ohne die frühzeitige Menopause herbeizuführen. 4. Die Radium-
strahlen sollen nicht wie die Röntgenstrahlen die Haut sensibilisieren, so dass eine nicht
geheilte Patientin ohne Gefahr für Dermatitis von neuem bestrahlt werden kann.
5. Sie wirken ein auf die innere Sekretion des Ovariums, ohne dessen Gewebe oder
die Graafschen Follikel zu beeinflussen. 6. Die Radiumtherapie kann in fünf Tagen
beendet sein. 7. Man kann Radio- und Radiumtherapie kombinieren; so werden
Resultate erreicht, welche mit jeder von den beiden für sich nicht zu erreichen wären.
Nach Cheron soll die Radiumtherapie vom praktischen wie wissenschaftlichen
Standpunkt nicht hinter der Radiotherapie zurückstehen brauchen.)
— Radiumtherapie hämorrhagischer Uterusmyome. Journ. de Physiotherapie. Heft 10.
p. 142. Ref. Therap. Monatshefte. Heft 7. p. 528. (Enthält im wesentlichen dasselbe,
wie die vorher referierten Artikel desselben Autors.)
Essen-Möller, E., Einige Erfahrungen über Radiumbehandlung bei myomatösen
und klimakterischen Blutungen. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Festnummer z. VI.
internat. Gyn.-Kongr. Bd. 36. p. 213. (Technisches der Behandlung. Resultat bei
sechs Fällen von Myoma uteri und zwei Fälle von klimakterischen Blutungen. Für
alle Fälle ist der klinische Erfolg ein auffallend guter; die Blutungen schwanden voll-
ständig oder wurden normal und die Myome bildeten sich in vielen Fällen auffallend
rasch zurück.)
Friedländer, W., Über Versuche direkter Tiefenbestrahlung in der Gynäkologie
mittelst radioaktiver Substanzen [Mesothorium]. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 31.
p. 1450. (Statt der komplizierten Röntgentherapie für Uterusblutungen, besonders für
solche klimakterischer Natur, wird empfohlen eine mit Mesothorium beschickte und mit
einem 0,05 mm dicken Silberblech als Filter ausgestattete Kapsel von der Vagina
aus in möglichst grosse Nähe der Ovarien zu bringen. Zum Schutze der Schleimhant
gegen die Strahlenwirkung kann man die Kapsel noch mit adrenalingetränkter Watte
umgeben, wodurch eine ausreichende Anämisierung erzielt wird. Die Wirkung ist
156
Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
ähnlich der der Röntgenstrahlen bei den Frauen am besten, welche dem Klimakterium
nahestehen; ob eine elektive Wirkung auf Myomzellen stattfindet, ist noch zweifel-
haft. Grundbedingung für einen Erfolg ist eine der Behandlung voraufgehende pein-
lich genaue gynäkologische Untersuchung.)
Es ist hauptsächlich Cheron (I—4), der die Radiumtherapie der Myome empfiehlt und
angibt, sie mit gutem Resultat angewandt zu haben. Die Vorteile derselben gegenüber der
Röntgentherapie hebt er in seiner unter Nr. 5 referierten Arbeit des weiteren hervor. Der
Effekt auf den Ovarien ist nicht derselbe, wie der der X-Strahlen, die Entwickelung der
Graafschen Follikel wird nicht gestört und mehrere Patientinnen wurden wieder schwanger.
Auch übt Radium keinen Einfluss aus auf die innersekretorische Funktion der Ovarien.
Verf. erreichte mit der Radiumbehandlung bei kleineren Myomen Aufhören der Blutung,
Amenorrhoe und Verkleinerung der Tumoren. Essen-Möller (7) berichtet über ähnlich
günstige Resultate. — Siche ferner dasselbe Thema bei „Strahlentherapie der Karzinome“.
p.
10.
Myom und Schwangerschaft.
Bablet, Le sphacèle des fibromes utérins au cours de la grossesse. Revue mens. de
gyn., d’obst. et de péd. 1911. Nr. 12. p. 660.
Bar, P., Fibromes et grossesse. Journ. d. Praticiens. Nr. 7. p. 97.
Beroman, W., Kasuistisches zur Komplikation von Schwangerschaft und Geburt
mit Myom, bezw. mit entzündlichen Erkrankungen der Adnexe. Prager med. Wochen-
schrift. 1911. Nr. 26. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 15. p. 486. (Im ersten Falle wurde
im sechsten Monat der Schwangerschaft ein orangegrosses Myom der hinteren Cervix-
wand als voraussichtliches Geburtshindernis prophylaktisch mit Erfolg entfernt. Im
zweiten Falle hatten bei einem nur gänsceigrossen Adnextumor Verwachsungen den
Beckeneingang auf 5 cm verengt. Sectio caesarea.)
Bonamy, R., Fibrome compliqué de grossesse. Soc. d. chir. de Paris. Séance du
14 Juin. Ref. Presse méd. Nr. 56. p. 591. (Gravidität von 414 Monat, welche weiter
ging und mit einer normal verlaufenden Geburt endete.)
— Fibrome uterin et grossesse. Soc. d. chir. de Paris. Séance du 5 Juillet. Ref.
La Presse med. Nr. 61. p. 637. (Kasuistisch; es war schon Abort erfolgt. Hyster-
ectomia abdom. Heilung.)
Brickner, S. M., Multiple Fibroids complicating Pregnancy. New York Acad. of
Med. Sect. on Obst. and Gyn. Meeting of Jan. 25. Ref. The Amer. Journ. of Obst.
Vol. 65. Whole Nr. 412. p. 645. (Kasuistisch. Schwangerschaft im 7.—8. Monat.
Hysterektomie. Heilung. Warum der Uterus exstirpiert wurde, ohne das Ende der
Schwangerschaft abzuwarten, ist nicht recht klar.)
Brindeau, A., Hysterectomie pour fibrome compliquant la grossesse. Bull. de la
Soc. d’obst. de Paris. Nr. 9. Dec. 1911. p. 535. Ref. Revue de gyn. et de chir. abd.
Tome 19. Nr. 4. p. 393. (Kasuistisch; 33jährige II para. Grav. mens. III. Der Uterus
war um seine Längsachse gedreht.)
— Hvsterectomie pour fibrome compliquant la grossesse. Soc. d’obst. de Paris.
Séance du 21. Dec. 1911. Ref. Bull. de la Soc. d’Obst. de Paris. 14 Année, Nr. 9.
Dec. 1911. p. 535. (33jährige Ipara. Grav. mens. IN. Auf der hinteren Wand
des Uterus ein mannskopfgrosses Myom. Indikation zur Operation: Schmerzen und
schnelles Wachstum des Tumors. Heilung.)
Carmichael, S., Case of multiple fibroids complicating pregnancy; removal of sub-
peritoneal twisted fibroid at fifth month; twins; cacsarean section at term; supra-
vaginal hysterectomy; recovery of mother and children. Edinb. med. Journ. Vol. 8.
AT, 3.
Cathala, V., Volumineux fibrome praevia; césarienne suivie d’hysterectomie. Soc.
d’obst. et de gyn. de Paris. Séance du 13 Mai. Ref. La Gyn. Nr. 7. p. 414. (Sub-
seröses Myom im kleinen Becken als Geburtshindernis. Beim Einsetzen der Wehen
Kaiserschnitt mit anschliessender Totalexstirpation. Der Tumor hat in der Schwanger-
schaft keine Erscheinungen gemacht. Diskussion: Potocki hätte den Uterus mit
dem Myom zurücklassen wollen; der Tumor hätte sich spontan zurückgebildet. Ca-
thala befürchtete in dem Falle Behinderung des Lochialsekretabflusses durch den
Tumor.)
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Myom und Schwangerschaft. 157
Chavannaz, G., Sur la necrobiose des fibromes uterins au cours de la grossesse. La
Gyn. Nr. 9. Sept. p. 513. (Zwei Krankengeschichten. Peritonitische Reizerschei-
nungen infolge Nekrobiose der Uterusmyome in der Gravidität. Myomektomie. Ge-
naue Beschreibung des makroskopischen und mikroskopischen Befundes an den Prä-
paraten. Bakteriologische Kulturen blieben aerob wie anaerob steril. Im mikro-
skopischen Schnitt beobachtet man die verschiedensten Stadien der einfachen Nekrose,
sowie Thrombosierung der Gefässe. An den Randstellen der nekrotischen Herde
Leukozyteninfiltration. Auch an den am meisten veränderten Stellen besteht immer
noch kein totaler Gewebszerfall, sondern die Gewebszeichnung ist immer noch zu
erkennen. Die Kerne sind pyknotisch. Die Ursache der Nekrose bleibt unentschieden;
die Gravidität spielt wahrscheinlich nur eine nebensächliche Rolle. Auch waren die
Gefässveränderungen zu geringfügig, um als Ursache angesprochen werden zu können.
Die Differentialdiagnose gegenüber Appendizitis, Extrauteringravidität, Stieldrehung
eines Ovarialtumors oder eines graviden Uterus ist sehr schwierig. Ausgenommen
bei gestielten Myomen wird die Hysterektomie als Therapie empfohlen.)
Cholmogoroff, S. S., Myom und Schwangerschaft. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 48. p. 1613.
(Kasuistische Mitteilung. 40jährige, seit zwei Monaten verheiratete Frau, mit manns-
kopfgrossem, den ganzen Beckeneingang und den unteren Teil der Bauchhöhle aus-
füllenden myomatösen Uterus. Grav. mens. II. Abdominale Totalexstirpation.
Ein interstitielles Myom.)
Cortiguera, J., Myom und Schwangerschaft. Anales de la Acad. de obst., gin.
y ped. 1911. Nr. 44. p. 341. (Spanisch.) Ref. Arch. mens. d’obst. et de gyn. Nr. 11.
p. 469. (Acht eigene Fälle. Bespricht im Anschluss daran den Einfluss des Myoms
auf die Schwangerschaft und das Puerperium nach seinem submukösen oder inter-
stitiellen Sitz im Korpus oder in der Cervix. Im allgemeinen ist der Einfluss gering;
die Gefahren sind dieselben wie beim engen Becken. Die Behandlung kann alles
Mögliche sein, von einfachem Abwarten bis zur a BARON. Man muss dazu
sowohl Geburtshelfer als Gynäkologe sein.)
Deane, F., A case of rapidly growing fibroids. Lancet. Vol. 183. Nr. 4655. Nov. 16.
p. 1362. (38 jährige Ipara, vor drei Monaten verheiratet. Das Myom rechts auf dem
Uterus reicht bis zur Leber und ist mit letzterer und mit dem Netz verwachsen. Das
Myom an der linken Seite reicht bis in Nabelhöhe und ist frei. Vor drei Monaten war
noch nichts zu fühlen; in sechs Wochen sind die Tumoren so stark gewachsen. Ab-
dominale Enukleation der beiden Myome. Die Schwangerschaft geht ungestört
weiter.)
Delassus et Bonnet-Laborderie, Grossesse, fibrome et pyonephrose. Réunion
obst. et gyn. de Lille. Séance du 22 Mai. Ref. Arch. mens. d’obst. et de gyn. 1 Année.
Nr. 8. p. 80. (29jährige Ilpara, fast am Ende der Schwangerschaft, Albuminurie,
Ödeme, Kachexie. Im Abdomen der gravide Uterus und ein gleichgrosser Tumor.
Beim Eintritt der Geburt Lumbalanästhesie [0,02 Stovain], Tod innerhalb fünf Minuten
auf dem Operationstisch. Sectio caesarea post mortem befördert ein mazeriertes
Kind ans Licht der Welt. Der Tumor ist ein Fibrom des Lig. latum. Hinter ihm
ist die rechte Niere in einen grossen Eitersack mit mehr als ein Liter Inhalt verwandelt.)
Delaunay, E., Fibrome simulant un utérus gravide. Soc. des chir. de Paris. Séance
du 10 Mai. Ref. La Presse méd. Nr. 45. p. 482. (Demonstration eines faustgrossen,
in die Uterushöhle vorspringenden Myoms, im unteren Teil nekrotisch. Der Uterus
ist kugelig aufgetrieben und im unteren Teil sehr weich, so dass er Gravidität vor-
täuschte.)
Döderlein, Th. J., und M. Herzog, Schwangerschaft in einem Adenomyom. Deutsche
med. Ges. in Chicago. Sitzg. vom 15. Febr. Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 30.
p. 1692. (Die Diagnose war auf Extrauteringravidität gestellt und wegen
drei Monate dauernder Blutung am Ende des sechsten Schwangerschaftsmonats
der bis zum Nabel reichende Tumor samt dem etwas vergrösserten Uterus per laparo-
tomiam entfernt. Demonstration und genaue pathologisch-anatomische, sowie histo-
logische Beschreibung des Präparates. Die Höhle des Adenomyoms steht durch einen
Spalt entsprechend dem linken Tubenwinkel mit der Uterushöhle in Verbindung.
Serienschnitte zeigen, dass sich die Schwangerschaft nicht in einem Reste des Gärtner-
schen Ganges entwickelt hat. Histogenese der Adenomyome des Uterus und der
glandulären Epitheleinschlüsse derselben.)
Ehrendorfer, E., Demonstration eines puerperalen Uterus miteinem Myom und Durch-
bruch eines Uteruswandabszesses in die offene Bauchhöhle. Wissensch. Ärzteges. in
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Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
Innsbruck. Sitzg. vom 10. Mai. Ref. Wiener klin. Wochenschr. Nr. 33. p. 1275.
(Durchbruch erfolgte am 18. Tage post partum nach manueller Plazentarlösung. Von
Anfang an Schüttelfrost und ständiges Fieber. Einige Stunden nach Durchbruch
Laparotomie; Totalexstirpation des Uterus samt Myom, Auswaschung der Bauch-
höhle mit Kochsalzlösung, Drainage. Heilung.)
Engström, O., Eigene Erfahrungen in bezug auf Schwangerschaft und Geburt nach
ventraler Enukleation intramuraler Uterusmyome. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn.
Bd. 36. Ergänzungsheft. p. 39. (Auf 412 ventralen Enukleationsoperationen hatte
Engström 7 Todesfälle = 1,75%. 27 Frauen konzipierten. Von den im Alter
zwischen 20 und 40 Jahren stehenden Verheirateten [72] konzipierten 19, also ein
hoher Prozentsatz. Fünf hatten vorher nie konzipiert, vier waren sekundär steril.
Die entfernten Myome waren bis kindskopfgross; in einigen Fällen wurden multiple
Myvome, bis zu 11 entfernt. 20 von den Frauen haben ausgetragen, 7 abortiert. Eine
Uterusruptur kam in keinem Falle vor; die Geburten verliefen bis auf eine spontan.)
Ertl, Gravidität bei Uterus myomatosus. Verein d. Ärzte in Oberösterreich. Sitze.
vom l. Febr. Ref. Wiener klin. Wochenschr. Nr. 14. p. 548. (Besprechung des Schwan-
gerschafts- und Geburtsverlaufs im allgemeinen und Demonstration von drei Fällen
von Fehlgeburt infolge Uterusmyom. Die Diagnose auf Myom und Gravidität kann
sich leider nicht immer auf objektive Befunde stützen, sondern ist auch auf die An-
gaben der Patientinnen angewiesen. Zeigt ein schon früher diagnostiziertes Myom
bei einer Frau im generationsfähigen Alter plötzlich auffallendes Wachstum, so muss
unbedingt an Schwangerschaft gedacht werden. Die Vergrösserung der Myome wäh-
rend der Gravidität ist nicht als ein echtes Wachstum der Geschwulst aufzufassen,
sondern als eine seröse Durchtränkung, welche meist Hand in Hand geht mit degenera-
tiven Erweichungsvorgängen im Zentrum der Knoten [Nekrobiose].)
Fabre et Rhenter, Fibrome et grossesse. Césarienne et hystereetomie subtotale
A terme. Reunion obst. et gyn. de Lyon. Séance du 2 Mars. Ref. Arch. mens. d’obst.
et de gyn. 1 Année. Nr. 8. p. 89. (Tumor eingekeilt im Douglas und das Becken aus-
füllend. Operation einige Tage vor dem Endtermin der Schwangerschaft wegen vor-
zeitigen Blasensprunges. Luxation des Tumors aus dem Becken heraus sehr schwierig.
Im Zentrum des Tumors Zystenbildung.)
Facilides, A., Myom und Fertilität. Diss. München. April. (Nach Facilides ist
die Sterilitätsziffer bei Myomkranken nicht höher als bei anderen gynäkologischen
Kranken. Die Fertilitätsziffer bei Myomkranken entspricht fast genau der betreffenden
Ziffer aus der allgemeinen Statistik. Relativ hoch ist die Zahl der Primi- und Sekundi-
paren und andererseits die der Multiparen. Eine Zunahme der Fertilität in höherem
Alter bei Myomen ist nicht mit Sicherheit nachweisbar.)
Fergusson, J. H., und J. Young, Zervikalpolvypen mit decidualen Veränderungen.
Transact. of the Edinb. obst. Soc. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 27. p. 905. (Bei zwei
von der Cervixmukosa ausgehenden Polypen, die im vierten Schwangerschaftsmonat
entfernt wurden, fanden sich sichere Deciduazellen und Protoplasmaverflüssigungen,
wie bei Menstruation und in den ersten Schwangerschaftsmonaten in der Uterus-
mukosa. In der C'ervixmukosa sollen sonst deciduale Veränderungen in der Schwanger-
schaft nicht vorkommen.)
Fraipont, F., Uterusfibrom und Schwangerschaft. Revue mens. de gyn., d’obst.
et de péd. Nr. 7. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 49. p. 1679. Idem 1913. Nr. 5. p. 190.
(Bericht über zwei Fälle von Uterusfibromen, welche dadurch die Schwangerschaft
komplizierten, dass eine Nekrose derselben eintrat, durch die im ersten Fall
Enukleation, im zweiten Falle die supravaginale Amputation notwendig wurde.
Die Erscheinungen der Nekrose bestanden hauptsächlich in plötzlich auftretenden,
heftigen Schmerzen, peritonitischen Symptomen, kleinem, frequentem Puls, ge-
steigerter Temperatur und erheblichen Störungen des Allgemeinbefindens. Am
plausibelsten für die Entstehung der Nekrose erscheint die Erklärung von v. Franque,
der die Kompression der kleinen Gefässe verantwortlich macht.)
Fries, H.. Schwangerschafts- und Geburtsverlauf bei Beckenechinococcus und Uterus
mvomatosus. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 37. p. 1209. (Kasuistisch. 33jährige Ipara.
Im fünften Schwangerschaftsmonat Laparotomie wegen raumbeengendem, neben
dem Uterus hegendem orangegrossem Echinococeussack, der exstirpiert wird. Gleich-
zeitig werden zwei intramural gelegene Mvome enukleiert. Obschon dabei die Deecidua
freigelegt wurde, normaler Fortgang der Schwangerschaft. Lebendes, ausgetragenes
Kind.)
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Myom und Schwangerschaft. 159
Fukase, S., Ein Fall von Dystokie durch ein Cervixmyom. Diss. München. April
1911. (Der anteuterine Tumor war faustgross. Nach fünftägigem Kreissen Perfora-
tion und Kranioklasie des toten Kindes. Am folgenden Tage abdominale Totalexstir-
pation wegen inkompletter Uterusruptur. Exitus an Sepsis.)
Gerson, D., Über Uterusmyome als Indikation zu operativen Eingriffen während
Schwangerschaft und Geburt. Diss. Leipzig Dez. 1911. (Bericht über sieben Eingriffe
am graviden Uterus. Zweimal wurde enukleiert unter Fortbestand der Gravidität,
einmal mit anschliessendem Kaiserschnitt, zweimal musste im sechsten Monat wegen
heftiger Schmerzen die Totalexstirpation nach Doyen gemacht werden, und schliess-
lich eine vaginale Enukleation unter der Geburt. Verlauf in allen Fällen gut.)
Goetze, O., Die Beziehungen zwischen Uterusmyom und Konzeption. Diss. Greifs-
wald. 1911 Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 18. p. 587. (Das Myom setzt die Konzeptions-
chancen herab, je nach grösseren Schleimhautveränderungen und Blutungen. Die
Gefahr des Abortes ist gegenüber der Norm erhöht. Isolierte Entfernung der Myome
verbessert die Aussicht auf Gravidität. Die Fertilität ist bei Myomkranken in sämt-
lichen Ehen gleichmässig herabgesetzt. Ohne Operation haben Frauen in den
30er Jahren bei interstitiellem Myom von einiger Grösse kaum Aussicht auf
Konzeption.)
Gonnet, Fibrome sous-placentaire; decollement et extraction artificiels du placenta;
enucleation digitale du fibrome. Lyon med. Nr. 9. p. 491. Ref. Zentralbl. f. Gyn.
1913. Nr. 5. p. 192.
Gordon Bennet, C., Spontaneons expulsion of fibroid polypus during labour
(spontane Ausstossung eines fibrösen Polypen während der Geburt). Brit. med.
Journ. Nr. 2708. Nov. 16. p. 1470. (Kasuistisch.)
Gottschalk, S., Myomenukleation und Schwangerschaft. Diskussionsbemerkung
in der Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin. Sitzg. vom 10. Mai. Ref. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn.
Bd. 72. Heft 1. p. 502. Zentralbl. f. Gyn. 1913. Nr. 1. p. 28. (Ein Fall von Schwanger-
schaft und normaler Geburt nach der abdominalen Enukleation eines intramuralen,
ca. kindskopfgrossen Myoms und eine Myomenukleation im dritten Schwanger-
schaftsmonat mit nachfolgender normaler Geburt. Man soll die Enukleation schritt-
weise vornehmen: jedesmal nur ein klein wenig schneiden, von einer Seite anfangend
und sofort das durch Anziehen des Myoms entstandene kleine Wundbett wieder
vernähen. Dieses Vorgehen macht die Enukleation blutleer und setzt den Reiz
des Eingriffes auf den Uterus ganz wesentlich herab.)
Grabich, H., Fall eines eingekeilten Cervixmyoms unter der Geburt. Kaiserschnitt
und Totalexstirpation. Diss. München. Dez.
Grasset, E., Etude clinique sur la rétention placentaire dans les utérus fibromateux.
These de Paris. 1911. Nr. 70. Ref. Arch. mens. d’obst. et de gyn. Nr. 7. p. 26. (Die
Verhaltung der Plazenta beim normalen Abort ist im myomatösen Uterus nichts Sel-
tenes. Neben den gewöhnlichen Folgeerscheinungen, wie Blutung und Fieber, ist
die Infektion des Tumors zu befürchten. Die Ausräumung mit dem Finger wird das
Verfahren der Wahl sein. Ist diese nicht möglich und droht Infektion, so wird man
auf Curettage und Spülungen verzichten und lieber baldigst die Hysterektomie machen.)
(utzmann, F., Eine Myomotomie des schwangeren Uterus. Ges. f. Geb. u. Gyn. zu
Berlin. Sitzg. vom 28. Juli 1911. Ref. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 70. Heft 1. p. 324.
Zentralbl. f. Gyn. Nr. 17. p. 546. (25jährige II para, etwa in der 18. Woche der Gra-
vidität. Der erste Partus verlief normal. Bei der Untersuchung blieb es zweifelhaft,
ob Uterus myomatosus gravidus, Extrauteringravidität oder eine Schwangerschaft
im Nebenhorn vorlag. Bei der Laparotomie zeigte sich rechts ein subseröses Myom
von Mannsfaustgrösse, links der ungefähr gleichgrosse Uterus, dessen hintere Wand
von vielen kleineren Myomen besetzt war. Zwei Tumoren wurden enukleiert und Pa-
tientin geheilt entlassen. Anfang des achten Monats Partus arte praematurus wegen
Nephritis. Am vierten Tage des Wochenbettes wurde unter heftigen Schmerzen und
subfebrilen Temperaturen ein hühnereigrosses Myom spontan ausgestossen.)
. Halban, J., Myomnekrose im Puerperium. Geb.-gyn. Ges. in Wien. Sitzg. v- 13. Febr.
Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 50. p. 1710. (Die 30jährige Igravida abortierte im vierten
Monat der Gravidität ohne besondere Ursache und starb einige Tage später an einer
ausgedehnten Peritonitis. Da die Eiterung an der Verwachsungsstelle von Myom
und Darm am stärksten war, dürfte sie wohl von hier ihren Ausgang genommen haben.
Das Myom war hochgradig nekrotisch und sein Inhalt verjaucht. Es dürfte die Nekrose
wohl im Sinne von Ribbert durch 'Toxinwirkung zustande gekommen sein, wofür der
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Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
Umstand spricht, dass auch andere Myome in diesem Uterus eine zentrale Nekrose
zeigten. Diese Toxinwirkung dürfte wohl auf eine bestehende Endometritis zurück-
geführt werden müssen. Diskussion: Latzko glaubt nicht an die Verschleppung
von Giften und hält alles für Infektion. Es werde gelingen, in diesem Myom Strepto-
kokken nachzuweisen.)
Harte, G., Beitrag zur Frage der Myomoperationen in der Schwangerschaft, mit
besonderer Berücksichtigung der im letzten Jahrzehnt an dem graviden und kreissenden
Uterus ausgeführten Enukleationen. Diss. Berlin 1911. Ref. Monatsschr. f. Geb. u.
Gyn. Bd. 36. Heft 1. p. 104.
Hartmann, K., Mvomenukleation aus dem graviden Uterus. Gyn. Rundschau.
Jahrg. 6. Heft 7. p. 251. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. Heft 6. p. 732. (24jüh-
rige Igravida im dritten Schwangerschaftsmonat. Abdominale Enukleation des
Myoms; tiefgreifende Seidennähte. Am Ende der Schwangerschaft normale Ent-
bindung.)
Hellier, J. B., Intramurales Myom, auf vaginalem Wege bei einer 25jährigen II para
entfernt. North of England Obst. and Gyn. Soc. Febr. 17. 1911.
Herrgott, Une forme rare d’uterus fibromateux cause de dystocie. Annales de gyn.
et d’obst. 1911. Oct. p. 609.
Hussey, A. A., Fibroma uteri and Pregnancy. New York Obst. Soc. Meeting of
April 9. Ref. The Amer. Journ. of Obst. Vol. 66. Whole Nr. 416. p. 264. (Kasuistisch.
36jährige Erstgebärende. Ende der Schwangerschaft. Beim Einsetzen der Wehen
macht ein das kleine Becken ausfüllendes Myom das Eintreten des in Steisslage liegenden
Kindes unmöglich. Fussvorfall. Sectio caesarea mit Entfernung des Uterus wegen
multipler Myome. Heilung.)
Ihm, E., Die Myomnekrose während der Schwangerschaft. Sammlung klin. Vorträge.
Abteil. Gyn. Nr. 243/244. (Kritische Bearbeitung eines eigenen Falles und von 57
Fällen aus der Literatur. Pathologisch-anatomisch drei Gruppen: Tumoren mit
„hämorrhagischer Nekrose“, mit sog. „Totalnekrose‘“ und Tumoren mit der
Erweichung der zentralen Partien bei normal beschaffenen Randpartien. Die
Ursachen Zirkulationsstörungen; am häufigsten infolge Verschiebung des Mvons in
seinem Lageverhältnis zur Uteruswand, veranlasst durch Schwangerschaftswehen.
Das Myom nur dann in Gefahr, nekrotisch zu werden, wenn seine Gefässentwickelung
von vornherein spärlich. Mechanische Momente, wie Achsendrehung des schwangeren
Uterus samt Myom, Stieldrehung subseröser Myome oder Einklemmung des Tumors
im Becken, sowie primäre Gefässerkrankungen im Innern des Myons selten Ursache
der Nekrose. Klinisch eine akute von einer subakuten Form der Erkrankung zu unter-
scheiden. Alle Erscheinungen sind durch die von den Zerfallsprodukten ausgehende
Autointoxikation zwanglos zu erklären. Auffallend ist das Überwiegen der Erst-
geschwängerten unter den Kranken [25 unter 42]. Die Prognose ist gut, sofern mög-
lichst bald zur Operation geschritten wird; auch für die Schwangerschaft ist sie auf-
fallend günstig. Von 18 Fällen, in denen der Uterus erhalten werden konnte, kamen
14 am normalen Ende der Schwangerschaft nieder.)
Katz, T. F., Myom-Sterilität? Sterilität-Myom? Diss. Tübingen. Ref. Zentralbl.
f. Gyn. 1913. Nr. 5. p. 190. (An der Hand von 243 Fällen der Tübinger Frauenklinik
wird geprüft, ob die bei Myompatientinnen auffallend häufig vorkomniende Sterilität
die Ursache oder die Folge des Uterusmyons ist. Verf. kommt zu dem Schluss, dass
die Sterilität eine Folge des Myoms und keine Ursache desselben sei; der Myonent-
stehung liegen andere als sexuelle Momente zugrunde. Dagegen muss man der Sexual-
tätigkeit einen verlangsamenden Einfluss auf das Tempo der Myomentwickelung
zuerkennen.)
v. Klein, K. U., Uterus gravidus mensis X, wegen Retroflexio partialis, bedingt durch
subseröses Fibrom abdominal totalexstirpiert. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35.
Heft 4. p. 423. Ref. Arch. mens. d’obst. et de gyn. 1 Année. Nr. 11. p. 453.
Koblanck, A., In einer Nabelhernie inkarzeriertes Myom bei Schwangerschaft. Ges.
f. Geb. u. Gyn. zu Berlin. Sitzg. vom 26. April. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72.
Heft 2. p. 469. Zentralbl. f. Gyn. 1913. Nr. 1. p. 23. (Durch die Einklemmung wurden
nicht nur heftige Schmerzen ausgelöst, sondern auch Wehen, die den Muttermund
der Primigravida auf Markstückgrösse erweiterten. Das Myom wurde abgetragen
und die Hernie geschlossen. Die Wehen hörten auf, die Cervix bildete sich vollständig
zurück. Vier Wochen später wurde die Frau von einem ausgetragenen Kinde, um
Myom und Schwangerschaft. 161
die Uterusnarbe und die Narbe in den Bauchdecken zu schonen, mit der Zange ent-
bunden.)
. Krüger-Franke, M., Myom und Gravidität. Freie Vereinigung mitteldeutscher
Gyn. Sitzg. vom 27. Okt. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. Nr. 2. p. 63. (Gut faustgrosses,
abgekapseltes, submuköses Myom, welches bei der wegen Blutung in der Nachgeburts-
periode nach Austritt der Plazenta erfolgten Austastung des Uterus zufällig entdeckt
wird. Es wird enukleiert, die Blutung steht sofort und Patientin macht ein fieber-
loses Wochenbett durch.)
. Kupferberg, H., Riesenuterusmyom mit Retentio placentae mensis V. Ärztl. Kreis-
verein Mainz. Sitzg. vom 13. März. Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 20. p. 1132.
Mittelrhein. Ges. f. Geb. u. Gyn. Sitzg. vom 19. Mai. Ref. Monatsschr. f. Geb. u.
Gyn. Bd. 36. Heft 3. p. 354. (Mit Schüttelfrost eingeliefert. Porro. Jauchige Plazenta
noch im Fundus des myomatösen Uterus. Glatte Heilung.
. Legrand, H., Enucleation abdominale d'un fibrome gravide, accouchement à terme;
forceps au détroit supérieur. Soc. de chir. de Paris. Séance du 14 Nov. 1911. Bull.
et mém. de la Soc. de chir. de Paris. 1911. Nr. 32. p. 1200. Ref. Arch. mens. d’obst.
et de gyn. Nr. 9. p. 142. (Abdominale Enukleation eines grossen Myoms in der
vorderen Uteruswand während des dritten Schwangerschaftsmonats. Naht der Höhle
mit Catgut und Seide. Die Schwangerschaft wurde ungestört ausgetragen
[Hydramnion]. Die langsame Erweiterung des Muttermundes wird der Nähe der
Enukleationsnarbe zugeschrieben.)
. Lehrieder, J., Über die Komplikation von Schwangerschaft und Myom. Diss.
Würzburg 1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. Nr. 5. p. 190.
. Lepage, Fibrome et grossesse. Soc. d’obst., de gyn. et de péd. de Paris. Séance du
13 Nov. 1911. Ref. Arch. mens. d’obst. et de gyn. Tome 1. p. 471. La Gyn. 16 Année.
Nr. 1. p. 42. (Zwei Fälle, welche ohne Eingriff spontan zu Ende gingen. Lepage
schliesst daraus: 1. Dass während der Gravidität das Myom in Grösse konstant bleiben
kann oder sogar zurückgehen, während der Geburt kann es in die Höhe steigen. 2. Peri-
toneale Reizungserscheinungen im Verlauf der Schwangerschaft bilden keine genügende
Indikation zum chirurgischen Eingreifen. 3. Wenn keine unbedingte Indikation vor-
liegt, welche chirurgisches Eingreifen während der Geburt nötig machen wird, soll
man auch während der Schwangerschaft damit warten.)
5l. Levy, T., Über Myom und Schwangerschaft. Diss. Bonn. Nov. Ref. Münchn. med.
Wochenschr. Nr. 37. p. 2020. (Übersicht über die operativen Fälle von Myom und
Gravidität, die in den Jahren 1900 bis 1910/11 in der Bonner Frauenklinik zur Be-
obachtung kamen. Vaginale Enukleation 1, Laparomyomektomie 4, supravaginale
Amputation 12, vaginale Totalexstirpation 2, Totalexstirpation per laparotomiam 2.
Von den 21 Fällen kamen 4 ad exitum. Weiter werden die Indikationen zur 1. künst-
lichen Unterbrechung der Schwangerschaft, 2. Exstirpation bezw. Enukleation des
Myoms und 3. Amputatio uteri supravaginalis und Exstirpatio uteri totalis besprochen.
Versuche, ein obstruierendes Myom auf schonendste Weise zu reponieren, um die
Geburt per vias naturales zu ermöglichen, sind berechtigt. Doch muss jedes forzierte
Reponieren vermieden werden, da oft blutreiche Adhärenzen zerrissen werden und
so den Verblutungstod der Mutter herbeiführen können.)
. Löwe, O., Stielgedrehter gravider, myomatöser Uterus. Demonstr. im ärztl. Verein.
in Frankfurt a. M. 18. Dez. 1911. Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 6. p. 335.
(Die Diagnose war auf Extrauteringravidität gestellt. Bei der Operation fand sich jedoch
ein gravider myomatöser Uterus, der durch die Hebelwirkung des fruchthaltenden
Teiles sich um seine Ansatzstelle an der Scheide um 90° gedreht hatte. Supravagi-
nale Amputation. Heilung.)
. Mc Pherson, R., Bericht über einen Fall von schwerer Anämie mit jauchendem
Myom; Heilung. Bull. of the Lying-in Hospital. Vol. 8. Nr. 3. June. Ref. Zentralbl.
f. Gyn. Nr. 49. p. 1679. (Eine 30jährige V para, die schon bei der Geburt von Zwil-
lingen viel Blut verloren hatte, bekam am 10. Tage post partum eine schwere Metror-
rhagie, als deren Ursache ein nekrotisierendes submuköses Myom sich nachweisen
liess. Nach Exstirpation desselben und durch Pleuritis gestörter Rekonvaleszenz
Heilung. Genaue Bestimmungen des Hämoglobingehaltes, der Erythrozytenzahl usw.
Ersterer war bis auf 10% heruntergegangen.)
55. Mohr, L., Multiple Myomata des im fünften Monate graviden Uterus. Gyn. Ges.
zu Breslau. Sitzg. vom 12. Juni. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 41. p. 1376. Monatsschr.
f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. Heft 3. p. 368. (Patientin war seit 13 Jahren kinderlos ver-
Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1912. bl
57.
60.
61.
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Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
heiratet. Zahlreiche Myoniknoten in verschiedener Grösse, Enukleation unmöglich.
Suprazervikale Amputation. Diskussion: Küstner empfichlt, wenn möglich,
die Enukleation; hat wiederholt, auch nach Enukleation von mehreren Myomen die
Gravidität zum normalen Ende verlaufen sehen.)
Netter, R., L’insertion du placenta dans les utérus fibromateux. These de Paris.
1911. Nr. 49. Ref. Arch. mens. d’obst. et de gyn. Nr. 7. p. 25. (Knüpft an an einen
selbst beobachteten seltenen Fall, dass die Plazenta auf den Tumor inseriert war;
meist sitzt sie daneben oder bedeckt die Geschwulst nur zum kleinsten Teil. Erschei-
nungen können zu jeder Zeit der Schwangerschaft auftreten: Abort, Blutungen, Früh-
geburt, vorzeitiger Blasensprung, fehlerhafte Lage des Kindes usw. Auch die Pla-
centa adhaesiva ist dabei nicht selten. Bei der Lösung muss man besonders die Ecken
und Ausbuchtungen des Uterus ausräumen.)
v. Neugebauer, Demonstration eines myomatösen schwangeren Uterus durch supra-
vaginale Amputation entfernt. Przeglad chir. i gin. Bd. 6. Heft 2. p. 251. (38jährige,
14 Jahre kinderlos verheiratete Frau. Jetzt seit zwei Monaten Amenorrhoe. Die
Frau kam in die Ambulanz vor Schmerzen sich windend mit der Klage, sie könne
keinen Harn lassen. Als ihr mit dem Katheter beinahe ein Liter Harn abgezapft war,
sagte sie, es fehle ihr jetzt nichts mehr, die Schmerzen seien wie weggeblasen. Ursache
der Harnverhaltung war die Inkarzeration eines grossen Tumors in cavo Douglasii.
Der Tumor wölbte die hintere Scheidenwand unterhalb der Vaginalportion des Uterus
konvex nach vorn vor und war hart. Uterushals weich wie bei Schwangerschaft.
Oberhalb der Schamfuge ein zweiter Tumor für den schwangeren Uterus angesprochen.
Bauchschnitt. Myomatosis uteri multiplex. Der oberhalb der Schamfuge getastete
Tumor war ein subseröses Myom der Vorderwand, der den Douglas ausfüllende Tumor
cin retrozervikales Myom der hinteren Uteruswand, zwischen diesen beiden Tumoren
fand sich das Corpus uteri mit einer zweimonatlichen Schwangerschaft. Amputation.
Genesung.)
Nigel Stark, J., Fibromyomata of the Uterus complicating Pregnancy. The Journ.
of Obst. and Gyn. of the Brit. Emp. Vol. 22. Nr. 2. p. 89. (Zwei Krankengeschichten
und Operationsberichte von Primiparae, bei welchen beiden das Becken ausfüllende
Myome als Komplikation ihrer Schwangerschaft vorhanden waren. Indikation zum
operativen Eingriff in der ersten Hälfte der Schwangerschaft waren Allgemeinerschei-
nungen, Schmerzen und Erbrechen. In einem Falle lag auch Placenta praevia vor.
Die Indikationsstellung soll individuell sein und nicht jedes Myom in der Schwanger-
schaft soll operiert und der Uterus entfernt werden.)
Paucot, H., Fibrome et grossesse; hémorragie de la délivrance. Réunion obst. de
Lille. Séance du 27 Mars 1911. Ref. Arch. mens. d’obst. et de gyn. Tome 1. p. 197.
(Als Ursache der Nachblutung nach der ganz normal verlaufenen zweiten Entbindung
einer 26jährigen Frau wurde cin faustgrosses, submuköses Myom der vorderen Uterus.
wand in der Höhe des inneren Muttermundes festgestellt. Die Plazenta war auf ihr
inseriert gewesen. Die Blutung stand auf Tamponade. Zwei Monate später konnte
die Untersuchung nur noch ein kaum walnussgrosses Myom nachweisen.)
Perner, A., Degencrative Veränderungen der Myome in der Schwangerschaft. Diss.
Bonn. Febr. (Zwei eigene Fälle.)
Reifferscheid, K., Myom der Portio in der Gravidität. Demonstr. Niederrhein.
Ges. f. Natur- u. Heilk. Bonn. Sitzg. vom 15. Juli. Ref. Deutsche med. Wochenschr.
Nr. 51. p. 2436. (Kindskopfgrosses Myom der hinteren Muttermundslippe bei gleich-
zeitiger Gravidität mens. V. Das Myom war völlig prolabiert und nicht mehr reponibel;
es zeigte bereits Erscheinungen beginnender Nekrose. Abtragung des Myonıs durch
Keilexzision aus der hinteren Lippe. Am fünften Tage post op. spontaner Abort
mens. V.)
Richter, B., Eine vaginale Myonmenukleation während der Geburt. Ein Beitrag
zur Lehre vom Myom und Geburt. Diss. Leipzig. 1911. |
Rieck, C. A., Demonstration eines grossen Uterus myomatosus, der den Gedanken
an einen schwangeren Uterus aufkommen liess. Altonaer ärztl. Verein. Sitzg. vom
28. Febr. Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 23. p. 1296. (Abnorm starke wässerige
Sekretion, die wie Fruchtwasser aussah und zunächst den Gedanken an einen vier-
bis fünfmonatlichen schwangeren Uterus mit verletzter Fruchtblase aufkommen liess.)
de Rouville, G. et Guirauden, Myome pur de Puterus compliquant la grossesse.
Reunion obst. de Montpellier. Séance du 6 Dec. 1911. Ref. Bull. de la Soc. d’Obst.
de Paris. 14 Année. Nr. 9. Dee. 1911. p. 537. Arch. mens. d’obst. et de gyn. Tome 1.
69.
70.
Myom und Schwangerschaft. 163
p. 397. (38jährige II para. Frühgeburt mens. VI ohne weitere Störung. Im Wochen-
bett heftige Schmerzen, Erbrechen und Auftreibung des Leibes, ohne Fieber. Hyster-
ektomie, Heilung. Das Myom zeigte adenomatöse Veränderungen.)
— — Myomes rouges de l'utérus. Réun. obst. et gyn. de Montpellier. Séance du
7 Févr. Ref. Bull. de la Soc. d’Obst. et de Gyn. de Paris. 1 Année. Nr. 2. p. 144.
(Ein Fall kombiniert mit Schwangerschaft. Glauben, dass es sich um beginnende
maligne Degeneration handelt, obschon auch entzündliche Hyperämie infolge der
Gravidität nicht zu verkennen ist.)
. Runge, E., Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett, kompliziert durch Genital-
tumoren. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 37. p. 1774. (Der jetzige Stand der Frage der
Behandlung.)
Samson, Zur Behandlung der Geburt bei Cervixfibromyomen. Diss. Würzburg
1911. (Kasuistisch. 42jährige Multipara. Zweifaustgrosses Myom der hinteren
Cervixwand, Kopf beweglich über dem Becken, Tympania uteri, Temperatur 38,5.
Patientin hatte schon 36 Stunden gekreisst, Kind war abgestorben. Vaginale Enuklea-
tion des Myoms, Perforation, Kranioklasie. Wegen starker Blutung feste Tamponade
des Geschwulstbettes und der Scheide. Heilung.)
Schardt, J., Zur Kasuistik der Myome. Myome und Fertilität. Diss. München.
Jan.
Scipiades, E., Myom und Schwangerschaft. Mitteil. a. d. zweiten Frauenklinik d.
Universität Budapest. Bd. 2. Heft 1. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 5. p. 149. Zeitschr.
f. Geb. u. Gyn. Bd. 70. Heft 2. p. 721. (Zur Beschaffung von Vergleichsdaten wurde
neben das Material von 985 Myomfällen der Budapester Klinik die Volksbewegungs-
statistik des ungarischen Reiches benutzt. Die Sterilitätsziffer bei Myomkranken
ist ungefähr das sechsfache des durchschnittlichen Sterilitätsprozentes. Sie über-
trifft die Sterilitätsziffer der Frauen, die an sonstigen Frauenkrankheiten leiden, fast
um das Doppelte. Die Fertilität derjenigen Myomkranken, die weit vor dem Auf-
treten ihrer Myombeschwerden der Möglichkeit einer Konzeption ausgesetzt waren,
beträgt nur die Hälfte der Durchschnittszahl. Die Möglichkeit einer Befruchtung
ist dann am wahrscheinlichsten, wenn der Tumor unter Apfelgrösse bleibt und weder
die Uterushöhle, noch ihre Schleimhaut beeinflusst. Zur Zeit der Myombeschwerden
ist daher die Konzeption eine so grosse Seltenheit, dass die Fertilität solcher Frauen
nur 0,01 % beträgt. Der Einfluss der Sterilität auf das Myom ist u. a. folgender:
Bei Frauen, die infolge ihrer Virginität oder anderer Ursachen steril blieben, beobachtet
man sehr grosse, interstitielle, zu Radikaloperation zwingende Geschwülste häufiger
als bei Frauen, die vor dem Auftreten der Myombeschwerden fruchtbar waren. Dass
ein ursächlicher Zusammenhang zwischen Myom und primärer bezw. sekundärer
Sterilität besteht, ergibt sich u. a. auch aus Verf.’s Erfahrung über konservative Myom-
operationen. Von den sterilen Frauen, die vor und nach der konservativen Myom-
operation geschlechtlich gesund waren, konzipierten ca. 70 %; bei den 30 % steril
gebliebenen aber war die genitale Gesundheit hinsichtlich Eignung zur Konzeption
zweifelhaft.)
Seitz, L., 1. Myom des Lig. rotundum. 2. Myom, ausgehend von der hinteren Uterus-
wand nahe der Cervix bei Gravidität im 10. Monat. Der gänseeigrosse Tumor wurde
vaginal entfernt, zwei Tage nachher Spontangeburt, Heilung. Fränk. Ges. f. Geb.
u. Frauenheilk. Nov. 1911. Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 1. p. 52.
Siegel, P. W., Genitaltumoren und Schwangerschaft. Diss. Freiburg 1911. Ref.
Zentralbl. f. Gyn. Nr. 50. p. 1719. (Myome wurden seit 1904 16 mal beobachtet mit
17 Graviditäten. Bei diesen wurden 10 Kinder lebend geboren, davon vier durch
Operation, sechs spontan. Zwei submuköse Myome wurden abgetragen, sechsmal
wurde Totalexstirpation des graviden bezw. puerperalen Uterus nötig, mit einem
Exitus an Peritonitis. Wehenschwäche wurde mehrmals, vorzeitige Plazentarlösung
nur einmal, atonische Nachblutung oder unvollkommene Plazentarlösung nie be-
obachtet.)
Stähler, F., Demonstrationen. a) Fibromyoma uteri mit intrauteriner Gravidität.
b) Uterusmyom mit Tubargravidität (2 Fälle). Mittelrhein. Ges. f. Geb. u. Gyn.
Nitzg. vom 19. Nov. 1911. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. p. 364. (Ka-
suistische Mitteilungen, die im Original durchgelesen werden müssen. Diskussion:
Sellheim, Franqu&, Sippel, welche sich besonders auf die Erklärung des Schmerzes
beim Zusammentreffen von Myonı und Schwangerschaft bezieht.)
11?
164
75.
76.
77.
78.
8l.
82.
83.
84.
Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
Stark, Fibromyomata of the uterus complicating pregnancy. Journ. of Obst. and
Gyn. of the Brit. Emp. August. p. 89. (cf. Nigel Stark.)
Stieber et R. Garipuy, Fibrone praevia. Opération césarienne conservatrice. Dila-
tation gastro-duodenale aiguë post-opératoire et arythmie cardiaque. Soc. d’obst.
et de gyn. de Toulouse. Séance du 7 Févr. Ref. Arch. mens. d’obst. et de gyn. 1 Année.
Nr. 9. p. 128. (30jährige Ipara. Querlage infolge eines links im Becken liegenden,
den normalen Austritt des Kindes verhindernden Cervixmyoms. Bei Eintritt der
Wehen tritt der Tumor tiefer, statt spontan aus dem Becken herausgezogen zu werden.
Kaiserschnitt. Myom und Uterus werden zurückgelassen; Enukleation war nicht
möglich und bisher hatte der Tumor keine Erscheinungen gemacht. Das weitere ist
aus dem Titel zu ersehen. Diskussion: Garipuy.)
Strassmann, P., Zwei vaginale Myomenuklcationen in der Geburt. Ges. f. Geb.
u. Gyn. zu Berlin. Sitzg. vom 14. Juni. Ref. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. Heft 2.
p. 509. (Erwähnung sämtlicher sieben Fälle aus der Literatur, sowie zweier eigene
Fälle. Die eine Patientin war eine 23jährige Erstgebärende, die andere eine 34jährige
IIpara. Kinder ausgetragen. Nachdem das zervikale Myom vaginal enukleiert war,
wurde in einem Falle das Kind mit der Zange, im anderen durch Wendung und
Extraktion geboren. Beide Kinder leben. Die Myomhöhlen wurden austamponiert
und die Tamponade allmählich, bis zum achten Tage, ganz entfernt. Beide Mütter
machten eine ungestörte Heilung durch. Bei der Ipara musste der Uterus wegen Atonie
tamponiert werden. Das Peritoneum wurde bei der Enukleation nicht eröffnet.
Diskussion: Franz will wegen der Infektionsgefahr mit dem operativen Eingriff
nicht warten, bis der Muttermund vollständig eröffnet ist, sondern das Myom
enukleieren und dann den vaginalen Kaiserschnitt machen.)
Szametz, L., Über den Einfluss der Myome auf die Sterilität und Fertilität. Wiener
klin. Rundschau. Nr. 49—51. Diss. Freiburg. Juli. (Subseröse Myome sollen gar
keine Primärsterilität bedingen; interstitielle eine über die Norm mässig gesteigerte.
während submuköse und multiple teils subinuköse eine um etwa 10°, resp. 189,
gesteigerte Primärsterilität bedingen. Die Frage, ob und welchen Einfluss Myome
auf die Konzeption haben, beantwortet Verf. dahin, dass ein solcher Einfluss vor-
handen ist, indem submuköse Myome sehr oft von vornherein eine Behinderung der
Konzeption bedingen. Die Myome sind auch für die Fertilitätsherabminderung
verantwortlich zu machen.)
Taylor, H. C., Fibroma uteri and pregnancy; Myomectomy. New York Obst. Soc.
Meeting of April 9. Ref. Amer. Journ. of Obst. Vol. 66. Nr. 416. p. 268. (Drei Fälle.
Es handelte sich um interstitielle Myome von Trauben- bis Apfelsinengrösse; die Gra-
viditäten waren im dritten bis sechsten Monat. Abort trat nicht ein.)
Troell, A., Uterusmyon, Sterilität und Fertilität. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35.
Heft 5. p. 560. (Die primäre Sterilität und geringe Fertilität stehen in einer engen
Beziehung zu dem Vorkommen von Myomen; das scheint auch von der sekundären
Sterilität zu gelten. Gegen die Auffassung des Myoms als Befruchtungshindernis
sprechen jedoch verschiedene Momente. Abgesehen von den Schwangerschaften bei
sicher konstatiertem Myom wird auch das Myom selten in einem Alter gefunden, aus
dem meist die Sterilität datiert. Der Konnex zwischen Sterilität und Myom wäre
in folgender Weise zu denken: der Uterus besitzt in sich selbst eine Tendenz zu wachsen.
Diese Wachstumstendenz kommt physiologisch zum Ausdruck in der Schwangerschaft.
Tritt keine Befruchtung ein, so macht sich die Tendenz in pathologischer Weise
durch Myombildung geltend. Bei frühzeitig einsetzender Menarche und Pubertät
besteht eine grössere Aussicht für Myombildung, wenn das Individuum nicht kon-
zipiert.)
Vallois, Fibrome du col compliqu nt la grossesse. Reunion obst. de Montpellier.
Séance du 6 Déc. 1911. Ref. Bull. de la Soc. d’obst. de Paris. 14 Année. Nr. 9. Dec.
1911. p. 543. Arch. mens. d’obst. et de gyn. Tome 1. p. 397. (44jährige IV para.
wegen Blutungen als Placenta praevia eingeliefert. Vaginale Enukleation des kinds-
kopfgrossen Myoms der Cervix. 14 Tage später spontane Geburt eines mazerierten
Fötus mit Evolutio spontanea.)
Vineberg, H. N., Postabortive septic Fibroid of the Uterus. New York Acad. of
Med. Febr. 23. Ref. The Amer. Journ. of Obst. Vol. 65. Nr. 413. p. 862. Vol. 66. Nr. 416.
p. 260. (Drei Fälle von Abort, kombiniert mit submukösen Myomen des Uterus.
Beim ersten entstand nach Ausräumung der verhaltenen Plazenta Septikämie, welche
nach Uterusexstirpation heilte. Alle drei Frauen waren Primigravidae und hatten
u SÉ
Myom und Schwangerschaft. 165
bis dahin keine Erscheinungen ihres Myoms gehabt. Auch in den beiden letzten Fällen
wurde der Uterus exstirpiert.)
85. Waldo, R., A case of Fibroid complicating a Pregnancy at the fourth month. New York
Acad. of Med.; Sect. on Obst. and Gyn. Meeting of Jan. 25. Ref. The Amer. Journ.
of Obst. Vol. 65. Whole Nr. 412. p. 652. (Kasuistisch. Hysterektomie, Heilung.
Diskussion: Vineberg, teilt drei andere Fälle mit. A. Stein, ebenfalls ein Fall; es
wurde Hysterektomie gemacht aus Angst für Uterusruptur am Ende der Gravidität,
wenn das Myom enukleiert wäre. Brickner, Waldo.)
86. Ward jr., G. G., Fibroma uteri complicating Pregnancy. Myomectomy. New York
Obst. Soc. Meeting of April 9. Ref. The Amer. Journ. of Obst. Vol. 66. Whole Nr. 416.
p. 262. (Kasuistisch. Gravidität im vierten bis fünften Monat. Es gelingt, das kinds-
kopfgrosse Myom abdominal zu enukleieren, ohne die Uterushöhle zu eröffnen. Naht
mit Catgut fortlaufend. 34 Tage nach der Operation tritt aber die Fehlgeburt ein.
Es handelte sich um eine 44jährige Erstgeschwängerte. Diskussion: Boldt, Polak.
Flint, Taylor, Vineberg, Mc Naughton.)
87. Young, E. Boyen and J. T. Williams, The relationship of fibroids to sterility.
The Bost. med. and surg. Journ. 1911. Nr. 22. Nov.
88. Young, J. v. Doren, A case of Myomectomy during pregnaney; Abortion, followed
by a normal pregnancy. New York Obst. Soc. Meeting of April 9. Ref. The Amer.
Journ. of Obst. Vol. 66. Whole Nr. 416. p. 265. (33jährige Primigravida mens. IV.
Ein Myom füllt das Becken aus. Wegen Drucksymptomen und Schmerzen abdominale
Enukleation desselben, ohne Eröffnung der Uterushöhle. Am nächsten Tage Abort.
16 Monate später normale Geburt eines ausgetragenen Kindes.)
Fälle von Zusammentreffen von Myom und Schwangerschaft sind wieder in grosser
Zahl veröffentlicht worden.
Cathala (10), Fabre und Rheuter (21), Hussey (40), v. Klein (43) und Stieber
und Garipuy (76) sahen sich gezwungen, wegen eines im Becken eingekeilten Myoms als
(:eburtshindernis den Kaiserschnitt zu machen. In den Fällen von Fukase (26) und
Samson (68) war infolge der langen Geburtsdauer das Kind abgestorben und wurde
perforiert. Fukase musste am nächsten Tage wegen inkompletter Uterusruptur den
Uterus exstirpieren, Samson hatte schon vorher das Cervixmyom vaginal enukleieren
können.
Während der Schwangerschaft nehmen oft die Myome schnell an Grösse zu
[Brindeau (7), Deane (14), Ertl (20)]. Letzterer findet darin sogar ein Zeichen der
Gravidität. Die Vergrösserung der Tumoren soll aber nicht als echtes Wachstum,
sondern als seröse Durchtränkung aufzufassen sein, welche meist mit degenerativen
Erweichungsvorgängen im Zentrum der Knoten Hand in Hand geht.
Eine solche Myomnekrose in der Gravidität (s. oben p. 135) wurde gleichfalls von
Bablet (1), Chavannaz (11), Fraipont (24), Halban (35), Ihm (41) und Perner (60)
beobachtet. Die Ursache derselben ist wohl in Kompression der kleinen Gefässe, welche
die Myvome ernähren, zu suchen (Fraipont, Ihm). Andere glauben dafür im Sinne
von Ribbert eine Toxinwirkung verantwortlich machen zu müssen (Halban). Latzko
(Diskussion zu Halban) glaubt aber nicht an die Verschleppung von Giften und hält alles
für Infektion. Die klinischen Erscheinungen der Nekrose sind plötzlich auftretende heftige
Schmerzen, peritonitische Symptome, kleiner frequenter Puls, gesteigerte Temperatur und
erhebliche Störung des Allgemeinbefindens. Die Allgemeinerscheinungen sind durch die
von den Zerfallsprodukten ausgehenden Autointoxikationen zwanglos zu erklären (Ihm).
Auffallend ist das Überwiegen der Erstgeschwängerten unter den Kranken. Die Prognose
ist gut, sofern möglichst bald zur Hysterektomie geschritten wird.
Stieldrehung eines graviden, mvyomatösen Uterus hat Löwe (52) beobachtet. Die
Diagnose war auf Intrauteringravidität gestellt worden. Zu derselben Fehldiagnose hatte
der Fall Döderlein und Herzog (17) geführt. Hier handelte es sich jedoch um eine
Schwangerschaft in einem Adenomyom. Die Höhle desselben stand durch einen Spalt
entsprechend dem linken Tubenwinkel mit der Uterushöhle in Verbindung. Serien-
schnitte zeigten, dass sich die Schwangerschaft nicht in einem Reste des Gärtnerschen
Ganges entwickelt hatte.
Stähler (74) hat das Zusammentreffen einer Graviditas extrauterina mit Uterus-
myom mitgeteilt. In der Diskussion über diesen Fall (Sellheim, Franque, Nippel)
kam besonders das Symptom des Schmerzes beim Zusammentreffen von Myom und Schwan-
gerschaft zur Sprache.
166 Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
Die Gegenwart von Myomen im Uterus kann zu Abort Anlass geben. Bonamy (4)
und Ertl (20) haben solche Fälle beschrieben. Nach erfolgtem Abgang der Frucht
ist die Verhaltung der Plazenta im myomatösen Uterus nichts Seltenes, Neben deren
gewöhnlichen Folgeerscheinungen, wie Blutung und Fieber, ist die Infektion der ver-
haltenen Plazenta wie des Tumors zu befürchten. Grasset (33), Kupferberg (46) und
Vineberg (84) sahen sich genötigt, deswegen den Uterus zu exstirpieren.
Auch nach normalen Geburten sind mehrfach Myome im Uterus zufällig beobachtet
worden. Nachblutung oder Retention der Plazenta machte Eingehen mit der Hand im
Uterus nötig und dabei wurde das Vorhandensein eines Myoms entdeckt. Gonnet (29),
Krüger-Franke (45) und Mc Pherson (53) konnten den Tumor einfach ausschälen und
die Blutung stand; die Patientinnen heilten ohne Störung. De Rouville und Guirauden
(85) machten wegen peritonitischen Erscheinungen, welche im Wochenbette auftraten, Hyster-
ektomie. Paucot (59) dagegen tamponierte den Uterus und liess das Myom ruhig sitzen.
Zwei Monate später konnte die Untersuchung nur noch ein kaum walnussgrosses Myom
nachweisen. Auch von anderer Seite wurde die spontane Rückbildung der Myome im Puer-
perium beobachtet und deswegen die operative Entfernung des Uterus widerraten [Potocki
in der Diskussion zu Cathala (10)].
Netter (56) hat das Thema der Insertion der Plazenta im myomatösen Uterus einem
genauen Studium unterzogen. Meist sitzt die Plazenta neben dem Tumor oder bedeckt
die Geschwulst nur zum kleinsten Teil. Fergusson und Young (23) haben bei zwei von
der Cervixmukosa ausgehenden Polypen in der Schwangerschaft die interessante Beobachtung
gemacht, dass in der Schleimhaut deciduale Veränderungen vorkamen. Diese sollen sonst
in der Cervixmukosa fehlen.
Für die Therapie kommen in der Schwangerschaft sowohl die konservativen Opera-
tionen, wie die Hysterektomie in Betracht. Gegen zu vieles Operieren überhaupt warnt
Lepage (50). Levy (51) hat in seiner Dissertation die operativen Fälle der Bonner Klinik
über die Jahre 1900—1910/11 zusammengestellt. Unzählig sind die Fälle, in denen mit
gutem Erfolg in bezug auf Fortgang der Gravidität entweder vaginal oder abdominal ein
oder mehrere Myome enukleiert wurden. Erwähnt seien hier nur die Fälle von Carmichael
(9), Deane (14), Fries (25; hier wurde sogar gleichzeitig auch noch ein neben dem Uterus
liegender orangegrosser Echinococcussack entfernt, ohne dass die Schwangerschaft dadurch
gestört wurde), Gottschalk (31), Gutzmann (34), Hartmann (37), Koblanck (44);
Legrand (48), Menge (p. 147 Nr. 60), Küstner [in der Diskussion zu Mohr (55)],
Schöpp (siehe ,„Myom“, Nr. 156), Taylor (81) und Ward (86), die alle abdominal enukleierten.
Beroman (3), Hellier (38), Richter (62), Seitz (71) und Vallois (83) konnten alle mit
gutem Erfolge eine vaginale Ausschälung des Tumors während der Schwangerschaft ausführen.
Strassmann (77) hat damit bis zum Eintritt der Geburt und der vollständigen Eröffnung
des Muttermundes gewartet und im Anschluss daran dann sofort die Kinder mit Hilfe der
Zange oder der Wendung entwickelt. Franz (Diskussion zu Strassmann) will wegen der
Infektionsgefahr mit dem operativen Eingriff nicht warten, bis der Muttermund vollständig
eröffnet ist, sondern das Myom enukleieren und dann den vaginalen Kaiserschnitt machen.
Äusserst wichtig sind die Nachforschungen über den Verlauf der späteren Ge-
burten nach vorangegangener Myomenukleation aus der Uteruswand. Eng-
ström (19) gibt darüber eine ausführliche Statistik und seine Resultate sind sehr günstige.
Gottschalk (31) berichtet über einen Fall, in dem früher ein ca. kindskopfgrosses intra-
murales Myom abdominal enukleiert wurde und jetzt wieder eine ungestörte Schwanger-
schaft und Geburt eintraten. Auch Menge (p. 147 Nr. 60) und Schöpp (siehe „Myom“,
Nr. 156) sahen wiederholt nach Myomektomie wieder Schwangerschaft eintreten. Young
(88) berichtet einen diesbezüglichen weiteren Fall und auch Lamers [siche „Myom‘ (90)]
fand in seiner Nachuntersuchung nach dem Erfolg der vaginalen Myomenukleation keine
Erhöhung der Zahl der Fehlgeburten eintreten.
Der Einfluss der Gebärmuttermyome auf Fertilität und Sterilität der Frau bildet ein
besonders beliebtes Thema zu Dissertationsarbeiten; es fand zu diesem Zwecke jedenfalls
in ausgiebigster Weise Verwendung und die Schlüsse, zu denen die Autoren kommen, sind
so verschieden, wie die Kliniken, aus denen die Arbeiten stammen. Es seien nur folgende
erwähnt: Facilides (22), Goetze (28), Katz (42), Schardt (69), Scipiades (70), Sza-
metz (78), Troell (82) und Young und Williams (87).
Fälle, in denen Myome zu Verwechselung mit Gravidität Anlass gaben, wurden von
Delaunay (16) und Ricck (64) publiziert.
l.
la.
Karzinome. | 167 `
Karzinome.
Abramowski, Gesetzmässiger Sitz des Krebses. Zeitschr. f. Krebsforsch. Bd. 12.
Heft 2. Ref. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 48. p. 2284. (Verf. zieht aus der Beobach-
tung, dass der Krebs am seltensten in Organen mit andauernder ruheloser Funktion,
am häufigsten in Organen vorkommt, die sich im Zustande seniler Involution befinden
oder doch nur geringe Tätigkeit aufweisen, den Schluss, dass die Drüsensekrete hemmend
auf die Krebsentwickelung wirken, so dass es auch an günstigen Stellen [Mastdarm]
jahrelang dauert, bis Symptome der Neubildung auftreten. Die metastasierenden
Krebszellen scheinen aber durch die Drüsensekrete nicht gehemmt zu werden, da
sie schneller wachsen, als die primäre Geschwulst. Vielleicht kommen hier Antikörper
in Frage, deren Kraft im Körper durch das erfolgreiche Anwachsen des Primärherdes
gebrochen wird. Die Tierversuche v. Dungerns sprechen dafür.)
d’Agata, G., Sulla deviazione del complemente nei tumori maligni. (Die Kom-
mentablenkung bei bösartigen Geschwülsten.) Rassegna di Ostetr. e Ginec. Anno
XXI. Nr. 12. (Artom di S. Agnese.)
Ahern, Opération de Wertheim pour cancer du col utérin. Bull. méd. de Quebec.
Févr.
Amann, J. A., Vorschläge zur Einschränkung der Infektionsgefahr bei der abdomi-
nalen Radikaloperation des Uteruskarzinoms. VI. Internat. Kongr. f. Geb. u. Gyn.
Berlin. Sept. Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 41. p. 2253. (Da im Moment
der Eröffnung der Scheide eine ausgedehnte Propagation der virulenten Keime des
Karzinomherdes über das ganze Operationsfeld erfolgt, soll mit der Eröffnung gewartet
werden, bis zum Schluss der Operation nach vollständiger Fertigstellung der Blut-
bildung, Ureterdeckung und Peritonisierung. Prophylaktisch muss die Abdominal-
höhle selbst auch für die Zeit nach der Operation durch exakte Flexur- bezw. Rektam-
deckung von dem ÖOperationsbereich im kleinen Becken ausgeschaltet werden.)
— Demonstration von sechs Fällen von peri- und paraurethralen Metastasen von
Korpuskarzinomen. Bayr. Ges. f. Geb. u. Gyn. in München. Sitzg. vom 7. Juli. Ref.
Münchn. med. Wochenschr. Nr. 35. p. 1932.
Aschheim, S., Korpuskarzinom mit Knorpelzellen. Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin.
Sitzg. vom 8. Nov. Ref. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 49. p. 2337. (Kasuistisch. 52jäh-
rige Frau.)
Atlee, Uterine cancer and its early diagnosis, original research from subjective
symptoms. Med. Record. 1911. Nr. 20.
Bainbridge, W. S., Arterienunterbindung bei inoperablem Uteruskarzinom. Wo-
mans med. Journ. 1911. April. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 13. p. 416. (Technik:
Das Peritoneum wird an der Hinterwand des Beckens durch einen mit der Konvexität
nach oben gerichteten Schnitt, der beiderseits bis zur Abzweigungsstelle der Hypo-
gastricac geht, gespalten. Die Ovaricae werden beiderseits dicht oberhalb der Linea
innominata einfach unterbunden; die Hypogastricae sorgfältig freipräpariert, doppelt
unterbunden und das zwischen beiden Unterbindungsstücken gelegene Stück abge-
klemmt. Dann wird die Sacralis media aufgesucht, einfach unterbunden und schliess-
lich das Peritoneum wieder geschlossen. 24 Fälle wurden in dieser Weise behandelt.
Drei starben vier Tage nach der Operation, drei konnten nicht wiederbestellt werden.
Die Lebensdauer nach der Operation schwankte von sieben Wochen bis 4 Jahren vier
Monaten. Darunter waren acht, die länger als acht Monate lebten. Bei 20 Fällen
ein deutliches Nachlassen der Beschwerden zu konstatieren; das Wachstum der Karzi-
nome bei 10 Fällen verzögert. Dieser Einfluss zweifelhaft bei neun Fällen; in vier
Fällen kein Einfluss auf das Wachstum zu konstatieren.)
Ballerini, G., Seltene Metastasen des Uteruskarzinoms. Annali di Ostetr. Giulio.
Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. Heft 6. p. 739. The Journ. of Obst. and Gyn.
of the Brit. Emp. Vol. 22. Nr. 3. p. 180. (Zwei Fälle von Krebsmetastasen in die
Scheidenschleimhaut. In einem dritten Falle multiple Metastasen in der rechten
Achselhöhle, am Oberarm und später in der linken Achselhöhle. In allen drei Fällen
war der primäre Tumor vor 6—12 Monaten durch Totalexstirpation entfernt. Direkte
Implantation in den beiden ersten Fällen ausgeschlossen, da die Metastasen in der
intakten Schleimhaut sassen.)
Barbour, A H. F., und B. P. Watson, Zwei Fälle von Peritheliom. Transact. of
the Edinb. obst. Soc. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 19. p. 629. (Im ersten Falle
[58jährige Frau] hatte der Uterus die Grösse einer Gravidität im fünften Monat.
168
10.
ll.
12.
13.
Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
Der Tumor sass am Fundus und ragte in das Cavum uteri hinein. Amputatio uteri,
glatte Heilung. Im zweiten Falle handelte es sich um einen sehr malignen Tumor
der rechten Tube, der bereits zahlreiche Metastasen gemacht hatte. Die Frau starb
kurze Zeit nach der Probelaparotomie.)
Barthels, J., Beitrag zur Operation des Carcinoma uteri. Diss. Berlin. Dez. 1911.
Bashford, E. F., Das Krebsproblem. Zweite Leyden-Vorlesung, gehalten am 21. Okt.
im Verein f. inn. Med. u. Kinderheilk. in Berlin. Deutsche med. Wochenschr. 1913.
Nr. 1. p. 4. (Befasst sich mit dem Krebsproblem im allgemeinen: über das Auf-
treten des Krebses in den verschiedensten Ländern und bei verschiedenen Völkern,
seine Häufigkeit abhängig von Alter und Geschlecht und die Verschiedenheit des
Einflusses des Geschlechtes bei Krebs verschiedener Organe, Ätiologie, Ursprung,
Wachstum, Infektiosität usw.)
Baudoin, Une consultation de quatre grands chirurgiens en 1862 sur un cas de cancer
uterin. Arch. provinciales de chir. Nr. 1.
Bauereisen, A., Über bakteriologische Kontrolluntersuchungen vor und bei gynäko-
logischen Operationen. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 13. p. 386. (Nachprüfung der , Drei-
tupferprobe“ von Liepmann. Die endogenen Keime, die bei Carcinoma cervicis und
Adnexerkrankungen gefunden werden, spielen eine ernstere Rolle hinsichtlich der
postoperativen Infektionen, während bei den anderen gynäkologischen Erkrankungen
die endogenen Keime in der Regel so gut wie ungefährlich sind. Die das Karzinom
bewohnenden Mikroorganismen können dauernd infolge der für sie günstigen Wachs-
tumsverhältnisse virulent bleiben und finden nach der Radikaloperation so enorme
Wundhöhlen und widerstandsunfähiges Gewebe, dass ihrem Eindringen auch bei
geschwächter Virulenz kein Widerstand geleistet wird. Der Eiter der Adnextumoren
ist in der Mehrzahl der Fälle bei der Operation steril. Die Virulenz der gefundenen
Keime offenbart sich erst aus dem klinischen Verlauf. Die bakteriologischen Kon-
14.
16.
16a.
17.
trolluntersuchungen sind imstande, die vielseitigen Störungen in der Rekonvaleszenz
aufzuklären und Direktiven für die einzuschlagende Wundbehandlung zu geben; bei
der Stellung einer einigermassen sicheren Prognose des Heilverlaufes versagen sie
aber. Die schönsten Erfolge weisen die bakteriologischen Kontrolluntersuchungen
hinsichtlich des Schutzes der Bauchschnittwunden auf.)
Beard, J., The Enzyme Treatment of Cancer and ist Scientific Basis. London: Chatto
and Windus. 308 Seiten; 11 Figuren. Ref. The Brit. med. Journ. 1913. Nr. 2716.
p. 121.
Begouin, P., Cancer du corps uterin. Soc. de Gyn. d’Obst. ct de Péd. de Bordeaux.
Séance du 14 Nov. 1911. Ref. La Gyn. 16 Année. Nr. 4. p. 241. (Karzinom des
Korpus bis unter das Peritoneum vorgedrungen und wölbt es vor. Darm und Netz
adhärent. Dieses Karzinon soll seit fünf Jahren bestanden haben. Demonstration
des Operationspräparates.)
Berkeley, W. N., and S. P. Becbe, A preliminary Report on a new Antiserum for
Cancer. New York Acad. of Med. Meeting of Febr. 23. Ref. Amer. Journ. of Obst.
Vol. 65. Whole Nr. 413. p. 867. (Aus einem Stück des operativ entfernten Karzinoms
wurde ein Extrakt hergestellt. Das Serum der mit diesem Extrakt gespritzten Tiere
bewirkte in sechs Fällen Rückgang oder Verschwinden des Tumorrestes bei der be-
treffenden Patientin. In sechs anderen Fällen trat innerhalb 3—6 Monaten nach Total-
exstirpation der malignen Geschwulst kein Rezidiv auf. Ein ähnliches Resultat wurde
in keinem Falle mit indifferentem Serum erreicht. Das autogene Serum soll wirk-
samer sein, wie das aus einem körperfremden Tumor hergestellte und es soll ein quan-
titatives Verhältnis bestehen zwischen der Menge des gebrauchten Serums und der
Grösse des zum Verschwinden gebrachten Stück Tumors. Es wird die Serumbehand-
lung besonders zur Verhütung von Rezidiven empfohlen. Die Fälle sind nicht über-
zeugend.)
Bertoloni, G., Contributo anatomo-patologico e clinico allo studio del corion-
epitelioma. (Con una tavola.) Pathologisch-anatomischer und klinischer Beitrag
zum Studium des Chorionepithelioms (mit einer Tafel). Folia Gynaecologica. Vol. VII.
Fasc. 1. p. 53. 1912. (Artom di Sant’ Agnese.)
Betrix, A., Traitement non opératoire du cancer de Puterus. Gyn. Helvetia. Früh-
lingsausgabe. p. 187. La Gyn. 1911. Nr. 6. p. 337. (Empfiehlt die möglichst
vollständige Entfernung der Tumormassen mit dem scharfen Löffel und Stillung der
dabei oft sehr beträchtlichen Blutung mit dem Ferrum candens. Die Tumorzellen
sollen gegen thermische Einflüsse eine viel geringere Widerstandsfähigkeit besitzen
18.
22.
Karzinome. 169
wie normale Gewebszellen. Der Schorf wird mit Dermatol bestreut und die Vaginal-
tamponade von steriler Gaze drei bis fünf Tage liegen gelassen. Nach Abstossung
des Schorfes nach 12 bis 15 Tagen wird die Wundhöhle mit Kausticis geätzt. Mit
dieser Methode wurden Besserungen bis zu 11 Jahren erzielt. Weiter wird noch das
therapeutische Vorgehen bei Vesikovaginalfisteln, Rektovaginalfisteln, beim Auftreten
heftiger Schmerzen und bei sehr übelriechendem Ausfluss besprochen.)
Beuttner, O., Trois cas de cancer du col, opérés par la methode de Wertheim, avec
drainage. Soc. med. de Genève. Séance du 30 Mai. Ref. La Presse med. Nr. 71.
p. 726. (Im dritten Falle entstand eine Uretervaginalfistel. Trotzdem glaubt
Beuttner, dass diese Gefahr bei der Drainage nicht gross sei.)
— Tamponade, Drainage und Peritonisation im Kampf gegen die Infektion bei der
abdominalen Operation des Gebärmutterkrebses. Revue med. de la Suisse rom. Nr. 32.
p. 509. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. Nr. 1. p. 47. Therap. Monatshefte. 26. Jahrg.
Nr. 9. p. 6%. (Methode: Fixation des Blasenperitoneums an die vordere Vaginalwand,
Fixation des Peritoneums im Douglas an die hintere Scheidenwand. Drainage der
beiden Parametrien mit Xeroformgazestreifen, deren Enden durch die Vagina hinaus-
geleitet werden. Darüber werden die beiden Blätter der breiten Mutterbänder vernäht,
mit Offenlassen eines kleinen Loches für den Gazestreifen. Ein Mikulicztampon
füllt die Taschen der Parametrien vollständig aus und wird durch eine weite Öffnung
in der Bauchwunde herausgeleitet. Bericht über 31 Operationen.)
Bikel, O., Über multiple primäre Karzinome. Diss. Heidelberg. Jan.
Blum, V., Kystoskopische Befunde bei Careinoma uteri. III. Kongr. d. Deutsch. Ges.
f. Urol. Sept. 1911. Ref. Wiener med. Wochenschr. Nr. 14. p. 924. (Blasenbefunde
lassen, abgesehen von vollkommenem Einbruch des Karzinonıs in die Blasenhöhle,
keine sicheren Anhaltspunkte für die Annäherung der Tumormassen an die Blase ge-
winnen. Auch der Ureter kann kystoskopisch vollkommen normal aussehen, für
den Katheter leicht passierbar und dennoch von Karzinommassen umwachsen sein.)
Bonney, V., Die Diagnose und operative Behandlung des Karzinoms der Vulva,
Vagina und Uterus. Practitioner. April. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 35. p. 1168.
(Das Vulvakarzinom soll sich stets auf dem Boden einer Leukoplakie entwickeln.
Bonney hat Leukoplakie schon bei Frauen im dritten Lebensdezennium und im An-
schluss daran Vulvakarzinom gesehen. Das primäre Scheidenkarzinom, dessen grosse
Seltenheit hervorgehoben wird, kennzeichnet sich als Geschwür mit rauhen, warzigen
Rändern und Neigung zu Blutung. Beim Kollumkrebs betont Verf. die Unmöglich-
keit, eine Erosion von Karzinom im Beginn zu unterscheiden, wie überhaupt nach
seiner Änsicht die meisten Kollumkarzinome auf dem Boden einer Erosion entstehen
sollen. Es werden vier Typen unterschieden: 1. ein fungöser, 2. ein ulzerierender,
3. ein infiltrierender, hypertrophischer und 4. ein infiltrierender atrophischer. Empfeh-
lung der radikalsten Operationsverfahren.)
Bovee, J. W., Statistics in radical operation for cancer of the cervix uteri. Amer.
Journ. of Obst. Vol. 66. Nr. 417. p. 380. (Statistik über 36 abdominale Totalexstir-
pationen, deren erste im Jahre 1898 ausgeführt wurde, die aber alle mehr wie drei
Jahre zurückliegen. Primär gestorben sind neun Patientinnen; infolge von Rezidiven
starben sechs; an anderen Erkrankungen drei. Zehn Patientinnen sind verschollen.
Bei einem Falle wurde ein Stück des Ureters reseziert und der Stumpf in die Blase
implantiert. Die Patientin starb 11 Jahre später an Rezidiv. B. unterbindet beider-
seits den Stamm, oder wenn er dick ist, den vorderen Ast der Art. iliaca interna
und trennt den Uterus von der Scheide mit Hilfe eines angiotribeartigen Elektrothermo-
kauters nach Downes. Die Lymphdrüsen entfernt er jetzt nicht mehr so sorgfältig
wie früher, da die Primärmortalität durch den Zeitverlust erhöht werden soll. Die
Operation soll innerhalb einer Stunde beendet sein. Bovee will die vaginale Opera-
tion nur in den Fällen angewendet sehen, wo der Zustand der Patientin die ausgiebige
Ausräumung des Beckens auf abdominalem Wege nicht mehr gestattet.)
de Bovis, R., Radikale oder partielle Operation bei Uteruskarzinom. Sem. med.
Nr. 30. Ref. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 35. p. 1662. (Im Anschluss an Theil-
habers Empfehlung eines möglichst kleinen Eingriffes bei Uteruskarzinom bespricht
der Verf. das Pro und Kontra dieses NStandpunktes und, wenn er auch nicht so weit
geht, wie Th., so ist er auch für Einschränkung des Eingriffes und polemisiert gegen
die „erweiterte“ Totalexstirpation wegen der Erhöhung der primären Mortalität.
Es gibt in bezug auf Wachstumstendenz und Metastasierung gutartige und bösartige
170
25.
26.
27.
28.
29.
30.
31.
32.
37.
38.
Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
Karzinonıe; die ersten sind durch [eventuell sogar ungenügende] Eingriffe heilbar, die
letzteren dagegen sind auch durch die ausgedehnteste Operation nicht zu bekämpfen.)
Brant, W., Fibromyom und Karzinom. Russki Wratsch. 1911. Nr. 42, 150 u.f.
Brettauer, J., Results of 20 cases of abdomina? hysterectomy for cancer of the uterus.
Transact. of the Amer. gyn. Soc. Amer. Journ. of Obst. Vol. 66. Nr. 418. p. 624. (Keine
Patientin lebte länger wie drei Jahre nach der Operation; drei starben primär, davon
zwei an Sepsis, eine an Verblutung. Brettauer hat in 10 Jahren auf 15 000 gynäko-
logische Fälle 20 inoperable und 19 operable Cervixkarzinome gesehen.)
Broun, L., Squamous Epithelioma of the Cervix associated with tuberculous Sal-
pingitis. New York Acad. of Med. Meeting of Dec. 28. 1911. Ref. Amer. Journ.
of Obst. Vol. 65. Nr. 411. p. 482. (Krankengeschichte und Operationsbericht.)
— On the Operability of the Cancer of the Uterus. Transact. of the Amer. gyn. Soc.
Amer. Journ. of Obst. Vol. 66. Nr. 418. p. 624. (Vergleich zwischen den Operabili-
tätsprozenten der verschiedenen deutschen, französischen und amerikanischen Kliniken.
Letztere haben die kleinsten.)
Busse, W., Über Dauerresultate bei der Operation des Uteruskarzinoms nach den
abdominalen Methoden (I. Mitteilung). Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. Heft 1.
p. 35. (Betrifft das von Krönig 1903 und 1904 operierte Material der Jenenser Klinik.
Nachschrift von Krönig [siehe dort].)
Cameron, H. C., Cancer of the cervix. Med. Press and Circ. Nr. 16.
Caturani, M., A proposito dell’ associazione del fibroma e cancro dell’ utero. Arch.
ital. di gin. Vol. 15. Nr. 2,
Chevreau, Des fistules urinaires vaginales consécutives à ’hysterectomie abdominale
avec évidement pelvien pour cancer utérin et de leur traitement par le colpoeleisis
élevé. Thèse de Lyon. 1911. Nr. 116. Ref. Arch. mens. d’obst. et de gyn. Tome 1.
p. 80. (Die Kolpokleise ist die Operation der Wahl; es sollen bis zu ihrer Vornahme
seit der Hysterektomie mindestens sechs Monate vergangen sein. Tritt in der Zwischen-
zeit Rezidiv ein, so soll man von der Operation abschen. Sie soll hoch angelegt werden,
bis 2 cm unterhalb des unteren Randes der Fistel. Die guten Resultate rechtfertigen
diese Methode, die an sich nicht gefährlich ist.)
Clarke, J., The cause of cancer. Part III of ‚Protozoa and Disease“. London,
Bailliere Tyndall and Cox. Mit 8 Tafeln (96 p.). (Das Buch enthält kurze Auseinander-
setzungen über vermeintliche Protozoen im Karzinom, nebst polemischen Bemerkungen.
Auf acht Tafeln bildet sodann der Verf. allerlei Dinge ab, die er für die Krebsparasiten
hält, die aber vor der Kritik in keiner Weise bestehen können. Es sind die bekannten,
oft beschriebenen ‚„Einschlüsse‘“ etc., die bei uns niemand mehr für Parasiten hält.)
Cobb, F., On Carcinoma of the Uterus. Boston med. and surg. Journ. Vol. 166. Nr. 2.
Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 50. p. 2752. (Von 1900—1910 kamen in Boston
im allgemeinen Hospitale 309 Fälle zur Behandlung. Darunter waren 52 inoperabel;
bei 148 Fällen wurde eine Palliativoperation ausgeführt. Die vaginale Hysterektomie
wurde in 14, die abdominale in 92 Fällen gemacht. Wegen Krebs des Corpus uteri
wurde die abdominale Totalexstirpation 21 mal vorgenommen, wobei vier Patientinnen
unmittelbar mit Tod abgingen. Von den anderen 17 konnten 16 weiter beobachtet
werden. Davon sind fünf noch 5—8 Jahre nach der Operation am Leben. Bei 71
Patientinnen wurde die abdominale Totalexstirpation wegen Cervixkarzinom vor-
genommen, von denen 22 unmittelbar nach der Operation starben. Von den Über-
lebenden konnten 29 weiter beobachtet werden und 9 befinden sich gegenwärtig noch
am Leben.)
Croom Halliday, J., Maligne Degeneration von Myomen (Adenokarzinom). Edin-
burgh Obst.-Soc. Meeting on May 8. Ref. The Lancet. Vol. 182. June 1. p. 1472.
(Siche unter Myom.)
Cullen, T. S., Remote results in abdominal hystereetomies for cancer of the uterus.
Transact. of the Amer. gyn. Soc. Amer. Journ. of Obst. Vol. 66. Nr. 418. p. 619. (Be-
richt über 48 Fälle. Primärmortalität 22 °. Neit 1—13 Jahren nach der Opera-
tion leben noch 12 Patientinnen, 5 sind verschollen. Länger wie fünf Jahre scit der
Operation leben noch 24 a,
—- Carcinoma of the Uterus. New York med. Journ. Dee. 2].
Czerny, V., Über die nichtoperative Behandlung der Geschwülste, Naturforscher-
versammlung Münster. Sept. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 41. p. 2209. Nr. 43.
p. 2363. (Übersicht der verschiedenen Methoden und Kritik der Karzinombehand-
lung.)
39.
4l.
42.
46.
46a.
Karzinome. - 171
('zerwenka, K., Ein Vorschlag zur Verhütung von Impfmetastasen im Paravaginal-
schnitt. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 11. p. 326. (Verf. empfiehlt nach Umschneidung der
Vaginalportion über dieselbe eine Gummikappe zu stülpen, welche an ihrem Rande
einen stark elastischen Gummifaden trägt. Dieser Faden umschnürt die Cervix über
dem Zirkulärschnitt und hält so die Gummiblase ohne Naht durch die elastische Kon-
striktion fest.)
Daels, F., Über den Wert von Seleneinspritzungen bei unoperierbaren Neoplasmen,
Geneesk. Tijdschr. voor Belgie. Nr. 21. (Experimentell bekam Daels beim Sarkom
der Ratte ausgedehnte Blutungen in der Geschwulst und Entartung der bösartigen
Zellen nach einmaliger intravenöser Einspritzung von 0,5—0,3 cem Selenium. Blut-
gerinnungen wurden in den Gefässen beobachtet. Bilder demonstrieren die Tatsachen.
Verkleinerung der Geschwulst wurde erzielt. Klinisch: Drei Patientinnen mit über
25 intravenösen Einspritzungen von 5 ccm Elektroselenium hatten auf ungefähr zwei
Monate Linderung der Schmerzen, des Blutverlustes. Bei zwei Kranken Hebung
des Allgemeinzustandes. Bei einer wurden nach einer Abrasio zahlreiche geringe
Blutungen in der Geschwulst festgestellt. Jetzt werden die Einspritzungen von
5 auf 10 ccm gebracht.)
— Zur Behandlung der inoperablen bösartigen Geschwülste. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 43.
p. 1417. (Bedauert, dass die Versuche mit Einspritzung von tumoraffinen Stoffen
in die Blutbahn so vernachlässigt werden. Hat gute Erfolge davon und speziell von
der intravenösen Injektion von Elektroselenium gesehen. Die Röntgenbehandlung
werde nie alle tiefsitzenden, bösartigen Zellen treffen können ohne die gesunden
Gewebe in die grösste Gefahr zu versetzen und es ist sicher, dass man die weiter
verbreiteten Metastasen überhaupt nicht trifft. Da ist der Weg durch die Blutbahn
der einzig richtige.)
Dartigues, Kyste de l’ovaire et cancer de l’uterus; hysterectomie abdominale sub-
totale et curage rétrograde abdomino-vaginal du col inextirpable. Soc. des chir. de
Paris. Seance du 22 Dec. Paris chir. 1911. Nr. 10. p. 1043.
Delmotte, G., De linoperabilit& du cancer uterin. Scalpel et Liege med. 19 Mai.
Driessen, L. F., Adenoma malignum corporis uteri. Nederl. Tijdschr. v. Verlosk.en Gyn.
Jaarg. 21. p. 250. (Driessen findet die Differentialdiagnose zwischen malignen und
benignen Adenomen meistens sehr schwierig. Die Abwesenheit von Glykogen im
Epithelium der Drüsen ist der sicherste Beweis für Malignität.) (W. Holleman.)
Dungern, E. v., Über Serodiagnostik der Geschwülste mittelst Komplementbindungs-
reaktion. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 2. p. 65. Nr. 8. p. 443.
— Zu Edzards Mitteilung: Über die Serodiagnostik des Karzinoms nach v. Dungern.
Berl. klin. Wochenschr. 1913. Nr. 5. p. 238. (Macht auf Fehler in der
Edzardschen Technik aufmerksam. Wenn man unspezifische Hemmungen ver-
meiden will, so müssen selbstverständlich alle Kontrollen Lösung zeigen. Bei den
Edzardschen Untersuchungen war dies unter 18 normalen Sera aber nur einmal
der Fall. Dieses war also das einzige Serum, das richtig untersucht worden ist. Ferner
kann Ursache der Freiburger Misserfolge sein, dass das dort benutzte Mecrschweinchen-
serum aus irgend welchem Grunde unbrauchbar war; dasselbe hat man bei Anstellung
der Wassermannschen Rcaktion beobachtet. — Erwiderung zu Vorstehendem
von M. Hahn und D. Edzard. Widerlegt die im vorigen erhobenen Einwände.)
Dychno, M., Die diagnostische Bedeutung der Antitrypsinreaktion des Blutes bei
Karzinom. (Russisch.) Therap. Obosrenije. Nr. 16. Ref. Münchn. med. Wochen-
schrift. 1913. Nr. 18. S. 998.
Eden, T. W., The clinical Diagnosis of malignant Disease of the Body of the Uterus.
The Lancet. Vol. 182. May 25. p. 1392. (Aus der Statistik des Verf. ergibt sich, dass
das mittlere Lebensalter, in dem das Karzinom der Cervix resp. des Corpus uteri fest-
gestellt wird, nicht dasselbe ist, sondern 45 resp. 55 Jahre beträgt. Die mittlere Zahl
der Entbindungen bei Frauen mit Cervixkarzinonıen betrug 4,1, die der Korpuskarzi-
nome 1,1. 9% der Frauen mit Cervixkarzinomen sind Nulliparae, dagegen 50 %,
der Korpuskarzinome. In der Praxis aurea scheinen im Verhältnis zu Cervixkarzinomen
öfter Korpuskarzinome vorzukonımen wie in der Hospitalpraxis (10:3). Sarkom
ist überhaupt viel seltener wie Karzinom des Uterus (1:40). Die Gegenwart von
Myomen im Uterus soll kein prädisponierendes Moment für die Entstehung von Kar-
zinom und Sarkom abgeben. Genaue Besprechung der Symptome der malignen Ver-
änderungen der Uterushöhle und der Differentialdiagnose. Die Prognose soll in bezug
auf Rezidiv viel günstiger sein bei Korpus- wie bei Cervixkrebs. Geschwollene Lymph-
48.
49.
50.
50a.
Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
drüsen, auch wenn es unmöglich ist, sie mit zu exstirpieren, sollen keine Kontraindi-
kation gegen radikale Entfernung des Genitalapparates sein. In den meisten Fällen
ist die Vergrösserung entzündlicher Natur und nicht maligne.)
Edzard, D., Über die Serodiagnostik des Karzinoms nach v., Dungern. Berl. klin.
Wochenschr. Nr. 53. p. 2488. (Resultate: Von 10 Karzinomen, deren klinische
Diagnose durchaus gesichert war, ergaben sieben einen positiven Ausfall der Reaktion.
Drei zeigten allerdings auch in den Kontrollen mit inaktivem Serum eine starke
Hemmung, obwohl die Wassermannsche Reaktion negativ ausfiel. Bei 28 nicht
Karzinomkranken war die Reaktion 10 mal positiv. Der hohe Prozentsatz, in welchem
sich ein positiver Ausfall der Reaktion bei normal und anderweitig Erkrankten fand,
schränkt also die praktische Verwendbarkeit der v. Dungernschen Karzinomdiagnose
ein. Indessen ist, wie auch Abderhalden für seine „‚Schutzfermente‘“ hervorgehoben
hat, ein einheitliches Bild beim Karzinom garnicht zu erwarten. Der äusserst ver-
schiedene Verlauf des Krebses, z. B. je nach Individuum und Lokalisation, der mehr
oder minder grosse Zerfall, die differente Neigung zu Metastasen usw. weisen darauf
hin, dass zum mindesten eine konstante Aufnahme von Antikörpern erzeugende oder
komplementablenkend wirkende Zellbestandteile nicht anzunehmen ist und dass
demnach wohl die Chancen für die Auffindung einer in allen Krebsfällen positiven
Reaktion, die auf der obigen Voraussetzung beruht, keine besonders günstigen sind.
— Erwiderung siche v. Dungern.)
Faure, J. L., Sur le traitement chirurgical du cancer du col de Puterus. Arch. mens.
d’obst. et de gyn. 1 Année. Nr. 10. p. 149. (Verf. gibt seine Methode der Wertheim-
schen Operation, die im wesentlichen nichts Neues bringt. Sie ist dem vaginalen Vor-
gehen vorzuziehen, weil ausgiebiger. Drüsen werden nur entfernt, soweit sie fühlbar sind
und nur aus der Regio hypogastrica. Die Wertheimsche Klemme wird nicht benutzt.
Statt dessen desinfiziert Verf. die Scheide mit Alkohol und Jodtinktur und tamponiert sie
bei der Eröffnung von oben aus mit Gaze. Diese Tamponade dient zu gleicher Zeit
als Drainage der Parametrien. Darüber wird das Peritoneum geschlossen. Bei vor-
geschrittenen Fällen wird vaginal angefangen und eine Scheiden-Manschette aus-
präpariert. Dieselbe wird unten zugebunden und dann von oben die Operation fort-
gesetzt. Während der Gravidität soll die Technik absolut nicht erschwert sein; im
Gegenteil. Von vier Fällen blieben zwei seit mehr wie zwei Jahren geheilt. Radium-
behandlung macht die Operation durch Sklerosierung des Bindegewebes viel schwieriger.)
Fergusson, J. H., und J. Young, Einfache Papillome der Scheide nach vaginaler
Totalexstirpation wegen Cervixkarzinom. Transact. of the Edinb. Obst. Soc. Ref.
Zentralbl. f. Gyn. Nr. 19. p. 629. (Verff. entfernten vier Wochen nach einer vaginalen
Hysterektomie wegen Plattenepithelkarzinom der Cervix aus dem Scheidengewölbe
zwei blutende Papillome, die nach dem mikroskopischen Befunde nicht vom Scheiden-
epithel, sondern anscheinend von der bei der Operation durchschnittenen Tube aus-
gingen.)
Ferroni, L’operazione di Wertheim nel careinoma del collo uterino. (Die
Wertheimsche Operation bei Cervixkarzinom.) Annali di Ostetr. e Ginec.-Milan.
XXXIV. p. 655. (21 in der Klinik zu Parma operierte Fälle.)
(Artom di Sant’ Agnese.)
Flaischlen, N., Zur Heilung von Karzinomrezidiven. Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin.
Sitzg. vom 12. Jan. Ref. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 70. Heft 3. p. 904. Zentralbl.
f. Gyn. Nr. 27. p. 900. (Drei Fälle. Dauerheilungen nach Rezidivoperationen.
Im ersten Falle handelte es sich um ein lokales Rezidiv in der Schnittnarbe
der zurückgelassenen rechtsseitigen Adnexe. Im zweiten um doppeltes Karzinom
des Uterus nach vorangegangener abdominaler Exstirpation doppelseitiger Adeno-
carcinoma papillare ovarii, und im dritten Falle um malignes Rezidiv. im Stiel eines
vor 615 Jahren entfernten gutartigen papillären Kystonss.)
— Über Implantationsrezidiv der Vagina. Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin. Sitzg.
vom 12. Jan. Ref. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 70. Heft 3. p. 899. Zentralbl. f.
Gyn. Nr. 27. p. 899. (Ein halbes Jahr nach vaginaler Uterusexstirpation, mit tiefer
Scheiden-Damminzision, wegen malignen Adenoms in der rechten Tubenecke ein
papilläres Rezidiv in der Scheidennarbe. 1. Es ist ausgeschlossen, dass es auf dem
Wege der Lymph- oder Blutbahnen entstanden ist, 2. der mikroskopische Bau des
primären Tumors und des Rezidivs stimmen vollkommen überein, und 3. nach der
Exstirpation desselben ist die Patientin über längere Zeit [bis jetzt 31, Jahre]
gesund geblieben. F. hält Beweis für die Implantationskarzinose in Vaginalwunden
d
Karzinome. 173
hier für erbracht. Beachtenswert ist die grosse räumliche Entfernung zwischen
Primärtumor und Rezidiv und das baldige Auftreten des letzteren nach der Primär-
operation. Implantationsrezidive sollen sehr selten sein; nur zu oft ist die Annahme
eines Impfrezidivs in der Literatur mit Unrecht erfolgt. Diskussion: Alle Redner
betonen die Möglichkeit des öfteren oder selteneren Vorkommens der Impfrezidive.
Flatau, S., Gleichzeitiges Vorkommen von Myom, Sarkom und Karzinom im Uterus.
Ärztl. Verein in Nürnberg. Sitzg. vom 9. Okt. 1911. Ref. Deutsche med. Wochenschr.
Nr. 6. p. 295. (Siehe „Myom“ pag. 119. Nr. 54.)
Fleischmann, K., Befund maligner Veränderungen bei zwei durch abdominelle
Totalexstirpation gewonnenen myomatösen Uteris. K. k. Ges. d. Ärzte in Wien.
Sitzg. vom 8. Nov. Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 47. p. 2598. Wiener klin.
Wochenschr. Nr. 46. p. 1851. (Siehe unter „Myom‘ pag. 119. Nr. 55.)
Ford, W. M., Clinical account of 13 cases of malignant disease treated with a new
antiserum. New York Acad. of Med. Meeting of Febr. 23. Ref. Amer. Journ. of
Obst. Vol. 65. Whole Nr. 413. p. 869. (13 Karzinomfälle mit Antiserum nach
Berkeley behandelt; eine Pat. soll geheilt, vier sollen gebessert sein; drei blieben
jetzt 3—6 Monate nach der Totalexstirpation rezidivfrei. Nicht überzeugend. (Ref.)
Frankl, O., Ein Vorschlag zur Förderung der Frühoperation bei Gebärmutterkrebs.
Österr. Ges. f. Krebsforsch. u. Bekämpfung d. Krebskrankheit. Sitzg. vom 4. Nov.
Ref. Wiener klin. Wochenschr. Nr. 48. p. 1930. Wiener med. Wochenschr. Nr. 46.
p. 3054. Als Original erschienen: Wiener klin. Wochenschr. Nr. 48. p. 1897. (Das
zu erstrebende Ziel sei die möglichst frühzeitige Erkennung des Krebses. Die Auf-
klärungstätigkeit der Winterschen Schule habe keine wesentlichen Erfolge gehabt.
Die Faktoren, die als Ursache der Verschleppung bezeichnet werden müssen, sind:
mangelnde Sachkenntnis und Sorglosigkeit des Arztes, Gewissenlosigkeit der Heb-
ammen und Nachlässigkeit der Patientinnen selbst. Man muss auch mit der leider
viel verbreiteten Idee aufräumen, dass das Karzinom des Uterus unheilbar ist; die
Frühoperation gewährt Heilung. Rezidive treten um so leichter auf, je weiter die
Tumoren vorgeschritten sind. Die Grösse der Tumoren ist von der Dauer der Er-
krankung unabhängig. Das Frühstadium ist anatomisch-klinisch charakterisiert
durch scharfe Begrenzung, Fehlen der Ausbreitung auf Scheide und Parametrien,
Durchmesser höchstens zehnhellerstückgross, Maximum der Tiefenausdehnung Lë bis
l cm. An der Klinik Schauta wurden von Juni 1901 bis Juni 1912 1007 Fälle von
Uteruskrebs beobachtet, davon 498 Fälle vaginal operiert; die Gesamtoperabilität
betrug 54 %. 571 Fälle von Kollumkrebs konnten durch fünf Jahre und längere Zeit
verfolgt werden. Im ganzen waren bloss 34 Fälle von allen diesen im obigen Sinne
als im Frühstadium befindlich anzusprechen, von diesen sind nur zwei rezidiviert.
Zur Erzielung der Frühoperation ist eine soziale Krebsfürsorge notwendig. Es wären
besondere kostenlose Untersuchungsstationen an den Kliniken einzurichten. Die
Probeexzision beschleunigt das Wachstum des Karzinomsnicht. Diskussion: Schott-
länder, wie Fleischmann will in allen Fällen von Uterusexstirpation die Schleim-
haut untersucht haben; kleine Karzinome machen oft keine Symptome oder deren
Symptome verstecken sich hinter denen des ursprünglichen Leidens. Das Corpus
uteri soll öfter curettiert und auch die Cervixschleimhaut mitgenommen werden.
Schauta hebt hervor, dass das Curettement bei Myomen wegen der vielen
Buchten des Uteruskavums sehr schwierig ist und ein negatives Resultat bei der Unter-
suchung des ausgeschabten Materials noch nicht dazu berechtigt, ein Karzinom aus-
zuschliessen. Auch Wertheim will in der mikroskopischen Untersuchung curettierter
Stücke nicht den Schwerpunkt der ganzen Frage gelegt sehen. Wichtig ist vor allem,
dass die Frauen in einem operationsfähigen Zustand zum Operateur kommen. Aktionen
nach dem Vorgang von Winter könnten nichts nützen, sondern beunruhigen nur
das Publikum. Hochenegg legt nicht viel Wert auf die Probeexzision; es könnte
ein gesundes oder ein nur chronisch-entzündliches Gewebsstück anstatt des krank-
haft veränderten zur Untersuchung kommen. Schauta bemerkt dazu, dass für den
erfahrenen Gynäkologen eine Probeexzision etwas anderes sci als für den praktischen
Arzt. Wenn der Praktiker einen Fall für verdächtig hält, ist für den Gynäkologen
oft die Karzinomdiagnose auch ohne Probeexzision möglich. Nach Schick wäre es
zu empfehlen, dass wegen der Schwierigkeiten der Probeexzisionen die öffentlichen
Krankenanstalten auf Wunsch der Praktiker einen ihrer Ärzte zur Assistenz des Prak-
tikers bei Vornahme der Probeexzision delegieren. Weinberger betont, dass es nötig
sei, gegen die Röntgen-Dermatitis und die auf dieser Basis entstehenden Karzinome
174
61.
62.
Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
Vorsichtsmassregeln zu treffen. v. Eiselsberg will an die Probeexzision tunlichst
sofort die Operation anschliessen. In einigen Minuten, während der Patient noch
im Ätherrausch erhalten wird, wird die Untersuchung ausgeführt. Nach Schott-
länder soll aber am gynäkologischen Material diese Art der Schnelldiagnose nicht
immer zum Ziele führen. Die regelrechte Konservierung des Materials sei häufig not-
wendig; die ganze Untersuchung dauert dann 4—6 Stunden.)
Franz, K., Wie können die Dauerresultate der Uteruskarzinomoperationen gebessert
werden? Arch. f. Gyn. Bd. 97. Heft 3. p. 380. (Verf. beantwortet die Frage in fol-
genden Sätzen: 1. Frühzeitige Operation, die leider nicht durch den Operateur be-
stimmt wird. 2. Die Indikation zur Operation soll so weit wie möglich ausgedehnt
werden. Also hohe Operabilitätszahlen! 3. Mit allen Mitteln der Technik muss die
Mortalität herabgesetzt werden. 4. Die Operierten müssen unter ständiger Aufsicht
bleiben und häufig nachuntersucht werden, um jedes Rezidiv sobald als möglich zu
entdecken, damit 5. die Rezidivoperationen mehr als bisher ausgeführt werden können.
Erwiderung von Wertheim cf. Nr. 223.)
— Über Rezidivoperationen des Carcinoma uteri. Partielle Blasenresektion. (es.
d. Charite-Ärzte zu Berlin. Sitzg. vom 5. Dez. Ref. Berl. klin. Wochenschr. 1913.
Nr. 4. p. 182. (Demonstration einer Patientin mit geheilter partieller Blasenresektion
nach abdominaler Entfernung eines mit der Blase fest verwachsenen Rezidivknotens,
sechs Monate nach der Totalexstirpation. Die Technik der Rezidivoperationen ist
ausserordentlich schwierig. Franz hat 25 derartige Operationen gemacht. Man
soll jedes operable Rezidiv angehen. Es kommen Fälle vor, wo Frauen auch nach
ausgedehnten Resektionen sehr lange gesund bleiben. Erwähnung zweier Fälle, die
jetzt nach vier und fünf Jahren noch leben.)
Freund, H., Uterusmyom mit Karzinom. Siche bei Myom.
— Abdominale Radikaloperation bei einem Portiokarzinom unter dem Bilde einer
flachen Erosion. Unterelsässischer Ärzteverein. Sitzg. vom 2. März. Ref. Deutsche
med. Wochenschr. Nr. 32. p. 1525. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 14. p. 673. (Kasuistisch.
Die Erkrankung war längere Zeit als Erosion behandelt worden und ist tatsächlich
wenig über den Muttermundsrändern erhaben. Sie durchsetzt aber die Portio in der
Tiefe recht weit. Erst durch Probeexzision konnte die Diagnose sichergestellt werden.
Peritoneum und Drüsen waren frei. Heilung der ööjährigen XIlpara.)
Freund, L., Zur Chemie der prädisponierten Stellen bei Karzinom. Ges. d. Ärzte
in Wien. Sitzg. vom 18. Okt. Ref. Deutsche med. Wochenschr. 1913. Nr. 1. p. 47.
(Dem Karzinomserum fehlt die Fähigkeit, Karzinomzellen zu zerstören, einerseits,
weil es die in Äther lösliche, zellzerstörende Säure, welche im Normalserum enthalten
ist, nicht besitzt, andererseits, weil es in seinem Nukleoglobulin Substanzen enthält,
welche eine Schutzwirkung gegen zugesetzte derartige ätherlösliche Säure ausüben.
Diese Verhältnisse sprechen für eine allgemeine Disposition des Organismus für Kar-
zinom, die jedoch als alleinige Ursache des Krebses vom klinischen Standpunkte nicht
angenommen werden kann. Es muss also auch noch ein lokaler Faktor vorhanden
sein, den zu finden der Vortragende unternommen hat. Extrakte normaler Leichen-
gewebe Nichtkarzinomatöser in 0,85%, Kochsalzlösung zerstörten Karzinomzellen
im Gegensatze zu normalen Zellen intensiv. Extrakte von primären Karzinomen
zeigen dieses Verhalten nicht, vielmehr üben sie eine Schutzwirkung gegen die zell-
lösenden Eigenschaften normalen Seruns aus, was auf den gleichen chemischen Sub-
stanzen beruht, wie denen des Blutserums. Gewebsextrakte von Prädilektionsstellen
[Ulcus cruris, ventriculi] für Ca bei Nichtkarzinomatösen zeigen oft ähnliches Ver-
halten wie Karzinomextrakte, was für die Bildung eines Karzinons ausserordentlich
wichtig ist.)
Freund, W. A., Zur Karzinombehandlung. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 21,
p. 980. (Verf. hat, von dem Bestreben ausgehend, das Karzinomgewebe durch chemische
Mittel bis in seinen weitesten Ausläufer zu töten und in der Annahme, dass dies einzig
und allein auf dem Wege der Blut- und Lymphbahnen stattfinden kann, mit gutem
Erfolge versucht, ganze Glieder und Organkomplexe von Tieren mit Flüssigkeit zu
durehströmen. Das Glied wird zeitweise aus dem Kreise der allgemeinen Blutzirku-
lation ausgeschieden und von einer seiner Hauptarterien aus nach vollständiger Aus-
blutung aus einer eröffneten Hautvene bis in seine Gewebselemente mit Spülflüssig-
keit durchtränkt. Derselbe Versuch [von 12 Minuten Dauer] wurde dann schliess-
lich mit den Beckenorganen einer an inoperablem Karzinom erkrankten Frau vor-
genommen, ohne dass schlimme Folgen für die Patientin eintraten. Im Gegenteil,
63a.
67.
68.
Karzinome. 175
es trat eine Demarkation des erkrankten gegen das lebende Gewebe ein, durch die es
zu gangränösem Zerfall gebracht wurde. Die Patientin starb einige Tage später an
Herzschwäche. Nach dem Urteil des Verf. liegt die Bedeutung dieser Versuche nur
in dem Beweis ihrer physiologischen Ausführbarkeit und ist der therapeutische Wert
sehr problematisch. Angenommen, die karzinomatösen Partien wären abgetötet, das ge-
sunde Gewebe demarkierte sich gegen das tote — auf welche Weise sollen die toten
Partien, ehe sie Ichorrhämie bewirken, prompt und schnell eliminiert werden? Die
Versuche stammen schon aus dem Anfang der neunziger Jahre vorigen Jahrhunderts
und sind schon anderweitig publiziert worden; sie sind aber unbeachtet geblieben.)
Fromme, F., Über die Blutstillung bei der abdominalen Karzinomoperation. Fest-
schrift f. Veit, Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 71. Heft 1/2. p. 321. (Zwei mitgeteilte
Fälle zeigen, dass schwere venöse Blutungen selbst bei Entfernung der Parametrien
und Parakolpien von unten her auftreten können. Es gelingt nicht, diese Blutungen
zu beseitigen, weil die blutenden Venen in derbes Fasziengewebe eingebettet sind,
oder weil die Blutung aus einem Kreuzbeinloch heraus erfolgt. Hier empfiehlt
Fromme Liegenlassen langer Klemmen mit Herausleitung aus der Bauchhöhle
und Entfernung nach 48 Stunden.)
Gaifami, P., Il compito della levatrice nella lotta contro il cancro dell’ utero.
(Die Aufgabe der Hebamme im Kampfe gegen den Gebärmutterkrebs.) Gaz. Ital.
d. levatrici. Siena Anno 1. p. 183. (Artom di Sant Agnese.)
Gaylord, H. R., Über die therapeutische Wirkung der Metalle auf Krebs. Berl.
klin. Wochenschr. Nr. 43. p. 2017. (Versuche bei Karzinom der Schilddrüse des Fisches.
Dem Wasser, worin die Fische schwimmen, wird Jod, Quecksilber 1 : 4 000 000
oder Arsen 1 : 300 000 zugesetzt. Die Wirkung dieser Mittel setzte in 1—2 Tagen
nach der Anwendung ein, und sichtbare Geschwülste zeigten eine Verkleinerung nach
der ersten Woche. Prominierende Geschwülste von über 1 cm Durchmesser zeigten
nach 30tägiger Behandlung mit Quecksilber völligen Schwund. Die Erfolge nach
Quecksilberbehandlung scheinen etwas rascher zu sein als diejenigen nach Jod oder
Arsen. Mikroskopische Schnitte zeigen nach 8—12 Tagen wieder ein fast normales
Aussehen; das Epithel ist abgeplattet, das Kolloid wieder hergestellt, die Grösse der
Alveolen verkleinert und es erfolgt eine Verdickung des Stromas, das öfters ein scirrhus-
artiges Aussehen zeigt. Oft erleiden beträchtliche Partien grösserer Geschwülste
eine Nekrose. die durch bindegewebige Organisation ersetzt wird. Versuche mit Säuge-
tieren und Menschen sind von Gaylord nicht gemacht worden.)
Ghent, M. M., Karzinom des Uterus. St. Paul med. Journ. 1911. Dec. Ref. Zen-
tralbl. f. Gyn. Nr. 13. p. 415. (Bei einer 54jährigen Frau wurde bei Korpuskarzinom
und submukösem Myom wegen des ganz elenden kachektischen Zustandes nur eine
Curettage vorgenommen. Danach erholte Patientin sich langsam und ein Jahr später
war das Karzinom noch operabel und der Allgemeinzustand der Patientin so gut ge-
worden, dass jetzt die abdominale Totalexstirpation vorgenommen werden konnte.
Patientin ist ein Jahr nach der Operation noch rezidivfrei.)
Gordon, S. C., The cautery method in the treatment of the cancer of the uterus.
Transact. of the Amer. gyn. Soc. Amer. Journ. of Obst. Vol. 66. Nr. 418. p. 626. (G.
empfiehlt Byrne’s Kauterisation, welche besonders bei beginnenden Fällen gute
Resultate geben soll. Für vorgeschrittene ist sie die einzige Behandlungsmethode.)
Gorham and Lisser, Hemolysis in vivo and in vitro as diagnostic of cancer. Amer.
Journ. of med. Science. July. p. 103.
Graefe, M., Korpuskarzinom. Demonstration im Verein der Ärzte in Halle a. S.
Sitzg. vom 24. Juli. Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 44. p. 2427. (67 jährige
Virgo. In ca. 97 % der Genitalblutungen im postklimakterischen Alter bei normaler
Cervix sind diese Folge eines Korpuskarzinoms. Einfache abdominale Totalexstir-
pation genügt. Die Patientin hat erst vier Wochen vor der Operation zum ersten
Male geringe Blutungen bemerkt und nicht die geringsten sonstigen Erscheinungen
gehabt.)
Graff, E. v., und J. v. Zubrzycki, Über den Antitrypsingehalt des Blutes bei Schwan-
gerschaft und Karzinom. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. Heft 2. p. 303. (Benutzt
wurde die von Kämmerer modifizierte Volhardsche Methode, die in bezug auf
die Genauigkeit der Ausschläge alle bisherigen Methoden übertreffen soll und darauf
beruht, dass in Salzsäure gelöstes Kascin durch Natriumsulfat vollständig gefällt
wird: je mehr Kasein verdaut ist, je geringer also der Antitrypsingehalt des Serums,
desto kleiner ist der Niederschlag. Unter Benützung der Tatsache, dass in den Kasein-
176
70.
11.
74,
78.
80.
Gynäkologie. - Neubildungen des Uterus.
niederschlägen stets eine dem Kasein entsprechende Menge Salzsäure eingeschlossen
bleibt, wird der Grad der Verdauung durch Filtration der im Filtrat noch vorhandenen
Säure bestimmt. Das Resultat der Untersuchungen lässt sich darin zusammenfassen,
dass der Antitrypsingehalt des Serums bei Karzinom fast regelmässig so stark ver-
mehrt ist, dass dieser Befund mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit für die
Diagnose verwertet werden kann. Nach der Radikaloperation schwindet der hohe
Wert, um mit dem Auftreten eines Rezidivs wieder anzusteigen, was Verff. als beson-
deren Vorteil der Reaktion bezeichnen. Die praktische Verwendbarkeit der Methode
erfährt indes namentlich für den Chirurgen und Internisten dadurch eine beträcht-
liche Einschränkung, dass fast alle kachektischen Kranken unter Umständen „Kar-
zinomreaktion‘“ geben können.)
Grammatikati, J. N., und J. J. Tichow, Über die erweiterte Methode der opera-
tiven Behandlung des Uteruskrebses auf dem Wege der Transplantation der Ureteren
in den unteren Abschnitt des Darmes. IV. Kongr. russ. Gyn. u. Geb. in Petersburg.
Dez. 1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 13. p. 403. (Diskussion: v. Ott, Pissemsky.)
Graves, W. P., Results of the Wertheim Operation for cancer of the uterus. Trans-
act. of the Amer. gyn. Soc. Amer. Journ. of Obst. Vol. 66. Nr. 418. p. 627. (18 Fälle.
Primär starben zwei Patientinnen, sechs gingen an Rezidiv zugrunde und 10 sind
seit mehr wie drei Jahren rezidivfrei. Er curettiert zuerst die Karzinome, legt dann
Formalintampons ein und desinfiziert vor der Operation nochmals mit Jodtinktur.)
— Aspect heureux du cancer de Puterus. The Boston Med. and Surg. Journ. Vol. 166.
Nr. 2.
Günther, Demonstration eines Portiokarzinoms. Nürnberger med. Ges. u. Polikl.
IL. Juli. Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 39. p. 2140. (Zyste am linken Ovarium.
Erweist sich bei der Operation das Karzinom als inoperabel, so unterbindet man, dem
Vorschlage Krönigs folgend, die beiden Art. hypogastricae und ovaricae; dadurch wird
die Wachstumstendenz des Karzinonis gestört und die Blutungen werden geringer.)
Haddenbrock, E., Zur operativen Behandlung des Carcinoma uteri. Diss. Jena.
Nov. 1911. (Statistik der Wertheimschen Operationen vom 1. April 1910 bis 1. April
1911 der Jenenser Klinik. 30 Fälle, davon 26 Portio- resp. Cervixkarzinome und
vier Korpuskarzinome. Primäre Mortalität 5 = 16,7 %,. Bei 20 Fällen war die Er-
krankung noch im Beginn. XNebenverletzungen ereigneten sich vier, die Heilung er-
folgte in 17 Fällen per primam.)
Haendly, P., Die Therapie des Carcinoma uteri. Sammelreferat. Gyn. Rundschau.
Nr. 2. p. 74.
Haertel, E., Bericht über drei mit Antimeristem behandelte Fälle. Gyn. Ges. zu Bres-
lau. Sitzg. vom 27. Febr. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 23. p. 756. (Hohe Injektions-
dosen erreicht, aber schwere Allgemeinerscheinungen liessen die Kur nicht zu Ende
führen. In keinem Falle eine günstige Beeinflussung der Geschwülste zu konstatieren.)
Hamburger, W. W., Comparative studies in cancer and normal tissue ferments.
The Journ. of the Amer. Med. Assoc. Vol. 59. Nr. 11. Sept. 14. p. 847. (Die Fermente
des Karzinomgewebes, auf denen die Glyzyltryptophan- und andere weniger bekannte
biologische Reaktionen beruhen, gehören zu der Gruppe der „Ereptasen“. Die
Ereptasen des Karzinonıgewebes lassen sich in ihrer Fähigkeit, Pepton zu spalten
und Tryptophan zu bilden, nicht von denen in normalen Gewebszellen, Blut-
serum, Aszitesflüssigkeit, Leukozyten unterscheiden. Wahrscheinlich alle "diese
Ereptasen identisch. Quantitativ ist Karzinomgewebe meist ärmer an Ereptase,
wie die normale Niere und Leber, ein wenig ereptasereicher wie normale Milz eines
Hundes und bedeutend ereptasereicher wie Blutserum verschiedener Tiere. Obschon
Blutserum weniger Ereptase enthält wie die meisten anderen Gewebe, muss doch die
letzte Spur desselben aus dem Gewebe ausgewaschen sein, wenn man mit isolierten
Gewebsfermenten arbeiten will.
Hannes, W., Das Karzinom der weiblichen Genitalien. Ergebn. d. Chir. u. Orthop.
1911. Bd. 3. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 29. p. 975. (Abhandlung über das Karzinom
sowohl der äusseren Genitalien wie des Uterus und der Anhänge. Statistisches, Ätio-
logie, Histologie und Operationstechnik aller dieser Krebsarten sowie auch Symptomato-
logie und Diagnose werden ausführlich behandelt.)
— — Wundversorgung bei der abdominalen Radikaloperation. VI. Intern. Kongr.
f. Geb. u. Gyn. Berlin. Sept. Ref. Münehn. med. Wochenschr. Nr. 41. p. 2253.
(Die Gefahr der endogenen Infektion von den im Primäraffekt und den im parametranen
Bindegewebe, den Lymphgefässen und Lymphdrüsen häufig befindlichen, schwer
80a.
88.
89.
2.
Qla.
91b.
Karzinome. Ä 177
pathogenen Mikroben nicht gering. Eine rationelle Drainage ist zur Vermeidung von
Infektionen erforderlich für die parametranen Wundhöhlen und die Peritonealhöhle.
Ist die Peritonealbedeckung der Beckenwundhöhlen mit Naht versorgt, so wird durch
den unteren Winkel des Bauchschnittes ein Mikuliczbeutel in die Tiefe des Douglas
eingeführt.)
Hansen, Svend, Cancer-,Recidiv‘‘ 16 Aar after Extirpation af Adenom i Mamma.
(„.Rezidiv“ 16 Jahre nach Exstirpation von Adenom in Mamma.) Ugeskrift for Laeger.
Nr. 32. p. 1154—56. (0. Horn.)
Hantke, R., Neuere Arbeiten über die Behandlung des eegen Uteruskarzinoms,
Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. Heft 6. p. 712. (Sammelreferat.)
Heinemann, J., Über die Metastasierung maligner Tumoren im Zentralnervensystem.
Diss. Breslau 1911. Virchows Arch. 1911. Bd. 205. Heft 3.
Heinrichsdorff, A., Über die Beziehungen der perniziösen Anämie zum Karzinom,
Diss. Berlin. Dez.
Hengge, A., Demonstration eines Cervixkarzinoms mit Drüsenmetastasen an der
V. und A. iliaca der einen Seite. Gyn. Ges. zu München. Sitzg. vom 14. Nov. Ref.
Deutsche med. Wochenschr. 1913. Nr. 5. p. 247. Nr. 7. p. 343. Münchn. med. Wochen-
schrift Nr. 52. p. 2898. (Sie wurden partiell exstirpiert, ohne dass irgendwelche Ernäh-
rungsstörungen auftraten. Das rechte Bein zeigte am 12. Dez. keinerlei Ernährungs-
störung.)
Henke, Fr., Über die Bedeutung der Mäusekarzinome. Münchn. med. Wochenschr.
Nr. 5. p. 237.
Herrenschmidt, Epithelioma du corps uterin à cellules claires. Assoc. franc. pour
Petude du cancer. Séance du 26 Févr. Ref. Presse méd. Nr. 23. p. 235. (Metaplasie
von Nierenzellen, welche aus Resten des Wolffschen Ganges stammen.)
— Adenomyome malin de la paroi yterine. Assoc. franc. pour Pétude du cancer.
Néance du 26 Févr. Ref. Presse méd. Nr. 23. p. 235. (Herrenschmidt nimmt an,
dass der Tumor aus Resten des Wolffschen Ganges entstanden ist.)
Hertel, W., Zur malignen Degeneration der Uterusmyome. Monatsschr. f. Geb.
u. Gyn. Bd. 36. Heft 3. p. 325. (Siehe unter „Myom“ p. 121 Nr. 74.)
Hirschberg, O., Über Operationen mit elektrischem Lichtbogen und Elektrokaustik
bei malignen Geschwülsten. Beitr. z. klin. Chir. Bd. 75. Heft 3. Ref. Zentralbl. f.
Gyn. Nr. 19. p. 630. (Es wurden 50 der verschiedensten Fälle von Karzinom und
Sarkom mit der Forestschen Nadel oder Elektrokaustik oder mit Kombination beider
Methoden behandelt. Die Kombination ergab unter 24 Fällen 12 gute Resultate. Die
Methode disponiert nur sehr zur Nachblutung, erleichtert aber die Schnittführung wie
die Exzision, eignet sich zur Ignipunktur und vermindert die Gefahr der Keimver-
schleppung. Die alleinige Verwendung der Methode hat sich nicht so gut bewährt.)
Hirschfeld, H., Über einige neuere Methoden zur Diagnose der bösartigen Geschwülste.
Deutsche med. Wochenschr. Nr. 27. u. 29. (Kritische Sichtung der Literatur ergibt
leider, dass dort, wo klare klinische Symptome fehlen und die bewährten Methoden
versagen, auch die neueren Methoden nicht zum Ziele führen.)
Hirtz, E und Beaufume, Änurie bei Uteruskarzinom. Soc. med. des hôpitaux. Séance
du 15 Dec. 1911. Ref. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 9. p. 429. (Plötzlich trat eine
Anurie ein, die 14 Tage dauerte und dann kam für acht Tage die Harnausscheidung
wieder in Gang. Es erfolgte ein zweiter Anfall von Anurie während acht Tagen und
dann blieben die Harnausscheidungen normal bis zu dem in Kachexie erfolgenden
Tod. Nach dem ersten Anfall von Anurie, als die Harnausscheidungen wieder ein-
getreten waren und die Gefahr beseitigt schien, traten heftige urämische Erscheinungen,
Konvulsionen und Koma ein. Diese Möglichkeit des Verschwindens einer schon
eingetretenen Änurie erschwert die Indikationsstellung zur Nephrostomie. Die
Prognose der Anurie bei Gebärmutterkrebs ist nicht immer schlecht, selbst wenn sie
sich wiederholt und mit Urämie kompliziert.)
Hoehne, O., Kollumkarzinom bei Uterus bicornis unicollis (zwei Fälle). Nordwest-
deutsche Ges. f. Gyn. Sitzg. vom 9. Nov. zu Hannover. Ref. Monatsschr. f. Gyn.
1913. Bd. 37. Heft 5. p. 686. (Im ersten Falle trat das Karzinom knapp 11 Monate
nach einer wegen Hämorrhagien in der Klinik ausgeführten Curettage auf. Binnen
wenigen Monaten Rezidiv. Der zweite Fall ist noch dadurch bemerkenswert, dass
nur ein Ureter vorhanden war [schon vor der Operation kystoskopisch festgestellt].)
— Kombination eines Portiokarzinoms mit einer schweren linksseitigen Nieren- und
Uretertuberkulose. Nordwestdeutsche Ges. f. Gyn. Sitzg. vom 9. Nov. zu Hannover,
Jahresber. f. Gynäk, u. Geburtsh. 1912. 12
178
Olc.
Id.
92.
96.
Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. 1913. Bd. 37. Heft 5. p. 686. (Kasuistisch. 40 jährige
Frau. Jetzt, drei Jahre nach der erweiterten abdominalen Totalexstirpation, welche
4, Jahr später von der Exstirpation der linken Niere gefolgt wurde, ist die Frau frei
von Karzinomrezidiv und hat keine manifesten tuberkulösen Erscheinungen am Harn-
apparat.)
Hoehne, 0.. Kombination von Karzinom und Tuberkulose des Genitalapparates (zwei
Fälle). Nordwestdeutsche Ges. f. Gyn. Sitzg. vom 9. Nov. zu Hannover. Ref. Monatsschr.
f. Geb. u. Gyn. 1913. Bd. 37. Heft 5. p. 688. (In dem einen Fall handelte es sich bei
einer ö5jährigen Nullipara um eine, die ganze Uteruswand, das Korpus und die Cervix
durchsetzende Tuberkulose in Kombination mit einem hauptsächlich im Corpus uteri
entwickelten Adenokarzinom, in dessen unteren Bezirk rechts der in der Cervixwand
deutlich erkennbare Gartnersche Gang hineinzuverfolgen war. Das Präparat stammt
schon vom Jahre 1901. — In dem anderen Fall wurde die Patientin wegen eines
Plattenepithelkarzinoms nach Freund-Wertheim operiert und liess die Untersuchung
eine Tuberkulose der Tuben und der Iliakallynıphdrüsen erkennen.)
Isabolinsky, M., und M. Dychno, Über die Serodiagnose des Krebses. (Russisch.)
Wratsch. Gaz. Nr. 38. Ref. Münchn. med. Wochenschr. 1913. Nr. 18. p. 998.
Izar, G., Synthetische Antigene zur Meiostagminreaktion bei bösartigen Geschwülsten.
Wiener klin. Wochenschr. Nr. 33. p. 1247. (1. Reinigung der Antigene durch sukzes-
sive Fällung aus methylalkoholischer Lösung mit verschiedenen Lösungsmitteln.
2. Benützung synthetischer Präparate als Antigene, anstatt der methylalkoholischen
Tumorextrakte, Pankreasextrakte oder der jüngst von R. Köhler und A. Luger
vorgeschlagenen Lezithinextrakte. 3. Ersatz des üblichen Nachweises stattgefundener
Reaktion mittelst Messung der Oberflächenspannung durch sinnfälligere Methoden:
Nachweis durch Komplementablenkung mit gereinigten und künstlichen Antigenen;
durch Hämolyse infolge Befreiung hämolgtischer Substanzen bei Benützung geeigneter
Antigene.
Joannovics, G., Über das Verhalten transplantierter Karzinome in künstlich anämi-
schen Mäusen. Wiener klin. Wochenschr. Nr. 1. (Verlangsamte Entwickelung trans-
plantierten Mäusekarzinoms bei anämisch gemachten weissen Mäusen.)
Johannsen, Th., Über drei Versuche der Behandlung inoperabler Karzinome mit
Antimeristem. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 14. p. 426. (Alle drei Fälle boten Misserfolge.) -
.Kaarsberg, Metritis chron. Cancer corporis uteri Pyosalpinx dupl. bei demselben
Patienten. Ges. f. Gyn. u. Obst. 8. Nov. 1911. Ref. Ugeskrift for Lager. p. 1230.
(O. Horn.)
Kalmanowski, Die Rolle der graphischen Methode in der Gynäkologie im Kampfe
gegen den Gebärmutterkrebs. Schweiz. Rundschau f. Med. 1911. Nr. 35 u. 36. (Empfeh-
lung der de Seigneuxschen Kurven, in die die Patientin ihre uterinen Blutabgänge
einzutragen hat und die sie bei jeder Konsultation dem Arzte vorweisen soll.)
Kamperman, G., A Study of two hundred and twelve cases cancer of the uterus
with special reference to early diagnosis. Amer. Journ. of Obst. Vol. 66. Nr. 418.
p. 596. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. Nr. 1. p. 46. (Statistische Arbeit, deren Zahlen
sich auf Michigan beziehen. Karzinom steht dort an fünfter Stelle unter den Todes-
ursachen. In den letzten fünf Jahren hat die Zahl um 15% zugenommen. Auf
25 gynäkologische Kranke kam ein Karzinom. In 83°, der Fälle Cervixkarzinom, in
12°, Korpuskarzinom. Die Altersgrenzen des Krebses sind 28 und 75 Jahre; das
mittlere Alter der Kranken ist 48 Jahre. Cervixkarzinom tritt am häufigsten auf
zwischen 35 und 55 Jahren; Korpuskarzinom zwischen 55 und 65. Letzteres braucht
meist zu seiner Entwickelung längere Zeit wie ersteres. Kranke mit Cervixkarzinom
haben in 92%, der Fälle Kinder geboren; diese Zahl beträgt für Patientinnen mit
Korpuskarzinom 72%. Obschon Uteruskarzinom öfter auftritt bei Frauen, die ge-
boren haben, erkranken doch auch Nulliparen. Erblichkeit spielt keine Rolle. Wenn
die Operation helfen soll, muss die Diagnose früh gestellt sein. In 73% der Fälle
ist zunehmende Menstrualblutung oder unregelmässige Blutung das erste Symptom.
Stinkender Ausfluss und Schmerzen späteres Stadium. Kachexie erst sehr viel später.
Abdominale Radikaloperation ist das einzige Heilmittel; bei inoperablen Fällen kann
eine Palliativoperation oft günstigen Einfluss auf die Erscheinungen haben. Die
meisten Patientinnen sterben schliesslich an Infektion oder Urämie. Belehrung des
Publikums wie der Ärzte muss zur Frühdiagnose der Fälle führen.
Kausch, W., Über Kollargol bei Sepsis und bei Karzinom. Deutsche med. Wochenschr.
Nr. 35. (Bei fünf Fällen von inoperablem Karzinom angewendet, verursachte
98.
99,
100.
101.
102.
103.
104.
105.
106.
107.
Karzinome. 179
die Kollargolinjektion intravenös regelmässig starke Störungen des Allgemeinzustandes,
Erbrechen, Fieber, Schlechterwerden des Pulses, Zyanose, so dass wohl eine zunächst
noch unbekannte Einwirkung auf das Karzinom angenommen werden muss.)
Klemperer, G., Der jetzige Stand der Krebsforschung. Referat, erstattet in der
Generalversammlung des Deutschen Zentralkomitees für Krebsforschung am 18. Mai.
Hirschwald, Berlin.
Koch, H. W., Psychosen bei Karzinomkachexie. Diss. Kiel.
Kraus, R., Karzinomzelle und Karzinomreaktionen. Wiener klin. Wochenschr.
Nr. 23. p. 867—873. (Kraus unterzieht die verschiedenen Karzinomreaktionen einer
eingehenden Kritik und ist bemüht, den diagnostischen Wert derselben zu beurteilen.
Es scheint, als ob das Ziel, eine brauchbare Karzinomreaktion zu erhalten, nicht
mehr weit entfernt ist. Die Meiostagminreaktion und die Komplementbindung nach
v. Dungern scheinen spezifische Reaktionen zu sein.)
Kretschmar, W., Heilungserfolge bei Totalexstirpation von Uteruskarzinomen.
Diss. München. (Aus dem Material 1904—1910 der Münchener Frauenklinik eine
primäre Mortalität von 4,5%. Absolute Heilung nach sechs Jahren 10,24 %, nach
fünf Jahren 8,31%. Rezidivfreiheit nach sechs Jahren 36,4%, nach fünf
Jahren 16%.)
Kriwsky, L. A., Zur Frage der abdominalen Radikaloperation bei Uteruskarzinom.
Zentralbl. f. Gyn. Nr. 9. p. 272. (18% Primärmortalität auf 50 Fälle, nach Wert-
heim operiert. Bis jetzt 13 Rezidive, IO mal schon im ersten, dreimal im zweiten
‚Jahr. Stark vergrösserte Drüsen wurden bei 14 Patientinnen gefunden. Gerade von
diesen Kranken starben verhältnismässig viele und bekamen viele Rezidive; letztere
traten früh auf und führten schnell zum Exitus. Zwei postoperative Harnleiterfisteln.
In 42°, primäre Wundheilung; der Querschnitt mit den besten Resultaten. Post-
operative Cystitis kam öfters vor.)
Krokiewiez, A., Autohämotherapie und Krebskranke. Wiener klin. Wochenschr.
Nr. 35. (Subkutane Injektionen von 6 cem des eigenen Blutes können die Kachexie
mildern, indem die Schmerzen und das Erbrechen nachlassen oder schwinden;
Schlaf, Appetit, Kräfte und Lebensenergie können zurückkehren und beträcht-
lich zunehmen. Wo wegen Krebs eine Radikaloperation stattfand, kann die Auto-
hämotherapie die Rekonvaleszenz in hohem Grade fördern und sollte als weiteres
Heilverfahren eintreten.)
Krönig, B., Können wir hoffen, durch Erhöhung des Operationsprozentes die absolute
Leistung der abdominalen Totalexstirpation des karzinomatösen Uterus zu erhöhen ?
Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. Heft 1. p. 55. Ref. Arch. mens. d’obst. et de
gyn. 1 Année. Nr. 11. p. 445. (Ergänzung der Arbeit von Busse. Die absolute
Heilung von 25,33 % veranlassen Krönig, noch radikaler zu operieren wie bisher.
Dazu ist nötig, bei Umwallung des Ureters das Parametrium mitsamt dem Ureter
zu exstirpieren. Durch weitere Anwendung der Rückennuarksanästhesie bezw. Sakral-
anästhesie wird sich auch bei den radikalen Eingriffen die Mortalität verringern. Die
Kystoskopie vermag keinen richtigen Aufschluss darüber zu geben, ob ein Fall noch
operabel, d. h. ob die Blase schon ergriffen ist oder nicht.)
Kubinyi, P. v., Beiträge zur Frage der sarkomatösen Entartung der Gebärmutter-
mvome und des Zusammentreffens mit Korpuskarzinom nebst Beschreibung eines
Falles von Karzinosarkom des Uterus. Arch. f. Gyn. Bd. 97. p. 237. (Siehe
unter „Myom‘ p. 122, Nr. 87.)
Küttner, S., Ein Fall von Operation nach Wertheim-Krönig-Bumm. Journ.
akusch. i shensk. bol. Sept. Sitzungsber. der geb.-gyn. Ges. zu St. Petersburg.
l (H. Jentter.)
Kuramitsu, Die operative Statistik der Uteruskarzinome. Zeitschr. d. japan. gyn.
Ges. März. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 35. p. 1169. (Kinoshita hat in den letzten
10 Jahren 408 Frauen wegen Uteruskarzinom operiert und zwar 307 abdominal radi-
kal, 39 vaginal radikal und 62 palliativ. Mortalität der abdominalen Operation 31,3 %,
der vaginalen 2,5%. Die Dauerheilung nach Winter betrug 58,8%, nach Wald-
stein 37%. Die Dauerheilung der vaginalen zur abdominalen Operation verhält
sich wie 1:2. Heridität wurde nur in 3,2%, der Fälle nachgewiesen. Das mittlere
Alter der Frauen mit Korpuskarzinom war 48 Jahre, das der Cervixkarzinome war
41 Jahre; die mittlere Zahl der Entbindungen 4,2. Es waren 4,4%, der Fälle mit
Schwangerschaft kombiniert.)
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109.
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116.
Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
Leischner, H., Anurie bei inoperablem Uteruskarzinom. Nierenfistel als Palliativ-
operation. Wiener klin. Wochenschr. Nr. 23. p. 902. (Plötzlich sich einstellende
vollständige Anurie bei einer bis dahin ganz gesunden 68jährigen Hebamme, mit
starken Schmerzen in der rechten Nierengegend. Szirrhöses Karzinom des Uterus
mit derber Infiltration beider Parametrien, besonders rechts. Freilegung der rechten
Niere in Morphin-Äthernarkose; dieselbe war auf das doppelte des Normalen vergrössert,
blaurot verfärbt. Nephrotomie, Drainage. Am zweiten Tage p. op. reichliche Urin-
sckretion aus der Wunde. Patientin erholt sich und fühlt sich nach fünf Wochen
vollkommen wohl; sie ist sich ihres Karzinoms nicht bewusst. Aus der Blase entleerten
sich in letzter Zeit nur ganz geringe Urinmengen, dagegen flossen grosse Harnmengen
aus der Operationswunde ab. Kystoskopie bei der kleinen Kapazität der Blase
unmöglich.)
Leopold, G., Über maligne Tumoren nach Injektion von Reinkulturen von Blasto-
myzeten und über maligne Tumoren bei Tieren nach Implantation menschlichen Kar-
zinoms. Arch. f. Gyn. Bd. 96. Heft 3. p. 405.
Letulle, Maladie kystique du rein avec malformations multiples chez une femme
atteinte de cancer de Tutérus Bull. et mém. de la Soc. anat. de Paris. Dec. 1911.
p. 727.
Lewin, C., Die Immunität bei bösartigen Geschwülsten. Therapie d. Gegenw. 1911.
Heft 10 u. 11. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 11. p. 352. (Esgibt eine natürliche Immunität
gegen bösartige Geschwülste, deren Natur vorläufig unbekannt Man ist imstande,
durch Impfung mit avirulentem Tumormaterial der eigenen wie der fremden Tierspezies
und ebenso mit normalem Gewebe gegen hochvirulente Geschwülste der Tiere eine
Schutzwirkung zu erzielen. L. nimmt auf Grund eigener Erfahrungen an, dass sie
durch aktive Immunisierung unter Bildung von Antikörpern zustande kommt.
Das gibt die Hoffnung, dass man auch zu einer spezifischen Therapie der bösartigen
(Gieschwülste des Menschen gelangen wird. In der Kenntnis der konstitutionellen
Disposition und der Wachstumsbedingungen bei den malignen Tumoren ist man schon
relativ weit fortgeschritten, obwohl die experimentelle Forschung noch nicht viel
mehr als 10 Jahre existiert.)
— Über: Ferment- und Chemotherapie der bösartigen Geschwülste. Therapie d.
Gegenw. 1911. Sept. (Zusammenfassende Übersicht über dieses Gebiet. Bezüglich
der zahlreichen chemotherapeutischen Vorschläge soll man sich nicht allzu grossen
Hoffnungen hingeben; man muss das post hoc ergo propter hoc sehr berücksichtigen.)
— Die Zellersche Krebsbehandlung. Therapie d. Gegenw. Sept. Ref. Zentralbl.
f. Gyn. 1913. Nr. 1. p. 48. (Trotz der Anerkennung Czernys kommt Verf. zu dem
Schluss, dass von einer Krebsheilung nicht gesprochen werden könne, solange Er-
fahrungen über die Behandlung der innerlichen Krebse fehlen. Es sei durchaus
hervorzuheben, dass die grosse Mehrzahl der Heilungen Zellers nur Hautkrebse
betreffen. Ihre bekannte relative Gutartigkeit erlaube es daher nicht, sie als Prüf-
stein für den Wert einer allgemein gültigen, neuen Krebsheilmethode anzusehen.
Lewin betont deshalb ausdrücklich, dass gerade die Heilmethode der malignen
Tumoren an den inneren Organen das Ziel der Therapie sein müsse.)
Liepmann, W., Drainage und Freund-Wertheimsche Karzinomoperation. Zen-
tralbl. f. Gyn. Nr. 33. p. 1078. (Die Drainage scheint Liepmann das einzige Mittel
zu sein zur Verbesserung der primären Mortalität der Uteruskarzinomoperation
Sie schadet der Operierten nicht, förderè das Wundgebiet am Zusammenheilen ohne
es zu reizen und unterstützt den Gesamtorganismus im Kampf gegen die eingedrungenen
Keime. Empfehlung der „Tütendrainage“.
Littauer, A., Kolossalprolaps mit Karzinomentwickelung am Muttermund. Ges.
f. Geb. u. Gyn. in Leipzig. Sitzg. vom 11. März. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 36. p. 1187.
(Krankenvorstellung; 58jährige Frau; der Vorfall ist scit 20 Jahren ganz draussen.)
Loch, L., Einige Bemerkungen zur Definition und Lösung des Krebsproblems. Inter-
state med. Journ. Jan. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 19. p. 628. (Das ganze Problem
ist im wesentlichen ein biologisches. Nur durch genauestes, systematisches Studium
der biologischen Bedingungen, unter denen der Krebs entsteht, kann schliesslich eine
wirksame Therapie gefunden werden. Vor allem ist festzustellen, an welchem Punkte
die Wachstumsgesetze der Krebszellen von denen normaler Zellen abzuweichen be-
ginnen; dann erst nachzuforschen, worin die Ursachen dieser Abweichungen liegen.
Nicht nach „der Ursache“ des Krebses darf gesucht werden, sondern nach allen den
Ursachen und unterstützenden Momenten der Krebsentwickelung.)
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124.
Karzinome. 181
Loeb, L., Clurg und Sweek, Über die Behandlung des menschlichen Karzinoms mit
Injektionen von kolloidalem Kupfer. Interstate Med. Journ. St. Louis. Dec. Ref.
Wiener klin. Wochenschr. 1913. Nr. 1. p. 30. (Es wurden bisher nur dem Auge zu-
gängliche Karzinome, keine Genitalkarzinome behandelt. Verff. berichten über acht
mit Erfolg behandelte Fälle, darunter zwei mit nahezu kompletter Heilung. Die Be-
obachtungen zeigen die allmähliche Rückbildung von Karzinomen verschiedenster
Art. Die Patientinnen bekamen täglich, bezw. sechsmal in der Woche, eine intravenöse
Injektion von erwärmter kolloidaler Kupferlösung, wobei 300 bis 400 ccm der Lösung
langsam injiziert wurden. Starke Reaktion mit Schüttelfrösten, Fieber und irregu-
lärer Herztätigkeit, welche mit Wiederholung der Injektionen abnimmt. Lokal
Hyvperämie, gesteigerte Sekretion und Empfindlichkeit des Tumors, welche in der
Regel nach 15 Injektionen schwinden; es erfolgt dann allmähliche Rückbildung des
Tumors, zum Teil mit Nekrose oder Schorfbildung.)
Lubarsch, O., Die Bedeutung des Traumas für Entstehung und Wachstum krankhafter
Gewächse. Med. Klinik. Nr. 41. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. Nr. 1. p. 46.
Mackenrodt, A., Endresultate der Karzinomoperation mittelst der Laparotomia
hypogastrica. VI. Internat. Kongr. f. Geb. u. Gyn. Berlin. Sept. Ref. Zentralbl.
f. Geb. u. Gyn. Nr. 40. p. 1323. (Mackenrodt hatte viele Jahre 100 %, Operabilität,
jedenfalls über 95%. Unter Operabilität versteht er die Möglichkeit, die Parametrien
auszuräumen. Bei der Ausräumung ist besonders der Beckenboden zu berücksichtigen.
Von den 1901 Operierten leben noch 80 %,, von 1903 47 %, 1905 33 %, 1906 22,2 9,
1907 25%; die bei der Nachuntersuchung Fehlenden sind hierbei als Rezidiv gerechnet.
Auf 10 Jahre verteilt ergibt sich eine Mortalität von 19%. Man kann jetzt sagen,
dass bei 80 9%, Operabilität 25%, Dauerheilungen, bei 60 %, Operabilität 22—23 %
Dauerheilungen zu verzeichnen sind. Eingehende Beachtung muss man Blasen- und
Rektumrezidiven schenken. Er hat früher bei jeder ausgesprochenen Adhärenz Blase
und Rektum partiell reseziert. Das perineale Verfahren mit Resektion des Steiss-
beins schafft sehr viel Platz.)
— Uterus- und Rektumkarzinom. Gyn. Ges. zu Berlin. Sitzg. vom 22. Nov. Ref.
Berl. klin. Wochenschr. Nr. 52. p. 2476. (Das von der hinteren Lippe ausgehende
Karzinom war auf das Rektum übergegangen. Uterus und Rektum wurden in der-
selben Sitzung exstirpiert. Der Sphinkter blieb intakt und funktionsfähig. Nach
anfangs glattem Verlaufe trat Exitus durch Inkarzeration einer Dünndarmschlinge
ein. Vortr. glaubt, dass sich solche Fälle in einer Sitzung operieren lassen.)
Malcolm, J. D., Wertheims Operation for Cancer of the Cervix uteri. British med.
Journ. Nr. 2685. June 15. p. 1350. (Empfehlung der Wertheimschen Operation.
15 Fälle mit einem Todesfall. Fünfmal wurde nach Eröffnung der Bauchhöhle von
der weiteren Operation Abstand genommen, entweder wegen des Vorhandenseins
zahlreicher geschwollener Lymphdrüsen oder wegen Vorgeschrittenseins des Karzinoms
und Übergang auf Blase und seitliche Beckenwand. Schmerzen und übelriechender
Ausfluss sind nicht Früh-, sondern Spätsymptome des Cervixkarzinoms.)
Manton, W. P., Beckentumoren bei der Frau, mit besonderer Berücksichtigung der
Diagnose. Journ. of the Mich. State med. Soc. 1911. Sept. (Häufigkeit nach
Manton: Myome 62%, Karzinome 8%, Ovarialzysten 11 %. Zur Frühdiagnose
des Karzinoms soll jede Frau über 30 Jahre sich alle drei Monate von einem kom-
petenten Gynäkologen untersuchen lassen.)
Markowsky, A.. Vergleichende Bewertung der radikalen Operationen des Uteruskrebses
nach den neuesten Daten Wertheims. ‚Journ. akusch. i shensk. bolesn. Febr. (Mar-
kowsky bespricht alle Nachteile der Wertheimschen Operation: Ureterennekrose,
Verletzung der Harnleiter, der Blase, Parese der Blase, Verletzungen des Mastdarmes,
der grossen Gefässe, grosse Zahl der Probelaparotomien; beweist, dass die Möglich-
keit der Drüsenexstirpation nicht zu hoch angeschlagen zu werden verdient. Die
primäre Sterblichkeit ist nach der Wertheimschen Operation sehr hoch [19,4 %,],
während sie bei vaginalem Vorgehen bei Ott 2,1°%,, bei Schauta 8,9%, beträgt.
Nach eingehender Kritik der Dauerresultate spricht sich Verf. gegen die Wertheimsche
Operation aus, zu gunsten der vaginalen Methode, weil letztere eine minimale primäre
Sterblichkeit gibt, bei nur schlechteren Dauerresultaten.) (H. Jentter.)
— Der Wert der Radikaloperation der Kollunikrebse nach den letzten Wertheim-
schen Angaben im Lichte der Kritik. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. Heft 6.
p. 715. La Gyn. Nr. 6. p. 366. (Kritische Besprechung der von Wertheim publi-
zierten Resultate seiner 500 Radikaloperationen des Kollumkrebses im Vergleich
mit den Resultaten der vaginalen Operation. S. Nr. 123.)
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131.
Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
Marschner, Karzinomatöser Uterus, vaginal totalexstirpiert, trotz Infiltration des
linken Parametriums. Gyn. Ges. zu Dresden. Sitzg. vom 17. Okt. Ref. Zentralbl.
f. Gyn. 1913. Nr. 4. p. 133. (Der Fall war sechs Wochen früher von anderer Seite
nur mit Ausschabung und Verschorfung behandelt worden.)
Martin, J. F., Fibrom und Carcinoma corporis (zwei Fälle). Lyon méd. 1911. Nr. 28
u. 32. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 48. p. 1640. (Siche pag. 125. Nr. 105.)
Massey, G. B., Arsenoization in inoperable cancer. Amer. Journ. of Surg. 1911.
Dec. p. 384.
Mc Cann, F. J., Abdominal operations for cancer of the cervix and corpus uteri.
Edinb. obst. Soc. Meeting on Dec. 13. 1911. Ref. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 10.
p. 483. The Journ. of Obst. and Gyn. of the Brit. Emp. Vol. 21. Nr. 1. p. 59. The
Lancet. Vol. 182. Jan. 6. p. 23. (Die Operation zerfällt in zwei Teile in verschie-
denen Zimmern. Zuerst wird der nekrotische Teil der Cervix ausgekratzt und
kauterisiert, die Vagina mit AgNO, ausgewischt und mit .Jodoformgaze gefüllt
und hierauf in Trendelenburgscher Lage der Uterus und die Adnexe per
laparotomiam entfernt. Eine leichte Blasenlähmung tritt in jedem Falle auf,
Cystitis kann jedoch durch sorgfältiges Katheterisieren vermieden werden. Statistik
über 41 Fälle mit zwei Todesfällen; 24 Korpuskrebse mit einem Todesfall. Diskussion:
Brewis: die abdominale Operation sei schon lange vor Wertheim ausgeführt; letzterem
gebührt nur das Verdienst, die Scheidenklemmzange eingeführt zu haben. Korpus-
krebse seien seiner Erfahrung nach fast ebenso häufig und bösartig, wie Cervixkar-
zinome. Kynoch glaubt, dass in Deutschland Uteruskrebse viel frühzeitiger zur
Operation kommen als in England. Seine eigenen Erfahrungen mit der vaginalen
Hysterektomie recht unbefriedigend. Fordyce glaubt, dass die Wertheimsche
Operation, wenn Infiltration der Blase vorliegt und Gefahr für Zerreissung be-
steht, nicht fortgesetzt werden dürfe. Carmichael warnt vor Massenligaturen.
Haig Fergusson betont die Unmöglichkeit, alle Drüsen des Beckens zu entfernen.
Sektionsbefunde haben jedoch gezeigt, dass nur bei einem Drittel der Cervixkarzi-
nome, und zwar gerade bei den inoperablen, die Drüsen erkrankt. sind. Die Rezidive
treten nicht so sehr in den Drüsen als in den Narben auf. Hauptsache ist die Ent-
fernung der Parametrien. Mc Cann hält es wegen der Gefahr von Sepsis und Cystitis
nicht für ratsam, einige Tage vor der Operation zu curettieren.)
— The Technique of the more extensive abdominal Operations for Cancer of the Womb.
The Lancet. Vol. 183. Sept. 21. p. 819. Ref. The Journ. of Obst. and Gyn. of the
Brit. Emp. Vol. 22. Nr. 4. p. 232. (Eingehende Besprechung der Technik der Wert-
heimschen abdominalen Totalexstirpation mit einigen unwesentlichen Abänderungen
derselben. Für die Operation wird die Scheide austamponiert; Bauchwundränder-
schutz mit Billroth-Battiststreifen. Es soll mit dem Zurückpräparieren der Blase
angefangen werden, um bei eventueller Inoperabilität noch mit der geringsten Schädi-
gung für die Patientin aufhören zu können. Einführen des Zeigefingers in den Ureteren-
kanal durch das Parametrium, um letzteres auf denselben zu spalten. Empfehlung
der Wertheim-Klenimen. Bei der Eröffnung der Scheide soll das Operationsterrain
mit Tüchern abgedeckt sein. Nach Entfernung des Uterus wird ein Gazestreifen in
die Scheide gelegt und darüber das Peritoneum geschlossen. Das Netz wird über die
Intestinae gedeckt. Verf. steht bei der Operation rechts von der Patientin. Der
durchschnittene Ureter wird in die Blase implantiert, eventuell auch, wenn er schon
vom Karzinom komprimiert war und die Niere vielleicht schon atrophisch, einfach
unterbunden. Indikationen zur abdominalen Operation und Kontraindikationen.
Vorzüge des abdominalen Vorgehens vor dem vaginalen [Lymphdrüsen]. Die Primär-
mortalität betrug auf 41 Cervixkarzinome zwei, auf 24 Korpuskarzinome cine Pa-
tientin.)
— Cancer of the Womb. Henry Frowde and Hodder & Stoughton, London.
Merkel, F., Demonstration. 1. Karzinomatöser Polyp des Uterusfundus, 2. Uterus-
korpuskarzinom. Arztl. Verein in Nürnberg. Sitzg. vom 15. August. Ref. Münchn,
med. Wochenschr. Nr. 51. p. 2842.
Mischin, Cancer corporis uteri und seine Diagnostik. Russki Wratsch. Nr. 28. (Ein-
gehender Bericht über 11 Fälle. Schlusssätze: Bei Verdacht auf Korpuskarzinom
ist eine totale Curettage der Uterusschleimhaut indiziert. Es muss eine ganze Serie
der Mukosapräparate untersucht werden, denn der bösartige Prozess kann auch nur
kleine Bezirke der Schleimhaut betreffen. Die Frage über eine charakteristische Ver-
änderung der Schleimhaut bei Krebs ist negativ zu beantworten. Die Veränderungen
132.
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Karzinome. 183
der Mukosa sind in der grössten Mehrzahl entzündlicher Natur [verschiedene Stadien]
und betreffen hauptsächlich das interglanduläre Gewebe.) (H. Jentter.)
Mintrop, H., Ein Fall von Uterus bicornis unicollis mit Myom, Karzinom des Fundus
und Pyometra. Diss. Strassburg. Febr. (Siehe pag. 126. Nr. 116.)
Mirabeau, S., 1. Drei Fälle von Korpuskarzinom mit sekundären Ovarialkarzinomen;
2. zwei Fälle von Korpuskarzinom mit gleichzeitigen Kugelmyomen; 3. ein Fall von
Korpuskarzinom neben Cervixkarzinom und interstitiellem Myom des Fundus; 4. Kor-
puskarzinom bei gleichzeitigem Myom des Fundus und doppelfaustgrossem Kystom
des Ovariums. Münchn. gyn. Ges. Sitzg. vom 18. Mai 1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn.
Nr. 2. p. 53. Diskussion Theilhaber.)
Morian, R., Karzinombehandlung mit Zellerscher Paste. Ärztl. Verein zu Essen-Ruhr.
Sitzg. vom 19. Nov. Ref. Berl. klin. Wochenschr. 1913. Nr. 2. p. 89. (Bericht über
einen vergeblich behandelten Fall von Epithelkrebs des Unterkiefers, Mundbodens
und Halses. Die Paste schmerzte zu sehr und musste wieder weggelassen werden.)
Morosowa, E., Jodkali bei Uteruskarzinom. Klinische und pathologisch-anatomische
Beobachtungen. Russki Wratsch. 1911. Nr. 5l. Ref. Münchn. med. Wochenschr.
Nr. 18. p. 1000. (Morosowa stellte mit Schirschow Versuche an 14 Patientinnen
an und kam zum Resultat, dass in den Tumoren das Jodkali zweifelsohne regressive
Vorgänge und Zerfallsprozesse bewirkt, die sich mitunter bis zur völligen Nekrose
der Geschwulst und Sequestrierung der krebsigen Organe und Gewebe mit konseku-
tiver Ausstossung derselben steigern können. Jedoch stellen sich bei manchen Kranken
wohl infolge des Geschwulstzerfalls neben den vermehrten Ausscheidungen auch sehr
starke Blutungen ein, die kaum zu stillen sind. Das Jodkali wurde in Form von Klys-
mata mit subkutanen Injektionen von Natr. arsenic. verabfolgt.)
Müglich, T. G., Sehr grosse Pyometra bei Cervixkarzinoım. Demonstr. Nordost-
deutsche Ges. f. Gyn. 25. Nov. 1911. Ref. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 8. p. 389.
(57jährige Frau; gut mannsfaustgrosser, weicher Uterus. Trotz der Menge des
gestauten und infizierten Sekrets waren nie Uteruskoliken beobachtet.)
Murphy, W. G., Uterine Cancer; its early recognition by the general practitioner.
Amer. Journ. of Surg. Jan. Vol. 26. Nr. 1. p. 57.
Nagoya, C., Operabilität des Uteruskarzinoms. Die Ursache der späten Inanspruch-
nahme des Arztes. Diss. München. (An der Döderleinschen Klinik schwankt
dieselbe zwischen 56 und 80%. Der Grund hierfür liegt in dem Verhalten der
Patientinnen, die zu spät zum Arzt kommen.)
Nikolsky, A., Über die Unterbindung der Art. hypogastricae und der Art. uterinae,
Diss. Tomsk. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 35. p. 1169. (Es besteht bei der Unterbin-
dung der Art. hypogastricae wegen Vorhandensein ausgedehnter Anastomosen mit
benachbarten Gefässgebieten keine Gefahr für Nekrose der Blase, des Rektums
und im Gebiete des kleinen Beckens. Literaturzusammenstellung von 65 Fällen von
inoperablem und 64 Fällen von operablem Karzinom, in denen die Unterbindung
ausgeführt wurde. Nur im letztgenannten Falle berichtete Bumm über vier Fälle
von Nekrose der Blasenschleimhaut. Mitteilung von 45 ÖOperationsgeschichten aus
der gynäkologischen Klinik in Tomsk, in denen die Unterbindung zwecks radikaler
Ausräumung des Beckens vorgenommen wurde. 19mal wurden beide Ureteren, acht-
mal ein Ureter in den Darm implantiert, 21 mal die Blase mit entfernt. Primäre Mor-
talität 18 = 40 %. Der zweite Teil der Arbeit behandelt die anatomisch-topographi-
schen Variationen der Uterina und gibt einen Überblick über Technik und Indikationen
zu ihrer Unterbindung, zu der die Abgangsstelle vor der Hypogastrika gewählt wird.
28 ÖOperationsgeschichten illustrieren die Methode. Nachuntersuchungen über das
weitere Befinden der Patienten nach so eingreifender Operation fehlen vollständig.)
Noack, A., Über Nebenverletzungen bei der erweiterten abdominalen Uterusexstir-
pation. Diss. Würzburg. Febr. (Unter 117 an der Würzburger Frauenklinik aus-
geführten erweiterten abdominalen Uterusexstirpationen wegen Uteruskarzinom er-
eigneten sich 24 Nebenverletzungen: viermal Verletzung eines Ureters, einmal des
Rektum, 19mal Blasenverletzung. Mit Ausnahme von einer Blasenscheidenfistel
heilten alle diese Verletzungen per primam. Die primäre Mortalität betrug 5%.
Oberndorfer, S., Demonstration eines Falles von Karzinosarkom. Münchn. gvn.
(ses. Sitzg. vom 15. Dez. 1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 10. p. 306. (Die Karzinom-
nester liegen zerstreut in dem sarkomatösen Stroma.)
Oefele, F. v., Tellur und Selen in ihren Wechselbeziehungen als Heilmittel. New York
med. Journ. Vol. 22. Nr. 3. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. Nr. 1. p. 48. (Während
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Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
bei Karzinomen mit einem spezifischen Gewicht des Urins von weniger als 1013 sich
die Behandlung mit Selen bewährt hat, hält Verf. für Fälle mit erhöhtem spezifischem
Gewicht, bei denen Selen gewöhnlich versagt, Versuche mit Tellur für aussichtsreich.)
— Selennachweis im Urin bei Karzinom. New York med. Journ. April. Ref. Zen-
tralbl. f. Gyn. Nr. 35. p. 1171. (Seit Selenpräparate zur Karzinombehandlung Ver-
wendung finden, wird der Nachweis des Selens im Urin zuweilen notwendig. Die
Proben beruhen auf der Fähigkeit der Selenverbindungen, Sauerstoff zu übertragen:
Phenolphtalin wird bei Anwesenheit von Selen in 12—24 Stunden zu Phenolphtalein
oxydiert, während die gleiche Reaktion bei Anwesenheit von Blut schon in der ersten
halben Stunde eintritt. Eine schwache Lösung von Leukomethylenblauzinkchlorid-
Doppelsalz wird bei Zusatz von Selenurin tiefblau. Bei Zusatz von Salzsäure zu Nelen-
urin entsteht durch Kochen ein widerlicher Geruch nach faulem Meerrettich. Wenn
dann noch einige Stäbchen Zinkmetall zugegeben werden, tritt durch stürmische
Wasserstoffentwickelung Schaumbildung ein. Die obersten Millimeter des Schaumes
färben sich rot.)
— Selen als Karzinomheilmittel. New York med. Journ. Vol. 22. Nr. 9. Ref. Zen-
tralbl. f. Gyn. Nr. 29. p. 976. (Die pharmakologischen Untersuchungen des Verfassers
ergaben unter anderem eine spezifische Einwirkung der Selensalze auf den Stoffwechse]
im Sinne einer Vermehrung der Schwefelsäureausscheidung. Diese liess eine Wachs-
tumshemmung von bösartigen Neubildungen erhoffen, welche auch tatsächlich kon-
statiertt werden konnte. Deshalb ist ein therapeutischer Versuch bei inoperablem
Karzinom angebracht. Zur Anwendung kamen besonders die Natrium- und Kalium-
salze der Selenzyansäure.)
Oestreich, R., Die interne Behandlung mit Antituman. Zeitschr. f. Krebsforschung.
Bd. 11. Heft 1. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 19. p. 630. (Das so oft beobachtete refrak-
täre Verhalten des Knorpels gegen andringende Geschwulstwucherung veranlasste
den Verf., den im Knorpel vorhandenen charakteristischen Bestandteil, die Chondroitin-
schwefelsäure, zur Behandlung maligner Tumoren zu benutzen. Er wandte sie an
in Form des chondroitinschwefelsauren Natrons [Antituman], das er in Tagesdosen
von 0,1 injizierte. Die Injektion hat häufig Fieber und Schmerzen in den Tumoren
zur Folge, auch wenn diese weitab von der Injektionsstelle liegen. Die Sektion ergab
in vielen Tumoren — es wurden nur absolut infauste Fälle damit behandelt — eine
Degeneration der Geschwulstzellen, Nekrose und Leukozyteninfiltration.)
Ogörek, H., Demonstration zweier Uteri mit besonders grossen polypösen Adenomen
der Korpusschleimhaut; in dem einen ausserdem noch mehrere kleine intramurale
und subseröse Myome und ein drüsiges, wahrscheinlich auf dem Boden eines Polypen
entstandenes Karzinom der Cervix. Geb.-gyn. Ges. in Wien. Sitzg. vom 16. Jan.
Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 35. p. 1088. (Diskussion: Latzko, Schottlaender.)
Oliva, Epitelioma sul moncone di pregressa isterectomia. (Epitheliom am Stumpfe
einer vorhergegangenen Hysterektomie.) Annali di Ostetr. e Gin. Milan. XXXIV.
p. 446. (Artom di Sant’ Agnese.)
Orlow, Ein seltener Gebärmuttertumor. Wratsch. Gaz. Nr. 13. Sitzungsber. d.
Ges. russ. Ärzte zu Odessa. (Die 1 Pud 15 Pfund wiegende Riesengeschwulst erwies
sich als ein pseudomuzinöser karzinomatöser Tumor, ausgehend von der Gebärmutter.
Heilung.) (H. Jentter.)
De Pace, N. G., Sulla scomparsa di un enorme cancro vegetante del collo dell utero
senza cura chirurgica. (Das Verschwinden eines enormen vegetierenden Krebses der
Cervix ohne chirurgische Behandlung.) La Gin. Firenze. IX. Fasc. 3. (Patientin
hatte eine Antiwutkur durchgemacht und cs zeigte sich der Schwund des Tumors.
der nach 10 Jahren rezidivierte. Verf. hat die Einspritzungen von Rückenmarkemulsion
in verschiedenen anderen Fällen versucht und erzielte vorübergehende Besserung,
wice man sie durch Einspritzungen anderer organischer Extrakte oder Flüssigkeiten
erhielt.) (Artom di Sant’ Agnese.)
Percy, J. F., The Results of the Treatment of Cancer of the Uterus by the actual
Cautery, with a practical method for its application. The ‚Journ. of the Amer. med.
Assoc. Vol. 58. Nr. 10. p. 696. Ref. Wiener klin. Woch., Nr. 23, p. 854. (Verwirft
die Totalexstirpation wegen ihrer hohen primären Mortalität als „legalized assa-
ssination“! Empfiehlt die Thermokauterisation von der Scheide aus und gibt Instru-
mente und eine Methode an. bei der zur Vermeidung von Schädigungen durch zu
grosse Hitze zwei Finger durch einen kleiren Laparotomieschnitt in die Bauchhöhle
156.
Karzinome. 185
eingeführt werden und Thermometer eingelegt in die Blase und ins Rektum. 13 Fälle,
von denen eine Patientin angeblich seit drei Jahren geheilt.)
Peterson, R., Primary and End Results of Fifty-one Radical Abdominal Operations
for Cancer of the Uterus. Surg., Gyn. and Obst. Bd. 15. Nr. 2. August. Amer. Journ.
of Obst. Vol. 66. Nr. 418. p. 612. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 48. p. 1638. (Darunter
sind 11 Korpuskarzinome, 40 Cervixkrebse. Operabilitätsprozent 23,4 °% von allen
Krebsfällen in den letzten 10 Jahren. Primärmortalität 19,6 %,; in den letzten
Jahren aber viel geringer geworden. Nur 14 Fälle datieren von mehr wie fünf Jahren
her; davon sind sechs infolge der Operation gestorben und drei an Rezidiv. In
87,50, der Fälle entstand das Rezidiv in der Scheidennarbe, 29 mal wurden Drüsen
entfernt, welche alle mikroskopisch untersucht, nur fünfmal Karzinom zeigten. Die
Drüsenausräumung soll nur vorgenommen werden, wenn der Zustand der Patientin
die Verlängerung der Operationsdauer gestattet. Drainage des Peritonealraumes ver-
grössert die Gefahr der Peritonitis und ist deshalb zu unterlassen. Das Becken-
bindegewebe soll nach der Vagina hin drainiert werden, jedoch nur, wenn es die
Blutung erfordert. Am grössten die primären Gefahren bei fettreichen Patientinnen,
die deshalb von der abdominalen Operation auszuschliessen. Die primären Todes-
ursachen Schock, Blutung, Peritonitis und Embolie lassen sich verringern durch
Abkürzung der Operationsdauer, exakte Blutstillung, Desinfektion der Vagina und
Cervix vor der Operation, Abklemmung der Scheide vor Eröffnung. Vermeidung
jedes unnötigen Insultes der Beckenvenen besonders durch Druck der Bauchspekula.)
Pichevin, R., Curettage explorateur de l’uterus et hysterectomie. Semaine gyn.
Nr. 13. p. 89.
— Amputation du col cancereux on hysterectomie totale. Semaine gyn. Nr. 14.
p. 97.
— (urettage explorateur et &pithelioma de Tutérus, Semaine gyn. Nr. 19. p. 137.
Pinkuss, A., Weitere Erfahrungen über serologische Diagnostik, Verlauf und Behand-
lung des Karzinoms. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 2. (Geringer antitryptischer
Wert lässt Karzinom mit grosser Wahrscheinlichkeit ausschliessen; erhöhter Anti-
trypsintiter lässt keine bestimmte Diagnose auf Karinom zu, wenn nicht auch die
Anamnese dafür spricht [eitrige Prozesse im Körper geben die nämliche Reaktion).
Ein Ansteigen des Antitrypsintiters nach Karzinomoperationen macht das Vor-
handensein eines Rezidivs wahrscheinlich. Bei schwerster Krebskachexie keine
Erhöhung des Titers mehr. Heilungsversuche mit Autovakzine brachten bei Tieren
oft karzinomatöse Tumoren zum Verschwinden.)
Polak, J. O., Results of abd. hystereetomie for cancer of the uterus. Transact. of
the Amer. gyn. Soc. Amer. Journ. of Obst. Vol. 66. Nr. 418. p. 625. (Polak macht
seit 10 Jahren die Totalexstirpation, aber es lebt keine von seinen operierten mehr.
Dagegen berichtet er über vier Fälle, welche er für inoperabel gehalten nach der
Byrneschen Methode kauterisiert. Von diesen lebt die jüngst Operierte seit acht
Jahren. Er lässt den Thermokauter mehrere Stunden liegen. Im letzten Jahre sah
er in seiner Klinik unter 4000 gynäkologischen Fällen keinen einzigen operablen Fall
von Karzinom.)
Porter, Die chirurgische Behandlung des Uteruskarzinoms. The Boston med. and
surg. Journ. Tome 166. Nr. 2.
Radwanska, Uterus carcinomatosus nach Wertheim entfernt. Erschwerung der
Operation durch einen Ureter mit nachfolgender Fistel desselben. Krakauer gvn.
Ges. 27. Febr. Przeglad Lekarsk. Nr. 20. p. 369. (Polnisch.) (v. Neugebauer.)
Ribbert, H., Zur Chemotherapie des Krebses. Med. Klinik. Nr. 49. p. 1981. (Bio-
logie des Krebses in bezug auf die Einwirkung chemischer Substanzen auf denselben,
Verf. kommt auf Grund seiner theoretischen Überlegungen zum Verständnis der
Schwierigkeit, durch eine chemotherapeutische Behandlung das Karzinom in allen
seinen Teilen zu vernichten. Wirken die mit dem Blute zugeführten Substanzen zu
intensiv, so töten sie auch die normalen Zellen am Rande des Tumors und im übrigen
Körper; machen sie sich aber zu schwach geltend, dann bleiben mit allen anderen
Elementen auch die jungen Krebszellen am Leben. Trotzdem darf man aufeinen schliess-
lichen Erfolg rechnen. Er wird aber wohl nur mit einer kombinierenden Methode
zu erreichen sein. Es sollte gelingen können, die jungen Krebszellen, die doch immer-
hin biologisch etwas anders beschaffen sind wie die normalen Körperzellen, durch
geeignete Stoffe zwar nicht zu töten, aber so in degenerativer Richtung zu becin-
186
160.
161.
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163.
164.
167.
168.
Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
flussen und ihre Widerstandskraft zu vermindern, dass sie einer anderen Einwirkung
zugänglich werden.) |
Rieck, A., Demonstration eines Stückes Bauchhaut, enthaltend eine Laparotomienarbe,
einen Uterus mit Korpuskarzinom, einen Rezidivknoten und ein Stück Rektum. Altonaer
Ärztl. Verein. Sitzg. vom 28. Febr. Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 23. p. 1296.
(Vor vier Jahren Laparotomie wegen doppelseitigem Ovarialkarzinom, 14 Tage später.
wiederholt wegen Korpuskarzinom; dabei Exstirpation der Bauchnarbe, die schon
von dem ventrifixierten Korpus aus krebsig infiltriert war. Dritte Laparotomie wegen
retroperitoneal hinter dem Rektum gelegenem Rezidivknoten zwei Jahre später.
Derselbe wurde entfernt und ein 6—7 cm langes Stück Rektum, welches von
Karzinom ergriffen war, durch Invagination ohne Eröffnung des Darmes am neunten
Tage zur spontanen Ausstossung gebracht. Zurzeit, vier Jahre nach der primären,
zwei Jahre nach der Rezidivoperation, volle Gesundheit ohne alle Beschwerden.)
Robson, H. J., A preliminary Note on the Use of Taraxacum in „cancer“. The
Brit. med. Journ. May 25. p. 1181. (Bei drei Fällen von inoperablem Karzinom sind
die Beschwerden durch Taraxacum per os bedeutend gebessert.)
Rogow, Ein Fall von Heilung eines postoperativen Karzinomrezidivs. Journ. f. Geb.
u. Gyn. 1911. p. 273. (Russisch.) Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. Nr. 1. p. 47. (Drei
Monate nach der Radikaloperation bildete sich bei einer 43jährigen Patientin in der
Scheidennarbe ein ulzeröser Knoten, den Verf. mit Acid. arsenicosum in Pulverform
bedeckte. In Abständen von 5—15 Tagen wiederholte er diese Behandlung und liess
die Kranke Jodkali in 4—10 giger Lösung stets ansteigend sechs Monate lang nehmen.
Die Ätzung mit Acid. arsenicos. wurde in 31, Monaten achtmal wiederholt. Danach
war jede Spur von Infiltrat verschwunden, die Kranke hatte ca. 17 kg an Gewicht
zugenommen, sah blühend aus und war noch fünf Monate nach Schluss der Behandlung
gesund. Die intensive ‚JJodkalibehandlung ist jedoch kontraindiziert bei Hyper-
aziditas, Nephritis und Tuberkulose.)
Rosenberg, M., Zur Frage der serologischen Karzinomdiagnostik. Deutsche med.
Wochenschr. Nr. 26. (Versuche mit der Komplementbindungsreaktion ergaben, dass
die meisten positiven Reaktionen nicht auf die Krebskranken, sondern auf Syphilitiker
entfallen. Die bei älteren, nicht inaktivierten Sera vorkommende Eigenhemmung
der Hämolyse wurde bei Karzinomkranken besonders oft beobachtet. Die Behaup-
tung v. Dungerns, dass die Komplementfixation bei allen Geschwulstträgern positiv
ausfällt, erscheint somit nicht gerechtfertigt.)
Ross, H. C., J. W. Cropper and E. H. Ross, Further Researches into Induced Cell
Reproduction and Cancer. With Illustrations. Philadelphia 1911. Ref. The Amer.
Journ. of Obst. Vol. 65. p. 665. (Chemische Substanzen sind imstande, menschliche
weisse Blutkörperchen unter dem Mikroskop zur Zellteilung und -Vermehrung zu
bringen. Der pathologisch erhöhte Zellvermehrungsvorgang im Karzinom wäre eben-
falls auf die Wirkung chemischer Substanzen zurückzuführen.)
Rosner, Uterus wegen Karzinom entfernt bei gleichzeitiger Tuberkulose des Corpus
uteri und beider Eileiter. Krakauer gyn. Ges. 26. März. Przeglad Lekarski. Nr. 20.
p. 369.
De Rouville, G., Epithelioma du col de Puterus chez une jeune fille de 18 ans. Bull.
de la Soc. d’Obst. et de Gyn. de Paris. 1 Année. Nr. 4. p. 388. (Karzinom der Cervix
bei einer 18jährigen Virgo. Abdominale Totalexstirpation des Uterus und des oberen
Teils der Scheide. Nach 10 Monaten rezidivfrei.)
Russell, A. W., Cancer of the uterus; some practical aspects of its diagnosis and
treatment. Glasgow med. Journ. Jan. Nr. 1. (Verf. wendet sich gegen das Operieren
eigentlich inoperabler Fälle. Solche Patientinnen mit bei der Operation eventuell
davongetragenen Ureter-, Blasen- oder Darmfisteln sind viel übler daran, als wenn
sie nur palliativ behandelt worden wären. Bei der Wahl zwischen dem abdominalen
Operationsweg und dem vaginalen kommt Russell zu dem Schluss, dass wissen-
schaftlich dem ersteren der Vorrang einzuräumen sei, praktisch aber letzterer einer
grösseren Patientenzahl ein angenehmes Leben gewährleiste, wenn auch die Lebens-
daueraussichten geringer seien.)
Salomon, H., Zur Einwirkung des Karzinompresssaftes auf Karzinom und zur Oxv-
proteinsäurevermehrung bei Karzinom. Wiener klin. Wochenschr. Nr. 33. p. 1259.
(Erwiderung an E. Freund [Wiener klin. Wochenschr. Nr. 27. p. 1065]; mit Erwide-
rung dieses letzteren auf diesen Artikel.)
169.
170.
ik:
172.
113.
14.
i,
Karzinome. 187
Nalo mon, H., und P. Saxl, Eine Schwefelreaktion im Harne Krebskranker. Deutsche
med. Wochenschr. Nr. 2.
Nam pson, J. A., Results of 25 abdominal hysterectomies for cancer of the uterus.
Transact. of the Amer. gyn. Soc. Amer. Journ. of Obst. Vol. 66. Nr. 418. p. 620.
(Primär starben fünf Patientinnen, von denen vier sehr weit vorgeschrittene Fälle
waren. In acht Fällen liegt die Operation mehr wie fünf Jahre zurück; zwei davon
starben primär infolge des Eingriffes, zwei an Rezidiv, vier sind vollkommen gesund.
12 mal wurden Lymphdrüsen entfernt, von denen acht karzinomatös verändert waren.
Die Prognose des Falles ist nicht aus dem makroskopischen oder mikroskopischen Be-
funde des Karzinoms zu stellen. Bei fünf Sektionen von an Rezidiv gestorbenen
Patientinnen konnte dreimal Kompression der Ureteren durch Karzinommetastasen
in den Lymphdrüsen als Todesursache festgestellt werden. In einem war ausgedehntes
Rezidiv,. ausgehend von zurückgebliebenen Resten des Tumors bei der Operation
und einmal Metastasen in Lungen, Herz, einer Niere und Milz die Todesursache. Die
Lymphdrüsen sollen bei der Operation möglichst mit entfernt werden.)
Samuels, Acetone in inoperable cancer of the uterus. New York med. Journ. 1911.
Nr, 2.
Schauta, F., Bericht über das elfte Beobachtungsjahr der erweiterten vaginalen
Krebsoperation. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Festnummer zum VI. internat. Gvn.-
Kongr. Bd. 36. p. 202. (Verteidigung der vaginalen Methode. Der Ureter könne
genau auspräpariert werden; Implantationsrezidive habe er scit 71, Jahren nicht
mehr und im ganzen nur drei gesehen. Die Operabilität der erweiterten Krebs-
operation habe sich auch in den letzten Jahren wieder gehoben, schwankte bereits
zwischen 60—70 Ha, Die Gesamtoperabilität der 11 Beobachtungsjahre beträgt nun-
mehr 54 "un, Die reine vaginale Operabilität soll gleich oder grösser sein als die der
alslominalen. Mortalität im letzten Jahre 7.500, gesamte der 11 Beobachtungsjahre
Jetzt RSA, Rechnet man nur die vier letzten Jahre, so bekommt man 4,6°,.
Dauerheilungsprozent für die Jahre 1901—1906 ist 37,9, wobei alle Versehollenen
und alle interkurrent ohne Sektion Gestorbenen als Rezidiv gerechnet sind. Das
absolute Heilungsprozent für dieselben Jahre ergibt 16,2. Ureterverletzungen kanıen
in den letzten 53 Fällen nicht mehr zur Beobachtung, so dass sie 3,2, beträgt. Die
vaginale Operation verzichtet naturgemäss auf die Entfernung der Drüsen. Die
abdominale Operation kann indiziert sein durch Gravidität, Adnextumor, Myom,
Hernien, Ovarialkystom usw.)
Schick, Nọ, Die Krebsbehandlungsmethode Dr. Zellers. Wiener med. Wochenschr.
Nr. 48. (Aus eigenen Beobachtungen des Verf. an Ort und Stelle ist zu schliessen,
dass durch die Behandlungsweise Zellers Fälle von Karzinom, und zwar nicht nur
oberflachliche Hautkarzinome in günstiger Weise beeinflusst eventuell geheilt werden
können. Für operable Karzinome empfiehlt sich nach wie vor die Operation, dagegen
erscheint für nicht operable ein Versuch mit Zellers Methode durchaus als angezeigt.
ebenso ist letztere in gleicher Linie mit dem Röntgen-, Radium- oder Fulgurations-
verfahren zu stellen, eventuell mit der chirurgischen Behandlung zu kombinieren.
Ausserdem liesse sich namentlich die Siliziumbehandlung zu prophvlaktischen Zwecken
rechtfertigen, welche schliesslich auch bei gutartigen Geschwülsten versuchsweise
angewendet werden kann.)
Schiller, H., Karzinomrezidiv in beiden Kniegelenken nach Corpus uteri-Karzinom.
(vn. Ges. in Breslau. Sitzg. vom 14. Mai. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36.
Heft 2. p. 256. (Diskussionsbemerkung.)
Schmitt mann, P., Über maligne Degeneration der Uterusmyome mit besonderer
Berücksichtigung der Kombination von Karzinom mit Mvom.
Schottlaender, J., und F. Kermauner, Zur Kenntnis des Uteruskarzinoms. Mono-
graphische Studie über Morphologie, Entwickelung, Wachstum, nebst Beiträgen zur
kuk der Erkrankung. Berlin, S. Karger. - (Nach einer interessanten klinischen
Einleitung, die über 18 0, Gesamtmortalität bei 256 abdominalen Operationen unter
677 Fallen berichtet und statistische Nachweise der Komplikationen, Rezidive usw.
enthalt, folgt das Resultat der Untersuchungen über die Anatomie und Entwickelung
von 135 Uterus- und 7 Vaginalkarzinomen. Ein durch zahlenmässige Verwertung schr
zahlreicher und ausgedehnter Untersuchungen wertvolles Quellenwerk und zugleich
eme eingehende kritische Darstellung der modernen Ansichten über das Karzinom in
Frosstem Umfange.)
IL, Schottländer, J., In welcher Weise lässt sich die Frühoperation des Gebärmutter-
188
178.
179.
180.
181.
182.
183.
186.
Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
krebses fördern? Wiener klin. Wochenschr. Nr. 49. p. 1933. (Verf. kommt im wesent-
lichen zu den auch von O. Frank! [56] erhobenen Forderungen. Er hebt die Wichtig-
keit der möglichst ausgedehnten histologischen Untersuchungen hervor, da er z. B. in
2 %6 der untersuchten exstirpierten Uteri Karzinom fand, wo dies bis dahin klinisch
nicht vermutet wurde. Verf. empfiehlt bei allen Curettagen, und zwar auch bei Myom-
fällen, grundsätzlich die Cervixschleimhaut mitzunehmen. Weitere Bemerkungen
betreffen die Durchführbarkeit der gemachten Vorschläge.)
Schürmann, E., Nochmals zur Gazeausstopfung des kleinen Beckens nach abdomi-
nalen Karzinomoperationen. Der Frauenarzt. Nr. 6. p. 252. Leipzig, B. Konegen.
Sherrill, J. G., Personal observations on cancer. Amer. Journ. of Obst. 1911. Dec.
p. 1042. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 10. p. 309. (Unter 208 Karzinomfällen 37 Uterus-
karzinome; 31] davon wurden operiert, mit einem Todesfall, 16 lokalen Rezidiven.
Nach drei Jahren sind noch sechs am Leben. Verf. hält eine infektiöse Entstehung
des Krebses für wahrscheinlich und will daher auch Karzinoınkranke isoliert und
die Zimmer, in denen solche starben, desinfiziert wissen.)
Sigwart, W., Ureterstein als Komplikation der abdominalen Karzinomoperation.
Zeitschr. f. gyn. Urol. Bd. 3. Heft 4. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 70. Heft 3. p. 916.
(Bei der abdominalen Totalexstirpation wegen Portiokarzinom fand sich ein Stein inı
linken Ureter etwa 21, cm oberhalb des Eintrittes in die Blase an der Kreuzungsstelle
der Uterina, wo er auf seiner Passage nach der Blase stecken geblieben war. Resektion
des erkrankten Uterusstückes, Implantation in die Blase. Reaktionslose Einheilung
des Ureters, dessen Funktion nach 21, Monat in nichts von der der anderen Seite zu
unterscheiden ist.)
— Zur Frage der Milchsekretion bei fehlenden inneren Genitalien. Gyn. Ges. zu
Berlin. Sitzg. vom 22. Nov. Ref. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 52. p. 2476. (Bei einer
2] jährigen II para wurde wegen Ca. cervicis der Uterus entfernt. Danach trat, wie bei
einer Wöchnerin, Milchsekretion auf. Mikroskopisch liess sich nachweisen, dass es
sich um reife Milch handele. Es spricht dies für die Richtigkeit der Theorie, dass der
Fötus die Milchsekretion hemmt. Liepmann teilt einen ähnlichen Fall mit. Eine
Patientin, bei der wegen Uterusruptur in der Geburt der Uterus exstirpiert wurde,
konnte trotzdem zwei Monate stillen.)
Siredey, A. et H. Petit, Note sur deux cas de cancer uterin. Diagnostie précoce.
Hystereetomie précoce. Soc. med. des hôpitaux de Paris. Séance du 29 Mars. Bull.
Nr. 12. p. 405. Ref. La Presse med. Nr. 27. p. 273. Arch. mens. d’obst. et de gvn.
Nr. 10. p. 265. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 26. p. 1257. (Zwei Fälle von umschriebenen
Kor puskarzinomen in myomatösen Uteri. Die einzigen Symptome waren Blutungen
nach eingetretener Menopause. In einem Fall wurde die Diagnose klinisch, im anderen
durch die Curettage gestellt. In zweifelhaften Fällen soll man den Uterus aus-
kratzen.)
Spude, H., Kombinationsbehandlung des Krebses (elektromagnetische Reiz-Arsen-
behandlung). Zeitschr. f. Krebsforsch. Bd. 12. H. 2. Ref. Berl. klin. Woch. Nr. 48.
p. 2283. Münchn. med. Woch. Nr. 31, p. 1713. (Die schädigende Wirkung des Arsens
auf die Krebszellen soll durch mechanische Einwirkung erhöht werden. Verf. benutzt
zu diesem Zweck die Bewegungen kleinster Eisenteilchen, die er ins Tumorgewebe
injiziert, durch starke Wechselstrommagneten. Dadurch soll eine entzündliche Re-
aktion des umgebenden Bindegewebes hervorgerufen werden, die die Resorption der
auf chemothcrapeutischem Wege verflüssigten Krebsmassen beschleunigt. Verf. hat
in zwei Fällen histologisch sichergestellte Hautkrebse zum Verschwinden gebracht.
Im Anschluss daran empfichlt er, zur Vermeidung von Rezidiven in der Narbe, vor der
Naht feinstes Eisenoxydul in die Operationswunde einzustreichen und durch die mecha-
nische Reizung mittelst des Elektromagneten die noch vorhandenen Krebszellen ab-
zutöten. Auch für inoperable Tumoren empfiehlt er seine Methode, nach Abkratzen
mit dem scharfen Löffel.)
Ssudakow, J. W., Zwei Fälle von Operation nach Wertheim-Bumm. Journ.
akusch. i shensk. bol. Sept. Sitzungsber. der geb.-gyn. Ges. zu Petersburg.
(H. Jentter.)
Stacv, L. J., Notes on carcinoma of the uterus. The Amer. Journ. of Obst. June.
p. 946. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 35. p. 1169. (Zusammenstellung aller Frühsymptonie
des Karzinoms der Cervix und des Corpus uteri. Ca. 94°, aller Uteruskarzinome
kommen zu spo’ He Hände der Operateure.)
Staudenm. Krebsbehandlung mit medikamentösen Mitteln. Münchn.
169.
170.
171.
173.
177.
Karzinome. 187
Salomon, H., und P. Saxl, Eine Schwefelreaktion im Harne Krebskranker. Deutsche
med. Wochenschr. Nr. 2.
Sampson, J. A., Results of 25 abdominal hysterectomies for cancer of the uterus.
Transact. of the Amer. gyn. Soc. Amer. Journ. of Obst. Vol. 66. Nr. 418. p. 620.
(Primär starben fünf Patientinnen, von denen vier schr weit vorgeschrittene Fälle
waren. In acht Fällen liegt die Operation mehr wie fünf Jahre zurück; zwei davon
starben primär infolge des Eingriffes, zwei an Rezidiv, vier sind vollkommen gesund.
12 mal wurden Lymphdrüsen entfernt, von denen acht karzinomatös verändert waren.
Die Prognose des Falles ist nicht aus dem makroskopischen oder mikroskopischen Be-
funde des Karzinoms zu stellen. Bei fünf Sektionen von an Rezidiv gestorbenen
Patientinnen konnte dreimal Kompression der Ureteren durch Karzinommetastasen
in den Lymphdrüsen als Todesursache festgestellt werden. In einem war ausgedehntes
Rezidiv, ausgehend von zurückgebliebenen Resten des Tumors bei der Operation
und einmal Metastasen in Lungen, Herz, einer Niere und Milz die Todesursache. Die
Lymphdrüsen sollen bei der Operation möglichst mit entfernt werden.)
Samuels, Acetone in inoperable cancer of the uterus. New York med. Journ. 1911.
Nr. 21.
Schauta, F., Bericht über das elfte Beobachtungsjahr der erweiterten vaginalen
Krebsoperation. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Festnummer zum VI. internat. Gyn.-
Kongr. Bd. 36. p. 202. (Verteidigung der vaginalen Methode. Der Ureter könne
genau auspräpariert werden; Implantationsrezidive habe er seit 71, Jahren nicht
mehr und im ganzen nur drei geschen. Die Operabilität der erweiterten Krebs-
operation habe sich auch in den letzten Jahren wieder gehoben, schwankte bereits
zwischen 60—70 %. Die Gesamtoperabilität der 11 Beobachtungsjahre beträgt nun-
mehr 54 0,5. Die reine vaginale Operabilität soll gleich oder grösser sein als die der
abdominalen. Mortalität im letzten Jahre 7,5%, gesamte der 11 Beobachtungsjahre
jetzt 8,82%. Rechnet man nur die vier letzten Jahre, so bekommt man 4,6...
Dauerheilungsprozent für die Jahre 1901—1906 ist 37,9, wobei alle Verschollenen
und alle interkurrent ohne Sektion Gestorbenen als Rezidiv gerechnet sind. Das
absolute Heilungsprozent für dieselben Jahre ergibt 16,2. Ureterverletzungen kamen
in den letzten 53 Fällen nicht mehr zur Beobachtung, so dass sie 3,2 %, beträgt. Die
vaginale Operation verzichtet naturgemäss auf die Entfernung der Drüsen. Die
abdominale Operation kann indiziert sein durch Gravidität, Adnextumor, Myom,
Hernien, Ovarialkystom usw.)
Schick, S., Die Krebsbehandlungsmethode Dr. Zellers. Wiener med. Wochenschr.
Nr. 48. (Aus eigenen Beobachtungen des Verf. an Ort und Stelle ist zu schliessen,
dass durch die Behandlungsweise Zellers Fälle von Karzinom, und zwar nicht nur
oberflächliche Hautkarzinome in günstiger Weise beeinflusst eventuell geheilt werden
können. Für operable Karzinome empfiehlt sich nach wie vor die Operation, dagegen
erscheint für nicht operable ein Versuch mit Zellers Methode durchaus als angezeigt,
ebenso ist letztere in gleicher Linie mit dem Röntgen-, Radium- oder Fulgurations-
verfahren zu stellen, eventuell mit der chirurgischen Behandlung zu kombinieren.
Ausserdem liesse sich namentlich die Siliziumbehandlung zu prophylaktischen Zwecken
rechtfertigen, welche schliesslich auch bei gutartigen Geschwülsten versuchsweise
angewendet werden kann.)
Schiller, H., Karzinomrezidiv in beiden Kniegelenken nach Corpus uteri-Karzinom.
Gyn. Ges. in Breslau. Sitzg. vom 14. Mai. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36.
Heft 2. p. 256. (Diskussionsbemerkung.)
Schmittmann, P., Über maligne Degeneration der Uterusmyome mit besonderer
Berücksichtigung der Kombination von Karzinom mit Myom.
Schottlaender, J., und F. Kermauner, Zur Kenntnis des Uteruskarzinoms. Mono-
graphische Studie über Morphologie, Entwickelung, Wachstum, nebst Beiträgen zur
Klinik der Erkrankung. Berlin, S. Karger. - (Nach einer interessanten klinischen
Einleitung, die über 18 % Gesamtmortalität bei 256 abdominalen Operationen unter
677 Fällen berichtet und statistische Nachweise der Komplikationen, Rezidive usw.
enthält, folgt das Resultat der Untersuchungen über die Anatomie und Entwickelung
von 135 Uterus- und 7 Vaginalkarzinomen. Ein durch zahlenmässige Verwertung sehr
zahlreicher und ausgedehnter Untersuchungen wertvolles Quellenwerk und zugleich
eine eingehende kritische Darstellung der modernen Ansichten über das Karzinom in
grösstem Umfange.)
Schottländer, J., In welcher Weise lässt sich die Frühoperation des Gebärmutter-
188
178.
179.
180.
181.
182.
183.
184.
185.
186.
Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
krebses fördern? Wiener klin. Wochenschr. Nr. 49. p. 1933. (Verf. kommt im wesent-
lichen zu den auch von O. Frankl [56] erhobenen Forderungen. Er hebt die Wichtig-
keit der möglichst ausgedehnten histologischen Untersuchungen hervor, da er z. B. in
2° der untersuchten exstirpierten Uteri Karzinom fand, wo dies bis dahin klinisch
nicht vermutet wurde. Verf. empfiehlt bei allen Curettagen, und zwar auch bei Myom-
fällen, grundsätzlich die Cervixschleimhaut mitzunehmen. Weitere Bemerkungen
betreffen die Durchführbarkeit der gemachten Vorschläge.)
Schürmann, E., Nochmals zur Gazeausstopfung des kleinen Beckens nach abdonii-
nalen Karzinomoperationen. Der Frauenarzt. Nr. 6. p. 252. Leipzig, B. Konegen.
Sherrill, J. G., Personal observations on cancer. Amer. Journ. of Obst. 1911. Dec.
p. 1042. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 10. p. 309. (Unter 208 Karzinomfällen 37 Uterus-
karzinome; 31 davon wurden operiert, mit einem Todesfall, 16 lokalen Rezidiven.
Nach drei Jahren sind noch sechs am Leben. Verf. hält eine infektiöse Entstehung
des Krebses für wahrscheinlich und will daher auch Karzinomkranke isoliert und
die Zimmer, in denen solche starben, desinfiziert wissen.)
Sigwart, W., Ureterstein als Komplikation der abdominalen Karzinomoperation.
Zeitschr. f. gyn. Urol. Bd. 3. Heft 4. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 70. Heft 3. p. 916.
(Bei der abdominalen Totalexstirpation wegen Portiokarzinom fand sich ein Stein im
linken Ureter etwa 21, cm oberhalb des Eintrittes in die Blase an der Kreuzungsstelle
der Uterina, wo er auf seiner Passage nach der Blase stecken geblieben war. Resektion
des erkrankten Uterusstückes, Implantation in die Blase. Reaktionslose Einheilung
des Ureters, dessen Funktion nach 21, Monat in nichts von der der anderen Seite zu
unterscheiden ist.)
— Zur Frage der Milchsekretion bei fehlenden inneren Genitalien. Gyn. Ges. zu
Berlin. Sitzg. vom 22. Nov. Ref. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 52. p. 2476. (Bei einer
2l jährigen II para wurde wegen Ca. cervicis der Uterus entfernt. Danach trat, wie bei
einer Wöchnerin, Milchsekretion auf. Mikroskopisch liess sich nachweisen, dass es
sich um reife Milch handele. Es spricht dies für die Richtigkeit der Theorie, dass der
Fötus die Milchsekretion hemmt. Liepmann teilt einen ähnlichen Fall mit. Eine
Patientin, bei der wegen Uterusruptur in der Geburt der Uterus exstirpiert wurde,
konnte trotzdem zwei Monate stillen.)
Siredey, A., et H. Petit, Note sur deux cas de cancer uterin. Diagnostic précoce.
Hysterectomie précoce. Soc. med. des hôpitaux de Paris. Séance du 29 Mars, Bull.
Nr. 12. p. 405. Ref. La Presse med. Nr. 27. p. 273. Arch. mens. d’obst. et de gyn.
Nr. 10. p. 265. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 26. p. 1257. (Zwei Fälle von umschriebenen
Korpuskarzinomen in myomatösen Uteri. Die einzigen Symptome waren Blutungen
nach eingetretener Menopause. In einem Fall wurde die Diagnose klinisch, im anderen
durch die Curettage gestellt. In zweifelhaften Fällen soll man den Uterus aus-
kratzen.)
Spude, H., Kombinationsbehandlung des Krebses (elektromagnetische Reiz-Arsen-
behandlung). Zeitschr. f. Krebsforsch. Bd. 12. H. 2. Ref. Berl. klin. Woch. Nr. 48.
p. 2283. Münchn. med. Woch. Nr. 31, p. 1713. (Die schädigende Wirkung des Arsens
auf die Krebszellen soll durch mechanische Einwirkung erhöht werden. Verf. benutzt
zu diesem Zweck die Bewegungen kleinster Eisenteilchen, die er ins Tumorgewebe
injiziert, durch starke Wechselstrommagneten. Dadurch soll eine entzündliche Re-
aktion des umgebenden Bindegewebes hervorgerufen werden, die die Resorption der
auf chemotherapeutischem Wege verflüssigten Krebsmassen beschleunigt. Verf. hat
in zwei Fällen histologisch sichergestellte Hautkrebse zum Verschwinden gebracht.
Im Anschluss daran empfiehlt er, zur Vermeidung von Rezidiven in der Narbe, vor der
Naht feinstes Eisenoxydul in die Operationswunde einzustreichen und durch die mecha-
nische Reizung mittelst des Elektromagneten die noch vorhandenen Krebszellen ab-
zutöten. Auch für inoperable Tumoren empfiehlt er seine Methode, nach Abkratzen
mit dem scharfen Löffel.)
Ssudakow, J. W., Zwei Fälle von Operation nach Wertheim-Bumm. Journ.
akusch. i shensk. bol. Sept. Sitzungsber. der geb.-gyn. Ges. zu Petersburg.
(H. Jentter.)
Staev, L. J., Notes on carcinoma of the uterus. The Amer. Journ. of Obst. ‚June.
p. 946. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 35. p. 1169. (Zusammenstellung aller Frühsymptonie
des Karzinoms der Cervix und des Corpus uteri. Ca. 94°, aller Uteruskarzinome
kommen zu spät in die Hände der Operateure.)
Staudenmayer, 0O., Die Krebsbehandlung mit medikamentösen Mitteln. Münchn,
Age E e r IM M
187.
188.
189.
190.
191.
192.
193.
194.
1 95.
Karzinome. 189
med. Wochenschr. Nr. 44. p. 2397. (Empfehlung der Cosmeschen Paste [20 OL ige
Arsen-Quecksilberpaste] zur lokalen Behandlung. Hat damit viele Heilungen bei
Hautkrebsen des Gesichts beobachtet.)
Stein, A., Carcinosarcoma uteri mit Metaplasie des Zylinderepithelkarzinoms in
Plattenepithelkarzinom. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. Heft 4. p. 417. Ref.
Zentralbl. f. Gyn. Nr. 50. p. 1714. (Kasuistische Mitteilung im Anschluss an einen
eigenen Fall. Die histologischen Untersuchungsbefunde sind im Original durchzulesen.)
Stephan, E., Histologische Untersuchungen über die Wirkung der Thermopene-
tration auf normale Gewebe und Karzinom. Diss. Heidelberg. August.
Stichel, O., Über Zellverschmelzung mit qualitativer abnormer Chromosomenver-
teilung als Ursache der Geschwulstbildung. Vorträge und Aufsätze über Entwicke-
lungsmechanik der Organismen, herausgegeben von Roux. (Als Ursache der Geschwulst-
bildung erscheint dem Verf. die Verschmelzung von Zellen bei qualitativ abnormer
Chromosomenverteilung, da sich experimentell ein nach seiner Meinung der Geschwulst-
bildung analoger Vorgang, die Stereoblastula, hierdurch erzielen lässt. Verschmelzen
gleichartige somatische Zellen auf diese Weise miteinander, dann entsteht daraus
eine gutartige Geschwulst, während die bösartige einer derartigen Vereinigung einer
somatischen Zelle und eines Leukozyten ihren Ursprung verdankt. Darauf deuten
die besonderen Eigenschaften eines malignen Tumors, vor allem seine Kernverhält-
‚nisse, seine Bewegungsfähigkeit und Phagozytose.)
Stoeckel, W., Cökumkarzinom durch Entwickelung karzinomatöser Drüsen in der
lleocökalgegend nach abdominaler Radikaloperation. Geb. Ges. zu Hamburg. Sitzg.
vom 11. Mai. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 48. p. 1618. (Bei einer 39jährigen Frau
war wegen eines ausgedehnten Cervix- und Scheidenkarzinoms die Radikaloperation
ausgeführt worden, unter ausgiebiger Ausräumung nicht nur der Iliakaldrüsen, sondern
auch der Leistendrüsen, sowie Entfernung von zwei Dritteln des Scheidenrohres. Vier
Monate später Karzinom des Cökum. Schwierige Exstirpation; lateral» Entero-
anastomose. Die heftige Blutung aus den Venae obturatoriae und Venae haemorrho-
idales liess sich nur durch Dauerklemmen stillen. Ureterbauchdeckenfistel, welche
sich später spontan schloss.) |
— Demonstration eines Uteruskarzinoms, das auf das Cökum übergegangen war.
Nordwestdeutsche Ges. f. Gyn. Sitzg. vom 7. Juli in Hamburg. Ref. Monatsschr.
f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. Heft 5. p. 607.
Stone, J. S., Adenocarcinoma of the uterus. Washington obst. and gyn. Soc. Meeting
of Nov. 10. 1911. Ref. Amer. Journ. of Obst. Vol. 66. Nr. 419. p. 824. (Kasuistisch.
42jährige Frau, vor sechs Jahren Salpingooophorektomia duplex. Seitdem Verlust
der Regel; blutete aber jetzt seit sechs Monaten; Gewichtsabnahme, Anämie. Kleiner
Uterus mit atrophischer Cervix. Abdominale Totalexstirpation nach Wertheim;
es waren harte Drüsen im hnken Parametrium vorhanden. Der Uterus war fast voll-
kommen von der malignen Wucherung eingenommen.)
Taussig, F. J., The prognosis in radical abdominal operation for uterine cancer.
Surg., Gyn. and Obst. Vol. 15. Nr. 2. Amer. Journ of Obst. Vol. 66. Nr. 418. p. 617.
Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 48. p. 1637. (Den Prozentsatz der Operabilität berechnet
T. für Amerika auf 20%. Er berichtet über 60 Fälle von Cervixkarzinom mit
einer Primärmortalität von 33%. Mehr als fünf Jahre rezidivfrei geblieben sind
von den überlebenden Patientinnen nur 41%, mehr als vier Jahre 50%, nach Abzug
der primär oder an interkurrenten Krankheiten Gestorbenen oder Verschollenen.
Daraus wird der Prozentsatz der absoluten Heilungen des Cervixkarzinoms bei einer
angenommenen Operabilität von 25%, für Amerika auf 10,4 bezw. 9,5% berechnet.
54 Fälle von Korpuskarzinom wurden meist mit vaginaler Totalexstirpation operiert.
Sämtliche Fälle blieben rezidivfrei.)
Taylor, H., The Radical Abdominal Operation for Carcinoma of the Cervix uteri,
with a Report of 28 Cases. Surg., Gyn. and Obst. Vol. 15. Nr. 2. August. Amer.
Journ. of Obst. Vol. 66. Nr. 418. p. 615. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 48. p. 1639. (70
bis 80%, Operabilität an eigenen Fällen; nach der Sterblichkeitsstatistik in New-York
sind aber nur 23% der Frauen, welche an Karzinom sterben, operiert worden. Verfs.
Primärmortalität 10,7%. Von 12 vor mehr als zwei Jahren Operierten fünf an
Rezidiven gestorben. Verf. benutzt nicht die Wertheimsche Scheidenklemme.)
Theilhaber, A., Zur Lehre von den Ursachen und der Behandlung der Karzinome
der weiblichen Genitalien. Münchn. gyn. Ges. Nitzg. vom 16. Sept. Ref. Zentralbl.
f. Gyn. Nr. 5. p. 140. Im Original erschienen Arch. f. Gyn. Bd. 96. Heft 3. p- 561.
190
196.
197.
198.
199.
Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
(Die Gründe für die so grosse Häufigkeit der weiblichen Genitalkarzinome sucht
Verf. in folgendem: Eine grosse Anzahl sind traumatisch (,,Narbenkrebse“), ein
anderer Teil ist durch chronische Entzündung bedingt (Tubenkrebse) und Krebse
der Schleimhaut des Corpus uteri entstehen auf dem Boden alter Gonorrhoen,
eine grosse Rolle spielt ferner das plötzliche Sinken der Ernährung der weib-
lichen Genitalien infolge des Klimakteriums. Alle die genannten Umstände wirken
ebenso wie der Senilismus dadurch, dass sie zu atrophischen Zuständen der Gewebe,
Verkümmerung der Zellen, Verschlechterung des Stoffwechsels der Gewebe und Stenose
der Gefässe führen, „lokale Disposition zum Karzinom“. Bisher wurde von vielen
Seiten behauptet, dass beim Karzinom eine Hyperämie der umgebenden Gewebe
vorhanden sei. Vortr. demonstriert Präparate, die das Gegenteil beweisen. Es
ist bekannt, dass Narben eine lokale Disposition zum Karzinom schaffen. Es ist
nicht einzusehen, warum ÖOperationsnarben dies nicht zuweilen ebensogut bewerk-
stelligen sollten als z. B. Brandnarben. Grosse Narben schaffen ferner eine grössere
Anlage zum Krebs als kleine. Natürlich haben die radikalen Operationen auf der
anderen Seite den Vorteil, vor dem Zurücklassen von Krebskeimen wirksamer zu
schützen als ‚partielle‘ Operationen. Doch darf man auch nicht vergessen, dass
zurückgebliebene Keime, wenn sie nicht allzu zahlreich sind, manchmal resorbiert
werden. Es ist anzunehmen, dass solche Resorptionsprozesse sich um so leichter voll-
ziehen, je besser ernährt die Gewebe sind. Die isolierte Exstirpation der Cervix wegen
Cervixkarzinom hat in früheren Zeiten sehr gute Resultate in bezug auf Rezidive
gegeben. Wahrscheinlich lag der Grund hiervon in der kleinen Operationsnarbe und
in der allmonatlich stattfindenden vor und während der Menstruation sich vollziehenden
Hyperämisierung des Beckens. Diskussion: Mirabeau bestreitet die Tatsachen,
dass bei Karzinom besondere Gefässwandverdickungen. vorzufinden scien und dass
diejenigen Operationen, welche die grössten Verwundungen und Narben setzen, am
leichtesten zu Rezidiven führen sollen. Nassauer möchte wissen, ob bei zirkum-
zidierten Juden, Mohammedanern oder bei Studenten mit Schmissen häufiger
Karzinome vorkommen. Döderlein nennt die theoretischen Ausführungen Theil-
habers unbeweisbare Hypothesen, hebt besonders Einspruch gegen die Behauptung
Theilhabers, dass die Amputation der Portio gleich günstige oder vielleicht sogar
noch bessere Resultate erzielen könne, wie die erweiterte Operation. Theilhaber:
Nur Narben, die bei ausgedehnteren (rewebsdefekten entstehen, disponieren zu
Karzinom. Die Karzinome der Aussenfläche der Portio seien zwecks Portioamputation
von denjenigen der Schleimhaut der Cervix zu trennen. Dann seien die Operations-
resultate nicht schlechter als der Durchschnitt der bis jetzt vorliegenden Serien von
abdominalen Radikaloperationen.)
— Die Beziehungen von chronischer Entzündung, Narbe, Trauma und den Fort-
pflanzungsvorgängen zu der Entstehung von Tumoren. Deutsche med. Wochenschr.
Nr. 6. p. 264. (Der Entwickelung eines Karzinoms geht fast immer eine Atrophie
des Gewebes voraus, in dem das Karzinom entsteht. Narben, langjährige Ent-
zündungsprozesse, Zerstörung von weichen Geweben infolge von Traumen, klimak-
terische und senile Veränderungen usw.)
— Der Zusammenhang von stumpfen Traumen mit der Entstehung von Karzinomen
und Sarkomen. Deutsche Zeitschr. f. Chir. Bd. 110. Heft 1—3. Ref. Zentralbl. f. Gyn.
Nr. 11. p. 351. (Die Art der Einwirkung von stumpfen Traumen, Narben und chroni-
schen Entzündungen auf die Entstehung von Tumoren verschieden. Das stumpfe Trauma
zeitigt verschiedene Tumoren, besonders aber Sarkome und Karzinome. Das Sarkom
entsteht sehr schnell, das Karzinom langsam. Die Disposition der einzelnen Organe
zum „traumatischen Tumor“ ist schr verschieden. Zum grossen Teil hängt sie von
der mehr oder minder geschützten Lage des Organs ab. Als Folgen des Geburtstraumas
entstehen die Cervixkarzinome, nur selten Sarkome. Bezüglich des Alters zeigen
beigegebene Kurven den Höhepunkt der Sarkomhäufigkeit zwischen 21—30 Jahren,
der Karzinomhäufigkeit zwischen 51—60 Jahren. An den besonders gefährdeten
Organen sind 'Traumen mit grösster Sorgfalt zu behandeln.)
— und H. Kdelberg, Die Beziehungen der Fortpflanzungsvorgänge zu den Ge-
schwülsten der weiblichen Geschlechtsorgane. Arch. f. Gyn. Bd. 96. Heft 1. p. 23.
(Siehe „Karzinom und Schwangerschaft‘.)
— Zur Lehre von der Spontanheilung der Karzinome. Deutsche med. Wochenschr.
Nr. 26. p. 1240. (Weist auf die Möglichkeit der Spontanheilung. Bericht über drei
Fälle, in denen bei Totalexstirpation des Uterus trotz unvollständiger Entfernung
206.
210.
Karzinom. 191
des Karzinomgewebes doch Heilung [im jüngsten Falle seit vier Jahren] eintrat. Ein
inoperables Uteruskarzinom heilte nach Ausschabung und Thermokauterisation inner-
halb von sechs Monaten spontan durch Hyperämie des Uterus. Einspritzungen von
Natr. cacodylic. und Injektionen von nach Verf. hergestellten Uterusextraktes. Zur
Verhütung von Rezidiven wird die Nachbehandlung der Operationsnarbe mit heisser
Luft und dergleichen warm empfohlen. Auch soll die Möglichkeit eines Kausal-
zusammenhanges zwischen starkem Blutverlust und Radikalheilung bei unvoll-
ständigen Karzinomoperationen nicht völlig auszuschliessen sein.)
. — Zur Lehre von der Behandlung der Kranken nach Karzinomoperationen. Wiener
klin. Wochenschr. Nr. 37. p. 1375. (Alle umfangreichen Narben disponieren zum Karzinom.
Auf Grund dieser Anschauung empfiehlt Verf. also folgende prophylaktische Nach-
behandlungsmethode nach Karzinomoperationen: Langandauernde Luftveränderung,
Aufenthalt im Hochgebirge oder Seebad, Änderung der ganzen Lebensweise, vege-
tarısche Diät, Bewegungskuren, periodisch wiederholte Abführkuren, Injektionen
von Natrium cacodylicum, halbjährlich zu wiederholende Aderlässe [400—500 ccm).
Im dritten Monate nach der Operation Bestrahlung der Narbe, kombiniert mit Hoch-
frequenz und Diathermie, Fibrolysin, Fönbehandlung. Oophorin, heisse Sitzbäder,
heisse Scheidenspülungen, heisse Umschläge, heisse Bäder. Eventuell auch die Zeller-
sche Kieselsäure intern.)
. — Die Behandlung der Karzinomkranken nach der Operation. VI. Intern. Kongr.
f. Geb. u. Gyn. Berlin. 9.—13. Sept. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 40. p. 1323.
*Tichow, J. J. und Grammatikati, J. N., Über erweiterte Methoden der Kollum-
krebsoperation mit Transplantation der Ureteren in die unteren Abschnitte des Darm-
traktes. Wratsch, Gaz. Nr. 3. (H. Jentter.)
Toltschkin, Zur Karzinomstatistik in St. Petersburg (1901—1910). Diss. St. Peters-
burg. (H. Jentter.)
Treub, H., Die Behandlung von Karzinomen mit Chlorzinkpasten. Nederl. Tijdschr.
v. Verl. en Gyn. 21. Jaarg. p. 226. (Treub hat viele inoperable Karzinome mit Chlor-
zinkpasten behandelt und ist sehr zufrieden damit sowohl bei Portio-, Cervix- und
Korpuskarzinomen. Nach Ausschorfung der nekrotischen Masse retrahiert die Wunde
sich sehr schön. Unglücksfälle hat er nicht erlebt. Einmal hat er es sogar bei einem
operablen Karzinom angewendet.) (W. Holleman.)
Tuffier, Th. et G. de Rouville, Cancer de P’uterus; resultats éloignés des opérations
et. traitement du cancer inoperable. Montpellier med. 1911. Nr. 22 et 23.
. Tussag, F., The Prognosis in Radical Abdominal Operation for Uterine Cancer. Surg.,
Gyn. and Obst. August. Ref. The Journ. of Obst. and Gyn. of the Brit. Emp. Vol. 22.
Nr. 3. p. 179. (20 % Operabilität auf 115 Fälle von Karzinom der Cervix. Die Primär-
mortalität ist bei Fällen, in denen das Karzinom nur mikroskopisch nachgewiesen werden
konnte, 0, wo ein Ulkus ohne Infiltration des Parametrium vorlag, 12%, bei Infil-
tration des Parametriums bei beweglicher Cervix 23 %,, bei Erkranktsein der Blase
66 %. Die totale Primärmortalität betrug also 30 %. Die Mortalität der Fälle nach
fünfjähriger Beobachtung ist 58,4%. Die Fälle, in denen die Blase miterkrankt
ist, sollen besser als inoperabel angesehen werden.)
Uhlenhuth, P., Untersuchungen über Immunität und Chemotherapie bei experi-
mentell erzeugten Ratten- und Mäusetumoren. Med. Klinik. Nr. 37. Ref. Zentralbl.
f. Gyn. 1913. Nr. 1. p. 46.
Vanverts, J., Coexistence d’une tuberculose de la trompe et d’un epithélioma de
Putérus. Reunion obst. et gyn. de Lille. Séance du 24 Juillet. Ref. Bull. de la Soc.
d’obst. et de gyn. de Paris. 1 Année. Nr. 8. p. 864. (Ausführlicher Krankheitsbericht.
Schwierigkeiten der Diagnose.)
Vaughan, J. W., Über Blutveränderungen durch subkutane Applikation des Kar-
zinomproteids. Journ. of the Amer. med. Assoc. Nov. 16. Ref. Wiener klin. Wochenschr.
1913. Nr. 5. p. 189. (Es wurde bei 200 Karzinomfällen die Vakzinetherapie durch-
geführt, wobei entweder die wasserlöslichen Teile der Krebszellen oder eine aus den
gesamten Krebszellen hergestellte Vakzine zur Anwendung kam [Technik der Her-
stellung derselben]. Es zeigte sich, dass jene Fälle, wo nach Einspritzung der Vakzine
eine Abnahme des Prozentsatzes der polymorphkernigen Leukozyten, dagegen eine
Zunahme der gross- und kleinkernigen mononukleären Formen erfolgte, günstig, da-
gegen die Fälle, wo eine Abnahme der polymorphkernigen Elemente nicht erfolgte,
wenig oder gar nicht beeinflusst wurden. In 20 °% der Fälle [nur inoperable oder Kar-
zinomrezidive] wurde Verschwinden aller sichtbaren Spuren von malignem Gewebe
192
211.
212.
213.
214.
220.
Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
erzielt. Der Erfolg der Vakzinetherapie hängt vom Prozentsatz der mononukleären
Leukozyten und der Menge des Karzinomgewebes ab. Die Malignität eines Tumors
ist von der Resistenz des Patienten gegen den Tumor abhängig. Verf. stellte Unter-
suchungen über Existenz aktiver Fermente zur Spaltung maligner Zellen im Tier-
körper und ihre eventuelle therapeutische Verwertung beim Menschen an 500 Tieren
an. Bei allen Tieren mit Ausnahme von 10 fanden sich die gleichen Blutveränderungen.
In 12 Fällen inoperabler Karzinome wurde das Serum von Tieren, bei denen das
Stadium nıaximaler Vermehrung der mononukleären Leukozyten bestand, injiziert;
trotz der günstigen Beeinflussung der Tumoren musste das Verfahren wegen des
häufigen Auftretens von Nephritis aufgegeben werden. Es wurden Versuche zur
Gewinnung des Fermentes aus den mononukleären Leukozyten angestellt, mit posi-
tivem Erfolg.)
Veit, J., Demonstration von zwei wegen Karzinom der Portio exstirpierten Genital-
kanalen. Freie Vereinigung mitteldeutscher Gyn. Sitzg. vom 28. April. Ref. Zen-
tralbl. f. Gyn. Nr. 29. p. 955. (Die Operation wird in der Weise vorgenommen, dass
zuerst vom Abdomen aus der Genitalschlauch tief nach unten zu herauspräpariert
wird und die Blutung gestillt. Dann Schluss der Bauchwunde und Herauspräparieren
des untersten Teiles der Scheide. Extraktion des ganzen Genitalkanales aus der Vulva.
Diskussion Thorn; Wendel ist der Meinung, dass man einen weithin aus Karzinom-
gewebe herauspräparierten Ureter, der in seiner Vitalität geschädigt, dessen Blut-
versorgung unterbrochen ist, nicht im Becken belassen soll, sondern besser die Re-
sektion und Implantation in die Blase ausführen. Er sah zwei Patienten unter der
deutlichen Erscheinung der Urämie sterben, bei denen der Ureter in weiter Ausdehnung
aus karzinomatösem Gewebe herausgeschält und freigelegt werden musste. Eine
Unterbindung der Ureteren hatte sicher nicht stattgefunden.)
Violet, H., Les renseignements fournis par l’hysterometre dans le diagnostic du
cancer de Putérus. Lyon med. 1910. Nr. 46.
— Septikämische Beckenzellgewebsentzündungen nach Wertheimschen Opera-
tionen. Lyon med. Nr. 47 u. 48. (Verf. weist darauf hin, dass häufig nach Wert-
heimscher Operation Beckenzellgewebsentzündungen septikämischen Charakters auf-
treten, die indessen für gewöhnlich einen günstigen Verlauf nehmen.)
Wagner, A. G., Ureterstein als Komplikation einer Karzinomoperation. Geb.-gyn.
Ges. in Wien. Sitzg. vom 12. März. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 52. p. 1757. (Bei
der Operation zeigte sich der linke Ureter bis auf mehr als Daumendicke dilatiert,
dabei in seiner Wand hypertrophiert und im kleinen Becken S-förmig geschlungen.
Im Parametrium fühlte man einen haselnussgrossen, sehr harten Tumor. Es war
der Ureter, der durch Stein spindelig aufgetrieben war. Eine Längsinzision bestä-
tigte die Vermutung eines eingeheilten Uretersteins, der entfernt wurde und die In-
zisionswunde durch feine Catgutnähte in zwei Schichten geschlossen. Die Ureter-
naht heilte primär. Die Niere an der Seite war anscheinend schon atrophiert.)
Walker, C. E., The Treatment of Cancer with Selenium. The Lancet. Vol. 182. May 18.
p. 1337. (Es ist Verf. gelungen, ein kolloidales, nicht giftiges Selenium herzustellen.
Nur wenn es zerfällt zu SeO,, ist es giftig. Eine Wirkung auf Mäusetumoren hatte es
nicht.)
Warstat, G., Über seltene Kombinationen von Karzinomen an den weiblichen Sexual-
organen. Diss. Königsberg. Juni.
Weber, F., Was ist in den letzten Jahren erreicht in der Therapie der bösartigen
Neubildungen.? Russki Wratsch. Nr 47. (H. Jentter.)
Welecki, St., Über den Wert der Antitrypsinreaktion für die Diagnose und Prognose
des Uteruskarzinons. Przeglad Lekarski. Nr. 14. p. 253.
— Über den diagnostischen und prognostischen Wert der Antitrypsinreaktion bei
dem Gebärmutterkrebs. Gyn. Rundschau. Jahrg. 6. Heft 4. p. 136. (Die Reaktion
hat nur geringen diagnostischen Wert, da sie auch bei vielen anderen Erkrankungen
positiv ausfällt und andererseits gerade im Anfang der Karzinomentwickelung gar-
nicht oder nur in geringem Grade vorhanden ist. Die Frage, ob die Verminderung
der antitryptischen Kraft nach einer Radikaloperation des Karzinoms irgend eine
Bedeutung für die Prognose hat, muss heute noch unentschieden bleiben. Nach einer
nicht radikalen Operation [Exkochleation und Kauterisation] bleibt sie unverändert
oder wird sogar noch gesteigert.)
Werner, R., Über den Einfluss von Alter, Beruf, Familie und Wohnung auf die Häufig-
keit des Krebses in Baden. Diss, Tübingen. (Verf. schliesst die Einflüsse der Blut-
Karzinome. 193
verwandtschaft, der Lebensgewohnheiten, der Religion und der Infektion von Person
zu Person aus. Er kommt per exclusionem zu der Überzeugung, dass der Faktor,
der das zahlreiche Auftreten des Krebses in manchen Gegenden verursacht, ein äusserer
sein muss, der dem Ort, nicht der Person adhäriert. Alle Erscheinungen weisen darauf
hin, dass der Krebs sich so verhält, wie wir dies bisher nur bei auf Infektion beruhenden,
in ihrer Ausbreitung von der Hygiene der Wohnorte abhängigen Erkrankungen ge-
funden haben, bei denen die hereditäre Disposition eine sekundäre Rolle spielt.)
221. Wertheim, E., Über Rezidivoperationen nach der Exstirpation der karzinomatösen
Gebärmutter. Wiener klin. Wochenschr. Nr. 1. p. 65. (Zwei abdominale Rezidiv-
operationen nach vaginaler Uterusexstirpation. Knollige Tumoren am oberen Vaginal-
teil. Ein Stück des Ureters und der Blase wird reseziert. Heilung. Die resezierten
Ureterstücke erwiesen sich mikroskopisch trotz der innigen Umwachsungen von Kar-
zinom frei. Regionäre Lymphdrüsen waren nicht vergrössert. Rezidive nach abdomi-
naler Radikaloperation sollen seltener sein, sind aber meist diffus, unbeweglich der
Beckenwand ansitzend und nicht operierbar.)
222. — The extended abdominal operation for carcinoma uteri (based on 500 operative
cases). The Amer. Journ. of Obst. Vol. 66. Nr. 2. p. 169. (Übersetzung des deutschen
Originals von Hermann Grad.)
223. — Bemerkungen zu der Abhandlung von C. Franz: Wie können die Dauerresultate
der Uteruskarzinomoperationen gebessert werden? Arch. f. Gyn. Bd. 98. Heft 1.
p. 218 (cf. Nr. 57).
224. Winiwarter, A. F. Ritter v., Eine seltene Form eines Karzinoms in einem fibro-
muskulären Korpuspolypen. Arch. f. Gyn. Bd. 98. p. 1. (Macht den Eindruck eines
Kombinationstumors, ist es aber nicht. Die sarkomatöse Entartung des Stromas ist
eine Täuschung.)
225. Wolff, J., Einige Bemerkungen zu Zellers Methode der Krebsbehandlung. Deutsche
med. Wochenschr. Nr. 38. p. 1789. (Warnung vor allzu grossem Optimismus gegen-
über der Zellerschen Methode mit Hinweis darauf, dass die Popularisierung zweifel-
hafter Mittel durch die Tagespresse geeignet ist, die Kranken der einzig rationellen
Therapie zu entfremden.
226. Zacharias, Portiokarzinom als Zufallsbefund. Nürnberger med. Ges. u. Poliklinik.
Sitzg. vom 28. März. Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 26. p. 1467. (Kasuistisch,
40jährige Frau, Menses noch regelmässig vorhanden.)
227. — Demonstration eines Portiokarzinoms. Nürnberger med. Ges. u. Poliklinik. 14. März.
Ref. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 20. p. 965. (Symptome nur Rückenschmerzen und
Regel nach einer achtwöchentlichen Pause stärker als früher.)
228. Zeller, A., Behandlung und Heilung von Krebskranken durch innerlich und äusser-
lich angewendete medikamentöse Mittel. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 34. p. 1841.
(Mit Vorwort von Czerny, der trotz der anscheinend guten Resultate der Zeller-
schen Behandlung zu dem Schluss kommt, dass vorläufig die Beseitigung der Primär-
geschwulst, sei es auf operativem, physikalischem oder chemischem Wege, der wichtigste
Teil der Behandlung ist. Die Behandlung besteht aus der Kombination einer lokalen
Anwendung von Arsenikpaste mit dem innerlichen Gebrauch von Kieselsäure. 57
Kranke sind behandelt [Krankengeschichten], davon 44 geheilt, 5 gestorben und 10
stehen noch in Behandlung. Bei 20 ist die Diagnose Karzinom mikroskopisch fest-
gestellt. In der grossen Mehrzahl der Fälle handelt es sich um oberflächliche Haut-
krebse. Uteruskarzinome sind nicht behandelt.)
Statistiken über das Vorkommen des Uteruskarzinonis, über Operabilität und Resul-
tate der Operation, hauptsächlich nach Wertheim, sind besonders zahlreich von ameri-
kanischer Seite veröffentlicht worden. Genannt seien die von Bove&e (23), Brettauer
(26), Broun (28), Cobb (35), Cullen (36), Graves (71), Kamperman (96), Peterson
(151), Polak (156), Sampson (170), Sherrill (179), Taussig (193), Taylor (194) und
Tussag (207). Die Resultate sind im allgemeinen schlecht (Brettauer, Polak, Samp-
son, Taussig, Tussag), viel weniger gut wie in Deutschland. Dies liegt wohl zum grössten
Teil daran, dass die Patientinnen anscheinend in Amerika viel später zur Operation kommen,
wie an dieser Seite des Ozeans (Broun, Peterson, Taussig, Tussag). Demzufolge wird
das Operabilitätsprozent besonders niedrig, die Primärsterblichkeitsziffer besonders hoch.
Aus Deutschland sind von Busse (29, Jena), Haddenbrock (74, Jena), Kretz-
schmar (101, München), Mackenrodt (119), aus Österreich von Schauta (172) und
Schottländer und Kermauner (176), aus England von Malcolm (121), Mc Cunn (128).
Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1912. 13
194 Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
aus Russland von Kriwsky (102), aus Japan von Kuramitzu (107) Operationsstatistiken
bekannt gegeben worden. Fast alle beziehen sich auf die abdominale Operationsmethode.
Dagegen heben ausser Schauta auch Markowsky (123), Russell (167) die Vorteile des
vaginalen Operationsweges hervor.
Franz (57) und Krönig (104) wollen die Grenzen der Operabilität immer weiter
hinausschieben und möglichst radikal operieren. Dazu empfehlen Bov&e (23) und
Nikolsky (140) die prophylaktische Unterbindung der Arteriae hypogastricae oder
uterinae. Nikolsky und Grammatikati und Tichow (70) wollen eventuell die Ureteren
in den unteren Abschnitt des Darmes transplantieren. Fromme (63) gibt als Methode
an, wenn es nicht anders geht, zur Blutstillung die Klemmen in der Tiefe liegen zu lassen.
Veit (211) hat in mehreren Fällen den ganzen Genitalschlauch in continuo exstirpiert.
Mackenrodt (120) und Stoeckel (190) nahmen einen Teil des Rektums mit.
Gegen diese zu sehr ‚erweiterten‘ Totalexstirpationen polemisieren nun de Bovis
(24), Russell (167) u. a., hauptsächlich wegen der hohen Primärmortalität und den von
den Patienten davongetragenen Ureter-, Blasen- oder Darmverletzungen. Percy (150)
nennt sogar die Totalexstirpation wegen ihrer hohen primären Mortalität „legalized assas-
sination“! Er will nur kauterisieren.
Noack (141) gibt eine Zusammenstellung über die an 117 erweiterten abdoninalen
Uterusexstirpationen beobachteten Nebenverletzungen.
Die Ansichten der Autoren über die Ausräumung der Lymphdrüsen gehen jetzt fast
alle dahin, dass dieselbe nur vorgenommen werden soll, sofern die Drüsen fühlbar sind und
der Zustand der Patientin die Verlängerung der Operationsdauer gestattet [Bovee (23),
Eden (47), Faure (49), Markowsky (124), Fergusson, Diskussion zu Mc Cann (128).
Peterson (151), Schauta (172)]. In den meisten Fällen ist die Vergrösserung entzünd-
licher Natur und nicht maligne. Die Rezidive treten nicht so sehr in den Drüsen als in den
Narben auf (Fergusson). Inzwischen behauptet Sampson (170), von 12 Fällen achtmal
die Lymphdrüsen karzinomatös verändert gefunden und bei fünf Sektionen von an Rezidiv
gestorbenen Patienten dreimal Kompression der Ureteren durch Karzinommetastasen in den
Lymphdrüsen als Todesursache festgestellt zu haben. Hengge (84) hat wegen Drüsen-
metastasen an der Art. und Vena iliaca der einen Seite dieselben partiell exstirpiert, während
Stoeckel (190) Cökumkarzinom infolge karzinomatöser Drüsen in der lleocökalgegend
vier Monate nach abdominaler Radikaloperation sich entwickeln sah.
Zur Frage der Peritonisierung und Drainage seien hier nur die Arbeiten von
Amann (3), Beuttner (18 u. 19), Faure (49), Hannes (80), Liepmann (114), Me Cann
(128, 129), Peterson (151) und Schürmann (178) erwähnt.
Beuttner und Hannes empfehlen sowohl die vaginale Drainage der Parametrien,
wie die abdominale des Douglas. Peterson will von der letzteren nichts wissen und das
Beckenbindegewebe nur drainieren, sofern es die Blutung erfordert. Liepmann befürwortet
seine ‚„Tütendrainage“. Alle die genannten Autoren schliessen das Peritoneum nach der
Beckenhöhle zu.
Betreffs der Einschränkung der Infektionsgefahr beim Eröffnen der Scheide
haben Amann (3), Bovee (23), Faure (49), Hirschberg (89) u. a. besondere Verfahren
empfoblen. Amann legt besonderen Wert auf die späte Eröffnung der Scheide, d. h. erst
nachdem die Blutstillung, Ureterdeckung und Peritonisierung fertiggestellt sind. Bovee
hat zur Trennung des Uterus von der Scheide einen angiotribeartigen Thermokauter an-
fertigen lassen. Faure fängt bei vorgeschrittenen Fällen vaginal an, präpariert die Scheide
manschettenförmig aus, um dieselbe dann unten zuzubinden und dann die Operation von
oben fortzusetzen. Hirschberg empfiehlt die Elektrokaustik.
Bauereisen (13) hat bakteriologische Kontrolluntersuchungen vor und bei der
abdominalen Totalexstirpation wegen Karzinom und Adnextumoren angestellt und kommt
zum Schluss, dass bei diesen Erkrankungen die endogenen Keime hinsichtlich der post-
operativen Infektionen eine sehr ernste Rolle spielen. Die das Karzinom bewohnenden
Mikroorganismen können dauernd infolge der für sie günstigen Wachstumsverhältnisse
virulent bleiben und finden nach der Radikaloperation so enorme Wundhöhlen und wider-
standsunfähiges Gewebe, dass ihrem Eindringen auch bei geschwächter Virulenz kein
Widerstand geleistet wird.
Vorschläge zur Verhütung von Impfmetastasen werden von den verschiedensten Seiten
gemacht. Czerwenka (39) stülpt vor der Operation über die Vaginalportion eine Gummi-
kappe. Flaischlen (52) glaubt einen einwandsfreien Fall von Implantationsrezidiv in der
Narbe einer Scheiden-Damminzision beobachtet zu haben und seine Diskussionsredner
leugnen das Vorkommen nicht und geben Massnahmen zur Verhütung derselben.
Karzinome. 195
Das Vorkommen von Rezidiven wird in den meisten der zu Anfang genannten
Karzinomstatistiken erwähnt. Nach Franz (57 und 58) sollen Rezidivoperationen mehr
als bisher ausgeführt werden. Er empfiehlt, jedes operable Rezidiv zur Not mit partieller
Blasen- und Ureterresektion anzugehen und berichtet über 25 derartige Fälle, von denen
zwei jetzt nach vier und fünf Jahren noch leben. Die Technik ist aber ausserordentlich
schwierig. Auch Wertheim (221) veröffentlicht zwei abdominale Rezidivoperationen nach
vaginaler Uterusexstirpation. Ein Stück der Blase und des Ureters wurde mitreseziert.
Die resezierten Ureterstücke erwiesen sich mikroskopisch trotz der innigen Umwachsungen
von Karzinom frei. Rezidive nach abdominalen Radikaloperationen sollen seltener sein
wie nach vaginalen, sind aber meist diffus, unbeweglich der Beckenwand ansitzend und
nicht operierbar. Flaischlen (5l) berichtet über drei Dauerheilungen nach Rezidiv-
operationen, Rieck (160) über eine, Rogow (162) hat ein postoperatives Karzinom-
rezidiv in der Scheidennarbe unter lokaler Behandlung mit Acid. arsenic. und innerlich
Judtinktur verschwinden sehen. Zur Verhütung von Narbenrezidiven empfiehlt Theil-
haber (200) auf Grund seiner Anschauungen über die Entstehung des Karzinoms (195)
prophvlaktische Lokal- und Allgemeinbehandlung der operierten Kranken, welche auf eine
möglichst radikale Umänderung des Stoffwechsels und Herstellung guter Ernährungsver-
hältnisse in dem „‚disponierten‘‘ Gewebe hinausgehen.
Metastasen sind von Amann (4) peri- und paraurethral (in sechs Fällen), von
Ballerini (8) in der Scheide, in den Achselhöhlen und am Oberarm, von Heinemann (82)
im Zentralnervensystem, von Schiller (174) in beiden Kniegelenken beobachtet worden.
Zur Förderung der Frühdiagnose und besonders der Frühoperation wurden von
den verschiedensten Seiten Vorschläge gemacht [Frankl (56), Kalmanowski (95), Man-
ton (122), Schottländer (177), Stacy (185)].
Zu der Frage der Entstehung des Krebses nimmt Theilhaber (195—201) einen
besonderen Standpunkt ein.
Der gesetzmässige Sitz des Krebses, den Abramowski (1) zum besonderen Gegen-
stand seines Studiums gemacht hat, hat auch L. Freund (61) zu einer Erforschung der
„Chemie der prädisponierten Stellen bei Karzinom“ getrieben. Lubarsch (118) hat ver-
sucht, über die Bedeutung des Traumas für Entstehung und Wachstum krankhafter Ge-
wächse neue Anhaltspunkte zu finden, während Werner (220) den Einfluss von Alter,
Beruf, Familie und Wohnung auf die Häufigkeit des Krebses in Baden studiert. Er kommt
per exclusionem zu der Überzeugung, dass der Faktor, der das zahlreiche Auftreten des
Krebses in manchen Gegenden verursacht, ein äusserer sein muss, der dem Ort, nicht der
Person adhärent ist. Alle Erscheinungen weisen darauf hin, dass der Krebs sich so verhält,
wie wir dies bisher nur bei auf Infektion beruhender, nicht kontagiöser, in ihrer Ausbreitung
von der Hygiene der Wohnorte abhängigen Erkrankungen gefunden haben, bei denen die
hereditäre Disposition eine sekundäre Rolle spielt.
Eden (47) hat sich besonders mit Statistiken über das mittlere Lebensalter, die
Zahl der vorangegangenen Geburten, das Vorkommen von Gebärmuttermyomen usw. bei
Karzinomkranken befasst und diese Zahlen für Korpuskarzinome und Cervixkarzinome mit-
einander verglichen. Er schliesst daran eine Besprechung der Diagnose und der Prognose
der beiden Arten von Karzinomen an.
Clarke (33), Leopold (109) und Sherrill (179) halten den infektiösen Ursprung
des Krebses für schr wahrscheinlich und glauben die Erreger nachgewiesen zu haben.
H. Ross, Cropper und E. Ross (164) haben gefunden, dass chemische Substanzen
imstande sind, menschliche weisse Blutkörperchen unter dem Mikroskop zur Zellteilung
und -Vermehrung zu bringen. Der pathologisch erhöhte Zellvermehrungsvorganzg im Kar-
zinom wäre ebenfalls auf die Wirkung chemischer Substanzen zurückzuführen. Stichel
(189) hält Zellverschmelzung mit qualitativer abnormer Chromosomenverteilung für die
Ursache der Geschwulstbildung.
Was die Diagnose des Krebses betrifft, kommt Hirschfeld (90) bei einer kritischen
Sichtung der Literatur zu dem Schluss, dass dort, wo klare und eindeutige klinische
Symptome fehlen und die üblichen bewährten Methoden versagen, auch die neuen Methoden
nicht zum Ziele führen. Kraus (100) unterzieht die verschiedenen Karzinomreaktionen
einer eingehenden Kritik und ist bemüht, ihren diagnostischen Wert zu beurteilen. Es
scheint, als ob das Ziel, eine brauchbare Karzinomreaktion zu erhalten, nicht mehr weit
entfernt ist. Die Meiostagminreaktion [siche auch Izar (92)] und die Komplementbindung
nach v. Dungern (45 und 46) scheinen spezifische Reaktionen zu sein. Edzard (48)
und Rosenberg (163) sind aber der entgegengesetzten Meinung.
13*
1% Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
Hamburger (78) hat die Fermente des Karzinomgewebes, die zu der Gruppe der
„Ereptasen‘‘ gehören, einem genaueren Studium unterzogen. In ihrer Fähigkeit, Pepton
zu spalten und Tryptophan zu bilden, lassen sie sich nicht von denen in normalen Gewebs-
zellen, Blutserum, Aszitesflüssigkeit, Leukozyten usw. unterscheiden; wahrscheinlich sind
alle diese Ereptasen identisch. Nur quantitativ ist ein Unterschied.
Pinkuss (155) teilt weitere Erfahrungen über Antitrypsinbestimmungen bei Kar-
zinomen mit. Geringer antitryptischer Wert lässt Karzinom mit grosser‘ Wahrschein-
lichkeit ausschliessen; erhöhter Antitrypsintiter lässt keine bestimmte Diagnose auf Kar-
zinom zu, wenn nicht auch die Anamnese dafür spricht. Zu ähnlichem Schluss kommen
auch v. Graff und Zubrzycki (69) und Welecki (219). Besonders wichtig ist, dass
bei Vorhandensein eines Rezidivs nach Karzinomoperation der zuerst gefallene Antitrypsin-
titer wieder ansteigt. Jedoch findet man unter Umständen bei jeder kachektischen
Kranken eine „Karzinomreaktion“. Gorham und Lisser (67) haben die Hämolyse in
vivo und in vitro als Krebsdiagnostikum studiert.
Über die Behandlung des inoperablen Karzinoms sind wieder mehrere
Arbeiten erschienen.
Bainbridge (7), Günther (73) und Nikolsky (140) haben die Art. ovaricae,
hypogastricae und sacralis media unterbunden. Ersterer und letzterer geben eine genaue
Beschreibung der Technik der Operation. Wegen ausgedehnter Anastomosen mit benach-
barten Gefässgebieten soll keine Gefahr für Nekrose der Blase, des Rektums und im
Gebiete des kleinen Beckens bestehen. Jedoch soll Bumm über vier derartige Fälle von
Nekrose der Blasenschleimhaut berichtet haben.
W. A. Freund (62) hat versucht, durch Injektion von chemischen Mitteln direkt
in die uterinen Gefässe das Karzinom zu töten. Wie er schon selber hervorhebt, ist aber
der therapeutische Wert dieser Versuche sehr problematisch, da sich die Demarkation und
Eliminierung der abgetöteten Partien nicht ohne erhebliche Störung des Allgemeinzustandes
vollziehen kann. Betrix (17) und Gordon (66) haben kauterisiert und geätzt. Die
Tumorzellen sollen gegen thermische Einflüsse eine viel geringere Widerstandsfähigkeit
besitzen wie normale Gewebszellen. Die Wirkung der Thermopenetration auf normale
Gewebe und auf Karzinom hat Stephan (188) histologisch untersucht.
Die therapeutische Wirkung der Metalle auf Krebs war Gegenstand eingehender
Untersuchungen Gaylords (64) und Loch, Clurg und Sweeks (117). Letztere haben
speziell das kolloidale Kupfer angewandt und wie sie behaupten, mit befriedigendem Erfolg.
Kausch (97) hat in fünf Fällen Kollargol intravenös injiziert; aus starken Störungen des
Allgemeinbefindens schliesst er auf eine zunächst noch unbekannte Einwirkung des Mittels
auf das Karzinom. Daels (40 und 41) und Oefele (143 bis 145) empfehlen Selen und Tellur
in intravenösen Einspritzungen, jedoch konnte Walker (215) damit bei Mäusen keine Er-
folge erzielen.
Ribbert (159) veröffentlicht seine Ansichten über die Chemotherapie des Krebses.
Dieselbe stösst nach ihm auf grosse Schwierigkeiten. Wirken die mit dem Blute zu-
geführten Substanzen zu intensiv, so töten sie auch die normalen Zellen am Rande des Tumors
und im übrigen Körper; bei zu schwacher Wirkung haben sie keinen Erfolg. Trotzdem
sollte es gelingen können, die jungen Krebszellen, die doch immerhin biologisch etwas anders
beschaffen sind, wie die normalen Körperzellen, durch geeignete Stoffe (z. B. Arsen) zwar
nicht zu töten, aber so in degenerativer Richtung zu beeinflussen und ihre Widerstands-
kraft zu vermindern, dass sie z. B. der Bestrahlung zugänglich werden.
Ungefähr von diesem selben Standpunkt geht Spude (183) aus, wenn er seine
„elektromagnetische Reiz-Arsenbestrahlung‘“ empfiehlt. Verf. hat in zwei Fällen damit
histologisch sichergestellte Hautkrebse zum Verschwinden gebracht.
Die Zellersche Arsen-Kieselsäure-Behandlung (228) hat von vielen Seiten Beachtung
gefunden und ist nicht immer in abschlägigem Sinne beurteilt worden, besonders nicht
sofern es Hautkrebse betrifft [Lewin (113), Massey (127), Morian (134), Rogow (162),
Schick (173). Stauden mayer (186), Theilhaber (200), Wolff (225). Dagegen werden
von der Antimeristembehandlung jetzt nur Misserfolge veröffentlicht [Haertel (76),
Johannsen (94)].
Morosowa (135) gibt klinische und pathologisch-anatomische Beobachtungen über
Jodkalitherapie bei 14 Fällen von Uteruskarzinom und behauptet regressive Vorgänge und
Zerfallsprozesse, bis zu völlige Nekrose und Sequestrierung der krebsigen Gewebe mit
konsekutiver Ausstossung gesehen zu haben. Jedoch stellen sich bei manchen Kranken
neben den vermehrten Ausscheidungen auch sehr starke Blutungen ein, die kaum zu stillen
Strahlentherapie der Karzinome. 197
sind. Robson (161) hat bedeutende Besserung der Beschwerden durch den Gebrauch von
Taraxacum per os beobachtet. Samuels (171) beschreibt nochmals Erfolge der Azeton-
behandlung.
Über die Ferment- und Chemotherapie der bösartigen Geschwülste haben sowohl
Czerny (38) wie Lewin (112) eine zusammenfassende und kritische Übersicht geschrieben.
Oestreich (146) wurde durch die Beobachtung des refraktären Verhaltens des
Knorpels gegen eindringende Geschwulstwucherung dazu veranlasst, den im Knorpel vor-
handenen charakteristischen Bestandteil, die Chondroitinschwefelsäure zur Behandlung
maligner Tumoren zu benutzen. Die Injektionen des chondroitinschwefelsauren Natrons
(Antituman) hatten häufig Fieber und Schmerzen in den Tumoren zur Folge; die Sektion
ergab in vielen Tumoren eine Degeneration der Geschwulstzellen, Nekrose und Leukozyten-
infiltration. |
Auch die Serumbehandlung des Karzinoms wurde wieder von vielen Seiten weiteren
Forschungen unterzogen. Erwähnt seien die Arbeiten von Beard (14), Berkeley und
Bee le (16), Ford (55), welche besonders gute Resultate an zahlreichen Patientinnen damit
erreicht zu haben glauben, Pinkuss (155), Vaughan (210) und Uhlenhuth (208). Letzterer
machte damit Versuche bei Mäusen, an Rattentumoren.
Krokiewiez (103) hat mit einer Autohämotherapie den Allgemeinzustand in der
Rekonvaleszenz nach Radikaloperation und auch bei kachektischen Krebskranken sich
erheblich bessern sehen.
Anurie bei inoperablem Karzinom wurde von Hirtz und Beaufum6e (91) und Leisch-
ner (108) beschrieben und besonders in therapeutischer Hinsicht einer näheren Besprechung
unterzogen.
Koch (99) bearbeitete die Psychosen bei Karzinomkachexie.
Arbeiten über histologisch interessante Fälle von Uteruskarzinom erschienen von
Aschheim (5) über Korpuskrebs mit Knorpelzellen, Broun (27) und Stein (187) über
Metaplasie des Zylinderepithelkarzinoms in Plattenepithelkarzinom. Fälle von Pyometra
bei Karzinom wurden von Mintrop (132) und Müglich (136) beschrieben.
Das Zusammentreffen von Fibrom und Karzinom beobachteten und beschrieben
Brant (25), Caturani (31), Eden (47), Flatau (53), Fleischmann (,„Myom“, Nr. 55),
Freund (59), Klein (‚Strahlentherapie der Myome“, Nr. 43—45), Halliday Croom
(„Myom‘“, Nr. 32), Hertel (,Myom“, Nr. 74), Kubinyi (105), Kuntzsch (,Strahlen-
therapie der Myome“, Nr. 53), Mackenrodt („Strahlentherapie der Myome‘“, Nr. 59),
Martin („Mvom‘“, Nr. 105, 106), Mintrop (132), Mirabeau (133), Ogórek (147),
Schmittmann (175), Schottlaender (,Myom‘“, Nr. 156), Siredey und Petit (182),
Warstat (216) und Winiwarter (224).
Sigwart (180) und Wagner (214) haben Uretersteine als Komplikation der ab-
dominalen Karzinomoperation beschrieben. Ersterer resezierte ein Stück des Ureters
und implantierte ihn dann in die Blase; Wagner konnte durch eine Inzision den Stein
entfernen und die Wunde wieder vernähen. Beide Fälle heilten primär. Die Steine sassen
an der Kreuzungsstelle der Art. uterina.
Blum (21) hat seine kystoskopischen Befunde bei Carcinoma uteri beschrieben und
kommt zum Schluss, dass, abgesehen von vollkommenem Einbruch des Karzinoms in die
Blasenhöhle, das kystoskopische Bild keine sicheren Anhaltspunkte für die Annäherung
der Tumormassen an die Blase gewinnen lässt. Auch der Ureter kann kystoskopisch voll-
- kommen normal aussehen, für den Katheter leicht passierbar und dennoch von Karzinom-
massen umwachsen sein. Auch Wertheim (221) fand ein von Karzinom innig um-
wachsenes Ureterstück mikroskopisch von Karzinom frei.
Strahlentherapie der Karzinome.
Siehe auch „Strahlentherapie der Myome“ und für die Technik: Kapitel Il: „Elek-
trızität usw.“
a) Röntgentherapie.
1. Bumm, E., Zur Kenntnis der Wirkung der Röntgenstrahlen auf das Uteruskarzinom.
Zentralbl. f. Gyn. Nr. 47. p. 1569. (An einem für inoperabel gehaltenen Fall von
Kollumkarzinom wurde nach Verabreichung von 800 Holzknecht-Einheiten = 1600 X
Kienböck folgendes festgestellt: Es lassen sich bei der vaginalen Bestrahlung grosse
198
EA
Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
Dosen verabreichen, ohne dass es zu Verbrennungserscheinungen an der Schleimhaut
kommt. Unter dem Einfluss der intensiven Bestrahlung trat eine Verhärtung in den
Geweben des Scheidengewölbes, des Kollum und Beckenbindegewebes ein, welche
die Weiterwucherung des Karzinoms hemmte und nach Ausstossung der zerfallenen
Krebsmassen zu einer Reinigung der Krebshöhle und damit zum Aufhören der Jau-
chung und Blutung führte. Durch die Gewebsnekrose wurde die diffuse Infiltration
im Parametrium von der Umgebung scharf abgesetzt, das vorher inoperable Karzinom
operabel. Mikroskopisch war aber eine spezifische Einwirkung der Röntgenstrahlen
auf das Karzinomgewebe nicht nachzuweisen. Es fand sich als Auskleidung des zervi-
kalen Wundtrichters überall noch eine, wenn auch dünne, so doch nicht sichtlich ver-
änderte Schicht von wucherndem Karzinomgewebe, das zunächst von einer dünnen
Lage stark zellig infiltrierten Gewebes und dann von einer mächtigen Schicht sklero-
sierten Bindegewebes umgeben war, das die Muskellamellen fast völlig verdrängte.
Auch im Parametrium fanden sich in und sogar ausserhalb der Schwiele noch Kar-
zinomnester; die sklerotischen Drüsen waren frei.)
Dornis, R., Zur Frage der Behandlung bösartiger Geschwülste bei Haustieren mit
Röntgenstrahlen. Verein z. Pflege d. vergl. Pathologie in Berlin, Sitz. v. 28. XI.
Ref. Berl. klin. Wochenschr. 1913. 20. Nov. S. 939. (Fine Anzahl von Tumoren
bei Pferden und Hunden wurde durch die Strahlenbehandlung sehr gut beeinflusst
und vollständig und dauernd zum Schwinden gebracht. In anderen Fälle dagegen,
und das war die grössere Zahl, konnte trotz Anwendung der gleichen Technik eine
Verkleinerung der Geschwülste durch Strahlenbehandlung nicht erzielt werden. In
einzelnen Fällen hatte es sogar den Anschein, als ob die Röntgenstrahlen direkt als
Reiz auf das Tumorgewebe wirkten und zu noch schnellerem Wachstum anregten.
Pathologisch- anatomisch waren es die schnell wachsenden zellreichen und nicht
organisierten Tumoren, welche wenig oder keine Stützsubstanz sowie keine Blut-
gefässe enthielten, die der Röntgenbehandlung zugänglich waren, während die binde-
gewebs- und gefässreichen, vor allem aber die Mischgeschwülste, in der Regel ganz
erfolglos bestrahlt wurden.)
Kelen, B., Die Röntgentherapie in der Gynäkologie. Orvosi Hetilap. 1911. p. 235.
Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 35. p. 1129. (Genaue Mitteilung der Technik. Er behandelte
32 Fälle von inoperablen bösartigen Tumoren; nach 3— 4 Sitzungen war der Allgemein-
zustand besser, die Schmerzen wichen, der Prozess schreitet nur sehr langsam fort.
Nach Radikaloperation wendet er prophylaktisch, zur Vermeidung von Rezidiven,
Bestrahlungen an.)
Mayer, L., und R. Sand, Ein Fall von Sarkom als Folge der radiotherapeutischen
Behandlung eines Karzinoms des Gesichts. Soc. belge de chir. Seance du 30 Mars.
Ref. Münchn. med. Wochenschr. 1913. Nr. 2. p. 98. (Bei einem 69jährigen Mann
hatte sich in 15 Monaten ein haselnussgrosses Kankroid entwickelt. Kein Erfolg
nach 5 X-Strahlenanwendungen und drei Radiumsitzungen. Der Tumor wurde Mai
1911 exstirpiert; glatte Heilung ohne Rezidiv. Die mikroskopische Untersuchung
zeigte in demselben Präparat das Vorhandensein von Sarkom- und von Kankroid-
wucherungen nebeneinander. Sarkomerkrankungen wurden von mehreren Forschern
auch nach radiotherapeutischer Behandlung von Lupus beschrieben.)
Meidner, N., Stand und Aussichten der Röntgentherapie bösartiger Geschwülste.
Therapie d. Gegenw. Jan. (Als Methode der Wahl kann die Röntgenbestrahlung
bestenfalls für Epitheliome und Sarkome der Haut in Betracht kommen; und selbst
bei diesen gebührt ihr, um des kosmetisch eventuell besseren Erfolges willen, doch
nicht unbestritten der Vorrang vor der chirurgischen Therapie. Schleimhautkrebse,
sogar die gut zugänglichen, sind der rapiden Propagation wegen, die bisweilen nach
Bestrahlung beobachtet wird, ungeeignete Objekte. Erst wo die Chirurgie nicht mehr
zuständig ist, tritt die Röntgentherapie in ihr Recht. Aussichtsreicher sind die prä-
operative Bestrahlung, die durch Schrumpfungsprozesse inoperable Tumoren operabel
macht, und postoperative Bestrahlung. Empfehlung der weichen Strahlen
und behufs deren Anwendung operative Freilegung und Vorlagerung des Tumors,
solange perkutane Anwendung noch nicht gelungen ist.)
Müller. Ch.. Therapeutische Erfahrungen an 100 mit Kombination von Röntgen-
strahlen und Hochfrequenz, resp. Diathermie behandelten bösartigen Neubildungen.
Münchn. med. Woch. Nr. 28. p. 1546. (Es sind vorwiegend nieht-gynäkologische
Fälle behandelt worden. Verf. kommt auf Grund seiner bisherigen Erfahrungen
zu dem Endresultat, dass die Schwierigkeiten, allen für die Bestrahlung maligner
Strahlentherapie der Karzinome. 199
Tumoren gegebenen Forderungen gerecht zu werden, im Vergleich zur einfachen
Röntgenbestrahlung bei der kombinierten Behandlungsmethode sich vervielfachen,
und dass, auch wenn man all diese Forderungen erfüllt zu haben glaubt, doch noch
manche nicht gekannte Momente in Frage kommen, von denen jede einzelne für
sich den Effekt beeinträchtigen kann. Trotz alledem wurden durch die kombinierte
Behandlungsmethode Tumoren beeinflusst und zum Schwinden gebracht, welche anderen
Behandlungsmethoden, insbesondere der einfachen Röntgenbestrahlung gegenüber,
sich hartnäckig verhielten.)
Shaw, E. H., Die Wirkung des Radiums und der Röntgenstrahlen bei malignen Neu-
bildungen. Brit. med. Assoc. Liverpool. Sitzg. vom 24. Juli. Ref. Münchn. med.
Wochenschr. Nr. 46. p. 2536. The Lancet, August 3, p. 304. (In bestrahlten Tumoren
ist eine Rundzelleninfiltration, Bildung von Bindegewebe und ein Absterben der
Krebszellen nachweisbar. Diese Veränderungen treten aber auch in nicht be-
strahlten Karzinomen häufig auf und können daher nicht als spezifisch für die
Strahlentherapie angesehen werden. Es handelt sich dabei um spontane Reaktions-
vorgänge des Organismus gegen die Tumorzellen. Die Bestrahlungen führen zum
plötzlichen Tode einer grösseren Anzahl von Zellen, wodurch die Reaktionsvor-
gänge im Organismus zur erhöhten Tätigkeit angeregt werden.)
8. Skinner, C. E., Practical application of the Roentgen Ray to the management of
malignant growths. The Journ. of the Amer. med. Assoc. Vol. 59. Nr. 11. Sept. 14.
p. 844. (Es soll in Amerika ein dringendes Bedürfnis an sachverständigen Rönt-
genologen vorliegen. Bericht über einen mit Röntgenstrahlen geheilten Fall von rasch
wachsendem Fibrosarkomrezidiv in der Bauchhaut, 2%, Jahre nach der abdominalen
Radikaloperation. Die Behandlung der Wahl der Hautkarzinome sei ausschliesslich die
Röntgenbehandlung; tiefliegende Karzinome, die der Schleimhäute, sollen vorläufig noch
mit dem Messer angegriffen werden. Anzuraten sei eine präoperative Bestrahlung zur
Vorbereitung und unbedingt notwendig eine sofortige postoperative zur Vermeidung
von Rezidiven. Die Zellen der letzteren sollen den Röntgenstrahlen resistenter sein,
wie das Gewebe des Primärtumors. Diskussion: Pfahler hatte gute Erfolge mit der
Röntgenbestrahlung eines Falles von Osteosarkom der Fibula. Snow will mehr be-
strahlen und weniger operieren. Skinner spricht sich gegen die Röntgentherapie
aus. Gray und Darling wollen nicht wegen der Bestrahlung den operativen Ein-
griff auf längere Zeit hinausschieben. Skinner meint, dass präoperative Bestrahlung
durch fibröse Veränderung des Tumors die Operation schwieriger gestalte.)
9. Werner, R., Über die chemische Imitation der Strahlenwirkung und Chemotherapie
des Krebses. Med. Klinik. Nr. 28. (Schon nach Schwarz, Orlow und Meseritzky
bilden bei der Bestrahlung die Lipoide den primären Angriffspunkt der Strahlen
und ihre Zersetzungsprodukte sind durch ihre Giftwirkung die Hauptträger der
biologischen Strahlenwirkung Nach Untersuchungen des Verf. sind die Zer-
setzungsprodukte des Lezithins imstande, an der Haut nach subepidermalen
Injektionen Entzündungen hervorzurufen, welche der Radiodermatitis ähneln;
auch das mikroskopische Bild ähnelt jenem nach intensiven Bestrahlungen.
Es gelang dem Verf. auch, mit einem einzigen Bestandteil, dem basischen Cholin, in
2—5 %iger wässeriger Lösung, dieselben Veränderungen hervorzurufen. An Tieren
wurden die Versuche mit Bor-, Ameisensäure, Glykokoll, Jodbenzoe-, Atoxyl-, sowie
Nukleinsäure und Verbindungen des Cholin fortgesetzt. Die Veränderungen des Blut-
bildes zeigten wieder eine vollkommene quantitative und qualitative Übereinstimmung
mit jenen, die nach Röntgenbestrahlungen und der Injektion radioaktiver Substanzen
aufzutreten pflegen. Von 12 Mäusen mit Adenocareinoma mammae konnten neun
geheilt werden. Beim Menschen wurde das borsaure, das benzocsaure und das atoxyl-
saure Cholin angewandt, sowohl intravenös als subkutan und intra- oder paratumoral.
Nach vier- bis sechswöchiger Behandlung konnte man Rückbildungserscheinungen
an den Tumorknoten beobachten, weniger durch Zerfall und Nekrose, als durch Schrump-
fung und Induration. Zur Erweichung und Ulzeration von Tumoren kam es nur
einigemal bei direkter intra- oder paratumoraler Injektion. Irgendwelche Störungen
des Gesamtbefindens wurden bisher nicht beobachtet.)
Therapeutisch gute Erfolge in inoperablen Fällen sind bisher nur von Kelen (3)
veröffentlicht worden. Er sowohl, wie auch Bumm (1). Meidner (5) und Skinner (8)
bestrahlen ausserdem präoperativ zweifelhaft operable Fälle. Es treten demzufolge Schrump-
fungsprozesse ein, durch die vorher inoperabel scheinende Fälle nun operabel werden. Die
Operation wird aber durch fibröse Veränderungen des Tumors technisch schwieriger [Skinner
~]
LU
200 Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
(8)], Faure (siehe unter „Karzinom“, Nr. 49). Bumm hat die makroskopischen und mikro-
skopischen Befunde in einem solchen Falle ausführlich beschrieben. Eine spezifische Ein-
wirkung der Röntgenstrahlen auf das Karzinomgewebe war nicht festzustellen. Auch Shaw (7)
hat die Wirkung der X-Strahlen auf maligne Neubildungen mikroskopisch studiert. Die
von ihm gefundenen Veränderungen sollen auch in nicht bestrahlten Karzinomen auftreten
nnd also nicht als spezifisch für die Strahlentherapie angesehen werden können.
Dornis (2) bestrahlte eine Anzahl von Tumoren bei Pferden und Hunden und
fand, dass es die schnell wachsenden, zellreichen, wenig oder keine Stützsubstanz sowie
keine Blutgefässe enthaltenden Tumoren sind, die der Röntgenbehandlung am besten zu-
gänglich waren. Die bindegewebs- und gefässreichen, vor allem die Mischgeschwülste,
wurden in der Regel ganz erfolglos bestrahlt.
Werner (9) hat die Strahlenwirkung chemisch zu imitieren versucht.
Bumm (1) bestrahlte in seinem Falle vaginal und glaubt dadurch grössere Dosen ver-
abreichen zu können. ohne Verbrennungserscheinungen der Schleimhaut befürchten zu
müssen,
Auch prophylaktische Bestrahlung zur Vermeidung von Rezidiven nach Total-
exstirpationen wird von verschiedenen Seiten empfohlen [Kelen (3), Skinner (8)]. Die
Zellen des Rezidivgewebes sollen den Röntgenstrahlen widerstandsfähiger sein, wie die des
Gewebes des Primärtumors.
Mayer und Sand (4) behaupten, das Auftreten von Sarkom infolge radiothera-
peutischer Behandlung gesehen zu haben.
Meidner (5) und Skinner (8) halten tiefliegende Karzinome, wie die der Schleim-
häute, vorläufig noch für ungeeignete Objekte der Bestrahlung. Als Methode der Wahl
kann die Röntgenbehandlung bestenfalls für Epitheliome und Sarkome der Haut in Be-
tracht kommen.
Müllers (6) Erfolge mit der Kombination von Röntgenstrahlen und Hochfrequenz,
resp. Diathermie, waren sehr wechselnd. Trotzdem wurden Tumoren, die anderen Be-
handlungsmethoden, insbesondere der einfachen Röntgenbestrahlung gegenüber, sich hart-
näckig verhielten, günstig beeinflusst und zum Schwinden gebracht.
b) Radium, Thorium, Mesothorium.
l. Brouha, Le traitement des cancers inop£rables du col de P’uterus et du vagin par
P’utilisation massive du rayonnement ultra-penetrant du radium. Le Scalpel et Liege
med. 1910. Nr. 19. 6 Nov.
2. Chéron, H., etH. Rubens-Duval, Heilung eines inoperablen Cervixkarzinoms durch die
Bestrahlung mit ultrapenetranten Radiumstrahlen. Soc. med. des höpitaux de Paris.
Séance du 11 Oct. Ref. Berl. klin. Wochenschr. 1913. Nr. 2. p. 94. Presse med. Nr. 84.
p. 849. (Die Basis des Lig. latum rechts war erkrankt und ausserdem war das Neo-
plasma mit der Blase verwachsen. Nach zwei Radiumbestrahlungen war klinisch
nichts mehr nachzuweisen. Patientin starb nach 15 Monaten an Gehirnerweichung,
mikroskopisch als solche festgestellt, nicht etwa Karzinommetastase. Überhaupt
war nirgends im Körper eine karzinomatöse Veränderung nachweisbar.)
3. Czerny, V., und A. Caan, Über die Behandlung bösartiger Geschwülste mit Meso-
thorium und Thorium H. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 14. p. 737. (Ausführliche
Beschreibung der Technik der Bestrahlung und Erwähnung zahlreicher, mit gutem
Erfolg behandelten Krankheitsfällen. Es handelte sich aber ausschliesslich um an
der Oberfläche gelegene Tumoren, nicht um gynäkologische Erkrankungen. Das
Mesothorium ist dem Radium mindestens ebenbürtig; die Kasuistik ergibt in ca. 40
bis 50 Prozent der Fälle eine günstige Beeinflussung der Tumoren. — Literatur.)
4. Fellner, L., und E. Neumann, Einfluss der Radiumemanation auf die Genitalorgane
der Kaninchen. Zeitschr. f. Röntgenkunde u. Radiumforschung, Nr. 10. (Verff. unter-
suchten, ob durch Trinkenlassen von Radiumemanation enthaltendem Wasser eine
Veränderung der inneren Geschlechtsorgane, ähnlich wie durch Röntgenbestrahlung
eintritt. Bei jüngeren Tieren erscheinen die Eierstöcke eher im Sinne einer frühzeitigen
ntwickelung und Vergrösserung beeinflusst. während der gleiche Versuch bei solchen
in der zweiten Hälfte der Tragezeit die Föten absterben liess und schwere Ver-
änderungen im Uterus erzeugte. Die Versuche sind noch nicht abgeschlossen.)
5. Fiuzi, N. HM. Die Geschwulstformen, die durch Radium günstig beeinflusst werden.
Brit. med. Assoc. Sekt. f. Elektrotherapie. Liverpool. Sitzg. vom 24. Juli. Ref.
Münchn. med. Wochenschr. Nr. 46. p. 2536. The Lancet, August 3. p. 304. (Radium
10.
11.
12.
13.
14.
Strahlentherapie der Karzinome. 201
soll nach jeder Operation als Prophylaktikum gegen Rezidive verwendet werden.
Bei inoperablen Fällen von rasch wachsenden Sarkomen und Karzinomen, sowie
langsam wachsenden Epitheliomen kann eine Linderung der Beschwerden oder sogar
Heilung erzielt werden. Rasch wachsende Epitheliome sind von der Behandlung aus-
zuschliessen. Am geeignetsten sind Rundzellensarkome, rasch wachsende Drüsen-
krebse und Endotheliome und langsam wachsende Epitheliome.)
Freund, L., Die Wirkung des Radiums auf die durch Adrenalin anämisch gemachte
Haut. Ges. d. Ärzte in Wien. Sitzg. v. 13. XII. Ref. Wiener med. Wochenschr.
Nr. 52. S. 3390. (Vortr. hat zum Vergleich bei zwei Personen eine Adrenalinlösung,
resp. destilliertes Wasser unter die Haut injiziert. Die Wirkung des Radiums war
bei dem unbehandelten Patienten stärker als bei den beiden injizierten. Die Radium-
wirkung ist nicht homogen, es scheint, dass es bei den Radiumstrahlen auch eine
Vorreaktion gibt wie bei den Röntgenstrahlen. Bei der Injektion von Adrenalin
scheint es sich nicht bloss um eine Herabsetzung der Sensibilität der Haut zu handeln,
sondern es dürfte auch das Quantum der injizierten Flüssigkeit eine Rolle spielen. —
Disk. Schwarz; Safranek weist darauf hin, dass die Alphastrahlen eine andere
Wirkung als die Röntgenstrahlen haben. Das Radium äussert eine stärkere Wirkung
bei Patienten, denen Jodkalium verabreicht wurde; Haudeck, Jungmann glaubt
nicht, dass einer der von Freund angewandten Radiumträger (Radiumlochpräparat)
vorwiegend Alphastrahlen aussendet, da diese vom Loch absorbiert werden; Freund
bezweifelt, dass Jod nach Einverleibung per os bei der kurzen Dauer der Radium-
behandlung erst bei der geringen Menge des Jods sensibilisierend wirken können.)
Hahn, Über Mesothorium- und Radiotherapie. Radium in Biol. und Heilk.
Bd. I, H. 7.
Howlett, E. H., The Standardisation of Radium Dosage. Brit. med. Assoc.
Meeting of 24 VII. Ref. The Lancet, August 3, p. 305.
Jeanne et Née, Cancer de l’uterus et radium; les limites de l’operation radicale et
de la radiumthérapie. Normandie méd. 1911. Nr. 12.
Keetmann, B., und M. Mayer, Zur Messung und Dosierung von Thorium-X-
Präparaten. Berl. med. Wochenschr. Nr. 27. p. 1275.
Littauer, A., Demonstration eines wegen Karzinoms mit Radium bestrahlten Uterus.
Ges. f. Geb. u. Gyn. in Leipzig. Sitzg. vom 20. Mai. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 43.
p. 1439. (Einige Wochen nach Abschabung und Paquelinisierung cines grossen Blumen-
kohlgewächses der Portio, das auf die Scheide übergriff, wird festgestellt, dass die
vordere Muttermundslippe jetzt ganz verschwunden ist und dass vom Muttermund
ausgehend an der vorderen Scheidenwand ein rhombischer Defekt mit Seiten 2 cm
und oberer und unterer Kante 1 bezw. 11, cm vorhanden war. Nachdem innerhalb
von fünf Wochen unter Anwendung von Radium der Defekt völlig verheilt war, wurde
die abdominale Totalexstirpation ausgeführt. Die mikroskopischen Untersuchungen
ergaben für die Ausschabung: ausgesprochenes Karzinom, für den exstirpierten Uterus:
nirgends krebsige Wucherungen.)
Löwenthal, S., Grundriss der Radiumtherapie und der biologischen Radium-
forschung.
Meidner, S., Die Behandlung bösartiger Geschwülste mit radioaktiven Substanzen.
Therapie d. Gegenw. Febr. (Die Resultate der Radiumtherapie sind hinsichtlich
des superfizialen Epithelioms und Sarkoms der Haut die gleichen wie die der Rönt-
genisierung, d. h. günstig; hinsichtlich der meisten und bösartigsten Tumoren aber
ausgesprochen schlecht. Technisches über Applikation und Dosierung. Strahlen-
qualitäten, Radiumersatzpräparate usw.)
Petit-Dutaillis, P., A propos de la radiumtherapie des epitheliomas vegetants
du col de utérus. La Gyn. 16 Année. Nr. 3. p. 129. (Verf. hat bei Radiumbestrah-
lung von der Scheide aus zur Verhütung von Rezidiven nach Totalexstirpation des
Uterus starke Reizerscheinungen von seiten des Peritoneums geschen. Will daher
zur alten Methode der vaginalen hohen Portioamputation zurückkehren und das Corpus
uteri zum Schutz des Peritoneums in der Bauchhöhle zurücklassen. Sogar in vor-
geschrittenen Fällen von Cervixkarzinom sollen die Veränderungen des Korpus nur
reaktiver Natur sein. Die Vorteile von kleinen Dosen Radium [l ep Radiumsulfat]
zur Bestrahlung sei die Verhütung von Dermatitiden,. die Vermeidung von Peritoneal-
reizen und das in jedermanns finanziellen Bereich fallendes Mittel. Es stillt ausser-
ordentlich die Schmerzen. Zwei Fälle.)
15.
16.
17.
18.
19.
20.
2
3.
Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
Pichevin, R., A propos de la radiumtherapie dans le traitement du cancer uterin.
Semaine gyn. Nr. 7. p. 4l
— Le radium et le cancer. Semaine gyn. 2 juillet, p. 201.
Pinkuss, A., Zur Mesothoriumtherapie bei Krebskranken. Berl. med. Ges. Sitzg.
v. 20. März. Ref. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 14. p. 681. Als Original er-
schienen in der Berl. klin. Wochenschr. Nr. 20. p. 935. (Trinkkuren und lokale und
intravenöse Injektionen von Thorium-X-Präparaten waren nicht imstande, lokal
eine Karzinonstelle oder die allgemeine Karzinomerkrankung im Organismus im
Sinne eines Heileffektes zu beeinflussen. Die lokale Bestrahlung mit Mesothorium
dagegen hat einen sicheren Wert als Unterstützungs- und Ersatzbehandlung bei bezw.
nach chirurgischen Eingriffen und ist der Radiumbestrahlung sicherlich gleichwertig,
der Röntgenbehandlung in mannigfacher Hinsicht überlegen. In drei Fällen konnte
Pinkuss unter Einfluss der Mesothoriumbestrahlung einen Stillstand der Erkrankung
herbeiführen. Bemerkenswert ist ein regelmässig im Anschluss an die Bestrahlung auf-
tretendes erysipeloides Exanthem, das auch im Bereich entfernt liegender Krebs-
drüsen zu beobachten war und wohl als eine elektive Fernwirkung anzusprechen ist.)
— Zur Behandlung der inoperablen Karzinome mit Mesothorium und kombinierten
Behandlungsmethoden. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 38. p. 1777. (Einfacher
als die Behandlung mit Röntgenstrahlen gestaltet sich die mit Mesothorium, das in
Glimmerkapseln eingeschlossen in unmittelbare Nähe der zu bestrahlenden Stelle
gebracht werden kann. Die Wirkung auf inoperable Karzinome und Karzinomrezi-
dive ist wie bei allen Strahlenarten fast nur oberflächlich, geht jedenfalls nur in ganz
geringe Tiefe. Immerhin kann infolge der öfters zu beobachtenden Schrumpfung
und Vernarbung des karzinomatösen Herdes speziell in der gynäkologischen Praxis
eine ganz erhebliche Besserung des Krankheitszustandes herbeigeführt werden. Zweck-
mässig wird man die Bestrahlungsbehandlung auch mit innerlicher Verabreichung
von Thorium X und von Pankreatin kombinieren. Es empfiehlt sich, die
jeweils erzielten Erfolge mit Hilfe der Brieger-Trebingschen Antitrypsinreaktion
zu kontrollieren, die ohne spezifisch zu sein, immerhin in über 90 %, von Karzinom-
fällen positiv ausfällt. Genaue Angabe der Technik.)
— Demonstration von mit Mesothorium geheilten Karzinomfällen. VI. Internat. Kongr.
f. Geb. u. Gyn. Berlin. Sept. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 40. p. 1326. (Auch bei klimak-
terischen Blutungen wurde durch Einlegen von Silberkapseln von 9 mg Radioaktivität
in die Nähe der Ovarien Erfolg erzielt. Um keine Schädigung hervorzurufen, ist
längere Zeit eine vorsichtige Bestrahlung auszuführen.)
Plesch, J., Über die Dauer der therapeutischen Wirkung des Thorium X. Berl.
klin. Wochenschr. Nr. 49. p. 2305. (Behandelt die Thorium X-Therapie. Daucr-
resultate sind mit dieser Therapie nicht zu erwarten.)
Rutherford, E., The chemical Action of the Radiation of Radium. Brit. med.
Assoc. Meeting of July 24. Ref. The Lancet, August 3, p. 304.
Shaw, E. H., The Action of Radium and X Rays in Malignant Growths. Brit.
med. Assoc. Meeting of July 24. Ref. The Lancet, August 3, p. 304. Münch.
med. Wochenschr. Nr. 46, p. 2536. (Siehe unter a) ‚„‚Röntgentherapie der Karzi-
nome“, p. 199. Nr. 7.)
Sticker, A., Anwendung des Radiums und des Mesothoriums bei Geschwäülsten.
Berl. klin. Wochenschr. Nr. 49. p. 2302. Nr. 50. p. 2360. (1. Welche Unterschiede
bestehen zwischen den biologischen Wirkungen der reinen Radiumsalze und der
Mesothorpräparate. 2. Lässt sich die biologische Wirkung radioaktiver Substanzen
durch andere therapeutische Massnahmen steigern. (Es zeigte sich in allen Fällen,
dass die Haut eines mit positiver Elektrizität aufgeladenen Körpers weit stärkere
Reaktionsgrade der Bestrahlung zeigte, als bei Aufladung mit negativer oder ohne
jede Elektrizität.) 3. Welches ist der beste Schutz der gesunden benachbarten Ge-
webe gegen die Strahlenwirkung. (Eine nach Zehden von Chemiker Wurm her-
gestellte Blei-Wismutpaste.) 4. Ist die Radiumstrahlung dosierbar und welche
Durchdringungskraft besitzt dieselbe? Im speziellen Teil wird die Wirkung der
Becquerelstrahlen auf die gesunde Haut, auf die kranke Haut und die tumorauf-
lösende Wirkung derselben behandelt. Viele Krankengeschichten, viele Bilder.)
Von Chéron und Rubens-Duval (2) wird ein Fall mitgeteilt, in dem ein inoperables
Cervixkarzinom durch Radiumbestrahlung geheilt sein soll. Die Patientin starb 15 Monate
später an Gehirnerweichung und bei der Sektion war nirgends im Körper mehr eine kar-
Karzinom und Schwangerschaft. 203
zinomatöse Veränderung nachweisbar. Auch Littauer (11) behauptet, das Verschwinden
eines Portiokarzinoms unter Einfluss der Radiumbestrahlung gesehen zu haben. An dem
bei der Totalexstirpation gewonnenen Präparat war nirgends krebsige Wucherung nach-
zuweisen.
Fiuzi (5) gibt eine Zusammenstellung der Geschwulstformen, für die die Radium-
therapie geeignet erscheint; er rechnet dazu an erster Stelle die Rundzellensarkome, rasch
wachsende Drüsenkrebse und Endotheliome und langsam wachsende Epitheliome. Auch
empfiehlt er, sowie auch Petit-Dutaillis (14), die prophylaktische Bestrahlung nach Total-
exstirpation zur Vermeidung von Rezidiven. Petit-Dutaillis hat aber dabei starke Reiz-
erscheinungen von seiten des Peritoneums entstehen sehen und rät deshalb, zur alten Methode
der vaginalen hohen Portioamputation zurückzukehren und das Corpus uteri zum Schutz
des Peritoneums in der Bauchhöhle zurückzulassen. Sogar in vorgeschrittenen Fällen von
Cervixkarzinom sollen die Veränderungen des Corpus uteri nur reaktiver Natur sein. Von
verschiedenen Seiten wird betont, dass die Radiumbestrahlung ausserordentlich die Schmerzen
stillt. Jeanne et Née (9) machen den Versuch, der Radikaloperation gegenüber der Ra-
diumtherapie genauere Grenzen zu ziehen. Pinkuss (17—19) hat sich eingehend mit der
Mesothoriumtherapie bei Krebskranken befasst und kommt zu dem Schluss, dass die lokale
Bestrahlung mit Mesothorium der Radiumbestrahlung sicherlich gleichwertig, der Röntgen-
behandlung in mannigfacher Hinsicht [Tiefenwirkung, Dosierbarkeit, Anwendungsweise,
Billigkeit usw.] überlegen ist. Nach Plesch (20) sind Dauerresultate mit dieser Therapie
nicht zu erwarten. Czerny und Caan (3), Rutherford (21), Shaw (22) und
Sticker (23) besprechen Technisches und Biologisches.. Howlett (8) sowie Keetmann
und Mayer (10) geben Mittel an zur Messung und Dosierung von Radiumpräparaten.
L. Freund (6) hat bie Wirkung des Radiums auf die durch Adrenalin anämisch ge-
machte Haut studiert. In der Diskussion (6) kommt die Frage der sensibilisierenden
Wirkung des Jodkaliums zur Sprache. Freund bezweifelt, dass Jod nach Einverleibung
per os bei der kurzen Dauer der Radiumbehandlung und bei der geringen Menge des
Jods sensibilisierend wirken könne. Dagegen hat Sticker (23) gefunden, dass die Haut
eines mit positiver Elektrizität aufgeladenen Körpers weit stärkere Reaktionsgrade der
Bestrahlung zeigten als bei Aufladung mit negativer oder ohne jede Elektrizität.
Fellner und Neumann (4) sahen bei Kaninchen durch Trinkenlassen von Radium-
emanation enthaltenden Wasser deutliche Veränderungen der inneren Geschlechtsorgane
eintreten.
Karzinom und Schwangerschaft.
l. Büchler Dezsö, Terhes meh kiirtása rák miatt. Aus der Sitzung des Sieben-
bürger Museum- Vereins am 27. Januar 1912. Ref. Orvosi Hetilap, Nr. 9. (Schwanger-
schaft im 3. Monat bei Portiokrebs; Exstirpation nach Wertheim; Heilung.)
(Temesváry.)
la. Chavannaz, G., Hystérectomie pour épithélioma de utérus, précedée d'une césarienne
à terme. Soc. de med. et de chir. de Bordeaux. Séance du 1 Mars. Ref. Arch. mens.
d’obst. et de gyn. Nr. 10. p. 267. (Die Cervix wurde wegen heftiger Blutungen während
der Schwangerschaft vorsichtig curettiert. Vier Tage später setzten die Wehen ein
und sprang die Blase. Kaiserschnitt und Totalexstirpation; lebendes Kind von 2250 g.
Das Karzinom soll nach der Curettage nicht mehr weitergewachsen sein (?).)
2. Evans, N., Note of a Case of true Cauliflower Excrescence. The Lancet. Vol. 182.
June 8. p. 1535. (Blumenkohlgeschwulst der Cervix im vierten Monat. Der Stiel wurde
unterbunden und der Tumor abgetragen. Keine mikroskopische Untersuchung.
Weiterer Verlauf des Falles unbekannt.)
A Faure, J. L., De Phystérectomie pour cancer de utérus au cours de la grossesse.
Soc. d’Obst. et de gyn. de Paris. Séance du 12 Févr. Arch. mens. d’obst. et de gyn.
Tome 1. Nr. 4. p. 305. Ref. Bull. de la Soc. d’obst. et de gyn. de Paris. 1 Année.
Nr. 2. p. 80. La Gyn. 16 Année. Nr. 4. p. 223. The Journ. of obst. and gyn. of
the Brit. Emp. Vol. 21. Nr..5. p. 300. (Ein Fall von Sarkom und drei Fälle von
Karzinom des Uterus in der Gravidität, alle nach Wertheim operiert. Verf. vertritt
die Meinung, dass man zu Beginn der Schwangerschaft und in nicht zu weit vorge-
schrittenen Fällen die Hysterektomie machen, in zweifelhaften oder schlechten Fällen die
Schwangerschaft nicht unterbrechen, sondern, sobald das Kind lebensfähig geworden ist,
den Kaiserschnitt machen und den Uterus exstirpieren soll. Technisches. Die Operation
204
4a.
ba.
10.
Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
soll während der Schwangerschaft leichter sein, wie bei der Nichtschwangeren. Faure
beurteilt die Operabilität des Falles nach der Beweglichkeit des Uterus. Das Sarkom
und ein beginnendes Karzinom sind nach 20 und 21 Monaten jetzt noch rezidivfrei;
eine Patientin hat Rezidiv, die vierte starb sechs Monate nach der Operation.
Rezidiv tritt meist sehr früh auf. Diskussion: Pinard und Lepage wollen in den
ersten vier Monaten der Schwangerschaft immer operieren; später muss das Leben
des Kindes mit berücksichtigt werden. In Fällen, in denen schon unter normalen
Umständen die Möglichkeit der radikalen Operation in Frage steht, bildet die
Schwangerschaft eine Kontraindikation gegen die Operation.)
Gross, G., et L. Heully, Cancer du col et grossesse. Soc. de med. de Nancy. Séance
du 27 Mars. Revue med. de l’Est. 15 Mai.
Hansen, Svend. Cancer-Recidiv, 16 aar efter Exstirpation af Adenoma i Mamma.
(Krebsrezidiv 16 Jahr nach Operation wegen Adenom der Mamma.) Ugeskrift for
Lacger. Nr. 32. p. 1154—1156. (0. Horn.)
Henkel, M., Exstirpation eines schwangeren Uterus bei diffuser Karzinose mit Aszites.
Demonstr. Naturwiss.-med. Ges. in Jena. Sitzg. vom 15. Febr. Ref. Münchn. med.
Wochenschr. Nr. 15. p. 839.
Jacobs, C., Cancer uterin et grossesse. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Festnummer
zum VI. intern. Gyn.-Kongr. Bd. 36. p. 34. (Drei Fälle von Karzinom und Schwanger-
schaft. So früh wie möglich abdominale Radikaloperation solange der Uterus noch
beweglich und die Basis der Lig. lata nicht infiltriert ist. Ist das Kind nahezu lebens-
fähig, dann soll man solange warten, bis man das Leben des Kindes durch Kaiser-
schnitt und anschliessende abdominale Hysterektomie retten kann. Die abdominale
Totalexstirpation ist in der Gravidität nicht schwieriger, wie in normalen Umständen.)
Kaarsberg, Metritis chronica, Carcinoma corporis uteri, Pyosalpinx duplex bei
derselben Patientin. Demonstration. Ges. f. Geb. u. Gyn. 8. Nov. 1911. Ugeskrift
for Laeger. p. 1230. (0. Horn.)
Knack, A., Geburt und Gebärmutterkrebs. Ein Beitrag zur Ätiologie, Prognose
und Prophylaxe. Diss. München. Zeitschr. f. Krebsforsch. Bd. 11. Heft 3. (Gestützt
auf cin grosses Sammelmaterial und auf eine umfangreiche eigene statistische Unter-
suchung versucht Knack, die Rolle, die die Geburten in der Ätiologie des Uterus-
krebses spielen, nachzuweisen. Durch sachgerechte Leitung der Geburt und Nach-
behandlung kann der Entstehung des Karzinoms vorgebeugt werden.)
Ksido, Gebärmutterkrebs und Schwangerschaft. Journ. akusch. i shensk. boles.
Jan. (Vier Fälle: 1. 23jährige V-gravida im sechsten Monat. Kollumkrebs. Kaiser-
schnitt und totale Uterusexstirpation per abdomen. Nach zwei Monaten Rezidiv.
2. 33jährige Ilgravida. Carcinoma portionis vaginalis; zweiter Schwangerschafts-
monat. Abdominale Uterusexstirpation nach Wertheim mit Bauchdeckenschnitt
nach Lennander. Nach sechs Monaten Rezidiv. 3. 30jährige VLI-gravida. Blumen-
kohlgeschwulst. Abdominale Uterusexstirpation nach Wertheim mit Bauchdecken-
schnitt nach Pfannenstiel. Am 20. Tage geheilt entlassen. 4. 40jährige Vlpara.
Vor einer Woche dreimonatlicher Abort. Retentio placentae post abortum. Carcinoma
portionis, abrasio cavi uteri. Sechs Tage später Uterusexstirpation nach Wertheim
Nach sechs Monaten Rezidiv.) (H. Jentter.)
Levant, A., L’hysterectomie totale dans le traitement du cancer du col de P’uterus
au cours de la grossesse, de accouchement et du post partum. Arch. mens. d’obst.
et de gyn. 1 Année. Nr. 9. p. 97. These de Paris. Ref. La Presse med. Nr. 81.
p. 819. (In den ersten Monaten bildet schon die Unbeweglichkeit des Uterus eine
Kontraindikation gegen die Operation; unter normalen Verhältnissen soll sofort
operiert werden. In der zweiten Hälfte der Schwangerschaft soll man bei Infiltration
der Basis der Lig. lata, auch bei noch beweglichem Uterus, von der Operation
Abstand nehmen. Im Falle der Operabilität soll man immer sofort eingreifen;
nur vom achten Monat an kann man den Moment des spontanen Geburtseintrittes
abwarten und dann die Sectio caesarea mit anschliessender Wertheimschen Operation
machen. Während der Schwangerschaft eher erleichtert, wie erschwert. Auch im
Wochenbett sofort eingreifen und nicht abwarten. Das abdominale Vorgehen vor
der vaginalen Operationsmethode zu bevorzugen. — Eingehendes Literaturstudium.)
Lindstedt, F., La grossesse disposet-elle au développement du cancer? Soc. d’obst.
et de gyn. de Stockholm. Séance du 31 Mars 1911. Ref. Arch. mens. d’obst. et de
gyn. Tome 1. p. 582. (Verf. hat fünf Fälle von Magenkarzinom während der Schwanger-
schaft gesehen. Da alle diese Frauen sehr jung waren, glaubt Lindstedt, dass die
Karzinom und Schwangerschaft. 209
Gravidität vielleicht eine Prädisposition zum Karzinom geschaffen hat. In der
Diskussion bemerkt Alin, dass er auf 30 000 Entbundenen in Stockholm noch nie
einen Karzinomfall beobachtet hat.)
10a. Messa, Sul trattamento del cancro del collo dell utero nel corso della gravidanza.
Über die Behandlung des Cervixkrebses im Verlaufe der Schwangerschaft. La
Ginecologia, Firenze, IX. 15. (Artom di Sant’ Agnese.)
11. Mohr, L., Cauliflower der Cervix bei Gravidität im zweiten Monat. ` Gyn. Ges. zu
Breslau. Sitzg. vom 12. Juni. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 41. p. 1377. (Vaginale
Totalexstirpation; die 26jährige Kranke ein Jahr später an Rezidiv tot.
12. Paschkewitsch, Gebärmutterkrebs und Schwangerschaft. Journ. akusch. i shensk.
boles. April. (Vier Fälle. Im letzten wurde wegen Kollumkrebs die im zweiten Monat
schwangere Gebärmutter per vaginam exstirpiert. Genesung. Paschkewitsch gibt
sein Resume im Sinne Grammatikatis.) (H. Jentter.)
13. Pichevin, R., Importance d'opérer sans retard le cancer de Putérus dans les premiers
mois de la gravidite. Semaine gyn. Nr. 8. p. 49.
14. Pottet, M., et Lévy, Die Behandlung des Uteruskarzinoms in der Schwangerschaft.
Revue prat. d’obst. et de péd. Août. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. Nr. 1. p. 47. Bei
inoperablen Fällen muss man den alten konservativen Methoden folgen, die Schwanger-
schaft so lange als möglich zu unterhalten versuchen, um ein lebendes Kind zu
erhalten. Bei operablen Fällen ist in den ersten drei Monaten die Wertheimsche
Operation auszuführen, ebenso bis zum siebenten Monate. Im achten und neunten
Monate ist nach Entfernung des lebenden Kindes die Hysterektomie auszuführen.
Im allgemeinen soll man so verfahren, als ob eine Schwangerschaft nicht vorhanden
wäre. In der Geburt ist zunächst bei operablem Karzinom die Ausstossung des Kindes
abzuwarten, dann sobald als möglich der Uterus zu entfernen. Bei inoperablen
Karzinomen ist die Porrosche Operation auszuführen, weil so am besten eine
Infektion vermieden werden kann.)
15. Runge, E., Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett, kompliziert durch Genital-
tumoren. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 37. p. 1774. (Frage der Behandlung der mit
Myom, Karzinom oder Ovarialtumoren komplizierten Schwangerschaft, Geburt und
Wochenbett.)
16. Siegel, P. W., Genitaltumoren und Schwangerschaft. Diss. Freiburg 1911. Ref.
Zentralbl. f. Gyn. Nr. 50. p. 1719. (Material der Freiburger Klinik seit 1904. Zwei
Karzinome kamen trotz Tötalexstirpation des graviden bezw. kreissenden Uterus in
11, bezw. % Jahren ad exitum.
17. Theilhaber, A. und H. Edelberg, Die Beziehungen der Fortpflanzungsvorgänge
zu den Geschwülsten der weiblichen Geschlechtsorgane. Arch. f. Gyn. Bd. 96. Heft 1.
p. 23. (Der wichtigste Grund für die häufige Erkrankung der Cervix uteri an Kar-
zinom ist die schlechte Ernährung des Gebärmutterhalses infolge der zahlreichen
Narben nach Entbindungen. XNullipare sind nur in 2,9% an den Cervixkarzinomen
beteiligt; die durchschnittliche Geburtenzahl einer Frau mit Cervixkarzinom beträgt
4,8. Durch Verbesserung der Ernährungsverhältnisse soll ein überstandenes Wochen-
bett infolge der Hyperämie eine Zeitlang einen Schutz gegen die Entstehung des Kar-
zinoms bieten, soll eine Schwangerschaft die Chancen einer Radikalheilung nicht ver-
schlechtern und soll nach einer partiellen Karzinomoperation durch eine bald ein-
tretende Schwangerschaft die Prognose verbessert werden. Das Korpuskarzinom
tritt viel häufiger bei Nulliparen und zwar in viel höherem Alter auf. Hier kommt
ein Trauma nicht in Betracht, sondern chronische, meist gonorrhoische Entzündung.
Als Prophylaxe gegen das Uervixkarzinom wird die exakte Vernähung der Geburts-
traumen, ebenso die operative Beseitigung alter Cervixrisse unter Entfernung des
intravaginalen Cervixparenchyms empfohlen.)
18. Weber, W., Über Gebärmutterkrebs und Schwangerschaft. Diss. München. August.
(Rud. Müller u. Steinicke). (Die Häufigkeit des Zusammentreffens von Uterus-
karzinom und Schwangerschaft berechnet sich nach dem Material der Münchener
Frauenklinik bei einer Geburtenziffer von 34 768 auf 0,1 % [35 Fälle].)
Über die Indikationsstellung zur Operation sind sich im grossen ganzen die verschie-
denen Autoren einig: man soll so lange das Karzinom noch operabel und das Kind noch nicht
lebensfähig ist, sofort die Totalexstirpation vornehmen. Nähert sich die Schwangerschaft
der Zeit des siebenten Monats, dann soll man abwarten, bis das Kind lebensfähig geworden
ist, dann aber sofort den Kaiserschnitt mit anschliessender Wertheimscher Operation
206 Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
ausführen. Ist das Karzinom inoperabel, so soll unter alleiniger Berücksichtigung des Lebens
des Kindes die Behandlung bis zum richtigen Schwangerschaftsende rein symptomatisch
sein; alsdann sind Kind und Uterus durch Vornahme des abdominalen Kaiserschnittes nach
Porro zu entfernen [Pottet und Levy (14), Weber (18)]. Auch in zweifelhaften Fällen,
in denen also schon unter normalen Umständen die Möglichkeit der radikalen Operation
in Frage steht, bildet die Schwangerschaft eine Kontraindikation gegen die Operation [Pi-
nard und Lepage, Diskussion zu Faure (3)]. Es soll abgewartet werden, bis das Kind
lebensfähig geworden ist; dann Kaiserschnitt und im Anschluss daran Totalexstirpation.
Die Operabilität des Falles wird nach der jeweiligen Beweglichkeit des Uterus und der
Infiltration der Basis der Lig. lata beurteilt [Faure (3), Jacobs (6), Levant (9)]. Die Total-
exstirpation des Uterus soll in der Schwangerschaft technisch eher erleichtert, wie erschwert.
sein [Faure (3), Jacobs (6), Levant Oil Bei Faure findet man eine ausführliche Be-
schreibung der Technik derselben.
Die Resultate der Operation sind leider sehr ungünstig; in den meisten Fällen treten
kurz nach der Operation Rezidive ein [Faure (3), Mohr (11), Siegel (16)].
Knack (7) und Theilhaber und Edelberg (17) glauben Zusammenhang zwischen
vorangegangenen Geburten und das Auftreten von Cervixkarzinomen feststellen zu müssen.
Lindstedt (10) hat in fünf Fällen bei sehr jungen Frauen Magenkarzinom in der
Schwangerschaft gesehen und glaubt daraus schliessen zu können, dass die Gravidität
eine Prädisposition zum Karzinom geschaffen habe.
Sarkome.
(Siehe auch unter „Myome“ und „Strahlentherapie der Myome“,
2. Augier, D., Sarcomes de Puterus et tumeurs à tissus multiples. La Gyn. 16 Année.
Nr. 4. p. 213. (Tumor der Portio mit Karzinom-, Sarkom- und Knorpelgewebs-
elementen. Es muss sich um ein Embryom der Portio handeln. Drei Bilder.)
3. Beckmann, U., Fall von Schleimhautsarkom der Uterushöhle. Journ. akusch. i shensk.
bolesn. Jan. Sitzungsber. d. geb.-gyn. Ges. (Es fanden sich zwei abgegrenzt in der
Schleimhaut sitzende Knoten von Pflaumengrösse, die ins Cavum uteri hineinragten,
aus Rund- und Spindelzellen bestehend. Vaginale Exstirpation. Genesung.)
(H. Jentter.)
4. Begouin, P., Sept cas de sarcome de l'utérus. Soc. d’obst., de gyn. et de péd. de
Bordeaux. Séance du 12 Dec. 1911. Ref. Arch. mens. d’obst. et de gyn. Nr. 9. p. 134.
(Sarkome kommen öfter vor, wie man bisher meinte. Verf. hat seit dem Jahre 1903
sieben Fälle von Sarkom des Uterus operiert, während in derselben Zeit 130 Fälle
von Fibrom zur Operation kamen. Es fallen bei seinem Material also fünf Sarkome
auf 100 Fibrome. Die sarkomatöse Degeneration, um die es sich immer handelt, kommt
besonders im Klimakterium zustande. In den meisten Fällen sind es interstitielle
Rundzellen- oder Spindelzellen-Sarkome. Die klinischen Erscheinungen sind die des
Myonis; in keinem Falle konnte die sichere Diagnose der sarkomatösen Degeneration
vor der Operation gestellt werden. Von den sieben operierten Fällen sind fünf ge-
storben, entweder sofort nach der Operation oder später an akuter allgemeiner Nar-
komatose. Jedes Myom soll früher oder später operativ entfernt werden.)
5. Blair Bell, W., A case of Rhabdo-myosarcoma of the Uterus. Royal Soc. of Med.,
Obst. and Gyn. Sect. Meeting on Jan. 4. Ref. The Lancet. Vol. 182. Jan. 27. p. 227.
The Journ. of Obst. and Gyn. of the Brit. Emp. Vol. 21. Nr. 1. p. 57. (70jährige
Frau. 10 Wochen nach der Totalexstirpation Rezidiv. Enterostomie.)
6. Bondi, J., Beitrag zur Kenntnis der Uterussarkome. Wiener med. Wochenschr.
Nr. 19. p. 1276. (Kasuistischer Beitrag. Es handelte sich um ein Spindelzellensarkom,
wahrscheinlich von einem submukösen Myom ausgehend. Eine Metastase befindet
sich retroperitoneal im Gebiete der grossen Gefässe. Auch bei dieser Kranken be-
standen die von Veit betonten profusen Diarrhoen, die nach der Operation aufhörten;
Veränderungen am Darm waren nicht wahrzunehmen.)
Bumm, E.. Sarkomrezidive nach Mvomoperation. Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin.
Sitzg. vom 22. März. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. Heft 1. p. 218.
8. Dalton, Sarcoma of the uterus. Report of a case. Surg., Gyn. and Obst. 1910. Ref.
‚Journ. de Chir. 1911. Nr. 2. p. 240.
H. Dobrowolski, EK. Fall von Myxosarcoma uteri bei einem dreimonatlichen Kinde.
~l
10.
l1.
12.
13.
l4.
19.
Sarkome. 207
v. Dungern, E., Zur Biologie des Rundzellensarkoms des Hundes. Münchn. med.
Wochenschr. Nr. 5. p. 238. (Verf. glaubt annehmen zu müssen, dass ein Mikroorganismus
der Erreger dieser Geschwulstbildung ist; er hat ihn aber noch nicht aufgefunden.
Der Nachweis, dass das Lymphosarkom des Hundes eine Infektionsgeschwulst ist,
lässt sich nicht ohne weiteres zugunsten der Infektionstheorie der bösartigen Geschwülste
verwerten, denn der Wachstumstypus ist ja gerade ein anderer, als bei den echten
Blastomen, wenn auch das histologische Bild das gleiche ist. Man sieht daraus jedoch
soviel, dass es Infektionserreger gibt, die spezifisch ganz bestimmte Zellen anlocken
und zum Wachstum anregen. Diese Spezifität des Gewebes deutet darauf hin, dass
der Unterschied zwischen echten Blastomen und gewöhnlichen Infektionstumoren
doch kein absoluter zu sein braucht.)
Eckler, R., Uterussarkom. Geb.-gyn. Ges. in Wien. Sitzg. vom 12. März. Ref. Zen-
tralbl. f. Gyn. Nr. 52. p. 1765. (53jährige Frau, nach zweijähriger Amenorrhoe seit
acht Monaten unregelmässige Blutungen. Eine Curettage hatte nichts Malignes
herausbefördert. Zweifaustgrosser Uterustumor. Diagnose Myoma uteri mit maligner
Degeneration. Am Präparat sieht man an der vorderen Uteruswand einen orange-
grossen derben interstitiellen Knoten von der Struktur eines Fibromyoms; mit diesem
Tumor in innigem Zusammenhang steht ein zweiter Tumor, der das Cavum uteri zum
grossen Teil ausfüllt, etwa bananengross, von polypöser Beschaffenheit, viel weicher
wie der erste. Mikroskopisch handelt es sich um polymorphzelliges Sarkom. Der
Prozentsatz der sarkomatös degenerierten Uterusmyome soll etwas über 2%,
betragen.)
Flatau, S., Myoma sarcomatodes-careinomatodes. Demonstr. Ärztl. Verein in Nürn-
berg. 19. Okt. 1911. Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 2. p. 116. (Die sarkomatöse
Wucherung geht hauptsächlich von der Intima der Gefässe aus, so dass die Lumina
durchwegs durch Sarkomthromben verstopft sind. Die Folge dieser Zirkulations-
und Ernährungsstörung ist die totale Nekrose der gesamten Tumormasse und des
Uterus. Das Karzinom drängt sich, offenbar von versprengten Epithelien herstammend,
in drüsenschlauchartigen Zügen zwischen das Fibromgewebe. Die nach Unna auf
elastische Fasern gefärbten Präparate lassen unzweifelhaft die Entwickelung des
Sarkoms innerhalb der Lamina elastica interna und externa der Gefässe erkennen.
Die Kranke hatte bis in die letzten Wochen keine Beschwerden von ihrem Myom und
auch niemals Blutungen. Abdominale Totalexstirpation nach Wertheim.)
— Gileichzeitiges Vorkommen von Myom, Sarkom und Karzinom im Uterus. Ärztl.
Verein in Nürnberg. Sitzg. vom 9. Okt. 1911. Ref. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 6.
p. 295. (Siehe unter Myom [54].)
Fleischmann, K., Befund maligner Veränderungen bei zwei durch abdominelle
Totalexstirpation gewonnenen myomatösen Uteris. K. k. Ges. d. Ärzte in Wien. Sitzg.
vom 8. Nov. Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 47. p. 2598. Wiener klin. Wochen-
schrift Nr. 46. p. 1851. (Siche unter „Myom“ 55.)
Gaertner, R., Ein Fall von primärem Sarkom der Portio vaginalis uteri. Diss. Jena.
Gallois et Tartanson, Tumeur uterine sarcomateuse. Lyon med. 1911. Nr. 52.
p. 1431.
Goldenstein, E., Zystisches Sarkom des Beckenperitoneums, etwa vier Jahre nach
Sarkom des Uterus. Arch. f. Gyn. 1911. Bd. 94. Heft 2. p. 301. (Beschreibung eines
teils kompakten, teils zystischen Tumors, welcher vom linken Eierstock ausgeht und
im Douglas und am Parietalperitoneum zahlreiche Exkreszenzen und Verwachsungen
aufweist. Bei der Frau war vier Jahre zuvor die vaginale Totalexstirpation wegen
starker Blutung ausgeführt worden, wobei ein Sarkom des Uterus festgestellt wurde.
Auch der vorliegende Tumor ist als ein zystisches Sarkom aufzufassen. Histologische
Einzelheiten im Original.)
Heinemann, J., Über die Metastasierung maligner Tumoren im Zentralnerven-
system. Diss. Breslau 1911. Virchows Arch. 1911. Bd. 205. Heft 3.
Herrenschmidt, A., et P. Mocquot, Sarcome diffus du col de Putérus. Assoc. franc.
pour l'étude du cancer. Séance d’Avril. Ref. Annales de gyn. et d’obst. Sept. p. 559.
La Gyn. Nr. 9. Sept. p. 562. (46jährige Frau. Verdickte unebene Portio mit ge-
schwürig zerfallenen Lippen. Parametrien frei. Totalexstirpation, bei der ein Stück der
Neubildung vorne an der Blase zurückgelassen wird. Radiumbestrahlung. Mikroskopisch
ist das ganze Gewebe von Sarkomizellen eingenommen. Weder Epithel noch Drüsen,
nur einzelne Gcfässe mit verdickten Wänden sind am Rande der Neubildung nach-
208
21.
23.
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25.
28.
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30.
32.
33.
34.
35.
36.
37.
38.
30.
Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
zuweisen. Unterschied gegen Karzinom das Fehlen der holzartigen Härte, die sonst
bei Karzinom gefunden.)
Hertel, W., Zur malignen Degeneration der Uterusmyome. Monatsschr. f. Geb. u.
Gyn. Bd. 36. Heft 3. p. 325. (Siehe unter „Myome‘“ 74.)
Kamann, K., Uterussarkom. Freie Vereinigung mitteldeutsch. Gyn. Sitzg. vom
28. April. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 29. p. 954. (Vaginal exstirpierter Uterus einer
42jährigen Frau, der nicht, wie angenommen, ein Myom enthält, sondern ein von der
hinteren Wand ausgehendes, aus Spindel- und Riesenzellen bestehendes Uterussarkonı.
mit zahlreichen Nekrosen, Rundzellenherden und mächtigen Hämorrhagien. Dis-
kussion: Veit und Penkert glauben, dass es sich um einen Fall von teratoider Misch-
geschwulst des Uterus handelt. Mikroskopische Untersuchung wird neben dem ge-
mischtzelligen Sarkom wahrscheinlich auch noch Knorpel finden lassen.)
Kubinyi, P. v., Beiträge zur Frage der sarkomatösen Entartung der Gebärmutter-
myome und des Zusammentreffens mit Korpuskarzinom, nebst Beschreibung eines
Falles von Karzinosarkom des Uterus. Arch. f. Gyn. Bd. 97. Heft 2. p. 237.
Levy-Dorn, M., Dauererfolge bei der Röntgentherapie von Sarkomen. Berl. klin.
Wochenschr. Nr. 1. p. 10. (In zwei Fällen Dauererfolge mit Röntgenbestrahlungen,
kombiniert mit einer Arsenkur.)
Lewin, O., Zur Frage der sarkomatösen Degeneration der Uterusmyome. Sammlung
von Arbeiten über Geb. u. Gyn. Festschr. f. v. Ott. Teil II. Petersburg 1911. (Russ.)
Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 24. p. 781. (Siehe bei „Myom“ 94.)
*Malinowsky, M., Zur Lehre über sog. Traubensarkome (kombinierte Mesodermal-
tumoren) des Mutterhalses. Journ. akusch. i shensk. bolesn. Juli- August-Sept.
(H. Jentter.)
Mandl, L., Demonstration eines Myosarkoms des Uterus. Geb.-gyn. Ges. in Wien.
Sitzg. vom 28. Nov. 1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 19. p. 614. (Siehe unter
Myom 101.)
Mirabeau, S., Sarkom des Uterus, das mit der Wand des Uterus keinen Zusammen-
hang mehr hatte. Demonstr. Gyn. Ges. in München. Sitzg. vom 21. März. Ref.
Münchn. med. Wochenschr. Nr. 15. p. 844. l
Metzenthin, W., Zur Kasuistik unvermeidbarer klinischer Fehldiagnosen (Sarcoma
uteri, Gravidität vortäuschend). Diss. Rostock 1910. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 15.
p. 486. (Besprechung ähnlicher Fehldiagnosen aus der Literatur.)
Oberndorfer, S., Demonstration eines Falles von Karzinosarkom. Münchn. gyn.
Ges. Sitzg. vom 15. Dez. 1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 10. p. 306. (Die Kar-
zinomnester liegen zerstreut in dem sarkomatösen Stroma.)
Ogórek, H., Demonstration eines sarkomatös degenerierten Uterusmyoms. Geb.-
gyn. Ges. in Wien. Sitzg. vom 16. Jan. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 33. p. 1088.
Pavesio, C., Uterussarkom. Riform. med. Nr. 29.
Perdrige, Sarcomes de utérus. Thèse de Paris. 1911.
Rinne, F. H., Demonstration eines Uterussarkoms. Freie Vereinig. d. Chir. Berlins.
Sitzg. vom 13. Nov. Ref. Deutsche med. Wochenschr. 1913. Nr. 8. p. 388. (Kasuistisch.
(5l jährige Dame, 10mal geboren, seit zwei Jahren profuse Blutungen. Kinds-
kopfgrosser, myomatöser Uterus. Supravaginale Amputation. An dem Präparat
wurde Sarcoma teleangieetaticum festgestellt. Entfernung des Portiorestes, der
mikroskopisch gesund war.)
Robin, M., Des sarcomes du corps de l’uterus. These de Bordeaux. Nr. 54. (Diagnose
und Differentialdiagnose.)
Schlagenhaufer, F., Ein Fall von Lymphosarkom des Uterus und der Adnexe.
Arch. f. Gyn. Bd. 95. Heft 1. p. 3. (Nach kritischer Besprechung der wenigen in der
Literatur schon beschriebenen Fälle, die meistens einer kritischen Prüfung nicht stand-
halten, teilt Verf. einen eigenen sicheren Fall mit. Er hält den makroskopischen Be-
fund für entscheidender als den mikroskopischen, denn es ist nur zu oft unmöglich,
die histologische Differentialdiagnose zwischen Lymphosarkom und leukämischer In-
filtration oder Rundzellensarkom zu stellen. Als Ausgangspunkt der Neubildung
müsste man präcxistierendes adenoides Gewebe [Kundrat] etwa in der Portio vagi-
nalis betrachten. Abbildung.)
Schmittmann, P., Über maligne Degeneration der Uterusmyome mit besonderer
Berücksichtigung der Kombination von Karzinom mit Myom. Diss. Bonn. Mai. (Siehe
unter Myom 154.)
Sarkome. 209
40. Schottlaender, J., Kurzer Bericht über die während der letzten 3%, Jahre beob-
achteten malignen, blastomatösen Veränderungen der Uterusmyome und myomatösen
Uteri in der II. Universitäts-Frauenklinik. Geb.-gyn. Ges. in Wien. Sitzg. vom 12. Dez,
1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 20. p. 656.
41. Smyly, W., A case of Myoma undergoing sarcomatous degeneration. Royal Acad.
of Med. in Ireland. Sect. of Obst. Meeting on Jan. 5. Ref. The Lancet. Vol. 182.
Jan. 27. p. 231. The Journ. of Obst. and Gyn. of the Brit. Emp. Vol. 21. Nr. 1. p. 63.
42. Stein, A., Carcinosarcoma uteri mit Metaplasie des Zylinderepithelkarzinoms in
Plattenepithelkarzinom. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. Heft 4. p. 417. Ref. Zen-
tralbl. f. Gyn. Nr. 50. p. 1714. (Mitteilung eines eigenen Falles. Die histologischen
Besonderheiten sind im Original durchzulesen.)
43. Vallois et J. Delmas, Sarcome melanique et grossesse. Réunion obst. et gyn. de
Montpellier. Séance du 7 Févr. Ref. Arch. mens. d’obst. et de gyn. 1 Année. Nr. 8.
p. 91. (Vor zwei Jahren ein Melanosarkom der Haut in der Regio epigastrica ex-
stirpiert. Während der Schwangerschaft eine allgemeine Sarkomatose. Künstliche
Frühgeburt im neunten Monat im Interesse des Kindes. Die Mutter stirbt drei
Wochen später. Der melanotische Urin der Mutter fehlt bei dem Kinde vollkommen.
Die Schwangerschaft hat wohl das erschwerende Moment ‚ur den rapiden Verlauf der
Krankheit gegeben.)
44. Vértes, O., und P. Zacher, Das Sarkom des DE E Zeitschr. f. Geb.
u. Gyn. Bd. 70. Heft 1. p. 171. (Ein Fall von Sarcoma polyposum cervicis, das vor
14, Jahren als benign aussehende kleine Cervixexkreszenz entstanden war.)
45. Wakabayashi, T., Einige Beobachtungen über die feinere Struktur der Riesen-
zellen in Gummi und Sarkom. Virchows Arch. Bd. 205. Heft 1.
46. Warnekros, Zwei Sarkomrezidive nach Exstirpation des Uterus wegen Myom. Ges.
f. Geb. u. Gyn. zu Berlin. Sitzg. vom 23. Febr.
47. — Über die Häufigkeit sarkomatöser Veränderungen in Myomen. Arch. f. Gyn.
Bd. 97. Heft 2. p. 292.
48. Werner, F., Myosarkome. Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin. Sitzg. vom 22. März. Ref.
Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. Heft 1. p. 197. (Demonstration von sieben Präparaten,
gewonnen bei 78 Myomoperationen.)
49. Winiwarter, A. F. Ritter v., Eine seltene Form eines Karzinoms in einem fibro-
muskulären Korpuspolypen. Arch. f. Gyn. Bd. 98. p. 1. (Macht den Eindruck eines
Kombinationstumors, ist es aber nicht. Die sarkomatöse Entartung des Stromas
ist eine Täuschung.)
Sarkome scheinen öfter vorzukommen, wie man bisher meinte. Bei Begouins (4)
Material fallen 7 Sarkome auf 130 Fibrome, also 5%. Nach E ckler (11) soll der Prozent-
satz der sarkomatös degenerierten Uterusmyome etwas über 2%, betragen. v. Franque
[Diskussion zu Menge (,Strahlentherapie der Myome“, Nr. 60)] nimmt die Prozentzahl
der sarkomatösen Degeneration der Myome auf 3—6 % an. Auch Gauss (cf. „Strahlen-
therapie der Myome‘“, Nr. 21) fand unter etwa 450 an Myom operierten Fällen 2°, Sar-
kome. Klein (cf. Dr der Myome“, Nr. 43) sah unter 491 operierten Myom-
fällen 13mal Sarkom (2,6 %). Mackenrodt (Strahlentherapie der Myome‘“, Nr. 59) in
1.7 resp. 4 % der Fälle, Walthard [Diskussion zu Menge („Strahlenthe rapie der Myome‘“,
Nr. 60)] unter 20 Myomoperationen fünfmal. Werner (48) fand sogar bei 78 Myomopera-
tionen sieben Myosarkome, also 9%. Noch höher ist der Prozentsatz Bum ms (7), der in
10 °, aller operierten Myome Sarkomentwickelung in der Geschwulst nachweisen konnte
und auf ungefähr 200 Fälle totalexstirpierter Myome, die jahrelang beobachtet wurden,
viermal Rezidive an Sarkom beobachtete. Auch Warnckros (46 und 47) veröffentlicht
zwei Fälle von Sarkomrezidiv, nachdem früher der Uterus wegen myomatöser Verände-
rungen exstirpiert worden war. Die sarkomatöse Degeneration, um die es sich immer
handelt, kommt besonders im Klimakterium zustande. Es wurden solche Fälle von Bauer-
eisen (,„Myom‘, Nr. 10), Begouin (4), Bondi (6), Eckler (11), Flatau (12), Fleisch-
mann („Myom‘“, Nr. 55), Freund (,„Myom“, Nr. 61). Hertel (,Myom“, Nr. 74), Koblanck
(„Strahlentherapie der Myome“, Nr. 47), Kubinyi (24), Lewin (26), Mandl (,„Myom“,
Nr. 101), Ogórek („Myom“, Nr. 129), Rinne (36), Schmittmann (.Myom‘“, Nr. 154),
Schottlaender (,Myom“, Nr. 157), Smyly („Myom“, Nr. 162) und Werner (48) be-
schrieben.
Sarkome der Portio gd der Cervix wurden von Herrenschmidt und Mocquot (20),
Malinowsky (27) und Vertes und Zacher (44) beobachtet. Oft handelt es sich um Misch-
Jabresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1912. 14
210 Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
geschwülste. Augier (2) beschreibt einen Tumor der Portio mit Karzinom-, Sarkom-
und Knorpelgewebselementen; es muss sich also um ein Teratom der Portio handeln. Zu
dieser selben Geschwulstart ist wohl der Korpustumor Kamanns (23) zu rechnen. Flatau
(12 und 13), Kubinyi (24). Oberndorfer (32) und Stein (42) fanden gleichzeitiges
Vorkommen von Myom. Sarkom und Karzinom im selben Uterus. Letzterer (42) konnte
dabei eine Metaplasie des Zylinderepithelkrebses in Plattenepithelkrebs feststellen. Im
Falle von Blair Bell (5) handelte es sich um ein Rhabdomvosarcoma uteri.
Ein Fall von Lymphosarkom des Uterus und der Adnexe wird von Schlagen-
haufer (38) beschrieben und kritisch besprochen. Als Ausgangspunkt der Neubildung
müsste man präexistierendes adenoides Gewebe etwa in der Portio vaginalis betrachten.
Im Falle Flatau (12) liess die Unnasche Färbung unzweifelhaft die Entwickelung des
Sarkonıs innerhalb der Lamina elastica interna und externa der Gefässe erkennen. Daels
(„Myom‘“, Nr. 35) hat mit der v. Gicson-Färbung den histologischen Bau der Sarkonıe
studiert. Wakabayashi (45) gibt einige Beobachtungen über die feinere Struktur der
Riesenzellen im Sarkom. v. Dungern (10) glaubt annehmen zu müssen, dass ein Mikro-
organismus der Erreger des Rundzellensarkoms des Hundes ist; er hat ihn aber noch
nicht aufgefunden. Bezüglich der Theilhaberschen Anschauungen über die Entstehung
von Sarkomen und Karzinomen siehe man unter „Karzinom‘‘, Nr. 195—198. Robert
Meyer [Diskussion zu Warnekros (,Myom‘“, Nr. 176)] nimmt an, dass in dem Myom aus
irgendwelchen lokalen Gründen einzelne Zellpartien nicht mit zu fertigen Muskelzellen aus-
reifen, sondern auf einem indifferenten Zellstadium stehen bleiben. Diese indifferenten
Zellherde können nach jahrelangem Bestande eines Tages das Myom in Sarkom verwandeln.
Zur Diagnosenstellung der Sarkome teilt Metzenthin (30) einen Fall mit, in dem
durch ein Sarcoma uteri eine Gravidität vorgetäuscht wurde. Bondi (6) konnte bei seiner
Kranken die von Veit betonten profusen Diarrhöen feststellen, die nach der Operation
aufhörten.
In bezug auf die operative Therapie sei auf das wiederholte Vorkommen von retro-
peritonealen Metastasen hingewiesen: Bondi (6), Goldenstein (17), Heinemann (19)
beschreibt die Metastasierung maligner Tumoren im Zentralnervensystem. Ein Fall Blair
Bells (5) zeigte schon 10 Wochen nach der Totalexstirpation Metastasen im Bauch; dagegen
blieb eine Patientin Kakuschkins (22) rezidivfrei und vollständig gesund, trotzdem sie nach
Abtragung von fibromatösen Uteruspolypen mit sarkomatöser Degeneration die Radikal-
operation zurückgewiesen hatte.
Levy-Dorn (25) publiziert Dauererfolge der Röntgentherapie bei Sarkomen und
Herrenschmidt (20) bestrahlt ein bei der Operation zurückgebliebenes Stück des Tumors
mit Radium. Krönig und Gauss (,Strahlentherapie der Myome‘“, Nr. 50) halten es für
theoretisch nicht von der Hand zu weisen, dass Sarkome in gleicher Weise wie die Myonie
auf intensive Tiefenbestrahlung antworten. Zum Thema der radiotherapeutischen Sarkom-
behandlung siehe man auch ‚Strahlentherapie der Karzinome“, u. a. Fiuzi (5, p. 200).
Kelen (3, p. 198), Mayer und Sand (4, p. 198), Meidner (5, p. 198) und Skinner
(8, p. 199).
Vallois und Delmas (43) sahen während der Schwangerschaft allgemeine Sarko-
matose auftreten bei einer Patientin, bei der vor zwei Jahren ein Melanosarkom der Haut
in der Regio epigastrica exstirpiert worden war. Der melanotische Urin der Mutter fehlte
bei dem Kinde vollkommen.
Ein Fall von Sarkom und Schwangerschaft, nach Wertheim operiert, wurde von
Faure [siehe unter Karzinom und Schwangerschaft (3, p. 203)] publiziert.
Malinowsky (27) berichtet über einen Fall von Traubensarkom des Mutterhalses. Die
20jährige Primipara klagte über Heraustreten einer Geschwulst aus der Scheide und über
Blutungen post coitum; schliesslich gesellten sich Schmerzen im Unterleibe und im Nabel
hinzu. Die Vaginalportion ist in eine traubenförmige Geschwulst der hinteren Lippe ver-
wandelt. Im Douglas alte Adhäsionen. Vaginale Uterusexstirpation. Nach sechs Monaten
war Patientin noch gesund. Verf. gibt eine eingehende Beschreibung des Präparates. Der
basale Teil des Tumors wies den Bau eines gewöhnlichen, stellenweise alveolären Sarkonıs
auf. Die peripheren Bezirke gaben ein ganz anderes Bild. Die Zellen waren den Elementen
des embryonalen Bindegewebes sehr ähnlich (sternförmige Gestalt). In dem Netzwerk
lagen runde und polygonale Zellen. In den peripheren Bezirken waren die Zellen hydropisch
degeneriert (starke Vakuolenbildung, welche Fettgewebe nach Entfernung des Fettes simu-
lierte). Stellenweise sah man muzinöse Degeneration, stellenweise Extravasate. Bemer-
kenswert war der Reichtum an Blut- und Lymphgefässen. Endlich fielen zahlreiche
Höhlen auf, von denen die grösseren die zentralen Bezirke der Polvpen einnahmen. Einige
Chorionepitheliome. 211
dieser Höhlen waren mit Endothel ausgekleidet, andere mit echtem Epithel (hohe zylin-
drische, kubische und platte Zellen). Stellenweise wurde Proliferation des Epithels und
Metaplasie des Zylinder- und Plattenepithels beobachtet.
Malinowsky führt aus der Literatur 10 Fälle von kombinierten Tumoren des Mutter-
halses von mesodermalem Typus ohne heterologische Gebilde an, ferner 23 Fälle von hetero-
logischen kombinierten Geschwülsten, eine grosse Reihe von Fällen, welche augenscheinlich
auch in diese Klasse von Tumoren gehören und schliesslich sieben Fälle von Traubensarkom
der Cervix. Er nimmt die Wilms-Meyersche Theorie an. In der Ätiologie spielt das Alter
eine gewisse Rolle: von 41 Kranken hatten 14 cin Alter um 45 Jahre herum, 10 standen
bereits im Klimakterium. Die Fortpflanzungstätigkeit übt keinen Einfluss auf das Ent-
stehen aus. Von 27 Patientinnen, bei welchen die Generationsverhältnisse bekannt: sind,
waren 16 kinderlos, davon 8 unverheiratet. Dagegen weist die Anamnese der meisten Fälle
auf entzündliche Erkrankungen der Gebärmutter, der Adnexe und des Beckenbauchfelles
hin. Der Ausgangspunkt dieser Tumoren, deren Terminologie Verf. emgehend bespricht,
ist entweder die Schleimhaut des Zervikalkanals oder, und zwar häufiger, die äussere Ober-
fläche der Portio. Im Falle des Verf. sass der Tumor auf der hypertrophierten hinteren
Muttermundslippe, ausgehend aus der ektropierten Mukosa des Zervikalkanals. Die Grösse
ist verschieden (walnuss- bis kindskopfgross). Im basalen Teile gleicht das histologische
Bild dem des Sarkoms (rundzellig, selten spindelzellig). Je weiter von der Basis, je näher
zur Peripherie, desto weniger Zellen, desto mehr Zwischensubstanz (durchsichtiges, homo-
genes Gewebe). Die Zellen sind meist gezweigt, sternförmig. Das Bild gleicht dem des
mvxomatösen Gewebes. Besonderes Interesse bieten die heterologen Einschliessungen
(hyaliner Knorpel, quergestreifte Muskelzellen, selten elastisches, fettiges Gewebe). Die
(seschwülste zeichnen sich durch hochgradige Malignität aus, rezidivieren und geben
Metastasen. Die Prognose ist sehr schlecht. Die Behandlung besteht in möglichst früher
und radikaler Operation.) (H. Jentter.)
Tichow und Grammatikati (202, p. 191) empfehlen ihre Methode der erweiterten
Krebsoperation auch für schwerste Fälle, welche gewöhnlich für inoperabel gelten. Nach
gründlicher Vorbereitung der Patientin im Laufe mehrerer Tage und Exkochleation der Krebs-
massen Hedonalnarkose. Trendelenburgsche Lage. Medianschnitt in der Linea alba.
Nach Besichtigung der Bauchhöhle Unterbindung der Ligg. infundibulo-pelvica und rotunda.
Durchtrennung der Serosa parallel der Lin. innominata. Auffinden der Art. hypogastricae
und Unterbindung an der Bifurkationsstelle. Entfernen der krebsigen Organe durch
Abschälen von den Seitenwänden des Beckens; nach Spaltung des Blasenperitoneums
in frontaler Richtung, Schnitt durch die hintere Blasenwand unterhalb des Tumors, Er-
öffnen und Durchtrennen der Scheide ebenfalls unterhalb des Tumors, Schnitt durch das
gesunde Zellgewebe, durch Ureteren und Art. uterinae. Durchdringen ins pararektale Ge-
webe, Abpräparieren des Mastdarmes. Entfernen der ganzen Masse (Uterus mit Adnexen,
Harnblase, Beckenzellgewebe, periphere Abschnitte der Harnleiter). Es bleibt die blutende
Wundhöhle des kleinen Beckens, welche ausser dem Mastdarm nichts enthält. Blutstillung;
Entfernen etwaiger Drüsen; Tamponieren der Beckenhöhle mit Drainage durch den Scheiden-
rest; Überdeckung des Beckens mit Bauchfell; Implantation der Ureteren in den Darm.
Schluss der Bauchwunde, durch deren unteren Winkel ein Tampon herausgeleitet wird.
Die Patientin verlässt am 20. Tage das Bett. Diarrhöen beginnen am sechsten Tage post op.
Die Hauptmomente der Operation sind also folgende: Unterbinden beider Art. hypogastr.,
Entfernen der Harnblase, Abtrennen der peripheren Abschnitfe der Harnleiter mit dem
parametranen und paravesikalen Zellgewebe, Abtragen des oberen Scheidenabschnittes,
Implantation der Harnleiter in den Mastdarm und Isolierung der Bauchhöhle vom kleinen
Becken. Das Material des Verff. umfasst 69 Fälle, inoperabel waren 8 (12 %,). Die übrigen
61 wurden operiert. Die Sterblichkeit betrug 31 % (19 Fälle). Das weitere Schicksal ist
nur von vier Patientinnen bekannt (diese alle wohl). (H. Jentter.)
Chorionepitheliome.
l. Augier, D. et J. Poulain, Les vrais et les faux ehorio-epithe@liomes. Arch. gen.
de chir. 1911. Nr. 5.
2. Baillet, Deciduome malin, hystereetomie vaginale. Guerison constatée un an après.
Annales medieco-chirurgicales du Centre. 1911. Nr. 5L
IEN
212
2a.
CA
9a.
10.
ll.
Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
Bertoloni, G., Contributo anatomo-patologico e clinico allo studio del corion-
epitelioma. (Con una tavola.) Pathologisch-anatomischer und klinischer Beitrag
zum Studium des Chorionepithelioms (mit einer Tafel). Folia Gynaecologica. Vol. VII.
Fasc. 1. p. 53. (Artom di Sant’ Agnese.)
Cohn, F., Zur Ausbreitung des Chorioepithelioma malignum. Demonstr. Med. Verein
in Greifswald. 21. Juli 1911. Ref. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 3. p. 143. (Re-
zidivtumor der Vulva neun Wochen nach der vaginalen Totalexstirpation des Uterus,
innerhalb einer Woche bis Hühnereigrösse gewachsen. Synzytium- und Langhans-
zellenwucherung in gleichmässiger Beteiligung.)
Gruszczynski, Fall von Chorionepitheliom mit gleichzeitiger Tuberkulose des Uterus-
parenchyms. p. 513—514. Verhandl. d. Gyn. Sekt. d. poln. Naturf.-Versamml. Krakau.
Juli 1911. Herausgegeben Krakau.
Heinricius, G., Über Deportation von Chorionvilli und Metastase in der Scheiden-
wand bei Mola hydatidosa uteri. Arbeiten a. d. geb.-gyn. Klinik zu Helsingfors. Bd. 13.
Hopkins, J. G.. Demonstration eines Chorioepithelioms des Uterus. Proceedings
of the New York pathol. Soc. 1911. May and Oct. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 35.
p. 1172. (Sektionsbefund. Ausgedehntes Chorioepithelioma des Uterus mit Meta-
stasen in die Lig. lata, die Vagina, Lunge und Leber. Mikroskopisch fanden sich im
Primärtumor nur vereinzelte synzytiale Zellen, in den Metastasen spärliche Lang-
hanszellen. Meist bestanden die Knoten aus Blut und Fibrin.)
Jeanneret, L., Contribution à Petude du chorio-epithelioma malin de la trompe.
Revue de la Suisse Romande. Nr. 5. Ref. La Gyn. Nr. 8. p. 497. (Sektionsbericht.
Lebermetastasen. Erwähnung von 10 anderen Fällen aus der Literatur. Es handelt
sich um denselben Fall, wie Rossier (Nr. 19) [s. d.].)
Jellett, H., A case of Chorion Epithelioma with Secondary Deposits. Royal Acad.
of Med. in Ireland. Scet. of Obst. Meeting on Jan. 5. Ref. The Lancet. Vol. 182.
Jan. 27. p. 231. The Journ. of Obst. and Gyn. of the Brit. Emp. Vol. 21. Nr. 1. p. 61.
(Metastasen in der Scheide und in der Lunge. Der Tumor bestand ausschliesslich aus
Elementen der Langhansschicht; keine Zotten oder Synzytialelemente. Keine
Blasenmole vorangegangen. Diskussion: Rowlette, Falkiner, Fitz Gibbon.)
Kaiser, W. O., und W. J. Strobach, Vier Fälle von Chorioepithelioma malignum.
Gyn. Ges. zu Dresden. Sitzg. vom 21. März. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 28. p. 932.
(Zwei nach Blasenmole, eine nach normaler Entbindung und eine nach Abort; nur
die dritte Patientin wird durch sofortige vaginale Uterusexstirpation gerettet, ist
jetzt, nach acht Jahren, noch am Leben und gesund. Diskussion: Strobach teilt
ebenfalls einen Fall mit nach Blasenmole, der trotz abdominaler Totalexstirpation
an Metastasen zugrunde geht. Kehrer will alle Frauen, bei denen eine Blasenmole
entfernt wurde, viele Jahre lang in Beobachtung halten, da dem Chorionepitheliom
in etwa 33—40 % der Fälle eine Blasenmole vorangeht und sie noch nach 8—9 Jahren
nach der Blasenmole beobachtet wird. Klotz vernäht die Portio bei der abdominalen
Totalexstirpation.)
Kjargaard, S., Demonstration af mikroskopisk Praeparat af et Udskrab pa
Uterus. Demonstration eines mikroskopischen Präparates von ausgeschabtem Material
aus dem Uterus. (Chorionepitheliom?) Ges. f. Gyn. u. Obst. 8. Nov. 1911. Ref.
Ugeskrift for Laeger. p. 1226—27. (0. Horn.)
Klotz, R., Ein Fall von primärem Chorioepitheliom des Ovariums, als Beitrag zur
Frage des Epithelioma chorioectodermale. Hegars Beitr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 17.
p. 369. (Mikroskopisch Chorionepitheliom aus beiden Zottenelementen: Syneytium
und Langhansschen Zellen. Die genaue Durchforschung des Uterus und der Tuben
ergab keinen Anhalt für einen an diesen Organen sitzenden Primärtumor. Anzeichen
einer vorangegangenen Gravidität im Uterus oder in den Tuben waren gleichfalls
nicht zu entdecken. Hiermit soll gewissermassen die Übergangsform vom Teratom
zum Epithelioma chorioectodermale nachgewiesen sein.)
Littauer, A., Ein Fall von Blasenmole mit nachfolgenden Wucherungen von der
Art des Chorionepithelioms. Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Leipzig. Sitzg. vom 17. Juni.
Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 51. p. 1729. (Im fünften Monat wurde mittelst vagrinaler
Hysterotomie bei einer 25jährigen Igravida eine Blasenmole entfernt. Sechs Wochen
später wird wegen äusserst heftiger Blutung der Uterus ausgetastet und aus der linken
Tubenceke ein vorspringendes Gewebsstück entfernt. Mikroskopisch: Deeiduabildung
an der Uterusschleimhaut, ferner eine Molenzotte mit papillärer Wucherung der Epi-
thelsehicht und epitheliale Bildungen, die Verdacht auf Chorionepitheliom wachrufen.
12.
13.
14.
15.
16.
16a.
18.
19.
Chorionepitheliome. 213
Bei einer wiederholten Curettage 14 Tage nach der Entlassung von diesen Ver-
änderungen nichts mehr gefunden. Man soll bei jungen Frauen bei Verdacht auf
Chorionepitheliom mit der Totalexstirpation zurückhalten. Diskussion: Veit.)
Moschcowitz, E., Ein Fall von Chorioepithelioma des breiten Mutterbandes. Proceed.
of the New York pathol. Soc. 1910. Nr. 7—8. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 13. p. 412.
(46jährige Multipara. Letzter Partus vor einem Jahre. Seit einem Jahre Dicker-
werden des Leibes. Anderwärts curettiert. Bei der Operation findet sich ein orange-
grosser Tumor des linken Lig. latum, ohne Zusammenhang mit Uterus und Adnexen.
Patientin stirbt an Lungenmetastasen, Verf. nimmt an, dass es sich bei der vorher-
gegangenen Abrasio um eine Blasenmole gehandelt habe.)
Newton, Demonstration of a chorionepithelioma. North of England Obst. and Gyn.
Soc. Meeting at March 15. Ref. The Journ. of Obst. and Gyn. of the Brit. Emp.
Vol. 21. Nr. 3. p. 187.
Penkert, M., Demonstration eines Falles von Chorioepithelioma malignum. Freie
Vereinigung mitteldeutsch. Gyn. Sitzg. vom 21. Jan. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 11.
p. 329. (Im Uteruskavum fehlen Tumormassen vollständig; die rechten Adnexe sind
durch den Tumor vollkommen ersetzt. Es wäre denkbar, dass das Primäre eine Tuben-
gravidität und demzufolge der Tumor ein Chorionepitheliom der Tube wäre. Das
Nächstliegende bleibt aber selbstverständlich der Ausgang von einer tief in die Uterus-
wand verschleppten Zotte.)
Petzalis, N. A., Über das späte Auftreten von Chorionepitheliomen. Monographie,
Athènes, 1911. Erschien in Gyn. Helvet. Bd. 11. Herbst 1911. Ref. Zentralbl. f.
Gyn. Nr. 13. p. 412. Arch. mens. d’obst. et de gyn. 1 Année. Nr. 11. p. 432. (Im
Anschluss an einen eigenen Fall, bei dem sieben Jahre nach der Entbindung die Neu-
bildung auftrat, knüpft Verf. unter Berücksichtigung der Literatur Betrachtungen an
über die Ätiologie und Pathogenese dieser Geschwulstart und berichtet eingehend über
eigene histologische Untersuchungen der Uteruswand von sieben Frauen aus ver-
schiedenen Schwangerschaftszeiten, einiger fötalen Plazenten, sowie Uterus und
Plazenta von Katze, Hund und Kaninchen. Sie bestätigen ihm im grossen und
ganzen die Untersuchungen Marchands. Vier bunte Tafeln.)
Polano, O., Über Chorionepitheliome mit langer Latenzzeit. Bayr. Ges. f. Geb. u.
Gyn. in München. Sitzg. vom 7. Juli. Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 35. p. 1933.
Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. Heft 5. p. 597. (52jährige Frau, acht Geburten,
zuletzt vor 10 Jahren, Menopause seit einem Jahr, erkrankt an einem karzinomähn-
lichen Tumor der Vagina mit Metastasen in derselben und in den Drüsen. Mikro-
skopische Untersuchung ergab Chorionepitheliom. In der Literatur finden sich bisher
34 Fälle mit langer Latenzzeit [bis zu 13 Jahren]. Die Prognose ist sehr schlecht,
bisher noch keine Heilung über zwei Jahre.)
Pusinich, G., Contributo allo studio delle alterazioni ovariche nella mola e nel
corionepitelioma. Beitrag zum Studium der Eierstockveränderungen bei Blasenmole
und Chorionepitheliom. Folia Gynaecologica Pavia. Vol. VII. Fasc. 3.
Resch, H., Über ein Chorionepitheliom. Diss. München. (Besondere Berücksichtigung
des mikroskopischen Befundes; mehrere Mikrophotogramme. Die deletäre Wirkung
der Chorionepitheliome vielleicht durch Annahme einer toxischen Wirkung zu er-
klären.)
Roncali, B., Beitrag zur Kenntnis des Chorionepithelioms. Il Tomassi 1911. Nr. 23,
24 und 25. Ref. Wiener klin. Wochenschr. Nr. 2. p. 100. (Neue Kriterien zum Stu-
dium der Neoplasmen der Plazenta. Ebenso wie es solche chorioepithelialer Struktur
gibt, gibt es solche decidualer Struktur und Karzinome choriodecidualen Charakters.
Nebeneinanderstellung der einfachen vesikulären Mole, der destruierenden Mole, der
einfachen Infiltration von Chorionzotten ins Myometrium und des Chorionepitheliom.
Die Fälle der Literatur sollen sich bei sorgfältiger Prüfung weit eher als einfache Zotten-
infiltration des Myometriums, denn als Chorionepitheliome herausstellen. Die
Häufigkeit der letzteren soll weit geringer sein, als man nach der Literatur anzunehmen
geneigt wäre. Sie schliesst sich auch an einen normalen Partus oder Abortus an.)
Rossier, G., Ein Fall von Chorioepithelioma malignum der Tube infolge Extra-
uterinschwangerschaft. Arch. f. Gyn. Bd. 97. Heft 3. p. 367. (Im Anschluss an den
eigenen Fall bespricht Verf. kritisch die anderen 11 Fälle aus der Literatur. Eingehende
pathologisch-anatomische und histologische Beschreibung des Falles. Die Diagnose
wurde auf geborstene Extrauterinschwangerschaft gestellt, der Tumor wuchs aber
in Grüsse, bis er zwei Querfinger hoch oberhalb des Nabels reichte und in den Darm
214 Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
perforierte. Patientin wurde äusserst anämisch [Hämoglobin 18 %,] und magerte
schr ab. Sie starb an zunehmender Schwäche. Mikroskopisch typischer Befund.
Lebermetastasen. Verf. schliesst mit der Mahnung zur Frühdiagnose und Frühopera-
tion der Extrauterinschwangerschaft.)
20. Rushmore, Chorionepitheliome. The Boston med. and surg. Journ. Nr. 15.
21. Thompson, W.. and M. J. Stewart, An Early Case of Chorionepithelioma Uteri.
The Journ. of Obst. and Gyn. of the Brit. Emp. Vol. 22. Nr. 3. p. 166. (45jährige
Frau, fünfte Schwangerschaft; nach 12 Wochen geht Blasenmole ab; Curettage. Fünf
Wochen später erneute heftige Blutung; abdominale Totalexstirpation, Heilung. Seit
14 Monaten rezidivfrei. Makroskopische und mikroskopische Beschreibung des Prä-
parates. Die Malignität der Chorionepitheliome, welche im Anschluss an eine normale
Gravidität entstanden sind, soll grösser sein, wie die im Anschluss an Blasenmole.
Jedoch wechselt die Malignität, auch betreffs der Metastasenbildung. sehr. Aus dem
mikroskopischen Bilde kann man darauf keine Schlüsse ziehen. In beiden Ovarien
fanden sich Luteinzysten.)
22. Uhle, Demonstration eines Chorionepithelioms. Med. Ges. zu Chemnitz. Sitze.
vom 13. Nov. Ref. Münchn. med. Wochenschr. 1913. Nr. 3. p. 154. (Die 41 jährige
VIll para wurde vor acht Wochen rechtzeitig normal entbunden. Keine Albuminurie,
unregelmässige, teilweise sehr starke Blutungen. Bei der Austastung des puerperal
vergrösserten Uterus fühlt man rechts oben im Fundus ein weiches Gerinnsel, das
entfernt wird. Abrasio mucosae nicht besonders ergiebig. Mikroskopisch C'horion-
epitheliom. Einbrechen der svnzytialen Geschwulstzellen in die Muskulatur sichtbar.
Abdominale Totalexstirpation. Die Gefässe des linken Lig. latum sind durchgehends
thrombosiert. Heilung.)
23. Vautrin und Hoche, Chorioepitheliome et möle hydatiforme. Reunion obst. et
gyn. de Nancy. Séance du 20 Nov. Ref. Bull. de la Soc. d’obst. et de gyn. de Paris.
l Année, Nr. 8. p. 940. (Bei einer 25jährigen ein Jahr nach Abgang einer Blasen-
mole ein Chorionepitheliom. Abdominale Radikaloperation.)
24. Vitrac, J., et Brandois, Placentome malin; hysterectomie partielle; guérison persis-
tant trois ans après l'intervention. Soc. de med. et de chir. de Bordeaux. Séance
du 17 Mai. Ref. La Presse med. Nr. 67. p. 689. Arch. mens. d’obst. et de gyn. Nr. 10.
p. 267. (40jährige Frau; vier Wochen nach einer Fehlgeburt im zweiten Monat
dauernde Blutungen. Hühnereigrosser, derber glatter Tumor der hinteren Cervix-
wand, der diffus in die Muskulatur übergeht. Exzision bis auf die Serosa, da Patientin
Hystercktomie verweigert. Heilung. Seit drei Jahren rezidivfrei.)
Zusammenhang zwischen Gravidität (eventuell Blasenmole) und Chorionepitheliom
wurde in den Fällen von Heinricius (5). Kaiser und Strobach (9) Littauer (L1).
Moschcowitz (12) und Thompson und Stewart (21) festgestellt. Kehrer [Diskussion
zu Kaiserund Strobach (9)] will alle Frauen. bei denen eine Blasenmole entfernt wurde, viele
Jahre in Beobachtung halten, da dem Chorionepitheliom in etwa 33—40 ° der Fälle eine
Blasenmole vorangeht und sie noch 8—9 Jahre nach der Blasenmole beobachtet wird. Solche
Fälle langer TLatenzzeit sind auch von Petzalis (15) und Polano (16) veröffentlicht worden.
Die Prognose soll dabei besonders schlecht sein (Polano). Keine Gravidität war voran-
gegangen in den Fällen von Jellett (8) und Klotz (10). Nach normaler Entbindung wurden
von Kaiser und Strobach (9). Petzalis (15), Polano (16) und Uhle (22) Chorionepi-
theliome beobachtet. Nach Thompson und Stewart (21) soll die Malignität der Chorion-
epitheliome, welche im Anschluss an eine normale Gravidität entstanden sind. viel grösser
sein, wie die im Anschluss an Blasenmole. Aus dem mikroskopischen Bilde kann man aber
auf die Malignität derselben keine Schlüsse ziehen; diese wechselt sehr, auch betreffs der
Metastasenbildung. Meist findet man mikroskopisch Syneytium- und Langhanszellen-
wucherung in gleichmässiger Beteiligung [Cohn (3), Klotz (10). Jellett (8) dagegen be-
schreibt einen Fall, bei dem der Tumor ausschliesslich aus Elementen der Langhansschicht
bestand; es wurden keine Zotten und Synzytialelemente gefunden. Hopkins (6) fand im
Primärtumor nur vereinzelte synzytiale Zellen. in den Metastasen spärliche Langhanszellen.
Roncalı (18) kommt aus der Nebeneinanderstellung der einfachen vesikulären Mole, der
destruierenden Mole, der einfachen Infiltration von Chorionzotten ins Myometrium und des
Chorionepithelioms zu dem Schluss, dass die Häufigkeit der letzteren weit seltener ist. als
man nach der Literatur anzunehmen geneigt wäre, da die meisten Fälle sich bei sorgfältiger
Prüfung weit cher als einfache Zotteninfiltration des Myometriums, denn als Chorionepi-
theliome herausstellen. Heilung durch Operation (vaginale oder abdominale Hysterektomie)
Sonstiges. 215
wurde von Baillet (2), Kaiser und Strobach (9), Thompson und Stewart (21)
erzielt. Littauer (11) beschreibt einen wichtigen Fall (s. o.) Vitrac und Brandois
(24) fanden vier Wochen nach einer Fehlgeburt im zweiten Monat einen hühnereigrossen,
derben, glatten, diffus in die Muskulatur übergehenden Tumor der hinteren Cervixwand.
Obschon die Patientin die Hysterektomie verweigerte und deshalb der Tumor nur bis
auf die Serosa exzidiert wurde, ist die Patientin trotzdem schon mehr als drei Jahre
rezidivfrei. Dagegen mahnt Rossier (19) zur Frühdiagnose und Frühoperation. Er be-
schreibt einen Fall von Chorionepitheliom der Tube in der Folge einer Extrauteringravidität
mit tödlichem Ausgang. Jeanneret (7) und Penkert (14) erwähnen ähnliche Fälle. Pen-
kerts Fall lässt aber auch den Ausgang der Geschwulst von einer tief in die Uteruswand
verschleppten Zotte möglich erscheinen. Ein Fall von Chorionepitheliom des Lig. latum
wurde von Moschcowitz (12) veröffentlicht, während Klotz (10) einen Fall von primärem
Chorionepitheliom des Ovariums beobachtete und beschrieb. Letzterer Fall soll die Über-
gangsform abgeben vom Teratom zum Epithelioma chorioectodermale; Anzeichen einer
vorangegangenen Gravidität waren weder im Uterus, noch in den Tuben zu entdecken.
Der Ausgang des Chorionepithelioms ist in den meisten Fällen ungünstig, sogar nach Opera-
tion [Cohn (3), Kaiser und Strobach (D, Moschcowitz (12)]. Metastasen resp. Rezi-
dive wurden gefunden in der Scheide von Cohn (3), Heinricius (5). Hopkins (6) und
Jellett (8); in der Lunge von Hopkins, Jellett und Moschcowitz (12), in der Leber
von Hopkins und Jeanneret (7). Klotz [Piskussion zu Kaiser und Strobach (9)]
empfiehlt bei der abdominalen Totalexstirpation die Vernähung der Portio, um Impfmeta-
stasen zu vermeiden.
Sonstiges.
l. Albertin et Bouget, Neoplasme du col au début. Soc. des sciences méd. de Lyon.
Seance du 28 Fevr. Lyon med. p. 1210.
2. Amann, J. A., Demonstration von drei Fällen von Adenomyositis retro-uterina;
bei zwei Fällen Ausgang vom Serosaendothel nachgewiesen. Bayr. Ges. f. Geb. u.
Gyn. in München. Sitzg. vom 7. Juli. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. Heft 5.
p. 591.
3. — Demonstration eines rosenförmigen Polypen der Cervix uteri. Bayr. Ges. f. Geb.
u. Gyn. in München. Sitzg. vom 7. Juli. Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 35.
p. 1932.
4. Commandeur et A. Lacassagne, Expulsion spontanée et isolée d'une tumeur intra-
utérine au cours d'un avortement. Réunion obst. et gyn. de Lyon. Séance du 10 Juin.
Ref. Bull. de la Soc. d’obst. et de gyn. de Paris. 1 Année. Nr. 6. p. 657. La Gyn. Nr. 8.
p. 482. (Eine Patientin bringt einen Tumor, der ihr angeblich soeben beim Blasensprung
eines Aborts im fünften Monat abgegangen sein soll. Es handelt sich um cinen fast
nierengrossen, in der Struktur einem Angiom entsprechenden Tumor ohne Stiel, woran
der Insertionsmodus nicht zu erkennen ist. Auch an der ganz normalen Plazenta
ist später eine Insertionsstelle des Tumors nicht nachzuweisen. Verff. meinen aber
doch, es könne sich nur um einen Plazentartumor handeln.)
5. Fitz-Gerald, G., A case of malignant cyst-adenoma of the cervix uteri. A unique
specimen. Journ. of Obst. and Gyn. of the Brit. Emp. 1911. Nov. p. 239. (Kasui-
stisch. Krankengeschichte und genaue pathologisch-anatomische Untersuchung des
Präparates. Eine photographische Aufnahme, eine schematische Zeichnung des Uterus,
sowje zwei Mikrophotographien.)
6. Frankl, O., Uteruszyste. Arch. f. Gyn. Bd. 93. Heft 3. p. 649. (Der Fundus uteri
besteht scheinbar aus zwei Säcken, einem äusseren diekwandigen, rein muskulösen
Sack und einem inneren dünneren, der ebenfalls zum grössten Teil aus Muskelfasern
besteht. Sowohl die innere Oberfläche des äusseren Sackes, als auch beide Ober-
flächen des inneren Zystensackes sind mit hochkubischem, einreihigem Epithel mit
regelmässig, nahe der Basis stehendem tiefblau gefärbtem Kerne ausgekleidet. Es
handelt sich um das Einwachsen einer kuglig entfalteten, zystischen Drüse in eine
zweite, schlaffe Drüse, welche sich bogenförmig um die erstere herumlegt. Verf. neigt
zu der Ansicht, dass es sich um Abschnürung von Teilen des Müllerschen Ganges
handelt.)
Füth, H., Erfordert die auf das Rektum übergreifende Adenomyositis die Darmresek-
tion? 84. Versamml. deutsch. Naturf. u. Ärzte in Münster i. W. Sept. Ref. Zen-
~}
D
216
ll.
12.
13.
14.
16.
17.
18.
Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.
tralbl. f. Gyn. Nr. 41. p. 1356. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 44. p. 2110. (Die Frage
wird verneint. Drei Fälle zeigen, dass auch bei ausgedehnter Stenosierung des Rektunıs
die Resektion nicht notwendig, da nach der Entfernung des Haupttumors mit dem
Uterus eine vollständige Rückbildung erfolgt.)
Gauthier, Contribution à l’etude des tumeurs mixtes du col de utérus. These de
Montpellier. 1911. Juillet.
Jessup, Hodgins disease involving the Uterus. Amer. Journ. of Obst. Sept. p. 401.
De Josselin de Jong, R., Ein Hvpernephrom (Grawitz) des Uterus. Verh. d. Nied.
gyn. Ges. 30. April 1911. (Zufällig bei der Sektion einer an Meningitis gestorbenen
Frau gefunden, bei der in der linken Tubenecke das Hypernephrom als kleiner gelber
Tumor sich vorfand.) (W. Holleman.)
Meyer, R., Über eine unbekannte Fehlbildung, ein unter seröser Oberfläche vor-
springendes Haematoma haemangiectaticum corporis uteri. Charité-Annalen. 35. Jahrg.
(Bei einer 50jährigen Multipara fand Verf. nahe der rechten Tubenecke auf der Hinter-
wand des Uterus ein kleines Knötchen, das mikroskopisch aus einem Konvolut von
dilatierten Arterien, Venen und kräftigen Nervenbündeln bestand. Verf. deutet die
Geschwulst als eine kongenitale Fehlbildung.)
Michel, G., Tumeur polikystique du col uterin A contenu colloïde. Reunion obst.
et gyn. de Nancy. Séance du 15 Mai. Ref. La Gyn. Nr. 7. p. 422. Als Original er-
schienen in Revue mens. de gyn., d’obst. et de péd. 7 Année. Nr. 9. Sept. (Demon-
stration eines zystischen, gestielten Tumors der Cervix einer 30jährigen Virgo, ein-
fach im Stiel abgetragen. Mikroskopisch handelt es sich um erweiterte Cervixdrüsen.
Diskussion: Vautrin; Infektion soll Ursache der Drüsenhypertrophie sein.)
Ogórek, H., Demonstration zweier Uteri mit besonders grossen polypösen Adenomen
der Korpusschleimhaut; in dem einen ausserdem noch mehrere kleine, intramurale
und subseröse Myome und ein drüsiges, wahrscheinlich auf dem Boden eines Polypen
entstandenes Karzinom der Cervix. Geb.-gyn. Ges. in Wien. Sitzg. vom 16. Jan.
Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 35. p. 1088. (Diskussion: Latzko, Schottlaender.)
Renisch, H., Ein Beitrag zur Adenomyositis uteri et recti. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn.
Bd. 70. Heft 2. p. 585. Ref. La Gyn. Nr. 9. Sept. p. 561. Arch. mens. d’obst. et de
gyn. Nr. 11. p. 443. (Ein bei einer 3ljährigen Nullipara der Hinterfläche der Portio
des normalen Uterus und dem Scheidengewölbe aufliegender Tumor, der sich weder
von der Vaginalschleimhaut, noch von der Vorderfläche des Rektums verschieben
liess. Abdominale Totalexstirpation des Uterus mit Adnexen im Zusammenhange
mit dem retrocervikal gelegenen Tumor und einer fünfmarkstückgrossen Partie der
vorderen Rektalwand. Diagnose: entzündlich hyperplastischer Vorgang des retro-
cervikalen Gewebes mit Übergreifen der adenomatösen Bestandteile auf die Rektum-
wand, also cine Serosaadenomyositis uteri et reetinach Robert Meyer. Wenn keine
Rektumstenose vorhanden, ist die Exstirpation ohne Rektumresektion vorzunehmen.)
Rössle, R., Steinbildung im Uterus. Münchn. gyn. Ges. Sitzg. vom 13. Juli 1911.
Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 2. p. 55. (Einjähriges Mädchen. Der Stein, der die Lich-
tung des Uterus samt den Tubenecken bis in den Cervixkanal völlig ausfüllt, besteht
aus einer mit kohlensaurem Kalk imprägnierten fädigen Grundmasse mit eingeschlosse-
nen nekrotischen Zellen. Im unteren Teil der Cervix fanden sich unverkalkte ähn-
liche Massen mit noch lebenden Zellen [Epithelien]. Die Schleimhaut des Uterus-
körpers zeigt mikroskopisch keine Entzündungserscheinungen, sondern nur einfache
Dehnung. Zur Erklärung der Steinbildung wäre, was die Herkunft der verkalkten
Massen anlangt, an die Produkte von sog. Neugeborenenmenstruation, von fibrinöser
Endometritis zu denken: jedoch fehlen Reste von Blut.)
— Maligner Tumor des Uterus bei einem 10jährigen Mädchen mit grossen Metastasen.
Münchn. gyn. Ges. Sitzg. vom 13. Juli 1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 2. p. 56.
(Mikroskopisch ist die Diagnose nicht sicher zu stellen. Es handelt sich um grosse,
völlig lockere Komplexe gänzlich indifferenter Zellen von embrvonalem Charakter,
am ehesten noch erinnernd an gewisse grosszellige Ov arialkarzinome oder an die Zellen
bei den sog. Zwischenzellensarkomen des Hodens.)
Schlagenhaufer, F., Ein Fall von Chloroleukämie mit grünem Uterus. Arch. f.
Gyn. Bd. 95. Heft 1. p. 1. (Eine Lymphoblasten-Chlor-Leukämie, mit durch leukä-
mische Infiltration der Uteruswände und -Schleimhaut erzeugte Grünfärbung der
Gebärmutter.)
Schubert, M. E., Zystenbildungen in der Cervix uteri. Diss. Jena. Zeitschr.
f. Geb. u. Gyn. 1911. Bd. 69. Heft 2. p. 364. (Exstirpatio uteri wegen Prolaps bei
Physiologie und Pathologie der Menstruation. 217
47jähriger Frau. Starke zystische Degeneration der Portio und Cervixschleimhaut.
Die grossen Schleimhautzysten haben Zylinderepithel, ebenso die Zysten der Cervix,
doch fehlt eine Basalmembran.)
19. Vautrin, Inversion uterine par tumeur d’origine Müllerienne chez un enfant. Ré-
union obst. et gyn. de Nancy. Séance du 15 Mai. Ref. La Gyn. Nr. 7. p. 421. (15jäh-
riges Mädchen, seit acht Monaten menstruiert. Innerhalb von etwa zwei Monaten
sieht man sich spontan eine apfelsinengrosse Inversio uteri entwickeln. Der Ver-
such der Reinversio gelingt erst, nachdem an der hinteren Cervixwand eine walnuss-
grosse Zyste geplatzt ist, welche die Ursache der Inversio war. Es handelt sich um eine
Zyste des Müllerschen Ganges an typischer Stelle. Diskussion: Job hat bei einem
- neugeborenen Mädchen eine aus der Vulva vorragende Zyste beobachtet, aus der er
durch Punktion etwa 150 ccm Flüssigkeit entleerte. Es soll sich dabei sicher nicht
um ein verschlossenes Hymen gehandelt haben.)
20. Volk, F., Ein seltener Fall von Adenometritis uteri bei einer 25jährigen Virgo, durch
Amputatio supravaginalis behandelt. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 22. Gyn. Rundschau.
Nr. 9. p. 321. (Starke Metrorrhagien, Diagnose Myom. Laparotomie. Da sich bei
der Eröffnung des Uterus das Kavum gefüllt mit weichen Massen erwies, die den Ver-
dacht der Malignität erweckten, so wurde die supravaginale Amputation des Uterus
ausgeführt. Genaue Beschreibung des mikroskopischen Befundes.)
Amann (2), Füth (7) und Renisch (14) beobachteten Fälle von Adenomyositis
uteri et recti. Der Ausgang vom Serosaendothel konnte dabei nachgewiesen werden. Alle
drei Autoren sind sich darüber einig, dass Rektumresektion bei der Exstirpation der Neu-
bildung nicht notwendig ist; nach Entfernung des Haupttumors mit dem Uterus erfolgt
eine allmähliche, aber vollständige Rückbildüng der Geschwulst. Jessup (9) beschreibt
einen Uterus bei Hodgkinscher Krankheit, während Schlagenhaufer (17) einen nicht
weniger seltenen Fall von Grünfärbung der Gebärmutter bei Chloroleukämie beobachtet
hat. Interessant, das Thema erschöpfend und schön illustriert ist die Arbeit Fitz-Geralds
(5) über Cystadenoma malignum der Cervix uteri. Michel (12) beobachtete einen polypösen,
polyzystischen, anscheinend nichtmalignen Tumor der Cervix und Schubert (18) fand an
einem wegen Prolaps exstirpierten Uterus starke zystische Degeneration der Portio und der
Cervixschleimhaut. Nach Vautrin [Diskussion Michel (12)] soll Infektion Ursache der
Drüsenhypertrophie sein. Ogörek (13) und Volk (20) veröffentlichen Fälle von Adeno-
metritis uteri. Uteruszysten scheinen nicht selten zu sein; es wurden solche von Frank! (6),
Vautrin (19) und Job [Diskussion Vautrin (19)] beschrieben. Allgemein neigt man zu
der Ansicht, dass es sich um Abschnürung von Teilen des Müllerschen Ganges, vielleicht
nicht der Hauptgänge, sondern um Abkömmlinge drüsenartiger Einstülpungen handelt
(Frankl). Meyer (11) fand ein unter seröser Oberfläche vorspringendes Haematoma haem-
angiectaticum der Hinterwand des Uterus. Wegen der Plazentartumoren [Commandeur
und Lacassagne (4)] schlage man das betreffende Kapitel der Geburtshilfe nach.
VIII.
Physiologie und Pathologie der Menstruation.
Referent: Prof. Dr. Reifferscheid.
l. Amersbach, R., Über die Gerinnungsfähigkeit des Blutes während der Menstruation.
Inaug.-Diss. Heidelberg 1911. (In 709%, der Fälle ist eine Beschleunigung der Ge-
rinnung während der Menses zu konstatieren, in 16%, zeigt sich kein Einfluss der
Menses, in 14 % wurde eine Verlängerung beobachtet. Bei den beiden letzten Kate-
12,
16.
Gynäkologie. Physiologie und Pathologie der Menstruation.
gorien fanden sich deutliche Veränderungen am Uterus und Ovarien. Die Gerinnungs-
zeit des Blutes ist um so schneller, je grösser der Blutverlust ist.)
Bab, Diskussion zu dem Vortrag von Ogórek: „Über funktionierendes Ovarium
bei nie menstruierter Frau.‘ (Siche Jahresber. f. 1911.) Geb.-gyn. Ges. in Wien.
13. Juni 1911. (Auf Ovarialhypofunktion beruhende Amenorrhoe geht mit Lipoid-
anreicherung des Blutes einher. Niedriger Lipoidgehalt bei Amenorrhoe weist mit
Wahrscheinlichkeit auf funktionierende Eierstockselemente hin. Amenorrhoische
zeigen oft niedrigen Körperwuchs und neigen zu Adipositas, soweit es sich nicht um
den mageren infantilen Typ handelt. Häufig finden sich Hypotrichosis und auch
an den männlichen Typus erinnernde Hypertrichosis. Die Amenorrhoe kann als Teil-
symptom familiärer konstitutioneller Störungen vorkommen. Osteomalacie und
totale Amenorrhoe schliessen sich nicht unbedingt aus. Bei Amenorrhoe sezernieren
in einem Teil der Fälle die Brüste Kolostrum. Dabei kann sich noch ein Anschwellen
der Thyreoidea finden.)
Below, N. A., I. Über Periodizität der Funktionen des weiblichen Organismus. II. Ein-
leitung in die Lehre über die innere Sekretion der weiblichen Genitalien. Ein Ver-
such der Charakteristik der Hormone des Eierstocks. Charkow 1911. Ref. Zentralbl.
f. Gyn. Nr. 4. (Im Organismus der Frau wechseln zwei Perioden von je zwei Wochen
Dauer, die der Schwächung — menstruelle, mit der Periode der Verstärkung — inter-
menstruclle. In der ersten werden Temperatur, Puls, Blutdruck, Atemzahl, Lungen-
kapazität, Gewicht, Ausscheidung des Stickstoffes, Chloride und Phosphate ver-
mindert, die Muskelkraft wird erhöht. In der zweiten Periode ist es umgekehrt.)
Blacker, G. J., Dysmenorrhoe. Practitioner. Oct. 1911.
Boldt, The treatment of bleeding from the genitalorgans of women. Amer. Journ.
of Surg. June.
Bonnier, M. P.. Les centres gonostatiques et le rythme mensuel. Soc. de biol. 18 Mai.
Paris. Ref. La Presse med. Nr. 42. (Die Reizung gewisser Zentren auf nasalem Wege
nach Fliess vermag bei Dysmenorrhoe den normalen menstruellen Rhythmus wieder
herzustellen.)
Bovis, de, La douleur intermenstruelle. Sem. med. 1911. Nr. 26.
Branch, J. R. B., Normale und abnormale Menstruation. Amer. Journ. of Obst.
and Dis. of women and childr. August. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 51. (Jede Störung
des geregelten Zusammenwirkens aller Drüsen mit innerer Sekretion führt zu Men-
struationsanomalien, die auf diese Weise dreimal so häufig entstehen, als durch Ver-
änderungen im Genitalapparat. Es muss dann dasjenige Drüsenextrakt gesucht
werden, das das gestörte Gleichgewicht in der Hormonproduktion wieder herstellt.
Bei vielen Menstruationsanomalien namentlich der Dysmenorrhoe ist durch Zufuhr
von Kalziumchlorid Heilung oder Besserung zu erzielen.)
Bromwall, Menstruation. normal and abnormal. The Amer. Journ. of Obst. August.
Casalis, G. A., Lipektomie als Therapie der Fettsucht und Menstruationsstörung.
Bericht über zwei Fälle. Journ. of Obst. and Gyn. of the Brit. Emp. Jan. (Zwei
Fälle. in denen nach dem Herausschneiden grösserer Fettmassen aus den Bauchdecken
nach Kelly die vorher amenorrhoischen Frauen wieder regelmässig menstruierten.
Die Lipektomie erscheint also bei jungen Frauen indiziert, wenn plötzlich ein über-
mässiger Fettansatz und gleichzeitig Amenorrhoe auftritt. Die Operation ist un-
gefährlich und vermag in geeigneten Fällen durch günstige Beeinflussung des Stoff-
wechsels die Ovarialfunktion wieder herzustellen.)
Cheval, M.. L’anatomie microscopique de la muqueuse uterine avant. pendant et
après la menstruation. Soc. d’anat. pathol. de Bruxelles. 18 Avril. Ref. La Presse
med. Nr. 58. (Besprechung der regelmässig periodisch auftretenden Veränderungen
der Uterusschleimhant.)
Col, Menstrual disorders of obscure origin. The Amer. Journ. of Obst. and Dis. of
women and childr. 1911. May.
Cowen, J., A case of retained menses. The Practitioner. 1911. Nr. 5.
Dalche, Intermenstruclle Dysmenorrhoe. Journ. de med. et de Chir. Nr. 1. Ref.
Zentralbl. f. Gyn. Nr. 37. (Klinische Vorlesung. Bei der Behandlung ist hauptsäch-
lich der Allgemeinzustand zu berücksichtigen.)
Deverre, Behandlung gewisser Fälle von Dysmenorrhoe und Sterilität. Revue mens,
de gyn., d’obst. et de péd. 1911. Nr. 10. (Bei Stenose der ('ervix, spitzwinkliger Ante-
flexio und Leukorrhoe als Ursache der Dysmenorrhoe genügt die einfache Dilatation
17.
18.
19.
20.
21.
22.
24.
26.
2i
28.
Physiologie und Pathologie der Menstruation. 219
nicht, es ist eine plastische Operation nötig, die nach dem Verf. so auszuführen ist,
dass eine Querspaltung der Portio resultiert.)
Dienst, A., Die Ursache für die Gerinnungsfähigkeit des Blutes bei der Menstruation.
Münchn. med. Wochenschr. Nr. 51. (Während der Fibrinogengehalt des Menstrual-
blutes normale, ja eher höhere Werte als in der Norm aufweist, ist die Fibrinferment-
menge eine verhältnismässig viel zu geringe. Für den Eintritt der Gerinnung fehlt
also das richtige Konzentrationsverhältnis der beiden Substanzen. Der Gehalt des
Menstrualblutes an Antithrombin ist weit grösser als der Antithrombingehalt des
zirkulierenden Blutes derselben menstruierenden Frau. Der Ort der vermehrten
Antithrombinbildung ist die Uterusschleimhaut.)
Dirks, M., Über Veränderungen des Blutbildes bei der Menstruation, bei Menstrua-
tionsanomalien und in der Menopause. Arch. f. Gyn. Bd. 97. Heft 3. (Das Blut-
bild hat die Tendenz, während der Menstruation sich zugunsten der Lymphozyten
zu verschieben. In etwa der Hälfte der Fälle besteht eine geringe relative Vermehrung
der Leukozyten während der Menstruation. In etwa zwei Drittel der Fälle ist eine
Zunahme der Eosinophilen zu verzeichnen. Bei Menorrhagien findet man hohe Ge-
samtleukozytenzahlen manchmal mit relativer Leukozytose und entsprechender Ver-
minderung der Lymphozyten, bald mit relativer Lymphozytose, bei einigen ausser-
dem Eosinophilie, welche bei starken Blutungen hohe Grade erreichen kann. Amenor-
rhoe geht mit relativer Lymphozytose und niedrigen Eosinophilenzahlen einher. Nach
Kastration besteht in der überwiegenden Mehrzahl eine relative Lymphozytose. Der
Befund der Eosinophilen ist nicht charakteristisch.)
Duprat, Verspätete Pubertät in ihren Beziehungen zur Fruchtbarkeit und Meno-
pause. These de Paris. 1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 1. (Je später eine Frau
menstruiert ist, um so häufiger sind Störungen der Menstruation, um so später wird
die Frau schwanger und um so geringer ist die Fruchtbarkeit überhaupt, um so eher
tritt auch die Menopause ein.)
Engel, E., Die Skarifikation des Uterus in der Hand des praktischen Arztes. Deutsche
med. Wochenschr. Nr. 14. (Bericht über Heilung jahrelanger Dysmenorrhoe durch
15—20 mal wiederholte Stichelung der Portio.)
Findley, P., Menstruation ohne Ovarien. Amer. Journ. of Obst. and Dis. of wom.
and childr. July. (Bericht über einen Fall, in dem nach Entfernung der Ovarien die
Menstruation regelmässig blieb. Der Beweis, dass nicht doch noch Ovarialgewebe
im Organismus vorhanden ist, ist nicht zu erbringen.)
Forgue, E., und G. Massabuau, Die Metrorrhagien der Menopause, Metrorrhagien
ovariellen Ursprungs. Presse med. Nr. 79. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 51. (Die
Ursache der Metrorrhagien liegt in der inneren Sekretion der Ovarien, in der Wirkung
der Hormone. Anatomisch findet das seinen Ausdruck in der Vermehrung der Zahl
der follikulären Atresien und der damit gegebenen Neubildung von Luteinzellen [Theka-
luteinzellen].)
Frankl, O., und B. Aschner, Zur quantitativen Bestimmung des tryptischen Ferments
in der Uterusmukosa. Gyn. Rundschau. 1911. Heft 17. (Im prämenstruellen Stadium
ist der Trypsinreichtum ein schr bedeutender, im Intervall wechselt er sehr stark und
im postmenstruellen Stadium ist er unter physiologischen Verhältnissen äusserst
gering.)
Friedrich, M., Amenorrhoe und Phthise. Gyn. Ges. zu Breslau. 27. Febr. Ref. Zen-
tralbl. f. Gyn. Nr. 23. (Die Phthise spielt unter den Ursachen der Amenorrhoe eine
grosse Rolle [15%]. Bei Spitzenaffektion und mittelschwerer Tuberkulose wurde
Amenorrhoe in 50 % gefunden, bei Endstadien in 89%. Das Auftreten der Amenor-
rhoe ist ein prognostisch schlechtes Zeichen.)
Fromme, F., Zur Behandlung der Amenorrhoe. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 41. (Empfeh-
lung der Einspritzung von Pituglandol bei Amenorrhoe. Von 12 Patienten wurden
5 geheilt, bei 2 war der Erfolg zweifelhaft, bei 5 anderen negativ. Die Injektionen
wurden täglich ausgeführt. Bis zu 30 ccm wurden ohne Schaden vertragen. Am
besten geeignet sind Frauen mit übermässigem Fettansatz, die eine Störung der inneren
Sekretion vermuten lassen.)
Gaglio, Contribution à Pétude de la dysmenorrhoe. These de Lyon. 1910.
Gallant, Delayed menopause. New York med. Journ. 1910. Nr. 24.
Glasa, Die Menstruationsverhältnisse der Stillenden. Freie Vereinigung mitteldeutsch.
Gyn. 28. April. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 29. (Von 1200 Laktierenden waren 60 °%
amenorthoisch. 467 Frauen = 39°, waren absolut amenorrhoisch. Eine Anzahl
Ei
30.
32.
34.
36.
40.
Gynäkologie. Physiologie und Pathologie der Menstruation.
Frauen stillten trotz eintretender Neukonzeption bis zu neun Monaten weiter. Bei
ciner weiteren Gruppe von Frauen fand sich teils regelmässige Menstruation, teils
Amenorrhoe.)
Goelet, Amenorrhoea and scanth menstruation. Internat. Journ. of Surg. 1910.
Nr. 4.
Greig, D. M., und J. A. Kynoch, Vikariierende Menstruation. Journ. of Obst. and
Gyn. of the Brit. Emp. March. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. DL (Bei einem 14 jährigen
Mädchen regelmässige, zum Teil starke Blutungen aus einer Drüsenabszessfistel an
der linken Backe während 11, Jahren. Nach Heilung der Fistel ebensolche Blutungen
aus dem inneren Canthus des linken Auges, während eines halben Jahres, dann nor-
male regelmässige Menstruation.)
Hantke, Zur Pathologie der menstruellen Blutung. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn.
Bd. 36. Sammelreferat.
Hcaney, Periodic intermenstrual pain. Surg., Gyn. and Obst. 1910. Nr. 4.
Hirschberg, A.. Über menstruierende Fisteln. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 37.
(Zwei Fälle, in denen nach unvollkommener Adnexoperation Tubenfisteln zurück-
blieben, die während jeder Menstruation Blut absonderten. Die Tubenschleimhaut
beteiligt sich also am Menstruationsvorgang.)
Van der Hoeven, Die Schleimhaut der Gebärmutter. Arch. f. Gyn. Bd. 95. (Bei
normal menstruierenden Frauen ist im allgemeinen der Hitschmann-Adlersche
Zyklus festzustellen. Ausnahmen kommen aber vor. Auch bei profusen und un-
regelmässigen Blutungen ist der Zyklus im allgemeinen wahrnehmbar. Bei Uterus-
blutungen liegt die Ursache bei einem Teil der Fälle im Endometrium, wahrschein-
lich in den Blutgefässen. Sie sind durch Curettage zu heilen. In einem anderen Teil
liegt die Ursache ausserhalb des Endometriums, sei es ausserhalb, sei es im Uterus.
Hier nützt die Curettage nichts.)
Hofstätter, R., Zur Behandlung der Amenorrhoe. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 46. (Bei
33 Frauen, bei denen die Amenorrhoe auf primäre Hypoplasie des Uterus oder der
Ovarien, auf allgemeinen Infantilismus, auf Atrophien der Gebärmutter infolge Lak-
tation, Anämie, kachektische Zustände, auf nervöse Momente sowie auf leichtere
Adnexerkrankungen zurückzuführen war, trat in zwei Drittel der Fälle nach wenigen
Injektionen von Pituitrin eine Genitalblutung mit allen Zeichen der normalen Men-
struation ein. Nurin einem Drittel konnte die Periode durch seltenere Injektionen und
Darreichung von Hypophvsistabletten (Poeh!) in Gang erhalten werden. Das All-
gemeinbefinden bessert sich auch bei Ausbleiben der Blutung. In Fällen von stärkerer
Adipositas empfiehlt es sich ausserdem, intern Thyreoidpräparate zu geben.)
Hollos, M. J., L’etiologie tuberculose des troubles menstruels. Congr. internat.
de la tuberculose. Rome. Avril. Ref. La Presse med. Nr. 35. (Die Tuberkulose ist
sehr häufig die Ursache menstrueller Störungen.)
Hollos, J., A menstruatiös zavarok gümököros eredete. Orvosi Hetilap. Nr. 34.
(Menstruationsstörungen, wie die späte Menarche, Amenorrhoe, Dysmenorrhoe, oder
zu häufige und reichliche Blutungen sind als Tuberkeltoxinwirkungen zu betrachten.
Je grösser die Immunität des Organismus, um so ausgeprägter sind diese Intoxikations-
erscheinungen und ist daher ihr Fehlen bei Tuberkulose prognostisch ungünstig.)
(Temesvarv.)
Hower and Marden, Case of complete amenorrhoea with heredity as a probable
etiological factor. Surg., Gyn. and Obst. 1911. Nr. 3.
Jacobs, Ch., Die Radiumbehandlung der Dysmenorrhoca membranacea. Rev.
mens. de gyn., d’obst. et de péd. VII. 3. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 37. (Von drei
bisher erfolglos behandelten Fällen wurden zwei durch intrauterine Radiumbehand-
lung geheilt. der dritte -gebessert.)
Jägerroos, B. M., Zur Kenntnis der Veränderungen der Eileiterschleimhaut während
der Menstruation. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. (Die menstruellen Veränderungen
sind in der Tube ähnlich wie im Uterus zyklisch. Während des prämenstruellen Sta-
diums findet sich in dem Bindegewebe Hyvperämie, Ödem und Auflockerung. Im
Epithel finden sich neben gewöhnlichen, zylindrischen Flimmerzellen einerseits lichtere,
oft unregelmässig vergrösserte, mit verhältnismässig kleinen Kernen versehene Ele-
mente, welche in der Regel auch Flimmerhaare und immer eine deutliche Basalmembran
besitzen; andererseits schlanke. dunkle, mit verhältnismässig grossen langen Kernen
versehene Zellen, bei denen die Fhmmerhaare und Basalmembran fehlen. Findet
sich Blut im Tubenlumen, so handelt es sich entweder um einen durch Entzündung
41.
42.
43.
46.
47.
48.
49.
Physiologie und Pathologie der Menstruation. 221
bewirkten Blutaustritt [Endosalpingitis haemorrhagica] oder auch um eine Rück-
stauung des Blutes vom Üterus her.)
Imchanitzky-Ries, M., und J. Ries, Die arsenspeichernde Funktion der Uterin-
drüsen als Ursache der Menstruation. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 20. (Die Verf.
konnten einen periodisch wechselnden Arsengehalt der Uterinschleimhaut nachweisen.
Die Schleimhaut des Uterus ist während der Menses nur schwach arsenhaltig. Im
postmenstruellen Stadium waren keine Arsenspuren nachweisbar. In der Zwischen-
zeit war deutlich Arsen nachweisbar; der meiste Arsengehalt fand sich in der Zeit
der prämenstruellen Schwellung. Der Uterus speichert also in der intermenstruellen
Zeit Arsen an und wird periodisch arsenfrei [im postmenstruellen Stadium]. Verf.
machen den Versuch, diese Befunde in ursächlichen Zusanmmehang mit dem periodi-
schen Eintreten der Menstruation bezw. der Brunst zu bringen.)
Jung, P. H., Die Behandlung der klimakterischen Beschwerden des Weibes. Deutsche
med. Wochenschr. Nr. 15. (Die Behandlung kann nur eine symptomatische sein.
Reizlose Diät, Regelung des Stuhlganges, hydrotherapeutische Massnahmen, Dar-
reichung von Eierstocksextrakten, Vermeidung zu reichen Fettansatzes, durch Be-
schränkung der Kalorienmenge in der Nahrung und fleissige Bewegung. Daneben
Behandlung der eventuellen lokalen Störungen, so der Colpitis senilis, der klimakteri-
schen Blutungen, der Cystitis vetularum.)
Keller, R., Blutgerinnungszeit und Ovarialfunktion. Arch. f. Gyn. Bd. 97. Heft 3.
(Die Blutgerinnungszeit bleibt sowohl bei Gesunden, als auch bei gynäkologisch kranken
Frauen unverändert sowohl vor, während, wie auch nach der Menstruation. Auch
die Menopause und die Kastration übt keinen Einfluss auf die Gerinnungszeit aus.)
Ketcham, J. M., Hygiene of Menstruation. Journ. Indiana state med. Assoc. 1911.
Nr. 224. Ref. The Amer. Journ. of Obst. and Dis. of wom. and childr. Aug. 1911.
(Eine gesunde Frau braucht ihre Lebensweise während der Menstruation nicht zu
ändern. Regelmässiges Leben, Schlaf und tägliche Bewegung auch während der
Menses ist die beste Hygiene. Besser als alle Medizin ist die Sorge für einen guten
Allgemeinzustand.)
. Klein, G., Zur Pathologie der menstruellen Blutung. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn.
Bd. 35. Heft 2. (Unter dem Einfluss der Oophorine [Follikuline und Luteine] wird
die Mucosa corporis befähigt, das mütterliche Blut in bestimmter Weise zum Nähr-
blut [Trophaima] für das Ei umzuwandeln. Bleibt das erwartete befruchtete Ei aus,
so fliesst das Nährblut ungenützt als Menstrualblut ab. Nährblut und Menstrual-
blut sind ungerinnbar. Menstruelle Schmerzen können dadurch entstehen, dass bei
ungenügender Bildung von Oophorinen die Uterusmukosa nicht ungerinnbares, sondern
teils oder ganz gerinnbares Blut ins Cavum uteri ergiesst. Die Gerinnsel werden unter
Kontraktionen ausgestossen: Dysmenorrhoe. Oligomenorrhoe kann bei ungenügender
Bildung von Oophorinen, Menorrhagien bei reichlicher Bildung auftreten.)
Koch, Zur Behandlung schwerer Menorrhagien bei akut entzündlichen Adnexerkran-
kungen durch Portioinjektionen. Arch. f. Gyn. Bd. 98. (Zur Behandlung von un-
stillbaren Menorrhagien ist die Injektion von Pituitrin [2,0—0,5j in die Portio ein
ausgezeichnetes Mittel, das fast keine Nebenerscheinungen und Versager hat. Weniger
günstig waren die zervikalen Injektionen von Sekalepräparaten.)
Landau, Th., Amenorrhoe und Gynäkologie. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 37. (Nur
ein kleiner Teil der Amenorrhoen hat lokale, rein gynäkologische Ursachen. Meist
ist ein ursächlicher Zusammenhang mit den Organen der inneren Sekretion oder mit
nervösen Zentren vorhanden, über deren Ursachen noch Untersuchungen notwendig
sind.)
Macforlasse, C., A graphic, menstrual chart. The Journ. of Amer. med. Assoc.
Oct. 12. (Empfehlung der graphischen Darstellung der Menstruationsverhältnisse
für die Krankengeschichten.)
Martin, A., Die sogenannten Ausfallserscheinungen. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 37.
(Sowohl bei der artefiziellen, als bei der physiologischen Klimax sind grosse Schwan-
kungen zu beobachten. Für die Stärke der Ausfallserscheinungen ist die Lebensweise
der Patientin bedeutungsvoll. Sie sind geringer bei arbeitsamem und mässigem Leben.
Neben Erhöhung des Blutdruckes sieht man auch öfters das Gegenteil. Dann war
die Verordnung von Suprarenin per os von gutem Erfolg.)
Michaelis, W., Über Blutungen im Beginn der Pubertät. Inaug.-Diss. Freiburg 1911,
(Zusammenstellung der Literatur.)
222
Gynäkologie. Physiologie und Pathologie der Menstruation.
50a. Michnow, Ein Fall von Cessatio mensium. Wratsch. Gaz. Nr. 13. Sitzungsber.
56.
57.
60.
der Pirogowschen Ges. zu Jurjew. (Die 17jährige Virgo wurde nur zweimal men-
struiert. Mit der Cessatio mensium trat Adiposität, Bartwuchs ete. auf.)
(H. Jentter.)
Namara, Me., Dysmenorrhoca of uterin origin. Interstate med. Journ. 1910. Nr. 5.
Norris and Bernard, Dysmenorrhoca in nulliparous women without gross local
pathological lesions. The Amer. Journ. of Obst. and Dis. of wom. and childr. 1910.
Nr. 5.
Ottow, B., Funktionelle Amenorrhoe. Petersburger med. Zeitschr. Nr. 18. Ref.
Deutsche med. Wochenschr. Nr. 46. (Zwei Bäuerinnen sind stets vom Frühjahr bis
Herbst amenorrhoisch, vielleicht in Zusammenhang mit der schweren Landarbeit.)
Pigancau, Contribution à l’&tude de la menstruation et des affections oculaires dues
a sa suppression. Thèse de Bordeaux. 1911.
. Porter, M. F., Erkrankungen der Schilddrüse bei der Frau. Verhandl. der amer.
Vereinig. von Geb. u. Gyn. Louisville, 26.—28. Sept. 1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn.
Nr. 7. (Heilung von Amenorrhoe bei Hyperthyreoidismus durch Injektion von heissem
Wasser in die Schilddrüse.)
Pychlau, W., Über Blutungen und Adnexoperationen (unter besonderer Berück-
sichtigung der sog. „Pseudomenstruation“). Inaug.-Diss. Heidelberg 1910. (Die
Blutungen nach Adnexoperationen tragen menstruellen Charakter und treten nur
dann auf, wenn nach der letzten Menstruation vor der Operation mehr als 14 Tage
verflossen sind. Die Blutung tritt gewöhnlich 2—3 Tage p. op. auf; liegen aber zwischen
Menstruation und Operation genau 13—-14 Tage, so tritt die Blutung erst am fünften
oder sechsten Tage ein. Bei einem noch geringeren Zwischenraum kommt nie eine
Blutung vor. Bei postoperativer Blutung wird der Menstruationstyp geändert. Die
nächste Blutung tritt erst nach Ablauf des gewöhnlichen Intervalls ein. Die Ursache
der „Pseudomenstruation‘“ ist die mechanische Reizung des Ovars.)
Rafaclli, M.. Un Cas de Menstruation précoce. La Pediatria, Aug. 1911. Ref. La
Presse med. (41,jähriges Mädchen. das mit fünf Monaten regelmässig menstruiert
ist und eine körperliche Entwickelung zeigte, wie ein Kind von 10—12 Jahren.)
Rona, D., Appendizitis und Dysmenorrhoe. Arch. f. klin. Chir. Bd. 97. Heft 4. Ref.
Münchn. med. Wochenschr. Nr. 21. (Dysmenorrhoische Beschwerden werden zuweilen
durch eine chronische Appendizitis ausgelöst und verschwinden nach Entfernung
des Wurmfortsatzes.)
. Rotter, Henrik, A klimakterium betegsegec. Orvosi Ujság. Szüleszet és Nögvoö-
gyaszat. Nr. 1. (Schilderung der normalen und krankhaften Erscheinungen im Klimak-
terium.) (Temesváry.)
Runge, Die Behandlung klimakterischer Blutungen mittelst Röntgenstrahlen. Deutsche
med. Wochenschr. Nr. 25.
.Sawadowskaja-Nesmelowa, Zur Frage über die Veränderungen des Blutes ge-
sunder Frauen während der Menstruation. Ssibirskaja Wratsch. Gaz. Nr. 52. (Verf.
hat an 14 Frauen 353 Blutanalysen gemacht. 4—7 Tage vor der Menstruation wird
die Zahl der roten Blutkörperchen um Lé Million kleiner. Tags vor der Menstruation
ist sie um 1—1 1 Millionen höher wie die Norm. Während der ersten zwei Tage der
Menstruation fällt die Zahl unter die Norm, um bald wieder dieselbe zu übersteigen.
In der postmenstruellen Periode wird die Norm wieder erreicht. Die Schwankungen
des Hämoglobingehalts gehen diesen Veränderungen parallel. In der prämenstrucllen
und menstruellen Periode weisen die roten Blutkörperchen eine geringe Beständigkeit
hypisotonischer Chlornatriumlösung gegenüber auf. Die Zahl der Leukozyten steigt
in der prämenstrue ‘llen Periode, um bald rapide unter die Norm zu fallen. Das Minimum
erreicht sie am letzten prämenstruellen Tage und am 1.—2. Tage der Menstruation.
In der prämenstruellen und menstrucllen Periode kommt ein absolutes und relatives
Ansteigen der Zahl der Lymphozyten, Mononuklearen und Eosinophilen zur Beobach-
tung. Verf. meint, dass diesen periodischen Veränderungen des Blutes temporäre
Schwankungen in der Funktion der innersekretorischen Drüsen zugrunde liegen.)
(H. Jentter.)
Schemelewitsch, L.. Über die Behandlung der Dysmenorrhoe und der Sterilität
des Weibes. Inaug.-Diss. Strassburg 191]. (Empfehlung der Dilatation des Cervix-
kanals mit Hegar-lehlingschen Stiften und multiplen radiären Einschnitten mit
dem Metrotom und danach mehrmals wiederholte Tamponade der Cervix-Korpus-
höhle mit Vioformgaze. Von 79 Fällen wurden 32,9 9%, geheilt und 31,6 % gebessert.)
61.
62.
63.
Physiologie und Pathologie der Menstruation. 223
Schickele, Die sogenannte Wellenbewegung im Leben des Weibes. Naturforscher-
Versamml. Münster i. W. Sept. Ref. Wiener klin. Wochenschr. Nr. 42. (Die An-
schauung von der Wellenbewegung im Leben des Weibes ist nicht aufrecht zu erhalten.
Ein periodisches An- und Abschwellen der Uterusschleimhaut vor, während und nach
der Menstruation ist nur in einem Drittel der Fälle nachzuweisen. Dieselben Ver-
änderungen kommen auch ausserhalb des Rhythmus vor.)
— Beiträge zur Physiologie und Pathologie der Ovarien. Arch. f. Gyn. Bd. 97. Heft 3.
(Presssäfte oder Extrakte vom Uterus und Ovarien können die Gerinnung des Blutes
hemmen. Intravenös injiziert setzen sie den Blutdruck herab infolge peripherer Ge-
fässerweiterung. Auch das ungerinnbare Menstrualblut zeigt die gerinnungshemmenden
und gefässerweiternden Eigenschaften. Die im Ovarium gebildeten Stoffe gelangen
durch das Blut in den Uterus, bewirken hier durch Ansammlung Gefässerweiterung
und Flüssigkeitsansammilung besonders in der Schleimhaut, wodurch auch die Ver-
änderungen der Drüsen erklärt werden. Schliesslich tritt Abgabe ungerinnbaren
Blutes ein. Unregelmässigkeiten der Menstruation sind auf gestörte Funktion der
Ovarien zurückzuführen. Typus und Rhythmus der Menstruationen wechseln innerhalb
des Lebens. Menstruationsanomalien kommen auch ohne lokale Erkrankung vor.
Nach Kastration und in der Klimax fällt die blutdruckherabsetzende Komponente
[Ovarium] fort, es tritt durch Wirkung der innersekretorischen Drüsen, der Antago-
nisten, eine Blutdruckerhöhung ein, ferner treten die Ausfallserscheinungen auf.)
Schmotkin, Klinische Untersuchungen über die Menstruation bei gesunden Indi-
viduen. Arch. f. Gyn. Bd. 97. Heft 3. (Es findet sich keine Wellenbewegung. Blut-
druck, Puls, Temperatur und Muskelkraft verlaufen in einer fast geraden Linie ohne
tiefe Depression in der menstruellen und ohne Anstieg in der prämenstruellen Zeit.)
Siegelstein, Report of a case of ovulation without menstruation. Med. Record.
1911. XXX. Nr. 2.
. Theilhaber, A., Zur Lehre von der Entstehung und Behandlung des Kreuzschmerzes.
Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. Heft 2. (Die Hyperämie der Genitalien und der
Mammae während der Menstruation wird durch im reifen Ei sich bildende und ins
Blut übertretende ‚Hormone‘ hervorgerufen. Sie sind die Ursache für die Beschwerden
während der Menses. Bei starken Blutungen auftretende Kreuzschmerzen sind Folgen
wehenartiger Kontraktionen des Uterus.)
Vértes, O., Der unmittelbare Einfluss der Ovariotomie auf die Menstruation. Gleich-
zeitig Beiträge zur Frage der Ovulation und Menstruation. Gyn. Rundschau. Heft 8
und 9. (Liegt bei einseitiger Ovariotomie zwischen letzter Menstruation und Opera-
tion ein längerer Zeitraum als 12—13 Tage, so tritt nach der Operation eine Blutung
auf, die als anteponierende Menstruation aufzufassen ist. Ist der Zeitraum kürzer,
so weist die Menstruation eine Verspätung auf, die fortschreitend abnimmt, bis das
zurückgebliebene Ovarium völlig die Funktion des exstirpierten mit übernommen
hat. Nach beiderseitiger Ovariotomie tritt postoperativ noch einmal eine Blutung
auf, wenn nach der letzten Menstruation ein längerer Zeitraum als 13—14 Tage ver-
flossen ist.)
Viville, G., Die Beziehungen der Menstruation zum Allgemeinorganismus bei gynäko-
logischen Erkrankungen. Arch. f. Gyn. Bd. 97. Heft 3. (Ein Einfluss des Menstrua-
tionsprozesses auf den Blutdruck, die Pulsfrequenz, die Körpertemperatur und die
grobe Muskelkraft besteht nicht. Eine Wellenbewegung ist also nicht nachweisbar.)
Wadler, W., Über die Ursachen der Amenorrhoe. Inaug.-Diss. München 1911.
Walther, Blutungen in der gynäkologischen Praxis mit besonderer Berücksichtigung
der Hämostyptika. Der Frauenarzt. p. 113.
Walthard, M., Über die Bedeutung psychoneurotischer Symptome für die Gynäko-
logie. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 16. (Der mit dem Namen „Ausfallserscheinungen‘“ be-
zeichnete Symptomenkomplex ist nicht die notwendige Folge des Ausfalls der inneren
Sekretion des Ovariums, noch des Ausfalls der Genitalfunktionen überhaupt. Die
durch den Ausfall der Ovarien bedingten funktionellen Störungen vermögen nur bei
denjenigen Individuen vasomotorische und andere Erscheinungen hervorzurufen,
welche schon vor der Operation Zeichen einer gesteigerten Erregbarkeit des Nerven-
systems aufweisen. Die Ursache für diese Steigerung der Erregbarkeit liegt bei vielen
Patienten in ihrer pathologischen Denkweise [Psychoneurose],. Für sie ist die einzige
ätiologische Behandlung die Psychotherapie.)
Wanner und Mühlberger, Zur Behandlung der klimakterischen und präklimak-
terischen Blutungen und Hypersekretionen. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36.
24
72.
713.
10.
ll.
Gynäkologie. Chirurgische Erkrankungen des Abdomens.
Heft 3. (Empfehlung der Verätzung der Uterushöhle mit in 50 % Chlorzinklösung
getränkten Gazestreifens zur Behandlung klimakterischer Blutung. Dabei soll sich
jedesmal das ganze Endometrium abstossen, ohne Schädigung des Myometriuns.)
Weil, M. P. E.. La durée des règles. les menorrhagies et les troubles de la coagulation
sanguine. Soc. de biol. Paris. 17 Avril. Ref. La Presse med. Nr. 36. (Verf. weist
auf die grosse Bedeutung der Störungen in der Koagulation des Blutes für das Zu-
standekommen von Menorrhagien hin und dementsprechend auf die Wichtigkeit der
Allgemeinbehandlung.)
Wolff, B., Zur Kenntnis der Entwickelungsanomalien bei Infantilismus und bei vor-
zeitiger Geschlechtsreife. Arch. f. Gyn. Bd. 94. Heft 2. (Enthält eine Beobachtung
von Menstruatio praecox bei einem vierjährigen Kinde, das mit Beginn des dritten
Lebensjahres menstruiert ist und vorzeitige Ausbildung der Zeichen der Geschlechts-
reife bietet [siehe Bericht vom vorigen Jahre, p. 75].)
Chirurgische Erkrankungen des Abdomens.
Referent: Marineoberstabsarzt Dr. zur Verth.
A. Verletzungen.
*Creite, Über Bauchdeckenverletzung durch Hornstich. Deutsche Zeitschr. f. Chir.
Bd. 119. p. 144.
Franchini, A., Di un raro intervento chirurgico per ferita d’arma da fuogo inter-
essante il fegato e il diagramma. Clin. chir. Nr. 4.
Friant, Contusion de abdomen dans le flanc gauche. Arch. de med. et de pharm.
milit. Déc. (Milzruptur durch 'Tamponade geheilt.)
*v. Haffner, Diagnose und Therapie der subkutanen Bauchverletzungen. St. Peters-
burger med. Zeitschr. Nr. 1.
Kern, M., Zur Kasuistik der Bauchschussverletzungen. Deutsche med. Wochenschr.
Nr. 7. (Pistolenschuss 5 mm Kaliber, Peritonitis, Operation nach 19 Stunden, Hei-
lung.)
Köhler, A., Über die Beurteilung und Behandlung der Bauchschüsse im Kriege.
Samml. klin. Vortr. Nr. 661. (Laparotomie soll unter verständiger Auswahl der Fälle
gemacht werden, ist nach 12 Stunden meist überflüssig.)
Kroiss, F., Ein Beitrag zur Behandlung der subkutanen Duodenum- und Pankreas-
zerreissung. Bruns Beitr. z. klin. Chir. Bd. 76. Heft 2. p. 477. (Bei Duodenalzer-
reissung ausser der Naht des Risses Gastro-Enterostomie! Naht des Pankreas wertlos,
antidiabetische Kost überflüssig!)
Neudörfer, A., Über indirekte Darmrupturen bei perforierenden Schussverletzungen.
Münchn. med. Wochenschr. Nr. 40.
Panichi, L., Sulla puntura esplorativa dell’ abdome. Policlinico. Sez. prat. XIX. 40.
(Bei Punktion des Bauches ist die Differenzierung von Intestinal- und Peritoneal-
inhalt oft recht schwierig. Endothelien und unveränderte rote Blutkörperchen sprechen
für Bauchinhalt.)
Petzsche, Über cine Heilung einer Platzpatronenschussverletzung des Bauches mit
Magen- und Dünndarmzerreissung zur Dienstfähigkeit. Deutsche militärärztliche
Zeitschr. Heft 8.
Phélip et de Beaufond, Un cas de contusion abdominale avee rupture et hernie
ventrale traumatique secondaire. Gaz. des höp. Nr. 58.
Netz, Mesenterium, retroperitoneales Gewebe. 225
12. Ponomarew, S. J., Traumatischer subkutaner Darmvorfall. Russki Wratsch. Nr. 42.
(Hervorgerufen durch Stoss eines Ochsen.)
13. Pozzo, A., Di un peculiare topo di traumi con lesione contuse e di punta. Clin. chir.
Nr. 8. (Pfählunsgverletzungen.)
14. *Riedel, Über Bauchverletzungen. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 1 u. 2.
15. Thornburgh, Multiple gunshot wounds of intestine without perforation of lumen.
Annals of Surg. Dec.
16. Tschmarke, Indirekte Darmruptur bei Bauchschuss. Verhandl. d. deutsch. Ges.
f. Chir. Bd. 41. I. 215.
17. *Winiwarter, Felix R. v., Zwei Fälle von Duodenalverletzung. Deutsche Zeitschr.
f. Chir. Bd. 113. p. 582. (Infolge stumpfer Gewalt, Hufschlag, Mistgabelstiel.)
Riedel (14) bringt eine übersichtliche Darstellung über das ganze Gebiet der
Bauchverletzungen mit zahlreichen kurzen Krankengeschichten. Starre der Bauch-
muskulatur, hervorgerufen durch Austreten von Magen- oder Darminhalt oder Blut in den
Bauchraum, ist das sicherste Zeichen für intraabdominelle Organverletzungen. Sie tritt
schneller ein bei Magenverletzungen, als bei Darmverletzungen. Starre, rascher kleiner
Puls, bleiches verfallenes Gesicht und Erbrechen sprechen für lebensgefährliche Blutung,
die schleunigen Eingriff indiziert. Die günstigste Prognose gibt bei Magen- und Darm-
zerreissungen der Eingriff innerhalb der ersten 12 Stunden. Bei Leberblutungen Netz auf-
nähen! Bei Milzzerreissungen Milz exstirpieren! Xierenzerreissungen zunächst konservativ
behandeln! Bei leichteren Verletzungen können schwere, aber mit der Zeit nachlassende
Schockerscheinungen vorhanden sein, bei schweren Verletzungen zunächst geringe, aber
zunehmende Störungen.
Zur Beurteilung unklarer subkutaner Bauchverletzungen empfiehlt v. Haffner (4)
das heisse Bad, das, wenn keine ernsteren Störungen vorliegen, eine auffällige Besserung
der Erscheinungen bringt. Bessern sich anfänglich schwere Erscheinungen im heissen Bade
nicht, so muss operiert werden.
C'reite (1) bestätigt von neuem die Gutartigkeit der Hornstichverletzungen,
was Blutung und Bauchfellentzündung anbelangt. Schleuniger Bauchschnitt ist in jedem
Fall indiziert.
Bei zwei Duodenalverletzungen, beide entstanden durch stumpfe Gewalt, wurde
v. Winiwarter (17) nach vergeblichem Absuchen des Bauches durch eine Geschwulst-
bildung links von der Flexura coli dextra hinter (unterhalb) dem unverletzten Mesocolon
transversum auf den Zwölffingerdarm als Ort der Verletzung hingeleitet. Das Mesokolon
wurde gespalten; dann lag inmitten von gallig durchtränktem Gewebe der Riss an der Vorder-
wand des Duodenum vor. (Einmal Darmgangrän mit Exitus, einmal Heilung.)
B. Netz, Mesenterium, retroperitoneales Gewebe.
l. Bindi, F., Contributo allo studio dei tumori solidi dell’ omento. Clin. chir. Nr. 4.
(Lympho-Hämangio-Endotheliom.)
la.Ceglowski, Über Torsionen des grossen Netzes. Przeglad chirurg. i ginek. Bd. VI.
Heft Ill. 1912. pag. 329—340. (Auf 94 Fälle von Operation war nur fünfmal vor
Operation die richtige Diagnose gestellt worden, sonst immer eine Fehldiagnose.
Polnisch.) (v. Neugebauer.)
2. Crescenzi, G., Cisti ematica della retrocavitä degli epiploon. Clin. chir. Nr. 5. (Blut-
zyste im Netz, 14 Tage nach einem Stoss aufgetreten, entleert und tamponiert, da
die Totalexstirpation zu eingreifend ist.)
Duff, Successful removal of large retro-peritoncal sarcoma, with notes on the method
and treatment. Glasgow med. ‚Journ. August. (Sarkomähnliche Geschwulst bei
einer 44 Jahre alten Frau im Mesocolon transversum, Netzplastik, Heilung.)
4. *Floderus, B., Über die primäre Mesenteriallymphdrüsentuberkulose aus chirurgi-
schem Gesichtspunkte. Nord. med. Arkiv. Nr. 2. (Umfassende Arbeit, Kasuistik,
Literatur.)
3. Friend, Mesenteric chyle cysts. Surg., Gyn. and Obst. XV. 1. (Bei einem 2] jährigen
Manne, mit Zusammenstellung von 52 Fällen aus der Literatur.)
6. Gobiet, J., Über Verschluss der Mesenterialgefässe nebst Mitteilung eines operativ
geheilten Falles. Wiener klin. Wochenschr. 1911. Nr. 45. (In Medullaranästhesie
Jahbresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1912, 15
S9
226 Gynäkologie. Chirurgische Erkrankungen des Abdomens.
Resektion möglichst weit im Gesunden, Entleerung des gesamten Darminhaltes, blinder
Verschluss der Enden unter reichlicher Einstülpung, seitliche Anastomose möglichst
weit vom blinden Ende, Versorgung der Darmenden durch Einnähen in die Bauch-
wunde oder durch Tamponade!)
7. Haberer, H. v., Über das Ausbleiben der Verlötung des Netzes mit dem Mesocolon
transversum. Arch. f. Anat. u. Phys., Anat. Abt. (Zwei Fälle, gelegentlich von
Gastroenterostomie-Operationen entdeckt.)
8. Haller, M., Des epiploites chroniques en rapport avec l’appendicite et la colite
chronique. 240 S. These de Paris.
9. Hesse, E., Über den Wert der freien Netztransplantation im Dienste der Bauch-
chirurgie nach den Erfahrungen des Obuchow-Krankenhauses. v. Bruns Beitr. z.
klin. Chir. Bd. 82. Heft 1. Russki Wratsch. Nr. 39. (Besonders wertvoll als Blut-
stillungsmittel bei Leber- und Milzwunden und -Rissen; dem Netz scheint ein thrombo-
kinatischer Einfluss inne zu wohnen; siehe auch Stukey [20].)
10. De Josselin de Jong, Über die Folgen der Thrombose im Gebiete des Pfortader-
systems. Mitteil. a. d. Grenzgeb. d. Med. u. Chir. Bd. 24. Heft 1. (Umfassende Arbeit
mit 13 Abbildungen.)
ll. *Kotzulla, O. H., Zur Chirurgie der tiefen Beckendrüsen. Deutsche Zeitschr. f.
Chir. Bd. 119. p. 55.
12. Kron, N. M., Zur Kasuistik der harten Mesenterialgeschwülste. Chir. Bd. 31. Mai.
(Russisch.) (Sarkom, Diagnose vor der Operation nicht zu stellen.)
13. Macnaughton, Jones H., Case of ganglion neuroma of the mesentery. Lancet.
June 22. (Erfolgreich operiert, Literatur, Abbildungen.)
14. *Moore, Infection of the retroperitoneal lymphatics. Surg.. Gyn. and Obst. XV. 1.
15. Nicoll, Large mesenteric fibro-sarcoma. Glasgow med. Journ. June. (Unter Resck-
tion von 54, m Dünndarm exstirpiert, nach einem Jahre Wohlbefinden bis auf Durch-
fälle.)
16. Pakowsky, J., Les kystes dermoides du mesentere. Arch. gen. de chir. VI. 9 u. 10.
(Kommen vorzugsweise bei Frauen vor, Diagnose ist nur als Wahrscheinliclhkeits-
diagnose zu stellen. sollen in toto exstirpiert werden!)
17. *Schloessmann, H., Klinisches und Pathologisches zur primären Mesenterialtuber-
kulose. Bruns Beitr. z. klin. Chir. Bd. 78. Heft 2.
18. Soubeyran, Kyste dermoide du mesentere. Ablation totale de la poche. Gu£rison.
Bull. et mem. de la soc. de chir. de Paris. Tome 38. Nr. 9. p. 344. Nr. 14. p. 602. (An-
schliessend Diskussion.)
19. Souligoux, Kyste dermoide du mesentere. Bull. et mém. de la soc. de chir. de Paris,
Tome 38. Nr. 10. p. 364. (Im Anschluss an Soubeyran — siche Nr. 18 — vor-
getragen.)
20. Stuckey, Über Verwendung der freien Netzverpflanzung als blutstillendes Mittel
bei der Gallenblasenexstirpation. v. Langenbecks Arch. Bd. 99. Heft 2. (Mit
vorzüglichem Erfolg, s. Hesse 9.)
Nach Schloessmann (17) gibt es eine für die klinische Betrachtung isoliert und
primär erscheinende Mesenterialdrüsentuberkulose, d. h. „eine tuberkulöse Erkran-
kung dieser Drüsen, neben welcher sich weitere Tuberkuloscherde im Körper nicht zu finden
brauchen, oft auch anatomisch nicht finden lassen und hinter der eine eventuell vorhanden
gewesene, vielleicht aber nicht einmal regelmässig notwendige spezifische Affektion des
Darmkanals an der Eintrittsstelle der Bazillen vollständig zurücktreten kann, so sehr, dass
zuweilen, besonders einige Zeit nach erfolgter Infektion, ihr Nachweis ganz unmöglich wird“.
Die Indikation zum Eingriff bei Mesenteriallymphdrüsentuberkulose findet Floderus (4)
in der Regel im rasch auftretenden Heus oder in der Peritonitis. Auf 60 Operationen kommen
neun Todesfälle. Normaloperation ist die Enukleation vom medianen Bauchschnitt aus.
Die Drüsen werden stumpf ausgeschält, die Serosa wird dicht vernäht; die Bauchhöhle ge-
schlossen. Bei sicherstehender Diagnose Operation nicht verschieben! Lungentuberkulose
ist keine Kontraindikation!
Den Mitteilungen über die Chirurgie der tiefen Beckendrüsen Kotzullas (11)
geht eine topographisch-anatomische Übersicht von Most über die inguinalen, iliakalen
und hypogastrischen Lymphdrüsen und Lymphgefässe mit Abbildung voraus. Bei der
Chirurgie des inguinalen Lymphgebietes (maligne Entartung und Tuberkulose) muss stets
das tiefe Beckenivmphgebiet berücksichtigt werden, da der Lymphstrom aus dem oberfläch-
lichen inguinalen Lymphgebiet vermittelst der tiefen Leistendrüsen zu den (kalen Drüsen
Magen-Darmkanal. 227
steuert, ja sogar die tiefen Beckendrüsen unter Überspringung der Leistendrüsen unmittelbar
vom Primärherd oder Quellgebiet gespeist und damit. infiziert werden können. Bei radi-
kaler Ausräumung sämtlicher Drüsen kommen hartnäckige Ödeme vor. Gute Übersicht
des Operationsfeldes ist wesentlich. Sie wird bei Erkrankung nur der tiefen Lymphgoebiete
genügend durch den Schnitt nach Kocher (parallel und über dem Poupartschen Band),
bei Erkrankungen aller Drüsen durch den Schnitt nach Sprengel (Längsschnitt den Schenkel-
kanal entlang durch das Poupartsche Band, darauf breiter Einschnitt entlang dem Pou-
partschen Band), endlich bei sehr ausgiebiger Erkrankung am besten durch den Schnitt
nach Lenander gewährt (ähnlich, aber ausgiebiger als Sprengel mit Ablösung des Pou-
partschen Bandes von der Spina und vom Tuberkulum). Der Operationsschock ist gering,
die Prognose relativ günstig. Moore (14) zieht auch die eitrige Infektion und die höher
gelegenen retroperitonealen Lyvmphdrüsen in den Kreis seiner Besprechung. Die mesen-
teriale Lymphdrüsengruppe wird vom Dünndarm aus, die cöliakale vom Magen, Leber und
’ankreas aus und die am meisten gefährdete, zu beiden Seiten der Wirbelsäule gelegene
von dem Geschlechtsorgan, dem Dickdarm und den unteren Gliedmassen aus infiziert.
C. Magen-Darmkanal.
1. Radiologie!)
l. Bardachzi, F., Zur Diagnostik der Sanduhrform des Magens. Prager med. Wochen-
schrift Nr. 44. (Durch das Röntgenbild!)
2. Baron und Bärsony, Über die Röntgendiagnostik des Duodenalgeschwürs und
anderer duodenaler Affektionen. Wiener klin. Wochenschr. Nr. 41.
3. — — Spastischer Sanduhrmagen bei duodenalen Affektionen. Wiener klin. Wochen-
schrift Nr. 31.
4. Case, Die Bedeutung der Stereoröntgenographie, speziell des Verdauungsaktes. Fort-
schritte a. d. Geb. d. Röntgenstrahlen. Bd. 18. Heft 6. (Empfichlt das stereographische
Verfahren.) |
5. — Die Röntgenstereoskopie des Magens und des Darmes. Aus der chir. Klinik des
Battle Creck Sanatorium-Hospitals, Michigan. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 1.
p. 27. (Technik, die durchaus einfach ist.)
6. *Clairmont und Haudek, Die Bedeutung der Magenradiologie für die Chirurgie.
Jena, Gustav Fischer. Mk. 2,80.
7. Dehn, ©. O. v., Zur Frage von der Diagnose der adhäsiven Peritonitis mit Hilfe der
Röntgenstrahlen. Russki Wratsch. Nr. 7.
8. Eisler, Fr., Zur Röntgendiagnose des Magengeschwürs. Münchn. med. Wochenschr.
Nr. 13. p. 701. (Kleine Geschwüre machen nur beim leeren oder wenig gefüllten Magen
eine Einschnürung der grossen Kurvatur.)
8a. Eisler und Kreuzfuchs, Die Bedeutung der Magenblase. Wiener med. Wochenschr.
Nr. 45. (Röntgenaufnahmen des Magens.)
9. *v. Elischer, Über eine Methode zur Röntgenuntersuchung des Magens. Fortschr.
a. d. Geb. d. Röntgenstrahlen. Bd. 18. Heft 5.
10. *Forssell, G., Ventrikelrörelserna hos människan. En röntgenologisk studie. Nord.
med. Arkiv. 1911. Afd. 1. Festschr. f. J. Berg. (Schwedisch.)
ll. Fujinami, Über den Wert säurefester, sichtbarer Boli für die Röntgenuntersuchung
des Pylorus und die Brauchbarkeit der Glutoid- und Geloduratkapseln. Fortschr.
a. d. Grenzgeb. d. Röntgenstrahlen. Bd. 18. Heft 3.
12. — Über eine einfache Methode zur röntgenologischen Ermittelung der Saftsekretion
im speiseleeren Magen (kontinuierliche Sekretion; Parasekretion). Deutsche med.
Wochenschr. Nr. 11. (Höhenunterschied zwischen schwimmenden und untersinkenden
Wismutkapseln wird gemessen.)
13. Groedel, Franz M., und Ed. Schenck, Die röntgenologischen Symptome der nicht-
chirurgischen Magenerkrankungen. Med. Klinik. p. 1147.
1) Radiologisches findet sich vielfach auch bei den Einzelarbeiten unter Magen und
Darm erwähnt.
15.
16.
17.
18.
19.
Gynäkologie. Chirurgische Erkrankungen des Abdomens.
*Grocdel, Die Magenbewegungen. Röntgenatlas, Ergänzungsband 27 zu: Fort-
schritte a. d. Geb. d. Röntgenstrahlen. Hamburg. (140 Seiten mit 340 Abbildungen
im Text und 135 Röntgenbildern.)
*Haudek, Über den radiologischen Nachweis der Magen-Kolonfistel. Wiener klin.
Wochenschr. Nr. 47.
*— Der radiologische Nachweis des Ulcus duodeni. Med. Klinik. p. 224.
*— Die Bedeutung der Magenradiologie für die Indikationsstellung zu Magenopera-
tionen. Verhandl. d. deutsch. Ges. f. Chir. Bd. 41. I. 180.
— Über die diagnostische Verwertbarkeit der Antiperistaltik des Magens. Wiener
med. Wochenschr. Nr. 16. (Ist Zeichen einer organischen Veränderung des Magens
oder Duodenums.)
*_— Die unterscheidenden Merkmale zwischen Magengeschwür und Magenkrebs im
Röntgenbilde. Wiener klin. Wochenschr. Nr. 2. (Literatur.)
Hausmann, T., und Meinertz, Radiologische Kontrolluntersuchungen betreffend
die Lagebestimmung des Magens und Dicekdarms mittelst der topographischen Gleit-
und Tiefenpalpation. Deutsches Arch. f. klin. Med. Bd. 108. (Bestätigt die Ergeb-
nisse der Palpation.)
Hesse, Die Gastroenterostomie im Röntgenbilde. Zeitschr. f. Röntgenkunde. Bd. 14.
Heft 5 u. 6.
Immelmann, Typische Röntgenbefunde aus dem Verdauungstraktus. Verhandl.
d. deutsch. Ges. f. Chir. Bd. 41. I. 90.
Klose, E., Über intermittierenden Sanduhrmagen. Deutsche med. Wochenschr.
Nr. 25. (Hysterischer Pseudosanduhrmagen, durch wiederholtes Röntgen erkennbar.)
*Krauss, R., Sauerstoffradiogramme des Dickdarms. Bruns Beitr. z. klin. Chir.
Bd. 77. Heft 2. p. 564.
*Kreuzfuchs, Zur Technik der Röntgenuntersuchung des Duodenalgeschwürs.
Berl. klin. Wochenschr. Nr. 33.
*— Röntgenbeobachtungen beim Ulcus duodeni. Wiener klin. Wochenschr. Nr. 11.
. 4ll.
Kienböck, Zur radiologischen Diagnose der Magen- und Darmerkrankungen. Wiener
med. Wochenschr. Nr. 16.
*Küpferle, Radiologische Beobachtungen über Dünndarmbewegungen. Zeitschr. f.
Röntgenkunde. Bd. 14. Heft 3.
*Novák, Ad., Zur radiologischen Diagnose der Dünndarmverengerung. Wiener
klin. Wochenschr. 1911. Nr. 52. (Literatur.)
Pers, Die Bedeutung der Röntgenuntersuchung bei der Diagnose von Kolonadhäsionen.
Deutsche med. Wochenschr. Nr. 43.
Pieri, Sulla diagnosi radiografica della malattia di Hirschsprung. Rivista osped.
15. Avrile. Vol. 2. Nr. 8. (Ohne Wismutmahlzeit, die bei dem achttägigen Kind nicht
gefahrlos erschien, zeigte das Röntgenbild ein vom Blinddarm bis zur Flexur stark
erweitertes Kolon.)
*de Quervain, F., Über die praktische Bedeutung der Röntgenuntersuchung bei
Erkrankungen des Magen-Darmkanals. Korrespondenzbl. f. Schweizer Ärzte. Nr. 27.
*Rieder, Die physiologische Diekdarmbewegung beim Menschen. Fortschr. a. d.
Gebiete d. Röntgenstrahlen. Bd. 18. Heft 2.
Schlesinger, E., Totaler Gastrospasmus, röntgenologisch nachgewiesen bei Chole-
eystitis und Choleclithiasis.. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 26.
Schwarz, G., Neue Beiträge zur Röntgenuntersuchung des Digestionstraktes. Berl.
klin. Wochenschr. Nr. 16. (Gebraucht als Kontrast-Mahlzeit statt des teuren Wismuts
ausschliesslich das viel billigere Barvt.)
— Methodik und Bedeutung der Röntgenoskopie des Magens in rechter Seitenlage.
Zeitschr. f. Röntgenkunde. Bd. 14. Heft 1. (Verhältnisse am Pylorus und an der kleinen
Kurvatur sind besser zu übersehen, Technik.)
*— Über Röntgendurchleuchtung des Diekdarms während des Einlaufs als Hilfs-
mittel zur Diagnose stenosierender Bildungen. Wiener med. Wochenschr. Nr. 16.
*Sick, K., Radiologische und klinische Beobachtungen zur Mechanik des Magens.
Med. Klinik. p. 732.
Silberberg, M.. Ein Hohlkompressorium als Hilfsmittel für die kombinierte rönt-
penoskopisch-palpatorische Abdominaluntersuchung. Med. Klinik. p. 1664. (Zur
Feststellung. ob Abweichungen im Füllungsröntgenbild des Magendarmrohres durch
Veränderungen oder dureh mangelhafte Füllung bedingt sind.)
Magen-Darmkanal. 229
40. Simon, Einige Vergleiche zwischen Röntgenbefund und Autopsie. Zur Röntgen-
diagnose des runden Magengeschwürs. Fortschr. a. d. Geb. d. Röntgenstrahlen. Bd. 19.
Heft 1. (Kleine Ausstülpung des Wismutschattens.)
AL. Stierlin, E., Röntgenologische Erfahrungen über Magenspasmen. Münchn. med.
Wochenschr. Nr. 15 u. 16.
42. — Die Röntgendiagnose intraabdominaler Neubildungen aus der Verlagerung des
Diekdarmes. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 31. (Neubildungen, die dem Dick-
darm unmi.telbar benachbart sind, lassen sich durch Dickdarmverlagerung nach-
weisen.)
43. Ulrichs, B., Ein Beitrag zum Nachweis des Magenkarzinoms durch die Röntgen-
photographie. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 7.
44. *Voorhoeve, N., Die klinische und radiologische Diagnose der Fistula gastrocolica.
Deutsches Arch. f. klin. Med. Bd. 106. Heft 3.
45. Wakar, W. A., Über die Bedeutung der Röntgenoskopie bei Magenverätzungen.
Russki Wratsch. Nr. 22. (Form einer runden Blase, Pylorusteil abgerundet.)
46. Zabel, Zur Diagnostik von Magendarmkrankheiten mittelst des alten Röntgen-Zeit-
instrumentariums. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 18. (Auch mit den alten Röntgen-
apparaten lassen sich wertvolle Aufschlüsse für die Magen- und Darmchirurgie gewinnen;
die Anschaffung von Momentapparaten ist daher für diese Zwecke nicht unbedingt
erforderlich.)
Die Literatur über die Radiologie des Magendarmkanals wächst der Bedeutung
dieses Untersuchungsverfahrens entsprechend von Jahr zu Jahr erheblich. Die Röntgeno-
graphie ist der Radioskopie vielfach überlegen. Häufig ist ihre Kombination und Er-
eänzung durch die Tastung zweckmässig. Die radiologischen Verfahren haben zunächst
Aufschluss gebracht über die Physiologie der Verdauungsvorgänge. Nie haben ge-
zeigt, dass unter normalen Verhältnissen der 6—7 m lange Dünndarm in 8—9 Stunden
durchwandert wird, während die Kotmassen für den viel kürzeren 11, m langen Dickdarm
20) Stunden, also gut das Doppelte an Zeit gebrauchen [Rieder (33)].
Den Magenbewegungen ist die Monographie Groedels (14) gewidmet, die nach
der ausführlichen und klaren Darstellung der Bewegungen des normalen Magens auch die
des erkrankten schildert. Ähnlichen Absichten geht Forssells (10) umfassende Arbeit nach.
Nicks (38) Arbeit beschäftigt sich zunächst mit Form und Zeit der Bewegungen am ge-
sunden Magen, aus deren Abweichungen Hinweise auf krankhafte Zustände abgeleitet werden.
Küpferle (28) beschäftigt sich mit dem Dünndarm und findet an ihm, wie Groedel am
Magen, fortschreitende (peristaltische), wie pendelnde (Misch-)Bewegungen. Rieder (33)
bringt schöne Untersuchungen über den normalen Dickdarm.
In der Diagnose krankhafter Zustände herrseht über den hohen Wert des Rönt-
genbildes Einstimmigkeit. Fehloperationen, Probelaparotomien und Spätoperationen
werden durch dasselbe eingeschränkt. Können doch Clairmont und Haudeck (6) in
ihrer schönen Monographie über die Bedeutung der Magenradiologie für die Chirurgie be-
haupten: „In allen Fällen, in denen der Röntgenbefund negativ war, ergab auch die auf
(rund klinischer Verdachtsmomente vorgenommene Operation keinen pathologischen Be-
fund am Magen.“ Doch kann das Röntgenbild die übrigen klinischen Untersuchungsver-
fahren nur ergänzen, nicht ersetzen [de Quervain (32)].
v. Elischer (9) versucht durch Ausarbeitung neuer Verfahren die Einwände, die
gegen die Riedersche Probemahlzeit wegen der adstringierenden Wirkung und des hohen
spezifischen Gewichts des Wismuts gemacht wurden, auf ihre Stichhaltigkeit zu prüfen
und kommt zu dem Schluss, dass durch den Wismutbrei ein falsches oder verzerrtes Bild
des Magens nicht zustande kommt.
Haudeck (17 und 19) bezeichnet als die hauptsächlichen radiologischen Ulkus-
symptome Nische, Querraffung des Magens (= Sanduhrenge) und Motilitätsstörung. Die
Nische ist stets Operationsindikation, die beiden anderen Zeichen nur bei höheren Graden.
Die Zeichen des Karzinoms sind die durch den Tumor bedingte Schattenaussparung
(= umschriebene Füllungsdefekt des Magens), Verkleinerung des Magens durch Schrump-
fung, Stenosezeichen wie beim Ulkus (abnorm tiefe Peristaltik. Antiperistaltik. Motilitäts-
störung). Das Hauptkriterium der Resezierbarkeit ist das Fehlen der Schrumpfung. Die
Röntgenuntersuchung vermag den Zeitpunkt der Diagnose des Krebses um Monate nach
vorn zu verschieben.
Das Duodenalgeschwür kann alle radiographischen Zeichen vermissen lassen.
Häufig findet sich jedoch Retention von Darminhalt im Duodenum mit geringgradiger
230 Gynäkologie. Chirurgische Erkrankungen des Abdomens.
Duodenalverengerung, kleine Nische, ausgesprochener Druckpunkt über dem Duodenum,
der sich mit dem Zwölffingerdarm beim Baucheinziehen verschiebt, wenig herabgesetzte
Magenmotilität [Haudeck (16)]. Neben Resten im Magen nach sechs Stunden fand Kreuz-
fuchs (26) eine gesteigerte Magentätigkeit, die er beim Duodenalgeschwür für typisch hält.
In einer zweiten Arbeit behandelt Kreuzfuchs (25) die Technik der Röntgenuntersuchung
beim Duodenalgeschwür, besonders was die Darstellung der Nische (des Wismutfleckes)
anlangt.
Erstes Symptom einer Dünndarmverengerung ist nach Noväk (29) eine abnorme
Füllung des prästenotischen Abschnittes. Weiter sind in diesem Abschnitt beständige
Formveränderungen als Ausdruck einer regen, effektlosen Peristaltik zu beobachten.
Ein besonders dankbares Gebiet für die Röntgendiagnose stellt der Diekdarm dar,
bei dem als Kontrastmittel in erster Linie der Wismuteinlauf verwendet wird. Schwarz (37)
an der Klinik v. Noorden gibt eine aufgekochte und mit kaltem Wasser angerührte Bariumı-
Mondamin-Mischung als Einlauf. Krauss (24) lässt durch ein Darmrohr oder durch einen
Nelatonkatheter Sauerstoff in den Diekdarm vorsichtig einströmen, bis der zu untersuchende
Darmabschnitt vollen tympanitischen Schall gibt.
Ein kombiniertes Verfahren, Wismutmahlzeit und Wismuteinlauf,. empfiehlt Voor-
hoeve (44) zur Diagnose der Magenquerdarmfistel. Ihr wesentliches Zeichen ist der
unmittelbare Übergang der Wismutmengen vom Magen ins Kolon. Zeitweise ist der der
Fistel entsprechende Wismutschatten nachweisbar [Haudeck (au Ist die Fistel nur
einseitig im umgekehrten Sinne durchgängig, so dringt umgekehrt der Wismuteinlauf un-
mittelbar aus dem Kolon in den Magen vor.
2. Magen!).
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Nr. 4.
Die Gastroskopie, die nicht mehr als gefährliches und unzulängliches Verfahren
angesehen werden darf, sondern als wichtige Ergänzung der diagnostischen Hilfsmittel,
wird monographisch bearbeitet von Hill (58) und in umfassender Arbeit von Stieda
(119a). Sussmann (120) erläutert in allgemeinverständlicher Art die physikalischen
Grundlagen zum Verständnis der Dioptrik des Gastroskops in Parallele mit der des Kysto-
skops. Rovsing (113) gibt ein Gastroskop an, mit dem auch die kleinen blutenden, leicht
übersehbaren Geschwüre bemerkt werden. Moure (94) bringt einen Apparat, der im wesent.
lichen dem von Loening-Stieda ähnlich ist.
Die Therapie der angeborenen Pylorusstenose [Symptome nach Bunts (12):
ständiges Erbrechen, Abmagern, sichtbare Erweiterung des Magens, sichtbare Magenperi-
staltik, Verminderung oder Fehlen von Stuhlgang, Anurie, tastbare Geschwulst der Pylorus-
gegend] erfährt eine wesentliche Förderung durch Rammstedt (105). Während Bunts (12),
Scudder (117) und Lewit und Porter (77) noch an der Bekämpfung des ohne Eingriff
meist tödlich verlaufenden Leidens mittelst Gastroenterostomie festhalten, durchschneidet
Rammstedt (105) einfach mit bestem Erfolg den stark hypertrophischen Ringmuskel
des Pförtners bis auf die Schleimhaut.
Die Behandlung der Gastroenteroptosis wird besonders von amerikanischer Seite
bearbeitet. Nach Mac Laren und Daugherty (84) sind grosser Fettgehalt der Nahrung
und Liegen auf der rechten Seite in vielen Fällen die besten Heilmittel. Deyrushinski (25)
empfiehlt die Pylorusresektion. Rovsing (113) setzt ausführlich seine sorgfältig durch-
dachten Operationsverfahren auseinander, während Ransohoff (107) besonders die Neur-
asthenie und andere begleitende oder ursächliche Erkrankungen würdigt.
Das Hauptinteresse wendet sich nach wie vor dem Magengeschwür zu. Die experi-
mentelle Erzeugung von Magengeschwüren ist zwar in vollstem Masse gelungen [Tokuo
Suzuki (123), Licini (79)]. hat aber insofern zu unbefriedigenden Ergebnissen geführt,
als diesen Geschwüren eine starke Heilungstendenz innewohnt, auch wenn man zu der ört-
lichen Schädigung eine allgemeine Schwächung des Organismus, wie die der Chlorose ähn-
liche Bluterkrankung durch Pyridininjektionen hinzufügt [Chessin und A. Feldmann (18)].
Aschoff (3) zieht für die Entstehung des akuten Magengeschwürs neben Traumen,
chemischen und thermischen Reizen auch Zirkulationsstörungen mit heran. Dagegen sind
für den Sitz, die Form und das Chronischwerden des Geschwürs in erster Linie mechanische
Momente, lange Stillstandsberührung mit dem Magensaft, mechanische Reibung und Schie-
bung verantwortlich. Exner und Schwarzmann (31) fanden bei Vagotomien wegen
tabischer Krisen unverhältnismässig häufig Narben von Magengeschwüren oder offene Ge-
schwüre. Da sich beim Kaninchen durch Vagusdurchschneidung Magengeschwüre erzielen
lassen, lässt sich der Gedanke an den ursächlichen Zusammenhang dieser Erscheinungen
nicht von der Hand weisen.
Nach e Cackovic (14) ist das Ulcus ventriculi zwar im Alter vom 20. bis 40. Lebens-
jahr am häufigsten, aber auch im Kindesalter keineswegs so selten, wie bisher angenommen
wurde. Die Folgen, Perforation und Narbenstenose, ähneln den beim Erwachsenen beob-
achteten.
Bei Magengeschwürfällen fand Heyrovsky (56) in 51,5 % der Fälle ausgesprochene
Gastritis; bei Duodenalgeschwüren wurde in 42,9 %,, beim Geschwürskarzinom in 66,6 °,
und beim Krebs in 78,5 %, Gastritis festgestellt. Die Prognose operierter Geschwüre mit
gesunder Schleimhaut ist besser (64,6 ®,, frei von Beschwerden), als solcher mit entzündeter
Schleimhaut (46,2%, frei von Beschwerden).
236 Gynäkologie. Chirurgische Erkrankungen des Abdomens.
Neben einer grossen Anzahl wertvoller Arbeiten über die chirurgische Therapie
des Magengeschwürs [Kümell (71), Burk (13), Riedel (110), Mayo (90), Petren
(99), v. Fink (35), Lindner (81) und v. Haberer (46) am Schluss des Berichtsjahres]
brachte vor allem die Diskussion auf dem deutschen Chirurgenkongress (86) eine
Förderung dieser Frage. Als neue Tatsache liegt die Erkenntnis vor, dass die gefürchtete
krebsige Entartung des Magengeschwürs nicht so häufig ist, als früher besonders auf Grund
der Arbeiten der Mayoschen Schule angenommen wurde, dass es sich vielmehr häufig um ge-
schwürig veränderte Krebse des Magens handelt [Aschoff (3)]. Die klinische Untersuchung
dieser Zustände ist aber möglich auf Grund des Gluzinski-Verfahrens, das Fonio (38)
in bemerkenswerter Arbeit ausbaut. Für solche krebsigen oder krebsverdächtigen Fälle
bleibt die Magenresektion das Normalverfahren (Riedel, Payr). Als prinzipielle Opera-
tionsmethode wahllos bei jedem Geschwür ausgeführt hält Kocher jun. (69) ihr die Grab-
rede. Durch Weiterbeobachtung von 64 mit Gastroenterostomie behandelten Ulkusfällen
aus einer Gesamtzahl von 80 stellte er fest, dass die Gastroenterostomie die spätere krebsige
Umwandlung verhindert, weil sie die Abheilung der Geschwüre fördert. Die Gastrocenter-
ostomie ist also das Normalverfahren, nur die krebsig entarteten oder krebsver-
dächtigen Geschwüre sollen radikal entfernt werden. Neben anderen weisen Hammes-
fahr (51), Borszeky (10), Borszeky und Bäron (9), Bastianelli (7), Leriche und
Bressot (76) und v. Haberer (46 und 47) besonders auf die Wichtigkeit der Pylorusaus-
schaltung neben der Gastroenterostomie hin, die Kocher (69) indes für schädlich hält, da
durch sie die Restitutio ad integrum unmöglich gemacht wird.
Besonders gründlich wird die Perforation des Magen- und Duodenalgeschwürs
von Elliot (30) besprochen. Klinische Zeichen: in erster Linie Schmerz im Epigastrium
und Erbrechen, seltener Schock, weitere Zeichen Bauchdeckenspannung und Dämpfung
in der rechten oder linken unteren Bauchgegend. Schock verhindert nicht den sofortigen
Eingriff. Nahtverschluss des Geschwürs! Gastroenterostomie nur zufügen, wenn durch
die Naht des Geschwürs störende Verengerungen des Magens oder Darmes hinzutreten.
Ähnlich urteilt Petrén (100) über die Notwendigkeit der Gastroenterostomie. Operiert
man innerhalb der ersten 24—48 Stunden, so werden zwei Drittel der Fälle gerettet. Citron-
blatt (21) vermisst vielfach die typischen Zeichen der Perforation und rät deshalb zur Probe-
laparotomie. Hölscher (60) und Lauper (73) empfehlen in schwierigen Fällen die Per-
forationsstelle zu tamponieren und möglichst die Gastroenterostomije anzuschliessen. Be-
obachtungen über gedeckte Magenperforationen, d. h. solche Perforationen, bei denen
dem Durchbruch unmittelbar die schützende Anlagerung eines Bauchorganes oder der Bauch-
wand folgt, die daher spontaner Ausheilung fähig sind, teilen Schnitzler (115) und Bartz (6)
mit. Nach Schnitzler geht der Penetration eines Magenulkus in ein benachbartes Organ
niemals ein Adhäsionsprozess vorher, sondern der Einbruch erfolgt auf dem Wege der ge-
deckten Perforation.
In der Magenkarzinomliteratur konzentriert sich das Interesse wieder auf die
frühzeitige Diagnose des Krebses. Die Arbeit von Fonio (38) wurde eben schon er-
wähnt. Nach Zoeppritz (129) ist der regelmässige okkulte Blutbefund im Mageninhalt
das konstanteste und zuverlässigste der nicht spezifischen frühen Magenkrebszeichen. Nega-
tiver Blutbefund im Stuhl spricht mit fast absoluter Sicherheit gegen Magenkrebs. Da
sich jedes Verfahren bei der Krebsdiagnose allein genommen als unzuverlässig erwiesen hat,
versucht Feurer (33) durch systematische Kombinierung mehrerer Verfahren Besseres zu
erreichen, ohne indessen zu einem befriedigenden Resultat zu kommen. Kelling (66) hält
allen Anfechtungen gegenüber an dem Wert seiner serologischen Untersuchungsverfahren
für die frühe Krebsdiagnose fest. Nach Einstein (28) spricht bei der Differentialdiagnose
zwischen Karzinom und Apepsia simplex hoher Eiweissgehalt des Mageninhalts für krebsige
Apepsie. Allessandrini (1) stellt die biologischen Untersuchungsverfahren zusammen.
Nach Giani (44) ist die Neubauer-Fischersche Glyzyltryptofan-Probe weder ein sicherer,
noch ein wahrscheinlicher Beweis für den Krebs. Etwas günstiger sind Kavsers (64) Er.
fahrungen mit der letzterwähnten Probe; positiv macht sie Krebs in hohem Grade wahr-
scheinlech, negativ schliesst sie Krebs nicht aus. Mavo (91) ist allen Untersuchungsver-
fahren, eingeschlossen das Röntgenverfahren. gegenüber skeptisch und empfiehlt bei ver-
langsamter Magenentleerung oder fühlbarem Tumor frühe Probelaparotomie.
Carpenter und Blackfords (15) Untersuchungen über die krebsige Entartung
der regionären Drüsen bei Magenkrebs ergaben bei etwa der Hälfte der exstirpierten
Drüsen Einbeziehung in den krebsigen Prozess. Weder die Dauer der klinischen Zeichen,
noch Alter und Geschlecht des Kranken stehen im Verhältnis zur Ausdehnung der karzino-
matös erkrankten Drüsen. Erst die mikroskopische Untersuchung lässt sichere Schlüsse
Magen-Darmkanal. 937
auf den Zustand der Drüsen zu. Témoin (122) glaubt, dass die Drüsenvergrösserung meist
entzündlicher Natur ist. Er lässt die Drüsen daher unberücksichtigt. Trotzdem sind seine
Operationserfolge verhältnismässig gut. Primäre Mortalität um 30 %; gute Dauerresultate
bei rund 20 %,. Eine ähnliche Statistik teilt Gar (39) mit (28%, primäre Mortalität).
Nach Federmann (32) ist die Magenresektion ausführbar, solange ein handbreites
Stück an der Kardia gesund ist, wenn Leber und Pankreas frei sind. Mitbeteiligung des
Querkolon ist kein Hindernis. Entfernte Metastasen und Aszites sind Kontraindikationen.
Auch bei kleineren Karzinomen ist die subtotale Resektion empfchlenswert.
Über das Magensarkom liegt das Übersichtsreferat von Hesse (54) vor, ferner
Mitteilungen von Gosset (43) und v. Graff (44), über Myome Arbeiten von Cheyne (19),
Hake (49), Polya (103) und Ungar (125), über Polyposis Chosrojews (20) Bericht
und Lotsch (83) Mitteilungen von Pylorusinvagination bei Polyposis, über Aktinomykose
berichtet Pohl (102) und über Tuberkulose J. Chalier und Nové- Josserand (17).
Hausmann (52) hat durch seine Gleitpalpation einen syphilitischen Tumor am Magen
entdeckt (Gumma des Pförtners), den er durch Salvarsan- Quecksilberbehandlung zur Hei-
lung brachte. Grekow (45) endlich sondert eine bestimmte Gruppe von Perigastritiden
aus, welche die Folge einer gonorrhoischen oder sonstigen Infektion von seiten der Genital-
sphäre sind und Impermeabilität des Pylorus mit nachfolgender Erweiterung des Magens
hervorrufen können. Unerlässliche Bedingung zu ihrer Entstehung ist schwache Virulenz
der ursächlichen Bakterien; daher ist gerade der Gonococcus zu ihrer Erzeugung geeignet.
Bei Frauen ist diese Art der Ätiologie nicht ausser acht zu lassen.
Von technischen Neuerungen sei die Empfehlung der Lokalanästhesie für
Magenoperationen von Finsterer (36) erwähnt, die besonders in dem Fehlen von Kollaps
nach der Operation, in der Verhütung der Atonie und trotz früherer Statistiken in der Ver-
minderung der Zahl und Schwere der Lungenkomplikation grosse Vorteile sieht Unter
besonderer Bedingung wird der Ätherrausch oder die Äthernarkose zuhilfe genommen.
Die Fadenumschlingung zur Pylörusausschaltung (Verfahren nach Parla-
vecchio) hat im Experiment und beim Menschen versagt [Borszeky (10), Leriche und
Bressat (76), Paganelli und Oliva (95), Silvio Porta (118), v. Tappeiner (121)];
nur Randisi (106) sah von ihr Erfolge. Wilms (127) empfichlt statt des Fadens Faszien-
streifen, deren Dauerfunktion von v. Tappeiner (121) bestätigt werden. v. Tappeiner
hält das Verfahren Wilms nächst der sehr eingreifenden Operation nach v. Eiselsberg
für das beste, während v. Haberer (47) das v. Eiselsbergsche Vorgehen empfichlt.
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griff einer in die Erde eingestossenen Mistgabel ihr in das Rektum eindrang und
die Vorderwand desselben durchbohrend den Vorfall einer Dünndarmschlinge nach
aussen hervorrief. Verf. langte nach 3 Stunden bei der Kranken an, fand sie zu
Bett liegend und die ex ano vorgefallene Dünndarmschlinge mit einem schmutzigen
Lappen umwickelt. Die Darmwand dieser Schlinge war intakt, aber mit Kot be-
sudelt; keine Blutung. Kein Fieber, keine Bauchfellreizung, aber Puls 120. Die
Laparotomie mit Darmresektion erschien Verf. am rationellsten, er wagte dieselbe
aber nicht angesichts der für einen solchen Eingriff am gegebenen Orte ungünstigen
Bedingungen bezüglich der Asepsis. Er narkotisierte das Mädchen, spülte die Dünn-
darmschlinge mit Kochsalzlösung ab und reponierte sie in die Bauchhöhle durch ein
Loch in der Vorderwand des Dickdarmes, welches in die Excavatio rectouterina
führte. Das Loch im Darm befand sich oberhalb des Fundus uteri. Ausserdem
Sphineter ani hinten eingerissen und ein kleiner Dammriss vom After aus. Nach
Reposition der Dünndarmschlinge Gazestreif eingeführt bis in den Peritoncealsack
und das Rektum mit Gaze tamponiert. Kisblase, Opium, Diät nur kaltes Wasser
und Strophantus. Am nächsten Tage + 37,5° C. Puls 80, Leib etwas aufgetrieben,
kein Erbrechen, keine Winde abgegangen, kein Harn entleert, also Katheter. Am
dritten Tage Zustand etwas schlechter. Puls 120. Aufstossen, ohne Erbrechen jedoch,
keine Winde abgegangen. Leib mehr gebläht; Katheter notwendig. Vom vierten
149.
150.
Magen-Darmkanal. 243
Tage an gingen Winde ab, später Stuhl, Zustand besserte sich und das Mädchen
genas bald. Unter unbedeutender Eiterentleerung heilte die Darmwunde spontan.
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Das Ulcus duodeni steht im Vordergrund des Interesses. Moyniham (136, 137)
sah es etwa fünfmal häufiger als das Magengeschwür. v. Scheel (176) stellte über seine
Häufigkeit Untersuchungen an Sektionsmaterial in Kopenhagen an. Er fand in 0,76%
sämtlicher Fälle Geschwüre oder Narben im Duodenum und zwar bei 1,16% der Männer
und 0,18 ©, der Frauen (gegen Magengeschwüre 4,2 %, bei Männern und 14 % bei Frauen).
Die chirurgische Diagnose hält er auch bei der operativen Autopsie nicht für zuverlässig.
Eine Infiltration aussen am Duodenum entspreche nicht immer Veränderungen an der Schleim-
haut. Bier (14) vermittelt zwischen den Widersprüchen in der Häufigkeitszahl; er nimmt,
an, dass in Deutschland eine grosse Zahl der Duodenalgeschwüre zu den Magengeschwüren
gerechnet wird. Das ist um so eher möglich, als die von Moyniham (136 und 137) als Py-
lorus-Marke angegebene Vene nach Mocquot und Hondard (siche Magen, Ziff. 92) in-
konstant ist. Das häufigere Vorkommen des Duodenalgeschwürs bei Männern als bei Frauen
wird unter anderen von Ewald (41) und Kehr (102) bestätigt.
In der Ätiologie schreibt Kehr (102) dem Trauma eine gewisse Rolle zu. Unter den
Symptomen haben Blutungen, Auftreibungen und Druckgefühl in der Magengegend, Hyper-
azidität, Hungerschmerz auf das Epigastrium beschränkt, gegen den Rücken und die rechte
Seite ausstrahlend, 2—4 Stunden nach der Nahrungsaufnahme einsetzend, Periodizität
der Krankheitszeichen bei völlig freien Intervallen am meisten diagnostischen Wert. Auch
das Röntgenbild wird empfohlen, bleibt in seinen Aufschlüssen jedoch hinter den beim Magen-
geschwür gegebenen zurück [Bier (14). Auf den Wert der Anamnese weisen besonders
Movniham (136 und 137) und Kehr (102) hin. Kehr (102) huldigt im übrigen einem ge-
wissen diagnostischen XNihilismus. Albu (4) betont die Inkonstanz des Krankheitsbildes.
Frische und nahezu latente Fälle, sowie akute heftige Blutungen sind innerer Be-
handlung zu unterziehen. Chronische Beschwerden, Pylorospasmen, Stenosenerscheinungen,
chronische Blutungen sind relative, Perforationen absolute Operationsindikationen [Ewald
(41), Kehr (102)].
Die Operation der Wahl ist die hintere Gastroenterostomie mit kurzer Schlinge, so-
bald eine erhebliche Stenose besteht. Bei Blutungen und mangelnder Stenose ist Pylorus-
ausschaltung erforderlich [Bier (14), Pauchet (153), Vautrin (202)]. Die gründlichste,
aber auch gefährlichste Operation ist Billroth II [Kehr (102), Blad (17)]. Zur Vorbeugung
von Blutung und Durchbruch ist Einfalten der Geschwürsstelle mit Lembertnähten, Um-
stechung von Gefässen und Bedecken mit dem Omentum gastrohepaticum und colicum
empfehlenswert [Moyniham (136 und 137)].
Perforationen sind beim Duodenalgeschwür weit häufiger als beim Magengeschwür.
Kehr (102) sah sie bei etwa 30 9, seiner Fälle. Blutungen sind heftiger wegen der Nähe
der A. pancreatico-duodenalis und gastroduodenalis [Ewald (41)]. Lagoutte (110) bringt
über die Perforation und ihre Behandlung eine ausführliche Übersicht. Übernähung des
Geschwürs genügt meist. Auf die Gastroenterostomie wird im allgemeinen verzichtet.
Struthers (193) empfiehlt sie. Perforationsfälle, die der gedeckten Perforation beim Magen-
geschwür entsprechen (siche diese), teilen Rollestone (171) und Box (24) mit.
Polva (163) und Mayo-Robson (127) beschäftigen sich mit dem Ulcus jejuni
nach Gastroenterostomie, das viel häufiger sei, als angenommen wird. Es kann bei jeder
Form der Gastroenterostomie entstehen, mit Vorlicbe aber bei der Y-förmigen. Jejunal-
geschwüre sind gewöhnlich mehrfach und können schon nach wenigen Tagen zu tödlichen
Blutungen führen. Sie neigen besonders zur Perforation. 12°, brechen in den Dickdarm
durch. Nach Ausschneidung kommen in 60°, Rückfälle. Gastroenterostomie an anderer
Stelle empfiehlt sich. Im Notfall mache man Jejunostomie. Pinner (160) teilt einen weiteren
Perforationsfall ins Colon transversum mit.
Die chirurgische Bedeutung der Divertikel wird von Mavo (128) und Mac Grath
(64) ausführlich besprochen. Giffin (62) beschränkt sich auf die wichtigsten Divertikel
246 Gynäkologie. Chirurgische Erkrankungen des Abdomens.
der Flexur. Kasuistische- Mitteilungen, aus denen hervorgeht, dass die Divertikel vielfach
keine harmlosen Nebenbefunde vorstellen, liegen mehrfach vor: Bauer (12), Höpfner (87),
Haardlund (57), Müller (152), Drummond (37), Pollnow (162) u.a. Pollnow fordert,
dass bei einmal eröffneter Bauchhöhle ein Divertikel, zumal wenn es bereits zu einer Er-
krankung Veranlassung gegeben hat, entfernt wird.
Die Literatur über.den Darmverschluss ist durchaus zahlreich und bringt viel
Bemerkenswertes. Erwähnt seien nur die schönen experimentellen Arbeiten über die toxi-
schen Substanzen und die Ursache des Todes bei Darnıverschluss, die sämtlich von amerikani-
schen Forschern stammen. Murphy und Vincent (138) stellen fest, dass die Unterbindung
des venösen Blutabflusses die schwersten und bei weitem am schnellsten eintretenden lokalen
und allgemeinen Störungen verursacht. Die Störungen werden hervorgerufen durch Ab-
sorption einer toxischen Substanz, die innerhalb von an beiden Seiten unterbundenen Darm-
schlingen vorgefunden wird. Diese toxische Substanz wird durch Kochen zerstört, ist un-
löslich im Wasser und passiert nicht durch Berkefeldfilter. Ihre Bildung hängt wahrschein-
lich mit der Sekretion der Darmschleimhaut zusammen. Sie ist lediglich bakteriellen Ur-
sprungs. Für die schweren Erscheinungen sind also lebende Bakterien mit ihren Endo-
toxinen, nicht Fäulnisprodukte oder chemische Giftstoffe unmittelbar verantwortlich. Hart-
well und Hoguet (75) finden bei experimentellem Darmverschluss eine so hochgradige
Schädigung der Darmschleimhaut, dass sie ihre physiologische Eigenschaft, den Toxinen
den Eintritt zu verwehren. verloren hat. Bakterielle Invasion des Blutes kommt vor, ist
aber nicht obligat. Tiere, die mehrere Tage vor dem Eintritt des Verschlusses gefastet haben.
sterben ebenso früh, wie solche, die kurz vorher noch gefüttert wurden. Nach Stone, Bern-
heim und Whipple (191) tritt bei Ausschaltung einer in sich verschlossenen Darmschlinge
der Tod um so eher ein, je höher sie im Verdauungsschlauch gewählt ist. Drainiert man
die ausgeschaltete Schlinge, so bleibt das Versuchstier am Leben. Endlich stellten Hart-
well und Hoguet fest, dass man den nach 3—10 Tagen zu erwartenden Tod von Versuchs-
hunden, denen man am unteren Duodenum einen vollständigen Darmverschluss anlegt.
durch grosse Mengen subkutan beigebrachter Kochsalzlösung wesentlich aufschieben kann.
Bemerkenswert ist noch die Zusammenstellung von Aage Koch und Oerum (106)
über die Intussuszeption bei Kindern, nach der von 228 Kindern unter einem Jahr operiert
74 %,, unblutig behandelt 35 % starben, von 152 Kindern über einem Jahr operiert 38 9 ..
unblutig behandelt 12 °% starben. Misslang die zuwartende Behandlung, so gab die sekundäre
Operation nicht viel schlechtere Resultate als die primäre. Die unblutige Behandlung
ist daher stets zunächst zu versuchen. Sie muss allerdings energisch durchgeführt werden
(Narkose, Taxis durch die Bauchdecken, grosse Einläufe bei Beckenhochlagerung).
Die akute Colitis ulcerosa führte zu einer Diskussion auf dem Deutschen Chirurgen-
kongress. Müller (141) zeigte das Präparat eines Kolon von einem Kranken, der unter
den Erscheinungen hartnäckiger Darmblutung zugrunde gegangen war. Als letztes Mittel
wurde die Kolostomie gemacht ohne Erfolg. Es handelte sich um die ätiologisch unklare
akute ulzeröse Kolitis, die im gesamten Dickdarm ihren Sitz hatte: zahllose, anfangs runde.
später unregelmässige, zum Teil tiefe Ulzera mit Phlegmone der Darmwand. Auch die Dis-
kussion führte zu keinem Ergebnis, was die Ätiologie anlangt; mehrfach wurde die Ent-
stehung der akuten Colitis postoperativ beobachtet. Vorlagerung des phlegmonös veränderten
Kolon und Tamponade der Bauchhöhle wird empfohlen. Albu (5) heilte einen Fall bei
einem 2ljährigen Mädchen durch Diät und tägliche Tamponade mit langem Mullstreifen
im Rektoskop. Ausführlich stellt Sonnenburg (188) unsere Kenntnisse über die akute
Kolitis zusammen.
Bestimmter lauten die chirurgischen Vorschläge für die Behandlung der häufigeren
chronischen Kolitis. de Quervain (165a) gibt eine umfassende Übersicht über das
ganze Gebiet. Nach Sonnenburg (187) ist der Zweck der chirurgischen Therapie,
den Darm ruhig zu stellen durch Ableiten seines Inhalts. die Därme durch ausgiebige Irri-
gation zu desinfizieren und die Mukosa durch Medikamente zu beeinflussen. Die Wege
zu diesem Zweck sind Fistelbildung in Gestalt der Schrägfistel oder Appendikostomie, ferner
Kunstafter, drittens Ausschaltung des Kolon durch Enteroanastomose, endlich Resektion
und Entfernung ganzer Darmabschnitte. Die Appendikostomie gewinnt an Bedeutung
[Fischl] und Porges (48), Wanach (203), Silvio Porta (184)]. Auch für die tropische
Dvsenterie hat sie sich bewährt [Müller (143)]. Gibson (61) empfiehlt statt dessen einen
Katheter ins Cökum einzunähen.
Gerster (60) sah nach Kolitis breite band- und flächenförmige Verwach-
sungen im Bereich des Kolon. Als letzte Ursache sicht er die allzu reichliche Fleischkost
an, die chronische Verstopfung und chronisch entzündliche Prozesse im Diekdarm zur Folge
Magen-Darmkanal. 247
hat. Delore und Alamartine (31) sahen perikolitische Zustände, die Darmverengerungen
verursacht hatten. Auch zur Achsendrehung können nach Lyle (118) Verwachsungen der
Flexur führen.
Pilcher (159) beschreibt einige Fälle von membranöser Perikolitis, die schleier-
artige Verwachsungen um das Kolon zeigten. Nach Cotte (28) sind sie der Ausdruck einer
milden Peritonitis und rechtfertigen nicht die Aufstellung eines eigenen Krankheitsbildes.
Von Arbeiten über Entozoen haben die Mitteilungen von Brun (22), Gergö (59),
Huber (89), Kieselbach (104) und Schaal (175) chirurgisches Interesse.
Das Hormonal wird von Kausch (99 und 101) besonders warm empfohlen. Es
regt die Peristaltik mächtig an. Bei akuter Darmlähmung ist die intravenöse, bei chroni-
scher die intraglutäale Einführung anzuwenden. Bei schweren Fällen grössere Dosen (30
bis 40 ccm bei Erwachsenen!). Bei schlechtem Herz Vorsicht! Von den zahlreichen übrigen
Autoren, die über Hormonal arbeiteten, steht nur Groth (66) unter seinen Freunden.
Schönstadt (181) sah keine spezifische Wirkung. Jurasz (94), Hess (79), Mohr (132),
Mühsam (140), v. Sabatowski (174) erlebten teils Kollapse, teils Todesfälle, die dem
Hormonal zur Last fallen. Zuelzer (208) stellte als Ursache der Kollapswirkung eine Albu-
mose fest, die durch Änderung des Herstellungsverfahrens ausgeschaltet wird.
Von literarischen Mitteilungen auf technischem Gebiete verdient besondere Be-
achtung die Monographie Schmiedens (178a) über Sphinkterplastik am Darm und
Schloffers (178) über die „Darmvereinigung‘, die beide durch vorzügliche und zahl-
reiche Abbildungen das geschriebene Wort ergänzen und verdeutlichen.
Als Ersatz der Tabaksbeutelnaht am Darm empfiehlt Sultan (194) die Diagonal-
naht und Pochhammer (161) die Kreuzverschlussnaht, die sich beide durch grosse
Einfachheit auszeichnen. Ausser für die Übernähung des Appendixstumpfes werden sie
zur Einstülpung der Darmenden nach Darmresektionen, des Duodenalstumpfes, zum Ver-
schluss von Geschwürsperforationen und von Schussverletzungen des Darmes vorgeschlagen.
Payr (155) empfiehlt die Jodtinkturdesinfektion am eröffneten Magen-
und Darmkanal zur Herabsetzung des Keimgehalts der Schleimhaut. Er glaubt, dass
sich dadurch der Gesamtverlauf hinsichtlich aller in Betracht kommenden Möglichkeiten
einer abdominellen Störung noch regelmässiger, glatter und günstiger gestaltet, als früher.
Er nimmt insbesondere an, dass die Jodtinktur an den Wundrändern des Magens und Darmes
einen kräftigen Reiz setzt, der dem raschen Ablauf der Wundheilungsvorgänge nur nützlich
ist. Auch Hofmann (83) wendet die Schleimhautjodierung mit gutem Erfolg an. Fritzsche
(56) findet auf Grund von Tierversuchen die 10 % ige Jodtinktur in der Lage, die Magen-
darmschleimhaut vorübergehend keimarm oder keimfrei zu machen. Dem 5 %igen Thymol-
spiritus scheinen dieselben Eigenschaften innezuwohnen. Auch die Eigenschaft der Jod-
tinktur, auf dem Peritoneum eine Entzündung zu verursachen, kann zur Erzielung rascher
Verwachsungen benutzt werden. Fieber (44) warnt indes auf Grund ungünstiger Erfah-
rungen vor dem Jodtinkturgebrauch an Magen und Darm. Er sah mehrfach Nahtreihen
an Magen und Darm, die bei einer langjährig erprobten Operationstechnik den Eindruck
unbedingter Zuverlässigkeit machten, undicht werden und fand schliesslich nach der Ex-
stirpation eines Cökaltumors eine totale Nekrose aller drei mit Jodtinktur behandelten
Nahtstellen am Darm, wobei die ringförmige Nekrose der Enteroanastomose genau ent-
sprechend dem Jodbezirk am charakteristischsten war. Der letzte Fall verlief tödlich.
Barrington Ward (9 und 10) hat unter Leitung Lanes systematische Unter-
suchungen an Kindern mit chronischen torpiden Leiden (chronische Rheumatiden, chronische
chirurgische Tuberkulose usw.) vorgenommen und findet stets wesentliche Hemmungen
in der Weiterbeförderung des Darminhalts. Beseitigung der Verstopfung hob stets
auch den Allgemeinzustand. 12 mal hat er die Ileokolostomie zu diesem Zweck vorgenommen.
Die erzielten Erfolge sind um so bemerkenswerter, als es sich meist um ganz desolate Fälle
handelte. Karewski (95), Bevan (13) und Coffey (27) warnen vor ungenügend begrün-
deten chirurgischen Eingriffen bei schwerer chronischer Verstopfung. Die Berechtigung,
solche Fälle ohne weiteres chirurgisch zu behandeln, liegt nicht vor. Nur bei greifbaren,
nachweisbaren Veränderungen soll, wenn alle inneren Mittel erschöpft sind, chirurgisch ein-
gegriffen werden, vorausgesetzt, dass man mit einiger Sicherheit erfolgreiches Vorgehen
erwarten kann. Über den Operationsplan gibt Pauchet (152) nähere Anweisungen. Er
warnt dabei vor Operations timides et inefficaces.
Die Antiperistaltik des Dickdarms wird mehrfach bestätigt. Roith (169) sah sie am
ausgeprägtesten im Colon ascendens, im Colon sigmoideum und im Mastdarm. Albrecht (3)
fand, dass infolge der antiperistaltischen Wellen nach Anlegung der Ileosigmoideostomie
248
Gynäkologie. Chirurgische Erkrankungen des Abdomens.
und einseitiger Dickdarmausschaltung ein retrograder Kottransport durch den ganzen Dick-
darm bis in den Blinddarm eintreten kann. Demgemäss reicht die Ileosigmoidostomie nicht
aus, den Kot mit Umgehung des Dickdarms in die Flexur und den Mastdarm abzuleiten.
16.
16a.
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dann eine einfache Revision der Uterushöhle mit dem Löffel und endlich ein ein-
faches Sondieren mittelst eines Hysterometers, sowie die Auspinselung mit Jodtinktur,
jedesmal Eingeweideparese mit schweren Symptomen hervorriefen. Nach jedesmal
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Nach Feststellungen Petrens (99) bekommen in Malmö und Lund jährlich etwa
0,2, der Bevölkerung Appendizitis, eine Zahl, die mit der bei der Berliner Sammelforschung
von Albu und Rotter gewonnenen übereinstimmt. Die Krankheit trifft von Menschen
zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr ungefähr 0,5 %, von Menschen unter dem 20. Lebens-
jahr mit Abnahme des Alters weniger, von Menschen über dem 30. Lebensjahr mit Zu-
nahme des Alters weniger.
Auf Grund einer Fragebogenforschung stellt Melchior (79) fest, dass in nahezu der
Hälfte aller Fälle von einem familiären Auftreten der Appendizitis gesprochen werden
kann. Neben gemeinsamen Schädlichkeiten kommen dafür fraglos vererbte Disposition,
z. B. Lageanomalien und Formveränderungen des Wurmfortsatzes in Frage, so dass von
einer hereditären Appendizitis gesprochen werden darf. Beiträge zu den gemeinsamen
Schädlichkeiten — Infektion von einer Angina aus bei familiärer oder nahezu familiärer
Appendizitis — liefern Wahle (129), Lanz (66) und German (47).
Die zahlreichen Bausteine zur Pathogenese der Appendizitis bringen viel wert-
volles Material, gestatten jedoch immer noch nicht ein einheitliches Gebäude dieser Frage
aufzuführen. Die Appendizitis als Zeichen der Allgemeininfektion (z. B. Influenza) kommt
nach Oberndorfer (%) fraglos vor, ist nach Pascale (92) selten (4—5 % der Fälle). Ihren
Zusammenhang mit Angina weisen [abgesehen von den schon erwähnten kasuistischen Mit-
teilungen von Wahle (129), Lanz (66) und German (47)], besonders schön Poynton und
Payne (101) nach, denen es gelang, bei einem 15jährigen appendizitiskranken Mädchen von
der rechten Tonsille und aus dem Inhalt des entzündeten Wurmes identische Strepto-Diplo-
kokken zu gewinnen, die sich in Kaninchenversuchen als stark tierpathogen erwiesen, mehr-
fach Arthritis und einmal Appendizitis im mittleren Wurmdrittel hervorriefen. Die Tat-
sache, dass sich beim Kaninchen durch Infektion mit Streptokokken so schwer Appendizitis
erzeugen lässt, erklären Stoeber und Dahl (123) mit der geringen Gewebsempfindlichkeit
der Tiere. Sie suchen diese Gewebsresistenz durch rasch hintereinander wiederholte In-
fektionen zu umgehen, mit dem Erfolg, dass sie bei solchen Versuchstieren im Wurm regel-
mässig Follikelschwellung, zahlreiche Blutungen und massenhafte Ansammlung von Diplo-
kokken in den zum Teil nekrotischen Follikeln bei unversehrtem Epithel erzielten. Milos-
lavich (82) findet beim Status Iymphaticus grössere Länge des Wurmes, trichterförmige
Einmündung und histologisch mächtige Hyperplasie des Iymphatischen Apparates, der
sich bei einigen gegen die Lichtung, bei anderen gegen den Muskelring vordrängt. Dadurch
werden tiefe Schleimhautbuchten gebildet oder die peristaltischen Fähigkeiten geschädigt.
Scheinbar normale, auf Grund klinischer Erscheinungen operativ entfernte Wurmfortsätze
zeigen nicht selten eine starke Hyperplasie des Iymphatischen Apparates (Pseudoappendi-
citis lymphatica), die auch von Lieblein (74) bestätigt wird.
Weit überwiegend wird die Appendizitis als rein örtliches Leiden aufgefasst. Be-
stimmend für die Entstehung und das Wesen der Krankheit sind nach Pascale (92) fol-
gende Faktoren: 1. Veränderungen des Blutkreislaufes im Wurmfortsatz (Stasis, Embolie,
Thrombose usw.). 2. Veränderungen der Lymphfollikel durch toxische Produkte, die in-
folge veränderter chemischer Zusammensetzung der Darmsäfte entstehen (Follikulitis)
3. Verweilung und Virulenz der gewöhnlichen Keime des Darmrohrs infolge Symbiose oder
Verstärkung ihrer Aktivität (septische Venenentzündung). In anderen Fällen setzen sich
Keime. die ihn gewöhnlich nicht bewohnen, im Wurmfortsatz fest. So scheinen Tuberku-
lose, Aktinomykose, Typhus u. a. allein durch ihre Anwesenheit eine Entzündung des Wurm-
fortsatzes hervorrufen zu können. Nach Heydes (55) umfassenden Untersuchungen spielen
unter den ätiologisch in Betracht kommenden Keimen die Anaeroben bei weitem die grösste
Rolle. Nach Heile (54). dem wir die ersten erfolgreichen Tierversuche über die Pathogenese
der Appendizitis verdanken, hat Darminhalt im abgeschlossenen Wurmfortsatz stets die-
selbe typische, destruierende Entzündung mit Peritonitis und Tod des Versuchstieres zur
254 Gynäkologie. Chirurgische Erkrankungen des Abdomens.
Folge. Ist dagegen der abgeschlossene Wurmfortsatz leer, so kommt eine umschriebene
Eiterung ohne Tod des Wurmfortsatzes zustande. Einspritzung von Bakterien hat nie-
mals gangränöse Entzündung zur Folge, höchstens den Tod des Tieres unter dem Zeichen
der Sepsis (Bakteriämie). Die destruierende Entzündung ist daher nicht Folge einer spezifi-
schen bakteriellen Infektion, sondern das Intoxikationsbild infolge Wirkens der toxischen
Eiweissabbauprodukte.
Nicht ganz übereinstimmend mit diesen Ergebnissen finden Boit (8) und Boit und
Heyde (9), dass durch artgleiche virulente Bakterien beim Hunde Veränderungen des Blind-
darmanhanges verschiedenen Grades bis zur destruierenden Entzündung hervorgerufen
werden können. Dazu ist die Anwesenheit von Kot nicht erforderlich. Fäulniskeime spielen
eine sekundäre Rolle. Stagnation des Inhalts ist Vorbedingung, Okklusion nicht erforderlich.
Der Charakter der Entzündung wird bedingt durch die Art und Virulenz der Bakterien,
wohl auch durch den Grad der Resistenz des Organismus. Die Anwesenheit eines Kotsteines
ist nicht für die Entstehung einer destruierenden Entzündung, wohl aber für den Verlauf
des Prozesses von Bedeutung. Er wirkt vorwiegend durch Kontaktinfektion auf die er-
krankte oder lädierte oder in ihrer Ernährung geschädigte Schleimhaut.
Echte Fremdkörper sind nach Fowler (39) selten (2—3°,) und stets von Kot
umhüllt. Gefährlich sind Stecknadeln, die fast stets mit dem Kopf voraus sich im Wurm-
fortsatz finden. Von 63 Literaturfällen Fowlers waren 23 Kinder.
Ney (88) fand bei einem 17- und einem 2ljährigen Mädchen Oxyuren im Wurm,
Rheindorf (105) zeigt in schönen Untersuchungen und Abbildungen, wie die Oxyuren
in die Schleimhaut des Wurmes eindringen und dort Entzündungen veranlassen und schliesst
im Gegensatz zu Aschoff, dass sie bei der Pathogenese der Appendizitis nicht ohne Be-
deutung sind (Fortsetzung der Untersuchungen und Kontroverse 1913).
Brüning (14) hält seinen Standpunkt der traumatischen Genese gewisser Appen-
dizitisfälle aufrecht. Sonnenburg (118) schliesst sich in einer Reihe von Punkten der An-
schauung Brünings an. Doch geht es ihm zu weit, in allen Fällen, in denen ein Mensch
nach einem Trauma an Blinddarmentzündung erkrankt, eine traumatische Appendizitis
anzunehmen. Nur bei einem schon veränderten Wurmfortsatz ist das Trauma imstande,
eine akute Appendizitis auszulösen. Zur Annahme einer traumatischen Appendizitis be-
darf es des Beweises, dass wirklich eine die Blinddarmgegend direkt beeinflussende Gewalt-
einwirkung stattgefunden hat, dass sie zeitlich begrenzt war und dass ein kontinuierlicher
Zusammenhang, dessen Intervall höchstens auf 48 Stunden zu bemessen ist, zwischen Trauma
und Erkrankung bestand. Benestad (4) bringt zwei Fälle traumatischer Appendizıtis
und sieht besonders das Verschwinden des ersten auf den Unfall folgenden Schmerzes und
die Wiederkehr nach Stunden in heftiger Form zumeist mit Erbrechen als charakteristisch
für die traumatische Entstehung an.
Nach Le Roy des Barres (71) kann die Appendizitis aus einer Amöbeninfektion
entstehen. Therapeutisch soll bei leichter Dysenterie mit geringen Appendixerscheinungen
nicht operiert werden, dagegen bei ausgesprochener Appendizitis, gleichgültig, ob die Dysen-
terie leicht oder schwer ist, und auch in Fällen leichter Appendizitis bei schwerer Dysenterie
chirurgisch eingegriffen werden. In solchen Fällen zunächst Appendektomie und Anheftung
des Cökums an die Bauchschnittwunde. Einige Tage später Eröffnung des Blinddarms
mit dem 'T'hermokauter und Spülung des Kolon von der Fistel aus.
Bei der Appendizitis der Kinder fand Stiven (122) Kotsteine in 11%. Gangrän
in 31°, und allgemeine Peritonitis in 25%. Die Durchschnittssterblichkeit ist viermal
so gross wie bei Erwachsenen. Greene Cunston (24) schiebt der Appendizitis in beherzigens-
werten Ausführungen viele Todesfälle von Kindern an .„‚Enteritis“ auf das Schuldkonto.
Die Prognose der Krankheit im Kindesalter ist deshalb so ungünstig, weil die Diagnose oft
zu spät gestellt wird. Ähnlich Green M. (48).
Findleys (36) Erfahrungen beweisen aufs neue die Gefährlichkeit der Appendizitis
während der Schwangerschaft und während des Wochenbettes. Die Operation
hatte bei seinen 15 Kranken niemals eine Unterbrechung der Schwangerschaft zur Folge.
Die Schwangerschaft löst oft neue und weit schwerere appendizitische Anfälle aus. Daher
früheste Frühoperation!
Mangiagalli (76a) meint, dass die Appendizitis als Komplikation der Schwanger-
schaft sehr selten ist, jedoch weniger selten, als in älteren Statistiken behauptet wird.
Es ist zweifelhaft, ob die Schwangerschaft in ausgeprägter Weise, die Prognose. der bio-
logischen Faktoren halber, verschlimmert; hingegen kann der schädliche Einfluss nicht
geleugnet werden, den in den einzelnen Fällen die Schwangerschaft, die Geburt, das
Wochenbett auf die mechanischen Faktoren ausüben können.
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Appendix. 055
Bezüglich der Verhältnisse zwischen Appendicitis und Salpinx-Eierstockentzündungen
derselben Seite, ist die Ausdehnung des Prozesses nach beiden Richtungen hin anzunehmen;
in den meisten Fällen jedoch ist diese Ausbreitung eine Äusserliche, infolge der Teilnahme
der Serosa, und besteht in einfachen Verwachsungen. die die Adnexe und die Appendix
verbinden.
Verf. hat jedoch Fälle von in Eierstock-Geschwülsten oder Sactosalpingitiden sich
geöffnete Appendicitis gesehen.
Er ist gegen eine systematische Entfernung des Wurmfortsatzes bei jeder Lapa-
rotomie, doch rät er zur ausgiebigen Exstirpation wenn einige Veränderungen bestehen,
und wenn die Anamnese über vergangene Appendicitisanfälle berichtet.
Mangiagalli nimmt an, dass die Appendizitis in der Schwangerschaft der medi-
zinischen Behandlung zugänglich sei, welche oft ausgezeichnete Resultate liefert. Doch
ist er der Meinung, dass man mehr operieren müsse, sei es der Bedeutung der mechanischen
Faktoren wegen, sei es weil eine Peritonitis mit Perforation in der Schwangerschaft dem
Geburtshelfer die grössten Schwierigkeiten bereitet und die Kranke in den meisten Fällen
in eine verzweifelte Lage bringt.
Während die Technik keine bedeutende Abänderung infolge der mehr oder weniger
vorgeschrittenen Schwangerschaft erleidet, erschwert im Falle einer Perforationsperitonitis
der schwangere Uterus die Ausleerung der Ansammlungen und macht die Drainierung
fraglich. Je nach dem Falle ist eine Frühgeburt, der Kaiserschnitt, die Uterusabtragung
angeraten.
Bei vorgeschrittener Schwangerschaft, immer bei Perforationsperitonitis, ist Verf.
für die Ausleerung der Gebärmutter auf natürlichen Wegen, durch Anlegen einer auf-
steigenden Drainage in dem Douglas’schen Raum, eventuell begleitet von einer Drainage
anderer Bauchgegenden, oder untere Drainierung mittels hinterer Colpocöliotomie. Be-
züglich dieser Frage ist jedoch ein grösseres geeignetes, statistisches Material notwendig,
um eine auf Tatsachen gestützte Lösung zu versuchen. (Artom di S. Agnese.)
Der gesunde Wurmfortsatz ist nach Bjalokur (6) auch nach Hausmanns Ver-
fahren nicht tastbar; dagegen ist die Tastung erkrankter Wurmfortsätze bei unklaren
Krankheitsbildern von grossem Wert.
Als diagnostisches Hilfsmittel dient bei chronischer oder Intervallappendizitis nach
Dreyer (33) die Luftaufblähung vom Mastdarm aus, die sobald die eingeblasene Luft
den Blinddarm erreicht und entfaltet, bei Bestehen entzündlicher Veränderungen am Wurm-
fortsatz oder in seiner Nachbarschaft Schmerzen erzeugt, die bei gesunden Individuen fehlen.
Der Mitteilung Dreyers geht eine Empfehlung des erwähnten Verfahrens von Bastedo (2)
voraus und folgt eine weitere von Slawinski (117). Nach Rost (110) kann auch bei fehlender
Appendix Schmerz nach Luftaufblähung in der rechten Unterbauchgegend auftreten. Auch
Erkrankungen anderer Dickdarmabschnitte mit Verwachsungen und Verlagerungen lassen
sich durch Lufteinblasungen durch Schmerzen an entsprechender Stelle nachweisen.
Przewalsky (102) macht auf die Maximaldehnung des Mastdarms als ein
frühes Zeichen akuter, perforativer Appendizitis aufmerksam. Springer (120) benutzt
dies Zeichen besonders bei der schweren Appendizitis der Kinder. Der Tastbefund ist ausser-
ordentlich charakteristisch, der untersuchende Finger fällt förmlich in eine weite, schlaff-
wandige Höhle. Unger (127) hörte bei frischen Appendizitisfällen über dem rechten Unter-
bauch alle 10—20 Sekunden ein kurzes, deutlich helles, metallisch klingendes Darmgeräusch.
Das Phänomen ist nur vorhanden, wenn der Entzündungsprozess auf Cökum und Wurm-
fortsatz beschränkt ist, fehlt aber, wenn die Peristaltik des Dünndarms erloschen ist, also
bei Peritonitis, ferner wenn ein katarrhalischer Zustand grösserer Darmpartien vorliegt
oder der entzündliche Prozess seinen Ursprung nicht am Cökum hat. Chutro (17) macht
auf das Abweichen des Nabels nach rechts, die Umformung der Linea alba zu einem nach
rechts konvexen Bogen und charakteristische Verziehungen des Nabels nach rechts, Shap-
land (116) auf das Zurückbleiben der rechten unteren Bauchhälfte bei der Atmung und
stärkere Blutfüllung der Venen der rechten Bauchhälfte in Fällen akuter Appendizitis auf-
merksam.
Bei der Behandlung der Appendizitis warnt Fauntleroy (35) vor der Eisblase.
Sie behindert die Bildung des reaktiven, herdbegrenzenden Entzündungswalls um den Wurm
und schränkt den nützlichen Anstieg der Leukozvtenzahl ein.
Der Kampf um die Frühoperation und die Zeit der Zusammenstellung grossen
klinischen Materials zur Begründung dieser Operation ist im allgemeinen vorüber. Bol-
jarski (10), Burges (15), Richardson (107) und vor allem Hoffmann (57) in umfassender
256 Gynäkologie. Chirurgische Erkrankungen des Abdomens.
Bearbeitung des Materials der K ü m mellschen Abteilung bringen solche Zusammenstellungen.
Paterson (94) glaubt, dass von den 1500 Menschen, die in England und Wales jährlich
an Appendizitis sterben, bei allgemeiner Einführung der Frühoperation die Mehrzahl zu
retten wäre. Fromme (46) will entgegen Merkens (siehe letzten Jahresbericht) im Inter-
mediärstadium nicht operativ eingreifen. Nach Ali Krogius (65) entspricht die allgemein
verbreitete Ansicht von der Unmöglichkeit der Prognosestellung im Frühstadium der Appen-
dizitis nicht den klinischen Tatsachen. Ein regelmässiger, zu ungestörter Besserung neigender
Verlauf spricht für entschieden leichte Fälle. Dagegen soll die Verschlimmerung auch
nur eines Symptoms zur ungesäumten Operation auffordern. Die Appendizitis darf
nicht schlimmer werden! Von vornherein schwer einsetzende Fälle sind selbstver-
ständlich dem Chirurgen zu überweisen.
Der Aufschub der Operation ist nach Billington (7) besonders bei Kindern unter
12 und bei Erwachsenen über 40 Jahre gefährlich.
Während zur Appendektomie von der Mehrzahl die Allgemeinbetäubung be-
vorzugt wird [Braun (11), Eberle (34) u. a.], empfehlen Colmers (21) und Stenglein
(121) die Pantopon-Skopolamin-Lokalanästhesie, deren Verfahren Stenglein im
einzelnen schildert.
Frankenstein (42, 43) gibt für die Intervalloperation der Frauen, um stets eine
Untersuchung der Adnexe zu ermöglichen, dem Pfannenstielschen Faszienquerschnitt
unbedingt den Vorzug, den er etwas höher anzulegen empfiehlt, als der Autor in seiner ersten
Veröffentlichung angab. Er findet dabei die volle Zustimmung Peisers (96), der den Schnitt
ebenfalls etwas höher und extramedian nach rechts verschoben macht, und lebhaften Wider-
spruch bei Hofmann (56), der die prinzipielle Anwendung des Pfannenstielschen Schnittes
für verfehlt hält, da es bei retrocökaler Lage des Wurmfortsatzes ausserordentlich schwer
oder auch unmöglich sein kann, den Wurm von diesem Schnitt aus zu entwickeln. Dela-
geniere (27 und 28) tritt warm für einen Querschnitt von der Spina ant. sup. aus ein. Im
übrigen hat der Zickzack- oder Wechselschnitt unter den Chirurgen die zahlreichsten
Anhänger. Cohn (19) widmet dem erweiterten Zickzackschnitt, bei dem die vordere
Rektusscheide in der Richtung des M. obliquus internus gespalten wird, eine Studie und
findet nach ihm bei wenigstens ein Jahr vorher operierten Fällen insgesamt 7,6 ° Hernien-
bildung, gegen 40 ° beim Schrägschnitt und 30 0. beim Lenander-Schnitt. Porter (100)
erwähnt als Gefahr des Pararektalschnittes bei nicht primärer Heilung Blutungen aus der
Vena epigastr., auch ohne dass sie instrumentell oder durch Drains geschädigt wurde. Per-
kins (98), Tyrode (126) und Frazier (44) treten für grosse Schnitte ein, da nur grosse
Schnitte genügende diagnostische Einsicht schaffen. Besonders Narath (96) ist ein eifriger
Verfechter des sehr kleinen Hautschnittes, bei dem das Hautfenster über den tieferen
Bauchwandlagen, die alle in ihrer Faserrichtung durchtrennt werden, verschoben wird.
Die Peritonealwunde lässt sich durch Abbinden der in die Höhe gehobenen Wundränder
schliessen.
Bei der Versorgung des Wurmstumpfes legen Haagn (51) und mit ihm Narath
(96) Wert darauf, dass die Serosanaht (Tabaksbeutelnaht) angelegt wird, noch bevor die
Appendix abgetragen ist und dass die Zuziehung der Naht unmittelbar an die Abtragung
angeschlossen wird, so dass der Stumpf verschwindet, ohne mit Nahtmaterial oder Händen
in Berührung gekommen zu sein. Sultan empfiehlt die Diagonalnaht und Pochhammer
die Kreuzverschlussnaht zur Versenkung des Stumpfes (siehe Darm). Kofmann (63)
rät bei Intervalloperationen, wenn die Lösung des Wurmfortsatzes grosse Schwierigkeiten
macht, ihn einfach durch Unterbindung, Abtrennung und Cökumversorgung vom Darm
auszuschalten, im übrigen aber, soweit er sich nicht abtrennen lässt, in seinen Verwachsungen
zu belassen (nicht ohne — im Jahre 1913 — lebhaften Widerspruch zu finden). Kaefer (61).
Derganc (30) und Papon (91) schälen in ähnlichen Fällen den Wurm subserös aus wie einen
Finger aus dem Handschuh und haben nur gute Ergebnisse von diesem Verfahren gesehen.
Goldmann und Rotter (siehe bei Leber, Ziff. 26 und 63) treten bei Gallenblasenopera-
tionen wie bei Appendixeingriffen, auch bei eitrigem Bauchinhalt und perforiertem Wurm-
fortsatz warm für den sofortigen Schluss des Peritoneums ein. Sie erkennen als
Giegenindikation nur Blutung. absondernde eitrig infiltrierte oder gangränöse Flächen und
serosaentblösste Stellen an. Auch Grant (49) schliesst das Peritoneum auch bei Peritonitis
unmittelbar nach dem Eingriff, verzichtet jedoch nicht auf Kolivakzine, Jodoformemulsion
u.a. Zur Verhinderung des Festklebens des Mull bei der Tamponade der Bauchhöhle empfiehlt
Weh} (131) ein Gemisch von Jodoform und Kalomel zu gleichen Teilen, mit dem die mit
essigsaurer Tonerde angefeuchteten Mullstücke bestreut werden. Die Tatsache, dass solche
Appendix. 257
Mullstücke sich nach 2—4 Tagen auffallend leicht herausziehen liessen, erklärt Wehl durch
cine geringe, unschädliche Ätzwirkung der Pulvermischung.
Tschmarke (125) und Pupovac (103) widmen der Behandlung der diffusen
Bauchfellentzündung bei Appendizitis ausführliche Arbeiten. Beide spülen. Tschmarke
misstraut der Jodtinkturdesinfektion als nicht ungefährlich für das Bauchfell. Pupovac
schliesst möglichst primär die Bauchhöhle. Gutzeit (50) bespricht einen besonderen von
Payer zur Bauchspülung gebrauchten Glasansatz.
Folgezustände. Über das Befinden von Appendektomierten 1 bis 22 Jahren nach
der Operation haben Scudder und Goodall (115) Erkundigungen eingezogen. Unter
3000 Operierten erhielten sie von 640 nähere Nachrichten. Als gut wird das Resultat be-
zeichnet von 94,6 °% der Kranken, als schlecht von 4,6 %. 10% haben Hernien und zwar
48,2 ĉo der Drainierten und 3,9%, der Nichtdrainierten.
Kotsteine können durchbrechen und zu eigentümlichen Krankheitsbildern Ver-
anlassung geben. Desnos (31) und Dalmer (25) erlebten ihren Durchbruch in die Blase.
Im Falle Desnos wurde der Kotstein für einen Phosphatstein gehalten und durch Litho-
trvpsie entfernt, im Falle Dalmer ging er spontan ab. Walton (130) entdeckte als Ursache
einer eiternden Fistel, die nach einer Appendizitisoperation zurückgeblieben war, einen
Kotstein, der in der entzündeten Tube sass.
Aus dem Gebiete der Nachkrankheiten der Appendizitis teilt Franke (41)
einen geheilten Fall von operativ eröffneten multiplen Leberabszessen und Hellström (53)
drei spontan geheilte Fälle von multiplen Leberabszessen mit.
Für die Entstehung eines Douglasabszesses ist nach John Valentine (128) die
Lage des Wurmfortsatzes belanglos. Die tiefste Beckenstelle ist aus rein mechanischen
Gründen bevorzugt. Dem frühen Douglasabszess, der beträchtliche Grösse erreichen kann,
steht der späte, in der dritten bis vierten Woche sich entwickelnde, meist klein bleibende
gegenüber. Behandlung: Einschnitt vom hinteren Scheidengewölbe, vom Darm oder vom
Mastdarm.
Nach Svenson (124) kommen im Gefolge der Appendizitis ausser der eitrigen Pleu-
ritis, die den subdiaphragmatischen Abszess begleitet, seröse, gutartige Pleuritiden
mit sterilem Exsudat vor. Ihre Ursache ist der Lungeninfarkt oder Ausbreitung des ent-
zündlichen Prozesses längs des Colon ascendens auf Leber, Zwerchfell, Pleura.
Über die chronische Appendizitis liegen zwei sehr ausführliche Mitteilungen vor:
eine Monographie von Colley (20) und eine umfassende Arbeit von Melchior und
Löser (78). Letztere fanden bei Nachuntersuchungen von Appendektomierten, die an chro-
nischer Appendizitis mit Anfällen gelitten hatten, 96 %, und von solchen, die an chronischer
Appendizitis ohne Anfälle gelitten hatten, 60 9%, beschwerdefrei.
Die Literatur über das Coeeum mobile bringt wenig neue Gesichtspunkte. Crämer
(23) weist nach, dass es eine wahre Typhlitis gibt und rechnet ihr alle unter dem Namen
Coecum mobile vereinten Krankheitszustände zu. Cordero (22) bringt einen durch die
Sektion erhärteten Fall von Typhlitis mit tödlichem Ausgang. Rosanoff (109), Sailer
(112). Cignozzi (18) und Merkens (80) bringen zustimmende Erfahrungen über das Coecum
mobile. Indes glaubt der letzte, dass zuviel in diesen Sammeltopf geworfen wird.
Auch über die Tuberkulose des Wurmfortsatzes [Leriche (70) und Miloslavich
(81)] und über die Wurmfortsatztumoren werden wesentliche Fortschritte nicht mit-
geteilt. Von Arbeiten über die letzten seien die von Miloslavich und Namba (84) erwähnt,
die die Literatur ausgiebig zusammenstellen, ferner Hörrmann (59), der die Möglichkeit
der Entwickelung bösartigen Tumoren als Veranlassung zur Entfernung des Wurms bei
jeder gynäkologischen Operation ansieht, endlich Luce (76), der eine scharfe Trennung
zwischen den nicht so seltenen Schleimhautnävi (Aschoff) und den vorderhand recht sel-
tenen primären, klinisch bösartiger Karzinomen des Wurmfortsatzes empfiehlt. Wahr-
scheinlich können die kongenitalen Nävi im Darmkrebsalter oder selten früher ähnlich den
Hautnävi bösartige werden. Sicher stellen sie eine Disposition zur Appendizitis mit allen
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Hildebrandt, W., Zur Frage der zentralen Läppchennekrose der Leber und deren
etwaigen Beziehungen zur Pankreasfettgewebsnekrose. Mitteil. a. d. Grenzgeb. d.
Med. u. Chir. Bd. 24. Heft 4 u. 5. p. 652. (Beruhen auf Chloroformwirkung. Durch
Pankreasfettgewebsnekrose wird die Gefahr der Chloroformbetäubung erhöht.)
*Hofbauer, Zur Pathogenese der Cholelithiasis. Mitteil. a. d. Grenzgeb. d. Med,
u. Chir. Bd. 24. Heft 3. p. 583.
Le Jemtel, De la rupture des kystes hydatiques dans les voies biliaires. Ann. intern.
de chir. gastro-intestinale. 1911. Nr. 4.
Kausch, W., Über Gallenweg-Darmverbindung. v. Langenbecks Arch. Bd. 97.
Heft 2 u. 3. (Umfassende Arbeit mit vielen Einzelheiten.)
Mc Kechnie, W. E., Abscess in the lung and liver: simple cure of a chronic case by
the upside-down position. Lancet. March 30. (So dass sich der Leberabszess durch
die Lunge der Schwere nach entleeren konnte.)
Kehr, H., Zur Verbesserung der Hepatikusdrainage. Zentralbl. f. Chir. Nr. 30. p. 1017.
(Rinnenrohr statt des T-Rohrs.)
*_ Welche Indikationen für die interne und chirurgische Therapie des Gallenstein-
leidens müssen wir auf Grund der Untersuchungen des Pathologen Aschoff auf-
stellen? Berl. klin. Wochenschr. Nr. 24.
*_ Über den Bauchdeckenschnitt, die Bauchnaht und die Tamponade bei Gallen-
steinoperationen. v. Langenbecks Arch. Bd. 97. Heft 1. (Für Wellenschnitt und
Bauchtamponade.)
. — Wann soll man nach einer Ektomie bei negativem Palpationsbefund von Steinen
im Choledochus diesen Gang inzidieren und drainieren und wann nicht? v. Langen-
becks Arch. Bd. 97. Heft 2. |
*König, F., Über dæ Schnittführung bei Operationen an den Gallenwegen. Zentralbl.
f. Chir. Nr. 16. p. 529. (Kombination des Rektus-Querschnitts mit Längsschnitt
ist der beste Schnitt für Gallenwegoperationen; Querschnitt wird etwas tiefer an-
gelegt, als im übrigen empfohlen.)
*Körte, W., Einige Bemerkungen zur Frage des Bauchdeckenschnittes. v. Langen-
becks Arch. Bd. 97. Heft 3. (Tritt warm für Sprengels Querschnitt durch den
Rektus ein.)
*Krause, F., Leberresektion wegen geschwulstartiger Tuberkulose. Berl. klin. Wo-
chenschr. Nr. 15.
Kubig, G., Über Volvulus der Gallenblase. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 37.
(Sektionsfall, 73jähriger Mann.)
*Kunika, S., Die Entstehung der Gallensteine in ihrer klinischen Beziehung. Bruns
Beitr. z. klin. Chir. Bd. 79. Heft 3. p. 597.
Lameris, H. J., Hepato-cholangio-enterostomie. Zentralbl. f. Chir. Nr. 49. p. 1665.
(Bei totalem Defekt der Hauptgallengänge können sich an der künstlich hergestellten
Leberdarmverbindung neue Gallengänge bilden.)
Leriche, F., et G. Cotte, De la cholecystectomie à chaud dans les cholecystites
aigues calculeuses. Revue de chir. 32 Année. Nr. 12. (Empfehlen Frühoperation
in Form der Zystektomie.)
. Licini, C., Zystische Enartung der Gallenblase und primäres Adenokarzinom des
Ductus cysticus. Zur Frage der Epithelveränderung. Bruns Beitr. z. klin. Chir.
Bd. 76. Heft 3. p. 770. 1911.
*Lotheisen, G., Über Lebertuberkulose und deren chirurgische Behandlung. Bruns
Beitr. z. klin. Chir. Bd. 31.
Malow, T. J., Ein Fall von angeborener unregelmässiger Lage des sichelförmigen
und runden Leberbandes. Russki Wratsch. Nr. 30. (Die dauerndes Erbrechen zur
Folge hatte und im Alter von 25 Jahren operativ beseitigt wurde.)
Mavesima, J., Zur Kasuistik der primären zystischen Erweiterung des Ductus chole-
dochus. Deutsche Zeitschr. f. Chir. Bd. 119. p. 338.
Meyer, W., Subcutaneous injection of normal human blood serum to prevent and
overcome postoperative hemorrhage in patient with chronic jaudice. Transact. of
the Amer. surg. Assoc. Vol. 29. 1911. (100—150 cem in Gaben von 15—30 cem sub-
kutan in 1—2 Tagen mit vorzüglichem Erfolg.)
11°
67.
68.
Gynäkologie. Chirurgische Erkrankungen des Abdomens.
*Mc. Millan, J., A case of typhoid fever complicated with cholecystitis. Brit. med.
Journ. Jan. 20. |
. Munk, F., Ein Fall von echter Leberzyste mit operativer Heilung. Berl. klin. Wochen-
schrift Nr. 46.
Neugebauer, F., Ein primärer Leberstein. Zentralbl. f. Chir. Nr. 13. p. 420.
*Perthes, Zur Schnittführung bei Operationen an den Gallenwegen. Zentralbl. f.
Chir. Nr. 37. p. 1252. (Längsschnitt, Schwertfortsatz bis oberhalb des Nabels, biegt
oberhalb des Nabels nach rechts um und durchtrennt als Horizontalschnitt den Rektus
und zwar die hintere Rektusscheide etwas höher als die oberflächlichen Schichten. )
*Petit, J., Des plaies opératoires de la veine cave inferieure. Inaug.-Diss. Paris,
G. Steinheil.
. *Philipowicz, J., Ein Fall von 38jähriger Typhusbazillenbeherbergung. Wiener
klin. Wochenschr. 1911. Nr. 52. (Gelegentlich eines Cholelithiasisoperationsfalles in
der Eiselsbergschen Klinik nachgewiesen.)
*Pribram, E. E., Über Cholecystitis und Dauerausscheider und den heutigen Stand
der Therapie. Wiener klin. Wochenschr. Nr. 36.
. *Riedel, Der Gallenstein in keinfreier Gallenblase. Münchn. med. Wochenschr.
Nr. 1. p. 8.
. *— Die Indikationen für die Hepatikusdrainage. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 4.
p. 2512.
. *— Partielle oder totale Zerstörung von Ductus cysticus und choledochus durch
Stein. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 43 u. 44. p. 2322 u. 2403.
*— Die Infektion der Bauchhöhle per diapedesin von der Gallenblase aus. Wiener
med. Wochenschr. Nr. 4.
. *Rosenstein, P., Über die Behandlung der Leberzirrhose durch Anlegung einer
Eckschen Fistel. Verhandl. d. deutsch. Ges. f. Chir. Bd. 41. II. 232.
. *Rossini, Colecistostomia da colecistite post-tifosa. Rivista ospedaliera. Vol. 2.
Nr. 5. Roma. Marzo l.
. *Rotter, Bemerkungen zu der Kritik, welche Herr Kehr an der Methode des pri-
mären Verschlusses der Bauchhöhle bei einfacher Cholezystektomie geübt hat. Berl.
klin. Wochenschr. Nr. 35.
*Santini, C., Sulle ferite della superficie convessa del fegato e della volta diaframma-
tica destra. Clin. chir. Nr. 10.
Scheidler, F., Zur Cholangiozystenteroanastomose. Bruns Beitr. z. klin. Chir.
Bd. 77. Heft 2. p. 558. (Mittelst Murphyknopf mit günstigem Verlauf.)
*Sick, P., Zur Schnittführung und Technik bei Operationen an den Gallenwegen.
Bruns Beitr. z. klin. Chir. Bd. 76. Heft 1. (Tritt für Kochers Schrägschnitt ein,
den er weniger steil verlaufen lässt, gegen Kauschs Schnitt, der von oben aussen
nach innen unten geht.)
*Sprengel, Erwiderung auf den Artikel von Kehr: „Über den Bauchdeckenschnitt,
die Bauchnaht und die Tamponade bei Gallensteinoperationen.“ v. Langenbecks
Arch. Bd. 97. Heft 3.
Steinthal, Über Icterus gravis und Anurie. Bruns Beitr. z. klin. Chir. Bd. 76.
Heft 3. (Bei Icterus gravis und der damit stets verbundenen Leberinsuffizienz kann
sich auch ohne Narkose rasch eine tödliche Anurie entwickeln.)
Stuckey, L., Über Verwendung der freien Netzverpflanzung als blutstillendes Mittel
bei der Gallenblasenexstirpation. v. Langenbecks Arch. Bd. 99. Heft 2. (Mit
vorzüglichem Erfolg. Siehe auch Hesse unter „Netz, Mesenterium“, cf. 9.)
— Über einen Choledochusstein von seltener Grösse. Deutsche Zeitschr. f. Chir.
Bd. 117. p. 399. (10 em lang und 7—8 em breit, Gewicht 153 g, tödlicher Ausgang.)
Sullivan, Reconstruction of the bile-ducts. ‚Journ. of the Amer. med. Assoc. Vol. 58.
Nr. 26. (Ersatz des Choledochus durch Gummidrain, Lichtung nicht kleiner als 14 Zoll;
beiderseits mit nicht resorbierbarem Nahtmaterial fest einnähen!)
Summers, Some modifications of technique in the surgery of the gall-bladder and
bile ducts. Transact. of the Amer. surg. med. Vol. 29. 1911.
*Sven, Johansson, Contribution à l’etude de la perihepatite bilieuse avec &panche-
ment biliaire dans la peritonite sans perforation de l'appareil biliaire. Revue de chir.
32 Année. Nr. 12.
*Thöle, F., Die Verletzungen der Leber und der Gallenwege. Neue Deutsche Chir.
Bd. 4. Stuttgart, F. Enke. 204 N.
. Tietze, A, Zum Gallensteinileus. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 53.
Leber- und Gallenwege. 261
76. Tooth, H., A case of complete obstructive jaundice in a child. St. Bartholomews
hospital reports. Vol. 47. (Durch Cholezystoduodenostomie geheilt.)
77. Tuffier, Kyste non parasitaire du foie (angiome bilaire). Bull. et mém. de la soc.
de chir. de Paris. Tome 38. Nr. 34. p. 1252.
78. *Umber, F., Differentialdiagnose und Komplikationen der Cholcıithiasis. Med.
Klinik. p. 1055.
79. *Urban, Über Talmasche Operationen. Wiener med. Wochenschr. Nr. 4 u. 5.
80. *Van der Veer, Talma operation for cirrhosis of the liver. Surg., Gyn. and Obst.
XV. 3.
81. *Voelcker, F., Diagnose und Therapie des einheimischen Leberabszesses. Fortschr.
d. Med. Nr. 37.
82. Walton, A., Congenital malposition of the gall-bladder. Lancet. April 6. (Unter
dem linken Leberlappen; nur drei Fälle in der Literatur; wäre von den gebräuchlichen
Leberschnitten aus nichts zu finden gewesen.)
83. Werelius, Hepatoptosis and hepatopexie. Journ. of the Amer. med. assoc. Vol. 58.
Nr. 9. (Ein eigener Fall, Übersicht über die Literatur.)
84. *Wiesel, J., R. Kolisch und J. Schnitzler, Drei Vorträge über Cholelithiasis.
71 S. Wien, Moritz Perles.
85. Wiewiorowski, Operativ geheilter Fall von isolierter Schussverletzung der Gallen-
blase. Deutsche militärärztl. Zeitschr. Heft 15. p. 593.
S6. Wilms, Bildung eines künstlichen Choledochus durch ein einfaches Drainrohr. Berl.
klin. Wochenschr. Nr. 12. (Siehe Brandt.)
87. *Mc Williams, Acute spontaneous perforation of the biliary system into the free
peritoneal cavity. Annals of surg. Febr. (108 Fälle, darunter sechs eigene.)
88. Williams, Transduodenal choledochotomy for stone in the ampulla of Vater. Annals
of surg. Oct.
89. Winternitz, Primary carcinoma of the liver. Bull. of the Johns Hopkins hospital.
June. (Sechs eigene Sektionsfälle.)
90. *Wolff, F., Beitrag zur galligen Peritonitis ohne Perforation der Gallenwege. Berl.
klin. Wochenschr. Nr. 50.
91. *Worms et Hamant, Contribution à l’etude du traitement opératoire des chole-
cystites aigues, survenant au cours ou dans la convalescence de la fievre typhoide.
Arch. gener. de chir. VI. 2.
Über die Verletzungen der Leber und Gallenwege liegt als vierte Lieferung der
Neuen deutschen Chirurgie „Thöle’s (74) umfassende Bearbeitung vor: I. Abschnitt.‘ Stich-
verletzungen (Sterblichkeit früher 64,5 %, jetzt 24,6), Schussverletzungen (Sterblichkeit
früher 55, jetzt 44 °,); Leberrupturen (Sterblichkeit früher 85,7 %, jetzt 61,5 %,); II. Abschn.
Operative Behandlung der Leberverletzungen; III. Abschn. Verletzungen der Gallenblase
und extrahepatischen Gallenwege. In italienischer Sprache steht dem Thöleschen Werk
die noch ausführlichere Monographie von Amante (2) gegenüber.
Finsterers (21 und 22) Beobachtungen und experimentelle Arbeiten bewegen sich
besonders im Sinne der Erklärung der Bradykardie bei Leberverletzungen, die auf
die schnelle Resorption von Gallenbestandteilen bei Leberverletzungen zurückgeführt wird.
Wenn klinische Zeichen für einen Leberriss oder für innere Blutung vorhanden sind, darf
die Bradykardie nicht als Gegenindikation gegen die Laparotomie aufgefasst werden. Schnitt-
führung und Lebernahtverfahren werden einer Prüfung unterworfen. Santini (64) will
bei Verletzungen der Leberkonvexität den thorako-diaphragmatischen Weg durch einen
T-Schnitt unter dem Proc. xiphoideus ersetzen.
Über den einheimischen Leberabszess bringt Voelcker (81) eine grössere Zu-
sammenstellung; über die Lebertuberkulose Lotheisen (46) eine Zusammenstellung und
F. Krause (40) eine kasuistische Mitteilung unter besonderer Berücksichtigung der opera-
tiven Technik.
Beim Leberechinococcus bietet nach Borszéky (8) nur die gänzliche Ausschälung
der Bindegewebskapsel der Mutterblase genügende Sicherheit. Sie ist jedoch mit gewal-
tigem Blutverlust verbunden. Zur Einschränkung dieses Blutverlustes empfiehlt es sich,
vor Beginn des Eingriffes an der Leber das Lig. hepatoduodenale mit einer weichen Zange
abzuklemmen. Von der Ungefährlichkeit des Verfahrens überzeugen Tierversuche und
viermalige Erprobung am Menschen mit bestem Erfolg.
Urban (79) teilt Untersuchungen über die Talmasche Operation auf Grund von
13 einschlägigen Fällen mit. Am besten eignen sich primäre Leberzirrhosen, solange sie
262 Gynäkologie. Chirurgische Erkrankungen des Abdomens.
noch im hypertrophischen Stadium sind. Die subseröse Verlagerung des Netzes ist vor-
zuzichen. Durch stumpfe Ablösung der Serosa wird eine handtellergrosse Tasche gebildet,
in der das durch Abreiben mit trockenen Tupfern seines epithelialen Überzuges beraubte
Netz eingenäht wird. Bei der Wirkungslosigkeit interner Mittel bedeutet die Talmasche
Operation einen grossen Fortschritt. Sie ist besonders bei früher Anwendung wirksam,
solange kein Aszites vorhanden ist oder, wenn er nach der ersten Punktion sich wieder ein-
stellt oder Blutungen im Pfortadergebiet auftreten. Auch van der Veer (80) berichtet
besonders in Frühfällen von recht günstiger Wirkung der Talmaschen Operation. Sogar
verzweifelte Fälle können wesentlich gebessert oder völlig geheilt werden. Am meisten
eignen sich syphilitische und Alkoholzirrhose.
Bernheim und Voegtlin (5) beantworten die Frage, ob eine Ecksche Fistel (Ana-
stomose der Vena cava mit der Vena portarum) sich mit dem Leben verträgt, auf Grund
von Hundeversuchen bejahend, während Rosenstein (61) den ersten mit Glück operierten
Fall, eine 60jährige Kranke, vorstellt. Allerdings liess sich ein Erfolg der Eckschen Fistel
noch nicht feststellen.
Bei der hohen Sterblichkeit akuter typhöser Cholecystitis und der grossen Rolle,
welche Dauerausscheider für die Verbreitung ansteckender Krankheiten, besonders des
Typhus, spielen, wenden sich der typhösen Cholecystitis mehrfach die Arbeiten des Berichts-
jahres zu. Rossini (62) beschreibt zwei Fälle, bei denen nach Entfieberung im Anschluss
an einen Typhus plötzlich unter Fieber Entzündung und Vergrösserung der Gallenblase
auftrat. Beide Male wurde mit Erfolg die Zvstotomie ausgeführt. Es fanden sich neben
Schleim und Eiter Typhusbazillen. Einen ähnlichen Befund erhob Mc Millan (50) bei
einer 23jährigen Frau acht Wochen nach Beginn eines Typhus. Worms und Ha mant (91)
raten in Anbetracht der hohen Mortalität bei abwartender Behandlung der typhösen Chole-
cystitis zu möglichst frühzeitiger Operation. Philipowicz (55) fand gelegentlich einer
Steinoperation noch 38 Jahre nach einem Typhus die Erreger dieser Krankheit in der Gallen-
blase. Pribram (56) beschäftigt sich mit der Frage der Beseitigung der Daucrausscheidung.
Medikamentöses und immunisierendes Vorgehen hat sich im allgemeinen als nutzlos er-
wiesen. Pribram teilt einen Fall mit, bei dem auch nach Entfernung der Gallenblase noch
andauernd pathogene Bakterien im Stuhl ausgeschieden wurden und spricht der Zystektomie
ohne klinische Indikation die Berechtigung ab.
Über die Gallensteinkrankheit liegt die umfassende Monographie von Grube
und Graff (28) vor, die vom Standpunkt des Innern und des Chirurgen das ganze Gebiet
auf 172 Seiten bearbeiten und die weniger umfangreiche von Wiesel, Kolisch und Schnitz-
ler (84), die sich in die Darstellung der Pathologie und Klinik der Gallensteinkrankheit,
der inneren und physikalischen Behandlung und endlich der chirurgischen Behandlung
teilen.
Nach Kunika (42) sind radiäre Cholesterinsteine, die nur durch Gallenstauung in
der Blase entstehen, harmlose Bewohner der Gallenblase. Nur selten kommen sie mit klini-
schen Erscheinungen in die Hände der Chirurgen, nämlich wenn eine primäre Entzündung
in der steinhaltigen Blase eintritt. Ihre klinische Bedeutung ist also gering. — Nach Riedel
(59) werden sie nicht selten zum Verschlussstein und damit zur Ursache der Infektion. —
Kombinationssteine, die durch eine Infektion der Cholesterinsteine enthaltende Gallenblase
entstehen, kommen häufig in chirurgische Behandlung. Weit häufiger noch werden Chole-
sterin-Pigment-Kalksteine, die immer einer chronischen Entzündung ihre Entstehung ver-
danken, bei der Operation gefunden. Hofbauer (30) baut auf unsere Kenntnisse über die
Entstehung der Gallensteine sein Verfahren der Prophylaxe und Nachkur intern oder chirur-
gisch beseitigter Gallensteine auf. Die einzig sichergestellte Ursache für die Entstehung
der Gallensteine ist die Stauung der Galle. Zur Vermeidung der Stauung müssen die die
Galle fortbewegenden Kräfte gesteigert werden. Das sucht er zu erreichen durch seine
„Automassage“ der Leber, nämlich durch Atemübungen, die durch Heranziehung der Bauch-
muskulatur zur Verstärkung der Ausatmung die Baucheingeweide höher hinauf gegen das
Zwerchfell drücken.
Wertvolle Beiträge über die Diagnose, Pathologie und Therapie derGallen-
steine bringen Riedel (57. 58, 59, 60). der stets wiederfürdie rechtzeitige, d.h. für frühzeitige
Operation wirbt, Brüning (9) aus der Giessener Klinik, ebenfalls Anhänger früher Opera-
tion, Baron (3) aus der Budapester Klinik, v. Adlor (1), Umber (78) und Davis (l4),
der 234 Fälle zum Teil jahrelang nach der en verfolgen konnte und nur bei 6 °, keine
völlige Erleichterung fand. Fast überall erfreuen sich die Aschoff-Bacmeisterschen
Lehren allgemeiner Anerkennung. Brüning (9) erkennt im Gegensatz zu Aschoff eine
abakterielle Entstehung des Cholestearinsteines nicht an. Kehr (35) teilt seine Indikationen
Pankreas. 263
für die innere und chirurgische Behandlung nochmals mit, und Exner (18) bringt auf Grund
der Erfahrungen der letzten Jahre ein kritisches Sammelreferat über die Indikationsstellung
und die Erfolge chirurgischer Behandlung bei Cholelithiasis. Die zahlreichen und schönen
Arbeiten aus den Einzelgebieten der Chirurgie der Gallengänge übergehe ich hier.
Eine lebhafte Aussprache fand über den zweckmässigsten Bauchschnitt bei Opera-
tionen an den Gallenwegen statt, die vor allem Dank der Arbeiten Sprengels (67 und frühere
Arbeiten) immer mehr zur Anerkennung der Vorteile führte, welche die quere Durchtrennung
des M. rectus vor den Längsschnitten im Rektus oder am äusseren Rektusrand bietet [Spren-
gel (67). Körte (39), Perthes (53), König (38), Kehr (36), Sick (66), auch Riedel (59),
von ausländischen Autoren Gosset (27)].
Beachtenswert sind die Bemühungen Rotters (63) und seines Schülers Goldmanns
(26), die Bauchdeckentamponade nach Gallensteinoperationen einzuschränken.
Sie verzichten auf jede Tamponade, wenn 1. jeder Peritonealdefekt gedeckt ist, 2. keine
gangränösen oder eitrig infiltrierten Stellen zurückbleiben, 3. jede Blutung steht, 4. das
Gallenblasenlager so versorgt ist, dass aus ihm keine Sekretion in die freie Bauchhöhle statt-
findet, 5. der Cystikusstumpf über alle Zufälligkeiten sicher verschlossen ist. Rotter
und seine Schule erfährt dabei allerdings den lebhaften Widerspruch Kehrs (36).
Die Prognose der operativen Verletzungen der Vena cava ist nach Petit (54)
besser, als zu erwarten; 66 % Heilungen! Die seitliche Naht ist das beste Verfahren. Sie
ergibt 90 °, Heilerfolge; sie muss bei den seltenen Verletzungen oberhalb der Einmündung
der Vena renalis stets versucht werden.
Riedel (60), Doberauer (16), Sven Johansson (73) und Wolff (90) bringen
neue Beobachtungen zur galligen Peritonitis ohne Perforation der Gallenwege, die
nach Riedel als nicht besonders selten angesehen werden muss.
Mc Williams (87) stellt als Ursache der Spontanruptur der Gallenblase frei
in die Bauchhöhle fest: 1. die Überdehnung, 2. Druck eines Steines auf die Wand mit Ulzera-
tion, 3. Gangrän der Wand infolge Thrombose, diphtheroider Entzündung oder Steindruck
mit Zirkulationsbehinderung. Diagnose schwierig (brettharte Spannung). Nach Durch-
bruch ist Verwechslung mit Appendizitis leicht möglich. Prognose ist um so schlechter,
je später operiert wird. Mortalität 50 °. Bestes Verfahren Cholezystektomie mit Drainage!
F. Pankreas.
1. *Arnstein, A., Chronische Pankreatitis. Zentralbl. f. d. Grenzgeb. d. Med. u. Chir.
Bd. 15. p. 90—141.
2. *Assmann, Röntgenographischer Nachweis von Pankreassteinen. Fortschr. a. d.
Gebiete d. Röntgenstrahlen. Bd. 18. Heft 4. (Auf der Platte übersehen, bei der Autopsie
festgestellt und bei nachträglicher Revision der Platte gefunden.)
3. Brown, The effect of jaundice, produced by ligation of the ductus choledochus, upon
the pancreatic secretion. Bull. of the John Hopkins hospital. Sept.
4. Chiarugi, M., Steatonecrosi pancreatica da pancreatite acuta traumatica. Clin.
chir. Nr. 10. (Operativ geheilt, Drainage.)
5. Cohn, M., und H. Peiser, Einige Störungen der inneren Sekretion bei Pankreas-
erkrankungen. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 2. (Bei akuten und chronischen
Pankreaserkrankungen wurde Exophthalmus, Graefesches Phänomen, Möbius und
Stellwag’sches Zeichen und Tremor beobachtet.)
6. *Decker, C., Über Pankreaszysten. Med. Klinik. p. 1827. (Drei Fälle.)
7. Dreesmann, Über Pankreatitis und Unfall. Zeitschr. f. ärztl. Fortbildung. Nr. 5.
p. 140. (Die Entstehung akuter und in seltenen Fällen auch primär chronischer Pan-
kreatitis durch Unfall ist nicht zweifelhaft.)
8. *Fäykiss, F., Über akute Pankreasnekrose. Budapesti Orvosi Ujság. Nr. 33. (Ungar.)
9. — Experimentelle Beiträge zur Pankreasresektion und Pankreatoenterostomie. Orvosi
Hetilap. Nr. 49. (Ungarisch.) (Empfiehlt auf Grund von Experimenten am Hund
in Fällen, in denen ein Teil des Pankreas geopfert werden muss, die laterale Einpflan-
zung des Pankreasstumpfes in den Darm.)
10. Francisco, G. de, Un caso di doppia cisti del pancreas. Estirpazione totale delle
due cisti mediante resezione del pancreas. Guarigione. Rif. med. XXVII. 8.
ll. *Friedmann, A case of chronic pancreatitis with polycythemia (clinical diagnosis
pancreatis lithiasis.) Med. record. Nov. 23. Nr. 21.
264 Gynäkologie. Chirurgische Erkrankungen des Abdomens.
12. *Guleke, Über Diagnose und Therapie der chronischen Pankreatitis. Verhandl. d.
deutsch. Ges. f. Chir. Bd. 41. II. 310. i
12a. *Gulecke, Die neueren Ergebnisse in der Lehre der akuten und chronischen Er-
krankungen des Pankreas mit besonderer Berücksichtigung der entzündlichen Ver-
änderungen. Ergebn. d. Chir. u. Orthop. Bd. IV. S. 408. (Umfassende Arbeit,
Literatur.)
13. *Hanser, R., Über Echinokokken des Pankreas. Bruns Beitr. z. klin. Chir. Bd. 77.
Heft 2. (Entdeckt bei der Sektion, stammt aus Rostock. Literatur.)
14. Hellwig, Zur Kenntnis der akuten hämorrhagischen Pankreatitis. Med. Klinik.
p. 2102. (Zwei Fälle, fettleibige Frauen mit Gallensteinen, beide gestorben.)
15. Hotchkiss, Acute pancreatitis with very extensive fat necrosis. Annals of surg.
July. Amer. surg. assoc. number. (Ein Fall, geheilt nach dreimaliger Operation.)
16. *Körte, Surgical treatment of acute pancreatitis. Annals of surg. Jan. (Vortrag
auf dem internat. Chir.-Kongr. in Brüssel. Auch Bericht über das Jahr 1911.)
‘17. *Luxembourg, H., Über Pankreasschussverletzungen. Deutsche Zeitschr. f. Chir.
Bd. 117. p. 284. (Literatur.)
18. Maragliano, D., Le cause della morte per necrosi pancreatica. Polielin. Sez. chir.
XIX. 2. (Kombination der Pankreasautolyse mit einem freien Fett.)
19. *Mettin, W., Zur chirurgischen Behandlung der akuten Pankreatitis. Deutsche
Zeitschr. f. Chir. Bd. 115. p. 281.
20. Le Moniet, Un cas de kyste pancreatique. Arch. gener. de chir. VI. 1. (Operativ
geheilt.)
21. *Müller, Pankreasechinococcus. Verhandl. d. deutsch. Ges. f. Chir. Bd. 41. I. 207.
22. Muroya, S., Über die Fremdkörpertuberkel des Pankreas, verursacht durch einge-
wanderte Askariseier. Deutsche Zeitschr. f. Chir. Bd. 119. p. 21. (Mit den Erschei-
nungen chronischer Pankreatitis, operativ geheilt.)
23. *Noguchi, Y., Über die Fermentdiagnose bei Pankreasverletzung. v. Langen-
becks Arch. Bd. 98. Heft 2.
24. Oehler, J., Über einen geheilten Fall von Pankreasnekrose. Zugleich ein Beitrag
zur Frage des Pankreasdiabetes. Bruns Beitr. z. klin. Chir. Bd. 77. Heft 2. (Bei
der Operation erkannt; der schwere, allen Mitteln trotzende Diabetes heilte, als sich
die Pankreasfistel schloss und der Pankreassaft in den Darm abfloss.)
25. Petraschewskaja, Ein Fall von falscher traumatischer Pankreaszyste. Russki
Wratsch. Nr. 19. (Durch Tamponade geheilt.)
26. *Pfrörringer, Ein Fall von Pankreasstein. Fortschr. a. d. Gebiete der Röntgenstr.
Bd. 19. Heft 1. (Schatten im Röntgenbild, für Nierenstein gehalten, Operation, Tod
an Nachblutung.)
27. Piwowarow, G. K., Ein Fall von Pankreaszyste mit Pankreasnekrose. Russki
Wratsch. Nr. 14. (Durch Tamponade geheilt.)
28. *Polya, Über die Pathogenese der akuten Pankreaserkrankungen. Mitteil. a. d.
Grenzgeb. d. Med. u. Chir. Bd. 24. Heft 1. p. 1.
29. Pratt, The internal function of the pancreas. Journ. of the Amer. med. Assoc. Vol. 59.
Nr. 5.
30. *Richardson, Surgical diseases of the pancreas. Surg.. Gyn. and Obst. XIV. 5.
3l. *Schlesinger, E., Ein Beitrag zur Bewertung der Röntgenuntersuchung bei der
Diagnose von Pankreaszysten. Med. Klinik. p. 1027.
32. *Wohlgemuth und Noguchi, Experimentelle Beiträge zur Diagnostik der sub-
kutanen Pankreasverletzungen. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 23.
Eine vorzügliche Übersicht über den Stand der Lehre von den Pankreaserkrankungen
gibt Gulecke (12a).
Noguchi (23) fand beischweren Pankreasverletzungen im Hundeexperiment
Zunahme der Diastase im Urin und glaubt daraus diagnostische Schlüsse ziehen zu dürfen.
Wohlgemut und Noguchi (23) beschreiben das Untersuchungsverfahren auf Diastase
und schliessen: In allen Fällen, in denen man nach einem Stoss gegen den Leib eine die Norm
bedeutend überschreitende Zunahme der Diastase im Blut und Urin feststellt, kann man
sicher sein, dass das Pankreas verletzt ist. Luxemburg (17) bringt eine Übersicht über
die Pankreasschussverletzungen der Literatur mit zwei eigenen Beobachtungen (Abteilung
Bardenheuer). Von 31 Pankreasschüssen wurden 7 nicht operiert; sie starben sämtlich;
24 wurden operiert; 11 davon genasen.
Ee rg nn
Milz. 265
Polya (28) machte umfangreiche Versuche über die Pathogenese der akuten Pan-
kreaserkrankungen und findet, dass der Pankreaszerfall bei den akuten Pankreaserkran-
kungen durch die Selbstverdauung der Drüse hervorgerufen wird, diese aber zumeist durch
aktivierende Bakterien eingeleitet wird.
Alle Autoren stimmen in der Würdigung der diagnostischen Schwierigkeiten
akuter Pankreaserkrankungen überein, die brettharte Spannung des Epigastriums ist das
wesentlichste Zeichen. Nur frühzeitige Eröffnung und Austastung des Bauches kann zur
sicheren Diagnose führen [Körte (16), Mettin (19), Fäykiss (8), Richardson (30)].
Körte (16) und Mettin (19) stellen die eitrigen und hämorrhagischen Formen der
akuten Pankreasentzündung den nekrotischen gegenüber. Nach Körte ist die Prognose
am besten, wenn im akuten Stadium operiert wird; da dies indes zuweilen schon nach drei bis
vier Tagen in das nekrotische übergeht, kann nicht früh genug operiert werden. Die Prognose
ist nach Mettin bei den ganz akuten mit schweren Kollapserscheinungen einsetzenden
Fällen äusserst ungünstig. Beide bringen Statistiken, aus denen hervorgeht, dass rund
zwei Drittel der Operierten zugrunde gehen. In rund der Hälfte der Fälle liegen Kompli-
kationen von seiten des Gallensystems vor.
Eine Übersicht über das ganze Gebiet der chronischen Pankreatitis bringt Arn-
stein (1). Die Diagnose ist äusserst schwer, häufig unmöglich. Hervorstechende Züge:
Verdauungsstörungen, Abmagerung, Schmerzen im Oberbauch, tiefer Druckschmerz daselbst,
Anämie, tastbare, dem Pankreas entsprechende Geschwulst. Gulecke (12) konnte unter
acht Fällen fünfmal die Diagnose vor der Operation stellen. Die chronische Pankreatitis
ist wesentlich häufiger, als bisher angenommen wurde. Die bisher meist geübte mittelbare
Behandlung durch Drainage der Gallenwege oder Gastroenterostomie bringt nur die leich-
teren Fälle zur Heilung. Für die schwereren, durch die eben erwähnten Verfahren nicht
geheilten ist Spaltung der Pankreaskapsel und Einschnitt in das sklerotische Drüsengebiet
notwendig.
Pankreassteine sind auf der Röntgenplatte sichtbar; hoher Kalkgehalt! Ass-
mann (2), Friedmann (ll), Pförringer (26).
Auch zur Diagnose der Pankreaszysten kann das Röntgenbild beitragen [Decker (6),
Schlesinger (31)).
Einen Sektionsfall des recht seltenen Pankreasechinococcus teilt Hanser (13)
aus dem klassischen Echinokokkenlande Mecklenburg (Rostock, Klinik Müller) mit. Müller
(21) beschreibt dazu das Präparat.
G. Milz.
L Banti, G., La splenomegalie hemolytique. Semaine med. Nr. 23.
2. *Buzzi, Splenectomia in un caso di Banti. Rivista ospedaliera. Roma. 15. Dic.
Vol. 2. Nr. 24.
3. Charrier et Bardon, Splenectomie pour déchirure de la rate. Arch. prov. de chir.
Nr. 11. Nov. (Geheilt durch Splenektomie 16—17 Stunden nach dem Unfall.)
4. Chutro, Pedro, Quiste hidätico del bazo, neumatosis, esplenectomia. Revista de
la soc. med. Argentina. Bd. 20. p. 307. (Führt nach mehrfachen Ausschälungen der
Zyste zur Milzexstirpation. Heilung.)
3. Council, Primary sarcoma of the spleen. Annals of surg. Dec. (Fast die ganze Milz
in ein gemischtzelliges Sarkom umgewandelt, durch Exstirpation geheilt.)
6. Klemperer und Mühsam, Anaemia splenica, geheilt durch Milzexstirpation. Berl.
klin. Wochenschr. Nr. 22.
7. *Melchior, Die Spontanruptur der Milz im Verlaufe und Gefolge des Typhus abdonii-
nalis. Kritisches Sammelreferat. Zentralbl. f. d. Grenzgeb. d. Med. u. Chir. Bd. 1.
p. 801. 1911.
8. *Melikjan, Über die Bantische Krankheit. Wiener klin. Rundschau. Nr. 33.
9. *Müller, A., Ein Fall von Stieldrehung der Wandermilz mit parasplenischem Hämatonı.
Deutsche Zeitschr. f. Chir. Bd. 119. p. 189.
10. *Nast-Kolb, A., Zur Kenntnis der Spätblutungen bei traumatischer Zerreissung
der normalen Milz. Bruns Beitr. z. klin. Chir. Bd. 77. Heft 2. p. 503.
11. *Noguchi, Über die Exstirpation der normalen Milz beim Menschen. Berl. klin.
Wochenschr. Nr. 39.
266 Gynäkologie. Chirurgische Erkrankungen des Abdomens.
12. *Strauss, S., Zur Kasuistik posttraumatischer isolierter Spätrupturen der Milz.
Med. Klinik. p. 904.
13. Strukow, A. A., und W. N. Rosanow, Über Milzechinococcus. Russki Wratsch.
Nr. 35. (Durch Splenektomie geheilt.)
14. Suchanek, E., Ein Beitrag zur Kasuistik der Milzzysten. v. Langenbecks Arch.
Bd. 98. Heft 1. (12jähriger Knabe, bei dem die Geschwulst nach einer Maserninfek -
tion zuerst aufgetreten war.)
15. *Sven, Johansson, Contribution a l’etude des ruptures spontanées de la rate. Revue
de chir. 32 Année. Nr. 7.
16. Villard, E., und J. Murard, Anevrysme de l’artere splenique. Arch. gener. de
chir. VI. 7. (Diagnose wurde bei der Autopsie des operierten Kranken gestellt.)
17. *Wolff, F., Beitrag zur Milzexstirpation.e Münchn. med. Wochenschr. Nr. 33.
Über die Spontanruptur der Milz bei Typhus bringt Melchior (7) eine Zu-
sammenstellung. Das Leiden ist selten, bedarf aber der Beachtung, weil richtiges chirurgi-
sches Handeln lebensrettend wirken kann. Zum Zustandekommen der Ruptur wird eine
geringfügige Gelegenheitsursache und eine durch Grössenzunahme und Konsistenzver-
minderung geschaffene Disposition der Milz angenommen. Die Erscheinungen entsprechen
denen der traumatischen Ruptur; doch fehlt in der Regel der primäre Schock. Die Behand-
lung kann nur in möglichst schleuniger Exstirpation bestehen. Auch Sven Johansson (15)
empfiehlt bei der Spontanruptur die sofortige Exstirpation. Der Riss ist oft nur klein. Nicht
selten erfolgt die Blutung zunächst in das Milzgewebe. Später reisst die Kapsel und die
Blutung tritt von neuem auf. Bei der Malariamilz sollte wegen der Gefahr der Ruptur die
Indikation zur Exstirpation erweitert werden. Bei der Infektionsmilz wird durch die Ex-
stirpation ein Bakteriendepöt beseitigt.
Nast-Kolb (10) und Strauss (12) berichten über Spätblutungen bei Milz-
rissen, im ersten Fall am vierten Tage, der zweite am 16.—17. Tage. Bei dem ersten waren
die Risse durch Netz, bei dem zweiten durch Blutgerinnsel tamponiert gewesen.
Nach Noguchi (11) sind die Folgeerscheinungen nach der Exstirpation der
gesunden Milz so gering, dass die Milz unbedenklich geopfert werden darf. Der Ausfall
an neutrophilen Zellen nach der Milzexstirpation wird im ersten Jahr hauptsächlich durch
Lymphozyten und zum kleinen Teil durch Eosinophile ersetzt, später nimmt die Zahl der
Eosinophilen auf Kosten der Lymphozyten zu. Bis das normale Verhältnis der Zellenzahlen
hergestellt ist, vergehen 5—6 Jahre. Wolff (17) fand nach Milzexstirpation wegen Stich-
verletzung die Lymphozyten auf 32,7 %, und die Eosinophilen auf 7 % vermehrt.
Über einen Fall von Stieldrehung bei Wandermilz teilt Müller (9) mit, dass
zunächst die Diagnose auf Stieldrehung einer Eierstockgeschwulst gestellt war. Erschei-
nungen: Leibschmerzen, Stuhlverhaltung, Erbrechen; fast pulslos eingeliefert. Durch Milz-
exstirpation geheilt. Die Stieldrehung wird mit der grossen Zahl der durchgemachten
Schwangerschaften (sieben Geburten, drei Aborte) in Zusammenhang gebracht.
Die Bantische Krankheit wird nach Melikjan (8) veranlasst durch schädliche,
wahrscheinlich infektiöse Stoffe, die aus dem Darmkanal in den Kreislauf gelangen. Die
Milzschwellung ist die Folge einer vasomotorischen Parese, für die eine unmittelbare Ein-
wirkung der Toxine auf die Nervenendigungen in der Milz ursächlich ist. Die Milzverände-
rungen veranlassen eine Stauung im Pfortaderkreislauf, der die Leberzirrhose folgt. Früh-
zeitige Splenektomie ist die beste Behandlung. Mortalität rund 20%. Während ein von
Melikjan mitgeteilter Fall starb, kam der Fall Buzzi (2), der durch Gallensteine kom-
pliziert war, nach operativer Entfernung erst der Gallensteine und später der Milz zur
Genesung.
H. Anus und Rektum.
L Albu, A., Benigne und maligne Polypen der Flexura sigmoidea und der Ampulla
recti. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 39. (Werden seit Einführung der Rekto-Romano-
skopie viel häufiger gefunden als früher. Umwandlung zur Bösartigkeit kommt vor.)
2. *Aldor, L. v.. Technik und Indikationen der Rekto-Romanoskopie und der endo-
skopischen Behandlung. Med. Klinik. p. 98.
2a.Bauer, Der heutige Stand der Behandlung des Rektalprolapses. Ergebn. d. Chir.
u. Orthop. Bd. IV. S. 573. (Literatur.)
28a.
Anus und Rektum. 267
*Bayer, C., Eine einfache Hämorrhoidenoperation. Zentralbl. f. Chir. Nr. 52. p. 1781.
— Anusplastik nach Exstirpatio recti. Zentralbl. f. Chir. Nr. 7. p. 215. (Der Grund
für die mangelhafte Funktion des künstlichen Anus ist darin zu suchen, dass der neuen
Öffnung eine zirkuläre Hautumsäumung fehlt; diese Umsäumung wird vom Verf.
durch ein plastisches Verfahren erzielt.)
Bendaude, R., L’endoscopie recto-colique, rectoscopie, sigmoidoscopie. Presse med.
Nr. 31.
*Boas, J., Über die extraanale (unblutige) Behandlung der Hämorrhoiden. Münchn.
med. Wochenschr. Nr. 5. p. 233.
*Discussion on the surgical treatment of rectal cancer. Brit. med. Journ. Oct. 5.
(Ausführliches Referat siehe Zentralbl. f. Chir. p. 576.)
*Florowski, W. W., Zur Frage von der Behandlung grosser Mastdarmvorfälle. Prakt.
Wratsch. Nr. 47 u. 48.
*Goepel, Die kombinierte Methode der Exstirpation des Mastdarmkarzinoms mit
präventiver peritoncaler Abdeckung. Verhandl. d. deutsch. Ges. f. Chir. Bd. 4l.
II. p. 45.
*(iraeme Anderson, H., Solid carbon dioxide in the treatment of haemorrhoide.
Brit. med. Journ. Jan. 20.
. *Heile, Über Behandlung des Mastdarmvorfalls. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 13.
*Henschen, C., Über den Ersatz des Thierschschen Drahtringes bei der Operation
des Mastdarmvorfalls durch geflochtene Seidenriemen, frei überpflanzte Gefäss-,
Sehnen-, Periost- oder Faszienstücke. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 3. p. 128.
*Herz, P., Prolapsus ani et recti. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 14.
*Jianu, Amza, Intraabdominelle Myorrhaphie der Heber des Afters beim Verfall
des Mastdarms. Deutsche Zeitschr. f. Chir. Bd. 118. p. 592. (Sechs Abbildungen.)
Kelsey, Local anaesthesia in operations on the rectum. Med. record. New York.
Dec. 14. Nr. 24. (Viele technische Einzelheiten; bei Dehnung des Sphincter ani ver-
sagt jede Lokalanästhesie; für Hämorrhoiden wird Galvanopunktur empfohlen.)
*Kofmann, Über die extraanale (unblutige) Behandlung der Hämorrhoiden. Münchn.
med. Wochenschr. Nr. 16. p. 872.
Lenhossek, M. v., Zur Ätiologie und Prophylaxis der Hämorrhoiden. Deutsche
med. Wochenschr. Nr. 22.
*Lenormant, L. Ch., Note sur onze cas de prolapsus du rectum traites chirurgicale-
ment. Presse méd. Nr. 37.
Mac Kenzie, Surgical treatment of fistula in ano without mutilation of the sphincter.
Transact. of the Amer. surg. Assoc. Vol. 29. 1911. (Exstirpation der ganzen Fistel
mit ihrer Schleimhautmündung von einem Schnitt neben dem After aus. Diskussion.)
Martin, C. F., Observations upon the relationship of tuberculosis to perirectal sup-
purations. Pacific med. Journ. Sept. (Unter 376 Fällen von perirektalen Eiterungen
in 61l °% gleichzeitig Tuberkulose; örtlicher Befund meist nicht für Tuberkulose cha-
rakteristisch.)
. *Mayvo, W. J., The radical operation for the relief of cancer of the rectum and recto-
sigmoid. Annals of surg. August. Amer. surg. assoc. number. (Umfassende Arbeit.)
*— Carcinomata of the gastrointestinal tract. Buffalo Med. Journ. Jan.
. *Miles, The treatment of carcinoma of the rectum and pelvic colon. Glasgow med.
‚Journ. Febr. (Umfassende Arbeit.)
*Moschcowitz, The pathogenesis anatomy and cure of prolapse of the rectum. Surg.,
Gyn. and Obst. XV. 1. (Umfassende Arbeit.)
Mum mery, L., Non-malignant stricture of the rectum. Practitioner. Vol. 88. Nr. 6.
June. p. 794.
*\cwman, A., Rectal prolaps and enteroptosis. Pacific med. Journ. Sept.
Oldag und J. Schwalbe, Kirschkernkonvolut im Mastdarm. Deutsche med. Wochen-
schrift Nr. 36. (Bei einem 68jährigen Mann 428 Kerne im Mastdarm und bei einer
22jährigen Kranken 230 Kirsch- und 4 Pflaumenkerne oberhalb der lleocökalklappe;
im letzten Fall tödlicher Ausgang.)
Oseki, S., Polyposis intestini adenomatosa mit Carcinoma recti. Deutsche Zeitschr.
f. Chir. Bd. 118. p. 463. (Bei einer 3ljährigen Frau, das Karzinom wird als bösartig
umgewandeltes Adenom aufgefasst.)
Rave, Die Behandlung des Pruritus ani mittelst Röntgenstrahlen. Freie Vereinigung
der Chirurgen Berlins. 198. Sitzg. vom 11. Dez. 1911. Deutsche med. Wochenschr.
Nr. 16. (Seit dem Jahre 1908 gelang es dem Verf., 10 Kranke von diesem quälenden
268 Gynäkologie. Chirurgische Erkrankungen des Abdomens.
Leiden zu heilen und nur ein einziger bekam nach 1! Jahren ein Rezidiv. Die Be-
strahlung musste in hartnäckigen Fällen bis zu einem Jahr fortgesetzt werden, jedoch
wäre es zweckmässig, nach vierwöchentlicher Bestrahlung eine längere Zeit andauernde
Pause eintreten zu lassen.)
29. *Retzlaff, Mastdarmperforation durch das Rektoskop. Aus der chir. Abteil. der
Krankenanstalt Magdeburg-Sudenburg. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 29.
30. *Schmitt, A., Perforation des Mastdarms bei der Rektoskopie. Münchn. med.
Wochenschr. Nr. 21.
31. Schreiber, J., Ein eigentümlicher Fall von Atresia ani. Münchn. med. Wochenschr.
Nr. 6. (Bei einem drei Monate alten Batak-Eingeborenen von Sumatra mündet der
Mastdarm auf der Kuppe des Hodensacks und steht zugleich mit der Blase in Ver-
bindung.)
32. Trinkler, Über einen Fall von angeborenen transversalen Kommissuren des Mast-
darms, mit besonderer Berücksichtigung der mechanischen Theorien der Neubildungen.
Mitteil. a. d. Grenzgeb. d. Med. u. Chir. Bd. 25. Heft 1. Chirurgia. Bd. 31. Jan. (Russ.)
33. Veber, K., Beitrag zur Frage der Gangrän des oralen Darmstumpfes nach Mast-
darnıresektion. v. Langenbecks Arch. Bd. 98. Heft 3. (Aus Rotters Klinik:
Veber unterscheidet als Ursache: 1. die Unterbindung der A. haemorrhoidalis sup.
am kritischen Punkte, 2. die Thrombose der Darmarterien und des Randgefässes in-
folge Infektion, 3. Arteriosklerose. Es kann sich zur Vermeidung der Gangrän des
Darmstumpfes empfehlen, das zentrale Darmende blind zu verschliessen und die Flexura
sigmoidea oder das Colon descendens oder auch das Querkolon durch die Analöffnung
herabzuziehen, zu öffnen und zu fixieren.)
34. *Vidakovich, Camillo, Ein einfacher Verband zur Verhütung und Heilung des
Mastdarmvorfalls der Kinder. Zentralbl. f. Chir. Nr. 41. p. 1401.
35. Vignolo, Nouveau procédé opératoire pour rétablir la continuité intestinale dans
les reséctions recto-sigmoidiennes étendues. Arch. génér. de chir. 6 Juin. (Durch
Bildung einer End zu End-Anastomose einer unteren Dünndarmschlinge mit dem
Mastdarmstumpf im Mittel drei Wochen nach der Mastdarmexstirpation, bei der ein
provisorischer Kunstafter angelegt wurde.)
36. *Yeomans, A new pneumo-electric proctoscope and sigmoidoscope. Journ. of the
Amer. med. assoc. Vol. 58. Nr. 13.
Die Ursache der Entstehung von Hämorrhoiden sieht v. Lenhossek (17) in dem
Zurückbleiben von Fäkalresten nach den Stuhlentleerungen in den Schleimhautfalten der
Pars analis recti. Als folgerichtige Prophylaxe wird von v. Lenhossék auf dieser Ent-
stehungstheorie die „Anikure“ aufgebaut, die im wesentlichen in Spülungen nach jeder Darm-
entleerung mit lauwarmem Wasser besteht. Boas (6) sieht in dem Vorfall von Hämorrhoidal-
knoten, der bis dahin als unerwünschte Komplikation und als Grund für schleunige Repo-
nierung betrachtet wurde, den natürlichen Weg zur Heilung der Hämorrhoiden, die tiefer
und tiefer heraustreten und langsam einem Schrumpfungsprozess anheimfallen. Er er-
reicht einen künstlichen Prolaps der Knoten durch Anwendung Bierscher Saugnäpfe. Ge-
eignet für sein Verfahren sind Fälle, bei denen die Knoten nicht oder nur in geringem Masse
breitbasig auf der Schleimhaut aufsitzen, sondern pilzartig gestielt sind und spontan oder
durch Saugen zum Prolaps gebracht werden können. Massgebend für den Erfolg der Be-
handlung ist ferner ein bei geeigneten Fällen etwa nach 30—60 Minuten langem Saugen
auftretendes Ödem, das die Abschnürung der Knoten begünstigt. Kofmann (16) begrüsst
die Idee der künstlichen Hervorrufung der Inkarzeration, sieht im übrigen in den Hämor-
rhoidalblutungen eine wohltuende und zweckmässige Abflussvorrichtung seitens der Natur,
mittelst derer das im Pfortadersystem sich stauende Blut von Zeit zu Zeit entleert wird.
Graeme Anderson (10) empfiehlt für ausgewählte Fälle von Hämorrhoiden die Behand-
lung mit Kohlensäureschnee. Bayer (3) gibt ein Operationsverfahren der Hämorrhoiden
an, bei dem durch eine Umschnürung der Knoten nach besonderer Technik Nachblutungen,
Embolien und Stenosen vermieden werden sollen.
Die zahlreichen Mitteilungen über Beseitigung des Mastdarmvorfalls zeugen von
neuem dafür, dass es ein völlig befriedigendes Operationsverfahren dieses Leidens noch
nicht gibt. Bauer (2a) gibt eine kritische Übersicht über das ganze Gebiet. Am
meisten Beifall erfreut sich die Kolopexie (Rotter) Lenormant (18) empfichlt
sie ohne Einschränkung, während Florowski (8) sie bei Erwachsenen für die beste
Methode hält, hingegen für Kinder und Greise den Thierschschen Drahtring vorzieht.
Anus und Rektum. 269
H erz (13) sieht in der Kolopexie und ähnlichen Verfahren die Normalmethode, wenn
der Vorfall über 4 cm beträgt; bis zu 4 cm empfiehlt er den Drahtring, der nach einem halben
Jahr wieder entfernt werden kann. Henschen (12) schlägt vor, den Thierschen Draht-
ring durch geflochtene Seidenriemen, frei überpflanzte Gefäss-, Sehnen-, Periost- oder Faszien-
stücke zu ersetzen und dadurch Schmerzen, Eiterung, Fistelbildung und Durchschneiden
zu vermeiden. Moschcowitz (23) sieht in dem Prolaps eine Hernie. Sein Operations-
verfahren sucht daher den Douglas als Bruchsack durch eine aus der Tiefe aufsteigende
Reihe von Tabaksbeutelnähten zum Verschwinden zu bringen. Newman (26) sah von einem
ähnlichen Operationsverfahren, wie es schon von Bardenheuer empfohlen wurde, neben
dem Verschwinden des Prolapses auch eine Besserung der zugleich vorhandenen Enteroptose.
Jianu (14) empfiehlt als Operationsverfahren eine intraabdominelle Myorrhaphie der Heber
des Afters vom Medianschnitt aus. Es folgen Tabaksbeutelnähte zum Verschluss des peri-
tonealen Blindraumes und zur Erzielung von Verwachsungen des Rektums mit dem Kolon.
Ein etwas eingreifendes Verfahren zur Operation des Mastdarmvorfalls wandte Heile (11)
an. Erschafft durch Querlagerung des Uterus ein der Breite des Beckenbodens entsprechendes
festes Widerlager. Von der Scheide aus wird der Uterushals mit dem Mastdarm ver-
näht, während der Uteruskörper in eine Öffnung der vorderen Scheidenwand breit eingenäht
wird. Das Verfahren schliesst die Schwangerschaft aus. Vidakovich (34) gibt einen
Verband an, der nach dem Prinzip von Bauers federnder Pelotte eine Gazepelotte mittelst
Heftpflasterstreifen zwischen Steissbein und After gegendrückt. Zwei Streifen, um die
Oberschenkel geführt, üben bei jedem Einbiegen der Schenkel, das ja oft unwillkürlich bei
Anstrengung der Bauchpresse erfolgt, einen stärkeren Druck auf die Pelotte aus.
Über den Mastdarmkrebs fand in der Brit. med. Association (7) eine grössere
Diskussion statt, bei der Harrison Crips den einleitenden Vortrag hielt. Der Mastdarm-
krebs kann in jedem Alter auftreten (sechs von 445 Fällen unter 30 Jahren), findet sich aber
vorwiegend nach den mittleren Jahren. Er ist beim Mann doppelt so häufig, wie bei der
Frau. Zwei Drittel der Fälle kommen nicht mehr operierbar zum Arzt. Operationssterb-
lichkeit 8°,. Fast 40 %, der Operierten werden dauernd geheilt. Rückfälle kommen immer
innerhalb der ersten 12 Monate. Nach Mayo (22) bleiben 30 9%, rezidivfrei. Die Kolostomie
verlängert das Leben wesentlich. Ausführliche Bearbeitungen des Mastdarmkarzinoms
liegen weiterhin von Miles (22) und Mayo (21) vor. Dem ersten haben die rein perinealen
Operationsverfahren fast stets Rezidive ergeben. Er hat sich völlig dem kombinierten
abdomino-perinealen Vorgehen zugewandt, das auch Mayo (21) bevorzugt; nur für hoch-
sitzende Geschwülste wendet er ein zweizeitiges Verfahren an, zunächst Kolostomie mit
Darmspülungen und nach 12 Tagen Exstirpation des karzinomatösen Darmes auf sakralem
Wege. Goepel (9) schlägt vor, der Exstirpation des Mastdarmkarzinoms eine präventive
peritoneale Abdeckung nach dem Muster der von Mackenrodt 1901 für die abdominale
Exstirpation des karzinomatösen Uterus empfohlene Methode vorausgehen zu lassen. Der
anzunähende Peritoneallappen lässt sich dadurch verlängern, dass seine Abtrennung über
der vorher aufgeblähten Harnblase vorgenommen wird.
v. Adlor (2) bringt unter Empfehlung seines möglichst einfach gebauten Rekto-
Romanoskops Einzelanweisungen über Technik und Indikationen des Untersuchungs-
verfahrens. Vorbereitungen des Kranken und Schmerzbetäubung des Mastdarms erübrigen
sich, Harrison Crips (7) zieht zur Diagnose des Mastdarmkrebses die Tastung dem Bilde
im Rektoskop vor. Fullerton (7) betont den diagnostischen Wert des Romanoskops bei
Geschwülsten, die für den Finger nicht mehr erreichbar sind. Yeomans (36) gibt ein neues
Instrument mit bequemer Optik an.
Perforationen beim Gebrauch des Rektoskops scheinen mehrfach vorgekommen
zu sein. Der Ausgang ist meist tödlich. Das Berichtsjahr bringt darüber zwei Mitteilungen
aus Deutschland von Schmitt (30) und Retzlaff (29). Den zweiten Kranken gelang es,
nach Naht des Darmrisses und Eingiessen von Kampheröl in die Bauchhöhle am Leben
zu erhalten.
rn
4a.
SR Si
6a.
10.
13.
Gynäkologie. Ligamente und Tuben.
X.
Ligamente und Tuben.
Referent: Prof. Dr. Fromme.
a) Vordere Bauchwand, Hernien.
v. Bardeleben, Demonstration eines Bauchnarbenbruches nach Längsschnitt mit
acht Monate schwangerer Gebärmutter als Inhalt. Ges. f. Geb. u. Gyn. in Berlin.
8. Dez. 1911. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 26. p. 858.
Battle, Two lectures on ventral hernia. The Lancet. Oct.
Benelli, Ossifikation von Laparotomienarben. Beitr. z. klin. Chir. Bd. 75. Heft 3.
Brun, Zur Technik der operativen Heilung grosser Bauchbrüche und Mastdarmpro-
lapse. Beitr. z. klin. Chir. Bd. 72. Heft 1.
Chinkulow, Zur Kasuistik der Leistenbrüche beim Weibe. Wratsch. Gaz. Nr. 11.
Sitzungsber. d. Ges. russ. Ärzte zu Odessa. (H. Jentter.)
*Felten, Über Blasenhernien. Arch. f. klin. Chir. Bd. 94. Heft 1. .
v. Franque, Desmoid der Bauchdecken. Med. Ges. in Giessen. 19. Dez. 1911. Deutsche
med. Wochenschr. Nr. 14. p. 686. (Demonstration eines sehr grossen, 12 Pfund schweren,
mikroskopisch reinen Fibroms, welches sich innerhalb fünf Vierteljahren von der
Rektusscheide unterhalb des Nabels entwickelt hatte. Operation mit grossem Quer-
schnitt unter Erhaltung des vorderen Faszienblattes und eines grossen Teiles der seit-
lich auseinandergedrängten Muskulatur, so dass sich nach Entfernung des Tumors,
trotzdem das Peritoneum in sehr grosser Ausdehnung mitentfernt werden musste,
die Bauchdecken wie nach einem Pfannenstielschen Faszienquerschnitt rekon-
struieren liessen. Glatte Heilung.)
Gerschun, Zur Hydrocele muliebris. Wratsch. Gaz. Nr. 34. Sitzungsber. d. chir.
Ges. zu Kiew. (Der exzidierte Tumor [Länge 6 cm, Umfang 8 cm] enthielt 21 ccm
Flüssigkeit. Der Stiel führte durch den Inguinalkanal in die Bauchhöhle, das runde
Mutterband lag hinter der Geschwulst, besonders.) (H. Jentter.)
Hannes, Bauchdeckenfibrom. Gyn. Ges. zu Breslau. 26. März. Zentralbl. f. Gyn.
Nr. 26. p. 864. (Kindskopfgrosses, von der vorderen Rektusscheide ausgehendes
Fibrom. Es wurde entfernt im vierten Monate der Schwangerschaft.)
Hirschberg, Über menstruierende Fisteln. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 37. (Nach
unvollkonımener Adnexoperation blieben Tubenfisteln zurück, die während jeder
Menstruation Blut absonderten. Verf. nimmt für seine Fälle an, dass die Tuben-
schleimhaut sich am Menstruationsvorgange beteilige. Nach den mechanischen Ver-
hältnissen sei es unwahrscheinlich, dass das Blut rückläufig aus dem Uterus stamme.)
Klages, Ein Adenomyom in einer Laparotomienarbe, nebst Bemerkungen zur Genese
dieser Geschwulstbildung. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 70. p. 858.
*König, Die Radikaloperation grosser Hernien, besonders der Bauchbrüche, unter
Verlötung mit frei verpflanzten Periostlappen. Beitr. z. klin. Chir. Bd. 75. Heft 3.
Korabezynska, Multiple Desmoide der Bauchdecken. Przeglad lekarski. 1910.
Nr. 49. (Bei einer 25jährigen IIpara im fünften Graviditätsmonat handelte es sich
um drei hühnerei- bis faustgrosse harte Fibrome, die von dem hinteren Blatte der
linken Rektusscheide ausgegangen waren.)
*Kroiss, Zwei Fälle von chronisch entzündlichen Tumoren nach Bauchdeckenschnitt.
Deutsche Zeitschr. f. Chir. Bd. 112.
Meisel, Desmoid der Bauchdecken. Verhandl. d. Deutsch. Ges. f. Chir. Berlin. (Die
Geschwulst war nach unvollkommener Operation rezidiviert und wurde dann total
entfernt. Der grosse Defekt im Peritoneum wurde durch Einnähen des Netzes ge-
schlossen.)
Vordere Bauchwand, Hernien. 271
14. *Müller, Herbert, Beitrag zur Kasuistik der Bauchdeckenfibrome. Inaug.-Diss.
Heidelberg.
15. Pakowsky et Segard, Hernia of Fallopian Tube and Ovary. Bull. et mem. de la
Soc. anat. de Paris. Oct. 1911.
16. *Schiffmann, Zur Kenntnis der Bauchwandtumoren. Arch. f. Gyn. Bd. 98. Heft 3,
17. Schindler, Herniologische Beiträge. Münchn. Gyn. Ges. 16. März 1911. Ref. Zen-
tralbl. f. Gyn. Nr. 2. p. 50.
18. Schlimpert, Über den Wert der Bauchhöhlendrainage. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn.
Bd. 72. p. 6l.
19. Schwarzwäller, Bauchbruch nach Menge operiert. Wissenschaftl. Verein der
Ärzte in Stettin. 7. Mai.
20. Steinberg, Über Desmoide der Bauchdecken an der Hand eines Falles. Inaug.-
Diss. München.
2]. Sultan, Bandage bei Hängebauch und grossen Bauchbrüchen. Deutsche med. Wo-
chenschr. 16. Mai. Vereinsberichte. Nr. 20.
22. Weinhold, Modifikation der Bauchdeckenplastik. Gyn. Ges. in Breslau. 21. Nov,
1911. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. p. 235.
König (10) empfiehlt auf die sorgfältig ausgeführte Naht der Hernie einen
von einer anderen Körperstelle her entnommenen Lappen von derbem Gewebe,
ringsum völlig abschliessend in freier Übertragung aufzunähen. Am besten wird
dazu verwendet ein Periostlappen von der Tibia, der mit der Kambiumschicht nach
innen auf der Naht der Aponeurose, diese und die Stichkanäle deckend, mittelst
feiner Naht fixiert wird. Tadellose Erfolge in 14 Fällen.
Felten (5) berichtet über 3 Fälle von Blasenhernien. Sie fanden sich
unter 307 Hernienoperationen. Sie sind häufig bei Rezidivoperationen, ihre Diagnose
ist schwierig bei Kombination mit anderen Eingeweidehernien. Bei der Operation
erkennt man die Komplikation an der Blasenmuskulatur und an der Anhäufung
von Fettgewebe mit eigentümlich goldgelber Farbe. Bei eingeklemmten Brüchen
mit Gangrän der Blasenwand muss die Blase im Gesunden reseziert und exakt
wieder verschlossen werden. In den Fällen Feltens handelte es sich einmal um
eine freie extraperitoneale Hernie; bei der Operation wurde die Blase verlegt und
wieder genäht. Heilung. Das zweite Mal wurde eine eingeklemmte paraperitoneale
Form mit Nekrose der Blasenwand gesehen, die zu einer langsam sich schliessenden
Fistel führte. In den dritten fand man in einer eingeklemmten Leistenhernie extra-
peritoneal ein lang ausgezogenes Blasendivertikel, welches getrennt vom Bruchsack
durch die mediale Leistenbruchpforte ausgetreten war.
Müller (14) berichtet über acht Bauchdeckendesmoide, bei denen 6 mal die
mikroskopische Diagnose Fibrom und 2 mal Fibrosarkom lautete. Nur bei einer
Patientin war keine Gravidität vorhergegangen. Das Alter der Frauen lag zwischen
24 und 44 Jahren. Trauma wurde 2mal als ursächliches Moment angegeben.
Von der Fascia transversa gingen sechs Tumoren aus, einer vom M. obliquus in-
ternus und transversus, einer von der Rektusscheide Fünfmal war die rechte,
3 mal die linke Seite betroffen. Niemals kam es zu einem Rezidiv.
Schiffmann (16) hat mikro- und makroskopische Untersuchungen über die
Bauchwandtumoren angestellt und kommt zu folgenden Schlüssen. Die mikro-
skopische Untersuchung, nicht nur der zentralen, sondern auch der Randpartien,
ist für die Deutung der Bauchwandtumoren von Belang. Sie erweist die Mög-
lichkeit der spontanen Ausheilung der im Zentrum der Schlofferschen Tumoren
gelegenen Abszesse unter vollständiger Aufsaugung ihres Inhaltes bei gleichzeitiger
Bildung umfänglicher solider Tumoren, Es finden sich also in Operationsnarben
Geschwülste, die solid, ohne Abszess- oder Fremdkörpereinschluss ihrem mikro-
skopischen Befund nach spätere Stadien eines Ligaturtumors darstellen. An ihrem
Aufbau beteiligt sich das intermuskuläre Bindegewebe in ausgiebiger Weise. Diese
Formen sind klinisch nicht immer von Ligaturtumoren zu trennen; ihre Therapie
besteht in der Exstirpation. Ein ohne vorhergehende Operation auf traumatischer
272 Gynäkologie. Ligamente und Tuben.
Grundlage entstandener Bauchdeckentumor wies keine nennenswerten entzündlichen
Merkmale auf. Auch hier beteiligte sich das Muskelgewebe resp. dessen Interstitium
an seinem Aufbau.
Über chronisch entzündliche Tumoren nach Bauchdeckenschnitt berichtet
Kroiss (12). Der erste Fall betraf einen Mann, bei dem 9 Jahre früher die
Radikaloperation nach Bassini ausgeführt wurde. Nach diesem langen beschwerde-
freien Intervall bildete sich unter Schmerzen entsprechend der Öperationsnarbe in
der Tiefe eine nicht verschiebliche kastaniengrosse harte Geschwulst. Die Inzision
ergab, dass im Zentrum der Geschwulst ein Aluminiumbronzedraht von Granula-
tionen und einigen Tropfen Eiter umgeben lag, nach dessen Entfernung die Ge-
schwulst in kurzer Zeit verschwand. Ähnlich günstig verlief der zweite Fall, bei
dem ein Jahr nach einer gynäkologischen Laparotomie ein harter Tumor im Ab-
domen zu tasten war, der sich gegen das Becken fortsetzte. In den Tumor führte
eine Fistel, die sich 121/2 cm tief sondieren liess. Nach Spaltung der Fistel
wurden aus der Tiefe einige Ligaturen entfernt, worauf Heilung eintrat. Auf Grund
dieser neuerlichen Erfolge der konservativen Therapie hält Kroiss die radikale
Exstirpation dieser unter dem Namen der Schlofferschen Tumoren bekannten
Geschwülste geradezu für einen Kunstfehler und empfiehlt Bettruhe und Wärme-
applikation, und nach eingetretener Erweichung Inzision mit Entfernung der Liga-
turen. Die harten Tumoren verschwinden dann in recht kurzer Zeit.
b) Hämatocele.
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oberen Drittel des rechten Lig. rot., der Umfang ca. 10 mal grösser als der des Lig.
rot. Die Geschwulst wird gebildet durch Vermehrung der quergestreiften Musku-
latur, die dem Kremaster entstammt.)
3. Albertin, Hydrosalpinx mit Stieldrehung und abundanten Metrorrhagien. Lyon
med. 1911. Nr. 27.
3a. Albinsky, Über intrauterine Injektionen. Wratsch. Gaz. Nr. 14. Sitzungsber. d.
geb.-gyn. Ges. zu Tomsk. (Guter Erfolg in 15 Fällen von Salpingooophoritis. Zur
Vermeidung möglicher Stumpfexsudate empfiehlt Verf., vor der chirurgischen Be-
handlung der Adnexitis intrauterine Injektionen nach Grammatikati zu unter-
nehmen. Dasselbe empfiehlt Albinsky auch nach der Operation zu machen, wenn
es vor derselben unterlassen ist.) (H. Jentter.)
Adnexe im Allgemeinen, Lig. latum u. rotundum, Beckenperitoneum, Proc. vermiformis. 273
4. Albrecht, Die diffuse gonorrhoische Peritonitis. Bayr. Ges. f. Geb. u. Gyn. in
München. 7. Juli. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 37. p. 1226.
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tionsfeldes durch Eiter soll die Peritonealhöhle durch Autoplastik geschlossen und
nach der Scheide drainiert werden.)
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S SS 3
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kystom oder retroperitonealer Tumor wegen behinderter Darmpassage operiert. Es
fand sich ein polymorphzelliges Alveolarsarkom, das von dem grossen Netz ausgegangen
war und infolge einer fibrinbildenden plastischen Bauchfellentzündung enorme Ver-
wachsungen mit dem Darme gebildet hatte.)
Hoffmann, Erfahrungen und Resultate unserer Perityphlitisbehandlung bei 4000
Fällen. Beitr. z. klin. Chir. Bd. 79. Heft 2.
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De Josselin de Jong, Zwei Tuberkulome des Genitalapparates. Verhandl. d. Nied.
Gyn. Ver. 1911. (Das eine Präparat, herrührend von einem zweijährigen Mädchen,
bei dessen Sektion neben dem Uterus eine verästelte höckerige Gewebsmasse gefunden
wurde, die innig damit verwachsen war. Die Tube geht in diesen Tumor über, der
aus verkästem, tuberkulösem Gewebe zu bestehen scheint. Das zweite Präparat wurde
per laparotomiam bei einer 26jährigen Witwe entfernt, welche bereits vor ihrer Ehe
(vor sieben Jahren) Schmerzen im Unterleib hatte, die in den letzten Jahren zunahmen.
Im Februar 1911 wurde ein harter Tumor rechts neben dem Uterus gefunden. Bei
der Operation erwies sich der Tumor als faustgross, überall mit Intestinae verwachsen
und ging über in den lateralen Teil der Tube; Tumor und Tube wurden entfernt. —
Das rechte Ovarium war nicht zu finden. Linke Adnexa und Peritoneum normal. —
Der Tumor besteht aus einer unregelmässigen, festen, höckerigen, verästelten Masse
ohne Struktur, die sich mikroskopisch als tuberkulöses Gewebe erweist. Vortr. äussert
die Meinung, dass bis heute eine derartige Tuberkulose des Genitalapparates noch
nicht beschrieben worden sei.) (Mendes de Leon.)
Kakuschkin, Beobachtungen über die Probepunktion der Ex- und Transsudate
des Beckens. Verhandl. des IV. russ. Gyn.-Kongr. (In einigen Fällen tritt nach der
Probepunktion Temperaturabfall ein und wird die Resorption der entzündlichen Pro-
Adnexe im Allgemeinen, Lig. latum u. rotundum, Beckenperitoneum, Proc. vermiformis. 275
dukte beschleunigt. Dabei fällt die Temperatur entweder dauernd zur Norm oder
der Abfall ist nur relativ und zwar anhaltend oder auch nur zeitweilig. Bei frischen
Ex- oder Transsudaten mit virulentem Inhalt kann die Körpertemperatur durch die
Punktion unbeeinflusst bleiben, oder sogar steigen. Dauernder Temperaturabfall
geht Hand in Hand mit rascher Resorption des Exsudates. Die resorbierende und
antipyretische Wirkung der Probepunktion lässt sich durch Alteration der Blutzirku-
lation im punktierten Gebiete erklären (Trauma, teilweise Entleerung des Inhalts,
Saugwirkung der Spritze). Auf diesen Eigenschaften der Saugpunktion kann eine
systematische Anwendung des Probestiches bei alten entzündlichen Beckenexsudaten
begründet werden.) (H. Jentter.)
50. Kamann, Kleinapfelgrosses Fibrom des Lig. latum. Freie Vereinig. mitteldeutsch.
Gyn. 28. April. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 29. p. 954.
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53. Van Kersteren, Resultate operativer Behandlung entzündlicher Adnexerkrankungen
mittelst Colpotomia posterior. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 24.
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55. — Behandlung der Blutungen bei entzündlichen Adnexerkrankungen. Med. Ges. in
Giessen. 21. Mai. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 46.
56. Klotz, Über Peritonitisbehandlung mit Hypophysenextrakt. Monatsschr. f. Geb. u.
Gyn. Bd. 36. Ergänzungsheft.
57. Köhler, Zur Frage der isolierten Sigmoiditis und Perisigmoiditis. Zentralbl. f. d.
Grenzgeb. d. Med. u. Chir. Bd. 15. Nr. 5.
58. Krogius, Übersicht über etwa 1000 Fälle von Appendizitis, operiert in der chirurgi-
schen Universitätsklinik zu Helsingfors 1901—1908. Arch. f. klin. Chir. Bd. 95.
Heft 4.
59. Krull, Zur Behandlung entzündlicher Adnextumoren. Gyn. Ges. in Dresden. 20. Juni.
Zentralbl. f. Gyn. Nr. 49. p. 1655. (Diskussion: Albert, Prüsmann, Kehrer,
Strohbach, Weisswange, ÖOsterloh, Hüttner, Marschner.)
60. Kuhn, Die Zuckerbehandlung der Bauchfellentzündung. Arch. f. klin. Chir. Bd. 96.
Heft 3 u. 4.
61. Kutner und Schwenk, Der therapeutische und diagnostische Wert des Gonokokken-
vakzins. Zeitschr. f. ärztl. Fortbild. Nr. 5. p. 144.
62. Labhardt, Beiträge zur Genital- und Peritonealtuberkulose. Zeitschr. f. Geb. u.
Gyn. Bd. 70.
63. Lance, Un cas de grossesse normale chez une malade atteinte, huit mois auparavant
de salpingite double et de pelvip£ritonite aigues traitées médicalement. Soc. des chir.
de Paris. 2. II. La Gyn. Nr. 4. Avril.
64. Lichtenstein, Über Perityphlitis in der Gravidität. Ges. f. Geb. u. Gyn. in Leipzig.
15. Jan. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 34. p. 1112.
65. Liepmann, Das Ligamentum infundibulo-colicum. Virch. Arch. Bd. 207. Heft 3.
(Der Verf. beschreibt eine von dem Infundibulum der Tube zum S Romanum ziehende
Bauchfellduplikatur als Ligamentum infundibulo-colicum. Er fand es bei 118 Frauen
viermal. Es ist verbunden mit einem ungewöhnlich langen Mesosigmoideum und daher
dadurch entstanden, dass letzteres das Parietalperitoneum ‚gewissermassen aufrollt‘“.
Bei Verbreitung von Entzündungen und bei vaginalen Operationen könnte es von
Bedeutung sein.)
66. Litthauer, Über Darmfremdkörper und Perityphlitis. Berl. klin. Wochenschr. 1911.
Nr. 26.
67. Lock, Pelvic inflammation in woman. The Journ. of Obst. and Gyn. of the Brit.
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of the New York pathol. Soc. 1910. Nr. 7, 8. (46jährige Multipara. Letzter Partus
vor sieben Jahren. Seit einem Jahre Dickerwerden des Leibes. Anderwärts curet-
tiert. Bei der Operation findet sich ein orangegrosser Tumor des linken Lig. latum
ohne Zusammenhang mit Uterus und Adnexen. Patientin stirbt an Lungenmeta-
stasen.)
Mussatow, Zur Behandlung chronischer gonorrhoischer tubovarieller Entzündungen
mittelst intrauteriner Injektionen von Argentamin. Wratsch. Gaz. Nr. 19. Sitzungsber.
d. geb.-gyn. Ges. zu Moskau. (Es wurde 2%, Argentamin nach Zweifel injiziert
17 Fälle, Dosis von 0,2—1,0, 15—30 Injektionen über einen Tag. Die Injektionen
werden gut vertragen, nur am Anfang der Behandlung wird über Schmerzen geklagt.
welche auf Wärmcapplikation schwinden. Die Tumoren der Adnexe werden resor-
biert, die Narbenstränge werden weich. Die Methode ist rationell und kann in ge-
wissen Fällen die Operation ersetzen.) (H. Jentter.)
Nürnberger, Kriterien der gesunden und kranken Appendix. Münchn. gyn. Ges.
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94. Schultz, Klinische Erfahrungen mit dem Gonokokkenvaccine Arthigon. Deutsche
med. Wochenschr. 1911. Nr. 50.
95. v. Seuffert, Über Behandlung und Prophylaxe der diffusen Peritonitis. Münchn.
gyn. Ges. 22. Febr. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 378.
96. Simon, Entzündliche Divertikel des Wurmfortsatzes. Berl. klin. Wochenschr. 1911.
Nr. 33.
97. Slingenberg, Die Vaccinebehandlung der weiblichen Gonorrhoe. Arch. f. Gyn.
Bd. 96. Heft 2.
98. Soli, Un caso di fibromioma della porzione extra abdominale del legamento rotondo.
La Ginec. moderna. IV. p. 160.
99. Sonnenburg, Appendizitis und Kolitis. Therapie der Gegenw. Juli.
100. Stark, Akute Drehung normaler Adnexe mit Hämatosalpinxbildung. Journ. of
Obst. and Gyn. 1911. Nr. 2.
101. Sternberg, Jelkin, Dembskaja, Terebinskaja-Popowa, Bjelinowsky,
Vacceinotherapie bei weiblicher Gonorrhoe. IV. Kongr. russ. Gyn. u. Geb. ın St.
Petersburg. 16.—18. Dez. 1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 13. p. 399.
102. Stone, Use of Jodine in conservative Surgery of the uterine Appendages. Va. Med.
Semimonth. XVII. p. 105.
102a. Szili, Jenö, Adnex-&s coecum-tuberculosis. Meh-es adnex kiirtás coecum-resec-
tioval. Budapesti Orvosi Ujság. Sebeszet. Nr. 2. (Laparotomie wegen rechtsseitigem
Beckentumor, welcher sich nun als Tuberkulose der rechten Adnexe und des Cökums
entpuppt. Nach supravaginaler Amputation des Uterus werden die rechtsseitigen
Adnexe entfernt und das Cökum reseziert. Heilung.) (Temesväry.)
102b. — A medencrebeli genyedesek nöknél, különös tekintettel az elkülönitö körismere.
Budapesti Orvosi Ujság. Sebeszet. Nr. 1. (Klassifizierung und differential-diagnostische
Fingerzeige betreffs der Beckeneiterungen des Weibes.) (Temesväry.)
103. Temoin, Diagnose und Behandlung der akuten Peritonitis. Arch. prov. de chir.
1911. Nr. 10.
103a. Terebinskaja-Popowa, Zur Bakteriologie der Beckenexsudate bei Erkrankungen
der weiblichen Genitalien. Russki Wratsch. Nr. 38. (18 Beobachtungen an Kolpo-
tonıiefällen bei eitriger Beckenbauchfellentzündung und Pyosalpinx. Dreimal war
das Exsudat steril. Achtmal wurden Aerobier gefunden und zwar viermal der lange
Streptococcus [in Reinkultur dreimal, mit Bacterium coli einmal]; dreimal Staphylo-
coccus [aureus, aureus und albus], einmal das Bacterium coli. In den übrigen Fällen
wurden anadrobe Streptokokken gezüchtet {sechs obligate und ein fakultativer Anaero-
bier. In fünf Fällen handelte es sich um Reinkulturen, in zwei lebte der Strepto-
coccus zusammen mit dem Kolibazillus. In diesen sieben Fällen handelte es sich
durchwegs um eitrige Entzündungen des Beckenbauchfelles und der Tuben, während
in den ersten acht Fällen [Aerobier] ausser diesen Erkrankungen noch Vereiterung
eines retrouterinen Hämatoms, Entzündung des Beckenzellgewebes und der Serosa
der Flexur zu verzeichnen waren. Bei Erkrankungen der Adnexe und des Bauch-
fells sind anaerobe Bakterien fast ebenso häufig, wie aerobe; und bei bakteriologischen
Untersuchungen ist mit diesem Faktum zu rechnen. Fast in allen Fällen ist es der
obligate anaerobe Streptococcus.) (H. Jentter.)
104. Thies, Beitrag zur Perityphlitis in der Gravidität. Ges. f. Geb. u. Gyn. in Leipzig.
19. Febr. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 34. p. 1123.
105. — Seltene Ursachen der Peritonitis. Ges. f. Geb. u. Gyn. in Leipzig. 22. April. Ref.
Zentralbl. f. Gyn. Nr. 36. p. 1190. (Im ersten Fall wurde ein torquierter und nekroti-
scher Appendix epiploicus, im zweiten eine nekrotische, multilokuläre Ovarialzyste
als Ursache der Peritonitis gefunden.)
105a. Thomson, Die Verdeckung des Stumpfes bei abdominalen Adnexoperationen mittelst
des runden Mutterbandes mit gleichzeitiger Fixation der Gebärmutter. Journ. akusch.
972 Gynäkologie. Ligamente und Tuben.
i shensk. bolesn. März. (Nach Exstirpation von Adnextumoren wird das Lig. rotundum
3 cm vom Uterus mit einem Kocher gefasst und auf die hintere Uteruswand geschlagen.
wo es mit zwei bis drei Nähten fixiert wird. Dadurch wird der Stumpf peritonisiert.
Bei doppelseitigen Operationen können die beiden Schlingen der Bänder unter sich
mit einigen Nähten verbunden werden. Durch dieses Verfahren wird gleichzeitig
der Uterus in Änteversion fixiert.) (H. Jentter.)
106. Töpfer, Über die Behandlung der entzündlichen Adnexerkrankungen, mit besonderer
Berücksichtigung einer neuen Operationsmethode. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 36.
107. Türschmid, Hernia obturatoria tubae. Nowing lekarskie. 1911. Heft 7.
108. Veit, J., Über die operative Behandlung der septischen und der gonorrhoischen Perito-
nitis. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. Ergänzungsheft.
109. Wanner, Ovarialabszesse appendikulären Ursprungs. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 31.
p. 1016.
110. Widmer, Appendizitis und Frauenkrankheiten. Korrespondenzbl. f. Schweizer
Ärzte. 1910. Nr. 1.
111. Wilson, Oxyuren im Appendix. Brit. med. Journ. April 13.
112. Windisch, Pelveoperitonitisches Exsudat, durch Typhusbazillen verursacht. Buda-
pester kgl. Ärzteverein. 25. April. (Die Frau hatte einen Adnextumor und, wie sich
später erwies, ein Dermoid, welches nach Typhus vereiterte. Der Eiter enthielt massen-
haft virulente Typhusbazillen.)
113. Wohlgemuth, Über die Appendizitis beim Weibe, ihre Beziehungen zu den Adnexen
und zur Tubenschwangerschaft. Berl. klin. Wochenschr. 1911. Nr. 9.
114. Zesas, Der gegenwärtige Stand der chirurgischen Behandlung der diffusen eitrigen
Peritonitis. Zentralbl. f. d. Grenzgeb. d. Med. u. Chir. Bd. 15. Nr. 1.
In dem Falle von Arzt (6) handelt es sich um eine 59 jährige Patientin, die seit
30 Jahren eine Geschwulst in der linken Glutäalgegend hatte, die von Eigrösse bis
Mannsfaustgrösse gewachsen und schliesslich durch die Haut durchgebrochen war.
Die Geschwulst konnte nur unter Mitentfernung von Partien des Sphincter ani
externus exstirpiert werden, sie sass extraperitoneal zwischen Vagina, Rektum,
Blase und Symphyse. Die Wand der zystischen Geschwulst setzte sich zusammen
aus einer zweifachen Bindegewebsschicht und einer verhornten Plattenepithelaus-
kleidung ohne Papillenbildung, Haare-, Talg- und Schweissdrüsen. In ersterer
lagen Entzündungsherde und Riesenzellen. Arzt hält den Tumor, der einen breiigen,
krümeligen Inhalt hatte, für eine Epidermoidzyste, die aus Einstülpungsprozessen
und Verwachsungen im Bereiche der Kloakenmündung hervorgegangen ist.
Die spezifische Therapie der gonorrhoischen Pyosalpinx ist in zahlreichen
Publikationen abgehandelt. Nach den ersten Veröffentlichungen des Referenten
auf dem Gynäkologenkongress 1911 haben sich in dem Berichtsjahre Kutner und
Schwenk (61), Guggisberg (39), Wolfsohn, Sternberg, Jelkin, Dembs-
kaja (101), Terebinskaja, Schultz (94, Boehm (14, Schmitt (90),
Slingenberg (97) mit der Vaccintherapie der gonorrhoischen Infektion des Weibes
beschäftigt. Fast alle Untersucher kommen zu dem Resultate — ohne hier auf
das diagnostische Problem einzugehen —, dass bei nicht abgeschlossenen, frischen,
gonorrhoischen Herden, ferner bei alten, stark in Bindegewebe abgekapselten Herden
ein Erfolg noch nicht oder nicht mehr zu erzielen ist, Bei der Pyosalpinx muss
das Stadium gewählt werden, wo nach Abklingen des Fiebers der Tumor sich voll
ausgebildet hat. In der Hälfte der Fälle tritt eine objektive Heilung nicht ein.
Subjektive Heilungen sind dagegen sehr viel häufiger. Die besten Resultate scheinen
erzielt zu werden, wenn man mit den Vaccindosen langsam ansteigt und wenn
die Vaccintherapie kombiniert wird mit den übrigen konservativen Behandlungs-
methoden. Diese Ansichten kommen auch im wesentlichen in einer vom Referenten
im Berichtsjahre erschienenen Arbeit zum Ausdruck (36).
Albrecht (4) hat bei einem Falle diffuser eitriger Peritonitis folgendes
beobachtet: 1. Die diffuse Peritonitis entstand aus einer anfangs lokalisierten
Pelviperitonitis innerhalb weniger Stunden. 2. Bei der Laparotomie wurde die
diffuse Entzündung des parietalen und viszeralen Peritoneums mit reichlich freiem,
Tuben. 279
gelblich-grauem Eiter und dünnen Fibrinbelägen gefunden. 3. In dem Eiterausstich
liessen sich nur Gonokokken und zwar auch intrazellulär in dem abgeschabten
Serosaendothel von Dünndarmschlingen nachweisen. 4. Konnte durch Kulturen der
einwandfreie Nachweis geführt werden, dass es sich um eine rein gonorrhoische
Infektion ohne aerobe und anaerobe Mischinfektion handelte. Damit sei der ein-
wandfreie Nachweis erbracht, dass entgegen der Ansicht Bumms und Frommes
ein spontanes Fortkriechen der gonorrhoischen Infektion über das Bauchfell, wenn
auch sehr selten, vorkomme, und dass der Gonococcus allein ohne Mischinfektion
eine generalisierte eitrige Bauchfellentzündung erzeugen könne. Drei weitere Fälle,
in denen nur der mikroskopische Nachweis von Gonokokkeneiter ohne Züchtung
gemacht wurde (darunter einen beim Manne), zeigten den gleichen klinischen Ver-
lauf. Auftreten der.stürmischen Erscheinungen von diffuser Peritonitis innerhalb
weniger Stunden. Bei der Laparotomie diffuse Entzündung des Peritoneums und
eitrige Exsudation, dünne, schleierartige Fibrinbeläge auf den Darmschlingen, Tuben
im Zustande hochgradiger akuter Entzündung, während der Operation Eiterdiagnose
auf Gonokokken, Austupfen des Eiters, Schluss der Bauchhöhle. Bereits am Tage
nach der Operation kritischer Abfall der schweren Erscheinungen und reaktionslose
Heilung in kurzer Zeit. Das Blutbild zeigte im akuten Stadium keine Eosinophilen-
vermehrung, die charakteristisch für gonorrhoische Infektion angesehen wurde. Die-
selbe trat erst am 3.—4. Tage nach Abklingen der akuten Erscheinungen auf als
Rekonvaleszenzeosinophilie.
d) Tuben.
l. Abramitschew, Ein Fall von Echinococcus der rechten Tube und des rechten Eier-
stocks. Journ. akusch. i shensk. bolesn. Febr. La gyn. Juin. Nr. 6. p. 368. (Bei
der Geburt wurde der das Becken verlegende Tumor ins grosse Becken reponiert,
wonach die Geburt spontanen Verlauf nahm. Nach neun Monaten Aufnahme der
43jährigen VlIpara wegen Harn- und Stuhlverhaltung. Wegen zweier Tumoren
Laparotomie. Supravaginale Uterusamputation mit Adnexen. Der eine Tumor er-
wies sich als erweiterte Tube mit vielen Tochterblasen [in den Wandungen Skolexe];
der kleinere tumorerweiterte Sack mit vielen Blasen.) (H. Jentter.)
2. Aichel, Doppelseitiges Tubenkarzinom., Münchn, gyn. Ges. 13. Juli 1911. Zen-
tralbl. f. Gyn. Nr. 2. p. 58.
2a. Alfieri, E., Contributo allo studio delle nodositä intramurali ed istmiche della
tromba uterina. Beitrag zum Studium der intramuralen und Isthmusknötchen der
Tuba. Folia Gynaecologica, Pavia, Vol. VII. Fasc. II. S. 147.
(Artom di Sant Agnese.)
3. Amann, Demänatration von drei Präparaten von primärem Tubenkarzinom. Bayr.
Ges. f. Geb. u. Gyn. in München. 7. Juli. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 37. p. 1223.
4. Andrews, A case, in which torsion of a Hydatid of Morgagni during pregnancy without
torsion of tube or ovary caused urgent symptoms. The Journ. of Obst. and Gyn.
of the Brit. Emp. Oct. Vol. 22. Nr. 4.
5. Anduze-Acher, Le cancer primitif de la trompe de Fallope. These de Toulouse.
1911.
6. Anspach, The torsion of tubal enlargements with especial reference to pyosalpinx.
Amer. Journ. of Obst. X. p. 553.
7. Armand, Le traitement conservateur dans les salpingo-ovarites. Thèse de Lyon.
1911.
8. Auvray, De la torsion spontanée de la trompe et de l’ovaires normaux. Arch. mens.
d’obst. et de gyn. Nr. 7. Juillet. Ref. La Gyn. Oct. Nr. 10. p. 635.
9. — A propos des ossifications des trompes et de l’ovaire. Bull. de la soc. d’obst. et
de gyn. de Paris. Nr. 4. Avril.
10. — Fibrous et Myomatous Tumors of the Tubes. Arch. mens. d’obst. et de Gyn. Jan.
Ref. The Amer. Journ. of Obst. May. p. 881. (21 Fälle von Fibromen der Tube sind
in der Arbeit zusammengestellt.) l
12.
12a.
12b.
13.
14.
15.
18.
19.
20.
2]:
Gynäkologie. Ligamente und Tuben.
Barbour und Watson, Tuberkulöse Pyosalpingen. Journ. of Obst. and Gyn. 1911.
Sept.
Le Bec, Fibrome de la trompe. Soc. des chir. de Paris. 10 Mai. La Presse med. Nr. 45.
(Fibrom der Tube, welches bei einer 48jährigen Nullipara entfernt wurde.)
Beckmann, Fall von doppelseitigem Tubenkarzinom bei Gebärmutterhöhlenkrebs.
Journ. akusch. i shensk. bolesn. Febr. Sitzungsber. d. geb.-gyn. Ges. zu St. Peters-
burg. (Der Uterus war vergrössert, 16 cm lang, das Kavum von Krebswucherungen
eingenommen. Ovarien normal. Beide Tuben beweglich, in der Mitte durch Krebs-
massen spindelförmig aufgetrieben, die abdominalen Tubenöffnungen durchgängig,
der Peritonealüberzug unverändert, ebenso wie die uterinen Tubenabschnitte im Be-
reich von 4cm. Adenokarzinom. Vaginale Exstirpation. Genesung.)
(H. Jentter.)
Blom, Pyosalpinges tub. (Demonstration.) Ges. f. Gyn. u. Obst. 9. April 1912.
Ref. Ugeskrift for Laeger. p. 1872. (O. Horn.)
Boldt, Diseases of the Fallopian tubes. Journ. of Amer. med. Assoc. July. p. 100.
Bonnaire und Durante, Ein Fall einer vom Uterus unabhängigen Tuba Fallopii.
Bull. et mem. de la soc. anat. de Paris. Nr. 3. (Bei Obduktion einer im Wochen bett
an Mitralinsuffizienz gestorbenen Frau wurde folgender Befund erhoben. Rechte
Niere fehlt. An ihrer Stelle ein perlmutterartig glänzendes, unregelmässig spindel-
förmiges Gebilde mit körniger Oberfläche [11⁄4 cm breit, 5—9 cm lang], das nach oben
in der Höhe der X. oder XI. Rippe in einem mit Fransen besetzten Trichter endigt.
an deren einer eine haselnussgrosse, durchscheinende Zyste hängt. Ein leicht vor-
springender Strang verläuft nach unten und vereinigt sich mit einer Falte, die vom
Kollum uteri kommend zum inneren Leistenring verläuft. Das rechte Lig. latum
fehlt. Der Uterus ist an seiner rechten Kante ganz glatt. Linke Adnexe normal.
Es handelt sich um einen wahren Uterus unicornis. Der spindelförmige Körper ist.
das Ovarium. Dahinter verläuft die Tube mit engem, von kubischen Zellen umgebenen
Lumen, das nach abwärts verschwindet, so dass der Strang dann hauptsächlich von
glatten Muskelfasern gebildet wird, begleitet von der Arteria utero-ovarica. In dem
zum inneren Leistenring ziehenden Strang ist auch quergestreifte Muskulatur vor-
handen.)
De Bovis, Gonokokkenätiologie der Pyosalpinx. Sem. med. Nr. 36. (Verf. schliesst
sich dem Standpunkte Menges an, der 85°, der Pyosalpingen auf Gonokokken,
10 °% auf Tuberkulose und 5 9, auf verschiedene Eitererreger zurückführt. Der Nach-
weis der speziellen Ätiologie ist heute, wo wir nur im chronischen Stadium operieren,
meist unmöglich.)
. Brickner, Ruptur einer Pyosalpinx als Ursache akuter diffuser eitriger Peritonitis.
Surg., Gyn. and Obst. Nr. 5.
Bubnoff, Peter v., Primäres Tubenkarzinom. Kasuistischer Beitrag mit Tafeln.
Inaug.-Diss. München. März.
. Büchler, Dezsö, Gümös adnextumor operält esete. Aus der Sitzg. des Siebenbürger
Museums-Verein am 9. Nov. Ref. Orvosi Hetilap.. Nr. 5l. (Supravaginale Ampu-
tation mit Exstirpation der Adnexe wegen Tubentuberkulose. Heilung.)
(Temesväry.)
Carresco, Salpingitis enquistada bilateral. Extirpation de matriz y Anejos por
laporotomia abdominal. Rev. de med. y cir. practicas. 1911. Nr. 1179. Juillet. Ref.
Rev. de Gyn. et de Chir. abd. Dec. 1911. p. 584.
Chaton, Un procédé de peritonisation du moignon salpingien dans les salpingecetomies.
Arch. med. chir. de Province. 1911. Nr. 5. Mai. Ref. Rev. de Gyn. et de Chir. abd.
Dec. 1911. p. 584.
Coryllos, Corpuscules de Vater-Paceini dans la Trompe uterine. Revue de Gyn.
Tome 18. Ar. 3. (Schlüsse: 1. Man kann in der Tube Tastkörperchen vom Typus
Vater-Paceini finden. 2. Der Befund ist ausserordentlich selten, es existieren nur
zwei Fälle, einer von E. Ries, Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. 1906. Bd. 62, und der des Verf.
3. Sie erscheinen wahrscheinlich in dem subendothelialen Gewebe, welches den Müller-
schen Kanal umgab. 4. Sie spielen keine physiologische Rolle, können aber manchmal
zu pathologischen Störungen Veranlassung geben.)
Delbet, Salpingite, grossesse et appendicite. Soc. des chir. de Paris. 16 Févr. La
Presse med. Nr. 20.
Edelberg, Ein Beitrag zur Kasuistik des Hydrops tubo-ovarialis profluens. Gyn.
Rundschau. Jahrg. VI. Heft 16. (4öjährige Frau, hatte mit 20 Jahren einmal ge-
22a.
40.
4l.
Tuben. 281
boren, seitdem steril. Seit neun Jahren gelblicher Ausfluss, der sich regelmässig alle
vier Wochen einstellt. Untersuchung: Harter Tumor im Unterleibe bis zur Mitte
zwischen Nabel und Symphyse reichend, nach unten dem hinteren Vaginalgewölbe
aufliegend. Bei Druck auf den Tumor entleert sich ein reichlicher Strahl gelbgrüner
Flüssigkeit aus dem Muttermund. Kolpocoeliotomia posterior: Exstirpation einer
grossen Tuboovarialzyste.)
Falgowski, W., Über die entzündlichen Adnexerkrankungen einschliesslich para-
und perimetritischer Entzündungsvorgänge.. Sammelbericht über die bezügliche
Literatur des Jahres 1910. Gaz. Lekarska. Nr. 8, 9, 10.
Farbach, Spezific treatment of pyosalpinx. Med. record. April. p. 662.
Ferguson, A case of pyosalpinx successfully removed by abdominal section during
the puerperium. Edinburgh Obst. Soc. Jan. 10. The Journ. of Obst. and Gyn. of
the Brit. Emp. Febr. (Die Operation der Pyosalpinx wurde am 17. Tage nach Früh-
geburt im fünften Monat durch Laparotomie vorgenommen, der Eiter enthielt Strepto-
kokken und Staphylokokken, vaginale Drainage, Heilung. Die Entstehung der Pyo-
salpinx wird in die Schwangerschaft verlegt (?).)
. — Double tuberculous pyosalpinx. Edinburgh Obst. Soc. March 13. Journ. of Obst.
and Gyn. of the Brit. Emp. March.
Flesch, Vorfall der Fimbria in die Wundnarbe nach vaginaler Totalexstirpation der
Gebärmutter. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 7. p. 365.
. Forssner, Hj., Ein ungewöhnlicher Fall von doppelseitigem Salpinxtumor. Verh.
d. obst.-gyn. Sekt. d. Ges. schwed. Ärzte. Hygiea. Nr. 10. (Silas Lindquist.)
Fraenkel, Beiträge zur Pathologie und Therapie der Salpingitis. Monatsschr. f.
Geb. u. Gyn. Bd. 35. p. 459 u. 500.
.*Gaifami, P jun., La Tubercolosi papillare delle trombe di Falloppio. Die papilläre
Tuberkulose der Eileiter. Pathologica Genova 1912, Juli.
(Artom di Sant’ Agnese.)
Gatellier, Appendicite et salpingite. Bull. et mém. de la soc. anat. de Paris. 1911.
8 Dec. Nr. 10. p. 716.
Gellhorn, Salpingostomy and pregnancy. Surg., Gyn. and Obst. 1911. XIII. Nr. 1.
Juillet. Ref. Rev. de Gyn. et de Chir. abd. Dec. 1911. p. 584.
Goinard, Hernie inguinale contenant la trompe, lovaire et une corne d’uterus bifide.
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Gradl, Schwangerschaft nach doppelseitiger Pyosalpinx. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 17.
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Grote, Hämatosalpinx nach Atmokausis. Geb. Ges. in Hamburg. 5. März. Zen-
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Hanras, La rupture des pyosalpinx. Thèse Paris 1911. Ref. Revue de gyn. et de
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Heineck, Hernias of the ovary and Fallopiau tube. Surg., Gyn. and Obst. XV.
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*Heynemann, Zur Ätiologie der Pyosalpinx. Mit besonderer Berücksichtigung
der histologischen Befunde. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 70.
. Hörrmann, Demonstration von Tubo-Ovarialzysten. Münchn. gyn. Ges. 15. Dez.
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Jacobson, Die Erfolge der konservativen Operation der Eileiter und der Eierstöcke.
Samml. von Arbeiten über Geb. u. Gyn. Festschr. f. v. Ott. Teil II. Petersburg 1911.
Jahoub, Salpingostomie, gefolgt von Malariakoma. Folgende Eventration, Naht
und Heilung. Revue mens. de gyn., d’obst. et de ped. Tome 7. Heft 1.
v. Jaworski, J., Trauma als Ursache für das Platzen von Tubeneitersäcken mit Ent-
leerung des Eiters in die Bauchhöhle. Gaz. Lekarska. Nr. 7. u. 8 (Polnisch.) Die-
selbe Arbeit deutsch veröffentlicht in der Gyn. Rundschau. Nr. 13.
(v. Neugebauer.)
Jeanneret, Contribution à l’etude du chorion-epitheliome de la trompe. Revue
med. de la Suisse romande. Tome 32. Nr. 5. 20 Mai.
Johnson, Sven., Einige Worte über die Behandlung der freien Salpingitoperitonitis.
Verhandl. d. obst.-gyn. Sekt. d. Ges. schwed. Ärzte. Hygiea. Nr. 10.
(Silas Lindquist.)
Jouin, Etude de l’etranglement des Hernies de la trompe de Fallope. These de Bor-
deaux. 1910. Ref. Revue de Gyn. et de Chir. abd. Juin 1911. p. 642.
282
4la.
Gynäkologie. Ligamente und Tuben.
Kaarsberg, Haematosalpinx dextr. Uterus unicorn. sin. (Demonstration.) Ges.
f. Gyn. u. Obst. 8. Nov. 1911. Ref. Ugeskrift for Laeger. p. 1232. (O. Horn.)
4lb. Karakos, Über primären Tubenkrebs. Russki Wratsch. Nr. 14. (Bei einer 55jährigen
42.
43.
48.
48a.
Ilpara [einzige Beschwerde Harnverhaltung] wurde per laparotomiam ein Tuben-
tumor entfernt, der sich als Tubenkrebs erwies. Länge der Tube 40 cm; maximaler
Umfang 23,5 cm. Eingehende mikroskopische Untersuchung. Dass die Neubildung
primär ist, wird dadurch bewiesen, dass 1. der Uterus und die rechten Adnexe voll-
kommen gesund sind, 2. der maligne Prozess von der Tubenmukosa ausgeht und 3. dass
der entfernte Eierstock und das uterine Tubenende normal sind.) (H. Jentter.)
*Katz, Untersuchungen über die Veränderungen der Fallopischen Tube im Ab-
lauf verschiedener phvsiologischer Zustände. Revue de gyn. Tome 16. Nr. 5.
— Fallopian Tube. These de Nancy. 1911. Ref. Journ. of Obst. and Gyn. of the Brit.
Emp. Nov. 1911. p. 262.
v. Klein, Isolierte Stieltorsion einer Saktosalpinx. Nordostdeutsche Ges. f. Gyn.
23. März. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. p. 655.
. Kubinyi, Pál, Primaer tubarak operált esete. Aus der Sitzg. d. gyn. Sekt. des kgl.
Ärztevereins am 5. März. Ref. Orvosi Hetilap. Gyn. Nr. 3. (Bericht über einen Fall
von primärem Eileiterkrebs. Bei der Operation wurden am Netze sekundäre Knoten
beobachtet und musste daher von einer Radikaloperation abgesehen werden.)
(Temesvaäry.)
Kühl, Ein Symptom für Salpingitis. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 8. p. 424. (An-
geblich soll bei reiner Salpingitis, ohne Beteiligung der Appendix, ein langsamer Puls
trotz hohen Fiebers bestehen.)
Lamouroux, Les peritonites diffuses par rupture de pyosalpinx. These de Paris.
Landecker, Beitrag zur Pathologie und Therapie der Pyosalpinx. Inaug.-Diss.
München 1911.
Leighton, Lymphangiome der Tube. Amer. Journ. of Obst. and disease of women
and children. April. (Der fünfte veröffentlichte Fall. Tumor hat noch nicht Erbsen-
grösse. Wurde von Frankl demonstriert. Gyn. Rundschau. p. 466.)
Lesniowski, A., Die Therapie der Tubeneitersäcke. Przeglad chir. i gin. Bd. 6.
Heft 3. p. 268—328. (Polnisch.) (Lesniowski liefert eine eingehende Besprechung
der gesamten Frage im Anschluss an drei eigene schwere Fälle und kommt zu folgenden
14 Schlussfolgerungen: 1. Ein grosser Teil der Tubeneitersäcke enthält noch lebende
und virulente Mikroorganismen. 2. Bei dem heutigen Stande der Wissenschaft haben
wir noch zu wenig Grundlagen, auf Grund welcher die von verschiedenartiger Infektion
herrührenden Tubeneiterungen voneinander unterschieden werden könnten. 3. Wir
haben keine Möglichkeit, eine bevorstehende Perforation eines solchen Eitersackes
in die Bauchhöhle vorauszusehen, resp. einer solchen vorzubeugen. 4. Die Spontan-
ausheilung eines Tubeneitersackes ist nicht häufig und haben wir kein Kriterium dafür.
welche Sorten der Tubeneiterungen eventuell mehr oder welche weniger zur Spontan-
heilung geneigt sind. 5. Eine Perforation einer Pyosalpinx in die Blase oder den Darm
führt sehr selten zur Ausheilung. 6. Ruptur eines solchen Eitersackes verlangt so-
fortige Operation. 7. In chronisch verlaufenden Fällen ist anfangs konservative Therapie
zu versuchen, wo diese versagt, namentlich wenn es sich um Frauen aus der arbeitenden
Klasse handelt, Operation angezeigt, um so mehr, als meist auch Uterus und Ovarien
miterkrankt sind. 8. Der beste Operationsweg ist der Bauchschnitt. 9. Im Falle
einseitiger Erkrankung einseitige Operation, bei beiderseitiger Pyosalpinx beider-
seitige Operation mit supravaginaler Uterusamputation. 10. Der vaginale Weg ist
nur für wenige Fälle geeignet. 11. Der in die Bauchhöhle etwa sich ergiessende Eiter
muss mit trockenen Tupfern beseitigt werden, niemals aber ausgespült. 12. Bei kom-
plizierten Fällen ist es immer gut, prophylaktisch einen Mikuliczsack einzulegen.
13. Die vesikalen und intestinalen Fisteln der Pyosalpinxsäcke sind keine Kontra-
indikation für die Operation. 14. Tuberkulöse Salpingitis ist bei jungen Mädchen
konservativ zu behandeln, bei Frauen über 30 Jahre aber operativ.)
(v. Neugebauer.)
Me Glinn, General peritonitis following spontanous rupture of a pyosalpinx. Amer.
Journ. of Surg. Vol. 7. p. 276.
Miles, Philipps, Chorion-epithelioma of Fallopian Tube. Journ. of Obst. and Gyn.
of Brit. Emp. Dec. 1911.
*\iller, Über die histologische Differentialdiaenose der gonorrhoischen Salpingitis.
Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 211 u. 238.
Tuben. 293
5la.*Montanelli, Su gli ascessi freddi della tuba e sulla tubercolosi papillare della
52.
mucosa tubarica. Über die kalten Abszesse der Tuba und über die Papillartuber-
kulose der Tubenschleimhaut. La Ginecologia, Firenze, IX. 14.
(Artom di Sant Agnese.)
Moritz, Eva, Wurmfortsatzveränderungen nach Tubenentzündungen. Zeitschr. f.
Geb. u. Gyn. Bd. 70. p. 404.
Müglich, Fall von Tubendermoid. Nordostdeutsche Ges. f. Gyn. 25. Nov. 1911.
Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. p. 105. (Tubenlumen, ausgefüllt mit fettiger
Schmiere, innerhalb welcher sich der eigentliche Embryomkörper fand, der mit der
Tubenwand in dünner Stielverbindung stand. Bisher sind nur 11 Fälle von Tuben-
dermoid bekannt, Fall von Orthmann ist eingehend beschrieben.)
.De Nicola, Ascesso freddo tubarico. Kalter Tubenabszess. Atti Soc. Ital. Ostetr.
e Ginec. Vol. XVIII. (Artom di Sant’ Agnese.)
Nigel, Dermoid tumour of both Fallopian tubes. Journ. of Obst. and Gyn. of Brit.
Emp. Oct. p. 217.
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Pakowski et Segard, Hernie de la trompe et de l’ovaire. Bull. et mém. de la soc.
anat. de Paris. 1911. 27 Oct. Nr. 8. p. 615.
. Patel, Uterusfibrom mit gleichzeitiger Salpingitis und Pelveoperitonitis. Lyon méd.
1911. Nr. 1.
Peraire, A propos d’un cas de grossesse normale chez une malade atteinte huit mois
anparavant de salpingite double et de pelvi-péritonite aigues traitées médicalement.
Soc. des chir. de Paris. 15 Mars. Ref. La Presse méd. 6 Avril. Nr. 28.
*Philips, A case of chorionepithelioma of the Fallopian tube. Journ. of Obst. and
Gyn. of the Brit. Emp. Dec. 1911. p. 302. (Die Patientin von Philips [59] war
28 Jahre alt, hatte drei Kinder geboren. Es handelte sich um Chorionepitheliom
der linken Tube, welche entfernt wurde, das linke Ovarium und die rechten
Adnexe waren normal. Nach sieben Wochen Rezidiv. Totalexstirpation, Ent-
fernung von Metastasen im linken Lig. latum und von der Blase, Rezidive im Mesen-
terium konnten nicht entfernt werden. Drei Jahre nach der zweiten Operation war
Patientin noch rezidivfrei.)
Pozzi und Bender, Untersuchung über einige Fälle von Ossifikation des Ovariums
und der Tube. Revue de gyn. Tome 18. Nr. 2. (Knochen findet sich in der Tube
sehr selten. Es liegen bis jetzt vier Beobachtungen vor. Einmal in einem Falle Mi-
chauds diffuse Ossifikation, dreimal umschriebene Knochenherde (Emilianoff,
Pozzi und Bender). In den beiden Fällen der letzteren Autoren hatten die Tuben
das Aussehen der Salpingitis isthmica nodosa.)
Remusat, Chronic Salpingo-ovaritis. These de Lille. 1911. Rev. in L’obst. Août
1911. Ref. Journ. of Obst. and Gyn. of the Brit. Emp. Oct. 1911. p. 210.
. Risel, 11 Fälle von Chorionepitheliom der Tube bis 1905 gesammelt. Zeitschr. f.
Geb. u. Gyn. Bd. 56.
Rossier, Ein Fall von Chorionepithelioma : malignum der Tube infolge von Extra-
uterinschwangerschaft. Arch. f. Gyn. Bd. 97. p. 367.
Roux, In das Rektum perforierte tuberkulöse Pyosalpinx. Deutsche Zeitschr. f.
Chir. Bd. 116.
. *Santi, Betrachtungen über die Adenomyome der Tube. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn.
Bd. 71. p. 641.
Schmidhauser, Beitrag zur Pathologie und Therapie der Pyosalpinx. Inaug.-Diss.
Greifswald 1911.
.Schmidlechner, Károly, Adatok a primaer tubacarcinoma ismeretéhez. Orvosi
Hetilap. Gyn. Nr. 2. (Bericht über einen Fall von primärem Eileiterkrebs.)
(Temesvaäry.)
Sencert, A propos d’un cas de papillome de la trompe. Bull. de la soc. d’obst. et
de gyn. de Paris. Nr. 4. Avril. p. 398.
Sippel, Uterus mit stark hypertrophischer Muskularis, submukösem Kugelmyom
der hinteren Korpuswand und doppelseitiger Hämatosalpinx. Auf dem Durchschnitt
des Myoms frisch thrombosierte grössere Vene. Ärztl. Verein Frankfurt a. M. 15. April.
Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 22. p. 1247.
.Slowzow, Ein Fall von Peritonitis ex salpingitide bei einem kleinen Mädchen, welche
für akute perforierte Appendizitis gehalten wurde. Wratsch. Gaz. Nr. 49. (Patientin
284 Gynäkologie. Ligamente und Tuben.
war 10 Jahre alt. Bei der Laparotomie wurde freies serofibrinöses Exsudat gefunden.
Appendix frei. Doppelseitige Salpingitis. Tamponade des Beckens. Heilung. Im
Exsudat fanden sich keinerlei Mikroorganismen. Verf. rät energisch von Spülungen
der Bauchhöhle ab.) l (H. Jentter.)
68b. Solowij, Demonstration von operierten Pyosalpingen unter Betonung, dass in mehreren
der Fälle zufällig auch Uterusmyome vorhanden waren. Lemberger Ärztl. Ges. am
12. Jan. Tygodnik Lekarski Lwowski. Nr. 4. p. 56. (Polnisch.)
(v. Neugebauer.)
69. Stark, Dermoid tumour of both Fallopian tubes. The Journ. of Obst. and Gyn.
of the Brit. Emp. Oct. Vol. 22. Nr. 4.
70. — Akute Drehung normaler Adnexe: mit Hämatosalpinxbildung. Journ. of Obst.
and Gyn. 1911. Nr. 2. (Bei einer 46jährigen gesunden Virgo traten 1—2 Tage nach
den bis dahin regelmässigen Menses drei Schmerzattacken im Unterleibe ohne Tem-
peratursteigerung auf. Die innere Untersuchung ergab eine leichte Vergrösserung
der linken Tube, die Laparotomie zeigte ihre dreimalige vollständige Drehung; das
Gewebe war an den Drehungsstellen fast nekrotisch, am distalen Ende Hämatosalpinx-
bildung. In der Bauchhöhle fand sich freies Blut, bei der mikroskopischen Unter-
suchung keine Schwangerschaftsveränderungen in der Tube. Resektion der Tube.
Heilung. Ein ähnlicher Fall wurde von Aulhorn publiziert. Ätiologie unklar.)
71. Taddei, Sulla funzione secretoria e sulla funzione menstruale della tuba uterina.
La Ginec. VIII. 18. p. 537.
72. Vernié, Contribution A l’&tude de la torsion de l’hydrosalpinx. These de Paris.
1911—1912.
73. Wallart, Beitrag zur Frage der Schwangerschaftsveränderungen der Tube. Monats-
schrift f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 554.
74. Werner, Tubarsterilisation als eine Präventivmassregel. XNew York med. Journ.
Nr. 19. 1911. (In Fällen, wo es notwendig wird, die Konzeption zu verhindern, wie
bei Tuberkulose, Herzkrankheiten, engem Becken, empfiehlt Verf. die doppelte Unter-
bindung der Eileiter. Zwei Ligaturen werden je 4, und 1 Zoll von der Gebärmutter
an die Eileiter gelegt und letztere zwischen den Ligaturen durchschnitten.) (In Deutsch-
land sah man sehr häufig nach dieser ‚„Präventivoperation‘‘ neue Schwangerschaft.
eintreten. Anm. d. Ref.)
75. *Wiesinger, Drei Fälle von primärem Karzinom derTube. Gyn. Rundsch. H. 13. p. 473.
76. Wolff, Riesenhämatosalpinx. Mittelrhein. Ges. f. Geb. u. Gyn. 19. Mai. Monatsschr.
f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 353.
77. — Lässt sich nur aus der zytologischen Untersuchung des Tubeneiters die Diagnose
gonorrhoische Salpingitis stellen? Zentralbl. f. Gyn. Nr. 49. p. 164.
78. Zwet, Peritonitis, ausgehend von einer gonorrhoischen Infektion der Tuben. Inaug.-
Diss. München.
79. Zurhelle, Spontaner Durchbruch vereiterter Tuben in die Blase. Zeitschr. f. gyn.
Urol. 1911. II. Fasc. 6. Ref. Rev. de gyn. et de chir. abd. Déc. 1911. p. 584.
Mit den Nachprüfungen der früheren Angaben Schriddes über die histo-
logische Diagnose der gonorrhoischen Pyosalpinx haben sich Heynemann (34),
weiter Miller (51) befasst. Ersterer hat 47 Pyosalpingen untersucht. In zwei
Fällen, die zur Sektion kamen, handelte es sich um puerperale Infektionen, in den
anderen 45 waren die Tuben durch Laparotomie exstirpiert; 17 mal gelang es,
Keime nachzuweisen und zwar 10 mal Gonokokken, 5mal Streptokokken, 1mal
Staphylokokken und 1 mal Tuberkelbazillen. Durch die histologische Untersuchung
der gewonnenen Präparate hat Heynemann die Überzeugung gewonnen, dass,
abgesehen von dem wissenschaftlichen Interesse der Befunde Schriddes diese bis
zu einem gewissen Grade für die Diagnose der Ätiologie der Pyosalpinx verwandt
werden können. Nach Heynemanns Befunden kommen als Erreger der Pyo-
salpinx in ®/3 der Fälle Gonokokken, in 1/4 der Fälle puerperalseptische Prozesse,
in 1/10 der Fälle Tuberkelbazillen und nur ausnahmsweise Appendizitis und andere
Ursachen in Betracht.
Miller kann nach seinen EN die Befunde Schriddes dagegen
absolut nicht bestätigen. Die von Schridde für die durch den Gonococcus ver-
ursachten Salpingitiden und Pyosalpingen angegebenen histologischen Kriterien
Tuben. 285
finden sich mehr oder weniger ausgeprägt auch bei sicher nicht gonorrhoischen
Tubenentzündungen, können aber auch bei letzteren fehlen. Die Plasmazellen vor
allen Dingen besitzen nach Miller nicht die geringste differentialdiagnostische
Bedeutung. Sie können ebensogut auch bei Tuberkulose als auch bei anderen
Pyosalpingen verschiedener Ätiologie nicht nur im Gewebe, sondern auch im freien
Exsudat vorhanden sein.
Ebenso wie Miller verhält sich auch Wolff (77) den Schriddeschen Be-
funden gegenüber ablehnend. Er kommt auf Grund seiner Untersuchungen zu folgenden
Schlüssen. Das Zellbild des Tubeneiters, dem Schridde eine besondere Bedeutung
für die Diagnosenbildung zuschreibt, ist uncharakteristisch. Denn sowohl bei der
Tubentuberkulose, als auch bei der Streptokokken- und Staphylokokkensalpingitis
können sich ziemlich hohe Plasmazahlen im Eiter finden. Ebensowenig wie dem
Plasmazellenvorkommen im Gewebe der Tuben oder den anderen Zeichen Schriddes
ist das reichliche Vorkommen von Zellen der Lymphozytenreihe im Tubeninhalt für ®
die ätiologische Diagnose zu verwerten.
Katz (42) hat normale Tuben während verschiedener physiologischer Vor-
gänge am weiblichen Genitalapparat untersucht. Im Beginne der Schwangerschaft
findet man Veränderungen am Epithel und am Bindegewebe der Tuben. Ersteres
zeigt eine schleimige Umwandlung, eine Vermehrung der Keimzellen mit Verlust
der Flimmerhaare. Verantwortlich für diese Veränderungen ist die innere Sekretion
des Corpus luteum. Die Veränderungen am Epithel sind geringer ausgesprochen
während der Menstruation. In dem Bindegewebe findet man während der Gravi-
dität vergrösserte, aufgeblähte Bindegewebszellen, ähnlich der Decidua. Praktisch
sind nach Ansicht des Verfassers diese Befunde wichtig, weil die schleimige Um-
wandlung des Tubenepithels für die Weiterbewegung des befruchteten Eies hinderlich
sein und damit der Grund für eine ektopische Gravidität gegeben werden könne.
Wallart (73) hat Untersuchungen über die Schwangerschaftsveränderungen
der Tuben angestellt. Das ganze Gewebe der Tube hat histologisch ein gequollenes
Aussehen. Alle Zellen, alle Bindegewebsfasern erscheinen voller und saftiger. Um
kleine Gefässe herum können Ansammlungen von weissen Blutkörperchen vor-
kommen, Bilder, die auf den ersten Blick wie Riesenzellen imponieren. Die Decidua-
bildung findet man oft in ausgedehnter Weise in der Tube. Die Deciduazellen ent-
haltenden Schleimhautfalten können kolbig aufgetrieben sein. Der Epithelsaum kann
stellenweise syncytialen Charakter annehmen.
Santi (65) beschreibt in den Tuben eines wegen Uterusfibrom bei einer
47 jährigen Frau total exstirpierten Genitalapparates vier kleine Knötchen, welche
bei mikroskopischer Untersuchung in Serienschnitten sich als wahre Neubildungen,
als Tubenadenome erwiesen. Der Verfasser führt die Bildung dieser Adenome nicht
auf entzündliche Prozesse, sondern auf embryonale Gewebseinschlüsse zurück.
Wiesinger (75) beschreibt 3 Fälle von Tubenkarzinom. Im ersten Fall
handelte es sich um einen einseitigen, männerfaustgrossen Tumor bei gleichzeitigem
Ovarialkystom derselben Seite. Im zweiten Fall waren es doppelseitige, faustgrosse
Tumoren, im dritten Fall handelte es sich ebenfalls um Kombination mit Ovarial-
kystom, die karzinomatösen Tuben sahen aus wie entzündliche Saktosalpingen.
Fall 1 war nach 13 Jahren, Fall 2 nach 3 Jahren noch rezidivfrei, die dritte Patientin
starb an postoperativer Sepsis. Aszites fehlte in allen Fällen, die Klagen der
Kranken bestanden in Blutungen, Schmerzen und Fluor.
Gaifami (26a) lenkt die Aufmerksamkeit auf eine anatomische Form, welche
die Tubentuberkulose annehmen kann und die durch eine Produktion multipler
Vegetationen in Papillenform, besonders am Ostium abdominale tubae, charakterisiert
wird. Mikroskopisch findet man ausser den tuberkulösen Kennzeichen eine aus-
giebige Stratifikation des Tubenepithels, mit stellenweisem Auftreten inter- und extra-
zellulärer Vakuolen. Die anatomische Form erinnert makro- und mikroskopisch an
die papilläre Tuberkulose der Cervix. Verf. hebt die diesbezüglich in den gynä-
286 Gynäkologie. Ovarien.
kologischen Lehrbüchern bestehende Lücke hervor, da dieselben eine solche papil-
läre Form von tuberkulöser Salpingitis nicht erwähnen, während die papilläre
Tuberkulose tatsächlich eine makro- und mikroskopische Individualität darstellt.
(Artom di Sant’ Agnese.)
Nach Montanelli (51b) wird die Tubentuberkulose fast stets bei jungen
Frauen und Nulliparen, häufig auch bei Virgines angetroffen. Die kalten Abszesse
der Tuba sind oft beweglich und verwechseln sich mit langgestielten Eierstock-
zysten; sie können sich in die Peritonealhöhle oder (nach Verwachsungen) in die
Blase oder in den Darm entleeren. Bezüglich der Pathogenese bezieht sich Verf.
auf die sehr häufigen Fälle der latenten Tuberkulose und nimmt viel eher die
Blutbahn als die aufsteigende an. In diesen Abszessen findet man fast nie den
Tuberkelbazillus rein, sondern in Symbiose mit anderen Bazillen, die durch die
Blutbahn zugeführt wurden, oder mit dem vom Darm aus eingewanderten B. coli.
Indem sich Verf. auf die im vorigen Jahre von Gaifami „Pathologia IV, Nr. 91“
veröffentlichten Fälle von papillärer Tuberkulose der Tubenschleimhaut beruft, illu-
striert er einen anderen ähnlichen Fall, den er als einen sehr seltenen anführt, da
es der einzige innerhalb 7 Jahren war, der in der Klinik zu Florenz unter 100
an Salpinxtuberkulose operierten Frauen gefunden wurde. Dieser Fall sowie jener
Gaifamis können sich erklären, wenn man eine leichte, langsame, andauernde
Reizung dieser Gewebe annimmt, die auf die abgeschwächte toxische Wirkung des
Bazillus, infolgedessen die Hyperplasie der Epithelelemente auftritt, zurückzu-
führen ist. (Artom di Sant’ Agnese.)
XI.
Ovarien.
Referent: Privatdozent Dr. Theodor Heynemann.
I. Abschnitt.
1. Anatomie, Physiologie, Biologie, Entwickelungsstörungen,
Lagerungsfehler, Allgemeines über Ovarialerkrankungen.
(s. a. unter la und 16.)
1. *Adachi, S., Histologische Untersuchungen an Ovarien bei sogenannten metritischen
Blutungen. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. p. 345.
2. *Aschner, B., Über die Beziehungen zwischen Hypophysis und Genitale. Arch. f.
Gyn. Bd. 97. p. 200.
3. Auvray. Un cas de torsion spontanée de la trompe et de T’ovaire normaux. Soc.
d’obst. et de gyn. de Paris. 8 Juillet. Bull. de la soe, d’obst. et de gyn. Nr. 7. p. 727.
(Mädchen von 1413, Jahren, stets gesund, erscheint mit der Diagnose Appendizitis,
38°. Drei Wochen später nach Verschwinden der akuten Erscheinungen Laparotomie.
Appendix dabei gesund befunden. Rechte Tube doppelt torquiert, wird abgetragen.
Mikroskopisch keine entzündlichen Erscheinungen.)
4. Baisch, K., Behandlung der funktionellen Störungen der weiblichen Geschlechts-
organe. Handb. d. modernen Therapie von Penzoldt und Stinzing. 4. Aufl. Bd. 7.
10.
ll.
12.
13.
14.
16.
17.
18.
19.
Anatomie und Physiologie etc. 287
Basch, Karl, Plazenta, Fötus und Ovarium in ihrer Beziehung zur experimentellen
Milchauslösung. Arch. f. Gyn. Bd. 96. p. 204. (Polemik gegen Aschner und Gri-
goriu, Arch. f. Gyn. 1911. Bd. 94.)
*Below, N. A., Glandula lutea und Ovarium in ihrem Verhalten zu den normalen
physiologischen und pathologischen Vorgängen im weiblichen Organismus. Monats-
schrift f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 679.
Bender, Deux cas d’ossification de lovaire. Soc. d’obst. et de gyn. de Paris. 11 Mars.
Presse méd. Nr. 24. p. 247.
Berche, Ovarieninsuffizienz und Augenerkrankung. Thèse de Paris. 1911. (Irido-
zyklitis mit Erfolg behandelt durch Ovotherapie.)
Bonneau, Raymond, Hemorrhagie intra-peritoneale recidivante par rupture du
follicule de Graaf. Soc. des chir. de Paris. 13 Dec. Presse med. 1913. Nr. 3. p. 25.
(Abdominale Uterusexstirpation wegen eines kleinen, aber stark blutenden myomatösen
Uterus. Bei Eröffnung der Bauchhöhle finden sich 300 g flüssigen, roten Blutes im
Douglas, in dem alte Verwachsungen vorhanden sind. Die frische Blutung kam aus.
einem vor kurzem geplatzten Graafschen Follikel des linken Ovarıums. Verf. meint,
dass die alten Verwachsungen im Douglas vielleicht von ähnlichen, früheren Vorgängen
herrührten und dass in solchen Blutungen vielleicht überhaupt die Ursache von Ver-
wachsungen zu suchen sei, bei denen eine andere Ätiologie nicht festzustellen sei. Bei
der Patientin bestand keine Hämophilie.)
Cenci, Carlo, Die Beziehungen des Gehirns zur Ovarialfunktion. Arch. ital. per
le mal. nerv. e med. Vol. 38. Agosto.
*Cohn, Franz, Die innersekretorischen Beziehungen zwischen Mamma und Ovarium.
Greifswalder med. Verein. 7. Juni. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 47. p. 2245.
*_ Die klinische Bedeutung der Follikelsprungstellen im Ovarium. Greifswalder:
med. Verein. Sitzg. vom 26. Jan. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 16. p. 780.
Cranwell, Intraperitoneale Blutung aus einem rupturierten Graafschen Follikel..
Ann. de gyn. et d’obst. Avril. Journ. of Obst. of the Brit. Emp. June. p. 355. (30 jährige
Patientin, Menstruation stets regelmässig, vorher drei Geburten durchgemacht. Plötz-
lich mit heftigen Leibschmerzen erkrankt, die acht Tage anhielten. Sie bot die Zeichen
der Extrauteringravidität. Bei der Operation zeigten sich die Tuben gesund. Das
eine Ovarium hatte aus einer kleinen Öffnung an der Oberfläche das Blut entleert.
Hier befand sich ein geplatzter Graafscher Follikel. Zeichen einer Ovarialgravidität:
waren nicht zu finden.)
*Davidson, H. S., Three cases of transplantation of the ovary. Edinburgh Obst.
Soc. March 13. Journ. of Obst. and Gyn. of Brit. Emp. March. p. 189. The Lancet.
March 30. p. 871.
Delvez, L., Inondation peritoneale d'origine genitale en dehors de la grossesse. Le
scalpel et liege med. 29 Dec. Tome 65. Nr. 26. p. 433. (Bei zwei virginellen Personen
plötzlich heftigste Schmerzen im Unterleib und Kollaps. Diagnosen: Appendizitis.
und Gallenblasenaffektion. Laparotomie. Bei beiden intraabdominelle Blutung, vom
Ovarium ausgehend. Nach Entfernung der blutenden Ovarien Heilung. Die Unter-
suchung der Ovarien ergab eine mit Blutgerinnsel gefüllte zystische Höhle, die der
Epithelbekleidung beraubt war. Für das Vorliegen einer Ovarialschwangerschaft liess.
sich nichts nachweisen.)
Donald, Case ofovarian haemorrhage. North of England Obst. and Gyn. Soc. Febr. 16.
Journ. of Obst. and Gyn. of the Brit. Emp. Bd. 21. Nr. 2. p. 116. (Blut in der Bauch-
höhle im Zusammenhang mit dem linken Ovarium. Hier liessen sich Luteinzellen
nachweisen. Eine Ovarialschwangerschaft war nicht sicher festzustellen.)
*Engel, Emil, Kann die Ovarialtransplantation als erfolgreiche Behandlung der
Ausfallserscheinungen kastrierter Frauen angesehen werden? Berl. med. Ges. Sitzg
vom 20. März. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 21. p. 985.
*Fornero, A., Lapparato reticolare interno nelle fibrocellule muscolo-connettivali
dellovaio e sue modificazione ed alterazioni. Der innere Netzapparat der Muskel-
Bindegewebsfaserzellen des Eierstockes; seine Modifikationen und Veränderungen.
La Ginecologia Firenze IX. Fasz. 11. p. 335. (Artom di Sant’ Agnese.)
*Fuss, A., Über die Geschlechtszellen des Menschen und der Säugetiere. Arch. f.
mikr. Anat. Bd. 71. Abt. 2.
*G;ambarow, Zur Wirkung der Ovarialextrakte auf die Organe der Blutzirkulation.
Zur Frage über die innere Sekretion der Eierstöcke. Journ. akusch. i shensk. bolesn.
Dez. (H. Jentter.)
283
21.
22.
23.
24.
26.
27.
28.
29.
30.
3l.
32.
33.
34.
35.
36.
Gynäkologie. Ovarien.
Gam baro w, Zur Wirkung der Ovarialextrakte auf das Gefässsystem und ihre Beziehung
zur Schilddrüse. Diss. Moskau. (Zu seinen Versuchen brauchte Gambarow Extrakte
aus den Ovarien von Kühen; die Versuchstiere waren Hunde und Frösche. Er fand
keinerlei Antagonismus zwischen den Extrakten aus dem ganzen Eierstock und aus
den Corpora lutea, im Gegenteil, die Analogie war eine vollkommene. Bei intravenöser
Injektion ergaben sie Erhöhung des Blutdruckes und Pulsverlangsamung [Reizung
des vasomotorischen Zentrums]. Ausserdem kontrahieren sie die Gefässwände [Ver-
suche an isolierten Gefässen] und wirken auf den Herzmuskel, indem sie seine Tätig-
keit verlangsamen. Nach Exstirpation der Schilddrüse wirken die Ovarialextrakte
nicht mehr blutdrucksteigernd, sondern erniedrigend. Der Ausfall der Schilddrüsen-
funktion löst eine verminderte Reizbarkeit des sympatischen Systems aus, was mit
Senkung des Blutdruckes verbunden ist.) (H. Jentter.)
Handtke, R., Die innere Sekretion des Ovarium. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35.
p. 95. Sammelreferat.
Hannes, Walter, Ovarialgravidität. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. p. 269. (27jäh-
rige Frau, Verdacht auf Tubargravidität, Laparotomie, in der Bauchhöhle Blut. Rechts
kinderfaustgrosser Tumor des Ovariums, Tube ist normal und in keiner Weise am
Tumor beteiligt. Mikroskopisch: durchblutetes Ovarialgewebe, Zotten und Zell-
verbände decidualer Natur. Mit Rücksicht auf das Fehlen eines Corpus luteum wird
an die Möglichkeit der intrafollikulären Einbettung gedacht. Tube auch mikroskopisch
völlig normal.)
Heineck, Hernias of the ovary, of the Fallopian tube, and of the Fallopian and ovary.
Surg., Gyn. and Obst. July. Vol. 15. Nr. 1. Ref. Journ. of Obst. and Gyn. of Brit.
Emp. August. p. 105. (Zusammenstellung der Fälle aus der französischen, englischen
und deutschen Literatur von 1890—1910. Weitere Fälle werden mitgeteilt und Ana-
tomie und Klinik der Erkrankung besprochen.)
. Henkel, M., Ovarialhormone und Uterusmyome. Therapie der Gegenwart. 1911.
Dez.
*Höhne und Linzenmeyer, Über Lagebestimmung der Ovarien an der Lebenden
mit Rücksicht auf die Röntgenbestrahlung. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 15. p. 457. Strahlen-
therapie. Heft 1. p. 141. Med. Ges. zu Kiel. Sitzg. vom 18. Juli. Münchn. med.
Wochenschr. Nr. 44. p. 2427.
*Isovesco, Henri, Les lipoides de l’ovaire du corps jaune et du testicule. Presse
med. 16 Oct. p. 845. Compt. rend. soc. biol. Tome 72. 6., 13., 20. Juli.
Kaarsberg, Haematoma ovarii end tubae. (Demonstration. Durch Torsion ent-
standen.) Ges. f. Gyn. u. Obst. 8. Nov. 1911. Ref. Ugeskrift for Laeger p. 1231.
(O. Horn.)
Kaufmann, Zur Frage über die Wirkungsart der Produkte der inneren Sekretion
auf den Organismus. Journ. akusch. i shensk. bolesn. Nov. (Auf Grund zahlreicher
Versuche an Tieren kommt Verf. zum Schluss, dass Sera mit Antigen aus Geschlechts-
drüsen eine komplementbindende Wirkung haben. Ruft das Antigen selbst Hämolyse
hervor, so schwächen die Sera die hämolytische Wirkung. Es lässt sich in bezug auf
das Binden des Komplements kein Geschlechtsunterschied konstatieren. Nach Ex-
stirpation der Geschlechtsdrüsen wird dieselbe Reaktion erzielt, wie bei nichtoperierten
Tieren. Sogar 10%, Monate nach der Exstirpation war im Serum der Tiere keine Ver-
änderung zu konstatieren, welche ihre komplementbindende Fähigkeit alteriert hätte.)
(H. Jentter.)
*Kawasoye, M., Kann ein transplantiertes Ovarium sich ebensogut entwickeln,
wie ein in loco gebliebenes? Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 71. p. 325.
Keller, R., Blutgerinnungszeit und Ovarialfunktion. Arch. f. Gyn. Bd. 97. p. 540.
Kermauner, Fritz, Das Fehlen beider Keimdrüsen. Zieglers Beitr. Bd. 54.
Heft 3. (Zusammenfassendes Referat.)
Leopold-Levi, Migraine ovarienne. Soc. de Paris. Soc. de Biol. 10 Févr. Presse
med. Nr. 13. p. 137. (Ovarielle Migräne findet sich bei angeborener Migräne, nach
operativer Entfernung der Ovarien und bei mangelhafter Ovarienfunktion.)
*Loeb, W., Milz- und Ovarialenzyme. Physiol. Ges. zu Berlin. Sitzg. vom 1l. u.
15. Dez. 1911. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 15. p. 729.
Loeb und Gutmann, Övarialenzyme. Biochem. Zeitschr. Bd. 41. p. 445.
*Macliroy, L.. Physiological influence of ovarian secretion. Roval soc. of med.
sect. of obst. and gyn. ‚June 6. Lancet. June 29. p. 1757. Journ. of Obst. and Gyn.
of the Brit. Emp. Julv. p. 19.
37.
39.
41.
46.
47.
52.
Anatomie und Physiologie etc. 289
*Massone, Azionce del Mesothoriumbromid sulle ovaie. Wirkung des Mesothorium-
bromids auf die Eierstöcke. Atti della Società Ital. di Ostetr. e Ginec. Vol. XVIII.
(Artom di Sant’ Agnese.)
*Mever, Robert, Beitrag zur Kenntnis der Röntgenstrahlenwirkung auf die ana-
tomische Struktur des menschlichen Uterus und der Övarien. Zentralbl. f. Gyn.
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*Mulon, Corps birefringents dans les glandes génitales. Soc. de Paris. Soc. de Biol.
10 Fevr. Presse med. Nr. 13. p. 137.
Nejelow, Neues über den Eierstock. Journ. akusch. i shensk. bolesn. Jan.
(H. Jentter.)
Nijhoff, G. C., Der Einfluss der Eierstöcke auf den weiblichen Organismus. Ned.
Tijdschr. v. Geneesk. 1. Hälfte. Nr. 16, 17 u. 18. (In einer kurzen Einleitung behandelt
Verf. zunächst das Historische: Wie man die Bedeutung der Ovaria entdeckt hat;
dann folgt eine Übersicht über den Einfluss dieser Geschlechtsdrüse auf das Wachstum
und die Entwickelung der Gebärmutter, auf die Menstruation, auf die Einbettung
des Eies und das Wachstum der Gebärmutter in der Schwangerschaft; auf die Milch-
drüsen und auf andere Drüsen mit innerer Sekretion und auf die Entwickelung der
sog. sekundären Geschlechtskennzeichen. Die Arbeit gibt einen klaren Überblick
über den augenblicklichen Stand. unserer Kenntnis von der Wirkung der Ovaria im
besonderen und der Drüsen mit innerer Sekretion im allgemeinen, eignet sich jedoch
nicht für ein kurzes Referat.) (Mendes de Leon.)
*Oliver, J., Question of an internal secretion from the human ovary. Journ. of
Phvsiol. Vol. 4. Nr. 44. p. 355. Ref. Journ. of Obst. and Gyn. of the Brit. Emp. July.
p. 39.
Pawlowsky, Zur Chirurgie der Urogenitalsphäre, Therap. Obosren. 1911. Nr. 13.
(Ovarientransplantation in die Bauchhöhle mit günstigem Ausgang.)
(H. Jentter.)
*Pölzl, Anna, Kleinzystische Degeneration der Ovarien als wahrscheinliche Ursache
unstillbarer Genitalblutungen. Wiener klin. Wochenschr. Nr. 17. p. 623.
*Pozzi, S., et X. Bender, Recherches sur quelques cas d’ossification de l’ovaire
et de la trompe. Revue de gyn. Tome 18. Nr. 2. p. 129.
Pozzi, Sur quelques cas d’ossification de l'ovaire et de la trompe. Acad. des scienc.
5 Fevr. Presse med. Nr. 13. p. 137.
Primrose, A., Intraperitoneale Blutung, hervorgerufen durch Ruptur eines Ovariums.
Annales of Surg. Vol. 56. Nr. 235. p. 125. (I. 35jährige Frau, Menses nicht ausgeblieben,
plötzlich Leibschmerzen und peritonitische Erscheinungen. Laparotomie. Reichlich
Blut in der freien Bauchhöhle. Das linke Ovarium, etwas grösser wie gewöhnlich,
zeigt an seinem freien Rande eine nussgrosse Blutzyste. Sie ist geplatzt, ein Blut-
gefäss spritzt. Entfernung der Anhänge und der Blutgerinnsei. Histologischer Befund:
Grosses Corpus luteum mit frischer Ruptur, keine Zeichen von Gravidität. II. 40jäh-
rige Frau, Nullipara, Menses regelmässig, nicht ausgeblieben. Plötzlich heftiger Leib-
schmerz. Laparotomie wegen Verdacht auf Appendizitis. Reichlich Blut in der Bauch-
höhle. Rechts Ovarium vergrössert. Nussgrosse Zyste, geplatzt, an ihr haftet ein
Blutgerinnsel. Entfernung des Ovariums und des entzündeten und verwachsenen
Wurmfortsatzes. Mikroskopischer Befund: Appendix ist entzündet, fibrinöseitrige
Periappendizitis. Am Ovarium Reste eines geplatzten Graafschen Follikels. Keinerlei
Zeichen von Schwangerschaft.)
Rathery, Fettleibigkeit infolge von Ovarialinsuffizienz. Journ. des prat. XXVII.
(Frau mit starker Fettleibigkeit. Als Ursache wird eine mangelhafte Funktion des
Ovarıums angenommen. Diät: 1 Pint Milch, 2 Eier, 100 g Brot, 200 g Kartoffel; grünes
Gemüse, Salat und Früchte nach Wunsch. Daneben Ovarialextrakt. In einer Woche
nahm die Frau 2,9 kg ab.)
. *Ritter, Hans, Klinische Beobachtungen über die Beeinflussung der Ovarien durch
Röntgenstrahlen. Strahlentherapie. Bd. 1. Heft 1 u. 2. p. 138.
Ruef, Du prolapsus douloureux des ovaires. These. Nancy 1911.
. *Russell, A. W., Chronic ovarian pain as illustrated in the record of a case finally
treated by double oophorectomy. Journ. of Obst. and Gyn. of Brit. Emp. August.
p. .
*Schickele, G., Beiträge zur Physiologie und Pathologie der Ovarien. Arch. f. Gyn.
Bd. 97. p. 409.
Jahresber. f. Gvnäk. u. Geburtsh. 1912. 19
290 Gynäkologie. Ovarien.
53. *Schickele, Die sogenannten Ausfallserscheinungen. Mittelrhein. Ges. f. Geb. u.
Gyn. 14. Mai. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 80 u. 354. Diskussion:
Neu, Walthard, Jung, A. Mayer.
54. *— Innere Sekretion. Versamnil. deutsch. Naturf. u. Ärzte. Deutsche med. Wochen-
schrift Nr. 40. p. 1907.
55. *— Untersuchungen über die innere Sekretion der Ovarien. Biochem. Zeitschr.
Bd. 38. Heft 3 u. 4. |
56. Serebrenikowa, Ein Fall von Eierstocksschwangerschaft. Arch. f. Gyn. Bd. 98.
p. 525. (Im Graafschen Follikel entwickelte Ovarialgravidität.)
57. Ssolowiew, Der Einfluss der Extrakte aus Eierstock und Corpus luteum auf die
Brustdrüse.. Russki Wratsch. Nr. 14. (Ssolowiew hat Eierstock- und Corpus luteum-
Extrakte Schweinen injiziert und fasst seine Erfahrungen in folgenden Schlusssätzen
zusammen: Ovarialextrakte haben auf trächtige und laktierende Weibchen toxischen
Einfluss, während sie den Allgemeinzustand virgineller Weibchen nicht beeinträchtigen.
Extrakte aus Corpora lutea werden in derselben Dosierung von trächtigen, laktierenden
und virginellen Tieren egal indifferent vertragen. Nach subkutaner Injektion von
Extrakten aus Ovarialgewebe wird in den Brustdrüsen der Tiere, welche ein oder
mehrere Male geworfen haben, Kolostrum ausgeschieden. Bei nulliparen Tieren sind
die Brustdrüsen vergrössert, im Vergleich zu den Kontrolltieren. Corpus luteum-
Extrakte rufen derlei Erscheinungen nicht hervor. Injektion von Ovarial- oder Corpus
luteum-Extrakt laktierenden oder die Laktation bereits ausgesetzt habenden
Tieren ergibt keine Vergrösserung des Milchquantums resp. Verlängerung der Milch-
absonderung.) (H. Jentter.)
58. Szörényi, Über die Bedeutung der inneren Sekretion der Eierstöcke. Pest. med.-
chir. Presse. Nr. 4.
59. *Voronoff, Transplantation des Ovariums. 25. franz. Chir.-Kongr. 7.—12. Okt.
Presse med. Nr. 87. 26 Oct. p. 879. Wiener med. Wochenschr. 1913. Nr. 3. p. 216.
60. *Wolz, Untersuchungen zur Morphologie der interstitiellen Eierstocksdrüse des Men-
schen. Arch. f. Gyn. Bd. 97. p. 131.
61. *Zoeppritz, B., Der Jodgehalt menschlicher Ovarien. Münchn. med. Wochenschr.
Nr. 35. p. 1848.
62. *Zuntz, L., Weitere Untersuchungen über den Einfluss der Ovarien auf den respira-
torischen Stoffwechsel. Arch. f. Gyn. Bd. 96. p. 188.
Anatomie der Ovarien.
Höhne und Linzenmeier (26) fanden, dass beim Fehlen einer stärkeren Ver-
grösserung des Uterus die Lage der Ovarien nur in geringen Grenzen schwankt. Die
Entfernung beider Ovarien betrug im Mittel 9,5 cm. Bei hypoplastischem Habitus
und kleinen Quermassen kann die Zahl auf 7—8 cm heruntergehen, bei auffallend
grossem und breitem Becken bis auf 13 cm ansteigen. Im Mittel betrug die Ent-
fernung des rechten Ovariums von der Medianlinie gut 5 cm, die des linken knapp
41/2 cm. Die Projektionspunkte der Ovarien lagen bei Anteversioflexio uteri im
Mittel ca. 2 cm unterhalb der Verbindungslinie der Spinae iliacae anter. sup. Die
Ovarien lagen ausserdem in einer Tiefe von 41/2+—71/2, im Mittel 6—6 1/2 cm
unter der Bauchoberfläche.
Fuss (19) untersuchte drei menschliche Föten aus der 2.—4. Woche hin-
sichtlich der embryonalen Wanderung der Keimzellen. Die Geschlechtszellen treten
im Stadium der Keimblattbildung zuerst im Entoderm auf. In den folgenden Ent-
wickelungsstadien wandern sie nach dem Darmschluss durch das Mesenterium in
die Keimregion ein und zwar teilweise durch amoeboide Eigenbewegung, teilweise
passiv durch Gewebsverlagerung.
Wolz (60) kommt auf Grund histologischer Untersuchungen an den Ovarien
20 gravider Frauen und 2 Östeomalacischer zu dem Schluss, dass die Theca interna
Zellen im Anfang der Schwangerschaft in erster Linie ein Nährstoffreservoir für
die Granulosa, später aber vor allem eine Drüse mit innerer Sekretion wären. Die
zystische Degeneration der Follikel stelle nur eine Vorstufe der Obliteration dar.
Mehrere obliteriert atretische Follikel können miteinander verschmelzen, so dass ein
s= a
belegt E EE?
Anatomie und Physiologie etc. 291
einheitlicher, gänzlich durch Thekaluteinzellen bestehender, grosser, kugliger Körper
entsteht, bei dem eine Verwechselung mit Corpora lutea naheliegt. Die Theca in-
terna bildet nicht die Matrix für die bindegewebige Invasion des gelben Körpers.
Fornero (18) wandte an Stückchen von frisch durch Operation gewonnenen
Ovarien die neuere Methode Golgis (1908) zur Darstellung des inneren Netzes
der Nervenzellen an. Auf Grund seiner Forschungen kommt er zu folgenden Schluss-
folgerungen:
1. Die glatten Muskelfaserzellen sowie die Bindegewebszellen besitzen einen
inneren, sehr deutlichen Netzapparat;
2. dieser sehr zarte Apparat ist bäufig Strukturveränderungen und Modi-
fikationen ausgesetzt ;
3. diese Modifikationen und Veränderungen sind die Folge patbologischer
Reize, welcher Natur sie auch sein mögen. Und dies scheint dem Verf. dadurch
bewiesen, dass die von ihm beobachteten Faserzellen Eierstöcken mit Gebärmutter-
fibrom und Tubarschwangerschaft angehörten ;
4. diese Modifikationen und Veränderungen, nicht nur in den in Frage
stehenden Elementen, sondern in allen (und zwar auf Grund der Beobachtungen
Marcoras und Riquiers, der eine infolge eines künstlichen, der andere eines
natürlichen Prozesses) sind nicht als Folge eines besonderen Reizes (Infektion,
Entzündung) aufzufassen, sondern als Antwort zu einem gewöhnlichen Reiz (Er-
nährungsveränderungen). (Artom di Sant’ Agnese.)
Mulon (39). Verfettete, doppelt lichtbrechende Körper, wie man sie in den
Nebennieren und anderen normalen und pathologischen Geweben findet, kommen
in grosser Anzahl in den Geschlechtsdrüsen vor, im Corpus luteum, in den Theka-
zellen und in der interstitiellen Drüse. Sie scheinen häufiger zu sein in jungen
Zellen und in keiner Weise ein Zeichen von Degeneration darzustellen. Man findet
sie auch im Hoden. Nach Mulon sind sie zusammengesetzt aus Phosphatiden und
Cholesterin.
Pozzi und Bender (45) berichten über 2 Fälle, bei denen sich innerhalb
des Ovariums Knochengewebe fand mit deutlichen Knochenbälkchen und Osteo-
blasten. Einmal handelte es sich um eine diffuse Verknöcherung eines sklerotischen
Ovariums, einmal um eine solche eines Corpus luteum. Nur fünf weitere Fälle
fanden sie in der Literatur (Waldeyer, Pfannenstiel, E. Schroeder,
Strauch). Alle anderen Fälle schalten sie aus, da es sich dabei nicht um Ver-
knöcherungen, sondern um einfache Verkalkungen gehandelthabe. Ein Zusammenhang
mit Teratomen glauben sie sicher ausschliessen zu können, da eben nur Knochen-
gewebe vorhanden war. Auch Knorpelgewebe fehlte, sie nehmen daher an, dass
der Knochen durch Umwandlung aus Bindegewebe entstand.
Ovarialveränderungen bei Uterusblutungen.
Adachi (1) untersuchte histologisch die Ovarien von zehn Frauen, die
stark geblutet hatten und von 5 Frauen, bei denen dies nicht der Fall war. Ein
deutlicher Unterschied. der Befunde war nicht vorhanden. Es gibt in den Ovarien
weder histologische noch grob makroskopische Veränderungen, die als Ursache der
sog. metritischen Blutungen angesehen werden könnten.
Pölzl (44) berichtet über vier Patientinnen, bei denen schwere, zur Operation
zwingende Genitalblutungen auftraten, ohne dass objektiv zunächst eine Ursache
festzustellen war. Die Operation ergab stets eine kleinzystische Degeneration der
Ovarien, die mit den Genitalblutungen in ursächlichen Zusammenhang gebracht wird.
Transplantation der Ovarien.
Davidsohn (14) berichtet über drei Transplantationen von Ovarien. Es
handelte sich um Frauen unter 30 Jahren, bei denen die Ovarien entfernt werden
19*
292 Gynäkologie. Ovarien.
mussten, nachdem konservative Massregeln keinen Erfolg hatten. Sie wurden homo-
plastisch eingepflanzt. Ein Fall war ein vollständiger Misserfolg. Im zweiten
Fall trat die Regel 7 Monate lang wieder auf. Es entwickelte sich ein Uterus-
myom. Ausfallserscheinungen fehlten. Im dritten Fall blieb die Menstruation
zunächst 3 Monate fort, tritt seitdem aber regelmässig auf. Durch die Trans-
. plantation würde wenn auch kein Fehlen, so doch eine Milderung der Ausfalls-
erscheinungen erzielt werden können. Schmerzen an der Transplantationsstelle
waren nicht vorhanden. In der anschliessenden Diskussion äussert Barbour
mancherlei Bedenken gegen diese Deutung des Falles. Scott Carmichael be-
richtet über Ovarialtransplantationen bei 21 Kaninchen, 15 waren erfolgreich, sechs
schlugen fehl. Der Erfolg hing ab vom Ort der Transplantation. Transplantation
in die Muskulatur war erfolgreicher als eine solche ins DEES latum oder das
parietale Peritoneum.
Engel (17) stellte eine Patientin vor, "bei der 1909 beide Ovarieh entfernt
wurden, Wegen heftiger Ausfallserscheinungen wurden ihr 1911 Ovarien einer
anderen Frau in die Portio transplantiert, so dass ihr weiteres Verhalten gut kon-
trolliert werden konnte. Der Erfolg war ein ausgezeichneter. Die Beschwerden
gingen langsam bis auf leichte Wallungen zurück. Beim Versagen anderer Mittel
hält er daber dieses Verfahren bei starken Ausfallserscheinungen für empfehlenswert.
In der anschliessenden Diskussion erbeben Gottschalk und D. Munter
Bedenken gegen diese Deutung des Falles. Ersterer hält den Beweis nicht für er-
bracht, dass tatsächlich funktionierendes Ovarialgewebe eingeheilt sei, letzterer
wendet sich überbaupt gegen chirurgische Massnahmen zur Heilung von Psychosen.
Er vermutet das Vorliegen einer hysterischen Psychose, bei der auch jede andere
Therapie unter Umständen zum Ziele führen könne.
Voronoff (59) gelang es, bei Schafen mit Erfolg Ovarientransplantationen
auszuführen. Ein Tier ist trächtig geworden. Die Tiere dürfen aber nicht ver-
schiedenen Rassen angehören. Ferner sind für den Erfolg die hämolysierenden
und agglutinierenden Eigenschaften des Blutes von Wichtigkeit.
Auf Grund experimenteller Untersuchungen an Kaninchen kommt Kawa-
soye (30) zu dem Schluss, dass in transplantierten Ovarien, auch wenn ein guter
Einheilungserfolg erzielt wurde, deutliche Veränderungen wie Verödung und Atrophie
auftreten. Die Erklärung ist in der verminderten Blutversorgung zu suchen. Bei
in situ gebliebenen Ovarien waren diese Veränderungen viel geringeren Grades.
Es ist daher notwendig, dass bei der Entfernung der Adnexe möglichst das ganze
Ovarium oder ein Stück desselben unter möglichster Schonung der zuführenden
Blutgefässe in situ zurückgelassen wird.
Veränderungen durch Röntgen- und Mesothoriumstrahlen.
Robert Meyer (38) fand bei fünf von sechs mit Röntgenstrahlen behan-
delten Frauen in den Övarien degenerierte Eizellen und wenige Follikel, dagegen
in 2 Fällen auffallend gut erhaltene Thekaluteinzellen und Follikelepithelräume,
ja in einem ein ziemlich frisch erhaltenes, allerdings etwas zystisches Corpus luteum.
Im 6. Falle waren recht viele Follikel und einzelne, anscheinend gut erhaltene
Eizellen vorhanden.
Hans Ritter (49) gelang es nicht, durch Bestrahlung der Schilddrüsen die
Menstruation zu beeinflussen. Er lehnt daher eine Beziehung zwischen Schilddrüse
und Övarien in dem Sinne, dass durch Bestrahlung der Schilddrüse eine Beein-
flussung der Ovarialfunktion eintrete, ab.
Massone (37) hat die Wirkung des Mesothoriumbromids auf die Eierstöcke
der Meerschweinchen durch die intakten Bauchwände hindurch und direkt auf die
Eierstöcke laparotomierter Kaninchen studiert.
Anatomie und Physiologie etc. 293
Er fand Volumabnahme und mikroskopische Degenerationszustände auf
Kosten der Graafschen Follikel, mit darauffolgender Zerstörung derselben, der
Primordialfollikel und des interstitiellen Gewebes des Eierstockparenchyms mit
Ersatz durch fibröses Bindegewebe. Die Eierstockgefässe waren etwas erweitert
und verdickt. Die Reaktion ist verschieden, je nach dem Alter des Tieres.
(Artom di Sant’ Agnese.)
Innere Sekretion.
Auf Grund klinischer Erfahrungen beurteilt J. Oliver (42) die innere
Sekretion der Ovarien. Er fand keinen Zusammenhang zwischen dem Zustand der
Brustdrüsen und dem Vorhandensein von Ovarien. Auch Bebaarung im Gesicht
oder sonstige schlechte Ausbildung sekundärer Geschlechtscharaktere war nicht ab-
hängig von der Anwesenheit oder dem Feblen der Ovarien. Bei Amenorrhoe,
Dysimenorrhoe und klimakterischen Blutungen sah er keine Erfolge von der Dar-
reichung von Ovarialsubstanz.
Schickele (53) fand nach Kastrationen ein Ansteigen des Blutdruckes
und gleichzeitig in der Hälfte der Fälle die bekannten Wallungen, Schweissaus-
brüche, Herzklopfen, Kopfschmerzen, Pulsbeschleunigung, Engigkeit, Schlaflosigkeit
und Adipositas. Ähnliches beobachtete er auch nach dem Eintritt der physio-
logischen Menopause. Es handelt sich um eine Erhöhung des Sympathikustonus.
Keller (31) stellte fest, dass die Blutgerinnungszeit bei der Frau eine fast
konstante Grösse darstellt und im Mittel nach der neuen Bürkerschen Methode
4,65 Minuten beträgt. Sie bleibt vor, während und nach der Menstruation unver-
ändert, ebenso in der Menopause, nach Kastration, in der normalen Schwanger-
schaft und im normalen Wochenbett.
Zuntz (62) fand bei Frauen, die wegen gynäkologischer Erkrankungen unter
Mitbeteiligung des Ovariums kastriert waren, in den ersten Wochen keine, später
aber eine sehr ausgeprägte Herabsetzung des respiratorischen Stoffwechsels. Bei
zwei Frauen, denen wegen ÖOsteomalacie relativ gesunde Ovarien entfernt waren,
war längere Zeit nachher eine geringe, aber doch unzweifelhafte Herabsetzung vor-
handen. Bei zwei Eunuchoiden war eine Anderung nicht nachzuweisen. Durch
Oophorin konnte eine Steigerung des Stoffwechsels nicht erzielt werden.
Mac Ilroy (36) kommt auf Grund experimenteller Untersuchungen an
Kaninchen, Ratten und Meerschweinchen zu folgenden Schlüssen bezüglich des
physiologischen Einflusses der Ovarialsekretion. 1. Das Ovarium kontrolliert die
Ernährung des Uterus und anderer reproduktiver Organe. Die Entfernung beider
Ovarien ruft Atrophie der Muskulatur und der drüsigen Elemente des Uterus
hervor. Menstruation und Brunst bleiben fort, wenn beide Ovarien entfernt sind.
Werden bei jungen Tieren die Ovarien entfernt, so bleibt der infantile Zustand
bestehen. 2. Die Entfernung des Uterus oder die Retention der Uterussekretion
braucht nicht die funktionelle Entwickelung der Ovarien zu beeinflussen, da die
Ovarien wohl erhalten gefunden werden nach Üterusexstirpation und Unterbindung
des Uterushorns. 3. Die Entfernung eines Ovariums ruft eine kompensatorische
Hypertrophie des anderen hervor. 4. Die interstitiellen Zellen spielen die Haupt-
rolle bei der Unterhaltung der Uterusernährung. Das Corpus luteum ist der Teil
des Ovariums, welcher den grössten Einfluss auf den Körper ausübt, denn injizierter
Corpus luteum-Extrakt ruft ein Ansteigen des allgemeinen Blutdruckes hervor. 5. Ex-
perimentell hat sich gezeigt, dass die Ovarien für die Absonderung des Kalziums
nicht die Bedeutung haben, wie man angenommen hat. Nur nach Kastration trat
eine Vermehrung des Kalziums auf, während es vermindert war nach Einverleibung
von Korpusluteumextrakt. 6. Die Entfernung der Ovarien bei Kaninchen rief eine
Vermehrung des Fettansatzes in den Geweben des Körpers hervor.
Schickele (52, 54, 55) stellte Gerinnungsversuche mit Gänseblutplasma und
Presssäften an, die aus menschlichen und tierischen Organen mittelst der Buchnerschen
294 Gynäkologie. Ovarien.
Presse gewonnen waren. Presssäfte von Uterus, Ovarien, Myomen, Tuben und
Corpus luteum hatten eine stark gerinnungshemmende Wirkung. Diese Substanz
im Uterus und Ovarien, die auch im Menstrualblut gefunden wurde, wird als Anti-
thrombin bezeichnet. Die Quelle dieses Antithrombins wird im Ovarium gesucht.
Solche Presssäfte aus Uterus und Ovarien und ebenso Extrakte mit kochendem
Alkohol riefen, Kaninchen intravenös injiziert, eine ausgesprochene Blutdrucksenkung
hervor. Es scheint sich hierbei um einen Lipoidkörper und eine Einwirkung
auf die Wandung der peripheren Gefässe zu handeln, da es nach Einträufelung
in den Konjunktivalsack zu einer deutlichen Erweiterung der Konjunktivalgefässe
kam. Die Quelle dieser Substanz, die nach der Menopause nicht mehr gefunden
wurde, wird in den Granulosazellen und den Luteinzellen vermutet. Wässerige
Extrakte wirkten gerinnungsfördernd und riefen ebenso wie kaltgewonnene Alkohol-
exırakte keine Blutdrucksenkung hervor. Schickele fand weiter die gerinnungs-
hemmende und blutdruckherabsetzende Wirkung der Presssäfte oder Exırakte von
Uterus und Ovarien auch bei anderen Organen, beim Uterus und Ovarium sind
sie aber besonders intensiv. Im Ovarium und Corpus luteum fanden sich Sub-
stanzen, die in exquisiter Weise bei Tier und Mensch im Bereiche der äusseren
Genitalien eine länger dauernde Hyperämie hervorrufen konnten. Die Ausfalls-
erscheinungen nach der Kastration und Menopause sind auf eine Erhöhung des
Sympathicustonus zurückzuführen. Schickele erzeugte durch Injektion von
Ovarium- und Hodenextrakt bei kastrierten Hündinnen der Brunst entsprechende
Erscheinungen. In geringerem Grade gelang ihm dies auch durch Hypophysen-
extrakt.
N. A. Below (6) injizierte die Flüssigkeit Graafscher Follikel Hunden,
ohne eine besondere Wirkung zu erhalten. Die Injektion von Corpus luteum-
Extrakt rief Fallen des Blutdruckes, die von Ovarialextrakt ohne Corpus luteum
und Graafschen Follikel dagegen Erhöhung des Blutdruckes. Nach Injektion des
letzteren Extraktes, der Proprovar genannt wird, trat bei unkastrierten Weibchen
und Männchen von Kaninchen und Meerschweinchen ein Ansteigen des aufbrauch-
baren Sauerstoffes und der ausscheidbaren Kohlensäure ein und Stickstoff wurde in
grösserer Menge im Harn abgeschieden. Nach Injektion von Luteoovar-Poehl
(Präparat aus Corpus luteum) trat umgekehrt eine Herabsetzung der Stickstoff-
ausscheidung im Harn auf; weiter ein Fallen der Sauerstoffabsorption und Steigerung
der Wasserausscheidung. Hyperluteinismus müsste hervorrufen: Hypermenorrhoe,
gastro-intestinale und neuropsychische Erscheinungen, Enuresis und Eklampsie.
Hypoluteinismus: Amenorrhoe. Sterilität. Aborte. Abmagerung in der Schwanger-
schaft. Stillunfähigkeit. Dysluteinismus: noch ohne bestimmte Erscheinungen.
Hyperovariismus: gesteigerter Stoffwechsel und Sexualleben. Hypoovariismus: träger
Stoffwechsel. Impotenz. Dysovarismus: noch nicht bestimmbar.
Isovesco (27) isolierte aus dem Ovarium verschiedener Tiere ein bestimmtes
Lipoid, das er mit II Fb. bezeichnet. Gab er es Kaninchen subkutan, so erzielte
er eine Hypertrophie und Blutüberfüllung des Uterus und Hypertrophie der Ovarien.
Auch 15 Frauen bekamen es subkutan. Er erzielte damit ausgezeichnete Erfolge
bei Amenorrhoe, Dysmenorrhoe und bei Ausfallserscheinungen. Bei Frauen jenseits
des 50. Lebensjahres wurden Erscheinungen der Altersschwäche gebessert. Ein
analoges Lipoid isolierte er aus Hoden. Zehn Kaninchen wurden damit subkutan
behandelt. Die Hoden und die Geschlechtsteile überhaupt wurden erheblich grösser
als bei Kontrolltieren, während die übrigen Organe und zwar auch die Drüsen mit
innerer Sekretion keine Grössenunterschiede aufwiesen. Da er nach grösseren Dosen
Lähmungen der hinteren Extremitäten fand, nimmt er an, dass die Wirkung dieser
Lipoide durch eine Beeinflussung der spinalen Genitalzentren zustande käme. Auch
dieses Lipoid gab er 18 Patientinnen und zwar fünf hypochondrischen, sechs neur-
asthenischen, die über Frigidität klagten, und acht alten Frauen zwischen 58—70
Jahren. Es besserte sich die Stimmung, die Arbeitsfähigkeit und die Kraft. Bei
Anatomie und Physiologie etc. 295
zwei alten Frauen kehrte die Libido wieder, bei vier ging der arterielle Druck
zurück. Aus dem Corpus luteum gewann er ein Lipoid, das die Involution des
Uterus im Wochenbett und die Milchbildung beförderte und Aufstossen und Er-
brechen in der Schwangerschaft günstig beeinflusste. Da er diese den Uterus rück-
bildende Kraft im Lipoid der Nebennierenrinde vermisste, denkt er an einen Anta»
gonismus zwischen dem Lipoid des Corpus luteum und dem der Nebennierenrinde,
Ein solches, die Funktion des betreffenden Organes anspornendes Lipoid fand gr
in allen Organen aller Wirbeltiere, soweit er sie untersuchte. Er bezeichnet sie daher
als Homostimuline.. Er nimmt an, dass sie eine besondere Affinität zu den zų-
gehörigen spinalen Zentren hätten.
Gambarow (20) hat die Wirkung der Övarialextrakte auf die Organe der
Blutzirkulation an 60 Tierversuchen geprüft. Nach intravenöser Injektion von
Ovarialextrakt steigt der Blutdruck, der Puls wird langsamer, die Länge der Puls-
welle grösser. Versuche mit Durchtrennung des Rückenmarks haben erwiesen, dass
die Ovarialextrakte direkt auf das vasometrische Zentrum einwirken. Fernere Ver-
suche mit Durchschneiden des Vagus beweisen, dass die durch die Ovarialhormone
bedingten Erscheinungen weder durch die zentralen noch die peripheren Apparate
des Vagus ausgelöst werden. Verlangsamung des Pulses kam am blossgelegten Herzen
beim Frosch nur in Fällen mit zerstörtem Rückenmark zur Beobachtung, ein Beweis, dass
die Hormone den Herzmuskel selbst oder im Herzen gelegene Nervenaparate beein-
flussen. Um die Wirkung der Ovarialextrakte auf die Gefässwandungen klar-
zulegen, hat Verf. 12 Versuche an Fröschen angestellt, wobei er die Methodik von
Laewen-Trendelenburg befolgte.e Nach Injektion von Ovarialextrakt wurde
die Zahl der Tropfen sofort um 50—68°/o geringer, blieb gering im Laufe von
2 Minuten, um dann rapide fast zur Norm zu steigen. Dadurch ist die konstri-
gierende Wirkung auf die Gefässwand selbst bewiesen. Weitere Versuche haben
ergeben, dass Extrakten aus gelben Körpern dieselbe Wirkung auf das Gefäss-
'system eigen ist, wie Extrakten aus dem ganzen Eierstock und dass der Unterschied
nur ein quantitativer ist. Verf. verneint die Existenz zweier verschiedener
Hormone im Ovarium. Das bisweilen zur Beobachtung kommende vorübergebende
Fallen des Blutdruckes hat nichts zu tun mit dem Ovarialhormon, sondern ist die
Wirkung des im Extrakt enthaltenen Cholins. (H. Jentter.)
Aschner (2) untersuchte die Beziehungen zwischen Hypophyse und Geni-
tale. Nach Entfernung der Hypophyse bei jugendlichen Tieren zeigt sich
zunächst im Ovarium eine starke Abnahme der interstitiellen Drüse, fast bis zum
Schwund derselben. Allmählich bildete sich dann später interstitielles Eierstock-
gewebe wieder aus. Die Follikelreifung erfolgte bei den operierten Tieren viel
später, sie bleibt um etwa 4—6 Monate zurück. Eine Brunst kann auch nach der
Operation auftreten, aber nur in rudimentärer Weise. Anstatt 2—3 sprungreifer
Follikel in jedem Ovarium findet man höchstens einen um diese Zeit. Viel weniger
eingreifend sind die Veränderungen, wenn die Hypophyse beim erwachsenen
Tiere entfernt wird. Hier findet man nur leichte Degenerationserscheinungen an
den Ovarialfollikeln und vorübergehende Abnahme des Fettes der interstitiellen
Eierstockdrüse.
Franz Cohn (11) bespricht die innersekretorischen Beziebungen zwischen
Brustdrüsen und Genitalien. Die Pubertätsentwickelung der Brust wird
durch im Ovarium gebildete chemische Stoffe hervorgerufen und zwar unmittelbar ohne
Zwischenwirkung des Uterus. Eine Patientin mit angeborenem Utersdefekt und
erhaltenen Ovarien wies eine gute Ausbildung der Brüste auf. Auch die bei der
Menstruation beobachteten Mammaanschwellungen sind hier zu nennen. Auf die
Funktion der Milchdrüsen scheint das Ovarium nicht fördernd zu wirken, hier
scheint vielmehr ein gewisser Antagonismus zu bestehen. Nach Kastration, im
Klimakterium und bei Ovarialerkrankungen kommt das Auftreten von Milchsekretion
296 Gynäkologie. Ovarien.
vor. Bei einer 28jährigen Patientin trat unter zunehmender Fettleibigkeit und
abnehmender Libido Amenorrhoe und gleichzeitig Galaktorrhoe auf.
Carlo Cenci (10) stellte an Hühnern und Tauben Versuche an über die
Beziehungen zwischen Gehirn und Ovarialfunktion. Eine Hemisphäre wurde ent-
fernt. Die überlebenden Tiere wurden nach verschiedenen Zeiträumen (einige Monate
bis 3 Jahren) getötet und ihre Ovarien histologisch untersucht. Die ersten Monate
nach der Operation wurden Eier nicht gelegt. Später begannen manche wieder
Eier zu legen, aber nur die Hälfte wie früher. Die Ovarien wiesen eine vorzeitige,
vorgeschrittene Involution des Parenchyms auf. Es werden daher innige und direkte
Beziebungen zwischen Hirn und Ovarialfunktion angenommen.
Sonstiges.
Zoeppritz (61) konnte in 13 Övarien niemals Jod nachweisen. Auch
nach Darreichung von Jod per os war das Resultat negativ, so dass eine elektive
Aufnahme von Jod durch die Ovarien nicht in Erscheinung trat.
Franz Cohn (12) misst den Follikelsprungstellen sowohl bei der Follikel-
berstung als auch später nach Ausbildung des Corpus luteum eine erhebliche
klinische Bedeutung zu. Diese kann einmal in lebensbedrohlichen Blutungen in
die Bauchhöhle bestehen. Das klinische Bild gleicht dann der geplatzten Extra-
uteringravidität. Meist erfolgt die Blutung aus einem bereits voll ausgebildeten
Corpus luteum, so auch in einem vom Vortragenden beobachtenden Falle. Zwei
weitere Fälle wurden beobachtet, bei denen es zur Hämatocelenbilduug kam. Auch
bei gynäkologischen Operationen können schon auf leichten Druck schwer stillbare
Blutungen aus dem Corpus luteum entstehen. Zweitens bietet die Follikelsprung-
stelle leicht Gelegenheit zur Infektion, zur Bildung eines Luteinabszesses
(Gonorrhoe, Tuberkulose, Darmkeime). Endlich könnte sie Gelegenheit geben zur
Entstehung von Metastasen in den Ovarien bei Karzinomen des Magen-
darmtraktus.
- W. Loeb (34) stellte Untersuchungen an mit fabrikmässig in vorsichtiger
Weise hergestellten Trockenpulvern von Milz und Ovarien. Die Schweinemilz ent-
hält Katalasen, Oxydasen, Stärke und Glykogen spaltende Diastasen, Inulase,
Invertase, Lipase, Enzyme vom Typus des Pepsins, Trypsins und Erepsins und
Urease; hingegen fehlen Laktase, glykolytische Enzyme und Desamidase In den
Schweineovarien sind Katalasen vorhanden, während Oxydasen fehlen; ferner ent
halten sie Stärke und Glykogen spaltende Diastasen, Lipase und Lezithase, ebenso
Urease, Pepsin und Trypsin, dagegen nicht Erepsin, Invertase, Laktase, glykolytische
‚Enzyme und Desamidase.
Rusell (51) behauptet das nicht seltene Vorkommen von Ovarialschmerzen
ohne nachweisbaren objektiven Befund und auch ohne Hysterie und Neurasthenie.
Er denkt an die Folgen toxischer Einflüsse. Heilung bringt häufig nur die
Ovariektomie.
la. Corpus luteum (siehe auch unter 1 und 4).
l. *Baruch, D., Schilddrüsen- und Ovarieninsuffizienz nach Kastration. Journ. de
Bruxelles. Nr. 48. Ref. Deutsche med. Wochenschr. 1913. Nr. 1. p. 38.
2. *Cathala, V., L’ablation du corps jaune au début de la grossesse chez la femme. Soc.
d’obst. et de gyn. de Paris. 10 Juin. Bull. de la soe. obst. Juin. p. 600. (28jährige
Frau, Menstruation häufig unregelmässig, zwei oder drei Monate aussetzend. Eine
Entbindung. Regel fort seit fast drei Monaten. Uterus etwas vergrössert. Links
im Douglas mandarinengrosser Tumor. Laparotomie am 27. September. Uterus
entsprechend einer seit zwei Monaten bestehenden Schwangerschaft verändert. Links
Ovarialzyste, wird entfernt. Rechtes Ovarium wird hervorgeholt, es erscheint völlig
normal. Im entfernten linken Ovarium ein Corpus luteum in voller Entwickelung.
13.
14.
17.
18.
Anatomie und Physiologie etc. 297
Die Schwangerschaft ging weiter. 31. Mai Geburt eines 3300 g schweren Mädchens.
11 ähnliche Fälle aus der Literatur werden angeführt. Nur bei zweien trat Abort ein.)
*Chauffard, Guy Laroche et Grigant, Fonction cholesterigenique du corps jaune.
Preuves histologiques. Soc. de Paris. Soc. de Biol. 10 Févr. Presse med. Nr. 13.
p. 137. Arch. mens. d’obst. et de gyn. Mai. p. 401.
Chirie, Corpus luteum und unstillbares Erbrechen. Gyn. Rundschau. Heft 19. (Bei
einer Frau, die an unstillbarem Erbrechen zugrunde ging, war das Corpus luteum
in eine Zyste umgewandelt. Bindegewebe verdrängte in der Wand Drüsen und Lutein-
gewebe. In dieser Atrophie des Corpus luteum wird die Ursache des unstillbaren Er-
brechens erblickt.)
*Dick and Curtis, Concerning the function of the corpus luteum and some allied
problems. Surg., Gyn. and Obst. Nov. Vol. 15. Nr. 5.
Ferguson, J. H., UÜterusmyom mit zystischer Degeneration, supravaginal amputiert
und schwere Nachblutung aus einem Corpus luteum. Edinburgh obst. soc. (71, Stunden
nach der Entfernung des Myoms Zeichen der inneren Blutung. Laparotomie. Leib
voll Blut, das aus einem geborstenen Corpus luteum stammte. Ovariotomie. Heilung.)
*Frank, Corpus luteum. Studies from department of pathology, college of physicans-
of Columbia university. Vol. 12. Ref. Brit. med. Journ. August 17. p. 23.
Gordon Luker, A case of rupture of a haemorrhagic corpus luteum. Lancet. Oct. 19.
p. 1075. (27jährige Frau, Partus vor acht Jahren, stets gesund bis 5. August. Schmerz-
anfall im Leib, 16. August neuer Schmerzanfall, die Regel, die an diesem Tage auf-
treten sollte [letzte Regel 13.—18. Juli], bleibt aus. 21. August neuer Anfall. Unter
den Erscheinungen der geplatzten Tubargravidität zur Klinik. Laparotomie. Rechts
intraligamentäre Zyste und Hydrosalpinx. Inhalt der Zyste blutig. Als Quelle dieses `
Blutes in der Wand der Zyste ein Corpus luteum. Linke Anhänge normal.)
*Hauswaldt, H., Zur Frage der Entstehung des Corpus haemorrhagicum. Monats-
schr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. p. 25.
*Jaeger, A. S., Der Wert des Corpus luteum-Extrakts. Therap. Gaz. Nr. 7. 15. Juli.
Kaarsberg, Ut Tifaelde af intraabdominal Blödning stammende fra eu Bristning
af et normalt Corpus luteum. Ein Fall von intraabdominaler Blutung, vom Bersten
eines normalen Corpus luteum herrührend. (Demonstration.) Ges. f. Gyn. u. Obst.
8. Nov. 1911. Ref. Ugeskrift for Laeger p. 1231—32. (O. Horn.)
*Kjutsi, Über die innere Sekretion des Corpus luteum. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn.
Bd. 36. p. 399.
*Krusen, Wilmer, The present status of Corpus luteum-Organotherapy. Amer.
Journ. of Obst. Oct. p. 522.
Markoe, James W., Kalkdegeneration des Corpus luteum, mit Bericht über einen
einschlägigen Fall. Bull. of the Lying-in Hospital. Vol. 3. Nr. 4. Nov. (57 jährige
Frau, bereits mit 22 Jahren eigentümliche Schmerzanfälle im Leibe. An beiden Händen
Gichtknoten. Laparotomie. Links orangegrosser, harter, verwachsener ÖOvarien-
tumor. In seinem Zentrum eine knochenharte, ellipsoide Masse mit 15 em Durch-
messer und mit unebener Oberfläche, die einer Hirnoberfläche nicht unähnlich war.
Innen war der Körper hohl. Nach Entkalkung mikroskopiert: Corpus luteum-Zyste
mit verkalkter Wand.)
*Ott and Scott, Corpus luteum and pineal body. Amer. monthly cyclopaedia and
medical bulletin. April. New York med. Journ. June 8. Ref. Brit. med. Journ.
August 17. p. 23.
*Sack, W. Th.,.Über den Einfluss von Corpus luteum und Hypophyse (Lobus anterior)
auf den Stoffwechsel. Arch. f. exper. Pathol. u. Pharmakol. Bd. 70. Heft 4. p. 293.
*Schockaert, Corps jaune vrai et grossesse. Bull.de la soc. belge de gyn. et d’obst.
p. 72.
Suppow, Zur Frage über Vorfall der Corpora lutea. Journ. akusch. i shensk. boles.
Nov. (Suppow gibt fünf Krankengeschichten, wo während der Operation in der
Bauchhöhle freiliegende runde oder ovale Körper gefunden wurden, die sich bei genauer
Untersuchung als prolabierte gelbe Körper erwiesen. Verf. komnit zu folgenden Schluss-
sätzen: Es existiert zweifelsohne ein Prolaps des Corpus luteum. Die vorgefallenen
gelben Körper gelangen in den Douglas, wo sie mit den benachbarten Organen ver-
wachsen können, häufiger jedoch bleiben sie in der Bauchhöhle als Corpora libera
liegen. Die Abteilung der Corpora lutea vom mütterlichen Boden geschieht entweder
in der Schicht der Luteinzellen oder, was häufiger ist, in der äusseren Schicht der
Theca folliculi. Zystische Degeneration des Eierstocks, Schrumpfung des Ovarial-
298 Gynäkologie. Ovarien.
gewebes wegen chronischer Entzündungsprozesse oder beginnenden senilen Verände-
rungen begünstigen den Vorfall der gelben Körper. Der Vorfall der gelben Körper
ist, wie es scheint, keine sehr seltene Erscheinung. Das klinische Bild ist zurzeit
unbekannt.) (H. Jentter.)
19. *Weymeersch, Etude sur le mecanisme de l’avortement apres ovariotomie double
et sur la restauration uterine consécutive. La Gyn. Nr. 5. p. 257. Nr. 6. p. 321.
Hauswaldt (9) vertritt den Standpunkt, dass das Corpus haemorrhagicum
nicht der Bildung des Corpus luteum vorangeht, sondern sekundär nach oder
während der Bildung des Corpus luteum entsteht. Seine Blutmassen sind charak-
teristisch am Innensaum der Luteinzellenschicht gelagert, während das Zentrum der
Corpus luteum-Höhle vorwiegend von fibrinbaltigen Plasma eingenommen wird. Die
Blutung kann zustande kommen durch kollaterale Hyperämie mit kapillarer Dia-
pedese aus dem die Granulazellen vaskularisierenden Kapillarnetz, mechanisch
durch bimanuelle Untersuchung, vor allem aber durch Operationen und durch die der
Corpus luteum-Bildung folgende Menstruation. Für eine gewisse Abhängigkeit von
der Menstruation spricht das Zurückbleiben des Corpus haemorrhagicum bein
Corpus luteum graviditatis.
Chauffard, Guy Laroche und Grigant (3) sind der Ansicht, dass
der Überschus svon Cholesterin, der im Serum Schwangerer festgestellt wurde, bedingt
sei durch eine Hypersekretion der Drüsen mit innerer Sekretion, besonders der
Nebennierenrinde. Sie suchen den histologischen Beweis zu erbringen für eine Bildung
von Lipoiden, besonders von Cholesterin in den Zellen des Corpus luteum des Schweines
und der Kuh. Die Färbung durch Osmium, Sudan III, Nilblau, Neutralrot, das
Vorkommen von doppelt lichtbrechenden Körpern ermöglicht ihnen den Nach-
weis, dass die Luteinzellen die Quelle einer sehr regen Lipoidsekretion sind. Nach
ihrer Ansicht hat die Luteinzelle eine spezifische, entgiftende Tätigkeit für den
mütterlicben Organismus.
Cathala (2) tritt auf Grund eines eigenen Falles und 11 Fällen der
Literatur der Anschauung Fraenckels entgegen, dass die Entfernung des Corpus
luteum im Beginne der Schwangerschaft zum Abort führen müsse. In der an-
schliessenden Diskussion erwähnt Lucas-Cbampionnitre einen weiteren,
von ihm schon früher mitgeteilten Fall und auch Dol6ris teilt eine weitere Be-
obachtung mit.
Schockaert (17) bringt einen neuen Beitrag zur Bedeutung des Corpus
luteum für die Erhaltung der Schwangerschaft. Bei einer Erstgeschwängerten treten
6—7 Wochen nach Aussetzen der Regel Blutungen und heftige Schmerzen im
Leibe auf. Wegen Verdacht auf Tubargravidität oder stielgedrehtem Ovarialkystom
wird die Laparotomie gemacht. Der Uterus war entsprechend dem zweiten Schwanger-
schaftsmonat vergrössert und zeigte kurze Kontraktionen. Am Uterus drei kleinere
subseröse Fibrome. . Das rechte Ovarium wies eine Zyste auf und ein Corpus
luteum von etwa 2 em Durchmesser. Am linken Ovarium keine Anzeichen eines
solchen. Die Fibrome und das rechte Ovarium wurden entfernt. 15 Tage lang
Ovariendray&s. 3 Tage lang heftige Schmerzen. Wegen Zeichen drohender Eklampsie
wurde am Ende der Schwangerschaft ein ausgetragenes Kind mit der Zange zur
Welt gebracht.
Dick und Curtis (5) stellten über die Funktion des Corpus luteum Versuche
an Kaninchen und Meerschweinchen an. Sie kamen zu dem Resultat, dass das
Corpus luteum unentbebrlich ist für die Entwickelung des Fötus während der ersten
Zeit der Schwangerschaft. Sie versuchten dann einen Antikörper gegen Corpus
luteun: herzustellen, jedoch ohne Erfolg. Derartiges Serum vermochte dem normalen
Corpus luteum nicht entgegenzuwirken. Erfolglos blieb auch der Versuch nach
Entfernung der Ovarien bei schwangeren Tieren als Ersatz des Corpus luteum
Nukleoprotein einzuverleiben. Auch die Injektion frischer Corpus luteum-Extrakte
vermochte die Schwangerschaft nach Entfernung der Ovarien nicht zu erhalten.
Autotransplantation hatte in einer geringen Anzahl von Fällen Erfolg.
Anatomie und Physiologie etc. 299
Weymeersch (19) stellte am Kaninchen Versuche darüber an, in welcher
Weise nach doppelseitiger Ovariotomie der Aborte zustande kommt. Die Zerstörung
des Corpus luteum hatte eine sofortige Kontraktion der uterinen Gefässe zur Folge,
die an manchen Stellen zu einem vollständigen Verschluss führte. Gleichzeitig
kontrabierte sich die Uterusmuskulatur. Die Ursache sucht er in einer inneren
Sekretion des Corpus luteum im Sinne einer Gefässerweiterung.
Ott und Scott (15) fanden, dass die intravenöse Injektion von Corpus
luteum-Extrakt zunächst eine Herabsetzung des Blutdruckes hervorrief, der nach
kurzer Zeit ein Anstieg über die Norm folgte. Der Pulsschlag war im wesentlichen
unverändert. Auf die Urinsekretion war kein Einfluss bemerkbar, nur zeigte sich
bei Kaninchen 0,5°/o Glubose im Urin. Dem blossgelegten Uterus des Kaninchens
in situ appliziert, rief das Corpus luteum gute Kontraktionen beim schwangeren,
schlechte beim nicht schwangeren hervor. Die Kontraktionen am herausgeschnittenen
Darmstück des Kaninchens nahmen stark zu. Mit Zirbeldrüsenextrakt wurden
am Gefässsystem ziemlich die gleichen Veränderungen erzielt. Die Urinsekretion
nanm zu. Am nicht graviden Uterus trat keine Kontraktion auf, beim graviden
war die Kontraktionsfähigkeit erhöht. Die Kontraktionen des freigelegten Darmes
wurden wenig verstärkt.
Sack (16) fand keinen Einfluss des Extraktes aus dem Vorderlappen der
Hypophyse auf den Stoffwechsel. Das Corpus luteum rief im weiblichen Organis-
mus eine starke Vergrösserung des Stickstoffansatzes hervor, beim männlichen
Organismus war das nicht nachzuweisen. Die Injektion von Corpus luteum schien
bei weiblichen Tieren einen Einfluss auf die Milchdrüsen, den Uterus und die zu
diesen Organen führenden Blutgefässe auszuüben.
Kiutsi (12) fand bei Versuchen mit frischem, isoliertem Corpus luteum von
Menschen, dass es eine starke Beschleunigung der Blutgerinnung hervorrief. Man
kann sich vorstellen, dass die Luteinzellen nach dem Platzen des Graafschen
Follikels die Ovarialblutung zum Stillstand bringen.
Frank (7) fand im Tierversuch, dass Corpus luteum-Extrakt, in genügender
Konzentration intravenös injiziert schnell den Tod herbeiführte durch Thrombenbildung.
Er konnte durch experimentelle Einverleibung des Extraktes nicht die normale
Wirkung der Drüse und am Uterus nicht Loebs Deciduomata hervorrufen.
Da Baruch (1) im Corpus luteum den hauptsächlichen Träger der inneren
Sekretion des Ovariums sieht, so gab er bei Ausfallserscheinungen ein Corpus luteum-
Präparat. Ein Erfolg blieb aus. Dieser trat ein, als ein Schilddrüsenapparat dazu
gegeben wurde.
Auch Krusen (13) sieht im Corpus luteum den Träger der inneren Sekretion
des Ovarıums. Er gibt daher bei Insuffizienzerscheinungen des Ovariums Corpus
luteum-Extrakt. Um Erfolge zu erzielen, ist langdauernde Darreichung notwendig,
auch müssen die Extrakte sorgfältig hergestellt sein.
Jaeger (10) behandelte 51 Frauen mit Ausfallserscheinungen nach Ovari-
ektomien durch Corpus luteum-Extrakt von Parke, Davis und Comp. 29 wurden
geheilt oder gebessert, zwei verschlimmert. Bei 20 war die Behandlung erfolglos.
2. Kastration. Erhaltende Behandluug
(siche auch unter 1 und 5).
1. *Dickinson, R. L., Zurücklassung gesunder Ovarien und Tuben bei Hysterektomie
nahe der Menopause, ausgenommen bei bösartigen Erkrankungen. Surgi, Gyn. and
Obst. Febr.
2. Muratow, Zur Frage der Exstirpation der Geschlechtsdrüsen beim Weibe. Wratsch
Gaz. Nr. 15. Sitzungsber. d. geb.-gyn. Ges. zu Kiew. (H. Jentter.)
3. Sabatucei und Zanelli, Ein Fall von Adipositas dolorosa im Anschluss an Ovari-
ektomie. U Policlin. Gaz. prat. 23 Giugno. Nr. 26. p. 939. (37jährige Frau. Total-
exstirpation wegen Myom. Bald darauf Ausfallserscheinungen allgemeiner Natur.
300 Gynäkologie. Ovarien.
Dann Schmerzen im Unterarm. Die Frau bemerkte dort eine Entwickelung harter
Knoten. Bald auch ähnliche Knoten an den Schenkeln. Zwei Jahre nach der Opera-
tion sahen die Autoren die Patientin und fanden lipomatöse Knoten an den Schenkeln,
am Gesäss und an den Unterarmen. Die Knoten hatten die Grösse einer kleinen Nuss,
waren von elastischer Konsistenz und druckempfindlich. Ein Tumor wurde histologisch
untersucht, es handelte sich um ein Lipom. Die Autoren nehnen einen Fall von Der-
cumscher Krankheit nach ÖOvariotomie an.)
4. *Tuffier, Th., et A. Maute, Les accidents de la ménopause artificielle. Presse med.
Nr. 97. p. 981.
5. Vertes, Oskar, Der unmittelbare Einfluss der Ovariotomie auf die Menstruation,
gleichzeitig Beiträge zur Frage der Ovulation und Menstruation. Gyn. Rundschau.
Nr. 8 u. 9.
Dickinson (1) verwirft die Mitentfernung der Ovarien bei Uterusexstirpationen,
ausgenommen bei bösartigen Erkrankungen, da nach Zurücklassung von Ovarial-
gewebe die Ausfalłserscheinungen gar nicht oder doch nur gering auftreten.
Tuffier und Mauté (4) besprechen die Ausfallserscheinungen nach der
Kastration und die dabei in Betracht kommenden Vorgänge der inneren Sekretion
vor allem in Hinblick auf die einzuschlagende Behandlung. Sie kommen zu dem
Schluss, dass es nicht richtig wäre, nach der Kastration Ovarienextrakt zu geben.
Organotherapie mit Ovarialsubstanz sei angebracht bei herabgesetzter, nicht
aber bei völlig ausgeschalteter Ovarialfunktion. Da die Transplantation der
Ovarien keine Dauerresultate gäbe, sei bei Wallungen und nervösen Ausfalls-
erscheinungen die Hyperfunktion der Schilddrüse und Nebenniere zu bekämpfen.
Gegen erstere wandten die Autoren mit Erfolg Antithyroidserum, gegen letztere‘
Ipecacuanha, Salizyl, Opium und Ergotin an. In kleinen Dosen wirkte auch
Schilddrüsensubstanz und Adrenalin selbst günstig im Sinne einer Regulierung
der Organfunktion.
3. Entzündliche Erkrankungen
(siehe auch unter 1).
1. Beckmann, Ovarialkystom durch Bacillus coli communis infiziert. Journ. akusch.
i shensk. bol. Okt. Sitzungsber. der geb.-gyn. Ges. zu St. Petersburg. (Patientin
ficberte einen Monat lang. Die Temperatur fiel nach der Operation sofort ab. Die
Infektion war offenbar vom Darme aus zustande gekommen, da Verwachsungen des-
selben mit der Geschwulst vorhanden waren.) (H. Jentter.)
2. Bouget et Albertin, Volumineux abcès froid de l’ovaire. Soc. des sciences med.
Lyon. 23 Juillet. Presse med. Nr. 61. p. 638. (öljährige Frau, stets gesund, keine
Anamnese für Tuberkulose, es wurde die Diagnose auf grosse Ovarialzyste gestellt
und laparotomiert. Es findet sich allgemeine Bauchfelltuberkulose, kein Aszites.
Rechts eine kindskopfgrosse Ovarialzyste, die isoliert und mit der dazugehörigen Tube
entfernt wird. In dem Ovariallumen Eiter. Die mikroskopische Untersuchung der
Tumorwand ergibt Tuberkulose. Sie wird auch in der Tube gefunden, ist dort aber
viel weniger vorgeschritten.)
3. Chavannaz, G., Sur les tumeurs eystiques de Povaire A contenu gazeux. Assoc.
franc. de chir. 7—12 Oct. Presse méd. Nr. 87. 26 Oct. p. 879. (Ovarialsarkom mit
Gasentwickelung, wahrscheinlich durch Bakterien hervorgerufen.)
*Cohn, Franz, Zur Pathologie der Ovarialtuberkulose. Arch. f. Gyn. Bd. 96. p. 497.
Dobrowolski, Fall von primärer Ovarialtuberkulose. Przeglad Lekarski. Nr. 7.
p. 121. (Polnisch.)
6. Grünbaum, Dermoidzyste des rechten Ovariums mit Miliartuberkulose der Tumor-
oberfläche, Pvosalpinx duplex tuberculosa und Miliartuberkulose des Peritoneums.
Nürnberger med. Ges. u. Poliklin. 27. Juni. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 37.
p. 2029.
7. Javle, Kyste gazeux. Assoc. franc. de chir. 7—12 Oct. Presse méd. Nr. 87. 26 Oct.
p. 880. (40jährige Frau, vereiterter Ovarialtumor mit stinkendem und gashaltigem
Inhalt. Verwachsungen mit dem Darm. Die Ursache der Gasbildung wird in Darm-
bakterien gesucht, die an den Stellen der Verwachsungen überwandern konnten.)
St
8.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
19.
Anatomie und Physiologie etc. 301
Jung, Ph., Uterus und Adnexe einer 24jährigen Nullipara. Med. Ges. zu Göttingen.
4. Juli. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 50. p. 2387. (Linkes Ovarium enthielt einen
fast pflaumengrossen Ovarialabszess. Eiter stinkt und enthält Streptokokken und
Bact. coli. Operative Entfernung. Heilung. Vor sechs Jahren wegen Appendizitis und
allgemeiner Peritonitis operiert. Seitdem dauernd krank.)
Leynardi, C. G., Contributo alla eziologia dell’ ascesso ovarico. Beitrag zur
Ätiologie des Eierstockabszesses. Rassegna di Ostetr. e Ginec. Anno XXI. Nr. 3
(Leynardi berichtet über einen Fall von Eierstockabszess auf der rechten Seite,
in welchem er ein Exemplar von Ascaris lumbricoides fand. Da der Abszess mit
dem Wurmfortsatz verwachsen war und da jeder Grund fehlte, an eine primäre,
vorhergegangene Entzündung des Genitalapparates zu denken, so meint Verf., dass
in einem ersten Zeitabschnitte eine Appendizitis aufgetreten sei, die Verwachsungen
mit dem Eierstock und Eintritt des Ascaris und der Entzündungsfaktoren durch
eine zwischen den beiden Organen sich gebildete Perforation bedingt hatte.)
(Artom di Sant’ Agnese.)
Loewy, Robert, Ovarites suppurees. Soc. des chir. de Paris. 10 Mai. Presse med.
Nr. 45. p. 482. (Demonstration der Präparate einer Totalexstirpation wegen schwerer
Ovarialeiterungen mit perimetritischen Verwachsungen, die entstanden im- Anschluss
an eine Curettage nach Abort. Zuerst war eine Inzision der Eitersäcke mit
Spülungen vorgenommen.) |
Murard, Bazillose des Eierstockes mit Verbreitung auf das Peritoneum. Tuben-
gravidität vortäuschend. Lyon med. Nr. 4. (19jähr. Frau, Nullipara, letzte Regel vor
3 Monaten. Im 10. Lebensjahre Abszess rechts mit spontanem Durchbruch in die
Harnblase. Jetzt Tumor rechts vom Uterus. Wegen Verdacht auf Tubargravidität
Laparotomie. Tuberkulose des Ovariums, des ganzen kleinen Beckens und des
Darmes. Ovarium entfernt. Besserung.)
Robineau, Rupture intraperitoneale d'un abcès formé entre un kyste de l'ovaire
et le gros intestin. Soc. de chirurgie de Paris. 8. I. 13. Presse médic. 1913. Nr. 5.
p. 47. (Nicht vereiterte Ovarienzyste. Neben ihr stinkender Abszess intestinalen
Ursprungs. Die Frau hatte wegen der Zyste operiert werden sollen und wurde dafür
durch Darreichung von Rizinus vorbereitet. Danach peritonitische Erscheinungen.
Es wird ein ursächlicher Zusammenhang zwischen beiden Vorgängen angenommen.)
Rosenstein, Ein Fall von Vereiterung einer Dermoidzyste im Wochenbett.
Wratscheb. Gaz. Nr. 38. (H. Jentter.)
Segorow, Zur Frage der Tuberkulose der Eierstöcke. Wratscheb. Gaz. Nr. 49.
Sitzungsb. d. geb.-gyn. Ges. zu Moskau. (In 1,5—2°, aller weiblichen Leichen
wurde bei der Sektion Genitaltuberkulose gefunden. Am häufigsten ist sie während
der geschlechtlichen Blütezeit (21—30 Jahre), kommt aber auch in hohem Alter vor. °
Die Ovarien erkranken 27 mal seltener als die Tuben. Die Infektion kann auf
hämatogenem, Iymphogenem Wege stattfinden, oder auch von der Oberfläche aus,
was das häufigste ist. Primäre Tuberkulose des Eierstockes ist ausserordentlich
selten. In 55°/, der Fälle verändert sich die Menstruation nicht, in 35°/, tritt
Amenorrhoe ein. Die miliäre Form ist hänfiger als die kaseöse. Erbliche Belastung
wird in /6°/, der Fälle konstatiert.) (H. Jentter.)
Seiffert, Paratyphus-B-Bazillen in einer karzinomatösen Ovarialzyste. Mediz.
Klinik. Nr. 9.
Siredey, Kyste de l’ovaire suppure. Soc. d’obstetr. et de gynec. de Paris. 11. Nov.
Presse medic. Nr. 97. p. 987. (Frau mit Fieber und Ovarientumor. Es wurde an
Typhus gedacht. Serumdiagnostik negativ. Laparotomie. Vereiterte Ovarialzyste mit
Ureter verwachsen. Entfernt. Exitus nach 2 Tagen. Sektion ergab völlig normalen
Genitalbefund. Die Ursache der Vereiterung nach Annahme des Autors völlig un-
geklärt. Über bakteriologische Untersuchung des Eiters wird nichts erwähnt. Lepage
sah einen ähnlichen Fall, bei dem aber Verwachsungen mit dem Darm bestanden.)
Siredey, Lemaine et de Jong, Kyste suppure de l’ovaire gauche, Soc. d’obst.
de Paris. 11. Nov. Bull. de la soc. d’obst. Nr. 8. Nov. p. 822. (Allgemeininfektion,
ausgehend von einer vereiterten, stielgedrehten Ovarialzyste. Im stinkenden Eiter
anaerobe Keime, Kokken und gramnegative Stäbchen. Vereiterung der Niere.)
Tönnies, Walter, Ein Fall von primärer Ovarialaktinomykose. Inaug.-Diss. Strass-
burg. |
Violet, Hypertrophierende Tuberkulose der Tube mit nicht tuberkulöser Ovarien-
zyste. Lyon med. Nr. 33. (3l1jährige Patientin, tuberkulös. Links Ovarienzyste.
302 Gynäkologie. Ovarien.
Laparotomie. Tube tuberkulös. Im Douglas ein Kaffeelöffel Eiter. Zyste zeigte
keine Tuberkulose.)
20. Wanner, Ovarialabszesse appendikulären Ursprungs. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 31.
p. 1016. (Zwei kasuistische Beiträge.)
Cohn (4) fand, dass eine Infektion des Eierstockes mit Tuberkulose von
der Oberfläche aus vor allem durch die Albuginea entweder verhindert oder doch
aufgehalten wird. Sprungstellen der Follikel geben den Tuberkelbazillen Gelegen-
heit zum Eindringen. Auf diese Weise entsteht die nicht seltene Tuberkulose des
Corpus luteum häufiger als auf hämatogenem Wege. Eine Infektion auf dem
Lymphwege ist durch Einwachsen der Tuberkulose durch den Hilus von der tuber-
kulösen Tube aus möglich. Eine hämatogene Infektion scheint seltener zu sein,
als man bisher annahm. Miliare und käsige Form der Eierstockstuberkulose sind
nicht scharf voneinander zu trennen. Bei der Operation wegen Adnextuberkulose
sind die Ovarien möglichst zu erhalten, solange nur die Oberfläche erkrankt ist,
sie sind zu entfernen, falls es sich um eine Infektion des gelben Körpers oder
um eine Infektion vom Hilus aus handelt
II. Abschnitt. Neubildungen.
4. Anatomie und Histogenese Allgemeines über Neubildungen
und Ovariotomie (siehe auch unter 1, 2, 3, 14 und 17).
l. Ballerini, Rückbildung von Luteinkystomen bei Blasenmole mit später singetretener
normaler Schwangerschaft. Geb.-gyn. Ges. der Marcken u. Emilin. 18. Febr.
2. Bory, L., De Punité des tumeurs epitheliales de ľovaire. Arch. de med. experiment.
Janv.
3. Desaux et Masson, Tumeur ovarienne (,Follikulom‘‘). Soc. anat. de Paris. 15 Nov.
Presse med. Nr. 98. p. 946. (Demonstration eines teils soliden, teils zystischen Ovarien-
tumors. Die Zysten sind ausgekleidet durch ein Epithel, das in seinem Bau der Granu-
losa des Graafschen Follikels gleicht [,,Follikulom‘*].)
4. *Dienst, Ein einfaches differentialdiagnostisches Hilfsmittel zwischen Aszites und
schlaffen Ovarialzysten. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 50. p. 2731.
5. Drumont, J., Etude anatomo-clinique des tumeurs solides bilaterales des ovaires.
Thèse. Paris 1911.
6. Goinard et Laffont, Kyste haemorrhagique de l'ovaire. Bull. de la soc. d’obst.
et de gyn. de Paris. Nr. 2. p. 104.
7. *Goodall, J. R., The origin of epithelial new growth of the ovary. Surg., Gyn. and
Obst. June. Ref. Journ. of Obst. and Gyn. of Brit. Emp. August. p. 104.
8. Halban, Ovarialzyste nach Röntgenbestrahlung. Geb.-gyn. Ges. in Wien. 13. Febr.
Zentralbl. f. Gyn. Nr. 50. p. 1709. (Kindskopfgrosses, benignes Kystom einer 51 jährigen
Frau, die wegen Blutungen bestrahlt wurde. Die Blutungen sistierten, es bildete
sich aber ein Tumor.)
9. Maccabruni, Metaplasia dell’ epitelio di rivestimento di un cistoma ovarico.
Metaplasie des Deckepithels eines Eierstockzystoms. Atti della Società Ital. di
Ostetr. e Ginec. Vol. XVIII. (Artom di Sant’ Agnese.)
10. Marshall, G. B., Bilateral ovarian cystomata, with symptoms simulating acute
torsion of the pedicle and associated with great elongation of the distended Fallopian
tubes. Journ. of Obst. and Gyn. May. Vol. 21. Nr. 5. p. 273. (Wegen bedrohlicher,
peritonitischer Erscheinungen wurde die Laparotomie gemacht. Die Diagnose lautete
auf stielgedrehten Ovarialtumor. Stieldrehung lag jedoch nicht vor. Es wurden
zwei Ovarialkystome mit alten peritonealen Verwachsungen gefunden. Die Tuben
waren stark in die Länge gezogen.)
ll. Masson, Classification embrvogenique des tumeurs génitales des glandes sexuelles.
Soc. anat. de Paris. 15 Mai. Presse med. Nr. 98. p. 996. (Einteilung in: 1. Seminome;
2. Pflügerome und Follikulome und 3. papilläre Tumoren von der Ovarialoberfläche
wird vorgeschlagen.)
Neubildungen. 303
12. Müller, Demonstration. Nordostdeutsche Ges. f. Gyn. 29. Juni. Deutsche med.
Wochenschr. Nr. 48. p. 2290. (83jährige Frau, vor 34 Jahren wurde grosse Ovarial-
zyste entfernt. Heilung.)
13. Prigge, Die Bildung von Wanderzysten im glandulären Ovarialkystom. Inaug.-
Diss. Bonn 1911.
14. Rosenstein, Doppelseitiges Ovarienkystom mit hämorrhagischem Inhalt. Gyn. Ges.
zu Breslau. 23. Jan. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. p. 506.
15. Vayssiere, Kyste de l’ovaire et reaction fixation. Marseille med. Nr. 7.
Dienst (4) verwertet den Umstand, dass im Aszites stets Fibrinogen vor-
handen ist, für die Differentialdiagnose zwischen Aszites und Ovarialkystominbalt.
Man füllt die zu untersuchende Flüssigkeit in ein Reagenzgläschen und streut bis
zu einem Drittel ihres Volumens Kochsalz ein. Bildet sich nach Auflösung des
Salzes ein flockiger Niederschlag, so handelt es sich um Aszites.
Goodall (7) erblickt den Ursprung der epithelialen Neubildungen des Ovariums
in Resten des Rete ovarii und der Vasa recta. Weiter kommen hierfür in Be-
tracht das Eindringen des Keimepithels in die Tiefe durch fötale Lappung des Ovariums
und Einsprengung von Oberflächenepithel bei der Vernarbung der Corpora lutea
und chronischer Entzündung.
5. Operationstechnik (siehe auch unter 1, 2, 13 und 17).
1. Alin, E., Doppelseitige Ureterunterbindung bei Ovariotomie. Verhandl. d. obst.-
gyn. Sekt. d. Ges. schwed. Ärzte. Hygiea. Nr. 2. (Nach Ovariotomie und Exstirpation
von Uterus myomatosus Symptome von Änurie in der Blase nach 53 Stunden. Re-
laparotomie; Entfernung von umschnürenden Ligaturen; Tamponade in Fossa Doug),
Heilung unter Urinabgang durch die Bauchfistel. Nach zwei Monaten völlige Heilung.)
(Silas Lindquist.)
2. Gminder, Doppelseitige Ovarialkystome. Ärztl. Verein zu Essen a. R. 3. Dez. Berl.
klin. Wochenschr. 1913. Nr. 3. p. 330. (Entfernung der Tumoren bei verschiedenen
jungen Frauen unter Zurücklassung eines Ovarialrestes. Drei Operationen fanden
vor 10 Wochen statt. Menses noch nicht wieder eingetreten.)
3. Martin, Arthur Chalmers, The application of conservative surgery to ovarian
dermoids. Journ. of Amer. med. Assoc. Nov. 2. p. 1595. (Stets gesund gewesene,
junge Frau, aufgenommen zur Naht eines bei der ersten Entbindung erhaltenen Cervix-
und Dammrisses. Bei der Untersuchung werden auch Ovarialveränderungen fest-
gestellt. Jedes Ovarium enthielt eine kleine Dermoidzyste und einige kleine seröse
Zysten. Um die Ovarialfunktion zu erhalten, wurden die Dermoide exzidiert, die
Zysten entleert und ihre Wandung entfernt. Beiderseits blieb anscheinend normales
Ovarialgewebe zurück. Heilung. Die histologische Untersuchung der Dermoide liess
einen gewissen Verdacht auf Bösartigkeit aufkommen, da die Zellen etwas zu zahl-
reich und zur atypischen Anordnung neigend erschienen. Nach 10 Monaten war neue
Laparotomie notwendig, im rechten Ovarium hatte sich wieder ein Dermoidkystom
gebildet.)
4. *Reynolds, Edward, The ultimate results of the conservative surgery of the ovaries.
Surg., Gyn. and Obst. March. Ref. Journ. of Obst. and Gyn. of Brit. Emp. April.
p- 239.
Reynolds (4) ist der Ansicht, dass die so häufig vorkommenden kleinen
Follikelzysten und abnormerweise persistierenden Corpora lutea in vielen Fällen
die Ursache von Dysmenorrhoe und Neurasthenie sein könnten. Wenn derartige
Symptome vorliegen, schreitet er zur Resektion der Zysten mit folgender Operations-
technik. Das Ovariuın wird am Hilus gespalten, weil hier gewöhnlich die kleinsten
Zysten sich befinden. Nachdem alle Zysten entfernt sind, wird das Ovarium
vernäht. Von 106 Privatpatientinnen waren 87 mit dem Erfolg der Operation
zufrieden.
Gynäkologie. Ovarien.
6. Schwierige Fälle Übergrosse Tumoren.
. Larkins, E. L., Ovarian tumor. Journ. Ind. State med. assoc. V. 266. (Ovarien-
zyste von 140 Pfund, das Gewicht des Körpers nach Entfernung der Zyste betrug nur
noch 80 Pfund.)
Macfie, A multilocular ovarian cyst of great size. Brit. med. Journ. 1913. Jan. 18.
p. 117. (42jährige Frau, mit sehr grossem Tumor des rechten Ovarium mit Netz-
adhäsionen.)
Merkel, Friedrich, 17 Pfund schwere Ovarialzyste bei einem 75jährigen Fräulein.
Ärztl. Verein zu Nürnberg. 15. August. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 51. p. 2842.
Obolenskaja, Riesenzyste. Journ. akusch. i shensk. bol. Sept. Sitzungsber. der
geb.-gyn. Ges. zu Petersburg. (Bei der 30jährigen Patientin mit grösstem Umfang
des Leibes von 128 cm wurde per laparotomiam eine vom linken Ovartum ausgehende
Zyste entfernt. Bei der Punktion wurde 22600 g schleimig-kolloidaler Flüssigkeit
abgelassen. Es bestand Torsio uteri in toto. Heilung. Anatomische Diagnose: Cysto-
adenoma glandulare.) (H. Jentter.)
Thies, J., Riesenzyste. Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Leipzig. 20. Nov. 1911. Zentralbl.
f. Gyn. Nr. 30. p. 1000. (22jährige, sehr schmächtige Frau, im Anschluss an eine
Entbindung Operation. Nach Ablassung von 15 Liter Flüssigkeit war noch eine Riesen-
zyste vorhanden, die nach Lösung vieler Verwachsungen entfernt wurde.)
Zwetow, Zur Kasuistik der Riesenkystome. Journ. akusch. i shensk. boles. Dez.
(40jährige IV para. Grösster Leibesumfang 148 cm. Bei der Laparotomie wurde
der Tumor mittelst Trokar punktiert. Es entleerten sich vier Eimer (2 Pud 36 Pfund)
hellbrauner Flüssigkeit. Typische Ovariotomie. Heilung. Der Blutdruck wurde
vor und nach der Operation nach Uskow bestimmt: vor der Operation Maximum
150 mm Hg., Minimum 98 mm Hg., nach der Operation Maximum 134 mm, Minimum
76 mm Hg.) (H. Jentter.)
7. Stieldrehung. Ruptur (siehe auch unter 1, 4, 8, 9 und 10).
Bovis, R. de, Autointoxikation nach Gangrän eines stielgedrehten Ovarialtumors.
Sem. med. Nr. 26. Ref. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 34. p. 1614. (Stieldrehung
seit acht Tagen. 48 Stunden nach Operation Exitus. Als Ursache wird eine atonische
Magendilatation infolge von Autointoxikation angesehen.)
Bröse, Über Stieldrehung der Eierstocksgewächse. Allg. med. Zentralzeitg. Nr. 12.
. — Abgerissener Ovarialtumor. Ges. f. Geb. u. Gyn. in Berlin. 26. Jan. Zeitschr.
f. Geb. u. Gyn. Bd. 70. p. 928. (öljährige Wäscherin, die plötzlich nach schwerem
Heben im Leibe erkrankte. Wegen peritonitischer Erscheinungen Laparotomie. All-
gemeine Peritonitis. Rechts Dermoidzyste. Weiter ein kindskopfgrosser Tumor, der
frei im Epigastrium lag. Am linken Ovarium ein ganz kleiner Stiel, der nicht vom
Peritoneum bedeckt war.)
Dawson-Furniss, Henry, Ovarian eyst with twisted pedicle and hemorrhage into
the cyst, complicating pregnancy. New York acad. of med., meeting of Jan. 25. Amer.
Journ. of Obst. April. p. 657. (Frau von 34 Jahren, seit- vier Monaten schwanger.
Seit sechs Tagen krampfartige Schmerzen in der linken Seite des Leibes. Zum dritten
Male während dieser Schwangerschaft. Hühnereigrosser Tumor links, der deutlich
an Grösse zunahm, unter Auftreten von peritonitischen Erscheinungen. Diagnose:
Stielgedrehter Ovarialtumor. Die Laparotomie bestätigte die Diagnose.)
Eylenburg, Stielgedrehte Ovarialzyste. Gyn. Ges. zu Breslau. 26. Okt. Zentralbl.
f. Gyn. 1913. Nr. 14. p. 501. (18jährige Patientin mit 30 cm langer Tube. Zyste um
540 ° gedreht.)
Goullioud, Wiederanwachsen einer Ovarialzyste und eines Uterusfibroms nach Ab-
trennung von ihrem Ursprungsort. Lyon med. Nr. 30. (35jährige Frau, vor drei
Jahren Anfall heftigster Leibschmerzen, seitdem Beschwerden. Bei der Laparotomie
findet sich eine Ovarienzyste fest mit dem Peritoneum der Plica vesico uterinum ver-
wachsen. Das Ovarium dieser Seite an der normalen Stelle nicht vorhanden. Es
wird angenommen, dass vor drei Jahren eine Drehung mit Nekrose des Stieles erfolgte
und dass der Tumor selbst durch Adhäsionen in seiner neuen Lage ernährt wurde.)
Groebel, Stielgedrehter Ovarialtumor. bei Fieber entfernt im fünften Monate der
Schwangerschaft, welehe ungestört blieb. Lemberger Ärztl. Ges. 12. Jan. Lwowski
Tygodnik Lekarski. Nr. 4. p. 58. (Polnisch.) (In der Diskussion erwähnt Solowij,
11.
12.
13.
14.
15.
21.
` Neubildungen. 305
in acht Fällen von Ovariotomie sub graviditate habe er nur einmal Abort post opera-
tionem erlebt. In einem dieser Fälle habe er wegen Lungentuberkulose gleichzeitig
eine bilaterale Tubenresektion vorgenommen. Die Schwangerschaft erreichte trotz-
dem ihr normales Ende.) (v. Neugebauer.)
*Grotenfelt, Carl, Zur Behandlung der stielgedrehten Ovarialtumoren. ` Mittel,
a. d. gyn. Klinik des Prof. Dr. Otto Engström in Helsingfors. Bd. 10. Heft 1. p. 71.
Berlin bei S. Karger.
Jalifier, Doppelseitige, stielgedrehte Ovarialzysten mit entzündlichem Prozess am
Blinddarm. Lyon med. Nr. 40.
*Lefevre, H., Über die Toxizität der Flüssigkeit stielgedrehter Ovarialzysten. La
Gyn. Tome 16. Nr. 12.
Messa, G. E., Rottura spontanea dei tumori cristici dell’ ovaio. Spontane Ruptur
zystischer Geschw ülste des Eierstockes. La Ginecologic, Firenze, IX. 11. p. 321.
(Artom di Sant’ Agnese.)
Moniet, Le, GE spontanée du pédicule d’un kyste dermoide de l’ovaire. Trans-
plantation de la tumeur sur le bord inférieur du grand épiploon. La Gyn. Nr. 3. p. 149.
(40jährige Frau, sechs Kinder, Blutungen. Uteruspolyp, ausserdem kindskopfgrosser
Tumor rechts, anscheinend ohne alle Verbindung mit dem Uterus. Laparotomie.
Der Tumor sass am unteren Rande des grossen Netzes, ihm adhärent in 9—10 cm
Ausdehnung. Sonst fehlen alle Verwachsungen des Tumors mit der Umgebung. Ent-
fernung des Tumors. Der Uterus ist normal. Rechts fehlt das Ovarium. Von der
rechten Tube ist nur das uterine Ende in einer Länge von 2 cm vorhanden. Das linke
Ovarium ist zystisch, es wird mit der linken Tube entfernt. Entfernung des Uterus-
polvpen von der Vagina aus und Curettage. Der entfernte Tumor war ein Dermoid
von 750 g Gewicht. An seiner vorderen Wand ein rötlicher Strang von Bleistiftdicke
und 6—7 cm Länge, wohl der andere Teil der zerrissenen Tube.)
Morestin, H., Kystes dermoides des deux ovaires, Pun à loges multiples, Pautre
séparé de la matrice par une torsion ancienne. Bull. et mém. de la soc. anat. de Paris.
1911. Nr. 8. p. 588. Ref. Revue de gyn. Mai. p. 555. (29jährige Frau kommt wegen
Sterilität zum Arzt. Tumor des kleinen Beckens bis zum Nabel reichend. Laparotomie.
Grosse, mehrkammerige, rechtsseitige Ovarialzyste. Links gänseeigrosse Ovarial-
zyste. Sie lag ganz vom Uterus entfernt und hing mit ihm nur noch durch die beträcht-
lich in die Länge gezogene Tube zusammen. Die Zyste war adhärent am Netz, sie
hatte sich hier ‚‚implantiert“. Als Ursache dieser Verlagerung wird eine frühere Stiel-
drehung angesehen.)
*Olbrich, Johannes, Die Stieltorsion der Ovarialtumoren, Inaug.-Diss. Breslau.
Patel, Spontanruptur einer intraligamentären Ovarialzyste bei Beginn der Narkose.
Lyon med. Nr. 34. (53jährige Frau. Tumor bis Nabelhöhe. ` Am nächsten Tage
bei Beginn der Narkose ist der Tumor verschwunden. Laparotomie. Blutig-seröser
Inhalt. In der Tumorwand eine feine Öffnung. Es wird eine Spontanruptur durch
Bauchdeckenspannung angenommen.)
. *Paucot, H., et J. Vanverts, Les ph&enomenes d’auto-intoxication dans la torsion
des kystes de l’ovaire. Reunion obst. de Lill. 24 Juillet. Bull. de la soc. d’obst. Nov.
p. 858.
. Rosenstein, Stielgedrehte Ovarialzyste. Gyn. Ges. zu Breslau. 14. Mai. Monatsschr.
f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 253.
Schaeffer, O., Beobachtungen an rupturierten Eierstockszysten. Mittelrhein. Ges.
f. Geb. u. Gyn. 28. Jan. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. p. 442.
Sourdat, M. Paul, Torsion einer Ovarialzyste bei einem Kinde von 12 Jahren. Revue
mens. de gyn. Tome 7. H. 2.
Thies, J., Nekrotische, multilokuläre Ovarialzyste. Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Leipzig.
22. April. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 36. p. 1190. (24 Jahre alte Frau, vor 14 Tagen durch
Zange entbunden. Plötzlich starke Schmerzen und stärker werdende peritonitische
Erscheinungen. Stielgedrehtes Ovarialkystom.) .
Tschudi, E., Lebensgefährliche Blutung aus geplatzter kleiner Ovarialzyste. Schweizer
Korrespondenzbl. Nr. 7. (32jährige Frau. Regel regelmässig, nicht ausgeblieben.
Plötzlich heftige Schmerzen im Abdomen. Wegen Verschlechterung des Allgemein-
zustandes Laparotomie. Grosse intraperitoneale Blutung. Als Ursache wird eine
kleinapfelgrosse Ovarialzyste angenommen.)
Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1912. 20
306 Gynäkologie. : Ovarien.
22. Woizechowsky, Abgeschnürte Ovarialzyste.e. Demonstration. Journ. akusch i
shensk. bol. März. Sitzungsber. d. geb.-gyn. Ges. zu St. Petersburg.
(H. Jentter.)
Olbrich (14) fand, dass 15°/o der Ovarialtumoren Stieldrehung aufwiesen.
Von 99 Stieldrehungen waren fünf doppelseitig. Prädisponierend für die Entstehung
sind schlaffe Bauchdecken und einseitiges Wachstum nach dem Orte des geringsten
Widerstandes, nach der Beckenmitte hin.
Paucot und Vanverts (16) treten dafür ein, dass die nach Stieldrehung
von Ovarialtumoren auftretenden Allgemeinerscheinungen nicht als eine Folge von
Keiminfektion, sondern von Autointoxikationen durch Zerfallsprodukte des gangränös
werdenden Tumors anzusehen seien.
Lefevre (10) hat den Inhalt stielgedrehter Ovarienzysten Kaninchen intra-
venös injiziert. Der Inhalt war aseptisch. Die Toxizität war viel grösser, als bei
nicht torquierten. Diese Toxine haben ihren Ursprung in Zellstörungen der Zysten-
wand, denn der Grad der Toxizität ging parallel der Intensität der Wandverän-
derungen. Es entstand bei den Kaninchen die gleiche aseptische Peritonitis wie
bei den Frauen nach Stieldrehung. Auch Leber und Niere zeigen akute paren-
chymatöse Veränderungen entsprechend den klinischen Veränderungen. Die Auto-
intoxikation spielt also bei der Stieldrehung eine grosse Rolle.
Grotenfelt (8) kommt auf Grund von 83 Fällen von Ovariotomie bei
Stieldrehung und auf Grund des Literaturstudiums zu dem Schluss, dass stiel-
gedrehte Ovarialtumoren stets sobald als möglich durch Laparotomie entfernt werden
müssen.
8
8. In Verbindung mit Geschwülsten anderer Organe, anderen
Erkrankungen, ektopischer Schwangerschaft
(siehe auch unter 1, 4 und 10).
1. Amann, Metastatische Ovarialkarzinome bei primärem Magen- bezw. Gallenblasen-
karzinom. Bayr. Ges. f. Geb. u. Gyn. 7. Juli. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36.
p. 591.
2. Asch, Ovariotomie bei Hämophilie. Gyn. Ges. in Breslau. 11. Juni. Monatsschr.
f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 363.
3. Fornero, A., Ovaie loro modificazioni e alterazioni nei fibromiomi dell’ utero e
nella gravidanza tubarica. Die Eierstöcke, ihre Modifikationen und Veränderungen
bei Fibromyomen des Uterus und in der Tubarschwangerschaft. Folia Gynaecologica
Pavia. Vol. VII. Fasc. 3. ~ (Artom di Sant’ Agnese.)
4. Fuchs, Metastatisches Karzinom beider Eierstöcke bei bestehender Gravidität. Nord-
ostdeutsche Ges. f. Gyn. 10. Febr. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. p. 520.
5. Gazin, Appendicite et inondation peritoneale consécutive à une rupture de kyste
ovarique à pédicule tordu. Soc. des chir. de Paris. 19 Janv. Presse méd. Nr. 12.
p. 131. La Gyn. Nr. 4. p. 233. (24jährige Frau, mit den Erscheinungen der Appen-
dizitis und Peritonitis. Laparotomie. Stielgedrehtes Ovarialkystom. Blutige Flüssig-
keit in der Bauchhöhle. Appendix lang und entzündet. Kystom und Appendix ent-
fernt. Am nächsten Tage Abort. Thevenard berichtet über einen ähnlichen Fall.)
6. Gentili, A., Malattie infettive ed ovaio. Infektionskrankheit und Eierstock.
Rassegna di Ostetr. e Ginee. Anno XXI. Nr. 1. (Artom di Sant’ Agnese.)
7. Gminder, Ovarialkvstom und Appendizitis. Essener Ärztl. Verein. 3. Dez. Berl.
klin. Wochenschr. 1913. Nr. 7. p. 330. (Grosses, stielgedrehtes Ovarialkystom. Wurm-
fortsatz entzündet, in seiner Spitze ein grösserer Emaillesplitter.)
8. Hammond, Frank, C.. Ovarian cyst simulating acute appendicitis. Transact. of
the Obst. Soc. of Philadelphia. Oct. 3. Amer. Journ. of Obst. 1913. Jan. Vol. 67.
p. 151. (Stielgedrehte, rechtsseitige Ovarialzyste, die ähnliche Erscheinungen wie
eine Appendizitis machte.)
9. Jellet, Caneer of stomach simulating ovarian cyst. Royal acad. of med. in Ireland,
Febr. 16. Lancet. March 16. p. 731. (64jährige Frau. Zystischer Tumor im Leib
10.
11.
12.
13.
14.
16.
18.
19.
Neubildungen. | 307
in der Grösse einer Schwangerschaft von sechs Monaten. Keine Magensymptome.
Die Sektion ergab ein grosses Magenkarzinom.)
Laffont, Typhus exanthematique. Insufficance ovarienne et sterilite consécutive.
Reunion obst. et gyn. d’Alger. 14 Dec. Bull. de la soc. d’obst. et de gyn. 1913. Nr. 2.
p. 61.
Lendon, Alfred A., Ovarian cystoma. Lancet. March 1. 1913. p. 611. (Metastasen
in der Milz.) i
Malcolm, John D., Ovariotomy about forty years after a discharge of foetal bones
through the rectum; recovery. Lancet. Oct. 12. p. 1009. (77jährige Frau, vier Kinder,
vor 40 Jahren waren nach längerem Kranksein kindliche Knochen durch den Darm
abgegangen. Aszites und Tumor im kleinen Becken. Laparotomie. Ein linksseitiger,
solider, gutartiger Ovarialtumor wird entfernt. Ein Jahr später Exitus unter Ileus-
erscheinungen. Die Sektion zeigte zwei Stenosen im Bereiche des Dünndarmes.)
Markus, Zur Differentialdiagnose zwischen Stieldrehung eines Ovarialtumors und
Appendizitis. Gyn. Ges. in Breslau. 11. Juni. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36.
p. 362.
Meriel, E., Epithelioma des deux ovaires et cancer gastrique méconnu. Soc. d’obst.
et de gyn. de Toulouse. 5 Juin. Bull. de la soc. d’obst. et de gyn. Nr. 7. p. 815.
Mirto, F., Tubercolosi ed ovariectomia. Tuberkulose und Ovariektomie. Atti della
Scietà Ital. di Ostetr. e Ginec. Vol. XV11I. (Verf. führte an Kaninchen endovenöse
Einspritzungen von bov. Tuberkulosebazillen aus; die Kastration verursachte eine
bedeutende Verspätung des Todes im Vergleiche mit den in derselben Weise be-
handelten aber nicht kastrierten Kontrolltieren. Auch bei tuberkulösen Frauen soll
die Abtragung der Eierstöcke aus gynäkologischer Indikation eine ausgeprägte Besserung
des Allgemeinbefindens bedingt haben.) (Artom di Sant’ Agnese.)
Perrin, Metastasen eines Magentumors in beiden Ovarien. Lyon med. 1911. Nr. 17.
Raux, Anurie infolge von Druck durch Ovarialtumoren. These de Lyon. 1911.
Rübsamen, W., Über die Veränderung des Situs der Brustorgane durch Riesen-
ovarialtumoren. II. Mitteilung. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 70. p. 373. (Zwei
weitere Fälle von starker Hochdrängung des Zwerchfelles bei grossen Ovarialtumoren.
Die Herzspitze war deutlich gehoben, das Herz quer gestellt. In einem vierten Falle
war die Empordrängung und die Beeinflussung des Herzens wesentlich geringer, da
starker Hängeleib bestand.)
Vincent et Ferrari, Cancer metastatique des ovaires et du cul-de-sac de Douglas.
Reunion obst. d’Alger. Seance du 20 Avril. Bull. de la soc. d’obst. de Paris. Nr. 4.
Avril. p. 373. (35jährige Frau, Magenkarzinom mit Metastasen in der Leber und den
Gallenwegen. Im Douglas mandarinengrosser derber Tumor, auch die Ovarien waren
deutlich karzinomatös. Mikroskopisch zeigte sich das Bild der Krukenbergschen
Ovarialtumoren.)
Wilson, Thomas, Cysts of the vermiform appendix. A contribution to the knowledge
of pseudomyxoma of the Peritoneum. Lancet. Nov. 30. p. 1496.
. Verbindung mit Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett
(siehe auch unter 1, 1a, 7 und 16).
Balogh, Audos, Terhesseggel mövödött ovarialis cysta koczäny-torsiojanak esete.
Aus der Sitzg. d. gyn. Sekt. des kgl. Ärztevereins am 5. März. Ref. Orvosi Hetilap.
Gyn. Nr. 3. (Bericht über einen Fall von Ovarialzyste, welche im Spätwochenbette
eine Stieltorsion erlitten hatte.) (Temesväry.)
*Bar, Discussion sur la conduite à tenir en cas de kyste de l’ovaire praevia. Soc.
d'obstetr. et de gyn. de Paris 11 mars. Bull. de la soc. d’obst. et de gyn. de
Paris. Nr. 3. p. 202.
Beckmann, Ovariotomie wegen Stieldrehung während der Schwangerschaft. Journ.
akusch. i shensk. boles. Okt. Sitzungsber. der geb.-gyn. Ges. zu St. Petersburg. (Ge-
schwulst im Douglas eingekeilt, faustgross. Keine Unterbrechung der Schwanger-
schaft.) (H. Jentter.)
Bender, Xavier, Discussion sur la conduite à tenir en cas de kyste de l’ovaire praevia.
Soc. d’obst. et de gyn. de Paris. 11 Mars. Bull. de la soc. d’obst. et de gyn. de Paris.
Nr. 3. p. 200.
*— Sur un cas de cyste de l'ovaire praevia traité avec succès par la ponction vaginale.
Revue de gyn. Tome 19. Nr. 2. 1 Aoüt. p. 97.
20*
10.
11.
12.
13.
14.
Gynäkologie. Ovarien.
Bondy, Ovarialtumor als Geburtshindernis. Gyn. Ges. zu Breslau. 14. Mai. Mo-
natsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 260. (Reposition misslang, Punktion von der Vagina
aus. Spontangeburt. Am 14. Wochenbettstage Operation. Heilung.)
Bott, Stanley, Pregnancy and an ovarian cyst containing 32 pints of fluid. Lancet.
July 13. p. 84. (30jährige Patientin, gravid seit Februar 1911. Seit August abnormer
Leibumfang beobachtet. Ende Oktober spontane Entbindung. Danach wurde eine
grosse Ovarialzyste festgestellt. Allgemeinzustand schlecht, Lungenödem. Punktion
der Zyste, es entleeren sich 29 Pints Flüssigkeit. Einige Tage später nach Erholung
der Patientin wurde die Zyste des rechten Ovariums entfernt.)
. Couvelaire, Ablation par voie abdominale des tumeurs ovariennes pelviennes a la
fin de la grossesse et pendant le travail, sans section césarienne préalable. Soc. d’obst.
et de gyn. de Paris. Séance du 8 Janv. La Gyn. Nr. 3. p. 161. Bull. de la soc. obst.
Janv. Nr. 1. p. 23. (Zwei Fälle, einer im siebenten Monate der Schwangerschaft,
einer unter der Geburt. Entfernung von orangegrossen Parovarialzysten, die im kleinen
Becken sassen. Der Zugang wurde durch Herauswälzen des Uterus erzielt. Im ersten
Falle trat Frühgeburt ein.)
*Fabreet Trillat, Kystes de l’ovaire et puerp£ralite. Réunion obst. et gyn. de Lyon.
13 Mai. Bull. de la soc. d’obst. et de gyn. de Paris etc. Nr. 5. p. 506. (In acht Jahren
wurde in sieben Fällen eine Komplikation der Schwangerschaft, der Geburt oder des
Wochenbettes mit Ovarialkystomen beobachtet. I. Fall: Igravida im dritten Monat,
links kindskopfgrosser Ovarialtumor. Entfernung der Zyste durch Laparotomie.
Acht Tage später Abort. II. Fall: Multilokuläre Zyste. Im achten Schwangerschafts-
monat Entfernung durch Laparotomie. Frühgeburt in der nächsten Nacht. Fall III:
Dermoidzyste im Becken bei Schwangerschaft im achten Monat. Entfernung auf
vaginalem Wege. 48 Stunden später Frühgeburt. Kind hatte sichere Zeichen von
Lues. Fall IV: IVpara. Zyste im Becken als Geburtshindernis. Punktion der Zyste.
Becken verengt. Kopf tritt nicht ein. Wendung und Extraktion. Kind stirbt nach
einer Stunde an intrakraniellen Blutungen. Die Entwickelung des Kopfes war sehr
schwierig. Fall V: Ipara mit einer orangengrossen Ovarialzyste, die sich oberhalb
des Beckens befindet. Geburt verläuft spontan, ohne alle Besonderheiten.)
Gminder, Ovarialkystom als Geburtshindernis. Ärztl. Verein Essen a. R. 26. März.
Berl. klin. Wochenschr. Nr. 24. p. 1158. (Wendung. Becken des Kindes geht an Tumor
nicht vorbei. In Knieellenbogenlage Tumor leicht reponiert. Kind lebt. Nach 14 Tagen
Exstirpation des Tumors.)
Guicciardi, Giuseppe, Seltener Ausgang der Komplikation von Ovarialzyste und
Schwangerschaft. Ginec. Nr. 5.
Hellier, J. B., Caesarean section for labour obstructed by a suppurating ovarian
dermoid cyst. Lancet. April 27. p. 1129. (Ovarienzyste unter der Geburt im Douglas-
schen Raum. Laparotomie. Die Zyste erwies sich als vereitert und wurde entfernt.
Kaiserschnitt. Entfernung des Uterus nach Porro. Mikroskopisch: Dermoid. Die
Uterusentfernung wurde mit Rücksicht auf die Eiterung im kleinen Becken vor-
genommen.)
Lepage, Discussion de la question du traitement des kystes de l’ovaire praevia au
cours de la grossesse et du travail. Bull. de la soc. d’obst. et de gyn. de Paris. Nr. 2.
p. 66. (Während der Schwangerschaft wird zur Entfernung der Zyste durch Laparo-
tomie geraten, unter der Geburt wird der Versuch einer Punktion des Tumors von
der Scheide aus empfohlen.)
Maire et Clergier, Rupture spontanée pendant les suites de couches d'un kyste
de l’ovaire, prise pour une péritonite tuberculeux. Soc. d’obst. de Paris. 9 Dec. Bull.
de la soc. d’obst. Nr. 9. Dec. p. 965. Presse med. Nr. 105. p. 1069. (Starke Auftreibung
des Leibes, so dass an Zwillingsschwangerschaft gedacht wurde. Nach der Geburt
des Kindes stellte man die Diagmose auf tuberkulöse Peritonitis. Da der Zustand
der Frau sich verschlechterte, wurde acht Tage später die Laparotomie gemacht und
eine rupturierte Ovarienzyste gefunden. 10 Liter gelatinöse Flüssigkeit in der Bauch-
höhle.)
Marshall, G. Balfour, Case of right cystoma with acute torsion of the right Fal-
lopian tube and broad ligament complicating a sixt months pregnancy. Journ. of
Obst. and Gyn. May. Vol. 21. Nr. 5. p. 268. (26jährige V para, während der Schwanger-
schaft Schmerzen rechts in der Lumbalgegend. Im Leib ein zystischer Tumor pal-
pabel. Nach Zuhilfenahme der Kystoskopie, der Röntgenstrahlen usw. wurde Diagnose
16.
17.
18.
19.
21.
23.
Neubildungen. 309:
auf rechtsseitige Hydronephrose gestellt. Wegen bedrohlicher, peritonitischer Er-
scheinungen Laparotomie, die die wahre Natur der Erkrankung aufdeckt.)
*\eriel, E., Le moment opportun de l’ovariotomie dans la torsion p@diculaire des
kystes ovariques pendant les suites de couches. Réunion obst. et gyn. de Toulouse.
Mars. Bull. de la soc. d’obst. et'de gyn. Nr. 3. p. 294. La Gyn. p. 295.
Oui, Embryomes de l'ovaire et grossesse. Réunion obst. de Lille. 24 Janv. Bull.
d’obst. Nr. 1. p. 52. (I. Schwangerschaft im dritten Monat, Igravida. Rechtsseitiger,
orangengrosser Ovarialtumor. Urinbeschwerden. Laparotomie. Entfernung des
Tumors, der sich als Embryom erweist. Kein Abort. II. 28jährige Frau, VIII para.
Leibschmerzen, Gravidität im zweiten Monat, eigrosser Ovarientumor, Laparotomie,
Entfernung des Tumors. Embryom, 200 g schwer. Kein Abort.)
Pottet et Lévy, Discussion sur le traitement des kystes de l’ovaire praevia. Soc.
d’obst. et de gyn. de Paris. 22 Avril. Presse méd. Nr. 39. p. 422. Bull. de la soc. d’obst.
Nr. 4. Avril. p. 316. (Parovarialzyste als Geburtshindernis im kleinen Becken. Frau
nach Blasensprung bereits wiederholt untersucht. Laparotomie. Da an die Zyste
nicht heranzukommen ist, wird der Kaiserschnitt gemacht, dann die Zyste und schliess-
lich auch der Uterus nach Porro entfernt. In der Diskussion weist Lepage darauf
hin, dass nach seiner Ansicht auch die Punktion der Zyste von der Vagina aus zum
Ziel geführt hätte.)
Reblaud, Dystocie par kyste dermoide de l’ovaire. Refoulement de la tumeur.’
Terminaison de l'accouchement par le forceps. Soc. des chir. de Paris. 24 Mai. Presse
med. Nr. 49. p. 520. (Dermoidzyste im Becken als Geburtshindernis. Es gelang,
sie zu reponieren und das Kind mit der Zange zu extrahieren. Nach der Entbindung
trat eine deutliche Verkleinerung der Zyste ein. In der nächsten Schwangerschaft
wurde sie wieder grösser. Im dritten Monat dieser Schwangerschaft wurde sie ent-
fernt.)
Sauvage, Discussion sur la conduite à tenir en cas de kyste de l’ovaire praevia. Bull.
de la soc. d’obst. et de gyn. de Paris. Nr. 3. p. 203. l
Stade, Rasch wachsende linksseitige Ovarialzyste im Beginne der Schwangerschaft.
Ärztl. Verein zu Essen-Ruhr. 5. Nov. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 49. p. 2338. (La-
parotomie. An der Basis der Zyste das Corpus luteum verum. Abort am siebenten
Tage.)
Stroebe, Gravidität im dritten bis vierten Monat bei doppelseitigem primärem Ovarial-
karzinom. Nordwestdeutsche Ges. f. Gyn. 9. Nov. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. 1913.
Bd. 37. p. 684. (Beiderseits übermannsfaustgrosse, bucklige Tumoren.)
Tissier, Discussion de la question du traitement des kystes de l’ovaire praevia au
cours de la grossesse et du travail. Bull. de la soc. d’obst. et de gyn. de Paris. Nr. 2.
p. 73. (Frau am Ende der Schwangerschaft mit grossem zystischen Tumor im kleinen
Becken. Es wurde der Kaiserschnitt gemacht. Die Zyste lag retroperitoneal.) l
Vanverts, Kystes de ľovaire et du parovaire et grossesse; trois observations. Echo
med. du Nord. Nr. 13. Réunion obst. de Lille. 24 Janv. Bull. de la soc. d’obst. Nr. 1.
p. 55. (I. 4ljährige Frau, VIIIgravida, 1905 rechtsseitige Ovarialzyste. 1906 nor-
male Entbindung. 1909 Zyste ist gewachsen. Wird durch Laparotomie entfernt.
Heilung. II. l8jährige Frau, im fünften Monat gravid, plötzlich mit heftigen Leib-
schmerzen und peritonitischen Symptomen erkrankt. Rechts Tumor. Laparotomie.
Stielgedrehter Ovarientumor. Exstirpation. Es tritt Abort ein. III. 22jährige Frau,
mit heftigen Leibschmerzen erkrankt. Spontan Abort im achten Monat. Danach
wird ein Tumor mit Aszites festgestellt. Punktion des Abdomen. Nach 12 Tagen
Exitus. Sektion verweigert.)
Vincent, Ferrari et Laffont, Kyste suppuré de lovaire operé pendant la grossesse.
Rupture du kyste pendant l'opération. Césarienne suivie d’hysterectomie. Reunion
obst. et gyn. d’Alger. Séance du 20 Avril. Bull. de la soc. d’obst. et de gyn. de Paris.
Nr. 4. Avril. p. 362. (25jähtige Ipara im siebenten Monat der Schwangerschaft. Seit
dem fünften Schwangerschaftsmonat zeitweise heftige Leibschmerzen. Neben dem
Uterus im Douglas ein Tumor von Faustgrösse. Diagnose: eingeklemmtes Ovarial-
kystom. Einen Monat später wegen andauernden Schmerzen Laparotomie. Links
stielgedrehtes Ovarialkystom. Verwachsungen werden gelöst. Beim Herauswälzen
reisst der Tumor ein und es ergiesst sich stinkender Eiter in die Bauchhöhle.
Aus diesem Grunde wird der Kaiserschnitt mit nachfolgender Entfernung des Uterus
gemacht. Drainage nach der Bauchwunde und der Vagina hin. Heilung. Das
310 Gynäkologie. Ovarien.
asphyktische Kind wog 2000g. Es wurde durch Traitement mixte am Leben erhalten.
Im Eiter Kolibazillen.)
26. Violet, Stielgedrehte Ovarialzyste und frühe Schwangerschaft; Abtragung der Zyste
und des gelben Körpers. Abort. Revue mens. de gyn. 1911. Nr. 10. (Wiederholt
Aborte. Neue Schwangerschaft mit Stieldrehung eines Ovarialkystoms. Der ent-
fernte Tumor enthält ein frisches Corpus luteum. Abort.)
27. Walker, John F., Rupture of a dermoid cyst during parturition. Brit. med. Journ.
Dec. 7. p. 1607. (35jährige Frau, kreissend, IIpara, Zange, leichte Expression der
Plazenta, alles ohne besondere Zwischenfälle. Danach Erbrechen und schnell zu-
nehmende, sonstige peritonitische Erscheinungen [Pulsbeschleunigung, Bauchdecken-
spannung]. Laparotomie. Rupturierte Dermoidzyste, die entfernt wird. Heilung.)
28. Wiesinger, Övarialgeschwulst und Schwangerschaft. Pester med.-chir. Presse.
Nr. 17.
Fabre und Trillat (9): Während der Schwangerschaft ist soweit als
möglich bei Ovarialtumoren abzuwarten, da ein Eingreifen sehr häufig eine Unter-
brechung der Schwangerschaft zur Folge hat. Nur bei Sitz des Tumors im Becken
und bei sehr grossen Tumoren ist einzugreifen, aber immer erst zu einer Zeit,
wo das Kind bereits lebensfähig ist. Nur wenn dringende Indikation vorliegt (Stiel-
drehung, Eiterung, Ruptur) ist sofort einzugreifen. Die Art des Eingriffes, ob ab-
dominal oder vaginal, soll abhängig sein vom Sitz des Tumors. Die Punktion der
Zyste unter der Geburt ist nicht völlig zu verwerfen, sie hat ihre Vorzüge unter dring-
lichen Umständen. In der anschliessenden Diskussion meint Planchu, dass die
Gynäkologen die Gefahren einer Operation für das Fortbestehen der Schwanger-
schaft zu gering anschlügen. Er tritt für ein möglichst abwartendes Verfahren ein.
Auch Mériel (16) und in der anschliessenden Diskussion auch Four-
nier, Secheyron und Audebert treten für ein abwartendes Verhalten gegen-
über Ovarialzysten in der Schwangerschaft und unter der Geburt ein. Nur wenn
z. B. durch Stieldrehung bedrohliche Erscheinungen auftreten, soll operiert werden.
Bei Ovarialtumoren, die die Geburtswege verlegen, gibt Bar (2) unter allen
Umständen der Laparotomie und Entfernung der Zyste den Vorzug. Auf dem
gleichen Standpunkt steht Gauvoye, sofern er nicht die Zyste manuell von der
Vagina aus reponieren kann. In einem Falle machte er von der Punktion der
Zyste unter der Geburt Gebrauch. Ein Erfolg blieb aus, da es sich um ein
Embryom handelte. Es musste die Laparotomie gemacht werden.
Bender (5) tritt unter Mitteilung eines einschlägigen Falles für die Punktion
der Zyste von der Vagina aus ein, falls äussere Umstände eine Laparotomie un-
möglich oder zu gefährlich machen. Sonst gibt auch er der Laparotomie mit Ent-
fernung der Zyste den Vorzug.
10. Neubildungen bei Kindern (siehe auch unter 7 und 13).
l. Brun, Contribution a l’etude des kystes de l’ovaire chez l’enfant. These. Bordeaux
1911. (Langsames Wachstum, bis Stieldrehung eintritt. Gewöhnlich sind es Dermoid-
zysten, bisweilen auch follikuläre Zysten.)
2. Gross, Fibrosarkom des linken Ovariums. Verein Deutscher Ärzte in Prag. Sitzg.
vom 19. Jan. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 7. p. 391. Prager med. Wochenschr.
1911. Nr. 7. (Grosses, 4 kg schweres Fibrosarkom des linken Ovariums bei einem
141, jährigen Mädchen. Es bestand Amenorrhoe, rasches Wachstum, Fieber, Schmerzen
und Stieldrehung.)
3. Gushec, Edward E., Bericht über einen Fall von Dermoidzyste des Ovariums bei
einem 13jährigen Mädchen. Bull. of the Lying-in Hospital. Nov. Vol. 8. Nr. A (Stiel-
gedrehte Dermoidzyste von Weintraubengrösse bei 13jährigem Mädchen. Sie ent-
hielt einen Zahn, Haare, Hautdrüsen, Knochen und Knorpel. In der Literatur nur
14 Fälle von Dermoidzysten bei Mädchen im Alter von 3—15 Jahren.)
4. Harythorn, Zahebel, Cancer de l’ovaire chez une fillette de 12 ans. Amer. Journ.
of med. scienc. Febr.
D p
~l
Neubildungen. | 31i
Klauhammer, Wilhelm, Über Ovarialtumoren bei Kindern. Inaug.-Diss. Jena.
Labey and Haythorn, Cancer of the ovary in a girl aged eleven years. Amer. Journ.
of med. Soc. Vol. 143. Nr. 2. Brit. med. Journ. Dec. 14. p. 87. (lljähriges Mädchen,
Entfernung des Wurmfortsatzes, dabei Punktion einiger Ovarialzysten. Nach sechs
Monaten neue Laparotomie wegen Verdacht auf tuberkulöse Peritonitis. Im ganzen
Abdomen Tumorknoten, Sektion: Primäres Adenokarzinom der Ovarien mit Meta-
stasen in den verschiedensten Organen.)
Nagel, W., Ovarialkystome. Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin. 10. Nov. 1911. Zentralbl.
f. Gyn. Nr. 22. p. 714. (I. Myom, kompliziert mit doppelseitigem Ovarialkytom.
II. Kindskopfgrosses Ovarialkystom bei fünfjährigem Mächen. Stieldrehung.)
Philipsborn, Ovarialsarkom. Verein f. inn. Med. u. Kinderheilk. in Berlin. Sitzg.
vom 11. März. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 16. p. 778. (Vierjähriges Mädchen.
Mit Fieber und Erbrechen erkrankt. Kindskopfgrosser Tumor des rechten Ovariums,.
Histologisch: Spindelzellensarkom.)
Verebély, Tibor, Korai fanosodäszal jánó petefeszekdaganat. Aus der Sitzg. des
kgl. Ärztevereins am 2. Dez. 1911. Orvosi Hetilap. Nr. 6. (Bericht über ein sechs-
jähriges Mädchen, welches an einem Eierstocksarkom litt. Das Kind wies die Zeichen
der geschlechtlichen Reife auf und war regelmässig menstruiert.) (Temesväry.)
11. Pseudomucinöse Kystadenome, Pseudomyxoma peritonei.
Delaunay, E., Kyste de l’ovaire. Soc. des chir. de Paris. 12 Juillet. Presse med.
Nr. 64, p. 664. (Grosses Pseudomuzinkystom des Ovariums. Das Netz war verwandelt
in eine Scheibe von mehreren Zentimetern Dicke, an seiner Oberfläche war es besetzt
mit Knötchen von Hirsekorn- bis Kleinerbsengrösse, die angefüllt waren mit einer
weisslichen, gelatinösen Masse.)
Eden, Thomas Walls, A case of pseudomyxoma of the peritoneum arising from
perforation of a gelatinous ovarian cyst and associated with similian cystic Disease
of the vermiform appendix. Lancet. Nov. 30. p. 1498. (46jährige Frau, kinderlos,
Menstruation fehlt seit 11 Jahren, rechts ein grosser Tumor, der als Ovarialzyste ge-
deutet wurde. Laparotomie. Geplatzte rechtsseitige Ovarialzyste, ihr gallertiger
Inhalt hatte sich in die Bauchhöhle ergossen. Die Gallerte wurde soweit als möglich
unter Zuhilfenahme von Spülungen mit Kochsalzlösung entfernt. Linkes Ovarium
normal. 24, Jahre später ein ähnlicher Tumor links mit dem gleichen Befund bei
der Laparotomie. Der Wurmfortsatz war gerötet und verdickt, beim Aufschneiden
entleerte er gallertige Massen.)
3. *Eymer, H., Beeinflussung von proliferierenden Ovarialtumoren durch Röntgen-
~]
strahlen. Strahlentherapie. Bd. 1. Heft 3. p. 358.
*Fraenkel, Eugen, Über das sogenannte Pseudomyxoma peritonei. Münchn. med.
Wochenschr. Nr. 21 u. 22. p. 1142 u. 1222.
Grawitz, P., Pseudomyxoma peritonei. Greifswalder med. Verein. Sitzg. vom
6. Dez. Deutsche med. Wochenschr. 1913. Nr. 8. p. 387. (49jährige Frau. Laparo-
tomie. Entfernung einer hellgelben, zähen Schleimmasse, die an .Stärkekleister er-
innerte und überhaupt kein Gewebe aufwies. Acht Tage später Sektion. Zwischen
den Bauchorganen neben fauligen Blutklümpchen die gleichen Schleimmassen. Ge-
platztes Kystom des rechten Ovariums. In der Diskussion berichtet Kroemer über
einen gleichen Fall.)
Laroyenne et Bouget, Greffe epitheliale intraparietale au niveau d'une cicatrice
de laparotomie pour ovariotomje. Soc. de scienc. med. de Lyon. 6 Mars. La Gyn.
Nr.7.p. 429. (68jährige Frau. Vor 16 Jahren Laparotomie. Wahrscheinlich Ovario-
tomie. Vor 13 Jahren trat eine kleine Nabelhernie auf und gleichzeitig ein wenig unter-
halb des Nabels ein kleiner subkutaner Tumor im Bereiche der Laparotomienarbe.
Der Tumor wuchs langsam bis zur Grösse einer Walnuss. Vor einem halben Jahr
Laparotomie wegen Tumorbildung im Becken. Eiter im Becken. Drainage. Der
erwähnte Knoten wird entfernt, er sass dem Peritoneum parietale auf. Mikroskopisch
erwies er sich als Pseudomuzinzyste.)
Mohr, L., Isolierte Metastase in den Bauchdecken nach Ovariotomie wegen multi-
lokulärem Kystoma pseudomucinosum des Ovars vor 11, Jahren. Gyn, Ges. zu Breslau.
11. Juni. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 367. (Durch Laparotomie war eine
mehrkammerige, pseudoniuzinöse Zyste des rechten Ovariums entfernt. Bei Er-
312 Gynäkologie. Ovarien.
. öffnung der Bauchhöhle bereits gallertige Flüssigkeit im freien Abdomen. Exstirpa-
tion der Zyste. Ein Jahr später in der Narbe ein ca. hühnereigrosser Tumor, der aus
den Bauchdecken entfernt wurde. Peritoneum war frei. Der Knoten bestand aus
einer gallertigen Masse, umgeben von derben Partien.)
8. Nagel, Myxom des Ovariums. Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin. 23. Febr. Zeitschr.
f. Geb. u. Gyn. Bd. 71. p. 674. (42jährige Frau, Laparotomie wegen zunehmendem
Umfange des Leibes. Es quollen sofort gallertige Massen aus der Bauchhöhle. Links
Ovarialkystom mit kleinen, aber dünnwandigen Hohlräumen wurde entfernt. Rechtes
Ovarium gesund. Mit Kochsalzlösung wurden die gallertigen Massen fortgespült.
Das Peritoneum war injiziert, aber frei von Wucherungen. Diskussion: Robert
Meyer, Flaischlen.)
9. Rathe, Pseudomyxoma peritonei mit Beteiligung der Ovarien und des Appendix.
Gyn. Ges. zu Breslau. 17. Dez. Zentralbl. f. Gyn. 1913. Nr. 14. p. 504. (Diskussion :
Bondy, Biermer, Peiser, L. Fraenkel, Klaatsch, Rathe, Asch.)
10. Rosenstein, Cystadenoma pseudomucinosum mit Adenocarcinoma ovarii utriusque.
Gyn. Ges. zu Breslau. 23. Jan. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. p. 507.
LL. — Pseudomuzinöses Kystadenom. Gyn. Ges. zu Breslau. 14. Mai. Monatsschr. f.
Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 253.
12. Violet et Santy, Un cas de greffe benigne dans une cicatrice de laparotomie pour
kyste mucoide de l’ovaire. Soc. des scienc. med. de Lyon. 6 Mars. La Gyn. Nr. 7.
p. 426. (32jährige Frau. Vor 10 Jahren zum erstenmal wegen einer Ovarialzyste
operiert. Vor fünf Jahren neue Operation wegen Mukoidzyste des anderen Ovariums.
Vor 21, Monaten wieder zum Arzt wegen Zyste im Becken. Bei der Laparotomie
fand man in der alten Narbe eingebettet in Bindegewebe eine geleeartige Masse von
Haselnussgrösse, die mit dem umgebenden Bindegewebe reseziert wurde. In der
Bauchhöhle mehrere Liter einer geleeartigen Masse. Im Becken eine intraligamentäre
Zyste. Pseudomuzinkystom. Es wird das Vorliegen einer Implantation in die Bauch-
decken bei der zweiten Operation angenommen. In der Diskussion machen Goullioud,
Condamin und Albertin darauf aufmerksam, dass man Frauen mit Pseudomuzin-
zysten dauernd in Beobachtung behalten müsse.)
13. *Wilson, Thomas, On gelatinous glandular cysts of the ovary, and the so-called
pseudomyxoma of the peritoneum. Journ. of obst. and Gyn. of the Brit. Emp. Oct.
p. 191. Nov. p. 305.
E. Fraenkel (4) kommt unter Mitteilung zweier weiterer Fälle zu dem
Schluss, dass die beim Pseudomyxoma peritonei in der Bauchhöhle gefundenen
zystischen Gebilde echte zystische Neubildungen, Implantationsmetastasen von Ovarial-
zysten aus wären. Es gelang ihm ohne weiteres, an vielen Stellen der Zysten hohes
Zylinderepithel nachzuweisen. In dem einen Fall fanden sich haselnuss- bis apfel-
grosse Zysten zwischen Bauchfell und Muskulatur der Bauchwand. Auch hier
war das Zylinderepithel zu sehen. Diese Zysten lagen also ausserhalb des Bauch-
raumes. Nach Fraenkels Ansicht handelt es sich hier um einen rein mechanischen
Vorgang, um ein Hereinpressen in das Gewebe und nicht um eine Verschleppung
auf dem Blut- oder Lymphwege, also um Metastasenbildung im eigentlichen Sinne.
Wilson (13) fand unter 331 Frauen, die wegen Ovarialtumoren operiert
wurden, 144 mit Pseudomuzinkystomen, darunter sechs mit typischem Pseudomyxoma
peritonei. Das Alter dieser sechs Frauen schwankte zwischen 38 und 74 Jahren.
Die Behandlung soll in der möglichst vollständigen Entfernung der gelatinösen
Massen, wenn nötig unter Zuhilfenahme von Spülungen mit Kochsalzlösung
geschehen. Eine von den sechs Patientinnen starb nach der Operation; eine
2 Jahre später an Psoasabszess, einige kleine Zysten waren im Becken vorhanden,
drei waren nach acht, sieben und zwei Jahren noch gesund, die letzte wurde erst
vor einem Jahre operiert.
Eymer (3) fand nach der Röntgenbestrahlung ein Pseudomuzinkystom und
ein Ovarialsarkom kleiner werden.
Neubildungen. - 313
12. Papilläre Kystadenome (siehe auch unter 4).
Briggs, Zwei Ovarialadenome. North of England Obst. and Gyn. Soc. Jan. 12.
Journ. of Obst. and Gyn. of the Brit. Emp. Vol. 21. Nr. 2. p. 115.
Chaput et Le Jemtel, Volumineuse tumeur vegetante de l’ovaire chez une femme
enceinte; ablation de la tumeur par l’abdomen; accouchement d’un enfant mort-ne;
mort de la malade par cachexie au bout de six semaines. Soc. de chir. 27 Mars. Presse
med. Nr. 30. p. 307. (37jährige Frau, 6%, Monat der Schwangerschaft, schnell fort-
schreitende Kachexie. Grosser Tumor zwischen Uterus und Rektum, Laparotomie.
Grosser papillärer Ovarialtumor rechts. Abort, Kind war tot. Frau starb an fort-
schreitender Kachexie.)
. Croft, E. O., Cystadenomatous ovarian tumour with well marked steig of
the cysts wall. North of England Obst. and Gyn. Soc. May 17. Journ. of Obst. of
Brit. Emp. June. p. 359. (Nähere Angaben sind nicht gemacht.)
. Delmas, J., et Aymes, Sur les tumeurs papillaires de ’ovaire. La Gen Nr. 5.
p. 285. (I. 56jährige Frau. Laparotomie. 10 Liter Aszites. Die ganze Peritoneal-
höhle ist übersät mit kleinen Knötchen. Links kindskopfgrosser, papillärer Ovarial-
tumor, rechts ein kleinerer, die entfernt werden. II. 65jährige Patientin. Bei der
Laparotomie sechs Liter Aszites. Die Ovarien orangegross, besetzt mit warzen-
förmigen Exkreszenzen. Solche auch auf dem Uterus, der Blase und dem Rektum.
Die Ovarien werden entfernt. III. 36jährige Frau. Inzision wegen AÄszites, es ent-
leeren sich über 10 Liter. Im Abdomen nimmt man überall Tumormassen wahr. Nach
einem Monat nochmals ebensoviel Aszites abgelassen.)
. Forssner, Hj., Fall von Cystadenom eines Ovarium accessorium. Verhandl. d.
obst.-gyn. Sekt. d. Gesellsch. schwed. Ärzte. Hygiea. Nr. 4. (Silas Lindquist.)
. Gminder, Papilläres Ovarialkystom. Ärztl. Verein Essen-Ruhr. 26. März. Berl.
klin. Wochenschr. Nr. 24. p. 1157.
. Meriel, E., Kyste rac&meux des deux ovaires. Soc. obst. de Toulouse. 4 Dec. Bull.
de la soc. d’obst. Nr. 9. Dec. p. 1075.
. Rosenstein, Cystadenoma seros. papillare ovarii utriusque. Gyn. Ges. zu Breslau.
23. Jan. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. p. 509.
13. Karzinome (siehe auch unter 3, 4, 8 und 10).
. Ahlström, E., Fall von inoperabler kanzeröser Ovarialzyste; Marsupialisation; Ein-
legung von Radium in die Zyste; Verbesserung. Verhandl. d. obst-gyn. Sekt. d. Ges.
schwed. Arzte. Hygiea. Nr. 4. (Silas Lindquist.)
Beckmann, Palliativoperation eines Kolloidkrebses der Ovarien und des grossen
Netzes. Journ. akusch. i shensk. bol. Juli-August. Sitzungsber. d. geb.-gyn. Ges.
zu St. Petersburg. (Das Netz wurde reseziert und war 32 x 24 cm gross und 3—4 cm
dick. Die entfernten Ovarialgeschwülste waren faustgross. Kein Aszites, dagegen
war die Bauchhöhle mit gallertähnlichen, blassgelben Massen angefüllt, die mit den
Händen ausgeschöpft werden mussten. Das Netz hatte eine honigwabenförmige
Struktur und war von kleinen gallerthaltigen Bläschen durchsetzt. Mikroskopisch.
Zylinderzellenkolloidkrebs. Heilung per primam. Ein Jahr und einen Monat fühlte
sich Patientin gesund, danach Rezidivsymptome. Die palliative Operation brachte
also der Patientin grossen Nutzen. Trotz vollständiger Resektion des Netzes keine
Magenerscheinungen.) (H. Jentter.)
. Eylenburg, Karzinomatös entartete Ovarialtumoren. Gyn. Ges. zu Breslau. 26. Okt.
Zentralbl. f. Gyn. 1913. Nr. 14. p. 501. (I. 54jährige Patientin. Drei Dermoidtumoren
von beiden Ovarien von Kirsch- bis Faustgrösse. Der grösste Tumor ist ein Platten-
epithelkarzinom, ausgehend von der Epidermis der Dermoidhaut. In der Literatur
ca. 52 derartige Fälle. II. 44jährige Patientin mit faustgrossen, doppelseitigen, papillo-
matösen, serösen Ovarialkystomen. Mikroskopisch an einigen Stellen: Zylinderzellen-
karzinom.)
. Freund, H., Grosser Schleimkrebs des linken Eierstockes bei einer 23jährigen Frau.
Unterelsäss. Ärzteverein. Strassburg. Sitzg. vom 2. März. Deutsche med. Wochenschr.
Nr. 32. p. 1525. (Einseitiger Tumor, bei der Operation liess sich sonst nirgends im
Abdomen ein Tumor feststellen. Nur im Netz erbsengrosse Metastasen.)
314
Géi
Ch
12.
13.
14.
15.
16.
17.
Gynäkologie. Ovarien.
Grote, Polycystoma ovarii dextri nach karzinomatöser Degeneration. Geb. Ges.
zu Hamburg. 5. März. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 22. p. 710. (ö3jährige Frau. Vor sechs
und drei Jahren Entfernung der Brüste wegen Karzinom. Tumor des rechten Ovariums.
Zum Teil mit einschichtigem Zylinderepithel ausgekleidete zystische Hohlräume, zum
Teil Epithel mehrschichtig, kubisch und Zapfen in die Tiefe treibend. Es handelt
sich also nicht um ein Rezidiv nach Mammakarzinom. Das zweite Ovarium war
gesund.)
. Kjargaard, S., Karcinomatöst Overfläde papillom af Ovarierne. Oberflächen-
papillom karzinomatöser Art der Ovarien. Ges. f. Gyn. u. Obst. 8. Nov. 1911. Ref.
Ugeskrift for Laeger. p. 1226. (0O. Horn.)
Kroemer, Paul, Über die palliative Behandlung der Ovarialkarzinome und der
anatomisch zweifelhaften Tumoren. Gyn. Rundschau. Nr. 17. Greifswalder med.
Verein. 28. Juni. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 49. p. 2338.
Masson, Tumeur ovarienne (,Pflügerome“). Soc. anat. de Paris. 15 Nov. Presse
med. Nr. 98. p. 996. (Ovarialtumor mit Metastasen auf dem Lymphwege. Er baut
sich auf aus soliden Schläuchen kleiner Zellen, die ganz das Aussehen von Pflügerschen
Schläuchen haben. Es wird daher für derartige Tumoren die Bezeichnung ‚„Pflügerome‘*
vorgeschlagen.)
Rosenstein, Adenokarzinom des linken Ovariums. Gyn. Ges. zu Breslau. 14. Mai.
Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 251. (Kindskopfgrosser Tumor mit kirsch-
grosser Metastase in den rechten Adnexen.)
. — Carcinoma ovarii dextra. Gyn. Ges. zu Breslau. 23. Mai. Monatsschr. f. Geb. u.
Gyn. Bd. 35. p. 509 u. 510.
Rosinski, Medullarkarzinom beider Ovarien. Nordostdeutsche Ges. f. Gyn. 23. Nov.
Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. 1913. Bd. 37. p. 220. (l5jähriges Mädchen, nach un-
vollständiger Entfernung anscheinend guter Erfolg nach Röntgenbestrahlung.)
Sänger, H., Über ein primäres und über ein metastatisches Ovarialkarzinom mit
Milchbildung in den Brustdrüsen. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 436.
Schaeffer, Primäres oder metastatisches Ovarialkarzinom. Mittelrhein. Ges. f. Geb.
u. Gyn. 28. Jan. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 109. Mitteil. aus den Grenzgeb.
d. Med. u. Chir. Bd. 24. Heft 2. (Bei der Operation fand sich ein derber Tumor des
linken Ovariums. An der kleinen Kurvatur des Magens eine derbe, flächenhafte In-
filtration. Da sich Metastasen sonst fast nur im Bereiche der linken Spermatikal-
Iymphbahn befanden, glaubt Verf. den Fall als primäres Ovarialkarzinom deuten zu
sollen.)
Strassmann, P., Maligner Knollen in der Scheidendamminzision nach Radikal-
operation bei malignen Ovarialtumoren. Ges. f. Geb. u. Gyn. in Berlin. 26. Jan.
Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 70. p. 926. (1909 vaginale Radikaloperation wegen doppel-
seitigem, papillärem Kystom mit karzinomatösen Stellen. Jetzt Infiltration im Becken
und Knoten in der Scheidendamminzision.)
Treub, H., Over de verbreiding v. h. Ovarial carcinom. Nederl. Tijdschr. v. Geneesk.
1911. Heft 20. p. 1477. (Ovarialkarzinome verbreiten sich dem Peritoneum entlang
und geben allgemeine peritonitische Karzinose mit Aszites. In vier Fällen sah Treub
Verbreitung auf dem Uterus, den Lymphwegen des Lig lat. entlang. Die Tuben bleiben
gesund, die Metastasen findet man im Uterusmuskel, darum soll man immer den Uterus
mitentfernen. Mortalität des Cystadenoma carcinomatosa ovarii 93 %
(W. Holleman.)
Villard et Murard, Degenerierte doppelseitige Ovarienzyste, Abtragung, acht Jahre
später Rezidiv in den Supraklavikulardrüsen. Lyon med. Nr. 25. (56jährige Patientin.
1904 Laparotomie wegen maligner doppelseitiger Ovarienzyste mit zahlreichen, dissemi-
nierten Metastasen im Bereiche des ganzen Peritoneums. Erst nach acht Jahren
Rezidive und zwar über beiden Claviculac, nicht mehr entfernbar. Mikroskopisch
boten sie das gleiche Bild wie vorher die Ovarialtumoren und die Metastasen im Peri-
toneum.)
Wells, Papillary carcinoma of the ovary. Transact. of the New York Obst. Soc.
Oct. 8. Amer. Journ. of Obst. 1913. Jan. Vol. 67. p. 142. (Papilläres Adeno-
karzinom des Ovariums, das histologisch teilweise an Sarkom oder Endothelion
erinnerte.)
Kroemer (7) berichtet, dass in Pommern etwa jeder dritte Ovarialtumor
bösartiger Natur sei. Als palliative Massnahmen bei bösartigen oder zweifelhaften
Neubildungen. 315
Ovarialtumoren kämen in Betracht: Beseitigen des Aszites durch Anlegung einer
Drainagefistel, Anlegung von Enteroanastomosen oder eines Anus praeternaturalis
bei adhäsiver Peritonitis mit Neigung zu chronischem Ileus, Entfernung von
grossen Primärtumoren unter Zurücklassnng zahlreicher Metastasen, Entfernung
von Metastasen, welche durch ihre Grösse und Behinderung der Darmtätigkeit
gefährlich sind, beim Zurücklassen des Primärtumors,
E
10.
11.
12,
14. Fibroide.
Auvray, A propos des ossifications des trompes et de l’ovaire. Soc. d’obst. et de
gvn. de Paris. 22 Avril. Presse med. Nr. 39. p. 422. Bull. de la soc. d’obst. de Paris.
Nr. 4. Avril. p. 314. (Im Uterus bestand ein Korpuskarzinom, im rechten Ovarium
ein Fibroadenom und im linken ein verkalktes Fibromyom. Operative Entfernung.
Er macht darauf aufmerksam, dass es sich bei den sogenannten Verknöcherungen
im Ovarium einfach um Verkalkungen handelt. Nur die mikroskopische Untersuchung
kann entscheiden, ob wirklich eine Ossifikation vorliegt.)
Devèze, Fibrome de l'ovaire à pédicule tordu. Réunion obst. de Montpellier. 4 Dec.
Bull. de la soc. d’obst. Nr. 9. Déc. p. 1004. (Reines Fibrom des linken Ovariums.
1800 g schwer.)
Franzén, A., Fall von Fibromyom des Ovarium. Verhandl. d. obst.-gyn. Sekt. d.
Ges. schwed. Ärzte. Hygiea. Nr. 7. (Silas Lindquist.)
Glendining, B., Fibroadenomata of the ovarian fimbria and the question of the
accessory ovary. Lancet. April 27. p. 1129. (Glendining glaubt, dass derartige
Tumoren, die er in vier Fällen sah, häufig für akzessorische Ovarien angesehen würden.)
Gminder, Ovarialtumor. Ärztl. Verein zu Essen-Ruhr. Sitzg. vom 3. Dez. Berl.
klin. Wochenschr. 1913. Nr. 7. p. 329. (70jährige Frau, mannskopfgrosses, solides
Fibrom des Ovariums. Durch Stieldrehung Aszites. Heilung.)
Kaarsberg, Fibroma ovarii torquat. (Demonstration.) Ges. f. Gyn. u. Obst.
8. Nov. 1911. Ref. Ugeskrift for Laeger. p. 1231. (O. Horn.)
Keil, Fibrome und Fibrosarkome. Beitr. z. klin. Chir. Bd. 77. Heft 2. (Ovarial-
tumoren. 1. Maligner Tumor, ausgehend vom Stroma des Ovariums, kompliziert
mit beginnendem Karzinom der Tube. 2. Reines Fibrom mit Stieldrehung.)
Mandl, L., Fibrom des Ovariums. Geb.-gyn. Ges. in Wien. 28. Nov. 1911. Zen-
tralbl. f. Gyn. Nr. 19. p. 616. (Kindskopfgrosses Fibrom des linken Ovariums. An
seiner Oberfläche einzelne bis kirschkerngrosse Zysten und zwei ältere Corpora lutea.
Histologisch: ganz gleichmässig kleine Bindegewebszellen mit sehr reichlicher, fein-
faseriger, fibrillärer Zwischensubstanz.)
Massabuau, Fibrome de l’ovaire. Abondantes metrorrhagies. Reunion obst. et
gyn. de Montpellier. 5 Juin. Bull. de la soc. Juin. p. 674. (22jährige Frau, alle 15
bis 30 Tage starke und verlängerte Blutung. Im Douglas fast kindskopfgrosser Tumor,
der später durch Laparotomie entfernt wird. Fibromyom des Ovariums mit Degenera-
tionserscheinungen. Nach der Operation starke Milchsekretion. In der anschliessenden
Diskussion berichten über ähnliche Fälle de Rouviell und Puech.)
Nannini, G., Voluminoso fibroma dell’ ovaio. Grosses Eierstockfibrom. Rassegna
di Ostetr. e Ginec. Anno XXI. Nr. 8. (Artom di Sant’ Agnese.)
Potherat, Enorme fibrome de l'ovaire; laparotomie; guérison. Soc. de chir. de Paris.
11 Déc. Presse méd. Nr. 104. p. 1060. (46jährige Frau, seit 10 Jahren entwickelte
sich langsam ein Tumor im Leibe, in den letzten Jahren noch eine Entbindung ohne
Schwierigkeiten, schliesslich wurde der Tumor durch seine Grösse beschwerlich. Laparo-
tomie. Der Tumor ging mit einem Stiele rechts vom Uterus aus, er wird entfernt
und ebenso der myomatöse Uterus. Histologisch stellte der Tumor ein Fibrom dar.
Es bestanden aber Zweifel, ob er vom Uterus oder vom Ovarium ausging.)
Robertson, J. Archie, Bilateral fibromatosis of ovaries, with ossification of ovarian
fibroma. Jackson county med. soc. March 26. Journ. of Amer. med. Assoc. Nov. 2.
p. 1597. (l8jährige Patientin, seit dem 14. Jahre unregelmässig menstruiert. Im
Becken ein grosser, harter, unregelmässiger Tumor. Laparotomie. Entfernung des
Tumors. Tumor 12,5 : 15 cm gross; 2,26 kg schwer. Fibron, keine Zeichen eines
Teratoms. Linkes Ovarium vergrössert, 4,5 : 6 cm, es enthält ein Fibrom. Auch
das rechte Ovarium enthält Fibromknoten und eine Masse von elfenbeinartigem Aus-
316
13.
10.
Gynäkologie. Ovarien.
sehen. Mikroskopisch stellt sie atypisches Knochengewebe dar. Vom pathologischen
Anatomen wurde es für eine Metaplasie von Fibromgewebe erklärt und ein Teratom
ausgeschlossen. Chemisch bestand ebenfalls ein Unterschied gegenüber verkalktem
Gewebe.
Mg;(PO,)s CaCO, Ca(PO):
Tumor: 1,65 % 10,40 % 84,88 %
Verkalktes Gewebe: 0,84—1,5 % 7,6—13,4 % 85,4—90,6 %,
Normales Knochengewebe: 1,02—1,75 % 9,2—12,8 % 83,8—87,8 2%.)
Sichel, C. C., Fibromyoma of the ovary. Transact. of the New York acad. of med.
April 18. Amer. Journ. of Obst. Vol. 66. p. 450. (55jährige Frau, VII para, viel Aszites,
Laparotomie, viel Verwachsungen des Darmes mit einem Tumor des rechten Ovarium,
der entfernt wird. Mikroskopisch: Fibromyom. Linkes Ovarium intakt.)
15. Sarkome. Endotheliome (siehe auch unter 10, 11 und 14).
Beckmann, Rundzellensarkom des linken Ovariums. Journ. akusch. i shensk. bol.
Okt. Sitzungsber. der geb.-gyn. Ges. zu St. Petersburg. (Geschwulst von der Grösse
einer ausgetragenen Schwangerschaft.) (H. Jentter.)
Flatau, Mannskopfgrosses Fibrosarkom des Ovariums. Ärztl. Verein zu Nürnberg.
Sitzg. vom 18. April. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 32. p. 1787. (Im Anschluss
an Wochenbett Stieldrehung, partielle Nekrose, akute adhäsive Peritonitis.)
. Fraenkel, L., Eierstocksendotheliome. Gyn. Ges. zu Breslau. 14. Mai. Monatsschr.
f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 258.
Hall, Morton E., Ein Fall von sogenanntem Krukenbergschen Ovarialtumor.
Proceedings of the New York pathol. Soc. N. S. Vol. 12. Nr. 3 u. 4. (Kleiner Tumor
im Ovarium, Metastasen in der Cervix und im Peritoneum. Tumor des Magens, Meta-
stasen in den Drüsen. Der Magentumor wird als der primäre Tumor angesehen. Histo-
logisch handelte es sich um einen Krukenbergschen Tumor.)
Hartz, H. J., Fall von sarkomatös degeneriertem Fibromyoma ovarii. Amer. Journ.
of Obst. Oct. p. 544. (56jährige Frau, V para, 6,2 kg schwer. Tumor des rechten
Ovariums, seit vier Jahren langsam gewachsen. Mikroskopisch: Fibromyom mit
hyaliner Degeneration und Kalkeinlagerung; an verschiedenen Stellen Umwandlung
in Rundzellensarkom.)
Herxheimer, Ovarium vom Schwein mit Rundzellensarkom. Verein der Ärzte
Wiesbadens. 3. April. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 22. p. 1056. (Beide Ovarien in
grosse Tumormassen verwandelt. Kleinere metastatische Knoten in beiden Nieren.)
Illner, Endothelioma ovarii. Gyn. Ges. zu Breslau. 26. Febr. Monatsschr. f. Geb.
u. Gyn. Bd. 35. p. 645. (9,250 kg schwer; teils zystisch, teils schleimig entartet; mikro-
skopisch: Endothelioma ovarii mit sarkomatöser und myomatöser Entartung.)
Kuhlhoff, Carl, Ein Fall von Fibrosarcoma ovarii mucocellulare (carcinomatodes)
nach Krukenberg. Inaug.-Diss. Erlangen.
Vogt, E., Sekundäres Melanosarkom des Ovarium. Verhandl. des VI. internat. Kongr.
f. Geb. u. Gyn. zu Berlin. p. 790. (I. 44jährige Frau, zwei spontane Geburten, seit
einem Jahre Anschwellung des Leibes. Laparotomie. Zwei Tage später Exitus.
Sektion: Melanosarcomatosis universalis. Die Bauchhöhle, Leber, Herz, retroperi-
tonealen Lymphdrüsen, Blase und Milz waren ergriffen. Der primäre Tumor war
ein Melanosarkom der Chorioidea des rechten Auges, das vor zwei Jahren deshalb
exstirpiert wurde. Die Ovarien waren fast zweifaustgross, die rechten Anhänge wogen
250 g. Mikroskopisch: gemischtzelliges, stark pigmentiertes Sarkom. II. 37 jährige
Frau. vor zwei Jahren wegen eines Melanosarkoms des Oberschenkels operiert. Sektion:
Allgemeine Metastasierung des Peritoneums, Pankreas, Nebennieren, Magen, Herz,
Lungen, Gehirn. Knochenmark, Rippen und Schädelknochen. Die Metastasen im
Ovarium waren stecknadelkopfgross. Mikroskopisch: gemischtzelliges pigmentiertes
Melanosarkom.)
Wolkowitsch-Mebel, Sarkom der Geschlechtsdrüse und die Sexualorgane eines
Hermaphroditen. Russki Wratsch. Nr. 12. Sitzungsber. der geb.-gyn. Ges. zu Moskau.
(H. Jentter.)
10.
11.
12.
13.
14.
16.
17.
Neubildungen. 317
16. Embryome (siehe auch unter 3, 9 und 10).
Bender et Masson, Sur les tumeurs de l’ovaire. Soc. anat. de Paris. 15 Févr. Presse
med. Nr. 98. p. 996. (Demonstration von sieben soliden Tumoren des Ovariums, deren
Bau in allen Einzelheiten den ,séminomes testiculaires‘‘ entspricht.)
Condamin, Doppelseitiges Dermoid der Ovarien bei einer Multiparen. Lyon med.
1911. Nr. 38. (11 Monate nach der Geburt des fünften Kindes Operation wegen doppel-
seitigen Dermoids. Beiderseits war nicht eine Spur von ovariellem Gewebe zu finden.)
Cullen, Ernest, Combined adenocarcinoma and mixed-celled sarcoma of ovary.
John Hopkins Hosp. Bull. Oct. 1911. Vol. 22. Nr. 248. p. 367. Ref. Revue de gyn.
Mai. p. 554.
*Dingels, Heinrich, Über das anatomische und klinische Verhalten der Struma
thyreoidea ovarii. Inaug.-Diss. Bonn.
Fiebach, Ein Fall von Struma ovarii. Zieglers Beitr. Bd. 51. Heft 3. (50jährige
Frau, mehrkammeriges glanduläres Kystom, auf der anderen Seite eine Zyste und
ein adenomatös zystischer Tumor [Kolloidstruma].)
Gallant, Ernest, Ovarian dermoid with intrauterin pregnancy. Transact. of the
New York acad. of med. March 28. Amer. Journ. of Obst. Vol. 65. p. 1028. (Schwanger-
schaft im dritten Monat, Dermoidkystom im rechten Ovarium.)
Grube, Fall von Dermoid. Geb. Ges. zu Hamburg. 29. Okt. Zentralbl. f. Gyn. 1913.
Nr. 3. p. 103.
Japie und Me&riel, Teratom des Ovariums mit Riesenzellen. La Gyn. 1911. Nr. 9.
(39jährige Nullipara. Kindskopfgrosses Myom. Zystischer Tumor des linken Ovariums,
Teratom mit Riesenzellen in der Wand unter der Epidermis.)
Klotz, R., Ein Fall von primärem Chorionepitheliom des Ovariums, als Beitrag zur
Frage des Epithelioma chorioectodermale. Oberrhein. gyn. Ges. 28. April. Beitr.
z. Geb. u. Gyn. Bd. 17. p. 369. (Kindskopfgrosse, rechtsseitige, intraligamentäre Ge-
schwulst aus braunroten, markigen Massen bestehend. Mikroskopisch: Chorionepi-
theliom aus beiden Zottenelementen, Synzytium und Langhansschen Zellen be-
stehend, mit ausgedehnten Nekrosen und durchbluteten Partien. Zwei Monate später
Rezidiv auf der Flexur und dem Uerus. Metastase im linken Ovarium. Für Schwanger-
schaft nirgends ein Anhalt. Es wird daher eine autochtone Geschwulst des Ovariums,
und zwar ein primäres Chorionepitheliom angenommen. Es stellt also gewissermassen
eine Übergangsform vom Teratom zum Epithelioma chorioectodermale dar.)
Kolesnikow, Ein Fall von Dermoid des Eierstockes. Wratsch. Gaz. Nr. 15. Sitzungs-
bericht der geb.-gyn. Ges. zu Kiew. . (H. Jentiter.)
Martin, James H., Right ovarian dermoid. Brit. med. Journ. July 27. p. 181.
Müglich, Struma ovarii. Nordostdeutsche Ges. f. Gyn. 29. Juni. Monatsschr. f.
Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 376.
v. Neugebauer, Demonstration von Fettkugeln aus einem Ovarialdermoid, welches
er in Krakau von Dr. Schlank in der Rosnerschen Klinik entfernen sah. Gyn.
Sitzg. der Warschauer Ärztl. Ges. vom 2%. Nov. 1911. Przeglad chir. i gyn. Bd. 6.
Heft 3. p. 360. (Polnisch,) (Der entfernte Ovarialtumor war auf den Fussboden ge-
worfen worden, platzte dabei und es ergoss sich aus ihm eine Menge gleichgrosser Fett-
kugeln von über 100 Stück. Es handelte sich um Stieldrehung des Dermoids und
ausgedehnte Verwachsung mit der vorderen Uterusbauchwand. v. Neugebauer
bespricht die Frage der Entstehung dieser Fettkugeln unter Heranziehung der be-
züglichen Kasuistik, beginnend mit Rokitansky, Olshausen, Gebhard.)
(v. Neugebauer.)
Oliver, James, Large broad ligament cyst with ovarian dermoid on the opposite
side. Brit. med. Journ. Febr. 15. 1913. p. 339. (Parovarialzyste, ohne Besonder-
heiten.)
Plenz, Doppelseitiges Ovarialdermoid. Freie Vereinig. der Chirurgen Berlins. Sitzg.
vom 11. März. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 30. p. 1435. (Stieldrehung und
Kugelbildung.)
Potherat, Kyste dermoide de l’ovaire; ablation sans variations. Soc. de chir. de
Paris. 20 Nov. (Demonstration einer Dermoidzvste von Hühnereigrösse, die aus dem
intakt bleibenden Ovarium enukleiert werden konnte.)
Rosenstein, Doppelseitiges Dermoid. Gyn. Ges. zu Breslau. 14. Mai. Monatsschr.
f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 252.
318
18.
19.
20.
21.
22.
23.
Gynäkologie. Ovarien.
Sachs, Ein Fall von Dermoidzyste des Eierstocks. Ärztlich-sanitäre Chronik des
Gouvernements Rjasan. Nr. 8. (H. Jentter.)
Schlank, Ovarialdermoid mit Fettkugeln als Inhalt. Sitzg. der Krakauer Gyn. Ges.
am 14. Nov. 1911. Przeglad Lekarski. Nr. 7. p. 121. (Polnisch.)
(v. Neugebauer.)
Suppow, Über Mischgeschwülste der Eierstöcke. Wratsch. Gaz. Nr. 45. Sitzungsber.
d. geb.-gyn. Ges. zu Tomsk. (In dem Tumor wurde Schilddrüsengewebe gefunden.)
- (H. Jentter.)
Trapel, Georg, Zur Kenntnis der Struma ovarii. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 70.
p. 192. (33jährige Frau. Drei normale Geburten, seit drei Monaten wachsende Ge-
schwulst im Leibe. Laparotomie. Schwangerschaft im vierten Monat. Rechts davon
knabenkopfgrosse, zystische Geschwulst, die entfernt wird. Einige Monate später
tritt eine deutliche Vergrösserung beider Schilddrüsenlappen am Halse auf, sonst
keine Erscheinungen. Ausser mehreren Zysten enthält die Geschwulst eine solide
Partie von gelbbräunlicher bis braunrötlicher Farbe, kolloidglänzend und lappig.
Mikroskopisch handelt es sich um eine stellenweise noch von Ovarialgewebe umgebene
Dermoidzyste. Der Hauptbestandteil des soliden Tumors bestand aus Schilddrüsen -
gewebe in einer Grösse von 9 x 415, x 3 cm. Die postoperative Vergrösserung der
Schilddrüse am Halse wird als vikariierender Prozess gedeutet und daraus eine der
Schilddrüsenfunktion ähnliche Funktion der Struma ovarii gefolgert.)
Tsuge, Munesada, Dermoidkystom von einem versprengten dritten Ovarium aus-
gehend. Inaug.-Diss. München.
Williamson, Herbert, A case of solid teratoma of the ovary in which the patient
is free from recurrence six years after operation and bore a child three years after the
removal of the tumour. Journ. of Obst. and Gyn. of Brit. Emp. March. p. 149.
(Williamson veröffentlicht den Fall, weil er nach seiner Ansicht klar beweist. dass
solide Ovarialteratome nicht immer klinisch bösartig sind. 23jährige Frau. 17. Jan.
1906 Laparotomie. Entfernung des linksseitigen Tumors. Das anscheinend gesunde
rechte Ovarium blieb zurück. Drei Jahre später Partus. Nach sechs Jahren noch
völlig gesund. Der Tumor war ein zum Teil zystisches, zum Teil solides Teratom
nit Geweben aller drei Keimblätter.)
Dingels (4) verlangt für die Diagnose der Struma ovarii, dass irgendwie
erhebliche, makroskopisch bervortretende Anhäufungen von Schilddrüsengewebe vor-
handen sind. Es genügt nicht der mikroskopische Nachweis von Schilddrüsengewebe
in Dermoidzysten. Obwohl eine fakultative Einwucherungskraft gegenüber angrenzen-
dem Gewebe besteht, ist die Struma ovarii nicht im eigentlichen Sinne als maligne
zu betrachten. Metastasenbildung wurde noch nie beobachtet. Es handelt sich
um eine Geschwulst, die auf teratomatöser Basis dadurch entsteht, dass eine Ge-
websart die übrigen überwuchert.
l.
17. Tuboovarialzysten, Parovarialzysten. Mischgeschwülste
(siehe auch unter 9, 13 und 14).
Chevrier et Massart, Kyste parovarien. Soc. de Paris. Soc. anat. 3 Mai. Presse
med. Nr. 38. p. 411. (Demonstration einer strausseneigrossen Parovarialzyste, die
durch Ausschälung unter Erhaltung von Tube und Ovarium gewonnen wurde. Diese
konservative Technik ist nur für kleine Zysten zu empfehlen, mit Rücksicht auf die
Gefahr einer Blutung in das Ligament oder Gangrän der Tube.)
Delore, Kyste parovarien avec hemorrhagie intraperitoneale grave, Soc. des scienc.
med. de Lyon. 21 Févr. Lyon, med 12 Mai. p. 1019 u. 1080. Presse med. 28 Aoüt.
p. 718. (47jährige Frau, mit allen Zeichen der inneren Rlutung. Regel nicht aus-
geblieben. Laparotomie. In der Bauchhöhle mehr als zwei Liter Blut. Das rechte
Ovarium zeigte eine geplatzte Zyste. Die Rupturstelle hatte eine Länge von 3—4 cm.
Hier befand sich ein deutlich klaffendes Gefäss, das als Ursache der Blutung angesehen
werden musste. Entfernung des Ovariums. Heilung.)
Falk, Edm., Papilläre Parovarialzysten. Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin. 9. Febr.
Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 71. p. 644. (1899. Ilpara. wegen schnell wachsenden
Tumors Laparotomie. Rechts mannskopfgrosse Ovarialzyste, links einkammerige
14.
15.
Allgemeines. | 319
Parovarialzyste. Die Tumoren und ebenso das linke zystische Ovarium werden ent-
fernt. An der sonst glatten Innenwand der Parovarialzyste teils flache, teils stärker
prominente papilläre Wucherungen, welche mikroskopisch ein mit Flimmersaum be-
setztes Zylinderepithel zeigen. Seit 34 Jahren wieder schnell wachsende Geschwulst
im Leib. 1911 neue Laparotomie. Mannskopfgrosse, mit den Därmen innig ver-
wachsener Tumor, der auch wieder von der linken Seite ausgeht und als rezidivierende
papilläre Parovarialzyste aufzufassen ist.)
Mohr, L., Intraligamentärer Ovarialtumor. Gyn. Ges. zu Breslau. 11. Juni. Monats-
schrift f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 367. ,
Waegeli, Kyste parovarien. Revue med. de la Suisse romande. Tome 32. Nr. 1.
p. 83.
XII.
Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
Referent: Prof. Dr. Stumpf.
a) Allgemeines.
Albarran, Operative Chirurgie der Harnwege; normale Anatomie und chirurgische
pathologische Anatomie. Ins Deutsche übersetzt von E. Grunert. 3. Lieferung.
Jena, G. Fischer.
Autenrieth, W., Die Chemie des Harnes. 'Tübingen 1911. J. C. B. Mohr.
Bie, V., Farvning af urinsediment. Ugeskrift f. Laeger. Bd. 74. Nr. 26. (Färbung
mit Krystallviolett Grübler.)
Blaschko, A., und M. Jacobsohn, Therapeutisches Taschenbuch für Haut- und
Geschlechtskrankheiten. Berlin, H. Kornfeld. 2. Aufl.
Cabot, H., The training of the urologist. New York Med. Journ. Bd. 95. p. 1075.
(Vorschläge bezüglich Unterricht und Ausbildung.)
Cathelin, F., Conférences cliniques et thérapeutiques de pratique urinaire. Paris,
J. B. Baillière et Fils.
Clark, J. B., Essays on genito-urinary surgery. New York, W. Wood and Co.
Claudius, Kolorimetrische quantitative Albuminbestimmung. Münchn. med. Wochen-
schrift. Bd. 59. p. 2218. (Mit Trichloressig- und Gerbsäure und Säurefuchsin, Be-
stimmung mit einem dem Sahlischen Hämometer ähnlichen Apparat.)
Cohn, Th., Über die Entwickelung und Bedeutung der Urologie als selbständige
Disziplin. Med. Klinik. Bd. 8. p. 215. (Historischer Überblick.)
Edelmann, A., und L. Karpel, Eosinophilie der Harnwege im Verlaufe von Asthma
bronchiale nebst einem Beitrag zur Färbemethodik der Harnsedimente. Deutsche
med. Wochenschr. Bd. 38. p. 1271. (Färbung mit Ehrlichs Triazid.)
Finger, Jadassohn, Ehrmann und Gross, Handbuch der Geschlechtskrankheiten.
Wien, Lieferung VI u. VII. (Enthält u. a. die Pyelitis, Pyelonephritis und Ureteritis
gonorrhoica von Waelsch.)
Fiolle, J., und P. Fiolle, Traitement d’urgence des maladies des org. genito-uri-
naires. Paris, J. B. Bailliere et Fils.
Gardner, F., L’urologie americane en 1911. Journ. d’urol. Bd. 2. p. 557. (Über-
sichts-Referat.)
Gouley, J. W. S., Surgery of the genito-urinary organs. London u. New York,
Rebman. f
Greene, R. H., und H. Brooks, Diseases of the genito-urinary organs and the kidney.
London, W. B. Saunders Co 3. Aufl.
20.
21.
29.
30.
31.
32.
33.
34.
Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
Grégoire, R., und Heitz-Boyer, Die Urologie im Jahre 1912. Paris méd. 4. Mai.
(Sammelreferat.)
Guiteras, R., Urology; the diseases of the urinary tract in men and women. New York
und London, D. Appleton and Co.
Hirsch, Ch. S., A compend of genito-urinary diseases and syphilis, including their
surgery and treatment. Philadelphia, P. Blakistons Son and Co. 2. Aufl.
Kaiserling, W., Über Simulation von Krankheiten durch Zusetzen gewisser Sub-
stanzen zum Urin. Inaug.-Diss. Göttingen 1910. (Zusatz von Blut und roten Farb-
stoffen zur Simulation von Hämaturie, und von Milch und Mehl zur Simulation von
Cystitis.)
Kakiuchi, S., Ein Beitrag zur Fettbestimmung im pathologischen Harn. Biochem.
Zeitschr. Bd. 32. p. 137. (Erhitzen mit Natronlauge, Neutrelisieren und Ausschütteln
mit Äther.)
Krönig, B., Die Erkrankungen und Verletzungen der Blase, Harnröhre und Harn-
leiter. Gyn. Therapie in Penzoldt-Stintzings Handbuch der ges. Therapie. 4. Aufl.
Bd. 7. 1911/12.
. Legueu, F., Leçon d'ouverture, Journ. d’urol. Bd. 2. p. 621 u. Presse med. Nr. 94.
p. 949. (Programmatischer Vortrag zur Übernahme der Klinik Albarrans.)
Maingot, G., Le radiodiagnostic en urologie. Journ. d’urol. Bd. 1. p. 399. (Über-
sichtliche Darstellung der Entwickelung der Technik der Radiodiagnostik und ihre
Bedeutung für die Harnorgane.)
Marion, G., Leçons de chirurgie urinaire. Paris, Masson et Co.
. Mitchell, C., Modern Urinology; a system of urie analysis and diagnosis. Phila-
delphia, Boericke u. Tafel.
. *Moewes,C., Quantitative Eiweissbestimmungen im Harn und ihre praktische Brauch -
barkeit. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 38. p. 1035.
. Nogier, Th., La radioscopie de précision appliquée à l’examen des voies urinaires
(rein, uretere, vessie.) Paris 1911. J. B. Bailliere et Fils.
Pfeiffer, E., Über die Esbachsche und Aufrechtsche quantitative Eiweissbestim-
mungsmethode im Urin. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 49. p. 114 u. 623. (Beweist
die Ungenauigkeit beider Methoden; bei Esbach soll nach 12, nicht nach 24 Stunden
abgelesen werden.)
Pietkiewicz, M., Die angeborenen Bildungsfehler des weiblichen Harnsystems.
Przeglad chir. i ein, Bd. 6. Heft 2. p. 151 u. Bd. 7. Heft 2. p. 163—180. (Polnisch.)
(Nach allgemeiner Einleitung und Besprechung der Untersuchungsmethoden bespricht
Verf. das Material der Kijewer Klinik für die letzten sechs Jahre auf ein Kranken-
material von 28 Betten: einmal Epispadiasis urethrae, einmal Exstrophia vesicae,
zweimal zystische Erweiterung der unteren Ureterenenden bei Verengerung ihrer
vesikalen Ostien, zweimal Beckenniere. In der gleichen Zeit sah er in der Privat-
praxis einmal ein Blasendivertikel, zweimal überzählige Ureteren, einmal angeborene
Stenose der vesikalen Uretermündung, einmal Beckenniere und einmal kongenitale
Nierenatrophie. Er bespricht sodann ausführlich die Epispadie der Urethra unter
Beschreibung eines operativ geheilten Falles. Besprechung der Ätiologie und gutes
Literaturverzeichnis.) Zweiter Teil behandelt die Strikturen der Ureterenmündungen.
die Harnleiterverdoppelungen.) (v. Neugebauer.)
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mit Phenolzusatz, die dem Harn beigesetzt werden, wobei besonders die Formbestand-
teile, aber auch die Mikroorganismen gefärbt werden.)
Spaeth, E., Die chemische und mikroskopische Untersuchung des Harns. Leipzig,
J. A. Barth. 4. Aufl.
Harnröhre. 321
Moewes (27) fand unter den gebräuchlichen quantitativen Eiweissbestimmungen
die Esbachsche Methode als die genaueste; die optische Methode von Stolnikow gibt
in kurzer Zeit ein brauchbares Resultat, die Methode nach Aufrecht ist noch einfacher,
gibt aber schlechtere Resultate als Esbaclhı.
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Wochenschr. Bd. 49. p. 2312.
Bildungs-, Gestalts- und Funktionsfehler. Pietkiewicz (87) beschreibt
einen Fall von Epispadie mit klaffender Harnröhrenmündung, Harnträufeln, Cystitis, Spal-
tung der Klitoris und Nahtvereinigung der kleinen und grossen Labien. Durch Exzision
von keilförmigen Stücken aus Harnröhrenöffnung und Vestibulum wurde die Inkontinenz
beseitigt. 36 Epispadiefälle aus der Literatur werden gesammelt. Ferner wird über Fälle
von Inversion der Harnblase, Strikturen der Uretermündung mit zystischer Erweiterung,
angeborenem Blasendivertikel, akzessorischem Ureter, Beckenniere und angeborenem Schwund
einer Niere berichtet.
Russanoff (91) beschreibt einen Fall von Epispadie mit Spaltung der Klitoris.
Diastase der Schambeine, Fehlen der Harnröhre und Inkontinenz mit trichterförmiger
Erweiterung der Öffnung und herniöser Vorwölbung der Blasenschleimhaut.
Grubenmann (41) beschreibt eine Verdoppelung der Harnröhre mit Ausmündung
des akzessorischen Kanals in die Klitoris, Divertikelbildung desselben und Kompression
der normalen Harnröhre; daneben bestand Urachuszyste, Uterus bicornis und doppelte
Scheide und Verdoppelung der Ureteren linkerseits. Pyelonephritis und Exitus. Die Ver-
doppelung der Urethra wird nicht als Doppelanlage, sondern durch abnorme Verklebung
der Kanalwandungen entstanden erklärt. Der Harnabfluss durch die weitere weibliche
Harnröhre war durch Füllung eines im Beginn der engeren zweiten Harnröhre gelegenen
Blasendivertikels gehemmt.
Ein weiterer Fall von sagittaler Verdoppelung der Harnröhre wird von Schild (94)
beschrieben; die Mündung der zweiten Harnröhre lag 4 mm weit vor der normalen und die
zweite Harnröhre mündete nach 4, cm langem Verlaufe in die Vorderwand der normalen
Harnröhre ein. Der Harn entleerte sich durch die an normaler Stelle ausmündende Harnröhre.
Es wird keine Verdoppelung der Harnröhre, sondern eine Ulzeration oder Verletzung, ent-
weder bei der vorausgegangenen Zangenentbindung oder durch Bohrung eines falschen
Weges mittels des Katheters angenommen.
Pauchet (80a) beschreibt vollständige Harn- und Stuhlinkontinenz infolge von
Fehlen der Urethra und der Sphincter vesicae und Anus vaginalis ohne Sphinkterbildung
bei doppelter Scheide und doppeltem Uterus. Es wurde durch Tunnelierung der vorderen
Scheidenwand eine Urethra gebildet und der Blasenhals mit der Vestibulumschleimhaut
vereinigt; die Inkontinenz bestand aber bei Nacht fort.
Hammond (46) beschreibt einen Prolaps der Harnröhrenschleimhaut bei
einem fünfjährigen Mädchen, mit Exzision und Vernähung behandelt.
Petit-Dutaillis (83) versteht unter echter Urethrocele eine sackförmige Aus-
buchtung des ganzen Septum urethrovaginale gegen das Scheidenlumen mit Atrophie beider
Wandungen, unter Pseudourethrocele einen suburethralen Abszegs zwischen Scheiden- und
Urethralwand mit Fistelbildung. Er führt diese Zustände auf Geburtsverletzung zurück.
Die Unterscheidung zwischen echter und Pseudourethrocele kann durch Einführung einer
Sonde unter Kontrolle des Fingers von der Scheide aus getroffen werden. Für die Beseiti-
gung der echten Urethrocele wird die Totalexzision des Sackes, für die der Pseudourethrocele
die Exzision der von der Scheidenwand gebildeten Tasche und die Spaltung der nach der
Harnröhre ziehenden Fistel mit Vernähung der Schleimhaut empfohlen.
Fritsche (32) teilt zwei Fälle von Achsendrehung der Harnröhre wegen Harninkon-
tinenz mit, einen mit, einen ohne Erfolg. In einem weiteren nach Symphysenruptur ein-
getretenen Falle blieb Kolporrhaphie und Blasenraffung erfolglos, später wurde durch epi-
durale Kochsalzinjektionen Kontinenz erzielt.
Guldjoglu (43) verlangt zur Vermeidung von Kontinenzstörungen durch die Ge-
burtsvorgänge die aufmerksame Behandlung aller Störungen der Harnentleerung in der
Schwangerschaft, besonders der Retention und die Beseitigung etwaiger Retrodeviationen
des Uterus. Bei bleibender Funktionsstörung ist entweder die Verengerung des Harnröhren-
326 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
lumens oder die Verstärkung der Harnröhrenkrümmung und die Vermehrung der Resistenz
des Stützgewebes nach den Vorschlägen von Pousson, Albarran und Hartmann und
Lecene notwendig. Weniger empfohlen wird die Paraffininjektion.
Phillips (84) schlägt bei hartnäckiger Harninkontinenz bei Mädchen die Verengerung
der Harnröhre durch einen um die Harnröhre hart am Blasenhals herumgeführten und um
einen eingeführten Katheter geknoteten Faden vor.
Marion (68) empfiehlt bei plastischen Operationen an der Harnröhre statt des Ver-
weilkatheters die Anlegung einer Blasenfistel.
Blanich (12) erklärt die kongenitalen Stenosen der weiblichen Harnröhre nicht für
selten und führt als Folgeerscheinung akute Harnretention an. Tritt diese nicht auf, so
können die Stenosen lange Zeit unbemerkt bleiben. Als Therapie wird allmähliche Bougie-
Dilatation empfohlen.
Vilfroy (108) unterscheidet angeborene und erworbene Strikturen der weiblichen
Harnröhre, von denen die letzteren entweder blennorrhoischen Ursprungs sind und dann
in der Nähe der Harnröhrenmündung sitzen, oder durch Geburtstraumen bewirkt sind und
dann weiter gegen die Blase zu ihren Sitz haben. Bei den blennorrhoischen Strikturen be-
steht eine totale Urethralsklerose. Als Symptome werden die lange Dauer und die Ersch we-
rung und grössere Häufigkeit der Harnentleerung angegeben. Die Dilatation der Blase
erfolgt wegen der grösseren Schwäche der Blasenmuskulatur schneller als beim Manne.
Als häufige Komplikation wird die Infektion angeführt. Die Diagnose ist durch Bougierung
oder durch Endoskopie zu stellen. Die Behandlung besteht in allmählich zunehmender
Dilatation, in seltenen Fällen in Urethrotomia interna. Zwölf Fälle, grösstenteils aus der
Literatur gesammelt, werden angeführt.
Manificat (66) erklärt die angeborenen Strikturen der weiblichen Harnröhre für
sehr selten und führt die traumatischen Verengerungen auf Geburtsverletzungen oder Kauteri-
sationen zurück, während er die blennorrhoischen Strikturen für sehr selten hält. Bei nicht
sehr engen und harten Strikturen wird die allmähliche Dilatation, bei sehr engen und sklero-
sierten die Urethrotomia interna, bei unpassierbaren die subsymphysäre äussere Urethro-
tomie empfohlen. Auch die Behandlung mittelst Elektrolyse kann gute Erfolge erzielen.
Gonorrhoe. Nach Dufaux (23) tritt die chronische Gonorrhoe der weiblichen Harn-
röhre als zirkumskripte Infiltration der Lakunen und Drüsen auf und es kommt zur granu-
lösen Infiltration. zu umschriebenen harten Infiltraten, Vernarbungs- und Resorptions-
vorgängen, selten zu Strikturen, sehr selten zur chronischen Induration der Harnröhre mit.
starkem Harndrang, zuweilen auch zu periurethralen Infiltration, zu Abszessen mit Urethro-
celen- und Fistelbildung. Das Sekret ist, wenn überhaupt vorhanden, nicht mehr eitrig,
sondern grau und glasig; Gonokokken sind nur zeitweilig, besonders während der Menstrua -
tion zu finden. Um das Orificium externum ist manchmal eine glasige, papilläre Schwellung
mit flachen, leicht blutenden Erosionen zu sehen. Subjektive Symptome können fehlen.
Endoskopisch sind grobe Faltung. granuläre Infiltration und prominente Lakunen mit röt-
lichem Rand zu sehen. Sehr häufig sind die Skeneschen Drüsen erkrankt und enthalten
noch Gonokokken oder ihre Mündungen sind gerötet und lassen durch Druck von der Scheide
aus schleimig-eitriges Sekret hervortreten. Daneben sind sehr häufig die Bartholinschen
Drüsen und die kleinen Vestibulardrüsen erkrankt. Zum Ausdrücken des zu untersuchenden
Sekrets wird ein löffelförmiger metallener Expressor empfohlen.
Janet (55) betont, dass die Gonokokken auf der Urethralschleimhaut auf die Dauer
nicht lebensfähig bleiben und verschwinden, dass sie aber beim Weibe besonders in den
Skeneschen Drüsen sich halten und von hier aus die chronisch entzündlichen Erscheinungen
unterhalten und Reinfektionen bewirken.
Neuberger und Unopf (78) machen auf Polynuklearität der neutrophilen Leuko-
zyten im gonorrhoischen Eiter aufmerksam.
Avres (9) beobachtete durch Kohabitation übertragene Infektion der Urethra durch
Micrococcus catarrhalis mit hartnäckigem Verlauf und Entstehen einer Pyosalpinx. Am
besten wirkt sehr schwaches Argentum nitricum (1 : 32 000).
Siebert (102) fand, dass der absolute Silbergehalt eines Mittels keinen Anhalts-
punkt für die Wirkung auf die Gonokokken bietet, ferner dass Silberpräparate, die das Silber
in ionaler Form enthalten, in geringerer Konzentration die Gonokokken töten, als solche,
die es maskiert (Eiweiss- und Kolloidverbindungen) enthalten. Die Silberwirkung kann durch
Verbindung mit einem zweiten wirksamen Bestandteil (z. B. Ichthargan, Argentamin) ge-
steigert werden. Die kolloidalen Verbindungen haben im allgemeinen eine schwache Wir-
kung, die übrigen komplexen Verbindungen dagegen haben eine genügende bakterizide
Harnröhre. 327.
Kraft, sie haben ferner eine energischere nährbodenverschlechternde Wirkung, als die ionalen
Silberverbindungen.
A. Müller (74) verwirft alle Injektionen, die die Gonokokken weiter nach innen
verschleppen und schlägt Injektion von Medikamenten in die Blase vor, die dann von dem
Kranken durch die Harnröhre entleert werden sollen.
Heinrich (47) konstruierte zur Behandlung der Urethralgonorrhoe einen „Spül-
dehner‘“, dessen mit Gummihülse überzogenes Ende in die Blase eingeführt und durch
Aufblähung und Zug nach vorne einen Abschluss der Harnröhre gegen die Blase bewirkt.
Die äussere Mündung der Harnröhre wird durch einen Metallkonus abgeschlossen, so dass
bei Injektion von Flüssigkeit die Harnröhre sich spindelförmig ausdehnt und entfaltet und
die Tiefe der Falten für die Einwirkung des Medikaments zugänglich wird. Das Instru-
ment wurde an einer Reihe von Fällen erprobt und ein schnelleres Verschwinden der Gono-
kokken und der Sekretion als bei anderen Methoden beobachtet.
Bierhoff (11) sah die besten Erfolge von Lé % igen Protargolspülungen und -Injek-
tionen, während die Balsamika nicht von besonderer Wirkung befunden wurden.
Schindler (95) empfiehlt Protargol in sterilisiertem Lé %igen Wasseragar.
Spitzer (105) verwendet Protargol (5 %), Ichthargan (4, %) und Silbernitrat (1⁄4 bis
1, ©;,), letzteres mit Zusatz von Alypinum nitricum, und verwirft die Balsamika, besonders
das Santyl, das Nierenkoliken verursachen kann. In der Diskussion wurden von Grosz
und Lipschütz die negativen Erfolge bei Pyozyanasebehandlung hervorgehoben.
Junghanns (56a) verwendet bei Urethralgonorrhoe statt des Protargols das Ar-
gentum proteinicum in 5 %iger Lösung mittelst Auswischen mit Playfairsonde.
De Aja (2) empfiehlt bei akuter Urethritis Injektionen von 10 %igem Argyrol.
Perrin (82) empfiehlt als geradezu spezifisches Mittel das Syrgol (1 : 1000) zu In-
jJektionen.
Carle (17) empfiehlt zu Anfang die Injektion von Kaliumpermanganat oder Re-
sorzin, später von Silberverbindungen, bei drohender Cystitis Balsamika.
Licourt (63) empfiehlt bei akuter Urethritis Urethral-Blasenspülungen mit Kalium-
permanganat 1: 4000, und Selbstentleerung der eingeführten Flüssigkeit.
Cary (18) verwendet bei Urethralgonorrhoe gegen die Dysurie Alkalien, besonders
in Verbindung mit Formaldehydpräparaten. Von Injektion von Silberpräparaten sah er
bei akuten Fällen Verschlimmerung, von der Vakzinebehandlung keine Erfolge. Die Ent-
zündung der Skeneschen Drüsen soll mit Kauterisation oder mit Karbolsäureinjektionen
behandelt werden. Trigonitis wurde durch Spülung mit reizlosen Silberpräparaten mittelst
doppelläufigen Katheters behandelt.
Karo (57) empfiehlt die Einführung von Medikamenten in Katheterpurin suspendiert
in die Harnröhre, weil sie in diesem Medium viel länger mit der Schleimhaut in Berührung
bleiben als gelöst.
Walz (110) erzielte bei Gonorrhoe und gonorrhoischer Cystitis mit 5—6 g Zystopurin
pro die gute Heilungserfolge.
Klingmüller (58) fand das Hegonon-Schering in Lösungen von 1 : 6000 bis 1 : 4000
als besonders wirksam und reizlos bei der Behandlung der Urethralgonorrhoe.
Antoni (7) beobachtete nach vier täglichen Injektionen von 14—14 %igem Hegonon
das Verschwinden der Gonokokken in 2—6 Tagen und aller Symptome in 4—5 Wochen.
Haedicke (44) empfiehlt zur inneren Gonorrhoebehandlung das Allosan (Verbin-
dung des Santyls mit Allophansäure), das in sechs Tabletten täglich zu 0,5 gut vertragen
wird. Die Angaben stimmen im ganzen mit den Beobachtungen von Arenstein (8) überein.
Buresch (16) sah bei Urethralgonorrhoe nach 2—3tägiger Behandlung mit Pyo-
zyanase die Gonokokken verschwinden.
Dufaux (24) weist die eiterkörperchenauflösende und gonokokkentötende Eigenschaft
der gallensauren Salze nach und empfiehlt zur Behandlung der Urethralblennorrhoe eine
Mischung von 2%, iger kolloidaler Silberlösung mit 7,5 0%% choleinsaurem Natrium („Cho-
leval“), welches in 2,—51, iger Lösung, später allmählich auf 10—15 % steigend, zu
Injektionen in der Urethra verwendet wird. Das Mittel verwandelt den eitrigen Ausfluss
sehr rasch in einen serösen und bringt in wenigen Tagen zuerst die extrazellularen und dann
durch Zytolyse der Eiterkörperchen auch die intrazellularen Gonokokken zum Verschwinden.
v. Hofmann (49) fand das gallensaure Meteon, aber erst von 5—10 % iger Lösung
an, gegen Gonokokken als bakterizid ; bei kombinierter Behandlung mit gallensaurem Natrium
und Silbersalzen liess sich die Behandlung der Gonorrhoe entschieden abkürzen.
Fulton (35) schlägt vor, die Gonokokken bei Urethralblennorrhoe durch hohe
328 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
Temperaturen abzutöten mittelst Einführung eines Rohres in die Urethra, durch welches
möglichst warmes Wasser (nicht unter 48° C) zu- und abfliesst.
Kyaw (61) brachte durch Thermopenetration und durch prolongierte Heisswasser-
spülungen akute und chronische Urethralgonorrhoe zur Heilung.
Scharff (93) konstruierte eine elektrothermale Sonde für die Urethra, nach deren
Anwendung er besonders eine schmerzstillende, resorbierende, ernährungsfördernde und
immunisierende Wirkung beobachtete. Die Behandlung wird besonders bei Strikturen für
vorteilhaft gehalten, welche Wirkung von Kobelt (59) bestätigt wird.
Bezüglich der neuerdings vielfach versuchten Vakzinebehandlung verteidigt
Menzer (69) die von Bruck angegriffene Behandlung der chronischen und akuten Urethral-
gonorrhoe (siehe Jahresbericht Bd. 25, p. 238) und führt neuerdings bei Vakzinebehandlung
und Unterlassung jeder Lokalbehandlung günstig verlaufene Fälle an; er sieht in der Vakzine-
therapie einen wesentlichen Fortschritt der Gonorrhoebehandlung.
Michaelis (71) bespricht die theoretischen Grundlagen der Vakzinebehandlung der
Gonorrhoe im Sinne von Wright. In der Diskussion erklärt Fromme bei akuten Gonor-
rhoen die Vakzinebehandlung für wertlos.
Stern (106) erzielte bei Vulvovaginitis gonorrhoica mit Arthigonbehandlung Heilung,
Markus, Asch und L. Fränkel (Diskussion) konnten bei Urethritis und Vaginitis keine
Erfolge beobachten.
Slingenberg (104) erzielte bei Vulvovaginitis bei Kindern günstige, bei Frauen
noch nicht zu entscheidende Resultate durch Vakzinebehandlung.
Kutner und Schwenk (60) sahen bei chronischer Urethritis therapeutische Erfolge
von der Gonokokkenvakzine.
T. und G. Scott (99) empfehlen bei chronischer gonorrhoischer Urethritis die Vakzine-
behandlung.
Reiter (89) fand bei akuter gonorrhoischer Urethritis die Vakzinebehandlung nur
sehr selten von günstiger Wirkung, dagegen wurden gonorrhoische Komplikationen in 75 ©,
mit Erfolg behandelt. Die besten Erfolge werden mit Eigenvakzine erzielt.
Gar keine Erfolge bei akuter Gonorrhoe konnten Abduloff (1), Altmann (3), Dorn
(22), Fromme und Collmann (33, 34), ebensowenig in der Diskussion Heinsius und
Lehmann, ferner Hagen (45), Müller (75), Ostrcil (79), Schmitt (96), Simon (103),
Sternberg (107), Volk (109) und Wolfsohn (113) unter Vakzine- bezw. Arthigonbehandlung
beobachten. Nur eine Besserung der subjektiven Beschwerden wird von Abduloff und
Östrcil erwähnt. Etwas günstiger lautet die Wirkung dieser sog. spezifischen Therapie,
wenigstens nach den Erfahrungen von Müller, aber auch hier wird eine günstige Einwir-
kung von Wolfsohn sehr bestritten. Dagegen lauten die Beobachtungen über die Be-
einflussung der Komplikationen und geschlossener gonorrhoischer Herde allgemein günstig.
Schmitt beobachtete günstige Erfolge in drei Fällen von Vulvovaginitis.
Endlich berichtet Salle (92) über drei mit Antimeningokokkenserum geheilte Fälle
von Urethralgonorrhoe.
Neubildungen. v. Engelhardt (27) beschreibt ein primäres Adenokarzinom,
welches die ganze Harnröhre umgab und bis ins Trigonum reichte. Die ganze Hamröhre
wurde mit einem Ausschnitt des Sphinkters und des Trigonums entfernt und die dreimark-
stückgrosse Blasenöffnung durch quere Nähte gerafft, sowie die Blasenschleimhaut mit einem
erhaltenen Scheidenschleimhautlappen vereinigt, so dass ein kurzer, harnröhrenartiger Kanal
entstand. Kontinenz wurde nicht erzielt.
Jacquard (54) beschreibt ein die ganze Harnröhre einnehmendes und auf die Blase
übergreifendes Plattenepithelkarzinom, bei dem von Leriche die Harnröhre, die Blase
und der Uterus exstirpiert und die beiden Ureteren, deren Mündungen frei waren, subperi-
toneal in die Flexur implantiert wurden; die Kranke starb nach wenigen Stunden an Kollaps.
Palais (80) beschreibt ein auf dem Boden von Narbengewebe entstandenes Karzinom
der Harnröhre bei einer 53jährigen Frau, das von Jaboulay mittelst Totalresektion der
Harnröhre exstirpiert wurde. 74 aus der Literatur gesammelte Fälle.
Horand (50) beobachtete Entwickelung eines Pflasterepithelions auf dem Boden
einer alten klappenförmigen Harnröhrenstriktur bei einer 53jährigen Frau. Totalexstir-
pation des Urethralrohrs auf 3 cm Länge mit Herabziehen der belassenen Urethralschleim-
haut, die an den äusseren Wundrand angenäht wurde. Heilung.
Blase. ` 329
c) Blase.
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burt und im Wochenbett. Zeitschr. f. gyn. Urol. Bd. 3. p. 295.
P bo o N
Fröhlich und Meyer (3) wiesen an Hunden nach, dass die Sensibilität der Blase
ausschliesslich durch die An. pelvici vermittelt wird, die durch die hinteren Wurzeln der
drei Sakralnerven schmerzvermittelnde Fasern zum Rückenmark und Gehirn senden; nur
in der Sphinktergegend wird die Schmerzempfindung auch durch die Nn. pudendi und den
Nervus haemorrhoidalis posterior vermittelt.
Lichtenstern (4) fand bei Katzen, dass Reizung des Hypothalamus Blasenkon-
traktion hervorruft, und zwar auch nach Entfernung der Grosshirnhemisphären. Der Reiz
wird durch die N. erigentes der Blase mitgeteilt und die Austrittsstelle aus dem Rückenmark
ist in der Höhe des zweiten und dritten Sakralnerven. Eine Einwirkung auf den Uterus
findet nicht statt. |
Dubois und Boulet (2) wiesen an der Hundeblase das Auftreten von Blasenbewe-
gungen durch frisches Prostataextrakt nach, auch nach Zerstörung des Rückenmarks; da-
gegen wurden bei vollständig isolierter Blase durch Prostataextrakt die Längsfasern er-
schlafft.
Steuernagel (7) bestimmte das Fassungsvermögen der normalen weiblichen Blase
auf 450—550 cem und den Eintritt des Harndranges auf eine Füllung mit 250—350 ccm.
In der ersten Hälfte der Schwangerschaft verhalten sich beide Momente ebenso, vom sechsten
Monat an steigt bis zum Ende der Schwangerschaft das Fassungsvermögen auf 800 ccm,
der Harndrang tritt vom neunten Monat an erst bei 400—500 cem Füllung ein, ebenso in der
Geburt. . Sofort nach der Geburt steigt das Fassungsvermögen auf 1,—2 Liter, die Span-
nungsempfindlichkeit auf 800—1000 cem Füllung und bis zum 10. Tage um weitere 100
bis 200 ccm, um von da ab zu sinken und nach 4—6 Wochen die Norm zu erreichen.
Casper (1) fand bei der ‚„‚Altersblase‘ drei Arten von anatomischen Veränderungen:
l. perifaszikuläre Bindegewebsdegeneration in der Muskularis, 2. intrafaszikuläre und 3. ela-
stische Degeneration, d. h. Ersatz der Muskeln durch elastisches Gewebe. Die Gefässe
wurden nicht sklerosiert gefunden.
2. Allgemeine Diagnostik und Therapie.
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mehrerer Quellen von Irrtümern bei der kystoskopischen Untersuchung, besonders
bezüglich der Diagnose von Zystitis, Tumoren, Steinen etc.)
56. Weston, R. A., Cystoscopy as aid to diagnosis. Jowa Med. Journ. Bd. 18. Nr. 7.
57. Williamson, T. V., Cystoscopic technic in examining urinary viscus. Virginia Med.
Semi-Monthly. Bd. 17. 7. Juni.
58. Young, H., Eine neue Kombination vom Kystoskop und Evakuationslithotriptor.
Zeitschr. f. Urol. Bd. 6. p. 587.
Adrian (l) empfiehlt zur Bestimmung der Residualharnmenge ohne Katheterismus
in erster Linie die auf die Bestimmung des spezifischen Gewichtes fussende Berechnungs-
methode, welche sehr leicht auszuführen und die Menge des Residualharns, deren Kenntnis
in prognostischer und therapeutischer Beziehung wichtig ist, in exakter Weise zu bestimmen
erlaubt.
Legueu, Papin und Maingot (28) verwandten die Kystoradiographie (bei Kol-
largolfüllung) mit Erfolg für den Nachweis von Blasendivertikeln, Balkenblase, Blasen-
geschwülste und Blasensteinen.
Fromme (17) erklärt im Gegensatz zu der Beschreibung von Nitze u. a. die dickeren,
auf der Blasenschleimhaut kystoskopisch sichtbaren, in sie sich einsenkenden Gefässe nicht
als Arterien, sondern als Venen des in der Schleimhaut liegenden venösen Netzes, also
venöse Kapillaren. Arterien sind nur bei Hyperämie zu sehen. z. B. bei Füllung der Blase
mit 100 g Kollargollösung. An der Ureterenmündung sind meist zwei parallel laufende
Venen zu sehen, welche das Aufsuchen der Uretermündung erleichtern, während in der
Sphinktergegend radiär zusammenlaufende Venen vorhanden sind und die übrigen Partien
der Schleimhaut sternförmige Gefässfiguren zeigen.
Nordenhöft (39) konstruierte zur Untersuchung geschlossener Hohlorgane ein
Trokar-Endoskop, welches für die Blase nach Punctio suprapubica sich eignet, wenn
die Harnröhre undurchgängig ist. Ausserdem erlaubt dasselbe auch die Ausführung endo-
vesikaler Operationen auf diesem Wege.
Michael (35) empfiehlt für alle intravesikalen Operationen am Weibe die Kolpo-
kystotomie, weil sie chirurgische Gründlichkeit mit Einfachheit und Lebenssicherheit
verbindet, ferner in diagnostisch schwierigen Fällen als Explorativverfahren und zum direkten
Harnleiterkatheterismus. Es wird Quer- oder Bogenschnitt durch die Spitze des Trigonum
empfohlen.
Janssen (24) spricht sich auch bei infizierter Blase nach Sectio alta für primären
Verschluss der Blase aus. Er durchschneidet die Haut quer unter der Unterbauchfalte
und die Faszie in der Linea alba, entleert die Blase durch Troikar mit ableitendem Schlauch,
um die Beschmutzung der Wunde zu vermeiden, und schliesst nach vollendeter Operation
und exakter Blutstillung die Blase in zwei Etagen (Catgut-Knopfnaht, dann Lembert-
naht) und drainiert die Wunde mit Kugeldrain. Besonders notwendig ist es, vor der Eröff-
nung die Blase zu mobilisieren. Verweilkatheter.
Clark (8) schlägt vor, zur Vermeidung versenkter Nähte in der Blasenwand die
durch die Muskularis gelegten Silkwormnähte durch in die Wunde gelegte Glasröhren nach
aussen zu leiten und erst am Röhrenende über einen Metallring zu knoten, so dass sie leicht
entfernt werden können. Die Nähte sollen 12—13 Tage liegen gelassen werden.
Grussendorf (22a) hebt die Gefahren der Blasennaht nach hohem Steinschnitt
an Kindern (unter 40 Fällen nur zwei Mädchen) hervor und erklärt ihn für kontraindiziert
bei höherem Grad von Blasenreizung, bei Bestehen von Zeichen einer pyelitischen Infek-
tion und wenn die Blasenschleimhaut die zarte elastische Beschaffenheit verloren hat.
3. Missbildungen.
l. Bazy, P., Les déformations du bassin dans P’exstrophic de la vessie. Bull. de la Soc.
de Chir. Nr. 20. p. 758. (Symphysenspalte 10 cm breit, Sektionsbefund.)
2. *Berg, J., Über die Anwendung von Dünndarmschlingen bei gewissen Operationen
der Harnwege. Arch. f. klin. Chir. Bd. 96. Heft 4.
3. Caird, F. M., Extroversion of the bladder with epithelioma. Edinburgh Med.-Chir.
Soc. Sitzg. vom 21. Dez. 1911. Lancet. Bd. 1. p. 97. (32jährige Frau, Exstirpation
20.
21.
Blase. 333
der Blase und des unteren Teiles eines Ureters, Einpflanzung der Ureteren in die Bauch-
wunde; geheilt.)
. Cohrs, Cas compliqué de l’exstrophie vesicale. Revue de gyn. et de chir. abd. 1911.
Heft 4. (Mit Omphalozele und Beckenspalte und rudimentären Geschlechtsorganen
kompliziert.)
Cun&o, Heitz-Boyer und Hovelacque, Exstrophie de la vessie, création d'une
vessie nouvelle, observations et procédés opératoires. Bull. et Mém. de la Soc. de Chir.
de Paris. Bd. 38. p. 2. (Behandelt die Bildung einer neuen Blase aus ausgeschalteten
Dünndarm- oder Mastdarmstücken.)
Dechanow, S. F., Ureterentransplantation nach Maydl nach der Modifikation von
Berglund-Borelius und Mysch. Fol. urol. Bd. 6. p. 666. (Günstiges Operations-
resultat bei Blasenektopie in einem Falle.)
*Delle Chiaje, S., Un cas d’absence de la vessie. Soc. d’Obst. de Paris. Sitzg. vom
16. März 1911. Annales de Gyn. 2. Serie. Bd. 9. p. 240.
Enderlen, Die Blasenektopie. Ergebn. d. Chir. u. Orthopädie. Bd. 2.
Feutrie, N., Contribution à l’&tude du traitement de l’exstrophie vesicale par l’implan-
tation des ureteres dans le rectum (voie extraperitoneale). These de Paris. 1910/11.
Nr. 305. (Fall von Einpflanzung beider Ureteren tief in das Rektum über dem Anus;
Exitus.)
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durch Radiographie nachgewiesen.)
. Froelich, Exstrophie de la vessie. Soc. de Med. de Nancy. Revue de Chir. Bd. 45.
p. 359. (12jähriges Mädchen, Symphysenspalte, gespaltene Klitoris, Infektion der
rechten Niere; keine Operation.)
*Heinsius, F., Verlagerung der Blase, Blaseninversion und Blasenektopie beim
Weibe. Klin.-therap. Wochenschr. Nr. 13.
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*Heitz-Boyer, N., und A. Hovelaque, Création d'une nouvelle vessie et d'un nouvel
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Hovelacque, A., Etude anatomo-pathologique de l’exstrophie complete de la vessie.
Journ. d’Urol. Bd. 1. p. 42ff. (Eingehende anatomische Studie über das Verhalten
der Blase, der Ureteren und Nieren, der Nabelgefässe, der Genitalorgane, des Bauch-
fells und der Symplıyse bei Ektopie der Blase.)
*Janssen, P., Operation der Blasenektopie. Beitr. z. klin. Chir. Bd. 79. Heft 1.
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Lameris, Ectopia vesicae. Holländ. Ges. f. Chir. Sitzg. vom 15. Okt. Zentralbl.
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Lastaria, Modifikation der neuen Operationsmethoden bei Exstrophie der Blase
nach Cuneo, Heitz-Boyer und Hovelacque. Rif. med. Bd. 28. Nr. 6. (Pflanzt
nicht den ganzen Darm, sondern nur eine Schleimhautmanschette in den Mastdarm
ein.)
Makkas, Behandlung der Blasenektopie. Niederrhein. Ges. f. Natur- u. Heilk. Bonn.
Sitzg. vom 15. Juli. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 38. p. 2435. (Dauererfolg bei
dem früher mitgeteilten Fall siehe Jahresber. Bd. 24 p. 240.)
*Marion, Traitement de l’exstrophie de la vessie par le procédé de Heitz-Boyer
et Hovelacque. Soc. de Chir. Sitzg. vom 6. Dez. 1911. Semaine med. 1911. 13. Dez.
Sitzg. vom 3. Jan. Presse med. Nr. 3. p. 31.
Moser, Ectopia vesicae. Ärztl. Bez.-Verein Zittau. Sitzg. vom 7. Nov. Berl. klin.
Wochenschr. Bd. 49. p. 2386. (Vor 40 Jahren mit Erfolg operiert; jetzt wahrscheinlich
Blasenkarzinom.)
Pauchet, Correction opératoire d'une anomalie gEnito-urinaire; utérus et vagin doubles;
abouchement de la vessie du vagin et du rectum dans un canal commun (cloaque);
incontinence urinaire et fécale. Soc. de Chir. de Paris. Revue de Chir. Bd. 45. p. 505.
(Nach Isolierung und Ableitung des Mastdarms und Vereinigung der zwei Scheiden
Bildung einer Urethra und Vereinigung mit der Blase.)
Potherat, Les lésions de la ceinture pelvienne dans l’exstrophie vésicale. Bull. de
la Soc de Chir. Nr. 19. p. 734. (Weites Klaffen der Symphyse.)
Schmidt, H. B. Exstrophy of the bladder in a parous woman. Phys. and Surg.
Bd. 33. p. 372. Ref. Amer. Journ. of Obst. Bd. 65. p. 126. (Mit 7 cm weit klaffender
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Segal, H., Beitrag zur Ätiologie der Bauchblasengenitalspalte und des partiellen
334 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
Tibiadefektes. Inaug.-Diss. Berlin. 1911 (Führt die Blasenspalte auf vorzeitige
Spaltung der Kloakenmembran und Ausbleiben des Mesodermwachstums in die Kloaken-
membran hinein zurück.)
27. *Trinkler, N. P., Ein seltener Fall von Organverdoppelung. Zeitschr. f. Urol. Bd. 6.
p. 751.
28. Vance, A. M., Epispadie, exstrophy of bladder, autoplastic repair, very gratifying
result. Amer. Journ. of Obst. Bd. 66. p. 996. (Lappenplastik.)
29. Wood, J., Ectopia vesicae. Bradford Med.-Chir. Soc. Sitzg. vom 16. Jan. Brit.
Med. Journ. Bd. 1. p. 244.
Trinkler (27) beschreibt einen Fall von vollständiger Verdoppelung der Urethra
und Blase mit Einmündung je eines Ureters in die letztere, ferner vollständige Verdoppe-
lung von Scheide und Uterus und Rektum, das beiderseits von der Einmündung des einen
Dünndarms ausging, beiderseits symmetrisch ins Becken hinabstieg und mit je einer Anal-
öffnung mündete. Die Verhältnisse wurden an dem dreijährigen Kinde mittelst Laparo-
tomie festgestellt, die zur Unterdrückung des einen Rektums und des zugehörigen Anus
führte. .
Delle Chiaje (7) beschreibt einen Fall von vollständigem Fehlen der Blase bei einem
19jährigen Mädchen, bei dem die Ureteren 2 cm oberhalb der Harnröhrenmündung aus-
mündeten; es bestand zeitweiliger heftiger Harndrang, aber keine Inkontinenz, und zeit-
weilig Anschwellung linkerseits, wahrscheinlich durch Ureterdilatation.
Berg (2) verwendete bei Blasenektopie und bei Blasenexstirpation wegen Karzinoms
zur Einleitung des Trigonum eine ausgeschaltete Dünndarmschlinge, die er mit der Flexur
verband, jedoch wird hierbei die Infektion der Ureteren und Nierenbecken nicht sicher ver-
mieden. Bei Einleitung in den Anfangsteil des Dickdarms besteht die Gefahr einer chroni-
schen Vergiftung durch Harnresorption. Die Zukunft bei Blasenektopie beruht in Verschluss
der Blase von vorne.
Heitz-Boyer und Hovelaque (14) beschreiben in ausführlicher Weise die Ein-
leitung einer aus einem Darmsegment neugebildeten Blase in das Rektum innerhalb des
äusseren Sphinkters.
Marion (22) pflanzte bei Blasenexstirpation die Ureteren in den unteren Teil des
durchschnittenen Rektums ein, zog das obere Ende des Rektums zwischen den Sphinkter
und die losgelöste Schleimhaut des hinteren Analteils herab, so dass in den Anus, der unter
der Herrschaft des Sphinkters steht, die neugebildete Blase (200 ccm Fassungsvermögen)
und das Rektum einmünden.
Enderlen (8) bezeichnet bei Blasenektopie die Plastik der Blase aus dem Darm
als schwierig und nicht verlässig, dagegen die Maydlsche Operation als die brauchbarste
aller Ableitungsmethoden des Harns nach dem Darm.
Janssen (16) empfiehlt zur plastischen Operation der Blasenektopie die Fixierung
des Blasenscheitels in der Laparotomiewunde, temporäre Ausschaltung der Bauchpresse
durch Einkerbung der Mm. recti und Ableitung des Harns für die Dauer der Heilung des
durch genaue Bauchdeckennaht geschlossenen Defektes.
Heinsius (12) operierte einen Fall von Blasenektopie nach Trendelenburg und
durch Plastik.
4. Neurosen und Funktionsstörungen.
l. Arndt, Ischurolstäbchen. Verein Posener Ärzte. Sitzg. vom 14. Okt. Deutsche
med. Wochenschr. Bd. 38. p. 2471. (Zur Behandlung der Ischurie im Wochenbett.)
2. Barry, C. C., Air in bladder among women. Indian Med. Gaz. Bd. 47. Nr. 1. (Vier
Fälle, davon zwei mit heftigen kolikähnlichen Schmerzen. Keine Infektion der Blase.
Der Zustand wird auf Schlaffheit der Blasenwand zurückgeführt.)
3. Birnbaum, R., Zur Therapie der nervösen Pollakiurie (Cystospasmus autorum).
Frauenarzt. Nr. 2. (Fall von sofortiger Beseitigung aller Blasenschmerzen bei hart-
näckiger nervöser Pollakiurie durch Anlegung einer künstlichen Blasenscheidenfistel,
nach deren Schluss die Heilung eine definitive bheb.)
4. *Curet, R. Ch. M., Du traitement de l’incontinence d’urine infantile dite essentielle
par les injections epidurales de sérum artificiel. These de Bordeaux. 1910/11. Nr. 18.
5. Edwards, H., Nervous retention of urine. Brit. Med. Journ. Bd. 1. p. 73. (Empfiehlt
Glyzerininjektion in den Mastdarm.)
> o N 9
10.
11.
lla.
31.
Blase. 335
Ehrenpreis, E., Störungen seitens des Harnapparates im Wochenbett. Now. lek.
Heft 7. (Besprechung der Harnretention.)
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Eyres, H. M., Nervous retention of urine. Brit. Med. Journ. Bd. 1. p. 484. (Glyzerin-
klysma unwirksam.)
*Fehling, Zur Behandlung der Blasenschwäche des Weibes. Unterels. Ärzteverein.
Sitzg. vom 3. Febr. Med. Klinik. Bd. 8. p. 632.
Femb, Incontinentia urinae durch Läsionen bei der Entbindung. Norsk. Mag. f.
Laegevidensk. 1911. (Heilung durch Paraffininjektion.)
Grube, Ischuria paradoxa bei Graviditatis tubaria. Geb. Ges. Hamburg. Sitzg.
vom 29. Okt. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 37. p. 105.
Gaulland, W., Zwei Fälle von Incontinentia urinae. Verhandl. d. obst.-gyn. Sekt.
d. Ges. schwed. Ärzte. Hygica. Nr. 8. (Der eine Fall, nach dem Verf. kongenitale
Sphinkteraplasie, wurde operiert mit Verwendung der Mm. pyramidal. Der andere,
eine Inkontinenz von hysterischer Natur, wurde durch Blasendilatation und Suggestion
behandelt.) (Silas Lindquist.)
Hagner, F. R., Case of unrelieved unexplainable vesical tenesmus. Amer. Journ.
of Urol. Bd. 8. Nr. 10. (Der Tenesmus wird auf toxische Neuritis an den Blasennerven
infolge septischer Prozesse in der Blase erklärt.)
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*Jaschke, R. Th., Pituitrin als postoperatives Tonikum mit besonderer Berück-
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Injektion von Borglyzerin in der Blase.)
*Klotz, M., Die Behandlung der Enuresis nocturna. Deutsche med. Wochenschr.
Bd. 38. p. 2297.
*Legueu, F., Des troubles, urinaires provoqués par les fibromes du col utérin. Journ..
d’Urol. Bd. 1. p. 37.
Lengnu, F., Urinary disturbancens induced by fibromata of neck of uterus. Amer.
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auf die Blase, ferner Kompression der Ureteren.)
. Lopez, J. H., Enuresis und Cheiromanie. Amer. Journ. of Derm. and gen.-ur. Diseases.
Bd. 16. p. 130. (Hebt den häufigen Zusammenhang der Enuresis mit Masturbation
hervor.)
Marquès, H., und P. Desmonts, Déplacements du col de la vessie dus à la repletion
des organes pelviens. Arch. d’Electr. med. Nr. 328. p. 145. (Berücksichtigen die Ver-
hältnisse beim Manne.)
Mathews, Retention of urine due to adherent appendical stump. New York Surg.
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sion. Heilung.)
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. Nelson, A. W., Frequency of urination. Ohio State Med. Journ. Bd. 8. Nr. 2.
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1911. Med. Klinik. Bd. 8. p. 37. (Empfehlung des Katheters.)
. Nubiola, P., Harnflut bei der Einklemmung des retroflektierten schwangeren Uterus.
Arch. de gin. ostetr. y pediatr. Nr. 9. Ref. Münchn. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 2072.
(Hochgradige .Polyurie, als Folge der Erhöhung des intravesikalen Drucks gedeutet.).
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Sträussler, Zur Frage der Enuresis nocturna. Verein deutscher Ärzte in Prag..
336 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
Sitzg. vom 15. Nov. Prager med. Wochenschr. Bd. 37. p. 792. (Fall mit Spina bifida
occulta.)
32. *Trömner, Durch Hypnose geheilte Fälle von Enuresis nocturna. Ärztl. Verein
Hamburg. Sitzg. vom 18. Juni. Münchn. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 1465.
33. *Waugh, W. T., Über einige Blasenerkrankungen. Pac. med. Journ. Juli.
34. Wilson, S. G., Enuresis. Mississippi State Med. Assoc. 40. Jahresvers. Journ. of
Amer. Med. Assoc. Bd. 58. p. 1716. (Nimmt psychische Ursachen an und empfiehlt
den faradischen Strom und Tonika.)
35. Wolkowitsch, Ein Fall operativer Behandlung bei Harninkontinenz. Wratsch.
Gaz. Nr. 12. Sitzungsber. der geb.-gyn. Ges. zu Kiew. Ref. Journ. d’Urol. Bd. 1. p. 873.
(Die 24jährige Patientin litt an essentieller Inkontinenz bei stark dilatierter Urethra-
öffnung. Sie war schon operiert worden, jedoch ohne Erfolg [Separation und Torsion
der Harnröhre]. Diese Operation wurde wiederholt, wobei die Urethra in einen
Tunnel zwischen die Schambeinknochen gelegt wurde: es bildete sich eine Harnfistel.
Endlich Operation nach Wolkowitsch [Journ. akusch. i shensk. boles. Bd. 15. p. 1050]
wieder erfolglos. Nach drei Wochen wurde dieselbe Operation wiederholt. Genesung.
Verf. hat nach seiner Methode 20 mal operiert. Eine Patientin hat eine normale
Schwangerschaft und Geburt danach durchgemacht.) (H. Jentter.)
37. Wood, F. C., Nervous retention of urine. Brit. Med. Journ. Bd. 1. p. 240. (Empfeh-
lung eines einfachen Darmklysmas.)
38. Yeomans, F. C., Prophylaxis and treatment of postoperative retention of urine.
Proctologist. Bd. 6. Nr. 3.
H. A. Kelly (16) erklärt die bisherigen operativen Methoden zur Beseitigung der
urethralen Inkontinenz für unsicher und empfiehlt Freilegung des Blasenhalses durch
Längsschnitt, Ablösung der Scheidenwand vom Sphinkter und Vereinigung der auseinander
gewichenen Sphinkterfasern durch eine feine Seidenmatratzennaht.
Fehling (9) empfiehlt bei Blasenschwäche das Schatzsche Pessar, operativ die
Blasenraffung, bei älteren Frauen die Umdrehung des Uterus nach vorne; prophylaktisch
wird im Wochenbett Ruhe empfohlen.
Eising (7) konnte zwei Fälle von dauernder Harninkontinenz infolge der Geburts-
vorgänge durch submuköse Paraffininjektionen beseitigen.
Jaschke (14) beobachtete sowohl bei Wöchnerinnen, als nach Becken- und Bauch-
operationen ungefähr in vier Fünfteln aller Fälle nach Pituitrinanwendung eine Anregung
der Blasenfunktion; auch mit Pituglandol wurden günstige Erfolge beobachtet.
Waugh (33) empfiehlt bei motorischen Störungen der Blase Strychnin, das auf Sphink-
ter und Detrusor, Physostigmin, das nur auf den Detrusor, und Rhus, das nur auf den Sphinkter
stimulierend einwirken soll. Bei Blasenreizung wird Arbutin, bei Strangurie und Tenesmus
infolge von Entzündung Gelseminin empfohlen.
Stein (30) führt Funktionsstörungen der Blase in der Form der ‚‚irritable bladder‘“
und selbst in Form von cystitisähnlichen Erscheinungen auf eine zu starke Anteflexio oder
-versio uteri, empfichlt deren Beseitigung durch Pessarbehandlung. In der Diskussion
bezweifelt Furniss diese Ätiologie und nimmt in solchen Fällen immer eine Trigonum-
cystitis an.
Legueu (19) fand unter 250 Fällen von Kollummyomen des Uterus nur 20 mal Blasen-
störungen, besonders Retention. Ausser der Hinaufzerrung der Blase wird auch die Urethra
verzogen und verlängert. Ausserdem wird die Möglichkeit der Ureterkompression er-
wähnt. KEE
Curet (4) fand die epiduralen Injektionen von 5—25 cem physiologischer Koch-
salzlösungen bei einfacher nächtlicher Inkontinenz sehr wirksam, so dass 1—2 Injektionen
zur Heilung genügten. Weniger sicher ist die Wirkung mit komplizierten Fällen von Pollaki-
urie und Nacht- und Tagesinkontinenz.
Trömner (32) fand unter 173 Enuresisfällen 57 %, Mädchen und fasst die Enuresis
als lokale Reflexneurose und als Persistenz der automatischen Blasenentleerung des Näug-
lingsalters, also als eine Art Reflexinfantilismus auf. Als beste Therapie erklärt er die
hypnotische Suggestion, mit«der er ein Drittel der Fälle heilte und ein weiteres Drittel mehr
oder weniger erheblich besserte. Von den epiduralen Injektionen sah er nur in vereinzelten
Fällen Erfolg.
Mello-Leitao (24) heilte von sieben hartnäckigen Enuresisfällen fünf mit epiduralen
Injektionen und einen mit renaler Opotherapie; einer blieb ungeheilt.
Blase. 337
Klotz (18) hebt bei Enuresis, die auf Hvsterie des Kindesalters beruht, die suggestive
Wirkung aller therapeutischen Massnahmen hervor und empfichlt als wirksamstes Mittel
die Faradisation, ausserdem die lokale kalte Dusche. Von der Hvpnose sind besondere gün-
stige Wirkung nicht zu erwarten. Bei Enuresis ohne hysterische Symptome werden die
Beschränkung der Flüssigkeitszufuhr, die Erhöhung des unteren Bettendes, eine geeignete
Diät und das systematische Wecken empfohlen.
Ruhräh (28) empfiehlt zur Behandlung der Enuresis das Atropin neben Bettruhe.
Diätregulierung oder Erhöhung des Fussendes des Bettes.
5. Blasenblutungen.
l. *Cuturi, F., Beitrag zur Blasenblutung bei Abweichungen der Menses. Revue franç.
de med. et de chir. 1911. Nr. 1. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 829.
Gramenitzky, Fall von arterieller Blutung aus der Blase. Russ. urol. Ges. Sitzg.
vom 3. Febr. 1911. Zeitschr. f. Urol. Bd. 6. p. 145.
*Lohnstein, H., Hämaturie infolge von Blasenblutung diabetischen Ursprungs.
Deutsche med. Wochenschr. Bd. 38. p. 1938.
Porzelt, W., Ein Fall von diffusen Venenektasien der Blasenschleimhaut. Inaug.-
Diss. Würzburg 1911. (37jährige Frau; Sektionsbefund; die Phlebektasien waren
diffus über die ganze Schleimhaut zerstreut.)
*Schäffer, O., Blasenblutungen infolge therapeutischer Massnahmen in der Anal-
gegend. 84. Versamml. deutsch. Naturf. u. Ärzte in Münster. Zentralbl. f. Gyn.
Bd. 36. p. 1357.
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Sr
Cuturi (1) beobachtete in zwei Fällen von vikariierender Menstruation kystoskopisch
Gefässüberfüllung im Trigonum und Varixzerreissung.
Lohnstein (3) beschreibt ein gangränöses Geschwür am Übergang der Harnröhre
zur Blase auf diabetischer Grundlage; es hatte zu einer Blasenblutung Veranlassung ge-
geben.
Schäffer (5) beobachtete nach Ätzung von Analfissuren Blasenblutung, Ödem
und Phlebektasien der Blasenwand, die er als Folge von durch Infektion bewirkter Thrombo-
phlebitis auffasst.
6. Cystitis.
p
. *Barlet, J. M., Passage of cast of the bladder per urethram. Brit. Med. Journ. Bd. 1,
p- 122.
2. Barris, Retroversion of the gravid uterus with overdistension of the bladder and
hematuria. Journ. of Obst. and Gyn. of Brit. Emp. April. R. Soc. of Med., Obst.
and Gyn. Sect. Sitzg. vom 11. April. Brit. Med. Journ. Bd. 1. p. 953. (Wahrschein-
lich durch Gefässruptur oder durch Schleimhautriss infolge Überfüllung der Blase;
keine Cystitis.)
4. *Berger, F., Blenotin, ein neues reizloses Antigonorrhoikum. Med. Klinik. Bd. 8.
p. 695.
A Block, E. B., Injurious effects of jodids and bromids on acute inflammations, espe-
cially eystitis. Journ. of. Med Assoc. of Georgia, Bd. 2. p. 137.
6. Boehm, J. L., und J. M. H. Dean, Sigmoido-vesical fistula. Amer. Journ. of Urol.
Bd. 8. p. 474. (Cystitis mit Dysurie und Abgang von Darminhalt durch die Blase;
kystoskopische Erkennung der fingerdicken Kommunikation. Laparotomie ‘mit
schwierigem` Verschluss der Blase. Tod an Peritonitis.)
7. *Boss, S., Über Hexal, ein neues sedatives Blasenantiseptikum. Deutsche med.
Wochenschr. Bd. 38. p. 1695.
8. *Brocks, Über postoperative Cystitis. Bayr. Ges. f. Geb. u. Gyn. Sitzg. vom 7. Juli.
Münchn. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 1933.
9. *Caillet, Ch., Des complications vésicales au cours de appendicite. These de
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10. Caird, Enterovesical fistula. Edinburgh Med.-Chir. Soc. Sitzg. vom 7. Febr. Brit.
Med. Journ. Bd. 1. p. 369. (Durch Durchbruch eines Karzinoms der Flexur.)
11. Chute, A. L., Zwei Fälle von Blasendarmfisteln infolge von Divertikulitis der Flexur.
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Typhus und einmal nach Beckenbruch und Verletzung der Blase durch die Bruch-
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22"
340 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
Newman (39) erklärt zum Zustandekommen einer Cystitis ausser der Infektion —
auf aszendierendem, deszendierendem und transparietalem Wege — eine Hyperämie oder
Verletzung der Blasenschleimhaut oder eine Harnretention für nötig. Besonders gefährlich
sind die harnzersetzenden Mikroorganismen, besonders die Staphylokokken, vor allem der
Aureus, weniger der Albus und die Streptokokken. Infektion mit Gonokokken, Koli- und
Tuberkelbazillen können lang latent bleiben, werden aber bei Mischinfektion durch andere
Mikroorganismen offensiv. Leichte Fälle von Cystitis zeigen sich häufig lediglich durch
Inkontinenz. Cystitis in der Schwangerschaft beruht meist auf Koliinfektion infolge von
Darmstörungen. Bei Frauen ist chronische Entzündung des Blasenhalses und der Ureteren
infolge von Koliinfektion, die mit einer Cystitisattacke in der Schwangerschaft oder im
Wochenbett einsetzt, die häufigste Form der Blasenreizung und die häufigste Quelle aszen-
dierender Pyelitis und Pyonephrose. Schwere Formen akuter Cystitis werden durch
Pneumokokken, Streptokokken, Gonokokken und Tuberkelbazillen bewirkt und setzen mit
heftiger Dysurie ein. Bei der chronischen Cystitis werden Retention ohne und mit Entzün-
dung, und Entzündung ohne Retention unterschieden. Bei leichter Kolieystitis finden
sich kystoskopische Veränderungen besonders an Blasenhals und Trigonum, bei Gono-
kokkeninfektion ist die Schwellung, Hyperämie und Faltenbildung viel stärker; akute
Infektion durch Pneumokokken, die immer deszendierend ist, äussert sich durch Ver-
änderungen an den Uretermündungen und im Trigonum. Streptokokkeninfektion bewirkt
ausgedehntere Veränderungen als die Koliinfektion, welche inselförmige Schwellungen her-
vorruft. Beginnende tuberkulöse Infektion ruft ein verschleiertes oder verwaschenes Bild
der Schleimhaut mit unregelmässigen, mit hyperämischer Zone umgebene Flecken hervor,
chronische tuberkulöse Infektion zeigt Knötchen- und Geschwürsbildung. Der Eiter schlägt
sich bei vesikaler Pyurie langsam nieder, bei septischer Infektion der Niere schnell. Der
Blutgehalt ist bei akuter Cystitis gering. reichlich bei chronischer mit Geschwürsbildung.
Als Komplikationen werden besonders Steinbildung, wenn die Steine nicht Ursache der
Cystitis sind, ferner Hypertrophie der Muskularis, Aussackungen, Blasenatonie, Perieystitis
und Niereninfektionen besprochen. |
Die Behandlung besteht in leichten Fällen von Koliünfektion in Diurese, Harnanti-
septizis, bei stärkerer Virulenz in Borsäurespülungen, bei akuter Cystitis in Narkotizis und
Autovakzinetherapie, in Irrigationen (Kaliumpermanganat, Protargol, Argyrol und Eor-
glvzerin) und Instillationen (Silbernitrat, Oxyzanat), bei Komplikation mit Obstruktion
in Öffnung und Drainage der Blase. Chronische Cystitis ohne Harnzersetzung ist mit
Irrigationen, Trigonumzystitis mit Instillationen zu behandeln; bei gleichzeitiger Harn-
zersetzung eignen sich innerlich Borsäure, ferner Kalipermanganat-, später Bor-, Bleiazetat-
und Silbernitratspülungen, Dauerkatheter, Eröffnung und Drainage der Blase. Bei Tuber-
kulose sind Narkotika, Sublimatspülungen, Injektion von 5 %iger Karbolsäure (Rovsing),
Curettage ev. nach Eröffnung der Blase, Thallin und Blasendrainage anzuwenden.
Garceau (22) unterscheidet von Trigonumcystitis eine oberflächliche mit Schwellung
der Schleimhaut, Bildung von polypösen Hervorragungen, Fissuren in der Sphinktergegend,
eitrigen oder schleimigen Auflagerungen, selten mit Ulzeration und eine tiefe mit Lympho-
zytenanhäufung in den tieferen Schleimhautschichten. Ursache Stauungshyperämie im
Becken oder Katheterinfektion. Zur Diagnose ist Kystoskopie notwendig. Behandlung
Urotropin, Trinkdiurese, Blasenspülungen mit nachfolgender Protargolinstillation (10 9,,).
Ätzung des Blasenhalses mit Silbernitrat unter Eucainanästhesie, Entfernung von Polyvpen
mit Schlinge oder 'Thermokauter. Curettage gibt keine guten Resultate. Hartnäckige
Fälle erfordern Kolpokystotomie, eventuell Exzision oder Curettage der Schleimhaut durch
die Blasenöffnung. In der Diskussion wird von Kelley und Byford auf die Hartnäckig-
keit der Trigonitis und auf die Notwendigkeit der Bekämpfung der Hyperazidität hin-
gewiesen. |
Pitts (44) führt die primäre eitrige Cystitis auf Infektion bei bestehender Läsion
zurück. Sie geschieht durch Einführung unreiner Instrumente und per contiguitatem.
Eine direkte hämatogene Infektion der Blase ist nötig. In der Diskussion erklärt Cabot die
eitrige Cystitis meist für sekundär und Rezidive gewöhnlich für durch Pyelitis bewirkt.
Pitts erwähnt Cystocele vaginalis und Bartholinitis als häufige Ursache, Cumston Durch-
bruch von Ovarial- und Dermoidzysten, O’Neil Blasendarmfisteln. Cumston empfichlt
die Anlegung einer Blasenscheidenfistel.
Clark (12) definiert die Cystitis als eine in der Blase entstandene, nicht von anderen
Organen auf die Blase übergreifende Infektion der Blasenschleimhaut durch Mikroorganismen
auf Grund einer Schwächung der natürlichen Resistenzkraft des Gewebes durch verschiedene
prädisponierende Umstände (Erkältung, Tumoren der Nachbarorgane, Adhäsionen, Aus-
Blase. | | 341
dehnung, Rückenmarkserkrankungen erte). Dysurie und Pyurie sind nicht beweisend für
das Bestehen einer Cystitis, sondern können auf Infektion anderer Teile des Harnsystems
beruhen. Zur Diagnose ist vor allem die Kystoskopie notwendig.
Stenhouse, Murray und Wallace (57) konnten koliforme Stäbchen im Blasen-
harn völlig gesunder Individuen nachweisen. Bei dem verschiedenen Verhalten verschie-
dener Kolistämme ist für die Vakzinebehandlung die Verwendung einer Standardvakzine
zu widerraten, sondern eine Autovakzine anzuwenden, weil Kolistämme nicht gleichartig.
Bei akuter Cystitis und Pvelitis wurde durch Vakzinebehandlung ein sofortiger Erfolg
beobachtet, in chronischen Fällen trat Besserung ein, aber das Verschwinden der Pyurie
nahm längere Zeit in Anspruch.
Schönberg (52) wies in drei Fällen von Cystitis enphysematosa das Bacterium
coli a&@rogenes nach.
Simonson (55) fand eine Spannung von Sauerstoff ohne Einfluss auf die Zerlegung
des Harnstoffes durch Urobacillus Pasteuri.
Jaeger (29) beschreibt einen Fall von gonorrhoischer Cystitis bei einer Schwangeren,
die nie an Gonorrhoe behandelt, und erklärt das Aszendieren als Folge der Schwanger-
schaftshyperämie, vielleicht auch der gleichzeitigen Lues. Silbernitratspülungen
besserten rasch.
Holzbach (28) erwähnt die Möglichkeit schwerer Ernährungsstörungen der Blase
auch ohne Blasentrauma bei ausgedehnten Zerreissungen in der Umgebung des Uterus.
Brocks (8) fand um so häufiger postoperative Cystitis, je schwerer die Blase ge-
schädigt worden war, am häufigsten nach abdominaler und vaginaler Operation des
Uteruskarzinoms. Disponierend: Katheterismus, direkte Verletzung, Infektion des perivesi-
kalen Bindegewebes und vorher vorhandene Cystitis. In der Diskussion empfiehlt Baisch
Injektion von 3 °,igem Borglvzerin und nach dem Katheterismus Borsäurespülung.
Caillet (9) erwähnt als Komplikationen der Appendizitis von seiten der Blase Reten-
tion. periappendikuläre Abszesse, die in die Blase durchbrechen und vesiko-intestinale Fisteln
bewirken können, Fremdkörper der Blase intestinalen Ursprungs mit Infektion und Phos-
phatsteinbildung und Cystitis; 59 Fälle.
Grosglik (25) beobachtete Durchbruch einer 30 Jahre alten Extrauteringravidität
in die Blase und Spontanabgang von Knochen; durch die erweiterte Harnröhre wurden
zweimal weitere Knochen entleert und schliesslich die Restteile der Frucht durch Sectio
alta entfernt. 25 aus der Literatur gesammelte Fälle.
Holzbach (28) erwähnt, dass beim Durchbruch von Beckenabszessen in die Blase
zwar die Cystitissymptome gelindert werden, eine schnelle Ausheilung aber nicht regel-
mässig stattfindet.
Jellett (30) beschreibt einen Fall von Nekrose und Abstossung der ganzen
Blasenschleimhaut infolge von Druck eines Uterusmyoms gegen Harnröhre und Blasen-
hals. Es erfolgte Exitus durch allgemeine Sepsis von der Blase aus.
Barlet (1) beschreibt die Ausstossung der ganzen nekrotischen Blasenschleimhaut,
mit Muskelelementen und mit Konkretionen besetzt, bei einer im dritten Monate Schwan-
geren, bei der sich Blutungen eingestellt hatten, jedoch erfolgte kein Abort. Über die Lage
des Uterus wird nichts bemerkt.
Pottet (46) beschreibt ausgedehnte Gangrän der Blase durch eingeklemmte Retro-
versio uteri gravidi mit Peritonitis und Exitus.
Wernitz (60) beschreibt einen Fall von Ausstossung der nekrotischen Blasenschleinı-
haut infolge von Kompression der Harnröhre durch Hämatokolpos infolge von Hymenalatresie.
Er deutet den Vorgang als Zerreissung der überdehnten Blasenschleimhaut und Harn-
infiltration unter die Mukosa. Die Zersetzung des Harns wird auf einwandernde Mikro-
organismen zurückgeführt. Die Heilung besteht in Bildung einer neuen Epitheldecke. die
8—10 Monate in Anspruch nimmt. Die Blase muss möglichst frühzeitig entleert werden.
Loth (34) beschreibt einen Fall von Malakoplakie der Blase, die bei einer nach
Laparotomie wegen Ileus gestorbenen Frau als zufälliger Sektionsbefund gefunden wurde
und alle typischen Merkmale bot. Ein Zusammenhang mit Tuberkulose wird abgelehnt,
auch in dem beschriebenen Falle fand sich nirgends Tuberkulose. Während des Lebens
bestanden von seiten der Blase keine Symptome.
Waldschmidt (59) beschreibt zwei früher von Fränkel kurz mitgeteilte Fälle
von Malakoplakie der Blase, einem bei einem neunjährigen Mädchen und einem bei einer
78jährieen Frau. In keinem Falle bestanden intra vitam Blasensymptome. Die histolo-
gische Beschreibung stimmt im ganzen mit den schon bekannten Fällen überein, nur fanden
32 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
sich im ersten Falle Bakterieneinschlüsse in den Zellen. Der Charakter und die Ätiologie
der Veränderung bleibt nach wie vor dunkel, jedoch muss ein ursächlicher Zusammenhang
mit Tuberkulose abgelehnt werden. Allerdings scheint die so veränderte Blasenschleimhaut
das Entstehen einer sekundären Infektion, z. B. mit Kolibazillen, zu begünstigen.
Desgouttes und Reynard (16) beobachteten zwei Fälle von Ulcus chronicum
simplex bei Frauen, einmal wohl infolge des Geburtsherganges. In beiden Fällen wurde
die Sectio alta ausgeführt und einmal das Ulcus exzidiert und einmal ausgekratzt. In beiden
Fällen Heilung.
Mucharinsky (38) beschreibt einen Fall von sekundärem Erythem der Blase mit
Geschwürsbildung bei Syphilis und 35tägiger totaler Harnretention. Heilung durch anti-
syphilitische Behandlung.
Therapie der Cystitis. Boss (7)empfiehlt bei Infektionen der Harnorgane gonor-
rhoischen und bakteriellen Ursprungs, sowie bei harnsaurer Diathese das Hexal (Verbindung
von Sulfosalizylsäure mit Hexamethylentetramin) und hebt neben der bakteriziden die seda-
tive und adstringierende Wirkung und das Fehlen störender Nebenwirkungen hervor.
Krebs (33) fand, dass das Cystipurin bei idiopathischer und gonorrhoischer Cystitis.
gewissen Nierenerkrankungen und zur Prophylaxe beim Katheterismus von besserer
bakterizider Wirkung auf die Harnwege ist, als Hexamethylentetramin.
Remete (49) empfiehlt als Harnantiseptikum bei chronischer und subakuter
Cystitis, Pyelitis, nicht tuberkulöser Pyelonephritis und Bakteriurie, ferner zur Pro-
phylaxe bei Operationen an den Harnwegen und bei Infektionskrankheiten und zur Diurese
bei harnsaurer und sonstiger Diathese das kampfersaure Hexamethylentetramin, das in
Dosen von 0,5—0,7 gut ertragen wird und die übrigen Harnantiseptika an Wirkung übertrifft.
Seegers (54) bestätigt die antibakterielle Wirkung des Hexals, welche die des Uro-
tropins übertrifft, ebenso kamen störende Nebenwirkungen nicht zur Beobachtung.
Williams (61) gibt Urotropin und Helmitol zusammen mit Kaliumzitrat, weil die
Herabsetzung der Harnazidität auf Blasenreizung lindernd einwirkt und die Abspaltung
von Formaldehyd nicht hindert, da es den Harn noch nicht alkalisch macht.
Frezouls (20) fand die Tinktur und den Sirup von Buchu bei Gonorrhoe von un-
zuverlässiger und. bei Anwendung von grösseren Dosen von toxischer Wirkung.
Farnarier (18) fand nach Einleiten von Joddämpfen in die Blase zum Teil Heilung.
zum Teil Besserung der Cystitis; auch bei Nierentuberkulose mit Cystitis wurde Besserung
bezüglich der Schmerzen und des Harndranges erzielt.
Hamonic (26) hat nach Behandlung der infektiösen Cystitis und Urethritis, be-
sonders auch bei Blasentuberkulose, mit Joddämpfen überraschende Erfolge beobachtet.
Berger (4) empfiehlt für akute Urethralblennorrhoe und Cystitis das Blenotin, eine
Kombination von Sandelöl, Kampfer, Urotropin und Borsäure, in Kapselform.
Michailoff (36) erzielte in drei Fällen von hartnäckiger, nicht tuberkulöser Cysto-
ureteritis durch Instillationen von Silbernitrat (0,1—0,25%,) in dem unteren Teil des Ureters
Heilung.
Kaji (32) fand, dass nach vier- bis fünfmaliger Injektion von Vakzine bei Cystitis
(Kolibazillen, Staphylokokken, hämolytische Streptokokken und Gonokokken) der Harn
bakterienfrei wird. Eine Opsoninbestimmung wird nicht für nötig gehalten, weil die Tem-
peratursteigerung nach Vakzine sich umgekehrt verhält, wie die Indexzunahme.
7. Blasentuberkulose.,
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de la vessie. VII. internat. Tuberkulosekongr. Rom. Revue de Chir. Bd. 46. p. 328.
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4. Bronner, H., Tuberculosis of bladder. Kentucky Med. Journ. Bd. 10. Nr. 16.
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Blase. 343
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kulosekongr. Rom. Revue de Chir. Bd. 46. p. 330.
8. Legueu, F., Cystite tuberculeuse chez un malade n’ayant plus qu’un seul rein tuber-
culeux. Soc. de Chir. Sitzg. vom 20. Nov. Gaz. des Höp. Bd. 85. p. 1897. (Ableitung
des Ureters in den Darm zur Ausschaltung der Blase mit Erfolg seit drei Jahren.)
9. — Comment traiter une cystite tuberculeuse accompagnant une tuberculose renale
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10. *Li Virghi, Primäre Blasentuberkulose. Giorn. internaz. d. Scienze med. Ref.
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ll. *Newman, D., Primäre und frühe sekundäre tuberkulöse Cystitis, beleuchtet durch
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12. Shivers, M. O., Tuberculous bladder. Southern Med. Journ. Bd. 5. Nr. 3.
13. *Zeitlin, B., Primäre Blasentuberkulose. Inaug.-Diss. Zürich 1910.
Alessandri (1) konnte durch Injektion von Tuberkelbazillen in die Arteria iliaca
oder hypogastrica von Kaninchen eine isolierte Blasentuberkulose erzeugen, während bei
Injektion in die Ohrvene Tuberkulose in verschiedenen anderen Organen auftrat. Es wird
daher die Möglichkeit einer primären hämatogenen Blasentuberkulose angenommen.
Guidone (7) konnte durch Injektion von Tuberkelbazillen in die Harnröhre bei
Meerschweinchen Blasentuberkulose hervorrufen.
Li Virghi (10) hält die primäre Blasentuberkulose nicht für selten und erklärt sie
durch Infektion per contiguitatem oder durch Aszension von den Genitalien aus. Die Haupt-
symptome sind Hämaturie, Pyurie, Pollakiurie und Enuresis. Kystoskopisch sind Ver-
änderungen am Ausgang der Blase zu schen. Die Behandlung besteht in Entleerung der
Blase und antiseptischen und analgetischen Injektionen, besonders Sublimat mit Kokain.
Newman (11) beschreibt als Stadien der tuberkulösen Cystitis: Gegenwart von
Bazillen ohne sichtbare Erkrankung der Blase, isolierte submuköse Tuberkel, Infiltration
ohne Ulzeration, oberflächliche Ulzeration, endlich tiefe Ulzeration mit ausgedehnter Infil-
tration. Als Therapie werden, ausgenommen im letzten Stadium, Sublimatinstillationen,
Curettage, Injektion von Thallinsulfat (2 %,) und suprapubische Drainage empfohlen.
Zeitler (13) erklärt unter 19 aus der Literatur zusammengestellten Fällen in 14
die Blasentuberkulose als wirklich primär und isoliert, in zwei Fällen waren auch andere
Organe tuberkulös erkrankt, aber die Blasentuberkulose ebenfalls primär; drei Fälle sind
für primäre Blasentuberkulose nicht beweisend. Zur Behandlung werden Sublimatinstilla-
tionen oder Injektion von Jodoformemulsion empfohlen, bei Misserfolg Sectio alta mit Kauteri-
sation oder Exzision der Ulzerationen.
Casper (5) versuchte in zwei Fällen von hochgradiger Blasentuberkulose, nachdem
früher eine Niere exstirpiert worden war und später die andere Niere erkrankte, die Blase
durch Nephrostomie bezw. Ureterostomie auszuschalten, einmal mit Erfolg; er empfiehlt die
Operation bei doppelseitiger Nierentuberkulose und bei tuberkulöser Schrumpfblase bei
gesunden Nieren. In der Diskussion befürwortet Israel die Anlegung von Blasenfisteln.
Di Chiara (6) empfiehlt bei schweren Blasentuberkulosen die Ausschaltung der
Blase, und zwar bei starker Kachexie besonders die Nephrostomie mit Unterbindung des
Ureters und in Fällen von vorangegangener Nephrektomie die Einleitung des Ureters in
den Darm.
Boeckel (3) tritt bei ‚.rebellischen‘‘ Formen der Blasentuberkulose und bei schwerer
Blasentuberkulose mit doppelseitiger Pyonephrose für die Ausschaltung mittelst Nephro-
stomie — im zweiten Falle doppelseitig — ein. Zwei Fälle werden mitgeteilt.
Siehe ferner Nierentuberkulose.
8. Lage und Gestaltfehler.
l. Bachrach, Kongenitales Blasendivertikel. Ges.d. Ärzte in Wien. Sitzg. vom 20. April.
Wiener klin. Wochenschr. Bd. 25. p. 645. (An der Einmündung des Ureters mit Blasen-
halsklappe, die die Entleerung des Harns verhinderte. Sectio alta.)
Bergener, G. J., Hernia of diverticulum of the bladder. Journ. of Amer. Med. Assoc.
Bd. 59. p. 540. (Die Blase wurde bei der Operation eingeschnitten; Resektion des
Divertikels.)
3. Bertrand, M. G., Hernie et calcul de la vessie. Soc. de Chir. de Marseille. Sitzg.
t9
344
Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
vom 20. Mai. Revue de Chir. Bd. 46. p. 342. (Grosse Leistenhernie, die den grössten
Teil der Blase enthielt. Herniotomie und Eröffnung der Blase und Entfernung eines
nussgrossen Phosphatsteins.. Imbert erklärt die Kystoskopie zur Erkennung einer
Verlagerung der Blase in eine Hernie für nutzlos und Delanglade glaubt, dass ein
grosser Teil der Blasenhernien erst bei der Operation durch Verzerrung der Blase er-
zeugt wird.)
*Charbonnier, G. J., Les diverticules de la vessie; symptomes, diagnostic et traite-
ment. These de Paris. 1911/12. Nr. 326.
Chute, A. L., Two cases of diverticulum of the bladder. Boston Med. and Surg.
Journ. Bd. 167. p. 316. (Die Divertikel werden auf erhöhten Blasendruck, Cystitis
und Blasenkrämpfe zurückgeführt.)
v. Dam, Radikale Behandlung von angeborenem Blasendivertikel. XNederl. Tijdschr.
v. Geneesk. II. Nr. 16. (Hinteres Divertikel, Exzision, Heilung.)
*Etienne, E., Les diverticules de la vessie. These de Montpellier. 1910/11. Nr. 72.
Finsterer, Über Harnblasenbrüche. Beitr. z. klin. Chir. Bd. 81. (Vier Fälle, davon
drei operiert. Zusammenstellung von 48 Fällen, 34 Leisten- und 14 Kruralhernien.)
Giovannetti, G., Cistocele crurale extraperitoneal strozzato. Gazz. degli osped.
e d. clin. Nr. 47. (Erst bei der Operation erkannt.)
Hanasiewicz, O., Hernia properitoncalis vesicalis. Wiener klin. Wochenschr. Bd. 24.
p. 1736. (Erst bei der Operation erkannt.)
. Hertel, A., und G. Hertel, Hernia of the bladder into the femoral canal, with a
review of the diagnostic points of femoral hernia and the report of an interesting case.
Therap. Gaz. Detroit. Nr. 11. (Die Blase fand sich bei der Operation als Zyste neben
dem Bruchsack. Diagnose vor der Operation meist nicht möglich.)
Ingebrigtsen, Blasenbruch. Norsk Mag. f. Laegevid. Nr. 4. (Drei Fälle, inguinal,
direkt und paraperitoneal.)
Krogius, Kongenitales Blasendivertikel.e. Finsk. Läkaresällsk. Handl. März. Ref.
Med. Klinik. Bd. 8. p. 960. (Exstirpation; Besserung der gleichzeitigen Pyelonephritis
durch Drainage nach Sectio alta.)
*Küttner, Vorfall der Blase durch die Harnröhre. Chir. Ges. Breslau. Sitzg. vom
22. Jan. Zentralbl. f. Chir. Bd. 39. p. 392.
Laenge, W., Ein Beitrag zu Divertikeln der Harnblase. Inaug.-Diss. Leipzig 1911.
(Empfehlung der Exstirpation.)
Lerche, The surgical treatment of diverticula of the urinary bladder. Annals of
Surg. Bd. 55. p. 285. (Fall von extraperitonealer Exstirpation; 14 Fälle aus der
Literatur.)
Makvin, Blasenhernie, bei der Operation erkannt. Wratsch. Gaz. 11. März. Ref.
Journ. d’Urol. Bd. 1. p. 838. (Inguinal.)
Matringhem, M., A propos d'un cas de cystocele inguinale chez l'enfant. These
de Lille. 1910/11. Nr. 3. (Ein Fall bei einem 12jährigen Mädchen; die Blase wurde
bei der Operation als Bruchinhalt erkannt und reponicrt.)
Matthey, A. C., Kongenitale Blasendivertikel. Rev. med. de la Suisse. Rom. Juli.
(Erfolgreiche konservative Behandlung des entzündeten Divertikels.)
. Monsclise, A.. Blasenhernien. Gazz. degli osp. e d. clin. 1911. 29. Okt. (Erst bei
der Operation erkannt; Resektion des Blasendivertikels.)
Princeteau, Deux cas de hernie inguinale de la vessie. XXV. franz. Chirurgenkongr.
Revue de Chir. Bd. 46. p. 760. (Eine intra- und eine paraperitoneale Blasenhernie.)
*Schevkunenko, Über Divertikel der Harnblase. Russ. urol. Ges. Sitzg. vom
12. Mai 1911. Zeitschr. f. Urol. Bd. 6. p. 146.
*Schindler, K., Herniologische Beiträge. Gyn. Ges. München. Sitzg. vom 16. März.
Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. p. 237.
Ssokolowa, M. W., Ein Fall von Totalprolapsder invertierten Blase durch die Harnröhre.
Russki Wratsch. Nr. 38. (Das 11, Jahre alte Mädchen hatte vor sechs Monaten eine
Erkrankung des Magendarmkanals durchgemacht, welche von starker Obstipation
begleitet war. Nach einem Laxans trat Stuhlentleerung mit starken Schmerzen ein.
‘Dabei prolabierte der Mastdarm. Bald bemerkte die Mutter eine Geschwulst zwischen
den Labien, welche sich nicht reponieren liess und immer grösser wurde. Seitdem
lag das Kind beständig nass. Aus der Schamspalte ragt ein länglicher, roter Tumor
hervor, von der Grösse einer grossen Walnuss. Auf ihm ist das Trigonum Lieutaudii
zu schen und die Uretermündungen, aus denen beständig der Harn träufelt. Tiefer
Blase. 345
ist der normale Introitus vaginae sichtbar. Reposition in Chloroformnarkose, fester
Druckverband. Allmählich schwand der Harnfluss, die Urethra kontrahierte sich.)
(H. Jentter.)
25. Süssenguth, L., Fall von eingeklemmter paraperitonealer Blasenhernie. Deutsche
Zeitschr. f. Chir. Bd. 114. Heft 5/6. (Inkarzeriert; der Bruchsack lag oberhalb und
lateral von der Cystocele.)
26. Sugimura, Sh., Beitrag zur Kenntnis des echten Divertikels an der Seitenwand der
Harnblase. Virchows Arch. Bd. 206. Heft 1. (Führt symmetrische Divertikel neben
den Ureteren auf angeborene Bildung zurück.)
27. Wulff, Blasendivertikel. Ärztl. Verein Hamburg. Sitzg. vom 4. Juni. Münchn.
med. Wochenschr. Bd. 59. p. 1404. (Exstirpation.)
28. Zaaijer, Blasendivertikel. Holländ. Ges. f. Chir. Sitzg. vom 7. Mai 1911. Zen-
tralbl. f. Chir. Bd. 39. p. 1437. (Von der Blase aus exstirpiert.)
29. Zancarini, G., Dell’ ernia inguinale bilaterale della vescica. Clin. chir. 1911. p. 2269.
(Zwei Fälle.)
Küttner (14) beobachtete Vorfall der Blase einschliesslich der rechten Uretermün-
dung durch die Harnröhre bei einem neun Wochen alten Kinde, mit beginnender Gangrän.
Nach Sectio alta wurde die hintere Blasenwand an der vorderen Bauchwand fixiert und
durch künstliche Ektopie die allmähliche Verkleinerung der dilatierten Harnröhre und Blase
bewirkt und die Abstossung der gangränösen Blasenteile nach aussen ermöglicht. Guter
Verlauf.
Heinsius (c. 4, 3) führt als Ursache des Hochstandes der Blase Offenbleiben des
Urachus an, ausserdem Retroflexio uteri und Exsudate. Tiefstand der Blase ist gleichfalls
angeboren; hierzu gehört die intraligamentäre oder Divertikelblase. Inversion der Blase
per urethram wird bei allgemeiner Erschlaffung der Muskulatur und des Sphinkters sowie
der Ligamenta umbilico-vesicalia durch Druck von oben oder Zug nach unten bewirkt. Als
Gelegenheitsursachen wirken Blasenpolypen und krampfhafte Hustenstösse. Verlagerungen
nach vorne werden bei Hernien und Defekten der Bauchwand erwähnt.
Schindler (23) beobachtete zwei Blasenhernien, eine intra- und eine paraperitoncal.
Etienne (7) beschreibt als Merkmale kongenitaler Blasendivertikel, deren Entstehung
er auf Vorsprünge der Allantois zurückführt: 1. eine deutliche Einmündungsstelle, meist
in der Nähe der Uretermündung, 2. eine Wandung von der Struktur der normalen Blasen-
wand, 3. das Fehlen einer Uretermündung in das Divertikel, 4. ihr Auftreten während des
intrauterinen Lebens. Als Folgeerscheinungen werden Entzündungen, Hernienbildung,
Steinbildung und Komplikationen von seiten der Nachbarorgane genannt. Die Diagnose
wird mittelst Kystoskopie und Radiographie gestellt. Als Methode der Wahl wird die Ex-
stirpation erklärt.
Charbonnier (4) zählt als Symptome von Blasendivertikeln auf: Störungen in der
Harnentleerung, besonders zweizeitige Miktion, Harnretention, Pollakurie, Inkontinenz,
Hämaturien und Schmerzen, als Komplikationen Kompression der Nachbarorgane, Ruptur,
Hernienbildung und Infektion mit ihren Folgen. Zur Diagnose wird die Röntgendurch-
leuchtung nach Kollargolfüllung der Blase empfohlen, zur Radikalbehandlung die Exstir-
pation auf hypogastrischem Wege.
Schevkunenko (22) führt erworbene Blasendivertikel hauptsächlich auf Hinder-
nisse bei der Harnentleerung nach Katheterisation zurück.
9. Verletzungen der Blase.
l. Engstad, J. E., Case of traumatic incontinence of urine and congenital absence of
vagina. Journ. Lancet. Minneapolis. Bd. 32. Nr. 17.
2. Foederl, Über subkutane Bauchverletzungen. Med. Klinik. Bd. 6. Nr. 43. (Be-
spricht die Entstehung, Diagnose und Therapie der subkutanen Blasenverletzungen.)
3. *Fritsche, E., Zur Frage der Incontinentia urinae. Inaug.-Diss. Freiburg.
4. Gibson, G., Ungewöhnlicher Fall von Uterus- und Blasenruptur während der Ent-
bindung. Allm. Svenska läkart. 1911. Nr. 52. Ref. Gyn. Rundschau. Bd. 6. p. 714.
(Zweimarkstückgrosses Loch der hinteren Blasenwand.)
5. Greggio, E., Plastische Fähigkeit des grossen Netzes; der Vorgang der Wundheilung
der Blase bei Substanzverlust. Gazz. internaz. di Med., Chir. etc. Nr. 13. Ref. Journ.
d’Urol. Bd. 2. p. 286. (Das Netz lagert sich auf die Substanzverluste und bringt sie
zum Verschluss. Tierversuche.)
346
d -N
©
10.
21.
22.
Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
Hosemann, Spontane Blasenruptur. Vereinig. nordwestdeutsch. Chir. Sitzg. vom
6. Juli. Zentralbl. f. Chir. Bd. 39. p. 1323. (Ein Fall, wahrscheinlich dureh Lücke
im Geflecht der Blasenmuskulatur; in der Diskussion erwähnt Oehlecker einen
gleichen Fall bei einer 70jährigen Frau.)
Jaboulav, Totale Hysterektomie auf abdominalem Wege bei Fibrom des Lig. latum
mit Zerreissung der Blase. Lyon med. Nr. 14. (6 cm langer Blasenriss, Drainage.)
Isbruch, H., Beitrag zur Lehre von’ der spontanen Ruptur der Harnblase. Inaug.-
Diss. Jena 1911. (Fall von ausgedehnter intraperitonealer Blasenruptur nach Mvomo-
tomie; Naht wegen starker Zerfetzung und Infiltration der Rissränder unmöglich;
Exitus.)
Kaczander, J., Subkutane, intraperitoneale Blasenruptur. IV. Kongr. d. ungar.
Ges. f. Chir. 1911. Zentralbl. f. Chir. Bd. 39. p. 464.
*Keppich, J., Subkutane Blasenrupturen. Orvosi Ujság. Nr. 26. Urologia. Ref.
Wiener klin. Wochenschr. Bd. 25. p. 1848.
Ladet, M., Des plaies simultanées du rectum et de la vessie dans ’empalement. These
de Paris. 1910/11. Nr. 92. (51 zusammengestellte Fälle.)
Laewen, Intraperitoncale Blasenruptur. Med. Ges. Leipzig. Sitzg. vom 4. Juni.
Münchn. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 2082. (Operation, Heilung.)
Legueu, F., Rupture extrap£ritoneale de la vessie. Bull. et Mém. de la Soc. de Chir.
p. 452 u. Gaz. des Höp. Bd. 85. p. 510. (Stumpfes Trauma, vier Verletzungen der
Blase, drei an der Vorderwand, eine am Scheitel, Naht.)
McCarthy, J., Fracture of pelvis complicated by extraperitoneal laceration of bladder.
Amer. Journ. of Urol. Bd. 8. p. 362.
Malinowski, Ruptura vesicae urinariac. Russk. Wratsch. Nr. 9. Ref. Deutsche
med. Wochenschr. Bd. 38. p. 1013. (Zwei Fälle, einmal peritoneal, einmal zugleich
mit Harnerguss ins Cavum Retzii. Beide operiert, ein Exitus.)
Martin, P., Pronostico y tratamiento expectante de los roturas de vejiga. Siglo
med. 1911. 20. Mai.
Naumann, G., Über Blasenruptur. Nord. Med. Arch. Bd. 45. Chir. Sect. Nr. 1.
(Drei Fälle von intraperitoncaler Ruptur.)
*Noack, A., Über Nebenverletzungen bei der erweiterten abdominalen Uterusexstir-
pation (Freund-Wertheim). Inaug.-Diss. Würzburg.
Oehlecker, Intraperitoneale Blasenruptur. Ärztl. Verein Hamburg. Sitzg. vom
18. Juni. Münchn. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 1466. (Laparotomie und Blasen-
naht nach acht» Tagen; nach l0tägigem glatten Verlauf Exitus an Lungenembolie.)
— Über Urinintexikation bei intraperitoncaler Blasenruptur. Deutsche med. Wochen-
schrift. Bd. 38. p. 2302. (Ein Fall von traumatischer und ein Fall von spontaner
Blasenruptur. Siehe Jahresber. Bd. 24. p. 253.)
Schlank, Zwei Fälle von spontaner Harnblasenruptur während der spontanen Ruptura
uteri sub partu. Gyn. Ges. Krakau. Nitzg. vom 29. Nov. 1911. Gyn. Rundschau.
Bd. 6. p. 166. (In einem Falle Zerfetzung der Regio interureterica; beide Fälle tödlich.)
Schwartz, Rupture de la vessie. Wratsch. Gaz. 18. März. Ref. Journ. d’Urol.
Bd. 2. p. 126. (Intraperitoneal; ein weiterer Fall von Ruptur wird von Petrow mit-
geteilt; Operation 24 Stunden nach dem Unfall, Heilung.)
Short, A. R., Traumatische Ruptur der Abdominalorgane. Lancet. 1911. II. 16. Sept.
(Unter 30 Fällen fünf Blasen- und sechs XNierenzerreissungen.)
. Turnure, T. R., Rupture of the bladder. New York Surg. Soc. Sitzg. vom 8. Mai.
Annals of Surg. Bd. 56. p. 807. (Trotz intraperitonealen ca. 9 cm langen Risses hielt
die Blase die cingefüllte Flüssigkeit.)
Vance, A. M.. Extensiv bladder rupture. Amer. Journ. of Obst. Bd. 66. p. 995. (Intra-
peritoneale Ruptur, die durch Einlagerung einer Darmschlinge verlegt wurde. Naht.
Heilung.)
Fritsche (3) empfiehlt zur Verhütung der Blasenverletzungen und Inkontinenz
nach der Geburt die möglichste Einschränkung aller beckenerweiternden Operationen, be-
sonders mit sofortiger künstlicher Entbindung, vor allem bei Erstgebärenden, ferner solche
Operationen, die zu violenten Rupturen des Beckens führen können (hohe Zange und Wen-
dung mit Extraktion bei engem Becken). Bei schon eingetretener Heilung sind neue erheb-
liche Beschwerden bei erneuter Schwangerschaft und Geburt zu fürchten, so dass künst-
liche Frühgeburt oder Sectio caesarea classica zu empfehlen ist.
Noack (18) fand unter 117 Freund-Wertheimschen Uterusexstirpationen der
Blase. 347
Würzburger Klinik 18 mal Verletzung der Blase, unter denen nur einmal die primäre Heilung
ausblieb und eine Fistel entstand. Der kystoskopische Befund (bullöses Ödem oder normales
Aussehen) wurde als nicht massgebend für oder gegen ein Ergriffensein der Blase gefunden.
Keppich (10) stellt als Symptome von Blasenruptur fest: Schmerzen in der Blasen-
gegend mit Muskelstarre, aufgehobene Palpierbarkeit der Blase, Harn- und Stuhldrang,
ohne dass Harn entleert werden kann, Passierbarkeit der Harnröhre, blutiger Harn ohne
Blasendruck, verminderte Harnmenge und sofortige Füllung der Blase nach ihrer Ent-
leerung.
St Sr "e
2].
10. Neubildungen der Blase.
Ahlström, E., Fall von Cancer vesicae urinariae mit Ureterenresektion. Verhandl.
d. obst.-gyn. Sekt. d. Ges. schwed. Ärzte. Hygiea. Nr. A (Silas Lindquist.)
. Allen, E. S., Vesicalpapilloma. Kentucky Med. Journ. Bd. 10. Nr. 20.
*Bachrach, R., Über die endovesikale Behandlung von Blasentumoren mit Hoch-
frequenzströmen. Ges, d. Ärzte Wiens. Sitzg. vom 26. April. Wiener med. Wochenschr.
Bd. 62. p. 683 u. 2078.
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frequency current (Oudin). Journ. of Amer. Med. Assoc. Bd. 59. p. 1785 u. Berl. urol.
Ges. Sitzg. vom 1. Okt. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 49. p. 2047 u. Zeitschr. f. Urol.
Bd. 6. p. 1009. |
Bersin, Blasenkarzinom. Russ. urol. Ges. Sitzg. vom 17. März 1911. Zeitschr.
f. Urol. Bd. 6. p. 145. (Infiltriertes Karzinom, Resektion fast der halben Blase mit
Ureter, der im oberen Wundwinkel der Blase implantiert wurde; Heilung.)
*Blum, V., Die Kystoskopie bei Uteruskarzinom. Zeitschr. f. Urol. Bd. 6. Beiheft.
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*Bystrow, N. N., Über die operative Behandlung der Harnblasengeschwülste. Inaug.-
Diss. St. Petersburg. Ref. Zentralbl. f. Chir. Bd. 39. p. 1590.
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*Casper, L., Erwiderung auf die Bemerkungen des Herrn Kuttner. Med. Klinik.
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Caulk, J. R., Behandlung der Blasentumoren. Interstate med. Journ. Bd. 18.
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Chute, A. L.. Mucous cancer of the bladder. Boston Med. and Surg. Journ. Bd. 167.
p. 583. (Intraperitoneale Resektion der Blasenwand.)
Daunic und Abely, Papillome de la vessie. Toulouse med. Nr. 4. (Gutartiges
Papillom mit tödlicher Blutung.)
*Dore, De l’intervention dans les tumeurs de la vessie. These de Paris. 1911/12.
Nr. 115. |
Eaton, G. L., Fulguration in the genito-urinary surgery. Pacific med. Journ. Bd. 55.
Nr. 12. (Günstige Erfolge bei Papillomen und Ulzerationen.)
Fedorow, Totale Exstirpation der Harnblase. XI. Kongr. russ. Chir. Wratsch.
Gaz. 5. Jan. Zentralbl. f. Chir. Bd. 39. p. 611. (Wegen Papillomatose; Implantation
der Harnleiter in der Flexur; Oppel teilt 15 Harnleiterverpflanzungen in den Darm mit.)
Frvszman, Über die intraperitoneale Methode, Blasentumoren zu entfernen. Med.
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. *Fullerton, A., Méthodes opératoires dans les tumeurs de la vessie. Presse med.
Bd. 93. p. 219.
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and Gyn. Sitzg. vom 24. Okt. Med. Record. New York. Bd. 82. p. 1185. (Fulgura-
tion nach irrtümlicher Annahme eines Papilloms; die Blasenblutung erwies sich als
Folge eines Steines, der durch Lithotrypsie entfernt wurde.)
— Case of papilloma of the bladder treated by fulguration. New York Ac. of Med.
Sect. on Obst. and Gyn. Sitzg. vom 25. Jan. u. 13. Febr. Med. Record. New York.
22.
23.
25.
36.
37.
38.
39.
40.
41.
42.
Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
Bd. 81. p. 391. (Die Papillome wurden durch Fulguration nekrotisiert. aber es kam
zu einer schweren Blasenblutung, die die Sectio alta notwendig machte.)
Furniss, H. D., Complete removal of the urinary bladder for carcinoma after pre-
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Amer. Journ. of Obst. Bd. 66. p. 421 u. Amer. Journ. of Urol. Bd. 8. p. 454. (Enten-
eigrosse Geschwulst rechts über der Urethra sitzend; keine Drüsenmetastasen; In-
fektion der linken Niere.)
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23. Mai. Revue de Chir. Bd. 46. p. 499.
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tats éloignés. These de Lyon. 1911/12. Nr. 81. (42 Fälle aus der Klinik Rafins,
14 gutartige, 28 Karzinome. Unter ersteren zwei Todesfälle, darunter einer nach
Totalexstirpation der Blase und fünf Rezidive. Von den Karzinomen wurden 20
operiert mit mittelbarer Lebensverlängerung um 11, Jahre.)
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Deutsche med. Wochenschr. Bd. 38. p. 1716.
Götzl, A., Leiomyoma vesicae. Zeitschr. f. Urol. Bd. 6. p. 364. (Vier Tumoren,
nach Sectio alta exstirpiert.)
Gorasch, V. O., Über ausgedehnte Resektion der Blasenwand. Nov. v. Med. 1911.
Nr. 24. (Sieben Fälle, drei von Papillomen und vier von Karzinom, in einem Fall
Totalexstirpation der Blase mit Einpflanzung der Ureteren in die Flexur.)
de Gräuwe, A., Cancer de la vessie avec métastases ganglionnaires et viscerales.
Soc. Belge de Chir. Sitzg. vom 26. Nov. 1911. Annales de la Soc. Belge de Chir.
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Gunn, Cancer of bladder. R. Acad. of Med. in Ireland. Sect. of Path. Sitzg. vom
12. Jan. Brit. Med. Journ. Bd. 1. p. 305. (Einige Jahre nach Entfernung eines gut-
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Häberlin, Beitrag zur operativen Behandlung des Blasenkrebses. Korresp.-Blatt
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Hagner, F. R., Report of a case extirpation of the bladder for malignant disease.
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Harpster, C. M., Tumors of bladder. Amer. Journ. of Urol. Bd. 8. Nr. 1 u. Ohio
State Med. Journ. Bd. 8. Nr. 2. (Blasenpapillom, endovesikal nach Beer operiert.)
*Harris, B., The destruction of vesical papiloma by means of high frequency cauteri-
zation. Med. Soc. of the County of Kings. Sitzg. vom 21. Mai. Med. Record. Bd. 82.
p. 831.
Heresco, P., Neuer Fall von Totalexstirpation der Blase mit Heilung. Spitalul.
Bd. 32. p. 24. Ref. Journ. d’Urol. Bd. 1. p. 843. (50jährige Frau, Karzinom; die
Ureteren wurden in die Hautwunde implantiert.)
Hertle, J., Polvpenbildung am Orificium urethrae der weiblichen Harnblase bei
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Herzenberg-Reichmann, J., Die intravesikale Operationsmethode. Wiener klin.
Rundschau. Bd. 26. p. 738. (Hervorhebung der Vorzüge der Methode bei gutartigen
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Illyes, G. v., Ausgedehnte Blasenresektion bei Blasenkrebs. IV. Kongr. d. ungar.
Ges. f. Chir. 1911. Zentralbl. f. Chir. Bd. 39. p. 466 u. Pester med.-chir. Presse. Bd. 48.
p. 61. (Später Nephrektomie nötig. In der Diskussion berichtet Rih mer über Extra-
peritonisierung des krebsig infiltrierten Blasenscheitels und Exstirpation, Dollinger
über Totalexstirpation der Blase mit Einpflanzung der Ureteren in die Flexur.)
— Submuköses. blutendes, kavernöses Angiom der Blase. IV. Kongr. d. ungar. Ges.
f. Chir. Zentralbl. f. Chir. Bd. 39. p. 466. (Sectio alta.)
*Judd, E. N., Results in the treatment of tumors of the urinary bladder. Journ.
61.
63a.
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unter besonderer Berücksichtigung der endovesikalen Operationsmethoden. VI. Inter-
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tion des Operationskystoskops zur Behandlung der Blasengeschwülste mit Hoch-
frequenzströmen nach Baer.)
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an der Blasenektopie nicht operiert worden.)
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Sitzg. vom 23. März. Zeitschr. f. Urol. Bd. 6. p. 661. (Beschreibung eines Fibro-
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vesikalem, von Fedorow mittelst Sectio alta empfohlen wird.)
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zum Zerbrechen kleinerer Steine geeignet; Abklemmung und Kauterisation zugleich
möglich.)
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vom 16. März 1911. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. p. 24l. (Primärer Tumor
durch Sectio alta entfernt, spätere Rezidive mit Schlinge per urethram; Tod an Ver-
blutung.)
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Sitzg. vom 23. Mai. Amer. Journ. of Obst. Bd. 66. p. 469. (Neueinpflanzung des
einen Ureters; Kontinenz.)
Nikolenko, M., Contribution à l’etude clinique et anatomo-pathologique de l’influence
du cancer de l’uterus sur le système urinaire. These de med. Genf. (Durchbruch
in die Blase mit Zerstörung des Trigonum und beider Uretermündungen. Erweiterung
des rechten Ureters und Nierenbeckens mit Atrophie des Nierengewebes.)
*O’Neil, R. F., Cancer of the bladder. Journ. of Amer. Med. Assoc. Bd. 59. p. 1786.
Oppel, Zur Kasuistik der Ausschliessungen der Harnblase. Wratsch. Gaz. Nr. 44.
Sitzungsber. d. russ. Urol.-Ges. (Bei vorgeschrittenem Karzinom der hinteren Blasen-
wand wurden unter intravenöser Hedonalnarkose die Ureteren ins Colon pelvinum nach
Mirotworzew transplantiert. Nach einem Tage kein Harn per rectum, Peritonitis-
350 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
'erscheinungen. Relaparotomie, Exsudat in der Bauchhöhle, die Ureteren normal.
Der linke Harnleiter wurde durchschnitten und in die Haut eingenäht (Ureterostomie).
Dekapsulation der linken Niere. Vom dritten Tage ab wurde Harn in steigender
Quantität sezerniert. Die rechte Niere sezernierte bis zum sechsten Tage keinen Harn.
11 Tage post op. Tod an Peritonitis und katarrhalischer Pneumonie. Der Fall beweist,
dass aus der dekapsulierten Niere die Harnausscheidung bedeutend früher beginnt.
Die Anurie war entweder reflektorisch oder ist durch Atonie der Niere und des Ureters
zu erklären.) (H. Jentter.)
64. Ostriansky, A. M., Zwei Fälle von Ausschaltung der Blase mit Einpflanzung der
Ureteren in das Rektum. Voenno-med. Journ. Bd. 233. p. 406. Ref. Journ. d’Urol.
Bd. 1. p. 844. (Fall von Papillomen.)
65. Sinclair, D A., Bladder tumors treated by fulguration. Amer. Journ. of Urol. Bd. 8.
Nr. 3. (Ein Fall von multiplen Papillomen und ein Fall von Karzinomexsstirpation;
letzterer war noch nach einem Jahre rezidivfrei.)
66. Stadler, P. H., Fall von multiplen, epidermisbekleideten Geschwülsten der Harn-
blasenschleimhaut. Zieglers Beitr. z. path. Anat. u. Allg. Path. Bd. 52. Heft 2.
(Rezidivierende, firromyxomatöse Polypen mit insulärer Epidermisierung der Schleim-
haut bei einem zweijährigen Kinde.) |
67. *Squier, B., Experimental studies of the action of electrical cauterisation on neo-
plasm. Med. Rec. New York. Bd. 82. p. 614.
68. *Suter, F.. Über die Leistungsfähigkeit endovesikaler Operationsmethoden. Kor-
| respondenzbl. f. Schweizer Ärzte. Nr. 24.
69. Szper, J., De la cystectomie totale chez la femme dans les n&oplasmes vesicaux. These
de Paris. 1911/12. Nr. 125. (Empfehlung der vaginal-abdominalen Exstirpationsmethode
von Cun&o und der Einpflanzung der Ureteren in die Scheide. Ein Fall, der 26 Monate
nach der Operation noch rezidivfrei ist.)
70. Teleky, D., Teratoider Tumor der weiblichen Harnblase. Arch. f. klin. Chir. Bd. 97.
Heft 2. (Der Tumor enthielt Epidermis, Talgdrüsen, Haarfollikel, Schweissdrüsen,
Lympbhfollikel, Knochen, Knorpel und Respirationsepithel — vielleicht rudimentäre
Kopfanlage.)
71. Thevenot, L., Kyste de la paroi vesico-vaginale, d’origine gartnerienne. Lyon chir.
Bd. 7. p. 283. (Kleineigross, Exzision.)
72. *Thomas, B. A., Die Zerstörung von Tumoren der Harnblase durch die Wirkung
von Hochfrequenzströmen, welche in Gewebsaustrocknung besteht. Surg., Gym.
and Obst. Bd. 14. Nr. 4 u. Med. Record. New York. Bd. 80. p. 1098. Ref. Zentralbl.
f. Gyn. Bd. 36. p. 1202.
73. *Violet, Papillome de la vessie. Lyon med. Nr. 15.
74. *Zuckerkandl, O., Vesikale Harnstauung bei zottigen Blasengeschwülsten. Münchn.
med. Wochenschr. Bd. 59. p. 2570.
Hervier (38) beschreibt 11 Fälle von Blasengeschwülsten mit Rückwirkung auf die
Nieren. Schon die blosse Anwesenheit eines Blasentumors kann eine reflektorische Hyper-
ämie der Niere bewirken und die Nierensymptome können: einen Nierenstein vortäuschen.
Harnstauung nach den Nieren wird meist durch den Druck juxta-ureteraler Tumoren auf
den Ureter bewirkt. Die Kystoskopie gibt den Schlüssel zur Diagnose. Die Harnstauung
kann zur aufsteigenden Infektion Veranlassung geben. Die Anurie stellt eine seltene Kom-
plikation dar; sie wird durch Verschluss beider Ureteren oder bei Funktionsverlust einer
Niere durch einseitigen Verschluss bewirkt. Die Anurie erfordert die möglichst schnelle
Ausführung der Nephrostomie.
Lotsy (56) beobachtete Entwickelung eines benignen Blasenpapilloms über der einen
grossen Oxalatstein enthaltenden Uretermündung. Der Stein ging nach wiederholter endo-
vesikaler Entfernung des Tumors spontan ab.
Zuckerkandl (74) führt als Symptom eines zottigen Blasentumors in der Nähe des
Orificium internum Harnverhaltung an, welche durch Hineinsenken des Tumors in die Harn-
röhre bei Erschlaffung des Sphinkters zustande kommt.
Leuenberger (54) konnte bei einem primär gutartigen Blasenpapillom an dem Stroma
von zwei Zotten den Übergang in Sarkom nachweisen. Nach der Exstirpation fingen die
bereits vorhandenen Metastasen rapid zu wachsen an.
Judd (42) rechnet die Papillome zu den malignen Tumoren, weil sie in hohem Grade
die Neigung zu Rezidiven und Kontaktinfektion haben und erklärt nur die seltenen Myome
und Fibrome für die einzigen gutartigen Blasengeschwülste, Zur Diagnose wird die Kysto-
Blase. 351
skopie und zur Unterscheidung von Uretersteinen, die die Blasenwand vordrängen, die
Röntgendurchleuchtung für nötig erklärt. Bezüglich der Behandlung wird besonders bei
sessilen Tumoren die transperitoneale Exzision in den Vordergrund gestellt, demnächst
die Sectio alta und die Behandlung mit Hochfrequenzströmen.
In der Diskussion sprechen sich Harpster und Lower für die Behandlung mit Hoch-.
frequenzströmen aus, B. A. Thomas befürchtet bei dieser Behandlung Rezidive, Rytina
verwirft sie bei Karzinomen, E. O. Smith befürwortet transperitoneale Exzision und bei
ausgedehnten Tumoren palliative Behandlung mit suprapubischer Fistel und Drainage.
Grandjean (30) hebt die guten Erfolge der endovesikalen Operation bei Blasen-
geschwülsten gegenüber der grossen Mortalität und der Häufigkeit der Rezidive nach Er-
öffnung der Blase und partieller Resektion hervor und empfiehlt Hochfrequenzströme nach
Beer und die Modifikation nach Heitz-Boyer.
Bystrow (9) rechnet die Papillome nach ihrem klinischen Verlauf zu den bösartigen
Geschwülsten und empfiehlt die Sectio alta, vor der die transperitoneale Kystotoniie
keine Vorzüge verdient. Zur Vermeidung von Rezidiven, die bei allen Operationsmethoden
bis zu 50°, vorkommen, wird Abreibung der Blasenschleimhaut mit Resorzin empfohlen.
Die endovesikale Methode ist nur als Hilfsmethode anzusehen. Eine etwaige Totalexstir-
pation, deren Erfolg in der ohne Infektionsgefahr möglichen Ableitung des Harns beruht,
ist zweizeitig auszuführen. 91 Papillomfälle aus der Fedorowschen Klinik.
Bugbee (8) brachte zwei rezidivierende Blasenpapillome durch Hochfrequenzströme
zum Schwinden.
Violet (73) wählte zur Entfernung eines daumengrossen Papilloms des Biasenscheitels
bei einer 50jährigen Frau mit schwerer Cystitis wegen starker Adipositas der Bauch-
decken den vaginalen Weg mit Drainage; die Blasenscheidenfistel wurde nach drei Monaten
geschlossen.
Squier (67) vermochte bei blutenden Blasengeschwülsten mittelst des bipolaren
Stroms die Blutung zum Stehen zu bringen.
Fullerton (19) gibt zur Entfernung von Blasentumoren der Sectio alta den Vorzug,
bei Frauen, wenn die Tumoren klein sind und am Blasengrund sitzen, der Kolpokystotomie.
Auch die transperitoneale Operation wird günstig beurteilt.
Dore (15) empfiehlt bei Myomen der Blase die Sectio suprapubica, bei Sarkomen
die partielle Zystektomie, aber nur, wenn sie klein und scharf begrenzt sind, bei Epitheliomen,
wenn es noch möglich ist, die Entfernung im Kystoskop mit Verschorfung des Grundes
oder die Behandlung mit Hochfregenzströmen, bei grossen gestielten Geschwülsten die
Abtragung nach Sectio alta, bei infiltrierten Geschwülsten die partielle Resektion, bei aus-
gedehnten Geschwülsten die Totalexstirpation der Blase. Bei Blutungen und infektiöser
Cystitis ist die Sectio alta auszuführen (114 Fälle).
Kutner (48) schlägt zur intravesikalen Behandlung von Blasengeschwülsten eine
“einen mit der Spitze frei herausragenden Draht enthaltende Harnleitersonde vor, die im
K ystoskop mit der Spitze über die Geschwulstoberfläche hingeführt wird, während die andere
Elektrode als Platte auf den Leib gelegt wird. Es sollen nicht zu starke Ströme verwendet
werden. dGestielte Papillome können leichter abgetragen werden als mittelst Schlingen.
Blutung ist nicht zu fürchten. Das Verfahren wird besonders zur Nachbehandlung gestielter
Papillome, zur Zerstörung kleiner mit der Schlinge nicht zu fassender Exkreszenzen und
breitbasiger Tumoren empfohlen. Wo Blutstillung nötig ist, ist der Halbkugelkauter vor-
zuziehen.
Kutner (49) tritt gegenüber Caspers Empfehlung der kalten Schlinge für die An-
wendung der Glühschlinge bei der Entfernung von Blasenpapillomen ein, während Casper:
(11) die Glühschlinge besonders im Hinblick auf die Neigung zu Rezidiven für ungenügend
erklärt.
Bachrach (2) bringt mehrere Fälle als Beweis für die günstige Wirkung der Ful-
guration bei der Behandlung der Blasenpapillome bei und betont die zuweilen günstige Wir-
kung der Kombination mit der Schlinge, wodurch die Geschwulst vor der Fulguration rascher
verkleinert und zur mikroskopischen Untersuchung gewonnen werden kann. Ferner wird
die palliative Wirkung bezüglich der Blutstillung bei stark blutenden Karzinomen hervor-
gehoben.
In der Diskussion äussert sich Blum, dass die Verschorfung mittelst des von ihm
konstruierten intravesikalen Kauters ebenso wirksam ausgeführt werden könne.
Böhme (6) stellt als Anzeigen der intravesikalen Operation klinisch und kystosko-
pisch nachgewiesene Gutartigkeit und Pflaumen- bis Aprikosengrösse, besonders bei dünnem
Stiel auf; Kontraindikation besteht bei. Verdacht auf Malignität, allgemeiner Papillomatose
352 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
und zu grossem Tumor, relative bei enger Harnröhre, enger und reizbarer Blase. Bedin-
gungen für den Dauererfolg sind vollständige Entfernung, energische Kauterisierung der
Basis, sorgfältige kvstoskopische Kontrolle und Nachbehandlung und Entfernung der gering-
sten Rezidivandeutung. Bezüglich der Technik wird das Nitzesche Instrumentarium
mut Böhmes Modifikation bevorzugt.
K.neise (44) bevorzugt zur Entfernung von Blasenpapillomen die endovesikale Ent-
fernung, und zwar mit der kalten Schlinge und kauterisiert dann den Stiel.
Suter (68) empfiehlt bei Blasentumoren mit frühzeitiger Diagnose die endovesikale
Entfernung, jedoch hält er die Entstehung von Rezidiven für ebenso gut möglich, wie nach
Sectio alta.
Beer (3) empfiehlt die Behandlung von papillären Blasengeschwülsten mit Hoch-
frequenzströmen; bösartige Geschwülste eignen sich nicht für diese Behandlung. In der
Diskussion erklärt Casper es für gefährlich, den Geschwulstboden zu zerstören. wegen
der Gefahr der Blasenperforation, was Kutner bei vorsichtigem Vorgehen nicht befürchtet.
Kutner sieht den Vorzug der Hochfrequenzströme in der Möglichkeit, in der Tiefe zu
koagulieren.
Harris (35) beschreibt 17 Fälle von erfolgreicher Behandlung von Blasenpapillomien
mit Hochfrequenzströmen.
Keyes (43) fand in 12 Fällen günstige Resultate bei der Behandlung gutartiger Blasen-
papillome durch Hochfrequenzströme.
Kretschmer (46) teilt fünf Fälle von Blasenpapillomen mit, die mit Hochfrequenz-
strom behandelt wurden und hebt besonders die schnelle günstige Wirkung auf die Blutung
hervor. Der vor längster Zeit operierte Fall ist seit 19 Monaten beschwerdefrei.
McCarthy (57) empfiehlt die Fulguration bei kleinen oder mittelgrossen, einzelnen
oder multiplen benignen Tumoren, ausgenommen im Falle der Verdunkelung des Gesichts-
feldes durch starke Blutungen. Bei sehr zahlreichen Papillomen ist die Fulguration nach
Sectio alta zu versuchen.
Thomas (72) konnte durch wiederholte Anwendung von Hochfrequenzströmen
ven je 10—15 Sekunden Dauer Papillome vollkommen zum Verschwinden bringen. Die
Anwendung muss mit grosser Vorsicht geschehen, um Perforationen der Blase zu vermeiden.
Bouchard (7) beschreibt ein 2850 (Gramm schweres Fibromyom der Blase, das
ein Uterusmyom vortäuschte und erst bei der Operation nach Eröffnung der Blase richtig
erkannt wurde. Tod am Tag nach der Operation an Embolie.
Knorr (45) hält die Hälfte der Papillome für bösartig und befürwortet bei bösartigen
Geschwülsten die Sectio alta, bei im Trigonum sitzenden die transperitoneale Operation.
O’Neil (63) erklärt das primäre infiltrierende Blasenkarzinom als ein alveoläres
Epithelkarzinon, das in die tieferen Schichten der Blasenwand vordringt, sich auf dem Lymph-
wege langsam nach den Lumbar- und Iliakaldrüsen verbreitet, aber selten über diese hinaus.
und sehr selten Metastasen macht, dagegen sehr zu Rezidiven bei Verwundung der Blase
und zu Kontaktinfektion an anderen Stellen der Blasenschleimhaut führt. Für die Diagnose
wird die Wichtigkeit der Kystoskopie hervorgehoben. Als Operation wird die transperi-
toneale Exzision der Blasenwand bezeichnet, welche besonders den Grund der Blase zugäng-
lich macht, und bei Ergriffensein der Uretermündung die Neueinpflanzung. Bei Einbe-
ziehung beider Uretermündungen soll die beiderseitige Nephrostomie vorausgeschickt
werden. In Fällen von Infektion der Blase und der oberen Harnwege soll nur die Sectio
alta mit Drainage vorgenommen werden.
Lengemann (53) bildete bei Exstirpation der Blase wegen Karzinoms eine neue
Blase aus dem ausgeschalteten Colon ascendens und der letzten 30 cm langen lleumschlinge.
in welche die Ureteren implantiert wurden. Der Wurmfortsatz wurde durch die Bauch-
decken nach aussen geleitet und sein Ende abgetragen. Die neue Blase fasste 500 ccm.
Holzbach (c. 6, 28) betont, dass bei Uteruskarzinom bullöses Ödem an sich für
Karzinomentwickelung im paravesikalen Gewebe nicht beweisend ist.
Blum (5) fand bei Uteruskarzinomen kystoskopisch Ödem und Phlebektasien und
zuweilen deutliche einseitige Pulsation, die er als Zeichen des Überganges des Karzinoms
auf Blase und Ureteren auffasst.
Gleiss (26) beschreibt ein Spindelzellensarkom der vorderen Blasenwand,
das diagnostisch für ein Uterusmyon gehalten worden war und mittelst ausgedehnter Resck-
tion der Blasenwand per laparotomiam entfernt wurde. Die gelassene Blasenfistel heilte
von selbst und die verringerte Blasenkapazität hob sich auf die Norm. Heilung. Symptome
von seiten der Blase (Pollakiurie) waren erst kurz vor der Operation aufgetreten,
lla.
l 3a.
19.
ZU:
Blase. 353
11. Blasensteine.
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alle mit Lithotrypsie behandelt. In der Diskussion empfiehlt Mirabeau bei harten
Steinen die Kolpokystotomie und erwähnt eine Röntgenfehldiagnose bei Ureterstein
im Beckenabschnitt, in welchem Falle nach Ureterresektion und Neucinpflanzung in
die Blase tödliche Sepsis wegen schon bestehender Pyonephrose cintrat. Auch von
Kielleuthner und Brauser wird über Röntgenfehldiagnosen bei Blasensteinen be-
richtet.)
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Sokolow, Blasenstein bei einem dreijährigen Kinde. Wratsch. Gaz. 18. März. Ref.
Journ. d’Urol. Bd. 2. p. 120. (Sectio alta.)
*Stefani, Corps étranger vésical, volumineux calcul secondaire. Soc. de Chir. de
Lyon. Sitzg. vom 18. Febr. Lyon med. Nr. 16.
Vischer, A., Über das Vorkommen von Blasensteinen in der asiatischen Türkei und
ihre Behandlung. Med. Ges. Basel. Nitzg. vom 6. Juli 1911. Zeitschr. f. Urol. Bd. 6.
p. 948. (65 Fälle, davon drei bei Frauen; Scetio alta mit primärer Blasennaht.)
Vuillet, H. Calculs de Purctere et de la vessie. Journ. d’Urol. Bd. 2. p. 849. (Stein
im untersten Ureterabschnitt, nach Sectio alta extrahiert.)
Goldberg (12) sah unter 78 Blasensteinfällen nur 27 mal typische und 45 atypische
Symptome, unterbrochenen Harnstrahl nur sechsmal. Sechs Fälle waren symptonlos.
Be
Blase. 355
Das Kystoskop kann Steine entdecken, die mit der Sonde nicht nachweisbar sind. In 40
Fällen wurde operiert, grösstenteils mittelst Litholapaxie.
Aubiban (2) fand Symptomlosigkeit der Blasensteine besonders bei grossen, beweg-
lichen Steinen infolge Anpassung der Blasenwand an die Steinoberfläche.
Holland (14) fand reine Uratsteine, auch wenn sie gehäuft liegen, radiologisch nicht
darstellbar; die Durchleuchtung liefert auch keine Anhaltspunkte dafür, ob ein Stein ein-
gekapselt ist oder nicht, oder ob ein Stein der Blase oder dem Ureterende angehört, endlich
auch keinen bestimmten Anhaltspunkt über die Anzahl der Blasensteine. Zurgenauen Diagnose
ist die Kystoskopie erforderlich.
Legueu (20) wies mittelst Wismuth-Radiographie Uratsteine nach, welche durch-
lässig erschienen.
Lower (22) erklärt unter Hervorhebung der Vorzüge der Lithothrypsie die Sectio
alta für indiziert bei grossen Steinen, die nicht gefasst werden können, bei festsitzenden
und multiplen Steinen, bei Kindern, bei in der Mündung des Harnleiters sitzenden Steinen
und bei harten Fremdkörpern mit Steinbildung.
Stefani (38) empfiehlt für die Sectio alta bei Harnsteinen den suprapubischen Schnitt
Pfannenstiels, der die Peritonealfalte vermeiden lässt und das Cavum Retzii vor Infek-
tion schützt. Ein Fall von Phosphatstein um eine Haarnadel wird mitgeteilt.
Gauthier (11) hebt die Schwierigkeit der Lithothrypsie bei Frauen mit schlaffen
Blasenwandungen hervor und empfiehlt die Entfernung kleiner Steine oder Steinreste im
direkten Kystoskop (ein Fall, 7ljährige Frau).
Cabot (5) erklärt für die meisten Fälle von Blasensteinen die Litholapaxie als die
Operation der Wahl.
Suter (c. 10, 68) befürwortet bei Blasensteinen in erster Reihe die Lithothrypsie,
durch die die Mehrzahl der Steine zu entfernen ist.
Grandjean (13) empfiehlt die Behandlung der Verkalkung der Blasenschleimhaut
durch Curettage, durch welche die ganze Schleimhaut entfernt werden muss. Eventuell
muss der Kalkpanzer mittelst flacher Zange zuerst zerbrochen werden. Auch tuberkulöse
Blasengeschwüre können dadurch zur Heilung gebracht werden. Die Nachbehandlung
besteht in Spülungen.
12. Fremdkörper der Blase.
l. *Abels, H., Über Harnblasenerkrankungen bei kleinen Mädchen durch bisher nicht
beobachtete Fremdkörper. Wiener klin. Wochenschr. Bd. 25. p. 1833.
2. Arndt, Haarnadel in der Blase. Verein Posener Ärzte. Sitzg. vom 14. Okt. Deutsche
med. Wochenschr. Bd. 38. p. 2471. (Retrograde Extraktion unter Leitung des Kysto-
skops mit Schuhknöpfer.)
3. Barbellion, G., Corps étranger dans la vessie d'une jeune fille; cystoscopie, extrac-
tion. Journ. de méd. de Paris. 1911. Nr. 51. (Ohrlöffel von 7 cm Länge.)
4. Barth, Blasensteine. Gyn. Ges. Breslau. Sitzg. vom 23. Jan. Monatsschr. f. Geb.
u. Gyn. Bd. 35. p. 528. (Um eingewanderte Seidenligaturen nach Vaginifixur. Sectio
alta.)
5. *Blum, V., Zur Ätiologie der Cystitis kleiner Mädchen. Ges. d. Ärzte in Wien. Sitzg.
vom 8. Nov. Wiener klin. Wochenschr. Bd. 25. p. 1851.
6. Brin, H., Corps étrangers de la vessie. Journ. d’Urol. Bd. 2. p. 845. (Grosser Blasen-
stein, um einen Thermometer gebildet, der vor 20 Jahren in die Blase eingeführt worden
war und dessen aus dem Stein vorragende Cuvette bei der Extraktion — Sectio alta —
zerbrach; jauchige Cystitis, Heilung.)
7. Cathelin, F., Verweilen eines Katheters im Ureter während sechs Jahren. Fol.
urol. Bd. 6. p. 571. (Herunterschlüpfen des Rohrs in die Blase, Entfernung durch
Kolpokystotomie.)
8. Desnos, E., Corps &tranger d’origine appendiculaire simulant un calcul vesical. Journ.
d’Urol. Bd. 1. p. 516. (Aus der Appendix in die Blase durchgebrochen.)
9. Fischer, B., Grosser Blasenstein um eine Haarnadel. Ärztl. Verein Frankfurt. Sitzg.
vom 18. März. Münchn. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 1076. (Sechsjähriges Mädchen
mit eitriger Cystitis, Ureteritis und Pvelonephritis.)
10. — Schwere Cystitis und Pyelonephritis durch Fremdkörper. Mittelrhein. Ges. f. Geb.
u. Gyn. Sitzg. vom 10. März. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 238. (Haar-
nadel bei sechsjährigem Mädchen und abgebrochener Glaskatheter bei 66jähriger
Frau.)
23*
356
LL.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
19.
19a.
20.
21.
26.
Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
Furniss, H. D., Hairpin in bladder and renal infection. New York Obst. Soc. Sitzg.
vom 13. Febr. Amer. Journ. of Obst. Bd. 65. p. 636. (Zwei Haarnadeln, von denen
die erste im Kellyschen Kystoskop entfernt wurde; die zweite wurde erst später vor-
gefunden.)
Gilis, P., Deux épingles a cheveux incrustees de sels calcaires extraits de la vessie
par cystotomie sus-pubienne. Montpellier méd. 30. Juni. Ref. Journ. d’Urol. Bd. 2.
p. 435. (Extraktion von zwei Haarnadeln bei heftiger fieberhafter Cystitis und Fixa-
tion der Spitzen mittelst Sectio alta.)
Guiard, F. P., Extraction par l’uretre, chez une femme, d'un crayon mesurant 121, cm
de longueur et recouvert de concrétions phosphatiques. Journ. de med. de Paris.
1911. Nr. 5l. (Zerbrechung des querliegenden, mit seinen Enden fixierten Stiftes
und Extraktion mittelst Lithothrypters.)
Hogge, Corps étrangers dans la vessie. XVI. Reunion de l’Assoc. franç. d’Urol.
Journ. d’Urol. Bd. 2. p. 725.
Jenckel, Fremdkörper in der Blase. Ärztl. Verein Altona. Sitzg. vom 22. Mai.
Münchn. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 1683. (9 cm lange Gummispitze eines Irri-
gationsapparates, von einer im vierten Monate Schwangeren zu Masturbationszwecken
eingeführt; Extraktion nach Harnröhrenerweiterung.)
Jervel, Bleistiftkapsel in der Blase. Norsk. Mag. f. Laegevidensk. 1911. (Durch
die erweiterte Urethra in der Mitte zerbrochen, dann extrahiert.)
Kaiser, Haarnadel in der Blase einer Gravida. Gyn. Ges. Dresden. Sitzg. von
15. Febr. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 816. (Durch Kolpokystotomie entfernt.)
— Blasensteine um Seidenfäden nach Naht einer Blasenverletzung. Gyn. Ges. Dresden.
Sitzg. vom 15. Febr. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 816.
Kropeit, Glaspipette in der Harnblase. Ärztl. Verein Hamburg. Sitzg. vom 24. Okt.
1911. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 38. p. 344. (Die Pipette war angeblich zu
ärztlich verordneten Blasenspülungen verwendet worden und in die Blase geglitten.
Kolpokystotoniie.)
Lenko, Demonstration von 20 aus der Harnblase entfernten Fremdkörpern. Lem-
berger ärztl. Ges. am 4. Okt. Lwowski Tygodnik lekarski. Nr. 50. p. 817. (Polnisch.)
(10 Fremdkörper waren abgebrochene Stücke von Petzer-Kathetern, eingelegt nach
Blasenstich, drei Bruchstücke von Nelaton-Kathetern, einmal eine Catgutfaden-
schlinge nach Bassinischer Operation, einmal ein Pflaumenkern, aus dem Mastdarme
in die Blase eingedrungen, in einer anderen Gruppe rangieren die von den Kranken
eigenhändig zur Befriedigung des Geschlechtstriebes eingeführten Fremdkörper. Haar-
nadel aus der Blase entfernt bei einem 70jährigen Greise, Haarnadel aus der Blase
durch Sectio alta entfernt bei einem 20jährigen Mädchen, Petersilienwurzel zugespitzt
bei einer verheirateten Frau entfernt, Mutter eines Kindes, knöchernes Zigarrenmund-
stück durch Sectio alta bei einem Manne entfernt, ein Stück steifen Schilfrohres bei
einem Manne entfernt, endlich eine Revolverkugel entfernt 31, Monate nach Unter-
leibsschuss. Die Arbeit enthält Details bezüglich der einzelnen Beobachtungen.)
(v. Neugebauer.)
Müglich, Fremdkörper und Blasensteine. Nordostdeutsche Ges. f. Gyn. Sitzg.
vom 29. Juni. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 376.
Pakowski, Volumineux calcul de la vessie, développé autour d'un corps étranger
chez une femme. Soc. anat. Paris. Sitzg. vom 25. Okt. Presse med. Nr. 89. p. 904.
(Kleineigrosser Stein um ein seit drei Jahren in der Blase liegendes Häkchen entwickelt.
das die Blase und eine Darnıschlinge perforiert hat; die Perforation war symptomlos
geblieben.)
Pasteau, Corps étrangers dans la vessie. XVI. Reunion de l’Assoe. franç. d’Urol.
Journ. d’Urol. Bd. 2. p. 725.
Renner, Zange zur Entfernung von Fremdkörpern aus der Blase. Chir. Ges. Breslau.
Sitzg. vom 13. Mai. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 49. p. 1346. (Für das Kystoskop.)
Revel, Corps étrangers dans la vessie. XVI. Reunion de l’Assoe. franç. d’Urol, Journ.
d Urol. Bd. 2. p. 725.
Rivet, A.. Remarques sur les épingles a cheveux dans les vessies féminines. Gaz.
méd. de Nantes. Bd. 30. p. 341. (Empfiehlt Füllung der Blase mit 180—200 cem
Wasser und Entfernung mittelst dünnen, langen, biegsamen Hakens unter Kontrolle
des Kystoskops.)
Sachs, In der Harnblasenwand steckendes Pravazkanülenstückchen. Nordost-
deutsche Ges. f. Gyn. Bd. 36. p. 374 u. Frauenarzt. Bd. 27. Nr. 9. (Die Kanüle
27.
29.
30.
Urachus. | 357
war bei Probepunktion des parametranen Exsudats abgebrochen; chronische Cystitis,
Entfernung im Kystoskop.)
Sinclair, D. A., Foreign body (cock) in bladder. Amer. Journ. of Urol. Bd. 8. Nr. 1.
(Extraktion unter. Leitung des Kystoskops.)
Strassmann, P., Fremdkörper in der Blase. Berl. Ges. f. Geb. u. Gyn. Sitzg. vom
23. Juni. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 69. p. 510. (Häkelhaken, nach Dilatation
der Harnröhre durch Wendung des Fremdkörpers auf die Spitze mittelst des Fingers
entfernt.)
Subbotic, V., Immigration eines Fremdkörpers in der Blase. Srpski arh. za celok.
lek. Nr. 1. Ref. Zentralbl. f. Chir. Bd. 39. p. 693. (Gazetupfer, nach Herniotomie
in die Blase durchgebrochen.)
Van Meter, S. D., Removal of paraffin from bladder. Journ. of Amer. Med. Assoc.
Bd. 58. p. 478. (Auflösung eines Paraffinbougies durch Injektion von Benzin in die
Blase.)
. Vincent, Corps étrangers dans la vessie. XVI. Reunion de l’Assoc. franç. d’Urol.
Journ. d’Urol. Bd. 2. p. 725..
2. Vulliet, H., Calculs de l’uretere et de la vessie. Journ. d’Urol. Bd. 2. p. 852. (Haar-
nadel mit totaler Inkrustation der Blasenwand, Extraktion durch Sectio alta, Drai-
nage.)
Wulff, Fremdkörper in der Blase. Ärztl. Verein Hamburg. Sitzg. vom 4. Juni.
Münchn. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 1404. (l. Katheterstück, durch Lithothrypter
entfernt; 2. Haarnadel als Kern eines Phosphatsteins, Entfernung durch Sectio alta.)
Zorn, M., Über Fremdkörper, die von aussen in die weibliche Harnblase gelangten.
Inaug.-Diss. Bonn 1911. (Zwei Fälle von Haarnadeln, darunter einer bei einem drei-
jährigen Mädchen.)
Blum (5) fand als Ursache bei Cystitis eines kleinen Mädchen Wollfäden in der Blase,
die aus den Kleidern stammten und wahrscheinlich infolge von Friktionen bei Harndrang
eingedrungen waren; sie hatten zur Bildung kleiner Konkremente Anlass gegeben.
Abels (1) fand ebenfalls Haare, Papierfaserstückchen, Flaumfedern und Amylum-
körner, letztere aus Kinderpuder stammend, als Fremdkörper in der Blase.
13. Parasiten der Blase.
Arron, Kyste hydatique de la paroi vesicale. Soc. de Chir. Sitzg. vom 3. Juli. Gaz.
des Höp. Bd. 85. p. 1132. (In die Blase durchgebrochen; Drainage.)
Conor, A., Sur les bilharzioses. Revue d’Hyg. Bd. 23. Nr. 6.
*Day, H. B., und O. Richards, The treatment of Bilharziosis by salvarsan. Lancet.
Bd. 1. p. 1126.
Ferguson, A. R., Bilharzial disease. Glasgow Med.-Chir. Soc. Sitzg. vom 1. Nov.
Brit. Med. Journ. Bd. 2. p. 1391. (Zur Biologie des Parasiten.)
— Bilharziosis und maligne Degeneration der Harnblase. Journ. of Pathol. and
Bact. Bd. 16. p. 76. (Von 40 Fällen maligner Neubildungen der Blase bei Bilharziose.
34 Epitheliome und 6 Sarkome.)
Fülleborn, F., und Werner, Über Salvarsanwirkung bei Bilharziosis. Deutsche
med. Wochenschr. Bd. 38. p. 351. (Können das Verschwinden der Bilharziaeier aus
dem Harn nach Salvarsanbehandlung nicht bestätigen.)
Looss, A., Über die sogenannte Heilung der Bilharziosis durch Salvarsan. Deutsche
med. Wochenschr. Bd. 38. p. 70. (Leugnet die heilende Wirkung des Verfahrens.)
*Milton, F., „606“ in bilharziosis. Lancet. Bd. 1. p. 1037.
Day und Richards (3) verwerfen die Salvarsanbehandlung als völlig nutzlos, weil
die in den Geweben sitzenden und eingekapselten Eier unbeeinflusst bleiben.
Milton (8) verwirft ebenfalls die Salvarsanbehandlung bei Bilharziosis aus dem
gleichen Grunde und wegen der Gefahren für die Niere.
E
d) Urachus.
Andre, P., und A. Boeckel, A propos d'un cas d’ouraque totalement perméable
chez un sujet de seize ans. Journ. d’Urol. Bd. 2. p. 673. (Blasennabelfistel; sub-
peritoneale Exzision und Blasennaht; Heilung.)
358 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
2. *Baldwin, J. F., Grosse Zysten des Urachus. Surg., Gyn. and Obst. Nr. 6. Ref.
Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 1203.
3. *Hartmann, E., Über Urachuszysten. Inaug.-Diss. Halle 1911.
4. Michin, W., Zur Kasuistik der aus den Resten des Ductus omphalomesentericus
sich entwickelnden malignen Neubildungen. Virchows Arch. Bd. 209. Heft 1. (Kyst-
adenokarzinom vom Urachus aus auf die Blase übergehend.)
: 5. *Pearse, H. E., und E. L. Miller, Hematuria from tuberculosis of a patent urachus;
operation followed by septic rash; recovery. Journ. of Amer. Med. Assoc. Bd. 58.
p. 1684.
6. *Schwarz, E., Karzinom des Urachus. Beiträge z. klin. Chir. Bd. 78. Heft 2.
Baldwin (2) beschreibt zwei Fälle von grossen Urachuszysten, die durch Inzision
und Drainage zur Heilung gebracht wurden; die eine war für einen Bauchtumor, die andere
für eine Ovarialzyste gehalten worden.
Hartmann (3) beschreibt eine echte walnussgrosse Urachuszyste, die bei einer
30jährigen Frau gelegentlich einer Laparotomie (Ventrofixation mit Sterilisation bei Total-
prolaps) gefunden und exstirpiert wurde. Die Zystenwand enthielt wellige Bindegewebs-
bündel, reichlich glatte Muskelfasern und Gefässe, das Epithel ist ein einschichtiges, stellen-
weise mehrschichtiges Pflasterepithel; der Inhalt war klar, wässerig und geruchlos. Die
Zyste war symptomlos geblieben. `
Schwarz (6) beschreibt ein primäres Adenokarzinom des vorher unveränderten
Urachus, das sowohl den peritoncalen ees als anch die Blasenwand durchbrochen hatte.
Pearse und Miller (5) fanden nach Exzision einer fistulösen Geschwulst unter dem
Nabel Hämaturie infolge Tuberkulose des offen gebliebenen Urachus, einschliesslich des
Eintrittes in den Blasenscheitel. Der Urachus wurde radikal exstirpiert.
e) Harnleiter.
l. Arndt, Pseudozyste am Orificium vesicale des Ureters. Verein Posener Ärzte. Sitzg.
vom 14. Okt. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 38. p. 2472. (Harnstauung und
Koliken.)
2. Baker, J. N., The removal of an unusually large ureteral stone. Med. Assoc. of the
State of Alabama. Journ. of Amer. Med. Assoc. Bd. 58. p. 1473. (Unmittelbar über
der Blasenmündung; Ureterotomie.)
3. *Bertelsmann, Uber einen Fall von intermittierender intravesikaler C'yste, ge-
bildet durch einen überzähligen Harnleiter. Ärzteverein Kassel, Sitzg. vom 10. Jan.
Med. Klinik. Bd. 8. p. 804.
4. Bickersteth, R. A., Catheterization of the ureters. Liverpool Med. Inst. Sitzg.
vom 2. Mai. Brit. Med. Journ. Bd. 1. p. 1131. (Kurze Hervorhebung der diagnosti-
schen Bedeutung.)
*Bode, F., Stenose beider Ureteren durch einen in der Scheide befindlichen Fremd-
körper. Münchn. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 1156.
6. *Borsuk, Erfolgreiche Vernähung eines während einer Uterusexstirpation durch-
schnittenen Ureters. Med. i Kron. Lek. 1911. Nr. 10 ff. Ref. Gyn. Rundschau. Bd. 6.
p. 880. | |
Bryan, R., Uretersteine. Amer. Journ. of Derm. and Gen.-Ur. Diseases. Bd. 16.
p. 363. (Neun Fälle; verlangt Ureterkatheterismus und Radiographie; extraperi-
toneale Längsinzision des Ureters und Naht.)
8. Bugbee, H., Bilateral stricture of the ureters. St. Lukes Hosp. med. and surg. reports.
Bd. 3. Ref. Zentralbl. f. Chir. Bd. 39. p. 1754. (Gonorrhoisch; mit Dilatation be-
handelt.)
9. *Busi, Ombre radiografiche della calcolosi ureterale. Gazz. degli osp. e d. clin. Nr. 66.
10. Cathcart, Ch. W., Calculus of ureter. Edinburgh Med.-Chir. Soc. Sitzg. vom 7. Febr.
Lancet. Bd. 1. p. 506. (Im untersten Ureterabschnitt, durch extraperitoneale Uretero-
tomie entfernt.)
lOa. Cathelin, Dilatation double kystique intravesicale des ureteres. XVI. Reunion
de l!’Assoc. franç. d Urol. ‚Journ. d’Urol. Bd. 2. p. 725. (In der Diskussion unter-
scheidet Pasteau den echten Prolaps des Ureters in die Blase von der intravesikalen
Dilatation des Ureters.)
or
~J
13.
32.
33.
Harnleiter. 359
*Chevassu und Mock, Epithelioma primitif de la partie moyenne de l’uretere. Bull.
de la Soc. de Chir. Nr. 15. p. 522.
*Chiasserini, Ricerche sperimentali sui trapianti di vasi in uretere e di uretere nei vasi
e sull’ anastomosi uretero-deferenziale. Policlinico. Bd. 19. Sez. chir. Nr. 6 u. 11.
Clary, W. F., Ureteral calculi. Sonthern Med. Journ. Nashville. Bd. 5. Nr. 10.
*j)elbet, Epitheliome de l’uretere. Soc. de Chir. Sitzg. vom 17. April. Gaz. des
Höp. Bd. 85. p. 710.
Duron, Duplicite bilaterale de P’uretere. Poitou med. April. Ref. Journ. d’Urol.
Bd. 2. p. 117. (Vollständige Verdoppelung mit getrennten Blasenmündungen und
doppeltem Nierenbecken.)
*Kisendraht, Congenital malformations of the ureters. Annals of Surg. Bd. 55.
p. 571 u. Western Surg. Assoc. 21. Jahresvers. Med. Record. New York. Bd. 81. p. 250.
. Fedorow, Pyelitis mit periodischer Harnverhaltung. Russ. urol. Ges. Sitzg. vom
31. März 1911. Zeitschr. f. Urol. Bd. 6. p. 146. (Zystische Neubildung an der Ureter-
mündung, wahrscheinlich von einem akzessorischen Ureter stammend; Inzision nach
Sectio alta.)
Fischer, B., Ureterstein. Ärztl. Verein Frankfurt. Sitzg. vom 4. März. Münchn.
med. Wochenschr. Bd. 59. p. 1014. (Mit Pyelonephritis.)
*Frank, K., Über Ureterostomie. Deutsche Zeitschr. f. Chir. Bd. 113. Heft 5/6.
*Frenkel, S., Étude sur les calculs aberrants de uretere. These de Paris. 1911/12.
Nr. 2.
. Fromme, Ureterstein Ges. f. Geb. u. Gyn. Berlin. Sitzg. vom 10. Nov. 1911. Zeit-
schrift f. Geb. u. Gyn. Bd. 70. p. 669. (Kystoskopischer Nachweis, Spontanausstossung.)
*Furniss, H. D., Some types of ureteral obstruction in women. Journ. of Amer.
Med. Assoc. Bd. 59. p. 2051.
— Dilated ureters. New York Obst. Soc. Sitzg. vom 13. Febr. Amer. Journ. of
Obst. Bd. 65. p. 637. (Bei schwerer Cystitis, die mittelst Kolpokystotomie behandelt
wurde.)
. — Zwei Fälle von Verengerung des untersten Ureterabschnittes. Amer. Journ. of
Urol. Bd. 8. p. 111. (Abtrennung des Ureters und Neueinpflanzung in die Blase,
Fistelbildung, sekundäre Nephrektomie wegen Infektion der Niere.)
— Four ureters. New York Obst. Soc. Sitzg. vom 13. Febr. Amer. Journ. of Obst.
Bd. 65. p. 638 u. Amer. Journ. of Urol. Bd. 8. p. 226. (Mit getrennten Mündungen in
der Blase und getrennten X\Nierenbecken.)
Gallant, A. E., Ureteral pain associated with sacroiliac relaxation. Amer. Journ.
of Urol. Bd. 8. p. 318. (Das anfänglich als Ursache angenommene kleine Uterusmyom
wurde exstirpiert, ohne dass die Beschwerden aufhörten.)
Gayet, Dilatation kystique intrave&sicale de l’uretere; operation par taille hypogastrique.
Lyon med. Nr. 26. p. 1460. (Nussgrosser, an- und abschwellender Tumor ohne Öffnung;
Abtragung nach Sectio alta und Schleimhautnaht.)
Geddes, A. C., Double ureter. Brit. Med. Assoc. 80. Jahresvers. Sect. of Anat.
Lancet. Bd. 2. p. 388. (Rechte Niere mit doppeltem Ureter, aber bilateraler Mündung
der letzteren in die Blase.)
Gonzalez, La nefrotomia en la anuria por cancer del utero. Siglo med. 1911. 3. Juni ff.
Gorasch, Ureterstein. Russ. urol. Ges. Sitzg. vom 9. März. Zeitschr. f. Urol. Bd. 6.
p. 660. (Ureterotomie mit Heilung bei einem Ureterstein, der bei Röntgenaufnahme
nicht sichtbar war, so dass die Diagnose irrtümlich auf Appendizitis gestellt wurde.)
. — Ureterstein. Russ. urol. Ges. Sitzg. vom 12. Okt. Zeitschr. f. Urol. Bd. 6. p. 663.
(Walnussgrosser Stein, spontan abgegangen.)
*Grammatikati, J., und J. Tichow, Die erweiterte operative Behandlung des
Gebärmutterkrebses durch Transplantation der Ureteren in den unteren Darmab-
schnitt. IV. russ. Gyn.-Kongr. 1911. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. p. 226.
Gross, H., Erfahrungen auf dem Gebiete der Ureterenchirurgie. Vereinig. nord-
westdeutscher Chir. Sitzg. vom 9. Nov. Zentralbl. f. Chir. Bd. 40. p. 15. (Beseitigung
eines Ureterkrampfes durch Ureterkatheterismus bei Anurie einer Gravida.)
Hagentorn, Röntgenaufnahme eines Uretersteins. Russ. urol. Ges. Sitzg. vom
4. Mai. Zeitschr. f. Urol. Bd. 6. p. 662. (In der Diskussion berichtet Fedorow über
einen Fall, in dem sich trotz Röntgenschattens kein Stein fand.)
Harris, B., Die Diagnose von Uretersteinen durch dünne Fischbeinbougies mit Wachs-
spitze unter Anwendung des Nitzeschen Kystoskops. Surg., Gyn. and Obst. Bd. 15.
Nr. 6. (Empfehlung des H. A. Kellyschen Verfahrens.)
360
36.
37.
38.
39.
4l.
43.
Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
*Herczel, E., Geheilte Fälle von Ureterotomie behufs Entfernung von Uretersteinen.
Orvosi Hetilap. 1911. Nr. 29. Ref. Zeitschr. f. Urol. Bd. 6. p. 171.
*Hirsch, G., Die Dilatation der Nierenbecken und Harnleiter durch die Gravidität.
Inaug.-Diss. München 1910.
Jeannency, G., Duplicite incomplète de l’uretere du rein droit. Journ. de med.
de Bordeaux. Bd. 42. p. 837. (Anatomische Beschreibung einer rechtsseitigen Niere
mit zwei übereinander liegenden Nierenbecken und zwei Ureteren, die sich kurz vor
dem Eintritt in die Blase vereinigten.)
*Jianu, J., Gestielte Transplantation der Arteria hypogastrica zum Ersatz des Harn-
leiters. Wiener klin. Rundschau. Bd. 26. p. 785.
Iljin, A. J., Zur aszendierenden Infektion der Nieren nach Transplantation der Ureteren
in den Darm und zum Kampf mit derselben. Prophylaktische Vakzination und Vakzino-
therapie. Russki Wratsch. Nr. 21. (Iljin verfügte über 11 Patienten mit trans-
plantierten Ureteren. In allen Fällen wurde im Harn der Kolibazillus gefunden. In
zwei Fällen [Pyelitis und Pyelonephritis] verschwanden nach der Kolivakzination
alle Symptome von Affektion der Nieren, in einem dritten [Pyelitis] trat bedeutende
Besserung, im vierten Falle [akute Pyelitis] musste die Vakzination aufgegeben werden.
Ferner hat Iljin Tierversuche angestellt: siebenmal einseitige und siebenmal beider-
seitige Uretertransplantation. Von letzteren starben zwei am dritten Tage post op.
Von den lebend gebliebenen fünf der letzten Gruppe erkrankte kein Tier, weder an
Peritonitis, noch eitriger Pyelonephritis, ein Resultat, welches Verf. der angewandten
prophylaktischen Vakzination zuschreibt.) e (H. Jentter.)
Illyes, G. v., Eingekeilte Uretersteine. IV. Kongr. d. ungar. Ges. f. Chir. 1911. Zen-
tralbl. f. Chir. Bd. 39. p. 467. (Durch das Scheidengewölbe entfernt; zwei Fälle.)
Immelmann, Ureter- und Blasensteine. Freie Vercinig. d. Chir. Berlins. Sitzg.
vom 13. Nov. 1911. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 38. p. 386. (Demonstration.)
Johnston, M. C.. Anatomv of female ureter and methods of repair of injured ureters.
Journ.-Lancet. Minneapolis. Bd. 32. Nr. 20.
Joseph, E., Ureterstein. Berl. urol. Ges. Sitzg. vom 3. Dez. Berl. klin. Wochenschr.
Bd. 49. p. 2494. (Kaffeebohnenförmiger, gerillter Stein, 13 cm oberhalb der Blase
sitzend, durch Ureterotomie entfernt.)
*Israel, J., Operationen wegen Uretersteinen. Fol. urol. Bd. 7. Heft 1 u. Berl. urol.
Ges. Sitzg. vom 4. Juni. Zeitschr. f. Urol. Bd. 6. p. 705.
*Kakuschkin, N. U., Akzessorischer Ureter beim Weibe. Besonderheiten des klini-
schen Verlaufes, der Diagnose und Therapie eines Falles. Russki Wratsch. Nr. 37. (Die
32jährige Patientin litt immer an relativer Harninkontinenz. Nach der ersten Geburt
Wochenfieber. Nach einem Jahre erkrankt Patientin plötzlich unter Fieber: es bildet: sich
ein Tumor rechts im Leibe, der Harnfluss sistiert. Seitdem eitriger Ausfluss aus den
Genitalien, der Tumor schwindet. Jetzt besteht also statt Harninkontinenz eitriger Fluss.
Bei der Miktion entleert sich normaler Urin. Seitdem noch acht Schwangerschaften,
welche aber alle vorzeitig endigten. Der Eiter kommt aus einer feinen Öffnung am
hinteren Rande des äusseren Orifizium der Harnröhre. Mit grosser Mühe lässt sich
die feinste chirurgische Sonde in die Öffnung einführen, wobei die Sonde parallel der
Urethra im Septum urethrovaginale verläuft, aber nur auf eine Tiefe von 10—12 em
eindringt. Im breiten Mutterband wird ein Tumor von wechselnder Grösse palpiert,
bei Druck, auf welchen sich Eiter aus der feinen Öffnung an der Urethra entleert.
Die Blase weist bei kystoskopischer Untersuchung keinerlei Anomalien auf. Nach
schwieriger Kollargolinjektion in den Kanal wurde röntgenologisch festgestellt, dass
der Kanal sich durchs kleine und grosse Becken in die Gegend der rechten Niere fort-
setzt. dabei sich spiralig windet und an einigen Stellen dilatiert erscheint. Durch
gleichzeitige Katheterisation beider Ureteren wird erwiesen, dass dieselben normal
zu der entsprechenden Niere führen. Unter intravenöser Hedonalnarkose wurde nun
zur Exstirpation der rechten Niere geschritten. Nachdem dieselbe herausluxiert war.
wurde der Schnitt längs dem Darmbeinkamm und dem Poupartschen Bande fast
bis zur Mittellinie verlängert und die beiden Ureteren völlig extraperitoneal ihrer
ganzen Länge nach heraussepariert und nach Unterbindung hart an der Blasenwand
durchschnitten. Schluss der mächtigen Wunde. Heilung. Länge der Hautnarbe
44 cm. Am Präparate sieht man neben dem normalen Ureter den akzessorischen,
welcher vom oberen Pol der Niere abgeht, wo er ein selbständiges Kavum von Hasel-
nussgrösse bildet. Beide Ureteren adhärieren miteinander. Das Lumen des akzessori-
schen weist zahlreiche Knickungen auf, die Länge desselben ist 40 cm [der normale
46a.
47.
50b.
6l.
62.
Harmleiter. 361
Ureter ist 25 cm lang]. Zwischen den Knickungen ist das Lumen bedeutend dilatiert
und enthält Eiter. Die Wandung ist massiv, hart. Die eingehende anatomische Unter-
suchung ergibt, dass ein kleiner Teil des Nierengewebes, und zwar derjenige, welcher
dem Becken des akzessorischen Ureters anliegt, entzündliche Prozesse und Mangel
der Entwickelung aufweist. Das übrige Gewebe der Niere ist normal. Im akzessori-
schen Ureter selbst werden katarrhalische Veränderungen in der Schleimhaut und
Hypertrophie der muskulären Schicht konstatiert. Verf. stellt aus der Literatur 11
analoge Fälle zusammen, in denen der akzessorische Ureter am Rande des Orificium
externum urethrae mündet.) (H. Jentter.)
— — Ein Fall von Entwickelungsanomalie des Harnapparats beim Weibe.
Journ. akusch. i shensk. boles. Jan. Sitzungsber. der geb.-gyn. Ges. zu St. Peters-
burg. (Es handelte sich um einen von der rechten Niere ausgehenden dritten Ureter,
welcher durch das Septum urethrovaginale verlief und unterhalb des Orif. ext. urethrae
mündete. Es bestand Harnfluss, späterhin eitriger Ausfluss [eitrige Ureteritis]. Die
Diagnose wurde gesichert durch Röntgenaufnahmen nach Kollargolinjektion.)
(H. Jentter.)
*Kennedy, B., Uretero-appendiceal anastomosis. Surg., Gyn. and Obst. Bd. 15.
Nr. 4.
Kilvington, B., Stricture of right ureter treated by Pyelo-Ureterostresis. Austral. `
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der gyn. Sekt. des kgl. Ärztevereins am 12. Dez. 1911. Ref. Orvosi Hetilap. Gyn.
Nr. 1. (Demonstration einer Frau, bei welcher vor einem Jahre eine, bei der Schauta-
schen Operation eines Uteruskarzinoms entstandene Ureterfistel durch Implantation
geheilt worden war. Subjektiv, wie objektiv günstiger Dauererfolg.)
(Temesväry.)
— Adatok az ureter sebeszet& hez. Orvosi Hetilap. Nr. 26, 27, 28. (Bericht über
drei Fälle von Ureterzystoneostomie, zweimal wegen Verletzung des Ureters bei Wert-
heim-ÖOperationen, einmal Heilung einer Ureterfistel.) (Temesväry.)
*Kutner, R., Fortschritte in der Untersuchung des Harnapparates, mit besonderer
Berücksichtigung der funktionellen Nierendiagnostik. Zeitschr. f. ärztl. Fortbildung.
Nr. 8.
*Lastraria, Ureterchirurgie. Rif. med. Nr. 6.
Leischner, Anurie durch Ureterkompression. Ärztl. Verein Brünn. Sitzg. vom
l. April. Wiener klin. Wochenschr. Bd. 25. p. 902. (Ureteren durch Uteruskarzinom
komprimiert, fünftägige Anurie, Nephrotomie mit Drainage.)
Leonardo, D., Patologia e clinica delle lesioni chirurgiche dell’ uretere. Policlinico.
Bd. 19. p. 817.
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Wochenschr. Bd. 38. p. 1939.
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*Maresch, R., Zur Kenntnis der Ureterendilatation. Wiener med. Wochenschr.
Bd. 62. p. 249.
Martin, J. F., Enorme cancer du col de Puterus avec greffe vaginale et englobement
des ureteres. Soc. des sciences med. de Lyon. Sitzg. vom 22. März 1911. Lyon med.
1911. Nr. 37. (Die dilatierten Ureteren konnten unversehrt ausgeschält werden und
bildeten sich nach Beseitigung der Kompression zurück.)
Martin, W., Rupture of ureter, followed by extravasation of urine and suppurative
63.
64a.
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nephritis. New York Surg. Soc. Sitzg. vom 13. Dez. 1911. Annals of Surg. Bd. 55.
p. 468. (Überfahren; Inzision einer zystenartigen Schwellung zwischen Rippenbogen
und Poupartschem Band, hierauf Harnfistel und Fieber, weshalb die eitrig infiltrierte
Niere exstirpiert wurde. In der Diskussion teilt Hotchkiss einen ähnlichen Fall
mit, in dem der Ureter durchschossen worden war.)
Meisen, V., Zwei Fälle von Ureterocele. Ugeskr. f. Laeger. Bd. 74. p. 1175.
*Melnikoff, A. E., Partieller Ersatz des Ureters durch eine Dünndarnıschlinge.
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Minz, Über Uretersteine. Wratsch. Gaz. 12. Sitzg. der chir. Ges. zu Moskau. (Sechs
Fälle; in zweien wurden die Steine spontan ausgeschieden; viermal wurde der Ureter
extraperitoneal eröffnet, der Stein extrahiert und der Ureter vernäht. Bei einer Frau
perforierte der Stein ins Zellgewebe, wo er einen Abszess hervorrief. Nach der Opera-
tion Harnfistel, welche die Nephrektomie erforderte.) (H. Jentter.)
Mirotwortzeff, Fernresultate der Einpflanzung der Ureteren in das Rektum. Wratsch.
Gaz. 16. März. Ref. Journ. d’Urol. Bd. 1. p. 837. (Keine Infektion der Nieren 213
Jahre nach der Operation; Sektionsbefund.)
Morian, Uretersteine. Ärztl. Verein Essen-Ruhr. Sitzg. vom 28. Nov. 1911. Berl.
klin. Wochenschr. Bd. 49. p. 189. (Ein Fall von Oxalatstein, der zuerst im Nieren-
becken gesucht, dann aber am Eingang in die Blase gefunden und entfernt wurde
und ein Fall von doppelseitigen Uretersteinen.)
Morlandini, G., Due casi di ernia dell’ uretere. Policlinico. Bd. 19. Sez. prat. Nr. 32.
(Bei Operation zweier Hernien wurde der Ureter im Bruchsack gefunden.)
Nemenow, M. J., Radiographie bei drei Fällen von Ureteranomalien, vor der Opera-
tion diagnostiziert. Russ. Pirogow-Ges. Sitzg. vom 11. Mai 1911. Chir. Arch. Welia-
min. Bd. 27. p. 1401. (Niehe Jahresber. Bd. 25. p. 282.)
Nicolsky, A. M., Die klinische‘ Bedeutung der Verdoppelung der Ureteren. Shurn.
akush. i shensk. bolesn. Bd. 27. p. 495. April. Ref. Journ. d’Urol. Bd. 2. p. 743.
(Die 2l1jährige Patientin mit grosser Vesikovaginalfistel hat zuerst eine Perineor-
rhaphie, darauf KEpisiokleisis mit Rektumfistelbildung durchgemacht, nach vier
Monaten Ureterentransplantation in den Mastdarm. Nach zwei Monaten wegen
Schmerzen in der Vagina Eröffnung derselben und Extraktion von Steinen. darauf
Vernähen der Rektalfistel. Nach einem Jahr nach sexuellem Trauma Durchbruch
der Fistel, weshalb Vernähen derselben. Im Laufe dieser Jahre beständiger leichter
Fluss, den Patientin als Fluor albus deutete, weswegen die Scheide mit Watte verlegt.
Exitus; bei der Sektion wird ein paranephritischer Abszess gefunden. An der linken
Niere wird ein zweiter Ureter konstatiert, welcher aus einem eigenen Nierenbecken
ausgeht. Unweit der Harnblase vereinigen sich die beiden Ureteren und bilden in der
Blasenwand eine Uretermündung. Erst jetzt kann die beständige Feuchtigkeit, über
welche Patientin klagte. als Harnfluss aus diesem dritten Ureter erklärt werden. Zweiter
Fall: Vorgeschrittener Kollumkrebs, abdominelle, erweiterte Uterusexstirpation mit
Exzision der Blase, Resektion des Rektum und Ureterentransplantation. Hierbei
werden rechts zwei parallel verlaufende Harnleiter gefunden. Transplantation aller
drei Ureteren. Auf dem Präparate sieht man, dass 11, cm von der Blasenwand beide
Ureteren sich zu einem Stamm vereinigen. Patientin starb. An den Nieren sieht man
zwei Nierenbecken. Der dritte Fall ist ein Zufallsbefund bei der Sektion: anatomisch
vollständige Analogie mit Fall 2.) (H. Jentter.)
OÖstrjansky, Zwei Fälle von Transplantation der Ureteren in den Mastdarm. Wojenno-
Med. Journ. März. (H. Jentter.)
Park, A. J., Stone in ureter. Australas. Med. Gaz. Bd. 31. Nr. 26.
Pawloff, A. N., Zur Frage der Fernerfolge der Ureterentransplantationen in den
Darm. Russ. urol. Ges. Nitzg. vom 12. Okt. Zeitschr. f. Urol. Bd. 6. p. 663. (or,
male Schwangerschaft und Geburt fünf Jahre nach Transplantation der Ureteren in
den Darm.)
Picqué, L.. Calcul de Puretère droit; incision directe et extirpation, guérison. Bull.
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Pietkiewicz, Zystische Erweiterung beider Ureteren. Przeglad chir. ı gin. Bd. A
Ref. Zentralbl. f. Chir. Bd. 39. p. 695. (Endovesikale Öffnung der beiden zystischen
Hervorwölbungen mittelst Messer.)
*Proust. R.. und A. Buquet, Zur Technik der Ureternaht gelegentlich der Exstir-
pation eines intraligamentären Myoms. Bull. et Mém. de la Soc. anat. de Paris. Nr. 6.
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Harnleiter. 363
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Kompression der Ureteren durch ein im Becken eingekeiltes Ovarialkystom.)
Rendu, R., Dilatation kystique intravesivcale de l’extremite inférieure de l’uretere.
Lyon med. 1911. Nr. 50 u. Journ. d’Urol. Bd. 1. p. 393. (Kongenitale Verengerung
beider Uretermündungen in die Blase, vollständige Verdoppelung des linken Harn-
leiters mit zystischer Dilatation des gemeinsamen unteren Endes zu einer 15 ccm fassen-
den Tasche, beiderseitige Hydronephrose; zufälliger Sektionsbefund bei einem 21, jäh-
rigen Kinde.)
Reynolds, W. S., Report of a case of ureteral calculus treated with oil injections.
Med. Record. New York. Bd. 82. p. 1078. (Spontanausstossung des 1,5 cm langen,
0,7 cm dicken Steines.)
. *Richter, Ureterenimplantation. Gyn. Ges. Dresden, Sitzg. vom 18. Jan. Zen-
tralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 814.
*Rosenfeld, Seltene Ureterenanomalie. Fränk. Ges. f. Geb. u. Gyn. Sitzg. vom
IL Nov. 1911. Münchn. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 54.
— XNierenstein im Ureter sitzend, von der Vagina aus durch Massage gelockert, dann
spontan abgegangen. Ärztl. Verein Nürnberg. Sitzg. vom 9. Okt. 1911. Deutsche
med. Wochenschr. Bd. 38. p. 295.
Rumpel, Zur Diagnose der Lageanomalien von Harnleiter und Niere. Berl. urol.
Ges. Sitzg. vom 5. März. Zeitschr. f. Urol. Bd. 6. p. 434. (Demonstration; in der
Diskussion beschreibt Jacoby einen Fall von vier getrennten Harnleitermündungen,
von denen zwei auf einer Seite dicht aneinander liegen.)
*Sigwart, Ureterstein als Komplikation der abdominalen Karzinomoperation. Ges.
f. Geb. u. Gyn. Berlin. Sitzg. vom 26. Jan. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 70. p. 916
u. Zeitschr. f. gyn. Urol. Bd. 3. p. 168.
Spannaus, Ureterstein. Breslauer chir. Ges. Sitzg. vom 9. Dez. Zentralbl. f. Chir.
Bd. 40. p. 308. (7 cm lang, 6 cm im Umfang, in der Blasenmündung des Ureters
steckend.)
Stoeckel, Kystoskopische Demonstration einer Ureterimplantation. Med. Ges.
Kiel. Sitzg. vom 16. Nov. 1911. Münchn. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 444. (Im-
plantation zweier nebeneinander liegender Ureteren bei Ureterverdoppelung.)
*Sugimura, St., Über die Beteiligung der Ureteren an den akuten Blasenentzün-
dungen, nebst Bemerkungen über ihre Fortleitung durch die Lymphbahnen der Ure-.
teren. Virchows Arch. Bd. 206. Heft 1.
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deckung der Nahtstelle mit Peritoneum.)
. Tracy, S. E., Recurrent anuria due to calculus which acted as a ball-valve in ureter of
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. *Unterberg, H., Ein Fall von beiderseitiger kompletter Ureterdoppelbildung. Buda-
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Vicker, Technik der Einpflanzung der Ureteren in den Darm. Sibirsk. Wratsch.
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Sitzg. vom 12. März. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 1757. (Als Ursache einer bei Kar-
zinomoperation gefundenen auffälligen Ureterdilatation ergab sich ein eingekeilter
Stein, 15 mm lang, 9 mm breit, 7 mm dick, der durch Ureterotomie mit darauffolgender
Naht entfernt wurde. Heilung der Ureternaht.)
Wassiljeff, Ureterocele intramuralis. Russ. urol. Ges. Sitzg. vom 3I. März 1911.
Zeitschr. f. Urol. Bd. 6. p. 146.
364 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
95. *Wertheim, Ureterverletzung. Geb.-gyn. Ges. Wien. Sitzg. vom 28. Nov. 1911.
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96. Wulff, Enuresis. Ärztl. Verein Hamburg. Sitzg. vom. Juni. Münchn. med. Wo-
chenschr. Bd. 59. p. 1404. (Durch überzähligen, am Labium minus mündenden Ureter.)
97. Wwedenski, K., Über einen seltenen Fall von Anomalie der rechten Niere und des
Ureters. Fol. urol. Bd. 6. Nr. 5. (Rechtsseitige Doppelniere mit zwei Ureteren, von
denen einer nach der Harnröhre aberrierte.)
Bildungsfehler. Eisendraht (16) beschreibt fünf Fälle von angeborenen Ureter-
stenosen, eine an der Blasenmündung mit zystischer Hervorwölbung, bei welcher der Ureter
an der Blase durchtrennt und neu eingepflanzt wurde (später eitrige Pyelonephritis, die die
Nephrektomie notwendig machte) und vier mit Pyonephrose, von denen nur drei klinische
Erscheinungen machten. Ausser den an den bekannten Stellen befindlichen normalen
Verjüngungen des Ureters wurden angeborene Drehungen und Klappenbildungen als Ursache
proximaler Erweiterungen erwähnt. In erster Linie kommen plastische Operationen in
Betracht, bei Eiterinfektion die Nephrektomie.
Rosenfeld (80) beobachtete Mündung des überzähligen Ureters in einen Sack
unterhalb der Harnröhre, der eine haarfeine Öffnung besass. Inkontinenz. Der Sack wurde
exzidiert, der Ureter auf 3 cm Länge mobilisiert und in die Blase eingepflanzt. Heilung.
Unterberg (89) beobachtete beiderseitige vollständige Ureterverdoppelung bei einer
23jährigen Frau, intra vitam nachgewiesen durch Kystoskopie, Ureterkatheterismus und
Röntgendurchleuchtung, sowie durch Farbstoffinjektion in den einen Ureter, nach welcher
die Sekretion aus dem anderen Ureter derselben Seite ungefärbt blieb. Die beiderseitigen
Doppelnieren gaben verschieden grosse Harnmengen und der Harn der mehr sezernierenden
Niere zeigte niedrigeres spezifisches Gewicht, geringere molekulare Konzentration, weniger
Chlornatrium und weniger Harnstoff.
Entzündungen. Sugimura (85) glaubt, dass akute und chronische Entzündungen
der Blase in den Lymphbahnen des Ureters fortgeleitet werden, und zwar auch so, dass die
Entzündung bei gesundem Ureter sprungweise das Nierenbecken erreichen kann. `
Stenosen und Erweiterungen. Bode (5) beschreibt einen Fall von für den
Finger durchgängiger Blasenscheidenfistel im Trigonum, die bei einer Person, die schon
früher wahrscheinlich infolge von Masturbation an Blasenscheidenfistel gelitten hatte und
operiert worden war, durch einen in die Scheide wohl schon vor Jahren eingeführten und
duren Vernarbungen fixierten Regenschirmgriff mit pilzförmiger 8 cm breiter Anschwellung
hervorgerufen worden war. Der Fremdkörper führte zur Kompression und Erweiterung
beider Ureteren und der Nierenbecken mit eitriger Infektion. Die Fistel hatte nicht zur
Inkontinenz geführt.
Furniss (22) erklärt unter Mitteilung von acht Fällen die Striktur des Ureters für
häufiger, als angenommen wird; sie wird häufig, besonders auf der rechten Seite, nicht er-
kannt, führt zu schweren XNierenstörungen und beruht meistens auf Entzündungsprozessen
mit auf- oder absteigender Infektion. Das wichtigste diagnostische Hilfsmittel ist die Pyelo-
graphie.
In der Diskussion führt Hunner eine Reihe von Fällen von Ureterstriktur auf Sta-
phylokokkeninfektion von den Tonsillen aus zurück. Bei nahe der Blase sitzenden Strik-
turen wird die Ureterotomie mit Neueinpflanzung in die Blase empfohlen.
Lohnstein (57) beschreibt drei Fälle von Ureterstriktur, eine traumatisch ent-
standen durch Fall. eine (doppelseitig) wahrscheinlich durch reflektorische Kontraktion
infolge von harnsaurer Diathese und einmal unbekannten Ursprungs. Im ersten Fall wurde
die Striktur durch Injektion von Thiosinamin, im zweiten Falle durch Bougierung passier-
bar; im dritten Falle wurde die Niere wegen Pvelonepbhritis exstirpiert.
Hirsch (37) fand bei Sektionen von Wöchnerinnen nach Abortus (29 Fälle) nur ein-
mal, bei Tubargravidität (11 Fälle) dreimal geringgradige Erweiterung des Nierenbeckens
und der Ureteren, bei an Sepsis nach rechtzeitiger Geburt Gestorbenen dagegen in 28°,
bei Tod an Verblutung in 32.6 ®,. bei 35 an Eklampsie Gestorbenen in 68,6 °% und bei 30 Fällen
mit anderen Todesursachen in 30 05. Die Dilatation fand sich erheblich häufiger rechter-
seits und bei doppelseitiger Erweiterung war sie auf der rechten Seite hochgradiger. Als
disponierende Ursachen werden Primiparität, abnorme Kindeslagen, Beckenverengerung
und starke Ausdehnung des Leibes angeführt.
Bertelsmann (3) beschreibt einen Fall von zystischer Erweiterung des Endes eines
überzähligen Harnleiters, welche sich zeitweilig vor die innere Harnröhrenöffnung vorlegte
Harnleiter. 365
und Retention veranlasste, dann aber durch eine feine Öffnung sich entleerte. Die Zyste
wurde nach Sectio alta gespalten. Heilung.
Lohnstein (58) spaltete eine Ureterocele mittelst des Loewenhardtschen Spitz-
brenners. l
Maresch (60) beschreibt hochgradige Dilatation beider Ureteren, als deren Ursache
eine kongenitale Faltenbildung an der Blasenmündung der Ureteren angenommen wird,
die bei Blasenfüllung klappenartig angedrückt wurde und Rückstauung bewirkte.
Uretersteine. Israel (45) teilt 61 Operationen wegen Uretersteinen mit, von
denen 64 °% im pelvinen Teil des Ureters sassen und 39 °% vaginal oder rektal palpabel waren.
Das hauptsächlichste diagnostische Mittel ist die Röntgendurchleuchtung, bei der der ganze
Ureter auf die Platte kommen muss; weniger wichtig ist die Sondierung des Ureters, weil
ein Stein in einer Aussackung sitzen oder die Sonde den Stein vor sich herschieben kann.
Vor falscher Deutung extraureteraler Schatten schützt am sichersten die Einführung einer
Wismuthsonde. Vor der Operation ist die Kystoskopie oder Sondierung der Blase geboten,
weil der Stein vor der Operation in die Blase gewandert sein kann. Wegen der Häufigkeit
doppelseitiger Steine und der Möglichkeit kontralateraler Schmerzempfindung müssen beide
Nieren und Ureteren durchleuchtet werden. Als Folgezustände werden genannt: renale
Retention und Infektion, akute Pyelonephritis, Perforation des Ureters mit periureteriti-
scher Abszessbildung und Anurie. Operationsindikationen sind länger als 48 Stunden dauernde
doppelseitige Anurie mit oder ohne Infektion und akute Pyelonephritis, grosse Steine, die
nicht nach abwärts wandern, und fixer dauernder Spontanschmerz. Die Ureterotomie ist,
wenn irgend möglich, extraperitoneal, bei juxtavesikalen Steinen vaginal auszuführen, bei
intraparietalen Steinen mittelst Sectio alta. Bei exakter Längsinzision heilt der Ureter
auch ohne Naht. Nähte sind nur paramukös mit feinstem Catgut anzulegen, darüber kann
das periureterale Fettgewebe genäht werden. Bei dünnwandigem Ureter wird gar nicht
genäht oder nur das periureterale Fett- und Bindegewebe vereinigt. Dauerkatheter sollen
vermieden werden. Zur bequemen Nahtanlegung können juxtavesikale Steine nierenwärts
verlagert werden, ferner können lumbo-iliakale Steine ins Nierenbecken verschoben und
dort durch Nephro- oder Pyelotomie entfernt werden. Bei irreparablen Veränderungen
der Nieren, Pyonephrose mit ausgedehnter Steinbildung und pyelonephritischen Abszessen ist
die Nephrektomie angezeigt, jedoch müssen zugleich die Uretersteine entfernt werden, weil
Koliken oder Harnleiterempyem entstehen können. Bei Perforation des Ureters mit Abszess-
bildung. bei Empyem und ausgedehnter Inkrustation des Ureters ist die Nephroureterektomie
auszuführen. Von 53 Operierten starben zwei, von 27 unkomplizierten Ureterolithotomien
keiner.
Frenkel (20) betont die Schwierigkeiten der Diagnose des Durchbruchs von Steinen
aus dem Ureter, wobei ausser der Kystoskopie, dem Ureterkatheterismus und der Radio-
graphie besonders auf das plötzliche Aufhören der Obstruktion ohne Abgang eines Steines
und auf das Auftreten einer perinephralen oder periureteritischen Phlegmone das Haupt-
gewicht gelegt wird. Zur Prophylaxe soll jeder Ureterstein, dessen Spontanausstossung
nicht vor sich geht, durch Ureterotomie entfernt werden. Drei neue Fälle und 23 Fälle aus
der Literatur.
Busi (9) verlangt bei Uretersteinen die Darstellung der Harnleiter im ganzen Ver-
lauf, im Mittelstück und an den Mündungen in fünf Aufnahmen. Die Schatten müssen nach
Lage und Form Steinen entsprechen. Durch Kollargolinjektion (3—5 %) und Kombination
mit kyvstoskopischer und stereoskopischer Röntgenographie wird die Diagnose erleichtert.
Kutner (51) empfiehlt bei Uretersteinen die Injektion von sterilem Vaselinöl durch
einen bis hinter den Stein vorgeschobenen Katheter.
Lewis (55) tritt bei intramural sitzenden Uretersteinen für die Extraktion auf kysto-
skopischem Wege ein, wozu er eine Anzahl Instrumente beschreibt und abbildet.
Herczel (36) verlangt bei Uretersteinen die Röntgenaufnahme des ganzen Ureters
und der Niere und teilt zwei durch Ureterotomie geheilte Fälle mit. In der Diskussion be-
richtet Illyes über einen, B. Rih mer über zwei weitere Fälle und Weiss beobachtete Mobili-
sierung und Äusstossung eines Steines nach Glyzerininjektion.
Sigwart (82) resezierte in einem Falle von Karzinomexstirpation den aus den Kar-
zinommassen ausgeschälten Ureter, der einen bohnengrossen Stein enthielt und pflanzte
ihn in die Blase ein, weil die Ureterotomie wenig Aussicht versprach. Die Funktion des
Ureters blieb verlangsamt. Die an den Ureter angelegten Seidenzügel mussten im Kysto-
skop entfernt werden, weil sie in die Blase zurückgeschlüpft waren. In der Diskussion emp-
fichlt Mackenrodt zur Eröffnung der Blase sein Troikarstilett, Bumm macht die Öffnung
366 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
stumpf und möglichst klein und Gerstenberg schlitzt den Ureter und führt die an die
zwei Lappen gelegten Fäden von innen nach aussen durch die Blasenwand durch.
Thomas (86) teilt 17 Fälle von Uretersteinen mit, alle mit Schmerzen verlaufend,
jedoch nur 11 mit intermittierenden Koliken, 10 mit Hämaturien. Zur Entfernung wird
die iliakale Ureterotomie empfohlen.
Ureterverlagerungen und -Verletzungen. Schindler (c. 8, 23) erwähnt
einen Fall von kindlicher Leistenhernie mit dem Ureter im Bruchsack.
Wertheim (95) beobachtete Ureterverletzung bei Abortausräumung mittelst Löffel-
zange mit Uterusperforation. Der Ureter war aus dem Nierenbecken vollkommen aus-
gerissen, so dass die Niere exstirpiert werden musste.
Noack (c. 9. 18) fand unter 117 Freund-Wertheimschen Uterusexstirpationen
der Würzburger Klinik zwei Anschlitzungen und zwei quere Durchtrennungen des Ureters.
In den ersteren Fällen wurde die Wunde genäht, einmal wurden die Ureterenden durch
Invagination vereinigt und einmal der Ureter in die Blase eingepflanzt (Fistelbildung, Pvelo-
nephritis, Exitus). In zwei Fällen kam es durch Ureternekrose zu postoperativen Ureter-
fisteln, die sich spontan schlossen.
Klauber (49) beobachtete nach Abtreibeversuch mittelst einer mit langem Ansatz-
rohr versehenen Spritze Durchbohrung der hinteren Uteruswand und Eindringen ins Para-
metrium, wo der Ureter quer durchrissen wurde. Beide Nieren waren chronisch paren-
chymatös erkrankt, die rechte funktionslos. Der Harn aus dem durchrissenen Ureter ent-
leerte sich in die Bauchhöhle. Exitus.
Ureterchirurgie. Frank (19) verwirft bei Blasenausschaltung und Totalexstir-
pation die intestinalen Einpflanzungsmethoden und befürwortet die Einpflanzung in die
Haut (drei Fälle).
Borsuk (6) berichtet über zwei Fälle von Ureterverletzungen, einmal bei vaginaler
Karzinomexstirpation und einmal bei Laparotomie wegen Hämatometra und Scheidenmangel.
Im ersten Fall Spontanheilung der Fistel, im zweiten Vereinigung durch Invagination und
Entstehung einer Fistel, die sich spontan schloss.
Proust und Buquet (74) invaginierten das proximale Ende eines bei Myomektomie
durchschnittenen Ureters nach Aussenstülpung der Schleimhaut und Durchführung von
vier Catgutfäden durch die innere und durch die umgekrempelte Schleimhaut in das etwas
gespaltene distale Ende, durch das die acht Fadenenden von innen nach aussen durch-
geführt und aussen geknotet wurden. Darüber seroseröse Naht nach Innenstülpung des
oberen Randes des distalen Endes. Heilung nach vorübergehender Pyelonephritis.
Richter (78) empfiehlt die Ureterimplantation in die Blase nach Sampson und
teilt drei Fälle mit, zwei nach Uterusexstirpation wegen Karzinoms und einen nach Uterus-
ruptur und Porro.
Grammatikati und Tichow (32) fanden nach Transplantation der Ureteren in
den Darm (nach Uteruskarzinomoperation) unter 12 Fällen zwei Todesfälle, unter 18 Fällen
von Exstirpation oder Resektion der Blase 10 Todesfälle. In der Diskussion erklärt v. Ott
die Resultate der Uretereinpflanzung in das Rektum für schlecht wegen der Gefahr der
Infektion.
Lastraria (52) verleibte nicht die ganze die Uretermündung tragende Darmwand,
sondern nur ein Stück Mukosa mit Submukosa dem Anus ein.
Chiasserini (12) vermochte durch Einpflanzung von Gefässstücken m den Ureter
die Kontinuität des Ureters herzustellen, aber das Gefässstück verkürzte sich und schrumpfte,
indem es durch Bindegewebe ersetzt wurde. so dass Stenose eintrat, die bei Einlegung eines
Dauerkatheters etwas vermindert wurde. Die Niere wurde sklerotisch und hydronephrotisch.
Jianu (39) ersetzte ein bei Uterusexstirpation wegen Karzinoms reseziertes 6 cm
langes Stück des Harnleiters durch die in ihrem Bette liegende, also unter normalen Er-
nährungsbedingungen stehende Arteria hypogastrica, in deren umgestülpte Enden die Ureteren-
enden befestigt wurden. Der Verlauf der Operation war günstig, über die spätere Funktion
des eingepflanzten Gefässstückes wird noch nichts mitgeteilt.
Kennedy (47) versuchte mit Erfolg die Transplantation nicht nur des rechten, sondern
auch des linken Ureters in die Appendix an Leichen und an Hunden.
Melnikoff (64) versuchte an Hunden den Ureter partiell durch eine ausgeschaltete
Dünndarmschlinge zu ersetzen. jedoch scheinen die Resultate dieser Tierversuche keines-
wegs ermutigend, besonders wegen der Knickung der eingepflanzten Darmschlinge und
der Harnstauung.
Harngenitalfisteln. 367
Neubildungen. Chevassu und Mock (11) beschreiben ein olivengrosses primäres
Epitheliom des Ureters, das Blutungen bewirkt hatte und erst aufgesucht wurde, nachdem
sich bei Explorativschnitt die Niere frei von Neubildung gefunden hatte. Nephro-Ureter-
ektomie. Heilung.
Delbet (14) beschreibt ein primäres Epitheliom des Ureters, das Hämaturien ver-
anlasste. Der Ureterkatheter stiess 15 cm oberhalb der Blase auf ein Hindernis.
Loewenstein (56) beschreibt einen Fall von malignen Papillomen des linken Ureters
bei einer 56jährigen Frau; die hydronephrotische linke Niere wurde zugleich mit einem
grossen Milztunmor exstirpiert.
Ledommski, (g. 5, 45) entfernte ein Fibrolipom des Ureters bei gleichzeitiger
Nephrektomie.
f) Harngenitalfisteln.
1. Harnröhrenscheidenfisteln.
l. Bogoras, Die einfachste Methode der operativen Behandlung der Harninkontinenz
bei Defekten des Blasenhalses und der Urethra. Journ. akusch. i shensk. boles. März.
(In schweren Fällen von Blasenfisteln mit Zerstörung des Blasenhalses und der Urethra
rät Bogoras, den Rest des Blasenhalses in der Breite von 2—3 cm rundherum abzu-
separieren, darauf diesen 270—360 ° zu rotieren und ihn so an die umgebenden Gewebe
zu fixieren. Das ist möglich, wenn der Zutritt zu der Fistelöffnung einigermassen
möglich ist, wenn die hintere Blasenwand, wenn auch nur bis zur Hälfte des Trigenum
Lieutaudii erhalten ist und wenn die umgebende Narbenmasse überhaupt das Sepa-
rieren gestattet. Beschreibung eines Falles mit günstigem Resultat.)
j (H. Jentter.)
2. *Luys, G., Un cas de fistule urétro-vésico-vaginale. Revue de Gyn. et de Chir. abdom.
Bd. 18. p. 307.
3. *Marion, G., De la dérivation de l’urine dans les opérations sur lurètre. Bull. et
Mém. de la Soc. de Chir. de Paris. Bd. 38. p. 212.
4. *Morestin, Gangrène génitale d’origine dystocique. Soc. de Chir. Sitzg. vom 14. Febr.
Gaz. des Hôp. Bd. 85. p. 280.
5. *Potel, Gangrene d’origine dystocique; large destruction des cloisons vésico- et recto-
vaginales; réparation à une séance; guérison. Soc. de Chir. Paris. Sitzg. vom 14. Febr.
Presse méd. Nr. 15. p. 158 u. La Gyn. Bd. 16. Nr. 6.
6. *Schütze, Irreparable Ruptur der Urethra post symphyseotomiam. XNordostdeutsche
Ges. f. Gyn. Sitzg. vom 25. Nov. 1911. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. p. 101.
7. *Taussig, F. J., Surgery of female urethra. Journ. of Missouri State Med. Assoc.
Bd. 9. Nr. 5.
8. *Vogelsberger, Zur Kasuistik und Genese der traumatischen Verletzungen der
weichen Geburtswege. Arch. f. Gyn. Bd. 97. p. 474.
Guldjoglu (b. 43) empfiehlt bei Zerstörung der Harnröhre bei der Geburt in erster
Linie die Verwendung der vorhandenen Kanalreste zur Wiederherstellung der Urethra,
und wenn dies nicht möglich ist, die Neuherstellung der Urethra durch plastische Operation,
und zwar am besten durch Formierung eines Kanals aus dem Septum urethro-vaginale
und Lagerung des neugebildeten Kanals in einen subpubischen Tunnel oder die Neubildung
eines Kanals aus vulvovaginalen Lappen.
Taussig (7) empfiehlt bei Operationen an der Harnröhre die temporäre Anlegung
einer Blasenscheidenfistel, die Schaffung einer festen Levatorstütze durch Nähte, die Kräfti-
gung des Sphinkters durch Vereinigung der umgebenden Gewebe des Ligamentum triangu-
lare und eventuell die Bildung einer neuen Harnröhre durch Lappen aus Vaginal- und Vesti-
bularschleimhaut. N
Marion (3) verwirft bei plastischen Operationen an der Urethra den Dauerkatheter
und empfiehlt statt dessen zur Ableitung des Harns die Kystostomie.
Luvs (2) beschreibt eine nach Zangenoperation entstandene Blasenhalsscheiden-
fistel, von welcher aus ein zweiter fistulöser Verbindungsgang in die Urethra abging. An-
frischung mit Entspannungsschnitt. Heilung.
Morestin (4) löste in einem Falle von enormer Blasenscheiden-Harnröhrenfistel
mit Mastdarmscheidenfistel die Vorderwand der Blase ab und konnte dann den Defekt von
368 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
beiden Seiten her unter Herabziehen und Aufnähen des Uterusrestes zum Verschluss bringen.
Der Urethralrest wurde mit der Blase vereinigt. Eine kleine zurückbleibende Blasenscheiden-
fistel wurde später zum Verschluss gebracht.
Potel (5) beschreibt ausgedehnte gangränöse Zerstörung der Urethra und hinteren
Blasenwand, der Scheide, fast des ganzen Uterus und der vorderen Rektumwand nach Ge-
burt in Steisslage. Die Blase konnte durch ausgedehnte Ablösung unter Zuhilfenahme des
Uterusrestes bis auf eine kleine Fistel zum Schluss gebracht werden, ebenso das Rektum.
Heilung mit Continentia alvi, zeitweise kontinenter Blase und Möglichkeit der Kohabitation.
Schütze (6) beobachtete nach Symphyseotomie vollständiges Fehlen der Vorder-
wand der Harnröhre und Ersatz durch Narbengewebe, Fehlen der Hinterwand bis auf einen
schmalen Streifen und Verlust des Sphinkters. Fünf Operationen blieben erfolglos in bezug
auf Wiederherstellung der Kontinenz. Von weiterer Operation muss abgesehen werden.
In der Diskussion teilt E. Schröder drei Fälle von vesikovaginaler Interposition des Uterus
mit zwei Erfolgen, aber einem nur teilweisen Erfolg mit und erklärt die nach Beckenspaltung
auftretenden Harnröhrenverletzungen für die schwersten.
Vogelsberger (8) beschreibt vier Fälle von Abreissung der Harnröhre, zwei durch
feste Scheiden-, bezw. Cervixtamponade und zwei nach Hebosteotomie, in deren einem
ebenfalls eine feste Scheidentamponade ausgeführt worden war. In zwei Fällen war die
Harnröhre im vordersten Teil, in einem im mittleren Drittel und in einem nahe dem Blasen-
halse quer durchrissen. In einem Falle wurde der Riss sofort vereinigt, in zwei wurde eine
Urethralplastik ausgeführt, einmal mit Kontinenz trotz fortbestehender kleiner granu-
lierender Öffnung. einmal ohne Erfolg wegen nekrotischer Abstossung des angenähten Ringes.
2. Blasenscheidenfisteln.
L *Beckmann, W., Zur Technik der Blasenscheidenfisteloperationen. Zeitschr. f. Geb.
u. Gyn. Bd. 70. p. 120.
2. *Brandäo-Filho, A., Ureter-Dauerkatheter bei Behandlung der Blasenscheiden-
fisteln. Rev. de med. Rio de Janeiro. 1911. 15. Nov. Ref. Journ. d’Urol. Bd. 1.
p. 442.
3. Butler-Smythe, A. C., A vaginal pessary retained for twenty-nine years. Lancet.
Bd. 1. p. 575. (Durchbruch des Pessars in die Blase mit ausgedehnter Steinbildung,
Cystitis und Blasenscheidenfistel und starker Narbenverengerung der Scheide.)
4. Chevassu, Suture par voie sus-pubienne transvesicale d'une fistule vesico-vaginale
rebelle; guérison. Bull. de la Soc. de Chir. Nr. 5. p. 183. (Die Fistel war nach vagi-
naler Uterusexstirpation entstanden.)
5. *Chevreau, A., Des fistules urinaires vaginales consécutives à V’hysterectomie ab-
dominale avec évidement pelvien pour cancer utérin et de leur traitement par le colpo-
cléisis éléve. Thèse de Lyon. 1910/11. Nr. 116.
6. Conklin, A., Vesicovaginal fistula; report of five cases. Illinois Med. Journ. Bd. 20.
Nr. 6.
7. Dobrowolski, S., Über die Ergebnisse der Harnfisteloperationen. Verhandl. der Poln.
Naturforscher-Versamml. 1911. Przeglad Lekarski. Ar IS p. 343. (Polnisch.) (Binnen
der letzten drei Jahre 19 Harnfisteln behandelt mit 18 Heilungen [I2 nach einmaligem
Eingriffe, sechs nach zweimaligem Operieren]; eine Kranke blieb ungeheilt. Verf.
schildert sein Operationsverfahren, Vor- und Nachbehandlung.)
(v. Neugebauer.)
8. *Gourvitsch, La chirurgie vésicale des fistules vesico-vaginales. These de Paris.
1911/12. Nr. 252.
9. *Hartmann, Du traitement des fistules vesico-vaginales consécutives à l’hyster-
ectomie totale. Soc. de Chir. Paris. Sitzg. vom 7. Febr. Presse med. Nr. 13. p. 139.
10. *Jeannin, De la cure chirurgicale des larges fistules vesico-vaginales consécutives
à la pubiotomie. Soc. d’Obst. de Paris. Sitzg. vom 27. April 1911. Annales de Gyn.
2. Serie. Bd. 9. p. 244.
11. Kelly, H. A., The history of vesicovaginal fistula. Amer. Gyn. Soc. Amer. Journ.
of Obst. Bd. 66. p. 442. (Historische Entwickelung der Fisteloperation.)
12. *Mackenrodt, Uterusmyome. Berl. Ges. f. Geb. u. Gyn. Sitzg. vom 28. Okt. 1910.
Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 68. p. 183. i
13. *Mansfeld, O., Transkondomoskopie. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. Ergän-
zungsheft. p. 174 u. Vl. Internat. Kongr. f. Geb. u. Gyn. Berlin. Zentralbl. f. Gyn.
Bd. 36. p. 1328.
RERNA m im e ei a EEE
KUSA a -r eem
Harngenitalfisteln. . 369
14. *Michon, Fistule vesico-vaginale traitée et guérie par la voie sus-pubienne. Soc.
de Chir. Sitzg. vom 31. Jan. Gaz. des Höp. Bd. 85. p. 204.
15. Morse, Pubiotomy in a face presentation. Surg., Gyn. and Obst. Bd. 14. p. 155.
(Blasenscheidenfistel nach Hebosteotomie, Spontanheilung.)
16. Natanson, Demonstration von Präparaten. Przegl. chir. i gin. Bd. 5. p. 120. (Eine
Blasenscheidenfistel nach Myomenukleation.)
17. v. Neugebauer, Fall von puerperaler Blasenscheidenfistel bei einfach plattem Becken,
operativ beseitigt. Oberrhein. Ges. f. Geb. u. Gyn. Sitzg. vom 28. April. Beitr. z.
Geb. u. Gyn. Bd. 17. p. 381. (Zugleich Hypertrichosis lumbosacralis und Spina
bifida occulta.)
18. Pollosson, Heilung einer Blasenscheidenfistel bei einer Frau von 80 Jahren. Lyon.
med. Nr. 42. (Durchbohrung des Blasenscheidenseptunis durch ein selbsteingeführtes
Pessarium, das schliesslich zur Hälfte in der Blase lag; trotz ausgedehnter Narben-
bildung und Eiterung wurde operative Heilung erzielt.)
19. Tedenat und J. Delmas, Über Vesikovaginalfisteln. Droe, med. Nr. 42. (Acht
operierte Fälle.)
20. *Tcherkinsky, V., Contribution a l’etude des fistules vesico-vaginales observées à la
maternite de Geneve de 1898—1909.
21. Viannay, Fistule vesico-vaginale haute coincident avec une déchirure de la lèvre
antérieure du col; guérison en une seule secance opératoire. Soc. des sciences med.
de St. Etienne. Sitzg. vom 19. Juni. Presse med. Nr. 72. p. 735. (Die Operation
bestand in Ablösung der Blasenwand von der vollständig gespaltenen Vorderwand
der Cervix, Vereinigung der Blasenränder und der Cervix und schliesslich Naht der
verkleinerten und angefrischten Blasenscheidenfistel.)
Mansfeld (13) empfiehlt, um bei Blasenfisteln die Kystoskopie zu ermöglichen,
die Einführung und Füllung eines dünnen, durchsichtigen Condoms in die Blase; unter
Durchstossen des Condoms ist auch der aseptische Ureterkatheterismus ermöglicht.
Brandäo-Filho (2) empfiehlt während der Operation grosser Blasenscheidenfisteln
und zur Nachbehandlung die Einlegung von Dauerkathetern in die Ureteren.
Beckmann (l) bezeichnet bei Blasenscheidenfisteln die tiefe Ablösung der Blasen-
von der Scheidenwand nach Spaltung der Fistelränder und die gesonderte Vernähung der
Blasen- und der Scheidenwand als Methode der Wahl. Modifiziert wird die Methode bei
schr verdünnter Blasenwand durch Anlegung von Lembert-Nähten in zwei Etagen, ferner
bei Fisteln im Scheidengewölbe mit teilweiser narbiger Verdünnung die Kombination der
Fistelränderspaltung mit partieller Anfrischung und die Vernähung des hinaufgezogenen
unteren Randes der Blasenöffnung mit der Cervix, endlich bei unbeweglicher Umgebung
der Fistel die Durchtrennung des Periosts der Schambeine und die Ablösung des Periosts.
Die Deckung der Fisteln mit transplantierten Lappen ist selten von Erfolg. Bei starker
Narbenstenose der Scheide oberhalb der Fistel werden die Narbenmassen durchschnitten
und durch Dislokation der Portio und des oberen Scheidenabschnittes nach unten die Fistel-
ränder zugänglich gemacht. Bei narbiger Verwachsung der Harnröhre wird mit halbscharfer
Sonde die Verwachsung durchbohrt und der Kanal mit Hegarschen Dilatatoren erweitert.
Noch grössere Zerstörung der Urethra erfordert die Vereinigung von Muskelbündeln zu einer
Gewebsbrücke. In den schwersten Fällen von Septum- und Urethraldefekt wird die Opera-
tion von Wolkowitsch-Küstner mit möglichst niedriger Fixation der Cervix am Periost
der Symphyse empfohlen. Die Nachbehandlung besteht in Katheterdrainage der Blase.
Gourvitsch (8) empfiehlt bei enger Scheide, fixierten Fistelrändern, Komplikationen
von seiten der Blase (Steine, Polypen) und nach vergeblichen vaginalen Operationsversuchen
die Operation der Blasenscheidenfisteln nach Trendelenburg von der Blase aus. Nach
Sectio alta und Feststellung der Beziehungen der Fistel zum Ureter wird die Fistel freigelegt
Blasen- und Scheidenwand von einander getrennt, dann zuerst der Scheidendefekt und
schliesslich die Blasenwand mittelst Catgutnähten vereinigt. Bei unmittelbarer Nähe des
Ureters wird es notwendig, den Ureter zu isolieren und neu in die Blase einzupflanzen. Die
Hautblasenwunde wird geschlossen oder die Blase offen gelassen und drainiert. Von 25 in
der Klinik von Chevassu so operierten Fällen wurden 15 geheilt, 7 gebessert und 3 blieben
ungeheilt, teils wegen fehlerhafter Technik, teils wegen schlechten Zustandes der Blasen-
wandungen.
Hartmann (9) bewirkt durch ausgiebige Spaltung der Scheidenwand, dass die nach
Uterusexstirpation entstandenen Blasenscheidenfisteln zugänglich werden und operiert dann
nach Braquehave, indem er den Fistelrand zirkulär umschneidet und durch Loslösung
Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1912. 24
370 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
der Vaginal- von der Blasenwand eine Manschette bildet, die mit ihrer Schleimhautfläche
nach der Blase zu umgeklappt wird. Hierauf Schluss der Öffnung und Etagennaht. Drei
Fälle wurden in dieser Weise zum Schluss gebracht.
Jeannin (10) beschreibt zwei Fälle von Blasenscheidenfisteln nach Hebosteotomie,
in welchen der Harn sowohl durch die Scheide, als durch die Hautwunde ausfloss. Die Haut-
fistel schloss sich von selbst, die grosse Vaginalfistel konnte, weil sie vollständig fixiert war,
nur durch Einschnitt unterhalb der Fistel und Bildung seitlicher und unterer Lappen ge-
deckt werden.
Mackenrodt (12) überdeckte in einem Falle von grosser Blasenscheidenfistel, bei
der auf andere Art die Deckung über der genähten Blasenschleimhaut nicht gelang, durch Auf-
nähen Netz und erzielte dadurch Heilung und Kontinenz.
Michon (14) führte bei einer Blasenscheidenfistel, die durch einen hinter dem Ureter
sitzenden Beckenabszess entstanden war, wegen narbiger Verengerung der Scheide die Opera-
tion nach suprapubischer Eröffnung der Blase aus und empfiehlt diesen Weg bei hochfixierten
Fisteln und Atresie der Scheide. Marion (Diskussion) erwähnt einen gleichen Fall und
Segond eine auf paravesikalem Wege zum Schluss gebrachte Fistel.
Tcherkinsky (20) beschreibt 23 im Zeitraum von 10 Jahren an der Genfer Klinik be-
obachtete Blasenscheidenfisteln, von denen der grösste Teil (11 Fälle) karzinomatösen Ur-
sprungs, oder nach Entbindung, besonders mit der Zange (10 Fälle) entstanden war; der
kleinste Teil (zwei Fälle) war nach Operationen entstanden. Als beste Behandlung grosser
und alter Fisteln wird die Ablösung der Blasen- von der Scheidenwand und die getrennte
Vernähung beider angegeben.
Chevreau (5) befürwortet an der Hand eines mitgeteilten Falles bei nach Wert-
heimscher Karzinomexstiraption entstandenen Blasenscheidenfisteln die hohe Kolpokleisis,
jedoch mindestens sechs Monate nach der Operation, wenn bis dahin kein Rezidiv auf-
getreten ist.
Holzbach (c. 6. 28) erwähnt das häufige Vorkommen von Blasenscheidenfisteln
durch vernachlässigte Pessare.
3. Blasen-Uterus-Fisteln,
1. *Rosner, Menstruatio per vesicam. Gyn. Ges. Krakau. Sitzg. vom 26. März. Gyn.
Rundschau. Bd. 6. p. 623.
2. Ward, Ch. E., Verschluss einer Blasen-Uterus-Scheidenfistel.e. Amer. Journ. of Derm.
and gen. ur. Disease. Bd. 16. p. 233. (Nach Zangenentbindung entstanden. Herab-
ziehen des Uterus, Spaltung der Cervix, Anfrischung und Lembert-Nähte zuerst
durch die Blasenwand, dann durch Scheide und Cervix.)
3. *Young, E. B., Three cases of utero-vesico-vaginal fistula. Boston Med. and Surg.
Journ. Bd. 167. p. 580.
Rosner (1) beobachtete Durchbruch einer Haematometra cervicalis in die Blase
mit doppelter Fistelbildung und Menstruation in die Blase.
Young (3) beschreibt drei Fälle von ausgedehnten Blasenscheidenfisteln, von welchen
sich eine bis hoch gegen den Fundus uteri, eine bis über den inneren Muttermund und eine
bis an den inneren Muttermund erstreckte. In einem Falle war auch der proximale Teil
der Harnröhre zerrissen. Alle Fälle entstanden nach instrumenteller Entbindung. Die
Operation bestand in Trennung der Uterus- und Scheidenwand von der Blase und Ver-
nähung. In allen Fällen gelang der Schluss der Fistel.
4. Ureter-Scheidenfisteln.
l. *Abadie, J., Fistule ureterale; ureterocystoneostomie, guérison. Annales de Gyn.
2. Serie. Bd. 9. p. 139.
2. *Adrian, C., Zur Diagnose der Harnleiterfisteln. Zeitschr. f. Urol. Bd. 6. p. 565.
3. Franz, Kvstoskopische Demonstration eines implantierten Ureters. Ges. f. Geb. u.
Gyn. Berlin. Sitzg. vom 10. Nov. 1911. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 70. p. 668.
(Implantation nach Ureterfistel, gute Funktion.)
4. Sherwood, W. A., The prevention and treatment of ureteral fistula, with report
of a recent case. Med. Assoc. of the Greates City of New York. Sitzg. vom 5. Febr.
New York Mcd. Journ. Bd. 95. p. 902.
Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 371
5. *Violet, H., und J. Murard, Le traitement par le colpocleisis élevé des fistules uri-
naires vaginales consécutives à l’'hysterectomie abdominale avec évidement pelvien
pour cancer utérin. Lyon chir. Bd. 8. p. 144.
Adrian (2) schlägt in Fällen von schwer nachweisbaren Ureterfisteln eine aus direkten
und indirekten Methoden kombinierte Art des Nachweises unter Benützung von Farbstoffen
vor. die bei verschiedener Reaktion deutlich erkennbare Färbungsunterschiede liefern. Wenn
Neutralrot (0,01) intramuskulär eingespritzt wird, die Blase mit 200 ccm 2 %iger doppel-
kohlensaurer Natronlösung gefüllt und ein saurer Tampon (Essigsäure oder saures phosphor-
saures Natrium) durch die vorher gereinigte Scheide an die Fistelstelle eingedrückt wird,
so wird der Blasenharn gelblich bis safrangelb, der Fistelharn fleichwasserfarben bis tief
kirschrot gefärbt; bei Benützung von Phenolsulfonephthalein wird die Blase mit 200 cem
0.5 ° iger Essigsäure gefüllt (gelbe bis orangegelbe Färbung) und gegen die Fistel ein alkali-
scher Tampon (intensiv rote Färbung) gedrückt. Bei der Benützung von Neutralrot kann
der Harn auch durch Einnehmen von doppelkohlensaurem Natrium vorher alkalisch ge-
macht werden. Das den Untersuchungen zugrunde liegende Material besteht aus 13 Fistel-
fällen, nämlich zwei kongenitalen durch Ureterverdoppelung, acht durch abdominale und
einen durch vaginale Eingriffe entstandene und eine geburtshilfliche Ureterscheidenfistel
(nach Zangenoperation und Cervixriss), darunter zwei doppelseitige, zwei mit Harnleiter-
bauchfisteln komplizierte und eine isolierte Harnleiterbauchdeckenfistel. Neun erworbene
Fisteln heilten spontan, in drei Fällen wurden plastische und zweimal Nierenoperationen
ausgeführt.
Violet und Murard (5) empfehlen die Operation von Blasenscheidenureterfisteln,
weil sie sich von selbst schliessen können, nicht vor sechs Monaten zu operieren.
Sie treten für hohe Kolpokleisis — Zirkulärschnitt durch die Scheidenwand, Manschetten-
bildung und Vernähung der Lappen — ein.
Abadie (1) beschreibt eine Ureterscheidenfistel infolge von Nekrose des Ureters
nach abdominaler Karzinomexstirpation; intraperitoneale Einpflanzung des geschlitzten
Ureterendes in die Blase und Fixation der beiden Lappen in die Blasenwand mittelst Durch-
führen der Nähte von innen nach aussen. Heilung mit guter Funktion des Ureters.
Siehe ferner Ureterverletzungen und Ureterchirurgie.
g) Chirurgische Erkrankungen der Nieren.
1. Anatomie, normale und pathologische Physiologie.
l. *van Cappellen, Experimenteller Beitrag zur Nephrotomie. Holl. Ges. f. Chir.
Sitze. vom 4. Dez. 1910. Zentralbl. f. Chir. Bd. 39. p. 995.
2. *Chalier, Anomalies des arteres renales et du bassinet. Lyon med. 1911. Nr. 40.
3. *Evans, F. A., H. M. N. Wynne und G. W. Whipple, Reflex albuminuria; renal
albuminuria secondary to irritation of urinary bladder. John Hopkins Hosp. Bull.
Bd. 23. Nr. 260.
4. *Falcone, R., Über Nierenschädigung als Folge eines Traumas der anderen Niere.
Fol. urol. Bd. 7. p. 26.
5. *Goldmann, E., Zur Frage der rückläufigen Bewegungen in röhrenförmigen Gang-
systemen. Münchn. med. Wochenschr. Bd. 59. Nr. 12.
6. *Habercorn, Rückstauung des Harns. Arzteverein Budapest, chir. Sektion. Sitzg.
vom 26. Jan. Wiener med. Wochenschr. Bd. 62. p. 280.
*Hagner, F. R., Regurgitation of fluid from bladder to kidney during ureteral ka-
theterization. Surg., Gyn. and Obst. Bd. 15. p. 4.
8. *Hauch, Die Arterien der gesunden und kranken Niere. Verhandl. d. deutsch. Ges.
f. Chir. 41. Kongr. Zentralbl. f. Chir. Bd. 39. Kongressbeil. p. 77.
9. *Israel, W., Über Neoanastomose zwischen Vena renalis und Vena cava. Berl. Ges.
f. Chir. Sitzg. vom 9. Dez. Zentralbl. f. Chir. Bd. 40. p. 275.
10. Klopper, Z. D., Die normale Niere und ihre Anomalien. Amer. Journ. of Dermat.
and gen.-ur. Diseases. Bd. 16. p. 61. (Übersicht über abnorme Gefässe, Mesonephron-
bildung, Einzelnieren und Fusion.)
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Wolff (24) beschreibt 16 Nieren nach Form und Grösse, nachdem das Gefäss-
system mit Formalin injiziert war, besonders in bezug auf Gestalt und Grösse des Beckens
und der Kelche, unter Mitteilung genauer Messungen.
Hauch (8) wies an Tierversuchen nach, dass nach Dekapsulation gesunder Nieren
eine Neubildung von Gefässen und Blutversorgung von aussen her nicht stattfindet. Durch
geeignete Injektion der Gefässe liessen sich röntgenographisch ausgezeichnete Gefässbilder
gewinnen.
Chalier (2) beschreibt einen Fall von beiderseits vier selbständigen Nierenarterien;
die linke Niere war grösser, hatte den Hilus vorne und ein mächtiges fünfteiliges Nieren-
becken.
Unterberg (21) fand bei einseitiger vollkommener Ureterverdoppelung, dass die
beiden Nierenteile an Menge und Qualität verschiedenen Harn absondern; dagegen stimmte
die Sekretion beider Abschnitte mit dem Harn der anderen Seite überein.
L’Esperance (11) fand Formaldehydausscheidung im Harn, eine Stunde nach
Urotropingebrauch beginnend, nach zwei Stunden das Maximum erreichend und 415—6
Stunden dauernd; um ununterbrochene Formaldehydausscheidung zu erreichen, muss die
Dosis demnach alle vier Stunden wiederholt werden. Die Ausscheidung ging bei alkalischer
Reaktion ebenso vor sich, wie bei saurer.
Hagner (7) konnte bei Nierentuberkulose, Nierensteinen und Pyelitis in vier Fällen
während des Ureterkatheterismus ein Zurückströmen von Blaseninhalt nach dem
Nierenbecken beobachten; also stets bei entzündlichen oder narbigen Veränderungen
an den Ureteren, wenn klappenartiger Verschluss des Ureterostiums angenommen werden
kann. In diesem Falle strömt aus dem Ureterkatheter ununterbrochen Flüssigkeit aus,
so dass die irrtümliche Annahme der Entleerung einer Hydro- oder Pyonephrose mög-
lich ist.
Habercorn (6) beobachtete nach Nephrektomie Ausfluss des in der Blase zurück-
gestauten Harns aus der Lumbalwunde und sieht darin einen Beweis für die Möglichkeit
aszendierender Infektion.
u Bn
Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 373
Goldmann (5) nimmt auch für die Harnwege die Möglichkeit rückläufiger Sekret-
bewegungen an, die für die Entstehung von Konkretionen und für aufsteigende Infektion
von Bedeutung werden können.
Tilp (20) untersuchte die Regenerationsvorgänge in den Nieren sowohl bei
Herd-, als bei diffusen Erkrankungen und beschreibt besonders die Regenerationsvorgänge
und die Glomerulusbildungen bei Nierenadenomen. Die Regenerationsvorgänge erfahren
im Alter und durch septisch-pyämische Allgemeinerkrankungen eine Hemmung. Die Nieren-
adenome sind zum Teil durch Regeneration veranlasst.
Perrin (16) bespricht die Frage der Gefäss- und Nierentransplantation und kommt
bezüglich der letzteren zu dem Schlusse, dass die Autotransplantation (Transplantation
der eigenen Niere des Versuchstieres) Dauerresultate zu erzielen vermag, die Homotrans-
plantation (Transplantation einer Niere der gleichen Art) dagegen zwar Überleben des
Versuchstieres und wie es scheint normale Funktion, aber bisher noch kein Dauerresultat
bewirkt hat; die Heterotransplantation (Transplantation einer Niere einer anderen Tierart)
hat dagegen noch keine günstigen Resultate ergeben.
Ritter (18) fand nach Unterbindung der Nierenvene eine starke Stauung und An-
schwellung des Organs und dann eine allmähliche Rückbildung, die nach 1—2 Monaten
ihren Höhepunkt erreicht, wobei die Niere sich auf ein Drittel verkleinert. Zugleich kommt
Blutdruckerhöhung und leichte Herzhypertrophie, sowie vikariierende Hypertrophie der
anderen Niere zustande, also ähnlich wie nach Nephrektomie, jedoch bleibt die Niere funk-
tionsfähig.
Mosler (14) hält die Ansammlung der harnfähigen, normalerweise im Blut vor-
kommenden Stoffe für die Ursache der Blutdrucksteigerung nach doppelseitiger Nieren-
exstirpation.
Marinacci (13) fand nach Nephrektomie nur am ersten bis höchstens zum dritten
Tage eine Verminderung der Funktion der anderen Niere, dann folgt Vermehrung der mole-
kularen Diurese und der Sekretionselemente infolge von Arbeitshypertrophie. Die Funk-
tionsvermehrung tritt nicht ein, wenn in der zurückgelassenen Niere Veränderungen vor-
handen waren, wenn die Vene unterbunden war und wenn die Niere schon hypertrophisch
war, jedoch war in letzterem Falle nach einigen Wochen erhöhte Funktion zu beobachten.
Poggiolini (17) fand unmittelbar nach einseitiger Nierenexstirpation bei Kaninchen
den opsonischen Index gesunken, nach wenigen Tagen — beeinflusst durch die regenerativen
Prozesse — steigend, dann andauernd sinkend, bis er erst nach 3—4 Wochen wieder nor-
mal wird. |
Van Cappellen (l) fand nach Nephrotomie in querer Richtung sehr geringe Blu-
tung und fast keine Infarktbildung, bei Zondekschem Schnitt viel stärkere Blutung und
ausgedehntere Infarktbildung, endlich bei Nephrotomie mit Thermokauter zwar minimale
Blutung, aber sehr ausgedehnte Infarktbildung.
W. Israel (9) vermochte bei gemeinsam mit Jeger angestellten Versuchen die Nieren-
vene einseitig und doppelseitig in die Vena cava mit Erfolg einzupflanzen.
Mc Crudden (12) beobachtete bei Kaninchen bei Nephrektomie in Chloroform-
narkose fettige Degeneration des Herzens, bei Anwendung von Athernarkose dagegen
nicht. |
Wildbolz (22) fand bei Tierversuchen, dass die Widerstandsfähigkeit gegen
Gifte nach Verlust einer Niere nur bei solchen Giften herabgesetzt wird, die unverändert
durch die Nieren ausgeschieden wurden, z. B. gegen Chloralhydrat, Atropin etc.
Falcone (4) fand bei Hunden nach schweren Nierenkontusionen in der anderen
Niere Blutungen, Entzündungen, Degenerationen und Sklerosen, sowie Albuminurie und
Zylindrurie, welche Erscheinungen er auf Zytolysine zurückführt, die sich von der primär
verletzten Niere aus bilden. Es wird daraus geschlossen, dass bei Nierenquetschungen die
konservative Therapie zur Schädigung der anderen Niere führen kann.
Evans, Wynne und Whipple (3) beobachteten an Hunden nach Erregung einer
subakuten C'ystitis durch Einführung eines Fremdkörpers eine renale Albuminurie, die sie
auf Reflexwirkung zurückführen.
Pari (15) fand, dass bei Tierversuchen die Unterbindung der Ureteren schneller
zur Urämie und zum Tode führt und die Urämie plötzlicher eintritt, als nach doppelseitiger
Nephrektomie und glaubt, dass ausser der Harnverhaltung toxische, von den veränderten
Nieren abgesonderte Produkte zur Urämie beitragen.
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Die von Kolischer (52) erwähnten diagnostischen Fehler betreffen die Harnunter-
suchung auf Eiweiss und Blut, das im Morgenharn fehlen kann, die übermässige Zentri-
fugierung, die Formelemente zerstören kann, die Röntgendurchleuchtung seitens wenig
Geübter, die Irrtümer bei der Nierenpalpation und die Kystoskopie bei Nierensteinen nach
Aufhören der Blutung. Die Uretermündungen geben bei Nierentuberkulose nicht immer
sicheren Befund, dagegen sind die Erscheinungen daselbst nach Tuberkulininjektion charak-
teristisch. Die Unterscheidung der Tuberkelbazillen von anderen Keimen ist durch Fär-
bung allein nicht immer möglich. Die Nephrektomie soll stets in toto ohne Eröffnung der
Niere vorgenommen werden. In der Diskussion teilt Reichmann 300 Fälle von richtigem
positivem Steinbefund und nur zwei von unrichtigem negativen Befund mit; es muss stets
der ganze Harntraktus untersucht werden.
Billon (7) leugnet das Vorkommen einer essentiellen Nephralgie und führt sie stets
auf chronische Nephritis und Perinephritis zurück. Gicht, Steine, abnorme Beweglichkeit
378 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
und Traumen werden als veranlassende Momente beschuldigt. Die Niere muss stets operativ
freigelegt, von krankhaften Verwachsungen befreit und enthülst werden.
, Eisendrath (32) macht darauf aufmerksam, dass bei Nierenaffektionen als einziges
oder hauptsächlichstes Symptom Fieber auftreten kann. Ausser Infektionen mit oder ohne
Stein kommen Nierentumoren in Betracht, welche hohes, kontinuierliches Fieber bewirken
können. Zwei Fälle, in deren einem irrtümlich eine Appendixoperation vorgenommen
worden war.
Cohn (25) weist durch Tierversuche nach, dass die renalpalpatorische Albuminurie
konstant und um so intensiver ist, je länger und intensiver die Massage gewirkt hat; es kann
daher bei zweifelhaften Abdominaltumoren die Massage zur Feststellung, ob der Tumor
der Niere angehört, angewandt werden. In der Diskussion erwähnt Roth das Auftreten
von Albuminurie nach Katheterismus des Ureters.
Zondek (88) stellte durch Messungen fest, dass das Nierenbecken meist unterhalb
‚der Mitte der Längsachse gelegen ist und dass die Längsachse der Niere zur Entfernung
des oberen Pols von der Mitte des oberen Calix major sich ungefähr von 2,9: 1 und die
Längsachse der Niere zur Entfernung des unteren Pols vom unteren Calix major wie 3,1 : 1
sich verhält.
Beer (6) empfiehlt zur Erkennung des Vorhandenseins und der Funktion einer Niere
das genaue Absuchen der Blase nach den Uretermündungen, die Indigokarmininjektion.
die Einführung eines dicken Ureterkatheters in den sichtbaren Ureter und die Kontrolle
der daneben abfliessenden Flüssigkeit, hierauf nach dem Ureterkatheterismus die Entleerung
der Blase und die Untersuchung der gewonnenen Flüssigkeiten, endlich Füllung der Blase
mit Farbstofflösung, die nicht aus dem Ureterkatheter abfliessen darf, zur Sicherstellung
der richtigen Lage des Katheters im Ureter. l
Marion (55) befürwortet bei mangelhafter Kapazität der Blase und weitgehenden
Blasenveränderungen den diagnostischen Ureterkatheterismus nach suprapubischer Er-
öffnung der Blase und gibt eine genaue Beschreibung der Methode, welche besonders auf
breiter Entfaltung der Blase mittelst Wundspateln beruht; zu diesem Zweck muss ausser
der Vorderwand auch, wenn nötig, die obere und hintere Blasenwand eröffnet werden.
Garceau (38) gibt einen obstruierenden Katheter an, der das Lumen des Ureters
vollständig verschliesst und den Harn der anderen Seite zur Funktionsprüfung gewinnen
lässt. Zugleich erlaubt er die Injektion von Flüssigkeit, so dass er die Kapazität des Nieren-
beckens bestimmen lässt. Ausserdem können Strikturen des Harnleiters dilatiert werden.
Besonders wird seine Verwendbarkeit bei Solitärniere, funktionsloser Niere und Obstruktion
des Ureters hervorgehoben.
Joseph (49) hebt die Vorzüge der Chromokystoskopie besonders für die Lage-
beziehung des Ureters zu Blasentumoren, für die Aufklärung von Koliken unbestimmter
Natur und zur funktionellen Diagnose besonders bei Nierentuberkulose hervor, wo er die
Sondierung des Ureters der anderen Seite für bedenklich hält. In der Diskussion erklären
Roth, Rosenstein und Israel, dass die Chromokystoskopie bei der funktionellen
Diagnostik den Ureterkatheterismus nicht ersetzen könne und Casper verlangt, dass sie
mit dem Katheterismus kombiniert als Chromokatheterismus angewendet werde.
Martens (56) erklärt die C'hromokystoskopie zwar für eine Erleichterung im Auf-
finden der Ureteren, aber Kystoskopie und Auffangen des getrennten Nierenharns sind für
die Diagnose unerlässlich und allen Methoden der endovesikalen Harnscheidung weit über-
legen. Neben den klinischen Methoden sind vor allem die funktionellen zu berücksichtigen,
ferner die Röntgendurchleuchtung. Von grösster Wichtigkeit ist die Frühdiagnose;
bei Blut- und Eitergehalt des Harns muss die Quelle der Blutung oder Eiterung unter allen
Umständen festgestellt werden.
Schmidt und Kretschmer (71) heben den hohen Wert des für Strahlen un-
durchlässigen Katheters besonders bei angeborener XNierendystopie, bei beweglichen
Bauchgeschwülsten, Nieren- und Uretersteinen, Ureterstrikturen, Erkennung von akzessori-
schen Schatten, endlich bei Nierenbeckenveränderungen hervor, jedoch ist in letzteren
Fällen die Pvelographie leistungsfähiger.
Stanton (80) schlägt eine kombinierte Untersuchungsmethode mit Kystoskop
und Röntgenstrahlen vor, vor allem zur Bestimmung der Lage von Nieren und Harn-
leitern, zur Lokalisation von Verlegung des Harnleiters, zum Nachweis von Steinen und
Geschwülsten, endlich zur Bestimmung der Kapazität des Nierenbeckens.
Blum (8) erkennt den Wert der Pvelographie für die Diagnose der Lage und Grösse
des Nierenbeckens und die Dilatation der Ureteren an, glaubt aber, dass hierfür, besonders
bei Beckenniere und offener Hydronephrose, die Messung der Länge der Ureteren und die
Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 379
Injektion von Flüssigkeiten zur Identifikation der Schmerzen und zur Eichung des Nieren-
beckens, sowie die Radiographie bei undurchlässigem Ureterkatheter dasselbe leisten. Für
die Parenchymzerstörung gibt die Pyelographie keinen Anhaltspunkt, im Gegenteil wird
namentlich bei Tuberkulose davor gewarnt, weil Nierenbeckeninhalt in den Gewebs- und
Lvmphspalten eingepresst werden kann. Als Nachteile der Pyelographie wird die Möglich-
keit einer Kollargolvergiftung und langdauernde Schmerzen und Kolikanfälle angeführt.
Paschkis und Necker (61) empfehlen die Pvelographie bei Wanderniere mit und
ohne Knickung des Ureters bei beginnenden und ausgebildeten Hydronephrosen und bei
primärer und sekundärer Pyelitis.. Bei Wanderniere kann die Kapazität (normal 5 cem) bis
auf 30 ccm vergrössert sein, bei Pyelitis ist die Dilatation primär, die Infektion sekundär,
bei gonorrhoischer Pyelitis umgekehrt. Zwischen Erweiterung des Nierenbeckens und
Intensität der Beschwerden besteht kein Parallelismus.
In der Diskussion erklärt Blum die Pyelographie, wie sie jetzt geübt wird, für fehler-
haft. Das Kollargol kann das Nierenparenchym schädigen, weil es in die Harnkanälchen
gepresst werden kann. Die Dilatation kann durch Injektion steriler Flüssigkeit (Eichung)
bestimmt werden; Residualharn spricht für Dilatation. Verlagerung der Niere kann ohne
Pvelographie festgestellt werden. Necker und Paschkis leugnen die Schädigungen durch
Kollargolinjektion.
Jaches und Furniss (48) befürworten die Pyelographie für den Nachweis von Grösse,
Ausdehnung und Lage des Nierenbeckens, für die Erkennung des Winkels, mit dem der
Ureter entspringt, für den Nachweis von Verengerungen und Knickungen des Ureters und
für den Nachweis von Nierentuberkulose und Geschwülsten. Die besten Bilder wurden
mit 40—50 °,iger Argyrollösung gewonnen. In der Diskussion sprechen Cadwell, Ste-
wart und L. Bürger zur Technik, Keyes beanstandet die ausgedehnte Anwendung der
Pvelographie und E. Beer macht auf die möglichen Schädigungen aufmerksam.
Furniss (35) empfiehlt die Pyelographie zur Diagnose von Erweiterungen des Nieren-
beckens, Nephroptose, Nierentumoren, Ureterstrikturen und Ureterverdoppelung.
Pereschivkin (63) empfiehlt die Pyelographie zur Diagnose der Affektionen des
Nierenbeckens und der Nephroptose, sowie der Kalkulosis.
Kutner (e. 5l) erklärt die Luft- oder Sauerstofffüllung des Nierenbeckens wegen
der Nachbarschaft der starken Nierengefässe für bedenklich.
Burow (16) erklärt nach angestellten vergleichenden Untersuchungen die Krvo-
skopie und die elektrische Leitfähigkeit des beiderseitigen Harns für wertvolle,
die Molekularkonzentration beweisende Methoden, wobei er für die Prüfung der Leitfähig-
keit eine leicht ausführbare Methode mit Verwendung des Bellschen Telephons beschreibt.
Als übereinstimmend mit diesen Ergebnissen wurde ferner die Wohlgemutsche Diastase-
prüfung gefunden, während die Zucker- und Indigkarminprobe zum Teil nicht unwesentlich
abweichende Werte ergaben, so dass die Diastaseprüfung als ein bequemes Verfahren be-
zeichnet wird, das die anderen Methoden wirkungsvoll zu unterstützen imstande ist. Die
Resultate werden von v. Haberer (Diskussion) wegen nicht vorgenommener Kontrolle
durch Operations- oder Obduktionsbefunde bemängelt.
Gottstein (42) verlangt zur sicheren Diagnose der Nierenfunktion die An-
wendung sämtlicher Methoden, jedoch werden die Kryvoskopie des Blutes und Harns, die
elektrische Leitfähigkeit des Harns, die Harnstoffbestimmung, die Phloridzin- und Indig-
karminprobe an Wert obenan gestellt.
v. Monakow (57) fand vermittelst der Funktionsprüfung Fälle von Nierenerkran-
kungen, die bei ungestörter ClA-Ausscheidung schwere Störungen der N-Ausscheidung
bieten und umgekehrt, ferner solche, bei denen beide Funktionen gestört sind. Störungen
der N-Ausscheidung ohne deutliche Störung des N-Gleichgewichtes können durch den Harn-
stoffversuch erkannt werden. Es scheint, dass die N-Ausscheidung zu den Glomerulis, die
ClA- und Wasserausscheidung zu den Tubulis contortis in gewissen Beziehungen steht.
Richter (66) bespricht die einzelnen funktionellen Methoden und betont, dass keine
von ihnen allein für sich genügt, indem sie nach verschiedener Richtung die vorhandene
Arbeitskraft prüfen, nicht aber ein Bild der vorhandenen Reservekräfte geben. Die Funk-
tionsprüfung muss dahin streben, neben der Leistung der Nieren die Leistungsfähigkeit
der zurückbleibenden Nierenteile nach Elimination der kranken Teile zu bestimmen.
Kutner (e. 51) weist auf die sehr verschiedene Wertschätzung der einzelnen Funk-
tionsprüfungsmethoden seitens verschiedener Autoren hin und verlangt die gleichzeitige
Anwendung aller Methoden, um ein Bild über die Nierenfunktion zu erhalten.
Homburg (46a) erklärt keine der funktionellen diagnostischen Methoden für sich
allein als ausreichend zur Beurteilung der Funktion, hält jedoch die experimentelle Polyurie
380 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
für die feinste und genaueste Methode. In erster Reihe kommt für die Nierentuberkulose
die operative Behandlung in Betracht, wenn auch die konservative Behandlung Ver-
teidiger hat.
Blums (9) Vorschläge zur topischen Nierendiagnostik beziehen sich auf den
Nachweis, an welchem Teile des sezernierenden Parenchyms die Erkrankung sitzt, und zwar
kann die Tätigkeit der Glomeruli in bezug auf die Wasserausscheidung durch die experi-
mentelle Polyurie und den Verdünnungsversuch und in bezug auf die Salzausscheidung
durch die Farbstoffproben, ferner durch die Milchzuckerprobe von Schlayer und Ta-
kayasu, endlich wahrscheinlich auch durch die Phloridzinprobe erkannt werden. Die Funk-
tion der Tubuli contorti kann durch die Kochsalz- und Jodkaliumprobe von Schlaver
und Takayasu und durch die Harnssäure- und Harnstoffausscheidung, die Funktion der
Marksubstanz durch den Koffein- und Diuretinversuch geprüft werden. Diese Hilfsmittel
erlauben eine Beurteilung, welcher Teil des Nierenparenchyms erkrankt ist und bei
chirurgischen Erkrankungen ein Urteil, ob eine erkrankte Niere erhalten werden kann oder
nicht (z. B. bei Hydronephrose), oder ob überhaupt das Parenchym oder nur das Nieren-
becken erkrankt ist. ,
Boulud (11) erklärt den Stickstoffgehalt des Harns als besten Anhaltspunkt
für die Beurteilung der Nierenfunktion.
Cathelin (19) setzt unter den Funktionsprüfungen der Niere an erster Stelle die
Untersuchung der Harnstoffausscheidung und stellt vier massgebende Gesetze der
chirurgischen renalen Physiologie auf: das Gesetz des Wertes der absoluten Harnstoffmenge
pro Liter, das Gesetz der Harnstoffmengeausscheidung, das Gesetz der Beständigkeit der
Harnstoffmenge und das Gesetz der Unbeweglichkeit der Harnstoffmenge. Von den letzten
60 Nierenoperationen, die auf Grund der Harnstoffuntersuchung ausgeführt worden waren,
genasen alle.
Chevassu (22) betont, dass nicht der Harnstoffgehalt des Harns und der des Blutes
an sich Anhaltspunkte für die Nierenfunktion gibt, sondern lediglich das Verhältnis beider
Ziffern zueinander (Harnstoffkonstante nach Ambard).
Sellei (74) untersuchte die Wirkung des Theocin-Natrium aceticum auf ge-
sunde Nieren, wo es starke Diurese hervorruft, und bei Nephritis, wo die ausgeschiedenen
Chlormengen viel geringer sind als bei normalen Nieren. Noch stärker sinken die Chlor-
werte bei Kombination mit der Verdünnungsmethode. Bei Pyelitis wirkt das Diuretikum
fast wie bei gesunden Nieren, nur wird auf der kranken Seite weniger Chlornatrium aus-
geschieden als auf der gesunden; auch dies wird bei Kombination mit der Verdünnungs-
methode besonders auffallend.
Conzen (26) verwendete die Schlayersche Funktionsprüfung der Nieren (intra-
venöse Milchzuckerinjektion zur Prüfung der Glomeruli und Kaliumjodid per os zur Prüfung
der Tubuli unter gleichzeitiger Beobachtung der Kochsalz- und Wasserausscheidung) und
konnte den Wert der Methode bezüglich des anatomischen Sitzes der Nephritis feststellen.
Goldberg (41) befürwortet zur Funktionsprüfung der Nieren den Verdünnungs-
versuch, da die Ausscheidung körperfremder Stoffe derjenigen der körpereigenen nicht
parallel geht und eine Bewertung der Leistungsfähigkeit der Nieren auf Grund der Aus-
scheidungsfähigkeit für einen Stoff nicht möglich ist.
Legueu und de Berne Lagarde (54) schliessen aus Untersuchungen, dass, wenn
auf der gesunden Seite eine hinreichende experimentelle Polyurie gefunden wird, fast
mit Sicherheit auf funktionelle Integrität der zurückbleibenden Niere geschlossen werden
kann. Nach der negativen Seite hin ist diese Probe allein für sich nicht beweisend.
Roth (67) hält die Phloridzinprobe für empfindlicher als die Indigkarminprobe
und erklärt eine Niere, die erst nach 25 Minuten Zucker ausscheidet, als erkrankt, jedoch ist
die Zuckerausscheidung sowohl nach Anfang, als nach Quantität des ausgeschiedenen Zuckers
individuell verschieden.
v. Haberer (44a) gibt für die klinische Untersuchung der Phloridzinprobe, besonders
in der Modifikation von Kapsammer, und der Indigkarminprobe den Vorzug und teilt einen
Fall mit, in welchem trotz ausgedehnter und tiefgreifender tuberkulöser Zerstörung der einen
Niere die Funktion beider Nieren scheinbar gleich war, bei Berücksichtigung der auf der
kranken Seite nach Einführung des Ureterkatheters aufgetretenen Polyurie aber doch als
stark geschädigt anzunehmen war. Ebenso ergaben die Dichte des Harns, die Menge der
gelösten Stoffe und die Menge der Asche für die erkrankte Seite eine beträchtliche Funktions-
beschränkung (s. ferner Hermanns [g. 3. 31).
Thomas (83) erklärt die Chromoureterokystoskopie als die beste und ein-
Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 331
fachste Funktionsprüfung der Niere. In der Diskussion sprechen Krotoszyner und Hart-
mann für die Blutkryoskopie und Geraghty für die Phenolsulphonphthaleinprobe.
Autenriet und Frank (2) fanden bei Nachprüfung der Phenolsulfonphthalein-
probe, dass sie in vielen zweifelhaften Fällen, wenn es sich um die Erforschung der abso-
luten Funktionsfähigkeit einer Niere handelt, von geradezu entscheidendem Werte sein kann.
Es wurde festgestellt, dass eine Niere, die innerhalb der ersten Stunde nach der Injektion
weniger als 45 °% des intramuskulär injizierten Mittels ausscheidet, in ihrer Funktion gestört
ist. Das Resultat ist auch bei Gegenwart von Eiweiss und Zylindern ein sicheres und die
Methode hat den Vorzug der einfachen und leichten Ausführbarkeit. Die quantitative Be-
stimmung erfolgt auf kolorimetrischem Wege.
Fromme und Rubner (33) konnten die von Rowntree und Geraghty gemachten
Angaben einer gleichmässigen und prompten Ausscheidung des Phenolsulfonephthaleins
nach intramuskulärer Injektion bei gesunden Nieren nicht bestätigen, dagegen erwies sich
die Ausscheidung nach intravenöser Injektion brauchbar, jedoch muss die Beobachtungszeit
auf drei Stunden ausgedehnt und in dieser Zeit müssen OU. des einverleibten Farbstoffes
ausgeschieden werden, wenn die Nierenfunktion als intakt angenommen werden soll. Von
der abgesonderten Harnmenge erwies sich die Menge des ausgeschiedenen Farbstoffes als
unabhängig. Bei Einführung von Ureterkathetern erwies sich die Bestimmung der ausgeschie-
denen Farbstoffmenge durch Beimengung von Blutfarbstoff erschwegt und zuweilen
unmöglich.
Sehrt (73) fand bei Nachprüfung der Phenolsulfonephthaleinprobe, dass bei nor-
maler Nierenfunktion die Farbstoffausscheidung zwischen der vierten und achten, in patho-
logischen Fällen zwischen der achten und zwanzigsten Minute post injectionem eintrat
und dass in der ersten Stunde 45—66, in den zwei ersten Stunden 69—94 ° des Farbstoffes
ausgeschieden werden. Von allen Funktionsprüfungen ist diese Probe am meisten geeignet,
die absolute Nierenfunktion anzuzeigen. Um die Ausscheidung des Farbstoffes kvstoskopisch
sichtbar zu machen, ist ein Zusatz von 0,2 giger Soda- oder Boraxlösung zur Füllflüssigkeit
der Blase notwendig.
Vogel (85) konnte ebenfalls die Beobachtungen von Rowntree und Gerashty
bezüglich der Ausscheidungszeit des Farbstoffes nicht bis ins Einzelne bestätigen, fand aber
die Methode als sehr wertvoll bezüglich der Funktion beider Nieren in der gleichen Zeit.
Wegen der schnellen und vollständigen Ausscheidung durch die Nieren, wegen seiner grossen
Zuverlässigkeit und der leichten Möglichkeit der kolorimetrischen Bestimmung der ausge-
schiedenen Menge ist das Phenolsulfophthalein ein ausgezeichnetes Mittel, die Funktions-
tüchtigkeit der Nieren zu erkennen.
Gardner (39) hebt die grossen Vorzüge der Phenolsulphonphthaleinprobe hervor,
welche in der vollständigen, verhältnismässig schnellen Ausscheidung des Farbstoffes und in
der Einfachheit der Ausführung bestehen. Die Resultate sind unter Kontrolle der Fälle
durch die Operation als verlässig gefunden worden.
Weniger günstig sind die Erfahrungen von Keyes und Stevens (5l), welche den
Anfang der Farbstoffausscheidung verschieden und bei der erkrankten Niere manchmal
früher beobachteten als bei der gesunden. Die intravenöse Injektion wurde zuverlässiger
gefunden als die intramuskuläre.
Dagegen bestätigen Schmidt und Kretschmer (73) die guten Resultate der Phenol-
sulphonphthaleinprobe. Sie befürworten gleichfalls die intravenöse Injektion des Farb-
stoffes, ebenso (Diskussion) Geraghty — bei Funktionsprüfung jeder Niere für sich —,
Sanford und Cabot. `
Auch Boyd (12) hat die Phenolsulphonephthaleinprobe zur Funktion der Nieren-
prüfung besonders geeignet gefunden.
In gleicher Weise bestätigt Deutsch (30) den Wert der Prüfung. indem die anatomi-
schen und funktionellen Schädigungen den Störungen der Farbstoffausscheidung entsprachen
und die letztere anzugeben vermag, wie gross die Gesamt- bezw. die Einzelfunktion ist und
was diese in maximo leisten kann.
Sondern und Harvey (79) fanden bei Schwangerschaft schon normalerweise eine
Verzögerung und Verminderung der Ausscheidung auf die Hälfte bis ein Drittel nach sub-
kutaner Injektion von Phenolsulphonphthalein; in zwei Fällen von erkrankten Nieren wurde
eine hochgradige Verzögerung und Verminderung der Ausscheidung gefunden.
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Payr, Duodenalfistel nach Nephrektomie. Med. Ges. Leipzig. Sitzg. vom 2. Juli.
60.
61.
Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibe.
Münchn. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 2259. (Freilegung des Duodenum durch Lumba -
schnitt, Naht.)
*Penkert, Über Nierendekapsulation. Ärzteverein Halle. Sitzg. vom 30. Okt.
Münchn. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 2892.
*Pfeifer, G., Normale Geburt nach Exstirpation einer Niere. Gyögyäszat. 1911.
Nr. 10. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 1195.
Placzek, Nierenresektion. Demonstrationsabend Krankenhaus Hasenheide. 13. Nov.
1911. Med. Klinik. Bd. 8. p. 169. (Resektion eines vereiterten Niereninfarkts bei
einer Schwangeren.)
Prosorowsky, N. M., Zur Eklampsiefrage; Dauerresultate von Nierendekapsulation
bei Eklampsie. Zeitschr. f. gyn. Urol. Bd. 3. p. 274. (Ein Fall, in welchem drei Monate
nach der Operation die Funktionsfähigkeit beider Nieren normal war und weitere
Entbindungen ohne schädigenden Einfluss blieben.)
Renner, Dauererfolge der Nierenchirurgie. Verhandl. d. Deutsch. Ges. f. Chir. 41. Kon-
gress. Zentralbl. f. Chir. Bd. 39. Kongressbeil. p. 72. (Statistische Mitteilungen
über Nephropexie, Operationen bei Hydronephrose, Eröffnung paranephritischer
Abszesse, Pyelo- und Ureterotomie wegen Nierensteinen, ferner über Niereneiterungen,
Tuberkulose, Tumoren, polyzystische Degeneration und Solitärzysten.)
Rihmer, Nephrektomie wegen einseitiger Schrumpfniere. Ärzteverein Budapest.
Sitzg. vom 23. Febr. Wiener med. Wochenschr. Bd. 62. p. 280. (Bei Schmerzen
und aszendierender Eiterinfektion.)
*Rochet, Contribution à étude des nephrites chroniques douloureuses et de leur
traitement chirurgical. Lyon chir. Bd. 6. p. 249.
*Schmit, Dekapsulation bei Eklampsie. Ärzteverein Oberösterreich. Sitzg. vom
9. Nov. 1911. Wiener med. Wochenschr. Bd. 62. p. 729.
Schrimpf, W., Über Nierendekapsulation in der Behandlung der Eklampsie. Inaug.-
Diss. Würzburg. (Ein Fall mit raschem Eintritt der Diurese.)
. *Sippel, A., Über Eklampsie und die Erfolge der Nierendekapsulation bei Eklampsie.
Zeitschr. f. gyn. Urol. Bd. 3. p. 259.
Sitenko, Vier Fälle von Nierenanomalien. Charkovsk. med. Journ. Nr. 2.
*Siter, E. H., Resultate von Experimenten über die Dekapsulation der Nieren und
die Schaffung eines Kollateralkreislaufs. Surg., Gyn. and Obst. Bd. 15. Nr. 6.
Smith, O. C., Four kidney specimens (Tuberculosis 3. stone 1). New England Branch
of the Amer. Urol. Assoc. Sitzg. von 28. Nov. 1911. Boston Med. and Surg. Journ.
Bd. 167, p. 20. (Vier erfolgreiche Nephrektomien.)
Spencer, W. G., Relief following bilateral nephrotomy and drainage for acute nephritis
attended by suppression of urine and uraemic convulsions. Lancet. Bd. 1. p. 1607
u. Brit. Med. Journ. Bd. 1. p. 1300. (Sofortige Wiederherstellung der Funktion und
vollständige Heilung nach zwei Monaten.)
*Stanischeff, N. M., Zur Nierendekapsulation bei Eklampsie. Inaug.-Diss. München
1910.
*Umfrage über die Entkapselung der Niere bei akuter und chronischer Nierenent-
zündung. Med. Klinik. Bd. 8. p. 1104.
*Wagner, E., Die Nierendekapsulation bei Eklampsie, nebst eigenen kasuistischen
Beiträgen. Inaug.-Diss. Heidelberg.
Wendel, Nierenchirurgie. Med. Ges. Magdeburg. Sitzg. vom 2. Nov. 1911. Münchn.
med. Wochenschr. Bd. 59. p. 446. (Drei Fälle von Nierentuberkulose, in deren einem
eine schwere Blasentuberkulose durch Tuberkulin und Spülungen nachträglich be-
seitigt wurde; zwei Mischtumoren, ein Lipomyvosarkom und ein kongenitales Adeno-
sarkom; endlich ein Hypernephrom in Hufeisenniere, durch Exstirpation geheilt.)
*/esas, D. G., Die chirurgische Behandlung der Nephritis. Volkmanns Samml.
klin. Vortr. N. F. Nr. 666.
*Zondek, Beitrag zu den Gefahren der Nephrotomie. Beitr. z. klin. Chir. Bd. 79.
Heft 3.
*— Zur Lehre von der intrarenalen Drucksteigerung und der chirurgischen Behand-
lung der Nephritis. Arch. f. klin. Chir. Bd. 99. Heft 2 u. Verhandl. d. deutsch. Ges.
f. Chir. 41. Kongr. Zentralbl. f. Chir. Bd 39. Kongressbeil. p. 74.
Bonzani (11) fand, daß die chirurgischen einseitigen Nephropathien (Tuberkulose,
Lithiasis) die kompensatorische Vergrösserung der anderen Niere vorbereiten, so dass zur
Zeit der Nephrektomie die andere Niere bereits grösstenteils die Funktion übernommen hat.
Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 385
In den ersten Tagen nach der Operation tritt Verminderung der sekretorischen Arbeit auf,
bis zum 10. Tage Vermehrung gegen die Zeit vor der Ope ration und von da ab stellt sich all-
mıählich das Gleichgewicht wieder her.
Mavo (5l) schlägt zur Freilegung der Niere einen aın äusseren Rande des M. erector
trunci schräg nach abwärts gegen den Darmbeinkamm verlaufenden Schnitt vor, der eine
Durchtrennung der 12. Rippe und eine Eröffnung der Pleura vermeiden lässt.
Medot (52) empfiehlt zur lateralen Freilegung der Niere, welche die Niere ohne Zerrung
und Verletzung zu luxieren erlaubt. eine Schnittführung vom unteren Rand der 10. Rippe
in der Axillarlinie schräg bis zur Spina a. s. o. i.
Ekehorn (18) empfiehlt die lumbale Freilegung der Nieren nicht durch Durchschnei-
dung der Muskelschichten nach dem Hautschnitt, sondern mittelst stumpfer Durchtrennung
der Muskelfasern voneinander.
Gerster (23) veröffentlicht die Resultate von 112 Nierenexstirpationen, und zwar
61 bei Pyonephrose, davon 31 bei Lithisais mit Pyonephrose und 30 ohne Steine. Die Morta-
lität betrug für die primäre Nephrektomie 10, für die sekundäre 19,3595. Die Zahl der Fälle
von Nierentuberkulose beträgt 18, davon wurden 17 operiert und zwar 14 mal mit 4 Todes-
fällen, die primär und 3mal "(ohne Todesfälle) sekundär nephrektomiert wurden. Der Tod
erfolgte an Suppressio urinae, Diphtherie (? Ref.) der Blase, allgemeiner Miliartuberkulose
oder akuter Anämie durch den Blutverlust. Zwei Fälle von Echinococcus der Niere und
einer von polvcystischer Degeneration wurden ohne Todesfall nephrektomiert. 10 Hydro-
nephrosen wurden mit 3 Todesfällen nephrektomiert (Urämie, sekundäre Infektion mit
Peritonitis und Shock). Aus 18 Fällen von XNierengeschwülsten (1 zystischem Adenom,
7 Sarkomen, 7 Hypernephromen und 3 Karzinomen) berechnet sich eine Mortalität von
44.429; Todesursachen waren Shock, Peritonitis, Pneumonie und Rezidive.
Hermanns (31) teilt 34 Fälle von chirurgischen Nierenerkrankungen mit, darunter
2 Fälle von Tuberkulose, 3 von Steinniere, 2 von eitriger Pyelonephritis, 2 von hämor-
rhagischer Nephritis, 2 von Fehlen einer Niere und je einen Fall von Ureterfistel, von ein-
seitiger Albuminurie und von essentieller Hämaturie. Von den Funktionsprüfungsmethoden
ergab die experimentelle Polyurie nach Albarran die besten Resultate, jedoch wurden auch
bei ihr Versager beobachtet. Wegen der schwierigen Technik wird jedoch in einfacheren
Fällen die Phloridzinprüfung nach Caspar für genügend erklärt. Die Fälle von einseitiger
Albuminurie und essentieller Hämaturie beweisen, dass mit Hilfe der funktionellen Methoden
nur die Funktionstüchtigkeit, nicht aber der Umfang der anatomischen Läsion einer Niere
festgestellt werden kann. Da alle funktionellen Prüfungen versagen können, müssen in
komplizierten Fällen alle Untersuchungsmethoden, vor allem die chemische und mikro-
skopische Untersuchung des Harnes zur Anwendung kommen.
Kappis (35) empfiehlt die lokale Novokainanästhesie bei Nierenoperationen, nanıent-
lich wenn die andere Niere nicht intakt ist und glaubt, dass dadurch die postoperative Narkosen-
nephritis in der zurückgebliebenen Niere vermieden werden könne. Von Skopolaminanwendung
bei Nierenkranken wird abgeraten.
Gauraz (22) erklärt unter Analyse von 10 einschlägigen Fällen die sekundäre Nephr-
ektomie stets dann für indiziert, wenn nach einem primären Eingriff eine Fistel zurückbleibt,
vorausgesetzt, dass die andere Niere gesund ist. Besonders tritt die Indikation auf bei nach
Nephrolithotomie und nach Öffnung und Drainage einer tuberkulösen Pyonephrose zurück-
gebliebenen Fisteln. Subkapsuläre Ausschälung und rasche Ausführung der Operation
unter Anwendung möglichst geringer Chloroform-Mengen werden dringendst empfohlen.
Hartmann und Henry (30) halten die Schwangerschaft für keine Kontraindikation
gegen Nierenoperationen, weil während der Schwangerschaft den Nieren eine geringere Leistung
zugeschrieben wird als ausserhalb derselben. Auch Schwangerschaften nach Nephrektoniie
ziigen keine besonderen Gefahren.
Pfeifer (58) beobachtete zwei Fälle von ungestörter Schwangerschaft und Geburt
nach Nierencxstirpation.
Kümmell (39) berichtet über 13 Fälle von gut verlaufener Gravidität nach Nephr-
ektomie aus verschiedenen Ursachen. Bei einseitiger Erkrankung ist eine Gravidität nicht ge-
fährdet, bei doppelseitiger Erkrankung ist Heirat und Konzeption zu widerraten oder der
Abort einzuleiten.
In der Diskussion teilen Sarwey einen Fall von Schwangerschaftsniere nach Nephr-
ektomie und Prochownik 6 Fälle von Schwangerschaft nach Nephrektomie mit, von denen
> günstig verliefen.
von Haberer (25) beobachtete schwere Nierenblutung nach Nephrotomie, welche
Jahresber. f. Gynäk. u Gel.urtsh. 1912. 25
386 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
die Nephrektomie notwendig machte; er empfiehlt den Marwedelschen Querschnitt, den
er bei Resektion einer grossen Nierenzyste mit Vorteil benutzte.
Zondek (76) erklärt ebenfalls die Nephrotomie als einen nicht harmlosen Eingriff.
der nur im Falle dringender Notwendigkeit auszuführen ist, wenn die Pyelotomie nicht mög-
lich oder nicht ausreichend ist.
Isobe (34) fand nach Dekapsulation und Netzeinhüllung deutliche, aber nicht ge-
nügende Vermehrung der Kapsclkollateralen, dagegen reichlichere nach Nephrotomie mit
Netzimplantation, während Nephrotomie allein wirkungslos bleibt. Am besten wirkt Kom-
bination von Dekapsulation, Skarifikation, Nephrotomie, Netzimplantation und Netz-
umhüllung.
Liek (48) schliesst aus Tierversuchen, dass durch die Dekapsulation die Entwickelung
eines neuen Kollateralkreislaufes der Niere nicht erzielt wird. Wenn sich bei Nephritis und
Eklampsie die Harnsekretion bessert, so kann dies durch Reflexwirkung, wie bei einfacher
Blosslegung oder Massage der Niere bewirkt werden.
Musso (54) konnte weder bei gesunden noch bei erkrankten Nieren nach Dekapsu-
lation eine Funktionsbesserung beobachten.
Siter (68) fand bei Tierversuchen nach transperitonealer Entkapselung eine bleibende
Vergrösserung der Niere. Wenn die Niere in Netz eingewickelt wurde, so entwickelten sich
Kollateralbahnen, die 10 Tage später nach Ligierung der Nierenarterie das Organ allein zu
ernähren imstande waren.
Zondek (77) beobachtete an der akut hochgradig venös hyperämischen Niere Druck-
entlastung und Blutentziehung (,, Blutschwitzen‘‘), besonders je dicker und weniger elastisch
die fibröse Kapsel ist, ebenso bei Entkapselung nach Abklemmung der Nierenvene. Ing gen
tritt bei luxierter Niere ohne Drehung des Stiels nur Austritt kleiner Bluttröpfchen an ver-
schiedenen Stellen der Nierenoberfläche oder Austritt kleiner wässeriger Tröpfchen auf.
Bei hochgradig venöser Hyperämie und innerhalb der ersten Tage nach Harnleiterunterbindung
tritt solche Flüssigkeit in grösserer Menge aus. nach Staphylokokkeninjektion eine bald ge-
rinnende Flüssigkeit. Durch ihre Entleerung wird unmittelbar nach der Entkapselung cine
stärkere Füllung der in den peripheren Teilen der Niere gelegenen Blutbahnen ermöglicht.
An Stelle der totalen Entkapselung wird die partielle, eventuell mit Skarifikation der Niere
empfohlen.
Cholzow (14) will die Indikationen zur chirurgischen Behandlung der Nephritis nicht
nur auf die Fälle von Anurie, starken Ödemen und Schmerzen, also Erscheinungen von
intrarenaler Druckerhöhung beschränken, sondern sie auch auf mittelstarke Nephritiden mit
mehr weniger bedeutenden Beeinträchtigungen des Allgemeinzustandes und mit Harnver-
änderungen ausdehnen. Um die Niere nicht durch Chloroformnarkose zu schädigen, wird
die Lumbalanästhesie empfohlen. 3 Fälle von verschiedenartigen Nephritiden werden mit-
geteilt. die durch die Operation (einmal Nephrotomie und zweimal Dekapsulation) wesentliche
Besserung erfuhren. Bemerkenswert ist, dass in einem Falle nach einseitiger Operation
auf der anderen Seite Schmerzen auftraten. Hier wurde die Niere enthülst und dann mit
Netz eingehüllt, aber die Schmerzen verschlimmerten sich und erst die Wiederablösung des
Netzes beseitigte rasch die Schmerzen. Bei der Ablösung des Netzes wurde starke Vaskulari-
sation bemerkt. Im allgemeinen schwanden die Schmerzen nicht sofort nach der Enthülsung.
was nicht auf intrarenale Druckerhöhung als Ursache hinweist. Die Dekapsulation ist der
Nephrektomie wegen der Schonung des Parenchyms vorzuziehen. Einseitige Operation ist
nur nach einseitiger Hämaturie, Schmerzhaftigkeit und Vergrösserung der Niere angezeigt.
Kümmell (40, 41) stellt bezüglich der chirurgischen Behandlung der Nephritis folgende
Sätze auf: Die akute abszedierende Nephritis ist, sobald die Diagnose feststeht, durch Nephro-
tomie zu behandeln. Chronische Nephritis mit einseitigen Nierenschmerzen wird durch
Dekapsulation oder noch besser durch Nephrotomie günstig beeinflusst, ebenso die chronische
hämorrhagische Nephritis mit einseitigen Nierenblutungen. Dagegen ist bei chronischem
Morbus Brighti die Operation erfolglos. jedoch wurden Anurie und Urämije günstig beeinflusst,
auch Albuminurie, Zylindrurie können mehr oder weniger günstig beeinflusst werden.
In der Diskussion bestätigen Anschütz, Israel und Schlange die günstigen Er-
folge der Nierenspaltung bei abszedierender Nephritis, während Meisel die Öffnung der
Abszesse nach Kraske empfiehlt, was von Kümmell für ungenügend erklärt wird.
v. Haberer hebt bei Nephrotomie die Gefahren der Blutung und Infarktbildung hervor, die
bei dem Marwedelschen Querschnitt geringer sind, während Sa mter auch bei diesem Schnitt
Infarktbildung und Nekrose beobachtet hat. Ferner erklärt sich Wulff gegen die Operation
bei Morbus Brighti, während Rothfuchs in zwei Fällen die Harnretention beseitigen und
Ödeme und Albuminurie vermindern konnte.
we mm
Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 387
Lehmann (46) erklärt die Dekapsulation für manche Fälle von Nephritis für eine
berechtigte und wohltätig wirkende Operation, wenn auch die Edebohlssche Voraussetzung
von einer neuen lebhafteren Gefässversorgung sich als irrig erwiesen hat und wenn auch der
nephritische Prozess nicht, oder wenigstens nicht dauernd beeinflusst wird. Indiziert ist die
Operation vor allem bei Nephralgien und angioneurotischen Nierenblutungen, ferner ist sie
lebensrettend bei akuter Nephritis mit Oligurie, Anurie und Urämie, woauchauf die Ausheilung
der Nephritis günstig gewirkt werden kann. Bei Urämie infolge chronischer Nephritis ist
sie nur dann berechtigt, wenn es sich um eine akute Exazerbation handelt und die Nieren
noch funktionsfähig sind. Bei eitrigen Nephritiden ist sie mit der Drainage des Nieren-
beckens zu verbinden, wenn nicht von vorneherein die Nephrotomie ausgeführt werden
muss. Die Wirkung der Operation beruht auf Druckentlastung und dadurch bewirkter
zeitweiliger Besserung der Zirkulationsverhältnisse und in mächtiger Anregung der Diurese.
In der Diskussion teilt Asch 6 Fälle von Dekapsulation bei Eklampsie mit 5 Er-
folgen mit. Hirt verlangt bei eingeklemmter Niere, reflektorischer Anurie und bei nicht
ganz aufgeklärten Fällen von Nephritis vor der Dekapsulation den Ureterenkatheterismus
und warnt bei infizierter Niere vor gleichzeitiger Ausführung der Dekapsulation und Spaltung.
Leonardo (47) befürwortet die Operation der akuten Nephritis bei sonst nicht zu
beseitigender Anurie und Blutungen, die der chronischen bei Verschlimmerung, Urämie,
heftigen Schmerzen und Blutungen. Bei akuter Nephritis wird die Enthülsung mit Nephrotomie,
bei chronischer die Dekapsulation allein empfohlen, bei Blutungen und Nephralgien muss
wegen der Möglichkeit von vorhandenen Steinen nephrotomiert werden. Zur Narkose eignet
sich die Lumbalanästhesie.
Lloyd (49) tritt auch bei chronischer Nephritis für die Entkapselung der Niere ein,
welche zwar keine anatomische Heilung, aber klinisch oft erhebliche Besserung bewirkt.
Zesas (75) sieht die Wirkung der Dekapsulation bei Nephritis lediglich in der Druck-
entlastung der Niere und erklärt sie für indiziert, wenn eine durch intrarenale Drucksteigerung
bewirkte Oligurie und Anurie auf anderem Wege nicht zu heben ist, also besonders bei akuter,
aber auch bei chronischer Nephritis, ferner bei zirkumskripter Nephritis mit Blutungen
und bei der Koliknephritis, endlich bei Eklampsie mit Urämie. Die nächste Wirkung der
Operation ist eine stark gesteigerte Diurese. Die Nephritis selbst wird durch die Dekapsu-
lation nicht beeinflusst, sie ist daher nur eine Palliativoperation.
Baum (10) erwähnt zwei Fälle von beiderseitiger Dekapsulation bei schwerer Nephritis,
Ödemen und Urämie bei Kindern, von denen eines seit fünf Jahren vollständig geheilt ist.
Küm mell erklärt bei einer Umfrage (72) die Enthülsung der Niere für indiziert bei
Urämie und Anurte, bei chronischer Nephritis, wenn die innere Behandlung erfolglos blieb,
besonders bei Nephritis dolorosa und haemorrhagica, bei akuter Nephritis durch Scharlach
und Intoxikationen und bei Eklampsie. de Quervain hält sie besonders bei septischer
Nephritis angezeigt und hat bei akuter infektiöser Nephritis mit Urämie sofortige, aber nur
vorübergehende Herstellung der Diurese gesehen. Ritter sieht die Indikation gegeben
bei Eklampsie, Anurie, Urämie, Rindenabszessen und septischer Nephritis, Tietze
bei Nephralgie, Oligurie, Urämie durch chronische Nephritis bei akuter Exazerbation
und bei Eklampsie, Israel bei Anurie und Urämie infoıge von akuter Nephritis und Eklampsic,
bei Schmerzen infolge von chronischer und einseitiger Nephritis und bei Nierenblutungen;
bei Anurie und Urämie hat Israel nur die Nephrotomie mit Erfolg ausgeführt. Enderlen
glaubt, dass die Entspannung Nutzen stiften kann. Pels-Leusden hält die Operation für
aussichtsvoll bei Anurie infolge von Intoxikation. Skeptisch äussern sich Friedrich,Kausch,
Neumann, Witzel, Küttner und Anschütz, ablehnend Bardenheuer. Müller
bat in einem Falle von akuter schmerzhafter Nephritis guten Erfolg gesehen. Schloffer
empfiehlt sie bei Anurie infolge akuter Nephritis und Eklampsie, bei chronischer Nephritis
mit Schmerzen und Blutungen, vielleicht auch bei akuter, pyogener Nephritis.
Frey (21) hat bei dem sogenannten zerebralen Typus der Urämie die Lumbalpunktion
mit Erfolg angewendet.
Marsan (50) charakterisiert die chronische schmerzhafte Nephritis als einseitige
und sogar parzelläre Erkrankung und beschreibt als Begleiterscheinung eine sklerosierende
Perinephritis mit Adhäsionen der verdickten fibrösen Kapsel und teils atrophischer, teils
stark vergrösserter Niere. Es wird eine perinephritische, kongestive, gemischte, Brightsche
und hämorrhagische Form unterschieden. Die Schmerzanfälle werden auf die kongestive
Hyperämie zurückgeführt. Zur Behandlung wird die Dekapsulation und die Nephrotomic
vorgeschlagen.
Rochet (63) führt die Schmerzen bei Nephritis — abgesehen von Eiterungen — auf
25*
388 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weiber.
venöse Stasc zurück; zu ihrer Beseitigung dient die Dekapsulation oder Nephrotomie, die aber
die Nephritis wahrscheinlich nicht beseitigt.
Albrecht (1) berechnet aus 62 Fällen von Nierendekapsulation bei Eklampsie
eine Mortalität von 33%, welche Ziffer er angesichts der grösstenteils schweren Fälle für
günstig erklärt, jedoch will er ein abschliessendes Urteil über den Wert der Operation noch
nicht abgeben.
Balser (8) stellt 98 Fälle von Dekapsulation der Nieren bei Eklampsie zusammen.
und zwar 91 von doppelseitiger Operation nach der Entbindung mit 37 Todesfällen, und kommt
zu dem Schlusse, dass die theoretischen Voraussetzungen für die Begründung der Operation
nicht ausreichend sicher gestellt sind, dass die Indikationsstellung so wenig präzis zu fassen
ist, wie bei keinem anderen operativen Eingriff, und dass der Erfolg zahlenmässig mit einiger
Sicherheit nicht anzugeben ist. Zwei Fälle von Wundinfektion und Jodofornmvergiftung
beweisen die Gefahr des Eingriffs. Angesichts der Erfolge der Stroganoffschen Behand-
lung wird der Zukunft der Dekapsulation keine gute Prognose gestellt.
De Bovis (12) beurteilt den Wert der Nierendekapsulation für die Behandlung der
Eklampsie sehr skeptisch und berechnet die Mortalität der Eklampsie bei Dekapsulierten
auf 40%.
Commandeur (15) bestätigt die günstige Wirkung der Dekapsulation bei Eklampsie,
hält sie aber nur bei länger dauernder Anurie für indiziert.
Fairchild (19) erklärt die Dekapsulation in Fällen von Nephritis mit degenerativen
Veränderungen für nutzlos, dagegen für andere Fälle für empfehlenswert. In der Diskussion
führen Wood, L. E. Schmidt und Vecki günstige Fälle an, besonders bei Hämaturien.
Holländer (33) verwirft bei Eklanısie die Dekapsulation.
Kermauner (36) bezeichnet das Resultat der Dekapsulation bei Eklampsie als im
allgemeinen minderwertig und die Indikation für den Eingriff als nicht präzis zu fassen.
Die Wirkung glaubt er in den Blutverlust — als gleich einem Aderlass — verlegen zu sollen.
Kirkley (37) hält den Wert der Nierendekapsulation bei Eklanıpsie für sehr zweifelhaft.
Lance (43) erklärt den Wert der Nierendekapsulation bei Eklampsie für keineswegs
feststehend und empfichlt die Operation nur als Ultimum refugium, wenn die Entbindung.
die gewöhnlichen Mittel und der Aderlass erfolglos geblieben sind.
Penkert (57) beobachtete vollständige Heilung bei Schwangerschaftsniere nach doppel-
seitiger Dekapsulation, die die zurückgebliebenen und gegen jede andere Therapie hartnäckigen
Ödeme und Albuminurie zum Verschwinden brachte, ferner eine Heilung nach einseitiger
Enthülsung wegen schwieliger Degeneration der Nierenkapsel infolge von Glutäalabszess.
Schmit (64) beobachtete sofortigen Erfolg bei Eklampsie durch Nierendekapsulation.
Sippel (66) bekämpft die von Poten gegen die Nierendekapsulation bei Eklampsie
vorgebrachten Einwände, indem er betont. dass einerseits durch starke qualitative und
quantitative Herabsetzung oder völlige Unterdrückung der Harnsckretion die Prognose
erheblich verschlechtert und eine Lebensgefahr hervorgerufen wird, während andererseits
durch die Dekapsulation eine kräftig wirkende Hebung und Förderung der herabgesetzten
oder unterdrückten Nierensekretion bewirkt wird. Die Operation ist auszuführen, bevor die
Nierenschädigung zuweit vorgeschritten ist.
Stanischeff (71) beschreibt drei Fälle von Dekapsulation bei nach der Entbindung
fortdauerndem eklamptischem Koma mit Oligurie bzw. Anurie mit sofortigem Wiedereintritt
der Harnsekretion in einem Falle, aber Misserfolg in den zwei anderen Fällen. In den
letzteren zwei Fällen war die Niere nicht vergrössert und die Kapsel nicht gespannt.
Wagner (73) berichtet über vier Fälle von Nierendekapsulation bei Eklampsie mit
drei auffallenden Besserungen der Nierenfunktion und Genesung (die vierte Operierte war
bereits moribund). Stets wurden auffallend kleine und embryonal gelappte Nieren vorge-
funden. Da eine intrarenale Drucksteigerung niemals vorhanden war, wird angenommen,
dass die Knetung und Bearbeitung der Niere bei der Operation die Hauptursache für die Er-
holung der Nierenfunktion ist.
4. Bildungsanomalien.
1. *Botez, G., Considerations sur la pathologie et la chirurgie du rein en fer A cheval.
Journ. d’Urol.. Bd. 1. p. 193.
Braasch, The clinical diagnosis of congenital anomaly in the kidney and ureter.
Annals of Surg. Bd. 56. p. 726. (Bericht über 11 Hufeisennieren, 6 Solitärnieren.
5 atrophische und 3 Beckennieren, acht Fälle von Verdoppelung des Nierenbeckens
und Harnleiters und fünf Teilungen der Harnleiter. Diagnose mittelst Pvelographie.)
to
Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 389
3. *Eisendraht, D N., Clinical importance of horseshoe kidney. Surg., Gyn. and
Obst. Bd. 15. Nr. 4.
.Enderlen, Zwei Fälle von Hufeisenniere. II. Tagung d. Vereinig. bayr. Chir. 6. Juli.
Münchn. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 1978. (Ein Fall mit Hydronephrose, keilförmiger
Exzision und Vernähung; eventuell Vorschlag der seitlichen Anastomose zwischen
Ureter und XNierenbecken.)
KA
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4. *Franz, F., Zur Chirurgie der Hufeisenniere. Inaug.-Diss. Würzburg 1911.
5. Gastaldi, M., Contribution à l'étude de P’inegalite du volume des reins et de l’atrophie
congénitale unilatérale. Thèse de Paris. 1910/11. Nr. 101. (Führt kongenitale Atrophie
einer Niere auf eine intrauterine mechanische Entwickelungsstörung oder Erkrankung
zurück.)
6. Geddes, A. C., Abnormality of the urine systeme. Brit. Med. Assoc. 80. Jahresvers.
Seet.ofAnat. Brit. Med. Journ. Bd. 2.p. 769. (Rechtsseitige Solitärniere mit zwei Nieren-
beeken und Ureteren, von welchen der tiefer entspringende nach links verlief und
hier an normaler Stelle in die Blase mündete. Sektionsbefund bei einer alten Frau.)
7. Jianu, J., und O. Meller, Hypogenetische Nephritis. Zentralbl. f. Path. Bd. 23.
Nr. 17. (Kongenital in der Entwickelung gehemmte Nieren neigen besonders zu ent-
zündlichen Erkrankungen.)
8. *Kobylinski, Th. L., Heminephrektomie bei Hufeisenniere. Fol. urol. Bd. 6. Nr. 2.
9. Kufs, Über die Kombination eines chronischen, idiopathischen Hydrozephalus eines
Erwachsenen mit Syringomyelie und Hufeisenniere. Arch. f. Psych. u. Nervenkrankh.
Bd. 48. Heft 3.
10. *Legueu, F., und E. Papin, Le rein en fer à cheval; étude anatomique, pathologique
et chirurgicale. Revue de Gyn. et de chir. abdom. Bd. 18. p. 277.
ll. Malinowski, L., Durchtrennung einer auf die Aorta drückenden Hufeisenniere.
XI. Kongr. russ. Chir. Zentralbl. f. Chir. Bd. 39. p. 612. (Ein erfolgreicher Fall.)
12. Nemenow, M. N. J., Angeborene Missbildungen des Harnapparates. Fortschr. d.
Röntgenstrahlen. Bd. 18. Heft 3. (Nachweis einer Beckenniere und eines überzähligen,
abnorm ausmündenden Ureters durch Kollargolfüllung und Durchleuchtung.)
13. Vromen, M., Ein Fall von Missbildung der Geschlechtsorgane und kongenitaler Ver-
lagerung der Niere. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. p. 400. (Rechtsseitige Lenden-
beckenniere von Kuchenform mit einer Vene und vier Arterien, bei gleichzeitigem
Uterus unicornis mit Fehlen der rechten Tube, aber gut entwickelten, jedoch hoch-
liegenden Ovarien.)
Holzbach (c. 6. 28) macht auf die häufige Koinzidenz von Uterusmissbildungen
und Nieren- und Ureterdefekt aufmerksam.
Legueu und Papin (10) sammelten 238 Fälle von Hufeisenniere, darunter 222 mit
der Konkavität nach oben und geben die genaue anatomische Beschreibung von 10 Fällen
mit Berücksichtigung der verschiedenen Arten der Lage der Nieren und des Verbindungs-
stückes.
Botez (l) berechnet eine Hufeisenniere auf 715 Autopsien und 143 Nierenopera-
tionen. Bei Störungen durch eine gesunde Hufeisenniere wird die vollständige Trennung
des Isthmus notwendig. Die Hufeisenniere disponiert zu Erkrankungen (Hydronephrose, Stein-
bildung. Infektionen). so dassalle Arten von operativen Eingriffen notwendig werden können.
Ka werden 61 Operationsfälle mitgeteilt, darunter 32 Heminephrektomien, 6 Lithotoniien,
A Nephrostomien und 4 Pyelotomien mit 20 %, Operationsmortalität. ;
Eisendraht (3) hebt bei Hufeisenniere, Kuchenniere und den Übergangsformen
die Häufigkeit der Hydro- und Pyonephrose und der Steinbildung infolge des höheren Ur-
sprungs und des gewundenen Verlaufes der Ureteren hervor und empfiehlt zur Diagnose
die Röntgendurchleuchtung mit schattengebenden Kathetern und die Pyelographie.
Franz (4) beschreibt einen Fall von Hufeisenniere mit heftigen kolikartigen Be-
schwerden, in dem auch die Nierenbeceken miteinander in Verbindung standen. Die rechte
Niere wurde mit dem Verbindungsstück exstirpiert und dadurch die Beschwerden beseitigt.
Kobylinski (8) bespricht die chirurgisch wichtigen Eigentümlichkeiten der Huf-
eisenniere, besonders den Isthmus, die Anordnung der Nierenbecken und Ureteren, die Ge-
fässversorgung und die Häufigkeit der tieferen Lage. Die Hufeisenniere an sich kann Be-
schwerden hervorrufen, besonders Leibschmerzen durch Druck des Isthmus auf den Aorten-
plexus. Disponierend ist die Hufeisenniere besonders zu Retentionen, Hydro- und Pyo-
nephrose und Steinbildung. Ein Fall von Hydronephrose und Heminephrektomie wird
390
Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
mitgeteilt; das Bestehen einer Hufeisenniere war durch Fühlen des Isthmus vor der Opera-
tion vermutet worden.
bas
D
5. Sekretionsstörungen, Blutungen.
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30.
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4i.
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Harnleiters, wo letzterer mit der Niere exstirpiert wurde.) (H. Jentter.)
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eine physiologische, alimentäre, medikamentöse und pathologische Oxalurie, letztere
bei Diabetes, Fettsucht, oxalsaurer Lithiasis. chronischem Rheumatismus, Gicht,
Psoriasis, Leberkrankheiten, Dyspepsie, Neurasthenie etc.)
Matthews, J. P., Hematuria. New York Med. Journ. Bd. 95. p. 1271. (Empfehlung
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zysten veränderten Nieren.)
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treten von Blutungen bei Nephritis an.)
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Bluttumor. Hämaturie, Nephrotomie; Schwangerschaft ungestört.)
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Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 1709. (In der Diskussion je ein Fall von Schauta bei
einer Schwangeren mit Nephrotomie und ein Fall von Waldstein.)
*Schlichting, F., Spontane Blutungen ins Nierenlager. Deutsche Zeitschr. f. Chir.
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Höhle. Quelle der Blutung nicht aufgeklärt; Eröffnung, Tamponade, Heilung.)
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Silverberg, Mọ Hematuria. New York Med. Journ. Bd. 95. p. 1271. (Kurze Be-
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Sondern, F. E.. Phosphaturis and oxaluria. Amer. Journ. of Urol. Bd. 8. Nr. 1.
(Unterscheidet septische und aseptische Phosphaturie und führt Oxalurie meist auf
Verdauungsstörungen zurück.)
Squier, B., Nephropexie bei Hämaturie. Journ. of Amer. Med. Assoc. 1911. 2. Dez.
(Katheterinfektion; bei Nephrotomie nichts Krankhaftes zu finden. Beseitigung der
Hämatnrie nach Fixation der verlagerten Niere.)
Stoerck, E., Hämaturie bei Appendizitis. Ges. f. inn. Med. u. Kinderheilk. Wien.
Sitze. vom 7. Nov. Wiener med. Wochenschr. Bd. 62. p. 3350. (Kin Fall; Singer
und Sternberg weisen in der Diskussion auf die anatomischen Beziehungen des
Ureters zur Appendix hin.)
Swift, J.. Diagnose der Hämaturien. Amer. Journ. of Derm. and Gen.-ur. Diseases.
Bd. 16. p. 337. (Differentialdiagnose des Sitzes und der Ursache.)
Teleky, Ð., Hämaturie bei Frauen. Wiener med. Wochenschr. Bd. 62. p. 283 ff.
(Übersichtsreferat.)
Tobiensen, F., Über akute hämorrhagische Nephritis bei Lamgentuberkulose. Beitr.
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produkte der Bazillen bewirkt, besonders nach Hämoptoe; 17 Fälle.)
Totzeck. R., Spontanblutungen in das Nierenlager. Inaug.-Diss. Jena 19H. (Grosses,
die ganze Niere einhüllendes Hämatom, wahrscheinlich durch Ruptur einer Nieren-
zyste; wegen Fehlens der anderen Niere nur Inzision und Tamponade; Exitus durch
Arteriosklerose.)
Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 393
74. *Treub, H., Beitrag zur Frage der Schwangerschaftshämaturie. Monatsschr. f. Geb.
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15. Umber, Atropinbehandlung der Phosphaturie. Therapie d. Gegenw. März. (Empfeh-
lung von Atropin, das die Azidität des Harns erhöht und dadurch die Kalkausschei-
dung im Harn verringert.)
76. Volk, M. L., Hematuria. New York Med. Journ. Bd. 95. p. 1098. (Kurze Über-
sicht und therapeutische Vorschläge.)
77. *Wentzel, K., Über Chylurie und Chylorrhoe. Inaug.-Diss. Heidelberg 1910.
78. Westrienen, A. F. A. S. van, Morbus Barlowii unter dem Bild einer hämorrhagi-
schen Nephritis. Nederl. Tijdschr. v. Geneesk. Nr. 26.
79. *Williams, B. G. R., Oxaluria dolorosa. Med. Record. New York. Bd. 81. p. 890.
80. — Hematuria.. New York Med. Journ. Bd. 95. p. 1272. (Diagnostische Bemer-
kungen.)
Adrian (1) erklärt eine wirkliche Reflexanurie für möglich, und zwar nicht bloss eine
periphere, sondern auch eine renale Form.
Castaigne (12) betont, dass einseitige Nierenerkrankungen — Hydro- und Pyo-
nephrose oder andere Infektionen — auf die andere Niere einwirken und Urämiec hervorrufen
können. Solche Nieren sind zu entfernen, Nephroptosen mit Intoxikationserscheinungen sind
zu fixieren.
Herrmann (34) macht auf Nierenerkrankungen (Pyelitis, Steinbildung) und starke
Nierenschmerzen bei Kyphoskoliose aufmerksam, und zwar sitzen dieselben auf der Seite
der kompensatorischen Lendenkonvexität und sind durch die Kompression der Niere, besonders
durch die unteren Rippen bedingt. In zwei Fällen wurden die Beschwerden durch Resektion
von 2 bzw. 3 Rippen beseitigt.
Rosenberg (58) bezeichnet Darmstörungen als auslösende Ursache einer nicht alimen-
tären, transitorischen Oxalurie.
Williams (79) betont, dass Oxalatkristallnadeln Schmerzen bewirken können,
die die irrtümliche Diagnose auf Nierensteine veranlassen. Die Behandlung ist eine all-
gemein-diätetische und säurewidrige.
Wentzel (77) beobachtete Chylurie und Chylusausfluss aus dem Uterus nach tuber-
kulösem Aszites. Die Beimischung von Chylus zum Harn fand erst in der Blase statt, wo sich
kystoskopisch Lymphgefässektasion um die Uretermündungen und im Trigonum nach-
weisen liessen.
Cohn (13) beschreibt zwei Fälle von Fettharn, in deren einem Falle er das Phänomen
als Anfangssymptom eines Hypernephroms ansieht. Aus beiden Fällen wird geschlossen,
dass chvlöses Aussehen des Harnes an sich nicht geeignet ist, die Fettharne in lipurische
und chylurische zu unterscheiden und dass für die Unterscheidung der mikroskopische Harn-
befund entscheidend ist.
Casper (11) betont die Wichtigkeit auch kleiner mikroskopisch nachweisbarer Blutun-
gen ausdem Harnapparat und die Wichtigkeit vor allem des Nachweises des Ortes der Blutung,
wobei für Blase und Niere der Wert der Kystoskopie und des Ureterenkatheterismus hervor-
gehoben wird. Unter den Ursachen der Nierenblutung wird die Möglichkeit von Blutungen
aus Nieren erwähnt, in welchen keinerlei pathologische Veränderungen nachzuweisen sind.
Bei der Therapie wird die Wichtigkeit der kausalen Behandlung hervorgehoben, bei Blutungen
aus „gesunden“ Nieren in erster Linie die Nephrotomie, bei Lebensgefahr die Nephrektomie
vorgeschlagen.
Barringer (5) führt die unilateralen Nierenblutungen in den meisten Fällen auf
entzündliche Veränderungen zurück. Bezüglich der Unterscheidung von Tumoren wird auf
die Abwesenheit einer nachweisbaren Nierenvergrösserung und auf die unveränderte Nieren-
funktion, sowie auf das Lebensalter hingewiesen, indem entzündliche Hämaturien meist vom
20.—50., Geschwülste vom 40.— 70. Jahre vorzukonmen pflegen. Häufig wird die explorative
Freilegung der Niere notwendig. Von operativen Eingriffen kommt die Dekapsulation,
bei lebensgefährlicher Blutung die Nephrektomie in Betracht, die Nephrotomie wird ver-
worfen.
Courchet (17) bestreitet das Vorkommen wirklich essentieller Nierenblutungen,
die er stets auf Infektionen, toxische Einwirkungen oder auf lokale Entzündungshei rde zu-
rückführt.
von Frisch (26) beobachtete in zwei Fällen von Appendizitis Hämaturie, und zwar
immer unmittelbar an eine von der Appendix ausgehende Kolik anschliessend. Die Blutung
— ob einseitig oder doppelseitig, blieb ungewiss — lief in wenig Tagen ab und das Harnsedi-
394 Gynäkologie. Krankheiten der Hamorgane des Weibes.
ment enthielt fast ausschliesslich Blut- undnur wenige Epithelzylinder und spärliche einzelne
Erythrozyten. Als Ursache wurden embolische oder thrombotische Prozesse angenomnen.
Furniss (27) berichtet über zwei Fälle von Dekapsulation bei einseitiger Nieren-
blutung; in einem Falle hörte die Blutung sofort auf, im anderen war sie erfolglos, so dass
die Niere, die zwei Nierenbecken und Ureteren besass, exstirpiert werden musste. In einem
dritten Falle hörte die Blutung nach Katheterisation des Ureters auf, so dass ein Harnleiter-
polyp vermutet wurde, der durch den Katheter vielleicht abgequetscht wurde.
Lippmann (46) beobachtete hämorrhagische Nephritis bei Purpura und hält be-
sonders die Formen von allgemeiner Purpura für die Nierenerkrankung prädisponierend.
Mirabeau (50) führt die sogenannte essentielle Nierenblutung fast immer auf intersti-
tielle nephritische Prozesse zurück und führt drei durch Nephrotomie und Dekapsulation
dauernd geheilte Fälle (einen doppelseitigen) an. Stets handelte es sich um neuropathische
Kranke und immer blieb beim Einsetzen der Nierenblutung die Menstruation aus, um in
zwei Fällen nach Aufhören der Nierenblutung wieder einzusetzen. In der Diskussion gibt
Brauser das Vorkommen einer angioneurotischen Nierenblutung zu und Theilhaber
nimmt vasomotorische Störungen als Ursache an.
Nelken (51) empfiehlt bei Fehlschlagen der gewöhnlichen Blutstillungsmethoden bei
Hämaturie die Dekapsulation mit oder ohne Fixation der Niere.
Pilcher (53) führt eine Anzahl von Nierenblutungen auf Nierenvarizen zurück. d. h.
auf angiomatöse Veränderungen an den Nierenpapillen. Die Symptome bestehen in Blutungen
ohne irgendwelche Zeichen von Entzündungen in der Niere. Die Therapie besteht in Nephro-
tomie, nur in schweren Blutungen in Nephrektomie.
Santini (59) führt die sogenannten essentiellen Hämaturien zum grössten Teil auf
degenerative, chronisch-entzündliche Prozesse zurück, die wahrscheinlich auf toxischen
Ausscheidungen beruhen; sie sind fast immer doppelseitig, wenn die Hämaturie selbst auch
einseitig sich zeigt. In erster Linie kommen Nephrotomie und Dekapsulation, nur bei Miss-
erfolg Nephrektomie in Betracht. Möglich. aber selten, sind Hämaturien durch nervöse
vasomotorische Reflexe ohne anatomische Veränderung.
Dor und Moiroud (18) verstehen unter Schwangerschaftshämaturien solche, welche
lediglich durch die Schwangerschaft bewirkt werden und mit ihrem Ablauf verschwinden.
Renale Hämaturien werden durch Kongestion, Retention und toxische Einflüsse, vesikale
durch Kongestion bei Blasenvarikositäten und durch Harnretention veranlasst. Zur Diagnose
ist die Kystoskopie notwendig. Bei schweren Nierenblutungen kann die Unterbrechung
der Schwangerschaft notwendig werden, bei leichteren Blasenblutungen werden Adrenalin-
injektionen, bei schwereren Aspiration der Blutklumpen, eventuell Sectio alta und Unter-
bindung des Gefässes empfohlen.
Granström (31) leitete bei renaler Hämaturie in der Schwangerschaft die künstliche
Frühgeburt ein, nach der die Blutung schwand.
Treub (74) teilt 18 Fälle von renaler Schwangerschaftshämaturie (und eine von
Blasenblutung) mit und hält die Schwangerschaft für fähig, in verschiedener Weise, durch
Autointoxikation, durch passive und durch aktive Hyperämie Nierenblutungen zu bewirken,
jedoch nur bei erkrankter oder allenfalls minderwertiger Niere.
Laewen (42) bestreitet die Annahme von Ricker, dass Massenblutungen ins Nieren-
lager auf Diapedesis beruhen. Wo ein zerrissenes Gefäss nicht gefunden wird, kann es sich
um Blutung per diaeresin, d. h. durch Auseinanderweichen der krankhaft veränderten
Wand handeln.
Seidel (64) unterscheidet, bei den Blutungen in das Nierenlager eine subkapsuläre.
eine intrakapsuläre und eine extrakapsuläre, von welchen die beiden ersten renalen Ursprungs
sind. während die letztere extrarenal entstanden sein kann. Die perirenale Blutung renalen
Ursprungs kann im Anschluss an chronische, eitrige und toxische Nephritis, Nierenstcine,
Hvdro- und Pvonephrose, Arteriosklerose, Periarteriitis nodosa, Nierentuberkulose und
Nierentumoren eintreten. Als Symptome werden Schmerz, Kollaps häufig Temperatur-
erhöhung, Anämie, retroperitonenler Tumor, mehr oder weniger ausgedehnte Verfärbung
der Haut, peritonitische und pleuropneumonische Symptome und Bewusstseinsstörung ge-
nannt. Aus leichteren Blutungen können Zvstenbildungen entstehen. In schweren Fällen
muss inzidiert und tamponiert, bei tiefgchender Nierenveränderung nephrektomiert werden.
In der Diskussion werden von Schlichting, Körte, Goldmann und von Beck Fälle
mitgeteilt.
Koch (37) fand als Quelle eines grossen Blutergusses ins Nierenlager die Nebenniere.
deren Rinde in hochgradiger Weise Blutungen und in den kleinen Venen Thrombenbildung
zeigte.
< nt
Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 395
Ricker (54) führt die Blutungen ins Nierenlager auf Diapedesis zurück und nicht auf
Berstung einer Arterie oder Vene (Laewen); die Masserhaftigkeit der Blutung und der plötz-
liche Schmerz sind nicht beweisend für Berstung eines Gefässes.
Ritter (56) beschreibt ein perirenales Hämatom mit schwerer Anämie bei hydro-
nephrotischer Niere und an der Ursprungsstelle geknicktem Ureter. Die Diagnose wurde
vor der Operation (Exstirpation) gestellt. Die Blutung ging von der Niere selbst aus.
Schlichting (62) beobachtete Blutung ins Nierenlager aus einer Stelle. an welcher
sich ein würfelförmiges Gewebsstück bei der Kapselablösung aus der Niere ausstiess. Als
Ursache der Abstossung wird Abszessbildung angenommen.
6. Verlagerung der Nieren.
1. Abbot-Anderson, M., Floating or movable kidney considered from the practitioners
standpoint. Practitioner. Bd. 88. p. 625. (Empfehlung der Nephropexie.)
2. *Ach, Methode der Nephropexie. II. Tagung d. Vereinig. bayr. Chir. 6. Juli. Münchn.
med. Wochenschr. Bd. 59. p. 1979.
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16. Nov. 1911. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. p. 254.
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6. *Billington, W., Treatment of movable kidney. Lancet-Clinic. Cincinnati. Bd. 107.
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8. *Bretschneider, R., Beitrag zur kongenitalen Dystopie der Niere (Beckenniere).
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tralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 1115.
9. *Butkewitsch, T. G., Die Wanderniere und ihre operative Behandlung. Inaug.-
Diss. St. Petersburg 1911. Ref. Zentralbl. f. Chir. Bd. 39. p. 1389.
10. *Carstens, J. H., Nephropexy; the necessity of technic. Amer. Journ. of Surg. Bd. 26.
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Scheide.)
12. *Cathelin, F., Entwickelungsgeschichtliche Erklärung der kongenitalen Nieren-
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13. Ciukumowitsch, Angeborene Verlagerung der Niere mit kurzem Ureter. Russ.
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14. Crisler, J. A., Prolapsed kidney. Sonthern Med. Journ. Bd. 5. Nr. 5.
15. — Further considerations of prolapsed kidney. Intern. Journ. of Surg. Nr. 12.
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17. *Cuthbertson, W., Displaced and movable kidney. Chicago Med. Soc. Sitzg. vom
29. März. Journ. of Amer. Med. Assoc. Bd. 58. p. 1224.
18. *Deguillaume, A., Symptomes d’obstruction biliaire dans les affections chirurgi-
cales du rein droit (rein mobile et hydronephrose). These de Paris 1910/11. Nr. 421.
19. *Dehillotte, P., Contribution a Petude du rein mobile chez Penfant; ses rapports
avec lalbuminurie orthostatique. These de Montpellier. 1910/11. Nr. 97.
20. *Eder, A., Zur Diagnose und Therapie der kongenitalen Nierendystopie. Inaug.-
Diss. Königsberg 1910.
21. Faucher, Du mécanisme des ptoses abdominales et de leur curabilité par un procédé
orthopédique rationnel. Ac. de Med. Sitzg. vom 9. Jan. Presse med. Ar. 3. p. 32.
(Bindenbehandlung.)
22. *Fedorow, Über Nephroptose. Wratsch. Gaz. p. 26. Ref. Journ. d’Urol. Bd. 1.
p- 689. |
23. — Verlagerung der Niere. XI. Kongr. russ. Chir. Moskau. Zentralbl. f. Chir. Bd. 39.
p. 609. (Die Grundsätze Fedorows sind in der Dissertation von Butkewitsch (9)
niedergelegt. N
23a. — Über Dislokation der Niere. \Wratsch. Gaz. Nr. 1. Sitzungsber. des XI. Kongr. |
396
32.
44.
107
Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
russ. Chir. (Das Material des Verf. umfasst 66 Fälle. Für 30 Fälle liegen mikrosko-
pische Untersuchungsbefunde vor: induratio cyanotica renum. Die Funktion der
dislozierten Niere ist herabgesetzt. Symptomatologisch sind zwei Gruppen zu unter-
scheiden; mit Beschwerden seitens der Niere [Schmerzen, Veränderungen des Harnes
etc.] und mit allgemeinen Beschwerden [Obstipation]. Diagnostisch wichtig ist div
Pyelographie. Die operative Behandlung gibt guten Erfolg in Fällen mit mechanischer
Ursache; bei neurasthenischer Niere ist die Operation kontraindiziert. In allen 66
Fällen hat Verf. mit vollem Erfolg seine kapsuläre Methode der Nierenfixation an-
gewandt.) (H. Jentter.)
Fellner, L., Zur physikalischen Behandlung der Wanderniere. VII. Kongr. öst.
Balneologen. Wiener klin. Wochenschr. Bd. 25. p. 1853. (Empfehlung der Massage
nach Thure Brandt.) |
Frank, Nephrektomie. Geb. Ges. Hamburg. Sitzg. vom 12. Nov. Zentralbl. f. Gyn.
Bd. 37. p. 106. (Versuch der lumbalen Operation wegen Pyelitis; wegen angeborener
Beckenniere war die Niere nicht zu erreichen und wurde durch Laparotomie exstir-
piert; zur Diagnose wird von Seeligmann und Calmann Ureterkatheterismus und
Röntgendurchleuchtung gefordert.)
*Hartung, J., Beitrag zur Chirurgie der Wandernicre. Inaug.-Diss. Heidelberg
1910.
*Hicks, Ph., On morbid states produced by chronic movable kidney. Practitioner.
März.
*Hofbauer, Beckenniere. Nordostdeutsche Ges. f. Gyn. Sitzg. vom 29. Juni. Mo-
natsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 373.
*Hourtoule, V., Rein mobile et appendicite. Journ. d’Urol. Bd. 2. p. 795.
*Jazuta, K., Über Lageabhängigkeit der Nieren vom Diekdarmmesenterium. Wratsch.
Gaz. Nr. 3. Ref. Zentralbl. f. Chir. Bd. 39. p. 1757.
Kakels, M. S., Sacral kidney simulating acute appendicitis. Med. Record. New York.
Bd. 82. p. 1120. (Die irrtümliche Annahme einer Appendizitis veranlasste die Laparo-
tomie und die Entfernung des Wurmfortsatzes, nach welcher die Beckenniere Tpvcht,
Niere] nachgewiesen wurde; die Niere wurde in ihrer Lage belassen.)
Klauber, O., Zur Chirurgie des Gallenblasensolitärsteines. Prager med. Wochenschr.
Bd. 37. p. 93. (Erwähnt einen Fall von diagnostischem Irrtum, in welchem durch
explorative Laparotomie eine in die Bauchhöhle frei bewegliche Niere festgestellt
wurde.)
Küttner, Nephropexie und Appendektomie vom Nierenschnitt aus. Chir. Ges.
Breslau. Sitzg. vom 8. Juli. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 49. p. 1638. (Empfehlung
eines schrägen Schnittes, der vorne das Peritoneum eröffnet.)
*Liddell, J.. Ren mobilis und chronische Kolitis. Lancet. Bd. 2. p. 817.
Liepmann, Beckenniere, einhörniger Uterus, Ovarialanomalie. Ges. f. Geb. u. Gyn.
Sitzg. vom 28, Juni. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. p.766. (Niche Vromen [g. 4. 13].)
*Lilienthal, H., Torsion der Niere, zwei Fälle. Amer. Journ. of Derm. and gen.-ur.
Discases. Bd. 16. p. 244.
Longyear, H. W., Surgery of displacements of kidneys and colon. Journ. of Michigan
State Med. Soc. Bd. 11. Nr. 2.
*Lukina, A. G., Über einen Fall von Nierendystopie. Zeitschr. f. Urol. Bd. 6. p. 894.
*Mackenzie. K. A. J., The rôle of the movable kidney and intestinal stasis. Amer.
Med. Assoc. 63. Jahresvers. Neet. on Surg. New York Med. Journ. Bd. 95. p. 1220.
Journ. of Amer. Med. Assoc. Bd. 59. p. 338.
Mac Laurin, C., Pathology and symptoms of movable kidney. Australas. Med.
Gaz. Juni.
Marion, G., Hématurie grave avce infarctus rénaux due à une néphrite d'un rein
mobile distendu et atrophie. Journ. d’Urol. Bd. 2. p. 545. (Rechtsseitige, entzünd-
lich sklerosierte Niere mit erweitertem Nierenbecken und Kelchen, die bei der Pal-
pation vergrössert schien. Nephrektomie.)
Melkoniantz, Über die Fixation der beweglichen Niere. Khirourg. Ark. Weljam.
Bd. 27. Nr. 1.
*Morris, R. T., Determining importance of loose kidney. Arch. of Diagnosis. New York.
Bd. 5. Nr. 2.
*Moser, E.. Zur Operation der Wanderniere dureh Anhängen mittelst eines Kapsel-
zügels an der 12. Rippe. Zentralbl. f. Chir. Bd. 39. p. 1571. 5
— Prolapsus vaginae mit allgemeiner Ptose, Nephroptose ete. Arztl Bez.-Verein
EN DE?
Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 397
Zittau. Sitzg. vom 3. Okt. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 49. p. 2049. (22jährige
Frau.)
46. *Narath, A., Zur Operation der Wanderniere. Zentralbl. f. Chir. Bd. 39. p. 1637.
47. *Osenstätter, P., Über die Wanderniere und deren Behandlung durch Nephropexie.
Inaug.-Diss. München.
48. Reynard, J., und Th. Nogier, Ren mobilis mit Schmerzanfällen. Arch. d’electr.
med. p. 346. Ref. Zentralbl. f. inn. Med. Bd. 34. p. 319. (Irrtümliche Annahme eines
Nierenbeckensteins bei Pyelographie.)
48a. Rodziewsky, Die Ätiologie und Therapie der Enteroptose. Wratsch. Gaz. Nr. 1.
Sitzungsber. des XI. Kongr. russ. Chir. (Rodziewsky beobachtete ein neues Sym-
ptomenkomplex bei Ren mobilis: Lordose, Schmerzen im Schenkel und flektierte Lage
desselben. Er spricht sich gegen die Nephropexie aus. Gute Resultate sah er nach
Nephrotomie mit nachfolgender Tamponade.)
An. *Schilling, Dystopie der Niere, bewegliche Niere und Wanderniere. Deutsche Ärzte-
zeitg. Nr. 3.
50. Seawell, J. W., Strangulated femoral hernia containing undeveloped kidney. Cali-
fornia State ‚Journ. of Med. Bd. 10. Nr. 4. (Die Niere wurde erst bei der Operation
entdeckt; Exstirpation.)
51. *Stephan, S., Die kongenitale Nierendystopie beim Weibe in klinischer und embryo-
logischer Beziehung. Zeitschr. f. gyn. Urol. Bd. 3. p. 303.
52. Suckling, C. W., Nephroptosis. Kentucky Med. Journ. Bd. 9. p. 947. Illinois Med.
Journ. Bd. 21. Nr. 1. (Warme Empfehlung der Nephropexie, Mitteilung von 400
Fällen.)
53. *Tenani, Nefropessia lombare. Gaz. degli osped. e delle clin. Nr. 156.
>, *Tercebinski, N., Fixation der Niere. XI. Kongr. russ. Chir. Zentralbl. f. Chir.
B. 39. p. 609.
5% Vianna, A., Nephroptosis. Brazil med. Bd. 26. Nr. 3.
56. *Vogel, K., Zur Op ration der Wanderniere. Zentralbl. f. Chir. Pd. 39. p. 1403. u.
84. Vers. deutscher Naturf. u. Ärzte. Abt. f. Chir. Münchn. med. Wochenschr. Bd. 59.
p. 2421.
57. *Windmüller, W., Die Symptomatologie der dystopen Niere. Inaug.-Diss. Heidel-
berg 1910.
Schilling (49) sieht das Offenscin der perirenalen Faszie am unteren Nierenpol bei
Frauen als ursächliches Moment für Nephroptose an. Er empfiehlt Ruhe und Bandagen-
behandlung, bei Gefährdung der Erwerbsfähigkeit Nephropexie.
Billington (6) sieht den Schwund des perirenalen Fettgewebes nicht als Ursache,
sondern als Folge der Nephroptose an und hält zerrende Adhäsionen zwischen Capsula propria
und der Umgebung für Ursache der Nierensenkung. Bei allgemeiner Enteroptose wird Binden-
behandlung empfohlen; operative Fixation bringt nur teilweise Erleichterung und häufig
nur langsame Besserung.
Jazuta (30) begründet den Tieferstand und die geringere Befestigung der rechten
Niere schon aus der embryologischen Entwickelung, indem die rechte Fascia praerenalis
sich später und schwächer durch Verwachsung mit dem Mesenterium verstärkt als die linke.
Liddell (34) hält bei Zusammentreffen von chronischer Kolitis mit Nephroptose die
erstere für das Primäre; die durch die Kolitis erzeugten Toxine bewirken den Schwund des
Nierenfettes.
Mackenzie (38) führt als Ursachen der Nephroptose an: Verlagerung des Kolons
und Zerrung bei überfülltem Kolon, Verlagerung der Ureteren und Zerrung an denselben
durch die Blase bei Retrodeviationen des Uterus, Zerrung durch das Mesenterium und Kon-
zstion und Stasis in den Nierengefässen. endlich Hydroneplhrose.
Butkewitsch (9) beschreibt als Komplikationen bzw. Folgen der Nephroptose in
vielen Fällen die Erscheinungen der zyanotischen Niereninduration (ausgeschnittene Gewebs-
stückchen), 18 mal (unter 50 Fällen) Verdauungsstörungen, 15 mal Appendizitis, 5malHepato-
ptose und 3mal Ikterus, 5mal Hvdronephrose, 8mal sekundäre Pyelitis, Imal Nephro-
lithiasis. 12 mal Albuminurie und 3mal gynäkologische Erkrankungen. Zur Operation wird
auf der Fedorowschen Klinik eine Kombination von kapsulärer Nephropexie mit Tamponade
ausgeführt, wobei besonders alle entzündlichen Verwachsungen durchtrennt, die Capsula
propria am konvexen Rande teilweise abgelöst, die Fadenenden um die 12. Rippe herum-
«führt und am unteren Pol ein Gazetampon angelegt wird. Die Resultate sind gut. Die
Nephropexie ist indiziert bei Störungen der Nierenfunktion, des Magendarmkanals, Schmerzen
398 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
und schweren Nervensymptomen, dagegen kontraindiziert bei Nervenstörungen aus dunkler
Ursache, reflektorischen Störungen der Bauchorgane und Enteroptose. Das Wort Wander-
niere soll durch Nephroptose ersetzt und der Ausdruck Dystopie auf die kongenitale Verlage-
rung beschränkt werden.
Deguillaume (18) führt die Stauungssymptome in den Gallenwegen bei rechtsseitiger
Nephroptose oder Hydronephrose entweder auf Kompression der Gallenwege oder des Duo-
denums durch die Niere oder auf Zerrung der Gallenwege unter Vermittelung der peritoncalen
Verbindung mit der Niere zurück. Bei sehr beweglicher Niere und wenn Gallensteine nicht aus-
Zuschliessen sind, muss bei Fortdauer der Symptome trotz Bandagenbehandlung die Gegend
der Gallenwege chirurgisch freigelegt und untersucht werden. Bei Nephroptose wird, wenn
Gallensteine nicht vorhanden oder schon entfernt sind, die Nephropexie und bei Hydronephrose
die operative Entfernung empfohlen.
Dehillotte (19) hebt als Symptom der Nephroptose im Kindesalter die funktionelle
Albuminurie hervor, die am häufigsten den Typus der orthostatischen Albuminurie zeigt.
Zugleich wird eine kongenitale oder erworbene Disposition des Nierenepithels zur Erklärung
ihrer Entstehung angenommen.
Morris (43) erwähnt Keilform des Leibes und Muskelrigidität als Symptome von
Nephroptose und dringt auf operative Fixation.
Hicks (27) leugnet die Harmlosigkeit der Nephroptose und schreibt ihr eine Reihe
nervöser und dyspeptischer Symptome (letztere ganz besonders bei linksseitiger Ptose) zu
und zählt als Folgen u. a. auch Endometritis, Dysmenorrhöe, Menorrhagien, vielleicht auch
Sterilität, endlich auch Appendixkoliken auf. Zur Behandlung wird das Tragen eines Hüften-
gürtels mit Luftkissen, da meistens allgemeine Enteroptose besteht, und nur wenn der Gürtel
nicht vertragen wird oder erfolglos bleibt, sowie bei schweren nervösen Symptomen und bei
ausdrücklichem Wunsch der Kranken die Nephropexie empfohlen.
Hourtoule (29) betont das häufige Zusammentreffen der Nephroptose mit Appen-
dizitis und ist geneigt, beide Erscheinungen auf eine gemeinsame Ursache zurückzuführen.
wie er auch die Nephroptose als Folge einer allgemeinen Asthenie der Gewebe (Stiller) an-
sicht. Er empfiehlt die Fixation der Niere und die Appendixoperation in einer Sitzung
und zwar soll mit der letzteren Operation von einer Lumbalinzision aus begonnen werden.
Cuthbertson (17) tritt bei Nephroptose mit heftigen Beschwerden für die Nephropexie
ein. In der Diskussion sprechen sich Miller und Goldspohn für die Einschränkung der
Indikation aus; die vorhandenen Beschwerden müssen durch die Verlagerung der Niere selbst
hervorgerufen sein.
Osenstätter (47) sah aus 41 Nephropexien bei 32 Fällen von Wanderniere von der
Operation keine günstigen Erfolge.
Ach (2) führt zur Nierenfixation einen langen, der Fascia lata entnommenen Streifen
unter der Capsula propria durch, fixiert ihn an der Niere und vernäht ihn mit der Fascia
lumbodorsalis.
Bells (5) Operation der Nierenfixation besteht in Freilegung der Niere, Exzision des
Fettes hinten, innen und aussen, aber nicht unter der Niere, Durchführung von zwei Heft-
ligaturen am unteren und oberen Pol, Ablösung eines Kapselstreifens und Durchführung
eines Faszienstreifens durch dieselbe, schliesslich Durchführung der Haftligaturen durch den
M. quadratus lumborum.
Billington (7) veröffentlicht 500 Nephropexien bei Nephroptose, zu deren Behand-
lung die Operation dringendst empfohlen wird.
Carstens (10) legt zur Nephropexie nach Hautschnitt und stumpfer Durchtrennung
der Muskeln und der Fettkapsel die Niere frei. spaltet die fibröse Kapsel längs der Konvexität
von einem Pol zum anderen und löst sie auf einer Seite, dann nach Querschnitt vom unteren
Pol gegen das Nierenbecken zu ab; die beiden Lappen werden an den Erector spinae und an den
Quadratus Jumborum festgenäht und die Wunde geschlossen.
Hartung (26) teilt 60 Fälle von Nephropexie an 56 Kranken aus der Heidelberger
Klinik mit, wovon 45 Kranke mit 48 Nephropexien einer Kontrolluntersuchung in bezug
auf das Dauerresultat unterworfen werden konnten. In 29 Fällen war vollständige Heilung
mit Arbeitsfähigkeit ohne alle Beschwerden erzielt worden. Bei 7 Fällen (8 Nephropexien)
war die Niere wieder beweglich geworden und bei 11 Operierten dauerten die Beschwerden
mehr oder weniger fort. Bei nicht nervös-hysterischen Personen wird die Nephropexie als
ungefährliche, zu gutem Dauerresultat führende Operation erklärt, bei Neurasthenischen
dagegen ist der Erfolg zweifelhaft. Von Parenehymnähten werden keine Nachteile beobachtet
und die zuweilen auftretenden Blutbeimengungen im Harn waren ohne schädigenden Ein-
fluss und nur vorübergehend.
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Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 399
Vogel (56) führt mit Stiller die Nephroptose auf konstitutionelle Asthenie zurück
und betont, dass bei solchen Kranken auch Wundheilung und Narbenbildung minderwertig
sind und zu Rezidiven Veranlassung geben. Die Niere soll daher so fixiert werden, dass ein
abgelöster Teil der Kapsel durch einen Schlitz um die 12. Rippe herumgeführt wird, so dass
die Niere an diesem Zügel hängt und ein Zug von der Narbe selbst vermieden wird. Das alte
Nierenlager soll durch Catgutraffnähte zum Verschwinden gebracht werden.
Narath (46) führt die Suspension der Niere an der 12. Rippe in der Weise aus, dass
er von einem Schrägschnitt durch die fibröse Kapsel der Hinterfläche aus nach oben und
unten einen breiten, kurzen, rechtwinkeligen Lappen abtrennt und diese über der Rippe
zusammennäht; die oberflächliche Lage der Niere wird dadurch gebessert, dass das Rippen-
ende freigelegt und die abgelöste Muskulatur nach aussen von der Rippe vereinigt wird. Der
Schrägschnitt kann auch entbehrt und die Rippe mit Hilfe zweier kleiner Schnitte unter
der unterminierten Kapsel durchgeführt werden.
Auch Moser (44) benützt zur Fixation der verlagerten Niere einen um die 12. Rippe
herumgeführten Kapselzügel, nimmt ihn aber nicht wie Vogel aus der Hinterfläche, sondern
vom konvexen Rande. Ausserdem fixiert er die Niere durch Nähte vom Kapselrest zur Fascia
transversa und von der Niere selbst zur Muskulatur mit Einführung eines kleinen Tampons.
Zwei Fälle mit Dauererfolg.
Tenani (53) fixierte vorläufig erst an Hunden die Niere in der Weise, dass er sie
ausschälte und luxierte, dann ein Muskelbündel aus dem Quadratus lumborum vom Darm-
beinkanım abtrennte; dann wurde aus der fibrösen Kapsel ein Auge mit einem oberflächlichen
Parenchymteil ausgeschnitten, die Hinterfläche der Niere und das Nierenlager mit Chlorzink
geätzt. das Muskelbündel unter das Auge gebracht und längs der freigelegten 12. Rippe
angenäht.
Terebinski (54) konnte ohne Naht nur durch Luxation der Niere und Tamponade
Fixation erzielen. Tomaschewski (Diskussion) legt Parenchymnähte an.
Lilienthal (36) beschreibt zwei Fälle von Torsion der Niere, beide rechts und bei
Frauen, mit starker Blutfüllung der Niere und Thrombosen, in einem Falle mit Perinephritis.
Nephrektomie, Heilung.
Kongenitale Dystopie. Anitschkow (3) beschreibt als Gefässmodifikationen
bei Nierendystopie das Entspringen der Arterien entweder nur aus der Teilungsstelle der
Aorta oder zugleich weiter oben oder zugleich aus anderen Arterien, besonders den lliacae;
zum Teil werden die Gefässe als restierende Urnierengefässe aufgefasst.
Stephan (51) veröffentlicht im Anschluss an vier Fälle aus der Greifswalder Klinik
eine eingehende Darstellung der kongenital dystopen Niere. Die Symptome sind wechselvoll
und unbestimmt und können in Druckerscheinungen auf Bauch- und Beckenorgane — Kreuz-
schmerzen, appendizitisähnlichen Erscheinungen, Obstipation, Pollakiurie, Tenesmen und Enu-
resis infolge von Hypoplasie der Blasen- und Harnröhrenmuskulatur, Verlagerung der Genital-
organe, Druck auf die Gefässgebiete, seltener auf Nervenstämme, Kohabitationsbeschwerden
— bestehen, während der Schwangerschaft und Geburt kann ein Geburtshindernis vielleicht
auch Abort und Eklampsie bewirkt werden. Da die Verlagerung als fötale Hemmungsbildung
(mangelhafter Ascensus) anzusehen ist, so bestehen zugleich häufig nicht nur Hemmungs-
bildungen der Geschlechtsorgane auf der gleichnamigen Seite, sondern auch allgemeine Ent-
wickelungsstörungen und Zeichen psychischer Degeneration. Zur Diagnose sind der Nach-
des Fehlens der Niere an normaler Stelle mittelst Palpation, Perkussion und Röntgendurch-
leuchtung, die mangelhafte Beweglichkeit der dystopen Niere und ihre veränderte Form (fötale
Lappung, Kuchenniere), abnorme Pulsationen, vor allem die renopalpatorische Albuminurie,
der Katheterismus und die vergleichende Messung der beiden Ureteren, die Röntgendurch-
leuchtung mit schattengebenden Kathetern, die Chromokystoskopie, endlich in zweifel-
haften Fällen, da eine Verwechselung mit allen möglichen Tumoren der Becken- und unteren
Bauchregion möglich ist, die Probelaparotomie geboten. Die Therapie soll eine möglichst
konservative sein, da die dystope Niere, wenn sie gesund ist, zu wesentlichen Beschwerden
nicht Veranlassung zu geben braucht. Die Fixation der Niere an einer höher gelegenen Stelle
ist bis jetzt nur selten gelungen. Die primäre Ursache der Hemmungsbildung wird auf mecha-
nischem Wege durch Asymmetrie beider Körperhälften und fötale Skoliose, vielleicht in-
folge sehr frühzeitiger anormaler Haltung einer unteren Extremität und einseitigem Druck
des Uterus auf die sich entwickelnde Frucht zu erklären versucht.
Cathelin (12) will die kongenitale Nierendystopie durch die gekrümmte Fötalhaltung,
durch die starke Ausdehnung der fötalen Leber und durch den weiteren Beckeneingang beim
weiblichen Geschlecht erklären.
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400 Gynäkolegie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
Windmüller (57) führt als Symptome, die auf den Verdacht einer Nierendystopie
leiten, dumpfe Schmerzen und Druckgefühl nach unten an; ferner Schmerzen bei der Men-
struation und andere Menstruationsstörungen, neuralgische Erscheinungen, Erscheinungen
von Druck auf den Darm, zuweilen Blasenstörungen und Miktionsbeschwerden, Behin-
derung oder Verzögerung der Geburt, ferner die Nachweisbarkeit von Bildungsfehlern und
Lagerungsanomalien der Geschlechtsorgane, der Blase, des Darms und des Skelettes. Zur
Sicherung der Diagnose dient die Aufblähung des Dickdarms, die Messung der Lunge der
Ureteren, besonders die Radiographie nach Müllerheim und die Pyelographie.
Albrecht (3) hält die Exstirpation der kongenital dystopen Niere für angezeigt.
wenn sie bei gesunder anderer Niere zu hochgradigen Beschwerden und Erwerbsfähiskeit
führt. Eine operative Dislokation ist meist unmöglich. Ein Fall, durch schattengebende
Katheter und Röntgenaufnahme diagnostiziert und mit Pyelonephritis kompliziert, wird
mitgeteilt.
Bretschneider (8) berichtet über die Exstirpation einer linkseitigen Beckenniere,
die für einen extrauterinen Fruchtsack gehalten worden war; erst bei der Operation wurde
die retroperitoneale Lage erkannt. Der Gefässstiel (Kuchenniere. Erweiterung des Nieren-
beckens) riss bei der Auslösung ab. Es wird darauf hingewiesen, dass bei zweifelhaften
Beckentumoren die renalpalpatorische Albuminurie und die Röntgendurchleuchtung Auf-
schluss geben kann und dass eine Beckenniere, die starke Beschwerden macht und pathologisch
verändert ist. exstirpiert werden soll. In der Diskussion erwähnt Dienst die diagnostische
Pektumaufblähung und Zweifel erwähnt cine erworbene Nierendystopie infolge Verlagerung
durch ein retroperitoncales Dermoid.
Eder (20) beschreibt einen mit Appendizitisanfällen komplizierten Fall von angeborener
rechtsseitiger kongenitaler Nierenverlagerung mit Verschieblichkeit im kranialen Sinne.
Die Diagnose erfolgte durch Nachweis einer Verkürzung des Ureters um 17 cm. Die Niere
war gesund und die Indigokarminausscheidung trat sogar früher ein als auf der anderen
Seite. Die bestehenden starken Beschwerden veranlassten die Freilegung der Niere. nach
welcher mittelst Dekapsulation die kraniale Verschieblichkeit soweit erhöht werden konnte,
dass die Niere beinahe in der Lumbalgegend durch Parenchymnähte fixiert werden konnte.
Die Beschwerden wurden vollständig und dauernd beseitigt.
Hofbauer (28) mobilisierte eine Beckenniere aus ihrem Lager und fixierte sie an das
Wandperitoneum der seitlichen und vorderen Bauchwand, eine Operation, welche mit Rück-
sicht auf die Nierengefässe sehr vorsichtig auszuführen ist.
Lukina (38) beschreibt einen Fall von kongenitaler linksseitiger Beckenniere bei einer
32jährigen Kranken, bei der die Laparotomie wegen Unbeweglichkeit der Niere und der
Kürze des Ureters und der Gefässe die Notwendigkeit der Exstirpation ergab. Bezüglich
der Diagnose wird betont, dass bei Feststellung einer Geschwulst in der Gegend des Promon-
toriums an Beckenniere gedacht werden muss. Die sichere Diagnose wird am besten durch
Ureterkatheterisation und Röntgendurchleuchtung gestellt. Bei bestehenden Störungen
muss die Niere exstirpiert werden, was am besten durch medianen Schnitt geschieht, der die
beste Übersicht über die Bauchhöhle erlaubt.
7. Hydronephrosen; Zysten.
l. Albert, J., Beitrag zur Kasuistik der traumatischen Hydronephrosenruptur. Inaug.-
Diss. Giessen. (Ruptur einer wahrscheinlich kongenitalen Hydronephrose durch Fall,
auf die Nierengegend; grosser Einriss; Laparotomie mit Punktion und Drainage;
wegen fortdauernder Sekretion und zunehmender Eiterung sekundäre Nephrektomie.
Heilung.)
2. do Amaral, Kystos do rim. Brazil med. Bd. 26. Nr. 10. (XNierenzysten.)
3. Anscherlik, H., Kasuistischer Beitrag zur kindlichen Hydronephrose. Wiener
klin. Wochenschr. Bd. 25. p. 1742. (Kongenitale, anfangs nicht geschlossene Hydro-
nephrose, die durch Trauma rasch grösser wurde; Exstirpation, Heilung.)
4. *W’Argent, J.. Des reins kystiques (étude anatomique et pathogenique). These de
Paris. 1911/12. Nr. 126.
5. Augier, Du rôle du traumatisme dans l’etiologie des hydronephroses. Arch. gen.
de ehir. 1911. Nr. 6.
6. Babitzki, P.. Hydronephrosenruptur und Pseudohydronephrose. Arch. f. klin.
Chir. Bd. 97. Heft 4. (Ein Fall, operativ geheilt; Zusammenstellung von 22 Fällen.)
7. Bagozzi, G., Operabilita del rene policistico degli adulti. Clin. chir. 1911. Nr. 12.
10.
21.
Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 401
(Zwei Fälle von Nephrektomie, weil auf der anderen Seite genügende Funktion nach-
zuweisen war.)
*Barney, D., The effects of ureteral ligation, experimental and clinical. Surg., Gyn.
and Obst. Bd. 15. Heft 3 u. Amer. Urol. Assoc. 11. Jahresvers. Journ. of Amer. Med.
Assoc. Bd. 58. p. 1306.
Bazy, P., Valeur fonctionnelle des uretero-anastomoses. Arch. gen. de chir. 1911.
p. 721. (Vollständige Durchgängigkeit des Ureters bei einer sechs Jahre früher aus-
geführten Ureterpyeloplastik.)
Beck, C., Zystisch degenerierte Niere mit Hydronephrose. Deutsche med. Ges.
Chicago. Sitzg. vom 4. Jan. Münchn. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 845.
*Beer, E., Experimental study of effects of ureteral obstruction on kidney function
and structur. Amer. Journ. of Urol. Bd. 8. p. 171. u. Amer. Journ. of Med. Sciences.
Bd. 143. p. 885 u. New York Ac. of Med. Sect. on Surg. Sitzg. vom 2. Febr. Med.
Record. New York. Bd. 81. p. 442.
*Bickersteth, R. A., The shape of the kidney in certain ureteral obstructions. Brit.
Med. Journ. Bd. 2. p. 862 u. Brit. Med. Assoc. Sect. of Surg. Med. Record. New York.
Bd. 82. p. 313.
Bittner, Hydronephrose. Ärztl. Verein Brünn. Sitzg. vom 4. Dez. 1911. Wiener
klin. Wochenschr. Bd. 25. p. 189. (Fast vollständige Verödung der Niere mit schief
implantiertem Ureter; Entwickelung ohne Beschwerden. Transperitoneale Exstir-
pation, Heilung.)
*Branchard, E., Les reins polycystiques chez l’adulte. These de Paris. 1911/12.
Nr. 325.
*Brentano, A., Zwei Fälle von Hydronephrosenruptur. Berl. urol. Ges. Sitzg. vom
4. Juni. Zeitschr. f. Urol. Bd. 6. p. 712.
Chavannaz und Lefèvre, Nephrectomie partielle pour rein polykystique. Journ.
de med. de Bordeaux. Bd. 42. p. 197. (Nephralgien und Polyurie; Resektion des unteren
Poles und der unteren Hälfte des Nierenbeckens rechterseits; Heilung.)
. Chetwood, C. H., Hydronephrosis. Amer. Med. Bd. 7. Nr. 2.
*Corbett, J. F., Changes in the kidney resulting from tying the ureter. Amer. Journ.
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Derewenko, Platzen einer Hydro(Pyo-)nephrose. Russki Wratsch. Nr. 10. Ref.
Deutsche med. Wochenschr. Bd. 38. p. 1156. (Eröffnung des abgekapselten Ergusses
durch die vordere Bauchwand, später lumbale Nephrektomie.)
Fedorow, Zur Kasuistik der Nierenchirurgie: Hydronephrosis vera et spuria. Russ.
urol. Ges. Sitzg. vom 9. Febr. Zeitschr. f. Urol. Bd. 6. p. 689. (Ein Fall von doppeltem
Nierenbecken und Ureter mit hydronephrotischer Erweiterung des unteren Beckens
und ein Fall von Pseudohydronephrose, wahrscheinlich infolge eines älteren Traumas
oder einer Gefässruptur.)
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Heilung.)
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420
30.
3l.
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eine durch Verwachsungen fixierte Harnleiterknickung. Heilung durch Lösung des
Ureters und Fixation in normaler Lage.)
— Uronephrose à rétention intermittente; uretero-pyelo-neostomie. Journ. ď Urol.
Bd. 2. p. 83. (Der um cin akzessorisches Gefäss geknickte Ureter wurde abgetrennt
und in die tiefste Stelle des Sackes eingepflanzt.)
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Heusner, H. L., Beiträge zur Ureter- und Nierenplastik. Inaug.-Diss. Giessen 1911.
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am Ureterursprung; Spaltung der Klappe und Pvyeloplicatio. Drainage, Heilung.)
Hitzrot, Bilateral cystic kidneys; six years observation. New York Surg. Soc. Sitze.
vom 24. Jan. Annals of Surg. Bd. 55. p. 623. (Langsames Wachsen ohne weitere
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vollständig zystischen Niere, die Eiter und eiweisshaltigen Harn sezernierte und nach
Phloridzin keinen Zucker ausschied; Heilung.)
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Bd. 48. p. 53. (Pveloplicatio rechts, darauf linksscitige Nephrektomie wegen hoch-
gradigen funktionellen Defektes mit Harnretention und Ureterstenose.)
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eventuell ist eine Ureteropyeloplastik auszuführen.)
Küttner, Mannskopfgrosse Zystennieren. 84. Vers. deutscher Naturf. u. Ärzte.
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Lameris, Ureterpvelostomie bei intermittierender Hydronephrose Holländ. Ges.
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doppelter Harnleiter, von denen der eine durch einen Strang komprimiert war; die
Operation bewirkte eine Verbindung des erweiterten Nierenbeckens mit dem nicht
komprimierten Harnleiter. Heilung. Mitteilung von drei Hyvdronephrosen durch
abnormen Gefässverlauf. Im der Diskussion wird möglichst konservatives Verfahren
verlangt.)
*Legueu, F.. Emploi de la radiographies dans les hydronéphroses. Soc. de Chir.
Nitzg. vom 6. Nov. Gaz. des Hôp. Bd. 85. p. 1802. (Durch Pyelographie wurde die
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Lipskerow, A., Fall von solitärer Zyste der Niere. Fol. urol. Bd. 6. Nr. 5. (Solitär-
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der Zyste durch Trauma. Operation.)
Luys, Fistule rénale abdominale consécutive à une hydronéphrose congénitale., m-
feetee au cours Cune fièvre typhoide; nephreetomie du rein droit, guérison. La Chn.
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These de Paris. 1911/12. Nr. 17. (Sechsjähriges Kind mit akuter Geschwulstbildung
in der Nierengegend und echter traumatischer Hydronephrose infolge von narbiger
Strikturierung des durch Fall gegen das Abdomen verletzten Nierenbeckens, perirenale
Hämatombildung; Exstirpation, Heilung.)
Mauclaire, Degenerescence colloide polykystique du rein gauche, ablation, guerison.
Bull. de la Soc. de Chir. Nr. 29. p. 1136. (Einseitige Erkrankung bei einer 29 jährigen
Frau mit Nephralgien.)
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Mirabail, J., Epanchements uro-hématiques périrénaux. d'origine traumatique
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seitig, bei frühgeborener Frucht; es wird Hemmungsbildung als Ursache angenommen.)
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und gleichfalls affizierter linker Niere fand sich bei Nephropexie eine polyzystische
Niere, die nur fixiert und wegen der Erkrankung der anderen Niere nicht exstirpiert
wurde; die Schmerzen wurden beseitigt.)
*Penkert, Hydronephrosensack. Ärzteverein Halle. Sitzg. vom 30. Okt. Münchn.
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arterie auf den Ureter bei gleichzeitiger Verdoppelung des letzteren. Inaug.-Diss.
Heidelberg 1911. (Laparotomie, Durchtrennung des komprimierenden Gefässes und
der Bindegewebsstränge; Punktion des Sackes, Übernähung der Punktionsöffnang,
Drainage nach der Lendengegend, Heilung.)
*Rosenow, G., Nierenzysten und ihre Beziehungen zu den Nierenkörperchen. Inaug.-
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29. Nov. 1911. Gym. Rundschau. Bd. 6. p. 166.) (Polnisch.) (Es hatte anfangs
der Verdacht auf eine Ovarialzyste vorgelegen.) (v. Neugebauer.)
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. Schröter, M., Über einen Fall von angeborener doppelseitiger Hydronephrose mit
Verschluss des Orificium externum urethrae. Inaug.-Diss. Leipzig 1911. (Ausge-
tragenes, drei Tage altes Kind mit erweiterter, Lé Liter Harn enthaltender Blase, die
punktiert wurde. Exitus nach vier Tagen. Sektionsbefund.)
*Scott, G. D., Experimental hydronephrosis. Surg., Gyn. and Obst. Bd. 15. Nr. 3.
26*
ne N we Hyde a ehe Alan Daran mn Lea BETH naar nr a a EEE EEE mn RE Et Eee DEE
404
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namentlich im Kindesalter. Arch. f. Kinderheilk. Bd. 58. Heft 2. (Linke Niere durch
zwei taubeneigrosse Zysten ersetzt, rechte von Zysten durchsetzt; beide Ureteren
atretisch, Kloakenbildung und andere Missbildungen. Die zystische Degeneration
wird als Folge einer fötalen interstitiellen, kongenitalsyphilitischen Nephritis er-
klärt.)
Steiner, P.. Über polyzystische Nierentumoren. Fol. urol. Bd. 6. p. 542. (Siehe
Jahresber. Bd. 25. p. 340.)
Stoeckel, W., Experimentelle Studien zum künstlichen Ureterverschlus. Geb.
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De Teyssieu, N&öphrostomie d’urgence pour anurie consécutive à un cancer uterin;
mort par méningite. Soc. anat.-clin. de Bordeaux. Sitzg. vom 3. April. Journ. de
med. de Bordeaux. Bd. 41. p. 473. (Rechts Nephrostomie, links Erweiterung des
Ureters auf Dünndarmweite und des Nierenbeckens auf Faustgrösse. Sektionsbefund.)
Tietze, Kongenitale Zystenniere. Schles. Ges. f. vaterl. Kultur. Sitzg. vom 8. Nov.
Med. Klinik. Bd. 8. p. 2049.
Trinkler, N. P., Zur Diagnose der Hydronephrose vortäuschenden Erkrankungen.
Zeitschr. f. Urol. Bd. 6. p. 188. (Ein Fall von Fehldiagnose auf Hydronephrose bei
Ovarialzyste mit Stieldrehung und ein Fall bei Hepatoptosis mit Kompression des
Ureters durch den vergrösserten rechten Leberlappen.)
Van Bisselick, J. W., Occlusion intestinale aiguë par un rein polykystique. Journ.
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lieferte, Öffnung mehrerer Zysten, die teilweise hämorrhagischen Inhalt hatten, Tam-
ponade, Genesung.)
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Weise, Zystenniere. Ärztl. Verein Essen-Ruhr. Sitzg. vom 22. Okt. Berl. klin.
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diagnostiziert. Exstirpation, Heilung.)
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Wulff, Geheilte Hydronephrose. Ärztl. Verein Hamburg. Sitzg. vom 4. Juni. Münchn.
med. Wochenschr. Bd. 59. p. 1404. (Durch grösseres, vor dem Ureter verlaufendes
(iefäss.) l `
*Zurhelle, E. F., Über Veränderungen und Untergang der Glomeruli bei Hydro-
nephrose. Frankfurter Zeitschr. f. Path. Bd. 10. Heft 1.
Barney (8) fand, dass plötzlicher, vollständiger, einseitiger Ureterverschluss keine
Krankheitssymptome hervorzurufen braucht und dass doppelter Verschluss bis zu 72 Stunden
ohne Schaden ertragen werden kann. In 24 % der Fälle entstand bei Ureterligatur eine
Harnleiterfistel, in 15 % kam es zu Infektion der Niere. Bei postoperativer Anurie ist zur
Diagnsoe die Kystoskopie erforderlich.
En ee EEE. tn a nn m ante Am
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Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 405
Beer (11) fand. dass die Niere nach 3—4 Wochen dauernder Unterbindung des Ureters
die Ausscheidungsarbeit noch allein verrichten kann. Ureterinfektion kann zu Hydronephrose,
selten zu Nierenabszessen (dies nur bei Ureterstenosen und virulenten Keimen) führen.
Aseptische Ureterunterbindung führt zu Hydroureter und nach ca. drei Wochen zu Schrump-
fung der hydronephrotischen Niere, die nach 3—4 Monaten zu einer kleinen fibrösen Masse,
bei Infektion dagegen zur Bildung einer grossen Sackniere mit Parenchymschwund wird.
Ein drei Wochen lang unterbundener Ureter kann noch mit Vorteil in die Blase implantiert
werden.
Bickersteth (12) fand, dass Hydronephrosen, die nicht durch Steinverschluss,
sondern z. B. durch ein abnorm verlaufendes Gefäss entstanden sind, in einer Dehnung des
in sciner Wand stark verdünnten eigentlichen Nierenbeckens bestehen, während durch
Steine eine Bindegewebsbildung bewirkt wird, die durch Schrumpfung den Harnabfluss
behindert und die Niere selbst ausdehnt.
Corbett (18) tritt für die Entfernung hydronephrotischer Säcke ein, weil ein über
24 Tage bestehender Ureterverschluss die Funktion der Niere zerstört und die andere Niere
schädigen kann. Eine frische Obstruktion ist innerhalb 6—10 Tagen zu beseitigen, wenn
die Funktion der Niere erhalten werden soll.
Frank (23) fand in 80—90 % aller Fälle von Unterbindung des Ureters bei Ver-
suchstieren Atrophie der Niere mit primärer Hydronephrosenbildung eintreten. Zufällige
Unterbindung cines Ureters bei Beckenoperation muss durchaus nicht zu schweren Störungen
führen, was (Diskussion) von Morris bestätigt, von Vander Veer (ein Fall von Vereiterung
der Niere), Boyster und Balbridge bezweifelt wird; Bove&e hebt hervor, dass die Niere,
wenn der unterbundene Ureter innerhalb sechs Wochen wieder befreit wird, ihre Funktion
wieder aufnehmen kann.
Frank und Baldauf (24) beobachteten nach möglichst peripherer Ligatur eines
Uruters schon nach zwei Stunden Ausbildung von Hydroureter und Hydronephrose, sowie
venöse Stauung in der Niere, die aber bald sich ausglich. Eiterung trat nur ein bei Infektion
vom Blute aus. Besonders wird die Funktion der Tubuli geschädigt. Eine therapeutische
Unterbindung des Harnleiters, z. B. bei Ureterfisteln, wird als gefährlich verworfen.
Kawasoye (39) fand nach Unterbindung des Ureters mittelst fester Knotung stets
die Bildung einer Hydronephrose. In der Niere tritt eine Stauung mit Erweiterung der
Venen, der Blut- und Lymphkapillaren, ödematöse Durchtränkung des interstitiellen Gewebes,
Infiltration mit Leukozyten und Quellung der Epithelien des Nierenparenchyms auf. Der
Druck des gestauten Harns auf das Nierenparenchym ist am stärksten in der Gegend des
Nierenbeckens, am schwächsten in der Gegend der Rinde. Die Harnsekretion hört in diesem
Stadium (zweiter Tag nach der Unterbindung) für einen Moment auf, setzt aber später
(vierter Tag) wieder ein, so dass die Harnkanälchen und Bowmanschen Kapseln sich er-
weitern. In der Folge (14—36 Tage) kommt es zu Verödung und Schrumpfung der Harn-
kanälchen und zur Verminderung der arteriellen Blutzufuhr. Die noch lange Zeit gut er-
haltenen Glomeruli erfahren zwischen Kapsel und Gefässknäuel eine starke Flüssigkeits-
ansammlung. Nach 60 Tagen bemerkt man unter zunehmender Verödung fortschreitende
Wucherung des interstitiellen Bindegewebes. Bis zum 70. Tage wurde immer noch eine
geringe wässerige Sekretion beobachtet.
Bei lockerer Abbindung (Abbindung über zwei starke Catgutfäden, die schliesslich
unter der Seidenligatur herausgezogen wurden) trat keine Hvdronephrose auf, jedoch wurde
sowohl oberhalb als unterhalb der ligierten Stelle der Ureter ein Stück weit erweitert. wahr-
scheinlich infolge der in der Ligatur einen Widerstand findenden antiperistaltischen Ureter-
bewegungen.
Wurde nach plötzlichem Ureterverschluss Indigkarminlösung subkutan injiziert, so
fand sich schon vier Stunden nach der Abbindung die Sekretion stark vermindert und nach
48 Stunden war die Ausscheidungskraft für den Farbstoff erloschen, so dass die Ausscheidung
fester Bestandteile sehr schnell nach der Abbindung aufhört. während die wässerige Aus-
scheidung noch lange fortdauert. Wurde die Ligatur nach einiger Zeit wieder entfernt. so
erwies sich, dass bei Lösung am vierten Tage die Leistungsfähigkeit sich vollständig wieder
einstellte; bei Lösung am 14. Tage blieb die Ausscheidung des Farbstoffes unvollständig, bei
Lösung vom 21. Tage ab blieb sie selbst nach Wiederherstellung des Nierenabflusses für
immer erloschen.
Völcker (77) unterscheidet das anatomische Nierenbecken, d. i. den aus dem Zu-
sammenfluss der zwei grossen Kelche sich bildenden Hohlraum, und das chirurgische Nieren-
becken. d. i. den gesamten Hohlraum. Die Kapazität des Nierenbeckens, die durch Kol-
largolinjektion gemessen wird, ist sehr gering und zwischen zwei Ureterkontraktionen ent-
406 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
leert es sich vollständig. Sobald Residualharn eintritt, ist von Dilatation zu sprechen und
zwar sind drei Arten von Dilatation zu unterscheiden, je nachdem das anatomische Nieren-
becken allein oder die Kelche allein oder der gesamte Hohlraum dilatiert ist — Pyelektasie
oder Nephrektasie, woraus schliesslich die Hydronephrose entsteht. Bei primärer Infektion
entsteht anfangs keine Dilatation, später nur Dilatation der Kelche, und wenn es zur Bil-
dung einer Pyonephrose (primäre Pyonephrose, Infektionspyonephrose) kommt, entstehen
aus den erweiterten Kelchen kavernöse Abszesse. Kommt zur primären Dilatation eine
sekundäre Infektion, so entsteht sekundäre chronische Pyonephrose (Dilatationspyonephrose).
bei akuter Infektion mit Verschluss ein Eitersack mit Kavernen im Parenchym — Kom-
binationspyonephrose. Auch bei Pyelitis sind zwei Formen zu unterscheiden. eine ohne
und eine mit primärer Dilatation — Infektionspyelitis und Dilatationspyelitis. Bei ersterer
ist der Eitergehalt gering, es besteht Bakteriurie mit zyklisch auftretenden Exazerbationen.
hohem Fieber und oft ohne besondere Nierenschmerzen, bei der letzteren besteht starke
Pyurie und bei akuten Exazerbationen kommt ces zu heftigen Koliken durch Verschluss.
Die Nierenbeckenspülungen bringen nur bei der Dilatationspyelitis Erfolg.
Oertel (54) fand bei Hydronephrose die elastischen Fasern des Nierenbeckens und
seiner Mukosa degeneriert. atrophisch und bei eitriger Infektion zerstört und schreibt diesem
Verlust an elastischem Gewebe die Erweiterung des XNierenbeckens zu.
Scott (67) beobachtete bei experimenteller Hydronephrose nach vollständiger oder
unvollständiger Ureterligierung Erweiterung der geraden, später auch der gewundenen
Kanälchen, Abplattung und körnige Degeneration der Epithelien und erst zuletzt werden
die Glomeruli verändert. Der Grad der Hydronephrose hängt von der Dauer der Unwegsam-
keit und von der Höhe des Druckse ab. Auch bei hochgradigster Hydronephrose wird das
Epithel nicht vollständig zerstört. Komplette, dauernde Ligierung führt nicht zur voll-
ständigen Atrophie der Niere.
Winkler (85) fand bei Tierversuchen nach Ureterunterbindung nicht nur eine Ver-
mehrung der Nierenbeckenflüssigkeit. sondern auch eine Gewichtszunahme der festen Sub-
stanz der Niere, von denen erstere am 45. Tage, letztere mit dem 85. Tage nach der Unter-
bindung den Höhepunkt erreicht und dann einer allmählichen Abnahme Platz macht.
Zurhelle (87) fand nach Ureterunterbindung Erweiterung der Glomeruluskapseln
mit Vergrösserung der Epithelien und erhöhter Durchlässigkeit für Eiweiss, dann Verdiekung
der Kapsel, Ersatz der Gefässschlingen durch Bindegewebswucherung. Degeneration und
schliesslich Verschwinden der Glomeruli.
Fowler (22) beschuldigt für das Entstehen derintermittierenden Hydroncphrose
besonders die Nephroptose in Konibination mit Ureterabknickung durch abnorm verlaufende
Gefässe oder fibröse Stränge. Zur Diagnose wird die Pyelographie und das Auftreten des
Schmerzes bei Kollargolinjektion ins Nierenbecken hervorgehoben. zur Therapie für die
meisten Fälle die Nephropexie mit Durchtrennung der abknickenden Stränge oder Gefässt
empfohlen.
Legueu (44) empfiehlt für die Diagnose der Hydronephrose die Pyelographie nach
Füllung des Nierenbeckens mit 10 giger Kollargollösung.
Keller (40) beschreibt eine grosse, kongenitale, rechtsseitige Hydronephrose bei einem
17jährigen Mädchen, welche vor der Operation für eine Ovarialzyste gehalten wurde. Der
medialen vorderen Tumorwand lag die stark ausgezerrte rechte Tube und das ebenfalls stark
in die Länge gezogene Ovarium an und der Uterus war zweihörnig. Diese Missbildung wird
auf die durch die wachsende Hydronephrose bewirkte Verhinderung des Descensus ovarii
und der Vereinigung der Müllerschen Gänge in ihrem mittleren Abschnitt erklärt.
Penkert (56) beobachtete Hyvdronephrose mit vollständiger Verödung der Niere
infolge von Ureterverschluss, der durch eine Ureterverletzung bei vaginaler Tubenexstir-
pation vor fünf Jahren entstanden war. Die damals entstandene Ureterscheidenfistel hatte
sich von selbst geschlossen.
Perthes (58) hält das Bestehen von den ureterkreuzenden Gefässen nicht für aus-
reichend zur Entstehung einer Sackniere, sondern glaubt, dass eine Senkung der Niere hinzu-
treten muss, In einem Falle wurde die Sackniere exstirpiert, im zweiten eine Pyeloplastik
ausgeführt. Ein weiterer Fall von sckundärer Exstirpation wird (Diskussion) von Kübler
mitgeteilt.
Petroff (59) beobachtete Hyvdronephrose nach einer durch Infektion bewirkten
Ansch wellung einer angeborenen Ureterklappe und eine weitere Hydronephrose nach Myom-
exstirpation infolge einer Ureterverengerung durch eine Ligatur, die zu nahe am Ureter
angelegt worden war.
— e regeert Sp 8
Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 407
Zondek (g. 3. 77) führt die Einklemmungserscheinungen bei Hydronephrose auf
Kompression der Nierenvene durch das angefüllte Nierenbecken zurück und sieht die Wir-
kung der Dekapsulation in einer Druckentlastung und Blutentziehung. Als Ursache der
sog. Angioneurose werden kleine, leicht übersehbare Konkremente, die sekundär nephritische
Veränderungen hervorrufen, angenommen.
Brentano (15) beobachtete zwei Fälle von traumatischer Berstung einer
Hydronephrose mit Bildung grosser zystischer Tumoren, die vor der Operation für die
vergrösserte Niere selbst gehalten wurden. Die sekundäre Exstirpation führte zur Heilung.
jedoch war die Operation dadurch erschwert. dass nicht nur die Niere, sondern auch die
Wand der zystischen Tumoren exstirpiert werden musste.
Wagner (80) erklärt die Entstehung einer echten traumatischen Hydronephrose
entweder durch Verletzung des obersten Ureterabschnittes mit folgender Narbenstriktur
oder durch ein perirenales oder periureterales Extravasat mit Kompression des Ureters
oder durch Verlegung des Ureters durch ein Blutgerinnsel. Sekundär kann bei Steinniere
durch Mobilisierung des Steins und Verlegung des Ureters oder durch traumatische Sen-
kung der Niere und Ureterabknickung einc traumatische Hydronephrose entstehen. Zur
Behandlung wird möglichst frühzeitige Nephrotomie oder Pyelotomie, wenn möglich mit
Pyeloplastik, unter ganz ungünstigen Verhältnissen die Nephrektomie empfohlen.
Zystennieren. d’Argent (4) führt sowohl die polyzystischen Nieren. als auch die
kleinen und grossen Einzelzysten beim Kinde und beim Erwachsenen auf embryonale Ent-
wickelungshemmung zurück.
Branchard (14) führt die Zvstennieren teils auf entzündlichen, teils auf embryo-
nalen Ursprung zurück, teils auf Proliferationsvorgänge an den zelligen Elementen (Adenom-
bildung). Die Nephrektomie ist nur bei schweren Komplikationen, besonders Eiterung
und Hämaturien indiziert.
Hornowski (35) erklärt die Entstehung der angeborenen Zystenniere durch Nicht-
vereinigung der Harnkanälchen mit dem Nierenbecken.
Rosenow (62) erklärt die Annahme, dass alle Nierenzysten kongenital sind, für nicht
bewiesen und glaubt, dass ausser kongenitalen Zysten auch durch Schrumpfungsvorgänge
(:lomeruluszysten entstehen können. Untersuchung von 23 Fällen.
Weil (83) erklärt die bei Zystenniere sich findenden Kristalle als Uratsphärolithen
und verlegt ihre Bildung nicht in die Zystenflüssigkeit, sondern ins Nierenepithel. Möglicher-
weise steht ihre Entstehung mit der der Zystenniere in ursächlichem Zusammenhang.
Rovsing (64) empfichlt bei multiplen Nierenzysten wegen der häufigen Doppelseitig-
keit multiple Punktion der Zysten, wodurch in drei Fällen die Schmerzen beseitigt und die
Nierenfunktion wieder hergestellt wurde.
Vogel (78) teilt zwei Fälle von Solitärzysten der Niere mit. In einem Falle (Schmerz-
anfälle, wahrscheinlich infolge von Kompression des Ureters durch die Zyste) wurde die
Zvyste reseziert, im zweiten wurde die Niere, die ausserdem einen Stein enthielt. exstirpiert.
Vogel tritt auch bezüglich der Solitärzysten für Entwickelungshemmung als Ursache ein.
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Lösungen indiziert [Abschwächung der Infektion seitens des Darmes und Beseitigung
der durch Druck seitens des Uterus auf den Ureter hervorgerufenen Pyeloektasie].
Bleibt diese Behandlung erfolglos, so ist die Schwangerschaft zu unterbrechen, in
welchem Stadium sie sich auch befinden mag, weil dann Schwangerschaftsunterbrechung
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beckens ermöglicht. Die Nephrotomie ist in keinem Falle zu empfehlen.)
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verschiedener Bakterien aus dem Kreislauf durch die Nieren. Dieselben können, ohne Ver-
änderungen zu bewirken, die Nieren passieren, aber auch mannigfache Störungen in den
Nieren hervorrufen. besonders wenn der Harnabfluss Behinderung erfährt. Die Behand-
lung hat daher die Aufgabe, die Behinderung des Harnabflusses zu beseitigen und die Menge
der Bakterien im Blute zu verringern.
Bassler (10) fand in 9 °% aller Gesunden Kolibazillen im Harn, ohne dass Störungen
von seiten der Harnorgane vorhanden waren.
Williams (163) fand im Blasenharn von Gesunden, die keinerlei Darmstörungen
hatten (26 Fälle), keine, dagegen unter 44 Fällen von Darmstörungen 16mal Kolibazillen,
und zwar waren in zwei Fällen Cystitiserscheinungen, in allen übrigen erhöhte Miktions-
frequenz vorhanden. Die Bazillen schwanden nach Beseitigung der Darmstörungen, ohne
dass die Blase direkt behandelt oder Vakzine angewendet wurde. Es wird daher cine In-
fektion vom Darm aus angenommen und die Schwangerschaft wegen der häufigen Obstipation
als Prädisposition angesehen.
Williams, Murray und Wallace (164) betonen die Kulturverschiedenheiten der
Kolibazillen bei Harninfektion und infolge dieser Verschiedenheiten muss zur Behandlung
stets die Autovakzine verwendet werden. Da die Urine gesunder Frauen häufig Kolibazillen
enthalten, so wird die Einwanderung auf dem Wege per vulvam et urethram angenommen.
Nobel (109) bestimmte als pvrogenes Gift der Kolibazillen eine stickstoffhaltige.
hitzebeständige Substanz. die in Äther und Alkohol löslich ist und als weit abgebautes Ei-
weissspaltungsprodukt angeschen wird, das die Biuretreaktion nicht mehr gibt.
Weiss (155) fand. dass alle Sera Cvstitiskranker mit dem eigenen Stamm Agglutina-
tion geben, dagegen vermag das Serum aller nicht an Koliinfektion Erkrankten weder mit
dem eigenen, noch mit einem fremden Kolistanım, der aus Fäzes gezüchtet wurde, Agglu-
tination zu geben.
Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 415
Hess (62) stellte durch Tierversuche fest, dass das Bacterium coli für sich allein
Eiterung und schwere Veränderungen im Urogenitalsystem hervorrufen kann.
Bloch (18) nimmt ausser der weitaus überwiegenden primären und hämatogenen
Koliinfektion eine sekundäre, aufsteigende. besonders bei primärer Gonorrhöc an. Sie ent-
steht besonders bei Abflusshindernis aus dem Nierenbecken durch anormalen Ureterursprung.
Schlängelung des Ureters und Stenose infolge von parametritischen Adhäsionen und geht
mit Schüttelfrost und Fieber einher. Therapeutisch werden Ureterkatheterismus, Nieren-
beckenspülungen und Diurese, eventuell verbunden mit. Autovakzinebehandlung empfohlen.
In der Diskussion erwähnt Hanau die zuweilen ungünstige Prognose der Schwanger-
schaftspyelitis. die zur Kolisepsis führen kann, und Fischer die lymphogene Infektion
dureh vom Kolon zum Nierenbecken ziehende Lymphbahnen. Bloch nimmt als Disposition
zur Schwangerschaftspyelitis die Hyperämie der Gewebe und die Kompression des rechten
Ureters durch den Üterus an.
Birk (16) macht darauf aufmerksam, dass ein wenn auch kleiner Teil der Kolipyelitis-
fälle im Kindesalter ungeheilt bleibt und chronisch wird, indem nach Monaten und selbst
Jahren vollkommenen \Wchlbefindens Rezidive auftreten können, wofür er neun Fälle als
Belege anführt. Als disponierendes Moment ist er geneigt, die exsudative Diathese (Lust)
anzunehmen, als Disposition zum Eintritt von Rezidiven spielt Erkältung eine Rolle. Das
weibliche Geschlecht ist auch im Kindesalter überwiegend befallen (unter neun Fällen acht
Mädchen) und es liegt die Annahme nahe. dass diese chronischen rezidivierenden Fälle später
in der Schwangerschaft sich wieder als mangelhaft widerstandsfähig erweisen, was jedoch
in einem mitgeteilten Falle nicht zutraf. Zur Behandlung wird auch hier Urotropin, Salol
und Trinkdiurese empfohlen, jedoch bedeutet das Schwinden der Symptome keine definitive
Heilung und der Harn kann jahrelang eiter- und bazillenhaltig bleiben,
Huber (64) nimmt als häufigste Entstehung der Pyelitis die urogene, aufsteigende
Infektion mit Rückstauung im Ureter an und sieht als Beweis hierfür die Disposition des
weiblichen Geschlechtes und in der Schwangerschaft an. Zur Behandlung komnit die kon-
servative (interne und indirekt örtliche). die chirurgische. die geburtshilfliche (mittelst Ent-
bindung) und der Ureterenkatheterismus mit oder ohne Nierenbeckenspülungen in Betracht.
Mackey (96) erklärt die aufsteigende Kolibazilleninfektion der Harnwege für viel
häufiger, als die hämatogene. Bei chronischen Fällen konnte durch Injektion von Auto-
vakzine unverkennbar Besserung und Heilung bewirkt werden, dagegen geben die akuten
Fälle weniger auffallende Resultate, obwohl das gewöhnlich rasche Absinken der Temperatur
als Beweis für die günstige Einwirkung der Vakzine anzusprechen war.
Meyer-Betz (103) nimmt für Kolipyelitis die Einwanderung der Keime auf dem
Lymph-, auf dem Blutwege und vom Darme aus an und als disponierende Momente Harn-
stauung, Obstipation und Erkältung. Die Behandlung mit Kolipyelitisserum blieb negativ,
Vakzinebehandlung wirkte nur gegenüber dem homologen Stamme, eine Heilung dadurch
wurde nicht beobachtet, wohl aber Besserungen. Der Harn ist ein vorzüglicher Nährboden
für Kolibazillen, hohe Azidität hemmt das Wachstum, ohne es ganz zu verhindern. Er
empfiehlt therapeutisch Übersäuerung und Erhöhung der Konzentration des Harns durch
Phosphorsäure, Schwitzbehandlung und saure Diät, ausserdem Harndesinfizientien.
In der Diskussion befürwortet Kerschensteiner in gleicher Weise die Säure-
behandlung.
Müller (104) bezeichnet die Ausbreitung einer Entzündung vom Nierenbecken ins
Nierenparenchym auf dem Harnwege als unwahrscheinlich, dagegen hält er die Ausbreitung
auf dem Wege der Lymphbahnen für den häufigsten Weg. Die Infiltrate können in die
Lumina der Harnkanälchen einbrechen.
Muller (107) nimmt ausser dem Blutweg den Lymphweg als die häufigste Quelle
der Niereninfektion an.
Perincau (116) unterscheidet eine Pyelonephritis durch Aszension, und zwar ent-
weder in bisher gesunder Niere von einer Blaseninfektion aus mit schleichendem Beginn,
Pollakiurie, geringer Pyurie und geringen oder fehlenden Allgemeinerscheinungen und mit
einer von der Dauer der Erkrankung abhängigen Prognose, oder eine Infektion bei bestehender
Dilatation der Harnwege, mit häufig akutem Beginn, starker Polyurie, Nierenschmerzen,
vergrösserter Niere, Schmerzpunkten und schweren Allgemeinerscheinungen; ferner eine
hämatogene Form, entweder ohne vorherige Retention, wobei die Nephritiserscheinungen
vorherrschen oder mit vorheriger Retention mit dominierenden Erscheinungen von Uretero-
pvelitis. Sehr selten ist die Infektion auf dem Lymphwege; endlich ist eine direkte Infektion
bei Nierenverletzungen möglich.
Tietze (145) betont die besonders starke Beteiligung des Nierenbeckens bei aszen-
416 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
dierender Infektion gegenüber der embolischen Eiterinfektion und die Anschwellung der
Fettkapsel bei Pyelonephritis, so dass eine Pyonephrose vorgetäuscht werden kann. Her-
vorgehoben wird die Wichtigkeit des Ureterenkatheterismus und die Schwierigkeit der
Diagnose bei miliaren Nierenabszessen.
Rawls (122) beobachtete Koliinfektion der Harnwege in zwei Fällen bei vorher Ge-
sunden, in zwei Fällen nach der Geburt und in 14 Fällen nach einer Operation (bei infiziertem.
extrauterinem Fruchtsack. bei Appendixoperation, perinephritischem Abszess, Becken-
abszess und Tubenerkrankung und bei Operation an Magen- und Gallenblasenkarzinom).
Es wird hämatogene, nicht aszendierende Infektion angenommen, in dem Falle von peri-
nephritischem Abszess Infektion per contiguitatem.
Stewart (141) zieht aus Tierversuchen mit Harnleitereinpflanzung in den Darm
den Schluss, dass viel seltener das Harnleiterlumen als die Lymphgefässe die Hauptbahn
für die aufsteigende Infektion bilden. Die Gefahr der Peritonitis wurde durch Verwendung
von in Formalin gehärteten Arterienstücken bei der Implantation auf ein Minimum redu-
ziert. Die Höhe der Einpflanzungsstelle war ohne Einfluss auf die Infektion.
Smith (137) lässt ausser der hämatogenen eine aszendierende Infektion der Niere
mit Eiterkeimen zu und erklärt die Infektion per contiguitatem für selten. Bei der hämato-
genen Infektion treten die allgemeinen Symptome in akuter Weise auf, während bei der
aszendierenden Form längere Eiterung aus den Harnwegen den allgemeinen Symptomen
vorauszugehen pflegt, jedoch hängt die Heftigkeit der Symptome in beiden Fällen von der
Virulenz der Keime ab. Die Diagnose muss mit allen modernen Hilfsmitteln, Kystoskopie.
Ureterkatheterismus oder Harnscheidung, sowie mit Funktionsprüfung gestellt werden. Bei
Erfolglosigkeit der konservativen Behandlung muss möglichst bald zu chirurgischen Eingriffen
geschritten werden; ob die Nephrotomie oder die Nephrektomie auszuführen ist. entscheidet
der Zustand der Niere, das Vorhandensein noch funktionsfähigen Gewebes und der Zustand
der anderen Niere. Bei der Operation selbst ist Äther- und Chloroformnarkose möglichst
zu vermeiden, um toxische Schädigung des Nierenparenchyms zu verhindern. Nach der
Operation ist Drainage anzuwenden.
In der Diskussion äussert sich Thorndike bei hämatogener Infektion gegen, bei
aszendierender dagegen für primäre Nephrektomie.
White (156) nimmt ausser der Infektion der Harnwege direkt aus dem Darm und
auf dem Blutwege auch die aszendierende Infektion an, wofür das weitaus häufigere Vor-
kommen der Kolibazillurie beim weiblichen Geschlechte spricht. Schwangerschaft ist als
prädisponierendes Moment aufzufassen und der Kompression des rechten Ureters wird dabei
eine ursächliche Rolle zuerkannt. Kolibazillurie kann ohne sonstige krankhafte Erschei-
nungen in den Harnwegen bestehen, sie kann aber auch mannigfache Symptome hervor-
rufen, so dass irrigerweise Nierensteine und Appendizitis angenommen werden. Auch für
die Entstehung einer Hämaturie bei interstitieller Nephritis wird Koliinfektion als Ursache
angenommen. Ebenso ist für die Erklärung nervöser Störungen der Nachweis von Kolibazillen
im Harn notwendig. Zur Behandlung wird vor allem die Autovakzine empfohlen. In der
Schwangerschaft ist die Einleitung der künstlichen Frühgeburt und die Ausführung einer
Operation an der Niere nicht nötig.
Wingrave (165) führt Bacillurie und Pyurie auf Katheterinfektion und Residual-
harn zurück, die Pyuric ferner auf Cystitis und Urethritis, sowie auf intestinale Zersetzungen
bei Obstipation. Therapeutisch werden Aloin, Salol, Kreosot, Urotropin (kombiniert mit
Phosphorsäure zur Hebung der Azidität) und in hartnäckigen Fällen Vakzinebehandlung
empfohlen.
Paschkis (113) unterscheidet eine akute und chronische Pyelitis, subakute, chro-
nische und subehronische Formen zu unterscheiden ist nicht möglich. Als Folgezustände
werden Sklerose des Bindegewebes. Hypertrophie und Atrophie der Muskularis, Zunahme
der elastischen Fasern und Fettumwachsung des Nierenbeckens erwähnt, am Epithel Ab-
plattung. Schichtenvermehrung und Metaplasie. Anatomisch wird eine granuläre oder
follikuläre Pvelitis, cine Pyelitis proliferans. papillaris und glandularis unterschieden. Drüsen
enthält die normale Schleimhaut nicht, jedoch können durch chronische Entzündungs-
prozesse drüsenähnliche Bildungen entstehen. die zum Ausgangspunkt maligner Tumoren
werden können. Schleim fand sich bei einem Nierenbeckenpapillom; dagegen fehlen Schleim
und Drüsenschläuche bei Tuberkulose.
Münnich (106) betont die mögliche Verwechselung der Kolipyelitis mit Appen-
dizitis. die durch bakteriologische Untersuchung des Ureterharns vermieden werden kann.
Die Gefahr der Koliinfektion besteht in dem Zurückbleiben einer Bakteriurie oder leichten
Pvurie nach scheinbarer Heilung, die zu Rezidiven disponiert. Bei akuten Fällen wird
Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 417
Urotropin,. bei Harnstauung der Ureterkatheterismus, bei septischen Allgemeinerscheinungen
die Nephrotomie empfohlen, bei chronischer Koliinfektion mit Eiter- und Eitersteinniere,
wenn die andere Niere gesund ist, die Nephrektomie; dagegen bei doppelseitiger Erkran.
kung oder Funktionsbeschränkung der anderen Niere die Nephrotomie.
Amann (4) beschuldigt die Pyelitis als Ursache prämenstrueller Temperatursteige-
rungen, die er auf die durch die prämenstruclle Hyperämie bewirkte Stauung des bakterien-
haltigen Harns zurückführt, was von L. Seitz (Diskussion) bestätigt wird, der aber prä-
menstruelle Steigerungen auch ohne pathologische Prozesse, ferner bei Herzfehlern, alter
Lues, Hautkrankheiten, Tuberkulose etc. beobachtet hat.
Holzbach (c. 6. 28) erklärt das Prämenstruum als auslösend für eine pyelitische
Attacke. die meist auf latenter Bakteriurie beruht.
Wildbolz (160) beobachtete wiederholt bei frisch verheirateten Frauen Pyelitis
und fand die Ursache in der Infektion der durch die Defloration gesetzten Hymenalverletzun-
gen. Die Pyelitis war fast immer rechtsseitig. Wenn — beim Fehlen von Gonokokken —
die internen Harnantiseptika nicht zum Ziele führen, muss eine energische Lokalbehandlung
eingeleitet werden. Dabei muss völlige Keimfreiheit des Harns erzielt: werden, da es mög-
lich ist, dass eine Pyelitis in der Schwangerschaft auf einer übersehenen Deflorationspyelitis
beruht.
Sippel (135) bestätigt das von Wildbolz beobachtete Vorkommen einer Kolicystitis
und -Pyelitis bei jungverheirateten Frauen, führt aber die Infektion nicht auf die Deflora-
tionsverletzungen, sondern auf ein mechanisches Hineinmassieren infektiösen Materials in
die Harnröhre durch die Kohabitation zurück. Beschwerden von seiten der Harnorgane
bei jungverheirateten Frauen sollte deshalb grössere Beachtung geschenkt werden. Eine
Schwangerschaftspyelitis ist häufig das Neuaufflackern einer Kolibaktcriurie, die schon vor-
her bestand, indem bis dahin die Kolibazillen in den Harnwegen ein saprophytäres Dasein
geführt haben können, ohne Krankheitserscheinungen zu bewirken.
Picker (119) erwähnt als Symptome der Staphylokokkeninfektion Pyurie mit
Blasenbeschwerden, Phosphaturie und Entleerung inkrustierter Massen am Schluss der
Blasenentleerung; die intrazellulären Diplokokken sind oft nur durch Gram-Färbung von
Gonokokken zu unterscheiden.
Delarche (34) führt Niereneiterungen bei Säuglingen am häufigsten auf aszen-
dierende Infektion (daher viel häufiger bei Mädchen) und seltener auf Darnıstörungen zurück.
Zur Behandlung werden Trinkdiurese und Harnantiseptika empfohlen.
Hepner (59) beschreibt fünf Fälle von Kystopyelitis bei Säuglingen, davon vier
im Anschluss an Darmerkrankung. In drei Fällen, die bakteriologisch untersucht wurden,
waren Kolibazillen in Reinkultur vorhanden. Die Behandlung bestand in Darreichung
von Urotropin bis zum Eintritt der Formaldehydreaktion im Harn.
Meyer (102) fand unter 68 Fällen von Pvurie im Kindesalter (70,6%, Mädchen)
38 mal Kolibazillen in Reinkultur und in 44 Fällen primäre Darmerkrankungen. Neun
Kinder starben, davon vier an der Erkrankung der Harnwege selbst. Die Behandlung ist
zum Teil eine kausale (Unterdrückung der Darmaffektion) und besteht besonders in Trink-
diurese. Urotropin- und Vakzinebehandlung werden skeptisch beurteilt.
Fleischhauer (43) beschreibt 10 Fälle von Schwangerschaftspyelitis, darunter
entgegen der herrschenden Anschauung acht bei Erstgebärenden. In diagnostischer Be-
ziehung wird die häufige Verwechselung mit Pneumonie (unter 10 Fällen dreimal) hervor-
gehoben, welche sich aus einer Schonungsatelektase der unteren Lungenpartien auf der
erkrankten Seite erklärt. Die Unterscheidung von Appendizitis ergibt sich aus dem Harn,
der bei allen fieberhaften Schwangeren womöglich auch bakteriologisch untersucht. werden
muss. Die Harnstauung erfolgt anscheinend häufig an der mittleren Schwalbeschen
Ureterspindel, jedoch kann auch Hyperämie und Schwellung des Ureters infolge der Gra-
vidität der Anlass zur Stauung werden. In prognostischer Beziehung sind Koliinfektionen
günstig, Staphylo- und Streptokokkeninfektionen viel ernster zu beurteilen. Als wirksamste
Therapie werden in der Schwangerschaft die Nierenbeckenspülungen empfohlen. welche
momentan schwere Störungen zu bescitigen imstande sind und den Ureter und damit auch
das Nierenbecken, vorausgesetzt dass dieses nicht zu schr gedehnt ist (wie bei grösseren
Pyonephrosen), zu lebhaften peristaltischen Bewegungen anreizen. Fünf Fälle wurden
hierdurch vollständig geheilt, darunter eine mit parancphritischem Abszess EE
Staphylokokkenpyelitis.
V. Müller (105) nimmt auf Grund von 25 Fällen aus der Züricher Klinik die Sub
steigende Infektion als Regel an und macht bezüglich der Diagnose auf die längs des Ureter-
verlaufes nach oben und unten ausstrahlenden Schmerzen bei starkem Druck am Mac Bur-
Jahreshber. f. Avnik. u. Geburtsh. 1912. 27
A ge ie ee nn
418 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
neyschen Punkt aufmerksam; ausserdem festigen die schweren Allgemeinsymptome, die
geringen subjektiven Erscheinungen von seiten der Blase, der kystoskopische Befund und
der Ureterkatheterismus die Diagnose. Bei schweren Fällen geben Ureterkatheterismus
und Nierenbeckenspülungen schr gute und prompte Erfolge und sollten stets vor Einleitung
der künstlichen Frühgeburt versucht werden, welch letztere allerdings bei Lebensgefahr
nicht zu umgehen ist (drei Fälle). Die Nephrotomie oder Nephrektomie kommt nur bei
sekundären schweren Eiterungen in Frage.
Gaifami (48) analysiert 30 Fälle von Pyelonephritis gravidarum und nimmt viel
öfter eine aufsteigende, als eine hämatogene Infektion an. Am häufigsten wurden Koli-
bazillen, viel seltener Gonokokken, Staphylo- und Streptokokken gefunden. Betont wird
die Häufigkeit des Rezidivs in der nächstfolgenden Schwangerschaft, wenn auch die Symptome
nach der Geburt nachlassen oder verschwinden. Die Behandlung bestand in Trinkdiurese,
Milchdiät und Harnantisepticis; die Einleitung der künstlichen Frühgeburt ist nur selten
nötig. In hartnäckigen Fällen sind Nierenbeckenspülungen angezeigt, jedoch folgte in einem
Falle auf den Ureterenkatheterismus die Frühgeburt. Ein Fall wurde durch Vakzinebehand-
lung gebessert.
Graefe (54) beschreibt sechs Fälle aus der Mengeschen Klinik und nimmt die auf-
steigende Infektion als den häufigsten Weg an, während er der gleichzeitigen Obstipation
einen ursächlichen Wert nicht beimisst. In einem Falle musste wegen schweren Fiebers
und schlechten Allgemeinzustandes die künstliche Frühgeburt eingeleitet werden.
Andrews (6) neigt zur Annahme einer hämatogenen Infektion der Niere durch Koli-
bazillen vom Darm aus zur Erklärung der Pyelitis und Pyelonephritis in graviditate. Die
Therapie besteht in Bettruhe, Milchdiät, Diurese und Urotropin, jedoch muss der Harn
durch Kaliumnitrat neutral oder alkalisch erhalten werden. Die Einleitung der künst-
lichen Frühgeburt ist möglichst zu vermeiden, ein chirurgischer Eingriff kommt nicht in
Betracht. 19 Fälle.
Johansson (72) befürwortet in schweren Fällen von Schwangerschaftspyelone-
phritis, weil hier nach konservativer Behandlung und Einleitung der künstlichen Früh-
geburt eine Besserung nicht zu erwarten ist, die chirurgische Behandlung und teilt einen
mittelst Nephrotomie bei miliaren und submiliaren Abszessen geheilten Fall mit, in dem
sowohl Nierenbeckenspülung, als auch Frühgeburteinleitung erfolglos geblieben waren.
Sieber (133) schliesst aus den von ihm angestellten Tierversuchen (die übrigens
den bei der Gravidität des Menschen vorhandenen Verhältnissen nicht entsprechen. Ref.).
dass es sich bei der Schwangerschaftspyelitis in der Mehrzahl der Fälle um eine aufsteigende
Infektion handelt. Die im Harnleiter vorhandene Stauung wird als wesentliches Moment
anerkannt.
O’Connor (112) führt die Koliinfektion der Niere in der Schw angerschaft auf direkte
Überwanderung der Bazillen aus dem Darm zurück und nimmt für den Sitz in der rechten
Niere die Dextrotorsion des Uterus und die Einstellung des kindlichen Kopfes in Anspruch.
Die Infektion des Nierenbeckens führt immer Läsionen des Nierenparenchyms herbei. Die
Behandlung mit Vakzine und Nierenbeckenspülungen wird ungünstig beurteilt und bei
Erfolglosigkeit der internen konservativen Behandlung wird die chirurgische empfohlen.
Schickele (130) führt mit Hilfe der Pyelographie den Nachweis, dass in einer An-
zahl von gvnäkologischen Fällen (besonders Parametritis) mit subjektiven Beschwerden
in der Nierengegend eine Erweiterung des Nierenbeckens und Ureters besteht und führt
die Schmerzen nicht auf eine Entzündung, sondern auf die Stauung des Harns oberhalb
der stenosierten Stelle zurück. Das gleiche gilt für Schwangerschaft und Wochenbett;
auch hier genügt die Anwesenheit von Keimen nicht zur Entstehung einer Pyelitis. sondern
cs ist vor allem eine Harnstauung notwendig, die der allererste Anfang einer Nierenbecken-
erkrankung ist. Bezüglich des Infektionsweges wird die aszendierende, die hämatogene
und die Iymphogene Infektion vom Darm aus für möglich erklärt und zwar wird bei der
aszendierenden Infektion eine Insuffizienz des Ureterostiums infolge von Verlagerung der
Blase und besonders des Trigonums durch Gravidität oder gynäkologische Erkrankungen
angenommen. Die hämatogene Infektion ist besonders bei den während und nach der Ge-
burt aufgetretenen, die Iyrmphogene bei während und ausserhalb der Schwangerschaft ein-
tretenden Fällen wahrscheinlich. Die Pyelographie wird für ein notwendiges diagnostisches
Hilfsmittel erklärt.
Widal und Bénard (158) vermochten in zwei Fällen von Kolipyelonephritis bei
Schwangeren den Kolibazillus aus dem Blute zu isolieren und so die hämatogene Infektion
der Niere zu beweisen.
Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 419
Ger (49) schlägt in therapeutischer Beziehung Bettruhe, Diurese und Harnantiseptika,
in schwereren Fällen Nierenbeckenspülungen vor. Die künstliche Frühgeburt ist bei doppel-
seitiger Erkrankung und Erscheinungen von Allgemeininfektion angezeigt. 20 Fälle werden
mitgeteilt.
Glendinning (52) legt für die Ursache der Pyelitis in der Schwangerschaft das
Hauptgewicht auf die Verengerung und Kompression des Ureters und verlangt Entleerung
des Nierenbeckens durch Katheterismus des Ureters, Injektion von Kochsalzlösung und
mehrstündiges Liegenlassen des Ureters. Im Notfalle soll die künstliche Frühgeburt ein-
geleitet werden.
Lefour und Fauge£re (86) beschreiben einen Fall von doppelseitiger Graviditäts-
pyelitis. bei welchem nach der spontanen Frühgeburt die Nephrotomie gemacht wurde,
aber alsbald Exitus eintrat. Es wird in schweren Fällen die Indikation zur Einleitung der
künstlichen Frühgeburt in den Vordergrund gestellt. In einem von Guyot (Diskussion)
mitgeteilten Falle war nach der Nephrotomie die Nephrektomie notwendig geworden. Fieux
verwirft bei Schwangerschaft die Nierenbeckenspülungen und befürwortet die Frühgeburts-
einleitung.
Hüssy (65) beschreibt einen schweren Fall von Puerperalinfektion mit anaeroben
Streptokokken im Blute, in dem nach Heilung der Bakteriämie eine schwere linksseitige
Pvelitis eintrat mit denselben Keimen im Harn.
Strominger (142) beseitigte eine schwere gonorrhoische Ureteropyelitis
durch Injektion von Antimeningokokkenserum; gleichzeitig heilte die akute Urethritis aus.
Manens (97) empfiehlt bei Typhusbazillenpyelitis ohne Nierenbeckenerweite-
rung das Urotropin, bei Pyelonephritis mit Retention breite Nephrotomie und wenn der
Zustand der anderen Niere dies erlaubt, sekundäre Nephrektomie.
Philibert (118) hält bei Behandlung der Typhusbakteriurie das Urotropin für un-
sicher und empfiehlt Jodkalium oder Arseniksäure (nach Tsuzuki und Ishida).
Vorpahl (151) konnte im Harn bei syphilitischer Nephritis mittelst des Tusche-
verfahrens mit Leichtigkeit Spirochäten nachweisen.
Unterberg (148) fand keinen Zusammenhang zwischen der Zahl der Eiter-
zellen und der Eiweissmenge im Harn, so dass man weder aus der Eiweissmenge, noch
aus der Transparenz des Harns Schlüsse ziehen kann, ob es sich um renale oder nur pyogene
Albuminurie handelt.
Warren (153) stellt fest, dass ein Eiweissgehalt des Harns von mehr als 0,15 % bei
Pyurie für Infektion der Niere selbst spricht; bei geringem Eitergehalt und 0,15 % Eiweiss
ist eine Infektion der Niere wahrscheinlich.
Eckelt (39) fand bei Pyelonephritis im Nierenbecken ein kirschgrosses weiches,
aus Leukozyten. Fibrin und Zelltrümmern bestehendes Gerinnsel ohne kristallinische Ab-
lagerungen und benützt dies als Beweis, dass organische Gerinnsel nicht immer eine sofortige
Abscheidung von Steinbildnern zur Folge haben muss.
Williams (162) beschuldigt Infektion des Appendix und des Dickdarnıs, besonders
mit geschwürigen Prozessen als Veranlassung der Auswanderung von Darmkeimen in das
Blut und in die Nieren und betont die Disposition bei vorhandenen entzündlichen Ad-
häsionen des Darms.
Dehen (33) führt als Folgezustände der Appendizitis von seiten der Nieren funktio-
nelle Störungen, Bakteriurie, toxische Nephritis, metastatische Nierenabszesse, Stauungs-
erscheinungen durch Nephroptose. Ödem und Sklerose der Nierenkapsel, perirenale Abszesse
und renale Abszesse durch Kontakt an, ferner Deviation und Kompression durch Adhäsionen
nnd Abszesse, Pyelitis und Perforation des Ureters, ausserdem von seiten der Blase Pollaki-
urie, Harnretention, Peri- und Paracystitis, Blasenperforation und Blasendarmfisteln.
Guyonneau (56) nennt als Komplikationen der Appendizitis seitens der Nieren und
Ureteren Nephritis und Albuminurie, Pycelonephritis und Perinephritis. Periureteritis, Kom-
pression des Ureters und Hydronephrose, von seiten der Blase Blasensymptome durch direkte
Reizung. Durchbruch mit Fistelbildung und reflektorische Störungen. Der Nachweis dieser
Zustände geschieht durch Kystoskopie, Ureterkatheterismus und Radiographie.
Jäger (68) berichtet über zwei Todesfälle an älteren symptomlosen XNierenvereite-
rungen nach Totalexstirpation des Uterus (wegen Totalprolaps und wegen Karzinons).
Die Infektion wird als eine aszendierende aufgefasst. weil die Hauptveränderungen in den
Markkegeln sassen und sich von den Papillen aus radiär in die Markkegel erstreckten. wäh-
tend bei hämatogener Pyelonephritis die erste Lokalisation in den Glomerulis und Rinden-
kapillaren stattfinden. Die Diagnose kann nur durch Kystoskopie und Ureterkatheterismus
2q”
420 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
gestellt werden, welche Untersuchungsmethoden dann zuhilfe genommen werden müssen,
wenn bei leichten Cystitissymptomen der Eiweissgehalt unverhältnismässig hoch ist.
Therapie. Schwyzer (131) empfiehlt bei Eiterinfektion der Niere konservative
Behandlung im Hinblick auf die Gegenwart von Keimen bei intakter Niere und auf die Resi-
stenzfähigkeit der Niere gegen bakterielle Infektion.
Koll (80, 81) stellte durch Tierversuche und klinische Beobachtungen fest, dass
Koliinfektionen der Harnwege schneller durch 2 % ige essigsaure Tonerde, die keimtötend
und wachstumshemmend wirkt, gebessert werden, als durch andere Medikamente, und
zwar verschwinden die Bazillen 36—48 Stunden nach der Instillation; zuweilen ist noch
nachträglich die Anwendung von Adstringentien erforderlich. Da überschüssige freie Essig-
säure unangenehme subjektive Symptome hervorrufen kann, dürfen die gebrauchten Lösungen
nicht mehr als eine Woche alt sein. Durch innere Darreichung von unteressigsaurer Ton-
erde wird die Gesamtazidität des Harns erhöht, was zur Bekämpfung der Kolinfektion
wünschenswert erscheint.
Hunner (66) hebt die Schwierigkeit der genauen Diagnose bei Pyurie hervor und
empfiehlt bei Koliinfektion Instillationen von Silbernitrat, bei Infektion mit Staphvlo-
coccus aureus solche von Formaldehyd (1 : 2000) ins Nierenbecken.
In der Diskussion empfiehlt Gwynn zur Diagnose den Ureterkatheterismus und die
Pyelographie, sowie die Vakzinebehandlung. Pfeiffer fand die interne Behandlung häufig
erfolglos.
Frank (46) empfiehlt bei Eiterinfektionen der Harnwege das Hexal in Dosen von
3—6 Gramm pro die, eine haltbare Verbindung von Urotropin und Sulfosalizylsäure. die
gut vertragen wird, den Harn stark sauer macht, erhöhte Diurese bewirkt und vorhandene
Nierenreizung günstig beeinflusst, die Eiterung beschränkt und auf die Mikroorganismen
bakterizid einwirkt.
v. Lichtenberg (92) fordert bei Pyelitis eine genaue Feststellung der ätiologisch« n
und anatomischen Grundlage mittelst Kystoskopie, Ureterkatheterismus und Pyelogra phic.
Bei akuter Pyelitis wird der Dauerkatheter, den man 24 Stunden liegen lässt, empfohlen,
bei chronischer dagegen intermittierende Spülungen mit Kollargol; bei Nephroptose ist die
Nephropexie, bei Blindsackbildung des Ureters eine plastische Operation vorzunehmen.
P&rineau (117) sucht die Wirkung der Nierenbeckenspülungen bei Pyeclitis nicht bloss
in der antiseptischen Kraft des Spülmittels, sondern auch in dem mechanischen Einfluss (be-
sonders bei Ureterstrikturen) und in der Erhöhung des herabgesetzten Tonus der Nierenbecken-
muskulatur und die erleichterte Entfernung des gestauten, infizierten Inhalts. Als Kontra-
indikationen gegen die Spülungen werden genannt das Bestehen akuter Anfälle, geschwächter
Allgemeinzustand und Kachexie, zu alte, eingewurzelte Erkrankungsfälle, endlich Pvo-
nephrose. Von besonders günstiger Wirkung sind die Spülungen bei Schwangerschafts-
und Wochenbettpyelitis und bei aszendierender Infektion ohne Erweiterung des Nieren-
beckens; als Adjuvans kommt sie in Betracht bei Distension mit chemischen Veränderungen,
bei hämatogener Infektion und infizierten Hydronephrosen.
Bijnen (15) empfiehlt zur Behandlung benigner Nierenbeckenerkrankungen 5 ? „ige
Kollargollösung statt des Silbernitrats zu intraureteralen Injektionen.
Davis (32) hat in zwei Kolipvelitisfällen bei Schwangeren, die anders nicht zu be-
seitigen waren, die Nephrotomie ausgeführt und das Nierenbecken drainiert.
Bronner (23) fand bei Eiterinfektion der Harnwege, besonders durch Staphvlo-
und Streptokokken und Kolibazillen die Vakzinebehandlung erfoglreich, vorausgesetzt,
dass noch keine Abszesse sich gebildet haben und keine Obstruktion besteht.
Kjer-Petersen (78) teilt Ginen hartnäckigen Fall von Kolipyelocystitis mit. in
welchem auch die Vakzinetherapie erfolglos geblieben war und zuletzt vollständige Heilung
nach Überstehen eines Typhus eintrat; er regt daher an, bei Kolipyeloeystitis die Typhus-
vakzine zu versuchen.
Faltin (41) beobachtete bei Koli- und Staphylokokkenpyelitis von der Vakzine-
therapie keine Beeinflussung.
Eyre (40) zieht in allen Fällen, wo eine Autovakzine hergestellt werden kann, diese
der Behandlung mit einer Standardvakzine vor.
Reiter (b. 89) hat bei Infektionen der Harnorgane mit Kolibazillen, Staphylokokken
etc. in 60%, mit der Vakzinebehandlung Heilung erzielt. Die besten Erfolge erreicht man
mit Eigenvakzine, die bei der Koliinfektion unerlässlich ist.
Eiterinfektion der Niere. Ritter (127) sah bei einseitiger akuter, septisch-
infektiöser Nephritis unbekannter Herkunft bei einem siebenjährigen Kinde nach der Pw-
Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 421
kapsulation eine rasche Besserung bezw. Nachlassen des Harndrangs, Temperaturabfall
und Zunahme der Harnmenge und definitive Heilung.
Cunningham (30) führt die einseitige infektiöse Nephritis auf einen infektiösen
Em bolus zurück, von dem aus entweder eine diffuse Entzündung oder eitrige Einschmelzung
und Abszessbildung bewirkt wird. Die erstere ist intern zu behandeln, jedoch kann die
Dekapsulation oder die Punktion der infizierten Herde, bei toxischen oder septischen Er-
scheinungen selbst. die Nephrektomie in Frage kommen. Bei der letzteren Form ist die
Nephrektomie angezeigt. |
Joseph (74) erklärt die Diagnose der Pyelonephritis für schwierig und von der reinen
Pvelitis durch den höheren Eitergehalt sich unterscheidend. Bei stürmischen, septischen
Erscheinungen ist die Nephrektomie der Nephrotomie vorzuziehen, ausser bei geschwächten
Kranken. In einem Falle erwies sich drei Jahre nach der Nephrotomie die Niere völlig
se questriert; sie musste entfernt werden. Auch bei septischer Pyelitis können schwere Er-
scheinungen auftreten; sie ist konservativ und bei Eiterretention mit Nierenbeckenspülungen
zu behandeln. Paranephritische Abszesse verursachen örtlichen Druckschmerz bei nor-
maler Nierenfunktion.
In der Diskussion betonen Casper und W. Israel, dass bei Pyelitis die Eitermengen
grösser sind als bei Pyelonephritis. Roth warnt bei Pvelonephritis vor Nierenbeckenspü-
lungen, Kutner und W. Israel sprechen sich für konservative Behandlung aus.
Noble (109) erklärt bei infizierter Hvdronephrose die Nephrektomie für ang zeigt,
weil wenig funktionsfähiges Parenchym vorhanden ist. dagegen bei primärer Pyonephrose
die Nephrektomie. Zwei Fälle, einer bei infizierter Hydronephrose und Ureterstein und
einer bei seit der Kindheit bestehender Hvdronephrose mit sekundärer Infektion.
Pawlicki (11%) empfiehlt bei akuter infektiöser Nephritis besonders mit Abszess-
bildung, wenn die konservative Behandlung fruchtlos geblieben war, die Operation, besonders
mittelst Nephrotomie, und wenn diese nicht genügt, die Nephrektomie.
Rinkenberger (125) hebt als einzig konstantes Symptom einseitiger infektiöser
Nephritis. die unter dem Bilde einer akuten Infektion einsetzt. die brettharte Schwellung
im kostovertebralen Winkel hervor. Die Behandlung besteht in Nephrektomie, nur bei
Vorhandensein ganz weniger Herde kann Dekapsulation mit Drainage genügen. Ein Fall
mit keilförmigen Rindeninfarkten durch Koliinfektion wird beschrieben.
Merkel (101 beobachtete bei Pvonephrose die Bildung mehrerer bis über haselnuss-
grosser Gebilde, die hauptsächlich aus Fibrin bestanden und wohl durch Blutungen hervor-
gerufen worden sind.
Paranephrale Abszesse. Harzbecker (57) teilt 32 Fälle von parancphritischen
Abszessen mit, zur Hälfte durch Panaritien, Furunkeln und Karbunkeln, zur anderen Hälfte
im Wochenbett. durch Pleuraempvem, Magendarmkatarrh. Trauma, Cholelithiasis, Pneu-
monic, Influenza, Typhus, Perimetritis, Gonorrhoe. Diabetes oder Lues entstanden. Ober-
flächliche Herde sind nach Einritzung der Kapsel mittelst Kornzange weit zu eröffnen, bei
hochgradiger Zerstörung ist die Nephro- oder Nephrektomie auszuführen. Die Mortalität
unter den operierten Fällen betrug 15.7 2%.
v. Illves (71) beobachtete bei Kranken mit Nierenkoliken, Blutharnen und massen-
haften Harnsäurckristallen im Harn sklerotische Verdiekungen der XNierenkapsel, nach
deren Ausschälungen die Beschwerden verschwanden. Drei Fälle.
Wollin (166) beschreibt einen über dem oberen XNierenpol sitzenden perirenalen
Abszess mit eitrigem Niereninfarkt im oberen Pol. durch Staphylococcus pyog. aureus und mit
metastatischen Abszessen in Leber. Milz und Diekdarm, ausgehend von einer rekurrierenden
Endokarditis an der Mitralklappe. Der perinephritische Abszess wurde bei der Inzision
nicht aufgefunden. Exitus.
Böhm (19) beobachtete nach Influenzaanfall das neue Aufflackern eines beinahe
schon ausgeheilten paranephritischen Abszesses und von hier aus wahrscheinlich auf hämato-
genem Wege entstanden eine akute tödliche Mvelitis.
Zinn (168) hebt bei metastatischen Nieren- und paranephritischen Abszessen als
wichtigstes Symptom Druckschmerz in der Nierengegend hervor; als Erreger wurden am
häufigsten Staphylokokken gefunden.
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Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 425
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110.
Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
Zerstörung der Niere mit ausgedehnten paranephralen Abszessen. In der Diskussion
teilt Hock einen Fall von Ureterostomie wegen vollständiger Anurie mit, nachdem
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Pathologie der Nierentuberkulose. Sugimura (109) bestätigt durch Experi-
mente die Verbreitung der Harntuberkulose auf dem Wege des Sekretstroms und schreibt
der Iymphogenen Verbreitung gegenüber der durch Sekretinfektion nur sekundäre Bedeutung
zu. besonders wird eine Ausbreitung der Blasentuberkulose nach dem XNierenbecken auf
dem Lymphwege abgelehnt. ebenso eine aszendierende Tuberkulose. Bei genügender Viru-
lenz können die Tuberkelbazillen in das unverletzte Schleimhautepithel eindringen.
Orth (81) betont die Verengerung und selbst den Verschluss der Gefässe bei Nieren-
tuberkulose, so dass kerllörmige Infarkte der Rinde entstehen. Bei disseminierter Miliar-
D Eben EE
Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 427
tuberkulose kann es zur Gefässverengerung durch Eindringen der Bazillen und Tuberkel-
bildung kommen. Endlich tritt bei disseminierter Miliartuberkulose eine Atrophie der
Harnkanälchen auf, wobei auch ein Einfluss der Tuberkeltoxine möglich ist.
Schlagintweit (103) erklärt die anfänglich langdauernde Einseitigkeit der Nieren-
tuberkulose durch die in der kranken und reflektorisch in der noch gesunden Niere erzeugten
Antitoxine, deren Produktion später erlahmt, so dass dann auch die Schwesterniere erkrankt.
Bei der Exstirpation empfiehlt er den temporär verschlossenen Ureter einzunähen und vor-
stehen zu lassen und bei der Nachbehandlung elektrolytisch zu zerstören. Unter 33 Nephrek-
tomien wurden drei nach der Operation und eine durch Ferntodesfall verloren, dagegen
bei acht vollständige, bazilienfreie Heilung, bei 11 wesentliche und bei acht einfache Besse-
rung erzielt.
Mauclaire (71) erklärt bei Nierentuberkulose die Iymphogene Infektion für selten
und die aszendierende für möglich. Die Symptome können sehr verschieden sein, besonders
kann bei anscheinender blühender Gesundheit und guter Ernährung Nierentuberkulose
bestehen. Die konservative, hygienische Behandlung führt nicht zur Heilung. dagegen
ist sie zur allgemeinen Hebung des Gesundheitszustandes wichtig. Die Nephrektomie kann
durch innige Adhärenzen an die Umgebung unmöglich werden.
Mirabeau (75) sieht das Überwiegen der Harntuberkulose beim Weibe begründet
durch die Hemmungen des Harnabflusses von seiten der Genitalien und die durch physio-
logische und pathologische Prozesse bewirkte Nierenschädigung. Die Harntuberkulose ist
überwiegend eine deszendierende. Unter den diagnostischen Methoden werden die Tuber-
kulinrcaktion des Tierexperiments hervorgehoben, sowie die durch Kystoskopie oder Pal-
pation nachzuweisenden Veränderungen an den Ureteren. Die XNierenexstirpation führt
auch bei Schrumpfblase in den allermeisten Fällen mindestens zur Besserung, häufig zur
Ausheilung der Blasentuberkulose. In der Diskussion hebt Mirabeau weiter hervor, dass
der Befund von Tuberkelbazillen im Harn bei gleichzeitigem Befund von Erythro- und
Leukozyten für Nierentuberkulose spricht, während Vorhandensein von Tuberkelbazillen
allein auch sonst bei Tuberkulösen vorkommt.
Waldschmidt (117) führt an der Hand eines grossen Sektionsmaterials den Beweis,
dass eine tuberkulöse Herderkrankung einer Niere von einem primären Krankheitsherd im
Organismus aus im Verhältnis zur grossen Zahl der sezierten Tuberkulosefälle sehr selten ist,
ferner dass die Nierentuberkulose zuerst einseitig ist und die zweite Niere erst erkrankt,
wenn die erste mehr oder weniger weitgehend zerstört ist, Anhaltspunkte für aufsteigende
Infektion liessen sich in keinem Falle finden. Ein Fall von Spontanheilung mit Erlöschen
des tuberkulösen Prozesses wurde ebenfalls nicht beobachtet, dagegen vier Fälle von Ureter-
verschluss bei vollständiger Zerstörung der Niere (ein solcher klinisch beobachteter Fall
wird mitgeteilt). Mit Spontanheilung oder Heilung durch Tuberkulinbehandlung darf daher
nicht. gerechnet werden. Dagegen kann vorübergehende Besserung und Verschwinden der
Blasenbeschwerden eintreten, woraus aber auf Heilung nicht geschlossen werden darf.
Vignard und Thevenot (116) betonen die Häufigkeit der Nierentuberkulose im
Kindesalter; die Erkrankung ist auch primär einseitig und häufiger rechts und die Infektion
erfolgt auf hämatogenem Wege. Erkrankungen der Blase sind sekundär. Als häufiges
besonderes Symptom wird die Inkontinenz hervorgehoben. Zur Diagnose ist auch hier
wenn möglich der Ureterkatheterismus zu verwenden. Als besonders häufige Komplikation
werden perirenale Abszesse genannt. Auch hier wird die Therapie von der Nephrektomie
beherrscht, welche 16 % Todesfälle ergibt.
Uteau, Bassal und Azéma (115) beschreiben ein periureterales Ödem des fibro-
lipomatösen Gewebes, das auf eine auf mechanischem Wege bewirkte Knickung des Harn-
leiters (bei Nierentuberkulose) zurückgeführt wird.
Rafin (94) fand unter 239 Fällen von Harntuberkulose bei 29.6 °% den Harn auch
mit anderen Mikroorganismen infiziert. am häufigsten mit Staphylokokken, in einzelnen
Fällen mit Kolibazillen, Strepto- und Pneumokokken und Tetragonus. Diese Infektion
ist fast ausnahmslos exogenen Ursprungs und meist durch Katheterismus oder Gonorrhoe
bewirkt.
Diagnostik. Kielleuthner (57) betont die Möglichkeit einer Ausscheidung von
Tuberkelbazillen mit dem Harn ohne Erkrankung der Nieren, so dass ein Vorhandensein
von Tuberkelbazillen, mit der stets eine, wenn auch geringe Albuminurie verbunden ist.
für eine wirkliche Nierentuberkulose nicht beweisend ist. Zum Nachweis des Vorhandenseins
von Tuberkelbazillen ist nur der Tierversuch massgebend, die mikroskopische Untersuchung
des Harns allein ist nicht genügend. Albuminurie. Hämaturie und positiver Bazillenfund
kann wohl eine beginnende XNierentuberkulose anzeigen, spricht aber nicht unter allen Um-
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428 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
ständen für eine solche, sondern zur Diagnose gehören ausser dem positiven Bazillennach-
weis die Gegenwart von Leukozyten und Erythrozyten, also die Zeichen eines destruktiven
Prozesses.
Ritter (97) fand unter fast 7400 Tuberkulösen 112mal Albuminurie, aber nur sechs-
mal Tuberkelbazillen im Harn und hält dies schon für Zeichen von Nierentuberkulose, wenn
sie auch klinisch schr geringe Erscheinungen macht.
Chevassu (21) erklärt die Komplementablenkung des Harns als diagnostisches
Mittel für die Erkennung der Harntuberkulose, das in 90 % der Fälle ein zuverlässiges Re-
sultat ergab.
Debré und Paraf (29) versuchten die Diagnose der Nierentuberkulose durch den
Nachweis des Antigens mittelst Komplementablenkung zu erbringen. Die teils durch Nephrek-
tomie, teils durch Tierinpfung kontrollierten Fälle ergaben eine weitgehende Sicherheit
dieser Reaktion, indem in 44 Fällen nur einmal die Probe versagte und zweimal unsicher
blieb.
Esch (34) sucht den Tierinfektionsversuch dadurch zu beschleunigen, dass er nach
Impfung entweder nach Bloch oder nach Oppenheimer, oder auch nach intrakardialer
Impfung die Tuberkulosereaktion nach intrakutaner Tuberkulininjektion prüfte, welche
weitaus sicherere Resultate ergibt als die subkutane Injektion und eine beginnende Tuber-
kuloseinjektion erkennen lässt.
Heitz-Boyer (47) prüfte die Antigenmethode von Debre und Paraf an 43 Fällen;
von den 25 Fällen von positiver Reaktion konnten 23 als Tuberkulosefälle nachgewiesen.
zwei konnten nicht geprüft werden. Von den 18 Fällen mit negativem Resultat waren 17
nicht tuberkulös, nur in einem Falle hat die Reaktion versagt.
Mucharinnski (77) empfiehlt die Impfung des Denysschen Tuberkulins zum Nach-
weis der Harntuberkulose.
Roepke (100) hebt bei der übersichtlichen Besprechung der Diagnostik der Nieren-
tuberkulose den Wert der subkutanen Tuberkulinprobe hervor, welche in einem grossen Pro-
zentsatz von Fällen ausgeprägte Herdreaktionen, Nierenschmerzen, Abgang von Blut und
Fetzen hervorruft, die Steine, Tumoren und Pyonephrose ausschliessen lassen und die topische
Diagnose ermöglichen.
Hohlweg (51) erklärt die v. Pirquetsche und die Calmettesche Reaktion. sowie
die Alttuberkulininjektion für die Diagnose der Nierentuberkulose für unzulänglich und
betont die Notwendigkeit von Kystoskopie, Ureterkatheterismus und Bakteriennachweis.
Zuckerkandl (125) betont. dass jede Cystitis und Pyurie bei jugendlichen Indi-
viduen und jede Nierenblutung bei vorher Gesunden den Verdacht der Nierentuberkulose
erweekt und sobald als möglich der kystoskopischen Untersuchung zu unterwerfen ist.
Miliare Knötchen der Blasenschleimhaut beweisen durch ihre Lokalisation an den Harn-
leitermündungen eine Nierentuberkulose, ebenso Verlagerung und Missgestaltung der Ureter-
papille. Die tuberkulöse Cystitis ist im Anfang stets basal und einseitig. Von 104 Nephrek-
tomierten wurden 45 vollkommen geheilt, 7 starben an der Operation und ihren Folgen,
8 im ersten Jahre (grösstenteils an Lunzentuberkulose und Meningitis), 5 nach einem Jahre.
Die übrigen, welche besonders schwere Blasenveränderungen aufwiesen, wurden gebessert.
Rovsing (102) macht darauf aufmerksam, dass im Initialstadium der Nierentuber-
kulose nicht immer Albuminurie besteht, sondern dass diese intermittierend sein und ganz
fehlen kann Bei Pyurie muss immer Nierentuberkulose angenommen werden, wenn der
Harn keine Bakterien enthält. Die Kystoskopie allein ist unzuverlässig, weil die Ureter-
mündungen frei von Erkrankung sem können. Die Harnsegregation ist zu verwerfen und
der Ureterkatheterismus unentbehrlich. Von anderen diagnostischen Mitteln ist die beider-
seitige Freilegung der Niere nützlich und ungefährlich. Für die funktionelle Prüfung wird
die Harnstoffbestimmung im getrennten Nierenharn als zuverlässig empfohlen und ist den
anderen Methoden vorzuziehen. Die interne Behandlung bei frühzeitiger Nierentuberkulose
wird verworfen. Unter 145 Nephrektomien hatte Rovsing nur mehr sieben Todesfälle.
Für die Behandlung der nach der Operation weiter bestehenden Blasentuberkulose empfiehlt
er seine Phenolbehandlung. Bei sehr vorgeschrittenen Fällen führte er die Exstirpation
der erkrankten Niere und auf der anderen Seite die Ureterostomie aus, bei doppelseitiger
Erkrankung ebenfalls die Ureterostomie. um die Schmerzen zu beseitigen. Den Ureter
pflanzt Rovsing in die Haut ein.
Chichmanian (25) erkennt die Inkontinenz bei Nierentuberkulose als ein initiales
Symptom der Nierenerkrankung an, in der Mehrzahl der Fälle ist sic aber ein Symptom
der sekundären Infektion der Blase.
Wi
Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 429
Constantinesco (27) beobachtete bci Nierentuberkulose in sechs Fällen nächtliche
Inkontinenz und zwar in zwei Fällen als erst: s Krankheitssymptom; sie kann bei noch voll-
ständig gesunder Blase vorkommen und ist dann als rein reflektorisch von der Niere aus-
gehend zu deuten.
Leroy (66) erwähnt als Frühsymptome ausser den Blasenerscheinungen die Pollaki-
urie, besonders nachts, die sich bis zu einer Pseudoinkontinenz steigern kann. Von objek-
tiven Frühsymptomen werden der Nachweis schmerzhafter Punkte in der Nieren- und Ureter-
gegend, die Blasenbefunde und die Befunde der bakteriologischen und chemischen Harn-
untersuchung hervorgehoben. 10 Fälle werden mitgeteilt.
Pietkiewicz (89) beobachtete bei Nierentuberkulose häufigen Beginn der Erkran-
kung während oder unmittelbar nach einer Schwangerschaft und fieberhaften Verlauf bei
jungen Personen ohne Tendenz zu rascher Ausbreitung. Albuminurie und Zylindrurie auf
der anderen Seite geben keine Kontraindikation gegen Nierenexstirpation.
Puech (92) erklärt die Blasenerscheinungen als häufigstes Frühsymptom der Nieren-
tuberkulose, in einigen Fällen sind Albuminurie, Hämaturie und Polyurie die ersten Symptome.
Der Nachweis der Tuberkelbazillen und der Tierversuch sind nur bei bestehender Pyurie
in positivem Sinne beweisend. Notwendig ist die Untersuchung des getrennten Nieren-
harns und die Kystoskopie. Von den Funktionsprüfungen werden besonders die experi-
mentelle Polyurie und die Phloridzinprobe hervorgehoben.
Rafin (95) fand in 61,87 % der an Nierentuberkulose Erkrankten als erstes Symptom
die Blasenbeschwerden. In über 80 % der Fälle verursacht die Niere keine Initialsymptome.
In 5 bzw. 2,5 % war Hämaturie oder Harntrübung das erste Symptom, in 2,5 % allgemeine
Schwäche. Das Allgemeinbefinden kann bei weit vorgeschrittener Nierentuberkulose noch
ein gutes sein. |
Fenwick (36) macht ausser auf die kystoskopische Diagnose bei Frauen auf die
Abtastbarkeit des verdickten Ureters von der Scheide aus aufmerksam. Bei der Nephrek-
tomie soll der Ureter, wenn er erkrankt ist, reseziert werden. Zur Behandlung der Blasın-
tuberkulose wird Tuberkulin empfohlen.
In der Diskussion betont Fullerton das Vorkommen, wenn auch selten, einer pri-
mären Blasentuberkulose. Deanesly befürwortet die lumbale Freilegung der anderen Niere
vor der Nephrektomie. White hebt die Steinbildung in den Nieren als disponierend für
Tuberkuloseinfektion hervor und empfiehlt für manche Fälle die interne, konservative Be-
handlung, welche von Mursell als erfolglos bezeichnet wird. Child bezeichnet die Drainage
nach Nierenexstirpation für gefährlich, weil sie zu Fistelbildung führt.
Pilcher (90) legt für die Diagnose der Nierentuberkulose den Hauptwert auf die
Kystoskopie, ausserdem auf die Röntgendurchleuchtung und führt in zweifelhaften Fällen
die probatorische Freilegung der Nieren aus. Die Operation kann auch bei doppelseitiger
Erkrankung als letztes Hilfsmittel notwendig werden. Zur Exstirpation benützt er einen
senkrechten, von der 11. Rippe beginnenden Schnitt am äusseren Rande des Erector trunci,
der in der Höhe des dritten Lendenwirbels schräg nach aussen umbiegt. Die Gefässe werden
vom Ureter getrennt unterbunden und in den Ureter reine Karbolsäure injiziert; die Wunde
wird geschlossen und ein Drain eingelegt.
Nach Söderlund (107) kommt die Röntgendiagnose der Nierentuberkulose besonders
bei der sog. Kittniere in Frage, die allein ein charakteristisches Röntgenbild gibt. Von be-
sonderem Wert ist sie zum Nachweis der erkrankten Seite, wenn wegen schwerer Blasen-
veränderung der Ureterkatheterismus unmöglich ist.
v. Illyes (54) schlägt bei Versagen der gewöhnlichen und der funktionellen Methoden
die beiderseitige lumbale Blosslegung der Niere vor mit eventueller Exstirpation der schwerer
erkrankten Niere.
Therapie. Bernard und Heitz-Boyer (4) berechnen die Operationsmortalität
der Nephrektomie bei Nierentuberkulose auf 1—6, die Fernmortalität auf 15% und die
Zahl der vollständigen Heilungen auf etwa 50 %,. Eine Spontanheilung ist nicht zu erwarten
und die Tuberkulinbehandlung vermag zwar das Allgemeinbefinden günstig zu beeinflussen,
nicht aber eine wirkliche Heilung des lokalen Herdes herbeizuführen. In Anbetracht der
dauernden Gefährdung des Organismus, besonders der anderen Niere, durch eine tuberku-
löse Niere, so ist die Nephrektomie da, wo sie möglich ist, auszuführen, sobald die Diagnose
gesichert ist.
In der Diskussion traten vor allen Legueu, Cathelin, Pasteau, Marion, Hogge,
Rafin, Pousson, Chevassu, Vincent, E. Franck, Desnos, Brongersma, Delbet
u. a. für die operative Behandlung ein, während Castaigne von der Tuberkulinbehandlung,
430 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
sogar bei inoperabler Nierentuberkulose definitive Heilungen gesehen haben will und Le
Fur, Kersmackers, Le Clerc-Dandoy, Pechère, Gauthner und Lavenant die
Tuberkulinbehandlung verteidigen.
Suter (110) teilt 60 Fälle von Nierentuberkulose mit, von denen 53 allein mit Blasen-
beschwerden begannen, nur sieben begannen mit Nierenschmerzen oder wurden zufällig,
ohne Symptome gemacht zu haben, erkannt. Der Luyssche Separator wurde für manche
Fälle wertvoll gefunden, jedoch sind die Resultate nur verwertbar, wenn sie ganz zweifellos
sind. Ein Fall starb an der Operation, vier später = 8 % Gesamtmortalität. Von 50 seit
längerer Zeit Opcrierten wurden 56 % vollständig geheilt, 34 %, gebessert; in den letzteren
Fällen handelt es sich um Blasentuberkulose, welche die Prognose wesentlich beeinflusst.
Der Prozentsatz der Geheilten ist besonders bei den Frauen gross, von welchen fünf konzi-
pierten und gebaren; eine an Blasentuberkulose Leidende starb jedoch im Anschluss an die
Geburt. Am häufigsten fanden sich käsige Infiltrate, seltener Ulzerationen an den Papillen;
in 16 Fällen war die Niere vollständig zerstört. In zwei Fällen wurde wegen intensiver Ver-
wachsungen die Nephrotomie und später die sekundäre Nephrektomie ausgeführt. Die
Erfahrungen mit der Tuberkulinbehandlung waren schlechte.
Rafin (96) berechnet die durchschnittliche Dauer bei nicht operierter Nierentuber-
kulose auf 4%,—4%, Jahre (bei Frauen erheblich länger als bei Männern), am längsten bei
sog. Spontanausschaltung der Niere. Die Todesursache war in 17,5 % allgemeine Tuber-
kulose. in 20 % Lungen- und Kehlkopftuberkulose, in 8%, Meningitis, im ganzen in 94 °%
der tuberkulöse Prozess an sich.
Braasch (7) berechnet bei Nephrektomien wegen Nierentuberkulose, die vor länger
als einem Jahre gemacht worden sind, 18%, Todesfälle überhaupt innerhalb fünf Jahren
nach der Operation. Von den übrigen 82 2% zeigen 69 %, eine erhebliche Besserung oder
Heilung der Blasenbeschwerden. Die Entfernung des Harnleiters hatte keinen Einfluss
auf die Wundheilung.
Wildbolz (120) stellte durch Umfrage fest, dass Nierentuberkulose durch konserva-
tive Behandlung in der Regel nicht zu heilen ist. dass dagegen von 125 Nephrektomierten
60,8% geheilt wurden. Daher ist möglichst frühzeitige Operation notwendig.
Chevassu und Legueu (22) erklären sich bei Nierentuberkulose für die operative
und gegen interne Behandlung, ebenso (Diskussion) Carle und Zuckerkand]; Alessandri,
Guidone und Gianuzzi geben die Möglichkeit einer primären Blasentuberkulose zu.
Tracy (114) empfichlt bei Nephrektomie wegen Nierentuberkulose stets auch die
Mitexstirpation des Ureters, und zwar soll bei Frauen zuerst der Ureter von der Scheide
aus freigelegt und durchtrennt und dann die Niere auf lumbalem Wege exstirpiert werden.
Mayo (72) empfiehlt bei Exstirpation tuberkulöser Nieren eine genügend grosse
Inzision und verwirft bei unreiner Operation die Drainage. In den Ureter injiziert er Phenol.
Heitz-Boyer (48) beweist an zwei Fällen von scheinbarer Heilung einer Nieren-
tuberkulose durch Exklusion des tuberkulösen Herdes, dass diese „Heilung“ nur eine trüge-
rische ist und die andere Niere durch das Verbleiben des primär erkrankten Organs infiziert
werden und in schleichender Weise erkranken kann.
Langes (6l) führt in cinem Falle von gänzlicher tuberkulöser Zerstörung des Nieren-
gewebes den eingetretenen Verschluss der Blasenmündung des Ureters auf einen chronisch-
entzündlichen. wahrscheinlich tuberkulösen Prozess und auf Kompression des funktions-
losen Ureters durch die Blasenmuskulatur zurück.
Holzbach (c. 6. 28) erklärt Nierentuberkulose und essentielle Nierenblutungen als
Indikationen zur Unterbrechung der Schwangerschaft.
Brisset (9) befürwortet auch bei doppelseitiger Nierentuberkulose die Exstirpation
der schwerer erkrankten Niere, wenn die Funktion der leichter erkrankten Niere befriedigend
ist und der Allgemeinzustand die Operation zulässt. Wenn dies nicht der Fall ist, so kann
die Nephrotomie Erleichterung schaffen; die Dekapsulation kann besonders bei heftigen
Schmerzen infolge von Permephritis angezeigt sein. Eine Spontanheilung der XNierentuber-
kulose wird geleugnet, jedoch der allgemeinen. inneren und der Tuberkulinbehandlung ein
bessernder Einfluss in vielen Fällen zugeschrieben.
Ekehorn (33) entfernte in sechs Fällen die primär tuberkulöse Niere auch bei Er-
krankung der anderen Niere mit wesentlicher Besserung in sechs Fällen. Die beiden Nieren
müssen probatorisch freigelegt werden.
Perichon (86) befürwortet bei doppelseitiger Nierentuberkulose die Nephrektomie
nur. wenn eine Niere schwer, die andere leicht erkrankt ist. Bei gleich schwerer und bei
gleich leichter Erkrankung beider Nieren ist die Operation kontraindiziert. 14 Fälle.
—
Se mp o mé we me
Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 431
Rochet und Thevenot (99a) befürworten bei einseitiger schwerer und andersseitiger
leichter Nierentuberkulose die Exstirpation der schwerer erkrankten Niere, durch die unter
13 Operierten sechs erheblich für längere Zeit gebessert wurden. Bei leichter Erkrankung
beider Nieren soll intern behandelt werden.
Willems (122) führte bei hochgradiger Blasentuberkulose die Exstirpation der schwer
erkrankten rechten Niere, dann zur Ausschaltung der Blase links die Nephrostomie aus.
Die Blasenbeschwerden schwanden vollständig und 15 Monate später fand sich bei der Sek-
tion — Exitus an der Tuberkulose der anderen Niere — die Blase vollständig geschrumpft
und unter Heilung der alten Fisteln in schwartiges Gewebe umgewandelt.
Karo (56) verteidigt neuerdings die Tuberkulinbehandlung der Nierentuberkulose
und bekämpft den Satz, dass eine tuberkulöse Niere eine stete Gefahr für die andere Niere
sei und dass eine Tuberkulinbehandlung einen gefährlichen Zeitverlust für die Heilung durch
Exstirpation bedeute. Dies gilt nur für eine tuberkulöse Niere mit destruktiven eitrigen
Prozessen. Es werden verschiedene Fälle von Heilung durch Tuberkulinbehandlung an-
geführt und die Nierenexstirpation nur dann für berechtigt erklärt, wenn die Tuberkulin-
behandlung vergeblich war und das Allgemeinbefinden die Operation erfordert. Schliess-
lich wird die Kombination von Tuberkulin mit Chininum lacticum (Tuberkinin) empfohlen
und eine Kombination mit Atoxyl, Guajakol, Lezithin und Kreosot erwähnt.
Lelongt (65) tritt für die Tuberkulinbehandlung der Harntuberkulose ein und sieht
ihren Nutzen vor allem in Verbesserung des Allgemeinbefindens, dann aber auch in Besserung
der lokalen Erscheinungen, der Dysurie und den Harnblutungen; endlich will er auch
Verringerung und selbst Verschwinden der Tuberkelbazillen beobachtet haben. Als Indi-
kationen werden aufgestellt: Blasentuberkulose, doppelseitige Nierenerkrankung, beginnende
einseitige Tuberkulose und Rezidive nach Exstirpation einer Niere. Dagegen ist bei
schwerer einseitiger Erkrankung, bei Koniplikation mit Steinen, perinephritischen Eite-
rungen, bei renaler Retention und Pyonephrose die Nephrektomie indiziert. Besonders soll
bei schweren Störungen des Allgemeinbefindens sofort die Tuberkulinbehandlung begonnen
werden, welche mit der sonstigen Behandlung in keiner Weise kollidiert.
Castaigne (12) hat selbst in vorgeschrittenen Fällen von Nierentuberkulose von
der Tuberkulinbehandlung günstige Erfolge gesehen.
Chevassu und Zuckerkandl (24) geben eine Besserung der Nierentuberkulose
durch innere Behandlung zu, eine Heilung kann aber nur durch Nierenexstirpation erreicht
werden.
Whiteside (119) hebt für initiale Fälle die gute Wirkung der Tuberkulinbehand-
lung hervor. In der Diskussion bestätigt Belfield für manche Fälle die günstige Wir-
kung des Tuberkulins.
Hastings (46) empfiehlt die Tuberkulinbehandlung der Nierentuberkulose und stellt
31 Fälle zusammen mit einem Todesfall und vielen Fällen von jahrelanger Besserung.
Freze (42) betont, dass die Möglichkeit der Spontanheilung bei Nierentuberkulose
nicht erwiesen ist, glaubt aber, dass in Anfangsfällen die Tuberkulinbehandlung bessernd
einwirkt, und wenn sie versagt, die Aussichten einer nun vorzunehmenden Nephrektomie
nicht verschlechtert.
Fenwick (37) befürwortet für ganz frühe Fälle von Blasentuberkulose ohne aus-
gesprochene Nierensymptome eine Tuberkulinbehandlung, obwohl er hierbei die Heilung
nur als eine scheinbare bezeichnet. Bei der Frau sind die Symptome im ganzen leichter
und es besteht weniger Neigung zu Destruktion, auch sind die Resultate der Nephrektomie
günstiger als beim Manne.
Pedersen (84) erzielte in zwei Fällen mit Tuberkulinbehandlung Beseitigung der
Dysurie und Hebung des Allgemeinbefindens.
Mysch (78) empfiehlt im Anfang konservative Behandlung, bei Erkrankung der
Blase die Nephrektomie, bei Fortdauer der Blasentuberkulose nach Nephrektomie die
Eröffnung und Drainage, eventuell die Exstirpation der Blase.
Maclaren (69) lässt nur im frühesten Anfangsstadium bei Kindern die innere Be-
handlung zu und dringt im übrigen auf die Nierenexstirpation. Geschwürige Blasen, in
denen die Harnleitermündungen nicht sichtbar sind, sollen vorher mit Silbernitratspülungen
UL aal behandelt werden. Bei — 0,60 ° Blutgefrierpunkt exstirpiert er die Niere nicht,
sondern macht die Nephrotomie. Bei der Exstirpation wird der Harnleiter mit 20 Tropfen
reiner Karbolsäure injiziert, dann unterbunden und versenkt.
Le Fur (63) hebt die Berechtigung der Tuberkulinbehandlung hervor, indem er zwar
bei 22 Nephrektomien keinen Todesfall, aber bei 70 intern behandelten Fällen nur zwei
Todesfälle beobachtet hat. Als Indikationen für die spezifische Behandlung werden Blasen-
Eu a an pl ` en ` ve e we
432 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
tuberkulose und Nierenschmerzen, besonders aber die Vorstadien der Tuberkulose (Albu-
minurie und Zylindrurie) aufgestellt.
Le Clerc Dandoy (62) hat 10 Fälle von Harntuberkulose durch Tuberkulinbehand-
lung gebessert. |
Kutner (e. 51) hat bei beginnender Nierentuberkulose durch systematische und
dauernde Ichthyolbehandlung Fälle von Heilung beobachtet.
Wortman (124) bekämpft die Tuberkulinbehandlung der Nierentuberkulose. da
kein einziger beglaubigter Fall von wirklicher Heilung mit Funktion der Niere existiert.
Legueu und Chevassu (64) heben hervor, dass durch hygienische Behandlung
allein kein Fall geheilt und durch Tuberkulinbehandlung nur Besserung, nicht Heilung er-
zielt wird. Die Behandlung der Wahl ist daher die chirurgische, für die er aus verschiedenen
Statistiken eine Operationsmortalität von 6% und 18% Ferntodesfälle, dagegen 50 °%
Heilungen und 25% dauernde Besserungen berechnet. Bei schwerer Blasentuberkulose
wird nach Nephrektomie die Ausschaltung der Blase und die Einpflanzung des Ureters der
funktionierenden Niere in den Dickdarm empfohlen.
Heitz-Boyer (49) beobachtete schwere Erkrankung der anderen Niere nach kon-
servativer Behandlung der Nierentuberkulose.
10. Nierenverletzungen.
l. Adams, A., A case of ruptured kidney. Lancet. Bd. 1. p. 861. (Vollständige Zer-
reissung der Niere in zwei Hälften, Exstirpation.)
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These de Paris. 1911/12. Nr. 451.
3. Durand, Hematome re&troperitoneal prerenal droit, consécutif à une contusion de
la paroi abdominale antérieure; laparotomie, guérison. Soc. de chir. de Lyon. Sitzg.
vom 29. Febr. Revue de Chir. Bd. 45. p. 1015.
4. Enderlen, Quere vollständige Nierenruptur. Würzburger Ärzteabend. Sitzg. von
13. Dez. 1911. Münchn. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 338. (Durch Überfahren;
12jähriges Mädchen; transperitoneale Exstirpation, Heilung.)
5. Fauntleroy, A. M., Rupture of the left kidney; nephrectomy. Unit. States Naval
Med. Bull. Bd. 6. Nr. 3.
6. Gebele, Fettniere nach Zertrümmerung der Niere. II. Tagung d. Vereinig. bayr.
Chir. 6. Juli. München. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 1978. (Konkrementbildung
ausserhalb der Niere, Exstirpation.)
7. Gerdes, G., Über subkutane Nieren- und Harnleiterverletzungen. Inaug.-Diss.
Leipzig 1911. (Fall von mehrfachen Querrupturen der Niere. Exitus.)
8. *Gibson, Ch. L., Rupture of the kidney in children. St. Lukes Hosp. med. and surg.
rep. Bd. 3. Amer. Journ. of Med. Sciences. Bd. 143. p. 649.
9. Girdleston, G. R., Ruptured liver and right kidney. Brit. Med. Journ. Bd. 1. 20. Jan.
(Die Niere war vollständig vom Gefässstiel abgerissen.)
10. Heitz-Boyer, M., Un cas de nephrite traumatique démontré A laide des nouvelles
methodes d’exploration. Journ. d’Urol. Bd. 2. p. 549. (Nach Verletzung wurde
mittelst Harnstoffbestimmung und experimenteller Polyurie eine Beeinträchtigung
der Nierenfunktion infolge Unfalls nachgewiesen.
ll. Herman, Note sur un cas de rupture de la rate et du rein gauche. Ann. de la Soc.
Belge de Chir. 1911. p. 188. (Vollständige Trennung der Niere, Exstirpation von
Niere und Milz, Exitus.)
12. *Heymann, Nierenruptur. Ärzteverein Düsseldorf. Sitzg. vom 9. Okt. 1911. Deutsche
med. Wochenschr. Bd. 38. p. 344.
13. *Goodrich, Ch. H., Abdominal injuries and their treatment. Amer. Journ. of Surg.
1911. p. 44.
14. Jeannel, A propos d’une observation de rupture du rein; importance diagnostique
de P’hematurie; avenir des reins traumatis6s; valeur sociale d'un rein. Arch. med. de
Toulouse. Bd. 19. p. 89. Ref. Journ. d’Urol. Bd. 2. p. 428. (Traumatische Hydro-
nephrose mit vollständiger Atrophie der Niere nach Überfahren;; sechsjähriges Mädchen;
die Entschädigungssumme ist auf 10 000 Fres. zu schätzen.)
15. Le Jemtel, Deehirure du rein avec hematuries tardives; nephrectomie, guérison.
Soc. de Chir. de Paris. Revue de Chir. Bd. 45. p. 668. (Die Hämaturien traten erst
22 Tage nach dem Unfall in heftiger Weise auf, nachdem anfangs nur eine zweitägige
Nierenblutung vorhanden gewesen war. Vollständige Zerreissung der Niere.)
Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 433
16. Le Moniet, Rupture traumatique du rein gauche; h&maturie prolongée; suture du
rein. Soc. de Chir. de Paris. Revue de Chir. Bd. 45. p. 666. (Zerreissung der Niere
längs des konvexen Randes; Naht, Heilung.)
17. Loumeau, E., Accidents douloureux suraigus du rein gauche consécutifs A un violent
effort et persistants jusqu’ à la nephrotomie pratiquée le neuvième jour avec un succès
complet. Gaz. hebdom. des Sciences med. de Bordeaux. Nr. 29. p. 343. (Akuter
Verschluss des geknickten Ureters bei Perinephritis, hervorgerufen durch einseitiges
Tragen einer schweren Last.)
IS Marcorelli, Rottura del rene ed ematuria tardiva. Gazz. degli osped. e d. clin. Nr. 51.
(Rezidive zwei Wochen nach dem Trauma; Riss der Niere durch die ganze Breite und
Blutung in das perirenale Gewebe; Nephrektomie, bei der ein symptomlos gebliebener
Maulbeerstein gefunden wurde.)
19. Pieri, Ferita trasfossa del rene sinistro, nefrorrafia guarigione. Riv. osped. Bd. 12.
Nr. 14. Ref. Zentralbl. f. Chir. Bd. 39. p. 1758. (Schnittwunde der Niere durch Messer-
stich.)
20. Plücker, Zwei Fälle subkutaner isolierter Nierenverletzungen. 84. Vers. deutscher
Naturf. u. Ärzte. Abt. f. Chir. Zentralbl. f. Chir. Bd. 39. p. 1744. (Einmal unteres
Drittel der Niere abgetrennt, Nephrektomie, im anderen Falle Abtrennung des unteren
Pols einer Hufeisenniere mit Exitus.)
21. Reinbold, Traumatische Nierenzerreissung. Schweiz. Rundschau. f. Med. 1911.
p. 1392. (Nephrektomie.)
22. Rhyne, A. W., Conservative treatment of ruptured kidney, recovery. Mississippi
Med. Monthly. Bd. 16. Nr. 9.
23. Rocket, R. N., Case of ruptured kidney. Australas. Med. Gaz. Bd. 31. Nr. 9.
24. Rokitzky, V. M., Fall von primärer Nephrektomie bei subkutaner Nierenverletzung.
Chir. Arch. Weljamin. Bd. 27. p. 1068. Ref. Journ. d’Urol. Bd. 1. p. 427. (Abreissung
der Niere vom Stiel und Zerreissung in drei Stücke, Heilung.)
25. Roznatowski, Fall von subkutaner Nierenruptur bei Nierentumor. Wratsch. Gaz.
27. Mai. Ref. Journ. d’Urol. Bd. 2. p. 276. (60jährige Frau mit Nierensarkom, durch
Überfahren geborsten, schwere Blutung, Nephrektomie, Genesung.)
26. Solowow, P. D., Zwei Fälle von Stichschnittwunden der Niere. Zeitschr. f. Urol.
Bd. 6. p. 131. (Ein Fall von Exstirpation wegen vollständiger querer Durchtrennung
der Niere mit sehr starker Blutung und ein Fall von Nahtvereinigung der weniger
tiefen Verletzung. Heilung.)
*Sorrentino, F., Lesioni violente dei reni. Gazz. degli osped. e d. clin. Heft 21.
Ssobolew, J. A., Fall von Stichschnittwunde. Russki Wratsch. 1911. Nr. 50. Ref.
Zentralbl. f. Chir. Bd. 39. p. 795. (Die Niere war wie beim Sektionsschnitt gespalten,
Nierennaht.)
29. Stanley, E. G., Subcutaneous rupture of the kidney; intraperitoneal haemorrhage;
expectant treatment, recovery. Lancet. Bd. 2. p. 757.
30. Stuckey, L. G., Zur Kasuistik der Stichwunden der Niere. Weljam. chir. Arch.
1910. Ref. Zentralbl. f. Chir. Bd. 39. p. 1012. (Vollständige Durchbohrung der Niere
mit Verletzung zahlreicher Gefässe; Nephrektomie.)
AL Terebinsky, N. N., Fall von traumatischen Verletzungen der Bauchorgane. Chir.
Bd. 30. p. 603. Ref. Journ. d’Urol. Bd. 1. p. 425. (Vollständige quere Durchreissung
der Niere, Exstirpation.)
83
Bories (2) befürwortet bei Nierenverletzung die Operation entweder bei Bildung
eines grossen Hämatoms oder bei Infektion des letzteren, besonders aber bei abundanter
innerer Blutung und gleichzeitiger Verletzung anderer Bauchorgane. Ein Fall von totaler
Absprengung des oberen Nierenpols mit Nephrektomie wird mitgeteilt, ferner 22 Fälle
aus der Literatur.
Sorrentino (27) erweitert bei offenen Nierenwunden mit geringer Blutung die Wunde
und tamponiert, bei starker Blutung soll die Nierenwunde genäht oder tamponiert werden,
ebenso bei Nierenschüssen. Die Nephrektomie ist selten nötig. Grosser lumbaler Blut-
erguss oder intraperitoneale Blutung verlangen sofortige Operation.
Heymann (12) beobachtete 11, cm tiefes Einreissen der Niere am Hilus und Platzen
auf der Vorderfläche durch plötzliches heftiges Anstrengen der Bauchpresse.
In der Diskussion erwähnt Kudlek einen Fall von Ruptur der Innenhaut einer kon-
genitalen. durch aberrierendes Gefäss bewirkten Sackniere; die Capsula propria blieb intakt.
Exstirpation, Heilung.
Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1912. 28
ir
Bet d en ` ot Te o e ga vm
434
Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
Gibson (8) fand bei vier traumatischen Niercnrupturen die Zerreissung stets qu'r
an der Grenze von mittlerem und unterem Drittel. Alle vier wurden nephrektomiert.
Goodrich (13) berechnet die Häufigkeit der Hämaturie auf 90 °% aller Nierenver-
letzungen. Für die konservative oder operative Behandlung ist die Stärke der Blutung
massgebend. Bei starken Zerreissungen ist die Nephrektomie erforderlich, eine partielle
Nephrektomie ist selten durchführbar.
11. Nierensteine.
*Alessandri, La pielotomia nella calcolosi renale. Riv. osped. Bd. 2. Nr. 14. Ref.
Zentralbl. f. Chir. Bd. 39. p. 1755.
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Bd. 2. p. 527 u. Arch. d’electr. med. 349. Ref. Zentralbl. f. inn. Med. Bd. 34. p. 32V.
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ëm ie
GE
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Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 435
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bei Fehlen der linken Niere. Bei Inzision der rechten Niere wurde der Stein nicht
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wegen sechstägiger Anurie bei durch Typhus infizierter Niere mit Steinbildung, nach-
dem acht Jahre vorher die andere Niere wegen Tuberkulose exstirpiert worden war.
Hierauf Entfernung der Konkretionen aus dem Nierenbecken mit dem Löffel und
Katheterismus des Ureters von oben; Heilung.)
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über vier Fälle von beiderseitigen Steinen.)
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zwei Nephrotomien, darunter ein Todesfall wegen doppelseitiger Erkrankung, zwei
Nephrektomien und eine Pyelolithotomie.)
Josserand, Radiodiagnostic de la lithiase urinaire. Arch. d’Eleetr. med. Bd. 2.
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Span. Med.-Chir. Acad. Sitzg. vom 27. Mai. Revue de Chir. Bd. 46. p. 863. (Drei
Fälle von negativem Ausfall der Radiographie trotz vorhandener Steine; verlangen
Entleerung des Darms, Immobilisierung des Zwerchfells und Auswahl geeigneter
Röhren.)
Kleinschmidt, O., Die Harnsteine, ihre Physiogzraphie und Pathogenese. Berlin
1911. J. Springer. (Eingehende Darstellung der Struktur und Entstehung der Harn-
steine, wobei die kolloide Grundlage nach Ebstein abgelehnt wird.)
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Zeitschr. f. Urol. Bd. 6. p. 145.
Kubitz, A., Über doppelseitige Nephrolithiasis. Inaug.-Diss. Leipzig 1911. (Sechs
Fälle aus der Trendelenburgschen Klinik, und zwar vier von gleichzeitiger doppel-
28*
436
45.
46.
57.
58.
6la.
Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
eitiger Steinerkrankung und zwei von Erkrankung der zweiten Niere nach Operation
der ersten.)
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der normalen Uretergegend liegende Schatten durch Steine, die in einer Ausbuchtung
des erweiterten Ureters liegen.)
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med. Wochenschr. Bd. 38. p. 1436. (Nephrotomie bei Nierenstein und Nephrektomie
bei mannskopfgrosser Pyonephrose mit hühnereigrossem Stein am Ureterabgang.)
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Journ. d’Urol. Bd. 1. p. 655. (Kittähnliche tuberkulöse Masse, die durch Schatten-
bildung einen Stein vorgetäuscht hatte; Nephrektomie.)
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York Surg. Soc. Sitzg. vom 25. Okt. 1911. Annals of Surg. Bd. 55. p. 324. (Pyelo-
tomie und Entfernung eines grossen verästelten Steines, sowie zweier kleinerer aus
der Nierensubstanz, ferner Ureterotomie auf derselben Seite und Entfernung eines
Steines aus dem unteren Ende des Urcters; die andere Niere, die ebenfalls einen Stein
enthält, soll später operiert: werden; Heilung.)
Moniz, G., Lithiase renal. Brazil. med. Bd. 26. Nr. 12. (Diätetische Behandlung.)
Morian, Uratsteine des Nierenbeckens. Ärztl. Verein Essen-Ruhr. Sitzg. vom 28. Nov.
1911. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 49. p. 189. (Pyelotomie mit primärer Heilung;
zwei Fälle.)
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8. Mai. Annals of Surg. Bd. 56. p. 794. (Eiterfistel nach Öffnung eines Lumbal-
abszesses infolge Durchbruch eines Steins aus dem Nierenbecken.)
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Berl. klin. Wochenschr. Bd. 49. p. 1543. |
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p. 659. (Ein erbsen- und ein bohnengrosser Nierenbeckenstein, durch Böntgenauf-
nahme nachgewiesen und durch Pyelotomie entfernt; keine Naht, Heilung.)
*Payr, E., Über die Sicherung der Naht bei Pyelolithotomie durch einen gestielten
Lappen der Capsula fibrosa. Zentralbl. f. Chir. Bd. 39. p. 1505.
*Pena, Indications opératoires dans la pyonephrose caleuleuse. Span. Med.-chir.
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RE
KA
Wi
%
86.
Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 437
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1911. Pester med.-chir. Presse. Bd. 48. p. 273. (Grosser Nierenstein, 8x 7 x em.
das ganze Nierenbecken ausfüllend, Niere ganz atrophisch, Exstirpation.)
*Pousson, A., Traitement chirurgical des calculs du rein. Journ. d’Urol. Bd. 2.
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Rafin und Arcelin, Calculs du rein et de P’uretere; notes cliniques et radiologiques.
Lyon-Paris 1911. A. Maloine. (Eingehende Besprechung der Steinkrankheit vom
klinischen und radiologischen Standpunkte; Verarbeitung eines Materials von 48 Nieren-
und vier Uretersteinen.)
Rastonil, Nephrotomie au septieme jour d’une anurie calculeuse. Bull. de la Soc.
med. et chir. de la Rochelle. Okt. 1911. (Ausgiebige Drainage; Harnsekretion durch
die Blase erst 38 Tage später.)
Ratera, Deux cas des calculs du rein avec presentation des radiographies. Span.
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stration.)
— Cas cliniques de calculs renaux. Span. med.-chir. Acad. Sitzg. vom 12. Febr.
Revue de Chir. Bd. 46. p. 648. (Vier Fälle von Nieren- und Uretersteinen, durch
Röntgendurchstrahlung nachgewiesen, zwei operiert. In der Diskussion hält Pena
den Katheterismus des Ureters für genügend, die Injektion opaker Flüssigkeiten für
entbehrlich.)
Renner, Enuresis durch Nierensteine. Chir. Ges. Breslau. Sitzg. vom 13. Mai. Zen-
tralbl. f. Chir. Bd. 39. p. 915. (Sectio alta; Fraktur des Sitzbeins infolge von Züchti-
gung wegen Bettnässens!)
Reynard, Hematuries prolongees ducs à de petits calculs du rein. Soc. des Sciences
med. de Lyon. Revue de Chir. Bd. 46. p. 632. Lyon med. p. 203. (Erbsengrosse
Steine; Nephrotomie.)
Reynolds, W. A., Renal calculi (oxalate) with severe haemorrhage after nephrolitho-
tomy. Brit. Med. Journ. Bd. 2. p. 717. (Entfernung von etwa 100 Steinen, teilweise
irregulär gestaltet, durch Nephrotomie, schwere Nachblutung. die durch Öffnung
der Wunde und Tamponade mit Adrenalingaze gestillt wurde.)
Richardson, The error of overlooking ureteral or renal stone under the diagnosis
of appendicitis. Annals of Surg. Bd. 55. p. 264. (Warnt vor dieser Verwechselung
und dringt bei unklaren Unterleibsschmerzen auf Harnuntersuchung und Röntgen-
durchleuchtung.)
Rindfleisch, Zystinurie und Zystinsteine. 84. Vers. deutscher Naturf. u. Ärzte.
Abt. f. inn. Med. Münchn. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 2250. (Fand auch Zystin-
steine durch Röntgendurchleuchtung darstellbar.)
Ringleb, O., Zur Operation an Solitärnieren. Hufeland. Ges. Sitzg. vom 10. Okt.
Berl. klin. Wochenschr. Bd. 49. p. 2198. (Vorläufige Mitteilung; in der Diskussion
erwähnt Litthauer einen Fall von Steinniere mit Pvelotomie bei Solitärniere; länger
bestehende Nierenbauchdeckenfistel.)
Rochet, Nephrotomie simple dans la lithiase rénale infectée et avec gros calculs.
Rev. prat. des mal. des org. gen.-ur. 1911. Nr. 47.
Rochet und Thevenot, L’origine rénale de certains calculs. XXV. franz. Chir.-
Kongr. Revue de Chir. Bd. 46. p. 761. (Betont die Häufigkeit des renalen Ursprunges
der Blasensteine.)
Rodillon, G., La petrification des microorganismes dans les sédiments urinaires et
les pseudocristaux en halteres. Journ. d’Urol. Bd. 2. p. 374. (Macht auf die Oxalat-
kristalle aufmerksam, welche durch Niederschlag auf Mikroorganismen entstehen.)
*Roman, B.. Pyelonephritis bei Nephrolithiasis durch Bacterium Paratyphi B. Wiener
klin. Wochenschr. Bd. 25. p. 1225.
Schmidt, M. P., Amyloide Eiweisssteine im Nierenbecken. Zentralbl. f. path. Anat.
Bd. 23. Nr. 19. (Neun fazettierte Amyloidsteine im Becken einer granulierten Niere
bei allgemeiner Amvloidose.)
Schöne, G., Blasen- und Nierensteine. Med. Verein Greifswald. Sitzg. vom 26. Juli.
Deutsche med. Wochenschr. Bd. 38. p. 2385. (Zwei Nierensteine, durch Nephrotomie
entfernt; ein Blasenstein bei einer Frau auf Grund primärer Nephrolithiasis.)
438 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
87. *Seelig, A., Notiz zur Röntgendiagnose der Harnsteine. Zeitschr. f. Urol. Bd. 6.
p. 298.
88. Smith, E. O., Case of malaria simulating renal calculus. Amer. Urol. Assoc. 11. Jahres-
versamml. Journ. of Amer. Med. Assoc. Bd. 58. p. 1307. (Kolikähnliche Schmerzen
links; kein Steinschatten.)
89. Sondern, F. E., Urolithiasis; etiology and chemistry. Amer. Journ. of Urol. Bd. 8.
Nr. 4.
90. Squier, J. B., Surgery of urolithiasis. Amer. Journ. of Urol. Bd. 8. Nr. 4. (Schlägt
vertikalen Lumbalschnitt vor, bevorzugt die Pyelotomie und bei Infektion die Drainage
des Nierenbeckens.)
91. — Acidosis following nephrectomy. Med. Record. New York. Bd. 81. p. 7. (Exitus
am 12. Tage nach Nephrektomie wegen vereiterter Steinniere, unter Delirien, Ver-
mehrung der Azidität und Azetongehalt des Harns.)
92. Steen, H. B., Large renal calculus. Indian Med. Gaz. Bd. 47. Nr. 8.
93. *Stepanoff, J., Faut-il suturer les incisions du bassinet et de P’urctere? These de
Paris. 1910/11. Nr. 423.
94. Stone, J. S., A kidney removed for nephrolithiasis. Washington Obst. and Gyn.
Soc. Nitzg. vom 9. Febr. Amer. Journ. of Obst. Bd. 66. p. 834. (Vereiterte Niere
mit multiplen Parenchymsteinen; Exstirpation, Heilung.)
95. Tracy, S. E., Recurrent anuria due to ball valve calculus in ureter of single functiona-
ting kidney. Pennsylv. Med. Journ. Sept. (Dauer-Ureterkatheter; Röntgenbefund
negativ; häufige Einführung des Ureterkatheters ohne Infektion des Ureters.)
96. Voeckler, Nierenstein von Walnussgrösse. Med. Ges. Magdeburg. Sitzg. vom 29. Febr.
Münchn. med. Wochenschr. Bd. 95. p. 1522. (Pvelotomie.)
97. *Wagner, Nephrolithiasis nach Unfall. Monatsschr. f. Unfallheilk. Nr. 2.
98. Weber, F. P., An unusual urinary deposit of calcium carbonate. Brit. Med. Journ.
Bd. 1. p. 183. (Kristalle in Nierenzysten.)
99. Whiteside, G. S., Surgery of urolithiasis. Nortwesth Med. Bd. 4. Nr. 4.
100. Willis, L. E., Urinary calculi. Journ. of Arkansas Med. Soc. Bd. 8. Nr. 12.
101. Woolsey, G., Nephrolithiasis, pyelitis, calculus of the bladder. New York Surg. Soc.
Sitzg. vom 22. Nov. 1911. Annals of Surg. Bd. 55. p. 445. (Pyelotomie und Ent-
fernung eines erdbeerförmigen Steins, Pyelitis, Heilung, später Kystotomie und Ent-
fernung des Blasensteins.)
102. — Nephrolithiasis of the kidneys; calculus in left ureter; sinus of left kidney. New
York Surg. Soc. Sitzg. vom 22. Nov. 1911. Annals of Surg. Bd. 55. p. 450. (Ent-
fernung mehrerer Steine, zuerst aus der besser funktionierenden rechten. nach einigen
Wochen auch aus der linken Niere, mittelst Nephrotomie und Zurückbleiben einer
Fistel der linken Niere. ein Jahr bestehend. In der Folge nochmalige Steinbildung
und Öffnung der linken Niere in der alten Narbe, sowie Eröffnung von perinephri-
tischen Abszessen. Heilung. Der Ureterstein soll später entfernt werden.)
103. *Zivre, A., La pyelotomie dans les calculs du rein. Thèse de Nancy. 1910/11. Nr. 30.
Casper (15) beschreibt als typische Symptome von Steinen in den oberen Harn-
wegen Schmerzen und Blutungen, jedoch sind beide Erscheinungen weder konstant, noch —
besonders die ersteren — eindeutig. Das hauptsächlichste diagnostische Mittel ist die Radio-
graphie, jedoch können sehr kleine und Uratsteine unsichtbar bleiben. Stets muss der ganze
Harntraktus auf dem Bild erscheinen. Falsche Schatten können durch Einführung eines
undurchlässigen Ureterkatheters ausgeschaltet werden. Bei kleinen Steinen wird Anregung
der Diwese, bei nahe der Blase sitzenden die Lockerung mit dem Ureterkystoskop empfohlen,
bei Nierensteinen wird die Pvelotomie der Nephrotomie vorgezogen. Uretersteine sind durch
Ureterostomie zu entfernen. Indiziert ist die Operation bei sich wiederholenden Koliken,
dauerndem Pruckschmerz, Eiterinfektion und Anurie. Nach Entfernung des Steins ist die
etwa zurückbleibende Pvelitis durch Nierenbeckenspülungen zu behandeln und die Diät
zu regulieren, sowie durch Trinkdiurese und Alkalien die Lösungsfähigkeit der Harn- und
Oxalsäure anzustreben.
Wagner (97) betont die Möglichkeit der Entstehung von Nierensteinen nach Traumen
sowohl der Niere (infolge von Blutungen und Entzündungen) als des Zentralnervensystems
auf dem Wege einer Cystitis und Pvelonephritis.
Charvin (22) hebt die Seltenheit der Nieren- und Uretersteine im Kindesalter hervor.
glaubt aber, dass mit Vervollkommnung besonders der Radiographie die Fälle an Häufig-
Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 439
keit zunehmen werden, da bei Erwachsenen sich häufig die ersten Erscheinungen bis ins
Kindesalter verfolgen lassen. 53 Fälle (mit vielen Röntgenbildern) werden mitgeteilt.
Pousson (69) hält die Schwangerschaft mit ihren nervösen Störungen und ihren
anatomischen und physiologischen Veränderungen für eine Prädisposition zur Nierenstein-
bildung. Ein Fall von Pyelotomie mit Naht und Heilung.
Roman (84) beschreibt einen Fall (Sektionsbefund) von Nierensteinen mit pseudo-
membranöser Pyelitis, Ureteritis und Cystitis und eitriger Nephritis, bei dem aus dem Nieren-
beekeninhalt das Bacterium Paratyphi B isoliert wurde. Nach den Befunden musste die
Infektion als aufsteigende erklärt werden; die primäre Infektion wurde nicht völlig aufgeklärt.
Die im Darm gefundenen Veränderungen (Gastroenterostomie drei Tage vorher) waren
jüngeren Datums.
Belot (9) empfiehlt, um Fehlerquellen. z. B. Beckenflecke auszuschalten, eine wieder-
holte längere Röntgenaufnahme in derselben Lage, weil Nierensteine bei Zeitaufnahmen
undeutlich werden und ihre Lage verändern, Verkalkungen dagegen nicht.
Cabot (14) fand bei Nieren- und Uretersteinen in 10 % keine Schmerzen und in
30 0%, Schmerzen ohne Koliken. Als einziges Symptom kann häufige und schmerzhafte
Harnentleerung vorhanden sein.
Burchard (12) bespricht die Fehlerquellen bei Röntgenaufnahme der Harnorgane
(Beckenflecke, Venensteine) und verlangt von einem zuverlässigen Röntgenbild, dass die
Niere selbst auf die Platte gebracht wird.
Niederstein (62) glaubt, dass bei Anwendung der nötigen Kautelen die kleinsten
Konkremente sichtbar gemacht werden können.
Seelig (87) fand in Übereinstimmung mit Telemann, dass reine Harnsäuresteine
keine Schatten geben; durch Füllung der Blase mit Sauerstoff werden sie darstellbar. In
der Niere sind reine Harnsäuresteine häufiger als in der Blase und daher sind negative Röntgen-
bilder mit Vorsicht zu deuten.
Pousson (68), welcher über 42 operative Eingriffe an 38 Nierensteinkranken be-
richtet. bezweifelt, ob es aus dem Röntgenbilde allein möglich ist, die Indikation für Nephro-
tomie oder für Pyelotomie zu stellen. In zweifelhaften Fällen muss die Niere freigelegt.
luxiert und betastet werden. Die Pyelotomie eignet sich nur bei Steinen von mittlerer Grösse
und regelmässiger Oberfläche, die innerhalb der ersten Abteilungen des Nierenbeckens liegen
und von entzündlichen Verwachsungen völlig frei sind. Die Befürchtung ausgedehnter
narbiger Sklerose bei Nephrotomie hält er für unbegründet und Blutungen können durch
Einlegeung eines Katheters ins Nierenbecken verhütet werden. Bei septischer Nephrolithiasis
gibt die Nephrektomie bessere Resultate als die Nephrotomie, namentlich erfordern Pyelo-
nephritis und kalkulöser Abszess im allgemeinen die Exstirpation.
Alessandri (1) hält für Ausführung der Pyelotomie nur für nötig, dass die Niere
möglichst aseptisch und in ihrem Gewebe nicht geschädigt ist; dass sie Juxierbar ist und
nur ein nicht verästelter Stein vorhanden ist. wird nur für wünschenswert erklärt. Fünf
Fälle werden beschrieben, alle heilten ohne Fistelbildung, obwohl nur zwei ganz aseptisch
waren. Die Wunde wird genäht und ein Tampon dagegen gelegt.
Arcelin und Rafin (3) erklären das Röntgenbild für entscheidend in der Frage,
ob Pyelotomie oder Nephrotomie auszuführen ist. Bei septischer Steinniere sind die Steine
meist verästelt und zahlreich, bei aseptischer gering an Zahl und von regelmässiger Form.
In ersterem Fall ist die Nephrotomie zur genauen Aufsuchung und Entfernung aller Stein-
trümmer nötig.
Baum (6) widerlegt die gegen die Pyelotomie gemachten Einwände der begrenzten
Brauchbarkeit, der geringen Übersicht und der Gefahr der Fistelbildung und bezeichnet
diese Methode als erheblich gefahrloser und konservativer gegenüber der Nephrotomie,
welche er nur bei multiplen Steinen im Nierenparenchym und weitgehenden Gewebsver-
änderungen. besonders Abszessen zulässt, vorausgesetzt, dass nicht schon die Exstirpation
geboten ist. In der Diskussion gibt Kümmell bei nicht infizierter Steinniere der
Pyelotomie den Vorzug vor der Nephrotomie; Schüssler eröffnete das infizierte Nieren-
becken und entfernte einen kruppösen Belag. Heilung ohne Fistelbildung.
Bazy (7) tritt aufs wärmste für die Pyelotomie ein und konnte auch grössere ver-
ästelte Steine auf diesem Wege ohne besondere Schwierigkeit entfernen.
Cathelin (17) empfichlt die Pyelotomie bei nicht zu grossen und nicht verästelten
Steinen. die im extrarenalen Teile des Nierenbeckens sitzen, ferner wenn die Niere sich hıxieren
und die?Hinterfläche des Nierenbeckens sich genügend freilegen lässt. Die Frage der In-
fektion ist von geringerer Bedeutung.
440 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
Kusnetzky (46) empfiehlt bei Nierensteinen die Pyelolithotomie in situ oder nach
Luxation der Niere, im Notfalle die Hinzufügung der Nephrotomie; für zwei Wochen ist
das Nierenbecken zu drainieren.
Peña (66) zieht die Nephrotomie der Pyelotomie vor, welcher er die Gefahr der Fistel-
bildung zuschreibt. Bei aseptischen Steinen wird Nephrotomie empfohlen, ebenso bei eitriger
Infektion, wenn der Ureter durchgängig ist, die Funktionsfähigkeit der anderen Niere nicht
feststeht und bei schlechtem Allgemeinzustand die Nephrotomie, im gegenteiligen Falle
die Nephrektomie. In der Diskussion wird von Cifuentes die hohe Mortalität der Nephrek-
tomie gegenüber der Nephrotomie hervorgehoben.
Zivre (103) erklärt die Pyelotomie nur für ausführbar, wenn die Niere luxiert werden
kann; sie ermöglicht auch die Entfernung grosser verästelter Steine, jedoch ist bei solchen
die Nephrotomie vorzuziehen. Die Vorteile der Operation bestehen in Schutz vor Nach-
blutungen und in Vermeidung einer Schädigung der Nierenfunktion. Fünf Fälle (mit Röntgen-
bildern) werden mitgeteilt.
Le Clerc-Dandoy (49) beobachtete in drei Fällen nach der Nephrolithotomie Nach-
blutungen durch Platzen der Naht, zwei mit Exitus und einen mit Heilung mittelst Nephrek-
tomie. Die Naht der Niere soll daher nur bei gesundem Nierenparenchvm ausgeführt werden,
Infektion und auch chronische Nephritis kann zur Ruptur und Blutung führen.
P. und L. Bazy (8) nähen die Nierenbeckenwunde nach Pyelotomie, sobald es mög-
lich ist, jedoch dürfen die ableitenden Harnwege von dem umgebenden und schützenden
Fettgewebe nicht entblösst werden, das auch die anzulegende Naht stützen soll. Notwendig
ist. die Vernähung bei ausgedehnter Inzision des Nierenbeckens und des Ureters und, wenn
Nierenbecken und Ureter entblösst worden sind; in diesem Falle ist die Naht, wenn sie über-
haupt ausführbar ist, durch Überpflanzung aus dem umgebenden Gewebe zu stützen. Zu
unterlassen ist die Naht, wenn ihre Ausführbarkeit besonders schwierig und in Rücksicht
auf das Kaliber der Harnwege gefährlich ist und wenn eine Verlängerung der Operation
in Rücksicht auf den Allgemeinzustand unerwünscht scheint, endlich bei schwerer Infektion
und bei Ureterotomie, wo die Drainage günstiger ist. Im übrigen ist Infektion im allgemeinen
keine Kontraindikation gegen die Naht.
Payr (65) gibt wegen der Schädigung der Niere durch die Nephrotomie und wegen
der Gefahr der Nachblutung der Pyelotomie den Vorzug und näht bei allen annähernd asepti-
schen Fällen die Wunde. Zur Sicherung der Naht löst er vom Nierenbecken aus quer über
die Hinterfläche einen genügenden Lappen aus der fibrösen Kapsel aus und näht ihn um-
- geklappt über die in zwei Etagen genähte Nierenbeckenwunde. Ein Fall von Entfernung
eines walnussgrossen Steins wird mitgeteilt.
Stepanoff (93) bezeichnet die Anlegung von Nähten nach Pyelo- und Ureterolitho-
tomie als gefährlich in bezug auf Entstehung einer sekundären Stenose mit Fistelbildung
und Bildung eines neuen Steines. Die Naht ist im allgemeinen unnütz, denn die Schnitt-
wunden heilen ebensogut ohne Vernähung; erlaubt ist die Naht bei aseptischem Harn und
bei Erweiterung des Nierenbeckens oder Ureters, wenn die Inzisionsstelle gut zugänglich
gemacht werden kann.
Link (53) erklärt die Zystinurie als Folge ungenügender Oxydation des Eiweisses;
die innere Therapie ist machtlos. Zwei Fälle von multiplen Zystinsteinen werden mitgeteilt,
einer von gänsceigrossem Stein in der Blase. der durch Sectio alta entfernt wurde und mehreren
walnussgrossen Steinen im Nierenbecken und der Niere rechterseits und einer mit doppel-
seitigen Nierensteinen.
12. Nierentumoren.
l. Abbe, R.. Long lasting cure after removal of sarcoma of the kidney in infancy. New
York Surg. Noc. Sitzg. vom 24. April. Annals of Surg. Bd. 56. p. 469. (Rhabdo-
mvosarkom des oberen Teils der rechten Niere. das bei einem ein Jahr alten Kinde
durch Nierenresektion entfernt wurde. Rezidivfrei scit 20 Jahren.)
2. *Alezais und Peyron, Sur les aspects peritheliaux observés dans certaines tumeurs
du rein. Comptes rendus de la Soc. de Biol. Bd. 72. p. 1109.
3. Andre, Cancer du rein. Soc. des Sciences med. de Lyon. Revue de Chir. Bd. 46.
p. 634. (Drei Fälle; die Operation findet linkerseits günstigere Verhältnisse als rechts,
wo die Vena cava bald in die Neubildung einbezogen wird.)
4. Andres, M., Hyvpernephrom. La Clin. chir. 1911. Nr. 1. p. 85. (960 g schwerer
Tumor, 39jährige Frau, Nephrektomie, Heilung.)
13.
14.
Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 441
Beck, C., Hypernephrom. Deutsche med. Ges. Chicago. Sitzg. vom 21. März. Münchn.
med. Wochenschr. Bd. 59. p. 1741. (Exstirpation.)
*Bendell, J. L., Congenital malignant renal tumors. Albany Med. Annals. Bd. 33.
p. 136. |
Bittner, Nierentumor. Ärztl. Verein Brünn. Sitzg. vom 4. Dez. 1911. Wiener klin.
Wochenschr. Bd. 25. p. 189. (Enormes Adenokarzinom von 50 cm im Umfang, bei
einem achtjährigen Kinde; Exstirpation, Tod an Rezidiven.)
*Bossart, J., Über Vorkommen und Bedeutung von Muskelgewebe in der Niere.
Inaug.-Diss. Zürich.
Cahen, F., Hypernephrom der rechten Niere. Allg. ärztl. Verein Köln. Sitzg. vom
4. Dez. 1911. Münchn. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 503. (Blutharnen und Kräfte-
verfall; Exstirpation, Heilung.)
Chevassu, M., A propos du traitement chirurgical du cancer du rein. Bull. de l’assoc.
franç. pour létude du cancer. Bd. 4. p. 344. (Exstirpation nach Grégoire.)
— A propos de la chirurgie du cancer du rein. Ebenda. p. 368. (Exstirpation
mittelst Lateralschnittes.)
Collins, J„ und R. G. Armour, The metastasis of hypernephroma in the nervous
system; Jacksonian epilepsy caused by such lesion. Amer. Journ. of Med. Sciences.
Bd. 144. p. 726. (Hypernephrom im oberen Pol der rechten Niere mit Metastasen
in Leber und Gehirn.)
Damsky, Primäres Nierenkarzinom. Wratsch. Gaz. Nr. 5. Sitzg. d. Urol. Ges. zu
St. Petersburg. (H. Jentter.)
Dartigue und Catz, Sarcome du rein enlevé par la voie transperitoneale. Soc. des
Chir. de Paris. Sitzg. vom 31. Mai. Presse méd. Nr. 50. p. 530. (Sarkom aus poly-
morphen Zellen, bei einer schon kachektischen Kranken mit Erfolg exstirpiert.)
Devèze, Tumeur pararénale. XXV. franz. Chir.-Kongr. Revue de Chir. Bd. 46.
p. 762. (Embryonale Mischgeschwulst, mit der Niere entfernt; Pollakiurie und Pyuric.
Heilung ohne Rezidive seit vier Jahren.)
Downes, Large embryonal adenocarcinoma of the kidney; nephrectomy. New York
Surg. Journ. Sitzg. vom 24. Jan. Annals of Surg. Bd. 55. p. 634. (BRechtsseitiger
Nierentumor, Hämaturie, Exstirpation, Heilung.)
— Large hypernephroma; nephrectomy. Ebenda. (Hämaturie. Für grosse Tumoren
Querschnitt empfohlen. Heilung.)
Enderlen, Adenosarkom der linken Niere. Würzburger Ärzteabend. Sitzg. vom
13. Dez. 1911. Münchn. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 338. (Kindskopfgross, mit
Colon descendens verwachsen, das mitentfernt wurde; zweijähriges Mädchen. Heilung.)
Fabien, R., Contribution a l’etude des tumeurs du rein chez l’enfant. These de Paris.
1910/11. Nr. 174. (Vier Fälle, zwei operiert mit einem Operationstodesfall und einem
Todesfall an Rezidiv; eine unvollendete Operation; 21 Fälle aus der Literatur.)
Fedorow, Fibrosarkom der Niere. Russ. urol. Ges. Sitzg. vom 31. März 1911. Zeit-
schrift f. Urol. Bd. 6. p. 147. (Exstirpation.)
*Fischer, W., und K. Murakami, Über cine Mischgeschwulst des Nierenbeckens.
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. Flatau, Hypernephrom der linken Niere. Fränk. Ges. f. Geb. u. Gyn. Butze, vom
11. Nov. 1911. Münchn. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 53.
Frattin, G., Contributo alla clinica dei tumori pararenali. Riv. Ven. di scienze med.
Ref. Zentralbl. f. Chir. Bd. 40. p. 330. (Grosses. den ganzen Leib füllendes Fibro-
sarkom des pararenalen Gewebes, durch Probelaparotomie festgestellt und dann auf
lumbalem Wege entfernt.)
Freire, L., Cancro do rim. Brazil med. Bd. 26. Nr. 4. (Nierenkarzinom.)
Fullarton, S., Large tumour of right kidney. Glasgow Med.-Chir. Soc. Sitzg. vom
12. April. Brit. Med. Journ. Bd. 1. p. 954. (Embryonales Adenosarkom, Nephrek-
tomie, Heilung. Neunjähriges Kind.)
Furniss, H. D., Hypernephroma. New York Obst. Soc. Sitzg. vom 10. Okt. 1911.
Amer. Journ. of Obst. Bd. 65. p. 300. (Lumbarschmerzen und Hämaturie; die Pyelo-
graphie ergab Verzerrung des Nierenbeckens; Kolloide. Degeneration des Hyper-
nephroms am unteren Pol der rechten Niere, den grössten Teil derselben einnehmend.)
Garrow, A. E., und C. B. Kennan, A latent hypernephroma with a solitary meta-
stasis in the spine. Med. Record. New York. Bd. 81. p. 153. (Hypernephrom am
oberen Pol der rechten Niere mit Metastasen an der Wirbelsäule und Lähmung der
unteren Körperhälfte.)
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442 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
28. Gayet, Cancer du rein gauche. Soc. des sciences méd. de Lyon. Revue de Chir.
Bd. 45. p. 680. (Niere weder vergrössert, noch schmerzhaft, aber blutend. Nephrek-
tomie.)
29. Gibson, Hypernephroma associated with tuberculosis of the kidney. Med. Soc.
of New York. Sitzg. vom 3. Mai. Med. Record. New York. Bd. 82. p. 458. (Nephrek-
tomie. Heilung.)
30. Girou, Hypernéphrome. Soc. de Chir. Sitzg. vom 27. Nov. Gaz. des Hôp. Bd. 85.
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3l. Goodman, Ch., Hypernephroma of the kidney. Med. Record. New York. Bd. 82.
p. 1103. (Hypernephrom der linken Niere, deren Funktionsunfähigkeit durch die
Phenolsulphonphthaleinprobe nachgewiesen wurde. Nephrektomie, Heilung.)
32. Harbitz, Hirnsklerose, Nierengeschwülste und Talgdrüsenangiome. Zentralbl. f.
path. Anat. Bd. 23. Nr. 19. (Multiple Angiolipome der Niere mit den anderen Ano-
malien kombiniert, als Folgen gleichzeitiger in verschiedenen Organen auftretender
Entwickelungsstörungen erklärt; 38jährige Frau.)
33. Hernaman-Johnson, Sarcoma of kidney treated by eight hours Röntgen-Rav
exposure and subsequently by Radium Ionization. Med. Press. and Circ. Bd. 9.
p. 343.
34. *Herxheimer, Über Tumoren der Nieren. Verein d. Ärzte Wiesbadens. Sitzg.
» vom 4. Sept. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 49. p. 2102.
35. Hutchinson, W., Hypernephroma of kidney of particular interest. Amer. ‚Journ.
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36. Jeanbrau, E., und E. Etienne, Epitheliome papillaire du bassinet. nephreetomie
lombaire. Guerison se maintenant depuis un an. Journ. d’Urol. Bd. 2. p. 235.
(Schmerzlose Hämaturien seit 15 Jahren; kleinmandarinengrosses Papillom, ursprüng-
lich gutartig,. später bösartig geworden; Exstirpation.)
37. Imbert, Tumeur du rein; nephrectomie. incision de Grégoire. Soc. de Chir. de Mar-
scille. Sitzg. vom 20. Mai. Revue de Chir. Bd. 46. p. 344. (Karzinom, durch lateralen
Schnitt retroperitoneal exstirpiert.)
38. Kahn, Hypernephrom. Allgem. ärztl. Verein Köln. Sitzg. vom 4. Dez. 1911. Med.
Klinik. Bd. 8. p. 79.
39. Kaposi, Zwei Tumoren der Niere. Chir. Ges. Breslau. Sitzg. vom 13. Mai. Berl.
klin. Wochenschr. Bd. 49. p. 1348. (Zwei Hypernephrome, eines mit Ikterus und
Schmerzanfällen. die als Gallensteinkoliken gedeutet wurden.)
40. König, Teratom der Niere mit Karzinom. Ärzteverein Marburg. Sitzg. von 9. Nov.
Med. Klinik. Bd. 8. p. 2050. (Vierjähriges Mädchen, Diagnose mittelst Kystoskopi
und Ureterenkatheterismus.)
tl. *Kostenko, M. T., Zur Kenntnis der Hypernephrome. Deutsche Zeitschr. f. Chir.
Bd. 112. Heft 4.
42. Kropeit, Nierenkarzinom. Ärztl. Verein Hamburg. Sitzg. vom 24. Okt. 1911. Deutsche
med. Wochenschr. Bd. 38. p. 344. (Wegen Hämaturie, Schmerzen und Nichtsondier-
barkeit des Harnleiters ursprünglich für Ureterstein gehalten; nach Ölinjektion kein
Schatten mehr nachweisbar. Exstirpation.)
43. Langhoff, W., Zur Kasuistik der Mischgeschwülste der Niere im Kindesalter. Inaug.-
Diss. München 1911. (11% jähriges Kind. schnell wachsende Geschwulst. in die die
ganze rechte Niere aufgegangen ist; Haufen undifferenzierter Epithelzellen mit Binde-
gewebe und glatten Muskelfasern; glomerulusartige Bildungen und Anläufe zur Aus-
bildung von Harnkanälchen.)
44. Lavoipierre, Resultats de la nephreetomie pour cancer. These de Lyon. 1911.12.
Nr. 74. (20 Fälle aus der Klinik Rafins mit 35 ° Operationsmortalität; 10 Operierte
sind seit mehr als vier Jahren rezidivfrei.)
45. Leeser, E., Über einen Fall von Nierentumor; ein Beitrag zur Klinik der Grawitz-
schen Tumoren. Inaug.-Diss. München 1911. (Grosser, bis ins Becken herabreichender
Tumor der rechten Niere von ausgesprochen papillär-adenomatösem Bau bei einer
63 jährigen Frau. Hypernephrom; niemals Nierenblutungen. Transperitoneale Ne-
phrektomie. Heilung.)
46. Le Fur, Tumeur pararenale prise pour un cancer de Pestomac; néphrectomie lom-
baire. guérison. Paris chir. Jan. (Grosser. sehr harter. mit der Niere verwachsener
Tumor.)
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LT a mm ` ge
D -
62.
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IL
Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 443
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Nierenpol; Tuberkulose diagnostiziert. Nephrektomie.)
Meyer, G., Ein Fall von Mischgeschwulst beider Nieren. Inaug.-Diss. München 1910.
(Doppelseitiges Adenomyosarkom bei einem achtmonatigen Kinde; Sektionsbefund.)
*Meynadier, M., Contribution à T’etude des tumeurs primitives du bassinet et de
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Monsarrat, K. W., Papilliferous carcinoma of kidney. Liverpool Med. Inst. Sitzg.
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Morian, Kindskopfgrosses kleinzelliges Sarkom der rechten Niere. Ärztl. Verein
Essen-Ruhr. Sitzg. vom 5. März. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 49. p. 1156. (Exstir-
pation, Platzen der Wunde, Sepsis, Tod.)
Nürnberger, L., Tumor in der Kaninchenniere. Zieglers Beitr. z. allg. Path. u.
path. Anat. Bd. 52. Heft 3. (Adenosarkom.)
Oppel, Nierensarkom. Russ. urol. Ges. Sitzg. vom 31. März 1911. Zeitschr. f. Urol.
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Parin, N. N., und V. A. Donskoff, Über kongenitale Mischgesehwülste der Niere.
Charkowsky med. Journ. Bd. 12. p. 188. Ref. Journ. d’Urol. Bd. 1. p. 432. (Misch-
geschwulst aus muskulären, bindegewebigen und glandulären Elementen bei einem
fünfjährigen Kinde.)
*Picot, G., Epithelioma papillaire du bassinet; hematonephrose, greffes ureterales
et vesicales. Journ. d’Urol. Bd. 2. p. 699.
Picqué, L., Sur la technique de V’exstirpation du cancer du rein. Bull. de Passoc.
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Raubitschek, H., Über eine bösartige Nierengeschwulst bei einem kindlichen Herma-
phroditen. Frankf. Zeitschr. f. Path. Bd. 10. Heft 2. (Kein ursächlicher Zusanımen-
hang zwischen beiden Zuständen.)
Rinne, Retroperitoneales Lipom. Freie Vereinig. d. Chir. Berlins. Sitzg. vom 13. Nov.
1911. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 38. p. 388. (Bei der Exstirpation riss das
hydronephrotische Nierenbeeken ein; lumbale Nierenbeckenfistel durch Platzen der
Nierenbeckennaht infolge Drehung der Niere und Verlegung des Ureters; richtige
Lagerung der Niere und Nierenbeckennaht mit Ureterdauerkatheter; Heilung.)
Rodman, J. St., und E. A. Case, Sarcoma of the kidney with extensive metastasis
in an infant. Pathol. Soc. of Philadelphia. Sitzg. vom 7. Nov. Med. Record. New York.
Bd. 82. p. 1187. (17 Monate altes Kind. Freilegung der Niere ohne Möglichkeit der
Entfernung. Metastasen besonders im Mesenterium.)
Robinson, G. C. F., Ruptured sarcoma of right kidney, smulating appendicular
abscess. Practitioner. Bd. 89. Nr. 5.
Rosenstein, Nierensarkom. Gyn. Ges. Breslau. Sitzg. vom 23. Jan. Zentralbl.
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*Rost, F., Zur Differentialdiagnose im primären Knochenepitheliom nebst Beitrag
zur Histologie der Grawitzschen Tumoren. Virchows Arch. Bd. 208. Heft 1.
*Roth, H., Nephrectomy for hvpernephroma. Med. Assoc. of the Greater City of
New York. Sitzg. vom 4. März. New York Med. Journ. Bd. 96. p. 610.
Sauter, Grosses Nierensarkom. II. Tagung d. Vereinig. bayr. Chir. 6. Juli. Münchn.
med. Wochenschr. Bd. 59. p. 1978. (14 Monate altes Kind, Exstirpation.)
Schmidt, R.. Interne Klinik der bösartigen Neubildungen der Bauchorgane. Berlin
und Wien 1911. Urban u. Schwarzenberg. (Bespricht u. a. die bösartigen Geschwülste
der Nieren.)
Schultze, W. H., Multiple Geschwülste beider Nieren. Arztl. Kreisverein Braun-
schweig. Sitze. vom 17. Febr. Med. Klinik. Bd. 8. p. 844. (Mesodermale Mischge-
schwülste, Sektionsbefund.)
— Über tumorförmige Bildung mveloiden Gewebes im Nierenbeckenbindegewebe.
Deutsche path. Ges. XV. Tagung. Strassburg. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 49. p. 1061.
(Bei Leukämie und Anaemia pseudoleucacmica.)
444 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane des Weibes.
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73. Sonneberg, E., Ein Fall von Versprengung von Nebennierengewebe in den Papillen-
spitzen der Niere. Inaug.-Diss. München 1910. (Bis erbsengrosse, hypernephrom-
artige Einsprengungen in den Spitzen der Markkege!.)
74. Stacy, H. S., Hypernephroma. Australas. Med. Gaz. Bd. 31. Nr. 21.
75. Stastny, J., Sur le papillome du bassin du rein. Casopis cesk. lék. Nr. 29. Ref.
Zentralbl. f. inn. Med. Bd. 34. p. 320. (Nierenbeckenpapillom mit profuser Hämaturir.
Exstirpation.)
76. Stevens, A. R., Pathologic lesions of the kidney associated with double ureters.
‚Journ. of Amer. Med. Assoc. Bd. 59. p. 2298. (Vollständige Ureter- und Nierenbecken-
verdoppelung rechts mit Entwickelung eines Hypernephroms in der unteren Hälfte
der rechten Niere und Hämaturice aus dem zugehörigen Ureter. Exstirpation, Heilung.)
77. *Stierlin, E., Die Röntgendiagnose intraabdominaler Neubildungen aus der Ver-
lagerung des Dickdarms. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 38. p. 1447.
78. Stöckel, W., Nierenkarzinom. Nordwestdeutsche Ges. f. Gyn. Sitzg. vom 11. Mai
Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 607.
79. *Stüsser, F., Über die primären epithelialen Neubildungen des Nierenbeckens. Beitr.
z. klin. Chir. Bd. 80. p. 563.
80. Suter, F., Primäres Kankroid des Nierenbeckens mit Hydronephrose und Oxalat-
stein. Med. Ges. Basel. Sitzg. vom 23. Mai. Med. Klinik. Bd. 8. p. 1331.
81. Thorndike, P., Sarcoma of kidney. New England Branch of the Amer. Urol. Assoc.
Sitzg. vom 28. Nov. 1911. Boston Med. and Surg. Journ. Bd. 167. p. 21. (Vierjähriges
Kind.)
82. Thies, Zwei Grawitzsche Tumoren. Med. Ges. Giessen. Sitzg. vom 13. Febr. Berl.
klin. Wochenschr. Bd. 49. p. 1012. (Exstirpation.)
83. Tietze, Hypernephrom. Schles. Ges. f. vaterl. Kultur. Sitzg. vom 8. Nov. Med.
Klinik. Bd. 8. p. 2049.
84. Tschmarke, Adenosarkom der Niere. Med. Ges. Magdeburg. Sitzg. vom 14. März.
Münchn. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 1632. (Acht Monate altes Kind, 800g schwerer
Tumor. Exstirpation, vorläufige Heilung.)
85. *Vogelweid, Über einen seltenen Fall von pararenaler Geschwulstbildung. Freie
Vereinig. d. Chir. Berlins. Sitzg. vom 12. Febr. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 38.
p. 976.
86. Wagner, P., Zur Kasuistik primärer doppelseitiger maligner Nierentumoren. Fol.
urol. Bd. 6. p. 619. (Epinephrom der rechten Niere mit Metastasen und Spindelzeller-
sarkom der Nierenkapsel links ebenfalls mit Metastasen.)
87. Wathen, W. H., Embryonic mixed tumor of kidney. Kentucky Med. Journ. Bd. 10.
Nr. 20.
88. *Wilson, Note on the mesotheliomata (so-called hypernephromata) of the kidney.
Annals of Surg. Bd. 55. p. 282.
89. Young, E. B., A case of hypernephroma of a displaced kidney, simulating an ovarial
eyst. New England Branch of Amer. Urol. Assoc. Boston Med. and Surg. Journ.
Bd. 167. p. 588. (Transperitoneale Operation; grosser Tumor des oberen Pols der
linken Niere; Heilung.)
Stierlin (77) benützte zum Nachweis von Nierentumoren die durch Röntgendurch-
leuchtung nachweisbare Verlagerung des Diekdarms nach Darmeinlauf mit Baryt, eventuell
auch nach Baryteinführung per os und zieht diese Methode der diagnostischen Aufblähung
des Darms weit vor.
Kostenko (41) unterscheidet typische und atypische Hypernephrome, von denen
die ersteren im Bau die grösste Ähnlichkeit mit der normalen Nebennierenrinde (helle. grosse,
glasige, polygonale Epithelzellen) haben. In den atypischen Hypernephromen sind die au
Grösse und Form verschiedenen Parenchymzellen verschieden gruppiert, es sind ferner
dlrüsig-zystöse Bildung vorhanden und es besteht Neigung zu Zerfall, Degeneration des
Stromas und zu Extravasaten; besonders sind die stets vorhandenen Riesenzellen cha-
rakteristisch.
Herxheimer (34) glaubt. dass Grawitzsche Tumoren aus der Nierensubstanz
selbst hervorgehen können und erklärt die hellen Zellen und den Lipoidgehalt nicht als Be-
weise für den suprarenalen Ursprung. Vielleicht sind die Tumoren auf Reste einer früher
gemeinsamen Anlage von Niere und Nebenniere zurückzuführen.
Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 445.
Rost (66) erklärt die Hypernephrome für Mischtumoren, die aus Nebennieren und
Nierenelementen sich aufbauen. Die sonst fest an der bindegewebigen Grundlage haftenden
Endotheliomzellen sind im Hypernephrom oft losgelöst vom Bindegewebe und innerhalb
der Alveolen wirr durcheinander gelagert.
Roth (67) leitet die Entstehung der Hypernephrome von nephrogenem Gewebe ab
und schlägt den Namen Mesotheliom dafür vor. Zwei Fälle werden mitgeteilt. In der Dis-
kussion macht Kahn auf die durch Röntgendurchleuchtung ermöglichte Unterscheidung
von Pyo- und Hydronephrose aufmerksanı.
Wilson (88) führt die Grawitzschen Geschwülste nicht auf versprengte Nebennieren-
keime, sondern auf Proliferation von Inseln restierenden nephrogenen Gewebes, aus dem
sich die Nierensubstanz entwickelt, zurück und schlägt für sie den Namen Mesotheliome
vor. Sie wachsen im Gegensatz zu den Teratomen erst bei Erwachsenen, besonders nach
Trauma.
Mevnadier (51) bezeichnet die primären Tumoren des Nierenbeckens und Ureters als
klinisch bösartig. wie auch ihre anatomische Struktur sein möge, und erklärt daher die Exstir-
pation der Niere und des Ureters für geboten. Ausser den reinen Papillomen haben diese
Geschw ülste die Neigung zu rezidivieren. Ein Fall von papillomatösem, das ganze Nieren-
becken ausfüllendem Tumor wird mitgeteilt; Nephrektomie, Heilung.
Picot (58) entfernte eine grosse Hämatonephrose mit vollständiger Zerstörung des
Nierengewebes infolge von Papillomen des Nierenbeckens, die seit sieben Jahren Blutungen
bewirkt und anfangs gutartig, sich später in bösartige verwandelt hatten. Scekundäre, eben-
falls bösartige Papillome fanden sich im Anfangsteil des Ureters und an der Blasenmündung
des letzteren, ausserdem Metastasen in den Lumbaldrüsen.
Stüsser (79) unterscheidet gutartige und bösartige Papillome und epitheliale Ge-
schwülste des Nierenbeckens und teilt einen Fall der letzteren Art, der für Ovarialzyste
gehalten wurde, mit. der nach Exstirpation zu Metastasen in den lumbalen Drüsen, im Tro-
chanter und in der Leber führte. Als Disposition für Karzinome werden Nierenbeckensteine
angeführt. 60 Fälle aus der Literatur wurden gesammelt.
Alezais und Peyron (2) wiesen bei Nierensarkomen und in den jüngeren Gewebs-
elementen der Hypernephrome peritheliales Gewebe nach.
Bendell (6) bezeichnet die fälschlich sogenannten Sarkome der Niere im Kindes-
alter nicht als Sarkome, sondern als embryonale Mischgeschwülste. Sie zerstören die Mark-
substanz, während die Rinde weniger verändert wird und machen erst Metastasen, wenn
sie die Kapsel durchbrochen haben. Sie sind so früh als möglich zu operieren.
Bossart (8) bezeichnet das fibromuskuläre Gewebe als einen typischen Bestandteil
embryonaler und demnach hypoplastischer Nieren, und zwar der Marksubstanz, wo die sich
entwickelnden geraden Kanälchen das fibromuskuläre Gewebe aufbrauchen. Die Ge-
schwülste der Niere, welche glattes Muskelgewebe enthalten, werden demnach auf embryo-
nale Entwickelungsstörungen der Niere selbst und nicht auf die Urniere zurückgeführt,
ebenso die Zystennieren und manche Fälle von Steinbildung, deren Entstehung auf die
abnorme Zusammensetzung des Harns in hypoplastischen Nieren erleichtert wird. Die
Entstehung von quergestreiften Muskelfasern in den embryonalen Adenosarkomen und
Rhabdomyomen wird durch Metaplasie glatter Muskelfasern erklärt.
Fischer und Murakami (21) beschreiben eine das ganze Nierenbecken ausfüllende,
aus Binde- und Fettgewebe. glatter Muskulatur und drüsigen Elementen zusammengesetzte
Geschwulst in der hydronephrotischen Schrumpfniere eines 16jährigen Mädchens.
Vogelweid (85) beschreibt ein 55 Pfund schweres Fibrolipom an der Vorderfläche
der fibrösen Nierenkapsel links mit sarkomatöser Entartung. Vergeblicher Versuch der
Exstirpation, Exitus.
A
13. Parasiten der Niere.
1. Bröse, Nierenechinococcus. Ges. f. Geb. u. Gyn. Berlin. Sitzg. vom 14. Juli 1911.
Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 70. p. 296. (Linkerseits, für ein Rezidiv eines Ovarial-
tumors gehalten; transperitoneale Nephrektomie, Heilung.)
2. Cohn, Aktinomykose der Niere. Verein f. wissenschaftl. Heilk. Königsberg. Sitzg.
vom 6. Mai. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 49. p. 1253. (Erkrankung seit 15 Jahren,
zuletzt Pyurie, Besserung durch Jodkalium, schliesslich Exitus, keine Sektion.)
3. Gabszewicz, Nierenechinococeus. Prezegl. lek. 1911. Nr. 28. Ref. Zentralbl. f.
Chir. Bd. 39. p. 549. (Abgang von Blasen, Nephrotomie, Tamponade, Heilung.)
KA
wl
è
Gynäkologie. Nachtrag.
Leighton, W. E., und B. Lewis, Echinococcus eyst of kidney. Amer. Journ. of
Urol. Bd. 8. Nr. 2. (Ein Fall von Nephrektomie mit Exitus; nur 11 Fälle von Nieren-
echinokokken in 'Nordamerika waren zu ermitteln.)
Loumeau, E., Gros kyste hydatique du rein guéri par la nephrecetomie partielle.
Gaz. hebdom. des Sciene. med. de Bordeaux. p. 38. (Heilung.)
Loumeau und Brandeis, H&mato-chylurie filarienne. Soc. de Med. et Chir. de
Bordeaux. Sitzg. vom 25. Okt. Journ. de Med. de Bordeaux. Bd. 42. p. 716. (Filarien
im Harn nachweisbar.)
Loumeau, E., J. Sabrazes und L. Muratet, Echinococcose rénale à forme clinique
et anatomique très particulière chez un enfant de onze ans. Gaz. hebdom. des Sciences
méd. de Bordeaux. p. 231. (Spontanabgang von Blasen, Nephrektomie. In der Niere
adenomatöse Bildungen aus den Harnkanälchen und Anhäufung von eosinophilen
Zellen.)
Nicolich, Kyste hydatique du rein ouvert dans lintestin. Journ. d’Urol. Bd. 2.
p. 843. (Nephrotomie; die Blasen sassen im unteren Pol der rechten Niere.)
De Sarto, Su di un caso di cisti idatidea del rene destro svuotatasi nel bacinetto.
iorn. di med. mil. Bd. 60. Nr. 6. (Spontane Entleerung von Tochterblasen unter
heftigen Schmerzen.)
Nachtrag.
Allgemeines über Laparotomie.
Candia, F., Sul drenaggio addominale. (Über die Bauchdrainage.) Atti deila Soc.
Ital. di Ostetr. e Ginec. Vol. 18. (Artom di Sant’ Agnese.)
Sonstiges Allgemeines.
. Acconci, G., La rachianestesia tropococainica in Ginecologia. (Die Tropokokain-
Rachianästhesie in der Gynäkologie.) Folia Gyn. Pavia. Vol. 7. Fasc. 2. p. 231. (Verf.
berichtet über 203 Tropokokainanästhesien, die in der Klinik zu Pavia ausgeführt
wurden und behauptet, dass unter Anwendung der nötigen Kautelen und einer ge-
eigneten Technik die Rachianästhesie mittelst Tropokokain in der Gynäkologie ein
sehr nützliches anästhetisches Mittel darstellt, das verdient, eine grössere Verbreitung
zu finden als dies bisher der Fall war.) (Artom di Sant’ Agnese.)
Alfieri, L’azione terapeutica del bagno di aria calda nel campo ginecologica. (Die
therapeutische Wirkung des Heissluftbades auf dem gynäkologischen Gebiete.) Atti
Soc. Ital. Ostetr. e Gin. Vol. 18. (Verf. teilt 109 Fälle mit. Das heisse Luftbad ist
eines der aktivsten Mittel zum Hervorrufen einer schnellen Resorption der Entzün-
dungsprodukte, die nach bereits erloschenen Affektionen des Bindegewebes und des
Beckenperitoneums, der Gebärmutteradnexe und der Umgebung derselben zurück-
bleiben. Es beugt in vielen Fällen schweren Eingriffen vor, bisweilen dient es dazu,
spätere Eingriffe vorzubereiten oder zu erleichtern. Ferner ist es von Nutzen. um
die Beckenzirkulation anzuregen und zur Heilung schmerzhafter Affektionen in der
Beckengegend.) (Artom di Sant’ Agnese.)
Artom di Sant’ Agnese, Paralisi dell’ abducente da rachianestesia novocaino-
adrenalinica. (Paralyse des Abducens durch Novokain-Adrenalin-Rachianästhesie.)
Rivista Osped. IV. 22. Rom. (Artom di Sant’ Agnese.)
Caruso, F., H quadriennio scolastico 1907—1911. Rendiconto clinico. (Vier Schul-
jahre 1907—1911. Klinischer Bericht.) Rassegna di Ostetr. e Ginec. Anno XXI.
Nr. 4. (Artom di Sant’ Agnese.)
Fornero, A.. L’acetonuria in ginecologia. (Die Azetonurie in der Gynäkologie.)
Folia Ginee. Fasc. 2. p. 279. (Verf. stellt in Abrede, dass die Azetonurie in der Gynäko-
logie, mit: Ausnahme der postoperatorischen Formen, für einige Affektionen patho-
Nachtrag. 447
gnomonisch sei. Sie deutet uns die Möglichkeit einer eitrigen peritonealen, nicht
eingekapselten, sondern freien Ansammlung auf dem Wege der Resorption an, sei
dieselbe eine Blut- oder eine Eiteransammlung. Da sie mit der Resorption der Eiter-
ansammlungen in Verbindung steht, wäre sie der Index einer guten Prognose, da sie
in Fällen von plastischen Exsudaten nicht angetroffen wird.)
(Artom di Sant? Agnese.)
6. Ghezzi, A., Rendiconto statistico del 1911 del? O. P. Guardia Ostetrica di Milano.
(Statistischer Bericht über das Jahr 1911 der Guardia Ostetrica zu Mailand.) Arte
Ostetr. Milano. Anno XXVI. p. 305. (Artom di Sant Agnese.)
Perazzi, P., La disinfezione della vagina con la tintura di iodio studiato dal punto
di vista batteriologico. (Die Scheidendesinfektion mittelst Jodtinktur, studiert vom
bakteriologischen Standpunkte aus) Folia Gin. Pavia. Vol. 7. Fasc. 3. (Auf Grund
seiner klinischen und bakteriologischen Untersuchungen erklärt Perazzi die Nütz-
lichkeit des systematischen Gebrauches des Jodalkohols, bei allen Eingriffen in dem
vulvovaginalen Gebiete, da er in der 2,5 % igen Lösung eine starke bakterientötende
Wirkung wahrgenommen hat. Ebenso zeigt sich das Jodbenzin zu 5% als ein Des-
infiziens der Vulva und der Scheide, vereint mit einer energischen, bakterientötenden
Wirkung und der Eigenschaft, nicht das unangenehme Gefühl des Brennens zu ver-
ursachen.) (Artom di Sant’ Agnese.)
8. Prampolini, Il „Pilolo“ in Ginecologia. (Das .‚Pilolol‘“‘ in der Gynäkologie.) La
Ginec. Firenze. IX. 14. (Das Pokal" in 10 % igen oder 5 %,igen Glyzerinlösungen
ist wirksamer als das Ichthyol, besonders bei alten Adnexitiden und bei der Erosion
der Portio.) (Artom di Sant’ Agnese.)
9. Santoro, I principi, la tecnica ed i risultati della trasfusione del sangue con il metodo
americano. Prime contribuzioni cliniche personali. (Das Wesen, die Technik und
die Resultate der Bluttransfusion nach der amerikanischen Methode. Persönliche
klinische Beiträge.) Atti della Soc. Ital. di Ostetr. Ginec. Vol. 18. (Verf. führte zwei-
mal die direkte Bluttransfusion von der Art. radialis auf die Vena mediana cephalica
mittelst der Technik von Crile-Elsberg aus. Die Resultate waren ausgezeichnet.)
(Artom di Sant’ Agnese.)
~]
`
Erkrankungen des Uterus.
1. Entwicklungsfehler.
1. Rosengreen, P., Et Tilfelde af Haematokolpos. (Ein Fall von Hämatokolpos.)
Ugeskrift for Laeger. Nr. 37. p. 1317—1318. (O. Horn.)
3. Entzündungen.
1. *Kjargaard, S., Endometrieundersögelser. De histologiske Forandringer ved benigne
Lideller af Endometrium corporis. (Endometrieuntersuchungen. Die histologischen
Veränderungen bei benignen Affektionen von Endometrium corporis.) Habilitations-
schrift. Kopenhagen. 216 p. 23 Abbildungen. Ref. Zentralbl. f. d. ges. Gyn., sowie
deren Grenzgebiete. Mai 1913. (O. Horn.)
2. Meyer, Leopold, Endometritis glandularis cystica. (Demonstration von mikro-
skopischen Präparaten.) Ges. f. Gyn. u. Obst. 6. Dez. 1911. Ref. Ugeskr. for Laeger.
p. 1334. (70jährige Frau mit Blutungen.) (O. Horn.)
Kjargaard (1) hat in einer grossen, sorgfältigen und selbständigen Arbeit
das Resultat einer an 211 Patienten, speziell mit diagnostischen Zwecken im
Auge, vorgenommenen Untersuchungen der Uterinschleimhaut niedergelegt.
Die zyklischen Veränderungen findet er wesentlich wie von Hitsch-
mann und Adler beschrieben.
Die pathologischen Drüsenveränderungen teilt er wie folgt ein: 1. Hyper-
trophia irregularis glandularis. 2. Subinvolutio mucosa menstr.
3. Hyperplasia glandularis simplex. 4. Polypen. 5. Endometri-
tis chron. et subchron.
Besonderes Interesse hat der Verf. der Hypertrophia irregularis
448 Gynäkologie. Entwickelungsgeschichte und Anatomie der weiblichen Genitalien.
glandularis gewidmet. Anstatt eines Aussehens entsprechend irgend einer Phase
der zyklischen Umbildungen ist diese Form durch ungleichmässige, vermischte
Drüsenformen und Ektasien charakterisiert; die meisten Ektasien mit hoben
Epithel. Diese Veränderungen sind bisweilen mit Entzündung kombiniert, werden
jedoch nicht dadurch verursacht; ihre Ursache ist in den höheren Organen (Ovarien,
Myometrium) zu suchen.
Eigentümlich für diese Veränderungen ist es, dass solche nur bei Patienten
mit unregelmässigen Blutungen auftreten, welche öfters längere Zeit kontinuierlich
andauern und sehr oft von einer Amenorrhoeperiode eingeleitet werden; nach
Ausschaben rezidivieren solche fast immer — sei es sogleich oder nach einer
Amenorrhoeperiode oder nach einiger Zeit reßelmässiger Menstruation. Der Nach-
weis dieser Schleimhautveränderungen indiziert demnach eine andere Therapie als
das Ausschaben. Das Leiden tritt am häufigsten im Alter von 35—40 Jahren auf.
Subinvolutio mucosae menstr. ist dadurch gekennzeichnet, dass das
präpostmenstruelle Umbildungsstadium abnormal spät eintritt (8—9 Tage nach
Beginn der Menstruation und später), so dass man zu dieser Zeit prämenstruelle
Drüsenformen oder Reste davon zusammen mit postmenstruellen Drüsen vorfindet.
Klinisch gibt sich dieses Leiden durch lang andauernde, mehr oder minder un-
regelmässige Blutungen zu erkennen, welche wahrscheinlich kaum auf Schleim-
hautveränderungen als solche, sondern möglicherweise auf Veränderungen in dem
Myometrium oder den Ovarien zurückzuführen sind. Nach Ausschaben hielten sich
einige rezidivfrei, während andere wieder abnorme Blutungen bekamen.
Dann erwähnt Verf. Hyperplasia gland. simpl., welche ausschliesslich
in einer quantitativen Veränderung der Drüsen besteht.
Was die Polypen betrifft, lässt sich, meint Vert, das Vorstadium der-
selben zuweilen unter dem Mikroskop erkennen.
Schliesslich erwähnt er die chronische und subchronische Endo-
metritis, deren bestes Kennzeichen der Nachweis von Plasmazellen bildet.
Hieran schliessen sich eine Reihe Krankenrjournale mit eingehender Be-
schreibung der mikroskopischen Bilder, ferner Zeichnungen und Mikrophotographien.
(O. Horn.)
XI.
Entwickelungsgeschichte und Anatomie der weib-
lichen Genitalien einschliesslich der Plazentation.
Referent: Prof. Dr. Robert Meyer, Berlin.
l. Acconci, Gino, Di alcune fini particolarità di struttura della mucosa uterina, della
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turazione e nelle prime mitosi di segmentazione dell’ uovo dell’ Artemia sessuata di
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lens). 3 Taf. Arch. f. Zellforsch. Bd. 7. Heft 2. p. 277—295. 1911.
18 e č aA o me
P N me 4%
einschliesslich der Plazentation. 449
v. Arx, Der Mechanismus des Beckenbodens und des Uterus. Verhandl. d. deutsch.
Ges. f. Gyn. München 1911. p. 583. |
Athias, M., Sobre as divisones de maturacao do ovulo dos Mammiferos. Traduction
frang. de la partie originale de cet ouvrage dans les Archivos do Instituto Bacterio-
logico Camara Pestana. Lisbonne. (Lisboa 1911).
Benedetto, Alcardo, Sopra la struttura e la funzione del sacco vitellino. Ann.
Fac. di Med. di Perugia. Ser. 4. Vol. 1. Fasc. 1/2. p. 43.
v. Berenberg-Gossler, Geschlechtszellen und Körperzellen im Tierreich. Vortrag.
Jena, G. Fischer. 22 p. (19. Heft der Sammlung anatomischer und physiologischer
Vorträge und Aufsätze, herausgegeben von Gaupp und Trendelenburg.)
— — Über gitterkapselartige Bildungen in den Urgeschlechtszellen von Vogelembry-
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des weiblichen Genitaltraktus beim Rind. Arch. f. Anat. u. Physiol. Anat. Abt.
Heft 1 u. 2.
Bonnet, R., Lehrbuch der Entwickelungsgeschichte. Zweite, neubcarbeitete Auflage.
Mit 377 Textabbildungen. Berlin bei P. Parey. (Durch zahlreiche neue Abbildungen
und Erweiterung des Textes hat dies Lehrbuch noch gewonnen.)
Bouin, P., et P. Ancel, Sur l’evolution de la glande mammaire pendant la gestation.
Déterminisme de la phase glandulaire gravidique. Note prél. Compt. rend. Soc. biol.
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Boerma, Ein junges menschliches Ei der zweiten Woche. Verhandl. d. VI. Internat.
Kongr. f. Geb. u. Gyn. Berlin. p. 772. (Die Eihöhle von 21, x 3 x 6 mm enthält
einen 3 mm langen Embryo; im intervillösen Raum kein Blut, sondern klare Flüssig-
keit; die Eikammer mit Endothel bekleidet.)
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16. — Sur P’histologie de la vésicule ombilicaire humaine. Compt. rend. Assoc. Anat. |
Rennes. p. 15. 14. Reun.
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steht dann stets aus sechs, statt fünf Wirbeln.)
Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1912 29
450
30.
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100.
101.
102.
103.
104.
105.
106.
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108.
108a.
109.
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(RE?
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schreibung eines Falles von Fibromvom des runden Mutterbandes, in welchem zahl-
reiche quergestreifte Muskelzüge gefunden wurden. Die Rhabdomyome des Uterus,
besonders die Mischgeschwülste, kombiniert mit adenomatösen Wucherungen, Chon-
dromen ete. sind wahrscheinlich das Resultat einer Entwicekelungsanomalie. Der
Befund quergestreifter Muskeln im Uteruskörper lässt sich durch übermässige Ent-
wickelung per continuitatem der normaliter im runden Mutterband vorhandenen
Muskulatur erklären. In dem Falle des Verf. ist das Vorhandensein quergestreifter
Muskelfasern im Myom als Resultat übermässiger Wucherung der quergestreiften Mus-
kulatur des Lig. rotundum aufzufassen. Die diffuse 'Nekrose des Uteruskörpers lässt
sich durch die regressive Degeneration der Gebärmutter erklären, und zwar derjenigen
Partien derselben, welche an der Involution nach bestandener Gravidität nicht teil-
nehmen konnten, weil sie durch das Fibromyom eingenommen werden.)
(H. Jentter.)
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A. Entwickelungsgeschichte. Schwarzenbach (103) hat von sieben mensch-
lichen Embryonen von 10—23 mm Länge Wachsmodelle der Beckenanlage in 25facher
Vergrösserung hergestellt.
Die Rosenbergschen Ansichten vom proximalen Vorrücken des Kreuzbeins und
der Beckenanlage finden in diesen Untersuchungen eine teilweise Bestätigung.
Mit Hilfe von 15 Abbildungen und zahlreichen Massangaben werden die einzelnen
Modelle von der ersten Differenzierung einer Beckenanlage an bis zur Ausbildung des Knorpel-
beckens genau beschrieben. Von den drei Komponenten, welche im Anschluss an das Femur
und ursprünglich ohne jeden Zusammenhang mit der Wirbelsäule die erste Beckenanlage
bilden, besitzt nur das Pubis eine selbständige Anlage, während Ileum und Ischium schon
im Beginne der Beckenbildung vereint sind. Schon beim Embryo von 14 mm Länge er-
kennt man deutlich die Incisura isch. maj., die Pars sacral. il. und den „Keim der Becken-
schaufel‘‘, welcher später als langer Fortsatz sich ventralwärts entwickelt. Ischium und
Pubis entspringen als lange Knorpelspangen in der Gegend der Pfanne, die aber anfänglich
nur vom Ileum und Ischium gebildet wird. Das Modell des 23 mm langen Embryo besitzt
schon grosse Ähnlichkeit mit der ausgebildeten Beckenform, aber die Symphyse klafft noch
und auch der Ring des Foram. obtur. steht vorne noch offen. Bei allen Modellen verläuft
das Kreuzbein gerade und seine Pars lateralis befindet sich gegenüber den übrigen Becken-
bestandteilen (Wirbelkörper und Hüftbein) im Rückstande.
Aus der eingehenden Untersuchung über die Lage der Pfanne als dem Kardinalpunkte
der Beckenanlage sei nur Folgendes erwähnt. Im jüngsten Stadium liegt die Pfanne am
ersten bis zweiten Wirbel mehr kranialwärts, als im weiteren Verlaufe des zweiten Monats.
Doch findet in den späteren Stadien des zweiten Monats kein weiteres Tieferrücken der
Pfanne mehr statt, trotz der Verkleinerung des Winkels des Ileum mit dem kaudalen Teil
der Wirbelsäule (.Beckendrehung‘‘), weil nun der Anschluss des Ileum an die Wirbelsäule
sich kranialwärts verschiebt.
Im Schlusskapitel „Über die Genese regelwidriger Becken“ wird die Selbständigkeit
des frühen Beckenwachstums betont und seine Unabhängigkeit von Statik, Muskelzug und
Druckwirkung der Eingeweide. Die ‚„Querspannung‘“ ist schon am Ende des zweiten Fötal-
monats deutlich vorhanden, Es folgen noch Bemerkungen zur Entwickelung des Assimi-
lationsbeckens, Spaltbeckens und anderer Beckenanomalien.
v. Winiwarters (122) Studien am menschlichen Eierstock behandeln zunächst die
Nerven und Ganglien; von dem Sympathikus wandern ‚„Sympathoblasten‘ um die Neben-
niere herum in die Urniere. Bei 19 mm haben sie schon das Zentrum der Nebenniere erreicht
a Et Te re BE BEE a e a a
7 t NRS ande Sai ea, ab A D Bi " Gë
einschliesslich der Plazentation. 5D
und sind zwischen die Urnierenkanäle und Glomeruli vorgedrungen. Bei 28 mm bis 30 mm
sind an den Vasa spermatica grössere Ganglien zu finden und bei 45 bis 55 mm sind die
Sympathoblasten im vorderen Urnierenabschnitt bereits sämtlich zu chromaffinen Zellen
verwandelt, während unter dem Epoophoron und im Paroophoron an den Vasa spermatica
Ganglienzellen mit und ohne chromaffinen Zellen kettenartig aufgereiht sind, einige sind auch
im Hilus ovarii zu sehen. Mit den Ganglienhaufen stehen Nerven in Verbindung, welche
einen Ast zur Tube, einen zum Ovarium und einen gemeinsamen zu beiden Organen senden.
Später dringen Ganglien und chromaffine Zellen in die Nerven ein, und zwar im fünften
Monat bis in die Markschicht des Ovariums. Es sei beiläufig erwähnt, dass Winiwarter
die chromaffinen Zellen von den übrigen Ganglienzellen durch den Fettgehalt der letzteren
unterscheiden will, denn chromaffin sind sie nicht von Anfang an.
Die Muskelzellen sollen erst gegen Ende des Fetallebens im Ligament auftreten;
sie bilden im Mesovarium zwei senkrecht gekreuzte Schichten, eine mit der Längsachse
und eine mit der Querachse des Ovariums parallel verlaufende Schicht, von den Fasern
bis in die Rinde dringend.
Schliesslich wird noch der Entwickelung von Mark und Rinde gedacht; während
Urgeschlechtszellen, „primäre Genitalzellen‘ überhaupt nicht vorkommen, treten Genitaloid-
zellen bei 14 mm auf, um bei 28 mm wieder zu verschwinden. Die Markstränge werden
durch die stärkere Bindegewebsentwickelung immer deutlich abgrenzbar von der Rinde.
Im vierten Monate werden die ersten Primärfollikel gebildet, im sechsten Monate auch ver-
einzelte Graafsche Follikel mit Theka; im siebenten veröden bereits die Markstränge. Die
Graafschen Follikel gehen in den beiden letzten Monaten mehr und mehr zugrunde, unter
Eindringen von Bindegewebe.
Beim Rind ist nach Bergschicker (9) das hinterste Vaginalstück ein gemeinsames
Produkt der Müllerschen Gänge und des Sinus urogenitalis und entspricht dem Stück
der fertigen Vagina zwischen der Mündung der Gartnerschen Gänge und dem rudimen-
tären Hymen. Die Vagina mündet erst kurz vor der Geburt in das Vestibulum durch Lösung
einer Verklebung. Die Verschmelzung der Gänge beginnt, wenn sie den Sinus urogenitalis
erreicht haben, und zwar an verschiedenen unbestimmten Stellen. Gleich nach der Ver-
schmelzung sondert sich die Mukosa und Muskularis ab. Das dem Rind eigentümliche
Divertikulum suburethrale entsteht durch ventrale Aussackung der Harnröhren-Blasen-
anlage. Die Arbeit ist reich an Einzelheiten.
Stratz (108) stellt die These auf, dass die phylogenetische Neigung zur medialen
Konzentration im Fruchtträger und zum Tiefertreten der Genitalorgane ihren schärfsten
Ausdruck beim Menschen unter dem Einfluss der aufrechten Haltung (Orthoskelie) gefunden
hat und dass sich zur Erhaltung der labilen Gleichgewichtslage die Muskelfasern der Re-
traktoren und Lig. rotunda sekundär stärker ausgebildet haben. Im Gegensatz hierzu dient
das bindegewebige Retinakulum zur Erhaltung der stabilen Gleichgewichtslage. Die un-
genügende Anpassung an die Orthoskolie, die zu schwache Ausbildung der Muskeln kann
angeborene Retroflexio oder die Anlage zur Retroflexio bedingen, analog der Auffassung
der angeborenen Hernien.
Die spitzwinklige Anteflexio hingegen beruht auf ungenügendem Deszensus der hin-
teren Befestigungen, auf einer zu starken Fixation der Cervix nach hinten und oben; ebenso
ist der zu hohe Stand der Ovarien aufzufassen als Teilerscheinung des unvollkommenen
Descensus genitalium.
Wichmann (120) untersuchte die Genitalien eines siebenmonatlichen menschlichen
Fetus, welche lebenswarm fixiert waren und Bonnets Serien von Hunde-, Schaf- und
Schweineembryonen; er ist zu folgender Anschauung über die Urogenitalverbindung gelangt,
worunter er die Verbindung zwischen Müllerschem Gange und Ovarium versteht. Es exi-
stiert noch bei den Säugetieren von dem lateralen Teile des Ursegmentstiels herrührendes
Zellmaterial, welches in früheren Stadien mehr oder weniger deutlich, oft in Form von Zel-
spangen, welche den Abstand vom Geschlechtsleistenepithel bis zu den Bowmanschen
Kapseln überbrücken, hervortritt. Im progonalen Teile der Geschlechtsleiste bilden sich
aus diesem Zellmaterial Brücken; weiter kaudal, besonders im Übergangsgebiete in den
kranialen Teil der Geschlechtsdrüsenanlage bildet das genannte Zellmaterial ein zusammen-
fliessendes Blastem, das Reteblastem. Seine primären Verbindungen mit dem Epithel
der Geschlechtsleiste verschwinden in der Regel und wahrscheinlich ebenso die Verbindung
mit den Bowmanschen Kapseln. Es differenzieren sich später die Retestränge in diesem
Blastem und treten sekundär in Verbindung mit den Samenkanälchen und den Marksträngen,
andererseits eventuell mit den Bowmanschen Kapseln der Urniere. Ausnahnsweise be-
halten die Retestränge ihre primäre Verbindung mit dem Geschlechtsleistenepithel; durch
456 Gynäkologie. Entwickelungsgeschichte und Anatomie der weiblichen Genitalien
Kanalisation derselben können die Urnierenkanälchen also mit der Cölomhöhle kommuni-
zieren, homolog den Vornierennephrostomen; diese Öffnungen scheinen regelmässig in der
Fimbrienrinne zu liegen, so dass auch bei Säugetieren das Müllersche Epithel im Zusammen-
hange steht mit einem den Nephrostomen der Amphibien und Reptilien homologen Material.
Ähnlich dem Nierenrandkanal, welcher bei den niederen Wirbeltieren aus den „Ergänzungs-
kanälchen‘“ der Vornierensegmente sich zusammensetzt, entsteht wahrscheinlich der Müller-
sche Gang durch Auswachsen der Bestandteile der Ergänzungskanälchen; also die Fimbria
ovarica ist entstanden aus dem Materiale der Nephrostome. Beim siebenmonatlichen Fetus
fand er in der Fortsetzung der Rinne der Fimbria ovarica einen Kanal, welcher in das
Mesovarium eindringt und durch Sprossen mit dem Rete ovarii verbunden ist; auf der
einen Seite sogar ist der Kanal offen verbunden mit dem Rete ovarii und mit einem
Epoophoronkanälchen.
R. Meyer (77) fand ektopische Kalkimprägnation in der Umgebung des Darmbeins
an typischer Stelle nahe der Articulatio sacro-iliaca,. zur Zeit des Beginnes der Verknöcherung
des fetalen Darmbeines. Muskulatur, Bindegewebe und der Knorpel des Kreuzbeinflügels
werden imprägniert, ohne dass eines dieser Gewebe dadurch zu Knochen verwandelt würde;
dazu bedarf es einer typischen Vorbereitung des Knorpels. Meyer berichtet ferner über
Obatas Befunde von Knochenkernen des Beckens (vergl. Obata.)
Obatas (84) Untersuchungen, ausgeführt an den durchsichtigen Präparaten und
mikroskopischen Serien R. Meyers ergaben folgendes:
Das Becken selbst hat drei Paar Knochenkerne und diese sind stets einheitlich; das
erste Kernpaar erscheint schon bei Feten von 3—6 cm im Darmbein am Übergange vom
Korpus zur Schaufel; das zweite am Sitzbein, am Foramen obturatum am Übergange zwischen
Korpus und Ramus superior bei 18cm Kopffusslänge und das dritte Kernpaar im Scham-
bein bei ca. 23—33 cm Kopffusslänge.
Ausserdem hat das Kreuzbein noch seine Kerne, und zwar unpaar im Wirbelkörper.
paarig im Wirbelbogen und in den Kostalteilen; die Kerne erscheinen hier der Reihe nach
zunächst in den obersten Wirbeln und nach und nach in den übrigen; zuerst in dem Wirbel-
körper der oberste bei 6—7 cm, der letzte bei 23—35 cm; es folgen die Bogenkerne, der
oberste von 6—16 cm, der unterste mit 30—52 cm und schliesslich im Kostalteil vor
der Geburt meist nur die beiden obersten, selten der dritte, die übrigen später. Individuelle
Verschiedenheiten sind nicht selten, z. B. rudimentäre Anlage einzelner Knochenkerne,
also lokale Unterschiede, auch Verschiedenheiten beider Beckenhälften.
Zur Zeit der Geburt sind noch sämtliche Knochenkerne voneinander getrennt durch
Konorpelzonen.
v. Winiwarter (121) hat die Urniere menschlicher Embryonen von 1—5 cm Länge
untersucht; schon bei 10 mm sind die hinteren Kanälchen (Paragenitalis) und vordersten
Kanälchen in Rückbildung begriffen. Es münden mehrere Kanälchen gemeinsam in den
Urnierengang. Ein Unterschied zwischen dem sekretorischen und Sammelabschnitt der
einzelnen Kanälchen existiert mikroskopisch nicht; er nennt sie daher den postglomerulären
und den Endabschnitt. Die von den 36 vorhandenen ca. 14 verbleibenden Kanälchen der
Epigenitalis, von denen das vorderste in die Peritonealhöhle aufbrechen kann, werden durch
die Eintrittsstelle der Vasa spermatica von der immer mehr der Rückbildung anheimfallenden
Paragenitalis getrennt und erhalten eine bindegewebige und erst gegen Ende des Fetal-
lebens eine muskulöse Umhüllung.
Die gestielte Hydatide fasst er als ein Vornierenteilchen auf. Das Rete testis und
Rete ovarii geht aus den Bowmanschen Kapseln der Urniere hervor; die soliden Rete-
stränge wachsen in den Keimdrüsenhilus vor und bilden eine solide Zellmasse und verbinden
sich mit den Hodenkanälchen bezw. den Marksträngen des Ovarium erst bei 30—40 mm Länge.
B. Plazentation, Gravidität, Puerperium. Todyo (113) untersuchte das bereits
von Schmorl demonstrierte junge menschliche Ei von 16 x 11 x 6 mm Durchmesser
genauer; bemerkenswerte Unterschiede von den bekannten Eiern wurden nicht festgestellt,
doch ist hervorzuheben, dass er auf Eisen und Glykogen untersuchen konnte. Weder im
Zottenepithel, noch Stroma oder in sonstigen fetalen Teilen fand sich Eisen.
Glykogen fand sich mässig viel in der Membrana chorii, in den Zellen des Bindegewebes
und zwischen den Fasern. Im Epithel der Membrana chorii wurde es an der Basalis wenig,
dagegen an der Eikapsel reichlich gefunden. Auch im Zottenbindegewebe liegt das Glykogen
in und zwischen den Zellen.
In der Lancshansschen Zeilschicht der Zotten ist Glykogen ziemlich reichlich vor-
handen, an manchen Zotten sogar ausserordentlich viel; ebenso kommt es reichlich in allen
einschliesslich der Plazentation. 457
Zellen der Zellsäulen vor. In der Ektoblastschicht ist Glykogen intrazellulär teils gleich-
mässig verteilt, teils an der Peripherie gelagert und zuweilen im Zellkern; nur die im Kapsu-
larisbereiche liegenden Ektoblastabschnitte enthalten weniger Glykogen. Im Syncytium
liegt Glykogen sowohl diffus im Protoplasma, als auch in den Vakuolen in Gestalt von Tropfen;
besonders oft in den Riesenzellen, welche der Basalis und Randdecidua aufgelagert sind,
weniger in dem der Kapsularis anliegenden Syncytium. Auch der intervillöse Raum und
die einführenden mütterlichen Gefässe enthalten geronnene Massen, die sich nach Best
färben, aber zum Teil aus Fibrin bestehen, zum Teil aus Glykogen wahrscheinlich von unter-
gegangenen Zellen.
Die kompakte Deciduabasalis und die Randdecidua ist ebenso glykogenreich, wie
die fetalen Zellen; in den Drüsenepithelien und Lumina ist es ungleich verteilt. Die Drüsen
der Spongiosa sind ausserordentlich stark mit Glykogen versehen, besonders nahe der Musku-
latur; die Decidua capsularis ist weniger mit Glykogen bedacht. Die Decidua parietalis
zeigt gleiches Verhalten, wie die Spongiosa basalis.
Besonders hervorgehoben wird noch die Tatsache, dass die Drüsen mit der Eikammer
in breiter Verbindung stehen infolge „Zerstörung“ mütterlichen Gewebes durch die fetalen
Zellen. Die Eikanımer, in welche zahlreiche mütterliche Gefässe münden, enthält Blut;
ebenso die Lakunen der peripheren Ektoblastlage.
Im Anschluss an diese Untersuchung nahm Todyo auch den Glykogennachweis
an anderen Plazenten im 2., 6., 7., 8., 9. und 10. Monate vor und zwar mit positivem Befunde
ın allen (10) Fällen; am meisten in fünf Plazenten des zweiten Monats und zwar besonders
reichlich in den Zellsäulen, im Amnion und Chorionepithel. In den späteren Monaten mehr
im Bindegewebe und besonders der Gefässwand.
Mit Marchand und Driessen sicht er die Bedeutung der Decidua in der Glykogen-
aufspeicherung für das Ei.
Die Resultate der Untersuchungen über die Genese und Entwickelung der Sonnen
Plazentainfarkte fasst Kalima (62) auf folgende Weise zusammen.
L Die Genese der Infarkte ist nicht einheitlich und kann nur durch Untersuchung
der Anfangsstadien eruiert werden. In vorgeschrittenen Stadien ist die primäre Ursache
oft unmöglich zu entscheiden, weil sekundäre Erscheinungen (Fibrinablagerungen, Ekto-
dermwucherungen, Zottennekrose usw.) das mikroskopische Bild verwischen.
II. Die intervillösen Zirkulationsstörungen sind zweifellos von grosser Bedeutung.
III. Die Ektodermzellenwucherungen spielen aber auch sehr oft die primäre Rolle.
Darauf ist die primäre hyaline Degeneration der Chorionzotten zurückzuführen. Der Infarkt
entsteht durch Verschmelzung gegenüberliegender Bezirke, innerhalb derer das dazwischen-
liegende Blut stagniert; sekundär wird Fibrin abgelagert. Es ist schr wahrscheinlich. dass
alle Infarkte ausser der primären Thrombose so zu erklären sind.
IV. Das Fibrin in den Infarkten ist teilweise Blutfibrin, teilweise wird es durch die
hyaline Degeneration der fetalen Plazentaelemente gebildet.
V. Veränderungen in der Decidua serotina und deren Gefässen sind für die Thrombo-
sierung der benachbarten intervillösen Räume von Bedeutung.
VI. Veränderungen in den fetalen Gefässen sind sekundäre Erscheinungen. Decidua-
wucherungen spielen keine Rolle bei der Infarktgenese.
Grauls Arbeit über das untere Uterinsegment s. u. Uterus.
Huguenin (58) untersuchte den Fettgehalt des Sarkoplasmas der glatten Muskel-
fasern des schwangeren und puerperalen Uterus und fand, dass im Sarkoplasma der schwan-
geren Gebärmutter Fett in bedeutender Quantität in Tropfenform vorhanden ist. Dieser
Fettansatz ist wahrscheinlich nur eine Steigerung des schon im ruhenden Uterus vorkom-
menden Fettes. Diese Fettropfen der Gebärmutterwand sind nur im Sarkoplasma vor-
handen und nicht im Bindegewebe enthalten. Infolgedessen ist dieser Fettgehalt nicht die
Ursache der Uterusrupturen.
Kannegiesser (64) kommt zu folgenden Schlüssen:
1. Die Zotten werden vom Moment des Durchdringens der Gefässe der Frucht mit
dem Blute der Frucht genährt.
2. Diejenigen Zotten, die näher zur Nabelschnur liegen, werden besser entwickelt,
weil in die Gefässe dieser Zotten mehr Blut hineinfliesst.
3. Auf dem der Nabelschnur gegenüber liegenden Eipole werden die Blutgefässe
verödet.
4. Die Verödung der Blutgefässe und Atrophie der Zotten erfolgt auf konzentrischen
Zonen.
458 Gynäkologie. Entwickelungsgeschichte und Anatomie der weiblichen Genitalien
5. Bei Zerstörung eines Teiles der Zotten an der Nabelschnurwurzel entwickeln sich
die weiter von ihnen liegenden Zotten.
6. Wenn die Zotten im unteren Eipole längs der Decidua reflexa sich entwickeln,
so entsteht Placenta praevia.
7. Bei Blutungen in frühen Stadien der Schwangerschaft muss man irgend eine Ano-
malie der Nachgeburt erwarten.
Regelmässig tritt nach Heckner (55) beim Gefässverschluss im Puerperium nur
Aufquellung und Loslösung des Endothels ein, während Wucherung der Intima, choriale
Wanderzellen und Gerinnsel im Gefässlumen nur zuweilen auftreten. Die hyaline Degenera-
tion der Gefässmuskulatur ist ein späterer Befund im Puerperium.
Die Endothelaufquellung und die Buckelbildung der Intima führen den Gefässver-
schluss nicht herbei, sondern unterstützen ihn; die Hauptsache ist die Thrombose.
Delportes (28) Untersuchungen zur menschlichen Plazentation bringen ihn zu
folgenden Resultaten: Der reife, platzende Follikel ruft gleichzeitig die Menstruation her-
vor, wie Verf. nach klinischen Beobachtungen schliesst. Das Ei braucht zu seiner Wande-
rung bis in die Uterushöhle 20 Tage, nämlich von der Ovulation bis zum nächsten Prämen-
struum. Zu dieser Zeit zeigt das Endometrium die prämenstruellen Veränderungen, welche
die Schleimhaut zur Einbettung geeignet machen.
Die Menstruation ist lediglich eine Lösung der Hyperämie und hängt von dem Platzen
des Follikels ab, einerlei, ob das Ei befruchtet ist oder nicht; die Schleimhaut bildet sich
im letzteren Falle zurück. Das eine vom Verf. beobachtete Ei ist pathologisch und wurde
spontan mit dem gesamten parietalen Decidualsack ausgestossen; es ist offenbar abgestorben
und Verf. legt das der angeblich nur in ihrer oberflächlichen Schicht pathologischen Schleim-
haut zur Last, welche kleine Deciduazellen, starkes Infiltrat enthält; auch sei die Decidua
parietalis (vera) im ganzen dünn und arm an Drüsen. Nur eine normale Schleimhaut sei
zur Einbettung des Eies geeignet; Zotten werden nach seiner Ansicht nur dort gebildet,
wo das Ei mit mütterlichem Gewebe in Berührung komme. Der obere Pol ist nämlich nicht
von Decidua bedeckt, sondern frei und hat keine Zotten.
Ein durch Curettage gewonnenes frisches Ei, 39 Tage nach Beginn der letzten Regel,
am 21. Tage nach einem einzigen Koitus, schätzt Verf. auf 19 Tage nach Befruchtung und
beschreibt es ausführlich mit sehr zahlreichen Abbildungen, meist Photogrammen, unter
vergleichender Berücksichtigung der Literatur. Das Objekt hat 3 x 1 x 3,3 mm Durch-
messer und ist von einer auffallend starken Trophoblastschale umgeben, welche hauptsächlich
aus Cytotrophoblast und nur im geringen Grade aus Plasmoditrophoblast besteht, letzterer
entsteht aus ersterem unter Zusammenfluss mehrerer Zellen. Verf. betont durchwegs den
destruktiven Einfluss des Ektoblast, wie er sich in der Zerstörung der Drüsenepithelien
und des Gefässendothels zeigt, welches er ersetzt. Die Decidua wird andauernd zerstört
und erneuert sich. Der intervillöse Raum wird weniger durch Einbruch des Blutes in die
Trophoblastschale, als durch zerstörendes Vordringen des Trophoblasts in das mütterliche
Gewebe bezw. in die Gefässe erklärt; zurzeit findet sich nur schr wenig Blut in kleinen
Lücken der Trophoblastschale. Die fremdartigen Zellen im mütterlichen Gewebe haben
keinerlei Ähnlichkeit mit Deciduazellen, wohl aber mit Langhanszellen und sind auch in
Reihen zu verfolgen bis in den Nitabuchschen Streifen und werden daher als choriale
Eindringlinge betrachtet. Mehrkernige Riesenzellen sind nicht darunter; nirgends ist die
Nachbarschaft dieser Zellen infiltriert von Leukozyten. Der Trophoblast ernährt durch
seine destruktive Fähigkeit das Ei, wenn er zugrunde geht, beginnt die fetale Zirkulation.
Titroff (112) hat die Nabelschnur bei menschlichen Föten von 10,5 mm bis 40 cm
Länge untersucht und fand Reste des Allantoisganges.
Anfangs mehr sackförmig mit flachem und kubischem Epithel ist er schon am Ende
des zweiten Monats in der Nabelgegend fast ganz atretisch, ist aber ausserhalb des Nabels
unregelmässig erweitert und bis zur Plazenta zu verfolgen.
Beim Fetus von 6—7 cm ist er ebenfalls noch in der Nabelschnur stellenweise kanali-
siert und mit unregelmässig zweischichtigem Epithel versehen. Im vierten und fünften Monate
ist er schon sehr wechselnd, aber manchmal auch noch kanalisiert mit zwei- bis dreischichtigem
Epithel und bei dem 40 cm langen Fetus ist er noch als dünner epithelialer Strang ohne
Lumen kenntlich. Der Gang liegt am Nabel stets zwischen den beiden Arterien, ebenso
weiterhin in der Nabelschnur, oft einer Arterie unmittelbar genähert.
Den Dottergang erkennt man am Ende des ersten Monats, doch ist er schon nach
zwei Monaten schwer kenntlich, trotz Persistenz der Dottergangsgefässe. Spuren des Dotter-
ganges kann man jedoch noch im vierten und fünften Monate finden.
Er
einschliesslich der Piazentation. 459
C. Anatomie. 1. Allgemeines. Liepmanns (70) Atlas bringt auf 35 grossen
Tafeln in meist guten Bildern (bei einzelnen lässt die plastische Wirkung zu wünschen übrig)
Beiträge zur topographischen Anatomie der weiblichen Sexualorgane und einige patholo-
gische Fälle, wie Myom, Ovarialzyste, Myom mit Gravidität, Parametritis posterior, Prolaps-
becken, Retroversio flexio uteri und anderes mehr.
Der Autor will einem weiteren Kreise von Studierenden und junger Operateure eine
Anschauung der Präparate gewähren, welche er in Operationskursen mit Nutzen verwendet
und die auch seinem Lehrbuch ‚„Gynäkologischer Operationskurs‘‘ zugrunde lagen.
Der normale Teil berücksichtigt besonders den Suspensions- und Stützapparat der
Gebärmutter; auch der Status post abortum und Status puerperalis kommt zur Ansicht.
Die Präparate wurden in Formalin fixiert und in verschiedenen Richtungen durch-
schnitten, bezw. präpariert. Die Abbildungen sind meist in natürlicher Grösse in schwarz,
teilweise auch bunt gehalten (Muskeln, Gefässe etc.).
Mit der dritten Lieferung des Atlas der normalen Histologie der weiblichen Geschlechts-
organe von Moraller, Hoehl und R. Meyer (79) liegt nunmehr das ganze Werk vor mit 175
lithographierten Abbildungen und 118 Seiten Text; im zweiten Teile findet man eine über-
sichtliche Darstellung der Plazentation, im dritten das Ovarium aller Lebensklassen, die
fetalen Organreste und die Mamma. Damit ist das ganze Gebiet mit Berücksichtigung
auch der neuesten Literatur erschöpfend dargestellt.
2. Ovarien und Ovulation. Duesberg (32) bespricht in einem kritischen Refe-
rate unter anderem die Plastosomen der weiblichen Geschlechtszellen; es handelt sich um
Mikrosomen, welche während aller Stadien der Eientwickelung und an den reifen Eiern
beobachtet wurden und sich gewöhnlich als isolierte Körner oder sehr kleine Stäbchen dar-
stellen, mit besonderer Neigung, sich in Ketten aufzureihen, ähnlich wie die Plastokonten
(Mitochondrien) der Spermazellen. Sie liegen im Keimplasma in der Nähe des Keimbläs-
chens, und zwar um die Zellzentren (Zentrotheka) schon während der Teilung der Ovogonien
gruppiert; diese Masse nannte man früher Dotterkern oder Balbianischer Körper. Im
Ovozyt breiten sich die Mikrosomen zwischen den Dotterelementen zerstreut aus und bilden
schliesslich eine perinukleäre und eine unter der Dotterhaut liegende Randzone. Es scheint,
dass die Mikrosomen sich teilweise direkt in Dotter verwandeln, jedenfalls haben sie Ein-
fluss auf die Dotterbildung; ein anderer Teil bleibt jedoch unverändert und geht auf die
Zellen des Embryo über.
Wolz (124) stimmt hinsichtlich der Histogenese des Corpus luteum und der inter-
stitiellen Eierstocksdrüse wesentlich mit Seitz, Wallart, Cohn, Rob. Meyer überein;
ausser der Funktion als Nährstoffreservoir für die Granulosa im Anfange der Gravidität
dient die Theca interna auch später noch als Drüse mit innerer Sekretion und zwar an den
Follikeln, so sehr, dass Follikel und Ei zugrunde gehen. Es gibt nur eine Form der Follikel-
atresie; es gibt nur verschiedene Grade der Atresie. Obliterierte Follikel können so mitein-
ander verschmelzen, dass ein einheitlicher grosser Körper von Thekaluteinzellen verbleibt,
welcher dem Corp. luteum ähnlich sicht. Aus den Theca interna-Zellen werden weder Granu-
losaluteinzellen, noch wandern sie zwischen diese ein. Bei der Rückbildung werden Theka-
zellen nicht Bindegewebszellen, sondern schrumpfen ein.
Franks (40) Ergebnisse aus der Literatur und nach eigenen Untersuchungen an
Meerschweinchen, Ratten, Katzen sind folgende:
1. Man muss den aktiven Teil des Corp. luteum, sowohl vom anatomischen Augen-
schein, als auch seiner funktionellen Art nach als epitheliale Struktur ansehen.
2. Es ist streng zu unterscheiden zwischen prooestrus und oestrus; Menstruation
= prooestrus.
3. Prooestrus und Reifung der Follikel sind übereinstimmend bei allen Säugetieren —
aber bis jetzt ist noch kein Beweis erbracht, dass die Reifung tatsächlich die Menstruation
verursacht.
4. Die Zeit des Begehrens (Oestrus) ist der Höhepunkt der vorbereitenden Verände-
rungen, die während des Prooestrus vorkommen und wahrscheinlich aus demselben ent-
springen.
5. Ovulation ist das Endresultat der Follikelreifung. In einigen Arten kommt sie
während oder gleich nach dem Oestrus; in anderen wieder platzt der Follikel erst nach
Monaten. Diese Unterschiede in der Zeit werden wahrscheinlich verursacht durch das Ver-
hältnis des Wachstums vom Ei und Follikel.
a) Ovulation kann durch den Koitus beschleunigt werden.
b) Ovulation wird gehemmt durch das Corp. luteum.
460 Gynäkologie. Entwickelungsgeschichte und Anatomie der weiblichen Genitalien
6. a) Das Corpus luteum bereitet die Uterusschleimhaut vor und macht dieselbe
aufnahmefähig für mechanische Reize (mit daraus entstehender Bildung von mütterlicher
Plazenta).
b) Das Corp. luteum ist von Bedeutung in den Anfangsstadien der Gravidität, da
das Ei nicht anhaftet, wenn der Uterus nicht vorbereitet ist.
c) Das Corp. luteum verlängert den sexuellen Zyklus, indem es zwischen die Reifung
von wachsenden Follikeln und Eiern tritt.
d) Die Ursache, welche das Bestehen des Corp. luteum während der Gravidität ver-
anlasst, ist noch nicht gefunden worden. Es besteht aber auch das Corp. luteum manchmal
ohne Gravidität.
| 7. Tiere mit interstitiellen Drüsen in den Ovarien können spontan ovulieren, folg-
lich ist nicht gesagt, dass die interstitielle Drüse die Funktion des zyklischen Corp. luteum
vertritt.
8. Das Wachsen der Brustdrüse hängt von Einflüssen des Ovariums ab (Reifung
der Follikel, Tätigkeit des Corp. luteum). Dieselben Ursachen, welche das Bestehen des
Corp. luteum veranlassen, verursachen wahrscheinlich auch die Hyperplasie der Brust bei
Gravidität.
Über die Entstehung des Corpus hacmorrhagicum spricht sich Hauswaldt wie
folgt aus:
L Das Corpus haemorrhagicum entsteht erst sekundär, nach oder während der Bil-
dung des Corpus luteum, geht aber nicht, wie gewöhnlich gelehrt wird, der Bildung des Corpus
luteum voraus.
2. Die Blutmassen des Corpus haemorrhagicum zeigen eine ganz charakteristische,
schon von früheren Autoren hervorgehobene Lagerung, nämlich am Innensaum der Lutein-
zellenschicht, während das Zentrum der Corpus luteum-Höhle vorwiegend von fibrinhaltigem
Plasma eingenommen wird.
3. Die Blutung in die Corpus luteum-Höhle kann auf verschiedene Weise zustande
kommen.
a) Durch eine physiologische kollaterale Hyperämie mit kapillarer Diapedese aus
dem die Granulosaepithelzellen vaskularisierenden Kapillarnetz.
b) Mechanisch durch bimanuelle Untersuchung, vor allem aber durch die Operation.
c) Durch die auf die Bildung des Corpus luteum folgende Menstruation.
4. Für eine gewisse Abhängigkeit der Bildung des Corpus haemorrhagicum von der
Menstruation spricht das Fehlen oder das Zurücktreten der Corpus haemorrhagicum-Bildung
bei Corpus luteum graviditatis.
5. Eine sichere Entscheidung dieser Fragen ist vorläufig noch nicht möglich, da die
Gesetze der Blutresorption und Pigmentbildung innerhalb der Corpora lutea noch unbekannt
sind. Jedenfalls sind die zweierlei Pigmentformen im Corpus luteum, diejenige der Lutein-
zellen und diejenige in den Bindegewebszellen noch strenger als bisher auseinanderzuhalten.
Arnold (2) fand bei einer 18jährigen Negerin in den ganz gesunden Ovarien 88 grössere
Follikel mit mehreren ‚Oozyten‘“ (sie); nach den Abbildungen scheint es sich wirklich um
Eier zu handeln so dass es der Mühe wert erscheint, die Befunde aufzuzählen. Er fand
35 Follikel mit 2 Eiern, 10 mit 3, 20 mit 4, 12 mit 5, je 2 mit 6, 7, 8 Eiern, 1 mit 9,
2 mit 10, schliesslich je 1 mit 11 und 13 Eiern; also eine ganz ausserordentliche Vielzahl
von Eiern in den Graafschen Follikeln.
3. Tube. Jägerroos (59) findet in der Tubenschleimhaut, während des prämen-
struellen Stadiums ähnliche Veränderungen wie im Uterus, nämlich Hyperämie, Ödem,
aufgeblähte Kerne im Bindegewebe, glasiges, mehr homogenes. wenig faseriges Zwischen-
gewebe und im Epithel neben gewöhnlichen zylindrischen Flimmerzellen oft vergrösserte
Ze llen und schlanke dunkle Zellen ohne Flimmern und ohne Basalmembran; die Verände-
rungen klingen mit der Menstruation ab und treten wieder zyklisch auf.
4. Uterus. R. Schröder (102) will nach seinen Untersuchungen des menstruellen
Zyklus an 205 Uterusschleimhäuten folgende Gruppen unterschieden wissen:
a) Normale Schleimhäute 66 % des Gesamtmaterials, d. h. in sich gleichartige
und mit der Menstruationsanamnese übereinslinniende Fälle.
Besprechung der Einzelheiten. Invaginationen und Gruppenbildung ist nicht patho-
logisch, da Kunstprodukt; sie kommen nur bei Abrasionen, nicht in uteri vor. Ödem und
Blutungen kann man bei Abrasionen keinerlei Bedeutung für die Diagnose zuerkennen,
da, wie genaue Tabellen zeigen, sie zu allen Zeiten vorkommen und offenbar zum Teil durch
die Operationsart der Abrasio bedingt werden; der Vergleich mit den Uteri bestätigt das.
Genaue Angaben über Rundzellen und Plasmazellen. Danach scheint es, als ob erst grössere
einschliesslich der Plazentation. 461
Herde von Rundzellen und mittlere Mengen Plasmazellen als entzündlich angesehen werden
dürfen.
= b) Phasenverschiebung: Bei histologisch normalen Fällen ist die klinische Phase
gegen die anatomische verschoben. 1. Gruppe 3—5 Tage Unterschied, 14 Fälle; 2. Gruppe
5—7 Tage Unterschied, 3 Fälle; 3. Gruppe über 7 Tage Unterschied. Über ihre Bedeutung
bisher keine Angaben möglich.
c) Pathologische Schleimhäute: 1. ungleichartige Schleimhäute, d. h. die Cha-
rakteristika mehrerer Phasen nebeneinander, 7 Fälle; 2. Ein Fall mit pathologischen Stroma-
veränderungen. 3. Hyperplasien, die hauptsächlich durch ein Zuviel von Zellen im ein-
zelnen Drüsenschlauch charakterisiert sind, daher Wechselständigkeit und Mecehrschichtig-
keit in grosser Ausdehnung, aber nie Tiefenwachstum. Gleichartige Formen 6 Fälle, un-
gleichartige 3, stationäre (Albrecht) 5, solche mit atypischen Zellformen 2. Schliesslich
tuberkulöse Endometritis, hier ebenfalls atypische Zellformen im Epithel.
d) 12 Schleimhäute in der Menopause, atrophische und leicht hyperplastische
Formen.
Moritz (80) behauptet gegen Buettner, in 17 Fällen am Uterus von 10—60 jährigen
Personen im Gebiete des ‚Isthmus uteri“ niemals schleimproduzierendes Epithel gefunden
zu haben, vielmehr liess sich in allen Fällen, wo das Orificium internum histologicum im
Schnitt erhalten war, ein scharfer Übergang zwischen flimmertragendem Isthmus und schleim-
spendendem Cervixepithel nachweisen. Demnach bestehe Aschoffs Dreiteilung des Uterus
zurecht.
Graul (46) bestreitet die Existenz eines Isthmus uteri nach Untersuchung von 11
nicht graviden Uteri, vielmehr fällt der makroskopische innere Muttermund genau überein
mit dem histologischen Übergang der Korpus- und Cervixschleimhaut (Mucikarminfärbung).
An fünf schwangeren Uteri konnte, und zwar schon vom dritten Monate ab, nachgewiesen
werden, dass ein Teil der Cervix mit zur Eihöhle verwendet wurde, mit decidualer Umwand-
lung der Cervixschleimhaut. Bei Placenta praevia centralis fand er sogar bis zum äusseren
Muttermund hin Decidua. Seiner Meinung nach ist das untere Uterinsegment ein Cervikal-
abschnitt.
5. Vagina. Walcher (115) macht auf die Bedeutung der ‚‚Anguli vaginae“ für die
Prolapsbehandlung aufmerksam; sie liegen hinter dem Arcus pubis, zur Seite des Harn-
röhrenwulstes. Das Periost des absteigenden Schambeinastes ist hier unmittelbar mit der
Vaginalwand verbunden, so dass letztere grubenförmig beiderseits eingezogen ist.
Druck der Königl. Universitätsdruckerei H Stürtz A. G., Würzburg.
ll. TEIL.
GEBURTSHILFE.
— — su — — en
13a.
L
Allgemeines, Lehrbücher, Lehrmittel.
—[.
Referent: Dr. K. Kamann.
A. Lehrbücher, Kompendien, Lehrmittel.
Bailey, F. R., Textbook of embryology. 2. ed. London, Churchill.
Baumm, Einführung in das neue preussische Hebammenlehrbuch. Prakt. Geburtsh.
6. Aufl. Berlin, Staude.
Beaucamp, S. R., Ratgeber für junge Frauen und Mütter. 2. Aufl. Bonn, P. Haupt-
mann. Ref. Gyn. Rundschau. Heft 11. p. 430.
Bingham, S., Words to Wives on pregnancy and parturition. London, George Allen
and Co. Ref. The Lancet. July 20. p. 159.
Blau, Jaschke, Kermauner, Knapp, Kroph, Mathes, Mayer, Neu, Novak,
Payer, Pineles, Schottlaender, Stolz und Wagner, Die Erkrankungen des
weiblichen Genitales in Beziehung zur inneren Medizin. Wien, Alfred Hölder.
Bonnet, Rob., Lehrbuch der Entwickelungsgeschichte. 2. neubearb. Aufl. Berlin,
P. Parey.
Broman, Ivar, Normale und abnormale Entwickelung des Menschen. Ein Hand-
und Lehrbuch der Pathogenie und Seratologie, speziell für praktische Ärzte und Stu-
dierende der Medizin. Wiesbaden, J, F. Bergmann. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 28,
p. 931.
*Bumm, Ernst, Grundriss zum Studium der Geburtshilfe. 8. verb. Aufl. Wies-
baden, J. F. Bergmann.
Cooke, Joseph B., A nurses handbook of Obstetrics for use in training-schools.
5. Aufl. Philadelphia and London, J. B. Lippincott Co.
Daniel, C., Le post-partum normal. Tome 1, Paris, A. Maloine.
*Döderlein, Albert, Leitfaden für den geburtshilflichen Operationskurs. 10. Aufl.
Leipzig, G. Thieme.
Edghill, M., „Is it well with the child?“ A book for mothers and for speakers to
mothers. London, Gardner.
Engel, St., Grundriss der Säuglingskunde. Ein Leitfaden für Schwestern, Pflegerinnen
und andere Organe der Säuglingsfürsorge, nebst einem Grundriss der Säuglingsfürsorge
von Marie Baum. Wiesbaden, J. F. Bergmann.
*Fehling, Herm., Die operative Geburtshilfe der Praxis und Klinik. 2. Auflage.
J. F. Bergmann.
Feldman, W. M., A manual of nursery hygiene. 2. ed. London, Bailliere.
*Fraenkel, Ernst, Hygiene des Weibes. 2. Aufl. Berlin, Oskar Coblentz. Besprochen
Münchn. med. Wochenschr. Nr. 10. p. 546.
Gaszynski, Stefan, Die Geburtshilfe, ein Lehrbuch für Ärzte und Zöglinge geburts-
hilflicher Schulen. Warschau. (Polnisch.) (Ein stattlicher Folioband von 912 Seiten,
mit 360 Abbildungen. Die polnische Literatur der letzten Jahrzehnte hat nur wenig
originelle Lehrbücher der Geburtshilfe aufzuweisen, meist wurden fremde Lehrbücher
in polnischer Übersetzung gedruckt. Verf. wollte dem Mangel abhelfen und obwohl
er in keiner Klinik Mitarbeiter hat, hat er sich der schwierigen Aufgabe mit einem
30*
466
28.
29.
30.
dl.
32.
33.
Geburshilfe. Allgemeines, Lehrbücher, Lehrmittel.
Riesenfleisse gewidmet. Das Werk gibt einen Überblick über den heutigen Stand
der Lehre der Geburtshilfe an der Hand der neueren Lehrbücher verschiedener Sprachen,
bringt aber auch sehr viel Eigenes, viele eigene Gedanken und Vorschläge, nament-
lich bezüglich der Beckenmessung z. B. Ein Verdienst des Verfassers ist es, dass er
in diesem Lehrbuche so gewissenhaft als nur möglich die polnische Literatur und Ka-
suistik zusammengestellt hat. Das Buch ist der erste Band eines grosszügig geplanten
Werkes. Der zweite Band soll die geburtshilflichen Operationen behandeln.)
(v. Neugebauer.)
Guenther, Konrad, Vom Urtier zum Menschen. Ein Bilderatlas zur Abstammungs-
und Entwickelungsgeschichte des Menschen. 2. Aufl. Zwei Bände. Stuttgart, Deutsche
Verlagsanstalt.
. Hertwig, O., Traité d’embryologie ou historie du développement de Phomme et des
vertèbres. 3 ed. franç. par Ch. Julin. Paris, C. Reinwald.
Jardine, Robert, Delayed and Complicated Labour. London, Henry Kimpton.
Glasgow, Alexander Stenhouse. 1911. Ref. The Lancet. Nr. 4610. p. 27. (Auf das
grosse Material des Glasgower Frauenspitals sich stützendes, für Studenten und Prak-
tiker gleich geeignetes Buch.)
Jeannin, C., et P. Guéniot, Thérapeutique obstetricale et gyn&cologique. Paris,
Bailliere et Fils.
. Knapp, Geburtshilfliches Miniaturphantom. Zentralbl. f. Gen Nr. 30. p. 990. (Aus
Zelluloidmasse hergestelltes Becken und Gliederpuppe, die als Anschauungs- und
Demonstrationsbehelf gute Dienste tun.)
. Laboure, R., Memento d’obstetrique. Paris, Ollier-Henry.
. Leighton, G., Embryology, the beginnings of life. London, Jack.
. Meyer, L. M., Vom Mädchen zur Frau. Ein zeitgemässes Erziehungs- und Ehebuch.
Allen reiferen Töchtern, Gattinnen, Müttern und Volkserziehern gewidmet. Stuttgart,
Strecker und Schröder.
. Michaelis, L., Kompendium der Entwickelungsgeschichte des Menschen, mit Be-
rücksichtigung der Wirbeltiere. 5. Aufl. Leipzig, G. Thieme.
. Moraller und Hoehl, Atlas der normalen Histologie der weiblichen Geschlechts-
organe. 3. Abt. Leipzig, Joh. Ambros Barth.
. Pescatore, Pflege und Ernährung des Säuglings.. Ein Leitfaden für Pflegerinnen
und Mütter, bearbeitet von Langstein. 5. Aufl. Berlin, Springer. (Neu aufgenommen
sind Ratschläge für die Hygiene des Säuglings in der heissen Zeit, sowie ein Abschnitt
über medikamentöse Bäder und Kochrezepte.)
*Poll, Die Entwickelung des Menschen. Leipzig, Theodor Thomas. Besprochen
Gyn. Rundschau. 1913. Heft 6. p. 221.
Rudaux, P., A. Grosse et V. Le Lorier, Clinique et thérapeutique obstetricale du
praticien. Vigot fr. 1913. (Diagnose und Therapie der Geburtshilfe in alphabetischer
Anordnung, um dem Praktiker zu ermöglichen, sich im Augenblick über einen be-
stimmten Punkt Rat holen zu können.)
Schliep, O., Wegweiser für unsere Mütter. 3. Aufl. Berlin, S. Mode.
De Seigneux, Précis d’obstetrique opératoire. 2. Teil. 1911. Genf-Paris. Kündig-
Maloine.
Toeplitz, Fritz, Des Säuglings Ernährung und Pflege. Anleitung für Mütter aller
Stände, Kinder- und Wochenpflegerinnen. 2. verb. Aufl. Breslau, Preuss und Jünger.
*Walther, Heinrich, Leitfaden zur Pflege der Wöchnerinnen und Neugeborenen
zum Gebrauche für Wochenpflege und Hebammenschülerinnen. 4. verm. u. verb.
Aufl. Mit 31 Textfiguren.
34. Zerwer, Säuglingspflegefibel. Berlin, Springer.
Bumms (8) Grundriss hat bereits die 8. Auflage erlebt. Das beredteste
Zeugnis für die Güte dieses Buches.
Döderleins (11) Leitfaden ist eines der im In- und Auslande verbreitetsten
geburtshilflichen Bücher geworden. Übersetzungen in die russische, japanische und
französische Sprache liegen bereits vor; solche in die spanische und englische
stehen bevor. Die neue 10. Auflage ist textlich und bildlich wieder verbessert
und ergänzt.
Walthers (33) bereits in der 4. Auflage vorliegender Leitfaden ist gleich
ausgezeichnet als Unterrichts- wie als Nachschlagebuch für den Pflegerinnen- und
Geschichtliche und sonstige Werke und Aufsätze allgemeinen Inhalts etc. 467
Hebammenstand. Auch für den praktischen Arzt enthält das treffliche Buch zahl-
reiche praktische Winke.
Fehlings (13a)operative Geburtshilfe der Praxis und Klinik erlebt schon nach
4 Jahren die 2. Auflage. Das durch seine klare, angenehme Diktion ausge-
zeichnete Buch ist neu bearbeitet und durch mehrere Kapitel über den zervikalen
Kaiserschnitt, über Eklampsie und über Placenta praevia erweitert.
Die neue 2. Auflage von Fraenkels (15) Hygiene des Weibes nimmt
nicht nur Rücksicht auf die vielfachen Änderungen der Anschauungen, die sich
in den letzten Jahren auf dem Gebiete der Geburtshilfe und Säuglingspflege voll-
zogen haben, sondern ist auch stark beeinflusst durch die Bestrebungen der letzten
Zeit, die sexuelle Pädagogik in den Kreisen der Mütter und Erzieherinnen zu
verbreiten. l
Polls (28) Werkchen ist für den gebildeten Laien und den in der Embryo-
logie minder bewanderten Arzt bestimmt; es schildert in leicht verständlicher Dar-
stellung die wichtigsten Vorgänge von der Befruchtung des Eies bis zur vollen
Ausbildung des Fötus auf Grund des Studiums menschlicher Eier. Die Ab-
bildungen entsprechen nicht den schwer verständlichen Schnittbildern, sondern
körperlichen Modellen.
B. Geschichtliche und sonstige Werke und Aufsätze allgemeinen
Inhalts. Berichte aus Kliniken, Privatanstalten etc.
l. Adler, O., Die mangelhafte Geschlechtsempfindung des Weibes. 2. verm. u. verb.
Aufl. Berlin, H. Kornfeld. 1911.
Ahlfeld, Friedr., Der Einfluss des Alters der Mutter auf das Geschlecht des Kindes.
Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. Heft 3.
3. Albecker, Károly, Agyakorlatböl. Szülesek. Gyögyäszat. Nr. 2. (Bericht über
zwei Geburtsfälle. 1. Zangengeburt bei einer überreifen Frucht; Tod infolge Sepsis.
2. Evolutio spontanea eines reifen, lebenden Kindes.) (Temesväry.)
4. Allport, Some seventeenth century obstetricians and their books. Amer. Journ.
of Obst. July. p. 56.
5. Allport, W. H., Tristram Shandy and Obstetrics. The Amer. Journ. of Obst. April.
(Interessante Plauderei über die englische Geburtshilfe des 18. Jahrhunderts, wie
sie sich in dem bekannten Romane Tristram Shandy von Laurence Sterne dar-
stellt.)
6. — Vergleichend-anatomische Studien zur Erläuterung der Architektur und Physio-
logie des menschlichen Beckens. Amer. Journ. of Obst. and Dis. of Women and Childr.
Oct. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. Nr. 6. p. 214.
Barnard, E. P., Obstetric surgery at the Preston retreat. Surg., Gyn. and Obst.
Vol. 14. p. 49.
8. Bayer, Heinrich, Über Vererbung und Rassenhygiene. Jena, G. Fischer. Ref.
Zentralbl. f. Gyn. 1913. Nr. 16. p. 585.
9. Beck, F. W., Die Weltübel des Todes und der Geburt. Ein Ausblick auf eine kommende
biologische Revolution. Frankfurt a. M., Neuer Frankf. Verlag.
10. Bekanntmachung, den Erlass einer Dienstanweisung für staatlich geprüfte Wochen-
bettpflegerinnen im Grossherzogtum Hessen betreffend. Darmstadt, Buchhandlung
des grossherzogl. hess. Staatsverlags.
ll. Bernheim-Karrer, J., Stillen und Stillunfähigkeit. Schweizer Korrespondenzbl.
Bd. 42. Heft 26. p. 984.
12. Birk, W., Untersuchungen über den Stoffwechsel des neugeborenen Kindes. Sanınl.
klin. Vortr. Herausgegeben von Döderlein, Abt. f. Gyn. Nr. 241/242.
13. Bornträger, J., Der Geburtenrückgang in Deutschland. Seine Bewertung und
Bekämpfung. Auf Grund amtlichen und ausseramtlichen Materials mit Genehmi-
gung des Herrn Ministers des Innen erfolgter erweiterter Nachdruck aus den ,, Ver-
öffentlichungen aus dem Gebiete der Medizinalverwaltung‘“. Würzburg, C. Kabitzsch.
14. Broman, J., Über geschlechtliche Sterilität und ihre Ursachen, nebst einem Anhang
ty
e
I
468
36.
37.
38.
40.
Geburtshilfe. Allgemeines, Lehrbücher, Lehrmittel.
über künstliche Befruchtung bei Tieren und beim Menschen. Wiesbaden, J. F. Berg-
mann. Ref. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 71. p. 685.
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fürsorge. Veröffentl. a. d. Geb. der Medizinalverwaltung. Berlin, R. Schoetz.
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bis 35. (H. Jentter.)
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in Halle a. S. im besonderen und seine Ursachen. Prakt. Ergebn. d. Geb. u. Gyn.
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bilität, Ererbung und Erwerbung, Geschlechtsbestimmung, Entwickelungs- und Ver-
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München, Ernst Reinhardt. p
— Was jeder junge Mann zur rechten Zeit erfahren sollte. Arztliche Belehrungen
über das Wissenswerteste in geschlechtlichen Dingen. 4. Aufl. München, E. Rein-
hardt.
. Heil, Geburtshilfliche und gynäkologische Mitteilungen aus der Praxis. Repertorium
der praktischen Medizin. 1911 u. 1912. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. Nr. 19. p. 683.
(Zwölf für den Praktiker bestimmte Aufsätze. Reiche Kasuistik, viele beherzigens-
werte Winke.)
. Heimann, Ernst, Chemisch-physiologische und klinische Studien über Systogen,
ein synthetisches Sekale-Ersatzpräparat. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 25. p. 1370.
. Heynemann, Th., Zur Geschichte der geburtshilflichen Klinik der Universität Halle.
Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 71. Heft 1. (Kurzer Abriss zur Geschichte der Hallenser
geburtshilflichen Klinik von ihrer Gründung im Jahre 1694 bis zur Gegenwart.)
Hirsch, Max, Was ist Frauenkunde? Zentralbl. f. Gyn. Nr. 49.
. Hunter, The role of the female EES matrimonii. Amer. Journ. of Surg. Nr. 7.
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. Jaschke, Rud., Neue Erfahrungen in T Technik der Ernährung, sowie zur Physio-
logie und Pflege der Neugeborenen. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. Heft 1.
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in Münster. Bericht Zentralbl. f. Gyn. Nr. 41. p. 1356.
. *Jaworski, J., Die Geburtshilfe für die Bevölkerung Warschaus in den städtischen
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The Lancet. Nr. 4632. p. 1538. (Meinungsaustausch der vereinigten Edinburger und
Glasgower geburtshilflich-gynäkologischen Gesellschaft über die wahrscheinliche Wir-
kung der Mutterschaftsprämien-Klausel in der Nationalversicherungsakte auf die
geburtshilfliche Lehrtätigkeit und Praxis in Schottland.)
Kakuschkin, Zur Organisation der Geburtshilfe in SSAA LOW, Wratsch. Gaz. Nr. 49.
Sitzungsber. d. phys.-med. Ges. zu Ssaratow. (H. Jentter.)
— Bericht über die Tätigkeit der Konferenz der städtischen Geburtshelfer für das
Jahr 1911. Journ. akusch. i shensk. boles. März. (H. Jentter.)
. Kärcher, Max, Ethik und Hygiene der Ehe. Gemeinverständlich dargestellt. Strass-
burg, J. Singer.
. Kaufmann, M., Die moderne Entwickelung der Geburtshilfe. Med. i Kronika Lek.
Nr. 2. (Polnisch.) (v. Neugebauer.)
Klien, Rud., Die Behandlung der Blutungen in der Geburtshilfe, mit besonderer
Berücksichtigung der neueren Medikamente und Methoden. `Berl. Klinik. Heft 290.
Fischers med. Buchhandlung.
. Köhler, Fritz, Arabische Geburten. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 44. p. 2083.
. Koller, H., Stillen und Stillunfähigkeit. Korrespondenzbl. f. Schweizer Ärzte. Nr. 21.
p. 777.
Kolossow, Nestor Maximowitsch Ambodik. 27. Okt. 1744 bis 24. Juli 1812. Journ.
akusch. i shensk. boles. Juli-August. (Historische Studie.) (H. Jentter.)
. Kosmak, Geo. W., A months record of the labor casesoccuring in the outdoor service
of the Lying-in-hospital. The Bull. of the Lying-in-hospital of the City of New York.
June.
. Kreutzmann, Henry J., Reflexionen nach 25jähriger Privatpraxis als Geburts-
helfer. Amer. Journ. of Obst. and Dis. of Women and Childr. August. Ref. Zentralbl.
f. Gyn. Nr. 51. p. 1742.
. Lacasse, R., Hygiene de la grossesse. Conseils prat. aux jeunes mères. Paris, Four-
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Lichtenstein, Geschichte der Eklampsiestatistik. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 19. p. 593.
Liebl, L., Landarzt und Geburtshilfe. Österr. Ärztezeitg. p. 213 u. 230.
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Geburtshilfe. Allgemeines, Lehrbücher, Lehrmittel,
. Linke, Die Bedeutung der Eierstöcke für die Entstehung des Geschlechtes. Med.
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. Loewenfeld, L., Über das eheliche Glück. Erfahrungen, Reflexionen und Rat-
schläge eines Arztes. Wiesbaden, J. F. Bergmann.
Löwenstein, Ferd., Chronik der geburtshilflichen Abteilung der Frauenklinik München
1910. Inaug.-Diss. 1911. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. Heft 1. p. 84.
. Marcuse, Julian, Die Beschränkung der Geburtenzahl, ein Kulturproblem. München
1913. Ernst Reinhardt. (Kritisch besprochen Berl. klin. Wochenschr. Nr. 53. p. 2494.)
. Marek, Richard, Über den Einfluss des Alters auf die erste Schwangerschaft, Geburt
und Wochenbett. Gyn. Rundschau. Heft 14. p. 514. Heft 15. p. 549.
. Meirowsky, E., Geschlechtsieben der Jugend, Schule und Elternhaus. Flugschr.
d. deutsch. Ges. zur Bekämpfung der Geschlechtskrankh. Neue Aufl. 12. Heft.
Merletti, Alcuni problemi sociali dell’ Ostetricia e Ginec. moderna. Li Arte Ostetr.
Nr. 23. Milano. Bd. 26. p. 337. (Artom di Sant Agnese.)
Mitteilungen aus der gynäkologischen Klinik des Prof. Otto Engström. Bd. 10.
Heft 1. Berlin, S. Karger.
Mitteilungen aus der zweiten Frauenklinik der kgl. ungarischen Universität zu Buda-
pest. Von Prof. W. Tauffer. II. 1. Berlin, S. Karger.
Mitteldorf, Josef, Chronik der geburtshilflichen Abteilung der kgl. Frauenklinik
München 1910. Inaug.-Diss. 1911. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. Heft 1.
p. 84.
Muratow, Zur Verantwortlichkeit des Geburtshelfers für zufällige Schädigungen
bei Operationen. Journ. akusch. i shensk. bol. April. (H. Jentter.)
Newell, F. S., Die Verantwortlichkeit des Geburtshelfers. Amer. Journ. of Obst.
and Dis. of Women and Childr. 1911. Dec. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 19. p. 621.
. Newsholme, A., The declining birth-rate. London, Cassell and Co. 1911.
Niederhofer, J., Das gestörte Geschlechtsleben, Ursachen, Folgen und Behandlungs-
art, nach vieljährigen Erfahrungen leicht fasslich und belehrend dargestellt für jedermann.
Leipzig, M. Spohr.
Noeggerath, C. T., Das Stillverbot bei Tuberkulose und Tuberkuloseverdacht.
Wiesbaden, J. F. Bergmann. 2
Noslin, A., Ce ou faut que toute jeune fille sache la coquetterie et la santé —
P’hygiene, le mariage. Paris, Libr. Nilsson. Per Lamm et Cie.
. Okintschitz, Aus der geburtshilflichen Kasuistik. Russki Wratsch. Nr. 38. (1. Multi-
para, bewusstlos eingeliefert, im achten Monat gravid. Extreme Anämie, subnor-
male Temperatur, starke variköse Venenerweiterungen. Uterus prall gespannt, keine
Geburtstätigkeit. Keine Blutung. Im Harn viel Eiweiss. Bauchschnitt; freies Blut
im Abdomen. In den breiten Bändern und längs den Uteruskanten Varizen, davon
war eine am linken Uterushorn geplatzt. Das Uterusperitoneum war an mehreren
Stellen aufgeplatzt. Kaiserschnitt nach Polano. Im Uterus sehr viel Blut, die Pla-
zenta lag frei in der Gebärmutterhöhle. Frucht in Totenstarre. Supravaginale Ampu-
tation. Heilung. 2. Allgemein verengtes Becken bei einer III para. Conj. diag. 9.
Hebosteotomie nach Döderlein. Forzeps. Lebendes Kind. Gewicht 3950 g. Heilung.
3. Allgemein verengtes Becken bei einer IIpara. Conj. diag. 9,5. Vorderhauptslage.
Hebosteotomie. Forzeps. Lebendes Kind. Gewicht 3870. Endometritis. Heilung.)
(H. Jentter.)
Parry, Angenette, The Relation of Athletics to the Reproductive Life of Woman.
The Amer. Journ. of Obst. and Dis. of Women and Childr. Vol. 66. Nr. 3. p. 341.
(Verfasserin teilt das Ergebnis ihrer Rundfragen bei sporttreibenden Männern und
Frauen, von Zirkusdamen und Ärzten verschiedener Fächer mit über den Einfluss
der Athletik auf die Menstruation, die Geburtstätigkeit, auf Verlagerungen, auf Wochen-
bett und Laktation. Die Erfahrungen lauteten meist dahin, dass in früher Jugend
begonnene sportliche Betätigung eher günstig als schädlich wirkt. Mit Mass und Be-
rücksichtigung der individuellen Kräfte betriebener Sport ist für den Ablauf der geni-
talen Funktionen des Weibes nur förderlich.)
Pinard, De Tevolution de ľobstétricie et d ses rapports mutuels avec l’Evolution
sociale. Annales de Gyn. et d’Obst. Mars. p. 129.
Pilf, Geburtenrückgang. Verein der Ärzte Wiesbadens. Sitzg. vom 16. Okt. Ref.
Berl. klin. Wochenschr. Nr. 49. p. 2337.
. Platz, Wilh, Das Recht des ungeborenen Kindes auf Leben. Inaug.-Diss. Frei-
burg 1910. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 42. p. 1409. (Platz vertritt entgegen Hegar
86.
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100.
101.
102.
102.
104.
105.
Geschichtliche und sonstige Werke und Aufsätze allgemeinen Inhalts etc. 471
die Ansicht, dass ein solches Recht wohl zu berücksichtigen sei, zumal uns die vere
besserte Technik der letzten Jahre in der abdominellen und vaginalen Sectio Mittel
an die Hand gebe, um in der Klinik das Recht ohne Gefährdung der Mutter zu wahren.
Nicht nur ethische, sondern auch praktische und besonders soziale Motive drängten
hierzu; denn durch die moderne Säuglingsfürsorge sei die Kindersterblichkeit wohl
auf ein Minimum herabgedrückt.)
Ploss, Heinrich, und Max Bartels, Das Weib in der Natur- und Völkerkunde.
Anthropologische Studien. 10. Aufl. Leipzig, Th. Grieben.
*Polubogatow, Über Schwangerschaftsverlauf, Geburt und Wochenbett reifer Erst-
gebärender. Journ. akusch. i shensk. bol. Okt. Nov.
Popowa, Zur Notwendigkeit inniger Beziehungen zwischen den geburtshilflichen
Institutionen und den Säuglingskonsultationen. Journ. akusch, i shensk. bol. Okt.
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. — Zur Notwendigkeit enger Beziehungen zwischen Gebäranstalten und Säuglings-
konsultationen. Russki Wratsch. Nr. 25. (H. Jentter.)
Rajewsky, Zur geburtshilflichen Pathologie und Therapie. Therap. obosren. Nr. 17.
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Ritchie, P., Early obstetrical experiences. St. Paul med. Journ, Vol. 14. Nr. 12.
p. 610.
Rohleder, H., Monographien über die Zeugung beim Menschen. Bd. 2: Die Zeugung
unter Blutsverwandten. Leipzig, Georg Thieme. Ref. Schmidts Jahrb. d. ges.
Med. Bd. 317. Heft 3. p. 291.
*Rosner, Aus den Grenzgebieten der Geburtshilfe und Chirurgie. Krakauer ärztl.
Ges. am 14. Febr. Przegl. Lekarski. Nr. 12. p. 225. (Polnisch.) (v. Neugebauer.)
Rotter, Henrik, En genika és szülészet. Gyögyäszat. Nr. 44, 45. Abhandlung
über die Engenik. Mit Rücksicht auf diese will Rotter die syphilitischen Schwangeren
unbehandelt lassen und erst nach erfolgter Fehlgeburt die Frauen durch eine anti-
luctische Kur zur Zeugung gesunder Kinder fähig machen.) (Temesväry.)
Runge, Ernst, Praktische Ergebnisse aus dem Gebiete der Geburtshilfe und Gynäko-
logie. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 6.
Sagrjaskin, Alexej, Chronik der geburtshilflichen Abteilung im Jahre 1911. Inaug.-
Diss. München. |
Sastrebow, Zur Organisation von Gebäranstalten im Interesse der Mutterschaft
und des Säuglingsschutzes. Journ. akusch. i shensk. bol. Juli-August.
(H. Jentter.)
Schmidt, Hans Hermann, Geburtshilfliche Kleinigkeiten. Münchn. med. Wo-
chenschr. Nr. 34. p. 1846. (Kurzer Bericht über an der deutschen geburtshilflichen
Klinik in Prag gewonnene Erfahrungen über Beckenhochlagerung in der Geburts-
hilfe, über Ätherrausch, über Dammnaht (Technik und Anästhesie), über Zusammen-
hang zwischen dem Aufstehen der Wöchnerinnen und der Dyspepsie der Säuglinge
und über Ozetbäder bei frühgeborenen Kindern.)
Schmorl, Zur Geschichte der Plazentarzellenembolie. Münchn. med. Wochenschr.
Nr. 39.
Schöner-Rottach, Otto, Zur Frage der Vorausbestimmung des Geschlechtes beim
Menschen. Hegars Beitr. z. Geb. u. Gyn. Bd. 17. Heft 2. (Polemik gegen Dr. Wein-
berg.)
Schröppe, Die stillende Mutter. St. Petersburger med. Zeitschr. Nr. 11. p. 165.
Schumann, Edward A., Die Sorge für die schwangere Frau vom Standpunkte
der Erhaltung der Kinder. Monthly cyclop. and med. bull. Nov. Ref. Zentralbl.
f. Gyn. 1913. Nr. 18. p. 671. (Die Fürsorge für die Kinder erfordert auch Bestrebungen
zur Verhütung von Aborten und Fehlgeburten, sowie im allgemeinen sorgfältige Diätetik
für die Schwangeren, um möglichst kräftige und gesunde Kinder zu erzielen.)
Schwarz, Henry, Remarks on teaching obstetries. The Amer. Journ. of Obst.
Jan. p. 53.
Seher, Carl, Warum gibt es so viele unglückliche Frauen? Eine ernste Mahnung
an Frauen und solche, die es werden wollen. Chemnitz, G. Koezle.
Sellheim, Hugo, Die Tuberkulose in Geburtshilfe und Gynäkologie. Der Frauen-
arzt. Nr. 6. p. 242.
— Das Geheimnis vom Ewig-Weiblichen. Stuttgart, Ferd. Enke. 1911. Besprochen:
Deutsche med. Wochenschr. Nr. 11. p. 521.
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Geburtshilfe. Allgemeines, Lehrbücher, Lehrmittel.
Semmelink, H. B., Statistisches über 600 Geburten der Privatpraxis. Zeitschr.
f. Geb. u. Gyn. Bd. 71. p. 368.
Shoemaker, F., Obstetric experiences among the american indians. The Journ.
of the Amer. Med. Assoc. Vol. 58. Nr. 1. Jan. p. 31. (Die herrschende Ansicht, dass
die Indianerfrauen sehr leicht gebären, hat keine allgemeine Gültigkeit und wird durch
Wiedergabe einiger Kasuistiken eingeschränkt.)
Soskind, Michael, Bericht über die geburtshilfliche Tätigkeit der kgl. Frauenklinik
zu München 1908. Inaug.-Diss. 1911. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36.
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Ssizinsky, Die Erfolge der Geburtshilfe und Gynäkologie in der Gegenwart und
ihre nächsten Ziele in der Zukunft. Russki Wratsch. Nr. 16. (H. Jentter.)
Stelz, Ludwig, Entstehung und Entwickelung des Menschen und die sich daraus
ergebenden Regeln für das Geschlechtsleben der reiferen Jugend. Leipzig, Ambros.
Barth.
Stratz, H., Die Schönheit des weiblichen Körpers. Den Müttern, Ärzten und Künst-
lern gewidmet. 21. Aufl. Stuttgart, F. Enke.
Thorn, W., Über die Ursachen des Geburtenrückganges und die Mittel zu seiner
Bekämpfung, unter besonderer Berücksichtigung der Verhältnisse der Stadt Magde-
burg. Prakt. Ergebn. d. Geb. u. Gyn. 5. Jahrg. Heft 1.
Tóth, István, A mai szülészet. Aus der Sitzg. des Vereins der Spitalärzte am 30. Dez.
1911. Ref. Orvosi Hetilap. Nr. 5. (Töth fasst die wichtigsten Momente der modernen
Geburtshilfe in vier Gruppen zusammen: 1. In der Behandlung der Geburt bei engem
Becken ist er für eine zuwartende Geburtsleitung und will nur nötigenfalls die chirurgi-
schen Eingriffe vornehmen. 2. Bei Placenta praevia warnt er vor den wenig wirk-
samen und gefährlichen Tamponaden. 3. Bei Eklampsie ist die rasche Beendigung
der Geburt, eventuell nach erweiternden Operationen, das empfehlenswerteste. 4. Bei
Retention von Eiteilen nach Geburt oder Abort mit Fieber empfiehlt er ein schonend
aktives Vorgehen. Für alle diese Fälle ist eine Anstaltsbehandlung vorteilhaft und
sollen darum neue Geburtshäuser errichtet werden.) (Temesväry.)
Tsakona, Sokrates S., Die Griechin im Hinblick auf die Grösse, Beckenmessung,
Beginn der Periode usw. Gyn. Rundschau. Heft 8. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913.
Nr.6.p. 214. (Statistische Studie, die sich auf 2500 Beobachtungen stützt. Die Durch-
schnittsgrösse der Griechin beträgt 1,57 m. Die Beckenmasse Dist. spin. 22—24,
Crist. 27—28. Conj. ext. 19—20. Die Menarche tritt gegen Ende des 13. Jahres ein.
Von 1000 verheirateten Frauen sind 1—3 unfruchtbar. Die Gebärenden zählen durch-
schnittlich drei Geburten. Bei den Griechen ist die weisse Haut vorherrschend. In
zweiter Linie kommt die braune, in geringer Anzahl die dunkelbraune Hautfarbe vor.
80%, aller haben braune Haare und Augen. Blondinen und Schwarzhaarige sind
seltener.)
Tussenbroek, C., Het noedvrauwen wegen in Nederland. Amsterdam. Ref. Gyn.
Rundschau. Heft 7. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 3. 1913. (A. Mijnlieff.)
Verhandlungen der gynäkologischen Sektion der XI. Versammlung polnischer Ärzte
und Naturforscher in Krakau vom 18.—21. Juli 1911. Herausgegeben von der polni-
schen Gynäkologischen Gesellschaft. Krakau. 516 p. (Polnisch.) (Der Band ist der
Lemberger Universität zur Feier ihres 250jährigen Bestehens gewidmet und enthält
ein kurzes Resume der in demselben enthaltenen Vorträge in französischer Sprache.
Hauptthema: Unterbrechung der Schwangerschaft vom medizinischen, gerichtlichen
und kirchlichen Standpunkte aus.)
. Vidal, Überwindung der Stillhindernisse durch die Mutterberatungsstellen. Münchn.
med. Wochenschr. p. 1327.
. Vierath, Willy, Geschlechtstrieb und Sinnlichkeit beim Weibe. Eine Studie. Oranien-
burg, F. Koslowsky.
. Veit, J., Über die Ursachen der Verminderung der Fruchtbarkeit. Prakt. Ergebn.
d. Geb. u. Gyn. 5. Jahrg. Heft 1.
Walcher, Die Anguli vaginae und ihre Bedeutung für die Geburtshilfe und Gynäko-
logie. Arch. f. Gvn. Bd. 97. p. 362.
. Wawor, G., 20 Jahre Geburtshilfe auf dem Lande. Prager med. Wochenschr. Nr. 30
bis 33. Ref. Zentralbl. f .Gyn. 1913. Nr. 8. p. 288. (Schr ausführlicher Bericht mit
interessanter Kasuistik, auf Grund deren Wawor zu allen Fragen der Pathologie
und der modernen Geburtshilfe vom Standpunkte des Praktikers Stellung nimmt.)
Geschichtliche und sonstige Werke und Aufsätze allgemeinen Inhalts etc. 413
122. Weill, Beitrag zur Entwickelungsmechanik des Geschlechtes. Monatsschr. f. Geb.
u. Gyn. Bd. 36. Heft 6. p. 674.
123. Wolf, Julius, Der Geburtenrückgang und seine Bekämpfung. Berl. klin. Wochenschr.
Nr. 49 u. 50. p. 2297 u. 2351.
124. — Der Geburtenrückgang, die Rationalisierung des Sexuallebens in unserer Zeit.
Jena, Gustav Fischer.
Rosner (93) hat sich seit 10 Jahren mit den in das Grenzgebiet der Geburts-
hilfe und Chirurgie fallenden Fragen beschäftigt, namentlich mit der Komplikation
der Schwangerschaft mit Appendizitis und seine Ansichten veröffentlicht in dem
Przeglad Chirurgiczny. Jenen Fällen fügt er heute sechs neue hinzu. Rosner ist
der Ansicht, dass die Schwangerschaft als solche niemals eine Appendizitis hervor-
ruft, wohl aber könne sie eine Rekrudeszenz einer früher bestandenen Appendizitis
hervorrufen. Besonders häufig findet diese Rekrudeszenz statt zwischen dem dritten
und sechsten Monate. Die Prädisposition dazu soll gegeben sein in der physio-
logischen Verschiebung der Därme nach oben und links zu, welche vom dritten
Schwangerschaftsmonate beginnt. Die rechterseits liegenden Darmgebiete seien
dann leichter einer Gewalteinwirkung von seiten des Uterus und der Frucht aus-
gesetzt. Der Verlauf der Appendizitis in der Schwangerschaft ist ernster als ohne
Schwangerschaft und die Mortalität der Appendizitis in der Schwangerschaft viermal
grösser als ausserhalb einer Schwangerschaft. Da die Abszesswand des eitrig erkrankten
Wurmfortsatzes durch Kontraktionen des Uterus gezerrt wird, kann es zu Zerreis-
sungen der Abszesswand kommen und angesichts des dann erfolgenden Eiteraus-
trittes in die Bauchliöhle kann es leicht zu allgemeiner Peritonitis kommen. Ferner
wird das Netz durch den wachsenden Uterus in die Höhle verschoben und fällt
seine Rolle fort, ein Schutz eines Abszesses gegen Platzen nach der offenen Bauch-
höhle hin zu sein.
Rosner bespricht ferner den Einfluss der Appendizitis auf den Verlauf
der Schwangerschaft und erwähnt den grossen Prozentsatz von Aborten infolge
der Appendizitis. ` Kürzlich fand er einmal in dem Blute eines tot geborenen
Fötus Bacterium ilei commune in dem Herzen und in der Plazenta. In dem
Bauchhöhleneiter fand sich ausserdem auch Streptokokkus., Der grosse Uterus
erschwert die Diagnose einer Appendizitis, in puerperio denkt man selten an Appen-
dizitis und diagnostiziert irrtümlicherweise eine puerperale Peritonitis. Therapeutisch
verlangt Rosner ein möglichst rasches radikales, operatives Eingreifen. Von fünf
sofort operierten Frauen abortierten zwei, aber alle genasen, die sechste Frau, zu
spät operiert, starb.
Rosner bespricht ferner die Beziehungen zwischen Wurmfortsatz und Uterus-
annexen zur Extrauterinschwangerschaft und zur Sterilität und verlangt, in den
chirurgischen Lehrbüchern solle die Appendizitis gesondert geschildert werden bei
Männern und bei Frauen. Bei Frauen soll erst recht immer möglichst früh operativ
vorgegangen werden. (v. Neugebauer.)
Polubogatow (87). Statistische Arbeit: Das Material umfasst 321 reife
(30—35 Jahre) und 90 alte (36—47 Jahre) Erstgebärende. Schlusssätze. Reife
Erstgebärende werden im allgemeinen später menstruiert und die Menstruations-
dauer ist länger als gewöhnlich. Der Verlauf der Schwangerschaft wird häufiger
durch verschiedenene Anomalien gestört, wie Ödeme und Blutungen. Vomitus
scheint seltener zu sein. Zwillingsgeburt ist bei ihnen häufiger als im Durch-
schnitt. Reife Erstgebärende kommen seltener ad terminem als Erstgebärende
überhaupt. Beckenenge ist ein wenig häufiger, als bei Kreissenden überhaupt;
die Zahl der operativen Eingriffe jedoch ist bedeutend höher als im Durchschnitt.
Beckenendlage kommt häufiger vor, und je älter die Kreissende, desto häufiger
ist diese Lage. Die Geburtsdauer ist bei reifen Erstgebärenden in 52/0 länger
als in der Norm; je älter die Kreissende, desto mehr verschleppte Geburten (auf
Kosten der Austreibungsperiode). Wehenschwäche, sonderlich sekundäre, wird bei
44 Geburtshilfe. Allgemeines, Lehrbücher, Lehrmittel.
50°/o reifer und bei 45°/o alter Erstgebärender beobachtet. Dammrisse sind be-
deutend häufiger; je älter die Kreissende, desto häufiger sind Dammverletzungen.
Eklampsie ist häufiger bei alten Erstgebärenden als überhaupt; die Mortalität bei
Eklampsie aber ist niedriger. Albuminurie und Ödeme werden öfter konstatiert.
Vorzeitiger Fruchtwasserabgang ist häufiger als bei Erstgebärenden überhaupt.
Puerperale Erkrankungen sind viel häufiger als im Durchschnitt. Die Mortalität
ist nicht hoch. Reife Erstgebärende gebären mehr Knaben als Mädchen, . alte
dagegen mehr Mädchen. Tot- und asphyktisch Geborene sind viel häufiger. Das
durchschnittliche Gewicht der Kinder, die Grössenmasse und der Kopfumfang sind
grösser als in der Norm. (H. Jentter.)
C. Sammelberichte.
l. Albeck, Skandinavische Literatur über Geburtshilfe und Gynäkologie 1910—1911.
Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. Heft 4. p. 466.
2. Bienenfeld, Bianca, Aus französischen Gesellschaften. Sammelbericht über 1911.
Gyn. Rundschau. Heft 18. p. 694.
3. Björkenheim, Edv. A., Die geburtshilfliche und gynäkologische Literatur in Schweden
und Finnland 1911 in schwedischer Sprache. Gyn. Rundschau. Heft 17. p. 657. Heft 18.
p. 688. Heft 19. p. 711.
4. — Die geburtshilfliche und gynäkologische Literatur in Schweden und Finnland 1912
in schwedischer Sprache. Sammelreferat. Gyn. Rundschau. 1913. Heft 7. p. 262,
Het 8. p. 300. Heft 9. p. 338.
Bondi, Josef, Anatomie, Physiologie und Pathologie des Amnion und der Nabel-
schnur. Sammelreferat über die Literatur der Jahre 1910 und 1911. Gyn. Rundschau.
1913. Heft 2. p. 74.
6. Brink, Die Bakteriologie des weiblichen Genitales. Sammelreferat über die Literatur
der Jahre 1910 unfd 1911. Gym. Rundschau. 1913. Heft 5. p. 182.
7. Cummings, H. H., A review of the obstetric work of the university hospital maternity
for the year ending. July 1. Phys. and Surg. Vol. 34. Heft 12. p. 510.
8. Die geburtshilflich-gynäkologischen Dissertationen der deutschen und Schweizer
Universitäten im Wintersemester 1911/1912. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36.
Heft 1. p. 84.
9. Die geburtshilflich-gynäkologischen Dissertationen der deutschen Universitäten.
Sommersemester 1912. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 37. Heft 1. p. 130.
10. Engström, Otto, Mitteilungen aus der gynäkologischen Klinik des Prof. Otto
Engström in Helsingfors. Bd. 10. Heft 1. Berlin, S. Karger.
ll. Falgowski, W., Über entzündliche Adnexerkrankungen, einschliesslich der Para-
und Perimetritis. Sammelreferat über die Literatur des Jahres 1911. Gyn. Rund-
schau. 1913. Heft 7. p. 251. Heft 8. p. 289. Heft 9. p. 325.
12. Heil, Karl, Physiologie, Diätetik und Pathologie des Wochenbettes, Sammelreferat
über die Literatur des Jahres 1911. Gyn. Rundschau. Heft 17. p. 653. Heft 18. p. 676.
13. Ihm, Eduard, Bericht über die Verhandlungen der geburtshilflich-gynäkologischen
Abteilung der 83. Naturforscherversamnil. Leipzig, B. Konegen.
l4. Labhardt, Alfr., Physiologie der Geburt und Geburtsmechanismus. Sammelreferat
aus der Literatur des Jahres 1911. Gynäkol. Rundschau.
15. Lehndorff, Heinrich, Hämatologie des Neugeborenen. Sammelreferat über die
Literatur des Jahres 1911. Gyn. Rundschau. Heft 23. p. 872.
16. Meyer-Ruegg, Uterusruptur. Sammelbericht über die Literatur 1909—1911. Gyn.
Rundschau Heft 24. p. 902.
16a. Neugebauer, Fr. v., Bericht über die polnische geburtshilflich-gynäkologische Lite-
ratur des Jahres 1911. Gyn. Rundschau Heft 23. p. 878. Heft 24. p. 906. 1913. Heft 1.
p. 30.
17. Olow, John, Brief aus Schweden. Bericht über die im Jahre 1911 in schwedischen
Zeitschriften erschienenen geburtshilflich-gynäkologischen Veröffentlichungen. Monats-
schr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. Heft 4. p. 451.
l$. Palm, H., Rückblick auf die Gynäkologie und Geburtshilfe in den Jahren 1911 und
1912. Gyn. Rundschau. 1913. Heft 1. p. 13. ;
SA
19.
20.
6a.
~
Hebammenwesen. 4iD
Puppel, Ernst, Die Therapie der Plazentarverhaltung des fieberhaften Abortes,
Sammelreferat. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. Heft 4. p. 470.
— Die Appendizitis, ihre Beziehungen zur Geburtshilfe und Gynäkologie. Sammel-
referat über 1911 und erste Hälfte 1912. Gyn. Rundschau. 1913. Heft 10. p. 369.
Schickele, G., Kritischer Rückblick über die wichtigsten Fortschritte auf dem Ge-
biete der Geburtshilfe und Gynäkologie im Jahre 1911. Münchn. med. Wochenschr.
Nr. 9. p. 488. Nr. 10. p. 546. (Lesenswertes, übersichtliches, kritisches Referat.)
Schreiber, P., Aus der italienischen Literatur. Gyn. Rundschau. Heft 14. p. 534.
Heft 15. p. 567.
Stein, Arthur, Bericht über die geburtshilflich-gynäkologische Literatur in Nord-
amerika. 1. Halbjahr 1911. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. Heft 5. p. 564.
Stiassny, Sigmund, Aus der amerikanischen Literatur des Jahres 1911. Gyn.
Rundschau. 1913. Heft 2. p. 78.
Stolper, Lucius, Eieinbettung und Plazentation. Sammelreferat über die Literatur
des Jahres 1911. Gyn. Rundschau. Heft 12. p. 460.
Stratz, C. H., Geburtshilfe und Gynäkologie in Niederland. Sammelreferat für das
Jahr 1912. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 73. Heft 1. p. 333.
. Tussenbrock, Catharine van, Bericht über die niederländische geburtshilflich-
gynäkologische Literatur des Jahres 1911. Gyn. Rundschau. 1913. Heft 4. p. 148.
II.
Hebammenwesen.
—
Referent: Prof. Dr. H. Walther.
Alfieri, E., Il contributo della Levatrice alla profilassi ostetrica. (Der Beitrag der
Hebammen zur geburtshilflichen Prophylaxis.) Gazz. Ital. d. levatrici. Siena. Anno 1.
p. 193.
Ahlfeld, Verbot oder Einschränkung der inneren Untersuchung für Hebammen. Zeit-
schrift f. Med. Nr. 13. Deutsche Med.-Zeitg. Nr. 39.
Annalen für das gesamte Hebammenwesen. Bd. 3. Verlag von Elwin Staude, Berlin.
Auerbach, Soziales und Hygienisches aus Palästina. Halbmonatsschr. f. soz. Hyg.
u. prakt. Med. Nr. 12. (Beschreibung der geburtshilflichen Zustände in Palästina,
wo arabische Hebammen meist zu Rate gezogen werden. Ausbildung nicht in Schulen,
sondern bei Hebammen, Fernhaltung des Arztes, grosse Morbidität und Mortalität,
im ganzen noch recht rückständige Zustände. Kulturhistorisch interessante Studie.)
Baumm, Rückblicke auf die letzte Tagung der Vereinigung zur Förderung des Heb-
ammenwesens. Zeitschr. f. d. ges. Hebammenwesen. Bd. 4. Heft 4.
— Die praktische Geburtshilfe. Wiederholungsbuch für Hebammen und Einführung
in das neue preussische Hebammenlehrbuch. 6. Aufl. Berlin, E. Staude.
— Ausbildung der Hebammen und Einschränkung der Hebammenkonkurrenz. Annal.
f. d. ges. Hebammenwesen. Bd. 3. Heft 3.
Burckhard, Studien zur Geschichte des Hebammenwesens. Leipzig. Verlag von
Wilh. Engelmann. Bd. I. Heft 1. Die Deutschen Hebammenverordnungen von ihren
ersten Anfängen bis auf die Neuzeit. I. Teil. 258 p.
Appel, C., How to Become a Certified Midwife. Which now appurs in a new edition,
revised and brought up to dale by Victoria, E. M. Bennet, London 1911.
Baker, S. Joseph, Schools for Midwives. Amer. Journ. of Obst. Febr.
Balfour Marshall, G., A Manuel of Midwifery for Students and Practitioners. With
416
36.
37.
Geburtshilfe. Hebammenwesen,
9 colored plates and 125 illustrations in the text. Glasgow. Ref. Amer. Journ. of
Obst. April.
Eden, A manual of Midwifery. With 339 illustrations in the text. London 1911.
Ref. The Lancet. April.
Em mons, A. Br., and J. L. Huntingdon, The Midwife. The Amer. Journ. of Obst.
March.
Fullerton, A. M., A Handbook of Obstetric Nursing for Nurses, Students and Mothers.
Philadelphia 1911. Ref. Amer. Journ. of Obst. April.
Dienstanweisung für die Hebammen im Königreiche Preussen. Berlin, 14. Sept.
Dohrn, Die Beaufsichtigung der Hebammen durch den Kreisarzt. Annal. f. d. ges.
Hebammenwesen. Bd. 3. Heft 2. Zeitschr. f. Medizinalbeamte. Nr. 14.
— Innere Untersuchung der Gebärenden. Allg. Deutsche Hebammenzeitg. 1911.
Nr. 26. Verhandl. d. gyn. Ges. zu Dresden.
Eckstein, Österreichische Zustände bei der Ausbildung von Hebammen. Annal. f.
d. ges. Hebammenwesen. Bd. 3. Heft 2.
— Zur Frage der modernen Ausbildung der Hebammen. Ann. f. d. ges. Hebammen-
wesen. Bd. 4. Heft 4.
— Österreichischer Hebammenkalender für 1913. Bearbeitet nach Piscaĉeks Lehr-
buch für Hebammen.
Engelmann, Bemerkungen zu dem Aufsatz Rissmanns: „Kann man die Ein-
richtung spezieller Kurse für gebildete Frauen empfehlen 2" Ann. f. d. ges. Hebammen-
wesen. Bd. 3. Heft 3.
. Freund, Einweihungsfeier der neuen Hebammenschule in Strassburg. Strassburger
med. Zeitg. 1911. Heft 3.
. Freund und Klein, Die Geschichte der Strassburger Hebammenschule. Festschrift.
Strassburg.
. Frommbholz, Beobachtungen aus der Praxis bei der prophylaktischen Einträufelung
in die Augen Neugeborener. Med. Klinik. 1911. Nr. 40.
Gebauer, Bericht des II. internationalen Hebammenkongresses 1911 in Dresden.
Ann. f. d. ges. Hebammenwesen. Bd. 3. Heft 1.
Grünbaum, Die Einschränkung der inneren Untersuchung durch die Hebammen
und ihr Einfluss auf die Morbidität des Wochenbettes. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 35.
Hauser, Nachprüfungen und Fortbildungskurse als Mittel zur Fortbildung der Heb-
ammen. Wie können sie zweckmässig ausgestaltet werden? Ann. f. d. ges. Heb-
ammenwesen. Bd. 4. Heft 1.
Hebammenkalender, Deutscher. 1913. 25. Jahrg. Verlag von E. Staude, Berlin.
Herrenschneider, Lehrbuch der Hebammenkunst. 1911. Strassburger Druckerei
und Verlagsanstalt u. Filiale Colmar.
— Die Hebammenkunst in Bildern. Atlas mit 201 Figuren auf 140 Tafeln. Ibid.
Hilligenberg und Burmeister, Säuglingsfürsorge auf dem Lande. Zeitschr. f.
Säuglingsschutz. Juliheft. (Während Hilligenberg die Hebammen nicht für ge-
nügend vorgebildet hält für die Säuglingsfürsorge, plädiert gerade Burmeister für
solche durch die Hebammen, für Kontrolle, ob die Kinder gestillt werden, und sorgt
u. a. auch für Unterstützung der Hebammen aus Kreismitteln für diesen Zweck.)
Kirstein, Wie ist der theoretische und praktische Unterricht der Schülerinnen in
den Hebammenlehranstalten nach dem Hebammenlehrbuch am zweckmässigsten zu
gestalten? Ann. f. d. ges. Hebammenwesen. Bd. 3. Heft 2.
. — Leitfaden für den Hebammenunterricht. Berlin, Verlag von Hirschwald.
Koblank, Das Kindbettfieber, seine Ursache, Prophylaxe und Behandlung. Zeit-
schrift f. ärztl. Fortbildung. Nr. 13.
. — Zur Frage und Einschränkung der inneren Untersuchung und des Verbots der Tam-
ponade. Ann. f. d. ges. Hebanımenwesen. Bd. 3. Heft 1.
Leisewitz, Innere Untersuchung intra partum. Ann. f. d. ges. Hebammenwesen.
Bd. 3. Heft 3.
. Litterski, Auch ein Wort zur Frage der inneren und äusseren Untersuchung der
Schwangeren bezw. Gebärenden. Zeitschr. f. Med. Nr. 13.
— Bemerkungen zu dem Aufsatz von Rissmann: „Über die Vorbildung der preussi-
schen Hebammenschülerinnen“‘. Zeitschr. f. Med. Nr. 3.
Löwenhaupt. Die geburtshilflichen Polikliniken und die praktizierenden Hebammen.
Ann, f. d. © ummenwesen, Bd. 3. Heft 3.
838.
39.
Hebammenwesen. 477
Müllerheim, Über die Fortschritte in der modernen Geburtshilfe. Halbmonats-
schrift f. soz. Hygiene u. prakt. Med. Nr. 25.
Pinzani, E., Se, quante volte e in qual momento la Levatrice nell’ assistere il parto
dovrà praticare ? esplorazione vaginale. (Ob, wie oft und in welchem Augenblicke
die Hebamme bei der Geburt die Untersuchung per vaginam vornehmen soll.) Gazz.
Ital. d. levatrici. Siena. Anno 1. p. 5.
Piskacek, Lehrbuch für Schülerinnen des Hebammenkursus. 5. Aufl. Wien und
Leipzig, Wilhelm Braumüller.
. Pommering, Hebammenprämien als Mittel zur Förderung des Selbststillens. Prager
med. Wochenschr. Nr. 3.
Preussisches Hebammen-Lehrbuch, herausgegeben im Auftrage des Kgl. Preuss.
Ministers des Innern. Ausgabe 1912. Berlin, Jul. Springer. (Dritte Auflage der Aus-
gabe 1904.)
Rissmann, Die medizinischen Fachmänner in ihrer Stellung zu den Juristen. Zeit-
schrift f. d. ges. Hebammenwesen. Bd. 3. Heft 4.
— Thesen zu dem Thema Unterricht und Fortbildung der Hebammen auf dem Ge-
biete der Säuglingskunde und Säuglingsfürsorge.. Ann. f. d. ges. Hebammenwesen,
Bd. 3. Heft 2.
. — Säuglingsfürsorgeschwester und Hebammenschwester. Eine Parallele im Jahre
1912. Ann. f. d. ges. Hebammenwesen. Bd. 4. Heft 4.
— Kann man die Einrichtung spezieller Kurse für gebildete Frauen empfehlen? Zeit-
schrift f. d. ges. Hebammenwesen. Bd. 3. Heft 4.
. Rockwitz, Vergrösserung der Hebammenbezirke, ein Mittel zur Verbesserung der
Hebammenwesens. Ann. f. d. ges. Hebammenwesen. Bd. 3. Heft 2.
Rodenwaldt, Eingeborene Hebammen in Anacho, Togo, Westafrika. Deutsche
med. Wochenschr. Nr. 6.
Santi, E., Cosa puo fare la Levatrice per arrestare una emorragia dopo il seconda-
mento. (Was kann die Hebamme tun, um eine Blutung nach der Nachgeburt zu
stillen?) Gazz. Ital. d. levatrici. Siena. Anno 1. p. 228.
Semon, Über Entbehrlichkeit und weitere Einschränkung der inneren Untersuchung
in der Hebammenpraxis. Zeitschr. f. d. ges. Hebammenwesen. Bd. 3. Heft 4.
Springfeld, Geburtenrückgang und Hebammenreform. Ann. f. d. ges. Hebammen-
wesen. Bd. 3. Heft 4.
Strassmann, Die Bedeutung der äusseren und inneren geburtshilflichen Unter-
suchung, mit Berücksichtigung der Gesundheitsstatistik für die Wöchnerinnen. Allg.
Deutsche Hebammenzeitg. 1911. Nr. 12.
Suessmann, Genügen die Vorschriften des preussischen Hebammenlehrbuches den
Anforderungen der neuzeitigen Säuglingsfürsorge? Zeitschr. f. Med. Nr. 3.
Thomalla, Die Vorbildung der preussischen Hebammenschülerin. Zeitschr. f. Med,
Nr. 3.
. Truzzi, E., Dell? uso della tintura di iodio, come energico e pron to disinfettante
nella pratica delle Levatrici. (Über die Anwendung der Jodtinktur, als energisches
und schnelles Desinfiziens in der Hebammenpraxis.) Gazz. Ital. d. levatrici. Siena.
Anno 1l. p. 177.
Van Tussenbroek, Das Hebammenwesen in den Niederlanden. Gyn. Rundschau.
Nr. 7.
. Walther, Zur Frage der Wiederholungslehrgänge für Hebammen. Gyn. Rundschau.
Nr. 9 u. 10.
Williams, Medical Education and the Midwife Problem in the United States. The
Journ. of the Amer. Med. Assoc. Jan. Ref. Amer. Journ. of Obst. March.
Winter, Beteiligung der Hebammen an der Entstehung des Kindbettfiebers. Ann.
f. d. ges. Hebammenwesen. Bd. 3. Heft 1.
— und Radtke, Veröffentlichungen aus dem Gebiete der Medizinalverwaltung.
Bd. 1. Heft 1. Ursache und Bekämpfung des Kindbettfiebers. Berlin, Rich. Schoetz.
— Hebamme und Kindbettfieber. Allg. Deutsche Hebammenzeitg. Nr. 3.
Winter (Wien), Bemerkungen zum Gesetzentwurf betreffend die Verhütung und
Bekämpfung übertragbarer Krankheiten. Der Amtsarzt, Nr. 4.
. Zeitschrift für das gesamte deutsche, österreichische und schweizerische Hebammen-
wesen. Bd. 3. Stuttgart. Verlag von Ferd. Enke.
Zerwer, Schwester, Antonie, Säuglingsfibel. Berlin, Jul. Springer.
. Zukunft Deutschlands. Festgabe der Grossherzogl. Zentralstelle für Landes-Stati-
78 Geburtshilfe. Hebammenwesen.
stik zu Ehren der Ausstellung der, Mensch", Darmstadt, Grossh. Staatsverlag. Ver-
fasst von Regierungsrat Knöpfel.
Unter den Neuerscheinungen des Berichtsjahres muss in erster Linie das
preussische Lehrbuch Ausgabe 1912 genannt werden, zumal es ausser in Preussen
auch in anderen Bundesstaaten eingeführt ist. Nach umfangreichen Vorarbeiten
einer von dem Minister berufenen Kommission hat das Lehrbuch entsprechend den
neuesten Fortschritten der Geburtshilfe sowie den erhöhten Anforderungen die heut-
zutage an die Aus- und Fortbildung der Hebammen gestellt werden, eine ein-
gehende Umarbeitung erfahren, ohne dass dabei der Grundcharakter des Buches
wie die Einteilung der Paragraphen geändert wurde. Die Übersichtlichkeit des
Buches hat durch die den Inhalt der betreffenden Paragraphen enthaltenden Stich-
worte erheblich gewonnen. Einzelne Abschnitte (z. B. allgemeine Krankheitslehre,
Knochenlehre, Wundheilung, Wundkrankheit, Desinfektion, Säuglingspflege, Kindbett-
fieber) sind ausführlicher und besser als früher dargestellt. Auch der illustrative Teil ist
gegenüber der früheren Auflage entschieden verbessert, auch vermehrt (jetzt 86 Figuren
gegenüber 73), obwohl nicht geleugnet werden darf, dass leider die veralteten, wenig
künstlerischen Figuren (64—71 und andere) hätten ausgemerzt und durch bessere
ersetzt werden können. Die wichtigste Änderung betrifft 1. die Desinfektionsordnung,
2. die Einschränkung der inneren Untersuchung, 3. die Erweiterung der operativen
Befugnisse. Die Unterscheidung der einfachen und verschärften Desinfektion ist
weggefallen ; an Stelle des Sublimates ist als Desinfektionsmittel Kresolseifenlösung
getreten. Der Hauptwert der Desinfektion wird mit Recht auf den Alkohol gelegt.
Ob die neue Desinfektionsordnung mit der noch dazu erlaubten Verdünnung des Alko-
hols mit Wasser (z. B. auch des Brennspiritus) und der Herstellung der 11/20/o igen
Kresollösung als zweckmässig und gerade als einfach anzusehen ist, möchte Ref. vorerst
bezweifeln. Die innere Untersuchung soll nach Möglichkeit eingeschränkt werden, wo-
bei diejenige Schwangerer nur auf besondere Fälle beschränkt werden soll, während
man (mit Recht! Ref.) von dem von anderer Seite früher vorgeschlagenen gänzlichen
Verbot der inneren Untersuchung abgesehen hat. Die operative Befugnis ist insofern
etwas erweitert, als bei Placenta praevia die Sprengung der Fruchtblase und, falls der Fuss
dahinter liegt, ein Anziehen desselben bis vor die Schamspalte erlaubt ist, um bier-
durch die nicht ungefährliche Tamponade nach Möglichkeit einzuschränken. Auch
hier ist die Tamponade, wie auch bei Fehlgeburt, nicht gänzlich verboten, wohl mit
Rücksicht auf die allerdings seltenen (Ref.) Fälle, die in der Landpraxis dieselbe
notwendig machen. Im Instrumentarium sind einige Änderungen hinzugekommen
(Kornzange, Verbot des Gummikatheters), ebenso enthält die Dienstanweisung präzisere
Vorschriften gegen früher. Abgesehen von einigen Unstimmigkeiten, die in einer
späteren Auflage verbessert werden müssen, bedeutet die neue Ausgabe einen sehr
wesentlichen Fortschritt für die intensivere Ausbildung der Hebammen.
Auch in Österreich ist das amtlich eingeführte PiskaGeksche Hebammen-
lehrbuch neu erschienen in verbesserter und erweiterter, übrigens im Gegensatz zu
vielen Hebammenlehrbüchern vortrefflich illustrierter Ausgabe (101 sehr anschauliche,
in zweckmässiger Auswahl meist dem Bummschen Grundriss entnommene Bilder,
dgl. auch noch Präparate der Hebammenlehranstalt). Das Buch, dessen letzte Auflage
ausführlich besprochen wurde, zeichnet sich durch ausserordentlich klare Darstellung
aus, ist ausführlich, dabei aber im Vergleich zu dem preussischen Lehrbuch und
anderen noch knapper und übersichtlicher geschrieben, jedenfalls in einer für den
Unterricht völlig erschöpfenden Form. Von besonderem Wert ist, dass hier, was
anderwärts nicht der Fall ist, auch kleine Handreichungen der Hebamme, welche
dieser stets geläufig sein müssen (Katheterismus, Handgriff zur äusseren Becken-
schützung, Dammschutz in Seiten- und Rückenlage, Cred &sche Einträufelung, Mes-
sung der Conjugata, äusserer Doppelhandgritff bei atonischer Blutung), auch im Bilde
wiedergegeben sind, Bilder, die in anderen Lehrbüchern, auch dem preussischen, leider
fehlen. Zur Desinfektion ist 2%/oige Lysollösung vorgeschrieben. Das Buch lässt
Hebammenwesen. 479
sozusagen weder textlich noch in bezug auf Anschaulichkeit der Abbildungen
etwas vermissen, gerade im Gegensatz zu dem Herrenschneiderschen Lehrbuch,
dessen anatomisch-physiologischer Teil zwar sehr gut, aber zu ausführlich gearbeitet
ist, während der eigentlich geburtshilfliche Teil, abgesehen von zahlreichen Fehlern,
zu knapp gehalten ist. Der diesem sozusagen als Appendix zugehörige Atlas lässt
durch die vielfach dilettantenhaften, dazu auch schlecht kopierten Konturenzeich-
nungen jegliche Anschaulichkeit der Bilder vermissen.
Einen in der Tat leicht verständlichen Auszug, allerdings aus dem preussischen
Hebammenlehrbuch 1905, bildet der Kirsteinsche Leitfaden, welcher auch in
einzelnen Punkten ein kleines Kommentar zu dem Lehrbuch enthält. Ref. möchte
dieses Buch gerade dem Praktiker empfehlen, da es wünschenswert ist, dass auch
der Geburtshilfe treibende Arzt den Inhalt des Hebammenlehrbuches kennt, um
nicht, wie schon so oft beobachtet ist, im Zusammenarbeiten mit den Hebammen
in unliebsamen Widerspruch mit dem Tun und Lassen der Hebammen zu geraten.
Kirsteins Leitfaden erleichtert dem Arzte wesentlich, sich rasch über den Inhalt
des Hebammenlehrbuches zu orientieren.
Eine lebhafte Diskussion hat die Frage der „inneren Untersuchung“ Kreissen-
der zur Folge gehabt. Winter hält in der Hebammenpraxis, obwohl nach seinen
Ausführungen die Infektionen durch ärztliche Eingriffe häufiger sind als durch die
Hebammentätigkeit, immerhin die innere Untersuchung, ganz besonders aber die
Tamponade für eine grosse Gefahr, und fordert Unterlassung, bzw. Einschränkung
der inneren Untersuchung auf besondere Fälle, obligatorische Anwendung des
Gummibandschuhes, ausserdem Einschränkung bzw. Verbot der Tamponade wie
der manuellen Lösung (letzteres sicherlich mit Recht, Ref.!!. Auch Semon
empfiehlt Einschränkung für solche Fälle, in denen die äussere Untersuchung nicht.
völlige Klarheit bietet, ebenso Dohrn, der sich im wesentlichen gegen Ahlfeld
wendet. Im Widerspruch zur Forderung des Gummihandschuhes stehen die Unter-
suchungen von Koblank, welcher nachwies, dass die mit Handschuh untersuchten
Frauen keine geringere Mortalität aufweisen als die ohne Handschuh untersuchten,
welcher bezüglich der inneren Untersuchung hervorhebt, dass die inuere Unter-
suchung in der Hebammenpraxis nicht ganz entbehrt werden . kann, während
andererseits die äussere Untersuchung noch immer mehr vervollkommnet werden
muss, um die innere in besonderen Fällen entbehrlich zu machen. Wie das neue
preussische Lehrbuch gestattet auch die bayerische Dienstanweisung in der Ände-
rung des $ 15 die zweite Untersuchung nach dem Blasensprung nur, wenn der
Verlauf den Eintritt von Regelwidrigkeiten besorgen lässt. Grünbaum ist nicht
für Verbot der inneren Untersuchung, falls der Gummihandschuh gebraucht wird,
empfiehlt also obligatorische Einführung desselben. Mit allem Nachdruck wendet
sich Ahlfeld gegen das gänzliche Verbot der inneren Untersuchung und weist
u. a. auch (übrigens gleich Winter) darauf hin, dass der langsame Abfall der
Wochenbettsterblichkeit nicht einseitig auf das Konto der Hebammen gesetzt werden
darf (eine Ansicht, die man auf Grund der Prüfung der Zählkarten sicherlich be-
stätigen muss, Ref.!) in Anbetracht der Polypragmasie vieler Ärzte, für welche
Winters Arbeiten ein interessantes statistisches Material erbringen. Die bei dieser
Diskussion gestreifte Frage nach der Schuld der Hebamme in der Puerperalfieber-
frage wird zwar von mancher Seite (Ahlfeld, Winter, Grünbaum) zugunsten
der Hebamme beantwortet, trotzdem muss auf die bessere intensivere Ausbildung
und Fortbildung der Hebamme, gerade vom Standpunkt der Puerperalfieberfrage
aus, also nicht nur vom rein pädagogischen Standpunkt aus, noch mehr hingearbeitet
werden, was Baumm, Kirstein, Hauser und Walther in ihren Arbeiten be-
tonen. Baumm legt auf die gründliche Vorbildung besonderes Gewicht und scheut
sich nicht, ungenügend vorgebildete Elemente noch während des Lehrgangs zu ent-
lassen, womit er zugleich die Verminderung der Hebammenkonkurrenz zu fördern
imstande ist. In einem Rückblicke auf die Münchener Tagung der Vereinigung
zur Förderung der Hebammenwesens (1911) verteidigt er nochmals seinen Stand-
Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtah. 1912. əl
450 Geburtshilfe. Hebammenwesen.
punkt, dass in erster Linie die Hebammenschulen die eigentlichen Stätten zur Ausbildung
und Fortbildung der Hebammen sind.
Dass mit der Ausbildung allein nicht das wünschenswerte Endziel erreicht
werden kann, dass vielmehr bei dem derzeitigen Hebammenmaterial, eine dauernde
Überwachung im Berufe sowie eine obligatorische Fortbildung für alle Hebammen
notwendig ist, bringen Dohrn, Hauser und Walther scharf zum Ausdruck.
Dohrn hält die seit 1906 in Preussen vorgeschriebene verschärfte Beaufsichtigung
im Beruf nicht nur für berechtigt, sondern auch im Interesse der Puerperalfieber-
frage für dringend notwendig. Die vortrefflichen, schon im Grossherzogtum Baden
bestehenden Einrichtungen (jährliche Nachprüfung durch die Kreisoberhebärzte,
jedes 2. Jahr durch den Bezirksarzt) werden von Hauser eingehend geschildert.
Auch er hält, gleich Walther, der noch einmal über die günstigen Erfahrungen,
die im Grossherzogtum Hessen mit den Nachkursen gemacht worden sind, berichtet,
obligatorische Fortbildungskurse für ein unbedingtes Erfordernis zur Sanierung der
puerperalen Verhältnisse.
Wie bei der Ausbildung, wird auch bei den Wiederholungslehrgängen neuer-
dings auf die Unterweisung in derSäuglingspflege und der späteren Fürsorge besonderes
Gewicht gelegt. Einen in dieser Hinsicht für den Unterricht wie zur Aufklärung
der Laien vortrefflichen Wegweiser bietet die Säuglingspflegefibel der Schwester
Zerwer, welche in ausgezeichneten Bildern und leicht verständlichem Texte so-
zusagen jede Phase der Säuglingspflege in den ersten und späteren Lebenswochen
schildert. Die intensivere Ausbildung in der Säuglingspflege ist deshalb schon
angebracht, weil, wie (im Gegensatz zu Hilligenberg) von Burmeister über-
zeugend nachgewiesen wird, sich die Hebammen in diesem Zweige der Hygiene
sehr gut betätigen können, ohne zu pfuschen, z. B. durch Kontrolle des Stillens,
durch Teilnahme an den Sprechstunden der Zweigstellen der Säuglingszentralen
(neuerdings in Hessen vielfach erprobt, Ref.) Die von vielen Seiten verworfenen
Stillprämien für Hebammen behufs Förderung des Selbststillens werden von
Pommering wieder empfohlen (immerhin nicht mit Recht, Ref.). Bezüglich der
Gesichtspunkte, welchen der Unterricht und die Fortbildung auf dem Gebiete der
Sänglingskunde und -Pflege zugrunde gelegt werden sollen, gibt Rissmann eine
klare präzise Darstellung.
Die materielle Lage der Hebammen lässt immer noch zu wünschen übrig,
was am deutlichsten aus dem von Rissmann angestellten Vergleich der Stellung
einer Hebamme mit derjenigen einer Säuglingsschwester erhellt. Eine Revision der
sogenannten Hebammenverträge erweist sich allenthalben als erforderlich, ist übrigens
durch die Fortbildungskurse, wie Walther nachweist, in Hessen neuerdings an-
geregt und auch in Angriff genommen worden.
Die Zeitschrift für das gesamte deutsche, österreichische und schweizerische
Hebammenwesen, herausgegeben von Burckhard, Rissmann und Walther,
welche eine Reihe vortrefflicher Arbeiten aus dem gesamten Gebiete des Hebammen-
und Pflegerinnenwesens brachte, ist im Berichtsjahr als selbständige Zeitschrift leider
eingegangen, jedoch von jetzt ab mit den Annalen für das gesamte Hebammen-
wesen vereinigt, sodass nunmehr in einem einzigen Organ die gesamte Hebammen-
literatur vereinigt erscheint, womit einer Zersplitterung aufs beste entgegenge-
arbeitet wird.
Die Literatur für Hebammen speziell (Allgemeine deutsche Hebammenzeitung,
sächsische, bayerische Hebammenzeitung, der deutsche und österreichische Hebammen-
kalender) bringt für ihren Leserkreis auch im letzten Jahre viel Anregendes,
neuerdings auch im illustrativen Teil z. B. durch Abbildung seltener Präparate,
seltener Geburtsfälle sehr viel Belehrung für die Hebammen.
wem
e
véi
6a.
10.
Allgemeines. 4S1
II.
Physiologie der Geburt.
Referent: Dr. Zietzsehmann.
Allgemeines.
Adachi, S., Zur Frage der Blutveränderung bei Schwangeren und Gebärenden. Beitr.
z. Geb. u. Gyn. Bd. 17. p. 174.
Balard, Anatomisch klinische Studien über die Auskultation des kindlichen Herzens
am Ende der Schwangerschaft und während der Geburt. Inaug.-Diss. Lyon. Ref.
Zentralbl. f. Gyn. p. 905.
Eckert, Karl, Klinische Untersuchungen über Abnahme und Reparation der Merk-
fähigkeit durch den Gebärakt. Inaug.-Diss. Freiburg 1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn.
p. 1478.
Fuchs, Diskussion zu Unterberger (16). Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35.
p. 527. (Glaubt, dass beim Höhenstande des Kontraktionsringes individuelle
Verschiedenheiten eine zu grosse Rolle spielen, um sichere Rückschlüsse auf die Er-
öffnung des Muttermundes zu gestatten. Die rektale Untersuchung, die zu wenig
geübt wird, gibt hinreichend Aufschluss über die Weite des Muttermundes und das
Verhältnis des Kopfes zum Becken.)
Guicciardi, G., Pro e contro la protezione del perineo nel parto. (Für und gegen
den Dammschutz in der Geburt.) Gazz. Ital. d. levatrici. Siena. Anno 1. p. 81.
Healy, D. J., and J. H. Kastle, Internal Secretion of Mammae as Factor in Onset
of Labor. Journ. of Infectiuos Diseases. Chicago. March. X. Nr. 2. Ref. The Journ.
of the Amer. Med. Assoc. p. 1150.
Hochstein, Zur Frage über die Unterbindung und Behandlung des Nabelstumpfes.
Russki Wratsch. Nr. 47. (Hochstein berichtet über die Resultate der gewöhnlichen
Methode mittels sterilen Bändchens und Gipsverbandes, jedoch ohne Binde, bei täglichem
Bade. Nachblutungen kommen nicht vor, Mumifikation geht normal vor sich, Eite-
rung ist selten. Eine ideale Methode ist noch nicht ersonnen, die in der Gebäranstalt
zu Moskau gebräuchliche aber ist zur Zeit eine der besten.) (H. Jentter.)
Jastrebow, Über die Bedeutung der Ergebnisse der experimentellen Physiologie
des Geburtskanals bei Tieren für die Erklärung des Geburtsaktes beim Weibe. Journ.
akusch. i shensk. bol. Sept. (Die Kontraktionen der Scheide bei Tieren tragen den
Charakter eines peristaltischen Tetanus. Bei Durchtrennung aller spinalen und sym-
pathischen Nerven konnten Kontraktionen ausgelöst werden: die Scheide hat also
automatische Zentren. Im Lumbalabschnitt des Rückenmarks liegt ein beschleuni-
gendes Zentrum, in der Oblongata ein Depressor und vielleicht ein zweites beschleuni-
gendes Zentrum. Die Kontraktionen des graviden Uterus kann man nicht peristaltisch
nennen, sie sind vielmehr ein peristaltischer, vorwärts schreitender Tetanus. Der
Geburtsakt tritt ein dank dem, dass das Zentrum in der Oblongata durch Kohlen-
säure gereizt wird.) (H. Jentter.)
Kreiss, Philipp, Über die Gerinnungsfähigkeit des Blutes während der Schwanger-
schaft, der Geburt und im Wochenbett. Inaug.-Diss. Heidelberg 1911. Ref. Zen-
tralbl. f. Gyn. p. 1166.
. Mangiagalli, L., Rottura artificiale delle membrane. (Conferenza.) (Künstliche
Ruptur der Eihäute.) (Vortrag.) Arte Ostetrica. Milano. Anno XXVI. p. 273.
Müglich, Diskussion zu Unterberger (16). Zit. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35.
p. 527.
Müller, R., Die Grössenveränderungen des Herzens vor und nach der Entbindung.
31*
482
10a.
ll.
12.
17.
18.
19.
20.
la.
Geburtshilfe. Physiologie der Geburt.
Med. Verein in Greifswald. 7. Juli 1911. Ref. Deutsche med. Wochenschr. p. 42.
(Röntgenologische Messungen.)
Möller, W., Ist eine doppelte Ligierung der Nabelschnur bei Entbindung notwendig
oder vorteilhaft? Allm. Svensha Läkartidn. Nr. 41, (In 656 Fällen wurde doppelt,
in 654 nur einfach ligiert. In diesen Fällen lösten sich in einem bedeutend grësseren
Prozentsatz die Plazenten während !/, Stunde, und weiter war die Prozentzahl der
nach !/, Stunde noch nicht abgegangener Plazenten weniger als bei denen, in welchen
eine doppelte Ligierung stattfand. (Silas Lindgvist.)
Robertson, R., Lateral incision of the Perineum. Edinburgh Obst. Soc. Ref. The
Lancet. p. 872. (Die Inzisionen wurden namentlich angewendet bei Erstgebärenden,
bei hinteren Hinterhauptslagen und bei Rigidität des Dammes.)
Sachs, Diskussion zu Unterberger (16). Zit. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35,
p. 527.
Samuel, Max, Über eine weitere Anwendung der Beugelage beim Dammschutz.
Zentralbl. f. Gyn. p. 1047.
Schuster, Hedwig, Die rektale Untersuchung in der Geburtshilfe. Inaug.-Diss.
Heidelberg. Zit. Münchn. med. Wochenschr. p. 1976.
Turner, Rob. H. Regeln zur Behandlung von Geburt und Wochenbett. Monthly
Cyelop. and Med. Bull. Philadelphia. Oct. 1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 313. (Für
Hebamme und Wärterin bestimmte Regeln.)
Unterberger, jun. Fr., Zur Verfeinerung der äusseren Untersuchung intra partum.
Nordostd. Ges. f. Gyn. 10. Febr. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. p. 525.
(Unterberger behauptet, dass man auch lediglich durch die äussere Untersuchung
die Weite des Muttermundes mit genügend grosser Genauigkeit festzustellen imstande
ist. Man hat nämlich nur auf den Stand des Kontraktionsringes zu achten, von dem
zu sprechen man bisher nur bei starker Überdehnung des unteren Uterinsegments
gewohnt war. Es muss sich aber bei jeder Wehe eine scharfe Grenze zwischen der
harten, sich kontrahierenden Muskulatur und dem dünnen, sich nicht kontrahierenden
und daher weichen Uterinsegment bilden. Diese kann man bei einiger Übung recht
gut heraustasten, vorausgesetzt, dass die Blase vollkommen entleert ist. Fühlt man
den Kontraktionsring etwa zwei Querfinger über der Symphyse, so kann man mit
grösster Wahrscheinlichkeit den Muttermund auf Fünfmarkstückgrösse erweitert an-
nehmen. Bei drei Querfingern über der Symphyse hat er die Weite eines kleinen
Handtellers, bei vier Querfingern ist er vollkommen verstrichen.)
Villapadierna, E. M., Der Fötus am Ende der Geburt in Spanien. EI Siglo med.
6., 13., 20. Jan. Ref. Münchn. med. Wochenschr. p. 1244.
Werbow, Das Gesetz der peristaltischen Bewegung in der Physiologie des Geburts-
aktes. Journ. akusch. i shensk. bol. März. Sitzungsber. d. geb.-gyn. Ges. zu Peters-
burg. (H. Jentter.)
Winter, Diskussion zu Unterberger (16). Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35.
p. 527.
Zamorani, G., La difesa del perineo. (Conferenza.) (Der Schutz des Dammes.)
(Vortrag.) Arte Ostetr. Milano. Anno XXVI. p. 193—209.
Geburtshilfliche Asepsis.
Bilsted, Grossichs Desinfektionsmetode anvendt paa Födende. (Grossichs Des-
infektionsmethode auf Gebärende angewandt.) Ges. f. Gyn. u. Obst. 8. Nov. 1911.
Ref. Ugeskrift for Laeger. p. 1223—1225. (0. Horn.)
Fieux, Einfache Asepsis der Gummihandschuhe. Rev. prat.d’obst. et de paed. 25. Jahrg.
Nr. 274. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 1600.
Frey, E., Warum wirkt gerade 70 giger Alkohol so stark bakterizid? Deutsche
med. Wochenschr. p. 1633. (Das Maximum der desinfizierenden Wirkung des 70 Coin
Alkohols lässt sich in der Wirkung des Alkohols auf trockenes Eiweiss erklären. Nur
mittlere Konzentrationen von Alkohol verändern das Eiweiss im Sinne einer Koagu-
lation so, dass es, nach der Vorbehandlung mit Alkohol in Wasser gebracht, seine
Quellungsfähigkeit sowie seine Löslichkeit in Wasser einbüsst, während schwache
und starke Konzentrationen nicht in derselben Intensität wirksam sind. Das M aximum
Ta.
12.
13.
14.
Beckenmessung. 483
dieser Wirksamkeit auf Eiweissstoffe, an Serumalbumin geprüft, liegt bei 60—70 9.)
Kennel, W., Heisswasser-Alkohol-Desinfektion oder Handschuhprophylaxe in der
Geburtshilfe. Diss. Basel. Ref. Gyn. Helvetica. p. 121. (Im Frauenspital Basel
wird seit 1901 die Ahlfeldsche Heisswasser-Alkoholmethode durchgeführt, die Pubes
werden gekürzt, mit heissem Wasser und Seife gewaschen und mit Sublimat abgespült.
Nur vor Operationen wird in Narkose die Vulva rasiert und mit Seifenspiritus des-
infiziert. Gummihandschuhe werden nur bei Fiebernden und bei Lues zur Unter-
suchung gebraucht.)
v. Klein, Diskussion zu Semon (13). Ref. Deutsche med. Wochenschr. p. 1522.
Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. p. 661. (Ist für prinzipielles Rasieren der Kreis-
senden.)
Laubenheimer, K., Bemerkungen zu: Kritik der Händedesinfektionsmethoden von
R. Schaeffer (10). Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. p. 645.
Licini, C., Bakteriologische Untersuchungen über die Händedesinfektion nach No-
varo. Beitr. z. klin. Chir. Bd. 76. Heft 1. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 1134. (Fünf
Minuten lange Seifenwaschung, dann Waschung in einer 10 % igen Natrium carbonicum-
Lösung, dann in 1 %igem Kal. permang., dann in einer 10 % igen Lösung von Natr.
bisulfat., dann endlich eine mindestens 10 Minuten lange Waschung in heisser 1 % ‚iger
Sublimatlösung.)
Littauer, Wanderkorb des Vereins Mutterschutz. Demonstr. Ges. f. Geb. u. Gyn.
in Leipzig. 18. Dez. 1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 1000. (Wanderkörbe für arme
Gebärende, die Wäsche für Mutter und Kind, Unterlagen, Bettwäsche, Handtücher,
Watte, Wasch- und Bettschüssel enthalten und auf den Sanitätswachen bereitstehen.
Die Kosten eines Korbes belaufen sich auf etwa 60 Mk. Nach Gebrauch wird der
Inhalt der Körbe durch die städtische Desinfektionsanstalt desinfiziert.)
Pestalozza, E., Sull’ uso dei guanti nel’ assistenza al parto. (Über den Gebrauch
des Handschuhes bei der Geburt.) Gazz. Ital. d. Levatrici. Siena. Anno 1. p. 49.
Pilod, M., Die antiseptische Kraft der Seife. Presse med. Nr. 5. Ref. Zentralbl.
f. Gyn. p. 1600.
Queisner, Diskussion zu Semon (13). Ref. Deutsche med. Wochenschr. p. 1522.
Monatsschr. f. Geb. u .Gyn. Bd. 35. p. 662. (Ist Gegner der Gummihandschuhe.)
Schaeffer, R., Kritik der Händedesinfektionsmethoden. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn.
Bd. 71. p. 8.
Schumburg, Über die keimtötende Kraft des Alkohols. Deutsche med. Wochenschr.
Nr. 9. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 632.
Sell, Diskussion zu Semon (13). Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. p. 662.
Semon, Inwieweit lassen sich die heutigen Anforderungen der Asepsis in der häus-
lichen Geburtshilfe durchführen? Nordostdeutsche Ges. f. Gyn. 23. März. Ref.
Deutsche med. Wochenschr. p. 1522. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. p. 661.
(Empfehlung von Gummihandschuhen. Gründliche Seifenwaschung und Rasieren der
Gebärenden. Scheidenspülungen nur vor operativen Eingriffen. Umgebung der
Vulva soll mit sterilen, im Notfall mit frisch gewaschenen oder ausgekochten Tüchern
abgedeckt werden.)
Stewart, D. H., Aseptie or antiseptic hands in obstetrie practice? Which and why?
Amer. Journ. of Obst. and Dis. of Women and Childr. Jan. Vol. 65. Nr. 409. p. 61.
Ref. The Journ. of the Amer. Med. Assoc. p. 304. (Antiscptische Finger!)
Watkins, M., Jodtinktur bei der Vorbereitung zur Entbindung. Surg., Gyn. and
Obst. Vol. 15. Nr. 1. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 1599.
Beckenmessung.
Baumm, Diskussion zu Fraenkel (3). Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 548. (Das beste
Messinstrument ist die Hand.)
Biddle, A. G., Eine neue Methode zur Messung des Beckenausgangs. Amer. Journ.
of Obst. and Dis. of Women and Childr. June. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 1293.
. Boni, A., Sul modo di giudicare la pervietä del bacino rispetto al feto. (Zur Beurtei-
lung der Durchgängigkeit des Beckens gegenüber dem Fötus.) Gazz. Ital. di Leva-
trici. Siena. Anno 1. p. 153.
Fraenkel, L., Beckenmessung. Gyn. Ges. zu Breslau. 23. Jan. Ref. Zentralbl.
484 Geburtshilfe. Physiologie der Geburt.
f. Gyn. p. 547. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. p. 503. (Bestimmung der Vera
von aussen! Feststellung der Eingangsebene mit der gestreckten Hand ist ein wert-
volles Mittel zur schnellen Orientierung über das Becken und seine Neigung und ver-
vollkommnet die von Löhlein empfohlene Beckenschätzung. Vergleichende Mes-
sungen ergeben die Richtigkeit der von Fraenkel angegebenen Messung bis 1—2 mm.
Die Differenz zwischen Vera und Diagonalis schwankt nicht zwischen 11, und 2, sondern
zwischen 0 und 5 cm. Zu gleichem Resultat kam van der Hoeven.)
4. Haenisch, Die Beckenmessung mittelst des Röntgenverfahrens. Biolog. Abt. des
ärztl. Vereins in Hamburg. 14. Mai. Ref. Münchn. med. Wochenschr. p. 2258. (Das
Verfahren von Manges-Philadelphia ist das einzig brauchbare und wirklich zuver-
lässig exakte.)
5. Hoeven, P. C. T. van der, Der Wert einiger Beckenmasse. Monatsschr. f. Geb.
u. Gyn. Bd. 35. p. 1. (Besprechung der äusseren Beckenmasse, des queren Durch-
messers des Beckeneinganges, des Beckenumfanges, der Conj. inclinata und vera unter
Berücksichtigung des Winkels zwischen Symphyse und Conj. inclinata und der Höhe
der Symphyse.)
6. Mc Kendrick, Archibald and James Young, Measuring internal Diameters of
the female pelvis. Edinburgh Obst. Soc. Ref. The Lancet. p. 872. (Verfahren mittelst
Röntgenstrahlen.)
7. Küstner, Diskussion zu Fraenkel (3). Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 548.
8. Liebermann, Hans, Die neueren Fortschritte der Beckenmessung. Inaug.-Diss.
Freiburg 1910. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 1671.
9. Manges, W. F., Roentgenographic pelvimetry. Jan. 9. Transact. of the New York
Obst. Soc. Amer. Journ. of Obst. April. p. 622.
Verlauf der Geburt.
l. Grödel, Albert, Über den physiologischen und pathologischen Blutverlust bei der
Geburt. Inaug.-Diss. Heidelberg 1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 1164.
2. Hoeven, P. C. T. van der, Die Bedeutung der Blasensprengung bei der Geburt.
Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 70. p. 1. (Die Ursache des frühzeitigen Blasensprunges
ist gewöhnlich eine zu grosse Spannung in der unteren Kuppe des Fruchtsackes, die
Folge ist: Verstärkung der Wehen. Springen die Eihäute bei einem 4cm grossen
oder grösseren Muttermundsdurchmesser, so wirkt dieses nie nachteilig, es hat im
Gegenteil den Vorteil, dass die Geburt beschleunigt wird. Durch frühzeitige Blasen-
sprengung wird die Geburt beschleunigt. Wenn bei einer Erstgebärenden die Eihäute
spontan oder künstlich bei einem 5 cm grossen Muttermundsdurchmesser springen,
wird die Eröffnung in der Hälfte der Fälle m gut 11, Stunden vollständig, bei einer
Mehrgebärenden wird durchschnittlich eine Stunde später das Kind geboren.)
3. *Marek, Richard, Über den Einfluss des Alters auf die erste Schwangerschaft,
Geburt und Wochenbett. Gyn. Rundschau. p. 514 u. 549.
4. Polubogatow, N. L., Zur Frage über den Verlauf der Schwangerschaft, der Geburt
und des Wochenbettes bei alten Erstgebärenden auf Grund von 411 Fällen in der
Moskauer Gebäranstalt. IV. Kongr. russ. Gyn. u. Geb. in St. Petersburg 1911. Ref.
Zentralbl. f. Gyn. p. 401.
Schickele, Klinische Beiträge zur Lehre vom Geburtsmechanismus. 84. Versamml.
deutscher Naturf. u. Ärzte in Münster i. W. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 1357.
6. *Sellheim, H., Analyse und Nachahmung des Geburtsvorganges. Arch. f. Gyn.
Bd. 97. p. 75.
7. — Über Bau, Wirkungsweise und künstliche Rekonstruktion des Gebärapparates.
Mittelrhein. Ges. f. Geb. u. Gyn. 19. Nov. 1911. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn.
Bd. 35. p. 383. Arch. f. Gyn.
8. Spain, Kate C., Die Geburt bei älteren Erstgebärenden. Amer. Journ. of Obst.
and Dis. of Women and Childr. March. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 1162.
E
Sellheims (6) Programm für de Entwickelung der Geburtsgesetze lautet:
„l. Zerlegung des komplizierten Geburtsvorganges in einfachste Tatsachen.
2. Arrangieren der abstrahierten Tatsachen in eine übersichtliche, dem Geburts-
Wehenmittel. 485
vorgang analog wirkende Bewegungsform. 3. Beweis für die Richtigkeit der be-
nutzten Abstraktionen und ihres Arrangements aus der prinzipiellen Überein-
stimmung „des natürlichen Vorgangs mit der auf die Abstraktion gegründeten
Nachahmung“. Eingehend werden zunächst die Struktur und die Wirkungsweise
des mütterlichen Gebärapparates, sowie die Beschaffenheit des Uterusinhaltes an der
Hand von schematischen Frontalschnitten betrachtet. Im zweiten Teile der Arbeit
beschreibt dann Sellheim ein im Frontalschnitt konstruiertes bewegliches Modell, mit
dessen Hilfe man in das Wesen des Geburtsvorganges förmlich hineinsehen kann
und durch welches sich die physikalischen Eigenschaften aller ineinandergreifenden
Geburtsfaktoren und ihre gegenseitige hauptsächliche Einwirkung nachahmen lassen.
Auf diese Weise ist die Geburt leicht fasslich dargestellt. Ausserdem beweist aber
auch das exakte Funktionieren des Modells die Richtigkeit der gemachten Voraus-
setzungen.
Nach Mareks (3) Studien, die er an 1000 Erstgebärenden machte, ist der
Einfluss des Alters auf die Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett nicht zu
bestreiten. Albuminurie und Nephritis kommen um so häufiger vor, je älter die
Erstgebärenden sind. Auch Eklampsie befällt häufiger ältere Erstgebärende, die
Mortalität dabei ist aber höher bei den jungen Primiparen. Von Regelwidrigkeiten,
die bei den sog. zu jungen Erstgebärenden vorkommen, ist die häufigste un-
angenehme Komplikation die atonische Blutung; die übrigen sind belanglos, so dass
der Begriff „zu junge Erstgebärende“ aus der Terminologie gestrichen werden kann.
Die günstigste Zeit zur Erstgeburt ist die Zeit bis zum 23. Jahre, da bis zu dieser
Altersgrenze die geringste Anzahl von Komplikationen zu beobachten ist. Die
grösste Zahl der normalen Geburten fällt in das 21. bis 23. Jahr. Die Haupt-
quelle der allmählich zunehmenden Regelwidrigkeiten ist in der Trägheit der
Gebärmuttermuskulatur zu suchen und in der Unnachgiebigkeit der weichen Geburts-
wege. Diese haben zur Folge: schwache Geburtswehen, vorzeitigen Blasensprung, Ver-
mehrung der künstlichen Eingriffe, erhöhte Mortalität der Mütter und Kinder.
Bei den älteren Erstgebärenden ist häufig noch ein anderer Punkt von ungünstigem
Einfluss auf den Verlauf der Geburt: die schlechte Leitung der Geburt durch
Arzt oder Hebamme (häufige innere Untersuchung, zu vorzeitiges operatives Ein-
greifen oder zu späte ärztliche Hilfe. Ältere Erstgebärende sollten nur unter
spezialärztlicher Assistenz entbinden. Die Morbidität der Wöchnerinnen hält sich
bei allen Erstgebärenden fast auf derselben Höhe. Mit dem zunehmenden Alter
werden mehr Knaben als Mädchen geboren, es vergrössert sich die Zahl der patho-
logischen Kindeslagen ebenso, wie mehr tote und mazerierte Früchte geboren werden;
ebenfalls steigt die Zahl der in den ersten Lebenstagen gestorbenen Neugeborenen an.
Wehenmittel.
a) Chinin, Sekale, Serum.
l. Hell, Sekacornin oder Pituglandol? Med. Ges. Basel. 9. Mai. Ref. Deutsche med.
Wochenschr. p. 1814. (Sekacornin wird gegeben bei zu seltenen und zugleich zu
schwachen Wehen. Die Frau muss durch mehrere Stunden hindurch sich schon im
Zustand der Wehenschwäche befinden. Dosis Y, g Sekacornin subkutan. Es trat
nie ein Tetanus uteri ein, auch nicht nachträgliche Erschlaffung des Uterus in der
Nachgeburtsperiode, wie dies nach Pituglandol unter der Geburt beobachtet worden
ist. Sekacornin steigert die Frequenz und auch die Stärke der Wehen. Je weiter
die Geburt vorgeschritten, um so sicherer die Wirkung, genau wie beim Hypophysen-
extrakt.)
2. *Herff, O. v., und L. Hell, Sekacornin. Arch. f. Gyn. Bd. 97. p. 329.
3. Kehrer, E., Die motorischen Funktionen des Uterus und ihre Beeinflussung durch
Wehenmittel. Ges. f. Natur- u. Heilk. zu Dresden. 27. April. Ref. Münchn. med.
Wochenschr. p. 1831. (Die Untersuchungsmethoden zur Beobachtung der Uterus-
486 Geburtshilfe. Physiologie der Geburt.
kontraktionen am Menschen sind noch sehr unvollkommene. Am besten gelingt wohl
die Untersuchung durch Einführen eines mit Luft gefüllten Gummiballons in den
Uterus. Zum Studium von Wehenmitteln eignen sich Stücke, die aus dem Uterus
herausgeschnitten sind [bei Kaiserschnitt, Myomenukleation oder Keilexzision der
Tubenecken). Kehrer unterscheidet: 1. Pendelbewegungen, die analog denen sind,
die Magnus zuerst am Darm nachgewiesen hat. 2. Tonusschwankungen, das sind
Änderungen im Härtezustand des Muskels. 3. Kontraktionen — das Gegenteil der
Erschlaffung. a) Peristaltik, b) Antiperistaltik, c) die allgemeine gleichmässige Kon-
traktion, d) die Striktur und ei Tetanus uteri. Neben Bewegung zeigt der Uterus
auch Wärmebildung,chemische Energieumsätze in einem Stoffwechsel und elektro-
motorische Kräfte. Kehrer nimmt an, dass die Uterusbewegungen neurogener Natur
sind. Das Pituitrin ist cin Wehenmittel, das Uteruskontraktionen erzeugt, die ganz
oder annähernd nach dem Typus der normalen Wehen verlaufen, wie Kehrer an
Kurven zeigt. Von der Kombinationstherapie Pituitrin + Ergotin, Adrenalin + Seka-
cornin, Pituglandol + Sekacornin [Sekapitrin] verspricht sich Kehrer nicht viel.)
4. Müller vonKirchenheim, Th., Erfahrungen mit Chinin in der Geburtshilfe. Münchn.
med. Wochenschr. p. 582. (Zwei Fälle, bei denen Chinin. mur. zur Anregung von
Wehen mit gutem Erfolge gegeben wurde.)
5. Rongy, A. J., Fötales Serum zur Geburtseinleitung. Amer. Journ. of Obst. and
Dis. of Women and Childr: July. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 1554.
6. Zinsser, Über wehenerregende Mittel. Ges. d. Charite-Ärzte. 7. Dez. 1911. Ref.
Berl. klin. Wochenschr. p. 321. (Sekalepräparate anzuwenden, bevor das Kind ge-
boren ist, ist ein Kunstfehler. Chinin wirkt unzuverlässig und schwach. Adrenalin
ist wegen seiner ausserordentlich stürmischen Wirkung intra partum nicht zu ver-
werten. Pituitrin: es gelang Zinsser in 14 Fällen, mit einer subkutanen Injektion
von l g Pituitrin [Parke-Davis], der eventuell noch eine zweite Injektion von 0,6
nachgeschickt wurde, Wehen von physiologischem Charakter auszulösen, die bald
zur Geburt eines lebensfrischen Kindes führten. Schädigungen von Mutter und Kind
wurden nicht beobachtet. Mit Pituitrin eine bestehende Gravidität zu unterbrechen,
gelang Zinsser nicht. Demonstration einer Ipara in der Eröffnungsperiode mit gutem
Erfolge der Pituitrininjektion.)
v. Herff und Hell (2) gaben Sekacornin zur Bekämpfung der Wehen-
schwäche und zwar bei den zu seltenen und zugleich zu schwachen Wehen. Nur
solchen Frauen wurde Sekacornin verabreicht, die schon Wehen gehabt hatten, die
aber bereits durch mehrere Stunden hindurch an Wehenschwäche litten. Es handelte
sich demnach nur um Wehenschwäche primärer oder sekundärer Natur der schwersten
Art. !/4 cem Sekacornin löst in der Mehrzahl der Fälle eine ausreichende Wehen-
tätigkeit aus, meistens genügt auch eine einmalige Einspritzung. Das Mittel wurde
in jedem Stadium der Geburt gegeben, gleichgültig, welche Kindeslage vorlag und
wie die räumlichen Beckenverhältnisse waren. Es wurde niemals ein dauernder Tetanus
uteri mit Schädigung des Kindes beobachte. Nach einer Sekacornininjektion be-
ginnen die Wehen gewöhnlich nach 10—15 Minuten kräftiger und häufiger zu
werden; die grösste Wehenzahl fällt in der Regel in die dritte halbe Stunde Nach
drei Stunden ist die Wirkung meist völlig vorbei. Ist eine zweite Sekacorningabe
nötig, so empfiehlt es sich dringend, diese zur Vermeidung eines „Wehensturmes“
nach einem längeren Zwischenraume folgen zu lassen. Je länger bereits die Wehen-
tätigkeit im Gange war, um so sicherer kann auf eine nachhaltige Wirkung der
Injektion gerechnet werden. Versager können vorkommen, wenn Sekacornin im
Beginne der Eröffnungsperiode bei erhaltener Cervix gegeben wird. Ist der Uterus
noch im Ruhezustande, so kann Sekacornin mit Sicherheit keine Wehen auslösen.
Bei den zu kurzen, aber sonst regelmässigen Wehen muss man mit der Darreichung
des Sekacornins sehr vorsichtig sein, weil die Gefahr des Tetanus uteri besonders
nahe liegt. In diesen Fällen konnte mit !/s ccm Sekacornin Verlängerung der
Wehen erzielt werden. Es wurden lediglich durch die Darreichung von Sekacornin
88,20/o Spontangeburten erzielt. 10 mal bei 162 Fällen kamen tote Kinder zur
Welt, die aber nicht durch das Sekacornin geschädigt waren, ebensowenig wie Zwei
Mütter, die bald nach der Entbindung starben. Eine Verminderung der Zangen-
Wehenmittel. 487
frequenz (1,6°/o) trat nicht ein, was an der überhaupt sehr geringen durchschnitt-
lichen Zangenfrequenz der Baseler Klinik lieg. Für den Allgemeinpraktiker ist
aber zu hoffen, dass durch Sekacorninanwendung manche Zange umgangen werden
kann. Die Autoren stellen nun dem Sekacornin die Wirkungsweise des Pituglandols
gegenüber. Die Grenzdosis zur Erzeugung normaler Wehen ist bei Sekacornin 4—5 fach
geringer als bei Pituglandol. Letzteres wirkt rasch bei grosser Sicherheit, die Wir-
kung ist aber nicht anhaltend und wird nicht selten von einer Erschlaffung gefolgt, es
ist durchaus nicht frei von der Gefahr des Tetanus uteri. Während der Nachgeburts-
periode wird Sekacornin nach wie vor das Mittel der Wahl bleiben, jedoch ist es,
wo dringende Eile nottut, mit Pituglandol zu kombinieren, da dieses in wenigen
Minuten den Uterus zur Kontraktion bringt. Pituglandol ist nach den bisherigen
Erfahrungen der Verfasser bei schweren Atonien geradezu unentbehrlich.
b) Hypophysenextrakt.
l. Adler, Oszkár, Fajaskeltö és fajdalomesellapit6 eljárásek a szüleszetben. Orvosok
Lapja. Nr. 23. (Bericht über Geburten mit Hypophysenextrakt und über solche
unter Morphin-Skopolamin- oder Pantopon-Skopolamin-Dämmerschlaf. Die ge-
nannten Methoden sind die besten zur Verminderung der Leiden während der Geburt
durch Verkürzung ihrer Dauer oder Herabsetzen des Schmerzes. Ganz zuverlässig
ist kein Mittel. Eine Kombination beider Mittel scheint nicht ungefährlich für das
Kind.) (Temesväry.)
2. Albrecht, Diskussion zu Hengge (57b). Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 1225. (Albrecht
berichtet über Anwendung von Pituglandol bei Abort und Frühgeburt. In keinem
Falle konnte auch mit hohen Dosen eine Einleitung von Wehen erzielt werden, bei
Aborten bis zum vierten Monat auch keine wehenverstärkende Wirkung, dagegen
wirkte Pituglandol glänzend wehenverstärkend vom fünften Monat ab nach Einleitung
der Wehen.)
3. Anderes, E., Hypophysenextrakt, das Pituitrin resp. Pituglandol als Wehenmittel.
Schweiz. Korrespondenzbl. Nr. 12. Ref. Deutsche med. Wochenschr. p. 917. (Günstige
Erfahrungen aus der Züricher Frauenklinik.)
4. Antecki und Zakrzewski, Pituitrin und seine Anwendung in der Geburtshilfe.
Przegl. chir. i gin. Bd. 7. Heft 2. p. 181—207. (Mit eigener Kasuistik.) (Polnisch.)
(v. Neugebauer.)
5. Aubert, L., L’Emploi de la Pituitrine. Gyn. Helvetica. p. 183.
6. Bagger-Jörgensen, V., Über die Wirkung des Hypophysenextraktes als wehen-
treibendes Mittel. Olow: „Brief aus Schweden“. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn.
Bd. 36. p. 462.
T. — — Einige Erfahrungen von Pituitrin. Verhandl. d. obst.-gyn. Sekt. d. Ges. schwed.
Ärzte. Hygiea. Nr. 9. (Silas Lindquist.)
8. Bar, Diskussion zum Vortrage von Siguret (113). La Presse med. p. 603.
9. Bartels, Diskussion zum Vortrage von Hamm (47). Ref. Deutsche med. Wochenschr.
p. 438.
10. Bayer, Diskussion zum Vortrage von Hamm (47). Ref. Deutsche med. Wochenschr.
p. 437. (Erinnert an die Galvanisierung des Uterus zur Auslösung von Wehen.)
11. Benthin, W., Die Wirkung des Hypophysenextraktes zur Differentialdiagnose zwischen
Schwangerschaft und Geburt. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 70. p. 60. (Pituitrin
ist ein wichtiges Medikament zur Differentialdiagnose der Schwangerschaftswehen
gegenüber den Geburtswehen. Schwangerschaftswehen, wenn sie auch ausgelöst
werden können, erlahmen doch bei fortgesetzten Pituitringaben allmählich. Schliess-
lich ist es nicht mehr möglich, den Uterus durch erneute Gaben zu weiteren Kontrak-
tionen anzuregen. Bei Wehenschwäche in der Geburt genügen dagegen meist kleine
Dosen, um die Gebärmutter zu erneuten, sich fortsetzenden kräftigen Kontraktionen
zu veranlassen. Beachtenswert sind vier Fälle unter 40, bei welchen Hypophysen-
extrakt zur Anwendung kam, bei denen postportale Uterusblutungen auftraten. Die
Atonie konnte erst durch grosse Sekacorningaben günstig beeinflusst werden.)
12. — Wehenanregung durch Hypophysenextrakt. Therap. d. Gegenw. Nr. 4. Ref.
Deutsche med. Wochenschr. p. 823. Wiss. Vereinig. am städt. Krankenhause zu Frank-
furt a.M. Zit. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. p. 667. (Am wirksanısten ist das
13.
14.
15.
16.
17.
Geburtshilfe. Physiologie der Geburt.
Mittel bei Wehenschwäche in der Austreibungsperiode. Meist genügt eine Injektion
von l ccm, doch kann man auch ohne Nachteil fünfmal 1 ccm geben.)
Bergh, R. M., Ein Fall von Wehenschwäche mit Pituitrin behandelt. Tijdskr. for
den norske laegeforening. p. 1033. (33jährige Ipara. In der Eröffnungsperiode mit
drei Stunden Zwischenraum je eine Einspritzung mit Pituitrin. Schwacher Erfolg.
Nach weiteren vier Stunden in der Ausbreitungszeit noch eine Einspritzung, Erfolg
besser, obwohl lange nicht „stürmisch“, Die Geburt hatte früher in fünf Tagen mit
mehr weniger kräftigen Wehen keinen Fortgang gemacht.) (K. Brandt.)
Bilsted, Pituitrin. (Diskussion.) Ges. f. Gyn. u. Obst. 6. März. Ref. Ugeskrift for
Laeger. p. 1871—1872. (O. Horn.)
Bogdänovics, Milos, A pituitrin alkalmazásáról 150 eset kapesän. Orvosi Hetilap.
Nr. 16. (Auf Grund von 150 Beobachtungen mit Pituitrin kommt Bogdánovics
zu folgenden Schlüssen: Das Mittel — am besten intravenös gegeben — ist zur Ein-
leitung der Geburt nahe dem normalen Schwangerschaftsende brauchbar; zur Ein-
leitung des Abortes eignet es sich nicht. Prompt wirkt es bei Wehenschwäche. Auch
zur Austreibung submuköser Fibrome ist es von Wert. Eine unerwünschte Neben-
wirkung auf Mutter oder Kind wurde nie beobachtet und bilden selbst Arteriosklerose,
Herz- oder Nierenleiden keine Gegenanzeige.) (Temesväry.)
Bokelmann, Diskussion zu Voigts (126). Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 751. (Bokel-
mann warnt vor kritikloser Anwendung des Pituitrins.)
Bovermann, H., Über unerwünschte Nebenwirkungen bei Hormonal- und Pituitrin-
injektionen. Münchn. med. Wochenschr. p. 1553. (Sehr ausgeblutete Patientin mit
kleinem Pulse erhält nach Entfernung von Plazentarresten und Uterusspülung mit
Lysol (!) 1 ccm Pituitrin [Parke, Davis & Col subkutan und fünf Minuten später,
da die Blutung, nicht steht, noch 1 eem Extr. Secal. cornut. Denzel der üblichen 20 %
Lösung. 15 Minuten nach der Pituitrininjektion verliert Patientin das Bewusstsein, tiefe,
schnarchende Atmung, fehlende Reflexe, Pupillen beiderseits gleich weit, zunächst
eng, weiten sich allmählich, reagieren auf Lichteinfall, Gesicht sehr blass. Puls eben
noch fühlbar. Kochsalzinfusion. Der Zustand hält etwa 5 Stunden an. Erst nach
vier weiteren Stunden ist Patientin völlig bei Bewusstsein. Baldige Erholung. Bover-
mann glaubt, dass durch die Summation von Pituitrin und Sekale, die beide gefäss-
verengernd wirken, die schon infolge des starken Blutverlustes bestehende Gehirn-
anämie gesteigert wurde.)
Brammer, Max, Pituitrin som vedrivendi Middel. (Pituitrin als wehentreibendes
Mittel.) Hospitalstidende. p. 403—419. (O. Horn.)
Cahn, R., Die Bedeutung des Pituitrins für die Geburtshilfe. Inaug.-Diss. Freiburg
1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 1445. (87 Fälle.)
. Calmann, Diskussion zum Vortrage von Spaeth (114). Ref. Zentralbl. f. Gyn.
p. 370. (Wegen starker Beeinflussung der kindlichen Herztöne ist Hypophysenextrakt
(Borroughs Wellcome & Co.) nur in der Austreibungsperiode zu benutzen.)
. Cohn, R., Glanduitrin, ein neues Hypophysenextrakt. Berl. klin. Wochenschr. p. 2278.
(Das Extrakt ist von der Firma Dr. Haase & Co., Berlin, hergestellt. Es enthält
in 1 ccm 0,2 g des Infundibularteiles der frischen Hypophyse. Das Mittel wirkte stets
prompt auf ein- bis zweimalige Gaben, auch in zwei Fällen von Abort.)
. Cova, E., Sul? uso dell’ estratto di ipofisi nel taglio cesarco. (Über die Anwendung
des Hypophysenextraktes beim Kaiserschnitte.) Atti della Soc. Ital. di Ostetr. e Gin.
Vol. 18.
*Croci, C., Sull’ impiego degli estratti ipofisari in ostetricia. (Die Anwendung der
Hypophysenextrakte in der Geburtslehre.) Ginec. Ottobre. Firenze.
Ehret, Diskussion zum Vortrage von Hamm (47). Ref. Deutsche med. Wochenschr.
p. 438.
*Kisenbach, M., Über Erfahrungen mit Pituglandol in der Geburtshilfe. Münchn,
med. Wochenschr. p. 2445.
Fehling, Diskussion zum Vortrage von Hamm (47). Ref. Deutsche med. Wochenschr.
p. 438.
Fellenberg, R. v., Hypophysenextrakt als Wehenmittel. Schweiz. Korrespondenzbl.
1911. Nr. 35. Ref. Deutsche med. Wochenschr. p. 37.
Fischer, L., Pituitrin (Pituglandol) als Mittel zur Erzeugung und Verstärkung der
Wehen. Lijecnicki vijeznik. Nr. 4. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 825. (Günstiger Be-
richt.)
29,
30.
31.
32.
33.
34.
36.
37.
38.
39.
4l.
42.
Wehenmittel. , 489
*Fischer, Otto, Pituitrinwirkung in 50 geburtshilflichen Fällen. Zentralbl. f. Gyn.
p. 15.
Flataun, Pituitrin als Wehenmittel. Ärztl. Verein in Nürnberg. 9. Okt. 1911. Ref.
Deutsche med. Wochenschr. p. 295. (Anwendung mit bestem Erfolge in zwei Fällen,
wo das Fruchtwasser bereits längere Zeit abgeflossen war und keine Wehen auftraten.)
Franz, R., Diskussion zum Vortrage von Grinschgl (37).
*Fries, H., Die Behandlung der Wehenschwäche - mut besonderer Berücksichtigung
der Hypophysenextraktpräparate als Wehenmittel.e. Deutsche med. Wochenschr.
p. 1730.
Ginenewicz, A. M., Die Anwendung des Pituitrins in der Geburtshilfe. IV. Kongr.
russ. Gyn. u. Geb. in St. Petersburg. 1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 401. (Pituitrin
wird durch Kochen und durch Spiritus nicht verändert.)
— Klinische Beobachtungen über die Wirkung des Pituitrins in der Geburtshilfe.
Russki Wratsch. Nr. 1. (Schlusssätze [in Kürze]: Schon bestehende Geburtswehen
werden durch Pituitrin verstärkt. Die Gebärmutter wird erregbarer. Besonders
schnell und stark wirkt das Pituitrin nach Abfluss des Fruchtwassers. [Näheres An-
liegen der Gebärmutterwand an den Fötus?]. Wahrscheinlich beeinflusst das Pituitrin
die autonomen Nervenzentren, welche die Geburtstätigkeit regulieren. Bei atonischen
Blutungen sind neben Pituitrin den Uterusmuskel erregende Mittel anzuwenden:
Duschen, Massage, Mutterkorn. Das Pituitrin ruft spontane Blasenentleerung scheinbar
nur im Puerperium hervor [besonderer Zustand des Nervensystems im Puerperium].)
(H. Jentter.)
Goebel, Pituglandol (Roshe) als Wehenmittel. Münchn. med. Wochenschr. p. 1669.
(Bei plattem Becken einer IVpara wird zur Vermeidung einer „Übertragung“ 1,0
Pituglandol subkutan zur Einleitung der Geburt gegeben. 1—1!, Stunden danach
geringe Wehen. Nach acht Stunden kräftige Wehen. 512 Stunden später Spontan-
geburt.)
Gräfenberg, Diskussion zu Voigts (126). Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 751. (Gräfen-
berg empfiehlt zur Verhütung des zuweilen einsetzenden schmerzhaften Wehen-
sturmes nach der Injektion von Hypophysenextrakt gleichzeitig Pantopon zu inji-
zieren.)
Grinschgl, Über Pituitrin. Verein der Ärzte in Steiermark. 8. März. Ref. Wiener
klin. Wochenschr. p. 1374.
Gruber, Pituitrin bei schwachen Wehen. Wratsch. Gaz. 1911. Nr. 50. Zit. Gyn.
Rundschau. p. 282.
Grünbaum, D., Geburtshilfliche Erfahrungen mit dem Hypophysenextrakt. Nürn-
berger med. Ges. u. Poliklinik. Sitzg. vom 25. Jan. Ref. Berl. klin. Wochenschr.
p. 482. (20 Fälle: Ausgezeichnetes Mittel zur Verstärkung der Wehentätigkeit während
der Geburt und zur Anregung von Wehen bei vollständigem Wehenstillstand. Am
besten ist die Wirkung, wenn der Muttermund erweitert ist. Zur Einleitung der künst-
lichen Frühgeburt und zur Beendigung des Abortes eignet sich das Mittel nicht. Ein
deutlicher Einfluss auf die Nachgeburtsperiode zeigte sich nicht, dreimal musste manuelle
Plazentarlösung vorgenommen werden. In einem Falle wurden innerhalb drei Stunden
3 ccm Pituitrin injiziert. Es wurde unregelmässige Herztätigkeit der Mutter beob-
achtet, die mehrere Stunden anhielt, vielleicht infolge von Überdosierung.)
— Weitere Erfahrungen über die Wirkung des Hypophysenextraktes in der Geburts-
hilfe. Münchn. med. Wochenschr. p. 2048. (Hypophysenextrakt ist ein ausgezeichnetes
Mittel zur Verstärkung der Wehentätigkeit während der Geburt und zur Anregung
von Wehen bei vollständigem Wehenstillstand. Am besten wirkt das Mittel, wenn
der Muttermund vollständig erweitert ist. Zur Einleitung der künstlichen Frühgeburt
oder zur Beendigung eines Abortes ist das Mittel nicht geeignet, ebensowenig ist ein
deutlicher Einfluss auf die Nachgeburtsperiode wahrzunehmen.)
Gussew, W., Das Pituitrin in der Geburtshilfe. Zentralbl. f. Gyn. p. 1755. (46 Fälle.
0,75 g Pituitrin wirken besser als 1,0 g. Die beste Wirkung entfaltet Pituitrin in der
Austreibungsperiode, namentlich nach gesprungener Blase. Chloroformnarkose und
Morphiuminjektionen setzen die Wirkung herab. Zur Erzeugung künstlicher Früh-
geburten ist Pituitrin ein ausgezeichnetes Mittel und ist Scheidenduschen und Metreu-
rynteranwendung vorzuziehen. Lungen-, Herz-, Nierenaffektionen bieten keine Kontra-
indikation, Ödeme schwanden im Gegenteil bald und die Eiweissmenge im Urin
verringerte sich. Bei Atonie wirkt Pituitrin gut.)
— Extractum hypophysis als wehenerregendes Mittel. Journ. akusch. i shensk. bol.
490
43.
48.
62.
63.
Geburtshilfe. Physiologie der Geburt.
Nov. (Verf. gibt 10 Geburtsgeschichten. Es wurde Extract. hypophysis Bourroughs
Wellcome angewandt. Verf. sicht im Hypophysenextrakt ein wertvolles Mittel zur
Wehenerregung, wie in der Eröffnungs-, so besonders in der Austreibungsperiode,
desgleichen zur Blutstillung post partum.) (H. Jentter.)
Gussew, W., Pituitrin in der Geburtshilfe. Wratsch. Gaz. Nr. 19. Sitzungsber.
der geb.-gyn. Ges. zu Moskau. (Bericht über 48 Fälle.) (H. Jentter.)
Hager, G., Pituitrin als Mittel zur Unterbrechung der Schwangerschaft bei Über-
tragung der Frucht. Zentralbl. f. Gyn. p. 304. (Fall von Übertragung — Kind 55 cm
lang. Gewicht 4225 g —, Geburt durch Pituitrininjektion erfolgreich eingeleitet:
nach der ersten Injektion nur einmal Drängen nach unten. Sieben Stunden darauf
zweite Injektion. Sofort starke Wehe mit Blasensprung. 1, Stunde nach der Injek-
tion spontane Geburt.)
*Hahl, C., Die Verwendbarkeit des Pituitrins in der Geburtshilfe. Prakt. Ergebn.
d. Geb. u. Gyn. IV. Jahrg. p. 273.
— Zwei Entbindungen mit Pituitrin behandelt. Kinder während Geburt abgestorben.
Finska Läkarsk. Handl. Nov. 1911. Ref. Gyn. Rundschau. p. 716.
. Hamm, Über ein neues Wehenmittel. Unterels. Ärzteverein zu Strassburg. 25. Nov.
1911. Ref. Berl. klin. Wochenschr. p. 188. (Bericht über die Wirkung des Pitui-
trins in 25 Fällen von Wehenschwäche. Mit einer Ausnahme war wehenverstärkende
und wehenbeschleunigende Wirkung unverkennbar. Zu empfehlen ist Pituitrin zur
. Unterstützung der Metreurynterwirkung und zur Einleitung des Aborts, wenn bereits
Wehen vorhanden. Zur künstlichen Einleitung des Aborts versagt das Mittel.)
Honig, J. G. A., Prolaps van de navelstreng en pituglandol. Tijdschr. v. Geneesk.
I. p. 921. (In einem Falle mit Vorfall der Nabelschnur verordnete er bei schwachen
Wehen mit glänzendem Erfolg Pituglandol, worauf die Frucht bald geboren wurde.)
(A. Mijnlieff.)
Hare, H. A., The therapeutic application of the ductless glands. The Amer. Journ.
of Otst. and Dis. of Women and Childr. p. 514. (Nichts Neues über Pituitrin.)
Hartvig-Möller, Virkning af Pituitrin (Parke, Davis et Co.) ved Abort: III—IV
Maaned. (Wirkung von Pituitrin beim Abort im 3.—4. Monat.) Ugeskrift for Laeger.
Nr. 23. p. 871—872 (O. Horn.)
. Hauch, Pituitrin. (Diskussion.) Ges. f. Gyn. u. Obst. 6. März. Ref. Ugeskr. f. Lacger.
p. 1871. (O. Horn.)
Hausen, M. P., Hypofyseextrakt (Burroughs, Wellcome & Co.) ved Vesvackkelse.
(Hypophysenextrakt bei Wehenschwäche.) Ugeskr. for Laeger. Nr. 13. p. 509.
(O. Horn.)
Hausen, Henry, Hypofysceextrakt. (Burroughs, Wellcome & Co.) ved Vesvackkelsc.
(Hypophysenextrakt bei Wehenschwäche.) Ugeskrift for Laeger. Nr. 7. p. 257.
(0. Horn.)
*Heil, Karl, Über eine ungewöhnliche Wirkung des Hypophysenextraktes auf den
gebärenden Uterus. Zentralbl. f. Gyn. p. 1398.
. Heimann, Diskussion zu Voigts (126). Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 750. (Günstige
Erfolge mit Pituitrin.)
Hell, Sekacornin oder Pituglandol? Siehe a) Nr. 1.
*Hengge, Anton, Hypophysenextrakt und Dämmerschlaf in der praktischen Ge-
burtshilfe. a) Münchn. med. Wochenschr. p. 2814. b) Bayr. Ges. f. Geb. u. Gyn.
in München. 7. Juli. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 1225.
*Hirsch, E., Pituitrin in der Geburtshilfe. Münchn. med. Wochenschr. p. 984.
*Hirsch, J., Über die Anwendung der Hypophysenextrakte in der Geburtshilfe und
Gynäkologie. Therap. Monatshefte. p. 790.
— Diskussion zum Vortrage-von Hamm (47). Ref. Deutsche med. Wochenschr.
p. 487. (Pituitrin allein vermag nicht, Abort oder künstliche Frühgeburt einzuleiten,
wohl aber in Verbindung mit mechanisch den Uterus erregenden Mitteln, z. B. Me-
treuryse.)
Hofbauer, Pituitrin. Verein f. wissensch. Heilk. in Könisgberg. 4. März. Ref. Deutsche
med. Wochenschr. p. 1621.
— Diskussion zu Voigts (126). Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 750. (Das rasche Ver-
streichen des Muttermundes und die Verkürzung der Wehenpausen ist für die Wirkung
des Pituitrins charakteristisch.)
Humpstone, Pituitry extract in insertia uteri. Amer. Journ. of Obst. Sept. p. 369.
Zit. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 633.
73.
14.
75.
76.
Wehenmittel. 491
Kalefeld, Über Pituglandol in der Geburtshilfe des praktischen Arztes. Deutsche
med. Wochenschr. p. 2272. (Vier Fälle mit ausgezeichnetem Erfolge ohne üble Nach-
wirkungen.)
. Recker, Gotthard, Über Wehenmittel in alter und neuer Zeit, mit besonderer Be-
rücksichtigung des Hypophysenextraktes. Inaug.-Diss. Berlin. Ref. Münchn. med.
Wochenschr. p. 2755.
Kehrer, E., Die motorischen Funktionen des Uterus und ihre Beeinflussung durch
Wehenmittel. Siehe a) Nr. 3.
. Knauer, Diskussion zum Vortrage von Grinschgl (37).
. Lehmann, Franz, Zur Wirkung der Hypophysenextrakte. Zentralbl. f. Gyn. p. 1147.
(Hypophysenextrakt als uterines Styptikum bei gynäkologischen Erkrankungen
empfohlen.)
. Lequeux, Diskussion zum Vortrage von Siguret (113). La Presse med. p. 603.
Le Maire, M., Pituitrin mod Vesvaekkelse. (Pituitrin bei Wehenschwäche.) (Über-
sichtsartikel.) Ugeskrift for Laeger. Nr. 7. p. 251—256. (O. Horn.)
. Lomer, Diskussion zu Spaeth (114). Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 372.
Lörincz, Bela, A pituitrin alkalmozasaröla szüleszetben. Gyögyäszat. Nr. 26. (Auf
Grund eigener Beobachtungen in sieben Fällen hält Lörincz das Pituitrin zur Ein-
leitung der rechtzeitigen oder vorzeitigen Geburt nicht für zuverlässig; zur Bekämpfung
der Wehenschwäche während der Geburt hat es sich ihm in seinen sämtlichen (19)
Fällen bewährt.) (Temesväry.)
Mackenrodt, Diskussion zu Voigts (126). Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 751. (Bericht
über einen Fall von schwerem Tetanus uteri, welcher nach Einspritzung von l ccm
Extr. hypophysis entstanden war und durch Kompression der Plazenta bei gesprun-
gener Blase den intrauterinen Tod des vor der Einspritzung ganz gesunden Kindes
zur Folge hatte. Mackenrodt glaubt nicht, dass bis jetzt ein Mittel gefunden sei,
welches eine regelmässige Wehentätigkeit hervorruft; die bisher vorhandenen Mittel
wirken nur kontraktionsverstärkend.)
*Malinowsky, M., Über die Wirkung des Pituitrins auf die Uteruskontraktionen
unter der Geburt. Vorläufige Mitteilung. Zentralbl. f. Gyn. p. 1425.
— Über den Einfluss des Pituitrin auf die Wehentätigkeit der Gebärmutter in der
Geburt. Russki Wratsch. Nr. 42. (50 Versuche mit dem Schatzschen Tokodynamo-
meter berechtigen Malinowsky zu folgenden Schlusssätzen: ‚Pituitrin in entspre-
chenden Dosen verstärkt sicher und prompt die Geburtswehen. Der Intrauterin-
druck während der Wehe steigt unter dem Einfluss des Pituitrin um ein bedeutendes
[29,5 mm Hg]. Die Dauer der Wehe wird jedoch kürzer [um 1, Minute]. Die Pausen
werden nach der Injektion bedeutend kürzer. Der Intrauterindruck während der
Pause wird höher, wenn auch unbedeutend [im Durchschnitt um 5 mm Hg]. Die
Pituitrinwehen behalten den normalen Rhythmus bei. Die von einigen Autoren be-
obachteten Sturmwehen kamen fast in jedem Falle mehr oder weniger ausgeprägt
zum Ausdruck [ihre mittlere Dauer ist 11 Minuten]. Sie haben keinerlei üble Wir-
kung. Das Optimum der Pituitrinwirkung ist die Austreibungsperiode und das Ende
der Eröffnungsperiode. Zu dieser Zeit ist das Pituitrin völlig ungefährlich. In den
Anfangsstadien der Eröffnungsperiode [bei Iparae bei zwei Finger Eröffnung und
Stehen der Fruchtblase, bei Mehrgebärenden bei rigidem Muttermund] kann das
Pituitrin einen Tetanus uteri bedingen [mittlere Dauer 17 Minuten]. Im weiteren
Verlauf wurden die Kontraktionen wieder physiologischer Natur. Bei gesprungener
Fruchtblase wurden tetanische Kontraktionen bei Erstgebärenden nicht beobachtet.
Die Herztöne der Frucht sanken während solcher Kontraktionen bis 60—50; im weiteren
Verlauf jedoch kam die Herztätigkeit zur Norm und die Kinder wurden lebend und
ohne Asphyxie geboren. Die Dosis von 1,0 ist genügend (Parke Davis). Kleinere
Dosen wirken schwächer. Die maximale Dosis ist 1,3. Bei wiederholten Dosen bleibt
die Wirkung niemals aus. Die Wirkung beginnt im Durchschnitt 3—7 Minuten nach
der Injektion. Die Injektionsstelle ist gleichgültig. Die mittlere Dauer der Wirkung
der einmaligen Dosis [1,0] ist ungefähr eine Stunde. Die Nachgeburtsperiode und
das Wochenbett verlaufen normal. Die Plazenta löst sich spontan. Atonie wurde
nicht beobachtet. Erkrankungen des Herzens und der Nieren scheinen die Pituitrin-
behandlung zu kontraindizieren. Die subkutane Injektion von Pituitrin ist schmerzlos,.)
(H. Jentter.)
Martin, E., Diskussion zu Voigts (126). Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 751. (Martin
hält Pituitrin für besonders geeignet bei engen Becken mittleren Grades.)
85.
86.
87.
88.
89.
93.
94.
Geburtshilfe. Physiologie der Geburt.
. Mathes, Diskussion zum Vortrage von Grinschel (37).
. Matthäi, Diskussion zu Spaeth (114). Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 372.
Meyer, Leopold, Pituitrin. (Diskussion.) Ges. f. Gyn. u. Obst. 6. März. Ref.
Ugeskrift for Laeger. p. 1872. (0. Horn.)
— Virkuingen af Pituitrin. (Die Wirkung des Pituitrins.) (Demonstration.) Ges.
f. Gyn. u. Obst. 6. März. Ref. Ugeskrift for Laeger. p. 1870—1871. (O. Horn.)
. Mory, Ernst, Pituitrin als Wehenmittel. Inaug.-Diss. Strassburg.
. Möller, Essen, Pituitrin. (Diskussion.) Ges. f. Gyn. u. Obst. 6. März. Ref. Ugeskr.
f. Laeger. p. 1871. (0. Horn.)
. Mokin, Zur Hebung des Blutdruckes bei Peritonitis mittelst Pituitrin. Wratsch.
Gaz. Nr. 5l. Sitzungsber. d. phys.-med. Ges. zu Ssaratow. (Drei eigene Beobach-
tungen.) ` (H. Jentter.)
Nijhoff, G. C., Verdient Pituitrin als wehenerregendes Mittel Empfehlung? Ned.
Tijdschr. v. Gen. I. p. 806. (Nach Nijhoffs Behauptung sind die Resultate noch
nicht derartig, dass man es im allgemeinen empfehlen kann, weil man sich nicht voll-
kommen darauf verlassen kann und es ausserdem nicht gefahrlos ist.)
(A. Mijnlieff.)
Nadovi, Bela, A hypophysis cerebri kivonatának alkalmaräsa a szüleszetben. Buda-
pesti Orvosi Ujság. Szüleszet és Nögyögyäszat. Nr. 3. (Bericht über 10 Fälle von
Anwendung des Hypophysenextraktes bei Geburten und zwei Fälle bei Abort; in ersteren
wirkte das Mittel prompt, in letzteren schien es wirkungslos.) (Temesväry.)
Nagy, Theodore, Wehenerregung und Wehenverstärkung durch Pituitrin. Zen-
tralbl. f. Gyn. p. 300. (19 Fälle. In jedem Falle konnte eine Steigerung der Erregbar-
keit oder Verstärkung der Wehentätigkeit beobachtet werden. Die Anwendung von
Pituitrin ist nur bei einwandfreier kindlicher Herztätigkeit zu empfehlen. Bei stürmi-
scher Wehentätigkeit müssen die Schwankungen der Herztöne sehr aufmerksam ver-
folgt werden.)
Nowikow, Einige Beobachtungen über die Wirkung des Pituitrins. Wratsch. Gaz.
Nr. 22. Sitzungsber. d. geb.-gyn. Ges. zu Kiew. (H. Jentter.)
Parache, F., Hypophysenextrakt bei der Geburt. Ann. de la Acad. de Obst. etc.
Ref. Münchn. med. Wochenschr. p. 2475. (Acht Fälle mit guten Resultaten ohne
schädliche Nebenwirkungen.)
Parisot, J., et A. Spire, La medication hypophysaire en obstétrique. Recherches
cliniques et expérimentales. Ann. de Gyn. Déc. 1911. p. 689. (Es wurde nicht nur
das Extrakt des hinteren Lappens, sondern der ganzen Hypophyse benutzt. Ex-
perimentelle und klinische Untersuchungen ergaben daher abweichende Resultate
von denen deutscher und englischer Autoren. Das Extrakt rief keinen Wehensturm
hervor und kürzte auch nicht die Geburtsdauer wesentlich ab. Es wurde aber auch
in drei Fällen ein Wiederauftreten zessierender oder eine Verstärkung zu schwacher
Wehen beobachtet, in weiteren drei Fällen wurde puerperale Ischurie beseitigt.)
*Patek, Rudolf, Über eine ungewöhnliche Wirkung des Hypophysenextraktes auf
den gebärenden Uterus. Zentralbl. f. Gyn. p. 1083.
. Pouliot, Diskussion zum Vortrage von Siguret (113). La Presse méd. p. 603.
92.
Popandopulo, Pituitrin als Wehenmittel. Wratsch. Gaz. Nr. 36. (10 Geburts-
geschichten. Vorzügliche Resultate, namentlich bei Multiparen und in der Austrei-
bungsperiode. Die Wirkung tritt nach zwei bis Maximum neun Minuten ein. Nach
der Geburt ruft Pituitrin keine Wehen hervor. Keinerlei schlimme Folgen.)
(H. Jentter.)
De Porenta, R., Intorno all’ uso degli estratti della ghiandola pituitaria in Ostetr.
e Ginec. con contributo di osservazioni cliniche. (Über die Anwendung des Extraktes
der Hypophyse in der Geburtshilfe und Gynäkologie. Beitrag zu den klinischen Be-
obachtungen.) Rassegna di Ostetr. e Ginec. Anno XXI. Nr. 11. (De Porenta stellte
in 25 Fällen Versuche mit Hypophysenextrakten an. Er findet, dass die Präparate
der verschiedenen Firmen sich in ihrer therapeutischen Wirksamkeit gleichen. Bei
Inertia uteri erwies sich der Extrakt als ausgezeichnet. Beim Hervorrufen des Aborts
war die Wirkung eine negative; ebenso bei Einleitung der Frühgeburt. In einem
Falle nahm Verf. bei einer Schwangeren im neunten Monat der Schwangerschaft 17
Einspritzungen vor, ohne irgend einen Erfolg. Verf. fand den Extrakt nützlich in
den Blasenstörungen des Wochenbettes.) (Artom di Sant’ Agnese.)
Procopio, G. S., D estratto di glandola pituitaria nella pratica ostetrica. (Der Hypo-
physenextrakt in der geburtshilflichen Praxis.) Atti della Soc. di Ostetr. e Ginec.
Yol. Lë
95.
97.
98.
100.
101.
102.
103.
104.
105.
106.
Wehenmittel. 493
Raab, Zur Wirkung der Hypophysenextrakte auf die Wehentätigkeit. Wratsch;
Gaz. Nr. 5l. (Bericht über 38 Fälle: es wurde Pituitrin Parke Davis, Pituglandol
Roche und Neurohypophysin Poehl gebraucht. Ihrer Wirkung nach sind die drei
Präparate gleichwertig. Die nach 8—10 Minuten prompt sich einstellenden Wehen
lassen gewöhnlich nach 40—45 Minuten wieder nach; mehr wie vier Injektionen sind
niemals nötig gewesen. Bleibt die erste Injektion ohne Erfolg, so ist die zweite zwecklos,
Glänzend ist der Erfolg bei Steisslage in der Austreibungsperiode, ebenso bei primärer
Wehenschwäche Mehrgebärender und bei Schwäche der Drangwehen bei Iparae. Bei
sekundärer Wehenschwäche bleibt der Erfolg aus. Besonders wertvoll ist das Hypo-
physenextrakt in septischen Fällen, wo jeder grössere operative Eingriff möglichst
zu vermeiden ist. In keinem Falle wurde Asphyxie des Kindes beobachtet [zwei tote
Früchte wurden perforiert]. Atonische Nachblutungen kamen nicht vor. Auf die
Involution der Gebärmutter hat das Hypophysenextrakt keinerlei Wirkung.)
(H. Jentter.)
Reynolds, Charles B., The use of pituitary extract in obstetrics. The Amer. Journ.
of Obst. and Dis. of Women and Childr. p. 518. (Erfolgreiche Anwendung von Pituitrin
zur Anregung der Milchsekretion im Wochenbett. Es wurde intramuskulär gegeben.
Spätblutungen im Puerperium wurden durch die gleichen Injektionen beseitigt.)
Richter, J., Wehenschmerzlindernde und wehenanregende Mittel in der Geburts-
hilfe. Wiener klin. Wochenschr. p. 478. Referat siehe unter Narkose der Kreissenden
Nr. 13.
Rieck, Pituitrin als Wehenmittel im Privathause nicht zu empfehlen. Münchn. med.
Wochenschr. p. 816. (Tetanische Kontraktion der Uterusmuskulatur nach Pituitrin-
injektion in einem Falle von protrahierter Frühgeburt. Blasensprung vor zwei Tagen,
Muttermund für zwei Finger durchgängig, keine Wehen, Frucht sehr leicht zu bewegen,
so dass eine kombinierte Wendung sich unschwer hätte vornehmen lassen. 15 Minuten
nach Pituitrininjektion (der neuen doppelt starken Lösung) Einsetzen von Wehen,
die nach sechs Stunden wieder aufhörten. Zweite Injektion: Muttermund noch nicht
erweitert, Portio nicht verstrichen, Uterus jetzt stark kontrahiert, um den Nabel
herum als kleinkindskopfgrosse Kugel zu fühlen, Portio nach oben hinter die Sym-
physe gezogen, Kopf schwer beweglich. Uterus auch in den Wehenpausen kontra-
hiert. Sehr erschwerte Wendung mit Perforation des nachfolgenden Kopfes.)
— Wider und für Pituitrin. Münchn. med. Wochenschr. p. 2872. (Fall von Placenta
praevia: Portio erhalten, Muttermund zweimarkstückgross, keine Wehen, Blutung.
Rieck sprengte zunächst die Blase, die erhofften Wehen blieben aber aus und es blutete
weiter. Pituitrin löste nach kurzer Zeit Schmerzen aus, die Blutung stand. Weiter
glatter Geburtsverlauf unter dreimaligen Pituitrininjektionen. In einem Falle von
Abort im vierten Monat wurde von anderer Seite zweimal Pituitrin gegeben, um die
spontane Ausstossung der Plazenta zu erreichen. Der Erfolg blieb aus — die Frau
hatte heftige Schmerzen bekommen. Rieck fand den Muttermund eben für die Finger-
kuppe durchgängig und musste nach Dilatation die Plazenta manuell ausräumen.)
Roenner, R., Pituglandol in der geburtshilflichen Poliklinik. Münchn. med. Wochen-
schrift. p. 2046. (17 Fälle. Meist ausgezeichneter Erfolg. 10 mal Spontangeburt,
davon zweimal bei Gesichtslage. Zweimal Zange wegen schlechter Herztöne, zweimal
wegen Stillstandes der Geburt.)
Ross, Ein Misserfolg bei Anwendung von Extractum hypophysis, gleichzeitig ein
Beweis der Unschädlichkeit dieses Mittels. Reichs-Medizinal-Anzeiger 11. p. 321.
Ref. Therap. Monatshefte. p. 626. (Sechs Injektionen von je 1 ccm Extr. hypophys.
(B. W. & Co.) im Verlaufe von acht Stunden bei hochgradiger Wehenschwäche ge-
geben, waren ohne Erfolg, aber auch ohne nachträgliche Schädigung.)
Rueder, Diskussion zum Vortrage von Spaeth (114). Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 371.
(Rueder benutzte Pituglandol.)
Sadewesser, Diskussion zu Voigts (126). Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 751. (In neun
Fällen von seit mehreren Stunden bestehender Wehenschwäche in der Austreibungs-
periode traten nach Pituitrininjektion dreimal keine, dreimal schwache und dreimal
starke Wehen auf.)
Schäfer, Diskussion zu Voigts (126). Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 751. (Pituglandol
versagte in einem Falle von Atonie im Verein mit Sekacornin.)
— Diskussion zum Vortrage von Zinsser (130). Pituglandol-Roche erwies sich dem
Pituitrin als ebenbürtig, es wirkte besonders gut bei sekundärer Wehenschwäche.)
Schickele, Diskussion zum Vortrage von Hamm (47). Ref. Deutsche med. Wo-
494
110.
111.
112.
113.
114.
121:
Geburtshilfe. - Physiologie der Geburt.
chenschr. p. 487. (Tierexperimente: intravenöse Injektion von Pituitrin hat Blut-
druckerhöhung zur Folge. Es gelingt, im Experiment die Wirkung des Pituitrin durch
Ovarium- und Uterusextrakte zu beeinflussen und ganz aufzuheben; ebenso umge-
kehrt.)
Schirokow, Pituitrin in der Geburtshilfe. Russki Wratsch. Nr. 26. (H. Jentter.)
Schlank, Erfahrungen mit Pituitrin. Przeglad Lekarski. Nr. 7. p. 121. (Polnisch.)
(Gegen Wehenschwäche gut, oft vorzüglich, gegen Osteonmalacie wertlos.)
Schlapohevsky, Zur Anwendung des Pituitrin. Russki Wratsch. Nr. 26. (Drei
Beobachtungen: in einem Falle trat Abquetschung und Abstossung des Muttermundes
ein, was Verf. der Wirkung des Pituitrin zuschreibt.) (H. Jentter.)
Schütze, Diskussion zum Vortrage von Hofbauer 6l). (Schütze hat die Erfah-
rung gemacht, dass Pituitrin völlig wirkungslos ist in Fällen von zu frühem Blasen-
sprung, wenn noch keine Wehen aufgetreten sind und der Muttermund noch ge-
schlossen ist.)
Schneider-Sievers, Kasuistische Mitteilungen aus der geburtshilflichen Praxis.
Geb. Ges. zu Hamburg. 9. Jan. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 368. (Bericht über Anwendung
von Pituitrin. Von Nebenwirkungen beobachtete Schneider-Sievers einmal Ohren-
sausen, leichtes Angst- und Benommenheitsgefühl; objektiv bestand ein Bild wie
das vor Ausbruch eines eklamptischen Anfalles. Sorgfältige Kontrolle erfordern die
kindlichen Herztöne, die auf 60—80 sinken oder auf 176 hinaufschnellen können.
Der Eintritt der Wehentätigkeit war jedesmal prompt, zuweilen fast sturmartig, ging
aber bald vorüber, so dass eine zweite Injektion nötig wurde. Schneider-Sievers
empfiehlt das Mittel nur für die Austreibungsperiode, nachdem vorher Herz und Nieren
der Mutter genau untersucht sind.)
Schmidt, Hans Hermann, Über die Anwendung von Pituitrin in der praktischen
Geburtshilfe. Verein deutscher Ärzte zu Prag. 24. Nov. 1911. Ref. Berl. klin. Wo-
chenschr. p. 235. (Bericht über 200 Fälle der Prager Klinik. Durchweg ausgezeichnete
Erfolge im Gegensatze zu den Sekalepräparaten bei Anwendung zur Bekämpfung
von Nachgeburtsblutungen, bei Sect. caesarea, nach Abort und bei Subinvolution.
Gute Erfolge bei Anwendung zur Anregung und Verstärkung der Wehentätigkeit.
Keine schädlichen Neben- oder Nachwirkungen auf Mutter und Kinder. Rascher
Abgang der Plazenta, geringe Blutung.)
Siguret, L’emploi de la pituitrine en obstétrique. Soc. d’obst. et de gyn. de Paris.
8 Juillet. Ref. La Presse med. p. 603. (27 Fälle der Klinik Tarnier.)
Spaeth, Hypophysenextrakt in der Geburtshilfe. Geb. Ges. zu Hamburg. 9. Jan.
Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 369. (Spaeth benutzte ausschliesslich Vaporole in sieben
Fällen. Die Eröffnungsperiode wurde stets ausserordentlich abgekürzt und die Aus-
treibung enorm beschleunigt. In einigen Fällen wurde Langsamer-, aber nicht
Schwächerwerden der kindlichen Herztöne beobachtet. Zwei leichte Atonien liessen
sich durch Sekacornin gut beherrschen.)
Starkenstein, E., Zur Pharmakologie des Pituitrins. Prager med. Wochenschr.
Nr. 2. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 824.
Steuernagel, Werner, Über Pituitrin. Inaug.-Diss. Marburg.
Stickel, Diskussion zu Voigts (126). Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 751. (Stickel
sah zuweilen nach einmaliger Pituitringabe am Kaninchenuterus Tetanus.)
Stolz, Max, Zur Verwertbarkeit der Hypophysenextrakte in der rechtzeitigen und
vorzeitigen Geburt. Gyn. Rundschau. p. 891. (Stolz empfichlt die Kombination
der Metreuryse mit wiederholten Pituitrininjektionen zur Einleitung und Vollendung
des künstlichen Abortes nach dem dritten Schwangerschaftsmonat.)
Strassmann, Diskussion zu Voigts (127). Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 751. (Weist
darauf hin, dass Pituitrin glücklicherweise keine abtreibende Wirkung hat.)
Studeny, A., Anwendung des Pituitrins in der Brünner Landesgebäranstalt. Wiener
klin. Wochenschr. Nr. 51. Ref. Deutsche med. Wochenscht. p. 134. (Das Pituitrin
ist am stärksten wirksam in der Austreibungszeit, ziemlich unzuverlässig in der Er-
öffnungsperiode und ganz wirkungslos gegen postpartale Atonien.)
Tiger, Pituitrin bei Wehenschwäche. Wratsch. Gaz. Nr. 21. Sitzungsber. d. med.
Ges. zu Wilna. (Abort kann durch Pituitrin nicht hervorgerufen werden. In der
ersten Geburtsperiode beschleunigt Pituitrin die Eröffnung des Muttermundes nicht.
In der Austreibungsperiode ist es sehr wirksam, ebenso bei atonischen Nachgeburts-
blutungen und zur Blasenentleerung im Wochenbett. Die kindlichen Herztöne werden
wohl langsamer, Verf. sah jedoch keinerlei Schaden, weder für Mutter, noch für Kind.)
(H. Jentter.)
Wehenmiittel. 495
122. Tiger, Pituitrin als Wehenmittel. Wratsch. Gaz. Nr. 31. (Tiger sieht im Pituitrin ein
ausgezeichnetes wehenförderndes Mittel, besonders in der Austreibungsperiode. Nie sah
er irgendwelche schädliche Wirkung weder auf Mutter, noch auf Kind. Bei Becken-
enge ist Pituitrin kontraindiziert. Die Pituitrintherapie muss in den Händen des
Arztes bleiben (Individualisierung der Dosis, Kontrolle der Herztöne). In vielen
Fällen kann Pituitrin bei Wehenschwäche die Zange ersetzen.) (H. Jentter.)
123. Töpfer, Diskussion zu Spaeth (114). Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 371.
124. *Trapl, G., Hypophysenextrakt in der Behandlung der Placenta praevia. Monats-
schrift f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 393.
125. Voigt, J., Über die Wirkung des Pituitrins und seine Anwendung in der Geburts-
hilfe. Frauenarzt. Nr. 5. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 1446. (38 Fälle. Bei Kreissenden
mit Herz- oder Nierenerkrankung soll Pituitrin nicht angewendet werden. Es soll
nicht zur Bekämpfung der primären Wehenschwäche angewendet werden, da nur
unnötige Schmerzen oft der einzige Erfolg für die Kreissende sind. Zugleich mit dem
Pituitrin empfiehlt Voigt 0,01—0,015 Morphium zu geben.)
126. Voigts, Erfahrungen über Pituitrinwirkung in der Klinik und Poliklinik. Ges.f. Geb. u.
Gyn. zu Berlin. 10. Nov. 1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 716. (Bericht über 75 Fälle,
bei denen 60 mal 7—10 Minuten nach der Injektion kräftige regelmässige Wehen auf-
traten. In 17 Fällen traten nach Pituitrin keine Weben ein. Viermal kam es nach
der Injektion zu erheblichen Geburtsstörungen: Partus praecipitatus, Tetanus uteri,
vorzeitige Plazentarlösung und schwerem Kollaps.)
127. Voll, Pituitrinbehandlung. Münchn. med. Wochenschr. p. 2050. (Günstige Er-
fahrungen bei drei Fällen.)
128. Wauscher, Pituitrin. (Diskussion.) Ges. f. Gyn. u. Obst. 6. März. Ref. Ugeskrift
for Laeger. p. 1872. (O. Horn.)
129. Weymeersch, A., Pituitrin. Journ. de Bruxelles. Nr. 16. Ref. Deutsche med.
Wochenschr. p. 870.
130. Zinsser, Über wehenerregende Mittel. Ref. siche a) Nr. 6.
131. — Diskussion zu Voigts (126). Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 750. (Ausgezeichnete
Erfolge mit Pituitrin bei Wehenschwäche, vorausgesetzt, dass das Kind bei seinem
Durchtritt keine pathologischen Widerstände mehr zu überwinden hatte. Bei wehen-
losen Uteris am Ende der Schwangerschaft gelang es in sechs Fällen nicht, die Geburt
durch wiederholte Pituitringaben in Gang zu bringen, ebenso verhielt sich eine Gra-
vidität im dritten und eine im sechsten Monat gegen das Mittel refraktär.)
132. Zuberbiller, Der Einfluss des Hypophysenextraktes auf die Entwickelung junger
Tiere. Med. Obosr. Nr. 18. (Verf. injizierte jungen Kaninchen intravenös und sub-
kutan ein Hypophysenextrakt, welches er selbst zubereitete. Er beobachtete nach
längerer Versuchsdauer stärkeres Wachstum und Gewichtszunahme der Versuchs-
tiere.) (H. Jentter.)
Malinowsky (74) machte mit Hilfe des modifizierten Schatzschen Toko-
dinamometers 50 Beobachtungen über die Wirkung des Pituitrins. Von seinen
Ergebnissen sind hervorzuheben: In geeigneten Dosen verstärkt das Pituitrin sicher
und prompt die Geburtswehen. Der intrauterine Druck erfährt während der Wehe
eine beträchtliche Steigerung. Die Wehendauer verkürzt sich deutlich nach der
Einspritzung. Die Pausenlänge vermindert sich nach der Injektion mehr als auf
eine Minute. Der intrauterine Druck steigt während der Pause. Die Pituitrin-
wehen zeigen einen normalen Rhythmus. „Sturmwehen“ sind fast bei jeder Pituitrin-
anwendung zu verzeichnen; sie scheinen aber unangenehme Folgen für Mutter
und Kind nicht zu haben. Das Optimum der Pituitrinwirkung fällt auf die Aus-
treibungsperiode und auf das Ende der Eröffnungszeit. In den frühesten Stadien
der Eröffnungsperiode ist das Pituitrin imstande, einen Tetanus uteri hervorzu-
rufen. Während der tetanischen Kontraktionen sinken die kindlichen Herztöne
auf 60—50 Schläge. Sie erholen sich aber wieder und das Kind kommt lebens-
frisch zur Welt. Die maximale Einzeldosis, die noch einen guten Erfolg hatte,
betrug 1,3 ccm. Die Wirkungsdauer einer Pituitringabe (1 ccm) beträgt ungefähr
1 Stunde. Die Nachgeburtsperiode und das Wochenbett verlaufen in der Regel
ohne Komplikation. Die Plazenta wurde immer spontan ausgestossen, Atonie wurde
Jabresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1912. 32
496 Geburtshilfe. Physiologie der Geburt.
nie beobachtet. Mit grösster Vorsicht soll die Anwendung von Pituitrin in den
frühesten Stadien der Eröffnungsperiode und bei vorhandener oder zu erwartender
Rigidität des Muttermundes geschehen.
Croci (23) hat die Wirkung der Hypophysenextrakte (Pituitrin, Pituglandol)
in den verschiedenen Perioden der Geburt und bei Kaiserschnitt versucht. Die
in Untersuchung genommenen Fälle beliefen sich auf 42; in 4 derselben wurde
das Präparat bei Abort und in 2 zur Geburtenleitung angewandt.
Auf Grund dieser Versuche kommt Verf. zu folgenden Schlusssätzen:
1. Der Hypophysenextrakt besitzt wirklich eine embolische Wirkung.
2. Er ist unwirksam zur Einleitung des Aborts und der Frühgeburt.
3. Bessere Resultate liefert er in der Austreibungsperiode.
4. Er stört die Nachgeburt nicht.
5. Er ist sehr wertvoll beim Kaiserschnitte, wo er die Blutungen auf ihr
Minimum herabsetzt. (Artom di Sant’ Agnese.)
Hahl (45) veröffentlicht 42 ausführliche Geburtsberichte von Fällen, in denen
Pituitrin zur Anwendung gebracht wurde. In einigen Fällen wurden die Uterus-
kontraktionen vor und nach der Injektion durch einen Apparat, ähnlich dem von
Westermark und Wasenius verwendeten, registriert. Genaue Tabellen der
Beobachtung sind beigefügt. In 36 Fällen hatte das Pituitrin einen unbestreit-
baren Einfluss auf das Fortschreiten der Geburt. Hahl glaubt aber nicht, dass
das Pituitrin ein untrügliches und vollkommen ungefährliches Mittel sei. Die
Gefahren, die die Anwendung in sich birgt, bestehen nach Hahi in dem Kürzer-
werden der Wehenpausen und der Erhöhung des intrauterinen Druckes. Der
Charakter der Wehen wird bei grösseren Dosen tetanusartig und die Gefahr für
das Kind erhöht sich, zumal nach Abgang des Fruchtwassers. Verschiedene
Frauen reagieren offenbar auch verschieden auf das Mittel. Hahl empfiehlt
daher, durch kleine Dosen gewissermassen erst die Reaktion zu prüfen, bis man
eine wiederholte Injektion mit stärkeren Dosen machen kann. Zwei Kinder starben
während der Geburt. Beide Male glaubt Hahl, dem Pituitrin die Schuld zu-
schreiben zu müssen.
Hengge (57) wendete Hypophysenextrakt in 10 Geburtsfällen an. Um
die Schmerzhaftigkeit der sehr starken Wehen zu mindern, injizierte er vor dem
Hypophysenextrakt später regelmässig Skopolamin-Morphium. Er ist mit der
‚Wirkung der Mittel, deren Anwendung er auch für die häusliche Geburtshilfe
empfiehlt, zufrieden. Kräftige Wehen setzten 8—10 Minuten nach der Injektion
ein. 7 Geburten gingen spontan zu Ende, 3 mussten durch Zange beendet
werden, doch gestalteten sich gerade diese Operationen infolge vorhergegangener
Pituitrin- oder Pituglandolinjektionen ausserordentlich einfach. Die Nachgeburtsperiode
— regelmässig wurde nach der Geburt des Kindes Ergotin Denzel injiziert —
verlief stets ungestört, Nachblutungen kamen nicht zur Beobachtung. Als Neben-
wirkung zeigte sich eine Verlangsamung der kindlichen und häufig auch der
mütterlichen Herztätigkeit, die aber ohne Nachteil blieb. Es wurden nie mehr als
zwei Injektionen verabreicht. Zur Einleitung des Abortes hat das Mittel versagt.
Auch E. Hirsch (58), der Pituitrin in 32 Fällen zur Anwendung brachte,
kommt zu dem Schluss, dass das Präparat nicht imstande ist, allein Abort oder
künstliche Frühgeburt einzuleiten. Es kann jedoch die durch Metreuryse oder
Cervixtamponade angeregten Wehen in ausgezeichneter Weise verstärken. Wenn
aber die Geburt bereits im Gange ist, dann kann, meistens wenigstens, das Pitui-
trin sistierende Wehen wieder anregen oder zu schwache Wehen verstärken und
verlängern. Die grösste Wirksamkeit entfaltet es in der Austreibungsperiode.
Prophylaktisch vor Sectio caesarea injiziert tut es gute Dienste. Für die Nach,
geburtsperiode ist Sekakornin dem Pituitrin überlegen.
Fischer (29) gab Pituitrin (die ältere Lösung zu 0,1 g Infundibularteil)
subkutan und intramuskulär und betrachtet es als eine sehr wertvolle Bereicherung
Wehenmittel. 497
des Arzneischatzes. Das Mittel entfaltet seine Wirkung um so besser, je weiter
die Geburt bei der Anwendung schon vorgeschritten ist. Zur Einleitung der künst-
lichen Frühgeburt oder der Geburt am normalen Schwangerschaftsende hat sich
Pituitrin nicht bewährt, jedoch tat es gute Dienste als unterstūtzendes Mittel bei
im Gange befindlichem Abort oder bei künstlicher Frühgeburt. Sehr brauchbar
ist es ferner, um den normalen Geburtsverlauf zu beschleunigen in Fällen, wo
Rücksichten auf die Mutter oder auf das Kind es zweckmässig erscheinen lassen.
Für die Nachgeburtsperiode bietet es prophylaktisch gute Dienste in Fällen, wo
auf Grund der Anamnese eine Nachgeburtsblutung zu erwarten ist. Jedoch gab
Fischer nach Geburt des Kindes meist lieber Secale oder Adrenalin. Unan-
genehme Nebenwirkungen auf Mutter oder Kind beobachtete Fischer nicht. Die
stürmisch einsetzende Wehentätigkeit hatte gelegentlich ein Sinken der kindlichen
Herztöne bis auf 60 zur Folge, doch liess sich ein unglücklicher Einfluss aufs Kind
post partum nie feststellen,
J. Hirsch (59) verwendete die verschiedensten Hypophysenextrakte: Pitui-
trin, Vaporole, Pituglandol und Glanduitrin. Das letztere hatte sich nur besonders
bewährt, da bei dessen Anwendung fast nie ein Tetanus uteri eintrat, sondern stets
gut rhytbmische Kontraktionen. Er injizierte intramuskulär oder subkutan. Wie
andere Beobachter kommt auch Hirsch zu dem Schluss, dass die Hypophysen-
extrakte sich nicht zur Abortbehandlung eignen, auch zur Einleitung der Früh-
geburt bewährten sie sich nur in Verbindung mit Blasensprengung. Am normalen
Schwangerschaftsende gelingt die Einleitung der Geburt nur unmittelbar vor dem
natürlichen Beginn der Wehen. Im übrigen hat auch Hirsch nur günstiges bei
Anwendung der Hypophysenextrakte gesehen, vor allem eine wesentliche Abkürzung
der Geburtsdauer und Einschränkung sonst nötiger operativer Massnahmen in der
Austreibungsperiode.e Hirsch hat seine Erfahrungen an 70 geburtshilflichen
Fällen gesammelt. Die Wirkung erfolgte nach 2—5 Minuten. Vor wiederholten
Injektionen braucht man sich nicht zu scheuen, allerdings müssen sie in grösseren
Abständen erfolgen, da nach einer Injektion von 0,4 g Substanz meist Tetanus
uteri entsteht. Hirsch widerrät, direkt nach der Entbindung vor Abgang der
Plazenta die Injektionen, da leicht „Placenta retenta“ entsteht. Dagegen empfiehlt
er die Injektionen nach Ausstossung der Plazenta zur Bekämpfung atonischer
Blutungen eventuell mit Sekalegaben kombiniert. Ein eklatanter Erfolg war bei
einem Kaiserschnitt zu beobachten, wo der schlaffe Uterus sich nach Glanduitrin
heftig kontrahierte und „aufbäumte“, Deshalb sind bei Sectio caesarea prophylak-
tische Injektionen indiziert.
Patek (90) berichtet über drei im Gang befindliche Aborte, die mit Pituitrin
behandelt wurden. In allen drei Fällen konnte eine hemmende Wirkung des
Extraktes beobachtet werden. Während vor der Injektion der Zervikalkanal bequem
für 1—2 Finger passierbar war, war er nach Pituitrin vollständig geschlossen,
so dass andere Massnahmen zur Erledigung der Aborte, die zum Teil dringend
indiziert war, getroffen werden mussten. Es war also ein Tetanus uteri eingetreten.
Ähnlich diesen von Patek (90) berichteten Fällen verlief ein Fall von Heil
(54), der einer Kreissenden 36 Stunden nach Geburt des ersten Zwillings wegen
Wehenstillstandes 0,5 ccm Pituitrin injizierte. Der innere Befund vor der Injektion
war: hoher, beweglicher Kopfstand; vollkommen erhaltene Cervix, die für einen Finger
durchgängig war, stehende Blase. Heil hatte bei der innerlichen Untersuchung,
die er nach der Injektion während einer Wehe — gute Wehen hatten stundenlang
angehalten — vornahm, den Eindruck, dass sich die Cervix unter der Wehe ver-
engere. Wegen hoher Temperaturen musste die Geburt durch Wendung beendigt
werden, wobei die Entwickelung des nachfolgenden Kopfes, der durch den inneren
Muttermund zurückgehalten wurde, Schwierigkeiten machte. Der Fall mahnt, wie
Heil meint, dass Pituitrin erst dann anzuwenden sei, wenn der Muttermund bereits
ganz oder nahezu ganz erweitert ist, also erst in der Austreibungsperiode. Auch bei
regelwidrigen Lagen soll vom Gebrauch des Pituitrins abgesehen werden. ebenso
32t
498 Geburtshilfe. Physiologie der Geburt.
warnt Heil vorläufig noch vor Anwendung bei Beckenendlagen, da eine eventuell
cervixkontrahierende Wirkung die Entwickelung des Kopfes erschweren könnte.
Fries (32) hatte in einigen Fällen den Eindruck, als neige der Uterus nach’
Injektion von Hypopbysenextrakt in der Nachgeburtsperiode zu Erschöpfung, jedoch
sah er niemals eine ausgesprochene Atonie oder lebensgefährliche Blutung. Er
kommt immerhin zu dem Schlusse, dass in der Nachgeburtsperiode Sekalepräparate
immer noch am überlegendsten sind. Bei 75 Geburten (davon Lis im Privathause)
wurden Hypophysenextrakte injiziert (Pituitrin, Vaporole, Pituglandol, Sekapitrin-
Custodis,,. In 4°/o der Fälle wurden Versager oder Schwachwirkung festgestellt,
doch bestanden bei diesen erhebliche Geburtshindernisse. Sonst äussert sich auch
Fries sehr befriedigend von der Wirkung der Extrakte, sah sich aber auch enttäuscht
in deren Anwendung zur Einleitung oder Beendigung von Aborten. Es gelang
auch, in einigen Fällen puerperale Ischurie wirksam zu bekämpfen. Die Präparate,
auch wiederholt injiziert, wirken nicht toxisch und kombinieren sich mit Herzmitteln,
Morphium und Sekalepräparaten, ohne deren Wirkung zu beeinträchtigen. Auch
nach gynäkologischen Eingriffen bewährten sich die Extrakte als Tonikum.
In Gegensatz zu anderen Beobachtungen kommt Eisenbach (25) auf
Grund seiner Erfahrungen zu dem Schlusse, dass das Hypophysenextrakt in der
Nachgeburtsperiode von ganz ausgezeichneter Wirkung ist. In zahlreichen Fällen
von atonischer Nachblutung, wo die bisher üblichen Bekämpfungsmassnahmen zu
keinem Erfolge führten, wurde Pituglandol injiziert, also erst, nachdem selbst Sekale
versagte. Der Erfolg war in allen Fällen ein frappanter: es traten nunmehr
prompt langanhaltende Kontraktionen auf, wobei der Uterus sich steinhart anfühlte
und die Blutung zum Stehen kam. Eisenbach hat somit dieselben Erfahrungen
wie Foges, Hofstätter, Klotz u. a. gemacht, Die übrigen Ergebnissen, die
an 30 Fällen studiert sind, decken sich ziemlich mit den Resultaten anderer auch:
das Mittel ist zwar kein absolut sicher wirkendes, aber zurzeit doch das beste
existierende Wehenmittel, das doch fast alle Fälle von Wehenschwäche günstig
beeinflusst und häufig operative Eingriffe zur Beendigung der Geburt vermeidbar
macht. Die Einleitung des Aborts gelingt nicht. Schädliche Nebenwirkungen
kamen nicht zur Beobachtung.
Liegt nur ein kleiner Teil der Plazenta vor, so macht Trapl (124) wenn
Längslage besteht und die Geburt so weit vorgeschritten ist, dass der Halskanal
offen ist, die Blasensprengung und gibt Pituitrin oder Pituglandol. Bei allen
anderen Fällen von vorliegendem Fruchtkuchen wird die Wendung nach Braxton-
Hicks ausgeführt, der heruntergeholte Fuss mit 1/2 kg Gewicht beschwert und
Pituitrin gegeben. Kann die Wendung noch nicht ausgeführt werden, weil der
Halskanal zu wenig offen ist, so wird mit kleinem Ballon Metreuryse ausgeführt
oder einfach die Scheide tamponiert. Später, wenn der Muttermund genügend
offen ist, wird die kombinierte Wendung gemacht und Pituitrin gegeben. Durch
die Beschleunigung der Geburt kann das kindliche Leben erhalten werden.
Nachgeburtsperiode.
1. *Ahlfeld, F., „Hand von der Gebärmutter“. Zentralbl. f. Gyn. p. 1385.
la. Matwejew, Über die Bedeutung des Strassmannschen Phänomens in der Nach-
geburtsperiode. Wratsch. Gaz. Nr. 10. Sitzg. d. geb.-gyn. Ges. zu Moskau. (Mat-
wejew hat das Merkmal an 100 Fällen geprüft und empfiehlt es warn.)
(H. Jentter.)
2. Nacke, W., Zu dem Artikel von F. Ahlfeld (1): „Hand von der Gebärmutter.“
Zentralbl. f. Gyn. p. 1687
3. Me Pherson, Ross, Care of Patient in third stage of labour and Puerperium, Bull.
of Lying-in-Hospital. New York. March. Ref. The Brit. med. Journ, July 6.
A *Reich, Joh., Über das ‚Halten der Gebärmutter“, Erfahrungen mit der Dubliner
Methode in der Leitung der dritten Geburtszeit. Zentralbl. f. Gyn. p. 983.
Narkose der Kreissenden. 499
5. Richter, Zur Publikation von Reich: ‚Über das Halten der Gebärmutter.‘ Erfah-
rungen mit der Dubliner Methode in der Leitung der dritten Geburtszeit. Zentralbl.
f. Gyn. p. 1186. (Richter weist darauf hin, dass die Dubliner Methode seit mehr als
20 Jahren durch die Leopoldsche Schule gehandhabt wird.)
6. Rübsamen, Über den Blutverlust in der Nachgeburtsperiode (experimentelle Unter-
suchungen). Internat. Kongr. f. Geb. u. Gyn. Ref. Gyn. Rundschau. p. 770. (Rüb-
samen hat die praktische Anwendbarkeit des Pituitrins bei Nachblutungen nach-
gewiesen. Er stellte durch seine neue Methode fest, dass Pituitrin in der Nachgeburts-
periode die Wehentätigkeit des Uterus im Sinne einer Frequenzzunahme der Wehen
und eine Verkürzung der Wehenpausen beeinflusst. Ergotin verkürzt die Wehenpausen
nicht, sondern verstärkt nur die einzelnen Uteruskontraktionen. Wurde Pituitrin
direkt nach der Geburt gegeben, so betrug der Blutverlust in der Nachgeburtsperiode
nur ca. 13 des Normalen, wurde Pituitrin vor der Geburt gegeben, so waren die Blut-
verluste eher grösser als normal.)
7. Thiemeyer, W., Über den gegenwärtigen Stand der Leitung der Nachgeburtszeit,
insbesondere das Verhalten bei Eihautretention. Inaug.-Diss. Strassburg 1911. Ref.
Zentralbl. f. Gyn. p. 1744.
Reich (4) empfiehlt auf Grund bester Erfahrungen, die er gemacht hat,
aufs wärmste die Überwachung des Uterus während der Nachgeburtsperiode nach
der in Vergessenheit geratenen Dubliner Methode. Diese besteht darin, dass sofort
nach Ausstossung des Kindes der Uterus „gehalten“ wird und zwar in der Weise,
dass durch die Bauchdecken hindurch der Fundus uteri mit einer Hand bzw. den
gespreizten Fingern so umfasst wird, als wenn man den Cred&schen Handgriff
ausführen wollte. Die Hand hat jedoch den Uterus ganz ruhig, nur unter leichter,
möglichst konzentrischer Kompression, ohne Massage, Kneten, Reiben, aber dabei
in möglichster Ausdehnung zu umfassen, während die Gebärende mit geschlossenen
Beinen ruhig horizontal im Bett liegt Der Uterus wird so bis zur Dauer einer
Stunde und länger gehalten, bis der Übertritt der Plazenta in die Scheide erkenntlich
wird. Dann lässt man die Gebärende mitpressen und fördert die Ausstossung der
Nachgeburt durch Cred&schen Handgriff. Die Resultate waren ganz ausgezeichnete:
nahezu in jedem Falle konnte eine stärkere Blutung verhindert werden und auch
manuelle Plazentarlösungen, die sich bei früheren Geburten nötig gemacht hatten,
konnten umgangen werden. Der physiologische Blutverlust war ein äusserst geringer,
so dass Reich den Eindruck gewonnen hat, dass nur wenige Esslöffel Blutver-
lustes, nicht aber 3—400 g, als Norm angenommen werden müssten.
Die Bemerkungen von Reich (4) und Richter (5) fordern Ahlfeld (1)
zu Widerspruch heraus. Er will das „Halten der Gebärmutter“ beschränkt wissen
auf Fälle mit Blutungen und höchstens noch auf solche, die in dieser Richtung
verdächtig sind. Macht man aber das Handauflegen zur Regel in allen Fällen,
so kann sehr leicht, wie Küstner sagt, daraus „ein gelindes Reiben werden und
damit wird in noch höherem Masse der Uterus zu unphysiologischen Kontraktionen
angeregt, damit die erste Störung zu pathologischen Nachgeburtskontraktionen
gegeben.“
Narkose der Kreissenden.
l. Baisch, Diskussion zu Zweifel (15). Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 721.
(Macht auf die Erregungszustände aufmerksam, die in der Privatpraxis schr unangenehm
werden können.)
2. Biermer, Die Herabsetzung der Wehenschmerzen durch Pantopon-Skopolamininjek-
tionen. Zeitschr. f. ärztl. Fortbildung. Heft 17. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 1777.
3. Brunner, Friedr., Vorsicht mit dem Skopolamin! Münchn. med. Wochenschr.
Nr. 3. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 1777. (Ein Todesfall!)
4. Döderlein, Diskussion zu Zweifel (15). Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36.
p. 721. (Erinnert an die Stickoxydul-Sauerstoffnarkose bei Gebärenden, durch die
500 Geburtshilfe. Physiologie der Geburt.
ein vorzüglicher Dämmerschlaf herbeigeführt wurde. Leider ist die Gasbereitung zu
umständlich. Den Skopolamin-Morphium-Dämmerschlaf empfiehlt Döderlein sehr.)
5. Eggl, Diskussion zu Zweifel (13). Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 720.
(Eggl sah einmal nach Skopomorphininjektion Pulsverlangsamung auf 50 Schläge
mit gleichzeitig auftretender Zyanose und quälendem Durst.)
6. Fedorow, Zur Pantopon-Skopolaminnarkose in der Geburt. Prakt. Wratsch. Nr. 7/8.
(Auf Grund seiner Erfahrungen an 53 Kreissenden kommt Fedorow zu folgenden
Schlüssen: Die Pantopon-Skopolaminnarkose analgesiert den Geburtsakt ebenso gut
wie die Skopolamin-Morphiumnarkose, ohne Amnesie hervorzurufen. Sie übt keinen
üblen Einfluss auf das Kind aus. Wesentlich ist völlige Abwesenheit irgendwelcher
Nebenwirkungen auf die Mutter. Ihre Anwendung ist einfacher und bequemer, als
die der Skopolamin-Morphiumnarkose.) (H. Jentter.)
7. Fomina-Argunowa, Zur Anästhesierung bei normaler Geburt. Wratsch. Gaz.
Nr. 16. Sitzungsber. d. Phys.-Med. Ges. zu Ssaratow. (Verf. hat an 20 Geburtsfällen
zwecks Anästhesierung Mischnarkose angewandt, meist bei Erstgebärenden, und
keinerlei üble Folgen erlebt. Vorsichtige Anwendung narkotischer Mittel lindert den
Schmerz und benimmt ihn bisweilen völlig. Durch die Narkose wird der Geburtsakt
nicht verlangsamt; bei unregelmässigen, schmerzhaften und bei Krampfwehen wird
der Geburtsverlauf beschleunigt. Nachgeburtsperiode und Wochenbett bleiben normal;
auf die Kinder übt die Narkose keinerlei Wirkung aus.) (H. Jentter.)
8. *Jaeger, Oskar, Über die Herabsetzung des Geburtsschmerzes. Deutsche med.
Wochenschr. p. 1141.
9. Iljin, F. N., Narkose in der Geburtshilfe auf Grund von 25 Fällen von Morphium-
Skopolaminnarkose. Samml. von Arbeiten über Geb. u. Gyn. Teil IT. Petersburg
1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 783.
10. Langer, Über die Haltbarkeit von Skopolaminlösungen in Ampullen. Therap. Mo-
natshefte. Febr. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 1237. (Eine Aufbewahrung von Skopolamin
selbst in sterilen Ampullen für längere Zeit ist zu verwerfen, weil Langer beobachtet
hat, dass nach fünf Monaten die Wirksamkeit des Mittels auf ein Drittel der ursprüng-
lichen, nach neun Monaten noch wesentlich mehr gesunken war. Langer steht damit
im Gegensatz zu Kionka, der die Anschauung hat, dass Skopolaminlösungen selbst
nach zweijährigem Aufbewahren in Flaschen aus weissem Glase keine Veränderungen
der physiologischen Wirksamkeit zeigen.)
ll. Liebl, Diskussion zu Zweifel (15). Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 720.
12. Mueller, A., Diskussion zu Zweifel (15). Ref. Monatsschr. f. Geb, u. Gyn. Bd. 36,
p. 721.
13. *Richter, J., Wehenschmerzlindernde und wehenanregende Mittel in der Geburts-
hilfe. Wiener klin. Wochenschr. p. 478. (Siehe auch Wehenmiittel b) Nr. 97.)
14. Sachs, Fritz, Zur Frage der Haltbarkeit von Skopolaminlösungen. Berl. klin.
Wochenschr. Nr. 30. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 1777
15. Zweifel, E., Über Morphium-Skopolamin-Dämmerschlaf. Münchn. gyn. Ges. 21. März.
Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 719. (200 Fälle aus der Münchener Klinik.
Sehr guter Erfolg in 62,5 2%, die vollkommenen Versager betragen 13 %. Die mittlere
Dosis betrug für Erstgebärende 0.011 Morphium und 0.00068 Skopolamin, für Mchr-
gebärende 0,01 Morphium und 0.000585 Skopolamin. Ungünstige Nebenwirkungen
auf Mütter oder Kinder wurden nicht beobachtet.)
Richter (13) berichtet zunächst über seine Erfahrungen mit Injektion von
Pantopon zur Herabminderung des Wehenschmerzes. Er injizierte in 21 Fällen
1 cem einer 2°/o Lösung gegen Ende der Eröffnungsperiode. — Muttermund für
gut drei Finger durchgängig. Wurde zu früh injiziert, etwa im Beginne der Er-
öffnungsperiode, so hörte die Wirkung bereits vor dem Ende der Geburt auf. Die
Wirkung trat nach 10 bis 25 Minuten ein und hielt mehrere Stunden an. In den
Wehenpausen verfielen die Kreissenden in einen schlafähnlichen Zustand, gaben
während der Wehe nur ganz leise Schmerzäusserungen von sich, pressten aber gut
mit. Ein vollständiges Schwinden der Schmerzen wurde in keinem Falle beobachtet.
In fünf Fällen blieb der Erfolg der Injektion ganz aus, selbst nachdem in drei Fällen
noch eine zweite Injektion von !/2 cem gemacht worden war. Alle fünf Frauen
waren Erstgebärende. Dauer und Intensität der Wehen wurden durch das Pantopon
Narkose der Kreissenden. 501
kaum beeinflusst, während in einigen Fällen die Wehenpausen, mithin der ganze
Geburtsverlauf, verlängert wurden. Nach einer zweimaligen Injektion wurde ein
schwer asphyktisches Kind geboren. — In weiteren 30 Fällen wurde nun Pantopon
(20/0) gemischt mit Skopolamin (0,0002—0,0003) injiziert. Auch hier wurde erst
bei vorgeschrittener Eröffnungsperiode injiziert. Die nach 10 bis 20 Minuten ein-
tretende Wirkung war die gleiche wie nach Pantopon allein. Eine vollständige
Amnesie (Kolde) konnte in keinem Falle nachgewiesen werden, ebensowenig ein
vollständiges Schwinden der Schmerzen. Eine entschiedene Linderung der Wehen-
schmerzen war in 25 Fällen zu beobachten. Bei fünf Erstgebärenden wurde keine
befriedigende Wirkung erzielt. Zwei Asphyxien bei Neugeborenen werden dem
kombinierten Mittel nicht zur Last gelegt. — Schliesslich werden noch schmerz-
stillende Versuche mit dem Modiskop (C. Brady) angestellt, doch liegen noch
nicht genügend zahlreiche Beobachtungen vor. In einigen Fällen war allerdings
eine wahrnehmbare Linderung der Wehenschmerzen nachzuweisen. — Der zweite
Teil der Arbeit behandelt die Anwendung von Hypophysenextrakt in 50 Fällen.
Es wurde das doppelt starke Pituitrin von Parke, David & Co. gegeben. Die
Injektionen zeitigten gute Resultate, wenn die Gebärenden sich schon nahe dem
Ende der Eröffnungsperiode befanden. Meist genügte dann nur eine Injektion.
Unter 29 Fällen trat nur einmal nach der Injektion überhaupt keine Wehe auf.
Niemals konnte mit Pituitrin allein Abort, der künstlich damit eingeleitet wurde,
erreicht werden. Guter Erfolg wurde bei Nachgeburts- und stärkeren Wochenbetts-
blutungen erzielt. Die Versuche, durch Pituitrin bei Harnverhaltung im Wochen-
bett spontane Miktion zu erzeugen, blieben in den meisten Fällen ohne Erfolg.
Jaeger (8) berichtet über seine Erfahrungen mit Pantopon-Skopolaminnarkose
bei Kreissenden. Die Injektionen dürfen nicht zu früh und nicht zu spät gemacht
werden, d. h. bei Erstgebärenden mit guten Wehen muss der Muttermund minde-
stens drei- bis fünfmarkstückgross sein, dagegen muss bei Mehrgebärenden die
erste Injektion, damit voller Erfolg erzielt werde, noch während der Eröffnungs-
periode geschehen. Es wurde so bei 108 Gebärenden verfahren und die Erfolge
waren recht gute. Ausdrücklich hebt Jaeger hervor, dass mit seinem Verfahren
ein Dämmerschlaf im Sinne von Krönig und Gauss nicht herbeigeführt wurde,
dass auch nicht die Absicht dazu bestand, da grössere Dosen von Pantopon und
Skopolamin als zu gefährlich für Mutter und Kind perhorresziert wurden. Jaeger
gibt als erste Injektion zunächst 0,02 Pantopon und 0,0003 Skopolamin.hydrobrom.
in eine Infraklavikulargrube (von hier aus erfolgt die Resorption der Medikamente
am schnellsten). Die schmerzstillende Wirkung tritt gewöhnlich nach 1/4 —!/s Stunde
ein und hält etwa drei bis fünf Stunden, nicht selten auch länger an. Ist die
Wirkung nach der ersten Injektion ungenügend, so wird sie nach einer Stunde
wiederholt und zwar wird diesmal nur die Hälfte der ersten Dosis injiziert.
Bleibt die Wirkung auch jetzt noch ungenügend, so gilt der Fall als Versager,
jede weitere Injektion unterbleibt. War die erste Einspritzung wirksam, so wird
abgewartet und erst, wenn die Schmerzhaftigkeit der Wehen wieder zunimmt, die
zweite Injektion vorgenommen (0,01 Pantopon und 0,00015 Skopolamin). In 93
so behandelten Fällen war die Wirkung durchaus befriedigend. Nur neunmal ver-
sagte die Methode völlig. Auch bei 25 engen Becken leichteren Grades (C. v. nicht
unter 8,5 cm) war 18 mal der Erfolg gut, drei völlige Versager. Die Wehentätigkeit
wird durch Pantopon-Skopolamin nicht nennenswert ungünstig beeinflusst. Eine
stärkere Nachgeburtsblutung beobachtete Jaeger nur einmal (Blutverlust 1000 cem).
Drei Kinder wurden im Zustande rasch vorübergehender Oligopnoe spontan geboren,
fünfmal musste aus fötaler Indikation die Zange angelegt werden. Von diesen
fünf Kindern starb eines, zwei waren tief asphyktisch (tiefer Querstand, Nabel-
schnurumschlingung, also kaum Pantopon-Skopolaminwirkung. Werden die Grenzen
der Dosierung nicht überschritten, so hält Jaeger sein Verfahren für gefahrlos für
Mutter und Kind und empfiehlt es auch dem Praktiker.
Geburtshilfe. Physiologie der Gravidität.
IV.
Physiologie der Gravidität.
Referent: Dr. Zinsser.
a) Zeugung, Schwangerschaftsveränderungen im mütterlichen
la.
Organismus, Physiologie der Frucht und ihrer Anhänge.
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della gravidanza. (Die Komplementablenkung, angewandt in der biologischen Diagnose
der Schwangerschaft.) La Ginec. Firenze. IX. 15. (Auf Grund zahlreicher Versuche
glauben die Verff. schliessen zu können, dass es möglich ist, in einer grossen Anzahl
von Fällen die Diagnose auf Schwangerschaft mittelst der Komplementablenkung
zu stellen, und dass das beste Antigen der Plazentaextrakt in Alkohollösung und
nicht in wässeriger Lösung sei. Die positiven Reaktionen in den ersten 45 Monaten
sprechen aller Wahrscheinlichkeit nach zu gunsten einer bestehenden Schwanger-
schaft: die positiven nach dem fünften Monate stellen physikalisch-chemische Re-
aktionen zwischen Lipoiden und nicht spezifischen Lipophilen dar. Die negativen
Reaktionen haben nur einen annähernden Wert.) (Artom di Sant’ Agnese.)
Politi, Aloisio G., Sul passaggio degli amino-acidi dalla madre al feto. (Über den
Übergang der Aminosäuren von der Mutter auf den Fötus.) La Ginec. Firenze. IX.
Fasc. 3. (Bei Einspritzung in den mütterlichen Blutkreislauf schwangerer Hündinnen
ciner Lösung, welche proteische, vollständig verdaute Stoffe enthält, und die wahr-
scheinlich aus einem Antipepton bestehen, bemerkt man den Übergang dieser Stoffe
in das Blut des Fötus. Verf. rät zur Anwendung des Pankreassaftes während der
Schwangerschaft zwecks Vervollständigung der Verdauung der proteischen Stoffe
und um sie für den Durchgang vom mütterlichen Organismus in den fötalen geeignet
zu machen.) (Artom di Sant’ Agnese.)
Pott, Studien über die Veränderung des Blutes während der Gestationsperiode des
Weibes. Inaug.-Diss. Heidelberg 1911.
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gerichtl. u. prakt. Med. Jan. (Statistische Bearbeitung des Kirchenbüchermaterials
eines Fleckens im Gouvernement Wjatka. Das Alter und deswegen auch der physische
Kräftezustand und die sexuelle Energie spielen in der Geschlechtsbestimmung des
Kindes eine wesentliche Rolle. Im vollreifen Alter zeugen Mann und Weib mehr
Mädchen; bei mangelhafter Entwickelung oder bei physischen Verfall zeugen sie
mehr Knaben.) (H. Jentter.)
*Raulot-Lapointe, G., und J. Thomas, Über einige durch die Schwangerschaft
hervorgerufene Veränderungen in der Statik der Brust- und Bauchorgane. Obstetr.
1911. Nr. 12.
Reidy, J., Vagitus uterinus. Brit. med. Journ. Oct. (Während der Wendung bei
einer [Ipara wurde deutlich das Schreien des Kindes gehört.)
Richter, Über Fremdkörper im Uterus als Mittel zur Verhütung der Konzeption.
Deutsche med. Wochenschr. p. 79. (Richter tritt wiederholt für seine Methode der
Einführung von Silkfäden in den Uterus ein.)
Roemer, R., Über den Lipoidgehalt und die Kobrahämolyse aktivierende Fähigkeit
des Serums Schwangerer und Nichtschwangerer. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 71. 1.
Rouvier et Laffont, Un cas de superfoetation apparante. Bull. de la soc., d’obst.
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*Schickele, Neuere Untersuchungen über die sog. Schwangerschaftsleber. Intern.
Kongr. f. Gyn. Berlin. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 1325.
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Schmorl, Demonstration zum Kapitel der Hypophvysenveränderungen während der
Gravidität. Gyn. Ges. Dresden. Sitzg. vom 21. Nov. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 208.
1913.
506
100.
101.
102.
103.
104.
105.
106.
106a.
107.
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Schöner, O., Zur Frage der Vorausbestimmung des Geschlechts beim Menschen.
Hegars Beitr. z. Geb. u. Gyn. Bd. 17. 2. (Polemik gegen Weinberg.)
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Smithson, O., Der intrauterine Schrei. Brit. med. Journ. Okt. (Gleich nach An-
legen der Zange stiess das Kind einen kräftigen Schrei aus und wiederholte ihn nach
wenigen Minuten.)
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drüsen und die willkürliche Umwandlung von Säugetiermännchen in Tiere mit aus-
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Strina, Il dosaggio della colesterina nel sangue di donne sane e malate in travaglio
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in der Geburt.) La Ginec. Firenze. IX. 15. (Der Cholesteringehalt ist höher bei Erst-
gebärenden, bei den Vorläufern der Eklampsie und bei den sympathischen Erschei-
nungen; geringer bei den Mehrgebärenden und bei den Gesunden.)
(Artom di Sant’ Agnese.)
Swiecicki, Zur Heredität erworbener Eigentümlichkeiten. Verhandl. d. gyn. Sekt.
d. XI. Vers. poln. Ärzte. Krakau 1911. p. 244—247. Cf. Kap. 1. Verhandlungen.
(Frühgeburt infolge von Nephritis: das Kind kam zur Welt mit Mangel der zweiten
und dritten Phalanx des Mittelfingers der rechten Hand. Der Vater hatte bei einem
Trauma den Mittelfinger der rechten Hand eingebüsst. Der einzige Unterschied zwischen
der rechten Hand des Vaters und des Kindes ist, dass dem Vater der gesamte Mittel-
finger fehlt, dem Kinde aber nur zwei Phalangen desselben. Theoretische Besprechung
dieser Beobachtung.)
Teevau, A., Kann das ungeborene Kind schreien? Brit. med. Journ. Oct. (Bei
Einleitung der Frühgeburt mittelst eines Gummikatheters wurden die Eihäute ver-
letzt und es floss Fruchtwasser ab. Kurz darauf hörte man das Kind deutlich schreien.
Wenige Stunden später wurde ein lebendes Kind geboren.)
Ungar, Zur Lehre von den intrauterinen Atembewegungen. Ref. Deutsche med.
Wochenschr. p. 683.
*Vaissiere, E., Komplementverbindung und Schwangerschaft. Inaug.-Diss. Mont-
pellier.
Wallart, Beitrag zur Frage der Schwangerschaftsveränderungen der Tube. Monats-
schrift f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. 5.
Wälsch, Veränderungen der Achselschweissdrüsen während der Schwangerschaft.
Prager med. Wochenschr. Nr. 10.
*Weill, Beitrag zur Frage der Entwickelungsmechanik des Geschlechts. Berl. gyn.
Ges. Sitzg. vo Juni. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. p. 284.
— Beitrar tungsmechanik des Geschlechts. Monatsschr. f. Geb. u.
Gyn. Bd.
Zeugung, Schwangerschaftsveränderungen im mütterlichen Organismus ete. 507
111. Wohlgemut, J., Zur Frage der Herkunft des Fruchtwassers. Arch. f. Gyn. 98. 2.
(Weitere Polemik gegen Polano und Wolff.)
112. Zangemeister, W., Tafeln zur Altersbestimmung der Frucht bezw. zur Beurteilung
deren Entwickelung bei bekanntem Alter. Stuttgart, Enke.
113. Zubrzycki, Die Einwirkungen verschiedener Alkohollösungen auf das Blutserum
Schwangerer, Kreissender, Wöchnerinnen und der Früchte. Lwowski Tygodnik Lek.
Nr. 10. p. 143 u. ff. (Polnisch.) (Experimentelle Arbeit nebst Schlussfolgerungen.)
(v. Neugebauer.)
Versuche von Eisenreich (19) beschäftigen sich mit dem Nachweis der
anaphylaktischen Beziehungen zwischen Mutter und Kind durch die passive Ana-
phylaxie im Tierversuch; d. h. die hypothetisch angenommene Anaphylaxie der
Mutter gegenüber ihrem Fötus wurde durch Injektion des mütterlichen Serums auf
Meerschweinchen übertragen und dann 24—48 Stunden nach dieser Injektion die
Probe auf den anaphylaktischen Zustand durch die intravenöse Injektion des Fötal-
serums angestellt. Hierbei ergab sich, dass 18 von 24 mit dem Serum normaler
Mütter injizierter Tiere überhaupt keine anaphylaktischen Symptome zeigten, während
in sechs Fällen deutlich positive anaphylaktische Erscheinungen vorhanden waren.
Dagegen zeigten von acht Graviditätstoxikosen bei sieben Kontrolldoppelversuchen
die Tiere stark positive anaphylaktische Erscheinungen. Ferner wurden Versuche
darüber angestellt, ob die väterliche Komponente des Fötaleiweisses beim Zustande-
kommen der Anaphylaxie eine Rolle spielt. Es wurden Meerschweinchen mit
mütterlichem Serum wieder passiv anaphylaktisch gemacht und dann mit dem
väterlichen Serum 24—48 Stunden später reinjiziert. Dabei ergab sich, dass von
zwei mit demselben Serum einer Eklamptischen vorbehandelten Meerschweinchen
das eine Tier, das mit dem Serum des Kindsvaters nachbehandelt wurde, schwer
anaphylaktisch erkrankte, während das zweite, das mit dem Serum eines unbe-
teiligten Mannes nachbehandelt worden war, durchaus normal blieb. Ebenso ver-
hielt es sich mit dem zweiten Fall.
Esch (24) konnte feststellen, dass bei überempfindlichen Personen die
intrakutane Applikation des Antigens starke lokale Reizerscheinungen auslöste.
Zur Prüfung der Frage, ob bei der Mutter eine Überempfindlichkeit gegen kind-
liches Eiweiss vorliege, injizierte er Schwangeren fötales Serum intrakutan. Die
Versuche fielen durchweg negativ aus.
Frommes (29) Versuche mit intrakutaner Injektion von Fötalserum bei
Schwangeren hatten ebenfalls negative Ergebnisse.
Der Frage des Überganges der Antikörper von der Mutter auf das Kind
widmet Mounn af Heuerlin (68) eine ausführliche Studie: 1. Unter normalen
Verhältnissen ist der Gehalt des mütterlichen Serums an Antikörpern fast stets
grösser als der des fötalen Serum. 2. Das menschliche Fruchtwasser ist für gewöhn-
lich weniger reich an Antikörpern als das fötale Serum. Der Übergang der von
den Eltern erworbenen Immunität auf die Deszendenz findet nur durch die Mutter
statt. Er erfolgt entweder durch die Plazenta oder durch die Milch. 4. Der Gehalt
des fötalen Serums an Antikörpern ist um so grösser, je länger der Kontakt der
mütterlichen Antikörper mit der Plazenta stattgefunden hat. 5. Der Übergang der
Antikörper durch die Milch einer aktiv oder passiv immunisierten Frau findet
leichter statt, als der durch die Plazenta, aber nur in den ersten Tagen nach
der Geburt.
Famulener (25) immunisierte trächtige Ziegen gegen Hammelblutkörperchen.
Die Jungen dieser Mütter wurden durch die Säugung passiv immun, und zwar in
wesentlich höherem Grade als durch die Plazenta in utero. Den höchsten Anti-
körpergehalt zeigten das Kolostrum und die ersten Milchportionen, während die
folgenden sich wesentlich weniger hämolytisch erwiesen. Waren die Muttertiere
erst nach der Geburt der Föten immunisiert, so gelang es nicht, die Immunität
nachweisbar auf den Säugling zu übertragen.
508 Geburtshilfe. Physiologie der Gravidität.
Bar (6) und Vayssidre (106a) nehmen auf Grund ihrer sich auf die Kom-
plementablenkung stützenden Versuche an, dass wirkliche Schwangerschaftsanti-
körper bestehen. Der Nachweis misslingt aber oft, da es schwer ist, ein sicheres
und unveränderliches Antigen herzustellen.
Steinach (100) hat männliche Meerschweinchen und Ratten kastriert und
ihnen Ovarien implantiert. Produkte der inneren Sekretion der Ovarien rufen dann
die weiblichen Geschlechtscharaktere wie graziles Skelett, reichlichen Fettansatz,
Entwickelung der Brustdrüse, Umstimmung des psychischen Geschlechtscharakters
hervor. Wurden mit den Ovarien zusammen die Tube und ein Stück vom Uterus-
horn in die Bauchhöhle von Männchen verpflanzt, so wuchsen sie dort zu reifen
Organen heran. Die sekundären somatischen und psychischen Geschlechtscharaktere
können also umgestimmt werden. |
Nach Schickele (88) ruft die Injektion von Plazentarpresssaft bei Kanin-
chen eine deutliche Blutdrucksenkung hervor. Anaphylaxie konnte durch mehr-
fache Injektion von Plazentarextrakt nicht erzeugt werden. Eine durch Pituitrin-
oder Adrenalingaben erzeugte Blutdrucksteigerung konnte durch Plazentarextrakt
herabgesetzt, resp. aufgehoben werden, andererseits verstärkte eine Plazentarinjektion
die depressorische Wirkung des Schilddrüsensaftes. Bezüglich der Blutdrucksenkung
verhalten sich also die Plazentarstoffe wie die Ovarialextrakte.e Ausserdem konnte
Schickele zeigen, dass das Plazentargewebe eine die Blutgerinnung hemmende
Komponente enthält.
Zur Klärung der Frage nach dem Einfluss des Muttertieres auf das bebrütete
Ei hat Sellheim (96) eine Beobachtung des Ornithologen Bechstein durch Ex-
perimente nachzuprüfen versucht, dahin gehend, dass die Jungen schwarzer Tauben, die
in der Farbe sonst nie von ihren Eltern abweichen, im Stoss und an den Flügeln rote
Federn bekommen sollen, wenn sie von roten Tauben bebrütet werden. Sellheim
fand, dass diese Färbung mit der ersten Mauserung wieder verloren geht. Er hält
sie für eine Jugendfärbung, die nicht als eine Beeinflussnng durch die Bebrütung
angesehen werden kann. Gleichwohl glaubt er eine gewisse Beeinflussung des Eies
durch die Mutter zugeben zu müssen.
Cathala (15) sah unter 11 Fällen, in denen das Corpus luteum im Anfang
der Gravidität entfernt wurde, 9mal die Schwangerschaft ungestört bis zum Ende
weitergehen und einen normalen Partus folgen. Er glaubt daraus schliessen zu
müssen, dass der gelbe Körper kein für die Ernährung des Eies in den ersten
Schwangerschaftsmonaten integrierender Bestandteil sei. Die zwei Fälle, die abor-
tierten, können nicht mit Sicherheit dagegen sprechen, da beide Patientinnen schon
vorher, die eine zweimal, die andere dreimal abortiert hatten.
Weill (109) verteidigte in der Berliner gynäkologischen Gesellschaft seine
Theorien über die Entwickelungsmechanik des Geschlechts. Der Kampf ums
Dasein komme auch in dem Ringen der beiden Generationszellen um die Geschlechts-
bestimmung zum Ausdruck. Jede Stärkung der Einen, bzw. Schwächung der An-
deren bedeutet eine Änderung des Resultates zugunsten des einen oder anderen
Geschlechts. Diese Beeinflussung kann auf viele Arten zustande kommen, am
bequemsten ist sie mit Hilfe der Ernährung zu bewerkstelligen. Verf. will bei
Ernährungsversuchen dann nachgewiesen haben, dass beide Teile nicht in gleicher
Weise auf schädigende oder kräftigende Einflüsse reagieren. Während die
weibliche Zelle, wenn sie einer plastischen eiweissreichen Ernährung ausgesetzt
wird, an Kraft gewinnt, kann die männliche Zelle, deren Hauptstärke in der Be-
wegung liegt, durch eine plastische Vergrösserung ihres unscheinbaren Volums eher
eine Verminderung ihrer Bewegungsenergie erfahren und dadurch in ein Stadium
der Inferiorität versetzt werden.
Steuernagel (101) kommt zu folgenden Schlüssen:
l. Die no €| -e reagiert bei 250—350 cem Füllung mit dem Gefühl
von Harndr:: 550 cem Füllung tritt ein weiteres Einlaufen von Füll-
Zeugung, Schwangerschaftsveränderungen im mütterlichen Organismus ete. 509
flüssigkeit bei 25 cem Weasserdruckhöhe nicht ein, d. h. es ist zum Druckausgleich
gekommen. |
2. In den ersten fünf Monaten der Schwangerschaft bleiben Spannungs-
empfindlichkeit (Harndrang) und Druckausgleichsgrösse (Kapazität) unverändert.
Vom sechsten Monat an steigt das Fassungsvermögen unter den oben angegebenen
Bedingungen bis auf 800 ccm am Ende der Schwangerschaft. Die Spannungs-
empfindlichkeit bleibt dagegen bis zum neunten Monat die gleiche und steigt dann
auf einen Füllungsgrad von 400—500 ccm an.
3. Intra partum bleiben die Werte die gleichen wie am Ende der Schwanger-
schaft. |
4. Sofort post partum steigt das Fassungsvermögen der Blase auf 1500 bis
2500 ccm an, und die Spannungsempfindlichkeit tritt erst bei 800—1000 cem ein.
5. In den ersten Tagen des Wochenbettes verändern sich beide Werte im
gleichen Sinne noch um weitere 100—200 ccm, um dann ungefähr bis zum
10. Tage auf dieser Höhe zu bleiben. Alsdann tritt eine langsame Verminderung
ein, so dass der Normalzustand etwa nach 4—6 Wochen erreicht ist.
Auf Grund histologischer Untersuchungen erklärt Wälsch (108) eine Er-
weiterung und Funktionssteigerung der Achselschweissdrüsen als eine regelmässige
Begleiterscheinung der Schwangerschaft, hervorgerufen durch dieselben Hormone,
die auch die Milchdrüse in Tätigkeit setzen.
Mareck (65) glaubt auf Grund grosser Zahlengruppen für alte Erstgebärende
eine erschwerte und verzögerte Konzeption feststellen zu können.
Um die Frage zu entscheiden, ob das Becken während der Schwangerschaft
und unter der Geburt Veränderungen erleidet, ob es ein starres Knochensystem
bildet, oder ob eventuell und in welchem Masse es bei der Geburt dehnbar ist, hat
Loeschke (63) an etwa 100 Becken von Leichen Untersuchungen angestellt.
Dabei musste gleichzeitig die Frage, ob die Symphyse als Gelenk anzusehen ist,
und wie die im Symphysenknorpel zu beobachtenden Spaltbildungen zu deuten sind,
in Angriff genommen werden. Es ergaben sich folgende Resultate:
Traumatische Spaltbildungen in der Symphyse treten nur bei Weibern auf,
die geboren haben, aber bei diesen regelmässig. Sie sind an keine anatomische
Grenze gebunden und sind als Folge des Geburtstraumas aufzufassen.
Bei der Geburt wird die Symphyse erheblich gedehnt. Die Synchondrose
spielt unter der Geburt die Rolle eines Gelenks.
Bei jeder Schwangerschaft findet unabhängig von diesem Dehnungszuwachs
eine bleibende Vergrösserung des Beckens durch erneutes Knochenwachstum statt.
Bei Mehrgebärenden wurde an der Symphyse ein Knochzuwachs: von mehr als
2 cm beobachtet, der einem Flächenzuwachs der Beckeneingangsebene bis zu 15 qem
entsprechen würde. Da ein gleichzeitiges Wachstum an den articulationes sacro-
iliacae zu beobachten ist, so werden diese Werte noch bedeutend erhöht.
Das während der Schwangerschaft einsetzende Wachstum der Beckenknochen
ist eine Teilerscheinung eines das ganze Knochensystem treffenden Wachstumsreizes
und ist als eine Folge innersekretorischer Vorgänge (Ovarium Schilddrüse, Hypo-
physe) anzusehen.
Novak (74) und seine Mitarbeiter fanden in der Schwangerschaft die fixen
Säuren des Blutes auf Kosten der Kohlensäure vermehrt. Es besteht also in der
Schwangerschaft eine Azidosis, die in einer verminderten Kohlensäurespannung
zum Ausdruck kommt. |
Nach Hasselbach (37) ist während der Schwangerschaft der Sauerstoff-
verbrauch absolut genommen erhöht, pro Kilogramm Körpergewicht der Mutter
und der Frucht aber ziemlich unverändert. Die alveoläre Kohlensäurespannung
ist in der Schwangerschaft bedeutend erniedrigt, was von der stark erhöhten Erreg-
barkeit des Atemzentrums herrühren soll.
510 Geburtshilfe. Physiologie der Gravidität.
Herrmann und Neumann (40) untersuchten die Lipoide von Kindern,
normalen Frauen und Graviden und fanden sie stark differierend in bezug auf
die Menge von Cholesterinestern und Neutralfett. In der Gravidität besteht nicht
nur eine Cholesterinesterämie, sondern auch eine Lipämie. Beim Neugeborenen
sind beide Bestandteile verringert. Der Phosphatidgehalt ist in allen drei Blut-
arten nahezu der gleiche. Die Lipoidämie der Schwangeren verschwindet schnell
im Wochenbett, und zwar geht die Ausscheidung der Lipoide in erster Linie durch
die Milch vor sich.
Lamers (60) fand bei Schwangeren im allgemeinen einen höheren Kalzium-
gehalt des Blutes als bei Nichtschwangeren. Den höchsten Kalkgehalt wiesen
Kreissende auf, von einer Kalkverarmung während des Stillens war nichts nach-
zuweisen.
Nach Kolde (55) erfährt die Hypophyse in der Schwangerschaft eine Ver-
grösserung und zwar durch Zunahme der Hauptzellen, welche auch insofern eine Ver-
änderung zeigen, als ihr Protoplasma deutlicher darstellbar wird (Schwangerschafts-
zellen). Nach der Kastration findet ebenfalls eine Vergrösserung des Organs statt,
und zwar durch Vermehrung der eosinophilen Zellen. Kolde folgert aus diesen
bei Kaninchen, Meerschweinchen und auch beim Menschen erhobenen Befunden,
dass zwischen den Geschlechtsorganen und der Hypophyse insofern eine Korrela-
tion besteht, als die Schwangerschaft eine Vermehrung der Hauptzellen, der Aus-
fall der Ovarialtätigkeit eine Vermehrung der eosinophilen Zellen zur Folge hat.
Roulot-Lapointe und Thomas (80) untersuchten mit den Mitteln der
modernen Röntgentechnik die Lage und Gestaltsveränderungen, die die inneren Organe
im Verlaufe der Gravidität erfahren. Die Arbeit enthält zahlreiche, sehr instruktive
Skizzen und führt die Autoren zu folgenden Schlusssätzen:
Am Thorax bemerkt man eine Verbreiterung der Basis und ein Ansteigen
des Zwerchfelles. Dieser Zwerchfellhochstand bewirkt eine Verlagerung der Herz-
spitze nach oben. (Imponiert für die Perkussion als Verbreiterung des Organs).
Im Abdomen tritt der Uterus erst im 3. Monat radioskopisch in Erscheinung.
Am Ende des 5. Monats tritt der Uterus in Kontakt mit der tiefsten Stelle der grossen
Kurvatur. Am Ende des 8. Monats erreicht der Uterus seinen höchsten Stand.
Am 12. Tag p. p. ist er auf dem Röntgenschirm nicht mehr zu sehen. ` Die Därme
erfahren bis zum 5. Monat keine wesentliche Veränderung. Dann steigt das Cökum
etwas in die Höhe und plattet sich ab. Am Ende des 8. Monats steht es mit seinem
tiefsten Punkt über der Verbindungslinie der beiden Cristae. Das Colon transversum
sinkt nach der Entbindung bis zur Gegend der Symphyse nach unten und ninımt
erst zwei Monate später seine frühere Lage wieder ein. Der Magen rückt im
6. Monat in die Höhe und an die Hinterseite des Uterus. Im 8. Monat wird
die Magenwand durch den Fundus halbkugelförmig eingedrückt. Nach der Geburt
erscheint der Magen stark in die Länge gezogen und fast vollkommen vertikal
gestellt, so dass der tiefste Punkt der grossen Kurvatur bis ins grosse Becken
hineinreicht.
Für die Praxis schliessen die Verff. aus ihren Untersuchungen, dass man
Frauen nach der Entbindung zur Verhinderung von Ptosen mindestens zwei Monate
lang Binden oder Bandagen tragen lassen soll.
Schickele (86) bestimmte bei Kaninchen den Fettgehalt der Leber am
Ende der Gravidität, während und bald nach der Geburt (Petrolätherextraktion).
Einmal konnte er auch den Fettgehalt der Leber am Menschen bei einer unter
der Geburt an Verblutung verstorbenen Frau untersuchen. Verf. konnte weder
chemisch noch morphologisch eine Fettanhäufung in der Leber schwangerer Indivi-
duen nachweisen. Bei der Eklampsie ist der Fettgehalt der Leber eher vermindert als
vermehrt. Hbensowenig kann nach Ansicht des Verf. eine geringe Erhöhung des
Ammoniakstickstoffs oder eine geringe Abnahme des Harnstickstoffs auf eine Leber-
insuffizienz zurückgeführt werden. Dasselbe gilt auch für andere vom Verf. auf-
Zeugung, Schwangerschaftsveränderungen im mütterlichen Organismus etc, 511
geführte Stoffe. Seines Erachtens liegt nicht die geringste Berechtigung für die
Annahme einer Schädigung der Leber während der Schwangerschaft und einer
Insuffizienz bei der Eklampsie vor.
Auch Heynemann (42) kommt auf Grund chemischer Untersuchungen zu
dem Ergebnis, dass wir nicht von einer Schwangerschaftsleber in dem Sinne
sprechen dürfen, dass durch die Schwangerschaft als solche mehr oder weniger
regelmässig ein schädigender Einfluss auf die sonst gesunde Leber ausgeübt wird.
Seine Befunde decken sich mit den Untersuchungen Landsbergs (62), der im
Stoffwechselversuch bei Schwangeren den Stickstoff-, Schwefel- und Phosphorhaushalt
bestimmte, und Störungen, die für eine Funktionsschwäche der Leber sprächen, nicht
feststellen konnte.
Bergesma (8) prüfte die Funktionsfähigkeit der Leber in der Schwanger-
schaft durch Untersuchung des Blutzuckergehaltes vor und nach Einnahme von
Glykose. Er fand dabei den Zuckerstoffwechsel in der normalen Schwangerschaft
nicht gestört, und schliesst, dass eine verminderte Leberfunktion in der Schwangerschaft
nicht anzunehmen und der Begriff der Schwangerschaftsleber in diesem Sinne nicht
anzuerkennen sei. Die häufige Glykosurie in der Schwangerschaft will er auf eine
Hyperfunktion der Nierenepithelien zurückführen.
Damit überein stimmen die Befunde von Novak, Porges und Strisower
(72). Sie fanden in fünf Fällen von Schwangerschaftsdiabetes eine völlige Un-
abhängigkeit der Zuckerausscheidung von der Quantität und Qualität der Nahrungs-
zufuhr, und nehmen deshalb ebenfalls eine abnorme Durchgängigkeit der Niere
(Nierendiabetes) an.
Schirokauer (94) prüfte ebenfalls den Zuckerstoffwechsel Schwangerer.
Er bestimmte den Blutzuckergehalt, speziell nach alimentärer Beeinflussung. In
keinem seiner sechs Fälle fand sich eine Zuckeranreicherung des Blutes. Dagegen
zeigten alle Frauen eine geringe Zuckerausscheidung durch den Harn. Verf. glaubt
jedoch das Ausbleiben der Hyperglykämie dadurch erklären zu können, dass zur
Zeit der Blutentnahme der Zuckergehalt infolge der Ausscheidung durch die Niere
schon wieder zur Norm abgesunken war. Da trächtige Kaninchen eine erhebliche
Glykämie aufwiesen und in der Leber eine Vermehrung der Diastase gefunden
wurde, so hält Schirokauer trotz der negativen Befunde beim Menschen es im
Gegensatz zu den vorher erwähnten Autoren für erwiesen, dass der Zuckerstoff-
wechsel in der Gravidität infolge erhöhter Inanspruchnahme eine Schwächung
erleidet.
Aussergewöhnlich sorgfältige Blutuntersuchungen bringt Doi (18). Er findet
die Erythrozytenzahl bei Schwangeren und Kreissenden etwas geringer als bei
Nichtschwangeren. Die Leukozytenzahl ist bei Schwangeren, besonders bei Erst-
geschwängerten, deutlich vermehrt, und zwar am stärksten bei solchen mit Zeichen
mangelhafter Anlage. Bei der Geburt vermehren sich die Leukozyten mit Fort-
schritt des Geburtsaktes. Innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Geburt ver-
ringert sich die Zahl um die Hälfte und erreicht am fünften Wochenbettstage
normale Werte. Die Vermehrung der Leukozyten beruht allein auf einer Zunahme
der neutrophilen Zellen. Das neutrophile Blutbild verschiebt sich bei Schwangeren
nach links, stärker bei Kreissenden und noch stärker bei Schwangerschaftsniere
und bei Eklampsie. Es dreht sich zurück im Wochenbett, insbesondere mit dem
Aufhören der Albuminurie.e Die Blutblättchen vermehren sich entsprechend der
Leukozytenzahl. Bei Schwangeren und Kreissenden sieht man nicht selten kern-
haltige rote Blutkörperchen, Mikrozyten und Makrozyten. Diese verschwinden im
Wochenbett. Solche Veränderungen der Erytrozyten finden sich bei Schwanger-
schaftsniere noch häufiger, stets und sehr stark aber bei Eklampsie.
Adachi (la) bat Zählungen beider Blutkörperchenarten und Bestimmungen
des Hämoglobingehaltes bei Schwangeren und Gebärenden vorgenommen und sich
dabei besonders bemüht, die möglichen Fehlerquellen auszuschalten und zu berück-
Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1912. 33
512 Geburtshilfe. Physiologie der Gravidität.
sichtigen. Von den Zählmethoden hält er die Bürgersche für die zuverlässigste.
Er kommt zu dem Resultat, dass bei gesunden Schwangeren im letzten Monat
der Hämometerwert und die beiden Blutkörperchenzahlen keine besonderen Ab-
weichungen von der Norm zeigen.
Ahlfeld (2) erklärt entgegen der früher von ihm vertretenen Auffassung,
dass dem Alter der Mutter ein Einfluss auf das Geschlecht des Kindes nicht
zukomme, dass man insbesondere von einem Knabenüberschuss bei alten Erst-
gebärenden nicht reden könne.
Morse (67) hat Blutblättchenzählungen vorgenommen und bei manchen
Frauen, nicht bei allen, eine Vermehrung während der Menstruation gefunden.
Die Zahl der Blättchen bei Erstgeschwängerten hält sich an der oberen Grenze
der Norm oder darüber, während Mehrgebärende keinen Anstieg der Zahl auf-
zuweisen haben. Während der Geburt und in den ersten Tagen des Wochenbettes
ist die Zahl der Blättchen unverändert. Am Ende der ersten Wochenbettswoche
erfolgt ein Anstieg, der unabhängig von der Laktation zu sein scheint. Bei Eklampsie
und präeklamptischen Zuständen ist das Verbalten wechselnd. Nach starken Blut-
verlusten erfolgt ein Anstieg, der spät im Puerperium seinen Höhepunkt erreicht.
Kurze, unkomplizierte Operationen beeinflussen die Zahl der Blättchen ebensowenig
wie die Anwendung von Skopolaminmorphiun. Die Zahl der Blättchen beim Neu-
geborenen schwankt in grossen Zwischenräumen. Gegen Ende der ersten Lebens-
woche stellen sie sich auf eine gleichmässigere Normalzahl von 350 000—450 000
ein. Beim Icterus neonatorum ist ihre Zahl vermehrt.
Ebeler (20) findet auf Grund von Untersuchungen mit der Bürkerschen
Methode in den letzten Schwangerschafsmonaten regelmässig eine Verkürzung der
Blutgerinnungszeit, die während des Geburtsaktes fortbestebt, im Wochenbett all-
mählich einer Verlängerung Platz macht und gegen Ende der zweiten Woche zur
Norm zurückkehrt. In den ersten sechs Monaten zeigt das Blut normale Gerinnungs-
fähigkeit.
Hertwig (41) behandelt folgende Themata: Die Lehre von den geschlechts-
bestimmenden Chromosomen. — Experimentelle und biologische Untersuchungen
über die Geschlechtsbestimmung bei Phytophthiren, Daphniden, Rotatorien und
Hymenopteren. — Die Protozoen und das Sexualitätsproblem. — Über willkürliche
Geschlechtsbestimmung. — Über Geschlechtsbestimmung bei Pflanzen. Bei Be-
sprechung des ersten Themas wird darauf hingewiesen, dass man zweierlei Sperma-
tozoen zu erwarten hat, von denen die einen das männliche, die anderen das weib-
liche Geschlecht erzeugen. Der Verf. glaubt schliesslich, dass eine willkürliche
Geschlechtsbestimmung sich wird ermöglichen lassen.
Inouye (49) berechnet aus 1069 Fällen eine durchschnittliche Schwanger-
schaftsdauer von 269,83 Tagen. Je grösser die Körperlänge des Kindes, desto
länger die Schwangerschaftsdauer. Mit der Zabl der Lebensjahre der Mutter steigt
die Dauer der Schwangerschaft nicht. An acht Fällen zeigt Verf., dass die gesetz-
lich angenommene Empfängniszeit von 181—302 Tagen nach oben hin zu eng
bemessen ist,
Die Versuche Kahns (52), der am Kaninchenuterus und nach der Gefäss-
streifenmethode arbeitet, lassen die bekannten Zweifel an der Eindeutigkeit der
sog. biologischen Methoden des Adrenalinnachweises im Serum, wie sie vielfach
für Schwangerschaftsbefund (siehe Jahresbericht 1911) herangezogen worden sind,
berechtigt erscheinen.
Perazzi (75) fand bei Schwangeren und Wöchnerinnen beständig eine akalische
Speichelreaktion, anıvlolytisches Vermögen von schwankendem Werte selbst bei ein
und demselben I sum, wie dies auch in normalen Verhältnissen der Fall ist.
Diese amylolv' 'ng scheint in den ersten Monaten der Schwangerschaft
etwas vermi! ı Falle von perniziösem Speichelfluss (bis zu 500 cem
Speichel ir en) und Erbrechen, in welchem die Schwangerschaft
Zeugung, Schwangerschaftsveränderungen im mütterlichen Organismus etc. 513
unterbrochen werden musste, wurde der Speichel bezüglich der Dichtigkeit, der
Reaktion, der Anwesenheit der gewöhnlichen chemischen Bestandteile nicht von
dem normalen verschieden gefunden. Die Asche war, wie man in allen Fällen
von gesteigerter und übereilter Speichelsekretion fand, vermehrt, während die Salze
und das amylolytische Ferment eine Verminderung im Verhältnis zur Verdünnung
des Speichels aufwiesen. (Artom di Sant’ Agnese.)
In 9 Fällen, in welchen von den ersten Monaten an und während der ganzen
Schwangerschaft die Temperatur beobachtet wurde, bemerkte Guicciardi (35)
stets eine Temperatursteigerung in den ersten Monaten der Schwangerschaft. Die
Tatsache wird besonders durch zwei Fälle bewiesen, in denen eine kontinuierliche
Temperaturkurve während der nicht schwangeren Periode und der Schwangerschaft
vorhanden ist. In der zweiten Hälfte der Schwangerschaft kehrt die Temperatur zur
Norm zurück, in einigen Fällen auch unter die Norm. Verf. schreibt dieser Tat-
sache keinen diagnostischen Wert zu, doch meint er, dass dies eine neue Stütze
der Theorie der Schwangerschaftstoxikosen sei. (Artom di Sant’ Agnese.)
Nach Gaifami (30) kann die von Neumann und Herrmann vorge-
schlagene Reaktion (Behandlung mit Wasser, Salzsäure-Alkohol, Salzsäure, Schwefel-
säure 10%, Alkoholextrakte von defibriniertem Blute) uns gut das fötale Blut von
dem mütterlichen unterscheiden, selbst wenn sie an trockenem Blute vorgenommen wird.
Diese Reaktion kann auch, wenigstens in einer grossen Anzahl von Fällen,
das Blut einer in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft sich befindenden Frau
von dem einer gesunden nicht schwangeren unterscheiden; es gibt jedoch zahlreiche
Fälle, die zur Zeit der Reaktion den praktischen Wert nehmen. Einige dieser
Ausnahmen scheinen zufällige zu sein, verbunden mit individuellen schwer zu er-
klärenden Differenzen, andere hingegen lassen sich auf besondere physiologische
oder pathologische Zustände (Menses, bösartige Tumoren) zurückführen.
Die ursprünglich von Neumann und Herrmann vorgeschlagenen Reaktionen
lassen sich auch an alkoholischen Extrakten des Blutserums ausführen und wird
es ratsam sein, hier eine Verdünnung von 5 %, anzuwenden, damit die Unterschiede
zwischen dem einen und dem andern Blute um so deutlicher auftreten. Neben
den von Neumann und Herrmann vorgeschlagenen Renktionssubstanzen können
zahlreiche andere angewandt werden. Zu empfehlen ist besonders auch Salzsäure-
Alkohol zu 30—40 % in Alcohol absol. Die in dieser Weise fällbaren Sub-
stanzen in den Alkoholextrakten vom Blute werden zum grossen Teile auf die
Lipoide bezogen. Ähnliche differentielle Resultate, wie jene, die durch Alkohol-
extrakte erzielt werden, erhält man durch Behandlung der Azetonextrakte des Blutes
mit denselben Reagentien. Die so erhaltenen Reaktionen sind ebenso und vielleicht
noch deutlicher als jene, die man mit Alkoholextrakten erzielt, so dass letzteres
Verfahren empfehlenswerter wäre, als das ursprüngliche, auch als das, welches uns
die Möglichkeit bietet, eine geringere Unreinlichkeit der Extrakte zu erzielen.
(Artom di Sant’ Agnese.)
Acconei (1) wandte zum Studium des Reticulum intern. der Nervenzellen die
neue Methode Golgi (1908) an. Seine Forschungen zusammenfassend kommt er
zu folgenden Schlusssätzen:
I. In den epithelialen Deckzellen der normalen menschlichen Gebärmutter-
schleimhaut, sowie in den Drüsenzellen, ist ein im distalen Teile der Zelle gelegenes
Netzwerk nachweisbar, während dasselbe in den mit Schleim angefüllten Drüsen-
zellen fehlt.
II. Ebenfalls besteht ein rudimentäres Netzwerk in den glatten Muskelfasern.
III. In den Schwangerschaftsdrüsen erleidet der Netzapparat zuerst einen
hypertrophischen und dann einen Degenerationsprozess (Retraktion, Fragmentierung,
Atrophie der Fasern).
IV. In den normalen Decidualzellen befindet sich ein grosser Netzapparat,
welcher den Kern ganz oder zum Teile einschliesst.
KEN
514 Geburtshilfe. Physiologie der Gravidität.
V. In den verschiedenen Degenerationsformen. denen die Deciduazellen ent-
gegengehen, zeigen sich entsprechende Veränderungen des Netzapparates, der sich
zusammenzieht, sich verfeinert, sich fragmentiert.
VI. In den Zellen des Trophoblastes kann ein innerer Netzapparat nach-
gewiesen werden, welcher einen der Kernpole umfasst; ein etwas feineres Netz be-
merkt man in den Langhansschen Zellen; dasselbe ist nicht mehr nachweisbar,
wenn diese Elemente sich in kariokinetischer Tätigkeit befinden.
VI. Im Syneitium der Zottenbekleidung, wie auch in den Knospen wurden
durch Silberimprägnation vier Typen von Bildern erzielt: im ersten handelt es sich
um Körnchen von verschiedener Grösse, im Protoplasma zerstreut; im zweiten um
Stäbchen, ebenfalls fast gleichmässig im ganzen Protoplasma zerstreut; diese beiden
Formen sind höchstwahrscheinlich mitochondriale Formen (Condro conti Meves).
‚Im dritten Typus sind wahre Netzgebilde mit jedem Kerne oder Kerngruppe
vereinigt, und diese Formen sind es, die am meisten den Golgischen Netzen nähern,
Im vierten handelt es sich um mehr komplexe und ausgedehntere, reichlich
verzweigte Gebilde, welche ganze Kerngruppen umfassen.
VIII. In den Gerüstzellen finden sich zwei verschiedene Typen von Netzen,
einer knäuelförmig in den spindelförmigen Elementen, sowie in den sternförmigen,
ein kleinerer, fast knopfförmig, in den vakuolären Zellen.
IX. Im äusseren Teile des Syncitiums ist ein deutlicher Bürstenrand wahr-
zunehmen, der bald aus Wimpern besteht, die durch eine homogene, lichtbrechende
Substanz verbunden werden, bald aus vollständig freien Wimpern; unter dieser
Hautschicht nimmt das Protoplasma gewöhnlich auf einer gewisse Höhe ein stark
lakunäres Aussehen an. | (Artom di Sant’ Agnese.)
Shewachow (98) weist nach, dass keine von den anatomischen Methoden
imstande ist, die Frage zu lösen, ob in der Schwangerschaft Hypertrophie oder
Dilatation des Herzens oder beide Prozesse gleichzeitig bestehen. Weder die Perkussion
noch andere klinische Methoden ergeben genaue Resultate. Aus diesem Grunde
wandte sich Verf. der Röntgenographie zu und kam auf Grund seiner Er-
fahrungen an 60 Fällen zu folgenden Schlüssen: Alle Methoden, welche auf
dem Vergleich der Grösse des Herzens mit einer gewissen „Norm“ fussen,
können nur stark ausgeprägte Veränderungen konstatieren. Geringe Veränderungen
der Grösse des Herzens können nur dann gefunden werden, wenn sie dasselbe
Individuum betreffen, weshalb nur der Weg klinischer Beobachtung brauchbar ist.
Die bedeutende Beweglichkeit des Herzens erfordert, dass alle Grössenbestimmungen
unter gleichen Bedingungen vorgenommen werden (gleiche Lagerung der Pat.
gleiche Füllung des Magens, gleiche Phase der Atmung); widrigenfalls kann eine
Veränderung der Lage des Herzens seine Grössenalteration simulieren, deswegen
kann das Herz einer Hochschwangeren mit ihrem Herzen im Wochenbett nicht
verglichen werden. Die beste klinische Methode zur Grössenbestimmung des Herzens
ist die Röntgenuntersuchung. Die Teleröntgenograpbie ist der ÖOrthodiagraphie
vorzuziehen, weil letztere Ungenauigkeiten zulässt. Bei der Grössenbestimmung des
Herzens in der Schwangerschaft muss die Frage entschieden werden, ob das Herz
dilatiert oder hypertrophiert ist. Die Frage der Vergrösserung des Herzens, speziell
die der Dilatation, kann wohl klinisch beantwortet werden, während die wenig aus-
geprägte Hypertrophie nur mikroskopisch zu beweisen wäre. Nach den Unter-
suchungen Shewachows verändert sich die Grösse des Herzens während der
Schwangerschaft nicht. Damit wird selbstredend auch jegliche Dilatation in Abrede
gestellt, während minimale Hypertrophie nicht von der Hand zu weisen ist. Das
ist Sache des Mikroskops. (H. Jentter.)
b) Diagnostik und Diätetik.
l. *Abderhalden, Spezifität der Schutzfermente. Münchn. med. Wochenschr. 1913.
p. 462.
12a.
22a.
Diagnostik und Diätetik. 515
Abderhalden, E., und M. Kiutsi, Biologische Untersuchungen über Schwanger-
schaft. Hoppe-Seilers Zeitschr. f. physiol. Chemie. Bd. 77. 4. Ref. Zentralbl. f.
Gyn. p. 1554.
Abderhalden, A., Weitere Beiträge zur biologischen Feststellung der Schwanger-
schaft. Zeitschr. f. physik. Chemie. Bd. 81. p. 90.
*Abderhalden, E., Diagnose der Schwangerschaft mit Hilfe der optischen Methode
und des Dialysierverfahrens, Münchn. med. Wochenschr. p. 1306.
— Weiterer Beitrag zur Diagnose der Schwangerschaft mittelst der optischen Me-
thode und dem Dialysierverfahren. Münchn. med. Wochenschr. p. 1939.
— Nachtrag zu „Weiterer Beitrag zur Diagnose der Schwangerschaft mittelst der
optischen Methode und dem Dialysierverfahren“‘. Münchn. med. Wochenschr. p. 2127.
Anufriew, Der diagnostische Wert des Hegarschen Zeichens in den ersten Monaten
der Schwangerschaft. Russki Wratsch. Nr. 8. (Schlusssätze: In den ersten drei
Monaten der Schwangerschaft besteht fast in allen Fällen eine Auflockerung und
Kompressibilität des unteren Abschnittes des Uteruskörpers; jedoch eine Kompressi-
bilität bis zu einigen Millimetern wird nur in der Hälfte aller Fälle beobachtet. Dauernde
und energische Bestimmung dieses Zeichens, besonders durch Studierende, kann zu
Abort führen. Bei Vorhandensein anderer Schwangerschaftszeichen in den ersten
4—8 Wochen ist die Bestimmung des Hegarschen Zeichens überflüssig. Besonders
sei das gesagt bei Neigung zu Abort, bei leicht reizbarem Uterus und Nervensystem.
Das Hegarsche Zeichen ist nur ein wahrscheinliches, aber durchaus kein sicheres
oder pathognomonisches Zeichen, weil es beobachtet wird auch bei interstitiell-submu-
kösen und teleangiektatischen Myomen, bei Hämato- und Hydrometra. Deshalb
darf aus dem Hegarschen Zeichen allein nie Schwangerschaft diagnostiziert werden.
In allerlei zweifelhaften Fällen ist es zweckmässig abzuwarten, um durch wieder-
holte Untersuchung der Antwort näher zu kommen. Diagnostischen Wert hat das
Hegarsche Zeichen bei einer nicht grossen Zahl von Fällen; seine Rolle ist eine
untergeordnete; bei drohendem Abort ist seine Bestimmung direkt schädlich.)
(H. Jentter.)
*Balard, Anatomisch-klinische Studien über die Auskultation des kindlichen Herzens
am Ende der Schwangerschaft und während der Geburt. Inaug.-Diss. Lyon. 1912.
Benthin, W., Die Wirkung des Hypophysenextraktes zur Differentialdiagnose zwischen
Schwangerschaft und Geburt. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 70. 1.
Beucamp, Ratgeber für junge Frauen und Mütter. Bonn 1912, Hauptmann.
. Bonnet-Laborderie,M. A., Radiographie de jumeaux in utero chez la femme vivante.
Sitzungsber. d. Reunion obst. de Lille. Ref. La Gynec. p. 434. (Nachweis einer zweifel-
haften Zwillingsschwangerschaft im Röntgenbild.)
Bornstein, A., Die Behandlung der Zähne während der Schwangerschaft. Frauen- .
arzt. Nr. 4.
*Esch, P., und F. Schröder, Bakteriologische Untersuchungen über die Wirkung
von Vaginalspülungen bei graviden Frauen. Zeitschr. f. Geb. u.. Gyn. Bd. 70. 1.
Eymer, H., Zur geburtshilflichen Röntgendiagnose. Zentralbl. f. Gyn. p. 1358.
Fehling, H., Ehe und Vererbung. Stuttgart, Enke 1913.
Frank, E., und F. Heimann, Die biologische Schwangerschaftsdiagnose nach Abder-
halden und ihre klinische Bedeutung. Berl. klin. Wochenschr. p. 1706.
*Franz, R., und A. Jarisch, Beiträge zur Kenntnis der serologischen Schwanger-
schaftsdiagnostik. Wiener klin. Wochenschr. Nr. 39. p. 144].
*Graff, E. v., und J. v. Zubrzycki, Über den Antitrypsingehalt des Blutes bei
Schwangerschaft und bei Karzinom. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. 2.
*— — Die Kobragiftpferdebluthämolyse in der Schwangerschaft und bei Karzinom.
Münchn. med. Wochenschr. Nr. 11.
*Guggisberg, Die Bedeutung des Antitrypsins und Trypsins für Geburtshilfe und
Gynäkologie. Schweizer Rundschau f. Med. 1911. Nr. 35.
*Heuser, Über Altersbestimmung des Fötus auf graphische Methode. Zeitschr. f.
Geb. u. Gyn. Bd. 70. 2.
. — Über Altersbestimmungen des Fötus nach graphischer Methode. Inaug.-Diss.
Marburg.
Julchiero, A., Über Meiostagminreaktion und Schwangerschaft. Wiener klin.
Wochenschr. Nr. 43.
Katzenbogen, Über die prognostische und diagnostische Bedeutung der Antitryp-
516 Geburtshilfe. Physiologie der Gravidität.
sinbestimmung im Blutserum. Inaug-Diss. Kiel 1911. Ref. Monatsschr. f. Geb. u.
Gynäk.
23. Key, A., Über die berechnete Dauer der menschlichen Schwangerschaft und die Be-
deutung dieser Frage für den Vaterschaftsbeweis vor Gericht. Vierteljahrsschr. f.
ger. Med. u. öffentl. Gesundheitswesen. Nr. 4.
24. Le Maire, M., Bór födende og svangre bruge Karbad? (Sollen Gebärende und Schwan-
gere Wannenbad nehmen ?) Ugeskrift for Laeger. Nr. 17. p. 660—665. (O. Horn.)
25. Mc Lean, Angus, and P. M. Hickey, X-Ray diagnosis of pregnancy. The Journ.
of the Amer. Med. Assoc. p. 751. (Kasuistische Mitteilung. Fall, bei dem die Diagnose
zwischen Myom und Gravidität schwankte und das Röntgogramm eine Schwanger-
schaft kurz ante terminum ergab.)
26. *Lorier, Das Zeichen ,Arnoux“ bei Zwillingsschwangerschaft. Revue mens. de
gyn., d’obst, et de péd. 1911. Oct.
27. Magniaux, M., Einfluss der Ruhe schwangerer Frauen auf das Gewicht der Neu-
geborenen. Revue mens. de gyn., d’obst. et de péd. Tome 7. 2. (Gesunde Mütter
können unbeschadet der Entwickelung des Kindes bis zum Ende der Gravidität ihrer
Arbeit nachgehen.)
28. *O’Donnel, Patrik S., X-Ray findings in the differential diagnosis of early and late
Pregnancies. With discussions by Drs. J. B. Murphy and J. B. De Lee. The Journ.
of the Amer. Med. Assoc. p. 748.
29. *Petri, Th., Über einen Versuch der intrauterinen Geschlechtsbestimmung. Bayr.
Ges. f. Geb. u. Gyn. Sitzg. vom 7. Juli. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 1229.
30. — Über einen Versuch der intrauterinen Geschlechtsbestimmung. Zeitschr. f. Geb.
u. Gyn. Bd. 72. 1.
31. Polano, Demonstration zur biologischen Schwangerschaftsdiagnose nach Abder-
halden. Sitzgunsber. Med. Ges. Würzburg. Ref. Münchn. med. Wochenschr. 1913.
p. 443. |
32. Quintella, Serodiagnostic de la grossesse. Annales de gyn. et d’obst. Juillet. p. 418.
32a. Quintella, Arnaldo, Serodiagnose der Schwangerschaft. Ref. Berl. klin. Wochenschr.
S. 805. 1912.
33. Sabail, Du rôle des caux de St. Sauveur dans la cure de la stérilité. La Gyn. Nr. 7
u. 8.
34. *Schendrowitch, D., Experimentelle Untersuchungen über den Antitrypsingehalt
im Blute Schwangerer, Kreissender und Wöchnerinnen, Inaug.-Diss. Bern 1911.
35. Schumann, A. E., Die Sorge für die schwangere Frau vom Standpunkt der Erhaltung
der Kinder. Monthly cyclopaedia and med. bull. Nov. Ref. Zentralbl. f. Gym. 1913.
p. 670.
36. Stratz, C. H., Über Schwangerschaftsstreifen. Zentralbl. f. Gyn. p. 431.
37. *Veit, J., Bewertung und Verwertung der Serodiagnostik der Schwangerschaft.
Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. 2.
Die Diagnose der Schwangerschaft der späteren Monate erfährt weitere Be-
reicherungen durch die verbesserte Röntgentechnik, während für die früheren Monate
die serologischen Methoden wichtige Neuerungen und Fortschritte bringen. Die prak-
tische Bedeutung der Antitrypsinmethode begegnet vielfach starken Zweifeln, da-
gegen scheinen die Untersuchungen nach den Methoden Abderhaldens (1) be-
rufen theoretisch und praktisch eine grosse Rolle zu spielen, und sie werden be-
sonders im nächsten Jahr eine Hochflut von Literatur zeitigen. Die Grundlagen
der Abderhaldenschen Technik sind kurz folgende (4):
Nach Untersuchungen von Schmorl, Weichard und Veit war es bekannt,
dass während der Schwangerschaft im Blute Chorionzottenbestandteile kreisen, und
es erhob sich die Frage, ob der Organismus diese unzweifelhaft blutfremden Be-
standteile nicht in Analogie zu anderen Abwehrprozessen im Blute unter Bildung
von Fermenten durch Abbau denaturiert und die entstehenden Abbauprodukte
wieder verwertet. Es konnte in der Tat festgestellt werden, dass das Blutserum
von Schwangeren Plazentarpepton spaltet, während Blutserum von Nichtschwangeren
unwirksam war. Dadurch ist eine Methode gegeben, um die Schwangerschaft zu
erkennen. Man untersucht, ob das Blutserum der betreffenden Frau Pepton abbaut
Diagnostik und Diätetik. 517
oder nicht, was sich durch Verfolgung des optischen Drehungsvermögens der Pepton-
lösung ergibt. Statt der optischen Methode kann auch ein Dialysierverfahren an-
gewandt werden. Man bringt gekochte und abgespülte Plazentastückchen in kleine
Dialysierschläuche und fügt Serum zu. Ist im Dialysat nach einiger Zeit die
Biuretprobe positiv, so hat Spaltung stattgefunden und Schwangerschaft ist an-
zunehmen.
Die Frage, ob diese serologische Diagnose der Schwangerschaft eine streng spezi-
fische ist, glaubt Abderhalden (5 u. 6) nach den bisher vorliegenden Erfahrungen
bejahen zu können. Eindeutige Resultate sind aber nur bei peinlichster Innehaltung
der Untersuchungsvorschriften zu erwarten.
Nach Veit (37) liegt die Bedeutung der Abderhaldenschen Reaktion
darin, dass man mit ihrer Hilfe mit einer an Gewissheit grenzenden Wahrschein-
lichkeit das Vorhandensein eines Schwangerschaftsproduktes im Uterus sogar während `
der ersten fünf Monate nachweisen kann, sowie darin, dass man beim Vorhanden-
sein eines Adnextumors bestimmt sagen kann, ob es sich um das Produkt einer
Entzündung oder einer Extrauteringravidität handelt, Ä
Franz und Jarisch (16) arbeiteten gleichzeitig mit der Rosenthalschen
Trypsinmethode und dem Abderhaldenschen Dialysierverfahren. Nach ihren
Befunden ist die Erhöhung des antitryptischen Serumtiters ein konstantes Symptom
der Schwangerschaft und gestattet ihre Diagnose unter der Voraussetzung, dass
Fieber, eine Erkrankung an einem malignen Tumor, Nephritis und gewisse Er-
krankungen des Genitalapparates, insbesondere entzündlicher Natur nicht vorhanden
sind. Auch mit dem Dialysierverfahren gelinge es unter peinlichster Beachtung
aller Kautelen, eine bestehende Schwangerschaft nachzuweisen. Für praktische
Zwecke wollen die Autoren daneben zur Sicherung der Diagnose die Rosen thalsche
Methode der Bestimmung des antitryptischen Serumtiters nicht missen.
Auch Guggisberg (19) und Schendrovitsch (34) halten eine Verwer-
tung der Antitrypsinmethode zur Differentialdiagnose für ausgeschlossen. Sie fanden,
dass der Antitrypsintiter vom 3. Monat der Schwangerschaft an ansteigt, sein
Maximum nach der Mitte erreicht. Sie fanden beträchtliche Steigerungen in
gleicher Weise beim Karzinom, bei Myomen und bei Övarialtumoren. Guggis-
berg erklärt das Antitrypsin für einen wahren Antikörper. Seine Quellen sind
die Reaktion gegen die Trypsinbildung im Pankreas, in den Leukozyten, im be-
fruchteten Ei und im Karzinomgewebe.
Nach Graff und Zubrzycki (17) ist eine Erhöhung des antitryptischen
Index bei Schwangeren schon frühzeitig vorhanden, es ist aber nicht möglich, aus
dieser Erhöhung eine Frühdiagnose der Schwangerschaft zu stellen, da alle akut
entzündlichen, mit Temperatursteigerung einhergehenden Genitalerkrankungen einen
erhöhten Antitrypsingehalt aufweisen.
v. Graff und v. Zubrzycki (18) Auf Grund der Kobragiftpferdeblut-
hämolyse ist eine Schwangerschaft erst vom 4. Monat an mit Sicherheit zu dia-
gnostizieren.
Petris (29) Versuchen über die intrauterine Geschlechtsbestimmung lag die
Annahme zugrunde, dass die embryonalen Testikel Stoffe absondern, die im Blute
einer mit männlicher Frucht Schwangeren serologisch nachweisbar sein müssten.
Das Resultat war ein negatives.
Heuser (20) verwendet zur Altersbestimmung der Frucht die äusseren
Masse und erzielt dabei besonders bei älteren Embryonen genaue Resultate Er
misst dabei die Gesamtlänge, das Gewicht, Kopf- und Brustumfang, Kopf- und
Steiss-Nabelhöhe, Bein- und Fusssohlenlänge. Die gefundenen Masse werden durch
Kurven graphisch dargestellt und verglichen mit der Dauer der Schwangerschaft,
die von dem ersten Tage der letzten Menstruation an gerechnet wurde. Vergleiche,
die unter den gefundenen Mittelwerten angestellt werden, demonstrieren klar das
verschiedene Wachstum der Extremitäten in den einzelnen Schwangerschaftsmonaten.
518 Geburtshilfe. Physiologie des Wochenbettes.
Lorier (26) empfiehlt zur Sicherung der Zwillingsdiagnose das Arnoux sche
Zeichen: Da die Herzen beider Föten ziemlich nahe beieinander liegen, wird man
ihre Töne von einem mittleren Punkte aus ziemlich gleich gut hören. Da ihre
Schlagfolge nicht dieselbe ist, werden sie an dieser Stelle nicht als Doppelton,
sondern als ein vierfacher Ton imponieren.
Balard (8) folgert aus dem Studium gefrorener Schnitte von Föten und
aus zahlreichen klinischen Untersuchungen, dass die klassischen Angaben der
geburtshilflichen Auskultation richtig sind. Die Schulter stimmt nach seiner Ansicht
nicht mit dem Ort der lautesten Herztöne überein.
Im Anschluss an die Veröffentlichung aussergewöhnlich schöner Röntgogramme
von Föten in utero durch O’Donnel (28) besprichtt De Lee die Bedeutung
der Röntgenogramme für die Geburtshilfe. Unter anderem schlägt er vor, das
Röntgenbild heranzuziehen zur Zwillingsdiagnose, zur Differentialdiagnose bei Ver-
dacht auf Blasenmole, und um festzustellen, dass das Kind ‚well formed“ sei, ehe
man sich zu einem Kaiserschnitt entschliesst.
Esch und Schröder (12a)konnten eine Verminderung der endogenen Vaginal-
keime Gravider durch Spülungen feststellen. Sie glauben auf Grund der Versuche
zu Vaginalduschen zu Beginn der Geburt und vor inneren Untersuchungen und
operativen Eingriffen raten zu sollen. Bei protrahierten Geburten empfehle sich
eine alle 10 Stunden zu wiederholende Ausspülung. Als Spülflüssigkeit ist Kochsalz-
oder Kresolseifenlösung zu verwenden.
V.
Physiologie des Wochenbettes.
Referent; Privatdozent Dr. A. Hamm, Strassburg.
1. Physiologie und Diätetik der Wöchnerin.
1. *Adler, L., Versuche mit ‚„Mamminum Poehl‘“ betreffend die Funktion der Brust-
drüse als innerlich sezernierendes Organ. Münchn. med. Wochenschr. p. 13.
2. Ausset, M. E, L'emploi des laits condenses chez le nourrisson. Bull. de la Soc. de
Pediatrie. Tome 14. p. 264. (Warnung vor Verabreichung kondensierter Milch).
2a. Baculo, B., Sul valore dell’ alimento (sostanze proteiche) nel migliorare ľ allatta-
mento. (Über den Wert der Nahrung [Proteinstoffe] zur Besserung des Stillens.)
Arte Ostetr. Milano. Anno XXVI. p. 121—141.
2b. Balocchi, C., e G. Guidi, Sul valore del Plasmon nella alimentazione delle nutrici.
(Über den Wert des Plasmon in der Ernährung der Ammen.) Arte Ostetr. Milano.
Anno XXVI. p. 294—314.
3. *Basch, K., Über Ammenwahl und Ammenwechsel (vom Standpunkt einer Physio-
logie und Pathologie des Milchapparates). Prakt. Ergebn. d. Geb. u. Gyn. Bd. 4.
p. 293.
4. *— Plazenta, Fötus und Ovarium in ihrer Beziehung zur experimentellen Milchaus-
lösung. Arch. f. Gyn. Bd. 96. p. 204.
4a. Batini, E., Sulla rigenerazione della mucosa dell’ utero dopo il parto. (Über die
Regeneration der Uterusschleimhaut nach der Geburt.) Pisa. Tipogr. Nistri.
5. Benfey, A. Zur Ernährung Neugeborener mit Eiweissmilch. Jahrb. f. Kinderheilk.
Bd. 76. p. 280. (Bessere Resultate als mit irgend einer anderen künstlichen Er-
nährung.)
10.
12.
13.
14.
15.
16.
19.
: 19a.
20.
Physiologie und Diätetik der Wöchnerin. 519
Bernheim-Karrer, J., Stillen und Stillunfähigkeit. Korrespondenzbl. f. Schweizer
Ärzte. Nr. 26. (Bemerkungen und Ergänzungen zur gleichnamigen Arbeit Kollers
[cf. 24].)
Bonnaire, E., La consultation obstetricale de nourrisons. Presse med. 11 Mai. p. 413.
(Grundsätze für die Mutterberatungsstellen durch die Hebamme.)
Bouffe de Saint-Blaise, M., A propos du lever hätif des accouchees. La Gyn.
Nov. (Von 495 am Höpital Tenon untersuchten Frauen mussten nach den allgemein
anerkannten Kontraindikationen nicht weniger als 204 a priori vom Frühaufstehen
ausgeschlossen werden.)
Brandenburg, K., Umfrage überdas Frühaufstehen nach Operationen und Geburten.
Med. Klinik. Nr. 37—50. (Antworten von 55 Direktoren chirurgischer bezw. geburts-
hilflicher Abteilungen.)
Cassel, J., Erfahrungen mit Eiweissmilch. Arch. f. Kinderheilk. Bd. 58. p. 241.
(Warme Empfehlung der Eiweissmilch bei Ernährungsstörungen.)
Cassin, P., Note sur ’emploi des nourrissons ädemi-lait dans la lutte contre la morta-
lite infantile. Bull. de la Soc. d’Obst. et de Gyn. de Paris. Tome 1. Nr. 4. p. 392. (Deut-
liche Herabsetzung der Säuglingssterblichkeit in Montpellier durch Verwendung
ein und derselben Amme für mehrere Kinder, die bei so ermöglichtem ‚allaitement-
mixte“ sich meist schnell erholen. Näheres cf. These Passelegue, Montpellier.)
Cautwell, J., Achselhöhlenbrüste bei Wöchnerinnen. Journ. of Amer. Assoc. March 16.
(Schmerzhafte Drüsenschwellung in beiden Achselhöhlen, fast 14 Tage im Wochen-
bett anhaltend.)
Ellenbeck, Zur Hämolyse der Frauenmilch. Verhandl. d. 29. Vers. d. Ges. f. Kinder-
heilk. zu Münster. p. 63. (In der Frauenmilch entsteht schon nach kurzem Stehen
ein inkomplexes, stabiles Hämolysin, ähnlich wie es in manchen Organextrakten [Milz,
Lymphdrüsen] gefunden wird. Hierdurch kann das Bestehen eines hämolytischen
Fermentes vorgetäuscht werden. Der Ursprung dieses Ferments liegt in der Sahne
der Frauenmilch, in der Kuhmilch findet es sich nicht.)
Engel und Bauer, Die Biochemie und Biologie des Kolostrums. J. F. Bergmann,
Wiesbaden. 80 p. Mk. 1,80.
Fingerling, G., Einfluss organischer und anorganischer Phosphorverbindungen auf
die Milchsekretion. Biochem. Zeitschr. Bd. 39. p. 239. (Lezithin, Phytin, Nukleo-
albumin, Nuklein, Nukleinsäure und Dinatriumphosphat blieben bei Verfütterung
ohne spezifischen Einfluss auf die Milchsekretion.)
Fischer, M., Beitrag zur Kasuistik der sog. akzessorischen Milchdrüsen. Wiener
klin. Wochenschr. Nr. 32. p. 1229. (Mitteilung eines Falles von akzessorischer Milch-
drüse in der Axilla, die zur Zeit der Gravidität und besonders im Wochenbett mächtig
anschwoll. Fischer bekämpft die Seitzsche Theorie der „Achselhöhlenbrüste‘“.)
. Frank, Zur Frage der experimentellen Milchauslösung. Arch. f. Gyn. Bd. 97. p. 183.
(Hinweis auf seine frühere Arbeit mit Unger, die im Gegensatz zu Aschner und
Grigoriu zu einem negativen Resultat geführt hatte. Hinweis auf verschiedene
Versuchsfehler.)
Frost, C. A., Utica N. Y., Is milk of eclamptic mothers toxic? Arch. of Pediatrics
N. Y. Vol. 29. Nr. 1.
Ganghofner, F., und F. Schleissner, Über Stillstuben und Stillkrippen. Prager
med. Wochenschr. Nr. 3. (Überblick über die in grösseren Betrieben Deutschlands
und Österreichs bestehenden Einrichtungen und deren Betriebskosten.)
Gorizontow, Die Beziehung der Plazenta zur Funktion der Brustdrüse und der
Einfluss der Plazentarextrakte auf die Milchsckretion. Nachrichten der kaiserl. Ni-
kolai-Universität III. Heft 1. (Eine Reihe von 18 Versuchen an Ziegen. Den Tieren
wurde frischer Plazentarextrakt [aus menschlicher und Ziegenplazenta] subkutan
einverleibt. Milchbestimmung nach Rochrig. 4—6 Minuten nach Einspritzung
von 5-12 ccm Extrakt wurde die Sekretion um 20—100 mal stärker. Bei Injektion
von weniger frischem Extrakt war der Effekt schwächer. Bei intravenöser Injektion
wirken die Extrakte toxisch, während sie subkutan keinerlei Vergiftungserscheinungen
hervorrufen. In der Plazenta sind also milchtreibende Körper vorhanden, welche
sich durch geringe Dauerhaftigkeit und leichte Zerstörbarkeit auszeichnen.)
(H. Jentter.)
*Heckner, F., Beiträge zur Anatomie des Gefässverschlusses post partum. Monatsschr.
f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. p. 281.
520
21.
22.
23.
29,
30.
31.
Geburtshilfe. Physiologie des Wochenbettes.
*Hunziker, Beitrag zur Stilltechnik. Vortrag Med. Ges. Basel. 15. Juni. Ref. Deutsche
med. Wochenschr. p. 48.
Jundell, J., Die Opsonine der Frauenmilch und der Kuhmilch. Hygiea. Nr. 3. (Der
mit Staphylococcus aureus geprüfte Opsoningehalt der Frauen- und Kuhmilch erwies
sich als sehr gering und bei beiden annähernd gleich. Die verschiedene Konzentra-
tion der einzelnen Salze in beiden Milcharten übt keinen Einfluss auf das phagozytäre
Vermögen der Leukozyten aus.)
Kleinschmidt, H., Experimentelle Untersuchungen über Sensibilisierung durch
Milchfütterung. Verhandl.d. 29. Vers. d. Ges. f. Kinderheilk. in Münster. p. 85. (Klein-
schmidt vermochte darmgesunde Meerschweinchen ohne übermässige Fütterung
auf enteralem Wege gegen Kuhmilch anaphylaktisch zu machen.)
*Koller, H., Stillen und Stillunfähigkeit. Korresp. f. Schweizer Ärzte. Nr. 21.
.*Langstein, L., und F. Edelstein, Über den Eisengehalt der Frauen- und Kuhmilch.
Münchn. med. Wochenschr. p. 1717.
Stafford Mc., Lean, Der Eisengehalt der Kuhmilch. Zeitschr. f. Kinderheilk. Bd. 4.
p. 168. (Der Eisengehalt reinster Ziegenmilch ist höher als der der Kuhmilch und
entspricht ungefähr dem der Frauenmilch.)
.Le Maire, M., Laktations-Spörgs maalet. (Die Laktationsfrage.) Ugeskrift for
Laeger. Nr. 11. p. 406—408. (0. Horn.)
*Liepmann, W., Die Steigerung der Milchsekretion durch Steigerung der Eiweiss-
ernährung. Tierexperimentelle Studie. Berl. klin. Wochenschr. p. 1422,
. Lobligeois, Beeinflussung der Milchsekretion durch physikalische Heilmethoden.
Ref. Deutsche Medizinalzeitg. Nr. 16. p. 279. (Nachdrückliche Empfehlung des
Saugens zur Anregung der Milchsekretion, auch Faradisation helfe oft.)
. Lust, F., Über den Milchzucker der Frauenmilch. Monatsschr. f. Kinderheilk. Bd. 11.
Nr. 6. (Mit der kolorimetrischen Methode von Autenrieth und Funk fand Lust
durchschnittlich 7,1% Milchzucker [Schwankungen von 5,7 —8,5%]. Er hält einen
differenten Milchzuckergehalt der Muttermilch für vielleicht ausschlaggebend beim
Ablauf der Darmfunktion. Bei manchen Frauen liess sich der Milchzuckergehalt
durch Zuckerzulagen steigern, andere verhielten sich völlig refraktär.)
Mayerhofer, E., Flasche und Brust bei Deutschen und Czechen. Ein Beitrag zur
Wiener Stillstatistik. Wiener med. Wochenschr. p. 388. (Von 2000 Kindern deutscher
Mütter wurden 15,65 °% überhaupt nie gestillt, von 749 Kindern c zechischer Mütter
bloss 9,08%. Die deutschen Mütter stillen viel kürzer als die ezechischen. Mahnung
an die Behörden, der deutschen Stillust schon aus politischen Gründen zu Hilfe zu
eilen.)
— Poliklinische Betrachtungen aus der Stillpropaganda. Wiener klin. Wochenschr.
Nr. 7. (Sehr günstige Erfahrungen mit Stillprämien an die Hebammen.)
Mayerhofer, E., und E. Pribram, Praktische Erfolge der Ernährung mit konser-
vierter Frauenmilch. Zeitschr. f. Kinderheilk. Bd. 3. p. 523. (Gute Erfolge mit Frauen-
milch, die entweder flüssig mit Perhydrol bezw. Calcodol, oder in Pulverform [dieses
bis zu einem halben Jahr haltbar"! konserviert war.)
Nahm, Über das Stillen tuberkulöser Mütter. Vortrag auf der VI. Jahresvers. der
Vereinigung der Lungenheilanstaltsärzte in Düsseldorf am 2.—5. Sept. 1911. Ref.
Münchn. med. Wochenschr. p. 332. (Warnt auf Grund eigener schlechter Erfahrungen
vor deın Stillen bei Tuberkulose der Mutter.)
. *Noeggerath, C., Das Stillverbot bei Tuberkulose und Tuberkuloseverdacht. Prakt.
Ergebn. d. Geb. u. Gyn. Bd. 4. p. 17.
Nothmann, H., Die Chemie der Frauenmilch. Sammelreferat. Jahrb. f. Kinderheilk.
Bd. 75. Heft 6.
. Peiser, J., Über die Verwendung konservierter Ammenmilch zur Ernährung von
Säuglingen. Deutsche med. Wochenschr. p. 1735. (Günstige Resultate aus der Berliner
Säuglingsklinik nach der Methode von Mayerhofer und Pribram.)
*Pfaundler, M., Über virginelle Laktation. Zeitschr. f. Kinderheilk. Bd. 3. p. 191.
Plantenga, B. P. B., Rohe Milch als Säuglingsnahrung. Arch. f. Kinderheilk. Bd. 58.
p. 155. (Plantenga glaubt nicht wie Neumann, dass das häufige Auftreten der
Barlowschen Krankheit nach Verabreichung von zuerst in der Meierei pasteurisierter
und dann zu Hause nochmals kurz gekochter Milch in der zweimaligen Erhitzung
zu suchen sei, sondern in dem „zu hohen Alter“ der Milch, d. h. dem zu langen Lagern
zwischen Melken und Genuss der Milch. Die rohe Milch wirkt dadurch so günstig,
dass sie sofort verabreicht wird nach dem Melken.)
38.
39.
40.
4].
42.
47.
48.
49.
Physiologie und Diätetik der Wöchnerin. 521
Plenchu, E., und R. Rendu, Examination of Fat in Human Milk by Centrifugation.
Ref. Amer. Journ. of Obst. March. (Empfehlung des Zentrifugierens zur Fettbe-
stimmung.)
Reiche, A., Über den Einfluss der einer trächtigen Hündin gegebenen Morphium-
gaben auf den Hundefötus und den säugenden Hund. Zeitschr. f. Kinderheilk. Bd. 4.
p. 542. (In der Milch der Morphium-Hündin liess sich biologisch kein Morphium
nachweisen; auch auf die säugenden jungen Tiere wurde nicht die geringste schädliche
Wirkung ausgeübt.)
*v, Reuss, Ernährung mit ausgepresster Muttermilch. Ges. f. innere Med. u. Kinder-
heilk. Wien. 2. Mai. Ref. Münchn. med. Wochenschr. p. 1132.
Rieder, K., Über die quantitative Ausscheidung von Urotropin in der Frauenmilch.
Monatsschr. f. Frauenheilk. Bd. 11. Nr. 2. (Ausscheidung des Urotropins durch die
Milch unzweifelhaft, aber sehr gering: höchste erreichbare Konzentration 1 : 40 000,
so dass eine therapeutisch wirksame Konzentration in der Milch bei innerlicher Ver-
abreichung schwerlich zu erzielen sein dürfte.)
*Rietschel, H., Zur Technik des Stillens an der Mutterbrust während der ersten
Wochen. Vortrag in der Ges. f. Natur- u. Heilk. zu Dresden. 23. März. Ref. Münchn.
med. Wochenschr. p. 1348. Ausführliche Publikation im Jahrb. f. Kinderheilk. Bd. 76.
p. 403 u. 601 „Zur Technik der Ernährung der Brustkinder in den ersten Lebens-
wochen“,
. *Scherbak, A. L., Versuche über innere Sekretion der Brustdrüse.. Wiener klin.
Wochenschr. p. 199.
*Schil, L., Recherches sur la glande mammaire, sur lesphasesqu’elle presente au cours
de son évolution et leur determinisme. These de Nancy.
. *Schmid, H. H., Geburtshilfliche Kleinigkeiten. Münchn. med. Wochenschr. p. 1846.
Seitz, L., Die Hygiene des Wochenbettes. Deutsche med. Wochenschr. p. 1673.
Klin. Vortrag. (Seitz empfichlt zur Erzielung einer ausgiebigen Ernährung, sich in
der Auswahl der Speisen einigermassen nach dem Geschmack und nach der Gewohn-
heit der Wöchnerin zu richten, was besonders auch für die Ammenernährung beachtens-
wert erscheint. Zur guten Rückbildung der Bauchdecken seien gleich vom ersten
Wochenbettstage an aktive Übungen der Bauchmuskulatur vorzunehmen. Auch
für die Übungstherapie der Beckenbodenmuskulatur tritt Seitz warm ein; bloss bei
bestehendem Fieber müsse natürlich davon abgesehen werden.)
Siewezynski, Weitere Erfahrungen über das Frühaufstehen der Wöchnerinnen.
Inaug.-Diss. Freiburg i. Br.
Skutsch, Demonstration einer Milchpumpe. Ges. f. Geb. u. Gyn. in Leipzig. Sitzg.
vom 15. Jan. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 1118. (Empfehlung des von dem Pariser
Arzte de Rohan-Chabot erfundenen Apparates „Succi-Pompe“. Fabrikant: V.
Morlot-Nancy, 11 rue de Blainville, Paris. Preis 28 Fres.)
*Soxhlet, F. v., Über den Eisengehalt der Frauen- und Kuhmilch. Münchn. med.
Wochenschr. p. 1529.
Stroganoff, W., Zur Frage über das frühe Aufstehen nach der Geburt. Monatsschr.
f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 662. (Stroganoff ist mit den Resultaten des Frühauf-
stehens auf Grund von Beobachtungen an 11 000 Geburten zufrieden.)
.Stroganow, Zum Frühaufstehen der Wöchnerinnen. Nowoje w Med. Nr. 1.
(H. Jentter.)
.— Zum Frühaufstehen im Wochenbett. Russki Wratsch. Nr. 17. (Nach Stroganow
hat das bisher übliche Verhalten im Wochenbett keinerlei wissenschaftliche Begrün-
dung. Das Aufstehen für kurze Zeit vom dritten Tage des Wochenbettes an übt auf
den Verlauf desselben einen günstigen Einfluss aus. Darm und Blase arbeiten besser,
wie sonst; Katheterisation kommt kaum vor. Appetit, Allgemeinbefinden sind besser,
Die Involution von Uterus, Bauchdecken und Perineum verläuft besser. Die Sterb-
lichkeit, sowie die Morbidität fallen von Jahr zu Jahr.) (H. Jentter.)
. Variot, Zuber, Lavialle et Sedillot, Essai sur la valeur alibile du lait desseche.
Bull. de la Soc. de Péd. Tome LA p. 20. (Ungünstige Resultate mit getrockneter
Milch.)
. *Veit, J., Über das frühe Aufstehen nach Entbindungen und Operationen. Prakt.
Ergebn. f. Geb. u. Gyn. Bd. 5. p. 74.
. Vidal, Überwindung der Stillhindernisse durch die Mutterberatungsstellen. Münchn.
med. Wochenschr. p. 1327. (Appell an die praktischen Ärzte, die in den Mutterbera-
522 Geburtshilfe. Physiologie des Wochenbettes.
tungsstellen bewährten Grundsätze auch in den höheren Ständen zur Verbreitung
zu bringen.)
54. *Wakulenko, Über die Kreatinin- und Kreatinausscheidung durch den Harn bei
Wöchnerinnen. Arch. f. Gyn. Bd. 98. p. 474.
55. Wile, J. S., Maternal Nursing, the return of milk after discontinuance of nursing.
The Journ. of the Amer. Assoc. Vol. 58. Nr. 11.
56. Wolf, G., Ammenwahl und Ammenbehandlung. Deutike. 80 p. Mk. 1,20.
In seiner grosszügig angelegten und bis ins kleinste Detail gründlich durch-
gearbeiteten „Thèse“ mit erschöpfender Bibliographie beschreibt Schil (44) zunächst
entwickelungsgeschichtlich die Genese des milchbildenden Organs. Im zweiten Teil
seiner Monographie studiert er den Determinismus der verschiedenen Entwickelungs-
phasen der Mamma.
Schil unterscheidet 6 verschiedene Entwickelungsperioden der Brustdrüse:
1. Die Periode der Ausbildung während des ganzen Fötallebens, sowie des
ersten Lebensmonats nach der Geburt. Die zweite Phase dieser ersten Periode
erscheint physiologisch dadurch besonders interessant, dass durch ein im mütter-
lichen Organismus gebildetes Hormon auch die kindliche Drüse zur Sekretion an-
geregt werden kann.
2. Die „periode impubere“ vom Aufhören der Neugeborenensekretion
bis zum Pubertätsalter, charakterisiert durch das Fehlen der Drüsenazini, den
Mangel jeglicher Funktion. Die Entwickelung des Organs wird in dieser Periode
unterhalten durch ein vom jungen Ovarium geliefertes Hormon.
3. Die „periode pubere“ charakterisiert durch die mächtige Ausbildung
sämtlicher sekretorischer und exkretorischer Elemente bei funktioneller Ruhe, aus-
gelöst durch den Einfluss der Thecazellen und des Corpus luteum.
Ä 4. Die Schwangerschaftsperiode vom Moment der Befruchtung bis
zur Geburt mit zwei verschiedenen Phasen: a) „la phase d’accroissement
gravidique“ im Beginn der Gravidität dank einem im Corpus luteum gebildeten
„kinetogenen“ Hormon zur üppigen Entfaltung des Drüsenbaums führend; b) „la
phase glandulaire gravidique“ einsetzend nach der völligen Ausbildung der
Azini mit der Bildung des „Kolostrums“, die angeregt wird vermittelst eines
„Krisogenen“, von der plazentaren „glande myométriale“ herrührenden Hormons.
5. Die „postgravide“ Periode von der Geburt bis zum Aufhören der
Milchsekretion, zerfallend in die „phase glandulaire postgravidique“, die
eigentliche Laktationspbase, die allein durch den Saugakt des Kindes unterhalten
wird, und die „phase de régression postgravidique“, das Stadium der
Drüsenrückbildung infolge Aufhörens der Drüsenfunktion.
6. Die senile Periode charakterisiert durch die mit dem Aufhören der
Ovarialfunktion einhergehende senile Involution des Drüsenparenchyms.
Diese Forschungsergebnisse bestätigen im grossen und ganzen die schon von
Ancel und Bouin vertretenen Anschauungen.
Die morphologischen Einzelheiten werden durch 4 Textfiguren und 40 Ab-
bildungen auf 9 Tafeln aufs schönste illustriert.
Auf ganz anderem Wege, nämlich auf Grund praktischer Erfahrungen und
Beobachtungen, kommt Koller (24) zu dem Schluss, dass ebenso wie die übrigen
Sexualorgane auch die Brustdrüse „alle Erscheinungen der Potenz und Impotenz“
aufweisen könne. Die Stillfähigkeit sei daher viel weniger abhängig von rein
mechanischen Momenten bei Mutter oder Kind als von der physiologischen Er-
regung der Drüse zu aktiver Tätigkeit. Er verwirft das zu häufige und zu lange
Anlegen des Säuglings bei ungenügender Milchbildung, der „Saugreiz“ allein ver-
möge nur wenig zu helfen. Hingegen empfiehlt Hunziker (21) das Saugen mit
dem Budinschen Hütchen, sowie Hyperämisierung der Brust mit Bierscher Saug-
glocke bei selbst durchaus ungenügender Milchsekretion als mächtiges Laktagogon.
Auch Wile (55) betont die Möglichkeit, die Laktation durch den Saugakt auch
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Physiologie und Diätetik der Wöchnerin. 523
nach mehrmonatlicher Ruhe wieder in Gang zu bringen; für ibn ist bestehende
Mastitis keine Kontraindikation gegen das Stillen. Dass bereits die manuelle
Expression genügt, um die Milchsekretion in ausgiebiger Weise in Gang zu
halten, demonstrierte von Reuss (40) an einem Säugling, der seit seiner Geburt
bloss mit ausgepresster Muttermilch genährt worden war.
Im Anschluss an die Mitteilung einer Beobachtung beim Kalbe, wo durch
oft geübten Saugreiz an einem virginellen, nicht ganz zweijährigen Tiere eine
richtige, ziemlich profuse Milch sekretion eintrat, die erst nach Isolierung des
Kuhkalbes von den an ihm saugenden Kälbern zum Versiechen gebracht
werden konnte, bespricht Pfaundler (36) die bisher bekannt gewordenen ana-
logen Beobachtungen beim Menschen und kommt zum Schluss, dass zur Er-
zielung der „Sauglaktation“ doch eine gewisse „individuelle Anlage“ vor-
banden sein müsse. Auch Pfaundler sieht im Saugen und Melken nicht das
Sekretion auslösende, sondern das Sekretion befördernde Moment.
Eine bemerkenswerte Steigerung der Milchsekretion durch Verfütterung von
Malztropon konnte Liepmann (26) experimentell bei Ziegen hervorrufen,
derart, dass die Milchausbeute um 50 % bis 100%, anstieg, während nach Ent-
ziehen des Malztropons gesetzmässig ein deutliches Sinken festgestellt werden konnte.
Gegenüber den im vorjährigen Bericht mitgeteilten Versuchen von Aschner
und Grigoriu über die Beziehung der inneren Sekretion von Plazenta, Fötus und
Ovarum zur experimentellen Milchauslösung wahrt Basch (4) seine Priorität und
betont, dass in jener Arbeit seine früheren Forschungsergebnisse z. T. unrichtig
und unvollständig wiedergegeben seien. Neue Versuche betreffend die Funktion
der Brustdrüse als innerlich sezernierendes Organ hat Adler (1) an-
gestellt. Er konnte bei Meerschweinchen und Kaninchen durch mehrfache Injektion
von „Mamminum Poebl“ einerseits eine deutliche Vergrösserung der Nebennieren,
andererseits eine regelmässige Unterbrechung der Gravidität dartun. Adler glaubt
aus diesen Resultaten schliessen zu dürfen, „dass gerade die Brustdrüse es ist, die
durch ein inneres Sekret auf dem Wege der Nebennierenwirkung (Adrenalin?) die
Ausstossung der reifen Frucht normalerweise veranlasst, so dass, da das Wachstum
der Frucht die Schwellung der Brustdrüse und vielleicht eine dieser Schwellung
parallel gehende innere Sekretion verursacht, der Fötus auf dem Wege der Brust-
drüse für seine Ausstossung sorgt“. Gegen diese Theorie Adlers sprechen die
Versuche Scherbaks (43), der durch die bei 7 jungen Ziegen und einer Anzahl
Meerschweinchen vollzogene Radikalexstirpation der Mamma feststellen konnte, dass
gänzliches Fehlen der Mamma den Eintritt der Geburt gar nicht beeinflusst. Aber
auch er schliesst aus der „unverkennbaren Abschwächung aller Brunsterscheinungen
bei den operierten Tieren“ und aus der bei 4 Ziegen festgestellten „konstanten
Gewichtsverminderung des Uterus“, die er mit der „Laktationsatrophie“ vergleicht,
insofern nämlich als die laktierende Drüss kein inneres Sekret abgebe, auf eine
innersekretorische Funktion der Milchdrüse.
Nicht unberechtigtes Aufsehen erregte die Mitteilung von v. Soxhlet (49)
über den Eisengehalt der Frauen- und Kuhmilch, in der er die vor über 20 Jahren
aufgestellte und heute wohl allgemein akzeptierte Theorie Bunges von der Be-
deutung der „Eisenmitgift“ des Neugeborenen anfechten zu müssen glaubt. Soxhlet
fand nämlich, dass die auffällige Übereinstimmung der Eisenanalyse von Milch-
asche und Körperasche nur beim Hund und Kaninchen, nicht aber beim Menschen
besteht. Es zwinge nichts zu der Annahme, dass der Eisengehalt der Mutter-
milch ungeeignet oder unzureichend sei den Eisenbedarf des Säuglings zu decken.
Der bei der Geburt mitgebrachte Eisenvorrat bestehe zum grössten Teil aus an-
organischen in den Geweben abgelagerten Eisenverbindungen, die viel wahrschein-
licher zur Ausscheidung aus dem Körper als zur Blutbildung des wachsenden
Säuglings bestimmt sind. Es sei daher viel natürlicher anzunehmen, dass der Säug-
ling nicht aus den Abfallstoffen des Fötallebens, sondern aus der Muttermilch
seinen Eisenbedarf decke.
524 Geburtshilfe. Physiologie des Wochenbettes.
Da nun die Kuhmilch im Durchschnitt nur ein Drittel, häufig nur ein Fünftel
und nur selten etwas mehr als die Hälfte vom Eisengehalt der Frauenmilch ent-
hält, so müsse man beim künstlich genährten Säugling recht ernstlich mit der
Gefahr des Eisenhungers rechnen, worauf in der Tat das häufig so blasse Aus-
sehen vieler Flaschenkinder hinzuweisen scheint. Um den Eisengehalt der Kuh-
milch ausreichend zu erhöhen, empfiehlt Soxhlet den Zusatz einer Emulsion mit
ölsaurem Eisenoxyd, die ihm praktisch bereits schöne Erfolge gegeben habe.
Gegenüber dieser Mitteilung v. Soxhlets’ wahren Langstein und Edel-
stein (24a) ihr Prioritätsrecht, insofern als sie bereits vor etwa einem Jahre den
Befund des „minimalen Eisengehaltes der Kuhmilch“ veröffentlicht hatten. Die
Angaben Soxhlets über den Eisengehalt der Kuhmilch und seine Bedeutung für
die künstliche Ernährung seien bloss eine Bestätigung ihrer früher gemachten Er-
mittelungen.
Alles Wissenswerte über Ammenwahl und Ammenwechsel findet sich
zusammengefasst in der „vom Standpunkte einer Physiologie und Pathologie des
Milchapparats“ abgefassten Studie Baschs (3).
Nach sehr anschaulicher Besprechung der Mechanik des Saugens, der Störungen
des Saugens, der Störungen im Milchapparat (gute Abbildungen) sowie der für
die Tätigkeit der Brustdrüse ausschlaggebenden Faktoren geht Basch ausführlich
auf die bei der Ammenwahl zu berücksichtigenden Punkte ein. Die Technik. der
Ammenuntersuchung sowie der „Ammenwechsel“ sind in klarer, praktischer Weise
nochmals in besonderen Kapiteln erörtert.
Offenbar auf Grund falscher Deutung Czernyscher Grundsätze polemisiert
Rietschel (42) gegen die wahllose Einführung „der fünf Mahlzeiten im Sinne
Czernys“. Ritschel redet besonders für die Privatpraxis gerade in den ersten
Wochen einem weitgehenden Individualisieren und „Ausprobieren“ das Wort, be-
findet sich damit aber, wie ich aus persönlicher Erfahrung weiss, durchaus nicht
im Gegensatz zur Czerny schen Schule.
Betreffs der Frage, ob die tuberkulöse Mutter stillen dürfe, kommt Noeggerath
(33) auf Grund exakter eigener Versuche bei 24 Fällen zu dem Ergebnis, dass das
Stillverbot für tuberkulöse und ernstlich tuberkuloseverdächtige Mütter aufrecht zu
erhalten ist. Zwar wird die Anschauung von Behrings nicht geteilt, dass viel
häufiger als früher angenommen, aus den Brüsten tuberkulöser Frauen Tuberkel-
bazillen in infektionstüchtiger Menge ausgeschieden werden. Aber das Stillgeschäft
stelle an die meisten tuberkulösen Frauen so grosse Ansprüche, dass dadurch eine Ver-
schlimmerung des tuberkulösen Prozesses herbeigeführt werden müsse. Andererseits
werde der Säugling durch die Milch der tuberkulösen Mutter nicht gegen Tuber-
kulose geschützt, weder aktiv noch passiv. Der gesunde Säugling müsse aus seiner
tuberkulösen Umgebung entfernt, am besten im „Prophylaktikerheim‘‘ unterge-
bracht werden.
Für das Frühaufstehen im Wochenbett sind viel weniger Anhänger
gewonnen worden als für das nach Operationen. So bestreitet Veit (52), dass das
Frühaufstehen sich als Prophylaktikum gegen die Embolie bewährt habe, und es
erscheint ihm dies schon rein theoretisch für unwahrscheinlich, da an den Fällen
von tödlicher Embolie seines Erachtens stets Störungen im Wundverlaufe die
Schuld tragen. Er verkennt aber nicht die Vorteile des Frühaufstehens für ältere
Patientinnen.
Ähnlich äussertsich Bouffe de Saint-Blaise (8). H. Schmid (45) will einen
gewissen Zusammenhang zwischen dyspeptischen Erscheinungen der Säuglinge (grüne
Stühle, Gewichtsstillstand etc.) und dem Frühaufstehen der Mutter beobachtet haben;
dies sei für die Prager Klinik mit ein Grund gewesen, das Frühaufsteheu der
Wöchnerinnen im Interesse der Kinder wesentlich einzuschränken.
Ausgiebige Untersuchungen über die Kreatinin- und Kreatinaus-
scheidung durch den Harn bei Wöchnerinnen hat Wakulenko (54) mit-
— zm pe =
Physiologie und Pathologie des Neugeborenen. 525
geteilt. Nach seinen Ergebnissen erscheinen in den ersten Wochenbettstagen
neben dem Kreatinin stets reichliche Mengen von Kreatin im Harn; ferner ist
die Ausscheidung des Kreatinins gegen die Norm um etwa 50° pro Tag und
Kilo vermehrt. Die auffällige Kreatinausscheidung möchte Wakulenko eher in
einen direkten Zusammenhang bringen mit der Kontraktion und Involution des
Uterus sowie mit der Menge und Ausscheidung der Lochien als mit einer ver-
änderten Tätigkeit der Leberzellen.
Endlich hat Heckner (20) neue wertvolle Beiträge zur Anatomie des
Gefässverschlusses post partum geliefert. Heckner kommt auf Grund
histologischer Untersuchungen an puerperalen Uteri aus den verschiedensten
Schwangerschaftszeiten zur Ansicht, dass ausser den bisher bekannten Faktoren
der postportale Blutstillungsmechanismus wesentlich unterstützt wird durch Ver-
änderungen an den Gefässen selbst, bestehend in Aufquellung des Endothels und
nicht selten „Buckelbildung“. Diese ins Gefässlumen vorspringenden Bindegewebs-
buckel finden sich aber doch nicht mit solcher Regelmässigkeit, dass ihnen eine
ausschlaggebende Bedeutung für die Blutstillung zugesprochen werden dürfte,
vielmehr betrachtet Heckner die beiden Arten der Gefässveränderungen, Auf-
quellung des Endothels und Auftreten von Bindegewebsbuckeln,
bloss als unterstützendes Mittel zur Thrombenbildung.
2. Physiologie und Pathologie des Neugeborenen.
1. *Ahlfeld, F., Riesenkinder. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. p. 602. (Kritische
Zusammenstellung der vorliegenden Beobachtungen über Riesenkinder. Als ätio-
logische Momente zieht Ahlfeld heran: übernormale Körperentwickelung der Eltern,
Vielgeschwängerte, männliches Geschlecht, Übertragung.)
2. Birk, W., Untersuchungen über den Stoffwechsel des neugeborenen Kindes. Volk-
manns Samml. Nr. 654—655. Gyn. Nr. 241—242.
3. *Buschmann, K., Über die Versorgung der Nabelschnur. Inaug.-Diss. Jena. Trenkel-
Berlin. 26 p. 1,20 Mk.
4. Davidsohn, H., Die Pepsinverdauung im Säuglingsmagen unter Berücksichtigung der
Azidität. Zeitschr. f. Kinderheilk. Bd. 4. p. 208.
5. *Geiser, E., Beitrag zum Scleroedema neonatorum. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn.
Bd. 35. p. 76. (Auf Grund von acht an der Berner Frauenklinik innerhalb neun Monaten
beobachteten Fällen von Sklerödem bespricht Geiser genau die Differentialdiagnose
gegen Sklerem, dann dessen Ätiologie, Prophylaxe und Therapie. Für die mit
Hypoparathyreosis kombinierten Fälle empfiehlt er warm sofortige Verabreichung
von Calcium chloratum.)
6. *Goldfeld, Z., Die Abhängigkeit der körperlichen Entwickelung Neugeborener vom
Berufe der Eltern. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. p. 407. (Untersuchungen
über den Einfluss des Berufes der Eltern, besonders auch des Mannes, auf die Ent-
wickelung der Kinder auf Grund des Materials eines Dezenniums an der Würzburger
Universitäts-Frauenklinik. Es ergibt sich, dass die Nachkommenschaft der körper-
lich und geistig hochstehenden Leute schon bei der Geburt kräftiger entwickelt ist,
als diejenige des Proletariats.)
7. Heller, F., Fieberhafte Temperaturen bei neugeborenen Kindern in den ersten Lebens-
tagen. Zeitschr. f. Kinderheilk. Bd. 4. p. 55.
8. v. Herff, Zur Vorbeugung der Blennorrhoea neonatorum in Stadt und Land. Arch.
f, Gyn. Bd. 98. p. 187.
9. *Jaschke, R. Th., Neue Erfahrungen in der Technik der Ernährung, sowie zur Physio-
logie und Pflege des Neugeborenen. Monatsschr. f. Geb. u.Gyn. Bd. 35. p. 60. (Jaschke
hält für die wichtigste Forderung der Hygiene des Neugeborenen die vollständige
Trennung des Pflegepersonals für Wöchnerinnen und Kinder. Er verwirft das Aus-
wischen des kindlichen Mundes, tritt bei reifen Kindern für vierstündiges Anlegen
mit 6—8stündiger Nachtpause ein, empfiehlt die zweizeitige Abnabelung mit Bolus-
behandlung des Nabelschnurrestes und bestätigt die günstigen Erfahrungen v. Herffs
mit 5° iger Sophollösung in der Blennorrhoeprophylaxe.)
526
Geburtshilfe. Physiologie des Wochenbettes.
10. *Keller, A. und J. Klumker, Säuglingsfürsorge und Kinderschutz in den europäi-
11.
12.
20.
schen Staaten. Ein Handbuch f. Ärzte, Richter, Vormünder, Verwaltungsbeamte
und Sozialpolitiker, für Behörden, Verwaltungen und Vereine. J. Springer. (Inter-
nationaler Führer durch die bestehenden Einrichtungen auf dem Gebiete der Fürsorge
und des Schutzes für Mutter und Kind unter besonderer Beachtung des geschicht-
lichen Werdens der bestehenden Einrichtungen in Verbindung mit Armenwesen und
Sozialpolitik. Nach der fachmännischen Besprechung der ‚sozial-hygienischen“,
sowie der „sozial-rechtlichen‘“ Einrichtungen durch Autoritäten der verschiedensten
Länder beschliesst eine Zusammenstellung sämtlicher Gesetze und Verfügungen be-
treffend Kinderschutz und Mutterfürsorge in den europäischen Staaten das inhalts-
reiche Werk.)
*Lehle, A., Zur Prophylaxe der Blennorrhoea neonatorum. Münchn. med. Wochen-
schrift. p. 2161.
Lehndorff, H., Hämatologie des Neugeborenen. Bericht über die im Jahre 1911
erschienenen Arbeiten. Gyn. Rundschau. Bd. 6. p. 872.
*Lewin, L., Spektrophotographische Untersuchungen des Mekoniums. Arch. f. d.
ges. Physiol. Bd. 145. p. 393. Ref. Münchn. med. Wochenschr. p. 1519. (Lewin
konnte die Angabe, dass sich im Mekonium saures Hämatoporphyrin vorfinde, nicht
bestätigen.)
*Massay, F., Beitrag zur Lehre von der Temperatur der Frühgeborenen. Jahrb.
f. Kinderheilk. Bd. 76. p. 232. (Nichts wesentlich Neues.)
*Mendelssohn, A., Beobachtungen über Hauttemperaturen der Säuglinge. Zeitschr.
f. Kinderheilk. Bd. 3. p. 291.
*Pescatore, Pflege und Ernährung des Säuglings. 5. Aufl., bearbeitet von L. Lang-
stein. Springer. (Führer für Mütter und Kinderpflegerinnen.)
*Reuss, A. v., Über die Bedeutung der Unterernährung in der ersten Lebenszeit.
Zeitschr. f. Kinderheilk. Bd. 4. p. 499.
*_ Über das Vorkommen von Glykokoll im Harn des Neugeborenen. Zeitschr. f.
Kinderheilk. Bd. 3. p. 286. (Glykokoll ist auch für den Harn des Neugeborenen als
normaler Bestandteil zu betrachten.)
*— Indikanurie bei Neugeborenen. Zeitschr. f. Kinderheilk, Bd. 3. p. 12. (e Reuss
fand bei Brustkindern im Harn der ersten Lebenswoche recht häufig Indikan — mit-
unter in beträchtlicher Menge —, ohne dass klinisch irgend welche pathologische Er-
scheinungen bestanden. Die Indikanurie fehlt in der Regel am ersten Lebenstage,
ist am zweiten Lebenstage selten und findet sich am häufigsten und intensivsten am
[dritten und] vierten Tag; aber auch während der folgenden Tage ist sie keine seltene
Erscheinung. Als Ursache dieser Indikanurie eruiert v. Reuss zwei Möglichkeiten:
entweder eine „Entstehung von Indol aus dem Darmsekret‘“, oder „Zeichen von Gewebs-
zerfall". Möglicherweise spiele auch die Vermehrung der Harnsäure im Organismus
des Neugeborenen bei der Genese der Indikanurie eine Rolle.)
*— Über transitorisches Fieber bei Neugeborenen. Zeitschr. f. Kinderheilk. Bd. 4.
p. 32.
*Sachs, E., Über Nebenlungen. Gyn. Rundschau. Bd. 6. p. 853. (Genaue Mitteilung
eines Falles mit Diskussion der Entstehungsmöglichkeiten.)
*Salge, B., Salzsäure im Säuglingsmagen. Zeitschr. f. Kinderheilk. Bd. 4. p. 171.
*Samelson, S., Über die Nebennierenfunktion im Säuglingsalter. Zeitschr. f. Kinder-
heilk. Bd. 3. p.65. (Same lson konnte mit Hilfe der v. Trende len bur gschen Methode
feststellen, dass die vasokonstriktorische Wirkung des Säuglingsblutes gegenüber dem
des Erwachsenen bedeutend herabgesetzt ist.)
. *— Über gefässverengernde Substanzen im Säuglingsblutserum. Zeitschr. f. Kinder-
heilk. Bd. 3. p. 568. (Rechtfertigung gegen die Angriffe von H. und L. Hirschfeld,
die in obiger Frage zu entgegengesetztem Resultat gekommen waren.)
*— Über Fettspaltung im Säuglingsblut. Zeitschr. f. Kinderheilk. Bd. 4. p. 205.
(Samelson konnte nach der Rona-Michaelisschen Methode in allen Fällen das
Vorhundensein eines fettspaltenden Ferments im Säuglingsblut nachweisen.)
*Schweitzer, A., Zur Blennorrhoe-Prophylaxe. Arch. f. Gyn. Bd. 97. p. 101.
Stamm, S., Über Krämpfe bei Neugeborenen. Arch. f. Kinderheilk. Bd. 58. p. 1.
(Besprechung der Ätiologie und Mitteilung einiger interessanter eigener Beobachtungen.)
*Stolz, M.. Ein Nabelschnurbruch mit Darmfistel und Nabelschnurzyste. Gyn. Rund-
schau. Bd. 6. p. 131. (Erfolgreiche Operation ohne Narkose, Kind an Lebensschwäche
eingegangen.)
emp
Physiologie und Pathologie des Neugeborenen. 527
29. Trumpp, Rektaler Schleimepithelpfropf und Darmstenosen beim Neugeborenen.
Jahrb. f. Kinderheilk. Bd. 75. p. 678. (Angeborener rektaler Schleimepithelpfropf
als Hindernis für die Entleerung des Mekoniums.)
30. Vorpahl, F., Ein Fall von Melaena neonatorum, hervorgerufen durch Blutung aus
angeborenen Phlebektasien des Ösophagus. Arch. f. Gyn. Bd. 96. p. 377. (Genaue
Beschreibung eines Falles von „Melaena, beruhend auf Lokalerkrankungen, nämlich
auf Missbildung der Blutgefässe“.)
31. Wacher, P., Ein Fall von Hämophilie bei einem Neugeborenen. Gyn. Rundschau.
Bd. 6. p. 207. (Hämophilie bei einem Mädchen; Gelatine [20 ccm] ohne Erfolg, hin-
gegen wirkten 5 ccm Diphtherieserum prompt.)
32. Welde, E., Tragbare Couveuse zum Transport von Frühgeburten. Jahrb. f. Kinder-
heilk. Bd. 76. p. 551. (Empfehlenswerte Couveuse zum Aussentransport. Fabrikant:
E. Lentz, Berlin-Moabit, Birkenstr, 18. Preis Mk. 60.—.
33. Wolff, F., Beiträge zur Entstehung der Melaena neonatorum durch retrograde Embolie,
nebst Mitteilung eines Falles von Volvulus beim Neugeborenen. Monatsschr. f. Geb.
u. Gyn. Bd. 72. p. 438. (Mitteilung weiterer Befunde aus der Giessener Frauenklinik,
die die v. Franquösche Theorie der Entstehung von Melaena in den allerersten Lebens-
tagen durch retrograde Embolie von der Nabelvene aus stützen. Wolff berichtet
zunächst über geglückte experimentelle Erzeugung der Melaena durch Injektion in
die Nabelvene junger Hunde; dann bespricht er den Befund eines Thrombus in der
Nabelvene und von umschriebenen Zirkulationsstörungen. Nekrose und Thrombose
als Grundlage der Ulzeration und Blutung im Duodenum eines an Melaena verstorbenen
Neugeborenen. Schliesslich erbringt er den Nachweis der Durchgängigkeit der für
retrograde Embolie von der Nabelvene aus in Magen- und Darmwand erforderlichen
Blutbahnen.)
34. *Zweifel, P., Zur Verhütung der Augeneiterung des Neugeborenen. Zentralbl. f.
Gyn. Nr. 27.
Die Prophylaxe der Blennorrhoea neonatorum istauch in diesem Jahre
weiter ausgebaut und durch theoretische Untersuchungen sowie praktische Erfah-
rungen einem annähernd idealen Erfolge zugeführt worden. So verlangt v. Herff (8)
zur Durchführung der ihm durchaus berechtigt und theoretisch leicht erfüllbar er-
scheinenden Forderung Cohns: „Die Blennorrhoea neonatorum kann und muss
aus allen zivilisierten Staaten verschwinden“, eine allgemeine Anzeigepflicht jeden
Blennorrhoe-Falles. Die Anzeigepflicht, die sich auf Ärzte, Hebammen und Eltern
zu erstrecken habe, müsse unbedingt durch die Einführung eines obligatorischen
Cred£isierens ergänzt werden. Aber aus den Misserfolgen Salzburgs gehe hervor,
dass das Credäisieren mit Arg. nitric. allein nicht genüge, hingegen lasse der hohe
Schutzstandard des Sophols, der im Frauenspital Basel-Stadt zurzeit auf Null-
prozent Frülinfektionen stehe, dieses Mittel als ideal erscheinen, um so mehr als
ihm bei richtiger Herstellung der Lösung keinerlei Reizwirkung anhafte Natürlich
müsste die Einträufelung erst nach dem Baden und nach dem Anziehen des
Kindes erfolgen und nicht vor dem Abnabeln.
Die absolute Reizlosigkeit des Sophols wurde auch experimentell erwiesen
durch Schweitzer (26), der sowohl an der zarten Schwimmhaut wenig pigmen-
tierter Frösche (100 Versuche) wie an der Schwanzflosse kleiner Fische (50 Versuche)
die Wirkung der gebräuchlichen Silberverbindungen (Arg. nitric, Arg. acetic., Ar-
gentamin, Argonin, Protargol, Collargol, Sophol, Argyrol) auf das lebende Gewebe
erforscht. Er fand bei den meisten Mitteln deutliche Zell- und Gewebsschädigung,
am stärksten bei Arg. nitricum, fast oder vollkommen fehlend hingegen bei Arg.
aceticum mit Ventralisation (Zweifel), bei Argyrol und Sophol. Diese Mittel
erfüllen also die Bedingung der „Reizlosigkeit“. Wegen der sicheren Konstanz
der Lösung empfiehlt Schweitzer zur obligatorischen Prophylaxe am wärmsten
das Argentum aceticum mit Neutralisation.
Zweifel (34) selbst teilt mit, dass er dank diesem Mittel bei einem Material
von ca. 21000 Kindern die Erkrankungsziffer auf 0,15°/o herabdrücken konnte.
Hingegen empfiehlt Lehle (11) auf Grund der Erfahrungen an der Döderleinschen
Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1912. 34
528 Geburtshilfe. Physiologie des Wochenbettes.
Klinik das Sophol als das „souveräne Prophylaktikum der Ophthalmoblenorrhoe“,
das auch für die Hebammen obligatorisch gemacht werden müsse.
Mit der Temperatur des Neugeborenen beschäftigen sich mehrere Arbeiten.
Zunächst weist A. Mendelssohn (15) erneut darauf hin, dass das Wärme-
regulationsvermögen bei sehr kleinen und schwächlichen Kindern sehr schlecht,
ja völlig unzureichend ist. Es wird erst langsam während der ersten Lebensmonate
erworben und kann bei schweren Krankheiten (z. B. Intoxikationen und Zuständen
von Atrophie) wieder verloren gehen.
Auf Grund von Beobachtungen an der Schautaschen Klinik glaubt
v. Reuss (20) ein in seiner Ätiologie bisher noch unklares „transitorisches
Fieber“ in der Mitte der ersten Lebenswoche des Neugeborenen als nicht seltenen
Befund feststellen zu können. Die Kinder zeigen bei rasch vorübergehendem Fieber
meist keinerlei Störungen des Allgemeinbefindens, bei längerer Dauer werden sie
auffällig unruhig, matt und somnolent; sonst ist der objektive Befund ein negativer.
Als Ursache dieser Fieberzustände dürfte im Hinblick auf die typische Zeit
ihres Auftretens (3.—4. Tag) in den zugleich im Organismus ablaufenden Vorgängen
(Stoffzerfall, Wasserverlust, erste Nahrungsaufnahme und ihre Folgen) zu suchen
sein. Auch die mangelhafte Wärmeregulation des Neuborenen komme
als unterstützendes Moment in Betracht. Dass es sich um enterogene Infektion
handeln könne, will v. Reuss nicht anerkennen. Hingegen kommt Heller (7)
zum Schluss, dass diesem Fieber eine „endogene“ Ursache zugrunde liegen müsse,
dass in der Pathogenese dieses Fiebers ganz bestimmte Stoffwechselvorgänge eine
Rolle spielen, vielleicht eine Konzentrationsstörung durch zu ausgiebige Wasser-
abgabe bei mangelhafter Wärmeregulation. Heller rät daher, solchen Kindern
bei mangelnder Milchsekretion geringe Mengen Tee oder Wasser zuzuführen.
Dass aber die Ursache dieses „transitorischen Fiebers“ jedenfalls nicht bloss
in einer gewissen Unterernährung liegen kann, hat v. Reuss (17) durch weitere
Untersuchungen gezeigt. Er wies nach, dass bei entsprechender Flüssigkeitszufuhr
während der ersten Woche auch bei sehr geringer Kalorienzufuhr ein klinisch
normaler Verlauf durchaus möglich ist. Die Ursachen der Unterernährung in
dieser Zeit liegen teils in Stillschwierigkeiten seitens des Kindes (saugschwache,
trınkfaule, brustscheue), teils in solchen seitens der Mutter (schwer fassbare Warzen,
Hypogalaktie etc.). v. Reuss empfiehlt mit Ausnahme der Fälle von Trinkschwäche
das Festhalten an 5—6 Mahlzeiten; gegen die Exsikkation bei Unterernährung
Nachfüttern indifferenter Flüssigkeit oder abgepumpter Muttermilch nach dem An-
legeversuch. Mit der Zufütterung von Kuhmilch rät v. Reuss bis in die zweite
Woche zu warten, da während der Neugehorenenperiode selbst hohe Grade von
Unterernährung schadlos ertragen werden. Auch beim „transitorischen Fieber der
Neugeborenen“ bloss Zufütterung von Flüssigkeit; Kuhmilch erst dann, wenn die
Brustdrüsensekretion einigermassen in Gang gekommen ist.
Durch Stoffwechselversuche am Neugeborenen zwecks Feststellung der Be-
deutung des Kolostrums kam Birk (2) zum Schluss, dass bei der Ernäh-
rung mit Kolostrum, das ja einen auffällig hohen Phosphor- und Natriumgehalt
hat, trotz der physiologischen Gewichtsabnahme ein positive N.-Bilanz bestehe,
während bei der Ernährung mit abgespritzter, fertiger Frauenmilch die N.-Bilanz
dauernd negativ war. Während der Kolostrumernährung findet eine Retention
von bio Asche statt — am höchsten ist hierbei die Aufstapelung von Kalk und
Phosphor — bei Frauenmilchernährung dagegen ergaben sich sogar negative Bilanzen.
Die Bedeutung des Kolostruns für die Ernährung des Neugeborenen liegt sonach
darin, dass es, dem geringen Nahrungsbedürfnis des Neugeborenen angepasst, in
relativ geringer Substanz einen hohen Gehalt an Kalorien wie an anorganischen
Substanzen besitzt.
Neue Aufschlüse über die Verdauungsvorgänge beim Neugeborenen haben uns
die Untersuchungen I’ ohne (4) gebracht. Davidsohn konnte nachweisen,
dass infolge der ‘tät des Magensaftes beim natürlich oder künstlich
Schwangerschafstoxämien, Hyperemesis gravidarum, Ptyalismus gravidarum. 529
ernährten gesunden Säugling eine Pepsinverdauung im Magen in praktisch nennens-
werter Weise nicht stattfinden kann. Als Ursache der auffallend niedrigen Azidität
scheint nicht der Säuglingsorganismus, sondern in erster Linie die Milch anzusehen
zu sein; die Differenz in der Azidität des Magens beim Säugling und Erwachsenen
stimmt also mit den Unterschieden überein, die Pawlow im Tierversuch nach
Brot- und Milchnahrung erhalten hat. Die Untersuchungen sind durch Salge (22)
vollauf bestätigt worden. Auch Salge nimmt an, dass die peptische Verdauung
bei der normalen Ernährung des Säuglings tatsächlich keine Rolle spielt.
VI.
Pathologie der Gravidität.
Referent: Dr. M. Penkert, Halle.
Schwangerschaftstoxämien, Hyperemesis gravidarum, Ptyalismus
gravidarum,
l. *Although, Treatment of the Vomiting in Pregnancy. Journ. des pract. Oct. 5.
Ref. The Brit. Med. Journ. Nov. 2.
2. *Avmerich, G., Formula leucocitaria e quadro neutrofilo nella gravidanza normale
e nella albuminuria gravidica. (Leukozytenformel und neutrophiles Bild in der nor-
malen Schwangerschaft und in der Schwangerschaftsalbuminurie.) La Ginec. Firenze
IX. Fasc. 10. p. 289. (Artom di Sant’ Agnese.)
3. Berecz, Jänos, Chorea gravidarum egyesete. Aus der Sitzg. d. gyn. Sckt. d. kgl.
Ärztevereins am 5. März. Ref. Orvosi Hetilap. Gyn. Nr. 3. (Bericht über einen Fall
von Chorca gravidarum, bei welchem im zweiten Schwangerschaftsmonat bei 39,30 C
hoher Temperatur die Schwangerschaft unterbrochen wurde. Trotzdem starb die
Frau drei Tage nach der Ausräumung.) (Temesväry.)
4. *Blodgett, N. H., Toxemias of Pregnancy. Med. Record. Jan. 13. Ref. The Brit.
med. journ. 17. Febr.
5. *Brown, Toxemia of pregnancy. The amer. journ. of obst. June,
6. Candia, F., Parto forzato all ottavo mese eseguito d’ urgenza per grave intossi-
cazione gravidicacon vomito incoercibile e gravissima nefrite. Guarigione. (Im achten
Monat hervorgerufene Geburt wegen schwerer Schwangerschaftsintoxikation mit un-
stillbarem Erbrechen und schwerer Nephritis. Heilung.) Atti Soc. Ital. d’Ostetr.
Ginec. Vol. XVIII. (Artom di Sant’ Agnese.)
7. Chirie, Corpus luteum und unstillbares Erbrechen. Arch. mens. d’obst. et Gyn.
April. (Fall von unstillbarem Erbrechen, der tödlich verlaufen war. Es fand sich
bei der Sektion ein Corpus luteum, das zystisch und von Zystenbildungen grössten-
teils zerstört war, ebenso von bindegewebiger Umwandlung. Es glich einem alten
Corpus luteum in bindegewebiger Umwandlung. Chirie zieht keine weiteren Schlüsse
aus dem Fall, glaubt aber, dass derartige Veränderungen einer Nachprüfung wert
sind, und glaubt darin eine Bestätigung der Pottetschen Untersuchungen zu er-
blicken, der in 4 Fällen von Tod infolge unstillbaren Erbrechens Läsionen des
Corpus luteum gefunden hatte.)
8. Davis, Edward P., The treatment of acute and fulminant toxämia. The amer.
journ. of obst. August. p. 276.
9. *Devraigne et Chirie, Corps jaune et vomissements incoercibles. Société obste-
tricale de France. Annal. de Gyn. Decembre 1911. 750. (Bei einer 30 jährigen, an
34*
10.
11.
12.
13.
14.
15.
lõa.
16.
18.
19.
20.
Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
unstillbarem Erbrechen verstorbenen D para, fanden sich beiderseits sklerozystische
Ovarien. Auf der Seite des gelben Körpers fand sich eine ziemlich ausgedehnte
Zyste, in ihr war die Luteinsubstanz auf die Hälfte reduziert, die Restpartie war ausser-
dem verändert. Es existierte keine Reaktion in der Umgebung der jungen Follikel.)
*Drummond, J. B., Ammonia coefficient as indication for emptying the Uterus
in Toxemia of pregnancy. Maine med. Journ. 1911. 11. 550. Ref. The Amer. Journ.
of Obst. Febr. p. 320.
*Ducasse, Beitrag zur Lehre von der Neuritis gravidarum. Inaug.-Diss. Toulouse.
Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 40.
Erdös, Adolf, A terhességi hányas aetiologiaja. Orvosok Lapja. Nr. 26. (Zu-
sammenfassender Bericht über die Ätiologie des Schwangerschaftserbrechens.)
(Temesväry.)
*Evans, I. D., Hoher Blutdruck bei Schwangerschaftstoxikosen. Monthly cyclo-
pedia and med. bull. Nov. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 15.
*Exchaquet, Les vomissements de la grossesse. 47. Sitzg. de la soc. d’obst. et de
Gyn. de la Suisse romande. Gyn. Helvetia. Frühlingsausgabe.
Fekete, Sändor, Hyperemesis gravidarum két esete. Aus der Sitzg. d. gyn. Sekt.
des kgl. Ärztevereins am 5. März. Ref. Orvosi Hetilap. Gyn. Nr. 3. (Bericht über
zwei Fälle von Hyperemesis gravidarum, in welchen der Williamssche Anımonia-
koeffizient die erlaubte Grenze von 109%, weit überstieg. In einem Falle besserte
sich der Zustand bei rektaler Ernährung, im anderen musste die Fehlgeburt eingeleitet
werden.) (Temesväry.)
— Az ammonia-coefficions értéke aterhessegi hányás nilvosságának megitelesere,
Orvosi Hetilap. Gyn. Nr. 2. (Fekete untersuchte in sechs Fällen von Schwanger-
schaftserbrechen den Harn der Frauen auf den Williamsschen Ammonia-Koeffi-
zienten hin. In drei Fällen überstieg dieser die Williamssche Grenze von 1090;
trotzdem musste die Unterbrechung der Schwangerschaft bloss in einem Falle vor-
genommen werden. Der Ammonia-Koeffizient ist demnach kein zuverlässiger Indi-
kator für die Schwere des Schwangerschaftserbrechens ) (Temesväry.)
Fieux, G., La serotherapie appliquée aux vomissements graves de la gestation. La
Gyn. Oct. p. 631. (Bericht über vier mit Serumtherapie — Schwangerenserum oder
Pferde- und Schwangerenserum, oder nur Pferdeblut — günstig beeinflusste Fälle
von schwerem Schwangerschaftserbrechen.)
Fieux et Dautin, Traitement des vomissements incoereibles. Soc. d’obst. et de gyn.
de Paris. Avril. La Presse med. Nr. 39, (Eine Frau hatte in der ersten Schwangerschaft
ohne nachweisbare Nephritis an unstillbarem Erbrechen gelitten, ebenso stellte sich
in der dritten Gravidität das Erbrechen in schwerster Form ein. Nach einer Injektion
normalen Menschenserums keine Besserung, erst nach Injektion von Serum einer im
dritten Monat schwangeren Frau hörte — nachdem noch einen Tag galliges Erbrechen
stattgefunden hatte — das unstillbare Erbrechen auf und Puls etc. kehrten zur Norm
zurück.)
— — Contribution à Pemploi du sérum de femme enceinte normale des premiers
mois dans la thérapeutique des vomissements graves de la grossesse. Bull. de la soc.,
d’obst. et de gyn. de Paris etc. Avril. (25jährige II para, bei der wegen schweren un-
stillbaren Erbrechens schon die erste Schwangerschaft unterbrochen werden sollte,
Spontanabort und Heilung. Bei der zweiten Gravidität stellte sich ebenfalls schwerstes
Schwangerschaftserbrechen ein, das nach Injektion normalen Menschenseruns nicht
aufhörte, erst nach Injektion von 12 ccm Serum einer normalen Schwangeren im dritten
Monat zum Verschwinden gebracht wurde. Heilung.)
*Franz, R., Über das Verhalten der Harntoxizität in der Schwangerschaft, Geburt
und Wochenbett. Wiener klin. Wochenschr. Nr. 51. 1911.
Nabelschnurblutserum geheilte Schwangerschaftsdermatose. Zentralbl. f. Gyn.
Nr. 28. (19jährige Ipara, letzte Menstruation Anfang August 1911. Am 5. Mai 1912
stark juckender Ausschlag an der Bauchhaut, 14. Mai auf dem Bauch, beiden Unter-
armen und an den unteren Extremitäten, bis kronenstückgrosse, zum Teil konfluierende
Flecke. Venaepunctio am 15. Mai, intramuskuläre Injektion von 30 eem 213, Monate
alten Nabelschnurblutserums im rechten Oberschenkel. Keine Temperatursteigerung.
16. Mai kein Juckreiz mehr, Flecke an den Unterarmen vollkommen geschwunden,
am Bauch und an der Vorderseite der Oberschenkel völlig abgeblasst. 18. Mai noch-
malige Injektion von 30 ccm Nabelschnurblutserums. 19. Mai völlige Abheilung.
20. Mai Geburt spontan.)
e
21.
22,
23.
29.
30.
IR
Schwangerschaftstoxämien, Hyperemesis gravidarum, Ptyalismus gravidarum. 531
*Freund, R., Schwere Graviditätstoxikosen. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 37. (I. Fall.
24jüährige Ipara mit starken Eiweissmengen im Urin am Ende der Schwangerschaft
und Ikterus, der während der Geburtsarbeit auftrat. Spontaner Partus. Mädchen
lebend, aber schwer asphyktisch und in den ersten vier Tagen somnolent, so dass es
einen schwer vergifteten Eindruck macht. Erhebliche Zunahme des Ikterus der Mutter
nach dem Partus, starke Albuminurie und Harnverminderung, die aber bis zum 4. bis
5. Tage schwinden. Danach Genesung des Kindes und der Mutter. II. Fall. 25 jährige
Ipara im 10. Schwangerschaftsmonat. Nach zwei eklamptischen Anfällen spontaner
Partus eines toten Mädchens, Urin 7 0, Albumen, keine Ödeme. Am zweiten Tag
post partum Ikterus, Blutung unter die linke Sklera, Harnverminderung, Nasen-
bluten, Exitus am fünften Tage. Bei der Sektion schwere eklamptische Verände-
rungen an den Nieren und der Leber. III. Fall. 38jährige XXV para, meistens Aborte,
zwei lebende, schwächliche Kinder. Vom siebenten Monat ab häufiges, zum Teil
blutiges Erbrechen, Kopfschmerzen, Husten, wässerige Anschwellung der Beine. Gelb-
sucht, Atemnot. Hautfarbe nach der Aufnahme in die Charite ikterisch und zyano-
tisch. Puls klein, 104, Urin sehr spärlich, 715 s% Albumen. Grav. mens. IX., Kind
tot, Perforation wegen grosser Dyspnoe. Unregelmässige, schlechte Herzaktion. In
den nächsten Tagen Ikterus unverändert, Aderlass. Nasenbluten. Sechster Tag post
part. Exitus. Sektion ausgedehnte nekrotisch-hämorrhagische Veränderungen in der
Leber, schwere parenchymatöse Veränderung der Nieren. IV. Fall. 23jährige Ipara.
Em eklamptischer Anfall. Vom Arzt schwere Vergiftung diagnostiziert. Bewusst-
losiekeit, erneuter Anfall, tiefes Koma, Nasenbluten. Totes Kind bei der moribunden
Frau, Zange, Aderlass, Harnverminderung. Exitus. Allgemeine hämorrhagische
Diathese. In der Leber eklamptische Herde, schwere Nierenveränderungen.)
*Gaifami, P. jun., La sieroterapia in alcune forme di intossicazione gravidica (Ipere-
mesi, ptialismo, albuminuria, dermatosi, anemia grave). (Die Serumtherapie in einigen
Formen von Schwangerschaftsintoxikationen [Hyperemesis, Ptyalismus, Albuminurie,
Dermatosis, schwere Anämie].) Atti del XVII Congresso della Soc. Italiana di Ostetr.
e Ginec. Napoli. X. (Artom di Sant’ Agnese.)
*Graff, Erwin, und Januarius v. Zubrzycki, Die Kobragiftpferdebluthämolyse
in der Schwangerschaft und bei Karzinom. Münchn. med. Wochenschr. p. 574.
*Grube, Karl, und Karl Reifferscheid, Experimentelle Untersuchungen zur
Frage der Schwangerschaftstoxämie. Med. Klinik. Nr. 14. Ref. Zentralbl. f. Gyn.
Nr. 35.
*Hcdley, J. P., The excretion of creatin in pregnancyand thetoxacmias of pregnancy.
The Brit. med. Journ. Oct. 26. p. 1117—1118.
*Herrmann, E. und J. Neumann, Lipoide in der Gravidität und deren Ausschei-
dung nach vollendeter Schwangerschaft. Wiener klin. Wochenschr. Nr. 42. Ref.
Deutsche med. Wochenschr. Nr. 44.
*Hilferding-Hönigsberg, Margret, Zur Behandlung der Schwangerschaftsbe-
schwerden. Wiener med. Wochenschr. Nr. 46.
Hilferding, Demonstration von vier Frauen, bei denen Schwangerschaftsbeschwerden
mit Herzmitteln behandelt waren. Ges. f. inn. Med. u. Kinderheilk. in Wien. Ref.
Berl. klin. Wochenschr. Nr. 2.
*Hirsch, Max, Ein Fall von unstillbarem Erbrechen bei Hämatometra. Zentralbl.
f. Gyn. Nr. 52. (20jährige Frau, die einen Partus durchgemacht hat und ein längeres
Wochenbett von ca. 18 Tagen mit mangelhafter Rückbildung des Uterus und Schmerzen
im Leib. Nach drei Monaten Periode, vier Monate später Schmerzen im Unterleib,
Oophoritis links. Letzte Periode 22. Februar 1908, letzter Koitus Mitte Januar 1908.
Ende März heftiges Erbrechen, Leibschmerzen und zunehmende Entkräftung. Da
wegen der bestimmten Angabe des Koitus eine Schwangerschaft ausgeschlossen scheint,
Annahme einer Hämatometra, Dilatation und Ausschabung dunkelbrauner Blut-
koagula ohne Schwangerschaftsprodukte. Besserung des Allgemeinbefindens. Anfang
Juli 1911 letzte Periode, Gravidität im zweiten Monat mit schwerem, unstillbaren
Erbrechen, deswegen Ende August Schwangerschaftsunterbrechung. Besserung des
Alleemeinzustandes.)
*Ingraham, Pernicious vomiting of pregnancy. The Journ. of the Amer. med. Assoc.
Vol. 58. 1.
*Julchiero, A., Meiostagminreaktion und Schwangerschaft. Wiener klin. Wochen-
schrift. Nr. 43. Ref. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 45.
532
32.
37.
40.
41.
42.
43.
44.
Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
Keator, Harry Mayham, Transfusion in a case of toxemia of early pregnancy with
inusual haemorrhagic manifestations. The Amer. Journ. of Obst. June. (Schwerster
Fall von unstillbarem Erbrechen im dritten Monat der ersten Schwangerschaft, der
jeglicher Behandlung trotzte. Künstlicher Abort wegen Verschlechterung des All-
gemeinbefindens und Blutbrechens, Auftreten von Gelbfärbung der Haut und Purpura.
Tamponade des Uterus an verschiedenen Tagen wegen starker Hämorrhagien. Schliess-
lich bei Versagen jeglicher Therapie Transfusion von Blut aus der Armartcerie des
Mannes. Danach schwerer Kollaps, aber dann bald Besserung des Allgemeinbefindens,
des Blutdrucks, Reaktion des Uterus — Kontraktionen —, Wiedceraufleben der ge-
störten Blasen- und Darnifunktion, Heilung.)
*Kaufmann, Über Schwangerschaftsautointoxikation. Vortrag in der Ärztl. Ges. in
Lodz. Przeglad Lekarski. Nr. 4. p. 74. (Polnisch.) (v. Neugebauer.)
Klein, Bruno, Die Indikation des künstlichen Aborts bei Tuberkulose. Inaug.-
Diss. Bonn. Febr.
Koteck, Thyreoidin bei Hyperemesis gravidarum. Deutsche med. Wochenschr.
Nr. 43. p. 2270.
Labusquiere, Tox&mie ou bacteriemie. Ann. de Gyn. et d’obst. Juin. p. 357.
Lepage, Du prognostic éloigné de Yalbuminurie chez les femmes enceintes. Ann.
de Gyn. et d’obst. Oct. p. 577.
*Lorier, Le., Urodiagnostic et uroprognostic des vomissements graves de la grossesse.
Soc. d’obst. et de gyn. de Paris. Avril. La Presse med. Nr. 39.
— La constante urcmique chez la femme enceinte. Annales de Gyn. et d’obst. Oct.
p. 632.
Martin, James H., The etiology of the excessive vomiting of pregnancy. The Brit.
med. Journ. (Zusammenstellung der Ansichten über die Ätiologie des Schwanger-
schaftserbrechens.)
*Miura, M., Zur Therapie der Hyperemesis und der Eclampsia gravidarum. Aus den
Notizen der physiolog. u. path. Forschung des Verf. Tokio 1911. Ref. Zentralbl. f.
Gyn. Nr. 23.
Murlin and Bailey, Eiweissstoffwechsel während der Schwangerschaft und im
Puerperium. Journ. of Amer. Assoc. Oct. 26. Ref. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 48.
(Die Verf. untersuchten auf Abweichungen im Eiweissstoffwechsel im präeklampti-
schen und eklamptischen Zustande. Es zeigte sich jedoch, dass durch Bestimmung
der Stickstoffausscheidung präeklamptische Zustände nicht erkannt werden können.)
*Murray, Leith, Complement fixation jn pregnancy. Liverpool Medico-Chirurgical
Journ. Jan. Ref. Journ. of Obst. and Gyn. Sept.
Perazzi, P., Storia clinica e considerazioni sopra un caso di scialorrea gravidica.
(Klinische Geschichte und Erwägungen über einen Fall von Speichelfluss in der Schwan-
gerschaft.) Gazz. Ital. d. levatrici. Siena. Anno 1. p. 60.
(Artom di Sant’ Agnese.)
*Polak, J. O., Indications for and type of operation to select in toxemia of pregnancy.
Journ. of Amer. med. Assoc. August 31.
Salin, M., Ein schwerer Fall von Hyperemesis gravidarum. Verh. d. obst.-gyn. Sekt.
d. Ges. schwed. Ärzte. Hygica. Nr. 4. (Silas Lindquist.)
*Schirokauer, Hans, Zum Zuckerstoffwechsel in der Schwangerschaft. Berl. klin.
Wochenschr. Nr. 11. Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 12.
*Scejitz, L., Hyperemesis als Schwangerschaftsintoxikation. Deutsche med. Wochen-
schrift Nr. 15.
*Sergent, Emile, und Camille Lian, Die Rolle der Insuffizienz der Nebennieren
bei unstillbarem Erbrechen der Schwangeren. Presse med. Nr. 102.
*Swayne, W. C, Die klinische Bedeutung der Azidosis der Gravidität. Royal Soc.
of Med., Obst. and Gyn. Sect. May 2. Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 32.
Treub, Hector, Schwangerschaftshämaturie. Tijdschr. voor Geneesk. 10. Ref.
Deutsche med. Wochenschr, Nr. 39. (19 Fälle von Hämaturie in der Schwangerschaft,
dirunter ein Fall von Blasenblutung.)
Veiel, Fritz, Ein Beitrag zur Serumbehandlung der Schwangerschaftsdermatosen.
Münchn. med. Wochenschr. Nr. 35. (36jährige Frau, die 1899 eine normale Gravidität
durchgemacht, Juli 1599 wieder gravid, im März, sechsten Monat der zweiten Gra-
vidität traten auf der Haut, besonders an den Armen und der Brust kleine juckende
Knötchen auf, keine ärztliche Behandlung. April 1900 Niederkunft, am zweiten Tage
danach schossen plötzlich unter Temperatursteigerung Blasen auf nicht geröteter
Schwangerschaftstoxämien, Hyperemesis gravidarum, Ptyalismus gravidarum. 533
Haut auf, die wasserhell, durchschnittlich walnussgross waren, bis zur Grösse eines
Apfels. Hauptsächlich lokalisiert auf Arme, Hände, Unterschenkel und Füsse. Am
ganzen Körper Jucken, keine wesentliche Störung des Alleemeinbefindens trotz der
anfänglich hohen Temperatur. Unter milder Salbenbehandlung Abheilung nach
sieben Wochen. 1902, 1905, und 1907 normale Schwangerschaften 1909 lokalisierte
Korneal- und Ziliartuberkulose des rechten Auges, die auf Tuberkulinkur abheilte.
Anfang Januar 1911 wieder gravid, bis 7. Oktober 1911 keinerlei Beschwerden, da
plötzlich Auftreten von etwa kirschkerngrossen Blasen an den Oberschenkeln, mit
heftizem Jucken, in den nächsten 14 Tagen Aufschiessen neuer Blasen bis zur Grösse
einer Kinderfaust, die meist rasch platzten. Innenfläche und Vorderseite beider Ober-
schenkel. In der Nähe der Genitalien, die selbst frei waren, sassen die grössten Blasen,
auf der Haut des übrigen Körpers heftiges Jucken und serpiginöses Exanthem. Am
28. Oktober wurden der Patientin in die Nates 10 ccm Serum einer im neunten Monat
Graviden injiziert, am nächsten Tag Jucken geringer, verschlimmerte sich aber bald
wieder, am 3. November erneute Injektion von 20 cem derselben Schwangeren. Darauf
war der Zustand ganz verändert, Jucken verschwunden, es traten keine neuen Blasen
auf. Rückkehr der Temperatur zur Norm und Abheilung der alten Blasen. 7. November
Niederkunft glatt. Am dritten Tage des Wochenbettes plötzlich Fieber und neuer
Nachschub von Blasen an den Oberschenkeln, die jedoch im weiteren Verlauf ohne
neue Seruminjektion zurückgingen; 12. April vollständige Heilung. Bei Herpes ge-
stationis ist in jedem Falle die Serumtherapie anzuwenden.)
53. *Ward, George Gray, A further Report on the relation of thyreoidism to the toxemia
of pregnancy. The Amer. Journ. of Obst. August. p. 275.
54. *Waelsch, Veränderungen der Achselschweissdrüsen in der Schwangerschaft. Wiss.
Ges. deutscher Ärzte in Böhmen, 23. Febr. Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 12.
p. 670.
55. *Williams, J. Whitridge, Further Contributions to our knowledge of the pernicious
vomiting of pregnancy. The Journ. of Obst. and Gyn. of the Brit. Emp. Nov. Vol. 22. 5.
56. — Is the toxic vomiting of pregnancy a clinical entity? The Amer. Journ. of Obst.
May. p. 805.
Ward (53) unterscheidet zwei Formen von Toxämien in der Schwangerschaft,
die in Beziehung zur Thyreoidea stehen: a) solche die nicht Graves Krankheit
zeigen und eine ungenügende sekretorische Tätigkeit der Thyreoidea für die ver-
mehrte Schwangerschaftstätigkeit der Leber, sie besteht in einer fehlenden Vergrösse-
rung der Thyreoidea. Hypertrophie. b) mit Graves Krankheit kombiniert, die
gewöhnlich schwere Störungen verursacht. Die Toxümien der ersten Gruppe werden
günstig beeinflusst durch Gaben von Thyreoidsubstanz in trockener Form oder
mit Serum. Bei der zweiten Gruppe liegt ein Hyper- oder Hypothyreoidismus
zugrunde. Bei ersterem Falle: Milchdiät, Ruhe, Eis und Sedativa; bei Versagen
dieser Mittel ein cytotoxisches Serum (Beebe und Rogers). Im letzteren Falle:
Thyreoidsubstanz in trockener Form oder menschliche Thyreoidea in Kochsalzlösung
zur subkutanen Injektion. Als Indikator dient die Bestimmung des Stickstoffs
im Urin. Da die Geburt in solchen Fällen schwer eintritt und wenn Verengerungen
des Beckens und derartige Geburtsstörungen von früheren Entbindungen bekannt
sind, ist der elektive Kaiserschnitt am Platze.
Blodgett (4) unterscheidet zwei Arten von Toxämie in der Schwanger-
schaft, die eine urämischer Natur, die andere hervorgerufen durch eine ungenügende
Funktion des Pankreas. Die urämische Form kann sich schnell und langsam
entwickeln; im ersteren Falle besteht eine grössere Gefahr für das Kind, im
zweiten für die Mutter. In gleichem Masse wie die stickstoffhaltige Nahrung ver-
mindert wird, geht auch die Ausscheidung von Harnstoff zurück, deshalb muss
man such die stickstoffhaltige Nahrung einschränken und grosse Flüssigkeitsmengen
verordnen. Reine Milchdiät ist nicht absolut erforderlich. Körperliche Übungen
sind einzuschränken, da Bewegungen leicht einen Anfall auslösen. Strenge Über-
wachung der kindlichen Herztöne ist erforderlich, bei Schlechterwerden derselben
künstliche Frühgeburt. Bei der schnell sich entwickelnden Form treten Kopf-
schmerzen, Nervenschmerzen und Schmerzen im Epigastrium auf, plötzlicher Appetit-
534 Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
mangel und spärliche Urinausscheidung mit hohem spezifischem Gewicht. Dann
sollte sofort die Geburt eingeleitet werden. Bei der pankreatischen Form tritt
Nausea und Erbrechen ein, mit Azeton und Azetessigsäure im Urin. Bei tiefem
Eindrücken auf den Pankreaskopf besteht daselbst Schmerzempfindlichkeit. Die
Behandlung besteht in täglichen Gaben von 20—60 g Natronbikarbonat mit
heissem oder kaltem Wasser, gelöst.
Brown (5) ist der Ansicht, dass die Schwangerschaftstoxämien auf einer
Störung des Gleichgewichts zwischen den Kalksalzen und dem Natrium und Kalium-
gehalt der Zelle beruhen. Wenn wie in dem einen von ihm beschriebenen Falle
von unstillbarem Erbrechen im Urin Ammoniumnitrat und Azeton nachweisbar sind,
so sind reichliche Gaben von milchsaurem Kalzium empfehlenswert. Der von ihm
publizierte Fall besserte sich nach Versagen aller anderen Therapie sofort nach
2stündlichen Gaben von 30 g dieses Mittels. Bei der Behandlung der Eklampsie
bevorzugt er Veratrum viride.
Auf Grund von Untersuchungen von 38 Fällen mit dem Instrument von
Riva-Rocci oder dem diesen ähnlichen von Tycos über den Blutdruck bei
Schwangerschaftstoxikosen, stellte Evans (13) folgendes fest. Die höchsten Blut-
druckwerte (bis 200 mm Hg) fanden sich bei Eklampsie; unmittelbar vor den
Anfällen schwankt der Blutdruck bei den meisten Fällen zwischen 170—190.
Hoher Blutdruck ohne sonstige Zeichen einer Schwangerschaftstoxikämie braucht
zu keiner Ängstlichkeit Veranlassung zu geben; sind aber Zeichen einer Toxikose,
namentlich einer Leber- und Niereninsuffizienz vorhanden, dann bedarf der Blut-
druck sorgfältiger Überwachung, und hei weiterem Ansteigen desselben hält Verf.
160 für die Grenze, wo man eingreifen soll, wenn nicht durch diätetische Mass-
nahmen eine Erniedrigung des Druckes und Besserung der ÖOrganfunktionen zu
erreichen ist. — Bei der Hyperemesis ist der Blutdruck zur Bestimmung des Grades
der Toxämie nicht zu verwerten; es scheint allerdings, als ob hier bei Fortschreiten
der Intoxikation Neigung zur Blutdrucksenkung besteht.
Grube und Reifferscheid (24) konnten durch Tierversuche nachweisen,
dass der Alkoholauszug des Blutes trächtiger Kaninchen auf andere Kaninchen
ohne Wirkung ist, während der Ätherauszug desselben Blutes kurz vor und nach
dem Partus in den meisten Fällen stark toxisch wirkte und Lähmungen, Krämpfe
und starke Herabsetzung des Blutdrucks bis zum Tode machte. Derselbe Auszug
aufgekocht hatte dieselbe Wirkung. Der Ätherauszug des Blutes nichtträchtiger
Kaninchen war für andere Kaninchen nicht giftig. Der Auszug des Blutes eines
trächtigen Kanipches unmittelbar vor dem Partus, der für ein nichtträchtiges
Kaninchen stark toxisch wirkte, war für ein trächtiges Kaninchen, das in wenigen
Tagen werfen musste, nicht toxisch. Aus der Tatsache, dass die Substanz durch
Auszug mit Äther gewonnen wurde, nach vorheriger Füllung des Blutes. durch
Alkohol, und aus der weiteren Tatsache, dass Aufkochen die Wirkung nicht auf-
hob, folgern die Verff., dass der von ihnen gefundene Giftstoff nicht zu den proto-
plasmatischen Substanzen: gehört. Vielleicht bringen die Versuche der Eklampsie-
fragelösung etwas näher.
Während gewöhnlich der menschliche Körper kein Kreatin im Urin aus-
scheidet, scheidet die Frau in der Schwangerschaft normalerweise diesen Stoff aus.
Hedley (25) berechnete die ausgeschiedene Menge in 10 ccm durchschnittlich im
3. Monat auf 1,1, im 3!/2. Monat 2,2, im 4. Monat 1,2, im 4!/2. Monat 1,8, im
5. Monat 2,5 mg. In einem Falle schwerer Toxämie fand er die Ausscheidung
etwas niedriger als normal; in einem zweiten Falle bis zu 7,5 mg. Drei Albu-
minurien in der Schwangerschaft und eine chronische Nephritis zeigten keine von
der Norm abweichenden Werte. Bei Eklampsien fand er eine Unterdrückung der
Ausscheidung oder nur ganz geringe Werte. Die bakteriotoxischen Substanzen
wirken direkt auf die Leber und bedingen eine vermehrte Ausscheidung von
Kreatin, während die eklamptischen eine Verminderung oder eine Unterdrückung
der Kreatinausscheidung zur Folge haben.
A AT er m EE
Schwangerschaftstoxämien, Hyperemesis gravidarum, Ptyalismus gravidarum. 535
Die in der Schwangerschaft zu beobachtenden Neuritiden stehen nach
Ducasse (11) in ätiologischem Zusammenhang mit der „intoxication gravidique“.
Leichte Fälle sind am häufigsten lokalisiert im Lendenplexus und klinisch durch
spontane Schmerzen mit Hyperästhesie und übertriebenen Reflexen der unteren
Glieder zu erkennen. Unter den schweren, viel selteneren Formen findet man
hauptsächlich die allgemeine Polyneuritis, oft mit Hyperemesis kompliziert und die
Neuritis des Nerv. opt. Die Behaudlung besteht in antitoxischer Diät (Milch)
und Abführmitteln.
Nach den Beobachtungen von Freund (21) ist der Icterus gestationis stets
als Teilerscheinung einer Graviditätstoxikose, zumal in Verbindung mit Albuminurie,
Harnverminderung und hämorrhagischer Diathese als sehr ernste Erkrankung auf-
zufassen. Der Übergang von Giftstoffen führt zu schweren Schädigungen des Kindes.
Wenn die Widerstandsfähigkeit des mütterlichen Organismus nicht zur Überwindung
der schweren Vergiftung ausreicht, ist der Exitus mit Sicherheit zu erwarten. Für
den dritten seiner Fälle, einem Fall von „Eklampsie ohne Krämpfe“ ist, um den
strittigen Ausdruck zu vermeiden, „schwere Graviditätstoxikose“ angebracht. Da
bei der Unkenntnis der hier wirkenden Giftstoffe bislang noch kein direktes Heil-
mittel existiert und lediglich der mütterliche Organismus allein imstande ist, der
Vergiftung im geeigneten Falle Herr zu werden, so muss man bestrebt sein, so bald
als möglich die Giftquelle — Kind mit Plazenta — zu entfernen. Das beste
Heilmittel ist immer noch die sofortige Entbindung durch Ausschaltung der Geburts-
arbeit mit nachfolgenden Aderlass.
Als Ergebnis seiner Untersuchungen über die klinische Bedeutung der Azi-
dosis in der Schwangerschaft stellt Swayne (50) folgende Thesen auf: Bei Vor-
handensein von Albuminurie in der Schwangerschaft ist es immer indiziert, auf
Azetessigsäure und Azeton zu untersuchen und eventuell beim Fehlen dieser beiden
Körper den Harnstoff und Ammoniakstickstoff zu bestimmen. Das Auftreten von
Azetessigsäure und Azeton bestätigt die durch die Albuminurie angezeigte Gefahr der
Eklampsie. Auch bei anderen eine Eklampsie anzeigenden Symptomen, wie heftiges
Erbrechen oder Salivation, soll man auf Azetesssigeäure und Azeton fahnden und
die Stickstoffbestimmungen ausführen. Bei dem unaufhaltsamen Erbrechen ist das
Vorhandensein der Azidose nicht auf den Hungerzustand allein, sondern zum
grössten Teile vielmehr auf eine Schwangerschaftstoxämie zurückzuführen. Die
Säurebildung beim Diabetes ist im allgemeinen das Zeichen einer durch Mangel
an Glykogen bedingten Fettzerstörung. Bei Schwangeren besteht wohl der gleiche
Zusammenhang, aber bei der Darreichung von Glykose sieht man in solchen
Fällen keine komplette Beseitigung der Azidose und auch keine Ausscheidung
von Zucker im Urin.
Die Untersuchungen von Franz (19) über die Toxizität des menschlichen
Harns ergaben, dass der Harn gesunder Schwangeren nicht oder weniger giftig
ist als der anderer Menschen, kurz vor der Entbindung scheint die Toxizität etwas
zu Steigen. Sie pflegt in der Eröffnungszeit rasch zu steigen, das Maximum in der
Austreibungszeit zu erreichen und in der Nachgeburtsperiode rasch abzufallen. Das-
selbe Verhalten findet sich im wesentlichen auch bei der Geburt, wenn die Frucht
abgestorbeun ist und bei der Ausstossung der Frucht, beim Abortus, bei uteriner
und tubarer Gravidität. Der Harn der Wöchnerin ist etwas giftiger als der der
Schwangeren und weniger giftig als während der Geburt, am 5. Tage des Wochen-
bettes scheint die Giftigkeit etwas vermehrt zu sein. Sehr toxisch wirkt der Harn
Gebärender und Wöchnerinnen bei Urtikaria, ebenso bei Eklamptischen ohne und
mit geringer Nierenschädigung, dagegen war die Toxizität mehr oder weniger herab-
gesetzt bei Nephritis gravidarum. |
Erhöhter Ammoniakkoeffizient zeigt nach Drummond (10) eine schwere
Veränderung im Stickstoffwechsel an. Er ist ein Indikator für die Schwere der
Schwangerschaftstoxämie, dingnostisch wertvoll bei der Bestimmung des toxämischen
536 Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
oder neurotoxischen Ursprungs der Schwangerschaftsstörungen und bei der akuten
gelben Leberatrophie. Auf ihn ist in allen einschlägigen Fällen besonders genau zu
achten.
Lorier (38) berichtet, dass im Urin Schwangerer mit schwerem Erbrechen
behafteter Frauen sich konstant die Gerhardsche Reaktion zeigt. Er glaubt,
dass diese Reaktion den Zeitpunkt erkennen lässt, wo die Erbrechen besonders
schwer werden. Ausgehend von der Überlegung, dass die Reaktion auf einer
allgemeinen Azidose beruht, schlägt er vor in schweren Fällen von unstillbarem
Erbrechen intravenöse Injektionen von alkalischen Lösungen zu machen, nebenbei
noch Injektionen von Serum normaler Schwangerer zuzufügen.
Bei Kaninchen konnte Schirokauer (47) in der Tragzeit eine bedeutende
Erhöhung des Blutzuckers und demzufolge eine Glykosurie nachweisen. Aus seinen
Versuchen bei schwangeren Frauen geht hervor, dass der Zuckerstoffwechsel in der
Schwangerschaft infolge erhöhter Inanspruchnahme eine Schwächung erleidet. Aus
diesem Grunde fordert er, dass bei Frauen, die in ihrem Zuckerhaushalt hereditär
belastet sind, von Beginn der Gravidität an, der Zuckerstoffwechsel besonders
sorgfältig überwacht werde.
Nach den Untersuchungen von Herrmann und Neumann (26) erfolgt im
Blute Gravider in der Schwangerschaft eine Retention an Lipoiden. Im Wochen-
bett beginnt eine Ausscheidung von Lipoiden. Unter den Ausscheidungsquellen
kommt der Brustdrüse die wichtigste Rolle zu; denn Nichtsäugende behalten die
Lipoidämie länger.
Die Kobragiftpferdebluthämolyse wurde bei der Schwangerschaftsdiagnose von
v. Graff und v. Zubrzycki (23) verwertet. Es stellte sich heraus, dass die
Diagnose einer bestehenden Schwangerschaft erst mit Sicherheit vom Beginn des
4. Monats zu stellen und im Wochenbett bis etwa drei Wochen post partum
positiv war. (Karzinonmsera aktivieren die Kopragiftpferdebluthämolyse in über 70/0
der Fälle, Normalsera und Sera anderweitig Erkrankter nur in 10°/o. Die Reaktion
ist für Karzinom diagnostisch nicht verwertbar, weil auch die operierten, jahrelang
rezidivfreien Frauen stark aktivieren.
Bei seinen Untersuchungen über Komplementbindung durch Schwangeren-
serum bei Gegenwart von Plazentaantigen fand Murray (43) diese Reaktion mit
Zottenantigen eines 2 monatlichen Eies bei 2—2!/g Monate alten Schwangerschaften.
Weiter entwickelte Normalplazenten, auch Eklampsieplazenten, ergaben negative
Resultate. Ausgehend von der Überlegung, dass das normale Weib sich gegen
ein Gift schützt, ähnlich einem Reptiliengift, verwandte er Kobragift und
Schwangerenserum. Als Indikator wurden Schafblutkörperchen verwandt und
nicht inaktiviertes Serum. In den späteren Monaten der Schwangerschaft zeigte
ein grosser Prozentsatz Hemmung der Hämolyse.
Nach den Untersuchungen von Julchiero (31) ist die Meiostagminreaktion
in der Schwangerschaft in der grossen Mehrzahl der Fälle positiv, obne jedoch
so hohe Werte zu erreichen, wie man sie bisweilen bei Kranken mit bösartigen
Geschwülsten beobachtet. Dieses Verhalten des Blutserums der Schwangeren
bestätigt einerseits den chemischen und biologischen Parallelismus zwischen Krebs
und Schwangerschaft und beweist andererseits, dass die Meiostagminreaktion
während der Gravidität für die Krebsdiagnose unbrauchbar ist.
In seinen früheren Veröffentlichungen über toxämisches Erbrechen in der
Schwangerschaft hat Williams (55) besonders betont, dass bei Anwachsen des
Ammoniakkoeffizienten, der unter normalen Verhältnissen in der Schwangerschaft
3—5"/o beträgt, über 10—15°/o die Gravidität sofort unterbrochen werden sollte.
Seine weiteren Beobachtungen haben ihn aber zu einer Änderung seines damals
vertretenen Standpunktes geführt. In allen Fällen von Schwangerschaftserbrechen
ist der Hauptfaktor wahrscheinlich eine ungenügende Reaktion von seiten der
Mutter dem wachsenden Ei gegenüber. Das ist in allen Fällen die prädisponierende
Schwangerschaftstoxämien. Hyperemesis gravidarum, Ptyalismus gravidarum. 537
Ursache, ein reflektorischer oder nervöser Reiz ist das auslösende Moment. Die
Unterscheidung der drei Typen: reflektorisches, nervöses und toxämisches Er-
brechen bleibt zu Recht bestehen. Die nervöse Art ist die häufigste, die reflek-
torische die am wenigsten häufige und die toxämische die geführlichste, hierbei
finden sich charakteristische Veränderungen im Stoffwechsel. Die Bedeutung des
Ammoniakkoeffizienten ist nicht spezifisch, die Erhöhung desselben ist eine Begleit-
erscheinung bei toxämischen Erbrechen, bei Hungerzuständen mit folgender Ab-
magerung und Azidosen auf verschiedener Basis. Sie ist als gefährliches Signal
anzusehen, die Unterscheidung der verschiedenen Typen ist nur durch eine sorg-
fültige klinische Beobachtung möglich. Wenn aber einer geeigneten Behandlung
des Schwangerschaftserbrechens mit ausgedehnten Nährklistieren vom Darm aus,
Ruhe und anderen ähnlichen Behandlungsmethoden eine Besserung nicht folgt,
so soll man doch toxämisches Erbrechen annehmen und bei gesteigertem Ammoniak-
koeffizienten die Schwangerschaft unterbrechen. Bei Fehlen von Genitalverände-
rungen deutet ein niedriger Ammoniakkoeffizient nervöses Erbrechen an, und dieses
kann mit Suggestion und diätetischer Behandlung geheilt werden, ganz gleich, in
welch elender Verfassung sich die Patientin befindet. Bei Primiparen ist die vagi-
nale Hysterotomie die konservativste Methode zur Entleerung des Uterus. Stick-
stoffoxydulnarkose oder Äther ist dahei dem Chloroform vorzuziehen, weil durch
Chloroform ähnliche Schädigungen in der Leber und anderen Organen hervor-
gerufen werden wie durch die Toxänien.
Exchaquet (14) bringt eine Zusammenfassung der heutigen Ansichten
über das Schwangerschaftserbrechen. In erster Linie soll man bei der Therapie
nach einer organischen Ursache oder nach einem wirklichen Grund fahnden. Ist
er gefunden, so soll man ihn behandeln. Wenn man nichts findet, so soll die
Kranke aus ihrer gewöhnlichen Umgebung gebracht werden, eine eventuell absolute
alimentäre Kost bekommen, mit Seruminjektionen und Nährklistieren. 24 bis
48 Stunden lang und damit in Verbindung therapeutische und psychotherapeutische
Behandlung. Wenn trotzdem das Erbrechen nicht aufhört, Unterbrechung der
Schwangerschaft nach Pinard’schen Prinzipien.
Dr. M. Bourcart ist der Ansicht, dass durch venöse Stasen im Gebiet der
Pfortader ein direkter Einfluss auf den sympathischen Nervenplexus ausgeübt wird.
Die Stase im Gebiet der Venen der Vena cava inf. kann noch verstärkt sein
durch die Kompression der Vena cava inf. in der Gegend der Leber und rück-
wirken auf den gelben Körper und seine Entwickelung, dadurch eine anormale
Kongestion des Ovariuns bedingen, die ihrerseits wieder auf sympathische Nerven-
zentren Druck ausüben kann. Die Behandlung des Erbrechens in der Schwanger-
schaft — auf Grund dieser Hypothese — beruht in tiefen und wiederholten Inspira-
tionen, die auf die Leberzirkulation einen Einfluss haben. 2. Manueller Vibrations-
massage unterhalb der Leber, die direkt auf die Pfortaderzirkulation und die Leber-
tätigkeit einwirken, 3. in der Massage oder direkten Kompression des Ganglien des
Plexus coeliacus, eine Behandlung, die zurzeit die wirksamste und fast einzige
darstellt. (Beschreibung der Methode.) — Diskussion: Beuttner berichtet über
11 schwere Fälle, in keinem einzigen wurde die Gravidität unterbrochen, Isolirung
ist die Hauptsache. Das Verfahren von Schwarzenbach — wiederholte Ernährung
während der Nacht — ist sehr empfehlenswert. Rapin-Muret hat dreimal die
Gravidität unterbrechen müssen mit einem Todesfall. Er will von Hysterie dabei
nichts wissen. — Rossier, Chassot, Andreae, Henneberg, Guerdjikoff,
Betrix (erwähnt einen Fall, in dem bei einer I para nach Einlegen einer Laminaria
zur Einleitung des Aborts wegen unstillbaren Erbrechens drei Stunden später der
Tod eintrat. Sektion verweigert).
Ingraham (30) hält das Schwangerschaftserbrechen für autotoxischen Ur-
sprungs, der in Beziehung steht zu den innersekretorischen Drüsen (Thyreoidea,
Parathyreoidea, Nebenniere).. Die Leberveränderungen können das Urinbild nicht
538 Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
erklären. Der Einfluss der Nerven macht sich insofern geltend, als die Nerven
einen gewissen Einfluss auf die Drüsen ausüben. Der hohe Stickstoffgehalt und
die gestörte Glykogenverbrennung in der Leber sind Indikationen für die Unter-
brechung der Schwangerschaft. Dass die Eklampsie und das Schwangerschafts-
erbrechen reine toxische Prozesse sind, dagegen spricht das klinische Bild und
die Leberveränderung. Ist ein geburtshilflicher Eingriff notwendig, so soll man
wegen Gefahr der Leberschädigung Chloroform vermeiden. Dagegen ist es wohl
berechtigt, da diese Erkrankungen in einem Zusammenhang mit Schilddrüse, Neben-
schilddrüse und Nebenniere stehen, einen Versuch mit der Medikation dieser Sub-
stanzen zu machen.
(Beschreibt einen Fall einer 29jährigen Ilpara, bei der bereits einmal wegen
unstillbaren Erbrechens die Gravidität unterbrochen war. In der zweiten Schwanger-
schaft trat das Erbrechen wieder sehr heftig ein, es wurde ein Dermoid des Ovariums
konstatiert und entfernt, wonach das Erbrechen einige Tage aufhörte. Dann trat
es wieder auf und erst dann als man der Patientin bedeutet hatte, dass auf keinen
Fall die Gravidität unterbrochen würde, verschwand endgültig das Erbrechen.)
Auf Grund des Vergleichs der schweren anatomischen Veränderungen bei
Hyperemesis mit den Befunden der typischen und atypischen Eklampsie, die von
jeher als das Prototyp einer Schwangerschaftstoxikose gegolten hat, kann Seitz (48)
von der Hyperemesis nicht mehr annehmen, dass sie rein reflektorischer oder psycho-
gener Natur ist. Wenn sich weiterhin die bisherigen günstigen Erfahrungen in der
Behandlung der Hyperemesis mit der intravenösen Injektion von Serum gesunder
Schwangerer bestätigen, so ist darin eine Stütze für den toxischen Ursprung der
Krankeit gegeben.
Der Fall von Hirsch (29) — unstillbares Erbrechen bei Hämatometra —
spricht für diejenige Erklärung der Hyperemesis gravidarum, welche die Ursache
in der Ausdehnung des Uterus durch das Schwangerschaftsprodukt und das Er-
brechen als reflektorischen Vorgang durch Vermittelung des sympathischen Nerven-
systems erblickt. `
Das Symptom der Diaphragmaparese beweist Miura (41), dass es sich dabei
um eine Intoxikation handelt, da er dieses auch bei Beri-Beri und Kakke beob-
achtet hat. Die bei letzteren Krankheiten vom Verf. angewandte Therapie hat
sich auch bei Hyperemesis gut bewährt. Sie besteht in Blutentziehung (durch
Blutegel) und Abführkur mit einer Magnesiunsulfatlösung. Im Beginn der Kur
gibt Verf. auch noch Sulfonal mit Morphium, später Natr. bicarb. mit Taka-
diastasis.
Devraigne und Chirie& (9) weisen an der Hand eines Falles mit Ver-
änderung der ÖOvarien bei unstillbarem Erbrechen auf die These von Pottet hin,
der diese Befunde für die Entstehung dieser Krankheitsform verantwortlich macht.
Zur Aufrechterhaltung dieser Ansicht bedarf es jedoch des konstanten Befundes
in den Fällen von unstillbarem Erbrechen.
Sergent und Lian (49) berichten, dass in einer Reihe von Fällen unstill-
baren Erbrechens die Insuffizienz der Nebennieren eine Rolle spielt. Sie führen
sechs Fälle an, in denen das unstillbare Erbrechen nach vergeblicher anderer
Behandlung durch Darreichen von Nebennierenpräparaten beseitigt werden konnte.
Vor Einleiten des künstlichen Aborts empfehlen sie daher erst eine Behandlung
mit solchen Präparaten. Die Symptome, welche auf eine Beteiligung der Neben-
nieren hindeuten, sind besonders grosse Mattigkeit, lumboabdominale Schmerzen
und eine geringe arteriielle Spannung.
In leichten Fällen von Schwangerschaftserbrechen ist nach Although (1)
der Hauptwert auf eine geeignete Ernährung neben physikalischen Methoden zu
legen. Frische Luft und geregelter Stuhlgang sind ausserordentlich wichtig.
Fleischsuppen sind auszuschliessen. Das Frühstück besteht aus schwachem Tee
oder Kakao mit Wasser zubereitet und Brot und Butter. Beim Diner ist etwas
Schwangerschaftstoxämien, Hyperemesis gravidarum, Ptyalismus gravidarum. 539
grilliertes oder geröstetes Fleisch erlaubt mit etwas mehligen breiigen Kartoffeln,
Reis, Makaroni, grünem Gemüse und Fruchtkompott. Das Abendbrot soll sehr
leicht sein, mehlige Suppe, frisches Gemüse und Fruchtkompott. — Bei schwereren
Fällen ist die Therapie 1. entgiftend: Nahrungsaufnahme durch den Mund ist zu
untersagen und es sind Einläufe mit Kochsalz oder Wasser häufig in bestimmten
Zwischenräumen zu geben, allmählich Milch beizugeben. In den Fällen, wo Milch
nicht genommen wird, machen sie etwas Kaffe, Tee oder Cognac schmackhafter.
2. Sedativ: vollkommene Isolierung der Patientin und suggestiver Einfluss wirken
auf die Patientin beruhigend. In einem Falle gelang es durch Aufstreichen von
Kollodium mit Methylenblauzusatz auf die Magengegend Heilung zu erzielen. Auch
der galvanische Strom, der 4 Pol an der Clavicula der — im Epigastrium auf-
gesetzt, bringen Erleichterung, 7 m. A. 15 Minuten lang. Als Arzneimittel gibt
A. Chloralhydratklistier mit Milch und Eidotter, die zunächst etwas schmerzvoll
sind, aber gut vertragen werden, nit ausgezeichnetem Resultat. 3. Opotherapie.
4. Serotherapie, beides Methoden, die noch nicht ausgebaut und nicht ganz un-
gefährlich sind. 5. Die Unterbrechung der Schwangerschaft, die Pinard in allen
Fällen empfohlen hat, in denen der Puls andauernd über 100 Schläge in der
Minute zeigt und die Patientin sehr herunterkommt. In einzelnen Fällen bringt
schon die Einführung eines Laminariastiftes ins Os uteri Erfolg.
Schwangerschaftserbrechen, das der Behandlung mit Ruhe, Klistieren, Dex-
trosenahrung, Enteroklysen trotzen und bei dem die Patientin hohen Ammoniak-
gehalt des Urins darbieten oder Azetonurie mit einem hohen Puls von 100 oder
mehr, zwingen nach Polak (45) zur Schwangerschaftsunterbrechung. Vor der
Ausbildung der Plazenta ist die Ausschabung die Methode der Wahl, sonst bietet
die Hysterotomia ant. entschiedene Vorteile. Der prüeklamptische Status mit
hohem Blutdruck, verminderter Urinausscheidung und ständiger Albuminurie, der
diätetischenr und medikamentöser Behandlung unzugängig ist, rechtfertigt ebenfalls
die Unterbrechung, auch hierbei sind die chirurgischen Massnahmen in der Hand
eines geübten ÖOperateurs erfolgreicher. Beim Ausbruch der Krämpfe und Koma
hängt die Wahl der Entbindungsmethode von der Erweiterung des Muttermundes ab.
Im allgemeinen ist auch hier der vaginale Kaiserschnitt die beste Methode.
Ausgehend von der Erfahrung, dass durch Bettruhe und Milchdiät Schwanger-
schaftsbeschwerden in günstiger Weise beeinflusst werden durch die gleichen Mittel,
durch die man auch Kompensationsstörungen bei Herz- und Nierenleiden bessert,
versuchte Hilferding-Hönigsberg (27) die Schwangerschaftsbeschwerden durch
Herziittel zu beheben. Sie berichtet über 54 sichere Schwangerschaftsfälle, die bei
ihrer Behandlung geheilt wurden. Sie verwendet zumeist das Digitalis infus mit
Menthol oder Liquor Ammon. anisat. als Korrigens (0,50—0,75—1,0 : 200,0 tgl.
5 Esslöffel. Die Wirkung trat ein nach 1—3 Tagen in 22 Fällen, nach 3 bis
5 Tagen in 6 Fällen, nach 5—7 Tagen in 5 Füllen, nach 7—9 Tagen in 2 Fällen,
ohne Zeitangabe 12.
Waelsch (54) untersuchte bei 11 Frauen, die nach Abortus, in der Schwanger-
schaft oder im Wochenbett gestorben waren, die Achselbaut und fand in sämtlichen
Fällen sehr bedeutende Erweiterungen der Achselschweissdrüsen durch Funktions-
steigerung. Die Veränderungen waren immer gleichartig, nur verändert in ihrer
Stärke durch die Zeit, zu welcher die Schwangerschaft unterbrochen wurde oder der
Tod im Puerperium erfolgte. Die Funktionssteigerung dürfte gleichzeitig mit den
ersten Schwangerschaftsveränderungen an der Milchdrüse, welche entwickelungs-
geschichtlich in naher Beziehung zu den Schweissdrüsen der Achsel steht, auf-
treten.
Auf Grund seiner Forschungen kommt Aymerich (2) zu folgenden Schluss-
folgerungen :
1. In der mit Albuminurie komplizierten Schwangerschaft besteht Vermehrung
der Neutrophilen und Verminderung der Eosinophilen.
540 Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
2. Die Verminderung der Eosinophilen ist um so stärker, je grösser die im
Urin enthaltene Albuminmenge ist.
3. Sowohl in der normalen Schwangerschaft, wie in der mit Albuminurie
komplizierten besteht eine Verschiebung des Arnethschen neutrophilen Bildes
nach links.
4. Diese Verschiebung ist weniger ausgeprägt in der mit Albuminurie kompli-
zierten Schwangerschaft.
5. Die Verschiebung nach liuks steht nicht im Verhältnis mit der im Harn
enthaltenen Albuminmenge.
6. Bei den albuminurischen Frauen ausserhalb der Schwangerschaft nähert
sich die Leukozytenformel sowie das neutrophile Bild der Norm.
(Artom di Sant’ Agnese.)
Gaifani (22) hat die Serumtherapie in 12 folgendermassen eingeteilten
Fällen versucht, nämlich:
a) in zwei Formen von schwerem Erbrechen, begleitetet von Albuminurie
und in einem mit gleichzeitigem Ptialismus (bis 1000 g Speichel in
24 Stunden),
b) in einer verhältnismässig leichten Hyperemesis,
c) in einer Anämie vom Typus der A. perniciosa progressiva,
d) in sieben Fällen verschiedenartig schwerer Albuminurie und einem Fall
von Eklampsie,
e) in einem Falle von Herpes gestationis.
Verf. benutzte stets menschliches Serum; ja nur viermal kam Serum von
Nichtschwangeren zur Verwendung. Die anderen Injektionen wurden alle mit Serum
von Schwangeren ausgeführt.
Übele Folgen waren niemals zu beklagen, ebensowenig lokale Entzündungen
(die Einspritzungen sind durchaus schmerzlos), noch allgemeine Erscheinungen.
In erster Linie ist also daraus zu folgern, dass dieses Mittel nicht
schadet.
Verf. hält eine grosse Vorsicht für angeraten in der Beurteilung der thera-
peutischen Wirksamkeit des Serums. Jedenfalls erscheint die gute Wirkung der
Therapie in den Fällen I und III (Erbrechen) dem Verf. suggestiver. Weniger
brillant waren sie im II. Falle, obwohl man sie nicht als gänzlich verfehlt be-
trachten kann, besonders des gleichzeitig bestehenden Ptialismus, der in diesem
Falle wohl das hauptsächlichste Symptom darstellte, und welches gerade dasjenige
war, welches die Serumeinspritzung am meisten zu empfinden schien. Ebenso
drückt er sich lobend über die Serumtherapie in dem einzigen Falle von Dermatosis
aus, in welchem er sogar eine höhere Wirkung des Serums der Schwangeren
als der Nichtschwangeren wahrnehmen konnte.
Suggestiv ist auch der in dem Falle von Anamia perniciosa erzielte Erfolg.
Schwerer ist der Erfolg zu beurteilen in der Albuminurie, denn, wenn in
einigen Fällen es schien, eine gewisse Wirkung annehmen zu müssen, so handelte
es sich jedoch nie um eklatante Erfolge, die eine dauernde, endgültige Heilung
zur Folge hatten. Es kam nie weiter als zu einer Besserung, die durch Ver-
minderung der eventuellen subjektiven Erscheinungen (Kopfschmerz, Sehstörungen),
durch Steigerung der Diuresis und Verminderung des Eiweissgehaltes dar-
gestellt sind.
Im ganzen ist Verf. gut für die Serumtherapie eingenommen, und deren
Unschädlichkeit wenigstens feststellend, rät er zur Anwendung derselben in aus-
gedehnterer Weise, um den *>klichen Wert derselben beurteilen zu können.
(Artom di Sant’ Agnese.)
Kaufmann (35 schaftsveränderungen im gesamten Organismus
wurden früher auf ner eführt oder auf mechanischen Druck bezogen.
1890 erklärte Kal wremesis für eine hysterische Erscheinung.
Schwangerschaftstoxämien, Hyperemesis gravidarum, Ptyalismus gravidarum. 541
Heute sind diese Ansichten längst widerlegt und auf eine Schwangerschaftsauto-
intoxikation bezogen. 1843 erklärte Lerer die Albuminurie für die Ursache der
Eklampsie. Leyden sah die Ursache in entzündlichen Veränderungen des Nieren-
parenchyms, Frerichs in einem Druck auf die Nieren, Bamberger in einem
auf die Ureteren ausgeübten Druck. Man identifizierte die Eklampsie mit Urämie.
Als aber immer häufiger Eklampsieanfälle ohne Albuminurie beschrieben wurden,
suchte man anderwärts nach der Ursache. Fehling beschuldigte Produkte, welche
der Fötus liefere, Veit und Ascoli beschuldigten Syneitialzellen, Dienst Fibri-
nogen, andere in der Plazenta entstehende Fermente, Thies und Graefenberg
Eiweiss fötalen Ursprungs, welches sich im Blute der Mutter blutfremd verhalte.
Pathologisch-anatomisch konstatierte Veränderungen bei Hyperemesis gravidarum
konstatiert von Amerikanern, Edgar, Williams, Mac-Donald, in Deutschland
von Lindemann erwiesen eine Entartung des Parenchyms der Leber und Nieren,
teilweise auch des Herzmuskels. In der Eklampsieforschung machte die Arbeit
von Schmorl Aufsehen, welcher auf Grund von 73 Sektionsprotokollen nachwies,
dass bei Eklampsie Embolien und Thrombosen entstehen, und in Verbindung
damit grosse nekrotische Gewebsherde, besonders in den Nieren, der Leber und
den Lungen.
Unentschieden ist es zurzeit, ob das Schwangerschaftstoxin ein einheitliches
ist für die verschiedenen Störungen oder ein verschiedenes, ob z. B. dasselbe Toxin
im Anfange der Schwangerschaft Hyperemesis und am Ende der Schwangerschaft
Eklampsie hervorruft etc. Verf. führt zunächst eine Reihe kasuistischer Beispiele
an: drei tödlich endende Fälle von Hyperemesis gravidarum von Czyzewicz,
einen eigenen mit Birenzweig beobachteten Fall von Sialorrboe und Herpes
gestationis im 7. Monat, der, weil die Familie auf Schwangerschaftsunterbrechung
nicht einging, tödlich endete, zu Anfang des 9. Monats einen Fall von künstlichem
Abort im 3. Monate wegen Hyperemesis, in dem zwar das Erbrechen aufhörte,
aber schwere Polyneuritis auftrat, welche die Kranke für zwei Monate an das Bett
fesselte. Ferner führt Verf. einen Fall von Bluterbrechen am Schwangerschafts-
ende an bei einer 35jährigen, welche nach bisheriger Euphorie vom 6. Monate an
zu erbrechen begann. Abmagerung, gelbe Gesichtsfarbe, etwas Eiweiss im Harn,
verminderte Chloride, vom 8. Monat an Schmerzen und bei jedem Schmerzanfall
Erbrechen von 100—200 g schwarzer Massen. Am Schwangerschaftsende mazerierte
Zwillinge geboren. Das Erbrechen hörte aber auch jetzt nicht auf. Temperatur
unternormal, später normal. Am vierten Tage post partum hörte das Erbrechen
auf, aber es traten Unruhe und Halluzinationen ein. Am 5. Tage + 37,50 C,
Puls 102, beiderseitige Parotitis. Am 6. Tage 4-38,5°C und in der Nacht darauf
Tod. Verf. erwähnt ferner von Schmorl beschriebene Fälle von Eklampsie ohne
Konvulsionen. Für das Eintreten der Intoxikationen macht Verf. die Drüsen mit
innerer Sekretion verantwortlich. Das Sekret der Nebennieren und der Glandula
pituitaria erhöhen den Blutdruck, das Sekret der Schilddrüse und der Ovarien
setzen ihn herab. Während der Schwangerschaft soll die Tätigkeit dieser sämt-
lichen Drüsen eine erhöhte sein, unter Volumzunahme der Drüsen selbst. Wird
der physiologische Antagonismus der beiden Drüsengruppen aus irgend welchem
Grunde gestört, so dass die Wirkungen sich nicht ausgleichen, so soll die Intoxi-
kation auftreten. Die Wechselwirkung der Drüsen wird sofort gestört, wenn z. B.
die eine Drüsenkategorie in der Schwangerschaft entsprechend hypertrophiert, die
andere im Wachstum nicht Schritt hält, was eine minderwertige Leistung ergibt.
Ungenügendes Wachstum der Schilddrüse wurde für Hyperemesis und Eklampsie
beschuldigt. Die Prognose der Hyperemesis ist im allgemeinen keine günstige.
Nach Cohnstein hört in 60°/o der Fälle das Erbrechen nicht auf trotz Unter-
brechung der Schwangerschaft und 12°/o der Fälle enden tödlich trotz künstlichen
Abortes. Die Prognose bei Eklampsie hat sich dagegen gebessert, dank der
modernen chirurgischen Geburtshilfe Für die Behandlung der Hyperemesis gibt
meist die Methode von Kaltenbach gute Resultate, trotzdem heute nicht mehr
542 Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
Hysterie als Ursache des Erbrechens angesehen wird. Thyreoidin wirkt zuweilen
gut gegen Hyperemesis. Der künstliche Abort gilt als Ultimum refugium. Wir
haben aber keine strikten Anzeigen, wann derselbe eingeleitet werden soll. Die
einen verlangen den Abort sofort, wenn der Puls 100 überschreitet, andere bei
progressiver Abmagerung. Das gibt aber kein Kriterium dafür ab, wie weit etwaige
Veränderungen bereits im Parenchbym der Nieren und Leber bestehen. Bei Vor-
boten von Eklampsie soll Thyreoidin gut wirken. Die Zukunft wird wohl der
Injektion von Serum gesunder Schwangerer gehören. In der Diskussion erwähnt
Maybaum, bei den Blutungen infolge Toxikose seien die Schleimhäute mit ganz
kleinen Geschwüren (Ulcus cula Virchows) besät, welche nicht zur Ausheilung
gelangen könnend, den Tod herbeiführen und treten hauptsächlich auf bei all-
gemeinen Infektionen, Sepsis, Tuberkulose, Eklampsie und Pneumonien.
(v. Neugebauer.)
Infektionskrankheiten in der Gravidität.
1. Adler, Otto, Über die Totalexstirpation des graviden Uterus und der beiderseitigen
Adnexe wegen Tuberkulose der Lungen. Inaug.-Diss. Würzburg. Jan.
2. *Audebert et Berny, Salvarsan et grossesse. Bull. de la soc., d’obst. et de gyn.
de Paris. Dec. Nr. 9. p. 1056.
3. Bacon, Charles S., Pulmonary Tuberculosis as an obstetric comphcation. The
Journ. of the Amer. med. Assoc. Vol. 59. Nr. 25. Dec. 21. (Zusammenfassendes Referat
mit anschliessender Diskussion.)
4. *Bar, P., Résultats données par le n&o-salvarsan à la clinique Tarnier. Bull. de la
Soc., d’obst. et de Gyn. Juillet.
5. *v. Bardeleben, Lungentuberkulose und Schwangerschaft. Berl. klin. Wochenschr.
Nr. 37.
6. Baumgarten, Egmont, Gegetuberculosis és müvi abortus. Budapesti Orvosi
Ujság. Nr. 1. (Bericht über zwei Fälle von Kehlkopftuberkulose, welche im Anschluss
an eine Schwangerschaft letal endeten und einen, in welchem die Unterbrechung der
Schwangerschaft zur Heilung verhalf. In solchen Fällen ist der künstliche Abortus
strengstens indiziert!) (Temesväry.)
7. *Bonnet-Laborderie, Pathogénie de la mort subit „immédiate“ des fetus syphi-
litiques. Bull. de la soc., d’obst. et de gyn. de Paris. Nov. 8. p. 882.
8. *Brindcau, Behandlung von Tuberkulose und Schwangerschaft. Journ. de med.
de Paris. Juni 29. Ref. the Amer. Journ. of Obst. Oct.
9. Chitrow, Morbus maculosus \Verlhofii bei einer Schwangeren. Prakt. Wratsch.
Nr. 18.
10. *Cohn, Leo, Tuberkulose und Schwangerschaft. Beitr. z. Klinik d. Tuberkulose.
Bd. 21. 1. Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 8.
l1. *Colombet, Einleitung der Geburt bei tuberkulösen Frauen. These de Lyon. Nr. 71.
Jan. Ref. The Journ. of Obst. and Gyn. of the Brit. Emp. May.
12. Colombert, J., Lungentuberkulose und Schwangerschaft. Gazette des höp. Nr. 85.
Ref. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 37.
13. Daunay, Wassermannsche Reaktion in der Schwangerschaft und beim Fötus.
Arch. mens. d’obst. et de gyn. Avril. |
14. Delassus, Peritonite tuberceuleuse, opérée deux fois, suivie de grossesse normale.
La Bull. de la Soc., d’obst. et de Gyn. de Paris. Nov. 8. p. 898. (29jährige; seit fünf
Jahren steril verheiratete Frau erkrankte an einer tuberkulösen Peritonitis mit typi-
schen Allgemeinerscheinungen. Zunächst Punktion des Abdonicns, dann Laparotomie,
wobei deutlich die tuberkulösen Veränderungen nachgewiesen wurden, tuberkulöse
Veränderungen im grossen Netz ete. Eine zweite Laparotomie wurde notwendig
wegen einer Bauchhernie, hierbei zeigte sich schon eine auffallende Besserung der
tuberkulösen Peritonitis. 18 Monate später kam die Frau vollkommen normal mit
acht Pfund schwerem Kind nieder und befindet sich seitdem wohl. Es ist der erste
beschriebene Fall von geheilter tuberkulöser Peritonitis mit nachfolgender Schwanger-
schaft, der auch beweist, dass die Schwangerschaft eine bestehende Tuberkulose nicht
immer zu verschlimmern braucht, im Gegenteil heilend wirken kann.)
15.
16.
17.
18.
19.
20.
21.
22.
23.
24.
25.
26.
Infektionskrankheiten in der Gravidität. 543
*Engman, Martin E., The pathogenesis of placental Syphilis. The Journ. of Amer.
Med. Assoc. May.
*Everke, Über Tuberkulose und Schwangerschaft. 84. Versamml. deutscher Naturf.
und Ärzte.
*Fabre et Bourret, Injections de Salvarsan chez la femme enceinte. Soc. obst.
de France. 10—12 Oct. Ref. La Presse med. Nr. 97.
*Fchling, Über Tuberkulose und Schwangerschaft. Zeitschr. f. ärztl. Fortbildung.
Heft 4.
*Girauld et Tissier, Quatre observations de 606 au cours de la grossesse. Bull.
de la Soc., d’obst. et de Gyn. de Paris. Nr. 3. Mars. (Bericht über vier mit Salvarsan
behandelte Fälle in der Schwangerschaft. I. 22jährige Ipara mit sekundärer Syphilis,
deren Beginn mit dem Beginn der Gravidität zusammenfällt, erhielt im sechsten Monat
innerhalb von acht Tagen 1 Gramm Salvarsan. 34 Tage nach der letzten Injektion
waren die Herztöne nicht mehr vorhanden, Geburt eines toten Föt 14 Tage später.
II. Fall. 22jährige IV para akquirierte 16 Monate vor der Gravidität eine Lues und
wurde mit Injektionen und Quecksilberpillen behandelt. Während der Schwanger-
schaft erhielt sie in 14 Tagen 1,10 g Salvarsan. Geburt eines lebenden Kindes am
Ende der Gravidität mit negativem Wassermann, das Kind zeigte sechs Monate nach
seiner Geburt keine Zeichen von Lues. — III. Fall. 18jähriges Mädchen mit ausge-
sprochenen Erscheinungen sekundärer Lues erhielt im Dezember 1910 0,8 g Salvarsan.
Sofortiges Verschwinden der lucetischen Papeln etc. Februar 1911 Rezidiv, 1,0 g Sal-
varsan intravenös. Im April wird eine Gravidität von 31, Monaten bei ihr konstatiert.
Wassermann+. Von Mitte Mai bis Mitte August fünf Injektionen von insgesamt
2,55 g Salvarsan. Wassermann —. Am Ende des neunten Monats lebendes Kind
2880 g schwer. Wassermann +. Das Kind starb nach sechs Wochen an Pädatrophie.
In den Organen keine Spirochäten nachweisbar. — IV.Fall. 22jährige Patientin akqui-
rierte acht Monate vor ihrer Schwangerschaft eine Lues und wurde im ganzen mit
2,80 g Salvarsan behandelt. Bei Beginn der Gravidität keine Zeichen von Syphilis,
Injektion von 0,9 g Salvarsan. Niederkunft nahe am Ende der Schwangerschaft mit
lebendem Kind, das mit steigender Gewichtskurve entlassen wurde. Negativer Wasser-
mann.)
Jacger, F., Über einen Fall von Cystitis gonorrhoica bei einer Schwangeren. Zeit-
schrift f. gyn. Urol. p. 165. (IIgravida im neunten Monat. Die Ursache der Erkran-
kung ist wohl zu suchen in der Gravidität und der dadurch bedingten Hyperämie.)
Jeanselme, Trait&ment systématique des Femmes syphilitiques enceintes par le
salvarsan. Soc. franç. de Dermat. et de syphilidographie. 5. Dec. Ref. La Presse med.
Nr. 103. (Jeanselme hat in seiner Anstalt 14 Frauen im Sekundärstadium der Lues
zu verschiedenen Schwangerschaftszeiten behandelt, alle haben lebende Kinder zur
Welt gebracht, die acht Tage nach der Geburt am Leben waren. Vier sind an anderen
Krankheiten als der Syphilis verstorben. Zwei syphilitische Frauen mit Erkrankungen
älteren Datums, die bisher nur Fehlgeburten gehabt oder tote Kinder zur Welt gebracht,
haben nach Salvarsanbehandlung lebende Kinder bekommen. Daraus ergibt sich,
dass die Salvarsanbehandlung der Quecksilber- oder gemischten Behandlung über-
legen ist, der es im allgemeinen nicht gelingt, die Kinder bis zum Endtermin zu er-
halten, sondern bei der fast stets vorzeitige Ausstossung der Früchte erfolgt.)
Kalmanowitsch, Frida, Einfluss der Schwangerschaft und Geburt auf die Tuber-
kulose. Inaug.-Diss. Strassburg. Jan. 1911.
*Klein, Bruno, Die Indikationen des artefiziellen Abortes bei Tuberkulose. Inaug.-
Diss. Bonn.
*Lameland et Brisson, 52 Beobachtungen an Frauen mit Salvarsan und Neosal-
varsan behandelt (Klinik Tarnier). Soc. obst. de France. 10—12 Oct. La Presse
med. Nr. 97. p. 991.
Lance, Un cas de grossesse normale chez une malade atteinte huit mois auparavant
de salpingite double et de pelvi-peritonite aigues traitées médicalement. Soc. de chir.
de Paris. La Presse med. Nr. 20.
Levis, Harold J., Salvarsan in pregnancy. Journ. of Amer. Med. Assoc. August 24,
p. 622. (30jährige Frau hatte zwei normale Schwangerschaften durchgemacht und
gesunde Kinder geboren Im vierten Monat ihrer dritten Gravidität akquirierte der
Mann Lucs. Die Patientin erhielt im achten Monat 0,6 g Salvarsan und drei Wochen
später nochmals. Am Tage nach der letzten Injektion gebar sie gesunde Zwillinge,
die auch sechs Wochen später keine Zeichen von hereditärer Lues boten.)
Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsli. 1912. 39
544
31.
32.
33.
34.
Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
. *Mangiagalli, Malattie infettive e gravidanza. Sifilide e gravidanza (conferenza).
(Infektionskrankheiten und Schwangerschaft. Lues und Schwangerschaft [Vortrag].)
Arte Ostetrica. Milano. Anno XXVI. p. 3—17. (Artom di Sant’ Agnese.)
Martin, A., Über die Zweckmässigkeit der Unterbrechung der Schwangerschaft im
Verlaufe der Lungentuberkulose. Samml. klin. Vortr. Nr. 665.
*Miller, W. Th., Syphilis in der Schwangerschaft. Cleveland med. Journ. July.
Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 5l.
Oui, Injection de 606 au cours du dernier mois de la grossesse. Bull. de la soc. d’obst.
de Paris etc. Nr. 9. 1911. (10 Tage vor der Niederkunft spritzte Oui einer mit breiten
Kondylomen an der Vulva behafteten Schwangeren ohne jeden Nachteil 0,04 g Sal-
varsan ein, die Patientin kam zur rechten Zeit nieder, das Kind, ebenso die Mutter
wiesen nach mehr als sechs Monaten keinerlei Erscheinungen von Lues auf.)
— Injection of Salvarsan in pregnancy. Echo med. March 24. Ref. The Brit. med.
Journ. May 11. (IIIpara, die von ihrem gesunden Gatten zwei gesunde Kinder ge-
boren hatte. Im neunten Monat der Schwangerschaft kam sie in Behandlung und
wurde mit Salvarsan gespritzt (0,04 g). Sie war anscheinend bald nach dem Beginn
der Gravidität durch Essgeschirr einer dritten Person angesteckt und hatte dann
ihren Gatten infiziert. Sie gebar am Ende der Schwangerschaft ein gesundes Kind
von 4380 g. Sechs Wochen nach ihrer Niederkunft hatte die Mutter eine zweite Sal-
varsaninjektion erhalten. Acht Monate nach der Entbindung zeigte die Frau keine
Erscheinungen von Syphilis, ebensowenig das Kind noch 14 Monate nach der Geburt.
Irgend welche schädlichen Wirkungen hat die Salvarsaninjektion kurz vor der Nieder-
kunft nicht gehabt.)
Pamard, Traitement de la syphilis chez les femmes enceintes. Acad. de med. 19 Mars.
Ref. La Presse méd. Nr. 23. (Bericht über vier lange Zeit beobachtete Fälle. Dreimal
hatten die Frauen luetische Kinder geboren, ohne selbst Zeichen der Lues geboten
zu haben. Nach Quecksilberbehandlung gebaren sie gesunde Kinder. Pamard
glaubt, dass die Uterusschleimhaut infiziert war, sie haben in der Folgezeit keine Zeichen
von Syphilis geboten, während die Ehemänner öfters schwere Erscheinungen zeigten.
Da er keinen Misserfolg von der Quecksilberbehandlung gesehen, glaubt er sich nicht
verpflichtet, diese Behandlung durch Salvarsan ersetzen zu müssen. Pinard ist
der Ansicht, dass die Lues viel häufiger vom Vater als von der Mutter stammt; weiter-
hin, dass der Ehemann vor allem vor der Zeugung, die Mutter während der Schwanger-
schaft behandelt werden soll. Er führt ein Beispiel an, in dem eine Frau mit dem
ersten Manne zwei gesunde Kinder hatte, mit dem zweiten zwei luetische Fehlge-
burten im 5.—6. Monat; mit einem dritten wieder zwei normale Geburten mit voll-
kommen gesunden Kindern. Balzer hat niemals geschen, dass Frauen luetische
Kinder geboren haben, ohne selbst syphilitisch zu sein, einige haben allerdings erst
sehr spät Zeichen von Lues dargeboten. Bar hat oft Frauen gesehen die von lueti-
schen Männern luetische Kinder gezeugt haben, mit Plaques muceuses ohne Schanker,
ebenso Frauen mit Späterscheinungen, ohne je kontagiöse Symptome gezeigt zu haben.
Eine Frau gebar einen luetischen Föt mit Spirochäten etc., ohne selbst syphilitische
Krankheitssymptome zu haben, mit negativem Wassermann. In anderen Fällen
ist die Wassermannreaktion beim Föt viel stärker als bei der Mutter. Hierbei hat
man sich zu fragen, ob die schwächere Reaktion bei der Mutter nicht das Resultat
einer passiven Immunisierung ist. Endlich erinnert Bar daran, dass die Wassermann-
reaktion oft wechseln kann. Man kann auf eine passive Immunisierung fahnden,
wenn die positive Wassermannreaktion leicht nach der negativen umschlägt; das
kann man leicht auch mit der Salvarsanbehandlung konstatieren.)
Pausut, Henri, Beitrag zur Syphilis schwangerer Frauen. Revue mens. de gyn.
et d’obst. et de péd. Nr. 6. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 51. (Ein junges Mädchen wird
von einem Syphilitiker geschwängert. Sie selbst wird nicht infiziert, bringt aber ein
totfaules, syphilitisches Kind zur Welt. Später Heirat mit einem gesunden Manne,
Geburt eines gesunden Kindes. nach einem Jahre Geburt eines zweiten gesunden
Kindes. Darauf mit" -ieh die Frau bei einem dritten Manne und zeigt Zeichen
einer frischen Luc- COIL beweist, dass ein syphilitischer Mann ein syphiliti-
sches Kind Zur l die Mutter gesund bleibt, ferner dass eine gesunde
Frau, die ein s zur Welt bringt, von diesem nicht angesteckt zu
werden brauch:
*Pinard, Kün Tuberkulose. Annal. de Gyn. Juni. Ref. Deutsche
med. Wochen-
Infektionskrankheiten in der Gravidität. 545
35. *Sauvage, De emploi de Salvarsan chez les femmes enceintes syphilitiques. Soc.
obst. de France. 10—12 Oct. Ref. La Presse méd. Nr. 97.
36. Sbilinsky, Unterbrechung der Schwangerschaft nach Salvarsaninjektion. Wratsch.
Gaz. Nr. 27. (Zwei Stunden nach der Injektion begannen Wehen, nach weiteren
zwei Stunden fing Patientin an zu bluten und es folgte ein zweimonatlicher Abort.)
(H. Jentter.)
37. *Stöckel, Totalexstirpation des graviden Uterus mens. V. wegen Tuberkulose der
Lungen und des Kehlkopfes. Med. Ges. zu Kiel. 25. Juli. Ref. Münchn. med. Wochen-
schrift. Nr. 46. (Auffallend ist, dass es möglich ist einen Uterus im fünften Monat
der Gravidität unverschrt durch die Vagina zu exstirpieren. Weiterhin fand Stöckel
an dem aufgeschnittenen Präparat eine dreimalige Umschlingung der Nabelschnur
am Föt. Diesen Befund hat er bei den meisten totalexstirpierten graviden Uteri ge-
funden und erklärt die Entstehung so, dass während der Operation der mehr oder
weniger asphyktische Föt lebhafte Bewegungen ausführt.)
38. *Szily, Paul v., Prophylaxe des luetischen Abortes und der Säuglingssyphilis. Wiener
med. Wochenschr. Nr. 49.
39. *Tissier, Quatre observations de femmes traitees par le 606 pendant la grossesse.
La Presse med. Nr. 24. (In einem Falle starb das Kind vor der Entbindung, in den
anderen kamen die Kinder lebend zur Welt.)
40. *Wiedenmann, Th., Die Beziehungen zwischen Tuberkulose und Schwangerschaft
nach dem Material der Giessener Frauenklinik. Inaug.-Diss. Giessen. Ref. Deutsche
med. Wochenschr. Nr. 50.
41. Wildner, Oscar, Die Beziehungen der Gravidität zur Tuberkulose, speziell zur
Larynxtuberkulose. Inaug.-Diss. Würzburg 1911.
42. Yahoulo, Mort d'une femme enceinte à la suite d'une injection intraveineuse de 606.
Gaz. med. d’Orient. Tome 57. Nr. 4. Juin. Ref. La Presse med. Nr. 79. (Bei einer
25jährigen luctischen Frau, 6%, Monate Gravida, wurde am 17. Dezember 1911 eine
intravenöse Injektion von 0,4 g Salvarsan gemacht. Drei Stunden später Schüttel-
frost, Nausea, Palpitationen und Fieber — 38.2, die bald nachlassen, um am 20. De-
zember wieder aufzutreten. Der Kopfschmerz wird stärker, Bewusstlosigkeit. 21. De-
zember Koma vollständig: keine Pupillenreaktion, Paralyse der Extremitäten und
Sphinkteren, stertoröses Atmen, 38,6. Vollständiges Bild einer Gehirnapoplexie;
22. Dezember derselbe Zustand, Cheyne-Stokessches Atmen, kleiner, fadenförmiger
Puls 120, Temperatur 40,2. Beträchtliche Gesichtszyanose, Urin frei von Albumen,
Aderlass von 200 g. Tod.)
43. Zacharias, Junges Ei. gewonnen bei vaginaler Korpusexzision nach v. Bardeleben.
Nürnberger med. Ges. 8. Febr. Ref. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 33. (Zacharias
bevorzugt bei Unterbrechung der Schwangerschaft wegen Tuberkulose, die er stets
mit Tubensterilisation verbindet, die Sterilisation durch den Leistenkanal. In diesem
Falle hat er nach v. Bardeleben operiert mit Modifikation nach Rieck. Das Ei
entstammt dem zweiten Monat, Embryo 15 mm lang. Die Periode trat nach genau
vier Wochen wieder ein, drei Tage lang in geringer Stärke.)
v. Bardeleben (5) weist in einem zusammenfassenden Referat nochmals
auf die Indikationen zur Unterbrechung der Schwangerschaft bei Tuberkulose hin.
Alte augeheilte, latente inaktive Prozesse an den Lungen sind keine Indikationen
zur künstlichen Schwangerschaftsunterbrechung, sie bedürfen aber der ständigen Über-
wachung, weil auch in den späteren Monaten zuweilen eine Reaktivierung stattfinden
kann, welche einen sofortigen Eingriff notwendig macht. Bei aktiv manifesten Tuber-
kulosen ist die sofortige Schwangerschaftsunterbrechung geboten und zwar genügt
die einfache Entleerung des Fruchthalters bei einfachen unkomplizierten Spitzen-
affektionen bis zum 4. Monat. In allen anderen Fällen von Lungentuberkulose
ausser den einfachen Spitzenkatarrhen, ferner auch bei Spitzenkatarıhen in den
späteren Graviditätsmonaten ist die einfache Schwangerschaftsunterbrechung unzu-
reichend. Wir müssen hier zugleich die Plazentarstelle durch Korpusexzision mit-
herausnehmen, weshalb dieser Eingrift für diese Fälle, im Interesse der Erhaltung
des mütterlichen Lebens dringend angezeigt ist.
Brindeau (8) ist der Ansicht, dass die Schwangerschaft die Tuberkulose
umsomehr verschlimmert, je weiter die Tuberkulose zu Beginn der Gravidität fort-
35*
546 Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
geschritten ist. Da nach neueren Theorien die Tuberkulose durch Kalziumarmut
charakterisiert ist, so soll die Mutter dem Kind zu seiner Entwicklung reichlich
Kalzium mit auf den Weg geben, da viele Neugeborene von tuberkulösen Müttern
bald nach der Geburt sterben. Eine frühzeitige Unterbrechung der Gravidität liegt
im Interesse der Mutter, möglichst vor dem 3. Monat. Wenn die Schwangerschaft
diesen überschritten hat, so soll man abwarten und durch roborierende Diät nach
Möglichkeit kräftigend wirken.
Aus der Posener Fürsorgestelle für Tuberkulöse hat Cohn (10) in den letzten
4 Jahren 58 Fälle genauer beobachtet und beschrieben, und Untersuchungen zur
Klärung der Beziehungen zwischen Tuberkulose und Schwangerschaft angestellt.
In 53 Fällen blieb der Verlauf der tuberkulösen Erkrankung derselbe, sowohl
während der Schwangerschaft als auch ‚nach der Geburt. Auch in den restierenden
5 Fällen lässt sich nicht mit Sicherheit feststellen, ob die Schwangerschaft der
wirkliche Grund der (mehrnıals erst nach 1 Jahr einsetzenden) Verschlimmerung
waren. Längeres Stillen beeinflusst den Ernährungszustand und das Allgemein-
befinden sicher ungünstig, weniger ungünstig den Lungenbefund.
Colombet (11) empfiehlt, entsprechend den Anschauungen von Voron-
Lyon, die Einleitung des Abortes bei Lungentuberkulose dann, wenn die Affektion
der Mutter gutartig und heilbar ist, im ersten Drittel der Gravidität. Ist der Prozess
zu weit vorgeschritten, so soll das Kind ausgetragen oder in seinem Interesse die
Frühgeburt eingeleitet werden. Das Neugeborene soll nicht von der Mutter ge-
nährt, sondern möglichst sofort in eine gesunde Umgebung versetzt werden.
Bei manifester Tuberkulose befürwortet Everke (16) möglichst frühzeitige
Unterbrechung der Schwangerschaft. Auch bei latenter Tuberkulose soll in Anbe-
tracht der Aufflackerung nicht zu lange gewartet werden, wenn schon Kinder da
sind. In kinderreichen Ehen ist Everke für die gleichzeitige Sterilisation, um
dauernd die Frau vor den Gefahren der Gravidität zu schützen und ihnen die
Angst vor weiterer Konzeption zu nehmen. Als Methode empfiehlt Everke die
vaginale Totalexstirpation des uneröffneten Uterus, ev. mit Entfernung der Adnexe
nach Bumm, bei der Everke keine schweren Ausfallserscheinungen gesehen hat.
In der Diskussion tritt Pankow nicht für Unterbrechung bei latenter Tuberkulose
ein, sondern für Abwarten und sorgfältige Beobachtung. Es kann hierbei auch
noch in der zweiten Hälfte, wenn eine Verschlimmerung eintritt, eingegriffen
werden, dabei soll man gleichzeitig eine Tubensterilisation vornehmen, nicht die
Totalexstirpation. Füth empfiehlt die vaginale Korpusamputation. Schauta
vaginale Unterbindung der Tube ohne Hervorwälzung des Uterus. Everke hält
die einfache Tubenunterbindung nicht für genügend sicher gegen erneute Kon-
zeption.
Fehling (18) verficht die allgemein üblichen Ansichten über Tuberkulose
und Schwangerschaft, er warnt zur Vorsicht im aktiven Vorgehen bei Fieber wegen
ev. Verschlimmerung. Als einfachstes und sehonendstes Vorgehen bei Einleitung
des Abortes sieht er die Laminariadilatation und Ausräumung nach 24 Stunden an.
Gegen weitere Schwangerschaften doppelseitige Salpingektomie p. lap. und vor allem
die vaginale Totalexstirpation des Uterus zum Wegfall der Blutungen und Eintritt
klimakterischen Fettansatzes. Er spricht sich gegen das Jheverbot der Tuber-
kulösen aus und tritt für ev. antikonzeptionelle Mittel in Gestalt von Spülungen
nach dem Verkehr aus.
Der Abort scheint nach den Untersuchungen Kleins (23) an dem Material der
Bonner Frauenklinik in den letzten 15 Jahren nur da berechtigt, wo es sich um floride,
stark progrediente Formen der Tuberkulose handelt — sei es, dass sie während der
Gravidität neu entstanden ist oder wieder aufflackert —, ferner in allen Fällen, wo
Fieber, Hämoptoe oder sonst eine Komplikation, Kehlkopftuberkulose, aufgetreten ist.
Möglichst frühe Einleitung des Abortes wertvoll. Auch da ist der Abort berechtigt,
wo in früheren Schwangerschaften eine Verschlechterung aufgetreten ohne dazwischen-
Infektionskrankheiten in der Gravidität. 547
liegende Besserung. In der zweiten Hälfte kommt der Abort nur aus vitaler
Indikation in Frage. Bei Tuberkulosen, die zum ersten Male in der Schwanger-
schaft auftreten, ist der Abort nicht ohne weiteres indiziert, besonders nicht unter
günstigen Lebensbedingungen. Vor jeder Einleitung des Aborts Konzilium.
Pinard (34) spricht sich entschieden gegen den therapeutischen Wert der
künstlichen Unterbrechung der Schwangerschaft bei Lungentuberkulose aus und
befürwortet für die Behandlung solcher Schwangeren nur die Behandlung der Tuber-
kulose mit allen zu Gebote stehenden Mitteln, die das mütterliche Leben und die
fortschreitende Entwickelung der Schwangerschaft verlängern.
Stöckel (37) hält bei einem aktiv fortschreiten len Prozess der Lungentuber-
kulose, kombiniert mit Larynxtuberkulose, die vaginale Totalexstirpation des Uterus
für das richtigere Verfahren, 1. weil es in solchen Fällen das beste Sterilisierungs-
verfahren ist, 2. weil es eine erhebliche Unterstützung für die Ausbeilung des
tukerkulösen Prozesses gewährt, insofern als die oft und auch in dem von ihm
erlebten Falle sehr starken Menstruationsblutungen dadurch ausgeschaltet werden.
Auch von der Wichtigkeit der Mitentfernung der Ovarien bei Fällen von Fett-
schwund ist Stöckel überzeugt.
Wiedenmann (40) hat das Material der Giessener Frauenklinik im Hin-
blick auf die Beziehungen zwischen Schwangerschaft und Tuberkulose zusammen-
gestellt und kommt zum Schluss, dass die Unterbrechung der Gravidität angezeigt
ist, wenn die klinische Diagnose „aktive Tuberkulose“ sichergestellt ist. Die Unter-
brechung soll in der ersten Hälfte der Schwangerschaft, spätestens bis zum 4. Monat
erfolgen. In der zweiten Schwangerschaftshälfte ist die Unterbrechung besser zu
unterlassen.
Mangiagalli (27) gibt eine zusammenhängende Übersicht über die Be-
ziehungen zwischen Syphilis und Schwangerschaft. Klinisch besteben vier Möglich-
keiten der Erkrankung: 1. Beide Eltern sind syphilitisch zur Zeit der Konzeption,
2. die Mutter allein ist angesteckt, 3. der Vater allein, 4. die Mutter wird syphi-
litisch nach der Konzeption, während beide Eltern vorher gesund waren. Die
Wassermannsche Reaktion hat gezeigt, dass anscheinend gesunde Kinder von
syphilitischen Müttern doch luetisch sind. Zweifellos entgehen aber Kinder der
Infektion, wenn die Ansteckung der Mutter nach dem 7. Monat erfolgt, also
zwischen dem Auftreten der primären und sekundären Erscheinungen. Ebenso hat
die Wassermannsche Reaktion auch bei Frauen, bei denen keine luetischen
Zeichen vor Bekanntwerden dieser Reaktion nachzuweisen waren, positive Resultate
gezeitigt. Möglicherweise sind auch Mütter, die ihr luetisches Kind säugen, immun.
Wahrscheinlich findet auch in seltenen Fällen eine direkte Übertragung vom Vater
auf das Kind statt. Wenn beide Eltern syphilitisch sind, erfolgt ein Übergang
in 68°/o, wenn die Mutter allein in Gu Bis, wenn der Vater allein in 12—28°/o.
Die Länge der Zeit nach dem Primäraffekt schwächt wohl die Stärke der Über-
tragung. Eine Heirat darf nur erfolgen, wenn die primären und sekundären Er-
scheinungen vorbei sind, in der Regel sind die Tertiärfälle nicht infektiös., Wenn
die Mutter anscheinend gesund, aber der Vater luetisch, soll auch bei der Frau
eine antisyphilitische Kur angewandt werden. Eine nicht luetische Mutter soll ihr
Kind stillen, da sie in der Regel immun ist. Mangiagalli befürwortet eine
direkte Behandlung des Kindes, da der Übergang der Antitoxine durch die Milch
ihm nicht allzusicher ist. Die beste Behandlung des Kindes ist die Inunktionskur,
nur wenn sie versagt, soll zum Salvarsan gegriffen werden.
Nach den Untersuchungen Millers (29) darf als feststehend betrachtet
werden, dass die meisten syphilitischen Konzeptionen in Abort der ersten
Monate endigen, ferner, dass diejenigen Schwangerschaften, welche sich über dieses
Stadium hinaus entwickeln, der Mehrzahl nach zu mazerierten Totgeburten führen
und endlich, dass diejenigen Früchte, die das intrauterine Leben überdauern, nur
geringe Reife zeigen und so gut wie nie ohne Anzeichen der Syphilis angetroffen
548 Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
werden. Ungefähr 220/0 aller Schwangerschaften endigen in Abort, sypbilitische
aber in 70°o. In den Fällen, wo die Krankheit frisch erworben wurde, finden
wir das ganze Ei infiziert, Plazenta und Föt sind voller Spirochäten. Der intra-
uterine Tod der Früchte wird mehr durch den der Plazenta veranlasst. Häufig
sehen wir, dass der Föt nur leicht affiziert ist, schwer dagegen die Plazenta. Nicht
jede Mutter eines mazerierien Föt oder nicht jede Frau, die wiederholte Fehl-
geburten gehabt hat, gibt positiven Wassermann. Aber in jedem Falle, in dem
untrügliche Zeichen von Syphilis bei der Plazenta oder dem Föt gefunden werden,
gibt die Mutter die Reaktion, gleichgültig ob sie die Krankheit vom Föt oder vom
Mann hat.
Engman (15) ist der Ansicht, dass jede Frau, die luetische Plazentarver-
änderungen aufweist, latent syphilitisch ist. Sie birgt zu Zeiten im Blutkreislauf
lehende freie Spirochäten, die nur gelegentlich pathogen werden. Diese werden auf
dem Blutwege in die wachsende gefässreiche Plazenta getrieben und hier bieten die
zahlreichen Gefässe einen günstigen Boden für ihre Ansiedlung und Verbreitung,
daher kommt es auch, dass die Spirochäten mehr im kindlichen, weniger im mütter-
lichen Teil der Plazenta gefunden werden. Es ist möglich, dass gerade das
wachsende Plazentargewebe weniger resistent gegen die Spirochäten ist ala anderes
normales Gewebe. Es gibt Spirochätenträger, in denen der Organismus ebenso
ungefährlich ist wie bei den Typhus- oder Diphtherieträgern.
v Scily (38) hat 10 schwangere Frauen, die vorher öfters abortierten, auf
Grundlage der ermittelten positiven Wassermannschen Reaktıon mit einer ein-
maligen intravenösen Injektion von 0,6 Salvarsan resp. 0,9 Neosalvarsan behandelt,
mit dem Erfolg, dass jede der bisher so behandelten Frauen je ein bisher gesundes
Kind gebar. Seit dieser Zeit wird jede Frau nach Angabe vorhergegangenen
Abortes oder Frühgeburt und positivem Wassermann im \WVöchnerinnenheim des
Pester israelitischen Frauenvereins regelmässig mit prophylaktischer Injektion be-
bandelt.
Audebert und Berny (2) haben 7 schwangere Frauen mit Salvarsan
behandelt. Sie konnten bei ihnen prompt nach ein paar Tagen das Verschwinden
der spezifischen Erscheinungen, Primäraffekt und Plaques muqueuses konstatieren,
Erfolge, die mit der Quecksilbertherapie so prompt oder überhaupt nicht so leicht
zu verzeichnen sind. In einem Falle erschienen die Plaques allerdıngs einen Monat
nach der Salvarsaninjektion bei Beginn einer neuen Salvarsankur wieder. Unter
7 Schwangerschaften haben die Verff. nur einen Abort beobachtet, 4 Kinder sind
am Ende der Gravidität mit Gewichten von 3100—3650 g geboren und haben
die Klinik in gutem Zustande ohne luetische Zeichen verlassen. Ein Kind starb
nach 3 Wochen, ohne nach den fraglichen Angaben der Mutter Zeichen einer
Syphilis geboten zu haben. Zweimal ist die Schwangerschaft vorzeitig unter-
brochen, einmal im 8. Monat mit einem lebenden Kinde von 2470 g, das aus der
Klinik in schlechtem Zustande herausging, in diesem Falle hatte die Mutter nur
eine Injektion Salvarsan bekommen und war nicht weiter mit Quecksilber be-
handelt. Das zweite Mal Unterbrechung mit 6'/, Monaten, Kind 2000 g, starb
12 Stunden nach der Geburt. Die Mutter hatte im 4. Monat 2 Injektionen Sal-
varsan, aber keine Quecksilberkur erhalten. Es folgt hieraus die wichtige Tat-
sache, dass die nur mit Salvarsan behandelten Frauen nicht ausgetragen haben.
Das Verhältnis der Plazenten zu den Föten war ein normales nach der Behand-
lung. Die Salvarsaninjektionen wurden im allgemeinen gut vertragen. Ihre
Wirkung ist eine unverkennbare, ausserordentlich schnell vernarbende, auch bezüg-
lich der Heredosyphilis, da durch das Salvarsan entschieden schwere Intestinal-
veränderungen vermieden werden oder nicht zu vollkommener Entwiekelung kommen
können. Bedingung ist bei den guten Erfolgen allerdings kombinierte Behandlung
oder Nachbehandlung mit Quecksilber für längere Zeit.
Bar (4) machte bei 6 Frauen Injektionen mit Salvarsan nach den üblichen
Ehrlichschen Vorschriften. Alle 6 boten Zeichen florider Syphilis, 3 davon waren
Infektionskrankheiten in der Gravidität. 549
schwanger und 3 wurden entbunden. Das Neosalvarsan hat eine starke Wirkung
auf die floriden Erscheinungen der Lues und bringt ausserordentlich schnell die
Spirochäten zum Verschwinden. Es wirkt in hinreichend grossen Dosen angewandt, -
schnell auf die Wassermannsche Reaktion und bringt sie schnell zum Ver-
schwinden. Wenn eine Wassermannsche Reaktion eine Lues auf dem Wege
der Evolution zeigt, so scheint die Wirkung des Neosalvarsans sehr energisch, rapid,
aber oftmals flüchtig zu sein und oft nicht ein definitives Resultat zu geben. In
einem Falle erfolgte nach zweimaligen Gaben nach einigen Tagen der Tod. Daraus
schliesst Bar, dass das Neosalvarsan ein gefährliches Gift ist, das nur in kleinen
Dosen gegeben werden darf. Vor allem ist wichtig, die Ausscheidung des Arsens
im Urin zu beobachten. Sie soll schnell und reichlich erfolgen, im Falle dass die
Ausscheidung langsam und ungenügend vor sich geht, soll mit der zweiten Injek-
tion gewartet werden. Es wurden noch zwei Kinder mit Neosalvarsan behandelt.
Bei den einen ergab das aus der Nabelschnur entnommene Blut positiven Wasser-
mann. Es war mit einem Pemphigus geboren, der nach der ersten Injektion 0,01 g,
3 Stunden nach der Geburt, am 2. Tage abblasste, es folgte eine 2. Injektion am
3. Tage. Das Kind bekam sofort eine Meläma und starb an den blutigen Stühlen
am 9. Tag. Das 2. Kind war 8 Monate alt mit ausgesprochenem Wasserkopf.
Die Mutter hatte einen positiven, das Kind einen negativen Wassermann. Hier
trat eine leichte Besserung ein.
Girauld et Tissier (19) konnten an ihren mit Salvarsan behandelten
vier Graviden konstatieren, dass der schwangere Zustand in keiner Weise den
unmittelbaren therapeutischen Einfluss abschwächt; dass das Salvarsan gut ver-
tragen wird und keinen toxischen Einfluss auf den Fötus ausübt, sondern dass
der Tod des Fötus in utero eher eintritt durch die rapide Vernichtung der Spiro-
chäten und eine Überproduktion von Antikörpern als durch das Arsen.
Nach den Injektionen von Salvarsan bei schwangeren Frauen stellten sich
gewöhnlich — Lameland und Brisson (24) — leichte Temperatursteigerungen,
Pulsbeschleunigung, Frösteln und Erbrechen ein. Der Blutdruck schien nicht
wesentlich beeinflusst, Vermehrung der roten Blutkörperchen und des Hämoglobin-
gehaltes. Mässıge Urinausscheidung mit ziemlichem Uratgehalt, Spuren von Ei-
weiss. Die Ausscheidung von Arsen beginnt schon nach der ersten Stunde und
vollzieht sich sehr schnell. Die Einwirkung auf die syphilitischen Erscheinungen
ist eine sehr schnelle, die Spirochäten gehen sehr schnell zugrunde und die
Wassermannsche Reaktion wird in den meisten Fällen negativ, in einzelnen
aber verstärkt positiv. Der Einfluss der Salvarsaninjektionen auf Geburt und
Wochenbett ist gleich Null. Auf die Kinder haben sie entschieden Einfluss, in-
dem die Herzaktionen der Kinder vorübergehend verlangsamt und abgeschwächt
werden, andererseits wird dadurch das körperliche Befinden entschieden gebessert,
die Kinder entwickeln sich besser. Schwere Schäden für Mutter und Kind sind
nicht beobachtet, doch finden sich nicht selten Rezidive.
In der Diskussion weist Bar auf die Gefahren der Salvarsaninjektionen hin,
er hat einen Todesfall danach gehabt. Man soll deutlich das Verhalten des Urins
dabei kontrollieren, Vorsicht, wenn die Ausscheidung des Arsens verlangsamt ist.
Das Salvarsan heilt nicht in allen Fällen, es scheint. zu Neurorezidiven zu prä-
disponieren. Die Kinder zeigen sehr schnelles Verschwinden der floriden Er-
scheinungen nach den Salvarsan-Injektionen, sterben aber oft, nicht durch das
Arsen, sondern wohl durch das beim Abtöten der Spirochäten freiwerdende syphi-
litische Gift. Das Salvarsan ist seines Erachtens ein sebr wirksames, aber auch sehr
gefährliches Mittel. |
Über die Anwendung des Salvarsans bei nachgewiesenermassen syphilitischen
Frauen, die aber keine Zeichen einer offensichtlichen Lues zeigen, äussern sich
Fabre et Bourret (17) dahin, dass man, ehe die Überlegenbeit der Salvarsan-
therapie über die Quecksilbertherapie nicht an einer grossen Reihe von Fällen
nachgewiesen ist, wegen ihrer Gefahren von Salvarsaninjektionen noch Abstand
550 Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
nehmen soll. Immerhin soll man sie anwenden in Fällen, die sich gegen die
Quecksilbertherapie refraktär erwiesen haben, ferner da wo in der früheren
Schwangerschaft die Therapie versagt hat, und wo Schwierigkeiten in ihrer Durch-
führung besteben; aber auch erst dann in grösserem Umfang, wenn man gefahr-
losere Methoden in der Applikation des Mittels gefunden hat. Bei Frauen, die
deutliche Zeichen der Syphilis darbieten, bei denen die Krankheit in der Ent-
wickelung begriffen ist, ist die Anwendung des Salvarsans entschieden berechtigter,
da es in den meisten Fällen doch gelingt, die Primärerscheinungen sehr schnell
zu beeinflussen und auch die viszeralen schweren Veränderungen beim Föt zu
verhüten. Dabei soll man nach den Erfahrungen der Verff. nicht über eine jedes-
malige Dosis von 0,3 Salvarsan hinausgehen, um dem Föt nicht durch zu grosse
und für ihn unverträgliche Dosen zu schaden. Es gelang ihnen so, sämtliche Fälle
bis zum Ende der Schwangerschaft zu bringen.
Bonnet-Laborderie (7) ist der Frage nach der Ursache des plötzlichen
unmittelbaren Todes syphilitischer Neugeborener näher getreten und glaubt, dass
sie zu suchen ist in der sogenannten „Splanchnom&galie glandulaire“ d. h. in der
Vergrösserung der Drüsen der Bauchhöhle, vor allem der Leber, der Milz, der
Nieren und Nebennieren. Diese vergrösserten Organe im Verein mit dem meist
bei luetischen Föten zu findenden Aszites der Bauchhöhle dehnen letztere gewaltig
aus. Dadurch wird auch das Zwerchfell sehr stark in die Höhe getrieben, wo-
durch eine Expansion der Lungen verhindert wird. Es ist dadurch unmöglich,
dass die Kinder atmen und die Kohlensäurevergiftung überwinden können. Die
Atelektase der meisten Abschnitte der Lunge und die völlige Leere des Magens,
in dem bei diesen Föten kein Gas enthalten ist, beweist, dass die Neugeborenen
nicht oder nur verschwindend wenig geatmet haben. — Die Schwierigkeit der
Diagnose dieser Ausdehnung der Bauchhöhle erschwert selbstverständlich auch eine
ev. Behandlung. Sfameni hat als Anhänger der genannten Theorie vorgeschlagen
das Abdomen zu punktieren und dadurch zu entlasten, der Vorschlag erscheint
berechtigt, wird sich aber schwer durchführen lassen. — Diskussion: Oui. —
Über die Anwendung des Salvarsans bei der schwangeren Frau berichtet
Sauvage (35) auf Grund seiner Erfahrungen an 130 Fällen. In der Schwanger-
schaft kann man nach Salvarsaninjektionen leicht Albuminurien beobachten und
zwar erscheinen sie vom 3.—10. Tage nach der Einspritzung, dabei wird eine
grössere Menge von Uraten ausgeschieden, ein Beweis einer aktiven Zellenschädig ung.
Daneben kommen die allgemein bekannten Symptome vor, 'Temperaturanstieg,
Kopfschmerzen, Erbrechen, Pulsbeschleunigung, Durchfälle, Erytheme, die aber
bald wieder verschwinden können. Ein Todesfall ist von Gaucher beobachtet
worden. Bar hat einen Todesfall nach der zweiten Injektion von Neosalvarsan
beobachtet an Gehirnblutung. (Warnung vor der Gefahrlosigkeit des Neosalvarsan!)
Die Anwendung des Salvarsans ist nur eine beschränkte, nur in den Fällen, wo
die gewöhnliche gefahrlose Quecksilbertberapie versagt. Alle Nebenerscheinungen
sind im allgemeinen durch das Arsenik bedingt, einzelne aber sicher auch durch
das Freiwerden von Toxinen bei der schnellen Zerstörung der Spirochäten. Arsen
ist im Urin bis zum 12., auch bis zum 20. Tage im Urin nachgewiesen (12—30°/o).
Das Neosalvarsan wird früher ausgeschieden. Das Salvarsan scheint den Blut-
druck zu erhöhen, deshalb Vorsicht bei Frauen mit erhöhtem Blutdruck. Die
Wirkung auf die Spirochäten ist eine sehr gewaltige uud schnellzerstörende. Der
Einfluss auf die Wassermann sche Reaktion ist sehr wechselnd, zuweilen gleich
Null. Das Kind hat öfter eine positive Reaktion als die Mutter, der Übergang
von Arsen auf das Kind findet sicher statt. Auf den Fortgang der Schwanger-
schaft haben die Salvarsaninjektionen keinen ungünstigen Einfluss ausgeübt, nur
in drei Fällen unter 84 wurde, wenn die Schwangerschaft am Ende oder nahe am
Ende war, eine Beschleunigung der Niederkunft hervorgerufen. Im übrigen haben
sie den weiteren Fortgang begünstiet. Von 84 Fällen sind 38 am Ende der
Gravidität niederkommen, 32 im 9. Monat, 12 im 8. Monat, 2 im 7. Monat. Die
Allgemeine und sonstige Organerkrankungen in der Gravidität. 551
Veränderungen der Lues: Initialsklerose, Plaques etc. schwinden sehr schnell, können
aber im Verlauf der Gravidität, im Wochenbett oder später wieder auftreten (Bar,
Pinard). Der Föt ist dem Salvarsan gegenüber empfindlich, man konnte bald
nach der Injektion abgeschwächte und verlangsamte Herztöne konstatieren. Unter
91 Kindern sind 84 — 92,30 °/o lebend geboren, dabei ist in 73 Fällen die Lues
augenscheinlich in der Gravidität aufgetreten und hat das kindliche Leben bedroht.
Im allgemeinen waren die lebendgeborenen Kinder entsprechend kräftig entwickelt,
über die Hälfte wog über 3000 g, !j, weniger als 2000. Unter den 84 Kindern
zeigten 77 keinerlei Zeichen von Syphilis nach der Geburt, 18 sind mehrere Monate
später gesund gefunden, 5 hatten Zeichen von Lues, 4 sind gestorben. Immerhin
soll man doch schliessen, dass eine grosse Anzahl anscheinend gesund geborener
Kinder in Wirklichkeit syphilitisch ist.
Im Gegensatz dazu stehen die Statistiken von Pinard, Champetier de
Ribes, Boissard, Potocki mit Quecksilberbehandlung — 217 Fälle 1. Bei
133 Frauen = 61°/o war die Quecksilber- oder Jodbehandlung nicht imstande,
die Primärerscheinungen, die im Beginn oder der Entwickelung der Schwanger-
schaft noch in voller Blüte waren, zum Verschwinden zu bringen. In 74,54 °/o
wurde das Schwangerschaftsprodukt tot zur Welt gebracht oder ist bald nach der
Geburt gestorben, in 10,58°/o sind lebende Kinder geboren mit luetischen An-
zeichen. Die gebräuchliche Quecksilberbehandlung ist also weniger leistungsfähig
in frischen Fällen als das Salvarsan. 2. Syphilitische Frauen ohne Erscheinungen
während der Gravidität, vorher unregelmässig, aber während der Schwangerschaft
regelmässig behandelt. Von 163 Frauen stammen 66,25 fin lebende Kinder ohne
syphilitische Erscheinungen in den ersten Lebenstagen, 14,72 Hin bei der Geburt
luetische Kinder oder in den ersten Lebenstagen, und 19°/o mazerierte Föten,
Aborte etc. 3. Eine Gruppe von syphilitischen Frauen ohne Erscheinungen wäh-
rend der Gravidität, die vor der Befruchtung und während der Schwangerschaft
regelmässig behandelt wurden. 128 Fälle mit 88,28 °/o lebenden Kindern. Es
geht also aus diesen 3 Gruppen hervor, dass das Quecksilber spät angewandt
keine günstigen Erfolge mehr hat, sondern nur wenn es konsequent nach der Infektion,
lange Zeit vor der Befruchtung und während der ganzen Schwangerschaft, an-
gewandt wird. — Das Salvarsan soll im allgemeinen nur dann bevorzugt werden,
wenn in der Gravidität frische Erscheinungen bestehen, die dadurch schneller und
besser beeinflusst werden, andererseits sprechen aber doch die bessere und längere
Entwickelung der Frucht bis zum Endtermin, die Geburt von 92°/o lebender
Kinder gegenüber von nur 74,64 °/o beim Quecksilber zugunsten des Salvarsan-
Wenn keine aktiven Erscheinungen der Lues vorhanden, soll man von der
Quecksilbertherapie nicht abgehen. — Angesichts der Schädigungen, die das Sal-
varsan hervorrufen kann, soll man durch Gaben von Fowlerscher Lösung erst
das Verhalten der Frau gegenüber dem Arsen prüfen. Es wird das beste sein,
möglichst frühzeitig, bald nach Eintritt der Schwangerschaft, Salvarsan zu injizieren,
wenn durch die Spirochäten noch nicht schwere viszerale Schädigungen hervor.
gerufen sind.
Allgemeine und sonstige Organerkrankungen in der Gravidität.
l. Achard und Feullie, Pyelon&phrite gravidique terminée par ur&mie rapidement
mortelle. La Presse med. 20. Juni. p. 552. (Bericht über einen Fall, bei dem
eine Schwangerschaftspyelonephritis, die kaum ein Jahr aszendiert war, eine solche
skleröse Atrophie bewirkt hatte, dass die Nieren zusammen kaum 100 g wogen.
Es kam ein schwerer Rheumatismus dazu. und 7 Tage vor dem Tode stellten sich
schweres Erbrechen und Diarrhöen ein. Das Serum enthielt einen höheren Harn-
stoffgehalt als normal und die Kranke starb zwei Tage später, wobei sich der Harn-
stoff auf 4,37 g erhöht hatte. Dieser Gehalt an Harnstoff ist der Beweis einer
Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
allgemeinen Verhaltung toxischer Substanzen und bedingt bei den schweren Schädi-
gungen der Niere in der vorhergehenden Zeit eine sehr schlechte Prognose.)
. *Albrecht, Zur Therapie der schweren Fälle von Schwangerschaftspyelitis Münch.
gyn. Ges. 14. Nov. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 9. 1913. (Bei einer 22 jähr. Vp.
traten im 6. Monat der Grav. plötzlich Schüttelfröste, Erbrechen und Schmerzen
besonders in der linken Lendengegend auf. Stuhlverhaltung und Schmerzen beim
Urinieren. Diagnose: linksseitiger paranephritischer Abszess, Nephrotomie, stärkere
Hyperämie des Nierenparenchyms, im Nierenbecken reichlich trüber Harn. Trotz
der Nephrotomie dauern die Erscheinungen fort. Da die Urinmenge auf 200 cem
in 24 Stunden heruntergeht und trotz aller lokaler und interner Mittel Temperatur
zwischen 39—40, Puls 140. Schwangerschaftsunterbrechung. Heilung. Ansteigen
der Urinmenge 3 Tage später.
*Alexandrow, Th., Über die künstliche Unterbrechung der Schwangerschaft bei
Herz- und Lungenkrankheiten. Wien. med. Wochenschr. Nr. 36.
. Andrews, Henry, Russel, An Adress on pyelonephritis of pregnancy. The
british med. journ. Mai. 18. (Bericht über 19 Fälle. Das Durchschnittsalter der
Pat. war 26 Jahre, 8 Igravidae, 9 waren schon vorher schwanger gewesen. Der
durchschnittliche Beginn der Erkrankung lag im 6. Monat. In 6 Fällen chronische
Obstipation, in 8 Fällen waren nur Schmerzen in der rechten Niere, in 8 Fällen
in beiden Nieren und in 1 Falle in der linken Niere verzeichnet. Eine Pat. hatte
in einer früheren Gravidität Pyelonephritis gehabt. Nur 2 Fälle waren fieberfrei. Der
Urin war in 18 Fällen sauer. In 7 Fällen wurde Bact. coli, in 5 ein koliähnlicher,
in einem Fall Streptococcus albus und Diphtheriebacillus gefunden. Ein Fall mit
doppelseitiger Pyonephrose starb, in einem musste die künstliche Frühgeburt ein-
geleitet werden, alıe anderen trugen bei konservativer interner Therapie die
Schwangerschaft zu Ende. — Bericht über einen Fall von Pyelonephritis im Puer-
perium, der erst am 10. Tage p. p. auftrat und bei dem wegen Fehldiagnose die
Appendix entfernt wurde. Ein weiterer ähnlicher Fall, bei dem am 7. Tage p. p.
Temperatur eintrat und durch die Urinuntersuchung aufgedeckt wurde.)
*Audebert, Epilepsie und Schwangerschaft, künstlicher Abort. Gyn. Rundschau.
18. S. 663.
Aude bert, Epilepsie et grossesse. Avortement provoqué. Bull. de la soc. d’obst.
et de gyn. de Paris. März. (21 jähr. III para. Im 13. Jahre erster epileptischer
Anfall, in den einzelnen Schwangerschaften trat eine deutliche sehr starke Ver-
schlimmerung der Epilepsie ein. Die jeweilige Schwangerschaft verschlimmerte
stets im Gegensatz zu den üblichen Anschauungen über die Wechselwirkungen der
Gravidität auf die Epilepsie diesen Zustand. Die erste Schwangerschaft endete mit
spontanem Abort im 2. Monat nach einem epileptischen Anfall. Die U. Gravidität
wurde im 4. Monat wegen starker Verschlimmerung unterbrochen und in der IH.
Schwangerschaft traten bei klinischer Beobachtung schwerste Anfälle in sehr kurzen
Intervallen von ca. 2 Tagen auf, dass sich Audebert nach langem Zögern eben-
falls veranlasst sah, im 3. Monat die Schwangerschaft zu unterbrechen. Der Föt
war anscheinend schon einige Tage abgestorben. Auffallend war dabei, dass der
Uterus gar nicht auf verschiedene Manipulationen: Dilatation mit Hegar, Tamponade
etc. reagierte und Audebert gezwungen war, mit der Curette die Ausräumung vor-
zunehmen.)
— Acné ct grossesse. Bull. de la Soc. d’obst. et de gen de Paris. Dez. Nr. 9.
p. 1072. (Während die Acne des Gesichts etc. gewöhnlich bei Mädchen und Frauen
auftritt, die irgendwelche Störungen ihrer Ovarialfunktionen aufzuweisen haben, be-
sonders sich auch zur Zeit der Pcriode wesentlich verschlimmert, neigt man im
allgemeinen der Ansicht zu, dass dieses entstellende Leiden bei Eintritt von
Schwangerschaften verschwindet. Audebert berichtet über einen Fall, bei dem in
der ersten Schwangerschaft, nachdem die Frau bis dahin keinerlei Erscheinungen
von Acne gehabt, diese aufgetreten ist und sich in der zweiten und besonders der
dritten Schwangerschaft ausserordentlich verschlimmert hat.)
Balthazard und Maurice Nicloux, Intoxication mortelle oxycarbon&e chez une
femme enceinte de 8 mois. Dosage de oxyde de carbone dans le sang maternel
et de sang foctal. Bull. de la soc. d’obstetr. et de gyn. de Paris. Dez. Nr. 9. 968.
(Verff. beschreiben einen Fall einer 8 Monat schwangeren Frau, die durch Kohlen-
oxydvergiftung aus einem schlecht ziehenden Ofen zugrunde gegangen ist. Im
Blut waren in 100 cem bei der Mutter 16,6 cem, beim Kind 4,6 cem Kohlenoxyd
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
w æ
Allgemeine und sonstige Organerkrankungen in der Gravidität. 553
enthalten. Dies entspricht bei der Mutter einem Vergiftungskoeffizienten von 0,60,
beim Föt von 0,18. Der normale Vergiftungskoeffizient, d. h. das Verhältnis der
im Blut der Vergifteten enthaltenen Kohlenoxydmenge zu der grösstmöglichsten
Sättigungsmenge des Blutes mit Kohlenoxyd beträgt 0,65. Bei den Vergiftungs-
fällen mit kürzerer Dauer ist er geringer als bei den langsam eintretenden Ver-
giftungen. Der Föt kann nur so lange leben als die Mutter am Leben ist. Bei
ihm ist selbstverständlich auch die Giftmenge im Blut eine entsprechend geringere.)
In der Diskussion berichtet Tissier über einen Fall, in dem die Mutter überlebte,
aber der Föt abgestorben war. Die im fötalen Blute gefundene Kohlenoxdmenge
betrug 4,9% ccm. Eventuell käme in geeigneten Fällen der Kaiserschnitt an der
Leiche zur Rettung des Kindes in Frage. Sehr problematisch.)
Bauerceisen, Demonstration einer Pat. mit geheilter perniziöser Anämie. Med.
Gesellsch. zu Kiel 20. Juni. Ref. Münch. med. Wochenschr. Nr. 34. (Bereits vor
einem Jahre vorgestellt nach Entbindung wegen engen Beckens mit schwerer per-
niziöser Anämie vor und in der Schwangerschaft. Damals bestand ein Hämoglobin-
gehalt von 25% und 1600000 Erythrozyten. Die roten Blutkörperchen zeigten
fast alle Formveränderungen. Diagnose, perniziöse Anämie, wegen schlechten Be-
findens damals 7 Injektionen von körperwarmem Menschenblut intramuskulär jedes-
mal 6—10 cem. Nach 10 Wochen 3 Millionen Erythrozyten und Hämoglobingehalt
von 40%. Die roten Blutkörperchen zeigten teilweise noch Formveränderungen.
Im Juli und August 1911 erhielt Pat. nochmals 3 Injektionen von je 10 cem Blut.
Kurze Zeit vor der Demonstration ergab die Untersuchung 5}; Millionen rote Blut-
körperchen und 60—70% Hgbl.
Se, Beck, B., Struma und Schwangerschaft. v. Brunssche Beiträge z. klin. Chir.
Bd. 80. H. 1. Ref. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 3. 1913.
*Beckmann, W., Über Hydrorrhoea gravidarum amnialis bei intraamnialer Ent-
wickelung der Frucht. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 23. (26. jähr. III para, die 2 normale
Geburten mit auffallend wenig Fruchtwasser überstanden hatte. Periode stets regel-
mässig, keine Genitalerkrankungen vordem. Letzte Menstruation Ende Juni, am
6. Dezember plötzlich Abgang von klarer Flüssigkeit. Der Wasscerabfluss dauerte
65 Tuge an und führte am Schluss der 31. Schwangerschaftswoche zu einer Früh-
geburt. In dem abgeflossenen Wasser wurden Harnstoff und ein Eiweissgehalt von
0,229% gefunden, spez. Gewicht 1010, wenig Leukozyten, keine Lanugohaare.
Beckmann weist in seinem Falle auf das Missverhältnis zwischen Schwanger-
schaftstermin und Uterusgrösse hin. Er stellt sich das Zustandekommen der Hydror-
rhoe in der Weise vor, dass zunächst das Chorion einriss, wofür die stärker klaffen-
den Rissränder desselben sprechen. Etwas später kam es zu einem kleinen Riss
des Amnion, in der hinteren und oberen Peripherie des Fruchtsackes, wonach das
Fruchtwasser sich allmählich einen Ausgang zwischen Eihäuten und Uteruswand
nach unten schaffte, wobei es auch zeitweilig zwischen beiden staute und einen
gewissen Druck auf die Uteruswand ausübte.)
*Beyer-Gurowitsch, Über perniziöse Anämie in Gravidität und Puerperium.-
Inaug. Diss. Zürich. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 50.
*Bingel, Adolf, Diabetes und Schwangerschaft. Deutsche med. Wochenschr.
Nr. 36. (30jährige II para, bei der im 6. Monat für Diabetes charakteristische
Symptome einsetzten. Es wurde reichlich Zucker 6% und Azetessigsäure im Urin
festgestellt, durch diätetische Behandlung gelang es, den Zucker und die Säure zum
Verschwinden zu bringen.)
*Birnbaum, R., Die Basedowsche Krankheit und das Geschlechtsleben des
Weibes. Prakt. Ergebnisse der Geb. u. Gyn. Bd. IV. H. 1. Ref. Zentralbl. f. Gyn.
Nr. 15.
Bloch, A., Über die Koliinfektion der Harnwege. Ärztlicher Verein zu Frankfurt
a. M. 18. Dez. 1911. Ref. Münch. med. Wochenschr. Nr. 6.
Bornstein, Die Behandlung der Zähne bei Schwangeren. Der Frauenarzt. 4.
S. 166.
Brodhead, Crural phlebits during pregnancy. The amer, journ. of obst. April.
S. 625. (23jähr. I para bisher stets gesund, hatte ihre letzte Regel am 12. Mai 1911.
Anfang Sept. klagte sie über Schmerzen im linken Bein ohne besondere Empfind-
lichkeit und Schwellung. Im Dezember Schmerzen und Schwellung im linken Bein,
der Fuss und der Unterschenkel waren im Umfang links bedeutend stärker als
DO
18.
19.
20.
21.
22.
23.
25.
26.
27.
28.
29.
30.
Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
rechts. Deutliche Schmerzhaftigkeit im Verlauf der linken Vena saphena von der
Leistengegend bis zur Mitte des Oberschenkels. Danach trat dann bald Heilung
ein. Es ist dies unter den letzten 5000 Entbindungen des Post-Graduate Hospitals
der erste Fall von Kruralphlebitis in der Schwangerschaft.)
*Chavannes u. Loubat, Die grossen Leberabszesse in der Gravidität und nach
der Entbindung. Rev de Gyn. 1911. Bd. 17. Nr. 6. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913.
Nr. 2.
Colorni, Gravidanza complicata da vomito incoercibile e da acetonuria grave.
Morte in coma. (Mit unstillbarem Erbrechen und schwerer Azetonurie komplizierte
Schwangerschaft.) Tod in Koma. Annali di Ostetr. e Ginec. 34.
(Artom di Sant’ Agnese.)
*O’Connor, J. W., Pyelonephritis of pregnancy and puerperium. Boston med. and
surgic. journ. 7. Nov. 167. Nr. 19. Ref. Journ. A. M. A. 23. Nov.
Crew, F. D., Akute Pyelonephritis in der Schwangerschaft. Brit. med. Journ.
13. April. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 36. (35jährige VIpara erkrankt im fünften
Monat plötzlich an Erbrechen, Schüttelfrost, heftigen Leibschmerzen und hohem
Fieber, hohem Puls. Urin war frei von Sedimenten organischer Natur und Bak-
terien. Probelaparotomie, stark geblähtes Colon ascendens und sehr vergrösserte
rechte Niere. Erbrechen ging weiter, Frühgeburt. Plötzlich erschien im Urin Pus
und Bact. coli. Das Fieber fiel ganz allmählich zur Norm ab. Verf. ist der An-
sicht, dass eine künstliche Entbindung in solchem Falle nicht den geringsten Ein-
fluss haben kann.)
David, A. B., Hodgkins Krankheit mit Schwangerschaft kompliziert. Bull. Lying
in Hosp. New York. März 1911.
Davis, Edward P., Drainage of the kidney by incision for bacillus coli communis
infection in pregnancy and parturient patients. The Journal of the amer. med.
assoc. Vol. 59. 11. (Bericht über zwei Fälle, in denen wegen Koliinfektion der Niere
in der Schwangerschaft im 7. und 6. Monat die Nephrotomie und Drainage der
rechten Niere ausgeführt wurde nach Versagen der medikamentösen Therapie, mit
gutem Erfolg für Mutter und Kind; gleichzeitig wurde in beiden Fällen die Appen-
dix entfernt. Davis weist daraufhin, dass man ohne Schaden für den weiteren
Verlauf der Schwangerschaft chirurgische Eingriffe an den Nieren ausführen kann
und stellt eine Reihe von Fällen aus der Literatur zusammen.)
— — Thyreoid disease in Pregnancy and Parturition. Amer. Journ. Med. Sciences.
June. Ref. Journ. of Obst. and Gyn. Sept. (Vier Fälle. Er weist darauf hin,
dass manche Fälle von Vergrösserung der Thyreoidea in der Schwangerschaft harm-
los sind, während andere durch rapide Schwellung und Druck auf die Trachea zu
den bedrohlichsten Erscheinungen Veranlassung geben. Strenge Beobachtung und
häufige Urinuntersuchungen in der Schwangerschaft sind unerlässlich.)
*Döderlein, Th. J., Pyelitis gravidarum. Journ. Amer. med. Assoc. 22. 1. 1911.
Doi, Blutuntersuchungen bei Schwangeren, Kreissenden und Wöchnerinnen mit
besonderer Berücksichtigung der Ätiologie der Schwangerschaftsniere und Eklampsie.
Arch. f. Gyn. Bd. 98.
*Dor and Moiroud, Hacmaturia of pregnancy. Province med. March 30. Ref.
The brit. med. Journ. 27. April.
Delbet, Paul, Salpingite grossesse et appendicite. Societe des chirurg. de Paris.
Ref. La presse med. Nr. 20. (Fall einer jungen Frau, die wegen Verdachts auf
Extrauteringravidität operiert wurde. Es handelte sich um eine schwangere rechte
Tube oder eine fieberlos verlaufene gangränöse Appendizitis. Appendektomie und
Adnexexstirpation rechts. Zwei Tage nach der Operation gebar die Patientin durch
die Scheide einen zweimonatlichen Föt. Heilung.)
Dervaux, Lithiase biliaire consécutive à la grossesse. Cholecystectomie. Reunion
obst. de Lille. 29. Nov. 1911. |
Duvergey, Une complication lointaine de Pappendicite. La grossesse extrauterine
droite. La Gynécologie, April. p. 239. (22jährige Ipara, die in ihrem 18. Jahre-
eine eitrige Appendektomie durchgemacht hatte. 1911 normaler Partus. Im Sep-
tember desselben Jahres wurde wegen rechtsseitiger Tubargravidität laparotomiert.
Dabei fand sich die rechte Tube in alte Adhäsionen eingebettet, das Ei hatte sich
auf der Oberfläche der Tube angesiedelt, auf dem serösen Überzug der Hinterfläche,
die Adhäsionen sollen die Tube ihrer normalen Funktion beraubt haben, vor allem
31.
. 32.
33.
34.
36.
37.
39.
40.
41.
Allgemeine und sonstige Organerkrankungen in der Gravidität. 555
der Beweglichkeit, so dass infolge Mangel derselben das Ei nicht in den Pavillon der
Tube hat hineinbewegt werden können.)
*Engelhard, J. L. B., Über Generationspsychosen- und den Einfluss der Gesta-
tionsperiode auf schon bestehende psychische und neurologische Krankheiten. Zeit-
schrift f. Geb. u. Gyn. Bd. 70. p. 727—812.
*— Over generatie psychosen en den invloed der gestatie periode opreeds bestaande
psychische en neurologische Ziekten. Nederl. Tijdschr. v. Verl. en Gyn. Bd. I.
Ferguson, Case of pyosalpinx successfully removed by abdominal section during
the puerperium. The journ. of Obst. and Gyn. of the Brit. Emp. Januar. p. 21.
Ferré, Tableau des hémorrhagies utérines de la grossesse, de l'accouchement et de
la délivrance, observées à la Maternité de Peau de 1893—1912. Bulletin de la société
d’obst. et de gyn. Juillet. (Von 64 Fällen schwerer Blutungen kamen 8 zum Exitus.
Es waren 31 Fälle von Placenta praevia, 7 Lösung der Nachgeburt bei normalem
Sitz, 1mal Ruptur des Sinus circularis, 2mal unvollständige Ausstossung der Nach-
geburt, l mal Zerreissung des Halses, 9mal Atonie nach der Entbindung, 5mal Abort.
Alle die genesenen Pat. kamen mit den üblichen geburtshilflichen Mitteln ohne
grössere chirurgische Eingriffe durch. Ein chirurgischer Eingriff wäre auch nicht im-
stande gewesen, mehr Kinder zu retten, es starben von den 31 Placenta praevia-
Kindern 20. Von den 8 Gestorbenen würden 6 ohne weiteres gestorben sein, weil
sie schon durch Blutverluste ganz erschöpft eingeliefert wurden. Ein Fall wäre, da
er bereits in früheren Schwangerschaften fast unstillbare Blutungen aufzuweisen hatte,
durch Sterilisation ausserhalb der Schwangerschaft zu retten gewesen, eine andere
Frau hatte eine breite narbige Verwachsung des Uterus an der vorderen Bauchwand,
infolge deren der Uterus sich nicht retrahieren konnte und deren chirurgische Lösung
sie vor dem Exitus hätte bewahren können.)
*Findley, Appendicitis complicating pregnancy. The journ. of the Amer. med.
Assoc. 24. Aug. (In 15 Fällen von Schwangerschaft und Appendizitis hatten 14
schon vor der Gravidität Anfälle gehabt. 6 Fälle zeigten milde Attacken, während
10 schwere Antälle hatten, 3 von ihnen starben. Während der Geburt trat 1 mal
ein Anfall auf, im Pucrperium 5, in der Schwangerschaft 9mal. Die 5 Fälle im Puer-
perium waren ungewöhnlich schwer. Von den 15 Pat. starben 2 an septischer Peri-
tonitis, einer an Bronchopneumonie, einer von diesen war nicht operiert. Milde An-
fälle bringen keine Disposition zur Unterbrechung, In einem Falle verweigerte die
Pat. die Operation mit Rücksicht auf das fast ausgetragene Kind und darauf dass bei
Beginn der Grav. schon ein Anfall vorübergegangen war, sie wurde angewiesen, sich
beim nächsten sofort operieren zu lassen, In 2 Fällen war der Föt tot. In 2 Fällen
fand sich eine gangränöse App. mit einem Abszess, beide endeten tödlich. In keinem
Falle wurde die Schwangerschaft nach der Operation unterbrochen.)
Fleischhauer, Hans, Zur Diagnose und Therapie der Pyelitis gravidarum.
Zeitschr., f. gyn. Urologie. Bd. 3. H. 4—5.
Folliet, L., Diabetes und Gravidität. Gaz. des Hôp. Nr. 105. (Kurzgefasste und
klare Abhandlung über den wechselseitigen Einfluss dieser beiden Zustände auf
Mutter und Kind. Literaturübersicht.)
Fruhinsholz and Remy, Tabes and Pregnancy. Revue méd. de lest, 1. April.
Ref. The Brit. med. journ. July 20. (Bericht über einen Fall, in dem sich die Tabes
unter dem Einfluss der Schwangerschaft angeblich verschlimmerte, es wird besonders
auf die tabischen Krisen hingewiesen, die leicht mıt der Hyperemesis gravid. ver-
wechselt werden, worauf besonders Penkert aufmerksam gemacht hat. Die Geburt
verlief wie in fast allen Fällen glatt, ohne Schmerzen bei der Niederkunft. Der
Uterus führt die Geburtsarbeit allein zu Ende durch seine präzervikalen sympathischen
Ganglien ohne jede Vermittelung des Rückenmarks. Verf. weisen noch auf Fälle von
eingebildeter Schwangerschaft hin, bei denen auch wehenähnliche Schmerzen auf-
treten, die dann die betr. Pat. dazu führen, eine Hebamme etc. zu rufen.)
Fuchsig, Ernst, Über Arsenikvergiftung vom Uterus aus. Wiener klin. Wochen-
schrift Nr. 17. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 32. (Bei der Sektion eines kriminellen
Abortes fand sich in der Gebärmutterhöhle über dem Os int. ein weissliches kristal-
linisches Stück Arsenik. Das anfänglich als Sepsis gedeutete Krankheitsbild stellte
sich als Arsenvergiftung heraus.)
Gaifami, P. jun., La pielonefrite in gravidanza. Die Pyelonephritis in der Schwanger-
schaft. Rivista Ospedaliera, 12. Roma. (Artom di Sant’ Agnese.)
— Voluminoso ematoma della surrenale dr. (1300 g) in donna morte per nefrite a
42.
43.
44.
45.
49.
Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
termine di gravidanza. (Grosses Hämatom der rechten Nebenniere (1300 g) bei einer
am Ende der Schwangerschaft an Nephritis gestorbenen Frau.) Atti delle Soc.
Italiana di Ostetricia, XVI. (Artom di Sant’ Agnese.)
Gemell, J. E., Pregnancy associated with Left Chronic Inflammatory Appendage;
adherent to pelvic floor, and to uterus, simulating fibroids in uterine wall. The
journ. of obst. and Gyn. of the Brit. Emp. June. (30 jähr. Frau, die 6 Schwanger-
schaften bis zu Ende ausgetragen, dann 4 mal abortiert hatte. Bei der Untersuchung
p. vag. wurde ein vergrösserter Uterus mit Schwellungen besonders links gefunden,
so dass die Diagnose auf Myome gestellt wurde. Bei der Laparotomie fanden sich
breite Verwachsungen an den linken Adnexen, nach deren Lösung der Uterus, die
Tuben und Ovarien frei beweglich waren. Der Uterus stellte sich als gravid im dritten
Monat heraus. Die Schwangerschaft verlief normal weiter. Gemell sieht den Grund
der Aborte in den Verwachsungen und macht sie für die Unterbrechung der
Schwangerschaften verantwortlich. In der Gravidität erfahren die Adhäsionen sehr
oft eine Auflockerung und können wie in diesem Falle nach Lösung sich zurückbilden
und eine ungestörte Gravidität sowie Aufhören der Blutungen garantieren.)
— Splenic haemorrhage complicating pregnancy. Journ. of obst. and Gyn. of the
Brit. Empire. June. 346. (31 jähr. II para erkrankt im 2. Monat der Schwanger-
schaft mit starken Schmerzen, Ohnmachten, Blässe im Gesicht etc. Die Anfälle
wiederholen sich öfters. Bei der Untersuchung stellt sich eine intrauterine Schwanger-
schaft im 2. Monat heraus. Wegen der Annahme einer geplatzten extrauterinen
Schwangerschaft Laparotomie, dabei zeigt sich, dass Uterus und Adnexe abgesehen
von der intrauterinen Gravidität normal, dagegen die Blutung von der Milz herkommt.
In dieser ein kleiner Riss und Vergrösserung auf das Doppelte. Exstirpation der
Milz. Exitus im Lauf des Tages an starker Anämie durch den grossen intraabdomi-
nalen Bluterguss. Bei der Sektion ergibt sich nur auffallende Zartheit, Zerbrechlich-
keit und Rigidität der Kapsel. Eine Ursache der Zerreissung lässt sich nicht fest-
stellen.)
— Pregnancy complicted by appendicular abscess. Journ. of obst. and gyn. of the
Brit. Emp. p. 348. (36jähr. Ipara erkrankte im 6. Monat der Schwangerschaft an
appendizitischen Beschwerden. Eröffnung des Abdomens in der Mitte, dabei kam
Gemell auf einen durch den Uterus und die vordere Bauchwand abgekapselten
Abszess, auf die Appendix wurde, um eine Verbreitung des Eiters zu vermeiden
nicht eingegangen. Am Abend trat Frühgeburt ein. Nach einigen Tagen uterine
Sepsis und Exitus.)
Ger, G., Ein Beitrag zur Pyelonephritis gravidarum. Inaug.-Diss. Bern. Ref. Zentral-
blatt f. Gyn. Nr. 4. 1913. (Es handelt sich hauptsächlich um Koliinfektionen in den
20 Fällen. Bei Erkrankung beider Nieren und wenn Allgemeininfektion im Vorder-
grunde steht, ist Einleitung der künstlichen Frühgeburt das einzig empfehlenswerte
Heilverfahren.)
Gröne, O., Über Herzfehler während der Gravidität. Verh. d. obst. gyn. Sekt. d.
Gesellsch. schwed. Ärzte. Hygiea Nr. 9. (Silas Lindgvist.)
. Grube, Über die Bedeutung der Schwangerschaft für die Entstehung der Galen-
steinkrankheit. Med. Klinik. Nr. 16.
. Griffith, W. S. A., Supravaginal hysterectomy performed in place of induction of
abortion and subsequent sterilisation for repeated melancholia following labours.
Journ. of obst. and gyn. of the brit. emp. January. (24 jähr. Frau, die 1906 nieder-
gekommen war, Zange. 10 Tage nach der Niederkunft wurde sie gleichgültig, melan-
cholisch und trug sich mit Selbstmordgedanken. Sie genas dann wieder, Februar 1910
II. Partus, nach 4 Wochen wieder psychische Depressionen, unter sorgfältiger Pflege
gesundete sie. Am Ende des Jahres erneute Schwangerschaft, im 3. Monat traten
ähnliche Angstzustände etc. auf, so dass nach einem Konsilium mit Nervenärzten die
Unterbrechung der Gravidität beschlossen wurde. Es wurde die supravaginale
Uterusamputation unter Erhaltung eines Stückes der Schleimhaut des Uterus, beider
Tuben und Ovarien ausgeführt, die deswegen besonders empfohlen wird, weil die
normalen Funktionen der Geschlechtssphäre unter Vermeidung einer erneuten Gravi-
dität erhalten bleiben.)
Guecrin-Valmale et Mattei, Triple perforation duodenale chez une femme
enceinte. Bulletin de la soc. d’obst. et de gyn. .. Juin. (19jähr. Frau im 8. Monat
der Schwangerschaft erkrankte plötzlich an einem Schüttelfrost. Bald danach kam
die Geburt in Gang, nach deren glatter Erledigung 16 Stunden nach dem Schüttel-
it ët
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52.
53.
Allgemeine und sonstige Organerkrankungen in der Gravidität. 557
frost die Pat. an den Zeichen einer allgemeinen Peritonitis erkrankte und starb,
ebenso der Föt, der wohl auch infiziert war. Bei der Sektion fanden sich im
Duodenum 3 Perforationen, die nach Ansicht des Prof. Alezais vielleicht in Zu-
sammenhang mit der Nephritis gebracht werden können. Gleichzeitig fanden
sich aber in der Nähe des Duodenums 9 Askariden, die event. bei der ohnehin ge-
schädigten Darmwand die Perforation bedingt haben können.)
. Gu&rin-Valmale, Hernie diaphragmatique de estomac au cours de la grossesse.
Réunion obst. de Montpellier. 6 Dec. Bull. de la soc. d’obst. de Paris. Nr. 9.
(Eine im 8. Monat schwangere Ipara wurde eingeliefert mit Erbrechen, Kopf- und
epigastrischen Schmerzen, die sich im Anschluss an eine heftige Gemütserregung und
Erschrecken eingestellt hatten. Kurz darauf starb die Frau plötzlich und es fand
sich bei der Sektion eine rupturierte Zwerchfellhernie, die sich auf folgende Weise
erklären liess. Vor ungefähr 18 Monaten hatte die Frau einen Revolverschuss in
den 6. Interkostalraum der linken Seite bekommen. Die Kugel war durch den
vorderen unteren Rand der Pleurahöhle gegangen, erreichte die Zwerchfellkuppel
und riss diese eine Strecke ein, erreichte dann den oberen Milzrand, durchdrang die
sich vorwölbenden Muskelmassen und kam unter die Haut, wo sie extrahiert wurde.
Durch die Ruhelage im Krankenhause vernarbten Verletzungen, es bildeten sich
Adhäsionen, das Diaphragma wurde schlecht wieder hergestellt, aber so, dass das
Peritoneum an seiner Unterfläche sich wieder vollständig bildete. Weiterhin stülpte
sich das Peritoneum in den Zwerchfellspalt vor, bildete den Sack der Hernie, der
in Grösse einer Faust in die Pleura sich vorwölbte. In einem dritten Zeitpunkt
durch irgend eine Anstrengung oder eine andere Ursache vermehrte sich die abdomi-
nale Spannung, der Sack platzte und Magen, Netz und Kolon drängten in die
Pleurahöhle, die sie ausfüllten. In der letzten Zeit traten in dem gezerrten und ge-
drehten Hernienmagen herdförmige Blutungen auf, von denen eine durch Selbstver-
dauung perforierte. Der Mageninhalt ergoss sich in die Pleurahöhle und führte so
den plötzlichen Tod herbei. Die Gravidität hat hierbei entschieden einen grossen
Einfluss ausgeübt, indem durch die Volumenzunahme des Uterus der Druck in der
Bauchhöhle grösser und die Hochdrängung und Auseinanderdehnung des Zwerchfells
befördert wurde. Auf Grund der Krankheitssymptome war das Krankheitsbild und
die Hernie nicht zu diagnostizieren.)
*Hartmann, Henri und Henry, Viktor, Operationen an der Niere und Schwanger-
schaft. Revue prat. d’obst. et de paed. 25. Jahrg. Nr. 281 u. 282. Ref. Zentralbl.
f. Gyn. Nr. 12.
Hartmann et Le Grand, Appendicite méconnue, avortement, mort, Bull. et
memoir. de la Société anat. de Paris. Ref. The British med. journ. Febr. 3. (Eine
32 jähr. Frau wurde nach einem Abort im 2. Monat mit Schmerzen in der rechten
Ilio-cökalgegend eingeliefert. 5 Tage vorher plötzliche Schmerzen in dieser Gegend
mit blutigem fötidem Ausfluss, 3 Tage später Schüttelfrost. Ausschabung der Ge-
bärmutter und Entfernung fötider Plazentarmassen. Bald stellte sich hohes Fieber
ein, Auftreibung des Leibes, dumpfe Schmerzen im hinteren rechten Hypogastrium,
2 Tage später Expektoration fötiden grauen Eiters. Ödeme der rechten Flanke,
Dämpfung der rechten Thoraxseite bis zur 4. Rippe. Keine Spannung an einer be-
sonderen Stelle des Abdomens. Plötzlicher Tod am 20. Tag nach der Einlieferung.
Bei der Sektion fand sich die Spitze des nach hinten oben gelagerten Proc. vermi-
form. in einer kleinen Eiteransammlung, daneben Empyem der Pleura. Hartmann
und Le Grand fassen den Abort als Folge der Appendizitis auf, nach der Ent-
fernung der Plazenta ist neue frische Allgemeininfektion erfolgt.)
Härtel stellt eine durch Injektion von 0,5 Salvarsan von schwerer Chorea gravi-
darum geheilte 22jähr. Primigravida vor. 5 Tage nach der Injektion die erste
merkliche Besserung, am 12. Tage nach der Injektion geheilt entlassen. In der Dis-
kussion berichtet Asch über den guten Verlauf eines gleichen Falles durch Bettruhe
und Isolierung der Kranken, nach der Entlassung kehrten die Anfälle wieder,
sistierten aber bald bei gleicher Behandlung. Manche Fälle von Chorea sind kaum
zu beeinflussen, manche erst nach Unterbrechung der Gravidität, andere gehen auch
trotzdem zugrunde. Demonstration Gyn. Ges. Breslau. 27. Febr.
Heckwolf, Gravidität bei Tabes. Wiener klin. Rundschau. Nr. 30. Ref. Deutsche
med. Wochenschr. Nr. 32. (Die Frau starb an Postpartumblutung, was der Verf.
auf mangelhaften Muskeltonus als Folge der Tabes bezieht.)
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Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
*van der Hoeven. P. C. T., Deus während der Schwangerschaft und im Puer-
perium. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 46.
*Johansson, Sven, Sind bei schwierigen Fällen von Schwangerschaftspyelo-
nephritis chirurgische oder obstetrische Eingriffe vorzuziehen? Zeitschr. f. gyn.
Urologie. (21jähr. Frau, I. gravida mit doppelseitiger Pyelonephritis. Die Nieren-
beckenspülungen mit Höllensteinlösungen blieben ohne Erfolg, deshalb wurde die
künstliche Frühgeburt im 7. Monat eingeleitet; da auch danach keine Besserung ein-
trat, wurde die rechte Niere freigelegt, aufgeschnitten zu einem Drittel in der
Längsachse bis zum Nierenbecken und diese drainiert, 3 Wochen lang Harnsekretion
aus der Wunde und bald darauf Heilung mit vollem Erfolg.)
— Sind chirurgische oder obstetrische Eingriffe bei schweren Fällen von Graviditäts-
pyelonephritiden vorzuziehen? Allmänne svenska läkartidningen Nr. 21.
(Silas Lindqvist.)
Jörgensen-Wedde, Dora, Über Pyelitis gravidarum. Inaug.-Diss. München. Nov.
Joussévitch, L., Etude clinique et hématologique de 4 cas d’an&mie grave pendant
la grossesse. Diss. Genf (Beuttner) Verl. Kündig. (I. Fall. 30jähr. Frau in der
5. Schwangerschaft schwere Anämie, sie stirbt einige Zeit nach der Ausstossung
eines lebenden Kindes, ohne viel Blut verloren zu haben. Hämoglobingehalt 11%,
sonst ergab sich bei der Sektion keine besondere Veränderung an den Organen,
Erythr. 538702, Leukoz. 4965, Polynukl. 72,36, Mononukl. 27,64. Im II. Fall einer
IVpara 3 Aborte, dann Zwillingsgeburt, danach starke Hämorrhagie, 8 Tage später
eine zweite. Der Hämoglobingehalt bei der Entbindung 28°, steigt 19 Tage später
auf 60%. III. Fall. Ipara von 20 Jahren mit Spitzenaffektion, Albuminurie und
Mitralfehler. Frühgeburt eines toten 7 monatlichen Kindes. Hämogl. 21%, in
3 Monaten erhebliche Besserung. IV. Fall. 26 jähr. Frau, im Verlauf der zweiten
Schwangerschaft schwere Anämie. 15 Monate später Eintritt ins Hospital in sehr
geschwächtem Zustand. Normale Entbindung, starke Hämorrhagie danach mit
3 schweren Kollapszuständen. Frau lebt noch mit schwerer Anämie.)
Kalima, Tauno, Über Bruchoperationen in der Schwangerschaft. Mitteilungen
aus d. gyn, Klinik v. Engström. Bd. 10. H. 2.
Klages, Tod in der Schwangerschaft infolge Erkrankung des Herzens. Münchner
med. Wochenschr. Nr. 24. (27jähr. Ipara wurde ca. 3 Wochen vor ihrer Nieder-
kunft wegen schwerster Dyskompensationsstörungen des Herzens eingeliefert, die mit
allen möglichen internen Mitteln bekämpft wurden. Plötzlicher Exitus. Auf Grund
der festgestellten objektiv nachweisbaren krankhaften Veränderungen am Herzen
musste die Diagnose auf eine Erkrankung der Aortenbasis angenommen werden, die
durch gleichzeitige Miterkrankung des Herzmuskels kompliziert erschien. Der
Sektionsbefund ergab multiple Gummen der Herzmuskulatur mit Perforationen und
Höhlenbildung, gummöse Aortenendokarditis mit Insuffizienz, Döhle-Hellersche
Aortitis mit primärem und sekundärem Aneurysma. Erhebliche Hypertrophie und
Dilatation des gesamten Herzens, erhebliche Verfettung der Herzmuskulatur etc.
Es ist daher die Behauptung Jachkes richtig, dass nicht die Tatsache eines vor-
handenen Herzfehlers, sondern eine der Klappenerkrankung event. koordinierte Herz-
muskelerkrankung die Gefahr bei der Schwangerschaft und Entbindung bedeutet.)
*Kchrer, E., Über Pyelitis gravidarum. Zeitschr. f. gyn. Urologie. S. 24—40.
Keppich, Jozsef, Terbes méh meyesavarodott tuba’ja ältal elöidezeu belelzärödas;
multet gyögyoläs. (Aus der Sitzung der chirurgischen Abteilung des Kgl. Ärzte-
vereins am 15. März 1912; Ref. Orvosi Hetilap, Nr. 16.) (Laparotomie wegen Darm-
okklusion bei einer Schwangeren im VI. Monate. Die Darmverschliessung verur-
sachte die ringförmig gedrehte linke Tube. Salpingotomie, Besserung bei Fortbe-
stand der Schwangerschaft). (Temesväary.)
. *Kolde, Untersuchungen von Hypophysen bei Schwangerschaft und Kastration.
Arch. f. Gyn. Bd. 98. Heft 3.
*_ Über Veränderungen an der Hypophyse bei Schwangerschaft und Kastration.
Baverische Gesellschaft f. Geburtshilfe und Frauenkrankheiten. 7. Juli. Bericht
Monatsschr. f. Geb. und Gyn. Nov. 508.
Kümmell, Nephrektomie und Gravidität. Nordwestdeutsche Gesellschaft für Ge-
burtshilfe und Gynäkologie. 11. Mai. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gym. Nov. (Auf
Grund von 13 Fällen, bei denen nach einer Nephrektomie wegen Pyelonephritis
caleulosa, Zystenniere oder Tuberkulose eine Schwangerschaft eintrat, kommt
Kümmell zu dem Ergebnis: Die Schwangerschaft bringt die Frau nicht in Gefahr.
F agi
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70.
71.
7la.
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73.
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75.
Allgemeine und sonstige Organerkrankungen in der Gravidität. 559
wenn die andere Niere funktionsfähig und nicht mehr infiziert ist. Das gilt auch
für die Tuberkulose, wenn die Blase abgeheilt und die andere Niere gesund ist. Bei
nicht gesunder Niere ist ein Abort zu erwarten, daher von einer Gravidität oder
Heirat abzuraten. Ist die Nephrektomie wegen einer Zystenniere ausgeführt worden,
so gefährdet eine Schwangerschaft die Frau. (Diskussion: Sarway, ein Fall nach
rechtsseitiger Nephrolithiasis; künstliche Entbindung im Beginn der Eröffnungs-
periode wegen 5% Eiweiss. Prochownik, sechs Fälle von Schwangerschaft nach
Nephrektomieen (dreimal Hydronephrose durch Steinbildung, einmal pyelitisch in-
fizierte Zystenniere. Im letzteren Falle war in der Gravidität operiert, trotzdem
verlief die Schwangerschaft gut. Trotz Warnung trat wieder Gravidität ein, die
Patientin entzog sich der Behandlung, überstand die Gravidität, lebt jetzt nach
14 Jahren noch kümmerlich mit grosser Zystenniere.)
De Lee, Joseph B., Nephritis in pregnancy. Journ. Amer. med. Assoc. 24. August.
618.
*Labendzinski, Franz, Über perniziöse Anämie in der Schwangerschaft. Inaug.-
Diss. München. Februar.
Lehnert, Friedrich, Über tödliche Vergiftung durch chlorsaures Kali bei einer
Gravida. Inaug.-Diss. Leipzig Sept.
Leimdörfer, Novak und Porges, Kohlensäureüberspannung des Blutes in der
Gravidität. Zeitschr. f. Klin. Med. Bd. 75. Heft 3—4. Vortrag in der k.k. Gesell-
schaft der Ärzte in Wien. 19. Jan.
Lichtenstein, Über Perityphlitis in der Gravidität. Ges. f. Geburtsh. u. Gyn.
in Leipzig. 15. Januar. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 34. (Bericht über einen Fall
von Appendizitis im 8. Monat der Schwangerschaft. Operation, Inzision eines peri-
typhlitischen Abszesses am vierten Tage nach dem ersten Anfall. Am nächsten Tage
Wehen trotz reichlicher Gaben von Opium. Exitus zwei Tage später an allgemeiner
diffusser Peritonitis, entstanden durch Zerreissen der Abszesswand, die zum Teil vom
Uterus gebildet wurde, infolge der Uteruskontraktionen. In der Diskussion rät Herr
Thiess in jedem Stadium der Appendizitis in der Gravidität zu operieren und zwar
möglichst radikal. Herr Littauer rät in jedem Falle von überstandener Attacke
und bei neuauftretenden Beschwerden in der Schwangerschaft zu operieren, die
Appendizitis genau so wie ausserhalb der Gravidität zu behandeln. Bei verpasster
Frühoperation soll man bis zur Abkapselung warten und operieren, wenn die Ope-
ration des Abszesses harmloser erscheint. Sonst ist auch er für radikales Operieren.)
— Demonstration am 19. Februar: „Weitere Fälle von Appendizitis in der Gravi-
dität. 1. Spontaner Partus im achten Monat, am vierten Tage nach dem ersten
Anfall nach dem Partus Dämpfung rechts, Inzision eines perityphlitischen Abszesses,
länger dauernde Schüttelfröste, Heilung. Im 2. Falle handelte es sich um eine um
360° gedrehte Tube mit blauschwarzer Verfärbung adhärent an der Appendix. Ex-
stirpation. Am Tage nach der Operation spontaner Partus der sechsmonatlichen
Gravidität. Herr Alexander berichtet über eine latente chronische Appendizitis,
die durch die Schwangerschaft ungünstig beeinflusst war. Herr Thies zeigt einen
von ihm exstirpierten Wurmfortsatz, der schon in der ersten Gravidität heftige
Schmerzen ausgelöst hatte, ebenso in der zweiten und in der dritten, hier war spon-
taner Abort eingetreten. In der vierten Gravidität im dritten Monat starkes Er-
brechen, Abmagerung. Laparatomie, Querschnitt, Entfernung des verwachsenen
Wurmfortsatzes, ungestörter Verlauf der Gravidität.
Lindsledt, F., Einige Fälle von Carcinoma ventriculi in Verbindung mit Gravi-
dität nebst Betrachtungen über Gravidität als ein disponierendes Moment für die
Entstehung von Ca. Hygiea Nr. 1. (Silas Lindqvist.)
Lommel, Hämolytischer Ikterus und Bantische Krankheit. Med. naturwissen-
schaftl. Ges. Jena 25. VII. Ber. Deutsche med. Woch. Nr. 47. (Es handelt sich um
eine gravide Frau mit Ikterus, so dass zunächst an perniziöse Anämie gedacht wurde.
Durch die Untersuchung eines Kindes der Frau, das denselben Befund bot, wurde
die richtige Diagnose gestellt. Durch künstliche Unterbrechung der Schwangerschaft
Besserung der Beschwerden. Das Blutbild war bei der letzten Untersuchung noch
unverändert.)
Löwenhaupt, Fälle von Dementia paralytica und Geburt. Deutsche med. Wochen-
schrift Nr. 36.
*Mansfeld, Über Schwangerschaftspyelitiden und ihre Behandlung. Mitteilungen
Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1912. 36
76.
71.
78.
Kéi
80.
8l.
82.
83.
84.
84a.
85.
86.
87.
88.
89.
Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
aus der II. Frauenklinik Budapest. Professor W. Tauffer. Bd. II. H. 1. Verlag
S. Karger. 12. l l
Mansfeld, Otto, Budapest, Terhességi pyelitis njabb esetei. Aus der Sitzung der
gynäkol. Sektion des kgl. Ärztevereins am 5. März 1913; refer. Orvosi Hetilap,
Gynaekologia. Nr. 3. (Bericht über einige Fälle von Schwangerschaftspyelitis,
welche mittels Ureterkatheterismus geheilt wurden.)
Mályás Mátyás, Endekesebbesetek a szülészet köréböl. Aus der Sitzung des
Siebenbürger Museumve.eins am 19. Oktober 1912; refer. Orvosi Hetilap. Nr. 51.
(Bericht über einige Fälle von Pyelitis gravidarum.)
Markoe, J. W., Kondylome am Damm während der Schwangerschaft. Bull. of
the Lying-in-Hospital of New-York, Juni. Vol. VIII. Nr. 3. Ref. Zentralbl. f. Gyn.
Nr. 50. (Abtragung der den ganzen Damm bis über den Anus bedeckenden Kody-
lome wegen starker Beschmutzung und Jauchung. Bald nach der Operation glatte
Geburt à terme, Wochenbett ungestört.)
— und Wing, Lucius W., Die Schilddrüse und ihre Beziehungen zur Schwanger-
schaft und Puerperium. Bull. of the Lying-in-hospital Vol. VIII. Nr. 4. Ref.
Zentralbl. f£. Gyn. 1913. Nr. 19.
Meumann, Erich, Chorea gravidarum. Inaug.-Diss. Leipzig. (15 Fälle aus den
letzten 25 Jahren der Leipziger Klinik. Besprechung der Therapie.)
Meyer, E., Zur Frage des künstlichen Aborts bei psychischen Störungen. Münch.
med. Wochenschr. Nr. 51.
*Miller, Brown, Epilepsie and Pregnancy. The americ. journ. of obstetrics.
February. 247. (30jähr. Pat. hatte in ihrer ersten Schwangerschaft, besonders aber
im Wochenbett mehrere Anfälle gehabt, die als petit Mal gedeutet waren. In der
3 Jahre später folgenden Gravidität traten in Intervallen von 2—3 Monaten Attacken
auf, die sich später immer mehr häuften. Gegen Ende der Schwangerschaft traten
dann plötzlich sehr gehäufte Anfälle auf, deren Zahl in 24 Stunden auf 150 stieg, und
denen die Pat. erlag. Wegen Verdachts der Eklampsie wurde die Pat. nach Dila-
tation des Muttermundes nach der Methode Harris schnell entbunden, doch hörten
die Anfälle danach nicht auf. Gleichzeitig war im Urin eine Spur Eiweiss und hyaline
und granulierte Zylinder. Die Sektion ist nicht gemacht. Es handelt sich um einen
Fall schwerer Epilepsie, nicht um einen Fall von gleichzeitiger Eklampsie.)
— Charles H., A case of auricular fibrillation and pregnancy. The Lancet,
Nov. 2. (34jähr. Fran, 3mal Gelenkrheumatismus und 4mal Chorea, ihr Herz zeigte
schwere Veränderungen, stets irregulären Puls, während einer Schwangerschaft war
sie schon im Hospital behandelt und hatte damals schlecht Digitalis vertragen.
4 lebende Kinder. In der 5. Gravidität ebenfalls schwere Störungen von seiten des
Herzens, unregelmässiger Puls und Veränderungen, die in fibrillären Zuckungen be-
standen. Diesmal reagierte Pat. sehr gut auf Digitalis, das besonders nach 3monat-
licher Behandlung gerade zu Beginn der Wehentätigkeit gegeben, ausgezeichnete Wir-
kung hatte und die Geburt ohne besondere Störungen gestaltete. Das Digitalis
brachte in der Schwangerschaft stets Pulsverlangsamung, Besserung des Lungenzu-
standes — bei dem manchmal schwere Dyspnoe aufgetraten war — und zeitweise
Vermehrung der Diurese.)
Montanelli, Enterocolite ad esito letale in gravidanza e pnerperio. (Enterkolitis
mit tödlichem Ausgange in der Schwangerschaft und im Wochenbette.) Atti della
Società Ital. di Ostetr. e Ginec. Vol. XVIII. 4 Fälle. (Artom di S. Agnese.)
*_ Rottura spontanea del bulbo dell’ aorta in Gravidanza al VII. mese. Spontan-
ruptur des Aortenbulbus im 7. Schwangerschaftsmonat. La Ginecologia, Firenze
IX. Nr. 12. S. 370. (Artom di S. Agnese.)
*Morgan, J. D., Schwangerschaftspsychosen. Med. Record. 8. IV. 1911.
Müller, C. E., Über das Auftreten und den weiteren Verlauf der Schwangerschafts-
niere. Inaug.-Diss. Göttingen.
Müller, Vincenz, Über Pyelitis gravidarum. Inaug.-Diss. Zürich 1911. (Unter
25 Fällen der Wyderschen Klinik musste 3mal der künstliche Abort eingeleitet
werden. Nephrotomie und Nephrektomie kamen nicht in Betracht. Sonst nichts
Neues.)
*\ewell, Cardiac complication of pregnancy and labour. Journ. of Amer. med.
assoc. September p. 1147.
Nicolauer, Chores gravid. mit Psychose. Breslauer psychiatrisch-neurologische
Vereinigung 12. Febr. Ref. Berliner klin. Woch. Nr. 14. (18 jährige hereditär be-
94.
95.
96.
97.
Allgemeine und sonstige Organerkrankungen in der Gravidität 561
lastete Kranke, II para. Ungefähr im 5. Monat der zweiten Gravidität setzten akut
nach kurzen Prodromalerscheinungen Chorea und Psychose ein. Letztere trug wie so
häufig bei Chorea minor den Charakter des Erschöpfungszustandes: im Anfang ein
ängstlich deliriöses Bild, danach ein langer Hemmungszustand. Die choreatische Un-
ruhe geht mit der Psychose insoweit parallel. als sie mit der deliranten Unruhe zu-
sammen abklingt. Dagegen schliesst mit ihrem Nachlass die Psychose nicht ab,
überdauert sie vielmehr um einige Monate. In diesem Falle war die Chorea fast
gänzlich geschwunden, schon lange bevor die Schwangerschaft abgelaufen war — ein
von der Norm abweichendes Bild —, während die Heilung der Psychose zeitlich fast
genau mit dem Ende der Gravidität zusammenfällt. In der Diskussion erwähnt
Chotzen zwei ähnliche Fälle, ausserdem einen Todesfall und einen nach schwerer
Krankheit geheilten. Die Unterbrechung der Gravidität in jedem Falle von Chorca
scheint nicht berechtigt. Förster weist darauf hin, dass man zwischen Chorea minor
bei einer Graviden und Chorea gravidarum unterscheiden müsste. Bei letzterer,
einem sehr schweren Krankheitsbilde, stürmischer Chorea, meist mit Unfähigkeit zu
sprechen, zu essen, zu schlucken und mit schwerer Albuminurie ist die Unterbrechung
meist notwendig, aber nicht immer erfolgreich. Herr Kramer berichtet über 5 Fälle,
von denen 3 trotz Unterbrechung der Schwangerschaft zum Exitus gekommen sind.
Es fanden sich da schwere Herzveränderungen.)
*Nicolaux, Mécanisme du passage de Poxyde de carbone de la mère au fötus.
Bull. de la soc. d’obst. et de gyn. de Paris. Dec. Nr. 9. 971.
*Novak, Über Nierendiabetes in der Gravidität. Deutsche med. Woch. Nr. 40. 1868.
. *Pellisier, P., De la viscosité du sang total chez la femme enceinte et accouchée
et de ses rapports avec la tension arterielle. Bullet. de la soc. d’obst. et de gyn.
de Paris. Nov. Nr. 8. 851.
. *Perazzi, P., Studio sperimentale sui rapporti fra tabagismo e gravidanza. Experi-
mentelles Studium über die Beziehung zwischen Tabagismus und Schwangerschaft.
(Folia Gynaececologica. Pavia. Vol. VII. fasc. 3.) (Artom di S. Agnese.)
*Plauchu, Un cas d'anémie pernicieuse de la grossesse. Bull. de la soc. d’obst. et
de gyn. de Paris, Nov. 8. 913. (29jähr. Frau I. Entbindung normal mit 25 Jahren;
Il. mit 27 Jahren; III. im 28. Jahre; alle normal. In der 4. Schwangerschaft im
29. Iebensjahre hatte Pat. viel über Dyspnoe zu klagen, das Aussehen verschlechterte
sich, bleiche Gesichtsfarbe. Letzte Regel 6. Juli 1911, Aufnahme am 26. Februar 1912.
Absolut bleiche Gesichtsfarbe und ausserordentliche Blässe der Schleimhäute und des
ganzen Körpers, ausgesprochene Ödeme an den unteren Extremitäten, im Kreuz auf
dem Unterleib und den Händen, belegte Stimme infolge Ödems der Glottis. Er-
brechen, Appetitlosigkeit. Im Urin Spuren von Eiweis. Am Herzen anämische
Geräusche, beschleunigter Puls 120; Atmung 60 in der Minute. Uterus gravidus
M. 7/3, lebender Fötus. Blutuntersuchung: Rote Blutkörperchen 1023000, weisse
100000. Färbeindex 0,73. Bei der Schwere des Falles und in der Hoffnung bei der
vorgeschrittenen Schwangerschaft ein lebendes Kind zu erhalten Einleitung der
künstlichen Frühgeburt am 2. März mit Champetierschem Ballon. Lebendes
Kind, schwer zyanotisch, stirbt bald. Keine Nachgeburtsblutung. In den letzten
Tagen vor dem Partus subfebrile Temperatur, nach der Entbindung allmählicher An-
stieg, Tod am 5. Tage p. p. Temperatur über 39. Am Uterus keine Zeichen der
Infektion. Scktion verweigert.
Pottet, Normale Entwickelung einer Schwangerschaft nach vorausgegangener Ne-
phrektomie. Revue prat. d’obst. et de péd. August. Nr. 279. Ref. Zentralbl. f. Gyn.
Nr. 4. 1913. (Eine Frau bekam nach unsauberem Katheterismus durch eine Hebanıme
eine Pyoncphrose der rechten Niere, die durch Nephrektomie im Juni 1908 geheilt
wurde. Eine Schwangerschaft im Jahre 1912 verlief absolut normal, ohne jede
Alteration der erhaltenen Niere.)
Pousson, Nierenstein und Schwangerschaft. Gynécologie Nr. 2. Ref. Zentralbl. f.
Gyn. Nr. 27. (Bei einer Schwangeren führte ein Nierenstein des linken Nierenbeckens
zu häufigen Koliken und heftigen Beschwerden. Durch Operation wurde aus dem
Nierenbecken ein Phosphatstein von Olivengrösse entfernt. Naht des Nierenbeckens.
Heilung. P. glaubt, dass durch die nervösen Störungen, durch physiologische und
anatomische Veränderungen in der Schwangerschaft eine Prädisposition für die Ent-
stehung von Nierensteinen geschaffen sei.)
*Puppel, Die Appendizitis, ihre Beziehungen zur Geburtshilfe und Gynäkologie.
Ärztlicher Kreisverein, Mainz 21. Nov. Ref. Münch. med. W. Nr. 1.
36*
99.
100.
101.
102,
103.
104.
105.
106.
107.
108.
Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
*Raecke, Schwangerschaftspsychosen mit besonderer Berücksichtigung der Indi-
kation zum künstlichen Abort. Med. Klin. Nr. 36. Ref. Deutsch. med. Wochenschr.
Nr. 40.
Rosenfeld, Zur Komplikation der Schwangerschaft durch Pyelitis und Pyelo-
nephritis. Wratsch. Gaz. Nr. 3. (3 Fälle. R. resümiert seine Erfahrungen im Sinne
der Schlusssätze Weindlers. (H. Jentter.)
Rouvier et Laffontä, Ictère émotif au cours de la grossesse. Accouchement
avant terme, Ictère grave. Mort de la mère. Bull. de la soc. d’obst. et de Gyn. de
Paris ete. April. (3ljähr. IV para, die im Anschluss an den plötzlichen Tod ihres
Kindes durch einen Unglücksfall ikterisch geworden war, künstliche Frühgeburt, ik-
terisches Fruchtwasser, lebendes Kind. Tod nach fieberhaftem Verlauf des Wochen-
bettes an Ikterus gravis. Sektionsergebnis fehlt.)
Rübsamen, Über Schilddrüsenerkrankungen in der Schwangerschaft. Arch f. Gyn.
98. S. 268.
*— Schilddrüse und Schwangerschaft. Gynäkol. Ges. zu Dresden. 18. Januar. Ref.
Zentralbl. f. Gyn. Nr. 25.
*Sänger, Über Nervenerkrankungen in der Gravidität. Nordwestdeutsche Ges. f.
Geb. u. Gyn. 11. Mai, Ber. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Nov. pag. 612 u. Münch.
med. Wochenschr. Nr. 41.
Santi, E., Ustioni materne e gravidanza. (Brandwunden der Mutter und Schwanger-
schaft.) Atti della Società Ital. di Ostetr. e Ginec. Vol. XVIII. (In einem von ihm
beobachteten Falle von Brandwunden der Mutter hatten dieselben den Tod des Fötus
und somit die Geburt zur Folge. Die in den fötalen Organen [Leber, Nieren] vor-
gefundenen Veränderungen erklären den Tod und sind denen gleich, die nach In-
toxikationen auftreten können.) (Artom di St. Agnese.)
Sauvage, Goitre exophthalmique et grossesse (Basedow und Schwangerschaft).
Bullet. de la soc. d’obstetr. et de gyn. de Paris. 5. 448—53. Bericht über einen Fall
von Basedow bei einer 35 jährigen Frau, die bis zu ihrem 31. Jahre im allgemeinen
gesund gewesen war. Da traten sehr ausgesprochene Erscheinungen von Basedow-
scher Krankheit auf, Exophthalmus, besonders links, Störungen in den Augenbe-
wegungen, Neigung zum Strabismus ete., Pulsbeschleunigung und Vermehrung des
Halsumfanges, Vergrösserung der Thyreoidea, Handzittern, Zittern der Zunge. Gleich-
zcitig traten starke Unregelmässigkeiten der Periode ein, bis Pat. dann gravida
wurde. Wahrscheinlich erfolgte im 2. Monat eine Abtreibung der Frucht. Von dem
Augenblicke an trat eine auffallende Besserung im Befinden der Pat. ein und damit
kehrte auch die Periode regelmässig wieder. Eine neue Gravidität überstand die
Pat. vollkommen gut, es trat nicht die geringste Verschlechterung des Allgemein-
befindens und des Basedow ein. Der 2. Fall einer 22jährigen Ipara betrifft eben-
falls einen schweren Fall von Basedowscher Krankheit. Während die Pat. bis
zum 20. Jahr immer einigermassen regelmässig menstruiert, wurden die Menses nach
Beginn der Erkrankung sehr unregelmässig. Pat. musste ein Jahr lang ihre ge-
wohnte Arbeit aufgeben, sie wurde dann gravid und wurde wegen ihrer Herzver-
änderungen. des Exophthalmus ete., in der Schwangerschaft behandelt. Nach einem
Monat waren die Beschwerden besser und Pat. befand sich bis zum Ende der normalen
Schwangerschaft sehr wohl. Beide Fälle haben das Gemeinsame, dass unter Beob-
achtung und entsprechender Behandlung der Basedow nicht schlimmer, sondern eher
durch die Schwangerschaft gebessert wurde. Aus der Unregelmässigkeit der Menses
lässt sich ein Schluss auf den Zusammenhang zwischen der Thyreoidea und den
Ovarien ziehen. Jedenfalls geht die Veränderung in der Schilddrüse einher mit einer
Störung der inneren Sekretion der Ovarien und es ist möglich, dass durch das
Sistieren der Funktion der Ovarien in der Schwangerschaft gerade beim Basedow
ein günstiger Einfluss auf die Erkrankung ausgeübt wird. In der Diskussion be-
richtet Bouffe de St. Blaisse über einen gleichen Fall einer Frau, die vor der
Verheiratung Zeichen von B. geboten, die aber sofort nach der ersten Schwanger-
schaft sich besserten.)
*Schickele, Beitrag zur Kenntnis der Pyelitis und Nierenbeckenerweiterung wäh-
rend und ausserhalb der Schwangerschaft. Arch. f. Gyn. Bd. 98. H. 1. S. 221—252.
*Sieber, H., Experimentelle Beiträge zur Ätiologie der Pyelitis gravidarum. Zeit-
schr. f. gyn. Urologie. Bd. 3. H. 6.
*Siedeberg. Emily H., Schwangerschaftsalbuminurie. Brit. med. Journ. 19. Okt.
Ref. Deutsch. med. Woch. Nr. 45.
109.
110.
111.
112.
Allgemeine und sonstige Organerkrankungen in der Gravidität. 563
*Spire et Perrin, Un cas d’an&mie pernicieuse de la grossesse. Examen hémato-
logique du sang maternel et du sang fötal. Bull. de la soc. d’obst. et de gyn. de
Paris. Nov. Nr. 8, 949. (Es handelt sich um eine 22jähr. Ipara, die bisher voll-
kommen gesund gewesen war und vom 5. Monat ihrer Schwangerschaft ab unter den
Zeichen einer schwereren perniziösen Anämie erkrankte. Es kam zur spontanen Ge-
burt am Ende des 8. Monates, 8 Stunden später starb plötzlich die Kranke unter
den Zeichen schwerster Dvspnoe, das Kind war totgeboren. Die Blutuntersuchung
ergab bei der Pat.: Erythrozyten 218800, Leukozyten 3800; davon Lymphozyten
12°/,, Grosse Mononukleäre 0,5°/,, Neutrophile Polynukleäre 75,5°/,, Eosinophile 294.
Mastzellen 1°/,, Myelozyten neutrophile 4,5°/,, eosinophile 1°/,, Übergangsformen 1,5°/,,
degenerierte Leukozyten 2°/,. Unter den 218800 roten Blutkörperchen waren: Kern-
lose rote Blutkörperchen von normaler Form 25°/,, Makrozyten 16°/,, Mikrozyten
17,5°/,; kernhaltige rote Blutkörperchen; Monoblasten 2°/,, Megaloblasten 1°/,. Ver-
änderte rote Blutkörperchen vakuoläre 26,5°/,, kernlose oder Schlägerformen 10°/,.
Im Blut des Fötus zeigten sich normale Verhältnisse (genaue Angabe der einzelnen
Formen).
*Tchertkoff, J., Beitrag zur Frage der schweren Anämien in der Schwanger-
schaft. Inaug.-Diss. Paris. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 2. 1913.
Tedenat, Appendicectomie au cours de la grossesse. Bull. de la soc. d’obst. et
de gyn. de Paris. Dec. Nr. 9. 996. (Nach den Mitteilungen von Donohue kommen
80°/, Appendizitiden in der Schwangerschaft im 4.—5. Monat vor. Die Statistik von
Abrahmas von Boje ergibt 52,3°%, Mortalität bei der deutlich ausgesprochenen
Schwangerschaftsappendizitis. Tedenat hat 9 Frauen im 3.—4. Monat der Gravidität
mit sehr gutem Erfolg ohne Mortalität operiert, die alle schon früher einen Anfall
durchgemacht hatten. Er rät deshalb, wenn schon einmal ein Anfall vorausgegangen
ist, stets zur Appendizektomie in der Gravidität). Diskussion: Rouville schliesst
sich Tedenat an. Delmas weist auf die Schwangerschaftskolibazillose hin als
häufige Ursache der Appendizitis in der Gravidität und auf die Schwierigkeit der
Diagnose durch die Verlagerung der Ileocökalgegend und Organe durch den wachsen-
den Uterus; ebenso Rouville unter Anführung eines Falles von Myom mit Pyo-
salpinx; Schwangerschaft und Myome begünstigen beide die häufigen „hohen Sal.
pingoophoritiden‘“ und erschweren ihre Diagnose.
Treub, H., Zwangerschafshämaturie. Ned. Tijdsch. v. Gen. II. p. 900. (Auf Grund
19 Fälle von Hämaturie, deren Krankengeschichte ausführlich mitgeteilt und kritisch
besprochen werden, konstatiert Treub, dass man das Recht hat von Schwanger-
schaftshämaturie zu reden, in dem Sinne, dass die Schwangerschaft auf verschiedene
Weise, durch Autointoxikation, durch passive und aktive Hyperämie Nierenblutungen
veranlassen kann, jedoch nur bei kranken oder jedenfalls minderwertigen Nieren.)
(A. Mijnlieff.)
*— Hektor, Beitrag zur Frage der Schwangerschaftshämaturie. Monatsschr. f. Geb.
u. Gyn. Bd. 36. Ergänzungsheft. S. 28.
*Tuszkai, Heart disease in pregnancy. Amer. journ. of obst. Nov. 1912.
3. Vicarelli, G., Malattie professionali egravidanza. Berufskrankheiten und Schwanger-
schaft. Atti della Societa Ital. di Ostetr. e Ginec. Vol. XVII.
Voron et Gerest, Sur un cas d’anemie gravidique pernicieuse. Bull. de la Soc.
d’obst, et de gyn. Paris. Nov. 8. 909. (31jährige Pat., die in ihrer Jugend keine
besonderen Krankheiten durchgemacht hat. Menses im 11. Jahr. 1. Schwangerschaft
ohne Besonderheiten, im 2. Wochenbett Fieber. In der 3. Gravidität allgemeine
Mattigkeit, Kopfschmerzen und auffallende Blässe im Gesicht, konnte aber ihre
Arbeit voll verrichten. Nach der Niederkunft vollkommene Wiederherstellung. In der
4. Schwangerschaft schwacher Blutabgang z. Z. der Periode, auffallende Blässe der
Haut und der Schleimhäute ungefähr im 5. Monat der Schwangerschaft, leichtes
Ödem der Knie- und Unterschenkelgegend und auf dem Fussrücken. Am Herzen
Beschleunigung des Pulsschlages, Puls 110, anämische Geräusche, an den übrigen
Organen nichts Besonderes. Blutuntersuchung: Erythrozyten 750000, Leukozyten
5580; keine Myelozyten, keine roten kernhaltigen Blutkörperchen. Polynukleäre 75°%/,,
Lymphozyten 21°/,, Megaloblasten A äi, Eosinophile 0%,. Frühgeburt im 6. Monat
spontan; danach keine Blutung, manuelle Plazentarlösung. In den Tagen danach
leichte puerperale Infektion (?), Temperatur 15 Tage lang zwischen 38 und 39°,
Puls ca. 120. Die anämischen Erscheinungen bleiben weiter bestehen ohne Ver-
schlimmerung oder Besserung. Allmählich anscheinend Besserung. Eisenarsenbe-
564 Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
handlung per os und subkutan. Nach 4 Wochen rote Blutkörperchen 2824400, weisse
14000, weder Normoblasten, noch Megaloblasten, noch Myelozyten. Normales Leuko-
zytenbild. Allmählich weiter fortschreitende Besserung. Irgendwelche Zeichen der
Blutregeneration — kernhaltige rote Blutkörperchen — waren nicht zu finden. Der
Einfluss der Schwangerschaft auf die perniziöse Anämie ist wohl in diesem Falle
nicht zu bezweifeln.)
117. Voron et Volmat, Sur un cas d’albuminurie grave de la grossesse. Bull. de la
soc. d’obst. et de gyn. de Paris. Dec. Nr. 9. 81. .(28jähr. Frau, die in ihrer Jugend
an schwerer Chlorose gelitten, sich aber dann bis zum 20. Jahre sehr wohl gefühlt
hatte. Die ersten beiden Schwangerschaften ohne Befund. Im 6. Monat der
III. Gravidität leichte Albuminurie, im 8. Monat leichtes Ödem an den Unter-
schenkeln bis zum Oberschenkel reichend, heftige Kopfschmerzen. Aufnahme ins
Hospital, flüssige Kost, Milchregime. Im Urin im Liter 2—6 g Eiweiss. Von der
beschlossenen Unterbrechung der Schwangerschaft wird Abstand genommen. Im
10. Monat der Gravidität findet sich im Blut 1,7 g Harnstoff im Liter, während im
normalen Blut nur 0,5g vorkommen soll. Im Urin fand sich nur 7 g im Liter.
8 Tage nach dem Endtermin normale Entbindung, am Abend Temperatur 38,4, am
nächsten Tage nehmen die Ödeme noch zu, verschwinden aber bald. Man hätte in
diesem Falle wegen der Erhöhung des Harnstoffs im Blute an die Unterbrechung
der Schwangerschaft denken können, aber da bei der klinischen Beobachtung der
Zustand sich nicht verschlimmerte, konnte man ruhig zusehen.)
118. *Voudouris, C. L., Beitrag zur geburtshilflichen Behandlung des Diabetes mellitus
in der Schwangerschaft. Inaug.-Diss. Lyon.
119. *Welch, Edgar J., Normal human blood serum in obstetric and pediatric prac-
tice. The amer. journ. of obstetr. April. S. 597.
120. *Whipple, G. H,, Pregnancy and Chloroform Anaesthesia. Journal of experi-
mental med. New York. March XV. No. 3. Ref. Journal of Amer. med. Assoc.
March 30.
121. *Widal, F., et R. Bénard, Pyelonephrite gravidique descendante par s&epticemie
colibacillaire. Journal d’urologie. I. Nr. 3. 15. März. Ref. La presse med. Nr. 46.
122. *Wohlgemuth, Heinz, Über die Appendizitis beim Weibe, ihre Beziehungen zu
den Adnexen und zur Tubarschwangerschaft. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 10. Ref.
Münchn. med. Wochenschr. Nr. 11.
123. Zabel, Meliturie bei Gravidität. Meckl. Ärztevereinsbund, Schwerin, 9. Juni 1911.
Ref. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 2. (26jähr. Pat. Pruritus vulvae. Gravidität
31, Monat. Morgenharn ®/,%, Zucker. Anamnese ohne Befund. Im ungestörten
Verlauf der Gravidität stets glykosurische Glvkurie. Bei diätetischer Berücksichtigung
der sich ergebenden anfänglichen Toleranzgrenze von 100 g Weissbrot während der
Schwangerschaft allmähliches Ansteigen des Zuckers bis auf 2°, der etwa 114 Liter
betragenden 24 ständigen Durchschnittsmenge kurz vor der normalen Geburt eines
gesunden Kindes. Vom Tage des Partus ab war die Zuckerausscheidung wie abge-
schnitten und ist seitdem, trotz — namentlich während des Stillens — reichlich er-
folgter Aufnahme von Kohlehydraten dauernd geblieben.)
Pellissier (92) hat an der Klinik Tarnier unter Paul Bar den arteriellen
Blutdruck, die Viskosität des Blutes während der Schwangerschaft, Geburt und
Wochenbett bei 27 normalen Frauen, drei Tuberkulösen, bei 13 Frauen mit Albu-
minurie und bei einer Eklamptischen studiert und ist zu folgenden Schlüssen
gekommen:
1. Bei Frauen mit normalem Gesundheitszustand verändern Schwangerschaft
und Geburt den Blutdruck und die Viskosität wenig; die Viskosität ist indessen
leicht erniedrigt und die Kurve des Blutdrucks nimmt im letzten Moment der
Gravidität eine unregelmässige Form an.
2. Bei den Albuminurischen ist die Erniedrigung der Viskosität einher-
gehend mit der Erhöhung des arteriellen Drucks Zeichen der „bloquage renal“.
3. Bei den Tuberkulösen mit niedrigem arteriellem Druck zeigt die pro-
eressive Erhöhung der Blutviskosität eine schwere Form der Krankheit an.
Die Vergleichung der Kurven des arteriellen Drucks und der Blutviskosität
wird also in einer Anzahl Fälle wertvolle Fingerzeige geben: 1. für das Studium
Allgemeine und sonstige Organerkrankungen in der Gravidität. 565
der Nierenfunktion bei der Schwangeren, 2. für die Progncse gewisser Formen
von Lungentuberkulose,
Die Hydrorrhoea gravidarum wird nach den Ausführungen von Beckmann (11)
dadurch ausgelöst, dass meist geringfügige Traumen, von den Frauen vielfach
nicht bemerkt, vorausgehen, die allein oder durch nicht fühlbare Schwangerschafts-
wehen den Eıhautriss verursachen. Die Placenta marginata bei der Hydrorrboe
muss als Folge der amnialen Hydrorrhoe angesehen werden und darf nicht als
ein Beweis für das Bestehen einer Endometritis decidua herangezogen werden.
Whipple (120) stellte Experimente an über den Gebrauch von Chloroform
bei Schwangeren, bei denen eine Anästhesie für eine halbe Stunde oder länger
erforderlich war. Er kommt zu dem Schluss, dass Chloroformanästhesie für wenige
Minuten gegen Ende der Entbindung erlaubt ist, dass hingegen bei operativen
Massnahmen vor oder nach der Entbindung Chloroform ein gefährliches Anästhe-
tikum und sicher fähig ist, Veränderungen der Leber in äbnlicher Weise wie bei
normalen Personen hervorzurufen.
Nach den experimentellen Untersuchungen Nicolaux (90) geht das Kohlen-
oxyd von der Mutter zum Föt über durch Vermittlung des Blutplasmas.
Die Untersuchungen Hartmanns und Henrys (51) ergeben, dass es nach-
gewiesen ist, dass die Nieren während der Schwangerschaft eine geringere Arbeit
zu leisten haben als im normalen Leben. Es ist daber theoretisch nicht anzu-
nehmen, dass eine Nephrektomie oder sonstige Operation an einer Niere in der
Schwangerschaft grössere Gefahren in sich tragen sollte als ausserhalb derselben.
Dafür sprechen nun auch die Tatsachen. Nach dem vom Verf. zusammengestellten
eigenen und literarischen Material waren die Operationen an sich in der Schwanger-
schaft nicht gefährlicher als ausserhalb derselben. Die Schwangerschaft erreichte
in den meisten Fällen ihr normales Ende. Aueh spätere Schwangerschaften zeigten
bei Vorhandensein nur einer Niere keine besonderen Gefahren für die Frauen.
Siedeberg (108) fand unter 1127 schwangeren Frauen 289 = 25,6 °/o mit
Albumen im Urin. Unter diesen letzteren waren Komplikationen vor oder nach
der Geburt, wie Blutungen, adhärente Plazenta, Placenta praevia, Totgeburten häufiger
als bei Frauen mit normalem Urin. Eklampsien traten nur bei fünf von diesen
289 Frauen ein. — Die Frauen, welche oft schon in den ersten Monaten der
Schwangerschaft zur Untersuchung ins Hospital kamen, wurden nach Feststellung
von Albumen im Urin über die Diät belehrt und zur wiederholten Urinuntersuchung
aufgefordert. Dadurch wurde in mehreren Fällen das Eiweiss beseitigt.
Die Hämaturien in der Schwangerschaft, besonders in den letzten vier Monaten,
können renalen oder vesikalen Ursprungs sein. Für letztere sprechen die er-
weiterten Gefässe in der Blase. Der Grund dieser Hämaturien besteht nach Dor
und Moiroud (27) in mechanischen und toxischen Faktoren. Alle anderen Ur-
sachen ausser der Gravidität müssen bei der Diagnose ausgeschlossen werden, in
einzelnen Fällen ist die Hämaturie das erste Zeichen von Nierentuberkulose. Die
Behandlung besteht in Tieflagerung des Kopfes bei Nierenblutung und Blasen-
spülung zur Verhütung der Infektion. Bei Blasenblutungen Eis auf das Hypo-
gastrium und Adrenalininjektionen in die Blase; Borspülungen und Instillationen
von 1°/o Silbernitrat. Bei abundanten Blutungen in der Blase ist Aspiration der
Blutkoagel erfolgreich, allenfalls Kystotomie, um die blutenden Gefässe zu fassen
und zu unterbinden. In schweren Fällen käme bei Nierenblutungen die Nephro-
tomie oder die Dekapsulation in Frage. Einleitung des Aborts oder der künst-
lichen Frühgeburt sind mit Erfolg versucht worden, doch sind diese nur für die
schwersten Fälle zu reservieren.
Treub (113) berichtet zunächst über einen Fall von Schwangerschaftshäma-
turie einer 27jährigen Il para, die in ihrer ersten Schwangerschaft Hämaturie gehabt,
dieselbe aber bald wieder überstanden hatte. In der zweiten Schwangerschaft trat
dann aber im 3. Monat die Erkrankung so schwer auf, dass Patientin durch den
täglichen Verlust von ca. 20 cem Blut sehr herunterkam und die Schwangerschaft
566 Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
unterbrochen werden musste Die Kranke erholte sich danach sofort. Im Anschluss
daran berichtet Treub noch über weitere 18 Fälle von Hämaturie in der Schwanger-
schaft aus seiner Klinik, die verschiedene Krankheitsbilder boten. Er kommt zu
dem Schluss, dass man berechtigt ist von einer Schwangerschaftshämaturie zu reden
insoweit, als die Schwangerschaft in verschiedener Weise, durch Autointoxikation,
durch passive und durch aktive Hyperämie, Veranlassung gibt zu Nierenblutungen,
jedoch nur bei erkrankter oder allenfalls minderwertiger Niere.
Novak, Porges und Strisower (91) beschreiben kurz einen Fall einer
im 5. Monate Graviden, die eine Zuckerausscheidung von 5—15 g zeigte, ohne
wesentliche von der Kohlehydratzufuhr abhängige Schwankungen; sie konnten bei
ihren systematischen Untersuchungen an Schwangeren noch weitere 5 Fälle in
kurzer Zeit finden. In dem Mangel einer Hyperglykämie und einer relativen
Unabhängigkeit der Glykosurie von alimentären Faktoren sind zwei wesentliche,
charakteristische Symptome des Nierendiabetes zu erblicken. Diese Fälle sind
Beispiel einer der Schwangerschaft eigentümlichen Anomalie, die klinisch als Diabetes
imponiert und als renale Glykosurie aufzufassen sind. Diese Art des Diabetes ver-
schwindet sehr bald im Wochenbett.
Bingel (13) kommt auf Grund seiner Untersuchungen an einem Fall von
Diabetes mit Schwangerschaft zu dem Schluss, dass die Schwangerschaft den be-
handelten Diabetes nicht beeinflusst, ebensowenig die Gravidität der Diabetes. Es
ist deshalb Diabetes in der Schwangerschaft nach den Regeln der Diabetestherapie
zu behandeln. Wenn er dabei keine Zeichen der Verschlimmerung bietet, so besteht
keine Indikation, die Schwangerschaft zu unterbrechen. Mutter und Kind können
gerettet werden.
Bei Diabetes mellitus ist die Zweckmässigkeit der Unterbrechung der Schwanger-
schaft noch immer fraglich (Voudouris[118]). Jeder Fall muss für sich betrachtet
werden. Abwarten ist berechtigt:
1. Bei Frauen, die einen leichten Diabetes haben, wo Glykosurie abnimmt,
sogar gänzlich verschwindet, je älter die Schwangerschaft wird.
2. Bei Frauen mit schwerem Diabetes und schlechtem Allgemeinzustand
von Anfang der Gravidität an. Bei solchen Patienten ist die künstliche Früh-
geburt nur als Therapie „in extremis“ zu betrachten. Ihre Wirksamkeit ist
gleich Null.
Unterbrechen darf man bei Diabetes mellitus:
a) Bei Hydramnion mit schweren Druckstörungen.
b) Bei Patienten mit gut ertragenem Diabetes, bei denen aber die Glykosurie,
obgleich behandelt, eine Tendenz zur Verschlimmerung hat und deren Kind zum
Riesenkind auswächst (solche Kinder sterben gewöhnlich am Ende der Schwanger-
schaft).
Ausser einer eigenen Beobachtung fanden Chavannes und Loubat (18)
nur 4 Fälle von grossen lLeberabszessen in der Gravidität in der Literatur, in
denen ohne einen Zusammenhang mit den sonst bekannten Ursachen im Anschluss
an eine Schwangerschaft ein Leberabszess auftrat. In dem eigenen Falle stellten
sich am 9. Tage des dritten Wochenbettes nach Eklampsie Schmerzen im rechten
IIypochondrium als erste Zeichen des Leberabszesses ein. Die Symptome sind
wenig charakteristisch, konstant ist nur der Schmerz im rechten Hypochondrium ;
Verff, beobachteten eine Glykosurie, die vorher nicht bestanden hatte und auch
nach der Operation weiter bestand; die übrigen 4 Kranken gingen an ihrem Leiden
zugrunde. Die Diagnose war nur in einem Falle gestellt. Die Syndrome:
grosse Leber, Schmerz im rechten Hypochondrium, Fieber während der Schwanger-
schaft und im Wochenbett sollte Anlass geben, an die Möglichkeit eines Leber-
abszesses zu denken.
van der Hoeven (55) hat 94 Fälle von Ileus in der Schwangerschaft und
im Puerperium gesammelt. In den Fällen, in denen auch bei der Operation und
Allgemeine und sonstige Organerkrankungen in der Gravidität. | 567
der Autopsie keine Ursache gefunden wurde, nimmt er an, dass in der Schwanger-
schaft die wachsende Gebärmutter im Beckeneingang den Darın zudrückt. Wenn
der untere Teil der Gebärmutter von unten in den Beckeneingang gezogen oder
von oben hineingedrängt wird, ist besonders bei Beckenverengerung die Möglich-
keit, dass das Rektum zugedrückt werden sollte, nicht imaginär. Er bat das bei
einer Laparotomie im 3. Schwangerschaftsmonat absolut sicher als die Ursache
und als die einzige Ursache der Ileuserscheinungen feststellen können. Das gleiche
ist der Fall im Wochenbett, wenn die noch vergrösserte Gebärmutter bei Rück-
bildung der Vagina nach unten gezogen wird. Auch der Partus praematurus,
der in einigen Fällen nach einer ergebnislosen Laparotomie eintrat, brachte
Besserung.
Kolde (65) fand bei seinen Untersuchungen über die Veränderungen an
der Hypophyse bei Schwangerschaft die Untersuchungen von Erdheim und
Stumme bestätigt, nämlich eine Vergrösserung der Hypophyse und eine Ver-
mehrung der Haupt- oder chromophoben Zellen des Vorderlappens, sowohl bei
Tieren als auch bei Menschen. Bei älteren Tieren, die schon mehrmals geworfen
hatten, waren ebenfalls die Hauptzellen gegen die Norm vermehrt. (Schnitt-
richtung der Hypophysen horizontal, beste Färbemethode: Hämalaun-Eisenalaun-
Eosin.)
Nach der Kastration bei Tieren fand Kolde die Untersuchungen Fich-
ras und Jutaka Kons bestätigt, die sich in einer Gewichtsvermehrung der
Hypophyse und kolossalen Vermehrung der eosinophilen Zellen äussert.
Durch die infolge Kastration ausfallende innere Sekretion des Ovars wird
die Hypophyse zu stärkerer Tätigkeit und zur Hypertrophie angeregt. Das gleiche
tritt bei der Schwangerschaft ein, wo durch die Hypofunktion des Ovars, in dem
das Corpus luteum die Aufgabe der Hemmung der Ovarialfunktion bis zu einem
gewissen Grade hat, eine andere Art der Hypertrophie und Hyperfunktion der
Hypophyse hervorgerufen wird.
Die Hypophyse ändert ihre histologische Zusammensetzung während des Lebens
(Kolde [65]). Man findet:
1. Eine Vergrösserung des Organs während der Schwangerschaft, die bedingt
ist durch Zunahme der Hauptzellen. Die Hauptzellen zeigen eine Veränderung
insofern, als ihr Protoplasma deutlicher darstellbar wird (Schwangerschaftszellen).
Diese Veränderung ist bei zunehnender Schwangerschaft und bei gehäufter Schwanger-
schaft deutlicher. Dies gilt sowohl beim Kaninchen und Meerschweinchen, als auch
beim Menschen.
2. Eine Vergrösserung des Organs ist nach Kastration und zwar nach
längerdauernder Kastration deutlicher als kurz nach der Kastration. Die Ver-
grösserung findet histologisch ihren Ausdruck in der Vermehrung der eosinophilen
Zellen. Dies gilt für Kaninchen und wahrscheinlich auch für den Menschen.
3. Zwischen den Geschlechtsorganen und der Hypophyse besteht eine
Korrelation insofern, als während der Schwangerschaft eine Vermehrung der
Hauptzellen in der Hypophyse stattfindet, der Ausfall der Övarialtätigkeit da-
gegen nach Kastration eine Vermehrung der eosinophilen Zellen der Hypophyse
zur Folge hat.
Rübsamen (102) berichtet über Schilddrüsenveränderungen in der Schwanger-
schaft, die er 1910/11 an dem Material der Berner Frauenklinik gemacht hat.
Bei einem 16jährigen Mädchen mit Myxödem Verschlimmerung der Symptome
in der Gravidität, nach der Geburt Besserung. Bei 2 Frauen mit sporadischem
Kretinismus mit Sectio caesarea entbunden, waren die Symptome während der
Schwangerschaft schwerer als im Wochenbett. Eine Kretinoide wurde während
der Schwangerschaft zur Kretinen. In einem Falle von typischem Basedow waren
die Symptome in der Schwangerschaft geringer als vor und nach derselben. Die
Berechtigung zur Einleitung des künstlichen Aborts dabei ist ungerechtfertigt.
568 Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
Von 718 beobachteten Schwangeren hatten 643 (89,5 °/o) eine nachweisbare Hyper-
trophie der Schilddrüse, bei 246 (34,2°/o) handelte es sich um Schilddrüsener-
krankungen, die sich auf Erst- und Mehrgebärende gleichinässig verteilten. Sämt-
liche Mehrgebärende gaben mit Bestimmtheit an, dass ihr Kropf von Schwanger-
schaft zu Schwangerschaft gewachsen sei. Bei 7 Multiparen waren selır grosse,
stenosierende Strumen vorhanden. Bei 14 Frauen (8 Erst- und 6 Mehrgebärende)
mit operierter Struma trat in der Schwangerschaft in 6 Fällen (2 Erst- und 4 Mehr-
gebärende) ein Rezidiv ein. Unter den Rezidivfreien waren 2 Erstgebärende mit
operiertem Basedow. 77 Erstgebärende und 153 Mehrgebärende überstanden
Schwangerschaft und Geburt ohne besondere Krankheitserscheinungen. Bei einer dicken
untersetzten Il para mit Struma vasculosa diffusa stieg der Halsumfang bei der Geburt
von 55 cm auf 76 cm an, trotz lebensgefährlicher Dyspnoe und Herzklopfen glück-
licher Verlauf. In einem anderen Falle von Dyspnoe nahm diese während der
Chloroformnarkose (Zange) ab. In den 7 schweren Fällen waren sekundäre Herz-
veränderungen im Sinne des Kocherschen und Roseschen Kropflierzens da. In
einem besonders schlimmen Falle mit retrosternalem Kropf musste die Frühent-
bindung bei Zwillingen und schwersten Erscheinungen ausgeführt werden. Danach
baldige Besserung. Die Behandlung der Hypothyreosen besteht in Darreichung
von Schilddrüsenpräparaten, die bei Hyperthyreosen kontraindiziert sind. Bei diesen
(Basedow) schöne Erfolge mit Phosphor. Bei der Struma stenotica Wahl zwischen
möglichst rascher Entbindung (vaginaler Kaiserschnitt) und Tracheotomie oder
Strumaoperation. Erstere sind von den Gynäkologen vorzuziehen und dann die
Patienten dem Chirurgen zu überweisen.
Von den 9 mit Struma behafteren Neugeborenen, deren Mütter alle Strumen
hatten, kamen 2 tot und 5 asphyktisch zur Welt, die übrigen 2 in Gesichtslage
geboren, waren nicht asphyktisch., Die Gesichtslage ist dabei sehr günstig, die
Strumen lagen alle im Kieferwinkel.
In der Diskussion lehnt Hönnicke die Gravidität als Heilmittel für Morb.
Basedow ab, widerrät vielmehr Basedowkranken die Gravidität, um vorher den
Basedow zur Heilung zu bringen. Es ist ein Unterschied, ob die Gravidität ein-
tritt in einer Phase, wo der Basedow abklingt und wo er zu exazerbieren beginnt.
Bei Tracheostenose rät er wennmöglich zur Strumektomie. Zu versuchen ist ferner
eine ausgiebige Venaesectio am Arın der Seite des Hindernisses, um die Stauung und
damit den Druck herabzusetzen. Bei Adipositas sind gut überwachte Entfettungs-
kuren in der Schwangerschaft nützlich. — Rübsamen rät von der Strumektomie
in der Schwangerschaft ab, da sich die Grösse des zurückzulassenden Stückes
schwer bestimmen lässt und danach leicht einmal Ausfallserscheinungen auftreten
können.
Bekannt sind seit längerer Zeit die allerdings nicht regelmässigen Menstrua-
tionsstörungen bei Basedow. Nach den Untersuchungen von Birnbaum (14)
kann die Periode, wenn sie auch in der Mehrzahl der Fälle normal verläuft,
selbst in leichteren Fällen gehäuft und zu stark auftreten, während sie in schwereren
Fällen meist kürzere oder längere Zeit zessiert. Bei Besserung des Leidens gehen
diese Erscheinungen vorüber. Unter den trophischen Störungen erwähnt Birn-
baum das Zusammentreffen von Basedow mit Uterusmyomen. Die grosse Zahl
von Basedow mit Schwangerschaft kommt gar nicht zur ärztlichen Behandlung,
weil sie symptomlos oder mit nur geringer Steigerung der Beschwerden verläuft.
In anderen Fällen tritt eine Verschlimmerung der Symptone, in erster Linie der
Tachykardie, des Exophthalmus und der Struma ein. Diese Verschlinmerung geht
in der Regel nach der Geburt zurück, zuweilen wird sogar eine mehr oder minder
weitgehende Besserung des Basedow beobachtet. Selten bleibt eine Verschlimme-
rung nach der Geburt dauernd bestehen. Hochgradige Verschlimmerung und
Todesfälle sind ganz selten. Von einer grundsätzlichen Ehekonsensverweigerung
bei basedowkranken Mädchen kann ebensowenig die Rede sein, wie von einem
Allgemeine und sonstige Organerkrankungen in der Gravidität. 569
prinzipiellen Schwangerschaftsverbot bei verheirateten Frauen. Nur in schweren
Fällen und bei schwer neuropathischen Individuen käme dies in Frage.
Nach Mitteilung eines in vieler Beziehung interessanten Falles, in welchem
die momentane Lebensgefahr eine Tracheotomie nötig gemacht und alsdann die
Strumektomie die Kompression der Trachea aufgehoben, eine Schilddrüsenimplan-
tation die Cachexia strumipriva beseitigt und die künstliche Einleitung der Früh-
geburt oder des Abortes die Schwangerschaftstetanie abgebrochen hatte, was durch
Epithelkörperchenimplantation nicht gelungen war, bespricht v. Beck (10) die
Indikationen der operativen Behandlung der Schilddrüsenerkrankungen in der
Schwangerschaft. Sie ist indiziert bei intrastrumösen Blutungen (Tracheotomie oder
Strumektomie), bei Strumen, welche durch starke Verschiebung und Einkeilung,
Einwucherung rasch zunehmende Stenosen machen (Tracheotomie, Strumektomie, künst-
liche Frühgeburt, ev. Sectio caesarea), bei akuter purulenter oder phlegmonöser Strumitis
(quere Halsweichteilspaltung, Inzision des erkrankten Strumaabschnittes, Strumek-
tomie, Tracheotomie), bei Thyreotoxen und Morbus Basedowii, bei rascher und an-
haltender Zunahme der Beschwerden (Strumektomie eines Seiten- und des Mittel-
lappens, Unterlassung jeglichen Eingriffes bei schwerem Basedow), bei Cachexia
strumipriva (Schilddrüsenimplantation ev. künstliche Frühgeburt), bei Tetanie (Epithel-
körperchenimplantation, künstliche Unterbrechung der Schwangerschaft, bei Wieder-
kehr Sterilisation).
In 32 Fällen hämorrhagischer Diathese hat Welch (119) menschliches Blut-
serum angewandt und zwar in Fällen, in denen die Neugeborenen schwächlichster
Konstitution eine fortschreitende Gewichtsabnahme zeigten. In Fällen von Melaena
neonatorum, bei. Blutern; ferner bei septischen Zuständen, bei Bakteriämien,
Peritonitiden, bei Sepsis nach Abortausräumungen, bei Meningitis hervorgerufen
durch Staphylococcus, Streptococcus, und Pneumococcus. Welch glaubt, dass
bei allen diesen Zuständen eine Störung in dem Fermentgleichgewicht der Blut-
gefässendothelien, dass in ihnen eine Unterernährung besteht. So kann bei bluten-
den Neugeborenen infolge der mangelhaften Ernährung der Endothelien eine Auto-
intoxikation zustande kommen, so kann eine mangelhafte Blutstillung infolge fehlen-
der thrombokinetischer Substanzen sich ergeben usw., eine Septikämie infolge ab-
normer Durchlässigkeit der Endothelien für Bakterien. Bei der Einfachheit der
Gewinnung menschlichen Blutserums ist die Injektion des Serums entschieden der
Transfusion mit ihren mannigfachen Gefahren vorzuziehen.
Nach der Arbeit von Tcehertkoff (110) scheint die Schwangerschaft nicht
die hervorbringende Ursache der schweren Anämien in der Gravidität zu sein,
sondern nur ein wichtiger Hilfsfaktor bei prädisponierten Frauen. Die Einleitung
der Frühgeburt hat keinen guten Erfolg. Die Behandlung muss auf rein medizinischem,
innerem Gebiete bleiben.
Aus dem Literaturstudium und dem Falle von Spire und Perrin (109)
ergibt sich, dass die perniziöse Anämie in der Schwangerschaft keine klinischen
oder hämatologischen Verschiedenheiten von den anderen perniziösen Anämien
zeigt. Die Schwangerschaft kann nicht als die Ursache der Krankheit bezeichnet
werden, sie kann nur als wichtiges unterstützendes Moment im Fortschreiten an-
gesehen werden. Gewöhnlich befällt die perniziöse Anämie Mehrgebärende;
der Fall des Verf., einer Ipara, ist ausserordentlich selten. Die Krankheit führt
nicht immer zum Tode. Unter 93 Fällen Tehertkoffs sind 70 letal geendet.
Der Tod tritt selten vor der Entbindung ein, gewöhnlich bald nach der Entbindung.
Unter 63 Kindern bei Tehertkoff sind 34 totgeborene, die übrigen sind schwäch-
lich geboren. Die Entbindungen gehen gewöhnlich leicht von statten, Nach-
blutungen sind sehr selten. Die Meinungen über die vorzeitige Entbindung sind
sehr geteilt, sie soll nur vorgenommen werden nach Robert, wenn die roten Blut-
körperchen noch nicht unter eine Million gesunken sind. Der Zeitpunkt der Unter-
brechung ergibt sich vielleicht erst, wenn noch viele Berichte und genaue Blut-
untersuchungen publiziert sind.
570 Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
Herrgott ist der Ansicht, dass die Fälle fast immer tödlich sind. Vautrin
empfiehlt in künftigen Fällen die Transfusion zu versuchen.
Nach der Literaturzusammenstellung und dem einen von Plauchu (94)
ausführlicher mitgeteilten Fall, kommt Plauchu doch zu dern Schluss, dass obwohl
bisher wenige Fälle mit glücklichem Ausgang veröffentlicht sind, bei der perniziösen
Anämie in der Schwangerschaft die Einleitung der künstlichen Frühgeburt ihre
Berechtigung hat.
In der Diskussion berichtet Trillat über einen Fall, der im Beginn
der Geburtsarbeit starb, in letzter Zeit hat man Versuche mit intravenöser
Salvarsaninjektion gemacht, die aber nach den Berichten von Bourret und
Commandeur ohne Erfolg waren. Commandeur weist darauf hin, dass
die starke Verminderung der roten Blutkörperchen kein prognostisches Zeichen ist.
Neben 29 in der Literatur niedergelegten Fällen von perniziöser Anämie in
der Gravidität, beschreibt Beyer-Gurowitsch (12) 7 von Nägeli beobachtete
Falle Es handelt sich um typische perniziöse Anämie mit ganz charakteristischem
Blutbilde Die Gravidität scheint in allen Fällen die einzig wirkliche Ursache
der Erkrankung zu sein. Dafür spricht, dass nach erzielter Besserung Dauerheilung
ohne Rezidiv eingetreten ist, Resultate, die bei der kryptogenetischen Biermerschen
Anämie nicht beobachtet werden. Zwei Fälle sind im 11. Jahr der Dauerheilung,
einer im 7.
Labendzinski (68) stebt auf dem Standpunkt, dass die Schwangerschaft
kein ursächliches Moment für die perniziöse Anämie darstellt und deshalb auch
die Unterbrechung derselben nicht mehr berechtigt ist. Die Berichte über diese
Therapie sind sehr spärlich. Verf. konnte 15 Fälle aus der Literatur sammeln,
denen er 2 aus der 1. med. Klinik und der 2. gyn. Klinik München hinzufügt.
Bei beiden wurde der künstliche Abort ausgeführt in therapeutischer Absicht. In
beiden trat kurz nach der Entbindung der Exitus auf. Beide Fälle von pro-
gressiver Anämie stehen als Primiparae im 3. Lebensjahrzehnt, in dem sonst die
Krankheit selten auftreten soll. Beide Patienten sind schon vor der letzten Er-
krankung blutarnı gewesen. Der Anfang der perniziösen Anämie scheint jedoch
bei beiden erst in die Gravidität zu fallen und zwar will die eine seit ihrem Beginn,
die andere etwa vom 3. Monat ab zunehmende Schwäche und Blässe bemerkt
haben, für die andere fehlen äussere Anlässe. Steht die Diagnose perniziöser
Anämie fest, so sind sämtliche internen Massnahmen erst zu erschöpfen. Als
ultimunı refugium kann die intramuskuläre Injektion von defibriniertem oder Ge-
samtblut gemacht werden. Wenn auch durch die Schwangerschaft eine perniziöse
Anämie ungünstig beeinflusst wird, so ist deshalb die künstliche Entbindung doch
nicht zu empfehlen, da sowohl die normale als die vorzeitige Geburt erfahrungs-
gemäss das Leiden gewöhnlich rapid verschlinmern. Die Schwangerschaftsunter-
brechung bei perniziöser Anämie scheint demnach nur als letzter Versuch be-
rechtigt.
Über die Unterbrechung der Schwangerschaft bei Herz- und Lungenkrank-
heiten stellt Alexandrow (3) folgende Thesen auf:
1. Die Kehlkopftuberkulose ist eine absulute Indikation zur künstlichen Unter-
brechung der Schwangerschaft.
2. Die Schwangerschaft und das Puerperium verschlimmern den Verlauf der
Lungentuberkulose, wobei diese Verschlimmerung erst in der 2. Hälfte der Gravidität
und im Puerperium eintritt.
3, Bei Vorhandensein von Tuberkulose bei Schwangeren soll der künstliche
Abort als vollkommen indiziert gelten, wobei die Entscheidung der Frage ganz von
der Mutter abhängt.
4. Die künstliche Frühgeburt ist nur Jet Vorhandensein von ernsten Indi-
kationen wie Dyspnoe, Blutauswurf, Kachexie und Komplikationen von seiten
anderer Organe angezeigt.
Tr
E20.
Allgemeine und sonstige Organerkrankungen in der Gravidität. 571
5. Die Einrichtung von staatlichen Sanatorien und ausgiebige Hilfe der
Gesellschaft sollen den unbemittelten Tuberkulösen entgegenkommen.
In seiner Arbeit über die Behandlung der Herzfehler in der Schwangerschaft
kommt Newell (88) zu folgenden Schlüssen:
1. Ein organischer Herzfehler, auch wenn er gut kompensiert ist, soll
besonders scharf beobachtet werden, sobald Schwangerschaft eintritt.
2. Bei unvollständig kompensiertem Herzfehler soll, wenn eine Schwanger-
schaft hinzukommt, diese unmittelbar unterbrochen werden, da das schon unter
gewöhnlichen Umständen ungenügend funktionierende Herz den Anstrengungen
einer Schwangerschaft nicht gewachsen ist.
3. Wenn ein bisher gut funktionierendes Herz in der Gravidität Störungen
zeigt, so soll man mit Ruhe und entsprechender Behandlung einen Versuch machen,
anderenfalls die Gravidität unterbrechen.
4. Sind in früheren Schwangerschaften schon Herzstörungen aufgetreten, so
ist eine neue Schwängerung zu verbieten.
5. Bei organischem Herzfehler soll die Entbindung möglichst künstlich
beendet werden.
6. Organische Herzfehlerkranke überstehen Operationen, wenn noch keine
Kompensationsstörungen sich bemerkbar gemacht haben, in der Regel gut.
7. Eine mit einem Herzfehler behaftete Patientin soll vor der Ehe auf die
Gefahren derselben bei ihrem Herzfehler aufmerksam gemacht werden und je nach
der Schwere des Falles bei dem Konsens entschieden werden.
8. Es ist unmöglich, die Tauglichkeit eines Herzmuskels mit Sicherheit an-
zuschätzen, es kommen dabei Überraschungen vor.
9. Die Geburtsarbeit ist jedenfalls möglichst abzukürzen, bei Primiparen mit
straffen rigiden Weichteilen kommt gegebenfalls der abdominale Kaiserschnitt
in Frage.
10. Die Mitralinsuffizienz ist am genauesten zu überwachen, und bei der
geringsten Störung sofort die Gravidität zu unterbrechen, auch schon bei Erhöhung
des arteriellen Drucks.
Auf Grund eigener Fälle und der Literatur äussert sich Tuszkai (PIA) über
Herzkrankheiten in der Schwangerschaft folgendermassen: 1. Der Puls beim
schwangeren Weibe verliert im Gegensatz zur normalen Frau seine Veränderlichkeit
nicht nur in der zweiten Hälfte der Gravidität, sondern auch im Beginn. 2. Das Auf-
hören dieser Veränderlichkeit ist wahrscheinlich das Zeichen normaler Herzhypertrophie
in der Schwangerschaft. 3. Bezüglich der Prognose (elen sich die Schwangerschaftsfälle
mit Herzerkrankung in zwei Gruppen: a) In Fälle, bei denen vor der Gravidität
schon Herzbeschwerden vorbanden waren. Die Diagnose ist einfach, da man auf
deutlich ausgeprägte Symptome in den früheren Stadien der Schwangerschaft trifft. Die
Prognose ist gewöhnlich ungünstig. Die Veränderlichkeit des Pulses verschwindet
kaum auf kurze Zeit, um sich dann bald zu verschlimmern unter den Zeichen der
Herzerweiterung und Kompensationsstörung. b) Fälle, bei denen die Herzaffektion
bisher latent war und durch die Schwangerschaft ausgelöst wurde. In diese Kate-
gorie fallen alle Fälle von Angiosklerosis, erbliche Störungen und solche, bei denen
eine schwere Schädigung infektiöser Natur vorausgegangen ist, Influenza, Typhus,
Gonorrhoe oder Allgemeinerkrankungen, wie Tuberkulose, Syphilis und Rheuma-
tismus. Ihre Diagnose wird bei genauer Anamnese keine Schwierigkeiten machen.
Die Herzveränderungen in diesen Fällen werden sich allmählich entwickeln und
im entsprechenden Verhältnis zum Grade der Allgemeinerkrankung und dem gegen-
wärtigen auslösenden Faktor stehen. Die Prognose ist in einigen Fällen ganz
günstig. |
Die Pyelonephritis gravidarum in der Schwangerschaft ist nach Kehrer (62)
eine recht häufige Erkrankung und kommt vor allem nach Erkältungen in den
nasskalten Jahreszeiten zur Beobachtung. Nicht immer ist sie in der betreffenden
572 Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
Schwangerschaft entstanden. Zuweilen handelt es sich um eine chronische, in der
Schwangerschaft exazerbierende Erkrankung. Fast stets (76°/o) tritt sie meist um
die Mitte der Schwangerschaft rechtsseitig auf.
2. Die Schwangerschaftspyelitis wird in 79°/o aller Fälle durch Kolibazillen
hervorgerufen. Diese scheinen in der Regel aszendierend aus der Blase in den
Ureter und Nierenbecken zu gelangen. Eine oft lange Zeit latent verlaufende
Cystitis scheint meist der Pyelitis voranzugehen.
3. Die in der Schwangerschaft bestehende Hyperämie der Beckenorgane
führt ausser zu einer Schwellung der Blasenmukosa an der Uretermündung zu
einer Atonie der Uretermuskulatur. Harnstauung und die Neigung zu Antiperi-
staltik sind die Folgen. Die antiperistaltischen Bewegungen werden ausgelöst
durch Eintauchen der Uretermündung in die mit Eiterurin oder Bakterientoxinen
gefüllte Harnblase, durch den mechanischen Druck des bei der häufigen Rechts-
lage des Uterus auch mehr nach rechs im Becken stebenden kindlichen Kopfes
und vielleicht durch eine Drucksteigerung in der Harnblase.
4. Die Frühdiagnose und Frühbehandlung der Cystitis ist eine wichtige
prophylaktische Methode der Pyelonephritis.
5. Mit einer energischen, so frühzeitig wie möglich eintretenden konservativen
Therapie sind günstige Resultate zu erreichen. Eine Ausheilung der Entzündung
im bakteriellen Sinne kommt — im Gegensatz zur bisher geltenden Ansicht —
trotz ensprechender Therapie nur ausnahmsweise bald nach der Geburt zu stande.
Aber eine Heilung von den subjektiven Erscheinungen p. p. ist die Regel.
6. Die Nephrotomie ist als ein für die Kolipyelitis zu heroischer, durchaus
nicht immer heilender und vor anderseitiger Erkrankung nicht schützender Eingriff
möglichst zu vermeiden,
7. In schweren Fällen — bei beiderseitigem Auftreten der Erkrankung
oder bei Allgemeininfektion, besonders bei Mischinfektionen — ist das ultimum
refugium die Unterbrechung der Schwangerschaft.
Auf Grund einer Studie von 29 Füllen und der Literatur folgert O’Connor (20),
dass die Infektion des Nierenbeckens auch das Parenchym schädigt. Meist wird
die rechte Niere betroffen und zwar häufiger als angenommen wird. Unter 3000
Fällen je einmal. Prädisponierende Faktoren sind Unterernährung, Verstopfung
und Erschlaffung der Bauchmuskulatur, für die Häufigkeit des rechtsseitigen
Sitzes der Erkrankung konımen in Frage die Dextrotorsion des Uterus und das
Vorherrschen der Lagen im rechten schrägen Durchmesser. Der Kolibazillus ist
der gewöhnlichste Erreger, die Infektion geschieht durch die Darmwandungen auf
direktem Wege. Das pathologische Bild zeigt erweiterten Ureter und Nierenbecken
und Abszesse nahe der Nierenrinde. In !/s der Fälle ist eine Vergrösserung des
Organs nachweisbar. Gewöhnliche Komplikationen sind Abort und Nierenschädi-
gungen. Schwierig ist die Differentialdiagnose Appendizitis. Die Prognose ist
besser für die Mutter als für das Kind. Die Behandlung besteht in Bettruhe,
Schwitzen und Urindesinfizientien. Der Gebrauch von Vakzinen und Nierenbecken-
spülungen ist wegen der Gefährlichkeit und technischen Schwierigkeiten nur
Spezialisten zu überlassen. In dringenden Fällen ist chirurgisches Vorgehen am
Platze.
Schickele (106) hat mittelst der yelographie P zahlreiche Studien angestellt
bei gynäkologischen Fällen, bei Fällen in der Schwangerschaft und ausserhalb
derselben, bei denen die Klagen der Patientin auf eine Erkrankung in der Gegend
der Niere hinweisen. Es konnte dabei häufig eine Erweiterung des einen oder
anderen Nierenbeckens und des dazu gehörigen Ureters nachgewiesen werden,
ausserdem eine Torsion und Schlängelung desselben. In der Mehrzahl der ein-
fachen gynäkologischen Fälle war der Urin steril gefunden. Die Schmerzen waren
also nicht durch eine Entzündung, sondern durch eine Stauung hervorgerufen.
Die Therapie war dementsprechend eine einfache, die Kollargollösung und der
Ureterenkatheterismus haben dabei vielleicht eine gute Wirkung gehabt.
Allgemeine und sonstige Organerkrankungen in der Gravidität. 513
Auch in der Schwangerschaft ergaben sich die gleichen Befunde, ebenso im
Wochenbett, Beschwerden bestanden auch hier, ohne dass in manchen Fällen eine
Pyelitis nachzuweisen war. Die Anwesenheit allein genügt nicht zur Entstehung
einer Pyelitis.
Über den Infektionsmodus äussert sich Schickele dahin, dass die aszen-
dierende Infektion wahrscheinlich ist. Zum Übergreifen auf Ureter und Nieren-
becken ist eine Insuffizienz des Ureterostium anzunehmen, bedingt durch topo-
graphische Verlagerung der Blase und besonders des Trigonums. Eine hämatogene
Entstehung kann für die während und bald nach der Geburt auftretenden Pyeli-
tiden angenommen werden.
Endlich ist noch die Verschleppung der Keime auf dem Wege der Lymph-
bahnen vom Colon ascendens nach der Nierenkapsel sehr wahrscheinlich,
Mansfeld (75) berichtet über 26 Fälle von Schwangerschaftspyelitis. Das
Bild derselben ist ein ganz atypisches. Allgemeines Unbehagen, gesteigerte
Schwangerschaftsbeschwerden, Appetitlosigkeit, Rücken-, Magen- und später Nieren-
schmerzen kennzeichnen die leichteren Formen. Es kann eine Nierenbeckeneiterung
ganz ohne Symptome bestehen, der Prozess kann ganz fieberlos verlaufen, das
Fieber kann erst sub partu auftreten, um nach der Geburt nicht mehr zu
erscheinen, es kann in der Gravidität kupiert werden und im Wochenbett durch
Urininfektion Kindbetifieber vortäuschen und verursachen, ferner ganz schwere
Toxämien hervorrufen und direkt tödlich enden. Als Erreger fand sich meist
Bact. coli, in einem tödlichen Falle Pneumobazillen. In einem Falle fand sich
eine Kombination von Eitererregern und Tuberkeln. Die Infektion stammt in der
Mehrzahl der Fälle aus der Urethra, auch muss man an eine Passage von Darm-
bakterien denken. Die Pyelonephritis stellt stets die schwerere Erkrankung dar,
und eine Prognose lässt sich schwer stellen. Jedenfalls ist jeder Fall als eine
ernste Erkrankung anzusehen. Die Therapie besteht in der Hauptsache aus der
Katheterisation des Ureters der erkrankten Seite, die keinerlei Schaden nach sich
zieht. Da für den Geburthelfer die Pflicht besteht, die Frucht zu schonen, so
soll man mit dem Katheterisieren nicht lange zögern. Die glänzende Wirkung
des Ureterenkatheterismus hält immer längere Zeit an, bis zu fünf Monaten. Unter
den 26 Fällen haben 88,8°/o lebende Früchte ausgetragen gegenüber 34,3°/o und
37,70/o bei Albeck resp. Opitz. Nur einmal musste der künstliche Abort ein-
geleitet werden, d. h. in 6,2/0 gegenüber 11,5?/o bei Albeck. Vom Spülen
des Nierenbeckens verspricht sich Mansfeld nicht viel Vorbedingung für das
Gelingen des Erfolges durch den Ureterenkatheterismus ist aber Funktionstüchtig-
keit der Niere, die nach dem Katheterismus, also nach der Durchgängigkeits-
schaffung des Ureters, die Spülung übernimmt. Die Unterbrechung der Schwanger-
schaft wegen Pyelitis ist berechtigt bei schweren, das Leben «der Frau bedrohenden
Symptomen, wenn der Katheterismus des Nierenbeckens erfolglos ist, d. h. in Fällen,
wo die Nierenfunktion geschädigt ist. Zuwarten ist nicht zu empfehlen. Fiebernde
Schwangere fanden sich unter den 26 Fällen 12; fieberfreie 7; Kreissende 7. Das
Fieber sub partu hatte in einem Falle die Eihöhle infiziert und den Abort ver-
ursacht, in einem zweiten war das Fieber für ein Genitalfieber gehalten und über-
flüssigerweise eine geburtsbeendende Operation ausgeführt.
In den Fällen von Pyelitis gravidarum, in denen trotz Harnleiterkatheterismus
und der sonst bekannten Pyelitistherapie die schweren Allgemeinerscheinungen der
Sepsis nicht zurückgehen, sondern fortbestehen und das Leben schwer bedrohen,
ist die Schwangerschaftsunterbrechung nach Albrecht (2) das gegebene Vor-
gehen. Erst wenn trotz Unterbrechung der Gravidität die Symptome fortdauern
und auf eine teilweise Abszedierung des Parenchyms hinweisen, ist nach ent-
sprechender Nierenfunktionsprüfung durch Spaltung der Niere der Versuch zu
machen, die Pyelonephritis zur Ausheilung zu bringen.
Aus den Tierversuchen von Sieber (107) zur Ätiologie der Pyelitis gravi-
574 Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
darum kommt Verf. zu dem Schluss, dass die Infektion in der Mehrzahl der
Fälle doch nach dem hämatogenen Typus zustande kommt.
Widal und B&nard (121) berichten über zwei Fälle von Pyelonephritis in
der Schwangerschaft, wo es aus der Blutkultur gelang, Kolibazillen nachzuweisen,
es sind die ersten Fälle, in denen mit Sicherheit zu schliessen ist, dass sich eine
kolibazilläre Septikämie auf dem absteigenden Wege in der Niere lokalisieren kann.
Der Kolibazillus aus dem Urin war identisch mit dem aus dem Blute gezüchteten.
Nach seinen Erfahrungen bei schwersten Schwangerschaftspyelonephritiden
kommt Johansson (56) zum Schluss, dass man mit obstetrischen Eingriffen
künftig zurückhaltender zugunsten chirurgischer, besonders vor dem 9. Schwanger-
schaftsmonat sein und in solchen schweren Fällen eher sich zur Nephrotomie als
zur Unterbrechung der Gravidität entschliessen soll.
Nach den Erfahrungen Findleys (35) neigt die Schwangerschaft nicht dazu,
den ersten Anfall einer Appendizitis auszulösen, wohl aber erneute Attacken nach
vorbergegangenem Anfall. 50—60°/o aller Frauen, die vor der Gravidität schon
einen appendizitischen Anfall gehabt haben, neigen in der folgenden Gravidität zu
Appendizitis. Es ist gefährlich, den operativen Eingriff in der Schwangerschaft und
im Puerperium zu verschieben. Je früher die Operation, desto besser die Resultate.
Die Mortalität der Nichtoperierten beträgt nach Wagner 77°.o gegenüber 6,7 °/o
der innerhalb der ersten 48 Stunden nach dem Anfall operierten, noch bessere
Resultate ergibt die Operation in den ersten 24 Stunden nach dem ersten
Anfall.
Die Appendizitis in der Gravidität bietet nach Puppel (97) stets eine üble
Prognose, weil die Erkrankung zu spät erkannt und deshalb nicht sofort operiert
wird. Die Gravidität an sich bat weder disponierenden noch verhindernden Ein-
fluss auf die Entstehung einer Appendizitis Gibt es auch Fälle, die spontan
abheilen, so tritt Verf. doch für die Frühoperation ein und berichtet über zwei
Fälle dieser immerhin nicht sehr häufigen Komplikation. Die Appendizitis an
sich braucht nicht stets zum Abort oder zur Frübgeburt zu führen, kann dies
aber durch Bildung von straffen Verwachsungen, Douglasabszessen, Infektion der
Eihöhle durch die Tube oder die Uteruswand hindurch. — In früheren Monaten
der Schwangerschaft ist der Uterus bei der Operation nicht anzurühren, in späteren
Monaten kann bei grossen Exsudaten oder freier Peritonitis die Entleerung des
Uterus mittelst Hysterotomia vag. ant. notwendig werden. In der Diskussion berichtet
Reisinger über sieben Fälle von Appendizitis bei Graviden; er ist für früheste
Operation und hatte keine Veranlassung, die Gravidität zu unterbrechen. Nur
einmal trat Abort ein, während eine im letzten Schwangerschaftsmonat operierte
Dame keine vorzeitige Unterbrechung der Schwangerschaft zeigte. — Kupfer-
berg empfiehlt bei Ileus post. app. in graviditate Hormonal, danach aber Anlegung
einer Dünndarmfistel, Rieck.
Wohlgemuth (122) glaubt mit Sicherheit sagen zu können, dass die chro-
nische Appendizitis Veranlassung zur Tubargravidität sein kann. Er fordert bei
jeder Laparotomie wegen Erkrankung der Genitalorgane, die Appendix aufzusuchen
und bei geringsten sichtbaren pathologisch-anatomischen Veränderungen mitfort-
zunehmen, Beim Weibe müsste auch die chronische, mit leichten Attacken einher-
gehende Appendizitis möglichst frühzeitig operiert werden, um eine gefährliche Ver-
lötung der Appendix mit den Adnexen rechtzeitig zu verhindern.
Audebert (5). Der Einfluss der Schwangerschaft auf die Epilepsie ist ein
sehr verschiedenartiger. In der Hälfte der Fälle bessert sich die Neurose, während
in der anderen entweder gar kein Einfluss beobachtet wird oder sich die Konvulsions-
attacken häufiger und intensiver gestalten (Mitteilung verschiedener Beobachtungen
von Charpentier sowie von Vallois und Delmas).
Nach seinen und der Literatur Erfahrungen ist Miller (82) der Ansicht,
dass man in Fällen, in denen die Schwangerschaft offensichtlich die epileptischen
Allgemeine und sonstige Organerkrankungen in der Gravidität. 575
Anfälle in grösserer Zahl auslöst und vermehrt, die Notwendigkeit der Unter-
brechung der Gravidität ins Auge fassen soll. In Fällen von Schwangerschaft
bei epileptischen Frauen soll man mit äusserster Sorgfalt auf Zeichen von Toxämien
und prämonitorischen Zeichen von Eklampsie achten und dann der Schwangerschaft
ein Ende machen, wenn Symptome auftreten, die eine geringere Schwere zeigen
als bei gesunden oder vielmehr nicht eklamptischen Frauen.
Die Neuritis puerperalis ist nach Sänger (103) schon in der Gravidität vor-
handen, dafür sprechen die Vertaubung, Kriebeln, Schwäche und Schmerzen in der
Schwangerschaft. Die Intoxikationen spielen in der Gravidität eine grosse Rolle,
auf ihnen beruht auch das unstillbare Erbrechen, das in den schwersten Formen
zur Unterbrechung der Schwangerschaft zwingt. Bei Epilepsien ist Sänger für
einen konservativen Standpunkt, für Unterbrechung nur, wenn sich die Anfälle
sehr häufen. Bei den Psychosen von der einfachen seelischen Depression bis zur
ausgesprochenen Katatonie muss von Fall zu Fall angesichts der verschiedenen
Prognose über die Einleitung der künstlichen Frühgeburt entschieden werden. Im
allgemeinen soll man nicht zu lange zögern.
Jung berichte: über einen Fall von Psychose mit Unterbrechung der
Schwangerschaft auf Rat eines Psychiaters, bei dem danach eine Verschlimmerung
aufgetreten ist. — Bauereisen über eine Epilepsie, die nach Abraten eines
Psychiaters vor künstlicher Entbindung im Anfall erlag. Verschlechtert war die
Prognose hier durch eine Ankylose der Halswirbelsäule und bei der Sektion in
der Medulla oblongata gefundene kleine Erweichungsherde.
Morgan (85) klassifiziert die mit Geburtsvorgängen in Verbindung stehen-
den Psychosen in vier Arten: 1. Die Angstpsychose, besteht in krankhafter Furcht
vor den Gefahren der bevorstehenden Entbindung; dieselbe legt sich gewöhnlich
mit der Geburt des Kindes. 2. Kollapsdelirium, welches gewöhnlich nach der
Geburt des Kindes erfolgt und gewöhnlich 2—3 Wochen dauert. Der Zustand
beginnt mit traumbaften Halluzinationen mit Delirium und Schlaflosigkeit. Darauf
folgt körperliche Unruhe. Patientin reisst sich die Kleider ab, verletzt sich und
zerstört herumliegende Gegenstände, hat alle Ortskenntnis verloren und erkennt
weder Verwandte noch Freunde. Häufig verweigert sie die Nahrung und leistet
blinden Widerstand gegen alles, was für sie getan wird. 3. Dementia praecox, ist
durch noch intensivere Erscheinungen gekennzeichnet und die Prognose ist schlecht.
Die Aufregung kann zu Mord und Selbstmord führen. 4. Manisch-depressives
Irresein, besteht hauptsächlich darin, dass Zustände der Aufgeregtbeit und Nieder-
geschlagenheit miteinander wechseln.
Raecke (98) gibt eine gedräugte Darstellung der zahlreichen und mannig-
faltigen psychischen Erkrankungen in der Gravidität. Der ersten Gruppe liegen
toxische und infektiöse Prozesse zugrunde, die mit der Schwangerschaft direkt
zusammenhängen (Anämie, Chorea grav., Eklampsie, Graviditätsneuritis). Bei der
zweiten Gruppe von Schwangerschaftspsychosen, die auf dem Boden einer psycho-
pathischen Disposition entstehen, stellt die Gravidität nur das auslösende Moment
dar (manisch-depressives Irresein, Dementia praecox, Schizophrenie). Noch lockerer ist
der Zusammenhang zwischen Gravidität und Psychose bei der Dementia paralytica,
der genuinen Epilepsie und der Hysterie. Hierzu gehören auch gewisse Phobien und
Zwangsvorstellungen, deren leichteste Form die auch der Laienwelt bekannten beson-
deren Gelüste der Schwangeren sind. Die Unterbrechung der Gravidität ist nur
für die Frauen der ersten Gruppe, insbesondere die Eklampsie, indiziert; bei den
übrigen Formen bringt diese Therapie kaum Nutzen, unter Umständen sogar
Schaden.
In den Jahren 1899—1910 wurden in der geburtshilflichen Klinik und
Poliklinik (Prof. J. Kouwer) Utrecht eine Reihe von Psychosen beobachtet, die
Engelhard (31) ausführlicher mitteilt. Es handelt sich um 29 Psychosen, unter
welchen 10 posteklamptische oder bei Albuminurie und 5 während der Geburt,
Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtah. 1912. 87
576 Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
6 schon bestehende Psychosen, 8 Fälle von Epilepsie, 3 Fälle von Hysterie, 1 Fall
von Idiotie, 1 Fall von Imbezillitas mit Epilepsie, 1 Fall von Bewusstlosigkeit
während der Geburt, 2 Fälle von schmerzloser Austreibungsperiode und 2 Fälle
von Chorea gravidarum. Es sind auf 19910 Geburten 51 Fälle, also eine Frequenz
von 0,25 °/o. Akut aufgetretene Psychosen sind darunter 0,14 °/o aller Geburten,
keine Laktationspsychose; im ganzen 31°jo Graviditäts- und 68,9 fie Puerperal-
psychosen.
Unter den 9 Graviditätspsychosen sind 2 Fälle von stuporöser Amentia,
(1 zweifelhafte Dementia praecox), 2 Melancholie, 1 hysterischer Depressionszustand
2 hysterische Psychosen, 1 Fall von Angst mit Zwangsvorstellungen. Hereditäre
Disposition war in 4 Fällen nachzuweisen. Ein spezifischer Einfluss der Gravidi-
tät auf die Psyche war nur in 4 Fällen nachweisbar, Bei den Puerperalpsychosen
waren hereditäre Disposition, Infektion und Erschöpfung als Ursache nachzuweisen.
In einer Reihe von Fällen ist keine Ursache auffindbar. Bei den posteklamptischen
und den bei Albuminurie auftretenden Psychosen kann man wohl behaupten, dass
das Eklampsiegift das Gehirn schädigt und dadurch nach dem Koma deutlich
nachweisbare Schädigungen auslöst. Die Gehirnläsion ist die primäre und wesent-
liche Ursache. Dabei sind auch die Urinmenge und der Verlauf der Psychose
kongruent; es besteht ein Zusammenhang zwischen der Urinsekretion und dem
Auftreten resp. dem Verlauf der Psychose. Bei den während der Geburt auftreten-
den Psychosen spielt die erbliche Belastung eine grosse Rolle, indem die nervösen
Patienten den Chok und das Geburtstrauma viel schlechter vertragen als gesunde
Personen.
Die forensische Bedeutung der Bewusstlosigkeit kommt fast nur bei heimlich
Gebärenden in Frage, die in ihrer Angst und Verzweiflung oft nicht zurechnungs-
fähig sind. Ob bei schon bestehenden chronischen Psychosen eine Verschlimmerung
durch die Gravidität eintritt, lässt sich nicht absolut mit „Ja“ beantworten, es
scheint im allgemeinen, als ob dadurch keine Verschlechterung veranlasst wird.
Die Dauer der Psychosen betrug be Engelhard be den Graviditätspsychosen im
Durchschnitt 81/2 Monate, bei den Puerperalpsychosen ist sie bedeutend niedriger;
bei posteklamptischen und albuminurischen Geistesstörungen 1—31, Monat, die
übrigen nur 1 Woche. Ein sicherer Einfluss der Geburt auf die Graviditäts-
psychose lässt sich nicht nachweisen. Sämtliche Frauen mit Ausnabme einer sind
in sozialer Hinsicht als vollkommen geheilt zu betrachten. Die Aussichten bei
Hysterie sind gute, ebenso bei der Epilepsie, die im allgemeinen durch die Schwanger-
schaft nicht ausgelöst und auch nicht ungünstig beeinflusst werden. Die beiden
von Engelhard beobachteten Fälle von Chorea gehören zu den leichteren. Die
Therapie der Puerperalpsychosen gehört in die Anstalt und dem Psychiater. Bei
den Graviditätspsychosen kommt die Frage der Unterbrechung der Gravidität in
Betracht. Das Leben der Schwangeren wird gefährdet durch Suizidversuche und
durch Erschöpfung. Erstere sind durch Überwachung zu vermeiden, letztere wird
noch gesteigert durch eine ev. Unterbrechung. Die Psychose wird nicht durch die
Unterbrechung geheilt! Die Gefahr der Infektion ist bei einer Psychose sehr
gross wegen der Unruhe etc. und deshalb ist dringend davor zu warnen. Die
meisten neueren Autoren sind von der Wertlosigkeit des Aborts als Heilmittel bei
Psychosen überzeugt. Die Hysterie gibt nie eine Indikation zur künstlichen Unter-
brechung der Schwangerschaft. Bei Epilepsie und sonstigen Psychosen ist die
reichliche Gabe von Brom indiziert. Engelhard hat davon nie eine Schädigung
des Kindes gesehen. Auch bei Chorea gravidarum wird vom Verf. möglichst kon-
servatives Vorgehen angeraten.
Aus einer sehr wichtigen Arbeit hebt Engelhard (32) nachfolgendes besonders
hervor.
1. Hereditäre Belastung, Infektion und Exhaustio können Generations-
psychosen veranlassen. In den meisten Fällen war es nicht möglich, eine Ursache
nachzuweisen.
Allgemeine und sonstige Organerkrankungen in der Gravidität. 577
2. Bei Eclampticae bestehen in der Regel nach dem Erwachen aus dem Koma
ziemlich tiefgehende Änderungen.
3. In einzelnen Fällen veranlassen diese Änderungen, bisweilen von Infektion
hervorgerufen, das Auftreten einer Psychose, aber meistens soll eine nicht genügende
Abfuhr von Toxinen verantwortlich gemacht werden.
4. In den meisten Fällen kann man einen Verband nachweisen zwischen der
Harnabsonderung, dem Ausbrechen und dem Verlauf dieser Psychosen.
5. Psychosen, die während der Geburt auftreten, entstehen durch psychische
Prädisposition, Toxine oder durch besondere Empfindlichkeit für Schmerzen.
6. Eben wie letztgenannte Psychosen sind die schmerzlosen Entbindungen
von grösserer forensischer Bedeutung.
7. Das Unterbrechen der Schwangerschaft bei Psychosen ist nicht allein
nicht gerechtfertigt, sondern ausserdem gefährlich.
8. Um dem Auftreten einer Graviditätspsychose möglicherweise vorzubeugen,
ist das Unterbrechen der Schwangerschaft zu tadeln.
9. Das Auftreten einer Psychose bei Albuminurie in der Schwangerschaft ist
gewiss nicht als eine Indikation zur Unterbrechung der Schwangerschaft zu be-
trachten, vielmebr schwächt sie diese ab.
10. Die Therapie bei Psychosen, während der Geburt auftretend, sei nun so
konservativ wie möglich. Von einer aktiven Therapie darf nur die Rede sein,
wenn diese nur angewendet werden kann, ohne der Frau zu schaden. Für eine
aktive Therapie bei noch inkompletter Muttermundöffnung kommen im allgemeinen
nur diese Fälle in Betracht, bei denen das Vorhandensein von Albumen im Harn
und die Änderung des Allgemeinzustandes das Ausbrechen von Eklampsie fürchten
lassen. (A. Mijnlieff.)
Perazzi (93) studierte, besonders vom Standpunkte der Generationsfunktionen,
an Kaninchen und Meerschweinchen, die Wirkung subkutaner Einspritzungen
einer Flüssigkeit, die durch 24stündige Infusion und Mazeration von Mary-
landtabak in destilliertem Wasser, im Verhältnis zu 20°/o, hergestellt wurde. Eine
Gruppe von 14 Tieren umfasst jene Tiere, die vor und nach der Begattung ver-
giftet wurden, während in einer 2. Gruppe 9 Tiere der Tabakintoxikation bei
eingetretener Schwangerschaft unterworfen wurden. Um so viel als möglich die
Wirkung der chronischen Vergiftung wiederzugeben, machte er die Einspritzungen
regelmässig, langsam, und steigend, ohne lange Unterbrechungen und Sprünge,
unter vorsichtiger Steigerung der Giftdose. Obwohl die Intoxikation sehr langsam
vor sich ging, war sie jedoch eine so schwere, dass sie zu einem schnellen Ver-
falle und zum Tode führte.
Interessant ist die mit einer gewissen Beständigkeit hervorgehobene Verüände-
rung des Eierstockes, die von einem geringen Grade von Sklerose bis zu einem
ausgeprägten Involutionsprozesse führte.
Verf. kommt zu folgenden Schlusssätzen:
1. Die allgemeine organische Verkümmerung in der chronischen Tabak-
intoxikation ist, innerhalb ziemlich weiter Grenzen, verschieden von einem Indivi-
duum zum andern.
2. Die vor der Begattung begonnene und auch nach derselben fortgesetzte
Tabakintoxikation verursacht bei den Tieren die Sterilität.
3. Diese Sterilität ist in den meisten Fällen auf die allgemeine organische
Verkümmerung zurückzuführen, doch darf man nicht absolut ausschliessen, dass
sie in direktem Zusammenbange stehe mit einer anatomischen Veränderung der
Generationsorgane (Eierstöcke).
4. Die Verabreichung von Tabak an schwangere Tiere verursacht Verände-
rungen in den verschiedenen Organen des tierischen Haushaltes und den Tod viel
leichter als bei anderen Tieren (nicht schwangeren),
37*
578 : Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
5. Bei den im schwangeren Zustande gestorbenen Tieren wurde beobachtet,
dass der Tod der Föten vor dem des Muttertieres eingetreten war.
6. Das Gewicht und die Entwiekelung der von vergifteten Tieren geborenen
Jungen steht bedeutend unter der Norm.
7. Dieser Mangel an Entwickelung und der intrauterine Tod der Föten ist
auf den Übergang des Nikotins in den fötalen Organismus und auf den herab-
gekommenen Zustand des Muttertieres infolge der Vergiftung zurückzuführen.
. (Artom di Sant’ Agnese.)
Montanelli (84): Dieser Zwischenfall ereignete sich in der Klinik zu
Florenz, bei einer 23jährigen II para mit chronischer Nephritis und cor bovinum.
Patientin, welche zu Hause Anfälle von Herzasthma aufgewiesen hatte, kam
nach einer zweistündigen Eisenbahufabrt in der Klinik an, wo sie plötzlich starb,
während sie eine kleine Bewegung ausführte, um die Kissen in Ordnung zu bringen.
Als prädisponierend zu dieser mechanischen Ursache fand Montanelli eine
ausserordentliche Dünne der Gefässwand an der Rupturstelle..e An anderen Stellen
wies die Aorta atheromasische Flecken auf. Luetische oder tuberkulöse Verände-
rungen wurden an keiner Stelle des Organismus gefunden. Der mittelst Hyste-
rotomie extrahierte Fötus starb nach wenigen Minuten.
(Artom di Sant’ Agnese.)
Komplikation der Schwangerschaft mit Erkrankungen und Tumoren
der Genitalorgane, Traumen; Lageveränderungen etc.
1. Andrews, Henry, Roussell, A case in which torsion of a hydatid of Morgagni
during pregnancy without torsion of tube or ovary, caused urgent symptoms. Journ.
of obst. and gyn. Vol. XXII. 4. (36jähr. IL para im 6. Monat der Gravidität be-
kam plötzlich Schmerzen in der rechten Seite des Leibes. Da eine Appendizitis,
Pyelonephritis, Ovarientumor ausgeschlossen werden konnte, Bettruhe und Abführ-
mittel. 2 Tage später wurden die Schmerzen schlimmer, der Leib war sehr gespannt
und eine Diagnose unmöglich. Bei der Laparotomie fand sich dann eine stiel-
gedrehte Morgagnische Hydatide an der rechten Tube, nach deren Entfernung
sich weiter nichts in der Bauchhöhle auffinden liess. Nachdem noch Schwierig-
keiten in der Darmtätigkeit einige Tage bestanden, genass die Pat.).
2. v. Bardeleben, Bauchbruch mit Uterus gravidus. Verhandl. d. Ges. f. Geb. u.
Gyn. zu Berlin. 8. Dez. 1911. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 70. S. 709. (Demon-
stration eines Falles von Bauchbruch, entstanden nach einer Laparotomie wegen
Adhäsionen der Adnexe. Lösung derselben, Salpingostomie. Fettnekrosen im Ver-
lauf des Längsschnittes. Hernie, Gravidität im 8. Monat bei einer 32jähr. I para.
v. Bardeleben plädiert für den Pfannenstielschen Querschnitt bei Operationen
im kleinen Becken im Hinblick auf folgende Schwangerscchaften, da hierbei auch
seltener Fettnekrosen im Verlauf des Schnittes vorkommen. Im vorliegenden Fall
hängt der Uterus durch die Hernie über die Symphyse bis zwischen die Oberschenkel
hinab. Sorgfältige Vermeidung der Dekubitalgeschwüre ist die Hauptsache. Ope-
rationsverfahren vielleicht Entbindung durch die Bauchdecken und dann Wiederher-
stellung des vorderen Bauchverschlusses.)
3. Barris, J., A case of retroversion of the gravid uterus complicated by overtension
of the bladder and haematuria. The journ. of obst. and gyn. of the brit emp. April.
(VlIpara im 5. Monat der Gravidität mit Retroflexio uteri gravidi litt an Über-
dehnung der Blase und starken dvsurischen Beschwerden. Bei der Entleerung des
Urins zeigte sich in demselben Blut. Im Urin war sonst nichts Abnormes zu finden,
kein Albumen, keine Erscheinungen einer Cystitis etc. Nach Aufrichtung des Uterus
und Finlegung eines Ringes, nach öfterem Katheterisieren verschwand der blutige
Urin. Bei dem Fehlen jeglicher Cystitis nimmt Barris an, dass der Blutgehalt des
Urins aus einer geplatzen in der Schwangerschaft yarıkös erweiterten Vene stammte,
wie solche bei der nach 9 Tagen erfolgten Kystoskopie in der vorliegenden Blase
zahlreich gefunden wurden.)
Komplikation der Schwangerschaft mit Erkrankungen u. Tumoren der Genitalorgane etc. 579
4.
10.
*Becker, Georg, Über wiederholte Spontanruptur des Uterus. Zeitschr. f. Geb.
u. Gyn. Bd. 71. H. 1 u. 2. (28jähr. II para hatte bei der ersten Geburt vor 6 Jahren
nach relativ kurzer Wehentätigkeit eine Spontanruptur des Uterus erlitten, die unter
Drainage des Uterus mit Jodoformgaze von der Scheide her geheilt war. In der
2. Schwangerschaft erfolgte im 8. Monat der Gravidität ohne wahrgenommene Wehen
bei noch geschlossenem Muttermund und ohne Gewaltwirkung von aussen eine neue
Ruptur des Uterus mit so geringen Störungen des Allgemeinbefindens, dass erst am
7. Tage darauf bei inzwischen eingetretenen Erscheinungen einer diffusen Peritonitis
der Uterus entleert und die Risswunde vernäht wurde. Exitus 1 Stunde nach der
Operation.)
. — Discussion sur le traitement des Cystes de lovaire pendant le travail. Société
de obstétrique et de gyn. de Paris. Ref. La presse med. Nr. 24. (Bender hat
in einem Falle während der Geburt mit gutem Erfolge die Zyste punktiert. Pinard
und Bar sind nicht für Punktion der Zysten intra partum, sondern bevorzugen den
Weg von oben zur Entfernung der Geschwulst.)
Bernard, Josef, Heilung einer reinen Zervikalhypertrophie durch Gravidität.
Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 31. Gyn. Rundschau. H. 3. (31jähr. Frau, die durch
13 Jahre in kinderloser Ehe lebte und bei der eine Cervixelongation bestand,
wurde von dieser geheilt, als sie gravid wurde. Die Sterilität der ersten Ehe lag
an der Azoospermie des Ehegatten. Verf. erblickt in der Zervikalhypertrophie eine
kompensatorische Tätigkeit des Organismus zur Erleichterung der Befruchtung und
folgert im Gegensatz zu anderen Autoren aus ihrer Anwesenheit das Bestehen
normal funktionierender Ovarien und der Sterilität des Partners. Verf. wünscht
eine möglichste Einschränkung der Cervixamputation für solche Fälle.)
Bertoloni, G., Sulla reazione deciduale di un polipo cervicale in gravidanza. Über
die deciduale Reaktion eines Cervixpolypen in der Schwangerschaft. Folia Gynaeco-
logica, Pavia, Vol. 7. Fasc. 3. (Aus den Befunden des histologischen Studiums einer
der Schwangerschaft vorausgegangenen Cervixneubildung, die eine teilweise deciduale
Modifikation erfahren, schliesst Verf. jeden genetischen Zusammenhang zwischen
Epithel und Decidua aus, da er zahlreiche Übergangsformen zwischen Bindegewebs-
und Deciduazellen gefunden hat, so dass er den sicheren Ursprung des Decidua-
gewebes vom Bindegewebe annimmt.) (Artom di Sant’ Agnese.)
. Beuttner, Fracture du bassin chez une femme enceinte, accouchement normal.
Revue med. de la Suisse romande, 20. August. (Gravida hatte im 2. Monat der
Schwangerschaft das Becken gebrochen, trotz Anwesenheit eines ziemlich grossen
Kallus am absteigenden Ast des rechten Beckens ging die Geburt normal zu Ende.)
Boerma, N. J., Schwangerschaft und Geburt bei Persistenz des Sinus urogenitalis.
Berl. klin. Wochenschr. Ref. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 48. (28jähr. Frau
mit Hypospadie stärksten Grades infolge Persistenz des Sinus urogenitalis bei nor-
malen inneren Geschlechtsorganen. Es kam zu einer Schwangerschaft, die normal
verlief. Die Entbindung konnte, da keine normalen Geburtswege vorhanden waren,
natürlich nur operativer Art sein. Verf. entschloss sich, um einen ungestörten
Lochialabfluss zu sichern, durch Erweiterung des Sinus von aussen her einen Zu-
gang zu den inneren Genitalien zu schaffen. Der auf die Fruchtblase geführte
Schnitt wurde stumpf soweit erweitert, bis die Anlegung eines Forzeps möglich
schien. Die Extraktion gelang leicht, es gelang den Wundkanal zum grossen Teil
mit Vaginalschleimhaut zu decken, also eine Art künstlicher Vagina herzustellen.)
Boldt, H. J., Ovarian cyst with twisted pedicle and haemorrhage into the cyst,
complicating pregnancy. The amer. journ. of obst. April. S. 657. (Die Diagnose
der stielgedrehten Zyste des Ovariums und der Blutung in die Zyste in der Schwanger-
schaft wurde gestellt auf Grund der plötzlichen Schmerzen, des rapiden Wachstums
der Geschwulst, die bei einer Untersuchung zur Zeit der ersten Schmerzen in der
ersten Zeit der Gravidität bedeutend kleiner war, des intraperitonealen Sitzes und
der engen Bezichung zum Uterus.)
Bott, Stanley, Pregnancy and an ovarian cyst containing 32 pints of fluid. The
Lancet, July 13. (30jährige Frau, die während ihrer 3. Schwangerschaft einen enorm
ausgedehnten Leib bekam, dabei aber ihren Haushalt versah und am Ende ihrer
Schwangerschaftszeit niederkam. Bei Lösung der Nachgeburt ergab sich, dass der
Leib sich kaum verkleinert hatte, sondern eine sehr grosse Ovarialzyste barg. Bei
den Vorbereitungen zur Operation wurde der Zustand sehr bedenklich, so dass die
Zyste wegen Lebensgefahr nur durch die Bauchdecken punktiert und 29 Pinten
11.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
19.
20.
Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
schleimiger Flüssigkeit abgelassen wurden. Einige Tage später wurde laparotomiert
und eine rechtsseitige Ovarialzyste, aus der sich nochmals 3 Pinten Flüssigkeit ent-
leerten, entfernt. Nachdem nochmals aus dem unteren Wundwinkel reichliche
Flüssigkeit herausgeflossen war, trat baldige Genesung ein.)
Brjuchatow, 7 monatliche Schwangerschaft und Kollumkrebs. Russki Wratsch.
Nr. 50. Sitzungsber. der geb. gyn.-Ges. zu Moskau. (Zuerst wurde die Neubildung
ausgeschabt, das Wundbett mit Jodtinktur behandelt. Darauf Leibschnitt, Exstir-
pation des Uterus mit dem oberen Drittel der Scheide. Tampon zur Scheide heraus.
Heilung. 1!/, Jahre kein Rezidiv. Während der Schwangerschaft entwickelte sich
das Karzinom schneller, weswegen möglichst frühes Eingreifen indiziert ist, wenn
auch zu ungunsten des Kindes. Die schwangere Gebärmutter ist per abdomen zu
entfernen. Bei nicht lebensfähiger Frucht soll der Uterus vorher nicht eröffnet
werden und das Kind soll nicht extrahiert werden. In verschleppten Fällen ist das
Ende der Schwangerschaft abzuwarten und der klassische Kaiserschnitt auszuführen.)
(H. Jentter.)
Buzzoni, R., Cisti ovarica e gravidanza. Eierstockszysten und Schwangerschaft.
Arte Ostetrica. Milano. Anno XXVI. p. 65. (Artom di Sant’ Agnese.)
Cholmogoroff, S. S, Myom und Schwangerschaft. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 48.
(Fall einer 40jähr. Frau, bei der sich in einem Uterus mit interstitiellem Myom eine
Gravidität im 2. Monat fand. Im Fundus uteri sassen ungefähr 30 Myome. Total-
exstirpation.)
Commandeur et Lacassagne, Expulsion spontanée et isolée d'une tumeur
intrautérine au cours d’un avortément. Bulletin de la soc. d’obst. et de gyn. Juin.
(Angiom der Plazenta, das wahrscheinlich am Rande derselben gesessen hat und
bei Beginn der Geburt zuerst aus der Cervix hervorgetreten und spontan ausge-
stossen ist.)
Delassus et Bonnet-Laborderie, Grossesse, Fibrome et pyonephrose. Bulle-
tin de la soc. d’obst. et de gyn. Juin. `(29jähr. II para am Ende der Schwanger-
schaft, trug gleichzeitig ein sehr grosses Myom, das sich im linken Parametrium
entwickelt hatte. Die Folge davon waren starke Verminderung der Urinmenge und
Eiweissgehalt des Urins mit massenhaften Eiterbeimengungen. Schwerer Allgemein-
zustand, dabei traten Wehen auf. Wegen Gefahr des Absterbens des Kindes, dessen
Herztöne schwächer wurden, entschloss man sich zur Operation, nach einer Injektion
von 2cg. Stovaine in den Lumbalsack plötzlicher Tod, sofort Kaiserschnitt zur
Rettung des Kindes, das aber schon einige Stunden vorher wahrscheinlich abgestorben
war. Pyoncphrose der linken Niere mit einem Liter eitrigen Inhalt.)
*Engström, Eigene Erfahrungen in bezug auf Schwangerschaft und Geburt nach
ventraler Enukleation intramuraler Uterusmyome. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn.
Bd. 36. Ergzbd. 39—43. l
Ertl, Schwangerschaft im myomatösen Uterus. Verein der Ärzte in Oberösterreich.
Ref. Wiener klin. Wochenschr. Nr. 8.
Facilides, Alexander, Myom und Fertilität. München. R. Müller u. Steinicke.
*Findley, Palmer, Prolapse of the uterus complicating pregnancy. The journ. of
the amer, med. assoc. Vol. LVII. 27.
*Fischer, Otto, Über die Ruptur des graviden Uterus in einer alten Kaiserschnitt-
narbe. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 70. S. 839—857. (38jähr. Frau, mit 4 Jahren gehen
gelernt, 2 ersten Geburten mit der Zange beendet, Kinder intra partum abgestorben.
3. Schwangerschaft Kaiserschnitt. Querer Fundalschnitt. Plazenta nicht im Schnitt.
Naht durch 2 tiefgreifende Seidennähte und dreifache fortlaufende Katgutnaht unter
Vermeidung der Decidua, oberste Naht sero-serös. Im Wochenbett Fieber bis zum
9. Tage. Ziemlich starke Abszedierung im Bereiche der Bauchdeckennaht. 4. Geburt
Kaiserschnitt in der alten Narbe. Uteruswand daselbst ziemlich dünn, Spaltung und
Mobilisierung der Narbe. Heilungsverlauf fieberfrei. 5. Gravidität. Letzte Periode
11.—13. März 1011. 17. November ohne starke körperliche Anstrengung eine starke
Vergrösserung und Schmerzhaftigkeit des etwa faustgrossen Nabelbruchs. In der
folgenden Nacht unstillbares Erbrechen und starke Schmerzhaftigkeit des ganzen
Leibes. Aufnahme in die Klinik am 21. November. 22. November Laparotomie,
dabei wölbt sich nach Durchschneiden der dünnen Bauchwand die Fruchtblase in
den Schnitt vor. Inzision derselben, Hervorholen des mazerierten Föt und Heraus-
ziehen der Plazenta an der Nabelschnur aus der Gegend der Leber. Am Utcrus eine
grosse klaffende Wunde über den ganzen Fundus sich erstreckend. Exitus am näch-
Komplikation der Schwangerschaft mit Erkrankungen u. Tumoren der Genitalorgane etc. 581
21.
22.
228.
23.
sten Tage. Bei der mikroskopischen Untersuchung der Rupturstelle erweisen sich
die Flächen im Bereiche der vorderen und allerobersten Teile der hinteren Uterus-
wand mit Decidua basalis, an dem restierenden Teile mit gewöhnlicher Decidua be-
deckt. Dabei lassen sich mit Ausnahme der etwa l mm unterhalb der Rissstelle ge-
legenen Partien des Myometriums narbige Veränderungen an den oberflächlichsten
an der Decidua angrenzenden Schichten desselben nicht feststellen. Die Grenze
zwischen Decidua und Mpyometrium zeigt normale Beschaffenheit. Die Rissstelle
selbst ist nur 2—3 mm breit und wird von einer derben fibrösen Bindegewebsnarbe
gebildet. Fischer beschreibt dann noch einen Uterus, bei dem zum dritten Male
der Kaiserschnitt ausgeführt und dann supravaginal amputiert ist. Es finden sich
in der Narbe die gleichen Veränderungen wje in dem ersten Falle.)
*Fraipont, F., Uterusfibrom und Schwangerschaft. Revue mens. de gyn. d’obst.
et de péd. H. 7. (Zwei Fälle von Uterusmyom und Schwangerschaft, in denen
wegen Nekrose der Myome operiert werden musste. Im ersten Fall genügte Enu-
kleation, im zweiten musste der Uterus supravaginal amputiert werden. Die Er-
scheinungen der Nekrose bestanden hauptsächlich in plötzlich auftretenden Schmerzen,
peritonitischen Symptomen, kleinem frequentem Puls, gesteigerter Temperatur und
erheblichen Störungen des Allgemeinbefindens. Für die Nekrose ist wohl die Kom-
pression der kleinsten Gefässe nach Franqu&6 verantwortlich zu machen.)
Fries, Hans, Beckenechinococeus bei Schwangerschaft im myomatösen Uterus. Med.
Verein Greifswald, 8.—15. Dez. 1911. Ref. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 12.
(Die 39jähr. Ipara kam im 5. Monat der Gravidität wegen Verdachts auf rechts-
seitigen Ovarialtumor zur Operation. Schwierige Exstirpation des allseitig ver-
wachsenen und teilweise intraligamentär entwickelten Tumors gelang vollständig.
Die nachträglich vorgenommene Eröffnung des Sackes bestätigte die schon während
der Operation vermutete Diagnose Echinococcus, ausserdem mussten noch 2 intra-
murale Myome mitentfernt werden, wobei cs bei dem einen zur Freilegung der Deci-
dua kam. Ungestörter Heilungsverlauf ohne Störung der Gravidität. Die Prophylaxe
der Schwangerschaftsstörung bestand in Verabreichung von Digalen vor und nach
der Operation, um Thrombosen vorzubeugen und in Ruhigstellung des Darmes nach
der Operation durch Pantopon. Serologische Untersuchung aus äusseren Gründen
nicht durchgeführt. Keine Eosinophilie.)
— Schwangerschafts- und Geburtsverlauf bei Beckenechinococcus und Uterus myo-
matosus. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 37. (Bei einer Ipara wurden im 5. Monat
aus dem rechten Ligamentum latum ein faustgrosser Echinokokkensack in toto und
aus dem Uteruskörper zwei kleinere intramurale Myome ausgeschält. Das Geschwulst-
bett des einen Myoms war so tief, dass es zur Freilegung der Decidua kam. Trotz-
dem erfolgte keine Unterbrechung der Schwangerschaft. Die Entbindung wurde nach
längerer Geburtsdauer wegen tetanischer Uteruskontraktion mit sekundärer Wehen-
schwäche und drohender Asphyxie des Kindes durch die Zange beendet.)
Fuchs, Metastatisches Karzinom beider Eierstöcke bei Gravidität. Nordostdeutsche
Ges. f. Gyn. 12. II. Ref. Deutsche med. Woch. Nr. 28. (Der 26jährigen anämisch-
kachektisch aussehenden Frau entleerte Fuchs im 4. Monat ihrer zweiten Gravidität
durch Laparotomie 6 Liter Aszites. Uterus und beide Adnexe wurden wegen eines
doppeltkindskopfgrossen Ovarialkarzinoms mit torquiertem Stiel total exstirpiert.
Auch das 2. nicht erheblich vergrösserte Ovarium erwies sich mikroskopisch als
karzinomatös erkrankt. Sehr bald nach anfänglicher anscheinender Erholung traten
die früher nur angedeuteten Schluckbeschwerden in den Vordergrund und Pat. ging
an einem stenosierenden Kardiakarzinom zugrunde. Die beiden Ovarialkarzinome sind
Metastasen des Magenkarzinoms, daher ist bei jedem doppelseitigen Ovarialkarzinom
auf den Primärherd zu fahnden, der gewöhnlich dem Intestinum angehört.)
Fudge, Herbert W., Gunshot wound of the pregnant uterus. The journ. of the
amer. med. assoc. Vol. LVIII. 11. (16jähriges Mädchen mit einer Schusswunde des
graviden Uterus. Das Geschoss war von der rechten Seite durch die Bauchdecken
gedrungen, hatte vorn den Uterus aufgerissen, diagonal an der Vorderseite des Uterus-
fundus. Bei der Laparotomie zeigte sich, dass durch die Uteruswunde der Föt in
die Bauchhöhle ausgetreten war. Er wies eine Schusswunde auf, die durch die
Hinterbacken, die Wirbelsäule, die Beckenknochen gegangen war, und aus der die
Baucheingeweide herausgedrückt waren. Die Plazenta sass noch im Uterus. Nach-
dem sie entfernt, wurden die Ränder des gut kontrahierten und wenig blutenden
Uterus abgetragen, gesäubert und die Uteruswunde durch eine dreifache Naht ge-
582
25.
26.
29.
30.
3l.
32.
33.
Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
schlossen. Drainage des Abdomens aus dem unteren Wundwinkel. Nach Abfluss
einer Menge Eiters aus den Schusswunden der äusseren Haut in den nächsten Tagen
trat Heilung ein. Entlassung am 25. Tage.)
Gaifani, P. jun., A proposito di modificazioni istologiche gravidiche dei polipi
cervicali e a proposito della derivazione degli elementi deciduali. (Über die histo-
logischen Schwangerschaftsveränderungen der Cervixpolypen und über die Derivation
der Deciduaelemente.) Folia Gynaecologica. Vol. VI. f. IH.
(Artom di Sant’ Agnese.)
Gentili, A., Polipi mucosi uterini in gravidanza e la loro reazione deciduale.
Schleimpolypen des Uterus in der Schwangerschaft und ihre deciduale Reaktion.
Rassegna di Ostetr. e Ginec. Anno 21. Nr. 12. (Artom di Sant’ Agnese.)
Gerson, Dora, Über Uterusmyome als Indikation zu operativen Eingriffen während
Schwangerschaft und Geburt. Inaug. Diss. Leipzig. Dez. 1911.
Giebler, Erwin, Komplikation von Schwangerschaft und Prolaps. Inaug. Diss.
Berlin 1911. (Unter 11675 Fällen wurde nur 26 mal Prolaps des Genitale während
der Geburt, der Gravidität und im Wochenbett beobachtet. Theorien über den
ätiologischen Zusammenhang von Prolaps und Geburtstrauma. Kranken- und Ge-
burtsgeschichten. Therapie während der Geburt.)
Gilles et Ducuing, A propos de deux cas d’hysteropexie pratiquée au début de
la grossesse. Résultats post partum. Bull. de la soc. d’obst. et de gyn. de Paris.
Dec. Nr. 9. p. 1081. (2 Fälle von Uterusfixationen in der Schwangerschaft. Im
L war im 2. bis 3. Monat der Gravidität wegen Dysurie und heftiger Schmerzen
im Unterleib bei retroflektiertem Uterus dieser nach der Methode Dole£ris-Riche-
lot ventrofixiert. Die Schwangerschaft verlief glatt ohne Beschwerden etc. Leben-
des Kind. Der Uterus lag 8 Monate nach der Entbindung wieder nach hinten. In
einem 2. Fall war im 1. Monat der Schwangerschaft der retroflektierte Uterus ven-
trofixiert worden in der Weise, dass am Tubenwinkel jederseits Eisendrähte durch-
gezogen, diese durch die Bauchmuskulatur und Faszien geführt und oberhalb der-
selben geknotet waren. Die Schwangere hatte im Verlauf der weiteren Monate
erhebliche Beschwerden und kam einen Monat vor dem Endtermin nieder. 10 Tage
nach der normalen Entbindung kam sie wieder mit einem Tumor an der linken
Fixationsstelle, wo durch den Eisenfaden eine Zerreisung stattgefunden hatte mit
folgender Eventration. Der Uterus lag vollkommen nach hinten. Bemerkenswert
ist, dass in beiden Fällen die Gravidität nicht die geringsten Störungen direkt danach
erfahren hat. Im letzteren Falle hat das Nahtmaterial entschieden grosse Nachteile
gebracht. Audebert rät in der Diskussion diese Operationen möglichst ausserhalb
der Gravidität vorzunehmen.)
Gitelson, Die Schauta-Wertheimsche Prolapsoperation bei Gebärmutter-
vorfall. Russk. Wratsch. Nr. 28. (Bericht über einen Fall von Schwangerschaft bei
einer nach Schauta-Wertheim operierten Frau. Das Kind (ausgetragen) wurde per-
foriert. Bericht über 20 Fälle der Operation.)
Goergens, H., Schwangerschaft, Adnextumoren und Ileus. Inaug. Diss. Bonn.
Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 50. (Durch Stieldrehung eines Parovarialtumors kam
es während der Gravidität im 6. Monat zum Ileus. Die Parovarialzyste war mit
dem Netz und den Därmen fest verklebt, die Auslösung des Tumors war auch nach
Hervorwälzung des Uterus nicht möglich. Supravaginale Amputation des Uterus,
um dadurch den Ileus zu beheben. Erst nach der Amputation gelingt es, den stiel-
gedrehten Tumor ohne Verletzung der Därme auszulösen und zu entfernen. Heilung.
Es handelte sich fraglos um einen paralytischen Darmverschluss, hervorgerufen durch _
den vom Tumor und wachsenden Uterus erzeugten Druck. Ovarialtumoren sollen
in jedem Stadium der Schwangerschaft, um Komplikationen zu vermeiden, exstirpiert
werden.)
Griffith, The unreliability of the measurements of the size of the uterus in relation
to the navel. Royal society of med. Ref. The british journ. med. Jan. 27. p. 187.
Gradl, Hans, Schwangerschaft nach doppelseitiger Pyosalpinx. Zentralbl. f. Gyn.
Nr. 17. (22jähr. Kellnerin wegen doppelseitigen Adnextumors am 23. April 1910
laparotomiert. Da ein Ausschälen der hühnereigrossen und walnussgrossen Pyosal-
pingen wegen Darmläsionen gefährlich und ein spontaner Durchbruch des Eiters in
den Darm vorbereitet scheint (wodurch Spontanheilung zu erwarten ist) Schluss
der Bauchhöhle. Am 5. und 7. Tage p. op. Entleerung von Eiter e Blut aus
dem Rektum, am 12. Tage nochmals. Entlassung am 21. Tage p. op. 7. November
Komplikation der Schwangerschaft mit Erkrankungen u. Tumoren der Genitalorgane etc. 583
34.
35.
36.
37.
37a.
38.
39.
4l.
43.
1910 wird eine Gravidität im 3. Monat konstatiert, vom 2.—25. Januar 1911 starke
fast unerträgliche Schmerzen im Leib. Bettruhe, Opiumsuppositorien. 21/, Tage
schmerzhafte Wehen, spontane Geburt. Nachgeburtsperiode und Wochenbett ohne
Störung. Die Eiterentleerung durch den Mastdarm hatte bis zur Hälfte der Grav.
angehalten. Erörterung verschiedener Konzeptionsmöglichkeiten.)
Guisti, Parto prematuro per un ago da cucire penetrato attraverso le pareti addo-
minali e utero nella placenta. Vorzeitige Geburt infolge einer durch die Bauchdecke
und den Uterus in die Plazenta gedrungenen Nähnadel. La Ginecologia, Firenze,
IX. 15. (Artom di Sant’ Agnese.)
Gutzmann, Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin. 23. Juni. Ref. Zentralbl. f. Gyn.
Nr. 1913). (Demonstriert einen retroflektiert und inkarzeriert gewesenen schwangeren
Uterus mit zervikalem Myom von einer 29jähr. 5. Gebärenden, die mit heftigen
Schmerzen im 4. Monat erkrankte. Nach vergeblichen Repositionsversuchen Lapa-
rotomie. Totalexstirpation mit Zurücklassung des rechten Ovars wegen Unmöglichkeit
der Enukleation.)
Hartmann, K., Myomenucleation aus dem graviden Uterus. Gynäkologische Rund-
schau. H. 7.
— Über Myomenukleation aus dem graviden Uterus. Ges. f. Geb. u. Gyn.
Köln. 12. Juli. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. S. 732. (24jähr. Frau
zur Operation wegen Tubargravidität überwiesen. Links neben dem Uterus ein über
faustgrosser Tumor, der sich bei der Laparotomie als ein nahezu kindskopfgrosses
Myom herausstellte. Uterus gravidus im 3. Monat. Myom 475 g schwer wurde
ausgeschält, erhebliche Blutung aus dem Wundbett stand nach sorgfältiger Stillung.
Am 3. Tag p. op. Deus mit anhaltendem Erbrechen, völliger Darmlähmung, der
nach Versagen der üblichen Mittel erst nach intravenöser Injektion von 20 ccm
Hormonal sich besserte, nach 2 Stunden Abgang von Winden. Schwangerschaft
blieb erhalten.)
Haymann, Sarkom des Uterus mit Gravidität im 3. Monat. Subseröses Myom
der vorderen Wand, supravaginale Amputation auf die Annahme eines Myoms mit
drohendem Abort; nach gestellter Diagnose (mikroskopisch) Entfernung des Stumpfes
und der Adnexe. Pat. gesund seit 1 Jahr. Verein der Ärzte Wiesbadens, 5. Juni.
Ref. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 33.
Henkel, Exstirpation eines schwangeren Uterus bei diffuser Karzinose und Aszites.
Naturwiss. med. Ges. zu Jena. II. Ref. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 28.
Hohn van Doren Young, A case of myomectomy during pregnancy, Abortion.
followed by a normal pregnancy. The journ. of the amer. obst. August. p. 265.
(Young entfernte im 4. Monat der Schwangerschaft bei einer 33 jähr. Ipara ein im
unteren Uterinsegment an der Hinterwand des Uterus sitzendes, das kleine Becken
ausfüllendes Myom. Abort am nächsten Tage. 14 Tage später Ausschabung von
Plazentargewebe. 16 Monate später Niederkunft mit leichter mittlerer Beckenzange.
Diskussion.)
Holländer, Jenö, A terhes meh lövesi sérülésének egg esete. Budapesti Orvosi
Ujsag, Szülèszet es Nögyögyäszat, Nr. 3. (Bericht über einen Fall von Schussver-
letzung der schwangeren Gebärmutter. Laparotomie; Entleerung und Vernähen des
Uterus mit Tubensterilisation. Genesung.) (Temesváry.)
Hussey, Augustus, A., Fibroma uteri and pregnancy, Hysterectomy. The journ.
of amer. obst. August. p. 264. (36jähr. I para, am Ende der Schwangerschaft.
Seit 3 Monaten heftige Schmerzen in der linken Beckenseite. Die Geburt ging nicht
vorwärts nach Eröffnung der Cervix. Abdominaler Kaiserschnitt, ein orangegrosses
Myom sass unten links in der Cervix, das den normalen Durchtritt der Frucht
durchs Becken verhindert hatte. Totalexstirpation des Uterus ohne Adnexe. Heilung.
Lebendes Kind.)
Ihm, Edward, Die Myomnekrose während der Schwangerschaft. Sammlung klin.
Vorträge. Gynäkologie Nr. 243 u. 244.
Jacobs, Charles, Cancer utérin et grossesse. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd.
36. Ergzbd. 34. (Unter Mitteilung von 3 Fällen von Schwangerschaft und Carcinoma
cervicis uteri äussert sich Jacobs dahin, dass man in allen Fällen sofort eingreifen
und radikal operieren soll. In den ersten Monaten der Gravidität ohne Rücksicht
auf das Kind, in den späteren Monaten abdominaler Kaiserschnitt und Radikal-
operation. Die Operation sicht er dann als möglich an, wenn noch Beweglichkeit
des Uterus besteht.)
584
45.
46.
47.
49.
50.
Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
*Katz, Tobias Friedrich, Myom-Sterilität? Sterilität-Myom? Inaug. Diss.
Tübingen.
Kerr, Munro, A case of intestinal obstruction complicating pregnancy. Glasgow
obst. and gyn. soc. Januar 24. Ref. The Journ. of Obst. and Gyn. of the Brit. Emp.
Februar. S. 122. (Die Pat. wurde im 7. Monat ihrer Gravidität im Kollaps ins
Hospital eingeliefert mit fäkulentem Erbrechen. In der Gegend einer alten Appen-
dektomienarbe war eine breite Hernie zu sehen, hier wurde eine Inzision gemacht,
es fand sich ein fibröser Strang, der das ganze Lumen des Darmes vollständig ver-
schloss. Nach seiner Entfernung war die Passage frei. Genesung ohne Unterbrechung
der Gravidität.)
v. Klein, Uterus gravidus mensis X., wegen Retroflexio partialis, bedingt durch
subseröses Fibrom, abdominal totalexstirpiert. Nordostdeutsche Gesellsch. für Gynä-
kologie. 10. II. Ref. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 28. (Bei einer 32jähr. Ipara
war die Schwangerschaft bis ungefähr zum normalen Ende ohne nennenswerte
Störungen verlaufen. Pat. wurde etwa 3 Tage nach dem Blasensprung mit Nabel-
schnurvorfall seit etwa 24 Stunden und totem Kinde eingeliefert. Der vorderen
Uteruswand sass ein bis unter den Rippenbogen hinaufreichendes, doppelkindskopf-
grosses Myom auf; der Muttermund stand so hoch, dass er nicht erreicht werden
konnte; das kleine Becken war durch einen kindskopfgrossen immobilen Tumor völlig
ausgefüllt. Bei der Operation ergab sich, dass das Myom sehr umfangreich mit der
vorderen Bauchwand und dem Netz verwachsen war; der im Becken liegende Tumor
war das linke Uterushorn, welches den kindlichen Kopf enthielt; das rechte Uterus-
horn lag in der rechten Nierengegend und beherbergte den Steiss. Das Kind lag
auf dem Muttermund wie bei verschleppter Querlage. Die Plazenta sass im un-
karzerierten Uterushorn. Wichtig ist die bei der Operation gemachte Feststellung,
dass die hintere Uteruswand nicht im geringsten abnorm vergrössert war; der Fun-
dus uteri lag am Promontorium; das Kind hatte sich nur auf Kosten der exzessiv
gedehnten vorderen Uteruswand entwickelt. Der Uterus wurde uneröffnet abdominal
totalexstirpiert; glatte Heilung.)
— C. U., Uterus gravidus mensis X. wegen Retroflexio partialis, bedingt durch
subseröses Fibrom, abdominal exstirpiert; ein Beitrag zur Lehre von der Retroflexio
uteri partialis am Schwangerschaftsende. Monatsschr. f. Geb. und Gyn. Bd. 35. 423.
Knack, Andreas, Geburt und Gebärmutterkrebs. Inaug.-Diss. München.
Koblanck demonstriert ein kiebitzeigrosses Myom, das im letzten Monat der
Schwangerschaft in einem Nabelbruch inkarzeriert war. Durch die Einklemmung
waren Wochen ausgelöst, welche den Muttermund auf Markstückgrösse erweitert
hatten. Abtragung des Myoms und Hemiotomie. Rückbildung der Cervix, 4 Wochen
später Entbindung von einem ausgetragenen Kinde durch Zange. Ges. f. Geb. u.
Gyn. Berlin. 26. April. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 1. 1913.
Krüger-Franke, Myom und Schwangerschaft. Freie Vereinigung mitteldeutscher
Gynäkol. 27. Oktober. Zentralbl. f. Gen Nr. 2. 1913. (4ljähr. IV para. Letzter
Partus vor 12 Jahren. Bei der inneren Untersuchung fand sich ein Uterus, der einer
Gravidität von 4 Monaten entsprach, grösser als nach dem mutmasslichen Schwanger-
schaftstermin anzunehmen war. 7 Monate später entfernte Krüger-Franke nach
der Entbindung der Frau wegen starker Blutung in der Nachgeburtsperiode einen
faustgrossen Tumor, der der Vorderwand des Uterus breitbasig aufsass und zum Teil
schon bei der Entbindung aus seinem Bett ausgeschält war. Es handelte sich um
ein Myom. Henkel entfernte bei einer 35jährigen Frau im 7. Monat der Gravidität
ein über kindskopfgrosses Myom aus dem linken Parametrium durch Enukleation
wegen grosser Beschwerden. Frau abortierte. Henkel tritt im allgemeinen mehr
für die konservative Myombehandlung, Enukleation bei jüngeren Frauen ein.)
*Küstner, O., Lateralflexion, Torsion und Achsendrehung des graviden Uterus.
Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. Ergänzungsbd. S. 21.
*Levy, Tilly, Über Myom und Schwangerschaft. Inaug.-Diss. Bonn. Eisele.
Lindstedt, Mugenkrebs und Gravidität. Hygiea Nr. 1. Ref. Deutsche med. Woch.
Nr. 10. (5 Fälle von Magenkrebs bei schwangeren Frauen, die alle unter 33 Jahre
alt waren, sprechen in ihrem Verlaufe für die Annahme, dass die Gravidität für die
Entstehung des Ca. ventriculi ein disponierendes Moment abgeben kann. Aus anderem
Material wurden 247 Fälle von Magenkrebs bei Frauen gesammelt. Davon betrafen
59 Frauen im von weniger als 42 Jahren. In 20 davon fanden sich genaue
Komplikation der Schwangerschaft mit Erkrankungen u. Tumoren der Genitalorgane etc. 535
55.
56.
57.
6l.
Angaben über die letzte Gravidität, und auch in diesen Fällen sprach der Verlauf
für obige Annahme.)
. Löwe, Stielgedrehter gravider, myomatöser Uterus. Ärztlicher Verein zu Frankfurt.
18. Dez. 1911. Ref. Münch. med. Woch. Nr. 6. (Eine 39jährige, zum ersten Male
schwangere Frau erkrankte unter den klassischen Symptomen der Extrauterin-
gravidität. Bei der Operation fand sich jedoch ein gravider myomatöser Uterus, der
durch die Hebelwirkung des fruchthaltenden Teiles sich um seine Ansatzstelle an der
Scheide um 90° gedreht hatte. Supravaginale Amputation, Heilung.)
Lurie, R., Grossesse et fibrrome. Diss. Genf. Seigneux. Studer. Genf. (Myom bei
einer 3]jährigen Ipara. Abort im 5. Monat, danach jauchiger Ausfluss, nachdem
die Lösung der Plazenta vorher Schwierigkeiten gemacht hatte. Vaginale Hystero-
tomie, Abtragung eines verjauchten und vereiterten Myoms. Heilung.)
Macfarlane, Wm. D., Pelvic haematocele associated with Intrauterine Pregnancy.
Journ. of obst. a. Gyn. of the Brit. Emp. August. Vol. XXII. 2. p. 98. (31 jährige
Mehrgebärende. Zuletzt menstruiert 8. April 1911, bekam plötzlich am 13. Juli 1911
heftige Schmerzen und Kollaps. Diagnose: geplatzte Tubenschwangerschaft. Morphium,
am nächsten Morgen war der Puls besser, kein Fieber, bei der vaginalen Untersuchung
fand sich ein Uterus im 4. Monat der Gravidität, in der rechten Seite eine zarte
Masse von Orangengrösse, der Douglas war vollkommen mit einer weichen Masse,
höchstwahrscheinlich Blut, ausgefüllt. Operation wurde von der Pat. verweigert,
nach 8 Wochen entlassen. Pat. konnte leichte Arbeit verrichten und kam am Ende
der Schwangerschaft glatt nieder. Einige Wochen nach der Niederkunft ergab die
Untersuchung noch eine rigide Masse rechts neben der Fornix, die aber wesentlich
kleiner geworden war als bei der früheren Untersuchung. Es handelt sich also um
intrauterine Schwangerschaft mit extrauteriner kombiniert, letztere ist geplatzt, hat
sich in eine Hämatozele umgewandelt, die intrauterine Schwangerschaft ist ohne
Störung weitergegangen.)
Meyer-Ruegg, Das Oedema acutum cervicis uteri gravidi et parturientis. Korre-
spondenzbl. f. Schweizer Ärzte. Nr. 31. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 2. 13. (Den 22 be-
kannten Fällen fügt Verf. einen neuen hinzu. 32jähriger II para presste beim Uri-
nieren heftig. Dadurch trat am Ende der Gravidität ein keulenförmiger, 6 cm langer,
4%, cm breiter und 3 cm dicker, bläulichrotschimmernder Tumor vor die Genitalien,
der die ödematöse vordere Muttermundslippe darstellte. Unter den bald darauf ein-
tretenden Geburtswehen verkürzt sich die angeschwollene Muttermundslippe inner-
halb von 3 Stunden fast vollständig. Geburt und Wochenbett normal. Die spätere
Untersuchung ergab normale Verhältnisse. Das Primäre ist entschieden eine aus-
gesprochene Schwangerschaftshypertrophie und Auflockerung des Collum uteri. Bei
Anstrengung der Bauchpresse erreicht das verlängerte Kollum den Beckenboden und
die Genitalspalte, wodurch die Frau Dranggefühl bekommt. An der ausgetretenen
Portio bildet sich dann bald die „Geburtsgeschwulst“.)
Mohr, L., Cauliflower der Cervix bei Gravidität im 2. Monat. Demonstr. Gyn. Ges.
z. Breslau. 12. Juni. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 41.
. Paddock, C. E., Acute Edema of the Cervix in Pregnancy. Surg. Gyn. Obst. XIV.
40. Ref. The amer. journ. of obst. June. (35jähr. Pat. mit 4 normalen Schwanger-
schaften und Entbindungen bekam im 5. Monat ihrer 5. Gravidität eine Schwellung
der Cervix, die aus der Vulva herausragte; einige Stunden vorher war cine klare,
dann serosanguinolente, blutige Flüssigkeit abgegangen. Durch Beckenhochlagerung
verschwand der Tumor in 12 Stunden, ebenso die Blutung. Einige Zeit später trat
diese Erscheinung nochmals auf. Die Entbindung verlief ohne Schwierigkeiten.
2 Jahre später ereignete sich dasselbe wieder bei einer erneuten Schwangerschaft,
diesmal kam es bei einer dieser Attacken zur Frühgeburt, die ebenfalls ohne Störung
verlief.)
Palm, Dem. eines Präparates eines weit auf die Scheide übergegriffenen Portio-
karzinoms mit Grav. Mens. III. Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin. 23. Juni. Ref.
Zentralbl. f. Gyn. Nr. 10. 1913.
Palmer Findley, Prolapse of the uterus complicating pregnancy. The journ. of
the amer. med. assoc. Vol. LVII. 27. (36jährige IV para im 3. Monat der Gravidität.
Sie litt an einem Prolaps des graviden Uterus, der in seiner ganzen Ausdehnung vor
der Vulva hing. Da sich die Pat. nicht auf Bettruhe und langes Abwarten einrichten
konnte, entleerte Findley den Uterus, machte eine Portioamputation, vordere
Kolporrhaphie und Kolpoperineorrhaphie mit gutem Erfolg.)
586
62.
65.
66.
67.
69.
70.
71.
72.
73.
Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
Politi Aloisio, Polipi uterini in gravidanza. Gebärmutterpolypen in der Schwanger-
schaft. Atti Soc. Ital. Ostetr. e Ginec. Vol. XVIII. (Artom di Sant’ Agnese.)
. Perner, A., Degenerative Veränderungen der Myome in der Schwangerschaft.
Inaug.-Diss. Bonn. (Bericht über zwei Fälle aus der Bonner Klinik. Auffallend war
das Auftreten starker, fast unerträglicher Schmerzen im Leibe, die die Pat. zum Arzt
führten. Die Ursache der Schmerzen ist wohl auf vermehrte Kapselspannung beim
Wachstum der Geschwülste zurückzuführen.)
. Pottet, Ein Fall von Retroversion mit Einklemmung des graviden Uterus. Revue
prat. d’obst. et de ped. 25. Jahrgang. Nr. 276. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 46.
(Bericht über einen Fall von Einklemmung des retroflektierten Uterus, schwere Ver-
änderungen der Blase, des Nierenbeckens und der Niere. Gangrän der Blase, Per-
foration mit konsekutiver Peritonitis. Exitus. Behandlungsmethoden.)
Putinfera, Präparat einer schwangeren Gebärmutter, kombiniert mit Fibromyom.
Demonstration. Journal akusch. i shensk. bol. März. Sitzungsber. d. geb.-gyn. Ges.
zu St. Petersburg. (H. Jentter.)
Rizzatti, Quindici casi di retroversione in gravidanza. 15 Fälle von Retroversion
während der Schwangerschaft. Annali di Ostetr. e Ginec. XXXIV. 664.
(Artom di Sant’ Agnese.)
Rosenstein, Demonstration eines grossen Fibroms der linken Niere bei Grav.
V. Mens. Breslauer gyn. Ges. 23. Jan. (Kolossaler fast den ganzen Beckenraum
ausfüllender, tief ins kleine Becken reichender, weicher Tumor. Schnitt oberhalb
des Uterus, sodass derselbe kaum gesehen wurde, die Enukleation des Tumors war
erst möglich nach Entleerung einer Zyste von 5—6 l Inhalt mit dem Troikart. Ent-
fernung des Tumors, seroseröse Naht des Peritoneums. Schluss der Bauchhöhle,
glatte Heilung. Gutartiges Fibrom, seit 6 Jahren bestehend. Kein Abort.)
. Rouville, M. de et Girauden: Myome pur de l’uterus complicant la grossesse.
Reunion obst. de Montpellier 6. Decemb. 1911. Bull. de la Soc. d’obst. de Paris etc.
Nr. 9. 1911.
*Rubin, C., Cervical pregnancy. Surgery, Gynaecologie and Obst. Dec. 1911. Ref.
Journ. of obst. et gyn. of the brit. emp. January. (28jährige Ilpara, hatte im
3. Monat der Gravidität nach einem Koitus starke Schmerzen im Leib und verfiel
plötzlich. Bei der Laparotomie wegen angenommener geplatzter Tubargravidität
zeigt sich ein kleiner Riss in der Gegend der Cervix und hier die Eiansiedlung. Die
Plazenta hatte sich an oder nahe am Isthmus uteri und dem Os. int. und dann
weiterhin nach der Vagina zu entwickelt.)
Runge, Ernst, Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett, kompliziert durch
Genitaltumoren. Berliner klin. Wochenschr. Nr. 37. (Allgemeine Zusammenfassung
praktischer Ergebnisse.)
Schardt, Johann, Zur Kasuistik der Myome. Myome und Fertilität. Inaug.-
Diss. München. Januar.
Schwarz, Spontanruptur des graviden Uterus nach vorangegangenem klassischen
Kaiserschnitt. Nordostdeutsche Gesellsch. f. Gyn. 23. März. Ref. Monatsschr. f. Geb.
u. Gyn. Bd. XXXV. S. 651.
*Salomons, Bethel, Prolapse and pregnancy, with an note of vaginal suspension.
Journ. of obstetrics and gynaec. of the British empire. Vol. 21. 3. 155. (23jähr.
III para 1. Gravidität normal, in der 2. wurde nach verschiedener Pessarbehandlung
ohne Erfolg die Pat. im Bett gehalten bis zum normalen Schwangerschaftsende.
Sie erschien dann in der 3. Gravidität im dritten Monat wieder und nach ergebnis-
loser Pessarbehandlung entschloss sich Salomons, nachdem er die Pat. auf die
Möglichkeit eines Abortes durch die vorgeschlagene Operation hingewiesen, zu einer
vorderen Kolporrhaphie mit Blasenraffung, zirkulärer Portioamputation, Verkürzung
der Lig. sacro-uterinae, Perineorrhaphie und ausgedehnter hinterer Kolporrhaphie mit
Alexander-Adams. Die Pat. trug ohne Störung die Schwangerschaft zu Ende.
In einem 2. Fall bei einer 28jähr. IV para stellten sich schon im 2. Monat starke Be-
schwerden ein, im 4. Temperaturanstieg. die prolabierte Cervix wurde ödematös und
exulzerierte. Salomons wollte wegen infizierten Eies den Uterus vaginal entfernen;
vorher wurden 20 cem polyvalenten Streptokokkenserum injiziert, danach eine heisse
Scheidendusche gemacht, deren Effekt die Ausstossung eines 31, monatlichen Föts
war, Lösung der Plazenta mit Gummihandschuhen, Heilung.)
Scipiades, Myom und Schwangerschaft I. Das Verhältnis zwischen dem Myom
Komplikation der Schwangerschaft mit Erkrankungen u. Tumoren der Genitalorgane etc. 587
75.
76.
77.
78.
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80.
8l.
. 82.
83.
84.
der Sterilität und Fertilität. Mitteilungen aus der 2. Frauenklinik zu Budapest.
Prof. W. Tauffer. Verlag S. Karger. Bd. 2. H. 1. Ref. Jahresbericht. 1911.
Siegel, Willy, Genitaltumoren und Schwangerschaft. Inaug.-Diss. Freiburg.
Januar 1912.
*Swayne, W. C., Operationen am Uterus und den Adnexen intra graviditatem.
Bristol. med. chir. journ. März. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 27.
*Szametz, Ludwig, Über den Einfluss der Myome auf die Sterilität und Fer-
tilität. Inaug.-Diss. Freiburg i. Br.
— S., Einfluss der Myome auf die Sterilität und Fertilität. Wien. klin. Rund-
schau. Nr. 49—51. Ref. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 3. 1913. (An der Frei-
burger Frauenklinik wurden unter 448] Patientinnen 365 Myomkranke behandelt
= 8,1%, entsprechend dem Prozentsatz anderer Kliniken. 271 = 74%, waren ver-
heiratet, während sonst besonders bei Ledigen Myome gefunden werden. Die Sterili-
tät der Verheirateten betrug 15,7%; andere Autoren haben bis 33°/, gefunden. Das
Durchschnittsalter der Sterilen war 43,4 Jahre. Unter den Nichtmyomkranken be-
trug die Sterilität 10,3%). Die Myome sind also ein Konzeptionshindernis, werden
aber als solches oft überschätzt. Am bedeutungsvollsten sind submuköse Myome,
weniger interstitielle, gar nicht subseröse. 14 Myomkranke des Verf. waren schwanger.
Sekundäre Sterilität fand sich bei 52=28,6°/,. Meist handelte es sich um inter-
stitielle und subseröse Myome. Die 250 verheirateten Myomkranken hatten zusammen
769 Kinder, d. h. durchschnittlich 3, um 30°, weniger als dem Durchschnitt in
Baden entspricht.)
Tuckelt, Ernst, Zur Ätiologie der Spontanruptur des Uterus intra graviditatem.
Inaug.-Diss. Leipzig. Dez. 1911.
Tucker, A case of gunshot wound of the pregnant uterus. The journ. of the
amer, med. assoc. June l. (IIIpara im 9. Monat der Schwangerschaft war bei der
Verfolgung eines Räubers von diesem in den Bauch geschossen. Bei der Laparotomie
fand sich im vorderen Teil des Fundus uteri etwas nach links eine 1 Zoll lange
Schusswunde, aus der Blut hervorquoll. Hier sass auch die Plazenta, das Kind
wurde durchKaiserschnitt extrahiert, Uterus vernäht und Abdomen drainiert. Zunächst
Allgemeinbefinden nach vorübergehender Sekretstauung gut, am 3. Tage p. op.
Exitus an plötzlichem Kollaps, wahrscheinlich Hämorrhagie, Sektion nicht ausgeführt.
Die Kugel wurde über der linken Skapula des Kindes gefunden und extrahiert.)
Vallois, M., Fibrome du col complicant la grossesse. Reunion. obst. de Mont-
pellier. 6. Dez. 1911. Bull. de la Soc. d’obst. de Paris etc. Nr. 9. 1911.
Vallois und Jean Delmas, Sarcome melanique et grossesse. Bull. de la soc.
d’obst. et de gyn. Février. (4ljähr. IV para, die 2 Jahre vorher wegen einer Kru-
ralhernie und eines im Epigastrium sitzenden melanotischen Tumors operiert war.
Gänseeigrosses Melanosarkom. Bald darauf erschienen mehrere Tumoren hart, be-
weglich unter der Haut der Brust und der rechten und linken Achselhöhle. 17 Monate
nach der Operation blieb die Periode aus, und von dem Augenblick an trat eine allge-
meine generalisierte Sarkomatose auf. Ödem der oberen Extremitäten durch Kom-
pression der Gefässe durch die Axillartumoren. Allmählich traten auch Erscheinungen
innerer Metastasen auf, die Schwangerschaft ging ruhig weiter, aber im Interesse des
Kindes beschloss man künstliche Unterbrechung am Ende des 9. Monates, die durch
eine heisse Ausspülung leicht eingeleitet wurde. Geburt eines 2050 schweren Kindes.
Die Frau starb am 21. Tage p. part. nach leichten Temperatursteigerungen an Krebs-
kachexie, das Kind am 11. Tage an Gastro-enteritis. Im Urin der Mutter liess sich
Melanogen nachweisen, am Kind keine Spur der Tumorveränderungen.)
Vincent und Ferrari, Obstacle prévu dů à un fibrome du ligament large.
Operation au cinquième mois. Accouchemênt à terme. Bull. de la société d’obstetr.
et de gyn. 12 Février. (Bei einer 25jähr. I para wurde im 5. Monat der Gravidität
ein über faustgrosses Fibrom, das den Uterus nach oben gedrängt hatte und bei
der Geburt ein schweres Hindernis abgegeben haben würde, aus den Blättern des
linken Lig. lat. durch Laparatomie entfernt, ohne Unterbrechung der Schwangerschaft.
Der günstigste Zeitpunkt für derartige Operationen ist der 5. Monat, später soll die
Exstirpation nicht mehr vorgenommen werden. Auch ist ein Unterschied zu machen
zwischen gewöhnlichen Myomen und Kystomen in der Gravidität, mit deren Ex-
stirpation ev. länger gewartet werden kann.) |
Vineberg, Hiram N., Postabortive septic fibroid tumor of the uterus, Hysterec-
tomie, recovery. The amer. journ. of obst. August. p. 260. (23jähr. Ipara im
aR Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
IV. Monat der Schwangerschaft mit einem Uterus in der Grösse dem 7.—8. Monat
entsprechend. Es kam zum Abort, der glatt von statten ging, wegen starker Blutung
in der Nachgeburtsperiode musste die Plazenta manuell gelöst werden. Einige Tage
später trat Fieber auf. Tamponade des Uterus mit Jodoformgaze, nach gründlicher
Ausspülung Zunähen der Cervix und abdominale Totalexstirpation des Uterus, Heilung.
2. Fall. 34jähr. I para mit über den Nabel reichendem Uterus und einer Schwanger-
schaft im 7.—8. Monat. Entfernung eines kokosnussgrossen submukösen Fibroms,
Heilung. 3. Fall. 28jähr. Ipara in der 7. Woche der Schwangerschaft abortierend,
mit kindskopfgrossem Myom, Hysterektomie. Bemerkenswert ist bei allen Fällen
das Fehlen jeglicher Menstruationsstörungen; an dem ersten das jugendliche Alter
der Pat., die Grösse des Myoms, der submuköse Sitz und die dabei erfolgte Gra-
vidität.)
85. Ward, George Gray jr., Fibroma uterus complicating pregnancy; myomectomy.
The amer. journ. of obst. August. p. 262. (44 jähr. Ipara, seit 2 Jahren verheiratet.
Die Menstruation war stets unregelmässig. Sie war Ai, Monat gravida und klagte
über heftige Schmerzen, besonders in der linken Flanke, wo ein kindskopfgrosses
Myom sass. Bei der Laparotomie wurde ein im linken Parametrium sitzendes Myom
enukleiert und das bis tief in die Uterusmuskulatur reichende Myombett dann sorg-
fältig in Etagen vernäht und mit Peritoneum überkleidet. 34 Tage nach der Ope-
ration, als die Frau ihren häuslichen Beschäftigungen schon wieder nachging, kam
sie nieder. Der Fall zeigt, dass sich ein unmittelbarer Abort an ein so weit in den
Uterus entwickeltes und bis auf eine dünne Brücke vom Uterus-cavum ausgeschältes
Myom nicht anzuschliessen braucht.)
86. *Weymeersch, A., Etude sur le mécanisme de l’avortement après ovariotomie
double et sur la restauration uterine consécutive. La Gynécologie, Juin.
87. Wrzesniowski, Inkarzeration des schwangeren Uterus mit Erscheinungen des
Ileus. Nach Entleerung von zwei Litern Harn Reposition sub narcosi. Die Frau
ficbert infolge von Cystitis weiter und befürchtet Wrzesniowski eine Nekrose der
Blasenschleimhaut, welche eventuell einen künstlichen Abort erheischen dürfte.
Schwangerschaft von 5 Monaten. Ärztl. Ges. in Czenstochau-Przeglad Lekarski. 1912.
Nr. 7. p. 123. Polnisch. (v. Neugebauer.)
88. Zakrshevsky, Echinococcus des Netzes und Schwangerschaft. Verhandlungen und
Protokolle der Kaiserlichen Kaukasischen med. Ges. April. (Es wurde 2!/, monatliche
Schwangerschaft und 3 faustgrosse rechtsseitige Ovarialzyste diagnostiziert. Der bei
der Laparotomie blossgelegte runde weisse Tumor stand in inniger Beziehung zum
Netz und adhärierte mit der vorderen Bauchwand. Er erwies sich als einkammeriger
Echinococcus.) (H. Jentter.)
Zur Diagnose einer zervikalen Schwangerschaft verlangt C. Rubin (69) das
Vorhandensein von Zervikaldrüsen an der Plazentarstelle, die Ansiedelung der Plazenta
muss mit der Cervix innig verwebt sein, die ganze oder ein Teil der Plazenta
muss unterhalb des Eintritts der Uterusgefässe oder unterhalb der Umbiegungsstelle
des Peritoneums an der vorderen oder hinteren Üterusfläche adhärent sein, fötale
Elemente dürfen sich nicht im Corpus uteri finden.
Katz (44) berichtet über 243 Myomfälle der Tübinger Frauenklinik. Er
kommt zu folgenden Schlüssen: Vor der Menarche kommt es gewöhnlich nicht
zur Myomentwickelung, doch kann der zu Myom tendierende Uterus zu einem
relativ frühen Einsetzen der ersten Menstruation führen.
Das geringe Plus an Nulliparen unter den Myomträgerinnen hängt wohl
damit zusammen, dass naturgemäss unter den übrigen gynäkologisch Kranken die
Nulliparen weniger vorhanden sind als es dem Gesamtdurchschnitt der Bevölkerung
entspricht.
Nulliparsein disponiert aber nicht zur Myomentwickelung, denn von sämtlichen
Nulliparen aus dem genannten Zeitraum waren nur 13,7°/o mit Myom behaftet.
Die Sterilität ist also eine Folge des Myoms und keine Ursache desselben.
Der Sexual- und Generationsleistung wird jede ursächliche Beziehung zur
Myomentwickelung abgestritten. Dagegen muss man der Sexualtätigkeit einen
verlangsamenden Einfluss auf das Tempo der Myomentwickelung in dem oben
genannten Sinne zuerkennen.
Komplikation der Schwangerschaft mit Erkrankungen u. Tumoren der Genitalorgane etc. 589
Eine erst postklimakteriech einsetzende Myomentstehung wurde nicht beob-
achtet. — Alles in allem lässt sich sagen, der Myomentwickelung liegen andere
als sexuelle Momente zugrunde.
Die Untersuchungen Szametz (77) über den Einfluss der Myome auf die
Fertilität und Sterilität ergeben, dass die subserösen Myome gar keine Primär-
sterilität, interstitielle eine über die Norm mässig gesteigerte, während submuköse und
multiple, teils submuköse eine etwa um 10°/o resp. 18°/o gesteigerte Primärsterilität
bedingen. Die Frage, ob und welchen Einfluss Myome auf die Konzeption haben,
beantwortet Verf. dahin, dass ein solcher Einfluss vorhanden ist, indem submuköse
Myome sehr oft von vornberein eine Behinderung der Konzeption bedingen. Die
Myome sind auch für die Fertilitätsherabminderung verantwortlich zu machen.
Engström (16) hat vom 1. I. 1897 bis 1. VI. 1912 bei 412 Patientinnen
die ventrale Myomenukleation ausgeführt mit einer Mortalität von 1,75 °/a.. Danach
haben 27 Frauen konzipiert, unter ihnen hatten 5 vorher nie konzipiert. In
einem Alter von 20—40 Jahren wurden 207 Frauen operiert. Von diesen
haben 194 weiteres Interesse, darunter 81 Verbeiratete und 113 Ledige. Aber
nur von 72 Verheirateten und 102 Ledigen hat Engström nähere Nachrichten.
Unter den 72 bei der Operation Verheirateten haben 19 konzipiert. Zwei, die nach
der Operation empfingen, waren über 40 Jahre alt. Die Schwangerschaften traten
nach 2 Monaten ein, 7 innerhalb eines halben Jahres, 5 zwischen ein halb und
1 Jahr, 9 zwischen 1—2 Jahren, 3 zwischen 2—3 Jahren und 3 nach mehr als
3 Jahren nach der Operation. Von den 27 Frauen haben 20 eine absolut un-
gestörte Schwangerschaft durchgemacht und ausgetragen. 12 Frauen haben 1 Kind,
2 Frauen 2 Kinder, 4 Frauen 3 Kinder, 1 Frau 4 Kinder, 1 Frau 6 Kinder geboren.
Für 7 der myomektomierten Frauen endete die einzige Schwangerschaft mit einem
Abort. Die Ursache der Aborte ist wohl in den schon vor der Operation bestehenden
Erkrankungen der Schleimhaut des Uterus und entzündlicher Prozesse in der Um-
gebung des Uterus zu suchen. Einmal Typhus. Nicht weniger als 38 ausge-
tragene Kinder und dazu drei unreife sind ohne Beschädigung des Uterus geboren.
Der Uterus hat also trotz der Myomenukleationen seine normale Funktion be-
halten.
Fraipont (21) steht auf dem Standpunkt, dass es nicht notwendig ist,
Myome in der Schwangerschaft zu operieren, auch wenn dieselben beträchliche
Grösse erreichen, solange sie keine Beschwerden und auch keine bedrohlichen
Erscheinungen machen. Er berichtet über zwei Fälle; im ersten Fall zwangen
ihn das Wachstum des Tumors und dadurch bedingte sehr heftige Schmerzen
zur Operation, im zweiten Fieber, peritonitische Symptome und rasches Wachs-
tum, im letzten Falle wurde supravaginal amputiert, es fanden sich Netzverwachsungen.
Am häufigsten macht die Nekrose Operationen notwendig, ihre Symptome sind
Schmerzen, peritonitische Erscheinungen, Temperaturerhöhungen und Störungen des
Allgemeinbefindens.
An dem Material der Bonner Frauenklinik hat Tilly Levy (52) die Frage
der Behandlung der Myome während der Schwangerschaft studiert. Es kommen
in Betracht: 1. künstlicbe Unterbrechung, dem stehen erfahrungsgemäss schwer-
wiegende Nachteile entgegen. 2. Exstirpation bezw. Enukleation des Myoms, die
Methode wird nur da empfohlen, wo man den Uterus unangetastet lassen und so
Gewähr für das Fortbestehen der Schwangerschaft haben kann. Sehr oft ist es
dabei zu Komplikationen gekommen, indem man Uterus samt Föt wegen schwerer
Blutungen opfern musste, sehr häufig trat auch danach Abort ein. Nur bei Stiel-
drehung des Myoms wäre eine Laparomyomotomie anzuraten. 3. Amputatio uteri
supravaginalis und Exstirpatio uteri totalis. Entscheidung von Fall zu Fall. Eine
Reposition des obstruierenden Myoms kann vorsichtig empfohlen werden; beim
forcierten Reponieren treten oft Zerreissungen der stark blutenden Verwachsungen
ein, an denen der Tod erfolgen kann. Bei Versagen dieses Modus Laparotomie
mit den weiteren Operationen, Sectio caesarea, Totalexstirpation etc. (Material der
5% Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
Bonner Frauenklinik: Vaginale Enukleation 1, Laparomyomektomie 4, suptavaginale
Amputation 12, vaginale Totalexstirpation 2, Totalexstirpation p. lap. 2. Von den
21 Fällen kamen 4 ad exitum.)
Alle mit der Gravidität komplizierten Ovarialtumoren bedeuten eine grosse
Gefahr für die Trägerin, Swayne (76). Die mütterliche Mortalität sei ohne
Operation hoch und die geburtshilfliche Operation hierbei sehr gefahrvoll. Eine
vorzeitige Ausstossung der Frucht braucht keineswegs nach den Operationen
zu erfolgen. 6 Fälle mit .günstigem Resultat für die Mutter. Bei zwei Ovario-
tomien ein Abort und eine tote Frucht. Unter 4 Myomotomien trat zweimal Früh-
geburt ein.
Nach der doppelseitigen Ovariotomie in der Schwangerschaft bei Kaninchen
tritt nach den Untersuchungen von Weymeersch (86) sofort ein Verschluss
oder eine Zusammenziehung der Uterusgefässe ein mit einer Zusammenziehung
des Uterus, die sich äussert in einer fast vollständigen Verschliessung der Blut-
gefässe der Uterusschleimhaut und der tiefen Partien der Plazenta. Ist die
doppelseitige Oophorektomie 8 oder 10 Tage nach der Befruchtung ausgeführt,
so ist der Effekt derselbe. Im ersten Falle, wo die oberflächlichen Gefässe
der Plazenta noch nicht ausgebildet sind, tritt ein leichtes Ödem, im zweiten
Falle eine breite Blutdiffusion im Bindegewebe der Plazenta ein. Der Tod
des Föt tritt unmittelbar nach der Unterbrechung der Zirkulation ein. Die
Wirkung wird bedingt durch die innere Sekretion des gelben Körpers, die gefäss-
dilatatorisch wirkt. Der Abort ist stets auf eine Verletzung der gelben Körper zu-
rückzuführen. Die Schleimhaut des Uterus in den frühen Fällen, die wenig ver-
ändert ist, bildet sich zurück, nur der Teil des syncytial gewordenen Epitheliums
wird ausgestossen. In den späteren Fällen stösst sich die Plazenta in toto ab,
und zwar in einer Demarkationslinie; dabei wirkt die Zusammenziehung der Uterus-
muskulatur mit.
Nach der von Becker (4) zusammengestellten Statistik von 28 wiederholten
Uterusrupturen, bei denen der Zeitraum zwischen 1—7 Jahren schwankte, kamen
13 Todesfälle zur Beobachtung. Es kann danach die Ansicht, dass je längere Zeit
nach der ersten Ruptur verstreicht, desto fester die Narbe durch Regeneration der
Muskulatur, nicht zu Recht bestehen.
Zur Vermeidung der Ruptur in alten Kaiserschnittsnarben stellt Fischer (20)
folgende Forderungen auf: 1. Möglichste Vermeidung des queren Fundusschnittes,.
2. Vermeidung der Eröffnung des Uterus im Bereiche der Plazentarstelle. 3. Mög-
lichst exakte Nahttechnik (Vermeidung des Eiustülpens und Durchstechens der
Deecidua, ungünstigen wie zu dicken, schwer oder unresorbierbaren Nahtmaterials).
4. Vermeidung der Uterustamponade nach Kaiserschnitt. 5. Vermeidung einer zu
frühen Anlegung der Naht, bevor der Uterus so gut als möglich kontrahiert ist
(Secale!). Die zweite Schnittlinie oder folgende soll in der alten Narbe nur an-
gelegt werden, wenn diese stark genug ist, sonst daneben indizieren oder die alte
Narbe exzidieren.
Ferner soll Fieber im Wochenbett möglichst vermieden werden, ebenso eine
schnelle Aufeinanderfolge der Schwangerschaften, abnorm starke oder schnelle Aus-
dehnung der Uteruswände (Zwillinge, Hydramnion), stärkere Wehentätigkeit und
stärkere Anstrengungen der Bauchpresse. Deshalb ist dauernde Beobachtung nach
Kaiserschnitt wieder gravid gewordener Frauen notwendig.
Küstner (51) hat schon in früheren Arbeiten auf die Achsendrehung und
die Torsionen des graviden Uterus hingewiesen, auf die in neuerer Zeit wieder
Olshausen und A. Martin aufmerksam gemacht haben. Meist handelt es sich
um spitzwinklic ‘ -flexionen des zugleich torquierten Uterus, die sich ausschliess-
lich rechts t findet eine Torsion des Uterus im Bereiche der Portio
supravagin: \ statt. Schwierigkeiten der Differentialdiagnose werden
erwähnt, | it wird dabei häufig angenommen.
Krankheiten d. Eies, intrauter. Fruchttod, abnorm lange Retention des abgestorb. Eies. 591
Salomons (73) schlägt bei Schwangerschaft und Prolaps vor: 1. Bei ge-
wöhnlichen Fällen Pessarbehandlung. 2. Bei erfolgloser Pessarbehandlung mit
Rücksicht auf eintretenden Abort und Infektion des prolabierten Uterus entweder
Perineorrhaphie oder gründliche Prolapsoperation. 3. Bei Fällen mit Infektion
gründliche Säuberung der Cervix und Entleerung des Uterus, bei septischem
Uterus Hysterektomie mit Drainage. Er empfiehlt weiter als Prolapsoperation
eine Methode ähnlich der gewöhnlichen Vaginifixur, nach der er nichts Nachteiliges
erlebt hat.
Findley (19) hat in der Literatur 140 Fälle von Prolaps des Uterus und
der Schwangerschaft gefunden. In den ersten 3 Monaten der Schwangerschaft,
wenn die Pat. über Drängen nach unten und Blasenbeschwerden etc. klagen,
kommt man mit Einlegen eines zweckentsprechenden Pessars aus. Durch ein Pessar
ist ohne Zweifel noch keine Fehlgeburt in diesen Fällen veranlasst worden. Wenn
ein Pessar nicht vertragen wird, ist Bettruhe, wenigstens mehrere Stunden am Tag,
anzuraten, Enthaltung von allen anstrengenderen Beschäftigungen etc. Das Pessar
kann nach dem 4. Monat entfernt werden. Bei einem akut entstandenen Prolaps
ist unbedingt die Reposition zu machen und ein entsprechendes Pessar einzuführen;
es gelingt dadurch in den meisten Fällen, die Gravidität zu erhalten. Zur Repo-
sition wird die Pat. in Knieellenbogenlage gebracht oder in Rückenlage bei ent-
leerter Blase und Mastdarm; dann soll strenge Bettruhe eingehalten werden.
Wenn die Geburtsarbeit bereits im Gange ist, dürfte sich am meisten die beider-
seitige Inzision der Cervix nach Dührssen empfehlen. Seitz fand sie in seinen
91 Fällen aus der Literatur in 38%, ausgeführt. Wegen der Gefahr der Ver-
letzung der Blase ist die vordere Inzision der Cervix weniger zu empfehlen, doch
bei genügender Technik und Erfahrung die beste Methode, besonders bei weiter
fortgeschrittenen Schwangerschaften. Gegen Ende der Gravidität ist in besonderen
Fällen auch der abdominale Kaiserschnitt angebracht. Wenn der Uterus adhärent
ist, so ist es am besten, ihn zu entleeren und dann die entsprechenden Plastiken
zur Herstellung normaler Verhältnisse anzuschliessen. Bei der Entbindung kann
es vorkommen, dass durch Expression der Plazenta der Uterus herausgedrückt
wird. Nach Reposition desselben soll die Pat. 3—4 Wochen mit erhöbtem
Becken im Bett bleiben und später eine definitive Verbesserung vorgenommen
werden. Kolpeurynther oder Gazetanıponade sollen dabei wegen Gefahr der Reten-
tion der Lochien nicht angewandt werden. Es ist nicht immer der Fall, dass durch
plastische Operationen an der Portio oder an der Scheide die Frühgeburt eingeleitet
wird, man kann gewöhnlich derartige Operationen vornehmen, ohne der Gravidität
zu schaden, dafür einige Beispiele aus der Literatur.
Krankheiten des Eies, intrauteriner Fruchttod, abnorm lange
Retention des abgestorbenen Eies.
L Bainbridge, William Seaman, Lithopedion, Report of a Case, with a review
of the Litterature. The americ. journ. of obst. January. (45öjährige Frau, seit
14 Jahren Witwe. 3 Kinder, eine Fehlgeburt, der letzte Partus vor 24 Jahren. Bei
der Operation des im Abdomen als verkalktes Fibroid angesprochenen Tumors stellte
sich dieser als ein Lithopädion heraus. Pat. macht zunächst eine ungestörte Rekon-
valeszenz durch, starb aber plötzlich am 17. Tage nach der Operation an Arterio-
sklerose der Kranzarterien, Luftembolie und Embolie der Art. coron. und chronischer
Nephritis. Höchstwahrscheinlich ist das Lithopädion das Resultat einer Super-
fötation zur Zeit der letzten Schwangerschaft, einer 1. Tubenschwangerschaft, die
nach Platzen der Tube, wie aus einem Riss daselbst ersichtlich, sich bis zum
7. Monat wahrscheinlich weiter entwickelt hat. Abbildungen und Literaturübersicht.)
2. Ballerini, Rückbildung von Luteinkystomen bei Blasenmole mit später einge-
Jabresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1912. 38
10.
IL
12,
Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
tretener normaler Schwangerschaft. Ann, di ostetr. e ginec. Ref. Zentralbl. f. Gyn.
Nr. 39.
Beckmann, Hpydrorrhoea gravidarum. Journal akusch. i shensk. bol. Jul.—Ayg.
Sitzungsber. d. geb.-gyn. Ges. z. St. Petersburg. (H. Jentter.)
Bender, Xavier, Un cas d’hematom-mole. Bull. de la soc. de gyn. d’obst. de
Paris. Nov. 8. 856.
*Bonnet-Laborderie et Voituriez, Hydramnios aigu& à forme grave d'une
grossesse gemellaire univitelline. Traitement par la ponction abdominale. Réunion
obst. de Lille 27. XII. 1911.
Briggs, Henry, On the relative size of the uterus in cases of hydatid mole with
illustrative cases and specimens. The journ. of obst. and gyn. January. (Unter
23 Fällen, die genauer beschrieben sind, fand Briggs nur einen Fall mit Vergrösse-
rung des Uterus, alle übrigen boten einen Uterus, der an Grösse nicht der seit Aus-
bleiben der Menstruation zu erwartenden Vergrösserung entsprach, sämtliche Uteri
waren kleiner als man es nach den allgemein gültigen Anschauungen annehnen sollte.
Nur bei 2 Fällen fand sich ein Übergang der Blasenmole in Chorioepitheliom. Die
Vergrösserung des Uterus ist bedingt durch eine grössere Ansammlung von Blut im
Uterus bei Blasenmole. Die Verkleinerung des Uterus oder die relative Kleinheit
erweitert die Differentialdiagnose bei Missed Abortion und intrauterinem Absterben
des Föt und ändert die gebräuchlichen Anschauungen über das Verhalten des Uterus
bei Blasenmole. Die Tendenz der Blasenmole zu malignem Chorioepitheliom ist keine
so grosse, als allgemein angenommen wird.)
Davidsohn, C., Lithopädion. Demonstr. Verhandl. d. Ges. f. Geb. u. Gyn.
Berlin, 12. Januar. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 70. 898. (Bei einer 75jährigen
Frau fand sich bei der Sektion in der Bauchhöhle mit dem abdominalen Tubenende
rechts fest verwachsen ein 15 cm langes Gebilde Lithokelyphos. Der Föt entsprach
dem 5.—6. Monat. Bei der mikroskopischen Untersuchung waren erhalten die quer-
gestreiften Muskeln, die Haut mit den Lanugohärchen, Cholestearin- und Hämatoidin-
kristalle. Das Alter der Frucht im Bauch der 73jährigen Frau muss etwa auf
40 Jahre geschätzt werden. Verwachsungen bestanden noch mit dem S rom. und
dem Querstück des Ileum. Irgendwelche Beschwerden zu Lebzeiten waren nicht
aufgetreten, die über 5 cm dicken Bauchdecken hatten keine Diagnose des im Ein-
gang zum Becken liegenden Steinkindes im Leben gestattet.)
Delmas, Jean et Paul. Deux cas de möle hydatiforme. Bull. de la soc. d’obst.
et de gyn. Février. (2 Fälle von Blasenmole, bei deren Trägerinnen bereits Aborte
und Schwangerschaften vorausgegangen waren. Eines der wichtigsten Symptome der
Blasenmole, die der Zeit nach dem letzten Auftreten der Menstruation nicht ent-
sprechende starke Vergrösserung des Uterus fehlte in beiden Fällen. Die Uteri waren
der Schwangerschaftsdauer entsprechend vergrössert.)
Ebertshäuser, Karl, Über Blutungen in den ersten Monaten der Schwanger-
schaft und deren Behandlung. Inaug.-Diss. Würzburg, Oktober.
Engström, Otto, Zur Kenntnis der destruierenden Blasenmole. Mitteilung a. d.
gyn. Klinik von Engström. Bd. 10. H. 2. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 16. 1913.
(In dem einen Falle konnte die Entstehung eines reinen Chorioepithelioma in der
Scheidenwand im Anschluss an die im Uterus befindliche Blasenmole konstatiert
werden. Verf. erörtert weiterhin noch die Verschleppung von Chorionzotten auf dem
venösen Wege und die histolytische Einwirkung ihrer ektodermalen Bekleidung auf
die neue Umgebung.)
Ertl, Demonstration einer p. lap. entfernten Blasenmole bei einer 49jährigen.
Verein der Ärzte in Oberösterreich. 12. Okt. Wien. klin. Woch. Nr. 8.
Essen-Möller, Elis, Studien über die Blasenmole nebst philologischen An-
merkungen über die Wörter Myle, Mola, Mondkalb. Wiesbaden, E. Bergmann.
(Monographie mit genauer Berücksichtigung von Geschichte, Pathologie, Histologie,
Pathogenese und Ätiologie, Vorkommen, Symptomatologie und Verlauf, Diagnose und
Prognose, Therapie. Von den 22 eigenen Fällen sind 2 destruierende Blasenmolen,
2 mit wucherndem Bindegewebe der Zotten, das sich knotenförmig in die Gefässe
vorstülpte — Fibroangioma villosum chorii —. Klinisch bemerkenswert sind : früh-
zeitiee Blutungen, blutig-schleimiger Ausfluss, frühes starkes Wachstum des Uterus
und Albuminurie in früher Zeit. Ausführlich beschrieben ferner die Umwandlung ins
maligne Chorionepitheliom. Vollständige Literaturangabe und 20 sehr schöne Ab-
bildungen auf 12 Tafeln.)
Krankheiten d. Eies, intrauter. Fruchttod, abnorm lange Retention des abgestorb. Eies. 593
12a. Essen-Möller, Elis, Mola destruans (Diskussion). Ges. f. Gyn. u. Obst. 9. April.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
19.
20.
21.
22.
23.
25.
26.
27.
28.
Ref. Ugeskrift for Lacger. p. 1878. (O. Horn.)
Falgowsky, Einige krittsche Bemerkungen zu Fällen von Blasenmole bei Zwillings-
schwangerschaft p. 268—280. Verh. d. gynäkol. Sekt. d. XI. Vers. poln. Ärzte.
Krakau 1911. cf. Kap. I. Verhandlungen.
*Fedorow, Über die Veränderungen des Eies bei Mittelabortion. Russki Wratsch.
Nr. 38. (H. Jentter.)
Fruhinsholz, Presentation d’un squelette de foetus ectopin au voisinage du terme,
expulsé par la voie rectale. Bull. de la soc. d’obst. et de gyn. de Paris. Nov. Nr. 8.
958. (Bericht über ein von Dr. Eury gesammeltes, von einer 32jährigen IlI para
innerhalb von 24, Jahren durchs Rektum ausgestossenen Skelettes einer extrauterin .
entwickelten Frucht. Ausstossung von 58 Knochen. Heilung.)
Grad, Hermann. Atypische Schwangerschaft. Amer. journ. of obst. Jan. 1911.
Grube, Lithopädion. Demonstration in der Nordwestdeutschen Ges. f. Geb. u.
Gyn. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Nov. 608. (Anamnestisch bemerkenswert,
dass die Tubargravidität im 2. Monat geplatzt war und zu einer heftigen intra-
abdominellen Blutung geführt hatte. Pat. hütete 7 Monate das Bett. Das Kind,
das sich stets bewegt hatte, geriet zur Zeit des normalen Endes der Schwangerschaft
nach vorangegangenem heftigen Schmerz in stürmische Bewegungen, die 7 Stunden
andauerten, dann war alles ruhig. Pat. verliess nach einigen Tagen das Bett, sie hat
das Kind 9 Jahre bei sich getragen. Zu erwähnen ist noch, dass die dem Eihaut-
riss anscheinend am nächsten gelegenen kindlichen Teile in bezug auf die Resorption
der Weichteile am meisten in Anspruch genommen sind.)
Hauch, Mola destruans (Diskussion). Ges. f. Gyn. u. Obst. 9. April. Ref. Uges-
krift for Laeger p. 1878. (O. Horn.)
Hartmann, Et extraamnialt udviklet Tvillingpar. (Ein extraamnial entwickeltes
Zwillingspaar.) (Demonstration.) Ges. f. Gyn. u. Obst. 9. April. Ref. Ugeskrift for
Laeger. p. 1872—73. (O. Horn.)
Henkel, Missed labour vergeblich mit Pituitrin behandelt, Einleitung der Geburt
durch Behandlung mit Thermopenetration. Naturwiss. med. Ges. z. Jena. II. Ref.
Deutsch. med. Woch. Nr. 28.
Josephson, C. D., Eine fehlerhafte Diagnose, Blasenmole mit Myom verwechselt.
Verh. d. obst.-gyn. Sekt. d. Ges. Schwed. Ärzte. Hygiea Nr. 7. (Durch eine ein-
getroffene Blutung und Abgang von kleinen Bläschen wurde die richtige Diagnose
klar.) (Silas Lindquist.)
Lewenhagen, K., Über Gravidität ausser den Eihäuten. Verh. d. obst.-gyn.
Sekt. d. Ges. Schwed. Arzte. Hygica Nr. 5. (Silas Lindquist.)
— Über Schwangerschaft ausserhalb der Eihäute. Hygiea, Mai. Ref. Münch.
med. Woch, Nr. 53. (Mitteilung von 3 Fällen. In einem der Fälle konnte Verf.
bei innerer Untersuchung die Abwesenheit einer Blase konstatieren und den vor-
liegenden Kindesteil direkt palpieren, was schon während der Schwangerschaft die
Stellung einer exakten Diagnose ermöglichte.)
*Linzenmeier, Hydrorrha gravidarum amnialis. Med. Ges. z. Kiel. 30. Nov. 1911.
Ref. Münch. med. Woch. Nr. 8.
Littauer, Fall von Blasenmole mit nachfolgenden Wucherungen von der Art des
Chorionepithelioms. Ges. f. Geb. u. Gyn. Leipzig, 17. Juni. Zentralbl. f. Gyn.
Nr. 51. (25jähr. Igravida, V. Mens., seit mehreren Wochen Blutungen, mit vaginaler
Hysterotomie wird eine Blasenmole entfernt, bei Austastung keine Wandverdünnung
festzustellen. 14 Tage nach der Operation normale Blutung, dann 14 Tage später
äusserst heftige Blutung. Dilatation, in der linken Tubenecke Gewebsteile ent-
fernt, deren Untersuchung eine Deciduabildung an der Uterusschleimhaut, ferner
eine Molenzotte mit papillärer Wucherung der Fpithelschicht und schliesslich epi-
theliale Bildungen, die den Verdacht auf Chorionepitheliom wachrufen müssen.
Nach 14 Tagen nochmalige Abrasio, keine verdächtigen Elemente.) Disk.: J. Veit.
Mieseroff, Contribution à l’&tude du missed abortion. Diss. Genf. Ch. Zöllner.
(Poliklinik: Seigneux.) Ref. Gyn. Helv. Frühlingsausgabe.
Mittelacher, Behandlung von Plazentar- und Eihautresten. Ges. f. Geb. u. Gyn.
z. Köln. 12. Juli. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 46. p. 737.
Mohr, L., Lithopädion. Demonstr. Gyn. Ges. z. Breslau. 12. Juni. Zentralbl. f.
Gyn. Nr. 4l.
38*
594
29.
30.
31.
32.
33.
34.
35.
36.
37.
38.
39.
40.
Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
Oui, Môle vesiculaire. Bull. de la soc. d’obst. de Paris etc. Nr. 9. 1911. (Nach
einer Blasenmole fand sich bei der Entlassung aus der Behandlung noch eine Eier-
stockzyste vor.)
Perazzi, P., Sulla scomparsa di varici nelle gravide dopo la morte intrauterina
del feto. Über den Schwund der Krampfadern bei Schwangeren, nach dem intra-
uterinen Tode des Fötus. La Ginecologia, Firenze, Anno IX. Fasc. 12. (Auf Grund
einer persönlichen Beobachtung und weniger anderer in der Literatur gesammelter
will Verf. den Symptomen des intrauterinen Todes des Fötus auch den Schwund
der Krampfadern zuzählen, die ausser auf eine mechanische Wirkung und einen
Einfluss des Nervensystemes auf den Zustand der Schwangerschaftstoxämie zurück-
geführt werden können.) (Artom di Sant’ Agnese.)
Pery, Hydrorrhoe des Liquor Amnii. Soc. Obst. Bordeaux. Juli 1911. 381. Ref.
The journ. of obst. a gyn. of the Brit. Emp., May. (Die Pat. verlor im 5. Monat
ihrer Gravidität blutig wässerige Flüssigkeit. Durch die mikroskopische Unter-
suchung wurden Epithelien und Haare nachgewiesen und so die Diagnose auf Liquor
Amnii gestellt. Lebendes Kind bei geschlossenem Muttermund. Die Pat. verlor
weiterhin Fruchtwasser 7 Wochen lang, bis endlich die Geburt eintrat. Querlage.
Das Kind konnte wegen der Uteruskontraktion nicht gewendet, sondern musste
embryotomiert werden. Pery weist darauf hin, dass trotz der Zerreissung der
Membranen die Geburtarbeit erst viel später eintrat, dass das Kind weiter am
Leben blieb und keine Infektion hinzukam.)
Poso, Un caso di mola vescicolare infiltrante ed uno di epitelioma coriale delle
utero. (Ein Fall von infiltrierender Blasenmole und Chorionepitheliom der Gebär-
mutter.) Atti della Società Ital. di Ostetro e Ginec. Vol. XVIII. (Verf. betrachtet die
beiden Prozesse als zwei verschiedene vom pathologisch-anatomischen und klinischen
Standpunkte aus. Die Mole ist als ein hyperplastischer Prozess zu betrachten und
die eventuelle Infiltration des Myometriums von seiten der Bläschen ändert nichts
an der ursprünglichen Bedeutung; während Verf. das Chorionepitheliom als eine
echte, bösartige Neubildung betrachtet. Beide Prozesse verlangen die Entfernung
der Gebärmutter. Für den ersten Fall ist, dem Verf. nach, die Prognose eine gute,
für den zweiten jedoch eine ungünstige.) (Artom di Sant’ Agnese.)
Putinzewa, Blasenmole bei einer 53jährigen Frau. Wratsch. Gaz. Nr. 27. Sitzungs-
bericht d. geb.-gyn. Ges. zu St. Petersburg. (H. Jentter.)
Rabinowitsch, O. M., Zur Therapie der Plazentarretention. Inaug.-Diss. Genf.
Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 42.
Remy, Longue retention du placenta après l’expulsion de ’embryo. Bull. de la
soc. d’obst. et de gyn. de Paris. Dec. Nr. 9. 1022. (Plazenta war nach Ausstossung
eines 15 cm langen Föt in guter Beschaffenheit noch 56 Tage im Uterus retiniert
ohne irgendwelche Komplikationen. Die starken Blutungen, die Remy in seinen
3 Fällen von Retention (48 Tage und 2 Monate) zu Anfang erlebt hat, führt er
auf Zerreissung eines grösseren Utero-Plazentargefässes znrück. (Diskuss. Vautrin,
Herrgott.) |
*Roeder, Bruno, Zur Behandlung der Eihautretention. Monatsschr. f. Geb. u.
Gyn. Bd. 35. 670—681.
Rosenstein, Missed abortion. Breslauer Gyn. Ges. 27. II. Ref. Deutsche med.
Woch. Nr. 28. (l cm langer Föt bei 5monatlicher Amenorrhoe, als deren Ursache
Schwäche des Hohlmuskels und zervikales Myom anzusehen sind.)
Scheel, Victor, Et Tilfaede af Mola destruans. (Ein Fall von Mola destruans.
(Demonstration.) Ges. f. Gyn. u. Obst. 9. April. Ref. Ugeskrift for Laeger. p. 1873—78.
Scheftel, Zur Kasuistik der Blasenmole. Wratsch. Gaz. Nr. 37. (2 Kranken-
geschichten.) (H. Jentter.)
de Shoo, Mola destruans. Nederl. Tijdschr. v. Verlosk en Gyn. Jaarg. 21. p. 277.
(Im 5. Schwangerschaftsmonat wurde sie wegen Blutung curettiert, wobei ein Mole
gefunden wurde mit einem sehr kleinen Fotos, Nach 25 Tagen bekam sie eine
Phlegmasie am linken Bein. Dieses heilte schr schnell. Nach 14 Tagen wieder
Blutung und wurde eine grosse Menge Deeidua entfernt. Bald darauf wieder Blutung.
Beim Curettement nichts gefunden, 2 Monate Amenorrhoe. Dann so starke Blutung,
dass Totalexstirpation nötig war. Am Präparat ist zu schen, dass die Blutung aus
einer thrombosierten Vene kam. Der ganze Uterus ist ausgefüllt durch eine Mola
destruans unter der Mukosa gelegen.) (W. Holleman.)
Krankheiten d. Eies. intrauter.Fruchttod, abnorm lange Retention des abgestorb. Eies. 595
41. Schmorl, Demonstration eines pathologischen Eies der ersten Wochen. Gyn. Ges.
Dresden, 21. Nov. Ref. Zentralbl. Nr. 6. 1913. (Ausschabung wegen unregelmässiger
Blutungen bei infektiöser Endometritis. Das Ei bot alle Zeichen einer Blasenmole
in den frühesten Stadien dar.)
42. Smith, An unusual Lithopädion. Journ. of the Americ. med. Assoc. April.
S. 1114.
43. Sundt, Halfdan, Eine Blasenmole. Med. revue. Bergen. S. 18. (21jähr.
Ipara aus tuberkulös belasteter Familie. Husten, Abmagerung, Anämie, längere
Zeit hindurch Genitalblutungen. Spontan wurde eine mittelgrosse Blasenmole ge-
boren. Nach 3 Wochen wieder Blutung, Abrasio mucosae uteri. Mikroskopisch
keine Malignität. Vollständige Genesung.) (Kr. Brandt.)
44. Swayne, Missed labour. Royal Society of med. January 4. Ref. The brit med.
journ. Jan. 27. (1. Fall. Nach 3 normalen Schwangerschaften hatte die Pat. ihre
letzte Menstruation am 16. Oktober 1904, am 10. Juni 1905 Blutung, am 24. Juni
Abgang von Fruchtwasser und Plazenta; danach eitriger Ausfluss und am 8. August
Abgang des Föt. Der Uterus der schwerkranken, halb-komatösen Frau entsprach
in seiner Grösse dem 6. Monat. Tod der Pat. nach Entfernung der retinierten Teile
am gleichen Abend. 2. Fall. Retention des Kindes 340 Tage nach der letzten
Periode, Gewicht 14 kg.)
45. Taylor, Howard C., Hydatiform mole, Hysterektomie. The amer. journ. of
obst. April. S. 627. (49jährige Italienerin, die 6 lebende Kinder und 7 Fehlge-
burten zwischen 2—4 Monaten durchgemacht hatte. Ihre letzte Periode — sie war
bisher regelmässig menstruiert — hatte sie 10 Wochen vor der Konsultation.
6 Wochen vorher hatte sie viel Blut verloren, so dass sie sehr anämisch war. Tay-
lor hat in dem Fall die Hysterektomie ausgeführt, ausgehend von der Überlegung,
dass der Uterus, nachdem eine erwünschte Kinderzahl vorhanden, in dem höheren
Alter der Frau ein mehr weniger überflüssiges Organ darstellt und weil über 16%
der Blasenmolen in ein Chorivepitheliom übergehen und nur ein geringer Prozent-
satz der wegen Chorioepithelioms operierten Fälle in Genesung übergegangen ist.)
46. Todyo, Über ein junges pathologisches menschliches Ei. Arch. f. Gyn. Bd. 98.
H. 2. (An dem jungen pathologischen menschlichen Ei waren besonders bemerkens-
wert die myxomatöse Degeneration der Zotten mit ihrer eigentümlichen plumpen
gedrungenen Gestalt, das ziemlich regellose hochgradige Wuchern des Syneitiums
und die beträchtliche Vakuolenbildung in ihm. Es war ferner ganz unzweifelhaft
eine entzündliche, durch Bakterienwirkung und -invasion hervorgerufene Erkrankung
der Uterusschleimhaut vorhanden, die wohl für die Erkrankung des Eics von aus-
schlaggebender Bedeutung gewesen ist.)
An der Hand von vier Fällen weist Linzenmeier (24) nach, dass die
Hydrorrhoea gravidarum neuerdings als Abfluss wirklichen Fruchtwassers aufgefasst
werden muss. Die bei dieser Affektion häufig auftretenden Blutungen sind so zu
erklären, dass die Plazenta, die nicht wie sonst durch den Fruchtwasserinnendruck
geschützt ist, bei Bewegungen des Kindes leicht partiell gelöst oder verletzt wird.
Bonnet (5) punktierte einen ungeheuer starken Hydramnios mitten durch
die Bauchdecken in der Mittellinie ca. 10 cm oberhalb der Symphyse. Acht Tage
später als nach Wiederauftreten des starken Hydramnios eine erneute Punktion
erfolgen sollte, trat spontaner Partus der ödematösen Föten ein. Die ziemlich hohe
Punktion hatte nicht den sofortigen Eintritt des Partus zur Folge, die Patientin
hatte den Eingriff ohne jede Reaktion überstanden.
Auf 13986 Geburten im Alexandra-Stift für Frauen in St. Petersburg kamen
nach den statistischen Erhebungen von Roeder (36) 1476 Fälle von Eihaut-
retentionen, d. h. in 10,55 °/o aller Fälle waren Eihäute retiniert. Von 1307 Fällen
verliefen bei konservativer Behandlung febril 13,46 °/o, bei post partum ausgeräumten
Fällen 20°/o; bei wegen Fiebers im Wochenbett ausgeräumten Fällen 78°/o. Die
Sterblichkeit bei aktiver Behandlung war 151/2: mal grösser als bei konservativer. Des-
halb fort mit jeder intrauterinen Therapie bei Eihautretentionen. Die einzige Indi-
kation zum Eingriff wäre eine bedrohliche Blutung, die aber infolge einer Eihaut-
verhaltung allein nur sehr selten vorkommt. Die Hauptsache ist die Prophylaxe,
keine Übereilung mit der Lösung der Plazenta!
596 Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
Fedorow (14). Nach 13 Monate langer Verhaltung der Regeln wurde ein
ovales, rötlichgraues, übelriechendes Fruchtei von 4,7 cm Länge ausgestossen. Aus
dem mikroskopischen Untersuchungsbefund sei hervorgehoben: Thrombose der inter-
villösen Räume, mit ausgeprägten regressiren Veränderungen. Viele Zotten sind
des Epithels beraubt, gefässarm ` das Stroma ist hyalin degeneriert. Die intervillösen
Räume sind fast ganz eingenommen von kompakten Fibrinmassen, nur vereinzelt
trifft man kleinmaschiges Fibrin mit eingelagerten Erythrozyten. Um einige Zotten
herum sieht man Gruppen von gut erhaltenen Epithelzellen; zwischen ihnen finden
sich Zellen mit Vakuolenbildung und nekrotisierte Zellen. Das Syneytium ist an
den wenigen erhaltenen Zotten wenig verändert (es ist nur dünner und enthält
wenig Kerne) An anderen Stellen sind die Veränderungen stärker ausgeprägt;
fast völlige Nekrose der Zotten, Nekrose der Epithelzelln, völliges Sistieren der
Blutzirkulation. Schliesslich noch an anderen Stellen hat die Degeneration und
der Gewebstod seinen Höhepunkt erreicht (nirgends Spuren von Zellen oder Kernen,
homogene Massen, in denen die nekrotischen Zotten vom hyalin degenerierten Fibrin
kaum zu unterscheiden sind, hie und da Kalkklumpen). Die anatomische Unter-
suchung des Fruchteies gibt keinen Aufschluss über die Ursache des Fruchttodes.
Der Prozess des Absterbens ging vom Zentrum zur Peripherie, weswegen die An-
nahme berechtigt ist, dass das Primäre im Fruchttode zu suchen ist, und nicht im
Absterben der Eihäute. Im 'Laufe von 13 Monaten war das Ei in fester Ver-
bindung mit dem Uterus, was zum Teil die lange Verhaltung erklärt. Die men-
struellen Kongestionen waren schwach ausgeprägt, was auch zum Verweilen des
Eies im Uterus beitrug. Verf. spricht sich zum Schluss zugunsten der abwartenden
Therapie bei missed abortion aus. (H. Jentter.)
Vorzeitige Unterbrechung der Schwangerschaft, abnorm lange
Dauer derselben, künstlicher Abortus, Frühgeburt.
l. Adde, Vaginale Hysterektomie bei infizierten Aborten. These de Lyon. Dec. 1911.
(19 Fälle mit 5 Todesfällen.)
2. Asch, Darmprolaps bei inkomplettem Abort. Breslauer med. Verein. Oktober 1911.
Ref. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 7. (Die Pat., bei der ein Arzt wegen drei
Monate lang dauernder Blutungen einen fünf Monate schwangeren Uterus durch
digitale Erweiterung des Muttermundes ausräumen wollte, wurde mit 35.6° C. und
140 Pulsschlägen und einem aus der Vulva heraushängenden grossen Darmkonvolut
eingeliefert. Die sofort vorgenommene Laparotomie zeigte im Fundus uteri ein Loch,
zu welchem das linke Bein des Föt in die Bauchhöhle hineinragte und zwei Darm-
schlingen durch dieses und den Muttermund hindurch nach aussen verliefen. Unter-
bindung der Darmschlingen, Abtrennung mit dem Paquelin, die Enden wurden blind-
sackartig geschlossen, darauf wurde die seitliche Anastomose gemacht und schliess-
lich die abgetrennten Enden, ebenso wie die Frucht nach unten durch die Vagina
entfernt. Das Loch im Uterus wurde genäht, keine Drainage, sondern Eingiessen
einiger cem 10%, Kampferöls. Die abgerissenen Darmschlingen massen 3,10 m.
Pat. genass und kann mit diesem Minus an Dünndarm gut existieren; auf der inneren
Station des Instituts wurden sehr zufriedenstellende Stoffwechselversuche angestellt.)
3. Baumbach, Karl, Cervixrisse bei Uterus bicornis bei künstlichem Abort und bei
Geburten. Inaug.-Diss. Berlin. Februar.
4. Baux et Roque, Fatal Poisoning mercurial after abortion. Rev. mens. de gyn.
Nr. 1. Ref. The brit. med. journ. June 1. (Kine Frau brachte sich Sublimat von
unbekannter Zusammensetzung in die Cervix, noch am selbigen Abend erfolgte der
Abort, eine Hebamme macht am nächsten Tage zwei heisse Vaginalduschen mit
Sublimatlösung 0.25:1000. In wenigen Tagen starb die Pat. an allen Erscheinungen
der Sublimatvergiftung. Verf. glaubt. dass weniger die Einführung der Sublimat-
injektion in die Cervix bei intaktem Ei die Vergiftung gemacht hat als vielmehr die
Spülung am nächsten Tage. durch die von der grossen Resorptionsfläche der Plazen-
tarstelle aus eine allgemeine Vergiftung stattgefunden hat. Er warnt vor Sublimat-
spülungen auch im Wochenbett.)
Vorzeitige Unterbrechung der Schwangerschaft, abnorm lange Dauer derselben ete. 597
5.
10.
LL,
12.
13.
14.
15.
16.
Brodsky, Der künstliche Abort vom medizinischen und sozial-ökonomischen Stand-
punkte. Wratsch. Gaz. Nr. 19. Sitzungsb. der Gesellsch. russ. Ärzte zu Moskau.
(H. Jentter.)
Brösz, Sándor, Magzatuz&s sublimattal. Aus der Sitzung des kgl. Ärzte-Vereins
am 30. März; ref. Orvosi Hetilap. Nr. 25. (Bericht über 2 Fälle von Fruchtabtreibung
durch intrauterine und vaginale Sublimat-Applikation; ein Fall verlief letal.)
(Temesväry.)
*Brun, Arturo, Der Kampf gegen die kriminelle Fruchtabtreibung, Zentralbl. f.
Gyn. Nr. 22.
Bylicki, Über künstlichen Abort aus medizinischer Anzeige. p. 361—370. Verh.
d. gynäkol. Sekt. d. XI. Vers. poln. Ärzte Krakau 1911. cf. Kap. I. Verhandlungen.
. Clivio L, Aborto e sue cause (conferenza). Der Abort und seine Ursachen (Vor-
trag). Arte Ostetrica. Milano. Anno XXVI. p. 241.
; (Artom di Sant? Agnese.)
*Dietel, Behandlung zurückgebliebener Plazentar- und Eihautreste und Behandlung
des ficberhaften Abortes. Zwickauer med. Ges. 7. V. Ref. Deutsche med.
Wochenschr. Nr. 45. `
— Behandlung des fieberhaften Abortes und zurückgeblicbener Plazentar- und Ei-
hautreste. Zwickauer med. Ges. 11. VI. Ref. Deutsche med. Wochenschr, Nr. 50.
(Diskussion: Peuckert ist ebenfalls der Ansicht, dass wenigstens vorläufig der
fieberhafte Abort aktiv zu behandeln sei, er hält die digitale Ausräumung für sicherer
und schonender als die instrumentelle. Im besonderen weist er auf die Möglichkeit
der Perforation des Uterus mit Instrumenten hin. Herbrand ist ebenfalls Anhänger
der aktiven Behandlung, er bevorzugt die breite Curette, da sie schonender ist als
die manuelle Ausräumung. Spülungen unterlässt er, legt aber häufig zum Schluss
noch einen Jodoformstreifen ein. Thon bevorzugt die manuelle Ausräumung und
achtet die Gefahr der Quetschung für gering, da gegen die weitere Infektion schon
durch die entzündlichen Wucherungen im Uterus ein Schutzwall gebildet sei.)
Ehrenberg, Grete, Tentamen abortus provocandi deficiente graviditate. (3 Fälle.)
Zentralbl. f. Gyn. Nr. 41.
*Fabre et Renther, Les avortements à la clinique obstétricale en 1911. Bull. de
la société d’obst. et de gyn. Février. 113.
— — A propos d’une observation d’auto-avortement. Bull. de la soc. d’obst. et
de gyn. de Paris. Nov. 8. 922. (Verf. berichten über einen innerhalb von 4 Tagen
ad exitum gekommenen Fall von Abtreibung. Bei dieser Gelegenheit war eine Ab-
treiberin gefasst und ins Gefängnis gebracht worden. 6 Wochen später wurde diese
Frau eingeliefert ins Hospital und hatte sich zum 7. Male selbst abgetrieben. Die
Krankengeschichte der ersten gestorbenen Frau und die Verhaftung der Abtreiberin
wurden in einer Tageszeitung veröffentlicht. Es kam trotzdem zur Freisprechung
der Abtreiberin.)
Fleischhauer, Das kriminelle Abortmaterial der Kieler Frauenklinik. Med. Ges.
zu Kiel. 30. Nov. 1911. Ref. Münch. med. Wochenschr. Nr. 8. (Von 120, seit
L Januar 1911 in die Kieler Frauenklinik eingelieferten Aborten waren 21 hoch-
fiebernd. Von diesen konzedierten 6 ein Verbrechen, ausserdem 5 Fälle mit Ab-
treibungsverletzungen, bei denen es nicht zum Abort kam. In Kiel sind 90% der
septischen Aborte kriminell. Das übliche Abtreibungsmittel ist die intrauterine
Seifenwasserinjektion. Therapeutisch wird bei kriminellen Aborten eine möglichst
konservative Therapie im Winterschen Sinne empfohlen. Auffallend ist, wie selten
selbst grosse eitrige Exsudate nach perforierenden Scheidenverletzungen zum Abort
führen. Stöckel berichtet, dass man die gerichtliche Sektion ohne Verletzung des
Berufsgeheimnisses dadurch erzwingen kann, dass man die Ausstellung des Toten-
scheins ablehnt.)
*Häberle, A., Zur Behandlung des infizierten Abortes. Münch. med. Wochenschr.
Nr. 14. (Unter den 98 fieberhaften Aborten, die aktiv behandelt wurden, hatte
Häberle (Klinik Hofmeier) 5 Todesfälle, 5°, Mortalität. Bei den 93 zur Ent-
lassung gekommenen Pat. traten nur in 3 Fällen Komplikationen auf, die in Zusammen-
hang mit dem infizierten Abort gebracht werden können, einmal eine Pyosalpinx,
l parametritisches Exsudat, eine Thrombophlebitis. Die Entfieberung erfolgte durch-
schnittlich schnell, in der Hälfte der Fälle folgte eine absolut fieberlose Rekon-
valeszenz. In 31 Fällen trat nach 1—3 Tagen vollkommene normale Temperatur ein,
in 11 Fällen schloss sich ein 4—8 tägiges leichtes Fieber an, in 3 Fällen ein mehr-
598
22.
23.
24a.
25.
26.
Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
tägiges hohes Fieber ohne jede bedrohliche Allgemeinerscheinungen. Die Entlassung
erfolgte in durchschnittlich 10 Tagen.)
. *Herrgott, A., Quelques considérations sur les avortements à la maternité de
Nancy, de 1907—1912. Bullet. de la soc. d’obst. et de gyn. 565—572.
. *Hirsch, Max, Der Kampf gegen die kriminelle Fruchtabtreibung. Zentralbl. f.
Gyn. Nr. 30.
. *— Fruchtabtreibungsversuche bei extrauterinem Sitz der Schwangerschaft. Berl.
klin. Wochenschr. Nr. 40. (Bericht über 4 Fälle.)
. Holzbach, Ernst, Darf dem praktischen Arzt eine Behandlung des fiebernden
Aborts nach bakteriologischen Gesichtspunkten schon heute zugemutet werden?
Münch. med. Wochenschr. Nr. 7. (Wendet sich dagegen, dass der praktische Arzt
nach den Vorschlägen Winters handeln soll, da diese noch so wenig wissenschaft-
lich geklärt sind.)
. *Houck, E. O., Treatement of septic abortion. Cleveland med. journ. March. XI.
Nr. 3. Ref. Journ. of amer. med. assoc. April 27.
Jacoby, Zur Behandlung des fieberhaften Abortes. Deutsche med. Wochenschr.
Nr. 36.
Jakobson, Der Abort vom sozialen und medizinischen Standpunkte. Journ. akusch.
i shensk. boles. März. (Die Zahl der Aborte wächst progressiv ; so das der Prozentsatz der
Aborte jetzt 10 mal so gross ist als vor 17 Jahren. Dieses rapide Ansteigen der
Aborte spricht für Verbreitung der kriminellen Fruchtabtreibung, denn 3% aller
Aborte sind künstlich und kriminell. Die Sterblichkeit nach Abort ist 7—10 mal so
gross, als nach der Geburt. Die Morbidität ist 24, mal so gross wie nach der Ge-
burt, wobei in einem 4, der Fälle die Erkrankung ein langes Krankenlager und
dauernde Arbeitsunfähigkeit nach sich zieht. Strafmassregeln, sogar die strengsten
(England), sind machtlos die Zahl der Aborte zu verringern. Man muss die Frauen
über alle Gefahren und Folgen des artifiziellen Abortes aufklären.) (H. Jentter.)
. Job, Gangrene uterine traumatique d'origine abortive. Bull. de la soc. d’obst. et
de la gyn. de Paris ete. April. (Eine Schwangere hatte sich selbst eine Abtreibe-
spritze in den Uterus eingeführt und eine Injektion mit Essigwasser ausgeführt, da-
nach Gangrän des Uterus an zwei Stellen, im weiteren Verlauf der unter dem Bilde
der Peritonitis einhergehenden Erkrankung, nach Ausräumung des Uterus, Tod an
schwerer Sepsis. Diskussion: Michel berichtet über einen Fall von Spontanheilung
einer Üterusperforation durch Verkleben einer Dünndarmschlinge mit der Perforations-
stelle. Herrgott tritt für baldigste Explorativlaparotomie in solchen zweifelhaften
Fällen ein. Vautrin beobachtete nach einem Abtreibemanöver einen Abszess in
der Uteruswand, Heilung, Weiss beobachtete eine Totalgangrän des Uterus nach
Injektion mit van Swietenscher Flüssigkeit, trotz sofortiger Totalexstirpation,
Exitus. Remy. Gross.)
Josephson, Frau und Mutter. St. Petersburg. (H. Jentter.)
Jung, Paul, Abortversuche bei fehlender Schwangerschaft und Tubargravidität.
Zentralbl. f. Gyn. Nr. 31. (2 Fälle bei fehlender Schwangerschaft. I. Fall: Injektion
von Flüssigkeit durch einen Arzt in den Uterus, perimetritisches Exsudat. II. Fall:
Injektion von Seifenlösung, Perforation der Blase bis zum Cökum, Exitus. III. Fall.
Abtreibungsversuch bei Tubargravidität. Exitus an septischer Peritonitis.)
Klauber, Oskar, Tentamen abortus provocandi deficiente graviditate uteri.
Zentralbl. f. Gyn. Nr. 11. (Bei einer verheirateten Frau waren 9 Wochen die
Menses ausgeblieben. Plötzlicher Kollaps. Einlieferung, linke Seite des Leibes
schmerzhaft. Im Douglas ein teigiger schmerzhafter Tumor. Diagnose Extrauterin-
gravidität. Laparotomie. In der Bauchhöhle blutig-seröse Flüssigkeiten. Am ver-
grösserten Uterus rückwärtige Serosa blutig flächenhaft suffundiert, Lig. lat. ver-
dickt, an ihm breit aufsitzend die linken Adnexe, die zu einem Tumor verwandelt
und bläulich verfärbt sind. Tubarabort, die Schleimhaut war in blutig suffundiertes
zottiges Gewebe verwandelt. Tamponade. Die Frau hatte dem anderen Arzt ge-
standen, dass sie sich mit einer Spritze mit langem Ansatz cine Sublimatlösung in
den Uterus eingespritzt hatte, wonach der Kollaps eingetreten sei. Nach der Ope-
ration Harnverhaltung, beim Katheterisieren war die Blase leer. Relaparotomie, in
der Bauchhöhle wieder viel blutig-seröse Flüssigkeit, Blase dabei kontinent. Aus
den Tampons entleerte sich urinöse Flüssigkeit. Exitus. Bei der Sektion fand sich
eine Zerreissung des linken Ureters in der Mitte des Lig. lat., das parametrane
Gewebe bis zur Beckenwand hin blutig zerwühlt, Suffusionen um den Ureterstumpf,
rn _
Vorzeitige Unterbrechung der Schwangerschaft, abnorm lange Dauer derselben etc. 599
26a.
27.
28.
29.
30.
3l.
32.
33.
34.
35.
36.
37.
38.
39.
Blut bis in die Nierenkelche, am Uterus eitrige Pfröpfe links. Schliesslich im
Douglas eine talergrosse nekrotische Fläche, die mit einem Nekrosedefekt des Rek-
tum kommunizierte. Daneben fand sich eine sckwere Nierenveränderung rechts,
so dass eigentlich nur noch die linke Niere funktionsfähig gewesen wäre.)
Kusmin, Zur Abortfrage. Journal akusch i shensk. boles. April. (Statistische
Bearbeitung des Abortmateriales des Gouvernements Ssaratow.) (H. Jentter.)
Landau, J. und Piltz, J., Über psychiatrische Anzeigen zum künstlichen Abort.
Przeglad Lekarski. Nr. 22—31. Polnisch. (Die sehr spezielle Arbeit muss im Original
eingesehen werden. In der letzten Nummer sind die 11 Schlussfolgerungen der
Verff. geschildert.) (v. Neugebauer.)
— Über Anzeigen zum künstlichen Abort aus dem Gebiete der Psychiatrie. S. 400
bis 457. Verh. d. Gynäkol. Sekt. d. XI. Vers. poln. Ärzte. Krakau. 1911. cf.
Kap. I. Verhandlungen.
*Lindsay, John, Abortion with dwarf embryos. The journ. of obst. and Gyn.
of the Brit. Emp. April.
Le Lorier, Dujarrier et Le Cointe, Introduction involontaire (?) d’un corps
étranger dans la cavité uterine au début d'une grossesse, continuation de la
grossesse jusqu’au 5. mois. Expulsion d'un oeuf complet, puis du corps étranger.
Post partum normal. (Eine 22jährige II para hatte sich einen vom Arzt zur Be-
handlung einer chronischen Metritis eingeführten Tampon mit einer Haarnadel ent-
fernen wollen (angeblich. Die Haarnadel war dabei in der Uterushöhle ver-
schwunden. Es kam zu einer geringen Blutung. Die Untersuchung ergab eine
Gravidität im 4. Monat. Das Röntgenbild liess deutlich die im Uterus befindliche,
zu einem Haken gekrümmte Nadel erkennen. Durch 22tägige Bettruhe kam die
Blutung und auch der leicht zu Wehen neigende Uterus wieder zum Stillstand.
5 Monate nach Einführung der Nadel wurde in toto das Ei mit iebendem Föt aus-
gestossen, am Ei war keine Verletzung nachzuweisen. Nach der Ausstossung des
Eies folgte die Haarnadel. Fieberfreie Rekonvaleszenz.) Bullet. de la soc. d’obst.
et de gyn. de Paris, Nov. Nr. 8.
*Meyer, E., Zur Frage des künstlichen Abortes bei psychischen Störungen. Münch.
med. Woch. 51.
Miesowicz, Erwin, Über Anzeigen zum künstlichen Abort vom Standpunkte
‚des Internisten aus p. 371—399. Verh. d. Gynäkol. Sekt. d. XI. Vers. poln. Ärzte.
Krakau 1911. cf. Kap. I. Verhandlungen.
— Schwangerschaftsunterbrechung aus internen Indikationen. Przegl. lekarski
Nr. 16. (Die Entscheidung darf erst nach Beratung mehrerer Ärzte getroffen
werden.)
— Über die Indikationen zur Unterbrechung der Schwangerschaft vom Standpunkte
der inneren Medizin aus. Przeglad Lekarski. Nr. 16. p. 299. (Nach einer
historischen Einleitung sichtet Miesowicez die Anzeigen bei Tuberkulose der
Lungen, des Kehlkopfes, Herzfehlern, Nierenkrankheiten, Diabetes, perniziöser
Anämie und Hyperemesis gravidarum.) (v. Neugebauer.)
Neugebauer, Fr. v., Tentamen abortus provocandi deficiente graviditate. Zentr.-
Blatt f. Gyn. Nr. 4. (Zusammenstellung der bisher in der Literatur veröffentlichten
15 Fälle von Versuchen der Abtreibung bei fehlender Schwangerschaft. 5 Todes-
fälle.)
— Tentamen abortus provocandi aut deficiente graviditate uterina aut praesente
extrauterina p. 476—485. Verh. d. Gynäkol. Sekt. d. XI. Vers. poln. Ärzte.
Krakau 1911. cf. Kap. I. Verhandlungen.
*Ochmann, K. H., Über Infektion und Intoxikation als Ursache des Abortes.
Arbeiten a. d. geb.-gyn. Universitätsklinik in Helsingfors. H. 13.
*Patek, Zur Behandlung der Fehlgeburten. Arch. f. Gyn. Bd. 9. p. 8.
Mc Pherson, The radical treatment of abortion with observations on and an ana-
lysis of 3500 cascs. Journ. of amer, med. assoc. 31. August. 709. (Unter seinen
3500 Fällen hatte Pherson 16,5°/, Erstgebärende — annähernd eine Erstgebärende
auf je 6 Abortierende. Unter den 3500 Fällen waren ausserhalb der Anstalt Abor-
tierende 1781, der Rest in der Anstalt behandelter barg mehr kriminelle Aborte
und Komplikationen; unter den letzteren waren 25°, Iparae. 35°/, kriminelle
Aborte fanden sich bei den Iparae in Hospitalbehaodlung, und nur 16°/, unter den
ausserhalb behandelten, 1320 Aborte fanden sich zwischen der 6. und 12. Woche,
1220 in den hiernach folgenden 3 Monaten und 800 in den ersten 6 Wochen der
41.
Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität,
Gravidität. Die wenigsten Aborte kommen in den ersten 6 Wochen vor, 60,5%,
sämtlicher Aborte kommen in den ersten 3 Monaten vor. Die langsamere Aus-
treibung des Eies und der Plazenta in den ersten Monaten ist bedingt durch die
weniger starken Kontraktionen des Uterus. Die Gesamtmortalität betrug 1,8°/,, die
der Hospitalfälle 3,6°/,. Es waren eingeleitet Aborte darunter 2,11°/,, im Hospital
alllein 4,07°/,, unter den Hospitalfällen waren unter den kriminellen Aborten 6,3°/,
Todesfälle, die übrigen Todesfälle ereigneten sich aus den verschiedensten Ursachen.
Es kommen im allgemeinen mehr Aborte vor als man annimmt und die Folgen
sind oft sehr ernst. Selten ist ein Abort vollständig, nur in 13,7°/, konnte dies
angenommen werden. Alle Aborte sollen untersucht und die Uterushöhle exploriert
werden. Die Mortalität aller Fälle betrug hier 1,8°/,, in den gewöhnlichen Fällen
sogar nur 0,16°,. 9°/, gute Resultate waren zu verzeichnen bei der Behandlung
mit Ausschabung vermittelst grosser Curetten, Ausstopfen und Ausreiben des Uterus
mit Jodoformgaze und Jodtinktur und Drainage mit einem Jodofornstreifen.)
Piroshkowa, Zur Abortfrage. Journal akusch. i shensk. bol. April. (Statistische
Bearbeitung des Abortmaterials der Stadthospitäler und Gebäranstalten zu Moskau.
Überall wird ein ständiges Ansteigen der Abortezahl beobachtet. In der Ätiologie
dieser Erscheinung spielen folgende Momente die wesentlichste Rolle: die ökonomische
Krisis (seit 1906 ist das Leben in Moskau um 10—15°/, teurergeworden), die Fortschritte
der Anti- resp. Aseptik, Fallen der Sittlichkeit (Literatur), die Schwierigkeiten der
„recherche de la paternité“ in Russland, die gesteigerte Indolenz der modernen Frau
Geburtsschmerzen gegenüber. Der einzige Ausweg ist der, dass der Frau Freiheit
gegeben werde, schwanger zu werden, wann sie will. Dazu sollen die Arzte ihr
verhelfen.) (H. Jentter.)
*Plauchu, Deux cas de perforation ut£rine post-abortive. Bulletin de la soc.
d’obst. et gyn. Février. Nr. 2. In dem einen Falle fand sich eine 11, cm lange,
3 mm breite Perforation, in dem anderen eine vier Finger breite gangränöse Per-
foration im Uterusfundus, beide starben an schwerster Peritonitis. Im ersten Falle
war manucll nach der Einlieferung in Hospital ausgeräumt, im 2. Falle eine Douglas-
inzision und Drainage ausgeführt.)
Popow, P. A., Zur Abortstatistik. Verhdl. d. IV. russ. Gyn. Kongr. (Statistische
Bearbeitung eines Materiales von 1330 Aborten.) (H. Jentter.)
Puppe, Die gerichtsärztliche Beurteilung instrumenteller Uterusperforationen. Nord-
ostdeutsche Ges. f. Gyn. 29. VI. Ber. Deutsche med. Woch. Nr. 48.
Puppel, Ernst, Die Therapie der Plazentarverhaltung des fieberhaften Abortes.
Sammelreferat. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. 470—478.
*Rotter, Heinrich, Von der sozialen Indikation des künstlichen Abortes. Gyn.
Rundsch. VI. 5. Ref. Münch. med. Woch. 12.
Rühl, W., Über Uterusperforationen bei Ausräumung von Aborten und Vorschläge
zu deren Verhütung. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. S. 637.
*Schmidt, O., 692 Fälle von Fehlgeburten. Monatsschrift f. Geb. u. Gyn.
Bd. 36. H. 5.
Sigwart, W., Tentamen abortus provocandi deficiente graviditate. Zentralbl. f.
Gyn. Nr. 16. (2 Fälle, bei denen ein Griffel, resp. das Hartgummiansatzstück
einer Uterusspritze aus dem nichtschwangeren Uterus entfernt wurden. Beide waren
unter Leitung eines Spiegels, in dem die Pat. vorgehalten ihre Portio erkennen
konnte, eingeführt oder unter Leitung des Fingers von der Pat. selbst. Ein Fall,
bei dem ein links neben dem Uterus gelegenes Exsudat nur durch abtreiberische
Manipulationen veranlasst sein konnte; ein weiterer ähnlicher Fall bei einer 36 jähr.
Mehrgebärenden. Exitus nach breiter Inzision des Exsudates. Ein Fall mit einem
grossen Exsudat links und vorn zwischen Uterus und Blase bei einem 20 jährigen
Mädchen. Ein Fall mit einem zweifaustgrossen Exsudat zwischen Uterus und Mast-
darm nach Einlegen eines beinernen Intrauterinpessars durch eine Masseuse. In
einem letzten Falle war von einer Person zur Unterbrechung einer vermeintlichen
Gravidität der Uterus sondiertt und dann eine Lysollösung eingespritzt. Danach
Blutungen, nach 3 Tagen Zuziehung eines Arztes, der den nach Angaben der Frau
im 2. Monat graviden Uterus dilatierte und mit der Abortzange, ohne vorher aus-
zutasten, den Darm durch die Perforationsöffnung vorzog. Laparotomie, Naht der
Uteruswunde und Resektion eines 60 em langen Dünndarmabschnittes. Überdeckung
der Uterusperforation nach Anlagerung an die vordere Bauchwand mit Peritoneum.
Drainage, Heilung.)
Vorzeitige Unterbrechung der Schwangerschaft, abnorm lange Dauer derselben etc. 601
49,
51.
58.
Sippel, Albert, Tentamen abortus provocandi deficiente graviditate. Zentralbl.
f. Gyn. Nr. 44. (47 jähr. Frau manipulierte in dem Gedanken, schwanger zu scin,
mit einer Stricknadel in den Genitalien herum, da hiernach etwas Blutabgang, aber
nicht der ersehnte Abort eintrat, führte sie einige Tage später ein langes spitzes
Gummiansatzrohr in den Uterus ein und liess von ihrem Mann mit aller Gewalt
Essig einspritzen. Nach 2 Tagen wurde die Prozedur noch einmal wiederholt. Pat.
erkrankte dann mit heftigem Schüttelfrost, Fieber etc. 8 Tage nach dem Ab-
treibungsversuch mit der Stricknadel und 3 Tage nach der zweiten Essigeinspritzung
allgemeine diffuse Peritonitis. Inzision des Abdomens in der Mittellinie, Lösung
der Darnıschlingen und Entleerung der dazwischen vorhandenen Eiteransammlungen,
reichliche Kochsalzspülungen und Drainage. Nach 4 Wochen letzte Drains gezogen,
Heilung. Abtreibung bei nicht vorhandener Schwangerschaft.)
*Stöckel, Totalexstirpation eines instrumentell perforierten Uterus nach krimi-
nellem Abort. Med. Ges. zu Kiel. 25. Juli. Ref. Münch. med. Wochenschr. Nr. 46.
(II. Gebärende mit heftiger Abortblutung wird vom Arzt versucht auszuräumen.
Mit der Abortzange fasst er etwas, das mehr einer Darm- oder Zystenwand gleicht.
Einlieferung in die Klinik. Hier wird an der hinteren Cervixwand bei noch ge-
schlossenem innerem Muttermund eine für 2 Finger durchgängige und in die Peri-
tonealhöhle führende Perforationsöffnung mit zerfetzten Rändern gefunden. Lapa-
rotomie, Entfernung des Uterus abdominal. Mehrere Sugillationen im Mesenterium,
am Darm keine Verletzungen, der Dünndarm ist auf etwa 20 cm mit einer dunkel-
roten Masse — offenbar Blut — angefüllt. Völliger Schluss des Peritoneums nach
der Scheide, völliger Schluss der Laparotomiewunde. Tampon in die Vagina und
den subperitonealen Raum oberhalb der Vagina. Die Tupferprobe während der
Laparotomie ergibt in der Züchtung Reinkultur von Bact. coli. Leichte peri-
tonitische Erscheinungen, die aber am 5. Tage abgeklungen sind. Primäre Heilung
der Bauchwunde bis auf einen kleinen Koliabszess im unteren Wundwinkel. Nach
den Angaben der Pat. ergab sich zunächst, dass der Arzt den Uterus perforiert
hatte. Bei näherem Nachforschen aber, dass die Pat. selbst einen kriminellen
Abortversuch gemacht und beim Einführen der bekannten Spritze einen sehr
heftigen Schmerz im Leib gefühlt hatte, so dass sie weitere Versuche unterliess.
Es ist also so gut wie sicher, dass die Perforation nicht durch den Arzt, sondern
durch die Pat. gemacht ist. Also Vorsicht bei der Anamnese!)
Thomä, Fr., Abtreibungsversuch bei fehlender Schwangerschaft. Zentralbl. f. Gyn.
Nr. 43. (Subperitoncale Durchbohrung der Cervix ins hintere Douglasperitoneum
und Einblasen von Kali-Alaunpulver durch Uterushöhle und Tuben in die Bauch-
höhle vermittelst eines Instrumentes ‚Picardillyspritze“, das der Ehemann, ein
Fabrikarbeiter, von einem anderen Arbeiter, der diese Abtreibungsmittel gewerbs-
mässig vertrieb, in der Fabrik erworben hatte. Der Fall zeigt, wie weit auch in
der arbeitenden Bevölkerung die Kenntnis dieser Mittel verbreitet ist, und dass
im Kampfe gegen die Fruchtabtreibung nur systematische öffentliche Belehrung
über die Gefährlichkeit dieser Mittel — ähnlich wie im Kampfe gegen den Uterus-
krebs — von Nutzen sein kann. Bei der Laparotomie: Starke Rötung der Tuben
und des Douglas; Spülung mit Kochsalz und Entfernung der weisslichen Massen.
Heilung.)
*Thorn, Zur Therapie retinierter Eihäute. Der Frauenarzt. 3. p. 98.
*Titus, A statistical study of a series of abortions occuring in the obstetrical
departement of the Johns Hopkins hospital. The amer. journ. of obst. p. 960.
. Traube, Judith, Über die Perforation des Uterus mit der Kornzange bei
Aborten. Inaug.-Diss. Berlin. Oktober.
Tschubinsky, Die Frage über den Abort im modernen Recht und die erwünschte
Lösung derselben. Journ. akusch. i shensh. bol. April. (H, Jentter.)
*Wallich, De l’avortement précoce. La Gynécologie. Okt. p. 630.
Witt, Kasuistischer Beitrag zur instrumentellen Perforation des abortierenden
Uterus. Gyn. Rundschau. H. 5—6. (2 Fälle. Bei einfachen Perforationen ohne
Verletzung des Intestinums empfichlt Verf. konservative Therapie, sonst immer
Laparotomie, ev. mit Uterusexstirpation, wenn der Uterusinhalt septisch erscheint.)
Wygodsky, Der künstliche Abort vom sozialen und ärztlichen Standpunkte.
Wratscheb. Gaz. Nr. 5. Sitz. der Mediz. Ges. zu Wilna. (In Wilna sind nicht
weniger wie 75% aller Aborte kriminellen Ursprungs. Dieses Ansteigen des Aborts
hat seinen Grund in der Vervollkommnung der Abtreiber in Technik und Asepsis,
602 Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
und in dem Fallen des Honorars für die Fruchtabtreibung. Die Indikationsgrenzen
zur Einleitung des Abortus haben sich in den letzten 15 Jahren bedeutend er-
weitert. Bei der Indikationsstellung sind nicht nur wissenschaftliche Gründe,
sondern auch die soziale Lage der Pat. zu berücksichtigen. Sowohl bei Lungen-
tuberkulose, als auch bei Krankheiten des Herzens (sonderlich bei Insuffizienz des
Myokards) muss dem künstlichen Abort ein weiteres Feld eingeräumt werden. Bei
chronischer Nephritis und bei Schwangerschaftsnephritis wird selten der Abort
nötig werden, wenn nur rechtzeitig eine entsprechende Behandlung eingeleitet wird.
Ebenso sehr selten werden Geistes- und Nervenkrankheiten die Indikation abgeben.
Der Neomalthusianismus muss gebilligt werden, insofern er zur Einschränkung des
künstlichen Abortes führt.) (H. Jentter.)
59. Wygodsky, Der künstliche Abort vom medizinischen und sozialen Standpunkt aus
betrachtet. Ärztliche Gesellschaft in Wilno. Przeglad Lekarski Nr. 10. S. 182. (Allgemeine
Bemerkungen mit nachfolgender Diskussion.) (Polnisch.) (v. Neugebauer.)
60. Zur- Mühlen, Habitueller Abort und habituelle Frühgeburt. Russki Wratsch.
Nr. 38. (Verf. gibt die Krankengeschichten von 8 Fällen, in denen die Ursache
der habituellen Schwangerschaftsunterbrechung unbekannt war. Mit Ausnahme
eines Falles, in dem der Wassermann positiv war, konnte in den anderen
Lues der Mutter und des Vaters ausgeschlossen werden. Bei 2 waren
Spuren von Eiweiss im Harn, alle anderen hatten gesunde Nieren. Bei 6 Pat. hat
eine systematisch durchgeführte Jodkalibehandlung im Verlaufe der ganzen Schwanger-
schaft Erfolg gehabt: alle gebaren reife und gesunde Kinder. In einem Falle, mit
‚negativem Wassermannn, war die Jodbehandlung ohne Erfolg. Verf. meint, dass
in. der Mehrzahl der Fälle von habitueller Fehl- oder Frühgeburt mit toten
Früchten eine systematische Jodkalibehandlung die Geburt eines lebenden Kindes
zur Folge haben kann.) (H. Jentter.)
61. Zacharias, Uterusperforation mit Darmvorfall. Fränk. Ges. f. Geb. u. Gyn.
ll. Nov. 1911. Ref. Münch. med. Wochenschr. Nr. 1. (Im Anschluss an eine
künstliche Abortausführung wurde von einem Arzt mit einer Abortzange der Uterus
perforiert und ein Stück Dünndarm in die Vagina vorgezogen. Laparotomie,
Resektion von 42 cm Darm, Naht des Uterus, Injektion von 50 ccm Kampferöl in
die Bauchhöhle. Danach auffallende Pulsverlangsamung, frühzeitiger Abgang von
Blähungen, Durchfälle, absolute Schmerzlosigkeit im Operationsgebiet, alle diese
Erscheinungen werden auf die Kampferölinjektion bezogen.)
Im Kampf gegen die kriminelle Fruchtabtreibung schlägt Brun (7) vor, in
erster Linie durch Verbreitung von Flugblättern das Publikum über die Gefahren
und die gerichtlichen Strafen des kriminellen Abortes aufzuklären, sodann den
Hebammenstand zu heben und vor minderwertigen Individuen zu bewahren, weniger
Hebammen und bessere Stellung der Bezirkshebammen, drittens schärfere Indikationen
von seiten der Ärzte und energischeres Eintreten der Ärzte für die Schwangerschaft
verhütenden Präventivmassregeln.
Rotter (45) hält es für unrichtig, dass unsere Gesetzgebung dem Föt wäh-
rend des intrauterinen Lebens bloss vom strafgesetzlichen Standpunkte aus ihren
Schutz angedeihen lässt und im Privatrechte erst nach Abtrennung der Nabel-
schnur zugesteht Im übrigen tritt er den von verschiedenen Seiten aufgestellten
Forderungen entgegen, unter gewissen sozialen Bedingungen die Abtreibung straf-
frei ausgehen zu lassen. Der Arzt darf seines Erachtens niemals die soziale In-
dikation des künstlichen Abortes oder der Fruchtabtreibung anerkennen. Die
Einschränkung der Befruchtung ist ein unbedingt zu respektierendes Vorrecht des
Menschen, wenn auch absolut kein so absolutes Recht als jenes, das der Fötus hat,
zu leben,
Lindsay (29) untersuchte 5 verkümmerte Embryonen der ersten 2 Monate
mikroskopisch in Betten." `''n. Er fand dabei die merkwürdigen Erscheinungen,
dass das Ektoderm ` 'sidlich in seiner Zellstruktur erhalten war. Es
fanden sich viel 7 »rchromatose und Karyorrhexis nicht nur bei
Zellen, die eine o aufwiesen, sondern auch in Gebieten mit deut-
licher Nekrobiose n Präparaten war eine deutliche Rundzellen-
Vorzeitige Unterbrechung der Schwangerschaft, abnorm lange Dauer derselben ete. 608
wucherung in den zentraleren Partien nachzuweisen, dieselbe erstreckte sich an
einzelnen Präparaten vor allem in den Canalis neurentericus hinein, Es geht also
mit dem Untergang der zentraleren Teile Hand in Hand ein Durchwuchern dieser
Schichten mit Rundzellen. Wodurch diese Erscheinungen bedingt werden, lässt
sich mit Sicherheit nicht sagen, doch ist anzunehmen, dass hierbei die Zusammen-
setzung der mütterlichen Lymphe eine Rolle spielt. In zwei Fällen fand sich bei
der Mutter Albuminurie in der Schwangerschaft, in einem stillte die Mutter noch
während der Gravidität, so dass vielleicht hier der erhöhte Gehalt des Blutes an
Zucker, wie auch in Fällen mit Glykosurie für das Absterben der Föten verant-
wortlich zu machen ist.
Nach den Untersuchungen von Wallich (56) findet man beim frühzeitigen
Abort im ersten Monat histologisch eine sehr ausgesprochene blutige Infiltration
der Schleimhaut und eine sehr verschiedene deciduale Reaktion, die von der Lebens-
fähigkeit und Entwickelung des Eies abhängig ist. Die Deciduazellen sind meist
spärlich oder sehr klein, daneben finden sich sehr lebhaft gefärbte kleine Zellen,
die einen Wall gegen das Eindringen der Deciduaelemente bilden. Die Ausstossung
einer Decidua oder von Zelltrümmern erfordert Asepsis des Geburtskanales oder
Ausschabung bei nicht nachlassender Blutung. Zur Verhütung derartiger infil-
trierender hämorrhagischer Veränderungen in der Schleimhaut ist die Vermeidung
jeglicher sexuellen Aufregung in der Woche vor Eintritt der Menstruation er-
forderlich.
Von allen Geisteskrankheiten können für die Frage des künstlichen Abortes
nur die Depressionszustände der Psychopathen ernstere Erwägungen in Anspruch
nehmen, E. Meyer (21). Hier ist bei vorhandener psychopathischer Disposition
das Hinzutreten des äusseren Reizes das ausschlaggebende Moment, das die psychische
Störung entstehen lässt. Der Gedankeninhalt wird ausschliesslich beherrscht von
stark affektbetonten Ideen, die an die Schwangerschaft und ihre Folgen anschliessen
(Schwangerschaftskomplex). Es sind vorzüglich Gedanken der Abneigung gegen
kleine Kinder, speziell gegen das zu erwartende eigene, das sie nie lieben können
würden, ja hassen müssten, Befürchtungen, dem Manne und aller Welt verhasst
und zur Last zu werden etc. Diese krankhaften Vorstellungen steigern sich bis
zu Selbstmordideen und -versuchen.
In solchen Fällen bringt der künstliche Abort sofortige Lösung und
Hilfe, während das Unheil unabsehbar ist, wenn man der Gravidität ihren
Lauf lässt.
Oehmann (37) publiziert Untersuchungen über die Ursache von 471 in
den Jahren 1905—1909 beobachteten Aborten. Davon sind nur in 10,01 % die
Ursachen mit Sicherheit festgestellt worden: Pneumonie, Tuberkulose, Influenza,
Lues, Endometritis chron., Retroflexio uteri, Adnexitis, Nephritis, Myoma. In
89,29 %, hat es sich um Lues, Gonorrhoe, meist aber um kriminelle Unterbrechung
gehandelt.
In die Pariser geburtshilfliche Klinik wurden 1911 183 Abortfälle eingeliefert. Von
diesen geben Fabre und Renther (13) genauere Daten über 141. Unter 130
Beobachtungen waren 112 Mehrgebärende und 18 Erstgebärende, 86%, Mehr-
gebärende. 21%, von ihnen hatten bereits 5 Schwangerschaften hinter sich. Es
finden sich bei diesen 112 Fällen mehr als 42%, vorzeitig unterbrochene Schwanger-
schaften, und 34%, reine Aborte. Die Mortalität der 183 Fälle betrug 4,7%,
sie starben unter den schwersten Zeichen der Infektion. Die Morbidität betrug
unter 141 Fällen 32,5%, bei 27,6% fiel die Temperatur sofort nach Ausstossung
des Eies ab. 11mal bestanden Erscheinungen periuteriner Entzündung, 2mal mit
Douglasabszess.. Die Behandlung bestand in Abwarten, digitaler Ausräumung und
Curettage, 3 mal wurde currettiert, 56 mal digital ausgeräumt, von letzteren starben
4 Fülle, 34 fieberten und 18 hatten keine "Temperaturen. Unter den 34 fieber-
haften Fällen fieberten 18 sofort ab, 13 nach den ersten 4 Tagen, 3 nach dem
10. Tage.
604 Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
In der Diskussion hebt Plauchu hervor, dass unter 45 Fällen 20—25
kriminell sind, und zwar treiben die Mehrgebärenden meist selbst mit einem der
Braunschen Spritze ähnlichen Instrument ab, wobei eine zerstörende oder anti-
septische Flüssigkeit injiziert wird (Eau de Javelle oder Essigwasser) Die Ver-
käuferinnen der Instrumente geben gewöhnlich genaue Auskunft über die An-
wendung derselben, ohne sich selbst damit zu befassen und entgehen dadurch der
Verantwortung. Fabre behauptet, dass alle fieberhaften Aborte kriminellen
Ursprungs sind. P&licand Commandeur hat die gleichen Ziffern wie Fabre
und Renther, er ist der Ansicht, dass Mehrgebärende selbst leicht das Orificiun
ext. mit dem Finger fühlen und sich die Spritze einführen können. Mortalität der
sicher kriminellen Aborte 60 °/o.
Hergott (17) berichtet über die Mortalität und die Häufigkeit der A borte
in der Maternité von Nancy. Es sind in den 5 Berichtsjahren unter 4690 Ein-
gängen 4304 Geburten und 386 Aborte zu verzeichnen. Unter den ersteren sind
0,51 °/o gestorben, davon infiziert in der Anstalt 0,139 Bin ` von den Aborten, von
denen wegen Blutungen, Fiebers u. dgl. 124 Curettagen ausgeführt wurden, sind
2,59°/o gestorben. Die Ansicht von Fabre, dass fast alle Aborte kriminell sind,
will er so modifziert wissen, dass eine grosse Zahl kriminell sind. Der Arzt kann
aufklärend wirken, indem er dem Publikum die mit dem kriminellen Abort ver-
bundenen Gefahren grell vor Augen stellt, dass er den Frauen vorhält, dass sie
mit dieser Manipulation an dem Föt einen intrauterinen Mord begehen, und dass
er die Frauen an ihrer verantwortlichen Moral anfasst.
Patek (38) berichtet über 1012 Fehlgeburten des letzten Jahres 1911 aus
dem Krankenhause Wieden (Gynäk. Abteilung Halban). Er ist Anhänger des
aktiven Vorgehens unabhängig vom bakteriologischen Befunde. Die abwartende
Behandlung hat bei ihm keine günstigen Resultate ergeben, dagegen die aktive
Behandlung — in der Hauptsache ist er unbedingter Anhänger der Curette —
recht gute Resultate. Die Gesamtmortalität der fieberhaften Aborte betrug nur
2,6 Po.
Aus der Frauenklinik der Krankenanstalt Bremen hat Schmidt (47) die
Zahl der Aborte aus den Jahren 1907—11 zusammengestellt. Es ist dabei eine
Zunahme der Aborte um fast das Doppelte in den 5 Jahren zu entnehmen,
während ein Rückgang der Geburten mit Deutlichkeit zu verzeichnen ist. Unter
den 692 Abortfällen befinden sich 4,01°/o Todesfälle, 77,5 °/o Aborte bei Ver-
heirateten, 22,5 Din bei Unverheirateten. In 69,6°0o fand die Unterbrechung vor
dem Ende des 3. Monats, in 30,4°/o nach den 2. Monat statt. Unter 511 Fällen
waren 21,7°jo Erstgebärende, 78,30/o Mehrgebärende. Bei 230 Fällen betrug das
Alter 15—25 Jahre = 33,30/o; 337 Füllen 26—35 Jahre = 48,5°/o; in 125
Fällen 36—50 Jahre = (8.9 fäin, Bei 442 Frauen betrug die Zahl der Geburten
1112, die der Fehlgeburten 718. Es kamen also bei diesen Fällen auf 2,5 Ge-
burten 1,3 Abort. Nach den Untersuchungen Schmidts scheint die Syphilis
bei der Ätiologie der Aborte keine so grosse Rolle, als allgemein angenommen
wird, zu spielen. Wenigstens erhielt er unter 34 untersuchten Fällen nur 14,7°/o
positive Wassermannsche Reaktion. Die Zunahme der kriminellen Aborte war
auch in Bremen sehr erheblich (gewöhnlich Einspritzung einer Seifenlösung).
85,3°/o Aborte wurden instrumentell und digital behandelt, die übrigen 14,7 fin
kamen spontan zu Ende oder wurden digital und manuell, oder durch Einlegen
von Laminaria, Tarnierscher Blase, Hystereuryse und Tamponade zu Ende geführt.
Schmidt ist nicht für das Wintersche Verfahren, auch kann nach seinen
bakteriologischen Untersuchungen der bakteriologische Nachweis von irgendwelchen
Keimen nicht entscheidend für das Handeln sein. Von Streptokokkenserum hat
er keine befriedigenden Erfolge gesehen (genaue Angabe der einzelnen bakteriolo-
gischen Befunde).
Thorn (52), der stets in der Behandlung der Aborte aktiv vorgegangen
ist, behandelte in 24 Jahren seiner Privatpraxis 747 imperfekte Aborte; davon
Vorzeitige Unterbrechung der Schwangerschaft, abnorm lange Dauer derselben ete. 605
fieberten 121 und 1 Kranke, septisch zweifellos mit kriminellem Abort eingeliefert,
ging an Sepsis zugrunde; von 547 Aborten seiner Krankenhausabteilung wurden
304 fiebernd eingeliefert und 26 starben an septischen Prozessen; es ergibt sich
also 0,130/0o bezw. 4,77°/o Mortalität; die Zahl der Fieberfälle belief sich bei
ersteren auf 16,2°/o, bei letzteren auf 55,5°/o. Der sehr verschiedene Ausgang
erklärt sich nach Thorns Ansicht allein aus der Qualität des Materials; die
Verschlechterung der Qualität des Krankenhausmaterials ist in der Hauptsache auf
äussere Einflüsse artefizieller Art zurückzuführen. Alle Fälle ohne Ausnahme,
ob Fieber besteht oder nicht, ob Blutung besteht oder nicht, ob hämolytische
Streptokokken nachweisbar sind oder nicht, müssen sobald als möglich ausgeräumt
werden, mit Ausnahme jener Fälle, die bereits eine allgemeine Sepsis aufweisen,
bei denen die Ausräumung also nichts mehr nutzen kann oder bei denen radikale
Operationen ohne Berührung der Retention noch aussichtsreich erscheinen. Bei
der Befürwortung der sofortigen Ausräumung, die prinzipiell digital geschehen soll,
in jedem Falle und um jeden Preis, will Verf. wie beim septischen Abort als
Einschränkung gelten lassen, dass man bei fehlender oder unbedeutender Blutung
und der Möglichkeit strikter Überwachung auf kurze Zeit, höchstens 3 Tage, eine
Besserung der Jauchung usw. durch antiseptische Massnahmen, Ausspülungen, Ätzungen
usw. anstreben darf.
Nach der Zusammenstellung von Titus (53) kommen auf 100 geburtshilfliche
Fälle 5,76 Aborte. In seinem Material sind 59,12% inkomplette Aborte, 15 %/o
kriminelle, 7,3°/o therapeutische, „unvermeidliche“ ungefähr 4°/o, missed abortion
Lean, Über 380 C Temperatur hatten die kriminellen Aborte in 78°jo, die „un-
vermeidlichen“ in GO fäin, die inkompleten in Aa fin, die kompleten in 340/0. Die
Mortalität ist bei den Aborten grösser als bei den Entbindungen am Ende der
Gravidität. Streptokokken wurden in 50 o gefunden. In 20,25 fin war der Uterus
retroponiert. In 25°/o der infizierten Fälle fand sich eine Entzündung an der
Plazentarstelle. In 52°/o der Fälle resultierte eine Endometritis decidua. Die
Aborte kommen bei weissen Frauen zweimal so häufig vor als bei schwarzen, die
kriminellen bei ersteren fünfmal häufiger, was wohl mit dem höheren Intellekt
derselben zusammenhängt. Der habituelle Abort ist nicht so häufig als allgemein
angenommen wird. Mehr als ein Drittel aller Aborte kommt bei Verheirateten
vor. Je mehr Entbindungen eine Frau durchgemacht, und je grössere geburts-
hilfliche Erfahrung sie bat, desto grösser ist ihre Neigung zu krimineller Beendigung
der Gravidität. Retroflexio uteri ist die häufigste Ursache des spontanen Abortes
mit der resultierenden Endometritis decidua. Am häufigsten kommen die Aborte
zur Zeit der Menstruationstermine vor.
Auch Dietel (10) spricht sich gegen die Winterschen Vorschläge der
Abortbehandlung aus. Er ist Anhänger der instrumentellen Ausräumung des A bortes
mit Winterscher Abortzange und Abrasio mit grosser stumpfer Curette und Gegner
der prinzipiellen Austastung, da dadurch infektiöses Material weiterverbreitet und
die Gewebe sehr gequetscht würden. Er ist für Abwarten bei Retention von Ei-
häuten und für Ausräumen zprückgebliebener Plazentarreste direkt nach dem Partus
mit behandschuhtem Finger.
Häberle (16) berichtete über die günstigen Erfahrungen der aktiven
Therapie des fieberhaften Aborts der Klinik Hofmeier Er macht das
therapeutische Handeln nicht abhängig von der bakteriologischen Diagnose und schliesst
sich vollständig den Schlussfolgerungen v. Franqu&s an. Die Curette ver-
wirft er nicht, sondern empfiehlt sie bei enger Cervix, es wird eine ausgiebige
Is Bif ige Lysolspülung angeschlossen und eine Injektion von 10—20 cem Zu Die
Karbolalkohols.
Bei der Behandlung des fieberhaften Abortes tritt Houck (21) für exspek-
tative Behandlung ein. Er wendet heisse Salzduschen zur Reinigung der Vagina
und zum Zusammenziehen des Uterus an. Die Infektionserreger verschwinden
meist nach einer bis drei Wochen. Wenn die Temperatur zur Norm zurückgekehrt
606 Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
ist und 2—3 Tage normal bleibt, so kann man ausräumen. Diese Behandlung
verzögert nach Houck nicht den Aufenthalt im Bett. Nach ca. 3 Wochen ver-
lassen die Pat. durchschnittlich die Anstalt, nur eine Pat. behielt er 2 Monate in
Behandlung, da nach einem kriminellen Abort sich endokarditische Erscheinungen
gezeigt hatten.
Plauchu (41) empfiehlt bei kriminellen Aborten mit schweren Infektions-
erscheinungen, intensiven Schmerzen und peritonitischen Symptomen Laparotomie
und Hysterektomie, da nur dadurch eine ev. Rettung möglich ist.
Stöckel (50) hält es nicht für notwendig bei Perforationen des Uterus in
aseptischen Fällen jedesmal den Uterus zu exstirpieren. Man kommt, wenn man
die Perforation erkannt hat, mit absoluter Ruhe aus. Stöckel zieht es vor,
dabei doch durch vordere Kolpotomie den Uterus hervorzuholen, zu revidieren
und die Perforationsstelle zu übernähen. Bei infizierten Uteris — und dazu
gehören alle graviden Uteri mit instrumenteller Perforation — hält er die ab-
dominale Totalexstirpation für die Operation der Wahl und. für unbedingt not-
wendig.
Im Anschluss an seine Beobachtungen von 4 Fällen von Fruchtabtreibungs-
versuchen bei extrauterinem Sitz der Schwangerschaft macht Hirsch (19) bezüglich
der Differentialdiagnose zwischen Pyosalpinx und Extrauteringravidität darauf auf-
merksam, dass wenn trotz streng durchgeführter Bettrube, Eisblase und Morphium,
trotz Besserung des Allgemeinbefindens und trotz Sinkens der Temperatur die
Schmerzanfälle in der betroffenen Seite sich häufiger wiederholen und im Gegensatz
zu diesen spontanen Schmerzattacken der Tumor bei der Palpation an Empfindlichkeit
einbüsst, dieser Gegensatz zwischen objektiven und subjektiven Erscheinungen sehr
zugunsten der Extrauteringravidität spricht. Bei Pyosalpinx pflegt der Nachlass
der objektiven und subjektiven Erscheinungen in den ersten Tagen der Bettruhe
parallel zu gehen.
Extrauterinschwangerschaft, Schwangerschaft im rudimentären
Horn eines Uterus bicornis.
l. *Abuladse, Zur Lehre von der Schwangerschaft im sog. rudimentären Uterus-
horn mit Beschreibung eines vor der Operation erkannten solchen Falles mit aus-
getragener Frucht. Journ. f. Geb. u. Gyn. November. (Russisch). Ref. Zentralbl.
f. Gyn. Nr. 11. 1913.
2. Artom di Sant’ Agnese, Un caso di degenerazione vescicolare di un gravidanza
extra uterina. (Ein Fall von Blasendegeneration in einer Extrauterinschwangerschaft.)
Rivista Ospedaliera, Roma. 12. (Artom di Sant’ Agnese.)
2a. Baculesen, Extrauterine Pregnancy. Revue de Chirurgie Nr. 6. p. 946. Ref.
Journ. of. obst. and Gyn. Sept. (56 Eälle von Extrauteringravidität aus dem
Neckar Hosp. Paris während eines Jahres. Vorhergegangen waren in 50%, Aborte,
entzündliche Prozesse der Genitalorgane a) Metritis 4 Fälle, b) Salpingitis 5, c) Leukor-
rhoe 8, d) Cervixamputation 1 Fall. Schmerzhafte Menses 8 Fälle. Nur 9,5%
Tubenentzündungen. Kein Fall war unter 22 oder über 40 Jahren, das gewöhn-
liche Alter zwischen 25 und 35. Von den 56 Fällen waren 36 schon vorher
schwanger. Von der Topographie ist hervorzuheben, dass 28 ampulläre, 5 isthmische,
2 infundibuläre und eine interstitielle Schwangerschaften waren. Doppelseitige
Extrauterinschwangerschaften wurden 3mal gefunden, 35 Laparotomien, 20 Kolpo-
tomien, 2 moribund nicht operiert. Operationen: 18mal Hysterektomie, l5mal
einseitige, 2mal beiderseitige Abtragung der Adnexe: Todesfälle: 2 moribund,
3 Pyoncphrosis, Lungenentzündung und Tuberkulose. Die Therapie ist in allen Fällen
operativ zu bewerkstelligen.)
3. Baczynski, Über Anzeigen und Ergebnisse der operativen Behandlung der Ex-
trauterinschwangerschaft. p. 515. Verh. d. Gynäkol. Sekt. der 41. Vers. poln. Ärzte.
Krakaul®11. Cf. Kap. I. Verhandlungen.(Ausser den genannten Vorträgen enthält dieser
Kongressband auch die Diskussionen der einzelnen Fragen. Die meisten der Arbeiten
Extrauterinsch wangerschaft. Schwangerschaft i. rudimentär. Horn eines Uterus bicornis. 607
wurden auch anderweitig gedruckt und sind bereits einzeln berichtet, einzelne für
ein kurzes Referat viel zu umfangreich schon wegen der kopiösen Kasuistik der
- Einzelbeobachtungen.)
4. Bandler, The earliest recorded Case of ectopic Gestation. Transact. of the New-York
acad. of med. The amer. journ. of obst. Sept. p. 454. (Tubenei von ca. 10 Tagen
ohne Andeutung von Chorionzotten, der vor der Operation neben .dem Uterus ge-
fühlte walnussgrosse Tumor stellte sich bei der Operation als das Ovarium heraus,
die Tube war nur wenig verdickt und zeigte an der Verdickung das Gefühl, als ob
ein kleiner Kern darin enthalten wäre.)
65. *Bandler, S. W., Einige Beobachtungen über Extrauteringravidität mit Beschreibung
des bisher bekannten jüngsten Eies. Amer. Journ. of obst. a. diseases of wom. a.
child. Dec.
6. — Unfailing Procedure for Diagnosing or Excluding Existence of Ectopic Preg-
nancy. Archives of Diagnosis, New-York. April V. Nr. 2, Journ. Amer. Med. Assoc.
June 22. 2000.
7. Bankes, A. G., A case of ovarian pregnancy. The journ. of obst. and gyn. of the
brit. emp. April. (24jähr. Pat. letzte Periode 7. Oktober, leichte Schmerzattacken
am 11., 20., 27. November und 18. Dezember, wo sich auch Blutungen einstellten.
Vordem hatte Pat. in ihrer 5jähr. Ehe 2 Kinder gehabt. Der im Douglas zu füh-
lende rechtsseitige, weiche, zystische, zarte Tumor stellte sich bei der Laparotomie
als eine Ovarialschwangerschaft heraus und wurde aus dem Ovarium keilförmig ex-
zidiert. Der Eisack bestand aus einer äusseren, dünnen fibrösen Schicht mit einer
unregelmässigen kubischen Epithelbedeckung, einem intermediären, nekrotischen
fibrösen Lager von verschiedener Dicke mit mehr weniger vollständig degene-
rierten Zotten und extremer hämorrhagischer Infiltration und mehr weniger voll-
kommenem Choriongewebe mit gut entwickeltem Amnion. Deutliches Lutein-
gewebe war nicht nachzuweisen. Die Plazentarstelle befand sich nicht nach dem
derberen Ovarialgewebe zu, sondern nach dem dünnen freien Rande. Besonders
bemerkenswert ist an dem Falle, dass es bei dem dünnen fibrösen Eikapselge webe
nicht eher zur Ruptur gekommen ist. Eine kleine Rupturstelle fand sich an der
äussersten Peripherie der dünnen Eihülle.)
8. Barchet, Gravidität in einem Uterusdivertikel. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn.
Bd. 36. p. 648—652. (39jähr. Frau, die ein normales Kind geboren und 4mal im
5. Monat abortiert hat. Letzte Periode 10. IX. 1911; am 8. XII. abends plötzlich
krampfartige Schmerzen im Leib. Annahme eines retroflektierten Uterus. Die Auf-
richtung in Narkose gelingt unvollkommen, Ringpessar. Danach Blutungen. Der
Uterus hatte sich nach 6 Wochen nicht vergrössertt. Am 6. II. Austastung in
Narkose. Eine eingeführte Sonde stösst nach 9 cm auf Widerstand, gelangt dann
aber in eine weite Höhle. An den gänsceigrossen Uterus schliesst sich nach rechts
ein Tumor von etwa Faustgrösse an. Während der Palpation des sich eng an den
Uterus anschliessenden Tumors hat man das Gefühl, als ob er geplatzt ist. Lapa-
rotomie, dabei findet sich ein Tumor, der sich an den Uterus anschliesst und mit
Blut bedeckt ist. Er erweist sich bei der genauen Untersuchung als ein Uterus-
divertikel, in dem es zweimal zu verschiedenen Zeiten zur Ruptur gekommen ist.
Es lassen sich alle von Schickele für ein Uterusdivertikel aufgestellten Forde-
rungen nachweisen. Der durch die Perforationsöffnung durchgeschlüpfte Föt hat
die Rissstelle zeitweise tamponiert und so das Bild verschleiert.)
9. *Barthelemy und Vautrin, Grossesse tubaire bilaterale. Guerison spontanée.
Bul. de la soc. d’obst. et de gyn. de Paris. Dez. Nr. 9. p. 1028. (22 jähr. Ipara,
die bisher stets gesund gewesen war. Venerische Infektion wird ausgeschlossen.
Mai 1911 letzte Periode mit Schmerzen in der rechten Seite, die Periode erscheint
beim nächsten Termin wieder, jedoch doppelt so lange und viel stärker, im Juni
erneute Menstruation mit viel Schmerzen. Konstatierung einer rechtsseitigen Hä-
matocele, Bettruhe, Besserung, anscheinend Heilung nach Ansicht der Patientin.
Nach einer Reise wird von Vautrin eine wachsende rechtsseitige Hämatocele
konstatiert. Bettruhe, nach einigen Tagen Entschluss zur Operation. Bei der
Untersuchung in Narkose findet sich ein zweiter Tumor in der linken Tube, der
ebenfalls als Tubenschwangerschaft angesprochen wird. Bettruhe. Nach einiger Zeit
ist der rechte Hämatocelensack verkleinert und nach weiteren 6 Wochen fast voll-
kommene Rückbildung beider Tumoren. Beide Autoren stehen danach auf dem
Standpunkt, dass man sich mit der Operation einer Hämatocele nicht zu über-
Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh,. 1912. 39
10.
ll.
12.
13.
14.
16.
Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
stürzen braucht, sehr oft wird vergeblich operiert. Die Tubengraviditäten stellen
einen normalen Vorgang im Geschlechtsleben der Frau das und können sich von
selbst zurückbilden. Diskussion: Vautrin weist an einem Falle von Uterusmyomen
mit gleichzeitiger Schwangerschaft an der Hinterfläche der Gebärmutter nach, dass
die Ampulle der Tube leicht verändert, der Sitz des Rica gewesen, die Tube sonst
vollkommen normal war, dass also zum Zustandekommen einer Tubenschwanger-
schaft keine pathologische Tube erforderlich ist. Man soll sich, da die Tuben-
schwangerschaften spontan zur Ausheilung kommen, die Operation derselben nicht.
zur Regel machen.)
Beckmann, Über wiederholte Tubenschwangerschaft. Journal akusch i shensk.
bol. Okt. Sitzungsb. d. geb.-gyn. Gesellsch. zu St. Petersburg. (Unter 118 durch
die Operation verifizierten Tubenschwangerschaften kamen 5mal wiederholte
Schwangerschaften in der anderen Tube vor, was ca. 4% ausmacht. In einem
Falle kam es ca. 4 Monate nach der ersten Tubenschwangerschaft zu einer zweiten.
In den übrigen Fällen lagen Jahre (bis zu 5 Jahren) zwischen beiden Schwanger-
schaften) (H. Jentter.)
Bender, Xavier, Grossesse interstitielle. Bull. de la soc. d’obst. et de Gyn. de
Paris Nov. 8. 856.
Benzel, F., Über einen Fall von Eiimplantation auf dem Stumpfe einer wegen
Tubargravidität früher exzidierten Tube. Beiträge zur Geb. u. Gyn. T. 17, 2.
p. 162. Ref. Revue de Gyn. T. XIX. Nr. 3. (30jähr. Frau, sie wurde wegen einer
rechtsseitigen Extrauteringravidität im Oktober 1905 operiert. Exstirpation der
rechten Adnexe. Im Mai 1906 wurde sie wieder eingeliefert und man stellte die
Diagnose auf eine rechtsseitige Extrauterinschwangerschaft mit anteuteriner Häma-
tocele. Bei der Operation ergab sich die Richtigkeit der Diagnose, es wurde eine
Keilexzision auf der rechten Seite ausgeführt und auch die linken Adnexe mit Keil-
resektion entfernt. Bei der mikroskopischen Untersuchung fand man den intra-
muralen Teil der Tube mit normalem Epithel, daran anschliessend den Sitz des Eies,
der allerdings stark durchblutet war. Zotten mit Synceytium und Langhanszellen
fanden sich im angrenzenden Teil. Eine erneute Extrauteringravidität auf dem
Stumpf und im intramuralen Teil lässt sich vermeiden durch eine rite ausge-
führte Keilexzision der Tube. Es ist dies der 3. Fall auf dem Stumpf einer Tube,
in den beiden bisher beschrienenen handelt es sich um Tub. grav. auf dem Stumpf
von Pvosalpingen.)
Bertolini, G., Über ein Frühsymptom der Extauterin-Gravidität. Zentralbl. f.
Gyn. Nr. 17. (Bericht über einen Fall, in dem das von Solowij angegebene Zeichen,
Auftreten ciner teigigen Konsistenz im Douglas, die bei der ersten Untersuchung
fehlt und erst bei den folgenden täglichen Kontrolluntersuchungen zur Beobachtung
kommt, gefunden wurde. Bertolini macht ferner in diesem Falle auf die bei den
folgenden Untersuchungen gefundene Azetonurie als ein Adjuvans bei Stellung der
Diagnose Extrauterin-Gravidität aufmerksam.)
— Un sintomo precoce di gravidanza extrauterina. (Ein frühzeitiges Symptom der
Extrauterinschwangerschaft.) La Ginecologia. Firenze, IX. fasc. 8.
(Artom di Sant’ Agnese.)
Beutner,. O., Zur Erschlaffung des nicht schwangeren Uterus bei gleichzeitig be-
stehender Extrauterinschwangerschaft. Gyn. helvet. Frühlingsausgabe. (Beutt-
ner fand bei der Laparotomie wegen eines rechtsseitigen kindskopfgrossen Tumors
Extrauterinschwangerschaft. Der Uterus hatte die Grösse eines schwangeren Organs
im 4. Monat. Er zog sich während der Operation allmählich zusammen, die bläu-
liche Koloration ging verloren und das Organ wurde härter. Tod nach Exstirpation
der mit dem Netz verwachsenen Plazenta und des frei im Bauchraum liegenden Föt
direkt nach Schluss der Bauchwunde. Beuttner war dadurch in der Lage, bisher
die akute Erschlaffung des Uterusmuskels de visu beim eröffneten Abdomen in folgen-
den Stadien zu beobachten: 1. Beim nichtschwangeren Uterus mit doppelseitiger
Adnexerkrankung. 2. Beim fibromatösen Uterus. 3. Beim nicht schwangeren Uterus
bei gleichzeitig bestehender Extrauterinschwangerschaft. Anat. Beschreibung der
Uteri.
Bine et Delfourd, A propos d'un cas de grossesse ectopique. Bull. de la Soc.
d’obst. et de gyn. de Paris, 5. p. 572—575. (2 Fälle von geplatzter Tubargravidität.
in denen durch die Anamnese deutlich nachzuweisen ist. dass innerhalb kurzer Zeit
2—3 Zerreissungen der Tube vorgekommen sind. Verf. streifen die Frage, ob durch
Extrauterinschwangerschaft. Schwangersch. i. rudimentär. Horn eines Uterus bicornis. 609
17.
18.
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21.
23.
26.
27.
Irrigationen zur Vermeidung der Befruchtung nach dem Koitus die Ansiedlung des
Eies in der Tube zustande kommen kann, und lehnen sie als Hypothese ab. Nach
Sencert ist es vielleicht wahrscheinlich, dass durch Ausbleiben der Bildung einer
Einschleimung des Eies durch die während des sexuellen Aktes wohl sezernierenden
Tubenepithelien die Wanderung des Eies durch die Tube aufgehalten und so das
Ei tubar retiniert werden kann. Remy sieht die Tubargravidität als normalen
Vorgang an.)
Bloch, Rene, A propros d’un cas de grossesse peritoneale. Bull. de la soc.
d’obst. et de gyn. Juin. (Fall einer auf das Peritoneum übergreifenden Extrauterin-
schwangerschaft im 5. Monat, der unter den Symptomen einer Appendizitis einge-
liefert wurde, mit Fehlen der Häute und der Amniosflüssigkeit.)
*Boldt, Hermann J., Tubal pregnancy with atypical symptoms. Transact. of
the New York Academy of medicine. The journal of obst. January. p. 102.
— Left tubal pregnancy, removed per vaginam. Transact. of the New York obst.
soc. The Amer. journ. of obst. Sept. p. 425. (Boldt operiert gewöhnlich die
Tubarschwangerschaften von oben, nur bei fetten Frauen, wenn das Becken von
unten leicht zugänglich ist, ab und an von der Vagina aus.)
Bondy, Interstitielle Gravidität nach Stomatoplastik derselben Tube und Exstir-
pation der anderen wegen Tubargravidität. Breslauer med. Vereine. Januar.
Bonifazi, A., Irrtümer bei der Diagnose der Extrauterinschwangerschaft. Inaug.
Diss. Lausanne. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 36.
Boquel, Grossesse extra-utérine opérée au cours du travail. La Gynécologie, Oct.
p. 624. (Bericht über einen Fall von Extrauteringravidität gegen Ende der
Schwangerschaft mit gutem Erfolg operiert, lebendes Kind. Verf. gibt noch eine
Übersicht über die Schwierigkeiten der Versorgung der Gefässe und tritt energisch
für die totale Radikalentfernung der Schwangerschaftsprodukte ein, verwirft die
allgemein übliche Vernähung des Fruchtsackes mit der äusseren Haut und folgende
Drainage.)
Brauss, Willy, Ein Beitrag zur Gravidität im rudimentären Nebenhorn. Inayg.-
Diss. Bonn.
Bröse, Zur Behandlung der geplatzten Extrauteringravidität mit freier Blutung.
Deutsche med. Woch. Nr. 38.
. —, Paul, Zur Behandlung der geplatzten Extrauteringravidität. Deutsche med.
Wochenschr. Nr. 38. (Polemik gegen Wagner, in der die Behauptung wider-
legt wird, dass Bröse die Beckenhochlagerung bei der Operation verworfen habe.)
Carstens, J. H., Pregnancy, simulation extrauterine Fetation or pus tube. The
Americ. journ. of obstetr. Dec. 1023. (Bericht über einen Fall von Schwangerschaft
bei einer 23jährigen Pat. Sie hatte bis Ende Dezember 1911 regelmässig men-
struiert, Ende Januar 1912 menstruierte sie nur einen Tag. Ende Februar hatte
sie Ausfluss und Schmerzen beim Urinieren. DBeckenbauchfellentzündung und
Schmerzen besonders in der rechten Seite, Temperatursteigerung. Durch Bettruhe
besserten sich die Beschwerden. In der rechten Seite blieben die Schmerzen be-
stehen. Anfang April ergab sich bei der inneren Untersuchung Ausfluss, der jedoch
keine Gonokokken enthielt, der Uterus war etwas vergrössert und rechts mit einer
Tumormasse in Verbindung. Die Cervix war rigide, so dass an eine normale Schwanger-
schaft nicht gedacht werden konnte. Die Diagnose lautete Extrauteringravidität
mit teilweiser Ruptur, die dann durch Entzündung zu Verwachsungen geführt hatte.
Bei der Laparotomie ergab sich eine normale Schwangerschaft mit leichten Ver-
wachsungen an den rechten Adnexen. die gelöst wurden. Sylvester J. Good-
man berichtet über einen Fall, bei dem eine 3monatliche Schwangerschaft zu be-
stehen schien mit einer empfindlichen weichen Masse auf der rechten Seite des
Uterus, die auch für eine extrauterine Gravidität angesprochen wurde. Bei der
Laparotomie zeigte sich ebenso wie im Falle Carsten eine bläuliche Verfärbung
des Peritoneums vor seiner Eröffnung und eine entzündete und verwachsene, schlecht
zurückgebildete Appendix, nach deren Entfernung auch der Uterus sich zurück-
bildete. Diskussion über Operationen der Extrauteringravidität auf vaginalem oder
abdominalem Wege.)
Center, D., Gleichzeitige intra- und extrauterine Gravidität. Jllinois med. journ.
März 1911.
27a.Cova, E., La diagnosi di gravidanza extrauterina in quanto puö essere accessibile
Zug
610
28.
29.
30.
31.
32.
33.
35.
36.
37.
38.
Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
alla Levatrice. Die Diagnose auf Extrauterinschwangerschaft insofern sie der Hebamme
zugänglich sein kann. Gazz. Ital. d. levatrici Siena Anno 1 p. 65.
(Artom di Sant’ Agnese.)
*Cragin, Edwin, The treatment of ectopic gestation. Surgery, Gyn. and Obst.
March. Ref. Journ. of obst. and Gyn. of the Brit. emp. April.
*Czyzewicz, Adam, Bauchhöhlenschwangerschaft. Arch. f. Gyn. Bd. 97. H. 1.
(Bericht über eine übertragene Extrauterinschaft, wahrscheinlich ausgehend von der
rechten Tube. Der ganze Sack wurde mit der rechten Tube und Ovarium und dem
dazu gehörigen Uterushorn entfernt. Heilung. Der II. Fall. 29jährige Frau
II gravida hatte am 14.—18. August 1910 ihre Menses gehabt, am 3. Oktober
plötzlich Blutungen aus den Genitalien in Form von Blutflecken, die ununterbrochen
andauern. 5. Oktober plötzlich Schwächeanfall, jedoch ohne Ohnmacht und starke
Unterleibskrämpfe. In der Annahme einer geplatzten Extrauteringravidität wird
sofort laparotomiert. Es zeigt sich. dass die Adnexe am Uterus vollkommen normal
sind, aber am rechten breiten Mutterband ein Netzzipfel adhärent ist, der eine ca.
wallnussgrosse Verdickung unischliesst und ein Ei enthält. Im unveränderten linken
Ovarium ein wahres Corpus luteum.) |
— Zwei Fälle von Abdominalschwangerschaft. Przeglad Lekarski Nr. 233ff.—241.
Nach einem längeren historischen Apergu bezüglich Vorkommen oder Nichtvorkommen
einer primären Abdominalschwangerschaft beim Menschen und Wiedergabe der
kritischen Postulate von Veit und von Werth, tritt Czyzewicz an der Hand
zweier eigenen Beobachtungen für die Möglichkeit einer primären Abdominalschwanger-
schaft beim Menschen ein, namentlich sein zweiter Fall erfülle sämtliche Forderungen
von Veit in zweifelloser Weise. Eingehender Bericht beider Beobachtungen nebst
Zeichnungen.) (v. Neugebauer.)
Dauverey, Appendizitis als Ursache der Tubenschwangerschaft. Soc. Obst. Bordeaux
Nov. 1911. (Bericht über einen Fall von grosser Hämatozele im rechten kleinen
Becken, bei einer Pat., bei der vor 4 Jahren wegen appendizitischen Abszesses
operiert war. Bei Operationen an der Appendix sollten immer die rechten Adnexe
revidiert werden, Verwachsungen an denselben sollten gelöst oder die Tube entfernt
werden.)
R. Davies-Colley, The diagnosis of ectopic gestation. Brit. med. Journ. March. 2.
Davidsohn, Georg, Über gleichzeitige Schwangerschaft in beiden Eileitern.
Münch. med. Wochenschr. Nr. 3. (30jährige Frau, die 2mal normal geboren, einmal
abortiert hat. Bei der Laparotomie der Pat. — Temp. 38,8, Puls 140, Leib stark
aufgetrieben und gespannt — fand sich auf der linken Seite ein innerer Tubarabort,
bei einer noch intakten Tubenwand und jungen Schwangerschaft rechts eine Tuben-
ruptur. Nach der mikroskopischen Untersuchung der Zotten sind beide Eileiter
gravid gleichalterig. Relaparotomie am 4. Tage. Tod der Pat. am 9. Tage an
schleichender Peritonitis.)
Delaunay, Demonstration eines Falles von Extrauteringravidität mit Embryo.
Totalexstirpation des Uterus. Soc. des Chirurg. de Paris, 8. Nov. Ref. la Presse
med. Nr. 97. p. 986.
Delmas, Jean et Paul, Un cas de grossesse extrauterine rompue, hysterectomie,
guérison. Réunion obst. de Montpellier 6. Dec. 1911. Bull. de la soc. d’obst. de
Paris. Nr. 9. 1911. (Wegen schwieriger Blutstillung und einer intra- und subperi-
tonealen Blutung infolge Berstens der Tube an verschiedenen Stellen wurde die sub-
totale Hysterektomie ausgeführt.)
Dercken, Otto, Gleichzeitige extra- und intrauterine Gravidität. Inaug.-Diss,
Erlangen, April.
*T)eseniss, Extrauteringravidität. Ärztlicher Verein zu Hamburg, 5. Dez. 1911.
Ref. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 11.
Desgouttes, Vortäuschung eines Darmverschlusses durch eine geplatzte Bauch-
schwangerschaft. L von méd. 1911. Nr. 32. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 26. (Ausser
unbestimmten I. zen mässiger und wechselnder Intensität bot die Vorge-
schichte des ` Besonderes. Seit etwa einem halben Jahre mehrere
heftige Kol '-tzter Zeit an Schwere zunahmen und schliesslich im
Verein mit chen zum Einschreiten nötigten. Diagnose: Darm-
verschluss. men voller Koagula; Ei im Douglas adhärent, etwa
dreimonati:
Extrauterinschwangerschaft. Schwangersch. i. rudimentär. Horn eines Uterus bicornis. 611
39. Devraigne, De la grossesse isthmique et cervicale. Société obst. de France.
Ref. Annales de Gyn. Dezember 1911. 751.
40. Dobrowolski, Präparat von Tuboovarialschwangerschaft — primäre Tuben-
schwangerschaft. Przeglad Lekarsk. Nr. 7. p. 121. (v. Neugebauer.)
4l. *Duffek, Fälle von wiederholter Tubenschwangerschaft. Geb.-Gyn. Ges. in Wien,
13. Februar. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 50. (I. Fall: ein wegen Karzinom der Portio
exstirpierter Uterus mit einer rechtsseitigen gleichzeitigen Tubenschwangerschaft.
Die dabei bestehenden Blutungen waren auf das Uteruskarzinom bezogen, in der
Bauchhöhle fand sich etwas älteres Blut, die Tubenschwangerschaft hätte keinen
sofortigen Eingriff nötig gemacht. II. Fall: 32jährige Frau mit vergrössertem
Uterus, dem 3. Monat entsprechend, trägt weiter, nachdem wegen rupturierter Ex-
trauteringravidität links operiert war. 4 Fälle von wiederholter Tubargravidität;
eine Pat. war bereits 3mal nach Pfannenstiel operiert, einmal wegen links-
scitiger Tubargravidität, das 2, Mal wegen Retroflexio und das 3. Mal wegen rechts-
seitiger Tubargravidität. Die zweite Tubargravidität trat in den Fällen nach 34,
25,5 und 30 Monaten auf.)
42. Dupont, Robert, Extrauterinschwangerschaft rupturiert bei Gelegenheit eines
Abtreibungsversuches, Kolpotomie mit folgender Peritonitis, Enterostomie, Heilung,
neue normale Schwangerschaft. La Gynécologie, Oct. p. 629. (Bei einer 30 jähr.
Frau waren von einem Masseur Abtreibungsversuche unternommen, Pat. wurde mit
Zeichen der Peritonitis aufgenommen. Die Ausschabung ergab nichts Besonderes, es
wurde eine Kolpotomie angeschlossen und wegen der starken Blutung und des üblen
Allgemeinzustandes der Pat. nur vom hinteren Scheidengewölbe aus tamponiert.
Daran schloss sich eine Peritonitis, derentwegen eine Enterostomie mit gutem Er-
folge ausgeführt wurde. Verf. warnt davor, bei aseptischen Fällen eine Kolpotomie
anzulegen wegen der Gefahr einer Infektion von der Scheide aus.)
43. Durante, De la trompe gravide dans un cas de grossesse pseudodiverticulaire
non rompue. La Gynécologie, Juillet. Nr. 7. p. 414. (Bericht über eine Tuben-
gravidität, die sich anscheinend zwischen zwei Schleimhautfalten angesiedelt hatte,
also in cinem Pscudodivertikel. Diese Fälle scheinen mehr zu einer Apoplexie des
Eies als zu einer Ruptur mit nachfolgender intraabdominaler Blutung zu neigen.)
44. Eckert, Josef, Über einen Fall von interstitieller Gravidität. Inaug.-Diss.
München. Januar.
45. Edling, Zur Röntgendiagnose bei Extrauterinschwangerschaft. Zentralbl. f. Gyn.
Nr. 46.
46. Endelmann, Ruptur des schwangeren Eileiters im 4. Monate. (24jährige Frau
glaubte sich zwei Monate schwanger und liess sich von einem Arzte eine Auskratzung
machen, welche glatt verlief. Die Periode kam aber nicht wieder. Zwei Monate
nach der Auskratzung wurde sie ohnmächtig. Endelmann wurde geholt, kon-
statierte eine innere Blutung, liess die Frau sofort in das Hospital zum Heiligen
Geiste schaffen, wo sie sofort von Borzymowski operiert wurde. In der Bauch-
höhle sehr viel Blut, eine viermonatliche Frucht und die Plazenta ruhte. Tube wies
Erweiterung und Riss auf. Gynäkolog. Sitzung der Warschauer Ärztlichen Gesell-
schaft 9. II. Przeglad chirurgi ginekolog. Bd. 7. Heft 3. 367. (Polnisch.)
(v. Neugebauer.)
47. Ertl, Demonstration zweier ektopischer Schwangerschaften bei derselben Patientin.
Verein der Ärzte in Oberösterreich, 13. Juni. Ref. Wiener klin. Wochenschr. Nr. 44.
(Unter 8378 geburtshilflichen Aufnahmen der Linzer Frauenklinik fanden sich 1,57%
ektopische Graviditäten. Unter diesen 132 Fällen 3% wiederkehrende ektopische
Graviditäten = 0.48°.oo unter den geburtshilflichen Aufnahmen und unter 8526 ge-
burtshilflichen Fällen 1 extrauterine mit gleichzeitiger intrauteriner Gravidität =
0,12°;o0. Von den 138 extrauterinen Schwangerschaften wurden 77 radikal p. lap.
eine radikal p. vag., 15 durch Punktion und Drainage der Vagina, 45 nicht operiert.
Referat über 4 Fälle wiederholter Extrauteringravidität. Das Alter dieser 4 Frauen
schwankt zwischen 27—40 Jahren bei der ersten Aufnahme und 29—45 Jahren bei
der 2. Aufnahme. Fall I. Schwangerschaftsfreie Zeit 2 Jahre 3 Monate. Fall II.
5 Jahre 2 Monate; Fall IH, 2 Jahre 7 Monate; Fall IV. fast ein Jahr. Anam-
nestisch bemerkenswert ist, dass bei 3 Frauen das der ersten Fxtrauteringravi-
dität vorausgegangene Wochenbett mit Fieber verlaufen ist. entzündliche Vorgänge.
Vollkommene Genesung sämtlicher Frauen. Gleichzeitig beobachtete Extra-
612
48.
49.
50
5l.
53.
Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
und intrauterine Gravidität. (32jährige Frau, die 8 Jahre vor ihrer jetzigen
Aufnahme eine schwere Appendizitis überstanden hatte. Bauchoperation wegen
Append. perforat. 3 Geburten, letzte 7 Monate vor der Spitalaufnahme, 8 Tage vor
der Aufnahme plötzlich Schmerzen im Bauch. Laparotomie: Graviditas tub. dextra
mit mazerierter 4 cm langer Frucht und gravider Uterus von 3'/e Lunarmonaten.
Entfernung der rechten Tube, Fortbestehen der intrauterinen Gravidität.)
Essen-Möller, Schwangerschaft nach Extrauteringravidität. Hygieca Nr. 11.
Ref. Deutsche med, Wochenschr. Nr, 4. (Von 39 wegen Extrauterin-Gravidität
operierten Frauen wurden 18 (46°) wieder schwanger und zwar 11 einmal, 5 zwei-
mal, 2 dreimal. Es handelte sich dabei um 24 normale Schwangerschaften, 2 Aborte
und 2 Tubargraviditäten. Besonders gute Aussichten für spätere Konzeption
bieten die Fälle, wo bei der Operation nicht drainiert wurde. Schwangerschaften
nach nicht operierter Tubargravidität boten öfter Komplikationen als solche nach
operierter.)
Fabre und Bourret, Grossesse extraut@erine interrompue avec fötus momifie
de 5 mois. Bulletin de la soc. d’obst. et de gyn. Juni. (3ljähr. Frau, deren
Periode 4 Monate ausgeblieben war. Bedrohliche Symptome waren fast nie auf-
getreten, deshalb war die Diagnose einer geplatzten Extrauteringravidität kaum zu
stellen. Bei der Laparotomie fand sich dann eine rechtsseitige geplatzte Ex-
trauterinschwangerschaft mit mumifziertem Föt.)
Ferrari und Laffont, Une cause d’erreur de diagnostic dans un cas de grossesse
extrauterine rompue. Bulletin de la soc. d’obst. et de gyn. Juillet 1912. (36 jährige
Frau hatte ihre Regel 5 Wochen nicht. Sie glaubte sich schwanger und führte
sich, nachdem irgendwelche Pillen nichts genutzt hatten, eine Sonde in den Uterus
ein. Darauf heftige Schmerzen. 14 Tage später Einlieferung ins Krankenhaus unter
den Zeichen ciner Peritonitis. Es wurde eine hintere Kolpotomie gemacht, wobei
sich reichliches Blut entleerte, ebenso im Anschluss daran aus der vorderen Kol-
potomie, der Uterus liess sich schlecht hervorziehen und deshalb wurde nach Ent-
fernung reichlicher blutiger Koagula das ganze kleine Becken austamponiert. Exitus
bald darauf. Bei der Sektion stellte sich der Fall als rechtsseitige Extrauterin-
gravidität heraus, die schon vor ca. 3 Wochen geplatzt war. Es war nicht mög-
lich gewesen, die Ruptur der Tube zu diagnostizieren; da die Zeichen der Perito-
nitis zu schr im Vordergrund des Krankheitsbildes standen.)
Ferré, Grossesse extra-utérine. Annal. de Gyn. et d’Obst. Februar p. 105.
*Ficld, Merton, Rupturierte Tubargravidität. St. Paul’s med. journ. Nr. 19.
Oktober.
Fränkel, L., Interstiticlle Gravidität nach der vor 2 Jahren erfolgten Stomato-
plastik der głeichseitigen Tube, gelegentlich der Exzision der anderen Tube wegen
Tubargravidität. Gynäkologische Gesellschaft zu Breslau. 23. Jan. Zentralbl. f.
Gyn. Nr. 17. (Im Anschluss an diesen Fall berichtet Fränkel über seine anderen
mehrfachen ektopischen Graviditäten. Prozentsatz seines Materials mehr als 9 %.
Da in der Literatur schon mehrere Fälle von Extrauterin-Gravidität (Wesenberg)
nach Tubenplastik beschrieben sind, so dürfte die Herstellung eines neuen Tuben-
mundes der anderen Seite gelegentlich der Operation bei Bauchschwangerschaft
ernsthaften Bedenken begegnen. Eine gewisse Neigung der Tube die Eileitung un-
genügend zu besorgen, ist durch die erste Tubenschwangerschaft gewöhnlich be-
wiesen. Die genaue Betrachtung des vorliegenden Präparates ergibt eine Narben-
verzerrung des an sich richtig angelegten Tubenmundes, dadurch ungenügende
Funktion. — Rosenstein berichtet in der Diskussion ebenfalls über einen Fall von
Tubengravidität nach vorausgegangener Salpingostomie, er nimmt ebenso wie Asch
einen konservativen Standpunkt gegenüber der anderen Tube ein. Asch ist, wenn
einmal bei einer Laparotomie Pyosalpingen angetroffen werden, für deren prinzipielle
Entfernung. — Küstner hält die Prozentzahlen der wiederholten Extrauterin-
Gravidität von Fränkel für zu hoch. Er ist gegen die Stomatoplastik, die eher
durch eine grössere Resektion der Tube, durch deren Rest ja das Ei auch gehen
kann, ersetzt werden könnte. — Baumm hat fast nie die entleerte Tube zurück-
gelassen, ebenso keine Stomatoplastik gemacht. da die unterbundene Tube auch
ohne solche wieder durchgängig wird. Bei Salpingitis suppurativa mit frischer
Perimetritis hält es Fränkel nicht für unärztlich, die Tuben darin zu lassen und
den Bauch zu schliessen, da diese Prozesse ausheilen können.)
Extrauterinschwangerschaft. Schwangersch. i. rudimentär. Horn eines Uterus bicornis. 613
54.
55.
57.
59.
61.
Frank, Robert, T., Two cases of secondary abdominal pregnancy. The amer.
journ. of obstetr. April. p. 640. (1. Fall: ektopische Schwangerschaft wahrschein-
lich ausgehend von der Fimbria ovarica, mit beginnender Lithopädionbildung.
3ljähr. Frau, die vor 9 Jahren eine normale Geburt durchgemacht hatte, die
Menstruation war immer regelmässig, eine Woche nach der letzten Regel hatte sie
starke Schmerzen im Leib rechts und dann noch wiederholte krampfartige Schmerz-
anfälle, 4 Monate keine Menstruation, dabei Zeichen der Gravidität, Erbrechen,
Vermehrung des Leibesumfangs etc., in den nächsten 4 Monaten wieder regelmässige
Menstruation und reichliche Sekretion der Brüste. Bei der Untersuchung des Ab-
domens fand sich ein bis zum Nabel reichender Tumor, der Uterus war vergrössert
antevertiert und eleviert durch einen knorpelharten Tumor, der den Douglas aus-
füllte und bis zu den Spina ant. sup. reichte. Im Röntgenbilde fand sich ein Schatten
im kleinen Becken. Die Scheidenschleimhaut war nicht verfärbt. Die Laparotomie
ergab dann einen Tumor von der Grösse einer grossen Orange, der in sich einen
4monatlichen versteinerten Föt barg. Tuben und Ovarien waren ohne jede Ver-
änderung. 2. Fall: Einer 35jähr. Frau, 11 Jahre verheiratet, 4 Kinder, das letzte
vor 4 Jahren. Bei der Einlieferung war die Frau, — die Menstruation war 4 Monate
ausgeblieben, in der Zwischenzeit hatte die Pat. mehrere Schmerzattacken durch-
gemacht, zuletzt eine ausserordentlich heftige — kollabiert. Laparotomie. Es fand
sich im Abdomen eine grosse Menge flüssigen Blutes, die äussere Hälfte der rechten
Tube fehlte und die Plazenta sass auf der Hinterfläche des Lig. lat., und der rechten
Beckenwand. Drainage. Verschlechterung des Befindens, am 9. Tage Relaparotomie.
Exitus.)
Frick, W. J., und George Mosher, Pregnancy in a bicornuate Uterus. The amer.
journ. of obst. August. (In allen Fällen von Schwangerschaft im Uterus bicornis
ist der abdominale Kaiserschnitt zu empfehlen. Die Diagnose ist intra vitam vor
der Operation kaum zu stellen.)
Gallant, Ernest, Ruptured ectopic with mushroom bloodclot attached to fun dus
uteri by a small pedicle. Transactions of the New York academy of med. The amer,
journ. of obst. June. 1028.
Gaiser, Graviditas tubaria dextra uteri unicornis sinistri cum rudimento cornu
dextri. Ärztlicher Verein Stuttgart, 1. VI. 1911. Ref. Deutsche med. Wochenschr.
Nr. 4. (Da Verf. das rudimentäre Uterushorn für solid im vorliegenden Falle hält,
konnte für ihn nur eine Überwanderung durch die linke Tube stattgefunden haben.
Das Fehlen des rechten Ureters und der rechten Niere, das vom Verf. festgestellt
wurde, ist für das Zustandekommen der Hemmungsbildung sehr wichtig, besonders
für die Entscheidung, welcher von beiden Theorien, der Paltaufs oder Holzbachs,
der Vorzug zu geben ist.)
Gmeiner, Erkannte heterotope Zwillingsschwangerschaft. Prag. med. Wochenschr.
Nr. 52. Ref. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 3. 1913. (Die Frau war seit drei
Monaten nicht menstruiert und seit einem Monat unter Erbrechen und heftigen
linksseitigen Leibschmerzen erkrankt. Bei der Operation fand sich ein schwangerer
Uterus, ausserdem eine linksseitige Tubargravidität, die zur Hämatocele retrouterina
geführt hatte. Glatter Verlauf; zum normalen Termin spontane Geburt eines kräftigen
Knaben.)
Goinard et Laffont, Kyste hemorrhagique de P’ovaire. Bull. de la société d’obst
et de Gynec. Février. 104. (42jähr. Frau, 10 normale Schwangerschaften, 3 Aborte,
erkrankte nach 2monatl. Ausbleiben der Periode plötzlich an Erbrechen und
Kollaps, dabei seit einiger Zeit Abgang schwärzlichen schokoladefarbigen Blutes.
Die Annahme einer Extrauteringravidität stellte sich als falsch heraus, es
handelte sich um eine intrazystische Hämorrhagie, die sowohl in dem Palpations-
befund als auch den Begleiterscheinungen zu der falschen Diagnose geführt
hatte.)
Graham, C., Extrauterine Schwangerschaft. New York State Journ. of Med. April
1911.
Graham, Case of ovarian pregnancy. Journ. of med. research. Juli, Vol. 26. Nr. 8.
p. 499. Ref. The journ. of Obst. and Gyn. of the Brit. Emp. Aug. (Fall einer
Ovarialschwangerschaft bei einer 36jähr. III para. Das Ovarium war hühnereigross
mit einer Embryonalhöhle von 1,5 cm Durchmesser. Der Embryo war verloren
gegangen. In der makroskopisch normalen Tube fanden sich drüsige Gebilde in der
Muskulatur und ein ähnlicher Drüsengang am Ovarium, die nach des Verf. An-
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Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
sicht durch Adhäsionen von dem Fimbrienteil der Tube nach diesen Stellen gezogen,
und höchstwahrscheinlich nicht Akömmlinge des Müllerschen Ganges sind. In
den tieferen Lagen des Ovariums waren zahlreiche Zotten gefunden. Ein Durch-
bruch der Zotten in Gefässe war nicht nachzuweisen, ebenso deciduale Verände-
derungen. Ungefähr Ze des Corpus luteum war durch eingebettete Zotten zerstört,
die wohl von aussen in dasselbe eingebrochen waren.)
Grosglik, S., Extrauterinschwangerschaft mit Retention der Frucht durch 30 Jahre
und Durchbruch derselben in die Harnblase. Zeitschr. f. gyn. Urologie. Bd. 3. H. 5.
(öljähr. Frau; die einmal geboren hatte, mit heftigen Unterleibschmerzen, Harn-
drang, Inkontinenz und widerlichem Geruch des Urins, zeigt eine Anzahl von
Knöchelchen vor, die mit dem Urin im Laufe des letzten Jahres abgegangen sind.
Anamnestisch liess sich eine vor 30 Jahren bestandene Extrauteringravidität
feststellen. Mehrfache Entfernung von Knochen durch den Verf. nach Dilatation
der Harnröhre ohne Heilungserfolg. Inzision des Fruchtsackes von den Bauch-
decken aus ohne Eröffnung des Peritoneums. Entleerung sämtlicher Knochen (105).
Literaturzusammenstellung und Besprechung der verschiedenen therapeutischen Mass-
nahmen).
Grote, Tubenschwangerschaft. Demonstration, Geburtshilfliche Gesellsch. zu Ham-
burg. D März. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 22. (Pat. vor etwa 6 Wochen ausgekratzt
wegen Aborts, Schmerzen rechts. Untersuchung ergab rechtsseitigen Adnex-
tumor. Laparotomie, rechts Tubarschwangerschaft, die trotz der Auskratzung in-
takt geblieben war. Linke Tube ebenfalls wegen entzündlicher Veränderungen ent-
fernt.)
Grube, Ischuria paradoxa bei Graviditas tubaria. Geburtshilfliche Gesellsch. zu
Hamburg. 29. Oktober. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 3. 1913. (Differentialdiagnose
zwischen Retroflexio uteri grav. und .Graviditas tubaria. Mittelst Sonde liess sich,
nachdem die Narkosenuntersuchung keine Klarheit ergeben, der 8 cm lange Uterus
vorn dicht hinter der Symphyse nachweisen. Der Gebrauch der Sonde ist für eine
kleine Anzahl von Fällen unerlässlich und der vorsichtige Gebrauch ungefährlich.
Verschiedene Diskussionsredner sind gegen den Gebrauch der Sonde.)
Grünbaum, Über einen Fall von Tubargravidität. Nürnberger med. Gesellsch.
u. Poliklinik. 13. Juni. Ref. Berliner klin. Wochenschr. Nr. 33. (Übercinen Fall von Tuben-
ruptur, den er in einem Bauernhaus 38 km von Nürnberg entfernt bei Stall- und
Radlaternenbeleuchtung operierte. Bei Ankunft im Automobil war die Pat. pulslos
in schwerstem Kollaps. Operation ohne Narkose sehr erschwert wegen des vielen
flüssigen Blutes das bei der wagerechten Operationslage das Arbeiten wenig übersicht-
lich gestaltete. Verlauf günstig.)
— Zwei Fälle von Tubenruptur bei beginnender Gravidität. Nürnberger med. Ge-
sellschaft und Poliklinik. 27. Juni. Ref. Münch. med. Wochenschr. Nr. 37. (Ganz
junge Tubengravide mit kleinsten Rupturstellen und fast tödlicher intraobdiminaler
Blutung, Heilung durch Laparotomie.)
Hannes, Echte, frühzeitig unterbrochene Ovarialschwangerschaft. Demonstr. Gyn.
Ges. zu Breslau. 14. Mai.
— Ovarialgravidität. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. 2. H. (Bei einer 27jähr.
Frau fand sich nach 3 normalen Graviditäten bei der Laparotomie wegen innerer
Blutung eine fast kinderfaustgrosse Geschwulst an dem rechten Ovarium, die sich
bei näherer Untersuchung als Ovarialgravidität, schon vor einiger Zeit abgestorben,
herausstellte, Die Möglichkeit, dass es sich um eine intrafollikuläre Eiinsertion han-
delt, wird angenommen.)
Haultain, E. W. N., Difficulty in diagnosis of ektopic gestation, Edinburgh obst.
Soc. June 12. Ref. The Brit. med. journ. June 29. (Eine für einen retroflekrierten
graviden Uterus gehaltene zystische Geschwult stellte sich, nachdem wegen Fiebers
und Pulssteigerung zur Einleitung der künstlichen Frühgeburt ein Gummibougie
eingeführt und sich die Uterushöhle leer erwiesen hatte, bei der Operation als eine
extrauterine Gravidität neben dem emporgedrängten, fast normal grossen Uterus
heraus. 2. Fall. Pat. hatte zwei Monate nach der Verheiratung eine Woche Amenor-
rhoe und danach eine heftige Schmerzattacke und plötzliche Übelkeit, die sie
6 Wochen ans Bett fesselten. 8 Monate später eine zweite Attacke und 6 Monate
danach eine dritte. In der Gegend der rechten Adnexe leichte Schwellung. Bei
jeder Attacke sollen deceiduale Membranen abgegangen sein, gonorrhoische Salpingitis
wurde ausgeschlossen. Bei der Operation fand sich freies Blut in der Bauchhöhle
Extrauterinschwangerschaft. Schwangersch. i. rudimentär. Horn eines Uterus bicornis. 615
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und eine Tubenschwangerschaft rechts, während die linke Tube leicht verdickt war.
Haultain wirft die Frage auf, ob es sich vielleicht um 3 ektopische Schwanger-
schaften gehandelt hat.)
Heinricius, G., Ein im Jahre 1743 in Finland operierter Fall von extrauteriner
Schwangerschaft. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36, Ergänzungsb. d. p. 73. (In-
teressanter im Original nachzulesender Bericht, wobei auch schon von Mounsey
die Ansicht geäussert wird, dass die Frucht nicht im Leib, sondern im Eileiter sich
entwickelt hat.
Henkel, Zur Diagnose und Therapie der Extrauteringravidität. Zeitschr. f. ärztliche
Fortbildung. Nr. 19.
*Hirsch, Max, Über wiederholte Tubarschwangerschaft. Der Frauenarzt, Bd. 27.
H. 8. (4ljähr. Frau, die 2 normale Schwangerschaften und 2 Aborte durchgemacht
hat. 1906 wegen rechtsseitiger Tubarschwangerschaft konservativ behandelt, 1910
im Januar Entfernung der linken Adnexe wegen Tubargravidität, die rechten Ad-
nexe werden normal befunden. 8. Januar 1912 erneute Laparotomie — beidemale
Pfannenstielscher Querschnitt — Exstirpation der rechten Tube wegen Tubar-
gravidität (birnförmiger blauroter Tumor am abdominalen Ende. Fall von drei-
maliger Tubenschwangerschaft, die erste Tubargravidität, da konservativ behandelt
zweifelhaft (Referent) !! 3. Fall. 29 Jahre alte Pat. 2 normale Geburten, 1 Abort.
Nach mehrjähriger Ehe vom Mann luetisch infiziert. 2. Ehe, während derselben
noch andauernd antiluetische Kuren. Normaler Partus mit adhärenter Plazenta,
Lösung, Kindbettfieber. In der nächsten Zeit Adnexerkrankungen. 10. Sept. 1909
Laparotomie, Entfernung der rechtsseitigen Hämatosalpinx, die linken Adnexe in
flächenhaften Adhäsionen werden zurückgelassen. Nach weiterer physikalischer Be-
handlung Besserung der Unterleibsbeschwerden. °;, Jahr nach der Operation nor-
male Entbindung. 3. Fall. 2l1jähr. Pat. wegen akuter Gonorrhoe 1, Jahr nach der
Verheiratung behandelt. Nach 6 Wochen wegen geplatzter gon. Pyosalpinx Ent-
fernung der linken Adnexe und Drainage durch den Douglas nach der Vagina. Ein
Jahr später normale Entbindung.)
*Hofstätter, R., Extrauteringravidität und spätere Schwangerschaft. Wiener
med. Wochenschr. Nr. 19. (Unter anderem berichtet Hofstätter über einen Fall
wiederholter Tubenschwangerschaft, der am 24. Oktober 1906 wegen Extrauterin-
gravidität der rechten Seite operiert wurde, und der sich nach 1';, Jahren wegen
neuerlicher Hämatocele und Tubenruptur links zum zweiten Male laparotomieren
lassen musste. 2. 2 Ovarialgraviditäten, von denen eine neuerdings seit 5 Monaten
intrauterin schwanger ist, eine zweite im Dezember 1911 wegen Graviditas ex-
trauterina verisimile ovarialis sinistra cum hacmatocele retrouterina wieder ope-
riert ist.)
Hopkins, Gardner, J., Ein Fall von Övarial- und einer von Tuboovarial-Schwanger-
schaft. Proceedings of the New York. path. Soc. N. S. Vol. XII. 3—4. Ref.
Zentralbl. f. Gyn. Nr. 51.
. Huzarski, Fall von Extrauterinschwangerschaft mit Operationsbericht. Przeglad
chirurg i ginekolog 1912. Bd. 7. Heft 2. p. 367. (Polnisch.) (v. Neugebauer.)
*Jastrzebski, H., Beitrag zur Erkennung und operativen Behandlung der Extra-
uteringravidität in ihrer zweiten Hälfte. Przeglad chir. i ginek. Bd. 6. H. 3. Ref.
Zentralbl. f. Gyn. Nr. 11. 1913. (37jähr. Ilpara im 8. Monat der Grav. Er-
brechen. Leib- und Kreuzschmerzen, Blutung aus dem Genitale. Gleichzeitig
sollen Kindsbewegungen sistiert haben. Nach einigen Monaten sollen im Stuhl
zwei Knochen abgegangen sein. Extrauteringravidität von 8 Monaten festgestellt
durch Röntgendiagnose gesichert. Bei der Laparotomie wurde eine Verbindung
einer Dünndarmschlinge mit dem Fruchtsack gefunden; vordere Darmwand per-
foriert, die hintere stark gedehnt, bildet das Gewölbe des Fruchtsacks. Plazenta
nicht gefunden, Fruchtsack konnte weder exstirpiertt noch mit den Bauchdecken
vernäht werden, da seine Wände infolge langdauernder Eiterung morsch und brüchig
waren. Resektion der adhärenten Darmschlinge. Entfernung der Frucht. Miku-
liceztamponade, Exitus nach 8 Tagen an Herzschwäche.)
Jellinghaus, Frederic, A case of true ligamentous unruptured tubal pregnancy
of eight months. The amer. journ. of obst. April. p, 648. (22 jähr. Pat. gebar
vor 4 Jahren eine faultote reife Frucht und litt dann an einer Pelveoperitonitis.
Letzte Periode am 12. Januar, 8 Monate bevor die Bewegungen des Föt aufhörten,
im Februar angeblich Abort, dann wegen eines pelveoperitonitischen Exsudats
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Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
behandelt. 30. Sept. fand sich bei der Untersuchung ein Tumor, der 30 cm über
die Symphyse reichte, gleichzeitig hörten die Bewegungen auf, man dachte an eine
tote intrauterine Schwangerschaft, bei der Untersuchung in Narkose stellte sich je-
doch eine extrauterine ungeplatzte heraus, durch Laparotomie wurden Fruchtsack
samt Föt etc. unter beträchtlichen Schwierigkeiten entfernt. Einige Tage später
entstanden Fisteln in der Vagina und am Abdomen und es entleerten sich nach
drei Wochen Stuhl und Urin aus der Vagina. Bei der Operation war jedenfalls,
da der Fruchtsack retroperitoneal lag, das bedeckende S Romanum verletzt und
bei der Tamponade der Ureter; das Mesocolon des ersteren war als Adhäsion an-
gesehen und durchtrennt. Nachdem noch intermittierend eine Nierenreizung einge-
treten war links, ging es der Pat. gut, die wässerigen Stühle infolge des durch
das Rektum abgehenden Urins belästigten die Pat. wenig, da sie zu bestimmter
Stunde defäzieren konnte.)
Jwanowsky, Ein Fall von normaler Schwangerschaft kompliziert durch Extra-
uteringravidität. Med. Obosr. 1911. (Die Salpingooophorektomie hatte auf den Ver-
lauf der Schwangerschaft keinen Einfluss ausgeübt.) (H. Jentter.)
Keiffer, Geborstene Extrauteringravidität, 18 Monate unbeachtet und neue intra-
uterine, pathologische Schwangerschaft. Gyn. 16. Jahrg. Nr. 6. (Junge Frau, die
sich im 3. Monat der Gravidität befand, nachdem sie 18 Monate vorher eine
Ruptur einer Extrauteringravidität erlitten hatte, die damals aber als Peritonitis
behandelt war. Es fand sich hinter dem wenig beweglichen Uterus ein Tumor, der
mit der Umgebung verwachsen war. Heftige Beschwerden nötigten zum Eingriff.
Da eine Fortdauer der Schwangerschaft bis zum normalen Ende nicht zu erwarten
war, so wurde zunächst der Abort. artif. eingeleitet und nach 10 Tagen der Tumor
p. lap. entfernt. Heilung.)
Kerr, Munro, A case of advanced extra-uterine pregnancy. (Fall einer vorge-
schrittenen Extrauterinschwangerschaft, in dem sich der Föt frei in der Bauchhöhle
bewegte, ohne irgendwelche nachweisbaren Membranen.) Glasgow obst. and gyn. soc.
Januar 24. Ref. The journ. of obst. and gyn. of the Brit. emp. Februar p. 122.
Klages, Beitrag zum Schwangerschafts- und Geburtsverlauf bei Uterus bicornis
unicollis. (Bei diesem Fall war wegen der Schwierigkeit der Diagnosenstellung eine
Probelaparotomie und ausserdem vorher cine Probepunktion des angenommencn
rechtsseitigen tubaren Fruchtsackes gemacht worden. (Publ. Zentralbl. f. Gyn.
Nr. 25. 1911.) 4 Monate später Blutungen 18. August, dann entlassen, am
24. August wieder starke Blutung und Beginn der Geburt. Metreurynter einge-
legt, dann nach Erweiterung bis Handtellergrösse, Extraktion des toten Kindes
46 cm lang, 2100 g schwer. Es fand sich bei diesem Falle Placenta praevia, die
Verf. als Ursache der Frühgeburt ansieht. Dabei befand sich ausserdem eine
Schwäche der Uterusmuskulatur, Pituitrin war ohne Nutzen.)
v. Klein, Koinzidenz von Graviditas intrauterina mit tubaria-isthmica. Nordost-
deutsche Ges. f. Gyn. 10. Febr. Ref. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 28. (Bei
der Kranken war zunachst die Diagnose auf Graviditas isthmica gestellt, diese
aber dann wegen Eintritts eines uterinen Aborts fallengelassen. 20 Tage danach
trat unter kolikartigen Schmerzen plötzlicher Kollaps ein. Die hochgradig ausge-
blutete Pat. wurde durch schleunige Laparotomie gerettet.)
Kleemann, Fall von ausgetragener verjauchter Tubargravidität. Gyn. Ges. zu
Breslau 26. Nov. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 14. 1913. (Seltene Form einer frag-
lichen Tubargravidität. (Unregelmässige Blutung, Laparotomie, verwachsener kinds-
kopfgrosser, wenig verschieblicher zystischer Tumor.)
Knaggs and Walker, A case of tubal pregnancy. The Lancet. July 13. 75.
(33 jähr. Frau mit einer Fehlgeburt vor 2 Jahren, hatte Mitte April 1909 ihre
letzte Regel gehabt. Am 26. August 1911 erkrankte sie plötzlich mit starken
Schmerzen im Leib. Mitte März 1910 konsultierte sie einen Arzt, da die Zeit der
erwarteten Niederkunft bereits verstrichen war. Nie hatte dann am 15. Mai 1910
drei Tage lang eine normale Periode gehabt und erkrankte. Bei der Laparotomie
zeigte sich dann am 30. August eine Geschwulst der linken Tube von der Grösse
einer Kokosnuss mit einer kleinen Perforationsöffnung. In ihr war eine Art Litho-
pädion (Skeletonisation). Gleichzeitig fand sich eine gelbliche Flüssigkeit im Abdomen
mit Auflagerungen an den Gedärmen ete., die der Autor als Peritonitis non viru-
lenta auffasst. Der Uterus war gravid im 3. Monat. Glatte Heilung und normale
Niederkunft am Ende der Schwangerschaft mit lebendem Kind.)
Extrauterinschwangerschaft. Schwangersch. i. rudimentär. Horn eines Uterus bicornis. 617
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Knoop, C., Abtreibungsversuch bei Tubargravidität. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 14.
(Bei einem Mädchen mit Tubargravidität stellte sich heraus, dass ein Abtreibungs-
versuch mit Mixal unternommen war, es fand sich ein 6 Wochen alter Tubarabort
mit einer ziemlich grossen Hämatocele, die operativ entfernt wurden. Ein Mann
hatte der Betreffenden das Mittel — eine Mixtur aus allen möglichen pflanzlichen
Stoffen mit einem grösseren Gehalt an Scillin aus der Meerzwiebel — verkauft.
Er wurde zu 1 Monat, das Mädchen zu 7 Wochen Gefängnis verurteilt.)
Körbel, Hermann, Ein Fall von ausgetragener Tuboabdominalschwangerschaft
bei osteomalacischem Becken. Wiener klin. Wochenschr. Nr. 3. (23 jähr. IV para,
nach dem zweiten Wochenbett entwickelte sich langsam eine ausgesprochene
Östeomalacie, vor der dritten Entbindung konnte Pat. wegen Schmerzhaftigkeit
der Beine nicht gehen. Danach erholte sie sich wieder, so dass sie auf Krücken
sich wieder etwas bewegen konnte. 2 Jahre später erneute Schwangerschaft, durch
die die Kranke dauernd ans Bett gefesselt wurde, sie konnte die Beine aus der
einmal eingenommenen Beugestellung nicht wieder in die Normale bringen. Becken-
masse des osteomalacischen Beckens: Dist. crist. 24°/,, spin. 22\,, Conj. vera 514.
Diagnose: Tuboabdominalgravidität. Laparotomie: Kindskörper in der Bauchhöhle
freiliegend, rechts vom vergrösserten Uterus die Plazenta gelöst, zusammengeballt,
unter und hinter dem Kindskörper liegend. Nirgends in der rechten freien Bauch-
höhle eine grössere Blutung, nirgends eine blutende Stelle sichtbar, Reinigung der
Bauchhöhle, Schluss derselben, Heilung. Lebendes Kind. 31 Monate nach der Ge-
burt ist die Osteomalacie noch weiter fortgeschritten, Pat. vollkommen zusammen-
gekrümmt.)
Kriwsky, Fünfmonatliche Extrauteringravidität. Demonstration. Russki Wratsch.
Nr. 9. Sitz. der Ärzte des Obuchow-Hospit. (H. Jentter.)
Kupferberg, Geplatzte interstitielle Gravidität mens. IX. Demonstr. Mittel-
rheinische Ges. f. Geb. u. Gyn. Frankfurt. 19. Mai. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn.
Bd. 36. p. 353. (Pat. auf dem Transport nach der Anstalt gestorben. Sektion er-
gibt die Diagnose. Rupturstelle einmarkstückgross an der Plazentarinsertionsstelle
und intraabdominale Verblutung; nur der Kopf des Kindes (I. Schädellage) liegt im
Uterus. der ganze übrige Kindskörper und die Plazenta im interstitiellen Teil der
Tuben entwickelt. Uterusmissbildung erscheint ausgeschlossen.)
Lacouture et Loubat, Tubenschwangerschaft. Soc. Obst. Bordeaux. July 1911.
p. 394. Ref. The journ. of obstetr. and gyn. of the Brit. Empire. May. (Beschrei-
bung 3 Fälle von Tubenruptur mit innerer Blutung. Die Blutungen in allen 3 Fällen
waren sehr schwer, Verff. weisen besonders darauf hin, dass der Blutverlust im 3. Falle
am grössten war, wo der Riss nur stecknadelkopfgross war. Im 2. und 3. Fall war
die Blutung nicht so gross, obwohl der Riss ungefähr einen halben Zentimeter
gross war.)
Ladinski, Treatment of tubal pregnancy. Journ. of amer. med. assoc. Sept.
Lambert, Out et Prouvost, Récidive de la grossesse tubaire. Bull. de la soc.
d’obst. et de gyn. de Paris. Nov. Nr. 8. 892. (33jähr. Frau. 1903 Entbindung im
8. Monat, 1904 linksseitige Salpingitis. 1905 2. Entbindung, 1908 3. Partus, beide
normal. 1909 linksseitige Tubarschwangerschaft, Laparotomie, Rechten Adnexe o. B.
3 Monate später rechtsseitige Tubargravidität. Die Ätiologie dieser wiederholten
Tubargraviditäten ist unklar, wahrscheinlich haben sich entzündliche Prozesse in
beiden Tuben, in der linken mehr als in der rechten, abgespielt, trotzdem sind in
der Zwischenzeit 2 normale Schwangerschaften zu verzeichnen.) In der Diskussion
berichtet Oui über einen Fall, bei dem er die linke Tube wegen einer Extrauterin-
gravidität entfernt hat, bei der nach einiger Zeit eine zweite Tubargravidität vor-
handen war, die er aber konservativ behandelt hat, lediglich um der stark nervösen
Frau nicht zu eröffnen, dass es sich wieder um eine ektopische Schwangerschaft handelt
und bei ihr, die sich stark nach Kindern sehnte, nicht die Hoffnung einer neuen
Schwangerschaft zu nehmen. — J. Vanvertset H. Paucot berichten über eine
Frau, die sich 4 Mal abgetrieben hatte, das 5. Mal als die Periode ausgeblieben, hat
sie sich ebenfalls wieder Seifenwasserinjektionen gemacht, doch kam es nicht zu so
starken Blutungen wie sonst. Verf. schliessen daraus auf eine Extrauteringravidität,
da sich sehr starke Schmerzen im Unterleib eingestellt hatten. Ein Jahr später
hat sich die Pat. wieder derartige Injektionen zu Abtreibungszwecken gemacht, es
kam zu schweren Erscheinungen im Unterleib und zur Operation, wobei eine Tubar-
gravidität entfernt wurde. Die beiden Autoren schen die Ursache der wiederholten
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Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
Tubargravidität in den durch die intrauterinen Injektionen hervorgerufenen Ent-
zündungen in der Tube. Oui hat einen Fall beobachtet, bei dem nach einer
normalen Geburt eine Frau sich abzutreiben versucht hatte, es kam zu einer kleinen
Hämatocele nach Abgang einer Decidua, keine Operation. ®/, Jahr später erneuter
Abtreibungsversuch. Platzen eiuer Tubargravidität. Bei der Laparotomie fand sich
eine rechtsseitige Tubarschwangerschaft mit ausgedehnter Hämatocele und eine
linksseitige Lactosalpinx, die herrühren soll von dem ersten Unterbrechungsversuch
der Tubargravidität. Lefort, Oui, Bué.
*Landau, Th., Über einige seltene Ausgänge bei extra und intrauteriner Schwanger-
schaft. Hufelandische Ges. 14. März. Ber. Berliner klin. Wochenschr. Nr. 19.
(a) Demonstration eines sehr seltenen Präparates von einer Drillingsschwangerschaft;
ein Kind lebt, 2 in foeti papyracei seu compressi umgewandelt. b) Demonstration
einer 6 monatigen mumifizierten Frucht, die sich in einer ungeplatzten Tube bei
einer 24jähr. II para entwickelt hatte, über 6 Monate getragen und von L. Landau
1896 entfernt wurde. Glatte Rekonvaleszenz; 19 Tage p. op. geheilt entlassen.
Röntgenbild. c) Demonstration eines 7 Monate alten Lithopädion (mit entsprechen-
dem Röntgenbild), den Vortr. am 21. Juli 1911 operativ mit gutem Erfolg bei einer
38jähr. Ipara entfernt. Linksseitige rupturierte Tubargravidität. Ein bisher be-
schriebenes, sicher primäres intrauterines Lithopädion existiert noch nicht.)
Lewinskaja, E., Über Extrauteringravidität. Dissert. Bern 1911. Ref. Gyn.
Helvet. Frühlingsausgabe. (In der Dissertation von Lewinskaja sind 34 Fälle
von Extrauteringravidität der Berner Frauenklinik zusammengestellt. Nach
dem Alter finden sich die meisten Fälle bei solchen Pat., die ein mittleres Alter
erreicht, mehrmals geboren und gleichoft Unterleibsentzündungen durchgemacht
haben. Die Prognose ist nur günstig bei operativer Behandlung, Mortalitätsprozent
6%, eine Pat. kam sehr spät mit Infektion in Behandlung. Der abdominale Weg
bevorzugt mit Exstirpation des ganzen Fruchtsacks. Bei Hämatocelen wird der
Douglas mit Jodoformgaze oder aseptischer Gaze austamponiert und der Gaze-
streifen durch das hintere Scheidengewölbe durchgeführt, nur bei starken Ver-
wachsungen der Därme im Douglas wird der Streifen zum unteren Bauchwinkel
herausgeführt. Laparotomie. 3] Fälle mit 2 Todesfällen. Kolpotomie 1 Fall.
Resorptive Therapie in 5 Fällen. Ausführliche Krankengeschichten mit pathologisch-
anatomischen Protokollen.)
Lindquist, Operative Behandlung der Tubargravidität. Hygiea Nr. 11. Ref.
Deutsche med. Wochenschr. Nr. 4 (Von 39 mit Laparotomie behandelten Fällen
waren 9 Nulliparae, 9 Iparae, 10 IIparac, 11 Pluriparae. In 2 Fällen hatte sich
die cktopische Gravidität wiederholt. In 30 Fällen war die Unterbrechung durch
Abort erfolgt. in 7 durch Berstung der Tubarwand, in 1 durch Abort für 1 Ei, und
Tubenruptur für ein 2. Ei. In 11 Fällen trat nach der Operation wieder Schwanger-
schaft ein, 9 mal intrauterin, 2 mal in der Tube.)
Lönnberg, J., Graviditas tubaria interstitialis sinistra rupta. Peritonitis puru-
lenta diffusa. Verh. d. obst.-gyn. Sekt. d. Gesellsch. Schwed. Ärzte. Hygiea Nr. 9.
(Silas Lindgvist.)
Löwit, Interstitielle Gravidität. Geb.-Gyn. Ges. in Wien. 13. Febr. Ref. Zentralbl.
f. Gyn. Nr. 50.
Luci, Reginald, H., Combined pregnancy. Journ. of obstetr. and gynaecol. of
the British empire. Vol. 21, 3, 144. (25jähr. Ilpara, die zwei gesunde Kinder am
Ende der Schwangerschaft geboren hatte, bekam am 21. Nov. plötzlichen Schmerz
im Abdomen, 22. Nov. 11 h. a. m. wieder plötzlicher Schmerz in der rechten Seite
und schwerer Kollaps. Danach geringe Besserung bis 23. Nov. 7 h. p. m. ein 4
monatl. Föt ohne Plazenta abging. Das Abdomen wurde danach aufgetrieben und
am Abend des 24. Nov. wurde wegen intraabdominaler Blutung laparotomiert, wo-
bei die rechte geplatzte Tube mit einem 4 monatl. frei ins Abdomen hängenden Föt
exstirpiert wurde. Die Patientin starb bei der Operation. Die Operation war erst
63 Stunden nach den ersten Erscheinungen einer intraabdominalen Blutung erfolgt,
die wahrscheinlich verschlimmert war durch Platzen der Tube bei der Geburt des
ersten Föt. Zusammenstellung der Fälle von kombinierter Schwangerschaft nach
der Publikation von Weibel.)
Markoc, James W., A case of interstitial pregnancy. The amer. journ. of obst.
April. p. 649.
— (Case of interstitial pregnancy. Bulletin of Lying-in-Hosp. June. 8. 1. Ref. The
Extrauterinschwangerschaft. Schwangersch. i. rudimentär. Horn eines Uterus bicornis. 619
100.
101.
102.
103.
104.
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107.
108.
109.
journ. of the amer. med. assoc. February 17. (Die Pat. hatte vor 5 Jahren Er-
scheinungen geboten, die auf eine geplatzte Extrauteringravidität hindeuteten. Sie
war damals konservativ behandelt, 3 Jahre später machte sie eine normale Schwanger-
schaft durch, 2 Jahre später erkrankte sie nochmals an den Symptomen einer links-
seitigen Extrauteringravidität, also auf der gleichen Seite wie vor 5 Jahren. Es
wurde durch Laparotomie eine gänseeigrosse Tubargravidität entfernt. Interessant
ist an dem Fall, dass zwischen den anscheinend sicheren Tubargraviditäten links
sich eine normale Schwangerschaft intrauterin abgespielt hat.)
*Marvel, Emery, Significance of delayed operation in treatment of ectopic ge-
station. The american. journ. of obst. January.
*Mars, Einige Bemerkungen über die Frequenz und die Operationsresultate der Extra-
uterinschwangerschaft. Lwewski Tygodnik Lekarski. Nr. 22. p. 395. Polnisch.
(v. Neugebauer.)
Matushima, Uterusblutung durch Schwangerschaftsblutung im interstiellen Teil
der Tube. Med. Ges. Tokio. 29. 3. Ref. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 45. (32 Jahre
alte Frau kam wegen Blutung aus der Scheide. Wegen der wiederholten grossen
Blutungen wurde der ganze Uterus exstirpiert. Es fand sich als Quelle der Blutung
am Übergangsteildes Fundus uteri in der Tube eine Zyste, die Amnion und Chorion
enthielt, der Inhalt war schon resorbiert.)
Merkel, Friedr., Zwei Fälle von Extrauteringravidität. Ärztl. Verein zu Nürnberg
16. Nov. 1911. Ref. Münch. med. Wochenschr. Nr. 4. (Nach sechswöchentlichem
Ausbleiben der Menstruation in beiden Fällen Ohnmacht, Hämatocele. Nach drei
bis vier Wochen zugezogen wegen zweiten neuen schweren Anfalls, der beidemale
fast zum Verblutungstode führte. Die Frucht hatte sich in beiden Fällen weiter
entwickelt, einmal in der Tube, das andere Mal angesiedelt auf der Rückseite des
Uterus.)
Milligan, Edward, T.. A case of double tubal pregnancy. Journal of the amer.
med. Assoc. 13. Jan. (29jähr. IV para hatte nach drei glatten Entbindungen eine
doppelseitige 'Tubargravidität im dritten Monat. Laparotomic, Heilung.)
— Doppelseitige Tubargravidität. Journ. of Amer. assoc. 13. Jan. Ref. Deutsche
med. Wochenschr. (Mitteilung eines Falles von doppelseitiger geplatzter Tubargra-
vidität. Heilung durch Operation.)
Mitsuoka, Z., Ein Fall von extremem Blutverlust bei Tubenruptur mit nach-
folgender Psychose; zugleich über Psychosen nach gynäkologischen Operationen.
Inaug.-Diss. München. Juli.
O’Nell, Ivan, Peculiar twin ectopic gestation. The Journal of the amer. med.
assoc. Vol. 58. 7. (Zwillingsschwangerschaft der linken Tube im dritten Monat, die
nur noch mit einer kleinen Partie an der linken Tube hing, im übrigen sich nach
der Bauchhöhle und dem kleinen Becken entwickelt hatte. Patientin wurde unter `
dem Zeichen der geplatzten Tubengravidität eingeliefert.)
Neugebauer, v., Tentamen abortus provocandi aut deficiente graviditate uterina
aut praesente extrauterina. Przeglad chirurg i ginekologiczny. Bd. 7. Heft 1. p. 60
—118. Nach einem Vortrage in der Warschauer Ärztl. Gesellsch. am 4. Juni.
(Ausführliche Arbeit mit Kasuistik von 72 Fällen mit 21 Todesfällen. 5lmal han-
delte es sich um nicht schwangere Frauen, von diesen starben 15 [3 infolge Subli-
matintoxikation, eine trotz Operation infolge eitriger Parametritis, eine infolge von
Gewebsgangrän nach Einspritzung einer fressenden Flüssigkeit in das Gewebe zwischen
Blase und Uterushals, 10 infolge von Peritonitis]. 21mal handelte es sich um Frauen
mit verkannter Extrauterinschwangerschaft. Eine Frau starb ohne operiert worden
zu sein; auf 19 Bauchschnitte starben 5 Frauen, eine Frau wurde vaginal operiert
mit hinterer Kolpotomie; es wurden also von 20 operierten Frauen 15 gerettet. Im
ganzen starben von diesen 21 Frauen 6. Die Arbeit eignet sich nicht zum einge-
henden Referat, weil sie die ausführlich wiedergegebene Einzelkasuistik aus der Welt-
literatur enthält. Verf. macht am Schluss darauf aufmerksam, ob nicht die ten-
tamina abortus provocandi kurz nach ausgebliebener Regel eine Prädisposition ab-
gaben für eine extrauterine Eiimplantation. Verf. wird dieser Frage demnächst in
einer deutschen Arbeit näher treten.) (v. Neugebauer.)
*Novak. J. u. Porges, Azetonurie bei Extrauteringravidität und bei gynäko-
logischen Erkrankungen. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 48. Ref. Deutsche med.
Wochenschr. Nr. 49.
620
110.
111.
112.
113.
114.
Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
Oliver, James, Ectopic pregnancy in the same patient in six month, neces-
sitating two separate laparotomies. Brit med. journ. Dez. 23. 1911. Ref. Journ.
of obst. and gyn. of the brit emp. January.
Outerbridge, Decidua formation in the omentum in secondary abdominal preg-
nancy. Journ. of amer. med. Assoc. 31. August. (In einem Falle von sekundärer
Bauchschwangerschaft bei einer 20jährigen Ipara fand Verf. im Omentum decidua-
ähnliche Bildungen, wie sie am genauesten von Penkert beschrieben sind. Outer-
bridge glaubt, dass diese Bildungen bedingt sind durch ein vom Ovarium aus-
gehendes Hormon und dass, da diese Dinge höchst selten vorkommen, mechanische
Reize auf das Netz noch eine besondere Rolle spielen.)
Pabst, Demonstration einer jungen Tubargravidität, gewonnen gelegentlich einer
akuten Appendizitisoperation. Freie Vereinigung mitteldeutscher Gynäkologen. 28.
IV. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 29.
Pankow, Über Spätblutungen bei Tubargravidität. 84. Versammlung deutscher
Naturforscher u. Ärzte. Münster. Ref. Therapie der Gegenwart. November. (Bericht
über 3 Fälle, bei denen einmal nach 21), Monaten, zweimal nach 3—4 Monaten
und bei ständig palpatorisch nachgewiesener Rückbildung des Tubentumors und der
Hämatocele plötzlich eine schwere Rupturblutung eintrat. Solche Bintungen sind
deshalb prognostisch günstiger, weil durch die vorhandenen Veränderungen der
Bauchhöhle eine Art Schutzdach entstanden ist, das die Blutung in die freie Bauch-
höhle verhindert. Man soll deshalb auch die einfache Hämatocele operieren. In
der Diskussion sprechen sich auch Schickele und Bauer für die Operation aus.
Letzterer auf Grund von 484 Fällen der letzten 20 Jahre der Klinik Schauta
mit 3,30%, Mortalität, in cinem Falle wurde, ohne dass Beschwerden, die für eine
Extrauteringravidität sprachen, bestanden, auf Grund osteomalacischer Beschwerden
die Diagnose gestellt. Falk will solche Fälle, bei denen der Fruchttod in den ersten
Wochen der Schwangerschaft ohne ernstere Symptome und ohne grösseren Blut-
verlust eingetreten, nicht operieren. Mayer ist für unterschiedsloses Operieren,
ebenso Schauta, da die Beschwerden, die von zurückgebliebenen Tumorresten ent-
stehen, häufig so schwer sind, dass dieselben noch nach längerer Zeit die Operation
notwendig machen.)
Paskiewicz, S., Ein Fall von ausgetragener Extrauteringravidität. Zentralbl f.
Gyn. Nr. 4. (38jährige Frau, die schon 3 normale Geburten durchgemacht hatte.
Letzte Menstruation Mitte Januar 1908, Blutung Mitte März von ungefähr
zweimonatlicher Dauer. ` Operation abgelehnt. 25. Oktober starke Blutung mit
wehenartigen Schmerzen rechts im Leib und Erbrechen. Ungleichmässiger Tumor
rechts aus dem Becken hervorragend, oberer Rand 2—3 Finger breit unterhalb des
Rippenbogens. Herztöne noch hörbar. Operation wieder abgelehnt. Nach einem
Monat Aufnahme in die Gebäranstalt. Uterushöhle leer. Hohe Temperatur und
schlechter Puls. Der Fruchtsack war mit der vorderen Bauchwand verwachsen.
Entleerung der Frucht und stinkenden Fruchtwassers, teilweise Entleerung des
Fruchtsacks und der am Uterus angewachsenen Plazenta, Vernähung mit der Bauch-
wand, Tamponade. Frucht mazeriert, 56 cm lang, nach 2 Tagen Exitus an Peri-
tonitis. Im Fruchthalter wurde Muskelgewebe nachgewiesen, also wahrscheinlich
Tubenscehwangerschaft oder Gravidität im Doppelhorn des Uterus. Literaturüber-
sicht der von 1904—08 in der Zeitschrift für ‚Geburtshilfe und Frauenkrank-
heiten‘ [St. Petersburg] beschriebenen Fälle von Extrauteringravidität der späteren
Periode.)
*Pegaitaz, H., La grossesse utero-tubaire. Diss. Genève. 1911. Gynäkologia
helvetica. Frühlingsausgabe. (4ljährige Frau im 6.—7. Monat der Schwangerschaft
klagt plötzlich über Schmerzen. Bettruhe. Am nächsten Morgen Geburt eines
mazerierten Föt. 1, Stunde vergeblicher Versuch, die Plazenta zu exprimieren.
Nach einer Stunde weiterer vergeblicher Versuch, die Hand kann nicht in die
Uterushöhle eindringen. In der Maternite Genf gelingt es ebenfalls nicht, an die
Plazenta heranzukommen. Deshalb Hysterektomie, Tod an Peritonitis 5 Tage
nach der Operation. Makroskopisch sieht man am Uterus eine Protuberanz links
oben. Aufgescehnitten zeigt sich, dass im Uterus zwei Höhlen bestehen, die durch
eine Leiste voneinander getrennt sind. Die Plazenta sitzt in der oben angedeuteten
Protuberanz links, die eigentliche Uterushöhle ist frei. Für die utero-tubäre
Schwangerschaft spricht ferner das Rugesche Zeichen. Verf. berichtet dann noch
über 30 klinische Fälle der Literatur und 10 anatomisch beschriebene.)
Extrauterinschwangerschaft. Schwangersch. i. rudimentär. Horn eines Uterus bicornis. 621
116.
117.
118.
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120.
121.
122.
123.
Péraire, Trois cas de grossesse extrauterine. Gu6rison. Soc. des Chir. de Paris.
8. Nov. Ref. La Presse med. Nr. 97. 986. (Operation einer linksseitigen geplatzten
Schwangerschaft ohne Anästhesie und Assistenz bei einer ausgebluteten und mori-
bunden Frau, bei der bereits ein anderer Chirurg wegen dieses Zustandes die
Operation abgelehnt hatte. Heilung. II. Exstirpation des fibromatösen Uterus
und der Adnexe. III. Fall: Exstirpation der Tuben unter Zurücklassung der Ovarien.)
Perazzi, Contributo allo studio della rottura della tromba gravida per erosione.
Beitrag zum Studium der Ruptur der schwangeren Tube durch Erosion. La Gineco-
logia, Firenze. IX. fasc. 5. (Artom di Sant’ Agnese.)
Pernice, Ludwig, Über Zwillingsschwangerschaft mit heterotopem Sitz der Früchte.
Deutsche med. Woch. Nr. 7. (Den bisher bekannten 193 Fällen fügt Pernice
einen neuen hinzu, bei einer Erstgeschwängerten, die je einen 10,5 cm langen
männlichen Föt im Uterus und in der Tube getragen hatte; letztere war geplatzt.
Heilung durch Operation, am selben Tage noch uteriner Abort. Die ins Abdomen
ergossene Blutmenge war ausserordentlich gross, ein Befund, der durch die über-
mässige Blutfülle der Organe infolge der gleichzeitig bestehenden intrauterinen
Schwangerschaft zu erklären ist. Für die Entstehung der extrauterinen Gravidität
in diesem Falle kommen verschiedene Momente in Betracht; vorhandene Tuben-
erkrankungen (Gonorrhöe) und peritubare Adhäsionszustände, ferner die durch die
Ansiedlung des intrauterinen Eies bedingte Schleimhautdurchtränkung der Tube und
endlich ev. Antiperistaltik. Erörterung der Notwendigkeit der Operation, sobald
nur Verdacht auf extrauterine Schwangerschaft besteht.)
Plauchu, Grossesse extrauterine avec fetus vivant. Bull. de la soc. d’obst. et
de gyn. de Paris. Nov. Nr. 8. 904. (Nach einer Sterilitätsperiode von 8 Jahren
wurde eine 26 jährige Frau extrauterin schwanger in der rechten Tube. Im 2. Monat
drohender Abort und wohl Ausschlüpfen eines Teiles des Eies aus dem Ostium ext.
der Tube. Das Ei entwickelte sich dann weiter auf dem ampullären Teil der Tube,
intraperitoneale Hämorrhagie, die Ruptur hat sich nur auf den Tubensack erstreckt,
während das Ei intakt geblieben ist und sich weiter entwickelt hat. Laparotomie
und Annähung des Sackes an die äussere Haut wegen schwerster Blutung bei dem
Versuche den Sack in toto zu entfernen. Am kindlichen Schädel eine Deformation,
er schien durch eine Furche in zwei Hälften geteilt, ohne sonstige Missbildung, be-
dingt durch Einkeilung des Hinterkopfes ins kleine Becken, Klumpfüsse. Heilung
nach 4 Wochen.)
Pliochtscheke, Zur Frage über die Extrauteringravidität und Zwillingsschwanger-
schaft mit heterologer Entwickelung der Früchte. Therapeutitsch. Obosren. Nr. 9.
(H. Jentter.)
Potier, F., und Bazy, L., Geplatzte Tubenschwangerschaft bei gleichzeitiger
uteriner Schwangerschaft. Bull. et mem. de la soc. anatom. de Paris. Nr. 13. Ref.
Zentralbl. f. Gyn. Nr. 36. (Bei einer 37jährigen Frau, die vor 11 Jahren einmal
geboren hatte, letzte Regel 4. Nov. 19. Dez. blassroter Ausfluss. Einige Tage
später heftige Leibschmerzen und Blutverlust; bis 11. Januar Schmerzanfälle und
zuweilen Blutungen. An diesem Tage Fehlgeburt. Ausstossung eines 31/,—4 cm
langen Föt. Schmerzen bestehen weiter. Am 29. Januar Uterus noch vergrössert,
beide Tuben, besonders die linke, schmerzhaft. Annahme einer chronischen doppel-
seitigen Salpingitis. Nächsten Tag Attacke, Erbrechen, Auftreibung des Leibes und
Schmerzen. 23. Februar erneuter Anfall. Starke Vergrösserung der linken Tube.
Annahme einer Hämatosalpinx, Laparotomie 29. Februar. Reichliche Blutkoagula
und frisches Blut in der Bauchhöhle. In der linken Tube geplatzte Eihöhle, aus
der die untere Hälfte eines 3!/ monatlichen Föt herausragt, während Kopf und
Thorax noch in der Tube stecken. Uterus dick, rechte Adnexe verwachsen. Sub-
totale Hysterektomie, Heilung.)
Preiss, Doppelseitige gleichzeitige Tubargravidität — Präparate von doppelseitigen
Tubenhämatomen —, die er, obwohl bei mikroskopischer Untersuchung des einen
nur Eiteile gefunden, als doppelseitige gleichzeitige Tubargravidität anspricht.
Il. Fall gleichzeitiger extra- und intrauteriner Gravidität. die allerdings von Asch
in Zweifel gezogen wird, da die Entleerung von aashaft stinkendem Blut aus dem
Mastdarm nicht notwendig als Durchbruch einer Hämatocele gedeutet werden dürfte.)
Gyn. Ges. zu Breslau. 31. X. 1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 3.
Prochownik, Frische Eileiterschwangerschaft. Demonstration Geburtsh. Ges. zu
Hamburg, 30. April. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 47.
126.
127.
128.
129.
130.
131.
Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
*Puppel, Wiederholte Tubargravidität. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 37. H. 2.
Pujkewitsch; Ein seltener Fall von fast ausgetragener Extrauteringravidität.
Wratsch. Gaz. Nr. 9. (Bei der 30jährigen VIpara wurde im 8. Monat die lebende
Frucht per laparotomiam extrahiert; nachdem vor 5 Tagen der Fruchtsack geborsten
war. Tod 3 Stunden nach der Operation. (H. Jentter.)
Ramos, A. Peralta, Abtreibungsversuche bei Extrauteringravidität. Rövue de
la clin. obst. et gyne&col. Mai-Juniheft. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 11. 1913. (32 jähr.
Frau, 7 normale Geburten. Nach Ausbleiben der Periode lässt sie sich den Uterus
durch eine Hebamme sondieren, ohne Ergebnis. Wiederholung desselben Eingriffs
nach dem 2. und 3. Ausbleiben der Menses. Beim letzten Mal Schmerzen im Unter-
leib, Abgang von Blut und Membranen. 6—7 Tage später Erkrankung unter dem
Bilde der Peritonitis. Nach Aufnahme in die Klinik 8 Tage später in der linken
Fossa iliaca ein unregelmässiger Tumor nachweisbar. Laparotomie ergibt eine ab-
gekapselte Höhle, aus der sich Eiter und vereiterte Blutkoagula entleeren mit einer
Plazenta, die der linken Tube anliegt. Kein Föt, Drainage, Heilung.)
Recamier et Petit, Dutaillis, Extrauterinschwangerschaft und Hämatosalpinx.
La Gynecologie. Februar.
*Richter, Die primäre Abdominalgravidität. Arch. f. Gynäkologie. Bd. 96. p. 461
bis 496. (22jährige Frau mit der Diagnose „geplatzte Extrauteringravidität“ ein-
geliefert. Letzte Menses 22. April 1911 schwächer als sonst. Periode sonst immer
regelmässig. Am 23. Mai Stechen im Unterleib, Brechreiz, Schwindel ete. Bei der
Laparotomie fand sich viel freies Blut in der Bauchhöhle, auf dem Tuben und
Ovarien schwammen. Tuben und ÖOvarien waren vollkommen intakt, am rechten
Ovarium ein sprungreifer Graafscher Follikel. Im Douglas, an der linken Seite
nahe am Lig. sacro-uterinum fand sich auf dem Mastdarm ein kleines weisses Bläs-
chen von kaum Kirschgrösse, das rings von einem aus frischen Blutgerinnseln be-
stehenden Hof umgeben war. Auslösung mit Parietalserosa bis zur Muskularis des
Mastdarms. Das Ei hatte einen Längendurchmesser von 10 mm, der Embryo ohne
Chorionzotten eine Länge von 6 mm, eine Breite von 4 mm. Genaue Beschreibung
der mikroskopischen Bilder. Das Alter des Eies wird auf 30—35 (34) Tage be-
rechnet.)
Rosenstein, Freier Bluterguss bei Uterusmyom und Ovarialdermoid in der Bauch-
höhle. Breslauer Gyn. Ges. 27. II. Ref. Deutsche med. Woch. Nr. 28. (An Stelle
der vermuteten Tubargravidität fand sich ein freier Bluterguss bei Myom und
OÖvarialdermoid.)
Rossier, G., Ein Fall von Chorioepithelioma malignum der Tube infolge von Ex-
trauterinschwangerschaft. Arch. f. Gyn. Bd. 97. 366—379. (23jährige Frau, die
bisher immer regelmässig menstruiert war, 5—6 Tage lang. Mit 20 Jahren eine
normale Entbindung. Letzte Regel vom 15.—20. Juli 1911. In der nächsten Zeit
Schwindel. Erbrechen morgendlich. Anfang August 3 Tage bräunlichen Ausfluss,
29. August ganz plötzlicher Schmerz auf der rechten Unterleibsseite mit tiefer Ohn-
macht, nächsten Tag Temperatur 40. Am 31. August eitriger Ausfluss aus der
Vagina. Im Laufe des Oktober wieder heftige Unterleibsschmerzen. 10.—20. Dez.
Nasenbluten. 14. Dez. plötzlich heftiger Stuhldrang, Entleerung von 2 Nacht-
geschirren voll dunklen, mit Blutklumpen gemischten Blutes per rectum. Danach
fühlte sich Pat, wohler, aber sehr schwach. Temperatur 36,4. Puls 140. Seit
4 Monaten 40 Pfund Gewichtsverlust. Hglb. 18%,. Die untere Hälfte der Bauch-
höhle war fast vollkommen durch einen weichen Tumor ausgefüllt, das vordere
Scheidengewölbe, sowie der Douglas durch einen weichen Tumor vorgewölbt. Wegen
starker Schwäche wurde von einer Operation Abstand genommen. Pat. starb nach
14 Tagen. Bci der Sektion fand sich ein über mannskopfgrosser Tumor, der überall
verwachsen war, sowie reichlich Blut in der Bauchhöhle. Genaue Beschreibung des
Sektionspräparates und der mikroskopischen Besonderheiten. Der Tumor stellte sich
als typisches Choriocpitheliom heraus. Nach einer Zeit der Pause nach dem Platzen
der rechtsseitigen Extrauteringravidität ist dann ein schr schnelles Wachstum des
Tumors eingetreten. Literaturzusammenstellung.)
Rouville et Delmas, Grossesse extrauterine tubaire gauche de & mois; hemor-
rhagie intraperitoneale par fissure tubaire; hemostase spontanée; intervention 10 jours
plus tard: Guerison. (Im vorliegenden Falle wurde drainiert. Rouville ist im
allgemeinen kein besonderer Freund der Drainage nach Laparotomien. Er ist nur
geneigt zu drainieren bei unstillbaren. aber wenig ausgedehnten Blutungen gegen
Extrauterinschwangerschaft. Schwangersch. i. rudimentär. Horn eines Uterus bicornis. 623
Ende der Operation und bei alten Hämatocelen, bei denen das Blut nicht zum aller-
grössten Teile entfernt werden kann.)
132. Rubin, J., Ganz junges Ei in einer schwangeren Tube. Proceedings of the New
York path. soc. N. S. Vol. XI. Nr. 3—4. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 5l. (Im
Isthmus der Tube ein ganz junges Ei von 14 Tagen, als Ursache fand er eine un-
gewöhnlich starke Entwickelung der Muskulatur, die zu einer Einengung des
Lumens und so rein mechanisch zu einem Passagehindernis für das Ei geführt
hatte.)
133. — Ein Fall von Ovarialschwangerschaft. Proceedings of the New York path. soc.
N. S. Vol. XI. 5—6. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 42. (24jährige, vor 2 Jahren ent-
bundene Frau erkrankte unter den Zeichen einer Bauchschwangerschaft. Die Ope-
ration ergibt sichere Schwangerschaftsreste im linken Ovar, Chorionzotten unter der
Rinde und typische Deciduazellen auf der Oberfläche. Beide Tuben ohne deciduäre
Reaktion, Im gegenüberliegenden Ovar eine Theka-Luteinzyste.)
134. Runge, E., Extrauteringravidität und ihre Behandlung. Berlin. klin. Wochen-
schrift. Nr. 46.
135. Sambalino, Di un caso di Mola ematomatosa tubarica. Soc. Toscana di Oste-
tricia e Gin. 11. Dez. 1910. Ref. Revue de Gyn. Tome XVIII. Nr. A (Fall von
Hämatommole der Tube, mit alten entzündlichen Veränderungen an der Tube, die
für die Tubenschwangerschaft, sowie auch für die Entstehung der Mole verantwort-
lich gemacht werden.)
136. Sauers et Daels, Uterus bicorne à grossesses multiples. Commun. à l’academie
royale de méd. de Belgique, séance du 30. Sept. 1911, dans le Bull. de lacadèmie.
4. s. t. 30. XXXV. Ref. La Gyn. Mars. (27jährige Frau, Mutter eines 2?/ jährigen
Kindes, wurde am 9. September 1910 wegen eines Uterus bicornis operiert. Im
rechten Uterushorn mit normalem Ansatz der Tube und des Ovariums fand sich
ein lebender Föt von 6 Monaten. Im linken atretischen und rudimentären Horn
fand sich ein wahrscheinlich am Ende der Schwangerschaft seit 11 Monaten abge-
storbener Föt und ein anderer von 21, Monaten mumifiziert und abgeplattet in
der Tiefe der Wand. Die beiden Hörner waren durch einen kompakten muskulösen
Stiel verbunden, ohne Spuren einer frischen und alten Kanalisation. Die Operation
bestand in Abtragung des linken Horns mit dem Stiel und Peritonisierung des
Stumpfes. Die Frau kam am 30. Nov. 1910 wieder mit einem Mädchen nieder.
Aus der genauen Untersuchung des linken Horns ergab sich, dass der Tumor aus
einer dicken mnskulären Uterusmasse bestand, am Stiel kein Zentralkanal nachzu-
weisen war, ebensowenig Mukosa, Submukosa und Decidua. Das 7 cm lange am
äusseren unteren Teil des Tumors sitzende Ovarium zeigte einen gelben Körper.
Das befruchtete Ei kam von dem dem rudimentären Horn korrespondierenden Ovarium;
die Spermatozoen hatten, um dahin gelangen zu können, den Weg durch die rechte
Tube über das Peritoneum hinweg nehmen müssen. Die Tube drang an der Hinter-
fläche in das Uterusgewebe ein, gegenüber der Plazentarstelle an der unteren Fläche
des Horns. [Insertio velamentosa.] Gute Illustration des Falles.)
137. Scholl, Extrauteringravidität im rechten Tubenstumpf, 4 Jahre vorher Exstirpation
der rechten Adnexe wegen Tubargravidität. 2. Präparat von gleichzeitiger Extra-
und Intrauteringravidität im 5. Monat mit lebenden Früchten, aus technischen
Gründen totalexstirpiert. Fränkische Ges. f. Geb. f. Geb. u. Gyn. 11. Nov. 1911.
Ref. Münch. med. Wochenschr. Nr. 1.
138. Schumann, Cornual pregnancy. Delivery through vagina. Amer. journ. of obstetr.
April. Ref. The brit. med. journ. 14. Sept. (32jährige Arztfrau, die zwei Fehl-
geburten und zwei normale Geburten, eine davon mit instrumenteller Beendigung,
durchgemacht hatte. Bei der 5. Entbindung gebar sie angeblich aus dem rechts-
seitigen Horn, das sehr schwach ausgebildet war und vom Verf. als der uterine Teil
der Tuba Fallopii angesehen wird. Das rudimentäre Uterushorn war nur durch
eine dünne Scheidewand von dem Hauptuterus getrennt, beide hatten eine gemein-
same Cervix. An der Plazenta war ein lang ausgezogener Teil zu schen, den
Schumann als den Teil ansicht, der sich in der Tuba angesiedelt hat. ?!)
139. Schwarzwäller, Eine Tubargravidität von ausscrordentlich geringem Umfang.
Wissenschaftl. Verein der Ärzte zu Stettin. 3. Sept. Ref. Berliner klin. Woch. Nr. 44.
(Die Tube ist an einer Stelle etwa auf Erbsengrösse angeschwollen und eingerissen,
hieraus fast tödliche Blutung. Schwierigkeiten der Diagnose in den ersten Monaten
werden erörtert, empfichlt die Punktion des Douglas.)
Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1912. 40
624
140.
141.
142,
143.
144.
145.
Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
Seitz, Rupturierte Schwangerschaft im Nebenhorn des Uterus. Fränk. Ges. f.
Geb. u. Gyn. 11. Nov. 1911. Ref. Münch. med. Woch. Nr. 1.
Serebrenikowa, Olga, Ein Fall von Eierstocksschwangerschaft. Archiv f. Gyn.
Bd. 98. H. 3. (Das Präparat stammt von einer 22jähr. Frau, die bereits 3mal
normal geboren hatte. 14. Dezember 1911 hörte sie mit Stillen auf. 3. Januar 1912
trat zum ersten Male die Periode wieder auf. Am 22. Januar erkrankte sie unter
plötzlichen heftigen Schmerzen, Wehen, Ohnmacht etc. Diagnose: Innere Blutung.
geplatzte Tubargravidität. Bei der Laparotomie viel freies Blut in der Bauchhöhle.
Am rechten Ovarium eine ausgefranste Höhle mit eingefallenen Wänden und hartem
Grunde, bedeckt mit geronnenem Blute. Abtragung der rechten Adnexe, die mikro-
skopische Untersuchung des rechten Ovars ergab Reste einer Ovarialschwangerschaft,
Zotten etc. Die Befruchtung des Eies ist nach der genauen Untersuchung nicht in
der Höhle des Corpus luteum vor sich gegangen. sondern es wurde zurückgehalten
in den Falten der geplatzten Follikelwand, möglicherweise wurde dies befördert
durch die gebogene oder schiefe Form des Risses. Die Befruchtung ist wahrschein-
lich durch die nicht vollkommen geschlossene Öffnung des nicht zusammengefallenen
Follikels erfolgt. Das Ei ist dann in die anliegende bindegewebige Wand des Corpus
luteum, unter und in die Albugineaschicht hineingewachsen, und immer weiter in
das Ovarialgewebe. Serebrenikowa nimmt dabei einen direkten zerstörenden
Einfluss des Eies an, durch den an einer Stelle die Wand des Eies zerstört und
unter der Einwirkung des Innendrucks dann weiter zerrissen ist.) Nach den Unter-
suchungen und Folgerungen aus der Literatur unterscheidet Serebrenikowa
3 Kategorien der Eierstocksschwangerschaft: 1. das Ei siedelt sich im Graafschen
Follikel bezw. im Corpus luteum an (K. e Tussenbroeck, M Ilroy und Kelly,
Boesebeck). 2. Das Ei entwickelt sich epiovarial (Schickele, Franz, Busalla).
3. Das Ei dringt in das Stroma des Ovariums, wo es sich entwickelt (Muro Kerr,
Hewsson und Lloyd). Das Serebrenikowasche Ei hat sich im Graafschen
Follikel entwickelt.)
Sotlowij, Demonstration einer Reihe von Präparaten von Extrauterinschwangerschaft.
Solowij lenkt dabei die Aufmerksamkeit auf ein Symptom behufs Frühdiagnose,
welches sich ihm in 2 Fällen als stichhaltig erwies. Wenn eine Adnexschwellung
entdeckt ist und das Cavum Douglasii leer erscheint, aber in einigen Tagen der
Beobachtung sich auch nur die geringste Veränderung in der Tastresistenz bezüglich
des Cavum Douglasii zeigt, so ist dies als Prodromalsymptom der inneren Blutung
aufzufassen, es ist eben schon etwas Blut in das Cavum Douglasii gesickert.
Solowij hat zweimal operiert, indem er sich nur auf dieses eine Zeichen stützte,
welches ihm in der Vermutungsdiagnose einer extrauterinen Schwangerschaft zu Hilfe
kam, die sich im übrigen nur auf die einseitige Adnexschwellung nebst unregel-
mässigen Blutungen stützte. Auch eine italienische Klinik hat bereits den Wert
dieses Anzeichens konstatiert. In einem Falle passierte ihm ein diagnostischer Irr-
tum. Er vermutete eine Ectopica, traf aber auf eine Parovarialzyste mit Stiel-
drehung um 540 Grad und akute peritonitische Reizung. Einen ähnlichen Fehler
machte er im verflossenen Jahre. Der Kranken schadet ja der diagnostische Irrtum
des Arztes hier niemals, da die Laparotomie doch unvermeidlich ist. Ist einmal
extrauterine Schwangerschaft konstatiert, so sind doch heute die weitaus meisten
Operateure für sofortige Operation, es sei denn, dass es sich schon um eine alte
Hämatocele handelt, bei der Viele die abwartende Therapie vorziehen. Solowi)
gehört jedoch nicht zu den letzteren, da selbst die ältere Hämatocele keineswegs die
Gefahr einer neuen lebensgefährlichen Blutung ausschliesst. Es wurden bisher
160 Laparotomien auf der Abteilung binnen 2 Monaten ausgeführt, das aus ver-
schiedenen Indikationen, ohne einen Todesfall. Das ist der beste Beweis, das die
Laparotomie der Weg ist, welcher die wenigsten Gefahren mit sich bringt. Lwowski
Tygodnik Lekarski. Nr. 31. p. 556. (Polnisch.) (v. Neugebauer.)
*— Frühsymptom der Extrauteringravidität. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 5.
*Sonnenfeld, Intakte Tubargravidität trotz intrauterinen Eingriffs und wieder-
holter bimanueller Untersuchungen nebst Bemerkungen zur Diagnose der Tubar-
gravidität. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 37. H. 2.
Späth, Schwangerschaft in einem Uterusdivertikel. Geb. Ges. zu Hamburg.
5. März. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 22. (28jähr. Frau, 1. Entbindung 4 Aborte.
Letzte Menstruation 10. September 1911. 15. Dezember heftige Schmerzen, einige
Tage vorher schon heftiger Schmerzanfall und Erbrechen, 16. Dezember Reposition
— nn en
e
Extrauterinschwangerschaft. Schwangersch. i. rudimentär. Horn eines Uterus bicornis. 625
146.
147.
148.
149.
150.
151.
152.
des retroflektierten graviden Uterus in Narkose, derselbe zeigt hinten rechts eine
auffällige Aussackung. Pessar. Wohlbefinden. Im Januar häufige Blutungen, da
der Uterus keine Zunahme erfährt, angenommen, dass die Frucht abgestorben.
6. Februar Laminaria. 7. Februar Untersuchung in Narkose, Sonde geht nach rechts
in unbegrenzte Tiefe. Annahme einer Ruptur des Sackes, da sich derselbe bei der
Betastung verkleinert. Laparotomie, Blut in der Bauchhöhle, der Uterus zeigt nach
rechts hinten cin mannsfaustgrosses Divertikel, aus dem ein plattgedrückter Föt nach
der Bauchhöhle ausgeschlüpft ist. Exzision des oberhalb des Abgangs der Tube ge-
legenen Tumors, Übernähung. Ätiologie dunkel.)
Späth, Walnussgrosse interstitielle Tubargravidität. Geburtshilfl. Ges. zu Hamburg.
5. März. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 22.
— Die Präparate zweier Tubengraviditäten. Geburtshilfl. Ges. zu Hamburg. 26. Nov.
Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 5. 1913. (a) 36jähr. Pat., die schon einmal wegen
Tubargravidität operiert war und gleichzeitig Appendektomie.. Menses waren
14 Tage über die Zeit ausgeblieben, plötzlicher Schmerzanfall. Weder Narkosen-
untersuchung noch Abrasio sicherten Diagnose, Probepunktion des Douglas entleerte
Blut. Laparotomie, Tubenexstirpation wegen Tubargrav. b) 4 Jahre lang steril
verheiratete Frau, bei der die Menses 7 Wochen ausgeblieben waren. Plötzlich auf-
tretende Schmerzen links. Temperatur 38,2. 46000 Leukozyten. Punktion des
Douglas frisches Blut, bei der Laparotomie fand sich nur ein Esslöffel frisches Blut
im Douglas. Am Tage nach der Operation Abfall der Leukozyten auf 13000. Die
Zählung der Leukozyten ergibt nicht immer klare Resultate, dagegen ist die Punktion
des Douglas empfehlenswert. (Diskussion.)
Sserebrjakowa, Ein Fall von Eierstockschwangerschaft. Journ. akusch. i hei:
bol. Novemb. Sitz. d. geb.-gyn. Gesellsch. zu St. Petersb. (H. Jentter.)
Stark, Ektopic gestation in. an anomalous tube. The journ. of amer. obst. Sept.
S. 469.
Staude, Zur Schwangerschaft in einem Uterusdivertikel. Frauenarzt, H. 1. Ref.
Zentralbl. f. Gyn. Nr. 26. (Verf. bespricht 2 sehr seltene Fälle, bei denen er am
Ende der Schwangerschaft wegen Verdachts auf Extrauteringravidität bei bestehendem
hohen Fieber und bereits abgestorbenen Kindern laparotomierte. Es handelte sich
in beiden Fällen um einen mit der Bauchwand fest verwachsenen und von Muskulatur
und Peritoneum gebildeten Fruchtsack mit Kind und Plazenta. In einem Fall
gelang es, das Kind und die Plazenta zu entfernen und durch Tamponade des
Fruchtsackes Heilung zu erzielen, der andere Fall verblutete wegen Unmöglichkeit
der Entfernung der Plazenta. Durch die genaue Untersuchung gelang es, nachzu-
weisen, dass es sich um ein Divertikel des Uterus handelte, Tuben und Ovarien
waren nicht beteiligt, erstere liessen sich intakt durch den Uterus in ihrem inter-
stitiellen Teil nachweisen. Als Ursache des Divertikels sieht er eine Rarität im
Fundus oder eine frühere nicht penetrierende Verletzung vielleicht gelegentlich einer
Curettage an.)
*Stillwagen, Charles A., The treatment of ectopic pregnancy. The americ.
journ. of obst. January. (Bericht über 14 Fälle von Extrauterinschwangerschaft
und einen Fall von Lithopädion. Die Pat. wurde wegen Schwangerschaftserbrechen
aufgenommen, bei der vaginalen Untersuchung der auf 4 Monate angenommenen
Gravidität ergab sich, dass man rechts vom schwangeren Uterus eine deutlich palpable
Masse fühlte, in der fötale Kopfknochen zu tasten waren. Vor 6 Jahren hatte Pat.
ihre Menses verloren, eine Vergrösserung ihres Leibesumfanges und subjektive
Schwangerschaftsymptome wahrgenommen. Nach 6 Monaten war die Periode wieder
eingetreten und alle Graviditätssymptome verschwunden. Aus dieser Anamnese und
dem Palpationsbefund wurde die Diagnose Lithopädion gestellt. Bei der Laparo-
tomie wurde im rechten Lig. lat. ein ca. 5—6 Monate alter Föt gefunden.)
Strina, 11 casi gravidanza extrauterina operati nella clinica di Novara. 1l in der
Klinik zu Novara operierte Fälle von Extrauterinschwangerschaft. La Ginecologia.
Firenze, IX. 14. (Nach einigen klinischen Erwägungen berichtet Verf. besonders
über die histologischen Befunde seiner persönlichen Fälle. Die bedeutendsten dieser
Befunde sind: die beständige Entzündung der Adnexe der entgegengesetzten Seite,
sowie die Tatsache, dass in der schwangeren Tube sich keine wahre deciduale Reak-
tion zeigt und sowohl die Vera wie die Reflexa fehlt.)
(Artom di Sant’ Agnese.)
40*
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168.
Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
Strohbach, Tubargravidität mit 24, monatigem intaktem Föt, rechte Tube Hydro-
salpinx. Demonstration Gyn. Ges. Dresden, 18. Jan. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 25.
— Tubenruptur bei Extrauteringravidität im proximalen Ende und Bildung einer
Kapselhämatocele. Diagnose vorher: Ovarialtumor. Demonstration Gyn. Ges. zu
Dresden, 21. März.
Suwalski, Sladislaus, Über Verdoppelung des Uterus mit besonderer Berück-
sichtigung des Uterus bicornis unicollis. Inaug.-Diss. München 1911. Ref. Zentralbl.
f. Gyn. Nr. 22. 1913.
Thélin, Ausgetragene extrauterine Schwangerschaft. Révue méd. de la Suisse
romande Nr. 6.
*Trabes, J. A., Eileiterschwangerschaft. St. Pauls med. journ. Dec. Ref. Zentral-
blatt f. Gyn. Nr. 20. 1913.
Vanverts ct Paucot, Volumineux hemato-salpinx par rupture de grossesse tubaire.
Bull. de la soc. d’obst. de Paris. Nr. 9. 1911.
*Vautrin, Considerations sur trois nouveaux cas de grossesse extrauterine double.
Bull. de la soc. d’obst. et de gyn. de Paris. Nov. Nr. 8. 944. (Bericht über 3 Fälle
von doppelseitiger Extrauterinschwangerschaft. Im ersten Fall bestand bei einer
II para nach 8jährigem kinderlosem Intervall, nachdem vorher zwei normale Ent-
bindungen stattgefunden, links eine vereiterte Hämatocele und rechts eine ungeplatzte
Tubengravidität. Die Infektion der ersteren war dadurch entstanden, dass auf dem
durch die linke Tube und den Uterus laufenden blutigen Ausfluss die Infektions-
erreger eingedrungen waren. Der dritte Fall ist durch Laparotomie nicht sicher
gestellt.)
*Vautrin, Tubal abortion with excessive Haemorrhage. La Gynecol. Nov. 1911.
Ref. Journ. of obst. and gyn. of the brit. emp. January.
*Wagner, Arthur, Zur Behandlung der geplatzten Extrauterrngravidität mit freier
Blutung. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 31.
Woizechowsky, Ausgetragene Extrauteringravidität. Démonstration. Journal
akusch. i shensk. bol. März. Sitzungsber. d. geb.-gyn. Ges. zu St. Petersburg.
(H. Jentter.)
Worall, Ralph, A case of cornual pregnancy. Australasian Med. Gaz. March. 16.
Ref. The journ. of obst. a gyn. of the British Empire, Mav. (Fall von einer Horn-
schwangerschaft, Worall. weist darauf hin, dass die Diagnose unmöglich ist, wenn
nicht der schwangere Sack deutlich vom Uterus abzugrenzen ist. Bei den Gefahren,
die eine solche Schwangerschaft bietet, soll immer operiert werden. Der ideale Vor-
gang ist, den Uterus intakt zu lassen, wenn das nicht möglich, ist die Entfernung
des Uterus nicht zu umgehen.)
Wyatt, Bernard L., Ruptured tubal pregnancy with operation. The journ. of
the americ. med. association. April 27.
. Yeager, Frank N., A case of ectopic gestation at full term with foetus carried
in abdomen for thirty-five years. Journ. of amer. med. assoc. 10. August. (Im
Jahre 1877 bekam Pat. am Ende der Schwangerschaft starke Schmerzen und Be-
schwerden im Unterleib, die auf Opiate und Bettruhe allmählich zurückgingen,
mannigfache Untersuchungen konnten zu einer richtigen Diagnose nicht führen.
1896 bekam die Pat., die bis dahin ihre Arbeit versehen hatte. Aszites, der wieder-
holt abgelassen wurde. Sie starb dann an einer Apoplexie. Bei der Sektion stellt
sich der in der Überschrift erwähnte Befund heraus, in einer derben Kapsel ein
ausgetragenes weibliches Kind, vollständig mumifiziert, von der Plazenta war nichts
nachzuweisen, sie war resorbiert.)
*Jeitlin, 106 Fälle von operativ behandelter Extrauteringravidität. Wratsch. Gaz.
Nr. 45—47. (H. Jentter.)
Zinsser, Abtreibungsversuch bei Extrauteringravidität. Gesellsch. d. Chariteärzte.
5. Dez. Ref. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 3. 1913. (Eine 32jähr. Pat. machte
sich, nachdem die Menstruation etwa 8 Tage überfällig war, mit einer Ballonspritze
mit Hartgunmiansatz eine Scifenwassereinspritzung. Sofort danach heftige Leib-
schmerzen und wiederholte Ohnmachtsanfälle. Nach 3 Tagen Einlieferung in die
Klinik. Uterus von Exsudatmasse umgeben. Douglas vorgewölbt, Temperatur 38,1.
Puls 120. Punktion des Douglas ergibt Blut. Laparotomie: massenhaft Blut in der
Bauchhöhle. Linksseitiger Tubarabort, Abtragung der linken Adnexe, Heilung.)
Zurhelle, Die Röntgendiagnose der Extrauteringravidität in späteren Monaten
Extrauterinschwangerschaft. Schwangersch. i. rudimentär. Horn eines Uterus bicornis. 627
mit abgestorbener Frucht. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 36. (Ausgetragene Tubar-
gravidität mit abgestorbener Frucht. Der röntgenoskopische Nachweis gelang voll-
kommen.)
Für die Entstehung der Eileiterschwangerschaft hält Trabes (157) für
die wichtigste Ursache die Gonorrboe. Unter den Symptomen sind oft am frühesten
lanzinierende Schmerzen mit Ohnmachtsanfällen zu erwarten, da nach Verf. die
Amenorrhoe bei Tubargravidität nicht so regelmässig eintrete wie bei normaler
Schwangerschaft. Das Blut sieht heller aus, die Blutung dauert länger, ist aber
trotzdem geringer als bei normaler Menstruation. Die Therapie kann nur eine
operative sein, mit der vollständigen Entfernung des Blutes aus der Bauchhöhle
soll man sich in dringenden Fällen nicht aufhalten.
Von den wegen Extrauteringravidität einseitig operierten Frauen, über die
Hofstätter (73) berichtet, sind wieder gravid geworden 55,5%, ` 5,5 %, also
be der wieder gravid gewordenen wurden zum zweiten Male von einer Schwanger-
schaft ausserhalb der Gebärmutter befallen: die späteren normalen Graviditäten
verhalten sich zu den neuerlich ektopischen wie 13:1. Aus diesen Zahlen ergibt
sich, auch weiter bei der Exstirpation einer graviden Tube die Adnexe der anderen
Seite, soweit es nur irgend angeht, unberührt zu lassen.
An der Hand von zwei Fällen sehr frühzeitiger Extrauteringravidität macht
Solowij (143) auf ein Frühsymptom aufmerksam, welches darin besteht, dass
man auf eine etwas ungleichmässige Resistenz im Douglas stösst. Diesem bei der
ersten Untersuchung neben der Gebärmutter befindlichen, auf Extrauteringravidität
verdächtigen, wenn auch sehr undeutlichen Tumor soll man beinahe täglich seine
Aufmerksamkeit zuwenden. Ist bei der ersten Untersuchung der Douglassche
Raum vollständig frei gefunden, so spricht dann jede nachträgliche, wenn auch
geringste Veränderung seiner Resistenz unbedingt zugunsten der Diagnose einer
Extrauteringravidität. Dann unbedingte Operation.
Boldt (18) operierte eine Tubargravidität, die bei der Untersuchung und
Beobachtung atypische Blutungen, aber sonst keine für Extrauteringravidität typische
Erscheinungen geboten hatte. Er fand als seltene Symptome dabei anstatt der
krampfartigen Schmerzen im Unterleib einen ständigen scharfen Schmerz und
Schmerzen, wenn bei der bimanuellen Untersuchung die Cervix nach vorn bewegt
wurde. Eine ungeplatzte Tubargravidität ist selten zu diagnostizieren. Als Ätiologie
kommt fast durchweg Gonorrhoe in Frage.
In vier Fällen von Extrauteringravidität mit abundanter intraabdominaler
Blutung konnte Deseniss (37) stets einen stark herabgesetzten Hämoglobingehalt
(350/0) feststellen. In der Häinoglobinbestimmung glaubt Deseniss in zweifel-
haften Fällen ein sicheres diagnostisches Hilfsmittel für den Praktiker erblicken
zu müssen. Wird bei sonst gesunden jungen Frauen ein Hämoglobingehalt von
35°/o gefunden, so muss der Verdacht auf eine intraabdominale Blutung gelenkt
werden.‘ Ebenso ist dringend diese Hämoglobinbestimmung bei zweifelhaften
Appendizitisfällen zu empfehlen, die oft von rechtsseitigen Tubargraviditäten schwer
zu trennen sind.
Bei Tubargravidität mit unsicherer Diagnose empfiehlt Sonnenfeld (144)
unter Beschreibung einer eigenen kasuistischen Mitteilung in Ausnahmefällen eine
Abrasio unter strengster Asepsis, wobei die Möglichkeit bestehen muss, sofort
durch Laparotomie eingreifen zu können.
Porges und Novak (109) fanden bei 12 Fällen von Extrauteringravidität 10 mal
Azetonurie, bei Pyosalpinx unter 14 Fällen dagegen nur 1mal, bei Myoma uteri
unter 16 Fällen 4 mal, etwas häufiger bei Uterus und Ovarialkarzinom und wiederum
sehr häufig bei Corpus luteum und Luteinzysten. Da aber diese letzteren Genital-
erkrankungen differentialdiagnostisch nicht in Betracht kommen, ergibt. sich, dass
bei bereits bestehendem Verdacht auf Extrauteringravidität der Nachweis einer
628 Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
alimentären Azetonurie diese Vermutung sehr bestärken könnte. Besondere Schlüsse
auf eine nähere Differenzierung der verschiedenen klinischen Formen der Extrauterin-
gravidität sowie auf das Leben der Frucht lassen sich mit dieser Reaktion nicht
ziehen.
Vautrin (150) weist darauf hin, dass gelegentlich ein Tubenabort zu einer
abundanten Überschwemmung des Peritoneums mit Blut führen kann. Im allge-
meinen kommen Tubenaborte in den frühesten Stadien der Extrauterinschwanger-
schaft häufig unbemerkt vor und führen nur ausnahmsweise zu einer Blutüber-
schwemmung des Peritoneums. Der Abort ist oft bedingt durch eine extra- oder
intraovuläre Apoplexie, diese ist manchmal verursacht durch abnorme Veränderungen
an den Tuben, häufig aber auch wohl durch Veränderungen des Ovariums (klein-
zystische Degenerat'on) oder des Corpus luteum.
Vautrin (159) stellt, wenn bei einer Frau im Verlauf einer intermenstruellen
Periode mit oder ohne Aufhören der Regel ein plötzlicher Schmerz im Abdomen
und die sonstigen typischen Symptome aufgetreten sind, die Diagnose eines Tuben-
abortes etc, Wenn dann im Abstand von einigen Tagen oder Wochen, ohne dass
die Folgen der ersten Erscheinungen ganz verschwunden sind, die gleichen Sym-
ptome auftreten, die Vermutungsdiagnose einer doppelseitigen Tubenschwangerschaft.
Barthélémy berichtet über einen ähnlichen spontan geheilten Fall von
doppelseitiger Extrauterinsch wangerschaft.
In schwierigen Fällen von ektopischer Schwangerschaft soll man nach
Bandler (5) stets die Kolpotome ant. oder posterior machen und mit dem Finger
nachtasten, die Adnexe revidieren oder dgl. und dann vaginal operieren. Machen
sich dabei jedoch Schwierigkeiten bemerkbar, au soll man die Kolpotomiewunde
schliessen und abdominal weiterarbeiten.
Das von ihm beschriebene „jüngste“ tubare Ei war kleinerbsengross und sass
im isthmischen Teil der Tube in deren antimesometraler Wand. Seine Masse waren
3,75:3,5:2 mm. In dem durchbluteten Ei war vom Embryo nichts nachzuweisen,
es zeigte noch keine ausgebildete Chorionmembran, sondern im wesentlichen nur
Trophoderm. Genaue Beschreibung fehlt.
Auch Stillwagen (151) steht auf dem Standpunkt, dass eine Extrauterin-
gravidität ein rein chirurgisches Objekt ist, die Zeit der Operation nach unter-
brochener Schwangerschaft richtet sich nach der Widerstandstfähigkeit der Patientin
gegenüber einem chirurgischen Eingriff und sollte durch einen kompetenten Chirurgen
bestimmt werden, jeder einzelne Fall ist individuell zu behandeln. Die Operation
so'l sobald als möglich gemacht werden, die Berechtigung ist bedingt durch eine
niedrige Mortalitätsziffer.
Wagner (161) ist bei geplatzter Extrauteringravidität mit freier Blutung für
sofortiges Operieren gleichgültig, ob schwerer Shock besteht oder nicht. Er spricht
für schnelles trockenes Operieren und gegen die Kochsalzspülung zur Entfernung
restierender Blutmengen; es ist nicht nötig, sorgfältig alles freie Blut aus der
Bauchhöhle zu tupfen. Die Beckenhochlagerung soll bei der Operation nicht
verlassen werden, nach der Operation Einwickelung der Füsse und Arme, Tief-
lagerung des Kopfes und Kochsalzklysmen etc.
Field (52) spricht sich bei der Schwierigkeit der Diagnose der rupturierten
Tubargravidität stets für Operation aus (fünf Fälle), da sie 85°/o Heilung ergibt,
während bei abwartenden: Verhalten 85°/o starben.
Bei der Behandlung der ektopischen Schwangerschaft macht Cragin (28)
einen Unterschied zwischen den Fällen unter und über sechs Monaten, und zwar
deshalb, weil nach dem sechsten Monat der Föt als solcher eine grössere
Rolle spielt. Bei frischen Rupturen und Aborten in den frühen Fällen ist Cragin
für sofortiges Operieren, wenn die Begleitumstände günstig sind. Ist dies nicht
der Fall, so tritt eine sorgfältige Überwachung ein, bei besser werdendem Puls kann
man noch abwarten, bei schlechter werdendem soll sofort operiert werden. Cragin
Extrauterinschwangerschaft. Schwangersch. i. rudimentär. Horn eines Uterus bicornis. 629
ist bei Tubenschwangerschaft für Entfernung der erkrankten Tube, die gleichzeitige
Mitentfernung der anderen gesunden Tube weist er zurück. Bei interstitiellen
Graviditäten kann man bisweilen nur das kranke Horn entfernen, im allgemeinen
ist es aber besser, den ganzen Uterus wegzunehmen. Bei Tubenrupturen ins Lig. lat.
kann bei genauer Überwachung die Operation, wenn die Blutung extraperitoneal sitzt,
auf einen späteren Termin verschoben werden, nur bei wiederholten Blutungen und
Eiterungen soll Laparotomie oder vaginale Drainage ausgeführt werden. Unter vier
Fällen in den späteren Monaten hat Verf. zwei mit lebenden Kindern. Auch
hier soll man möglichst bei lebendem Kinde bis 81/8 Monate warten, da man dabei
ein lebendes Kind erzielen kann. In seltenen Fällen kann man den Sack ganz
entfernen, sonst ist die sicherste Methode den Sack anzunähen, zu eröffnen und
auszutamponieren ` bei abgestorbenem Kind kann man mit der Operation noch
warten.
Unter 24 Fällen von Tubärschwangerschaft verlor Marvel (100) einen Fall,
bei dem wegen Shocks 36 Stunden mit der Operation gewartet und nicht einge-
griffen wurde und einen Fall von ausgetragener Extrauterinschwangerschaft. Er
ist der Ansicht, dass bei abwartendem Verhalten und aufgeschobener Operation ein
grösserer Blutverlust stattfindet, dadurch eine vermehrte Shockwirkung, ein Verlust
an Lebenskraft, bedingt wird. Die wiederholten Blutverluste bedingen eine schlechtere
Konstitution, die Operation gestaltet sich schwieriger infolge ausgedehnterer patho-
logischer Veränderungen, es resultieren verkrüppelte Organe mit ungenügenden
Funktionen, die Rekonvaleszenz ist langwieriger. Marvel tritt daher ohne Rück-
sicht auf den vorhandenen Shock unbedingt für Frühoperation bei Extrauterin-
gravidität ein.
Zu den 141 Füllen von ausgetragener Extrauterinschwangerschaft mit leben-
dem Kind fügt Th. Landau (92) drei weitere, in denen Mutter und Kind gesund
geblieben sind. Meist kommt es zu dem Tode der Frucht und das Schicksal der
Mutter hängt von den Veränderungen ab, die die tote Frucht bzw. der Fruchtsack
eingehen. 1. Die Skelettierung, ähnlich der im Uterus. 2. Die langsame gefähr-
liche Form der „Missed abortion“, dann die relativ milde langsame, bei der die
betreffenden Frauen, ohne bettlägerig zu werden, unter geringen Blutungen und
unerheblichem Ausfluss allmählich das ganze Skelett verlieren. (Fünf Fälle von
Landau, darunter das völlig erhaltene Skelett eines Falles). 3. Die rapide Form
(Wagner, Wien), bei der die schnelle Skelettierung durch den Bac. aerogenes
capsulatus erfolgt.
Die aseptische Konservierung, Eintrocknung und Munifikation.
Lithopädionbildung.
Auf Grund der Literatur und eines eigenen Falles von wiederholter Tuben-
schwangerschaft kommt Hirsch (72) zu folgenden Schlüssen:
I. Die wiederholte Tubenschwangerschaft ist ein seltenes Ereignis, sie kommt
in höchstens 5°/o der Fälle vor.
II. Die prophylaktische Entfernung der gesunden Tube ist nicht gerecht-
fertigt. Die der kranken nur dann, wenn sie schwere Veränderungen insbesondere
in ihrem Innern aufweist. Peritubare Adhäsionen sollen physikalisch behandelt
werden. `
III. Bei Entscheidung der Frage, ob die Tube der anderen Seite mitentfernt,
werden soll, ist den sozialen Momenten, ferner den Fortpflanzungs- und rasse-
hygienischen Überlegungen ein breiter Spielraum einzuräumen.
Puppel (124) wendet sich gegen die Ansicht von Hirsch aus sozialen oder
rassehygienischen Gründen bei bestehender Extrauteringravidität der einen Seite
auch die Tube der anderen Seite mitzuentfernen, weil dabei die Möglichkeit be-
stehen könne, dass auch die Tube der anderen Seite wieder gravid werden könne.
Bei einer armen Frau sei dies eine grosse Gefahr, während die reiche nach An-
sicht Hirschs ruhig wieder tubar gravid werden könnte. Es ist vollkommen ver-
kehrt hier aus prophylaktischen Gründen die andere Tube mitzuentfernen. Soziale
630 | Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
und rassenhygienische Erwägungen sollen dabei völlig ausscheiden, solange noch
die rein ärztliche Beurteilung des Falles unter grosser Unsicherheit leidet.
Aus der Statistik von Duffek (41) über wiederholte Tubargravidität
ergibt sich, dass durchschnittlich 25 %, aller Operierten wieder gravid werden; der
5. Teil dieser 25%, wird aber wieder in der zurückgelassenen Tube gravid, es
haben also 20%, aller derjenigen Schwangerschaften, die nach Operation einer
Tubengravidität zustande kommen, ihren Sitz in der zurückgelassenen Tube. Duffek-
Latzko stehen auf dem Standpunkt, die nicht gravide Tube gelegentlich der
Operation einer Tubenschwangerschaft wegen der damit verknüpften Gefahren nur
dann zu erhalten, wenn entweder der direkt von der Pat. geäusserte Wunsch nach
weiterer Nachkommenschaft vorliegt, oder wenn es sich um Frauen handelt, die
entweder noch gar nicht oder vielleicht nur einmal geboren haben. Nicht die
Entfernung, sondern Schonung der nicht graviden Tube bedarf einer eigenen
Indikation.
Frankl gibt in der Diskussion einen Fall bekannt, in dem er bei der
Laparotomie in der linken Tube ein kleines varixähnliches Knötchen fand, das
eine ganz junge ungeborstene Tubenschwangerschaft war. Die andersseitige Tube
zeigte einen Befund, der für einen abgelaufenen Tubarabort sprach, es fand sich
in Serienschnitten eine Höhle, in der sich stark verändertes Blut, keine Spur fötaler
Teile fand. Sie kommunizierte mittelst eines durch das ganze Septum verlaufenden
Ganges mit dem Tubenlumen. In diesem fanden sich Reste stark rückgebildeter
Zotten. Schauta hält die angegebenen Zahlen der wiederholten Tubengravidität
für zu hoch. Fabricius hat unter 179 Fällen von Extrauteringravidität nur
6 Fälle gesehen. Latzko, Stiassny, Wertheim.
Die utero-tubäre Schwangerschaft besteht nach den Untersuchungen von
Pegaitaz (115) zu Recht, sie kann spontan zu Ende gehen, oder die Frucht stirbt
ab, ee kommt zum Abort und die Plazenta wird retiniert und zieht mit einem
Strang nach der Tube, wo sie dann artifiziell entfernt werden muss; in den vor-
geschritteneren Fällen ist die Gefahr der Retentio placentae und der Infektion
gross. Die Diagnose wird sich auf das Rugesche Zeichen stützen, das bei dieser
Abart der interstitiellen Schwangerschaft auch vorhanden sein muss. Wenn die
Diagnose gestellt ist, wird man ohne weiteres den Eisack exstirpieren müssen ;
wenn das Kind lebensfähig ist, wird man es nach Möglichkeit erhalten und dann
ohne weiteres intrauterine Manöver die Operation vornehmen. Bei Gefahr der
Infektion wird man ev. die Uterusbauchdeckenfistel nach Sellheim ausführen.
Anschliessend an die makro- und mikroskopischen Untersuchungen seines
Falles von Bauchhöhlenschwangerschaft verlangt Czyzewicz (29) bei
einer Bauchhöhlenschwangerschaft
1. das Fehlen jedweder Beteiligung der Tuben und Ovarien,
2. den Nachweis einer lebenden Verbindung der Plazenta mit dem Peri-
toneunı,
3. die Vitalität des Eies.
Zum 2. Punkte ist absolut notwendig eine Decidualschicht zwischen normalen,
lebenden Zotten und dem normalen Peritoneum. Der Implantationsvorgang gestaltet
sich folgendermassen: Inserieren lebende Zotten an irgend einem Organe, welches
befähigt ist, einer decidualen Umwandlung zu unterliegen, und entwickeln sie sich
daselbst weiter, so kommt es zur Bildung einer Decidualzellenlage, welche in inniger
Verbindung einerseits mit den Zotten, andererseits mit dem Insertionsorgan steht,
Wenn sich schon abgestorbene Zotten festsetzen, so werden, wie bei jedem Fremd-
körper, Reizerscheinungen ausgelöst, die sich in kleinzelliger Infiltration äussern.
Nun können aber auch kleinzellige Infiltrate bestehen, wenn lebende Zotten vor-
handen sind, daneben müssen sich aber dann immer noch Chorionzotten im Stadium
der Degeneration finden. Als „lebendige Verbindung der Plazenta mit dem Peri-
toneum‘ betrachtet also Czyzewiez entweder einen Befund von ausschliesslich
lebenden Zotten, mittelst einer Decidualzellenlage mit der lebenden Unterlage ver-
Extraunterinschwangerschaft, Schwangersch. i. rudimentär. Horn eines Uterus bicornis. 631
bunden, oder neben obigen auch von abgestorbenen und im Regressionsstadium
begriffenen, jedoch bei Fehlen von kleinzelliger Infiltration.
Diese wichtige Forderung bildet eigentlich das wichtigste Argument für das
Bestehen einer primären Bauchschwangerschaft. Es fand sich in seinem Falle
eine deutliche Decidualschicht in dem das Ei zum grössten Teile umscheidenden
Netzzipfel.
Richter (128) kommt auf Grund seines genauer beschriebenen Falles von
primärer Abdominalgravidität und einer Sichtung der bisher veröffentlichten ähn-
lichen Fälle, von denen nur ganz vereinzelte der Kritik standhalten können, zu
der Überzeugung, dass es doch eine primäre Abdominalgravidität gibt. Ein lebendes
Ei von 4—5 Wochen, welches mit seinem Eibett in inniger Verbindung angetroffen
wird und durch keinerlei Beziehungen mit dem Uterus und den Adnexen in Ver-
bindung steht, kann nur durch primäre Einbettung an Ort und Stelle festgehalten
werden. Das befruchtete Ei, das den Anschluss an Uterus und Tuben verpasst
hat, kann anscheinend mehrere Tage seine Vitalität bewahren, es kann sich in
vielen Fällen auf der Serosa des Mastdarms einen geschützten Mutterboden suchen
und sich hier einnisten. Vielleicht nützen ihm hier die auch in Richters Fall
gefundenen Deciduainseln. Das Schicksal des Eies hängt davon ab, ob es möglichst
bald aus dem Bereiche der starken Peristaltik der Därme gebracht wird — ans
Netz an die untere Fläche der Leber, Bucht zwischen Niere und Bauchwand,
zwischen Cökum und Lig. lat., zwischen Mastdarm und den Douglasfalten.
Im Douglas scheint das Ei kein langes Dasein fristen zu können. Durch
die Aggressivität des jungen Eies wird die Haftung auf dem etwas mangelhaften
Mutterboden in gewisser Weise gewährleistet. Wehen fehlen bei dem Untergang
des Eies und dies ist als Charakteristikum bei der Bauchschwangerschaft gegen-
über der Tuben- und Uteringravidität hervorzuheben.
Richter unterscheidet unter den ektopischen Schwangerschaften 1. Gravidi-
täten in den Uterusanhängen:
a) Ovarialgravidität,
b) Gravidität auf der Fimbria ovarica,
c) Tubargravidität,
d) Gravidität in einer akzessorischen Nebentube.
2. Graviditäten im interstitiellen Teil des Uterus — interstitielle Tubar-
gravidität —.
3. Graviditäten entfernt von dem eigentlichen Genitaltraktus = primäre
Abdominalgravidität.
Ausserdem unterscheidet er vorgetäuschte ektopische Schwangerschaften:
A. bei Doppelmissbildungen des Uterus (Gravidität im rudimentären Neben-
horn);
i B. nach Trauma (Ruptur des Fruchthalters) :
a) Plazenta im Fruchthalter, weiterlebendes Kind in der freien Bauch-
höhle = sekundäre Abdominalschwangerschaft ;
b) das ganze Ei in die Bauchhöhle geboren = intraabdomineller Frucht-
tod nach Ruptur des Fruchthalters.
Mars (101) Im Laufe von 13 Jahren wurden in der Lemberger Klinik
77 Fälle operiert mit zwei Todesfällen (2,6°/0). Eine Frau starb bei zu spät aus-
geführter Operation bald darauf ohne das Bewusstsein wiedererlangt zu haben, die
andere Frau verstarb auf dem Öperationstische (Mors thymica. Thymus persistens).
In beiden Fällen kann der Tod nicht der Operation zur Last gelegt werden. Die
Operation als solche kann also über O°/o Lethalität verfügen, es ist niemals Sepsis,
postoperative Verblutung oder derartiges vorgekommen. Auch die in der Provinz
und in der Privatpraxis ausgeführten Operationen verliefen sämtlich gut. Die
Operationsresultate sind also ebenso gute wie bei unkomplizierten Ovarialtumoren.
632 Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
Wie ist das Verhältnis zu anderen Laparotomien bezüglich der Lethalitä? Es
wurden in der Lemberger Klinik binnen 13 Jahren bis Januar 1912 ausgeführt
794 Laparotomien mit 77 Todesfällen, also 9,7°/o allgemeiner Sterblichkeit. Im
Jahre 1904 berichtete Mars in der Lemberger ärztlichen Gesellschaft über sein
erstes Lemberger Lustrum von 5 Jahren, über 214 Laparotomien mit 11,62 %/o
Lethalität. Ein ähnliches Prozent wiesen damals auch andere Kliniken auf. Die
401 Fälle der letzten 5 Jahre weisen nur 26 Todesfälle auf, also 6,5°/o dank
der verbesserten Technik und Aseptik. Die Lethalität im letzten Jahre betrug
kaum 5°/.. Wenn man die Todesfälle abzieht, welche durch Nebenursachen ver-
anlasst wurden, den Charakter des Leidens, wie akute purulente Peritonitis, Ein-
bringung einer Frau mit Uterusruptur und Fötus im Bauche, die Todesfälle an
karzinöser Hexis einige Zeit post operationem, zwei Fälle von plötzlichem Tode
sub operatione, zwei Todesfälle an Phthise 18 und 60 Tage post operationem etc.,
so bleiben eigentlich nur 2,8°/o Todesfälle, welche der Operation zur Last fallen
können.
Wem diese Lesart nicht zusagt, dem liefert Mars die Nekropsieberichte von
12 Frauen, innerhalb der letzten 5 Jahre verstorben. Auf 401 Fälle wurde Peri-
tonitis als Todesursache konstatiert in 3°/o der Fälle in den vorletzten 5 Jahren.
Im letzten Quinquennium wurde kein einziges Mal septische Infektion kon-
statiert, sondern 14 mal eine andere Todesursache.
Dabei wurden doch Kranke eingeliefert mit schon bestehender Sepsis.
Es kommen nach den Sektionsberichten 30/0 Todesfälle heraus auf Rechnung
der Operation. Es kommt die Individualität des Operateurs in Frage, seine Technik,
Aseptik etc. und andererseits die Individualität der Kranken, ihre Widerstands-
kraft, ihr Gesundheitszustand ete. Wenn die Aseptik des Operateurs genügte, um
auf 75 Bauchschnitte bei Extrauterinschwangerschaft jeden Todesfall zu verhüten,
warum soll man ihn bei anderen Operationen einer ungenügenden Aseptik, Technik
etc. verdächtigen? Es kommen doch auch bei der Laparotomie wegen Extrauterin-
schwangerschaft die verschiedensten technischen Erschwerungen vor, bezüglich der
Adnexe oder Ureteren, des Uterus, koinzidenten anderen Tumoren ete. Mars ist
der Ansicht, dass bei diesen Operationen überhaupt, welcher Art auch die Indi-
kation sei, die im Organismus der kranken Frau vorhandenen Krankheitserreger
eine bedeutende Rolle spielen, versteckte Eiterherde etc. Mag der Operateur
Aseptik und Technik auch noch so gut beherrschen, so hat er post operationem
doch mit dem Einflusse dieser versteckten Faktoren zu rechnen. Mars kommt
zu dem Schlusse, falls eine Frau nach der Operation doch starb, so war sie über-
haupt nicht mehr auf operativem Wege zu retten wegen ungünstiger Operations-
bedingungen. Welchen Weg sollen wir nun einschlagen, um diese ungünstigen
Operationsbedingungen zu bekämpfen, resp. ihren Einfluss zu paralysieren?. Wir
müssen danach streben, die postoperative Peritonitis zu bekämpfen.
(v. Neugebauer.)
Jastrzebsky (76). 37jährige Frau, 12 Jahre verheiratet, hat zweimal glatt
geboren, zuletzt vor 10 Jahren. Jetzt im 8. Schwangerschaftsmonate Blutung,
Schmerzen, Erbrechen, Wehen, aber keine Geburt. Die Fruchtbewegungen hörten
auf. Nach einiger Zeit Besserung im Befinden. Die Frau fing wieder an, ihre
Arbeit zu verrichten. Der Anfall war am 18. Mai 1910, im September wieder
Schmerzen und Erbrechen, Fieber, Drängen nach unten und Durchfall. Der Arzt
verlangte Transport nach Warschau, die Frau wartete jedoch weiter ab, bis ihr
nach zwei Wochen zwei Fötalknochen per rectum abgingen. Endlich folgte sie
dem Rate, Bei Aufnahme konstatierte man Denutrition, 37,60 C bei Puls von 96
und phthisische Erscheinungen an den Lungenspitzen. Unbeweglicher harter
höckeriger Tumor auf der rechten Hüftschaufel bis drei Querfinger unterbalb des
Nabels reichend. Im Rektum fand man bei Spekularuntersuchung auf der Höhe
von 12 Zent oberhalb des Anus eine stark hyperämische mit Eiterbelag bedeckte
Stelle und tastete mit dem Finger hier eine Einziehung, konnte aber keine Per-
Extrauterinschwangerschaft, Schwangersch. i. rudimentär. Horn eines Uterus bicornis. 633
forationsöffnung ausfindig machen. Mikroskopisch fand man in den Fäzes Blut-
körperchen, vereinzelte Muskelfasern und Kristalle von phosphorsaurem Kalk.
Harn ohne Besonderheiten. Man diagnostizierte eine extrauterine 8 monatliche
Schwangerschaft mit abgestorbener Frucht. Röntgen erwies die Konturen der
Frucht, Schädel, Wirbelsäule und Rippen. Angesichts des schlechten Allgemein-
zustandes erst Arsenik subkutan und tonisierende Behandlung. Nach einigen
Wochen entschloss sich Dr. Ciechomdski zur Laparotomie nach vorheriger
Kochsalzinfussion von 600 g und Strophantus. Schnitt in Linea alba. Netz mit
Tumor verwachsen; nach Lösung der Verwachsungen fand sich eine Verwachsung
des Tumors mit einer Dünndarmschlinge.. Der Tumor lag auf der rechten Hot
schaufel und in cavo Douglasi. Bei genauerer Inspektion zeigte sich, dass der
zuführende Schenkel ` der Dünndarmschlinge linkerseits vom Tumor lag, der ab-
führende rechterseits. Die vordere Fläche der Dünndarmschlinge war perforiert,
die hintere Wand konvex vorgetrieben, ausgebuchtet und bildete die Wand eines
Backes, in welchem sozusagen die abgestorbene Frucht gelagert war. Nach Unter-
bindung des Mesenteriums der Dünndarmschlinge wurde diese reseziert, die bezüg-
lichen Amputationsstümpfe der Dünndarmschlinge miteinander vernäht mit Drei-
etagennaht. Nach Serviettentapezierung der Bauchhöhle wurde jetzt der Fruchtsack
inzidiert, die Frucht entfernt und die gesamte Höhle des Fruchtsackes mit einem
Mikuliczsack ausgefüllt, ein Gazetampon noch ausserhalb des Fruchtsackes ein-
gelegt, die Bauchwunde so weıt als nötig geschlossen. Die mazerierte Frucht
43 em lang wog 2400 g. Die Frau starb bei subnormalen Temperaturen am
siebten Tage nach der Operation unter den Erscheinumgen einer Herzadynamie.
Bei der Nekropsie zeigte sich ein eitriger Belag des Peritoneums in der unteren
Hälfte der Bauchhöhle, eine lokalisierte Peritonitis purulenta. Die Darmnaht hatte
gut gehalten. Die Darmresektionsstelle lag 80 cm oberhalb des Blinddarmes,
50 cm unterhalb der Dünndarmanastomosierungsstelle fand man im Darmlumen zwei
Rippen des Fötus. Im gegebenen Falle ist bezüglich der primären Eiimplantation
nichts zu sagen, geschweige denn, ob es sich um eine primäre Abdominalschwanger-
schaft handelte. Ätiologisch fehlen irgendwelche Momente der Erklärung, es sei
denn, dass diese Frau nach der letzten Schwangerschaft vorher acht Jahre nicht
schwanger geworden war.
Verfasser bespricht im Anschluss an seinen Fall die Frage der Extrauterin-
schwangerschaft in der zweiten Hälfte. Er fand, dass auf 250 Fälle von Extrauterin-
schwangerschaft der Breslauer Klinik nur acht Fälle angegeben seien mit Schwanger-
schaft über die zweite Hälfte hinaus. In der polnischen Kasuistik fand Verf. nur drei
Fälle von ausgetragener oder beinahe ausgetragener Extrauterinschwangerschaft mit
während der Operation lebend extrahierter Frucht. (Fälle von Neugebauer
1899, C. Stankiewicz 1901, Rydygier. Referent kann noch einen Fall von
Borysowicz hinzufügen. Am längsten nach Extraktion lebte das Kind im Falle
v. Neugebauers: 19 Stunden und verstarb dann infolge von Lungenatelektase.
Stirbt die Frucht ab und vereitert, so wird sie oft auf dem Wege der Eıterung
in den Darm ausgestossen oder in die Blase oder durch die Bauchwand nach
aussen. Genth und Widerstein fanden eine lebende 17 wöchentliche Frucht
bei einer Bruchoperation in dem Bruchsacke. Im gegebenen Falle war die
Diagnose angesichts der per rectum abgegangenen Fötalknochen sicher, trotzdem
andere diagnostische Merkmale fehlten. Röntgen hestätigte die Diagnose. Werth
spricht sich skeptisch über den Röntgenbefund angesichts der Extrauterinschwanger,
schaft aus und führt die negativen Resultate von Füth, James, Oliver-
Winter etc. an. (Heute angesichts der bedeutenden Verbesserung der Apparate
würde selbstverständlich auch Werth nicht mehr so skeptisch sich ausdrücken.
Referent) Ciechomski hat in seinem Falle den Uterus nicht sondiert wegen
der damit verbundenen mannigfachen Gefahren — Infektion oder auch Perforation.
Verf. führt hier eine Beobachtung an von Depaul: Er sondierte den Uterus,
worauf Fruchtwasser abfloss; er war also sicher, dass es sich in diesem Falle um
634 -> Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
uterine Schwangerschaft handle. Nach einigen Tagen starb die Frau und die
Nekropsie erwies, dass die Sonde per uterum einen extrauterinen Fruchtsack per-
foriert hatte. Ebensowenig wandte Ciechomski in seinem Falle die von
v. Wyder und von Dührssen empfohlene diagnostische Uterusauskratzung, um
eine uterine Decidua hervorzuholen an, aus rein theoretischen Bedenken, welche von
Winter ausgesprochen wurden.
Es folgt am Schluss der Arbeit ein Verzeichnis der in den letzten Jahren
von polnischen Autoren veröffentlichten Fälle von Extrauterinschwangerschaft,
j (v. Neugebauer.)
Zeitlin (166). (Auf 9890 gynäkologische Kranke kamen 163 Extrauterin-
graviditäten (1,7/0). Davon wurden 106 operiert (63,8°). Nur in 2 Fällen
war die Schwangerschaft älter als 3 Monate (5monatliche und ausgetragene).
85°/o der Kranken standen im Alter von 24—35 Jahren. In 24°/o der Fälle
endigte die vorhergehende Schwangerschaft mit Abort, in 50°/o waren seit der
letzten Geburt 5 und mehr Jahre vergangen. Von 97 Bauchschnitten wurden in
28 ausgedehnte Adhäsionen im Becken gefunden. 9 mal wurde wegen verjauchter
Hämatocele die Kolpotomie ausgeführt (2 Todesfälle). Das jüngst von Solowij
und Bertolini angegebene Symptom wurde schon im Jahre 1896 von Wasten
gelehrt und in 50°/o der Fälle gefunden. Um Ruptur der Tube handelte es sich
53 mal, um Tubarabort 23mal; abgekapselte Hämatocelen wurden 20 mal vermerkt.
Von 97 Kranken, welche per abdomen operiert wurden, starben 5 (5,2 °/o). 3 Pat.
wurden wegen wiederholter Extrauteringravidität zum zweitenmal laparotomiert (3,3 °/o).
Die Chancen auf Wiederholung der Extrauteringravidität sind gering im Vergleich
mit der Möglichkeit uteriner Gravidität. Deswegen ist die andere Tube nur dann
zu entfernen, wenn sie bedeutend verändert ist (was auch in 67 Fällen ausgeführt
wurde); in den anderen Fällen sollen nur die Adhäsionen gelöst werden. In den
seltensten Fällen ist die Sterilisation auszuführen. Die Frage über die Sterilisation
soll der schwer leidenden Pat. in keinem Falle vorgelegt werden.)
(H. Jentter.)
Abuladse (1). (Bei der 2Ojährigen Igravida treten am normalen Ende
der Schwangerschaft Wehen ein, welche bald sistieren. Nach 3 Wochen hören die
Bewegungen der Frucht auf, bald darauf Schmerzen und Blutungen. Der Frucht-
halter war äusserst beweglich und vollkommen schmerzlos. Per vaginam wurde der
Uterus wenig vergrössert gefunden, innig verbunden mit dem Fruchthalter. Im
hinteren Gewölbe wurde das linke Ovarium palpiert. Laparotomie, Adnexe rechts
an gewöhnlicher Stelle, links viel tiefer vom leeren Horn ausgehend. Nach Spaltung
des schwangeren Hornes und Extraktion der toten Frucht gleichzeitige Amputation
beider Uterushörner. Der linke Eierstock wird belassen (ohne Corpus luteum,
also transmigratio extra-uterina). Frucht leicht mazeriert; Gewicht 2800 g. Genaue
Beschreibung des Präparates: dem Fruchthalter sitzt links unten breitbasig der
leere Uterus auf; rechts geht vom Fruchthalter das breite Mutterband ab, Tube,
Ovarium und Lig. teres sind normal gelegen. Die Tuben gehen auf verschiedenen
Niveaus ab (links 6 cm, rechts 14 cm vom unteren Rande des Präparates). Es
lässt sich kein kommunizierendes Lumen zwischen Fruchthalter und Gebärmutter-
höhle konstatieren. Die muskulöse Scheidewand ist 0,5 em dick. Mikroskopisch
lässt sich auf Serienschnitten nur ein Rudiment eines Kanals mit Zylinderepithel
von 2 mm Länge konstatieren, welches weiterhin verschwindet. Irgend ein Lumen
ist also nicht vorhanden.) (H. Jentter).
H ff, ` Weer
10.
Allgemeines. 635
VII.
Pathologie der Geburt.
Referent: Privatdozent Dr. Rud. Th. Jasehke.
I. Allgemeines.
Albrecht, Diskussion zu Hengge. Bayr. Ges. für Geb. u. Gyn. 7. VII. Bericht
Zentralbl. f. Gyn. Nr. 37. p. 1225.
Bender, X., Sur un cas de kyste de l’ovaire praevia traité avec succès par la
ponction vaginale. Rev. de gyn. Nr. 2. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. p. 599.
Beromann, W., Kasuistisches zur Komplikation der Schwangerschaft und Geburt
mit Myom bezw. mit entzündlichen Erkrankungen der Adnexe. Prager med. Wochen-
schrift 1911. Nr. 26. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 15. p. 486.
Biber, Werner, Über Oligohydramnie mit konsekutiver Verunstaltung der mensch-
lichen Frucht. Hegars Beiträge Bd. 17. Heft 3. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 48.
p. 1629.
Bogdánovits, M., Gebärende mit Sternumdefekt. Gyn. Sekt. des kgl. ungar.
Ärztevereins zu Budapest. 7. IX. 1911. Bericht Zentralbl. f. Gyn. Nr. 31. p. 1029.
(22jährige Ipara. An Stelle des Sternums dreieckige Lücke 7x9 cm, normaler Puls
und Blutdruck. Ausserdem besteht eine Skoliose und Gibbus. Die linke Lungen-
hälfte infolge des Gibbus zusammengedrückt. Geburt ganz normal. Interessant
war dabei das Verhalten des Herzens, das fast herauszuspringen schien.)
. Boissard, Al., et Vignes, Dystocie par ancienne fracture du sacrum. Soc d’obst.
et de gyn. de Paris. 12.2. Bull. de la la Soc. d.’obst. et de gyn. de Paris etc. p. 63.
(39jährige Ilgrav. Bei vollständiger Erweiterung des Muttermundes seit zwei Stunden
kein Fortschritt der Geburt; zweimaliger erfolgloser Forzepsversuch, dann Einliefe-
rung in die Klinik mit 38,6° Temperatur. Hier dritter fruchtloser Forzepsversuch,
worauf endlich als Hindernis für das Tiefertreten des Kopfes ein Knochenstachel
zwischen unterem und mittlerem Drittel des Kreuzbeines entdeckt wird. Der Knochen-
stachel hatte fast die Grösse eines kleinen Fingers; da er aber noch schräg ins
Beckenkavum hineinragte, gelang es jetzt, den Kopf unrotiert bis zum Beckenboden
herabzuziehen, dann hier erst zu rotieren und zu entwickeln. Das lebend geborene
Kind starb am 28. Tag infolge von Krämpfen durch eine Meningealblutung. Wochen-
bett 14 Tage lang fieberhaft, dann glatt. Nachträglich stellte sich heraus, dass die
. Frau im 4. Graviditätsmonat auf der Treppe gestürzt und sich dabei offenbar das
Kreuzbein gebrochen hatte.
Bondy, O., Ovarialtumor als Geburtshindernis. Gyn. Ges. zu Breslau 14. Mai.
Monatsschr. f. Geb. und Gyn. Bd. 36. p. 260. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 40. p. 1344.
Bonnet-Laborderie, Accouchement d’une primipare ägee atteinte de la maladie
de Parkinson. Reunion obst. et gyn. de Lille 27. III. Bull. de la Soc. d’obst. et
de gyn. de Paris ete. 1®re année Nr. 5. p. 474. (4ljährige Ipara. Trotz schwerer
Lähmungserscheinungen — die Frau musste gefüttert werden, konnte kaum ver-
ständlich sprechen — Geburt ganz glatt mit guten Wehen.)
Brockhausen, H., Zur Therapie des tiefen Querstandes (Inaug.-Dissert. Freiburg
1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 40. p. 1349.
Cassin, P., Un cas de grossesse et d'accouchement fibreux. Réunion obst. et gyn.
de Montpellier. 5. VI. Bull. de la Soc. d’ost. et de gyn. de Paris ete. Nr. 6. Juin.
p. 666. (Merkwürdiger Beitrag zur Grossesse nerveuse. 46 jährige Dame. Auf die
plötzliche Nachricht vom Tode der Mutter bleiben die erwarteten Menses aus, die
Frau glaubt sich schwanger. Brüste und Leib schwellen an, Übelkeit tritt auf.
636
11.
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22,
23.
24.
Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.
Vier Monate später Blutung, die der Arzt für drohenden Abort hält. Fünf Wochen
später neuerliche Blutung mit Ausstossung von Membranen. Befund im 6. Monat:
Ovoider medianer Tumor in abdomine von etwas derberer Konsistenz als sie einem
graviden Uterus entsprechen würde und mit härteren Partien dazwischen, Leib wenig
aufgetrieben, Anämie. Herztöne nicht zu hören, Kindesteile nicht zu fühlen.
Gravidität wird daraufhin als unwahrscheinlich erklärt. Abwarten, da die Frau jeden
Eingriff verbietet. Noch verschiedene Blutungen in Pausen von 7—8 Wochen. Erst
2 Monat nach dem erwarteten Geburtstermin erlaubt die Pat. einen Eingriff. Dila-
tation mit Hegarstiften. 2 Finger dringen 18 cm in den Uterus ein, der leer ist.
Links gegen den Fundus eine härtere, 2 kindfaustgrosse Partie, die Verf. an eine
interstitielle Gravidität denken lässt. Abwarten. Nach 3 weiteren Wochen Aus-
stossung eines Fibroms der erwähnten Grösse. Interessant ist jedenfalls,
dass das Wachstum des Myoms augenscheinlich mit dereingebildeten
Schwangerschaft zusammenfiel.)
Chapple, A persistent occipito-transverse presentation. Brit. med. journ. Okt.
p. 1012.
Chiaje, della, Vorteile der Beckenhochlagerung bei Gesichtslage. Pariser geb.
Ges. 27. IV. 1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 209.
Commandeur, Diskussion zu Gonnet (Nr. 28). Bull. de la Soc. d’obst. et de
gyn. de Paris 1ère année Nr. 3. p. 218.
Cunnington, C. Willett, A case of rupture of lung in labour. Lancet, Oct. 12.
p. 1012. (23jähr. Ipara, sehr schmerzhafte kräftige Wehen; 15 Minuten vor der
Austreibung des kindlichen Kopfes bekam die Frau eine rasch zunehmende An-
schwellung des Halses, dann Blutunterlaufung des Gesichts mit zunehmender
Schwellung, die sich schliesslich auch auf den behaarte Kopf und Thorax erstreckte.
Deutliches subkutanes Emphysem nachweisbar. Puls 140, klein, Respiration 28.
Pat. selbst hatte ausser etwas Atemnot keine Beschwerden. Schalldifferenz zwischen
beiden Lungen war nicht nachweisbar. Binnen 8 Tagen Heilung. Verfasser ver-
mutet, dass vielleicht eine alte Adhäsion zwischen Pleura und Lunge bei den An-
strengungen der Presswehen gerissen sei und zu Luftaustritt geführt habe.)
Davis, E. P., Operative obstetrics, including surgery of the new-born. (W. B.
Saunders Company, Philadephia und London 1911. Ref. Am. Journ. of Obst.
March. p. 495.)
Dockhorn, W., Die Geburt bei frühzeitigem Blasensprung. Inaug.-Diss. Göttingen
1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 315.
Evan, Mc., Antepartum haemorrhage treated by Caesareau section. Bradford med.-
chirurg. soc. 16. IV. Ref. Brit. med. journ. 27. IV. p. 954.
Fleischmann, Otto, Ein Fall von Hydramnie. Inaug.-Diss. Erlangen. Ref.
Münchn. med. Wochenschr. p. 2476.
*Folliet, L., Diabetes und Schwangerschaft, Entbindung und Wochenbett. Gaz.
des höpitaux. Nr. 105. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. p, 82.
Forssell, Olof, Zur Kenntnis des Amnionepithels im normalen und pathologischen
Zustande. Arch. f. Gyn. Bd. 96. H. 3. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 30. p. 1002.
Fougère, M., Dilatation de l’estomac après une application de forceps. La Gyne-
cologie. 16. Jahrg. Nr. 4. April. p. 241. (Akute Magendilatation unmittelbar post
partum, arteriomesenterialer Darmverschluss, Heilung durch Bauchlage.)
Franz, R.. Über das Verhalten der Harntoxizität in der Schwangerschaft, Geburt
und im Wochenbett. Archiv f. Gyn. Bd. 96. H. 2.
Fries, H., Schwangerschafts- und Geburtsverlauf bei Beckenechinococcus und
Uterus mvomatosus. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 37. — Ferner: Greifswalder med.
Verein 23. V. Deutsche med. Wochenschr. p. 1763.
Gemmel, J. E., Three cases of pregnancy with complications. North of England
obst. and gyn. soc. 19. IV. Ref. Lancet, May 4. p. 1201. (l. Abort in der
12. Woche bei Pvosalpnx. 2. Schwere intraabdominelle Blutung im 3. Graviditäts-
monat infolge Milzruptur ohne vorhergegangenes Trauma. 48 Stunden nach
Milzexstirpation Exitus. 3. Gravidität im 6. Monat mit grosser anteuteriner, von
der übrigen Bauchhöhle aber ganz abgekapselter, von den Adnexen ausgehender
Eiteransammlung. Nach Inzision und Drainage Frühgeburt, uterine Infektion,
Exitus )
German, Vorstellung einer Frau, bei welcher er den Kaiserschnitt gemacht hatte
wegen eines wie er meinte subserösen Myoms von Apfelsinengrösse am Uterus. Gyn.
26.
. Giebler, E., Komplikation von Schwangerschaft und Geburt mit Prolaps. Inaug.-
28.
35.
36.
37.
42.
Allgemeines. 637
Sitzung der Warsch. ärztl. Gesellsch. am 26. April. Przeglad chirurg i gin. Bd. 7.
H. 3. p. 374. (Polnisch) (Der Tumor wuchs in den letzten zwei Wochen stark.
Sub operatione zeigte sich, dass der Tumor mit dem Uterus nichts zu tun hatte,
sondern ein Bauchwanddesmoid unterhalb des Rippenbogens war. Er begnügte sich
vorderhand mit dem Kaiserschnitte und liess den Tumor vorläufig unbeachtet, um
nicht die Operation zu komplizieren.) (v. Neugebauer.)
Gerhard, M. K., Über alte Primiparae. Inaug.-Diss. Bonn.
Diss. Breslau 1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 34. p. 1135.
Gonnet, Compression du cordon pendant la grossesse, peutêtre à la suite de version
par manoeuvres externes. Réunion obst. et gyn. de Lyon. 11. Mars. Bull. de
la soc. d’obst. et de gyn. de Paris etc. 1®re année Nr. 3. p. 216. (Titel sagt alles.)
Heimann, F., Rachiotomie mit dem Küstnerschen Rachiotom. Gyn. Ges.
Breslau 26. III. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 26. p. 864. (Demonstration eines rachio-
tomierten Kindes. Das Instrument befriedigt in jeder Weise.)
. Helle, H., Die Verteilung der operativen Entbindungen (Zange, Wendung, Kaiser-
schnitt, Beckenerweiterung, Perforation und Dekapsulation) nach Alter und Zahl der
vorausgegangenen Geburten. Inaug.-Diss. München. März.
. *Herff, O. v., und L. Hell, Secacornin. Arch. f. Gyn. 97. H. 3. Ref. Zentralbl.
f. Gyn. Nr. 38. p. 1249.
Hoehl, H., Über Hämophilie als geburtshilfliche Komplikation. Inaug.-Diss. Frei-
burg 1910. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 50. p. 1719. (Frau aus ciner Bluterfamilie;
schwere Blutung p. part., so dass die Frau nur durch Unterbindung beider Sper-
maticae und Hypogastricae gerettet werden konnte.)
. Holländer, J., Die neueren Fortschritte der Geburtshilfe. Budapesti Orvosi
Ujzag, Szül. és Kögyógyás 1911. Nr. 2. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 35. p. 1161.
Jardine, R., Delayed and complicated labour. 351 p. Mit 107 Illustrat. und
3 farb. Tafeln. — N. Y. — Willam Wood & Co. Ref. Am. Journ. of Obst. April.
p. 662.
Jellinghaus, C. Frederick, Ein Fall von intraligamentärer Tubenschwanger-
schaft von 8 Monaten. Bull. of the Lying-In Hospital Vol. VIII. Nr. 2. Ref.
Zentralbl. f. Gyn. Nr. 36. p. 1204. (Interessanter Fall. 22jähr. IIgrav. Im
2. Monate wurde wegen einer Blutung aus dem Uterus die Diagnose auf Abort ge-
stellt. im 3. diagnostizierte Verf. den Fall als linkes parametranes Exsudat, später am
Ende des 8. Monats, als die vorher wahrgenommenen Kindsbewegungen verschwanden,
wurde eine Intrauteringravidität mit abgestorbenem Kinde angenommen. Erst im
10. Monat gelang in Narkose die Abgrenzung des Uterus und damit die richtige
Diagnose. Laparotomie. Heilung.)
Josephson, C. D., Ein Fall von Entbindung einer Multiparen, kompliziert durch
Cholecystitis. Verh. d. obst.-gyn. Sekt. d. Gesellsch. schwed. Ärzte. Hygiea Nr. 4.
(Silas Lindqvist.)
Jung, Paul, Sakralteratom als Geburtshindernis. Münchn. med. Wochenschr.
Nr. 34. (Nach der Geburt von Kopf und Rumpf des Kindes Geburtsstillstand, als
dessen Ursache ein von der Kreuzbeingegend des Kindes ausgehendes zystisches
Sakralteratom sich erwies.)
. Keim, Äussere Wendung. Synkope der Mutter; Einfluss auf die Frucht. Rev.
mens. de gyn., d’obst. et de péd. 1911. Dez. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 17. p. 558.
. Kiesin, H., Todesfälle und Herzerkrankungen unter der Geburt. Inaug.-Diss.
Basel. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 51. p. 1743.
Koehler, Rob., Wiederholte Doppelschwangerschaft bei Uterus bicornis bicollis.
(Zugleich ein Beitrag zur Genese der Doppelbildungen des Uterus.) Zeitschr. f.
Geb. u. Gyn. Bd. 71. H. 3. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 44. p. 1469.
. Kupferberg, Geplatzte interstitielle Gravidität. mens. IX. Mittelrhein. Ges. f.
Geb. u. Gyn. 19. V. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 354. (Spontane Rup-
tur von l Mark-Grösse, Patientin starb auf dem Transport zur Klinik an Verblutung.)
Kusmin, Geschwülste des Beckeneinganges als Geburtshindernis. Russki Wratsch.
Nr. 50. Sitzungsber. der geb.-gyn. Ges. zu Moskau. (Im ersten Falle sass der
Tumor im Septum rectovaginale und trat bei jeder Geburtswehe aus dem Anus
hervor. Die sich vorstülpende Mukosa des Mastdarmes wurde inzidiert, der Tumor
gefasst, enukleiert, wobei ein Stiel abgebunden werden musste. Tamponade der
Wundhöhle, Zange, Heilung. Der faustgrosse Tumor erwies sich als alveoläres Karzi-
46.
47.
49.
50.
5l.
52.
53.
54.
59.
Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.
nom, wahrscheinlich entstanden aus Rudimenten der ursprünglich in der Lenden-
gegend gelegenen Keimdrüse. Der zweite Fall betraf eine Primipara, bei welcher die
Geburt erschwert war durch ein kindskopfgrosses Fibromyom der hinteren Cervix-
lippe, welche das Becken verlegte. Abtragen des Tumors, Zange, Heilung).
(H. Jentter.)
Lindqvist, L., Fall von Kaiserschnitt (Porro) bei grösserem Myom (kombiniert
mit teils Placenta praevia lateralis, teils mit auf dem Geschwulstbett inserierender
Plazenta). Verh. d. Gesellsch. d. Ärzte zu Gothenburg. Hygiea Nr. 9.
(Silas Lindqvist).
*Lipinski, J., Zur Klinik und Prognose der Sturzgeburten. Inaug.-Dissert. Breslau.
*Litschkuss, L. G., Zur Frage über den Verlauf der Schwangerschaft und Geburt
nach extraperitonealem Kaiserschnitt nebst einigen Bemerkungen zur Sterilisation der
Frau. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. Heft 6.
Löwinsohn, B., Die Beckenverletzungen unter der Geburt, ihre Ätiologie, Sym-
ptome und Behandlung. Inaug.-Dissert. Freiburg. (Zusammenstellung der einschlä-
gigen Literatur.)
Mansfeld, O., Retrorektaler Tumor als Geburtshindernis. Gyn. Sekt. des Kgl
ungar. Ärztevereins zu Budapest. 28. 11. 1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 31.
p. 1035. (37 jährige III para. Vorher zwei Spontangeburten. Jetzt hochgradige Deh-
nungserscheinungen, retrorektaler Tumor, der eine Spontangeburt unmöglich macht,
doch gelingt die Extraktion des perforierten Kindes an dem Tumor vorbei. Über
letzteren keine Angaben.)
*Marek, Rich., Über den Einfluss des Alters auf die erste Schwangerschaft, Ge-
burt und Wochenbett. Gyn. Rundschau Nr. 12—15.
*Markoe, J. W., Die geburtshilfliche Zange. Bull. of the Lying-in-Hospital. März.
Ref. Zentralbl. f. Gyn.
Mars, A., Vorstellung einer Frau nach Entbindung, drei Jahre nach einer wegen
pucrperaler Uterusinversion ausgeführten Piccoli-Operation. Lemberger Ärztliche
Gesellschaft. 12. Januar. Nowiny Lekarskie Nr. 5. p. 303. Polnisch. (Die Frau kam
kreissend in die Klinik, Muttermund so hoch gelegen über dem Promontorium, dass kaum
mit dem Finger zu erreichen, vorderes Scheidengewölbe stark herab- und vorgedrängt.
Trotzdem Spontangeburt. Als die Plazenta nach drei Stunden nicht abging, mit
grosser Schwierigkeit manuell entfernt, wobei der Finger keinerlei Narbe an der
hinteren Uteruswand zu tasten vermochte.) (v. Neugebauer.)
Miller, Harold A., Difficult and dangerous labours. Journ. of Am. Med. Assoc.
7. Sept. p. 770.
Minuchin, N., Ruptur der Symphyse unter der Geburt. Wiener klin. Rundschau.
Nr. 44 u. 45. Ref. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 48. p. 2286. (Das Ereignis
erfolgte während einiger Zangentraktionen. Als Ursache wird eine abnorme Auf-
lockerung der Symphyse während der Schwangerschaft angenommen. (Spontan-
heilung.)
Morse, A. H., Die Pubiotomie bei Gesichtslage. Surg., Gyn. and Obst. Febr. Ref.
Zentralbl. f. Gyn. Nr. 39. p. 1203. (Empfiechlt bei persistenter mentoposteriorer Ge-
sichtslage den Schambeinschnitt mit anschliessender Drehung und Extraktion per
forcipen.)
*Newell, F. S., Cardiac complications of pregnancy and labour. Journ. of Amer.
Med. Assoc. Sept. 28.
*__ Die Verantwortlichkeit des Geburtshelfers. Am. Journ. of Obst. Dez. 1911. Ref.
Zentralbl. f. Gyn. p. 621.
. *Outerbridge, Geo W., Decidua formation in the omentum in secondary abdo-
minal pregnancy. Amer. Journ. of Obst. Febr.
. Paskiewiez, S., Ein Fall von ansgetragener Extrauteringravidität. Zentralbl. f.
Gyn. Nr. 4.
Pestalozza, OG D., Su di un caso di taglio cesarco vaginale e plastica cervicale
per prolasso utero-vaginale con enorme ipertrofia del collo in travaglio di parto.
(Über einen Fall von vaginalem Kaiserschnitt und Cervixplastik wegen Uterus-
Scheidenvorfall mit enormer Hvpertrophie der Cervix während der Geburt. Arte
Ostetrica. Milano anno 26. p. 97. (Artom di Nant Agnese.)
Pfeifer. G.. Normale Geburt nach Exstirpation einer Niere. Gyögväszat 1911.
Nr. 10. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 36. p. 1195.
60.
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63.
64.
67.
68.
m
62.
d
Allgemeines, | 639
*Pherson, Mc. Ross, Indications for abdominal caesarean section with the technic
of the operation and analysis of 352 cases from the wards of the New York Lying-
in-Hospital. Amer. Journ. of Obst. July. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 42. p. 1409.
— Bericht über einen Fall von schwerer Anämie mit jauchendem Myom ; Heilung.
Bull. of the Lying-in-Hospital, Juni. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 49. p. 1679.
(30 jähr. V para, die schon bei der Geburt von Zwillingen viel Blut verloren hatte,
bekam am 10. Tage post partum eine schwere Metrorrhagie, als deren Ursache ein
nekrotisierendes submuköses Myom sich nachweisen liess. Nach Exstirpation des-
selben und durch Pleuritis gestörter Rekonvaleszenz Heilung.)
Potel, G., Genitale Gangrän nach schwerer Entbindung. Gynécologie. 16. Jahrg.
Nr. 6. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 50. p. 1720.
— Gangrene genitale d’origine dystocique. Disparition de presque tout P’uterus,
du vagin, de l’uretre vaginal, du basfond vésical et de la paroi antérieure du rectum.
Restaurations multiples. Guerison. La Gynécologie, Juni p. 340. (Ein ähnlicher
Fall ist bisher nicht beobachtet. 22jähr. Frau, seit 4 Tagen kreissend. Steisslage
mit fest um das Kind kontrahiertem Uterus. Elender Allgemeinzustand. Blase bis
zum Nabel reichend; Katheterismus gelingt nicht. Nach vergeblichen Versuchen,
mit Steisszange, Steisshaken, mit der Hand, den Steiss ins Becken zu ziehen, ge-
lingt das schliesslich mit dem Braunschen Haken. Der Kopf wird perforiert. Kind
über 5000 g. Bereits zwei Tage später Abstossung eines gangränösen Stückes der
Vorder- und Hinterwand, so dass Blase, Scheide und Rektum kommunizieren. Die
Gangrän dehnt sich schliesslich in der im Titel angegebenen Weise aus. Vom Uterus
ist nur ein 11% cm langes Stück Korpus zurückgeblieben. 3 Monate später Operation,
die bei ausgiebiger Mobilisierung von Blase und Rektum sofort Erfolg hatte.)
*Preiser, Über Krankheitsbilder aus dem Grenzgebiete zwischen Gynäkologie und
Orthopädie. Ärztl. Verein in Hamburg. 26. 3. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 15.
p. 839.
Rogow, Komplikation in der Geburt nach Ventrofixatio uteri. Russki Wratsch.
Nr. 18. (Vor 5 Jahren wurde eine Dermoidzyste des rechten Eierstocks per ab-
domen entfernt und der Uterus mit Catgutnähten ventrofixiert. Vor 14, Jahren
erste Geburt mit Zange beendigt. Zweite Geburt: Schräglage, Muttermund am Kreuz-
bein, nur nach Einführung der ganzen Hand erreichbar. Bei eröffnetem Muttermunde
wurde mit der Hand in den Uterus eingegangen; Füsse unerreichbar, weil sie sich
wie in einem abgeschlossenen Sacke befanden, welcher durch Abknickung des Uterus-
körpers entstanden war. Hintere Uteruswand ad maximum gedehnt, vordere Wand
dick, narbig. Es fing an zu bluten, die Nabelschnur hörte auf zu pulsieren. Des-
halb Herableiten des Armes, Dekapitation mit dem Haken.) (H. Jentter.)
Roismann, Schlioma, Ausdehnung der kindlichen Harnblase mit gleichzeitigem
Aszites als Geburtshindernis. Inaug.-Dissert. Berlin.
Rosner, Frau und operatives Präparat ihrer Milz vorgestellt. Przeglad Lekarsk.
Nr. 7. p. 121. (Polnisch). (Gebärende eingebracht mit angeblich in Cavo Douglasii
inkarzerierter Ovarialzyste. Die Zyste wurde in das Becken heraufgedrängt, Partus
erfolgte spontan. Nach einigen Tagen Laparotomie. Der Tumor erwies sich als die
teilweise nekrotisierte Milz, verwachsen mit dem Wurmfortsatze. Guter Verlauf.
Dieselbe Frau hatte schon einmal vor einem Jahre in der Klinik gelegen. Damals
lag der Tumor wenig beweglich in der Nabelgegend. Fieber. Man schwankte zwischen
einem Exsudat und einem Tumor der Bauchwand. Nach einigen Wochen vermin-
derte sich der Tumor, die Frau ging damals auf eine Operation nicht ein. Braun
erwähnt einen eigenen Fall Die Frau gab an, eine Wanderniere zu haben. Die
Ärzte konstatierten dagegen cine stielgedrehte Ovarialzyste. Sub operatione zeigte
sich, dass der rechterseits gelegene Tumor wirklich die linke Niere war.)
Rübsamen und Charlipp, Praktische Ergebnisse einer klinischen Methode zur
quantitativen Bestimmung von Blutverlusten in der Geburtshilfe und Gynäkologie.
Archiv f. Gyn. Bd. 95. p. 473.
. Rüder, Partus bei Ovarialkystom, das fest im Becken eingekeilt war. Geb.-gyn.
Ges. zu Hamburg. 6. 2. Zentralbl. f. Gen p. 444. (Punktion per vaginam. Ent-
wickelung des Kindes. Die Laparotomie, die jetzt folgen sollte, wurde abgelehnt.
Glatte Heilung).
*Sachs, Über Infektion und Infektionsfieber intra partum. XNordd. Ges. f. Gyn.
10. 2. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. p. 523. ;
Jabresber. f. Gynäk. u. Geburtsb. 1912. 4l
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Geburtshilfe. : Pathologie der Geburt.
*— Bakteriologische Untersuchungen beim Fieber während der Geburt. Zeitschr.
f. Geb. u. Gyn. Bd. 70. Heft 1. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 21. p. 682.
Samsonowitsch, J., Über die Häufigkeit der geburtshilflichen Operationen im
Frauenspital Basel-Stadt. Inaug.-Dissert. Basel. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. p. 79.
— Übertragene Nebenhornschwangerschaft. Geb.-gyn. Ges. in Wien. 21. 9. 1911.
Zentralbl. f. Gyn. p. 283.
Schumann, Edw. A., Cornual pregnancy in the normal uterus with the report of
a case. Amer. Journ. of obst. April.
Smyly, William, A case in which a papyraceus foetus was expelled before a
living child. — Royal acad. of med. of Ireland, Sect. of obst. — 5. I. — Journ.
of Obst. and Gyn. of the Brit. Emp. Jan. p. 64. (Am Ende des 7. Monats Aus-
stossung eines Foetus papyraceus ohne Plazenta. In der Hoffnung, das zweite Kind
zu erhalten, wurde die Nabelschnur so hoch wie möglich abgetrennt. Wegen Fieber
3 Tage später Entbindung von dem 2. Kind notwendig. Glatte Heilung.)
*Spain, Kate, C., Childbirth in elderly Primiparae. Am. Journ. of Obst. March.
Spire, Zwei Beobachtungen von akutem Hydramnios. Rev. mens. de gyn. d’obst.
et de piol. 1911 Oct. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 15. p. 482.
Stelmachowski, C., Über Hydramnion. Inaug.-Diss. Breslau. Ref. Zentralbl. f.
Gyn. Nr. 35. p. 1174. |
Stieber et Robert Garipuy, Fibrome praevia. Opération césarienne conser-
vatrice. Dilatation gastro-duod&nale aigue post-operatoire et arhythmie cardiaque.
Réunion obst. et gyn. de Toulouse, 7. II. — Bull. de la soc. d’obst. et de gyn. de
Paris. Nr. 2. p. 171. (Titel sagt alles.)
Stoeckel, Tödliche intraperitoneale Verblutung intra partum. Nordwestd. Ges.
f. Gen 11. XI. 1911 in Hamburg. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. p. 483.
(32jähr. II para. Während der Geburt plötzlich Kollaps nach 20 stündiger Wehen-
tätigkeit. Einlieferung in die Klinik mit guten Herztönen und stehender Frucht-
blase. Innerhalb der nächsten Stunde tritt Pulsbeschleunigung, zunehmende Emp-
findlichkeit und Auftreibung des Leibes, eine Dämpfung in der linken Unterbauch-
seite auf. Probepunktion ergibt Blut. Laparotomie. Bauchhöhle mit flüssigem und
geronnenem Blut erfüllt. An der Hinterfläche des Uterus in der Höhe des Os internum
links von der Mittellinie eine defekte Stelle im Peritoneum und in deren Mitte
2 grosse Venenlumina. Sectio. Porro, 2 Stunden später Exitus an Anämie. Es
handelte sich also um das Platzen cines subserösen Varix.)
Stookes, A., Caesarean section. North of England obst. and gyn. soc. 19. I.
Ref. Lancet. Febr. 3. p. 299. (2 Fälle. Im ersten Sectio und supravaginale Ampu-
tation wegen cines grossen submukösen, die Scheide verlegenden Myoms, das von
der Hinterwand des Uterus ausgmg. Exitus im Shock 2 Stunden p. op. — Im
zweiten Fall wurde wegen Zeichen von Darmverschluss die Operation gemacht. Exitus
am nächsten Tag. Obduktion fehlt.)
Strassmann, P., Zwei vaginale Myomenukleationen unter der Geburt. Ges. f.
Geb. u. Gyn. zu Berlin 14. VI. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. p. 509. (Aus-
führliche Würdigung der bisher in der Literatur zu dem Thema vorliegenden Er-
fahrungen. Dazu zwei eigene Fälle. 1. 34 jähr. IIpara. Die Frau wird 17 Stunden
nach Wehenbeginn mit gesprungener Blase, Wehenschwäche und nach links abge-
wichenem Kopf eingeliefert. Ursache: ein in der rechten Cervixwand sitzender
(750 g schwerer) Tumor, der den Beckeneingang grösstenteils verlegt, nicht reponibel
ist. Da der Kaiserschnitt zu riskiert erscheint, vaginale Enukleation (geringe
Blutung), Entwickelung des Kindes durch hohe Zange. Tamponade des Wundbetts,
die vom 8. Tag ab täglich gekürzt wird. Glatter Verlauf. — 2. 23jähr.
Ipara. Bei vollständig erweitertem Muttermund, Unmöglichkeit des Eintrittes des
Kopfes, da ein das hintere Scheidengewölbe herabdrängender faustgrosser Tumor
vorlag. Repositionsversuch ohne Erfolg, Perforation neben dem Tumor unmöglich,
daher vaginale Ausschälung des Tumors, der sich als gut abgegrenztes extraperitoneal
entwickeltes retrocervikales Myom erwies. Tamponade des Wundbetts, glatter Ver-
lauf. — Allgemein bemerkt Strassmann, dass man die vaginalen Operationen auf
im Becken liegende Zervikalmyome beschränken und die Geburt vor der Versorgung
des Wundbetts beendigen soll.)
Thaler, H., Zur Anwendung der Lokalanästhesie bei Kolpohysterotomia anterior.
Zentralbl. f. Gyn. Nr. 24. (Bei 9 Fällen guter Erfolg.)
86.
87.
88.
97.
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Allgemeines. 641
. Trillat, Diskussion zu Gonnet (Nr. 31). — Bull. de la soc. d’obst. et de gyn. de
Paris etc. lère année Nr. 3. p. 317.
— Dechirure de la vessie au cours d’une application de forceps. — Reunion obst.
et gyun. de Lyon 11. III. Bull. de la soc. d’ost. et de gyn. de Paris. lère année.
Nr. 3. p. 212. (Bei vollständiger Eröffnung und im Becken stchendem Kopf wegen
schlechter Herztöne Forzeps, der ohne jede Schwierigkeit ein lebendes Kind zu Tage
fördert. Am 3. Tag p. part. unter Temperaturanstieg Harnabfluss durch die Scheide.
Komplette Zerreissung der vesikovaginalen Scheidewand von 6 cm Länge vom
Blasenhals bis zum Uterus. Am 25. Wochenbettstag Naht mit Draht, Verweil-
katheter, Heilung. Wahrscheinlich hatte der Zangenlöffel die Aufschlitzung herbei-
geführt.)
Vogelsberger, Zur Kasuistik und Genese der traumatischen Verletzungen der
weichen Geburtswege. Arch. f. Gyn. Bd. 97. H. 3. (8 Fälle. 2 Fälle von querer
Zerreissung der Urethra durch zu feste Scheidentamponade, 2 Fälle von Abreissung
des Urethralwulstes bezw. der Urethra am Blasenhals bei Pubotomie. 4 Fälle von
Zerreissung des hintern Scheidengewölbes bei schweren Wendungsversuchen.)
Walker, J. F., Ruptur einer Dermoidzyste während der Geburt. Brit. med.
journ. 7. Dez. Ref. Zentralbl. 1913. p. 513. (Zange bei Hinterhauptslage, wobei
eine rechte intraligamentäre Dermoidzyste rupturierte. Erst in der Nacht sich ein-
stellendes heftiges Erbrechen mit starkem Meteorismus erregte Verdacht und führte
zur Operation mit Heilung.)
. Weichsel, Kurt, Der tiefe Querstand bei Kopflage. Inaug.-Dissert. Freiburg.
Wernig, R. van, Ein Fall von schmerzloser Geburt. Nederl. Tijdschr. v. Geneesk.
1910, 1. p. 1. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 313.
. Werner, Übertragene Nebenhornschwangerschaft. Geb.-gyn. Ges. in Wien. 12. 11.
1911. Zentralbl. f. Gyn, Nr. 20. p. 650.
. Wesenberg, W., Verblutung während der Geburt infolge Ruptur eines Aneurysma
der Milzarterie. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 15.
. *Winter, Diskussion zu Sachs (70). Nordostd. Ges. f. Geb. u. Gyn. 10. 2. Mo-
natsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. p. 524.
. *Wright, Adam H., Prolonged pregnancy. Interstate med. journ. Vol. 18. Nr. 10.
1911.
. Zaharescu, N., Zur Diagnose und Behandlung des vorzeitigen Einreissens der Ei-
häute. Spitalul Nr. 9. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. p. 88.
. — Betrachtungen über zwei Fälle von Dystokie, bewirkt durch solide Ovarialge-
schwülste. Revista stiintzeloer med. Mai. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. p. 81.
(l. Kaiserschnitt, lebendes Kind, Frau 6 Stunden später an Erschöpfung (?) gestorben.
2. Es gelang, den Tumor in Narkose aus dem Becken herauszuheben und die Ge-
burt mit Forzeps zu beendigen. In beiden Fällen handelte es sich um solide, in-
kompressible Geschwülste.)
Ziegler, Ch. Edw., Akute Dilatation of the stomach. Report of a case following
caesarean section. Amer. Journ. of obst. Dec. (In der Literatur nur vier Fälle
dieser Art. 24 Stunden nach dem Kaiserschnitt, der unter Vorwälzen des Uterus
vorgenommen wurde, trat unter Temperatursteigerung die starke Dilatation des
Magens auf. Heilung nach langwieriger Behandlung, die in den ersten Wochen in
täglich 6—10 mal vorgenonmmener Magenauswaschung bestand.)
Zurhelle, E., Die Röntgendiagnose der Extrauteringravidität in späteren Monaten
mit abgestorbener Frucht. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 36.
Zweifel, P., Ein neues Rücklaufperforatorium. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 30.
Wright (94) hält die Gefahren einer Geburt bei übertragenem Kind für so
gross, dass er prinzipiell rät, schon wenige Tage nach dem berechneten Geburts-
termin die Geburt einzuleiten, wozu ihm die vaginale Tamponade mit oder ohne
nachfolgende Bougierung als geeignetstes Verfahren erscheint. Den naheliegenden
Einwand, dass man mit der üblichen Berechnung des Geburtstermins oftmals das
normale Schwangerschaftsende gar nicht trifft, entkräftet Wright damit, dass es
für Mutter und Kind sicherer sei, lieber einmal eine Geburt 2 Wochen ante als
post terıninum einzuleiten.
Lipinski (44) berichtet über 64 Fälle von Sturzgeburten, das ent-
41*
642 Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.
spricht 0,99 fin aller Geburten. Auffallend sind dabei die hohen Mortalitätsziffern
(3,12°/0 für die Mütter, 14,2 /o für die Kinder).
Kate Spain (77) weist nach, dass die Ansicht der grösseren Gefährdung
älterer, über 30 Jahre zählender Erstgebärender durch die Geburt nicht zutrifft.
Die Geburt dauert vielfach nicht länger, die durch angebliche Rigidität der Cervix
und des Dammes hervorgerufenen Gefahren gehören in das Reich der Fabel;
höchstens durch infolge dieser Furcht unzeitig vorgenommene operative Eingriffe
sind ältere Erstgebärende mehr gefährdet; sonst lassen sich Unterschiede kaum
nachweisen. Allenfalls resultieren aus einer in diesen Jahren häufigeren Wehen-
schwäche Gefahren. Auffallend ist die grössere Häufigkeit von Zwillingen bei
älteren Erstgebärenden. — Merkwürdig berührt nach diesen Darlegungen die aus
logischen (sic!) Gründen aufgestellte Forderung, alle möglicherweise aus falscher
Lage, Wehenschwäche oder einem gewissen Missverhältnis zwischen Kopf und
Becken zu befürchtenden Gefahren durch die künstliche Frühgeburt in der 36. Woche
zu umgehen.
Auf Grund der Untersuchung von fünf Schleimhautpolypen, die in ver-
schiedenen Perioden der Schwangerschaft aus dem Uterus entfernt worden waren,
schliesst Gaifami, dass in den Cervixpolypen während der Schwangerschaft
ein starker Gefässreichtum bezüglich der Blutgefässe, wie auch oft der Lymph-
gefässe besteht; ala dessen Folgen oft verschieden grosse Ödemzonen auftreten
(allgemeine histologische Veränderungen der Polypen während der Schwanger-
schaft).
Ebenfalls häufig ist bei den Cervixpolypen, selbst wenn sie direkt der Cervix
anhaften, wie auch bei jenen, die im Cervixkanal sich vorfinden, deren Haftstellen
aber wahrscheinlich in der Höhle des Körpers liegen, der Befund einer decidualen
Umwandlung des Bindegewebes. Die deciduale Umwandlung weist in den ver-
schiedenen Fällen eine verschiedentliche Intensität und Ausdehnung auf; meistens
ist sie auf beschränkte Zonen umschrieben, kann aber auch den ganzen Polypen
interessieren; bisweilen kommt es nicht zu einer echten decidualen Umwandlung,
selbst nicht einmal zu einer beschränkten, und man kann nur von einer Art
Reaktion sprechen (spezifische Schwangerschaftsmodifikationen der Cervixpolypen).
Verf. benutzt diese Modifikationen, um die Histogenese der Deciduazellen zu
studieren, da ihm in den meisten seiner Fälle die Herkunft von Bindegewebe
klar scheint. Zu diesem Studium verwendet er auch eine grosse Reihe von Ver-
suchen, ausgeführt auf die Cervixschleimhaut (Annali di Ostetrieiae Ginecologia
1911), in denen Verf. das häufige Auftreten deciduaähnlicher Zellen und echter
Deciduazellen auch in die niedrigsten Sektionen des Cervixkanales nachgewiesen
hatte, (Artom di Sant’ Agnese.)
Sehr eingehend wird der Einfluss des Alters auf die Prognose der Erst-
geburt in einer Arbeit von Marek (48) behandelt, die sich auf ein Material von
1000 Geburten Erstgebärender stützt. Marek stellt sechs Gruppen (13—17 Jahre,
18—20, 21—23, 24—26, 27—29, über 30 Jahre alte Erstgebärende) auf. Aborte
sind bei Erstgebärenden selten, Frühgeburten häufig bei der sechsten Gruppe und
auch in der ersten Gruppe etwas häufiger als dem Durchschnitt entspricht. Für
beide dürfte eine Insutfienz der Uterusmuskulatur (und der Ovarienfunktion) ur-
sächlich in Betracht kommen. Nephropathien, Eklampsie nehmen mit dem Alter
der Erstgeburt an Häufigkeit zu. Die Prognose der Geburt ist bei der letzten
Gruppe zweifellos schlechter, da die Rigidität der Weichteile und vor allem häufige
Wehenschwäche häufig künstliche Eingriffe, frühzeitigen Blasensprung und Blutungen
post partum veranlassen. Ebenso tritt mit zunehmendem Alter eine Vermehrung
falscher Kindeslaren, Totgeburten und herabgesetzte Vitalität der Kinder in Er-
scheinung. Schliesslich wäre noch die interessante Feststellung zu erwähnen, dass
bei alten und bei ganz jungen Erstgebärenden der Knabenüberschuss viel grösser
ist als durchschnittlich bei Erstgebärenden. Die vielfach behauptete Gefährdung ganz
Allgemeines. 643
junger Erstgebärender wird vom Verfasser in Übereinstimmung mit Bondy (cf.
Jahresbericht 1911) nicht anerkannt. Auf Grund seiner Feststellungen sieht Verf.
die Zeit von 18—23 Jahren als das günstigste Alter der Erstgeburt sowohl für
Mutter als Kind an.
Aus den wertvollen Untersuchungen von Sachs (70, 71) geht hervor, dass
Fieber intra partum keine strenge Indikation zur Entbindung abgibt, Insbesondere
wird durch jeden mit Verletzungen einhergehenden entbindenden Eingriff die
Prognose nur verschlechtert. Damit soll natürlich nicht gesagt sein, dass eine Ab-
kürzung der Geburt, soweit das ohne Verletzung möglich ist, nicht erwünscht wäre.
Durch das Pituitrin ist man glücklicherweise meist in der Lage, die Geburt in
schonender Weise zu beschleunigen. Auch Winter (93) hebt in der Diskussion
zu Sachs hervor, dass durch operative Eingriffe die Wochenbettsprognose nur ver-
schlechtert wird. Gerade diese Erfahrung, die durch die bakteriologische Kontrolle
verständlich wurde, hat ihn veranlasst, Fieber intra partum als Indikation zur
operativen Beendigung der Geburt ganz zu streichen.
v. Herff und Hell (31) kommen auf Grund vergleichender Untersuchungen
über die wehentreibende Wirkung von Secacornin und Pituglandol zu dem Ergebnis,
dass ersteres zu den besten Wehenmitteln gehört, vielleicht sogar dem Pituitrin
überlegen ist. 1 g Pituglaudol entspricht in der Wirkung 0,25 g Secacornin, dessen
untere tetanisierende Dosis um 0,5 g liegt. Die Wirkung des Secacornin ist lang-
sam, dafür anhaltend, Fehlschläge kommen seltener vor und besonders eignet es
sich zur Bekämpfung der zu seltenen und zu schwachen Wehen; denn die Zahl der
Wehen steigt, ihre Kraft nimmt zu. Zu beachten ist nur die kumulierende
Wirkung.
Mc. Pherson (60) führt in seiner grossen Arbeit als Indikationen zum
Kaiserschnitt an: enges Becken, ungewöhnlich grosses Kind, Placenta praevia,
Eklampsie bei unvollständig erweitertem Muttermund, Neoplasmen, Narbenstenosen
usw. und gruppiert danach sein Material. In 78%, (unter 352 Fällen) gab ein
enges Becken, 7 mal ein grosses Kind, 12mal Placenta praevia die Indikation. Die
Gesamtmortalität war für die Mutter 38, für die Kinder 53, darunter allerdings
20 frühgeborene. Unter Abrechnung der moribund zur Operation gekommenen
Fälle betrug die mütterliche Mortalität 9,6°/o. Verfasser kommt zu dem Schluss,
dass vorhergehende Untersuchungen oder gar Entbindungsversuche die Prognose
trüben, wogegen die Geburtsdauer an sich die Resultate nicht stört. Seine Operations-
technik ist die von Davis angegebene (Schnitt oberhalb des Nabels, kein Vor-
wälzen des Uterus).
Von Komplikationen der Geburt durch Allgemeinerkrankungen behandelt
Folliet (19) in einer zusammenfassenden Arbeit den Diabetes. Daraus sei hier er-
wähnt, dass die Entbindung Diabetischer gewöhnlich länger als normal dauert,
häufig Störungen durch übergrosse Kinder und Neigung zu Blutungen vor-
kommen.
Newell (54) behandelt die Herzkrankheiten. In jedem Fall wird ständige
ärztliche Überwachung gefordert. Bei inkompensierten Herzfehlern ist bei Hinzu-
treten einer Gravidität sofort zu unterbrechen, da ein schon den normalen An-
sprüchen nicht genügendes Herz notwendig versagen muss. Bei Eintritt der De-
kompensation während der Schwangerschaft soll ein Versuch zur Wiederherstellung
der Kompensation gemacht, bei Fehlschlagen dieses Versuches unterbrochen und
jedenfalls jede weitere Gravidität verboten werden. Bei jedem Herzfehler ist nament-
lich während der Geburt eine sorgfältige Überwachung notwendig und soll die
Geburt so weit als möglich abgekürzt werden, um dem Herzen nicht zu viel Arbeit
zuzumuten. Ganz besonders gilt das bei Mitralstenose und bei Herzmuskel-
affektionen.
Markoe (49) empfiehlt für den Gebrauch der „hohen“ Zange äusserste
Zurückhaltung, zumal sich oft noch später Schädigungen der Kinder, z. B. Epi-
lepsie, herausstellen, die auf die Zangenentbindung zu beziehen sind.
644 Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.
Newell (55) wünscht in einer sehr zeitgemässen, wenn auch zunächst
amerikanische Verhältnisse in Betracht ziehenden Abhandlung ganz allgemein eine
grössere Sorgfalt der Geburtsleitung und verlangt eine möglichst individualisierende
Behandlung des Einzelfalles. Die moderne Frau der (amerikanischen) Grossstädte
ist vielfach physisch und fast immer psychisch unfähig, die Geburt spontan und
ohne Anästhesie zu überstehen. Diese Tatsache erfordert aber gewandte Geburts-
helfer und Newell eifert lebbaft gegen die ungenügende Ausbildung der Ärzte
in der Geburtshilfe einerseits, gegen die geburtshelferische Tätigkeit nicht gehörig
ausgebildeter Ärzte andererseits, die so vielen Kindern das Leben kostet und so
vieler Frauen Gesundheit dauernd schädigt. Publikum wie Ärzte müssen dahin
erzogen werden, in jedem Falle, der nicht ganz normal scheint, zeitgerecht in der
Schwangerschaft oder unter der Geburt die Hilfe eines erfahrenen Geburtshelfers
in Anspruch zu nehmen. Denn gerade die Operationen ungenügend aus-
gebildeter praktischer Ärzte bringen den grössten Schaden. Das kindliche Leben
wird von Newell sehr hoch bewertet, demgemäss auch dem Kaiserschnitt in allen
zweifelhaften Fällen das Wort geredet. Echt amerikanisch ist die Forderung, die
Narkose einzuleiten, sobald die Wehen stärker schmerzhaft werden und operativ
zu entbinden, sobald der Zustand des Geburtskanales es ermöglicht.
Möglichstes Individualisieren, genaueste Beckenmessung, Impressionsversuch
des Schädels, Beachtung der Erfahrungen bei vorhergegangenen Geburten verlangt
auch Miller (51). Die Geburt ist so zu leiten, dass im Falle eines Stillstandes
derselben noch der Kaiserschnitt gemacht werden kann, der jedenfalls der An-
wendung der hohen Zange vorzuziehen sei. Letztere ist nur erlaubt, wenn das
Milieu eine Sectio ausschliesst. Die Pubotomie soll nur bei genügender Assistenz
gemacht werden und wenn man sicher ist, dass ein geringer Zuwachs zur Conjug.
vera, zum Durchtritt des kindlichen Schädels genügt. Die Perforation des leben-
den Kindes wird verworfen.
Bei der Häufigkeit der decidualen Reaktion an den verschiedensten Ab-
schnitten der Serosa des Beckens und der Bauchhöhle muss es eigentlich ver-
wunderlich erscheinen, dass trotz der so häufigen Verwachsungen mit dem Netz
über deciduale Reaktion an letzterem so selten berichtet wird. So verdient der
Fall von Outerbridge (56) besondere Erwähnung. Ähnliche Fälle sind bisher
nur von Prochownik, Schmorl (3 Fälle, Lange, Peukert und zuletzt
von Taussig beschrieben worden. Zur Theorie der decidualen Reaktion stellt sich
Verf. auf den durch die Experimente von Loeb gegebenen Standpunkt, dass die
letzte Ursache in einer Sensibilisierung durch aus dem Corpus luteum stammende
Ovarialhormone zu suchen sei.
Preiser (64) bringt manche interessante neue Gesichtspunkte Beim
rachitischen Becken steht die Pfanne nicht im verlängerten schrägen Durch-
messer, sondern mehr frontal-medial. Sämtliche Veränderungen des Beckens durch
die Rachitis lassen sich auf einen Druck zurückführen, der auf das Becken von
vorn nach hinten einwirkt (Kriechwirkung). Infolge der abnormen Pfannenstellung
muss das rachitische Becken stark vornüberneigen. Durch den Zwang der auf-
rechten Haltung kommt es dann bei diesen Individuen allmählich zu einer Lockerung
der Bänder namentlich in der Articulatio sacroiliaca — Die Verlegung des
Schwerpunktes der durch Becken, Ober-, Unterschenkel, für gebildeten statischen
Einheit in der Schwangerschaft führt vielfach zur Schwangerschaftslumbago und
-Koxalgie.
- emer EE EEE EEE ege
10.
1l.
12.
Mütterliche Störungen. 645
IL Mütterliche Störungen.
A. Bei der Geburt des Kindes.
1. Äussere Genitalien und Scheide.
Altkaufer, H., Fall von aussergewöhnlich günstig abgelaufener puerperaler Inver-
sion der Scheide und Gebärmutter samt daran haftender Plazenta. Medycyna 1911.
Nr. 34. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 22. p. 723.
*Berger, Heinrich, Über Prognose und Häufigkeit der Dammrisse. Inaug.-Diss.
Freiburg. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. p. 873.
Bertino, A., Sulle lacerazioni del perineo durante il parto. Über die Dammrisse
während der Geburt. Gazz. Ital. d. levatrici Siena Anno 1. p. 281.
(Artom di Sant’ Agnese.)
*Blume, Frederick, Notes on injuries of the pelvic floor resulting from child
birth. Transact. of the Am. Ass. of Obst. and Gyn. Am. Journ. of Obst. Dez.
Boerma, N. J. A. F., Schwangerschaft und Geburt bei Persistenz des Sinus uro-
genitalis. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 47. (Hypospadie stärksten Grades infolge
Bestehenbleibens des Sinus urogenitalis bei normalen inneren Geschlechtsorganen.
Die gemeinsame Öffnung nach aussen liess kaum die Spitze des kleinen Fingers
durch. Die Entbindung erfolgte operativ, sobald der Kopf tief im Becken stand.
Es wurde in halber Höhe zwischen Anal- und Sinusöffnung das Perineum einge-
schnitten, dann stumpf vorgedrungen, bis der Finger — nur durch eine dünne
Membran von ihm getrennt — den Kopf erreichte. Hier wurde eingeschnitten, die
Öffnung erweitert bis der Forzeps angelegt werden konnte. Nach Entwickelung des
Kindes wurde die Schleimhaut des wohlgebildeten Fornix vaginae vorn und hinten
bis zur Dammgrenze heruntergezogen und fixiert. Glatte Heilung.)
*Bonnet-Laborderie, A., Sur les inconvénients des restaurations trop complètes
du perinée au point de vue des accouchements altérieurs. Journal des sciences méd.
de Little 29. VI. Ref. La Gynécologie. Nr. 9. p. 573. Am. Journ. of Obst. October.
p. 654.
Buzzoni, R., Tre casi di lacerazione perineale completa con trattamento per
riunione immediata secondaria. Drei Fälle von vollständiger Dammzerreissung mit
Behandlung durch unmittelbare sekundäre Vereinigung. Arte Ostetrica. Milano.
Anno XXVI. p. 289. (Artom di Sant’ Agnese.)
Chashinsky, Zur Kasuistik der Zervikovaginalfisteln. Wratsch. Gaz. Nr. 48.
(Ipara, 25 Jahre alt; schwere Nephritis; deshalb künstliche Unterbrechung der
5 monatlichen Schwangerschaft. Cervixdilatation nach Hegar bis Nr. 13; Einführen
eines Metreurynters (100 ccm). Nach 24 Stunden wurde der Ballon in der Scheide
gefunden, der Schlauch ging in eine Öffnung in der hinteren Cervixwand und dann
zum unveränderten äusseren Muttermund heraus. Die mazerierte Frucht und die
Nachgeburt kamen durch die Rupturöffnung. Verf. schuldigt in der Hauptsache
Rigidität des äusseren Muttermundes an.) (H. Jentter.)
Fischer, F., Eine grosse Vaginalzyste der hinteren Scheidenwand als Geburts-
hindernis. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. H. 4. Ref. Zentralbl. f. Gyn.
Nr. 20. p. 660. (36 jähr. III para. 426g schwere Zyste der hintern Scheidenwand
(Redentionszyste?), die etwa in der Mitte der Scheide die stärkste Vorwölbung
zeigte. Beim Versuch, mit der Zange an der Zyste vorbei an den Kopf zu ge-
langen, schlüpfte die Zyste plötzlich spontan aus ihrem Mutterboden heraus, wonach
die Geburt leicht beendigt werden konnte. Glatte Heilung.)
Grabowiecki, C., Über einen Fall von Ruptura rectovaginalis bei spontaner Ge-
burt. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 21. (24jähr. Ipara. Rigider hoher Damm, Armvor-
fall neben dem Kopf. Bei intakt bleibendem, wenn auch stark vorgewölbtem Damm
wölbt sich auch die Rektalwand immer mehr vor, bis schliesslich der Arm durch
einen Riss in derselben vorfällt. Erst jetzt wird der Arzt gerufen, spaltet den
Damm, worauf leichte Spontangeburt erfolgt. Bereits 21, Wochen p. part. gingen
ohne weitere Behandlung Stuhl und Winde ihren normalen Weg, die Fistel hatte
sich spontan geschlossen.)
Green-Armytage, V. B., Porroscher Kaiserschnitt wegen Elephantiasis der Vulva.
Journ. of obst. and gyn. of the Brit. empire Vol. XXII. Nr. 5. Nov.
Kutowa, Ein Fall von Abreissung des hinteren Scheidengewölbes in der Geburt
646 Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.
mit Austritt des Fötus und der Plazenta in der Bauchhöhle. Laparotomie. Heilung.
Russki Wratsch. Nr. 15. Sitzungsb. der geb.-gyn. Ges. zu Wien. (H. Jentter.)
13. Lehle, Hämatom der Vulva. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 44.
14. Llobet, Beitrag zur Frage des zentralen Dammrisses. Diss. Toulouse. Ref. Zentral-
, blatt f. Gyn. Nr. 5l. p. 1745. (Nichts Neues. Bericht über 150 der Literatur und
zwei eigene Fälle.)
15. Lott, H. S., On obstetric accident. Transact. of Am. Assoc. of Obst. and Gyn.
1911. Am. Journ. of Obst. January p. 80. (Ein Praktiker hatte bei einem Forzeps
die hintere Scheidenwand derart abgerissen, dass sie als zungenförmiger Lappen vor
der Vulva lag, ausserdem das hintere Scheidengewölbe durchbohrt. Die ganze
Scheide war angefüllt mit vorgefallenem Darm. Reposition der Därme, Naht der
Verletzungen unter ausgiebiger Drainage. Heilung.)
16. Marks, S., Labor with birth simultaneously through the rectum and through the
vagina. Transact. of the N. Y. Academy of Medicine 28. XII. 1911. Am. Journ. of
Obst. March. p. 483. (Bei Zangenentbindung grosser Riss im Rektum. Armvorfall
durch den Anus, Geburt des Kindes aber durch die Vulva.)
17. Mayer, Arthur, Über einen Fall von Ruptur des Septum rectovaginale bei spon-
taner Geburt. Inaug.-Diss. München. Juni.
18. Norris, Ch. C., Complete Laceration of the pelvic floor. Am. Journ. of Obst.
“ June. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 5l. p. 1745.
19. Paucot, M. H., Oligoamnios Forme rare de déchirure vagino-perineale.. Reunion
obst. de Lille 28. VI. 1911. Bull. de la Soc. d’obst. de Paris etc. 14. Jahrg. Nr. 9.
Dez. 1911. p. 565. (Hoher Grad von Oligohydramnie — nur ein Likörglas voll
Fruchtwasser — totes Kind. 25jähr. Ipara mit sehr straffem Damm. Es kam zu
einer merkwürdigen Geburtsverletzung. Der Damm selbst blieb intakt. Offenbar
hatte der Kopf beim Andrängen gegen das unnachgiebige Perineum zu einer zirkum-
skripten Abhebung der Scheidenschleimhaut vom Septum rectovaginale geführt.
Durch ein unter dieser Abhebung entstandenes rasch sich vergrösserndes Hämatom
wurde die Ablösung der Scheide immer grösser bis schliesslich an der Scheidendamm-
grenze das Hämatom platzte. Spontangeburt eines 53 cm langen, 2393 g schweren
Kindes; auch nach Ausstossung desselben kein Fruchtwasser. Weiterer Verlauf nach
Naht der Wunde glatt.)
20. Pottet, M., Technik der Naht der Verletzungen von Vagina, Vulva, Damm und
Rektum nach spontaner und künstlicher Entbindung. Revue prat. d’obst. et de
ped. April. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 51. p. 1744.
21. *Rougy, A. J., Report of a case of delivery through the perineum. Am. Journ.
of obst. April. p. 608. (Zwischen Rektum und Vulva blieb eine 1!/, Zoll breite
Brücke intakt. Rektum und Vulva selbst waren unverletzt. Naht, Heilung.)
22. Schulte und Rodde, Über Dammrisse. Inaug.-Diss. Berlin. Juli.
23. Vallois, M., Thrombus vulvaire pendant l’accouchement. Reunion obst. et gyn.
de Montpellier. 17. IV. — Bull. de la soc. d’obst. et de gyn. de Paris etc. April.
p. 390. (Faustgrosser, spontan intra partum entstandener Thrombus des linken
grossen Labiums, der die Scheide nicht erreichte. Beim Durchschneiden des Kopfes
platzt der Thrombus. Nach der Geburt breite Öffnung, Tamponade. Unter täglich
vorgenommenem Tamponadewechsel und H,O,-Spülung innerhalb 18 Tagen Heilung.)
Eine sorgfältige statistische Arbeit bringt Berger (2) aus der Freiburger Klinik.
Die Frequenz der Dammrisse betrug unter 4596 Geburten 16°/o, wovon 37,7 Bin
auf Erst-, 7°/o auf Mehrgebärende entfielen. Bei operativen Entbindungen kamen
auf typische Zangen 43,7 °/o, atypische Zangen 47,4°/o, Wendungen 17°/o Damm-
risse. Dem Lebensalter der Mütter nach fallen 10°o der Dammrisse in die Zeit
bis zum 25. Jahre, 17,8°/o auf die Zeit zwischen 25. und 30. Jahre und erreichen
dann rapide ansteigend in den 40er Jahren 100°/o.
Bonnet-Laborderie (6) weist auf die Gefahr zu hochreichender Damm-
naht für spätere Geburten hin. Bei gewöhnlicher Dammnaht wird zwar immer
die Episiotomie genügen, bei hochgehender Vereinigung der Levatoren wird man
sich zum Kaiserschnitt entschliessen müssen, wenn nicht das ganze Resultat der
früheren Operation in kaum reparabler Weise gestört werden soll.
Für die Geburten durch den Damm schuldigt Rougy (21) ätiologisch haupt-
El — er
Mütterliche Störungen. 647
sächlich engen Schambogen oder grossen Kopf oder beides an. Durch jede dieser
Abnormitäten wird die Richtung der Resultante aller austreibenden Kräfte eine
abnorme.
In der Arbeit von Blume (4) wird für exakte Dammnaht plädiert, was im
Hinblick auf die von ihm geschilderten amerikanischen Missstände durchaus
berechtigt erscheint. Da die Frauen einen Dammriss vielfach als Folge schlechter
Geburtsleitung ansehen und die Qualifikation des Geburtshelfers um so schlechter
wird, je mehr Nähte der Dammriss erfordert, werden von den Ärzten kleinere
Dammrisse überhaupt nicht, grössere meist nur sehr unvollständig genäht. Die Folge
ist, dass in Amerika eine unverhältnismässig grosse Zahl der Frauen an Deszensus
leidet.
2. Cervix.
L Auvray, Diskussion zu Cathala. Soc. d’obst. et de gyn. de Paris 11. III. Bull.
de la Soc. lère année. Nr. 3. p. 193.
2. Cathala, Volumineux fibrome praevia; césarienne suivie d’hysterectomie. Soc.
d’obst. et de gyn. de Paris 13. V. Bull. de la soc. lère année. Nr. 5. p. 432. —
Ref. Presse med. Nr. 44. p. 471. (1500 g schweres, von der Hinterwand ausgehendes
Fibromyom als Geburtshindernis bei 25jähr. I para, Sectio. Totalexstirpation, glatte
Heilung. Kind mit Ui, Monaten gestorben. — Verf. wirft die Frage auf, ob man
zur Umgebung der Sterilisation der Frau nicht auf die blosse Myomektomie sich
hätte beschränken dürfen. Potocki will mit Rücksicht auf die rasche Rückbildung
im Puerperium das Myom überhaupt unberührt lassen, eine Ansicht, der Brindeau
mit Rücksicht auf die Gefahr der Infektion, Nekrose und den Umstand, dass bei
einer folgenden Geburt das Hindernis wieder vorhanden gewesen wäre, entgegen.)
3. Cella, Georg, Über die Haltbarkeit der Cervixnarbe nach suprasymphysärem
Kaiserschnitt. Inaug.-Diss. Heidelberg. .
4. Doleris, Dystocie par obliteration du col. La Gynecol. Févr. p. 65. ref. Zentralbl.
f. Gyn. Nr. 27. p. 405.
5. Fraipont, Geburtstörung durch Atresie des Collum uteri. Bull. de l’acad. royale
de med. de Belgique 1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 17. p. 559.
6. Frommer, Victor, Bemerkungen zur mechanischen Kollumerweiterung. Zentralbl.
f. Gyn. Nr. 25. (Verteidigung seines bekannten Dilatators gegenüber den Angriffen
von Bossi.)
7. Fukase, Schukichi, Ein Fall von Dystokie durch Cervixmyom. Inaug.-Diss.
München.
Ta. Gussallow, Echinococcus retrocervicalis extraperitonealis als Hindernis zur Spontan-
geburt. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 28. p. 13.
8. Gutzmann, Retroflektiert und inkarzeriert gewesener schwangerer Uterus mit zervi-
kalem Myom. Demonstration, Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin 28. VI. — Zeitschr.
f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. p. 761.
9. Jardine, Rob., Der Krampf des Kontraktionsringes als Geburtshindernis. Journ.
of obst. and gyn. 1911. Juli. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 314.
10. John, R. L., Eine neue Methode für die hydrostatische Dilatation der Cervix.
Therapeutic Gaz. 1911. 18. Okt. (Beschreibung eines neuen biskuitförmigen Metreu-
rynters.)
ll. Knack, A., Geburt und Gebärmutterkrebs. Inaug.-Diss. München.
12. Koch, Kurt, Über postpartale Hämatome der vorderen Muttermundslippe. Zeit-
schrift f. Geb. u. Gyn. Bd. 69. Heft 3. (Zwei Erstgebärende von 28 und 20 Jahren
mit normalem Becken, schnell verlaufender Eröffnungsperiode, sehr kräftigen Wehen
und vorzeitig gesprungener Blase. Die Hämatome waren etwa faustgross,
im zweiten Falle trat eine Ruptur des Hämatoms auf. In dem einen Fall wird ätio-
logisch eine Nephritis zur Erklärung herangezogen. Im übrigen sind beide Häm-
atome wohl mit dem vorzeitigen Blasensprung, der raschen Erweiterung der Cervix
durch den Kopf und die Quetschung der vorderen Muttermundslippe zwischen
Schädel und Symphyse zurückzuführen.)
13. Kroemer, Rissverletzung der Scheide und Cervix mit anschliessender Uterusruptur
etc. Greifswalder med. Verein 26. Jan. Deutsche med. Wochenschr.
14. Kusmin, P. J., Über die Geschwülste des Beckenausgangs als Hindernis bei der
648
15.
16.
17.
18.
19.
20.
21.
22.
Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.
Geburt. Wratschnebnaja Gaz. Nr. 45. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. p. 513. (1. Al-
veolares Karzinom des Beckenbindegewebes, das die hintere Scheidenwand vorwölbend
als Geburtshindernis wirkte. Ausschälung und möglichst hohe Abtragung des Stiels
der Geschwulst. Heilung. Ein Jahr später glatte Geburt. 2. Kindskopfgrosses
Fibromyom der hinteren Cervixwand als Geburtshindernis. Enukleation desselben
unter der Geburt, danach glatter Verlauf.)
Lobenstine, Ralph-Waldo, Vaginal Hysterotomy in the late months of preg-
nancy. Am. Journ. of Obst., May. (Unter den Indikationen führt Lobenstine
auch Rigidität der Cervix, unerwartete Zufälle bei Herzkranken, Karzinom der Cervix,
mangelhafte Entfaltung der Cervix. Die Operation ist aber für ausgebildete Opera-
teure mit genügender Assistenz zu reservieren.)
Masson, le, Geburtsstörung von seiten der Mutter infolge Hypertrophie der Portio,
kompliziert mit angeborener Anteflexio uteri und Stenose des äusseren Mutter-
mundes. Rev. prat. d’obst. et le ped. 1911. Nov. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 19.
p. 622.
Meyer-Ruegg, Das Oedema acutum cervicis uteri gravidi et parturientis. Korre-
spondenzbl. f. Schweizer Ärzte Nr. 31. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. p. 82 und
Münchner med. Wochenschr. p. 2584. (Meyer fügt 22 bekannten Fällen einen
neuen an. Beim Pressen, beim Wasserlassen trat die vordere Muttermundslippe als
6 cm langer bläulich-roter Tumor vor die Genitalien, verkürzte sich aber dann bei
stärker werdenden Wehen vollständig, so dass keine Geburtsstörung auftrat. Zur
Erklärung nimmt Meyer nicht Blut- oder Lymphstauung an, sondern erklärt die
Schwellung als eine beim Austreten der hypertrophischen Portio vor die Genitalien
entstandene Geburtsgeschwulst, ein Oedema ex vacuo.)
Potocki, L’infection du col pendant le travail et la rigidité secondaire des bords
de l’orifice uterin. Ann, de gyn. et d’obst. März. p. 154.
— Diskussion zu Cathala (2). Bull. de la Soc. d’obst. et de gyn. de Paris. sère année
Nr. 5. p. 435.
Rizzatti, Cervixriss dritten Grades bei einer spontan erfolgten Zwillingsgeburt mit
Polyhydramnion. Geb.-gyn. Ges. der Marcken und der Emilia (Italien) 18. II.
Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36.
Saniter, Durch einen Metreurynter abgerissene Portio vaginalis. Ges. f. Geb. u.
Gyn. zu Berlin. 22. III. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. p. 196. Ref. Zentralbl.
f. Gyn. Nr. 50. p. 1695.
Sauvage, M., Contracture de l’uterus pendant le travail nécessitant l’hyst&r&ctomie.
Fibrome cervico-segmentaire. Soc. d’obst. et de gyn. de Paris. 22. IV. Bull. de la
soc. d’obst. et de gyn. de Paris etc. April p. 340. (31jähr. Ipara, kindskopfgrosses
submuköses, von der Hinterwand des Isthmus ausgehendes Myom als Geburtshinder-
nis. Tetanische Kontraktion des Uterus infolge der vergeblichen Austreibungsbe-
strebungen. Vaginale Ausschälung und Abtragung des Myoms. Nach derselben
bleibt das Orificium internum (?) 5 Francs gross, lässt sich weiter nicht dilatieren.
Nach vergeblichen Versuchen, den perforierten Kopf durchzubringen, muss daher
trotz bestehender Infektion die Laparotomie (Porro) vorgenommen werden. Fieber-
haftes Wochenbett bis zum 20. Tag, dann glatt. Nauvage rechtfertigt ausführlich
dieses Vorgehen. Die anatomische Untersuchung ergab auch am exstirpierten Uterus
keine andere Erklärung, als dass nur eine ungewöhnliche Form allgemeiner Uterus-
kontraktur gehandelt habe, die besonders im unteren Abschnitt des Korpus aus-
gesprochen war und den engen Ring formierte. Es handelte sich um keinen Narben-
ring, auch war die Kontrakturstelle für das Orificium internum — wie die anato-
mische Untersuchung des Präparates ergab — zu hoch. Möglicherweise war die
ganze Bildung Folge der langen vergeblichen Bestrebungen, das Myom auszu-
stossen.)
Solms, Die erweiterte subvesikale Naht hoch heraufreichender Cervixrisse, eventuell
mit partieller Ligamentdiszission. 6. Internat. Kongress f. Geb. u. Gyn. in Berlin
9.—13. IX. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 40. p. 1317.
Steudemann, Klinische Erfahrungen über die Cervixdilatation nach Bossi.
Inaug.-Diss. Freiburg 1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 40. p. 1349.
Williamson, Obstructed labour due to uterine contraction ring. Royal Soc. of
Med., Section of Obst. and Gyn. 6. VI. Lancet 29. VI. p. 1758. (40jähr. VII para.
Frühgeburt im 7. Monat. Zwillinge, glatte Geburt des 1. Zwillings. Der zweite
folgte nicht, da die Schultern dureh einen Kontraktionsring zurückgehalten wurden.
d
10.
Mütterliche Störungen. 649
Erst in tiefer Narkose nach 15Min. langen Zug mit der Zange gab der Kontraktions-
ring nach, wobei allerdings ein hoher Cervixriss entstand. Tamponade, glatte
Heilung.)
3. Uteruskörper und Uterusruptur.
Alin, E., Gebärmutterzerreissung bei Entbindung einer IIpara. Verh. d. obst.-
gyn. Sekt. d, Ges. Schwed. Ärzte. Hygica Nr. 6. (Silas Lindquist.)
Andrews, H. R., Rupture of the uterus with expulsion of the fetus into the
abdominal cavity. Brit med. journ. April 13. (Bericht über 2 Fälle mit gutem
Ausgang, der der sofortigen Laparotomie zugeschrieben wird. Im 1. Fall wurde
supravaginal amputiert, im 2. die Totalexstirpation gemacht.)
Avarffy, Elek, Normalis szülès uteri észrevétlenut kifejlödöt uterusruptura esete.
Aus der Sitzung der gynäkol. Sektion des kgl. Ärztevereins am 12. Dezember 1911.
Refer. Orvosi Hetilap, Gynaekologia Nr. 1, (Bericht über einen Fall von Zerreissung
der Gebärmutter, welche gelegentlich einer normalen Geburt unbemerkt entstanden
war.) (Temesváry.)
*Aytoun, John, H., Acute inversion of the uterus. Lancet. Dec. 7. p. 1580.
(20jähr. I para. Forzeps. !/4 Stunde nachher Crédé, der innerhalbder nächsten Stunden
mehrmals erfolglos wiederholt wurde. Während der Vorbereitungen zur manuellen
Lösung presste die Pat. die Plazenta unter gleichzeitiger Inversion des Uterus heraus,
Vorsichtige Ablösung der Plazenta; dabei starke Blutung, Kollaps, der aber nicht
durch die Blutung allein zu erklären war.)
Barsotti, Rottura d’utero in donna già cesarizzata. Isterectomia. (Casistica
ostetrica.) La Ginecologia IX. fasc. 11. p. 347. Firenze. (Uterusruptur in einer
schon an Kaiserschnitt operierten Frau. Hysterektomie. Geburtshilfliche Ka-
suistik.)
Baucreisen, A., Ein Fall von spontaner Uterusruptur, zugleich ein Beitrag zur
Ätiologie der Uterusruptur. Archiv f. Gyn. Bd. 96. p. 11. (Fall mit tödlichem
Ausgang. III para mit mässig verengtem Becken. Die Ruptur machte kaum Sym-
ptome, wurde von Hebamme und Arzt daher nicht erkannt, später kam die Frau
moribund mit mazeriertem Kind und in der Bauchhöhle liegender Plazenta in die
Klinik. Als zur Ruptur disponierendes Moment fand Bauereisen eine Atrophie
des unteren Uterinsegments sowie partielle teleangiektatische Veränderungen der
Cervixwand. Mikroskopisch fand sich ausserdem an der Rissstelle ein auffallender
Mangel an Muskelfasern; elastische Fasern fehlten vollständig.)
Becker, G., Über wiederholte Spontanruptur des Uterus. Zeitschr. f. Geb. und
Gyn. Bd. 71. H. 2. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 42. p. 1406. (28jähr. II para, die
bei der ersten Geburt vor 6 Jahren nach kurzer Wehentätigkeit eine Spontanruptur
des Uterus erlitten hatte, die aber unter Drainage des Risses heilte. Jetzt im
8. Graviditätsmonat ohne Wehen, ohne Gewalteinwirkung neue Ruptur, die zunächst
keine Störung des Allgemeinbefindens verursachte, bis am 7. Tag eine diffuse Peri-
tonitis manifest wurde. Operation, Exitus. Mikroskopisch fand sich an der Ruptur-
stelle Narbengewebe, sonst fand sich nichts Abnormes.)
Beckmann, Spontane Uterusruptur. Journ. akusch. i shensk. bol. Oktober.
Sitzungsb. d. geb.-gyn. Ges. zu St. Petersburg. (Uterusruptur bei einer VIII para
in der Austreibungsperiode. Frühere Geburten normal. Querriss. Im Parametrium
wurde bei der supravaginalen Amputation eine spritzende Arterie gefunden. Genesung.
Bei der mikroskopischen Untersuchung des Uterus erwies sich dieser in den oberen
Abschnitten normal, im unteren Abschnitte fehlte die Muskulatur fast gänzlich.
Diese war hier durch Bindegewebe ersetzt, das ödematös, blutdurchtränkt und von
einer grossen Menge dünnwandiger Gefässe durchsetzt war. ÖOrceinfärbung ergab,
dass das elastische Gewebe im unteren Uterinsegment fast vollständig fehlte.)
(H. Jentter.)
— Fall von Uterusruptur sub partu. Journ. akusch. i shensk. bol. Juli-August.
Sitzungsb. d. geb.-gyn. Ges. zu St. Petersburg. (Spontane Ruptur nach Geburt des
ersten Zwillings bei Querlage der zweiten Frucht, die zum Teil in die Bauchhöhle
ausgetreten war. Supravaginale Uterusamputation, Genesung. Längsriss von 10 cm
Länge, grosser intra- und retroperitonealer Bluterguss. Die 32jährige Frau hatte
5mal stets leicht geboren.) (H. Jentter.)
— W., Zur Kasuistik und Therapie der chronischen Uterusinversion. Peters-
11.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
19.
20.
21.
22.
23.
24.
Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.
burger med. Zeitschr. Nr. 24. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. p. 363. (Darunter
1 Fall puerpcraler Inversion bei 30jähr. Frau. Reinversion leicht nach Spaltung
der hinteren Uteruswand und des hinteren Scheidengewölbes. Zwei Tage später Tod
an septischer Peritonitis.)
*Blacker, G., Rupture of the uterus. A series of 8 cases, including 3 cases treated
successfully by operation. Lancet 13. I. p. 89.
Boyd, Complete Inversion of the uterus and vagina. Transact. of the obst. soc.
of Philadelphia 7. III. Am. Journ. of obst, June p. 1026.
Brindeau et Lemeland, Opération de Porro et rupture uterine. Bull. de la soc.
d’obst. et de gyn. de Paris. 12. II. p. 82. (40jähr. VIII para wegen Wehenschwäche
Forzeps ohne Erfolg, dabei plötzlich heftiger Schmerz, Kollaps, Wehenstillstand,
Zeichen intraabdomineller Blutung. Violente r. Uterusruptur, Kind und Plazenta
in der Bauchhöhle. Rasch Porro an der moribund eingelieferten Frau. Heilung.)
Brodhead, George, L., Spontancous rupture of the uterus EE labour. Am.
Journ. of Obst. April. p. 623.
Bumm, Diskussion zu Jolly (41). Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin. 9. II. Zeit-
schrift f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. p. 655.
Butler, G. H., Note of a case of inversion of the uterus. Lanzet. Dez. 7. p. 1584.
(Nach lange anhaltenden Expressionsversuchen komplette Inversion mit sofortiger
Reinversion. Geringe Blutung, geringer Shock, glatte Heilung.)
Cathala, Rupture uterine pendant le travail. Hysterectomie subtotale, Guerison.
Soc. d’obst et de gyn. de Paris. 11. III. Bull. de la soc. Nr. 3. p. 188. (Ruptur
macht zunächt wenig Symptome. Cathala tritt für die abdominale Operation ein
und zieht die supravaginale Amputation der Totalexstirpation wegen der geringen
Shockwirkung vor.)
Dahlmann, Fall von spontaner Uterusruptur. Demonstration; Ges. f. Geb. und
Gyn. zu Berlin. 12. VII. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. p. 779. (Bei XIII para
in der Eröffnungsperiode bei Schädellage eintretend. Diagnose auf Lungenembolie,
da alle auf Ruptur deutenden Symptome fehlten. Exitus.)
Dobrowolski, Spontane Uterusruptur mit ungewöhnlichem Verlauf. Krakauer
gyn. Ges. 2. I. Ref. Gyn. Rundschau. p. 622. (Während der Vorbereitungen zum
Kaiserschnitt totale Ruptur mit Austritt des Kindes in die Bauchhöhle. 25Min. später
Laparotomie, die ein zwar stark asphyktisches, aber wiederbelebtes Kind er-
gab.)
— Uterusruptur bei plattem Becken, durch Laparotomie Uterus exstirpiert. Das
Kind, welches in der Bauchhöhle 25 Minuten zugebracht hatte, gleichwohl lebend
extrahiert. Przeglad. Lekarski Nr. 7. p. 121. (Polnisch.)
Eberhard, F., Über Uterusperforation mit Tubenherabzerrung. Zentralbl. f. Gyn.
Nr. 48. (Bei Entfernung cines Plazentarrestes 4 Wochen nach reifer Geburt wird
die Hinterwand des Uterus perforiert und das Fimbrienende der rechten Tube mit
herabgezogen. Laparotomie, Resektion der Tube, Naht der Perforation, Heilung.)
*Engström, O., Eigene Erfahrungen in bezug auf Schwangerschaft und Geburt
nach ventraler Enukleation intramuraler Uterusmyome. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn.
Bd. 36. Ergänzungsheft. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 49. p. 1661.
Ferguson, C. E., Caesarean section performed because of dystocia from ventral
fixation of the uterus. Journ. of Am. Med. Cessoc. 17. II. (Muttermund stand so
hoch über dem Promontorium, dass er gar nicht erreichbar war. Sonst nichts Be-
sonderes.)
Fischer, O., Über die Ruptur des graviden Uterus in einer alten Kaiserschnitts-
narbe. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 70. H. 3. (Bei 38jähr. V para, bei der bereits
2mal Sectio mit querem Fundalschnitt gemacht war, trat Ende des 9. Monats die
Ruptur ein. Zur Verhütung solcher Rupturen hält Verf. prinzipiell für wichtig:
l. Vermeidung des queren Fundalschnittes, 2. Vermeidung der Plazentarstelle beim
Schnitt, 3. der Uterustamponade nach der Sectio, 4. die Ausführung der Naht erst
dann, wenn der Uterus fest zusammengezogen ist.)
5. Friedrich, Leo, Über Uterusruptur nach klassischem Kaiserschnitt. Inaug.-Diss.
Berlin, April.
Franz, K., Diskussion zu Jolly (41). Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin 9. VI.
Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. p. 656.
. Fruhinsholz et G. Michel, Dystocie suite d’hysteropexie, opération césarienne
Ëmmer. A TT G
28.
‚29.
30.
31.
32.
33.
34.
35.
36.
37.
38.
39.
40.
4l.
42.
43.
44.
45.
46.
Mütterliche Störungen. 651
et hysterectomie. Bull. de la soc. d’obst. et de gyn. de Paris. p. 250. (Ventrale
Fixation nach Terrier. Merkwürdig ist, dass die Frau bereits eine Schwanger-
schaft und Geburt nach der Fixation ohne Beschwerden durchgemacht hatte, jetzt
aber wegen schwerer Adhäsionen und Stränge operiert werden musste.)
Goldschmidt, Spontanruptur des Uterus am Ende der Schwangerschaft. Mittel-
rheinische Ges. f. Geb. u. Gyn. 19. XI. 11. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. p. 362.
(II para. Nach der 1. Geburt als Metritis dissecans aufgefasster Puerperalprozess.
Jetzt breite Ruptur am Fundus unter der Geburt. Bisher ist nur 1 Fall gleicher
Ätiologie von Wiedemann beschrieben.)
Gonnet, Subplazentares Myom. Lyon med. Nr. 9. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913.
p. 192. (Manuelle Plazentarlösung. Die Plazenta sitzt auf einer harten, kurzge-
stielten Masse fest auf, lässt sich aber leicht ablösen. Ebenso kann der kurze Stiel
des Tumors digital durchtrennt werden. Keine Blutung. Der Tumor erweist sich
als mandarinengrosses, gefässarmes Fibrom.)
Graeupner, Instrumentelle Verletzung des Uterus. Nordostdeutsch. Ges. f. Gyn.
23. III. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 32. p. 1522.
Grossmann, Über Inversio uteri. Gyn. Ges. zu Dresden. 18. IV. Zentralbl. £.
Gyn. Nr. 35. p. 1154.
Gurney, A. L., Komplette Uterusinversion. Brit. med. journ. 1911. Nov. A Ref.
Zentralbl. f. Gyn. Nr. 22. p. 724.
Gutzmann, Diskussion zu Jolly (Nr. 41). Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin. 9. II.
Zeitschr. f. Geb, u. Gyn. Bd. 72.
Heil, Ein Fall von wiederholter Uterusruptur innerhalb 11 Monaten. (Demonstration
des Uterus.) Mittelrhein. Ges. f. Geb. u. Gyn. 19. XI. 11. Monatsschr. f. Geb. u.
Gyn. Bd. 35. p. 361. Repertorium für prakt. Medizin, Nov. 1911. (Inkomplette
Ruptur am 15. X. 10. und 16. IX. 11. Tod an Sepsis.)
Hellier, J. B., A case of acute puerperal inversion of the uterus. Reports of
med. and surg. practice in the Hospitals and Asytums of the Brit. Emp. Brit. Med.
Journ. Aug. 10. p. 310. (18jähr. Ipara. Mit 4 Tage bestehender totaler Inversion
eingeliefert. Reposition in intravenöser Narkose. Heilung.)
Henkel, Fall von Wehenschwäche, bei dem der Geburtseintritt durch Thermo-
penetration erzielt wurde. Naturw.-med. Ges. zu Jena. 15. IL Münchner med.
Wochenschr. Nr. 15. p. 839.
Hintz, Walter, Prognose und Therapie der kompletten Uterusruptur im Anschluss
an 2 selbstbeobachtete Fälle. Inaug.-Diss. Jena.
*Hövelmann, H., Verlauf der Geburten nach Vaginifixura uteri. Inaug.-Diss.
Kiel. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 46. p. 1552.
Hofbauer, Zwei Uteri, wegen kompletter Ruptur intra partum exstirpiert. Demon-
stration. Nordostdeutsch. Ges. f. Gyn. 29. VI. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36.
p. 373.
v. Holst, Kasuistischer Beitrag zur Inversio uteri. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 10.
Jolly, R., Uterusruptur in einer alten Kaiserschnittsnarbe. Ges. f. Geb. u. Gyn.
zu Berlin. 9. II. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. p. 650; ferner; Arch. f. Gyn.
Bd. 97. H. 2. (Ruptur beim Transport vom Krankenzimmer in den Operationssaal.
Mikroskopisch ergab sich, dass der nicht geplatzte Teil der Narbe vollständig regene-
rierte Muskelfasern aufwies, der geplatzte dagegen bindegewebige Heilung und
Decidua. Die Störung der Wundheilung wird auf eine Verunreinigung bei der ersten
Operation bezogen.)
Josephson, C. D., Uterusruptur in alter Kaiserschnittsnarbe. Verh. d. obst.-gyn.
Sekt. d. Ges. Schwed. Ärzte. Hygica Nr. 12. (Silas Lindquist.)
Klages, R., Beitrag zum Schwangerschafts- und Geburtsverlauf bei Uterus bicornis
unicollis. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 6.
v. Klein, C. U., Uterus gravidus mens. X., wegen Retroflexio partialis, bedingt
durch subseröses Fibrom, abdominal totalexstirpiert.. Ein Beitrag zur Lehre von
der Retroflexio uteri partialis am Schwangerschaftsende. Monatsschr. f. Geb. u.
Gyn. Bd. 35. H. 4. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 20. p. 660.
— Diskussion zu Graeupner (Nr. 30). Nordostdeutsch. Ges. f. Gyn. 23. III.
Deutsche med. Wochenschr. Nr. 32. p. 1522.
Koblanck,. In Nabelhernie inkarzeriertes Myvom bei Schwangerschaft. Demon-
stration. Ges. f Geb. u. Gyn. zu Berlin. 26. 1V. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72.
652
47.
48.
49.
50.
52.
57.
59.
64.
Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.
p. 469. (Walnussgrosses Myom; heftige Schmerzen durch die Einklemmung, be-
sonders während der Wehen; glatte Geburt.)
Kronhaus, S., 4 Fälle von Inversio uteri puerperalis. Dissert. Basel 1911. Ref.
Gynaekologie Helvetica. 12. Jahrg. Frühlingsausgabe. p. 123. (Nichts Bemerkens-
wertes.)
Kupferberg, Violente Uterusruptur mit Kolporrhexis. Mittelrhein. Ges. f. Geb.
u. Gyn. 19. V. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 353. (VII para; die Ver-
letzung entstand bei Wendung aus Schädellage wegen Nabelschnurvorfall, wurde erst
20 Stunden p. part. erkannt. Laparotomie, 18 Stunden später Exitus.)
Lepage, Diskussion zu Cathala (Nr. 17). Soc. d’obst. et de gyn. de Pais 11.
II, Bull. de la soc. Fere ann. Nr. 3. p. 193f. '
Levy, Endes und Pottet, Ein Fall von traumatischer Uterusruptur mit ab-
dominaler Hysterektomie erfolglos behandelt. Rev. prat. d’obst. et de péd. 25. Jahrg.
Nr. 283. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. p. 637. (Ruptur nach 2maligem Zangen-
versuch bei engem Becken. Rupturerscheinungen blieben mehrere Stunden latent,
mit der Uterus gut kontrahiert war. Trotz Totalexstirpation Exitus an subakuter
Septikämie.)
Löwenthal, Jakob, Geburtsstörungen bei antefixiertem Uterus, speziell bei
Interpositio uteri. Inaug.-Diss. Berlin, April.
. Mackenrodt, Diskussion zu Jolly (Nr. 41). Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin. 9.
II. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. p. 650. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 46.
p. 1546.
. Mansfeld, Otto, Inversio uteri bei Hypoplasie des Adrenalsystems. Mitteilg. a.
d. 2. Frauenklinik d. kel ung. Universität Budapest. Bd. II. H. 1. Ref. Zentralbl.
p. 149.
. Martin, Ed., Fall von spontaner Uterusruptur. Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin.
12. VII. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. p. 781. (4ljähr. Xpara. Kopf auf
dem Beckenboden, Uterus dicht unterhalb des inneren Muttermundes fast zirkulär
abgerissen. Bei Eröffnung der Bauchhöhle war der Tod bereits eingetreten.)
. Mironowa, Zur Frage über Ruptura uteri. Wratsch. Gaz. Nr. 6. Sitzungsber. d.
Ärzte d. Obuchow-Hospitals. (Im ersten Falle ergab die mikroskopische Untersuchung
Entwickelung von Bindegewebe und Endoarteriitis; im zweiten diffuse chronische
Metritis. Bei vorhandener Dystokie prädisponiert die Zunahme von Bindegewebe zu
Ruptur der Uteruswand.) (H. Jentter.)
v. Neugebauer, Bericht über eine von v. Neugebauer beobachtete Geburt
5 Jahre nach einer von ihm wegen chronischer puerperaler Uterusinversion voll-
zogener Piccoli-Operation. Oberrhein. Ges. f. Geb. u. Gyn. 28. IV. Hegars Beitr.
Bd. 17. p. 381. (Der 7. Fall der Literatur. Die Geburt erfolgte ganz glatt; nachher
starke Blutung.)
v. Olshausen, Diskussion zu Jolly (41). Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin. 9. II.
Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 46. p. 1546.
Opitz, Diskussion zu Kupferberg (Nr. 48). Mittelrhein. Ges. f. Geb. u. Gyn.
19. V. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 354.
. Oui, Grossesse et accouchement après racourcissement intra-abdominal avec inclusion
pariétale des ligaments ronds. Reunion obst. et gyn. de Lille. 27. III. Bull. de la
soc. d’obst. et de gyn. de Paris. Nr. 5. p. 472. (Völlig ungestörte Schwangerschaft
und Geburt nach Verkürzung der Ligg. rot. nach Doléris. Oui tritt warm für die
Operation ein.)
. *Phillips, Miles H., The treatment of acute puerperal inversion of the uterus.
Journ. of obst. and gyn. of the Brit. emp. Vol. XXI. Nr. 3.
. Pini, Quattro casi di rottura d’utero in travaglio di parto. Annali di Ostetr. e
Ginec. Milan. XXXIV. S. 659. Vier Fälle von Uterusruptur während der Geburt.
Laparotomie mit drei Heilungen.)
. Ramos, Peralta. Über einen Fall von Spontanruptur des schwangeren Uterus an
der Stelle einer alten Kaiserschnittsnarbe. Rev. de la chir. obst. et gyn. Jan. Ref.
Zentralbl. f. Gyn. 1913. p. 296.
Resinelli. Rottura spontanea del? utero lungo la cicatrice di precesso taglio
cesareo con incisione sul fondo alla Fritsch. La Ginecologia. IX. fasc. 11. p. 341.
Firenze. (Spontanruptur des Uterus längs der Narbe eines früheren Kaiserschnittes
mit Inzision des Fundus.)
65.
67.
68.
69.
70.
7la.
71.
72.
73.
74.
75.
76.
T.
78.
79.
80.
Mütterliche Störungen. 653
Rhode, Walter, Der Kaiserschnitt nach antefixierenden Operationen. Inaug.-Diss.
Bodin.
Ribbius, A., Bijdrage tot de kennis van het mechanisme der Uterusinversie bei
atome. Beitrag zur Kenntnis des Mechanismus der en Teesthun del Treub. Leiden.
Konf. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 21. 1913. (A. Mijnlieff.)
Robertson, Allen, Complete rupture of pregnant uterus. Australian med. journ.
9. III. und 27. IV. Ref. Brit. med. journ. 26. X. p. 58f. (2 erfolgreich operierte
Fälle. Im 1. Fall bei 34jähr. VIII para und Schulterlage beim Blasensprung
Ruptur der linken Uteruskante. Im 2. Fall ereignete sich die Ruptur beim Fall mit
dem Bauch auf eine Stuhllehne im Beginn des 9. Monats. 4 cm langer Riss in der
Vorderwand. Verf. verwirft die Konservative völlig, da die Statistik zeigt, dass die
Totalexstirpation die besten Resultate ergibt.)
Rosner, Uterus einige Monate nach Ausstossung einer Blasenmole entfernt wegen
Chorionepitheliom. Przeglad Lekarski Nr. 7. p, 121. (Polnisch.)
Rotter, H., Das Chinin in der Geburtshilfe. Budapesti orvosi ujsag, Szüglêszet is
nögyögyäszat 1911. Nr. 1. Ref. Zentralbl. Nr. 31. p. 1038. (Empfehlung des
Chinins als Wehenmittel in der Dosis von 3 x 0,3 in stündlichen Zwischenräumen.)
Russell, Henry, Uterusruptur. Brit. med. journ. 13. IV. (Bericht über 2 Fälle
mit Austritt des Fötus in die Bauchhöhle. Heilung durch Operation, für die Verf.
in jedem Fall die Laparotomie vorzieht.)
Ryshkow, Über Inversio uteri puerperalis. Wratsch. Gaz. Nr. 6. Sitzungsber. d.
Ärzte des Obuchow-Hospitals. (Im Obuchow-Hospital kamen in 20 Jahren 5 In-
versionen zur Behandlung (3 durch Tumoren bedingt, 2 puerperale); in der kaiser-
lichen Gebäranstalt kam auf 300000 Geburten eine Inversion, in den städtischen Asylen
auf 185000 Geburten ebenfalls eine Inversion. Die Frau kam zu Hause nieder,
wurde pulslos aufgenommen, zwischen den Schenkeln lag der invertierte Uterus mit
haftender Plazenta. Die Hebamme hatte an der Nabelschnur gezogen. Leichte
Reinversion. Tod nach 1 Monat an Sepsis.) (H. Jentter.)
*Ryder, G. H., Soma observations on primary uterine inertia. Amer. Journ. of
Obst. Sept.
*Schauta, Fr., Die Behandlung der Geburt nach operativer Antefixation. Monats-
schrift f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. Heft 2.
Schewaldyscheff. Zur Frage der akuten Uterusinversion nach der Geburt. Med.
Obosrenie Nr. 13. (Russisch). Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. p. 189. (Inversion
durch Zug an der Nabelschnur seitens der Hebamme.)
— Über akute puerperale Uterusinversion. Medizinsk Obsren. Nr. 13. (Die Inversio
kam zustande in dem Moment, als die Hebamme an der Nabelschnur zog bei gleich-
zeitigem Druck von aussen. In der Klinik wurde in Chloroformnarkose der Uterus
reinvertiert und tamponiert. Genesung. Es disponierten zur Inversion Insertion der
Plazenta im Fundus und Uterusatonie.) (H. Jentter.)
Schlank. Zwei Fälle von spontaner Ruptur der Harnblase bei spontaner Uterus-
ruptur sub partu. Przglad Lekarski Nr. 7. p. 121. Polnisch. (Beide Fälle wurden
in sehr elendem Zustande eingebracht und endeten letal trotz Operation.)
— Fall von Uterusruptur mit Eindringen einer Dünndarmschlinge in den Uterus und
Okklussion der Därme. Krakauer Gynäkologische Gesellschaft am 2. Jan. Przeglad
Lekarski. Nr. 7. p. 122. (Die Frau wurde erst am 9. Tage post partum und zwar in
hoffnungslosem Zustande in die Klinik eingeliefert. Schlank machte den Bauch-
schnitt, entfernte den Uterus nach Reposition der Darmschlinge in die Bauchhöhle.
Es fand sich jedoch eine so ausgedehnte Peritonitis, dass auf Rettung nicht mehr
gerechnet werden konnte. Tod nach einigen Stunden.) (v. Neugebauer.)
Schwarz, Spontanruptur des graviden Uterus nach vorangegangenem klassischen
Kaiserschnitt. Nordostd. Ges. f. Gyn. 23. März. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn.
Bd. 35. p. 651. (Ruptur nach querem Fundalschnitt.)
Shannon, D., Uterusruptur bei intrauteriner verborgener Blutung während der
Schwangerschaft. 80. Jahresvers. der Brit. Med. Assoc. Liverpool 26. Juni. Ref.
Münchn. med. Wochenschr. p. 2201.
*Sigwart, W., Zur Therapie perforierender Uterusverletzungen. Berliner klin.
Wochenschr. Nr. 37.
— Totalexstirpation des Uterus wegen inkompletter Uterusruptur. Ges. f. Geb. u.
Gyn. zu Berlin 12. Juli. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. p. 776. (VIpara. Quer-
654
82,
84.
Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.
lage, Spontanruptur nach kurzer schwacher Wehentätigkeit, wobei der Kopf durch
den linken Riss ins Parametrium trat und sich retroperitoneal bis zur Nierenhöhe
hochwühlte. Starkes Hämatom durch Blutung aus dem zerrissenen Stamm der
Uterina. Totalexstirpation. Heilung.)
Stähler, F., Fibromyoma uteri mit intrauteriner Gravidifät von etwa 16 Wochen.
Mittelrhein. Ges. f. Geb. u. Gyn. 19. Nov. 1911. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd.
35. p. 364.
Stickel, Kaiserschnitt nach Ventrofixatio uteri. Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin.
23. Juni 1911. Zentralbl. p. 435.
Stockes, Alex, Spontaneous rupture of the uterus and pulmonary embolism.
Journ. of Obst. and Gyn. of the Brit. emp. Dec. p. 356. (30jährige VIII para, frühere
Geburten glatt. Während dieser Geburt wiederholt Erbrechen und während eines
solchen Aktes Eintreten der Ruptur. Dabei war die Blase noch erhalten, die Cervix
erst für ein Finger durchgängig. Der Arzt nahm zuerst einen Darmverschluss an
und brachte nach erfolglosen anderen Versuchen 30 Stunden später die Frau zur
Operation. Frucht in der Bauchhöhle. Naht des Risses. Heilung trotz eines in
der dritten Woche auftretenden grossen Lungeninfarkts.)
Strassmann, G., Operation bei Uterusruptur. Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin.
12. Juli. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. p. 774. (33jährige III para mit rachi-
tisch-plattem Becken. Einlieferung mit Uterusruptur nach cerfolglosem Zangenver-
. such. Operation in halbsitzender Stellung, um Einfliessen von Uterusinhalt in die
85.
86.
87.
88.
89.
90.
91.
Bauchhöhle hintanzuhalten. Totalexstirpation, Heilung, nachdem wegen einer Ureter-
fistel noch die rechte Nephrektomie gemacht worden war.)
Diskussion zu Jolly (41).
Waldstein, Schnitte aus einer spontan rupturierten und nachträglich per lapa-
rotomiam total exstirpierten Gebärmutter. Geb.-gyn. Gesellschaft in Wien. 12. Nov.
Zentralbl. f. Gyn. 1913. p. 857.
Walker, H. J. B., Akute Inversion of the uterus. Brit. med. journ. Nov. 18.
1911. (Spontane Inversion bei einer Kaffernfrau, Reposition, glatte Heilung.)
*W yss, Alb., Beitrag zur Uterusruptur nach Kaiserschnitt. Hegars Beiträge
Bd. 17. Heft 3.
Zacharias, Zur Kasuistik der Verletzungen des Genitaltraktus im Anschluss an
Spontangeburt und geburtshilfliche Operationen. Nürnberger med. Gesellsch. und
Poliklinik 11. Jan. Münch. med. Wochenschr. Nr. 11. p. 617. (l. Grosser Längs-
riss der hinteren Scheidenwand bei sehr rasch verlaufener Spontangeburt einer Il para.
2. Bei Abortausräumung wegen Tuberkulose Perforation mit Vorholen einer Dünn-
darmschlinge durch die Abortzange. Reposition derselben, Tamponade des Uterus.
Bei der alsbald vorgenommenen Laparotomie fand sich die Dünndarmschlinge in die
Perforationsöffnung eingeklemmt. Resektion eines 42 cm langen Darmstücks, glatte
Heilung, die Zacharias der Kampferölung zuschreibt.)
Zangemeister, Präparat eines Falles von kompletter Uterusruptur. Demon-
stration im ärztlichen Verein zu Marburg, 2. März. Münchn. med. Wochenschr.
p. 1250. (Einige Stunden post partum supravaginale Amputation, glatte Heilung.
Der Riss durchtrennte quer oberhalb des Rlasenansatzes das ganze untere Üterinseg-
ment und setzte sich rechts nach oben fort, während links nur ein kleiner Längs-
riss in die Scheide hinabreichte.)
Zoeppritz, Demonstration eines rupturierten Uterus einer Vielgebärenden. Med.
Gesellsch. in Göttingen 18. Jan. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 25. p. 1212.
Zweifel, Ein Fall von Ruptura uteri incompleta, wegen nicht zu stillender Blutung
Exstirpatio uteri. Ges. f. Geb. und Gyn. in Leipzig. 18. Nov. Ref. Zentralbl. f.
Gyn. 1913. p. 580. (Nichts Näheres angegeben.)
Aytoun (4) hebt in seiner Arbeit über Uterusinversion hervor, dass die
Reinversion oft sehr schwierig, ja unmöglich sein kann, und zwar selbst in frischen
Fällen. Jede Verzögerung steigert diese Schwierigkeiten. 50°%o aller Fälle be-
treffen Erstgebärende. Prädisponierende Ursachen sind neben Schlaffheit des Uterus
Sitz der Plazenta, besonders einer Placenta acereta im Fundus und Überdehnung
des unteren Uterussegments und der Cervix durch den vorhergegangenen Druch-
tritt
eines sehr grossen Kindes. Dass Zug an der Nabelschnur zur Inversion
führen kann, ist selbstverständlich. Besondere Bedeutung misst der Verf. einer
e u, e
— m ie mi meee E e are
Mütterliche Störungen, 655
im Fundus festsitzenden Plazenta bei, wozu ihn der Befund ausserordentlicher Dünn-
heit der Uteruswand bei der Plazentarlösung führt.
Phillips (61) bat in 21/2 Jahren drei Fälle von Uterusinversion erlebt.
Im Gegensatz zu den Angaben der Lehrbücher (cf. auch oben Aytoun) soll
nach Phillips die Inversion so lange unbehandelt bleiben, bis der Shock vorüber
ist. Der Shock steht meist im Vordergrunde und hat in nicht wenigen Fällen
raschen Tod zur Folge gehabt. Die Reinversion, selbst in Narkose, vergrössert
ihn nur. Die Stärke der Blutung wechselt, ist aber nicht selten profus. Unter
184 Fällen puerperaler Inversion der englischen Literatur fand Verf. eine Mor-
talität von 23,4°/o, unter 79 trotz des vorhandenen Shocks sofort reinvertierten
Fällen betrug die Mortalität 30°/o, während bei fehlendem Shock die sofortige
Reinversion in 73 Fällen jedesmal zur Heilung führte. Von 43 Todesfällen traten
41 innerhalb weniger Stunden ein, darunter folgte der Tod in 21°/o der Fälle
der sofortigen Reinversion, während andererseits in Fällen, die nicht sofort
reinvertiert wurden, die Mortalität nur 5°/o betrug. Verf. schlägt deshalb einen
Mittelweg vor: Zuerst Behandlung des Shocks mit NaCl-Infusionen, Pituitrin und
Morphium, dann — nach einigen Stunden — in Narkose Reposition. Nur bei Fehlen
jedes Shocks wird die sofortige Reinversion empfohlen. — Von des Verfassers
Fällen kamen zwei im Anschluss an Expression der Plazenta, einer spontan
zustande.
Blacker (11) fand unter 33,781 Geburten in 18 Jahren acht Fälle von Uterus-
ruptur. Im Anschluss an diese Fälle wird die Frage erörtert, ob die Uterusruptur
zuwartend oder operativ behandelt werden soll. Den Shock hält Verf. für die wich-
tigste Todesursache nach Uterusruptur; die Blutung ist oft überraschend gering.
Als dritte Gefahr drobt die Sepsis. Die Behandlung muss also möglichst jeden
weiteren Shock vermeiden, gegen die Blutung und ihre Wiederkehr wirksam sein
und möglichst die Gefahr der Sepsis ausschalten. Bei Abwägung aller Vor- und
Nachteile der verschiedenen Behandlungsverfahren kommt Verf. zu dem Schluss,
dass für die inkomplette Ruptur die Tamponade das zweckmässigste Verfahren
sei, während in allen Fällen kompletter Ruptur die Totalexstirpation mit folgender
Drainage das beste Verfahren ist.
Sigwart (79) zeigt im Anschluss an sechs Fälle der Bummschen Klinik,
dass der bisher geübte Radikalismus bei infektionsverdächtigen Uterusverletzungen
durchaus nicht berechtigt ist. Bei fünf Fällen mit zum Teil schwerer Beteiligung
der Intestina gelang es bei konservierendem Vorgehen, den Frauen das Leben und
funktionstüchtige Genitalien zu erhalten. Wichtig ist dabei, dass die Uteruswunde
exakt geschlossen, mit einer doppelten Peritonealnaht versehen und wenn möglich
extraperitoneal gelagert wird.
Schauta (72) behandelt die Frage der Antefixationsgeburten. Wenn die
Narbenmassen zu derb sind, um in der Schwangerschaft nachzugeben und vor
allem, wenn sie sehr hoch am Uterus sitzen, sind Störungen der Geburt zu erwarten.
In dieser Hinsicht ist sogar eine tiefe Vaginifixur ungefährlicher als eine Ventri-
fixur, bei der die Verwachsungen höher sitzen. Schauta unterscheidet drei Arten
von Antefixationsgeburten: 1. Leichtester Grad; der Muttermund steht weit hinten,
hoch, aber noch unterhalb des Promontoriums. 2. Der Muttermund steht am oder
direkt über dem Promontorium. 3. Der Muttermund steht hoch über dem Promon-
torium an der Vorderfläche der Lendenwirbelsäule In diesen letzteren Fällen ist
meist eine spontane Geburt unmöglich. Therapeutisch empfiehlt Schauta 1. Zug
an der Cervix nach vorn, was in den Fällen 1. und 2. Grades meist genügt,
2. sagittale Spaltung der vorderen Muttermundslippe und der Cervix, besonders
bei Geburtsstörung nach Vaginifixur, 3. Wendung und Herabholen eines Fusses,
4. Metreuryse zur Erweiterung des Muttermundes, 5. bei toter Frucht Kraniotomie,
6. Kaiserschnitt, der aber nach Schauta viel seltener nötig ist als gemeinhin
angenommen wird.
Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh, 1912, 42
656 Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.
Hövelmann (38) hat demgegenüber nur die Vaginifixura uteri in den
Kreis seiner Betrachtung gezogen und berichtet über 67 Geburten bei 47 Frauen,
die nach der modifizierten Methode Dührssens (seroseröse Vaginifixur) operiert
worden waren. Bei keiner der Frauen kamen gröbere Geburtsstörungen vor, dreimal
wurde eine Beckenausgangszange gemacht, sechsmal bestand eine Querlage, die aber
in vier Fällen zwei Frauen mit plattem Becken betraf. Unter 42 nachuntersuchten
Frauen wurde fünfmal (= 17,3°/o) ein Rezidiv beobachtet. — Danach sind also,
richtige Ausführung der Operation vorausgesetzt, durch eine spätere Schwangerschaft
und Geburt keine besonderen Gefahren gegeben, wohl aber besteht eine gewisse
Rezidivgefahr.
Engström (22) hat bei nach ventraler Enukleation von Uterusmyomen bei
folgenden Schwangerschaften unter der Geburt niemals Gefahren oder Störungen
erlebt, die auf die durch die Enukleation hervorgerufene Verdünnung der Uterus-
wand zu beziehen gewesen wären.
Reder (71) kommt nach seinen Beobachtungen zu dem Schlusse, dass be
primärer Wehenschwäche möglichst langes Abwarten, insbesondere bei erhaltenen
Eibäuten, viel bessere Resultate ergibt als forcierte Entbindungsversuche Denn
unter fünf operativ behandelten Fällen starben vier Kinder, während bei abwarten-
dem Verhalten unter neun Fällen nur ein Kind infolge Nabelschnurvorfalls zugrunde
ging. In der Ätiologie der primären Wehenschwäche wird neben höherem Alter,
starker Ausdehnung des Uterus, rasch aufeinander folgenden Geburten, allgemeiner
Körperschwäche auch psychischen Momenten grössere Bedeutung zuerkannt (Pituitrin
ist dem Verf. aus eigener Erfahrung noch unbekannt, ebenso ist die Indikations-
stellung zur Einleitung der Frübgeburt, auf die 15 von 18 beobachteten Fällen
fallen, und zu den weiteren Eingriffen wie hoher Zange und Kaiserschnitt echt
amerikanisch !).
Die Arbeit von Wyss (88) führt bezüglich der Prophylaxe der Uterusruptur
nach Kaiserschnitt zu folgenden Ergebnissen: Einschränkung der Indikation zum
Kaiserschnitt überhaupt, exakte Naht nach Sänger unter Verwendung resorbier-
baren Materials, Kontrolle in jeder späteren Schwangerschaft sind unbedingt zu
fordern. Die grösste Bedeutung für die Entstehung einer Ruptur in einer späteren
Schwangerschaft scheint Störungen der primären Wundheilung zuzukommen. Verf.
stützt seine Ausführungen auf die exakte Untersuchung zweier einschlägiger Fälle;
in deren einem zeigte sich am Fundus eine Verwachsung von Serosa und Mukosa,
während Muskulatur nur ganz spärlich im Narbengewebe zwischen beiden vorhanden
war; im zweiten Fall hatte lange eine Uterusfistel bestanden und auch hier fehlte
eine feste Vereinigung der Muskelschicht,
4. Enges Becken und Östeomalacie.
L Aldous, George F., Notes on four caesarean sections. Brit. med. journ. 18. Mai.
2. Aımmermann, K., Beiträge zur Kasuistik des abdominalen Kaiserschnitts. Inaug.-
Dissert. Jena.
3. *Bagger-Jörgensen, V., Über künstliche Frühgeburt bei Beckenenge. Monats-
schrift f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. Heft 6.
3a. — — Über Partus praematunus bei Beckenenge. Allm. svenska läkartidningen Nr. 13
—]4. (Nach einer Übersicht von dem gegenwärtigen Stande dieses Eingriffs teilt
der Verf. die Resultate der Klinik zu Lund 1900—1911 mit. Bei 6400 Entbindungen
kam dieser Eingriff in 29 Fällen vor. Die maternelle Sterblichkeit =0 %; die primäre
Sterblichkeit der Kinder = 10°.. Die lebend geborenen Kinder = 90%. 19 Kinder
waren spontan geboren. Zangenextraktion kam in 3, Wendung und Extraktion in 5,
Niederziehen von einem Fuss in 1, Extraktion an Füssen in 2 Fällen vor. Nach
der Meinung der Verf. wird sich dieser Eingriff wohl bei richtiger Begrenzung als
ein wertvolles Hilfsmittel in der schwierigen Behandlung von Entbindung bei Becken-
enge erweisen.) (Nilas Lindqvist.)
4. Bail, W., Die Therapie des engen Beckens an der Universitäts-Frauenklinik zu
in.
10.
ll.
Mütterliche Störungen. 657
Würzburg im Jahre 1909. Inaug.-Diss. Würzburg 1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn.
p. 450.
Baumm, Über Geburten bei doppelseitiger Hüftgelenksankylose. Gyn. Ges. zu
Breslau. 26. März. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 26. p. 861. Monatsschr. f. Geb. u.
Gyn. Bd. 35. p. 717. (Spontangeburt bei dem sonst guten Becken. Die Geburt
erfolgt in diesen Fällen in Seitenlage hinten heraus.)
Becker, Emil, Über den extraperitonealen Kaiserschnitt unter besonderer Berück-
sichtigung von 21 Fällen aus der Frauenklinik. Inaug.-Dissert. Bonn.
Bischoff, Kurt, Ein Beitrag zur Kenntnis der Chrobak schen Beckendeformität.
Inaug.-Dissert. Königsberg.
Bleich, Die Geburten bei engem Becken in den Jahren 1908/09—1910/11. Inaug.-
Dissert. Breslau 1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 39. p. 1292.
Bosch, O. H. E., Geburt beim kyphotischen Becken. Inaug.-Dissert. Groningen
1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 14. p. 461.
Bossi, L. M., Nochmals bezüglich der Pathogenese und der Behandlung der Osteo-
malacie. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 42. (Ausführlicher Bericht über einen schweren
Fall von Osteomalacie, der nach erfolglosen Versuchen mit allen anderen Methoden
durch Adrenalin zur Heilung kam.)
Bretscheider, Vier Fälle von violenten Gebärmutterverletzungen. Ges. f. Geb.
u. Gyn. in Leipzig. 20. Mai. Zentralbl. Gyn. Nr. 43. p. 1436. (Davon gehören nur
2 Fälle hierher. 1. Uterusruptur nach Wendung kurz nach dem Blasensprung vom
Fundus bis ins hintere Scheidengewölbe. Naht, Heilung. 2. Inkomplette Ruptur
im 6. Monat nach gewaltsamem Extraktionsversuch.)
. Breus, C., und Alex. Kolisko, Die pathologischen Beckenformen. III. Bd. 2. Abt.
Wien u. Leipzig. Deuticke.
Brindeau, Zwei Fälle von schwerer Entbindung wegen Ankylose des os coccygis.
Pariser geb. Ges. 18. V. 1911. Ref. Zentralbl. p. 210.
Bylicki, W., Das angeblich „dyspygische‘“ Becken von Prof. Solowij. Zentral-
blatt für Gyn. Nr. 18. (Erklärt dasselbe für ein einfaches rachitisch-plattes
Becken.)
. Charles, N., Der wiederholte Kaiserschnitt bei derselben Frau. Jon: d’accouche-
ments Nr. 5. Ref. Zentralbl. Nr. 28. p. 939.
Commandeur et Mouret, Bassin asymétrique par genu valgum unilatéral.
Réunion obst et gyn. de Lyon. 12. II. Bull. de la Soc. d’obst. et de gyn. de Paris.
Nr. 2. p. 133. (Schräg verschobenes Becken bei r. genu valgum infolge einer in
früher Kindheit überstandenen eitrigen Kniegelenksaffektion.)
*Christiani, Die Walchersche Hängelage. Inaug.-Diss. Breslau. Ref. Zentralbl. f.
Gyn. 1913. p. 671.
Croom, Holliday, Diskussion zu Young (98). Transact. of obst. soc. of Edin-
burgh. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. p. 694.
. — Einige Betrachtungen über das enge Becken. Transact. of the Edinb. obst. soc.
1911. Zentralbl. f£. Gyn. Nr. 39. p. 1291 f.
. Delmes, Neue Untersuchungen über die geburtshilflichen und anatomischen Ver-
hältnisse des Beckens bei doppelseitiger kongenitaler Hüftgelenksluxation. Obstötrique
1911. Aug. Ref. Zentralbl. Nr. 14. p. 452.
. Deus, P., Über spätere Geburten nach Hebosteotomie auf Grund von 17 Fällen
aus der Kgl. Charite-Frauenklinik. Gyn. Rundschau Nr. 12—15. Ref. Zentralbl. f.
Gyn. Nr. 46. p. 1547.
. Dibbelt, W., Neue experimentelle Untersuchungen über die Pathogenese der Rachitis.
Deutsche med. Wochenschr. Nr. 7.
, Doleris, Obstruction pelvienne par corps étranger dans le cul-de-sac de Douglas;
dystocie; hysterectomie au terme de la grossesse. Soc. d’obst. et de gyn. de Paris.
8. VII. Ref. Presse med. Nr. 57. p. 603. (Das Geburtshindernis war eine zusammen-
gebackene, bei einer früheren Laparotomie im Douglas zurückgelassene Kompresse.
Alles weitere sagt der Titel.)
*Donald, Mc, Ellice, Moderately contracted pelvis and induction of labour.
Journ. of obst. and gyn. of the Brit. empire. Febr. p. 73. Ref. Zentralbl. f. Gyn.
Nr. 41. p. 1380.
Donnaieski, R., Beitrag zur Frage der Achondroplasie in der Geburtshilfe.
These de Paris. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. p. 215. (Die Achondroplasie führt zu
Verkürzung aller Beckendurchmesser, die so hochgradig sein kann, dass die Ge-
42°
658
26.
30.
3l.
32.
Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.
burt per vias naturales unmöglich wird. Therapeutisch empfiehlt Verf. Kaiser-
schnitt vor Eintritt der Wehen; wenn dieser verweigert wird, Einleitung des künst-
lichen Abortus.)
Doran, Alban, Pelvis showing extreme asymmetry from early disease of right
lower extremity. Journ. of obt. and gyn. of the Brit. emp. May. Vol. XXI. Nr. 5.
(Beschreibung eines seit langem in dem Museum of College of Surgeons lagernden
Beckens. Um was für eine Erkrankung der r. unteren Extremität es sich gehandelt
hat, ist leider unbekannt, sicher aber keine Hüftgelenkserkrankung, da Acetabulum
und Umgebung zwar atrophisch waren, aber keine der für Coxitis charakteristischen
Veränderungen zeigten. Verf. nimmt als am wahrscheinlichsten irgend eine Lähmung
der r. unteren Extremität an. Es handelt sich um ein stark asymmetrisches schräg
verengtes Becken; die Verengerung ist am stärksten im Beckenausgang. Das r. Os
ileum ist fast völlig atrophisch. Conj. vera 8,2. Arcus pubis 87°. Rechter schräger
Durchmesser 12,1 cm, linker schräger Durchmesser 11,74 cm. Über die geburtshilf-
liche Bedeutung dieses Beckens ist nichts bekannt, da es einer alten Frau angehörte,
von der niemand näheres weiss.)
— Östeomalacia. The Bronghton pelvis in the museum of the royal college of
surgeons. Journ. of obst. and gyn. of the Brit. emp. Febr. p. 65.
.‚Dubinsky, Die gegenwärtige Therapie bei Beckenenge. Wratscheb. Gaz. Nr. 43.
(H. Jentter.)
*Ejsenreich, Über wiederholte Geburten nach Hebosteotomie. Bayr. Ges. f. Geb.
u. Gyn. 7. VII. Münchner med. Wochenschr. Nr. 35. p. 1932.
. Fabre et Rhenter, Fibrome et grossesse. Césarienne et hysterectomie subtotale
à terme. Reunion obst et gyn. de Lyon. 11. III. Bull. de la soc. d’obst. et de
gyn. de Paris, ère année. Nr. 3. p. 232. (Die r. Beckenhälfte war durch ein grosses
vorhergehendes Myom blockiert, so dass gar nichts anderes übrig blieb, als operativ
vorzugehen. Ganz glatter Verlauf.)
Fabre et Trillat, Accouchement spontane rapide avec deformation de la tete
foetale. Bassin aplati, fortement asymétrique reconnu par la radiographie. Reunion
obst. et gyn. de Lyon. 13. V. Bull. de la soc. d’obst. et de gyn. de Paris, ère.
année. Nr. 5. p. 514.
— Bassin å diamètre antéro-postérieur predominant. Engagement en occipito-sacree.
Verifikation par la radiographie métrique. Réunion obst. et gyn. de Lyon. 12. II.
Bull. de la soc. d’obst. et de gyn. de Paris. Nr. 2. p. 119. (Sehr interessanter Fall.
Die C. v. 12,2 cm war sogar etwas grösser als der transversale Durchmesser [12 cm].
Der Kopf trat in Geradstand ins Becken ein. Die eigentümliche Beckendeformation
erstreckte sich nur auf den Beckeneingang. Der Kopf machte, sobald er eingetreten
war, eine Drehung um 180° und wurde in Hinterhauptslage geboren. Becken dieser
Art sind sehr selten, ja werden von manchen überhaupt geleugnet. Im vorliegenden
Fall wurde durch radiologische Kontrolle die Diagnose sichergestellt. Verf. wollen
diese Varietät von den quer verengten Becken getrennt wissen.)
— — Bassin à diamètre antéro-postéricur predominant. Reunion obst. et gyn. de
Leon, 11. III. Bull. de la soc. d’obst. et de gvn. de Paris. Nr. 3. p. 230. (Äusser-
lich auffallend geringe Hüftwölbung. C. v. 14,3; grösster Querdurchmesser 12,5 cm,
wobei das Becken sonst im ganzen leicht allgemein verengt und rachitisch er-
scheint. Glatte Geburt. Es handelt sich mehr um ein anormales als um ein ver-
engtes Becken. Der Schädel trat zunächst in 1. hinterer Hinterhauptslage ein,
drehte sich aber dann normal. Ohne Radiographie würden solche Becken übersehen
werden, die sicher häufiger sind als man annimmt.)
. Faure, Diskussion zu Cathala. Bull. de la soc. d’obst. et de gyn. de Paris. Nr. 3.
p. 193.
Fehland, Extraperitonealer Kaiserschnitt. Münchener med. Wochenschr. Nr. 9.
p. 497.
. Fehling, Diskussion zu Lentz (59). Unterelsässischer AÄrzteverein Strassburg.
3. Il. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 29. p. 1396.
*Feissly, R., La therapeutique obstetricale dans les retrecissements pelviens.
These de Lausanne 1911. Ref. Gynaccologie Helvetica. 12. Jahrg, Frühlingsausgabe.
p. 144.
*Fetzer,. M, Über Geburtsleitung beim engen Becken. Ein klinischer Versuch.
Arch. f. Gyn. Bd. 97. H. 3.
38.
39.
4l.
42.
43.
44a.
46a.
51.
Mütterliche Störungen. 659
Fraenkel, L., Beckenmessung. Gyn. Ges. in Breslau. 23. I. Monatschr. f. Geb. u.
Gyn. Bd. 35. p. 503. (Der Bericht bringt nur die Schlusssätze, in denen für
Messung der Vera von aussen plaidiert wird, um bei hochstehendem Promontorium
Beckenverengerungen nicht zu übersehen; denn der Abzug beträgt in solchen Fällen
bis zu 5 cm. Ausführliche Arbeit erscheint später.)
— Röntgenogramme eines Falles doppelseitiger Hüftgelenksankylose bei sonst nor-
malem Becken. Gyn. Ges. zu Breslau. 26. III. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 26.
p. 861.
Frank, Der subkutane Symphysenschnitt. 84. Vers. d. Naturf. u. Ärzte in Münster i. W.
15.—21. IX. (Frank berichtet über ganz ausgezeichnete Erfolge an 91 Fällen, die
besonders bei Beschränkung der Operation auf Mehrgebärende ganz sinnfällig in
Erscheinung treten.)
*Gauss, Über die Bedeutung der geographischen und sozialen Faktoren für die
Ätiologie des engen Beckens. Mittelrhein. Ges. f. Geb. u. Gyn. 28. I. Monatsschr.
f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 114.
Gibbon, John, M’, Über den Kaiserschnitt und den wiederholten Kaiserschnitt
wegen Beckenenge mit Bemerkungen über einen Fall einer Frau, bei welcher die
Operation dreimal mit Erfolg ausgeführt wurde. Edinburgh. Med. Journ. Dez.
1911. Ref. Münchener med. Wochenschrift p. 947. Zentralblatt f. Gyn. Nr. 28.
p. 939.
Griffith, W. S. A., Note on a specimen of rachitic pelvis in which the first sacral
vertebra on its = side has characters of a lumbar vertebra, known asan ‚„Ässimi-
lation Pelvis“. Journ. of Obst. and Gyn. of the Brit. emp. Jan. p. 28. (C. v. 2!/s
Zoll. Die linke Seite des 1. Kreuzbeinwirbels zeigt noch die Charaktere eines Len-
denwirbels und nimmt an der Bildung der Articulatio sacroiliaca nicht teil, weshalb
auch die linke Beckenbucht enger erscheint und eine sinistrokonvexe Skoliose der
Lendenwirbelsäule besteht. Die rechte Häfte des Wirbels war ganz wohlgebildet.
In der Deutung des Falles hält Verf. sich an Breus-Kolisko und reiht sein Becken
unter die Gruppe 5 [asym. Assimilationsbecken] ein.)
Grosz, F., Ein aufregender Geburtsfall. Gyögyäszat 1911. Nr. 42. Ref. Zentralbl.
f. Gyn. 1913. p. 81. (Enges Becken 3°, vergeblicher Zangenversuch. In Ermanglung
anderer Instrumente Perforation mit dem Taschenmesser; glatte Genesung der
Frau.)
Guzzoni degli Ancarani A., Diagnosi dei vizi pelvici (conferenza). Diagnose
der Beckenmissbildungen (Vortrag). Arte Ostetrica. Milano Anno XXVI. p. 257.
(Artom di Sant’ Agnese).
. Hellier, J. B., Caesarean section for labour obstructed by a suppurating ovarian
dermoid cyst. Lancet. April 27. p. 1129. (Im Douglas liegende nicht reponible
orangengrosse Dermoidcyste. Wegen Vereiterung derselben Operation mit supra-
vaginaler Amputation, Heilung).
. *Hinselmann, H., Über ein Erwachsenenbecken nach chronisch juveniler Malazie
(sog. pseudoosteomalacisches Becken) nebst Bemerkungen zur Analyse dieser Becken-
form. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 70. H. 2.
Henkel, Der zervikale transperitoneale Kaiserschnitt. VI. Internat. Kongress f.
Geb. und Gyn. zu Berlin. 9.—13. IX. Ref. Zentralbl, f. Gyn. Nr. 40. p. 1306.
. *Hofmeier, M., Die Stellung der künstlichen Frühgeburt in der Therapie des engen
Beckens. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. Ergänzungsheft.
. Humiston, Will. H., Repeated caesarean section. Transact. of Am. Assoc. of
Obst. et Gyn. 26.—28. IX. 191l. Am. Journ. of Obst. Nov. 1911.
. Jacobsohn, S. D., Die Hebosteotomie in Amerika. Surg., Gyn. and Obst. Bd. 15.
Nr. 2.
Jaeger, O., Über Spontangeburten bei engem Becken. Münchner med. Wochen-
schrift 1911. Nr. 26.
Jonges, Ein Merkmal des schrägverengten Beckens. Feestbundel Treub. Leiden.
Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. p. 865. (Als solches fand Verf. einen Tiefenunterschied
zwischen den Muskelgruppen an der Aussenseite des Darmbeins der gesunden und
kranken Seite; die gesunde zeigt stärkere Vertiefung. Hier müssen also die Glutäen
grössere Arbeit geleistet haben. Wenn die Rumpflast beim Gehen vom Bein der
gesunden Seite getragen wird, ist das Moment des Kraftpaares, welches den Körper
um den Schenkelkopf zu drehen versucht, grösser als wenn das andere Bein die
6la.
62.
62a.
63.
Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.
Last trägt. Es sind hauptsächlich die Mm. glutaei, die dieser Drehungstendenz
entgegen arbeiten; diese haben folglich auf der gesunden Seite grössere Arbeit zu
leisten.)
. Jonges, Ken Eenteeken van het scheef vemann de bekken (Feestbundel Treub.
Leiden. Konf. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 23. (A. Mijnlieff.)
. *Jung, Ph., Die Behandlung des engen Beckens in Praxis und Klinik. Frauenarzt.
Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 49. p. 1669.
. *Kellner, H., Geburtskomplikationen durch Skoliose und Kyphoskoliose. Inaug.-
Diss. München 1910. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 49. p. 1670.
*Kipping, Fritz, Über die ätiologische Bedeutung der äusseren Lebensbedingungen
für die Häufigkeit des engen Beckens. Inaug.-Diss. Freiburg 1911. Ref. Zentralbl. f.
Gyn. Nr. 49. p. 1670.
. *Klotz, Zur Ätiologie der Rachitis auf Grund ihrer theurapeutischen Beeinflussung
durch Hypophysenmedikation. Münchner med. Wochenschr. Nr. 21.
. Knipe, A case of osteomalacia with a review of the American cases. Am. Journ.
of Obst. April. p. 582 u. 629.
. Körbel, Ein Fall von ausgetragener Tuboabdominalschwangerschaft bei osteo-
malacischem Becken. Wiener med. Wochenschr. Nr. 3. (23jähr. IVpara. Hoch-
gradige Osteomalacie. Sectio am Ende der Gravidität. Die ektopische Schwanger-
schaft wurde erst bei Eröffnung der Bauchhöhle entdeckt.)
. Lampugnani, Osteomalacia. La Gin. mederna VII. R
. Lentz, Porros Operation bei nachfolgendem Kopf. Unterelsässischer Arzteverein
Strassburg 3. II. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 29. p. 1396. (Ipara, C. v. 6cm.
Wegen der bereits bestehenden Infektion Porro. (Heilung.)
. Leonhardt, W., 220 Fälle von künstlicher Frühgeburt bei engem Becken. Inaug.-
Diss. Strassburg 1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 41. p. 1381.
. Lichtenstein, Diskussion zu Bretschneider (ll). Ges. f. Geb. u. Gyn. in
Leipzig 20. V. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 43. p. 1438.
Lipsky, Vergleichende Bewertung der Resultate der prophylaktischen Wendung,
der hohen Zange und der Spontangeburt nach dem Material der geburtshilflichen
Klinik der Universität Moskau. Wratsch. Gaz. Nr. 49. Sitzungsb. der geb.-gvn.
Ges. zu Moskau. (Auf 10034 Geburten kamen 2727 Fälle von Beckenenge. 127 mal
wurde prophylaktisch gewendet, 98 mal die hohe Zange angelegt. 1948 mal endigte die
Geburt spontan. Nach der prophvlaktischen Wendung betrug die mütterliche Sterb-
lichkeit 1,690, (davon starb l an Skorbut). Die Morbidität war nach der Wendung
6.3%, nach der hohen Zange 18,39% d. i. 3 mal grösser. Bei Beckenenge dritten
Grades (C. v. 7—7,9) ist die Prognose für die Kinder gleich schlecht. Bei Becken-
enge zweiten Grades ist sie für die Kinder nach der Wendung bedeutend besser als
nach der Zange (46°). Deswegen meint Verf., dass bei Beckenenge dritten Grades
beide Operationen kontraindiziert sind, bei Beckenenge zweiten Grades der Wendung
der Vorzug zu geben ist. Bei Beckenenge ersten Grades gibt auch die hohe Zange
recht gute Resultate. Verf. betont die Notwendigkeit, eine genaue Nomenklatur für
prophvlaktische Wendung und für hohe Zange auszuarbeiten, wie auch eine allge-
meingültige Einteilung der engen Becken.) (H. Jentter.)
Maasland, Über die Pathogenese des schräg verengten Beckens. Feestbundel
Treub. Leiden. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. p. 864. (Maasland fand bei einer
Frau mit schräg verengtem Becken an der kranken Seite eine sowohl für den
faradischen wie galvanischen Strom herabgesetzte Reizbarkeit und nimmt deshalb
für bestimmte asymmetrische Becken als Ursache eine in frühester Jugend durch-
gemachte Poliomyelitis an, die nicht nur die Muskelerscheinungen, sondern auch die
Wachstumsstörungen der Beckenknochen erklären könnte.)
— Over de pathogenese van het scheef vemann de bekken Feestbundel Treub. Leiden.
Konf. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 23. (A. Mijnlieff.)
Mever, Aug., Einige seltene Formen von engen Becken. Mittelrhein. Ges. f. Geb.
u. Gyn. 19. V. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 360. Hegars Beiträge.
Bd. 17. (1. Zwei Hebotomiebecken, auf beiden Seiten durchsägt. Im ersten Fall
trat nach der ersten Durchsägung knöcherne Heilung ein, das Becken blieb eng und
musste später wieder durchsägt werden. Danach erfolgte bindegewebige Heilung mit
guter Verschieblichkeit der Knochen, so dass später eine Spontangeburt erfolgte.
Im zweiten Fall war die Knochenleihung beidemal knöchern. Nach der zweiten
Durchsägung entwickelte sich ein daumendicker Kallus, der das Becken geburts-
70.
71.
72.
73.
72a.
74.
75.
75a.
76.
Mütterliche Störungen. 661
hilflich verschlechterte, weil er nach innen vorsprang. Es wure deshalb bei einer
späteren Geburt der Uterusschnitt notwendig. Es zeigte sich also, dass zwei
an sich ganz gleiche Becken durch die Hebotomie ganz verschieden
beeinflusst wurden. Die Ursache der verschiedenen Heilung ist nicht genau
bekannt. Wünschenswert ist die bindegewebige Heilung, da sie auch den
Gang nicht verschlechtert. — 2. Beckenverengerung durch Bruch der Gelenkpfanne
mit zentraler Luxation des Schenkelkopfes, wodurch ein asymmetrisch schräg ver-
engtes Becken entstand. Der kindliche Kopf stellte sich in den grösseren schrägen
Durchmesser ein, weiter trat eine „schräge hintere Scheitelbeineinstellung‘‘ ein, bei
der das vorliegende Scheitelbein an der Vorwölbung in der Pfannengegend hängen
bleibt und die für derartige schräge Becken typisch ist. Dadurch ist aber die
Spontangeburt möglich.)
. Neu, M., Demonstration von 2 Hebosteotomiebecken. Mittelrhein. Ges. f. Geb. u.
Gyn. 19. XI. 1911. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. p. 361. (Ein unvoll-
kommenes asymmetrisches Assimilationsbecken, ein plattrachitisches Becken. Aus-
führliche Mitteilung folgt.)
. — Diskussion zu A. Mayer (63). Mittelrhein. Ges. f. Geb. u. Gyn. 19. V.
Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 41. p. 361.
. — Diskussion zu Gauss (Nr. 41). Mittelrhein. Ges. f. Geb. u. Gyn. 28. I. Monats-
schrift f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 114.
.Nowikow, Ein Fall von extraperitonealem Kaiserschnitt bei Beckenenge. Nach-
richten d. Uraler Med. Ges. 1911. (H. Jentter.)
. Ogata, M., Die Symptomatologie der Rachitis und Osteomalacie in Japan. Hegars
Beitr. Bd. 18. H. 1.
. —, Minakuchi, K. und Kaji, K., Beitrag zu den klinischen und pathologischen
Untersuchungen bei der rachitischen Osteomalacie. Hegars Beitr. Bd. 17. p. 55.
. Oui, Presentation de la face dans un bassin retreci. Operation de Porro. Reunion
obst. et gyn. de Lille 29. XI. 1911. Bull. de la soc. d’obst. et de gyn. de Paris.
Dez. 1911. p. 572. (Unreiner Fall, deshalb Porro, als wegen Dehnungserscheinungen
der Kaiserschnitt notwendig wird. Heilung.)
— Deux cas d’engagement du siège en sacropubienne dans des bassins aplatis.
Reunion obst. de Lille. 27. XII. 11. Bull. de la soc. d’obst. de Paris, Dez. 1911.
p. 585. (In beiden Fällen passierte der Steiss das Becken bis zum Beckenboden im
queren Durchmesser.)
Pearson, C. Y., B:obıchtungen bei 4 glücklich verlaufenen Kaiserschnitten. Brit.
med. journ. März 2. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 28. p. 940.)
Pery, Kyphotie pelvis, ca>sarean section. Soc. d’obst. de Bordeaux, Oct. 1911.
p. 394. Ref. Journ. of obst. and gyn. of the Brit. emp. März. p. 295. (Becken-
ausgang zwischen den Tubera ischii 51, cm, deshalb Sectio. Die Kyphose ist auf
Basis einer Tuberkulose entstanden.)
Popow, D. D., Die Therapie der Geburt ba Beckenenge. (Grosses, fleissig zu-
sammengestelltes, reich illustriertes Lehrbuch. Allseitige Behandlung des Themas und
aller in Betracht kommenden Operationen.) (H. Jentter.)
Planchu, ÖOsteomalacie puerperale. Reunion obst. et gyn. de Lyon. 13. V. Bull.
de la soc. d’obst. et de gyn. de Paris. Nr. 5. p. 520. (Tödlich verlaufener Fall bei
40jähr. VIII para.)
Reich, Jos., Über senile Osteomalacie. Inaug.-Diss. Heidelberg, März.
Richter, A., Zur Kasuistik des klassischen Kaiserschnittes. Monatsschr. f. Geb.
u. Gyn. Bd. 35. H. 3. (Bericht über 107 Fälle mit 0,99% Mortalität. In 73°, ge-
störtes Wochenbett. Die Indikationen gaben meist Beckenverengerungen, nur einmal
vorausgegangene Ventrifixur, einmal Osteochondrose des Kreuzbeins. Die Operation
bei stehender Blase bietet die besten Aussichten; die Dauer der Geburt hat im all-
gemeinen keinen Einfluss auf den Verlauf des Wochenbettes. Der vordere Plazentar-
sitz ist für die Morbidität bedeutend ungünstiger.)
*Rotter, H., Verfahren zur Heilung enger Becken. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 13.
Rouvier, Bassin asymétrique avec diamètre bi-ischiatique de 7 centimètres.
Accouchement provoqué presque à terme. Expulsion spontanée du foetus par la
„position de Jonges“. Réunion obst. et gyn. d’Alger. 20. IV. Bull. de la soc. d’obst.
et de gyn. de Paris. April. p. 367. (22jähr. Ipara. Als Kind im Anschluss an
einen Sturz Kniegelenksaffektion mit folgender, wenn auch nicht vollständiger Ver-
85.
86.
87.
88.
89.
91.
92.
Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.
steifung, dauernde Verkürzung des Beines. Schräg verengtes Becken mit Atrophie
beider Darmbeine, leichte Form von Trichterbecken. Die Lagerung nach Jonges
(förcierte Flexion der Oberschenkel mit Streckung im Knie und Abduktion der Beine)
ermöglichte bei Einleitung der Frühgeburt gegen Ende des 9. Monats eine spontane
Ausstossung des 3240 g schweren Kindes. Glatter Verlauf.)
Roder, Zwei Fälle von Uterusexstirpation bei Gravidität. Geb. Ges. z. Hamburg.
15. X. Zentralbl. f. Gen 1913. p. 103. (Porro bei 37jähriger Ipara mit platt-
rachitischem Becken und bei einem allgemein verengten Becken. Heilung.)
Schickele, Diskussion zu Gauss (Nr. 41). Mittelrhein. Ges. f. Geb. u. Gyn.
28. I. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 115.
*Schmid, H. H., Resektion des Promontoriums bei engem Becken. Prager med.
Wochenschr. Nr. 48. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. p. 215. |
Seeligmann, Zweimalige Hebosteotomie bei C. v. von 6!/ cm. Demonstration.
Arztl. Verein in Hamburg. 23. IV. Münchner med. Wochenschr. Nr. 18. p. 1016.
(Beide Male lebensfähige Kinder. Platt-rachitisches Becken. C. v. gelegentlich einer
Laparotomie gemessen.)
. *Sellheim, H., Das künstliche Modellieren des Kindsschädels durch Bewegungen
des weiblichen Beckens. Zentralbl. f. Gen Nr. 1.
. *— Diskussion zu Gauss (Nr. 41). Mittelrhein. Ges. f. Geb. u. Gyn. 28. I. Monats-
schrift f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 115.
Solowij, A., Ein Beitrag zur Kenntnis des Beckens mit mangelhafter Entwickelung
der Wirbelsäule in der Längsrichtung (dyspygisches Becken). Zentralbl. f. Gyn.
Nr. 10.
— „Das angeblich dyspygische Becken von Prof. Solowij.“ (Erwiderung an
W. Bylicki.) Zentralbl. f. Gyn. Nr. 23.
Stern, Rob., Diskussion zu Torkel (Nr. 90). Gyn. Ges. in Breslau. 12. XII. 1911.
Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. p. 388. (Stern hält die in den Präparaten
des Redners nachweisbare beträchtliche Wucherung der Theca interna für wichtig
und ist geneigt, dieselbe in einen gewissen Zusammenhang mit der Osteomalacie zu
bringen.)
Straub, E., Zur Frage der Therapie beim engen Becken. Inaug.-Diss. Freiburg.
Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. p. 216. (Straub teilt die engen Becken in solche
unter 7,5—7,9, 8—8,9, 9—10. Bei C. v. unter 7,5 verliefen bei Ipara unter 6 Fällen
nur eine, bei 20 Mp. nur 2 Geburten spontan. Straub wendet sich gegen die
Beckenspaltung mit dem Nachweise, dass 50% aller Mütter ein fieberhaftes, lang
dauerndes Wochenbett durchmachten und trotzdem 25% der Kinder zugrunde gingen.
Daher hat die Krönigsche Schule die Beckenspaltung bei I parae überhaupt auf-
gegeben und wendet sie auch bei Multiparae nur an, wenn der Kopf bereits tief
steht.)
Suzuki, F., Die Porrosche Operation bei der Osteomalacie. Hegars Beiträge
Bd. 17. Heft 3. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 48. p. 1631. (Kasuistische Mit-
teilung.)
Tixier, L. und Roederer C., Osteomalacische Veränderungen des Skeletts bei
einem 9jährigen Knaben. Bull. de la soc. de pédiatrie de Paris. p. 269. Ref. Berl.
klin. Wochenschr. Nr. 43. p. 2043. (Verff. nehmen wegen ungewöhnlicher Pigmen-
tation einiger Hautpartien und des niedrigen Blutdrucks an, dass vielleicht eine
Störung der Nebenniere Ursache der Erkrankung sei.)
Todyo, R., Über das Verhalten der Epithelkörperchen bei Osteomalacie und Oskopo-
rose. Frankfurter Zeitschr. f. Path. Bd. 10. H. 2. (Bei beiden finden sich häufig
hyperplastische Wucherungen fettarmer und fettloser Zellen in den Epithelkörperchen,
die wahrscheinlich von den chromatischen Zellen der Epithelkörperchen ausgehen.
Auch die oxyphilen Zellen können an der Wucherung teilnehmen.)
Torkel, Demonstration eines Falles von ÖOsteomalacie. Gyn. Ges. zu Breslau.
I2. XII. 11. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 16. p. 512. (Lobt die Kastration; über Phos-
phorbehandlung, Pituitrin- und Adrenalinanwendung hat Torkel keine Er-
fahrung.)
Traud, Maria. Die Resultate der künstlichen Frühgeburt beim engen Becken nach
dem Material d r Frauenklinik aus den Jahren 1899—1910. Inaug.-Dissert.
Kiel.
Veit, Bec irbel. Freie Vereinigung mitteldeutscher Gyn. 21. I.
Zentralbl.
Mütterliche Störungen. _ 663
93. Veron, Sieben künstliche Frühgeburten bei derselben Frau. Rev. mens. de Gyn.
d’obst. et de ped. VII. 3. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 41. p. 1382. (Sämtliche Kinder
lebend und am Leben geblieben.)
94. Waeber, Ein Fall von Geburt in tiefem Querstand bei allgemein verengtem
kyphotischem Trichterbecken. Gyn. Rundschau Heft 22. (Künstliche Frühgeburt
3 Wochen ante terminum. Die abnorme Einstellung wird mit der allgemeinen
Verengerung des Beckens und der Kleinheit des kindlichen Schädels begründet.)
95. Warnekros, Drei Fälle von bilateralen Luxationsbecken. Demonstration, Ges. f.
Geb. u. Gyn. zu Berlin. 10. 5. Zeitschrift f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. p. 487. (Bei
allen 3 Fällen war das Leiden angeboren; nur 27 Fälle von erworbener doppelseitiger
Hüftgelenksluxation sind bisher überhaupt bekannt. Bei allen Frauen waren die
Oberschenkelköpfe nur rudimentär angelegt [Röntgenbilder]. Charakteristischer
Watschelgang, starke Lordose der Lendenwirbelsäule, scheinbare Verkürzung der
Oberschenkel, Abduktion und Rotation nach innen; Hängeleib, Hochstand des
Trochanters über der Roser-Nelatonschen Linie. Bei einer Frau fand sich eine
tiefe Einziehung der Haut oberhalb der Darmbeinschaufeln. Die C. v. war wenig
verkürzt [8!,, 9, 9.3 cm], die queren Durchmesser des Beckenausgangs waren um
4—5 cm erweitert; grosser flacher Schambogen bei grosser Beckenneigung und ver-
mehrter Querspannung. Der Geburtsverlauf ist bei diesen Fällen folgender: Eröff-
nungsperiode infolge Verkürzung der Vera etwas verzögert, leicht fehlerhafte Kindes-
lagen, dadurch häufig frühzeitiger Blasensprung. Ist der Beckeneingang über-
wunden, dann erfolgt die Geburt glatt, gewöhnlich sogar sehr rasch, wie in diesen
3 Fällen, bei denen die Austreibungsperiode nur 10—15 Minuten betrug.)
9. Wenczel, T., Hebosteotomie und vier Fälle von Sectio caesarea. Gyn. Sekt. des
Kgl. ung. Ärztevereins zu Budapest. 7. IX. 1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 31.
p. 1029.
96a. — Aäszärrmet zes a szük medenezek therapiäjabau. Orvosi Hetilap. Nr. 31.
(Habilitationsvortrag über den Kaiserschnitt wegen engem Becken.)
(Temesväry.)
97. Willink, J. W. T., Geburtsstörungen durch Verengerung des Beckenausgangs.
Nederl. Tijdschr. v. Geneeskunde 1910. II. p. 21. Ref. Zentralblatt Nr. 14.
p. 452.
98. Young James, Geburt bei im Ausgang verengtem Becken, zwei Fälle. Bei
einem Hebosteotomie, beim anderen Frühgeburt. Transact. obst. soc. of Edinburgh.
1912. Zentralbl. 1913. p. 694. (Young unterscheidet 2 Typen von im Ausgang
verengten Becken. Beim ersten beruht die Verengerung auf mangelhafter Entwicke-
lung, beim zweiten ist sie auf den Beckenausgang beschränkt. Grenze des Quer-
durchmessers im Ausgang für Spontangeburt 8 cm.)
99. Zawadzki, Vorstellung einer Frau nach Kaiserschnitt, behaftet mit Osteomalacie,
welche vor 7 Monaten vergeblich mit Adrenalininjektionen behandelt worden war,
obgleich man damals gar nicht bemerkt hatte, dass die Frau schwanger sei. Za-
wadzki wirft die Frage auf, ob nicht die Adrenalininjektionen gerade deshalb un-
wirksam sich erwiesen, weil die Frau zurzeit schwanger war. Lwowski Tygodnik
Lekarski. Nr. 29. p. 532. (Polnisch.) (v. Neugebauer.)
100. Zuntz, L., Über Osteomalacie. Kritisches Sammelreferat. Berliner klin. Wochen-
schr. Nr. 50. (Behandelt in Literatur bis Ende 1912.)
101. Zytowsky, Zur Kasuistik der Osteomalacie. Praktitscheski Wratsch. Nr. 10.
K (H. Jentter,
Die Bedeutung sozialer und geographischer Faktoren hat Gauss (41) zum
Gegenstand einer Nachforschung gemacht mit dem Ergebnis, dass in engen welt-
abgeschiedenen Tälern des Schwarzwaldes eine Anhäufung von engen Becken
sich findet, während die Hochebene des Schwarzwaldes und die Rheinebene mit
ihren Flussläufen von engen Becken verschont bleiben. Neben Rassenunter-
schieden, Inzucht scheinen vor allem auch soziale Momente eine Rolle zu spielen,
derart, dass in den schwer arbeitenden, sozial schlecht gestellten Ständen die
Häufigkeit des engen Beckens zunimmt. Sellheim (82) bestätigt diese Angaben
von Gauss, betont aber noch mehr die Wichtigkeit der sozialen Faktoren.
Kipping (54), der glech Gauss das Material der Freiburger Klinik bearbeitete,
bestreitet freilich die Bedeutung geographischer Faktoren vollständig und misst nur
664 Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.
sozial ungünstigen Verhältnissen in den Entwickelungsjahren grosse Bedeutung bei.
So fanden sich unter einem Gesamtmaterial von 2941 Frauen in der 1. Klasse
1°/o, in der 2. Klasse 4,7°/o, in der 3. Klasse 17 - 20°/o enge Becken, insgesamt
16,6°/o.. Bei 70—80°/o aller Frauen mit engem Becken lassen sich ungünstige
äussere Verhältnisse während der Entwickelungszeit feststellen.
Interessant sind die Versuche zur operativen Heilung enger Becken. Rotter
(75a) hat den Vorschlag gemacht, nach Freilegung des Promontoriums und Unter-
bindung der A. sacralis media mit einem Meissel ein etwa 31/2 cm breites, (ils
bis 2 cm dickes Stück aus dem letzten Lumbal- und 1. Kreuzwirbel zu entfernen
und dadurch die C. v. dauernd um 1!/a—2 cm zu vergrössern. H. H. Schmid
(79) hat diesen Vorschlag Rotters als erster in die Tat umgesetzt. Es gelang
ihm, bei einer Ipara eine Erweiterung der C. v. von 9!/2 auf 10 1/2 cm zu erzielen;
bei einer IV para, bei welcher eine Totgeburt und 2 Perforationen vorhergegangen
waren, wurde die Conjugata von 9 auf 10,2 cm erweitert und dadurch die Mög-
lichkeit späterer Spontangeburten geschaffen. In beiden Fällen wurde die Operation
erst vorgenommen, als die Unmöglichkeit der Spontangeburt zweifelsfrei erwiesen
war. Eine Kallusbildung, die den Effekt der Operation wieder vernichten könnte,
ist nicht zu fürchten, da ja das Periost nach dem Vorschlag Rotters mit fort-
genommen wird. Immerhin können erst die Erfahrungen bei späteren Geburten
über den Dauererfolg der Operation Aufschluss geben.
M. Fetzer (37) hat in einer grösseren Arbeit über einheitliche Prinzipien
der Geburtsleitung beim engen Becken und die damit erzielten Erfolge berichtet.
Es handelt sich ganz allgemein darum, Mutter und Kind nicht allein vor Schädigung
zu bewahren, sondern auch in der möglichst gefahrlosen Situation zu erhalten und
die möglichst einfache Therapie einzuschlagen. Als enge Becken rechnet
Verf. alle mit einer C. v. unter 10 und berichtet über 230 Fälle = 16,4 °/o enge
Becken unter allen Geburten. Von der künstlichen Frühgeburt wurde ganz ab-
gesehen, ebenso von der prophylaktischen Wendung und Hebosteotonrie, auch die
hohe Zange kam nur 1mal zur Verwendung. Das Hauptentbindungsverfahren
war der extraperitoneale Uterusschnitt, der es gestattete, unnötige operative Ein-
griffe mit einer an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit zu vermeiden, da er
in zweifelhaften Fällen erst vorgenommen wurde, wenn die Unmöglichkeit einer
Spontangeburt erwiesen war. Über die Details muss man die interessante Arbeit
selbst nachlesen. Jedenfalls zeigen die Ausführungen des Verte dass an der
Tübinger Klinik nach einem einheitlichen, einfachen und schonenden Prinzip vor-
gegangen und damit ausgezeichnete Resultate (80 %/o Spontangeburten, 3 mit der
Geburtsleitung in Zusammenhang stehende Todesfälle bei den Kindern, kein auf
die Geburtsleitung zu beziehender Verlust an Müttern) erzielt wurden.
Jung (52) hat die schwierige Frage der Abgrenzung zwischen Geburtshilfe
der Klinik und des praktischen Arztes für das enge Becken sehr übersichtlich
erörtert und folgende Leitsätze aufgestellt: 80°/o aller Geburten bei engen Becken
verlaufen spontan, wenn nur geduldig abgewartet wird. Zugunsten des Kindes
dürfen grössere Eingriffe nur bei reinen Fällen gemacht werden. Die Abgrenzung
zwischen Praxis und Klinik wünscht Jung so durchgeführt: 1. Dem Praktiker
sollen alle Becken ersten Grades sowie diejenigen zweiten Grades, in denen die
künstliche Frühgeburt eingeleitet oder grössere Eingriffe wegen Infektion ausge-
schlossen sind, verbleiben. Dagegen sollen alle engen Becken dritten Grades, die-
jenigen zweiten Grades, bei denen noch andere Eingriffe (Sterilisation, Tumor-
operation) notwendig sind oder bei denen die Unmöglichkeit einer Spontangeburt
durch frühere Erfahrungen erwiesen ist, den Kliniken übergeben werden.
Feissly (36) grenzt die einzelnen Entbindungsverfahren beim engen Becken
ab. 1. Die prophylaktische Wendung wird bei Multiparen mit einer C. v. unter 8
angewendet, wenn möglich bei erhaltenen Eihäuten und möglichst erweitertem
Muttermund. Mortalität ©. 2. Die künstliche Frühgeburt wird nur bei allgemein
Mütterliche Störungen. 665
verengtem Becken (C. v. 7,6 — 8,5) als vorteilhaft erachtet. Unter 3 Fällen 2 tote
Kinder. 3. Hohe Zange kommt nur ausnahmsweise in Betracht, wenn der Kopf
mit einem grösseren Segment bereits eingetreten und fixiert ist. Mortalität ©,
4. Die Perforation des lebenden Kindes wird verworfen. 5. Bei beckenerweitern-
den Operationen wird Infektion nicht als absolute Kontraindikation angesehen.
Sellheim (81) weist darauf hin, dass durch Abwechslung zwischen Hänge-
lage und Steissrückenlage der Kopf bei nicht allzu grossem Missverhältnis zweck-
mässig modelliert und gewissermassen in das Becken hineingehebelt wird.
Hofmeier (47) tritt auf Grund seiner Resultate für die künstliche Früh-
geburt ein. Er betont zunächst die Unsicherheit der Grundlagen der Becken-
messung, welche einen Vergleich der Resultate verschiedener Kliniken fast unmög-
lich machen. An seinem Material weist Hofmeier nach, dass die künstliche
Frühgeburt bei genauer Indikationssteliung sogar bessere Resultate gibt als die
chirurgische Therapie nach möglichst langem Zuwarten. Sein Material betrifft
unter 8000 Geburten 70 Frühgeburten, darunter nur 3 Erstgebärende Die C. v.
(Bylicki) war 16mal 6,5—7,5, 43 mal 7,5—8,5, 12 mal über 8,5. Die 71 Früh-
geburten verteilen sich auf 51 Frauen. Mütterliche Mortalität ©, kindliche 14°/o.
Bei Iparae und Beckenverengerungen unter 7,5 soll die künstliche Frühgeburt
nicht gemacht werden. Von grosser Bedeutung ist ferner die Technik, wie die
letzten 36 Fälle mit nur 2 kindlichen Todesfällen zeigen. Die Technik besteht
im wesentlichen darin, dass nach Dilatation und Einlegen eines Metreurynters sofort
nach Ausstossung des letzteren das Kind — ohne Rücksicht auf seine Lage —
gewendet und extrahiert wird, weil die Erfahrung gezeigt hat, dass bei dem Ver-
such, die Spontangeburt abzuwarten, dieselbe häufig so langsam eintritt, dass das
Kind geschädigt wird und dann unter viel ungünstigeren Umständen operiert
werden muss, wobei häufig die Kinder doch absterben und oft auch die Mütter
geschädigt werden. Von den Kindern sind uur 22°,o innerhalb des 1. Lebens-
jahres gestorben, d. h. es ist die allgemeine Mortalität (22,3°/o) in keiner Weise
überschritten.
McDonald (24) hält bei C. v. bis 8 die künstliche Frühgeburt ebenfalls
für das empfehlenswerteste Verfahren. Bei C. v. von 8 kann man auf ein Kind
von 2500 g mit einem biparietalen Durchmesser von 8 rechnen und unter diesen
Verhältnissen sind die Lebenschancen des Kindes nicht wesentlich geringer als am
Ende der Gravidität. Natürlich wird man je nach dem Grade der Beckenver-
engerung die Frühgeburt unter Umständen auch erst später einleiten können. Zur
Berechnung des Gewichts der Kinder wird Tuttles Regel empfohlen: man zieht
von der Zahl der Lunarmonate 2 ab, erhebt die Differenz zum Quadrat und divi-
diert die erhaltene Zahl durch 2. Dann erhält man das Gewicht des Kindes. Um
die Zeit der Gravidität in zweifelhaften Fällen zu bestimmen, geht Verf. nach einer
anderen Regel vor. Die Dauer der Schwangerschaft in Lunarmonaten ist gleich
der Höhe des Uterus in cm dividiert durch 3,5. Unter Höhe des Uterus ist die
Bogenlänge von der Symphyse bis zum Fundus verstanden. Das sogenannte
„Sinken“ des Uterus ist zu vernachlässigen. Denn wenn der Kopf ins Becken
eintritt, ist jede Messung überhaupt überflüssig. Schliesslich bestimmt Verf. durch
die Bauchdecken ungefähr den okzipitofrontalen Durchmesser des Kopfes und be-
rechnet daraus durch Abzug von 2,33 cm den Diameter biparietalis. Unter 84 Fällen
war dadurch in 60 Fällen der Durchmesser richtig berechnet worden, in 17 Fällen
mit einem Fehler von 0,25, in 6 Fällen von 0,5 cm. Als Methode zur Ein-
leitung der Frühgeburt wird die extraovulare Metreuryse empfohlen.
Bagger-Jörgensen (3) empfiehlt dagegen die Bougie-Methode, in letzter
Zeit mehr den Eihautstich und verwirft die künstliche Frühgeburt bei I parae sowie
bei einer Vera unter 8. Die Kinder zeigen in ihrer Vitalität keinen, Unterschied
gegenüber ausgetragenen Kindern.
Kellner (53) bespricht den Einfluss der Skoliose und Kyphoskoliose auf
das Becken wie auf Herz und Lungen und teilt dann 10 einschlägige Geburts-
666 Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.
geschichten mit. 3 Frauen starben an Herzermüdung, 3 waren durch akute Herz-
schwäche während der Geburt sehr gefährdet. Deshalb rät Verf. bei frühzeitig
auftretenden Störungen von seiten des Herzens die Schwangerschaft zu unterbrechen,
besonders wenn auch noch eine starke Beckenverengerung vorhanden ist.
Christiani (17) berichtet über 45 Fälle und empfiehlt die Anwendung der
Walcherschen Hängelage in jedem Falle, in dem der Kopf keine Neigung zeigt,
ins Becken einzutreten, so z. B. auch bei Wehenschwäche, da durch die Hänge-
lage oftmals eine Kräftigung der Wehen eintritt.
Eisenreich (28) konnte 92 Fälle späterer Schwangerschaft nach Hebosteo-
tomie zusammenstellen. Dabei kam es in 27 Fällen zu Fehl- und Frühgeburten,
30 spontanen Geburten oder leichten künstlichen Entbindungen, 4 Perforationen
des Kindes, 31 mal zu erneuter Hebosteotomie, Symphyseotomie oder Sectio caesarea,
worunter allerdings Fälle mit einer C. v. bis 7 und darunter sind. An der Münchner
Klinik konnten 26 hebosteotomierte Frauen wieder ermittelt werden. Davon wurden
9 nicht mehr gravid, 4 batten teils spontane teils künstliche Frühgeburten, die
übrigen 13 bekamen ausgetragene Kinder, davon 8 spontane Geburten, bei den
restlichen 5 waren nochmals Hebosteotomie oder Kaiserschnitt, Perforation des
Kindes notwendig.
In einer sehr bemerkenswerten Arbeit, die durchaus zur Lektüre im Original
empfohlen sei, zeigt Klotz (55), dass es sich bei der Rachitis um Störungen
des Phosphorstoffwechsels und nicht des Kalkstoffwechsels handelt. Er kommt
dazu auf Grund der ganz überraschenden Erfolge, die bei 5 schwer rachitischen
Kindern mit Hypopbysochromtabletiten (phosphorhaltiger Farbstoff der Hypophyse)
unter Zulage von kohlensaurem Kalk erzielt wurden. Klotz meint, dass das
Hypophysochrom als Stimulans auf die Hypophyse wirke und eine Unterfunktion
derselben ausgeglichen werde. Nach dem Ausfall der Versuche wird man ja wohl
der Hypophyse eine wichtige Rolle im Phosphorbaushalt zuerkennen müssen und
annehmen dürfen, dass bei Rachitis eine Unterfunktion der Hypophyse vorliegt.
Hinselmann (46) zeigt in einer sorgfältigen und scharfsinnigen Analyse
eines zunächst ganz als osteomalacisches imponierenden Beckens, dass es sich in
Wirklichkeit um rachitisches Becken handelt. In weiterer Verfolgung der Diffe-
rentialdiagnose kommt Hinselmann zu dem Ergebnis, dass die bisherige Trennung
zwischen Rachitis und Osteomalacie überhaupt nicht aufrecht zu erhalten sei; dem-
nach ist auch die Bezeichnung „pseudoosteomalacisches“ Becken unzulässig. Für
die Differentialdiagnose ist vor allem die Analyse des Beckenausgangs von Wert.
Die entscheidende Bedeutung kommt dabei der Länge der Schamsitzbeinschenkel
zu. Ihre Länge beträgt normal 6,2 cm. Eine Verkürzung unter 5 dürfte für
eine Wachstumsschädigung in der Synchondrosis ischiopubica sprechen und auf das
Fehlen postrachitischen Wachstums infolge früher Synostose der Synchondrose zu
beziehen sein. Die hier gedrängt mitgeteilten Ergebnisse der Arbeit mögen zum
Studium des Originals anregen.
B. Störungen bei der Geburt der Plazenta.
l. *Adair, F. L., Über den Einfluss der Momburgschen Blutleere auf Blutdruck,
Puls und Temperatur. Surg., Gyn. and Obst. Febr. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 39.
p. 1289.
2. Ahlfeld, F., Hand von der Gebärmutter. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 42. (Ahlfeld
wendet sich scharf gegen den Vorschlag von Reich (82), da das Handauflegen das
Personal allzuleicht zum Kneten und Drücken des Uterus, bezw. zur Expression der
Plazenta verleite.)
3. Alletsce, Ed., Über Indikation und Prognose der manuellen Plazentarlösung.
Nach poliklinischen Journalen der Kgl. Univ.-Frauenklinik zu München vom Jahre
1898— 1911. Inaug.-Dissert. München. August.
4. Baldassari, Le emorragie ostetriche. Lucina 4. p. 69.
58.
9a.
10.
1l.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
19.
20.
21.
22.
23.
Mütterliche Störungen. 667
*Baldowsky, Zur Frage über die subchorialen Zysten der Plazenta. Arch. f. Gyn.
Bd. 98. H. 1.
— Über subchoriale Plazentarzysten. Medizinskoje Obosvenie Nr. 5.
(H. Jentter.)
Bar, Du traitement chirurgical des h&morrhagies ut£erines. Soc. d’obst. et de gyn.
de Paris. 8. VII. Ref. Presse med. Nr. 57. p. 603.
*Barchet, P., Über die vorzeitige Lösung der normal sitzenden Plazenta. Hegars
Beiträge zur Geb. u. Gyn. Bd. 17. H. 2.
Baus, Nekrotische Plaz:nta, 3 Tage post partum spontan ausgestossen. Demonstration.
Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Köln. 29. 3. 1911. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36.
p. 731.
Bergren, Sture, Beitrag zur Pathologie und Therapie der vorzeitigen Lösung der
normal inserierenden Plazenta. Arch. mens. d’obst. et de gyn. August. Ref. Zentralbl.
f. Gyn. 1913. p. 514. Bericht über einen Fall. (Therapeutisch befürwortet Verf. den
konservativen Kaiserschnitt, nur bei hochgradigen Blutungen und mangelhafter
Kontraktionsneigung Porro.)
Berggren, S., Ein Beitrag zur Kenntnis der vorzeitigen Lösung normal sitzender
Plazenta. Verh. d. obst.-gyn. Sekt. d. Gesellsch. schwed. Ärzte. Hygiea Nr. 10.
l (Silas Lindquist.)
Bichle, L. W., Ante partum Hemorrhage. Brit. med. journ. Jan. 6. (2 Fälle, in
denen die kurze Nabelschnur vorzeitige Plazentarlösung veranlasste. Im ersten Fall
war die Nabelschnur 5mal um den Hals des Kindes geschlungen.)
Boxer, S., Zur Technik der Uterustamponade. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 21. (Ein-
fache sehr praktische Modifikation des Scherbakschen selbsthaltenden Spekulums.
Das Gewicht ist quer gestellt und durch Anbringung federnder Hebel zum Tragen
der Gazerolle geeignet, die nun leicht, ohne Assistenz aseptisch eingeführt werden
kann.)
Bretschneider, Diskussion zu Zweifel (104) Ges. f. Geb. und Gyn. in Leipzig.
18. Nov. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. p. 579.
*Brodhead; G. L., Observations on 189 cases of introduction of labour. Amer.
Journ. of Obst. May. Ref. Zentralbl. Nr. 41. p. 1381.
Bubis, J. L., Blutung infolge vorzeitiger Lösung der normal sitzenden Plazenta
mit Bericht über einschlägige Fälle. — Cleveland med. journ. July. Ref. Zentralbl.
f. Gyn. Nr. 46. p. 1556.
Canestro, C., Momburgsche Blutleere und die Glandulae suprarenales. Rev. de
chir. 1911. Nr. 12. Ref. Zentralbl. 39. p. 1290.
Cholmogoroff, S., Die vaginale Sectio caesarea zur raschen Beendigung der Geburt
oder Unterbrechung der Schwangerschaft. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. H. 6.
(22 Fälle; Verf. hält die Hysterotomie für das beste Verfahren zur raschen Be-
endigung der Geburt und führt unter den Indikationen dazu auch die vorzeitige
Lösung der normal sitzenden Plazenta.)
Commandeur und Lacassagne, Gutartiger Plazentartumor. Lyon méd. Nr. 39.
Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. p. 408. (Spontaner Abgang eines Angioms der Plazenta,
dem später die Planzenta mit Frucht mens. IV. folgte.)
Couvelaire, Deux nouvelles observations d’hemorrhagies retroplacentaires avec
infiltration sanguine de la paroi musculaire de l’uterus. Ann. de gyn. et d’obst. Aug.
p. 486.
*— Die chirurgische Behandlung der Uterusblutungen in der Gravidität, in der Ge-
burt und im Wochenbett. VI. Internat. Kongr. f. Geb. u. Gyn. in Berlin. 9.—13.
IX. Ref. Zentralblatt f. Gyn. Nr. 40. p. 1313; Gyn. Rundschau p. 765.
— Chirurgische Behandlung der Blutungen infolge Lösung der normal und falsch
inserierten Plazenta. Rev. prat. d’obst. et de péd. 25. Jahrg. Nr. 280 u. 281. Ref.
Zentralbl, f. Gyn. 1913. p. 514.
*Davis, Manual compression of the abdominal aorta for postpartum hemorrhage.
VI. Internat. Kongr. f. Geb. u. Gyn. in Berlin. 9.—13. IX. Ref. Zentralbl. f. Gyn.
Nr. 40. p. 1315.
*— Eine Methode zur Kontrolle der Postpartum-Blutungen vermittelst manueller
Kompression der Aorta. Kaiserschnitt bei Plazenta praevia. Monatsschr. f. Geb.
u. Gyn. Bd. 36. p. 471.
*Dehnike, P., Zur Therapie der Eihaut- und Plazentarrestretention. Prakt. Er-
gebnisse der Geb. u. Gyn. Bd. 4. 1. Hälfte.
26.
27.
28.
29.
30.
3l.
32.
33.
34.
3).
Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.
. Deseniss, Diskussion zu Seligmann (92). Geb. Ges. zu Hamburg. 26. XI. Ref.
Zentralblatt 1913. p. 173. (Stimmt Seligmann ganz bei.)
. Dührssen, Die chirurgische Behandlung bei Uterusblutungen in der Gravidität,
in der Geburt und im Wochenbett. Berliner klinische Wochenschr. Nr. 37. (Empfeh-
lung des Metreurynterschnitts bei Blutungen intra’partum, der Tamponade bei post-
partalen Blutungen, der Totalexstirpation bei verzweifelten Fällen, in denen die
Blutung durch die gewöhnlichen Massnahmen nicht zu beherrschen ist.)
Elten, Das Plazentarangiom — eine echte Geschwulst. Monatsschr. f. Geb. und
Gyn. Bd. 36. H. 6. (Wendet sich gegen Gräfenberg, der diese Tumoren nicht
als echte Geschwülste gelten lassen will. Es handelt sich vielmehr um geschwulst-
mässig proliferierende Gefässbezirke in den Chorionzotten. Klinische Störungen
werden gewöhnlich nicht beobachtet.)
Fabre et Bourret, Étude histologique de la paroi uterine dans un cas de decol-
lement prématuré du placental normalement insérée. Reunion obst. et gyn. de
Lyon. 12. II. Bull. de la soc. d’obst. et de gyn. de Paris. Nr. 2. p. 111. (Weitere
Verfolgung eines schon früher (1906) beschriebenen Falles, in dem eine „vakuoläre
Endometritis‘‘ mit der vorzeitigen Lösung der Plazenta in Zusammenhang gebracht
wurde. Vervollständigung durch die Untersuchung der muskulären Uteruswand.
In Übereinstimmung mit ähnlichen Untersuchungen von Couvelaire und Loria
fanden die Autoren eine diffuse hämorrhagische Infiltration an der Plazentarstelle
mit der Tendenz, die Muskelfasern auseinander zu drängen. Diese Veränderung
scheint den Autoren ausreichend zur Erklärung der vorzeitigen Lösung.)
Fabre et Eparvier, Examen histologique d’un placenta retenu plusieurs mois dans
la cavité utérine. Réunion obst. et gyn. de Lyon. 12. II. Bull. de la soc. d’obst. et
de gyn. de Paris. Nr. 2. p. 121.
Fehling, Diskussion zu den Verhandlungsthemen. VI. Internat. Kongr. f. Geb. u.
Gyn. in Berlin. 9.—13. IX. Ref. Gyn. Rundschau. p. 773f.
Frankl, O., Diskussion zu dem 2. Verhandlungsthema. VI. Internat. Kongr. f.
Geb. u. Gyn. in Berlin. 9.—13. IX. Ref. Gyn. Rundschau. p. 7711. (Macht neuer-
dings auf die Gefahren des Momburgschen Schlauches aufmerksam, der bei
kranken Herzen und Gefässen sowie bei sehr ausgebluteten Frauen zu vermeiden
sei.) i
*v. Franqué, O., Die Behandlung der Retention von Eiteilen bei bestehendem
Fieber. Med. Klinik 1911. Nr. 52. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 15. p. 483.
Frigyesi, Jos., Die Anwendung der Momburgschen Blutleere in der Geburts-
hilfe. Mitteil. aus der II. Frauenklinik der Kgl. ungar. Universität Budapest. Bd. II.
H. 1. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 148.
— Die Anwendung des Momburgschen Schlauches zur Blutstillung in der Gehurts-
hilfe. Orvosi Hetilap, Gynaekologia Nr. 1. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 39. p. 12%.
(Gute Erfahrungen an 25 Fällen ohne Schädigung der Frauen. Die Einwickelung
der Beine ist nicht nötig, wenn man nur bei der Lösung des Schlauches ganz
langsam, schrittweise vorgeht, was namentlich bei hochgradiger Anämie notwen-
dig ist.)
*Gauss, C. J., Die instrumentelle Kompression der Aorta abdominalis, eine un-
gefährliche und sichere Methode geburtshilflicher Blutstillung. Zentralblatt f. Gyn.
Nr. 18.
Gräfenberg, Diskussion zu Sadewasser (87) Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin.
9. II. Zeitschrift f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. p. 649. (Gräfenberg wirft die Frage
auf, ob vielleicht eine echte Geschwulst vorliegt und es nicht vielmehr einfach um
degenerierte später verklebte Chorionzotten sich handelt.)
. *Grödel, Alb., Über den physiologischen und pathologischen Blutverlust bei
der Geburt. Imaug.-Dissert. Heidelberg 1911. Ref. Zentralblatt f. Gyn. Nr. 35.
p. 1164.
Grote, Diskussion zu Sceligmann (92). Geb.-Ges. zu Hamburg. 26. XI. Ref.
Zentralbl. f. Gyn. 1913. p. 173. (Tritt für die Meutreuryse ein.)
Guzzoni, Diskussion zur Behandlung der Blutungen. VI. Internat. Kongr. f.
Geb. und Gyn. 9.—13. IX. Berlin. (Empfiehlt Aortenkompression und Pituitrin.)
— A.. Tumore della placenta. Plazentargeschwulst. Atti della Società Ital. di Ostetr
e Ginec. Vol. XVHI. (Artom di Sant’ Agnese.)
Hachner, A., Die Momburgsche Blutleere. Deutsche Zeitschr. f. Chir. Bd. 115.
40.
4l.
42.
43.
44.
45.
46.
47.
48.
49.
Mütterliche Störungen. 669
H. 1—2. (Kritische referierende Arbeit, die über die ganze die Methode betreffende
Literatur guten Überblick gibt.)
Hau, Fritz, Über die Retention der Eihäute. Inaug.-Dissert. München.
März.
Hartmann, Diskussion zu Zweifel (104) Ges. f. Geb. u. Gyn. in Leipzig. 18. XI.
Zentralbl. f. Gyn. 1913. p. 579.
Hartmann, J. P., Über Prolapsus placentae. Monatsschrift f. Geb. u. Gyn. Bd.
35. Heft 5. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 25. p. 819. (25jähr. IIl-gravida m. VI.
mit Nephritis chronica. Blutung; durch den für 1 Finger durchgängigen Zervikalkanal
Plazentargewebe zu fühlen. In der Annahme, dass eine Plac. praevia vorliegt, wird die
Metreuryse ausgeführt, nach einigen Stunden jedoch mangels jeglicher Erweiterung
der Ballon wieder entfernt. Hinter einem grösseren Blutkoagulum folgt auf Druck die
ganze Plazenta. Vorfall eines kindlichen Arms, Wendung nach Braxton-Hicks,
Extraktion. Die Frau wird zusehends anämischer und kommt nach einigen Stunden
ad exitum. In der Plazenta zahlreiche Blutergüsse und Infarkte. Hartmann
hält die Nierenerkrankung ätiologisch für die vorzeitige Lösung für bedeutsam, ohne
über den Zusammenhang näheres anzugeben.)
Helme, W., Zur Statistik der Nachgeburtsblutungen. Arb. aus der geb.-gyn.
Klinik zu Helsingfors. H. 13. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 44. p. 1481.
Hirsch, Atoniebehandlung. VI. Internat. Kongr. f. Geb. u. Gyn. in Berlin. 9.—13..
IX. Ref. Gyn. Rundschau. p. 771. (Empfiehlt Injektionen von Secacornin in die
Portio.)
Holz, F., Zur Technik der Uterustamponade. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 29. (Empfiehlt
eine einfache Tamponadebüchse nach Art eines Schlitzkartons.)
Holzapfel, Zur Behandlung der Blutungen post partum infantis. Med. Ges. zu
Kiel. Münchner med. Wochenschr. Nr. 28. p. 1577.
Jötten, K. W., Über solide Plazentartumoren. Inaug.-Diss. Berlin.
Johnstone, R. W., Chorioangioma of the Placenta. Edinburgh obst. soc. 12. VI.
Lancet 29. VI. p. 1759. (Hydramnios, Frühgeburt. Der 3x4 Zoll grosse Tumor
bestand aus einzelnen Lappen von Erbsen- bis Pflaumengrösse. Jeder Lappen zeigte
doppelten Epithelbelag; darunter eine Lage zarten Bindegewebes, darunter ein Netz
von Kapillaren und kleinsten Venen und Arterien. Diagnose: Kapilläres Angiom,
ausgehend vom Chorion.)
*Jolly, Ein Vorschlag zur Behandlung der atonischen Nachgeburtsblutungen.
VI. Internat. Kongr. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin 9.—13. IX. Ref. Zentralbl. f. Gyn.
Nr. 40. p. 1317.
*Jung, Ph., Die chirurgische Behandlung der Uterusblutungen in der Gravidität,
in. der Geburt usw. VI. Internat. Kongr. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin 9.—13. IX.
Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 40. p. 1315. Gyn. Rundschau. p. 767.
. Kalima, T., Über Veränderungen in retinierten Plazenten. Mitteil. a. d. gyn.
Klinik von Engström. Bd. X. H. 2. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. p. 407.
— Über den sogenannten weissen Infarkt der Plazenta. Ebenda. p. 1.
*Kcator, Harry Mayham, Transfusion. Am. Journ. of Obst. June. Ref. Zentralbl.
f. Gyn. Nr. 35. p. 1167.
*Kehrer, E., Zur operativen Behandlung der Postpartum-Blutungen. Münchner
med. Wochenschr. Nr. 16.
. Kupferberg, Zweimannskopfgrosses Uterusmyom mit Retentio totalis placentae.
Mittelrhein. Ges. f. Geb. u. Gyn. 19. V. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 354.
(Frühgeburt mens. VI, mit Schüttelfrost eingeliefert. Porro. Jauchige Plazenta noch
im Fundus. Glatte Heilung.)
56. *Labhardt, Alf., Zur operativen Behandlung der Postpartum-Blutungen. Zentral-
blatt f. Gyn. Nr. 23.
57. — Zur Ätiologie und Therapie der Postpartum-Blutungen. Korrespondenzbl. für
Schweizer Ärzte 1910. Nr. 17. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 317.
Lepage, Presentation de placenta. Soc. d’obst. et de gyn. de Paris. 16. 5. Ref.
Presse méd. Nr. 44. p. 471.
— De la transfusion d’artere à veine dans les hémorrhagies très graves de a
puerperalite. Soc. d’obst. et de gyn. de Paris. 13. V. Bull. de la Soc. lëre année
Nr. 5. p. 436.
Lomer, Diskussion zu Seeligmann (Nr. 92), Geb. Ges. zu Hamburg. 26. XI.
670
61.
62.
65a.
-1
St
.
~]
kel
Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.
Zentralbl. f. Gyn. 1913. p. 173. (Lomer ist kein Gegner der Metreuryse, bevorzugt
aber doch die Wendung nach Braxton-Hicks.)
Losee, J. R., Report of a case of general haemangiomatosis of the placenta. Bull.
of the Lying-in Hospital. Vol. VIII. Nr. 2. March. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 35.
p. 1173.
Massag, F., und Andre Sougot, Beitrag zum Studium der Plazentarzysten.
Rev. mens. de gyn., d’obst. et de ped. VII. Jahrg. Nr. 8. Ref. Zentralbl. f. Gyn.
1913. p. 87.
Matthaei, Diskussion zu Rüder (Nr. 86). Ärztl. Verein in Hambnrg. 4. VI.
Deutsche med. Wochenschr. Nr. 47. p. 2242. (Erwähnt einen ähnlichen Fall, in dem
die Reposition zwar gelang, die Pat. nach Spontangeburt aber an Peritonitis durch
Ruptur des Tumors [Dermoid] zugrunde ging.)
*Mayer, Aug., Über die Gefahren des Momburgschen Schlauches. VI. Internat.
Kongr. f. Geb. u. Gyn. in Berlin. 9.—13. IX. Ref. Zentralbl. f. Gen Nr. 40,
p. 1317.
Meinardus, K., Ein Beitrag zur vorzeitigen Lösung der Plazenta bei normalem
Sitz infolge von Nierenerkrankung. Inaug.-Diss. Berlin. Juli.
Meszäros, Käroly, Egyes megfigyeleiek a szüles- utäni verzesekröl. Budapesti
Orvosi Ujság, Szüleszet es Nögyögyäszat. Nr. 2. Mészáros empfiehlt bei Blutungen
post partum vor allem die manuelle Kompression der Bauchaorta. Die Dührssen-
sche Tamponade betrachtet er als „letztes Mittel“. Er tamponiert unter Leitung der
eingeführten Linken das Kavum ganz fest.) (Temesväry.)
. Meyer, L., und J. Lohse, Über einige bisher nicht beschriebene Hohlräume in
der Plazenta. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. Ergänzungsheft.
. *Meyer, Rob., Die Plazentargefässe als Kennzeichen für die Entstehung der
Placenta marginata s. extrachorialis. Arch. f. Gyn. Bd. 98. p. 493.
. — Diskussion zu Sadewasser (87). Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin. 9. II. Zeit-
schrift f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. p. 650.
. — Placenta accreta. Demonstration. Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin. 28. VII. 1911.
Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 17. p. 541.
. Michaelis, Ernst, Über die Blutungen in der Nachgeburtsperiode. Inaug.-Diss.
Halle 1911. Ref. Münchner med. Wochenschr. Nr. 22. p. 1245.
. Mittelacher, Behandlung von Plazentar- und Eihautresten. Ges. f. Geb. u. Gyn.
zu Köln 13. XII. 1911. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 737. (Will
bei zweifelhafter Vollständigkeit der Plazenta am 10. Wochenbettstage (! Ref.) in
den Uterus eingehen und eventuelle Reste entfernen.)
. Müller, A. und P. Saexl, Kalziumgelatineinjektionen. Therapeutische Monatsh.
Nr. 11. Ref Deutsche med. Wochenschr. p. 7329.
. Nacke, W., „Hand von der Gebärmutter“. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 50. (Tritt be-
friedigt Ahlfelds Ausführungen [Nr. 2] bei.)
Obata, Beitrag. zur Ätiologie der atonischen Blutungen post partum. Gyn. Rund-
schau Nr. 1. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 19. p. 623. (Wegen Nephritis im sechsten
Graviditätsmonat Unterbrechung bei abgestorbener Frucht. Manuelle Plazentar-
lösung. Atonie, die trotz Tamponade, Momburg nach ?/, Stunden zum Exitus führte.
Mikroskopisch: an der Plazentarstelle ödematöse Durchtränkung der Uteruswand,
zahlreiche Thromben in den tiefen Venen der Uterusmuskulatur, keine entzünd-
lichen Veränderungen, kein Überwiegen des Bindegewebes. Diese Veränderungen
werden für die Atonie verantwortlich gemacht. Die ungewöhnliche Thrombusbildung
war bedingt durch das Eindringen von infolge des Fruchttodes pathologisch ver-
änderten Zotten, die — des Syneytiums beraubt — zur Blutgerinnung Veranlassung
geben.)
Oui und Lambret, Direkte Bluttransfusion nach Blutung durch vorzeitige Lösung
der normal sitzenden Plazenta. Prov. med. Nr. 48. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913.
p. 407. (Vlpara. Trotz raschen Geburtsverlaufs nach Blasensprengung bedrohliche
Anämie, die sich auf die gewöhnlichen Massnahmen nicht besserte. Anastomose der
V. cephalica mit der Art. radialis des Mannes, 1 Stunde lang. Rettung. Verfahren
für ähnliche Fälle empfohlen.)
Oui, Diskussion zu Paucot (77). Reunion obst. et gvn. de Lille. 20. VI. Bull.
de la Soe, d’obst. et de gyn. de Paris. lëre année. Nr. 6.
*Paucot, H., Rapport sur le traitement chirurgical de hemorrhagies uterines
78.
79.
80.
8l.
8la.
82.
91.
92.
93.
Mütterliche Störungen. 671
pendant la grossesse, accouchement et la délivrance. Réunion obst. et gyn. de
Lille. 20. VI. Bull. de la soc. d’obst. et de gyn. de Paris. 1ère année Nr. 6.
Pherson, Ross Mc., The case of the normal obstetrical patient during the third
stage of labour and puerperium. Bull. of the Lying- in Hospital. Vol. VIII. Nr. 2.
March. (Gibt die bekannten Vorschriften über die abwartende Leitung der Nach-
geburtsperiode.)
Philipps, Miles H., Case of concealed accidental haemorrhage treated by caesarean
section and hysterectomy. Journ. of Obst. and Gyn. of the Brit. Emp. Vol. XXI.
Nr. 3. (Es handelte sich um einen Fall vorzeitiger Lösung der normal sitzenden
Plazenta. Supravaginale Amputation, weil der Uterus nach dem Kaiserschnitt
absolut atonisch blieb. An der Plazenta makroskopisch nichts Abnormes.)
Planchu, Gutartiger Tumor der Plazenta. Rev. mens. de gyn., d’obst. et de péd.
Jahrg. VII. Nr. 9. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. p. 87.
Rabinowitsch, O. M., Contribution à létude du traitement de la rétention
placentaire. Thèse de Genève. Ref. Gynaecologia Helvetica. XII. Jahrg. p. 173.
Frühlingsausgabe.
Ratschinsky, Zur Behandlung schwerer Gebärmutterblutungen. Russki Wratsch.
Nr. 34. (Gute Resultate der Fritschschen Methode bei atonischen Blutungen.
Bei gynäkologischen Blutungen sah Verf. gute Erfolge von instrumentellen Hoch-
heben des Uterus. Dehnung der breiten Mutterbänder, Schliessung der Gefässe.)
(H. Jentter.)
Reich, Joh.. Über das „Halten der Gebärmutter“; Erfahrungen mit der Dubliner
Methode in der Leitung der dritten Geburtsperiode. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 30.
(Schlägt das einfache Fixieren der Gebärmutter mit der Hand als vorzügliches
Mittel zur Verhütung von atonischen Blutungen in der Plazentarperiode vor und
berichtet über seine günstigen Erfahrungen mit dieser Methode an der Innsbrucker
Gebäranstalt.)
. Richter, Über das Halten der Gebärmutter. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 36. (Be-
merkungen zu dem Artikel von Reich Nr. 82.)
Rieck, Diskussion zu Seeligmann (92) Geb. Ges. zu Hamburg. 26. XI. Zentral-
blatt f. Gyn. 1913. p. 174.
Rogoff. M., Über manuelle Lösung der Plazenta. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn.
Bd. 36. H. 2.
. *Rüder, Momburgsche Blutleere zur Bekämpfung der atonischen Nachgeburts-
blutungen. Ärztl. Verein in Hamburg, 4. VI. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 47.
p. 2242.
. Rulle, Nachgeburt mit 12 Nebenplazenten. Journal akusch. i shensk. bol. Dez.
Sitzungsb. der geb.-gyn. Ges. zu St. Pet. (H. Jentter.)
. Sadewasser, Plazentartumor. Demonstration. Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin.
9. II. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. p. 648. (Fibroangiom der Plazenta an der
fötalen Seite in der Nähe der Nabelschnurinsertion, von Amnion und Chorion über-
zogen. Mutter gesund, lebendes Kind. Der Tumor ist in der Dissertation von
Jötten (47) näher beschrieben.)
. *Schauta, F., Sollen Plazentarreste gelöst werden? Wiener klin. Wochenschrift
Nr. 1.
. Schestopal, G., Die Dauer der Austreibungsperiode und ihre Folgen für Mutter
und Kind. Dissert. Basel. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. p. 480.
Schmid, H. H., Zur Behandlung der atonischen Blutungen. Deutsche med. Wochen-
schrift Nr. 41. (Empfiehlt Injektion von Pituitrin in die Cervix- und Uterus-
muskulatur.)
Schottelius, Diskussion zu Seeligmann (92). Geb. Ges. zu Hamburg 26. XI.
Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. p. 173. (Hat mit der Wendung nach Braxton-Hicks
gute Erfolge. Die, intravouläre Metreuryse ist für den Ungeübten kein leichter Ein-
griff.)
*Seeligmann, Über die chirurgische Behandlung der Uterusblutungen in der Gra-
vidität und Geburt. Geb. Ges. zu Hamburg. 26. XI. Zentralblatt f. Gyn. 1913.
p. 172.
*Sellheim, Diskussion zu: „Die chirurgische Behandlung der Uterusblutungen etc.“
VI. Internat. Kongr. f. Geb. u. Gyn. in Berlin. 9.—13. IX. Ref. Gyn. Rundschau.
p. 771.
Jahresber., f. Gynäk. u. Geburtsh. 1912. 43
672 Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.
94. *Sigwart, W., Momburgscher Schlauch oder Tourniquet? Bemerkungen zu
dem Artikel von C. J. Gauss in Nr. 18 des Blattes. Zentralblatt f. Gyn.
Nr. 23.
95. Skutsch, Diskussion zu Zweifel (104). Ges. f. Geb. u. Gyn. in Leipzig. 18. XI.
Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. p. 579.
95a. Terzaghi, G., Metrorragia grave in sopraparto per distacco precoce di placenta
normalmente inserta in donna affetta da polidramnios, morte del feto. Arte Oste-
trica. Milano Anno XXVI. p. 201. (Schwere Metrorrhagie in der Nachgeburt durch
vorzeitige Lösung der normal sitzenden Plazenta bei einer an Polhydramnios
leidenden Frau. Tod des Fötus. (Artom di Sant” Agnese.)
96. Thiemeyer, W., Über den gegenwärtigen Stand der Leitung der Nachgeburtszeit,
insbesondere das Verhalten bei Eihautretention. Inaug.-Dissert. Strassburg 1911.
Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 51. p. 1744. (Steht auch bei Eihautretention auf dem
Standpunkt unbedingten aktiven Vorgehens.)
97. Thies, Diskussion zu Zweifel (104). Ges. f. Geb. u. Gyn. in Leipzig. 18. XI. Ref.
Zentralbl. f. Gyn. 1913. p. 579.
98. La Torre, De la priorité en general de la compression de l’aorte abdominale.
VI. Internat. Kongr. f. Geb. u. Gen 9.—13. IX. Berlin; ferner Gynécologie Bd. XVI.
Nr. 1. Ref. Zentralbl. Nr. 39. p. 1290 u. Nr. 40 p. 1316. (Prioritätsansprüche gegen
Momburg.) :
99. Vanverto, J. Diskussion zu Paucot (77). Reunion obst. et gyn. de Lille.
20. VI. Bull. de la soc. d’obst. et de gyn. de Paris, ère année Nr. 6. p. 649.
100. Vogeler, H., Die Therapie der Nachgeburtsblutungen in der Geschichte der
Medizin. Inaug.-Dissert. Freiburg i. Br. Ref. Münchner med. Wochenschr. Nr. 49.
p. 2697.
101. Waldstein, Embryo und Eihülle eines subchorialen Hämatoms. Demonstration,
geb.-gyn. Ges. in Wien. 20. XI. 1911. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 19. p. 613.
102. Weber, Fritz, Über die Retention'von Plazentarresten und Eihäuten nach recht-
zeitigen und frühzeitigen Geburten. Inaug.-Diss. Kiel.
103. *Zaharescu, N., Die vorzeitige Ablösung der normal inserierten Plazenta im Laufe
der Schwangerschaft. Revista stüntelor med. April. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913.
p. 85.
104. *Zweifel, P., Die vorzeitige Lösung der regelrecht sitzenden Nachgeburt (Solutio
praematura placentae normaliter insertae). Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36.
Ergänzungsheft. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 49. p. 1662. Ferner Ges. f. Geb. und
Gyn. in Leipzig. 18. XI.
Die vorzeitige Lösung der normal sitzenden Plazenta ist im Berichtsjahre
wiederholt zum Thema grösserer Abhandlungen gewählt werden. Vor allem ist
bier die bedeutsame Abhandlung von Zweifel (104) zu nennen. Zweifel betont,
dass in der Therapie wiederholte Tamponade gefährlich und zwecklos sei; vielmehr
soll, wenn die erste, natürlich rite ausgeführte Tamponade durchblutet wird, die
zweite Tamponade nur mehr gemacht werden, um Zeit zu gewinnen zu den Vor-
bereitungen zur Totalexstirpation. Unentschlossenheit nützt zu nichts als die Kata-
strophe hinauszuschieben. An der Hand von 6 Fällen der letzten und 16 Fällen
der früheren Jahre (1901—1908) erbringt Zweifel den überzeugenden Nachweis,
dass die Blutungen bei vorzeitiger Lösung der regelrecht sitzenden Nachgeburt
aktiver zu behandeln seien als bisher. 3 von den 6 Pat. sind verblutet, 3 konnten
nur durch Entfernung der Gebärmutter am Leben erhalten werden. Mit diesen
Erfahrungen vor allem begründet Zweifel den bisher wegen vorzeitiger Lösung
der normal sitzenden Nachgeburt noch nicht vorgenommenen Eingriff. Um mit
der grössten Beschleunigung der Blutung Herr zu werden, empfiehlt sich der ab-
dominale Weg.
Unter allen 22 Fällen fehlte jedes mechanische Moment zur Erklärung der
vorzeitigen Lösung, auch eine Nephritis kommt nur für wenige Fälle in Betracht.
Danach neigt Zweifel zu den neueren Erklärungen (namentlich Schickeles),
wonach der wesentliche Grund der vorzeitigen Lösung in Ernährungsstörungen der
Decidua zu suchen sei.
Mütterliche Störungen. 673
Die Mortalität von 51°/o (aus der Literatur berechnet) oder 29 Bin nach den
eigenen Fällen und das Herabdrücken derselben durch 3 Operationen auf 18°/o
beweisen am besten, wie gerechtfertigt der grosse Eingriff in solchen Fällen ist.
Auch die kindliche Mortalität von etwa 90 fin kommt in Betracht. Bei den 22 Fällen
war 9 mal eine starke, darunter 4 mal eine tödliche Nachblutung aufgetreten. Äussere
Blutung war in allen 22 Fällen vorhanden. |
Die Lösung der Plazenta mit innerer Blutung verläuft unter ganz anderen
Symptomen. Infolge der Ansammlung von Blutgerinnseln im Uterus tritt Schmerz
und Spannungsgefühl selbst Platzen des Uterus auf mit Zeichen schwerer innerer
Blutung. Differentialdiagnostisch sind Extrauterinschwangerschaft, Perityphlitis,
Stieldrehung, Uterusruptur etc. in Betracht zu ziehen. Wenn man an diese Mög-
lichkeiten nur denkt, wird man die Zeit zum Eingriff nicht versäumen.
Die Hauptgefahr kommt aber immer erst nach der Geburt, die Gefahr der
atonischen Verblutung; man muss trachten, so rasch wie möglich den Mutter-
mund zu erweitern (Ballons, Bossi, Perforation bei totem Kind, gelegentlich der
vaginale Kaiserschnitt kommen in Betracht). In der Nachgeburtsperiode ist dann
so zu verfahren wie oben auseinandergesetzt,
Zu demselben Themaliefert Barchet (7) einen interessanten Beitrag. Es handelt
sich um 7 Fälle aus der Tübinger Klinik, wovon 6 günstig verliefen, einer an
schwerer Nachblutung zugrunde ging. Die Obduktion ergab ausser der Anämie
nichts. In allen beobachteten Fällen liess sich im Harn Eiweiss nachweisen, das
bald nach der Geburt verschwand, und Barchet nimmt ähnlich wie Gottschalk
an, dass zwischen der Nierenstörung und der vorzeitigen Lösung ein Zusammen-
hang bestehe. Dieselben fötalen Stoffwechselprodukte, die zur Nierenschädigung
führen, dürften auch auf die Plazenta schädigend einwirken (es fanden sich aus-
gedehnte Nekrosen der Deciduazellen) und man hätte also die vorzeitige Lösung
der Plazenta als Begleiterscheinung einer Schwangerschaftstoxikose aufzufassen,
Zaharescu (103) fand für die Häufigkeit der vorzeitigen Lösung der normal
inserierten Plazenta das Verbältnis von 1:1706 unter einer Gesamtzahl von 40951
Geburten. Die Ursache derselben sieht Zaharescu in schlechter Adhärenz der
Plazenta bei mangelhafter Ernährung, fettiger Entartung, Syphilis, Tuberkulose,
Typhus, Endometritis, besonders Albuminurie. Klinisch sind der schlechte Allge-
meinzustand, das abnorme Volumen und die Härte des Uterus, sowie die meist
vorhandene Blutung nach aussen zu verwerten. °/s der Kinder sterben, von den
Müttern 30°/o. Die Therapie besteht in Blasensprengung, Erweiterung des Mutter-
mundes mit folgender Entbindung in leichten Fällen, während in schweren Fällen
nur vom sofortigen Kaiserschnitt eine Rettung der Mutter erwartet werden kann.
Über die Grösse des Blutverlustes bei der Geburt hat Grödel (36) an
1000 Geburten der Heidelberger Klinik Untersuchungen angestellt. Danach be-
trägt der durchschnittliche normale Blutverlust 300 g. Die Dauer der Nachgeburts-
periode hat darauf keinen Einfluss, doch nimmt der Blutverlust entsprechend
dem Gewicht der Plazenta und des Kindes zu. Die nicht aus Rissen stammenden
Blutungen werden nach Menge als „Retentionsblutungen“ und als „Blutungen
infolge von Retraktionsverzögerung“ getrennt. Bei 25 Retentionsblutungen beträgt
durchschnittlich die Blutmenge 1136 g, von denen 692 g von der Plazenta aus-
gestossen wurden. Dabei ist der Duncansche Modus relativ häufig, weshalb er
vielleicht als pathologisch anzusehen ist. Bei 30 Expressionen der Plazenta nach
1!/2 Stunden war der Blutverlust durchschnittlich 613 g, bei 10 manuellen Plazen-
tarlösungen 1766 g und die Durchschnittsdauer der Nachgeburtsperiode 9 1/3 Stunden.
Zusammenfassend bemerkt der Verf., dass die grössten Blutverluste nicht durch
operativ entbindende Eingriffe, sondern durch pathologische Nachgeburtsperiode
hervorgerufen werden. Blutungen durch Retraktionsverzögerung sind weniger stark
als Retentionsblutungen. Möglichst konservative Leitung der Nachgeburtsperiode
gibt den geringsten Blutverlust.
43*
674 Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.
Die Bekämpfung der chronischen Blutungen durch Aortenkompression be-
handeln mehrere Arbeiten. Adair (1) gibt an, dass nach Anlegen des Momburg-
schen Schlauches die Pulszahl erheblich ansteigt, aber nach einigen Minuten wieder
gegen die Norm abfällt. Die Atmung ist ebenfalls beschleunigt, auch die Temperatur
steigt meist an, der Blutdruck wird meist erhöht. Beim Abnehmen des Schlauches
wird die Herzaktion sehr frequent, verlangsamt sich aber bald sogar unter die
Norm. Ebenso sinkt der Blutdruck unter die Norm. Atmung und Temperatur
werden wieder normal.
Danach ist es verständlich, dass das Momburgsche Verfahren bei nicht
intaktem Herzgefässapparat kein gleichgültiger Eingriff ist. Auch Rüder (86),
der es empfiehlt, hält es bei Arteriosklerose und Herzerkrankungen für kontra-
indiziert. Jedenfalls sollen die Beine umwickelt werden, um bei Lösung der
Ligatur durch etappenweises Entfernen der verschiedenen Binden ein allmähliches
Einströmen des Blutes in die untere Körperhälfte zu ermöglichen und eine unter
Umständen tödliche plötzliche Überhastung des Herzens zu vermeiden. Ebenso
warnt Aug. Mayer (64) vor allzu freigebiger Anwendung des Verfahrens. Vor
allem muss auch die Spermatica mit komprimiert werden. Bei tiefstehender Niere
kann ausserdem leicht eine Schädigung derselben zustande kommen. Canestro
(15) glaubt, dass manche Todesfälle nach Mom burgscher Blutleere auf Schädigung
der Nebennieren zu beziehen seien. Sind die von ihm gefundenen Veränderungen
auch an sich nicht so bedeutend, um Todesfälle erklären zu können, so können
sie noch bei primärer Schädigung der Nebennieren für eine plötzliche tödliche Hypo-
funktion derselben in Betracht kommen.
Versager, wie die erwähnten Gefahren (4,9% Todesfälle) haben Gauss (34)
veranlasst, ein Aortenkompressorium zu bauen, das zwar nicht sehr handlich, aber
wegen seiner sichereren Wirkung und dem Ausbleiben jeder Herz-, Nieren-, Blasen-,
Darmschädigung (Erfahrungen an über 100 Fällen) dem Momburgschen Schlauch
vorzuziehen sei, zumal es auch bei herzkranken oder sonst dekrepiden Frauen an-
gewendet werden kann. Demgegenüber verteidigt Sigwart (94) den handlichen
Momburgschen Schlauch, dessen Wirkung bei gehörigem Anziehen doch viel
besser sei als Gauss annimmt. Sigwart findet unter 167 Fällen nur 20 Ver-
sager und 3 Todesfälle (gegenüber 37 und 7 unter 141 Fällen nach Gauss) und
betont, dass man bald gelernt habe, durch die Einwickelung der Beine und vor-
sichtige schrittweise Lösung der Binden die Gefahren der Schlauchanwendung zu
vermeiden.
Davis (21, 22) hat neben dem Momburgschen Schlauch oft auch die
manuelle Kompression der Aorta von den.Bauchdecken aus oder durch die Wand
des leeren Uterus mit Erfolg angewendet.
Reiche Bearbeitung hat im Berichtsjahre das Kapitel der chirurgischen Be-
handlung der Uterusblutungen einschliesslich der postportalen Hämorrhagie erfahren,
das auf dem Internationalen 6. Kongress in Berlin zur Behandlung kam.
Jung (50) rät, bei vorzeitiger Lösung der normal sitzenden Plazenta schleu-
nigst zu entbinden, und zwar bei mangelhafter Eröffnung durch die Hysterotomie
oder irgend eine Form des abdominalen Kaiserschnitts. Blutende Cervixrisse sind
zu vernähen, die Uterusruptur unter allen Umständen chirurgisch zu behandeln,
die Tamponade nur als Notbehelf anzusehen. Die Atonie kann in den allermeisten
Fällen durch kontraktionserregende Mittel, im Notfalle durch Tamponade beherrscht
werden; bei Versagen dieser Massnahmen ist schleunige Uterusexstirpation geboten;
dasselbe gilt bei Inversio uteri, wenn die Reposition nicht gelingt.
Couvelaire (19), der andere Referent auf dem Kongress, empfiehlt ganz
allgemein ein chirurgisches Vorgehen nur dann, wenn die gewöhnlichen Mass-
nahmen versagen, Nur bei manchen Atonien nach Kaiserschnitt und manchen
sturzartigen Blutungen bei vorzeitiger Lösung der normal sitzenden Plazenta kann
von vornherein ein chirurgisches Eingreifen (Hysterektomie) geboten sein.
Mütterliche Störungen. 675
Sellheim (93) unterscheidet kontraktionsanregende und thromboseanregende
Verfahren; in letzterer Richtung wirkt vor allem die Tamponade, in ersterer wird
bei Versagen der gewöhnlichen Massnahmen die bimanuelle Kompression des Uterus
angewendet. Der Momburgsche Schlauch gilt ebenso wie die Totalexstirpation
als ultimum refugium. Auch Seeligmann (92) erklärt chirurgische Verfahren als
ultimo ratio.
Paucot (77) hält bei vorzeitiger Lösung der normal sitzenden Plazenta die
abdominale Sectio für durchaus gerechtfertigt, zumal sie wegen ihrer einfachen
Technik die beste Chance gibt, auch das Kind noch zu retten und die Blutung zu
beherrschen.
Kehrer (54) hat für schwere Fälle von Atonie ein Öperationsverfahren
ersonnen, das wegen seiner Einfachheit und Schnelligkeit ihm geeignet erscheint,
oft noch im letzten Moment wirksame Hilfe zu bringen. Medianer Längsschnitt,
Vorholen des Uterus. Nun „wird ein doppelter dicker Seidenfaden erst auf der
einen, dann auf der anderen Seite, von unten nach oben durch Faszie — Peritoneum
parietale nahe dem unteren Wundwinkel — oberste Cervixwand — Peritoneum
parietale und Faszie im oberen Teil der Bauchwunde durchgelegt. Bei der Knotung
dieses Doppelfadens werden die Ligg. rot, die Uteringefässe, die seitliche Partie
der Cervix und die .... spermatikalen Gefässbündel gefasst“. Durch einen oben
und unten .durchgelegten Faden kann noch die Cervix fixiert werden, dann wird
das Korpus abgetragen, die Wunde geschlossen.
Labhardt (56) empfiehlt im Anschluss an Kehrer sein schon früher
(Zeitschr. Bd. 66, Münchener med. Wochenschr. 1909 Nr. 24) angegebenes Ver-
fahren und publiziert im Anschluss daran die 4 bisher mit der Methode behan-
delten Fälle, von denen 1 gerettet werden konnte. Als Ursache der schweren
Atonie hat Labhardt (57) vielfach abnormen Bindegewebsreichtum des Uterus
auf Kosten der Muskulatur gefunden.
Auch die Frage, wie man bei Eihaut- und Plazentarretention sich verhalten
soll, hat wieder mehrere Autoren beschäftigt. Schauta (83) gibt folgende Vor-
schriften. Plazentarreste sollen gelöst werden: 1. bei Fehlen von Fieber unter
allen Umständen, 2. bei Fieber nur dann, wenn der Prozess auf das Endometrium
oder den Uterus beschränkt ist und die Parametrien, die Adnexe und das Becken-
bindegewebe vollständig frei sind; 3. trotz Erkrankung dieser Teile bei vitaler
Indikation wegen Blutung. Grösste Vorsicht, vorhergehende und nachgeschickte
Spülung mit Alkohol wird empfohlen. Die Indikation und Prognose geburtshilf-
licher Eingriffe von bakteriologischen Untersuchungen abhängig zu machen, bält
Schauta derzeit für untunlich, Denn „bei den verschiedensten Arten von
Kokken sehen wir bald schwere, bald leichte Prozesse entstehen oder wir be-
obachten auch glatten Verlauf. Das gilt auch von den hämolytischen Strepto-
kokken.“
Auch v. Franqu& (31) empfiehlt trotz Fiebers wie überhaupt allgemein bei
Plazentarresten die sofortige Entfernung, sobald die Diagnose gestellt ist. Bei Ei-
hautretention ist die Ausräumung dagegen nur bei bestehendem hohen Fieber not-
wendig. Der Beweis, dass durch diese Eingriffe die Prognose der durch die reti-
nierten Teile hervorgerufenen Erkrankung wesentlich verschlechtert wird, erscheint
v. Franqu& noch nicht erbracht.
Eine gemässigt aktive Therapie vertritt Dehnicke (23). Bei Eihautretention
wird durch heisse Scheidenspülungen und Secalepräparate eine raschere Ausstossung
erstrebt, Uterusspülungen sollen nur in den Fällen vorgenommen werden, in denen
eine Enndometritis oder eine Lochiometra besteht, wobei aber jedes Anhaken und
jede Dislokation des Uterus zu vermeiden ist. In hartnäckigen Fällen von Lochio-
metra empfiehlt sich die Glasrohr-Drainage. — Die Verhaltung von Plazentarresten
hält Verf. für die Entstehung von Puerperalfieber an sich für bedeutungslos.
Sicher diagnostizierte Reste sollen sofort entfernt werden, solange sie noch keine
676 Geburtshilfe. Pathologieder Geburt.
Erscheinungen gemacht haben. Später nur, wenn schwere Blutung dazu zwingt
— aus den bekannten Gründen der Gefahr einer Propagierung des Infektions-
prozesses.
Broadhead (13) rühmt die extraovuläre Metreuryse als Verfahren zur Ein-
leitung der Frühgeburt, besonders auch bei Blutungen infolge von vorzeitiger Lösung
oder falschem Sitz der Plazenta.
Baldowsky (5) kommt zu dem Schluss, dass die kleinen Plazentarzysten
aus decidualen Septen, die grösseren teile durch Zusammenfliessen kleinerer Zysten,
teils durch Verflüssigung weisser Infarkte entstehen. Der weisse Infarkt selbst
stellt nichts anderes als eine fibrinöse Degeneration der Decidua dar.
Für die Placenta marginata charakteristisch ist nach Rob. Meyer (67) vor
allem das Aufhören der oberflächlich sichtbaren chorialen Gefässe am inneren
Umfang des Margo, wodurch sich diese Form von allen anderen Plazentarformen
unterscheidet. Die Gefässe setzen sich in den Margo unter der Oberfläche un-
sichtbar fort; dies erklärt sich aus der extrachorialen Plazentarausbreitung, die in
den mittleren Schichten des umgebenden Decidualgewebes beginnt, wie ein Früh-
fall von Placenta marginata, den Rob. Meyer beobachtete, gezeigt hat. Die
übrigen Eigentümlichkeiten der Placenta marginata sind weniger belangreich und
zuverlässig.
Ein sehr interessanter Fall von Kentor (53) sei hier noch erwähnt; inter-
essant besonders durch die Resistenz gegen jede Therapie, bis durch arteriovenöse
Transfusion (als Blutspender fungierte der Ehemann) von 20 Minuten Dauer so-
fortige Heilung eintrat. Es handelte sich um eine 27jährige, bis dahin vollständig
gesunde, in keiner Weise belastete Primigravida mit starkem Schwangerschafts-
erbrechen, das im 3. Monat der Gravidität völlig unstillbar wurde, mit bedrohlicher
Kräftekonsumption einherging und durch eine Art hämorrhagischer Diathese
kompliziert war. Bei der Entleerung des Uterus kam es zu einer unstillbaren
atonischen Blutung, die nur durch die ateriovenöse Transfusion gestillt wurde.
C. Eklampsie.
Referent: Professor Dr. A. Mayer.
1. *Abderhalden, Diagnose der Schwangerschaft mit Hilfe der optischen Methode
etc. Münch. med. Wochenschr. Nr. 24.
2. *Alexander, Über den Aderlass bei der Behandlung der Eklampsie. Ges. f. Geb.
u. Gyn. Leipzig, 17. Juni. Ref. Zentralbl. f. Gen Nr. 51. p. 1733.
3. Antecki, Erfolgreiche Pituitrininjektionen bei Eklampsie in einem Falle. Gyn.
Sitzg. d. Warschauer Ärztl. Ges. am 26. Januar. Przeglad chirurg. i gin. Bd. VI.
H. 3. p. 368. (Polnisch.) (v. Neugebauer.)
4. — und Zakrzewski, Z., Über den Einfluss des Pituitrins auf den Verlauf der
Eklampsie. Medycyna i Kronika Lekarska. Nr. 15. (33jährige Ipara mit schwerer
Eklampsie eingebracht früh um 5 Uhr in das Asyl. Bis jetzt waren 4 Anfälle da-
gewesen. Keinerlei Ödeme vorhanden. Bewusstlosigkeit ohne Fieber bei Puls von
160. Im Harn weder Blut noch Eiweiss oder Nierenelemente. Erste Schädellage
schwache Wehen alle Viertelstunden. Schädel über dem Beckeneingange beweglich.
Äusserer Muttermund fingerdurchgängig, Blase steht. Bald nach Ankunft in der
Klinik 5. sehr schwerer Anfall, dauerte eine Minute. Im Asyl erfolgten 6 Anfälle.
Um 2 Uhr 15 Minuten Injektion von 0,01 Pituitrin [Burroughs Wellcome and
Comp.] in das Gesäss. Nach 5 Minuten starke Uteruskontraktion von anderthalb
Minuten Dauer. Dabei ging unerwartet der Puls von 160 auf 76 herunter, die
folgenden Wehen kamen alle 3—4 Minuten. Nach 3 Stunden flauten die Wehen
wieder ab, Befund unverändert, aber kein neuer Eklampsieanfall mehr. Es wurde
also beschlossen abzuwarten und nach 29 Stunden kam die Frau spontan nieder ohne
das Bewusstsein wiedererlangt zu haben. Aber 6 Stunden post partum, 35 Stunden
24.
25.
Mütterliche Störungen. 677
nach der Pituitrininjektion neuer Anfall, nach 13 Stunden ein weiterer noch stärker,
dann noch 5 Anfälle mit ein- bis anderthalbstündigen Pausen. Es wurde jetzt
wieder 0,01 injiziert, eine halbe Minute darauf noch ein schwacher Anfall und keine
weiteren mehr. Am nächsten Tage erwachte das Bewusstsein etwas und am 5. Tage
war es normal. Auch bei der zweiten Injektion ging der Puls von 130 auf 76 herab.
Genesen entlassen am 12. Tage. Die Verff. teilen ihre Beobachtung mit, um andere
Fachgenossen zu gleichen Versuchen anzuregen. Vielleicht wirft diese Frage ein
neues Licht auf die Entstehungsursachen der Eklampsie.) (Polnisch.)
(v. Neugebauer.)
*Aschheim, Zur Therapie der Eklampsie. Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin,
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Funktion der Eierstöcke oder durch Erkrankung derselben entstehen. Der Behand-
lung legt er folgendes Prinzip zugrunde; bei Eklampsie während der Geburt so-
fortige Entbindung, bei puerperaler Eklampsie — systematische Behandlung nach
Stroganow.) (H. Jentter.)
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städtischen Geburtshauses und der geburtshilflich-gynäkologischen Klinik zu Odessa.
Therapeutisch. Obosr. 1. Februar. (65 Fälle auf 12535 Geburten. Bei feuchter
regnerischer Witterung steigt die Zahl der Eklampsiefälle. 65% betrafen Erst-
gebärende. In 53,8 2% handelte es sich um Frauen im Alter von 20—25 Jahren.
Zwillinge waren in 7.7 °%. Zweimal war die Eklampsie ohne Albuminurie, einmal
ohne Krämpfe. Temperatursteigerung, kleiner schneller Puls trübt die Prognose.
Die Behandlung war schonend entbindend. Nur 3mal wurde nach Dührssen ent-
bunden. Grosse Bedeutung haben schweisstreibende Massnahmen. Die Sterblichkeit
betrug 13,7 %.) (H. Jentter.)
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neuen Statistik bearbeitet auf Grund von 400 Fällen. Archiv f. Gyn. Bd. 95.
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Mütterliche Störungen. 683
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das durch Holzkohle fixiert wird. In der Frauenklinik in Lyon betrug in den Jahren
1903—1911 von 28 Eklampsiefällen die mütterliche Mortalität "o, die kindliche
20 %.)
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anzustreben, aber nur bei guter Herztätigkeit. In späten Stadien der Schwanger-
schaft ist im Interesse des Kindes die klassische Methode vorzuziehen, weil die
Extraktion der Frucht per vaginam besonders bei Primipara Schwierigkeiten machen
kann.) (H. Jentter.)
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die Geburt beschleunigt. 28 Fälle mit 1?,,°%, Sterblichkeit. Das letzte Semester
des Jahres 1911 gab 8 Eklampsiefälle mit 0°%, Sterblichkeit. 6mal wurde der
vaginale Kaiserschnitt gemacht, l mal Metreurvse und l mal handelte es sich um
Wochenbettseklampsie. Mit Einführung der Frühentbindung sank die Mortalität
bedeutend. Der vaginale Kaiserschnitt ist die schnellste Entbindungsmethode, er
ist auch am wenigsten gefährlich und hat am wenigsten schlimme Folgen. Verf.
hat aus der Literatur 264 vaginale Kaiserschnitte bei Eklampsie gesammelt: die
Gesamtmortalität beträgt 131;,%. In Russland wurde 43 mal operiert (tabellarische
Übersicht). Scheidet man die Fälle, wo zu spät operiert wurde, aus, so erhält man
auf 225 Fälle nur 9,7%% Sterblichkeit. Bei Autoren, welche im vollsten Sinne früh
entbinden, ist die Mortalität noch niedriger. Zum Schluss bringt Verf. 7 Geburts-
berichte.) (H. Jentter.)
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279. *— Aderlass bei der Eklampsie. VI. Internat. Kongr. f. Gyn. u. Geb. zu Berlin.
Sept.
Ursache und Wesen der Eklampsie sind Gegenstand mehrerer Arbeiten.
Mehrere Autoren [Freund (78), Liepmann (153), Veit (252u.253), Voigts
(254 u. 255)] bekennen sich zur plazentaren Theorie.
Liepmann (153) injizierte Kaninchen Plazentarbrei von normalen und
eklamptischen Schwangeren. Nach Injektion von Plazentarbrei Eklamptischer gingen
die Tiere in wenigen Minuten an Krämpfen und Lähmungen zugrunde, während
die dreifache Dosis von Plazentarbrei normaler Schwangerer ohne Schaden ver-
tragen wurde. Zur Stütze seiner Anschauung beruft sich Liepmann auf Abd-
erhalden (1), der auf Grund seiner optischen Untersuchungsmethoden und seines
Dialysierverfahrens zur Ansicht kommt, dass „in Analogie mit der Bildung der
Fermente bei der Genese des Eklampsiegiftes das Chorionepithel eine wesentliche
Rolle zu spielen scheint und die Plazenta daher die Bildungsstätte und der Aus-
gangspunkt des Giftes ist“,
Kiutsi (129) glaubt, dass die chemische Ursache der Eklampsie an die
Kernsubstanzen des Syncytiums, an das Nukleoprotein und das Nuklein in erster
Linie gebunden sei, während die Nukleinsäure nur in zweiter Linie als Schädlich-
keit in Betracht kommt. Unter normalen ‚Verhältnissen wirkt die Kernsubstanz
des Synceytiums als adäquater Reiz auf die allgemeine Widerstandserhöhung der
Graviden in dem Sinne, Antikörper zu erzeugen. In übermässiger Menge rufen
die Kernsubstanzen des Syneytiums aber pathologische Schwangerschaftserscheinungen
hervor, sie schädigen die Organe, das Blut- und Gefässsystem. Darnach wäre die
Eklampsie eine hochgradige Kernvergiftung.
Für die fötale Theorie sprechen sich Ballantyne (10) Bauereisen (14
u. 15), Molinari (170), Pollack (190), Soubeyran (226), Thies (247) aus.
Molinari (170) teilt einen Fall von Schwangerschaftsniere mit präeklam-
ptischen Symptomen mit. Nach dem Absterben der Frucht erfolgte ein rapider
Abfall des Eiweissgehaltes, eine erhebliche Zunahme der 24 stündigen Urinmenge
und die Ödeme gingen zurück. Es deuteten also die Erscheinungen auf eine In-
toxikation der Mutter durch den lebenden Fötus hin.
In einem von Pancot und Leclercq (183) mitgeteilten Fall hörten eben-
falls die eklamptischen Krämpfe auf, nachdem das Kind abgestorben war. Der
Mütterliche Störungen. 689
Tod der Mutter, die durch Kaiserschnitt entbunden wurde, erfolgte an Pneumonie.
Bei der Sektion fand man interstitielle Nephritis und daneben frische Epithel-
degeneration der Nieren.
Lichtenstein (150) wendet sich gegen die Theorie, dass das Eklampsiegift
von Fötus oder Plazenta stamme. Er bestreitet den Winckelschen Satz, dass
viele Eklampsien nach Eintritt des Fruchttodes aufhören und behauptet, dass viel-
fach eine Eklampsie auch nach Absterben der Frucht, ja sogar bei fehlender Frucht,
wie bei Blasenmole, auftrete. Er berichtet über zwei Fälle von Eklampsie bei
Blasenmole, die sehr schwer verliefen, im ersten Fall traten 31 Anfälle auf, im
zweiten Fall starb die Mutter. Die in der Literatur niedergelegten Beobachtungen
beweisen seiner Ansicht nach nicht, dass der Fruchttod die Prognose der Eklampsie
günstig beeinflusse.
Murray (172) beschäftigt sich mit der Erklärung der Eklampsie als
Anaphylaxie. Das eklamptische Gift besteht seiner Ansicht nach ebenso wie
das Schlangengift aus 5 Faktoren, einem tbrombotischen, einem hämolytischen,
einem hämaglutinierenden, einem endotheliolytischen und einem neurotoxischen.
Johnstone (118) studierte die Frage, ob die Eklampsie eine anaphylaktische
Erscheinung sei experimentell. Er spritzte 12 Meerschweincben den Presssaft von
normaler Menschenplazenta ein und wiederholte die Einspritzung nach 12—23
Tagen. 7mal traten leichtere und 1 mal schwerere anaphylaktische Erscheinungen
auf. Tiere, die mit Plazenta ibrer eigenen Art behandelt wurden, reagierten da-
gegen negativ. Darnach werden die beobachteten anaphylaktischen Symptome durch
artfremdes Serum erklärt, während der negative Ausfall der übrigen Experimente
bei Verwendung von arteigener Plazenta gegen die Erklärung der Eklampsie als
anaphylaktische Erscheinung spricht.
Felländer (68) behandelte Meerschweinchen durch subkutane resp. intra-
peritoneale Injektion von Plazentarextrakt, Fötusextrakt und Fruchtwasser, um zu
untersuchen, ob anaphylaktische Erscheinungen auftreten. Die Resultate seiner
Untersuchungen sprechen gegen die Annahme, dass die Eklampsie ein anaphylak-
tisches Symptom sei, welches durch Import von Eiweisskörper aus Fötus, Plazenta
und Fruchtwasser in dem Organismus der Mutter hervorgerufen wird.
Bauereisen (14) studierte die Frage, ob die Eklampsie eine Immuni-
tätsreaktion sei. Zu diesem Zwecke spritzte er Kaninchen und Meerschweinchen
artgleichen Plazentarsaft, Fötussaft und Hodensaft ein. Nach seinen Untersuchungen
besitzen artgleiche Plazenta und artgleicher Hoden Antigencharakter und sind da-
her imstande, Immunitätsreaktionen auszulösen. Die in den ersten Graviditäts-
monaten auftretenden Störungen werden teils durch Immunitätsvorgänge, teils durch
physiologische und pathologische Produkte der Plazenta hervorgerufen. Für die
Eklampsie kommen verschiedene ätiologische Momente in Betracht, Stoffwechsel-
störungen, Störungen seitens der Plazenta, Eiweissspaltprodukte, proteolytische Fer-
mente und Fibrinfermente. Die letzten Produkte vergiften entweder den Organis-
mus primär oder sekundär durch Schädigung lebenswichtiger Drüsen, wie Niere,
Leber, Pankreas. Die Ätiologie der Eklampsie ist demnach einem Spektrum
zu vergleichen, welches die wirksamen Faktoren in vielseitiger Abstufung enthält.
Ausserdem spielen aber auch Immunitätsvorgänge durch den antigenen Charakter
der artgleichen Plazenta eine Rolle.
Franz R. (77) vertritt den Standpunkt, dass die Eklampsie eine Autoin-
toxikation sei durch Eiweissabbauprodukte, die von der Fermentspaltung des
Plazentareiweisses herstammen. Für diese Auffassung spricht auch das morpho-
logische Blutbild. Die Selbstvergiftung des Organismus kann entweder durch
Anhäufung von Abbauprodukten infolge gesteigerten Eiweisszerfalles oder durch
mangelhaften Abbau infolge Hemmung durch die vermehrten Eiweisszerfallsprodukte
hervorgerufen werden. Auf Grund dieser theoretischen Erwägungen scheint die
44*
690 Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.
Serumtherapie bei der Eklampsie weniger Erfolg zu versprechen als bei den anderen
Schwangerschaftstoxikosen.
In seiner Arbeit (76) über die Bedeutung der Eiweisszerfallstoxikosen bei der
Geburt und bei der Eklampsie führt Franz aus, dass der Harn Eklamptischer
mit keiner oder nur geringer Nierenscbädigung hochgradig toxisch ist, während der
Harn bei Nephritis ohne Fieber in der Schwangerschaft beim Versuchstier keine
Vergiftungssyınptome aufweist. Aus der Erhöhung der Harntoxizität bei Eklampsie
kann man mit Wabhrscheinlichkeit schliessen, dass das im Harn ausgeschiedene
Gift die Schädigung hervorruft. Ist gleichzeitig die Niere schwer geschädigt, dann
wird das Harngift im Körper zurückgehalten. Die vorgefundenen Organschädigungen
an der Niere sind nicht die Ursache, sondern die Folge der Giftproduktion. Die
starke Erhöhung des antitryptischen Titers bei Eklampsie, die gesteigerte Harn-
toxizität, die Änderung der Blutformel sprechen dafür, dass bei der Geburt und
der Eklampsie eine ursächlich mit diesem zusammenhängende Zerfallstoxikose be-
stehe. Der Geburtseintritt ist wahrscheinlich die Folge einer Vergiftung mit Ei-
weisszerfallsprodukten, die durch den Fermentabbau vom Plazentareiweiss gebildet
werden.
Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt Franz (75) in seiner weiteren Arbeit:
Über das Verhalten der Harntoxizität in der Schwangerschaft, Geburt und im
Wochenbett. Er fasst seine Resultate dahin zusaınmen: die allgemeine Toxizität
des menschlichen Harns ist unabhängig von der Konzentration, vom Säuregehalt
und vom Gehalt des Harnes an genuinem Eiweiss. Giftige Harne erzeugen,
peritoneal eingebracht, beim Meerschweinchen das Erkrankungsbild des anaphylak-
tischen Shocks. Der Harn gesunder Schwangerer ist nicht giftiger als der Nicht-
schwangerer. Die Giftigkeit des Harns gesunder Schwangerer scheint kurz vor
Beginn der Geburt etwas anzusteigen. In der Geburt ist die Giftigkeit gegenüber
von Schwangerschaft und Wochenbett bedeutend erhöht. Die Geburtsharne scbeinen
bei abgestorbener Frucht nicht weniger toxisch zu sein. Die Toxizitätssteigerung
bei Wehentätigkeit gilt nicht nur für die Geburt am Ende der Schwangerschaft,
sondern auch für den Abort bei uteriner und tubarer Gravidität. Auch unmittel-
bar nach der Geburt zeigt der Harn noch eine erhöhte Giftigkeit. Der \Wöchne-
rinnenharn ist etwas giftiger als der von Schwangeren und etwas weniger giftig
als der von Gebärenden. Der Harn von Gebärenden und Wöchnerinnen mit
Urticaria war hochgradig giftig. Dadurch erfährt die Auffassung der Urticaria als
anaphylaktisches Symptom eine neue Stütze. Der Harn Eklamptischer mit keiner
oder geringer Nierenschädigung war hochgradig toxisch. Darin kann ein neuer
Beweis für die Auffassung des eklamptischen Anfalls als Eiweisszerfallstoxikose
erblickt werden. Bei schwerer Nephritis gravidarum war die Giftausscheidung im
Harn aufgehoben oder verringert.
Esch (65 u. 66) untersuchte das Verhalten der Harngiftigkeit in der Schwanger-
schaft, in der Geburt und im Wochenbett, indem er Tieren Harn einspritzte. Nach
seinen Ergebnissen ist die Harngiftigkeit in der Gravidität kaum gesteigert,
während sie unter der Geburt im allgemeinen herabgesetzt oder zum mindesten
nicht gesteigert ist und im Wochenbett, am 4. und 5. Tag, etwas ansteigt. Bei 3
verschieden schweren Eklampsien verhielt sich die Harngiftigkeit verschieden, teils
wurde im Urin unter der Geburt, im Gegensatz von normalen Kreissenden ein stark
wirkendes Gift ausgeschieden, das Meerschweinchen unter dem Bilde der Anaphy-
laxie schwer schädigte, resp. tötete, teils wies der Harn keine höhere Giftigkeit auf
als der von normalen Kreissenden. Der giftige Harn entsprach den schweren
Fällen und der ungiftige den leichten Fällen. Vielleicht kann man an dem Grade
der Harngiftigkeit eine Prognose auf die augenblickliche Schwere der Eklampsie
stellen. Bei einem Fall von schwerer Nephritis gravidarum war die Giftausschei-
dung im Harn auffallend gering. Die Eigenschaften des gefundenen Harngiftes
wurden an weiteren Tierversuchen geprüft. Intracardiale Injektion von giftigen
Harnen führten je nach dem Grade der Giftigkeit mehr oder weniger zu den
Mütterliche Störungen. 691
Symptomen des leichten oder schweren anaphylaktischen Shocks. Die Autopsie
der getöteten Tiere wies den charakteristischen Befund der im anaphylaktischen
Shock gestorbenen Meerschweinchen auf. Betrachtungen über die Bedeutung, die
dem nachgewiesenen Gift bei der Entstehung der Eklampsie evtl. zuerkannt werden
könnten, hält Esch nicht für angebracht, bevor nicht die Natur des Giftes
noch weiter erforscht ist und bevor nicht festgestellt ist, bei welcher Art von
Eklampsie und in welcbem Stadium der Erkrankung das Gift am reichlichsten
ausgeschieden wird.
Dienst (51) studierte die ätiologische Bedeutung der Fibrinfermente etc.
für die Schwangerschaftsniere und die Eklampsie. Er vertritt die Ansicht, dass
die Schwangerschaftsniere und die Eklampsie durch die infolge des erhöhten Ver-
brauchs während der Gestationszeit in vermehrter Menge entstehende Thrombo-
kinase und durch das aus ihr hervorgehende Fibrinferment verursacht sei. Geringe
Mengen des Fibrinfermentes vermag der Körper in der normalen Schwangerschaft
und bei normaler Leberfunktion durch das in der Leber gebildete Antithrombin
auszugleichen. Die zirkulatorischen Störungen in der Leber infolge schnellen
Emporwachsens des Uterus führen zu einem Missverbältnis zwischen dem relativ
zu hohen intraabdominellen und relativ zu niedrigen arteriellen Druck. Sie sind
die Ursache für die ungenügende Durchblutung des Leberparenchyms und die
dadurch bedingte ungenügende Antithrombinproduktion. Nach seiner Ansicht ver-
anlasst die Schwangerschaft bei nicht voll ausreichender Herztätigkeit zirkulatorische
Störung in den Ausscheidungsorganen, die eine ungenügende Entgiftung und daher
eine allmähliche Ansammlung des in der Schwangerschaft erzeugten ungemein
toxisch wirkenden Fibrinferments in kraukmacbender Menge im Bilute bedingen.
Handelt es sich nur um unbedeutende Quantitäten dieser giftigen Stoffe, dann
komnt es nur zu degenerativen Schäden an den parenchymatösen Organen, die
sich klinisch in Stoffwechselstörungen, Albuminurie, Ödem anzeigen. Bei grösseren
Mengen kommt es zu allgemeinen Vergiftungssymptomen, die durch eine umfang-
reiche Fibrinbildung im Organismus der Schwangeren und infolge rasch wechseln-
den Gehirndrucks zu Krampfanfällen führen. Das infolge von ungenügender
Durchblutung der Leber im Blute angesammelte Fibrinferment schädigt die Niere,
die es ausscheiden soll, und es entsteht die toxische Schwangerschaftsniere. Diese
wird durch das gleichzeitig im Blut in grösserer Menge zurückgehaltene Fibrinogen
in die Schwangerschaftsnephritis übergeführt. Der autoptische Befund ergibt bei
dieser chronischen Form der Eklampsie schwerste Veränderungen an den Aus-
scheidungsorganen und eine degenerative Verfettung des Herzmuskels. Wenn die
zur Fıbrinbildung nötige Konzentration des Fibrinferments zum vorhandenen Fibrinogen
niemals erreicht wird, kommt es zwar nicht zur Thrombose und zu Krämpfen, aber
beim Vorhandensein reichlicher Mengen von Fibrinogen zu den schwersten degene-
rativen Veränderungen des Herzens und der Ausscheidungsorgane, mit denen ein
Weiterleben nicht vereinbar ist.
In seltenen Fällen kann bei sonst ganz gesunden Schwangeren schon allein
durch den mechanischen Druck der hochschwangeren Gebärmutter auf die grossen
venösen Beckengefüsse das aus der Plazenta ausgeschiedene Prothrombin längere
Zeit am Abfluss gehindert werden. Dann kann es ohne jede Mitbeteiligung der
Ausscheidungsorgane zur anfänglichen Zurückhaltung grösserer Mengen von Pro-
thrombin und Leukozyten in den Venen- und Lymphspalten der ganzen unteren
Körperhälfte kommen, die dann nach Beseitigung der Stauung durch die Wehen
auf einmal in grossen Mengen ins arterielle kalkreiche Blut gelangen und hier in
Fibrinferment ganz plötzlich in grosser Menge umgewandelt werden. Die hier
nur in normaler Menge vorhandenen Hemmungsstoffe werden gegen die Über-
schwemmung von Fibrinferment nicht erfolgreich ankämpfen können und dadurch
die Eklampsie veranlassen. Der autoptische Befund bei der „akuten Eklampsie
ohne Albuminurie“ wird die für eine chronisch verlaufende Eklampsie als charak-
teristisch bezeichneten Leber- und Nierenveränderungen vermissen lassen. Auch
692 Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.
eine pathologisch gesteigerte Fibrinogenansammlung wird hier im Blutplasma
fehlen.
In den meisten Fällen werden sich beide Zustände kombiniert einstellen,
indem zu einer durch Leberzirkulationsstörungen anfänglich veranlassten und durch
gleichzeitig vorhandene Zirkulationsstörungen in den Nieren weiter begünstigten
Schwangerschaftsintoxikation leichteren Grades gegen Ende der Schwangerschaft
eine mechanische Behinderung des Abflusses der Vena cava durch den Druck der
hochschwangeren Gebärmutter sich hinzugeselll. Die anfangs unter den Sym-
ptomen einer leichten Schwangerschaftsniere erkrankte Schwangere wird unter plötz-
licher Verschlimmerung des Nierenleidens von einer Eklampsie während der Geburt
oder erst im Wochenbett überrascht werden. Der autoptische Befund an Leber
und Niere wird bei dieser gewöhnlichsten Form der Eklampsie, die mehr subakut
einsetzt, mehr von der ursprünglich vorhanden gewesenen Menge und der Ein-
wirkungsdauer der die voraufgegangene Schwangerschaftsintoxikation veranlassenden
toxischen Substanzen abhängen, als von den Folgezuständen der Thromben bei
der später hinzugetretenen Eklampsie,
Thies (247) und Heynemann (105) bekämpfen die Gründe, mit denen
Dienst die Erklärung der Eklampsie als Anaphylaxie ablehnt. Thies hebt
hervor, dass bei der Anaphylaxie ebensogut Temperatursteigerungen möglich seien,
wie Temperatursturz. Leukopenie sei keineswegs typisch für die Anaphylaxie,
sondern nur für eine bestimmte Form. Das von Dienst zur Unterstützung seiner
Theorie ausgearbeitete Blutschema sei keineswegs bewiesen, die Existenz des für
diese Auffassung so wichtigen Prothrombins und Metathrombins sei hypothetisch.
Das pathologisch-anatomische Substrat der Dienstschen Theorie, trübe Schwellung,
fettige Degeneration und Nekrosen sei nicht neu, da es auch durch Injektion von
arteigenem fötalem Serum bei Kaninchen hervorgerufen werden kann. Da also
normales Serum des Fötus dieselben Erscheinungen macht, können diese die
Dienstsche Theorie nicht stützen. Bei einzelnen Erkrankungen, wie Morbus
Basedowiı und akuten Infektionskrankheiten, erreichen erwachsene Menschen sehr
hohe Grade von Fibrin im Blute, ohne je Eklampsie zu zeigen. Der Fibringehalt
des Blutes beim Neugeborenen ist noch viel höher und doch ist die echte Eklampsie
beim Neugeborenen sehr selten.
Doi (57) stellte bei 11 gesunden, nicht schwangeren Frauen, 50 schwangeren,
28 kreissenden und 28 Wöchnerinnen Blutuntersuchungen an unter dem Gesichts-
punkt der Entstehung der Eklampsie. Er bestimmte die Zahl der roten und weissen
Blutkörper, der Blutplättchen, das Verhältnis der Mischung der einzelnen Leuko-
zytenarten, Veränderungen der Blutkörperchen. Er kam zu folgendem Ergebnis:
die Zahl der roten Blutkörper ist bei Schwangeren und Kreissenden etwas geriovger
als bei Nichtschwangeren,. Die Leukozytenzahl ist bei Schwangeren deutlich ver-
mehrt und zwar am stärksten bei Erstgeschwängerten mit Zeichen mangelhafter
Anlage. Bei der Geburt vermehren sich die Leukozyten mit dem Fortschritt des
Geburtsaktes. Die Vermehrung der Leukozyten beruht auf Zunahme der neutro-
philen Zellen. Das neutrophile Blutbild verschiebt sich bei Schwangeren nach
links, am stärksten bei Schwangerschaftsniere und bei Eklampsie. Veränderungen
der roten Blutkörper sieht man am häufigsten bei Schwangerschaftsniere und bei
Eklampsie. Die Blutveränderungen in der Schwangerschaft sind wahrscheinlich,
analog denen bei Infektionskrankheiten, zurückzuführen auf den Einfluss eines
Giftes. Die Herkunft dieses Giftes ist bei allen Schwangerschaftsverhältnissen die
gleiche.
Teacher (245) erklärt die Eklampsie durch erhöhte Gerinnbarkeit des Blutes
und spasmodische Kontraktion gewisser Gefässbezirke.
Engelmann und Ebener (64) haben die Blutgerinnungszeit bei Eklamp-
tischen mit dem Bürckerschen Apparat bestimmt. Nach ihren Untersuchungen
ist in der weitaus grössten Zahl der Eklampsiefälle eine erhebliche Verkürzung der
Gerinnungszeit festgestellt worden. Diese Tatsache steht mit pathologisch-anatomischen
Mütterliche Störungen. 693
Befunden und klinischen Eindrücken gut im Einklang. Der Zusammenhang der
Eklampsie mit der Verkürzung der Gerinnungszeit wird dadurch bewiesen, dass
mehrere Tage nach dem Aufhören der eklamptischen Anfälle die Gerinnungszeit
wieder den Durchschnittswerten entsprach. Durch Verabreichung gerinnungsver-
zögernder Mittel, wie Hirudin, kann die Gerinnungsfähigkeit des Blutes Eklamptischer
beeinflusst werden. Die Autoren glauben als feststehende Tatsache bewiesen zu
haben, dass die Gerinnungszeit des Blutes bei Eklainpsie herabgesetzt ist und zwar
fast durchweg in nicht unerheblichem Masse.
Routh (207) betont für das Studium der Ätiologie der Eklampsie die Not-
wendigkeit der biochemischen Blutunterauchung. Sie kann uns neben der Frage
nach der Eklampsie vielleicht Aufschluss geben über die Ursachen des Wehen-
eintritts, der Laktation, des menstruellen Zyklus usw. Für die Entstehung der
Eklampsie spielt vielleicht die Anhäufung von Kalksalzen im Blut eine Rolle.
In seinen Untersuchungan über das biologische Verhalten der fötalen Zellen
kommt Rosenthal (203) zu dem Ergebnis: 1. im Serum normaler, nicht gravider,
wie im Serum gravider Individuen befinden sich zytolytische Substanzen, welche
fötale Zellen auflösen. 2. Diese Substanzeu fehlen im Nabelschnurserum. 3. Bei
Eklamptischen ist nach dem Anfall ein Fehlen der physiologisch vorhandenen
Lösung zu beobachten. 4. Die zellösende Wirkung des Serums kehrt bei in Ge-
nesung ausgehenden Fällen zur Norm zurück und erfährt einen weiteren Abfall
bei tödlich verlaufenden Fällen. 5. Demnach beruht die Eklampsie auf dem
Fehlen der unter physiologischen Zuständen vorhandenen zytolytischen Sub-
stanzen.
Walker-Hall (96) betont, dass das Blut Schwangerer und das Nichtschwangerer
grosse Unterschiede zeige. Auf Grund biochemischer Untersuchungen glaubt er,
dass die Eklampsie ähnlich wie der Diabetes seine Ursache in der Störung des
funktionellen Gleichgewichts der Zellen des Organismus habe. |
| Grube und Reifferscheid (94) fanden, dass der Ätherauszug aus dem
Blute Schwangerer sehr toxisch sei und dass sich die Toxizität unter der Geburt
und namentlich bei Eklampsie steigert. Das Gift ist nicht protoplasmatischer
Natur.
Nach Wallich (263) spielt bei der Eklampsie nicht die toxische Schädigung
die Hauptrolle, sondern im wesentlichen der erhöhte Blutdruck.
Schickele (214) prüft, ob man berechtigt sei, von einer Schwanger-
schaftsleber zu sprechen. Es lässt sich weder morphologisch noch chemisch
eine Fettanhäufung in der Leber schwangerer Frauen nachweisen. Damit fällt
eine der wichtigsten Stützen der sogenannten Schwangerschaftsleber. Bei der
Eklanıpsie, dem weiter fortgeschritteneren Stadium der vermeintlichen Schwanger-
schaftsleber, ist nicht selten Fett vorhanden, meistens aber nur in mässigem Grade
oder überhaupt nicht. Die Tatsache, dass in vielen Fällen von tödlicher Eklam-
psie Fett in der Leber fehlt oder wenigstens nicht in grossen Mengen vorhanden
ist, ist ein gewichtiges Bedenken gegen die angeblich charakteristische Fettan-
häufung in der Gravidität. Wenn die sogenannte Schwangerschaftsleber das erste
Stadium der Schwangerschaftsschädigung darstellte, dann wäre bei dem späteren
Stadium, der Eklampsie, erst recht und wesentlich mehr Fett zu erwarten. Das
Verhalten des Ammoniakstickstoffes im Urin lässt auf die Funktionstüchtigkeit
der Leber keinen Schluss zu. Auch die alimentäre Lävulosurie in der Schwanger-
schaft hat für den Beweis einer Leberschädigung keine ausschlaggebende Bedeutung.
Alles in allem liegt für die Annahme einer Schädigung der Leber während der
Schwangerschaft und einer Insuffizienz bei der Eklampsie nicht die geringste Be-
rechtigung vor. Sowohl morphologische, als auch chemische Untersuchungen,
ebenso die klinischen Beobachtungen lassen hierfür völlig im Stich.
Heinrichsdorf (102) kommt auf Grund eigener Untersuchungen und auf
Grund kritischer Betrachtung der vorliegenden Literatur zu dem Schluss, dass wir
auch vom chemischen Staudpunkt aus bisher nicht zu der Annahme berechtigt
694 Geburtshilfe. Pathologie der Geburt,
sind, die an und für sich gesunde Leber würde durch die Schwangerschaft als
solche geschädigt und mehr oder weniger regelmässig in ihrer Funktionsfähigkeit
herabgesetzt und dem Versagen nahegebracht. Im wesentlichen handelt es sich um
erhöhte Anforderungen. Bei mangelhafter Anlage oder vorhergehender Schädigung
des Körpers werden manche Frauen diesen erhöhten Anforderungen nicht ge-
wachsen sein. Zur Aufstellung des Begriffes der Schwangerschaftsleber im Sinne
der mehr oder weniger regelmässigen typischen Funktionsschädigung sind wir beim
heutigen Stand unserer Kenntnisse nicht berechtigt. Auch ein unmittelbarer Zu-
sammenhang zwischen Leber und Schwangerschaftstoxikosen lässt sich aus den
chemischen Untersuchungen nicht folgern; wir sind bisher auch nicht berechtigt,
bei der Entstehung der Eklampsie eine besondere Rolle der Leber anzunehmen.
Benthin (20) fand, dass der Blutzuckergehalt in der Schwangerschaft nicht
erhöht ist, unter der Geburt eine Steigerung erfährt, um im Wochenbett wieder
zu sinken. Bei den Schwangerschaftstoxikosen, speziell bei der Hyperemesis gravi-
darum, die mit einer Störung der Leberfunktion in Zusammenhang gebracht wird,
findet sich keine Erhöhung des Blutzuckergehaltes.. Dagegen findet man bei der
Eklampsie nahezu stets ein oft geradezu erstaunliches Anschwellen des Zucker-
niveaus. Diese Werte berechtigen aber keineswegs zu der Annahme einer Leber-
insuffizienz.. Hier sind höchst wahrscheinlich neben anderen toxischen Einflüssen,
Reizung des Zuckerstickstoffzentrums etc. vor allem die Krämpfe ausschlaggebend.
Wie die Geburtshyperglykämie durch eine infolge des Geburtsaktes erhöhte Muskel-
mehrarbeit bedingt zu sein scheint, ebenso dürfen auch bei der Eklampsie ähnliche
Verhältnisse für den Anstieg des Zuckerspiegels anzuschuldigen sein. Benthin
bezeichnet nach seinen Untersuchungen über den Zuckerstoffwechsel die Annahme
einer wenigstens gröberen Funktionsstörung der Leber unter den genannten Ver-
hältnissen zum mindesten als aufs tiefste erschüttert.
Gammelthoft (86) fand bei einer grösseren Untersuchungsreihe im Harn
von Schwangeren 3—6 fin Aminosäurestickstoff, während dieser im Harn von Nicht-
schwangeren 1—2°/o nicht überstieg. Bei Eklamptischen war der Gehalt an Amino-
säurestickstoff regelmässig viel höher. Bei Zunahme des Aminostickstoffes hat man
es mit einer Leberintoxikation oder einer Leberschädigung zu tun, während die
Zunahme des Ammoniakstickstoffes einem Neutralisationsprozess entspricht.
Bergsma (21) beschäftigt sich mit dem Zuckerstoffwechsel in der Schwanger-
schaft und im Wochenbett. Bei 5 Frauen mit Eklampsie bewegte sich der gly-
kämische Koeffizient 4 mal zwischen mehr oder weniger normalen Grenzen, so dass
bei ihnen der Zuckerstoffwechsel nicht als gestört betrachtet zu werden braucht.
Einen bedeutenden Einfluss der pathologischen Schwangerschaft auf die Leber-
funktion kann man hier also nicht annehmen. Der Autor glaubt demnach nicht,
dass bei Eklampsie und Schwangerschaftsniere schlechte Leberfunktion in den
Vordergrund zu stellen sei. Seine Ergebnisse fasst er dahin zusammen: 1. Die
Beobachtung des Blutzuckers vor und nach Einnahme von Glykose verschafft uns
einen viel besseren Einblick in den Zuckerstoffwechsel des Organismus und die
Funktionsfähigkeit der Leber als die Untersuchung des Urins auf Glykose. 2. Der
Zuckerstoffwechsel in der normalen Schwangerschaft ist nicht gestört. Eine ver-
minderte Leberfunktion ist nicht anzunehmen und der Begriff der Schwangerschafts-
leber in diesem Sinne ist nicht anzuerkennen. 3. Die häufige alimentäre Glykosurie
in der Schwangerschaft ist nicht auf eine Störung der Leberfunktion zurückzu-
führen, sondern auf eine physiologische Hyperfunktion der Nierenepithelien. 4. Bei
den wenigen untersuchten Fällen von Eklampsie und Schwangerschaftsniere trat
eine deutliche Störung des Zuckerstoffwechsels nicht in den Vordergrund. Auf
eine hervortretende Leberfunktionsstörung war aus den Uhntersuchungsresultaten
nicht zu schliessen,
Die Schilddrüsentheorie streift Rübsamen (209) in seiner Arbeit über
Schilddrüsenerkrankungen in der Schwangerschaft. Zur Illustration der Annahme,
dass die Hypofunktion der Schilddrüse zu Eklampsie führe, weist Rübsamen
Mütterliche Störungen. 695
auf Nicholsons Untersuchungen hin, wonach unter 25 Frauen ohne physio-
logische Hypertrophie der Schilddrüse in der Gravidität 20 Albuminurien aufwiesen
und betont, dass nach Massini bei graviden Hunden mit mangelhafter Funktion
der Schilddrüse Erscheinungen von Eklampsie auftreten.
Als direkter Anhänger der thyreoiden Theorie bekennt sich Ward (264).
Walcher (260) hat beobachtet, dass nach Abspritzen von Kolustrum die
Eklampsie günstig beeinflusst wird. Er hält daher die mammiäre Theorie der Eklam-
psie nicht für aussichtslos.
Persson (185) tritt sehr für die mammäre Theorie der Eklampsie ein. Die
Eklampsia gravidarum und die Paresis puerperalis beim Tier haben so viel gemein,
dass man annehmen könnte, dass sie dieselbe äussere Ursache haben (gemeinsamer
pathologisch-anatomischer Befund, gemeinsame Prädisposition, gemeinsame Prodrome
und Symptome). Die Ursache der Erkrankung ist ein Überschuss an fölaler
Nahrung im Blute des mütterlichen Organismus; die Eklampsie ist also eine Folge der
im Blute retinierten milchbildenden Substanzen. Beim Rinde entsteht der genannte
Überschuss nach der Entbindung durch Versagen einer schon reichlichen Milch-
absonderung; bei Frauen während der Gravidität entweder durch eine Dysproportion
zwischen Vorrat von fötaler Nahrung und Fähigkeit des Fötus, diese zu verbrauchen
oder zur Zeit der Entbindung, durch ungenügende Funktion der Brustdrüsen. Wenn
es richtig ist, dass die Leukozyten Träger der fötalen Nahrung sind, kann die
Hyperleukozytose bei Graviditätsniere und Eklampsie als ein Zeichen eines im
Blute retinierten Überschusses an solcher Nahrung angesehen werden. Die Erst-
gebärenden, bei denen die Drüsenfunktion der Mamma erschwert ist, werden am
häufigsten von der Eklampsie befallen.
Kapferer (121) erklärt die Eklampsie durch erhöhte Reizbarkeit. Danach
werden Gefässkrämpfe und Konvulsionen als reflektorische Erscheinungen ge-
deutet.
Bovis (27 u. 28) glaubt, dass bei Eklamptischen die psychopathische Vulnera-
bilität das wichtigste Moment zur Entstehung der Eklampsie darstelle, weil man
bei Eklamptischen oft hereditäre psychopathische Belastung und Degenerationszeichen
nachweisen könne.
Als Bildungsstätte des eklamptischen Giftes vermutet Kerr (127) die Uterus-
mukosa. Er glaubt, dass die zerstörende Wirkung des e SCNREIEN auf die Mukosa
zur Toxinbildung führt.
Carr (37) glaubt, dass das Eklampsiegift durch die Wehen vom Uterus ins
mütterliche Blut ausgepresst wird.
Liègeois (152) berichtet über ein aus den Fäzes Eklamptischer isolier-
bares Gift, das durch Holzkohle fixiert werden kann. Auch Smyly (225) er-
örtert die Möglichkeit, dass der Darmtrakt die Giftquelle sei.
Der Jahreszeit wird ein zum Ausbruch der Eklampsie disponierendes Moment
zuerkannt. Nach Chipmann (41 u. 42) ist in Kanada die Eklampsie im Winter
und Herbst besonders häufig. Bei ausgebrochener Eklampsie ist eine stärkere
Beteiligung der Leber prognostisch ungünstiger als eine Nierenaffektion.
Auf die Bedeutung meteorologischer Momente beim Ausbruch der Eklampsie
weisen Haultain (100), Poten (193), Roder (210), Buck (31), Scharlich
(213) hin.
Olin (178) stellt das Eklampsiematerial aus der Klinik zu Helsingfors zu-
sammen nach Jahreszeiten, Geburtenzahl, Alter, Geburtsperiode. 75°/o der an
Eklampsie erkrankten sind Erstgebärende, 25°'/o Mehrgebärende.
Kerr (127) meint, dass die Mehrgebärenden aus früheren Schwangerschaften
einen Vorrat von Antikörpern haben und darum später eine relative Immunität
gegen Eklampsie besitzen.
Auch der Art der Ernährung wird eine Bedeutung zuerkannt [Haultain
(100), Scharlich (213)]. Nach Haultain (100) gibt es in Madrass sehr viele
696 Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.
Eklampsien, dort herrscht im Gegensatz zu Edinbourgh ein heisses feuchtes Klima,
in der Nahrung fehlt Fleisch und Alkohol; aber häufig sind dort junge Erst-
gebärende mit Zwillingen oder Hydramnion.
Nach Heard (101) ist die Eklampsie bei den vegetarisch lebenden, sehr
viel Milch geniessenden Frauen in Indien, im heissen trockenen Klima, auch in
grosser Höhe, sehr häufig.
In Algier ist nach Lafont (137) die Eklampsie sehr häufig aber nicht
unter den Eingeborenen, vielleicht weil die Emigranten fremder Nationen so viel
Gesalzenes essen, die Eingeborenen dagegen vorwiegend Vegetabilien, Stärkemehl,
Milch ete. Vielleicht besteht ein Zusammenhang mit dem Sumpffieber. Die meisten
Fälle treten im Herbst und Winter auf.
Soubeyran (226) berichtet über Eklampsie bei Zwillingsschwangerschaft
und Blakmore (23) über Eklampsie bei Drillingsschwangerschaft.
Über Eklampsie in der Frühschwangerschaft, in der 22. Woche, berichten
Chambrelent (39) und Boissard (25).
Über die Kombination von Eklampsie mit Hydrocephalus und Fibroiden
berichtet Florence Willy (72) und über Eklampsie bei Missgeburt La-
dinsky (136).
Ballantyne (10) bespricht die Ätiologie und Pathogenese der Eklampsie.
In der Ätiologie sind zu berücksichtigen einmal Mikroben. Diese Theorie findet
eine Stütze in dem periodischen Auftreten von Eklampsien, hat aber sonst wenig
für sich. Eine weitere Rolle spielen Veränderungen im mütterlichen Organismus:
Insuffizienz der Niere, der Leber, Störungen des Magendarmtraktus (Obstipation),
Erkrankungen der Thyreoidea und Parathyreoidea, der Nebennieren, der Hypophysen,
der Brustdrüsen und des Corpus luteum. Endlich werden durch den Inhalt des
Uterus Toxine gebildet. Ein Ausweg aus diesem Wirrwarr von Theorien und
Hypothesen kann erst gefunden werden, wenn die biochemischen und physiologischen
Details der normalen Schwangerschaft näher bekannt sind. Zuerst muss man sich
fragen, was ist die Ursache der völlig harmonierenden Symbiose zwischen Mutter
und Fötus bei der normalen Schwangerschaft. Nach den neueren Arbeiten scheint
es sich dabei um protektive Enzyme im Blute der Mutter zu handeln.
Heinrichsdorf (103) berichtet über eine Eklampsieleber unter dem patho-
logisch-anatomischen Bilde der Muskatnussleber bei Fehlen aller klinischen Sym-
ptome. Im Anschluss an eine Zangenentbindung und mässige Blutung erfolgte
etwa eine halbe Stunde nach der Entbindung der Tod unter den Zeichen stetig
zunehmender Herzschwäche. Das Herz war sehr schlaff, die Muskelwand des
Herzens rötlich gelb und sehr brüchig. Die Leber bot das Bild der Muskatnuss-
leber. Man dachte zunächst an Tod infolge Entartung des Hersmuskels und
sekundäre Leberstauung. Bei der genaueren histologischen Untersuchung fanden
sich aber in der Leber die Zeichen der Eklampsieleber. Da die Krämpfe aus-
geblieben waren, muss man annehmen, dass die Leberveränderungen dem Auf-
treten der Konvulsionen vorausgehen können und dass der Tod eintrat, ehe das
klinische Bild sich entwickeln konnte.
Bezüglich der anatomischen Veränderungen der Leber in der Schwangerschaft
bespricht Heinrichsdorf (102) zunächst die Veränderungen bei akuter gelber
Leberatrophie, dann bei Eklampsie und anderen Schwangerschaftstoxikosen. Bei
der Eklampsie finden sich Leberveränderungen 1. infolge von Gefässthrombose und
2. infolge von Intoxikation (degenerative Prozesse). Die durch Gefässthrombose
bedingten Veränderungen sind ischämische und hämorrhagische Nekrosen mit nach-
folgender bindegewebirer Veränderung. Bei der Hyperemesis finden sich in der
Leber degenerative Parenchymprozesse infolge toxischer Schädigung. Beim rezidi-
vierenden Schwangerschaftsikterus findet man in der Mitte der Leberazini Fett-
infiltration, Gallenstauung und in der Peripherie Glykogen. Auf diese Befunde
lässt sich vielleicht der Begriff Schwangerschaftsleber anwenden, doch muss man
mit dieser Bezeichnung sehr vorsichtig sein.
Mütterliche Störungen. 697
Teacher (245) fand, abgesehen von einigen Fällen puerperaler Krämpfe
infolge Urämie oder Läsion des Nervensystems bei Eklampsie die von Sch morl (220)
beschriebenen Leberveränderungen. Zwischen Schwere der Veränderungen und
Schwere des klinischen Bildes, Zahl der Krämpfe etc. bestehen keine Beziehungen.
Die anatomischen Veränderungen sind der Genesung hinderlich, aber sie sind nicht
die Ursache der Eklampsie. Der spezielle Charakter der Läsionen kann auf die
hohe Gerinnungsfähigkeit des Blutes in der Schwangerschaft zusammen mit der
Schädigung der Kapillargefüsswände auf das Eklampsiegift bezogen werden. So
sehr die Leberveränderungen bei Klapperschlangenvergiftung denen bei Eklampsie
gleichen, sind die beiden Zustände doch nicht identisch.
Nach Pollak (190 u. 191) bestehen die Leberveränderungen bei Toxämie
der ersten Schwangerschaftshälfte (Hyperemesis) in Nekrosen der Lobuli, die im
Zentrum beginnen, während man bei Toxämie in der späteren Zeit (Eklampsie)
perilobuläre Thrombosen findet, von denen aus sich die Nekrosen nach dem Zentrum
der Läppchen hin fortsetzen.
Über Gebirnblutung bei Eklampsie berichtet Rubintschick (208). Unter
9 Fällen von Eklampsie fand er 7 mal eine Gehirmblutung, die direkt die Todes-
ursache darstellte. Zweimal handelte es sich um nur punktförmige Blutungen.
Die Lokalisation der Blutung ist unbestimmt. Als Ursache kommen in Betracht
arteriosklerotische, degenerative und syphilitische Gefässerkrankungen, hauptsächlich
aber spielen die Gefüssveränderungen infolge einer gleichzeitig bestehenden Ne-
phritis und des dadurch gesteigerten Blutdruckes beim Zustandekommen der Gehirn-
blutungen eine Rolle.
Liebich (151) berichtet über eine Blutung in die Rückenmarkssubstanz bei
Eklampsie.e Die Rückenmarksblutung hatte zu klinischen Erscheinungen geführt,
die auf Unterbrechung sämtlicber Bahnen hindeuteten. Da man keine Anhalts-
punkte für akute Myelitis, Poliomyelitis oder Spondylitis fand, so blieb nur die
Annahme einer Hämatomyelie übrig. Der Zeitpunkt der Blutung lässt sich nicht
mit Bestimmtheit angeben, da die Patientin in der ersten Stunde der klinischen
Beobachtung schwer komatös war. Als sie erwachte, war das genannte Krankheits-
bild voll entwickelt. Der Verfasser glaubt, dass die Rückenmarksblutung eine
durch die Eklampsie bedingte Erkrankung ist und nicht zufällig neben ihr herging.
Die für eine primäre Rückenmarksblutung ätiologisch angeschuldigten Momente,
Muskelanstrengung, Blutdrucksteigerung, Gefässerkrankung etc. sind bei der Eklampsie
vorhanden.
Über Eklampsie ohne Krämpfe berichten Gottschalk (89), Voron und
Gonnet (257) und Schmid (216). In dem von Gottschalk mitgeteilten
Falle fanden sich alle typischen Eklampsieveränderungen in ausgeprägter Form.
Besonders auffallend war das Auftreten von Plazentarzottennekrosen. Die Zotten-
nekrose begann fast ausschliesslich in der Peripherie und schritt nach dem Zentrum
zu fort. Es musste daher das mütterliche Blut die Abbauprodukte der Zotten
direkt in sich aufnehmen und den Nieren zuführen. Es steht darum der Aus-
bruch der Exlampsie in einem Abhängigkeitsverhältnis zu der gestörten Nieren-
funktion.
Über Pseudoeklampsie berichten Croom Halliday (44) und Polano (188).
In den zwei von Polano mitgeteilten Fällen wurde jedesmal wegen vermeintlicher
Eklampsie Schnellentbindung vorgenommen. In beiden Fällen fehlte der für die
Eklampsie charakteristische pathologisch-anatomische Befund. In dem einen Falle
lag wahrscheinlich eine chronische Arsenvergiftung und im anderen eine Bakteri-
ämie vor.
Vallois und Delmas (250) beschäftigen sich mit der Schwierigkeit der
Differentialdiagnose zwischen Eklampsie und Epilepsie. Eine 29 jährige Igravida
starb im 3. Monat der Schwangerschaft, nachdem sie mehr als 200 Anfälle gehabt
hatte. Im Urin waren Spuren von Albumen und Zylinder. Seit Beginn der
Menstruation litt sie an Anfällen, denen gastrische Krisen vorausgingen. Die Diagnose
698 Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.
lautete „Eklampsie“, die deshalb so schwer und so früh eintrat, weil es sich um
eine Epileptika handelte. Bei der Obduktion fand man nur an Stelle des Corpus
luteum eine Zyste.
Puech (197) glaubt, dass bei der Differentialdiagnose zwischen Epilepsie
und Eklampsie die grosse Zahl der Anfälle und der norınale Blutdruck für Epilepsie
sprechen.
Daunay (47) glaubt, dass man den positiven Ausfall der Wassermann-
schen Reaktion mit grösster Vorsicht aufnehmen müsse, da bei Eklampsie der
positive Ausfall häufig auf die Gegenwart von anormalen, vorübergehend im Serum
befindlichen Stoffen zurückzuführen sei. Die Wassermannsche Reaktion ist
namentlich bei Eklampsie mit starkeın Ikterus oft positiv und dannein prognostisch
ungünstiges Zeichen.
Cammaert (36) beschäftigt sich mit der prognostischen Bedeutung von
Parästhesien, Hautjucken, ziehenden Schmerzen in Beinen und Bauch bei Albu-
minurie. Er vermutet, dass in diesen Erscheinungen Frühsymptome der drohenden
Eklampsie zu erblicken seien.
Zinsser (273) studiert die Frage der prognostischen Bedeutung der Nieren-
störung bei Eklampsie. Die Funktionsstörung bei Eklampsieniere besteht im wesent-
lichen in Störung der Ausscheidung von Wasser und Chloriden. Die ödematösen,
also aus einer Schwangerschaftsniere hervorgegangenen Eklampsien werfen erheb-
liche Mengen, offenbar retinierter Chlorsalze aus. Da manche Nephritisformen
ihren funktionellen Ausdruck in einer Beschränkung der Chlorausfuhr finden,
musste man sich fragen, ist eine unter dem Bilde der Chlorinsuffizienz verlaufende
Funktionsstörung der Niere ein konstantes Begleitsymptom der Eklampsie? Be-
herbergt jede Eklamptische abnorme Chlormengen, deren Retention dem Ausbruch
der Krämpfe vorausgegangen sein muss? Zinsser fand, dass die meisten Ek-
lampsien nach Schwangerschaftsniere auftreten. Dabei haben wir es zu tun mit
einer erheblichen Kochsalzretention und es kommt ganz darauf an, wie der Körper
nach der Geburt sich des Kochsalzüberschusses zu entledigen vermag. Ein plötz-
licher und dauernder Chlorsturz bei hydropischen Eklamptischen, für den sich keine
andere klinische Erklärung findet, setzt eine schwere, meist tödlich endende Ver-
giftung voraus. Ist die Chlorausscheidung gut, dann ist die Prognose gut, auch
bei klinisch schwerem Bild. Ein Nachteil der Methode ist, dass der Chlorsturz
erst relativ spät eintritt.
Über die prognostische Bedeutung der Urinsekretion berichtet Lemaire (140).
Nach 5tägiger Anurie wurde eine künstliche Fehlgeburt eingeleitet, danach setzte
sofort die Urinsekretion ein, die Anfälle hörten auf, trotzdem kam es zum Koma
und zum Exitus.
Lepage (141) studiert die Zukunftsprognose der Albuminurie bei Schwangeren.
An 38 Frauen mit Eklampsie ergab sich, dass die Zukunftsprognose günstiger ist,
wenn die Eklampsie in der ersten Schwangerschaft auftrat als da, wo sie erst in
der zweiten oder dritten Schwangerschaft sich entwickelte. In einer grossen Mehr-
zahl der Fälle erscheint das Eiweiss während einer neuen Schwangerschaft nicht
wieder. Selten tritt es am Ende der Schwangerschaft auf, ohne dass es zur Eklam-
psie kommt. Solche Frauen müssen sorgfältig hinsichtlich der Qualität und Quan-
tität des Harns überwacht werden, die Diät muss aus Milch und Wasser besteben,
kochsalzfrei sein. Der Blutdruck muss sorgfältig überwacht werden, eventuell sind
Aderlässe nötig.
Raven (200) stellt die Prognose um so günstiger, je mehr die Frau in der
Schwangerschaft überwacht wird, je diätetischer sie lebt und je früher eine Albuminurie
erkannt wird.
Nach Veit (252) ist die Prognose um so schlechter, je länger die Eklampsie
unbehandelt bleibt, je zahlreicher die Anfälle auftreten.
Chipmann (42) unterscheidet zwischen „Nierenfällen“ und „Leberfällen“,
Die Nierenfälle sind die leichteren, die Leberfälle sind die schwereren.
Mütterliche Störungen. 69
Hotaling (112) misst einer sorgfältigen Harnanalyse bei allen Graviditäts-
toxikosen eine ausschlaggebende prognostische und diagnostische Bedeutung zu.
Besonders wichtig ist die Feststellung des Ammoniakstickstoffes, er beträgt in der
Norm 4—5°/o, bei Toxikosen 10—40°/o. Bei Hyperemesis ist darum z. B. der
Abort indiziert, wenn der Ammoniakstickstoff 10°/o übersteigt und durch Diät
nicht herabgedrückt werden kann. Bei präeklamptischen Erscheinungen ist die
Bestimmung des Ammoniakstickstoffs wichtig, sie lenkt auf die Gefahr der Eklam-
psie hin, bei der der Ammoniakstickstoffgehalt erheblich gesteigert ist.
Harrold Bailey (8) legt grossen Wert auf das Verhalten des Blutdrucke.
Steigt der Blutdruck auf 150 mm, dann deutet das auf eine drohende Eklampsie
hin und fordert zur Therapie auf.
Über Eklampsie in wiederholter Schwangerschaft berichten Wilson (268)
und Lamers (137a) Wilson beobachtete in 3 aufeinanderfolgenden Schwanger-
schaften Eklampsie, so dass man an renalen Ursprung der Krämpfe dachte.
Auf dem Kongress der französischen geburtshilflichen Gesellschaft referierten
Bar und Commandeur (12) über Pathologie und Therapie der puerperalen
Eklampsie. Bar betont, dass selbst bei guter Nierenfunktion ein tödlicher
Ausgang der Eklampsie möglich ist. Ebenso gehen Störungen in der Nierentätig-
keit nicht notwendigerweise den Anfällen voraus, wenn auch eine ungenügende
Funktion die Regel ist. Die sogenannten typischen Leberveränderungen sind nicht
pathognomonisch. Die Rolle des Blutdrucks für die Genese der Eklampsie ist
durchaus noch nicht geklärt. Die Auffassung der Eklampsie als Reflexneurose
hat heute nur wenig Anhänger, ebenso die Ansicht, dass die Eklampsie eine bak-
terielle Infektion sei. Für die Erklärung der Eklampsie als Toxämie gibt es
manche Gründe, eine Beziehung zur Anaphylaxie ist möglich. Commandeur
bespricht die Therapie. Trotz aller Anstrengungen ist die Therapie keine kausale,
sondern eine symptomatische. Dem namentlich von Deutschland empfohlenen
aktiven Vorgehen haben sich die Franzosen nicht angeschlossen, sie legen den
Hauptwert auf eine medikamentöse Behandlung und sorgen erst in zweiter
Linie für eine beschleunigte Entbindung. Die verschiedenen Behandlungsarten
teilt er ein in prophylaktische, medizinische, geburtshilfliche und chirurgische.
Das wichtigste scheint dem Verfasser die Wiedergeburt des Aderlasses zu sein.
Kermauner (126) beschäftigt sich in übersichtlicher gedrängter Kürze mit
den verschiedenen Erklärungsversuchen der Eklampsie und mit der Therapie. Er
entrollt mit wenigen Strichen das ganze komplizierte Bild der Streitfragen über die
Eklampsie.
Unter „interkurrenter Eklampsie“ versteht Lichtenstein (145,
146, 148) Eklampsien, in denen die Krämpfe mindestens 12 Stunden vor der
Geburt aufhören. Unter 45 Fällen beobachtete er 16 interkurrente Formen, also
40°/o. Sie spielen bei der Berechnung des Wertes der Schnell- und Frühentbindung
eine wichtige Rolle.
Für die Fälle von Eklampsie ohne Krämpfe schlägt Bar (12) den Namen
„Eklampsismus“ vor,
In der Therapie stehen sich die aktive und die konservative Richtung gegen-
über. Die Resultate der operativen Entbindung, mit der die mütterliche Mortalität
von 30°/o auf 15—20 fin herabgesetzt wurde, haben sich in der letzten Zeit nicht mehr
wesentlich gebessert. Freund (78) zieht aus einem Material von 551 Fällen für die Be-
handlung folgende Schlüsse: da wir die Prognose ante partum nicht stellen können,
so müssen wir unterschiedslos jede Eklamptische entbinden, selbst auf die Möglich-
keit hin, dass wir eine unnötige Therapie treiben, indem die Patientin spontan
genesen könnte und auch auf die Möglichkeit hin, dass wir mit unserer Hilfe zu
spät kommen, indem die Vergiftung bereits zu irreparablen Schäden geführt hat.
Ganz besonders wichtig ist die Frühentbindung, d. h. die Entbindung nach
dem ersten Anfall und innerhalb der ersten Stunden nach dem Ausbruch der
Erkrankung, bei der Freund eine mütterliche Mortalität von O/o herausrechnet.
700 Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.
Die Wirkung der Frühentbindung hängt mehr ab vom Zeitintervall zwischen dem
ersten Anfall und vollendeter Nachgeburtsperiode, als von der Zahl der der Ent-
bindung vorausgegangenen Anfälle. Nach der Entbindung müssen prognostische
Hilfsmethoden einsetzen, die uns über die Notwendigkeit etwaiger weiterer Massnahmen
unterrichten. Betäubungstherapie taugt nichts; Aderlass ist bei Eklampsien nach
der Geburt mit hartem Puls empfehlenswert. — Staude (230) befürwortet Früh-
entbindung.
Liepmann (154) bewegt sich mit seinen therapeutischen Vorschlägen ganz
in den Bahnen von R. Freund. Er empfiehlt Frühentbindung, Aderlass bei
geringem Blutverlust, Isolation und Ruhe.
Voigts (254, 255) berichtet über die Eklampsietherapie an der Bu mm-
schen Klinik. Die Stroganoffsche Methode wurde verlassen. Bei Nephritis in
der Schwangerschaft wird prophylaktisch entbunden. Bei ausgebrochener Eklampsie
kommt, wenn irgend möglich, Frühentbindung zur Anwendung. Ist es zur Früh-
entbindung zu spät, dann kommt Schnellentbindung. Nach Frühentbindung beträgt
die mütterliche Mortalität 5°/o, nach Schnellentbindung steigt sie bis zu 15°.o.
In allen Fällen wird vom Aderlass ausgiebiger Gebrauch gemacht.
Olin (178) vertritt auf Grund der Erfahrungen an 350 Eklampsien der
Frauenklinik in Helsingfors den Standpunkt der Schnellentbindung. Die mütter-
liche Mortalität betrug danach 18,6°/o, während sie nach Spontangeburten 26,7 0
beträgt. Die Prognose der Eklampsie ist um so besser, je schneller die Geburt
zu Ende geführt werden kann.
Weitere Anhänger der Schnellentbindung sind Harrison (99), Olshausen
(180), Poten (193), Stöckel (233).
Zur Schnellentbindung wird vielfach der vaginale Kaiserschnitt empfohlen
(Bauereisen [15], Beckmann [17], Bogdanow [24], Chipmann [41 u. 42],
Lamers [137a, Nawitkoff [175] Olin [178] Pobedinsky [187], Sauter
[212], Staude [230)).
Byers (33), Routh (207) und Ballantyne (10) lehnen den vaginalen
Kaiserschnitt ab. Hussey macht ihn vom Zustand des Muttermundes abhängig.
Wenn Metreuryse möglich ist, soll sie angewendet werden, während der vaginale
Kaiserschnitt in sein Recht tritt bei geschlossenem rigidem Muttermund. Alte
Erstgebärende mit enger Scheide und straffem Damm müssen aber ausgeschlossen
werden; bei ihnen empfiehlt sich der klassische Kaiserschnitt.
Michailow (166 u. 167) betont, dass beim klassischen Kaiserschnitt die
Extraktion des Kindes leichter ist als beim vaginalen.
Nach Kosmak (131) soll der vaginale Kaiserschnitt bei Eklampsie erst in
Anwendung kommen, wenn alle anderen Hilfsmittel zur Erzielung einer schnellen
Entbindung erschöpft sind. Zunächst soll man die Eklampsie mit konservativen
Methoden zu bekämpfen suchen, da in vereinzelten Fällen auch nach der Ent-
bindung die Anfälle nicht aufhören und da der vaginale Kaiserschnitt für später
unter Umständen unerwünschte Folgen haben kann. Bei hohem Damm und engem
Becken empfiehlt sich an Stelle des vaginalen Kaiserschnittes der abdominale Weg.
Griffith (91) stellt über die chirurgische Behandlung die Regel auf: Töte
deine Patientin nicht durch deine Bemühungen, ihr das Leben zu retten!
Harrold Bailey (8) weist nach, dass die Schnellentbindung eine Blutdruck-
senkung bis zu 100 mm zur Folge haben kann. Eine weitere Herabsetzung des
Blutdruckes ist nicht ratsam. Ist der Blutdruck trotz Entleerung des Uterus zu
gross, dann soll man depressorische Medikamente mit peripherem Angriff anwenden,
da bei Verwendung zentralangreifender Substanzen plötzlicher Druckabfall und töd-
licher Kollaps eintreten kann.
Chiaje (40) betont, dass die mütterliche Mortalität bei medikamentöser Be-
handlung weit höher ist als bei der chirurgischen und vertritt darum die Schnell-
entbindung mit Dilatation nach Bossi und Forceps. Die Bossische Dilatation
Mütterliche Störungen. 701
ist nur da gefährlich, wo auch jede andere Methode der Dilatation Gefahren
bring. Demgegenüber behauptet Pinard (186), dass die Überlegenheit der
chirurgischen Behandlung nicht erwiesen sei.
Moran (171) zieht den vaginalen Kaiserschnitt der Bossischen Dilatation vor.
Bellingham Smith (19 u. 222)erzielte bei 79 konservativ behandelten Fällen
von Eklampsie eine mütterliche Mortalität von 16,1 °/o gegenüber von 150/0 bei
112 Fällen mit vaginalem Kaiserschnitt. Er empfiehlt darum für die Privatpraxis
ein mehr konservatives Verfahren: Morphium, Chloroform, Anregung der Diaphorese.
nur wo man gar nicht zum Ziel kommt, soll entbunden werden.
de Vrieze (258) berichtet über 118 Eklampsien der Amsterdamer Frauen-
klinik. Die Behandlung bestand in grossen Dosen Morphium, bis zu 30 und 40 mg
als Einzeldosis, subkutaner und intravenöser Kochsalzinfusion, dann und wann
Aderlass bis zu 600 g. Wenn nötig und angängig Entbindung durch Zange oder
Wendung. Die miütterliche Mortalität betrug 26,4°/o. Von grossem Wert ist die
Prophylaxe bei Albuminurie in der Schwangerschaft. In der Klinik, wo man
darauf achtet, beträgt die Häufigkeit der Eklampsie nur 0,048°/o, ausserhalb der
Klinik dagegen 0,109 fin,
Engelmann (63) empfiehlt eine „Therapie auf der mittleren Linie“. Die
richtige Mitte zwischen einem hyperaktiven und einem extrem konservativen Stand-
punkt dürfte das aussichtsreichste Verfahren zur Behandlung der Eklampsie sein.
Die Behandlung soll bestehen in Isolieren der Patienten, Fernhalten von Reizen,
Ausführung aller Eingriffe in Chloroform, Aderlass mit nachfolgender Infusion,
Chloralklysmen, Beschleunigung oder Einleitung der Geburt durch Blasensprung
oder Metreuryse, künstliche Entbindung, sobald es ohne wesentliche Gefahr möglich
ist. Seitdem von der prinzipiellen Frühentbindung Abstand genommen wurde,
haben sich die Resultate gebessert. Unter 53 konservativ behandelten Fällen
ergab sich eine mütterliche Mortalität von 11,3 Jo.
Stroganoff (236—239) trat an verschiedenen Stellen für seine Methode
der Eklampsiebehandlung ein. Er führt aus, da die Ursache der Eklampsie unbe-
kannt ist, so kann es gegenwärtig keine kausale Therapie im strengen Sinne des
Wortes geben. Die prophylaktische Methode hat bis jetzt die besten Resultate erzielt.
Vom Standpunkt der Theorie der Reizwirkung scheint sie ganz rationell. Aber auch
vom Standpunkt der Intoxikationstheorie ist sie rationell. Die Wirkung von Chloral-
hydrat bei Eklampsie ist der Wirkung der sogenannten physiologischen Antagonisten
bei Vergiftung ähnlich. Die Vermischung verschiedenartiger Narkotika vergrössert
ihre Potenzierung, so dass wir imstande sind, kleinere Dosen anzuwenden, wodurch
ihre giftige Wirkung vermindert wird. Die mütterliche Mortalität betrug 8,9 %/o
und die kindliche 22°;0 der lebensfähigen Kinder.
Der Stroganoffschen Methode lehnen sich an Baumm (16), Davis (48,
49), Kapferer (121), Steiger (232). Direkt dagegen aufgetreten sind R. Freund
(82), Zinsser (274).
Keller (124) bat keine günstige Wirkung gesehen, er betont aber, dass
die Beurteilung schwer sei und dass ein Urteil erst nach grösserer Erfahrung ge-
fällt werden könne.
Strassmann (235) hebt hervor, dass der Praktiker mit dem vaginalen
Kaiserschnitt nichts anfangen könne, wohl aber in der Stroganoffschen Methode
eine auch für ihn durchaus durchführbare Behandlungsmethode besitze.
Zoeppritz (275) empfahl in einem Vortrag auf der Nordwestdeutschen Ge-
sellschaft für Gynäkologie die Stroganoffsche Methode. In der Diskussion
betont Rüder (210), dass man selbst an grösseren Serien nicht ohne weiteres die
B:handlungsresultate sich gegenüberstellen dürfe, da die einzelnen Fälle von
Eklampsie ganz verschieden geartet seien. Seiner Erfahrung nach hat die Stro-
ganoffsche Methode keine nennenswerten Erfolge. Das wichtigste in der Behand-
lung der Eklampsie ist seiner Ansicht nach die Prophylaxe durch Urinunter-
suchung.
702 Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.
Ferguson (71) berichtet über 3 Fälle von Eklampsie im 7.—8. Schwanger-
schaftsmonat, die mit Chloralbydrat, Morphium, heissen Packungen behandelt wurden.
Sie heilten aus und kamen am normalen Ende der Schwangerschaft nieder, nur
eines der Kinder war abgestorben.
Holste (110) modifiziert das Stroganoffsche Verfahren insofern etwas,
als er in schweren Fällen und in leichten Fällen dann, wenn nach 1 Stunde keine
deutliche Besserung zu verzeichnen ist, die Eröffnung der weichen Geburtswege
durch Metreuryse beschleunigt. In der Vermeidung von Reizeinflüssen ist er nicht
so ängstlich wie Stroganoff.
Hopkins (111) weist nacb, dass die der Stroganoffschen Methode vor-
geworfene Giftigkeit des Chloralhydrats nicht so schlimm ist. In der Leber fand
er nur geringe Veränderungen und in der Niere gar keine.
Davis (49) und Steiger (232) verwenden an Stelle des Chloralbydrats
Morphium und Atropin. Durch das Atropin soll die nachteilige Wirkung des
Morphiums auf die Respiration aufgehoben werden.
Nach Schiller (215) wirkt das Paraldehyd als Narkotikum ebenso prompt
wie das Chloralhydrat, ohne aber Respiration, Zirkulation und Stoffwechsel zu
stören.
Smyly (225) erklärt sich die Wirkung des Morphiums durch Herabsetzung
der Gefässkrämpfe.. Ausserdem empfiehlt er Entleerung des Uterus, Calcium
lacticum, Entleerung des Darmes, pflanzensaure Salze, um die Leber zur Bildung
von Antithrombin anzuregen, normales Schwangerenserum, Vermeidung von physio-
logischer Kochsalzlösung.
Als nachteilige Wirkung des Morphiums berichtet Risseu w (201) über den Tod
von 2 Kindern, den er auf das Morphium zurückführt.e Auch Benthin (20)
betont, dass die Narkotika die Kinder schädigen können. Sauter (212) scheut
sich vor Chloroform aus Rücksicht auf die Leber.
Rouvier (202) empfiehlt Magendarmspülung zur Verhinderung der Auf-
nahme von Toxinen, flüssige Diät, Helmitol als gutes Diuretikum und internes
Antiseptikum und endlich Morphium.
Skeel (224) empfiehlt gründliche Entleerung des Darmes, um die Reizbar-
keit zu den Anfällen zu vermindern. Ausserdem sollen Nieren- und Hautsekretion
angeregt werden.
Nach Newel (176) muss hauptsächlich für eine Darmentleerung durch Ein-
läufe und Abführmittel gesorgt werden, da das eklamptische Gift hauptsächlich
durch den Darm ausgeschieden wird.
Cooke-Hirst (106) empfiehlt den Blasenstich, um durch den Abfluss des
Fruchtwassers den allgemeinen Blutdruck herabzusetzen. Ausserdem sollen Magen-
spülungen, Darmentleerung, Aderlass usw. vorgenommen werden.
Zangemeister (271) sieht die Eklampsie als eine Art Reflexepilepsie an.
Durch die Wehen werden im Gehirn reflektorisch Gefässkrämpfe hervorgerufen,
die zur Anämie führen. Ein Gehirn, das infolge eines bestehenden Ödems unter
höherem Druck steht, reagiert mit Krämpfen. Auf Grund dieser Vorstellung ver-
suchte er die Eklampsie günstig zu beeinflussen durch Druckentlastung mittelst
Trepanation, die auch Bovis (28) empfiehlt.
Volland (256) sah eine Besserung der eklamptischen Krämpfe nach Verab-
reichung von salizylsaurem Natrium. Im Anschluss an die Zangemeisterschen
Vorstellungen glaubt er, dass durch den eintretenden Schweissausbruch das Gehirn-
ödem schwand.
Durch die Bemühungen von Zweifel (277 u. 278) und Lichtenstein
(2, 145—150) gewinnt in der Behandlung der Eklampsie der Aderlass wieder an
Bedeutung. Zweifel führt aus, dass die frühere Annahme, das Blut Eklamptischer
sei dünner und wasserreicher als das Gesunder nicht zu Recht besteht, vielmehr
ist es dicker als in der Norm. Damit fällt der Hauptgrund, der einst zur Ver-
Mütterliche Störungen. 703
werfung des Aderlasses bei der Eklampsie führte, weg. Nach seiner Erfahrung
hörten die Anfälle fast ohne Ausnahme nach dem Aderlass auf. Der Aderlass
hat sicher nie geschadet, aber nach dem allgemeinen Eindruck sehr oft lebensrettend
gewirkt. Da das Blut verdickt ist, verbieten sich Schwitzkuren, um nicht dem an
und für sich schon verdickten Blut noch mehr Wasser zu entziehen. An 84 Fällen
betrug die mütterliche Mortalität 5,9°/0. Die letzten 64 Fälle sind nacheinander
in Heilung ausgegangen.
Lichtenstein (148) empfiehlt die abwartende Eklampsiebehandlung, Ader-
lass und Stroganoffsche Methode. Der Aderlass wird, wenn möglich, primär zu
500 ccm gemacht, ohne Abwarten weiterer Krämpfe. Er wirkt durch teilweise
Entgiftung und durch Erniedrigung des Blutdruckes. In 60°/o der Fälle hören
die Anfälle nach Einleitung der Behandlung auf. Die aktive Therapie ist darum
zu verlassen, ihre Statistik ist ausserdem nicht richtig.
Für den Aderlass treten ausserdem ein Alexander (2) Dienst (50),
Dietel (52), Eylenburg (67), Knierim (130) Schiller (215) usw. Im
Anschluss an den Aderlass wird intravenöse Infusion von Natrium bicarbonicum
empfohlen [Zweifel (278, 279) Backhaus (7), Kuhlenkampf (135), Lich-
tenstein, Steiger (232) und Chlorkalzium (Ballantyne Lou.
In einer anderen Arbeit begründet Lichtenstein (149) den Aderlass in
der Behandlung der Eklampsie. Er hebt zunächst hervor, dass die bisherigen
Statistiken anfechtbar sind, dass ausserdem in vielen Fällen die Anfälle nach der
Entbindung nur in 30°/o aufhörten. Ein grosser Unterschied bei den verschieden
entbundenen Eklamptischen liegt in der Grösse des Blutverlustes.. Die Wochen-
betteklampsien haben im Durchschnitt den kleinsten Blutverlust, weil ihnen meistens
eine spontane Entbindung vorausging. Der Durchschnittsblutverlust bei Eklampsie
beträgt 500 cem, um 100—150 eem mehr als in der Norm. Dieser Blutverlust
von 500 ccm wird von 40°;o der operierten Eklamptischen überschritten. Die
Frauen, bei denen die Krämpfe nach der Entbindung aufhörten, hatten zirka um
die Hälfte mehr Blut verloren als die, bei denen sie nicht aufhörten. Damit er-
weist sich also der Erfolg der Früh- und Schnellentbindung nicht als eine Folge
der Entleerung des Uterus, sondern als eine Folge des Blutverlustes. Die am meisten
kausale Behandlung der Eklampsie ist darum die Blutentziehung, weil sie am
schnellsten den Organismus der Mutter wenigstens teilweise entgiftet. Dass man
nicht unbedingt jede Eklampsie entbinden muss, beweist die selbstheilende oder
interkurrente Eklampsie, bei der trotz fortbestehender Gravidität die Eklampsie auf-
hört und die Gravidität oft mit lebendem Kind das normale Ende erreicht, ohne
dass Eklampsie wiederkehrt.
In einem Vortrag in der Berliner Gesellschaft für Geburtshilfe und Gynäkologie
empfiehlt Ohlshausen (180) den Aderlass besonders dann, wenn nach der Ent-
bindung die Krämpfe nicht aufhören. In der Diskussion betont Keller (125),
dass die Wirksamkeit der verschiedenen Therapie schwer zu beurteilen sei, weil
Entbindung und Aderlass bald erfolgreich, bald erfolglos scheinen.
Nagel (174) legt auf den Aderlass grosses Gewicht und glaubt, dass die
Wirksamkeit des Kaiserschnittes auf den dabei zustande gekommenen Blutverlust
zurückzuführen sei.
Aschheim (5 u. 6) betont, dass ein Aderlass von 500 ccm vor der Entbindung
unter Umständen bedenklich sei, da man nicht weiss, ob bei der Entbindung selbst
noch ein grosser Blutverlust entsteht.
Douglas (58) glaubt, dass die Wirksamkeit des Aderlasses darin beruhe,
dass er die Bildung der Antikörper anrege, ähnlich wie bei aktiv immunisierten
Tieren eine Blutung sofort von einer Vermehrung der Antikörper im Blute ge-
folgt sei.
Sippel (223) bebandelt die Erfolge der Nierendekapsulation. Nicht
die Eklampsie als solche gibt die Indikation zur Nierenentkapselung, sondern die
Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1912. 45
704 Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.
gehemmte Nierentätigkeit. Es soll darum nicht die Eklampsie als solche beeinflusst
werden, sondern die Urinsekretion. Die Nierendekapsulation ist ungefährlich, nament-
lich besteht keine Gefahr der sekundären Nierenschrumpfung. Man soll die Nieren-
dekapsulation nur machen, wenn durch eine starke und dauernde qualitative und
quantitative Herabsetzung der Urinsekretion die Prognose der Eklampsie erheblich
verschlechtert ist,
Für die Nierendekapsulation treten ein Kallmann (120), Schrimpf (219),
Prosorowski (195) Illstein (117) der sie für die Wochenbettseklampsie
empfiehlt.
Poten (192) stellt 102 Fälle von Nierendekapsulation aus der Literatur
zusammen und kommt zu dem Ergebnis, dass ein Nutzen für die eklamptischen
Frauen durch die Nierendekapsulation nicht nachweisbar ist. Die Operation hat
sich nicht nur praktisch als nutzlos erwiesen, sondern verspricht auch theoretisch
keinen Erfolg.
Nach Balser (11) sind die theoretischen Voraussetzungen für die Begründung
der Nierendekapsulation nicht genügend sicher gestellt. Die Indikationsstellung
ist so unbestimmt wie kaum bei einem zweiten operativen Eingriff. Der Erfolg
der Operation lässt sich zahlengemäss nicht mit einiger Sicherheit angeben. Die
Operation stellt einen groben Eingriff auf die schon schwer geschädigten Nieren
dar, die nach allgemein gültigen Grundsätzen der Therapie schonungsbedürftig wären.
Über die späteren Folgen der Nierendekapsulation sind wir noch gar nicht unter-
richtet.
Bovis (28) berechnet, dass 40°/o der Nierendekapsulierten an Eklampsie
zugrunde gehen, er ist darum von der Operation nicht erbaut.
A. Mayer (163, 164, 165) ist in der von ihm früher empfohlenen Be-
handlung der Eklampsie mit normalem Schwangerenserum dazu übergegangen, das
Serum in den Duralsack einzuspritzen. Er geht dabei davon aus, dass die
vollentwickelte Eklampsie das Bild schwerer Vergiftung des Zentralnervensystems
darstell. Das mit dem Serum herangebrachte Gegengift kann darum am besten
wirken durch intradurale Injektion. In einem Falle von schwerster Eklampsie
starb die Patientin. Die Sektion ergab schwere Leberveränderungen. Diese
konnten durch die Seruminjektion nicht mehr repariert werden, die Seruminjektion
kam zu spät. In einem zweiten Falle (164) handelte es sich um eine Amaurose
bei einer Eklamptika. Schon eine Stunde nach der intraduralen Seruminjektion
kehrte das Sehvermögen zurück, die Eklampsie heilte aus. In einem Falle von
Eklampsie des Neugeborenen (165) wurde ebenfalls Serum intradural injiziert in
einem Stadium fortschreitender Verschlechterung und lebensbedrohlichster Zyanose.
Es fiel die plötzliche Wendung zum Besseren nach der Seruminjektion sehr auf,
trotzdem starb das Kind später unter den Erscheinungen der fortschreitenden Herz-
schwäche.
Kosmak (131), Smyly (225) und Holländer (108) empfehlen den
Versuch der Mayerschen Seruminjektion vor der operativen Entbindung.
R. Freund (79) berichtet über 3 Fälle von puerperaler Eklampsie und
3 Schwangerschaftsdermatosen, die er mit Graviden-Serum nach Mayer erfolgreich
behandelt hatte Nach seinen Erfahrungen hat aber das Pferdeserum die
gleiche Wirkung. In der Diskussion teilt Hofbauer (107) mit, dass er zwei
Fälle von Schwangerschaftsdermatosen mit Pituitrin behandelte und es war auf-
gefallen, dass nach wiederholter Pituitrininjektion die Erscheinungen zurück-
Ingen.
i Krakauer (133) hat sich das Pituglandol in einem schweren Fall von
Eklampsie bestens bewährt. Es ist indes zu bemerken, dass ausserdem auch Chloro-
formnarkose angewendet wurde.
Demgegenüber ist zu betonen, dass Schiller (215) das Pituitrin zur
Geburtsbeschleunigung bei Eklampsie verwirft wegen seiner vasomotorischen
Wirkung.
Mütterliche Störungen. 705
Entsprechend der Theorie, dass die Eklampsie die Folge von im Blute
retinierten Milchbildnern sei, empfiehlt Walcher (260) das „Abspritzen des Ko-
lostrums“.
Nach Persson (185), der die Eklampsia gravidarum für eine der Paresis
puerperalis identische Erkrankung hält, ist das rationellste Mittel gegen die Paresis
puerperalis, die stockende Milchsekretion in Gang zu bringen; demgemäss empfiehlt
sich bei Prodromen der Eklampsie ausmelken. Als Prophylaktikum gegen die
Eklampsie empfiehlt sich Jodkalium. Auch bei schon ausgebrochener Eklampsie
scheint das Jodkalium weiterer Prüfung wert zu sein. Die Wirkung desselben
erklärt sich dadurch, dass es die Viskosität des Blutes herabsetzt.
Unter dem Eindruck der mammären Theorie der Eklampsie empfiehlt
Gilles (87) Einblasung von Luft- und Sauerstoff in die Brustdrüse. In einem
schweren Falle von Eklampsie mit 55 Anfällen börten schliesslich nach zweimaligem
Lufteinblasen die Anfälle auf und es trat Heilung ein.
Espy Williams (267) empfiehlt zur Heilung der Eklampsie das Einblasen
von Sauerstoff oder steriler Luft in die Mamma. Der Zweck ist dabei die Blut-
zufuhr zu den Milchdrüsen abzusperren, bis sie ihre gewöhnliche Tätigkeit auf-
nehmen und mit dem Kolostrum oder der Milch das Eklampsiegift eliminieren.
Es werden beide Brüste völlig mit komprimiertem Sauerstoff gefüllt und dann sehr
fest bandagiert. In einem so behandelten Falle traten nur noch 2 leichte An-
fälle auf.
Nach einem Bericht von James Harrar (98) ist der Effekt der Sauer-
stoffinfiltration der Mamma in der Verminderung der Blutzufuhr zur Brust zu
suchen solange, bis sie ihre Sekretion aufnimmt, mit der sie die aufgespeicherten
Gifte ausscheidet. Die Brust ist nicht die Giftquelle, sondern nur das Giftdepot
und die Sauerstoffeinblasung bewirkt den Abschluss eines grösseren Teiles der
Giftmenge.
Über therapeutisch günstigen Einfluss der Lumbalpunktion berichtet
Bataski (13). Er sah 3 Fälle in Heilung übergehen.
John Byers (33) bezeichnet für die Behandlung der Eklampsie die Ver-
meidung von Komplikationen als wichtig. _
Die Prognose für die Kinder bei Eklampsie ist nicht günstig. Nach
Gottschalk (89) sind im allgemeinen die Kinder bei Eklampsie ohne Krämpfe
mehr gefährdet; dabei soll ihre Mortalität nach Schmid (216) 100°/o betragen,
während sie sonst nur 30—40°/o ausmacht. Oft kommen die Kinder hochgradig
asphyktisch zur Welt (Effa Davis [49]). Selten geht die Eklampsie auf die
Kinder über (Lichtenstein [150]. Dass aber auch das Kind befallen werden
kann, beobachtete A. Mayer (165). Ein weiterer Nachteil für die Kinder besteht
in der häufig erfolgenden Frühgeburt. Verabreichte Narkotika benachteiligen
auch das Kind (Benthin [20a]). Stillverbot Drennan [59]) bedeutet für das
Kind einen weiteren Schaden. Drennan (59) widerrät das Stillen, weil er glaubt,
dass die fettige Degeneration der Leberzellen eine Folge von Kalziummangel sei
und weil durch das Stillen eine Kalziumentziehung zustande kommt.
Beckmann (17 u. 18). Bei konservativer Behandiung betrug die Sterblichkeit
39°/o. Im Laufe der letzten 2 Jahre wurde der vaginale Kaiserschnitt 43 mal
wegen Eklampsie ausgeführt (25 mal bei Iparae, 18mal bei Mehrgebärenden). In
der russischen Literatur sind 53 Kaiserschnitte bei Eklampsie beschrieben. In
allen Fällen hat Beckmann den Metreurynter-Schnitt ausgeführt (Champetier de
Ribes mit 450 g Wasser), fast immer nur die Kolpohysterotomia anterior gemacht,
und nur in einem Falle auch die hintere Cervixwand inzidiert (Gewicht des Kindes
4000 g) Gewöhnlich wurde Wendung und Extraktion angeschlossen, 1 mal
wurde die Zange angelegt. Blutung aus den Schnittwunden wurde nur 1 mal
beobachtet (es handelte sich um eine totale Praevia bei Eklampsie) 7mal kam
die Plazenta spontan, 32 mal auf Crede, Amal wurde sie manuell extrahiert.
Meistens ist es nicht notwendig, mit dem Cred@ zu eilen. Nur 4mal wurde der
45*
706 Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.
Dührssen-Schuchardtsche Schnitt angelegt, 1 mal der Damm median gespalten.
Den übrigen Primiparen ward der Schnitt erspart, bei Mehrgebärenden ist letzterer
natürlich überflüssig. Niemals riss der Schnitt durch die Uteruswand weiter in die
Bauchhöhle; das vordere Scheidengewölbe wurde meistenteils drainiert. Die Ope-
ration ist technisch leicht, lässt sich auch bei Wahrung aller Kautelen der Asepsis
im Privathause ausführen. Die Sterblichkeit ist von 34°/o auf 18°/o gefallen;
für die Fälle, in denen die Anfälle nach der Geburt nicht wieder einsetzten, fiel
sie von 30°/o auf 14°/o; schliesst man aber, wie einige Autoren üben, solche
Todesursachen wie Sepsis, Endokarditis, Haemorrhagia cerebri aus, so ist der Mor-
talitätsprozent 9.
Je mehr Anfälle der Entbindung vorangegangen, desto höher ist die
Sterblichkeit. In allen Eklampsiefällen, in denen die Cervix erhalten und der
Muttermund nicht genügend erweitert war, wurde der vaginale Kaiserschnitt aus-
geführt. Der vaginale Kaiserschnitt ermöglicht es also, die Sterblichkeit an
Eklampsie bedeutend herabzusetzen; und je früher die Kranke entbunden wird
desto mehr Chancen auf Genesung hat sie. Die Sterblichkeit der Kinder betrug
bei konservativer Behandlung 30°/o, jetzt ist sie auf 22°/o gesunken; wobei die
43 vaginalen Kaiserschnitte nur 5 tote Kinder ergaben (11,6°/o). Der auffallend
niedrige Mortalitätsprozent für die Kinder ist ein übriges Argument zugunsten der
Schnellentbindung bei Eklampsie. (H. Jentter.)
Nach Forssner (73) ist das beste Verfahren: eine aktive Therapie,
von der Stroganoffschen Behandlung gestützt nach folgenden Prin-
zipien. Ist die Eklampsie ausgebrochen, sorgt man für Ruhe und Dunkel um
die Patientin herum, gibt Morphium, während man untersucht und seinen Ent-
schluss über weitere Behandlung fasst. Bei noch geschlossenen Weichteilen und
gutartiger Eklampsie wird abgewartet. Wird der Zustand verschlechtert, entbindet
man sofort, und sicherlich am leichtesten durch vaginalen Kaiserschnitt. Sind
die Weichteille bei dem Ausbruche der Eklampsie schon vorbereitet, wird sofort
entbunden. Im Wochenbett, die Eklampsie mag schon vorher vorhanden oder erst
da ausgebrochen sein, ist die Stroganoffsche Methode auszuführen.
(Silas Lindquist.)
D. Placenta praevia.
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Pac. praev., davon wurden 3 unentbunden entlassen. Placenta centralis wurde
20 mal beobachtet, marginalis 25 mal, lateralis 5mal; Imal war Abort. Ad exitum
kamen 4,10%. Die Morbidität betrug 10,4%. Die Sterblichkeit der Kinder 66,8 o.
Die beste Behandlungsmethode ist die, welche die wenigsten Chancen auf Zerreis-
sung der Cervix gibt. Das Accouchement forcé muss aufgegeben werden. In nicht
infizierten Fällen ist der Kaiserschnitt indiziert (vaginaler oder abdominaler). Der
vaginale Kaiserschnitt: ist nur dann vorzunehmen, wenn die Plazenta auf der hinteren
Üteruswand sitzt. Mit ihm konkurriert die klassische Methode (bei allen Arten der
Praevia). In infizierten Fällen die Operation nach Scipiades bei toter Frucht
und abdominale Totalexstirpation bei lebender Frucht. Bei vitaler Indikation wegen
schwerer Blutung, die Operation nach Scipiades mit Opferung der Frucht. In
diesen Fällen empfiehlt Mussatow die Unterbindung der Gefässe nach Krönig.)
(H. Jentter.)
.Nowikow, Zur Behandlung der vorliegenden Nachgeburt. Nachrichten der Uraler
Medizinischen Ges. 1911. (Bei toter Frucht ist die Nachgeburt manuell zu zerreissen
und der Metreurynter einzuführen. Bei lebender Frucht kann man. falls die Frucht
klein ist, per vias naturales entbinden. Bei reifem Kinde aber ist der Kaiserschnitt
indiziert. Bei schwerer Anämie, wenn Mutter und Kind in Gefahr sind, muss in
erster Linie der gefahrdrohende Zustand der Mutter bekämpft werden. Deshalb
ist nicht an die Entbindung zu denken, sondern an Blutstillung (Metreuryse) und
Hebung der Kräfte.) (H. Jentte r.)
*Norris, Diskussion zu Cragin (cf. Nr. 8). Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gw.
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der Placenta praevia empfiehlt Rotter antikonzeptionelle Vorkehrungen bei Oft-
gebärenden. Die Behandlung soll möglichst in Anstalten geschehen. Eine Tampon-
Behandlung ist unnütz und gefährlich (Infektion). Für die Praxis empfiehlt er die
Wendung nach Braxton-Hicks oder die Metreuryse.) (Temesváry.)
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(H. Jentter.)
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80. — Zur Behandlung der Placenta praevia. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 8. Ref. Gyn. Rund-
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wölbe zvstischen Tumor, Zangenversuch, Punktion des Tumors, Dermoid; Kind
asphykisch, gestorben.)
83. *Wegelius, Zur Diskussion über die Behandlung der Plazenta praevia. Arbeiten
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85a. Zaremba. Demonstration einer Plazenta, welche in ihrem Zentrum ein Loch be-
sass; da Placenta praevia vorlag, wurde durch diese Öffnung die Frucht extrahiert
nach Wendung auf den Fuss. Leider nur Angabe der obigen Worte in dem Berichte.
Gesellschaft der galizischen Ärzte. Lwowski Tygodnik Lekarski. Nr. 29. p. 532.
(Polnisch.) (v. Neugebauer.)
86. *Zinke, Gustav, Die Behandlung der Placenta praevia. Deutsche med. Wochen-
schrift. Nr. 47. p. 2218.
87. Zschirpe, Beitrag zur Therapie der Placenta praevia. Inaug.-Diss. Leipzig 1911.
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88. *Zweifel, P., Die chirurgische Behandlung der Uterusblutungen etc. Verhandl. des
VI. Internat. Gyn.-Kongr. Berlin. p. 556. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 40. p. 1315
und Gyn. Rundschau. p. 768.
Bezüglich der Art der Entstehung der Placenta praevia berichtet Alfieri (1),
dass ein von ihm beobachteter Fall für die Hofmeiersche Theorie spricht, wo-
nach die Placenta praevia entsteht durch Überlagerung einer Reflexaplazenta über
den inneren Muttermund. In einem zweiten Fall scheint dagegen die anormale
Entwickelung der Plazenta durch Einnistung des Eies im unteren Üterinsegment
entstanden zu sein.
Nach Pankow (55, 56) muss man zwei Arten von Placenta praevia unter-
scheiden, eine primäre, wo das Ei sich im Gebiet des Isthmus ansiedelt und eine
sekundäre, wo das Ei sich im Korpus ansiedelt, aber ein Lappen der Plazenta sich
auf den Isthmus erstreckt. Durch die Implantation des Eies im Isthmus uteri
entstehen dort wichtige anatomische Änderungen im Bau der Uteruswand, welche
die an sich schon bei physiologischer Implantation des Eies nur relative Kontrak-
tionsfähigkeit dieser Wandabschnitte noch mehr herabsetzen. Das sind die starke
Auflockerung der Muskularis, die mehr oder minder tief von fötalen Zotten durch-
setzt ist, und die für diese Partien normalerweise nicht vorhandene ungewöhnliche
Erweiterung der Gefässe, so dass allein schon infolge dieser hochgradigen Gefäss-
Mütterliche Störungen. 711
erweiterung die relative Kontraktionsfähigkeit dieser Wandabschnitte post partum
zur Blutstillung unzureichend sein kann. Von besonderer Wichtigkeit ist die
Anatomie der Plazentarhaftung in diesem Gebiet. Danach können wir zwei Arten
von Placenta praevia unterscheiden. Die erste, die prognostisch günstigere, ist die, `
bei der die Implantation auf die genügend reaktionsfähige Schleimhaut des Isthmus -
beschränkt ist. Das ist die Mehrzahl der Falle Die zweite, die prognostisch
ungünstigere, ist die, bei der die Zotten und besonders mächtige Massen von
fötalen Zellen über die Mukosa hinaus in die Muskularis hineinwachsen, die Muskel-
bündel zerstören und selbst grössere Gefässe der Muskelwand, ähnlich wie bei der
Tubargravidität, eröffnen. Hier ist deshalb die ganze Wand noch weniger kon-
traktionsfähig, die Blutungen sind stärker, die Plazenta löst sich sehr schwer und
die Prognose ist in diesen Fällen besonders schlecht. Dass die Auflockerung und
Zerstörung der Wand, die ibre Elastizität dadurch verliert, eine grosse ist, beweisen
die bei Placenta praevia besonders häufigen Spontanrupturen des Uterus. Aus.
diesem Grunde ist auch jede Therapie, die auf die Zerreisslichkeit des Isthmus und
der Cervix bei Placenta praevia keine Rücksicht nimmt, und sogar die Extraktion
bei nicht völlig erweitertem Muttermund entschieden zu verwerfen.
Schickele (66) betont, dass die von Pankow hervorgehobene Ursache.
der Erschlaffung der Cervixwand nicht zu Recht bestehe, weil die Erschlaffung
der Cervixwand im Gegensatz zu dem gut kontrahierten Uteruskörper auch nach
jeder normalen Geburt zu beobachten sei. Die Schlaffheit der Cervix ist als etwas.
Physiologisches aufzufassen und hat mit dem übrigens seltenen Einwuchern fötaler
Zotten nichts zu tun.
Sarah Masel (50) stellt die Placenta-praevia-Fälle der Freiburger Klinik
von 1904 bis 1908 zusammen. Unter den 39 Fällen waren 13°/o Erstgebärende,
50°/o Mehrgebärende und 36,9 Hin Vielgebärende. Mehr als 9mal hatten 23,7 fi
geboren, während diese Kategorie der Vielgebärenden nach dem allgemeinen Durch-
schnitt in Baden nur 7,02°/o betrug. Diese auffallende Beteiligung der Mehr-
gebärenden hängt wahrscheinlich mit der bei ihnen häufigeren Endometritis zusammen,
Lumpe (46) fasst die Placenta praevia ala eine Art dystopischer Schwanger-
schaft auf ähnlich wie die Tubargravidität und glaubt, dass diese falsche Ein-
bettung des Eies im Zusammenhang stehen könne mit Zeit und Ort der Be-
fruchtung des Eies, ähnlich wie bei der Tubenschwangerschaft. Nach dieser Theorie
müsste die Placenta praevia aber wohl häufiger sein. Dass sie trotzdem nicht
entsprechend oft zur Beobachtung kommt, erklärt er mit der Annahme, dass manche
Fülle von Placenta praevia frühzeitig unbemerkt abortiv zugrunde gehen.
Lison (43) ist die grosse Häufigkeit der Placenta praevia unter der ärmeren
Bevölkerungsklasse aufgefallen. Er glaubt, dass die ärmeren Frauen infolge der-
schwereren Arbeit, die sie schon als Mädchen verrichten müssen, häufiger an Retro-
flexio und infolgedessen an Endometritis leiden. Nach seinen Erhebungen beträgt
die mütterliche Mortalität 19°/o und die kindliche 66,6°/o.
Auf dem internationalen Gynäkologen-Kongress zu Berlin hebt Couvelaire (7).
hervor, dass die französischen Geburtshelfer in der Behandlung der Placenta praevia
den geburtshilflichen Methoden treu geblieben sind: Blasensprung, Metreuryse, kom-
binierte Wendung ohne nachfolgende Extraktion. Vaginale Tamponade und.
Accouchemeut forcé haben seit der Warnung Pinards keine Anhänger mehr ge-
funden. Unter 162 Fällen von Placenta praevia, bei denen an der Pinardschen
Klinik ein Eingriff nötig wurde, ergab sich eine mütterliche Mortalität von 6,7°/o.
Wenn man noch die Frauen abzieht, die in einem hoffnungslosen Zustand in die
Klinik kamen, dann sinkt die Mortalität auf 4°/o. Die häufigste Todesursache
ist Septikämie. Die Blutungsgefahr ist also nicht so gross, dass man im Prinzip.
ihr das Risiko eines Kaiserschnitts entgegensetzen könnte. Die überwiegende Ansicht
der französischen Geburtshelfer geht dahin, dass wir mit unseren geburtshilflichen
Methoden genügend imstande sind, gegen die Blutung vorzugehen. Demgemäss
wurde auch nur ganz selten abdomineller oder vaginaler Kaiserschnitt wegen Placenta.
712 Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.
praevia gemacht. Die Kindermortalität bewegt sich bei der genannten Behandlungsart
zwischen 44 und 66°/o.
In der Diskussion betont Fehling (14), dass die deutsche Schule sich von
der französischen nicht so ganz weit entferne, auch Fehling reserviert den Kaiser-
schnitt bei Placenta praevia nur für die ganz seltenen Fälle von starker Blutung
bei zentralem Sitz und geschlossener Cervix. Sonst kommt man mit kombinierter
Wendung oder Metreuryse aus. Die Metreuryse scheint aber, zumal bei unge-
nügender Assistenz, in der Praxis schwieriger als die kombinierte Wendung. Sie
ist aber unblutiger als die kombinierte Wendung und schafft bessere Wehen als
der Steiss des meist früh geborenen Kindes.
Nach Zweifels Ansicht (88) ist bei Placenta praevia für den praktischen
Arzt die kombinierte Wendung die Operation der Wahl. Sie ist ein vorzügliches
Mittel für die Blutstillung, freilich ist die Kindermortalität sehr hoch. Im Interesse
der Kinder ist für die Klinik die Metreuryse zu empfehlen, auch bei Placenta
praevia centralis. In gewissen Fällen freilich empfiehlt sich da der Kaiserschnitt.
Die Blutstillung ist dabei mustergültig. In der Nachgeburtsperiode ist zu bedenken,
dass schwere atonische Blutungen auftreten können, nicht wegen Dehnung des
unteren Uterinsegmentes, sondern wegen Herabsetzung der Blutgerinnung. Zur
Bekämpfung schwerer Nachblutungen empfehlen sich Tamponade, Aortenkompressorium,
Momburgschlauch. Freilich lassen gelegentlich auch diese Methoden im Stich. So
hat Zweifel nach Anwendung des Mompburgschlauches einen Todesfall erlebt und
in einem weiteren Falle fing die Blutung nach Abnahme des Schlauches von
neuem an.
Jung (34) behandelt die Placenta praevia nach folgenden Grundsätzen: die
kombinierte Wendung genügt, abgesehen von der Placenta praevia totalis, in der
grössten Mehrzahl der Fälle zur Rettung der Mutter. Für die Kinder gibt sie
aber schlechte Resultate. Auf das Kind nimmt die Metreuryse besser Rücksicht.
Sie bietet ausserdem für das Leben der Mutter ebenso gute Aussichten und muss
daher der kombinierten Wendung vorgezogen werden. Bei Placenta praevia totalis
haben aber weder kombinierte Wendung noch Metreuryse befriedigt. Für diese
Fälle empfiehlt sich der vaginale Kaiserschnitt. Klassischer Kaiserschnitt kommt
nur in Betracht für die Komplikation von Placenta praevia und engem Becken
bei Wahrung der Asepsis. Dilatation nach Bosgi und Bonnaire sollen bei
Placenta praevia nicht angewendet werden wegen der grossen Riss- und Blutungs-
gefahr.
König (37) berichtet über 164 Fälle von Placenta praeviea. Die Behandlung
bestand 80 mal in Gazetamponade mit einer Mortalität der Mütter von 4,4°/o, der
Kinder von O°/o, 74 mal in kombinierter Wendung mit einer Mortalität. der Mütter
und Kinder von O°/o, 10 mal in Metreuryse mit einer Mortalität der Mütter von 0 °/0,
der Kinder von 40°/o. Nach der Geburt soll stets zur Ersparung von Blut eine
Uterusscheidentamponade nach vorausgegangener Üterusspülung vorgenommen werden.
Faddejewa (13) verlor bei 105 mit kombinierter Wendung behandelten
Fällen von Placenta praevia 7 Mütter und 66 Kinder.
Frigyesi (18) berichtet über die Fälle von Placenta praevia aus der
Taufferschen Klinik. Er stellt für die Behandlung der Placenta praevia folgende
Prinzipien auf.
1. Sowohl die praktischen Ärzte wie die Hebammen müssen auf die Gefähr-
lichkeit der nicht aseptisch ausgeführten Tamponade und auf die möglichste Ein-
schränkung dieses Eingriffes aufmerksam gemacht werden.
2. Die geeignetste und in Anbetracht der Asepsis und Blutstillung verläss-
lichste Methode der Tamponade ist die Kolpeuryse.
3. Im Falle einer Blutung bei noch nicht begonnener Geburt ist die An-
wendung der Kolpeuryse ein besseres und weniger gefährlicheres Verfahren als es
in diesem Stadium die die Beendigung der Geburt erstrebenden Eingriffe sind.
Mütterliche Störungen. 13
4. Der Kolpeurynter soll in einer Tour 12, höchstens 24 Stunden in der
Scheide belassen werden.
5. Bei begonnener Geburt und bei guter Wehentätigkeit ist in den Fällen
von partialer Placenta praevia der künstliche Blasensprung vorzunehmen.
6. Im Falle einer totalen Placenta praevia oder auch bei den übrigen Arten
ist — falls das Sprengen der Blase erfolglos blieb — die kombinierte Wen-
dung oder die intraamniale Hysteuryse am Platze.
7. Für die allgemeine Praxis halten wir von diesen 2 Methoden die kom-
binierte Wendung und Tamponade mit dem Kindeskörper für die bessere.
8. Die Hysteuryse verbessert in hohem Grade die Aussichten des Kindes
ohne Gefährdung der Mutter; aus diesem Grunde empfehlen wir Fachleuten bei
begonnener Geburt und lebendem, lebensfähigem Kinde diese Methode.
9. Solange der Hysteurynter im Uterus liegt, muss der Arzt bei der Ge-
bärenden verweilen und zu eventuellem Eingriff bereit sein.
10. Sowohl auf den Hysteurynter wie auf den nach kombinierter Wendung
herabgeholten Fuss darf nur der zur Blutstillung unbedingt nötige minimale Zug
ausgeübt werden.
11. Die Mortalität der Placenta praevia ist etwa 7 mal so gross, wie die der
anderen mässigeren Grade vorliegender Plazenta.
12. Die Momburgsche Kompression ist in der 3. Periode der Präviage-
burten zu versuchen. Bei ausgebluteten anämischen Kreissenden ist es ratsam,
sie sofort nach der Geburt des Kindes anzuwenden.
13. Das bisher verlässlichste Verfahren zur Stillung der Postpartum-Blutungen
ist die Tamponade des Ütero-Vaginal-Kanales nach Dührssen.
14. Die Dührssensche Tamponade muss nach spätestens 12 Stunden ent-
fernt werden.
15. Die besprochenen chirurgischen Verfahren können nicht als allgemeine
Behandlungsmethoden der Placenta praevia angesehen werden.
16. In besonders gut gewählten Fällen (Asepsis, kaum begonnene Geburt,
lebensfähiges Kind) kann man in einer Anstalt den abdominalen Kaiserschnitt vor-
nehmen. |
17. Nach den bisherigen Erfahrungen scheint es, dass bei stark ausgebluteten
Prävia-Kreissenden die Hysterotomie oder Totalexstirpation per laparotomiam weniger
gefäbrlich ist als die Beendigung der Geburt auf natürlichem Wege.
Wegelius (83, 84) stell 78 Fälle von Placenta praevia aus der Frauen-
klinik zu Helsingfors zusammen. Die gewöhnliche Behandlungsmethode bestand
in kombinierter Wendung, nur vereinzelt wurde Blasensprung oder Ballon
angewendet, einige Male konnte man sich rein exspektativ verhalten. Von den
Müttern starben zwei an Anämie. Von den Kindern wurden 39 lebend geboren,
von diesen starben 5 in den ersten Tagen nach der Geburt.
Fletcher Shaw (15) stellt 100 Fälle von Placenta praevia aus einer
Gesamtgeburtenzahl von 11705 zusammen. Er tritt dafür ein, möglichst jeden
Eingriff zu vermeiden, bis starke Blutung zum Eingreifen zwingt. Zur Behand-
lung empfiehlt er für erfahrene Geburtshelfer manuelle Dilatation der Cervix,
sonst im allgemeinen Wendung auf den Fuss. Tamponade, Metreuryse und Kaiser-
schnitt sind nicht zu empfehlen. Die mütterliche Mortalität betrug 8°/o, zwei von
den Frauen starben an Sepsis, 3 waren in hoffnungslosem Zustande eingeliefert.
Von den Kindern starben 67°/o im ganzen und 48.85 Bin von den spontan ge-
borenen.
Parker Davis (57) tritt für die kombinierte Wendung mit nachfolgender
Spontanausstossung der Frucht ein. Gewöhnlich dürfte es damit gelingen, das
Leben der Mutter auf Kosten des Kindes zu retten. Es gibt aber eine gewisse
Anzahl von Fällen von Placenta praevia centralis, bei denen der abdominale
Kaiserschnitt Gutes leistet. Diese Fälle gehören in das Gebiet der ektopischen
714 Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.
Schwangerschaft und müssen darum, wie die Tubarschwangerschaft, chirurgisch
angegriffen werden. Unter 7 mit abdominalem Kaiserschnitt behandelten Fällen
genasen alle Mütter und 3 Kinder. Voraussetzung für den Kaiserschnitt ist,
Leben des Kindes, relativ guter Zustand der Mutter und Fehlen einer Infektions-
gefahr. Diese chirurgische Behandlungsmethode eignet sich aber nur für die Klinik.
Es bedarf aber noch weiterer Erfahrung, um ein definitives Urteil über die Indi-
kation und Ausdehnung dieser Methode zu gewinnen.
Recasens (60, 61) hebt hervor, dass vor allem zu bedenken sei, dass in
vielen Fällen von Blutung bei Placenta praevia kein Grund zum operativen Ein-
griff bestehe. Bei seitlichem Ansitzen der Plazenta lässt sich die Blutung durch
künstlichen Blasensprunug oder durch einen Zug am vorliegenden Fuss oder unter
entsprechenden Bedingungen durch Zangenentbindung beherrschen. In anderen
Fällen kommt man mit kombinierter Wendung oder Metreuryse aus. Bei
Erstgebärenden mit geschlossener Cervix und rigiden Weichteilen dürfte sich am
meisten der klassische Kaiserschnitt empfehlen unter der Voraussetzung, dass das
Kind lebt und die Asepsis gewahrt ist. Der vaginale Kaiserschnitt ist im all-
gemeinen zu widerraten. Er kommt nur ausnahmsweise in Betracht, z. B. bei
starker Blutung, geschlossenem Muttermund und Verdacht auf Infektion.
Trapl (81) empfiehlt für die Placenta praevia marginalis bei Schädellage
und Verkürzung des Halskanales zur Stillung der Blutung künstlichen Blasen-
sprung und Doten, Für alle anderen Fälle eignet sich kombinierte Wendung
aber ohne Extraktion. Lässt sich die kombinierte Wendung noch nicht durch-
führen, dann kommt Metreuryse mit einem kleinen Ballon in Betracht.
Henry Schwarz (69) betont, dass Placenta praevia als solche niemals
einen Kaiserschnitt rechtfertige. Die kombinierte Wendung ist bei lebensfähigem
Kinde zu verwerfen, da sie das Kind opfert. Dagegen sind Cervix-Scheiden-
Tamponade und Metreuryse sichere Mittel, um die Blutung zu stillen und eine
genügende Erweiterung für die Entbindung per vias naturales zu erzielen.
Küstner (39) verteidigt die Hystereuryse. Er glaubt, dass sie leichter
durchführbar ist als die kombinierte Wendung. Sie passt für den Praktiker besser
als jede andere Methode. Liegt der Hystereuynter gut, dann gibt es keine Blutung
mehrund der Arzt kann sogar die Kreissende zeitweilig verlassen. Dass die Methode sich
langsam einbürgert, liegt nicht am Arzt, sondern an den Vorurteilen des Publikums
und besonders der Hebammen. Diese rufen einen Arzt nicht mehr, wenn er etwas
macht, was ihnen nicht gefällt. Besonders aufgefallen ist Küstner, dass andere
Autoren so viel von Blutungen in der Nachgeburtsperiode berichten. Diese sieht
er nicht. Das muss mit der korrekten Ausführung der Hystereuryse im Zusammen-
hang stehen.
Scheffen (65) glaubt, dass die geringe Wertschätzung der Metreuryse viel-
fach davon herrührt, dass man sich mit der Methode nicht vertraut gemacht hat,
Die Metreuryse ist besonders dem praktischen Arzt zu empfehlen. Sie ist gegen-
über der Tamponade aseptisch und hat gegenüber der Wendung den Vorzug, dass
sie schon anwendbar ist, wenn die kombinierte Wendung noch nicht geht. Sie
ist leichter als die kombinierte Wendung und nin:mt auf das Leben des Kindes
in hohem Masse Rücksicht,
Cragin (8) behandelte früher mit kombinierter Wendung und verlor 60,3 %/o
Kinder, dann ging er zur Metreuryse mit nachfolgender Wendung über. Dabei
verlor er 51°/o Kinder.
Bockelmann (5) betont, dass man nach den Ausführungen der Haupt-
vertreter der „chirurgischen Ara“ den Eindruck gewinnen könnte, als wenn es vor
dem Jahre 1890 eine rationelle Geburtshilfe überhaupt noch nicht gegeben hätte.
Er würde es als ein Unglück betrachten, wenn vaginaler Kaiserschnitt, Metreu-
rynterschnitt etc. ein Allgemeingut der Ärzte würden. Nicht einmal 500 Kinder,
viel weniger 50000 würden dadurch gerettet und die Mortalität und Morbidität
Mütterliche Störungen. 715
der Mütter ginge erschreckend in die Höhe. Das chirurgische Verfahren braucht
man in der Praxis nicht. Bockelmann hat niemals zum Zwecke der Blut-
stillung einen Cervixriss genäht und nur einmal — und das bereut er jetzt —
einen Uterus tamponiert und verlor keine Wöchnerin an Verblutung oder Infektion.
Grossen Wert legt er auf die bimanuelle Dauerkompression nach Fritsch.
Herz (27) berichtet die Resultate der Behandlung von 820 Fällen von
Placenta praevia aus der Privatpraxis. Die Behandlung bestand 12 mal aus Blasen-
sprengung, 26mal Kolpeurynter, 21 mal Metreurynter, 58 mal kombinierte Wendung,
1l mal andere Eingriffe. Die mütterliche Mortalität betrug 10,9°/. 62 Kinder
sind lebend geboren, 66 Kinder waren lebensunfähig oder starben unter der Geburt
ab. Prinzip der Behandlung war, sobald Plazenta praevia festgestellt ist, die Frau
entbinden, ehe noch eine neue Blutung kommt, ohne Rücksicht auf das Kind.
Dührssen (12) tritt für die Metreuryse ein und hat dabei niemals einen
Widerstand seitens der Umgebung gefunden. Sie reicht aber nicht für alle Fälle
aus und dann muss man den Metreurynterschnitt machen. Zug am eingelegten
Ballon bewirkt dabei eine blutlose Operation wie ein Esmarchscher Schlauch
und ausserdem macht der Zug das Öperationsgebiet leicht zugänglich.
Bar (3) empfiehlt zur Behandlung der Placenta praevia bei entfaltetem Kollum
Metreuryse oder kombinierte Wendung. Ist der Hals nicht entfaltet, das Kind
klein, dann kommt vaginaler Kaiserschnitt in Betracht, wenn man dabei die
Plazenta nicht verletzt. Für alle anderen Fälle eignet sich der klassische Kaiser-
schnitt, wenn keine Infektionsgefahr besteht. Die Vorteile des suprasymphysären
Kaiserschnitts sieht er nicht ein. |
Macfarlane (47, 48) betont, dass bei kombinierter Wendung, Tamponade
usw. die ınütterliche Mortalität nicht gross ist, wohl aber die Morbidität und die
Mortalität der Kinder. Aus Rücksicht darauf empfiehlt sich für einen in der Ab-
dominal-Chirurgie bewanderten Arzt der Kaiserschnitt.
Graeupner (21) empfiehlt für seltene Fälle den klassischen Kaiserschnitt,
den er in einem Falle von starkem Ausgeblutetsein der Mutter ausführte, obwohl
das Leben des Kindes nicht sicher festgestellt war. Er machte den Kaiserschnitt,
obwohl die Patientin draussen untersucht und tamponiert wurde, weil bei der mangel-
haften Eröffnung des Muttermundes der Kaiserschnitt als die unblutigste Methode
erschien, namentlich auch unblutiger als der vaginale Kaiserschnitt. In der Dis-
kussion betont Schröder (68), dass man für die Indikation zum Kaiserschnitt
doch das Leben des Kindes fordern sollte. Queisner (59) ist mit dem vaginalen
Kaiserschnitt bei Placenta praevia sehr zufrieden. Die kombinierte Wendung hat
ihn nicht befriedigt, da fast alle Kinder absterben.
Sellheim (75, 76) glaubt, dass die Meinungsdifferenzen bezüglich der Ge-
fährlichkeit der Placenta praevia in der Verschiedenheit des Materials liegt. In
der Grossstadt mit dem gut ausgebauten Nachrichten- und Verkehrswesen kommt
die Placenta praevia schon bei der ersten ungefährlichen Blutung in Behandlung,
darum werden dort gute Resultate erzielt. Auf dem flachen Lande, wo jene Vor-
teile fehlen, sind die Frauen häufig schon sehr ausgeblutet, bis die ärztliche Be-
handlung einsetzt. Prinzip der Behandlung muss sein, die Dehnung der Plazentar-
haftstelle zu vermeiden; das geschieht bei lebendem Kind durch suprasymphysäre
Entbindung, bei totem Kind durch Perforation. Nach Entbindung per vaginam
kommt zur Stillung einer Uterusblutung möglichst rasche Tamponade in Betracht.
Die Tamponade ist aber wegen der Zerreisslichkeit der Cervixwand besonders ge-
fährlich. Gute Dienste leistet auch die bimanuelle Kompression. Zur Bekämpfung
schwerer Anämien empfehlen sich Versuche mit Bluttransfusion.
Nach den Ausführungen von Krönig (38) ist zweifellos der Kaiserschnitt
als eine kausale Therapie der Placenta praevia zu betrachten. Er ist die blut-
sparendste Entbindungsmethode und nimmt auf das Kind die denkbar grösste
Rücksicht. Trotzdem muss der Kaiserschnitt für ganz bestimmte Fälle reserviert
bleiben. In welcher Form der Kaiserschnitt bei Placenta praevia in Zukunft die
716 Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.
besten Resultate geben wird, ob als zervikaler oder als vaginaler, wird erst die
Zukunft lehren. Bei Blutungen in der Nachgeburtsperiode eignet sich für die
Praxis für manche Fälle der Momburgsche Schlauch, für die Klinik hat aber
das Aortenkompressorium den Vorzug, dass es die Därme nicht komprimiert. Zur
Behandlung der Placenta praevia empfiehlt Davis (10) Kaiserschnitt, Norris (53)
reserviert ihn für die Placenta praevia centralis mit geschlossener Cervix; Barsony (2)
schränkt ihn auf die Fälle von Placenta praevia centralis mit lebensfähigem Kinde
ein. Whitridge Williams (85) kann den Enthusiasmus für den Kaiserschnitt
nicht teilen.
Zinke (86) bespricht für die Behandlung der Placenta praevia: 1. Bettruhe,
2. Tamponade, 3. Anregung der Wehentätigkeit durch Eihautstich oder Herab-
ziehen eines Beines, 4. Ballon-Dilatation, 5. Dilatation mit der Hand oder mit
Metallinstrumenten, 6. vaginalen oder abdominalen Kaiserschnitt. Für die einzelnen
Behandlungsmethoden wird das Indikationsgebiet besprochen.
Für die Anwendung des Momburgschen Schlauches tritt auch Rüder (64)
ein. Man soll ausserdem beide Beine mit elastischen Binden umwickeln und diese
bei Lösung des Schlauches allmählich abnehmen, um dadurch ein allmähliches
Einströmen des Blutes in die untere Körperhälfte zu ermöglichen, da sonst bei
plötzlicher Blutdruckschwankung Exitus eintreten könnte.
Speranskaya-Bachmetieva (77) hat die Wirkung des Momburg-
schlauches in 24 Versuchen an Hündinnen probiert. Der Blutdruck erfährt dabei
starke Schwankungen im Moment des Anlegens und der Abnahme des Schlauches
namentlich bei grossen Blutverlusten. Ufteruskontraktionen wurden nicht hervor-
gerufen, die Urinsekretion hörte völlig auf. Nach Abnahme des Schlauches wird
Urin in grossen Mengen abgesondert, im Urin war Eiweiss.
A. Mayer (51) macht auf die Gefahren des Momburgschlauches aufmerksam.
Im Tierexperiment hat er gesehen, dass man mit dem Momburgschlauch die Niere
aus dem Stromkreis ausschalten kann. Demgemäss traten funktionelle und ana-
tomische Nierenstörungen ein. Die Funktionsstörung bestand in Anurie und Albu-
minurie. Die anatomischen Störungen setzten sich zusammen aus: Zirkulations-
störungen und degenerativen Prozessen. Die Gefahr der Nierenabschnürung am
Menschen besteht besonders bei der so häufigen Nephroptose. Es gelingt aber
auch, den Ureter abzuschnüren, was ebenfalls zur Schädigung der Niereusekretion
Veranlassung geben kann.
Ist die Schnürung ungleichmässig, so dass die Vena cava ganz und die Aorta
nur teilweise zugeschnürt ist, dann kann es zu einer Verblutung in die untere
Körperhälfte hinein kommen. Auch von seiten des Herzens sind Störungen zu
fürchten, namentlich wenn das Herz vorher schon nicht intakt ist. Nach der An-
legung des Momburgschlauches auftretender Meteorismus erweckt den Verdacht der
Darnıschädigung.
Für die Leitung der Nachgeburtsperiode bei Placenta praevia empfiehlt Rosa
Stein (78) nicht allzulange abzuwarten, bis man die Plazenta löst, da mit dem
Abwarten nutzlos Blut verloren geht und die Lösung doch notwendig wird.
Rogoff (62) stellt seine Ansicht über die manuelle Lösung der Plazenta
folgendermassen zusammen: Die Verbaltung von Plazentarteilen im Uterus hängt
von der nicht richtigen Leitung der 3. Geburtsperiode ab. Verwachsung der
Plazenta kommt vor, aber bei weitem nicht in all den Fällen, wo sie gelöst wird.
Die Mortalität ist nach der manuellen Lösung nicht gross, wenn keine schwere
Infektion verursacht ist. Auch die Morbidität ist bei exakter Pflege nicht gross.
Unmittelbar nach der Lösung soll der Uterus mit desinfizierender Flüssigkeit aus-
gespült werden.
Für die Be! ‘scher Blutungen empfiehlt Hirsch (29) Ergotin-
injektion ins M,
Foges (1' tonien Pituitrin allein oder kombiniert mit Ergotin.
Kindliche Störungen. 717
Ganz besonders macht er aufmerksam auf die gute Wirkung des Hypophysen-
extrakts als Prophylaktikum gegen Blutungen beim Kaiserschnitt.
H. Schmid (67) schlägt vor, bei schweren Atonien das Hypophysenextrakt
vom Zervikalkanal aus direkt in den Uterus zu injizieren.
Jolly (33) hat in einzelnen Fällen bei atonischer Blutung gute Resultate
davon gesehen, dass er den Uterus mit einem Gunmiballon aufblies.
Macfarlane (49) beobachtete 2 Fälle von Frühgeburt im 7. resp. im 8.
Monat, bei denen die Plazenta vor der Frucht ausgestossen wurde, ohne dass Blutung
auftrat, während das übrige Verhalten für Placenta praevia sprach. In der Plazenta
fanden sich reichlich Infarkte.
Cermanovik (6) hat in 1 Fall die schon gelöste Placenta praevia vor dem
Kinde entfernt und dann die Geburt durch Wendung und Extraktion vollendet.
Das Kind war schon abgestorben. Über den für die Hand durchgängigen Mutter-
mund war die fast überall abgelöste Plazenta.
Robert Meyer (52) berichtet über einen Fall von Placenta praevia lateralis
accreta. Bei 2 cm grossen Muttermund wurde ein Metreurynter eingelegt. Nach
Ausstossung des asphyktischen, wiederbelebten Kindes wurde zunächst abgewartet.
Nach 2 Stunden sah man sich zur Lösung der Plazenta veranlasst; dabei erschlaffte
der Uterus, so dass nur einige Fetzen herausbefördert werden konnten. Wegen der
enormen Blutung wurde der schlaffe Uterus kurz entschlossen invertiert und vaginal
totalexstirpier. Die Ursache der Atonie liegt in der enormen Dünne der Uterus-
wand, der Uterus wog nur 260 g gegen 750 g in der Norm. Die Plazentarzotten
sind ganz diffus und an ausgedehnten Stellen in die Uteruswand vorgedrungen
und haben breite Muskelpartien vernichtet.
Herrenschneider (26) demonstrierte auf der Oberrheinischen Gesellschaft
für Geburtshilfe und Gynäkologie eine Placenta praevia centralis, bei welcher die
spontane Ausstossung einer ausgetragenen lebenden Frucht durch einen Riss im
Mutterkuchen ohne Blutung erfolgte. Bayer (4) glaubt, dass es sich dabei um
eine Placenta fenestrata gehandelt habe.
HI. Kindliche Störungen.
Referent: Professor Dr. Walther Hannes.
A. Missbildungen.
l. Biber, W., Über Oligohydramnie mit konsekutiver Verunstaltung der mensch-
lichen Frucht. Hegars Beiträge z. Geb. u. Gen XVII. 3. (Vollständige Ver-
krüppelung.)
2. Boerma, N. J. A. F., Zwangenchap en gebaarte by hypospadie der erams. Ned.
Tijdschr. v. Geneesk. II. 909. Konf. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 22. 1913. (Beschreibung
einer schwierigen Entbindung einer äusserst seltenen Missbildung. Von den wenigen
in der Literatur bekannten Fälle ist dieser der einzige, wo die Schwangerschaft
à terme führte und ein lebendes Kind zur Welt kam.) (A. Mijnlieff.)
3. Bovin, E., Entbindung mit schwer missgebildetem Fötus (Eventration), diagnostische
Schwierigkeiten veranlassend. Verh. d. obst.-gyn. Sekt. d. Gesellsch. schwed. Arzte.
Hygiea Nr. 11. (Silas Lindqvist.)
4. Bresslau, E., Über Hyperthelie. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 51.
5. Calderini, Craniotomia su feto vivo per distocia da idrocefalo esattamente dia-
gnosticata. Kraniotomie am lebenden Fötus wegen Geburtshindernis durch Hydro-
cephalus. Annali di Ostetr. e Ginec. XXXIV. p. 357. (Hydrocephalus mit Spina
bifida lomb. und leichtem Pes equinus valgus duplex.)
(Artom di Sant’ Agnese.)
6. Davidsohn, C., Lithopädion. Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin. 12. I. 12.
7. Davies, Aa case of general oedema of the fetus with fetal ascites and hydramnion.
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. Fockens, Über kongenitale Darmatresie an der Hand eines eigenen Falles. Ned.
Tijdschr. v. Geneesk. 1911. I. 18.
Gaifami, P. jun., Grave asfissia extrauterina per idropc-ascite in neonato sifilitico,
paracentesi immediata; guarigione definitiva bene avviata con la cura mercuriale
successiva. Schwere extrauterine Asphyxie durch Hydrops-Aszites bei einem lue-
tischen Neugeborenen; Paracentesis; endgültige Heilung gut eingeleitet durch darauf-
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i shensk. bol. Juni. (Auf 131523 Geburten der Moskauer Gebäranstalt kamen 45
Fälle von Hydrocephalus, 47 Fälle von Hemicephalus, 30 Spinae bifidae, 8 Fälle von
Aszites etc. Iwanow besteht darauf, dass bei Verdacht auf Missgeburt 2—4 Finger
resp. die ganze Hand in die Gebärmutter eingeführt wird, wenn nötig in Chloro-
formnarkose, denn nur rechtzeitige Diagnose kann Gesundheit und Leben der Mutter
schützen. Die Geburt bei Hydrocephalus hat einen weit besseren Verlauf und Aus-
gang bei Beckenendlage der Frucht, als bei Kopflage. Ist Hemicephalie erkannt
und soll die Geburt gefördert werden, so ist die beste Methode Herableitung der
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*Loth, Zur Lehre von der Schriddeschen allgemeinen Wassersucht. Deutsche med.
Wochenschr. Nr. 35.
Marchand, Epignathus. Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Leipzig. 20. V.
Masay und Lonyos, Beitrag zum Studium der Missbildungen des kindlichen Kopfes
in ihren Beziehungen zur Geburtshilfe. Rev. mens. de gyn. d’obst. et de ped. Okt.
1911.
Meyer, R.. Epignathus. Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin. 28. VII. 11.
Morgan, E., Anencephalous monsters. Brit. med. Journ. April.
Müller, A., Über einen Fall von blinder Endigung des Halsteiles des Ösophagus
mit Kommunikation seines Brustteiles mit der Luftröhre. Zentralbl. f. Gyn.
Nr. 24.
ze. Pieverling. N., Über fötale Wassersucht. Inaug.-Dissert. München.
Radwanska, Uterusprolaps beim Neonaten mit Spina bifida. Sitzung vom 29. IX.
1911. Przeglad Lekarski Nr. 7. p. 121. (Polnisch.) (Es sollen nur 12 Fälle von kon-
genitalem Uterusprolaps beschrieben sein, worauf 11 mal gleichzeitige Existenz einer
Spina bifida kommt. Referent hält die Zahl für bedeutend grösser und kennt viel
mehr solche Fälle aus der Weltliteratur). (v. Neugebauer.)
Kindliche Störungen. 719
32. Rautmann, Über angeborene Wassersucht. Med. Ges. zu Chemnitz. 16. X.
33. v. Reus, A., Kongenitaler Defekt der Kopfhaut infolge amniotischer Verwachsungen.
Ges. f. innere Med. und Kinderheilkunde zu Wien. 25. I.
34. Roismann, Sch., Ausdehnung der kindlichen Harnblase als Geburtshindernis.
Inaug.-Dissert. Berlin.
35. *Rübsamen, Beitrag zur Kasuistik des kongenitalen Ulnadefektes. Münchn. med.
Wochenschr. N r. 42.
36. Rybnikow, Geburt bei Aszites der Frucht. Wratsch. Gaz. Nr. 2.
(H. Jentter.)
37. *Sachs, E., Über Nebenlungen. Gyn. Rundsch. Nr. 23.
38. Sieber, Duodenalatresie bei Neugeborenen. Gyn. Ges. zu Breslau. 27. II.
39. Strauss, W., Hyrocephalus. Ärztl. Ver. Nürnberg. 4. IV.
40. Streit und Wegelin, Über einen Fall von Holocardius. Monatsschr. f. Geb. u.
Gyn. 35.
41. Strobach, Sternopagus. Gyn. Ges. zu Dresden. 20. VI.
4la. Tokarshewsky, Geburt einer faulen Frucht. Wratsch. Gaz. Nr. 2.
(H. Jentter.)
42. Weyl-Snuipf, Eine abnorme Öffnung im Ductus hepaticus bei einem Säugling.
Ned. Tijdschr. v. Geneesk. 1911. I. 5.
43. White, Total occlusion of the duodenum in a new-born child. Journ. of obstetr.
of the Brit. Emp. April.
.44. Zöllner, Hydrocephalus. Allg. ärztl. Ver. zu Köln. 15. VII.
Sachs (37) konnte eingehend anatomisch ein Neugeborenes mit recht um-
fänglicher linker Nebenlunge untersuchen. Da weder eine Ösophagusverbindung
mit der überschüssigen Lunge noch ein Defekt der gleichseitigen Hauptlunge be-
stand, kann die Genese nicht sicher entschieden werden. Es sind zwei Ent-
stehungsarten möglich, die der Abschnürung und die der isolierten Anlage.
Mit Hilfe des Röntgenbildes konnte Rübsamen (35) bei einem Kinde mit
angeborenem Defekte der linken Ulna die Entwickelung nur zweier Metakarpal-
knochen erweisen, von denen nur einer eine Fingerfortsetzung zeigte.
Heimann (18) konnte einen Dipygus parasiticus beobachten, der drei Tage
alt, lebend, in die Klinik gebracht wurde. Es bestand gleichzeitig ein faust-
grosser Nabelschnurbruch, der operativ angegangen wurde; Kind ging 11 Stunden
p. op. zugrunde. An der ventralen Seite. in Höhe des Processus xiphoideus ragt
die untere Hälfte eines männlichen Zwillings heraus. Mit der Brusthöhle ist kein
Zusammenhang; Herz und Lunge des Autositen sind normal. Der Parasit hat
nur eine Niere; ein Ureter geht vor der Harnblase zu dieser Niere, ein zweiter
verbindet die Harnblase des Parasiten mit der rechten Niere des Autositen.
Hinsichtlich der Ätiologie der allgemeinen angeborenen Wassersucht sieht
Pieverling (30) allein die mütterliche Nephritis als genügendes ätiologisches
Moment an. Fischer (11), dem sich im grossen und ganzen auch Loth (24)
anschliesst, kommt auf Grund genauer Untersuchungen des Blutes und der Organe
solcher Kinder zu dem Schluss, dass wohl eine pathologische Reizung der blut-
bereitenden Parenchyme vorliegen müsse; vielleicht sind es irgend welche noch
unbekannte Stoffwechselprodukte der Mutter (Schwangerschaftsnephritis), welche
diese Reizung hervorrufen. Die Kinder sind entweder totgeboren oder sterben sehr
bald nach der Geburt.
B. Multiple Schwangerschaft,
l. *Ahlfeld, Sechslinge und Siebenlinge. Allgem. Deutsche Hebammenzeitung 1911.
Nr. 24.
2. Araaffy, Über Drillingsgeburten. Orvosi Hetilap. 1911. p. 309. (Auf 40000 Ge-
burten an der Budapester Klinik kamen 12 mal Drillinge). l
2a. Bassani, Gravidanza gemellare con un gemello acefalo acardiaco. Zwillings-
schwangerschaft mit einem acephalo-acardischen Zwillinge. La Gynecologia IX. 15.
(Artom di Sant’ Agnese.)
Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1912. 46
720
17.
18.
19.
Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.
Blackmore, Multiple Schwangerschaft mit Krämpfen während der Geburt. Brit.
med. Journ. 1911. 25. III.
Harrison, S. G., Lebendes Kind und toter Fötus. Brit. med. Journ. 1911. 4. 2.
Hart, B., Beitrag zur Therapie der eineiigen Zwillinge. Transact. of the Edinb.
obstet. soc.
Herrgott, A., A propos d’un cas de grossesse triple. Bull. de la Soc. d’obst. et de
gynecol. de Nancy. 18. 12. Ä
Horvath, Gemelli im gemeinsamen Amnion. Gyn. Sekt. d. Kgl. ungar. Ärzterer.
zu Budapest. 28. XI. 11.
Loeb, F., Statistisches über die Mehrlingsgeburten in Deutschland im Jahre 1909.
Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. 35. (25893 mal Zwillinge, 261 mal Drillinge, 3 mal Vierlinge.)
*Lorier, Das Zeichen „Arnoux“ bei Zwillingsschwangerschaft. Rév. mens. de gyn.
d’obst. et de péd. Oct. 1911.
Maley, Lebende Kraniopagen. Mittelrh. Ges. f. Geb. u. Gyn. 10. III. (Zwei Monate
alte Mädchen, die bis auf die Verwachsung der Schädel vollständig normal entwickelt
sind.)
. Massoni, La reazione di Wassermann in casi di gravidanza gemellare. Die
Wassermannsche Reaktion in Fällen von Zwillingsschwangerschaft. Atti della
Società Ital. di Ostetr. e Gin. Vol. XVIII. (Die Wassermannsche Reaktion
war negativ in 12 von 13 Fällen und zweifelhaft in einem.)
(Artom di Sant” Agnese.)
. Nürnberger, Bayer. Ges. f. Geb. u. Gyn. 7. VII. (Demonstriert das Zwillings-
paar einer Weissen und eines Negers; ein Kind ist eine Weisse, das andere eine
Negerin.)
. Podzahradsky, O., Ein Fall von monoamniotischen Zwillingen. Wiener klin.
Wochenschr. Nr. 11.
Schapiro, Zwillings- und Mehrlingsgeburten. Inaug.-Dissert. Berlin.
*Sjablow, N. J. und A. Th., Musalew, Zur Frage der Behandlung der Köpfchen-
kreuzung bei gleichzeitiger Einstellung von Zwillingen im Becken, die eine Frucht
mit dem Kopfe, die andere mit dem Beckenende. Allgem. Wien. med. Blätter 1910.
Nr. 5l.
Thaler, Thoracopagus. Geb.-gyn. Ges. in Wien. 28. XI. 11. (Auf 65000 Ge-
burten in der Wiener Klinik wurden zweimal Doppelmissbildungen, und zwar beide Male
Thoracopagen beobachtet.)
Tscherewkow, Geburt verwachsener Zwillinge. Russki Wratsch. Nr. 49. (Die
17jährige Kreissende mit durch Forzeps extrahiertem Kopf und herabgeleitetem
Arm eingeliefert. Mit Hilfe vorsichtiger Traktionen rückte allmählich der Rumpf
vor, es kam der Steiss mit den Beinen, wonach sich noch ein Arm zeigte und
schliesslich noch ein Kopf sich entwickeln liess. 2 Köpfe auf 2 Hälsen, 1 Rumpf,
2 Beine und 3 Arme, der dritte steigt zwischen den Köpfen in die Höhe. Normale
männliche Genitalien. Alle Gliedmassen normal entwickelt. Nur ist der dritte Arm
grösser als die anderen und zeigt deutlich die Bildung aus 2 verwachsenen Armen;
sowohl die Hand selbst als auch jeder Finger haben 2 Dorsalflächen, jeder Finger
hat 2 Nägel. Eine Nabelschnur (2 Arterien, 1 Vene). Die Missgeburt wiegt 9,4 Pfund.
l Brustbein, 4 Schlüsselbeine, 1 Brust- und 1 Bauchhöhle, 2 Luftröhren, 4 Lungen,
2 Thymi, 2 Herzen (ı fast normales, das 2. ist rudimentär, hat nur ein Kavum,
welches einerseits mit dem rechten Vorhof des rechten Herzen kommuniziert,
andererseits mit den Gefässen).. An der sonst normalen Leber liegen zwei Gallen-
blasen. Zwei Magen, davon der eine rudimentär und ohne Darm. Die zwei Wirbel-
säulen fliessen in ihrem Bauchabschnitte zusammen. Die Wöchnerin fieberte stark
und kam ad exitum.) (H. Jentter.)
Turnbull, A. E., Zwillingserstgeburten mit Hydramnion. Brit. med. Journ.
13. IV.
Werth, Ein Fall von Vierlingsgeburt. Journ. akusch. i shensk. boles. Sept.
Sitzungsb. d. geb.-gyn. Ges. zu St. Petersburg. (Alle 4 Früchte waren Knaben,
der erste kam spontan, die anderen 3 wurden erst nach 22 Stunden der Reihe nach
gewendet und extrahiert. Jede Frucht war 750 g schwer. 2 Plazenten, die eine war
monochorial mit 3 Amnialhöhlen, die zweite war einfach. Alle Früchte starben nach
wenigen Stunden.) (H. Jentter.)
Kindliche Störungen. 721
Ahlfeld (1) weist nachdrücklich darauf hin, dass alle über die Fünfzahl
hinausgehenden Geburten von Viellingen auf Irrtum oder Lüge beruhen.
Da gewöhnlich die Grenzen der beiden Zwillinge recht nahe an einander-
liegen, hört man ihre Töne von einem mittleren Punkte ungefähr gleich gut. Da
die Schlagfolge der beiden Herzen nun nicht dieselbe ist, so hört man nicht
einen Doppelton, sondern einen vierfachen Ton. Dieses „Arnouxsche“ Zeichen
kann Lorier (9) in drei Fällen bestätigen.
Sjablow und Musalew (15) berichten über einen Fall, wo der Kopf der
ersten in Steisslage befindlichen toten Frucht, die bis zu den Schultern geboren
war, noch über der Symphyse sich befand, während der Kopf der zweiten lebenden
Frucht völlig ins Becken eingetreten war. Dekapitation des ersten Zwillings und
Forzeps am zweiten.
C. Falsche Lagen.
1. Stirn- und Gesichtslagen, Scheitelbeineinstellung, Vorderhauptslagen.
l. Beyser, W., Klinik der Stirnlagen; 46 Fälle der Kgl. Univ.-Frauenkl. zu München
aus den Jahren 1885—1911. Inaug.-Dissert. München.
Claus, H., Zur Klinik des tiefen Querstandes. Inaug.-Dissert. Berlin.
*Friedeberg, Die Hinterscheitelbeineinstellung. Inaug.-Dissert. Breslau.
*Golach, Beitrag zur Ätiologie der Defusionslagen, im besonderen ihre Beziehungen
zur kongenitalen Struma. Inaug.-Dissert. Bern.
5. Lipsky, K. A., Über hohen Gradstand des Hinterhauptes im Beckeneingang.
Russ. Journ. f. Geb. u. Gyn. 1911. p. 1333.
6. *Rice, F. W., The management of occiput posterior Positions. The Amer. Journ.
of obstetr. August.
7. Waeber, P., Ein Fall von Geburt in tiefem Querstand bei allgemein verengtem
kyphotischem Trichterbecken. Gyn. Rundschau Nr. 22. (Der einen Umfang von
33 cm aufweisende Kopf trat spontan im tiefen Querstande aus.)
8. Weichsel, K., Der tiefe Gradstand bei Kopflage. Inaug.-Dissert. Freiburg.
9. Weiss, B., Über hohen Querstand. Inaug.-Dissert. Freiburg.
GER
Die Verlängerung der Geburt in hinterer Hinterhauptslage ist nach Rice
(6) bedingt durch zu frühen Blasensprung und schlechte Wehen. Namentlich bei
Erstgebärenden zieht sich die Geburt in die Länge. Steht der Kopf noch hoch
im Becken, so ist die Korrektur mit der Zange zu empfehlen, bei beweglich
stehendem Kopf und plattem Becken empfiehlt Rice die Wendung und Extraktion.
Nach Friedeberg (3) ist die Häufigkeit der Hinterscheitelbeineinstellung
0,58°/0. Friedeberg glaubt sich zu dem Schlusse berechtigt, dass alle pathologischen
Hinterscheitelbeineinstellungen aus physiologischen am Ende der Gravidität dadurch
hervorgehen, dass diese durch ungünstige Momente meist mechanischer Natur ver-
hindert werden, sich synklitisch umzuwandeln. Als ein derart ungünstiges Moment
ist das enge Becken anzusehen. Da mit einer Spontangeburt nicht zu rechnen
ist, so ist die Wendung und Extraktion am Platze. Ist dies jedoch wegen Becken-
enge oder zu starker Dehnung des oberen ÜUervixsegmentes unmöglich, so tritt der
extraperitoneale zervikale Kaiserschnitt in sein Recht.
Nach Golach (4) entsteht der angeborene Kropf bei Gesichtslagenkindern
in manchen Fällen erst unter der Geburt infolge der abnormen Haltung. Im
übrigen kommt in der Berner Gegend, die ja überhaupt eine Kropfgegend ist,
die kongenitale Struma häufiger als anderwärts zur Beobachtung.
2. Beckenendlagen und Querlagen.
l. Damman, Breech Presentation in successive labour. The Brit. med. Journ.
p. 631.
2. *Haneberg, J., 299 Fälle von Becken-Endlagen in der Kgl. Univ.-Frauenkl. zu
München. Inaug.-Dissert. München.
46*
22 Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.
3. *Hannes, W., Die Abwartung der Geburt in Beckenendlage. Med. Klinik.
Nr. 21. |
4. *v. d. Hoeven, P.C.T., Ursache und Therapie der Steisslage. Zeitschr. f. Geb. u.
Gyn. Bd. 72.
4a. — Oorzaken en Therapie der stuitligging. Ned. Maandsch. voor Verlosk. en Kinder-
geneeskunde Nr. 1 u. 2. Konf. Zentralbl. f£. Gen Nr. 10. (A. Mijnlieff.)
*Kubiak, Zur Ätiologie, Pathologie und Therapie der Querlage. Inaug.-Dissert.
Breslau.
Mehta, P. M., Steisslagen. Brit. Med. Journ. 14. IX.
Obst, Die poliklinischen Geburten in Beckenendlage. Inaug.-Dissert. Breslau.
Orlovius, M., Zur Lehre von der Geburt in Beckenendlage. Inaug.-Dissert. Breslau
(10,49 % kindliche Mortalität).
H Taylor-Morgan, Repeated Breech presentations. The Brit. Med. Journ.
22. VI.
10. Treub, Hectar, Die Steisslage in der Frauenklinik Amsterdam von 1902 bis und
mit 1911. Ned. Tijdschr. v. Verl. en Gyn. 22. Jahrg. Afl. 1 u. 2. (Diese haupt-
sächlich statistische Arbeit dient zum näheren Beweise, dass Verfs. Auffassung bis
jetzt die richtige war, nämlich die Steissgeburt so weit wie möglich spontan ab-
laufen zu lassen. Die äussere Wendung wird eben angewendet und empfohlen.)
(A. Mijnlieff.)
11. Tschernyschew, Die Prognose bei Beckenendlagen. Journ. akusch. i shensk.
boles. Mai-Juni. (Auf 48445 Geburten der Moskauer Gebäranstalt kamen 1281
Beckenendlagen (2,64 %). Die Prognose für die Mutter ist bei Beckenendlagen be-
deutend ungünstiger als bei Schädellagen; die Geburtsdauer ist kürzer; Verletzungen
der Scheide und der Gebärmutter sind häufiger; der Prozensatz puerperaler Er-
krankungen ist höher. Die Sterblichkeit der Mutter ist fast die doppelte. Für die
Kinder ist die Prognose ernster, weil sie viel häufiger asphyktisch geboren werden.
Die Asphyxie ist tiefer als bei Schädellagen. Verletzungen der Gewebe und Organe
verschiedener Art sind um vielemal häufiger. Instrumentelle Hilfeleistungen sind
unvollkommen und bringen der Frucht keinen Nutzen. Es sterben mehr Kinder
nach als in der Geburt. Ihre Sterblichkeit ist bei Beckenendlage 51, mal höher als
bei Schädellage.) (H. Jentter.)
St CES, e
so
Nach Hannes (3) und v.d. Hoeven (4) ist die prophylaktische Extraktion
am Steiss zu verwerfen; sie gibt nach v.d. Hoeven eine kindliche Mortalität von
15—20°/o. Während man nach Hannes die Geburt in Beckenendlage möglichst
vollständig spontan ablaufen lassen soll, soll man nach v. d. Hoeven nur ex-
spektativ behandeln, bis der Steiss geboren ist; dann soll man extrahieren, wo-
durch man eine kindliche Mortalität von nur 3,9°/o erziele. Haneberg (2) ver-
zeichnet eine kindliche Mortalität von 12,9°/o; es verliefen 26,7 din der Fälle
spontan; in 50°/o waren Manualhilfe und Extraktion erforderlich.
Kubiak (5) berechnet die Frequenz der Querlagen an einem sich über 18
Jahre erstreckenden Materiale auf 1,86°/o aller Kindslagen. Den häufigsten
ätiologischen Faktor bildet das enge Becken, da fast jede dritte Querlage durch
diese Beckenanomalie bedingt ist. Als eine besonders interessante, mit neun
Fällen belegte Ätiologie ist die operative Gebärmutterbefestigung anzusehen.
3. Nabelschnurvorfall und sonstige Anomalien der Nabelschnur.
l. Arbekow, Zur spontanen Ruptur der Nabelschnur bei ausgetragener Geburt.
Russki Wratsch. Nr. 12. Sitzungsb. d. geb.-gyn. Ges. zu Moskau. (Bei der 27 jähr.
Vpara wurde wegen Blutung bei 2 Finger Eröffnung die Blase gesprengt. Drang-
wehen. Nach 11% Stunden wurde die reife Frucht in leichter Asphyxie rasch gc-
boren. Die Nabelschnur war zerrissen, um den Hals geschlungen, stark gewunden;
1 der Nachgeburt war mit Gerinnseln bedeckt. Keine Blutung; die Ruptur war
vom Fötus 22 em, vom Mutterkuchen 49 cm entfernt.) (H. Jentter.)
la. Audebert, Longue survie du foetus (huit heures) après la cessation des batte-
ments du corden. Reun. obstetr. et gynécol. de Toulouse, 7. II. (Die betastete
Arterie war obliteriert gewesen.)
5b.
ND
00
Kindliche Störungen. 723
Briggs, H., Kaiserschnitt wegen zu kurzer Nabelschnur als Geburtshindernis.
Journ. of obst. and gyn. of the brit. empire. April.
Commandeur et Mouret, Insertion velamenteuse et m&soamniotique du cordon.
Réun. obstetr. et gynecol. de Lyon. 12. II.
*Dominici, Die syphilitischen Affektionen der Nabelschnur. Virchows Archiv.
Bd. 206.
Edelberg, H., Ein Fall von Zerreissung des abdominalen Teiles der Vena umbilicalis.
Monatsschr. f. Geb..u. Gyn. Bd. 35. (Keine Lues; Spontangeburt.)
. Gussew, Vorliegen und Vorfall der Nabelschnur. Journ. akusch. i shensk. bol.
Okt. (Statistische Arbeit. Auf 57125 Geburten kamen 353 Fälle (0,62 %,). Am
häufigsten wird die Anomalie bei II parae beobachtet. In 3 % der Fälle Hydramnion,
in 5%, Zwillingsgeburt. Mittlere Länge der Nabelschnur 61 cm. In keinem Falle
wurde Nabelschnurumschlingung gefunden. In 67% der Fälle ging das Frucht-
wasser frühzeitig ab (enges Becken in 58 %, der Fälle, in 2%, weites Becken). : Es
disponieren noch Frühgeburt, vorliegende Nachgeburt, Vorfall kleiner Teile. In 87%
der Fälle wurde operativ eingegriffen. Die kindliche Sterblichkeit beträgt 35 %.
Die beste Prognose gestattet Fusslage, die schlechteste Kopflage. Manuelle und
instrumentelle Repositionsversuche werden nicht empfohlen. Bei genügend eröff-
netem Muttermund ist möglichst schnelle Beendigung der Geburt indiziert (Wen-
dung, Zange, Herableiten des Fusses, Extraktion) bei ungenügender Eröffnung —
klassischer, extraperitonealer oder vaginaler Kaiserschnitt.) (H. Jentter.)
— Vorliegen und Vorfall der Nabelschnur, Russki Wratsch. Nr. 20. (Jedes Vor-
handensein der Nabelschnur von dem vorliegenden Teil nennt Gussew Vorfall der-
selben, unabhängig von dem Abgang des Fruchtwassers. Auf 57125 Geburten der
Moskauer Gebäranstalt kamen 353 Vorfälle der Nabelschnur (0,62%), also 1: 161.
Die Mehrzahl der Fälle betrifft Zweitgebärende (16,4%, bei Erstgebärenden, 83,0 %
bei Multiparen). 19mal handelte es sich um Zwillingsgeburten, in 3% der Fälle
um Hydramnion, in 67% der Fälle um vorzeitigen Wasserabfluss, in 58%, um
Beckenenge. Kopflage wurde in 63% der Fälle beobachtet, Steisslage nur in 5 %.
Die Mortalität der Kinder betrug 35%, der Mütter 1,1%. Zum Vorfall der Nabel-
schnur disponieren Beckenenge, Frühgeburt, vorzeitiger Wasserabfluss, Hydramnion,
mehrfache Geburt, lange Nabelschnur, vaginale Placenta praevia, weites Becken, Vor-
fall kleiner Fruchtteile.. Repositionsversuche (manuelle sowie instrumentelle) sind
nicht zu empfehlen. Bei genügender Eröffnung schnelle Beendigung der Geburt
durch Wendung, Zange, Herableiten des Fusses, Extraktion. Bei geschlossenem
Muttermund Kaiserschnitt, klassischer, extraperitonealer, vaginaler.)
(H. Jentter.)
*Küstner, Diskussion zu Ritter. Gyn. Ges. zu Breslau. 31. X. 11.
Löwenhaupt, K., Beitrag zur Kenntnis der Nabelschnurumschlingung und Ab-
schnürung. Gyn. Rundschau Nr. 8.
*Makowski, Über Nabelschnurvorfall. Inaug.-Dissert. Breslau.
.„Mangiagalli, L., Il funicolo come causa di distocia (conferenza). Die Nabelschnur
als Ursache von Geburtshindernis (Vortrag). Arte Ostetrica Milano. Anno XXVI.
p. 113. (Artom di Sant’ Agnese.)
Möller, W., Ist eine doppelte Unterbindung der Nabelschnur bei Entbindungen
notwendig oder vorteilhaft. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 29.
Richards, Omphalorrhagia neonatorum. The Journ. of the Amer. Medic. Assoc.
3. II. (Gerinnung des Blutes tritt erst ein nach Einspritzung väterlichen Serums in
das kindliche Venensystem.)
. *Ritter, F., Hämatom der Nabelschnur. Gyn. Ges. zu Breslau. 31. X. 11 und
Zentralbl. f. Gyn. Nr. 20.
Stolz, M., Ein Nabelschnurbruch mit Darmfistel und Nabelschnurzyste. Gyn.
Rundschau Nr. 4. .
Teilmann, F., Über präventive Lapisbehandlung des Nabelschnurstumpfes und
der Nabelwunde beim Neugeborenen. Hospitalstitende Nr. 15. (Empfehlung der
Anwendung von 2—4% Lapisgaze zum Nabelverband.)
Unterberger, Zwei Fälle von spontaner Nabelschnurzerreissung intra partum.
Nordostdeutsche Ges. f. Gyn. 29. VI. (Partielle Schnurzerreissungen intra partum;
beide Kinder leben; meist verbluten sie sich in solchen Fällen; vielleicht trägt die
Umschlingung der Schnur um die Extremitäten Schuld am Zerreissen.)
124 Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.
15. Valeur, Fr., Spontane Heilung eines Nabelschnurbruches. Med. Rev. Bergen 1911.
p. 107.
16. Vallois, Anomalies des cordons (enroulement et noeuds multiples) dans deux cas
de grossesse gemellaire univitelline avec amnios unique. Bull. de la Soc. d’obstetr.
et de la gyne&col. de Montpellier. 4. XII.
17. Wechsler, B., Nabelschnurklemme. Amer. Journ. of obstetr. and dis. of women
and children. July.
18. Williamson, Death of the child due to rupture of umbilical vessels during labour.
Journ. of obst. of the Brit. Emp. April.
Makowski (8) berichtet über 85 Fälle von Nabelschnurvorfall; manuelle
Reposition ist der instrumentellen vorzuziehen; gelegentlich kann der extraperitoneale
zervikale Kaiserschnitt in Betracht kommen.
Nach Dominici (4) ist beim hereditär luetischen Fötus oft die Nabelschnur
auf das Doppelte des Volumens verdickt. Auch ohne Gummabildung sind Spiro-
chäten in der Nabelschnur fast stets zu finden; sie können also auch beim leben-
den Neugeborenen gefunden werden und die Diagnose stützen; häufig ist die
spezifische Gefässentzündung zu finden. Die Möglichkeit, so die Diagnose Lues
auch beim lebenden und anscheinend gesunden Kinde erhärten zu können, ist nicht
unwichtig bei der Ammenwahl.
Wenn man es unterlässt, den Nabelstrang nach der Mutter hin zu ligieren,
löst sich nach W. Möller (9) ein bedeutend grösserer Prozentsatz der Plazenten
innerhalb 15 Minuten als sonst, und nach 30 Minuten sind viel weniger
Plazenten noch ungelöst, als wenn der Nabelstrang nach der Mutter hin
ligiert wird.
Ritter (11) nimmt für seinen Fall von Hämatom der Nabelschnur ätiologisch
Ruptur der Nabelvene in Anspruch, entstanden durch allmählich stärker gewordene
Verdünnung der Venenwand bei bestehendem Varix. Küstner (6) ist geneigt,
für diesen Fall anzunehmen, dass es auf der Basis der Asphyxie zur Stauung und
schliesslich zur Berstung des Gefässes kam.
D. Sonstige Störungen.
L Abraham, A., Zur Kasuistik der Entbindungslähmung des Plexus brachialis. Inaug.-
Dissert. Kiel.
2. Allard, Intrauterine Crying. Brit. med. Journ. 20. VII.
3. Babrodt, Geburtstrauma mit Hämatomyelie. Ver. f. innere Med. u. Kinderheil-
kunde in Berlin 11. Dez. (Wenig Tage altes Kind mit starken Spasmen; Partus
dauerte 31 Stunden).
4. *Bauereisen, Tentoriumzerreissungen bei Neugeborenen. Med. Ges. zu Kiel.
30. Nov. 1911.
5. *Bauereisen, Über die Bedeutung der Tentoriumrisse für das neugeborene Kind.
Münch. med. Wochenschr. Nr. 19.
6. Baumm, Bemerkung zu dem Aufsatz von Dr. T. Soli. Arch. f. Gyn. Bd. 98.
7. Behrens, W., Klinische Untersuchungen über Vererbung und Bedeutung der Struma
congenita. Inaug.-Dissert. Freiburg 1911.
8. Benecke, Luftembolie im grossen Kreislauf bei Neugeborenen. Freie Vereinig. mittel-
deutsch. Gyn. 21. Jan.
9. *Benthin, Intrakranielle Blutungen infolge Tentoriumzerreissung als Todesursache
bei Neugeborenen und Säuglingen. Monatschr. f. Geb- u. Gyn. Bd. 36.
10. *Bertkau, Zwei merkwürdige Fälle von Oberschenkelfraktur des Kindes unter der
Geburt. Münch. med. Wochenschr. p. 1715.
ll. *Bondy, O., Kephalhaematoma externum et internum. Gyn. Ges. zu Breslau.
23. Jan.
12. *— Beitrag zur Differentialdiagnose des Kephalhämatoms. Naturf.-Vers. in Münster
12. gyn. Sekt.
13. Bonhoff und Esch, Über einen Fall von Meningitis purulenta beim Neugeborenen
infolge rechtsseitiger eitriger Mittelohrentzündung. Zeitschr, f. Geb. u. Gyn. Bd. 70.
14.
15.
15a.
16.
17.
17a.
18.
22.
23.
26.
27.
34.
34a.
35.
Kindliche Störungen. 125
Bonnaire und Durante, Zur Pathogenese der Blutungen des Neugeborenen;
zugleich ein Bericht über vier Fälle von schweren, tödlichen Leberblutungen. Ob-
stetrique 1911. Nr. 10.
Brennecke, Riesenkind. Gyn. Ges. zu Breslau. 27. Febr. (6750 g, 65 cm lang;
Diskussion: Rosenstein, Hannes, A. Fuchs, Asch, Haertel, Ritter,
Gradenwitz.)
Byl, van der, F. W. Th., Intrauterine Verwonding der vrucht. Ned. Tijdschr. v.
Gen. I. p. 25. (Zwei kleine symmetrische Wunden am Unterarm, die bald nach der
Geburt heilten.) (A. Mijnlieff.)
Cammaert, Interessanter Fall von Geburtsstörung. Ned. Tijdschr. v. Geneesk.
1911. II. 5.
Carlsson, Beitrag zur Kenntnis der Fazialislähmungen nach spontaner Geburt.
Zentralbl. f. Gyn. Nr. 45.
— Paul, Beiträge zur Kenntnis von Fazialislähmung nach spontaner Ent-
bindung. Allm. svenska läkartidningen. Nr. 47. (Nach dem Verf. ist: 1. Die Fa-
zialislähmung ist beinahe immer eine perifere. 2. Beruht in solchem Falle auf Druck
des Nervenstammes unmittelbar nach dem Austritte durch Foramen stylomast.
3. Der Druck ist meistens von der Symphyse, weniger vom Promontorium verursacht.
4. Die Lähmung wird fast nur bei mässiger Verengung beobachtet. 5. Die Lähmung
dauert gewöhnlich 8 Tage.) (Silas Lindqvist.)
Cautley, E., Fever in the newborn. Harveian Soc. of London 18. IV. Lancet
p. 1202.
Church, H. M., Mongolismus beim erstgeborenen Kinde gesunder Eltern. Transact.
of the Edinb. Obst. soc. (Als Grund nimmt Autor psychischen Shock bei einem
Sturz mit dem Rade 10 Tage nach erfolgter Konzeption als Ursache an.)
Colwell and Bryden Gloudining, The presence of blood pigment in the Faeces
of the newborn. Royal Soc. of Med. 1. II.
. Commandeur, Tödliche Blutung eines Neugeborenen infolge einer kleinen Stirn-
wunde. Gebh. Ges. zu Lyon. 16. März 1911. (Kleine Zangenverletzung; Hämo-
philie.)
*Credé-Hoerder, C., Hat die Blennorrhoea neonatorum abgenommen. Zentralbl,
f. Gyn. Nr. 45.
Davis, E. V., Toxemia and Eklampsia in the newborn Babe. The Journ. of the
americ. Med. assoc. Nr. 22.
. Delmes, P. et J., Sur l’emploi de l’oxygeme pur comme traitement de la mort
apparente du nouveau-né. Reun. obstêtr. et gynecol. de Montpellier. 7. Dec. (emp-
fehlen bei schwerer Asphyxie subkutane Sauerstoffinjektionen, von denen sie Er-
folge haben.)
. Dingwell, A., Melaena neonatorum Brit. med. Journ. 30. IIT.
*Dührssen, A., Wie können jährlich 50000 Kinder in Deutschland gerettet werden.
Berl. klin. Wochenschr. Nr. 45.
*Engelmann, F., Zur Technik und Dosierung der Salvarsaninjektionen bei der
Behandlung von Neugeborenen. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 3.
. *Franz, R., Serumtherapie bei Melaena neonatorum. Münch. med. Wochenschr.
Nr. 53.
*Geiser, E., Beitrag zum Scleroedema neonatorum. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn.
Bd. 35.
Gilles et Drucuing, Fracture claviculaire méconnue et d’origine très vraisembla-
blement intrauterine chez un nouveau-né. Bull. de la Soc. d’obstetr. et de gynécol.
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. Goldberg, D., Le torticolis de naissance est-il origine obstétricale on congénitale
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. Greven, Bekämpfung der Blennorrhoea neonatorum. Deutsche Ärztezeitung Nr. 1.
. Haller, A., Untersuchungen über Atiologie und Vorkommen der Skoliosis. Inaug.-
Dissert. Freiburg 1910.
Harras, P., und W., Sachier, Über ein Angiom der Parotis. Deutsche med.
Wochenschr. 1911. Nr. 11.
Haykem, J. H., Intrauterine Verwending van de Vrucht. Tijdschr. v. Geneesk. I.
p. 901. Komplizierte Fraktur der Tibia in utera entstanden.
(A. Mijnlieff.)
*y. Herff, Zur Vorbeugung der Blennorrhoea neonatorum. Arch. f. Gyn. 98.
42.
43.
45.
46.
Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.
Ze, Herff, Zur Behandlung der Schädeleinbrüche der Neugeborenen. Zentralbl. Nr. 39.
. — Tentoriumriss bei noch nicht eingetretenem Kopfe. Zentralbl. Nr. 38.
*Hirsch, Zur Kritik der Schultzeschen Schwingungen als Mittel zur Wieder-
belebung asphyktischer Neugeborener, Deutsche med. Wochenschr. Nr. 10.
Humphery, E. M., Gastrointestinale Blutung beim Neugeborenen. Brit. med.
Journ. 1911. 14. X. (Heilung durch Kalziumchlorid und Gelatinwasser.)
*Jäger, Über kindliche Oberarmfrakturen bei Spontangeburten in Schädellage.
Gyn. Rundsch. Nr. 14.
. Kaul, A., Über abnorm schwere Neugeborene und ihre Gestationszeit. Inaug.-
Dissert. Breslau. (Unter Kindern mit 4000 g und mehr besteht ein abnorm hoher
Knabenüberschuss. In 75% sind die Mütter Mehr- und Vielgebärende. In 6%
bestand eine Verlängerung der Schwangerschaft auf über 302 Tage.)
Kerness, S., Die Sterblichkeit der Kinder in den ersten 8 Tagen nach der Geburt.
und ihre Ursachen. Inaug.-Dissert. München. (2,52% aller lebend geborenen Kinder
gehen in den ersten 8 Tagen nach der Geburt wieder zugrunde.)
Kloster, R., Künstliche Atmungsbewegungen bei scheintoten Kindern. Med. Revue
Bergen 1911. p. 727.
„Kogan, Verwundung der Frucht im Mutterleibe. Wratsch. Gaz. Nr. 23. (Wenige
Stunden vor der Geburt erhielt Patientin eine tiefe Dolchwnnde in den Leib. Die
Frucht wies eine durch die Weichteile des Oberschenkels penetrierende Wunde auf.
Heilung von Kind und Mutter [ohne Operation )). (H. Jentter.)
Kosmak, W., Fetel overgrowth and its significance in labor. Bull. of the Lying.
In Hospitel of the City of New York. Juni.
.Kopanewitsch, Zur Technik der Wiederbelebung St Neugeborener.
Wratsch. Gaz. Nr. 38. (Der Thorax wird von hinten mit beiden Händen gefasst,
so dass die Daumen auf den Schulterblättern ruhen. Beim Senken des Kindes (Kopf
tief, Steiss hoch) wird der Thorax mit den Händen komprimiert (Exspirium); da-
nach wird das Kind gehoben bis zum Niveau der Schultern des Arztes; die Hände
bleiben in derselben Lage um den Thorax, jedoch ohne letzteren zu komprimieren
(Inspirium). Diese Schwingungen werden bis zur Wiederherstellung der Atmung
fortgesetzt.) (H. Jentter.)
Krösing, Vaginalblutung beim Säugling. Wiener klin.-therap. Wochenschr.
Nr. 32.
*Lange, F., Die Entbindungsläihmung des Armes. Münchn. med. Wochenschr.
p. 1421.
. Lehle, Zur Ophthalmoblennorrhöeprophylaxe. Münchn. med. Wochenschr. Nr. 40
und Bayr. Ges. f. Geb. u. Gyn. 7. VII. (Die 5% Sophollösung ist nach jeder
Hinsicht als souveränes Prophylaktikum anzusehen. In der Diskussion teilt Potam
einen schweren zur Erblindung führenden Blennorrhöefall mit, der durch Sophol sich
ereignete.)
. Litwin, S., Über Geburtsblutungen am kindlichen Schädel. Inaug.-Dissert. Frei-
burg 1910.
. Löhlein, Über die beim Trachom und der Blennorrhöe der Neugeborenen beobachte-
ten Epitheleinschlüsse. Med. Ver. zu Greifswald. 4. XI. 11.
Mackenzie, R. C., Prevention of ophthalmia neonatorum. Journ. of amer. med.
assoc. 1. VI.
. Masay, Temperatur der Frühgeborenen. Jahrb. f. Kinderheilk. 75.2. (Infolge mangel-
hafter Entwickelung des Wärmeregulationszentrums reagierten zwei Frühgeburten auf
NaC]-Einspritzungen mit hohem Fieber.)
. Meyer, R. Zur Kenntnis einiger Schädelanomalien der Neugeborenen, Spaltknochen
und Defekte der Schädeldeekknochen. Arch. f. Gyn. Geb. (Fälle von Spaltknochen
der hinteren Fontanelle, nämlich: 1. typischer, dreieekiger Spitzenknochen der hin-
teren Fontanelle von besonderer Grösse; 2. viereckiger Spaltknochen der kleinen
Fontanelle; 3. zweiteiliger dreieckiger Spitzenknochen der kleinen Fontanelle;
4. zweiteiliger dreieckiger Spitzenknochen; 5. Spitzenknocher von unregelmässiger
Form in der kleinen Fontanelle; 6. kleiner Spaltknochen in der kleinen Fontanelle.
Dann Fälle von Anomalien der vorderen Fontanelle-Anomalien der Grösse und Ver-
knöcherung. Schliesslich Fälle von Hvpoplasie, Aplasie und Defekten der Schädel-
deckknochen: 1. völlige Aplasie der Schädeldeckknochen bei Osteogenesis imperfecta;
2. Schädelknochendefekte durch äussere Ursachen; Schädigung des Kopfes durch
die Eihäute, die Plazenta oder die Uteruswand; 3. Schädelknochendefekte bei
Kindliche Störungen. 727
Hydrocephalus. line besondere Art des Hyodrocephalus durch Umschnürung des
Schädels.)
Mittweg, W., Über Fettsklerem der Neugeborenen. Inaug.-Dissert. Bonn.
Morrison, Melaena neonatorum. The Brit. Medic. Journ. 11. V.
*Myers, Subcutaneous injection of smell quantities of human blood in spontaneous
hemorrhage of new-bom. Arch of Ped. New York. XXIX. 3.
*Noack, F., Der Übergang von mütterlichen Scheidenkeimen auf das Kind während
der Geburt. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. 72.
Peltesohn, S., Über einen Fall von Peronäuslähmung durch eine amniotische Schnür-
. furche. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 13.
. *Pinkus, Über Schädigung des Auges durch Zangenentbindung. Allg. ärztl. Ver.
zu Köln. 4. XI.
. *Rebaudi, St., Die Aortitis bei kongenital syphilitischen Kindern. Monatsschr. f.
Geb. u. Gyn. 35.
Rentoul, Fracture in utero. The Brit. Med. Journ. 6 VII. (Ein Kind wird ge-
boren mit alter Tibiafraktur; die Mutter war im 7. Monat auf die Kante einer grossen
Röhre gefallen.)
. Risel, Kernikterus beim Neugeborenen. Zwickauer med. Ges. 5. XI. 11.
Rössing, H., Klinische Untersuchungen über Deformitäten der Nase bei Neuge-
borenen. Inaug.-Dissert. Freiburg 1911.
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*Schloss, O. M., and L. J. J. Commiskey, Etiology and Treatment of so-called
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. *Schweitzer, Zur Blennorrhöe-Prophylaxe. Archiv f. Gyn. 97.
*Seitz, L., Über die Genese intrakranieller Blutungen bei Neugeborenen. Zentralbl.
f. Gyn. Nr. 1.
. *Simons, C. C., Zwei Fälle intrakranieller Gehirnblutung bei Neugeborenen,
welche durch Operation geheilt wurden. Boston Med. and Surg. Journ. Nr. 2.
. *Soli, Beitrag zur chirurgischen Behandlung der Schädelimpressionen beim Neuge-
borenen. Arch. f. Gyn. 97.
Sprague, F. H., Tödliche Hämatemesis bei einem Kinde von sechs Stunden. Brit.
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Nr. 18. i
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. *Vorpahl, Ein Fall von Melaena neonatorum, hervorgerufen durch Blutung aus
angeborenen Phlebektasien des Ösophagus. Arch. f. Gyn. 96.
Waeber, P., Ein Fall von Hämophilie bei einem Neugeborenen. Gyn. Rundschau.
Nr. 6. (Weibliches Neugeborenesmit Nabelnachblutungex haemophilia; erblich belastet;
Gelatine versagte, 5 cem Diphtherieserum injiziert erzielte prompte Heilung.)
. Waldstein, Über Ventrikelblutungen beim Neugeborenen. Gebh.-gyn. Ges. zu
Wien. 13. 1I. 10.
*Weidenbaum, G., Ein Beitrag zur Technik der Crede&schen Blennorrhöepro -
phylaxe. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 45.
. *White, A Foetus with congenital hereditary Graves Disease. Journ. of obstetr.
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— Caesarian Section in a case of dystocia due to Coils of the Cord, 28 inches long,
around the living full-term. male Foetus, 8 lbs. 2 ozs. in weight. Journ. of obst.
of the Brit. Emp. April.
. Willette, R., Au sujet del’ aspiration chez le nouveau-né. Le Gynecol. Juni.
728 Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.
84. *Wolff, F., Beiträge zur Entstehung der Melaena neonatorum durch retrograde
Embolie nebst Mitteilung eines Falles von Volvulus beim Neugeborenen. Zeitschr.
f. Geb. u. Gyn. Bd. 72.
85. Wierusz, A., Ein Fallvon Schädelverletzung bei hoher Zange. Inaug.-Dissert. Leipzig.
86. Wyass, One the artificive feeding of small and premature infants. Journ. of
Obst. and Gyn. of Brit. Emp. Oct.
87. *Zahorsky, J., Einige Bemerkungen zur Morbidität und Mortalität der Neuge-
borenen. Interstate med. Journ. Aug. 11.
88. Zimmermann, Ch., Klinische Untersuchungen über intrauterine Belastungsdeformi-
täten am Kopf von Schädellagen-Kindern. Inaug.-Dissert. Freiburg 1910.
89. *Zweifel, P., Zur Verhütung der Augeneiterung der Neugeborenen. Zentralbl. f.
Gyn. Nr. 27.
Nach Dührssen (26) erliegen jährlich 40000 Kinder den Weichteil-
schwierigkeiten unter der Geburt; 10000 fallen dem engen Becken zum Opfer;
die ersteren sollten durch den Metreurynterschnitt, die letzteren durch den Flanken-
schnitt nach Solms gerettet werden.
Zahorsky (87) weist darauf hin, dass bei Frühgeborenen, namentlich wenn
sie in der Couveuse liegen, die Wärmezufuhr nicht selten in schädigender Weise
übertrieben wird; ferner ist gerade bei Pflege von Frühgeborenen zu beachten, dass
sie einen grösseren Kalorienbedarf als andere Kinder haben und demzufolge oft
zunächst mehr Nahrung haben müssen, als die Mutter liefern kann.
Für die Pathologie des Neugeborenen spielen nach den Untersuchungen
Noacks (56) die maternen Scheidekeime sowohl infolge ihrer grösseren Virulenz
als auch infolge der ja sehr mannigfachen Infektionsgelegenheiten für die Pathologie
des Neugeborenen eine viel grössere ätiologischee Rolle als die Aussenkeime,
so z. B. beim Pemphigus simplex, bei allen gonorrhoischen Affektionen; ferner
namentlich bei Pneumonie, bei Otitis media und Meningitis purulenta, bei der
Mastitis der Neugeborenen, bei Magendarmaffektionen und auch bei aseptischen
Nabelerkrankungen.
Nach Hirsch (38) sollen asphyktische Kinder nicht sogleich geschwungen
werden, sondern im Bade nach Ahlfeld soll erst daraufhin beobachtet werden,
ob irgendwelche für eine intrakranielle Blutung sprechende Zeichen vorhanden sind;
solche Kinder sollen überhaupt nicht geschwungen werden, sie gehen durch die
Schwingungen zugrunde. Namentlich auch nach schweren Zangenextraktionen ist
Vorsicht bei den Schwingungen am Platze.
Bauereisen (4u.5), Benthin (9)und Seitz (66) beschäftigen sich mit der
Bedeutung der Tentoriumrisse für die intrakranielle Blutung. Benthin berichtet
über 10 Fälle mit tödlicher Blutung infolge Tentoriumzerreissung und kommt zu
dem Schluss, dass diese Zerreissungen auch in der Austreibungsperiode bei Kopf-
lagen besonders durch einen zu plötzlichen und zu sehr falsch gemachten Damm-
schutz, ja vielleicht auch durch einen zu unrecht erzwungenen Ritgen schen
Handgriff entstehen können. Bauereisen beobachtete unter 667 Geburten 11
Kinder mit Tentoriumrissen ` alle Kinder stammten von operativ beendeten Ge-
burten, alle waren asphyktisch geboren; 2mal Zange, 9mal Extraktion bzw. Veit-
Smellie; fünf Kinder waren nicht völlig reif. Die Technik der betreffenden ge-
burtshilflichen Operation bildet einen nicht unwichtigen Faktor in der Ätiologie,
ebenso das enge Becken. Auch nach Bauereisen kann ungeeigneter Damm-
schutz, wo der Kopf stark von Schläfe zu Schläfe komprimiert wird, zu Tentorium-
rissen führen. Bei solchen Kindern können die Schultzeschen Schwingungen
verderblich werden; hier ist die Methode Ahlfeld am Platze. Spinale Symptome
bei relativer Rube ('.= Kindes, stark blutiger Liquor als Lumbalpunktat sprechen
für allmähli«' “de infratentoriale Blutung. Alle langsam sich ent-
wickelnden n Blutungen sind der chirurgischen Therapie zugängig;
hier sind Unruhe, Spannung der grossen Fontanelle, Rinden-
krämpfe.
Kindliche Störungen. 729
Seitz (66) fand unter 30 Beobachtungen den Bluterguss in ca. 50°/o der Fälle
unmittelbar über dem Tentorium und in dem hinteren Abschnitt der Schädelbasis
oder unmittelbar über dem Kleinhirn der Medulla oblongata. In den anderen
50 °/o lässt schon der Sitz der Blutung einen Tentoriumriss sicher ausschliessen.
Schliesslich ist auch nicht jeder Tentoriumriss identisch mit, einer Blutung.
Über operative Behandlung intrakranieller Blutungen berichten Simons (67)
und Viannay (75); sowohl die bei den Simons, wo mittelst eines osteoplastischen
Lappens trepaniert wurde, als auch der Fall Viannays, wo bei der Trepanation
gleichzeitig eine Impression mitgehoben wurde, gingen in Heilung aus.
Zur Hebung der Schädelimpressionen empfieblt Soli (68) das Vicarellische
Korkzieher-Instrument nach vorgängiger Inzision der Weichteile, während v. Herff
(36) die Korkziehermethode ohne Inzision und des ferneren die Hebung der
Impression nach A. Hoffmann mittelst digitalen konzentrischen Druckes
empfiehlt.
Bondy (11, 12) konnte ein Zangenkind mit walnussgrossem, durch einen
Knochenspalt reponiblem Kephalhämatom beobachten. Acht Monate alt wurde das
Kind von Küttner operiert und dabei bestätigt, dass es sich tatsächlich um ein
Kephalhämatom und nicht um eine Meningocele handelte. Die Blutgeschwulst liess
sich in toto ausschälen, darunter lag durch einen Knochendefekt die Dura zutage;
auf Grund der mikroskopischen Untersuchung handelt es sich nun nicht sowohl
um ein Kephalhämatom als um ein kongenitales Angiom.
Pinkus (58) berichtet über zwei Fälle von Augenverletzungen bei schweren
Zangenentbindungen; in dem einen Falle kam es durch Druck mit der Zange zu
einer Verletzung der Descemetschen Membran mit folgender Hornhauttrübung,
im zweiten Falle zu einer Sympathikuslähmung am rechten Auge.
In dem einen Falle Bertkaus (10) kam es zur Fraktur des Femur, indem
bei der Extraktion sich wohl das Bein am Promontorium anstemmte, während der
Steiss auf dem linken horizontalen Schambeinast der Mutter fixiert wurde. Im
zweiten Falle handelte es sich um eine Torsionsfraktur, dadurch entstanden, dass
bei der Wendung der rechte Fuss bei gebeugtem Oberschenkel und Knie mit der
Sohle auf der Linea innominata festfuhr und nun bei der Drehung des kindlichen
Rückens nach links gebrochen wurde.
Über zwei sehr merkwürdige Oberarmbrüche berichtet Jaeger (40); in beiden
Fällen war Dammschutz gemacht worden; in dem einen Fall ist wohl der Bruch
durch Anheben des Kopfes bei Geburt der hinteren Schulter entstanden, indem so
der vordere Oberarm an dem Schambogen frakturiert wurde; begünstigend hatte
wohl gewirkt, dass die Hand der Schulter anlag.
Nach Lange (46) ist ein Teil der sog. Entbindungslähmungen nichts weiter
als eine Distorsion im Schultergelenk; wird sie nicht erkannt und erst nach Monaten
oder Jahren den Orthopäden zugeführt, so muss dann eventuell eine blutige Kapsel-
dehnung stattfinden.
Wolff (84) konnte bei neugeborenen Hunden durch Injektion von steriler
Tuschesuspension in die Nabelvene den Tod durch Magendarmblutungen, das klinische
Bild der Melaena neonatorum erzeugen. Er teilt ferner einen Fall von Melaena
neonatorum mit, wo von einem auf der Basis einer Streptokokkeninfektion intra-
vital entstandenen Nabelvenentbrombus die Melaena ihren Ausgang nahm. Die
normale Anatomie lehrt, dass der direkte Weg von der Nabelvene in die Magen-
darmvene beim Neugeborenen weit und kurz ist, so dass sehr wohl hier ein die
Melaena auslösender Embolus passieren kann. Schliesslich berichtet er noch über
einen Volvulus, der unter den Erscheinungen der Melaena am ersten Lebenstage
einsetzte.
Vorpahl (77) beobachtete ein neugeborenes Kind mit Melaena-Symptomen,
welches am 3. Tage starb. Als Blutungsquelle erwies sich der Ösophagus, in dem
unter der Schleimhaut schon makroskopisch sichtbar varikös erweiterte Venen waren.
Bisher ist dieser Fall einzig in seiner Art.
730 Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.
Unger (72) beobachtete unter 6000 Geburten 9 Fälle von Melaena vera;
es starb nur ein Kind; wichtig für den günstigen Ausgang ist die Ernährung durch
Muttermilch. Therapeutisch kommen Gelatine, Kali chloratum, Serum in Betracht.
Bezüglich der Melaenatherapie tritt Stephan (71) warm für die Gelatine-
therapie ein, Franz (28) sah Versager vor der Gelatinetherapie und berichtet
über fünf Heilungen mittelst Injektion von Nabelschnurblutserum (10—25 cem).
O. M. Schloss und Commisky (64) und Myers (55) berichten über Erfolge
durch Injektion von Blut, und zwar spritzte er 3 ccm Blut, welches der Armvene
der Mutter entnommen war, dem Kinde ins Gesäss; nach zwei Stunden Wieder-
holung der Injektion; Heilung.
Schweitzer (65) hat an Froschschwimmhäuten und Schwanzflossen kleiner
Fische Versuche mit den verschiedensten Blennorrhöe-Prophylakticis gemacht; diese
zeigen, dass die Gewebeschädigung bei Argentum aceticum viel geringer ist als bei
Argentum nitricum. Sophol zeigt ebenfalls fast keine Gewebeschädigung, seine
‘ Lösungen sind aber zu empfindlich und unbeständig. Aus diesen Gründen empfiehlt
Zweifel (89) wiederum das essigsaure Silber mit Nachspülen der Augen wärmstens
für die Hebammenpraxis.
Nach v. Herff (35) muss das von den Hebammen allgemein zum Cred£isieren
anzuwendende Mitiel ganz erheblich mehr leisten als Argentum nitricum und
aceticum. Dies ist das Sophol. Die Einträufelung soll erst nach dem Bade und
nach dem Anziehen des Kindes geschehen. Im Frauenspital Basel-Stadt kommen
jetzt Frühinfektionen nicht mehr vor.
Weidenbaum (80) empfiehlt, um Reizerscheinungen zu vermeiden, die frische
Zubereitung des Argentum nitricum aus stets zu diesem Zwecke mitzuführenden
Kristallen, welche Merk in Pastillenform in den Handel bringen wird.
Nach Cred&-Hoerdes (22) ist die ausserklinische Verbreitung der Blennorrhöe
und die daraus resultierenden Fälle von Erblindung kaum geringer als vor 25 Jahren.
Rebaudi (59) untersuchte 17 Föten, die infolge positiven Spirochäten-
befundes als sicher syphilitisch anzusehen waren. 13 zeigten in der Aorta histo-
logische Veränderungen, die auf Lues zu beziehen sind und wohl die Ursache der
Frühgeburt bzw. des Todes nach der Geburt sein können. Sie sind gleich den
von Heller bei der Aortitis der Erwachsenen erhobenen Befunden. Diese Aortitis
ist nicht notwendigerweise immer durch daselbst zur Ansiedlung gelangte Spirochäten
hervorgerufen; sie ist in manchen Fällen als toxische Wirkung des in anderen
Organen angesiedelten Keimes anzusprechen.
Nach Engelmann (27) ist bei richtiger Technik die intravenöse Verab-
folgung von Salvarsan auch beim Neugeborenen stets möglich; bei schweren Fällen
sollten nicht unter 0,04 g pro dosi gegeben werden, sonst weniger. Auf diese
Weise sind 6 Kinder mit kongenitaler Lues mit gutem Erfolge behandelt worden.
Geiser (29) berichtet über acht Fälle von Skleroedema neonatorum aus der
Berner Klinik; in einem Fall hatte das Kind eine Albuminurie, in drei Fällen
zeigte die Mutter Nephritis, in einem Fall Myxödem; drei Kinder starben; ein
Kind erst wochenlang nach der Entlassung aus der Klinik an Enteritis. Thera-
peutisch ist reichlich Wärmezufuhr wichtig; ferner heisse Bäder und Massage.
Unger (74) beschreibt eingehend ein neugeborenes Kind, das mit allen
anatomischen Merkmalen des Status thymico-lymphaticus behaftet war; ein analoger
Fall ist bisher noch nicht in der Literatur niedergelegt.
White (81) sah das Kind einer mit Basedow behafteten Frau mit typischen
Basedowsymptomen behaftet zur Welt kommen; starke Protrusio bulbi, feinschlägiger
Tremor der Hände, 150—200 Puls; es starb nach 35 Stunden. Auch pathologisch-
anatomisch zeigte es alle Stigmata für Basedow; Veränderungen der Schilddrüse,
leichte Vergrösserungen der Nebennieren, schliesslich auch ein Hämatom der Duramater
en
13.
14.
Puerperale Wundinfektion. 731
VIII.
Pathologie des Wochenbettes.
Referent: Dr. Bracht.
A. Puerperale Wundinfektion.
1. Ätiologie, Pathologie,
*Ahlfeld, F., Inwieweit hat bisher die Einführung der Asepsis und Antisepsis die
puerperale Infektionsmortalität ganzer Länder beeinflusst? Volkmanns Sammlung
klinischer Vorträge. Nr. 651. Ref. Deutsche med. Wochenschr. 2237.
Altkaufer, H., Fall von aussergewöhnlich günstig abgelaufener puerperaler Inver-
sion von Scheide und Gebärmutter samt deren haftender Plazenta. Ref. Zentralbl.
f. Gyn. p. 723. (Berichtet über die Inversion des Uterus bei einer 24-jährigen Il-para,
die er in schwerem Kollaps antraf. Die sofortige manuelle Lösung und Reposition
des Uterus nach kurzer Desinfektion der Hände und des beschmutzten Wundgebietes
war von Erfolg begleitet.)
*Amersbach, R., Über die Staphylokokken in den Geschlechtswegen normaler
Schwangerer. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 70. H. 2. p. 5ll.
*Aschoff, de laCamp, v. Beck, Krönig, Beiträge zur Thrombosefrage. Leipzig.
Vogel. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 649.
Atabekow, Zur Extasie der Venen des Endometriums. Journal akusch. i shensk.
boles. April. (4 Tage nach der Entlassung aus der Anstalt nach normalem Wochen-
bett Wiederaufnahme. Akute Anämie. Im Cavum uteri wird ein Tumor konstatiert.
Curettage vergeblich. Wegen drohender Verblutung Extirpatio uteri per vag. Heilung.
Mikroskopisch erwies sich der Tumor als bestehend aus dilatierten, extatischen, mit
Thromben ausgefüllten Venen; stark ausgeprägte hyaline Degeneration der Gefässe.)
(H. Jentter.)
Audebert, M., Diskussion zu Mériel (82).
Berdnikow, Die Differenzierung der Mikroorganismen aus der Streptokokkenreihe.
Russki Wratsch. Nr. 12. Sitzungsb. der mikrobiolog. Gesellsch. zu St. Petersburg.
(H. Jentter.)
Biró Ödön, Sublimat-injectioval meggyogyitott puerperalis sepsis. — (Aus der
Sitzung des Vereins der Spitalsärzte am 10. Januar 1913; ref. Orvosi Hetilap. Nr. 8.
(Intravenöse Sublimatinjektion bei einem Falle von Sepsis nach Abort; Heilung.)
(Temesváry.)
*Bondy, O., Klinische und bakteriologische Beiträge zur Lehre vom Abort. Zeit-
DENE f. Geb, u. Gyn. Bd. 70. H. 2. p. 417.
— Die Bedeutung der Pneumokokken für die pierperale Infektion. Zeitschr. f,
ES Gyn. Bd. 72. H. 3. p. 631.
— Über die pathogene Bedeutung anhämolytischer Streptokokken. Zentralbl. f.
Gyn. 1368.
Bonnaire, Forme rare de septic&emie streptococcique postpuerperale. Soc. anato-
mique de Paris. März. Ref. La presse med. März. p. 234.
*Boquel, A., Sur le traitement des peritonites au cours de la puerperalite. Soc.
obst. de France. October 1911. Bericht: Annales de gyn. et d’obst. Dezember
1911. p. 731.
Brandt, Chr., Barselfebre ag feber i barselsengen. Kindbettfieber und Fieber im
Wochenbett. (Norsk magazin for laegevidenskaben. p. 1441. Trotz Anti- und
Aseptik, trotzdem die Technik derselben in ihrer Ausführung und Handhabung bis
ins Übertriebene sich entwickelt hatten, kommen bei den Geburten und Wochen-
betten verhältnismässig oft Fieber vor. Es ist ungerecht, wenn unkritische Ärzte
732
15.
16.
17.
18.
19.
20.
21.
Geburtshilfe. Pathologie des Wochenbettes.
und nach denen das unkritische Publikum bei solchen Fällen immer dem Geburts-
helfer — sei es ein Arzt oder eine Hebamme — die Schuld geben. Es kommen im
Wochenbkette Infektionen vor, die man als Selbstinfektionen bezeichnen muss,
insofern, als der Geburtshelfer für dieselben keine Verantwortlichkeit trägt.
Der Streit um die Autoinfektion lässt sich zum Teil daraus erklären, dass
die verschiedenen Forscher unter demselben Namen verschiedene Begriffe ver-
stehen. Unter diesen Fiebern im Wochenbette spielen akzidentelle Krank-
heiten keine kleine Rolle, sowie: perforierende Geschwüre des Magen-Darm-
traktus, Appendizitis, geborstene alte Pyosalpingen oder Beckenabszesse, Gonorrhöe,
vor der Geburt entstandene Thromben usw. Auch mit dem Blutstrom können
Infektionsträger zugeführt werden zu den Genitalien, die im Wochenbette einen
locus minoris resistentiae bilden. Die ursprüngliche Infektion kann in den Ton-
sillen, in den Brustdrüsen, in den Ohren oder anderswo ihren Sitz haben. Durch
Selbstinfektion können ernsthafte Kindbettfieber entstehen. Verf. teilt einige ein-
schlägige Fälle mit, z. B.: Tbe. pulmon., subfebriles Wochenbett, Exsudat im
Abdomen rechts vom Uterus. Exitus letalis 29 Tage nach der Geburt. Sektion:
Salpingitis tuberculosa, die sich in den Uterus bis in die Plazentarstelle fortgepflanzt
hatte. Das Kind starb 26 Tage alt, seine Lungen zeigten sich durch und durch
tuberkulös, wahrscheinlich kongenitale Tuberkulose. Oder: Wochenbett 14 Tage
hindurch vollständig normal (Klinikbeobachtung). Zwei Wochen später
septisches Fieber. Mors. Sektion: Normale Genitalien. Eingangspforte der Infektion
nie sicher, wahrscheinlich eine kleine Wunde an der kleinen Zehe. Solche und ähn-
liche Fälle zeigen, dass zuweilen nur die Sektion aufklären kann, ob ein Fieber im
Wochenbette ein wahres Kindbettfieber ist und es wird eine Pflicht sein, nicht gleich
dem Geburtshelfer die Schuld aufzuwälzen.) (Kr. Brandt.)
Brugnatelli, E., Sulla formazione in vitro di anafilotossina da streptococco. Über
die Bildung von Anaphylatoxin durch Streptokokken in vitro. Folia Gynaecologica.
Pavia. Vol. 7. Fasc. 3. (Mittelst der Streptokokken und der Friedbergerschen
Technik ist es möglich, die Formation von Anaphylatoxin in vitro zu erzielen und
den charakteristischen anaphylaktischen Schock hervorzurufen, wenn das Gift dem
Kaninchen auf endovenösem Wege zugeführt wird. Das Streptococcus-Anaphyla-
toxin enthält keine pyrogenen Stoffe. Das Streptokokken-Anaphylatoxin verliert gleich
den anderen, wenn es durch eine Kerze filtriert wird, einen grossen Teil seiner toxi-
schen Wirkung.) (Artom di Sant‘ Agnese.)
— Batteriemia puerperale da bacillo del gruppo della „setticemia emorragica‘“
(Pasteurelle.) Wochenbettbakteriämie durch einen Bazillus aus der Gruppe „Septi-
caenıia haemorrhagica (Pasteurelle). Folia Gynaecologica. Pavia Vol. 7. Fasc. 3.
(Der genau festgestellte Keim hat nicht die gewöhnliche hämorrhagische Symptomato-
logie wie bei den Tieren, besonders den Vögeln, hervorgerufen. Der Symptomenkom-
plex wies im grossen und ganzen einen gutartigen Verlauf auf.)
(Artom di Sant” Agnese.)
*Bukura, Konstantin, Zur Sterblichkeit an Kindbettfieber. Hebammenzeitung
Wien 1911. Nr. 9 u. 10. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 789.
*Bumm, ŒE., und Sigwart W., Zur Frage der Selbstinfektion. Arch. f. Gyn.
Bd. 97. Heft 3. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 1254.
*Burckhardt, O., Saprämie oder Bakteriämie? Arch. f. Gyn. Bd. 95. Heft 3.
Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 445.
— (Diskuss. zu Hüssy |53]) neigt mehr der Ansicht zu, dass häufiger Keime, die schon
in der Scheide der Schwangeren gelebt haben, im Wochenbett pathogenen Charakter
erwerben und letale Eigenschaften entfalten können, während sie unter ungünstigeren
Bedingungen harmlos bleiben mögen.
Callmann, Puerperale Pyämie. Ärztlicher Verein in Hamburg. Sitzg. 16. Jan.
Ref. Deutsche med. Wochenschr. p. 1114.
. Cameron, Murdoch, Puerperal fever from a consultant’s point of view. Glasgow
obst. and gyn. soc. Febr. Ref. The journ. of obst. and gyn. of the Brit. emp. Juni.
p. 368. (Cameron schuldigt für die Enstehung des Wochenbettfiebers in erster
Linie an: die allzu leichtfertige Anwendung des Forzeps, die Weichteilverletzungen,
die prolongierte Geburtsdauer, den Mangel an der nötigen Vorsicht, die ungenügende
Kontrolle der Hebammen. Hinsichtlich der prognostischen Beurteilung der Fälle
hebt er als ein für den Praktiker wichtiges Zeichen, das Zittern der Stimme her-
vor, das gerade bei schweren Infektionen beobachtet wird und hier allzuoft in
24.
25.
26.
32.
33.
Puerperale Wundinfektion. 133
einem augenscheinlichen Missverhältnis steht zu dem subjektiven Wohlbefinden der
Patientin.)
*Chalmers, A. K., Diskussion zu Russel (99).
*— Puerperal fever in relation to the department of public health. Glasgow obst.
and gyn. soc. Febr. Ref. The journ. of obst. and gyn. of the Brit. emp. June.
p. 372.
*Craig, James, Puerperal fever from a general practitioners standpoint. Glasgow
obst. and gyn. soc. Febr. Ref. The journal of obst. and gyn. Juni. p. 369. (Craig
sieht in der Sauberkeit der Umgebung der Kreissenden und Wöchnerin die grösste
Garantie für ein ungestörtes Wochenbett. Schwächliche, anämische und hochgradig
nervöse Frauen zeigen eine stärkere Disposition zu Wochenbettinfektionen; dunkel-
haarige Individuen erweisen sich Infektionen gegenüber widerstandsfähiger, Tuber-
kulöse, Rheumatiker erkranken bedeutend seltener.)
. Czyborra, Arthur, Zwei Puerperalfieberepidemien in Ostpreussen. Dissert. Königs-
berg. Febr.
. *Duffek, E., Untersuchung über septische Thrombosen. Archiv f. Gyn. Bd. 96. H. 2.
Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 868.
. *Esch, P., Vorgänge bei der Puerperalinfektion. Zeitschr. f. ärztliche Fortbildung.
Bd. 9. H. 2, Ref. Deutsche med. Wochenschr. p. 526.
. *— Die Vorgänge bei der puerperalen Infektion mit besonderer Berücksichtigung
der Infektion mit endogenen Keimen. Zeitschrift für ärztliche Fortbildung.
H. 2.
. Fabre et Bourret, Etude de la morbidité dans les suites de couches à la.
Clinique obstetricale pendant l’année 1911. Bulletin de la soc. d’obst. et de gyn.
p. 108.
Farland, Mac W.L., Bakteriology of puerperal infection. Bull. of Lying-In Hospital
of City of New York. June VIII. Nr. 11. p. 1/44. Ref. The Journ. of the Amer. Med.
Assoc. Febr. p. 517. (Sammelreferat.)
*Farrage, J., Case of septicaemia with origin before onset of labor. The Journ..
of the Amer. Med. Assoc. p. 1354. (Farrage beschreibt eine tödlich verlaufene
Septikämie, die schon 2 Tage vor der etwas vorzeitigen Geburt ihren Anfang ge-
nommen hatte. Neben den Zeichen einer allgemeinen Infektion hatte die Patientin
vor allem über Gelenk- und Muskelschmerzen zu klagen. Die Geburt war spontan
in kurzer Zeit erfolgt, nach einmaliger Exploration mit Gummihandschuh. Vor der
Geburt hatte die Frau die Vulva und den Damm täglich mit einer Salbe ‚Mothers.
Friend“ eingerieben. Bakteriologisch fanden sich in den Lochien Koli und nicht näher
bestimmte Kokken.)
*Ferguson, H., Pyosalpinx in the puerperium. Edinburgh obst. soc. 10. Jan. Ref.
The Brit. Med. Journ. p. 126.
. Findley, Palmer, Puerperale Thrombophlebitis. Journ. of obst. and dis. of women
and children. Dez.
Finkel, A., Über die puerperale Morbidität nach spontanen Geburten. Dissert.
München. Okt.
. Fischbein, M., Bakteriologie der Peritonitis. Amer. Journ. of Med. Scienc. Nr. 4.
(Gonokokken gelang es in keinem Falle nachzuweisen.)
. *Franke, Carl, Parametritischer Abszess mit Durchbruch beiderseits durch das.
Foramen ischiadicum in die Regio glutaea. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 10. Ref.
Zentralbl. f. Gyn. p. 1078.
. *Freund, H., Drei Fälle von Tetanus puerperalis. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72.
H. 1. p. 9.
Friedrich, H., Zur Kenntnis der Saprämie und Bakteriämie bei fieberhaften
Aborten. Arch. 95. H. 3. Ref. Zentralbl. Nr. 14. p. 445.
, *Geddes, George, Statistic of puerperal fever and allied infectious diseases.
Bristol, John Wright and Sons. Ref. The Lancet. Sept. p. 883.
. *Godart, Jos., Abcès de l’uterus post-partum. Reunion semi-mensuelles de la.
policlinique de Bruxelles. Mars. Ref. La Presse méd. Aug. p. 670.
. Grütz, Otto, Untersuchungen über das Vorkommen von hämolytischen und an-
hämolytischen Streptokokken in der Umgebung des Menschen, nebst Übergang von
anhämolytischen in hämolytische Formen. Dissert. Leipzig. Febr.
nbettes.
un. ‚Jul. Springer. Ref. Zentralbl.
Alenen pucrperalen Infektionen nach
‚dem er unterscheidet: artifizielle
` adogene und eine metastatische
H n . D e
= 'er Virulenz eines Keimes sind
bh in Reinkultur. Sein Versuch,
7 ft folgende Einteilung nach
kte Infektion, die auf dem
‚nen. Eine reine Wund-
ir die beste Errungen-
Besten und zurück-
s. Intraperitoneal
edicine. Section
. Sept. p. 468.
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in Heilung.)
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24.
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30.
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EE Wundinfektion. 135
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ae sicht über 652 innerhalb von 9 Jahren beobachteter
S . 33 Todesfällen (40,3%). Die 302 Fälle von Fieber im
a GC Fe er letzten 3 Jahre werden tabellarisch der genauen Diagnose
d pe Febr. Ref Fällen handelte es sich um fieberhafte Erkrankungen nicht
x 3 Sie Soc, TP. "Is Aus der Zusammenstellung erhellt zur Genüge, dass der
$ 72. ‚ion unvergleichlich viel häufiger vom Uterus aus seinen Ur-
Craig, James, Pur, on anderen Weichteilwunden, Zerreissungen etc. aus.)
obst. and gyn. soc. F Pyerperal-Infektion. Brit. med. journ. 6. Juli. Ref. Berliner
sicht in der Sauber p. 1582.
Garantie für ein W., Über die Bedeutung der Streptokokkenbefunde im Vaginalsekret
nervöse Frauen Zentralbl. 46. p. 1529.
haarige Individ,„tikämie mit normaler Temperatur möglich? Russki Wratsch. Nr. 33.
kulöse, Rheupyj] von Sepsis post abortum mit normaler Temperatur. Im Blute Strepto-
. Czyborra. (H. Jentter.)
berg. Febr The influence of the gonococcus in the puerperium. The amer. jouru. of
. *Duffeksebr. p. 290.
Ref. Zeoke, Adolf, Ein kasuistischer Beitrag zur Frage der endogenen Infektion.
*Escltralbl. f. Gen Nr. 46. p. 1537. (Knoke teilt zum Kapitel der endogenen
Bd. fektion folgenden Fall mit: 28-jährige IV-para, wird zugleich mit dem vorzeitigen
*_ Blasensprung am normalen Ende der Schwangerschaft von einem Schüttelfrost be-
de fallen. Fast einen halben Tag später konnte die Temperatur bestimmt werden: 39,1°.
F Nach 5 weiteren Stunden Entbindung durch Cervixinzisionen und Zange. Exitus
’ am 6. Tage des septischen Wochenbettes. Die Sektion ergab nirgends anders einen
Infektionsherd als im Uterus. Im übrigen boten die Organe die Zeichen der Sepsis
mit dem schon intra partum in der Scheide und am 2. Wochenbettstage im Blute
nachgewiesenen Streptococcus haemolyticus. Wahrscheinlich seien diese Keime schon
in der Schwangerschaft in Scheide oder Vulva vorhanden gewesen und zu Beginn
des Partus in das Kavum aufgewandert.)
66. Koblanck, Koliscepsis. Gesellsch. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin. November. Ref.
Zentralbl. f. Gyn. 1913. p. 655.
67. — Das Kindbettfieber, seine Ursache, Prophylaxe und Behandlung. Zeitschr. f.
ärztl. Fortbild. H. 13.
68. *— Zur Frage der Einschränkung der inneren Untersuchung und des Verbotes der
Tamponade. Ann. f. d. ges. Hebammenwesen. Bd. 3. H. 1. Ref. Zentralbl. f.
Gyn. p. 1063.
69. *Köhler, R., Kolibakteriämie puerperalen Ursprunges. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 50.
p. 1681.
. 70. *— Kutanreaktion bei Sepsis puerperalis. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. H. 2.
Ref. Zentralbl. f. Gvn. p. 406.
71. *Kroemer, P., Über die Bedeutung der Streptokokken und die Behandlung des
fieberhaften Abortes. Therapie der Gegenwart 1911. November. Ref. Zentralbl. f.
Gyn. p. 1058.
72. Küster, H., Über Wesen und Frühsymptome der Thrombose und Embolie. Berl.
klin. Wochenschr. 1911. Nr. 51.
73. — Ist nun die Existenz eines prämonitorischen Temperatursymptoms bei Thrombose
und Embolie erwiesen? Zentralbl. 22. p. 704.
74. Kutner, R., und Schwenk, Der therapeutische und diagnostische Wert des Gono-
kokkenvakzins. Zeitschr. f. ärztl. Fortbild. Nr. 5. p. 144. Ref. Zentralbl. f. Gyn.
p. 1262.
75. *Lamers, A. J. M., Über die Hämolyse der Streptokokken im Scheidensekret
Schwangerer und Wöchnerinnen. Arch. f. Gyn. Bd. 95. H. 1 und 2. Ref. Zentral-
blatt f. Gyn. p. 339.
6. Laubenheimer, K., Bemerkungen zur Kritik der Händedesinfektionsmethoden
von K. Schaeffer. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. H. 3. (Entgegnung auf
den Schaefferschen Aufsatz) siche Therapie.
77. Levy, Heinrich, Über die Bedeutung der bakteriologischen Scheidensekretunter-
suchung für die Diagnose und Prognose des Puerperalfiebers. Dissert. Strassburg.
78. Liepmann, W., Der ‚neue Gesichtspunkt‘ in der Selbstinfektion. Zentralbl. f.
Gyn. Nr. 7. p. 204. (Siehe: Winter. [122])
79. Loeb, F., Die Sterblichkeit an Kindbettfieber in Bayern. 1881—1910. Monats-
schrift 35. 3.
Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1912. 47
736
80.
81.
82.
83.
96.
99.
Geburtshilfe. Pathologie des Wochenbettes.
Loewy, Robert, Infection Puerperale. Curettage tardif. Continuation des acci-
dents. Hystérectomie totale. Guérison. Soc. des chirurgiens de Paris. Juillet.
Ref. La presse méd. August p. 664.
*Magnus, Georg, Weitere Untersuchungen über die Inkubationszeit nicht ange-
züchteten Keimmateriales bei der puerperalen Infektion. Deutsche Zeitschr. f. Chir.
Bd. 115. H. 1, 2. Ref. Münch. med. Wochenschr. p. 1621. (Magnus knüpft in
seinen Untersuchungen an die Friedrichschen Arbeiten an (vgl. Jahresbericht 1911,
p. 737). Auch ihm blieben die Meerschweinchen am Leben, wenn der in die Bauch-
höhle verbrachte Gazebeutel mit Gartenerde nicht länger als 8 Stunden darin be-
lassen wurde. Wurde in einer Bauchhöhle vorgekeimtes Material einem zweiten
Tiere für nur eine halbe Stunde in die Bauchhöhle gebracht, so erlag es der Allge-
meininfektion.e 9 Stunden im Brutschrank gekeimtes Material entfaltete ebenso
schnell seine tödliche Wirkung.
*Mceriel, M., Discussion sur la dilatation aiguë de l’estomac chez les accouchees.
Bulletin de la soc. d’obst. et de gyn. p. 177.
*Michaelis, H., Zur Frage des prämonitorischen Symptoms vor Thrombose und
Embolie (puerperale und postoperative). Erwiderung an Herm Dr. Küster.
Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 70. H. 1. p. 278.
*Monchy de, M. M., Ein Fall von puerperaler Uterusgangrän. Zeitschr. f. Geb.
u. Gyn. Bd. 71. H. 2. p. 384.
*\Nacke, W., Gibt es prämonitorische Symptome der Thrombose und Embolie ?
Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. H. 1. p. 93.
. *Nieszytka, L., Zur Bekämpfung des Puerperalfiebers. Deutsche med. Wochen-
schrift Nr. 32. p. 1500.
. Oldfield, Abortion tetanus. North of England obst. and gyn. soc. Ref. The
journ. of obst. and gyn. Juni. p. 359.
*Pankow, O., Die endogene Infektion in der Geburtshilfe. Zeitschr. f. Geb. u.
Gyn. Bd. 71. H. 3. p. 449.
. *Perlmutter, S., Über cine kleine Puerperalfieberepidemie der Strassburger Frauen-
klinik. Inaug.-Diss. Strassburg. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. p. 819.
. Pottmeyer, Bernhard, Thrombose und Embolie im Wochenbett. Dissert.
Erlangen. Januar—März.
. Radtke, E., und G. Winter, Ursachen und Bekämpfungen des Kindbettfiebers.
Veröffentlichungen aus dem Gebiete der Medizinalverwaltung. Bd. 1. H. 1. siehe
Winter 1911.
. *Rose, Gonorrhöe im Spätwochenbett. Geburtshilfliche Gesellschaft zu Hamburg
5. Ill. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 712.
, Rosenfeld, Eugen, Bemerkungen über die Prognose des Puerperalfiebers. Berl.
klin. Wochenschr. Nr. 23. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. p. 292.
*Rosenstein, Zur Frage der prämonitorischen Symptome bei Thrombose und
Embolie. Frauenarzt. H. 12. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. p. 588.
. *Rosenthal, Eugen, Bemerkungen über die Prognose des Puerperalfiebers. Berl.
klin. Wochenschr. 3. Juni. p. 1077.
*Rosowsky, A., Über das Vorkommen der anaeroben Streptokokken in der Vagina
gesunder Frauen und Kinder. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 1. p. 4.
. Rubesch, Rudolf, Experimentelle Untersuchungen über die Beziehungen des
Staphylococcus pyogenes aureus zur infektiösen Venenthrombose. Beiträge z. klin.
Chir. Bd. 75. H. 3.
. Russell, A. W., A plea for a universal standard in the observation of the morbi-
dity of childbed. Brit. med. Journ. Oct. p. 1013.
*Russell, A. W., Puerperal tever in Scotland, and with speciel reference to Glasgow.
Glasgow obst. and gyn. soc. Febr. Ref. Journ. of obst. and gyn. Juni. p. 361.
(Russell bedauert, dass in Schottland, den beiden grossen Errungenschaften der
Neuzeit zu trotz, der Allgemeinnarkose sowie der Antisepsis, von einem Fortschritt
bezüglich der Puerperalfieberprophvlaxe nicht die Rede sein kann. Es beträgt die
Sterbeziffer an Puerperalfieber (nach M. Murray) für ganz England und Wales in
den Jahren von 1847—1856 (erste Aufnahme der Narkose, Fehlen der Antisepsis)
0,1899, ,.1875— 1884 (Veralleemeinerung der Narkose, Beginn einer Antisepsis) 0.2280,
1886— 1505 (Narkose und Antisepsis allgemein geübt) 0,2469. Exaktere Ausbildung
der geburtsleitenden Ärzte und Hebammen allein, die eine genaue Diagnosenstellung
und rechtzeitige Hilfeleistung gewährleistet, kann hier Wandel schaffen.)
100.
101.
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118,
Puerperale Wundinfektion. 737
*Russel, A. W., Puerperal sepsis. Glasgow obst. and gyn. soc. 6. Sitzg. Ref. The Brit.
Med. Journ. p. 783. (Russel schiebt viele der Differenzen in der Beurteilung der ver-
schiedenen Puerperalfieberformen den absolut nicht einheitlichen Gesichtspunkten
in der Gruppierung des Materiales in die Schuhe. Manche der Vorwürfe treffen
lediglich englische Verhältnisse. So muss er auf einheitliche Fieberschwelle dringen,
geeichte Thermometer, Messung an stets derselben Körperstelle, zur selben Tages-
zeit. Dann müsse eine Grenze festgelegt werden nach Temperatur und Puls für den
Begriff einer Wochenbettserkrankung überhaupt gelegentlich eines internationalen
gynäkologischen Kongresses.)
*Sachs, E., Über die prognostische Bedeutung des Keimnachweises im Blute. Zentral-
blatt f. Gyn. Nr. 26. p. 833.
*_— Bakteriologische Untersuchungen beim Fieber während der Geburt. Zeitschr. f.
Geb. u. Gyn. Bd. 70. H. 1. p. 222.
*Sachs, E., Über Infektion und Infektionsfieber intra partum. Deutsche med.
Wochenschr. Nr. 28. p. 1324.
*Sackenreiter, G., Die Erreger der putriden Endometritis. Dissert. Strass-
burg.
*_ Die Erreger der putriden Endometritis. Hegars Beitr. z. Geb. u. Gyn. Bd. 17.
H. 2. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 720.
Schmidlechner, Kärolz, A bakteriologiai vizspálatok éntékéröl gyermekázzi
láznál. Orvosi Hetilap, Gynackologia. Nr. 3. (Schmidlechner prüfte die Lochien
und das Blut von 44 febrilen Wöchnerinnen nach den From meschen Methoden
auf Beschaffenheit und hämolytische Fähigkeit der Bakterien. Wenn auch die
Frommeschen Untersuchungen keine Sicherheit der Prognose erlauben, ist der
Wert der bakteriologischen Untersuchung bei Puerperalfieber nicht zu bestreiten, da
wir so die Art des Krankheitserregers ermitteln können und aus der ständigen oder
nur vorübergehenden Gegenwart hämolytischer Streptokokken im Blute Schlüsse.
betreffs der Prognose ziehen können.) (Temesväry.)
Schuster, Gustav, Thrombose und Embolie im Wochenbett. Ein Beitrag zur
Frage über das Frühaufstehen der Wöchnerinnen. Dissert. Kiel. 1911—1912.
*Schwab, M., Puerperalfieber und häusliche Geburtshilfe. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 44.
p. 1463.
Semon. M. Über Entbehrlichkeit und weitere Einschränkung der inneren
Untersuchungen in der Hebammenpraxis. Zeitschr. f. d. ges. Hebammewesen. Bd. 3.
H. 4.
*Simon, Die Einschränkung der inneren Untersuchung und ihr Einfluss auf die
Morbidität des Wochenbettes. Bayerische Gesellsch. f. Geb. u. Gyn. in München.
7. Juli. Ref. Münchn. med. Wochenschr. p. 1933. (Simon teilt die Resultate mit,
die sich am Nürnberger Krankenhause durch tunlichste Einschränkung der inneren
Untersuchung erzielen liessen. Bei 34 aller Kreissenden liess sich die Digitalexplo-
ration vermeiden. Die Gesamtmorbidität aller Entbundenen betrug 3,3 % und zwar
ohne Unterschied zwischen Untersuchten und Nichtuntersuchten. Der einzige Fall
eines wirklichen Puerperalfiebers betraf eine Nichtuntersuchte.)
Ssizinsky, Fieberhafte Erkrankungen im Wochenbett. St. Petersburg.
(H. Jentter.)
*Stroeder, Zur Notwendigkeit der Trennung der Puerperalfieber-Erkrankungen und
-Todesfälle post abortum und derjenigen post partum maturum, praematur. und
immatur. in der offiziellen Statistik. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 36. p. 1184.
*Thorn, W., Die Notwendigkeit der Trennung der Puerperalfieber-Erkrankungen
und Todesfälle post abortum und derjenigen post partum maturum, praematur. und
immatur. in der offiziellen Statistik. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 22. p. 697.
*Traugott, M., Nichthämolytische Streptokokken und ihre Bedeutung für die
puerperalen Wunderkrankungen. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 71. H. 3. p. 476.
*Veit, Zur Behandlung der puerperalen Pyämie. Freie Vereinigung mitteldeutscher
Gynäkologen. 21. Januar.
*_ Die operative Behandlung puerperaler Pyämie. Praktische Ergebn. der Geb.
und Gyn. Bd. 4. H. 2. p. 342. |
Walton, W. J., und L. S. Medalia, Der hämolytische Streptococcus und die
puerperale Septikämie. Surgery, gynecology and obstetrics. Vol. 15. Nr. 6.
*Warnekros, Über drei bemerkenswerte Fälle von puerperaler Pyämie. Ref.
Zentralbl. f. Gyn. p. 1125.
47"
738 Geburtshilfe. Pathologie des Wochenbettes.
119. Wattkins, Puerperalfieber. Surgery, gynecology and obstetrics. Nr. 1. Ref. Zentral-
blatt f. Gyn. p. 789.
120. *Weil, Streptokokkeninfektion und Immunität. Verein deutscher Ärzte in Prag.
l. März. Ref. Deutsche med. Wochenschr. p. 1476.
121. *Winter, Bericht der für die Bekämpfung des Puerperalfiebers in Ostpreussen ein-
gesetzten Kommission. Nordostdeutsche Ges. f. Gyn. Königsberg. 25. Nov. 1911.
Ref. Deutsche med. Wochenschr. p. 388. (Winter vermag auf Grund der hohen
Mortalitätszahlen im Wochenbett in Ostpreussen (vgl. Berichtsjahr 1911, p. 746) die
Nordostdeutsche Gesellschaft für Gynäkologie zu folgenden Resolutionen zu veran-
lassen: In einer Broschüre soll ein Bericht über die Ermittelungen und Ratschläge
zur Abhilfe an alle Ärzte Ostpreussens ergehen; das Hebammenlehrbuch soll innere
Untersuchung und Tamponade verbieten, den Gummihandschuh obligatorisch machen;
Eliminierung und gerichtliche Bestrafung der Pfuscherinnen; Belehrung des Publikums
durch Verbreitung eines Merkblattes.)
122. — Der neue Gesichtspunkt in der Selbstinfektion. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 2. p. 47.
Siehe Liepmann Bericht 1911.
123. — Das Puerperalfieber in Ostpreussen und seine Bekämpfung. Verein für wissen-
schaftliche Heilkunde. Königsberg. Januar. Ref. Deutsche med. Wochenschr. p. 1257.
124. *Vystavel, A, Die Hämolyse der Streptokokken als variable Eigenschaft. Wiener
klin. Wochenschr. p. 149.
125. *Ziemann, Über Gonokokkenvakzin als event. diagnostisches Hilfsmittel. Berl.
klin. Wochenschr. Nr. 40. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. p. 956. (Ziemann be-
diente sich einer Ophthalmoreaktion bei gonorrhoischen Erkrankungen, die in 60,5°,
der gonorrhoischen Infektion positiv ausfiel, bei gesunden Personen doch niemals.
Heftige Reizerscheinungen, wie bei der Tuberkulin-Ophthalmoreaktion beobachtet,
kamen nicht zum Ausbruch.)
126. Zweifel, P. Ing. Phil, Semmelweiss, „Ätiologie, Begriff und Prophylaxe
des Kindbettfiebers“. Klassiker der Mediz. Herausgeg. v. A. Sudhoff. Leipzig, Joh.
Ambrosius Barth.
Aschoffs (Bericht 1911) Hilfeleistung bei der Gliederung des Infektionsbegriffes
ist auch fürderhin nicht ohne Segen geblieben. Das System wird allenthalben aner-
kannt; die technischen Ausdrücke führen sich ein. Nichtsdestotrotz hat sich in
der praktischen Verwertung des Systems für die Zwecke des Gynäkologen das
Erfordernis einer geringen Modifikation geltend gemacht. Es handelt sich um
eine Vereinfachung, indem man keine besondere Unterscheidung trifft zwischen
der in die Scheide eingehenden Hand des Geburtshelfers und derjenigen der
Kreissenden und überdies die Keime am Körper der Kreissenden, ausserhalb der
Scheide mit den übrigen Aussenkeinien zu den exogenen zusammengefasst.
Nach Hamm (43) der in seiner Monographie diesem Bedürfnis entspricht,
sind demnach folgende Unterscheidungen zu treffen:
1. Spontane und artifizielle Infektion mit endogenen Keimen,
2. Spontane und artifizielle Infektion mit exogenen Keimen,
3. Metastatische Infektion (hämatogene, Iymphogene, deszendierende).
Ist somit das Objekt des Streites nicht mehr im unklaren gewesen, so leuchten
gerade unter der scharfen Prüzisierung der Begriffe die Gegensätze um so greller
hervor. Die Verteidiger als auch die Anhänger der Lehre von der spontanen In-
fektion mit endogenen Keimen lesen in den Befunden, die bei der bakteriologischen
Verfolgung der Scheidenflora über Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett
resultieren, ein jeder gerade die Bestätigung seiner Anschauung. Es wirkt immer
wieder befremdend, wie eine exakte Untersuchungsmethode, wie die bakterio-
logische Untersuchung der Scheidenflora zu so schroff sich gegenüberstehenden
Resultaten führen kann; wie beispielsweise der Befund der hämolytischen Strepto-
kokken bei den Schwangeren eine so grundverschiedene Prognose abgibt, wie in
dem Material Jöttens (62) einerseits, Sachs (102) andererseits.
Sind auf der einen Seite die Anhänger der Lehre ihrer Sache so gewiss, dass
sie auch vor allen Konsequenzen nicht zurückscheuen — prophylaktische Scheiden-
Puerperale Wundinfektion. 739
spülungen werden von neuem wieder empfohlen (Esch 30) so fehlt es andererseits
noch immer an schroffen Gegnern nicht, die auch nicht einen Fall von spontaner
Infektion mit endogenen Keimen bisher für erwiesen halten.
Die Pathogenitätsbestimmungsmethoden sind wenig geübt worden im Berichts-
jahr. Den üblichen, auf Beeinflussung des Keirgwachstums durch die antibak-
teriellen Eigenschaften des Krankenblutes fussenden Methoden sprechen Lamers
letzte Versuche beinahe jeden Wert ab. Der Hämolyse der Streptokokken sucht
Sachs immer wieder Respekt zu verschaffen. Beachtung verdient Thorns Vor-
schlag, zwecks einer klaren Einsicht in die Wochenbettsfieberfrage in den Puerperal-
fieberstatistiken die Todesfälle nach Abort zu sondern von denen nach reifer und
vorzeitiger Geburt.
Ätiologie.
Jardine (56) lässt auch für den derzeitigen Standpunkt der Geburtshilfe
des Praktikers in England im allgemeinen noch das Urteil Milne Murrays
gelten: die Art der Anwendung der grössten Entdeckungen der Menschheit, näm-
lich der Narkose und der Antisepsis, hat diese zur grössten Geissel der Mensch-
heit zu gestalten gewusst.
Desgleichen geht Geddes (41) von der Ansicht aus, dass die Mehrzahl
der Puerperalfieber ibre Entstehung den Geburtshelfern verdankt, die an infizierten
Wunden sich mit dem Keimmaterial beladen. In einem statistischen Vergleich
den Prozentzahlen der Puerperalfieberfälle eines bestimmten Distriktes und der im
gleichen Bezirk auf den einzelnen Kopf kommenden Verletzungen zeigte sich ihm
ein vollkommener Parallelismus und stützt seine Annahme. Die Prozentzahlen der
Verletzungen richten sich nach der jeweiligen Beschäftigung der betreffenden
Gegend; die Zahl der infizierten Wunden steht in ungefährer Parallele zu der
Zahl der Verletzungen überhaupt.
Auch Bukura (17) konnte an der Klinik Chrobak in Wien die Erfahrung
ınachen, dass die Untersuchung der Kreissenden ausserhalb der Klinik die Mor-
talitätsziffer bedeutend steigert, so dass die Resultate bei den nur in der Klinik
Untersuchten etwa um das 7fache günstiger ist.
Ahlfeld (1) stellt im Vergleich statistischer Arbeiten test, dass die Wirkung
der Anti- und Asepsis auf die Zahl der Kindbetttodesfälle in dem Zeitraum von
1885—1895 in Deutschland sich am bemerkbarsten gemacht hat. Einen Stillstand,
mancherwärts sogar eine Verschlechterung speziell der Zahlen tödlicher Infektionen
in den letzten Jahren legt er den Ärzten und ihren zahlreichen Nachgeburts- und
Zangenoperationen zur Last. Reorganisation des Hebammenwesens, Anstellung
von Pflegeschwestern zur Regelung der Wochenbettshygiene, Einrichtung kleiner
Wöchnerinnenasyle, die den Kreiskrankenhäusern anzugliedern seien, würden Ab-
hilfe schaffen können. Das Verbot innerer Untersuchung durch die Hebamme,
wie es Winter in Vorschlag bringt, hält er für zu gefährlich.
Nieszytka (86) geht auf die Mitteilungen Winters (Bericht: 1911) ein über
den hohen Prozentsatz tödlicher Wochenbettsfieber bei den vom praktischen Arzt
geleiteten Geburten in Ostpreussen. Er zieht weniger die häufigen, nicht gerecht-
fertigten Eingriffe sowie die ungenügende Asepsis zur Erklärung heran, wie
Winter, sondern führt eine Reihe hygienischer Missstände ins Schild, die Ost-
preussen von den übrigen preussischen Provinzen unterscheiden. Die hier be-
sonders grosse Angst vor dem Arzt, die oft übermässigen Entfernungen, das weit-
verbreitete Kurpfuschertum veranlassen eine Verzögerung der ärztlichen Hilfe-
leistung. Die Ungeduld und Unwissenheit der Kreissenden drängen die Hebamme
zu überflüssig häufiger Exploration. Ein hervorragender Übelstand aber sei die
allgemein gebräuchliche Verwendung gerade aller schmutzigsten Wäschestücke als
Vor- und Unterlagen in Geburt und Wochenbett. Nieszytkas Vorschläge gehen
dahin, von der Kreisverwaltung aus die Hebammen mit aseptischer Wäsche für
jede ihrer Geburten auszustatten,
740 Geburtshilfe. Pathologie des Wochenbettes.
Chalmers (25) bezieht ein Anwachsen der Puerperalfieberzahlen in den
Statistiken des Gesundsheitsamtes auf eine rigorosere Nachforschung, genauere Er-
kenntnis und Mehrung der Publikationen auf dem Gebiet der fieberhaften Wochen-
bettserkrankungen. Es kommen nämlich in den Jahren 1906—1910 auf eine
Million Einwohner 70 Todesfälle im Wochenbett, ebendasselbe Zahlenverhältnis,
wie es in den Jahren 1891—1895 sich fand. Wichtig ist, dass nach den von
der Hebamme allein geleiteten Geburten doppelt so häufig (in 0,66 0/0) Wochen-
. bettsfieber auftrat als in den vom Arzte allein behandelten Fällen (0,330). Die
im Durchschnitt längere Inkubationszeit in den von der Hebamme beobachteten
Fällen (in der Hälfte der Fälle über 5 Tage) scheint eine Klärung zu bringen.
Es handelt sich hier zum Teil um Wochenbettsinfektionen, die nicht der Geburts-
leitung zur Last fallen, sondern den unhygienischen Lebensbedingungen zuzu-
schreiben sind, wie sie der ärmeren Klientel der Hebammen entsprechen. Chalmers
appelliert an die Wohltätigkeit der Gemeinden zur Schaffung hygienischer Bedin-
gungen für mittellose Kreissende im Sinne entsprechender deutscher Einrichtungen.
Thorn (113) sucht zu erklären, weshalb Morbidität und Mortalität im
Wochenbett trotz der Fortschritte auf dem Gebiete der Asepsis keine auch nur
nennenswerte Besserung zu verzeichnen haben und macht dafür folgenden Umstand
verantwortlich: Die gemeinsame statistische Behandlung von Wochenbettfiebern post
partum und post abortum trägt der grossen Verschiebung nicht Rechnung, die das
zahlenmässige Verhältnis von Geburt und Abort überhaupt und ganz insbesondere
das Wochenbettfieber nach diesen beiden erlitten haben; letzteres vorzüglich durch
die Zunahme der kriminellen Aborte in dem letzten Jahrzehnt. Nach einer Sta-
tistik v. Herffs stellen bereits im vorletzten Jahrzehnt die Aborte den vierten
Teil der Kindbettfiebertodesfälle in Basel. Thorn hält die Beteiligung der Aborte
im letzten Jahrzehnt in den deutschen Grossstädten für unbedingt noch höher. Im
städtischen Krankenhaus in Magdeburg starben in den letzten 5!/2 Jahren mehr
Wochenbettfieberfälle nach Abort (26) als nach reifer Geburt und Frübgeburt (21).
Auch ein scheinbar vermehrtes Vorkommen von instrumenteller Uterusperforation beim
Abortausräumen ist er geneigt nicht auf eine Änderung in der Technik oder Schulung
der Ärzte zurückzuführen, sondern allein auf die zunehmende Häufigkeit artefiziell
infizierter, septisch erweichter Uteri. Daher hält Thorn die völlig getrennte Be-
trachtung von Abort und Geburt hinsichtlich ihres Wochenbettverlaufes für absolut
notwendig, schon zur Reputation des Rufes der Geburtshelfer, des Arztes und der
Hebamme, denen törichterweise immer noch alle Schuld am Puerperalfieber vom
Publikum in die Schuhe geschoben wird. In Anbetracht dessen, dass ca. 90°/o
der fieberhaften Aborte auf illegale Massnahmen zurückzuführen sind, wird dann
auch im Publikum allmäblich die Überzeugung Platz gewinnen, dass an üblen
Ausgängen von Fehlgeburten im allgemeinen weder Arzt noch Hebamme Schuld
tragen.
Stroeder (112) unterstützt die Thornsche Anregung. Auch er erachtet eine
Trennung der Todesfälle an Puerperalfieber nach Fehlgeburten von denen nach
reifer und vorzeitiger Geburt als ein unbedingtes Erfordernis für eine klare Ein-
sicht in den Stand der Wochenbettsfieberfrage. Er belegt diese Ansicht mit den
Daten der Hamburger Statistik: eine Steigerung der gemeldeten Puerperalfieber-
todesfülle in den Jahren 1907—1911 von 0,28°/o auf 0,48°/o aller zur Anzeige
gekommenen Geburten und Aborte geht so gut wie lediglich auf das Konto der
an sich an Zahl zunehmenden Aborte. Auf diese entfallen zurzeit 3/5 aller
Puerperaltodesfälle.
Infektion mit endogenen Keimen.
Schwab (108) teilt den Standpunkt zur Frage der Spontaninfektionen mit,
wie er sich dem Praktiker in den täglichen Erfahrungen an der häuslichen Geburts-
hilfe aufdrängt, und stellt diese den vielen in letzter Zeit veröffentlichten klinischen
Erfahrungen gegenüber.
Puerperale Wundinfektion, 741
Bei den 100 letzten Geburten, die operative Massnahmen erforderten, handelte
es sich um 63 Zangenextraktionen, 17 Wendungen, 6 Extraktionen am Steiss,
ausserdem künstliche Frühgeburten, Perforationen, Embryotomien und eine Bossi-
Dilatation. In den 4 Fällen, die eine nennenswerte mehrtägige Temperatur-
steigerung im Wochenbett aufwiesen, handelte es sich einmal um Perforation bei
hohem Fieber intra partum, einmal um Wendung bei Placenta praevia. Beidemal
ging Behandlung von anderer Seite voraus. Dieser wird die Infektion zur Last
gelegt. In den beiden anderen Fällen handelte es sich um atypische Zangen bei
unvollständigem Muttermund, die aussergewöhnliche Schwierigkeit boten. Die
Kinder starben. Schwab ist sich nicht im Zweifel, dass er hier die Kreissende
infiziert hat. Aus welchem Grunde er die Einimpfung bereits im Genitaltraktus
vorhandener Erreger durch den Eingriff unbedingt ablehnen zu müssen glaubt,
erklärt er nicht. So ist denn Schwab geneigt, alle Versuche des Nachweises von
Selbstinfektionen als einen unvollkommenen Trost der Kliniker auszulegen gegen-
über der in der klinischen Geburtshilfe erhöhten Infektionsgelegenheit durch die
Nachbarschaft von Operationssaal und Laboratorium,
Bumm und Sigwart (18) betonen, dass sie zur Selbstinfektion solche puer-
perale Infektionen nicht rechnen können, die durch Keime der äusseren Genitalien
entstehen. Weder von den Fäulniskeimen, noch von den Erregern mit parasitären
Eigenschaften ist bisher bewiesen, dass sie in der Scheide während der Gravidität
unberührter Frauen vorkommen, so dass also zurzeit die Möglichkeit einer Selbst-
infektion weder bewiesen, noch besonders wahrscheinlich gemacht ist.
Perlmutter (89) ging der Infektionsquelle einer kleineren Hausendemie
nach. Von 24 entbundenen Frauen waren 5 an Wochenbettsfieber erkrankt. Es
gelang schliesslich bei einer Hebamme, welche sämtliche erkrankten Fälle unter-
sucht hatte, eine Pharyngitis festzustellen und hämolytische Streptokokken im
Rachen nachzuweisen. Die hochvirulenten Keime, die auch an den Händen der
Hebamme sich gefunden haben müssen, scheinen dem gewöhnlichen Desinfektions-
mittel Widerstand geleistet zu haben.
Pankow (88) hat bei exaktem Vergleich der Flora des Scheidengrundes,
des Introitus vaginae und der Vulva stets erhebliche Unterschiede im Gehalt an
Keimen und in der Art derselben gefunden. War schon an sich die Keimzahl
im Fundus vaginae eine bedeutend geringere als in den tieferen Partien, so betraf
der Unterschied aber an erster Stelle die Streptokokken. Diese fanden sich im
Scheidengewölbe nur in vereinzelten Exemplaren. Überdies ist die Frage
noch keineswegs als entschieden anzusehen, ob überhaupt solche in der
Schwangerschaft gefundene Streptokokken mit der ihnen eigenen Bevorzugung des
Traubenzuckeragars identisch sind mit dem Streptococcus puerperalis pyogenes aus
dem Lochialsekret, der auf dem gewöhnlichen leicht alkalischen Agar gut gedeiht,
Pankow nimmt an, dass ein ständiges Aufwandern von Keimen aus der Vulva
in die Vagina statthat, die dann, insbesondere, wenn es sich um parasitäre Keime
handelt, im Fundus durch die chemischen Eigentümlichkeiten des Scheidensekretes
vernichtet werden. Diese Annahme sieht er bestätigt durch folgende Beobachtung.
Wurde eine während der Geburt ausgeführte Tamponade wieder entfernt, so fand
die bakteriologische Prüfung keinen Unterschied in der Flora des Scheidengrundes
und der Vulva. Nach mehreren Stunden aber war bereits ein beginnender
Reinigungsprozess im Scheidenfundus festzustellen und nach 60—72 Stunden
waren die von hier gewonnenen Platten wieder steril. Ähnlich wird man es sich
erklären müssen, dass bei der engen Nachbarschaft der Vulva mit der Analöffnung
das Bacterium coli ein seltener Befund in der Scheide ist. Obgleich nun Pan-
kow nicht nur an einen Übergang von saprophytischen in parasitäre Streptokokken
glaubt, obgleich differente Wachstumsbedingungen nach seinem Dafürhalten sich
auszugleichen vermögen, sieht er doch darin, dass während der Schwangerschaft
Streptokokken in der Scheide gefunden werden, die den Traubenzuckeragar bevor-
zugen, während der Streptococcus pyogenes puerperalis auf dem gewöhnlichen
142 Geburtshilfe. Pathologie des Wochenbettes.
alkalischen Agar gut gedeiht, eine weitere Bestätigung der Annahme, dass es sich
in diesen puerperalen Streptokokken um solche handelt, die unter der Geburt oder
im Wochenbett von der Vulva her eingedrungen sind. Nach Pankows Unter,
suchungen sind alle diejenigen Prüfungen des Scheidensekretes, die auf der Ent-
nahme des Sekretes aus dem Anfangsteile der Scheide basieren, nicht als beweisend
zu betrachten. Was die in letzter Zeit häufiger genannten anaeroben Streptokokken
anlangt, so sind deren Bedingungen noch zu wenig studiert, als dass der Schluss
berechtigt sei, es handele sich hier um die in der nicht puerperalen Vagina öfters
nachgewiesenen anaeroben Streptokokken.
Bei den intra partum vaginal untersuchten Fällen fand Pankow etwa
3—5°/o mehr Fieberfälle als in den nicht, beziehungsweise rektal untersuchten
Fällen. Pankow ist der Ansicht, dass der eingeführte Finger die bis dahin in
der Vulva saprophytär lebenden Keime mit in die höheren Partien der Scheide
hinaufnimmt und sie eventuell durch leichte Gewebsschädigungen mittelst des unter-
suchenden Fingers zu parasitärer Lebensweise führen kann. Daher hält er auch
keineswegs wie Hannes und Baisch die Häufung vaginaler Untersuchungen
für belanglos.
Hüssy (51) kann die Möglichkeit einer puerperalen Selbstinfektion nicht in
Frage stellen in Anbetracht der Tatsachen, dass Streptokokken in der Vagina fast
jeder Wöchnerin gefunden werden, und auch der Übergang von anhämolytiechen
Formen in hämolytische erwiesen ist. Doch sieht er diesen Infektionsmodus ganz
insbesondere bei schweren Infektionen für äusserst selten an und empfiehlt ins-
besondere auch in der Geburtsleitung an dem Grundsatze festzuhalten, dass die
Hauptinfektionsgefahr von aussen droht.
Esch (30) endlich weist dem Vorkommen puerperaler Infektionen mit endo-
genen Keimen (Zangemeister) einen breiten Raum zu. Erkranken doch von
den nicht untersuchten Kreissenden etwa 10—15 °/o im Wochenbett fieberhaft. Von
den Frauen, die vor der Geburt Streptokokken in der Scheide beherbergen, erkrankt
im Wochenbett an einer Streptokokkeninfektion die gleiche Anzahl von den nicht
untersuchten, wie von den untersuchten. Allerdings scheinen im allgemeinen alle
diese Infektionen einen barmloseren Verlauf zu nehmen als jene mit ektogenen
Keimen. Doch ist dem Geburtshelfer der Einfluss auf diese Art der Infektionen
keineswegs entzogen, weder was das Zustandekommen anbetrifft, noch hinsichtlich
der Virulenz der Infektion. Das Zustandekommen der Infektion scheint nämlich
an zwei Voraussetzungen geknüpft zu sein, die beide in engem Zusammenhange
mit der Geburtsleitung stehen: das Vorhandensein von Wunden, die Inokulation
des Keimmateriales in diese. Die Zahl der natürlichen Geburtswunden sollen wir
bestrebt sein, tunlichst nicht durch Verletzungen bei Eingriffen zu mehren. Die
Inokulationsmöglichkeiten, die artifizielle durch Finger und Instrumente, die spon-
tane durch Stauung infektiöser Sekrete während der Geburt (Abschluss des Uterus
durch den Metreurynter z. B.) müssen wir nach Möglichkeit durch eine entsprechende
Geburtsleitung umgehen.
Virulenz und Pathogenität.
Hamm (44) hält zurzeit noch für die untrüglichsten Kennzeichen der
Virulenz: Die Wachstumsenergie sowie das Vorkommen der Keime in Reinkultur.
Lamers (75) liefert zum Gebäude der Pathogenitätsbestiimmungen einen
neuen Baustein. Indem er zunächst an der Hand der historischen Entwickelung
die Virulenzbestimmungsmethoden einer Kritik unterwirft, verfolgt er den Weg, den
die von diesen ausgehende Pathogenitätsbestimmung genommen hat. (Die Patho-
genität eines Keimes gegenüber dem Keimträger bezeichnet das Verhältnis der
Virulenz des Keimes zur Widerstandskraft des betreffenden Organismus ihm gegen-
über.) Von klinischem Werte kann allein die Pathogenitätsbestimmung_ sein.
Nachdem man im Tierversuch vergeblich eine Parallele zu den Vorgängen des
Puerperale Wundinfektion. 743
infizierten menschlichen Organismus zu konstruieren versucht hatte, suchte Fromme
aus Beziehungen der Kulturen zu Bestandteilen des menschlichen Blutes eine
Prognose für den Krankheitseverlauf zu gewinnen. Doch weder seine Resultate
noch diejenigen E. Martins, Bürgers, Heynemanns, welche die Phagozytose
der Leukozyten des Keimträgers selbst als Gradmesser heranzogen, waren gleich-
mässig genug, um klinisch verwertbar zu sein. Eine strengere Kritik erfahren die
Methoden von Rubricius und Hüssy. Die Phagozytose allein in ihrer Ver-
wertbarkeit als Prognostikum wurde alsbald von verschiedenen Seiten verworfen
(Freytag, Fromme, Traugott, Goldschmidt, Heynemann, Zange-
meister). So erschien als logische Forderung für eine rationelle Methode der
Pathogenitätsprüfung, dem Keim nicht eine einzige Komponente der Schutzkräfte des
Blutes allein gegenüberzustellen, wie die Phagozytose, sondern möglichst deren Ge-
samtheit auf ihn einwirken zu lassen. Nur so konnte der Reagenzglasversuch den
Verhältnissen an der Lebenden einigermassen nabekommen. Es musste also der
zu untersuchende Keim möglichst allen Bestandieilen des flüssigen Blutes zugleich
ausgesetzt werden, die als Quelle antibakterieller Stoffe in Frage kommen, das
heisst ausser den korpuskulären Elementen auch dem Serum wie dem Plasma.
Um eine ausgiebige Berührung der Keime mit diesen Stoffen zu ermöglichen, musste
zunächst die Gerinnung des Blutes verhindert werden. Zusatz von Natriumzitrat,
wie es dies behufs andererseits bereits verwandt worden war, hat sich Lamers in
einer Versuchsreihe als absolut unbrauchbar, weil bakterizid, erwiesen. Um die
Wirkung der einzelnen Faktoren genau zu ermitteln und gegeneinander abwägen
zu können, wurden mehrere Parallelreihen von Versuchen angesetzt; indem das
Material einmal in steriles Blutserum der infizierten Patientin, dann in Plasnıa
mit Hirudinzusatz, ferner in Blut mit Hirudinzusatz verimpft wurde. Dieselbe Reihe
wird mit dem Blut einer gesunden Patientin angesetzt. In einer folgenden Reihe
wurde je die Hälfte dieser Blutmischungen mit der gleichen Menge Bouillon zu-
sammengebracht; zuletzt wurde das Material auch in Bouillon allein verimpft.
Der Zusatz von Bouillon geschah, um die Behauptung Le Blancs nachzuprüfen,
dass Bouillonzusatz die bakterizide Kraft des Serums abschwächt. — Als Keim-
material hält Lamers die Reinkulturen des im Zervikalsekret dominierenden Keimes
für völlig ungeeignet, um über die Pathogenität ein Urteil zu erlauben. Ebenso
würden Kulturen der gesamten Cervixflora durch Beeinflussung einmal der Keime
selbst durch den Nährboden, sodann durch Verschiebung der Mengenverhältnisse
das Urteil trügen können. Indem Lamers also analog der Heynemannschen
Versuchsanordnung direkt das aus der Cervix stammende Keimmaterial verwendet,
lässt er unter möglichster Ausschaltung aller unbekannten Faktoren einmal den
Keimarten den Weg offen, sich einander zu beeinflussen, vielleicht im Sinne einer
Virulenzabschwächung des eigentlichen Erregers durch die Begleitflora; auch liess
sich vermuten, dass die Beeinflussung der verschiedenen Stämme durch das Blut
des Wirtes eine verschiedene sei, etwa eine Unterdrückung der Nebenkeime und
sich hieraus neue Gesichtspunkte für die Beurteilung der Pathogenität ergeben.
Die Beurteilung des Wachstums in den verschiedenen Blutröhrchen geschieht im
Ausstrichpräparat (nach 6, 12 und 24 .Stunden). Liegt hiernach Verdacht auf
Sterilität des Röhrchens vor, so wird zur Bestätigung der ganze Inhalt zur Platte
ausgegossen.
Die Untersuchungen erstrecken sich auf 12 zum Teil schwer fiebernde Wöch-
nerinnen, sowie auf 9 fieberfreie. Die Resultate lassen sich folgendermassen zu-
sammenfassen: Ein Unterschied in der bakteriziden Kraft von Serum, Plasma
und Blut liess sich nicht feststellen, im Gegenteil, die Züchtungsresultate in den
3 Kulturflüssigkeiten gingen immer einander parallel. — Bouillonzusatz scheint die
bakterizide Kraft des Blutes zu verringern. In den Bouillongemischen wuchsen
alle eingeführten Keime, während in den reinen Blutflüssigkeiten nur die Strepto-
kokken aufkommen konnten. Jedenfalls aber besteht im Reagenzglasversuch
kein Unterschied im Wachstum der infizierenden Streptokokken in den eigenen
744 Geburtshilfe. Pathologie des Wochenbettes.
Blutflüssigkeiten der Patientin und dem Wachstum in solchen von einer fremden
Person; gleichviel welchen Verlauf die Erkrankung nehmen mag. Die Züchtung
der Keime in dieser Weise ist also bisher nicht als Pathogenitätsprobe zu benutzen.
Der Kampf der Keime im Organismus mit den spezifischen Antikörpern
scheint demnach an Bedingungen geknüpft zu sein, die uns vorläufig unbekaunt
sind. Es scheinen im Reagenzglasversuche die Verhältnisse sich sofort derart zu
verschieben, aller angewandten Vorsicht zum Trotze, dass zunächst alle Hoffnung
auf eine Methode der Pathogenitätsbestimmung auf diesem Wege schwindet.
Aufschluss über die Reziprozität der Keime zum Keimträger scheint also in
der Tat nur das Verhalten des kranken Körpers zu liefern. Um nun noch vor
Ablauf einer Erkrankung über die Prognose ein Urteil zu gewinnen, könnte man
versuchen durch Einverleibung von Keimmaterial an beliebiger Stelle den Körper
zu einer Reaktion hierauf zu veranlassen. Hierzu lebendes, vermehrungsfähiges
Material in irgend einer Form verwenden zu wollen, überschreitet völlig den Rahmen
eines Experimentes, da man wohl auf keine Weise eine Allgemeinausbreitung des
Virus mit Sicherheit ausschliessen könnte. Man nahm daher seine Zuflucht dahin,
in der Reaktion des Körpers auf die toten Bakterienleiber ein Analogon zu finden;
und so hat Köhler mit angeblichem Erfolge in prognostischer Hinsicht ein poly-
valentes Serum subkutan angewandt. Als Gradmesser dient hier nicht der Einfluss
des Gewebes oder der Säfte auf die Bakterien, sondern die Reaktion des lebenden
Gewebes auf die Keime.
Lamers hat auch diese Versuche nachgeprüft. Er injizierte 1—5 Millionen
Leiber des Menzerschen polyvalenten Streptokokkenvakzins intrakutan, glaubt
sich aber berechtigt, die Mehrzahl der positiven Reaktionen auf den 0,5°jo Karbol-
zusatz zurückführen zu dürfen.
Hüssy (52) prüft die Veränderungen, welche infektiöse puerperale Scheiden-
keime durch Zusatz von Serum zur Bouillon (Diphtherieserum) erfahren. Diese
Veränderungen mikroskopischer und kultureller Natur deuten darauf hin, dass im
Serum auch Substanzen vorhanden sind, die gewissermassen eine Umzüchtung der
virulenten Stämme in avirulente vornehmen. So wurden aus langkettigen Strepto-
kokken kurzkettige, aus hämolytischen nichthämolytische. Diese Stoffe müssen
den Alexinen nahestehen. Es lässt sich aus diesem Verhalten des Blutserums
gegenüber den Keimen eine Virulenzbestimmungsmethode herleiten. Es
wachsen nämlich in der Bouillonkultur mit Serumzusatz nur diejenigen Bakterien,
die die grösste spezifische Virulenz haben, d. h. diejenigen, die den Schutzstoffen
nicht erlegen sind.
Rosenthal (95) unterzieht eine Arbeit G. Katzenbogens: Über die
prognostische und diagnostische Bedeutung des Antitrypsins (Berl
klin. Wochenschr. 1911, Nr. 41) einer Prüfung. Wie er an den von Katzen-
bogen mitgeteilten Fällen erläutert, steht der antitryptische Titer in genauer
Parallele zur Temperaturkurve, so dass der Titer absolut keine weiteren Schlüsse
erlaubt als der 'Temperaturverlauf auch. Dieses Abhängigkeitsverhältnis aber sei
ihm bereits nachzuweisen gelungen und sei auf den Parallelismus der Hemmungs-
wirkung mit dem Eiweisszerfall zurückzuführen. (Rosenthal- Untersuchungen über
die antiproteolytische Wirkung des Blutserums. Folia serolog. 1910. Bd. 6.). — Im
übrigen hält Rosenthal jeden Versuch, mit Hilfe eines der bei einer Infektion
in Betracht kommenden Faktoren allein eine Prognose stellen zu wollen, für völlig
aussichtslos. Ja, Katzenbogen glaubt, ausser der Virulenz des Erregers und
der Resistenzkraft des infizierten Organismus noch die Mitwirkung eines dritten,
seiner Art nach unbekannten Faktors im Schicksale einer Infektion annehmen zu
müssen.
Köhler (70) hat versucht durch intrakutane Injektion von Streptokokken-
antigen bei puerperaler Streptokokkeninfektion eine Hautreaktion zu erzeugen. Der
positive Ausfall derselben ist beschränkt auf diejenigen Fälle, bei denen der Strepto-
Puerperale Wundinfektion. 745
coccus im Blut nachgewiesen werden kann. Bei den letalen Fällen dieser Gruppe
aber fällt die Reaktion negativ aus, so dass mit gewisser Einschränkung eine dia-
gnostische und prognostische Verwertung des Mittels möglich ist.
Saprämie oder Bakteriämie.
Burckhardt (19) glaubt sich veranlasst, auf Grund der genauen bakterio-
logischen Untersuchung von 4 puerperalen Infektionen das Krankheitsbild der
Saprämie in engere Grenzen zurückweisen zu müssen. Anaerobe Stäbchen, Diplo-
kokken, die beim Fehlen anderer parasitärer Keime im Blute der Pat. sich wieder-
holt nachweisen liessen und zwar in einer dem jeweiligen Krankheitsbilde ent-
sprechenden Menge, gehörten in die Klasse der obligat anaeroben Keime und waren
bislang als typische Saprophyten angesehen worden. Burckhardt ist überzeugt,
dass manche bisher als Saprämie aufgefassten Erkrankungen bei genauerer bakterio-
logischer Untersuchung als Bakteriämie sich erweisen werden.
Bewertung des Keimnachweises im Blute.
Weil (120) unterscheidet bei intravenös mit Streptokokken infizierten
Kaninchen folgende 3 Infektionstypen: 1. sofortiges Verschwinden der injizierten
Bazillen; 2. anfängliche Keimverminderung, dann Ansteigen der Keimzahl bis zu
24 Stunden, darauf wieder Abnahme bis zum völligen Verschwinden. Die Tiere
sterben an Marasmus; 3. Anwachsen der Bakterien ins schrankenlose mit frühem
Tode. Beim Menschen sei der 2. Typus der häufigere, während die reine Sepsis
{3. Typ) sehr selten ist.
Warnekros (118) untersuchte 80 Fälle von fieberhaftem Abort in bezug
auf Lochialsekret und Keimgehalt des Blutes vor und nach der Ausräumung. Von
70 Fällen, die rechtzeitig ausgeräunt wurden, zeigten 25 Streptokokken in den
Lochien (16 mal hämolytische), in 61 von diesen Fällen fanden sich Keime im
Blut, und zwar sowohl kurz vor wie kurz nach der Ausräumung und waren anı
Tage nach der Ausräumung aus dem Blut verschwunden. In 10 verschleppten
Fällen dagegen, die ausnahmslos zum Tode führten, fand er in allen Fällen in
den Lochien Streptokokken. In 9 von diesen Fällen, in denen überhaupt Bakterien
im Blut gefunden waren, blieb der Blutbefund auch nach der Ausräumung weiter-
hin positiv. Es scheint in den verschleppten Fällen dem Körper an Schutzkräften
zu mangeln, um gegen die mit der Ausräumung einhergehende Überschwemmung
des Blutes mit Keimen aufzukommen. Für die Behandlung ergibt sich somit die
Notwendigkeit einer möglichst frühzeitigen aktiven Therapie.
Sachs (103) sucht festere Anhaltspunkte für die prognostische Bewertung
des Keimnachweises im Blute. Mit Nötzel, Danielsen und Teiser unter-
scheidet er streng zwischen akuter und chronischer Resorption. Nach diesem
Prinzip teilt er die klinischen Fälle ein in solche, in denen die Blutentnahme aus-
geführt wurde in einem Stadium der Infektion, in dem zu einer akuten Resorption
klinisch Gelegenheit gegeben war, und in Fälle, in denen es sich um die wieder-
holte Aufnahme von Keimen in die Blutbahn, dann oft nur in geringer Menge
handelte.
Als Beispiele der akuten Resorption führt er aus dem eigenen Material eine
Gruppe von 12 fieberhaften Aborten an, in denen zum Teil vor der Ausräumung
schon, und zwar stets nur, wenn sie bluteten, und 11mal direkt nach der Aus-
räumung Keime in grosser Menge im Blute sich nachweisen liessen. Alle Fälle
genasen nach baldigem Temperaturabfall. Es handelte sich um gewöhnliche
Scheidenbewohner ` meist waren sie bei dem der Ausräumung folgenden Schüttel-
frost bereits wieder im Verschwinden begriffen. Den Frost hält Sachs möglicher-
weise für die Reaktion bereits auf den Untergang der Keime. So gestatten die
im Stadium der akuten Resorption gefundenen Keime absolut keinen Rückschluss
auf deren Pathogenität oder irgend eine Prognosestellung. Daher kann sich Sachs
146 Geburtshilfe. Pathologie des Wochenbettes.
auch Burkhardt nicht anschliessen, der glaubt, alle im Blut gefundenen Keime
als pathogen ansprechen zu können und so zwischen Saprämie und Bakteriämie
entscheiden will. Sachs bält im Gegenteil diese Resorption der Keime von
frischen Wunden aus zunächst nur für eine Funktion des lebenden Organismus,
für den der Keim zunächst nichts weiter ist als ein Fremdkörper. Aus dem
Keimbefunde selbst im Stadium der primären oder akuten Resorption eine Prognose
zu stellen, ist also unmöglich. Der aus den klinischen Erfahrungen bekannte
Charakter der jeweiligen Keimart dagegen kann bis zu gewissem Grade Anhalts-
punkte bieten. Dagegen wird der Keimnachweis im Stadium der chronischen
Resorption, z. B. im Verlaufe eines Kindbettfiebers, Douglasabszesses fast stets
eine schlechte Prognose geben. Nach der üblichen Methode nämlich, mittelst fester
Nährböden, werden nur dann Keime in irgend beträchtlicher Zahl sich nachweisen
lassen, wenn sie sich auch im Blute vermehren.
Sitzen endlich die Keimherde in der Blutbahn selbst: auf den Herzklappen,
in Thromben, so sind die Verschleppungsmöglichkeiten zu verschiedenartig, als
dass sich aus dieser Diagnose eine Prognose ergebe.
Bewertung der Hämolyse der Streptokokken.
Sachs (Fieber intra partum 103) hat in systematischer Weise die Beziehungen
geprüft, die zwischen den Keimen des Scheidensekretes vor, während und nach der
Geburt einerseits und dem klinischen Bilde der Infektion intra sowie post
partum andererseits bestehen. Da an der Winterschen Klinik prinzipiell die
Scheidenflora auch vor der Geburt kulturell geprüft wird, so stehen dem Verf.
zum Vergleich die entsprechenden Verhältnisse bei normaleın Puerperium zur Ver-
fügung. Die kritische Beleuchtung dieses Materiales von den verschiedensten
Gesichtspunkten aus ergibt, soweit das bei der Grösse eines solchen Materiales
möglich ist, eine Reihe von Erfahrungssätzen, die dem therapeutischen Verhalten
bestimmte Bahnen weisen.
672 Fälle, darunter 78 Fieberfälle wurden sowohl ante wie intra partum in
der Weise untersucht, dass vor irgendwelcher äusseren oder inneren Desinfektion
aus der entfalteten Scheide mit dem Diphtheriepinsel Sekret entnommen und auf
die Blutagarplatte ausgestrichen wurde. Den Vorteil der Gussplatte, auch hinsicht-
lich des Nachweises vereinzelter hämolytischer Streptokokkenkolonien, schätzt S.
sehr gering ein. Bouillon und das Ausstrichpräparat verwendet er nicht. Da in
einer nicht unbeträchtlichen Zahl der Fälle jene Keime, die im Wochenbett als
die Erreger einer schweren Infektion angesehen werden mussten, auch schon vor
jeder Berührung in der Scheide der Kreissenden gefunden waren, so hält Sachs
die Möglichkeit der Selbstinfektion für erwiesen und sucht jetzt aus seinem Material
beraus zu ermitteln, welche Bedingungen bei Bazillenträgerinnen zur Infektion
intra partum führen, und welche Bedingungen andererseits zur Infektion im
Puerperium.
I. Bei der Untersuchung der ersten Frage, welche Bedingungen führen zum
Fieber intra partum, wird die Unterteilung geschaffen in Bedingungen bakterio-
logischer Art, das heisst, bieten die verschiedenen Keimarten verschiedene Bedin-
gungen zur Infektion und entspricht dabei den verschiedenen Keimarten ein be-
stinnmter Fiebertypus, und zweitens in die Bedingungen, die in dem verschiedenen
Geburtsverlauf (Dauer, Eingriffe) gegeben sind.
An erster Stelle wird den hämolytischen Streptokokken die Aufmerksamkeit
geschenkt. Von 29 Frauen, bei denen überhaupt deren gefunden wurden, hatten
21 den Erreger bereits ante partum in der Scheide. Acht im ganzen fieberten
intra partum. Drei Fälle mit Reinkulturen, beziehungsweise sehr zahlreichen
hämolytischen Streptokokken fieberten alle intra partum. Das Fieber trat ver-
hältnismässig früh nach dem Blasensprunge auf; hinsichtlich der Infektionen
Puerperale Wundinfektion. 747
kommt nämlich lediglich die Dauer der Geburt nach dem Blasensprunge in
Frage.
Im Gegensatz hierzu finden sich unter den 105 Trägern anhämolytischer
Streptokokken mehrere mit aussergewöhnlich langer Geburtsdauer, deren Geburt
fieberfrei verlief. Bei 11 Reinkulturen kam es nur 5mal zu Fieber, und zwar mit
leichtem Verlauf.
Der Streptococcus viridans (19 Fälle, davon 11 Bazillenträgerinnen, 5 fie-
bernd) hat ebenso wie der anhämolytische mehrmals trotz ausserordentlich langer
Geburtsdauer (nach Blasensprung) keine Temperatursteigerung hervorgerufen. Auch
von den 4 Fällen mit Reinkultur blieben 3 steril.
Bacterium coli wurde in 20 Fällen gefunden, in 14 hiervon bereits ante
partum. Die 6 meist harmlosen Fieberfälle intra partum zeigen eine starke Ab-
hängigkeit der Infektionen mit diesem Erreger von der Dauer der Geburt nach
Blasensprung.
Bei den Staphylokokken, Vaginalstäbchen und anderen weniger pathogenen
Keimen zeigt sich keine besondere Erhöhung der Disposition zur Infektion mit
der längeren Dauer der Geburt nach dem Fruchtwasserabfluss. Es handelt sich
bei der Gesamtzahl von 375 Fällen um 34 Temperaturerhöhungen während der
Geburt. In einem Falle mussten Pneumokokken als Erreger angesprochen werden.
Sechs Tage nach vorzeitigem Fruchtwasserabfluss trat Fieber auf. 24 Stunden
später Cervixinzisionen, Forzeps. Die Patientin starb im Wochenbett.
Es können also hämolytische Streptokokken zum Fieber führen, ob sie in
Reinkultur vorhanden sind oder nicht. Fieber tritt oft bei diesen Keimen schon
in verhältnismässig kurzer Zeit auf, unabhängig davon, ob noch andere die Infektion
begünstigende Momente dazu kommen oder nicht. Alle anderen Keime führen
dagegen durchschnittlich erst nach viel längerer Geburtsdauer zum Fieber, wobei
die Bedeutung der Reinkulturen, ausser vielleicht bei den anhämolytischen Strepto-
kokken, zurücktritt. Fast stets sind hier noch andere unterstützende Momente, wie
Placenta praevia, Tamponade, zersetztes Blut usw. nachweisbar, wodurch die In-
fektion zum Teil selbst erst bedingt wird.
Die Bedeutung der Staphylokokken für den Geburtsverlauf ist sehr gering.
Nur in ganz seltenen Fällen scheint ihre Pathogenität für Wöchnerinnen so hoch
zu sein, dass ohne gröbere Verletzungen oder dergleichen eine schwerere Erkrankung
entsteht. |
Im allgemeinen kann Sachs, was die Prognose anlangt, den Erfahrungssatz
Ihms bestätigen: die Höhe des Fiebers intra partum allein macht den Fall noch nicht
zu einem ungünstigen; die Verbindung mit einem dauernd erhöhten Puls dagegen
gibt eine üblere Prognose.
II. Welche Bedingungen führen zur Infektion im Wochenbett? Dieser zweite
Teil der Untersuchung zerfüllt in die Fragen, einmal, wie wird die Wirkung der
verschiedenen vorhandenen Keime beeinflusst durch die Geburts- sowie die Fieber-
dauer? Sodann: Wie beeinflussen sich gegenseitig die verschiedenen Infektionsarten
und die einzelnen operativen Eingriffe?
Haäamolytische Streptokokken, die schon intra partum in fast 28 °/o ihres Vor-
kommens eine Infektion verursachen, haben im Wochenbett in 62 fin eine Infektion
zur Folge.
Ist bei intra partum nicht Fiebernden die Durchschnittsmorbidität 17,3 %o,
die Morbidität hei Anwesenheit von hämolytischen Streptokokken 500/0, so ändern
sich die Verhältnisse ganz wesentlich bei den fiebernden Kreissenden. Hier ist
die Durchschnittsmorbidität 50°/o und schnellt bei hämolytischen Streptokokken
auf 100°/o in die Höhe. Die Anwesenheit oder das Fehlen hämolytischer Strepto-
kokken ist auch für die Schwere des Krankheitsbildes von grösster Wichtigkeit,
doch bedingen sie nicht allein die Erkrankungen; auch andere Keime führen bis-
148 Geburtshilfe. Pathologie des Wochenbettes.
weilen zu Störungen im Wochenbett, erfordern aber dazu offenbar noch unter-
stützender Momente.
Bei Placenta praevia z. B. ohne operativen Eingriff fieberte im Wochenbett
nur eine Patientin, die mit hämolytischen Streptokokken infiziert war; bei allen
anderen war eine Operation vorgenommen worden.
Die Dauer der Geburt nach dem Blasensprung ist für die Prognose
des Wochenbettes weniger wichtig als für das Eintreten eines Fiebers intra
partum.
Für Infektionen mit hämolytischen Streptokokken ist die Dauer des Fiebers
intra partum nicht unwichtig. Während nämlich unter den kurz dauernden
Fieberfällen keine Todesfälle sind, mebren sie sich bei mehrstündigem Fieber.
Dagegen ist bei Infektionen intra partum mit anderen Keimarten die Dauer dieses
Fiebers beinahe belanglos für den Wochenbettsverlauf.
Einfluss des Fiebertypus: Leichtes Fieber (bis 39°) mit einem Puls unter
100 war niemals von hämolytischen Streptokokken bedingt. Bei einer Pulsfrequenz
von 100 an sind eher hämolytische Streptokokken nachzuweisen. Die Aussicht
auf ein absolut fieberfreies’ Wochenbett sinkt bei ihrer Anwesenheit auf O°/o, bei
ihrer Abwesenheit steht sie auf 65°/o. Eine mehrmals beobachtete mittelleichte
Erkrankung nach bohem Fieber intra partun wird so zu erklären gesucht, dass
die hämolytischen Streptokokken scheinbar bald Temperatur und Puls hochzu-
treiben vermögen, ohne dass es stets zu einer tiefgreifenden Infektion kommt.
Führten dagegen andere Keime intra partum zum Fieber von dieser Intensität,
dann lagen stets besonders schwere und unterstützende Infektionsmomente vor,
so dass hier stets ein mittelschweres oder gar schweres Wochenbettfieber sich an-
schloss.
Bei der Beeinflussung des Wochenbettes durch die operativen Eingriffe fällt
zunächst die schlechte Prognose bei der Wendung nach Braxton-Hix auf.
Dieser Eingriff war in allen Fällen von Fieber gefolgt. Zum Verständnis dessen,
dass diese Operation so oft auch bei nichthämolytischen Streptokokkenin-
fektionen von Fieber gefolgt ist, wird darauf hingewiesen, dass dieser Eingriff
meistens schwer und mit Quetschungen des Muttermundes durch die operierende
Hand verbunden ist, vor allem aber, dass die Ursache zum Eingriff häufig eine
Placenta praevia mit ihren besonderen Infektionsbedingungen ist.
Bei den Zangeneingriffen nehmen wiederum die hämolytischen Streptokokken
eine besondere Stellung ein, indem alle zu schweren Erkrankungen führenden un-
komplizierten Zangen durch sie bedingt waren.
Gelegentlich der Betrachtung der unkomplizierten Zangen wird von einem
interessanten Fall berichtet, indem sich zwei verschiedene nebeneinander bestehende
Infektionen nachweisen liessen. Während intra partum und im Wochenbett nach
manueller Plazentarlösung ausser verschiedenen blanden Keimen immer nur der
Streptococcus viridans festgestellt wurde, der scheinbar durch die manuelle Plazentar-
lösung zu einer Viridans-Endometritis geführt hatte, entleerte sich nach einer
Reihe von Schüttelfrösten ein parametranes Exsudat, das eine Reinkultur von
hämolytischen Streptokokken aufwies und aller Wahrscheinlichkeit nach auf
dem Wege eines bei dieser Zange entstandenen Cervixrisses sich entwickelt hatte.
Jötten (62) gelangt zu beinahe entgerengesetzten Resultaten. Jötten hat
die Untersuchungen Sigwarts nach derselben Methode (Archiv f. Gyn. Bd. 87)
fortgeführt. Von 100 in letzter Zeit nicht explorierten Schwangeren trugen 67
Streptokokken in der Scheide, 14 hiervon hämolytische. Eine von diesen 14, d. b.
7,1 Din machte ein leicht fieberhaft gestörtes Wochenbett durch. Von den Frauen mit
anhämolyti-chen Streptokokken fieberten im Wochenbette 13,2 Bin ` von denen endlich
ohne jede Art von Streptokokken 15,1°/o. Auf der anderen Seite ergab die Unter-
suchung der Lochien nicht fiebernder Wöchnerinnen in 70 Hin hämolytische Strepto-
kokken.
Puerperale Wundinfektion. 749
Die grossen Differenzen gegenüber den Befunden anderer Kliniken kann Jötten
sich nur durch Verschiedenheit der Keimverhältnisse an den einzelnen Kliniken er-
klären; insbesondere könnten doch die Infektionen in der Königsburger Klinik bei
Frauen mit hämolytischen Streptokokken in der Scheide nichts destoweniger durch
von aussen eingeführte Keime bedingt sein.
Lamers (75) sieht die Hämolyse nur als den Ausdruck besserer Wachs-
tumsbedingungen an, der mit dem indifferenten oder pathologischen Charakter des
Keimes nichts zu tun hat. Für diesen ein Kriterium zu finden, ist bisher nicht
gelungen. So werden im allgemeinen die hämolytischen Streptokokken bei fieber-
freien Wöchnerinnen aus nicht hämolytischen Eigenstreptokokken entstanden sein,
bei pathologischen Erscheinungen aber wird es sich um von aussen eingeführte
Fremdstreptokokken handeln. Der Befund hämolytischer Streptokokken im Genital-
sekret Schwangerer gehört zu den Ausnahmen, das häufigere Vorkommen derselben
im Lochialsekret lässt eich daher nur durch den Übergang der einen Form in die
andere erklären. Ein Aufwandern der hämolytischen Keime während der Geburt
oder des Wochenbettes ist ebenso wie die Einschleppung bei Untersuchung aus-
zuschliessen. Übergangsformen zwischen hämolytischen und anhämolytischen Strepto-
kokken werden genugsam beobachtet.
Vystavel (124) gelang es, aus dem Lochialsekret eines Puerperalfieberfalles
einen Streptococcus zu züchten, der, so oft man ihn auch überimpfte, im selben
Nährboden anaerob ausgesprochene Hämolyse zeigte, aerob dagegen ohne jede Hämo-
lyse wuchs. Diese Wandelbarkeit der Hämolyse eines einzelnen Stammes von
Streptokokken bestimnt Vystavel, die Hämolyse als Charakteristikum einer
besonderen Art dieser Keime abzulehnen.
Hüssy (52) gibt die Kasuistik 6 wissenswerter Puerperalfieber. Im ersten
Falle handelt es sich um den Befund anhämolytischer Streptokokken im
Lochialsekret, hämolytischer im Blute am 2. Wochenbettstage. Die schon
früher für solche Bedingungen als ungünstig bezeichnete Prognose (Gyn. Rund-
schau 1911, Nr. 2) bestätigte sich.
Bondy (11) räumt gewiss dem hämolytischen Streptococcus die Hauptrolle in der
Ätiologie schwerer und tödlicher puerperaler Infektionen ein. Doch kann er sich nicht
auf die Seite derer stellen, die dem anhämolytischen Streptococcus jeden hoch-
virulenten Wert absprechen wollen. Ganz insbesondere wehrt er sich gegen die
Kritik eines seiner Fälle (Münchn. med. Wochenschr. 1911) durch Schottmüller,
welcher glaubt, allein auf Grund des Organbefundes dem in diesem Falle allein
gefundenen anhämolytischen Streptococcus in der Ätiologie eine völlig untergeordnete
Rolle zuweisen zu dürfen, ja gerade auf Grund des anatomischen Befundes ohne
weiteres einen anaeroben Streptococcus als eigentlichen Erreger anzunehmen sich
für berechtigt hält. Diesen Folgerungen vermag Bondy absolut nicht nachzu-
kommen. Unsere Kenntnis der Wochenbettspathologie gestattet uns noch nicht,
vom pathologisch-anatomischen Befunde aus einen untrüglichen Rückschluss auf
einen bestimmten Erreger zu machen, ganz insbesondere, wenn ein ÖOrganbefund
völlig ähnlicher Natur bereits durch andere Erreger hervorgebracht ist, im vor-
liegenden Falle den anaeroben Staphylococcus (Schottmüller). Einen hypothe-
tischen, trotz anaerober Züchtung nicht gefundenen anaeroben Streptococcus den
deletären Verlauf zuzuschreiben, dazu kann sich Bondy nicht entschliessen, wenn
er im Üervixsekret und Blut anhämolytische aerobe Streptokokken allein fand.
Weiterhin zählt Bondy eine Reihe schwerer Puerperalfieberfälle aus der Literatur
auf, die ganz unzweifelhaft dem aeroben nicht hämolytischen Streptococcus ihre
Entstehung verdanken. In betreff der Arteinteilung der Streptokokken schliesst
sich Bondy der Anschauung Zangemeisters an, indem er die Hämolyse weniger
als Kennzeichen einer besonderen Art als vielmehr als den Ausdruck günstiger
Wachstumsbedingungen anspricht, der nicht nur die wohl jedem Untersucher be-
kannten Intensitätsschwankungen aufweist, sondern, entsprechend den äusseren
Bedingungen, völlig zu verschwinden und wieder neu zu entstehen vermag.
750 Geburtshilfe. Pathologie des Wochenbettes.
Verschiedene Erreger.
Traugott (114) wirft zunächst einen Blick auf das Schicksal, das die Hāmo-
lyse der Streptokokken in ihrer Eigenschaft als Indikator für die Pathogenität
erfahren hat. Endgültig besiegelt wurde dieses, nachdem es schon Natwig,
Schlesinger, Heynemann und Zöppritz gelungen war, nichthämolytische
Streptokokken in hämolytische umzuwandeln, durch Lamers Nachweis des Über-
ganges der anhämolytischen Streptokokken der Schwangeren in die hämolytischen
des Puerperiums, Überdies wird der Beweis bekräftigt durch die von Menzer,
Lamers, Zangenmeister u. a. beobachteten Übergangsformen zwischen beiden
Arten und ferner solchen Übergangsformen, die grüne Farbstoffe bilden, aber den
Blutfarbstoff nicht lösen.
Durch die Beschreibung der innerhalb dreier Jahre von Traugott beob-
achteten, zum Teil recht schweren Infektionen mit dem nicht hämolytischen
Streptococcus beabsichtigt Traugott die Beweiskette für die Unbrauchbar-
keit der Hämolyse als Kriterium für die Pathogenität zu vervollständigen.
Von den 73 Infektionen mit nichthämolytischen Streptokokken oder Diplo-
streptokokken (47 nach Abort und Frühgeburt, 26 nach ausgetragener Gravidität)
endeten 6 letal. Es bedeutet das eine Mortalität der Infektionen mit diesen Keimen
von 8,2°jo. Es folgt die Besprechung der Fälle nach den Krankheitsbildern ge-
ordnet:
Resorptionsfieber (56 Fälle; 6 mal fand sich der Erreger in Reinkultur; in
Anbetracht der überragenden Bedeutung der Streptokokken in der Puerperalinfektion
wurde er auch in den übrigen 50 Fällen als Erreger angesehen, in denen er mit
Kali, nichtverflüssigenden Staphylokokken oder grampositiven Stäbchen vergesell-
schaftet sich fand). 3 Endometritiden mit lokalisierter Entzündung an den Adnexen
oder im Parametrium. 2 Beckenabszesse. 5 Peritonitiden (keinmal fand sich der
Streptococcusin Reinkultur, obwohl bald nach Beginn der Erkrankung untersucht wurde).
5 Thrombophlebitiden der Plazentarstelle und der Beckenvenen; in einem dieser
Fälle wird ein Übergang des neben einer weissen Sarcine im Uterussekret gefun-
denen anhämolytischen Streptococcus in dem späterhin in der Pleurahöhle ange-
troffenen hämolytischen Streptococcus angenommen (auch aus dem Sputum war
zuvor der nichthämolytische Streptococcus gezüchtet. 1 Endometritis mit Lymph-
angitis.
Eine foudroyante Bakteriämie, Sepsis sensu strictiore, gelangte nicht zur Be-
obachtung.
Aus den hier gemachten Erfahrungen glaubt Traugott ferner schliessen zu
dürfen, dass sich aus dem Vorkommen des Keimes in Reinkultur eine prognostische
Bedeutung nicht ableiten lässt. Traugott liegt es fern, den hämolytischen
Streptococcus als den Erreger der Mehrzahl gerade der schwersten puerperalen
Infektionen leugnen zu wollen; nur die Verquickung von Hämolyse in vitro und
Pathogenität soll eine Zurückweisung erfahren.
Rosowsky (96) untersuchte das Scheidensekret von 65 gesunden Frauen
und 15 Kindern auf das Vorkommen anaerober Streptokokken mittelst der
Schottmüllerschen Plastilin-Platte; in 40°/o mit positivem Resultate bei stets
nur einmaliger Entnahme einer Öse Sekrets. Besonderes Gewicht legt er darauf,
dass auch bei 2 unberührten Kindern von 1/4 und 5!/2 Jahren der Erreger sich
in der Scheide fand. Damit gewinnt Schottmüllers Vermutung an Gewissheit,
dass es sich bei den so häufigen, teils schweren und tödlichen puerperalen Infektionen
mit dem anaeroben Streptococcus meist um autogene Infektionen handelt.
Kroemer (71) dagegen gelangt zu der Ansicht, dass die Infektion mit
dem anaeroben Streptococcus, wie sie Schottmüller mitteilt, in ihrer Bedeutung
überschätzt werde. Im Gegenteil erachtet er sein Vorkommen für ein äusserst
seltenes. Bei weitem die Mehrzahl der in Greifswald zum Exitus gekommenen
Fälle ergaben den Befund des Streptococcus erysipelatos.
Puerperale Wundinfektion. 751
Auch Hüssy (53) hält die obligat anaeroben Keime im weiblichen Genital-
traktus für seltener als Schottmüller-Rosowsky angeben; er erachtet sie für
im allgemeinen weniger virulent als die Aerobier.
Jordan (61) fand in 21 genauer untersuchten Fällen 17 mal einen Strepto-
coccus, der sich von anderen Streptokokken unterscheidet, und den Verf. Strepto-
coccus puerperalis nennt. Auf Agar wächst er reichlich in opaken Kolonien,
die viel grösser als die anderer Streptokokken sind. Er macht die Milch gerinnen
und bildet Säure mit Laktose, Glukose, Sacharose und Salizin, nicht mit Raffinose,
Manit und Inulin. Er ist die häufigste Ursache des Puerperalfiebers; er scheint
sich im Darminhalt zu finden und gelangt von dort in die Genitalorgane. Eine
aus diesem Streptococcus hergestellte Vakzine empfiehlt er, schon prophylaktisch
jeder Kreissenden zu geben.
Bondy (10) nimmt auf Grund eines eigens beobachteten Falles Veranlassung,
der Frage nach der Bedeutung des Pneumococcus (dipl. lanc. pneumoniae
Fränkel-Weichselbaum) für die puerperale Infektion näher zu treten. Da
es im allgemeinen andere Organe sind, die durch den Pneumococcus erkranken,
und bei dieser Gelegenheit die Keime auch sehr häufig im Blute gefunden werden,
so liegt die Möglichkeit auf der Hand, dass die Plazentarstelle auf dem Blutwege
metastatisch infiziert wird. Der Befund des Erregers im Uteruskavum kann hierin
keine Aufklärung geben. Zunächst gibt Bondy eine Zusammenstellung der aus
der Literatur bekannten puerperalen Pneumokokkeninfektionen. In der Hälfte etwa
der Fälle war nach der Art des Krankheitsverlaufes eine hämatogene Entstehung
der Infektion angenommen, in vielen derselben war eine Pneumonie kurz vorauf-
gegangen. Besteht die Annahme einer primären Genitalinfektion zu Recht, so
müssen bei bakteriologischen Untersuchungen des Genitalsekretes solche auch ge-
legentlich gefunden werden. In der Tat ist ein gelegentlicher Befund von Pneumo-
kokken vielfach in der Literatur bekannt und ebenfalls auch vom Verf. erhoben
worden. Um aber ein Urteil zu gewinnen, wie häufig etwa im Verhältnis zu seinem
alltäglichen Vorkommen in der Mundhöhle und auf anderen Schleimhäuten der
Keim in der Scheide Schwangerer, Wöchnerinnen und Nichtschwangerer sich findet,
hat Bondy systematische Untersuchungen vorgenommen und bei 30 Nichtschwangeren
keinmal, bei 30 Schwangeren und 30 Wöchnerinnen je einmal sichere Pneumo-
kokken nachweisen können. Bondy weist ausdrücklich darauf hin, dass eine
exakte Unterscheidung getroffen werden muss zwischen Pneumokokken einerseits
und auf der anderen Seite den Parapneumokokken (Natwig) seu Diplostrepto-
kokken (Walthard) und dem Streptococcus mucosus. Vielleicht sind auch in
den in der Literatur mitgeteilten Fällen Verwechslungen in diesem Sinne vorge-
kommen, wie es Dudgeon, Panton, Koch und Hamm annehmen.
Als Hauptcharakteristikum der Pneumokokkengruppe gilt die Kapselbildung,
die jenen den Streptokokken zuzuzählenden Mikroorganismen völlig fehlt. Erwähnt
muss werden, dass auch der Pneumococcus dort, wo er in saprophytärem Zustande
lebt, also ausserhalb des eigentlichen Krankheitsherdes, keine Kapseln zu bilden
pflegt. Ferner bedient sich Bondy des Voges-Agars als eines wichtigen Differen-
zierungsmittels. Auf diesem nämlich bildet der Pneumococcus und allerdings auch
der ihm zweifellos näherstehende Streptococcus mucosus auf dunkelrotem Grunde
einen eigelb verfärbten Hof. Diese Eigenschaft fehlt völlig den Abkömmlingen der
Streptokokkengruppe.
Amersbach (3) stellt sich die Aufgabe, das Scheidensekret von 40
Schwangeren auf das Vorkommen von Staphylokokken zu prüfen unter Zuhilfe-
nahme aller kulturellen und serologischen Merkmale. So gibt er znnächst eine
genaue Definition dessen, was allein auf die Bezeichnung Staphylokokken An-
spruch hat: es sind grampositive, gleichgrosse, runde Kokken, zeigen im hängenden
Tropfen der Bouillonkultur die typische Traubenanordnung und sind fakultativ
anaerob. Löffler-Serum wird nie stärker verflüssig. Schwankend ist dagegen
das Verhalten der Staphylokokken bezüglich der Konsistenzveränderung der Gela-
Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1912. 48
752 Geburtshilfe. Pathologie des Wochenbettes.
tine, der Verfärbung der Lackmusmolke, der Farbstoffbildung und der Hämolysin-
produktion. Ohne Anwendung dieser kulturellen Differenzierungen ist beispiels-
weise in vielen Fällen eine Abgrenzung gegenüber kleineren Sarcinen unmöglich,
diese eben verflüssigen z. B. Löfflerserum und zeigen in der hoben Schicht nur
aerobes Wachstum; Hämolysin wird von ihnen nie gebildet. Es hat sich nun
herausgestellt, dass die allein menschenpathogenen pyogenen Staphylokokken ihre
besonderen Charakteristika tragen, hämolytisch sind. Das Vorkommen nun gerade
dieser Staphylokokken ist denn auch beschränkt im wesentlichen auf den Menschen,
auf die Haut, Schleimbaut usw.
Um den Nachweis allein dieser in der Scheide handelt es sich denn auch in
der Arbeit. Einerim gleichen Sinne vorgenommenen Untersuchung durch P. Jung
wird eine fehlerhafte Methodik zur Last gelegt. Einmal gelten fälschlich als Kri-
terien Verflüssigung der Gelatine, Trübung von Traubenzucker und grampositives
Verhalten.
Ebenso wird das Verhalten zur Prüfung der Hämolyse als ungenügend ver-
urteilt. Die Verwendung von Menschenblut zum Hämolysinnachweis lässt unbe-
rücksichtigt den Gehalt des menschlichen Blutes an Antikörpern gegen das Staphylo-
lysin. ` Ein derartiges Antistaphylolysin nämlich ist in jedem Menschenserum nach-
weisbar, auch ohne dass eine Staphylokokkeninfektion vorangegangen sein muss.
Aber auch wegen ihrer bei weitem grösseren Empfindlichkeit sind beispielsweise die
Kaninchenblutkörperchen zu Hämolyseversuchen besonders geeignet. Doch auch
der einfache Nachweis der Hämolyse genügt nicht, sondern für grundlegende Ver-
suche bedarf es des Beweises, dass die Auflösung der roten Blutkörperchen wirklich
durch sie zustande kam, d. h. die Kontrolle mit inaktiviertem Staphylotoxin und
mit Antistaphylotoxin. Unter Zuhilfenahme dieser feineren bakteriologischen Unter-
suchungsmethoden gelang es Amersbach in 48°/, der Schwangeren echte
hämolytische Staphylokokken nachzuweisen. Ausdrücklich wird darauf Wert
gelegt, dass es sich um die echte Hämolyse handelte, die in einer Aufhellung
eines Hofes bis zur Durchsichtigkeit innerhalb von 12—24 Stunden handelt; im
Gegensatz nämlich zu zwei anderen Arten von Aufhellung. Bei der einen handelt
es sich um die Bildung eines Hofes von (über, schmutziger Verfärbung innerhalb
von 24—48 Stunden, im anderen Falle um eine diffus über die ganze Platte sich
erstreckende Aufhellung. Beides wird bei den Sarcinen heispielsweise beobachtet.
Nur 2 der 19 Staphylokokkenträger fieberten im Wochenbett und zwar beide an
Streptokokkeninfektionen. Aber selbst bei positivem Befund hämolytischer Sta-
phylokokken in der Scheide rät Amersbach in dem uns geläufigen Schluss vor-
sichtig zu sein, es müsse sich hierin um den Erreger handeln; gerade eben wegen
des so häufigen Befundes dieses Keimes in der Scheide.
Koblanck (68) beobachtete einen Fall von Kolisepsis, die mit Wahr-
scheinlichkeit ihren Ausgang von einer Entzündung in der blaurot verfärbten Nase
genommen hat und somit einem zweiten von ihm und Sachs im Jahre 1908 be-
obachteten Fall ähnelt. Die Infektion mag den Abort herbeigeführt haben, Koli
wuchs in Reinkultur aus dem Serum des Herpes nasiolabialis, aus dem Blut und
aus der Scheide Heilung bei Anwendung intravenöser und rektaler Kochsalz-
adrenalininjektionen.
Köhler (69) fand in zwei Fällen von Sepsis post abortum nur Bacterium
coli in der Scheide (Reinkultur im ersten, fast rein im zweiten Falle), im Blute
(wiederholt), Peritonealeiter, Parotisabszess etc. Der zweite Fall endigte letal. Die
Identifizierung des Keimes geschah auf den üblichen Differentialnährböden: Gela-
tine, Zuckeragar, Kartoffel, Endonährboden, Milch, Lackmusmolke. Köhler hält
den Weg des Keimes vom After aus durch den Genitaltrakt für den wahrschein-
lichsten. Möglicherweise besteht für den geschwächten Organismus die Fähigkeit,
selbst das wenig virulente Koli direkt in die Blut- oder gar Lymphgefässe aufzu-
nehmen, ohne entzündliche Lokalisationen.
Puerperale Wundinfektion. 753
Sackenreiter (104) hat an 50 Fällen von putrider Endometritis Unter-
suchungen darüber angestellt, welche Keime für die Gestankbildung in Frage
kommen. In 34°/o der Fälle fand Sackenreiter Bacterium coli teils allein,
teils vergesellschaftet. In 240,0 gramnegative anaerobe Staphylokokken. In 14/o
den Streptococcus putridus, in 12°/o ein Influenzabazillen ähnliches hämoglobino-
philes Stäbchen. Vaginalbazillen fanden sich in 240/0, und zwar hiervon gram-
negativ in 4°/o, grampositiv in 20°/o, fusiforme Stäbchen in 6°/o. Micrococcus
tetragenos anaerobius (Wegelius), hämolytische Futterbazillen und Bacterium pro-
teus in je 4°/o. Bacterium capsulatus (Fränkel-Welch), Bacterium pyocyaneus,
anaerobe halbmondförmige Stäbchen (Wegelius N. 32) und Kokken (Wege-
lius N. 11) in je 2°/o. Die Beteiligung der beiden letzten Gruppen an der Ge-
stankbildung ist unentschieden. Am häufigsten also fand sich Bacterium coli,
auch war es das einzige, das sich in Reinkultur nachweisen lies. In 12°/o der
Fälle gelang es nicht, den Gestankerreger festzustellen, fernerhin wurde der Pseudo-
diphtheriebazillus in mannigfachen Wachstumseigentümlichkeiten auch mit Hämolyse
begabt im puerperalen Scheidensekret gefunden. Es gibt also keine einheitliche
Ursache der putriden Endometritis.
Freund (39) trägt mit der Beschreibung dreier Fälle von Tetanus puer-
peralis zur Klinik dieses immerhin selteneren Krankheitsbildes bei. In allen drei
Fällen handelt es sich um Eingriffe von unbefugter Hand: Einmal um lang-
dauernde. Manualhilfe von seiten der Hebamme bei Steisslage, zweimal um krimi-
nelle Eingriffe zur Aborteinleitung; einmal war diesbehufs mit einem Holzspan
in das Uteruskavum eingegangen. In den geheilten zwei Fällen war bald nach Aus-
bruch der Erscheinungen 12 bezw. 14 Tage nach stattzehabter Infektion Tetanus-
antitoxin gegeben worden in der Menge von 100 A.E. des Höchster Präparates.
Im ersten Falle hatte die Inkubationszeit 9 Tage betragen. Symptomatischer Er-
folg war auch auf Pantopon hin nicht zu verkennen. In keinem der drei Fälle
gelang es, den Erreger festzustellen. Für die Praxis würde in prophylaktischer
Hinsicht es sich empfehlen wegen der Möglichkeit einer Überwanderung der Keime
vom After der Kreissenden her einmal für genügende Entleerung vor der Geburt
zu sorgen, bei Eingriffen die Aftergegend zu bedecken, die Scheide vor der ersten
Untersuchung und vor Eingriffen durch eine Spülung mechanisch zu reinigen.
Eventuell wird die Hochschwangere den Genuss von Gemüsen, Beeren und Erd-
früchten meiden, an denen bekanntlich die haltbaren Sporen sich finden.
King (64) erinnert an einige wichtige Eigentümlichkeiten in der Verbreitungs-
weise des Gonococcus. Während zunächst die Schleimhäute vom Zylinder-
zellentyp das Ausbreitungsgebiet dieses Keimes sind, so hat man jetzt sichere Kennt-
nis von der Penetrationskraft desselben in die Tiefe der Gewebe, die uns die Ent-
stehung der gonorrhoischen Arthritis, Endokarditis und Septikämie verständlich
macht. Die Fähigkeit des Virulenzwechsels teilt er mit anderen Keimen. Ob
der Gonokokkentrüger eine gewisse Immunität erwirbt, wie es die Überimpfung
einer Blennorrhoe von der gesunden Mutter auf das Neugeborene als möglich er-
scheinen lässt, ist fraglich. Der negative Befund des Erregers spricht nicht mit
Sicherheit gegen den gonorrhoischen Charakter der Infektion.
Die Mehrzahl der gonorrhoisch Infizierten geht ohne akute, fieberhafte Er-
krankung des Genitaltraktus im Wochenbett aus; in vielen dieser Fälle aber spielt
sich dennoch schleichend eine Aszension der Infektion in Üterusund Tube ab, die häufiger
nur zu Verdickung des Tubenrohres und Adhäsionen führen als zur Ausbildung
eines Pyosalpinx. Im allgemeinen spielt sich dieser Prozess in den 6 Wochen
der Involution ab. Klinisch verläuft diese latente Gonorrhoe entweder vollkommen
schmerzlos, oder aber es bleibt mit den Verwachsungen ein dauernder Reizzustand
im kleinen Becken zurück; solche Patientinnen stellen ein grosses Kontingent der
invaliden, neurasthenischen Klientel der gynäkologischen Sprechstunde.
Auch können mehrere Wochenbetten spurlos vorübergehen, das Krankheits-
bild in einem der späteren erst sich entwickeln.
48*
754 Geburtshilfe. Pathologie des Wochenbettes.
Bei den puerperalen Infektionen spielt der Gonococcus eine zwiefache Rolle.
Zunächst als Erreger selbst. Fernerhin geht mit der Umstimmung der Reaktion
des Scheidensekretes durch die Anwesenheit des Gonococcus auch die bakterizide
Eigenschaft des ersteren verloren, und der Invasion anderer Erreger ist Tür und
Tor geöffnet.
Im Zusammenhang mit einer eigenen Beobachtung von puerperaler Gono-
kokkensepsis werden die Befunde Lofaros erwähnt, dem es gelang, in über der
Hälfte der Fälle aller Arten gonorrhoischer Infektion den Erreger im Blute nach-
zuweisen.
Uterus,
Godart (42) sah bisher 2 Fälle von puerperalem Uterusabszess ohne
jede Beteiligung der Adnexe. Der erste kam nach Hysterektomie ad exitum. In
dem zweiten handelt es sich um eine 33 jährige Zweitgebärende Nach normalem
Partus erkrankte sie am Ende der ersten Woche unter den Erscheinungen einer
Pelveoperitonitis, vielleicht infiziert durch eine alte Pflegerin mit einer Dakryo-
cystitis. Neben einer symptomatischen Behandlung war subkutan Elektrargol
gegeben worden, als Godart die Patientin am 25. Tage des Wochenbettes sah.
Der sehr grosse, schmerzhafte Uterus war in der Gegend der Tubenecken auf-
fallend weich, die Adnexe waren beiderseits frei. Nach Hysterektomie fiel die
Temperatur. Zwei nochmalige Anstiege wurden mit intramuskulärer Injektion von
Lantol erfolgreich behandelt. Der Uterus zeigte auf dem Schnitt eine Anzahl
kleiner Abszesse in der Gegend der Tube beiderseits; im übrigen war er schlecht
involviert, die Mukosa verdickt, die äusseren Muskelschichten ödematös, die Adnexe
frei. In dem Abszesseiter Streptokokken. Godart macht auf die Gefahren einer
therapeutischen Curettage aufmerksam.
De Monchy (84) beschreibt einen Fall von puerperaler Uterusgangrän.
Der Partus einer Eklamptischen war von ihm mittelst Forzeps beendet worden.
Am 9. Tage des fieberhaften Wochenbettes wird wegen plötzlich einsetzenden
stinkenden Lochialflusses mit intrauterinen Spülungen begonnen. Am nächsten
Tage wird ein grösseres Hämatom der Scheide eröffnet. Merkwürdigerweise führt
de Monchy dieses nicht etwa auf die instrumentelle Entbindung zurück, sondern
stellt sich vor, dass während des Krampfes noch intra partum ein Gefäss zerrissen
sein werde. So will er sich auch das Schlechterwerden des Pulses erklären,
während das Kind noch im Gebärkanal sich befand. Am 12. Tage werden zwei
Sequester von flächenhafter Gestalt und aashaftem Gestank ausgestossen. Diese
lassen mikroskopisch nekrotische Uteruswand mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit
erkennen. Während das die Erscheinungen dessen sind, was von anderer Seite
meist als Metritis dissecans bezeichnet wird, hat de Monchy noch eine besondere
Seite dieses Krankheitsbildes beleuchtet, nämlich die Wiederherstellung der Uterus-
wand und ihrer Funktionstüchtigkeit. In seinem Fall nämlich erfolgte nach 5 und
8 Jahren die Geburt eines ausgetragenen Kindes. In 17 von 44 geheilten
Fällen der Literatur ist der Wiederaufnahme der Funktion des Endometriums
Beachtung geschenkt. In 7 derselben trat die Menstruation wieder ein, in 10
derselben jedoch kehrte sie nicht wieder.
Adnexe und Parametrien.
Rose (92) beschreibt die Entstehung einer Pyosalpinx, die zum 1. Male
in der 5. Woche post partum Erscheinungen gemacht hatte. Unter der Diagnose
Ovarialtunıor mit Stieldrehung war die Pyosalpinx mit gutem Erfolge per laparo-
tomiam entfernt worden. Das Kind litt an einer Blennorrhoe.
Während Schottmüller (Diskussion) dazu neigt, die von ihm beschriebenen
anaeroben Streptokokken, auch Staphylokokken, als die bei weitem häufigsten Erreger
puerperaler Salpingitiden anzusehen, hält Rose für seinen Fall den Gonococeus
Puerperale Wundinfektion. 153
für den wahrscheinlichsten Erreger allein schon in Anbetracht der Blennorrhoe
des Kindes.
Ferguson (34) bält dafür, dass die Mehrzahl der puerperalen Pyosal-
pingitiden für Parametritiden gehalten werden, und ein operativer Eingriff
infolgedessen bis zur eitrigen Einschmelzung hinausgeschoben wird. Viele Beckenzell-
gewebsentzündungen mit Beginn hoch im Becken nehmen von einer Infektion der
Tube ihren Ausgang und bedürften gerade der frühen Operation. Die Höhe des
Sitzes der Resistenz im Beginn ist für die Diagnose von Wichtigkeit. Das akute
Stadium ist für die Operation der puerperalen Pyosalpinx abzuwarten.
Barbour (Diskuss.) hält eine Resistenz hoch im Parametrium nicht für
unbedingt einer Pyosalpinx zugehörig, es entstehen auch Zellgewebsentzündungen `
oben im Lig. latum, die meist Neigung zur Ausbreitung entlang dem Lig. rotundum
zur Beckenwand hin zeigen.
Haultain (Diskuss.) verwertet vor allem die Beweglichkeit für die Diagnose.
Brewis (Diskuss.) betont, dass die Mehrzahl der puerperalen Pyosalpingitiden
ohne Operation heilt. Bei Notwendigkeit der Operation würde er für frische Fälle
den abdominalen, für ältere den vaginalen Weg vorziehen.
Franke (38) hatte Gelegenheit, den Durchbruch eines beiderseitigen para-
metranen Exsudates durch das Foramen ischiadicum zu beobachten. Der Prozess
gelangte wegen Komplikation durch psychische Erkrankung der Wöchnerin erst
zur Diagnose, als vier Wochen post partum ein Senkungsabszess in beiden Glutäal- '
gegenden seinen Durchbruch vorbereitete. Zur Differentialdiaxnose gegenüber
einem proktitischen Prozesse wird die rektale Untersuchung empfohlen.
Peritonitis.
Boquell (13) fasst die an 27 Fällen gesammelten Erfahrungen über die
puerperale Peritonitis folgendermassen zusammen: Wegen der grossen Ver-
schiedenheit des klinischen Bildes werden in der Diagnose Irrtümer immer wieder
unterlaufen. Ein jedes der im allgenieinen als charakteristisch anzusprechenden
Symptome kann fehlen, wie das Missverbältnis zwischen Puls und Temperatur,
das Erbrechen, die Auftreibung des Leibes; auch die Schmerzhaftigkeit kann fehlen
oder sie macht eine Unterscheidung gegenüber derjenigen bei lokalisierter Peritonitis
unmöglich. Die Allgemeinsymptome sind zweifellos konstanter, aber weniger
charakteristisch und nicht immer zu unterscheiden von denjenigen allgemeiner In-
fektionen.
Me&riel (82) bot sich im Zeitraume von 6 Jahren 6mal der bekannte
Symptomenkomplex der akuten Magendilatation dar. Den Duodenalver-
schluss spricht er darin als das sekundäre an, im Gegensatze zu Albrecht,
Kundrat ete. Kellings Annahme einer faltenartigen Klappenbildung an der
Kardia, die den Mangel des Erbrechens erklären würde, hält er für beachtenswert.
Reynier und Legueu sehen die Dilatation als den Ausdruck einer Hemmungs-
wirkung im Reflexnervensystem an, ähnlich der Blasenlähmung nach Eingriffen
am Damm. Wahrscheinlich kann das Bild durch die verschiedensten Ursachen
hervorgerufen werden: durch Infektion, toxische Wirkung des Narkotikums,
operativ-traumatische Beeinflussung des Viszeralnervensystemes, Aerophagi. Thera-
peutisch wirkt die Magenspülung ebenso prompt wie bei der postoperativen Blasen-
lähmung der Katheterismus, allerdings empfiehlt er nebenbei die Bauchlage.
Audebert (Diskuss.) hält in den geburtshilflichen Fällen die Chloroformin-
toxikation ätiologisch für das Wichtigste, in zweiter Linie den traumatischen Shock
der Abdominalnerven. Therapeutisch stellt er die Knieellenbogenlage an die Spitze,
rät jedoch, die Trendelenburgsche Beckenhochlagerung, wie sie Schlesinger
für Laparotomiefälle empfiehlt, einer Prüfung zu unterziehen.
756 Geburtshilfe. Pathologie des Wochenbettes.
Pyämie.
Nach Veit (115) scheint das Entstehen einer Pyämie eine gewisse Dispo-
sition vorauszusetzen. Diese besteht insonderheit in einer gewissen Schwäche der
Uteruswand etwa infolge einer Zwillingsschwangerschaft oder bei Erschöpfungszu-
‚ständen, wie sie charakterisiert sind durch die Atonie, die deshalb auch häufig zu
Plazentaroperationen Veranlassung geben. In ähnlicher Weise kann die seröse
Durchtränkung und kleinzellige Infiltration der Uteruswand bei Infektion, wie wir
sie besonders beim kriminellen Abort sehen, die anatomische Grundlage für die
schlechte Zusammenziehung bieten. Eine solche Beschaffenheit der Muskulatur
erklärt ausser der Plazentarverhaltung das Offenbleiben der Venenlumina. Gerade
` die erwähnten Umstände lassen eine Ansammlung von zersetzungsfähigem Material
im Uteruslumen zu, leisten im übrigen aber zu einer pathologischen Entwickelung
der Keimflora im Uterus dadurch Vorschub, dass sie besonders häufig zu operativen
Eingriffen Anlass geben.
Ob etwa ein absolut spezifischer Enga die Pyämie veranlasst, lässt sich
mit Sicherheit bisher nicht entscheiden. Soviel aber ist nicht zu leugnen, dass der
obligat anaerobe Streptococcus als Erreger eine ganz hervorragende Rolle spielt.
Ja, wenn man bei einer Pyämie einen aeroben Streptococcus findet, so schliesst es
das Vorhandensein des Anaerobiers als Erreger noch keineswegs aus. Auch ein
Übergang der beiden Formen ineinander unter allmäblicher Umwandlung dieses
- Kulturmerkmales ist nicht von der Hand zu weisen. Soviel aber scheint Veit
festzustehen und darin schliesst er sich der From meschen Annahme an, der
Erreger ist im allgemeinen ein nicht hochvirulenter, wie ja auch die anaerobe
Form gemeinhin für die weniger virulente gilt, kann aber im Laufe der Er-
krankung seine Virulenz erheblich steigern.
Thrombose.
De la Camp (4) bespricht die Bedeutung der Thrombose vom Stand-
punkt des Internisten; er kann eine gewisse Verwandtschaft und Abhängigkeitsbe-
ziehung zwischen den anatomisch gewiss verschiedenen Vorgängen der Blutgerin-
nung und primären Blutpfropfbildung nicht in Abrede stellen. De la Camp erklärt
sich das Zustandekommen der Thrombose bei Chlorose durch die herabgesetzte
Zirkulation und Ernährungsstörung der Venenwand. Ein ähnliches Verhalten
wird bei den Thrombosen der Leukämie anzuschuldigen sein. Dass sich chronisch
anämische Zustände in der Neigung zur Thrombose anders verhalten, ist nicht
mehr als erklärlich, da hier im Gegensatz zur Chlorose die Blutmenge vermindert,
das Herzschlagvolumen und die Stromgeschwindigkeit dagegen erhöht sein müssen.
Die Beeinflussung der Thrombenbildung muss in der Hauptsache eine prophylak-
tische sein, nämlich aktive, bezw. passive Bewegung der durch ihre Lage dispo-
nierten Unterextremitäten.
Duffek (28) fand, dass bei der Entstehung eines septischen Thrombus stets
anfangs ein primärer Blutplättchenthrombus sich bildet mit Kokkeneinschlüssen und
sekundären Entzündungserscheinungen der Wand. Direkte Gerinnungen sind
überhaupt nicht nachweisbar, dagegen scheinen die von der Infektionsstelle ent-
fernt liegenden septischen Thromben derart zustande zu kommen, dass bei der aus
allgemeinen Gründen entstehenden Thrombenbildung die im Blut kreisenden Mikro-
organismen mit eingeschlossen werden. Im Gegensatz hierzu ergaben die Unter-
suchungen am puerperalen Uterus, dass die Venen der Plazentarstelle sich im all-
gemeinen mit Gerinnungs-, selten mit Ausscheidungsthromben schliessen. Bei der
puerperalen Infektion werden dann diese schon bestehenden Thromben sekundär
infiziert. Der Versuch, am Tiere durch Infektion des ruhenden puerperalen Uterus
septische Thrombose (fortgeleitete oder entfernte) zu erzeugen, gelang nicht.
Jeannin (57) trennt bei der Betrachtung der Ätiologie der Thrombose die
Fälle mit normalem Verlauf des Gestationsprozesses von denen, die durch Störungen
Puerperale Wundinfektion, 157
irgendwelcher Art kompliziert sind. Bei den ersteren kommen als Ursache in
Betracht einmal die Verlangsamung des Blutstromes, wie sie bedingt ist in der
Schwangerschaft durch die Erweiterung der Venenbahnen, insbesondere derjenigen
der Genitalorgane, den gehemmten Abfluss, im Wochenbett durch das Sinken des
intraabdominalen Druckes, die verlangsamte Herztätigkeit; sodann Veränderungen
des Blutes chemischer Natur, wie Herabsetzung der Dichtigkeit, Vermehrung des Fibrin-
gehaltesin den letzten Monaten, Verminderung der Alkaleszenz und vor allem Steigerung
des Kalkgehaltes, anatomischer Natur, Anwachsen der Leukozytenzahl und Zerfall
solcher in grossen Mengen unter gewissen Bedingungen mit Freiwerden von
Thrombokinase. Ferner wirken Veränderungen des Venenendothels, wie sie auf die
einem jeden Geburtsstadium eigene Weise zustande kommen; in der Schwanger-
schaft: Druck und Dehnung des Gefässes, Stauung, Eindringen von Zotten und
Riesenzellen in das Lumen an der Plazentarstelle; durch Toxinbildung aus Ovarium,
Corpus luteum, Plazenta, Kind, durch Infektion. In der Geburt werden die
Endothelveränderungen vorzüglich traumatischer Natur sein, durch heftige Wehen-
tätigkeit, Muttermundsrisse, Eröffnung der Sinus bei Ablösung der Plazenta.
Post partum wird der bakterielle Einfluss auf das Endothel die Hauptrolle
spielen.
Bei pathologischen Komplikationen können alle Faktoren in verstärktem
Masse wirken. Ausserdem kann hier das Endothel geschädigt werden durch Ein-
griffe, Toxine, die den erkrankten Organen oder einer bestehenden Infektion ent-
stammen. In den Fällen, die mit einer Blutung einhergehen, kommt die gerinnungs-
fördernde Wirkung des den Coagulis in utero entstammenden Serums für die
Thrombosenbildung in Betracht, desgleichen das in diesen Fällen erhöhte Gerin-
nungsvermögen; auf diesem Wege erklärt sich Jeannin auch die Häufigkeit der
Thrombose nach der Placenta praevia mit ihren wiederholten Blutungen.
Zweifellos gibt es neben Thromben infektiösen Ursprungs auch solche nicht
infektiösen; diese bilden gewissermassen eine Fortsetzung der physiologischen
Thrombosierung an der Plazentarstelle, vielleicht ist sie häufig veranlasst durch
eine Atonie oder durch Veränderungen im Chemismus der Körpersäfte.
In der Symptomatologie der aseptischen Thrombose räumt er dem Mahler-
schen Kletterpuls eine wichtige Rolle ein. Für die Trombophlebitis misst er den
pulmonalen Symptomen eine besondere Bedeutung bei. Einmal treten diese Er-
scheinungen häufig schon zu einer Zeit auf, zu welcher der thrombophlebitische
Prozess noch auf die Beckenvenen beschränkt, die Femoralis noch nicht ergriffen
und die Diagnose aus dem örtlichen Befund mit Sicherheit noch nicht zu stellen
ist. Fernerhin bat das klinische Bild der auf dem Wege über das rechte Herz
in die Lungen verschleppten miliaren Embolien etwas recht Charakteristisches; das
Initialsymptom bilden für gewöhnlich Seitenstiche, die Atmung wird frequent und
die schmerzhafte Seite des Thorax bleibt deutlich in den respiratorischen Ex-
kursionen gegenüber der anderen Seite zurück. Über der schmerzhaften Stelle
findet man etwas Dämpfung und Krepitieren. Das Sputum zeigt die Farbe des
Johannisbeergel&es. Ein pleuritisches Exsudat und längerdauernder Husten können
folgen. Die Attacken können sich wiederholen. Umfangreiche Emboli pflegen
sich bei der Thrombophlebitis nicht abzulösen. Häufig findet sich eine Schmerz-
haftigkeit zu seiten des Uterus, die besonders beim Untersuchen auffällt, bei der
Defäkation geklagt wird, sodann aber auch bei jeder weiteren Ausbreitung des
Prozesses exazerbiert. Dysurie und Ischurie gehen nur ganz unregelmässig mit
der Thrombophlebitis einher; ein häufiger beobachteter Meteorismus vollends ist
wegen dessen so verschiedener Entstehungsmöglichkeit im Wochenbett diagnostisch
nicht zu verwerten. Wichtig ist der Tastbefund. Es gilt hier die Regel, dass
der thrombophlebitische Prozess der Hypogastrika oder Spermatika, selbst bei be-
gleitender Paraphlebitis, die Excavatio recto-uterina, sowie vesico-uterina völlig frei
lässt im Gegensatze zu Peri-, Parametritiden und Adnexentzündungen.
158 Geburtshilfe. Pathologie des Wochenbettes.
Michaelis (83) betont von neuem gegenüber Küster (1911), dass post
partum und post operationem Thrombose und Embolie nicht gänzlich ohne Vorboten
eintreten: bei genügend häufiger und genauer Messung beobachtet man vor Eintritt
dieser Komplikationen subfebrile Temperaturen.
Küster (72) begründet wiederum seine Anschauungen Michaelis (Zeit-
schrift für Geb. und Gyn. 70, H. 1) gegenüber und schliesst aus seinem Material,
das er um einen weiteren Fall bereichert: „Eine grosse Zahl der Fälle von
Thrombose und Embolie scheidet von vornherein für das prämonitorische Tempe-
ratursymptom aus — bei dem Rest ist das Symptom selten zu finden — 3mal
unter 30 Fällen; prämonitorische Temperatursteigerung vor dem Eintritt von
Thrombose oder Embolie ist nicht allein nicht regelmässig, sondern sogar eine
Seltenheit.“
Nacke (85) legt seinen (bereits im Zentralblatt für Gyn. 1908 Nr. 33)
vertretenen Standpunkt zur Frage der prämonitorischen Symptome der Thrombose
dar gegenüber den Ausführungen Michaelis. Küsters Ansicht ist auch die
einige stets gewesen. Was die Prognose der Embolie anlangt, so liegen die Ver-
hältnisse nicht so einfach; die obturierenden Thromben allerdings erkennen wir
wohl im allgemeinen infolge der sekundären Schwellung früh genug, um rechtzeitig
einer Embolie vorzubeugen. Unglücklicherweise jedoch sind es gerade die meist
nicht diagnostizierbaren wandständigen Thromben, die zur Embolie führen.
Auch Rosenstein (94) konnte an zwei genau beobachteten Fällen puerperaler
bezw. operativer Thrombose bis zum Eintritte einer Embolie eine Temperatur-
steigerung oder Veränderung des Pulses nicht konstatieren.
2. Prophylaxe und Therapie.
L *Ahlfeld, F., Zur Prophylaxe des Kindbettfiebers in den deutsch abgefassten staat-
lichen Lehrbüchern für Hebammen. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. H. 1. p. 41l.
2. *— Verbot oder Einschränkung der inneren Untersuchung für Hebammen. Zeitschr.
f. Medizinalbeamte. H. 13. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. p. 117.
3. Arnold, J., Beiträge zur Würdigung der Uterusspülung bei Puerperalficber. Diss.
München 1910.
4. Baldovsky, Abszess des Eierstockes. Wratsch. Gaz. Nr. 10. (Der Abszess war
puerperalen Ursprungs und enthielt Streptokokken.) (H. Jentter.)
ö. *Bauer, Fritz, Zur Behandlung der akuten, freien Peritonitis mit besonderer
Rücksicht auf die Frage der Primärnaht. Arch. f. klin. Chir. Bd. 96. H 4. Ref.
Zentralbl. f. Gyn. p. 662.
6. *Benthin, W., Zur Frage der Indikationsstellung bei der operativen Behandlung
der puerperalen Pyämie. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 39. p. 1269.
7. *Björkenheim, Edv. A., Zur Bakteriologie und Therapie des fieberhaften Abortes.
Arch. f. Gyn. Bd. 98. H. 3. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. p. 143.
8 *Blumenthal, Ferdinand, Die therapeutische Verwendung des Silberatoxyls,
Monosilbersalz der p-Amidophenylarsensäure. (Therapie der Gegenwart. 1911. Sep-
tember.) Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 1072.
8a. *Bondy, Bakteriologie und Klinik des Abortes. Gyn. Ges. zu Breslau. 21. XL,
12. XII. 1911. (Vgl. Jahresbericht 1911. p. 776.)
9. *Boquel, A., Sur le traitement des peritonites au cours de la puerperalite. Soc.
obst. de France. Oktober 1911. Bericht: Annalcs de Gyn. et d’obst. Dezember 1911.
D 731.
10. *Brindeau, La culture de bacilles lactiques dans l'infection puerperale. Soc.
obst. de France. Oktober 1911. Bericht: Annales de gyn. et d’obst. Dezember 1911.
p. 746.
ll. *Brüning, F., Vergleichende Desinfektionsversuche mit Jodtinktur und Alkohol.
Arch. f. klin. Chir. Bd. 94. H. 3. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 383.
12. *Bryan, ©. W. G., Pyaecmia treated with specific antistreptococcus serum. The
Lancet. Febr. p. 501.
13. *Calderini, Di alcuni casi di sifilide asintomatica osservati in donne puerpere.
14.
15.
30.
31.
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33.
Puerperale Wundinfektion. 759
(Einige Fälle von asymptomatischer, bei Wöchnerinnen beobachteter Syphilis. Annali
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Dobrowolski, Zwei Fälle von akuter allgemeiner Peritonitis nach normaler Geburt.
In einem Fall erwies die Nekropsie das Platzen einer typhösen Darmulkusperforation.
Der Typhus war ante partum ganz maskiert verlaufen. Im zweiten Falle keinerlei
Ursache trotz Nekropsie festgestellt. Przeglad Lekarski. Nr. 7. p. 121. (Polnisch.)
(v. Neugebauer.)
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(Seltener Ausgang einer die Schwangerschaft komplizierenden Eierstockszyste.) La
Ginecologia. Firenze IX. fasc. 5. (Bei einer Wöchnerin, die mittels Zange ad term.
geboren hatte, hohes Fieber aufwies und Zeichen einer Ansammlung im Unterleib
darbot, werden am 19. Tage nach der Geburt mittelst Parazentese 17 Liter einer
eitrigen stinkenden Flüssigkeit entzogen, aus der sich Streptokokken entwickeln.
Bei der Sektion findet man eine enorme Höhle infolge einer Peritonitis saccata, an
der die Reste eines Eierstockkystoms adhärieren, das hier geplatzt war und sich ent-
leert hatte.) = (Artom di Sant’ Agnese.)
760
36.
EI)
43.
45.
46.
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Geburtshilfe. Pathologie des Wochenbettes.
*Häberle, Zur Behandlung septischer Aborte. Bayer. Ges. f. Geb. u. Frauenheilk.
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Heimann, Fritz, Der heutige Stand der Serumtherapie bei Streptokokkeninfek-
tionen. Med. Klin. Nr. 34. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1913. p. 324.
*Heimann, Fritz, Experimentelle Beiträge zur Prophylaxe und Therapie der
septischen Infektion. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 71. H. 3. p. 553. (Heimann
kommt auf Grund seiner Untersuchungen an der weissen Maus zu folgenden, den
Ergebnissen der Arbeiten Hoehnes und Burkhardts schroff gegenüberstehenden
Resultaten: Die Injektionen von Kampferöl sind nicht als unschädlich zu betrachten;
die von der weissen Maus im allgemeinen noch vertragene Menge beträgt weniger
als den Angaben Burkhards entspricht, nämlich 0,25—0,5 einer 2,5°/,igen Lösung.
Weder die voraufgehende (24 Std.) Vorbehandlung des Peritoneums mit Oliven- oder
Kampferöl, noch eine voraufgehende, überstandene leichtere bakterielle Infektion
(Hoehne), noch auch die mit der Bouillonkultur von Pneumokokken oder Kali
zugleich intraperitoneal injizierte Öl- oder Kampferölmenge ist imstande, die Resorp-
tion von seiten des Peritoneums aufzuhalten und den Tod durch Allgemeininfektion
zu verhindern oder auch nur zu verzögern. Ja, die gleichen Prüfungsreihen mit
intraperitonealer Infektion durch Trypanosoma Brucei, die durch wiederholte Unter-
suchung des Blutes (aus dem Schwanz des Tieres) eine zeitliche Bestimmung des
Beginnes der Allgemeininfektion gestattet, liessen die Resorption beschleunigt er-
scheinen bei der Ölprophylaxe und führten in einer Zahl der Fälle zu früherem Tode
als bei den nicht geschützten Kontrolltieren. Insofern möchte Heimann, wenn
vom Tierversuch ein Schluss auf die Verhältnisse beim Menschen erlaubt ist, von
der Behandlung des Peritoneums zur Verhütung einer Allgemeininfektion abraten.
*Henrotay, M., Phlebite puerperale. Société obst. de France. (Disskussion.)
Bericht: La Presse Med. p. 967.
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München. 7. Juli. Ref. Münch. med. Woch. p. 1933. (Da in der Behandlung des
Puerperalfiebers alle Versuche, die auf eine Steigerung der Schutzstoffe des Körpers
hinzielten, ohne Erfolg blieben, so bringt Hüssy in Vorschlag, gegen die An-
griffsstoffe der Bakterien sich zu wenden und danach zu trachten, die Aggressine
und Leukozidine zu lähmen.)
Jardine, Robert, Diskussion zu Russell (Teil 1, Nr. 99).
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über einen günstig verlaufenen Fall.)
Kaufmann, H., Ein Beitrag zur therapeutischen Anwendung von Jod in statu
nascendi. Berliner klin. Wochenschr. 1911. Nr. 50. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 1133.
(Kaufmann hat mit gutem Erfolge, speziell in der Therapie der Urethritis. die
Applikation einer 5°/,igen Jodkalilösung mit darauffolgender Injektion von verdünntern
Wasserstoffsuperoxyd angewandt. Der frei werdende Sauerstoff entbindet aus den
Judkalilösungen das Jod.)
*Kausch, W., Über Kollargol bei Sepsis und bei Karzinom. Deutsche med.
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Geburtshilfe. Inaug.-Diss. Basel 1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 1600.
49.
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70.
71.
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Arch. f. klin. Chir. Bd. on H. 2. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 631. (Noguchi
weist auf die Schattenseiten der Jodtinkturdesinfektion hin, zunächst auf die Beein-
trächtigung der Jodwirkung durch die Feuchtigkeit der Haut, die Befeuchtung der
Haut aber lässt sich nicht vermeiden, da trockenes Rasieren zu Reizerscheinungen
führt; gegen die Seifenspiritusdesinfektion steht die Jodtinktur an desinfizierender
Kraft zurück, für die Praxis liefert sie Brauchbares.)
Nürnberger, L., Zur Kenntnis der extragenitalen Infektionen im Wochenbett.
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*Pankow, O., Die endogene Infektio nin der Geburtshilfe. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn.
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762
14.
80.
8l.
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83.
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Geburtshilfe. Pathologie des Wochenbettes.
Patek, R., Zur Behandlung der Fehlgeburten. Arch. f. Gyn. Bd. 98. H. 1. Ref.
Zentralbl. f. Gyn. p. 1517. (Patek empfiehlt bei Abortus imminens grösstmöglichen
Konservatismus und hofft selbst bei abgeflossenem Fruchtwasser noch auf Erhaltung
der Schwangerschaft(!). Ist der Abort nicht aufzuhalten, dann wird er zu be-
schleunigen versucht. Ist er im Gange, so wird die Ausstossung womöglich den
Naturkräften überlassen. Bei erweitertem Muttermund wird die rein instrumentelle
Ausräumung vorgenommen. Der Winterschen Indikationsstellung zur differenten
Behandlung je nach dem bakteriologischen Befunde steht Patek ablehnend
gegenüber.)
Pilod, M., Die antiseptische Kraft der Seife. Presse med. Juli 10. Nr. 5. Ref.
Zentralbl. f. Gyn. p. 1600. (Pilod hält die antiseptische Kraft der Seife nicht für
genügend, um selbst bei einstündiger Waschung die für eine Operation notwendige
Keimfreiheit der Hände zu erzielen.)
*Polano, O., Über den Einfluss medikamentöser Scheidenspülungen auf die normale
und pathologische, nicht puerperale Scheide. Zeitschr. Bd. 70. H. 2. p. 394.
Rabinowitsch, O. M., Zur Therapie der Plazentarretention. Inaug.-Diss. Genf.
Rizzatti, Tre casi di infezione puerperale generalizzata guarita con gli ascessi da
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abszesse). Annali di Ostetr. e Gincc. Milano. 34. S. 362.
Roeder, B., Behandlung der Eihautretention. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35.
H. 5. Zentralbl. p. 935.
Rosenow, Die Anregung der Brustdrüsentätigkeit in der Behandlung puerperaler
Erkrankungen pyämischer Natur. Wratsch. Gaz. Nr. 2. (Rosenow fiel es auf,
dass Fälle von puerperaler Pyämie, in denen die Brustdrüsen reichlich Milch sezer-
nierten, eine gute Prognose gestatteten, während andererscits Abwesenheit der Milch-
absonderung die Prognose infaust stellen liess. Auf diesen Beobachtungen fussend,
unternahm er in einem desolaten Fall von puerperaler Pyämie eine Behandlung,
welche in systematischem Absaugen der Milch und Massage der Brustdrüsen bestand.
Die Schüttelfröste schwanden, der Allgemeinzustand besserte sich, und Pat. genas.
So empfiehlt er bei puerperaler Pyämie die Milchabsonderung anzuregen, weil durch
die Tätigkeit der Brustdrüsen die puerperale Involution des ganzen Organismus,
speziell der Gebärmutter, gehoben wird. Irgendwelche weitgehende Schlüsse zu ziehen,
lehnt Verf. ab.) (H. Jentter.)
*Rosenstein, P., Ein Beitrag zur chemotherapeutischen Einwirkung auf septische
Prozesse. Deutsche med. Woch. H. 41.
Rosner, Fall von Splenektomie am 5. Tage post partum. Die Milz lag oberhalb
des rechten Ligamentum Poupartii und bedingte Anfälle von Peritonealreizung. Die
Blutuntersuchung nach der Operation ergab starke Lymphozytenvermehrung, welche
zwei Wochen nach der Operation bis 50°/, stieg. Da die Milz mit dem Wurmfort-
satz verwachsen war, wurde er mitentfernt. Genesung glatt. In der Diskussion
erwähnt Professor Glinski, die Milz weise eine beginnende Nekrose auf infolge
Stieldrehung durch die Dislokation und teilweise Kompression des Lumens der Arterie.
Gleichzeitig demonstriert er einen zweiten ähnlichen Fall: in diesem Falle fand man
die Milz auf der linken Hüftschaufel liegen mit ziemlich starker Stieldrehung, aber
noch ohne sekundäre Nekrose. Die Milzarterie erwies sich verlängert und geschlängelt.
Krakauer Ärztl. Ges. am 31. Januar. Przeglad Lekarski. Nr. 8. p. 145. (Polnisch.)
(v. Neugebauer.)
*Rowlette, Robert J., Vaccines in the treatment of puerperal sepsis. The journal
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(Rowlette rät bei Streptokokkeninfektionen zur kombinierten Anwendung von
Vakzine und Immunserun.)
*Roxas, Treatment of puerperal infection by drainage of uterus. Bull. of Manila.
Med. Soc. Octob. 3. Nr. 10. p. 167. Ref. The Journal of the Amer. Med. Assoc. p. 63.
Runge. E.. Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett, kompliziert durch Genital-
tumoren. Berliner klin. Woch. Nr. 37. p. 1774. (Runge fordert für Ovarialzysten
und Myome in der Schwangerschaft und im Wochenbett die Operation nur, wenn
Erscheinungen von Infektion, Degeneration oder Stieldrehung dazu drängen. Das
Karzinom dagegen ist im Falle der Operabilität sofort nach gestellter Diagnose an-
zugehen.)
109.
Puerperale Wundinfektion. 763
. *Sachs, E., Bakteriologische Untersuchungen beim Fieber während der Geburt.
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Zentralbl. f. Gyn. p. 293. (Zilkmund sah keine nennenswerten Erfolge, weder bei
prophylaktischer noch therapeutischer Verwendung des Antistreptekokkenserums.)
Einschränkung der inneren Untersuchung.
Winter (106) fordert auf Grund seiner statistischen Untersuchungen in
Ostpreussen die Beschränkung der inneren Untersuchung durch die Hebamme auf
764 Geburtshilfe. Pathologie des Wochenbettes.
besondere Indikationen, Einschränkung der Tamponade, Verwendung der Gummi-
handschuhe.
Auch Dohrn (17) würde es freudig begrüssen, wenn bei regelmässigem Verlauf
der Geburt der Hebamme die innere Untersuchung direkt verboten würde. Nur
selten kann die Unterlassung der inneren Untersuchung verhängnisvoll werden,
aber die Sterbefälle, die durch die innere Untersuchung verschuldet sind, gehen
leider noch in die Tausende.
Ahlfeld (2) spricht sich sehr entschieden gegen ein Verbot sowie eine fest-
gelegte Einschränkung der inneren Untersuchung aus, Wenn man einmal den
Hebammen die Leitung von Geburten anvertraut, so darf man ihnen auch die
innere Untersuchung nicht verbieten, wo sie dieselbe für nötig halten. Zur Hebung
des Standes der Hebammen würden derartige Massnahmen unbedingt nicht beitragen.
Leisewitz (59) hält ebenfalls die Forderung Winters, den Hebammen
die innere Untersuchung ganz zu verbieten, oder doch nur auf ganz bestimmte
Fälle zu beschränken, für zu weitgehend,
Grünbaum (32) weist am Material seines Wöchnerinnenheimes nach, dass
die Untersuchung durch gewissenhafte Hebammen mit dem Gummihandschuh in
keiner Weise die Morbidität im Wochenbette erhöht gegenüber einem nicht unter-
suchten Material. Grünbaum rät, die Technik der Benutzung des Handschuhs
unter den Hebammen besser zu verbreiten,
Ahlfeld (1) stellt sich die Frage, inwieweit tragen die Lehrbücher der
Geburtshilfe für Hebammen und etwa daneben herlaufende Dienstanweisungen die
Schuld an der ungenügenden Ausführung der Händedesinfektion, der Reinigung
der gebärenden Frau und der unpassenden Leitung der Nachgeburtsperiode? Zu-
nächst betont Ahlfeld abermals, dass nach seiner Ansicht die Möglichkeit besteht,
die Hand völlig keimfrei zu machen. Nach Hinweis auf die völlig ungenügenden
Vorschriften über die Desinfektion mit Lysol und anderen Mitteln in den Lehr-
büchern verschiedener Staaten wendet er sich den Vorzügen der Alkoholdesinfektion
zu. Schon die Beobachtung, dass bei der Prüfung der verschiedensten Des-
infektionsmittel immer gerade die alkoholische Lösung die wirksamste war, hatte
darauf hingelenkt, dass vielleicht überhaupt mehr der Alkohol als das jeweilige
Desinfiziens die keimtötende Kraft ausübe. Eine weitverbreitete Anschauung über
die Art der Wirkung des Alkohols bei der Händedesinfektion weist Ahlfeld
energisch zurück, nämlich die, dass der Alkohol wesentlich durch seine härtende
Kraft wirke, indem er in und unter der gehärteten Epidermis Keime einschliesst,
die infolgedessen auch beim allmählichen Erweichen der Oberhaut wieder zum
Vorschein und zur Wirksamkeit gelangen können. Von grossem Werte aber ist
es zu erachten, dass es ebenfalls für die Desinfektion der äusseren Genitalien der
Frau, ja auch für eine notwendig werdende Scheidenspülung nichts Vollkoınmeneres
gibt, als gerade die Alkoholdesinfektion, bier natürlich in niedrigerer Konzentration,
Du Hin ig. Um der unangenehmen Denaturierung durch Pyridin aus dem Wege zu
gehen, schlägt er eine zweckmässige Versetzung des Alkohols mit 50/0 Sapokalinus
vor, wie sie von Staats wegen aus geliefert werden müsste. Wesentlich für die
Frage der Infektionsverhütung erscheint Ahlfeld die Exploration mittelst eines
Fingers, ohne zuvor die sichtbar gemachte Vulva von aussen zu berühren. Der Damm-
schutz spielt sich stets am saubersten in der Rückenlage ab. Eine stiefmütterliche
Behandlung der Nachgeburtsperiode mit den sich anschliessenden Folgen für das
Wochenbett schiebt Ahlfeld nur zum Teil den zu aggressiv gehaltenen Vorschriften
in den Lehrbüchern zu. Zum grösseren Teil liegt die Sorge hierum den Lehr-
anstalten ob, welche am Kreissbett wieder und immer wieder Augenmerk und Interesse
der Schülerin auf die Erkennungsmale der einzelnen Stadien dieses Geburtsaktes
lenken sollen.
ef ef
Puerperale Wundinfektion. 765
Desinfizientien.
Cannaday (14) verwendet mit Erfolg Lugolsche Lösung und !/—1joige
Jodlösung zur Desinfektion der Hände und auch der Scheide, nur muss im letzteren
Fall eine Seifenwaschung und Abspülen mit Wasser oder Salzsäurelösung voraufgehen.
Frenkel (28) hält nicht die Jodtinktur in der Grossichschen Methode
für ein besonders hervorragendes Desinfiziens. Die guten Erfolge scheinen ihm
vielmehr lediglich die Harmlosigkeit der Hautepiphyten zu beweisen. Verbessern
lassen sich die operativen Resultate nicht mehr durch verschärfte Desinfektionsmass-
nahmen und eine Verfeinerung der Asepsis, sondern durch eine Revision unserer
operativen Methode und operative Technik. Durch Vermeidung von Gewebszer-
trüämmerung, durch Ausschaltung gequetschten Gewebes lassen sich viele Misserfolge
verhüten.
Brüning (11) fand die Jodtinktur in Versuchen mit Nährbödenkulturen
allen anderen Mitteln bei weitem überlegen, auch gegenüber dem 96 °/oigen Alkohol,
der weniger bakterizide Eigenschaften entwickelt als der 65°/oige. Auch die prak-
tischen Versuche an der menschlichen Haut führten zum selben Resultate und
erwiesen gleichfalls, dass eine mit 70 %oigem Alkohol bereitete Jodtinktur das gleiche
leistet wie die offizinelle.e Die Wirkung der Jodtinktur setzt sich zusammen aus
der keimtötenden Eigenschaft‘ des Jods, der keimfixierenden des Alkohols und aus
der hyperhämisierenden Wirkung.
Händedesinfektion.
Schumburg (91) sieht in dem absoluten Alkohol sowie im denaturierten
Spiritus ein hervorragendes Desinfektionsmittel für Hände und Haut, nur dürfe
die Haut nicht durch Seifenschaum aufgelockert sein. Die keimvernichtende Kraft
des absoluten Alkohols ist gleich oder grösser als die der Sublimatlösung 1:1000.
Kennel (48) sieht den Vorteil der Handschuhe in der Ermöglichung einer
Non-Infektion der Hand. Mit der Ahlfeldschen Heisswasser-Alkoholmethode
hat das Frauenspital in Basel nämlich 0,009°/o Mortalität an Kindbettfieber, d. h.
in zehn Jahren einen einzigen tödlichen Fall, der der Anstalt zur Last füllt.
Schäffer (89) verwirft zum Teil die für die Tauglichkeit eines Desinfizienz
zur Händedesinfektion im allgemeinen angeführten Kriterien. — Zusätze von Desin-
fizientien zum reinen Alkohol vermögen dessen Desinfektionswert nicht zu erhöhen,
jedenfalle nicht in der für eine Desinfektion der Hand in Frage kommenden Zeit.
Stewart (92) traut der Antisepsis des untersuchenden Fingers mehr zu als
der Asepsis, da er nämlich die Scheide für keimfrei hält, die Vulva dagegen als.
beladen mit Keimen ansieht, so ist er bestrebt durch Bedecken des Fingers mit
antiseptischer Paste die notgedrungen mit in die Höhe geführten Vulvakeime un-
verzüglich unschädlich zu machen.
Aussere Desinfektion der Kreissenden.
Pankows (72) Erfahrungen über die Desinfektion der Kreissenden sind
folgende: die Höchstzahl der Wochenbettsmorbidität lieferte die Gruppe der gründlich.
desinfizierten mit 12°/o. Diejenigen Frauen, deren Genitalgegend allein abgeduscht.
war, sowie die gar nicht gesäuberten wiesen dagegen nur 7 und 6,4 /o auf.
Vielleicht schafft die Desinfektion, die stets mit kleinen Läsionen der Haut
verbunden ist, für die bis dahin saprophytären Keime parasitäre Bedingungen.
Feig (24) empfiehlt Einpinselung der Labien und der Pubes mit seinem.
Krinofixin, eine Lösung von Sandarrakharz und Mastix in Äther und Kollodium.
mit Salizylsäurezusatz gegen die Verschleppung von Bakterien von den Scham-
haaren aus intra partum. Die Entfernung geschieht mit Alkohol. Reizerscheinungen.
der Haut wurden nicht beobachtet.
166 Geburtshilfe. Pathologie des Wochenbettes.
Vorbehandlung der Scheide.
Fabre und Bourret (A. 31) konnten bei einem Vergleich der Morbiditäts-
statistiken der Jahre 1910 und 1911 in ihrer Klinik einen Fortschritt insofern
feststellen, als die in den Schlafsälen der Klinik die Niederkunft erwartenden
Schwangeren seltener im Wochenbett erkrankten als im Vorjahre, insbesondere
seltener an Streptokokkeninfektionen. Die Verff. glauben diesen Erfolg auf vagi-
nale Injektionen einer Terpentinlösung beziehen zu müssen, die sie während des
letzten Jahres regelmässig ihren Schwangeren in den letzten Tagen der Schwanger-
schaft einspritzten.
Esch und Schröder (23) sind bestrebt, durch Scheidenspülungen
in der Schwangerschaft, vor und während der Geburt die endogenen Keime
und somit die wahrscheinlich recht häufigen Infektionen durch diese (Zange-
meister) zu beeinflussen. Ausgehend von der Ansicht Polanos, der die Wir-
kung der Scheidenspülungen in letzter Linie auf rein mechanische Einflüsse zurück-
führt, beobachteten die Autoren zunächst die rein quantitative Wirkung physio-
logischer Kochsalzlösungen auf die Flora der graviden Scheide. Insbesondere wurde
diese indifferente Flüssigkeit gewählt, um zunächst einmal die Deutung der Er-
‚gebnisse nicht durch eine Fehlerquelle zu erschweren. Ein jedes in die Scheide
eingebrachte Desinfiziens nämlich würde eine exakte kulturelle Kontrolle der Be-
einflussung der Scheidenflora vereiteln.
Das mittelst Wattebausches aus Vulva und Vagina entnommene Sekret zeigt
4, 8 selbst 12 Stunden nach vorsichtiger Spülung mit einem Liter physiologischer
Kochsalzlösung eine deutliche Abnahme der Kokken sowie der Stäbchen fast ohne
Ausnahme. Ähnliche Erfolge ergaben die Spülungen mit 1°/oiger Sublimatlösung.
Auffallend war hier, dass ein Staphylococcus mit ausgesprochener Hämolyse, die
er sich bei den Kochsalzspülungen bewahrt hatte, jetzt dieser verlustig ging. Um-
gekehrt gewann in 4 von 6 mit Wasserstoffsuperoxyd (1°/o) gespülten Fällen ein
zuvor nicht hämolytischer Staphylococcus beachtenswerterweise das Vermögen der
Hämolyse. Den Spülungen mit Desinfizientien war im Interesse der kulturellen
Prüfung 5 Minuten später eine solche mit Kochsalzlösung gefolgt.
Nach diesen bisherigen Resultaten dürfte vor der Untersuchung und vor
einem Eingriff, das heisst vor der Gelegenheit zu einer Inokulation, eine Scheiden-
spülung mit physiologischer Kochsalzlösung (eventuell Kresolseifenlösung) vorzu-
nehmen sein.
Polano (75) hat die verschiedensten in der Praxis verwandten Desinfi-
zientien in ihrer Wirkung auf den Keimgehalt der Scheide ausserhalb der
Schwangerschaft einer eingehenden Prüfung unterzogen. 12 Frauen wurden
ohne besondere Auswahl zunächst auf den Keimgehalt der Scheide in der Weise
untersucht, dass nach vorsichtiger Entfaltung der Scheidenwände mittelst Speku-
lums von den beiden Seiten der Vulva sowie aus dem jederseitigen Scheidengewölbe
eine Öse Sekretes entnommen und hiermit eine Agargussplatte hergestellt. Zu-
gleich wurde von derselben Stelle ein Ausstrichpräparat angefertigt und mit Lack-
muspapier die Reaktion dieser Stelle geprüft. Die Untersuchung beschränkt sich
lediglich auf quantitative Bestimmungen und bezweckt keineswegs eine genaue
Differenzierung der Scheidenkeime Der ersten Entnahme schloss sich die Be-
handlung der Scheide mit dem zu prüfenden Mittel an; der Erfolg wurde durch
eine weitere Entnahme nach 24, beziehungsweise eine dritte nach 48 Stunden
kontrolliert. Eine recht häufige grobe Differenz in der Zahl der Keime im Aus-
strich und auf der Platte nach den Spülungen erklärt sich Polano als Ausdruck
einer gewissen Virulenzabschwächung der Keime durch die Spülungen. Polano ge-
langt zu folgenden Resultaten: Ausschlaggebend für die Wirksamkeit eines Des-
infiziens ist das Keimwachstum auf der Platte, nicht aber der mikroskopische
Befund des Ausstriches. Vermehrtes Wachstum auf der Platte geht einher mit
Verinehrung der Epithelien durch Abschilferung, dem vermehrten Auftreten von
Puerperale Wundinfektion. 767
Leukozyten und der Mengenzunahme der Bakterien im mikroskopischen Bilde.
Eine länger dauernde Änderung der chemischen Reaktion der Scheide lässt sich
durch keines der angewandten Mittel hervorrufen. Die wirksamsten Mittel als
Zusatz zu Scheidenspülungen sind Alaun, Alkohol, Alsol, Argentum nitricum,
bolus alba. Weniger wirksam, aber immerhin noch brauchbar, sind das Lysoform,
die 0,2°/aige Jodlösung; Holzessig dagegen, Lysol und Milchsäure liefern die
schlechtesten Resultate. Es hat daher den Anschein, als ob hauptsächlich die
austrocknenden und gerbenden Eigenschaften der betreffenden Zusätze die Wirk-
samkeit bedingen.
Verhalten bei Fieber intra partum.
Was das Eingreifen bei Fieber intra partum anlangt, so ist das Resultat der
Sachsschen (86) Arbeit von Wichtigkeit, dass bei operativer Beendigung der
intra partum bereits infizierten Fälle 40°/o Todesfälle und 20 Bin schwerer
Erkrankungen im Wochenbett zu verzeichnen sind, während unter der Zahl gleicher
Fälle bei spontanem Verlauf kein Todesfall sich findet.
Therapie.
Allgemeines. (Frischluftbehandlung.)
Young und Williams (107) glauben die Mortalität an Puerperalfieber durch
die Freiluft-Behandlung von 44,6 auf 24 °/o eingeschränkt zu haben. Die
Autoren suchen die Ursache in einer Vermehrung des Hämoglobingehaltes und
schreiben daher dem Sonnenlichte den gleichen Anteil an dem Erfolge zu, wie der
frischen Luft selbst.
Plazentarretentionen (Abort).
Sachs (87) umschreibt noch einmal schärfer die Gruppe von fieberhaften
Aborten, die Winter (1911) für die konservative Behandlung in Vorschlag ge-
bracht hat. (Die Bezeichnung „septischer Abort“ verwirft er, da der Ausdruck
„septisch“ gemeinhin nur für Allgemeininfektionen gebraucht wird.) Von anderer
Seite war in den Winterschen Mitteilungen übersehen worden, dass die indivi-
dualisierende Therapie keineswegs das bakteriologische Ergebnis allein berücksich-
tigen sollte, sondern stets nur im Zusammenhange mit der klinischen Untersuchung
verwerten dürfe.
Das auch anderwärts vielfach anerkannte Prinzip des strengsten Konservatismus
bei dem Vorhandensein irgendwelcher parauterinen Lokalisationen gilt auch für
Winter als oberster Grundsatz jeder Behandlung fieberhafter Aborte; völlig un-
bekümmert hier um den bakteriologischen Befund. Wer unter solchen Umständen
selbst beim Vorhandensein der alltäglichen Flora aktiv vorginge, würde mit Ge-
wissheit Unheil anrichten. Ja, gerade die Missachtung dieses wichtigsten Grund-
satzes schuldigt Sachs an für die immer noch grosse Anzahl von Todesfällen
nach Aborten, bei denen hämolytische Streptokokken fehlen. So finden sich auch
stets bei den durch diese Gruppe von Erregern bedingten Todesfällen irgendwelche
parauterine Infektionen. Demgegenüber wird ein Fall von reinerSepsis durch hämolytische
Streptokokken nach Abort angeführt, ohne jede Lokalisation ausserhalb der Uterus-
wand. Dass an sich gerade beim Abort gegenüber der Geburt und dem Wochen-
bett die Infektionen mit dem hämolytischen Streptococcus an Häufigkeit zurück-
stehen, sollte niemals geleugnet werden. Gerade dieser Umstand erklärt auch,
dass numerisch immerhin die Todesfälle nach andersartigen Infektionen über-
wiegen.
Auch Esch (30) widerrät dringend die Ausräumung des fieberhaften Abortes
beim Nachweis hämolytischer Streptokokken.
Jahresber, f. Gynäk. u. Geburtsh. 1912. 49
168 Geburtshilfe. Pathologie des Wochenbettes,
Bondy (8a) verfolgt das Schicksal der Abortbehandlung durch die letzten
Jahrzehnte, die Strittigkeiten über die anzuwendende Technik, Curette oder Finger,
und zur Erweiterung Tamponade oder Hegarstiftee Über die Vorläufer der
Winterschen Anregung zur konservativen Behandlung infizierter Aborte kommt
er auf die Lehre Winters selbst zu sprechen, die fortan im Mittelpunkt der Be-
trachtung steht. Er resümiert die Entgegnungen, die der von Winter und in
ähnlicher Form von Traugott vertretenen Anschauung durch Lamers, Krömer,
Fromme, Warnekros und andere zu teil geworden sind. Insbesondere sind die
Nachprüfungen durch Schottmüller erwähnt, der zu den entgegengesetzten
Resultaten gelangt, wie Winter. Schottmüller stimmt eher für einen Konser-
vativismus gegenüber den nicht fiebernden Aborten mit bämolytischen Strepto-
kokken. Bondys Erfahrungen stammen von einer Reihe von 111 bakteriologisch
auf folgende Weise untersuchten Fällen: Vor der Ausräumung wird die Portio ein-
gestellt und mit dem Diphtheriepinsel aus der Cervix das Sekret entnommen, eine
Agar- sowie eine Blutagarplatte beschickt, eine anaerobe Kultur angelegt und in
jedem Falle Ausstrichpräparate angefertigt. Bondy betont auch hier wiederum,
dass als obligat anaerob nur solche Keime von ihm angesehen werden, die sich
auch beim Weiterzüchten streng als solche erweisen. Gelegentlich nämlich pflegen
auch fakultative Anaerobier bei der ersten Verimpfung besser oder gar ausschliess-
lich anaerob zu gedeihen. Wichtig für die Würdigung des Materiales ist die an-
gewandte Therapie; sie bestand fast ausnahmslos in dem auch sonst üblichen
aktiven Vorgehen mit Hegarstiften, digitaler Ausräumung und Curettage.
Bei der Sonderung des Materiales nach dem Gesichtspunkte der jeweilig
anzuschuldigenden Erreger gelangt Bondy zu folgenden Grundsätzen für die
Bedeutung der einzelnen Keime beim Abort: Zweifellos stehen auch in seinen
Fällen ätiologisch an erster Stelle die Streptokokken, die in 62°/o aller fieber-
haften Aborte gefunden wurden, und unter ihnen wiederum als die häufigsten Er-
reger schwerer Infektionen die hämolytischen, die ja nach Winter speziell für das
exspektative Verhalten in Frage kommen. Ist somit gewiss der Befund hämo-
lytischer Streptokokken in grosser Zahl oder in Reinkultur keineswegs als harmlos
zu bezeichnen, so zeigt doch der ungestörte Verlauf einer grossen Reihe eigener
Fälle, sowie die Fälle die Schottmüllers, Hamms, Lamers und Frommes,
dass trotz dieses Befundes der Verlauf ein durchaus günstiger sein kann, selbst
bei der aktiven Therapie. Und umgekehrt hat nicht nur Bondy selbst, sondern
ebenso z.B. Traugott in seinem Material Infektionen mit anhämolytischen Strepto-
kokken und Diplostreptokokken von tödlichem Verlauf zu verzeichnen. Ebenso sind
der Streptococccus viridans mucosus und anaerobius als Erreger tödlicher Infek-
tionen nach Abort bekannt. So scheint Bondy einer völlig gesonderten Behand-
lung der fieberhaften Aborte mit hämolytischen Streptokokken der genügende Boden
zu fehlen. Bei der Differenzierung der Staphylokokken dürfe nicht übersehen werden,
dass zu ihnen die Verflüssigung der Gelatine gehöre. Gewiss nicht mit Unrecht
weist Bondy auf den eigentlich etwas befremdenden Umstand hin, dass über den
Konservativismus bei Gonokokkenbefund fast Einmütigkeit zu herrschen scheint;
während der Gonococcus im allgemeinen doch nur zu einer Entzündung der Adnexe
zu führen pflegt. Die Pseudodiphteriebazillen hält Bondy für meist harmlose
Scheidenbewohner, die nur wegen ihres rapiden Wachstums so häufig in grossen
Mengen nachzuweisen sind, während sie sich im Ausstrich kaum auffinden lassen.
Dann geht Bondy abermals auf die Frage ein, ob an der Hand seiner
Untersuchungen eine Unterscheidung möglich sei zwischen saprischem und sep-
tischem Fieber. Schon der Prozentsatz von 81°/o infektiösen Keimen, wenn man
allein ausser den Streptokokken die Staphylokokken, Pneumobazillen, Gonokokken
und Koli als solche rechnet, würde den putriden Aborten eine nur geringe Rolle
übrig lassen. Doch auch diese Stellung der putriden Fieber erfährt durch die
neueren Untersuchungen, insonderheit Schottmüllers, eine starke Erschütterung,
indem es gelungen ist, den invasiven Charakter wenigstens eines Teiles der An-
Puerperale Wundinfektion. 769
aerobier nachzuweisen, die zuvor fast als pathognomonisch für die putriden Fieber
galten.
Bezüglich nun der Behandlung des Abortes kommt Bondy zu dem Schluss,
dass eine Besserung der Resultate durch eine Änderung in der Therapie nicht zu
erwarten sei; auch nicht durch die bakteriologische Kontrolle. Vorteil würde er
sich von einer solchen nur versprechen können, falls es mit ihrer Hilfe gelänge,
die „Fremdheit“ eines Keimes nachzuweisen.
Thorn (17) steht auf dem Standpunkte, dass jeder Abort, sei es, dass
Fieber besteht oder nicht, hämolytische Streptokokken gefunden werden oder nicht,
in jedem Falle die sofortige Ausräumung verlangt. Eine Ausnahme bilden die
Fälle, in denen eine vorgeschrittene Sepsis jeden Eingriff als unratsam erscheinen
lässt, beziehungsweise noch von einer Exstirpation des Uterus mit Inhalt Erfolg
verspricht. Die Ausräumung hat digital zu geschehen. In vereinzelten Fällen
septischen Abortes allerdings würde Verf. das Abwarten einer Besserung unter
antiseptischen Massnahmen bis zu 3 Tagen noch für erlaubt erachten.
Koblank (52) wendet sich gegen den Vorschlag Winters mit der Be-
gründung, dass einmal hämolytische Streptokokken auch ohne die mechanischen
Insulte einer Ausräumung sich im Blute dieser Fälle finden, sodann gerade beim
Abort tödliche Infektion mit Keimen anderer Art nichts Seltenes ist. Besonderes
Gewicht legt er auf die Technik der Ausräumung. Die Curette verwirft er absolut,
da sie einmal kleine Wunden schafft, die für das Eindringen der Keime wie ge-
schaffen sind, sodann verschuldet die Anwendung der Curette im infizierten Uterus
mit oftmals schon fauliger, brüchiger Wandung einen grossen Teil der Uterus-
perforationen von ärztlicher Seite. Vermag doch die so erkrankte Wand des
abortierenden Uterus unter der Wehentätigkeit allein zu bersten.
Häberle (34) kommt an der Hand des Materials der Würzburger Klinik
aus den letzten 20 Jahren zu dem Resultat, dass der Erfolg der aktiven Therapie
der infektiösen Aborte ein zufriedenstellender ist. Von 98 Fällen kamen 5 ad
exitum, 2 von diesen können wohl mit Sicherheit der aktiven Therapie nicht zur
Last fallen. Bezüglich der Technik der Ausräumung empfiehlt er die Laminaria-
Dilatation sowie die Abortzange.
Franque& (26) hält ebenfalls am aktiven Vorgehen bei Retention von Ei-
teilen fest und erachtet jede Verzögerung des Eingriffes für eine Erhöhung der
Gefahr. Selbst bei Retention der Eihäute sieht er hohes Fieber als eine Ver-
anlassung zur Ausräumung an, ja, er rät sofort nach der Ausstossung der Frucht
sich dem retenierten Eirest zuzuwenden. Die hiermit erreichten Resultate sind bis-
her von keinem anderen Verfahren übertroffen worden.
Schauta (90) hält an dem Grundsatz fest, Plazentarreste beim Fehlen von
Fieber unter allen Umständen zu entfernen. Ist Fieber aufgetreten, so werden
nur entzündliche Prozesse in den Parametrien, den Beckenvenen oder den Adnexen
ihn daran verhindern; bei vitaler Indikation auch diese nicht. Technisch ist grösste
Vorsicht und strenge Asepsis zu beachten. Die Entfernung hat rein digital zu
geschehen, eine Alkoholspülung nachzufolgen. Die Indikation abhängig zu machen
von bakteriologischen Untersuchungen sind wir nach dem heutigen Stande der
bakteriologischen Forschungen nicht berechtigt. Von demselben Keim nämlich
werden bald leichte, bald schwere Infektionen beobachtet. Es bezieht sich das
auch auf den hämolytischen Streptococcus.
Björkenheim (7) kommt auf Grund seiner Untersuchungen an 30 fieber-
haften Aborten zu folgendem Resultate: Die anaeroben Bakterien kommen beim
Fieberabort öfter vor als die aeroben und sind öfter die Ursache des Fiebers.
Doch ist die Infektion gewöhnlich leichterer Art. Die bakteriologische Unter-
suchung kann die Prognose des Abortes nicht bestimmen. Klinisch war der Ver-
lauf der aktiv behandelten und der spontanen Aborte, was das Resultat anbetrifft,
nahezu gleich gut. Zweifellos gibt es Fälle, in denen die Evakuation gefährlich,
49*
770 Geburtshilfe. Pathologie des Wochenbettes.
ja die unmittelbare Todesursache sein kann. Diese Fälle aber mit Hilfe der
bakteriologischen Untersuchung zu erkennen, ist bisher nicht möglich. Auch der
Nachweis von Bakterien im Blute hat keinen sicheren prognostischen Wert.
Uterus.
Roxas (84) wendet systematisch bei puerperaler Infektion die Drainage
mittelst eines Gummischlauches an und ist mit den Resultaten zufrieden. Roxas
hat beobachtet, dass Befinden und Temperatur in direktem Abhängigkeitsverhältnis
stehen zu der Menge des Lochialflusses, dass beim Herausfallen des Drains die
Temperatur steigt. Serum-, Vakzine- und tonische Behandlung wurden zur Unter-
stützung herangezogen.
Adnexe, Parametrien.
Hirst (39) sieht in allen palpablen Resistenzen im Abdomen, bei lang-
dauernden septischen Prozessen eine Indikation zur Operation. Lokale und diffuse
eitrige Peritonitis, Salpingitis, Parametritis, Metritis und infizierte Tumoren. Bei
zweifelhafter Diagnose wird die Probelaparotomie empfohlen, niemals wird vaginal
operiert. Im allgemeinen wird die Hysterektomie vorgenommen, wobei es auf
schnelles und typisches Operieren ankommt. Besonderen Wert misst Hirst seiner
Methode der Drainage bei, welche mittelst eines langen Glasdrains bewirkt wird.
das auf den Boden des Douglas herabreicht.
Koblank (53) hält bei allen Formen puerperaler Sepsis, in denen von
einem lokalisierten Herde aus die Infektion fortschreitet, eine chirurgische Behand-
lung für notwendig. Von 44 allgemeinen septischen Peritonitiden heilten nach
Operation 9. Von 22 nicht Operierten eine, von 11 Uterusexstirpationen heilten 3,
von 7 Unterbindungen bei Pyämie kamen 4 durch, von 10 Resektionen der Vene,
verbunden mit Totalexstirpation des Uterus und der Adnexe nur 3. Koblank
kommt zu dem Urteil, dass jede septische Peritonitis so früh als möglich zu operieren
ist, und dass metastatische Erkrankungen grössere Eingriffe an Genitalorganen nicht
verbieten.
Peritonitis.
Franz (27) teilt zur richtigen Bewertung therapeutischer Massnahmen die
puerperalen Peritonitiden in zwei Gruppen. Einmal diejenigen Peritoniden, die nur
eine Lokalisation einer allgemeinen septischen Erkrankung bilden und infolgedessen
auch klinisch schon als eine Begleiterscheinung zurücktreten hinter den Symptomen
der allgemeinen septischen Vergiftung. Diese Form der Bauchfellentzündung ist
jeder Behandlung unzugänglich; der operative Eingriff schien in den 3 hier an-
geführten Fällen das Ende nur beschleunigt zu haben.
Die andere Form, die isolierte puerperale Peritonitis ist durch einen schleichen-
den Beginn charakterisiert. Haupterfordernis für den therapeutischen Erfolg sind
hier die frühzeitige Diagnose und Operation. Bei der frühzeitigen Diagnose kann
die Punktion mit der Pravaz-Spritze und bakteriologische Untersuchung des
Punktates einige Hilfe bieten. Die Behandlung besteht in einem Medianschnitt
zwischen Nabel und Symphyse und, falls hierdurch auf Grund von Verklebungen
nicht nach allen Seiten hin genügender Zugang geschaffen wird, ausserdem zwei
seitliche Inzisionen. Dem Ablassen des Exsudates folgt eine Spülung nur in den
Fällen, in denen es sich um die Entleerung von Eitermengen aus dem Douglas
handelt. Drainiert wird nur von dem Medianschnitt aus in der Richtung auf den
Douglasschen Raum. Inzision des Scheidengewölbes ist überflüssig. Die Inzisions-
wunden werden durch Tampons offen gehalten.
Veit (96) hält es ungefähr für zwecklos, bei der reinen puerperalen Peri-
tonitis operativ vorzugehen, ohne indessen die Indikation zum Eingriff zu ver-
werfen, da die Patientinnen ohnehin den Tode verfallen sind. Auf der anderen
Seite aber beobachtet Veit zwei verschiedene Arten von gonorrhoischer Perito-
Puerperale Wundinfektion. 1
nitis. Die eine derselben ist dadurch charakterisiert, dass der Infektion des
Peritoneums die Vergiftungserscheinungen voraufgehen. Bei dem Erguss bakterien-
reicheren Eiters über das Bauchfell dagegen wird dieser Unterschied sich mehr
verwischen. Auch bei diesen gonorrhoischen Peritonitiden können Streptokokken
die Oberhand gewinnen. Ernstere Fälle sind zu operieren, so lange noch das Blut
keimfrei ist.
Stoeckel (93) neigt der Ansicht zu, dass gerade die Peritonitis unter den
puerperalen Infektionen am bedeutendsten in der Frequenz abgenommen hat, und
schreibt diesen Erfolg nicht nur der erhöhten Asepsis zu, sondern insbesondere der
sich immer mehr geltend machenden Beschränkung in intrauterinen Eingriffen,
darunter das Verbot innerer Eingriffe für die Hebamme. Denn auch in der von
Stoeckel beobachteten Reihe von 15 puerperalen Peritonitiden steht ätiologisch
der intrauterine Eingriff bei weitem im Vordergrunde; 13 derselben allein schlossen
sich an Aborte an mit überwiegend kriminellem Ursprung. Die Begünstigung
der Fortentwickelung einer Peritonitis im puerperalen Gewebe stellt er in Parallele
zu dem üppigen Gedeihen eines Krebses auf solchem Boden. Als operative Me-
thode der Wahl kommt bei noch nicht abgekapselter Peritonitis für ibn nur in
Frage die Eröffnung des Abdomens mit gleichzeitiger Ausschaltung der Infektions-
quelle, das heisst der Exstirpation des Uterus. Der abdominale Weg wird hier
ausschliesslich den Vorzug verdienen. Zu irgend einem Zeitpunkte im Beginn
der Peritonitis muss theoretisch die Möglichkeit bestehen, mit der Ausschaltung
des JInfektionsherdes zugleich die ganz geringe, eben beginnende Infektion des
Peritoneunss zu begrenzen und zur Heilung zu bringen. Und hier eben setzen
die grossen Schwierigkeiten ein, nämlich in der frühzeitigen exakten Diagnose-
stellung.
Boquel (9) lässt sich bei dem Entschluss zur Eröffnung der Leibeshöhle
von folgenden Beobachtungen leiten: Ohne chirurgischen Eingriff verläuft die
puerperale Peritonitis letal; auch ein sehr später Eingriff hat in scheinbar des-
paraten Fällen lebensrettend gewirkt; in den letal endigenden Fällen wird eine
Verschlechterung durch die Operation nicht beobachtet und selbst die Fälle werden
günstig beeinflusst, in denen die Peritonitis nur geringgradig oder überhaupt zweifel-
haft ist. Die Technik ist folgende:
Längsschnitt in der Mittellinie, nur bei deutlich seitlich lokalisierten Herden
in der Flanke. Keine Spülung, Einführung eines ungefensterten Drains in den
Douglas hinab, eventuell eines zweiten auf eine verdächtige Stelle im kleinen
Becken hin. Fester Abschluss des Abdomens um die Drains. Bei seröser Ex-
sudation werden die Drains am zweiten, spätestens am vierten Tage entfernt, bei
eitriger Ausscheidung bleiben die Drains bis zur Heilung liegen, falls sie nicht
ausgestossen werden; vom fünften Tage ab werden durch sie Instillationen von
Elektrargol vorgenommen. Die Drains können auf längerhin Sekret ableiten nur
in den Fällen, in denen bei schlechter Gewebsreaktion Verklebungen nicht
zustande kommen wollen. Die Verklebungen aber, die von zweifellos günstiger
Bedeutung sind, können durch die Drains nur gefördert werden. In keinem
Falle hat Boquel sich zur Exstirpation des Uterus veranlasst gesehen.
Zesas (108) betont den Wert der frühzeitigen Diagnose und frühzeitigen
Operation der Peritonitis und verlangt Beckentieflagerung vor, während und nach
der Operation. Der Eingriff selbst hat schnell zu geschehen und beschränkt sich
auf Beseitigung der Infektionsquelle, Inzision und Drainage, Die Kochsalzinfusion
eventuell mit Adrenalinzusatz spielt in der Nachbehandlung eine wichtige Rolle. Vom
Hormon konnte er eine sichere Heilwirkung bisher nicht beobachten.
Bauer (5) empfiehlt bei Frühfällen Austupfen, bei Spätfällen Spülungen.
Das wesentlichste seiner Behandlungsmethode ist der Fortfall jeder Tamponade
und Drainage. Der Leib wird nach der Operation vollkommen geschlossen.
Kuhn (54) ergänzt die zur Behandlung des Peritoneums gebräuchliche Koch-
salzlösung durch Zuckerzusatz. Zucker verzögert die Fibrinogengerinnung, sie fördert
Dt Geburtshilfe. Pathologie des Wochenbettes.
die Sekretion, sie verhindert die Bildung alkalischer und toxischer Produkte, schont
die Endothelien. Nach gründlichem Austupfen der Bauchhöhle und Ausspülen
mit 4°/oiger Traubenzuckerlösung wird eine stärkere 10—20°/nige eingegossen.
Pyämie.
Veit (96) redet in seiner Zusammenstellung von 20 mit Venenunterbindung
behandelten Fällen seiner Klinik mit gewissen Einschränkungen der operativen
Behandlung der puerperalen Pyämie das Wort. Mit einem kurzen Überblick über
die derzeitige Stellungnalıme verschiedener Autoren zu dem Thema ergänzt er die
Darlegungen Frommes in dessen Wochenbettspathologie, schliesst sich im übrigen
diesen an. Schon die Zahl von 19 Heilungen in 51 von Fromme zusammenge-
stellten operierten Fällen im Vergleiche mit 10, günstigen Falles 20°/o Spontanhei-
lungen bei der konservativen Behandlung weist der Therapie unzweideutig den opera-
tiven Weg. Das Zahlenverhältnis der an der Veitschen Klinik operierten 20 Fälle
mit 6 günstigen, 14 letalen Ausgängen stellt sich also als ein relativ günstiges
dar. Das Wesentliche aber sind die auf Grund einer kritischen Sichtung der eigenen
Fälle aufgestellten Leitsätze für das operative Vorgehen, ganz insbesondere die
Indikationsstellung.
Bei der Besprechung der Indikation zur Operation legt Veit besonderen
Wert auf die Wahl des richtigen Zeitpunktes der Operation und stellt sich in
einen gewissen Widerspruch mit den Ansichten Bumms über diesen Punkt. Aus
verschiedenen Gründen nämlich fürchtet Veit ein operatives Eingreifen im späteren
Stadium der Erkrankung. Einmal nämlich droht die schon erwähnte Virulenz-
steigerung. Sodann finden sich die Thromben oft erschreckend früh bis in die Cava
fortgeschritten, so dass an eine erfolgreiche Unterbindung überhaupt nicht zu denken
ist. Fernerhin wachsen durch periphlebitische Prozesse die technischen Schwierig-
keiten mit der Zeit in dem Masse, dass sie schliesslich selbst unüberwindlich werden
können. Eine eigene Erfahrung ferner lehrte, dass mit der Zeit das infizierte venöse
Gefäss selbst in den umgebenden Schwarten völlig zugrunde gehen kann und un-
kenntlich wird, so dass eine wertvolle nicht thrombosierte Vene an ihrer Stelle
natürlicherweise der Unterbindung anheimfallen kann.
Was die Technik der Operation anlangt, so wählt Veit stets den transperi-
tonealen Weg, ohne eine Infektion des Peritoneums zu fürchten. Die eher zur
Infektion neigende Bauchwunde schützt er mittelst des Köberleschen Bauchschutzes.
Für äusserst gefährlich aber, nicht allein für das Bauchfell, sondern auch im all-
gemeinen, erachtet er die schmierigeitrigen Entzündungen in der Umgebung der
thrombosierten Vene und sucht der Gefahr durch ausgiebige Tamponade dieses retro-
peritonealen Raumes zu begegnen. Vor allem rät Veit sich vor einer zu geringen
Ausdehnung der Operation wohl zu hüten. Er zieht es daher vor, bei frühzeitiger
Operation systematisch beide Hypogastricae sowie beide Spermaticae zu unterbinden
und eher einmal bei Operationen im späteren Stadium wegen der jetzt geringeren
Gefahr der Propagation sich auf die Unterbindung der bei der Operation als throm-
bosiert erkannten Vene zu beschränken. Für besonders wichtig hält es Veit,
sich durch genaue Orientierung der Verhältnisse schon zu Beginn der Operation
darüber Klarheit zu verschaffen, einmal ob die Thrombosen nicht in ein oder dem
anderen Gefäss bereits so weit vorgerückt sind, dass sie auf operativem Wege sich
nicht mehr einschränken lassen; sodann, dass der Durchführung der Operation nicht
etwa durch die perithrombotischen Schwarten unüberwindliche Hindernisse erwachsen.
In beiden Fällen rät er unbedingt von einem Versuche der Operation ab und gibt
dem weiteren exspektativen Verfahren mehr Chancen. Die Laparotomie selbst ıst
absolut ungefährlich. Von vornherein nimmt Veit Abstand von der Operation
bei deutlichen Zeichen einer schweren Allgemeininfektion sowie dem gleichzeitigen
Bestehen einer Peritonitis.
Bei der Überlegung, wie man den technisch nicht mehr operablen Fällen
Puerperale Wundinfektion. 173
auf andere Weise etwa helfen könne, erschien es Veit das wesentlichste, das Los-
~ reissen thrombotischen Materiales und dessen Verschleppung durch Einschränkung
weiterer Thrombenbildung zu verhindern. Der Erfolg, den die Anwendung von
Hirudin (subkutan) in einem seiner Fälle zu zeitigen schien, veranlassen ihn zu
weiteren Versuchen mit dem Mittel anzuregen.
In der Diskussion über das gleiche Thema gibt Thorn die Anregung, in
prognostisch ungünstigen Fällen von Retentionen, den Uterus mit Inhalt zu exstir-
pieren, um die so gefährliche Ausräumung zu umgehen. Die von Veit erwähnten
technischen Schwierigkeiten durch periphlebitisches Narbengewebe scheinen ihm
anatomisch nicht erklärlich, wahrscheinlich handle es sich doch um infiltrative
Exsudationen um die Vene.
Henkel stellt sich auf die Seite Bumms und rät von der Operation in den
Frühstadien ab. Während er bei doppelseitiger Thrombose jeden operativen Eingriff
für zwecklos erachtet, rät Fromme Trendelenburgs jüngsten Versuch der Cava-
Unterbindung in einschlägigen Fällen zu wiederholen. Herr Beneke räumt die
.Möglichkeit der Ausbildung von Kollateralbahnen bei allmählichem Verschluss der
Vena cava ein, stellt aber die Ungefährlichkeit einer plötzlichen Unterbindung in
Frage.
Miller (69) zieht aus einer Zusammenstellung von 81 mit der Venenunter-
bindung behandelter Fälle Schlüsse für Diagnose und Therapie der puerperalen
Thrombophlebitis. Die Diagnose ist nicht in allen Fällen vor dem Ablauf
der geeignetsten Zeit für den operativen Eingriff mit voller Sicherheit zu stellen.
Betreffs der Möglichkeit einer zuverlässigen Diagnosestellung in den unkomplizierten
Fällen von septischer Thrombophlebitis stehen sich die Ansichten der amerikanischen
und deutschen Autoren merkwürdig schroff gegenüber. Einige der Amerikaner
behaupten, niemals einen derartigen unkomplizierten Fall diagnostiziert zu haben;
währenddessen Bumm, Lenhartz, Trendelenburg, Seitz, Opitz,
Bardeleben und Veit die Diagnose in der Mehrzahl der Fälle für möglich
halten. Nicht selten findet die durch die Fröste und charakteristische Temperatur-
kurve angedeutete Diagnose im palpatorischen Befunde eine Stütze Lenhartz
gelang es nicht weniger als 31 mal bei einer Reihe von 39 Fällen. Man fühlt in
diesen Fällen im oberen äusseren Bereich des Ligamentum latum unregelmässig
wurmartige Massen. Bei dünnen Bauchdecken lässt sich häufig eine gleiche Resi-
stenz im Verlaufe der Ovarica feststellen. Nach Lenhartz und Trendelen-
burg findet sich in der Hälfte der Todesfälle an Puerperalfieber eine septische
Thrombophlebitis. Im allgemeinen ist der Prozess ein reiner, beschränkt auf die
Venen; nur in 5 von 31 Fällen fand Seegert begleitende Iymphangitische Prozesse.
Miller vergleicht die therapeutischen Grundsätze der verschiedenen
Autoren bei der puerperalen Thrombophlebitis. Fast allgemein wird zu
frühzeitiger Ausführung der Venenunterbindung geraten sofort nach gesicherter
Diagnose. Leopold erachtet den Eingriff später als am dritten Tage nach Aus-
bruch der Erkrankung für nutzlos. Nur Bumm will alle akuten Fälle von der
Behandlung ausgeschlossen wissen. Williams will selbst dann operieren, wenn
eine an sich aussichtslose Infektion alle Symptome der Pyämie vermissen lässt,
vorausgesetzt, es handele sich nicht um Peritonitis oder einen parametranen Abszess,
Leichtere metastatische Veränderungen an den Lungen bilden keine Kontraindi-
kation gegen die Operation. Als Technik ist in jedem Falle die von Bumm
empfohlene transperitoneale die einfachste, übersichtlichste und sicherste. Die Exzision
des Gefässes kommt in den Fällen mit ulzeröser Endophlebitis sowie mit perivenöser
Infiltration in Betracht. Die Zahl der zu unterbindenden Venen hängt nach Veit
von der Dauer der Erkrankung vor dem Öperationstermin ab; Je früher die Ope-
ration, um so mehr Venen müssen unterbunden werden. Die Sterblichkeit der
chronischen, exspektativ behandelten Fälle von Pyämie ist nach Trendelenburg
auf 85°/o zu veranschlagen. Die Sterblichkeit der operierten Fälle beträgt nach
Abzug allerdings der Fehldiagnosen, falschen Unterbindungen etc. nur 21°/o;
774 Geburtshilfe. Pathologie des Wochenbettes.
hiervon fallen 8.8 fin auf die Fälle mit alleiniger Unterbindung der ÖOvarialvene
einer- oder beiderseits, 31 Die auf diejenigen, die eine Unterbindung einer oder beider
Hypogastricae erforderten.
Warnekros (100) verfolgte drei Fälle von puerperaler Pyämie durch exakte
bakteriologische Untersuchung. In den ersten beiden Fällen hörten die Schüttel-
fröste nach Unterbindung der Iliaca communis sofort auf, das zuvor dauernd mit
Streptokokken überschwemmte Blut zeigte sich fortan keimfrei. Beide Fälle erlagen
Komplikationen. In einem dritten Fall konnte der Effekt der Operation nicht
geprüft werden, da die Operierte bald nach der Unterbindung der Cava an Embolie
von einem marantischen Thrombus des rechten Herzohres aus zugrunde ging.
Warnekros kommt zu dem Schluss, dass die günstigste Zeit zur Operation das
Intervallstadium ist. Die Unterbindung der Iliaca communis bietet den Vorteil,
dass man die grösseren Chancen hat, proximal von der thrombosierten Stelle zu
operieren, und technische Schwierigkeiten durch perivaskuläre Infiltrationen nicht
entstehen.
Hoehne (40) berichtet über einen mit Erfolg am 24. Wochenbettstage ope- -
rierten Fall von Staphylokokkenpyämie. 16 Tage zuvor war der Operation die
Vorbehandlung des Peritoneums mit Kampferöl vorausgegangen. Besonderen Wert
lest Hoehne auf die unkomplizierte Heilung trotz der Eröffnung eines Staphylo-
kokkenabszesses unter der exzidierten linken Spermatika, insbesondere, da Veit
der Verbreitung einer eitrigen Infektion über die Kontinuität des Gefüsses hinaus
bei der Pyämie eine absolut infauste Prognose stell. In den für die Operation
geeigneten Fällen stimmte Hoehne für frühzeitigen Entschluss zum Eingriff.
Vanverts und Paucot (95) zieben aus einer Zusammenstellung von 82
wegen puerperaler Thrombophlebitis operierten Fällen Schlüsse für das therapeutische
Vorgehen. Die 33 in Heilung ausgegangenen Fälle waren fast auschliesslich spät,
meist erst nach dem 20. Tage operiert worden. Fast immer fand sich eine Peri-
phlebitis, mehr oder weniger ausgesprochen. Der Prozess fand sich ebenso häufig
beiderseitig wie einseitig. In den Fällen mit tödlichem Ausgange handelte es sich
mehrfach um eine septische Form der thrombotischen Pyämie (Septikopyämie).
Es ist unmöglich, eine Indikationsstellung zum chirurgischen Eingriff exakt zu
formulieren; nur soviel lässt. sich mit Gewissheit sagen: Sichere Zeichen für eine
ausgedehnte Periphlebitis bilden eine strikte Gegenindikation, desgleichen eine früh-
zeitige, ausgebreitete Metastasenbildung; dagegen ist der chirurgische Eingriff an-
gebracht bei chronischen Formen, die nach Remission rezidivieren. Zur Technik
erwähnen die Autoren, dass gelegentlich eine Zweiteilung der Vena hypogastrica
beobachtet wird; es sammelt dann die eigentliche Hypogastrica das Blut aus der
Glutäalgegend und vom Rektum her, das von Uterus und Blase kommende Gefäss
mündet isoliert in die Iliaca externa, gewissermassen eine Iliaca mediana bildend.
In Zweifelsfällen würde sich die Unterbindung der Iliaca communis empfehlen. Nach
Ausführung der Unterbindung bedarf es in den Fällen von eitriger Thrombo-
phlebitis oder von begleitendem parametranem Abszess der Drainage des Eiter-
herdes, am besten nach Schluss des Abdomens von der Scheide oder der Iliakal-
gegend her auf extraperitonealem Wege. Bei nicht eitriger Thrombose genügt die
Resektion des thronbosierten Gefässteiles von der Unterbindungsstelle aus zwischen
2 Ligaturen.
Benthin (6) gibt die Geschichte zweier — nicht reiner — Pyämien mit
Streptococcus viridans einerseits, dem hbämolytischem Streptococcus andererseits im
Blute, auch ausserhalb der Fröste. Beide Fälle hätten nach Warnekros wie
nach Veit in den Bereich der Operabilität gehört, doch wären beide trotz ope-
rativen Eingriffes ungünstig zu prognostizieren gewesen, da auch ausserhalb der Fröste
Keime im Blut sich fanden (Warnekros) und insbesondere es im zweiten Falle um
den aeroben hämolytischen Streptrococcus sich handelte (Veit). Bei konservativer
Therapie sind beide genesen. Nichtsdestotrotz hält Benthin den Ausbau einer
Puerperale Wundinfektion. 775
Indikationsstellung auf bakteriologischer Grundlage durch kritische Würdigung des
Einzelfalles für erstrebenswert.
Henrotay (38) ist Gegner der operativen Behandlung der puerperalen
Thrombophlebitis wegen der ungenauen Indikationsstellung. Er wendet die prà-
ventive Behandlung mit Antistreptokokkenserum an und zwar mit guten Erfolgen.
Medikamentöse Therapie (örtlich).
Daniel und Coste (15) berichten über einen Fall, der am 10. Tage nach
Frühgeburt im VII. Monat mit fötiden Lochien, Schüttelfrost und 39,0 auf-
genommen war; in der Bauchdecke 2 Abszesse. Auf einmaliges Einleiten von
Joddämpfen in das Uteruskavum nach Louge sank innerhalb einiger Tage die
Temperatur zur Norm.
Brindeau (10) bat die antibakterielle Wirkung des Milchsäurebazillus mit
gutem Erfolge therapeutisch verwertet bei den puerperalen Geschwüren der Scheide,
bei Abszessen der Brustdrüse, postoperativen Fisteln und einmal bei puerperaler
Peritonitis. Brindeau zieht Bouillon- und Milchserumkulturen der komprimierten
Form der Kulturen als wirksamer vor.
Kuhn (54) verspricht sich Erfolge von der Zuckerzufuhr in die Vagina bei
puerperalen Infektionen. Aus dem Traubenzucker wird unter dem Einfluss
der Scheidenkeime Milchsäure gebildet ohne Entstehung schädlicher Nebenprodukte.
Die entstandene Gärungsmilchsäure wirkt ebenso, wie schon die Zuckerlösung an
sich auf Streptokokken und andere Keime abschwächend und vernichtend. Dia-
betische Wöchnerinnen werden daher seltener als andere von Puerperalfieber be-
fallen. In pathologischen Fällen findet sich in der Tat der Milchsäuregehalt der
Vagina herabgesetzt. Es käme das Einbringen grösserer Zuckermengen prophy-
laktisch nach Geburten in Frage und auch therapeutisch bei beginnendem Puer-
peralfieber. Kuhn hält es für möglich, dass sich auf diese Weise ein Weg böte
zur Differenzierung der Streptokokken, dass vielleicht der Grad des Festhaltens
eines Keimes an seinem karnivoren Stoffwechsel und an seinem Angriff auf das
Eiweiss des Blutkörperchens trotz der Gelegenheit, zu herbivorem Stoffwechsel
überzugehen, einen Gradmesser für die Unterscheidung der Keime abgibt.
Medikamentöse Therapie (allgemeine).
Kollargol.
Kausch (46) rühmt dem Kollargol ausgezeichnete Erfolge gegenüber dem
septischen Fieber mit allen seinen Nebenerscheinungen nach. Ja, die Wirkung
ist nach Kausch so sicher, dass man bei Unwirksamkeit des Präparates auf das
Bestehen von virulenten Eiterherden schliessen muss. Das Kollargol wirkt nicht
nur bei rein septischen Prozessen, sondern auch bei pyämischen, bei denen trotz
Freilegung des oder der Eiterherde die Temperatur erhöht bleibt. Die gewöhn-
liche Dosis beträgt 10 bis 25 ccm der 2prozentigen Lösung. Ja man
kann mit der intravenösen Injektion selbst bis zu 100 ccm hinaufgehen, wenn
man die Injektion langsam macht (bis zu 15 Minuten zirka). Stets soll zur In-
jektion die Vene freigelegt werden.
Silberatoxyl.
Rosenstein (80) hat an 20 Fällen septischer Erkrankung günstige Er-
fahrungen mit dem Silberatoxyl gemacht. Es handelte sich um Phlegmonen,
Puerperalfieber, Peritonitis, Scharlach und andere Erkrankungen, in denen jedes-
mal die Symptome einer allgemeinen Infektion deutlich waren. Der Erfolg pflegte
sich in verschiedener Weise darzustellen: 1. Sofortige Kupierung des Prozesses,
2. allmähliche Wiederherstellung, 3. der septische Prozess geht unter starker lokaler
Reizung resp. unter Bildung eines aseptischen Abszesses an der Injektionsstelle
776 Geburtshilfe. Pathologie des Wochenbettes.
in Heilung über. 4. Der septische Prozess heilt aus, nachdem sich an dritter
Stelle der Infektionsherd lokalisiert hat. Die Wirkung des Präparates erklärt sich
Rosenstein durch 2 verschiedene Eigenschaften des Silberatoxyls: einmal die
bakterizide, sodann die antikörpererhöhende Erstere allein, die ja vom Silber
sowie vom Arsen hinlänglich bekannt ist, ist an sich noch nicht imstande, derartig
prompte Besserungen auch des Allgemeinbefindens zu erklären; neben der keim-
tötenden Kraft muss unbedingt ein die Bindung der giftigen Toxine veranlassendes
Agens wirksam sein. Dieses kann aber nur darin bestehen, dass das Mittel die
natürlichen Schutzkräfte des Körpers mobilisiert. Bestätigung findet eine derartige
Annahme in den Experimenten Böhnkes (Berliner klinische Wochenschrift) über
die Anfachung der Antitoxine, Bakterizide und Bakteriotropine durch verschiedene
Arsenverbindungen; fernerhin in dem regelmässigen Befunde einer alsbald nach
der Injektion des Präparates einsetzenden Leukozytose und der Neigung zur
Bildung steriler Abszesse. Ja aus dem Grade der Leukozytose, mit dem der
Organismus auf den eingebrachten Reiz antwortet, lassen sich bis zu gewissem
Grade prognostische Schlüsse ziehen.
Auch Blumenthal (8) erzielte mit dem Silberatoxyl in mehreren Fällen
schwerer puerperaler Sepsis und zwei Fällen gonorrhoischer Gelenkaffektion gute
Erfolge. Er erklärt sich dieselben einmal durch die Ungiftigkeit der Silberpräparate,
die eine höhere Dosierung ermöglicht, sodann durch die bekannte bakterizide
Wirkung des Silbers gegenüber den Gonokokken, in geringem Masse auch den
Streptokokken, auch der Arsenverbindung gegenüber den letzteren.
Eisenberg (21) schreibt der bakteriziden Kraft des Silberatoxyls eine
lebensrettende Wirkung in einem Falle von nicht ganz eindeutiger puerperaler
Septikopyämie nach Abort zu. Eisenberg weiss mit Bestimmtheit, dass die
Patientin ohne die Tberapie zugrunde gehen musste.
Kirchhoff (49) urteilt auf Grund der Erfahrungen an zwei puerperalen
Septitiden (Streptokokken) über das atoxylsaure Silber in der Therapie des Puerperal-
fiebers ungünstig. Auch bei künstlich infizierten Mäusen und Kaninchen (Strepto-
kokken) konnte eine Beeinflussung des Krankheitsverlaufes durch Einspritzung
des Medikamentes nicht beobachtet werden. Wegen einer gewissen Giftwirkung
und der häufig beobachteten Abszessbildung an der Injektionsstelle kann nach
Kirchhoffs Ansicht das Mittel nur geeignet sein, die Rekonvaleszenz zu ge-
fährden.
Heimann (37) wandte das Silberatoxyl experimentell in verschiedenen
Modifikationen bei weissen Mäusen an, die mit einer mehrfach tödlichen Dosis von
Streptokokken-Bouillon intraperitoneal infiziert waren. Das Mittel wurde mit Oliven-
öl 1:200 verdünnt in der Menge von 0,5 cem subkutan, auch intramuskulär in-
jiziert. Doch sowohl vor der Injektion appliziert, mit dem Infektionsmaterial zu-
gleich beigebracht, als auch nach der Infektion angewandt war der Erfolg im
Vergleich mit den nicht behandelten infizierten Tieren ein absolut negativer. Das-
selbe Resultat ergaben: Atoxyl und Kollargol (0,5 von 1:100). Kollargol wurde
mit einer von Morgenroth und Rosenthal angegebenen Kontrolle intravenös
injiziert,
Salvarsan.
Köhler (A. 68) wandte Salvarsaninjektionen bei Koli-Sepsis ohne Er-
folg an.
Örganotherapie: Pituitrin.
Klotz (51) schreibt den Tod bei Peritonitis der toxischen Blutdrucksenkung
zu. Erst sekundär kommt eine Schädigung des Herzmuskels selbst in Frage.
Dieser Blutdrucksenkung muss daher gesteuert werden. Hierzu scheint sich nach
den neueren Forschungen das Pituitrin zu eignen. Gilt es, eine bereits bestehende
Blutdrucksenkung zu korrigieren, so ist der Erfolg ein langsamerer. Angenchme
Nebenwirkungen des Pituitrins sind Erhöhung der Darmperistaltik, Erregung der
-
Puerperale Wundinfektion. 77
Blasenwandmuskulatur. Die Injektionen sind intravenös vorzunehmen (1—2 ccm
des Extraktes). Die Einspritzung soll schon im Beginn der Blutdrucksenkung,
nicht erst im ausgesprochenen Kollaps erfolgen.
Sajus (88) hält die Erschöpfung des Adrenalsystems, die terminale Hypo-
adrenie, für die letzte Todesursache bei Infektionen. Die Erschöpfung rührt von
der übermässigen Inanspruchnahme während des Fieberstadiums her, ihre Er-
scheinungen sind Blutdrucksenkung, schneller Puls, schwacher Herzschlag,
Blässe der peripheren Gewebe, Anorexie infolge der mangelnden Umsetzungen.
Die Behandlung besteht in Zufuhr von Adrenalin oder dem ähnlich wirkenden
Pituitrin.
Vakzinotherapie.
Menzer (65) schreibt der Vakzinebehandlung die Auslösung einer entzünd-
lichen Reaktion zu in chronisch entzündlichen, durch Bakterien erzeugten Krank-
heitsprozessen, wie sie ähnlich vom Tuberkulin bekannt ist; diese anfüngliche Zu-
nahme der örtlichen Entzündungserscheinungen täuscht zunächst leicht ein Fort-
schreiten der Infektion vor. Die Vakzinebehandlung ist in besonders wirksamer
Weise geeignet, chronisch-entzündliche, bakterielle Herde auf dem Wege der
akuten Hyperämisierung zu heilen. Zur Bereitung von polyvalenten Vakzine-
stoffen sind nur frisch vom Menschen gezüchtete Bakterienoriginalstämme zu ver-
wenden.
Rowlette (83) schickt der Mitteilung seiner eigenen Erfahrungen einen
Überblick voraus über die derzeitige Stellungnahme anderer Autoren gegenüber
der Opsonintherapie. Die besonders anfänglich verbreitete Anschauung von der
Nutzlosigkeit der Opsonintherapie bei allgemein ausgebreiteter Infektion erklärt
ihm die verzögerte Aufnahme dieser Therapie in den Bereich der Puerperalfieber-
behandlung. Streng lokalisierte Prozesse werden hier nur in der Minderzahl der
Fälle angetroffen. Auch Schwarz (Amer. journ. of obst. Nov. 1910) hält noch
an der Ansicht fest, dass bei lokalisierten Streptokokkeninfektionen die Vakzine-
therapie überflüssig, bei unvollkonmen begrenzter Infektion nicht ungefährlich, bei
akuter Infektion aber vollends kontraindiziert ist. Die eigenen Erfahrungen er-
strecken sich auf 39 bakteriologisch untersuchte Fälle. 31 mal handelte es sich
um Streptokokken, 8mal um Staphylokokkeninfektion. Keine Infektion anderer
Art hat eine Vakzinetherapie erfordert. In 5 Fällen wurde autogene Vakzine
verwandt. Für die übrigen Fälle wurde diese als autogene hergestellte Vakzine
im Sinne von Stock-Vakzine verwandt. DBereitet wurde die Vakzine aus 24 stün-
digen Kulturen, die durch 1 fin Lysol in physiologischer Kochsalzlösung abgetötet
wurden. Die Wahl der anzuwendenden Vakzine nach Massgabe des Ausstrich-
präparates ist in den meisten Fällen untunlich, da wahre Diplokokken, Strepto-
kokken sowie Staphylokokken fast ausschliesslich in der gleichen Diplokokkenform
im Ausstrich erscheinen und sich erst durch die Kultur unterscheiden. Verläuft
die Injektion der Stock-Vakzine reaktionslos, so wird eine autogene Vakzine her-
gestellt. Die Injektionen folgen einander in 24-stündigem Intervall. Die normale
Dosis beträgt bei Streptokokken 5, bei Staphylokokken 25 Millionen Kokken.
Ein deutlicher Temperaturanstieg oder Übelbefinden im Anschluss an die Injektion
sind die Zeichen einer Überdosierung. Von den 31 Streptokokkeninfektionen
endeten 3 letal. Der erste war moribund mit eitriger Peritonitis nach Gangrän
des Wurmfortsatzes zur Behandlung gekommen. Im zweiten Falle handelte es sich
um eine vorgeschrittene Phthise; die puerperale Infektion erwies sich im übrigen als
eine Mischinfektion mit Staphylokokken. Ebenfalls um eine solche handelte es
sich im dritten Falle; nach anfänglicher Besserung auf autogene Vakzine hin sank
das Befinden mit der Erschöpfung dieses Materiales, und noch vor Neubeschaffung
desselben trat der Exitus ein. Von den 8 Fällen von Staphylokokkeninfektion
verlief eine Pyämie mit Thrombose der Ovarica letal. Die guten Erfolge Polaks
speziell bei den Thrombophlebitiden kann Rowlette nicht bestätigen. Die kom-
778 Geburtshilfe. Pathologie des Wochenbettes.
binierte Anwendung von Streptokokkenvakzine und Antistreptokokkenserum hat
sich empfohlen. Nachteile durch die Vakzinetherapie wurden bei richtiger Dosierung
niemals beobachtet.
Western (105) hat in 100 Fällen puerperaler Septikämie die Erfolge der
Vakzine-Behandlung geprüft. Die grossen Differenzen in den Resultaten der ver-
schiedenen Autoren gibt er vor allem Schuld der schwierigen Beurteilung und nicht
einheitlichen Einteilung der Puerperalfieberfälle.e Die Mehrzahl seiner Fälle hatte
in der Anamnese Störungen und Eingriffe in der dritten Geburtsperiode. 96 Fälle
wurden auf Bakteriengebalt des Blutes untersucht; 39 von ihnen mit positivem
Befunde; ın 36 fanden sich Streptokokken, in 2 von diesen Fällen anaerobe In
2 Fällen (post. abortum, einmal kriminell) Staphylococcus aureus. Aus den
Lochien, die in 43 Fällen dem Uterus direkt entnommen waren, wuchsen 31 mal
Streptokokken rein, 2mal mit Stäbchen gemischt, wahrscheinlich Verunreinigung.
Nur in 7 Fällen blieb das Blut steril, mit Wahrscheinlichkeit wegen technischer
Fehler.
Western rät im allgemeinen die aus dem Uterus gewonnene Kultur zur
Darstellung autogener Vakzine zu benutzen, deren ätiologischer Wert zwar nicht
immer einwandsfrei feststeht, die jedoch bei weitem am schnellsten die Bereitung
einer Vakzine gestattet. Von den 56 vakzinebehandelten Fällen starben 18 (=
320/0); von den 44 nicht behandelten dagegen 24 (= 55/0). Diese Vergleichs-
werte bedürfen der Erläuterung, dass in der letztgenannten Gruppe sich schwere
Fälle befanden, die noch vor Beginn einer Behandlung starben, doch auch eine
Reihe milder Fälle hierher zählen, die der Behandlung nicht zu bedürfen schienen.
Sprechender scheint ein Vergleich der Fälle mit sicherer bakterieller Infektion des
Blutes aus beiden Gruppen. Hierunter sind verstanden einmal die Fälle mit
positiver Blutkultur, sodann auch „pyämische“ Abszesse, aus denen Streptokokken
in Reinkultur gezüchtet wurden. Hier starben von 27 behandelten 14 (= 520/0}
von den 16 nicht behandelten 14 (= 87,5 Biel
Medalia und Walton (68) konnten aus der Bestimmung des ÖOpsoni-
schen Indexes bei einer grösseren Anzahl von Schwangeren und Wöchnerinnen
keinen gültigen Rückschluss auf die Virulenz eines Streptokokkenstammes machen.
Auch spricht die Erniedrigung des Indexes Streptokokken gegenüber durchaus
nicht für eine Infektion durch solche; wohl aber gibt der Index ein gutes Bild
von der Widerstandskraft des Organismus für den Fall einer eintretenden In-
fektion.
Bei Vorhandensein von Streptokokken in den Genitalien nämlich war der
Verlauf in denjenigen Fällen häufiger fieberhaft, in denen der Opsonische Index
erniedrigt war. Folgerichtig wurden diese Fülle mit Streptokokken-Vakzinen be-
handelt, wobei unter Erhöhung des Index Heilung eintrat.
Serotherapie: Antistreptokokkenserum.
Heinemanns (37) experimentelle Untersuchungen über die therapeutische
Wirkung des Aronsonschen Streptokokkenserums führen insofern zu einem posi-
tiven Resultat, als die therapeutische Bedeutung des Serums gegenüber Infektionen
mit dem gleichen Stamm (Aronson), mit dem das serumgebende Tier behandelt
wurde, von prompter Wirkung ist, ob es nun vor, zugleich mit oder selbst wenige
Stunden nach der artifiziellen intraperitonealen Infektion gegeben war (weisse Maus;
mehrfach tödliche Dosis von Streptokokkenbouillon). Gänzlich erfolglos jedoch
blieb die Anwendung beim gleichen Modus der Infektion mittelst beliebiger aus
der menschlichen Leiche gezüchteter Streptokokkenstämme (Sepsis nach Osteo-
myelitis, Meningitis, Puerperalfieber). Die verschiedensten Arten der Anwendung
des Serums vermochten hier nicht die geringste Wirkung zu entfalten. Eine der
Verwendung des Stammes zur Infektion voraufgehende Passage durch die weisse
Maus vermochte hieran nichts zu ändern. Nach der Beobachtung Fritz Meyers,
Puerperale Wundinfektion. 779
dass Streptokokkenstämme, die durch Aronsonserum nicht agglutiniert werden, nach
Tierpassage (Maus), wohl durch eine Änderung der chemischen Konstitution, ag-
glutinierbar werden, hätte an sich die Möglichkeit bestanden, dass die Keime nun
auch durch das Serum angreifbar würden. Dieser Veränderung des Keimes durch
die Tierpassage misst gerade Heinemann eine derartige Wichtigkeit bei, dass
er zur Herstellung eines Antistreptokokkenserums mit nicht tierpassierten menschen-
pathogenen Stämmen rät. Im übrigen müssen solche Streptokokkenstämme zur
Herstellung des Serums zur Verwendung kommen, wie sie als Erreger der zu be-
handelnden Erkrankung in Betracht kommen.
Murray (68) macht den bemerkenswerten Vorschlag, mit Antistrepto-
kokkenserum zugleich auch frisches Pferdeserum zu injizieren. Da es sich
nämlich bei dem Antistreptokokkenserum um ein bakteriolytisches Serum handelt,
so bedarf es des Komplementes.. Nun ist aber einmal der kranke Organismus
häufig ausser stande, genügend Komplement zu liefern. Ferner scheint das
menschliche Komplement für das Pferdeantiserum weniger geeignet als das art-
eigene.
Dopple (18) weist auf verschiedene Bedingungen hin, die erfüllt sein
müssen, falls man von dem Antistreptokokkenserum sich einen therapeutischen
Effekt versprechen will. Einmal muss die Diagnose einer Streptokokkeninfektion
sicher gestellt sein, das Serum auf seine Wirksamkeit geprüft sein, die Anwendung
bald nach Auftreten des Fiebers beginnen, in schweren Fällen intravenöse An-
wendung voller Dosen alle 3—4 Stunden bis zur Wirkung.
Bryan (12) berichtet über die Behandlung einer Pyämie mit Im-
munserum; es hatte sich diese angeschlossen an das unblutige Redressement
einer angeborenen Hüftluxation nach Lorenz. Es wurde angenommen, dass es
trotz der geringen Kraft, die der Eingriff in Anspruch nahm, zu Gewebszertrüm-
merung und Hämatombildung kam, die irgend im Blut kreisenden Keimen zur
Ansiedlung dienten. Unter ausgedehnter erst lokaler, später auch peripherer Ab-
szessbildung siechte das 21/sjährige Kind hin. Polyvalentes wie späterhin spezi-
fisches Serum blieben wirkungslos. (Das über einen Monat währende Fieber trägt
jedoch nicht den Charakter des pyämischen, wie der Titel vermuten lässt. Ref.)
Gelegentlich der Drainage eines Abszesses unter dem Trapezius gegen Ende der
4. Krankheitswoche zog sich Bryan eine Wunde am Finger zu. Bryan in-
jizierte sich von dem für das Kind bereiteten spezifischen Serum bereits 8 Stunden
nach der Infektion; ein sich bildendes Panaritium wurde nach 18 Stunden bereits
inzidiert; der anfangs fieberhafte Verlauf wendete sich bald zum guten. Das Serum
von 40 ccm seines eigenen, jetzt aktiv immunisierten Blutes wurde dem jetzt in
extremis befindlichen Kinde als letzter Versuch injiziert mit dem Erfolge, dass
innerhalb 3 Tagen die immer noch hohe Temperatur zur Norm sank unter offen-
kundiger Besserung des Allgemeinbefindens. In den bis dahin schlaffen Abszessen
beginnt jetzt deutlich Granulation einzusetzen, nach Ausstossung einiger Knochen-
sequester tritt Heilung ein.
Tetanus-Serum.
Oldfield (A. 87) berichtet über einen Fall von Tetanusheilung durch
intrameningeale Injektion von Tetanusserum in den Lumbalkanal. Tetanusserum
subkutan und medikamentöse Behandlung hatten versagt, die Patientin war dem
Tode nahe. Mittelst Spinalpunktion wurden einige Kubikzentimeter Spinalflüssigkeit
abgelassen und 10 ccm Antitetanusserum in den Meningealkanal injiziert. Nach
24 Stunden konnte die Patientin bereits wieder den Mund öffnen und innerhalb von
48 Stunden waren vollends alle Spasmen verschwunden.
780
Geburtshilfe. Pathologie des Wochenbettes.
B. Andere Erkrankungen im Wochenbett.
Bamberger, Totalgangrän der Mamma als Teilerscheinung puerperaler Sepsis.
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Manuelle Plazentarlösung mit fieberhaftem Wochenbett, Schüttelfrösten. Am 18. Tage
brach ein Uteruswandabszess in die freie Bauchhöhle durch. Einige Stunden darauf
Laparotomie, Totalexstirpation eines myomatösen Uterus, Kochsalzspülung, Drainage,
Heilung.)
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Hegars Beitr. zur Geb. u. Gyn. Bd. 17. H. 2. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 719.
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13. März. Ref. Münch. med. Wochenschr. p. 1131. (Kupferberg bespricht 2 Fälle
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Kupferberg erklärt sie durch Lösung von Tihromben. Die Therapie bestand in
fester Scheidentamponade und T-Verband.)
*Lecene, P., und Metzger, Die akute Schilddrüsenentzündung im Verlauf der
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Andere Erkrankungen im Wochenbet!t. el
Sepsis extragenitalen Ursprunges.
Nürnberger (A. II. 71) hält etwa 46°/o der Fieber im Wochenbett für nicht
puerperalen Ursprunges; so auch einen in der geburtshilflichen Poliklinik beob-
achteten Fall von septischer Thrombose im Saphenagebiete mit letalem Ausgange.
Da Femoral- und Beckenvenen frei waren, wird eine Infektion der oberflächlich
gelegenen varikösen Vene durch die Haut angenommen.
Hüssy (16) beobachtete die hämatogene Infektion der Plazentarstelle von
einer abklingenden Pneumonie aus (anhämolytische Streptokokken). Eine erneute
Fiebersteigerung wird auf den sekundär infizierten Uterus bezogen.
Ein anderer Fall erklärt sich durch die Sektion als eine am 5. Tage ausge-
brochene Sepsis von einem älteren Tonsillarabszess aus mit sekundärer Infektion
der Plazentarstelle (hämolytische Streptokokken).
Palm (22) beschreibt einen Fall von Sepsis mit septischer Endokarditis,
wahrscheinlich von einem infektiösen Prozess der Nase ausgehend im neunten
Schwangerschaftsmonat. Der spontane Partus erfolgte am 16. Krankheitstage,
Exitus vier Wochen post partum. Bakteriologisch fanden sich in den Stücken aus
den verschiedenen Organen Pneumokokken; septische Endometritis, Thromben in
den Venen. Die scheinbar auf dem Blutweg zustande gekommene Infektion der
Plazentarstelle ist von forensischer Wichtigkeit.
Myome.
Halban (13) beobachtete eine primäre Nekrose mehrerer Myomknoten bet
Abort im vierten Monat auf toxischer Basis. Nach Verwachsung eines grösseren
Myonıknotens mit dem Darm ist es zur Infektion, Gangräneszierung desselben und
Peritonitis gekommen.
Zysten.
Maire und Glergier (20) schildern das klinische Bild einer post partum
geplatzten Ovarialzyste. Eine teigige Resistenz links in dem empfindlichen Abdomen
liess an die knotenförmigen Tumoren bei tuberkulöser Peritonitis denken. Die
Laparotomie ergab einen Erguss von 10 Litern gelatinöser Flüssigkeit im Abdomen
und die geplatzte Zyste. Heilung.
Ileus.
Van der Hoeven (14) gibt für den in Schwangerschaft und Wochenbett
nicht selten beobachteten Ileus eine neue Erklärung. 94 Fälle konnte er aus der
Literatur zusammenstellen; hierbei musste auffallen, dass im Gegensatz zu Statistiken
ausserhalb der Gravidität — 20°/o ätiologisch ungeklärt blieben. Das lenkte den
Verdacht auf die Gravidität, den Uterus selbst. So glaubt Hoeven bei einer
Laparotomie im 3. Monat eine sichere Einklemmung des Rektums im Beckeneingang
durch den Uterus festgestellt zu haben; dasselbe fand er am 2. Tage nach Sectio.
caesarea bei der Relaparotomie. Die Erklärung ist folgende: Der gravide, in das.
grosse Becken aufsteigende Uterus wird in einzelnen Fällen durch eine schroffe
Scheide am Aufsteigen gehindert: der puerperale Uterus kann bei der Involution.
der Scheide hinabgezogen und eingekeilt werden.
Erkrankungen entfernt vom Genitaltraktus gelegener Organe.
Cochez (4) beobachtete nach normalem Partus einer Erstgebärenden ohne:
jedwede Hilfe Sachkundiger einen ungeheueren Abszess, der sich nach anfänglich
völligem Wohlbefinden vom 5. Tage des Wochenbettes ab in der Tiefe des linken
Oberschenkels auf dem Periost entwickelte, spontan nach median aufbrach.
und durch breite Gegendrainage lateral allmählich zur Heilung gebracht wurde.
Dem palpatorischen Befunde nach war das Periost nirgends vom Knochen abge-
hoben. Als Eintrittspforte wird die puerperale Wunde angesprochen, wenngleich.
782 Geburtshilfe. Pathologie des Wochenbettes.
eine Lokalisation eines Infektionsprozesses am Genitale nicht nachweisbar war.
Cabanès (Diskussion) fügt eine ähnliche Beobachtung an.
Chavannes und Loubat (3) beobachteten bei einer drittgebärenden Eklamp-
tischen am 9. Tage des Wochenbettes die Ausbildung eines Leberabszesses,
der sich nur durch Schmerzen im rechten Hypochondrium bemerkbar machte.
Ferner wurde eine Glykosurie festgestellt, die vorher nicht bestanden hatte und
auch nach der Operation anhielt. Die Frau wurde gerettet, während die vier übrigen
in der Literatur beschriebenen Fälle zugrunde gingen.
Lec&ne und Metzger (18) unterscheiden 2 Arten von entzündlicher Er-
krankung der Thyreoidea; erstens Vereiterung der vergrösserten Schilddrüse:
Strumitis; zweitens Vereiterung der normalen Schilddrüse: Thyreoiditis. Es folgt
die Beschreibung eines Falles von eitriger Thyreoiditis, die 2 Tage nach einer un-
sauber ausgeführten Tamponade begann. Die zweifellos grössere Disposition der
Schilddrüse zur Mitbeteiligung an allgemeininfektiösen Prozessen beim weiblichen
Geschlecht erklärt sich durch das Abhängigkeitsverhältnis der Drüse zu den Sexual-
vorgängen.
Hull (15) beobachtete wenige Stunden nach der Geburt eine Thrombose
des Sinus cavernosus, die er aus folgenden Symptomen diagnostizierte: heftiger
Stirn- und Schläfenkopfschmerz, zunehmendes Ödem der rechten Gesichtshälfte und
Lähmungen im Gebiete des 3., 4. und 6. Hirnnerven. Nach einem Jahre besteht
noch Ungleichheit des Sehvermögens auf beiden Seiten, Pupillenstarre, Parese der
vom Abduzens versorgten Muskeln, sowie vollkommene Lähmung des linken Rektus,
Verdickung des Gewebes um die Orbita. Während der bald folgenden nächsten
Geburt ereignete sich die gleiche Komplikation, nur verlor die Patientin jetzt das
Bewusstsein, erwachte mit einer Amaurose, die jedoch alsbald rückgängig wurde.
Mastitis.
Eicher (8) beobachtete an der Baseler Frauenklinik 1,6°/o Mastitiden
unter folgender Behandlung: Alle Brüste werden während des Puerperiums ständig
mit einem in 4°/oige Borlösung getauchten Läppchen bedeckt, hierüber ein Stück
Guttaperchapapier, darauf ein steriles Tuch. Beginnende Mastitis wird anti-
phlogistisch behandelt, Absetzen, Hochbinden, Eisblase. Schrunden werden mit
5 ?[oigem Karbol-Glyzerin behandelt. So konnten 88°/o der Mastitiden kupiert werden.
Kam es zur Vereiterung, so wurde von kleiner Inzision aus die Wunde in der
Tiefe erweitert. Vom Bierschen Verfahren wurden keine Vorteile gesehen.
Lindemann und Noack (19) wiesen in einer Reihe von Fällen einen
Parallelismus der Flora im Munde des Neugeborenen und der mütterlichen Scheide
kulturell nach.
In 3 Fällen von Fieber der Mutter z. B. handelte es sich bei Mutter und
Kind um denselben Streptococcus, während im allgemeinen ein nicht hämolytischer
Staphylococcus im Munde der noch nicht angelegten Kinder sich fand. Da nun
bei 2 puerperalen Mastitiden die Erreger (Staph. aureus haemol.) auch in der
mütterlichen Scheide fast in Reinkultur sich fanden, so glauben die Verfasser in
dem Schluss nicht fehlzugehen, dass die puerperale Mastitis durch Übertragung
der miütterlichen Scheidenkeime mittelst des kindlichen Mundes entstehen kann.
Der Übergang von Scheidenkeimen der Mutter auf meh Mund, Brustdrüsen
usw. des Kindes scheint jedenfalls erwiesen.
Bamberger (1) findet nur 3 sichere Beobachtungen von Gangrän der
Mamma in der Literatur und zwar handelt es sich hier stets um die Gangrän
von Teilen der Mamma, meist der Mammilla, so dass der von ihm behandelte Fall
von Totalgangrän der Mamma bei puerperaler Sepsis bisher einzig dasteht. Wenige
Tage nach spontanem zweiten Partus hatte Fieber und eine zirkumskripte Infil-
tration der linken Mamma begonnen, die am 15. Tage inzidiert wurde, am 18.
zur Amputation der in toto gangränösen Mamma führte. Doch auch diese blieb
Andere Erkrankungen im Wochenbett. 183
ohne Erfolg wegen schon fortgeschrittener Sepsis. Zweifelhaft bleibt der Weg, den
die Infektion genommen hat. Das Kind war niemals angelegt worden. Eine
Endokarditis war nicht nachzuweisen. Der akute Beginn scheint für eine primäre
Thrombose der Mammaria externa zu sprechen oder gar für eine Embolie von den
Uteringefässen aus. Möglich ist auch der Ausbreitungsweg der Infektion über die
anastomotische Verbindung von UÜterina- und Mammariagebiet durch die Epigastrica
inferior und superior. Wie etwa ?/s aller Fälle von puerperaler Gangrän, so ver-
lief auch der vorliegende letal.
Exantheme.,
Byers (2) beschreibt den typischen Verlauf verschiedener Exantheme an
der Hand selbsterlebter Fälle. 2 Jodoformexantheme waren in einem Falle
durch Bepudern der genähten Dammwunde mit Jodoform, in anderen durch
eine intra partum an dem herabgeholten Fuss befestigte Jodoformbinde verursacht,
bestanden in einem Erytbem, das sich über die untere Rumpfhälfte ausbreitete
und einem Ödem der Arme. Im ersten Falle ging das Exanthem mit einer
mässiggradigen Erhöhung von Temperatur und Puls einher; in beiden verschwand
es nach Fortlassen der Droge innerhalb 24 Stunden. Lysol-Exantheme traten
nach Säuberung der puerperalen Vulva mittelst der üblichen Lösung auf in Form
eines roten, juckenden Ausschlages, der sich von der Vulva vorn zum Abdomen,
hinten über das Sakrum hin ausbreitete.e Nur einmal überdauerte der Ausschlag
die Anwendung des Mittels um längere Zeit, Ein Urtikarıa-Exanthem wurde
unabhängig von äusserem oder innerem Arzneigebrauch beobachtet. Es besteht
in Quaddeln, die sich am 3. oder 4. Tage auf Brust, Abdomen und Extremitäten
entwickeln, sich auch durch Kratzen hervorrufen lassen. Nervös erregbare Indi-
viduen sind von der Erkrankung bevorzugt. Zuweilen geht der Ausschlag mit
geringer Steigerung von Temperatur und Puls einher. Eine der Patientinnen er-
krankte in jedem ihrer 3 Wochenbetten an diesem Ausschlag, den sie ausserhalb
des Wochenbettes niemals bekam.
Miliaria- oder Hitzblätterchen-Ausschlag, tautropfenähnlich über
Stirn, Brust und Abdomen verteilt treten vereinzelt nach der Entbindung auf,
Bläschen auf nur selten gerötetem Grunde, die wahrscheinlich einer Verlegung der
Schweissdrüsenausführungsgänge ihre Entstehung verdanken. Von einem dichten
roten Ausschlag jedoch begleitet als Zeichen einer gröberen Störung der Konsti-
tution treten diese Bläschen bei schweren Infektionen auf und deuten auf eine
nicht günstige Prognose hin. Das Erysipel im Wochenbett ist bei extrageni-
talem Auftreten (Brust, Kopf) von bedeutend günstigerer Prognose als bei genitalem
Ursprunge (Dammriss) Byers beschreibt zwei verschiedene Typen von schar-
lachähnlichem Exanthem im Wochenbett. Einmal eine leichtere Form; es
handelt sich um Fälle mit leichter Infektion, die mit einem scharlachähnlichen
Exanthen meist auf dem Abdomen einhergehen. Die schwere Form geht mit
grösserer Störung des Allgemeinbefindens einher; das Exanthem ist in diesen
Füllen absolut nicht zu unterscheiden von dem wahren Scharlachexanthem; allein
aus dem völligen Fehlen aller übrigen Charakteristika einer Scharlachinfektion ist
die Differentialdiagnose möglich. Byers geht dann näher auf die Beziehungen
des Scharlachs selbst zum Wochenbett ein und kommt zu folgenden festen
Schlüssen: Scharlach im Wochenbett gehört nach den Statistiken der geburts-
hilflichen Krankenabteilungen wie derjenigen für Infektionskrankheiten selbst zu
Zeiten von Epidemien zu den Seltenheiten; die Wöchnerin besitzt also absolut
keine erhöhte Empfänglichkeit für diese Infektion. Überdies verläuft der Scharlach,
tritt er einmal im Wochenbett auf, im allgemeinen milde In den Fällen, die
früher gemeinhin als puerperaler Scharlach bezeichnet wurden, handelte es sich um
eine Puerperalinfektion mit scharlachähnlichem Ausschlag. Alle übrigen zur
Scharlachdiagnose notwendigen Stigmata pflegen diesen Fällen zu fehlen, wie Gelegen-
heit zur Infektion in der Umgebung, weitere Verbreitung der Infektion durch die
Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1912. 50
784 Geburtshilfe. Pathologie des Wochenbettes.
Kranke, die typischen Veränderungen im Rachen, Submaxillardrüsenschwellung,
Erdbeerzunge, sowie die Nephritis. Zu berücksichtigen ist, dass Scharlachkranke
verschiedene Infektionsmöglichkeiten für die Wöchnerin bieten: einmal zu wahrem
Scharlach durch das Scharlachvirus, sodann zu Puerperalinfektionen von den
Infektionsherden im Rachen etc. des Scharlachkranken aus.
Myers (21) teilt eine Beobachtung von Windpocken im Wochenbett mit.
Bei einer 30jährigen Ipara entwickelt sich nach normaler Geburt und anfangs
ungestörtem Wochenbett am 10. Tage post partum auf der rechten Gesässhälfte
eine mit seröser Flüssigkeit gefüllte Pustel. Wenige Stunden später eine gleiche
auf der rechten Brust nahe der Warze. Wegen der Ansteckungsmöglichkeit in der
ebenfalls erkrankten Verwandtschaft waren der verschärften Beobachtung auch die
ersten Anfänge des Exanthems nicht entgangen. 24 Stunden später hatte sich
das Exanthem in charakteristischer Aussaat auf Brust und Stirn entwickelt. Ver-
einzelte Bläschen waren an Gesicht, Rumpf, Beinen, Nacken, Ohren, Augenlidern
und Gaumen aufgetreten. Am 4. Tage des Exanthems fühlte sich die Patientin
etwas krank, die Temperatur war nur wenig über 38 gestiegen. Besonders auf-
fallend war eine deutliche Bevorzugung der Brüste und grossen Labien, die in der
ausgiebigeren Blutversorgung dieser Teile wohl ihre Erklärung finden muss. Drei
Tage nach Beginn des Exanthems bei der Mutter trat auf der Brust des Kindes
ein feines papulöses Exanthem auf, das ohne wesentliche Störungen des Befindens
verlief und wohl als eine modifizierte Äusserung der gleichen Infektion zu
deuten ist.
Fabre und Eparvier (10) sprechen folgenden Fall als Typhoid-
Fieber im Wochenbett an: Am Tage nach zweifellos spontan erfolgtem Abort
wird in der Klinik die Plazenta ausgeräumt; vom selben Abend an ein fast konti-
nuierliches Fieber zwischen 39 und 40° Lochienkultur vom 5. Wochenbettstage
steril, auch sonst kein Zeichen einer vom Genitalapparat ausgehenden Infektion.
Eine allgemeine Bronchitis, Milztumor und eine auffällige Prostration lenkten den
Verdacht auf Typhus. Der positive Ausfall der Agglutination bei der Verdün-
nung 1:50 macht die Diagnose Typhoidfieber zum mindesten sehr wahrscheinlich,
wenn auch die Sektion keine sichere Bestätigung bringen konnte (Exitus 514 Wochen
nach dem Abort).
Commandeur (Diskussion) weist auf die Schwierigkeit der Diagnose hın,
begründet durch den atypischen klinischen Verlauf, wie durch die Atypie der
Fieberkurve.
Voron und Gravier (A. II. 98) beobachteten einen dem vorerwähnten ähn-
lichen Fall. 23jährige Ipara, mittelst Forzeps bei Gesichtslage entbunden, fiebert
vom Augenblick der Geburt an mit einer Continua um 39 und 40° über 4 Wochen
hin. Das Verhalten der Temperatur, vorübergehende Diarrhöe, der Aspekt der
Patientin hatten trotz der meist hohen Pulsfrequenz die Diagnose auf Typhoid-
Fieber gelenkt, die jedoch auf den Ausfall der Agglutination hin (1:15 positiv,
1:30 negativ) zunächst wieder fallen gelassen wurde. Auch an Tuberkulose war
vorübergehend gedacht worden, auf Grund verschärften Atmens über der rechten
Spitze und vereinzelter Geräusche. Ein plötzlicher Wiederanstieg der Temperatur
erst, die sich nach 6 fieberfreien Tagen wieder zu einer Continua zwischen 38,5
und 40° erhob, verbunden mit diarrhoischem, bluthaltigem Stuhl, liess den Ver-
dacht auf eine typhoide Erkrankung von neuem aufkommen. In der jetzt ange-
legten Blutkultur findet sich „der Eberth sche Bazillus in einer im übrigen selten
beobachteten, vakuolären Form“.
Tuberkulose.
Fabre und Bourret (11) betrachten an der Hand folgender Kranken-
geschichte den Einfluss der Gestationsprozesse auf bestehende Tuberkulose.
.. D D af D N M
92jähriere lgravida ohne tuberkulöse Anamnese bekommt im 6. Monat der Gravi-
Andere Erkrankungen im Wochenbett. 185
dität eine rechtsseitige Pleuritis, die jedoch nach Punktion innerhalb weniger
Wochen zurückgeht. Vom 3. Tage nach Frühgeburt im 9. Monat an fiebert die
Wöchnerin. Die jetzt nur geringen Lungenprozesse scheinen die Höhe der Tempe-
ratur nicht erklären zu können, so dass man sich insbesondere durch empfindliche
Tumoren in der Adnexgegend zur Annahme einer puerperalen Infektion leiten
lässt. Erst das Fortschreiten des Lungenprozesses unter Ausbildung einer links-
seitigen Pleuritis liess eine Tuberkulose auch der abdominalen Prozesse vermuten,
und die Sektion, 4 Wochen nach der Entbindung, konnte diesen Verdacht be-
stätigen; ausser einer grobknotigen Peritonealtuberkulose fand sich insbesond ere
links ein alter tuberkulöser Pyosalpinx, im zugehörigen Parametrium verkäste
Tuberkel; ganz im Gegensatze zu den Lungen, die auf dem Schnitt beiderseits
nur eine ganz frische Tuberkelaussaat zeigten. Diese Befunde scheinen geeignet
zur Bestätigung folgender Annahmen: Die Ausbreitungstendenz tuberkulöser Prozesse
gerade im Wochenbett scheint evident, während im Gegensatze hierzu die tuberku-
löse Pleuritis in der Gravidität schnell auszuheilen vermochte. Die schon von
Pilod (Lyon 1909) geäusserte Ansicht, dass die miliare Ausbreitung der Tuber-
kulose in der Gravidität meist extragenitale Herde als Ausgangspunkt hat, die-
jenige im Wochenbett jedoch meist einer genitalen Quelle entspringt, scheint in dem
verschiedenen Alter der hier vorgefundenen Herde eine gute Bestätigung zu finden.
Der Hergang in solchen Fällen ist leicht erklärlich; tuberkulöse Käse- oder
Eiterherde kommen unter der Geburtsarbeit zum Bersten, der infektiöse Inhalt
ergiesst sich in das Tuben- und Uteruslumen, hier findet es nach Loslösung der
Plazenta in den klaffenden Venenlumina reichlich Gelegenheit zur Aussaat im
Körper.
Diabetes.
Folliet (12) findet den Prozentsatz von puerperalen Infektionen bei Diabe-
tikern bedeutend erhöht. Durch das Stillen wird der Diabetes ungünstig beeinflusst,
dieses ist daher von vornherein zu unterlassen.
Nervenkrankbheiten.
Costes (5) beobachtete einen Fall von Lumbo-Neuritis im Wochenbett, wie
er einen solchen zuerst von Hauch 1906 beschrieben fand. Beobachtet wird diese
Erkrankung bei Infektionen oder Autointoxikationen. Ihre wichtigsten Symptome
sind Schmerzen bei Druck auf die aus dem Plexus lumbo-sacralis stammenden
Nerven, Paresen, spontane Schmerzen, trophische und vasomotorische Störungen,
Prognose günstig. Sechs Fälle aus der Literatur.
Dejerine (6) gibt die Krankengeschichte einer 42 jährigen Puerpera, deren
Beine 1 Monat nach puerperaler Infektion eine bedeutende Atrophie, Equinus-
stellung und zyanotische Farbe zeigten. Das rechte Bein wies eine Abduktion des
Unterschenkels auf; im linken waren faradische und galvanische Erregbarkeit
herabgesetzt. Die Sensibilität war bedeutend vermindert, Nervenstämme und
Muskeln druckempfindlich. Im übrigen bestand Amnesie und Verwirrtheit. Die
Prognose dieser Fälle ist im allgemeinen günstig. Die Therapie besteht, ausser
in Linderung der Schmerzen durch Aspirin, in Massage, Bewegung und Elektri-
sieren.
Generationspsychosen.
Engelhard (9) gibt eine zusammenhängende Betrachtung über die zurzeit
berrschenden Anschauungen auf dem Gebiete der Generationspsychosen,
sowie den Einfluss der Gestation auf schon bestehende psychische und neurologische
Krankheiten. Bei der Prüfung seines eigenen, aus einer geburtshilflichen Klinik
stammenden Materiales erscheint ihm gerade die Eigenart eines solchen Materiales
wertvoll, indem es zumeist Fälle anbetrifft, wie sie in den von Psychiatern stam-
menden Abhandlungen fehlen; einmal passagere Geistesstörungen, die einer Über-
50*
786 Geburtshilfe. Pathologie des Wochenbettes.
führung in die psychiatrische Klinik nicht bedürfen, sodann Fälle, deren Verände-
rung ante, iptra oder post partum in der Klinik genau beobachtet werden konnte,
während dem Psychiater der Beginn der Erkrankung meist nur durch eine von
Laien ergänzte Anamnese bekannt wird. Die im Laufe von 10 Jahren an der
Utrechter Frauenklinik und Poliklinik beobachteten psychischen Störungen beliefen
sich insgesamt auf 51, oder 0,25 °/o aller Geburten. Es handelte sich hierbei um:
29 Psychosen (10 posteklamptische, 5 während der Geburt aufgetretene, 6 schon
bestehende chronische). Im übrigen sind beobachtet: Epilepsie, Hysterie, Idiotie,
Imbezillität mit Epilepsie, Epilepsie mit Bewusstlosigkeit während der Geburt,
schmerzlose Austreibungsperiode, Chorea gravidarum. Das Verhältnis von 31°/o
Graviditäts- zu 68,9°/o Puerperalpsychosen entspricht der Mehrzahl der Statistiken,
doch fällt der völlige Mangel an Laktationspsychosen auf.
Nach Fürstner ist die halluzinatorische Verwirrtheit der Prototyp der
puerperalen Geistesstörungen. Wegen der noch völlig verwirrten und uneinbeit-
lichen Nomenklatur in der Psychiatrie aber lässt sich über eine Bestätigung dieser
Ansicht an dem vorliegenden Material nicht diskutieren; überhaupt enthält sich
Engelhard deswegen so weit als tunlich einer allzugenauen Analyse der Geistes-
störungen. Insofern aber scheinen die Anschauungen der meisten Autoren einig,
als ein vorwiegendes Auftreten der depressiven Formen in der Gravidität, der
maniakalischen im Puerperium beobachtet wird.
Ätiologisch wurde in früherer Zeit zu häufig das Fieber für die Entstehung
der Puerperalpsychosen angeschuldigt. Man wird häufig die weitere Verbreitung
einer anfangs übersehenen leichteren Infektion auf Grund der somatischen Unruhe
der Geistesgestörten verkannt haben. In einem anderen Teile mag es sich um
reine Fieberdelirien, also symptomatische Psychosen gehandelt haben. Einen un-
zweifelhaft wichtigen Faktor in der Ätiologie der Gestationspsychosen spielt die
Eklampsie. 5 der 47 Eklampsien, die Engelhard beobachtete, erkrankten an
einer Psychose, also der relativ hohe Prozentsatz von 10,6°/o. Der Beginn dieser
Psychosen rechnete vereinzelt vom 6. Tage nach dem Koma an, oder er ging so-
gar dem Ausbruch der Eklampsie voraus. Ein gewisser Zusammenhang des Ver-
laufes der Psychose mit der Urinsekretion war auffallend. Jedenfalls scheint so-
viel festzustehen, dass die Gehirnfunktion durch das Eklampsiegift direkt schwer
geschädigt wird. Es besteht ein derartig labiles Gleichgewicht, dass ein kleiner
Stoss zur Störung desselben genügt. Ähnlich mag es sich mit der oft ätiologisch
namhaft gemachten erblichen Belastung verhalten, dass sie in ähnlicher Weise das
Gehirn empfindlicher macht. Ein kleiner Stoss, eine hinzutretende Infektion,
selbst die Wehenschmerzen können jetzt das Gleichgewicht stören.
Die während der Geburt auftretenden Psychosen sind nach Krafft-Ebing
gekennzeichnet durch: 1. totale psychische Störung während des ganzen Verlaufes;
2. nie fehlende Amnesie; 3. den delirierenden Charakter; 4. das urplötzliche Auf-
treten. Es lässt sich ohne weiteres vorstellen, dass das Geburtstrauma auf eine
psychisch widerstandslose Hysterika kräftiger einwirkt und eine Störung des labilen
psychischen Gleichgewichtes veranlassen kann. In Fällen, in denen überdies eine
beträchtliche Menge Eiweisses im Urin sich findet, mag eine Vermehrung der
Toxinmenge im Blute, herrübrend von der Plazenta oder der erhöhten Muskel-
arbeit, die Schädigung der Niere veranlassen und ebenso mitschuldig sein an der
Schädigung des Gehirnes. Für Fälle von in der Geburt auftretender Psychose
ohne psychische Disposition und ohne pathologische Albuminurie nimnit Eber-
hard entweder eine Überempfindlichkeit des Gehirns für die Geburtstoxine bei
widerstandsfähiger Niere oder eine Überempfindlichkeit für Schmerz an.
Für die Dauer der Psychosen gelten Queusels Zahlen für Graviditäts-
p:vchosen (3—10 Monate) auch für das vorliegende Material. Die puerperalen
jedoch dauerten nicht bis zu 1 Jahr, sondern im Durchschnitt bis zu einer Woche,
nur die albuminurischen und posteklamptischen Geistesstörungen hielten bis zu 1,
Instrumente. 187
selbst 31/2 Monaten an. Von diesen wurde auch eine mit Defekt entlassen, im
übrigen jedoch alle Patienten geheilt, in sozialer Hinsicht geheilt waren alle ohne
jede Ausnahme. Im allgemeinen scheinen die akut beginnenden Psychosen einen
milderen Verlauf zu nehmen.
Bei den Fällen von Epilepsie konnte ein Einfluss von Gravidität und Geburt
auf die Zahl der Anfälle nicht festgestellt werden; in allen Fällen waren dieselben
zu unregelmässig über die ganze Zeit verteilt. Überhaupt sind die Ansichten über
den Zusammenhang von Epilepsie und Gravidität sehr verschieden.
In bezug auf die Chorea wird von fast keinem Autor der Einfluss einer über-
standenen Jugendchorea oder eines Gelenkrheumatismus geleugnet. In ?/s der
Fälle tritt die Chorea vor dem 5. Schwangerschaftsmonat auf. Die Mortalität wird
auf unter 10°/o zu veranschlagen sein.
In der Therapie der Graviditätspsychosen, die früher viel durch Unter-
brechung der Gravidität behandelt wurden, schliesst sich Eberhard der herr-
schenden Neigung zum Konservatismus an. Auch bei der Chorea sind die Erfolge
mit Ruhe, Narkoticis, Arsen, reichlicher Ernährung (Saugflasche) gute. Bei der
Epilepsie kann eine drohende chronische Psychose oder frühauftretende Demenz
zur Unterbrechung der Schwangerschaft Anlass geben.
IX,
Geburtshilfliche Operationen.
Referenten: Privatdozent Dr. F. Hitschmann und Privat-
dozent Dr. L. Adler. |
I. Instrumente.
1. Boxer, S., Zur Technik der Uterustamponade. Zentralbl. Nr. 21. (Anbringung
federnder Hebel an den Polen des quergehängten Gewichtes des Scher bak- Spekulum
zur Anhängung der Jodoformgaze.)
La Bumm, Es ist nicht richtig, dass bei Geburtstörungen durch Antefixation der
Kaiserschnitt unumgänglich nötig ist. Mit der Wendung ist fast in allen Fällen der
Kaiserschnitt zu umgehen.)
2. Gauss, C. J., Die instrumentelle Kompression der Aorta abdominalis eine unge-
fährliche und sichere Methode geburtshilflicher Blutstillung. Zentralbl. Nr. 18. (Be-
schreibung einer neuen „Aderpresse“, Technik, Kontrolle der Wirkung, Weiterver-
lauf, Resultate etc. Neben- und Nachwirkungen. Über 100 Fälle mit nur 1 Ver-
sager bei einer Bluterin.)
3. Heil, K., Historische Bemerkungen zum Vakuumhelm des Dr. Kuntzsch. Zentral-
blatt Nr. 37. (Die Idee ist alt, das Instrument hat keine Zukunft.)
4. Holz, F., Zur Technik der Uterustamponade. Zentralbl. Nr. 29. (Empfehlung
des Tamponbüchse des Verf.s). i
6. John, R. L., Neue Methode zur hydrostatischen Dilatation der Cervix. Therap.
Gazette Detroit 1911. Oct. (Beschreibung eines spulen- oder bisquitförmigen Metreu-
rynters.)
6. Kocks, J., Der Vakuumhelm. Zentralbl. Nr. 33. (Der Vakuumhelm ist nichts
Neues, aber theoretisch nicht empfehlenswert.)
Q0
13.
14.
16.
II.
l.
Geburtshilfe. Geburtshilfliche Operationen.
Kownatzki, Über geburtshilfliche Extraktionen mit einem Vakuumhelm. Zentral-
blatt Nr. 35. (Es gibt schon seit 1890 ein solches Instrument von McCahev in
Philadelphia.)
. Kuntzsch, Über geburtshilfliche Extraktionen mit meinem Vakuumhelm. Zentral-
blatt Nr. 27. (Vorläufige Mitteilung. Eine Metall-Gummikappe, die an den vor-
liegenden Teil angelagert und luftleer gemacht wird.)
. — Erwiderung zum Problem des Vakuumhelms. Zentralbl. Nr. 44.
La Monica, Ugo, Ein neuer Uterusdilatator. Zentralbl. Nr. 4. (Modifikation des
Bossi.)
Mirto, F., Su di un nuovo uncino rachioclaste. Atti della Società Ital. di Ostetr.
e Ginec. Vol. 18. (Über einen neuen Rachioklasthaken.)
(Artom di Sant’ Agnese.)
Nadory, B., Kezmarsky’s Decapitating Ecraseur. Journ. of Obstetr. and Gyn.
Febr. (Beschreibung einer Modifikation des Kezmarskyschen Ecraseurs zur
Dekapitation.)
— Der Kezmarkysche Dekapitationsekraseur. Zentralbl. Nr. 6.
Raich, Über das letzte Modell der Achsenzugzange nach Tarnier. Journal
akusch. i shensk. boles. Dez. (An 4 Fällen weist Raich nach, dass die Tarniersche
Zange eine enorme Kraftanwendung erheischt, was zu schweren Folgen führen kann.
Drehungen des Kopfes in der Zange sind ausgeschlossen; gefasst wird der Kopf in
einem unvorteilhaften Durchmesser; der Arzt ist genötigt, während der Traktionen cine
schr unbequeme Stellung einzunehmen; sowohl Kindskopf als Scheide werden stark
traumatisiert.) (H. Jentter.)
. Rosenstein, Ein bohrerförmiges Perforatorium. Wratsch. Gaz. Nr. 48. (Rosen-
stein gibt ein neues Modell an, welches ein scherenförmiges Perforatorium vor-
stellt, dessen Spitzen die Schraubengänge eines Bohrers tragen. (H. Jentter.)
Schneider, O., Klinische Erfahrungen über eine neue Art der künstlichen Blut-
leere in der Geburtshilfe. Inaug.-Diss. Freiburg 1910. (Erfahrungen mit dem Gauss-
schen Aortenkompressorium. 70 Fälle mit 3 Todesfällen.)
Zange, Wendung, Beckenendlagen, Kraniotomie, Embryotomie.
Ahlström, E., Fall von ungewöhnlicher Verletzung des Kindskopfes bei Zangen-
extraktion. Verh. d. obst.-gyn. Sekt. d. Gesellsch. schwed. Ärzte. Hygiea. Nr. 2.
(Einkeilung der Stirnbeine in einander mit Zerreissung von Sinus longitudinalis.)
(Silas Lindqvist.)
Belorutschew, Zur Technik der Embryotomie. Russki Wratsch. Nr. 27. (Es
sind 2 Stadien der verschleppten Querlagen zu unterscheiden; in dem cinen ist die
Dekapitation möglich, im zweiten unmöglich. Die allgemein übliche Technik ist
schwer und bedarf der Vereinfachung. Letztere wird erreicht dadurch, dass zuerst
der vorliegende Teil durch Extraktion der Brustorgane verkleinert und darauf die
Dekapitation ausgeführt wird. Belorutschew bringt 3 Geburtsgeschichten. Bei
seiner Methode wird die Eviszperation nur zur Hälfte nötig (die Extraktion der
Bauchorgane bleibt erspart). Ferner wird der technisch schwerste Teil, die Spon-
dylotomie, nicht nötig. Die Dauer der Operation wird bedeutend abgekürzt [30 bis
40 Minuten)). (H. Jentter.)
— Ein Fall von Sternotomie. Russki Wratsch. Nr. 49. (38 jährige VIII para: die
Geburt dauert schon 3 Tage; Temp. 38,5; Puls 120. Umfang des Leibes 120 cm.
Conj. diag. 10,5. Frucht tot. (In der Vagina die Nabelschnur und die rechte Hand,
über dem Beckeneingang etwas seitlich abgewichen der vorliegende Kopf. Nach
Reposition des vorgefallenen Armes Perforation des von aussen fixierten Kopfes mit
dem Blotschen Perforatorium. Mittelst Kranioklast schwierige Extraktion des
Kopfes; Lösung der Schultern unmöglich, ebenso wie Herableiten des Armes. Des-
wegen Sternotomie des ganzen Brustbeins seiner Länge nach mit dem Blotschen
Perforatorium und Extraktion mit stumpfem Haken. Gewicht des Kindes
141, Pfund. Länge 64cm. Die Technik wich von der von Ilkewitsch emp-
fohlenen ab; letztere könnte man charakterisieren als Sternotomia et exarticulatio
sterno clavicularis bilateralis foetus sub partu.) (H. Jentter.)
4.
10.
. Hannes, W., Die Abwartung der Geburt bei Beckenendlagen. Med. Klinik 21.
12.
Zange, Wendung, Beckenendlagen, Kraniotomie, Embryotonmiie. 189
Caterina, E., La Basiotripsia nell’ esercizio pratico. Die Basiotrypsie in der Praxis.
Rassegna di Ostetr. e Ginec. Anno XXI. Nr. 6. (Artom di Sant’ Agnese.)
Cykowski, Die hohe Zange. Przeglad Lekarski. (Polnisch.) (Da die gewöhnliche
Zange im Beckeneingange angelegt aus Rücksicht auf ihre Beckenkrümmung den
Kopf atypisch fassen muss, so können schwere Verletzungen der Frucht entstehen,
sowie auch die Zange abgleiten kann. Deshalb empfiehlt Cykowski die von
Fjedorew modifizierte Zange mit nicht gekreuzten Branchen von Lazarewicz,
welche keine Beckenkrümmung besitzend leichter im Beckeneingange anzulegen ist.
Verf. stützt seine Forderung auf die günstigen eigenen Resultate in 42 Fällen,
28 Frauen waren Iparientes, 14 Mehrgebärende. 10 mal kam die Frucht tot zur Welt,
davon 4mal unabhängig von der Geburt. In 16 Fällen kam eine Ruptur der Vagina
zustande und des Dammes, aber nur 2 mal handelte es sich um ausgedehntere Ver-
letzungen. (v. Neugebauer.)
— Die hohe Geburtszange. Gazeta Lekarska. Nr. 39. 40, 41. 42. (Polnisch.)
(v. Neugebauer.)
— Die hohe Zange. Przeglad Lekarski Nr. 11. p. 199. (Polnisch.)
(v. Neugebauer.)
— Die hohe Zange. p. 158—163. Verh. d. gynäkol. Sekt. d. XI. Vers. poln.
Ärzte. Krakau 1911. cf. Kap. I. Verhandlungen.
Driessen, Extraktion des Kindes bei Steisslage. Ned. Tijdschr. f. Geneesk.
1911. II. A
Ferrareti, C., Zur Behandlung der verschleppten Querlage. Ginecologia Firenze.
Ilkewitsch, Die Zerstörung des Manubrium des Brustbeins. Die Sternotomie als
Methode zur Verkleinerung des Schultergürtels bei der Schulterlösung nach Geburt
des Kopfes. Russki Wratsch. Nr. 13. (Bei Missverhältnissen zwischen Becken und
kindlichem Schultergürtel nach Geburt des Kopfes empfichlt Verf., statt der unge-
nügenden einseitigen Kleidotomie, ohne die Arme zu lösen, das Manubrium sterni
mittelst des Perforatoriums (Blot) oder mit der Schere zu zerstören. Das Instru-
ment wird subkutan vom Halse aus zum Brustbein geführt. Experimentell konsta-
tierte Verf., dass der Schultergürtel um 5—6 cm, der Brustumfang um 9cm ver-
kleinert wird. Mit Erfolg führte Ilkewitsch diese Sternotomie in 2 Geburtsfällen
aus.) (H. Jentter.)
Län, Keim, Äussere Wendung; Synkope der Mutter. Einfluss auf die Frucht. Revue
13.
14.
15.
16.
mens. de gyn. obst. Dezember 1911.
Liebich, E., Zur Frage der Kleidotomie. Zentralbl. Nr. 19. (Die Kleidotomie
wäre nicht bei der Embryotomie, sondern gesondert unter den entbindenden Ope-
rationen zu besprechen, und auch bei lebendem Kinde als Voroperation für das
Herunterholen des Armes anzuwenden, da das von Bumm empfohlene Verfahren
(Lösung des hinteren Armes) oft versagt.)
Lott, H. S., Ein geburtshilflicher Unfall. Amer. journ. of obstetr. Jan. (Abreissung
der hinteren Scheidenwand und Durchbohrung des hinteren Scheidengewölbes durch
Forzeps, Darmvorfall in die Vagina. Reposition der Därme, Naht, Drainage, Heilung.)
Markoe, J. W., Die geburtshilfliche Zange in ihrer Bedeutung für Mutter und Kind.
Bull. of the Lying in Hosp. New York. VIII. 2.
Masurin, Zur Perforation des lebenden und toten Kindes. Journal akusch. i
shensk. boles. Nov.—Dez. (Das Material der statistischen Arbeit umfasst 500 Per-
forationen (auf 76666 Geburten d. i. 0,59°,). Schlusssätze in Kürze: Es ist unmög-
lich, in drohenden Fällen ohne Perforation der lebenden oder toten Frucht auszu-
kommen. Die Forderung besteht zu Recht: Erst die Mutter retten, dann die Frucht.
In der Praxis kann die Perforation durch Pubiotomie oder Kaiserschnitt nicht er-
setzt werden. Es ist gegenwärtig nicht möglich, die Indikationen zur Perforation zu
präzisieren. Bei rechtzeitiger Ausübung der Perforation ist die Prognose für die
Mutter absolut gut. Tödlicher Ausgang ist nicht die Folge der Operation, sondern
des zu langen Abwartens oder der vorher eingetretenen Infektion. War keine Sepsis
sub partu, so ist der Verlauf des Wochenbettes stets normal; seine Dauer ist viel
kürzer als nach den konkurrierenden Operationen, was für den Arbeiterstand von
Bedeutung ist. Perforation nach der Probezange zeugt von Ungenauigkeit der
Diagnose und ist für die Mutter nicht gleichgültig. Die Perforation darf nicht in
Abhängigkeit stehen von misslungener Wendung oder Zange. Es ist nicht möglich,
den Zeitpunkt für die Perforation zu präzisieren; besser ist es freilich, eine über-
17.
18.
19.
20.
Geburtshilfe. Geburtshilfliche Operationen.
flüssige Perforation zu machen, als die Kreissende durch gewagte Hilfeleistung zu
verlieren. Es ist falsch, das Eintreten drohender Symptome abzuwarten, und die
Erfahrung lehrt, dass eine der häufigsten Ursachen der Uterusruptur zu langes
Abwarten ist. Sollte mit der Zeit konstatiert werden, dass die Beckenmasse im
allgemeinen kleiner werden, so wird die Perforation mit der Zeit häufiger werden.
Nicht die Beckenmasse an sich sind für die Indikation massgebend, sondern das
Verhältnis des Kopfes zum Geburtskanal, deshalb ist es möglich, dass ein nicht
ausgetragenes Kind wird perforiert werden müssen. Lehnt die Kreissende den
Kaiserschnitt oder eine beckenerweiternde Operation ab, so hat der Arzt nicht das
moralische Recht, seine Hilfe zu verweigern, er muss perforieren. Das lebende Kind
darf nur mit Genehmigung der Kreissenden oder, falls diese bewusstlos ist. der stell-
vertretenden Person perforiert werden. Bei toter Frucht musste eine Erlaubnis, sie
zu perforieren, nicht erst eingezogen werden. Um über die Vorzüge des Kaiser-
schnittes ein Urteil fällen zu dürfen, musste man eine Statistik von Fällen sammeln,
mit denselben Bedingungen, wie sie bei Perforationen vorkommen. Deshalb ist
z. B. in septischen Fällen der Perforation der Vorzug zu geben. Bei Erstgebärenden
darf weder Symphyseo- noch Pubiotomie gemacht werden; bei der ersten Geburt
können diese Operation die Perforation nicht ersetzen. Das Gewicht des Kindes
(sogar bis 5900) beeinflusst den Ausgang der Perforation nicht, falls die operative
Konfiguration des Kopfes gelungen ist. Die Bedingungen, welche die Perforation
erheischen, liegen im Kopfe selbst (Rigidität der Knochen, Festigkeit der Nähte).
Die Position der Frucht ist belanglos. Das Alter der Kreissenden hat keinen Ein-
fluss auf die Häufigkeit der Perforation.) (H. Jentter.)
Monin, Zur Perforation des lebenden Kindes. Journal akuscherst. i shensk. bol.
Oktober. (Das Prinzip völliger Ablehnung der Perforation des lebenden Kindes kann
nicht aufrecht erhalten werden; es werden immer Fälle vorkommen, wo diese Ope-
ration als einzig mögliche nicht zu umgehen sein wird. Wo es nur irgend angeht,
muss diese Operation durch andere Methoden ersetzt werden, sogar wenn diese die
Mutter gefährden. Falls die Mutter jegliche ersetzende Operation ablehnt, muss der
Arzt perforieren. er darf nicht seine Hilfe verweigern, und wenn er prinzipiell mit
dem Vorgehen nicht einverstanden ist. In der Landpraxis wird die Perforation
häufiger sein, aber auch hier sind 2 Punkte zu berücksichtigen: 1. es darf nicht
perforiert werden, wo eine Zange möglich ist und 2. Schwangere mit Beckenenge
müssen nach Möglichkeit in Städte mit geburtshilflichen Institutionen geschickt
werden.) (H. Jentter.)
Petrowsky. J. A., Praktische Veränderungen der Embryotomie bei verschleppten
Querlagen. Prakt. Wratsch. 1911. Ref. Zentralbl. Nr. 40.
Heimann, F., Rachiotomie mit dem Küstnerschen Rachiotom. Zentralbl.
Nr. 26.
Rosner, Impression eines Scheitelbeines nach Anlegung der Achsenzugzange.
Krakauer Gynäk. Gesellsch. am 27. II. Prezeglad Lekarski. Nr. 20. p. 369. (Polnisch.)
(v. Neugebauer.)
III. Abortus und Frühgeburt.
*Bagger-Joergensen, V., Über künstliche Frühgeburt bei Beckenenge. Monats-
schrift 36. H. 6.
*_ Über die künstliche Frühgeburt beim engen Becken. Arch. mens. d’obstet. et
de gyn. Febr.
Bärsony, J., Die Fehlgeburt und ihre Behandlung. Orvoskipes 1911. 5. Ref.
Zentralbl. Nr. 32.
*Hofmcier, M., Über die Stellung der künstlichen Frühgeburt in der Therapie des
engen Beckens. Monatsschr. 36. Ergänz. H.
Jaschke, R. Th., Die Behandlung des Aborts. Med. Klinik. Nr. 25. (Übersichts-
referat.)
*Leonhardt, W., 220 Fälle von künstlicher Frühgeburt bei engem Becken. I. D.
Strassburg 1911.
Me Donald, Ellis, Einleitung der Frühgeburt bei mässig verengtem Becken.
Journ. of obstet. and gyn. Febr.
Erweiterung der weichen Geburtswege, Dilatation nach Bossi, Metreuryse etc. %91
8. Paul, Titus, Statistic study on a series of arbortions. Amer. Journ. of Obstet.
June. (274 Fälle mit 5,11°, Mortalität.)
9. Puppel, E., Zur Therapie der Plazentarverhaltung und des fieberhaften Abortes.
Monatsschr. 35. (Sammelreferat.)
10. Strauss, B., Klinisches und Bakteriologisches zur Laminariadilatation des Uterus.
Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. 70. 1.
ll. Véron, 7 künstliche Frühgeburten bei derselben Frau. Rev. mens. de gyn.
obstet. VII. 3.
Die Stellung der Einleitung der künstlichen Frühgeburt bei Beckenenge gegen-
über der abwartenden chirurgischen Richtung wird von mehreren Autoren be-
sprochen.
Hofmeier (4) berichtet über 71 Fälle unter 8000 Geburten, darunter waren
nur 3 bei Erstgebärenden. 16 mal war die Konj. 6,5—7,5, 43 mal Konj. 7,5—8,5,
12 mal über 8,5 cm. Keine Mutter starb, 17°/o der Wochenbetten waren febril.
10 Kinder kamen tot zur Welt, 2 starben in den ersten Tagen p. p., 13 im ersten
Lebensjahre.
Bei Erstgebärenden und bei Conj. vera unter 7!/s cm unterbleibt die künst-
liche Frühgeburt am besten, da man im Interesse des Kindes nicht unter die
36. Schwangerschaftswoche heruntergehen soll. Hofmeier empfiehlt einen grossen
Metreurynter, nach dessen Ausstossung Wendung und Extraktion.
Bei Gegenüberstellung der künstlichen Frühgeburt und der abwartenden
Methode (so lange abwarten, bis sich durch den Geburtsverlauf die Unmöglichkeit
der Spontangeburt ergibt), wird sich zeigen, dass die künstliche Frühgeburt mit
derselben Wahrscheinlichkeit wie die andere Methode und bei wesentlich ge-
ringerer Gefährdung des Lebens und der Gesundheit der Mutter ein gutes Resul-
tat gibt.
Bagger-Jörgensen (1, 2) berichtet über 29 Fälle; die mütterliche Morta-
lität beträgt O°/o, Morbidität 3°/o, die primär kindliche Mortalität 10°/s, die spätere
12°/o. Man soll nicht unter eine Conj. vera von 8,5 cm gehen, und nicht vor der
35. Woche die Schwangerschaft unterbrechen. Die angewendete Methode war haupt-
sächlich die Blasensprengung.
Leonhardt (6) stellt in einer Inauguraldissertation aus der Freiburger Klinik
220 Fälle zusammen; die mütterliche Mortalität betrug 1,27°/o, von den Kindern
wurden 63,6°/o lebend entlassen.
McDonald (7) empfiehlt zur Einleitung den Ballon von Champetier de
Ribes, die untere Grenze der zulässigen Beckenverengerung ist eine Conj. vera
von 8 cm.
IV. Erweiterung der weichen Geburtswege. Dilatation nach Bossi,
Metreuryse, Sectio caesarea vaginalis.
l. Beckmann, W., Über vaginalen Kaiserschnitt bei Eklampsie. Monatsschr. 35 H. 2.
(43 Fälle, 25 Iparae, 18 Pluriparae. Die Operation kann auch im Privathaus aus-
geführt werden. Die mütterliche Mortalität sank von 34°/, auf 18°/,.)
2. Bossi, L. M., Bemerkungen zu der Mitteilung von Wiescher. Die Erfahrungen
bei der Kollumerweiterung nach Bossi etc. Zentralbl. Nr. 17. (Die Resultate
wären besser, wenn statt des Frommerschen Instruments das Bossische ange-
wendet worden wäre.)
3. Brodhead, G. L., Observations based upon a study of 139 cases of induction of
labor with the modified Champetier de Ribes Bag. The Amer. Journ. of obstet.
Nr. 5. Statistik.
4. Cholmogoroff, S., Über die Bedeutung des vaginalen Kuaiserschnittes bei Geburten,
die schnell beendet werden müssen. IV. Kongress russ. Gyn. 16.—18. Dez. 1911.
Ref. Zentralbl. Nr. 13.
Geburtshilfe. Geburtshilfliche Operationen.
4a.Cholmogoroff, S., Die vaginale Sectio caesarca zur raschen Beendigung der
5.
10,
11.
12,
l4.
16.
Geburt oder Unterbrechung der Schwangerschaft. Monatsschr. 36. 6.
Cholmogorow, Der vaginale Kaiserschnitt in Geburtsfällen, welche schnelle Ent-
bindung erfordern. Journal akusch. i shensk. bol. Mai, Juni. (Cholmogorow be-
spricht die Indikationen, die Technik des vaginalen Kaiserschnittes, bringt 22 Geburts-
berichte (Eklampsie llmal, Rigidität der Cervix 3mal, Placenta praevia 3mal,
Nephritis acuta 3mal, Vitium cordis l mal, vorzeitige Plazentarlösung lmal.) Bei
12 Erstgebärenden wurde der Scheidendammschnitt ausgeführt, 5mal wurde nur die
vordere Uteruswand gespalten, in 17 Fällen jedoch auch der hintere Schnitt gemacht,
wobei keinmal der Douglas eröffnet wurde. Die Kreissenden wurden sofort ent-
bunden. Die Nachgeburtsperiode wurde sofort beendet. Nur in einem Falle trat
Uterusatonie ein, welche eine Tamponade der Gebärmutter erforderlich machte. Es
starben 5 (3 an Nephritis und je eine an Eklampsie und Herzfehler). Schlusssätze:
Geburtsfälle, welche schnelle, jedoch nicht sofortige Entbindung erfordern, indizieren
die Metreuryse. In Geburtsfällen, wo sofortige Entbindung notwendig ist, und
bei sofort zu unterbrechender Schwangerschaft, muss zum vaginalen Kaiserschnitt
geschritten werden. Derselbe, ausgeführt in Geburtshäusern und Kliniken, in der
Hand von Ärzten, denen die Technik vaginaler Uterusexstirpation geläufig ist, ist
nicht gefährlich und gibt tadellose Resultate. Der vaginale Kaiserschnitt gehört zu
den Operationen, welche die Geburtshilfe bedeutend bereichert haben.)
(H. Jentter.)
Czyzewicz, A., Die Mutterhalserweiterung nach Bossi. Przeglad Lekarski. Nr. 18.
p. 327. (Gestützt auf 36 eigene Beobachtungen erklärt sich Czyzewicz für einen
Anhänger des Bossischen Verfahrens, für alle Fälle, wo es darauf ankommt, eine
Frau möglichst schnell zu entbinden. Polnisch.) (v. Neugebauer.)
Czyzewicz, Mutterhalserweiterung nach Bossi. p. 296—304. Verh. d. Gyn. Sekt.
d. XI. Vers. poln. Ärzte. Krakau 1911. cf. Kap. I. Verhandlungen.
Dobrowolski, Über operative Kollumerweiterung bei Eklampsie. p. 289—291.
Verh. d. Gynäkol. Sekt. d. XI. Vers. poln. Ärzte. Krakau 1911. cf. Kap. I. Ver-
handlungen.
Frommer, V., Bemerkungen zur mechanischen Kollumerweiterung. Zentralbl.
Nr. 25. (Polemik gegen Bossi.)
Grönheim, J., Der vaginale Kaiserschnitt nach Dührssen. Inaug.-Diss. Leipzig.
Gussakow, Über vaginalen Kaiserschnitt. Wratsch. Gaz. Nr. 5—6. (In der
kaiserlichen Gebäranstalt wurde die Dührssensche Operation l15mal ausgeführt.
Die vordere Vaginalwand wurde quer gespalten, wie bei der Uterusexstirpation;
die Spaltung der hinteren Cervixwand ist als nicht wesentlich aufgegeben
worden; falls der vordere Schnitt den inneren Muttermund trifft, so ist für die Ent-
bindung Raum genug geschafft. Die letzten Operationen sind alle mit Hilfe des
Metreurynters ausgeführt. Der Scheidendammschnitt ist als überflüssig nicht ge-
macht worden. Lebensgefährliche Blutungen kamen nicht vor. Die prophylaktische
Tanıponade der Gebärmutter wird abgelehnt; nie wurde der Momburgsche Schlauch
angelegt. Als Indikationen dienten Kollumkrebs, später Abort, Plazenta praevia und
Eklampsie. Bei letzterer lehnt Verf. die prinzipielle Schnellentbindung ab. Den
vaginalen Kaiserschnitt will Verf. für Fälle reserviert wissen, wo die langsame
Cervixdilatation nicht zum Ziele führt und der Allgemeinzustand sich rasch ver-
schlechtert. Der vaginale Kaiserschnitt ist die einzige universale Methode der
Schnellentbindung in jedem Stadium von Schwangerschaft und Geburt, bei normalem
oder wenig verengtem Becken. Der klassische Kaiserschnitt kann mit dem vaginalen
nicht konkurrieren, da die im Bindegewebe gesetzten Wunden zweifellos gefahrloser
sind als die peritonealen.) (H. Jentter.)
Gussakow, L., Über den vaginalen Kaiserschnitt. Ref. Zentralbl. Nr. 13.
Harzer, A., Zum Accouchement force. Inaug.-Diss. Freiburg 1910.
Herz, E., Zur schnellen Erweiterung der Gebärmutter nebst einigen Bemerkungen
zur Technik der Ausräumung. Zentralbl. Nr. 32.
Hussey, A., Die Stellung der vaginalen Hysterotomie in der Frage der vaginalen
Schnellentbindung. Amer Journ. of obstet. and dis. March.
Kalmykow, Der vaginale Kaiserschnitt als schnellste und gefahrloseste Ent-
bindunesmethode bei Eklampsie. Journal akusch. i shensk. bol. Okt. (6 Geburts-
geschichten. 4mal handelte es sich um Erstgebärende. Keinmal wurde der Scheiden-
dammschnitt gemacht. Operationsdauer 40—50 Minuten. 1 Todesfall.)
(H. Jentter.)
Erweiterung der weichen Geburtswege. Dilatation nach Rossi. Metreuryse etc. 793
16a. Kalmykow, 5 vaginale Kaiserschnitte. Journal akusch. i shensk. bol. Sept.
17.
18.
19.
20.
21.
22.
23.
(1. Eklam psie bei einer 28 jährigen V gravida im neunten Monat der Schwangerschaft.
12 Anfälle vor der Operation, 2 nach der Operation. Allgemeinzustand schwer. Lungen-
ödem, Zyanose, Nephritis. Heilung. Im Puerperium maniakalische Psychose. 2. 30jähr.
krüppelige Frau mit tuberkulöser Koxitis. Eine Geburt durch klassischen Kaiser-
schnitt beendet. Zweite Schwangerschaft im vierten Monat. Es wurde künst-
licher Abort eingeleitet. Wegen Rigidität des Mutterhalses gelang die Dilation mit
Hegars Stiften nur bis Nr. 9, deshalb Jodoformgazetamponade. Es traten
Schüttelfrost und hohes Fieber ein. Deshalb Kolpohysterotomie, Wendung, keine
Blutung. Heilung. 3. Eklampie bei einer 32jährigen VIlIgravida im siebenten
Monat der Schwangerschaft. Nach dem ersten Anfall bereits Bewusstlosigkeit.
Schwerer Allgemeinstatus, Lungenödem. 7 Anfälle. Operation nach Bumm, Wen-
dung, Extraktion. Nach der Operation tobte Pat. lange, hatte noch 3 Anfälle.
Schliesslich Genesung. 4. Eklampsie bei einer 38jährigen Vgravida im sechsten
Monat der Schwangerschaft. Nephritis, Amaurose, 4 Anfälle, schwerer Allgemein-
zustand. Operation schwer, der Uterus liess sich nicht nach unten dislozieren, der
Schnitt wich oben nach rechts ab; Blutung. Nach der Operation 1 Anfall. Im
Puerperium Zeichen der Peritonitis, weswegen Laparotomie. Das Bauchfell wurde
jedoch gesund befunden. Im weiteren Verlauf eitrige Parametritis. Genesung.
5. 3ljährige Vlgravida. Schwerer Zustand im neunten Monat der Schwanger-
schaft, Bewusstlosigkeit, viel Eiweiss, subnormale Temperatur; Operation ohne
Narkose, Zange, totes Kind. Starke Blutung. Uterustamponade. Diagnose: Wahr-
scheinlich Toxämie. Alle Fälle wurden nach Bumm operiert, 3mal wurde mit Seide
genäht, 2 mal mit Catgut.) (H. Jentter.)
Kosminski, Stumpfe Erweiterung des Collum uteri bei Geburten und Aborten
statt der blutigen Erweiterung. p. 292—295. Verh. d. Gyn. Sekt. d. XI. Vers. poln.
Ärzte. Krakau 1911. cf. Kap. I. Verhandlungen.
Kosmak, Geo, Vaginal Cesarean section and its limitations particularly in
Eclampsia.. The Amer. Journ. of obstet. May.
Libow, Vaginaler Kaiserschnitt in der Landpraxis. Wratsch. Gaz. Nr. 51. (5 Fälle.
l. Eklampsie im neunten Monat; nach dem vaginalen Kaiserschnitt Wendung,
Extraktion. 2. Placenta praevia centralis im siebenten Monat. Metreuryse,
nach 1!/, Stunde vaginaler Kaiserschnitt; starke Blutung während der Operation;
Ablösung der Plazenta, Wendung, Extraktion der toten Frucht. Tod 1 Stunde
post op. 3. Eklampsie im achten Monat, 5 Anfälle, Kolpeuryse, Cervixdila-
tation nach Hegar, Metreuryse, vaginaler Kaiserschnitt, Forzeps; lebendes Kind.
Noch 3 Anfälle. Tod. 4. Vorzeitige Plazentarlösung bei einer IVpara im
zehnten Monat. Albuminurie; schwere Anämie. Vaginaler Kaiserschnitt, Perforation.
Heilung. 5. Hydramnion, Placenta praevia partialis. Metreuryse, vaginaler Kaiser-
schnitt. Starke Blutung. Perforation des Hydrocephalus. Heilung. Alle Fälle
wurden nach Bumm operiert. Der Scheidendamnischnitt ist nicht absolut notwendig.
Die Wahl der entbindenden Operation hängt von den Eigentümlichkeiten des Falles
ab. Uterustamponade ist fast nie nötig. Die Operation ist sonderlich bei Eklampsie
und vorzeitiger Plazentarlösung am Platz. Sie darf überall ausgeführt werden, nicht
nur in Kliniken.) (H. Jentter.)
Lobenstine, R. W., Vaginal Hysterotomy in the Late Months of Pregnancy. The
Amer. Journ. of obstet. Nr. 5. (Warme Empfehlung der vaginalen Hysterotomie in
der Hand chirurgisch geschulter Geburtshelfer.)
Michajlow, N., Über den vaginalen Kaiserschnitt. Ref. Zentralbl. Nr. 13.
Pawlowsky, Vaginaler Kaiserschnitt in der Hauspraxis. Therpeutitsch. Obsr. Nr. 14.
(H. Jentter.)
Podhorezky, Zum vaginalen Kaiserschnitt (Hysterotomia vaginalis). Dissertation.
St. Petersburg. (Der Arbeit liegen 15 Fälle zugrunde; darunter wurde in 4 Fällen
der Uterus wegen Kollumkrebs vaginal exstirpiert. Nur einmal wurde auch der
hintere Schnitt ausgeführt. Gewöhnlich genügt die Hysterotomia anterior vollkommen.
Der Metreurynterschnitt erleichtert die Operation. Bei Erstgebärenden ist der Scheiden-
damnischnitt zu empfehlen. Die Indikationen sind noch nicht genügend präzisiert.
Der vaginale Kaiserschnitt ermöglicht jede Schwangere oder Kreissende sofort zu ent-
binden; die Bauchhöhle bleibt vor Infektion geschützt, die Geburtstätigkeit braucht
nicht abgewartet zu werden. Zusammenstellung von 194 Fällen aus der Literatur
mit 29 Todesfällen (14,895). Indikationen: 133 mal Eklampsie, Limal Krebs, 8mal
24.
25.
26.
27.
28.
29.
Geburtshilfe. Geburtshilfliche Operationen.
Placenta praevia, allgemeine Erkrankungen, später Abort, 4mal Rigidität der
Cervix etc.) (H. Jentter.)
Raszkes, H., Nochmals zur Frage des vaginalen Kaiserschnittes. Medycyna i
Kronika Lekarska. Nr. 27. p. 533. (Verf. hatte vor einem Jahre vier eigene Beob-
achtungen bekannt gegeben, welche sämtlich einen glücklichen Verlauf hatten, drei-
mal bei Eklampsie sub partu, einmal in der Schwangerschaft. Da diese Operationen
teilweise ausgeführt wurden unter nicht gerade für eine Aseptik günstigen Be-
dingungen, so ist Verf. um so mehr der Ansicht, dass diese Operation auch für die
Landpraxis und die städtische Privatpraxis berechtigt sei. Seither hat er abermals
drei vaginale Kaiserschnitte ausgeführt. Im ersten Falle handelte es sich um eine
18jährige Primipariens mit Eklampsie. Es wurde zunächst der Metreurynter einge-
führt und dann der sogenannte Dührssensche Metreurynteruterusschnitt ausgeführt.
Tiefer Einschnitt linkerseits in Scheide und Damm, um Zutritt zu dem Uterus zu
erlangen, dann Einlegen des Metreurynters und Anfüllung mit 450 g Solveollösung.
Dann Scheidenlängsschnitt mit Abschieben der Harnblase nach oben bis zur Plika.
Während der Assistent den Metreurynter stark herabzog, spaltete Raszkes jetzt
die vordere Uterinwand soweit, bis der Metreurynter herausglitt. Jetzt Wendung
und Extraktion, Plazenta manuell geholt, Uterushöhle nach Catgutnaht der Muskel-
wand tamponiert. Damm- und Scheidennaht. Genesung. Am 6. Tage geheilt ent-
lassen mit dem Kinde. Im zweiten Falle 32jährige VlIpariens. Im 7. Monate nach
vergeblicher Tamponade bei andauernden Blutungen mit Fieber. Kolpohysterotomia
anterior nach Dührssen-Bumm und Wendung auf den Fuss, der herabgezogen
wurde und hier den Metreurynter ersetzte. Jetzt der Uterusschnitt höher und höher
hinauf verlängert, bis die Extraktion der Frucht gelang. Plazenta manuell entfernt.
Uterustamponade und Wundnaht. Nach der Operation Puls kaum zu tasten. Also
Kampfer und Kochsalzinfusion. 8 Tage lang fieberhaftes Wochenbett, aber Genesung.
Im dritten Falle Abortus artificialis bei Phthisis pulmonum zwischen der 13. und
14. Woche. Hegardilatation und dann Laminaria. Am nächsten Tage Tampon ent-
fernt, wobei bemerkt wurde, dass der Laminariastift im Uterus verschwunden war.
Beim Anziehen des Seidenzügels riss derselbe durch. Da ein anderes Vorgehen dem
Verf. zu riskant vorkam, so machte er den vaginalen Kaiserschnitt, um den Laminaria-
stift und dann sofort das gesamte Ei zu entfernen. Glatte Heilung. In 4 von seinen
7 Fällen hat Raszkes in der Privatpraxis operiert. Das Resultat war stets gut.
Drei von den von Raszkes operierte Frauen wurden später abermals schwanger
und kamen spontan nieder, wodurch die Befürchtung einer späteren Narbenruptur
nach vaginalem Kaiserschnitt doch immerhin etwas entkräftet werden dürfte. Polnisch.)
(v. Neugebauer.)
Rosner, Vaginaler Kaiserschnitt zur Unterbrechung der Schwangerschaft. p. 305
bis 326. Verh. d. gyn. Sekt. d. XI. Vers. poln. Ärzte. Krakau 1911. cf. Kap. 1.
Verhandlungen.
Souter, Die neuen Behandlungsarten der Eklampsie mit besonderer Würdigung des
vaginalen Kaiserschnittes und dessen Ergebnisse an der Strassburger Universitäts-
frauenklinik. Inaug.-Diss. Strassburg.
Solowij, Über Erweiterung des Mutterhalses bei Geburten und Aborten. p. 283
bis 288. Verh. d. gyn. Sekt. d. XI. Vers. poln. Ärzte. Krakau 1911. cf. Kap. I.
Verhandlungen.
Steudemann, Klinische Erfahrungen über die Cervixdilatation nach Bossi. Inaug.-
Diss. Freiburg 1911.
Thaler, H., Zur Frage der Bewertung der Sectio caesarea vaginalis als Entbindungs-
verfahren, Wr. klin. Woch. Nr. 37. (Auf Grund des Materials der Klinik Schauta
kommt Verf. zu folgenden Schlüssen: Die Sectio caesarea vaginalis erscheint nur bei
ausreichender Assistenz und vom V. Schwangerschaftsmonat an nur in dringenden Fällen
im mütterlichen Interesse gerechtfertigt. Bei reifem Kinde ist die Erhaltung des
kindlichen Lebens nur mit Gefahr für die Mutter möglich. Die Spaltung der vorderen
Uteruswand allein ist das einzig empfehlenswerte Verfahren.)
V. Sectio caesarea abdominalis.
Alexandrow, Kaiserschnitt mit Exstirpation zweier Ovarialzysten. Journ. akusch.
i shensk. boles. Juli—August. (Ein Fall. Ist der Tumor ins Becken eingekeilt, so darf
la.
10.
ll.
12.
13.
14.
Sectio caesarea abdominalis. 195
die Geburt nicht per vias naturales beendigt werden. In keinem Falle darf der Tumor
punktiert werden. Die vaginale Ovariotomie ist nur bei solitären, kleinen Zysten
angezeigt. Bei doppelseitigen Zysten und Inkarzeration der einen im Becken ist der
Kaiserschnitt absolut indiziert.) (H. Jentter.)
Alfieri, E., Taglio extraperitoneale col metodo di Latzko in donna nana per
condrodistrofia. Extraperitonealer Kaiserschnitt nach Latzko bei einer Zwergin,
wegen Chondrodystrophie. La Ginecologia, Firenze. IX. fasc. 4.
Baldowsky, Ein Fall von Kaiserschnitt mit Sterilisation bei allgemein verengtem
Becken, nach früherer Laparotomie. Praktitsch. Wratsch. Nr. 47. (H. Jentter.)
. Becker, E., Über den extraperitonealen Kaiserschnitt unter besonderer Berück-
sichtigung von 24 Fällen aus der Frauenklinik. Inaug.-Diss. Bonn.
Bell, J. Norval, Cesareansection. Amer. Journ. of obstet. Dez.
Benthin, W., Sectio caesarea cervicalis bei einem Fall von Verdoppelung der
Genitalorgane. Monatsschr. 35. 2.
. Bovin, E., Fall von abdominellem zervikalem Kaiserschnitt. Verh. d. obst.-gyn.
Sekt. d. Ges. Schwed. Ärzte. Hygiea Nr. 11. (Silas Lindqvist.)
. Bumm, Diskussion über abdominelle Kaiserschnitte. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. 71. 3.
(B. hatte Gelegenheit, eine blasenartige Ausstülpung der Narbe nach extraperitonealem
Kaiserschnitt zu sehen, die sehr leicht zur Ruptur führen kann. Aseptische Fälle
zeigen bei zervikalem Kaiserschnitt günstigen Heilungsverlauf. In infizierten Fällen
ist mit jedem Schnitte Gefahr verbunden; sie scheint beim prinzipiell extraperi-
tonealen Vorgehen geringer zu sein.)
. *— Diskussionsbemerkung. Zentralbl. Nr. 40.
Burnier, S., Der Kaiserschnitt. Inaug.-Dissert. Lausanne. (Nach gründlicher
historischer Einleitung und Kritik der neuen Methoden äussert sich Verf. auf Grund
von 15 Fällen ohne Mortalität zugunsten der klassischen Sectio.)
Charles, N., Wiederholter Kaiserschnitt. (6 Kaiserschnitte bei derselben Frau.)
Journ. d’accouch. 5—7.
Chatunzew, Sectio caesarea in mortua mit lebender Frucht. Russki Wratsch. Nr. 2.
Sitzungsber. d. geb.-gyn. Ges. zu Kiew. (Die eklamptische Kreissende starb während
dem fünften Anfall. 7—8 Minuten nach Stillstand der Atmung Kaiserschnitt. Kind
asphyktisch, nach 10—15 Minuten wieder belebt. Gewicht 3000 g. Der an der Toten
oder Sterbenden ausgeführte Kaiserschnitt ist die schnellste und für die Frucht die
schonendste Operation. Je schneller nach dem Tode er ausgeführt wird, desto eher
wird ein lebendes Kind erzielt. Ein schneller Tod ohne oder mit sehr kurzer Agonie
gibt bessere Aussichten auf ein lebendes Kind als ein Tod mit langer Agonie.)
(H. Jentter.)
Cholmogorow, Noch 15 Fälle von klassischem Kaiserschnitt. (Mit den vorigen 45.)
Russki Wratsch. Nr. 35. (Die Indikation war 14mal Beckenenge und 1 mal Verschluss
der Scheide. Die kürzeste Conj. vera war 4 cm, die grösste 8 cm. Es wurde das
Prinzip der frühen Internierung in die Klinik durchgeführt. Vor Beginn der Geburt
wurde 7mal, nach derselben 8mal operiert. Ein Unterschied in dem Blutverlust
wurde nicht beobachtet. Alle Kinder leben. Ergotin muss injiziert werden sofort
nach Extraktion des Kindes; injiziert man früher, so wird das Kind asphyktisch.
Die blutstillende Wirkung des Pitritins ist sehr unsicher. Nur in einem Falle wurde
der Uterus in situ geöffnet. Adhäsionen mit der Bauchwand nach Ventrifixation.
6mal traf der Schnitt den Mutterkuchen. Die Operationsdauer schwankte zwischen
25 und I2 Minuten. 1 Wöchnerin starb an septischer Peritonitis. Ausser einer Tuber-
kulösen verliessen die Wöchnerinnen am 13. Tage das Bett.) (H. Jentter.)
Coen, G., L’operazione cesarea ripetuta. Wiederholter Kaiserschnitt. (4 Fälle von
wiederholtem Kaiserschnitte mit gutem Erfolge) Rassegna di Ostetr. e Gineec.
Anno 21. Nr. 8. (Artom di Sant’ Agnese.)
Conte, Aderenza dell’ appendice vermiforme alla cicatrici cesarea. Taglio cesareo
ripetuto ed appendicectomia. Verwachsungen des Wurmfortsatzes mit der Kaiser-
schnittnarbe. Wiederholter Kaiserschnitt und Appendizektomie. Atti della Soc.
Ital. di Ostetr. e Ginec. Vol. 18. (Die drei Jahre vorher an Kaiserschnitt operierte
Frau hatte weder vor noch nach Beginn der neuen Schwangerschaft Störungen auf
Kosten des Verdauungssystems empfunden. Man fand, dass die Extremität des
Wurmfortsatzes mit der Kaiserschnittnarbe verwachsen war. Bei der histologischen
Untersuċhung wies der Wurmfortsatz keine Art von Verletzungen auf.)
(Artom di Sant’ Agnese.)
1%
15.
16.
17.
18.
24.
26.
21:
28.
29,
Geburtshilfe. Geburtshilfliche Operationen.
Cova, E., Sul taglio extraperitoneale Latzko ripetuto. Über den wiederholten
extraperitonealen Kaiserschnitt nach Latzko. Ginecologia. Firenze. IX. fasc. 1.
(Ein persönlicher Fall von Wiederholung des extraperitonealen Kaiserschnittes in
einem Zwischenraume von 20 Monaten. Es bestanden feste Verwachsungen zwischen
Blase und dem unteren Segmente des Uterus. Wie schon andere Verfasser, so hält
auch Cova die Ablösung der Blase an der der vorhergegangenen Operation ent-
gegengesetzten Seite für nützlich. Die Narbe des Uterus, welche die frühere Operation
zurückgelassen hatte, war schr fest.) (Artom di Sant’ Agnese.)
Czyzewicz, Einige Bemerkungen zur Technik und den Ergebnissen des supra-
symphysären Kaiserschnittes 133. p. 26—133. (Allgemeine Betrachtungen, dann Zu-
sammenstellung von 586 Einzelbeobachtungen, 14 eigene enthaltend. 1. Sectio cacsırea
cervicalis transperitonealis: 176 Einzelbeobachtungen; 2. Sectio caesarea cervicalis extra-
peritonealis: 29 9Einzelbeobachtungen; 3. Sectio caesarea cervicalis extraperitonealis mit
zufälliger Verletzung des Bauchfelles: 55 Einzelbeobachtungen; 4. Sectio caesarea
cacsarca cervicalis extraperitoncalis mit Gucklocheinschnitt des Peritoneum zur Kon-
trolle der Operation: 32 Einzelbeobachtungen; 5. Sectio caesarea cervicalis geplant.
als extraperitonealis, im Verlaufe der Operation aber zur transperitonealis modifiziert:
25 Einzelbeobachtungen. Folgen statistische Zusammenstellungen bezüglich der post-
operativen Verwachsungen, Ergebnisse für Mutter und Kind und Kritik. Schr
fleissige und eingehende Arbeit, nicht zum Referat geeignet.) Verh. d. gyn. Sekt.d.
XI. Vers. poln. Ärzte. Krakau 1911. cf. Kap. I. Verhandlungen.
— Einige Bemerkungen zur Technik und den Resultaten des suprasymphysären
Kaiserschnittes. Przeglad Lekarski Nr. 6—10. Polnisch. (v. Neugebauer.)
Davis, A. B., Modern methods in cesarean section. The Amer. Journ. of Obst.
July. (Behandelt nur den klassischen Kaiserschnitt.)
— Cesarean section. Technic of the Operation by the small median incision above
the umbilicus with a summary of cases. Amer. Journ. of Obstetr. Dez. (147 Fälle
mit einer mütterlichen Mortalität von 11,4 °,, einer kindlichen von 16°,.)
Delahousse und Oui, Geburtsstörung nach Ventrofixation, Sectio caesarea, Ex-
stirpation des Uterus. Gyn. 1911. Nov.
Delassus, M., Sept casd’operation césarienne suivis de succés. La gynécologie. Nr. 7.
Delmas, P. und J., Operation césarienne iterative 40 heures aprés le debut du
travail et 30 heures après la rupture des membranes. Bull. de la société d’obstetr.
de Paris etc. Dez. 1911.
Ferroni, Taglio cesareo extraperitoneale ripetuto con esito letale tardivo per atrofia
gialla acuta del fegato. Annali di Ostetr. e Ginec. 35. p. 526. (Wiederholter extra-
peritonaler Kaiserschnitt mit nachträglichem tödlichem Ausgang durch akute gelbe
Leberatrophie.) (Artom di Sant’ Agnese.)
Fischer. O., Über die Ruptur des graviden Uterus in einer alten Kaiserschnitts-
narbe. Zeitschr. 70. 3). (Der quere Fundalschnitt ist grundsätzlich durch eine andere
Schnittführung zu ersetzen, der Uterus ist nicht an der Plazentarstelle zu eröffnen,
nicht zu tamponieren, die Naht möglichst exakt, erst wenn der Uterus gut kontrahiert
ist (Sekale), anzulegen.)
Fraipont, Geburtsstörung durch Atresie des Collum uteri. Bull. de l’acad. royale
de med. de Belgique 1911. (2 Fälle. 1. Manuelle Dehnung, Spontangeburt. 2. Vaginale
Inzision erfolglos, daher Sectio caesarea. Man soll in solchen Fällen nicht viel Zeit
mit Dilatationsversuchen verlieren, sondern bald zum vaginalen oder abdominalen
Kaiserschnitt schreiten.)
*Franz, K,. Diskussion über abdlomincelle Kaiserschnitte. Zeitschr. f. Geb.u.Gyn. 71. 3.
— Diskussionsbemerkung. Zentralbl. Nr. 40.
Gallak, Ein Fall von konservativem Kaiserschnitt. Ärztl. sanitäre Chronik des
Gouvern. Kiew. (H. Jentter.)
Gilles, Césarienne iterative conservatrice. La gynécologie. Mai.
— 2 Beobachtungen von wiederholtem Kaiserschnitt. Revue mens. de gyn. obstetr.
1911. Nr. 10. Ref. Zentralbl. Nr. 6.
Grosse, A., Konservativer Kaiserschnitt längere Zeit nach dem Blasensprung.
Revue mens. de gyn. obstetr. 7.4. (3 Fälle. Heilung.)
Gröne, O., Fall von Kaiserschnitt bei koxalgischem Becken. Verh. d. obst.-gyn.
Sekt. d. Ges. Schwed. Arzte. Hygiea Nr. 9. (Silas Lindqvist.)
Gutzmann. F., Zur Indikation des extra- und intraperitoncalen Kaiserschnittes
anf rind von 37 Fällen. Berliner klin. Woch. Nr. 37. (Der extraperitonvale
34.
35.
36.
37.
38.
39.
40.
41.
42.
43.
44.
45.
46.
47.
48.
Sectio caesarea abdominalis. 197
Kaiserschnitt ist indiziert in allen Fällen von engem Becken, bei denen eine Ent-
bindung per vias naturales keinen günstigen Ausgang erwarten lässt, und zwar auch
bei bestehender Infektion, doch hier auf jeden Fall mit Drainage des Bindegewebs- _
raunıes.)
Harrar, J. A., A Study of the Integrity of the Uterine sear after Cesareans Section.
The Amer. Journ. of Obstetr. May. The Journ. of the A. M. A. 59. 3. (Unter
50 Fällen von auch mehrfach wiederholter Sectio caesarea wurde die alte Narbe
42 mal nicht gesehen, oder war ganz fest, 4mal verdünnt, 2mal entstand in ihr in-
komplette, Zmal komplette Uterusruptur. Auf Grund dieser Fälle empfiehlt Verf.
l. nach langer Geburtsdauer oder bei Infektionsgefahr nicht konservative Sectio zu
machen, da die Narbe schlecht heilt. 2. Es ist besser die alte Narbe bei wieder-
holter Sectio zu exzidieren. 3. Intrauterine Ausspülungen wegen Schädigung der
Narbe nach der Sectio zu unterlassen. 4. Bei der Geburtsleitung früher caesarierter
Frauen ist auf die Nahtmethode und den Wochenbettsverlauf nach der Sectio zu
achten, da beide von Einfluss auf die Festigkeit der Uterusnarbe sind.)
Hastings, Tweedy E., Extraperitoneal cesarean secticn. Journ. of obstetr. and
gyn. 1911. Nr. 2.
Hauch, Det extraperitoneale Kejsersnit. (Der extraperitoneale Kaiserschnitt.) Nordisk
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(Verf. ist gegen die extraperitoneale Sectio und empfiehlt den transperitonealen
zervikalen Kaiserschnitt nicht nur bei reinen, sondern auch bei zweifelhaften und
infektionsverdächtigen Fällen.)
*— Der zervikale, transperitoneale Kaiserschnitt. Zentralbl. Nr. 40.
v. d. Hoeven, P., Die Möglichkeit einer erneuten Schwangerschaft nach dem
klassischen Kaiserschnitt. Zentralbl. 51. (Verf. glaubt, dass der klassische Kaiser-
schnitt in vielen Fälle eine unerwünschte Sterilisation mit sich führt, und dass der
transperitoneale, zervikale deshalb an seine Stelle treten kann.)
Jacobs, Operation cesarienne suivie d’hysterectomie abdominale subtotale etc. La
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Jensen, Jörgen, Sectio caesarea. (Diskussion.) Ges. f. Gyn. u. Obst. 6. Dez. 1911.
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Ref. Ugeskrift for Laeger. p. 1334. (O. Horn.)
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das Kind. Wratsch. Gaz. Nr. 8. (Die 26jährige IV para starb an einem Rund-
zellensarkom der Gland. thymus und thyreoidea unter den Symptomen des akuten
Lungenödems. Durch den 5 Minuten post mortem ausgeführten Kaiserschnitt
wurde das 7°/, Pfund schwere und 48 cm lange lebende Kind zutage befördert.)
(H. Jentter.)
Kastelian- Kastelianski, Zervikaler Kaiserschnitt. Inaug.-Diss. Freiburg 1910.
Kopp, Kaiserschnitt an der Toten. Lebendes Kind. Russki Wratsch. Nr. 37.
(39jährige Pat. mit chronischer Pneumonie und Mitralstenose im neunten Monat
der Schwangerschaft. Plötzliches Eintreten der Agonie während der Geburt; während
der Vorbereitungen zur Operation Tod der Pat. Unmittelbar darauf Kaiserschnitt.
Keine Blutung, trotz Placenta praevia caesarea. Kind in bleicher Asphyxie, nach
Schultze wiederbelebt. Gewicht 3250 g. Die Agonie der Mutter dauerte 10 Minuten,
während welcher Zeit die Herztätigkeit völlig stand. Schlusssätze in Kürze: Tritt
der Tod der Mutter nach einer langen Agonie ein, so ist wenig Hoffnung auf ein
lebendes Kind vorhanden. Der Kaiserschnitt in der Agonie ist seitens des Arztes
ein grober Verstoss gegen das Recht eines jeden Menschen, über sein Leben bis zum
letzten Augenblick verfügen zu dürfen. Es darf als indiziert erachtet werden, die
tote Mutter von der Frucht zu befreien, denn es könnte eine leise Hoffnung auf
Rettung des Kindes bestehen. Es ist notwendig. den Leib des Kindes von dem
der Mutter zu trennen, um jede Anklage wegen Nichtgewähren der Hilfeleistung ab-
weisen zu können.) (H. Jentter.)
5l.
52.
54.
55.
56.
57.
58.
59.
60.
6l.
63.
65.
66.
Geburtshilfe. Geburtshilfliche Operationen.
. Kehrer, F. A., Schnittführung bei der Sectio caesarea. Hegars Beitr. 17. 2.
(Um bei starker Dehnung des unteren Uterinsegments eine feste Naht zu ermög-
lichen, empfiehlt Kehrer die Schnittränder 1—2 cm umzubiegen, am besten gegen
die Uterushöhle, dannn wird nach dem freien Rand von innen nach aussen durch-
gestochen, und das eingebogene Stück an das darübergehende angelegt, ebenso auf
der anderen Seite mit demselben Faden und einer zweiten Nadel.)
Koch, Fr., Der Kaiserschnitt in der allgemeinen Praxis. Inaug.-Diss. Kiel 1911.
*Küstner, O., Über den extraperitonealen Kaiserschnitt. Vortr. v. VI. int. Kongr.
Berlin. M. w. W. 43.
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Le Lorier, Der konservative Kaiserschnitt nach dem Blasensprung. Obstetr. 1911.
Nr. 11. (19 Fälle ohne Todesfall, darunter mehrere mit mehrfachen Untersuchungen,
bis 3tägiger Geburtsdauer, einmal sogar nach erfolgloser Metreuryse. Verf. hält auf
Grund seiner Resultate die Erwägung für gerechtfertigt, ob nicht auch in zweifel-
haften Fällen der klassische Kaiserschnitt dem extraperitonealen vorzuziehen sei.)
Litschkuss, L. G., Zur Frage über den Verlauf der Schwangerschaft und Ge-
burt nach extraperitonealem Kaiserschnitt nebst einigen Bemerkungen zur Sterili-
sation der Frau. Monatsschr. Bd. 36. 6. (In der Literatur finden sich keine Fälle,
in denen die alte Narbe während der folgenden Geburt die Mutter gefährdet hat.)
Mars, Der klassische Kaiserschnitt im Lichte der neueren ÖOperationsmethoden.
p. 5—25. Verh. d. gyn. Sekt. d. XI. Vers. poln. Ärzte. Krakau 1911. cf. Kap. I.
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for Laeger. p. 1334. (O. Horn.)
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sinfisario. Über die italienische Statistik und die Technik des suprasymphysären
Kaiserschnittes. Atti della Società Italiana di Ostetr. e Gin. Vol. 18. (Verf. hat in
Italien 36 Fälle von suprasymphysärem Kaiserschnitt gesammelt. In 35 Fällen war
die Indikation durch Beckenmissbildung, in einem Falle durch eine das Becken ob-
struierende Geschwulst gegeben. Es starben 2 mit Fieber operierte Frauen und
4 Kinder. In einem Falle gelang die Extraktion des Kopfes schwer und war nur
möglich durch Zurücktreibung des Kopfes durch die Scheide.)
(Artom di Sant’ Agnese.)
2. Michler, C., Zur Technik und Prognose des Kaiserschnittes. Inaug.-Diss. Frei-
burg 1911. |
Mitchell Burns, T., Cesarean Section: Indication and Technic. Report of
29 Cases. The Journ. of the Am. Med. As. Jan. 13. (Mit Diskussion J. Osborne
Polak.)
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d’obstet. et gyn. Mars. (Auf Grund von 23 Fällen der Barschen Klinik resumiert
Verf., dass die Wiederholung des Kaiserschnittes mit gutem Gewissen empfohlen
werden könne, und dass, abgesehen von besonderen Gründen, ein Grund zur Sterili-
sierung bei der wiederholten Operation nicht vorliegt, wenn sie unter den günstigsten
Bedingungen ausgeführt wird.)
Mueller, A., Eine neue Methode der Sectio cacsarea classica bei infiziertem Uterus.
Zentralbl. 49. (Müller empfichlt eine von ihm bereits 1905 [Zentralbl. 209] ange-
gebene Modifikation, Schaffung einer von der Bauchhöhle abgeschlossenen Peritoneal-
tasche, Tamponade, für suspekte Fälle.)
Nvhoff, G. C., Xijftig keizersneden. Ned. T. v Gen. II. S. 371. Bericht über
50 Fälle von Kaiserschnitt an der geburtshilflichen Klinik Gröningen.
(A. Mijnlieff.)
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8l.
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Sectio caesarea abdominalis. 799
Oui, M., Opération de Porro nécessitée par une hemorrhagie incoërcible au cours
d’une opération césarienne. Observations sur la solidité de la suture en double cercle.
Bull. de la soc. d’obstetr. de Paris etc. Dec. 1911.
— Présentation de face dans un bassin retrci, opération de Porro. Bull. de la soc.
d’obstétr. de Paris etc. Dec. 1911.
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25 Jahre. Wratsch. Gaz. Nr. 41. Sitzungsber. d. geb.-gyn. Ges. zu Moskau. (Es
wurden in den letzten 25 Jahren 445 Kaiserschnitte gemacht, davon fallen 319 auf
die letzten 11 Jahre [1900—1911]. Unter diesen 319 Operationen waren 287 klassische
Kaiserschnitte. Die Sterblichkeit beträgt 6,6°, [Sepsis nur in 3°, der Fälle]. In
Moskau allein 142 Kaiserschnitte. Wiederholter Kaiserschnitt ist 32mal zu ver-
zeichnen mit 1 Todesfall.) (H. Jentter.)
Richter. A., Zur Kasuistik des klassischen Kaiserschnittes. Monatsschr. 35. H. 2.
(107 Fälle aus der Dresdener Klinik mit 0,9% Mortalität, 73%, ungestörten Wochen-
betten.)
Rosner, A., Vorstellung einer Frau nach klassischem Kaiserschnitt, einer Frau
nach Porrooperation und einer Schwangeren, bei welcher ein Kaiserschnitt nach
Polano beabsichtigt ist. Bei Venter propendeng Krakauer Gyn. Ges. . Przeglad
Lekarski. Nr. 1. p. 22. (Polnisch.) (v. Neugebauer.)
. — Vorstellung einer Frau nach Kaiserschnitt nach Polano ausgeführt wegen
Venter propendens. Przeglad Lekarski. Nr. 7. p. 121. Polnisch.
(v. Neugebauer.)
— Einige Bemerkungen zu den Anzeigen und der Prognose des extraperitonealen
Kaiserschnittes. p. 134—145. Verh. d. gyn.. Sekt. d. XI. Vers. poln. Ärzte. Krakau
1911. cf. Kap. I. Verhandlungen.
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Ssewrjugow, Zwei suprasymphyvsäre Schnitte. Journ. akusch. i shensk. bol. Fehr.
(Zu den 11 in Russland ausgeführten suprasymphysären Kaiserschnitten fügt
Ssewrjugow 2 eigene hinzu; beide nach Latzko an Iparen wegen Beckenenge;
eine Mutter starb an Herzparalyse; ein Kind wurde asphyktisch extrahiert und nicht
wiederbelebt. Der suprasymphysäre Kaiserschnitt fusst auf schwacher anatomischer
Grundlage; eine bedeutende Verbesserung der Technik ist nicht zu erwarten. Ihrer
Natur nach wird die Operation mit den das Kind tötenden Verfahren konkurrieren.
In dieser Hinsicht trägt sie den Sieg davon.) (H. Jentter.)
Stickel, Kaiserschnitt nach Ventrofixatio uteri. Gyn. Ges. Berlin. ref. Zentralbl.
Nr. 14. (Diskussion Jolly. Hirschberg berichtet, dass nach den Erfahrungen
der Nagelschen Klinik die Entbindungen nach Ventrofixation spontan verlaufen.
Schäfer. P., Über abdominelle Kaiserschnitte. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. 72. H. 2.
(Beschreibung der Technik, die an der Franzschen Klinik üblich ist; die trans-
peritoneale zervikale Methode hat manche Vorzüge vor dem klassischen Kaiser-
schnitt, ist viel einfacher als der extraperitoneale Kaiserschnitt. Tabelle über 50 Fälle
mit 2 Todesfällen. Bei sicher infizierten Fällen wird der transperitoncale zervikale
Kaiserschnitt nicht ausgeführt. In Grenzfällen bleibt die Entscheidung schwierig.)
Schapiro, S. C., Abdominaler und vaginaler Kaiserschnitt im Genfer Frauenspital
1907—1911. Inaug.-Diss. Geneve 1911.
Schauta, F., Narbe nach extraperitonealem Kaiserschnitt. Zentralbl. Nr. 9.
(Schauta demonstriert ein Präparat, aus dem hervorgeht, dass infolge der Narbe
nach der Sectio caesarea extraperitonealis die Gefahr der Cervixruptur besteht.)
*— Diskussionsbemerkungen. Zentralbl. Nr. 40.
Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1912. ol
800
88.
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Tweedy, E. H., Symphysiotomy, Pubiotomy and Cesarean section. The Lancet.
Nov. 30. (Demonstration einer Patientin, bei der alle drei Entbindungsmethoden
angewendet worden waren.)
Tóth, St. v., 3 Fälle zervikalen Kaiserschnittes. Ref. med. Klin. Nr. 31.
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am 13. April; ref. Orvosi Hetilap. Nr. 28. (Bericht über 3 Fälle von zervikalem
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Vallois, Deformations rachitiques et césarienne iterative. Bull. de la soc. d’obst.
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Smolensk 7 mal der Kaiserschnitt wegen Beckenenge ausgeführt, 4 mal der klassische,
3 mal der extraperitoneale. Letztere Methode ist nicht günstiger Resultate wegen
aufgegeben.) (H. Jentter.)
Wenczel, T., Hebosteotomie und 4 Fälle von Sectio caesarea. Ref. Zentralbl.
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Zaborowski, Einige Bemerkungen zum Kaiserschnitt, gestützt auf eigene Erfah-
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cf. Kap. I. Verhandlungen.
— Einige Bemerkungen über Kaiserschnitt an der Hand eigener Erfahrungen. Przeg-
lad Lekarski. Nr. 11. p. 198. Polnisch. (Verf. sucht die moderne Richtung die den
klassischen Kaiserschnitt zu verdrängen trachtet, abzuschwächen, indem er zugunsten des
klassischen Kaiserschnittes eintritt. In dem geburtshilflichen Asyl, dessen Vorstand
er ist, wurden binnen 6 Jahren von ihm und den anderen Anstaltsärzten 25 Kaiser-
schnitte ausgeführt und zwar in einem Asyl, welches modernen Ansprüchen in keiner
Beziehung entspricht. Es genüge anzuführen, dass gekochtes Wasser nur von einem
Teckessel geliefert wird. Indikationen für diese 25 Operationen, ausgeführt an 21
Frauen: 3 mal absolute Beckenenge, 16mal der Wunsch, ein lebendes Kind zu erzielen
bei Konjugata unterhalb 10 Zent, 2mal Eklampsie, 2mal Beckenenge und voraus-
gegangene Ventrofixation des Uterus, Imal Narbenstenose nach früher operativ ver-
schlossener Vesikovaginalfistel, 1 mal Narbenstenose der Vagina puerperalen Ursprunges,
2 mal wurde sub operatione der Uterus amputiert, 9mal wurden an den Tuben Ope-
rationen gleichzeitig ausgeführt, Sterilisation etc. l4mal kamen die Frauen kreissend
in das Asyl, ll mal waren sie in der Stadt vom Arzt oder Hebamme untersucht und
zugeschickt, 3mal wurde die Frau vom Rettungswagen eingeliefert nach vergeblichen
Entbindungsversuchen zu Hause. 5 Primiparientes, 4mal wiederholter Kaiserschnitt.
8mal war das Fruchtwasser vor Einlieferung abgegangen. Auf diese 25 Operationen
kommen 2 Todesfälle. Einmal vereiterte die Uteruswunde, im zweiten Falle war das
Nahtmaterial nicht genügend sterilisiert gewesen. Der Termin zwischen Operation
und Geburtsbeginn schwankte zwischen 2 Stunden und zwei und einem halben Tage.
Im Anschluss hieran beschreibt Verf. sein Operationsverfahren, Vorbereitung, Tech-
nik etc. und schliesst mit der Schilderung der Gefahren des extraperitonealen
Operierens und mit dem Vorwurfe, man könne dabei die Frau nicht gleichzeitig
sterilisieren, weil ohne Eröffnung der Bauchhöhle kein Zutritt zu den Eileitern ge-
geben sei, während doch die meisten Frauen sich dem Kaiserschnitt nur unterziehen
unter der Bedingung, dass eine weitere Schwängerung unmöglich gemacht werde bei
der Operation. Der extraperitoncale Kaiserschnitt stehe unendlich viel höher und
sei viel allseitiger als die noch vor kurzem angewandte Pubiotomie, habe aber mit
ihr sehr viele Schattenseiten gemein. Als Methode der Wahl stellt Zaborowski
den klassischen Kaiserschnitt als par excellence chirurgische Operation ganz bedeutend
höher als den extraperitonealen Weg.) (v. Neugebauer.)
Die Frage ob extra- oder transperitoneal vorzugehen sei, ob zervikaler oder
corporealer Kaiserschnitt anzuwenden sei, steht noch im Mittelpunkt der Dis-
kussion.
Sectio caesarea abdominalis. 801
In infizierten Fällen haben wohl die meisten Geburtshelfer den extraperito-
nealen Kaiserschnitt aufgegeben.
Nur Küstner (51), der bei 72 extraperitonealen Kaiserschnitten nur 4 tote
Kinder, trotz weitgehender Indikationsstellung hatte, sagt, dass ihm kein Grad von
Infektion, kein Grad von Infektionsverdacht die Kontraindi-
kation für den extraperitonealen Kaiserschnitt abgegeben hat. Die
Mortalität an Keimwirkung betrug 0°/o, gelegentlich bestanden längerdauernde
Eiterungen, 6mal wurde die Blase verletzte Wird versehentlich das Peritoneum
eröffnet, so wird es im allgemeinen verlässlich genug sein, transperitoneal zu ope-
rieren, die Cervix zu nähen und das Peritoneum mit Gaze zu drainieren. . Sonst
kann man den Porro machen, oder auch die Operation abbrechen, den Bauch
schliessen und die Perforation machen. Dem extraperitonealen Kaiser-
schnitt gehört die Zukunft auf dem Gebiet der Behandlung der
Geburten bei engem Becken.
Bumm (8) hat bei aseptischen Fällen bei Verlegung des Schnittes in
den unteren Uterusabschnitt auffallend günstigen und leichten Heilungsverlauf
beobachtet. In septischen oder infektionsverdächtigen Fällen ist der Kaiserschnitt
eine grosse Gefahr für die Mutter. Macht man ihn dennoch, so scheint die extra-
peritoneale Methode mehr Vertrauen zu verdienen als die transperitoneale.. Man
soll möglichst kleine Bindegewebswunden machen und die Wunden nicht offen
behandeln.
Franz (26, 27) hält bei infektionsverdächtigen Fällen den transperitonealen
Kaiserschnitt für genau so brauchbar wie den extraperitonealen. Bei infizierten
Fällen ist Porro anzuwenden. Die Schwierigkeiten, die infektionsverdächtigen Fälle
für transperitonealen Kaiserschnitt oder Perforation abzugrenzen, können nur durch
grosse Erfahrung überwunden werden.
Mackenrodt (Diskuss.) ist, wenn die Konjugata nicht unter 7 em ist, für den
vaginalen Kaiserschnitt. Im übrigen ist der extraperitoneale zuverlässiger.
Henkel (38) sagt, dass der extraperitoneale, zervikale Kaiserschnitt trotz
seiner vielen Modifikationen nicht das gehalten hat, was man sich von ihm ver-
sprach. Unter 33 transperitoneal operierten Fällen starb eine Frau an Infektion.
In sicher infizierten Fällen ist der Uterus abzusetzen.
Schauta (87) ist kein absoluter Gegner des extraperitonealen Kaiserschnittes,
aber die Berechtigung der Verdrängung des klassischen Kaiserschnittes ist nicht
eirzusehen. Schauta hat 200 klassische Kaiserschnitte ohne Todesfall gemacht,
aber genaue Auswahl ist vonnöten. Die Morbidität des extraperitonealen Kaiser-
schnittes ist eine sehr grosse. Jedenfalls ist für sicher aseptische Fälle der alte,
klassische Kaiserschnitt beizubehalten.
Peterson Reuben (71) bespricht die Chancen der verschiedenen Ent-
bindungsarten bei unreinen Fällen, und teilt klinisch die Fälle folgender-
massen ein:
1. Zweifellos septische Fälle mit Fieber, missfarbigem Fruchtwasser etc.
2. Wahrscheinlich infizierte Fälle, wiederbolt untersucht, ev. Entbindungs-
versuche, gesprungene Blase, kein Fieber, kein missfarbiger Ausfluss.
3. „Suspekte Fälle“. Länger gesprungene Blase ohne Untersuchungen, oder
stehende Blase mit zahlreichen Untersuchungen. Kein Entbindungsversuch, kein
Fieber, kein missfarbiges Fruchtwasser. Er empfiehlt folgendes Vorgehen :
In der 1. Klasse von Fällen bei relativer Indikation Kraniotomie, bei ab-
soluter Indikation modifizierter Porro, keinesfalls extraperitonealer Kaiserschnitt.
In der 2. Klasse bei relativer Indikation ev. Kraniotomie, auch des leben-
den Kindes, keinesfalls Pubiotomie, sondern ein modifizierter Porro mit retroperito-
nealer Versorgung des kauterisierten Stumpfes. Auch hier ist die extraperitoneale
Sectio zu gefährlich.
In der 3. Klasse ev. klassische Sectio mit besonderen Vorsichtsmassregeln,
lh
802
Geburtshilfe. Geburtshilfliche Operationen.
Vorwälzen des uneröffneten Uterus, Schutz des Peritoneum, Entfernen der Plazenta
durch die Vagina, aber nicht, wie von manchen empfohlen Ausspülung der Uterus-
höhle.
VI.
l.
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3.
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wenn alle anderen Hilfsmittel versagen. Da es ungefährlicher ist als die Dührssen-
sche Tamponade, soll es schon angewendet werden, wenn die Indikation zu dieser
gegeben ist. Bei gynäkologischen Operationen wird das Verfahren nur ganz aus-
nahmsweise anzuwenden sein.)
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Bachmetewa hat 24 Experimente an kurarisierten Hunden angestellt. Nach An-
legung des Momburgschen Schlauches steht die Blutung aus allen Gefässen der
unteren Körperhälfte vollkommen. Das Schwinden des Femoralispulses kann nicht
als Massstab für die Schnürung dienen: Es bedeutet nur, dass die Blutzirkulation
dem Stillestand nahe ist; wird das Gefäss sofort nach Schwinden des Pulses eröffnet,
so fliesst das Blut noch recht stark. Läsionen der inneren Organe kamen nicht zur
Beobachtung, obwohl der Schlauch von 11, bis 2 Stunden 20 Minuten lag (Elasti-
zität der Bauchdecken). Der Schlauch legt sich immer an derselben Stelle: etwas
oberhalb der Art. mesent. inferior. Sofort nach Änlegung des Schlauches steigt der
Blutdruck in der Karotis bedeutend, um sofort wieder zu fallen, bleibt aber während
der ganzen Zeit, solange der Schlauch liegt, höher als in der Norm. Beim Abnehmen
des Schlauches fällt der Blutdruck rapide unter die Norm, um bald wieder die Norm
zu erreichen. Um die Harnabsonderung zu prüfen, hat Verf. Versuche angestellt, in
denen der Harn aus jedem Harnleiter mittelst Glaskanülen gewonnen wurde. Vom
Moment des Anlegens des Schlauches ab bleibt jegliche Harnabsonderung stehen. Nach
Abnehmen des Schlauches beginnt sie wieder ohne Verzögerung. Der Schlauch be-
einträchtigt die Nierenfunktion wenig und bedingt im ferneren keine Verhaltung des
Harnes. Liegt er kurze Zeit (z. B. 20 Minuten), so leidet die Funktion der Niere
in keiner Weise; liegt er jedoch lange, so wird die Leistung der Niere herabgesetzt,
was durch Auftreten von .Albuminurie und Verlangsamung der Harnsekretion be-
wiesen wird (Stauungserscheinung). Die Funktion der Nerven und Muskeln wurde
am Ischiadikus und den Beinmuskeln geprüft. Längere Zeit (1 Stunde 5 Minuten)
bleibt die elektrische Reizbarkeit des Ischiadikus unbeeinträchtigt, dann fällt sie
rapide bis 0, bleibt so bis zum Abnehmen des Schlauches und steigt darauf in
wenigen Minuten zur Norm. An 4 Versuchen wurde der Einfluss des Schlauches
auf die Gebärmutter untersucht. Bei trächtigen Hündinnen wurden die Früchte
aus dem Uterus entfernt, darauf in denselben 2 Kondome gelegt, welche mit dem
Mareyschen Apparate verbunden waren. Es konnte konstatiert werden, dass das
Anlegen des Schlauches Uteruskontraktionen nicht auslöst. Auch der Uterustonus
wurde in keiner Weise alteriert.) (H. Jentter.)
Sigwart, W., Momburgscher Schlauch oder Tourniquet? Zentralbl. Nr. 23.
(Polemik gegen Gauss, Empfehlung des Momburgschen Verfahrens.)
Steffan, P. H. K., Die modernen Bestrebungen in der operativen Geburtshilfe
und ihr Einfluss auf die Verschiebungen in der Indikationsstellung. Inaug,-Diss.
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legten komprimierenden Bandage. La Gynecologie 16. 1. (Prioritätsansprüche gegen
Mom burg.)
Waldstein, E., Die transversale Episiotomie. Volkmanns Sammlung, Gynä-
kologie 235.
Über die Leitung der Geburt nach DEN Antefixation liegen mehrere
beachtenswerte Äusserungen vor.
Nach der Ansicht Schautas (21) wird die Sectio caesarea bei Antefixations-
geburten viel zu häufig ausgeführt, da man sich oft mit dem Gedanken abgefunden
hat, dass die Geburt auf natürlichem Wege unmöglich sei, ohne dies erst versucht
zu haben. Sie ist natürlich nicht ganz zu verwerfen, aber jedenfalls einzu-
schrünken.
fast
Auch Bumm (4) glaubt auf Grund von 12 Fällen, dass mit der Wendung
in allen Fällen der Kaiserschnitt zu umgehen ist.
804
burt
Geburtshilfe. Geburtshilfliche Operationen.
Nagel (14) fand nach einer Ventrofixation den Uterus kurz vor der Ge-
in normaler Lage, so dass eine normale Entbindung zu gewärtigen war, und
konnte nicht recht begreifen, warum in diesem Fall dann doch der Kaiserschnitt
gemacht wurde.
10.
10a.
10b.
11.
Beckenerweiternde Operationen.
Referent: Professor Dr. K. Baisch, München.
. *Croom, J. Halliday, Einige Betrachtungen über das enge Becken. Transact.
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Kriwsky, Ein Fall von Pubiotomie. Wratsch. Gaz. Nr. 6. Sitzg. der Ärzte d.
Obuchow-Hospit. zu St. Pet. (IIpara. Conj. vera 8cm. 20 Stunden nach dem Blasen-
sprung linksseitige Hebosteotomie nach Döderlein. Extraktion des Kindes (3250 g).
Im Wochenbett Erysipelas und Phlegmone. Heilung. Einzige Beschwerde: Schmerzen
bei der Adduktion. Röntgenoskopisch: Verwachsung nicht knöchern, Knochen nicht
disloziert.) (H. Jentter.)
— Der gegenwärtige Stand der Hebosteotomie. Wratsch. Gaz. Nr. 35. (Secunda-
para, Conj. diag. I0 cm, 20 Stunden nach Abfluss des Fruchtwassers Operation
nach Döderlein. Forceps. Im Wochenbett Erysipelas. Heilung. Tadellose Geh-
fähigkeit. In einem anderen Falle, wo schon 2 mal hebosteotomiert wurde, trat
der Kopf ins Becken nicht ein, weshalb der Kaiserschnitt nach Fritsch ausge-
führt wurde. Verf. gibt eine tabellarische Zusammenstellung von 76 Spontangeburten
nach Hebosteotomie, 26 wiederholten Hebosteotomien und 15 Kaiserschnitten nach
Hebosteotomie. Schlusssätze: Die Hebosteotomie muss ihren bestimmten Platz in
der Geburtshilfe behaupten, ohne eine Panacee bei Beckenenge zu sein. Bei Multi-
paren, mit einer Vera nicht unter 7 cm, ist sie relativ ungefährlich und Operation
der Wahl. Mit grosser Vorsicht könnte die Hebosteotomie auch bei I paren ausge-
führt werden, falls ihr nur die Perforation des lebenden Kindes gegenübergestellt
wird und der Kaiserschnitt ausgeschlossen ist. In diesen Fällen ist den Weichteilen
besondere Aufmerksamkeit zu schenken (Schuchardt-Schnitt). Die Methode nach
Döderlein ist die beste. Nach Ausführung der Hebosteotomie ist die Geburt so-
fort zu beendigen (Forzeps, Wendung). Die postoperative Behandlung verlangt
keine besondere Vorrichtungen; frühe Seitenlage ist durchaus zu empfehlen. Die
Verheilung der Knochenenden tritt spät ein und ist bald knöchern, bald binde-
gewebig. Eine dauernde Erweiterung des Beckens ist selten, was ohne Zweifel einen
Nachteil der Operation bildet. Nach zweimaliger Hebosteotomie kann bei der
folgenden Geburt die Lösung der Frage über die Entbindungsweise schwer fallen.)
(H. Jentter.)
*Kupferberg, 5 Fälle von Symphyseotomie nach Frank. Mittelrheinische Ges, f.
Geb. u. Gyn. Sitzg. v. 28. Jan. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 109.
2. — Zur Symphyseotomie. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 125.
3. Lamond, Lackie, Pubiotomy. Edinburgh Obst. Soc. 8. Mai. Royal Academy
of Med. p. 1129. (3 Fälle mit vollem Erfolg. Lamond empfiehlt, vor der Hebosteotomie
14.
15.
16.
17.
17a.
18.
18a.
18b.
19.
19a.
Beckenerweiternde Operationen. 805
stets einen Zangenversuch zu machen und die Operation bei Erstgebärenden nicht
vorzunehmen. In der Diskussion sprechen: Ferguson, Fordyce. Keppie,
Paterson, Young, Armour, Johnstone.)
Lehrer, Über den Einfluss der beckenspaltenden Operationen auf die nachfolgenden
Geburten. Inaug.-Diss. Berlin 1911. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 36. p. 92.
Loeschke, Untersuchungen über Entstehung und Bedeutung der Spaltbildungen
in der Symphyse, sowie über physiologische Erweiterungsvorgänge am Becken
Schwangerer und Gebärender. Arch. f. Gyn. Bd. 96. p. 525.
Minuchin, Über die Ruptur der Symphysis ossium pubis unter der Geburt.
Wiener klin. Rundschau. Nr. 44-45.
Morse, A. H., Die Pubiotomie bei Gesichtslage. Surgery, Gynaecology and
Obstetrics II. Zentralbl. f. Gyn. p. 1293.
Potejenko, Zwei Fälle von Hebosteotomie nach Tandler. Russki Wratsch.
Nr. 25. (1. 25jährige IV para (alle Kinder tot). Conj. ext. 17!/,, diag. 10, vera 81⁄4.
Hebosteotomie, Forzeps, manuelle Plazentalösung. Im Wochenbett Urethralfistel.
Pat. fing am 34. Tage an zu gehen. Die Fistel wurde später operativ geschlossen.
Knochenverwachsung bindegewebig. 2. 38jährige Vpara. Becken normal. Wegen
Wehenschwäche Zangenversuch; Simpson glitt ab, Busch ohne Erfolg. Weil das
Kind noch lebte, Hebosteotomie. Forzeps. Kind 11 Pfund schwer, 59 cm lang,
Kopfumfang 41, tief asphytisch, nicht wieder belebt. Unbedeutende Harnfistel.
Pat. verliess das Bett am 20. Tage. Knochenverwachsung bindegewebig. Die
Beckenmasse sind in beiden Fällen unverändert geblieben. Die Hebosteotomie wird
in der Praxis wohl kaum Verbreitung finden, und in naher Zukunft die Perforation
des lebenden Kindes nicht verdrängen können. Die Methode nach Tandler ist
chirurgisch zu nennen, und ist gefahrloser und bequemer als die subkutanen
Methoden.) (H. Jentter.)
Rotter, Henrik, Eljanäs a zük medenczek megyzögzitäsana. Aus der Sitzung
der gynäkologischen Sektion des Kgl. Ärztevereins am 19. März; ref. Orvosi Hetilap,
Gynaekologia. Nr. 3. (Rotter empfiehlt zur ständigen Heilung des engen Beckens
bei Frauen, bei welchen schon vorhergegangene Geburten die Unwegsamkeit des
Beckens bestätigten, in nicht schwangerem Zustande die Abmeisselung des vor-
springenden Promontorium per laparotomiam vorzunehmen, wodurch der gerade
Durchmesser um 1!/,—2 cm verlängert würde. Als untere Grenze für die Operation
nimmt er eine Conj. vera von 7 cm an. — Er schildert genau die Technik der ein-
fachen Operation, welche er am Kadaver genügend erprobt hat.) (Temesväry.)
— Szük medancze meggyögyitasa. Gyögyäszat. Nr. 50. (Bei einer 32jährigen
VIII para mit allgemein verengtem Becken (Conj. ver. 7,8) führte Rotter seine
becken-erweiternde Operation in nicht schwangerem Zustande, also prophylaktisch
aus. Das stark vorspringende Promontorium wurde durch die Laparotomie freigelegt
und abgemeisselt, wobei keinerlei Blutungen oder sonstige Zwischenfälle zu beobachten
waren. Nach der Rekonvaleszenz ist das Gehvermögen und die Beweglichkeit der
Frau ungestört; an Stelle des Promontorium ist eine glatte Fläche zu tasten.)
(Temesväry.)
Rühl, Die prophylaktische Ablösung der Harnblase bei Ausführung der Pubiotomie.
Zugleich Bemerkungen zu den Ausführungen des Herrn Prof. Kroemer auf p. 1487
in Nr. 43 des Zentralblattes für Gynäkologie d. J. 1911.und dessen Aufsatz ‚‚Die
Berechtigung der Pubiotomie‘“ in Nr. 36 d. J. 1910 der Deutschen medizinischen
Wochenschrift. Zentralbl. f. Gynäkologie. p. 205. (Prioritätsansprüche.)
Scipiades Elemér, A medenczeätfüseszeles és a hasüaön kivuli mehszakaszon a
hasfalon át végzett cseszarmetszes. Orvosi Hetilap. Gynaekologie. Nr. 2. (Bericht
über 14 Hebosteotomien und 9 präperitoneale Kaiserschnitte. Nach Scipiades
ist eine Conj. vera von 7,5 cm die Grenze für Hebosteotomie; ausserdem müssen die
weichen Geburtswege für den Durchtritt geeignet sein, eine manifeste Infektion und
Varikosität der Geschlechtsteile fehlen. Der Durchsägung des Beckens ist die so-
fortige Entbindung anzuschliessen und die Hautwunden sofort zu vernähen. Ist die
Hebosteotomie kontraindiziert, so tritt der präperitoneale Kaiserschnitt, am besten
nach der Methode von Latzko, in sein Recht; er ist auch statt dem klassischen
Kaiserschnitt für ausserhalb der Anstalt voruntersuchte Fälle zu empfehlen; infizierte
Kreissende sind auszuschliessen.) (Temesväry.)
— Hebosteotomia és praeperitonealis esäszänmeteres. Aus der Sitzung des Kgl.
Ärztevereins am 11. Mai; ref. Orvosi Hetilap 34. (Bericht über 14 Hebosteotonien
806 Geburtshilfe. Geburtshilfliche Operationen.
mit 8, und 10 präperitoneale Kaiserschnitte nach Latzko mit 3 späteren Ge-
burten. Er empfiehlt in der Therapie der Geburt bei engem Becken die chirurgischen
Eingriffe den Kompromiss-Operationen, wie der prophylaktischen Wendung, künst-
lichen Frühgeburt und der hohen Zange, vorzuziehen, da jene für Mutter und Kind
bessere Resultate ergeben.) (Temesväry.)
19b. Seeligmann, Hebosteotomie. Ärztl. Verein Hamburg. Sitzg. v. 23. IV. Deutsche
med. Wochenschr. p. 1715. (2 malige Hebosteotomie, 1 mal rechts und 1 mal links,
bei einem platt rachitischen Becken mit einer Vera von 6,5cm. Beide Male voller
Erfolg für Mutter und Kind. Seeligmann macht die Hebosteotomie bei platt
rachitischen Becken bis herab zu einer Vera von 6cm.)
20. *Straub, Zur Frage der Therapie beim engen Becken. Inaug.-Diss. Freiburg.
2l. Tweedy, Cases illustrating the operations of symphyseotomy, Pubiotomy and
caesarean section. Royal academy of medecine in Ireland. 8. Nov. The Journal of
Obstetrics and Gynaecology of the British empire, p. 308. (Demonstration einer
Patientin, bei der Tweedy nacheinander Symphyseotomie, Pubiotomie und Kaiser-
schnitt bei 3 Geburten gemacht hat mit vollem Erfolg für Mutter und Kind. Beim
Kaiserschnitt Sterilisation.)
22. *Van de Velde, Sur l’hebosteotomie. Deuxième memoire. Archives mensuelles
d’Obst. et de Gyn. p. 26. Janvier.
23. Wagner, Operativ gehceilte Blasenhernie im Knochenspalt nach Hebosteotomie.
Demonstration. Geburtsh.-gynäk. Gesellsch. in Wien. Sitzg. v. 13. Juni 1911.
Zentralbl. f. Gyn. p. 241. (Naht der Knochenenden nach Lösung der prolabierten
Blase, Naht des mobilisierten Periostes. Glatte Heilung, noch nach 2!/, Jahren be-
stätigt.) |
24. *Wesenberg, Demonstration des Beckens einer 2!/, Jahre nach der Pubiotomie
verstorbenen Frau. Nordwestdeutsche Gesellsch. f. Gyn. Sitzg. v. 9. Nov. Monats-
schr. f. Geb. u. Gyn. 1913. Bd. 37. p. 684.
25. Wallace, Hebosteotomy. Liverpool Medical Institution. 24. Okt. The Lancet
p. 1221. (Wallace berichtet über 4 Fälle von Hebosteotomie. Er war von 2 Fällen,
in denen er die offene Methode vor 6 Jahren angewendet hat, nicht befriedigt, hat
aber jetzt 2 mal mit der subkutanen Methode vollen Erfolg für Mutter und Kind
erzielt. Er hält die Operation besonders bei mässiger Beckenverengerung und völlig
erweiterten Geburtswegen für vorteilhaft.)
26. Young, James, Geburt bei im Ausgang verengtem Becken. Verhandlungen der
Edinburgh Obstetrical Society. Zentralbl. f. Gyn. 1913. p. 693. (Hebosteotomie
nach Döderlein, Zange bei Vorderhauptslage. Voller Erfolg. In der Diskussion
berichten Holliday Croom und Hamond Lackie über je einen günstigen Fall.)
Halliday Croom (1) empfiehlt die Hebosteotomie nur in ausgewählten
Fällen. Bei Erstgebärenden hat man zu wählen zwischen Kaiserschnitt und künst-
licher Frühgeburt, ebenso bei Mehrgebärenden zwischen Kaiserschnitt und Heb-
osteotomie, Die Hebosteotomie kommt im wesentlichen in Betracht bei mässig
verengtem Becken, wenn nach längerem Abwarten der Kopf nicht eintritt. Hier
ist sie der hohen Zange vorzuziehen. Ferner kann sie statt der Kraniotomie
gemacht werden, wenn. ein hoher Zangenversuch keinen Erfolg hat. Nach der
Hebosteotomie soll die Spontangeburt abgewartet und die Zange nur angelegt
werden, wenn das Kind in Gefahr ist.
D e us (2) berichtet über 79 Fälle wiederholter späterer Geburten nach Hebosteo-
tomien. In 58 Fällen wurde das spätere Kind spontan geboren oder es konnte
durch Zange oder Wendung entwickelt werden. Nur in 21 Fällen war bei der
späteren Geburt ein neuer operativer Eingriff nötig.
Daraus folgt nach dem Verf., dass durch die Hebosteotomie auch ein the-
rapeutischer Erfolg und eine Erweiterung des Beckens zu erzielen ist, da die
spontan geborenen Kinder bei späteren Geburten zum Teil auch schwerer waren
als die durch Hebosteotomie entwickelten. Nur in 15°/o aller Fälle war kein
Erfolg der beckenerweiternden Operation für die spätere Gebärfähigkeit zu kon-
statieren,
Nach Eisenreich (3) wird die Hebosteotomie an der Frauenklinik München
Beckenerweiternde Operationen. s07
nur noch bei einer Conjugata vera von mindestens 7,5 cm und bei völlig erwei-
terten Weichteilen, nicht aber bei Erstgebürenden angewandt. Sonst der extra-
peritoneale Kaiserschnitt. Aus der Literatur konnte Eisenreich 92 Fälle späterer
Schwangerschaft nach Hebosteotomie zusammenstellen. Dabei kam es in 27 Fällen
zu Fehl- und Frühgeburten. Von den übrigen 65 hatten 30 Frauen spontane
Geburten oder leichte künstliche Entbindungen, 4 Perforationen des Kindes, 31 mal
erneute Hebosteotomie, Symphyseotomie oder Sectio caesarea; darunter sind aller-
dings Fälle mit einer Conjugata vera von 7 cm und darunter.
An der Münchener Klinik wurde die Hebosteotomie 36 mal gemacht, davon
konnten 26 wieder ermittelt werden. Davon wurden 9 nicht mehr gravid, 4 hatten
teils spontane, teils künstliche Frühgeburten, die übrigen 13 bekamen ausgetragene
Kinder, davon 8 spontane Geburten, darunter ein Kind um’ 300 g leichter als die
früheren; bei allen anderen waren die Kinder schwerer. Bei den restierenden 5
war nochmalige Hebosteotomie, Kaiserschnitt, Perforation des toten Kindes oder
Zange (mit nachfolgendem Tod des Kindes) nötig.
Frank (6) tritt warm für den subkutanen Symphysenschnitt ein, der eine
Reihe von Vorzügen gegenüber allen anderen Entbindungsmethoden besitzt, vor
allem Asepsis der Wunde und Vermeidung von grösseren Blutungen. Es wird
ein einfaches Messer mitten auf die Symphyse eingestochen, zuerst die untere Hälfte
mit dem Lig. cruciatum, dann die obere Hälfte der Symphyse von vorne nach
hinten durchtrennt. Der Einstich wird sofort mit einem tiefgehenden Catgutfaden
geschlossen.
Für wichtig hält Frank, dass 1. beim Einstechen der Symphysenspalt mög-
lichst zum Klaffen gebracht und gegen Schluss der Operation durch Zusammen-
drücken der Darmbeinschaufeln wieder geschlossen wird; 2. noch eine Zeitlang nach
der Operation durch Druck auf die Symphyse Nachblutungen verhütet werden;
3. ein exakter Beckenverband angelegt wird und 4. bei Verdacht einer Blasenver-
letzung ein Dauerkatheter eingeführt wird.
Im ganzen hat Frank 91 Fälle operiert. Von 69 Mehrgebärenden starb
keine Frau und kein Kind, von 22 Ertgebärenden 1 Frau und 7 Kinder. Erst-
gebärende sollen daher nur ausnahmsweise symphyseotomiert werden. Dagegen ist
mässiges Fieber keine Kontraindikation.
Jacobson (7) berichtet über 10 eigene Fälle von Hebosteotomie, ausserdem
über 43 in der amerikanischen Literatur beschriebene Beckenspaltungen. Meist
wurde die Döderleinsche Methode angewendet; doch gibt Jacobson der offe-
nen Methode wegen der besseren Blutstillung den Vorzug. Nach Entbindung und
exakter Blutstillung wird die Wunde tamponiert, die Wundränder über dem Tampon
provisorisch vereinigt. Erst nach 12 Stunden wird nach Entfernung der Tampo-
nade die Wunde durch Knüpfen der provisorisch gelegten Nähte definitiv ge-
schlossen. In den Fällen, wo ausschliesslich die Hebosteotomie gemacht wurde,
ohne dass anderweitige Entbindungsversuche vorausgegangen waren, betrug die
mütterliche Mortalität O°/o, die kindliche 10%. Waren jedoch zuerst andere
Operationen vorgenommen worden (Zangenversuch etc.), so stieg die Mortalität in
14 Fällen auf 21,5°/o, die kindliche sogar auf 570/0.
Kehrer (9) tritt gleichfalls sehr entschieden für die subkutane Symphyse-
otomie ein, die er im wesentlichen nach der Methode von Frank ausgeführt hat.
Er betont die ausserordentliche Einfachheit der Methode: durch einen nur der Höhe
der Messerklinge entsprechenden Schnitt werden Haut und subkutanes Gewebe bis zum
Symphysenknorpel durchtrennt; die Weichteilwunde wird dadurch auf ein Minimum
reduziert. Die Abschiebung der Blase ist nicht nötig. Nebenverletzungen sind mit
voller Sicherheit auszuschliessen.
Unter seinen 9 Fällen befinden sich 2 Erstgebärende mit weiter Scheide.
Doch soll die Operation im wesentlichen für Mehrgebärende reserviert bleiben.
Nach Durchtrennung der Symphyse wird unter Verabreichung von Pituitrin die
Spontangeburt abgewartet, die meist sehr rasch erfolgt. Der einzige Nachteil der
808 Geburtshilfe. Geburtshilfliche Operationen.
Operation ist das Auftreten von Hämatomen, wenn das Corpus cavernosum clitoridis
verletzt wird. Damit ist auch die Möglichkeit von Thromben gegeben. Soweit
Nachuntersuchungen vorliegen, heilte die Durchtrennung der Symphyse unter Bil-
dung einer Synchondrose; nur in 1 Falle trat bindegewebige Vereinigung ein. Bei
beginnender oder erfolgter Infektion ist die Operation wegen der Möglichkeit der
Infektion vorhandener Thromben kontraindiziert.
Unter den 9 Fällen wurde die Operation 5 mal bei allgemein verengtem, platt
rachitischem Becken und A mal bei platt rachitischem Becken ausgeführt. Das
unterste Mass der Conjugata vera war 6,9 cm.
Günstige Erfolge mit der Symphyseotomie von Frank berichtet auch Kupfer-
berg (11), der bei Mehrgebärenden mit einer Vera zwischen 7,3 cm und 8,5 cm
vollen Erfolg erzielt hat. Die Operierten heilten ohne jede Komplikation und wurden
mit lebenden Kindern bei tadellosem Gehvermögen, kaum sichtbarer äusserer
Narbe, ungestörter Blasenfunktion und Fehlen jeglicher Hämatombildung ent-
lassen.
Straub (20) aus der Freiburger Klinik ist Gegner der Beckenspaltung, da
50°/o aller Mütter ein mehr oder weniger fieberhaftes, lange dauerndes Wochenbett
durchmachen und 25°/o der Kinder trotzdem zugrunde gehen. Bei Erstgebärenden
verwirft sie die Krönigsche Schule ganz. Bei Mehrgebärenden wird sie nur an-
gewendet bei tiefstehendem Kopf, wenn frühere Geburten die spontane Gebärfähig-
keit erwiesen haben.
Van der Velde (22) empfiehlt die Hebosteotomie bei Becken mit mässiger
Verengerung, da sie hier wegen ihrer relativen Gefahrlosigkeit auch dem Kaiser-
schnitt überlegen ist. Die künstliche Frühgeburt und die Perforation des lebenden
Kindes verwirft er vollkommen und hohe Zange und prophylaktische Wendung
beschränkt er wegen ihrer Unsicherheit und Gefahr so sehr als möglich. Er tritt
für die Überführung in eine Klinik bei engem Becken ein, wo auf Mutter und
Kind am besten Rücksicht genommen werden kann.
Wesenberg (24) beschreibt ein interessantes Becken von einer Frau, die
21/2 Jahre nach der Pubiotomie gestorben war. Eine knöcherne Vereinigung war
nicht eingetreten. Die Conjugata diagonalis war !/2 cm grösser als bei der
Operation.
Er berichtet des weiteren über 28 Pubiotomien nach der Bummschen Me-
thode ohne mütterlichen Todesfall und ohne ernstere Störung im Wochenbett.
26 Kinder wurden lebend, 2 tot geboren. Mit Ausnahme von 1 Fall, der mit
starker Kallusbildung heilte, so dass in der nächsten Schwangerschaft Sectio cae-
sarea gemacht werden musste, sind sämtliche späteren Geburten infolge eingetretener
Beckenerweiterung günstig beeinflusst worden.
In der Diskussion zu dem Wesenbergschen Vortrag berichtet Rüder-
Eppendorf über 4 wiederholte Geburten nach Hebosteotomie, von denen 3 spontan
innerhalb 4—5 Stunden verliefen, während bei der 4. wieder Beckendurchsägung
notwendig war.
rw
pi
11.
12.
13.
14.
15.
16.
Allgemeines. €09
X.
Gerichtsärztliche Geburtshilfe.
Referent: Prof. Dr. Stumpf.
a) Allgemeines.
Ärztliches Berufsgeheimnis. Urteil d. Reichsgerichts v. 14. Nov. Zeitschr. f. Med.-
Beamte. Bd. 25. 2. Beil. p. 261 u. Med. Klinik. Bd. 8. p. 2054. (Deservitenklage
wegen Behandlung an Defloration; die Verletzung der Schweigepflicht seitens des
Arztes wurde in der Zuziehung eines Rechtsanwalts und in der Aufsetzung der Klage-
schrift, in der die intimsten Geheimnisse der Kranken mitgeteilt wurden, gesehen;
Verurteilung.)
Ärztliche Schweigepflicht. Zeitschr. f. Med.-Beamte. Bd. 25. 2. Beil. p. 225. (Die
Schweigepflicht erstreckt sich nicht nur auf die berufsmässigen, sondern auch auf die
nur gelegentlichen Gehilfen des Arztes.)
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sondere Strafbestimmung für Schwangere, die sich die Frucht von einem anderen ab-
treiben lassen und bestimmt für den Anstifter dieselbe Strafe wie für den Täter, für
den sie das Strafmass erhöht; ferner werden positive Bestimmungen für das Operations-
recht der Ärzte geschaffen und die Verfügungsberechtigung der Minderjährigen vom
18. auf das 16. Lebensjahr herabgesetzt, die Einstellung einer Amme für ein luetisches
Kind oder einer luetischen Amme unter schwere Strafe gestellt und endlich die An-
zeigepflicht des Arztes bei Verbrechen, von denen er im Berufe Kenntnis erhält,
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Operateur die Einwilligung der Eltern voraussetzen konnte und daher nicht rechts-
widrig gehandelt hat.)
25. *Schütze, W., Das Operationsrecht des Arztes mit besonderer Berücksichtigung
des Falles der Bewusstlosigkeit des Patienten unter zivilrechtlicher Beleuchtung.
Inayg.-Diss. Rostock 1911.
26. Vergely, Responsabilité chirurgicale. Journ. de med. de Bordeaux. Bd. 42. p. 73.
(Klage gegen einen berühmten französischen Chirurgen wegen Zurücklassung von 2
Kompressen im Rektum, Verurteilung zu 5000 Francs; in 2. Instanz Freisprechung.)
27. Wachholz, L., Demonstrationen aus dem Gebiete der gerichtlichen Toxikologie.
II. österr. Amtsärztekongress. Krakau. Wiener klin. Wochenschr. Bd. 25. p. 1246.
(Kurze Notiz.)
28. Wilhelm, Öperationsrecht des Arztes und Einwilligung des Patienten in der
Rechtspflege. Beitr. z. for. Med. Berlin, Adlerverlag. Bd. 1. H. 3. (Bekämpfung
der Auffassung der Operation gegen den Willen des Kranken oder seines Vertreters
als vorsätzliche Körperverletzung.)
29. Witthaus, R. A., Manual of Toxicology. London 1911. Bailliere, Findall and Co.
30. Zangger, H., Die moderne Stellung der gerichtlichen Medizin; die Beziehungen
zwischen Medizin und Recht. Beitr. z. Schweizerischen Verwaltungskunde H. 9.
Zürich, O. Füssli.
3l. Ziemke, Glossen zum Strafgesetzentwurfe. Med. Klin. Bd. 8. p. 589). (Der aus
ärztlichen Gründen eingeleitete Abortus und die Perforation des lebenden Kindes
sind im Entwurfe durch den Notstandsparagraphen gedeckt. Über die Straffreiheit
sachgemässer ärztlicher Eingriffe wird keine Bestimmung getroffen. Bezüglich der
Schweigepflicht wird festgesetzt, dass höhere sittliche Pflichten dieser vorgehen.)
Lieske (14) wendet sich aufs Entschiedenste gegen die Auffassung der ärztlichen
Operation als Körperverletzung und bedauert, angesichts der Verschiedenheit der herrschen-
den Rechtsanschauungen, dass der Strafgesetzentwurf besondere Regeln über die Straf-
barkeit des ärztlichen Handelns nicht aufstellt. Die verschiedenen Auskunftsmittel. um den
Operationsangriff straflos zu machen — Berufsrecht, Gewohnheitsrecht, Einwilligung ete.
— werden als ungenügend eingehendst besprochen und der Satz verteidigt, dass eine
kunstgerecht vorgenommene Operation niemals eine Körperverletzung ist.
Schütze (25) verwirft bei Besprechung der Frage von der Berechtigung einer
Operation die Annahme eines ärztlichen Berufsrechtes und erklärt eine ohne ausdrückliche
Einwilligung des Kranken (z. B. bei Bewusstlosirkeit) unternommene Operation dann für
berechtigt, wenn sie dem wirklichen oder mutmasslichen Willen des Kranken entspricht
und wenn sie im Interesse des Kranken liegt, d. h. zweckmässig ist. Der Arzt ist in solchen
Fallen zum Schadenersatz verpflichtet, wenn er nicht beweisen kann, dass die Operation
den Regeln der Heilkunde entsprach oder dass er wenigstens die Operation in entschuld-
barer Weise für zweckmässig hielt, besonders weil er die Abwendung einer dringenden
Impotenz und Sterilität. 811
Gefahr damit bezweckte, und dass ihm eine grobe Fahrlässigkeit dabei nicht zur Last fiel.
Im Falle der Feststellung der Zweckmässigkeit ist der Kranke zum Ersatz für die Auf-
wendung und zur Honorarentrichtung verpflichtet.
Humbert (7) erklärt, dass Tatsachen, die den Patienten, dessen Ehre, Gesundheit
und innere Verhältnisse berühren und infolge der besonderen ärztlichen Tätigkeit in Er-
fahrung gebracht werden, gerichtlich und aussergerichtlich unter die absolute Schweigepflicht
fallen, dass dagegen Tatsachen, die mit höheren fremden Interessen, wie Leben, Gesund-
heit oder Rechtsgut anderer Art kollidieren, aussergerichtlich in die Rubrik Aussage-
freiheit, gerichtlich in die Rubrik absolute Schweigepflicht kommen. Das zürichische Ge-
setz erhielt dementsprechende Fassung.
Loening (15) schlägt als Zusatz des Schweigepflichtparagraphen vor, dass die
Offenbarung insbesondere nicht unbefugt sein soll, wenn sie zur Abwendung von Gefahr
für Leben und Gesundheit einer Person erfolgt.
b) Impotenz und Sterilität.
l. Adler, O., Die mangelhafte Geschlechtsempfindung des Weibes. Berlin 1911.
Fischer. (Vertritt die Ansicht, dass mangelhafte Geschlechtsempfindung als An-
fechtungsgrund der Ehe in Betracht kommt.)
2. *Albrecht, H., Zur Formbildung des Geschlechtsgliedes. Frankf. Zeitschr. f. „Pathol.
Bd. 4. H. 3. l
3. *Arzt, L., Zur Kenntnis des ‚fraglichen Geschlechtes“ (Homines neutrius generis
Virchow). Wiener klin. Wochenschr. Bd. 25. p. 232.
d *Auvray, Fibrome utérin chez une femme pseudo-hermaphrodite accompagné d'une
tumeur d'une de capsules surrenales. Revue de Gynec. et de Chir. abd. Bd. 18. Nr. 4.
5. *Babassinoff, A. Ch., Zwei Fälle von Pseudohermaphroditismus. Chir. Arch.
Weljam. Bd. 28. p. 186. ref. Journ. d’Urol. Bd. 1. p. 875.
6. Blankingship, O. T., Two cases of ovulation and childbearing without men-
struation. Journ. of Am. Med. Assoc. Bd. 58. p. 550. (2 Schwestern, die nie
menstruiert waren und doch wiederholt empfangen und geboren haben.)
6a.Boerma, N. J. A. F., Schwangerschaft und Geburt bei Persistenz des Sinus
urogenitalis. Berlin. klin. Wochenschr. Bd. 49. p. 2227. (Trotz Durchgängigkeit des
persistierenden Sinus nur für den kleinen Finger war Konzeption eingetreten.)
7. *Castiglioni, G., Über einen Fall von angeborener Anomalie des Urogenitalapparates,.
Lo sperimentale. H. 5.
8. Cates, B. B., Congenital pelvic kidney. Boston Med. and Surg. Journ. Bd. 167.
p. 853. (Vollständiges Fehlen von Uterus und Scheide, bei normaler Bildung der
äusseren Genitalien; Ovarien vorhanden. Ausgesprochen weibliche Körperbildung.)
H *Dawidoff, Fall von Hermaphroditismus. Russki Wratsch. 1911. Nr. 13. ref. Gyn.
- Rundschau. Bd. 6. p. 501.
10. *Diefenbach, H., Familiärer Hermaphroditismus. Inaug.-Diss. Berlin.
11. *Doléris, J. A., Geburtshindernis durch Cervixverschluss, verlängerte Schwanger-
schaft. La Gynécol. Nr. 2.
12. *Durlacher, Ein Fall von Pseudohermaphroditismus bei einem 1°/,jährigen Kinde
und einer scheinbaren Zwitterbildung bei seinem !/, jährigen Schwesterchen. Deutsche
med. Wochenschr. Bd. 38. p. 2127.
13. Fordyce, W., Complete abscence of the vagina. Edinburgh Med. Journ. N. S.
Bd. 9. p. 123. (19jähriges Mädchen, Kastration.)
14. *Foscarini, R., Familiärer Pseudohermaphroditismus masculinus. Riv. Osped.
Bd. 2. p. 225.
15. *Geddes, A. C., A specimen illustrating pseudo-hermaphroditismus. Brit. Med.
Assoc. 80. Jahresvers. Section of Anatomy. Brit. Med. Journ. Bd. 2. p. 769.
16. *Greensfelder, L. A., und L. C. Gatewood, Ein Fall von Pseudoherma-
phroditismus. Surg., Gyn. and Obst. Bd. 15. Nr. 5.
17. *Grubenmann, S., Eine sagittale Verdoppelung der weiblichen Harnröhre. Frankf.
Zeitschr. f. Path. Bd. 10. H. 1.
18. *Guggenheimer, H., Über Eunuchoide. Deutsch. Arch. f. klin. Med. Bd. 107. H. 5/6.
19. Hirschfeld, M., Geschlechtsumwandlungen (Irrtümer in der Geschlechtsbestim-
mung). Berlin. Adler-Verlag.
812
26.
29.
3l.
32.
33.
34.
35.
36.
37.
38.
40.
4l.
42.
43.
Geburtshilfe. Gerichtsärztliche Geburtshilfe.
Janezewski, W., Konzeption bei Amenorrhoe. Przegl. chir. i ginek. Bd. 5. p. 370.
(1 Fall, 36jährige Frau.)
. *Keller, Über Tumoren bei Hermaphroditen. Unterels. Ärzteverein, Strassburg.
Sitzung v. 25. Nov. 1911. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 38. p. 487.
*Kellner, Fall von Feminismus. Ärztl. Verein. Hamburg. Sitzung v. 8. Okt.
Münch. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 2368.
*Kermauner, F., Sexus anceps oder Hermaphroditismus. Frankf. Zeitschr. f.
Path. Bd. 11. H. 3.
*K üstner, Pseudohermaphroditismus femininus. Gyn. Ges. Breslau. Sitzg. v. 26.
III. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 865.
Lichtenstein, Über senile Muttermundsatresie und zur konservativen Behandlung
der Gynatresien. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 225. (Anführung eines Falles von
Scheidenatresie bei einem l5jährigen Mädchen.)
Lieberberg, R., Über angeborene Klitorishypertrophie. Inaug.-Dissert. Bern.
(2 Fälle von Pseudohermaphroditismus femininus externus bei Neugeborenen.)
Lorentzen, Die Mikaoperation. Münchener med. Wochenschr. Bd. 59. p. 202.
(Lorentzen erklärt die Schlitzung der Harnröhre als Nachahmung der Zwitter-
bildung und nimmt als Zweck die Möglichkeit der Koitusausführung im doppelten
Sinne an.)
. *Mann, C., Hermaphroditismus. Ges. f. Natur- u. Heilk. Dresden. Sitzung v.
2. Dez. 1911. Münch. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 499.
Marion, Hypospadias. Soc. de Chir. Sitzung v. 30. Okt. Gaz. des Hôp. Bd. 85.
p. 1751. (Als Mädchen angezeigtes Kind männlichen Geschlechts mit Hypospadia
peniscrotalis.)
Oberholzer, E., Kastration und Sterilisation von Geisteskranken in der Schweiz.
Jurist.-psych. Grenzfragen. Halle 1911. Marhold. (Die Kastrationen wurden an
Geisteskranken nur unter Zustimmung der Behörden und der gesetzlichen Vertreter
oder der Kranken selbst ausgeführt.)
Papanicol, Bildung einer künstlichen Vagina. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 1021.
(Betrifft ein sonst gut ausgebildetes Mädchen mit fehlender Scheide und Uterus-
rudiment, vorhandenen Ovarien und ausgesprochener Libido.)
Pick, Wahrer Hermaphroditismus bei Menschen und Tieren. VI. internat. Kongr.
f. Geburtsh. u Gyn. Berlin. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 38. p. 2007. (Demon-
stration.)
*Prince, E. M., A case of true hermaphrodism. Journ. of Am. Med. Assoc.
Bd. 58. p. 1278.
Polya, E., Herstellung einer Scheide wegen angeborenen Mangels derselben. Ges.
d. Ärzte Budapests. Sitzung v. 21. Okt. 1911. Pester med.-chir. Presse. Bd. 48.
p. 225. (30jährige, 8 Monate verheiratete Frau mit Impotentia coëundi.)
*Pozzi, Neue eigene Fälle von Pscudohermaphroditismus. Revue de gynec. et de
chir. abdom. Bd. 16. H. 3.
Raubitschek, H., Über eine bösartige Nierengeschwulst bei einem kindlichen
Hermaphroditen. Frankf. Zeitschr. f. Path. Bd. 10. H. 2. (Pseudohermaphroditis-
mus masculinus.)
*Ringel, Pseudohermaphroditismus femininus. Münchener med. Wochenschrift.
Bd. 59. p. 869.
*Scherk, H. J., Fall von Pseudohermaphroditismus. Am. Journ. of Urol. Bd. 7.
p. 437.
*Schubert, G., Zwei weitere Fälle von Scheidenbildung bei angeborenem Vaginal-
defekt. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 198.
*Smith, R. K., Anather true hermaphrodite. Journ. of Am. Med. Assoc. Bd. 59.
p. Hl.
Stahel, Anscheinender Hermaphroditismus. VI. internat. Kongr. f. Geburtsh. u.
Gyn. Berlin. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 1327. (2 weibliche Individuen, die früher
für männlich gegolten hatten.)
*Steinthal, Cervixkarzinom und Gravidität. Stuttgarter Ärztl. Verein. Sitzung
v. 2. Nov. 19I1. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 38. p. 1117.
Stöckel, W., Über die Bildung einer künstlichen Vagina. Zentralbl. f. Gyn.
Bd. 36. p. 7. (23jähriges Mädchen mit fehlender Scheide, Uterus bicornis, Fehlen
der rechten Tube und normalen Ovarien; Herstellung der Potentia co@undi durch
künstliche Scheidenbildung.)
Impotenz und Sterilität. 813
44. *Strassmann, Hermaphroditismus de lege ferenda. VII. Tagung d. Deutschen
Ges. f. ger. Med. Karlsruhe. Vierteljahrsschr. f. ger. Med. u. öffentl. San.-Wesen.
3 Folge. Bd. 43. II. Suppl. p. 58.
45. *von Sury, K., Die Berechtigung der sozialen Indikation zur Sterilisation und ihre
forensische Bedeutung. VII. Tagung d. Deutschen Ges. f. ger. Med. Karlsruhe.
Vierteljahrsschr. f. ger. Med. u. öffentl. San.-Wesen. 3. Folge. Bd. 43. II. Supplem.
p. 9.
46. Tilp, Hermaphroditismus spurius masculinus internus. Deutsche pathol. Gesellsch.
XV. Tagung. Strassburg. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 49. p. 1064.
47. Tissot, Pseudohermaphrodisme, hypospadias pe@rin&oscrotal. Soc. de Chir. de
Paris. Revue de Chir. Bd. 46. p. 965. (6jähriges Kind, sicher männlich.)
48. *Viscontini, G., Pseudohermaphroditismus externus. Gazz. degli osped. e clin.
Nr. 23.
49. *Vogel, K., Über Hermaphroditismus. 84. Vers. Deutscher Naturf. u. Ärzte. Abt.
f. Chir. Münch. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 2421.
50. *Wilson, Th., Endothelioma of the undescended testis in a male pseudoherma-
phrodite. Brit. Med. Assoc. Birmingham Branch. path. and clin. Section. Sitzung
v. 1. Nov. Brit. Med. Journ. Bd. 2. p, 1662.
5l. *Wolff, Über Infantilismus. Ärzteverein Rostock. Sitzung v. 10. Febr. Münchener
med. Wochenschr. Bd. 59. p. 1523.
Pozzi (35) unterscheidet die Scheinzwitter in Androgynoide, d. h. Individuen
mit Hoden und weiblichem Habitus und Gynandroide mit Ovarien und männlichem
Äussern; bei beiden Arten werden reguläre und irreguläre Formen unterschieden je nach
regulärer oder irregulärer Bildung der äusseren Genitalien. Die häufigste Form ist die
irreguläre androgynoide, nämlich die Hypospadia peniscrotalis mit klitorisähnlichem
Penis; unter 9 Selbstbeobachtungen trafen 7 auf diese Form, ferner je ein Fall auf reguläre
Androgynoidie und auf irreguläre Gynandroidie; in einem Falle handelte es um Erreur
de sexe, indem ein weibliches Individuum, das an Sarkom des Ovarium erkrankte, als
Mann verheiratet war.
Kermauner (23) willden Ausdruck Hermaphroditismus durch Sexusanceps
ersetzt wissen; ist das Geschlecht sicher zu bestimmen, so werden die Ausdrücke Pseud-
andrie (Eierstock, Uterus, äussere männliche Bildung) und Pseudothelie (Hoden,
Müllersche Gänge, äussere weibliche Bildung) vorgeschlagen, dagegen bei Nichterkennung
der Keimdrüsen die Ausdrücke androformer oder gynoformer Sexus anceps.
Strassmann (44) berichtet über 4 Fälle von Pseudohermaphroditismus, einen
6monatigen Fötus mit weiblichen Geschlechtsteilen, aber gliedartiger Entwickelung des
Geschlechtshöckers, ein als Weib aufgewachsenes Individuum, ebenfalls mit gliedartigem
Geschlechtshöcker, Fehlen eines Ovariums und Verkümmerung des anderen sowie über-
haupt der inneren Geschlechtsteile und vorwiegend männlichem Habitus, ferner ein als
Weib erzogenes aber männliches Individuum, das sich verheiratet und gezeugt hat, end-
lich ein 1lOjähriges Kind von zweifelhaftem Geschlecht, Clitorishypertrophie, Fehlen
innerer weiblicher Geschlechtsteile und Durchbruch sekundärer männlicher Charaktere,
das auf Grund eines nur auf Wahrscheinlichkeit lautenden Gutachtens als männlich an-
erkannt wurde. Das Fehlen von Bestimmungen über Zwitter im bürgerlichen Gesetzbuch
wird als Lücke erklärt und die Einführung des Vortrags als unbestimmten Geschlechts
im Geburtsregister empfohlen. Zur Bestimmung des Geschlechtes sollen die gesamten
Eigenschaften, nicht ausschliesslich die der Keimdrüsen massgebend sein und bei Kindern
sollte die Entscheidung, in welchem Geschlecht sie zu erziehen sind, den Eltern überlassen
werden.
In der Diskussion äussert sich Ungar zu diesen Vorschlägen beistimmend und teilt
einen Fall einer „Erzieherin“ mit, die offenbar ein männlicher Hypospadiäus mit einem
deszendierten und einem ektopischen oder atrophischen Hoden und gemischten sekundären
Merkmalen war; sie wurde als männlich begutachtet; ferner erwähnt Ungar ein als Frau
verheiratetes aber männliches Individuum, das wegen Unsittlichkeitsdelikten angeklagt war,
dann einen männlichen Scheinzwitter, der ein Notzuchtattentat verübte und endlich einen
weiblichen Scheinzwitter, der als Krankenwärter bei einem Geisteskranken geschlechtliche
Handlungen vornahm. Kratter erwähnt einen als Mädchen erzogenen weiblichen Schein-
zwitter, dessen männliches Geschlecht beim ersten Kohabitationsversuch entdeckt wurde;
Kratter erklärt lediglich die Art der Keimdrüsen als die Begutachtung bestimmend,
während Zangger unter Mitteilung eines Falles eines sich vollständig als Frau fühlenden
814 Geburtshilfe. Gerichtsärztliche Geburtshilfe.
Individuums, das in Hernien atrophische Hoden und Nebenhoden besass, die Berück-
sichtigung der Geschlechtspsyche befürwortet. Puppe berichtet über ein als Frau ver-
heiratetes Individuum mit völlig weiblich gebildeten äusseren Geschlechtsteilen, aber
einem Hoden in einem Labium, bei dem das Geschlechtsgefühl erst weiblich, später männ-
lich war, und befürwortet daher die Begutachtung nach den Geschlechtsdrüsen, nicht
nach der möglicherweise wechselnden Geschlechtspsyche. In gleicher Weise äussert sich
Ziemke unter Anführung eines Falles eines neugeborenen Kindes unbestimmbaren Ge-
schlechtes, das schliesslich als männlich registriert wurde, aber besser als zwitterhaft ein-
zutragen gewesen wäre. Reuter erwähnt einen vorwiegend männlich erscheinenden
Arbeiter, an dem von ärztlicher Seite durch einen Einschnitt ein enger, blinder Kanal
eröffnet worden war und dessen Geschlecht unbestimmbar war. Lochte berichtet über
einen männlichen Hypospadiäus, der angeblich menstruierte und — jedoch unglaubhafte —
weibliche Neigungen vorgab. Mayer beschreibt eine Doppelbildung mit Hoden und Penis
rechterseits und Vagina linkerseits.
Prince (33) berichtet über eine Laparotomie bei einem 18jährigen, nicht menstru-
ierten Mädchen mit weiblichem Habitus, kleiner Klitoris, Hymen und 6 cm langer Scheide;
bei der Operation fand sich kein Uterus, dagegen links Ovarium mit Tube und 2 in den
Labia majora befindliche exstirpierte Drüsen erwiesen sich als wohlentwickelte Hoden
mit rudimentärem Nebenhoden. Der Fall wird als wahrer Hermaphroditismus er-
klärt, jedoch steht eine mikroskopische Untersuchung des Ovariums aus,
Smith (40) beschreibt einen Fall von „wahrem“ Hermaphroditismus bei
einem koreanischen Kuli, bei welchem aus einer rechtsseitigen Leistenhernie ein Uterus
mit Tube und Ovarium exzidiert wurde; links fand sich ebenfalls eine Tube, aber kein
Ovarium. Der Beweis des wahren Hermaphroditismus ist nicht geliefert, weil die links-
seitige Keimdrüse, die in der linken Skrotalhälfte lag, nicht anatomisch untersucht wurde;
man fühlte „Hoden“ mit Nebenhoden und Samenstrang. Ausserdem bestand Hypospadie.
Die sekundären Geschlechtsmerkmale waren überwiegend weiblich. Das Individuum, als
Mann verheiratet, will angeblich Samenergüsse haben.
Arzt (3) beschreibt ein Individuum mit durchweg männlichen sekundären Geschlechts-
merkmalen, aber weiblicher Bildung der äusseren Getchlechtsteile, abgesehen von einem 4 cm
langen, undurchbohrten Geschlechtshöcker. Die 9 cm lange Scheide lässt einen kleinen
Uterus mit knopfförmiger, mit Öffnung verschener Portio und beiderseits eine Keimdrüse
(Ovarium?) tasten. Die Geschlechtspsyche ist ausgesprochen weiblich, der Hymen ist
defloriert, die Kohabitation erfolgt ohne Voluptas. Das Individuum wird als neutrius
generis (? Ref.) erklärt. ,
Castiglioni (7) beschreibt einen Fall von Uterusmyom mit Tuben, breiten und
runden Ligamenten und ohne Spur von Geschlechtsdrüsen (Sektion) bei einem angeblich
männlichen, aber kleinen und zarten Individuum mit verkümmertem Gliede, mangelnder
Erektionsfähigkeit und Hypospadie und ohne Spur von sexuellen Regungen (,homo
neutrius generis‘‘).
Kellner (22) beschreibt einen männlichen 16 jährigen Imbezillen mit ausgeprägten
Mammae, weiblichem Mons Veneris, weiblichem Beckentypus, unentwickeltem Penis und
Kryptorchismus.
Diefenbach (10) beschreibt einen sicheren und einen wahrscheinlichen Fall von
männlichem Pseudohermaphroditismus (einen bei einem 7 jährigen Kinde) aus einer Familie.
Im ersteren Falle war die Klitoris hypertrophisch, die äusseren Genitalien waren weiblich
gebildet, die sekundären Merkmale an der oberen Körperhälfte waren weiblich, die an der
unteren männlich. Aus einem linksseitigen Leistenbruch wurde ein normal gebildeter
Hoden exzidiert. Uterus und Vagina fehlten. Im zweiten Falle fand sich weibliche
Bildung der äusseren Genitalien, Hypertrophie der Klitoris und Mangel der Scheide bei
knabenhaften Neigungen. In der Aszendens mütterlicherseits 6 Fälle von Amenorrhoe
bezw. genitalen Missbildungen, ausserdem väter- und mütterlicherseits Fälle von Tuber-
kulose, Neurose, Psychose und Karzinom.
Durlacher (12) beschreibt 2 Fälle von Pseudohermaphroditismus, wahrscheinlich
masculinus bei 2 Geschwistern (Kindern), von denen das eine stark entwickelte Labien
und undurchbohrten Penis, das andere nur stark entwickelte Labien, beide von der Ent-
wickelung wie bei geschlechtsreifen Mädchen zeigt. Bei dem älteren Kinde (Di, Jahre)
fand sich frühzeitige Schambehaarung, ausserdem stark entwickelte Adipositas; Keimdrüsen
waren nicht aufzufinden.
Foscarini (14) beschreibt den Genitalbefund bei zwei „Schwestern“, beide mit
hypertrophischer Klitoris, bei deren einer (8jährig) bei der Operation eine rechtsseitige
En (ler za .- a- —
Beckenerweiternde Operationen. 815
Hydrocele mit Hoden und Nebenhoden und links am Leistenring ein Hoden gefunden
wurde. Die andere ‚Schwester‘ (26jährig) ist als Frau verheiratet und offenbar ein
männl. Hypospadiaeus mit Hoden in beiden Skrotalhälften, männlichem Körperbau, aber
weiblicher Gesichtsbildung, die Cohabitation erfolgt per anum.
Albrecht. (2) beschreibt eine peniskrotale Hypospadie mit Persistenz des Sinus
urogenitalis, einem monogerminalen Teratom der rechten Genitokruralgegend und einem
Penis perinealis.
Babassinoff (5) beschreibt einen Fall von weiblicher Bildung der äusseren Geni-
talien, aber einem Hoden in der linken Skrotalhälfte und einer rechtsseitigen Leistenhernie,
aus der ein Uterus exzidiert wurde. Die Neigungen des Kindes sind männliche. Im
2. Falle handelte es sich um einen Mann mit normalen äusseren Genitalien, der
Kinder erzeugt hatte und bei dem ein karzinomatöser Uterus mit Tube exstirpiert
wurde.
Dawidoff (9) beschreibt ein Individuum mit mehr männlichen als weiblichen se-
kundären Geschlechtsmerkmalen und männlichem irrigierbarem Gliede.
Scherk (38) beschreibt ein als Mädchen erzogenes Individuum mit peniskrotaler
Hypospadie und Hoden in beiden Skrotalhälften. Die sekundären Geschlechtsmerkmale
waren teils weiblich, teils männlich. Vom 13.—18. Jahre sollen regelmässige Blutausschei-
dungen aus der blindsackförmigen Scheide bestanden haben.
Vogel (49) beschreibt einen Fall von Beckengeschwulst bei einem ` 20 jährigen
„Mädchen“ mit blinder Scheide, nicht nachweisbaren inneren Genitalien und vollständig
weiblichen sekundären Geschlechtsmerkmalen. In der exstirpierten Geschwulst fand sich
ein echter Hoden, ein Körper mit glatten Muskelfasern (Uterusrudiment?) und eine Tube
mit Fimbrien und einer Hydatide. Eine zweite Geschwulst, die in den Leistenkanal repo-
niert wurde, fand sich auf der anderen Seite.
Wilson (50) beschreibt einen 29jährigen männlichen Hypospaden mit Spaltung des
Skrotums und einem hodenähnlichen Körper in der einen Hälfte und Endotheliom des
zurückgebliebenen anderen Hodens. Die sekundären Geschlechtsmerkmale waren bis auf
Stimme und spärliche Bartentwickelung weiblich und das Individuum war als Mädchen
erzogen worden.
Auvray (4) beschreibt eine 72jährige Frau mit hypertrophischer, nicht durchbohrter
Klitoris und fehlender Vulva. Die Sektion (Tod an Darmverschluss) ergab einen myoma-
tösen Uterus mit atrophischen Ovarien und atretischer Scheide, ausserdem von Adeno-
Angiom der Nebenniere.
Geddes (15) beschreibt den Sektionsbefund bei einer 91 jährigen Frau, welche eine
9 cm lange penisähnliche Klitoris mit Vertiefung auf der Spitze der Glans und keine
Vaginal-Öffnung, dage gen vollständig normal gebildete innere Genitalien besass. Die äussere
Erscheinung war cine vorwiegend männliche.
In der Diskussion beschreibt Gowland einen Mann mit rechtsseitiger Leistenhernie,
bei deren Operation sich ein Uterus mit 2 Tuben und breitem Ligamentum und 2 Hoden
im Becken fand. l
Greensfelder und Gatewood (16) fanden bei Laparotomie eines jungen Mannes
(wegen Rektumkarzinoms) einen Uterus mit Tuben und 2 Hoden und Nebenhoden an
‚Stelle der Ovarien, mit Vasa deferentia. Die äusseren Genitalien waren von normaler
männlicher Bildung.
Grubenmann (17) beschreibt ein 3jähriges Kind mit weiblich gebildeter Harn-
röhre, aber 11, cm langer, hypertrophischer Klitoris, auf deren Eichelspitze eine zweite,
sehr enge Harnröhre mündete. Es bestand Uterus bicornis unicollis und teilweise ver-
doppelte Scheide; Tuben und Ovarien ohne Spuren von Hodengewebe waren vorhanden
und weder Prostata noch Cowpersche Drüsen oder Samenkanäle, dagegen nur ein Schwell-
körperpaar,
Keller (21) beschreibt ein äusserlich mit Ausnahme des Fehlens der Brüste weib-
lich gebildetes 23jähriges Individuum mit hypertrophischer, penisartiger, undurchbohrter
Klitoris und schwach entwickelten grossen Labien, bei der bei der Laparotomie sich
Uterus und beide Tuben und an der Stelle der Keimdrüsen zwei maligne Tumoren teils mit
sarkomatösem, teils mit karzinomatösem Bau fanden.
Küstner (24) beschreibt einen Fall von penisartigem undurchbohrtem Geschlechts-
glied mit weiblicher Geschlechtsöffnung und durchweg männlichen sekundären Geschlechts-
merkmalen. Die wegen eines myomatösen Tumors ausgeführte Laparotomie ergab Uterus
mit Tuben und Ovarien.
Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1912. Kr
816 Geburtshilfe. Gerichtsärztliche Geburtshilfe.
Mann (28) beschreibt ein anscheinend männliches Individuum mit 4 cm langem,
nicht durchbohrtem Penis und weiblich gebildeter Urethra, die in eine enge Scheide mündet,
durch welche Uterus und Ovarien gefühlt worden sind; seit dem 30. Lebensjahre bestand
regelmässig 3 Tage lang Menstruation. Zu beiden Seiten des Introitus sind ausserdem
Hoden mit Nebenhoden zu erkennen. Geschlechtliche Regungen fehlen. Die sekundären
Geschlechtscharaktere sind männlich.
Riegel (37) beschreibt ein 6jähriges als Knabe erzogenes Kind mit peniskrotaler
Hypospadie und geteiltem, aber leerem Skrotum. Beim Versuch der operativen Verlare-
rung der Hoden in das Skrotum fand sich ein Ovarium mit Tube. Die Versuche, die
Geschlechtsorgane im männlichen Sinne operativ zu korrigieren, wurden aufgegeben, dafür
eine künstliche Vulva gebildet und der Penis abgetragen.
Viscontini (48) fand bei Operation der eingeklemmten Schenkelhernien eines
22 jährigen Mannes mit normalen Geschlechtsteilen einen Uterus mit Tube und Lig. ro-
tundum.
Schubert (39) teilt 2 Fälle von angeborenem Scheidenmangel mit, davon einen
bei einer verheirateten Frau, bei der die Kohabitation immer unvollkommen geblieben war;
dabei war das Orificium urethrae stark erweitert.
Wolff (51) fand bei weiblichen Eunuchoiden hochgradigen Infantilismus der
Genitalorgane, Fehlen der in der Pubertät sich entwickelnden sekundären Geschlechts -
merkmale, Hypoplasie der Schilddrüse, dagegen keine Hypophysisveränderungen, und Ano-
malien am Knochensystem (lange Gliedmassen, Kleinheit des Skeletts, langes Offenbleiben
der Epiphysenlinien). Die Eunuchoiden sind aber nicht in Parallele mit den Kastraten
zu stellen.
Guggenheimer (18) bezeichnet als Eunuchoide solche Fälle von Unterent-
wickelung der Genitalien, bei welchen ein den Eunuchen ähnlicher Hochwuchs oder Fett-
wuchs eintritt.
v. Sury (45) tritt aufs wärmste für die fakultative Sterilisation (Vasekto-
mie bezw. Salpingektomie) aus sozialer Indikation bei offenen Tuberkulosen, Psychosen
mit Vererbungsgefahr, ferner bei Gewohnheitsverbrechern, Sexualverbrechern und Trinkern
ein, ferner nach amerikanischem Vorbild bei Gewohnheitsverbrechern, rückfälligen Sexual-
verbrechern und Dirnen.
Dol6öris (11) beobachtete Konzeption trotz narbigen Verschlusses des Mutter-
mundes bis auf eine haarfeine Öffnung.
Steinthal (42) beobachtete 3monatige Schwangerschaft bei einer öljährigen mit
Cervixkarzinom behafteten Frau.
c) Virginität; Sittlichkeitsdelikte.
l. Anton, Prämature Entwickelung. Ärzteverein Halle, Sitzung vom 21. II. Münchn.
med. Wochenschr. Bd. 59. p. 1016. (514 jähriges Mädchen von 140 cm Grösse. Menses seit
dem 3. Lebensjahre, Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale und geistiger
Frühreife.)
2. *Ayres, W., The micrococcus catarrhalis as a cause of inflammation in the genito-
urinary tract. Am. Journ. of Surgery. p. 101.
3. *Baecchi, B., Über eine Methode der direkten Untersuchung der Spermatozoen auf
Zeugflecken. Vierteljahrsschr. f. ges. Med. u. oft, San.-Wesen. 3. Folge. Bd. 43.
p. 1.
4. *Bohne, Ein Beitrag zur Spermatozoenfärbung. Zeitschr. f. Med.-Beamte. Bd. 25.
p. 919.
5. *Borri, L., Prolapsus mucosae urethralis femininae und Vergewaltigung einer Un-
reifen. Arch. di antrop. crim. psich. e med. leg. 1911. H. 6.
6. *Burgl, G., Zwanzig ausgewählte Fälle von krimineller Hysterie mit Aktenauszug
und gerichtlichen Gutachten für Ärzte und Juristen. Friedreichs Blätter f. ges.
Med. u. San.-Polizei. Bd. 63. p. 259ff.
7. *— Die Hysterie und die strafrechtliche Verantwortung der Hysterischen. Stutt-
gart, F. Enke.
8. Certificat medical; legeret6ö et imprudence du médecin: condamnation. Annales
d’hyg. publ. et de med. leg. 4. Serie. Bd. 18. p. 182. (Verurteilung eines Arztes wegen
10.
31.
32.
Virginität; Sittlichkeitsdelikte, 817
leichtfertig abgegebenen gerichtlichen Gutachtens auf Notzucht gegen ein 4jähriges
Mädchen, das lediglich die Spuren einer Vulvovaginitis, nicht aber frische oder
ältere Spuren eines Stuprums erkennen liess.)
Chapple, H., Two casesof pneumococcal vulvovaginitis in children. Lancet. Bd. I.
p. 1685. (Hebt besonders die grünliche Farbe des Eiters hervor; die Unterscheidung
von Gonorrhoe ist jedoch nur durch das Mikroskop möglich.)
*Dervieux und Leclercq, La détermination de l’origine du sperme par les serums
précipitants. II. Congrès de Med. lég. de langue franç. Annales d’hyg. publ. et de
méd. lég. 4. Serie. Bd. 18. p. 373.
. — Examen des taches de pus et de mucus. Annales d’hyg. publ. et de méd. lég.
4. Serie. Bd. 17. p. 401. (Empfehlung der Gramschen Färbung zum Nachweis
gonorrhoischen Eiters auf Wäsche.)
*de Dominicis, A., Über eine Spermareaktion mit Goldtribromür. Vierteljahrs-
schrift f. ger. Med, u. öff. San.-Wesen. 3. Folge. Bd. 44. p. 294.
Ellermann, V., Paavisning af spermatozoer ved hjälp af Jern-Haematoxylinfarv-
ning. Hospitalstid. Bd. 54. Nr. 47. (s. Jahresber. Bd. 25. p. 830.)
Eulenburg, A., Sadismus und Masochismus. Wiesbaden 1911. J. F. Bergmann.
2. Auflage.
Findley, P., Gonorrhea in children. Western. Med. Rev. Bd. 17. Nr. 4.
. Flint, A., Sexual crimes. New York Med. Journ. Bd. 96. p. 207. (Behandelt sexu-
elle Perversitäten, bes. Sadismus.)
Forel, A., Der Hypnotismus oder die Suggestion und die Psychotherapie, ihre
psychologische, physiologische und medizinische Bedeutung. Stuttgart 1911. F. Enke.
(6. Auflage des rühmlichst bekannten Werkes
*Gardner, J. A., und G. H. A.Clowes, The specific complement deviation reaction
in gonorrhea. New York. Med. Journ. Bd. 26. p. 734 u. Am. Urol. Assoc. 11. Jahres-
vers. Journ. of Am. Med. Ass. Bd. 58. p. 1307.
. *Genersich, G., Gonokokkeninfektion bei Säuglingen und kleinen Kindern weibl.
Geschlechts. Pester med.-chir. Presse Bd. 48. p. 2ff.
*Giorgia, Über Kutanreaktion bei Blennorrhagie. Gazz. degli osped. e d. clin.
Nr. 116.
. Grassmann, C., Sexualpädagogische Fragen. München. med. Wochenschr. Bd. 59.
p. 1815. (Erzieherische Vorschläge zur Verhütung von Geschlechtskrankheiten und
Onanie im Jugendalter.)
. v. Gruber, M., Hygiene des Geschlechtslebens. Stuttgart 1911. E. H. Moritz. (Po-
puläre Aufklärungsschrift.)
. *Güntsch, C., Über forensische Sperma-Untersuchung. Inaug.-Diss. Königsberg
1911.
. Hahn, G., Das Geschlechtsleben des Menschen. Leipzig 1911, J. A. Barth. (Be-
handelt u. a. die Verirrungen des Geschlechtstriebs, die Geschlechtskrankheiten und
die sexuelle Pädagogik und Ethik.)
. *Jaworski, J. v., Trauma als Ursache für das Platzen einer Pyosalpinx mit Ent-
leerung in die freie Bauchhöhle hinein. Gyn. Rundschau. Bd. 6. p. 478.
. Impallomeni, In causa di violenze carnali. Clin. Ostetr. 1910. H. 1.
Inoculation with venereal disease cruel treatment of wife. Journ. of Am. Med.
Assoc. Bd. 59. p. 2089. (Verurteilung eines Ehemanns wegen Infektion seiner
Frau.)
. Josephson, C. D., Zwei Fälle von Notzucht. Verh. d. obst.-gyn. Sekt. d. Gesell-
schaft schwed. Ärzte. Hygiea Nr. 4. (Silas Lindqvist.)
*Keyes, E. L., Observations upon the persistence of gonococci in the male urethra.
Am. Journ. of Med. Sciences. Bd. 143. p. 107.
*Kirste, Hymenalblutung. Nürnberger med. Ges. u. Poliklinik. Sitzung v. 8. II.
Münchner med. Wochenschr. Bd. 59. p. 1835.
*Kraus, E., Vagina septa. Ärztl. Verein Brünn, Sitzg. v. 18. XII. 1911. Wiener
klin. Wochenschr. Bd. 25. p. 189.
Krösnig, Menorrhagia neonatorum. Naturwissensch.-med. Ges. Jena. Sitzg. v. 7.
XII. 1911. Münchn. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 280. (Blutung aus den Genitalien
am 5. Tage, von Menstruatio praecox wohl zu unterscheiden.)
Leers, O., Über die Wassermannsche Luesreaktion und ihre forensische Be-
deutung. Gross! Archiv Bd. 47. p. 324. (Hervorhebung ihrer Wichtigkeit bei
52*
818
35.
Geburtshilfe. Gerichtsärztliche Geburtshilfe.
Übertragung von Syphilis auf Gesunde, Eheschliessungen, Scheidungsklagen, Ver-
sicherungen und angeblichen Unfallsfolgen.)
. Leppmann, F., Zur ärztlichen Begutachtung von Sittlichkeitsverbrechern. Ärztl.
Sachverständigerzeitung Bd. 18. p. 202. (Geschichte von 3 Sittlichkeitsverbrecherr.
an Kindern und halbwüchsigen Mädchen; bei zweien hereditäre Belastung und
Neigung zu Masturbation und zu jugendlicher Nervosität, bei einem Alkoholismus;
in allen solchen Fällen ist gerichtsärztliche Begutachtung der Angeschuldigten not-
wendig.)
Macijewska, M., Menstruatio praecox. Inaug.-Diss. Berlin. (Fall von vorzeitiger
allgemeiner und genitaler Entwickelung eines 31/, jährigen Kindes mit alle 4—5 Wochen
auftretender 1—3 tägiger Blutausscheidung aus den Genitalien; Neigung zu Mastur-
bation.)
. McMurthie, D. C., Psychology of sexual inversion in women. Lancet-Clinic,
Cincinnati Bd. 108. Nr. 18.
. McVeigh, J. A., Anorectal disease due to venereal infection, Proctologist Bd. 6.
Nr. 3.
Marcus, E., Fremdkörper in der Vagina eines sechsjährigen Mädchens. Ges. d.
Arzte Wien, Sitzg. v. 6. III. Wiener klin. Wochenschr. Bd. 25. p. 544. (Haarnadel.)
*Minet, J., und J. Leclercq, L’anaphylaxie au sperme humain. Soc. de Biol.
Sitzg. v. 1. IV. 1911. La semaine méd. 1911. 12. April.
. Möller, Sittlichkeitsdelikte im epileptischen Dämmerzustande. Vierteljahrsschr. f.
ges. Med. u. öff. San.-Wesen. 3. Folge. Bd. 44. p. 284. (2 Fälle von Notzucht an
Schulmädchen.)
. Moll, A., The sexual life of the child. Ins Englische übersetzt von E. Paul,
London, G, Allan and Co.
. Morrow, L., und O. Bridgeman, Gonorrhea in girls; treatment of three hundred
cases. Journ. of Am. Med. Assoc. Bd. 58. p. 1564. (Fanden bei 55° der Mädchen
der State Training School in Geneva, Illinois, Gonorrhoea in allen Graden.)
. Paterson, H. J., Suppurating ovarion cyst in girl aged 10 years probably infected
from hairpins impacted in the vagina. Brit. Journ. of Childrens diseases, London.
Juli.
Pinkus, F., Die Verhütung der Geschlechtskrankheiten. Freiburg u. Leipzig, Spever
u. Kaerner. (Populäre Darstellung.)
. Placzek, Die Wassermannsche Probe als Hilfsmittel der forensisch-psychiatrischen
Beurteilung; Schwachsinn; sexuelle Delikte. Med. Klinik Bd. 7. Nr. 17. (Nachweis
von Frbsyphilis bei einem 16 jährigen Sexualverbrecher mit Freispruch und Ent-
mündigung wegen Schwachsinns.)
. Raecke, Zur psychiatrischen Beurteilung sexueller Delikte. Arch. f. Psychiatrie.
Bd. 49. H. 1. (Fordert genaue Untersuchung des Geisteszustandes, da eine Per-
versität allein nicht ausreicht, um einen geistig abnormen Zustand anzunehmen.)
47. *Robinson, W. J., Peculiar foreign bodies in the vagina. Med. Record. New
York. Bd. 81. p. 521.
48. — Gonorrhea and marriage. Med. Rev. of Reviews. Juni.
49. Rohleder, H., Grundzüge der Sexualpädagogik f. Ärzte, Pädagogen und Eltern.
Berlin, Fischers med. Buchhandlung. (Tritt für möglichst frühzeitige sexuelle Auf-
klärung ein.)
50. — Die Masturbation. Berlin, Fischers med. Buchhandlung. 3. Auflage.
51. Schrenck-Notzing v.. Über ein sexuelles Attentat auf eine Hypnotisierte. Gross’
54.
Arch. Bd. 43. p. 139. (Anklage auf geschlechtlichen Missbrauch gegen einen Arzt
gelegentlich der Behandlung der Enuresis mit Elektrizität und Hypnose; das Gut-
achten lautete auf Unglaubwürdigkeit der Angaben und auf durch sexuelle Träume
hervorgerufene Selbsttäuschung.)
Seippel, C. P., Venereal diseases in children. Illinosis Med. Journ. Bd. 22. H. 1.
Senf, M. R., Geschlechtstrieb und Verbrechen, mit einem Anhange: zur Psycho-
logie des Lustmörders. Gross’ Archiv Bd. 48. p. 1. (Unterscheidung von 3 Arten
Lustmörder, der typischen aus sexueller Lust ohne Geschlechtsakt, der hyper-
hedonischen und der algolagnistischen.)
Siebara. Vollkommene Geschlechtsreife bei einem Kinde. Casop. lek. česk. Nr. 8.
Ref. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 38. p. 775. (Vierjähriges Kind, Entwickelung
der Scham- und Achselhaare.)
Virginität; Sittlichkeitsdelikte. 819
55. *Solger, B., Über die Verwendung eines Klebemittels bei Untersuchung auf
Spermien. Dermat. Zentralbl. August.
56. Thibierge, Cas d’ulcerations chancriformes de la vulve chez une enfant de trois
ans. II. Congrès de Med. leg. de langue franç. Annales d’hygiene publ. et de med.
leg. 4. Serie. Bd. 18. p. 370. (Schwierigkeit der Entscheidung, ob Syphilis und ob
Stuprum oder anderweitige Infektion.)
57. Thoinot, L., Medical aspects of moral offences. Aus dem Französischen ins Eng-
lische übersetzt von A. W. Weysse. Philad. and London 1910. (Behandelt Sitt-
lichkeitsverbrechen und Geschlechtsperversitäten.)
58. Verebély, Fall von Pubertas praccox und Ovarialgeschwulst. Orvosi Hetilap Nr. 6.
Ref. Wiener klin. Wochenschr. Bd. 25. p. 501. (Eintritt der Geschlechtsreife und
der Menstruation im 5. Lebensjahre; auf die Exstirpation des Tumors folgte Rück-
bildung und Wiedereintritt der Infantilität.) |
59. *Verger, M. H., De la méthode anaphylactique pour lidentification des taches de
sperme. Comptes rendus de la Soc. de Biol. Bd. 71. Nr. 32 und Bd. 72. Nr. 3.
60. *Welsch, H., und H Lecha-Marzo, Beitrag zur Mikrochemie des Spermas.
Gac. méd. Catal., 31. Mai, ref. Münchner med. Wochenschr. Bd. 59. p. 2475.
61. Weygandt, W., Ärztliches über die Behandlung der Verbrechen und Vergehen
gegen die Sittlichkeit im Vorentwurf zu einem deutschen Reichs-Strafgesetzbuch.
Deutsche med. Wochenschr. Bd. 38. p. 858 ff. (Betrifft die Bestrafung der Über-
tragung von Geschlechtskrankheiten, die Notzucht, Nötigung zur Unzucht, Schändung
uud Unzucht mit Kindern, die Unzucht unter Missbrauch eines Autorität-Verhält-
nisses und Perversitäten des Geschlechtstriebes.)
62. Wolbarst, A. L., Occurrence of syphilis and gonorrhea in children by direct
infection. Am. Medicine, September. (Verbreitung besonders der Gonorrhoe in
Kinderasylen.)
63. Ziemke, Glossen zum Strafgesetzentwurfe. Med. Klinik Bd. 8. p. 675. (Bei den
Sittlichkeitsdelikten spricht der Entwurf nicht mehr von Willenlosigkeit, sondern von
bewusstlosen oder sonst zum Widerstand unfähigen Personen; bei der Unzucht unter
Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses wird die Strafandrohung auf die wirklichen
Eltern, sowie bei Anstaltskranken nicht nur auf Beamte, Ärzte, etc. sondern auch
auf Inhaber, Leiter und andere Angestellte ausgedehnt.)
W. J. Robinson (47) entfernte aus der Scheide eines l5jährigen Mädchens, die
seit 2 Jahren geschlechtlichen Verkehr mit Knaben zugestand, zwei Walnüsse, drei Hasel-
nüsse und ein Stück Schwamm, die ihr von einem Knaben in der Trunkenheit eingeführt
worden waren.
Kirste (30) beobachtete fast tödliche Blutung aus einem seitlichen Hymenalriss
bei Defloration.
Kraus (31) beobachtete starke Kohabitationsblutung infolge Zerreissung eines
Scheidenseptums durch Immissio in die engere Scheidenhälfte.
von Jaworski (25) beobachtete Platzen eines Pyosalpinx mit tödlichem Ausgang
durch Kohabitation am dritten Tage der Menstruation.
Burgl (7) erwähnt einen Fall von falscher Anschuldigung eines Arztes seitens
einer Hysterischen wegen geschlechtlichen Missbrauchs in einem Ohnmachtsanfall.
Borri (5) fand bei einem 8jährigen Mädchen, das von einem erwachsenen Manne
vergewaltigt worden zu sein angab, geschwollene Labien, Ecchymosen an denselben, Nach-
giebigkeit der Rima und spärliches Eitersekret, aber keine weiteren Verletzungen; nach
6 Wochen bildete sich ein Prolaps der Harnröhrenschleimhaut aus, der aber auch durch
den dauernden Reizzustand an den äusseren Genitalien entstanden sein kann.
Baecchi (3) bespricht die bisher bekannten Methoden des Spermanachweises auf
Zeugflecken in kritischer Weise und kommt zu dem Schlusse, dass die von ihm ange-
gebene Methode mit saurem Fuchsin oder Methylenblau oder als Doppelfärbung unter
Mischung beider Farbstoffe (am besten 1:40 salzsaurem Wasser) die raschesten und
zuverlässigsten Resultate liefert. Die Methode hat den besonderen Vorzug, dass sie eine
Färbung der Stoffe in toto, wenigstens bei nicht zu dicken Stoffen, erlaubt und dadurch
jede Vorrcaktion (Florence, Barberio etc.), welche übrigens alle unzuverlässig sind, ent-
behrlich macht und die mikroskopische Untersuchung direkt auf dem Zeugfleck gestattet.
Bei sehr alten Flecken ist Auffrischen in 20—30°%, Ammoniak nötig. Gefärbte Stoffe
hindern die Färbung nicht, nur bei schwarzen und fast schwarzen ist ebenfalls Mazeration
820 Geburtshilfe. Gerichtsärztliche Geburtshilfe.
in Ammoniak nötig. Die Aufhellung geschieht mittelst Xylol. An Einfachheit der Aus-
führung ist das Baecchische Verfahren sicher allen anderen überlegen.
Bohne (4) bestätigt den Wert der Baecchischen Färbungsmethode Zur Er-
leichterung der Erkennung der Schichtseite empfiehlt er, vor dem Einbetten das Präparat
in Xylol zu untersuchen. Auf farbigen Stoffen versagt jedoch die Methode sehr oft; ein
gutes Entfärbungsverfahren ist noch nicht gefunden worden. Bei Einlegung eines dunkel-
gefärbten Fleckes in Wasserstoffsuperoxyd tritt lebhafte Gasbildung ein und in der darüber-
stehenden Flüssigkeit sind nach 15—20 Minuten fast ausnahmslos Spermatozoiden zu
finden. Wenn man das Zeugstückchen abschabt und das Abgeschabte auf einen Objekt-
träger mit einem Tropfen Wasser bringt und im Brutschrank antrocknet und über der
Flamme fixiert, so können die Spermatozoiden mittelst der Baecchischen Färbung leicht
nachgewiesen werden. |
Güntsch (28) unterwarf die Barberiosche Sperma-Reaktion einer Nachprüfung
und fand sie bei menschlichem Sperma und Prostatasekret sehr charakteristisch, bei
Tiersperma stets negativ; zuweilen war sie aber schwach und zweifelhaft und die Kristalle
sind nicht immer typisch. Er kommt zu dem Schluss, dass ein typisches positives Re-
sultat, optisch und chemisch geprüft, menschliches Ejakulat mit Wahrscheinlichkeit ver-
muten lässt, dass aber ein zweifelhaftes oder negatives Resultat in keiner Weise be-
weisend ist.
de Dominicis (12) erhielt mittelst Goldtribromür mit Sperma granatförmige Kreuze
und Quadrate (Cholin) und gelbe längliche Kristalle (Spermin), die er als Synthese der
Florenceschen und Barberioschen Reaktionen auffasst und an Spermaflecken bei
Azospermie für verwendbar erklärt. Bei etwas älteren Spermaflecken erhielt er recht-
eckige nussförmige Kristalle, die er auf eine Modifikation des Cholins durch den Zeit-
verlauf zurückführt und die einen Schluss auf das Alter der Spermaflecken ermöglicht.
Solger (55) empfiehlt zum Nachweis von Spermatozoiden das verflüssigte Sperma
durch lufttrockenen Aufstrich einer Mischung von Kollodium und Ricinusöl (2:1) zu
fixieren; das Öl wird durch Eintauchen in 90—92% igen Alkohol entfernt, dann das
Präparat getrocknet und gefärbt.
Welsch und Lecha-Marzo (60) fanden die Bokariussche Reaktion mit Phos-
phor-Wolframsäure (Bildung halbmondförmiger Kristalle) nicht sicher, auch die Reaktion
von de Dominicis mit Goldbromid ist nicht scharf.
Minet und Leclercq (39) beobachteten das Auftreten anaphylaktischer Erscheinungen
bei Injektion von l ccm menschlichen Spermas ins Herz von Meerschweinchen, die vorher
durch subkutane Injektion von 1, ccm Sperma sensibilisiert worden waren.
Verger (59) fand die von Minet und Leclercq empfohlene anaphylaktische
Methode am Meerschweinchen zum Nachweis von Spermaflecken nur in zwei Drittel der
Fülle positiv (s. Jahresber. Bd. 25. p. 830). In einer späteren Publikation erhielt Verger
auch bei Injektion von Mazeration leukorrhoischer Flecken bei mit Spermaflecken-
Mazeration vorbehandelten Meerschweinchen anaphylaktische Erscheinungen, wodurch der
Wert der Probe noch mehr herabgesetzt wird.
Dervieux und Leclercq (10) fanden, dass ein auf das Blut positiv wirkendes
präzipitierendes Serum auf Sperma ungenügend wirkt.
Genersich (19) hebt bei Gonorrhoe kleiner Mädchen die Schwierigkeit hervor, ein
Stuprum von einer anderweitig erworbenen Gonorrhoe zu unterscheiden. Er teilt mehrere
Fälle von freiwilligem Koitus im Kindesalter mit und hält die Erzählung von einem
Stuprum seitens eines Kindes, wenn rückhaltlos gegeben, meist für lügenhaft. Das
Stadium der Erkrankung muss mit dem Zeitpunkt des angegebenen Stuprun stimmen.
Sichtbare Erosionen an den grossen Labien können auch bei Infektion auf indirektem
Wege vorkommen. Bei indirekter Infektion können Urethral-, Uterus und Tubeninfektionen
und Peritonitis vorkommen. Im Klausenburger Kinderasyl wurde eine Epidemie wahr-
scheinlich infolge von Berührung mit gonorrhoischen Frauen und Pflegerinnen und durch
den Gebrauch gemeinsamer Bäder beobachtet.
A yres (2) beobachtete durch Cohabitation übertragene Urethritis infolge Infektion
mit dem gramnegativen Micrococcus catarrhalis, der auf gewöhnlichem Nähr-Agar bei
Zimmertemperatur wächst. Die Inkubation dauerte 3—5 Tage, manchmal 4 Wochen und
sogar 15 Monate (? Ref.). Einmal fand er sich bei einer Virgo intacta, in welchem Falle
die Entzündung als metastasierend gedeutet wird.
Die Schwangerschaft in gerichtlich-medizinischer Beziehung. 821
di Die Schwangerschaft in gerichtlich-medizinischer Beziehung.
nn e WNE
*Ahlfeld, F., Riesenkinder. Zeitschr. f. Geb. u.“Gyn. Bd. 72. p. 602.
*Amschl, A., Abtreibung und Kindsmord. Gross’ Arch. Bd. 43. p. 72.
*Anders, H., Über die Bedeutung der gangränösen Uterusperforation für den Ge-
richtsarzt. Inaug.-Diss. Berlin 1911.
Anpreisung von Abortivmitteln. Münchn. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 63. (Verur-
teilung wegen öffentlicher Annoncierung von „Kokostropfen‘.)
*Baux, G., und E. Roques, Tod durch Sublimatvergiftung nach kriminellem Abort.
Revue mens. de gynec. d’obstetr. et de péd. Bd. 17.. H. 1.
Bayer, Lässt sich der künstliche Abort aus rassehygienischen Gründen motivieren ?
Oberrhein. Ges. f. Geb. u. Gyn. Sitzg. v. 27. X. Beitr. z. Geb. u. Gyn. Bd. 18.
p. 157. (Lehnt den Abortus aus Gründen der Eugenik ab; vorläufige Mit-
teilung.)
Becker, G., Über wiederholte Spontanruptur des Uterus. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn.
Bd. 71. p. 423. (Schwangerschaftsruptur, von der Narbe einer früheren Uterusruptur
ausgehend.)
*Beckmann, W., Über Hydrorrhoea gravidarum amnialis bei intraamnialer Ent-
wickelung der Frucht. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 740.
*Bedu, E. A., Contribution à l’etude de certaines variations de poids et de longueur
du foetus avant terme jusqu’au début du Oms mois. Thèse de Paris 1911/12.
Nr. 332.
. van der Bijl, W. F. Th, Intrauterine Verletzung des Fötus. Tijdschr. v. Geneesk.
Nr. 1.
. *Bornträger, Weitere Mitteilungen über die Abnahme der Geburten und die Zu-
nahme der künstlichen Fehlgeburten, sowie über deren notwendige Bekämpfung. Med.
Beamten-Konferenz Düsseldorf v. 17. VI. 1911. Zeitschr. f. Med.-Beamte. Bd. 25.
I. Beil. p. 27.
Bossi, Die Gegenwart und Zukunft der Gynäkologie. Gazz. degli osped. 1911.
Nr. 88. (Fordert gesetzliche Vorkehrungen zur Bekämpfung des kriminellen Abortus
und eine ausgedehnte Bewegung gegen den Neomalthusianismus.)
Bovin, Fall von hervorgerufenem kriminellem Abort, Infektion, Uterusexstirpation,
Genesung. Nord. med. Ark., Festschr. f. J. Berg. (Ein ähnl. Fall wird von Essen-
Möller mitgeteilt.)
*Brennecke, Riesenkind von 6750 g Gewicht und 65 cm Länge. Gyn. Ges.
Breslau. Sitzg. v. 27. II. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. p. 643.
5. *Brettaucer, J., Perforation of the posterior lip of the cervix. New York Obstetr.
Soc. Sitzg. v. 10. X. 1911. Am. Journ. of Obstetr. Bd. on p. 307.
Brösz, A. Fremdkörper im Parametrium. Ungar. Ärzteverein Budapest, gvn.
Sektion. Sitzg. v. 28. XI. 1911. Zentralbl. f. Gen Bd. 36. p. 1033. (Haarnadel,
die angeblich aus Neugierde mit Hilfe eines Spiegels von der Frau einge-
führt worden war, wobei der Uterus perforiert und eine Parametritis bewirkt
wurde.)
. *Brun, A., Der Kampf gegen die kriminelle Fruchtabtreibung. Zentralbl. f. Gyn.
Bd. 36. p. 700.
Bucceri, F., Geschlechtsleben auf dem hohen Appenin. Arch. di antrop. crim.
Heft 1/3. (Häufigkeit des Stuprums und der Fruchtabtreibung besonders mit Mutter-
korn.) |
*Bürger, L., Über Abtreibung mit Intrauterinpessaren. Med. Klinik. Bd. 8.
p. 1660.
. *Carrere, M., Contribution à l!’etude de la depopulation en France. These de Toulouse.
1911/12. Nr. 1036.
. Church, H. M., Mongolismus beim erstgeborenen Kinde gesunder Eltern. Transact.
of the Edinb. Obstetr. Soc. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 627. (Wird auf Sturz
mit dem Rade 10 Tage nach der Konzeption zurückgeführt.)
. Cruel and inhuman treatment of wife. Journ. of Am. Med. Assoc. Bd. 58. p. 964.
(Klage gegen einen Arzt wegen Abtreibung bei seiner eigenen Frau.)
. *Dods, J. E., Fatal air embolism due to attempts to induce abortion. Australas.
Med. Gaz. 10. Aug. Ref. Lancet. Bd. 2. p. 1097.
*Dumas, A., Contribution á l’etude de l’avortement criminel. These de Paris.
1911/12. Nr. 72.
48,
49.
Geburtshilfe. Gerichtsärztliche Geburtshilfe.
. *Ehrenberg, G., Tentamen abortus provocandi deficiente graviditate. Zentralbl. f.
Gyn. Bd. 36. hr 1373.
Engström, Über Ruptura uteri nach vorausgegangenem Kaiserschnitt. Finska
Läkaresällsk. Handl. 1911 u. Engströms Mitteilungen Bd. 9. H. 3.
. *Eymer, H., Zur geburtshilflichen Röntgendiagnose,. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36.
p. 1358.
. *Falgowski, Ungewöhnliche Beobachtungen aus dem Gebiete der Fruchtabtreibung.
p. 492 bis 496. Verh. d. Gynäkol. Sekt. d. XI. Vers. poln. Ärzte. Krakau 1911.
Cf. Kap. I. Verhandlungen und Lek. 1911. Nr. 40. Ref. Gyn. Rundsch. Bd. 6.
p. 882,
. *Fleischhauer, Das kriminelle Abort-Material der Kieler Frauenklinik. Med.
Ges. Kiel, Sitzg. v. 16. XI. 1911. Münchener med. Wochenschr. Bd. 59. p. 444.
. Folmer, H. R., Riesenkind. Tijdschr. v. Geneesk. Nr. 11. (6750 g schwer).
. Frank, Blasenschleimhautverletzungen infolge von Abtreibungsversuchen. VI. internat.
Kongr. f. Geb. u. Gyn. Berlin. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 38. p. 2007. (De-
monstration.)
. v. Franque, Über seltenere Ursachen von Schwangerschaftsblutungen. Med. Klinik.
Bd. 8. p. 1451. (Ein Fall von exochorialer Schwangerschaft.)
. — Plazenta mit Frucht aus dem 6. Schwangerschaftsmonat. Med. Ges. Giessen. Sitzg.
v. 19. XII. 1911. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 38. p. 686. (Blutergüsse und Defor-
mation der Plazenta durch Fall gegen den Leib.)
*EFranz, K., Ureterimplantation. Ges. f. Geb. u. Gyn. Berlin. Sitzg. v. 10. XI. 1911.
Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 70. p. 668.
. *Freund, H W., Drei Fälle von Tetanus puerperalis. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn.
Bd. 72. p. 97 u. Unterels. Ärzteverein. Sitzg. v. 25. V. Med. Klinik. Bd. 8. p.
1369.
. *— Fötus mit Verletzungen. Unterels. Ärzteverein Strassburg. Sitzg. v. 2. III. Berl.
klin. Wochenschr. Bd. 49. p. 673.
Fuchsig, E., Über Arsenvergiftung vom Uterus aus. Wiener med. Wochenschr.
Bd. 25. p. 631. S. Jahresb. Bd. 25. p. 845.
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Bd. 58. p. 779.
Gargiulo, Frattura spontanea della tibia e del perone in una gestante. Clin.
Obstetr. 1910. H. 9. (Osteopsatyrosis; keine schädliche Wirkung auf die Schwanger-
schaft.)
Gemmel, J. E., Milzblutung als Schwangerschafts-Komplikation. Journ. of Obstetr.
and Gyn. of Brit. Emp. Juni. (Milzruptur ohne Trauma in der Schwangerschaft; Tod
trotz Laparotomie.)
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Strafgesetzbuch. Berl. gerichtsärztl. Vereinig. Sitzg. v. 2. XI. 1911. Ärztl. Sachver-
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Gyn. Berlin. Deutche med. Wochenschr. Bd. 38. p. 2007. (Geburt 46 Tage nach
dem Blasensprung, bei dem 21, Liter Fruchtwasser entleert worden waren.)
. *Gräfe, Über den (ieburtenrückgang in Deutschland im allgemeinen und in
Halle im besonderen. Ärzteverein Halle, Sitzg. vom 24. VII. Med. Klinik. Bd. 8.
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*(ircene, L. B., Foreign body in the abdominal cavity. Brit. Med. Journ. Bd. 2.
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Green-Annytage V. B., Pre-eclamptic coma; death; post mortem Caesarean Sec-
tion: living child. Journ. of Obstetr. and (Gen, Bd. 22. p. 272. (Kaiserschnitt un-
mittelbar nach dem Tode.)
52.
53.
Die Schwangerschaft in gerichtlich-medizinischer Beziehung. 823
Gröne, Graviditas extramembranacea. Ärztegesellschaft Lund, Sitzung v. 30. V.
1911. Hygiea 1911. Nr. 8. (Geburt 9 Wochen nach Riss der Eihäute.)
. Gummert, Über den Geburtenrückgang in Deutschland und seine Ursachen.
Ärztlicher Verein Essen-Ruhr. Sitzg. v. 16. VII. Berliner klin. Wochenschr. Bd. 49.
p. 2293. (Betont die Zunahme der kriminellen Fruchtabtreibung und die Gefahren der
„Steriletts‘“.)
Guthrie, D. C., Race suicide. Pennsylv. Med. Journ. Bd. 15. Nr. 11.
*Hager, G., Pituitrin als Mittel zur Unterbrechung der Schwangerschaft bei Über-
tragung der Frucht. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 304.
. Hammerschlag, Irrtümliche Diagnose auf Gravidität. Ges. f. Geb. u. Gyn.
Berlin, Sitzung v. 24. XI. 1911. Zeitschrift f. Geb. u. Gyn. Bd. 70. p. 687.
(Ovarialtumor bei 13jährigem Mädchen; infolge der irrtümlichen Diagnose Ein-
leitung eines Strafverfahrens gegen den angeblichen, auf Drohungen genannten
Schwängerer.)
*Hannes, W., Die körperliche Entwickelung der Frucht in ihrer Beziehung zur
berechneten Schwangerschaftsdauer. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 71. p. 524 und
Gyn. Ges. Breslau. Sitzg. v. 26. III. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. p. 754.
Hauch, Extramembranöse Schwangerschaft. Arb. aus der K. Entbindungsanstalt
Kopenhagen 1910. (3 Fälle, ein lebendes Kind.)
*Haymann, Toleranz des graviden Uterus. Ärzteverein Wiesbaden, Sitzg. v. 17. I.
Berl. klin. Wochenschr. Bd. 49. p. 575.
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*Haykens, Intrauterine Verletzung der Frucht. Nederl. Tijdschr. v. Geneesk. I.
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*Hergott, A., Quelques considérations sur les avortements à la maternité de Nancy
de 1907 à 1912. La Gynécologie. Bd. 16. p. 424 u. Annales de Gynecol. 2. Serie.
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. *Herzog, L. W., Über spontane Uterusruptur. Inaug.-Dissert. Würzburg
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. *Heyrovsky, Fremdkörper in der Bauchhöhle. Ges. d. Ärzte. Wien, Sitzg. v. 8. III.
Wien. klin. Wochenschr. Bd. 25. p. 431.
*Hirsch, M., Der Geburtenrückgang. Arch. f. Rassen- u. Gesellschaftsbiologie 1911.
Heft 5.
— Der Kampf gegen die kriminelle Fruchtabtreibung. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36.
p. 995.
— Nochmals zum Kampf gegen die kriminelle Fruchtabtreibung. Zentralbl. f. Gyn.
Bd. 36. p. 1688.
— Fruchtabtreibungsversuche bei extrauterinem Sitz der Schwangerschaft. Berliner
klin. Wochenschr. Bd. 49. p. 1894. `
. — Die kriminelle Bedeutung der weiblichen Brust. Gross’ Archiv Bd. 42. p. 206.
S. Jahresber. Bd. 25. p. 838.
*Jacoby, M., Zur Behandlung des fieberhaften Abortes. Deutsche med. Wochen-
schrift Bd. 38. p. 1686.
Janczewski, Aus der Kasuistik der kriminellen Aborte. p. 491, 489—491. Verh.
d. Gynäkol. Sekt. d. XI. Vers. poln. Ärzte. Krakau 1911. Cf. Kap. I. Verhand-
lungen.
. Jeannin, Ruptur des Uterus nach schlechter Vernarbung eines vorangegangenen
Kaiserschnitts. L’Obstetrique. 1911. März.
Jeannin und Wilhelm, Ruptur einer alten Kaiserschnittnarbe. Soc. d’Obstetr. de
Paris. Sitzg. v. 16. XI. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 1281.
Tv, Ingersleben, Ein Fall von Sarggeburt. Zeitschr. f. Med.-Beamte. Bd. 25.
D 77. |
*Inouye,K., Überdie Dauer der menschlichen Schwangerschaft nach dem Konzeptions-
Tage berechnet. Inaug.-Diss. München 1911.
Jolly, Uterusruptur in der alten Kaiserschnittnarbe. Ges. f. Geb. u. Gyn. Berlin,
Sitzg. v. 9. II. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 71. p. 650 u. Arch. f. Gyn. Bd. 97. p. 229.
(Bei Beginn der Wehen aufgetreten.)
824
76.
77.
78.
79.
80.
SL.
89.
90.
Geburtshilfe. Gerichtsärztliche Geburtshilfe.
*Jung, P., Abortversuche bei fehlender Schwangerschaft und bei Tubargravidität.
Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 1019.
Kaul, A., Über abnorm schwere Neugeborene und ihre Gestationszeit. Inaug.-
Diss. Breslau.
Kenny, F. H., Criminal abortion. Australas. Med. Gaz. Bd. 31. Nr. 9.
*Key-Aberg, A., Über die berechnete Dauer der menschlichen Schwangerschaft
und die Bedeutung dieser Frage für den Vaterschaftsbeweis vor Gericht. Viertel-
jahrsschr. f. ger. Med. u. öff. San.-Wes. 3. Folge. Bd. 44. p. 155 u. Hygiea. Bd. 74.
p. 945.
Klages, Tod in der Schwangerschaft infolge Erkrankung des Herzens. Münch.
med. Wochenschr. Bd. 59. p. 1323. (Gummen des Herzens mit Perforation und
Höhlenbildung, gummöse Aorten-Endokarditis, Perikarditis usw. Sectio caesarea in
mortua, totes Kind.)
*K]lauber, O., Tentamen abortus provocandi deficiente graviditate uterina. Zentralbl.
f. Gyn. Bd. 36. p. 325.
. *von Klot, B., Die Unterbrechung der Schwangerschaft durch Röntgenstrahlen.
Inaug.-Diss. München 1911.
. *Kluge, Der kriminelle Abort im Regierungsbezirk Magdeburg. Med.-Beamten-
Versamml. Magdeburg v. 10. Aug. Zeitschr. f. Med.-Beamte. Bd. 25. I. Beilage.
p. 60.
*Knoop, A., Abtreibungsversuch bei Tubargravidität. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36.
p. 431.
. *Koblanck, Zur Behandlung des septischen Abortes. Hufeland. Ges., Sitzung v.
9. Mai. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 49. p. 1248.
. *Kocks, J., Verbrechen und Gesetz. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 1246.
. *Kosmak, G. W., Übertragene Schwangerschaft und ihre Zeichen. Bull. of the
Lying-in-Hosp. of New York. Bd.8. Nr.3. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 1552.
. Kraus, Auf früher embryonaler Entwickelungsstufe stehengebliebener Fötus vom
6. Schwangerschaftsmonat. Oberrhein Ges. f. Geburtsh. u. Gyn., Sitzung v. 22. Okt.
1911. Beitr. z. Geb. u. Gyn. Bd. 17. p. 278. (Geburt einer 20 cm langen, 755 g
schweren Frucht am Ende der Schwangerschaft; der Gestaltung nach entsprach die
Frucht einer solchen vom Ende des 3. Monats.)
Laband, L., Zur Frequenz, Ätiologie und Pathologie der Fehlgeburt. Inaug.-Diss.
Breslau. (Enthält u. a. zwei Fälle von Abort nach Verletzung des Abdomens, ein-
mal durch Fusstritt seitens eines sechsjährigen Kindes, einmal durch Stockschlag.)
Lamers, Een geval van sepsis puerperalis na abortus door Staphylococcus pyo-
genes aureus haemolyticus. Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. 1910. Nr. 2.
(Wahrscheinlich krimineller Abort us.)
. Landau, Th., Über einige seltene Ausgänge bei extra- u. intrauteriner Schwanger-
schaft. Hufeland Ges., Sitzung v. 14. März. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 49. p. 915.
(Intrauterine Skelettierung und Mumifikation.)
. Lewenhagen, K., Om hafvandeskap utanför hinnorna — Graviditasextramembranacea.
Hygiea Bd. 74. Nr. 5. (Drei Fälle.)
. *Lingen, L. von, Der kriminelle Abort. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 49. p. 2441.
. *Linzenmeier, G., Beitrag zur Kenntnis der Hydrorrhoea uteri amnialis. Med.
Klinik. Bd. 8. p. 989 u. Med. Ges. Kiel, Sitzung v. 16. Nov. 1911. Münch. med.
Wochenschr. Bd. 59. p. 443.
. Litschkus, Der Abort vom forensischen Standpunkte. Russki Wratsch. Nr. 4.
(Die bestehenden Gesetze lassen die Möglichkeit zu, dass ein aus wissenschaftlichen
Indikationen den Abort einleitender Arzt vor Gericht gestellt wird. Es ist deshalb
zu wünschen, dass die betreffenden Gesetzesparagraphen ($$ 1461 — 1463 des russi-
schen Strafgesetzbuches) in dem Sinne erklärt werden, dass sie diejenigen Arzte
nicht im Auge haben, welche die Schwangerschaft unterbrechen aus medizinischen,
auf wissenschaftlichen Tatsachen begründeten Indikationen, wobei diese Indikationen
von mindestens drei Ärzten bestätigt und die Operation in Gegenwart mindestens
dreier Ärzte ausgeführt wird. — Die Häufigkeit des kriminellen Abortes lässt sich
nicht präzisieren. Bei Abwesenheit von Traumen der Geschlechtsorgane ist es un-
möglich, illegale Fruchtabtreibung zu konstatieren. Die Ursachen des kriminellen
Abortus sind äusserst mannigfach (von Koketterie und Leichtsinn einerseits bis zur
zwingenden Notwendigkeit andererseits). Das Gesetz hat allen Grund, den krimi-
nellen Abort für strafbar zu erklären, weil er die Rechte der Frucht: beeinträchtigt
96.
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100.
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102.
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104.
105.
106.
107.
Die Schwangerschaft in gerichtlich-medizinischer Beziehung. 825
und in gewissem Sinne auch die Interessen des Staates (Zuwachs der Bevölkerung).
Die fehlerhafte Organisation der Gesellschaft selbst trägt die Schuld am kriminellen
Abort, und es ist nicht zu leugnen, dass bei Unmöglichkeit, diese Fehler zu be-
seitigen, etliche sog. soziale Indikationen (äusserste Not, Schande) als zu Recht be-
stehend anerkannt werden müssen. Allein die Bedingungen, unter welchen der Abort
aus solchen Indikationen ausgeführt werden darf, müssen streng in dem Sinne prä-
zisiert werden, dass diese Schwangerschaftsunterbrechungen nur in staatlichen oder
öffentlichen Geburtshäusern, Kliniken und Hospitälern ausgeführt werden. — Es
ist möglich, dass es auf diese Weise gelingen wird, die heutige hohe Mortalität sowie
Morbidität nach kriminellem Abort herabzusetzen, und desgleichen die Klasse der
Fruchtabtreiber, Schautagisten und Betrüger zu vernichten. Es ist zurzeit ganz un-
möglich, jeden künstlichen Abort für nicht strafbar zu erklären, aber die Schwangere
selbst von der Strafe zu befreien, ist äusserst wünschenswert.) (H. Jentter.)
Lutz, R., Die körperliche Entwickelung der Neugeborenen. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36.
p. 1577
von Mach, Über den Rückgang der Geburten in Preussen und seine Ursachen.
Ärztl. Verein Bromberg, Sitzung vom 20. März. Med. Klinik. Bd. 8. p. 1604. (Hin-
weis auf die Häufigkeit der Abtreibung.)
*\Mc Pherson R., The radical treatment of abortion with observations on and an
analysis of 3500 cases. Journ. of Am. med. Assoc. Bd. 59. p. 709.
Mayer, A., Wie soll sich der Arzt, welcher einen künstlichen Abort für nötig er-
achtet, verhalten, um die Standesehre zu wahren, bösem Gerede aus dem Wege zu
gehen und Berührungen mit dem Staatsanwalt zu vermeiden? Oberrhein. Ges. f.
Geburtsh. u. Gyn., Sitzung v. 27. Okt. Beitr. z. Geburtsh. u. Gyn. Bd. 13. p. 157.
(Vorläufige Mitteilung.)
*Muceller, A., Tentamen abortus provocandi deficiente ge Oxycyanatin-
toxication vom Peritoneum aus. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 1461.
Nacke, Frühgeburt oder ausgetragenes Kind? Zentralbl. f. Gyn. Bd. 30. p. 1727.
(Betont die Schwierigkeit der Begutachtung in Fällen von Vaterschaftsklagen, bei
denen die Exceptio plurium concumbentium geltend gemacht ward, und die Not-
wendigkeit, dass nur geburtshilflich ausgebildete Ärzte mit solchen Gutachten be-
traut werden.)
Nast, N., Le droit et l’avortement. Paris, G. Crès et Cie. (Erörterung vom
kriminalistischen Standpunkt; es wird Verschiedenheit des Strafausmasses gegen den
Abtreiber verlangt, je nachdem er auf Verlangen oder ohne Wissen der Schwangeren
die Abtreibung ausgeführt hat, ferner wird Straffreiheit für diejenigen Schwangeren
verlangt, die geständig sind.)
*Nemzowa, K. U., Fall von Missbildung der Hand. Chirurgija. Bd. 31. Ref. Zen-
tralbl. f. Chir. Bd. 39. p. 636.
*von Neugebauer, F., Tentamen abortus provocandi deficiente graviditate. Zen-
tralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 100.
— Tentamen abortus provocandi ant deficiente gräsiditäte uterina aut praesente
graviditate extrauterina. Oberrhein. Ges. f. Geburtsh. u. Gyn., Sitzung v. 28. April.
Beitr. z. Geburtsh. u. Gyn. Bd. 17. p. 382. (Kasuistik von 70 Fällen mit 19 Todes-
fällen, darunter 20 bei Extrauterinschwangerschaft mit 6 Todesfällen; vorläufige
Mitteilung.)
Nürnberger, Verschiedenrassige Zwillinge. Bayr. Ges. f. Geburtsh. u. Gyn., Sitzung
v. 7. Juli. Münch. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 1932. (Kinder eines Weissen und
einer Negerin.)
Okintschitz, Wie soll die kriminelle Fruchtabtreibung bekämpft werden? Journ.
akusch. i shensk. boles. März. (Die künstliche Unterbrechung der Schwangerschaft
ist unter allen Umständen ein an der intrauterinen Frucht geübter Mord. Die krimi-
nelle Fruchtabtreibung gefährdet in hohem Masse Gesundheit und Leben der Frau.
(50% Morbidität, ca. 2% Mortalität). Gegenwärtig kann die ärztliche Wissenschaft
im Kanie mit dem kriminellen Abort nur zu palliativen Mitteln greifen, denn seine
Ursachen vermag sie nicht zu beheben. Strenge Strafen führen nicht zum Ziel, weil
bekanntlich die Zahl der Aborte nicht nur nicht fällt, sondern rapid steigt. Ent-
haltsamkeit lässt sich im Leben nicht durchführen. Es bleibt die Anwendung anti-
konzeptioneller Mittel. Zu diesem Zwecke müssen die bestehenden Mittel ernstlich
geprüft werden, und die Bevölkerung muss durch öffentliche Bekanntmachungen von
826
108.
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130.
Geburtshilfe. Gerichtsärztliche Geburtshilfe.
den mit dem kriminellen Abort zusammenhängenden Gefahren für Gesundheit und
Leben informiert werden.) (H. Jentter.)
Osuchowski, Zwei Fälle von Fruchtabtreibungsversuchen infolge irrtümlicher Dia-
gnose. Verh. d. gyn. Sekt. d. 11. Vers. poln. Ärzte. Krakau 1911. cf. Kap. I. Ver-
handlungen. p. 486—488. i
Olow, J., Uterustorsion. Schwed. gyn.-geburtsh. Sektion, Sitzung v. 29. Nov. 1911.
Hygiea. 1911. Nr. 12. (Plötzlicher Tod in der Schwangerschaft, partielle Ablösung
der Plazenta.)
Pánek, K., Extraamniale Schwangerschaft. Sbornik lek. Bd. 13. Nr. 3/4. Ref. Zen-
tralbl. f. Gyn. Bd. 37. p. 408. (Geburt eines lebenden Kindes in der Mitte des
9. Lunarmonats mit Handdifformität; Schrumpfung des geborstenen Amnion an der
Plazenta,)
*Parrot, T. G., An obstetric contrast. Brit. Med. Journ. Bd. 1. p. 1052.
Parry, L. A., Urinary calculi. Brighton and Sussex Med.-Chir. Soc., Sitzung v.
4. Jan. Brit. Med. Journ. Bd. 1. p. 127. (Zum Versuch der Abtreibung in die Blase
eingeführte Haarnadel.)
*Patek, R., Zur Behandlung der Fehlgeburten. Arch. f. Gyn. Bd. 98. p. 8.
Pery, J., Sur un cas d’accouchement post mortem. Journ. de med. de Bordeaux.
Bd. 42. p. 293, u. Revue prat. d’Obstetr. et de Gynec. Bd. 22. Nr. 9. (Tod durch
Synkope; Entbindung per vias naturales mittelst Zange nach Erweiterung des Mutter-
mundes nach Bonnaire; lebendes, aber nach einer Viertelstunde sterbendes Kind.)
Peters, J., Riesenkind. Tijdschr. v. Geneesk. 1911. Nr. 27. (Kind von 13 Pfund.)
*Petrucci, G., Übergang metallischer Gifte von der Mutter auf die Frucht. Annali
di ostetr. e ginec. 1911. Okt.
*Pilf, Über den Geburtenrückgang. Verein der Ärzte Wiesbadens, Sitzung v.
16. Okt. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 49. p. 2337.
*Pilsky, Die Frage des Rückgangs der Geburten in Preussen. Ärztl. Verein Altona,
Sitzung v. 9. Okt. Münch. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 2758.
Piroshkowa, O., Über den Abort in den städtischen Heilanstalten. IV. ruse.
Gynäk.-Kongress. St. Petersburg 1911. Monatsschr. f. Geburtsh. u. Gyn. Bd. 35. p. 220.
(Betont Zunahme der kriminellen Aborte.)
Plauchu, Avortement. Lyon med. Bd. 44. Nr. 12. (Die Zahl der kriminellen
Aborte in den Lyoner Spitälern hat seit sechs Jahren um das Dreifache zugenommen.)
Potocki, Delherm u. Laquerriere, La radiographie du foetus in utero. Soc.
de Radiol. de Paris, Sitzung v. 12. Nov. Gaz. des Höp. Bd. 85. p. 1959. (Bilder
von der Mitte des fünften Monats an.)
*Ramos, A. P., Abtreibungsversuche bei Extrauterin-Gravidität. Revue de la clin.
obstetr. et gyndcc. Mai/Juni.
*Reifferscheid, Uterusruptur in der Schwangerschaft mit Austritt der Plazenta
in die Bauchhöhle. Niederrhein. Ges. f. Nat.- u. Heilk., Sitzung v. 15. Juli. Deutsche
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*— Uterusperforation bei kriminellem Abort. Niederrhein. Ges. f. Nat.- u. Heilk.,
Sitzung v. 15. Juli. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 38. p. 2436.
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*Reuter, Verschieden schnelle Entwickelung gleichalteriger menschlicher Früchte.
VII. Tagung der deutschen Ges. f. ges. Med. Karlsruhe. Vierteljahrsschr. f. ger.
Med. u. Oft. San.-Wesen. 3. Folge. Bd. 43. II. Supplem. p. 200.
Rosenblatt, Der künstliche Abort im Lichte des Strafgesetzbuches p. 458—464.
Verh. d. gyn. Sekt. d. XI. Vers. poln. Ärzte. Krakau 1911. cf. Kap. I. Verhand
— Die Schwangerschaftsunterbrechung und das Strafgesetzbuch. Przegl. Lek. Nr. 21.
p. 378 u. ff. (Verf. verlangt, das Gesetz solle in bestimmter Form die Straflosigkeit
des Arztes garantieren für einen aus medizinischer Anzeige künstlich hervorgerufenen
Abort, erkennt aber die sogenannten sozialen Anzeigen für einen künstlichen Abort
nicht an wegen der Gefahr, dass dann ein künstlicher Abort überhaupt nicht mehr
gestraft werden könne, womit dem Verbrechen und einer allgemeinen Demoralisation
Tor und Tür geöffnet würden, (Polnisch.) (v. Neugebauer.)
Rotter, H., Von der sozialen Indikation des künstlichen Abortus. Gynäk. Rund-
schau. Bd. 6. p. 112. (Bekämpfung der Anschauung. welche die Fruchtabtreibung
straflos machen will, und Verwerfung der sozialen Indikation.)
Schirmunsky. Vorzeitige Lösung der normal sitzenden Plazenta. Inaug.-Diss
München 1910. (Unter 19 Fällen 2 durch Trauma.)
Die Schwangerschaft in gerichtlich-medizinischer Beziehung. 827
, *Schmid, H. H., Tentamen abortus provocandi deficiente graviditate. Zentralbl. f.
Gyn. Bd. 36. p. 1457.
. *Schmidt, O., 692 Fälle von Fehlgeburt. Monatsschr. f. Geburtsh. u. Gyn. Bd. 36.
p. 515.
. *Schneider, K., Unfall und gynäkologische Erkrankungen, insbesondere Myom.
Inaug.-Diss. München.
. *Schwalbe, E., und W. Mücke, Phosphorwirkung auf mütterliches und fötales
Lebergewebe. Frankf. Zeitschr. f. Path. Bd. 11. H. 2.
Schwarz, Spontanruptur des graviden Uterus nach vorangegangenem klassischem
Kaiserschnitt. Nordostdeutsche Ges. f. Gyn., Sitzg. v. 23. III. Monatsschr. f.
Geburtsh. u. Gyn. Bd. 35. p. 651. (Nach querem Fundalschnitt, der in ganzer
Länge riss.)
*Schwarzwäller, Fremdkörper im Uterus. Wissensch. Ärzteverein Stettin, Sitzg.
v. 5. XII. 1911. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 49. p. 327.
Seitz, L., Hydrorrhoea amnialis. Fränk. Ges. f. Geburtsh. u. Gyn. Sitzg. v. 11. XI.
1911. Münchn. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 53. (Frühgeburt im 7. Monat,
hühnereigrosser Eihautsack, Klumpfüsse.)
. *Servy, C., Über Entwickelungsdifferenzen von Zwillingen. Inaug.-Diss. Breslau 1911.
Shannon, D., Notes on rupture of the uterus in connexion with a case of’concealed
accidental haemorrhage. Brit. Med. Journ. Bd. 2. p. 1115. (Risse im Peritoneal-
Überzug des Uterus, besonders an der Umschlagstelle auf die Blase, mit innerer
Blutung und Hämatom-Bildung gegen Ende der Schwangerschaft.)
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Gyn. Bd. 36. p. 500.
. *Sippel, A., Tentamen abortus provocandi deficiente graviditate. Zentralbl. f.
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v. 11. XI 1911. Monatsschr. f. Geburtsh. u. Gyn. Bd. 35. p. 483.
. *— Totalexstirpation eines instrumentell perforierten Uterus nach kriminellem
Abort. Med. Ges. Kiel, Sitzg. v. 25. VII. Münchn. med. Wochenscht. Bd. 59.
p. 2539.
*Stumpf, R., Injektion in den Uterus. Gyn. Ges. Breslau, Sitzg. v. 27. II.
Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 754.
. *Thies, Intrauterinpessar. Ges. f. Geburtsh. u. Gyn. Leipzig, Sitzg. v. 20. XI.
1911. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 1000.
*Thomae, F., Abtreibungsversuch bei fehlender Schwangerschaft, zugleich ein Bei-
trag zum Kampf gegen die kriminelle Fruchtabtreibung. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36.
p. 1429.
. *Titus, P., A statistical study of a series of abortions occurring in the obstetrical
department of the Johns Hopkins Hospital. Amer. Journ. of Obstetr. Bd. 65.
p. 960.
. *Tomellini, L., Befunde von Exhumierten. Arch. di antropol. crim., psich. e
med. leg. 1911. H. 5.
. Tourrier, G., Contribution à l'étude de la grossesse extramembraneuse. Thèse de
Montpellier 1911/12. Nr. 99. (Zusammenstellung von 14 Fällen aus der Literatur.)
. Tuchelt, O. E., Zur Ätiologie der Spontanruptur des Uterus intra graviditatem.
Inaug.-Diss. Leipzig 1911. (Ruptur im 7. Schwangerschaftsmonat, wahrscheinlich
in einer Narbe, die durch manuelle Abort-Ausräumung seitens einer Hebamme
entstanden war.)
. *Tucker, A. W., A case of gunshot wound of the pregnant uterus. Journ. of
Aın. Med. Assoc. Bd. 58. p. 1685.
*Unterberger, Klitoriskrebs bei Schwangerschaft im 9. Monat. Rostocker Ärzte-
verein. Sitzung v. H. Sept, 1911. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 38. p. 293.
. *Vayssiere, E., Déviation du complément et grossesse. These de Montpellier
1911/12. Nr. 39 u. Rev. mens. de Gynec. d’Obstet. et d. Ped. Bd. 7. Nr. 6.
. Villapadierna, E. M., Der Fötus am Ende der Schwangerschaft in Spanien. El
Siglo med. 6 Jan. ff.; ref. Münchener med. Wochenschr. Bd. 59. p. 1244.
828 ` Geburtshilfe. Gerichtsärztliche Geburtshilfe.
157, Voron, Vorzeitige Plazentarlösung durch Trauma. Geburtshilfl. Ges. Lyon. Sitzung
v. 16. März 1911. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 521.
158. Wachholz, Gerichtlich-medizinische Bemerkungen zur Fruchtabteibung. p. 465
bis 475 Verh. d. Gyn. Sekt. d. XI. Vers. poln. Ärzte. Krakau 1911. cf. Kap. I.
Verhandlungen.
159. — Gerichtlich-medizinische Bemerkungen zur Fruchtabtreibung. Przeglad Lekarkis.
Nr. 21. p. 375. (Allgemeine Bemerkungen über die Schwierigkeit der Feststellung
eines Abortes in frühem Schwangerschaftsstadium und die Schwierigkeit, den Frucht-
abtreiber zu überführen, illustriert durch eine eigene sehr reiche gerichtlich-medizi-
nische Kasuistik. Polnisch.) (v. Neugebauer.)
160. *Wawor, G., Zwanzig Jahre Geburtshilfe auf dem Lande. Prager med. Wochen-
schrift. Bd. 37. p. 441.
161. Weber, F., Die Röntgentherapie in der Gynäkologie. Münchn. med. Wochenschr.
Bd. 59. Nr. 14. (Weber erzielte in einem Falle durch Röntgenbestrahlung bei
Lungentuberkulose Unterbrechung der Schwangerschaft.)
162, *Wichern, H., Über einige Beobachtungen bei Oxalsäurevergiftung. Med. Klin.
Bd. 8. p. 900.
163. *Wolf, J., Der Geburtenrückgang und seine Bekämpfung. Jena. G. Fischer u.
Schies. Ges. f. vaterl. Kultur. Sitzung v. 15. Nov. Med. Klin. Bd. 8. p. 2086 u.
Berl. klin. Wochenschr. Bd. 49. p, 2297.
164. Wright, A. H., Prolonged pregnancy. West Virginia. Med. Journ. Bd. 7. Nr. 2.
165. Wyss, A., Beitrag zur Uterusruptur nach Kaiserschnitt. Beitr. z, Geburtsh. u.
Gyn. Bd. 17. p. 337. (2 Fälle; ausserdem Zusammenstellung von 58 Fällen aus der
Literatur.)
166. *Zacharias, Haarnadel im Uterus. Nürnberger med. Ges. u. Poliklinik, Sitzung
v. 8. II. München. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 1834.
167. Zarate, E., Spontaner und krimineller Abortus vom klinischen Standpunkt. Semana
med. Buenos Aires. Bd. 19. p. 753.
168. Ziemke, Glossen zum Strafgesetzentwurf. Med. Klin. Bd. 8. p. 635. (Der Ent-
wurf enthält bei Abtreibung Herabsetzung des Strafminimums für die Schwangeren,
aber auch für Lohnabtreiber, was mit Recht als unerwünscht bezeichnet wird. Es
wird Bestrafung der Anpreisung und des Verkaufs von Abortivmitteln und Instru-
menten verlangt.)
169. Zurücknahme des Prüfungszeugnisses einer Hebamme wegen Unzuverlässigkeit (Ab-
treibungsversuche). Entscheidung d. preuss. Oberverwaltungsgerichts v. 5. I. 1911.
Medizinal-Arch. 1911. H. 2. (Nach strafrechtlicher Verurteilung wegen Abtreibungs-
versuches in 3 Fällen.)
170. *Zweifel, P., Die vorzeitige Lösung der regelrecht sitzenden Nachgeburt. Monata-
schrift f. Geburtsh. u. Gyn. Bd. 36. Ergänzungsheft. p. 55. .
Schwangerschaftsdauer. Key-Aberg (79) unterwirft die vorliegenden
Beobachtungen über den Zusammenhang der körperlichen Entwickelung des Neugeborenen
mit der Dauer der Schwangerschaft einer kritischen Besprechung und kommt zu dem
Schlusse, dass ein die Reifemerkmale aufweisendes Kind vom 240. Tage an geboren
werden könne, und dass andererseits die Schwangerschaftsdauer bei mittlerer oder über-
grosser Entwickelung, wenn auch in seltenen Fällen 302 Tage übersteigen könne. Er hält
daher die Einführung einer gesetzlichen Empfängniszeit in solchen Staaten, die bisher
einer solchen entbehrten, nicht für nötig, um so weniger, als Übelstände aus der Nichtfest-
setzung einer solchen und Zulassung freier Beweisführung in solchen Staaten sich nicht
ergeben haben. Wenn aber eine gesetzliche Empfängniszeit festgestellt wird. muss die-
selbe so eng als möglich gezogen werden, wenn sie ihren Zweck erfüllen soll, und zwar
wird als unterste Grenze der 200. Tag (weil jüngere Früchte in der Regel nicht am Leben
bleiben) und als obere der 300. Tag vorgeschlagen, jedoch unter Zulassung freier Beweis-
führung für die vor und nach diesen Terminen geborenen ehelichen wie ausserehelichen
Kinder.
Inouye (74) berechnet aus 1069 Fällen von bekanntem Konzeptions (rectius
Kohabitations-)Termin eine mittlere Schwangerschaftsdauer von 269,83 Tagen; als kürzeste
Dauer ergab sich 237, als längste 314 Tage. Die meisten Geburten (62,993) traten
zwischen dem 261. und 280. Tage post eohabitationem ein. Bis zur 9. Schwangerschaft
wurde eine Zunahme der Schwangerschaftsdauer bemerkt. Bezüglich des Alters der
Mütter ergab sich frühzeitiger und später Geburtseintritt vor dem 32. Lebensjahr häufiger
Die Schwangerschaft in gerichtlich-medizinischer Beziehung. 829
und mit dem Alter in steigender Häufigkeit, nach dem 32. Lebensjahr dagegen über-
haupt nicht mehr. Eine Dauer von 237 Tagen war die kürzeste, in der noch Kinder
mit den Zeichen der Reife (48 cm Länge) geboren wurden. Zum Schluss wurden 8 Fälle
von über 302tägiger Schwangerschaftsdauer angeführt, in denen nur 2mal Kinder von
übergrosser Entwickelung (über 5l em und 4000 g) geboren wurden; 2mal war das Ge-
wicht sogar unter 3000 g. (Die Beweiskraft dieser Fälle scheint nicht absolut sicher, weil
in 3 Fällen der angebliche Kohabitationstag mehr oder weniger lang vor den letzten
Menstruationstermin fällt. Ref.) Es wird vorgeschlagen, die obere Grenze der Empfängnis-
zeit über den 308. Tag hinaus vorzurücken.
Bedu (9) fand bei normalen frühgeborenen Früchten Länge und Gewicht in einem
gewissen Verhältnis zueinander, dagegen nicht bei mazerierten, wo nur die Länge, nicht
das Gewicht der Dauer der Schwangerschaft entspricht. Bei mumifizierten Früchten kann
aus der Länge auf die Dauer der Schwangerschaft bis zum Fruchttode geschlossen werden.
Bei Zwillingen muss zur Bearbeitung der Schwangerschaft die grössere der Früchte ver-
wendet werden. Kongenital-syphilitische Früchte zeigen keine Veränderung der Länge,
aber vermindertes Gewicht gegenüber normalen. Früchte von geringem Gewicht im Ver-
hältnis zur Länge werden häufig in Beckenendlage geboren.
Hannes (55) stellt nach den von Kaul (77) ausgeführten Untersuchungen an
der Breslauer Klinik fest, dass von 314 über 4000 g schweren Kindern 50°, länger als
280 und 11,7% länger als 300 Tage getragen worden waren (Schwangerschaftsdauer
a menstruatione berechnet), dass aber auch für 3000—4000 g schwere Kinder 46%, nach
mehr als 280 und 7%, nach mehr als 300 Tagen geboren worden waren. Von den über-
schweren Kindern haben 14°, von den mittelschweren 21% schon nach mehr weniger
erheblich verkürzter Schwangerschaftsdauer die Reife erlangt. Auch die durchschnittliche
Länge kann schon bei um 4—6 Wochen zu früh geborenen Kindern erreicht sein.
Hannes zieht aus diesen Beobachtungen den Schluss, dass die körperliche Entwickelung
der Frucht für die Beurteilung der Schwangerschaftsdauer allein nicht massgebend ist,
ferner dass die gesetzliche Empfängniszeit nach oben hin erweitert werden soll, endlich
dass zur Begutachtung nicht Hebammen, sondern nur Ärzte zugelassen werden sollen.
In der Diskussion weist Küstner darauf hin, dass die intrauterine Entwickelung
in sehr verschiedenem Tempo erfolgen kann und dass das Längenmass des Fötus für
die Bestimmung des Fruchtalters nicht ausreicht. Dyrenfurth betont ferner die
Unzuverlässigkeit der von Hebammen ausgeführten Messungen.
Heuser (62) stellte nach dem Vorgang Zangemeisters die äusseren Masse der
Frucht nach ihrer Grössenentwickelung bis zum Ende der Schwangerschaft in Kurvenform
dar. Dargestellt wurden auf diese Weise Gesamtlänge, Gewicht, frontookzipitaler Um-
fang, frontookzipitaler Durchmesser. Kopfhöhe, Brustumfang, Steissnabelhöhe, Beinlänge
und Fusssohlenlänge. Die hergestellten Kurven erleichtern die Altersschätzung einer
Frucht in ganz erheblicher Weise.
Kosmak (87) hält übertragene Schwangerschaft, namentlich in den besseren
Ständen unter dem Einfluss von Ruhe und Schonung für nicht selten und hat unter
500 Geburten 5 über 5000 g schwere Kinder beobachtet.
Lutz (96) fand am Wöchnerinnenheim Berlin die durchschnittlichen Grössenver-
hältnisse der Neugeborenen höher als in den Lehrbüchern angegeben wird, und zwar für
die 40. Woche (a menstruatione berechnet) als Gewicht 3310, als Länge 54 und als fronto-
okzipitalen Kopfumfang 37 cm. Das letztere Mass fand er häufig durch Kopfgeschwulst
und Konfiguration beeinflusst. Die Gewichtszunahme wurde vom 8. auf den 9. Monat
auf 730, vom 9. auf den 10. auf 830 und bis zum Ende des 10. Monats auf 430 g fest-
gestellt. Es wird daher vor Vergleichung der von verschiedenen Orten stammenden
Statistiken gewarnt.
Reuter (126) fand zwei nach den Angaben der Mutter ganz gleichalterige, frische
und intakte Früchte, von denen die eine im Uterus, die andere in der Tube sich ent-
wickelt hatte, in der Entwickelung schr ungleich, indem die tubare Frucht erheblich
weniger entwickelt war und zieht daraus den Schluss, dass Früchte von gleichem Alter
sehr verschieden entwickelt sein können. (Die Tube muss übrigens als ungünstiger Nähr-
boden für die Frucht angeschen werden und darum scheint eine Vergleichung von tubaren
und uterinen Früchten nicht angängig. Ref.)
Ahlfeld (1) stellt 82 Fälle von Riesenkindern aus der Literatur zusammen und
kommt zu dem Schlusse, dass die Verlängerung der Schwangerschaftsdauer für die über-
grosse Entwickelung von grosser Bedeutung nicht ist. Körperentwickelung und Ernährung
830 Geburtshilfe. Gerichtsärztliche Geburtshilfe.
der Eltern, Multiparität und männliches Geschlecht der Kinder werden als hauptsächlichste
Ursachen hervorgehoben.
Villapadierna (156) fand unter 647 rechtzeitig geborenen Kindern 50 von 4000
bis 4500 g und eines von 5000 g = 7,87°/, von 4000 g und darüber.
Brennecke 14) fand unter 12000 Geburten der Breslauer Hebammenlchranstalt
3,3°/, von 4000—4500, 0,3°/, von 4500—5000 und nur 3 über 5000 g Gewicht. In dem
mitgeteilten Falle war das 6750 g schwere Kind tot und die Schwangerschaft hatte (a men-
struatione) 42 Wochen gedauert.
In der Diskussion erwähnt Rosenstein 2 Kinder von gegen 6000 g Gewicht,
eines nach 41 wöchiger Schwangerschaft. Asch erwähnt ein 1314, Pfund schweres, Graden-
witz ein 6250 g schweres und 60 cm langes Kind. Letzterer erwähnt einen Fall von
Begutachtung der ehelichen Vaterschaft bei einem Kinde von 56 cm und 10 Pfund, dessen
eheliche Geburt als möglich angenommen wurde, obwohl der Vater erst 8 Monate 10 Tage
vor der Geburt des Kindes zurückgekehrt war,
Hager (53) teilt einen Fall von übertragener Schwangerschaft um 34 Tage (a men-
struatione ? Ref.) und Geburt eines 58 cm langen, 5500 g schweren Kindes mit. Bei einer
weiteren Schwangerschaft derselben Frau wurde nach 294tägiger Dauer (a menstruatione)
ein Kind von 55 cm Länge, 4225 g Gewicht und 37 cm Kopfumfang geboren.
Servy (138) berichtet über 12 Fälle von ungleich entwickelten Zwillingen, an deren
Hand er die Superfoetatio impropria (d. i. mit heterotopem Sitz der Eier) für zweifellos
möglich, die Superfoetatio vera dagegen für unmöglich und Zwillingsgeburten mit grosser
Pause zwischen den 2 Geburtsterminen für nicht beweisend erklärt.
Parrot (111) teilt einen Fall mit, in welchem eine Mehrgebärende, die seit 10 Jahren
nicht mehr geboren hatte, plötzlich rasch gebar, ohne eine Kenntnis von dem Bestehen
einer Schwangerschaft gehabt zu haben und als Gegenstück einen Fall von eingebildeter
Schwangerechaft, bei welchem der Arzt zu der erwarteten Geburt gerufen wurde.
Kriminelle Fruchtabtreibung.
Amschl (2) erklärt die Fruchtabtreibung für ein Gefährdungs-, nicht für ein Tötungs-
delikt und will, dass die Schwangere selbst straflos bleibe; ebenso soll der Versuch der
Abtreibung nicht strafbar sein.
Goldschmidt (44) bespricht die neuen Bestimmungen über Fruchtabtreibung im
Strafgesetzentwurf, welche vor allem die blosse ‚„Verschaffung“ von Abtreibungsmitteln
auch ohne Entgelt mit der Täterschaftsstrafe belegt und die Täterschaftsstrafe über den-
jenigen verhängt, welcher Mittel zur Abtreibung oder Fruchttötung anwendet (statt an-
gewendet hat), so dass es also nicht zur Tötung der Frucht gekommen zu sein braucht.
Endlich sind die angedrohten Strafmasse durchweg herabgesetzt. Im allgemeinen erklärt
sich Goldschmidt mit den Vorschlägen einverstanden, schlägt aber vor, grundsätzlich
die Selbstabtreibung und die nicht gewinnsüchtige Abtreibung seitens dritter als Ver-
gehen mit Gefängnis, die gewinnsüchtige Abtreibung seitens dritter dagegen als Verbrechen
mit Zuchthausstrafe zu bedrohen. Was die Strafbarkeit des Versuchs am untauglichen
Objekt betrifft, so wird dieselbe im Vorentwurf nicht ausdrücklich berührt, dagegen im
Gegenentwurf anerkannt. Die sehr wünschenswerte Bestrafung des schuldigen mannlichen
zur Fürsorge verpflichteten Teiles hat ebenfalls nicht der Vorentwurf, sondern der Gegen-
entwurf berücksichtigt, während der Verkauf und das öffentliche Feilbieten von Abtrei-
bungsmitteln in das Kurpfuschereiwesen gehört und in dem Entwurf eines Gesetzes gegen
Missstände im Heilgewerbe eine Stelle finden soll, jedoch sollte dieses Verbot nicht auf die
antikonzeptionellen Mittel Ausdehnung finden.
Bezüglich der Perforation des lebenden Kindes ist der Arzt durch den Notstands-
paragraphen gedeckt, während dies bei der Einleitung des künstlichen Abortus, wo die
Gefahr für die Mutter keine „gegenwärtige“ ist, nicht der Fall ist, es wird daher eine
Gesetzesbestimmung gewünscht, welche die Straflosigkeit der ärztlichen Aborteinleitung aus
medizinischer Indikation ausdrücklich feststellt (Gegenentwurf), dagegen soll die soziale
Indikation ausgeschlossen sein. Die Notwendigkeit einer gesetzlichen Sicherstellung der
Sterilisation, des Kaiserschnittes ete. wird verneint.
In der Diskussion spricht Strassmann den Wunsch aus, dass der Verkauf von
zur Abtreibung tauglichen Mitteln gesetzlich mit Strafe bedroht werden solle. Gott-
schalk äussert sich auf Grund eines von Oppenheim vorgetragenen Falles gegen
eine Indikationsstellung des künstlichen Abortus unter Berücksichtigung der etwaigen Ver-
erbung einer Krankheit auf das zu erwartende Kind; ferner äussert sich Gottscha Ik
Die Schwangerschaft in gerichtlich-medizinischer Beziehung. 831
gegen die Strafbarkeit des Versuchs am untauglichen Objekt, dagegen für die Strafbarkeit
des Feilhaltens von Abtreibungsmitteln. Leppmann macht darauf aufmerksam, dass
die Befürchtung einer vererblichen Erkrankung des Kindes bei der Mutter zur Wahnidce
werden kann, so dass sich die Abort-Einleitung zur Verhütung von Selbstmord recht-
fertigt. P. Strassmann äussert sich für Strafbarkeit des Versuchs am untauglichen
Objekt und für Strafbarkeit des Feilhaltens von Abtreibemitteln, endlich für Einholung
der Einwilligung bei Einleitung des künstlichen Abortus.
Bornträger (ll) fordert die Beschränkung des Verkaufs der antikonzeptionellen
Mittel auf die Apotheken, das Verbot der Reklame für dieselben und das Verbot der
Anwendung durch Hebammen, sowie strengere Indikationen für die Einleitung des künst-
lichen Abortus durch die Ärzte. In der Diskussion erwähnt Kriege das häufigere Vor-
kommen von Todesfällen nach Einführung von Abtreibungs-Instrumenten, von deren Ver-
trieb auch Gasters und Schrakamp üble Folge beobachtet haben.
Brun (17) bekämpft die von v. Winckel gemachten Vorschläge zur Einschränkung
der Fruchtabtreibung und spricht sich für Belehrung des Publikums, sowie besonders für
gründliche Besserung des Hebammenwesens, strenge Indikationsstellung für den künstlichen
Abort seitens der Ärzte und Besserung der Stellung der unehelichen Mütter (und wohl
auch der ausserchelichen Kinder! Ref.) aus.
Fleischhauer (26) berechnet die Häufigkeit krimineller Aborte auf 900, aller
septischen Abortfälle. Als hauptsächlichstes Mittel wird intrauterine Seifenwasserinjektion
erwähnt. Selbst grosse Exsudate nach perforierenden Scheidenverletzungen führen nur
selten zum Abort. In der Diskussion schlägt Stöckel vor, durch Nichtausstellung eines
Totenscheines in letalen Fällen eine gerichtliche Sektion zu erzwingen.
Carrere (20) beschuldigt als eine der Hauptursachen der Bevölkerungsabnahme in
Frankreich die Abtreibung, indem in den grossen Städten die Zahl der Aborte die der
rechtzeitigen Geburten bereits erreicht oder nahezu erreicht hat.
Gräfe (47) sieht in der Zunahme des kriminellen Abortus einen wichtigen Faktor
des Geburtenrückganges, ebenso (Diskussion) H. Veit und Fielitz und empfiehlt ge-
richtliche Verfolgung der gewerbsmässigen Abtreiber.
Hergott (60) erwähnt die beunruhigende Zunahme der Aborte in der Klinik zu
Nancy (auf 4304 Geburten 386 Aborte) und erklärt die Mehrzahl der infektiösen Aborte
(10 Todesfälle) für kriminell.
Hirsch (64) hält die Zunahme der kriminellen Aborte für einen wesentlichen Faktor
des Geburtenrückganges.
Hirsch (65) verwirft die von v. Winckel zur Einschränkung der Fruchtab-
treibung vorgeschlagene Meldung jedes Abortes durch Ärzte und Hebammen und Ein-
sendung jeder Abortiv-Frucht an den Amtsarzt zum Zweck der Untersuchung als viel zu
kompliziert und doch vergeblich, besonders aber als verwerflich im Hinblick auf die un-
bedingt aufrecht zu erhaltende ärztliche Schweigepflicht. Er hält für das wirksanıste Mittel
die Besserung der wirtschaftlichen Lage und das Schwangerschaftsverbot und die
Schwangerschaftsverhütung aus therapeutischen Gründen „unter weitgehender Berück-
sichtigung sozialer, fortpflanzungs- und rassenhygienischer Faktoren‘, auf keinem Fall aber
Zwangsmassregeln und erhöhte polizeiliche Kontrolle.
In einer Replik betont Hirsch (66) die Notwendigkeit einer von ärztlicher Seite
geübten Konzeptionsprophylaxe und statt strenger Strafe milde gesetzliche Behandlung
und Straflosigkeit der Frauen selbst (nicht der Abtreiber) als wichtigste Mittel zur Ein-
schränkung.
Jacoby (66) hebt die Zunahme der Abortusfälle hervor und schreibt dieselbe, be-
sonders in Anbetracht der Zunahme der von Anfang an septisch verlaufenden Fälle, der
Zunahme der kriminellen Aborte zu.
Kocks (86) will nach dem römischen Rechtsgrundsatze ‚„Infans pars viscerum
matris“ das gesetzliche Verbot der Fruchtabtreibung abgeschafft wissen.
Mc Pherson (9) fand unter 3500 Abortus-Fällen 74 kriminelle mit 13 Todes-
fällen.
Pilf (117) nennt unter den Ursachen des Geburtenrückgangs ebenfalls die krimi-
nelle Fruchtabtreibung und verlangt ein Verkaufsverbot für die bekannten UÜterus-Spritzen
mit langem Ansatzrohr.
Pilsky (118) glaubt, dass in den grossen Städten 50%, aller Schwangerschaften
abgetrieben werden, und hält die Abtreibung neben der Konzeptionsverhinderung für einen
der wesentlichsten Faktoren des Geburtenrückgangs.
Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1912. 53
832 Geburtshilfe. Gerichtsärztliche Geburtshilfe.
Kluge (183) hebt die Zunahme der Fehlgeburten in der Umgebung von Magde-
burg hervor und erklärt sie durch eine Zunahme der kriminellen Aborte, die er als eine
der wichtigsten Ursachen des Geburtenrückganges beschuldigt; er fordert Strafverschärfung
gegen die Abtreibung und bedingten Strafvollzug gegen die Schwangeren selbst, sowie
Belehrung der Klientel durch die Ärzte. In der Diskussion bestätigen Landsberg,
v. Alvensleben und Thorn den Einfluss der zunehmenden Aborte auf den Geburten-
rückgang und letzterer hält 80—90 °, der Aborte für kriminell, wozu besonders Sterilette,
Spritzen und Intrauterinpessare anec wendet werden, deren Verkauf gesetzlich verboten
werden sollte. Gleichzeitig wird die Zunahme der Todesfälle an septischem Abort gegen-
über den Puerperalfiebertodesfällen hervorgehoben. Desgleichen wird von v. Ingers-
leben, Burmeister und Friedel die Zunahme der kriminellen Aborte betont.
.Keferstein hebt die Abnahme der Kindsmorde gegenüber der Zunahme der künstlichen
Aborte hervor, welche durch Eihautstich, Curette oder Spritze bewirkt werden. Es wird
die Verfolgung der in den Krankenhäusern behandelten Aborte, ferner die Feststellung
der sich mit Behandlung weiblicher Geschlechtskrankheiten befassenden Kurpfuscher und
der Händler mit Abtreibemitteln empfohlen, des weiteren die Meldepflicht der Hebammen
bei Fehlgeburten, die Anstellung von lokalen Ermittelungen bei Verdacht auf kriminellen
Abort und bei bestätigtem Verdacht die Anzeige an die Staatsanwaltschaft, endlich die
Überwachung der hausierenden Händler.
v. Lingen (93) betont die Zunahme der kriminellen Aborte in der letzten Zeit
bei allen Völkern und hält die Hälfte bis zwei Drittel aller Aborte für kriminell, wenig-
stens unter dem Hospitalmaterial. Der Tod an Sepsis wurde in 1.7 % aller Aborte beob-
achtet und die Gestorbenen sind wohl alle auf den kriminellen Abortus zu rechnen. Als
Symptome des kriminellen Abortus werden angeführt: Schüttelfrost vor Auftreten der
Blutung, lange Dauer des serösen oder serös-blutigen Ausflusses, lange Retention des Eies
und Ausbleiben wehenartiger Schmerzen, stürmisch verlaufende septische Infektion und
peritonitische Erscheinungen am 2.—3. Tage der Erkrankung, dagegen bei weniger intensiver
Infektion Fieber und Infiltration des Parametriums mit Zersetzung des Eies. Von Ver-
letzungen werden eigentümliche Risswunden an der Portio und Verletzungen der Cervix
durch spitze Instrumente erwähnt; die Uterusperforation ist nicht sehr beweisend, weil
sie auch einer geübten Hand vorkommen kann. Von in neuerer Zeit beliebten Abtreibe-
verfahren werden Jodinjektionen in den Uterus, kombinierte Massage des Uterus, Ein-
bohrung des Fingers in den Muttermund, von innerlich — meist wirkungslos — gebrauchten
Mitteln Chinin, Scekale, Senfkörner erwähnt.
Thomae (148) erklärt gesetzliche und polizeiliche Mittel zur Einschränkung der
kriminellen Fruchtabtreibung für nutzlos und glaubt, dass nur durch Belehrung des
Publikums über die Gefährlichkeit der Eingriffe und erhöhte soziale Fürsorge die Frucht-
abtreibung eingeschränkt werden könne.
Schmidt (132) betont die Zunahme der Aborte in den Anstalten und namentlich
die zunehmende Häufigkeit schwer infizierter Fälle. Unter 99 Fällen von nachweisbarer
Ursache fanden sich 15mal kriminelle Eingriffe, davon 5 Todesfälle. Als häufigste Methode
der Abtreibung wird Einspritzung von Seifenwasser in den Uterus mittelst langer dünner
Hartgummispritze und Doppelgebläse erwähnt.
Titus (149) berechnet im Johns Hopkins Hospital die Zahl der Aborte auf 5.76%
ale geburtshilflichen Fälle, die Zahl der sicher nachgewiesenen Kriminellen Aborte auf
15°, der Aborte überhaupt und die Zahl der infizierten Aborte auf 78°, unter den
kriminellen:
Wolf (163) sieht die Fruchtabtreibung als einen wesentlichen Faktor bei dem Ge-
burtenrückgang an und schätzt für Deutschland die Zahl der jährlichen Abtreibungen auf
mindestens 100000. Unter 1000 Abtreibungen kommen nur etwa 5 zur gerichtlichen Ver-
folgung. Es wird Bestrafung der direkten und indirekten Anreizung oder Anlockung
verlangt.
Anders (3) teilt vier tödliche Fälle von Uterusperforation bei Fruchtabtreibung
mit, einen an der Vorderwand und einen am Fundus; in einem Falle war der Uterus-
körper 3—4 cm oberhalb des äusseren Muttermundes fast vollständig abgerissen. Bei be-
stehender Schwangerschaft und plötzlichem Eintritt schwerster Symptome mit Exitus und
bei der Sektion gefundener gangränöser Uterusperforation ist ein krimineller Eingriff mit
Sicherheit anzunehmen, da es eine spontane Gangrän post abortum nicht gibt.
Dumas (24) führt 18 Abtreibungsfälle an, 13mal durch intrauterine Injektion,
l mal durch Selbsteinführung eines Laminaria-Stiftes, 2ma} durch Einführung einer Kanule
und je Imal durch Zuführen von Absynth und von schleimiger Lösung, ferner 20 Todvs-
Die Schwangerschaft in gerichtlich-medizinischer Beziehung. 833
fälle nach Abtreibung und zwar 3mal durch Uterusperforation, 4mal durch toxische In-
jektionen (darunter 3mal mit Artemisia, Imal zugleich mit Apiol), 3mal durch intrauterine
Injektion, 3mal durch Einführung einer Kanüle, lmal durch Einführung eines gelben
Pulvers und 6mal durch unbekannte Eingriffe. Zur Beschränkung der erschreckenden
Zunahme der Abtreibungen wird Bekämpfung der neomalthusianischen Propaganda, strenge
Überwachung und Bestrafung der Abtreiber und Fürsorge für die Schwangeren empfohlen.
Gentzen (4l) stellt 60 Fälle von Perforation des Uterus bei Abortausräumung
zusammen, und zwar lmal mit Sonde, 9mal mit Dilatatoren (darunter 3 Darmvorfälle),
5 mittelst Kornzange (3 Darmvorfälle), 4mal mit Abortzange (3mal Darmvorfall), 26 mit
Curette (9mal Hervorziehen oder Verletzung des Darms), 1 mit Uterusstopfer, 3 mittelst
Fingers und ll nach instrumentellem Eingriff mit nicht sicherer Entstehung. Bezüglich
der gerichtsärzulichen Beurteilung ist die Stellung der Diagnose, die Wahl des Eingriffs,
die Ausführung und die Nachbehandlung zu berücksichtigen. Die Nichterkennung der er-
folgten Perforation kann in manchen Fällen als durch entschuldbare Unachtsamkeit oder
Zwischenfall (Unruhe der Kranken bei der Operation) bedingt und von Fahrlässigkeit zu
trennen sein. In allen Fällen ist der Nachweis des Kausalzusammenhangs zwischen Ver-
letzung und dem schlimmen Ausgang zur Annahme einer Fahrlässigkeit erforderlich.
Tomellini (150) fand bei der Sektion einer vier Wochen post mortem exhumierten
Leiche im Uterus Plazentarreste, in Scheide und Kollum Ecechymosen, die auf Eingriffe
hinwiesen, im Ovarium ein unverändertes Corpus luteum, in den Brüsten Kolostrum,
gut erhaltene thrombosierte Gefässe. Leber und Nieren zeigten Zerfall. Bei einem Todes-
fall an puerperaler Infektion und Exhumation nach zwei Monaten fanden sich die Darm-
schlingen mit dem Uterus verklebt und Adipocirebildung; die Gedärme sind demnach gegen
Fäulnis ziemlich widerstandsfähig.
Bürger (19) beschreibt drei Fälle von Abtreibung durch ein Intrauterinpessarium
mit sceptischer Endometritis, die in einem Falle zu eitriger Peritonitis und Exitus und in
einem Falle zur Totalexstirpation führte. Die schädliche Wirkung dieser jetzt zur Mode
gewordenen Abtreibemittel werden auf die meist nicht zu vermeidende Infektion .und die
starken Blutverluste zurückgeführt und beide Folgeerscheinungen durch die langsanıe Wir-
kung des Verfahrens erklärt. Den sich damit befassenden Personen gelingt es gewöhnlich,
sich mit der Ausrede zu decken, dass das Pessarium zur Verhütung der Konzeption ein-
geführt werde. Es wird deshalb ein Verbot der Behandlung aller Krankheiten der Ge-
schlechtsorgane durch Kurpfuscher vorgeschlagen.
Dods (23) beschreibt zwei Fälle von plötzlichem Tod durch Luftembolie, in welchen
Injektionen in den Uterus zur Fruchtabtreibung gemacht worden waren, in einem Falle
jedenfalls von der Schwangeren selbst. In beiden Fällen waren die Schwangeren tot bzw.
moribund aufgefunden worden, die Eihäute waren intakt, der Uterus emphysematös und
Hohlvene und rechtes Herz mit Luftblasen gefüllt. In einem Falle waren die Spuren eines
eingeführten Instumentes zu erkennen, dessen Weg von Blutaustritten bezeichnet war.
Falgowski (28) beobachtete Uterusperforation nahe dem Fundus durch Selbst-
einführung eines gespitzten Bleistiftes zur Fruchtabtreibung.
Franz (34) beobachtete eine Ureterfistel nach Abort, die wahrscheinlich auf Ureter-
verletzung durch Fruchtabtreibung zurückzuführen ist.
Brettauer (15) beschreibt eine Cervix-Fornix-Fistel der hinteren Lippe mit ever-
tierter Cervixschleimhaut bei virginellem Os externum bei einer Frau, die erst eine Fehl-
geburt im 5. Morate gehabt und dann vier ausgetragene Kinder geboren hatte. Es wird
angenommen, dass diese Fistel bei der ersten Geburt durch Kopfdruck (wahrscheinlicher
bei der Fehlgeburt. Ref.) entstanden war und die folgenden Kinder durch dieselbe hin-
durch geboren worden sind.
Freund (35) berichtet über zwei nicht tödliche Tetanusinfektionen nach Frucht-
abtreibung, die von den Schwangeren selbst in einem Falle mittelst eines Holzspans, im
zweiten mittelst Seifenwassereinspritzung in den Uterus unter Gebrauch einer Hartgummi-
Glasspritze mit langem geradem Ansatzrohr ausgeführt worden war. Benutzung von Holz-
werkzeugen werden für Tetanusinfektion als gefährlich erklärt.
Freund (36) beschreibt bei einem im 4. Monat ausgestossenen Fötus eine Platz-
wunde an den weichen Schädeldecken, die er durch den straffen äusseren Muttermund,
also für spontan entstanden erklärt.
Gerschun (42) beobachtete Selbsteinleitung des Abortus durch Einführung einer
mit Watte umwickelten Haarnadel mit Durchbohrung des Uterus.
Greene (48) entfernte aus der Bauchhöhle ein zwischen den Blättern des Mesen-
teriums liegendes Beinhäkchen, das von der Frau selbst zum Zweck der Fruchtabtreibung
EM
834 Geburtshilfe. Gerichtsärztliche Geburtshilfe.
— wie schon einmal früher — eingeführt worden und wahrscheinlich durch eine Uterus-
perforation in die Bauchhöhle geschlüpft war.
Heyrovsky (63) entfernte aus einer entzündlichen Geschwulst auf der linken
Darmbeinschaufel einen Katheter, der wahrscheinlich 5 Jahre früher (es war tatsächlich
Abortus erfolgt) unter Perforation des Uterus zur Fruchtabtreibung eingeführt worden war.
Koblanck (85) berichtet über eine kriminell hervorgebrachte Scheidengewölbe-
perforation und über einen Fall von Durchbohrung der hinteren Uteruswand mittelst eines
Bozeman schen Katheters, der stecken blieb und nach Spaltung der vorderen Uterus-
wand entfernt wurde. Beim septischen Abort wird die Curette wegen der Perforations-
gefahr verworfen.
Patek (113) teilt drei Todesfälle nach wahrscheinlicher Fruchtabtreibung mit, jedoch
fanden sich bei der Sektion nur in einem Falle ältere Verletzungen in der Höhe des inneren
Muttermundes, die auf kriminelle Massnahmen zurückzuführen waren.
Reifferscheid (124) beobachtete Uterusperforation hinten oben dicht hinter dem
rechten Tubenansatz durch Selbsteinspritzen von Seifenwasser mittelst Mutterspritze.
Die Durchbohrung war mit heftigem Schmerz erfolgt. Peritonitis, Totalexstirpation.
Schwarzwäller (136) entfernte ein abgebrocheens Ansatzrohr einer Braun-
schen Spritze aus einem im 2. Monat schwangeren Uterus.
Sichel (141) beobachtete tödliche Pyocyaneusinfektion nach Aborteinleitung und
Currettierung (! Ref.) seitens einer Hebamme. Der Pyocyaneus wurde im Blute nach-
gewiesen; der Uterus war nicht verletzt.
Stöckel (145) beschreibt einen Fall von Perforation der Hinterwand des Uterus durch
Selbsteinführung einer Uterusspritze zum Zweck der Aborteinleitung. Es fanden Ausräumungs-
versuche durch einen Arzt statt, der mit der Abortzange einen Gegenstand herausbeförderte,
den er für Darm- oder Zystenwand hielt. Bei der Laparotomie fand sich keine Darm-
verletzung, aber der Dünndarm enthielt teilweise Blut und das Mesenterium war sugilliert.
Die Ausräumung mit der Abortzange hält Stöckel für einen Kunstfehler. dagegen halt
er die Wintersche Zange für erlaubt. Bei jedem kriminell perforierten Abort sollte die
Totalexstirpation gemacht werden.
Stumpf (146) beschreibt einen Fall von Selbsteinspritzung einer unbekannten
Flüssigkeit (vielleicht Formalin), die nicht zur Verätzung, sondern zu Fixierung der
Schleimhaut des Uterus und beider Tuben führte, obwohl nur Scheideninjektion zugestanden
worden war. Exitus an Peritonitis. In der Diskussion erwähnt Rosenstein, dass
Selbstinjektion in den Uterus leicht möglich ist, und Maiss hält es für möglich, dase bei
Scheideninjektionen unter hohem Druck bei Abschluss der Scheide Flüssigkeit in den
Uterus eindringen könne.
Thies (147) beobachtete Liegen eines Intrauterinpessars bis zum 3. Schwanger-
schaftsmonat, ohne dass Abort herbeigeführt wurde. Die ärztliche Belehrung für Frauen,
solche Pessare zur Konzeptionsbehinderung einzuführen, wird ohne das Bestehen einer
Indikation für verwerflich erklärt.
Zacharius (166) berichtet über Selbsteinführung einer Haarnadel in den Uterus
mit dem Bügel voran behufs Fruchtabtreibung bei zweiwöchiger Verspätung der Menses.
Reuter (126) beobachtete Ausstossung eines völlig lebensfrischen Fötus mit intakter
Frucht gelegentlich einer Blasenspülung.
Abtreibungsversuch am untauglichen Objekt.
von Neugebauer (104) stellt 15 aus der Literatur gesammelte Fälle von Ab-
treibeversuch bei nicht vorhandener, aber vermuteter Schwangerschaft („Versuch am
untauglichen Objekt“) mit, von denen fünf tödlich verliefen und macht auf die Häufig-
keit der kriminellen Aborte, die er mit Olshausen auf 80% aller Aborte schätzt, und
namentlich auch der Versuche bei nicht vorhandener Schwangerschaft aufmerksam.
Ehrenberg (25) berichtet über drei Fälle von intrauterinen Einspritzungen zur Ab-
treibung einer fälschlich angenommenen Schwangerschaft, alle von den Frauen selbst ausze-
führt. in zwei Fällen mit Seifenwasser. In zwei Fällen entstand Uterusperforation, in einem
eine diffuse Schwellung im vorderen Scheidengewölbe, das wahrscheinlich verletzt worden
war. In allen Fällen wurde ein Widerstand mit Gewalt überwunden oder die Flüssig-
keit mit starkem Druck eingespritzt, stets unter Schmerzen und sofort auftretenden Krank-
heitserscheinungen.
A. Mueller (100) berichtet über einen Fall von Abtreibungsversuch bei fehlender
Schwangerschaft, in welchem eine Frau sich selbst in hockender Stellung mit Hilfe des
Die Schwangerschaft in gerichtlich-medizinischer Beziehung. 835
möglichst hochgehobenen Irrigators und bei in den Muttermund eingeführtem Ansatzrohr
1°/o Oxyeyanatlösung einspritzte. Es traten heftigste Schmerzen und Erscheinungen von
Quecksilbervergiftung auf und es wird Übertritt der Injektionsflüssigkeit in Tuben und
und Bauchhöhle angenommen.
Sigwart (142) berichtet über einen Fall von Abtreibungsversuch bei nicht vor-
handener Schwangerschaft, in welchem die Frau sich selbst in den Uterus einen Schreib-
griffel einführte, der zum Teil abbrach und stecken blieb, ferner einen weiteren von Ab-
brechen eines eingeführten Hartgummiansatzes einer Uterus-Spritze; im ersten Falle wurde
in hockender Stellung unter Pressen und Zuhilfenahme eines Spiegels, im zweiten unter
Leitung des Fingers die Einführung vollzogen. Besonders verdächtig auf derartige Ein-
griffe sind Beckenexsudate ohne vorausgegangene Geburt oder Abort, wovon 3 Fälle, dar-
unter ein Todesfall an um sich greifender Phlegmone beschrieben wurden. In einem
dieser Fälle wurde die Einführung eines Instrumentes von dritter Seite zugegeben. Die von
solchen Kranken gegebene falsche Anamnese kann zu unzweckmässigen und unrichtigen
Eingriffen von ärztlicher Seite führen, wie ein weiters mitgeteilter Fall erweist, in
welchem Schwangerschaft angenommen, der kleine Uterus für die Cervix gehalten, der
Uterus durchstossen und mit der Abortzange ein Stück Darm hervorgezogen wurde. Ferner
werden als Ursache solcher Exsudate Intrauterinstifte, die zur Konzeptionsverhinderung
eingeführt werden, beschuldigt.
Schmid (131) beobachtete Nekrose eines Myoms mit Durchbruch ins Peritoneum,
die er auf einen kriminellen Eingriff bei nicht vorhandener Schwangerschaft auffasst, und
einen zweiten Fall von Myomnekrose, in welchem eine Hebamme eine Einspritzung in den
Uterus vorgenommen hatte. In beiden Fällen kam es zu Peritonitis und Exitus.
Sippel (143) beschreibt einen Fall von Abtreibeversuch bei nicht vorhandener
Schwangerschaft, der im Herumbohren mit einer Stricknadel in den Genitalien bestand,
wodurch Peritoneun und Flexur verletzt wurden, dann aber, weil kein Abort eintrat, in
zweimaliger gewaltsamer Essiginjektion in den Uterus mittelst Ballonspritze, ausgeführt
vom Ehemann. nachdem die Frau das Ansatzrohr selbst eingeführt hatte. Durch die erste
Manipulation entstand ein Exsudat im Douglas mit stinkendem Eiter durch Darm-
bakterien, durch die zweite diffuse Peritonitis infolge Infektion mit virulenteren Keimen
von Uterus und Tube aus.
Thomae (148) beschreibt einen Abtreibungsversuch bei nicht vorhandener
Schwangerschaft, bei welchem der Ehemann mittelst einer Gummibirnspritze mit Uterus-
Ansatz ein zur Verhinderung der Konzeption gebrauchtes Pulver in Wasser suspendiert
einspritzte. Die sofort auftretenden Leibschmerzen und Kollapserscheinungen und eine
weiche Schwellung hinter dem Uterus nötigten zur Laparotomie, die ergab, dass unter
Perforierung der Cervix Flüssigkeit und Pulver zwischen hintere Scheidenwand und Douglas-
Peritoneum und ausserdem in den Uterus eingespritzt wurden und das Pulver durch die
Tuben in die Bauchhöhle eingedrungen war. Pulver und Spritze waren von einem Fabrik-
arbeiter unter den Arbeiterfrauen vertrieben worden.
Jung (76) berichtet über 2 Fälle von Abtreibungsversuch ohne Schwangerschaft,
im ersten Falle von ärztlicher Seite mit Bildung eines parametritischen Exsudates; im
zweiten wurde von der Frau selbst mittelst einer Spritze mit langem Ansatz Schmier-
seifenlösung statt in den Uterus in die Blase eingespritzt und die Blase perforiert, so dass
ein grosser Abszess zwischen Blase und Symphyse mit sekundärem Aufbruch nach dem
Cökum entstand und Exitus eintrat. Der 3. Fall betrifft eine Curettage bei Tubar-
schwangerschaft mit Tod an Sepsis.
Hirsch (67) beschreibt 4 Fälle von Abtreibungsversuchen bei Extrauterinschwanger-
schaft, in 2 Fällen durch Injektion in dem Uterus (einmal durch Abtreiberin, einmal
durch die Schwangere selbst ausgeführt), einmal war die Art des Eingriffs (durch Hebamme)
nicht zu ermitteln und einmal versuchte die Schwangere durch Wagenfahrten, Leib-
massage, Turnen, heisse Spülungen etc. den Abort hervorzurufen. Die Unterscheidung
der Extrauterinschwangerschaft von entzündlichem Adnexstumor ist bei frühzeitig ausge-
führtem Abtreibeversuch durch das Schmerzhaftwerden des extrauterinen Fruchtsackes
sehr erschwert.
Klauber (81) teilt einen tödlich verlaufenen Fall von Abtreibeversuch bei ver-
meintlicher Uterin-. aber vorhandener Extrauterin-Gravidität mit, in welchem sich die
Frau selbst mit einer mit langem Ansatzrohr versehenen Spritze eine wahrscheinlich kon-
zentrierte Sublimatlösung eingespritzt hatte. Das Ansatzrohr hatte die Uterus-Wand
durchbohrt und war in das linke Parametrium eingedrungen, wo es im Ligamentum latum
den linken Ureter quer durchtrennte und Blutung in das parametrane Gewebe hervorricf.
836 Geburtshilfe. Gerichtsärztliche Geburtshilfe.
Die Blase war unverletzt und die Nieren waren chronisch nephritisch erkrankt, die rechte
bereits funktionsunfähig. Ausserdem fand sich eine nekrotische Partie im Douglas, die mit
einer Nekrose in der Rektumwand kommunizierte, wahrscheinlich durch Verletzungen bei
den Abtreibe-Manipulationen. Ins Peritoneum war Blut, Harn und Darminhalt ausgetreten.
Knoop (84) berichtet über einen Abtreibeversuch durch innere Mittel bei Extra-
uterinschwangerschaft; das gebrauchte Mittel war „Mixal“, eine Mischung von Pflanzen-
stoffen, darunter besonders Scillin.
Ramos (122) beobachtete Abtreibungsversuche bei Extrauterinschwangerschaft
durch mehrmalige Sondeneinführung seitens einer Hebamme (das letzte Mal mit Schmerz
verbunden). Es entstand Peritonitis und bei der Laparotomie fand sich der tubare Frucht-
sack mit Eiter und Blutgerinnseln gefüllt und eine Plazenta, aber keine Frucht ent-
haltend.
Andere Mittel zur Schwangerschafts-Unterbrechung.
Burgl (c. 6) berichtet über einen Fall von Anklage wegen Fruchtabtreibung
mittelst „Stahltropfen‘“, die wegen degenerativer Hysterie der unglaubwürdigen Klägerin
abgewiesen wurde. Das Mittel wurde im Gutachten für ungeeignet erklärt.
Fränkel beschreibt die durch Röntgen-Bestrahlung hervorgerufenen Verände-
rungen der Ovarien, welche in letzter Linie in Totalatrophie bestehen. Bei sehr jungen
Tieren wird Sterilität, bei bestehender Gravidität Abort hervorrufen (l Fall beim
Menschen nach abwechselnder Bestrahlung der Eierstöcke und der Schilddrüse), und zwar
ist bei sehr frühzeitiger Entwickelung der Frucht eine spurlose Vernichtung durch
Resorption möglich. Eine diagnostische Durchleuchtung von Schwangeren muss daher
mit grosser Vorsicht geschehen. Einige Zeit nach der Bestrahlung können in der Keim-
drüse wieder Regenerationsvorgänge eintreten, so dass die Sterilität auch eine vorüber-
gehende sein kann.
von Klot (82) bezeichnet die Röntgenbestrahlung des graviden Uterus als ein
nicht sicheres Mittel der Abort-Einleitung in der ersten Schwangerschaftshälfte, dagegen
kann bei genügender Einwirkung der Tod der Frucht bewirkt werden. In der zweiten
Hälfte bleibt die Schwangerschaft wie es scheint ungestört. In einem in der Münchener
Klinik beobachteten Falle wurde im 3. Monat der Tod der Frucht bewirkt.
Baux und Roques (5) beobachteten tödliche Sublimat-Vergiftung 8 Tage nach
Selbsteinspritzung von Sublimat in den Uterus. Die Vergiftung wird nicht auf diese
Manipulation, sondern auf nachher von der Hebamme vorgenommenen Scheidenspülungen
von Lo °/% Sublimatlösung zurückgeführt (? Ref.).
Wichern (162) beobachtete Vergiftungserscheinungen, die im wesentlichen in
Urämie bestanden, bei einer im 4.—5. Monate Schwangeren durch Einnehmen von 10g
Kleesalz; nach 4 Tagen trat Abortus ein.
Schwalbe und Mücke (134) fanden bei Vergiftung trächtiger Meerschweinchen
mit Phosphoröl in der Leber der Föten fettige Degeneration, jedoch in geringerem Grade
als beim Muttertier.
Petrucci (116) wies an trächtigen Meerschweinchen den raschen Übergang von
Phosphor, Arsen und Quecksilber auf die Frucht nach, welche dieselben Veränderungen
der Leber und Nieren zeigt, wie das Muttertier. Bei Vergiftungen leichten Grades waren
die Veränderungen bei der Frucht schwerer als beim Muttertier.
Extramembranöse Schwangerschaft.
Beckmann (8) beobachtete Geburt eines nichtausgetragenen lebenden Kindes
9 Wochen nach erfolgtem Fruchtwasserabgang.
Gminder (43) beschreibt eine Plazenta mit charakteristischen Erscheinungen von
extramembranöser Schwangerschaft aus dem 8. Monat, nachdem seit dem 4. Monate
Wasserabgang bestand.
Linzenmeier (94) beschreibt die Ausstossung einer nicht reifen Frucht 4 Monate
nach dem DBlasensprung; die lebendgeborene Frucht zeigte Druckdifformitäten der
Extremitäten.
Stöckel (44) beobachtete die Geburt eines lebenden Kindes mit Druckdifformi-
täten (an den Fussgelenken) 6 Wochen nach Fruchtwasserabgang. Schrumpfung des Ei-
sackes an der Plazenta.
Verletzungen in der Schwangerschaft,
Herzog (61) beschreibt eine Verletzung einer zum 10. Male Hochschwangeren
durch Fall gegen das Abdomen, die unmittelbar zu starker Blutung und bei der nach
Die Schwangerschaft in gerichtlich-medizinischer Beziehung. 837
2 Wochen erfolgenden Geburt zu einer grossen Cervixruptur trotz Abwesenheit eines
räumlichen Missverhältnisses führte.
Goldschmidt (44) beobachtete spontane Ruptur des Fundus uteri am Ende der
Schwangerschaft in Folge von früherer dissezierender puerperaler Metritis.
Reifferscheid (123) beschreibt eine Ruptur des Uterus vom inneren Muttermund
bis zum Tubenansatz mit Austritt der der zweiten Schwangerschaftshälfte entsprechenden
Plazenta in die Bauchhöble; die Frucht war nicht mehr vorhanden. Als Ursache wird krimi-
neller Eingriff angenommen.
Wawor (160) teilt 2 Fälle von Traumen während der Schwangerschaft durch Fall
mit Blutungen aus den Geschlechtsteilen, einmal durch Pfählung mit Riss der hinteren
Scheidenwand bis ins Rektum, mit. In keinem Falle kam es zur Schwangerschaftsunter-
brechung.
Zweifel (170) konnte unter 22 Fällen von Lösung Gg regelrecht sitzenden Plazenta
nur einmal ein vorausgegangenes Trauma nachweisen.
Haymann (57) berichtet über Pfählung auf eiserner Gabel mit ausgedehnten Ver-
letzungen der Scheide und des Mastdarms bei einer im 3.—4. Monat Schwangeren. Trotz
der Besudelung der Wunden kam es zu keiner Unterbrechung der Schwangerschaft.
Schneider (133) erwähnt einen Fall von Frühgeburt im 7. Monat infolge von
Stoss durch ein Kalb gegen das Abdomen mit unmittelbar nach dem Trauma einsetzenden
Blutungen. Ein später nachgewiesenes Myom, dessen Entstehung von der Trägerin auf
den Unfall zurückgeführt wurde, wurde durch die Begutachtung als Unfallsfolge abgelehnt,
jedoch wurde eine Verschlimmerung und Wachstumsbeschleunigung durch den Unfall nicht
als unmöglich erklärt.
Fudge (38) beobachtete Durchbohrung des Uterus mit Austritt des durch Zer-
schmetterung der Wirbelsäule getöteten Kindes in die Bauchhöhle infolge von Selbst-
erschiessen. Durch die Einschussöffnung war Netz, durch die Ausschussöffnung die Nabel-
schnur vorgefallen. Die übrigen Bauchorgane waren unverletzt und durch Laparotomie
und Uterusnaht konnte die Kranke gerettet werden.
Tucker (153) beschreibt eine Bauchschusswunde links oberhalb des Nabels und im
schwangeren Uterus dicht am Fundus. Durch Kaiserschnitt wurde ein lebendes Kind
extrahiert, durch dessen Rücken über dem linken Schulterblatt die Kugel eingedrungen
und neben der Wirbelsäule stecken geblieben war. Die Mutter starb, das Kind. blieb am
Leben.
Haykens (59) beobachtete intrauterine Fraktur des Unterschenkels nach Fall der
Mutter gegen das Abdomen im 5. Monat.
Nemzowa (103) beschreibt eine intrauterine, infolge von Schlag gegen das Abdomen
der Mutter entstandene keulenförmige Missgestaltung der Hand mit Mangel der meisten
Knochen und rudimentären Fingern.
Rentoul (125) beobachtete intrauterine Fraktur des Unterschenkels mit Heilung
in Winkelstellung mit äusserer Narbe nach Fall gegen das Abdomen im 6. Schwanger-
schaftsmonat.
Kaiserschnitt post mortem.
Hawes (58) extrahierte 10 Minuten nach dem Tode einer Eklamptischen ein zya-
notisches Kind, das noch Herzschlag zeigte, aber nicht belebt werden konnte, durch
vaginalen Kaiserschnitt. (Der abdominale Kaiserschnitt wäre wohl schneller auszuführen
gewesen. Ref.)
Unterberger (154) machte nach Verblutungstod infolge von Exstirpation der
karzinomatösen Klitoris sofort die Sectio caesarea; das Kind war tot.
von Ingersleben (73) beschreibt einen Fall von Sarggeburt mit Inversion des
Uterus und Zerreissung des Dammes ohne blutige Durchtränkung der Rissflächen bei einer
an Schädelbasisfraktur, Hirnblutung und Meningitis gestorbenen Hochschwangeren. Die
Verwesungserscheinungen waren zur Zeit der 4 Tage post mortem vorgenommenen Sektion
schon sehr vorgeschritten. Da Temperatursteigerung vorhanden gewesen war, sind be-
ginnende Austreibungsbestrebungen intra vitam nicht ausgeschlossen. Das Kind war aus-
getragen.
Über die gerichtlicb-medizinische wichtige Diagnostik der Bees
namentlich über die serologische Diangnostik ist an anderer Stelle (Ph EES
der Schwangerschaft) referiert worden.
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(Ohne Unterbrechung der Schwangerschaft.)
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Leipzig, Sitzung v. 15. Jan. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 1112. (Eröffnung des
Appendixabszesses, Frühgeburt, Eiterung; Littauer verlangt in der Diskussion mög-
lichst frühzeitige Operation, ebenso Thies.)
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v. 18. Dez. 1911. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 49. p. 373. (Laparotomie.)
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ohne Störung der Schwangerschaft.)
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v. 11. Juni. Monatsschr. f. Geburtsh. u. Gyn. Bd. 36. p. 368. (Supravaginale
Amputation.)
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Geburt vor der Zeit, aber nur in 3 Fällen als Folge der Operation.)
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Gyn. et d’Obstetr. 2. Serie. Bd. 8. p. 745. (Ein in der Schwangerschaft operierter
Fall und zwei gleiche von Brouha und Audebert.)
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Ges. f. Geburtsh. u. Gyn. Berlin, Sitzung v. 28. Juni. Zeitschr, f. Geburtsh. u.
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Perner, A., Degenerative Veränderungen der Myome in der Schwangerschaft. Inaug.-
Diss. Bonn. (Zwei operierte Fälle.)
Pernice, L., Über Zwillingsschwangerschaft mit heterotopem Sitz der Früchte.
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gin., Sitzung vom 24. Febr. 1911. Annali di Ostetr. e Gin. Bd. 33. p. 242. (Zwillings-
schwangerschaft, Sectio caesarea, zwei lebende Früchte, Uterusexstirpation, Heilung.)
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Pousson, A., Nierenstein und Schwangerschaft. La Gynécologie Nr. 2. (Pyelotomie,
Naht des Nierenbeckens, Heilung.)
69.
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Anhang: Operationen während der Schwangerschaft. 841
Reifferscheid, Myom der hinteren Muttermundslippe. Niederrhein. Ges. f. Natur-
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von Kasuistik in der Diskussion von Lilienthal, Eliot, Harte, Le Conte,
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Breslau, Sitzung v. 23. Jan. Monatsschr. f. Geburtsh. u. Gyn. Bd. 35. p. 515. (Nephr-
ektomie ohne Unterbrechung der Schwangerschaft.)
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burg, Sitzung v. 15. Okt. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 37. p. 103. (Ein Fall im 5. Monat
wegen hochgradiger Verdünnung der Kaiserschnittnarbe.
. Scholl, Gleichzeitige Extra- und Intrauterinschwangerschaft. Fränk. Ges. f. Ge-
burtsh. u. Gyn., Sitzung v. 11. Nov. 1911. Münch. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 53.
(Totalexstirpation.)
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Med. Record New York. Bd. 81. p. 1012. (Zweimalige Laparotomie, zuerst zur
Myomenukleation, nach einigen Tagen zur Entfernung der ganz akut erkrankten
Appendix.)
. Siegel, P. W., Genitaltumoren und Schwangerschaft. Inaug.-Diss. Freiburg 1911.
(11 Ovarialtumoren, 16 Myome, 2 Karzinome.)
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Geburtsh. u. Gyn., Sitzung v. 19. Nov. 1911. Monatsschr. f. Geburtsh. u. Gyn.
Bd. 35. p. 364. (Supravaginale Amputation.)
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Leipzig, Sitzung v. 19. Febr. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 1123. (Exstirpation ohne
Schwangerschaftsunterbrechung.)
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Unterbrechung der letzteren.)
842
90.
91.
92.
wm
18.
19.
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*Beckmann, W., Zur Kasuistik und Therapie der chronischen Uterusinversion.
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treated successfully by operation. Lancet. Bd. 1. p. 84. (4 nach Wendung oder
Wendungsversuch, 1 nach Perforation, 1 nach Herabholen des Fusses bei Placenta
praevia, 1] nach Forzeps und 1l nach Spontangeburt.)
Bodle, H., Die Kraniotomie und die Bonner Frauenklinik. Inaug.-Diss. Bonn.
(Verteidigung der Kraniotomie am lebenden Kinde beiengem Becken und Ablehnung
des Kaiserschnitts bei schweren Komplikationen.)
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(Ein Fall von violenter Uterusruptur durch Wendung und ein Fall von inkompletter
Ruptur beim Versuch gewaltsamer Extraktion am Beckenende bei sechsmonatiger
Schwangerschaft.)
Brodhead, G. L., Spontaneous rupture of the the uterus during labor. New York
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wahrscheinlich infolge von Verletzungen bei früheren Geburten; weites Becken.)
. *Butler, G. H., Complete inversion of the uterus. Brit. med. Journ., Bd. 2. p. 1309.
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1841. (Verurteilung von Hebammen teils wegen Nichtherbeiholung ärztlicher Hilfe
bei Fieberfällen, bei Nachgeburtsblutung, bei Abort, ferner Infektion durch ein Panari-
tium am Daumen und Nichtanzeige und Nichtanrufung ärztliche Hilfe bei Blepharo-
blennorrhöe.)
*Corin, Pathogénie des ecchymoses sous-endocardiques dans la mort par hemor-
rhagie. 2. Congrès de Med. leg. de langue franç. Annales d’hyg. publ. et de med.
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Eichhoff, L., Seltsames Vorkommnis. Allg. deutsche Hebammenzeitg. 1911. Nr. 6.
(Mastdarmscheidenfistel bei Armvorfall und Spontangeburt.)
20.
32.
33.
39.
40.
4l.
42.
Die Geburt in gerichtlich-medizinischer Beziehung. 843
Fetzer, Über den Einfluss der Geburtsarbeit auf kranke Herzen. Oberrhein. Ges.
f. Geburtsh. u. Gyn., Sitzung v. 28. April. Beitr. z. Geburtsh. u. Gyn. Bd. 17.
p, 394. (1 plötzlicher Todesfall in partu, Kaiserschnitt eine Minute nach dem Tode,
lebendes Kind; ein plötzlicher Todesfall während des vaginalen Kaiserschnitts im
8. Monat.)
. *Frey, Trauma in der Nachgeburtsperiode. Oberrhein. Ges. f. Geburtsh. u. Gyn.,
Sitzung v. 27. Okt. Beitr. z. Geburtsh. u. Gyn. Bd. 18. p. 161.
. *Fritsche, E., Zur Frage der Incontinentia urinae. Inaug.-Diss. Freiburg.
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burt. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 667. «(Vorfall der Hand des Kindes durch
den Anus.)
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. *Hellier. Acnte inversion of the uterus. North of England Obstetr. and Gyn.
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Geburtsh. u. Gyn., Sitzung v. 19. Mai. Monatsschr. f. Geburtsh. u. Gyn. Bd. 36.
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Kupferberg, Uterusruptur. Ärztl. Kreisver. Mainz, Sitzung v. 13. März. Münch.
med. Wochenschr. Bd. 59. p. 1132. (Violent, nach Wendung und Extraktion be-
dingt; komplette Kolpaporrhexis mit Zerreissung des Uterus an der Kante vom
Muttermund bis zur Tubenecke.
— Riesenuterusmyom mit Retentio placentae mensis V. Ärztl. Kreisver. Mainz,
Sitzung v. 13. März. Münch. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 1132. (Faulige Zer-
setzung d. Plazenta nach 36stündiger Retention.
Ladinski, L. J., Rupture of uterus during parturition. New York Ac. of Med.,
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(Bei Wendung und Extraktion entstanden.)
Loewinsohn, B., Die Beckenverletzungen unter der Geburt, ihre Ätiologie, Symptome
und Behandlung. "Inaug. -Diss. Freiburg 1910.
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porrhexis mit Vorfall von Darmschlingen nach Zangenentbindung.)
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Zeitschr. f. Geburtsh. u. Gyn. Bd. 72. p. 781. (Bei tief im Becken stehendem Kopf
spontan aufgetreten.)
. — Verblutung bei spontaner Uterusruptur. Ges. f. Geburtsh. u. Gyn. Berlin, Sitzg.
v. 25. Okt. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. p. 807. (Im Beginn der Eröffnungs-
periode bei IX para aufgetreten.)
Marx, S., A unique labor case. New York Soc. of Med., Sitzung v. 4. Jan. Med.
Record New York. Bd. 81. p. 244. (Zerreissung des Septum rectovaginale und Aus-
tritt von Schulter und Arm durch den Anus nach Entwickelung des Kopfes mittelst
Achsenzugzange.
*Minuchin, N.. Über die Ruptur der Symphysis ossium pubis unter der Geburt.
Wien. klin. Rundsch. Bd. 26. p. 689 u. Inaug.-Diss. Basel.
Monin, L., Über Perforation des Kopfes. IV. russ. Gyn.-Kongr. 1911. Monatsschr.
f. Geburtsh. u. Gyn. Bd. 35. p. 229. (Die Perforation des lebenden Kindes ist nicht
zu umgehen, wenn Kaiserschnitt abgelehnt wird.)
Morestin, Gangrene genitale d’origine dystocique. Soc. de Chir., Sitzung v. 14. Febr.
Gaz. des Hôp. Bd. 85. p. 280. «Ausgedehnte Gangrän des Septum urethro-vesico-
844
52.
53.
63.
G4.
Geburtshilfe. Gerichtsärztliche Geburtshilfe.
cervico-vaginale und rectovaginale nach Zangenversuch und schwieriger Extraktion
bei Steisslage und Perforation des nachfolgenden Kopfes.)
. *Mosbacher, E., Beitrag zur Ätiologie und Therapie der Uterusruptur. Inaug.-
Diss. Erlangen. 1911.
Nieszytka, Über Verblutung unter und gleich nach der Geburt vom gerichts-
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. *Platz, W., Das Recht des ungeborenen Kindes auf Leben. Inaug.-Diss. Frei-
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of Obstetr. Bd. 65. p. 608. (Spontane Durchbrechung des Septum rectovaginale und
des Dammes.)
*Rouvier, J., Des ruptures de la voute du vagin pendant le travail. Annales de
Gynec. 2. Serie. Bd. 9. p. 193.
Salzberger, M., Über die Gefährdung des Kindes durch das in der Geburt gegebene
Skopolamin-Morphium. Inaug.-Diss. Freiburg 1910. (Leugnet eine Gefährdung des
Kindes.)
Saniter, Durch Metreurynter abgerissene Porto, Ges. f. Geb. u. Gyn. Berlin, Sitzg.
v. 22. März. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. p. 496. (Durch Zug am Metreurynter
bei Placenta praevia.)
Schütze, Irreparable Ruptur der Urethra post symphyseotomiam. Nordostd. Ges.
f. Gyn. Sitzg. v. 25. XI. 1911. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. p. 101. (Schwere
Harnröhrenverletzung nach Inkontinenz.)
Scipiades, E., Inkomplette Uterusruptur. Ges. d. Ärzte Budapest, Sitzg. v. 22. VI.
Pester med.-chir. Presse. Bd. 48. p. 193. (Bei Wendung entstanden.)
*Seyberth, L., Ein Fall von Uterusruptur bei Uterus bipartitus. Med. Klinik. Bd. 8.
p. 279.
Steudemann, Klinische Erfahrungen über die Cervixdilatation nach Bossi.
Inaug.-Diss. Freiburg. (4 Todesfälle infolge von Verblutung an Cervixrissen, die
aber mehr der nachfolgenden Entbindung als der Dilatation zugeschrieben
werden.)
Stöckel, W., Tödliche intraperitoneale Verblutung intra partum. Nordwestdeutsche
Ges. f. Gyn., Sitzg. v. 11. Nov. 1911. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 35. p. 483.
(Verblutung durch Platzen eines subserösen Varix an der Hinterfläche des Uterus
in der Höhe des inneren Muttermundes.)
Strassmann, P., Uterusruptur. Ges. f. Geb. u. Gyn. Berlin, Sitzg. v. 12. VII.
Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 72. p. 774. (Bei engem Becken nach Zangen- und
Wendungsversuch.)
. *Treub, De Verloskunst, verdedigt Tegenover de Verloskundigen. Nederl Tjidschr.
v. Geneesk. 1910. II. Ar. 2.
Verurteilung einer Hebanıme wegen fahrlässiger Tötung. Urteil d. Reichsgerichts
vom 24. Mai. Zeitschr. f. Med.-Beamte. Bd. 25. Il. Beil. p. 167. (Zurückgebliebene
grössere Nachgeburtsreste nach rechtzeitiger Geburt; die Hebamme holte den Arzt
erst nach 36 Stunden, obwohl die Blutung eine starke und während der ganzen Zeit
andauernde war.)
Verurteilung einer Hebamme wegen fahrlässiger Tötung. Urteil des Reichsgerichts
vom 24. Mai. Med. Klinik. Bd. 8. p. 1256. (Die Hebamme hatte nicht bemerkt, dass
Plazentarstücke zurückgeblieben waren und rief trotz starker Blutung nicht ärztliche
Hilfe an.)
*Vogelsberger. Zur Kasuistik und Genese der traumatischen Verletzungen der
weichen Geburtswege. Arch. f. Gyn. Bd. 97. p. 474.
Die Geburt in gerichtlich-medizinischer Beziehung. 845
65. *Wawor, G. Zwanzig Jahre Geburtshilfe auf dem Lande. Prager med. Wochenschr.
Bd. 37. p. 482.
66. Wesenberg, W., Verblutung während der Geburt infolge Ruptur eines Aneurysmas
der Milzarterie. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 463.
67. Winternitz, H., Über sogenannte Pantoponvergiftungen neben Bemerkungen über
tabische Atemkrisen und über die Wirkung eines morphinfreien Pantopons.
Therap. Monatsh. März. (Betont die Möglichkeit von Pantopon-Vergiftungen
und hält die Kombination von Pantopon mit Skopolamin für nicht ungefähr-
lich.)
68. Zacharias, Zur Kasuistik der Verletzungen des Genitaltraktus im Anschluss an
Spontangeburt und geburtshilfliche Operationen. Nürnb. med. Ges. u. Poliklinik,
Sitzg. v. 11. I. Münch. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 615. (Ein tief ins paravaginale
und paraproktale Gewebe reichender, die Scheide fast in ganzer Länge durchzicehender,
stark blutender Riss bei Spontangeburt.)
69. Zurücknahme des Prüfungszeugnisses einer Hebamme wegen Unzuverlässigkeit. Ent-
scheidung des preuss. Oberverwaltungsgerichts v. 2. III. 1911. Medizinalarchiv 1911.
2. (Zerrung an der Nachgeburt und unvollständige Entfernung derselben, Nicht-
berufung eines Arztes trotz drohender Verblutung.)
Platz (49) betont gegenüber Hegar angesichts der Fortschritte der heutigen ge-
burtshilflichen Technik die Berechtigung einer höheren Wertschätzung des kindlichen
Lebens und die Berechtigung einer Erweiterung der Indikation zum Kaiserschnitt gegen-
über der Perforation.
Treub (61) bezeichnet die Perforation des lebenden Kindes für gewisse, wenn
auch seltener gewordene Fälle als unvermeidbar.
.Wawor (65) erklärt unter den ungünstigen Verhältnissen der Landpraxis die
Opferung des lebenden Kindes zugunsten der Mutter für öfters notwendig und unver-
meidbar.
Minuchin (40) beobachtete Ruptur der Symphyse bei Anlegung der Zange
an den am Beckenboden stehenden Kopf bei verengtem Becken.
Fritsche (22) berichtet über einen Fall von Symphysen-Ruptur ach hoher Zange
bei Gesichtslage; später trat nach nochmaliger Spontangeburt in Gesichtslage, wahr-
scheinlich durch eine erneute Ruptur, hartnäckige Harn-Inkontinenz auf.
Bauereisen (4) führt als Prädisposition zur Uterus-Ruptur telangiektatische
Veränderungen des Cervix und des Korpus zusammen mit Atrophie des unteren Uterin-
segmentes und der Ligamente an.
Grossmann (24) beschreibt einen Fall von spontaner, ohne alle nachweisbare
Ursache und ohne Vorboten bei schwacher Wehentätigkeit bei einer XIII para mit nor-
malem Becken aufgetretener Uterusruptur, die infolge Zerreissung einer grösseren Vene
rasch tödlich endete. Durch Sectio caesarea post mortem wurde ein tief asphyk-
tisches. nicht zu belebendes Kind zutage gefördert. Die mikroskopische Unter-
suchung der Uterus-Wandungen nahe der Rissstelle ergab keine nennenswerten Verände-
rungen.
Damm (16) beschreibt 4 Fälle von Uterusruptur bei Vielgebärenden mit nur wenig
verengtem Becken, darunter einen bei in der Vulva sichtbarem Kopf und einen bei nicht
sachgemäss behandelter Schieflage; in dem 4. Falle war die Ruptur violent infolge ver-
geblichen Zangenversuchs bei hochstehendem Kopf eingetreten.
Seyberth (57) beschreibt einen Fall von Schwangerschaft in einem Uterus bipar
titus im 7. Monate. in welchem die Schwangere ihres Zustandes völlig unbewusst war;
die leere Uterushöhle hatte unregelmässig weiter menstruiert. Die gravide Hälfte war
wahrscheinlich durch ein Trauma geborsten und Fötus und Plazenta waren in die Bauch-
höhle ausgetreten.
Mosbacher (43) teilt 2 Fälle von violenter Uterusruptur, einen nach Wendungs-
versuch und einen nach manueller Plazentarlösung, ferner einen Fall von violenter Kolp-
aporrhexis, in welchem das Scheidengewölbe bei manueller Plazentarlösung durchgestossen
worden war.
Frey (21) berichtet über einen Fall von Zerreissung des hinteren Scheidengewölbes
mit Netz- und Darmvorfall nach manueller Plazentarlösung seitens einer Hebamme. Das
eingeleitete gerichtliche Verfahren wurde ausgesetzt. Die Möglichkeit einer solchen Zer-
reissung bei Plazentarlösung wird bezweifelt, in der Diskussion dagegen von Sellheim
816 Geburtshilfe. Gerichtsärztliche Geburtshilfe.
bei ungeschicktem Verfahren bejaht. Mayer glaubt, dass ein spontaner Eintritt der
Zerreissung intra partum nicht auszuschliessen ist und Wormser beobachtete Zerreissung
des hinteren Laquear durch Kohabitation 14 Tage post partum.
Klix und Schüler (29) beschreiben einen Todesfall durch quere, 11 cm lange
Durchreissung des Bauchfells oberhalb des Blasenscheitels bei einer nach der Geburt Ver-
storbenen, bei welcher eine Hebammenpfuscherin eine Untersuchung vorgenommen hatte
und Hebamme und Arzt schon bei ihrer Ankunft bedrohliche Erscheinungen vorgefunden
hatten. Die normal inserierte Plazenta war vor der Frucht in der Scheide geboren worden.
Eine spontane Entstehung des Risses war wegen der Beckenverengerung nicht auszu-
schliessen (Conj. vera 8 cm).
Rouvier (52) erklärt die Kolpaporrhexis in der Mehrzahl der Fälle für eine viv-
lente Verletzung, besonders bei Wendung, manueller Plazentarlösung und bei unvorsich-
tiger instrumenteller Entbindung und Einführung der Instrumente in falscher Richtung.
Es werden 3 tödliche Fälle mitgeteilt, 2 nach Wendung und Extraktion und einer nach
Zangenentbindung; in dem letzteren Falle kam es zur Anklage wegen Kunstfehlers,
jedoch war offenbar die Verletzung schon vor Ausführung der Operation spontan ein-
getreten.
Vogelsberger (64) beschreibt 4 Fälle von Durchreissung der Harnröhre und
zwar 2 durch 'Tamponade (die in einem Falle ohne Spekulum ausgeführt worden war)
und zwei nach Hebosteotomie; in einem der letzteren Fälle war ebenfalls fest tamponiert
worden, so dass die Verletzung auch dadurch zustande gekommen sein kann. Ferner
wird ein Fall von schwerer Verletzung des unteren und mittleren Drittels der Scheide.
wahrscheinlich durch vergebliche Wendungsversuche mit tödlicher Blutung mitgeteilt und
schliesslich 3 Fälle von Fornixrupturen, einen nach Braxton-Hicksscher Wendung,
einen nach vergeblichen Entbindungsversuchen mittelst Perforation, Kraniklasma und Wen-
dung und einen, dessen Ursache unaufgeklärt blieb (eitrige Peritonitis schon vor der Ent-
bindung).
Potel (50) beobachtete nach schwerer Entbindung in Steisslage ausgedehnte
Gangrän der Blase, Harnröhre, fast des ganzen Uterus und der Scheide und der vorderen
Rektumwand.
Nieszytka (44) bespricht bei den Verblutungen bei der Geburt zunächst die
Uterusruptur, für deren Burteilung neue Gesichtspunkte nicht aufgestellt werden, ebenso
die Verblutung durch Placenta praevia; für Verblutung durch frühzeitig: Ablösung der
normal sitzenden Plazenta wird die Schwierigkeit der Diagnose nicht allein für die Heb-
amme sondern auch für den Arzt hervorgehoben und ein Nichterkennen des Zustandes
für entschuldbar erklärt. Bei Verblutungen in der Nachgeburtsperiode und Retention der
Plazenta wird Unterbindung der Nabelschnur nach der Plazenta zu für Merkmal eines
sachgemässen, Ausgerissensein der Nabelschnur aus der Plazenta dagegen für Merkmal
eines fehlerhaften Verfahrens erklärt. Bei Sektionen ist aber auf die mehr oder weniger
feste Adhärenz der Plazenta LP. acereta‘“) mit der Uteruswand zu achten. Der Kausul-
konnex zwischen dem Verhalten der Hebamme und der Plazentarretention wird als ge-
geben erachtet, wenn das Zurückbleiben von Resten nicht erkannt, trotz Blutung die Herbei-
rufung des Arztes unterlassen und von der Hebamme selbst ungerechtfertigte innere Lösungs-
versuche vorgenommen worden waren, ferner wenn sie bei sehr bedrohlicher Blutung die
Ankunft des herbeigerufenen, weit entfernten Arztes abwartete, ohne selbst die Lösung
zu versuchen oder wenn sie bei diesem Versuche andere Kunstfehler begangen hat. Dem
Arzte wird die Verblutung zur Last gelegt werden können, wenn er trotz bedrohlichster
Blutung keinen Versuch zur Lösung der Plazenta oder des Restes unternimmt, die son-
stigen blutstillenden Mittel nicht anwendet oder bei einem einzigen, sich als unzureichend
erweisendes Verfahren (Cred éi stundenlang verbleibt.
Corin (14) führt die subendokardialen Ekchymosen im linken Ventrikel bei Ver-
blutungstod auf Erhöhung des Druckes in den Venen zurück.
Uterusinversionen wurden durch gleichzeitige Expression und Zug an der Nabel-
schnur von Aytoun (2) und Wavor (65) (seitens der Hebamme ausgeführt) beobachtet,
ferner bei Expression der Plazenta von Boyd (8), Butler (11) Day (17) und
Phillips (48), und bei gewaltsamer Entfernung der Plazenta von Nyström (46) und
Phillips (48).
Grossmann (24) glaubt, dass die Umstülpung meistens spontan eintritt (in
dem mitgeteilten Falle war sie durch starkes Pressen veranlasst, ebenso in einem von
Kehrer in der Diskussion mitgeteilten Falle). Sicher spontan entstanden waren die Fälle
Unglücksfälle u. Genitalverletzungen ausserhalb der Zeit von Schwangerschaft u. Geburt. 847
von Altkaufer (l) und Hellier (27), wahrscheinlich spontan entstanden der Fall von
Beckmann (5).
Nieszytka (44) erkennt eine spontane Entstehung der Uterusinversion an be-
sonders bei Fundusinsertion und beschuldigt für violente Entstehung den Zug an der
Nabelschnur, Expressionsversuche bei schlaffem Uterus, zu starken Druck und bei ma-
nuellem Lösungsversuch den Zug an der erst teilweise gelösten Plazenta. Die Beurteilung
von Verblutung bei Inversion beruht auf dem Nachweis einer violenten Entstehung in-
folge unsachgemässer Eingriffe, ferner auf dem Unterbleiben, beziehungsweise der Erfolg-
losigkeit der Reinversion und bei Verblutung nach gelungener Reinversion auf die Art des
eingeschlagenen Verfahrens.
Anhang: Unglücksfälle und Genitalverletzungen ausserhalb der
Zeit von Schwangerschaft und Geburt.
l. Arzt für einen Operationsfehler haftbar gemacht. Ärztl. Sachverständigenzeitung.
Bd. 18. p. 152 u. Zeitschr. f. Med Beamte, Bd. 25. 2. Beil. p. 117. (2malige Per-
foration des Uterus und Lysolausspülung bei Abortausräumung; Exitus an Peritonitis
nach 24 Stunden. Verurteilung des Arztes in höchster Instanz, mit der Begründung,
dass der Arzt die Verletzungen hätte wahrnehmen müssen.)
2. *Asch, Darmprolaps bei inkomplettem Abort. Schles. Ges. f. vaterl. Kultur, med.
Section. Sitzung v. 20. Okt. 1911. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 38. p. 339.
3. *Basset, Fall von Rektovaginalfistel durch Zwanck-Schillingsches Flügelpessar.
Gyn. Ges. Breslau. Sitzung v. 21. Nov. 1911. Monatsschr. f. Geburtsh. u. Gyn.
Bd. 35. p. 233.
4. Bode, F., Stenose beider Ureteren durch einen in der Scheide befindlichen Fremd-
körper. Münchn. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 1156. (Durch Narben fixierter, 8 cm
breiter Regenschirmgriff, wahrscheinlich zur Masturbation eingeführt; Blasenscheiden-
fistel, Kompression der Ureteren, eitrige Ureteropyelitis.)
5. Brandao, Netzvorfall in die Scheide. Revue de Gynec. Juli. (Kein Trauma, keine
Schwangerschaft; Ursache des Scheidenrisses blieb unaufgeklärt.)
6. Butler-Smythe, A. C., A vaginal pessary retained for twinty-nine years. Lancet.
B. 1. p. 575 (s. Blasenscheidenfisteln).
7. Desplats, R., Zufälle bei der Radiotherapie der Uterusfibroide. Journ. des Sciences
med. de Lille, 6. April. (Macht auf die schwer zu heilenden Ulzerationen durch Ver-
brennung aufmerksam.)
. *Döderlein, A., Uterusperforation. Gyn. Ges. München. Sitzg. v. 17. Juli 1911.
Monatsschr. f. Geburtsh. u. Gyn. Bd. 35. p. 247.
9. *Doleris, J. A., Schwere Geburt durch eine im Douglas zurückgelassene Kom-
presse. La Gynécologie. Bd. 16. Nr. 8.
10. *Eberhart, F., Über Uterusperforation mit Tubenherabzerrung. Zentralbl. f. Gyn.
Bd. 36. p. 1611.
LL Ebermayer, Rechtsfragen aus der ärztlichen Praxis. Deutsche med. Wochenschr.
Bd. 38. p. 613. (Verurteilung einer Hebamme wegen fahrlässiger Tötung, weil sie
eine karzinomkranke Frau in Behandlung genommen hatte, so dass es schliesslich zu
einer Operation zu spät war.)
12. *Geuer, Uterusperforation. Ges. f. Geburtsh. u. Gyn. Köln. Sitzung v. 12. Juli
1911. Monatsschr. f. Geburtsh. u. Gyn. Bd. 36. p. 732.
13. Gonzalez, Peligros de las curas intrauterinas. Siglo med. 1911, 8. Juli.
14. *Gräupner, Instrumentelle Verletzungen des Uterus. Nordostdeutsche Ges. f. Gyn.
Sitzung v. 23. März. Monatsschr. f. Geburtsh. u. Gym. Bd. 35. p. 649.
15.'*Halban, J., Zur Kasuistik der Uterusperforationen. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36.
p. 504 u. 651.
16. *von Halfern, G., Über das Zurücklassen von Fremdkörpern in der Bauchhöhle.
Inaug.-Diss. Freiburg.
17. *Herz, E., Zur schnellen Erweiterung der Gebärmutter, nebst einigen Bemerkungen
zur Technik der Ausräumung. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 1048,
18. Hinterstoisser, H., Verlorene Gazekompressen. Wiener klin. Wochenschr. Bd. 25.
p. 589. (Ein Fall.)
19. Hirsch, G., Eine hysterische Röntgenverbrennung. Gyn. Ges. München, Sitzung
Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1912. 54
Re)
21.
22.
26.
27.
40.
4l.
Geburtshilfe. Gerichtsärztliche Geburtshilfe.
v. 15. Dez. 1911. Monatsschr. f. Geburtsh. u. Gyn. Bd. 35. p. 628 u. Bd. 36. p. 335.
(Die über die Bestrahlungsstelle weit hinausgehende Verbrennung erwies sich als
hysterisches Artefakt.)
*Jacobson, W. L., Zur Frage über Uterusperforation. Sammlung von Arbeiten
über Geburtsh. u. Gyn. (Festschrift für Dr. von Ott.) Bd. 2. Petersburg 1911.
Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 782.
*von Jaworski, J., Trauma als Ursache für das Platzen einer Pyosalpinx mit
Entleerung in die freie Bauchhöhle hinein. Gyn. Rundschau. Bd. 6. p. 478.
*Kaiser, Uterusperforation. Gyn. Ges. Dresden. Sitzung v. 21. März. Zentralbl.
f. Gyn. Bd. 36. p. 932.
Kraus, E., Rechtsseitiger Riss des Corpus cavernosum clitoridis. Ärztl. Verein
Brünn. Sitzg. v. 18. Dez. 1911. Wiener klin. Wochenschr. Bd. 25. p. 189. (Angeblich
durch Fall von einem Stuhl entstanden, jedoch Verletzung durch Koitus in abnormer
Stellung nicht auszuschliessen; eine ähnliche Zerreissung durch Unfall wird von
Scherbek mitgeteilt.)
*Krüger, R., Die Ätzungen des Uterus und ihre Gefahren. Inaug.-Diss. Greifs-
wald 1911.
. Lawrence, C. S., Perforation of uterine wall with injury to intestine; resection
of intestine. Virginia Med. Semi-Monthly. Bd. 17. Nr. 9.
Lendon, A. A., Perforation of uterus with Hegar’s dilators. Australas. Med. Gaz.
Bd. 31. Nr. 19.
Malpractice. Med. Record, New York. Bd. 81. p. 448. (Klage gegen einen Arzt
wegen Zurücklassen einer Gazeserviette in der Bauchhöhle; der Arzt beschwor, die
Bauchhöhle überhaupt nicht geöffnet zu haben.)
— Med. Record. New York. Bd. 82. p. 1079. (Zurücklassung zweier Gazestreifen nach
Exstirpation des karzinomatösen Uterus und Abszessbildung durch den Fremd-
körper.)
*Meyer, O., Uterusperforation. Wissensch. Ärzteverein Stettin. Sitzung v. 7. Mai,
Berl. klin. Wochenschr. Bd. 49. p. 1396.
*Noon, C., Traumatic rupture of the uterus with prolapse of intestines into the
vagina followed by chronic intestinal obstruction. Journ. of Obstet. and Gyn. of
Brit. Emp. Octber. p. 213.
Paravicini, Eine ursächlich unklare postoperative Plexuslähmung. Korrespondenz-
blatt f. Schweizer Ärzte. Nr. 12. (Bei 3stündiger Myomoperation in Chloroform-
narkose entstanden.)
Payne, A. G., The use and abuse of the uterine curet. Mississippi State Med.
Assoc. 40. Jahresvers. Journ. of Amer. Med. Assoc. Bd. 58. p. 1716. (Hebt die Ge-
fahr der Uterusperforation bei Kurettage nach Abortus hervor.)
*Penkert, Intrauterinpessar. Ärzteverein Halle, Sitzung v. 30. X. Münchn. med.
Wochenschr. Bd. 59. p. 2892.
. *Puppe. G., Die gerichtsärztliche Beurteilung instrumenteller durch Ärzte be-
wirkter Uterusperforationen. Monatsschr. f. Geburtsh. u. Gyn. Bd. 36. p. 291 u. 376.
. *Reifferscheid, Zerreissung des Uterus bei instrumenteller Dilatation und Uterus- -
perforation mit der Curette bei Ausräumung von Abortresten. Niederrhein. Ges. f.
Natur- u. Heilk., Sitzung v. 15. Juli. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 38. p. 2436.
Richter, Über Fremdkörper im Uterus als Mittel zur Verhütung der Konzeption.
Deutsche med. Wochenschr. Bd. 38. p. 79. (Leugnet die Veranlassung einer Endo-
metritis durch aseptisch eingelegte Silkwormfäden behufs Vermeidung der Kon-
zeption.)
. *Roller, Tod durch den Einlauf einer Chlorzinklösung in die weiblichen Geschlechts-
organe. Zeitschr. f. Med.-Beamte. Bd. 25. p. 921.
*Rübsamen, W., Tödliche Kampfervergiftung nach Anwendung von offizinellem
Kampferöl zur postoperativen Peritonitisprophylaxe. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36.
p. 1009.
*Rühl, W.. Über Uterusperforationen bei Ausräumung von Aborten und Vorschläge
zu deren Verhütung. Monatsschr. f. Geburtsh. u. Gym. Bd. 36. p. 637.
*Sjewart, W., Zur Therapie bei perforierenden Uterusverletzungen. Berl. klin.
Wochenschr. Bd. 49. p. 1741.
*Späth, Uterusperforation. Geburtshilfl. Ges. Hamburg. Sitzung v. 16. Nov.
Zentralbl. f. Gyn. Bd. 37. p. 170. i
Unglücksfälle u. Genitalverletzungen ausserhalb der Zeit von Schwangerschaft u. Geburt. 849
42. *Stoeckel, W., Zurückgelassener Tupfer in der Bauchhöhle. Nordwestdeutsche
Ges. f. Gyn., Sitzung v. 11. Nov. 1911. Monatsschr. f. Geburtsh. u. Gyn. Bd. 35.
p. 481.
43. Subbotic, V., Immigration eines Fremdkörpers in die Blase. Srpski ach. za
celop. lek. Nr. 1. Ref. Zentralbl. f. Chir. Bd. 39. p. 693. (Gazetupfer, bei Hernio-
tomie zurückgelassen, in die Blase eingewandert.)
44. *Thaler, H., Uterusperforation bei Abortausräumung; ausgedehnte Darmverletzung.
Geburtsh.-gyn. Ges. Wien, Sitzung v. 28. Nov. 1911. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36.
p. 608.
45. *Vogt, E., Strangulation der vorderen Muttermundslippe durch ein Schalenpessar.
Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 1753 u. Gyn. Ges. Dresden. Sitzung v. 20. Juni.
Zentralbl. f. Gen Bd. 36. p. 1659.
46. *Wiener, S., Perforation of the gravid uterus, its prevention by proper technique;
with case reports. New York Med. Journ. Bd. 95. p. 278.
47. *Witt, F., Kasuistischer Beitrag zur instrumentellen Perforation des abortierenden
Uterus. Gyn. Rundschau. Bd. 6. p. 175 u. Inaug.-Diss. Würzburg.
48. *Zacharias, Über Uterusperforation mit Darmvorfall. Fränk. Ges. f. Geburtsh.
u. Gyn. Sitzung v. 11. Nov. 1911. Münchn. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 53.
49. *Ziegenspeck, Über akutes traumatisches Entstehen einer Retroflexio uteri. Gyn.
Ges. München. Sitzung v. 21. März. Monatsschr. f. Geburtsh. u. Gyn. Bd. 36. p. 723
u. Münchn. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 403.
Puppe (34) beanstandet die verbreitete Ansicht, dass die instrumentelle Perfo-
ration des Uterus ein harmloses Ereignis sei und verlangt für die gerichtsärztliche Beur-
teilung die Fragestellung, ob die Operation berechtigt gewesen ist, da auch durch die
Perforation selbst septisches Material in die Bauchhöhle eingeführt und der Exitus herbei-
geführt werden kann. Er erklärt bei septischem Inhalt des Uterus ein Eingehen mit einem
Instrument für kontraindiziert, ebenso erklärt er eine Curettage bei Abort vom 4. Monat
an, sowie die ÄAufrichtung des retroflektierten Uterus mit der Sonde für eine Ausseracht-
lassung der nötigen Vorsicht. Instrumentelle Eingriffe sollten auf ein Minimum beschränkt
und nur ausgeführt werden, wenn die manuelle Behandlung nicht ausreicht und der Uterus-
inhalt nicht septisch ist. Die zwei mitgeteilten Fälle (beide tödliche Sepsis) betreffen Per-
forationen des Uterus bei Abortausräumung (wahrscheinlich nach vorher ausgeführten
kriminellen Vornahmen), einmal mit dem Dilatator und einmal mit Curette und Abort-
Zange. In beiden Fällen war die Perforation nicht erkannt und in einem nachher eine
Uterusspülung vorgenommen worden. In beiden Fällen konnte eine Indikation für den
Eingriff angenommen werden. Obwohl Kunstfehler vorlagen, war dennoch ein strafrecht-
lich zu ahndendes Vergehen auszuschliessen. In der Diskussion betont Hofbauer die
Möglichkeit der Perforation für jedes Instrument und beschuldigt stets die Art seiner
Anwendung.
Rühl (39) stellt den Satz auf, dass Ärzte für die Folgen von Uterusperforationen
zivil- und strafrechtlich haftbar zu machen sind, wenn sie Perforationen verschulden bei
Ausführung von Operationen, wozu sie nicht die erforderliche Technik und Erfahrung be-
sitzen, ferner wenn sie namentlich nicht in der Lage sind, solche Verletzungen in der
heute modernen, wissenschaftlich anerkannten Weise zu behandeln, endlich wenn sie ohne
genügende Assistenz operieren und ohne dass sie die heute üblichen Vorkehrungen der
Anti- und Asepsik bei den Operationen treffen und für eine geeignete Nachbehandlung
sorgen. Besonders wird getadelt, dass den Studierenden die Ausführung der Ausscha-
bung als leicht und harmlos dargestellt wird.
Asch (2) beschreibt nach digitaler Abort-Ausräumung im 5. Schwangerschafts-
monat Durchbohrung des Fundus mit Austritt einer Extremität der Frucht in die Bauch-
höhle und Vorfall zweier Dünndarmschlingen in Uterus und Scheide. Die Kranke wurde
laparotomiert und genas.
Bretschneider beobachtete Perforation des Uterus nach Abort durch Lami-
naria und Uteruskatheter und Perforation eines senil atrophischen Uterus mit Cervix-
karzinom mittelst der Curette und Durchlöcherung des Mesenteriums einer Dünndarm-
schlinge. In der Diskussion erklärt Dienst eine Perforation trotz aller Vorsicht und
Übung für möglich.
Döderlein (8) beobachtete Uterusperforation mit Verletzung des Dünndarms
und Mescnteriums, lebensgefährlicher Blutung und eitriger Peritonitis nach Curet-
tierung,. `
AA?
850 Geburtshilfe. Gerichtsärztliche Geburtshilfe.
Eberhart (10) beobachtete Uterusperforation bei Entfernung eines Plazentar-
restes 4 Wochen nach spontaner Geburt mittelst Curettage und Winterscher Abort-
Zange, auf welch letztere die Verletzung zurückgeführt. Die herabgezerrte Tube wurde
für die Appendix gehalten. Die Perforation wird durch die äusserst morsche Beschaffen-
heit der Wand des puerperalen Uterus erklärt. Bei nicht puerperalem Uterus wird die
Perforation für einen Kunstfehler gehalten, ebenso wenn eine Perforation nicht bemerkt
und eine differente Flüssigkeit eingespritzt wird. Endlich wird die Gefährlichkeit der in-
strumentellen Ausräumung von Eiresten betont.
Geuer (12) beschreibt eine für 3 Finger durchgängige gangränöse Öffnung in
der linken Tubenecke, wahrscheinlich infolge von Abtreibungsversuch durch eine Uterus-
kanüle; die Gangrän wird auf nachfolgende Lysol-Injektion zurückgeführt.
Gräupner (14) beobachtete 2%,—3 cm lange Uterusperforation an der rechten
Fundusecke, wahrscheinlich mit der Abortzange bei dem Versuch, vermutete Plazentarreste
post abortum nach Hegar-Dilatation zu entfernen; es fand sich eine Appendix epiploika
abgerissen und die Serosa des Kolon an mehreren Stellen verletzt. Gräupner nimmt
bei Uterusperforation meistens fehlerhaften Gebrauch des betreffenden Instrumentes an,
ebenso Sachs (Diskussion).
v. Klein führt eine Perforation nach Uterus-Dilatation mit handschuhvweiter-
artigem Instrument und Gebrauch der Winterschen Abortzange an, durch welche eine
Dünndarmschlinge herausgezogen (sie wurde für die Eiblase gehalten) und 20 cm weit vom
Mesenterium abgerissen worden war. Ausserdem war die Asepsis mangelhaft und es kam
zu Exitus und Sepsis. Der Arzt wurde verurteilt.
Halban (15) berichtet über 7 Fälle von Uterusperforation, 6 bei Abortausräumung
und einen bei vom Arzte fälschlich angenommener Schwangerschaft. Zweimal war der
Fundus perforiert, je l mal die vordere und hintere Uteruswand, Imal die Gegend des
rechten Horns und 2mal die Cervix (lmal in die Bauchhöhle und 1 mal ins Parametrium.)
4mal war die Löffelzange gebraucht worden, l] mal die Curette und 1 mal die Sonde, je-
doch war in letzterem Falle vorher eine spitze Nadel zur Fruchtabtreibung eingeführt
worden. imal wurde der Darm vorgezogen und lmal verletzt, 2mal kam es trotz Lapa-
rotomie zum Exitus. Als besonders gefährlich wird die Löffel- oder Kornzange bezeichnet,
mit der der Uterus durchgekneipt werden kann.
In der Diskussion erwähnt Lindenthal einen Fall von Perforation durch einen
Mercier-Katheter, der zur Abort-Einleitung von einem Arzt eingeführt worden war und
der durch die Perforationsöffnung in die Bauchhöhle schlüpfte.
Herz (17) legt die Uterusperforation in erster Linie der Schultzeschen Löffel-
zange und der Kornzange, erst in zweiter Linie der Curette, den Hegar-Stiften und der
Uterus-Sonde zur Last und empfiehlt, wenn die Entfernung des gelösten Eies durch
kombinierten Druck nicht gelingt, nur die Anwendung eines grossen, stumpfen, vollen
Löffels.
Jacobson (20) beschreibt einen Abtreibefall durch Einlegung eines elastischen
Bougies in den Uterus seitens einer Hebamme. Der Uterus wurde perforiert und
schlüpfte in die Bauchhöhle und wurde bei der Laparotomie in Netz eingehüllt ge-
funden.
Kaiser (22) erwähnt eine Perforation durch Curette und Kornzange nach
Laminaria- und Hegar-Dilatation mit Vorziehung des Darmes. Exitus trotz Lapa-
rotomie.
O. Meyer (29) beobachtete Zerstörung des grössten Teils des Fundus uteri durch
Abtreibung; Exitus an septischer Peritonitis.
Noon (30) beobachtete nach operativer Entfernung der Eiteile (welcher Art? Ref.)
nach Abort Zerreissung des Fundus mit nachträglichem Vorfall einer Darmschlinge beim
Pressen.
Reifferscheid (35) beobachtete eine Uterusperforation, 1 cm über dem äusseren
Muttermund beginnend und die ganze Seitenwand bis zum Tubenansatz durchsetzend,
bewirkt durch Metalldilatatoren bei Uterusmyom, und eine Perforation bei Verwendung
einer zu kleinen Curette bei nicht genügender Dilatation zur Ausräumung von Äbortresten;
die letztere sass hinten oben dicht hinter dem rechten Tubenansatz. Ein Perforationsfall
durch Metalldilatatoren wird in der Diskussion von Eberhart mitgeteilt.
Sigwart (40) berichtet über 6 Fälle von Uterusperforation, 4 in der Schwanger-
schaft, einen bei Versuch der Abortausräumung nach Abtreibeversuch bei vermeintlicher
Schwangerschaft und Imal bei Curettage wegen Blutung nach rechtzeitiger Entbindung.
Unglücksfälle u. Genitalverletzungen ausserhalb der Zeit von Schwangerschaft u. Geburt. 851
In je 2 Fällen kam es zu Vorfall des Darmes und des Netzes. In 4 Fällen war die Curette,
in einem die Abortzange angewendet worden. Siche ferner d) 142.
Späth (41) beobachtete nach instrumenteller Abortausräumung Abtrennung einer
20 cm langen Dünndarmschlinge vom Mesenterium. In der Diskussion berichtet Grohe
über einen Fall von Abtrennung der Serosa und Muskularis mit Erhaltung der Schleim-
haut bei einer Uterusperforation.
Thaler (44) beobachtete sternförmige Perforation an der Hinterwand des Uterus
bei Abortausräumung mittelst Abortzange, mit der schon beim ersten Zurückziehen die
letzte Ileum-Schlinge in Ausdehnung von 50 cm vorgezogen wurde. In der Diskussion
bezeichnet Schauta die Abortausräumung als gefährlich und führt eine Perforation
zwischen die Blätter des Lig. latum hinein mit Freilegung des Ureters an. Weibel
erwähnt einen Fall von Vorziehen des ganzen Kolon durch die Perforation, Wertheim
einen Fall von Durchtrennung des Ureters bei Ausräumung mit der Löffelzange, Latzko
führt 3 selbst erlebte Fälle an und beschuldigt besonders die Hegarstifte, aber auch die
Kornzange und hält eine Perforation mit jedem Instrument für möglich (Fall mit Glas-
katheter).
Wiener (46) berichtet über einen Fall von Abort-Ausräumung und Perforation
des Fundus mittelst Curette, Austritt des Fötus in die Bauchhöhle und partielle Abreissung
des Mesenteriums. Er warnt vor instrumentellen Ausräumungen, besonders bei noch
zurückgebliebener Plazenta, und vor der Anwendung schmaler Curetten.
Witt (47) teilt 3 Fälle von trotz Laparotomie zum Tode führender Uterusperforation
nach instrumenteller Abort-Ausräumung mit. In einem Falle wurde bei nicht erweiterter
Cervix die Perforation mit der Curette bewirkt und trotz Erkennung mit der Kornzange
eingegangen und ein Stück Darm vorgezogen; im 2. Falle wurden bei für den Finger nicht
durchgängiger Cervix mit der Kornzange Appendices epiploicae vorgezogen, im 3. Fall
kam nach Perforation mit der Winterschen Abortzange Darm hervor, der für Embryo-
darm gehalten und in 2m Länge weiter vorgezogen wurde.
Zacharias (48) beschreibt eine 2cm grosse Perforation des Uterusfundus, bei
Einleitung und Ausräumung eines Abortus (3. Mt.) mittelst Eihautzange mit Darmvor-
fall. Es wird eine Disposition für Durchbohrung bei Anämie und Tuberkulose angenommen
s. ferner Gentzen (d. 4]).
Penkert (33) sah infolge Einführung eines als unschädlich angepriesenen Intra-
uterinpessars, das zur Verhütung der Konzeption eingeführt worden war, schwere
Endometritis und einseitige Pyosalpinx.
Basset (3) beobachtete Rektovaginalfistel, zum 2. Male auftretend, bei ver-
nachlässigtem Zwanck-Schillingpessar, Rosenstein (Diskussion) Dekubitalgeschwür
durch Menge sches Keulenpessar; Küstner legt das Hauptgewicht auf die Vernach-
lässigung, nicht auf die Form des Pessars, Schiller erklärt besonders die Pessare mit
Metallscharnieren für gefährlich.
Vogt (45) warnt im Anschluss an Mitteilung eines Falles von Strangulation der
Vorderlippe durch ein Pessar davor, den Frauen selbst den Wechsel des Ringes zu über-
lassen und sie ausser ärztlicher Kontrolle zu lassen.
In der Diskussion macht Bode auf die Haftpflicht wegen angeblich falsch einge-
legten Pessars aufmerksam. Über eingeklemmte Pessare berichten Krull, Rübsamen
und Goldberg.
Krüger (24) teilt 3 Fälle von Peritonitis durch Chlorzinkätzung des Uterus mit
(einen tödlichen); in einem war zugleich 11, cm lange Atresie der Cervix entstanden. Er
macht auf die Gefahren der Atmo- und Cestokausis und der intrauterinen Anwendung
von Ätzmitteln aufmerksam, welche zu Embolie (nach Eisenchloridbehandlung) und Peri-
tonitis (nach Chlorzinkbehandlung), zu Vergiftungen — infolge von Eindringen der Lösung
ins Peritoneum —, zu Üervixatresie, Hämatometra und Tubenverschluss führen kann.
Roller (37) berichtet über einen Todesfall nach Einspritzen einer Chlorzink-
lösung in die schwangere Gebärmutter (die Einspritzung war von einem Kurpfuscher
in die Scheide zur Beseitigung eines Prolapses verordnet worden). 13 Stunden später
trat Abortus und nach weiteren 7 Stunden Exitus ein. Die Scktion ergab Verätzungen
der Scheide und des Peritonealüberzugs der inneren Teile infolge von Eindringen der
Flüssigkeit in die Tube, sowie Peritonitis mit serösem Exsudat.
Rübsamen (38) beschreibt einen Todesfall zwei Tage nach Laparotomie mit nach-
folgender Eingiessung von 170 cem 10°%,igen Kampferöls in die Bauchhöhle. Die
Sektion ergab Nekrose der Nierenepithelien. Es wird die Anschauung bekämpft, dass es
für Kampfer keine Maximaldosis gebe.
852 Geburtshilfe. Gerichtsärztliche Geburtshilfe.
von Halfern (16) führt als Veranlassung des Zurückbleibens von Fremd-
körpern (Tupfern, Servietten etc.) in die Bauchhöhle Zufälle bei der Narkose, Unüber-
sichtlichkeit des Operationsfeldes und mangelhafte Organisation (Abgleiten von gestielten
Tupfern, Zerreissen von solchen etc.), weniger die Art der Operation an und macht ent-
sprechende prophylaktische Vorschläge.
Stoeckel (42) fand ein halbes Jahr nach Laparotomie wegen Parovarialzyste in
einem Douglastumor (Abszesshöhle) eine zurückgelassene Bauchserviette, die durch eine
fünfmarkstückgrosse Öffnung ins Rektum hereinragte.
In dem Falle von Dole&ris (9) verursachte sogar eine bei Adnexoperation im
Douglas zurückgelassene Kompresse bei neuer Schwangerschaft und Geburt ein Geburts-
hindernis, so dass die Sectio caesarea ausgeführt und der Uterus wegen der Gefahr der
Sepsis nach Entfernung der mit Eiter getränkten Kompresse exstirpiert werden musste.
von Jaworski (21) beschreibt 3 tödliche Fälle von Platzen eines Pyosal-
pinx, 2 durch schweres Heben, 1 durch Kohabitation.
Ziegenspeck (49) beschreibt einen sicher beobachteten Fall von akuter Retro-
flexion des früher normal gelegenen Uterus durch Strassenbahn-Unfall und heftigen Fall
auf das Gesäss. Die gleichzeitig angenommene Fixation des Uterus infolge des Unfalls
wird in der Diskussion von Döderlein angezweifelt.
f) Wochenbett und Laktation in gerichtlich-medizinischer Beziehung.
l. Achard und Saint-Girons, Pyelon£phrite puerp£rale, septic&mie paracolibacillaire,
Bull. et Mem. de la Soc. de Med. des Höp. de Paris. Nr. 25. p. 112. (Parakolibazillen
im Blut und Harn nachgewiesen.)
2. *Ahlfeld, Inwieweit hat bisher die Einführung der Asepsis und Antisepsis die
puerperale Infektionsmortalität ganzer Länder beeinflusst? Volkmanns Sammlung
klin. Vortr. N. F. Nr. 651.
3. *Baisch, K., Zur Frage der endogenen Infektion im Wochenbett. Monatsschr. f.
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4. Baughman, G., Postpuerperal conditions simulating puerperal fever. . Virginia
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5. Bovin, Plötzlicher Tod 4 Stunden nach der Geburt. Schwed. gyn.-geburtsh.
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eines künstlichen Gebisses im Kehlkopf.)
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8. *Bumm, E., und W. Sigwart, Zur Frage der Selbstinfektion. Arch. f. Gyn.
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9. Callmann, Puerperale Pvämie. Ärztl. Verein Hamburg, Sitzg. v. 16. Jan. Deutsche
med. Wochenschr. Bd. 38. p. 1114. (2 Fälle, einer von eitriger Salpingitis mit
Durchbruch und einer von einem infizierten submukösen Uterusmyom ausgehend.)
10. *Czyborra, A., Zwei Puerperalfieberepidemien in Ostpreussen. Inaug.-Diss.
Königsberg.
11. *Dehnicke, P., Zur Therapie der Eihaut- und Plazentarretention. Prakt. Ergebn.
d. Geburtsh. u. Gyn. Bd. 4. H. 1 u. Inaug.-Diss. Giessen 1911.
12. *Dhers, A., La mort subite et la mort rapide pendant les suites de couches avec
quelques considérations sur la responsabilité médicale. These de Toulouse 1911/12.
Nr. 1018.
13. Doktor, S.. Tödliche Infektion durch die Mandeln während der Schwangerschaft.
Budapesti Orvosi Ujság 1911. Nr. 34. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 1476.
(Fod an Sepsis nach der Geburt ohne lokale Infektionszeichen an den Genital-
organen.)
l4. Ehrendorfer., Puerperaler Uterus. Wissensch. Ärzteges. Innsbruck, Sitzung v.
10. Mai. Wiener klin. Wochenschr. Bd. 25. p. 1275. (Zugleich Uteruswandabszess nach
manueller Plazentarlösung, mit Durchbruch in die Bauchhöhle.)
15. Eine neue Wochenbettkrankheit. Ärztliche Sachverständigenzeitg. Bd. 18. p. 324.
(Am 2.—3. Tage auftretende 2-pfennigstückgrosse Flecken mit Bläschenbildung, in
16.
17.
18.
19.
37.
38.
Wochenbett und Laktation in gerichtlich-medizinischer Beziehung. 853
der Umgebung von Radkersburg gehäuft auftretend, wahrscheinlich ansteckend und
in zahlreichen Fällen zum Tode führend.)
*Engelmann, Über die sogenannte puerperale Selbstinfektion. Demonstrations-
abend der Krankenanstalt Dortmund vom 16. Jan. Med. Klinik. Bd. 8. p. 760.
*Esch, Die Vorgänge bei der puerperalen Infektion. Zeitschr. f. ärztl. Fortbildung
Nr. 2.
Grützner, Zwei in ätiologischer Hinsicht bemerkenswerte Fälle von Puerperal-
De ber. Münchn. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 1324. (Ein Fall von Kolisepsis mit
gleichzeitiger subakuter Kolipyelitis, bei der Infektion der Dammrisswunde und der
Portio angenommen wird; eine tödliche Infektion nach Abortus — Ausschabung —
durch anaerobe Staphylokokken.)
Guicciardi,G., Seltener Ausgangeiner Ovarialzyste als Schwangerschaftskomplikation.
Ginecologia Nr. 5. (Jauchige Peritonitis im Wochenbett von einer Övarialzyste aus,
mit tödlichkem Ausgang.)
Halban, V., Myomnekrose im Puerperium. Geburtshilfl.-gyn- Ges. Wien, Sitzung v.
13. Febr. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 1710. (Unter dem Bilde septischer Peritonitis
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. *Hamm, A., Die puerperale Wundinfektion. Berlin, J. Springer.
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Huebschmann, Gonokokkensepsis. Med. Ges. Leipzig, Sitzung v. 23. Januar.
Deutsche medizin. Wochenschr. Bd. 38. p. 1307. (Tödlicher Fall im Wochen-
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Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 358.
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Koblanck, Zur Frage der Einschränkung der inneren Untersuchung und des Ver-
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obiges zur Einschränkung des Kindbettfiebers.)
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Niesytka, L., Zur Bekämpfung des Puerperalfiebers. Deutsche med. Wochenschr.
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in der Landpraxis Bezug.)
*Nürnberger, L., Zur Kenntnis der septischen extragenitalen Infektionen im
Wochenbett. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 289.
Palm, Septikopvämie bei Gravidität im 9. Monat mit sekundärer Infektion der
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aus, Sektionsbefund.)
*Pankow, Die endogene Infektion in der Geburtshilfe. Freiburger med. Ges., Sitzg.
v. 6. Febr. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 38. p. 534 u. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn.
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*Pilf, Die Wochenbetterkrankungen im Regierungsbezirk Wiesbaden von 1897—1908.
Klin. Jahrb. Bd. 26. H. 1.
50.
52.
Rx
56.
Geburtshilfe. Gerichtsärztliche Geburtshilfe.
*Pottmeyer, B., Thrombose und Embolie im Wochenbett. Inaug.-Diss. Erlangen
1911.
*Radtke, E., u. G. Winter, Ursachen und Bekämpfung des Kindbettfiebers. Ver-
öffentlichung. a. d. Geb. d. Med.-Verwaltg. Bd. 1. H. 1.
. Rathmann, Erkrankungen und Todesfälle im Wochenbett. Ann. f.d. ges. Hebammen-
wesen. Bd. 1. H. 4. (Für Wochenbettfieberfälle sind die Hebammen allein nicht
verantwortlich zu machen.)
*Rosowsky, A., Über das Vorkommen der anaeroben Streptokokken in der Vagina
gesunder Frauen und Kinder. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 4.
. Rothky, K., Ein Beitrag zur Infektion mit dem Micrococcus Gonorrhoeae (Neisser).
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Infektion einer 40jährigen Frau von akuter Urethritis und Kolpitis aus; diffuse hä-
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"Russel, A. W., Puerperal sepsis. Glasgow Obstetr. and Gen, Soc. Brit. Med. Journ.
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des Eiinhalts und Tod der Frucht von einer Tonsillitis aus, durch Sektion nach-
gewiesen.)
*Schuster, G., Thrombose und Embolie im Wochenbett. Inaug.-Diss. Kiel
1911.
. *Schwab, M., Pnerperalfieber und häusliche Geburtshilfe. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36.
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Semon, M., Über Entbehrlichkeit und weitere Einschränkung der inneren Unter-
suchungen in der Hebammenpraxis. Zeitschr. f. d. ges. Hebammenwesen. Bd. 3. H 4.
(Entsprechend Vorschläge.)
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mesentery, rupture through the mesentery in the abdominal cavity, diffuse peritonitis,
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p. 1012. (Durch Sektion festgestelit.)
*Stroeder, Zur Notwendigkeit der Trennung der Puerperalfieber-Erkrankungen
und Todesfälle post abortum und derjenigen post partum maturum, praematurum
und immaturum in der offiziellen Statistik. Zentralblatt f. Gyn. Bd. 36. p.
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1911. III. (2 Fälle von Luft-Embolie.)
*Thibierge, Ch., und R. J. Weissenbach, La reaction de Wassermann en
medicine legale. Annales d’hyg. publ. et de med. leg. 4. Folge. Bd. 17. p. 81.
*Thorn, W., Die Notwendigkeit der Trennung der Puerperalfieber-Erkrankungen
und Todesfälle post abortum und derjenigen post partum maturum, praematurum
und immaturum in der offziellen Statistik. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 697 und
964.
*Traugott, M., Die Technik und Bedeutung des bakteriologischen Untersuchungs-
sekrets in der Praxis. Münchener med. Wochenschr. Bd. 59. Nr. 4.
Vineberg, H N., Postabortive septic fibroid tumor of the uterus, hysterectomy,
recovery. New York Obstetr. Soc., Sitzg. v. 9. April. Amer. Journ. of Obstetr.
Bd. 66. p. 260. (Schwere septische Erfahrungen durch Nekrose eines submukösen
Myoms post abortum.)
Wassermannsche Blutprobe bei Ammen. Rund-Erlass des preuss. Ministeriums
d. Innern vom 17. Juli. Zeitschr. f. Med.-Beamte. Bd. 25. II. Beilage p. 223. (An-
ordnung an die Direktoren der Hebammenlehranstalten, dass bei Empfehlung einer
Amme die Wassermannsche Probe anzustellen ist und dass im Attest zu be-
merken ist, ob diese vorgenommen wurde.)
*Weber, F., Über die Retention von Plazentarresten und Eihäuten nach recht-
zeitiren und frühzeitigen Geburten. Inaug.-Diss. Kiel 1910.
*Winter, Das Puerperalfieber in Ostpreussen und seine Bekämpfung. Verein f.
wissenschaftl. Heilk., Königsberg, Sitzg. v. 22. Jan. Münchener med. Wochenschr.
Bd. 59. p. 337. Nordostdeutsche Ges. f. Gyn. Sitzung v. 25. November 1211.
Monatsschrift f. Geb. und Gyn. Bd. 35. p. 103 und Allg. Deutsche Hebammenztg.
Nr. 3.
Wochenbett und Laktation in gerichtlich-medizinischer Beziehung. 855
59. Winter, G., Der ‚neue Gesichtspunkt‘ in der Selbstinfektion. Zentralbl. f. Gyn.
Bd. 36. p. 47. (S. Jahresber. Bd. 25. p. 869.)
60. Zweifel, P., Ign. Ph. Semmelsweis Ätiologie, Begriff und Prophylaxe des
Kindbettfiebers 1861. Klassiker d. Med., herausgegeben von Sudhoff, Leipzig.
J. A. Barth (Neu-Abdruck).
Traugott (54) betont bei Fieberzuständen im Wochenbett den Wert der
bakteriologischen Untersuchung des Sekrets der Uterushöhle, dessen Keimfreiheit eine
genitale Infektion mit Sicherheit ausschliessen lässt.
Nürnberger (35) teilt einen Fall von akutester Sepsis mit, die am 13. Tage des
Wochenbetts eintrat und nach 6 Tagen zum Tode führte. Die Sektion erwies die Geni-
talien und ihre Gefässe frei von infektiösen Erscheinungen, dagegen als Ausgangspunkt
eine Thrombose der Vena saphena magna, wahrscheinlich von einem Varix aus entstanden.
Die Entbindung war spontan eingetreten und die Entbundene war innerlich nicht unter-
sucht worden. In gerichtlichen Fällen wird mit Recht die Sektion zur Feststellung des
Ausgangspunkts der Erkrankung als unerlässlich verlangt. 12 Fälle von extragenitaler
Infektion werden mitgeteilt.
Hüssy (24) beschreibt sechs Puerperalfieberfälle, von denen drei sicher extrageni-
talen Ursprungs (das Wort Selbstinfektion oder autogene Infektion sollte man hier wohl
nicht gebrauchen. Ref.) waren, indem es sich einmal um Infektion von einem älteren
Streptokokkenherd in einer Tonsille und um hämolytische Streptokokken in Lochien
und Blut und zugleich um tödliche Nabelinfektion durch dieselben Kokken beim Kinde
handelte. In einem Falle ging die Infektion offenbar von einer schon vor der Geburt
vorhandenen Streptokokkenpneumonie (anhämolytische Streptokokken auch in den Lochien)
und im dritten um Tetragenussepsis von einem Rückenfurunkel aus. In einem (dem
ersten) Falle fanden sich nach Plazentarlösung in den Lochien anhämolytische, im Blut
hämolytische Streptokokken, im fünften Falle Fränkelsche Gasbazillen (ebenfalls nach
Plazentarlösung), aber zugleich aerob und fakultativ anaerob wachsende Streptokokken.
Im sechsten Falle endlich fand sich ein frischer Entzündungsprozess in der Tube, der auf
aus der Scheide aufgewanderte Eigenkeime (anaerobe Streptokokken) zurückgeführt wird.
Die aneroben Infektionen rechnet Hüssy in Übereinstimmung mit Schottmüller fast
ausnahmslos zu den Spontaninfektionen. |
Baisch (3) betont, dass einwandfreie puerperale Todesfälle an Sepsis nach Spontan-
geburten unberührter Kreissender bisher in Kliniken mit Sicherheit nicht beobachtet wurden.
Die Exklusionsdiagnose muss sich auf den Ausschluss extragenitaler oder den Genitalien
nahegelegener infektiöser Prozesse und auf den Ausschluss einer exogenen Infektion er-
strecken und kann nur durch gründliche, alle Organe genau berücksichtigende Sektion
geführt werden.
Brandt (6) nennt als Fieberzustände extragenitalen Ursprungs im Wochenbett
perforierendes Magen- oder Duodenalgeschwür, Appendizitis, Bersten alter Eiterherde
(Pyosalpinx), Miliartuberkulose, Gonorrhöe, infizierte extragenitale Thromben, osteomye-
litische Herde, Angina, Mastitis und Otitis media. Ferner wird ein echtes Kindbettfieber
durch Selbstinfektion angenommen.
Ahlfeld (2) sucht für das Stehenbleiben und die zeitweilige Verschlechterung der
Puerperalfiebermortalität die Ursache nicht bei den Hebammen, da Endemien in der Praxis
einzelner Hebammen sehr selten sind, sondern zum nicht geringen Teil bei den Ärzten, beson-
ders in der häufigen Vornahme der Plazentariösung. Er verlangt obligatorische Einführung
der Heisswasser-Alkohol- oder der Alkohol-Azeton-Desinfektion und lehnt die Gummihand-
schuhe sowie die Aufhebung oder Einschränkung der inneren Untersuchung seitens der
Hebammen ab.
Bukura (7) fand die Kindbettfiebersterblichkeit in der Klinik bei denjenigen
Frauen am grössten, die vor Eintritt in die Klinik untersucht worden waren und in der
Klinik operativ entbunden wurden.
Bumm und Sigwart (8) kommen zu dem Schlusse, dass zurzeit weder durch
bakteriologische Beobachtungen noch durch klinische Erfahrungen die Möglichkeit einer
Selbstinfektion durch Keime des Scheidensekretes bewiesen oder auch nur wahrscheinlich
gemacht ist.
Engelmann (16) schlägt den Ersatz des Ausdrucks Selbstinfektion durch ‚‚endo-
gene“ Infektion vor und konstatiert das Vorkommen von Spontaninfektionen, d. h. Infck-
tionen ohne Untersuchung und Berührung mit tödlichem Ausgang.
856 Geburtshilfe. Gerichtsärztliche Geburtshilfe.
Esch (17) bestätigt die Möglichkeit der endogenen Infektion und nimmt an, dass
trotz peinlichster Asepsis Scheidenkeime hochgeschoben werden können.
Hamm (21) leugnet die reine Wundintoxikation als Ursache des Puerperalfiebers
und definiert das letztere auch in leichten Fieberfällen als echte Infektion.
Hüssy (25) erklärt eine Spontaninfektion im Wochenbett angesichts der Strepto-
kokkenfunde in der Scheide völlig gesunder Frauen für möglich, aber besonders für schwere
Fälle für sehr unwahrscheinlich; die Hauptinfektionsgefahr ist demnach nach wie vor nach
aussen zu verlegen.
Knoke (29) führt einen Fall von tödlicher Streptokokkeninfektion im Wochenbett.
die schon während der Geburt mit septischen Erscheinungen einsetzte, als Beweis für die
Möglichkeit einer tödlichen endogenen Infektion an.
Lea (32) hält die autogene Infektion für eine seltene Ursache schwerer puer-
peraler Sepsis.
Pankow (37) zieht aus der Beobachtung, dass auch bei nur rektal und bei gar
nicht untersuchten Kreissenden noch eine gewisse Anzahl von Fieberfällen auftritt, den
Schluss, dass es sich hierbei um spontane endogene Infektion (in 5% bei Erst- und in
3%, bei Mehrgebärenden) handelt. Unter Anführung von zwei tödlichen Fällen weist er
darauf hin, dass man in tödlichen Fällen nicht ohne weiteres den geburtsleitenden Personen
die Schuld zuschieben dürfe.
Rosowsky (42) untersuchte auf Grund der Angaben von Schortnnlier über
anerobe Streptokokken als häufige Ursache von Sepsis post abortum die Scheide gesunder
Frauen und Kinder auf das Vorhandensein von Anaerobien und fand in etwa 40°, der
Frauen und Kinder solche Streptokokken; sie führen hier ein saprophytisches Dasein
und können unter gewissen Umständen nach Abortus oder Geburt schwere Krankheits-
zustände mit tödlichem Ausgang herbeiführen, so dass die Infektion mit anaeroben
Streptokokken in der Mehrzahl der Fälle, wenn nicht immer, als autogene Infektion an-
zusehen ist.
In einer Diskussion über das Puerperalfieber in der Obstetr. Soc. in Glasgow sucht
Russell (44) die Ursache der Häufigkeit des Puerperalfiebers in Schottland in der
mangelhaften Reinlichkeit und verlangt vor allem gute Ausbildung der Ärzte und ge-
setzliche Kontrolle und Ausbildung der Hebammen und Pflegerinnen.
Schwab (47) erklärt bei den Entbindungen im Privathause jede Infektion für
eine Ausseninfektion, weil hier die Infektionsquellen der Klinik (Operationssaal, Labora-
torien usw.) fehlen.
Kosinsky (31) beschreibt einen Fall von tödlicher puerperaler Pneumokokken-
peritonitis nach Sturzgeburt ohne innere Untersuchung, in welchem eine Infektion des
Peritoneums von der Pleura aus angenommen wird, und einen tödlichen Fall von Strepto-
kokkenperitonitis, in welchem sich die Wöchnerin selbst Watte mit dem Finger in die
Geschlechtsteile eingeschoben hatte.
Freund (d 48) beobachtete Tetanus am 10. Tage nach manueller Plazentarlösung.
King (28) fand in 25% der Wöchnerinnen Gonokokken und betont die Möglich-
keit leichter puerperaler Fieberfälle durch gonorrhoische Infektion selbst, aber auch
schwerer Sepsisfälle, weil durch die Gonokokken die bakterizide Kraft des Scheidensekrets
geschwächt wird, endlich durch Platzen gonorrhoischer Pyosalpinxsäcke und Peritonitis.
Czyborra (10) beschreibt eine vier tödliche Fälle umfassende Puerperalfieber-
epidemie aus der Praxis einer Hebamme, deren mangelhafte Desinfektion als Ursache
nachgewiesen worden war, so dass ihre Verurteilung erfolgte. Die zweite Epidemie um-
fasste drei Erkrankungsfälle mit zwei Todesfällen; hier kam eine Hebamme in Frage,
deren Mann an Erysipel litt und von ihr verbunden wurde; sie übergab den zweiten
Fall an eine zweite Hebamme, die von da aus eine dritte Wöchnerin infizierte; auch hier
erfolgte Verurteilung.
Winter (40, 58) erklärt die Häufigkeit des Puerperalfiebers in Ostpreussen vor allem
durch die Häufigkeit der Hebammenpfuscherei in den nichtdeutschen Bezirken. Bei der
Infektion durch Ärzte kommt besonders die „Humanitätszange“, die manuelle Plazentar-
lösung und die Tamponade in Betracht. Es wird die Verwendung von Gummihandschuhen
verlangt und das Lysol als schlechtes Desinfektionsmittel verworfen. Den Hebammen soll
die innere Untersuchung verboten und nur ausnahmsweise mit Gummihandschuhen ge-
stattet werden: besonders ist ihnen die Tamponade zu verbieten. Die Hebammenpfuscherei
ist strene zu bestrafen.
Pilf (38) fand bei den Puerperalfiebererkrankungen im Regierungsbezirk Wiesbaden
(1472 mit 228 Todesfällen) besonders die ärztliche Kunsthilfe belastet, während ein Ver-
Das neugeborene Kind. 857
schulden der Hebamme nicht häufig anzunehmen war. Es wird u. a. Hebung des Heb-
ammenstandes, Beschränkung der Zahl der Hebammen und Herbeirufung des Arztes bei
jedem Dammriss verlangt.
Thorn (53) nimmt an, ‘dass durch die Zunahme der Todesfälle an septischem
Abortus die offizielle Statistik der Puerperalfiebertodesfälle ganz erheblich belastet wird,
und schlägt daher vor, die septischen Erkrankungen und Todesfälle an Abortus von denen
nach Geburten nach der 16. Woche grundsätzlich zu trennen. Die Zunahme der septi-
schen Aborte lässt auf das Umsichgreifen des kriminellen Abortus schliessen, der den
grössten Teil (etwa 90%) aller Fälle vom septischen Abort einschliesst. Bei der Möglich-
keit einer schweren endogenen Infektion ist es unrecht, Ärzten und Hebammen die Haupt-
schuld an der Puerperalfiebermorbidität und -mortalität zuzuschreiben.
In der Diskussion stimmt Veit dem Vorschlage zu und von Alvensleben weist
auf die hohe Zahl der Todesfälle nach septischem Abort in Genf hin.
Stroeder (50) verlangt ebenso von Thorn die Trennung der Puerperalfiebertodes-
fälle nach Abortus von denen nach reifer Geburt und weist an dem Hamburgischen
Material nach, dass die letzteren abgenommen, die ersteren aber in erschreckender Weise
zugenommen haben.
Dehnicke (11) erklärt sowohl Eihaut- als Plazentarretention an sich für
die Entstehung von Puerperalfieber als bedeutungslos und führt ein eintretendes Fieber
auf äussere Ursachen, namentlich auf geburtshilfliche operative Eingriffe zurück. In
gleicher Weise hält Weber (57) nicht nur Eihaut; sondern auch Plazentarretention, so-
lange das zurückgebliebene Plazentarstück unangerührt bleibt, nicht für Ursache von
Puerperalfieber.
Auch Hau (22) hält die Eihautretention in den meisten Fällen für unschädlich bzw.
die Entstehung von Puerperalfieber.
Dhers (12) führt rasche und plötzliche Todesfälle im Wochenbett auf Uterus-
ruptur, Durchbohrung des Uterus mit der Curette, Luftembolie durch unvorsichtige intra-
uterine Spülung und Aufstehen vor dem 14. Tage bei Bestehen auch leichter infektiöser
und phlebitischer Symptome zurück, und bespricht die Verantwortlichkeit des Arztes in
‘solchen Fällen.
Pottmeyer (39) berichtet über 43 Fälle von Thrombosen der Beckenvenen im
Wochenbett mit 14 Todesfällen und 8 Lungenembolien, darunter 3 Todesfälle.
Schuster (46) berichtet über 56 Thrombosefälle aus der Kieler Klinik mit
6 Embolien, darunter 3 Todesfälle und aus den letzten 2%, Jahren (seit Einführung des
Frühaufstehens über 10 Thrombosen mit 9 Embolien, darunter 3 Todesfällen.)
Thibierge und Weissenbach (52) besprechen die gerichtsärztliche Verwendbar-
keit der Wassermannschen Reaktion auch für den Nachweis der Syphilis bei Ammen
und deren Kindern, Säuglingen und deren Eltern und erklären ihre Verlässlichkeit für
zweifelhaft, vor allem bei negativem Ausfall und weil der positive Ausfall wohl Syphilis
erkennen, aber keinen Schluss auf Zeit und Art der Ansteckung ziehen lässt.
g) Das neugeborene Kind.
1. Alger, E.M., Popular misconceptions regarding ophthalmia neonatorum. New York
State Journ. of Med. Bd. 11. p. 593. (Auch durch andere Keime als Gonokokken
kann Infektion herbeigeführt werden; Anweisung zur Einträufelung.)
2. Arluck, J.M., u. I. J. Winocouroff, Zur Frage über die Ansteckung jüdischer
Kinder mit Tuberkulose während der Beschneidung. Beitr. z. Klinik d. Tuberk.
Bd. 22. H. 3. (Ein Fall von ausgedehntem tuberkulösem Ulcus des Penis und einem
Ulcus am Skrotum; Infektion aller Lymphdrüsen und des Darmes; Tod nach
5Y, Monaten.)
3. Balard, P., Mort apparente d'un nouveau-né en periode agonique; persistance de
la circulation démontrée par V’oscillometre de Pachin. Soc. de Gyne&c., d’Obstetr.
et de ped. de Bordeaux, Sitzung v. 23. Juli. Gaz. des Höp. Bd. 85. p. 1346. (Nur
mit dem Oszillometer konnte das noch vorhandene Leben erkannt werden.)
4. *Bartels, Über Bakterienbefunde bei Conjunctivitis non blennorrhoica der Neu-
geborenen. Unterelsäss. Ärztever. Strassburg, Sitzung v. 16. Dez. 1911. Berl. klin.
Wochenschr. Bd. 49. p. 329 u. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. Bd. 49. H. 5/6.
5. *Bauereisen, A., Über die Bedeutung der Tentoriumrisse für das neugeborene
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Geburtshilfe. Gerichtsärztliche Geburtshilfe.
Kind. Münch. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 1035 u. 443 u. Nordwestdeutsche Ges.
f. Gyn., Sitzung v. 11. Nov. 1911. Monatsschr. f. Geburtsh. u. Gyn. Bd. 35. p. 480.
*Bednarski, Über die Ursachen der Blindheit bei den Kindern. Tygodn. lek. 1910.
Nr. 33. Ref. Wien. med. Wochenschr. Bd. 62. p.-1299.
.Belgrado, R. e Crossomini, E., Trattamento del cordone ombellicale con la
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Milano. Anno 26. p. 49.
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mitteldeutsch. Gyn., Sitzung v. 12. Jan. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 335.
— Über den Kernikterus des Neugeborenen. Ärztever. Halle, Sitzung v. 13. Dez.
1911. Münch. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 387. (Durch Bakterienintoxikation,
vielleicht mittelst Kolibazillen, erklärt.)
*Benthin, W., Intrakranielle Blutungen infolge Tentoriumzerreissung als Todes-
ursache bei Neugeborenen und Säuglingen. Monatsschr. f. Geburtsh. u. Gyn. Bd. 36.
p. 308.
*Bertino, Sulla oftalmia dei neonati. La ginecologia. Bd. 7. p. 673 u. Bd. 8. p. 97.
*Bertkau, Zwei merkwürdige Fälle von Oberschenkelfraktur des Kindes unter der
Geburt. Münch. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 1715.
Bierhoff, F., Notes on conditions resulting from ritual circumcision. New York
Med. Journ. Bd. 95. p. 1037. (Erwähnt u. a. Fälle von Verletzung des Glans und
einen Fall von Durchschneidung des Corpus spongiosum und der Urethra, welch
letztere getrennt blieb.)
. Blair, W. W., Preventable blindness. Pennsylv. Med. Journ. Bd. 15. Nr. 5.
Boise, E., Fever of newborn. West-Virginia Med. Journ. Bd. 7. Nr. 1.
*Bondy, A., Kephalhaematoma externum et internum. Gyn. Ges. Breslau, Sitzung
v. 23. Jan. Monatsschr. f. Geburtsh. u. Gyn. Bd. 35. p. 499 u. 84. Vers. deutscher
Naturf. Ebenda, Bd. 36. p. 510.
. Bonhoff, H. u. P. Esch, Über einen Fall von Meningitis purulenta beim Neu-
geborenen infolge rechtsseitiger eitriger Mittelohrentzündung. Zeitschr. f. Geburtsh.
u. Gyn. Bd. 70. p. 886. (Durch einen der Friedländer-Gruppe angehörigen
Bacillus mucosus capsulatus, der wahrscheinlich bei der Wiederbelebung in die Tuba
Eustachii vorgedrungen war.)
Bonnaire, H&mophilie chez un nouveau-né; mort par hémorragie à loccasion de
la vaccination. Soc. d’Obstetr. de Paris, Sitzung v. 8. Mai 1911. Annales de Gyneec.
2. Serie. Bd. 9. p. 247. (Verblutung durch die Impfwunden.)
Boyd, G.M., Melena neonatorum. Obstetr. Soc. of Philadelphia, Sitzung v. 7. März.
Am. Journ. of Obstetr. Bd. 65. p. 1027. (Ursache unaufgeklärt.)
*Bretz, M., Ein weiterer Fall eines kongenitalen Hautdefektes am Scheitel eines
Neugeborenen. Vierteljahrsschr. f. ger. Med. u. öff. San.-Wesen, 3. Folge. Bd. 4.
p. 237.
*Bublitschenko, L. J., Zur Frage über die Behandlung der Ophthalmoblennorrhoe
Neugeborener. Samml. v. Arbeiten üb. Geb. u. Gyn. (Festschr. f. Dr. von Ott.)
Bd. 2. St. Petersburg 1911. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 783.
— Zur Prophylaxe der Blennorrhve der Neugeborenen. Wratscheb. Gaz. Nr. 12.
Sitzungsb. d. geb.-gyn. Ges. zu St. Petersb. (Die Konjunktivalblenorrhoe kann nicht
nur durch Gonokokken, sondern auch durch andere Mikroben und sogar durch
chemische Agentien hervorgerufen werden. Die Konjunktiva des Neugeborenen ist
nicht steril und bedarf strenger Desinfektion. Silberpräparate sind nicht spezifisch;
wichtig ist die Methode der Anwendung, weshalb auch schwache Lösungen genügen
können. Sehr gut ist eine schwache Sublimatlösung. Wünschenswert ist eine obli-
gate Prophylaxe und Popularisierung der Kenntnis der Blennorrhoe.)
(H. Jentter.)
— Die Blennorrhoe der Neugeborenen und ihre Prophylaxe. Diss. St. Petersburg.
(H. Jentter.)
. Canestro, C., Entzündung der Highmorshöhle bei Neugeborenen. Arch. f. Laryng.
Bd. 25. H.3. (Starke Eiterung am 10. Tage.)
*Carlsson, P., Beitrag zur Kenntnis der Fazialisläihmungen nach spontaner Geburt.
Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 1508.
3. Carstens, J. H. G., Morphiumvergiftung bei einem 19 Tage alten Säugling. Tijdschr.
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23a. Costa, R., Esame del neonato (conferenza). Untersuchung des Neugeborenen
(Vortrag). Arte Ostetrica. Milano. Anno 26. p. 161—177.
23b. Cuzzi, A., La condotta della Levatrice nella profilassi dell’ oftalmoblenorrea dei
24.
25.
40.
4l.
42,
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neonati. (Die Hebamme gegenüber der Prophylaxis der Ophthalmoblennorrhoea neo-
natorum.) Gazz. Ital. d. levatrici. Siena. Anno 1. p. 241, 305.
Cathala, Pemphigus congénital. Soc. d’Obstetr. de Paris, Sitzg. v. 16. März 1911.
Annales de Gynec. 2. Serie. Bd. 9. p. 241. (Ein Fall mit nicht aufgeklärter Ur-
sache.)
Cautley, Fever in the newborn. Brit. Med. Journ. Bd. I. p. 1115. (Führt als
Ursache von Fieber Nabelinfektion, Mundinfektion, Dermatitis, ferner Geburtsver-
letzungen des Schädels und lokale Gangrän an.)
Cohen, H., Cost of preventable blindness taxation. Illinois Med. Journ. Bd. 21.
Nr. 4.
. Colombo, G. L., Das Gonokokkenserum in der Therapie der Gonoblennorrhoe der
Bindehaut. Klin. Monatsbl. f. Augenheilkunde. April. (Günstige Erfolge.)
. Commandeur, Tödliche Blutung eines Neugeborenen infolge einer kleinen Stirn-
wunde. Geburtsh. Ges. Lyon, Sitzung v. 18. Mai 1911. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36.
p. 521. (Durch Forzeps bewirkte Wunde, Suffusion der ganzen Kopfschwarte und
Verletzung des Periosts, wahrscheinlich Hämophilie.)
. *Cooper, D. N., Mercury perchloride in ophthalmia neonatorum. Brit. Med.
Journ. Bd. 2. p. 532.
. *Cred&-Hörder, C., Hat die Blennorrhoea neonatorum abgenommen? Zentralbl.
f. Gyn. Bd. 86. p. 1503.
. Danziger, S., Haemophilia in an infant. Brit. Med. Journ. Bd. 1. p. 950.
(Darmblutungen und Blutung aus dem Nabelschnurrest. Tod. ne zwischen
die Meningen; Geburt spontan.)
. Delmas, P., und J. Delmas, Sauerstoff bei Scheintod des Neugeborenen. Journ.
de méd. de Paris, 13. Juli.
. Dervieux, La viabilité des nouveau-nés. Soc. de méd. lég. Paris, Sitzung v.
11. Nov. Presse méd. Nr. 94. p. 960. (Die Grenze der Lebensfähigkeit kann viel-
leicht vor den 180. Tag verlegt werden.)
. *Dervieux, F., und J. Leclercq, Examen des taches de méconium en médecine
légale. Annales d’hyg. publ. et de med. lég. 4. Serie. Bd. 17. p. 213.
Doazan. J., Contribution à l’etude et au traitement chirurgical des hémorragies
meningees du nouveau-né. Thèse de Toulouse 1911/12. Nr. 1024. (Hirnblutung bei
einem in Steisslage leicht entwickelten 2. Zwilling; die Zange ist für solche Blutungen
nicht immer verantwortlich zu machen.)
. Dodge, H. C., Case of spontaneous umbilical hemorrhage in two weeks old baby.
Denver Med. Times and Utah Med. Journ. Bd. 31. Nr. 8.
. Dunlop, J., Melaena neonatorum. Brit. Med. Journ. Bd. 1. p. 362. (Bei einem
mittelst Forzeps geborenen Kinde.)
. Durante, Myosite congénitale du sterno - cle&ido-mastoidien. Soc. d’Obstetr. de
Paris, Sitzung v. 15. Juni 1911. Annales de Gynec. 2. Serie. Bd. 9. p. 249. (4 Fälle,
die nicht auf Geburtsverletznng zurückgeführt werden.)
— Un cas d’infaretus de la moitié du foie par infection ombilicale. Soc. d’Obstetr.
de Paris, Sitzung v. 15. Juni 1911. Annales de Gyne&c. 2. Serie. Bd. 9. p. 249.
(Nach Erysipelas von der Nabelwunde aus.)
— Quatre cas d’hemorragie mortelle ou traumatique du foie avec inondation péri-
toneale chez le nouveau-né. Soc. d’Obstetr. de Paris, Sitzung v. 15. Juni 1911.
Annales de Gyne&c. 2. Serie. Bd. 9. p. 248. (Führt Blutungen unter die Leberkapsel
auf Infektion, besonders Lues zurück.)
Edelberg, H., Ein Fall von Zerreissung des abdominalen Teils der Vena umbili-
calis. Monatsschr. f. Geburtsh. u. Gyn. Bd. 35. p. 439. (Zerreissung der dilatierten
Vene nahe am Übertritt in die Leber, Blutung in die Bauchhöhle, Tod.)
*Engelmann, Beiderseitige schwere Verletzung des Plexus brachialis. Demon-
strationsabend d. städt. Krankenanstalt Dortmund. 14. Nov. 1911. Med. Klinik.
Bd. 8. p. 251.
Fahrlässige Tötung durch Erstickung eines neugeborenen Kindes seitens der Mutter.
Urteil d. Reichsgerichts v. 17. Juni. Zeitschr. f. Med.-Beamte. Bd. 25. 2. Beilage.
50.
51.
dla.
62.
Geburtshilfe. Gerichtsärztliche Geburtshilfe.
p. 179. (Die Mutter hatte die Geburt verheimlicht, und ist in einem Ohnmachtsanfall
auf das neugeborene Kind zu liegen gekommen, das infolge davon erstickt war.)
Fieux, G., Mort subite du foetus au cours du travail; étranglement des artères
ombilicales par un mėésocordon amniotique. Soc. d’Obstetr., de Gynec. et de Péd.
de Bordeaux, Sitzung v. 28. Mai. Journ. de méd. de Bordeaux. Bd. 42. p. 6.
. Fischer, Eitrige Meningitis nach Nabelabszess. Ärztl. Verein Frankfurt, Sitzung
v. 4. März. Münchn. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 1014.
Francillon, G., Contribution à l’etude de la morti-natalite, de la mortalité et de
la vitalité primaires des prématurés. These de Lyon 1911/12. Nr. 130. (Besprechung
und Aufzählung der Todesursachen durch die Geburtsvorgänge bei Frühgeborenen.)
. Franz, R., Serumtherapie bei Melaena neonatorum. Münchn. med. Wochenschr.
Bd. 59. p. 2%5. (5 Fälle, davon 2 von Melaena vera.)
. *Frauenthal, H W., The benefit derived from treatment in birth (Erb’s) para-
lysis. New York Ac. of Med., Section on Pediatr., Sitzung v. 11. Jan. Med. Record
New York. Bd. 81. p. 393 u. Am. Journ. of Obstetr. Bd. 65. p. 679.
. Freund, H. W., Ein Fall von Tetanus bei einem Neugeborenen. Zeitschr. f. Ge-
burtsh. u. Gyn. Bd. 72. p. 103. (Durch Bestreuung des Nabels mit einem vom Bohr-
käfer stammenden, Tetanussporen enthaltenden Holzpulver.)
Friediger, A., Über eine akute Benzinvergiftung beim Säugling. Münchn. med.
Wochenschr. Bd. 59. p. 252. (Schwere Vergiftungserscheinungen nach Entfernung
von Pflasterstücken, die wegen ausgebreiteten Ekzems aufgelegt worden waren, mittelst
Benzins.)
*Frommholz, Beobachtungen aus der Praxis bei der prophylaktischen Einträufelung
in die Augen Neugeborener. Med. Klin. Bd. 7. Nr. 41.
*Gaifami, jun., Emoperitoneo in neonati (contributo all’ anatomia patologica dell’
asfissia endouterina ed alle cause meno frequenti di morte del neonato). La Gine-
cologia. IX. fasc. 8. Firenze. Hämoperitoneum bei Neugeborenen. (Beitrag zur
anatomischen Pathologie der endouterinen Asphyxie und den weniger häufigen Todes-
ursachen der Neugeborenen.)
Gilles, R., Operative Behandlung der meningealen Blutungen bei Neugeborenen.
Rev. mens. de Gynec. d’Obstetr. et de Péd. Bd. 7. p. 465. (Einmal Lumbalpunktion
und einmal Punktion durch die grosse Fontanelle.)
*Goldberg, D., Le torticolis de naissance est-ild’origine obstetricale ou congenitale?
These de Paris 1911/12. Nr. 197.
Goldfeld. Z., Die Abhängigkeit der körperlichen Entwickelung Neugeborener vom
Berufe der Eltern. Zeitschr. f. Geburtsh. u. Gyn. Bd. 72. p. 407. (Schr dankens-
werte Zusammenstellung von Tabellen, deren zugrunde liegendes Material leider
einstweilen zu gering ist.)
Graham, E. A., Pathogenesis of hemorrhagie diseases of newborn. Journ. of
experim. Med. Bd. 15. p. 307. (Als Ursachen wurden Asphyxie und Chloroform-
narkose während der Geburt angesprochen.)
*Grenacher, H., Ein Beitrag zur Thymusstenose. Wiener klin. Rundsch. Bd. 24.
p- 673ff.
Greven, Bekämpfung der Blennorrhoea neonatorum. Deutsche Ärztezeitung. H. 1.
(Empfehlung der Credeschen Prophylaxe.)
Guizetti. P., Hämolytischer kongenitaler Ikterus. Zieglers Beitr. z. path. Anat.
u. allg. Path. Bd. 52. H. 1/2. (In einer Familie in 4 Generationen vorkommend,
wahrscheinlich auf luetischer Grundlage.)
59. Haendly, P., Neugeborenes mit Fazialislähmung. Ges. f. Geburtsh. u. Gyn. Berlin.
Sitzung v. 27. Okt. 1911. Zeitschr. f. Geburtsh. u. Gyn. Bd. 70. p. 341. (Bei
Spontangeburt, engem Becken und hinterer Scheitelbeineinstellung an der am Pro-
montorium angedrückten Gesichtsseite; Hautnekrose über dem Foramen stylo-
mastoideum.)
Haynes. L. W., Etiology of hemorrhage of newborn, report of case. Journ, of
Michigan State Med. Soc. Bd. 11. Nr. 8.
*Hegler, Über postmortale Elektrokardiogramme. Biol. Abt. d. ärztl. Vereins
Hamburg, Sitzung v. 15. Okt. Münchn. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 23%.
*Heller. Das Schicksal zweier Frühgeburten von 800 g. Verein f. innere Med. u.
Kinderheilkunde Berlin, Sitzung v. 11. Nov. 1911. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 49.
e E
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7.
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Das neugeborene Kind. 861
Heller, F., Fieberhafte Temperaturen bei neugeborenen Kindern in den ersten
Lebenstagen. Zeitschr. f. Kinderheilkunde. Bd. 4. H. 1.
Henneguier, A., De occlusion intestinale chez le nouveau-né. These de Paris
1911/12. Nr. 442. (Fall von Darmverschluss durch Torsion des Mesenteriums in der
Höhe des Meckelschen Divertikels.)
*von Herff, O., Tentoriumriss bei noch nicht eingetretenem Kopfe. Zentralbl. f.
Gyn. Bd. 36. p. 1241.
— Zur Vorbeugung der Blennorrhoca neonatorum in Stadt und Land. Arch. f. Gyn.
Bd. 98. p. 187.
— Zur Behandlung der Schädeleinbrüche der Neugeborenen. Zentralbl. f. Gyn.
Bd. 36. p. 1265. |
Hess, A. F., Study of icterus neonatorum by means of duodenale catheter. Am.
Journ. of diseases of children. Bd. 3. Nr. 5. (Führt den Icterus nconatorum auf
mangelhafte Exkretion bei fortdauernder Sekretion zurück.)
*Hirsch, C., Über die Behandlung des Nabelschnurrestes. Inaug.-Dissert. Frei-
burg 1910.
— M., Zur Kritik der Schultzeschen Schwingungen als Mittel zur Wiederbelebung
asphyktischer Neugeborener. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 38. p. 464.
Hitzrot, J. M., Posterior congenital dislocation of the left shoulder. New York.
Surg. Soc., Sitzung v. 24. Jan. Annals of Surgery. Bd. 55. p. 622. (Spontangeburt;
die Luxation wurde durch Operation festgestellt, die Kapsel war nicht zerrissen.)
Hodder, A. E., A case of thymus death. Brit. Med. Journ. Bd. 2. p. 441.
(Plötzlicher Tod eines Kindes unter Dyspnoe; die Sektion ergab stark hypertrophische
Thymus.)
Hoffmann, Epidermolysis bullosa hereditaria. Niederrhein. Ges. f. Natur- u.
Heilkunde, Sitzung v. 22. Jan. Med. Klin. Bd. 8. p. 543. (Multiple Blasenbildung
und Erosionen, auch auf den Schleimhäuten; intrauterine Infektion des Kindes aus-
zuschliessen.)
*Jäger, F., Über kindliche Oberarmfrakturen bei Spontangeburten in Schädellage.
Gyn. Rundschau. Bd. 6. p. 511.
*Jaschke, R, Th., Neue Erfahrungen in der Technik der Ernährung, sowie zur
Physiologie und Pflege des Neugeborenen. Monatsschr. f. Geburtsh. u. Gyn. Bd. 35.
p. 60.
Ibrahim, Eitrige Parotitis bei einem frühgeborenen Kinde mit Ophthalmoblennor-
rhoe. Ges. f. Kinderheilkunde, München, Sitzung v. 26. April. Münchner med.
Wochenschr. Bd. 59. p. 2371.
Jeannin, Hemorragie meningee guerie par la ponction lombaire. Soc. d’Obstetr. de
Paris, Sitzung v. 19. Jan. 1911. Annales de Gynec. 2. Serie. Bd. 9. p. 171. (Tem-
peratursteigerung und Kontrakturen nach Wendung und Extraktion.)
Intoxication bromee d’un nourrisson par l’intermediaire du lait maternel. Annales
d’hyg. publ. et de med. leg., 4. Serie. Bd. 18. p. 188. (Bromacne bei einem älteren
Säugling.)
Johnson, G. P., Die administrative Kontrolle der Ophthalmi neonatorum in Eng-
land. Public health. Bd. 25. Nr. 10. Ref. Zeitschr. f. Med.-Beamte. Bd. 25. p. 948.
(Die vorgeschriebene Anzeigepflicht wurde von Hebammen prompter erfüllt als von
Ärzten. Die Ophthalmie ist anzeigepflichtig und die Behörden sind berechtigt, die
notwendige Behandlung durchzuführen.)
Jordan, W. H., Tetanus neonatorum. Am. Journ. of Obstetr. Bd. 65. p. 1076.
(Tödlicher Tetanus durch Infektion bei der rituellen Beschneidung; Antitoxin er-
folglos.)
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Med., Karlsruhe. Vierteljahrsschr. f. ger. Med. u. öffentl. San.-Wesen. 3. Folge.
Bd. 43. II. Supplem. Bd. 273.
Kassowitz, M., Übertragung von Syphilis durch einen Schnuller. Wiener klin.
Wochenschr. Bd. 24. Nr. 50. (Infektion des älteren Halbbruders von einem kon-
genital-luetischen Kinde aus.)
*Katzenellenbogen, J., Ophthalmoblennorrhoea neonatorum. Inaug.-Dissert.
Freiburg 1911.
Kennedy, R., Birth paralysis. Glasgow. Med.-Chir. Soc., Sitzg. v. 4. Okt. Lancet.
Bd. 2. p. 1083. (Narbenmasse um den 4. und 5. Stamm des Plexus brachialis.)
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Geburtshilfe. Gerichtsärztliche Geburtshilfe.
Kloster, R., Künstliche Atmungsbewegungen bei scheintoten Kindern. Schäfers
Methode. Med. Revue Bergen. Bd. 28. p. 727. (Empfehlung der Methode.)
. Knöpfelmacher, W., Meningeale und zerebrale Krankheitsbilder beim Neuge-
borenen und Säugling. Med. Klin. Bd. 7. Nr. 52. (Klinische Symptome bei intra-
kraniellen Blutungen infolge von Geburtstraumen.)
. *Kosmak, G. W., Immediate treatment of depressed fracture of the skull in the
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Med. Record, New York Bd. 82. p. 1186.
Kroemer, Schädelimpression des linken Scheitelbeins bei einem 3120 g schweren
Kinde. Med. Verein Greifswald, Sitzg. v. 26. Jan. Deutsche med. Wochenschr. Bd.
38. p. 782. (Bei engem Becken nach Wendung und Extraktion.)
Krösing, Vaginalblutung 6 Tage nach der Geburt. Naturw.-med. Ges. Jena,
Sitzg. v. 7. Dez. 1911. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 49. p. 328. (Auf luetischer Grund-
lage.)
Lacasse und Pottet, Paralysie radiculaire du plexus brachial chez un nouveau-
ne, consécutive à une inclinaison anormale de la tête sur le moignon de l’epaule
pendant la vie intrauterine; malformation du maxillaire inférieur. Soc. d’Obstetr. de
Gynec. et de Paed. de Paris, Sitzg. v. 6. Juli 1911. (Die Lähmung wird nicht auf
Trauma, sondern auf intrauterine Belastung zurückgeführt.)
*Lange, F., Die Entbindungslähmung des Armes. Münchener med. Wochenschr.
Bd. 59. p. 1421 u. XI. Kongr. d. Deutschen Ges. f. orthopäd. Chir. Berlin. Deutsche
med. Wochenschr. Bd. 38. p. 829.
Lapage, C. P., Fever of obscure origin in infancy. Manchester Med. Soc. Sitzg.
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beruhend.) |
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Med.-Beamtenverein, Sitzg. v. 14. Nov. 1911. Zeitschr. f. Med.-Beamte. Bd. 25. I.
Beil. p. 5.
Legludic, Strangulation d’un nouveau-né par un lien, pendant l’accouchement
après degagement de la tête hors de la vulve. II. Congrès de Med. lég. de Langue
frang. Annales d’hygiene publ. et de med. leg. 4. Serie. Bd. 18. p. 370. (Die Lungen
waren luftleer; in der Diskussion wird von Corin und Thoinot die Wichtigkeit
der Magen-Darm-Schwimmprobe hervorgehoben.)
*Lehle, Zur Prophylaxe der Ophthalmoblennorrhoea neonatorum. Bayer. Ges. f.
Geb. u. Gyn., Sitzg. v. 7. Juli. Münchner med. Wochenschr. Bd. 59. p. 1932 und
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*Lequeux, Augenverletzungen bei Neugeborenen. Arch. mens. de l’Obst£tr.
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*Lesser, A., Über Folgeerscheinungen postmortaler mechanischer Gewaltein wir-
kungen. Vierteljahrsschrift f. ges. Med. u. öffentl. San.-Wesen. 3. Folge. Bd. 44.
p. 203.
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1910. (Grosses über die ganze Kopfschwarte reichendes Hämatom, das inzidiert
wurde.)
*Löhlein, Über die beim Trachom und der Blennorrhoe der Neugeborenen beobachteten
Epitheleinschlüsse. Med. Verein Greifswald, Sitzg. v. 4. Nov. 1911. Deutsche med.
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Losee, J. R., Fall von allgemeiner Hämangiomatose der Plazenta. Bull. of the
Lying-in Hosp. New York. Bd. 8. Nr. 2.
Lundsgaard, Ch., Über Nebennierenblutungen bei Neugeborenen. Virchows
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*Meyer, L., und E. Hauch, Om Bristningen i Dura mater opstaaede hos nyfoldte
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115.
116.
117.
118.
119.
120.
121.
122.
123.
124.
125.
Das neugeborene Kind. 863
under Fodslen. Hospitalstid. Bd. 55. p. 1293 u. Revue mens. d’Obstetr. et d Gynéc.
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Monnier, M. A., De la valeur médico-légale des écchymoses du tégument externe.
Thèse de Lille 1911/12. Nr 21. (Bei Neugeborenen werden besonders die Finger-
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schnur-Umschlingung, teils durch normale Hautfalten bewirkt, besprochen.)
*Montet.Ch. J., Contribution à Détude des hömorrhagies méningées chez le nouveau-né.
Thèse de Paris 1911/12. Nr. 71.
Morris, J. N., Fatal jaundice of newborn; five cases in one family. Austral.
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Morrison, W., Melaena neonatorum. Brit. Med. Journ. Bd. 1. p. 1072. (Das
Kind war mittelst Forzeps geboren, keine Anhaltspunkte über die Ursachen der
Blutung.)
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children. Bd. 4. Nr. 4. (4 Fälle von bakterieller Infektion des Meconiums.)
Mummery, L., Shortening of femur. R. Soc. of Med. Sitzung v. 26. Jan. Brit.
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lage.)
Murachowski, J., Über die Todesursache der Kinder unter der Geburt und ihre
Bekämpfung. Inaug.-Diss. Berlin 1911. (Aufzählung der durch die Geburtsvorgänge
möglichen Todesursachen.)
Myers, A. W., Case of subcutaneous injection of small quantities of human blood
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Nance, W. O., Prevention of blindness. Illinois Med. Journ. Bd. 21. Nr. 4.
Neukirch, Ikterische Zellen im Blut bei Icterus gravis neonatorum. Zeitschr. f.
klin. Med. Bd. 74. H. 5/6. (Inkompletter Gallenverschluss, Ikterus, Sepsis. hämorrha-
gische Diathese.)
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Blutserum. Therapeut. Gaz. 15. Februar. Ref. Zentralblatt f. Gyn. Bd. 36. p.
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*Noack F., Der Übergang von mütterlichen Scheidenkeimen auf das Kind
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*Noeggerath, Pseudotetanus bei einem Neugeborenen. Ges. d. Charité-Ärzte, Sitzg.
v. 4. Juli. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 38. p. 1809. (Bei eitriger Zerebrospinal-
meningitis und Nebennierenhämatomen.)
*N un, Ch., Une nouvelle methode d’insufflation dans la mort apparente du nouveau-
ne. These de Lyon 1911/12. Nr. 97.
*Oeconomos, S. N., Les paralysies radiculaires du plexus brachial. Gaz. des Hôp.
Bd. 85. p. 1535. l
Oliver, Congenital ptosis. Bradford Med.-Chir. Soc., Sitzg, v. 21. Mai. Brit. Med.
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Olivier, Anatomie topographique et chirurgie du thymus. Paris 1911.
Steinheil.
Ophthalmia neonatorum in Chicago. Lancet. Bd. 1. p, 1097. (Einführung der obliga-
torischen Anzeigepflicht für Ärzte und Hebammen in Fällen von Blennorrhöe-Er-
krankungen von Neugeborenen.)
Oppenheim, R. Einige Bemerkungen zur Ätiologie, Differentialdiagnose und
Therapie im Anschluss an einen Fall von Dermatitis exfoliativa neonatorum (Ritter).
Inaug.-Diss. Freiburg 1911. (Die Erkrankung ist vorläufig, so lange die Ätiologie noch
dunkel ist, von Pemphigus neonatorum zu trennen.)
Pacchioni, Sulla patogenesi dell’ itero dei neonatr. Riv. di clin. ped. 1911.
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. *Patoir und Leclercq, La presence de suffusions sanguines disséminées dans les
tissus du cou chez les nouveau-nes n’ayant subi aucune manoeuvre criminelle. II. Con-
Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1912. hp)
864
128.
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Geburtshilfe. Gerichtsärztliche Geburtshilfe.
grès de Med. leg. de langue franç. Annales d’hyg. publ. et de med. leg. 4. Serie.
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Pery und Balard, Cephal&ematome à volume et a caractères anormaux. Soc. d’Ob-
stetr., de Gynec. et de Péd. de Bordeaux, Sitzg. v. 22. Okt. Journ. de med. de
Bordeaux. Bd. 42. p. 842. (Doppelseitiges Hämatom mit Konfluenz über der Pfeil-
naht, wesshalb es über das Periost in die Schädeldecken verlegt wird; nach Zangen-
entbindung. Resorption unter Auftreten eines Ikterus.)
Pettavel, Ch. A., Über eigentümliche herdförmige Degeneration der Thyreoidea-
Epithelien bei Purpura eines Neonatus. Virchows Arch. Bd. 206. (Stark ver-
grösserte Follikel-Epithelien mit auffallenden Granulis im Inhalt bei einem am
10. Tage p. p. an Purpura gestorbenen, etwas zu früh geborenen Kinde.)
*Pincus, Über Schädigungen des Auges bei Zangenentbindung. Allgem. ärztl.
Verein Köln, Sitzung v. 4. November. Münchner med. Wochenschrift Bd. 59.
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Pitfield, R. L., Hemophilia neonatorum in family of four infants. Arch. of Pediatr.
New York. Bd. 29. Nr. 10. (4 Kinder, teils mit Ikterus und Hautblutungen, teils
mit subduralen Blutergüssen.)
*Planchu, Eine neue Insufflationsmethode für den Scheintod Neugeborener. Lyon
med. 1911. 27. August.
*Pu ppe, Experimentelle Untersuchungen über den O-Gehalt des Blutes mittelst des
Haldaneschen Verfahrens bei der gewaltsamen Erstickung. VII. Tagung d. Deutschen
Ges. f. ger. Med. Karlsruhe, Vierteljahrsschr. f. ger. Med. u. öff. San.-Wesen. 3. Folge.
Bd. 43. 2. Supplem. p. 49.
Raspini, M., Sul trattamento del funicolo ombelicale. Über die Behandlung der
Nabelschnur. La Ginecologia, Firenze, IX. fasc. 7. (In welcher Weise auch immer
die Nabelschnur behandelt werde, ist der bakteriologische Befund ungefähr immer
der gleiche; nur bei Kindern, die dem täglichen Immersionsbad unterzogen werden,
findet man mit grösserer Häufigkeit eine hohe Zahl von Mikroorganismen. Um die
Produktion der Keime zu verhindern, ist es nützlich, die Mumifizierung der Schnur
zu begünstigen. Zu diesem Zwecke rät Verf. zur Anwendung des Alkohols und der
Abwaschung, anstatt der Immersion, bis nicht mehrere Tage nach dem Abfalle der
Nabelschnur verstrichen sind.) (Artom di Sant’ Agnese.)
Ray, J. M., Congenital laryngeal stridor. Louisville Monthly Journ. of Med. and
Surg. Bd. 18. Nr. 12.
Reichard, V. M., Spontaneous hemorrhage of the newborn with recovery. Journ.
of Am. Med. Ass. Bd. 59. p. 1539. (Fall von Melaena.)
. Reidy, J., Can the undelivered feotus cry? Brit. Med. Journ. Bd. 2. p. 1140.
(2 Fälle von Vagitus uterinus; bei Wendung und bei Zangenoperation.)
. Renshaw, I. J. E., Prolonged adherence of the umbilical cord. Lancet. Bd. 1.
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. *v. Reuss, A., Hämatom der rechten Nebenniere. Ges. f. inn. Med. u. Kinderheilk.
Sitzg. v. 2. Mai. Wiener klin. Wochenschr. Bd. 25. p. 859.
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H. 1. (Wird auf abnorme Stoffwechselvorgänge zurückgeführt.)
. *Reuter, Färbung von Epidermiszellen im Lungeninhalt. 7. Tagung d. Deutschen
Ges. f. ger. Med., Karlsruhe. Vierteljahrsschr. f. ger. Med. u. öff. San.-Wesen. 3. Folge.
Bd. 43. 2. Suppl. p. 149.
Richards, J. H., Omphalorrhagia neonatorum. Med. Record, New York. Bd. 81.
p. 68. (Schwere Blutung aus der Nabelwunde, herabgesetzte Gerinnungsfähigkeit des
Blutes; Hämophilie in der Aszendenz.)
*Ridella, A., Modificazioni che avvengono nel polmone prima e dopo la nascita
in relazione con la funzione respiratoria. Veränderungen, die sich vor und nach der
Geburt in der Lunge einstellen, in Beziehung mit den Atmungsfunktionen. Foha
Gynaecologica, Pavia. Vol. VII. fasc. 3 u. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 38. p. 1816.
Rietschel, Frühgeburt. Ges. f. Natur- u. Heilk., Dresden, Sitzg. v. 24. Febr. Münchn.
med. Wochenschr. Bd. 59. p. 1012. (940 g schweres Kind, das am Leben erhalten
wurde.)
Risel, Kern-Ikterus beim Neugeborenen. Zwickauer med. Gesellsch., Sitzung
v. A. Dez. 1911. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 38. p. 1066. (Tod am 8. Tage,
Sektionsbefund.)
145.
146.
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167.
Das neugeborene Kind. | 865
Rössing, H., Klinische Untersuchungen über Deformitäten der Nase bei Neugeborenen.
Inaug.-Diss. Freiburg 1910. (Führt Verbiegungen der Nase nicht auf den Geburts-
mechanismus, sondern auf gleichzeitige Scoliosis capitis und damit auf intrauterine
Belastung zurück.)
Rosner, Fall von tiefer Impression des Stirnbeins. Gyn. Ges. Krakau, Sitzg. v.
27. Febr. Gyn. Rundsch. Bd. 6. p. 622. (Bei Zangenentbindung durch das Promon-
torium des platten Beckens.)
*Rouillier, Enfoncement d'un parietale à siège rare. Soc. d’Obstetr. de Paris.
Sitzg. v. 21. Dez. 1911. Presse med. Nr. 2. p. 19.
*Sarrat, J., Liinfanticide dans ses rapports avec les psychoses transitoires des
femmes en couche. These de Lyon 1911/12. Nr. 40.
Savare, Pemfigo congenito in neonato. (Angeborener Pemphigus in einem Neu-
geborenen. (La Ginecologia, Firenze, IX. 14.
Savariaud, Frakturen und Epiphysentrennungen bei Kindern. Journ. de Med.
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intrauterinen Frakturen.)
Saxl, Plexusläihmung und Epiphyseolyse des Humerus. XI. Kongr. d. Deutschen
Ges. f. orthop. Chir. Berlin. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 38. p. 829.
Schibkow und Winogradow, Die morphologische Beschaffenheit des Meconium
und ihre gerichtlich-medizinische Bedeutung. Wratsch. Nr. 22.
Schloss, O. M., und L. J. J. Commiskey, Etiology and treatment of so-called
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Bd. 3. Nr. 4. (Nehmen mangelhafte Gerinnungsfähigkeit des Blutes als Ursache an.)
Schmeisser, H. C., Über akute syphilitische Meningoencephalitis bei Neugeborenen.
Zieglers Beitr. z. path. Anat. u. allg. Path. Bd. 53. H. 1. (Mit Abszessen der
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Schönberg, Tentoriumrisse bei Neugeborenen. Med. Ges. Basel, Sitzg. v. 24. Okt.
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Ges. f. Geburtsh. u. Gyn., Sitzg. v. 11. Nov. 1911. Münchener med. Wochenschr.
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Siedlecki, J., Beitrag zur Lehre von der Melaena neonatorum. Przegl. Lekarski.
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der Mutter.) (v. Neugebauer.)
Silberknopf, G., Intrauterin abgelaufene Pneumonie. Ges. f. innere Med. u.
Kinderheilk. Wien. Sitzg. v. 21. März. Wiener klin. Wochenschr. Bd. 25. p. 609.
Simmonds, Ch. C., Two cases of intracranial cerebral hemorrhage in the newborn
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Zangenentbindung.)
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Sitzg. v. 14. Mai. Münchener med. Wochenschr. Bd. 59. p. 2259. (Nabelschnur-
infiltration ist kein Zeichen für Lues.)
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(Vagitus bei Anlegung der Zange.)
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geborenen. Arch. f. Gyn. Bd. 97. p. 283. (3 eigene Fälle, 20 Fälle aus der Lite-
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Spencer, S. C,, Hemorrhagic disease of newborn. Mississippi Med. Monthly.
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*Ssokolow, Eine Methode der künstlichen Atmung bei Kindern. Monatsschr. f.
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*— Mors thymica et asthma thymicum. Arch. f. Kinderheilk. Bd. 57. H. 1.
Ab
176.
177.
178.
179.
180.
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Geburtshilfe. Gerichtsärztliche Geburtshilfe.
Stamm, C., Über Krämpfe bei Neugeborenen. Arch. f. Kinderheilk. Bd. 58. H. 1.
(Wahrscheinlich durch infratentorielle Hirnblutung bei spontan verlaufener Geburt
bewirkt.)
von Starck, Polyarthritis gonorrhoica im frühen Säuglingsalter. Med. Ges. Kiel,
Sitzg. v. 15. Febr. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 49. p. 672. (Nach Blepharoblen-
norrhöe und Vulvovaginitis.)
. *Stephan, Über Melaena neonatorum. Med. Verein Greifswald, Sitzg. v. 4. Nov.
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Stickel, M., Über intrauterinen Verblutungstod der Frucht. Hufeland. Ges., Sitzg.
v. 10. Okt. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 49. p. 2198. (Bei velamentöser Nabel-
schnurinsertion; ein gleicher Fall von von Bardeleben, ebenso ein Fall von Ver-
blutung eines eineiigen Zwillings in den anderen.)
Stiefler, Angeborene Diplegia spastica. Verein f. Psychiatrie u. Nervenkrankh.
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Stricker, L., Work of Cincinnati Association for welfar of blind and its attitude
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. *von Sury, K., Die spontane Darmruptur bei Neugeborenen. VII, Tagung d.
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Suszynski, E., Die Zerreissung der Sutura sagittalis bei Spontangeburt. Inaug.-
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borenes Kind mit Zerreissung der Pfeilnaht und Kephalhämatom.)
Tallant, A. W., A study of ophthalmia in the newborn. Am. Journ. of Obstetr.
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wasser.)
Teevan, A., Can the undelivered fetus cry? Brit. Med. Journ. Bd. 2. p. 1140.
(Vagitus bei Einleitung der künstlichen Frühgeburt nach dem Blasensprung.)
*Teilmann, Folmer, Om proventio Lapisbehandling af Navlesnorsstumpen og
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und der Nabelwunde bei Neugeborenen.) Hospitalstidende. p.430—432. (O. Horn.)
*Teuffel, Zur Thymushypertrophie. Ver. Sächs.-Thüring. Kinderärzte, Sitzg. v.
10. Dez. 1911. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 38. p. 628.
Tissier, De la viabilité des nouveau-nés. Soc. de med. leg. Paris. Sitzg. v.
12. Febr. Presse med. Nr. 15. p. 157. (Ein vor dem 180. Tage geborenes Kind
von 990 g und 31 cm wurde am Leben erhalten.)
*Truesdell, E. D., Beobachtungen an einigen Geburtsfrakturen des Humerus.
Bull. of the Lying-in Hosp. Bd. 8. Nr. 4.
Trumpp, Rektaler Schleimpfropf und Darmstenosen bei Neugeborenen. Ges. f.
Kinderheilk. München. Sitzg. v. 24. Mai. Münchener med. Wochenschr. Bd. 59.
p. 2371. (Stenose der ersten Jejunum-Schlinge, Tod.)
Unger, L., Status thymico-Iymphaticus eines Neugeborenen. Wiener med. Wochen-
schrift. Bd. 62. p. 1181. (Hörbares Exspirium und leichte Zyanose, auf Raumbe-
engung durch Thymus-Hyperplasie zurückgeführt.)
*Ungar, Fahrlässige Kindestötung und heimliche Geburt. VII. Tagung d. Deutschen
Ges. f. ger. Med. Karlsruhe. Vierteljahrschr. f. ger. Med. u. oft San.-Wesen. 3. Folge.
Bd. 43. II. Supplem. p. 119.
*Ungar, Zur Lehre von den intrauterinen Atmungsbewegungen. Niederrhein. Ges.
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Bd. 38. p. 683.
Unterberger jr., Zwei Fälle von spontaner Nabelschnurzerreissung intra partum.
Nordostdeutsche Ges. f. Gyn., Sitzung v. 29. Juni. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn.
Bd. 36. p. 375. (Partielles Anreissen der Nabelschnur und eines Gefässes mit Blu-
tung; keine Varikositäten; Spontangeburten.)
*Unterstenhöfer, J. F., Über die Credeisierung mit Sophol und Argentum
nitricum. IJInaug.-Diss. Heidelberg 1911.
Vallely, J. L.. So-called precocious menstruation combined with occurrenoe of milk
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211.
212.
Das neugeborene Kind. 867
Ass. Bd. 59. p. 539. (Blutung aus der Scheide bei allen Kindern derselben Mutter
vom 3. Tage an.)
Vasfi, Contribution à l’e&tude de la docimasie hépatique. Annales d’hygiene publi-
que et de méd. lég. 4. Serie. Bd. 18. p. 115. (Ähnliche Resultate wie bei Sjöval
[162].)
Vernon u. Marcomet, Multiple Kephalhämatome. Lyon med. 1911. (3 Kephal-
hämatome, über jedem Scheitelbein und über dem Okziput, bei in Steisslage ge-
borenem Kinde.)
Viannay, Ch., Operation einer bei der Geburt entstandenen Schädelimpression.
Revue prat. d’Obstetr. et de Paed. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 1160.
(Trepanation.)
*Vidal, P., Le melaena du nouveau-né. These de Paris 1911/12. Nr. 69.
Vincent, B., The treatment of hemorrhagie disease of the newborn. Philadelphia
Pediatr. Soc., Sitzung v. 12. Nov. Med. Record New York. Bd. 82. p. 1101. (11 Fälle,
behandelt mittelst Transfusion und Seruminjektion.)
*Vorpahl, Über Melaena neonatorum. Med. Ver. Greifswald, Sitzung v. 4. Nov.
1911. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 38. p. 245 u. Arch. f. Gyn. Bd. 96. p. 377.
Wachholz, L., Tod durch gewaltsame Erstickung. Prezgl. lek. Nr. 13. Ref.
Deutsche med. Wochenschr. Bd. 38. p. 1392. (Betont die Schwierigkeit der Erken-
nung und Beurteilung des Erstickungstodes besonders bei Neugeborenen.)
Waeber, P., Fall von Hämophilie bei einem Neugeborenen. Gyn. Rundschau
Bd. 6. p. 207. (Fall von parenchymatöser Blutung aus dem Nabelstumpf.)
*Waldstein, Über Ventrikelblutungen beim Neugeborenen. Geburtsh.-gyn. Ges.
Wien, Sitzung v. 13. Febr. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 1704.
Wanklin u. Macrory, Pemphigus neonatorum. Brit. Med. Journ. Bd. 2. p. 38.
(16 Erkrankungsfälle, davon 15 in der Praxis einer Hebamme, welche an einer
Phlyctaene am Finger gelitten hatte. In den Blasen wurden Streptokokken nach-
gewiesen, ebenso im Blut der Kinder, die starben.)
Wechsler, B. B., Umbilical clamp. Am. Journ. of Obstetr. Bd. 66. p. 85. (Zur
Abklemmung der Nabelschnur 3 cm vom Nabel entfernt.)
*Weidenbaum, G., Ein Beitrag zur Technik der Cred&schen Blennorrhoeprophy-
laxe. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 36. p. 1507.
Welch, G. T., Erysipelas in newborn infant. Journ. of Med. Soc. of New Jersey.
Bd. 8. p. 449.
White, C., Fetus with congenital hereditary Graves’s diseases. Proceedings of the
R. Soc. of Med. April. (Basedowsymptome bei einem Neugeborenen einer Base-
dow kranken Mutter; Zyanose, Tod 34 Stunden nach der Geburt.)
Wieland, E., Spontangangrän zweier Fingerphalangen nach nekrotisierendem Nabel-
geschwür bei einem Brustkind. Deutsche Zeitschr. f. Chir. Bd. 116. (Als Strepto-
kokkeninfektion durch das mütterliche Lochialsekret gedeutet; grosses Nabelulcus.)
*Wierusz, A., Ein Fall von Schädelverletznng bei hoher Zange. Inaug.-Diss.
Leipzig.
*Wilke, Sektionsbefunde an der Dura mater. Med. Ges. Kiel, Sitzung v. 20. Juni.
Münch. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 1880.
Williamson, Death of the child from rupture of the umbilical vessels during
labor. Journ. of Obstetr. and Gyn. of Brit. Emp. April. (Tödliche Ruptur aberie-
render Gefässe bei Insertio velamentosa; 2 Fälle.)
Winslow, R., Amputation for congenital gangrene. Southern Surg. and Gyn. Soc.,
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Vorderarms, keine Spuren von Umschnürung )
*Wolff, F., Beiträge zur Entstehung der Melaena neonatorum durch retrograde
Embolie, nebst Mitteilung eines Falles von Volvulus beim Neugeborenen. Zeitschr.
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Wordruff, T. A., Prevention of blindness. Illinois Med. Jonrn. Bd. 21. Nr. 4.
*Zade, Sogenannte Trachomkörperchen. Naturh.-med. Ver. Heidelberg, Sitzung
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Zadek, J., Über hämorrhagische Erosionen und Magengeschwür und ihre Beziehungen
zur Melaena neonatorum im Anschluss an vier Fälle bei Säuglingen. Inaug.-Diss.
Freiburg. (Fall von zahlreichen Erosionen und Geschwürsbildungen im Magen bei
einem asphyktisch geborenen Neugeborenen mit Blutfüllung des Magens ohne
868 Geburtshilfe. Gerichtsärztliche Geburtshilfe.
Blutentleerung nach aussen; Ätiologie dunkel; die andern drei Fälle betreffen ältere
Säuglinge.)
213. Zangemeister, Tafeln zur Altersbestimmung der Frucht bzw. zur Beurteilung
deren Entwickelung bei bekanntem Alter. Stuttgart, F. Enke. (Darstellung der Ge-
samtentwickelung, Schädelmasse, Bein- und Fusslänge, des Gewichts der inneren
Organe und der Plazenta in Kurvenform.)
214. Zurücknahme des Prüfungszeugnisses einer Hebamme wegen Unzuverlässigkeit (Nicht-
einträufelung der Höllensteinlösung und Unterlassung der Zuziehung eines Arztes bei
Blennorrhöe des Neugeborenen. Entscheid. d. preuss. Oberverw.-Ger. v. 2. März 1911.
Medizinalarchiv 1911. H. 2. (Ein Auge ganz, das andere grösstenteils erblindet.)
215. *Zweifel, P., Zur Verhütung der Augeneiterung der Neugeborenen. Zentralbl. f.
Gyn. Bd. 36. p. 881.
Heller (62) berichtet über zwei am Leben erhaltene frühgeborene Kinder von
800 Gramm Anfangsgewicht.
Geburtsverletzungen des Kindes,
Bauereisen (5) fand unter 667 Neugeborenen 47 Todesfälle, darunter 4 mal
infratentorielle und 1l mal supratentorielle Blutung, 3 mal Tentoriumrisse mit schweren
Verletzungen der Falx, des Sinus sagittalis und der Sinus cavernosi mit supra- und infra-
tentoriellen Blutungen, 2 mal Verletzungen im Gebiete des Sinus sagittalis mit flächen-
hafter Verletzung an der oberen Tentoriumplatte und 1 mal Verletzung des Sinus sagittalis
und rectus ohne Tentoriumverletzung mit starker einseitiger Blutung über der Konvexität
des Gehirns und gleichzeitiger geringer infratentorieller Blutung. 9 Kinder waren tief
asphyktisch und nicht zu beleben, 2 wurden belebt, gingen aber nach 2 Tagen an Atmungs»-
lähmung zugrunde. Alle Kinder waren operativ entwickelt, 1 mal mit Zange, 8 mal
mit Extraktion, ein Kind war nach Zangenversuch spontan geboren worden. Besonders
in Gefahr, schwer verletzt zu werden, sind frühgeborene Kinder. Disponierend sind
ferner enges Becken und ungecigneter Dammschutz mit Kompression des Kopfes in
bitemporaler Richtung. Schultzesche Schwingungen bei solchen Kindern werden als
Kunstfehler bezeichnet. Die Wiederbelebung geschieht nach Ahlfeld durch Freimachung
der Luftwege und Aufenthalt im warmen Bad. Infratentorielle Blutungen sind prognostisch
schlecht, sie bewirken Störungen der Atmung durch Druck auf die Medulla, doppelseitige
klonische Zuckungen der Glieder und sekundäre Rindensymptome im Okulariusgebiet.
Prognostisch günstiger sind supratentorielle Blutungen. Bei Exitus ist die Ursache nicht
die Blutung, sondern der Hirndruck. Duraverletzungen und oberflächliche Tentorium-
zerreissungen leichten Grades werden auch bei spontan geborenen Kindern, die an ander-
weitigen Krankheiten starben, gefunden. Da das Tentorium die schwächste Stelle der
Dura ist, kommen Verletzungen bei spontaner und operativer Entbindung sehr leicht zu-
stande; sie können auch zu chronischen zerebralen Erkrankungen führen. Der Hirndruck
kann durch Trepanation beseitigt werden. Stöckel macht besonders auf die transversale
Kompression des Scheitels beim Dammschutz aufmerksam.
Benthin (9) beschreibt 10 Fälle (darunter 9 bei Spontangeburten) von tödlichen
intrakraniellen Blutungen aus Tentoriumrissen und berechnet ihre Häufigkeit auf 10°,
aller abgestorbenen und sezierten Kinder. Die Verletzung wird nicht nur auf seitliche
Zusammenpressung des Kopfes, sondern auch auf Druck im sagittalen Sinne zurückgeführt
und ganz besonders ein zu plötzlicher, zu intensiv und falsch ausgeführter Dammschutz,
ausserdem vielleicht auch ein unrichtiger forcierter Hinterdammgriff als Veranlassung be-
schuldigt.
Montet (108) führt meningeale Blutungen beim Neugeborenen besonders auf
schwierige Zangenoperationen, hohe Zange und unvorsichtiges Verfahren bei Wendung
und Extraktion besonders bei syphilitischen Müttern und Alkoholikerinnen zurück.
von Herff (65) beobachtete Hirnblutung durch Tentoriumriss bei einem mittelst
Kaiserschnitt entwickelten Kinde und führt die Verletzung auf Aufpressen des sehr harten
Kopfes auf den verengten Beckeneingang zurück (Druckmarke auf die Kopfhaut). Durch
feste Nabelschnurumschlingung um den Hals (Schnürfurche) war die venöse Stauung be-
günstirt worden.
Meyer und Hauch (105) fanden unter 64 totgeborenen oder gleich nach der Ge-
burt gestorbenen Kindern in 28 Fällen Zerreissungen des Tentorium, die in 12 Fällen
zum Tode führte. In 13 Fällen war die Zerreissung symptomlos geblieben. Bei spontaner
Geburt tritt die Verletzung nur bei kleinen und frühgeborenen und vor der Geburt
abeestorbenen Kindern ein. In einem Falle war bei einem mittelst Kaiserschnitts ge-
Das neugeborene Kind. 869
borenen Kinde die Verletzung durch die bereits begonnene Einpressung des Kopfes in
das enge Becken bewirkt worden. Als besonders gefährlich wird der Druck auf den
Kopf in sagittaler Richtung bezeichnet.
Seitz (157) führt die Entstehung intrakranieller Blutungen bei Neugeborenen
nicht ausschliesslich auf Tentoriumrisse zurück, welche er auf starkes Aufpressen des
Grosshirns auf das Tentorium bezieht. In einem Falle fand sich ausser einerTen-
toriumrissblutung ein davon getrennter Bluterguss über der Konvexität der rechten
Grosshirnhemisphäre; die Ursache solcher Risse sucht Seitz in Zerreissung des Längs-
sinus oder der einmündenden Venen durch Übereinanderschieben der Kopfknochen. Nicht
tentoriellen Ursprungs sind ferner die Blutungen in die Ventrikel, welche aus zerrissenen
Venen des Plexus choroideus stammen können, und die um die Medulla oblongata sitzenden,
die die Gegend unter dem Tentorium freilassen. Sie sind besonders gefährlich und können
nach tagelanger Abwesenheit von Symptomen plötzlich Zyanose, Atemkrämpfe und Exitus
herbeiführen. Endlich wird die venöse Rückstauung des Blutes nach der Schädelhöhle
bei Gesichtslage und Nabelschnurumschlingung als Ursache der Hirnblutungen wie auch
von Blutungen in andere Organe bei Asphyxie beschuldigt.
Wilke (206) stimmt der Annahme einer queren Schädelkompression als Ursache
der Tentoriumrisse nicht zu, sondern nimmt im Momente des Durchtritts des nachfolgenden
Kopfes eine Raumeinengung der hinteren Schädelgrube an und glaubt, dass durch die so
erzeugte Drucksteigerung ein Andrängen des Kleinhirns nach oben gegen das Tentorium
bewirkt wird, und er sieht in der Häufigkeit der Durchtrennung der oberen Tentoriumlamette
bei unvollständigen Rissen einen Beweis für seine Erklärung. Stärkere Blutungen entstehen
nur, wenn der Riss den Sinus rectus und die Vena magna Galeni, besonders aber die
Vv. cerebri inferiores posteriores in Mitleidenschaft zieht. Ausser nach Zangengeburten
und Extraktion des nachfolgenden Kopfes wurden die Risse auch nach spontaner Geburt
beobachtet. Zur übersichtlichen Darstellung der Dura-Verletzungen wird vorgeschlagen,
beiderseits ein Fenster in die Schädelkapsel zu schneiden, bei dem der grösste Teil des
Stirn-, Scheitel- und Schläfenbeins entfernt und die Pfeilnaht und mit ihr die Falx
stehen bleibt.
Wird der Schädel der Quere nach komprimiert und die Falx gedehnt, so kommen
Einrisse am freien Sichelrand zustande.
In einem Fall von Zangenentbindung beobachtete Wilke horizontale Fraktur der
linken Schläfenschuppe und Zerreissung des Annulus tympanicus mit kolossaler subkutaner
Blutung in der Hals- und Nackengegend und Blutung aus dem äusseren Ohr infolge
Zerreissung des Trommelfells und der oberen Wand des äusseren Gehörgangs. Trotz der
starken queren Kompression bestand keine intrakranielle Blutung.
Waldstein (198) beschreibt 2 unter tetanusähnlichen klonischen Krämpfen ver-
laufende tödliche Fälle von Ventrikelblutungen, einen nach leichter Geburt eines nicht
ganz ausgetragenen Kindes und einen bei einem Kinde, das in länger dauernder Vorder-
scheitelbeineinstellung eine stärkere Kompression des Kopfes erlitten hatte.
Wierusz (205) macht auf die Gefährlichkeit der hohen Zange für das Kind bei
Beckenverengung aufmerksam und teilt einen Fall von Impression und Fraktur, Ab-
sprengung des Ntirnbeins an der Margo supraorbitalis und Verletzung des Daches der
Augenhöhle und Exophthalmus mit.
von Herff (67) beobachtete löffelförmige Impression des rechten Scheitelbeins nach
Wigand-Martin-Winckelschem Handgriff bei plattem Becken und Tod wahrschein-
lich an Tentoriumriss. Die Impression war durch konzentrischen Druck nach A. Hoff-
mann ausgeglichen worden.
Kosmak (87) nimmt an, dass alle Depressionen des Schädels durch Becken- und
Zangendruck mit Schädelfissuren kombiniert sind; 3 Fälle. Ein Fall von Impression
nach wiederholten Zangenversuchen bei plattem Becken wird in der Diskussion von Beach
mitgeteilt.
Rouillier (147) beobachtete Eindruck und Fraktur des nach hinten gelegenen
(linken) Scheitelbeins und zwar des hinteren Teils bei Extraktion des nachfolgenden
Kopfes durch ein verengtes Becken.
Bondy (15) beobachtete Zusammenhang eines äusseren Kephalhämatoms mit einem
inneren durch einen Knochenspalt; das Kind war mittelst Zange nach 12 stündigem Stand
des Kopfes in der Vulva entwickelt worden.
Carlsson (22) teilt 2 Fälle von Fazialisparese bei spontaner Geburt mit, einmal
auf der bei der Geburt vorne und einmal auf der hinten gelegenen Kindesseite. Aus
einer Zusammenstellung von 36 Fällen geht hervor, dass die Lähmung fast nur bei mässig
870 Geburtshilfe. Gerichtsärztliche Geburtshilfe.
verengtem Becken und meistens durch Druck gegen die Symphyse bewirkt wird. Diese
peripheren Lähmungen sind fast ausschliesslich von nur kurzer Dauer.
Lequeux (96) fand in 24,5% der Fälle Augenverletzungen der Neugeborenen,
bestehend in Lähmungen, Korneal- und Retinal-Verletzungen, ferner je 1 Fall von Ex-
ophthalmus. Nystagmus und Chemosis. Korneal-Verletzungen wurden in 6 Fällen (dar-
unter 3 Zangengeburten) gefunden. Retinal-Verletzungen (Blutungen) in 15 Fällen. Als
Ursache der Blutungen wird venöse Rückstauung angenommen; frühgeborene und syphi-
litische Früchte disponieren zu Augenblutungen.
Pincus (130) beobachtete als Folge einer Zangenentbindung, nach der das Auge
dick angeschwollen und blutunterlaufen war, persistierende Hornhauttrübung, wahrschein-
lich durch Zerreissung der Membrana Descemetü; in einem 2. Falle entstand nach
schwerer Zangenentbindung in Vorderscheitelstellung Sympathikusläihmung am rechten
Auge mit Ptosis, Myosis und Enophthalmus (Hornersche Trias).
Nieszytka (e44) betont bei Organzerreissungen mit Blutungen bei Neugeborenen,
besonders der Leber und der Nebennieren, die Möglichkeit, dass sie durch Asphyxie ent-
standen sein können; sehr tiefgreifende Leberrupturen sind mit grosser Wahrscheinlichkeit
durch äusseres Trauma bewirkt. Ausserdem können agonale und postmortale Zerreissungen
eintreten. Schultzesche Schwingungen bei Asphyxie dürfen keinesfalls ohne weiteres
als Ursachen gedeutet werden.
Die Verblutung aus der nicht unterbundenen Nabelschnur führt Nieszytka auf einen
ausbleibenden Druckabfall in der Aorta oder den wieder ansteigenden Druck bei un-
genügender Entfaltung des Lungenkreislaufs oder endlich auf schlechte Kontraktion der
abnorm schwachen oder erkrankten Gefässwandungen, oder auf abnormen Verlauf und An-
astomosen oder auf glattes Abreissen dicht am Nabelring zurück. Bei Blutung aus der
unterbundenen Nabelschnur kann grosser Sulzreichtum als entlastendes Moment gelten.
Parenchymatöse Spätblutungen sind auf Lues, Hämophilie etc. zurückzuführen. Ferner
wird die Möglichkeit tödlicher Blutungen durch rituelle Zirkumzision, Inzision des Zungen-
bändchens, Vakzination und Extraktion von Schneidezähnen, Melaena, Infektionen etc.
erwähnt.
v. Reuss (138) beobachtete bei einem normal geborenen Kinde ein die Niere
umgebendes und in die Bauchhöhle durchgebrochenes Hämatom der rechten Nebenniere.
Exitus.
v. Sury (175) beobachtete während der Geburt entstandene Darmruptur am Über-
gang der Flexur in das Rektum mit Perforativperitonitis und Exitus 24 Stunden post
partum und führt derartige Rupturen auf die durch die Wehentätigkeit veranlassten plötz-
lichen Druckschwankungen bei stark gefülltem Darm zurück. Bei in der Schwanger-
schaft aufgetretenen Darmrupturen ohne Trauma nimmt er eine lokalisierte oder
allgemeine Minderwertigkeit der Darmwandung als Ursache in Anspruch.
Bretz (19) beschreibt einen Fall von mehrfachen Defektbildungen auf der
Scheitelhöhe eines in Steisslage geborenen Kindes, die sicher nicht durch äusseres Trauma,
sondern durch wahrscheinlich ungleichmässiges Abreissen einer amniotischen Adhäsion zu-
stande gekommen waren. Ausserdem zeigte das Kind angeborene Atresie der Arteria
pulmonalis mit Defekt im Ventrikelseptum, Verschmelzung der Nieren, Polydactylie und
Kryptorchismus.
Bertkau (11) beobachtete 2 Fälle von Fraktur des hinaufgeschlagenen Ober-
schenkel nach lege artis ausgeführter Wendung auf einem Fuss und beschuldigt in beiden
Fällen einen Widerstand, den das hinaufgeschlagene Bein am Beckeneingang oder am
Promontorium gefunden hatte.
Truesdell (182) berichtet über 11 Fälle von Humerusfrakturen, alle nach Arm-
lösung und zwar sass die Bruchstelle stets nahe der Mitte der Diaphyse, entweder mit
Winkelstellung der Fragmente mit nach innen offenem Winkel, oder seltener mit parallel
stehenden und lateral verschobenen Fragmenten. In einem Falle bestand Erbsche Lah-
mung des gebrochenen Armes.
Jäger (74) beobachtete 2 Frakturen des Oberarmes bei spontaner Geburt in Kopflaw ;
einmal brach beim Durchtritt der Schultern unter in die Höheziehen des Kopfes und
Dammschutz der hinter der Symphyse liegende Arm. Im 2. Falle blieb die Entstehung
unaufgzeklärt.
Orconomos (121) führt die Geburtslähmung des Plexus brachialis auf gewalt-
tätiges Verfahren bei operativer Entbindung mittelst Zange oder häufiger bei Wendung
und Extraktion zurück.
Das neugeborene Kind. 8/1
Lange (91) betont das Vorkommen von Bewegungsbeschränkungen des Oberarmes
bei Neugeborenen ohne Verletzung und Lähmung der Nerven und führt diese auf eine
Distorsion des Schultergelenks zurück. Er verlangt bei Bewegungslosigkeit des Armes
nach Armlösung Prüfung der Muskulatur durch Pinsel oder Nadel, ev. durch Elektrizität.
Wird hiebei keine Plexus-Schädigung gefunden und ist das Schultergelenk auf Druck
empfindlich, so soll eine Röntgenaufnahme gemacht werden, ob eine Luxation (äusserst
selten!) oder eine Fraktur am verknöcherten Teile -des Oberarmes vorhanden ist. Ver-
letzung am knorpeligen Teile kann im Röntgenbilde nur bei deutlicher Verschiebung der
Bruchenden erkannt werden. Besteht keine Verschiebung, so ergibt bei Innen- und
“Aussenrotation des Armes weiche Krepitation und grosse Rotationsmöglichkeit eine
Epiphysenlösung. Bei negativem Untersuchungsresultat ist eine Distorsion des Schulter-
gelenks anzunehmen, besonders wenn Aussenrotation und Armheben nach hinten besonders
schmerzhaft ist, während Armheben nach vorne und Abduktion keine Schmerzen ver-
ursacht.
In der Diskussion führen Vulpius und Heusner die Entbindungslähmungen
meist auf Epiphysenlösung, Finck auf echte Schulterluxation, Peltesohn auf Fraktur am
Collum chirurgicum zurück.
Frauenthal (48) führt die Lähmung des Plexus brachialis stets auf Zug am
Halse und Zerrung des Halses zurück.
Engelmann (42) beobachtete nach schwieriger Extraktion rechtsseitige vollstän-
dige Lähmung des Plexus brachialis, links hauptsächlich auf den N. radialis beschränkte
Lähmung.
Goldberg (53) führt das Caput obstipum nicht ausschliesslich auf Geburtstrauma
zurück, sondern hält degenerative Vorgänge im Muskel (Zenker) für primär und etwaige
Verletzungen begünstigend.
Asphyxie und Wiederbelebung.
Hirsch (70) betont die Gefährlichkeit der Schultzeschen Schwingungen bei
intrakraniellen Verletzungen, deren Erkennung unmittelbar nach der Geburt sehr schwierig
ist und befürwortet statt des sofortigen Schwingens die von Ahlfeld vorgeschlagene
Beobachtung im Bade und die Kombination der Thoraxkompression nach Prochownik
und Ogata mit Lufteinblasen in die Trachea, Herzmassage und Zungentraktionen.
Ssokolow (166) empfiehlt als künstliche Atmung Flexion der Oberschenkel und
Druck gegen das Abdomen und darauffolgende Extension.
Nun (120) empfiehlt den von Planchu (132)konstruierten Apparat als bestes Mittel
der Luft-Insufflation bei asphyktischen Neugeborenen. Der Apparat besteht aus einem
Trachealkatheter mit biegsamem Mandrin, das die Trachea nicht vollständig ausfüllt, so
dass ein Rückströmen der Luft ermöglicht ist, ferner aus einem mittelst Schlauch be-
festigten Kautschuk-Gebläse und aus einem eingeschalteten T-Rohr, das die Verbindung
mit einem Quecksilber-Manometer herstellt, das nur einen Druck von höchstens 40 mm
Hg gestattet. Die erzielten Resultate waren sehr befriedigend.
Infektion und Blutungen.
Noack (118) beschuldigt für eine Reihe von Erkrankungen der Neugeborenen die
Infektion des Kindes durch Scheidenkeime, so für Pemphigus, Erysipel, gonorrhoische
Exantheme, Augeninfektionen, Pneumonie, Otitis media, die zur Meningitis führen kann,
Gastroenteritis, Pseudodiphtherie, Stomatitis, Mundgonorrhoe, Entzündung der Speichel-
drüsen, selbst für Soor, Mastitis neonatorum, Nabelscpsis, Infektion der Vulva und
Vagina.
Nicholson (117) hält die Melaena für einen Ausdruck einer vom Darm aus-
gehenden Sepsis.
Vidal (199) führt die echte Melaena zumeist auf eine Infektion oder auf Syphilis
zurück, gibt aber Fälle von anderer, unaufgeklärter Ätiologie zu.
Vorpahl (195) beobachtete tödliche Melaena durch Blutung aus varikös erweiterten,
ganz oberflächlich liegenden Ösophagusvenen, die er auf kongenitale Phlebektasien zu-
rückführt.
Stephan (170) fand in einem Falle bei der Sektion die gleichen Veränderungen;
er nimmt für eine Anzahl von Melaena-Fällen auch Hirndruck als Ursache an.
Wolff (209) bestätigt die von Franquesche Erklärung der Entstehung der Melaena
in den allerersten Tagen nach der Geburt durch retrograde Embolie aus der unterbundenen
Nabelvene in das Wurzelgebiet der Pfortader und beschreibt einen unter dem Bilde einer
872 Geburtshilfe. Gerichtsärztliche Geburtshilfe.
Melaena verlaufenden Fall von mehrfacher Torsion des Dünndarms mit sackartiger Er-
weiterung des Duodenums. `
Nabelinfektion und Nabelversorgung.
Hirsch (69) beschreibt die an der Freiburger Klinik übliche Behandlung des
Nabelschnurrestes: Anlegen einer Kocherschen Klemme dicht über dem Circulus
arteriosus umbilicalis, Abschneiden haarscharf an der Klemme, Abreibung des Kindes mit
sterilem Öl; nach 10 Minuten Abnahme der Klemme und Bedecken des papierdünnen
Stumpfs mit steriler Gaze; Verband. Abfall des Schnurrestes durchschnittlich am 6. Tag;
1 Todesfall an Sepsis.
Jaschke (75) spricht sich für zweizeitige Abnabelung (Seidenfaden 1,5 cm vom
Hautnabel nach dem Baden) und für Austrocknung mit sterilisierter Bolus alba aus,
ausserdem für den Flickschen Schürzenverband.
Noeggerath (110) deutet ein doppelseitiges grosses Nebennieren-Hämatom als
Verletzung durch Schultzesche Schwingungen.
Teilmann (179) empfiehlt 2—4% ige Lapisgaze für den Nabelverband.
Ophthalmoblennorrhöe und Prophylaxe.
Bartels (4) fand bei der unmittelbar nach der Geburt meist einseitig auftreten-
den nichtblennorrhöischen Kon junktivitis gewöhnlich eine Behinderung der tränenableiten-
den Wege und von Mikroorganismen Staphylokokken, Pneumokokken und besonders
Xerosebazillen, koliähnliche, Stäbchen, einmal den Influenzabazillen ähnliche Keime.
Unter 70 Blennorrhöefällen waren nur 38 durch Gonokokken bewirkt. Streptokokken-
infektion ist von sehr deletärer Wirkung. Bartels verlangt die obligatorische Einträufe-
lung und bei Erkrankungen die Anzeigepflicht der Hebammen.
Bednarski (6) berechnet der Zahl der blenorrhöeblinden Kinder auf 15°, aller
Blinden, die Zahl die durch Blennorrhöe einäugigen auf 12% aller einäugigen Kinder.
Bertino (10) beobachtete drei schon bei der Geburt vorhandene Ophthalmiefälle,
einen durch Gonokokken und zwei durch Staphylokokken, alle nach vorzeitigem Blasensprung.
Bublitschenko (20) hält die Gonokokken in weniger als der Hälfte der Fälle für
die Ursache der Augeneiterung der Neugeborenen und hält für die Prophylaxe reichliche
Abwaschung des Auges und seiner Umgebung mit Sublimatlösung (1:6000) für genügend.
Cooper (29) empfiehlt zur Einträufelung Sublimat (1:4000 bis 6000), womit auch
Gesicht und Kopf gewaschen werden sollen.
Crede-Hörder (30) dringt angesichts der Tatsache, dass 12,39%, aller deutschen
Blindenanstalts-Pfleglinge durch Blepharoblennorrhöe erblindet sind, auf obligatorische
Einführung der Crede&schen Prophylaxe und erklärt die Wahl des Prophylaktikums für
eine Frage von sekundärem Interesse. (In Bayern ist seit zwei Jahren die obligatorische
Einträufelung für die Hebammen eingeführt. Ref.)
Frommbholz (51) schlägt vor, die Augenlider nicht mit blossen Fingern, sondern
mittelst sterilen Verbandstoffs auseinanderzuziehen, weil die gewöhnliche Technik für die
Hebammen schwer auszuführen ist.
von Herff (66) tritt neuerdings für die Anwendung des Sophols in die Blennorrhöe-
prophylaxe ein; er verlangt obligatorische Einführung und ausserdem strenge Anzeige-
pflicht bei Erkrankungen. Die Sopholeinträufelung ist nicht nach der Abnabelung, son-
dern nach dem Baden und Ankleiden des Kindes vorzunehmen, weil Ausschwemnien der
eingeträufelten Lösung im Bade zu befürchten ist. Die Lösung soll zu einem oder
einigen Tropfen auf die geschlossenen Lider oder auf den inneren’ Lidwinkel aufgeträufelt
werden.
Jaschke (75) hat bei Verwendung von Silbernitrat in 6,27%, Reizkatarrhe und
in 0,36°, ungenügende Wirkung beobachtet und empfiehlt zur Prophylaxe das Sophol.
Katzenellenbogen (83) spricht sich für Verwendung des Sophols wegen der ge-
ringeren Reizerscheinungen aus und fordert obligatorische Einführung der Einträufelung.
Lehle (95) erklärt an der Hand einer grösseren Versuchsreihe mit Silbernitrit,
Silberazetat und Sophol das letztere Mittel als das souveräne Prophylaktikum wegen der
Sicherheit der Wirkung, der Reizlosigkeit und der monatelangen Haltbarkeit.
Löhlein (100) sieht in den Einschlüssen bei Konjunktivitis Infektionsträger, die
relativ gutartige chronische Entzündungsprozesse, besonders Erkrankungen des Epithels
mit sekundärer reaktiver Wucherung und plasmazellulärer Infiltration des subepithelialen
Gewebes hervorrufen; diese Infektionsträger kommen als Erreger gutartiger Harnröhren-
Das neugeborene Kind. 873
und Scheidenkatarrhe vor und können bei der Geburt auf das kindliche Auge übertragen
werden. Mit Trachom haben sie ätiologisch nichts zu tun.
Mackenzie (103) befürwortet obligatorische Einführung der Credéschen Ein-
träufelung.
de Schweinitz (155) berechnet die Häufigkeit der Erblindung an Ophthalmo-
blennorrhöe auf 25—409; der Zöglinge an den amerikanischen Blindenanstalten und tritt
für sorgfältige Ausbildung der Ärzte und Hebammen, für Einführung der Credéschen
Prophylaxe und Anzeigepflicht in Erkrankungsfällen ein.
In der Diskusssion gibt Seefelder dem Azetat den Vorzug vor dem Sophol, das
nicht so gut haltbar sei.
Stephenson (171) verlangt stets Ausführung prophylaktischer Massnahmen, und
zwar bei blossem Verdacht auf Gonorrhoe sorgfältige Waschungen der Augen, bei objek-
tiven Anhaltspunkten Einträufelung von 1°, Silbernitrat, ausserdem obligatorische An-
zeigepflicht für die Hebammen.
Weidenbaum (201) schlägt zur Durchführung der Prophylaxe die Herstellung
von genau dosierten Proben (mit Kalisalpeter als Constituens) zur frischen Herstellung
der einzuträufelnden Lösung vor, weil allen Silberlösungen der Nachteil der leichten Zer-
setzbarkeit anhaftet.
Zade (211) konnte Einschlüsse zwar bei gonokokkenfreien Blennorrhöen, nicht
aber im Genitalsekret der betreffenden Mutter finden.
Unterstenhöfer (188) ermittelte, dass die prophylaktische Leistung des Sophol
dreimal so gross ist als die des Silbernitrats, die Häufigkeit der Reizerscheinungen da-
gegen nur ein Drittel gegenüber der 1°,igen Lapislösung beträgt. Dennoch wird die
allgemeine Einführung des Sophols wegen seiner geringen Haltbarkeit nicht empfohlen.
Zweifel (215) stellt auf Grund der von Schweitzer (156) angestellten Unter-
suchungen die Augenschädigungen zusammen, welche durch irrtümliche Anwendung zu
konzentrierter Silbernitratlösungen entstanden sind und hebt besonders für die Hebammen-
praxis die Vorteile des viel schwerer löslichen Silberazetats hervor, dessen Lösung durch
Wasserverdunstung nicht konzentrierter werden kann. Die Vergleichung der Reizwirkung
des Mittels auf das Auge mit anderen angewandten Mitteln ergab ebenfalls eine Über-
legenheit des Azetats auch gegenüber dem Sophol, dessen Lösungen nicht homogen
bleiben. Bei der Azetatanwendung wird zu weiterer Verringerung der Reizerscheinungen
das Nachspülen mit Wasser oder schwacher Kochsalzlösung empfohlen. (Die Bemerkung,
dass in Bayern die prophylaktische Anwendung des Silberazetats bei den Hebammen
fakultativ eingeführt ist, ist überholt, weil seit etwa drei Jahren die Einträufelung obligato-
risch bei jedem Kind vorzunehmen ist. Ref.)
Plötzliche Todesfälle bei Neugeborenen.
Grenacher (56) nimmt für Stridor thymicus und plötzliche Todesfälle den mecha-
nischen Druck der hypertrophischen Thymus auf die Halsorgane an und führt eine Anzahl
von mittelst partieller Enukleation der Drüse operierten Fällen als Beweis an.
Ssokolow (167) bestreitet einen plötzlichen Tod durch Thymusvergrösserung, son-
dern führt solche plötzliche Todesfälle auf eine Stoffwechselanomalie zurück, die zugleich
zur Thymus- und Drüsenhypertrophie führt. Der Thymustod ist Folge vorangegangener
Erkrankung an Asthma thymicum, die mit der Vergrösserung des Thymus ursächlich zu-
sammenhängt.
Teuffel (180) fand bei plötzlichem Thymustod Kompression beider Bronchi, be-
sonders des rechten wenig unterhalb der Bifurkation durch die hypertrophischen Thymus
(rechter Lappen 6x6x3 cm, linker 4,5 em lang).
Ipsen (81) erwähnt zwei tödliche Fälle von Morphiumvergiftung bei Kindern, ein-
mal durch 0,01 (Verwechselung seitens der Pflegerin) bei einem 6 Wochen alten und ein-
mal durch 0,005 (Irrtum des Apothekers) bei einem 15 Tage alten Säugling.
Kindestötung.
Amschl (d. 8) folgert die Notwendigkeit der milden Beurteilung des Kindesmordes
daraus, dass die Frucht, die sich vom Mutterleibe löst, erst zum Menschen wird, es aber
noch nicht ist.
Sarrat (148) sammelt 18 Fälle von Analysen des Geisteszustandes von Kindes-
mörderinnen und kommt zu dem Ergebnis, dass es eine besondere Form von akutem
Wahnsinn, der bei bisher gesunden Personen im Augenblick der Geburt ausbricht und zu
einem impulsiven Angriff auf das Kind führen könnte, nicht gibt; dagegen können bei
14 Geburtshilfe. Gerichtsärztliche Geburtshilfe.
Prädisponierten transitorische Delirien auftreten. Die Prädisposition ist gegeben bei
Hysterischen, Epileptischen, Degenerierten, Alkoholikerinnen und bei chronischen Intoxi-
kationszuständen. Begünstigt wird bei solchen Prädisponierten der Ausbruch eines transi-
torischen Deliriums durch die erste Entbindung, durch Zwillingsschwangerschaft und durch
eine Graviditätstoxikose. Die Begutachtung hat nach hereditären oder erworbenen Merk-
malen zu forschen, welche eine solche Prädisposition erweisen, und beruht auf genauer
Untersuchung des Körper- und Geisteszustandes der Angeklagten, um die Möglichkeit
solcher transitorischer Störungen nachzuweisen.
Burgl (c. 7) berichtet über eine Kindsmordanklage gegen eine Hysterische wegen
Kindestötung; die Untersuchung ergab, dass das Mädchen nicht schwanger gewesen ist,
und dass es sich um eine sog. „hysterische Schwangerschaft‘ gehandelt habe.
Burg] (e, 6) berichtet ferner über Kindestötung durch Erdrosselung mittelst eines
fest um den Hals herumgeknoteten Taschentuches bei positiver Lungenprobe (Fäulnis). Die
Täterin war hysterisch, psychisch minderwertig, wurde aber doch für strafrechtlich verant-
wortlich erklärt.
In einem zweiten Falle hatte eine hysterische, psychopathisch minderwertige Person
ihr im Abort heimlich geborenes Kind getötet, indem sie ihm mittelst Taschenmessers
(„Federmesser‘‘) sechs Schnitt- und drei Stichwundeu in die Halsgegend beibrachte, durch
welche die Luftröhre, zwei Arterien, drei Venen und Wirbelsäule und Rückenmark durch-
schnitten wurden. Sie wollte von ihrer Schwangerschaft keine Kenntnis gehabt und die
Geburtsschmerzen für Stuhldrang gehalten und von der Tat selbst keine Erinnerung haben.
Da die Bewusstlosigkeit als unwahr nachgewiesen werden konnte, wurde sie trotz ihrer
psychischen Minderwertigkeit für strafrechtlich verantwortlich erklärt.
Ledderhose (93) hebt die häufige Resultatlosigkeit der gerichtlichen Untersuchungen
auf Kindsmord hervor, die er auf die Unsicherheit der Deutung vieler Leichenbefunde,
z. B. der Ecchymosen, und besonders auf die Unsicherheit der Merkmale des Erstickungs-
todes zurückführt. Bei der Lungenuntersuchung macht er auf die Wichtigkeit der mikro-
skopischen Besichtigung der Lungenoberfläche und der Prüfung des Bronchialinhalts
mittelst Eröffnung der Bronchien aufmerksam. In Anbetracht der Verwischung der Be-
funde durch die Fäulnis bedauert er die häufige Unvollkommenheit der richterlichen
Untersuchung und die Hinausschiebung der gerichtlichen Sektion.
Ungar (185) bezweifelt, dass es sich bei allen Fällen, in welchen sich bei Sektionen
Neugeborener allgemeine Erstickungsmerkmale ohne Nachweisbarkeit einer erstickenden
Ursache finden, um intra partum oder durch Geburtsschädigung zustande gekommene Er-
stickungsfälle handelt, und glaubt, dass die Erstickung durch weiche Bedeckungen nicht
so selten ist, wie Haberda annimmt. Ferner betont Ungar die Schwierigkeit des Nach-
weises der absichtlichen Kindestötung in den Eimer und in den Abort und des Nach-
weises der Unrichtigkeit einer behaupteten Sturzgeburt, noch mehr aber die Schwierig-
keit des Nachweises einer Tötung durch Unterlassung des nötigen Beistandes. Zu dem
letzteren Zwecke ist der Nachweis der Todesursache ausschlaggebend, namentlich Er-
stickung und Tod durch Wärmeverlust, ausnahmsweise Verblutung aus der Nabelschnur.
Für die beiden erstgenannten Todesarten sind die Kriterien sehr unsicher. Angaben über
Ohnmacht, Sinnesverwirrtheit, Erschöpfung, Glaube, dass das Kind tot gewesen sei. sind mog-
lich und daher schwer zu widerlegen. Bezüglich der Annahme einer Fahrlässigkeit stellt Ungar
den Satz auf, dass im allgemeinen eine geistesgesunde und ihrer Sinne mächtige Person
die Lebensgefahr des in Fruchtwasser liegenden, in einen Eimer geborenen oder in den
Aborttrichter eingezwängten oder der Kälte ausgesetzten Kindes erkennen kann. Angesichts
der schwierigen Lage des Gutachters bezüglich der Entkräftung der vorgebrachten Ein-
reden wirft Ungar die Frage auf, ob nicht überhaupt eine heimliche Geburt eine fahr-
lässige Handlung in sich schliesst, weil jede geistesgesunde Person weiss, dass eine Ge-
bärende des Beistandes bedarf und weil der Tod eines Kindes ohne Verheimlichung der
Geburt hätte verhütet werden können. Bei dieser Annahme wäre eine fahrlässigee Tötung
immer gegeben, auch wenn die Mutter nicht imstande gewesen wäre, das Kind aus der
Gefahr zu befreien, und er schlägt deshalb die Aufnahme einer derartigen Bestimmung in
das Strafgesetzbuch vor.
In der Diskussion äussert Strassmann sich weniger skeptisch in bezug auf die
Glaubwürdigkeit der Angeklagten in ihren Angaben über momentane Hilflosigkeit; er be-
tont die Berechtigung der Erwägung einer fahrlässigen Tötung, aber zugleich die Schwicrig-
keit des Nachweises. Ziemke hält die Erstickung durch weiche Bedeckungen für selten
und führt Fälle an, die beweisen, dass das Neugeborene gegen Wärmeverluste nicht so
sehr empfindlich ist. von Sury erklärt den Befund von Fruchtwasser und Meconium in
Das neugeborene Kind. ` 85
den Lungen für sehr wichtig nnd glaubt nicht wie Ungar, dass auf Grund der Ahlfeld-
schen intrauterinen Atembewegungen Befunde von Fruchtwasserbestandteilen in den Lungen,
besonders wenn sie ausgedehnt sind, für physiologisch gehalten werden können. Strauch
sieht in den Geburtsschmerzen, dem Blutverlust und den psychischen Erregungen während
der Geburt genügend Momente, um Überlegung und Willensfreiheit zu beeinträchtigen und
glaubt, dass nur ein festes und länger, vielleicht 6 Minuten dauerndes Aufpressen von
Kissen Erstickung herbeiführen könne. Puppe bemerkt, dass ein Kind, wenn es auf
Mund und Nase liegt und wenn es „eingewickelt“ wird, leichter erstickt.
Reuter (140) erhielt statt mit der Strassmannschen mit der Gramschen
Färbung nach der von Weigert angegebenen Modifikation ausgezeichnete Bilder der in
die Lungen aspirierten fötalen Epidermiszellen und fand diese Methode auch bei stark ge-
faulten Lungen noch anwendbar.
Ungar (186) bespricht die Bedeutung der von Ahlfeld gefundenen und von
Reifferscheid bestätigten intrauterinen Atembewegungen für die gerichtliche Medizin
und hebt hervor, dass der Befund von Fruchtwasserbestandteilen in den Lungen nicht
mehr auf intrauterine Asphyxie schliessen lasse. Die Meinung Reifferscheids, dass
diese Atembewegungen bei geschlossener Glottis stattfinden, bezweifelt Ungar, weil er
aus den Kurven entnehmen zu können glaubt, dass die intrauterinen Atembewegungen
kaum weniger kräftig sind als die des 5 Tage alten Kindes. Ungar glaubt, dass diese
Atembewegungen eine Aufnahme des Fruchtwassers in den Ösophagus ermöglichen.
In der Diskussion erklärt Reifferscheid, dass sowohl wegen geschlossener Glottis
als wegen des Reibungswiderstandes der engen fötalen Luftwege das Fruchtwasser nur
oberflächlich eingesaugt werde, und Stursberg verteidigt die Annahme eines Glottis-
verschlusses und betont, dass aus der Grösse der Ausschläge nicht auf die Ausgiebigkeit
der Atembewegungen geschlossen werden könne. Ungar nimmt bei Verschluss der
Glottis um so eher eine Aspiration von Fruchtwasser in die Speiseröhre an.
Beneke (7) fand bei zwei Neugeborenen, von denen einer am 2. Lebenstage unter
plötzlichen krampfhaften Bewegungen und tiefen Atemzügen, der andere nach 14, Stunden
lang ausgeführten Schultzeschen Schwingungen gestorben war, Tentoriumzerreissung
mit subduralem Bluterguss und starke Luftfüllung im linken Herzen (beim 2. Falle auch
im rechten und in den Lebervenen) und im Aortensystem und in beiden Fällen inter-
stitielles Lungenemphysem. Unter Bezugnahme auf die Versuche von Bichat und
Marchand wird dieser Übertritt von Luft nach dem linken Herzen in einem Falle auf
gewaltsame Inspiration, vielleicht auch auf Exspirationskrampf, im anderen Falle auf die
Schwingungen zurückgeführt, ähnlich wie nach Lufteinblasen in die Trachea bei den an-
geführten Versuchen. Die Asphyxie wird in beiden Fällen auf die Hirnblutung bezogen.
Es wird darauf aufmerksam gemacht, dass solche Luftanfüllungen des Herzens und der
grossen Gefässe bei der Sektion meistens übersehen und auf Ansaugung nach Eröffnung
eines grossen Gefässes bezogen werden.
In der Diskussion bezeichnet Veit das künstliche Einblasen von Luft in die Lungen
für gefährlich und Horst teilt mit, dass auf der Olshausenschen Klinik mehrmals
interstitielles Emphysem und einmal auch Luftfüllung des Herzens bei der Sektion nach
Einblasen von Luft gefunden wurde, so dass künstliches Lufteinblasen nur mit grösster.
Vorsicht ausgeführt werden darf.
Hegler (61) weist nach, dass bei Föten mit dem Zeitpunkt des klinisch festge-
stellten Todes keineswegs der im Elektrokardiogramm verzeichnete Aktionsstrom aufhört,
sondern noch bis zu 21, Stunden sehr verlangsamte, teilweise sehr veränderte Ausschläge
zu erkennen sind.
Sjövall (162) kommt nach Untersuchungen an Leichen, die er auch auf Leichen
Neugeborener ausdehnte, zu dem Schlusse, dass der Leberglvkogengehalt zur Bestimmung
der "Todesart nicht verwendet werden kann, weder die Glykogenmenge, noch die durch
postmortale Faktoren in hohem Grade beeinflusste extrazelluläre Lagerung des Glykogens.
In gleicher Weise ergeben die Untersuchungen von Vasfi (1%) keine entscheidenden
Resultate.
Puppe (139) fand den Sauerstoffgehalt des Blutes des linken Herzens nach gewalt-
samer Erstickung immer noch zu 4°, und erklärt den Sauerstoffbefund des Blutes zur
Diagnose der gewaltsamen Erstickung für nicht verwendbar.
Patoir und Leclercq (127) machen auf das Vorkommen von Blutsuffusionen in
den Halsmuskeln, besonders im Sternokleidomastoideus, und von retrapharyngealen und
endolaryngealen Ecchymosen bei Neugeborenen aufmerksam, welche lediglich von Geburts-
vorgängen herrühren und ohne äussere Verletzungen entstanden sind.
876 Geburtshilfe. Gerichtsärztliche Geburtshilfe.
Dervieux und Leclercq (34) besprechen die gerichtlich-medizinische Unter-
suchung der Meconiumflecken, bei deren Nachweis die mikroskopische Untersuchung der
abgeschabten und in etwas Wasser aufgeweichten Krusten oben ansteht. Der Nachweis
besteht in der Erkennung der bekannten Bestandteile, besonders der Cholesterinkristalle
und der Meconiumkörperchen, deren blassviolette Färbung auf Zusatz von salpetriger
Säure enthaltender Salpetersäure hervorgehoben würde. Die chemische Untersuchung
allein gibt keine entscheidenden Resultate, dagegen wird, wo die mikroskopische Unter-
suchung zweifelhaft bleibt, der biologische Nachweis mittelst Präzipitinreaktion für wichtig
erklärt, besonders da, wo der Fundort und die übrigen Umstände die Möglichkeit offen
lassen, dass es sich um tierisches Meconium handeln könnte. Der mikroskopische Befund
kann ferner Anhaltspunkte liefern (Cholesterinkristalle, aber keine amniotischen Abfall-
produkte), dass das Meconium von einem nicht ausgetragenen Kinde (5. bis längstens
8. Schwangerschaftsmonat) stammt. Noch nicht völlig eingetrocknetes Meconium lässt auf
ein Alter der Flecken von längstens 3 Tagen schliessen, bei vollständiger Eintrocknung ist
eine Altersbestimmung nicht mehr möglich.
Lipinski (98) veröffentlicht 64 Fälle von Sturzgeburten aus der Breslauer Klinik
mit 12 Weichteilverletzungen an den äusseren Genitalien (11 Dammrisse), 15 Nabelschnur-
zerreissungen, aber ohne Blutung, 14 Blutungen in der Plazentarperiode und 4 Nach-
blutungen (alle nicht bedrohlichen Grades), einem Fall von teilweiser Plazentarretention.
Verletzungen des Kindes und Schädigung durch Nabelschnurdruck wurden nicht beobachtet.
8 Wöchnerinnen fieberten, 7 an extragenitaler Ursache und eine an genitaler Strepto-
kokkeninfektion (tödlich), die auf Infektion durch die Hände der Kreissenden zurück-
geführt wird.
Lesser (97) vermochte an Leichen Neugeborener durch äussere Verletzungen
(Schlag, Stoss, Fusstritt, Hammerschlag etc.) eine Reihe von Verletzungsfolgen an den
verschiedensten betroffenen Körperteilen — Schwellungen, Blutergüsse — hervorzubringen.
die sich von intravital und agonal beigebrachten weder qualitativ noch in bezug auf
Tiefenwirkung unterschieden, besonders entstanden auch bei Würgen und Einbohrung des
Fingers in den Rachen, Ödem und Blutung, ebenso wie bei Verletzung von lebenden
Kindern. Bei postmortalen Knochenbrüchen der Extremitäten waren die Trennungs-
flächen und ihre Umgebung mit Ausnahme eines Falles von sehr spärlicher Blutung
unblutig.
Durch Untersuchungen an menschlichen Föten, wie an solchen von Kaninchen und
Meerschweinchen, hat Ridella (142) nachweisen können, dass die Abflachung des Epithels
in den Lungenalveolen durch die Erweiterung der Alveolarwände bedingt wird, sei es
infolge von inizialer, spontaner Atmung, oder von Einblasen von Flüssigkeiten oder Gas.
Die Ausdehnung der Wand und die entsprechende Abflachung des Alveolarepithels,
deren Nachweis wenn auch schwer, doch zu erbringen möglich ist, selbst in einem Alveolus,
welcher funktioniert hat, beginnt in dem, dem Fundus des Alveolus entsprechenden Teile
und erstreckt sich von hier aus zur Mündung des Alveolarkanales.
Der anatomische Befund der Alveolarerweiterung und der Abflachung des Lungen-
epithels kann keinen pathognomonischen Wert eines extrauterinen Lebens erlangen, da
man sie auch in anderen Zuständen, verschieden von denen, die durch die Geburt des
Fötus und seiner spontanen Lufteinatmung gesetzt werden, bemerken kann.
(Artom di Sant’ Agnese.)
Es gelang Gaifami (5la) eine reiche Statistik von peritoncalen Blutaustritten bei
Neugeborenen, ohne wahrnehmbare makroskopische Läsionen, Austritte mit schweren
endouterinen Asphyxien, zusammenzustellen, sowie auch eine ausgedehnte und ver-
schiedenartige Kasuistik ceigentlicher Hämoperitoneen bei Neugeborenen zu liefern.
Dieselben liessen sich a) auf Blutungen aus den Netzgefässen, b) auf primäre Häma-
tome der Nebennieren, cl auf spontane Splenorrhexis, d) auf Leberzerreissung, e) auf Ab-
reissen der Nabelvene zurückführen.
In drei Fällen handelte es sich um Föten, die einige Zeit (1, 2, 5 Tage) am Leben
geblieben waren; in den anderen Fällen handelte es sich um schwere endouterine
Asphvxie bei Kindern, die intra partum, oder unmittelbar nachher, wegen nicht ge-
lungener Wiederbelebung starben.
Er glaubt die Pathogenie der versshiedenen Fälle a) einmal auf Lues, b) dreimal
auf endouterine Asphyxie, zum wenigsten als wesentlichste Ursache, ec) zweimal auf die
kombinierte Wirkung der Asphyxie und Traumen zurückzuführen.
Anlıang: Missbildungen. 87
Gaifami hebt das anatomische und klinische Interesse der beobachteten Fälle her-
vor, indem er auch die gerichtsärztliche Bedeutung andeutet.
9a.
(Artom di Sant’ Agnese.)
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(KÉ
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Bull. et Mem. d. l. Soc. de Chir. de Paris. Bd. 38. p. 46.
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319. — Bece-de-lievre. Soc. de Chir., Sitzg. v. 8. Mai. Gaz. des Hôp. Bd. 85. p. %42.
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323. Schafer, C.. Makroglossie und Mikroglossie. Inaug.-Diss. Halle.
324.
325.
326.
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328.
329.
330.
33l.
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333.
334.
335.
335a.
336.
337.
338.
339.
340.
341.
342,
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Anhang: Missbildungen. 889
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Sitzg. v. 18. Dez. 1911. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 38. p. 338.
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schnurbruch.)
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Gyn. Bd. 36. p. 792.
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Münchener med. Wochenschr. Bd. 59. p. 1250.
Schnabel, Missbildetes Kind. Wissenschaftl. Ges. deutscher Ärzte in Böhmen,
Sitzg. v. 25. Okt. Prager med. Wochenschr. Bd. 37. p. 685. (Atrophie der Haut,
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Schneider, P., Kongenitale Larynxzyste. Zeitschr. f. Ohrenheilk. Bd. 64. H. 4.
Schreiber, J., Ein eigentümlicher Fall von Atresia ani. Münchener med. Wochen-
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Schuster, H., Angioma cavernosum im Herzen eines Neonaten. Lwowski Tygod-
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Zentralbl. f. chir. u. mech. Orthop. Bd. 6. H. 11. (Rudimentärer Oberarm u. rudi-
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Strobach, Sternopagus. Gyn. Ges. Dresden, Sitzung v. 20. Juni. Zentralbl. f.
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Strümpell, Demonstration einer angeborenen Herzanomalie. Med. Ges. Leipzig,
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trikelseptum.)
Strina, F., Un caso di rene policistico fetale. (Ein Fall einer polyzystischen Niere
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Stütz, Angeborene seitliche Nasenspalte, verburden mit gleichzeitiger Choanalatresie.
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Stumme, Über®*kongenitale Hüftluxationen. Med. Ges. Leipzig, Sitzung v. 23. Jan.
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Sutherland, G. A., Congenital heart disease. Harveian Soc., London, Sitzung
v. 1. Febr. Lancet. Bd. 1. p. 367.
379.
380.
381.
382.
383.
384.
385.
385a.
386.
387.
388.
389.
390.
391.
392.
393.
394.
395.
396.
397.
398.
399.
400.
401.
402.
403.
404.
Anhang: Missbildungen. 591
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schreibung eines Celosomus monobrachius cum hemicrania et anophtalmia et fissura
nasi et labii superioris. Gewicht 800 g; Länge 33 cm. Die Ätiologie ist klar: Druck
seitens des Amnions im Sinne Dareste’s. Die Schwangere hatte im Anfange der
Schwangerschaft lange Zeit hindurch -täglich grosse Dosen Chinin gebraucht; be-
ständige Kontraktion des Uterus, weshalb die Amnionhöhle nicht wachsen konnte.)
(H. Jentter.)
Tournier, E, u. J. Ducuing, De la conduite à tenir chez le nouveau-né atteint
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Bd. 6. p. 751. (Vollständige Verdoppelung der Vagina, des Uterus, der Blase und
und Urethra, sowie des Rektums und Anus mit Verbindung jedes Rektunis mit der
gleichseitigen Scheide. Feststellung mittelst Laparotomie an dem dreijährigem Kinde,
die zum Zweck der Unterdrückung der einen Darmöffnung ausgeführt wurde.)
Tschilinguirien, R.. Contribution A l’etude des teratomes sacraux. These med.
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20. Mai. Münch. med. Wochenschr. Bd. 59. p. 2081.
Bei der Sektion von 14 Anencephalen fand Gaifami (116a) 4mal Abwesenheit
der Nebennieren und hochgradige Aplasie bei allen anderen (Durchschnittsverhältnis
zwischen Nebenniere und Niere 1:20, mit einem Maximum von 1:180). Die Hypophryse
fand er normal, die Schilddrüse meist wenig entwickelt, die Thymus sehr vergrössert.
Von 14 Föten wiesen 8 bedeutende Missbildungen auf (Zwerchfellbruch, atrophische Niere,
polyzystische Niere, Abwesenheit der Blase). Die Erklärung der Beziehungen zwischen
Nebennierenaplasie und Anencephalie erörternd schliesst Verf. auch auf Grund eines von
ihm studierten Falles von Mikrocephalie und mehrerer von Hydrocephalie, dass die An-
nahme einer Nebennierenaplasie ex non usu nicht haltbar ist.
(Artom di Sant’ Agnese.)
A.
Abderhaldens Dialvsierver-
fahren 516 ff.
Abdomen 4, 5, 14, 15, 22,
Sach-Register.
Siehe stets das Einzelstichwort.
562,
572,
565, 567, 569,
573, 574, 576,
‚584, 586, 588, 589,
591, 592, 606 ff.,
636 fE, 666, 682, 699, 731,
23, 25. 26, 30, 48, 55, 57, 733, 735, 740, 745, 750,
58, 59, 60, 64, 72, 73, 74, 752, 153, 758, 760, 761,
88, 92, 103, 114, 116, 118, 762, 763, 767 Et, 784,
121, 123, 125, 127, 129, 790 ff., 810, 821, 822 ff.,
136, 138, 141, 152, 153, 847 ff., 874.
157, 167, 170, 178, 179, | — künstlicher 596 ff., 658,
182, 185, 188, 189,191, 192, 698.
194, 199, 215, 228, 232,|Abrachius 878.
237, 244, 247, 269, 272,
274, 281, 287, 305, 309, 466.
312, 339, 341, 346, 362. Absynth 832.
363, 371, 378, 395, 403, |Abtreiben 95, 366, 494, 562,
413, 432, 446, 470, 510, 597 ff., 622, 821 ff.
542, 556, 557, 587, 591, | Abszess im Wochenbett 781.
592, 601, 608, 613, 618,| Acardiacus 718, 881, 888,
628 ff., 656, 667, 700, 723, 889.
770, 771, 781, 783, 787.| Acardius 880, 889.
817, 822, 823, 826, 833, | Achondroplasie 657, 877,
834, 836, 840, 841, 845, 887, 891.
847, 848, 850, ‘859. 870, Ei 167, 195, 506, 509,
871 (s. a. Bauch, Perito- 519, 533, 539, 587, 818.
neum).
— (Chirurgische
gen 223 ff.
— Schwangerschaft 592 ff.
Abducens 446, 782.
Abführen, 191 343, 535, 538, |Adenom 75, 103, 127, 163,
578, 702. 171, 172, 173, 184, 204,
Abmagerung 146, 153, 219, 208, 210, 216, 267, 285, |
235, 265, 294, 537, 54l, 304, 313, 338, 373, 385,
559, 595. 407, 446, 453.
Abort 37, 64, 65, 73, 78, 81. Adenofibroma 75.
84, 86, 87, 91, 93, 95, 96, Adenokarzinom 90, 102,
97, 118, 119, 128, 129, 132, 112, 117, 119, 134, 170,
147, 158. 159, 162, 164, 172, 178, 189, 199, 259,
165, 166, 204, 212, 213, 280, 311, 312, 313, 317,
214, 215, 266, 294, 298, 328, 357, 359, 384, 44l.
299, 305, 306, 308, 309, | Adenometritis 83, 267.
310, 313, 341, 154, 361,|Adenomyom 25, 64, 66, 67,
364, 366, 385, 309, 459, 73, 77, 115, 116, 118, 121,
471, 472, 473, 475, 487, 122, 134, 135, 140, 147,
488, 489, 490, 492, 493, 157, 165, 177, 270, 283.
494, 496 ff., 508, 515, 530, | Adenomyometritis 83.
531, 532, 535, 337, 539, IAdenomvyositis 63, 73, 77,
541, 542, 543, 544, 545, 215, 216, 217.
546, 547, 548, 55l, 552,|Adenomyxo-Myosarkom
556, 557, 558, 559, 443.
555,
Erkrankun- |
Achsenzugzange 788, 7%.
(siehe auch Zange).
Acne 552.
Adenitis 47.
|Adenoangiom 815.
Adenosarkom 444, 445.
Aderhaut 884.
Aderlass 191, 388, 531, 535,
545, 676, 677, 683, 687,
088, 698, 699, 700, 701,
702, 708 ff.
Aderpresse 787.
Adipocire 833.
Adnexe der Gebärmutter 7,
13, 16, 17, 18, 19, 20, 22,
32, 34, 35, 38, 39, 43, 45,
47, 50, 51, 52, 53, 60, 62,
65, 66, 67, 68, 69, 70, 72,
77, 79, 80, 82, 84, 96, 117,
119, 127, 136, 138, 139,
140, 147, 149, 154, 156,
168, 172, 182, 187, 194,
208, 211, 213, .216, 220,
221, 222, 255. 256, 270,
289, 272 ff., 292, 313, 446,
474, 503, 513, 546, 556,
582, 587, 608, 609, 610 ff.,
635 ff., 754 ff., 778 ff., 835,
839, 852.
Adnexitis 273.
Adrenalin 11, 22, 26, 58,
53, 94, 150, 155, 201, 203,
300, 391, 437, 446, 4°6,
497, 504, 508, 512, 523,
565, 657, 662, 663, 752,
771, 777.
Adstringentien 322, 342,
420.
ıAdventitia 71.
Aerogene scapsulatus, bacil-
lus 629.
Aerometer 16, 320.
Aerophagie 233.
Aerotherapie 8 (s. a. Luft-
.. essen).
Ather 32, 33, 34, 36, 39, 40,
42, 43, 44, 46, 47, 48, 52,
60, 173, 174, 180, 237, 320,
373, 416, 471, 534, 537,
... 160.
Athyl-Chlorid-Narkose
45, 52.
Afridolseife 37.
Agar 53, 752.
Agglutination 292, 414 784.
Agonie 797, 857.
Aggressine 760.
594 Sach-Register.
Akranie 882, 888. ‘Ampulla, s. a. Vater. Am-
Aktinomykose 70, 234, 237,| pulla.
241, 243, 253, 301, 338,; Ampullen 500.
445. Amylum 357, 437, 512.
Alaun 601, 767. Amyloide Degener. 422.
Albargin 322. Anästhesie 32, 33, 36, 37,
Albumen, s. Eiweiss. 38, 39, 42, 43, 45, 46, 47,
Aleudrin 52. 49, 50, 51, 52, 66, 100,
Alexander-Adamssche Ope- 179, 225, 237, 248, 249,
ration 86, 87. 256, 267, 340, 353, 383,
Algier 696. 385, 386, 387, 446, 500,
565, 640, 644.
Anaesthetica 34, 38, 46.
Analgetisch 343.
Anaphylaxie 503, 507, 508,
Algolagnesie 818.
Alkaloide 54, 861.
Alkalien 327, 412, 438, 536.
Alkohol 35, 41, 49, 55, 172,
262, 294, 478, 482, 483, 520, 679, 681, 689, 692,
505, 507, 513, 534, 675, 699, 732, 818, 819, 820.
696. 758, 763, 764, 767,| Anatomie 57 ‚59, 60, 69, 71,
769, 818, 820, 855, 864, 127, 143, 148, 187, 289,
868. 319, 333, 361, 362, 380,
Alkoholismus 47, 50, 111, 385, 387, 389, 392, 405,
874. 420, 439, 445, 448 ff.,
459 ff., 467, 481, 503, 509,
514, 515, 519, 525, 538.
Anencephalus 718, 877,881,
882, 885, 886, 888, 892.
Aneurysma 845.
Angina 253, 855.
— abdominis 232.
— pectoris 128.
— follicularis 408.
Angiolipome 442.
Angiom 71, 129, 215, 261,
276, 324, 348, 667, 669,
725, 720.
Angioneurotisch 387, 390,
394.
Angiostomum 453.
|Angiotribe 118, 169, 194.
Angst 394, 556, 575, 576.
Anilinblau 320.
Anikure 268.
Anophthalmus 877, 885,
384.
Anthrakose 66.
Anthrax 244, 734.
Antidiarrhoicum 32.
Antigen 35, 38, 278, 288,
| 422, 423, 428, 507, 536,
689.
‚Antigonokokkenserum
31, 43, 46, 321.
Antigonorrhoicum 48,
104, 105, 322, 323, 324,337.
Antikörper 52, 78, 167,
172, 180, 298, 502, 504,
508, 549, 695, 703, 776.
Antikonzeptionelle Mit-
tel 546, 709, 825, 831.
Antimeningokokkense-
Allantois 345, 458, 878.
Albuginea 302.
Allophansäure 327.
Allosan 321, 322, 327.
Aloin 416.
Alphastrahlen 201.
Alqui6-Alexander sche
Operation 87.
Alsol 767.
Alter und Schwangerschaft
470, 484, 485, 502, 504,
505, 512.
Aluminium 10, 272, 410.
Alypinum 327, 330.
Amaurose 681, 704, 782.
Amblvystoma 454.
Ameisensäure 19.
Amenorrhoe Al, 82, 138,
141, 142, 143, 145, 149,
150, 151, 153, 155, 162,
207, 218 ff., 293, 294, 296,
301, 310, 448, 502, 594,
627, 812, 814.
Amentia 576.
Amerika 193, 472, 644, 647,
669, 804, 807, 873.
p-Amidophenylarsen-
säure 758.
Aminosäuren 505, 694.
Amitosis 450.
Amme 518, 519, 520, 522,
524, 724, 854, 857.
Ammoniak 510, 535, 536,
537, 539, 693, 699, 819,
820.
Ammonium 530, 534.
Amnion 450, 457, 474,
503,
553, 565, 503, 594, 607, i ae zZ
609, 619, 636, 719, 720, rum 324, 328, 417.
727. 821, 822, 826, 827, Antimeristem 102,176, 178,
196.
Antipepton 505.
Antiseptisch und Antisep-
tica 35, 36, 45, 46, 48,
324, 337, 338, 339, 343,
408, 417, 418, 483, GOU,
360,870. 876, 879,
857. 850. 801.
Amöben 250, 254.
Amphibien 456.
Amphotropin 338.
Ampulla recti 266.
855,
- 731, 736, 739, 759, 763,
7165, 852.
Antiserum 173.
Antistreptokokken-
serum 37, 105, 758, 775,
778, 779.
Antitetanusser. 779.
Antithrombin 219, 294,691,
702.
Antithyreoidserum 300.
Antitoxine 547, 861.
Antitrypsin 39, 171, 175,
176, 185, 192, 196, 202,
515, 516, 517, 681, 6%,
744.
Antituberkulin 422, 424.
Antituman 45, 134, 19.
Anus 59, 62, 69, 71, 92, 98,
102, 108, 113, 141, 242,
246, 266 ff., 315, 333. 334.
337, 366, 560, 637, €46,
752, 818, 843, 878, 880,
884, 887, 888, 889, 890,
891.
Aorta 72, 94, 389, 555,
668, 670, 672, 674,
716, 727, 730, 757,
802, 824, 870, 875,
891.
Apepsia 231, 236.
Apiol 833.
Aplasie 726.
Aponeurosen 31, 91.
Apophysen 879.
Apoplexie 545.
Apotheken 831.
Apotheker 873.
Appendektomie 17, 23, 2.
34, 51, 117, 250, 251, 254.
256, 273, 361, 396, 3653.
584, 840.
Appendicitis 15, 16, 18, 19.
20, 21, 22, 30, 37, 46, 65.
73, 74, 76, 79, 136, 140.
157, 222, 226, 244, 245,
263, 273, 281 ff., 286, 257,
289, 301, 306, 337. 30%,
390, 392, 393, 396, 397.
399, 402, 408, 409, 410.
416, 417, 423, 475, 54.
555, 557, 559, 561, 564,
ı 572, 574, 578, 609, 610.
620, 627, 732, 838, 839,
840, 850.
Appendix 17, 18, 20, 21. 22.
23, 24, 30, 36, 50, 51, 44.
237, 242, 244, 247, 245 fí..
278 ff., 273, 306, 311, 312,
| 355, 378, 308, Ant, 414,
| 416, 419, 443, 554, 6.
559, 639, 773, 795, 80.
Appenin 821.
Appetit- und -losigkeit 153.
i 179, 521, 533, 561, 573.
Arabien 469.
Arbeitsunfähigkeit 595.
Arbutin 336.
Argentum
730.
667,
TOY,
T95,
8809,
e Ah
date
Aceticum
Argentamin 276, 326,
Argonin 527.
Argyrol 321, 323, 327,
375, 379, 411, 527.
Arm 33, 167, 195, 300,
532, 533, 645, 646,
720, 726, 729, 788,
862, 867, 870, 871,
879, 881, 882, 883,
885, 889, 892.
Armadillo 452.
Armenier 282.
Armenwesen 526.
Arnethsche Methode 15.
— — Bild 540.
Arnouxsches Zeichen 516,
518, 720, 721.
Aronsonsches Antistrepto-
kokkenserum 763, 778,
179.
Arsen 55, 175, 182, 183, 186,
188, 189, 193, 195, 196,
221, 549, 563, 697, 776,
187, 822, 836.
Arsenik 96, 419, 550,
633.
Artemia 448.
Artemisia 833.
Arterien 129, 167, 174, 216,
295, 331, 371, 372, 383,
386, 389, 395, 399, 458,
561, 649, 669, 685, 720,
122, 845, 874.
Arteriosklerose 65,
268, 392, 394,
674, 697.
Arthigon 48, 49, 51, 105,
276, 277, 321, 324, 328.
Arthritis 51, 61, 63, 253.
Arzneimittel 64, 85, 105,
188, 193, 246, 262, 327,
339, 420, 469, 539, 678,
687, 699, 761, 775, 827.
Arzneiverordnungen4,5l.
Arzt 49, 54, 57, 91, 130, 139,
150, 173, 178, 183, 269,
330, 465, 468, 470, 475,
479, 485, 495, 521, 527,
596, 598, 599, 600, 601,
602, 604, 611, 616, 636,
639, 644, 645, 649, 654,
712, 713, 714, 732, 736,
739, 792, 800, 809, 810,
814, 816, 818, 819, 821,
824, 825, 826, 829, 831,
832, 834, 842, 845, 846.
847, 848, 849, 850, 851,
855, 856, 857, 863, 866,
868, 873.
Ascaris 238, 240,
450, 452, 557.
Asche 528.
Aseptisch 14, 29, 34, 35, 36,
45, 52, Eë 122, 331,
369, 425, 483, 600,
631
731,
856.
527.
340,
530,
718,
843,
878,
884,
555,
138,
488, 591,
264, 301,
627,
706, 712, 713, 714,
759, 763, 769, 852,
Sach-Register.
310,
568,
722,
195,
861,
871,
Asphyxie 33, 46, 53,
474, 493, 501, 531,
581, 650, 718,
724, 725, 728,
797, 799, 860,
867, 868, 70,
875.
Aspirin 785.
Asteriden 452.
Asthenie 3, 895 ff.
Asthma 319, 578, 865, 873.
Astrachan 40.
Aszites 14, 22, 23, 24,
D3;
237,
303,
315,
27,
72, 90, 176, 196, 204,
243, 262, 300, 302,
307, 309, 313, 314,
316, 393, 550, 581,
583, 626, 639, 717, 718,
719, 839, 888.
Atemnot 53l.
Athyreosis 883.
Atmokausis 82, 281, 851.
Atmung 5, 33, 39, 4, 47,
54, 74, 218, 255, 262, 393,
488, 502, 506, 509, 514,
545, 550, 566, 636, 674.
702, 727, 757, 845, 862,
864, 866, 869, 871, 875,
876, 887.
— künstliche 47, 55, 726, 865.
Atonie 555, 669, 670. 671,
673, 674, 707, 709, 716,
717.
Atoxyl140,199,431,758, 761,
175, 776.
Atresia ani 268.
— — Choanen 878.
— — Follikel 459.
— — Hymen 341.
— — vaginae 370, 815.
Atropin 29, 36, 47, 337, 373,
393, 702.
Aufregungszustände
515, s. Erregung.
Aufstossen 295.
Auge 43, 220, 222, 287, 316,
472, 476, 533, 561, 727,
729, 738, 782, 784, 860,
861, 862, 863, 864, 866,
868, 870, 871, 873, 877,
881, 882, 884, 887, 891.
— Eiterung 527, s. a. Blen-
norrhoe.
65,
;
895
! Ausschlag 530.
Ausspülung 191, 769, s. Spü-
lung.
Auswurf 757.
Autohämotherapie
197.
Autovakzine 185.
Axolott 454.
Azetat 872, 873.
Azctessigsäure 534, 535,
553.
Azeton 187, 197, 534, 535,
855.
— und -urie 18, 44, 438, 446,
513, 539, 554, 608, 619,
627, 628, 684.
— -desinfektion 45.
179,
Azidosis 532, 535, 536, 537.
Azoospermie 579, a a.
Samen.
B.
Backe 220.
Baden 192, 195, 480, 587,
730, s. a. Bäder.
— (Land) 678.
Bäder 7, 8, 11, 32, 37, 65,
191, 466, 481, 516, 820,
868, 871, 872, s. a. Baden.
Baecchisches Verfahren 820.
Bärentraube 338.
Bakau 1l.
Bakterien 14, 28, 29, 35, 41,
42, 51, 60, 66, 76, 83, 84,
103, 125, 127,
157,
207,
247,
262,
300,
340,
407, ff., 447, 482, 483, 515,
532, 534, 554, 569, 572,
573, 595, 598, 604, 639,
643, 675, 697, 699, 731,
733, 735, 737, 759, 770 ff.,
835, 853, 855, 857, 858.
— Virulenz und Pathogenität
142 ff.
D a. Keim.
Ausfallserscheinunge n13, Balbianischer Körper 459.
220 ff., 290, 292, 294, 299, Baldysches Verfahren 87.
i 300.
'Ausfluss 132, 285, 609.
‘— blutiger 557, 592.
bräunlicher 422.
595, 622.
= gelblicher 281.
rötlicher 72.
— seröser 832.
übelriechender 169,
181, 585.
ı — wässeriger 126.
Auskultation 481, 515,
| Ausräumung 600 ff.
Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1912.
eitriger 68, 95, 360, 361,
178,
Balsamika 322, 327.
Bandage 52, 271, 397, 398,
510.
Bandwurm 75.
Bantische Krankheit 265,
559.
Barheriosche Spermareak-
tion 819, 820.
Barlowii Morbus 393, 520.
Bart 222, 815.
Bartholinische
75, 113, 326.
Drüse 4l,
.' Bartholinitis 53.
Baryt 228, 230, 434.
97
896
Basedowsche Krankheit 16, :
55, 129, 553, 562, 567,
568 ff., 692,
730, 867.
Basel 38, 483, 487, 527, 640,
730, 765, 782.
Basiotrypsie 789. `
Bauch und Bauchfell, Bauch-
höhle 17, 21, 22, 23, 24,
29, 30, 31, 32,
34, 35, 36, 41, 42, 44, 45,
46, 49, 50, 51, 52, 53, 54,
25, 27, 28,
56, 57, 58
63, 66, 67,
68,
‚59, 60, 61, 62.
69, 70,
71,
12, 73, 74, 75, 76, 80, 87,
88, 90, 91, 92, 93, 96, 100.
115, 118,
131, 133,
5
263, 264, "269, 270 ff., 284,
258.
125,
136,
157,
181,
192,
218,
236,
249,
260,
128,
139,
161,
182,
203,
224,
238,
250,
262,
288, 292, 300, 303, 306
(8. a. Abdomen ;
neum).
Perito-
Bauchbinde 38, 52,s. Binde,
Leibbinde, Bandage.
Bauchbruch 22, 25, 31, 51,
52, 270 ff., 305, 306, 807 ff.,
312, 316,
345, 364,
399, 404,
508, 521,
580, 581,
592, 595,
635, 640, 650 ff.,
328,
376,
446,
530,
582,
598,
333, j
378,
698,
336,
397,
505,
554,
587,
608,
730,
736, 755, 884, 889, 892.
Bauchschuss SCH ff. 346.
Bayern 479, 480, 735, 872.
Becken 4, 11, 15, 16, 18,
22, 23, 27,
42, 44, 45, 46, 47, 52, 55,
28,
31, 38, 40
19,
56, 57, 58, 60, 61, 63, 64,
65, 66, 67,
68,
69, 70,
7l,
72, 73, 74, 75, 76, 77, 78,
88, 91, 92, 93, 101,
113, 118,
125, 127,
141, 143,
156, 157,
163. 164,
170, 174,
183, 185,
193, 195,
211, 226,
121,
131,
147,
158,
165,
177,
188,
196,
221;
122,
135,
150,
160,
167,
181,
190,
207,
238,
272 ff., 284, 290, 301,
306, 307,
311, 312,
320, 334,
339, 340,
308,
314,
360, 361, 36:
368. 369, ;
396, 397, :
416, 439,
KE VE KK
466, 467,
470,
309,
320,
336,
‚9346,
364,
‚sl,
400,
443,
3, 454,
4,1,
102,
124,
136,
152,
162,
169,
182,
192,
210,
257,
305,
310,
325,
338,
354,
365,
372. |
AO, `
446,
459,
472,
Sach-Register.
473, 478, 481, 488 ff.,
489, 491, 495, 501, 503
504, 506, 509, 520,
552, 567, 572, 578, !
581, 583, 584, 585,
591, 598, 609, 610,
617, 628, 634, 635,
637, 638, 639, 641,
644, 645, 647, 649,
652, 656 ff. (enges),
486,
691,
700, 717, 721, 728 ff.
(enges), 732, 750,
755, 757, 763, 764,
781, 789, 790, 794,
753,
771,
796,
800, 802, 803ff., 812ff.,
838, 842, 843, 845,
857, 860, 862, 865,
868, 869, 870.
Beckenbindegewebe,
thologie des 68 ff.
Beckenendlagen 498,
720, 721ff., 788ff.
846,
866,
Pa-
718,
Becquerels trahlen 702.
Beerenfrüchte 753.
Befruchtung 34, 38, 42, 46,
140, 152, 163, 164,
452, 453, 458, 467,
451,
522,
650, 579, 590, 602, 609.
— künstliche 468, 502, 503.
s. Konzeption.
Bein 14, 71, 73, 81, 117,
177, 468, 531, 553,
617, 660, 661, 668,
698, 716, 720, 784,
868, 885.
Beizung 111.
Bekleidung 49.
120,
594,
674,
785,
j
a T, e,
> 17.
Be i lach es Telephon 379.
Benzin 357, 447, 860.
Benzoe 199, 339.
Bergen 859.
’| Beri-Beri 5, 38.
i
I
1
|
Berlin 145, 150, 686, 829. |
Bern 42, 525, 567, 618,
730.
=
Berufskrankheiten 563. .
Beschneidung 857,
870.
Bettruhe 147, 272, 337,
861, ı |
Bindegewebe 64, 68, 70, 73,
115, 136, 143, 152, 172,
175, 176, 185. 188, 198,
199, 200, 271, 273, 285.
291, 293, 297, 312, 315,
341, 359, 365, 366, 406,
416, 442, 443, 445, 446,
455, 456, 457. 460, 642,
649, 651. 652, 660, 669.
696, 797.
Biologie und biologisch 451,
505, 512, 515, 516, 521,
536.
Biuretreaktion 414, 517.
Blähung 602.
Blässe des Gesichts 556,
563
— der Schleimhaut 561.
Blase (Fruchtblase) 158, 162,
203, 212, 215, 478, 479,
== Gallenblase 23, 226, 398.
s. a. Galle.
— (Harnblase) 38, 40, 41.
57, 58, 59, 60,61, 62,63, 66,
67, 70, 71, 72, 73, 76, 71,
83, 85, 88, 89, 91, 92, 93,
94, 99, 100, 101, 109, 115,
116, 118, 121, 122, 124,
125, 135, 139, 140, 143,
152, 153, 169, 174, 179,
180, 182, 183, 185, Ia,
191, 192, 193, 194. 195.
196, 197, 200, 207, 211.
249, 257, 268, 270, 271,
276, 278, 282, 283, 254,
301, 302, 313, 320, 325.
326, 327, EE 329 ff., 400,
424, 430, 439, 443. 445,
455, 492, 494, 506, Mm,
521, 532, 565, 572, 573.
578, 588, 591, 508, 614.
639, 653, 684, 710, 774.
117, 805, 822, 834, 847.
849, 878, 883, 888, 889,
891, 892.
419, 539, 557, 572, 578, — Anatomie 3% ff.
583, 585, 586, 591, 599, — Blutungen 837 ff., 532
606, 607, 609, 626,
716.
— ('ystitis 887 ff.
Bewegungskuren 191, 226, | — Diagnostik 329 ff.
185.
Bewusstlosigkeit 49,
531, 545, 576, 685,
810.
488, | —
786, | —
Biersche Aspiration 110.
— Saugnäpfe 268.
— Stauungsbehandlung
182.
Dee glocke 522.
Bilharzıosis 357.
| Billroth- Battiststreifen 182. |
' Binde Ap. 64, 118, 395,
510.
Së l
Divertikel 343 ff.
Fisteln 368.
Fremdkörper 355 ff.
— Funktionsstörungen 334ff.
— Krebs 347.
— Lageveränderungen 343 ff.
— Missbildungen 332 ff.
:— Mole 518, s. a. Mole.
481.
— Myom 347.
-— Neubildungen 847 ff.
— \Neurosen 334 ff.
— Papillom 847 ff.
— Parasiten 857 ff.
Blasen, Physiologie 329 ff.
— scheidenfisteln 368 ff.
— Syphilis 338.
— Steine 853 ff.
— Therapie 329 ff.
— Tuberkulose 339, 342, 422,
427 ff.
— uterusfisteln 370£f.
— Verletzungen 845 ff.
Blastem 455.
Blastomatös 130, 207, 209.
Blastomeren 452.
Blastomyzeten 42, 180.
Blei, Azetat 340.
— Wismutpaste 202.
Bleistift 356, 833.
Blennorrhagie 33, 42, 48,
324, 809, 817.
Blennorrhoe 321, 322, 323,
326, 342, 525, 526, 527,
528, 725, 726, 727, 730,
857 ff.,
753, 754, 755, 842,
872 ff.
Blenotin 337, 342.
Blepharoblennorrhoe 842,
866, 872.
Blinddarm 29, 57, 305, s.
Appendix, Darm.
Blindheit 858, 859, 863, 864,
866, 867, 872, s. a. Er-
blindung.
Blotsches
188.
Perforatorium
Blut 5, 13, 14, 15, 39, 46,
52, 54, 72, 75, 82, 83, 84,
98, 115, 119, 128, 131, 132,
185,
196,
235,
253,
279,
292,
340,
379,
394,
427,
476,
503,
512,
526,
554,
578,
602,
640,
688,
125,
756,
836,
869,
136, 171, 175, 184,
186, 191, 192, 195,
199, 212, 216, 217ff.,
242, , 252,
268, 275,
285, 288,
3il, 320,
375, 378,
381, 390,
415, 424,
457, 460,
492, 502,
507, 510,
515, 523,
54l, _ 552,
561, ` 564,
587, 601,
613, 619ff., 639,
649, 678, 679,
692, 705, 719,
730, 137,
774, 834,
855, 867,
— Keimnachweis im 745.
Blutarm und Blutarmut 13,
138,
177,
214,
443,
540,
563,
599,
39, 5l, 64, 117, 122,
151, 155, 161,
189, 201, 203,
265, 385, 394,
531, 534, 539,
556, 559, 561,
570, 575, 595,
Sach-Register.
897 `
639, 640, 668, 702, 708,| Bonn 161, 164, 546, 586, 589,
713, 718, 731, 733, 851.
842.
Blutbrechen 391, 532, 541. | Borax 381.
Blutdruck 16, 24, 25, 33, | Bordet-Gengorische Reak-
37, 47, 218, 223, 288, 293,
tion 35.
294 ff., 304, 372, 373, 530,, Borglyzerin 335, 341.
549, 558, 564, 662, 666, | Borsäure 199, 338, 340, 341,
674, 677, 685, 697, 698,
699, 700, 702, 716, 776,
802.
Blutegel 538.
Bluter a Hämophilie.
Blutgefässe 20, 21, 116, 152,
174, 210, 220, 312, 330,
504, 508.
— gerinnung 14, 17, 35,
40, 41, 220 ff., 289, 293,
481, 503, 504, 692, 697.
— giftigkeit 22, 27.
kreislauf 32, 596.
leere 34, 159, 788, 802.
schwitzen 386.
stillung 35, 45, 52, 58,
65, 132, 175, 185, 192, 194,
211, 226, 260, 394, 490,
610, 668, 710, 712, 787,
795, 807.
— transfusion 44l.
Blutungen 8, 11, 12, 13, 16,
33, 39, 40, 54, 58, 59, 65,
72, 73, 82, 83, 84, 106, 115,
116, 117, 119, 120, 121,
127, 131,
137, 139,
142,
150,
155,
163,
176,
188,
207,
220,
253,
266,
289,
302,
34l,
386,
393,
438,
458,
478,
493,
545,
; 557fl. ; 583, 584,
589, 592, 593, STE 642
ff., 667, 668 ff., 724ff., 759,
780, 802, 819, 822, 832,
836, 844. 850, 859, 867,
868, 870, 871, 876.
Blutuntersuchung 15, 16,
17, 129.
Blutveränderung 32.
Blutverlust 54, 117,
191, 261.
Blutverwandtschaft 192.
Blutzucker 502, 504, 5ll,
536, 677. 694.
Bolas 41, 46, 227, 767, 872.
—
—
—
149,
342, 565, 782.
BossischeDilatation 648,673,
679, 700, 741, 191 ff., 844.
| Boston 170.
Bougie 27, 28, 56, 326, 357,
359, 364, 641, 665, 850.
Bovel 22.
Bowmansche Kapseln 455,
456.
Brandwunden u. Schwan-
gerschaft 562.
Braunscher Haken 639.
Braxton-Hicksche Wen-
dung 669, 670, 671, 709,
748, 846.
Bremen 604.
Breslau 633, 829, 830, 876.
Breussche Molen 454.
Brighti Morbus 386, 387.
Brom 20, 337, 576, 861.
Bronchien 874.
Bronchitis 31, 51,
Brot 529, 538.
Bruch, s. Hernie.
Bruchband 56.
Brünn 494.
Brunst 221, 293, 294, .295,
453, 523.
Brust 783, 788.
Brustbein 720, 789, 879, 880,
884.
Brustdrüse 31, 72, 139, 154,
177, 199, 204, 208, 223,
287, 290, 293, 295, 314,
449, 450, 459, 460, 481,
508, 509, 518ff., 532, 536,
539, 635, 680, 682, 687,
695, 696, 705, 732, 762,
175, 780, 782ff., 810, 814,
815, 823, 833, 866.
Brusthöhle 34, 261,
557, 719.
Brustkasten 726.
Brustkinder 576.
Brustkrebs 314.
Brustorgane 66, 307, 505,
587, 636, 871.
Buchnersche Presse 293,
294.
Buchu 338, 342.
Budapest 42, 54, 134, 163,
262, 470, 560.
Budinsches Hütchen 522.
Bürkersche Methode 293.
Buphthalmus 878.
Burowkompresse 5l.
Butter 538.
Byrnes Kauterisation 175,
185.
784.
510,
977
Ca
C
Cacodylicum Natr. 191.
Calcodol 520.
Sach-Register.
|Chlor 380.
Chloräthyl 33, 41, 55.
Chloralhydrat 373, 539,681,
701, 702.
Calmettesche Methode 43. | Chloride 218, 698.
Caput obstipum 371, s. a,
opf.
Cardia 234, 237.
Carellsche Gefässnaht 64.
Cava vena 71, 72, 74, 76. 258,
260, 262, 263, 371, 373,
382, 440, 537, 716, 833. |
Cavernosus Sinus 782, 868. |
Cellulitis 51.
Celosomus 891.
Cervix 12, 48, 54, 55, 56,
57, 59, 60, 62, 67, 72, 75,
78, 80, 81, 82, 83, 85, 93,
95, 96, 97, 110, 114, 115,
116, 117, 118, 119, 120,
127, 132, 133,
156, 157, 158,
163, 164, 165,
170, 171, 175,
179, 181, 182,
188 ff. 274, 277, 285, 303,
316, 318, 369, 370, 371.
451, 455, 461, 486, 496,
503, 579, 582, 583, 584,
585, 586, 588, 591, 596,
601, 605, 606, 638, 640,
642, 645, 647ff., 705, 716,
717, 787, 792, 794, 789,
802, 811, 812, 816, 821,
832, 833, 835, 837, 838,
840, 841, 843, 849, 850,
851.
Cervixanomalien 81 ff.
Cestokausis 85l.
Champetierscher Ballon
561, 791.
Chemie des Harns 819 ff. ,385.
Chemischer Standpunkt u.
Eklampsie 693.
Chemische Reize 235.
Chemotherapie 42, 43, 180,
185, 188, 191, 195, 196,
197, 199, 262.
Cheyne-Stokesches Atmen
545.
Chicago 863.
Chinin 339, 391, 485 ff., 653,
891.
EE 3, 4, 5, 9, 19, 20,
21, 24, 27, 29, 31, 38, 40,
42, 44, 46, 52, 53, 56, 58,
68, 70, 76, 91, 107, 111,
117, 124, 125, 161,
187, 198, 202, 225,
233, 242, 243, 247,
262, 263, 266, 272,
276, 278, 280, 202,
371ff.. 396, 410, 416,
422, HIT, 468. 471,
539, 541. 555,
vw. 625, 668, 669, 671,
4,675, 700,714, 715,
759, Tb, 770. 7
‚810,850,
995,
dä, Cirkulation
Chorion 2il ff.,
Chloroform 32, 34, 42, 44,
45, 46, 47, 48, 49, 50, 53,
54, 55, 259, 345, 372, 373,
386, 416, 489, 537, 538,
564, 565, 568, 653, 701,
702, 704, 718, 755, 848,
860.
EE 216,
Chlorose 55, 84, 235,
756.
Chlorzink 12, 83, 84,
224, 399, 848, 851.
Choane, siehe Nase,
Cholangitis 74.
Cholangiozystenteroana-
stomose 260.
Cholecystitis 228, 259, 637.
Choleeystektomie 230,259.
263.
Choledochus 258 ff.
('holelithiasis 228 s Galle.
Cholera 105.
Cholesteatom 70, 132.
Cholesterin 134, 135, 262,
291, 297, 208, 449, 506,
510, 592, 876.
Choleval 327.
Cholin 199, 295, 820.
Chondriosomen 453.
Chondroitin 184, 197.
Chondrodyvsplasie 884.
Chondrodystrophie 795,
877, 879, 884, 888, 889.
Chondrome 453.
Chorea 16, 529, 557, 560,
561, 575, 576, 786, 787.
Chorioidea 316.
217.
564,
191,
Chorioepitheliom 70, 102,
168, 211ff., 276, 281, 282,
283, 317, 592, 595, 622,
653, 760.
456, 457,
553, 502, 593,
619, 628, 668,
458, 516,
594, 607,
669, 688.
Chrobaksche Beckendefor-
mität 657.
Chrom 34.
C'hromaffin 455.
Uhromate 450, 453.
Chromidialapparat 450.
Chromidien 453.
Chromokv stoskopie
375,
378, 379.
‚Chromosomen 189, 195, 450
452, 512.
Chromoureterokystosko -
pie 380.
472., C hronisch Kranke 7.
Chylös 244.
Chylorrhoe
'Chylurie 390,
392,
393, 446.
30, 55. 65, 131.
207, 235, 263,
137, 160,
387, 392, 457, 458, 527.
590, 702, 716.
Cirrhosis 261, 262, 266.
Clavicula 314, 539, 725. s.
a. Schlüsselbein.
Clitoris s. Klitoris.
Coccygodynia 16, 64.
Coccygie 67, 657.
Codeonal 32.
Coeliaca arteria 66.
Cöliotomie 21, 28, 40, 42,
47, 58, 60.
Cognak 539.
Colibacillus 54, 123, 277.
286, 300, 301, 310, 339,
340, 341, 342, 360, 40s TT.
476, 552, 553. 556, 563,
564, 572, 573, 574, 601.
733, 735, 747, 752. 753.
768, 776, 853, 858, 862.
872.
Colivakzine 256.
Conjugata 478, 800, ail.
804, 807.
Conjunctivitis 857, 859.
872.
Corpus luteum 34, 41, 48,
58, 59, 61, 285, 288, 201,
292, 293. 294, 295, 296ff..
309, 310, SC 449, 450,
452, 453, 459. 460, 502.
506, 508, Sé 520,537,
567, 5%, 610, 614. 622.
627, 634, 644, 606, 695,
710, 757, 833.
Cosmesche Paste 189.
Couveuse 527, 728.
Cowpersche Drüsen 815.
Coxa a Hüfte.
Cravon 356.
Crede&esche Einträufelung 478.
527, 727, 860, 866, 357.
872, 873.
— Handgriff 499, 649, 705,
846.
Cruralis 67.
Cruralphlebitis 553, 5.
Curettage a Kurcttage.
Cygotectabletten 338.
Cysticus ductus 260, 263.
Cytotrophoblast 458.
Czeche 5%.
D.
Daeryocystitis 7.
Dämmerschlaf 487, 490,
500, 501, s. a. Skopolamin.
Dämmerzustand BIN.
Damm 7, 58. 59, 62. 64, 65,
69, 70, 71, 76, 81. 82, S9,
90, 91, 92, 100, 102, It.
106, 107 ff., 128, 136, 164.
167, 171, ISh 385, VH.
200, 201. HA4 ff., 215. 218.
242, 269, 314, 369. 471,
473, 474. 481, An, 486,
521, 560, 580, 5S5, oN.
642, 645ff., 700, 706,
129, 733, 734, 761,
783, 789, 792, 796,
‚833, 837, 844, 857,
868, 970, 876, s. a. Peri-
neum etc.
Daphniden 512.
Darm 4, 12, 14, 15, 16, 19,
21, 22, 24, 26, 28, 29, 30,
31, 34, 37, 39, 47, 48, 53,
57. 58, 59, 61, 62, 63, 66.
67, 68, 69, 70, 71, 72, 73,
74, 77, 79, 80, 83, 86, 87,
88, 89, 90, 92, 93, 94, 95,
96, 97, 98, 99, 102,
103, 104, 107,
. 108, 122,
126, 138,
139, 146,
WE? 159,
163, 169,
181, 189,
191, 206, 211,
213, ; 217. 224,
225, 226, 227 ff., 237 ff.,
259, 263, 264, 266ff., 270,
274, 278, 282, 283, 286,
290, 299, 300, 301,
307, 313, 316, 329,
334, 337, 340, 343,
346, 347, 349, 350,
356, 359, 362, 384,
393, 396, 399, 400,
415, 416, 417, 418,
426, 435, 441, 444,
510, 520, 521, 526,
532, 537, 557, 558,
563, 572, 573, 578,
582, 583, 584, 591,
598, 599, 600, 601,
610, 636, 637, 639,
646, 653, 674, 695,
716, 718, 723, 728,
732, 759, 774, 776, 781,
782, 802, 810, 815,
834, 835, 836, 837,
843, 845, 847, 849,
851, 852, 855, 857,
862, 866, 870, 871,
878, 879, 880, 881,
883, 885, 886, 887,
889, 890, 891, 892.
Darmvorfall 58, 62, 266ff.
Dasyurus 450.
Dauerbad 67.
Daumen 840.
Decidua und Deciduom 211,
212, 448.
Deferentia vasa 815.
Deflexionslag:n 881.
Defloration 107, 809, 819,
s. Pyelitis.
Degeneration 84, 513, 514,
874.
Dekubitalgeschwüre 578.
Delirium 575, 786.
Dementia paralytica 559,
575.
— praecox 575, 576.
Sach-Register.
Dercumsche Krankheit 300.
Dermatitis s. Haut.
Dermoid 24, 65, 67, 68, 70,
75, 76, 112, 128, 136, 226,
273, 278, 283, 300,
303, 304, 305, 309,
310, 313, 317, 338,
340, 400, 538, 639,
641, 710, 889.
Desamidase 296.
Descemetsche Membran
739, 870.
Desinfektion 14, 32, 33, 35,
36, 38, 40, 41, 42, 44, 47,
48, 53, 55, 172, 176, 188,
240, 477, 478, 482, 483,
735, 758, 760, 761, 762,
763, 764, 765ff., 855, 856.
Desinfizientien 765 ff.
Desmoid 270, 271, 637.
Deutschland 182, 822,
832.
Dextrose 539.
Diabetes 55, 114, 138,
337, 338, 391, 421, 511,
535, 553, 555, 564, 599,
636, 643, 693, 775, 780,
185.
Nierendiabetes 505, 512,
561, 566.
— Pankreasdiabetes 264.
Diätverordnungen und Di-
ätetik 24, 51, 221, 242,
246, 289, 337, 393, 412,
415, 471, 474, 5l4ff., 518
ff., 534, 535, 537, 546, 553,
565, 698, 702.
Diagnostik, Diagnose 3, 4,
7, 14, 15, 16, 19, 21, 51,
52, 53, 55, 56, 69, 74, 75,
77, 96, 131, 138, 145, 146,
149, 151, 157, 176, 178,
181, 182, 185, 188, 191,
192, 195, 206, 225, 226,
245, 248, 254, 264, 265,
266, 271, 285, 358, 361,
362, 363, 365, 374ff., 386,
396, 400, 414, 421, 423,
424, 428, 429, 436, 444,
447, 460, 512, sl4ff., 555,
609, 823.
Diagonalnaht 247.
Dialysierverfahren d5iöff.
Diapedesis 394, 395.
Diaphragma 880.
— urogenitale 62.
Diaphragmatica hernia
557, 879, 884, 888, 891,
892.
Diarrhoe 26, 139, 142, 146,
153, 206, 210, 211, 226,
264, 551, 784, s. a. Durch-
fall.
Diastase 296, 325, 379, 511.
Diathermie 10, 72, 191, 197,
200.
823,
140,
Diathese 39, 342, 364, 415,
1
935, 969, 863.
| Dicephalus 718, 882.
Digalen 581.
Digitalis 539, 560.
Dilatatoren und Dilatatio
37, 56, 57, 96, 98, 113, 163,
322, 326, 354, 357, 358,
360, 363, 364, 365, 374,
378, 379, 406, 647, 648,
787, 788, 7Y1ff., 833, 849,
850.
Dinatriumphosphat 519.
Diphallia 878, 882.
Diplosal 339.
Diphtherie 29, 110, 263, 285,
552, 768.
Diphtherieserum 527, 727.
— -träger 548.
Diplegia spastica 866.
Diplokokken 29, 35, 253,
408, 409, 417, 745, 777.
Diplostreptokokken 75,
750, 751, 768.
Dipygus 718, 719, 882.
Diurese 44, 338, 340,
380, 384, 387, 408,
417, 418, 420, 428,
560, 702.
Diuretin 380.
Diverticulum suburethrale
455.
Doederleinsche Methode
807.
Doppelmissbildungen
882, 883
Dottergang 458.
Dotterkern 459.
Dottersack 451, 452.
Douglasii Cavum 26, 63, 65,
66, 67, 70, 73, 77, 88, 92,
118, 1 126, 158,
169,
253,
287,
307,
599,
373,
415,
540,
618,
627 ff., 639,
659, 770, 792, 835,
841, 847, 852.
Drainage 21, 23, 26, 27, 28,
29, 30, 45, 52, 57, 59, 63,
69, 70, 117, 122, 125, 136,
146, 158, 169, 177, 180,
194, 251, 255, 256,
259, 263, 265, 271,
281, 309, 311, 315,
331, 340, 343, 344,
351, 352, 354, 357,
369, 384, 387, 403,
416, 421, 430, 446,
579, 582, 587, 591,
609, 646, 649, 762,
, 774, 780, 797.
E oi. 260, 261,
331, 440.
Dresden 799.
Drillingsgeburten 719,720,
880.
Drillingsschwanger-
schaft 618, 696.
275,
900
Druckgefühl 400, 421, 429.
Drüsen 8, 17, 37, 40, 66, 67,
68, 74, 75, 83, 84,
108, 112, 115, 119,
146, 148, 153, 155,
167, 171, 172, 174,
181, 182, 185, 189,
198, 201, 202, 203,
211, 213, 215, 216,
218, 220, 223, 226,
236, 237, 265, 278,
290, 293, 295, 297,
299, 310, 312, 316,
348, 416, 443, 445,
453, 454, 457, 458,
460, 506, 508, 513,
522, 533, 538, 539,
550, 782, 873.
Dubliner Methode 498, 671.
Dührssensche Methode 656,
713, 802.
Dürkheimer Maxquelle 50.
Duncanscher Modus 673.
Dungernsche Karzinomdia-
gnose 172.
Duplaysche Operation 108.
Dupuytrensche Kontraktur
84
Dura mater 867, 868, 869.
Durchfall 258, 391, 471, 550,
602, s. a. Diarrhoe.
Durst 500.
Duschen 337, 489, 518, 586,
596, 605.
Dyschondroplasie 879.
Dysenterie 281, 242, 246,
250, 254,s. a. Ruhr.
Dysmenorrhoe 13, 35, 40,
49, 78, 80 ff., 85, 139, 143,
148, 152, 218ff., 252, 276,
293, 303, 308.
Dyspareunie 84.
Dyspnoe 560, 561, 563, 568,
369, 570, 861.
Dyspygisches Becken 657,
662
Dystozie 105, 112, 159, 160,
635, 639, 641, 647, 650,
652, 657, 727.
Dysurie 123, 337, 340, 341,
408, 436, 582, 757, 8. a..
Harn.
N
do
Eau de Javelle 604.
Eberth-Bacill. 412, 784.
Ecchyvmosen 819, 833, 842,
846, 863, 874, 875.
Echinococcus 40, 22, 65. 66,
67, 69, 70. 71, 72, 73. 75,
77, 96, 158, 166, 258ff.,
264, 265. 266, 274, 276,
279, 285, 445, 446, 581,
588, 636. 647. 838.
Feksche Fistel 261, 262.
Edinburgh 678. 696.
Ehe 42. 159, 469, 470, 515,
971, 818.
Sach-Register.
Ehelich 828 ff.
Ehrlich -Biondi-Färbung 452,
Ei 152, 223, 285, 289, 292,
296, 448, 449, 452,
453, 454, 456, 459,
460, 461, 467, 475,
6502, 504, 506, 517,
536, 545, 554, 586,
HIER 668, 709, 759, 763,
769, 794, 832, 850.
Eichel, Glans 815, 858.
Eidotter 449, 453, 539.
Eihaut 481, 484, 499, 506,
592ff., 641, 665, 667, 669,
670, 672, 675, 716, 762,
169, 802, 823, 832. 833,
851, 852, 853, 854, 857.
Eikrankheiten 591 ff.
Eingeweide 10, 16, 49, 73,
100, 101, 118, 241, 248,
250, 262, 271, 450, 454,
548, 550, 581, 755, 879,
880, 881, 886. 892.
Firetention 591 ff.
Einschläferungsmittel s.
Narkotika.
Eis 32, 95, 242, 249, 255,
357, 533, 565, 606, 782.
Eisen 188, 456, 520, 521, 523,
524, 563.
Eisenchlorid 851.
Eiter, Eiterung, eitrig 12, 22,
23, 26, 30, 39, 44, 45, 46,
47, 51, 57, 58, 63, 64, 65,
66, 67, 68, 70, 71, 72, 73,
74, 75, 76, 95, 118, 123,
127, 135, 157,
243,
378,
400, 402, 406, 407 ff.,
440, 447, 473, 481,
7, 572, 573, 580, 582,
601, 632, 636, 770,
774, 817, 819, 835, 836,
840, 852, 863.
Eiweiss 47, 236. 254, 319,
320.321, 326, 377,381,402,
406, 409, 411, 413, 414,
420, 437, 440, 70,
‚483, 489, 507, 508,
‚531, 532, 540, 541,
‚549, 553, 559, 560,
‚564, 565, 602, 673.
683, 688, 690, 697,
786., 793.
Eiweissmilch 518, 519.
Albuminurie 64, 157, 214,
373, 374, . 382,
386. 397,
9. 400, , 428,
‚485,59 529,
332, 5: 539,
541, 550, 561,
562, 564, 575, 576,
592, 602, 673, 682,
687, 691, 694, 698.
716, 730.
— Albumose 247.
Ekaterinburg 45.
Eklampsie 294, 298,
381, 382, 383, 384,
387, 388, 390, 399,
467, 469, 472, 474, 485,
494, 502, 503, 506. 507.
511, 519, 531, 532. 534 ff..
554, 560, 564, 565, 566.
575, 576, 577, 642, 643.
676ff., 754, 759, 761, 752.
786, 791, 792, 795, 798,
800, 822, 837, 884.
— interkurrente 9, 699.
Eklamptismus 699.
Ektasien 448.
Ektoblast 457.
Ektoderm 457, 602.
Ektopisch 452, 556.
Ekzem 84, 150, 860.
Elektragol 754.
Elektrizität 3, 7, 9, 57. 65,
191, 203, 243, 375, 379,
505, 785, 871.
Elektrokardiographische
Studien 44, 860.
Elektrokaustik 9, 169, 177,
194, 427.
Elektrokardiogram m 875.
Elektrolyse 10, 143, 326.
Elektrotherapie 20, A3. 6%.
83, 122, 138 ff., 177, 188,
191, 347, 351.
Elektrovibrationsmas-
sage 56.
Elektrozelen 171.
Elephantiasis 885.
Ellenbogen 442, 880,
884, 888, 889.
Elytrozele 88, 99.
Embolie 15, 32, 33, 36. 38,
40, 41, 43, 44. 52. 54. 55.
81, 122, 146, 151, 185, 253,
346, 352, 394,
471,
685,
736. 737,
833,
Embryo 449, 452,
459, 545, 5,
610, 613.
Embryologie 465 ff.. 672.
Embryom 309, 310, 317 ff..
628.
Embryonal 75. 80. 210, 216,
364.
41,
881,
239, 285, 290, 302,358,
397, 407, 441, 444. H5,
504, 517. 824, 880.
Embryotomie OH. 74l,
TRS ff.
Embryotrophe 453.
Empfängniszeit dE)
Emphysem 28.65, 330, 341
636, 833, 870.
Endo-Nährboden 752.
Endoarteriitis 652.
Endocarditis 38, 706, 753,
781, 783, 824, 853.
Endocervizitis 5l.
Endometritis 12, 82, 83, 85,
91, 94, 129, 136, 160, 216, |
398, 447ff., 461, 470, 474,
595, 603, 605, 668, 673,
674, 711, 737, 750, 753,
761, 781, 833, 848.
Endometrium 47, 84, 93,
115, 129, 220, 224, 453,
675, 731, 754.
Endosalpingitis 221.
Endogene Keiminfektion im
Wochenbett 740 ff., 851 ff.
Endophlebitis 773.
Endoskop 266, 326, 331.
Endothel 211, 215, 224, 382,
449, 458, 525, 757.
Endotheliom 203, 816 ff.,
445, 812, 815.
England 182, 256, 467, 598,
736, 737, 739, 861.
Entbindung 33, 106, 113,
160, 161, 162, 171, 179,
204, 212, 213, 214, 296,
303, 304, 308, 309, 310,
315, 335, 345, 370, 384,
388, 415, 468 ff., 535, 539,
544, 545 ff.
frühzeitige 699.
künstliche 159, 324, 346,
370, 391, 559, 571, 575,
645 ff.
Zangenentbindung 81, 161,
305, 325, 370, 371, s. a.
Zangengeburt.
Enteritis 84, 254, 730.
Enterocele 88, 92, 99.
Enteroklysen 539.
Enterolith 241.
Enteroptose 37,
269, 397, 398.
Enterostomie 30, 206, 241,
259.
Entkräftung 531.
Entoderm 2%.
Entozoen 247.
Entwickelung des Neuge-
borenen 502 ff.
Entwickelungsfehler
447 ff
Entwickelungsgeschichte
3, 5,448 ff., 465 ff., 508, 522.
Entzündungen 12, 19, 32,
33, 34, 52, 65, 76, 77, 82,
84, 103 ff., 121, 123, 132,
135, 144, 183, 188,
193, 197, 199, 216,
235, 238, 247,
254, 255, 264,
273, 274, 278,
286, 291, , 300,
321, 337, 345, :
372, 373, 393, 397,
407, 415, 419, 446. 447 ff.,
461, 517, 540, 572. 603,
605, 609, 816, 872.
244, 267,
Sach-Register.
! Enuresis 294, 321, 328, 437.
Enzephalocele 878, 879,
889, 891.
‚Enzym 168, 288, 696.
Eosin und Eosinophilie 320,
567.
a Zellen 14, 16,
32, 64, 67, 219, 222, 266,
279, EN 446, 510, 539,
540, 563, 567, 581.
Epidermis 350.
Epidermoidzyste 68, 278,
317.
Epidermolysin 861.
Epidural 36, 49, 336.
Epigastrica art. 93.
— vena 256.
Epigastrium 209, 236,
| 245, 265, 304, 533, 539,
| _ 557, 587, 783.
Epignathus 718, 885, 886,
Epilepsie 248, 552, 560, 574,
575, 576, 643, 685, 687,
| 697, 702, 786, 787, 818,
874.
: Epinephrom 444.
Epiphysen 816, 865, 871.
Epiphyseolyse 865.
851.
'Episiokleisis 362.
Episiotemie 107, 646, 803.
Epispadie 109, 320, 322,
324, 325, 334, 878.
Epithel 148, 157, 171, 175,
207, 211, 212, 215, 216,
262, 285, 287,
568, 593, 594,
608, 662, 669,
862, 872, 876.
Epithelioma 111, 112, 114,
170, 177, 184, 185, 186,
191, 198, 200, 201, 203,
212, 215, 307, 317, 332,
351, 359, 367, 442, 443.
Epityphlitis 248, 249.
Epoophoron 455, 456.
Erbsche Lähmung 870.
Erblichkeit 301.
Erblindung 726, 730, 823,
s. a. Blindheit.
Erbrechen 26, 39, 43, 46,
47, 49, 61, 89, 153, 162,
163, 179, 225, 233, 242,
259, 266, 295, 297,
311, 512, 529ff., 549,
551, 554, 557, 559,
575, 580, 583, 584,
610, 613, 632, 641,
| 654, 683, 685, 694, 696ff.,
254,
310,
550,
561,
599,
755.
Erdbeerzunge 784.
Erdrosseln 874.
Erepsin 296.
;Ereptasen 176, 196.
341, 350, 352,
406, 442, 444, | Essigsäure 371, 420, 730.
456, 459, 461,
901
Ergotin 300, 486, 496, 716,
195.
Erigentes nerv. 329.
Erkältung 340, 415.
Ernährung 538, 695, 787,
861.
Erregung 66, 499, s. a. Auf-
regung.
Erschöpfung 561, 576.
Erschrecken 597.
Erstgeburt und -gebärend,
-geschwängert 64, 67, 164,
165, 212, 298, 309, 346,
471, 473, 474,
486, 491,
512, 530,
553, 556,
568, 569,
585, 587,
604, 607,
‚ 636, 637,
., 665, 676,
692, 695, 696, 697,
705, 711,
714, 718,
123, 784, 789, 791,
Ersticken 859, 864, 867, 875.
Erwerbsfähigkeit 67, 397,
400
; Erwürgen 863.
Erysipel 202, 727, 783, 804,
856, 867, 871.
Erythem 550, 783.
Erythrozyten 14, 52, 161,
394, 427, 428, 511, 553,
558, 563, 596.
Esbachsche Methode 321.
Esmarchscher Schlauch
715.
Essigwasser 598, 601, 604.
469, 817.
Eucain 340.
Eunuchoiden 293, 811, 816.
Euphorie 26.
'Eustachische Tube 858.
Eventration 707.
Exanthem 533, 783, 784.
Exhumiert 827, 833.
Exkochleation 192.
Exochorial 822.
Exophthalmus 263, 892.
Exsudat 15.
ExtrauteringraviditätlS,
20, 21, 40, 44, 64, 65, 78,
79, 80, 157, 159, 161, 165,
213, 272, 283, 287, 296,
317, 338, 341, 473, 517,
554, 585, 590, 606ff., 825,
835, 839, 841.
Extremitäten 49, 294, 399.
s. a. Gliedmassen.
330.
F.
Faden 57, 330.
Färbung 377, s. a.
| stoffe.
Farb-
902
Fäulnis 254, 833, 873, 874. |
Fäkation, Fäzes 15, 72, 79,
153, 229, 242, 248, 253,
254, 257, 262, 268, 338,
344, 347, 538, 552, s. a.
Stuhl.
— blutige Fäzes 549.
Falken 450.
Fallopische Tube 253, 271,
279, 280, 282, 283, 284,
288, 302, 308.
Faradischer Strom 336, 337,
520.
Farbstoffe371,380, 381,405.
Faszienquerschnitt, -naht u.
-transplantation 23, 24, 25,
36, 50, 51, 53, 59, 60, 61,
62, 68, 70, 75, 83, 84, 88,
90, 92, 99, 175, 235, 237,
240, 256, 267, 269, 270,
271, 331, 397, 578, 582,
611, s. a. Pfannenstiel.
Fasziola 453.
Fazialis 725, 858, 860, 869.
Fehldiagnosen 115, 165,
208, 225, 330, 354, 393,
396, 404, 408, 434, 439,
552.
Fehlgeburt s. Abort.
Felsenbein 882.
Feminismus 812.
Femoralis 74, 757, 853.
Ferment 15, 42, 120, 134,
176, 180, 192, 196,
264, 514, 516, 519,
569, 678, 680.
Fett 134, 271, 295, 317, 318,
320.
Fettbauch 17, 25, 29, 39,
50, 351, 365, 454, 502, 503,
508, 510, 521, 526, 547.
693, 696.
Fettgewebe 397, 445.
Fettharn 390, 393, s. a.
Lipurie.
Fettleibigkeit, Fettwuchs
9, 55, 58, 84, 117, 138,
139, 140, 151, 152, 185,
S1Sff., 264, 289, 293, 296,
299, 391, 535, 546, 568,
609, 814, 816.
Fettsklerem 727.
Fibrin 26, 212, 216, 219, 274,
279, 298, 419, 421, 457,
460, 596, 678, 689, 691,
692, 756.
Fibrinogen 219,
691, 692, 771.
Fibrionogen 308.
Fibroadenom 315.
Fibroangioma 502, 671.
Fibroid 156, 157, 159, 164,
541, 678,
165, Slnff.. 591. 679, 696, |
838. 841, 847, 854.
Fibrolipom 75, 367. 391.
Fibrolvsin 25. 49, 191, 275.
Fıbrom X. 17, 32. 40, 68, 70.
75. 90, 96, 100, 102, 103,
10%, 112, 113, 114, 116,
Sach-Register.
121, 134, 135,
182, 206, 209,
271, 275,
335, 346, 488, 580,
581, 583, 586, 587,
a8sff., 608, 636, 640, 647,
648, 650, 658, 685, 838,
840, 841.
— Mutterbandfibrom 73.
Fibromyome 10, 13, 15, 47,
48, 73, 74, 92, 114, 117,
119, 126, 132, 148, 163.
164, 170, 202, 231, 277,
306, 315, 343, 352, 84l,
453, 586, 638, 640, 643,
654.
Fibrose 84.
Fibrosarkom 67, 69, 88,
199, 271, 310, 329, 441.
Fibula 199, 877, 882, 883,
888, 892.
Fieber 31, 33, 63, 64, 66,
70, 96, 97, 114, 115, 123,
‘210, 270,
157, 170, | Flickscher Schürzenverband
872.
283, 298, Flimmerepithel 453. 460.
Flüssigkeitszufuhr 337.
Fluor albus 84, 105, 362. s.
a. Weissfluss.
Föhn, Heissluftdusche 57, 71,
74, 77, 191.
Fötus, fötal 5, 65, 126,
188, 200, 213,
298, 307,
452, 455,
76, 482, 58
503, 505,
, 518, 523, 541, 542,
544, 545, 548ff., 561,
565, 58?ff., 651,
689, 693, 695, 717,
722, 730, 821, 822,
845, 860, 879, 881,
136,
287,
884.
— Altersbestimmung 515,
517
Filaria 446.
166, 179, ' Follikel 456 ff.
262, 278, | Follikełepithel A
311, 339, | Follikuline 221.
378, 391, | Follikulitis 253.
472, 475, Follikulom 302.
526, 528,|Foramen obturatorium 454,
557, 566, 456.
585, 588, 589, | Forelle 451.
597, 601, 603, 604, | Formaldehyd 35, 327, 342,
605, 632, 639ff., 668, 675, 371, 417, 420.
125, 726, 731, 733, 735,|Formalin 36, 85, 176, 372,
737, 746ff., 759, 763, 767ff. 416, 459, 834.
801, 823, 832, 839, 855, !' Fortibula 449.
858, 859, 861, 862, 864. | Fortpflanzungsorgane 19.
Fortpflanzungsvorgänge
158, 159, 163,
197,
301,
375,
417,
521,
554,
Fimbrien 456, 815.
52, 190.
Finger 83, 94, 98, 109, 159, | Fowlersche Lösung 551.
182, 255, 269, 325,
351, 364, 506, 719,
164, 768, 832, 833,
863, 867, 870, 872,
878, 879, 880, 883,
8806, 888, BRY, 802.
Fisch 175, 527, 730.
Fischbein 359.
Fistel 25, 57, 62, 63, 73, 74,
81. 94, 96, 103 ff., 170, 179,
180, 183, 189, 220,
230, 240, 243, 244,
260, 267, 269, 270,
272, 282, 303, 315,
326, 336, 337, 341, 343,
347, 351, 352, 357, 359,
362, 364. 366, 367 ff., 383,
417, 429, 436, 430, 440,
544, 645, 775, 833, 843,
847, 85l.
Flasche 520, 524.
Flatausche Methode 77.
Fleischkost 246, 539, 696.
Fleischsuppen 538.
Flexura 17, 66, 69, 96,
127, 167, 228, 239,
241. 243, 244, 247,
266, 268. 277, 317,
337, 347, 870.
257,
271,
325,
248,
3,
278, |
121,,
240, | Frischluftbehandlung bei
330, , Frambösie 110.
720,
835,
877,
885,
Frankreich 474, 821, 831.
Frauenkrankheiten, Lehr-
bücher 3ff.
— chirurgische Operationen
3, 4.
Freiburger Frauenklinik 6,
10, 141, 145, 147, 171. 205,
587, 646, 663, 683, 711,
791, 808, 872.
Fremdkörper 24, 25, 28, 41.
64, 78, 95, 97, 106, 238,
240, 241, 242, 247, 249,
252, 254, 264, 271, 275.
341, 349, 355 ff., 373, 505,
599, 630, 818, 821, 82,
823, 827, 847, 545, MN,
852.
Fremdkörper, Bauchhöhle
24, 25, 27, 28, 30.
Freund-Wertheimsche
Operation 178, 180, 346.
366.
Friedbergersche Technik
732.
Puerperalwundinfektien
67.
:Frösteln s. Schüttelfrost.
Frommesche Methode 737.
Frommersches Instrument
791.
Frosch 288, 295, 452,
730.
Frucht 79,
166, 341,
490, 493,
507, 509,
683, 688,
822 ff.
— Physiologie der 502 ff.
Fruchtabtreibung 821 ff.,
s. a. Abort.
Fruchtbarkeit 33, 34, 35,
120, 129, 134, 136, 158,
159, 163, 164, 166, 219,
580, 586, 587 ff.
Fruchtkompott 539.
Fruchttod, intrauteriner
591 ff.
Fruchtwasser 162, 474, 489,
496, 506, 507, 553, 562,
594, 595, 633, 646, 689,
702, 723, 747, 762, 800,
801, 804, 836, 874, 875.
Frühaufstehen nach Opera-
tion 27, 28, 30, 31, 93,
519, 521, 524, 737, 857.
Frühgeburt 162, 163, 255,
527,
152,
473,
504,
682,
788,
140,
70,
503,
573,
726,
Sach-Register.
Gallensteine 84, 241, 244,
258 ff., 266, 442, 554, 556,
398, 402, 416, 421, 863.
Gallerte 311, 312, 313.
Galvanısation 85, 539.
Galvanopunktur 267.
Ganglienzelle 71, 72, 139,
153, 454, 455, 537, 555.
Ganglioma 72, 77.
Ganglion 74, 111, 226, 348.
Gangrän 103, 104, 105, 114,
115, 122, 123, 126, 129,
132, 135, 138, 144, 154,
175, 225, 238, 239, 249,
253, 254, 263, 268, 271,
273, 304, 318, 337, 339,
341, 345, 367, 368, 554,
586, 598, 639, 737, 754,
177, 779, 781, 787, 821,
832, 843, 844, 850, 859,
867.
Gans 293.
Gantesol 330.
Gase 39, 200, 550, 579,
Gastroenterostomie
226, 228, 230, 231, 232,
233, 235 ff.
— iliaca 229.
Gastroskop 234, a a. Magen.
Gaumen 784, 877, 878, 881,
820.
224,
281, 308, 408, 487, 496,| 882, 884.
506, 526, 527, 548, 554. | Gaze 24, 26, 34, 60, 67, 95,
556, 563, 568, 569. 583,| 98, 118, 154, 169, 172.
585, 590, 596ff., 692 ff.,| 182, 188, 224, 242, 269
705, 723, 727, 728, 730,1 357, 397, 437, 588, 591,
750, 785, 790ff., 860, 864, | 618, 712, 736, 793, 847,
868. 848, 849, 872.
— künstliche 209, 394, 411,
416, 418, 419, 489, 490, | Geburt.
493, 496, 533, 552, 556, Geburt 5, 21, 64, 65, 66, 67,
558, 561, 562, 565. 569.) 70, 71, 73, 75, 76, 79.
575, 656, 659, 662, 663ff. | 81, 84, 86, 88, 89, 91, 92,
741, 790, 866. 93, 94, 97, 99, 102, 106
Fuchsin 819. ' 107, 113, 116, 118, 130
Fünflinge 710. 137, 146, 156, 157, 158
Fulguration 187, 347, 349, Ä 159, 161, 162, 163, 164,
350, 351, 352, s. Strahlen. ı 165, 166, 178, 190, 204,
Furunkulose 408, 410, 413, | 205, 213, 254, 266, 273
421, 855. 274, 276, 279, 287, 297,
Fuss 533, 553, 563, 639, 655, 308, 309, 316, 317, 318,
827, 836, 868, 870, eg 321, 325, 326, 329, 336,
880, 881, 885, 886, gang 342, 346, 360, 362, 364,
Fusslage 478. | 384, 385, 399, 406, 411
Fussvorfall 160. 416, 418, 450, 456, 465ff. ‘3
|
|
G.
518 ff.,
Antefixationsgeburt 655.
Geburt,
530 ff.,
883,
Frühgeburt s. a.
888.
Gärtnerscher
178, 350, 555.
Galaktorrhoe 296.
Galaktose 258.
Galeni vena magna 869.
Galle 23, 226, 242, 244, 256,
287, 306, 696, 720, 839.
— wege 258, ff. 265. 307.
Gallensaure Salze 38, 322,
327, 882, 886.
Gang 157,
` Frühgeburt.
i — Sturzgeburt 638, 641, 556
| 682, 874, 876.
— Zangengeburt 298,
367, 467. s. a. Zange.
Geburtswege 107, 367.
Geburtsdauer 473.
ı — Nachgeburtsdauer 448 ff.
— Gerichtlich-medizinisch
842 ff.
— Pathologie 635 ff.
309
%3
Geburtsdauer, Verlauf
484 ff.
— Verletzungen 868 ff.
— Woehenmiittel 485 ff.
Geburtenrückgang 467,
468, 570, 472, 473, 477,
821, 822, 823, 825, 826.
828, 831.
Geburtshilfe 11, 12, 15, 18,
34, 35, 38, 40, 42, 43, 45,
46, 48, 49, 50, 54, 55, 64,
73, 81, 91, 101, 104, 106,
107, 119, 123, 149, 157,
255, 371, 383, 453, 468ff.,
538, 555, 686ff., 642 ff.,
886.
— Asepsis 482.
— Lehrbücher 465 ff.
— operative 787 ff.
Gefässe 5, 20, 22, 33, 40,
45, 60, 64, 65, 75, 79, 82,
84. 111, 114, 116, 119, 120,
126, 127, 132,
135, 136,
157,
181,
210,
269,
Gehirn 70, 71, 200, 202,
296, 297, 316, 329,
550, 576, 635,
702, 727, 729,
837, 859, 862,
866, 867, 868,
871, 875, 885, 892.
Gehör 882, 884.
Gekröse 244.
Gelastocris 452.
Gelatine 70, 129, 136,
308, 311, 312, 527,
730, 752, 768.
Geloduratkapseln 227.
Gelbsucht 259, 261, 263,
531.
Gelenk 5, 74, 509, 560, 733,
176, 787, 877, 881.
Gelseminin 336.
Geneva 818.
Genf 369, 370, 681, 799, 857.
Genua 539, 753.
Genu valgunı
Knie.
Gerbsäure 319.
Gerhardsche Reaktion 536.
Gerichtliche Medizin 450,
576, 577, 600 ff., 816 ff.
864 ff.
— Geburt 842 ff.
250,
127,
657, s. a.
904
Gerichtliche Geburtshilfe
809 ff.
— Laktation 852 ff.
— Wochenbett 852 ff.
Gesäss 66, 67, 87, 273, 300,
730, 852.
Geschlecht, Blutungen 175,
95.
— Anatomie 448 ff.
— Differenzierung 452.
— Drüsen 288 ff., 299 ff.
— Empfindung 46 ff., 812ff.
— Entwickelungsgeschichte
448 ff.
— Krankheiten 20, 819 ff.,
857 ff.
— Krebse 76.
— Lageveränderung 100.
— Massage siehe dort.
— Merkmale 80.
— Missbildung 98 ff.
— Perversitäten 816 ff.
— Sekrete 16, 40.
— Störungen 68, 82, 645 ff.
— strieb 472.
Genitaltuberkulose 4, 5,
22, 24, 26, 29, 31, 32, 33,
35, 36, 41, 42, 43, 44, 45,
46, 47, 52, 54, 81.
— Tumoren 77, 586, 587.
— Verletzungen 847 ff.
— Vorausbestimmung 502 ff.
— Zellen 287, 290 ff., 449 ff.
Geschlechtsleben 16, 18,
20, 53, 294, 553, 811 ff.
Geschlechtsorganeöäff., 19,
20, 21, 23, 25, 33, 35, 38,
39, 40, 41, 44, 48, 52, 53,
55, 59, 60, 62, 63, 66, 69,
70, 71, 72, 76, 78, 79, 80,
85, 90, 92, 95, 97,
103, 106, 107. 108,
111, 112, 113,
132, 135, 140,
203, 218, 249,
286, 294, 333,
389, 399, 400,
452, 459, 466,
567, 811 ff.
Geschlechtliche Aufregung
603.
— Dinge 468 ff., 505.
Geschwänzte Menschen 889.
Geschwür 103, 110, 111, 139,
144, 152, 233ff., 235, 269,
337, 340, 419.
Geschwulst 8, 9, 10, 12. 15,
25, 27, 35, 42, 43, 64, 66,
12, 75, 102, 112, 115, 117.
121, 122, 125, 127, 133,
138, 149, 151, 153, 163,
166, 167, 168, 170, 171,
175, 176, 177, 180, 183,
187, 195, 202, 205, 207,
210, 243, 248, 255, 265,
272, 274. 278, 300, 344,
349, 351, 303. 403, 442,
445, 513. 536, 586,
443,
637, 647, 648.
Sach-Register.
Gesicht 33, 44, 189,
182, 784, 822, 886,
Gesichtsneuralgie 17.
Gesichtskrebs 198.
Gesichtslage 493, 568,
721ff., 784, 805, 843,
869.
Gewebe 153, 154, 155,
169, 189, 190, 194,
198, 202, 212,
274,
329,
362,
451,
— narbiges 49.
Gibbus 635.
Gicht 84, 297, 377, 391.
Gieson-Färbung 210.
Giessen 262, 527, 545, 547.
Gift 160, 165, 372, 373, 809.
826
Gillianis Methode 86.
Gipsverband 481.
Glans s. Eichel.
Glanduitrin 488.
Glasgow 466.
Glaukoma 880.
Gleitmittel 330.
Gliedmassen 227, 517, 530,
535, 545, 561, 587, 658,
720, 723, 783, 849, 868,
877, 878, 879, 885, 886.
887, 888, 889 s. a. Extre-
mitäten.
Glottis 561, 875.
Glubose 299, 751.
Glukose 42.
Glutacus 66, 278, 388, 659,
660, 733, 755, 774.
Glutoidkapseln 227.
Glycasine 330. |
Glycosin 47, 64, 69, 320, 321,
330, 334, 365, 447, 782.
Glykogen 171, 296, 450, 456,
457, 535, 538, 696, 865,
875.
Glykokoll 199, 526.
Glykolyse 296.
Glykose 511, 535, 694.
Glykosurie 536, 564, 566,
603, 782.
Glyzyltryptophan176, 231,
32, 236.
Goldtribromür 817, 820.
Golgischer Apparat und Me-
thode 450, 513.
Gonokokken 15, 33, 35, 36,
38, 39, 41, 43, 48, 51, 52,
53, 55, 104. 110, 237, 275,
280, 284, 321,
324, 325, 326,
408, 409, 413,
609, 735, 738,
168, 817, 853,
854, 857, 859, 872.
(“onoktein 323.
Gonorrhoe 16, 30, 31, 32,
34, 35, 36, 37, 38, 39, 43,
44, 48, 40, 50, 51, 52, 53,
552,
891.
636,
845,
157,
195,
271,
312,
361,
439,
730.
54, 55, 56, 82, 103, 104,
105, 110, 111, 1%, 205,
237, 273, 274, 276ff..
31l 324, 326,
339,
408,
421,
615,
736,
776,
820,
856, 866, 871,
s. a. Tripper.
Gonosan 322.
Gonostatisch 33.
Graafscher Follikel 154, 155,
156, 282, 289, 293, 204,
299, 302, 455, 460, 622,
Graefesches Phänomen 263.
Gramfärbung 15, 417, 817,
875.
Gramnegativ 301, 820.
Granulosa 294, 450.
Grasersche Zange 230.
Gravessche Krankheit 727,
Grawitzsche Tumoren 443,
444, 445.
Greifswald 399, 889.
Griechin 52, 472.
Griffel 600.
Groningen 798.
Grossich-Brunnsche
thode 45, 52, 482.
Guajakreaktion 235,
Guajakol 431.
Gubernaculum Hunteri45l.
Gummihandschuhe 32, 36,
37, 479, 482, 586, 733, 738.
764, 855, 856.
Guttapercha 782.
Gymnastik 7, 10, 100.
Gynatresie 79, 96, 97 ff.,
812.
Gynäkologie 3 ff.
— Lehrbücher 3.
H.
Haare 70, 75, 220, 278,
310, 350, 472, 553,
133, 814, 818, 828,
Haargeschwulst 244.
Haarnadel 41, 64. 95. 97.
106, 354, 355, 356. 357,
599, 821,826, 833. 834, 8:30,
Haeberlinsche Methode 54.
Häkelhaken 357.
Hämalaun 567.
Hämangiomatosis 670.
Hämatemesis 727.
Hämatocele 32, 272 ff.,
585. 607, 610, 613,
617, 618, 619, 623,
634, 830.
Hämatogen 340, 343,
410, 414, 418, 573,
2,
o,
SSH,
615,
bu,
gen,
öd.
Hämatoma 51, 54, 64, 76,
392, 395, 403, 432, 555,
623, 646, 647, 654, 672,
808.
Hämatometra 79, 515, 531,
851.
Hämatokolpos 79, 80, 97,
98, 99, 341, 447.
Hämatokolpometrium”79,
99.
Hämatologie 474, 526.
Hämatomyelie 683, 697,
124.
Hämatonephrose 392, 443,
445.
Hämatoidin 592.
Hämatoporphyrie 526.
Hämatom 75, 93, 99, 113,
216, 217, 265, 277, 288,
593, 621, 646, 723, 724,
730, 754, 779, 827, 862,
863, 864, 870, 872, 876.
Hämatometrie 79, 80, 81,
96, 98, 119, 136, 366, 370,
407, 408, 538.
Hämaturie 249, 330,
338, 343, 358,
388,
385,
392, 394,
432,
428,
443,
441,
563, 566,
320,
345,
386,
393,
429,
442,
565,
Hämatosalpinx 79, 80, 82,
119, 128, 130, 131, 136.
272, 277, 281, 282, 283,
284, 368, 615, 622, 626.
Hämatoxylin 817.
Hämodesinfektion 761.
Hämoglobin 14, 52, 16l,
214, 222, 511, 549, 553,
558, 627, 769.
Hämolyse und hämolytisch
55, 66, 75, 175, 178, 186,
196, 265, 288, 292, 519,
536, 559, 605, 675, 737 ff.,
766, 767, 768ff., 855.
Hämoperitoneum 860.
Hämophylie 17, 48, 82, 138,
287, 306, 527, 569, 637,
127, 858, 859, 864, 867,
870.
Hämoptoe 65, 332, 546.
Hämorenal 375.
Hämorrhagie 7, 13, 34, 39,
82, 83, 85, 91, 101, 118,
145, 148, 155, 160,
. 208, 243, 259, 264,
287, 297, 208, 302,
304, 318, 386, 387,
391, 392, 393, 394,
408, 437, 450,
532, 535, 555, i
587, 603, 607,
636, 666, 667,
674, 696, 706, 727,
827, 838, 842,
859, 860, 861,
867, 878.
| Halk 33, 44, 183,
Sach-Register.
'Hämorrhoidal 40.
Hämorrhoiden 267, 268.
Haemorrhoidalis nervus
329.
— vena. 189, 268.
Hämostyptica 54, 223.
Hängelage 665.
Haftpflicht 150.
Haken 833.
Haldanesches Verfahren
Halle a. S. 469, 822.
Halluzinationen 541,
786.
318,
562, 568, 569, 575, 636,
122, 725, 863, 869, 871,
873, 874, 875, 879, 884,
886, 892.
Hamburg 740, 857.
Hammel 507.
Hand 35, 41, 42, 45, 48, 50,
53, 483, 506, 533, 561, 562,
730, 735, 749, 762, 763,
764, 765, 825, 876, 877,
878, 880, 881, 884, 885,
887.
Handschuh 37, 483, 605,
760, 765, s. a. Gummi-
handschuh.
Harn und Harnsystem 4, 5,
16, 29, 35, 39, 47, 49, 52,
61, 62, 63, 67, 69, 70, 72,
73, 79, 89, 90, 93, 97, 102,
103, 105, 109,
lll, 113, 118,
122, 132,
135, 176,
178, 187,
188, 195,
209, 242,
264,
303,
454,
508,
526,
534,
541,
553,
564,
585,
575,
555,
572, ' 573, 576, 578 ff.
587, 588, 602, 636,
641, 648, 673, 679, 680,
681, 6%, 694, 698, 699,
701, 704, 716, 719, 786,
794, 811, 816, 818, 819,
820, 836, 843, 844, 845,
846,852, 858, 862, 873,883,
884, 890, 891, s. a. Blase.
Harn-Blase, s. Blase.
— Leiter 358.
— Röhre 37, 54, 56, 59,
79, 111, 321 ff., 337.
— Röhrenscheidenfisteln
36% ff.
.|— Verhaltung 177, 180.
197, 235, 260, 279, 282,
303, 307,325, 340 ff., 422 ff.
434 ff.. 552, 598.
Harpacticiden 45l.
305
Harrische Methode 560.
Haselnuss 819.
Hasenscharte 877 881, 882.
883, 884, 885, 887, 888,
892.
Haut 10, 11, 12, 13, 28, 34,
35, 48, 54, 55, 62, 63, 65,
98, 190, 110, 111, 112,
142, 143, 150, 153,
154, 155, 173, 187,
189, 193, 196, 199,
200, 201, 202, 210,
225, 264, 267, 310,
319, 322, 323, 366,
385, 394, 427, 526,
530, 531, 532, 557,
582, 587, 592, 662,
663, 702, 704, 761,
781, 817, 868, 860,
863, 887.
Headsche Zonen 17.
Hebamme 28, 134, 173, 175,
180, 412, 465 ff., 475 ff.,
485, 519, 527, 528,
561, 596,
649, 653,
732, 736,
740, 741,
, 764,
828, 829, 831, 832, ff., 842,
843, 844, 846, 847, 850,
855, 856, 857, 859,
863, 867, 868, 872,
Hebosteotomie 368,
370, 470, 657, 658, 659,
660, 661, 662, 663, 666,
799, 800, 804, 805, 806ff.,
846.
Hedonal 44, 45, 47, 50, 211,
360.
Hefe 46.
Hegarsche Dilatatoren 369,
552, 645.
— Stifte 62, 222, 636, 768,
793, 794, 848, 850, 851.
— Zeichen 525.
Hegonon 104, 321, 327.
Heidelberg 45, 93, 398, 673.
Heilgymnastik 1.
Heirat 385, 468, 470, 547,
559.
Heisse Bäder 65, 191, 225.
Heissluftbehandlung 7, 8,
10, 12, 56, 57, 65, 71, 74,
77, 83, 85, 191, 446.
Heisswasser 328, 483, 760,
765, 855.
Helix 451.
Helmitol 338, 342, 702.
Helsingfors 275, 474, 684,
695, 700, 710, 713.
Hemicephalus 718.
Hemimelie 879, 882.
Hepaticus ductus 892.
Hepatoduodenale ligam.
261, s. a. Leber.
Hermaphroditismus 79,
107 ff., 316, 443, S11 ff.
369,
906
Herniaria 338.
Hernie 24, 25, 27, 28, 40,
51, 75, 92, 100, 187, 249,
256, 257, 269, 270ff., 362,
558, 578, 684, 814, 839,
879, 889.
— Bauch 22, 25, 29, 31, 224,
270 ff., 542, 578.
— Blase 343.
— Crural 587.
— diaphragmatica 557, 879,
884, 888, 891, 892,
— Douglas 88.
— Eileiter 243, 288.
— Fallop. Tube 271, 277, 283.
— inguinalis 112, 276.
— Linea alba 25.
— Lunge 891.
— Nabel 25, 28, 50, 70, 160,
311, 580, 651, 839, 887,
890, 891.
— Perineal 64, 65, 111.
— Scheide 106.
— Schenkel 816.
— Zwerchfell 884, 890.
Herniotomie 357, 361, 584,
849.
Herpes 533, 540, 541, 752.
Herz 5, 13, 17, 22, 28, 33,
50, 51, 54, 55, CD? 117,
120, 122, 126, 127, 136,
147, 150, 151,
175, 181, 187,
261, 284, 288
307, 316, 372,
421, 473, 481,
491, 492, 494,
‚514,
533, 539,
551, 553,
561,
563,
578, 580,
633, 635,
640, 641,
666, 668,
696, 704
723,
756,
197, 799.
843,
846,
879, 880,
885,
886,
890, 897.
531,
888,
Hessen 46, 74, 80.
Hexal 337, 339, 342, 409, 420.
Hexamethylentetramin
338, 339, 342, 509.
Highmorshöhle 858.
Hilus 303, 433, 455, 456.
Hinterbacken 58l.
Hinterhauptslagen
641, 658; 721 ff.
Hirschsprungsche Krank-
heit 228, 240, R79. XSI,
883, 886, 887. S555 >un,
892.
Hirudin 693.
Histochem
Histologie 3:
197, 213,
482,
Sach-Register.
‚291, 296, 298, 300,
303, 311, 315, 316, 341,
443, 447, 449, 452, 459,
460, 466, 509, 582, 623,
642.
Hitschmann-Adlerscher
Zyklus 220.
Hitzblattern 783.
Hochgebirge 191.
Hoden 79, 108, 216, 268, 288,
291, 294, 317, 329, 456,
517, 689, 813, 814, 815,
816, 857, 870, 880, 883.
Hodgepessar 85.
Hodgkins Krankheit 17, 216,
217, 554.
Höllenstein 182, 326, 527,
558, 866, 867, 868, s. a.
Silber.
Hofmeiersche Theorie 710.
Holocardius 719, 890.
Holzessig 767.
Homostimuline 2%.
Hormon 32, 218, 223, 288,
295, 509, 522, 620, 644,
771.
Hormonal 34, 40, 46, 47,
48, 49, 239, 240, 241, 242,
244, 245, 247, 488, 574,
583.
Hornersche Trias 870.
Hornhaut 729, 870.
Hornstich 224, 225.
Hüfte 65, 71, 339, 657, 658,
659, 663, 762, 779, 877,
879, 881, 882, 884, 888,
889, 890, 892.
S. a. Koxalgie.
Hüftbein 454, 761.
Hüftengürtel 398.
Hufschlag 225.
Huhn 296, 453.
Hund 29, 148, 176, 198, 200,
207, 210, 213, 233,
235, 239, 240, 254,
263, 264, 288, 294,
366, 373, 399, 455,
521, 523, 527, 716,
803.
Hunger 585 ff.
Husten 345, 531, 595, 757.
Hutnadel 26.
Hyalin 129, 133, 211, 316,
457, 458, 500, 596, 731.
Hydatide 63, 64, 66, 72, 75,
456, 578, 591, 815, 838,
840.
Hydatiques cystes 259, 279,
357. 446.
Hydramnion 161, 566, 590,
592, 595, 636, 640, 669,
672, 696, 717, 718, 120,
723, 793, 876, 879, 888,
890, 891, 892.
!tvdrastis Hydrastinin 36.
'vdrencephalocele 885.
drocele 64, 72, 77, 111,
112, 270, 273, 276, 815,
ST:
Hydrocephalus 389,
679, 685, 696, 717.
719, 727, 793, 878, x.
882, 886, 888, 890,
Hydrometra 515.
Hydronephrose `,
363, 366, 367,
‚ 379, 380,
389, 393,
398, 403 ff., 444,
888.
Hydroperitoneum 391.
Hydrophthalmus 888,
Hydrops 258, 698, 708.
877, 880, 881, 833,
s. a. Wassersucht.
Hydrorrhoea 553, 565, 5
693, 594, 595, 821,
824, 827.
Hydrosalpinx 32, 272, :
623, 839
Hydrotherapie 7, 8, 20.
Hydrozoen 453.
Hygiene 469, 525. 817.
Hymen 41, 79, 97 ff.,
110, 217, 341, 417,
814, 817, 819.
Hymenopteren 512.
Hyperämie 56, 77. 83.
85, 109, 119, 120, 134.
191,
M,
Ir
Zä
331.
, 387.
al
Hyperbiotische Prozessetl.
Hyperchromatose 602.
Hyperemesis a Erbrechen.
Hyperglykämie 511, Zë
694
Hyperhedonie 818.
Hyperleukozytose 64, 695
Hypermenorrhoe 294.
Hypernephrom 31, 63.
216, 384, 385, 393, A
441, 442, 443, 444, 48.
Hyperplasie 447, 594, 662
Hyperthelie 717.
Hypertomien 48.
Hypertrichosis und Hypo-
trichosis 218, 369.
Hypnose 20, 336, 337. Sin
Hypnoticum 32, 36.
Hypnotismus 817, 818.
Hypoadrenie 48, 763, 777.
Hypochondrie 294.
Hypochondrium 568. "ei
Hypogastrieca und Hypo
gastrium 121, 137. 167.
172, 176, 181, 183, 1%.
196, 211, 226, 343, 38.
360, 366, 566, 565. 87.
757, 772, (EN
Hypoparathyreosis 5253.
Hypophysis 16, 18, 25,8
120, 286, 295, 297, 2m.
502, 503, 505, 509, Ain
558, 567, 696, 816, gui
Hypophysisextrakt 38, 46
220, 275, 294, 485, 487 ff.,
515. 660, 661. 667, 717,—
515, 660, 666, 710, 717.
761.
Hypoplasie und Hyperplasie
80, 84, 216, 220, 286, 290
445, 460. 46], 652,
. 816.
Hypospadie 108, 111, 321
322, 579, 695, 812, 813
814, 815, 816, 878.
Hypothalamus 329.
Hypothyreogen 568.
Hystereuryse 604, 713, 714.
Hysterie 13, 17, 20, 27, 47
228, 292, 335, 337, 391
398, 537, 540, 542, 575
576, 786, 816, 819, 836,
847, 848, 874.
Hysterokolpektomie
190.
Hysterometer 192, 248.
Hysterektomie 17, 22, 48
58, 59. 60, 79, 103, 114
115, 116, 117, 118, 122
124, 125, 127, 128, 132.
137, 156, 157, 159, 163,
165, 166, 170, 171, 172,
182, 184, 185, 186, 203,
204, 211. 214, 215, 273,
299. 309, 339, 346, 368,
371, 556, 587, 588, 591,
595, : 606, 610, 620,
646, 649, 650, 652,
657, . 671, 674, 734,
736, 770, 797, 802,
838,
Hysteroophorsalping-
ektomie 58.
Hysteropexie 58, 86, 88,
90, 582, 650.
Hysterotomie 21, 30, 57,
593, 672, 713.
Hysterotomie 9, 96, 123.
132. 212, 537, 539, 578,
583, 648, 667, 674, 683,
792.
726,
88,
<
L
Ichorös 102.
Ichorrhemie 175.
Ichthyol 54, 432, 447.
Ichthyosis 884.
Ichthargan 322, 326.
Idiotie 576, 786, 889.
Ikterus 260, 397, 422, 512,
531. 535, 559, 562, 698,
727, 858, 860, 861, 863,
864.
Ileum 21, 62, 239, 240, 241,
242, 244, 245, 250, 352,
851.
454, 563, 592,
Iliacus 46,
169, 177,
2926, 249,
343, 366,
63,
71, 74, 75, 76,
178,
251,
399.
68, 69, 70,
116,
189,
SE
622
125,
194,
290,
774.
'Influenza 114, 253, 412, 421,
Sach-Register.
907
Ileus 22, 27, 44, 52, 65, 87,, Innere Organe 11, 27.
88, 90, 118, 226, 240, 241,
247, 248, 260, 267, 307,
339, 341, 557, 558, 566,
574, 582, 583, 588, 780,
781, 839, 840.
Iliopsoitis 251.
Immunität 48, 191, 220,
507, 680, 689, 738. 763.
Immunisation 51, 180, 544.
Immunserum 779.
Impfung 58, 102, 133, 171,
194, 858.
Implantation 180, 182, 183,
187, 192, 197.
Impotenz 294, 522, 811 ff.
Inanition 30.
Indianer 472.
Indien 696.
Indigokarmin 375, 378,379,
400, 405.
Indikanurie 526.
Indol 526
Infantilismus 3, 80. 84,
218, 220, 224, 232, 293,
812, 816, 819, 879.
Infektion 20, 21, 27, 28, 29,
35, 37, 39, 47, 48, 52,
60, 69, 84, 93, 111,
121, 123, 125, 126,
130, 132, 135, 136,
164, 166,
181, 188,
205, 216,
252, 253,
278, 291,
302, 306,
334, 337,
343, 350,
364, 365,
388, 389,
406, 407 ff., 425,
544, 565, 573, 575,
‚6577, 591, 597, 599,
611, 630, 639, 647,
692, 714, 817, 870,
— im Wochenbett
731 ff.,
852 ff.
Infiltration 191, 208, 314,
326, 343, 346, 430.
55,
114,
127,
137,
176,
193,
217,
262,
296,
325,
340,
355,
373,
390,
528,
871.
571, 603, 702.
Infusion 49.
Infusionsanästhesie 47.
Inguinalgegend 68, 72, 111,
112, 113, 226, 270, 281.
Inhalationenarkose und
-Therapie 33, 35, 45, 46.
Injektionen 14, 22, 33, 34,
36, 46, 49, 51, 67, 74, 8l
85, 89, 96, 105, 129, 136,
180, 183, 196, 201, 219,
372, 276, 290, 294, 208,
322, 327, 336, 372, 405,
415 tf., 507, 533.
3, 5, 17,
.18,
Innere Behandlung 45.
— Medizin und Gynäkologie
233, 465, 599.
+
EE EE Ce
—- Sekretion 5, 19,
153, 154, 155,
22], 222, 263,
289, 290, 293,
297, 298, 299, 300, 452,
459, 505, 508, 521, 523,
537, 541, 562, 567.
Untersuchung 475 ff., 485,
759, 761, 763Ef., 853, 854,
855, 856.
Innsbruck 671.
Insekten 4, 49.
Instrumentarium, gvnäk.
56, 57, 184, 787, 833.
Insufflation 863, 864.
Interstitielle Drüse 453,
4.60.
Intrauterine Atmung 506.
— Geschlechtsbestimmung
516, 517.
— Gravidität 130, 165, 272.
Intrauteriner Schrei 506.
8. a. Vagitus.
Intravenös 22,
venös.
Intussuszeption 238.
Inulase 296.
Inulin 751.
Inunktionskur 547.
Invalidenversicherung
809.
Invertase 296.
Inzucht 663.
Ionentherapie 12.
Ipecacuanha 300.
Irrigal 34.
Irrigator 356, 835.
Irrsinn s. Psychiatrie.
Ischämisch 696.
Ischidiacu m foramen 66, 67,
76, 733, 755.
Ischiadicus nervus 66.
Ischiopagus 886.
Ischium 454.
Ischurie 334, 335, 492, 498,
614, 757.
Island 69.
Isopral 33.
Isthmus 389.
Italien 87, 475, 798.
36, 40, 48,
156, 218,
287, 288,
294, 295,
240, s. a.
J.
Jahreszeit und Eklampsie
695, 696.
Japan 194, 661.
Jejunum 22, 233, 241, 242,
243, 245, 866.
Jena 176.
Imbecillitas 576, 786, 814.
Jod 24, 26, 31, 33, 34, 35,
38, 40, 42, 44, 46, 48, 53,
54, 55, 67, 69, 77,
172, 175, 176, 195,
239, 240, 233, 247, ?
290, 296, 337, 338, 342,
447, 477, 482, 551, 580,
Ws
602, 758, 759, 761, 763,
765, 767, 775, 832, 858.
Jodine 34, 42, 277.
Jodione 12.
Jodkali 183, 186, 196, 201,
203, 380, 419, 495, 705,
Jodoform 182, 256, 343, 388,
579, 588, 597, 600, 618,
783, 793.
Jonges, Position de 661.
Jothion 69.
Juckreiz 530, 533, 698.
Juden 190, 857.
Juristen und Mediziner 46,
477.
K.
Kachekie 48, 126, 132, 136,
157, 175, 176, 177, 178,
179, 185, 196, 197, 220,
313, 343, 420, 441, 570,
587.
Kaffee 539.
Kaffernfrau 654.
Kaiserschnitt 67, 78, 86,
88, 97, 130, 156, 157, 159,
160, 163, 164, 165, 203,
204, 205ff., 251, 255, 308,
309, 346, 467, 470, 486,
488, 494, 496, 518, 533,
553, 567, 568, 569, 571,
580, 581, 583, 586, 587,
589, 590, 591, 613, 636,
637, 638, 639, 640, 641,
643, 644, 645, 646, 649,
650, 652, 653, 655, 656,
657, 658, 661 ff., 703, 707,
708, 709ff., 781, 787, 789,
790, 79, 822, 828 ff.,
837 ff., 868, 884. 885.
abdominaler 794 ff., 837.
extraperitonealer 798 ff.
transperitonealer 801 ff.
vaginaler 40, 166, 700, 701,
705, 712, 791 ff., 837.
Kakao 69, 538.
Kakke 538
Kalb 523, 837.
Kali 601, 730, 760, 873.
Kalium 36, 184, 327,
342, 380, 418, 483,
599.
Kalk 68, 71, 83,
121, 126, 129,
138, 216, 262,
297, 315, 316,
392, 437, 439, 442,
456, 504, 528, 534,
596, 666. 693, 757.
Kalomel 256.
Kalzium 218, 293., 438,
525, 534, 546. 670,
705.
Kampfer 24, 26, 29, 30, 51,
59, DL 24r, 269, 338, 342,
596, 602, 654. 700. 774,
794, S48, 85l,
—
—
340,
534,
115,
133,
265,
354.
118,
134,
291,
325,
452,
591,
‚Kellvsche
Sach-Register.
Kanada 69.
Kaninchen 29, 200, 203, 213,
235, 253, 292, 293, 294,
298, 299, 306, 307, 343,
372, 373, 443, 450,
495, 508, 510, 5lı,
523, 534, 567, 577,
688, 689, 692, 732,
145, 776, 876.
Kanüle 57, 832, 833.
Karbolsäure 327, 340,
605, 782. e
Karbunkel 421.
Kardiakarzinom 581.
Kariokinetische Tätigkeit
514.
Kartoffel 539, 752.
Karyorrhexis 602.
Kasein 175, 176.
Kastration, Kastrate 9, 48,
116, 127, 132, 138, 139,
142, 143, 145, 147. 149,
153, 154, 219, 223, 226,
287, 293, 295, 296, 299 ff.,
307, 504, 508, 510, 558,
567, 662, 812, 816.
Katalasen 296.
Katarrh 255, 361, 872.
Katatonie 575.
Katgut 34, 38, 40, 44, 54,
57, 60, 62, 71, 93, 109,
118, 161, 165, 192, 331,
365, 366, 369, 399, 405,
580, 639, 794.
Katheter und Katheteris-
mus 57, 70, 85, 89,
169, 182, 197, 234, 242,
246, 325, 326, 327,
335, 341,
, 356, 358,
367, 368,
376, 377,
394, 396,
416, 417,
‚438, 478,
561, 572,
639, 641,
213, 329,
459.
Kaustikum 169.
Kauterisation 175, 184,192,
194, 196, 326, 327, 343,
347, 349, 351, 352.
Kehlkopf 864, 889.
— Tuberkulose 430, 542, 545,
546, 547, 569, 599.
Keim 22, 24, 38, 49, 123, 140,
162, 190.
— Bahn 452.
— Blätter 450.
|— Drüsen 288, 638.
510, ,— Zellen 2%,
702, |
i Kelennarkose 45.
s. a. Bakterien.
Kellersche Malzsuppe 412.
Resektion
137.
-— Suspension 88,
116,
|
|
|
|
Kephalhaematoma 73%.
729, 858, 864, 866, 867,
869. f
Kephalocele 877.
Kephalothorakopagus
882, 884, 886.
Kern 189, 191, 215, 220, 240,
450, 452, 456, 457, 460.
513, 514, 596.
Kezmarskyscher Haken
788.
Kiefer 183, 568, 877.
Kiel 91, 597, 662, 681, 822.
857.
Kieselsäure 191, 193.
Kiew 28, 34, 46, 88, 320.
Kind 103, 108, 111, 116, 204,
205ff., 216ff., 222, 230,
235, 237, 239, 246, 247.
254, 256, 268, 808 ff., 337,
353, 355, 363, 375, 391,
398, 409, 434, 438,
441, 444, 446, 465, 467,
470, 471, 486, 493, 495,
496, 500, 503, 507, 510,
512, 516, 522, 525, 534,
705, 817, 857 ff.
— Missbildungen 717 ff.,877 ff.
Kindliche Störungen 717 ff.
Kindsmord und Tötung 821,
832, 862, 865, 866, B7äff.
Kirche 468, 472, 505.
Kirschkern 267.
Klapperschlangenvergif-
tung 697.
Klausenburg 820.
Kleesalz 836.
Kleidotomie 789.
Klemme 57, 60, 175, 182.
189, 193, s. a. Wertheim.
Klimakterium 8, 11,13, 18,
32, 35, 39, 41. 59, 60, 65,
68, 69, 71, 82, 83, 84, 85,
90, 92, 101, 106, 117, 119,
120, 122, 123, 127, 128,
129, 132, 133, 137, 138.
139, 141, 142, 143, 144,
147, 148, 149, 150, 151.
154, 155, 156, 175, 188,
1%, 202, 206, 209, 211,
213, 219, 221, 223, 293,
294, 295, 209, 300, 401.
546, 589.
Klimatotherapie 8, 11.
Klistiere 537, 539.
Klitoris 68, 109, 111. 112,
113, 325, 333, 452. SS,
812, 813, 814, Sloft., 827,
837, 848.
Kloake 80. 452. 882.
Knaben 505, 64.
Knie 187, 195. 563, 657. 691,
879, 881, 883, 885, Hun
Knicellenbogenlage 241,
308, 591, 755.
Knochen, Verknöchenine 5.
22, 73, 74, 76, 277, 283
287, 280, 291, 307, 315,
317, 341. 359, 443, 452,
456,
623,
478, 509,
632, 635,
729, 816, 822, 877,
878, 879, 880, 882,
883,886, 887, 889, 890, 891.
Knochenmark 149, 316.
Knorpel 184, 197, 206, 208,
210, 211, 291, 310, 350,
450, 509.
Knorpelbecken 453, 454.
Kobragift 55, 531.
Kobrahämolyse 505, 515,
517, 531, 536.
Kobralyse 679.
Kochersche Klemme 872.
Kochsalz 22, 26, 29, 47, 49,
60, 158, 174, 222, 240, 242,
3ll,
615,
726,
766, 771,
Köberlescher Bauch-
schutz 772.
Königsberg 749.
Körpergewicht 50.
Körperliche Übungen
Koffein 51, 380.
Kohabitation 815, 816, 819,
820, 828, 846, 852, s. a.
Koitus.
Kohabitationspyelitis
413.
Kohabitationszystitis
413, s. a. Koitus.
Kohlehydrate 564, 566.
Kohlendioxyd 267.
Kohlenoxyd 552, 561, 565.
Kohlensäure 294, 481, 509,
550, 559.
Kohlensäureschnee 268.
Kohlenstoff 505.
Koitus 55, 81, 87, 92, 97,
106, 108, 109, 113, 114,
140, 210, 326, 368, 399,
413, 417, 458, 459, 531,
556, 586, 609, 812, 820,
848, s. a. Kohabitation.
Kokain 36, 53, 343.
Kokostropfen 821.
Kolik 101, 115, 153, 183, 327,
334, 358, 365, 366, 378,
379, 387, 389, 393, 398,
402, 406, 408, 421, 425,
434, 438, 442, 561, 610.
Kolitis s. Darm.
Kollaps 37, 43, 131, 237, 245,
247, 265, 287, 328, 394,
495, 532, 558, 584. 585,
587, 598, 610ff., 640, 649,
650, 835.
Kollargol 35, 36, 178, 179.
196, 332, 345, 360, 361,
365, 375, 376, 379, 389,
405, 420, 527, 572, 760,
775, 776.
Kollateralkreislauf
386.
533.
384,
Sach-Register.
Kollodium 539, 765, 820.
Kolloide 75, 81, 175, 181,
192, 196, 216, 304, 318,
376, 408, 435, 441.
Kolopexie 268, 269.
Kolostomie 269.
Kolostrum 179,
507, 519, 522,
687, 705, 833.
Kolpaporrhexis
845.
218,
528,
290,
680,
106, 843,
Kolpektomie 92.
Kolpeurynther 591,
713, 715.
Kolpitis 221, 854.
Kolpocöliotomie 255, 281.
Kolpohyperplasia 105.
Kolpohysterotomie
101, 630, 705, 793.
Kolpokleisis 170, 368, 370,
776.
Kolpopexie 93.
712,
95,
.| Kolpoperineorrhaphie6l,
91, 585.
Kulporrhaphie 62, 89, 125,
321, 325, 585, 586.
Kolporrhexis 652.
Kolpotomie 22, 27, 28, 65,
68, 94, 273, 275, 606, 611,
612, 618, 628, 634,
Kolpourethrotomie 353.
Kolpozystotomie 41, 331,
340, 351, 353, 355, 359.
839.
Koma diabeticum 9.
Koma 177, 281, 388, 408, 531,
539, 545, 554, 576, 577,
697, 786, 822.
Komplement 69, 75, 77,
167, 171, 178, 179, 195,
288, 428, 505, 506, 508,
532, 536, 779.
Kompresse 657, 810, 847.
Kondom 369.
Kondylome 111, 112.
Konjunktiva 294.
Konvulsionen 177, 541.
Konzeption 123, 129,
145, 152, 153, 158,
284,
509,
589,
, 816, 828,
833, 834, 835, 848, s. Be-
fruchtung.
Kopenhagen 245.
Kopf 17, 44, 308, 481, 493,
498, 517, 639ff., 865ff.
Kopfhaut 719.
Kopflage 641, 718, 728, 870.
Kopfweh 19, 43, 47, 393,
531, 533, 540, 545, 550,
557, 563, 564, 782.
Koprostase 84, s. Verstop-
fung.
Kornea 39.
Korsett 19, 395.
Kot s. Fäzes.
Koxalgie 644, 796.
Koxalgitis 793.
S. a. Hüfte.
Krampf 304, 359, 526,
539, 607, 610, 627,
647, 677, 688, 694,
697, 698, 699, 702,
866, 869, 875.
Krampfadern 594.
Kranioklasie 159, 163, 788,
846.
Kraniopagen 720, 885.
Kraniotomie 655, 717, 788
ff., 801, 842, 878.
Kraniothorakopagus 8%,
s. a. Kopf.
Kreatin 503, 522, 524, 525,
531, 534, 681.
Krebs 4, 5, 7, 9, 12, 13, 27,
41, 42, 54, 58, 62, 72, 75,
126, 129, 130, 133, 134,
136, 138, 139, 142, 144,
145, 146, 156, 167 ff., 370,
385,419, 504,515, 517,531.
536, 583, 587, 637, 760,
762, 771, 793, 814, 839,
847.
Krebs, Appendix 17, 273.
— Bauchhaut 141, 152.
— Becken 648.
— Blase 847 ff.
— Brust 314 ff., s. a. Mamma.
— Cardia 234.
— Cervikalis 48, 121, 170 ff.,
812, 840.
Chemotherapie 180, 189.
Damm 204 ff.
Darm 90, 189, 240.
Drüsen 201 ff.
Epithel 183.
Flexura 337.
Gallenblase 306.
Geschlechtsorgane 274.
Gesicht 198.
Haut 180. 187, 189, 193,
196, 267 ff.
Jejunum 243.
Klitoris 112, 827, 837.
Kollum 120, 167, 169, 362,
580.
Korpus 121, 125, 130, 134,
167 ff.
Leber 261.
Magen 34, 131, 170 ff., 204,
206, 228 ff., 296, 306, 559,
584.
Mammae 154, s. a. Brust.
Muttermund 90.
Myom 79.
Narben 190.
Nieren 440 ff.
Ovarial 131, 145, 183, 186,
301, 842 813 ff., 581, 627.
Portio 611.
Röntgen 9, 141.
Sarkom 207.
Scheiden 59, %, 100, 101,
103, 105, 111, 169.
— und Schwangerschaft.
208 ff.
534,
635,
696,
720,
910
Krebs, Serodiagnostik 171 ff.
— Strahlentherapie 188ff.,
197 ff.
— Tube 122, 190, 279 ff.
—- Urachus 8357 ff.
— Urethral 821 ff.
— Uterus 4, 5, 50, 57, 92,
116, 119, 120, 122, 123,
131, 145, 173, 201,
204, 269, 371, 404,
583, 584, 815, 839.
— Vaginal 62.
— Verdauungstraktus 241.
— Vulva 68, 70, 102, 110,
111, 169.
— Wurmfortsatz 248 ff.
— Zellersche Behandlung 180,
187, 193.
Kreislauf 44, 48, 206, 414,
504, 724, 858.
Kreissende 160,
310. 409, 473,
495, 501, 507, 5
516, 554, 573,
6%, 713, 714,
735, 737, 765,
. 855, 856, 876.
— und Narkose 499.
Kreosot 416, 431.
Kresolseife 478, 518,
Kretinismus 567.
Kranznaht 561.
Kreuznaht 243, 247.,
Kreuzsteissbein 32, 66, 67,
68, 119, 138, 175, 454, 456,
635, 637, 639, 659, 661,
8. a. Sakral.
Kreuzweh s. Rückenschmer-
zen.
Kriebeln 575.
Kriminelle Handlungen 20,
597 ff., s. a. Abtreibung.
Krinofixin 765.
Kristalle 407, 410, 421, 438.
Kropf s. Basedow, Struma.
Krukenbergsche Ovarial-
tumoren 316 ff.
Kryoskopie 379, 381.
Kryptorchismus s. Hoden.
Küstnersches Rachiotom
637, 790.
Kuh 298, 307, s. a. Rind.
Kuntzscher Vakuumhelm |
787. |
Kupfer 12, 181, 196.
Kurettage 13, 82, 83, 84,
87, 95, 96, 123, 146, 159,
173, 175, 176, 177, 182, |
185, 188, 203, 207, 213,
214, 305, 340, 343, |
330, 552, 594, 597, '
600, 604, 605, 76X. |
769, 833, WH. MI,
845. 849. 850. 851. 857.
Kurorte 53.
Kurpfuscher
833, 851. |
Kypnoskoliose B91, 393,
657, 660, 661, 665, 721.
205,
483,
511,
. 639,
133,
792,
766.
139 fE, 832.,
Sach-Register.
Kyphotisches Becken 721,
742.
Kystom 65, 127,
172, 183, 187,
298, 300, 302,
306, 308, 311,
403, 404, 639.
142,
274,
303,
317,
L.
Labium 64, 75,
117, 125, 162,
216, 325, 344,
646, 647, 765, 814,
819, 820, s. a. Lippe u.
Schamlippe.
Lachgas 34, 45.
Lackmus 752, 766.
Lactosalpinx 618.
Lähmung 441, 534, 635, 688,
725, 729, 782, 862, 870,
871, 880.
Lävulosurie 693.
Lage, abnorme 364, 642 ff.
—- falsche 721 ff., s. unter den
einzelnen Stichworten.
Laktase 29.
Laktation 95, 188, 219, 220,
287, 290, 295, 314, 315,
470, 493, 512, 520, 522,
523, 528, 613, 693, 695,
705.
— gerichtlich-medizinisch
852 ff.
— Psychose 576.
Laktolavol 103.
Laktose 751.
Laminaria 273, 537, 539,
546, 604, 769, 791, 794,
832, 849.
Landarzt und Landpraxis
469, 472, 418.
Langhanszellen 212, 214,
317, 514.
Lantol 754.
Lanugo 553, 592.
Laparotomie 7, 14, 15,
21, 22, 23, 24, 25, 27,
30, 31, 32, 39, 40, 42,
57, 58, 59, 60, 63, 64,
67, 68, 69, 70, 72, 73, 74,
16, 78, 86, 87, 89, 90, 95,
96, 102, 118, 122, 123, 125,
126, 131, 136, 157,
159, 161, 168, 181,
186, 217, 229, 233,
237, 238, 248, 255,
270, 272, 273, 277,
281, 282, 284, 286,
289, 202, 296, 297,
301, 302. 303, 304,
307, 309, 310ff., 334,
341, 346, 350, 352,
366, 396, 399, 403,
441, 446ff. 542, 554,
558, 559, 567, 574,
580, 581. 582. 583,
ƏN4 ff.. 639, 649, 662, 713,
112,
207,
410,
815,
158,
184,
236,
261,
279,
288,
298,
306,
337,
359,
413,
536,
578,
586, , Leukozytometer AA
754, 755, 770, 772, "an
781, 815, 837, 838, 839.
849, 850, 852. 891.
Lapis 723, 866, 872, 873.
Largin 322.
Larynx und Larvyngotomie
55, 8. Kehlkopf.
Laxans s. Abführen.
Leber 4, 6, 15, 17, 33, 58.
66, 69, 70, 74, 157, 176,
202, 214. 215, 225, 226.
227, 239, 249, 250, 257.
SAIT. 266, 306, 307. 316,
391, 392, 397, 399, Au.
421, 445, 502, 503, 34,
505, 510, 525, 530, 533,
634, 536, 537, 538, 541,
542, 550, 554, 562, 565.
566, 580, 677, 680, 681.
685, 689, 691, 692, 693.
694, 695, 696, 697, 698,
699, 702, 705, 719, 720,
125, 780, 782, 79, 827.
833, 836, 839, 859, S60.
863, 865, 867, 870, 875.
876, 887, 890.
Leibbinde 56, 64, e a Bauch.
Leiche 3. 4, 56, 71, 174, 301,
366, 509, 875, 876.
Leiomyom 121, 348.
Leipzig 686.
Leisten-Band 68.
— Bruch 270, 271.
— Drüsen 189, 226, 227, 249.
— Geschlechtsleiste 455.
— Hernie 344, 366. 814. S15.
-— Kanal 64, 73, 79, 108. 112.
276, 315, 554.
— Ring 280, 815.
Lemberg 50, 631.
Lembertsche Nähte 62, 132.
245, 369, 370.
Lenanderschnitt 256.
Lende 71, 72, 76, 389, 43,
408, 410, 421, 535, 522.
638, 655, 659.
Leukämie 55, 208, 216. 43.
s. a. Blut.
Leukomethylenblauzink-
chlorid 184.
Leukopenie 692.
Leukoplakie 110, 111, 169,
339.
Leukoplasie 110.
Leukorrhoca 82, 84, 2IS
606, 820.
Leukozidine 760.
Leukozyten u. Leukozvrtose
14, 15, 16, 30. 32, 35, 52.
64. 65, 123, 135, 157. 176.
184, 189, 192, 193.
197, 219, 222, 255, 323,
326, 411, 27, EN
458, 511, N,
553, 558, 5 Sol,
692, 695, TTA.
ol.
TRELA
167.
Leukrol 40, 10%.
Levator 58, 59, 61, 62, 69,
70, 89, 90, 92, 93, 107, 113,
367, 640.
Lezithase 296.
Lezithin 178, 199, 431, 452,
519.
Libido 106, 140, 295, 296.
Lichttherapie T, 10.
Lid 872, 889.
Lieberkühnsche Drüsen
148.
Liegekuren 7, 65.
Ligamente 270 ff.
Ligamentum 59.
appendiculo-ovaricum 20.
colicum 451.
275.
sacrouterinum 64.
triangulare 367.
umbilico-vesicale 345.
s. a. Mutterband.
III)
Linea alba 25, 53, 58, 60,
91, 93, 211, 255, 331.
— innominata 729.
Lipase 296.
Lipoide 68, 199,
294, 295, 298,
503. 505, 510,
536.
Lipodermoid 75.
Lipom 68, 73, 75, 77,
239, 245, 276,
Lipomyosarkom 384.
Lippe 881, 884, s. a. Labium.
Lipurie 392.
Lithokelyphos 592.
Lithopädion 591, 592, 593,
595, 613, 618, 623, 629,
717, 839, 841.
Lochialsekret 156, 770, 867.
Lochien 159, 855.
Lordose 397.
Lutt, frische 538:
— komprimierte 34.
— 8. a. Aer,
218,
444,
513,
Luftaufblähung 255, 871.
Luftdruckmassage 10, 41,
761.
Lufteinblasung in die
Brustdrüse 705, 871, 875.
Luftem bolie 833,
Luftkissen 57.
Luftröhre 720, 886, 800,
s. a. Trachea.
Luftwege 43, 718, 868.
Lugolsche Lösung 765.
Lumbago 644.
857, 858.
Lumbal 26, 33, 37, 38, 42,
43, 49, 50, 66, 71, 73, 122,
373,
387,
445,
779,\|Mactra 451.
' [Maydlische Deformität 885.
129,
383,
397,
481, 538,
860, 861.
Lumbalfistel 409.
Lumbosakral 19, 369,
892.
157,
384,
398,
308,
385,
400,
677,
891,
infundibulo-pelvicum 20,
288,
502,
531,
112,
300, 443.
LIU en DEE Ee
|
Sach-Register.
Lumbarschmerzen 441.
Luminal 36. ’
Lund 656.
Lunge 16, 28, 33, 51
, 132, 149,
257. 259,
489, 54l,
560, 569,
665, 719,
‚ 862, 864,
, 876.
Embolie 52, 54, 55, 8l,
650, 654, 857, 891.
Gangrän 231.
Metastasen 70, 135, 187,
213, 215, 276, 316.
Ödem 47, 308, 797.
Tuberkulose 20, 49, 55, 80,
101, 132, 149, 219,
226, 392, 428,
430, 544, 565,
599, 602, 732, 771,
794, 828.
Lupus 198.
Lustmörder 818.
Lutea glandula 287.
Lutein 214, 219, 221,
291, 292, 294, 296, 297,
298, 299, 302, 458, 459,
460, 530, 591, 607, 623,
627.
Luyscher Segregator 423,
428, 430.
Lymphat. Pseudoappendizi-
tis 251. l
Lymphdrüsen 66, 169, 172,
176, 181, 182, 187, 192,
194, 225, 226, 230, 519,
857.
Lymphgefässe 20, 21, 74,
76, 111, 149, 174, 176, 210,
226, 227, 252, 253, 302,
312, 313, 350, 363, 364,
379, 393, 415, 452, 573,
603, 642, 648, 691, 734.
Lymphangitis 249, 773.
Lymphangiom 282.
Lymphknoten 68, 72.
Lymphoblasten 216.
Lymphohämangiomendo-
theliom 225.
Lymphosarkom 207, 208,
210.
Lymphzyste 67, 77.
Lymphozyten 52, 219, 222,
240, 266, 285, 340.
Lyon 683, 826.
Lysoform 96, 767.
Lysol 478, 600, 605, 764, 767,
783, 847, 850, 856.
‚14, 75,
212, 218,
344, 400,
545, 550,
635, 636,
720, 775,
870, 874,
287,
M.
— Operation 333, 334.
Madras 695.
Mädchen, Virgo 44, 71, 80,
Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1912.
911
82, 83, 84, 85, 87, 89, 92,
95, 96, 98, 99, 104, 105,
106, 108, 110, 112, 122,
163, 186, 216, 217,
232, 272, 274, 283,
284, 310, 311, 314,
324, 333, 341, 343,
353, 415, 417, 442,
445, 505, 520, 531,
720,
Magdeburg 472, 824, 832.
Magen 4, 19, 23, 28, 29, 40,
42, 53, 60, 74, 111, 131,
148, 664, 204, 206, 224,
225, 227ff., 294, 304, 307,
313, 314, 316, 343, 397,
411, 416, 421, 510, 514,
525, 527, 528, 529, 539,
550, 557, 559, 573, 581,
587, 636, 641, 696, 697,
702, 726, 729, 732, 736,
755, 855, 862, 867, 871,
882, 887.
Magengeschwür 227 ff.
Magenkrebs 227 ff.,
306, 584.
Magnesiumperhydrol 232.
Magnesiumsulfat 538.
Mahlerscher Kletterpuls
757.
Mailand 147.
Makaroni 539.
Makrozyten 51l.
Malakoplakie 338, 339, 341.
Malaria 84, 266, 281, 413,
438.
Malpighische Körper 449.
Malztropon 523.
Mammin Poehl 31, 82, 528.
Mandel 253, 364, 732, 781,
852, 855.
Manisch -depressives Irresein
575.
Manit 751.
Manometer 56.
Manubrium sterni 66, 89.
Marsupialisation 313.
Marwedelscher Querschnitt
386.
Masern 266.
Masochismus 816.
Massage 7, 9, 10, 11, 12,
35, 39, 41, 55, 56, 57, 65,
69, 73, 90, 324, 338, 339,
363, 378, 386, 396, 489,
537, 730, 785, 835. 871.
Masseuse 600, 6ll.
Mastitis 728, 780, 782 ff.,
855, 871, 8. a. Brustdrüse.
Mastix 40, 765.
Mastoid 132.
Masturbation 108, 335, 356,
364, 818, 847.
Maus 177, 178, 191, 192, 196,
197, 199, 449, 452, 760,
176, 778, 779.
Maxillaire 862.
Mayersche SNeruminjektion
704.
296,
58
912
Meckels Divertikulum 238,
239, 240, 242, 243, 252,
861.
Mecklenburg-Schwerin 708.
Medulla 71, 225, 314, 575.
Meerrettich 184.
Meerschweinchen 25, 29,
171, 292, 293, 294, 298,
343, 426, 451, 459, 504,
507, 508, 510, 520, 523,
567, 577, 680, 689, 691,
736, 820, 836, 876.
Meerzwiebel 617.
Megaloblasten 563,
881, 883.
Megalocolon 243, 888, 891,
Rr. a. Hirschsprungsche
Krankheit.
Megasigmoideum 241, 245.
Mehl 320.
Mehrlingsgeburten 720.
Meiostagmin 179, 195, 515,
531, 536.
Mekonium 526 ff., 859, 863,
865, 874, 876.
Melaena neonatorum 527,
549, 569, 725, 727, 728,
729, 730, 858, 859, 860,
863, 865, 866, 867, 870,
871, 872.
Melancholie 17, 576.
Melanin 390.
Melanogen 390, 587.
Melanosarkom 102,
209, 210, 316, 587.
Melanurie 390.
Meliturie 564.
Membrana chorii 456.
Membranen 44, 616.
Menarche 99, 588.
Mengesches Keulenpessar
85l.
Meningitis 65, 77, 216, 428,
564,
556,
113,
Sach-Register.
545,
563,
588,
603,
754, 811,
866.
Menstruation,
217 ff.
— Physiologie 217 ft.
Mentha 338.
Menthol 539.
Mercier-Katheter 850.
Merkfähigkeit und Geburt
481
547, 552,
568° 580, 585, 587,
592, 595, 596, 598,
605, 606ff., 693, 697,
816ff., 829, 845,
553, 562,
Mesenchym 141.
Mesenterica arteria 239.
Mesenterium 22, 29, 45, 66,
68, 73, 138, 295 ff., 241,
242, 249, 253, 260,
290, 336, 397, 443,
633, 676, 833, 834,
850, 851, 854, 860,
Mesocolon 125, 135,
231, 233.
Mesocordon 860.
Mesoderm 208, 211,
443.
Mesonephritisch 119.
Mesonephrom 371.
Mesorektum 125, 136.
Mesorhinorhisis 877.
Mesosalpingiolum 454.
Mesosalpinx 6l.
Mesosigmoideum 275, 451.
Mesothelioma 444, 445.
849,
885.
225,
334,
|
Pathologie |
i Metropathie 10, 13, 82, 139,
| Mi
670, 676, 686, 700, 70l,
702, 709, 711, 712, 714,
715, 791 ff.
Metritis 7, 82, 83, 84, 91.
116, 133, 204, 286, 291.
599, 606, 651, 652, oi,
770, 837.
141, 144, 145.
Metrorrhagien 50, 80, 82,
83, 84, 116, 117, 137, 138.
043, 148, 151, 152. 161.
217, 219, 272, 315, 639,
672.
Michelsche Klammern 56.
Michigan 178.
Micrococcus catarrhalis 321.
326, 816, 820.
283, | — tetragenus 753.
601, | Microcolon 241, 882.
Migräne 288.
Mikrocephalie 883, 892.
Mikroben 696.
Mikrochemie 819.
Mikrosomen 459.
kroskopische Diagnostik
und Untersuchung 4, 57.
195, 197, 198, 339, 351,
385, 427, 447, 456, 457,
502, 514, 819.
Mikrozyten ll.
Mikuliczbeutel 177.
Milch 188, 320, 390, 418, 507.
510, 520ff., 539, 547, 564,
696, 698, 751, 821, 866.
Mesothorium 8,9, 12 ‚1s4ff.,| — kondernsierte 518.
200 ff., 289, 292.
Mesovarium 455, 456.
Messen des Beckens 488 ff.
Messer 679.
Metacarpal 719.
Metalle 175, 196, 826, 850.
Metaplasie 209, 210, 211
'Milchsäure 103,
U
H
H
H
3
H
H
D
569, 724, 728, 778, 837, 302, 316, 446.
858, 859, 860, 861, 862,| Metastasen 102, 103, 111
863, 871. 119, 121, 129, 133, 135
Meningocele 65, 77. 729, 167, 168, 169, 171, 172
878, 879. 177, 187, 194, 200, 206
Meningoencephalitis 863. 210, 211, 212, 213, 214
Menopauses. Klimakterium. 237, 283, 206, 306, 307
Menorrhagie 14, 83, 84, 85, 311, 312, 313, 316, 317,
142, 147, 149, 150, 221, 319, 348, 350, 410, 412,
224, 275, 398, 817. 414, 419, 421, 441, 442,
Menstruation 18, 20, 26, 27, 443, 444, 445, 581, 587
32, 40, 52, 59, 64, 73, 79, 738, 774.
80, 82, 84, 80, 92, 95, 98,1 Metatarsus 881.
115, 117, 119, 120, 121.| Metathrombin 692.
123. 125, 129, 130, 135. | Metazoen 450.
136. 138, 141, 145, 146, | Meteon 327.
148, 149, 151, 153, 154, | Meteorismus 40, 52, 61, 641,
158, 178. 189, 190, 193, 757.
216, 217, 270. 284, 285.| Methvlalkohol 178.
287, 289, 292, 293, 294,|Methylenblau 819.
295, 296, 298, 301, 303, [Me treurvnter 489, 490, 494,
311, 315, 318, 326, 337,1 616, 645, 647, 648, 665,
370, 394, 400, 407, 417, 679, 705, 708, 710, 715,
448, 450, 451, 458, 450. 717, 728, 187, 791, 194,
460, 470, 472, 473, 502, 8. WE
512, 513, 517, 530, 531,, Metreuryse 596,
Milchdrüse 9, 289 ff., 299,
518 ff., s. a. Laktati,
Mamma, Brustdrüse.
Milchpumpe 521.
758, 76%.
775.
Milchzucker 380.
Miliaria, -Ausschlag 783. _
Mil:artuberkulose 18,
300, 302, 385, 426. d
855.
Milz 58, 66, 69. 149. 176. 187.
224, 225, 226, 240, 265ff..
‚29, 367, 421. 432,
550, 556, 557, 636,
641, 762, 734, 82.
839, 845, 876.
Minderjährig 810.
Mineralwasser 7.
Missbildungen 9, 99, 168,
115, 119, 402, 717 fí..
877 ff.
Missgeburten 152, 682.
Mischpe ich wulste 103,
IST. 441, 442. 443, 445.
453.
Mischinfektion 279., 340.
Mistgabel 242.
Mitose 448.
Mitochondrien 459.
Mitralinsuffizienz 250.
Mitralstenose 797. 855.
655, 669,| Mixal 617, 836.
Modiskop 501.
Möbiussches Zeichen 262.
Mohammedaner 1%.
Mola destruans 593.
Mola hydatinosa 102, 212,
214, 92 ff.
— Blasenmole 211 ff.,
592 ff.,
518, 591,
653.
Momburgsche Blutleere666,
667, 671, 709, 713, 802,
803.
—. Schlauch 668, 670, 672,
674 ff., 708, 712, 716.
Mondkalb 592.
Mongolismus 725, 727, 821.
Monoamnion 720.
Mononukleär 52.
Montpellier 134.
Moral 819.
Moorbäder 16, 32, 47, 65, 72.
Morbus maculosus Werlhofii
542.
Mord 575.
Morgagni foramen 891.
Morphin 54, 60, 487, 845.
Morphium 33, 36, 54, 47, 50,
55, 489, 495, 498, 521, 538,
585, 606, 655, 701, 702,
706, 844, 858, 873.
Moskau 89, 481, 484, 600,
718, 722, 723.
Mothers Friend 733.
Müllerscher Gang 65, 75,
77, 79, 80, 98, 103, 126,
128, 131, 135, 215, 217,
273, 449, 454, 455, 456,
614.
München 179, 205, 470, 472,
500, 570, 666, 721,806, 807.
Mull 256, 257.
Mumifikation 606 ff. 824,
829.
Mund 33, 44, 74, 183, 249,
525, 751, 779, 782, 854,
871.
Murphyknopf 260.
Musculus pyramidalis 53.
— rectus 53.
Muskel, Muskulatur 19, 31,
60, 61, 62, 66, 68, 70, 73,
75, 76, 80, 84, 88, 92, 93,
121, 123, 124,
136, 147, 198,
215, 223,
253,
287,
312,
347,
385,
443,
455,
486,
513,
594,
668,
717, 733, 782,
875, 877,
887, 890, 891, 8. a. einzeln.
302,
620 ff.,
292,
341,
369,
399,
451,
‚459,
493,
270,
, 557,
649,
‚697,
785,
881,
Sach-Register.
Muskularis 83,
130, 329, 331,
416, 710. 455.
Mutter 465 ff., 680.
— Störungen bei der Geburt
645 ff.
— Veränderungen durch die
Schwangerschaft 802 ff.
Mutterband u. Runde Bän-
der 15, 58, 59, 60, 61, 62,
63, 64, 65, 66, 67, 68, 70,
71, 73, 74, 75, 77, 79, 80,
86, 87, 88, 89, 91, 93, 100,
115, 116, 119, 122, 125,
126, 135, 157, 163, 169,
200, 204, 206, 212, 213,
215, 239, 270, SS,
360, 451,
587, 610,
671, 755,
840, 84l,
84, 85, 119,
339, 340,
Mutterhals
210, 211,
794.
Mutterkorn s. Nekale.
Mutterkuchen s. Plazenta.
Muttermilch 730, s. Milch.
Muttermund 21, 27, 28, 55,
81, 90, 93, 94, 96, 99, 107,
117, 119, 124, 131, 133,
135, 161, 162,
166, 180, 201,
281, 461, 481,
484, 490, 493,
496, 539,
577, ‚585,
596, 638,
640, 647,
652, 676,
706, 71l,
717, 762,
816, 833,
835, 843,
849,
Mutterschaft 468.
Muzinkarminfärbung 461.
Muzin 354.
Myelitis 408, 421, 697.
Myelocystocele 889, 891.
Myeloides Gewebe 443.
Myclozyten 563, 564.
Myle 592.
Myofibrillen 117, 136.
Myom 7, 8, 10, 11, 12, 13,
14, 19, 32, 35, 40, 48, 49,
58, 60, 63, 65, 67, 68, 73,
77, 78, 79, 82, 84, 94, 101,
103, 114 ff., 171, 173, 181,
183, 184, 187, 188, 195,
206ff., 217, 233, 237, 240,
279, 294, 299, 311, 316,
317, 338, 362, 369, 406,
453,459, 486., 515,516, 517,
556, 563, 568, 580, 583,
584, 585, 5S6Fff., 603 622,
627, 635, 636, 638, 639,
640, 648, 650, 651, 658,
669, 762, 780 781, 827,
95, 125,
679, 710,
913
835, 837, 838, 839, 840,
841, 848, 852, 853, 854.
Myom, Adeno 25, 64, 66,
67, 73, 77, 115, 116.
Blase 347 ff.
Cervix 132, 135.
Collum 336.
Corpus 283.
Darm 243.
Fruchtbarkeit 586 ff.
Magen 232 ff.
Myomektomie 124,
131, 133, 157, 163,
366, 583, 588, 589,
842.
Myomotomie 346.
Myomextrakt 19.
Mvomherz 120, 127, 136.
Mvyomovarıum 120, 134.
Schwangerschaft 186 ff.,
580.
Sterilität 160, 584 ff.
Strahlentherapie 138 ff.
Uterus 7, 8, 10, 82, 114 ff.,
173, 284, 286, 288, 292,
297, 338, 341, 359, 368,
580, 582, 843.
— Vagina 132.
Myometrium 213, 214, 224,
448, 504, 581, 594, 716.
Myopathische Blutungen82.
Myorrhaphie 59, 267, 269.
Myosarkom 115, 124, 133,
206, 208, 209.
128,
165.
647,
‚'Myosis 870.
Mvositis 859.
Mvxödem 55, 507, 727, 730,
877, 887, 889.
Myxofibrosarkum 15.
Myxolipom 67.
Myxomatös 211, 273, 312.
N.
Nabel 60, 64, 67, 70, 71, 121,
127, 157,
210, 255,
270, èll,
449, ‚481,
525, 543,
639, 728,
770, 796,
858, 859, 860, 867, SI.
887.
Nabelbruch 25, 28, 50, 333,
580, 584, 651, 839, 879,
884, 887, 890, 891.
Nabelschnur 457, 458, 474,
482, 490, 525, 545, 549,
584, 602, 639, 640, 652,
653, 654, 856, 667, 671,
693, 719, 720, 722ff., 837,
846, 847, 859, 861, 863,
864, 865, 866, 869, 870,
879, 884, 885, 889, 890,
891.
Nachgeburt 130, 161, 451,
458, 477, 485, 487, 489,
58*
914
491,
535, 555,
584, 588,
708,
495 ff., 498 ff.,
561, 579, 583,
654, 669, 671,
714, 716, 722,
739, 792, 828, 842,
843, 844, 846.
Nacken 784, 869.
Nadel 56, 62, 583, 599, 601,
850.
Nährklistiere 537.
Naevus 257.
Nagel 720.
.Naht 27, 28, 30, 50, 57, 58,
. 59, 60, 61, 62, 64, 69, 71,
74, 75, 87, 89, 90, 91, 92,
93, 95, 98, 106, 107, 118,
119, 121, 122, 132, 160,
165, 177, 182, 192,
230, 232, 233, 236,
260, 263, 269, 271,
303, 328, 331, 337,
356, 358, 362, 363,
366, 367, 369, 370,
384, 433, 434, 439,
443, 580, 581, 582,
590, 600, 641, 646,
650, 800, 837.
Nancy 604, 823, 831.
Narbe, narbig 19, 22, 25, 39,
49, 50, 51, 52, 62, 81, 90,
95, 97, 99, 100, 102, 122,
161, 172, 182, 185, 186,
188, 190, 191, 194, 195,
235, 245, 270, 272, 276,
281, 311, 328, 360, 364,
368, 369, 372, 399, 438,
580, 581, 590, 643, 649,
650, 652, 655, Hr? 837,
847, 861.
Narkophin 49, 51, 55.
Narkose 32, 33, 34, 36, 37,
39, 40, 41, 43, 44, 45, 46,
47, 48, 49, 51, 52, 53, 54,
66. 71, 94, 95, 115, 117,
122, 180, 211, 237, 242,
246, 249, 252, 256, 260,
305, 345, 360, 372, 373,
385, 386, 387, 416, 483,
489, 499 ff., 537, 568, 588,
641, 644, 649, 651, 653,
655. 736, 739, 848, 852.
Narkotikum. 32, 33, 37, 43,
52. 340, 500, 701, 702, 705,
199. 187.
Nase 19, 40.
781. 865, 883, 888,
Nasenbluten 531.
Natrium 28, 184,
534.
— eacodyheum 191.
-- earbonieum 483, 534, 538,
703.
-- phosphorsaures 371.
sulfat 175.
-— zitrat 743.
Natron, kohlensaures 371.
unterschweflirsaures 48.
Natronlauge 320,
Nausea 22, 534, 545.
218, 727, 752,
890.
243, 528,
R
Sach-Register.
Navicularis fossa 111.
Nebenhoden 815, 816.
Nebenlungen 526, 719, 888.
Nebennieren 38, 63, 72, 94,
248, 291, 295, 300,
316, 329, 394, 442,
444, 445, 454, 526,
532, 537, 538, 550,
556, 652, 662, 674,
730, 802, 811, 863,
864, 870, 872, 881,
886, 888, 892.
Nebenplazenten 671.
Nebenschilddrüse 696.
Nebenwirkungen 342, 486,
488, 492, 494, 496, 500.
Neger 720.
Neomalthusianısmus 602,
821, 833.
Neoplasmen 171, 200, 213,
215, 348, 349, 350, 392,
643.
Neosalvarsan 542, 543, 548,
549, 550.
Nephralgie 377, 401, 403.
Nephrektomie 351 ff., 372,
390 ff.. 558, 560, 561, 565,
840, 841.
Nephritis 54, 140, 159, 186,
192, 375 ff,. 404, 407, 485,
506, 517, 529, 534, 535,
558, 578, 602,
669, 670, 672,
730, 784, 792,
EE 444 ff.
Nephrolithiasis 375.
Nephrolithomie 382.
Nephroptose 375, 376.
Nephrostomie 177,180, 343,
350, 371, 372,
Nephrotomie 3% ff.,
552, 554, 560, 572.
Nerven, Nervus 3, 16, 20,
31, 66, 70, 71, 76, 149,
177, 195, 207, 210, 216,
220, 223, 266, 291 295,
300, 335, 336, 398, 399.
416, 438, 439, 454, 455,
489, 513, 515, 533,
538, 540, 554, 561.
594, 602, 617, 697,
. 125, 733, 783, 785,
, 871.
Netz 22. 23, 25. 58, 66, 69,
90, 95, 96, 101, 118, 121,
128, 157, 168, 182, 225 ff.,
242, 245, 260, 262, 266,
270, 273, 274, 276, 282,
287, 304,305,311, 313, 345,
369, 386, 473, 542, 557,
552, 554, 5NR, 589, 608,
610, 620, 633, 638, 644,
837, 845, 847, 850, 851,
876.
Netzhaut 870.
Neubildungen 10,
456,
12, 13,
48, 114 ff., 119, 120, 123,
126, 167, 184, 192, 197,
200, 213, 229, 258, 268,
282, 285, 302 ff., 310 ff.,
847 ff., 357, 359. 367. 372,
440, 444.
Neubildungen der Ova-
rien 152.
— der Vulva 111.
Neugeborene 68, 92,
449, 466 ff., 476, 485,
510, 512, 516, 518,
523, 525 ff., 568, 569, 678.
692, 704, 718, 724, TSO.
817, 824, 825, 838 ff.,
857 ff.
— Blutungen 721 ff.
— Menstruation 216.
— Pathologie des 25 ff.
— Physiologie des 523 ff.
Neuralgie 42, 117, 400.
Neurasthenie 13, 17, 18. 87.
233, 235. 294, 303, 391.
396, 398, 753, 8. a. exuelle
Neurasthenie.
Neurentericus canalıs 68.
Neuritis 335, 530, 535, 575.
180, 785.
Neuroepitheliom 46. 68.
Neurohypophysin 493.
Neurologie 6, 17, 555. 780.
Neurom 68, 226.
Neuropathie 16, 151,
Neuropsvchisch 294.
Neurorezidive 549.
Neurosen 17, 19, 20,
574, 814.
Neutralrot 298, 371.
Neutrophiles Bild 529.
— Zellen 266, 326, 511, 539.
692.
New-York 189, 639.
Niedergeschlagenheit 7.
Niederland 475, 477.
Niere 13, 33, 63, 64, 67. 69,
71, 72, 73, 75, 77, 79. 80,
84, 94, 108, 125, 147. 152.
157, 176, 177, 178, Iso,
182, 192, 225, 250, 264.
306, 316, 319, 320,
327, 330, 333, 334.
340, 342, 34n.
349, 350, 34,
361, 362, 364.
366, 367, 371, 45l.
.„ 456, 488, 401.
„495, 505, 511, 531.
535, 534, 2,
. 552, KO
„550, 581.
, 965, e aer $
>54, 3. 0m,
642,
. Dou,
251.
503,
522.
314.
336,
Niere, Anatomie 871 ff.
— Bildungsfehler 888 ff.
— Blutungen 390 ff.
Chirurgische Erkrankun-
gen 371 ff.
iabetes 505, 512, 561,
566.
Diagnostik 874 ff.
Eiterinfektion 507 ff.
— Hydronephrose 400 ff.
— Krebs 440 ff.
— Operationen 381 ff.
— Parasiten 445 ff.
— Physiologie 371 ff.
— Sekretionsstörungen
390 ff.
— Steine 434 ff.
— Tuberkulose 421 ff., 565.
— Tumoren 440 ff., 443.
— Verlagerung 895 ff.
— Verletzungen 482 ff.
— Wanderniere 895 ff.
-—- Zysten 400 ff., 890.
Nilblau 298.
Nordamerika 446, 475.
Notzucht 817, 819.
Novokain 37, 50, 54, 385,
446.
Nürnberg 737.
Nuklein und Nukleinsäure
24, 28, 149, 243, 519.
Nukleoalbumin 519.
Nukleoglobulin 174.
Nylandersche Zuckerprobe
15.
Nystagmus 870.
0.
Obduktion 809.
Obliquus musculus 271.
Oblongata 48l.
Obturatoria vena 189.
Ocularius 868.
Odessa 682.
Ödem 71, 74, 115, 119, 128,
129, 157, 220, 227, 268,
330, 337, 347, 352,
387, 388, 419, 426,
473, 489, 557, 56l,
564, 585, 586, 587,
642, 648, 649, 691,
702, 717, 782, 797,
877, 888.
Öl 21, 23, 24, 26,
60, 64, 69, 77,
442, 760, 872.
Ösophagus 527,
727, 729, 871,
881, 884, 886,
892.
Österreich 476,
809.
Östrus 459.
Ohnmacht 556, 819,
Ohr 132, 343, 494, 724,
29, 30, 59,
103, 363,
718,
875,
887,
719,
877,
890,
477, 519,
Sach-Register.
869, 871, 881, 882, 884,
888.
Oligoamnios 646.
Oligohydramnie 635, 646,
717, 877.
Oligomennorrhoe 141,142,
143, 221.
Oligurie s. Harnverhaltung.
Olivenöl 29, 64, 69, 77, 760,
776.
Omnopon 37.
Onanie 817.
Ononis 338.
Oophorektomie 17, 289,
590.
Oophorin 191, 221, 393.
Oophoritis 13, 14, 21, 531.
Oozyten 448, 452, 460.
Operation 3, 4, 5, 12, 13,
15, 18, 19, 21, 22, 23, 24,
25, 26, 27, 28, 29, 31, 32,
33, 34, 35, 37, 38, 39, 42,
43, 44, 45, 46, 47, 48, 49,
50, 51, 52, 53, 54, 55, 56,
57, 58, 60, 62, 64, 65,
67, 69, 70, 71, 75, 76, 77,
81, 85, 87, 88, 91, 93, 95,
98, 99, 107, 108, 114, 115,
117, 121, 122, 123, 124,
125, 126, 127, 128, 130,
131, 132, 133, 134, 136,
137, 138, 140, 141, 142,
143, 144, 145, 146, 148,
149, 151, 152, 156, 157,
158, 159, 161, 162, 163,
164, 165, 166, 167, 168,
170, 172, 173, 174, 175,
178 ff., 470, 628 ff., 641,
644 ff., 653, 654, 809 ff.,
838 ff., 847.
Operationskastration 9.
Operationslehre, Gynä-
kologische 86 ff., 787 ff.
Operationsmethoden,
neue Av ff.
Ophthalmoreaktion 43.
Opium 26, 36, 45, 5l, 84,
242, 300, 559, 583, 626.
Opotherapie 84, 336, 539.
Opsonine 338, 342, 520, 761,
T.
Opsonischer Index 52, 53,
372, 373, 520, 778.
Opticus nervus 535.
Optische Methode 515.
Orceinfärbung 649.
Organthera pie 52, 297, 300,
7716.
Orthopädie 12, 18, 19, 38,
395, 639.
Orthoskelie 455.
Os sacrum 449.
Oskoporose 662.
Osmium 298.
Osmotische Ströme 38.
860. | Osteoblasten 291.
728. |
Osteogenesis s. Knochen.
732, 752, 784, 855, 858, |Osteomalacie 13, 18, 218,
915
290, 293, 494, 617, 620,
656 ff.
Osteomyelitis 778, 855.
Ostpreussen 733, 738, 739,
852, 854, 856.
Ovaradentriferrin
41, 50.
Ovarialzyste 7, 14, 17, 21,
24, 27, 71, 72, 73, 79, 121,
122, 128, 130, 136, 142,
171, 181, 277, 281, 296,
298, 300, 444, 445, 459,
579, 580, 588, 635, 639,
641, 759, 762, 780, 781,
793, 818, 838, 840, 841,
853.
Ovarica arteria resp. vena
76, 118, 137, 167, 176, 196,
773, 774, 777.
Ovarien, Ovarium 9, 10,
11, 12, 13, 14, 16, 17, 20,
24, 39, 49, 63, 65, 67, 70,
71, 72, 77, 79, 82, 83, 84,
85, 90, 92, 116, 118, 119,
127, 128,130, 131, 132, 133,
134, 137, 154, 155, 156, 157,
186, 200, 202, 207, 212,
213, 214, 215, 216, 218 ff.,
255, 266, 274, 276, 278,
279, 280, 282, 285, 286 ff.,
389, 396, 404, 448, 449,
450, 452, 453, 454, 455,
459, 460, 470, 504, 508,
509, 510, 518, 522, 523,
530, 537, 538, 541, 547,
552, 556, 562, 567, 577,
583, 607, 610, 618 ff.,
629 ff., 635 ff., 680, 710,
757, 758, 813, 815, 816,
833, 836.
Abszess 300 ff.
Aktinomykose 301.
Anatomie 290 ff.
Embryome 317 ff.
Endotheliome 316 ff.
Entzündungen 300 ff.
Extrakt 329.
Fibroide 815 ff.
Geburt 307 ff.
(ieschwulst 819.
Innere Sekretion 293 ff.
Kastration 299 ff.
Krebs 131, 145, 183, 186,
313 ff., 842.
Mischgeschwülste 318 ff.
Neubildungen 802ff.,
310 ff.
Ovarialextrakte 287,
293, 204, 295, 329.
Ovarıotomie 50, 110,
299 ff., 303ff., 588,
795, 840.
Röntgenstrahlen 292 ff.
Sarkom 316 ff-
Schmerzen 296.
Schwangerschaft 307 ff.,
613 ff.
Stieldrehung 304 ff.
Knoll
288,
393
ut a
838,
916
Ovarien, Transplantation
137, 138. 291 ff.
— Tuberkulose 130, 131, 139,
140, 141, 145, 146, 147,
148, 149, 151, 152, 153,
300 ff.
— Tuboovarialzysten 318 ff.
— Tumor 15, 16, 48, 50, 70,
71, 77, 103, 123, 126, 144,
303 ff., 363, 517, 578, 581,
582, 589, 590, 823.
— Veränderungen bei Uterus-
blutungen 291.
Ovulation 80, 129.
Oxalä mie 391.
Oxalatstein 350, 362, 437,
444.
Oxalsäure 438, 828.
Oxalurie 391, 392, 393.
Oxycyanat 118, 340, 825.
Oxygen 375.
S. a. Sauerstoff.
Oxyprotein 186.
Oxydasen 296.
Oxyuris 251, 252, 254, 273,
278.
Oxyzyanat 330.
OÖzetbäder 471.
P.
Pachinscher Oscillometer
857.
Pacinische Körper 449.
Palästina 475.
Palatoschisis 877.
Palpitationen 545.
Panaritien 47, 410, 421, 842.
Pancreatica arterica 245.
Pankreas 31, 66, 74, 178
224, 227, 259, 263 ff., 316,
329, 505, 517, 533, 534,
689, 882.
S. a. Bauchspeicheldrüsse.
Pankreaszysten 3l.
Pankreatin 202.
Pantopon 34, 36, 37, 39, 42,
43, 46, 47, 51, 53, 54, 249,
253, Ar 489, 499, 500,
501, 581, 753, 845.
Papier 357
Papillen 313 ff., 318 ff., 443,
+44.
Papillom 102, 112, 1
347 Tt, 442, 445.
Papvraceus foetus 640, 618,
HE
Paquelin 93. Ä
Paraappendieitis 74.
Paracentesis 718.
Paracolibacillus 407, 412,
852.
Parästhesien 698.
Paraffin 324, 326, 335,
357. 810.
Parakolitis 90.
Parakolpitis 90, 175.
wë
=9
ids 2
283,
|
H
330,
| $
Pelvis s.
‚Pericolitis 338 ff.,
Sach-Register.
Paraldehyd 702.,
Paralyse 22, 57, 243, 446,
545, 860, 862, 863.
Parametrien 12, 69, 75, 76,
169, 172, 173, 175, 180,
181, 182, 194, 207, 769.
Parametritis 42, 54, 65, 66, |
67, 71, 75, 90, 281, 415,
418, 459, 474, 597, 619,
733, 754, 755, 757, 821,
835.
Parametrium 26, 64, 67,
73, 95, 117, 132, 176, 177,
179, 189, 191, 192, 198,
366, 580, 588, 649, 654,
750, 785, 821, 832, 850.
Paranephritis 74, 362, 384, |
410, 551.
Parapneumokokken 75l,
8. a. Nebenniere.
Paraphlebitis 757. |
Paraproktitis 74.
Pararenal 75.
Parasakral 66.
Parasiten 78, 170, 8357 ff.,
390, 445 ff., 719, 741.
Parathyreoidea 329, 537,
538.
Paratyphus 301, 437, 439,
Paravagınal 58, 75, 102.
171, 818 ff.
Paravaginaltumor 73.
Paravertebrale Leitungs-
anästhesie 36.
Parazentese 8].
Parazystitis 890 ff.
Parenchym 296, 306,
380, 392, 398, 400,
406, 412, 421, 438,
444, 522, 541, 542,
573, 691, 719, 870.
Parese des Darmes 57.
Paris 603, 687.
Parkınsonsche
635.
Paroophoron 455.
Parotis 32, 249, 329,
Parotitis 541, 861.
Parovarıum 21, 65, 80.
Parovarialtumoren 582,
839.
Parovarialvene 368 ff.
366,
405,
440,
572,
Krankheit
, Parovarialzysten 308, 309,
582, 852.
' Pathologie 7, 16, 33, 41.
‚ Peetoralis m. 884.
Becken.
Pemphigus 549, 728, 859,
863, 865, 867, 871.
Penis 68, 108, 331, 812,
814 ff., , 877. 878.
Pepsin Zeg 535, 579.
Pe ‚ptolytisches nn
i Pepton 176, 196, 516,
Perehleriil 34, 859,
Periarteriitis 394.
Pericarditis 824.
5.
517.
247.
Perforation 788 ff.,
843, 845, 846.
Perhydrol 520.
Perimetritis 39, 281, 301,
421, 598, 757.
Perimetrium 90.
Perineorrhaphie 362, 586,
591.
Perineotomie 9l.
Perineu m, 387,399, 408, 433,
s. a. Damm.
Periost und Periostitis 24,
25, 94, 267, 269, 270, 271,
369, 461, 780, 859, 864.
Periphlebitis 774.
Perisigmoiditis 241, 275.
Peristaltin 40.
Parathelial 445.
Peritheliom 72, 167.
Peritoneum ‚Peritonisierung
8, 13, 21, 22, 23, 24, 25,
26, 27, 28, 29, 30, 31, 37,
42, 54, 58, 59, 60, 6l, 62,
63, 64, 65, 66, 67, 68. gi
73, 74, 76, 88, 114, 116,
117, 122,
136,
828 ff.,
256,
313,
363,
456,
578,
609,
628. 655, e
170 ff., 785, 825, 827
836, 846. 859, 876..
— Tuberkulose 7, 8, 10,
22, 23, 24, 25, 29, 30,
105, 129, 149, 426.
Peritonitis 21, 22, 24,
26, 27, 29, 30. 31, 39.
74, 76, 93, 95, 110,
126, 127, 136, 144.
152, 157, 159,
185, 224, 220,
239, 241, 243, sn
251, 253,
256, ui.
273, 274. 275 ff.,
302, 304,
‚sıl,
390,
473,
557.
5S6.
vd,
832,
653, 670, 731,
750, 754, Tas ff., 758.7
763, 770 ff., 795. KOL
833, 834, 835, Vin,
340, 846, 847, MS.
850, 851, 893, NH.
870, 880, 885, 859.
25.
6n,
118,
145.
Bech. Register.
Perityphlitis 274ff., 559,
613, 840, 841, s. Darm.
Periureteritis 39.
Perizystitis 390 ff.
Perkussion 14, 514.
Perobrachius 883, 890.
Peroneus 727, 887.
Pessar 45, 56, 57, 59, 81, 85,
86, 87, 93, 94 ff., 100, 103,
106, 107, 116, 336, 368,
369, 370, 586, 591, 600,
607, 821, 827, 832, 833,
834, 847, 848, 849, 851.
Petersburg 53, 191, 598.
Petroselinum 338, 356.
Pfählungsverletzung 106,
Piccoli-Operation 94, 115,
638, 652.
Pilolol 447.
Pinealis glandula s. Zirbel-
drüse.
Pinzette 56, 331.
Pipette 356.
Pirquetsche Reaktion 110.
Pittylen 113.
Pituglandol 219, 336, 485,
486, 487 ff., 643, 682, 704.
Pituitaria glandula 541.
Pituitrin 25, 34, 38, 51, 67,
85, 220, 221, 335, 336, 486,
487 ff., 508, 593, 616, 643,
655, 656, 662, 668, 671,
110, 225, 837. 676, 677, 704, 714, 716,
Pfanne 454. 776, 795, 807.
Pfannenstielscher Quer- | Plazenta 19, 73, 94, 120,
schnitt s. Faszie. 158, 159, 161, 162, 163,
Pfeilnaht 17. 166, 213, 215, 287, 310,
Pferd 198, 200, 450, 452, 530, 387, 450, 451, 452, 457,
704, 779. 458, 470, 471, 473, 475,
Pflanzen 512. 482, 488, 489, 491, 493,
Pflaumenkern 267, 356. 499, 502, 504, 505, 507,
Pflegeschwestern 739. 516, 518, 519, 523, 535,
Pflügerome 302, 314. 536, 539, 541, 543, 545,
Pfortader 226, 262,266, 268,| 548, 557, 563, 565, 580,
537, 871. 581, 583, 584, 585, 586,
Phagedänie 110. 587, 588, 590, 691, 593,
Phagozyten 520. 594, 595, 596, 8597 ff.,
Phagozytose 189. 645 ff., 666 ff., 722, 750,
Pharyngitis 741. 762, 763, 767, 780, 784,
Phantom 46. 786, 791, 792, 795, 799,
Phenol 428, 430. 822, 826, 828, 833, 836,
Phenolphthalein 184. 837, 842, 845, 847, 850,
Phenolsulfonphthalein 852, 854, 855, 857, 862,
868, 874, 877.
praevia 162, 164, 458, 461,
467, 472, 478, 493, 495,
555, 585, 616, 638, 643,
669, 705, 706 ff., 748, 757,
792 ff., 802, 844, 846.
Plazentation 456 ff., 506.
Plazentom 214.
Plasma 285, 293, 298, 453,
460, 461.
Plasmoditrophoblast 458.
Plasmon 518.
Plastilin 750.
Plastosomen 450, 459.
Plethora 84.
Pleura 75, 121, 385, 404, 421,
457, 636, 757, 856.
Pleuritis 161, 252, 257, 394,
639, 785.
Plexus 848.
— brachialis 45, 724,
861, 862, 863, 870,
— cervicalis 451.
— chorioideus 869.
— coeliacus 537.
— Lenden 535.
— Jumbosacralis 785.
Pneumobazillen 573,
Pneumokokken 2l,
340, 413, 427, 569,
747, 751, 760, 781,
853, 856, 872.
371, 374, 375, 376, 377,
382, 408, 442.
Phimose 837, s. a. Penis.
Phlebektasien 337,
527, 727.
Phlebitis 22, 73, 118, 273,
554, 734, 760, 763,
— Gefäss.
Phlegmasie 594.
Phlegmone 47, 64, 71, 74,75,
81, 238, 246, 413, 775, 804,
835.
Phloridzin 376, 379, 380,
385, 402, 425.
Phlyktäne 867.
Phosphat 41, 94, 218, 257,
291, 341, 344, 353, 354,
355, 357, 392, 393, 408,
411, 417, 510, 561.
Phosphor 55, 415, 504, 511,
519, 528, 568, 633, 662.
666, 820, 827, 836.
Physikalisch-diätetische
Therapie 44, 128.
Phthalein 375, 376.
Physikalische Heilmetho-
den 520, 538, 629.
Physostigmin 40, 336.
Phytin 519.
Phytophthisen 512.
Picardillspritze 601.
352,
859,
871.
768.
103,
731,
817,
917
Pneumonie 5l, 350, 385,
417, 427, 541, 555, 603,
606, 683, 689, 728, 781,
797, 855, 865, 871,
Polen 465, 466, 633, 634.
Polhydramnios 672.
Poliomyelitis 660, 697, 896.
Pollakiurie 334, 336, 345,
352, 399, 408, 415, 419,
429, 439, 441.
Polyarthritis 866.
Polygonum Hydropiperis 40.
Polyhydramnion 648, 889.
Polyneuritis 535, 541.
Polynukleär 52.
Polyp 94, 116, 118, 119, 121,
127, 132, 134, 144, 158,
166, 193,
209, 217,
238, 266,
305, 321, 331, 340, 345,
348, 350, 369, 394, 447 ff.,
579, 582, 586, 642.
Polyposis 267.
Polyurie 376, 379, 385, 401,
422, 429, 432.
Polyzythämie 263.
Polyzytoma 314.
Porrosche Operation 205,
645, 648, 650 ff., 799, 800.
Pouparti ligamentum 68, 69,
93, 227, 360, 362, 762.
EINE EEN Blutungen
l
Präputium 109, 451.
Präzipitin 77, 876.
Prag 471, 494.
Pravazkanüle 356.
Pravazspritze 770.
Preussen 825, 826.
Processus xiphoideus 65.
Proestrus 459.
Prognose 64.
Proktitis 74.
Proktodaeum 878.
Proktoskop 268.
Proletariat 525.
Propovar 294.
Prostata 70, 92, 108, 329,
815, 820.
Prostituierte 111, 816.
Protargol 39, 110, 322, 323,
327, 340, 527.
Protein 275, 327, 505, 518.
Protenor 450.
Proteolytisch 689.
Proteus bacterium 753.
Prothrombin 691, 692.
Protoplasma 158, 457, 510,
514, 534, 567, 693.
Protozoen 170, 512.
Pruritus 110, 111, 113, 114,
139, 154, 267, 564.
Pseudandrie 803.
Pseudoappendizitis
253.
Pseudodiphtheriebazil-
lus 753, 768, 871.
251,
918
Pseudoeklampsie 678, 694,
697.
Pseudoencephalitis 879.
Pseudogonokokken 53.
Pseudohermaphroditis-
mus 107ff., 123, 135,
811 ff.
Pseudohydronephrose
400, 404.
Pseudoleukämie 443.
Pseudomenstruation 222.
Pseudomucinös 3ll.
Pseudomyxoma 23, 24, 274,
307, 311 ff.
Pseudophosphaturie 390.
Pseudotetanus 863.
Pseudourethrocele
325.
Pseudothelie 813.
Pseudozyste 358.
Psoas musculus 73, 76.
Psoriasis 84, 391.
Psyche 28, 506, 508.
Psychisch 20, 644, 755.
Psychiatrie, Psychosen 6,
16, 17, 18, 19, 20, 66, 179,
197, 248, 292, 336, 399,
555, 556, 560, 561, 562,
575, 576 ff., 599, 602, 603,
324,
619, 759, 761, 780, 785,
814, 816, 865.
Psychologie 818.
‚Psychoncurosen 19, 33,
223.
Psychopathie 16, 18, 603,
695.
Psychotherapie 223, 817.
Psychosexuell 108.
Ptose 3, 7, 395, 396, 398,
510, 863, 870.
Ptyalismus 505, 530 ff.
Pubertät 35, 78, 80, 83, 164,
219, 221, 224, 295, 311,
453, 506, 522, 816, 819.
Pubes 483, 765, 814.
Pubiotomie 368, 369, 638,
641, 644, 789, 800, 801,
804.
Pubis arcus 59, 461,
Pubis os 61, 454.
Pudendi nerv. 329.
Pulmonalis 36, 870, 880,
HHN.
Puls 22, 31, 32, 39, 44, 47,
50, 74, 123, 158, 165, 179,
218, 223, 225, 242, 266,
382, 288, 293, 295,
9%, 310, 488, 500, 530,
‚539, 542, 545, 549,
554, 560, 561, 562,
571, 585, 596, 602,
Gu. 674, 682, 706,
130, 737, 755, 783, 803.
Pulverbehandlung 44, 85,
104.
Punktion 592, 595.
Pupillen 46, 47, 488,
752.
545,
Sach- Register.
Purin 327.
Purpura 390, 391, 394, 532,
Pyä mie 732, 737, 756 ff., 758,
760, 762, 763, 770, 771 ff.,
852, 853.
Pyelitis 54, 107, 125,
338, 339, 340, 341,
360, 372, 376, 379,
393, 396, 397, 407,
420 ff., 552, 554, 555, 558,
659, 560, 562, 572, 573.
847, 853.
Pyelographie 364, 374, 376,
378, 388, 396, 397, 400,
403, 404 ff., 572.
Pyelolithotomie 435.
Pyelonephritis 319, 325,
342, 343, 355, 359, 360,
361, 365, 366, 400, 407,
409 ff., 551, 552, 554, 555,
556, 558, 562, 564, 571,
573, 574, 578, 838, 852.
Pyelonephrose 408, 552.
Pyelotomie 437, 840.
Pyelozystitis 354, 409.
Pyelozystographie 276.
Pygomelie 877.
Pygopagus 881.
Pylephlebitis 249.
Pylorus 227, 228, 230, 232,
238 ff., 718, 785, 887.
Pyocyaneus 753, 827, 834.
Pyokolpos 103.
Pyometra 79, 120, 126, 146,
183, 197.
Pyonephrose 157, 340, 343,
354, 372, 376, 383, 385,
393, 394, 445, 561, 580,
606, 840.
Pyosalpinx 22, 32, 47, 94,
127, 132, 136, 178,
204, 277, 278,
281, 282, 283,
326, 555, 563,
606, 608, 612,
732, 733, 734,
155, 785, 817,
852, 855, 856.
Pvovarium 36, 146.
Pyozyanase 321, 327.
Pyramidalis 58, 335.
Pyridin 235, 764.
Pyrogen 732.
Pyurie 340, 341,
407, 408, 410,
441, 445.
406,
428,
343,
4ll,
0.
Quecksilber 34,
175, 189, 237,
548, 540, 550,
718, 731, 734,
821, 835, 836,
872.
48,
543,
551,
765,
858,
110,
544,
859,
596,
766, |
Querlage 164, 584, 594, 656,
721 ff., 788, 789, 790, 843.
Querstand 635, 721.
Quinine 89.
R.
Rachen 784.
Rachianästhesie 39, 54,
446,
Rachinokokainisation
382.
Rachioklast 788.
Rachiotomie 637, 7%.
Rachischisis 887, 888, 891.
Rachitisch 644, 657, 660,
661 ff., 800, 806, 878, 883,
884.
Radfahren 64, 821.
Radioaktives Wasser 44,
65
Radialis nervus 971.
Radiologie, Radiotherapie
6, 7, 8, 9, 11, 12, 13, 14,
84, 116, 117, 122, 138, 229,
320, 330, 345, 353, 355,
358, 362, 375, 376, 379,
400, 402, 408, 419, 434,
442, 515, 658, 820,
847.
Radium und Radiotherapie
7, 8, 9, 10, 12, 17, 82,
115, 154 ff., 172, 187, 198,
199, 200 ff., 220, 273, 313,
358.
Radius 878, 880, 883,
Raffinose 751.
Rasieren der Kreissenden
483.
Rassen und Rassenhygiene
467, 468, 629, 630, 643,
821, 823, 831.
Ratte 171, 191, 197, 293, 459,
508.
Rechen 106.
Recht und Abort 601, 820 ff.
— und Medizin 810.
Reduviidae 452.
Reflexneurosen 19, 20, 535,
699.
Regenbogenhaut 884, 801.
Regenschirmgriff 364, 847.
Reikjawik 77.
Reis 539.
Reinlichkeit 111.
Reizbarkeit 695.
Reizwirkung 701, 702, 719,
730.
885.
Rekonvaleszenten 7. 131,
161, 179, 197, 629, 639. 776.
Rektal 481, 482, s. a. Darm.
Rektocele 61, 89. 100.
266 ff.
Rektoskopie 266 ff., 268.
Rektus 53, 58, 60, 6l, 66,
88, 259, 260, 263, 270, 271,
334.
Religion 193.
- Renalis vena 263, 371.
Reptilien 455.
Resorbens 45.
Resorcin 327, 338, 351.
Rete ovarii 456.
Reteblastem 458.
Retroperitoneales Gewebe
225 ff., s. a. Peritoneum.
Retzii Cavum 74, 338, 346,
355.
Revolverkugel 356.
Rhabdomyom 272.
Rhabdomyosarcoma 206,
210, 440, 445, 453.
Rhabdonema 453.
Rheinebene 663.
Rheumatismus 36, 247,
391, 551, 560, 571, 733,
787.
Rhus 336.
Ricinus 301, 820.
Riegelsche Probemahlzeit
229.
Riesenkinder 525, 566, 725,
886, 888, 891, 892.
Riesenwuchs 84, 120, 138.
Riesenzellen 68.
Rima 819.
Rind 449, 455, 695, 882.
Ringersche Lösung 44.
Rippen 66, 316, 385, 393,
396, 399, 429, 557, 637,
880.
Ritgenscher Handgriff 728.
Röntgenlehre, Röntgen-
strahlen, Röntgentherapie
3, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12,
68, 73, 82, 83, 84, 110,
111, 112, 113, 114, 115,
119, 122, 123, 124, 126,
127, 129, 130, 131, 133,
136, 138 ff., 154 ff., 171,
187, 197 ff., 222, 227, 229,
236, 237, 245, 249, 250,
263, 264, 265, 267, 288,
289, 292, 302, 308, 311,
312, 314, 351, 354, 360,
361, 363, 364, 365, 372,
374, 376, 377, 378, 389,
396, 399, 423, 426, 429,
436, 437, 438, 439, 440,
442, 444, 445, 484, 510,
514, 516, 518. 599, 611,
613, 615, 618, 626, 633,
641, 719, 804, 822, 824,
828, 836, 871, 884, 891.
— Dermatitis 173.
— Dosierung 10.
— Erythem 11.
— Kastration 9.
— Kontraindikation 13, 14.
— Krebs 9.
— Verbrennung 9.
Rona-Michallische Metho-
de 526.
Sach-Register.
Rongeur 353.
Roser-Nelatonsche Linie
663.
Rostock 126.
Rotatorien 512.
Rovsingsches Symptom
277.
Rücken 245.
— Schmerzen 19, 33, 44, 50,
52, 193, 223, 399, 573, 615,
— Anästhesie 179.
— Mark 295, 329, 341, 481,
555, 697, 874.
Rüsselbildung 883.
Rugesches Zeichen 620, 630.
Ruhe 111, 397, 516, 533, 537,
539, 557, 700, 706, 787.
Rumpf 784.
Russland 194, 685, 705, 799.
S.
S romanum 239, 592.
Saccharose 751.
‚Sactosalpingitis 255, 282,
821, 822, 826, 829, 883, |
285
Sadismus 817.
Säugetier 175, 287, 449, 450,
451, 452, 453, 454, 459,
506, 887.
Säugling 106, 336, 412, 417,
465, A466ff., 476, 518,
525 ff., 545, 719, 817, 858,
862, 867, 837.
Säure 509, 535, 553.
Säurefuchsin 319.
SahlischesHämometerl4,
319.
Saint-Sauveur 48, 96, 516.
Sacralis 167, 196.
Sacrum 635.
Sakralanästhesie 33, 54,
179.
Sakraldermoid 72, 891.
Sakralkanal 65, 68.
Sakralmark 71.
Sakralvenen 329.
Sakralteratom 637, 883,
884, 891.
Sakraltumor 46, 884, 888.
Sakrococeygealgegend
889, 890, s. a. Kreuzbein,
Rückenmark, Steissbein.
Salbe 533.
Sali mentol 29.
Salizyl 38, 300, 342, 420, 702,
765.
Salızın 751.
Salol 415, 416.
Salpa 452.
Salpeter 873, 876.
Salpingektomie 546, 816.
Salpingitis 53, 54, 110, 127,
128, 130, 170, 273, 276,
281 ff., 543, 554, 606, 617,
732, 754, 770, 852.
919
Salpingoophorektomie
116. 189, 616.
Salpingoophoritis 13, 14,
58, 148, 272, 563.
Salpingoovaritis 263, 279,
283.
Salpingoperitonitis 281.
Salpingotomie 558.
Salpingostomie 578.
Salpinx 82, 255.
Salvarsan 48, 112, 237, 357,
542, 543, 544, 545 ff., 570,
725, 730, 776.
Salz 353, 380, 513, 520, 605,
866, s. a. Kochsalz.
Salzsäure 175, 176, 184, 231,
339, 513, 526, 765.
Samen 78, 455.
Samenblase 70, 71.
Samenkanal 815. s. a.
Sperma.
Sanatorium 20.
Sandarrakharz 765.
Sandelöl 342.
San tyl322, 323, 324, 327, 339.
Saphena vena 68, 554, 781,
855.
Sapokalin 764.
Saprämie 732, 733, 745 ff.,
768.
Saprophyten 856.
Sarcine 750, 752.
RE a 823, 837.
Sarkome 8, 10, 12, 15, 58,
63, 64, 65, 70, 72, 75, 77,
103, 112, 119, 120,
122, 124, 125,
130, 132, 134,
141, 143, 145,
173, 177, 179,
190, 193, 198, 200,
203 ff., 206 ff., 233, 265,
300, 315 ff., 348, 350, 382,
385, 440, 443, 444, 445,
583, 587, 839.
Sarkoplas ma 451, 457, 504.
Sartorius m. 68.
Sassafras 338.
Sauberkeit der Kreissenden
733.
Sauerstoff 24, 30, 33, 34,
45, 54, 58, 60, 184, 227,
230, 294, 339, 341, 379,
439, 499, 509, 705, 725,
760, 859, 864, 875.
Saugen 520, 522, 523,
Saugluft 57.
Saugspritze 57, 275.
Scapula 880.
Schädel 316, 720, 726, 728,
860 ff., 867, 868, 877, 883,
884, 886, 888.
Schädelbruch 726.
Schädellage 650, 652,
861, 882, 892.
Schändung 819.
Schaf 292, 455, 536,
Schambein 62, 63, 65, 75,
94, 325, 336, 338, 344,
524.
714,
920
369, 456, 461, 646, 805,
843.
Schamhaare 818.
Schamlippe 64, 112.
Schamspalte 162, 478, s8. a.
Symphyse.
Schanker 544.
Scharlach 387, 775, 783.
Schatten 437 ff.
Schauta-Wertheimsche Ope-
ration 59, 85, 88, 89, 91,
93, 161, 361, 582.
Schautagist 825.
Scheere 789.
Scheidung 818.
Scheintod 859, 862, 864, s. a.
Asphyxie.
Scheinzwitter s. Pseudo-
hermaphrodit
Scheitelbein 661, 721 ff.,
7%, 860, 862, 867, 868,
869, 870.
Schenkel 65, 68, 71, 74, 75,
227, 251, 269, 300, 316,
344, 397, 530, 533,
553, 554, 564, 578,
644, 653, 663, 724,
726, 729, 781, 816,
837, 858, 870, 871,
878, 879, 882, 887, 888.
Scherbaksches Spekulum
667, 787.
Schilddrüse 17, 18, 19, 54,
118, 127, 136, 175, 218,
222, 288, 292, 296, 299,
300, 318, 329, 450, 503,
504, 508, 509, 533, 537,
538, 541, 554, 560, 562,
567, 568, 569, 685, 694,
695, 696, 730, 780, 782,
797, 816, 836, 864, 892.
Schilfrohr 356.
Schizophrenie 575.
Schläfe 782, 869.
Schlaf 33, 39, 43, 46, 49, 50,
179, 221, 500, 530.
Schlaflosigkeit 293, 575.
Schlangengift 689.
Schleimhäute 751, 861.
Schleimpolvypen 582, 642,
s. a. Polyp.
Schleimpfropf 866.
Schloffersche Tumoren 271,
2712.
Schluckbeschwerden 581.
Schlüsselbein 720, 725, 880,
883, 888.
Schmerzen 14, 15, 16, 18,
19. 39, 40, 46. 47, 52, 56,
64, 69, 70, 74, 75, 79, 80,
97. 98, 110, 113, 116, 117,
118, 121, 126, 139, 149,
153, 156, 158, 159, 160,
162, 163, 165, 167, 168,
171, 178, 180, 181, 184,
197, 108, 201, 202, 203,
210, 218, 221, 236, 255,
263,209, 274, 276,
285, 289, 292, 296,
|
|
|
|
284..
297,
Sach- Register.
304,
330,
347,
384,
394,
589, 598, 606, 607, 609,
612, 620 ff., 678, 694, 733,
587, s. a, Anästhesie.
— Menstrual 221 ff.
Sch merzenstillend 71,328.
S. a. Anästhesie.
Schnuller 861.
Schottland 469, 736, 856.
Schottmüllersche Plasti-
lin-Platte 750.
Schräglage 639.
Schreibgriffel 835.
Schriddesche Wassersucht
718.
Schubertsche Methode 78.
Schüttelfrost 22, 70, 89,
159, 161, 181, 409, 545,
549, 552, 554, 556, 557,
559, 601, 669, 735, 762,
773, 774, 793, 832.
Schulter 587, 648, 721, 726,
729, 789, 861, 862, 865,
866, 870, 871, 878, 879,
885, 886.
Schulterla
Schultzesc
850.
— Schwingungen 726, 797,
861, 868, 870, 871, 872,
875.
Schuss 71, 76, 224 ff., 247,
261, 264, 346, 581, 582,
583, 587, 822, 827, 837.
Schwachsinn 818.
Schwäche 51, 575.
Schwamm 819.
Schwangerschaft 13, 17,
18, 20, 21, 27, 29, 38, 48,
67, 71, 76, 79, 80, 81, 86,
88, 89, 91, 93, 95, 96, 97,
102, 103, 109, 112,
113, 116, 118, 120,
125, 128, 130, 131,
132, 133, 136, 137,
139, 147, 156, 157,
172, 175, 187, 190,
209, 210, 215,
219, 249, 266,
269, 270, 275,
271, 279, 284,
285, 289, 2 295,
296, 297, 24 302,
304, 306, : 310,
311, 312, : 317,
321, 3253, % 338,
340, 341, : 359,
360, 361, : 377,
ge 653.
e Löffelzange
38l,
388,
399,
412,
417, 418,
437, 439,
456 ff.,
502ff.
382,
390,
407,
413,
384,
393,
410,
415,
420, 429,
451, 453,
481 íf.,
385,
394,
4l,
416,
449,
465 ff.,
„| Schwangerschaft,
abnorm lange 596 ff.
Bauch 620 ff.
Dauer 512, 516, 665,
828 ff.
Diagnostik 514 ff.
Diätetik 514 ff.
Drillinge 618.
ausserhalb der Eihäute
592 ff.
Ektopische 285, 306 ff.
607 ff.
Erbrechen 529 ff., s.
brechen.
— und Erkrankungen wie Tu-
moren der Genitalorgane
578 ff.
Extraamniale 826, 887.
Extrauteringravidität 18,
20, 21, 40, 44, 64, 65, 78,
79, 80, 157, 159, 161, 165,
213, 272, 283, 287, 296.,
317, 338, 341, 473, 517,
585, 590, 606 ff., 825, 835.
839, 841,
Gelüste 575.
Gerichtlich-medizinisch
821 ff.
Infektionen 542 ff.
Intraligamentäre 73.
Intrauterine 30, 165, 317,
556, 841.
— und Krebs 208 ff.
und Myom 156 ff.
Leber 502, 503, 505, 510,
5ll.
Multiple 719 ff.
Myom und 580.
Niere 502.
Operationen während 838.
Örganerkrankungen 551.
Ovarial- 287. 288, 280,
613 ff., 627 ff.
Pathologie 29 ff.
Psychosen 573 ff.
Physiologie 502 ff.
Ptyalismus 829 ff.
Störungen 116, 134.
Toxämien 529 ff.
| — Tubar- 301, 335, 564, 574.
ı— Tuben 20, 68, 213, 78,
288, 291, 297, 298, 306,
364, 554, 673, 555. 586,
591, 593, 598.
Unterbrechung 43. 161,472.
536 ff., 552 ff., 824.
vorzeitige 596 ff.
Uterus bicornis 606 ff.
Veränderungen im mütter-
lichen Organ 802 ff.
Er-
Schwangerschaft,
— Verletzungen 886 ff.
— Zeugung 502 ff.
— Zervikale 588 ff.
— Zwillings- 593, 613.
Schwanzdarm 68.
Schwarzwald 663.
Schweden 474.
Schwefel 187, 504, 511.
Schwefelsäure 184, 513.
Schwein 290, 296, 298, 316,
453, 455.
Schweiss 112, 278, 293, 350,
506, 509, 533, 539, 682,
702, 783.
Schweiz 14, 474, 477, 812.
Schwitzbehandlung 415,
572, 703.
Scillin 617, 836.
Scirrhus 175, 180.
Scleroderma 725, 730.
Scoliosis capitis 865.
Sechslinge 719.
Sekacornin 485 ff., 637, 643,
669.
Sekale 82, 85, 221,
485 ff., 675, 821.
Sekapitrin 486, 497.
Sectio alta 350 ff.
S. a. Kaiserschnitt.
Sedativum 52, 342, 533,
539.
See 9.
— Bäder 71, 9.
— Klima 9.
Sehen und Sehstörungen 540,
704, 782.
Sehnen 61, 267, 269.
Seide 74, 87, 88, 91,
137, 151, 160, 161,
267, 269, 336, 355,
365, 580, 572.
Seife 37, 38, 42, 46,
597, 598, 604, 617,
761, 762, 765, 831,
833, 834.
Seitenlage 657.
Seitenstiche 757.
Sekrete 16, 35, 55, 167.
Sektion 29, 181.
Selbstmord 16, 19, 20, 575,
576, 603, 831.
Selen 102, 171, 183, 184, 192,
196.
Seminome 302.
Senil 41, 82, 84, 96, 167, 190,
221, 294, 298, 301, 522,
812.
Sensibilität 201.
Septikämie 127, 164, 192,
407, 564, 574, 652, 732,
733, 735, 753, 763, 778,
852.
Septikopyä mie
780
469
109,
230,
356,
483,
626,
832,
42, 774,
Sepsis 38, 44, 81.
Septisch 30, 37, 69, 74, 81,
132, 170, 178, 182, 253,
Sach-Register.
335,
373,
340,
410,
467,
587,
653,
752,
34l,
412,
493,
591,
655,
760,
767, 768,
831, 832, 833, 849,
854, 863, 871, 872.
Serebrenikowasches
354,
417,
542,
598,
706,
761,
824,
853,
Ei
Serum, 15, 21, 30, 34, 35, 36,
52, 55, 67, 69, 71, 77, 78,
84, 158, 165, 168, 171,
172, 178, 185, 186, 192,
197, 232, 252, 274, 288,
298, 301, 391, 414, 465,
485 ff., 504, 505, 507, 512,
515, 516, 530, 531, 532,
533, 536, 539, 540,
551, 581, 683, 704,
734, 759, 770, 817,
837, 860, 863, 867.
Seroadeno myositis 216.
Sexualverbrechen 816,818.
Sexualwissenschaften
810.
Sexuelle Abstinenz 44.
— Neurasthenie 13, 17.
— Pädagogik 467, 817.
Shock 20, 95, 118, 185, 252,
266, 385, 576, 629, 650,
655, 677, 691, 755.
Sialorrhoe 54l.
Siebenlinge 719.
Sigmoidea flexura 121, 127,
266 ff., s. a. Flexura.
Sigmoiditis 72, 275, 337.
Sigmoidoskopie 267 ff.
Silber 23, 28, 40, 110, 321,
322, 324, 326, 327, 338,
340, 341, 342, 409, 41l,
420, 514, 527, 565, 730,
758, 761, 767, 775, 858,
866, 872, 873, s. a. Höllen-
stein.
Silicium 187.
Silkfäden 505, 848.
Simpsonsche Schmerzen 16.
Singultus 26.
Sinnlichkeit 472.
Sinus 132.
Sittlichkeit 600.
Sittlichkeitsdelikte 816ff.
Skalpell 56.
Skandinavien 74.
Skarifikation 385, 386.
Skelett 400, 508, 593, 662.
Skenesche Drüsen 326, 327.
Skiagraphie 374, 409.
Sklerem 525.
Skleroderma 523.
Sklerose 129, 143, 147, 152,
172, 198, 265, 291, 326,
329, 373, 387, 396, 416,
419, 421, 439, 442, 577.
Skelett 629 ff.
Skoliose 309, 635, 660, 665,
921
725, 879, 880, 882, 886,
887, 891, s. a. Hüfte.
Skopolamin und Morphium
33, 34, 36, 38, 39, 42, 43,
44, 45, 46, 47, 48, 49, 51l,
53, 55, 249, 252, 256, 385,
487, 496, 499 ff., 512, 844,
845.
Skrotum s. Hoden.
Smolensk 800.
Soda 381.
Solbäder 65.
Solveol 794.
Somatisch 189.
Sonde 80, 325, 328, 331, 355,
360, 365, 369, 607, 612,
614, 833, 836, 850.
Sonne 25.
Sonnenlichtbehandlung
9, 10, 23, 767.
Soor 871.
Sophol 525, 527, 528, 720,
730, 866, 872, 873.
Sozial und Abort 601, 629,
831.
— und Geburt 663.
Sozojodolat 322.
Spanien 482, 827.
Spasmus 779.
Speculum 25, 39, 56, 57,
74, 667.
Speichel 39, 67, 69, 505, 512,
513, 532, 535, 871.
Speiseröhre s. Ösophagus.
i Spektrographie 526.
| Sperma 45, 55, 108, 314.
459, 512, 816, 818, 819 ff.
Spermatica vasa 455, 637,
| 674, 757, 772, 774, 8. a.
| Sporen.
Spermin 820.
Sphinkter 109, 181, 242,
244, 247, 267, 278, 325,
329, 334, 335, 340, 345,
350, 367, 368, 545.
Spina 227, 256, 285, 481, s. a.
Wirbelsäule.
— bifida 92, 369, 717, 718,
878, 879, 880, 881, 884,
887, 889, 890, 891, 892.
ı — ischii 61.
':Spinalanalgesie 32, 36, 42,
46, 353.
Spinale Meningocele 65.
Spiritus 50, 761, 765.
Spirochäten 413, 419, 543,
544, 548, 549, 550, 724,
730.
|Splanchnoptose 238.
Splenica arteria 266.
Spondylitis 697.
Spondylotomie 788.
Sport 470.
Spritze 57, 73, 95, 330, 598,
600, 601 ff., 626, 831, 833,
834, 835.
Spülung 159, 191, 231, 250,
254, 257, 268, 269, 284,
| 301, 311, 312, 327, 339,
355,
412,
515,
565, 572,
601, 605, 702, 835.
Spüldehner 327.
Spulwürmer 258.
Ssaki 47.
Stärke 296, 311, 696.
Stahlbäder 65.
Stahltropfen 836.
Staphylokokken 15, 41, 44,
54, 75, 103, 277, 281, 284,
285, 342, 364, 386,
408, 412, 413,
418, 421, 427,
569, 736, 747,
751, 754, 766,
774, 778, 782,
853, 872.
Star 882, 887.
Starre 883.
Stasen 537.
Stecknadeln 254.
Stein in Blase, Galle, Magen,
Urethra, Uterus 83, 94,
100, 106, 188, 192, 197,
216, 232, 249, 253,
254, 257, 260, 262,
264, 330, 331,
‚338, 340, 341,
343, 345, 347, 349, 350,
, 858 ff., 362, 368, 369,
376, 377, 385, 387,
‚393, 403, 405, 407,
408, 411, 413, 417, 419,
425, 428, 420, 431, 433,
434 ff., 445, 559, 561, 826,
840.
Steiss 584, 720, 729.
Steissbein 62, 66, 181, 269,
889.
Steissgeburt 721 ff.
Steisslage 93, 160, 639, 661,
665, 721, 753, 789, 844,
846, 859, 863, 867, 870,
s. a. NSakral.
Stereoblastula 189.
Sterilett 96, 823, 832.
Sterilisation 13, 18, 32, 34,
38, 39, 41, 44, 53, 54, 57,
58. 92, 142, 151, 153, 284,
359, 545, 546, 556, 634,
638, 647, 795. 812, 816.
Sterilität 21, 33, 34, 35, 36,
38, 39, 40, 42, 45, 46, 48,
49, 51, 52, 54, 55, 56, 80,
81. 854, 85, 87, 90, 96, 117,
120, 132, 134, 136, 139,
147, 158, 160, 161, 163,
164, 165, 166, 218, 222,
281, 294, 305, 308, 467,
460, 472, 473, 502, 516,
342, 569, 577, 579, 554,
587, ÖSS, SII ff.. 827.
Nterno-cleido-mastoideus
859, 875, 891.
Nternopagus 719, 890,
Sternotomie 788, 878.
Sach-Register.
Sternum 66, 635.
Stickoxydul-Sauerstoffnar-
kose 499, 537.
Stickstoff 218, 294, 299,
379, 380, 414, 503, 504,
510, 511, 528, 532, 533,
535, 538, 699.
Stillen 188, 219, 220, 294,
467, 469, 470, 471, 472,
476, 477, 480, 510, 518,
519 ff., 528, 546, 547, 564,
603, 679, 705, 785.
Stimme 732, 815.
Stirn 725, 782, 783, 788, 859,
865, 869, 888.
Stirnhaut 17.
Stirnlage 721 ff.
Stockholm 205.
Stoffwechsel 48, 184, 190,
195, 218, 250, 293, 294,
297, 299, 392, 467, 486,
502 ff., 525, 528, 596, 689,
691, 702, 864, 873.
Stovain 42, 43, 580.
Strabismus 562.
Strafrecht 468, 600 ff.,
816 ff., s. kriminell.
Strahlen, Strahlungsmetho-
de 56, 84, 114, 124, 133,
137, 138 ff., 191, 196,
197 ff., 268, 292 ff.
Strassburg 120, 468, 476,
686, 736, 794.
Strassmannsches
men 498.
Strauss-Grünwaldscher
Verdünnungsversuch 375.
Streptokokken 30, 40, 67,
75, 104, 105, 132, 160, 253,
277, 281, 284, 288, 301,
338, 340, 342,
417,
473, 552,
605, 675, ‚133, 735,
736, 737, 738, 739, 741 ff.,
154, 758, 760, 761, 762,
763, 766, 767, 768 ff., 782,
853, 854, 855, 856, 862,
867.
Streptodiplokokken 253.
Streptococcus puerperalis
751.
Stricknadel 835.
Stroganoffsche Methode
679, 681, 687, 700, 701,
702 ff.
Stroma 119, 148, 175,
193, 208, 315, 350,
456, 461, 596.
Strophantus 242, 633.
Struma 317, 318, 553,
721. 724, 838, 877,
Stryehnin 336.
Stuhl 52, 153, 221,
236. 237, 243, 266,
279, 325, 524, 615,
683, 695, 725, 757,
874, s. a. Fäzes.
Stupruni 110, 817, 819,
Phäno-
183,
444,
568,
881.
235,
268,
645,
842,
820.
Stylomastoideum 860.
Sublimat 48, 340, 343, 391,
478, 483, 596, 598, s. Queck
silber.
Submaxillar 784.
Subphrenisch 238, 243, 249,
251, 414.
Subpubisch 367, 369.
Sudan 298.
Suggestibilität 20.
Suggestion 20, 335, 537,
53, 817.
Sulfoform 32, 64, 77, 103.
Sulfonal 538.
Sulfosalizylsäure 420.
Sumpffieber 6986.
Superfötation 505, 591.
Supraklavikular 314.
Suprapubisch 57, 330, 331.
343, 351, 354, 355, 378.
Suprarenin 50, 52, 10l,
221.
Suprasymphysäre Entbin-
dung 715.
— Kaiserschnitt 647, 715, 796,
798, 799.
— Querschnitt 58.
Supravaginal 470.
Sutura sagittalis 866.
v. Swietensche Flüssigkeit
598.
Sympathikus 77, 293, 294,
454, 729, 870.
Sympatoblasten 454.
Symphyse 23, 25, 50, 53,
62, 63, 70, 72, 105, 109,
270, 281, 325, 332, 333,
369, 454, 482, 484, 403,
504, 509, 578, 595,
614, 638, 663, 665,
721, 725, 729, 770, 835,
843, 845, 870, 885.
Symphyseotomie 367,
659, 666, 800, 804,
844.
Synchondrose 509.
Syncope 54, 55, 789,
Synapsis 454.
Syndaktylie s. Finger.
Synzytium 212, 214,
457, 514, 541, 595,
608, 682, 688.
Syphilis 14, 15, 84, 110,
112, 186, 232, 237,
262, ‚320, 321,
339, ‚342, 302, 404,
413, 417, 421, 471, 453,
542, 543, 544, 547. 948 ff.,
571, 578, 602, 603, 604,
607, 673, 697, 723, 724
727, 730, 758, 759, 817,
818, 819, 857, 850, Rol,
865, 870, 871, 876.
Syrgol 327.
Syringomvelie 380.
Systogen 469.
KIC
806,
826.
317,
596,
Ill,
243,
33N,
T.
Tabagismus 561.
Tabak 577.
Tabes 18, 54, 231, 235, 555,
557, 845.
Taille 45.
Takadiastasis 538.
Talgdrüsen 278, 350, 442.
Talmasche Operation 53,
261.
Tampol Roche 44.
Tampon und Tamponade 26,
30, 32, 41, 44, 52, 56, 58,
63, 64, 66, 68,.76, 77, 85,
95, 97, 98, 103, 162,
164, 1 169, 172,
182, 222,
226, 233,
253, 259,
264, 284,
371, 394,
439,
479,
588,
607,
646,
668,
711,
748,
770, 780, 787, 787,
794, 846, 853, 856.
Taraxacum 186, 197.
Tarniersche Blase 604.
Taube 296, 508.
Tee 538.
Tellur 183, 184, 196.
Temperatur 31, 32, 47, 51,
52, 56, 58, 65, 70, 74, 89,
95, 123, 125, 132, 135,
158, 163, 165,
274, 275, 276,
322, 328, 342,
412, 415, 421,
517, 526, 527,
545, 549, 550,
586, 587, 589,
606, 609, 641,
682, 692, 726,
745, 755, 773,
837, 861.
Tendineus arcus
Tenesmen 399.
Tentorium 724,
729, 857, 861,
869, 875.
Teratome 32, 210, 212, 215,
291, 315, 317, 318, 351,
442, 445.
Teratologisch 451, s. Miss-
bildungen.
Terpentin 242, 766.
Tetanus 481, 485, 486, 487,
491, 493, 495, 496 ff., 643,
733, 736, 753, 779, 822,
833, 856, 860, 861, 869.
Tetragenus 427, 855.
Thallin 340, 343.
Thalmann-Agar 53.
952,
601,
"640,
655,
674,
734,
726,
865,
Sach-Register.
Theocin 377, 380.
Therapie 3, 4, 6, 7, 8, 9,
10, 11, 192, 276, 337,
399.
Thermokauter 254, 373.
Thermometer 185.
Thermokauterisation 184,
191, 194, 340.
Thermopenetration 7,196,
593, 651.
Thermen s. Bad.
Thermometer 185, 355, 737.
Thermophor 965.
Thierscher Drahtring 267,
268, 269.
Thigenol 52.
Thiosinamin 364.
Thoracopagus 720, 882, 889,
891.
Thorium 8, 200 ff.
Thrombokinase 691.
Thrombose 10, 15, 19, 31,
32, 33, 35, 36, 38, 40, 41,
42, 44, 45, 46, 48, 49, 54,
67, 71, 75, 86, 113, 114,
115, 125, 127, 130,
151,
242,
299,
525,
596,
‚675, 696, 731, 732,
735, 736, 737, 755 ff.,
761, 763, 772, 782, 783,
833, 854, 857.
Thrombophlebitis 249,
597, 733, 750, 757, 761,
773, 774, 775, 7717.
Thymolymphaticus
tus 94, 727, 730, 866.
Thymol 38, 247, 760.
Thymus 329, 631, 720, 727,
797, 860, 861, 863, 865,
866, 873, 892.
Thyreoidin 532, 542.
Thyreoidtabletten 220.
Thyresol 323.
Thyrochromtabletten 241.
Tibia 271, 334, 727, 877,
889. i
Tiefentherapie 8, 9, 10.
Tierreich 449.
Tierversuch 14, 481, 494,
507.
Toblast 451.
Todesfälle 44, 45, 51, 55,
58, 75, 91, 95, 118, 119,
122, 125, 130, 132, 137,
138, 143, 145, 146, 148,
151, 157, 158, 161, 169,
170, 174, 177, 179, 181,
182, 183, 188, 189, 191,
192, 193, 211, 226, 237,
247, 254, 256, 261, 262,
265, 266, 267, 269, 309,
313, 314, 316, 325, 328,
333, 337, 341, 346, 348,
351, 352, 354, 362,
365, 366, 382, 385,
sta-
403, 408, 409,
421,
440,
467,
486, 496,
542 ff., 561,
578, 580, 586,
597, 598, 599,
606, 612, 631,
640, 642, 643,
655, 656, 660,
674, 686ff.,
Todesursache 48, 178, 185,
187, 242, 425, 485, 501,
519, 521, 526.
Tokodinamometer 495.
Tomopteris 453.
Totgeburt 547.
Tomsk 183.
Tonerde 420.
Tonicum 38, 336, 498.
Torticollis 860.
Totgeburten 565, 569.
Tourniquet 803.
Toxämien 529 ff., 697, 725.
Toxin 24, 30, 159, 160, 165,
246, 266, 397, 425, 541,
577, 702, 757.
Toxisch 213, 254, 290, 305,
306, 335, 342, 393, 394,
419, 421, 519.
Trachea 40, 554, 568, 871,
874, 877.
Tracheloplastik 59.
Trachom 726, 867, 873.
Traganth 330.
Transfusion 569, 669, 670,
676, 715, 867.
Transkondomoskopie 331, .
368.
Transplantation 49, 59, 97,
176, 178, 194, 287, 288,
289, 290, 291 ff., 300, 359,
362, 363, 366, 372, 373,
451.
Traubenzucker 752, 772,
715,
Traum 818.
Trauma 19, 20, 42, 52, 111,
134, 190, 195, 205,
241, 245, 248, 252,
263, 264, 266, 271,
281, 326, 341, 362,
:378, 400, 421, 433,
445, 509, 576, 636,
817, 828, 837, 843,
845, 848, 862, 870,
569,
871.
Tremor 263, 730.
Trendelenburgsche Lage
43, 182, 211, 628, 636, 755,
— Methode 526.
Trepanation 677, 702, 729,
868.
Tribonnaphthol 761.
Trichloressigsäure 319.
364, | Trichobezoar 232.
388, | Trichocephalus 239, 273.
924
Trieuspidalis 885.
Trichterbecken 721.
Trigeminus 17.
Trigonum 69, 90, 92, 100,
327, 328, 329, 331, 334,
337, 338, 340, 344, 349,
352, 363, 364, 393, 418,
573.
Trinker 816.
Trinkkuren 202.
Tripper s. Gonorrhoe.
Trochanter 445, 663.
Trockenbehandlung 8l.
Trokar 60, 304, 331, 365,
586.
Trommelfell 869.
Tropakokain 37, 122, 446.
Trophaima 221.
Trophoblaste 449, 458, 502,
514, 695.
Trophoderm 628.
Truen 81, s. a. Tryen.
Tryen 31, 103, s. a. Truen.
Trypanosoma Brucei 760.
Trypsin 296, 515, 517.
Tryptisches Ferment 120,
134, 219.
Tryptophan 176, 196.
Tuben 12, 18, 31, 39, 49,
51, 61, 65, 68, 69, 72, 79,
89, 90, 93, 96, 99, 110,
118, 122, 130, 131, 132,
133, 150, 165, 168, 172,
178, 190, 212, 213, 214,
216, 220, 257, 270 ff., 272,
274, 276, 277, 279 ff., 294,
299, 300, 302, 304, 305,
314, 318 ff., 338, 416, 454,
455, 460, 486, 506, 508,
545, 546, 555, 556, 558,
559, 574, 578, 582, 583,
592, 593, 606, 607, 608,
609 ff., 650, 660, 755, 815,
820, 834, 837, 843, 847,
850, 851, 855.
Tubenschwangerschaft
20, 68, 213, 278, 288, 291,
297, 298, 306, 364, 554,
564, 574, 585, 586, 591,
593, 598, 607 ff., 811, 824,
839.
Tuberkelbazillen 14, 25,
104, 132, 284, 286, 307,
340, 343, 377, 422, 423,
24, 427, 428, 429, 524,
573, 785.
Tuberkinin 431.
Tuberkulin 14, 15, 377, 384,
422, 423, 424, 426, 428,
429, 533, 738, 777.
Tuberkulome 274.
Tuberkulose 3, 9, 16, 23,
29, 38, 41, 43, 45, 49, 65,
8O, 84, 146, 170, 243, 247,
253, 259, 267, 273, 281,
284, 296, 300, 307, 308,
330, 341, 342, 353, 409,
416, 417, 434, 471, 520,
524, 532, 542, 559, 564,
|
Sach- Register.
569, 571, 578, 594, 603,
606, 673, 780, 784, 814,
816, 851, 857.
Tuberkulose und Abort
532.
Adnex 275 ff.
Appendix 250.
Auge 533.
Bauch 80, 139 154, 237,
300.
Becken 301.
Blase 339, 342 ff., 375.
Cervix 81.
Darm 239 ff., 301.
Endometritis 136.
Geburtshilfe 471.
Genital 4, 5, 22, 24, 26,
29, 31, 32, 33, 35, 36, 41,
42, 43, 44, 45, 46, 47, 52,
54, 79, 81, 103, 104, 110,
113, 272, 273, 274.
Harnsystem 29, 30, 39, 49,
52, 530.
Kehlkopf 430, 542, 545 ff.,
599.
Leber 259, 261.
Lungen 20, 49, 55, 80, 101,
110, 132, 149, 305, 392,
425 ff., 542 ff., 565, 569,
599, 602, 732, 733, 777,
794, 828.
Lymphdrüsen 225.
Menstruation 220, 221.
Mesenterium 29.
Miliar 18, 27.
Nieren 342, 372, 375, 376,
378, 379, 384, 421 ff., 422 ff.,
443.
Ovarien 130, 132, 281, 301.
Pankreas 264 ff.
Peritoneum 7, 8, 10, 21,
22, 23, 24, 25, 29, 30, 52,
105, 129, 130, 149, 212,
273, 274, 310, 311.
Pyosalpinx 47, 280.
Schwangerschaft 29, 543.
Stillen 470.
Tube 122, 130, 281 ff., 307.
Urachus 359.
— Urogenital 35, 79, 104.
— Uterus 86, 129, 130, 212,
— Vulva 110.
— Wochenbett 29.
Tuberkulum 227.
Tübingen 87, 160, 588, 664,
673.
Tütendrainage 180.
Tumoren 7, 8, 10, 12, 13,
15, 16, 19, 26, 32, 35, 41,
42, 47, 48, 50, 52, 56, 60,
63, 64, 65, 66, 67, 68, 69,
70, 72, 73, 74, 75, 77, 80,
81, 84, 90, 94, 98, 101,
102, 108, 114, 116,
119, 120, 121, 124,
126, 127, 128, 131,
133, 134, 135, 137,
141, 142, 149, 151,
154, 156, 157. 159,
166, 168, 169, 180, 181,
183, 184 ff., 205, 206, 237,
250, 270, 279, 281, 296,
302, 804 ff., 330, 332, 340,
347, 350, 351, 352, 358,
359, 360, 363, 376, 399,
428, 440 ff., 517, 585, 586,
588, 590, 598, 606, 607,
613, 636 ff., 812, 823.
Tupfer 849, 852.
Turmschädel 879.
Turnen 835.
Tympanicus annulus 869.
Typhus 241, 253, 260, 261,
262, 265, 266, 278, 301,
307, 339, 402, 411, 412,
‚ 421, 571, 589, 673,
759, 763, 780, 784.
Typhusträger 548.
U.
Übelkeit 153, 635.
Überdruck 5l.
Überempfindlichkeit 48.
Ulcus chronicum simplex
342.
— rotundum 865.
Ulna 718, 719, 878. R
S. a. Ellbogen.
Ultraviolette Strahlen 375.
Unfall 19, 49, 130, 134, 263,
438, 809, 818, 827, 837,
848.
Ungarn 434.
Ungeboren 802, 844.
Unglücksfälle 847 ff.
Unnasche Färbung 210.
Unterbindung 57.
Unterernährung 569, 572.
Unterleib 19, s. a. Bauch.
Unzucht 819.
Urachus 88, 325, 345, 357 ff.
Urämisch 103, 177, 178, 192,
194, 372, 373, 382, 385,
386, 387, 393, 407, 533,
541, 551, 697, 836.
Urat 354, 355, 407, 436, 438,
549, 550.
Urease 296.
Urethritis 820, 854.
Urethrocele 99, 323, 325,
362, 363, 365.
Urethroskop 322.
Urethrotomie 326, 350.
S. a. Harn.
Urobacillus Pasteuri 339,
341.
Urobilinogen 258.
Urogenitalapparats, Har.
Urosepsis 4&ll.
Urotropin 338, 340, 342,
371, 372, 415, 416, 417,
418, 520, 521.
Urtikaria 535, 690. 783,
Uterinae arteriae 118, 137,
183, 188, 193, 211.
Uterus 4, 9, 10, 15, 16, 17,
SIRES
bar Mara 2
II
20, 21, 26, 27, 28, 31, 39,
41, 55, 56, 58, 60, 61, 62,
63, 64, 67, 68, 69, 71, 72,
15, 76, 77, 82, 88, 91, 92,
98, 269, 277, 289, 295,
298, 299, 313,
329, 395, 399, 449,
452, 458, 460, 470,
486, 498, 499, 505,
657, 731, 770, 774,
820, 891.
Adenokarzinom 119,
Adenomyom 115.
Adnexe 7, 13, 16, 17,
19, 20, 22, 23, 32, 34,
39, 43, 45, 47, 50, a
53, 60, 62, 65, 67,
70, 71, 72, 79, 82, ed 96,
117, 119, 127, 136, 138,
139, 140, 143, 149, 154,
156, 168, 172, 182, 187,
194, 208, 211, 213, 216,
220, 221, 222, 255, 256,
270, 272 ff., 292, 314, 436,
474, 503, 517, 546, 582,
587, 608 ff., 754 ff., 778ff.,
835, 839.
Amputation 117.
Anästhesie 36.
Angiom 276.
Anteflexio 85ff., 134, 235.
Anteversio flexio 390.
bicornis 67, 80, 89, 115,
126, 130, 177, 183, 623,
637, 815.
bipartitus 844, 846.
— und Schwangerschaft
606 ff.
Blutungen 10, 212.
Cysten 69, 72, 114, 215.
didelphys 78, 79, 80.
duplex 78, 79, 120, 122,
133, 135.
Echinococcus 96.
Entwickelungsfehler 78ff.,
447 ff.
Entzündungen RIIT. 447 ff.
Epitheliom 111, 112, 114.
Erkrankungen 447 ff.
Ernährung 293.
— Exstirpation 12, 13, 27,
|
E EE d
u
32, 37, 39, 41, 48,
202, 293, 300.
Fibrom 107,
583.
Fibromyom 114, 117, 126,
136.
Fremdkörper 95, 97.
und Geburt 645 ft., 649ff.
(refässe 82.
Geschwülste 117.
Infektiösse Erkrankungen
20, 81 ff.
Inversio 94, 98, 99, 115,
649 if., 842 ff.
Katarrhe 81, 83.
Krebs 4, 5, 50, 57, 92,
116, 119, 131, 167 ff., 201,
49, 82,
283, 581,
Sach-Register.
204, 269, 274, 359, 371,
404, 583, 584, 647, 815.
Uterus, Lageveränderungen
Sta
— Massage 57.
— Missbildungen 119, 389.
— Myom 7, 8, 10, 82, 114 ff.,
173, 284, 287, 297, 292,
352, 580, 582 ff., 838, 843.
Neubildungen 114 ff.
Operation 78 ff.
Pathologie 78 ff.
Perforation 95 ff., 847 ff.
Prolaps 5, 56, 58, 59, 60,
61, 62, 70, 85, 87, 88 ff.,
99 ff., 461, 582, 586, 591,
887.
Pyometra 90, 120, 126.
Retroflexio 21, 50, 58, 59,
60, 81, 85 ff., 86, 87, 133,
134, 345, 584, 603, 605,
849.
Retroversio 59, 85 ff., 339,
459, 586.
Ruptur 107, 590, 649 ff.,
821, 842 ff.
Sarkom 58, 119.
Sklerose 82, 83,
Spritze 95.
Spülung 758, 766.
Tamponade 56.
Tetanus 485.
— Torsio 85 ff.
— Tuberkulose 81, 129, 130,
212.
— Tumor 50, 114 ff.,
— Unicornis 389.
— Vaginifixura 656.
— Verlagerung 87.
Utrecht 575, 786.
Uzara 32,
Utrikuloplastik 116, 137.
84.
126.
NV.
Vagina 7, 21, 26, 28, 29, 31,
32, 35, 37, 39, 44, 46, 48,
53, 54, 55, 57, 59, 60, 61,
62, 63, 64, 65, 67, 68, 69,
70, 71, 72, 73, 74, 75, 76,
77, 78, 79, 81, 87, 88, 89,
90, 91, 92, 93, 94, 95, 97 ff.,
206, 211, 212, 215, 273,
275, 278, 281, 308, 309,
314, 322, 326, 345, 353,
358, 360, 362, 363, 364,
366, 368, 369, 370, 395,
429, 447, 454, 455, 461,
477, 481, 489, 499, 515,
545, 554, 579, 586, 592,
596, 597, 601, 609,
638, 639, 641, 646,
657, 700, 710, 726,
728, 731, 732, 735,
745, 762, 765, 774,
792, 803, 811, 815,
818, 819, 831, 833,
650,
727,
736,
782,
816,
834,
925
837, 843, 844, 845, 846,
847, 848, 851, 855, 856,
862, 867, 871, 873, 891.
Vagi ina, Adenokarzinom 102.
Adenom 103.
Anguli 454, 461, 472.
Aplasie 97.
Atresie 96, 97, 98.
Blutungen 862 ff.
Blutungen 106 ff.,
862 ff.
duplex 80, 97.
Entzündungen 103.
Ernährungsstörungen
103 ff.
Fibrom 102.
Fisteln 62, 103 ff.,
326,
881.
— Fremdkörper 106 ff., 818.
— Gangrän 104, 115. .
— und Geburt 645 ff.
— Hämatoma 113.
— Hermaphroditismus 79,
107 ff., 316, 443, 811 ff.
Hernie 106.
Inversio 99, 842 ff.
Vaginaler Kaiserschnitt s.
Kaiserschnitt, vaginaler.
Korpuskarzinom 101.
Katarrhe 81.
Krebs 59, 100, 101, 102,
103, 105, 111, 169.
Lageveränderungen 99 ff.
Melanosarkom 102.
Mischgeschwülste 103.
Myom 67, 103, 132.
Neubildungen 101 ff.
Operation 21, 29, 39, 40,
DL, 65, 77, 83, 85, 89,
99 ff.
Papillom 102.
Perforation 106.
Sarkoma 102, 103.
Schleimhaut 103, 104.
Sekret 55, 103, 104.
Septa 98, 817.
Spülungen 105, 483, 515,
759, 767 ff., 836.
Stenose 97, 98, 105.
Verletzungen 106 ff.
— Vorbehandlung vor der
Geburt 766 ff.
— Zysten 63, 101 ff., 645.
Vaginalis arteria 104.
Vaginismus 113 ff.
Vaginitis 104, 105, 761.
Vaginofixation 91.
Vaginostat 56.
Vagitus uterinus 505, 864,
114.
Vagus 231, 235, 295.
Vakuu uhelim 187, 788.
6ll, V akzinationsdiagnostik
16.
Vakzinationstherapie 12,
32, 34, 35, 37, 38, 39, 41,
43, 44, 46, 49, 51, 52, 54,
55, 103, 104, 105, 110,
191, 192, 273, 274, 276,
278,
325,
343,
4ll,
420,
770, 777.
Valvula urethralis 363.
Vaporole 494, 497.
Vaseline 365.
Varikös 781.
Varix 337.
Varizen 66, 73, 76, 233, 330,
392, 394, 470.
Vasektomie 816.
Vateri ampulla 244, 261.
— corpuscula 280.
Vater-Pacinische Körperchen
449.
Vaterschaft 504, 516, 545ff.,
824, 825, 830. |
Vegetarische Diät 191, 696.
Vene 14, 22, 33, 36, 39, 41,
44, 45, 47, 52, 71, 75, 76,
129, 130, 135, 174, 175,
179, 185, 216, 239, 246,
253, 283, 331, 337, 373,
376, 381, 386, 389, 395,
439, 528, 537, 594, 640,
664, 687, 691, 720, 729,
731, 736, 769, 772, 781,
845, 846, 857, 874.
Venerische Erkrankung 53,
818, 866.
Ventrifixatio 86, 87, 88,
89, 93, 100, 122, 125, 796,
799.
Veratrum viride
Verband 47, 56,
Verblutung 118,
170, 364,
637, 640,
845, 846, 847,
Verbrecher 816.
Verbrennungen
200, 847, 848.
Verdauungund Verdauungs-
trakt 6, 148, 153, 176,
227 ff., 265, 392, 397, 505,
528.
Vereinigte Staaten 477.
Vererbung 179, 193, 220,
467, 468, 469, 506, 515,
576.
Vergiftung 47, 48, 54, 55,
65, 74, 84, 96, 126, 160,
330, 334, 379, 387, 388,
391, 393, 503, 507, 512,
528 ff., 550, 552, 555, 559,
562, 575, 577, 578, 596,
599, 681, 691, 701, 809 ff.,
s36 ff., 861, 874.
Verheiratet 587, 588, 589,
604, 605,
Verkalkung s. Kalk.
Verstopfung 19, 90,
237, 239, 240, 241,
247, 340, 343, 306,
415, 416, 418, 552,
Vertaubung 575.
534,
268,
137,
570,
837,
858,
688.
269.
161,
619,
844,
866.
155, 198,
117,
246,
399,
572.
Sach-Register.
Verwirrtheit 785, 786.
Vestibular 326, 367. `
Vibrations massage 12, 39,
69, 83, 84, s. a. Massage.
Vicarellisches Korkzieher-
instrument 729.
Vierlingsgeburt 720, 889.
Vioform 23.
Virginität 816 ff.
Virgo s. Mädchen.
Vitellino sacco s. Eidotter.
Vogel 449, 732.
Volhardsche Methode 175.
Vorderhauptslage 721 ff.
Vulva 13, 56, 61, 68, 70, 89,
92, 97 ff., 102, 106, 109 ff.,
127, 192, 212, 353, 414,
447, 483, 544, 564, 585,
‚646, 733, 765, 783,
815, 816, 819, 845,
869, 871.
— Atresia 110 ff.
— Bartholinische Drüsen 41,
75, 113.
— Bildungsfehler 109 ff.
— Diphtherie 110.
— Ekzema 154.
— Elephantiasis 110 ff., 645.
— Entzündung 110 ff.
— Ernährungsstörungen
110 ff.
— Exstirpation 110.
— Exantheme 100 ff.
— Fibroma 112.
— Hämatoma 113 ff., 646.
— Karzinom 111 ff., 169.
— Kraurosis 110 ff., 139, 154.
— Krebs 68, 70, 102, 110,
111, 169.
— Lipoma 112.
— Melanosarkom 113.
— Neubildungen 111.
— Pruritus: 110, 111, 118 ff.,
154.
— Thrombus 113.
— Tuberkulose 110 ff.
— Ulcus 111.
— Verletzungen 113 ff.
— Zysten 111.
Vulvovaginitis 48, 49, 5l,
53, 54, 103, 104, 105, 110,
111, 276, 324, 328, 817,
866.
W.
Wärme 726, 814.
Wärmebehandlung 12, 17,
272, 276, 328.
Wärmeregulation des Neu-
geborenen 528 ff.
Wärmereize 235, s. a. Dia-
thermie.
Wahnsinn 3, 16, 19, 873.
Walnuss 819.
Warschau 469.
Wasser 258, 294, 379, 380,
482, 513, 528, 534, 538,
698.
Wasserkopf 389, 549.
Wassermannsche Reaktion
14, 171, 172, 542, 543, 544,
547, 548 ff., 602, 604, 678,
688, 698, 720, 817, 818,
854, 857.
Wassermelonen 242.
Wasserstoff 184, 760, 746,
820.
Wassersucht 718, 719, 879,
881, 885, 887,8. a. Hydrops
Watte 362.
Watschelgang 663.
Wehen 89, 160, 163, 164,
203, 223, 473, 482, 484,
485, 487 ff., 545, 555, 559,
560, 579, 580, 583, 584,
585, 590, 599, 631, 632,
634, 636, 640 ff., 666, 676,
691, 693, 695, 702, 712,
713, 716, 721, 786, 823,
832, 845, 870.
— Geburtswehen 487.
— Krampfwehen 500.
Wehenmittel 485 ff.
Wehensturm 486, 491 ff.
Weissfluss s. Fluor albus.
Wendung 636 ff., 641, 646,
652, 788 ff.
Werlhofsche Krankheit 3%.
Wertheimsche Klemme 57,
172, 182, 189.
— Operation 58, 59, 172, 176,
179, 181, 182, 185, 188,
189, 192, 193, 203, 204,
205, 207, 363, 370, 411,
840.
Westermarksche Operation
Wieden 604.
Wien 709, 720, 739.
Wiesbaden 853, 856.
Williamsche Grenze 530.
Wilmsches Verfahren 233.
Winde 242, 243, 583, 6%.
Windpocken 780, 73.
Wintersche Indikationsstel-
lung 762.
— Verfahren der Abortbe-
handlung 604, 605, 858.
Wirbel 449, 454, 456.
Wirbelsäule 69, 227, 41,
454, 581, 655, 602, 603,
720, 837, 874, a a. Spina.
Wirbeltiere 295, 456, 466.
883.
Wismuth 26, 65, 73, 76, 2,
227, 229, 230, 353, 35,
365.
Witterun
678, 682.
und Fklampsie
Walchersche Hängelage657, | Witzelscher Schlauch 224.
666.
— Schrägfistel 234
Wochenbett 47, 65, 66, 67,
73, 75, 96, 97, 130, 157,
159,
418, 420, 421, 449,
456 ff., 492 ff., 500,
509, 510, 512 ff., 530,
‚6536, 539, 560, 583,
635 ff., 661, 694.
Brüste 782 ff.
Diätetik 518 ff.
Eklampsie 704 ff.
Fieber 104, 130, 360, 410,
419, 476, 477, 478, 479,
573, 595, 675, 781 ff.,
852 ff.
Gerichtlich-medizinisch
852 ff.
Krämpfe 697.
Mykosen 573 ff.
Pathologie 531 ft.
Peritonitis im 755 ff.,
770 ff.
— Pflegerin 465 ff.
— Physiologie d. 518 ff.
— Prophylaxe 758.
— Pyämie 772 ff.
— Therapie 758, 767 ff.
— und Tuberkulose 29.
— Wundinfektion 781 ff.
Wöchnerin 93, 188, 364, 466,
512 ff., 690, 720.
— asyle 739, 764.
Wolffscher Gang 68, 102,
103, 128, 135, 177, 449.
— Körper 63, 64, 454.
Wolframsäure 820.
Wollfäden 357.
Wormscher Knochen 888.
Wucherungen 593, 597, 603.
Würzburg 183, 247, 366, 525,
657, 769.
Wunde und Wundheilung,
Wundinfektion 19, 21, 22,
23, 24, 25, 27, 28, 29, 30,
31, 34, 35, 37, 38, 40, 47,
52, 56, 59, 60, 66, 67, 75,
90, 93, 122, 128, 159, 168,
176, 177, 179, 180, 182,
191, 194, 197, 198, 211,
247, 281, 328, 331, 345,
360, 366, 378, 388, 399,
429, 437, 440, 478, 524,
582, 637, 651.
Wurmfortsatz s.
und Darm.
| EW Ai
X.
Xerase 46.
Xeroform 169.
Xerosebazillen 872.
Xiphoideus processus 261,
719.
Appendix
Sach- Register.
Xylol 820.
Xiphopagus 879.
Z.
Zahn 310, 515, 553, 870.
Zange 56, 57, 64, 67, 81, 83, | Zwerg
927
Zwanck-Schillingsches Pes-
sar 94, 103, 847, 851.
Zwangsvorstellungen 575,
576.
Zwerchfell 55, 68, 70, 74,
122, 257, 262, 307, 435,
510, 550, 557, 884, 890,
892. ge
795.
95, 100, 101, 164, 166, 182, | Zwillinge 117, 161, 308, 390,
261, 298, 289,
346, 354,
371, 467,
487,
309, 310,
355, 367,
468, 470,
495, 496,
531, 556, 568,
581, 583, 584,
600, 601, 635 ff., 656, 659,
660, 665, 696, 700, 705,
727, 728, 729, 732,
739, 741, 748, 754,
784, 786 ff., 826, 833,
843, 844, 845, 846,
863, 864, 865, 867,
868, 870.
ns 48, 732, 883, 885, 886,
892.
Zelle 127, 133, 147, 149, 169,
171, 173, 174, 177, 185,
189, 196, 199,
210, 266, 284,
290, 362, 419,
450, 456, 457,
458, 513, 514,
527, 596, 602,
662, 693.
Zellersche Kieselsäure 191.
— Krebsbehandlung 180, 187,
193.
— Paste 183.
Zelluloid 74, 466.
Zeozon 25.
Zerebrospinalflüssigkeit
14, 33.
Zervix s. Cervix.
Zeugung 471, 502 ff.
Zickzackschnitt 256.
Ziegen 507, 519, 523.
Zink 12, 83, 85.
Zigarrenmundstück 356.
| Zink 12, 83, 85, 184, 322.
|Zirbeldrüse 16, 299.
Zittern der Hände 562, s. a.
Tremor.
— der Zunge 562.
| Zoogonus 454.
Zotte 211 ff., 288, 317, 350,
| 456, 457, 458, 514, 536,
592, 593, 595, 596, 608,
610, 614, 630, 697, 717.
Zucken 678, 868.
Zucker und Zuckerstoffwech-
sel 15, 26, 104, 275, 379,
| 380, 402, 502, 506, 5ll,
520, 532, 535, 536, 553,
565, 603, 694, 752, 76l,
771, 775.
Zürich 417,
Zunge 562,
877, 882,
487, 809.
784, 870,
883, 888,
871,
891.
Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1912,
473, 506, 515, 516, 518,
558, 568, 590, 592,
619, 639, 642, 648,
682, 686, 696, 719,
825, 827, 829, 830,
810, 859, 866, 874,
882, 885.
Zwischenkiefer 883.
Zwitter 811, s. a. Herma-
phroditen und Pseudoher-
maphroditen.
Zyanose 44, 46, 179,
531, 545, 561, 704,
837, 866, 867, 869,
888.
Zyklopie 883.
Zylindrurie 373,
411, 429.
Zystadenom 131, 135,
311 ff.
Zystektomie 351.
Zysten 12, 14, 15, 21, 32,
35, 67, 72, 95, 121, 124,
131, 135, 261, 280, 290,
297, 306 ff., 339, 359, 362,
364, 365, 384, 394, 529,
619, 676, 698, 781, 799,
834.
Appendix 249 ff.
Bartholinisch Drüsen 113,
Becken 63, 68.
Blut 241, 289.
Cervix uteri 8l.
Corpus luteum 269 ff.
Dermoid 24, 67, 68, 112,
128, 136, 226, 300, 301,
302, 639, 641, 659, 889.
Eierstock 594.
Epidermis 68, 278.
Gallen 258.
Gekröse 244.
Hydatiden 68, 278.
Hals 892.
Leber 258 ff.
Ligamenten 65, 77.
Lutein 214, 623.
Lympho 67, 77.
Mesenterial 225.
Milz 66, 265 ff.
Nabel 526, 723.
Nabelschnur 890.
Netz 225 ff., 337, 386.
Nieren 401 ff., 434, 445,
558, 559, 890.
Ovarial 71, 72, 73, 79, 121,
122, 128, 136, 142, 171,
181, 277, 281, 296, 298,
300, 304, 359, 403, 404,
444, 445, 459, 579, 580,
Kul
500,
785,
880,
381, 386,
215,
ae ara deu
928 Sach- Register.
588, 679, 759, 762, 780,| Zystinstein 353, 434, 537. | Zystoskopie und Zystoskop
781, 794, 818, 838, 840, | Zystinurie 435, 437, 440. 5, 7, 73, 99, 109. 169,
841, 853. Zystitis 54, 85, 179, 182, 177, 179, 180, 197, 235,
Zysten, Palpebral 885. 221, 320, 322, 325, 327, 308, 329, 431, 332, 337.
— Pankreas 31, 263 ff. 336, 387 ff., 355, 359, 368, 340, 341, 343, 345, 347,
— Parovarial 21, 65, 80. 373, 409, 412, 413, 414, 349, 350, 351, 352, 353,
— Plazenta 667, 670. 416, 419, 420, 422, 428, 354 ff., 408, 416, 423, 425,
— Sarkom 207. 439, 443, 572, 578, 588. 427, 438, 442, 578.
— Seröse 308 ff. — Therapie 842 ff. Zystospasmus 334.
— Tuben 281. Zystom 587. Zytologie 284, 693.
— Tuboovarial 818 ff. Zystoma 710. Zytolysine 373.
— Urachus 325. Zystomyelitis 417. Zystotomie 262, 330, 334.
— Uterus 69, 72, 114.
— Vaginal 63, 101 ff., 645.
— Vulva 111.
344, 353, 565.0
Zystozele 60, 61, 88, 89, 91,
Zystomyom 140.
Zystophotographie 330.
— am Wolffschen Gang 68,
102.
Zystopurin 54, 325, 327,
338, 342,
92, 93, 99, 101, 34, 34,
345, 553.
Autoren-Register.
Die fett gedruckten Ziffern sind referiert.
A.
Abadie, J. 31, 63, 272, 370,
371.
Abbe, R. 440.
Abbot-Anderson, M. 395,
Abderhalden E. 172, 514, 515,
516, 517, 676, 688.
Abduloff, S. S. 321, 328.
Abel, K. 3, 4, 31, 51, 81, 85,
103, 151, 152.
Abels, H. 355, 857, 877.
Abely 347.
Abraham, A. 724.
Abrahmas von Boje 563.
Abrami, P. 41l.
Abramitschew 279.
Abramowski 167, 195.
Abuladse 606, 634.
Abulow 31.
Acconci, Gino 446, 448, 502,
l3.
Ach 395, 398.
Achard 407, 551, 852.
Ackermann, A. 81.
Adachi, S. 286, 291, 481, 502,
»11.
Adair, F. L. 666, 674, 802.
Adam 877.
Adams, A. 86,
841.
Adde 596.
Adler 31, 83, 85, 220, 447.
Adler, L. 518, 523, 787.
Adler, Oszkár 467, 487, gii.
Adler, Otto 237, 542.
Adlor, v. 262, 269.
Adrian, C., 329 332, 370, 371,
390, 393.
D' Agata, S. 167.
Ager, L. C. 877.
Ahern 167.
Ahlfeld, Friedr. 467, 475, 479,
483, 498, 499, 502, 512,
525, 666, 670, 719, 7
728, 731, 739, 758, 7
765, 821, 829, 852,
868, 871, 875.
Ahlstroem, E. 101, 313, :
788.
De Aja, S. 321, 327.
Aichel 272, 279, 877.
432, 586,
Alamartine, H. 31, 63, 77, 238,
247.
Akatsuka, T. 877.
Albarran 319, 320, 326, 385.
Albeck 88, 474, 573.
Albecker, Károly 467.
Albers-Schönberg 7, 56, 138,
140, 141, 149.
Albert, J. 400.
Albert, M. E. 114, 237, 275.
Albertin 114, 134, 135, 136,
215, 272, 300, 312, 407.
Albinsky 272.
Albrecht 273, 278, 461, 487,
552, 573, 635, 755.
Albrecht, F. 381, 388.
Albrecht, Hans 14, 31, 63,
237, 247, 395, 400, 811,
815.
Albrecht, P. 97.
Albu, A. 237, 245, 253, 266.
Alcock, R. 31.
Aldor, L. v. 258, 266.
Aldous, George F. 656.
Alessandri 342, 348, 434, 489.
Alexander 559, 586, 676, 708,
841.
Alexander, B. 374.
Alexander, Hugo 68, 77, 86,
87.
Alexandrow 114, 273, 794.
Alexandrow, Th. 552, 570.
Alezais 440, 445, 557.
Alfieri, E., 58, 61, 86, 279,
446, 475, 706, 710, 795.
Alger, E. M. 857.
Alin, E. 303, 649.
Allard 724.
Allen, E. S. 347.
Allessandri 430.
Allessandrini 230, 286.
Alletsee, Ed. 666.
Allport, W. H. 467.
Alquie 87.
Although 529, 538.
Altkaufer, H. 94, 99, 115, 645,
731, 842, 847.
Altmann 32, 103, 321, 328.
Altschuler, A. 32.
Alvarez, Celestino 230.
v. Alvensleben 832, 857.
Amann, J. A. 21, 63, 77, 103,
111, 132, 167, 194, 195,
215, 217, 279, 306, 321,
329, 407, 417, 421.
Amante 258, 261.
do Amaral 400, 407.
Amaudrut 251.
Ambard 380.
Ambroshewitsch 32.
Amersbach, A. 502.
Amersbach, R. 103, 217, 731,
751.
Ammermann, K. 656.
Anıschl, A. 821, 830, 873.
Ancel, P. 449, 522.
Anderes, E. 487.
Anders, H. 107, 821, 832.
Andre, P. 357, 434, 440.
Andreae 537.
Andrei, G. 382.
Andres, M. 440.
Andrews, Henry Russel 238,
279, 407, 418, 552, 578,
649, 838.
Anduze-Acher 279.
Angus 516.
Anikejew, L. A. 32.
Anitschkow 395, 899.
Anscherlik 400.
Anschuetz 235, 386, 387, 877.
Anspach 279.
Antecki 487, 676.
Anton 516.
Antona, Ant. 237.
Antoni 321, 327.
Antoniewicz, J. 16.
Anufriew lð.
Apelskog-Fahlborg 382.
Apostoli 143.
Appel, C. 475.
Araaffy 719.
Arapow 82.
Arbekow 722.
Arcelin 434. 437, 439.
Archibald 484.
Arenstein, M. 321, 327.
Argaud-Piollet 101.
d’ Argent, J. 400, 407.
Arluck, J. M. 857.
Armand 273, 279. .
Armour, R. G. 441, 805.
Arnaud, L. 21, 32.
Arnd, C. 32.
Arndt 21, 334, 355, 358, 40%.
Arneth 540.
Arnold, J. 758.
Arnold, L. 448, 460.
Arnout 877.
59*
930
Arnoux 518, 721.
Arnstein, A. 263, 265.
Aron, E. 7.
Aronstam, N. E. 408.
Arron 357.
Arrou 68.
Artom, Cesare 448.
Artom di Sant’ Agnese 50, 56,
87, 88, 89,
91, 95, 96, 105, 110, 112,
8, 59, 81, 85,
167, 184,
877, 888,
Arumugum, 'T. V. 353.
v. Arx 449.
Arzt 273, 278, 811, 814.
Asch 107, 306, 312, 328, 387,
557, 596, 612, 621, 725,
138, 167,
830, 847, 849.
Aschheim, S. 64,
197, 677, 703, 802.
Aschner, B. 16, 219, 286, 287,
295, 502, 519, 523.
Aschoff 32, 82, 230, 235, 236,
731,
254, 257, 262, 46l,
734, 738.
Ascoli 541.
Assmann 237, 263, 265.
Atabekow 731.
Athanasiu 321.
Athias, M. 449.
Atkinson 64.
Atlee 167.
Aubert, S. 21, 57, 59, 487.
Aubiban 353, 399.
Audebert 109 310,
840.
Audebert, M. 731.
Auerbach 475.
Aufrecht 320, 321.
Augier, D. 206, 210,
40).
Aureille 408.
Ausset, M. E. 518.
Autenrieth, W. 319,
520.
Auvray 107, 279,
647, 811, Mia
Avarffv, Elek 649.
Avé Lallement 877.
Aymerich, G. 109, 529,
S77.
Aymes 318.
Aynesworth,
339, ,
H. 3%.
K.
542, 548,
552, adi, 582, 722, 755,
211,
374, 381,
986, 831,
! Baldwin, J. F.
Autoren-Register.
Ayres, W. 321, 326, 816, 820.
Aytonn 94.
Aytoun, John H. 649, 654,
655, 842, 846.
Azéma 426, 427.
% B.
Baade, L. 890.
Baart de la Faille 889.
Bab 218.
Babassinoff, A. Ch. 811, 815.
Babassinow 108.
Babcock, W. W. 32, 382.
Babitzki, P. 400.
Bablet, J. L. 156, 165, 838.
Babrodt 724.
Bachem, C. 32.
Bacher, R. 7, 56, 111.
Bachrach, R. 32, 348, 347,
351, 434.
Backhaus 677, 708.
Backwith, H. 32.
Bacmeister 262.
Bacon, Charles S. 542, 877.
Baculesen 606.
Baculo, B. 518.
Ban 606.
Baecchi, 816,
Baehr, F. SC
Baelde 877.
Baer 248, 349.
Baetzner, W. 374.
Bagger-Jocergensen,
656, 665, 790, 791.
i, G. 21, 400.
Bahr 877.
Bail, W. 656.
Bailey 582.
Bailey, F. R. 465.
Bailey, F. W. 85, 87, 382.
Bailey, Harold 677, 699, 700.
Baillet 211, 215.
Bainbridge, William Seaman
167, 196, 591.
Baisch, K. 3, 6, 21, 273, 286,
341, 499, 742, 852, 855.
Baker, F. N. 358.
Baker, S. Joseph 475.
Balaban, R. 115, 135.
Balard, P. 481, 515, 518, 857,
864.
Balavoire, H. 374.
Balbiani 459.
Balbridge 405.
Baldassari 666.
405.
819, 820.
Baldauf 401,
| Baldovsky: 158.
Baldwin, H. A. 382.
63, 97, 237,
358, KL?
Baldv 87, 88.
‚ Balfour Marshall, G. 475.
"Ball, C. A. 382.
Ballance, Ch. A. 390, 434.
Ballantyne 677, 678, 680, 681,
V. 487,
ÖÖ66eeeee—— ee ————————
682, 684, 685, 687, 688,
696, 700, 703.
Ballard 16.
Ballerini, G., 101 167, 195,
302, 502, 591.
Balliano, A. 230.
Balocchi, C. 518.
Balogh, Audos 807.
Balsamoff 7.
Balser, Eduard 382, 388, 677.
704.
Balthazard 552.
Balzer 544.
Bamberg 877.
Bamberger 541, 780, 782.
Bandler 607.
Bandler, S. W. 21, 607, 628.
Bankes, A. G. 607.
Banti, G. 265, 559.
Bar, Paul 156, 307, 310, 352,
487, 502, 08, 542, 5H.
548, 549, 550, 551, HH.
579, 667, 677, 699, 70,
715.
Baradulin 21, 82.
Baranski 107.
Barbellion, G. 355.
Barberio 820.
Barbour, A, H. F. 167. 280.
292, 755.
Barbouth 115, 135.
Barchet, P. 607, 667, 673.
Bardachzi, F. 227.
v. Bardeleben, H. 16, 32, 270,
542, AAA. 578, 866.
Bardenheuer 264, 268, 387.
Bardon 265.
Barholomaeus 877.
Barker, A. E. 32.
Barker, L. F. 374.
Barlet, J. M. 337, 341.
Barlow 520.
Barnard, E. P. 467.
Barney, D. 401, 404.
Baron 227.
Bäron, Alexander 230,
258, 262.
Baron, A. A. 8%.
Baron, C. 840.
Barret, J. B. 353.
Barringer, B. S. 390, 393.
Barrington-Ward, L. E. 237.
247, 877.
Barris, J. 837, 578.
Barry, C. C. 334.
Barsoni 706, 716.
Bársony, J. 227, 790.
Barsotti 649.
Bartels, Max 4, 68, 471,
857, 872.
Barth 355.
Barthélémy 607, 628.
Barthels, J. 168.
Bartholin 41, 75, 326.
Bartholini 113.
Bartz, R. 230, 236.
Baruch, D. 296, 299.
Basch, Karl 287. 518,928. 324.
236.
ES
Basedow 16, 553, 502,508, 07
Bashford, E. F. 168.
Bass, M. H. 889.
Bassal 426, 427.
Bassani 719.
Basselmann 7.
Basset, A. 94, 103, 111, 847,
851.
Bassini 272, 356.
Bassler, A. 237, 408, 414.
Bastedo, W. 248, 255.
Bastianelli, P. 230, 236.
Batalin 102.
Bataski 677, 705.
Batigne, P. 3.
Batini, E. 518.
Battle, W. H. 270, 885.
Batzdorf, E. 248.
Batzdorff 273.
Baudoin 168.
Baudrimont, A. 877.
Bauer 85, 88, 103, 246, 266,
268, 269, 273, 519, 620.
Bauer, A. 32.
Bauer, Fritz 22, 758, 771.
Bauer, G. 32.
Bauer, Siegfried 64, 77.
Bauer, Th. 237.
Bauereisen 103, 209, 558, 575,
677,688,689, 700, 724,728.
Bauereisen, A. 14, 22, 115,
135, 168, 194, 649, 842,
845, 857, 868.
Bauereisen, F. 33.
Baughman, G. 852.
Bault 113.
Baum 382, 387, 434, 439.
Baum, Marie 465.
Baumann 33.
Baumbach, Karl 596.
Baumgarten, Egmont 542.
Baumm 33, 128, 273, 465, 479,
483, 612, 657, 677, 701,
124.
Baus 667, 842.
Baux, G. 596, 821, 836.
Baviera, V. 408.
Baye, Ch. 321.
Bayer 487, 821.
Bayer, C. 267, 268.
Bayer, Heinrich 467, 706, 771.
Bazy 439, 440.
Bazy, L. 434, 621.
Bazy, P. 58, 60, 86, 87, 332,
401, 408, 434.
Beach 869.
Beard, J. 168, 197.
Beaucamp, S. R. 465.
Beaufond, de 224.
Beaufume 177, 197.
Le Bec 280.
Bechstein 508.
v. Beck 32, 73, 394, 731.
v. Beck, B. 553, 569, 838.
Beck, C. 401, 441.
Beck, F. W. .467.
Becker 2837, 877.
Becker, Emil 657, 795.
Becker, Georg 579, 590, 649,
821.
Autoren-Register.
Beckhardt, E. 22, 273.
Beckmann 280, 300, 807, 818,
316, 592, 608, 649, 677,
700, 705.
Beckmann, U. 206.
Beckmann, W. 58, 62, 115,
368, 869, 553, 565, 649,
791, 821, 836, 842, 847.
Beddard, Oliver 16, 64.
Bednarski 858, 872.
Bedu, E. A. 821, 829.
Beebe, S. P. 168, 197, 533.
Beer 348, 351.
Beer, C. 33.
Beer, E. 347, 352, 374, 878,
379, 401, 408.
Begouin, P. 168, 206, 209.
Behague 94.
Behrens, W. 724, 877.
Behring 524.
Behrmann 110, 111.
Beichmann 33.
Beijers, P. 408.
Bela Kelen 82, 85.
Belfield 431.
Belgrado, R. e Crossomini, E.
858.
Bell, A. M. 379, 390.
Bell, F. M. 395, 398.
Bell, J. Norval 795.
Bellingham-Smith 677.
Belonowsky 33.
Belorutschew 788.
Belot, J. 434, 489.
Below, N. A. 218, 287, 294.
Bénard, R. 414, 418, 564, 574.
Bendaude, R. 267.
Bendell, J. L. 441, 445.
Bender, Xavier 64, 103, 113,
115, 188, 283, 287, 289,
291, 307, 310, 817, 579,
592, 608, 635.
Benedetto, Alcardo 449,
Beneke 33, 724, 773, 858, 875.
Benelli, E. 22, 270.
Benestad, G. 248, 254.
Benfey, A. 518.
Bennecke 877.
Benthin, W. 33, 78, 97, 113,
487, 502, 515, 677, 694,
702, 705, 724, 728, 758,
174, 795, 858, 868.
Benzel, F. 608.
Bérard 114, 390.
Berche 287.
Berdez 138, 154.
Berdjaew 38.
Berdnikow 731.
Berecz, János 529.
v. Berenberg-Gossler 449.
Beresnegowski 38.
Beresnegowsky 33.
Berg, J. 258, 332, 834, 353.
Bergener, G. F. 343.
Berger, F. 82, 248, 337, 342.
Berger, Heinrich 645, 646.
Bergesma, E. 502, 511.
Berggren, S. 667.
| Bergh, R. M. 488.
931
Berghansen, O. 408.
Berglund 333.
Bergonié 155.
Bergren, Sture 667.
Bergschicker, A. 449, 455.
Bergsma 677, 694.
Berkeley 173, 197.
Berkeley, Comyns 33.
Berkeley, W. N. 168.
Bernard 81, 222.
Bernard, Josef 579.
Bernard, L. 422, 429.
Bernardie 115, 186.
de Berne Lagarde 376, 380.
Bernhardt 877.
Bernheim 244, 246, 258, 262.
Bernheim-Karrer, F. 467, 519.
Berny 542, 548.
Beroman, W. 156, 166, 635.
Berry, J. 877.
Bersin 347.
Bertels 273.
Bertelsmann 358, 364.
Bertino, A. 645, 858, 872.
Bertkau 724, 729, 858, 870.
Bertolini, G. 58, 61, 86, 168,
212, 579, 608, 634.
Bertram, Gertrud 22.
Bertrand, M. G. 843.
Bertraud 33.
Besley, Frederic A. 22.
Bethune, C. W. 436.
Betrix, A. 168, 196, 537.
Beucamp 515.
Beurma 97.
Beuttner, O. 22, 57, 110, 169,
194, 273, 537, 579, 608.
Bevan, A. D. 238, 247, 422.
Beyer-Gurowitsch 553, 570.
Beyser, W. 721.
Biach 16.
Bjalokur, T. P. 248, 255.
Biber, Werner 635, 717, 877.
Bichat 875.
Bichle, L. W. 667.
Bickenbach 677.
Bickersteth, R. A. 358, 401, 405.
Bicquard 7.
Bidwell 22.
Bie, V. 319.
Bjelinowsky 277.
Bienenfeld, Bianca 474, 502.
Bier, A. H. 3, 5, 110, 238,
245, 268, 522.
Bierhoff, F. 321, 827, 858.
Biermer 312, 499, 570.
van der Bijl, W. F. Th. 821.
Bijnen, A. 408, 420.
Bikel, O. 169.
Billeus, G. 33.
Billington, W. 248, 256, 395,
897, 398.
Billon, L. 374, 877.
Billroth 131, 182, 231.
Bilsted 482, 488.
Bindi, F. 225.
Binet 608.
Bingel, Adolf 553, 566.
Bingham, S. 465.
932
Binney, H. 329.
Bjoerkenheim, Edv. A. 474,
758, 769.
Biondi 452.
Bjorkenheim, Ed. A. 33.
Bircher, E. 22, 230, 238.
Birenzweig 541.
Birk, W. 408, 415, 467, 525,
528.
Birnbacher, R. 106.
Birnbaum, R. 16, 334, 553,
568, 877.
Biró, Ödön 731.
Bischoff, Kurt 657.
Bishop 16.
Bitter 7.
Bittner, W. 109, 401, 408, 411,
878.
Black 238.
Blacker, G. J. 218, 650, 655,
842. s
Blackfords 230, 236.
Blackmore, F. J. E. 677, 696,
720.
Blad, Axel 238, 245.
Blair, W. W. 858.
Blair Bell, W. 85, 86, UA.
135, 206, 210.
Blanc 82, 84, 878.
Bland 102.
Bland-Sutton, J. 33.
Blanich, B. 321, 326.
Blank 878.
Blankingship 811.
Blaschko, A. 319, 321.
Blau 5, 17, 465.
Blaukingship 8082.
Blazsek, Emilia 14.
Bleich 657.
Bloch, A. 408, 415, 428, 553.
Bloch, Rene 609.
Block, E. B. 337.
Blodgett, S. H. 529, 533.
Blom 280.
Blommesteyn, van 99.
Bloodgood 238.
Blot 788.
Blum, V. 169, 197, 347, 351,
332, 355, 357, 374, 378,
379, 380.
Blume, Frederick 645, 647.
Blumenthal, Ferdinand 758,
116.
Blumreich, L. 14, 33, 56, 115,
136, 138.
Boas. J. 267, 268.
Bobrow 44.
Bochenski 64, 110.
Bock. A. 33.
Bockelmann 502, 706. 714.
Boddaert 377.
Bode, F. 106, 358, 364, 847,
85l.
Bodle, H. N42.
Boeckel, A. 342, 343, 357, 422,
434.
Boehm, H. 408, 421.
Boehm, J. L. 337.
Boehm, M. 7, 273, 278.
Autoren-Register.
Boehme, F. 347, 851.
Boehnke, E. 776, 878. ,
Boerma, N. J. A. F. 321, 449,
719, 645, 717, 811.
Boesebeck 624.
Bogdänovicz, Milos 86, 248,
488.
Bogdanovits, M. 635.
Bogdanow 677, 700.
Bogoras 367.
Bohne 816, 820.
Bois 115.
Du Bois 138.
Boise, E. 858.
Boissard, Al. 138, 150, 551,
635, 677, 696.
Boit, H. 248, 254.
Bokarius 820.
Bökay, J. v. 434, 878.
Bokelmann, W. 33, 488.
Bolaffio, M. 678.
Boldt, Hermann J. 22, 88,
99, 116, 135, 138, 165,
218, 273, 280, 579, 609,
627, 838.
Boljarski, N. N. 248, 258.
Bonamy, M. R. 64, 116, 135.
Bonamy, R. 156, 166.
Bondarew 106.
Bondi, Josef 206, 209, 210,474.
Bondy 273, 308, 312, 609, 635,
643, 724, 729, 731, 749,
751, 758, 768.
Bondy, A. 858, 869.
Bonhoff, H. 724, 858.
Boni, A. 483.
Bonifazi, A. 609.
Bonnaire, E. 280, 802, 519,
712, 725, 731, 826, 858.
Bonneau, Raymond 88, 287.
Bonnet 22, 273, 455.
Bonnet, Rob. 449, 465.
Bonnet-Laborderie, M. A. 157,
515, 542, 550, 580, 592,
595, 635, 645, 646.
Bonney, V. 102, 111, 116, 137,
169.
Bonnier, M. P. 218.
Bonnier, R. 33.
Bonzani, G. 382, 881.
Bonzom 408.
Boquel, A. 609, 731, 755, 758,
til.
Borchers 25.
Bordas, L. 449.
Bordet 35.
Bordier, H. 138.
Bordier, M. 116, 155.
Borelius, J. 258, 333.
Borgoras, N. A. 22, 273.
Bories, H. 432, 433.
Bornstein, A. 515, 553.
Bornträger, F. 467, 821, 831.
Borosini, v. 56.
Borri, L. 816, 819.
Borsuk, M. 64, 111, 273, 358,
366.
Borszekv, Karl 230, 236, 237,
258, 261.
Boruttau, H. 3, 6.
Bory, L. 302.
Borysowiez 633.
Borzymowski 611.
Bosch, O. H. E. 657.
Bosquette 116.
Boss, S. 337, 842.
Bossart, J. 441, 445.
Bossi, L. M. 3, 6, 16, 19, %0,
33, 81, 87, 647, 648, 6537,
678, 700, 701, 712, 788,
791, 792, 794, 821, SH.
Botez, G. 388, 389.
Bott, Stanley 308, 579.
Bouchacourt, L. 153, 133.
Bouchard, Ch. A. 347, 332.
Bouchut 383.
Bouffe de Saint-Blaise, M.
519, 524, 562.
Bouget 215, 300, 311.
Bouin, P. 449, 522.
Boulet, L. 329, 329.
Bouloud, R. 374, 380.
Bouquet 502.
Bourcart, M. 537.
Bourret 543, 549,
668, 733, 766, 780,
Bovée 405.
Bovée, J. W. 169, 193,
Bovée, Wesley 22.
Bovermann, H 34, 488.
Bovin, E. 64, 717, 795. 821.
852.
Bovis, D. v. R. 678, 695.
Bovis, de R. 97, 116, 138, 152.
154, 169, 194, 218, 273.
280, 304, 382, 388, 678,
695, 702, 704.
Bowen, E. O. 408.
Bowman 405, 455. 456.
Box, Charles R. 238, %5.
Boxer, S. 56, 667, 787.
Boxwell, W. 878.
Boyd, G. M. 842, 846, 858R
Boyd, M. L. 99, 374, 351, 405.
650.
Boys 34.
Boyster 405.
Bozeman 834.
Braasch, F. W. 422, 430.
Braasch, W. F. 329, 374, fan
Bracht 731.
Brade 435.
Bradford 86.
Brady, C. 50, 50l.
Bramann 435.
Brammer, Max 488.
Branca, A. 449, 883.
Branch, J. R. B. 218.
Branchard, E. 401, 407.
Brandao 847.
Brandâo-Filho. A. 368, 369.
Brandas, A. 99, 101.
Brandeis #6.
Brandenberg, K. 519.
Brandes 884.
Brandois 214, ?15.
Brandt 261, 330, 852, S33.
Brandt, Chr. 731.
570, 612,
iM.
1.
Brandt, Kr. 18, 21, 488, 595,
132.
Brandt, R. 258.
Brandt, Thure 396.
Brangé, F. J. M. G. 878.
Brant, V. D. 330.
Brant, W. 170, 197.
Braquehaye 369.
Brault 110.
Braun, A. 3, A. 22, 248, 256,
604, 639, 834.
Brauns, Fr. 449.
Brauser 354, 395.
Brauss, Willy 78, 609.
Braxton-Hicke 498, 669, 670,
671, 709, 748, 846.
Brennecke 725, 821, 8830.
Brenner 330, 331, 878.
Brentano, A. 401, 407.
Brenzier 230.
Bresslau, E. 717.
Bressot, E. 233, 236, 237, 258.
Bretscheider 657.
Autoren-Register.
Brooks, H. 319.
Brophy 878.
Brosch, A. 238, 248.
Brosz, Alexander 64, 78, 821.
Brosz, Sándor 106, 597.
Brouha 200, 840.
Broun, L. 22, 170, 193, 197.
Brown, L. 263, 422, 529, 584.
Bruce, W. J. 374.
Bruck 49, 328.
Brüning 258, 262.
Brüning, Aug. 34.
Brüning, F. 248, 254, 758, 765.
Brüning, W. 34.
Brüno 34, 58.
Brüstlein 34.
Brugnatelli, E. 782.
Bruhin, ©. 7.
Brun 270, 810.
Brun, Arturo 597, 602, 821,
831.
Brun, H. 22.
Brun, V. 238, 247.
Bretschneider, R. 64, 272, 395, | Bruner, M. 14.
400, 660, 667, 842, 849.
Brettauer, J. 81, 170, 193, 821,
838.
Bretz, M. 858, 870.
Breuillet, H. 88, 92, 99.
Breus, C. 454, 657, 659.
Brewis 182, 755.
Brickner 165, 280.
Brickner, S. M. 156, 838.
Brickner, W. M. 22.
Bridgeman, O. 818.
Bridgemann 44.
Brieger 202.
Briggs, Henry 116, 135, 313,
92, 723.
Brin, H. 238, 273, 358.
Brindeau, A. 156, 165, 542,
545, 647, 650, 657, 758,
775, 838.
Brink 474.
Briscoe, J. F. 248.
Brisset, G. 422, 430.
Brisson 543, 549.
Britt, J. B. 838.
Brjuchatow 580.
Broca, A. 878.
Brochin 58.
Brochocki 878.
Brockhausen, H. 635, 802.
Brocks 337, 341.
Brodhead, George L. 508, 650,
667, 676, 791, 842.
Brodsky 7, 597.
Van den Broek, A. F. P. 449.
Broese 609, 678.
Broese, Paul 609.
Broese, V. 22, 304, 445.
Broman, Ivar. 3, 5, 34, 465,
467, 502, 878.
Bromberg, P. 842.
Bromwall 218.
Brongersma 429.
Broniatowski 273.
Bronner, H. 342, 408, 420.
Brooke 102.
v. Brunn, M. 34, 45.
Brunner, Friedr. 34, 499.
Bruno, J. 468.
Brunzel, H. F. 390.”
Bryan, C. W. G. 758, 779.
Bryan, R. 358.
Bryden Gloudining 725.
Bubis, J. L. 667.
Bublitschenko, J. L. 858, 872.
Bubnoff, Peter v. 280.
Bucceri, F. 821.
Buchmann 28.
Buchner 293.
Buchstab, J. A. 238.
Buck, Jul. A. E. 678, 695.
Buck, L. 321.
Bucura, C. F. 34, 111, 116,
135.
Budde 38.
Budin 522.
Bué 78, 618.
Büchler-Dezsö 203, 280.
Buercker 692.
Bürger, L. 374, 379, 512, 743,
821, 883.
Bürker 14, 293.
Büsselberg, Ella 64, 77.
Büttner 461.
Bugbee, H. G. 331, 347, 351,
358, 434.
Bukojemsky 82.
Bukura, C. 852, 855.
Bukura, Konstantin 732, 739.
Bulkley 273.
Bullen, F. W. 878.
Bullock 243.
Bumm, Ernst 22, 27, 62, 88,
97, 99, 124, 133, 137, 139,
146, 152, 153, 179, 183,
188, 196, 197, 199, 200,
206, 209, 273, 279,
466, 478, 546, 650,
700, 732, 741, 772,
187, 789, 793, 794,
801, 802, 803, 852,
933
Bunge 523.
Bunts 230, 235.
Buquet, A. 362, 366.
Burakoff, J. 505.
Burchard 434, 439.
Burckhard 475, 480.
Burckhardt, O. 238, 732, 749,
746.
Burdick, W. P. 34.
Buresch, M. 321, 327.
Burges, A. H. 248, 255.
Burgl, G. 816, 819, 836, 874.
Burk, W. 230, 236.
Burkhard 760.
Burmeister 476, 480, 832.
Burnam, C. F. 34.
Burnier, S. 678, 795.
Burow 34, 51, 374, 379.
Burrace, W. L. 3.
Busalla 624.
Buschan, G. 810.
Buschmann, K. 525.
Busi 358, 365.
Busse, O. 809.
Busse, W. 170, 193.
Busselberg, Ella 7.
Busset 878.
Butkewitsch, T. G. 22, 395,
895, 897.
Butler, G. H. 650, 842, 846.
Butler-Smyth 94.
Butler-Smythe, A. C. 106, 868,
847.
Butzengeiger, O. 248.
Buzzi, F. 58, 86, 265, 266.
Buzzoni, R. 580, 645.
Byers, John 34, 468, 678, 700,
705, 780, 788.
Byford 340.
Byl, van der, F. W. Th. 725.
Bylicki, W. 597, 657, 662, 665.
Bylicky 34.
Byrne 185.
Bystrow, N. N. 347, 851.
C.
Caan, A. 8, 200, 208.
Cabanès 782.
Cabanne 22.
Cabot 381, 434, 489.
Cabot, A. T. 353, 355, 382.
Cabot, H. 319, 340, 874.
v. Cackovic 230, 235, 273.
Cadwell 379.
Cahen, F. 441.
Cahn, R. 488.
Caillaud, E. 116, 135.
Caillet, Ch. 337, 341.
Caird, F. M. 832, 337.
Cairis, M. N. 878.
Calderini 78, 717, 758, 878.
Caliri 64.
Calisti, Antonio 28.
Callano, M. 34.
Callmann 732, 852.
Calmann 396, 488, 678, 842.
. | Calmette 43, 428.
934
Calzolari, M. 248.
Camelot 347.
Cameron, H. C. 170.
Cameron, Mundoch 782.
Cammaert 678, 698, 725.
Camp, de la 32, 731, 756.
Campani, A. 390.
Campbell-Horsfall 113.
Candia, F. 446, 529.
Canestro, C. 667, 674, 802,
858.
Cannaday, John E. 34, 759,
65
765.
Capelle, W. 22, 258.
Cappellani 110. |
van Cappellen 371, 878.
Carell 64.
Carle 321, 327, 430.
Carlsson, Paul 725, 858, 869.
Carman, R. D. 374.
Carmany, H. S. 353.
Carmichael, E. Scott 156, 166,
182, 292, 838.
Carpenter 230, 236.
Carr 678, 695.
Carrère, M. 821, 831.
Carresco 280.
Carret 116, 184.
Carriere 878.
Carstens, F. H. G. 395, 398,
609, 838, 858.
Caruso, F. 446.
Cary, W. H. 34, 321, 827.
Casalis, G. A. 218.
Case, E. A. 227, 443.
Cash, W. L. 408.
Caspar 385.
Caspari 422.
Casper, L. 329, 329, 342, 843,
347, 351, 352, 378, 390,
398, 421, 434, 438.
Cassel, J. 519, 878.
Cassin, P. 519, 635.
a 390, 393, 422, 429,
43
Castaigne, M. J. 422.
Castello, S. V. 838.
Castiglioni, G. 811, 814.
Castle, H. E. 22.
ten Cate, F. J. 854.
Caterina, E. 789.
Cates, B. B. 395, 811.
Cathala, V. 156, 165, 166, 296,
298, 502, 508, 647, 648,
650, 652, 658, 859.
Cathcart, Ch. W. 358, 434.
Cathelin, F. 319, 330, 855,
338, 374, 377, 880, 395,
399, 408, 422, 429, 434.
439.
Catisti 243.
ʻaturani, M. 116, 170, 197.
Catz 441.
Caulk, J. R. 347.
Cautley, E. 422, 725, 85°
Cautwell, J. 819.
Cavadias 238.
Cavagnis 678.
Cazin 116, 136.
Autoren-Register.
Cealic 321.
Cecil 273.
Ceglowski 225.
Cella, Georg 647.
Cenci, Carlo 287.
Center, D. 609.
Cermanovik 706, 707.
Cerne, M. A. 258.
Cernezzi, A. 231.
Chalier, J. 231, 287, 371, 372,
392
Chalmers, A. K. 733, 740.
Chambard (de Chartres) 34,
58, 60, 111.
Chambrelent 678, 696, 878.
Champetier 561.
Champetier de Ribes 561, 705,
791.
Chappellier, A. 449.
Chapple, H. 103, 636, 817.
Chaput 22, 313, 838.
Charbonnier, G. J. 344, 845.
Charles, N. 657, 795.
Charlipp 15, 639.
Charpentier 574.
Charrier 265.
Charvin, E. 434, 438.
Chase, Ħ. M. 413, 414.
Chase, W. B. 23, 258.
Chashinsky 645.
Chassevant, A. 7.
Chassot 537.
Chatin 23.
Chaton 280.
Chatunzew 795.
Chauffard, A. 297, 298, 449.
Chavannaz, G. 157, 165, 203,
200, 401, 780.
Chavannes 554, 566, 782.
Chenhall Sa
Chéron, H. 7, 13, 153, 154,
155, 156, 200, 202, 273.
Chessin, W. 231, 285.
Chetwood, C. H. 401.
Cheval, M. 218.
Chevassu 359, 867, 368, 369,
374, 380, 422, 424, 428,
429, 430, 481, 432.
Chevassu, M. 44l.
Chevreau, A. 170, 368, 370.
Chevrier 818.
m Douglas Gordon 231,
37.
Cheyne-Stokes 545.
'Chiaje, della 636, 678, 700.
Di Chiara 342, 348.
Chiari 878.
‚Chiarugi, M. 263.
Chiasserini 359, 366.
‚Chichmanian, A. 422, 428.
Chilaiditi, D. 14.
Child 23, AN 429.
Chinkulow 270.
C'hipmann, W. W. 678, 695,
698, 700.
ié, J. L. 297, 449, 529.
N,
ww 542.
434.
Cholmogoroff, S. S. 157, aa
667, 791, 792, 838.
Cholmogorow 678, 792, 19.
Cholodkowsky 34.
Cholzow, B. N. 382, 386, 422.
Chosrojew, G. P. 231, 3%.
Chotzen 561.
Christel, P. 878.
Christen 7, 8.
Christiani 657, 666.
Christophe 706.
Chrobak 657, 739.
IChurch, H. M. 725, 821.
Chute, A. L. 337, 344, 347.
, %5,
Ciechomdski 633.
Ciechomski 633, 634.
Cifuentes 440.
Cignozzi, O. 248, 257.
Cisler 878.
Citronblatt, A. 231, 236.
Ciukumowich 353.
Ciukumowitsch 395.
Ciulla, M. 449.
Clairmont 227, 229.
Clark, J. B. 319. 338, 340.
Clarke, C. 34, 330, 332.
Clarke, J. 170, 195.
Clary, W. F. 359.
Claudius, M. 34, 319.
Claus, H. 721.
Clay 874.
Clayton-Greene, W. H. 4®.
Cleaver, H. A. 374.
Clemens 878.
Clergier 308.
Cleveland 99.
Clivio, J. 597.
Clogg, H. S. 878.
Clowes, G. H. A.
Clurg 181, 196.
Cnopf, J. 323, 326.
Cobb, F. 170, 193.
Cochez, M. 353, 780, 781.
Codet- Boisse 878.
Coen, G. 58, 795.
Coenen, H. 281, 879.
Coffey 238, 247.
Cohen, H. 859.
Cohn 445, 459, 527.
Cohn, Franz 212, 214, 21.
287, 295, 296, 300, %0.
Cohn, G. 879.
Cohn, J. 374, 378.
Cohn, Leo 542, 546.
Cohn, Moritz 8, 97, 189, 1%.
248, 256, 263.
Cohn, R. 488.
Cohn, Th. 319, 390, 393.
Cohnstein 541.
Cohrs 383.
Col 218.
Cole 16, 65, 77.
Colf 273.
Colley, F. 249, 257.
Collica 117, 136.
Collins, H. D. 434.
Collins, J. 441.
817.
Collmann 36, 322, 328.
Colmers, F. 34, 249, 256.
Colombet 542.
Colombo, G. L. 859.
Colorni, C. 34, 890, 554, 879.
Colwell 725.
Combert, J. 542, 546.
Commandeur 65, 215, 217,
382, 388, 570, 580, 604,
636, 657, 667, 677, 699,
123, 725, 784, 859.
Commiskey, L. J. J. 727, 730,
865.
Condamin 128, 312, 317.
Conklin, A. 368.
Conor, A. 357.
Constantinesco, G. 422, 429.
Conte 79.
Conzen, F. 374, 380.
Cooke, Joseph B. 465.
Coon, C. E. 879.
Cooper, D. N. 859, 872.
Cooper, S. 408.
Corant 89.
Corbett, J. F. 401, 405.
Cordero, A. 249, 257.
Corin 842, 846, 862.
Corone, A. 879.
Cortiguera, J. 157.
Coryllos 23, 65, 280, 390.
Pol Coryllos 449.
Cosme 189.
Costa, R. 859.
Costales, A. 390.
Coste, P. 759, 775.
Costes 780, 785.
Cotte, G. 238, 247, 258, 259.
Cotton, F. J. 238.
Coughlin, W. 23.
Counzil 265.
Courchet, L. 390, 893.
Courdon 879.
Cournelles, Foveau de 8.
Couvelaire, A. 308, 667, 674.
706, 711.
Cova, E. 488, 609, 796.
Cover, E. 838.
Cowell, E. M. 879.
Cowen, J. 218.
Cowper 815.
Craemer, Fr. 249, 257.
Cragin, Edwin B. 610, 628,
706, 708, 710, 714.
Craid, F. M. 23.
Craig, G. 330.
Craig, H. A. 408.
Craig, James 738.
Cramer, C. 879.
Cranwell 287.
Crede 478, 499, 727, 846, 860,
867, 872, 873.
Crede-Hoerder, C. 725, 730,
859, 872.
Creite 224, 225, 879.
Crescenzi, G. 225.
Crew, F. D. 408, 554, 838.
Crile-Elsberg 447.
Crips, Harrison 269.
Crisler, J. A. 395.
Autoren-Register.
Critchlow, J. F. 879.
Croci, C. 488, 496.
Crockette, F. S. 375.
Croff, E. O. 78, 313.
Croom, Halliday J. 117, 170,
197, 657, 678, 697, 804,
806, 806.
Cropper, J. W. 186, 195.
Crowe, H. W. 338.
Crowell, H. C. 395.
Csohany, J. 68.
Cuff 321.
Cukor, Miklós 108.
Cullen, Ernest K. 317, 375.
935
Dartigues, L. 17, 56, 117, 185,
136, 171.
Daszkiewicz 65.
ı Daude, Otto 65, 77.
Daugherty 233, 235.
Daunay 542, 678, 698.
Daunic 347.
Dautin 580.
Dauverey 610.
David, A. B. 554.
'Davidsohn, C. 592, 717.
Davidsohn, Georg 610.
, Davidsohn, H. 525, 828.
Davidson 273.
Cullen, T. S. 108, 170, 198. | Davidson, H. S. 287, 291.
Cummings, H. H. 474.
Cunston, C. Greene 117, 186,
249, 254, 330, 340.
Cuneo 383. |
Cunningham 409, 421.
Cunnington, C. Willett 56,
636
Curet, R. Ch. M. 234, 336.
Curschmann 110, 879.
Curtillet, J. 879.
Curtis 297, 298, 409, 435.
Cusmano 89.
Cuthbertson, W. 395, 898.
Cuturi, F. 337, 837.
Cuzzi, A. 87, 96, 859.
Cykowski 789.
Czablewski 8830.
Czarkowski, J. 338.
Czerny, V. 8. 93, 170, 180, 193,
197, 200, 203, 524.
Czerwenka, K. 58, 60, 102,
171, 194.
Czyborra 8, 56, 68.
Czyborra, Arthur 733, 852,
856.
Czyzewicz, Adam 541, 610,
630, 792, 796.
D.
Daels, F. 79, 117, 186, 171,
196, 210, 623.
Dahl, S. 422.
Dahl, W. 70, 76, 252, 258.
Dahlmann, A. 46, 650, 842.
Dalche 17, 82, 84, 218.
Dalmer 249, 257, 338.
Dalton, J. A. 34, 206.
v. Dam 344.
Le Damany 449.
Damm, G. 842, 845.
Damman 721.
Damsky 441.
Daniel, C. 465.
Daniel, G. 249, 759, 775.
Danielsen 745.
Danilow 97.
Danziger, F. 16.
Danziger, S. 859.
Dareste 891.
Darling 199.
Dartigue 441.
Davidson, L. K. 65, 89.
Davies, J. L. 887.
Davies, T. 717, 879.
Davies-Colley, R. 610.
Davis 231, 258, 262, 273, 299,
409, 420, 468, 486, 643,
667, 674, 706, 716.
‚Davis, A. B. 796.
Davis, Edward P. 529, 554,
636, 678, 701, 702.
Davis, Effa V. 678, 705, 725.
Dawidoff 811, 815.
Dawson, H. G. W. 879.
Dawson-Furniss, Henry 804,
Day, H. B. 357, 357.
Day, H. F. 842, 846.
Dean, J. M. H. 837.
Deane, F. 157, 165, 166.
Deanesly 429.
Debar, M. 117, 184.
Debeyre, A. 449.
Debré 422, 423, 428.
Dechanow, S. F. 333.
Decker, C. 35, 263, 265.
Declety 126, 136.
Dedman, J. E. 882.
Deguillaume, A. 395, 898.
Dehen 409, 419.
Dehillotte, P. 395, 398.
Dehn, O. O. v. 227, 231.
Dehnike, P. 667, 675, 852,
857.
Déjerine 780, 785.
Dekester 117.
Delagénière, H. 249, 256.
Delahousse 796.
Delanglade 344.
Delarche 409, 417.
Delassus 94, 157, 542, 580,
796.
Delaunay, E. 117, 157, 166,
811, 610.
Delauney 58.
Delbet, Paul 554.
Delbet, Pierre 23, 58, 87, 280,
331, 359, 367, 429.
Delfino, E. A. 238.
Delfourd 608.
Delherm 826.
Delice la Torre 35.
Delille, M. A. 23.
Delle Chiaje, S. 85, 333, 334.
Delmas, Jean 17, 209, 210,
813, 369, 563, 574, 987,
936
92, 610, 622, 685, 687,
697, 879.
Delmas, P. und J. 796, 859.
Delmes 657.
Delmes, J. 725.
Delmes, P. 725.
Delmotte, G. 171.
Delore 818.
Delore, H. 249.
Delore, X. 238, 247.
Delporte, Fr. 449, 458, 502.
Delvez, L. 287.
Dembskaja, W. E. 35, 277,
278.
Dencks, G. 879.
Le Dentu 331.
Denucé 879.
Denys 428.
Depaul 633.
Dercken, Otto 610.
Derewenko 401.
Derganc, F. 249, 256.
Dermody, L. A. 375.
Derry, D. E. 449.
Dervaux 89, 100, 554.
Dervieux 817, 820, 859.
Dervieux, F. 859, 876.
Desaux 8302.
Descemet 729.
Descomps 35, 65, 76.
Deselaers, H. 879.
Deseniss 610, 627, 668.
Desfosses 58.
Desgouttes 338, 842, 610.
Desmonts, P. 335.
Desmoulière, A. 435.
Desnos, E. 249, 257, 355, 429.
Desnoues 879.
Desplats, R. 139, 152, 847.
Dessauer, F. 8.
Desvaux 879.
Determann 8.
Deuny, Ch. F. 23.
Deus, P. 657, 804, 806.
Deutsch 142, 879.
Deutsch, F. 375, 8381.
Deutsch, H. 435.
Deutschlaender 879.
Deverre, G. 35, 117, 218.
Devèze 315, 441.
Devraigne 529, 538, 611, 879.
Deyrushinski, S. F. 231, 235.
Dhers, A. 852, 897.
Dibbelt 657.
Dick 297, 298.
Dickinson, R, L. 299, 300, 330,
409.
Didier 879.
Diebold, F. 35.
Diefenbach, H. 811, 814.
Diefenbach, J. 108.
Dienes, L. 35.
Dienst, A. 14, 219, 302, 303,
400, 541, 678, 681, 687,
691, 692. 703, 849.
Dietel 597. 605, 678. 703.
Autoren- Register.
ı Dingwell, A. 725.
i Dinnematin 321.
: Dirks, M. 219.
ı Doane, Ph. S. 117, 136,
| Doazan, J. 859.
Dobbert, Th. 23, 278.
Doberauer 258, 268.
Dobraya, R. 23.
Dobrowolski 300, 611, 650,
679, 759, 792.
Dobrowolski, E. 206.
Dobrowolski, S. 868.
Dobrowolski, W. 23.
Dobson, J. F. 231.
Dockhorn, W. 636.
Dodge, H. C. 859.
Dods, J. E. 821, 888.
Doebbelin 238.
Doederlein 106, 140, 144, 150,
152, 154, 165, 183, 190,
467, 470, 499, 527, 804,
807, 852.
Doederlein, Albert 3, 4, 23,
465, 466, 502, 847, 849.
Doederlein, Th. J. 157, 554.
Doehle 558.
Doerr, R. 36, 679.
Dohan 258.
Dohrn 476, 479, 480, 759, 764.
Doi, M. 502, 511, 554, 679,
692.
Doktor, S. 852.
Doléris 298, 582, 647, 657,
802.
Doléris, J. A. 811, 816, 838,
847, 852.
Dollinger 348.
Dominici 7, 238, 723, 724. `
de Dominicis, A. 817, 820.
Donald 287.
Donhauser 274.
Donins 251.
Donnaieski, R. 657.
O’ Donoghue, Chas. H. 450.
Donohue 563.
Donskoff, V. A. 443.
Dopple, A. 759, 779.
Dor, L. 390, 394, 554, 565,
880.
Doran, Alban 468, 658.
Doré 347, 351.
Dorn, P. 8, 321, 328.
Dornis, R. 198, 200.
Dorr, B. C. 330.
Drehmann 880.
Drennan 679, 705.
Drey, J. 238.
Dreyer, L. 14, 35, 249, Saa.
Dreyfus 97.
Driessen, L. F. 102, 171, 457,
789.
Drucuing 725.
Drummond, J. B. 238, 246,
530, 535.
Drummond, Maxwell 679.
Drumont, J. 302.
Dubinsky 658.
Dubintschik 56.
Dubois, Ch. 329, 829.
Ducasse 530, 535.
Ducuing, J. 582, 891.
Dudgeon 35, 751.
Dührssen, A. 3, 4, 591,
656, 668, 670, 682,
707, 713, 715, 725,
759, 792, 794, 802.
Duesberg, J. 450, 459.
Dufaux 35, 103, 110,
321, 326, 327, 330.
Duff 225.
Duffek, E. 35, 611, 630, 733,
E?
Dujarrier 59.
Duke 56.
Dumas, A. 821, 832.
Dumstrey, F. 468.
Duncan 673.
Dunger 14.
v. Dungern, E. 35, 167,
172, 195, 207, 210.
Dunlap, F. 390.
Dunlop, J. 859.
Dunn, A. D. 382.
Du Pasquier 423.
Duplay 108.
Dupont, Robert 611.
Duprat 35, 219.
Dupuytren 84.
Durand, M. 409, 432.
Durante, G. 280, 611,
842, 859, 880.
Durlacher 108, 811, 814.
Duron 859.
' Dusning 401, 680.
Dustin, A. P. 450.
Duval, E. 390.
Duvergey 854.
Dychno, M. 171, 178.
171,
Dorsett, W. B. 58, 107, 117, | Dyrenfurth 829.
136, 137.
Dose, Erna 468.
Douglas 627, 679, 708.
Douglas, F. R. 423.
Douglas, H. St. 759.
Douglas, John 249.
Douglas, H. Stewart 35, 238.
Douglasi 633.
Douriez 880.
Dowd 238, 274.
Downes 169, 441.
Dietrich, H. A. 65. 679, 879. Doyen 48.
Diffenbach-Rizzolo 100.
Dingels, Heinrich 317, 318.
Draper 281.
Dreesmann 263.
| E.
'Eastmann 118, 1886.
‚Eaton, G. L. 347.
| Ebeler, F. 35, 274, 503. 312.
| Ebener 679, 692.
' Eberhard, F. 650, 787.
Eberhart, F. 107, 347, S30.
Eberle 65, 249, 256.
Ebermayer 847.
Ebert, Ò. 435.
| Eberth 784.
Ebertshaeuser, Karl 592.
Ebstein, E. 435, 880.
Eccles, A. 238.
Echols, C. M. 321.
Eck 262.
Eckelt, K. 409, 419.
Eckert, Josef 611.
Eckert, Karl 481.
Eckler, R. 207, 209.
Eckstein, Emil 8, 476.
Edebohls 86, 387.
Edelberg, H. 17, 190, 205, 206,
280, 723, 859.
Edelmann, A. 319.
Edelstein, F. 520, 524.
Eden, Thomas Walls 171, 194,
195, 197, 811, 476.
Eder, A. 395, 400.
Edgar 107, 541.
Edghill, M. 465.
Edington, G. H. 880.
Edling 611.
Edmunds, A. 238.
Edner 78.
Edward 78.
Edwards, H. 334.
Edzard, D. 171, 172, 195.
Effning, F. 880.
Eggeling, v. 880.
Egg! 500.
Egloff 880.
Eguchi, T. 423.
Ehrenberg, Grete 597, 822,
834.
Ehrendorfer, E. 118, 185, 136,
157, 780, 852.
Ehrenfeld, A. 880.
Ehrenfest 679.
Ehrenpreis, E. 335.
Ehret 488.
Ehrich, W. S. 375.
Ehrlich 35, 56, 102, 319, 452,
548.
Ehringhaus 880.
Ehrmann, Rud. 14, 43, 319,
322.
Eicher, S. 780, 782.
Eichhoff, L. 842.
Eichhorst, H. 103, 390.
Eiglier, H. 880.
Einhorn 238.
Einstein, G. 231, 286.
Eiselsberg, v. 174, 232, 237,
260.
Eisenbach, M. 488, 498.
Eisenberg, H. 759, 776.
Eisenberg-Paperin 452.
Eisendraht, D. N. 359, 8364,
389, 389.
Eisendrath, D. N. 375, 878.
Eisenmenger, R. 35.
Eisenreich 503, 507, 658, 666,
804, 806.
Eising, E. H. 335, 336.
Eisler, Fr. 227, 231.
Ekehorn, G. 338, 382, 885,
409, 423, 430.
Ekstein, E. 759.
Eliot 841.
Autoren-Register.
v. Elischer 227, 229.
Ellenbeck 519.
Ellermann, V. 817.
Elliot 231, 236.
Elliot-Blake 56.
Ellis, Havelock 468, 810.
Elsner, H. L. 390.
Elten 668.
Emelianow, N. M. 97.
Emilianoff 283.
Emmons, A. Br. 476.
Emrich 65.
Enchaquet 154.
Endelmann 61%
| Enderlen 23, 233, 834, 387,
| 389, 482, 441.
ı Endes 652.
Engel 519, 804.
Engel, Emil 219, 287, 292.
Engel, R. 35, 82.
Engel, St. 465.
Engelbreth, C. 321.
Engelhard, J. L. B. 17, 555,
575, 576, 780, 785.
Engelhardt, A. v. 322, 328.
Engelhorn, Ernst 17, 35, 49,
52, 103, 104, 450, 503.
Engelmann 476, 679, 692, 701.
853, 855, 859, 871.
Engelmann, F. 725, 730.
Engelmann, G. 880.
Engman, Martin E. 543, 548.
Engstad, J. E. 345.
Engstroem, Otto 118, 158,
166, 305, 470, 474, 580,
89, 592, 650, 656, 669,
822.
Eparvier 668, 780, 784.
Eppinger, H. 3%.
Erb 860, 870.
Erben, S. 14.
Erdheim, Sigmund 65, 76, 567.
Erdös, Adolf 580. .
Erkes, F. 880.
Ertl 118, 185, 158, 165, 166,
580, 592, 611, 838, 880.
Esbach 320, 321.
Escat 485.
Esch, P. 14, 104, 423, 428,
503, 507, 515, 518, 679,
690, 724, 733, 739, 742,
759, 766, 767, 853, 856,
858.
Esmarch 715.
Essen-Moeller, Ellis 8, 82, 155,
156, 592, 593, 612, 821,
Essenson, S. J. 390.
Etienne, E. 344, 345, 442.
Eting 274.
Eulenburg, A. 817.
Eury 593.
Evan, Me. 636.
Evans, F. A. 371, 3738.
Evans, J. J. W. 23.
Evans, J. D. 530, 5834.
Evans, N. 208.
Everke 543, 546.
Ewald, P. 238, 245, 880.
Exchaquet 138, 530, 537.
937
Exner, A. 65, 107, 111, 231,
235, 258, 268.
! Eylenburg 304, 313, 679, 708.
'Eymer, H 8, 82, 85, 189,
147, 152, 153, 154, 311,
812, 515, 822, 880.
Eynard 330.
Eyre 409, 420.
Eyres, H. M. 335.
F.
Fabbri 56, 100.
Fabien, R. 441.
Fabre 158, 165, 308, 810, 543,
549, 597, 603, 604, 612,
658, 668, 683, 733, 766,
780, 784.
Fabre-Sauty 111.
Fabricius 630.
Facilides, Alexander 35, 158,
166, 580.
Faddejewa 707, 712.
Faguet 118.
Fairbairn, John S. 68, 77, 468.
Fairchild, D. S. 382, 888.
Falcone, R. 371, 8738.
Falgowski, Wladislaus 17, 35,
66, 82, 281, 474, 822, 838.
Falgowsky 593.
Falk, Edm. 8, 23, 140, 146,
152, 154, 818, 620, 880.
Falkiner 212.
Fallopi 282.
Faltin 239, 409, 420.
Famulener 503, 507. a
Fantino, G. 239.
Farbach 281.
Farnarier, G. 338, 842.
Farnsworth 880.
Farrage, J. 788.
Faucher 395.
Faugère 411, 419.
Faujas 358, 354.
Fauntleroy 249, 255, 432.
Faure, J. L. 57, 60, 172, 194,
200, 203, 206, 210, 258,
658.
Fauré-Fremiet 450.
Faurés 57.
Faust 36.
Favreul 435.
Fay, O. J. 409.
Fayet, J. Cl. 353.
Fáykiss, F. 263, 265.
Fayol 353.
Febres 36.
Federmann 231, 287.
Fedorow 847, 349, 351, 359,
362, 395, 401, 423, 441,
500, 593, 596.
Fehland 658.
Fehling 222, 335, 336, 488,
541, 543, 546, 655, 668,
707, 712.
Fehling, Herm. 465, 467. 515.
Feig, A. 759, 765.
Feissly, R. 658, 664.
om eier T
- _— | He ` vg m wm. vg,
938
Feith 86.
Fekete, Sándor 530.
Feldman, W. M. 465.
Feldmann, A. 231, 235.
Feleky, H. V. 322.
Fellaender, J. 679, 689.
Fellenberg, R. v, 488.
Fellner, L. 36, 200, 208, 396.
Felten 270, 271.
Femb 335.
Fenwick, E. H. 423, 429, 431.
Ferguson 468, 555, 805.
Ferguson, A. R. 357.
Ferguson, C. E. 650, 679, 702.
Ferguson, J. Haig 117, 118,
135, 158, 166, 281, 297,
733, 788.
Fergusson, J. H. 86, 87, 172,
182, 194.
Ferrari 75, 307, 309, 587, 612.
Ferrareti, C. 789.
Ferré 555, 612.
Ferroni 118, 135, 172, 796.
Ferroni, E. 808, 679.
Ferry, G. 450.
Fertig 258.
Feschin, W. J. 382.
Fest 335.
Fetzer, M. 658, 664, 802, 804,
843.
Feuillé 407.
Feuillié 551.
Feurer 231, 286.
Feutelais 878.
Feutrie, N. 338.
Fichara 567.
Fiebach 317, 880.
Fieber, E. L. 239, 247.
Fjedorow 789.
Field, Merton 612, 628.
Fielitz 831.
Fiessler, A. 8, 140, 152.
Fieux 36, 419, 482.
Fieux, G. 530, 718, 860.
Finck 871.
Findley, Palmer 219, 249, 254,
5p, 5874, 580, 591, 733,
817, 838.
Finger, E. 43, 319, 322.
Fingerling, G. 519.
Fink, F. v. 231, 236.
Finkel, A. 23, 733.
Finkelstein, J. 14, 36.
Finney 234.
Finsterer, G. 36, 66.
Finsterer, H. 231, 237, 239,
258, 261, 344.
Fiolle, J. 319.
Fiolle, P. 319.
Firfarow 66, 111.
Fischbein, M. 733.
Fischel, A. 450.
Fischer 102, 236,
860.
Fischer, Alfons 97, 468.
239, 415,
Autoren- Register.
Fischer, H. 881.
Fischer, L. 488.
Fischer, M. 519.
Fischer, N. 718.
Fischer, Otto 489, 496, 580.
590, 650, 796.
Fischer, W. 441, 445, 718, 719,
881.
Fischer-Dückelmann, Anna
468.
Fischl, L. 239, 246.
Fisher-Frisbie, E. 322.
Fitzgerald 118.
Fitz-Gerald, G. 215, 217.
Fitzwilliams, D. C. L. 881.
Fiuzi, N. S. 8, 9, 200, 203,
210.
Flaischlen, N. 102, 172, 194,
195, 312.
Flatau 816, 441, 489.
Flatau, G. 9, 17, 72, 77.
Flatau, S. 118, 119, 186, 137,
140, 152, 154, 178, 197,
207, 209, 210.
Flater 112.
Flaum 249.
Fleischhauer, Hans 409, 417,
555, 597, 822, 831.
Fleischmann 58, 59, 119, 124,
130, 173, 197, 207, 209,
636.
Fleischner 36.
Flesch, Karl 450.
Flesch, M. 119, 281.
Fletscher-Shaw 707, 713.
Flexner, Simon 759.
Flick 872.
Fliess 218.
Flint, A. 165, 239, 817.
Floderus, B. 225, 226.
Flöël 58, 62, 97.
Floerken, H. 258.
Florence, Willy 679, 696, 820.
Florowski, W. W. 267, 268.
Fockens 718.
Foederl 345.
Foerster, F. W. 468, 561.
Foges, A. 17, 66, 498, 707,
716.
Folliet, L. 555, 636, 643, 780,
188.
Folmer, H. R. 822.
Fomina-Argunowa 00.
Fomjo Janos 249.
Fonio, A. 231, 236.
Foot, K. 450.
Forceps 700.
Ford, W. M. 178, 197.
Fordyce 182, 805, 811.
Forel, A. 817.
Forest 177.
Forges, O. 505.
Forgue, E. 82, 84, 219.
Fornero, A. 112, 287, 291, 306, |
446.
Fischer, B. 66, 359, 359, 401, | Forsell, O. Hjson 468.
NS,
Fischer, F. 645.
Fischer, G. 338.
Forsell, ©. J. 450.
l Forssell, G. 8, 227, 229.
Forssell, Olof 503, 636.
| 139, 166, 174, 194,
Forssner, Hj, 36, 66, 77, 109,
281, 313, 330, 679, 706,
881.
Fortacin, José Blanc 239.
Fortmann, F. 881.
Fosatti, C. 249.
Foscarini, R. 811, 814.
Fothergill 36, 78, 80, 89.
Fotheringham, J. T. 409.
Fougère, M. 636.
Fournié, L. A. B. 88l.
Fournier 97, 310.
Foveau 142.
Fowler 551.
Fowler, H. H. 390.
Fowler, O. S. 249, 254, 330,
401, 406.
Fraenkel 23, 143, 149, 151,
152, 153, 154, 281, 341,
751, 753, 836, 855.
Fraenkel, A, 36, 434.
Fraenkel, Ernst 465, 467.
Fraenkel, Eugen 36, 311, 312,
Fraenkel, L. 123, 312, 316,
328, 450, 483, 484, 612,
659.
Fraenkel, M. 3, 6, 9, 140, 423.
Fraipont, F. 158, 165, 581,
589, 647, 796.
Franchini, A. 224.
Francillon, G. 860.
Francini, M. 239.
Francisco, G. de 263.
Franck, E. 36, 429.
Francke, Karl 468.
Franco, E. E. Aug"
Frangenheim 66.
Frank 896, 401, 405, 519, 659,
804, 807, 808, 822.
Frank, E. 515.
Frank, E. R. W. 409, 420.
Frank, K. 359, 366, 381.
Frank, L. 401, 405.
Frank, R. 23, 82, 84, 249, 274,
297, 299.
Frank, Robert T. 450, 459,
613.
Franke 86, 249, 257.
Franke, Carl 66, 76, 733, 755.
Franke, F. 23.
Franke, O. 23.
Frankenstein, Kurt 56, 113,
249, 250, 256.
Frankenthal 119.
Frankl 80, 152, 630.
Frankl, O. 67, 77, 119, 120,
134, 135, 136, 173, 158,
195, 215, 217, 219, 668,
679.
'v. Frankl-Hochwart 3, 5, 17.
v. Franque, O. 58, 62, 7N,
97, 98, 106, 147, 158, 163,
165, 209, 270, 274, 527,
581, 605, 668, 675, 759,
| 769, 802, 822, 871.
Franz 423.
Franz, F. 389, 389.
Franz, K. 23, 89, 100, 137,
195,
370, 624, 650, 759, 770,
796, 799, 801, 822, 838.
Franz, R. 23, 489, 503, 515,
817, 530, 535, 636, 679,
689, 690, 725, 730, 860.
Franzen, A. 315.
Fraser, W. A. 401.
Frattih, G. 289, 258, 322,
441.
Frauenthal, H. W. 860, 871.
Frazier 249, 256.
Freipont 838.
Freire, L. 441.
Frenkel, Alex 759, 765.
Frenkel, S. 359, 865.
Frerichs 541.
Freund, E. 186.
Freund, H. W. 36, 56, 58,
59, 89, 120, 135, 137, 174,
197, 209, 813, 468, 476,
133, 758, 822, 833, 860.
Freund, L. 174, 195, 201, 203.
Freund, R. 531, Dän, 680,
681, 687, 688, 699, 700,
701, 704.
Freund, W. A. 27, 174, 178,
180, 196, 346, 366.
Frey 843, 845.
Frey, E. 482,
Frey, W. 382, 387.
Freytag 743.
Frèze, P. 423, 431.
Frezouls, J. 338, 842.
Friant 224.
Frick, W. J. 613.
Fried 36,
Friedberger 732.
Friedeberg 721, 721.
Friedel 832.
Friedenthal, Georg 23.
Friediger, A. 860.
Friedlaender, W. 9, 155, 858.
Friedmann 81, 104, 258, 263,
265.
Friedmann, Ernst 67.
Friedmann, Leo 36.
Friedrich 387, 736.
Friedrich, H. 239, 733.
Friedrich, Leo 650.
Friedrich, Margarete 36, 219.
Friend 225.
Fries, Hans 67, 158, 166, 489,
498, 581, 636, 838.
Autoren-Register.
219, 274, 322, 328, 330,
332, 375, 381, 503, 507.
Fromme, W. 37.
Frommer, Victor .647, 791,
792.
Frommholz 476, 860, 872.
Frost, C. A. 519.
Fruhinsholz 555, 593, 650.
Fryszman 347.
Fuchs 65, 86, 87, 112, 306,
481, 581, 838.
Fuchs, A. 725.
Fuchs, F. 881.
Fuchsig, Ernst 96, 555, 822,
Fudge, Herbert W. >81, 822,
837.
Fuelleborn, F. 857.
Fuernrohr 881.
Fuerstner 786.
Fueth, H. 9, 21, 23, 67, 77,
141, 151, 152, 154, 215,
217, 546, 633.
Fujinami 227.
Fukase, Schukichi 159, 165,
647
Fullarton, S. 441.
Fullerton, A. M. 347, 351, 429,
476.
Fullerton, W. D. 269, 338.
Fulton, D. 375.
Fulton, J. A. 322, 397.
Funk, A. 374, 520.
Funk-Brentano 36.
Funke 56.
Furniss, H. D. 330, 347, 348,
356, 359, 364, 375, 879,
391, 394, 409, 423, 441.
Fuss, A. 287, 290, 450.
6.
Gaardlund, W. 239.
Gabszewiez 445.
Gadwin, J. H. 24.
Gaerdner, W. S. 3.
Gaertner, R. 157, 165, 207.
Gaglio 219.
Gaifami, P. jun. 175, 281,
285, 286, 409, 418, 503,
513, 531, 540, 555, 582,
642, 680, 718, 860, 876,
881, 892.
Gaillard, A. T. 375.
Frigyesi, Jos. 668, 707, 712,
802. Gaiser 618.
Gaitschmann 10.
Galambos, A. 375.
Galtak 7%b.
Gallant, A. E. 359.
Gallant, Ernest 100, 219, 317,
613.
v. Frisch 333.
Frisch, A. v. 249, 391, 393.
Frisch, O. v. 23, 881.
Fritsch 4, 6, 671, 715, 804.
Fritsche, E. 239, 247, 322,
325, 345, 346, 843, 845.
Froehlich, A. 329, 329.
Froelich 333.
Fromme 104, 256, 270, 279,
322, 328, 359, 743, 756,
768, 772, 773. Gammeltoft 508, 680, 694.
Fromme, A. 249. Ganghofner, F. 519.
Fromme, Fr. 36, 175, 194, | Gar, G. 231, 237.
Galli 36.
Gallois 207.
Gambarow, G. Q. 287, 288,
295, 680.
939
Garceau, E. 322, 830, 338,
840, 375, 878.
Gardini 423.
Gardner, A. J. 348.
Gardner, F. 319.
Gardner, H. B. 36.
Gardner, J. A. 322, 817.
Gardner, M. 375, 381.
Garfunkel 468.
Gargiulo 822.
Garin 104.
Garipuy, Robert 164, 165, 640.
Garkisch 124.
Garré 258.
Garrow, A. E. 441.
Gartner 455.
Gastaldi, M. 889.
Gasters 831.
Gaszynski, Stefan 465.
Gatch 239.
Gatellier 281.
Gatewood, L. C. 811, 815.
Gaucher 550.
Gaulier 23.
Gaulland, W. 335.
Gaupp 449.
Gauraz, E. 382, 885.
Gauss 85, 138, 147, 151, 153,
154, 209, 210, 330, 501,
659, 661, 662, 668, 803.
Gauss, C. C. 9.
Gauss, C. J. 9, 141, 145, 668,
672, 674, 787.
Gauss, J. 3, 6.
Gauthier 216, 353, 355.
Gauthner 430.
Gauvoye 310.
Mc Gavin, Lawrie 36.
Gavini, G. 3822,
Gayet 114, 348, 353, 359, 442.
Gayet, G. 401.
Gaylord, H. R. 175, 196.
Gazin 306.
Gebauer 476.
Gebele 432.
Gebhard 317.
Geddes, A. C. 359, 889, 8112,
815.
Geddes, George 733, 789.
Geiger 881.
Geiges 98,
Geis dz.
Geiser, E. 86, 88, 20, 725,
730. l
Geisse 4l.
Geissler 36.
Gelbart, M. 14.
Gelbke 89.
Gellhorn 281.
Gelli, G. 56.
Gemell, J. E. 556.
Gemmel, J. E. 636, 822, 838,
839.
Genau 67.
Genersich, G. 817, 820.
Gengon 35.
Gennerich 36.
Genouville 106, 401.
Genth 633.
940
Gentili, A. 306, 582.
Gentzen 822, 838, 851.
Georgiewsky 67, 98.
Ger, G. 556.
Ger, R. 409, 419.
Geraghty, F. T. 374, 376, 381.
Gerdes, G. 432.
Gerest 568.
Gergö, E. 239, 247.
Gerhard, M. K. 536, 637.
Gerhardt 409.
Germade, B. G. 375.
German 250, 253, 636.
Gerschun, M. M. 95, 270, 822,
838.
Gerschuny 36.
Gerson, ra 159, 582.
Gerstenberg 366.
Gerster, A. G. 30, 239, 246,
382, 885, 841, 881.
Gersuny 323.
Geuer 847, 850.
Geyermann, P. T. 409.
Ghent, M. M. 175.
Ghezzi, A. 447, 718.
Giani, E. 231, 236.
Gianuzzi 430.
Gibb, W. B. 391.
Gibbon, Fitz 212.
Gibbon, John M’. 659.
Gibbons 110, 113.
Gibson 442.
Gibson, Ch. L. 432, 434.
Gibson, G. 239, 246, 345.
Gibson, M. J. 759.
Giebler, Erwin 89, 582, 637.
Gieson, v. 136, 210.
Giffin 239, 245.
Giles, A. E. 3, 98, 108.
Gilis, P. 356.
Gill, J. M. 881.
Gilles, R. 401, 582, 680, 705,
725, 796, 860.
Gilliam, D. T. 3, 86.
Giltscher, A. 450.
Ginenewicz, A. M. 489.
Giordano. D. 485.
Giorgi, G. 239.
Giorgia 817.
Giovannetti, G. 344.
Girard 67, 240.
Giraud, E. 8348.
Girauld 543, 549, 881.
Girdleston, G. R. 432.
Girou 442.
Gitelson 582.
Gittings, J. C. 881.
Gius 36.
Giusti, G. 503.
Giokovitch 450.
Glaevecke 707.
Glasgow, M. 36, 104, 322.
Glass 219.
Gleiss 348, 392.
Glendining. B. 315, 409, 419.
Glergier 780, 7S1.
Glinski 762.
Glöckler, C. 120, 134.
Gluzinski 231, 236.
Autoren- Register.
Gmeiner 613, 839.
Gmelin, Julius 468.
Gminder 67, 303, 806, 8308,
313, 815, 822, 836.
Gobiet, J. 228.
Gocht, H. 9, 141.
Gockel, M. 281.
Godard, Jos, 24, 733, 754.
Godart, M. Jos, 24.
Godwin 58, 60.
Goebel 58, 62, 100, 489.
Goebell 36.
Goedecke 274, 839.
Goedhart, C. 110.
Goelet 220.
Goepel, Emil 267, 269, 759.
Goeppert, F. 239, 881.
Goerdes 110.
Goergens, H. 582, 839.
Goerl 37.
Goetjes 24.
Goetze, O. 159, 166.
Goetzl, A. 348.
Goffe 58, 100.
Gogoberidse 718.
Goinard 281, 302, 613.
Golach, B. 721, 721, 881.
Goldberg 851.
Goldberg, D. 725, 860, 871.
Goldberg, F. H. 67, 353, 854,
375, 380.
Goldenstein, E. 207, 210.
Goldfeld 503.
Goldfeld, Z. 525, 860.
Goldmann 39.
Goldmann, A. 258, 268.
Goldmann, E. 371, 373.
Goldmann, G. 36, 256.
Goldschmidt, Richard
651, 743, 822, 880,
Goldspohn, A. 86, 118,
398.
Goldstein, K. 120, 138.
Golgi 513, 514.
Golgis 291.
Gologowsky 9%.
Golubinin 8%.
Gonnet 159, 166, 636,
641, 651, 687, 697.
Gonzalez 359, 847.
Goodall, J. R. 252, 257,
303.
Goodman, Ch. 442.
Goodrich, B. Rhodes 239.
Goodrich, Ch. H. 432, 434.
Gorasch, V. O. 330, 348, 359,
409, 435.
Gordon, B. 839.
Gordon, S. C. 175, 196.
Gordon Bennet, C. 159.
Gordon Luker 297.
Gorham 175, 196.
Gorizontow »19.
Goroditsch 338.
Gosset, A. 57, 232, 237, 258,
263.
Gottlieb 680.
Gottschalk 9, 139, 146, 166,
637,
302,
Gottschalk, E. 141.
Gottschalk, R. 809.
Gottschalk, S. 120, 134, 137,
159, 680, 697.
Gottstein 485.
Gottstein, G. 375, 879.
Gouilloud 401.
Gouley, J. W. S. 319.
Goullioud 78, 114, 121, 128,
185, 136, 137, 304, 312.
Gouraud 422.
Goursolas 24.
Gourvitsch 368, 369.
Goutermann 37.
Gow 86, 87.
Gowland 815.
Goyder 322, 881.
Graaf 154, 155, 156, 287, 289,
290, 293, 294, 299, 302,
455, 622, 624.
Grabich, H. 159.
Grabowiecki, C. 645, 843.
Grad, Hermann 193, 391, 593.
Gradenwitz 725, 830.
Gradl, Hans 281, 582.
Graefe 468, 822, 831.
Graefe, K. 409, 418.
Graefe, M. 102, 175, 263, 468.
Graefenberg, E. 141, 152, 133,
489, 541, 668, 680.
Graeme-Anderson, H.
268.
Graessner 9.
Gräupner 95, 651, 707, 709,
715, 847, 850.
de Gräuwe, A. 348.
Graf 89, 92.
Graff, E. v. 24, 175, 196, 232,
287, 515, 817.
Graff, Erwin 531, 5368.
Graff, H. 259, 262.
Graham, C. 618.
Graham, E. A. 860.
Gram 817, 875.
Gramenitzky 337.
Grammatikati, J. N. 24, 176,
191, 194, 205, 211, 272,
359, 866.
Grandjean, A. 348, 381, 353,
858.
Granholm, R. 881.
Granstroem, K. 3%, 3%.
Grant Andrew, J. 250, 236.
Grant, H. H. 435.
Graser 230.
Grasset, E. 159, 166.
Grassmann, C. 81%.
Graul 450, 497, 461.
Graves, W. P. 98, 176, 198,
533.
Gravier 763, 784.
Grawitz, P. 216, 811, 442, 43,
444, 445.
Gray, H. M. W. 37, 199.
Green, Llewellyn, B. 24.
Green, R. M. 250, 254, 839.
Green-Armytage, V. B. 110,
645, 822.
267,
292, 673, 705, 707,822,830. | Greene, L. B. 822, 833.
Greene, R. H. 319.
Greensfelder, L. A. 811, 815.
Greensfelder-Gatewood 108.
Greggio, E. 845.
Grégoire, R. 320, 402, 441.
Gregory 87.
Greig, D. M. 220.
Greil, Alfr. 468.
Grekow 232, 237, 239, 853.
Grenacher, H. 860, 873.
Greven 725, 860.
Griffith 582, 680, 700.
Griffith, F. W. 274, 875.
Griffith, W. S. A. 556, 659.
Grigant, A. 297, 298, 449.
Grigoriu 287, 519, 523.
Grillo 503, 680.
Grinenko 87.
Grinschgl 489, 490, 492.
Groat, A. William 680.
Groboviecki 106.
Groebel 304, 759.
Groedel, Albert 484, 668, 673.
Groedel, Franz M. 227, 228,
229.
Groene& O. 556, 796, 823.
Groenendijk, M. H. J. 891.
Groenheim, J. 792.
Groening F. 838.
Grohe 851.
Gros, O. 37.
Grosglik S. 338, 341, 614.
Gross 310, 319, 322, 326, 598. |
Gross, A. 37, 43.
Gross, G. 204.
Gross, H. 859, 402.
Grosse, A. 466, 796.
Grossich 32, 45, 52, 482, 765.
Grossmann, M. 94, 651, 843,
845, 846.
Grosz, F. 689.
Grosz, J. 881.
Grote 82, 281, 314, 614, 668.
Grotenfelt, Carl 305, 306.
Groth 239, 247.
Groves, E. W. 14, 239.
Grube, Karl 146, 259, 262,
317, 335, 531, 534, 556,
93, 614, 680, 693.
Grubenmann, S. 322, 325, 811,
815.
Gruber, M. v. 489, 817.
Gruebler 319.
Gruenbaum 614, 718, 881.
Gruenbaum, D. 489, 759, 764.
Gruenbaum, O. 24, 300, 875,
476, 479.
Gruenebaum, M. 107.
Gruenwald 375.
Gruetz, Otto 733.
Grucetzner 853.
Grunert, E. 37, 319.
Grusdew, D. 24, 402.
Grussendorf 330, 332.
Gruszezynski 212.
Grzankowski 98.
Grzanowski 112.
Guardia, O. P. 447.
Guéniot, P. 3, 466.
Autoren-Register.
Günther 176, 196.
Günther, Konrad 466.
Guentsch, C. 817, 820.
Guerdjikoff 537.
Guerin-Valmale 556, 557.
Guggenheimer, H. 811, 816.
Guggisberg 37, 104, 274, 278,
322, 515, 817.
Guggisberg, Hans 468.
Guiard, F. P. 356.
Guibal, P. 24.
Guibe, M. 428.
Guiccardi, G. 759.
Guicciardi, Giuseppe 308, 450,
481, 503, 858.
Guidi, e G. 518.
Guidone 343, 348,
Guillemard 683.
430.
Guirauden 128, 162, 163, 166,
586.
Guistı 583.
Guiteras, R. 320.
Guizetti, P. 860.
Guldjoglu, A. 322, 325.
Gulecke 264, 264, 265.
Guleke 264.
Gummert 468, 828.
Gunn, S. P. 348, 409.
Gunn, T. C. 450.
Gurney, A. L. 651.
Gurrieri, Rafaello 450.
Gushee, Edward E. 310.
Gussakow, L. 67, 274, 792.
Gussallow 647.
Gussew, W. 489, 490, 728,
Gutherz, S. 450.
Guthrie, D. C. 823.
Guthrie, L. 881.
Gutmann, S. 288, 881.
Gutzeit, G. 250, 257.
Gutzmann, F. 86, 159, 166,
383, 647, 651, 796, 839.
Guy, W. 37.
Guyonneau, F. A. 410, 419.
Guyot 419.
Guzzoni 668, 707.
Guzzoni degli Ancarani,
659.
Gwynn 420.
Györy, Ilona 87.
H.
Haagn, Th. 250, 256.
Haardlund 246.
Habercorn 371, 372, 382.
Haberda 874.
v. Haberer 379, 380, 386.
Haberer, F. 141, 152.
Haberer, H. v.
236, 237, 375,
Hachner, A. 668.
Hacker, V. v. 232, 240.
Haddenbrock, E. 176, 193.
Hadelich 881.
382, 385.
À.
9, 226, 232,
941
Haeberle, A. 597,
760, 769, 882.
Haeberlin 59, 348.
Haecker, Val. 469.
Haedicke 322, 327.
Haendly 152, 153, 154.
Haendly, H. 149.
Haendly, P. 142, 151,
860.
Haenisch 9, 140, 151, 152, 484.
Haenisch, G. F. 142.
Haertel, E. 102, 176, 196, 557,
725.
Haessner 882.
v. Haffner 224, 225, 240.
Haffner, E. L. 435.
Hafford, G. C. 382.
Hagan, M. 435.
Hagen, F. 322, 328.
Hagen, G. J. 469.
Hagentorn 859.
Hager, G. 490, 823, 830.
Hagerty, J. F. 382.
Haggard 240.
Hagner, F. R. 385, 348, 371,
372.
Hahl, C. 490, 496, 680, 707,
839.
Hahn, G. 817.
Hahn, M. 171, 201, 450.
Haim 250.
Hake, M. 232, 237.
Halban, J. 5, 89, 98, 95, 142,
158, 159, 165, 302, 604,
847, 850.
Halban, V. 780, 781, 853.
Haldane 864.
Halfern, G. v. 24, 847, 852.
Hall, Morton E. 816.
Hall, Walker 680, 698.
Haller, A. 725, 882.
Haller, M. 142, 153, 154, 226.
d’Halluin 143.
Halsted 240.
Hamann, C. A. 383.
Hamant 261, 262.
Hamburger, W. W. 176, 196.
Hamilton 86, 87.
Hamm 487, 488, 490, 493, 742,
751, 768.
Hamm, A. 518, 734, 738, 853,
856.
Hammerschlag 823.
Hammesfahr, A. 232, 236, 882.
Hammond, F. A. L. 322, 325.
Hammond, Frank C. 8306.
Hamond Lackie 806.
Hamonic 338, 342.
Hanasiewicz, O. 344.
Hanau 415.
Handtke, R. 288.
Haneberg. J. 721, 722.
Hannes, Walter T 112, 176,
194, 270, 288, 503, 614,
680, 717, 722, 722, 725,
742, 789, 823, 829.
Hanras 281.
Hans 58, 61.
Hansemann, S. v. 450.
605, 718,
176,
942
Hansen, Svend 177, 204.
Hanser, R. 264, 265.
Hantke, R. 37, 177, 220.
Happich 24.
Harbitz 442.
Hardouin, P. 240.
Hare, H. A. 37, 490.
Harpster, C. M. 348, 351, 391.
Harrar, J. A. 680, 705, 797.
Hare, P. 725.
arrigan, A. H. 784.
Harris, B. 348, 852, 359, 560.
Harris, T. H. 882.
Harrison 680, 700, 707.
Harrison, G. T. 883.
Harrison, L. W. 324.
Harrison, S. G. 720.
Hart, B. 720.
Hart, C. 121, 135.
Harte, G. 160, 841.
Hartmann 368, 869, 381, 557,
865, 593, 669.
Hartmann, E. 358, 8358.
Hartmann, Henri 383, 385,
557.
Hartmann, J. P. 669.
Hartmann, K. 112, 121, 160,
166, 274, 326, 583, 839.
Hartung, J. 396, 398.
Hartvig-Moeller 490.
Hartwell 240, 246.
Hartz, H. J. 316.
Harvey, Th. W. 377, 381.
Harythorn, Zahebel 310.
Harzbecker, O. 410, 421.
Harzer, A. 792.
Hashinski, P. H. 882.
Hasselbach, K. A. 503, 509.
Hastings, Tweedy E. 797.
Hastings, Th. W. 423, 431.
Hastreiter, J. 469.
Hatch, E. R. 410.
Hau, Fritz 669, 853, 887.
Hauch, E. 371, 372, 490, 593,
680, 785, 797, 823, 862, 868.
Haudeck 201, 229, 230.
Haudek 227, 228.
Haultain 681, 695, 755.
Haultain, E. W. N. 614.
Haultain, F. W. N. 17, 274.
Hauptmann, Emil 450.
Hausen, Henry 490.
Hausen, M. P. 490.
Hauser 476, 479, 480.
Hausmann, T. 228, 232, 237,
240.
Hauswaldt, H. 297, 298.
460.
Havestedt, A. 121, 135.
Hawes, A. T. 823, 887,
Hawkvard, A. 760.
Hayashi, A. SC
Hayden, J. R.
Haykem, J. H. Se
Haykens 823., N37.
Haymann 353. 823, 837.
Havnes, L. W. 860.
Havthorn 311.
Head 17.
839.
882. |
Autoren-Register.
Healy, D. J. 481.
Heaney 220.
Heard, R. 681, 696.
Hecht, A. F. 44.
Heckner, Fr. 450, 458, 519,
523.
Heckwolf 557.
Henschen, C. 267, 269.
Henschen, R. 24.
Hepburn, T. N. 375.
Hepner, G. 410, 417.
Herb, J. C. 38.
Herbrand 597.
Herczel, E. 67, 360, 865, 410.
Hedley, J. P. 78, 98, 531, Heresco, P. 348.
534.
Hegar, Karl 62, 63, 78, 98,
149, 154, 222, 369, 470,
515, 645, 793, 845, 850.
Hegler 860, 875.
Heidenhain 62.
Heije, C. J. 882.
Heil 147, 469, 651.
Heil, Karl 474, 490, 497, 787.
Heile 58, 62, 250, 253, 267,
269.
Heiligtag 232.
Heimann 70, 112, 122, 185,
274, 490, 707, 882.
Heimann, Ernst 24, 469.
Heimann, Fritz 37, 121, 515,
637, 718, 719, 734, 760,
776, 790.
Heineck 281, 288.
Heinemann, J. 177, 195, 207,
210, 778.
Heinrich, A. 37, 56, 322, 327.
Heinrichsdorf, P. 503, 681,
693, 696.
Heinrichsdorff, A. 177.
Heinricius, G. 102, 212, 214,
215, 615, 843.
Heinsius, F. 89, 100, 110, 274,
328, 333, 334, 345.
Heising, J. 121, 135, 186.
Heitz 333.
Heitz-Boyer, M. 422, 423, 428,
429. 430, 432,
Heitz-Boyer, N. 320, 333, 334,
351.
; Hell 485, 490.
Hell, L. 485, 486, 637, 643.
Helle, H. 637.
Hellendall, H. 37.
Heller, F. 525, 528, 558, 730,
860, 861, 868, 882.
Hellier, J. B. 94, 160, 166,
308, 651, 659, 843, 847.
Hellström, Nils 250, 287.
Hellwig 264.
Helm, H. 38.
Helme, W. 669.
EEN Anton 144, 177, 194,
457, 490, 496, 635.
ı Henke, Fr. 177.
Henkel, M. 67, 77, 98, 121,
135, 138, 143, 146, 152,
1533, 204, 288, 583, 584, |
593, 615, 651, 659, 773,
197, S01, 839.
Henneberg 537.
Henneguier, A. 861, 882.
Henrici, A. T. 391.
Henrotay. M. 760, 77a.
Henry, Viktor 383, 385, 557,
KU)
v. Herff, O. 9, 38, 138, 142,
148, 145, 147, 151, 193,
485, 486, 525, 327, 637,
648, 725, 726, 729, 730,
740, 861, 868, 869, 872.
Herfurth, P. 718, 882.
Hergenhahn 9.
Hergott, A. 823, 831.
Herman, E. 94, 100, 148, 432.
Hermann 380.
Hermanns, L. 383, 383.
Hernaman-Johnson 442.
Herrenschmidt, A. 177, 207.
209, 210.
Herrenschneider 476, 479, 706,
707, 717.
Herrgott, A. 160, 570, 594,
598, 604, 720.
Herringham, W. P. 410.
Herrmann 513.
Herrmann, E. 503, 810, 531,
536.
Herrmann, O. 391, 893.
Herschel 56.
Hertel, W. 121, 177,197, 2
209.
Hertle, J. 348.
Hertwig, O. 466.
Hertwig, R. 503, 12.
Hervier, F. F. A. 348, 350.
Herxheimer 316, 423, 42,
444.
Herz, E.
Herz, P.
715.
Herzberg 113.
Herzenberg-Reichmann, J.
348.
Herzfeld, K. A. 802.
Herzog, L. W. 823, 836.
Herzog, M. 24, 157, 165.
Hess, A. F. 240, 247, Sëll,
882.
Hess, O. 410, 415.
Hesse AN, 260, 338.
Hesse, E. 226, 228.
Hesse, Otto 232, 237.
Hessel, K. 391.
Heubner, O. 891.
Heully, L. 204.
192, 847, 830.
86, 267, 269, ;U..
Heuser, Th. 515, ale, 825,
829.
Heusner, H. L. 58, 61, 402
871.
Hewsson 624.
Heyde, M. 248, 250, 253, 234.
Heymann rý 113, 432, 433.
Heymann, A A. 423.
Heynemann, Theodor 9, 148.
J `
Autoren-Register. 943
281, 284, 286, 468, 503, Hoepfner, Edm. 240, 246. Hondard 245.
Honig, J. G. A. 490.
511, 681, 692, 707, 734, | Hoermann, Albert 68.
Hoerrmann, A. 17, 24, 38, | Hoover, A. R. 882.
Hopkins, J. Gardner 212, 214,
102, 250, 257, 281.
Hoevelmann, H. 651, 656. 215, 615, 681, 702.
. 797, 839.
Hofbauer 59, 98, 259, 262,
396, 400, 451, 490, 494,
503, 651, 681, 704, 849.
Hichens, $. 23
Hickey, . M. 516 Van den Hoeven, P. C. 1. Horand, R. 143, 322, 828.
Hicks, Ph. 396, 398 82, 84, 102, 290, 484, 558, Horand-Fayol 98.
Highsmith, J. F. 410. 566, 722, 722, 780, 781, | Horn, o i21, 122, 177, 178,
Hildebrandt, wW. 259, 809. 204, 212, 280, 282, 288,
Hilferding 531. 297, 314, 315, 447, 448,
Hilferding-Hoenigsberg» Mar-
ret 531,
Hilffert, Walter 38 Hofer, G. 29. 682, 797, 798, 866.
Hilgenreiner, Hoff 50. Horner 870.
Hoffa-Joachimsthal 9. Hornowski 25, 402, 407.
Hill, R. A. P 14
Hill, W 232, 285 Hornstein, F. 25,
Hoffmann 274, 861
Hilligenberg 476, 480. Hoffmann, A. 38, 729, 760, | Horst 875.
Hilpert, R. 882. 869. Horvath 706, 707, 709, 720.
Himmelfarb 734. Hoffmann, H. 240, 250, 255. Horvàth Mihály es Kalledey
Hinselmann, H. 659, 666. Hoffmann, Jenö 122. Lajos 73
Hosemann 346.
Hosmer, Ch. 98.
Hosmer, C. S. 882.
Hotaling, Albert 681, 699.
Hotchkiss 264, 362.
Hoffmann, K. 882.
Hoffstroem, K. H. 50.
Hofmann 247.
Hofmann, A. 240, 249, 250,
256.
Hinterstoisser, H. 24, 847.
Hintz, Walter 651.
Hinz, R. 240.
Hinze, F. 322.
Hippel, V- 882.
Hirsch 102, 669, 726, 728. Hofmann, K. v. 322, 827, 718.
Hirsch, Albert 68. Hofmann, M. 240
Hirsch, Ch. S. 320, 861, 871, Hofmann, R. v. 24, 38. Houdard, L. 233.
Hofmeier, M. 68, 597, 605, Hourtoule, V. 950, 396, 398.
659, 665, 710, 790, 791. Hovelacque, A. 833, 334, 349.
Hofstätter, R. 220, 451, +98, Howell, S. 25. .
, H. G. 143. 615, 627. Hower 220.
Hirsch, J. 38, 490, 497, 503. | Hogge 356, 429. Howlett, E. H. 201, 203.
Hirsch, L. 707, 716. Hoguet 240, 246. Hoxie 240.
Hirsch, Max 38, 469, 531, 538, | Hohlweg 423, 424, 428. Huber 888.
598, 606, 615, 629, 823, | Hohmann, W. 38. Huber, J. Ch. 240, 947.
831, 835. Hohmeier 383. Huber, W. H. 410, 415.
Hirschberg 270, 799. Hohn van Doren Young 583. Huebner, H. 882. `
Hirschberg, A. 38, 220. Hoke, E. 232. Huebscher 882.
Hirschberg, O. 9, 177, 194. Hollaender, Jenö 383, 388, Huebschmann 38, 853.
Hirschel 24. 583, 637, 681, 704. Hueffell, A. 38, 104, 274, 322.
Hirschfeld, H. 177, 195, 526. Holland, C. L. 335. Huessy, P. 38, 419, 732, 784,
743, 743, 744, 749, 751,
Hirschfeld, M. gll. Holland, J. W. 809.
228, 240, 879, Holland, Thurstan 142, 353, 760, 780, 781, 853, 855,
8
Hirsch, E. 490, 496.
Hirsch, Georg 9, 360, 864, 847.
Hirschsprung
881, 886, 890, 892. 355. 856.
Hirst, John Cooke 56, 59, 61, | d’ Hollander, F. 882. Huetelson 89, 98.
681, 702, 760, 770. Holleman, W. 50, 58, 79, 87, | Hueter 882.
Hirt 387. 102, 109, 110, 111, 171, Huettenbach 232.
Hirtz, E. 177, 197. 191, 216, 314, 325, 594. Huettner 275.
Hirudin 773. Hollenbach 250, 251. Hug, E. 38.
Hitschmann, F. 83, 84, 220, Hollister, C. 504. Huggins, R. R. 760.
447, 787 Hollmann, Hugh, A. Baldwin’ 38.
Hollos, J. 220 Huguenin, B. 451, 454, 504.
Hitżrot, J. M. 402, 861.
Hoche 214 Hollos, M. J. 220.
Hollweg 94. Hull, W. 780, 782.
Hochenegg 66, 173, 240.
Hochstein Holmgren 14. Hulles 16.
Hock 426. Holms, A. N. 161. Humbert, F. 809, 811.
Hodder, A. E. 861. Holst, v. G. 24, 59, 61, 94, | Humiston, win. H. 659.
240, 651 Hummel, E. 718, 883.
Hodgkin 217.
Hoefer 100. Humphery, E. M. 726.
Humphries, F. L. 9.
Humpstone 490.
338, 341, | Hunner, G. L. 364. 410, 420.
Hunter, W. 38, 322, 469.
Huntingdon, J._L. 476.
Hunziker 520, 522.
Husey, P. 410.
Hussey, Augustus A. 160, 165,
583, 700, 792, 839, 853.
60
Holste, C. 104, 681, 702, 843.
Hoch), E. 3, ð, 452, 459, 466. | Holz, F. 669, 787.
Hoehl, H. 637. Holzapfel 56, 669.
Hoehne, O. 9, 24, 38, 177, Holzbach, Ernst 24,
178, 288, 290, 707, 760, 852, 370, 389, 417, 430,
774. 598, 613.
Hoelder 86. Holzinger, F. 38.
Hoelscher, F. 232, 236. Holzknecht 197.
Hoennicke 568. Homburg, A. 375, 379, 423.
Hoensch 8. Homuth, O. Ho
Jahresber. f. Gynăk. u. Geburtsh. 1912.
944
Hutchinson, W. 442.
Hutchison, R. 375.
Huzarski 26, 122, 615, 681,
707.
Hyman, A. 353, 374.
I und A.
Jaborowski 98.
Jaboulay 122, 135, 328, 346,
485.
Jaches, L. 375, 379.
Jackson, W. 323.
Jacobs, Charles 204, 206, 220,
388, 734, 797, 839.
Jacobsohn 883.
Jacobsohn, M. 319, 321.
Jacobsohn, S. D. 659.
Jacobson 281, 598, 804, 807.
Jacobson, W. L. 848, 850.
Jacoby, M. 363, 598, 823, 831.
Jacquard, H. 323, 328.
Jadassohn 43, 319, 322.
Jacger 726, 729.
Jaeger, A. S. 297, 299.
Jaeger, F 338, 841, 410, 419,
913, 8X61, 870.
Jaeger, Oskar 500, 501, 659.
Jaegerroos, S H. 451, 460.
ag erroos, B. M. 220.
Tag om 78.
oub 281.
de 38.
Jakobson, L. 86.
Jakowski, J. 883.
Jalaguier 883.
Jalifier 305.
James 633.
Jamiesen, W. R. 410.
Janczewski, St. 95, 823.
Janet, J. 323, 326, 809.
Janezewski, W. 812.
Janosik, S. 451.
Janssen, P. 232, 330, 332, 333,
334.
Janus 9.
Japie 817.
Jardine, Robert 466, 637, 647,
681, 734, 739, 760.
Jarisch, A. 515, 81%.
Jarowoj 38.
Jarzew 681.
Jaschke 465, 504, 558.
Jaschke, Rudolf 122, 136, 469.
Jaschke, R. Th. 335, 336, 525,
635, 790. 861, 872.
Jaschke, Th. 5, 17, 38.
Jastirebow 451.
Jastrebow 481.
Jastrzebski, H. 615, 682.
Jauregg, W. v. 17.
Jaworski, J. v. 102, 281, 469,
317, 819. 848, $52.
Jayle, F. 38. 110. 274,
Jazuta, K. 396, 397.
Ibrahim 861, 883.
Jeanbrau, E. 353, 442.
Jeanne 201, 208.
300.
Autoren-Register.
Jeannel 402, 432.
Jeannency, G. 860.
Jeanneret, L. 212, 215, 281.
Jeannin 823, 861.
Jeannin, C. 3, 368, 370, 466,
734, 756.
Jeannin, M. 734.
Jeanselme 548.
Jeger 373.
Jelkin, M. W. 38, 277, 278.
dellet 89, 100, 306, 760.
Jellett, H. 122, 131, 135, 212,
214, 215, 338, 341.
Jellinghaus, Frederic 68, 615.
Jellinghaus, C. Frederick 637.
Le Jemtel 259, 318, 432.
Jenckel 356, 435.
Jenko, J. 240.
Jensen, Joergen 797.
Jensen, V. 15.
Jentter, H. 4, 7, 10, 12, 13,
14, 18, 20, 21, 22, 23, 24,
28, 30, 31, 32, 33, 34, 35,
36, 37, 38, 89, 40, 41, 42,
43, 44, 45, 46. 47, 48, 49,
50, 51, 52, 53, 54, 55, 56,
57, 58, 65, 66, 67, 74, 80,
82, 83, 89, 90, 91, 94, 95,
96, 97, 98, 102, 103, 106,
108, 109, 110, 111, 112,
113, 115, 125, 179,
184, 191,
205, 208,
270, 273,
277, 279,
284, 288,
295, 299,
304,
317,
345,
362,
396,
441,
470,
482,
, 493,
505,
, 2l, 8
588,
KH
608,
622,
639,
653,
671,
686,
710, 718,
123, 726, 731.
T37, 798,
Ch 198,
, 796, 797, 799,
804, 805, 825,
HAN, 883, 886, 891.
Jeremitsch 410.
Jerusalem, M. 9.
‚Jervel 350.
Jessup 216, 217.
Jessup, Hodgkins 17.
Jewstifejewa 39.
638,
658,
663,
683,
709,
722,
735.
790,
Jhm, Eduard 25, 160, 165.
474, 583, 747, 839.
Jianu, Amza 59, 61. 267, 269.
Jianu, J. 360, 366, 389.
Iljin 734.
Iljin, A. J. 360.
Iljin, F. N. 500.
Una 94.
TIkewitsch 788, 789.
Illner 316.
Illstein, R. 681, 704.
Illyes, G. v. 348, 365, 402,
410, 421, 423, 429, 435.
Imbert 344, 360, 435. 442.
Imchanitzky-Ries, M. 221.
Immelmann, M. 10. 143, 151.
152, 154, 228, 360.
Impallomeni 817.
Ingebrigtsen 344.
Ingersleben, v. 823, 832, 837.
Ingraham 531, 587.
Inouye, K. 504, 512, 823, 828.
Intleköfer 707.
Joachimsthal 883.
Joannovics, G. 178.
Job 217, 598.
Jochel, Chana 68.
Joellen 104.
Joergensen-Wedde, Dora 558.
Joetten, K. W. 69, 671. 735.
738, 748.
Joahnnessian 439.
Johannsen, Th. 39, 102, 178.
196.
Johansen 883.
Johansson, Sven 410, 418,
898, 574.
John 39, 56.
John, R. L. 647, 787.
Johnson, C K. 410.
Johnson, G. P. 861.
Johnson, Sven. 281.
Johnston, A. 734.
Johnston, M. C. 360.
Johnstone, R. W. 669, 681.
689, 805.
Jolly, R. 17, 25, 39. 57, 650,
Goal, 652, 654, 669. 707,
T17. 797, 799, 802, 822.
Joly 86.
Jones, H. M. 68, 232.
de Jong 301, 891.
Jonges 699, 660.
Jonnesco 39.
Jordan, Alfred C. 240, 338.
Jordan, J. F. 735, 791.
Jordan, Rose 681.
Jordan, W. H. 86l.
Joseph, Eug 57. 330, 360, 375,
378, 410, 421.
323.
25.
Josephsohn, J.
Josephson, C. D.
89, 96. 98, 593,
651, 797, BIZ,
Josephy, H. 883.
De Josselin de Jong, R.
226, 274.
Josserand 435.
Jouin 281.
30, Ac,
598, 637.
Jourdan 243.
Joussevitch, L. 558.
Jouve, P. A. 883.
Ipsen, C. 861, 873.
Irons, E. E. 39.
Isabolinsky, M. 178.
Isbruch, H. 8346.
Iselin, H. 10, 143, 152, 240.
Isenberg, E. 39.
Ishida 419.
Ishiwara, K. 504.
Isidori 335.
Isobe, K. 383, 386.
Israel 378, 386, 387.
Israel, J. 360, 865.
Israel, W. 371, 873, 421.
Judd, E. S. 25, 348, 850.
Judd, Hollister C. 504.
Judt 375.
Juedd, E. S. 25, 31,
Jukelson, M. B. 240.
Julchiero, A. 515, 531, 536.
Julian 435.
Jundell, J. 20.
Jung 290, 575, 707, 712, 797,
804, 883.
Jung, Paul 598, 637, 824, 835.
Jung, Ph. 10, 39, 68, 82, 85,
98, 104, 122, 135, 148,
151, 154, 8301, 660, 664,
669, 674, 752.
Jung, P. H. 221.
Junghanns, O. 39, 323.
Jungmann 201.
Jurasz 240, 247.
Just 89, 100.
Jutaka Kons 567.
Juvura 59, 63, 98.
Ivanoff, M. 504.
Ivens 86.
Ivovesco, Henri 288, 294.
Iwanoff 451.
Iwanow 718.
Iwanowsky 616.
Izar, G. 178, 195.
K.
Kaarsberg 122, 178, 204, 282,
288, 297, 315, 797.
Kaczander, J. 346.
Kaefer, N. 250, 256.
Kaemmerer 175.
Kaercher, Max 469.
Kaestner, S. 883.
Kahl, W. 809.
Kahn, Friedel 504, 512.
Kahn, M. 118, 353, 410, 442,
445.
Kahrs, N. 858.
Kaji, K. 338, 342, 661.
Kaiser 356, 839, 848, 850, 883.
Kaiser, L. 25.
Kaiser, W. A. 122, 134, 135.
Kaiser, W. O. 212, 214, 215.
Kaiser-Strobach 102.
Kaiserling, W. 320.
Kakels, M. S. 396.
Autoren-Register.
Kakiuchi, S. 320.
Kakuschkin 469.
Kakuschkin, V. M. 15, 89, 210,
274.
Kakuschkin, N. U. 360, 361.
Kalbanowsky-Korotkina, J.
883.
Kalefeld 491.
Kalima, Tauno 451, 457, 558,
| 669, 839.
‘ Kallius 883.
Kallmann 681, 704.
| Kalmanowitsch, Frida 543.
' Kalmanowski 178, 195.
Kalmus, E. 809.
Kalmykow 792, 798, 797.
| Kaltenbach 540, 541.
ıKamann, K. 68, 78, 89, 100,
122, 185, 208, 210, 275,
465.
Kamberg, D. J. 890.
Kamboroglou 104.
Kaminer 504.
Kamperman, G. 178, 19.
Kannegiesser, N. S. 451, 457,
809.
Kapferer, Richard 681, 695,
01.
Kaplan 98.
Kaposi 442.
Kappis, M. 383, 385.
Kapponeg 25, 275.
Kapsammer 380.
Karakos 281.
Karewski, F. 240, 247.
Karlin 883.
Karo, W. 323, 827, 424, 431.
Karpel, L. 319.
Kars, M. 68l.
Karwowski, A. 10.
Kasemeyer, Erich 240.
Kassowitz, M. 861, 883.
Kastelian-Kastelianski 797.
Kastle, J. H. 481.
Katsch 25.
Katz 281, 285, 735.
Katz, G. 25.
Katz, Tobias Friedrich 160,
166, 584, 588.
Katzenbogen, C. 39, 515.
-| Katzenbogen, G. 681, 744.
Katzenellenbogen J, 861, 872.
Kaztenstein 681.
Kaufmann 70, 106, 130, 532,
>40.
Kaufmann, B. 288.
Kaufmann, H. 760.
Kaufmann, M. 469.
Kaul, A. 726, 824, 829.
Kauntze, W. H. 240.
Kausch, W. 40, 178, 196, 241,
247, 260, 387, 760, 775.
Kautzsch 451.
Kawasoye, M. 288, 292, 402,
404, 405.
Kayser 232, 236.
Keator, Harry, Mayham 532,
669, 676.
Kecker, Gotthard 491.
945
Kedzierski, A. 760.
Keefe, J. W. 410.
Keetmann, B. 201, 208.
Keferstein 832.
Kehr, Hans 241, 244, 245, 259,
260, 262, 263.
Kehrer 804, 807, 846.
Kehrer, E. 485, 491, 558, 571,
669, 675.
Kehrer, F. A. 40, 81, 112, 214,
275, 410, 798, 883.
Keiffer 616.
Keil 315.
Keilpflug 40, 104.
Keim 637, 789.
Kelen Bela 144, 151, 152, 198,
199, 200, 210.
Keller 275, 412, 681, 682, 701,
703, 812, 815.
Keller, A. 326.
Keller, B. 17, 78, 83, 84, 108.
Keller, R. 221, 288, 293, 402,
406.
Kelley 340.
Kelling, G. 232, 336, 241, 755.
Kellner, H. 660, 665, 812,
814, 883.
Kelly 624.
Kelly, H. A. 335, 836, 359,
368.
Kelly, R. E. 40, 88, 137, 218.
Kelsey 267.
Kennan, C. B. 441.
Kennedy, B. 361, 366.
Kennedy, R. 861.
Kennel, W. 483, 760, 765.
Kenny, F. H. 824.
Keppich, Jozsef 346, 347, 558.
Keppie 805.
Kermauner, Fritz 4, A 17, 63,
79, 80. 98, 108, 187, 198,
288, 383, 388, 451, 465,
682, 699, 718, 812, 813,
883.
Kern, M. 224.
Kerness, S. 726.
Kerr, H. N. 883.
Kerr, Munro 232, 584, 616,
624, 682, 695.
Kerschensteiner 415.
Kersmackers 430.
Van Kersteren 275.
Kervily, de 883.
Ketcham, J. M. 221.
Key, A. 516.
Key-Aberg, A. 504, 824, 828.
Keyes, E. L. 349, 352, 376,
379, 381, 817.
Kezmarsky 788.
Kjargaard, S. 212, 314, 447.
Kickham, Ch. F. 883.
Kidd, F. 335.
Kieffer 504.
Kiel, Rudolf 707.
Kielleuthner 354, 424, 427.
Kienböck 12, 197, 228.
Kjer-Petersen 410, 420.
Kieselbach 102, 241, 247.
Kiesin, H. 637.
60*
946
Kilvington, B. 361.
Kindt, Fritz 68.
King, J. E. 735, 758, 853, 856.
Kinoshita 179.
Kipping, Fritz 660, 663.
Kirchhoff, W. 40, 761, 776.
Kirchner, W. C. G. 40.
Kirkley, C. A. 383, 888, 682.
Kirmisson 333.
Kirschberg, F. 10.
Kirschner, M. 25.
Kirste 106, 817, 819.
Kirstein 476, 479.
Kiutsi. Miki 297, 299, 682,
688.
Klaatsch 312.
Klages, R. 25, 79, 121, 122,
De 270, 558, 616, 65l,
824.
Klapp 32, 48, 49.
Klar 883.
Klauber, Oskar 361, 366, 396.
98, 809, 824, 835.
Klauhammer, Wilhelm 311.
Kleemann 616.
v. Klein 79, 140, 152,
165, 197, 209, 282,
476, 483, 984, 616, 850.
Klein, Bruno 532, 543, 546.
Klein, B. G. 323.
v. Klein, C. U. 584, 651, 839.
Klein, G. 40, 144, 221.
v. Klein, K. U. 122, 134, 135,
160.
Klein, S. 40.
Klein, W. 40.
Kleinhans 451.
Kleinschmidt 40.
Kleinschmidt, H. 20.
Kleinschmidt, O. 435.
Klemm 232.
Klemperer G. 179, 265.
Klepatsky, O. 40.
Klien., Rud. 469.
Klimeck 104.
Klingmueller, V. 323, 327.
Klippel 241.
Klitzsch, F. 25.
Klıx 843, 846.
Klopper, Z. D. 371.
Klose, E. 228.
Kloster, R. 726, 862.
Klot, B. v. 824, 836.
Klotz 498, 660, 666.
Klotz, M. 335, 337.
Klotz. R. 25, 212, 214,
275, 317, 761, 776.
Kluge 824, 832.
Klukow 402. |
Klumker, J. 926. |
Klussmann, H. 410.
Kiynens 144, 192. |
Knack, Andreas 204, 206, 584, |
647.
Knages, R. L. 616, 839.
Knape 883.
Knapp, Ludwig 5, 97, 465,
466.
Knauer 491.
154,
468,
21»,
i
Autoren-Register.
Kneise 349, 352.
Knierim 682, 708.
Knipe 90, 660.
Knoepfel 478.
Knöpfelmacher, W. 862.
Knoke, Adolf 735, 853, 856.
Knoop, A. 824, 836.
Knoop, C. 617.
Knorr 349, 852.
Knowlton, A. B. 361.
Knox, J. H. M. 884.
Kobelt, P. 323, 328.
Kobert, R. 809.
Koblanck, A. 137, 145, 146,
160, 166, 209, 584, 651,
135, 752, 824, 834, 839,
853.
Koblank 40,
769, 770.
Kobylinski, Th. L. 389, 889,
435.
Koch 221, 275, 751.
Koch, Aage 241, 246.
Koch, C. 17, 40, 82, 85.
Koch, E. 391, 394.
Koch, Fr. 798.
Koch, H. W. 179, 197.
Koch, Kurt 647.
Kochanow 40.
Kocher 61, 68, 227, 231, 233,
236, 260, 568, 872.
Kocher, A. 232.
Kocks, J. 787, 824, 831.
Koeberle 772.
Koehler 275, 776.
Koehler, A. 224.
Kochler, Fritz 469.
Koehler, Rob. 79, 80, 178, 637,
735, 744, 752.
Koenig, F. 25, 90, 241, 259,
263, 270, 271, 424, 442,
707, 712.
Koerbel, Hermann 617, 660.
Koerte, W. 259, 268, 264, 265,
394.
Kofmann 250, 256, 267, 268.
Kogan 726.
Kohn, J. 25.
Kolaczek, Hans 25.
Kolb, R. 25.
Kolbe, Oskar 68.
Kolde 501, 504, 510, 558, 567.
Kolesnikow 317.
Kolinski 40.
Kolisch, J. R. 261, 262.
Kolıischer, G. 376, 877.
Kolisko, Alex. 657, 659.
Koll, J. S. 410, 420.
Koller, H. 469, 519, 520, 528,
Kolossow, G. A. 391, 469.
Kondo 237.
Konopacki, M. 884.
Konopka 25.
Kopanewitsch 726.
Kopp 797.
Kopsch, F. 451.
Korabezynska 270.
Korowitsky 40.
Kosinsky, E. 853, 856.
476, 479, 761,
Koslowski 114.
Kosmak Geo W. 469, 682,
700, 704, 726, 793, 804,
824, 829, 862, 869.
Kosminski, E. 145, 793.
: Kostanecki, K. 451.
Kostenko, M. T. 442, 44.
Koteck 532.
Kotzulla, Otto Heinrich 68,
16, 226, 226.
Kousmian, S. J. 69, 77.
Kouwer, B. J. 25, 79, 99,
110, 575.
Kownatzki 788.
Krabbel, M. 250.
Kraemer, F. 40.
Krafft-Ebing 786.
Krakauer 682, 704.
Kramer 561.
Krampitz, P. 884.
Kraske 386.
Krasser, K. 682.
Kratter, A. 391, 813.
Kraus 824, 884.
Kraus, E. 817, 819, 848.
Kraus, R. 25, 98, 113, 179,
195, 504.
Krause, F. 259, 261.
Krauss, R. 228, 230.
Krawkow 40.
Krebs, G. 338, 342.
Krebser 40.
Kreglinger, G. 884.
Kreidl, A. 451.
Kreiss, Philipp 481, 504.
Kreps 349.
Kretschmann, Hugo 504.
Kretschmar, W. 179, 193.
Kretschmer, H. L. 40, 349,
3532, 377, 878, 381, 39l.
Kreurich, János 40.
Kreuter, E. 40. 69, 77.
Kreutzmann, Henry J. 469.
Kreuzfuchs 227, 228, 230, 231.
Kriege 831.
Krinsky 145.
Kriwsky, L. A. 30, 41, 179,
194, 617, 304.
Kroemer, Paul 26, 41, 57, 79.
99, 106, 110, 311, 314. 314.
349, 647, 735, 190, 768,
805, 843, 802.
Kroenig, B. 3, 4, 6, 32,
138, 141, 143, 145.
154, 170, 176, 179,
210, 320, 501, 662,
715, 731, 808.
Kroesing 106, 726, 862.
Kroesnig 817.
Krogius, Ali 26, 250, 256.
344.
Kroiss, F. 224, 270, 272.
Krokiewiez, A. 179, 19%.
Kron, N. M. 226.
Kronhaus, S. 692.
Kropeit 856, 383, H2.
Kroph, Vietor 69, 465.
Krotoszyner, M. 353, 381, 411.
Krstic, N. 241.
102,
LA,
14,
vun,
IN kg
a d ve
Krueger, P. 451.
Krueger, R. 848, 851.
Krueger-Franke, M. 161, 166,
984.
Krukenberg 307, 316.
Krull 275, 851.
Krusen, Wilmer 297, 299.
Ksido 204.
Kubesch, K. 41.
Kubiak 722, 722.
Kubig, G. 259.
Kubinyi, Pál v. 122, 179, 197,
208, 209, 210, 282, 361,
411.
Kubitz, A. 485.
Kubynii 82.
Kudlek 433.
Kübler 406.
Kuehl 282.
Kuehn 104, 884.
Kümmell, H. 3, 5, 39, 233,
236, 256, 383, 8385, 8386,
387, 439, 558.
Kuenne 884.
Kuepferle 228, 229.
Küster, H. 15, 26, 41, 105,
128, 735, 736, 758.
Küstner, O. 3, 4, 30, 50, 53,
62, 94, 95, 100, 107, 108,
123, 128, 135, 162, 166,
369, 484, 499, 584, 590,
612, 637, 708, 714, 723,
724, 790, 798, 801, 812,
815, 829, 839, 851.
Kuettner, S. 26, 69, 179, 249,
344, 345, 353, 387, 8396,
402, 435, 436, 729, 884.
Kufs 389.
Kuh, R. 884.
Kuhlenkampf 682, 708.
Kuhlhoff, Carl 316.
Kuhn, Franz 10, 26, 41, 57,
275, 761, 771, 775.
Kuhnow 4l.
Kulenkampff, D. 41.
Kundrat 208, 755.
Kunika, S. 233, 259, 262.
Kuntzsch, K. 145, 154, 197,
187, 788.
Kupferberg, H. 100, 106, 161,
166, 353, 574, 617, 637,
652, 669, 780, 804, 808,
848.
Kuramitsu 179, 194.
Kuschtalow 41.
Kusmin, P. J. 599, 637, 647.
Kusnetzki, D. P. 383, 840.
Kusnetzki, L. P. 424.
Kusnetzky 436, 440.
Kusnetzky, D. P. 411, 436,
Kutner, R. 41, 104, 275, 278,
323, 328, 349, 351, 352,
361, 865, 879, 421, 432,
7135.
Kutowa 645.
Kuttner 347.
Kyaw 323, 328.
Autoren-Register.
L.
Laan, H. A. 884.
Laband, L. 824.
Labbé, R. 884.
Labendzinski, Franz 559, 570.
Labey 311.
Labhardt, Alfr. 26, 41, 104,
275, 474, 669, 675, 708,
802.
Laboure, R. 466.
Labusquiere 104, 532.
Lacassagne, A. 148, 153, 215,
217, 580, 667.
Lacasse, R. 469, 862.
Lacouture 617.
Ladet, M. 346.
Ladinski, Louis J. 112, 617,
682, 696, 843, 884.
Laenge, W. 344.
Laewen, A. 295, 346, 391, 392,
394, 395.
Lafaix, M. 451.
La Fetra, L. E. 884.
Laffont 302, 307, 809, 612,
613, 682, 69%.
Laffontä 562.
Lafforgue 391.
Lafon, P. 424.
Lagoutte 241, 245.
Lahanssois 241.
Laidlaw, F. 238.
Lallemant 884.
Lamb, D S. 884.
Lambert 617.
Lambret 670.
Lameland 543, 549.
Lameris, H. J. 259, 333, 402.
Lamers 682, 699, 700, 768,
824.
Lamers, A. J. M. 114, 123,
166, 735, 739, 742, 743,
744, 749, 750, 761.
Lamers, M 504, 510.
Lamond, Lackie 804.
La Monica, Ugo 788.
Lamouroux 282,
Lampe 26, 59, 60.
Lampe 15.
Lampugnani 660.
Lamsbach, M. 682.
Lamwers 90.
Lamy, M. P. A. 436.
Lance, M. 275, 376, 383, 888,
543.
Landau, J. 599.
Landau, L. 41, 618.-
Landau, Th. 41, 221, 618, 629,
824.
Landecker 282.
Landsberg, E. 504, 511, 832.
Landwehr, H. 884.
Lane 87, 247.
Lange, F. 644, 726, 729, 862,
871.
De Lange, C. 391.
Langer 42, 500.
Kynoch, J. A. C. 123, 135, | Langes, E. 79, 424, 430.
182, 220.
| Langhans 212, 317, 456, 514.
947
Langhoff, W. 442.
Langstein, L. 466, 520, 524,
526.
Lanz 250, 253.
Lapage, C. P. 862.
Lapeyre 42.
Lapinsky 17.
Laquerrière, M. 10, 146, 153,
154, 826.
Lardennois 840.
Lardy 42.
Larkins, E. L. 304.
Larko 450.
Laroche, Guy 297, 298, 449.
Laroyenne 811, 383.
Lastaria 8388.
Lastraria 361, 306.
Latzko 127, 160, 165, 184,
216, 630, 795, 799, 800,
805, 806, 851.
Laubenheimer, K. 483, 735.
Lauda 82.
Lauper, O. J. 233, 236.
Laurence 104.
Laurent, J. 884.
Laurie, J. 798.
Lavaux, J. M. 330.
Lavenant 272, 430.
Lavialle 521.
Lavoipierre 442.
Law, A. A. 884.
Lawers 79.
Lawrence, C. S. 848.
Lawrie 42.
Lay 42.
Lazarewicz 82, 789.
Lazynski, M. 26.
Lea, W. W. 853, 856.
Lean, Stafford Me 820.
Lebensbaum 26.
Le Blanc 743.
Lecène, P. 26, 123, 135, 136,
233, 250, 326, 849, 780,
782.
Lecha-Marzo, H. 819, 820.
Le Clere Dandoy 424, 430,
432, 436, 440.
Leclercq, J. 684, 687, 688, 817,
818, 820, 859, 863, 875,
876.
Le Cointe 599.
Le Conte 841.
Le Damany 884.
Ledderhose, G. 862, 874.
Lederer, O. 15, 99.
Ledermann, R. 323.
Lediard, H. A. 884.
Ledommski 867.
Ledomsky 391.
De Lee, J. B. 516, 518, 559.
Leegaard, F. 884.
Leers, O. 817.
Leeser, F. 442.
Lefebre, Johann 708.
Iefevre, H. 305, 306, 401.
Lefort 618.
Lefour 411, 419.
Le Fur 411, 424, 430, 431,
442.
948
Legge, P. 877.
Legludic 862.
Le Grand 557.
Legrand, H. 161, 166, 840.
Legueu, F. 123, 135, 320, 331,
332, 335, 336, 843, 346,
353, 355, 376, 380, 389,
389, 402, 406, 422, 424,
429, 430, 432, 436, 755,
840.
Lehle, A. 113, 526, 527, 646,
726, 862, 872, 884.
Lehmann 328, 383, 887, 682,
761.
Lehmann, Franz 491.
Lehndorff, Heinrich 474, 526.
Lehnert, Friedrich 559.
Lehr, L C. AL
Lehrer 805.
Lehrieder, J. 161.
Lejars, F. 250.
Lejars, G 241.
Leighton, G. 466.
Leighton, W. E. 282,
Leimdoerfer 505, 559.
Leiner 884.
Leischner, H. 180, 197, 349,
361.
Leisewitz, Th. 476, 761, 764.
Lelongt, P. 422, 424, 431.
Le Lorier, V. 466, 532, 536,
599, 798.
Lemaine 8301.
Lemaire 94, 682, 698.
Le Maire, M. 491, 516, 520.
Lembcke, H. 3, 6, 141.
Lembert 62, 132, 245, 332,
369, 370.
Lembke 85.
Lemeland 650.
Lenierre, A. 41l.
Lenander 227.
Lendon, Alfred A. 96, 307,
848.
Lengemann,
352.
Lenenu, F. 335.
Lenhartz 773.
Lenhossék, M. v. 267,
Lenk, R. 15.
Lenko 356.
Lennander 31, 68.
446.
P. 59, 62, 349,
268.
Lenormant, L. Ch. 241, 267,
268.
Lentz 658, 660.
Lenz 11.
Leo, A. 108, 124.
leonardo, D. 361, 383, 387.
Leonhardt, W. 660, 790, 791.
Leopold 499, 773.
Leopold, G. 42, 93, 180, 195.
Léopold- Lévi DNN,
Lepage. M. 161. 166, 204, 206,
301, 308, 309, 532, 652
669, 682, 698, 708, 840.
Lepechin 42.
Lepoutre 411.
Leppmann, F. 718, 831.
Lequeux 491, 862, S70.
' Licini,
' Licourt,
Autoren-Register.
Lerche 344.
Lerda, Guido 15, 241, 250.
Lerer 541.
Leriche 79, 236, 237, 257, 328.
Leriche, F. 259.
Leriche, L. 233.
Leriche, R. 233, 250.
Leroy, V. 424, 429.
Le Roy des Barres 250,
Leshneff 330, 411.
Leshnew 424.
Les Maux 353.
Lesniowski, A. 282.
L'Esperance, O. R. T. 371,
372.
Lesser, A. 862, 876.
Letulle 180.
Leuenberger, J. G. 349, 850.
Leuret 401.
Levant, A. 204, 206, 840.
Leven 250.
Lévéque, Ch. 241.
Levi 884.
Levings, A. H. 402.
Levis, Harold J. 543.
Levy, Heinrich 735.
Levy, Tilly 104, 161, 166, 205,
206, 309, 584, 589, 652,
840.
Levy-Dorn, Max 10, 146, 208,
210.
Lewenhagen, K. 598, 824.
Lewicki 69, 77.
19.
Lewin, L. 526.
Lewin, O. 124, 208, 209.
Lewinskaja, E. 618.
Lewis, B. 361, 865, 446.
Lewis, H. D. 424.
Iewis, J. L. 124, 137.
Lewis, J. S. 250, 436.
Lewit, W. 233, 235.
Lewitt 233.
Lexer, E. 3.
Leyden 541.
Leynardi, C. G. 301.
Lhez 124, 135.
Lian, Camille 532, 538.
Libow 798.
Lichosetzer 682.
Licht, Chr. de Fine 682.
Lichtenberg, A. v. 411, 420,
436.
Lichtenstein 96, 99, 275, 469,
559, 660, 682, 683, 689,
699, 702, 703, 705, 812,
840.
ı Lichtenstern, R. 329, 329.
Cesare 42, 233, 235,
259, 483.
G. 323, 827.
Liddell, J. 396, 397.
Lieben 250.
Lieberberg, R. 109, 812.
Lieberkühn 148.
Liebermann, Hans 484.
Liebich, Ernst 683, 697, 789.
‚ Liebl 469, 500.
254.
Lieblein, V. 233, 251, 253.
Liegeois 683, 695.
Liek 383, 886.
Liepmann, W. 3, 4, 27, 69,
76, 86, 90, 92, 100, 168,
180, 188, 194, 275, 396,
451, 459, 520, 523, 683,
688, 700, 735, 853.
Liermann 41.
Lieske, H. 809, 810.
Ligabne, P. 27.
Ligat, D. 884.
Lilienthal, H. 396, 399, 411,
841.
Lindemann, W. 541, 780, 782,
Lindenberg, H. 241.
Lindenthal 850.
Lindner 233, 236.
Lindquist, L. 638.
Silas Lindquist 8, 86, 39, 44,
45, 56, 64, 66, 79, 89, 96,
98, 99, 101, 109, 275, Cant
303, 318, 315, 333, 347,
356,
637,
667,
, 725, 788, 795,
796, 797, 817, 881.
Lindsay, John 509, 602.
Lindsey 104.
Lindsledt, F. 559.
Lindstedt, F. 204, 206, 584.
SE L. v. 824, 832.
Lewin, Carl 42, 90, 180, 196, `
Link, R. 436, 440.
Linkenheld 114.
Linke 470.
Linzenmeier, G. 9, 288,
504, 593, 595, 824,
884.
Liokumowich 349.
Lipinski, J. 638, 641, 862,
Lippmann, A. 86, 391,
Lipschütz 326.
Lipskerow, A. 402.
Lipsky, K A. 660, 721.
Lison, H. A. 708, 711.
Lisser 175, 196.
Litschkus 824.
Litschkuss, L. D. 638,
Littauer, A. 90, 180, 201,
212, 214, 215, 483,
593, 840.
Litterski 476.
Litthauer 275, 437.
Littig, L. W. 761.
Litwin, S. 726, 862.
Livingston 683.
Li Virghi 343, 343.
Llobet 107, 646.
Lloyd 383, 387, 624.
Lobenstine, Ralph-Waldo H5.
683, 793.
Lobligeois 520.
v. Lobmaver 251.
Lochte 814.
Lock 275.
Lockemann 683.
Lockhardt 112,
Lockwood 275.
Im,
836,
KH?
394.
Tan.
203,
MÄ,
113.
Lockver 708.
Loch 299, 644.
Loch, F. 720, 735.
Loeb, Jacques 451.
Locb, L. 180, 181,
Loeb, W. 288, 296.
Lorbenstein, Julius 708.
Loeffler 751.
Locfquist 82, 84.
Lochlein 726, 862, 872, 885.
Loening, O. 235, 809, 811.
Loennberg, J. 274, 618.
Loeper 391.
Loerinez, Bela 491.
Loeschke, H. 504, 509, 805.
Loeser, A. 251, 257.
Loewe, O. 161, 165, 585, 840,
885.
Loewenfeld, L. 42, 470.
Loewenhardt 365.
Loewenhaupt, K. 476, 559,
723, 885.
Loewenstein 27.
Loewenstein, E. 361, 367.
Loewenstein, Ferd. 470.
Loewenthal, Jakob 652.
Loewenthal, S. 86, 201.
Locwinsohn, B. 638, 843.
Loewit 233, 618.
Loewy, Robert 801, 736.
Loewy, S. 885.
Lohnstein, H. 831, 337, 337,
361, 364, 365.
Lohse, J. 670.
Lombard, P. 879.
Lomer, F. R. J. 27, 124, 134,
196, 451.
Autoren- Register.
Lowas, Th. F. 42.
Lowe 683.
Lower, W. E. 351, 354, 355.
Lubarsch, O. 181, 195.
Lubecki 451.
Lubosch 451.
Lucas-Championniere 298.
Luce 251, 297.
Luci. Reginald H. 618.
Luciani 73.
Luckett, W. H. 361.
Lucy, R. H. 840.
Ludwig, E. 885.
Luchs H. 885.
Lüer, Martin 69, 276.
Luger, A. 178.
Lugol 765.
Lukina, A. G. 396, 400.
Lumpe 708, 711.
Lumsden, J. 761.
Lund 241.
Lundsgaard, Ch. 862.
Luria, Roman 241.
Lurié, R. 585.
Lust, F. 415, 520.
Lustwerk 108.
Lutz, R. 825, 829.
Luxembourg, H. 264, 264.
367, 377, 402, 430.
Lwowski 624.
Lyle, H. H. M. 241, 247.
M.
137, 146, 152, 491, 669, Maag. A. 885.
840.
Lommel 559.
London, J. 331.
Long, J. A. 452.
Long, Karl 683.
Longley 451.
Longyear, H. W. 396.
Lonyos 718.
Looss, A. 357.
Lopez, J. H. 59, 90, 335.
Loree, D. 436.
Lorentowiez, L. 276.
Lorentzen 872.
Lorenz, A. 66, 276, 776, 885.
Lorier 516, 518., 683, 720, 721.
Losee, J. R. 670, 862.
Lossen 411.
Loth 338, 341, 718, 719, 885.
Lotheisen, G. 27, 259, 261.
Lothrop 90.
Lotsch, Fr. 233, 237.
Lotsi, G. O. 436.
Lotsy 349, 350.
Lott, H. S. 106, 646, 789,
843.
Loubat 554, 566, 617, 780.
182.
Loubier 146, 153.
Loumeau, E. 433, 446.
Louyot 886.
Lovelt, R. W. 19.
Lovrich, Jozsef 27, 42.
| Maasland 660.
i Mc Arthur 59.
Mac Burney 417
Maccabruni 302.
Mc Cahey 788.
Me Cann, F. J. 42, 182, 193,
194.
Me Carley 442.
Me Carthy, D. J. 810.
Mc Carthy, J. F. 349, 352.
Mac Carty, J. 281, 346.
Me Creerv 125, 185.
Me Crudden, F. H. 372, 373.
Me Dill 258.
Me Donagh, J. E. R. 323.
Me Donald, J. A. 42, 331,
54l.
Me Donald, Ellice 657, 665,
790, 791.
Mac Ebroy 450.
Me Farland, W. L. 82, 733.
Macfarlane 86, 272, 708, 715,
717.
Macfarlane, Wm. D. 411, 589,
802.
Macfie 304.
Macforlasse, C. 221.
Me Gavin 42.
Me Gibbon, J. 798.
Me Glinn 86, 282.
Mc Grath 239, 245.
Mc Guire, E. 239.
, Macnaughton-Jones,
Luys, G. 42, 323, 354, 367, |
349
Mc Guire, St. 885.
Mach, v. 825.
Macijewska, M. 818.
Mac Ilirov. L. 288, 293, 624.
Mc Kechnie 259.
Mc Kendrick 484.
Mackenrodt, A. 57, 82, 85,
124, 133, 136, 137, 145,
146, 148, 150, 151, 153,
154, 181, 193, 194, 197,
209, 269, 368, 370, 491,
652, 801.
Mc Kentv 250.
Mac Kenzie 267.
!' Mackenzie, H. 885.
Mackenzie, K. A J. 396, 39.
Mackenzie, R. C. 726, 862,
873.
Mackey, L. G. J. 411, 415.
Mac Laren 233, 235, 424, 431.
Mac Laurin, C. 396.
Mc Lean 516.
Mc Millan, J. 260, 262.
Mc Murthie, D. C. 818.
Mc Murty 17.
Mc Murtry, L. S. 27.
Mc Naughton 165.
H. 18,
27, 226, 276.
Macnaughton-Jones, M. D. A.
42.
Me Pherson,
166, 251,
643, 671,
Macrory 867.
Mce Veigh, J. A. 818.
Mc Williams 261, 268.
Madden, F. C. 42.
Madelung 885.
Madsen, A. 283.
Madshuginsky 42, 94.
Magenau 124, 436.
Magniaux, M. 816.
Magnus, Georg 486, 736, 885.
Magnusson, G. (Reykjavik)
69, 75, 77.
Magruder 683.
Mahler 757.
Mainbrecq, G. 403.
Maingot, G. 320, 331, 332.
Majocchi, Domenico 451.
Maire 308, 780, 781.
Maiss 42, 70, 276, 834.
Makewain 241.
Makkas 333.
Makowski 723, 724.
Makvin 344.
Malcolm, John D. 27, 181,
193, 307.
' Maley 720, 885.
Malinowski, L. 346, 389.
Malinowskv, M. 208, 209, 210,
211, 491, 49».
Malins, Ed. 42.
Malis, J. M. 885.
Mallory 136.
Malow, T. J. 259.
Maltanowsky #2.
Mályás Mátyás 560.
Ross 42, 161,
498, 599, 639,
798, 825, 831.
950
Manasse, P. 233.
Mancini 448.
Mandel 27.
Mandl, L. 124, 208, 209, 815.
Manens, R. 411, 419.
Manges, W. F. 484.
Mangiagalli, L. 251, 254, 255,
481, 544, 547, 723, 761.
Manificat, J. 323, 326.
Mankiewicz, D. 331.
Mann, C. 812, 816.
Mann, L. 3.
Mannsfeld 411.
Mansfeld, Otto 70, 94, 331,
368, 369, 559, 560, 573,
638, 652.
Mantelli 42.
Manton, W. P. 181, 195.
Maraggliano, D. 264.
Marchand 213, 457, 718, 875,
885.
Marchildon, J. W. 323.
Marcomet 867.
Marcora 291.
Marcorelli 483.
Marcus 90, 93, 106.
Marcus, E. 818.
Marcuse, Julian 470.
Marcuse, M. 18.
Marden 220.
Mareck, R. 504, 509.
Marek, Richard 470, 484, 485,
638, 642.
Maresch, R. 361, 865.
Marey 803.
Marfan 885.
Marinacci, S. 241, 372, 378.
Marjoe 110, 112.
Marion, G. 108, 320, 323, 326,
333, 334, 349, 367, 370,
376, 878, 396, 411, 424,
429, 436, 443, 812.
Mark, E. L. 452.
Markarian 82,
Markoe, James W. 297, 504,
560, 618, 638, 643, 789.
Markow 57.
Markowsky, A. 181, 194.
Marks, S. 646.
Markus 15, 100, 307, 328.
Marques, H. 335.
Marquis, E. 42, 241.
Marro, A. 241.
Mars, A. v. 27, 42, 90, 94,
110, 619, 631, 638, 798.
Marsan, F. 383, 387.
Marschner 124. 182, 275.
Marsh, J. P. 683, 798.
Marshall, G. Balfour 302, 308.
Martens 376, 378.
Martin 100, 197. 241. 869.
Martin, A. 43, 104, 221, 544,
>90.
Martin, Arthur Chalmers 303.
Martin, C. F. 267.
Martin, Ed. 3, 5. 59, 62,
70. 76. 90, 92, 107, 124,
13%, 136, 491, 652, 743,
843.
Martin,
Mayer,
Mayer,
Autoren- Register.
F. H. 10.
Hans 70.
J. 125.
J. F. 125, 182, 249,
James H. 317, 582.
M. J. 90.
Martin,
Martin,
Martin,
361.
Martin,
Martin,
Martin, P. 346.
Martin, W. 861.
Martini 70.
Martschenko-Ivanoff, N. 885.
Marvel, Emery 619, 629.
Marwedel 386.
Marx, Karl 27.
Marx, S. 843.
Masay 718, 726.
Masel, Sarah 708, 711.
Massabuau, G. 82, 84, 219,
315.
Massart 818.
Massag, F. 670.
Massay, F. 526.
Massey, G. B. 182, 196.
Massimi, G. 761.
Massini 695.
Masson, le 648.
Masson, P. 232, 302, 314, 317.
Massone 289, 292.
Massoni 720.
Masurin 789.
Mathes 465, 492.
Mathes, P. 18, 76.
Mathews 335.
Matko, J. 241.
Matringhem, M. 344.
Matsuoka, M. 882.
Mattéi 556.
Matthaei 492, 670.
Matthes, Paul 3, 6.
Matthews, J. P. 391.
Matthey, A. C. 344, 885.
Matushima 619.
Matwejew 125, 498.
Mauclaire, M. 233, 251, 403,
424, 427, 452.
Maurin 132, 135.
Maurizot 31, 68, 77.
Maury 15.
i Maute, A. 300, 300.
Maybaum 542.
Mavdl 333, 334.
Maver 107, 465, 620, 814, 846.
Maver, A. 676, 683, 704, 700,
708, 716, 825.
Albert 27, 43, 290.
Arthur 846, 661.
Maver, Aug. 87, 87, 670, 674.
Maver, L. 198, 200, 203, 210.
Maver, M. 201.
Maverhofer, E. 520.
Mavesima, J. 259.
Mavo 240.
Mavo, Ch. 242.
Mavo, W. J. 90, 233, 236,
242, 267, 269, 383, 885,
424, 430.
Mavo-Robson, A. 241, 245.
Mayr, K, M. 885.
Mazet 70, 125, 135.
Mazylis 885.
Meckel 238, 239, 240, 242,
252, 861.
Medalia, L. S. 737, 761, 778.
Médikow 411.
Medot, A. 383, 889.
Mees, R. 885.
Mehanos, K. 15.
| Mehta, P. M. 722.
Meidner, S. 10, 43, 198, 199,
200, 201, 110.
Meinardus, K. 670.
Meinertz 228.
Meirowsky, E. 470.
Meisel 270, 386.
Meisen, V. 362.
Meisenheimer, J. 452.
Melchior, E. 251, 253, 257,
265, 266, 885.
Melikjan 265, 266.
Melkoniantz 396.
Meller, O. 389.
Mello-Leitao 335, 336.
Melnikoff, A. E. 362, 366.
Mendel, R. 18.
Mendelssohn, A. 526, 528.
Mendes, K. 18.
Mendes de Léon 58, 274, 289.
Menge 82, 86, 87, 100, 137,
140, 146, 152, 153, 154,
166, 209, 271, 418, 673,
Menge-Stolz 58.
Mensi, E. 862.
Menzer, A. 43, 104, 323,
744, 750, 761, 777.
Mercier 850.
Meriel, E. 125, 135, 307. 309,
8310, 313, 317, 354, 731.
Meriel, M. 736, 7a.
Merk 730.
Merkel, Friedrich 126, 147,
152, 182, 304, 619.
Merkel, H. 411, 421.
Merkens, W. 251, 256. 257.
Merkuriew, W. A. 43, 323.
Merletti 470.
Mertens, G. 27.
Meseritzky 199.
Messa, G. E. 81, 83, 126, 205,
305.
Mészáros, Károly 670.
Mettin, W. 264, 265.
Metzenthin, W. 208, 210.
Metzger 780, 782.
Meumann, Erich 560.
Meunier 242.
Meyer 148, 211, 436.
Mever, Aug. 660.
Meyer, A. H. 411, 417.
Mever, E. 560, 599, 603.
Mever, Fritz 778.
Meyer, G. 443, 886.
Meyer, H. 331, 349.
Meyer, Hans 10.
Mever, Hellmut 70.
Meyer, H. H. 329, 329.
328,
Autoren-Register. 951
Moraller, F. 452, 459.
Moran 678, 683, 684, 686, 687,
Minkowski 886.
Minoura,
. 886.
Mintrop, H. 79, 126, 135, 183,
197.
Minuchin, N. 638, 805, 843,
845.
Minz 48, 362.
Mirabail, J. 403.
Mirabeau, S. 79, 183, 190, 197,
208, 349, 354, 392, 394,
Meyer, Leopold 27, 447, 492,
670, 798, 840, 862, 868.
Meyer, L. M. 466.
Meyer, O. 848, 850.
Meyer, Robert 3, 5, 10, 80,
83, 85, 126, 133, 140, 147,
148, 158, 210, 216, 217,
289, 292, 312, 448, 452,
456, 459, 670, 676, 708,
717, 718, 726, 886.
701.
Morax, J. 810.
Moreau 233, 339.
Moreno 422.
Morestin, H. 112, 305, 367,
367, 843.
Morgagni 578.
Morgan, E. 718.
Meyer, W. 259. 424, 427. Morgan, 886.
Meyer-Betz 411, 415. Mironow 48. Morgan, 560, 575
Meyer-Buegg 452, 474, 585, | Mironowa . Morgenrot 776.
8. Mirotwortzeff 362. Mori, T. 21.
Meyerstein 809. Mirotworzew i Morian, R. 188, 196, 862, 403,
Meynadier, M. 443, 445 Mirto, F. 307, 788. 436, 443.
Meer 90, Mischin, 126, 182 Morioton 798.
Moritz, Eva, 18, 283, 452,461.
Morkownikowa, 8
Morlandini, G. 862.
Morosowa, E. 183, 196.
Morris, J. N. 868.
Morris, R. T. 44, 349, 396,
Mittweg, W. 727.
Miura, M. 532, 538, 683, 863.
Miyanchi 886.
Miyata 443, 886.
Mock 83, 359, 867.
Mocquot, Pierre 83, 85, 207,
Michel 424, 598. 309, 233, 245.
Michel, A. 408. Modraix 126, 136.
Michel, G. 56, 81, 126, 185, | Moebius 263.
136, 216, 217, 650. Moeller 818.
Micheli, C. 798. Moeller, W. 482, 723, 724.
Michelsohn 43.
Michelson 48, 57.
Michin, W. 15, 43, 358.
700.
Michajlow, N. 793.
Michaud 383.
Mory, Ernst 492.
Mosbacher, E. 802, 844, 845.
Moscharowskaja 83.
Moschcowitz, E. 70, 218, 214,
215, 267, 269, 276.
Moser, E. 838, 396, 399.
Michl, V. 70. Moewes, U. 0, 321.
Michler, C. 79. Mohr 886. Mosher, George 618.
Michnow ohr, L. 70, 126, 138, 161, | Mosler, E. 372, 373
Moss 242.
Most 68, 226.
Motschan 110.
Motschulsky 886.
Moullin, M
166, 205, 206, 311, 319,
585, 593, 840.
Mohr, R. 242, 247.
Moiroud 390, 394, 554, 565.
Mokin 44, 492
Michon 331, 369, 370, 424.
Mieseroff 593.
Miesowicz, Erwin 599.
Mihalkowicz, E. 761.
Mijnlieff, A. 472, 490, 492,
563, 577, 653, 660, 717,
722, 725, 798.
Mikulicz 169, 177, 282, 633.
Miles, Philipps 267, 269, 282.
Miller 398.
Miller, Brown 560, 574.
Miller, Charles H. 560.
Miller, C. Jeff. 761, 773.
Miller, E. L. 358, 358.
Miller, G. B. 124, 282, 284,
8
Molkau, L. 126, 137.
8.
Momburg 74, 666, 667, 668,
670, 672, 674, 675, 708, , 44.
709, 713, 716, 792, 802, | Moynihan, B. G. A. 27, 242,
Monakow, P. v. 376, 379.
Monchy de M. M. 736, 754.
Le Moniet 242, 264, 305, 433.
Monin, L. 790, 848.
Moniz, G. 436.
Monnier, M. A. 863.
Monsarrat, K. W. 443.
Monselise, A. 344.
Montanelli 283, 986, 403, 560,
578.
Montet, Ch. J. 863, 868.
Montfort 323.
Montgomery 90.
Monti, R. 15.
Minakuchi, K. 661. Montuoro, F. 251.
Minervini, Raffaele 70. Moore 226, 227.
Minet, J. 818, 820. Moorhead 8331.
Mininson 15. Moraller 3, ð, 100, 466.
Mucharinnski 424, 428.
Mucharinsky, M. A. 339, 342.
Muecke, W. 827, 836.
Mucglich, T. G. 126, 138, 183,
197, 283, 317, 356, 481.
Mühlberger 223.
Muehsam 242, 947, 251, 265.
331.
Miller, Harold A. 638, 64.
Miller, J. W. 391.
Miller, W. Th. 544, 517.
Milligan, Edward T. 619.
Million, J. 886
Milne, L. P
S. 886. , , i
Miloslawich, E. 251, 258, 257, 215, 217 237, 242, 24h,
964. 265, 280, 303, 323,
387. 406, 449, 454, 455,
‚614, 813.
Müller, Al. 18, 44, 57, 265,
266, 323, 327, 412, 413,
500. 670, 718, 798, 825,
834,
952
Mueller, Ch. 198, 200.
Mueller, C. E. 560.
Mueller, C. F. 684.
Mueller,
271, 323, 328, 886.
Mu-lier, J. 126.
Mueller, O. 242.
Mueller, R. 481.
Mueller, R. L. 70, 76.
Mueller, Vincenz 412, 417, 560.
Müller von Kirchenheim, Th.
486.
Muellerheim 400, 477.
Muennich 412, 416.
Muff 886.
Muller, A. 412, 415.
Muller, M. L. 110.
Mulon, P. 289, 291, 452.
Mulzer, P. 15.
Mummery, L. 242, 267, 863.
Munk, F. 260.
Munter, D. 292.
Murachowski, J. 863.
Murakami, K. 441, 445.
Murard, J. 72,
Murat Bey 886.
Muratet, L. 446.
Muratow 44, 299, 470, 810.
Murlin 532.
Muroya, S. 264.
Murphy, J. B. 516.
Murphy, F. T. 242, 246.
Murphy, W. G. 183.
Murray 684, 689.
EE H. L. 127, 135, 414,
Murray, Leith 532, 536, 761,
779.
Murray, M. 736, 739.
Murray, W. L. 339, 341.
Mursel 429.
Musalew, A. Th. 720, 721.
Mussatow 276, 708.
Musso, G. 383, 386.
Myers, A. W. 863.
Myers, Bernard 727, 780, 780,
184.
Mysch, W. 242, 333, 424, 431,
436.
N.
Nacke, W. 44,
758, 825.
Nadal, P. 112.
Nadory, Bela 504, 788.
Nadovi, Bela 492.
Naccke, P. 44.
Naegeli 570, 886.
Nagamachi 886.
Nagavo, M. ïl,
498, 670,
Herbert 242, 271,
128, 136, 251,
266, 301, 314, 371, 371.
1736,
Autoren-Register.
Nakayama, O. 71, 76.
Namara, Me. 222.
Namba 257.
Newell, F. S. 470, 560, 571,
638, 643, 6H, 684, 7
810.
Nance, W. O. 863. Newell-Boston 684.
Nannini, G. 315. Newman, A. 27, 59, 63. 267,
Narath, A. 251, 256, 397, 399. 269.
Nasay, F. 886. Newman, D. 339, 340, 343.
Nassauer 44, 104, 110, 190. 343.
Nast, N. 825. Newman, H. H. 452.
Nast-Kolb, A. 265, 266. A. 470.
Natanson 369.
Nathan, W. Green 242.
Natvig, Harald 18, 21.
Natwig 750, 751.
Natzler 886.
Naumann, G. 346.
Newsholme,
Newton 213.
Ney 251, 254.
Nicholson, W. R. 863, 871.
Nieloux, Maurice 505, 392.
De Nicola 283.
Nicolau 83, 84.
Nauwerck, C. 810. Nicolauer 560.
Nawikoff 684. Nicolaux 561, 565.
Nawitkoff 700. Nicolich 446.
Neck 886. Nicoll 242.
Necker, F. 376, 379, 423, 424. | Nicolsky, A. M. 362.
Née 201, 203. Niederhofer, J. 470.
Niederstein 436, 439.
Niemann 886.
Niepelt, A. 44, 104.
Niessen, Ad. 44.
Nieszytka, L. 736, 739,
816, 847, 853, 870.
Nigel 283.
Nigel Stark, J. 162.
ı Nijhoff, G. C. 289.
M. 349.
Nikoloff 71, 76.
Nikolsky, A. 183, 194, 196.
Nitabuch 458.
Nitze, O. 44, 332, 339, 352,
Nejelow 289.
Neisser, A. 322,
Nelaton 356.
Nelken, A. 392, 394.
Nelson, A. W. 331, 335.
Nemenow, M. J. 10, 13, 148,
151, 362, 389.
Nemzowa, K. U. 825, 837.
Nenadowitsch 44, 90.
Netter, R. 162, 166.
Neu, M. 44, 71, 106, 127, 136, .
290, 465, 661.
Neubauer 236, 504.
Neuberg, O. 323.
844,
Neuberger, J. 323, 826. 359.
Neubuerger 335. Nitzsche 90, 100, 102.
Neudoerfer, A. 224. i Niville, G. 18.
Neugebauer, v. 10, 11, 12, 28, | Noack, A. 183, 194, 346, 346,
25, 26, 27, 40, 42, 50, 51, 366.
Aë. 55, 57, 80, 81, 82, 90, Noack, F. 727, 728, 780, 782,
95, 96, 98, 99, 108, 110, 863, 871.
115, 122, 131, 162, 185, Nobel, E. 44, 412, 414.
225, 243, 276, 281, 282, Noble, G. H. 127, 251, 412,
284, 305, 817, 318, 320, 421.
356, 868, 369, 375, 453, | Nocggerath, C. T. 470, 520,
466, 469, 471, 473, 487, 863, 872.
507, 532, 542, 588, 599, : Noetzel 745.
602, 610, 611, 615, 619, Nogel, R. 44.
624, 632, 633. 634, 6937, Pa Th. 148, 153, 320, 376.
638, 652, 653, 663, 397.
677, 679, 688, 710, i, Y. 44, 264, 264, 265,
759, 670, 762, 789, 790, Er 761, 887.
792, 794, 796, 799, 800, | Noon, C. 844, 848, 850.
826, 865, 878, 885, 857, . Noorden, C. H. V. 3; >, lv.
889. | 230.
474, | Norbe rg, J. 452.
| Norburg, L. E. C. 887.
Nordenhoeft, N. 331. 332.
Neugebauer, Fr. v. 260,
599, 825, 834.
Neuhof 251.
Neukirch 863. Norris, Charles C. 71. 107.
Neumann 513, 520. 222, 646, 708, 716. su,
Neumann, A. 451. Norrlin, L. 28.
Nagel, W. 127, 138 146, Waas Neumann, E. 200, 203, 387. | Noslin, A. 470.
311, 312
804.
Nagoya, C. 183.
Nagy, Theodore 492.
Nahm 520.
‚684, 703, 802
‚| Neumann,
I Neumann, J.
'Nothmann, H. 412, 520
Nothnagel, H. 17.
Hermann 761.
503, al, 531,
>36. Novak 465, 504, 559, 561, 366,
Ne ar rt. 44. | 684.
old 242. ; Novák, Ad. 228, 230.
Autoren-Register. 953
Novak, Josef 5. 18, 28, 44, 148, 154, 450, 573, 652,| Pánek, K. 826, 887.
505, 509, 511, 619, 627. 773. Panichi, L. 224.
Novaro 42. Oppel 331, 347, 349, 382, 409, | Panitzer, H. O. 71, 276.
Nove-Josserand 231, 237, 854. 424, 436, 443. Pankow 59, 61, 87, 143, 546,
Novis, A. 412. Oppenheim 890. 620, 709, 710, 853, 856.
Nowikow 492, 661, 708. Oppenheim, H. 28, 45, 830, | Pankow, O. 736, 741, 761, 769.
Nubiola, P. 335. 8837. Panton 751.
Nuernberger, L. 276, 443, 720, | Oppenheim, R. 863. Pantzer 276.
761, 781, 825, 853, 858. Oppenheimer 428. Paoli 100.
Nuessenfeld 71, 76. Oppenheimer, F. 28. De Paoli, Erasmo 28.
Nun, Ch. 863, 871. Oppenheimer, Klara 243. Paoli, G. De 87, 88, 243.
Nurck 71, 77. Oraison, J. 383, 892. Papanicol 99, 812.
Nussbaum, J. 45. Orlovius, M. 722. Papin, E. 331, 332, 389, 389.
Nyhoff, C. G. 87, 798. Orlow 90, 184, 199. Papon 251, 256.
Nylander 15. Ortenan 18. Pappenheim, T. 15.
Nyström 57, 840, 844, 846. | Orth 425, 426. Paquet 106.
Orthmann, E. G. 28, 45, 133. | Parache, F. 492.
Oseki, S. 267. Parádi Ferenez 45, 709.
0. OÖsenstaetter, P. 397, 398. Paraf 422, 423, 428.
Ösoling 108. Paravicini 848.
Obata, J. 452, 456, 670, 708. | Osterloh 275. Parcelier 234.
Oberholzer, E. 18, 812. Ostermann 425. Pardoe, J. 354.
Oberndorfer, S. 183, 208, 210, | Ostrcil, J. 323, 328. Pari 372, 878.
251, 258. Ostriansky, A. M. 350, 362. | Parin, N. N. 443.
Oblaender, F. 887. Osuchowski 826. Parisot, J. 492.
Obolenskaja 8304. Ott, v. 28, 63, 176, 181, 297,| Park, A. J. 362.
Obst 722. 299, 366, 684, 848. Parke 299, 486.
Obuchow 40. Ott, J. 329. Parker, Davis E. 709, 713,
O’Connor, J. W. 412, 418, | Otterdorff 887. 802.
54, 572. Ottow, B. 45, 57, 222, 331. | Parlavecchio 28. 234, 237.
Odefey 95. Oudin 148, 348. Parow, W. 45.
Odgers, N. B. 232. Oufray, R. 374. Parrot, T. G. 826, 880.
O’Donnel, Patrik S. 436, 516, Oui 113, 809, 544, 594, 617, ey Dass 470.
Oeconomos, S. N. 863, 870. 799, 810. Partos, E. 709.
Oefele, v. F. 102, 112, 183, | Outerbridge, Geo W. 620, 638, Pascale, G. 251, 258.
184, 196. 644. Paschkewıtsch 205.
Oehlecker, F. 71, 76, 346, 376. | Ozaki 45. Paschkis, R. 376, 879, 412,
Oehler, J. 264. Ozenne 283. 416.
Oehmann, K. H. 599, 608. Paskiewicz, S. 620, 638.
Oelsnitz 10. Pasquereau 408, 435.
Oertel, H. 403, 406. P. Passauer, E. 28.
Oerum, H. P. T. 241, 246. Pasteau 356, 358, 429.
Oestreich, R. 45, 184, 197. | Pabst 620. Patek, Rudolf 492, 497, 599,
Öffergeld, H 45. Pacchioni 863. 604, 762, 826, 834.
Ogata, M. 136, 661, 871. De Pace, N. G. 184. Patel, M. 45, 71, 81, 104, 127,
Ogórek, H. 127, 185, 184, 197, | Pacini 449. 185, 136, 251, 283, 305.
208, 209, 216, 217, 218. Packard, M. 425. Paterson, J..H. 251, 256, 805,
Ohlshausen 677, 703. Paddock, C. E. 585. 818.
Okintschitz 28, 470, 825. Paganelli e Oliva 233, 287. Patlow, E. T. 248.
Okuszko, K. 242. Page, Ch. M. 45. Patoir 863, 875.
Olbrich, Johannes 305, 306. | Pagenstecher, H. E. 15, 376, | Pauchet, V. 79, 99, 234, 243,
Oldag 267. 887. 245, 27, 323, 325, 833.
Oldfield 95, 736, 779. Pain, D. A. 887. Paucot, H. 162, 166, 305, 306,
Olin, Tovio 684, 695, 700. Pain, F. 844. 617, 626, 646, 670, 672,
Oliva 184. Paine, Alexander 252. 675, 763, 774.
Oliver, James 71, 79, 83, 84, | Painting 79. Paul, E. T. 243, 818.
289, 293, 317, 620, 633, | Pakowski 283, 356. Paul, L. G. 887.
840, 863. Pakowskv, J. 226, 271. Paul, Titus 791.
Olivier 863. Pakrowski-Segard 112. Paunez, Sandos 102.
Olow, John 45, 474, 487, 826. | Pal, J. 45. Paunz 59, 62.
Olshausen, v. 143, 317, 590, Palais, P. 323, 828. Pausut, Henri ali
652, 678, 680, 682, 684, Palm, H. 102, 474, 585, 780, Pauton 35.
700, 834, 875. 781, 840, 853. Pavesio, C. 208.
Ombrédanne 79. Palmer-Findle y 91, 585. Pawlicki, F. 412, 421.
O’Neil, R. F. 340, 349, 352. | Paltauf 613. Pawloff, A. N. 362.
O’Nell, Jean 619. Pamard 544. Pawlow 412, 529.
OÖnufriew 45. Pancot 684, 687, 688. Pawlowsky 45, 112, 289, 793.
Opitz, E. 122, 127, 135, 136, | Pancrazi 108. | Payer, A. ö, 17, 465.
954
Payerne 251. e
Payne 253,
Payne, A G. 848.
Payne, Fernandus 452.
Payr 234, 236, 243, 247, 354, | Petit-Dutaillis, P. 201, 208,
383.
Payr, E. 436, 440.
Peacock, A. H. 57, 331.
Pearse, H. E. 358, 858.
Pearson, C. Y. 661, 799.
Pechère 430.
Peck, Ch. H. 376.
Pedersen, J. 425, 481.
Pégaitaz, H. 620, 630.
Peham, H. 148, 152.
Peiper 887.
Peiser 251, 256, 887.
Peiser, H. 263, 312.
Peiser, J. 20.
Pellegrini, A. 412.
Pelletier 323.
Pellier 110.
Pellisier, P. 561, 564.
Pels-Leusden, Fr. 45, 387.
Peltesohn, S. 727, 871, 887.
Pemberton, R. 881.
Peña 436, 437, 440.
Penkert, M. 72, 94, 110, 112,
208, 218, 215, 276, 384,
388, 403, 406, 425, 529,
555, 620, 848, 85l.
Peraire, M. 96, 128, 136, 283,
621. -
Perazzi, P. 447, 505, 512, 532,
561, 577, 594, 621.
Percy, J. F. 184, 194.
Perdoux 28.
Perdrigé 208.
Pereschivkin 376, 379.
Pereschivkin, N. S. 403.
Perichon, H. 425, 430.
Perineau, Ch. 412, 415, 420.
Perkins 251, 256.
Perlis, E. Ch. 887.
Perlmutter, S. 736, 741.
Perlsee 10, 57.
Perner, A. 162, 165, 586, 850.
Pernet, R. 148, 684.
Pernice, Ludwig 621, 840.
Perrier, Ch. 425.
Perrin 563, 569.
Perrin, E. J. C. 372, 873.
Perrin, Th. 18, 307, 324, 827.
Perriol 339.
Pers 228.
Persson 684, 695, 705.
Perthes, G. 28, 45, 59, 60, |
‚ Pieverling, H. v. 887.
| Pieverling, N. v. 718, 719.
260, 263, 403, 406, 425.
Pertik, O. 108.
Perv, J. 594, 661. 826, 864.
Pescatore 466, 526.
Pestalozza. E. 45, S7, 88, OI,
ı Pilf 470, 826, 831, 853, 856.
92, 100, 483.
Pestalozza. G. D. 638.
Peterka, H. 45.
Peters, J. 243, 826.
Petersen, K. 45, 57.
Peterson, H. 45.
Peterson, R. Ia, 193, 194.
Autoren-Register.
Peterson Reuben 799, 801.
Petit, H. 181, 188, 197.
Petit, J. 260, 263.
Petit, Dutaillis 622.
324, 325, 452.
Petkewitsch 109.
| Petraschew skaja 264.
Petren, G. 45, 234, 236, 252,
258.
Petri, Th. 516, 517.
Petroff, N. N. 403, 406.
Petrowsky, J. A. 790.
Petrucci, G. 826, 836.
Petrucci, R. 339.
Pettavel, Ch. A. 864.
Pettenkofer, W. 57, 243.
Petzalis, N. A. 213, 214.
Petzer 356.
Petzsche 224.
Peuckert 597.
Peukert 644.
Peyron 440, 445.
Pfahler 199.
Pfannenstiel 24, 25, 30, 31,
50, 53, 90, 256, 270, 291.
355, 578, 611, 615.
Pfaundler, M. 520, 523.
Pfeifer, G. 384, 385, 638.
Pfeiffer, E. 320, 420.
Pflueger 314.
Pfoerringer 264, 265.
Phelip 224.
Philibert 412, 419.
Philipowiez, J. 260, 262.
Philipowiez, W. 243.
Philipps 95, 324, 326.
Philipps, Miles H. 671.
Philips, M. H. 283, 844, 846,
Philipsborn 311.
Phillips, Miles H. 652, 655,
816.
Piccoli 94.
Pichevin, R. 128, 185, 220,
205.
Pick, Ludwig 72, 77, 812.
Picker, R. 324, 412, 417.
Picot, G. 443, 445.
Picqué, L. 18, 362, 443.
Picque, P. 18.
Piechulek 104.
Piekiewiez 112.
Pieri 228, 433, 887.
Pierra, L. 45.
Piersig, A. 324.
: Pietkiewicz, M. 104, 320, 324,
325, 362, 425, 429.
Piganeau 222.
| Pilcher, P. M. 243, 247, 339,
392, 394, 425, 429.
Pillet 425, 443.
Pilliet 155.
Pilod, M. 46. 483, 762, 785.
Pilskv 826, 831.
Piltz, J. 599.
i
539, 544, 547, Aal, 579,
684, 701, 711.
Pincus 864, 870.
Pineau 81.
Pineles 465.
Pini 100, 652, 887.
Pinkus, F. 727, 729, 818.
Pinkuss, A. 185, 196, 197, 202,
208.
Pinner, A. 243, 245.
Pinzani, E. 477, 840.
Pirogow 222,
Piroshkowa, O. 600, 826.
Pirquet, v. 110, 428.
Pisani e Savare 505.
Piscacek 476, 477, 478.
Pissemkesky 88.
Pissemsky, G. 28, 46, 176.
Pistolese 91.
Pitfield, R. L. 864.
Pitts, H. C. 331, 339, 340.
Piwowarow, G. K. 264.
Placzek 384, 818, 840.
Planchu 36, 310, 661, 671, 864,
871.
Plantenga, B. P. B. 520.
Platonow, W. M. 28.
Platz, W. 470, 802, 844, 845.
Platzer, S. 10, 72, 77.
Plauchu 561, 570, 600, 604,
606, 621, 826.
Plenchu, E. 521.
Plenz 317.
Plesch, J. 202, 203.
Pleschner, H. G. 876.
Plew, H. 72.
Pliochtscheke 621.
Ploss, Heinrich 4, 471.
Plücker 488.
Pluyette 435.
Pobedinsky 684, 700, 799.
Pochhammer 256.
Pochhammer, C. 243, 247.
Pochhammer. O. 28, 234.
Podhorezky 798.
Poduschko 57.
Podzahradsky, O. 720.
Poehl 220, 294.
Poehn, E. 11.
Poelzl, Anna 289, 291.
Poggiolini, A. 372, 373.
Pohl, W. 234, 237.
Pohlman, Augustus G. 452.
Pol 887.
Polak, J. O. 28, 118, 187, 165,
185, 193, 276, 532, 839,
777, 798, 802.
Polano, O. 102, 105. 213, 214,
470, 507, 516, 684, 697,
762, 766, 799.
Polcenigo, P. 412.
Polck 91.
Politi, Aloisio G. 05, 586,
Polk 100.
Poll 466, 467.
Pollak 887.
Pollak, E. 684, 688.
Pollak, J. O. 684, 697.
Pinard 204, 206, 470, 537,| Pollak, L. 15.
Pollnow, M. 243, 246.
Pollock, C. E. 324.
Pollosson, A. 72, 114, 128,
136, 269.
Polosson 57.
Polubogatow 471, 478.
Polubogatow, N. L. 46, 105,
484.
Polya, E. 234, 237, 243, 245,
264, 265, 437, 812.
Pommering 477, 480.
Ponomarew, S. J. 225, 243.
Popandopulo 492.
Popoff, Nicolas 452.
Popow, D. D. 661.
Popow, P. A. 600.
Popowa 471.
Porembsky 46.
De Porenta, R. 492.
Porges 505, 511, 559, 566,
619, 627, 684.
Porges. F. 239, 246.
Porges, O. 18, 44.
Porro 205, 206, 308, 309, 638,
66
2.
Porter, M. F. 18, 185, 222,
233, 235, 252, 256, 841.
Portner, E. 889.
Portocalis 390.
Porzelt, W. 837.
Posner, C. 46, 320.
Poso 594.
Possollo, A. 128.
Potam 726.
Potejenko 709, 805.
Potel, G.. 105, 367, 868, 639,
844, 846. R
en W. 388, 684, 695, 700,
704.
Potherat 815, 817, 333.
Potier, F. 621.
Potocki 91, 98, 100, 156. 166,
551, 647, 648, 826, 840.
Pott 505.
Pottet, M. 106, 113, 205, 206,
309, 339, 341, 412, 529,
538, 561, 586, 646, 652,
802, 862.
Pottmeyer, Bernhard 736,854,
857.
Poulain, J. 72, 211.
Pouliot 492.
Poupart 69, 93, 227, 360, 362.
Pourpart 68.
Pousson 326, 354, 429, 561.
Pousson, A. 437, 439, 840.
Powers 243.
Poynton, F. J. 252, 258, 887.
Pozzi, S. 128, 137, 283, 289,
291, 812, 813.
Pozzo, A. 225.
Prager-Heinrich, H. 46, 105.
Praguer, A. B. 331.
Prampolini 447.
Pratt 264.
Preiser 18, 639, 644.
Preiss 272, 621.
Preissmann 96, 276.
Preiswerk 887.
Autoren-Register.
Preusse, H. 887.
Pribram, E. E. 260, 262, 520.
Price, L. T. 376.
Prigge 303.
Primrose, A. 289.
Prince, E. M. 79, 108, 812,
814.
Princeteau 344.
Pristanesko 889.
Prochownick, L. 11, 18, 72,
77.
Prochownik, J. B. 15, 385,
559, 621, 644, 871.
Procopio, G. S. 492.
Propping, R. 46, 276.
Proskurjakowa, M. D. 11, 46.
Prosorowski, N. N. 684, 704.
Prosorowsky, N. M. 884.
Proust, R. 362, 366.
Prouvost 617.
Provis 46.
Prudhomme, P. R. 887.
Pruesmann 275.
Pruschka 685.
Prym, P. 46.
Przewalsky 252, 255.
Psaltoff 72.
Puech, R. 315, 425, 429, 685,
698.
Pujkewitsch 622.
Pupovac, Dominik 252, 257.
Puppe, G. 600, 814, 848, 849,
864, 875.
Puppel, Ernst 18, 46, 73, 475,
561, 574, 600, 622, 629,
791.
Puricelli 425. |
Pusinich, G. 213.
Putjatina 46.
Putinfera 586.
Putinzewa 594.
Putzer 272.
Pychlau, W. 222.
Q.
Quadrone 46.
Queisner 483, 709, 715.
Quervain, F. de 228, 229, 243,
246, 387.
Quesnel 87.
Queusel 786.
Quintella, Arnaldo 516.
R.
Raab 493.
Rabère 128, 135.
Rabinowitsch, O. M. 594, 671,
762.
Radly, S. B. 244.
Radomsky 128.
Radtke, E. 477, 736, 854.
Radwanska, v. 102, 128, 185,
718, 887.
Radwanska-Schlank 105.
955
Raecke 562, 575, 818.
Rafaelli, M. 222,
Rafin 348, 403, 425, 427, 429,
430, 434, 437, 439, 442.
Raich 788.
Rajewsky 471, 505.
Ralph, D. O’Leary 42.
Rammstedt 234, 235, 243, 252,
887.
Ramos, A. Peralta 622, 652,
826, 836.
Randisi, F. 234, 287.
Range 63.
Ransohoff, J. 28, 234, 285,
887.
Rapin 30, 53.
Rapin-Muret 537.
Raschkes 685.
Raspini, M. 864.
Rastonil 437.
Raszkes, H. 794.
Ratera, S. 435, 487.
Rathe 312.
Rathery 289.
Rathmann 854.
Ratschinsky 671.
Raubitschek, H. 36, 108, 443,
812.
Raulot-Lapointe, G. 505, 510.
Rautmann 719, 887.
Raux, G. 307, 363.
Rave 267.
Raven, Hugh 685, 698.
Ravogli, F. 11.
Rawls, R. M. 412, 416.
Ray, J. M. 864.
Rebattu, J. 887.
Rebaudi, St. 105, 727, 730.
Reber, K. 105.
Reblaud 809.
Rec 276.
Recamier 155, 622.
Recasens 29, 709, 714.
Reder, F. 46.
Redlich 11.
Reed, Ch. A. L. 19.
Rees, C. M. 888.
Reese, J. J. 810.
Regaud 148, 158.
Reich, Joh. 498, 499, 671.
Reich, Jos. 661, 666.
Reichard, V. M. 864.
Reiche, A. 521.
Reichel, H. 810.
Reicher 11.
Reichmann 377, 888.
Reid, H. S. 37.
Reidy, J. 505, 864.
Reifferscheid, Karl 96, 147,
162, 217, 531, 534, 680,
693, 826, 834, 837, 84l,
848, 830, 875.
Reinbold 433.
Reinecke 234.
Reinhart Ada
Reisinger 574.
Reiter, H. 104, 324, 328, 420.
Remete, E. 339, 342.
Remsen 252.
956
Remusat 283.
Remy 18, 126, 186, 555, 594,
598, 609.
Renaud-Badet 408.
Rendu, A. 78, 76, 339.
Rendu, R. 363, 521.
KEE Hermann 73, 77,216,
17.
Renner 356, 384, 487.
Renshaw, J. J. E. 864.
Rentoul, J. L. 727, 826, 887.
Resch, H. 218.
Resinelli 79, 80, 83, 96, 652.
Retzius, E. 452.
Retzlaff 268, 269.
Reuss, A. v. 339, 412, 521,
523, 526, 528, 719, 864,
870.
Reuter 814, 826, 829, 834,
864, 875.
Revel 356.
Reynard, J. 338, 842, 376,
397, 437.
Reynes 29.
Reynes, M. H. 29, 46, 331.
Reynier 755.
Reynold, E. 19.
Reynolds, Charles B. 498.
Reynolds, Edward 303, 803.
Reynolds, W. A. 487.
Reynolds, W. S. 363.
Rheindorf 252, 254.
Rhenter 158, 165, 597, 608,
658.
Rhode, Walter 653.
Rhodes 79.
Rhyne, A. W. 433.
Ribadeau-Dumas, L. 243.
Ribbert, H. 46, 165, 185, 196.
Ribbing, Seved 810.
Ribbius, A. 653.
Ricard 57.
Ricci, A. P. 9.
Rice, F. W. 721, 721.
Richardiere 888.
Richards, J. H. 864.
Richards, Owen 46, 357, 357,
723.
Richardson, M. H. 841.
Richardson, W. G. 252, 255,
264, 265, 437.
Richélot 582.
Richter 499, 505, 622, 63l,
671, 848.
Richter, A. 661, 799.
Richter, B. 162, 166, 363, 366. ;
Richter, J. 493, 500, 500, 679.
Richter, P. F. 376, 379. |
Ricken, H. 403. |
Rieker, G. 392, 394, 83953. i
Ridder 392.
Riddle, Oscar 452.
Riddle-Goffe 91.
Ridella, A. 864, 876.
Ridgwav, N. H. 4[2.
Ridlon, J. 888.
Rieck, C. A. 29, A, 60, 83,
Sa, 128. 162. 166. 156,
195, 493, 545, 574, 67L..
Autoren-Register.
Riecke, E. 324.
Riedel 225, 225, 234, 286, 260,
262, 263.
Rieder 228, 229.
Rieder, K. 521.
Riefler, K. 888.
Riehl 888.
Rieker, G. 46.
Riem, Hans 28.
Ries, E. 280.
Ries, J. 221.
Riesel 888.
Rietschel, H. 521, 524.
Rihmer, B. 348, 365, 384.
Rindfleisch 437.
Ringel 108, 812, 816.
Ringer 44.
Ringleb, O. 331, 487.
Rinkenberger 412, 421.
Rinne, F. H. 73, 128, 208,
209, 443.
Ripmann 46.
Riquier 291.
Risel 283, 727, 864.
Risseuw 685, 702.
Rissmann 476, 477, 480.
Ritchie, J. 46, 354, 412.
Ritchie, P. 471.
Ritgen 728.
Ritter 372, 373, 387, 392,
395, 425, 428, 725, 863.
Ritter, A. F. v. 134, 193, 209.
Ritter, C. 46, 412, 420.
Ritter, F. 723, 724.
Ritter, Hans 10, 11, 289, 292.
Riva 47, 534.
Rivet, A. 856.
Rixford, E. 888.
Rizzatti 586, 648, 762, 888.
Robbins, F. W. 425.
Robert 569.
Robertson, Allen 658.
Robertson, J. 47, 107.
Robertson, J. Archie 818.
Robertson, R. 482, 803.
Robin, M. 208.
Robineau 801.
Robinson, G. C. F. 443.
Robinson, W. J. 818, 819.
Robitsek, E. C. 413.
Roblin 128, 135.
Robson, H. J. 186, 197.
Rocci 47, 534.
Roche 489.
Rocher, H. L. 888.
Rochet 384, 387, 425, 431,
437.
Rocket, R. N. 433.
Rockwitz 477.
Rodde 107, 646.
Rodenwaldt 477.
Rodes 99.
Rodillon, G. 437.
Rodler-Zipkin, R. 839, 888.
Rodman, J. Nt. 443.
Rodziewskv 397.
Roeder, Bruno 594, 595, 762.
Roederer, C. 662, 888.
Rochrig 519.
Roemer, R. 505. `
Roemheld 234.
Roenner, R. 493.
Roentgen 633.
Roepke, O. 425, 428.
Roessing, H. 727, 865, 888.
Roessle, R. 80, 88, 216.
Rogatschevsky-Orloff, B. 888.
Roger 243.
Rogers 533.
Rogoff, M. 671, 709, 716, 802.
Rogow 186, 195, 196, 639.
Rohan-Chabot 521.
Rohleder, H. 471, 818.
Rohr, M. v. 331.
Rohrbach 112.
Roismann, Schlioma 639, 719,
888.
Roith 243, 247.
Rokitansky 317.
Rokitzki, W. M. 243.
Rokitzky, V. M. 433.
Roller 848, 851.
Rollestone, H. D. 243, 245.
Rollin 91, 101. i
Roman, B. 437, 439.
Roman, T. 888.
Romanoff 888.
Rominger, E. 11.
Róna 276.
Rona, D. 222, 252.
Rona-Michaelis 526.
Roncali, B. 213, 214.
Rongy, A. J. 107, 844.
Rood, F. 47.
Roosen, R. 57, 3831.
Roque, G. 892, 596.
Roques, E. 821, 836.
Rosanoff, W. 252, 257.
Rosanow, W. N. 96, 266.
Rose 124, 568, 736, 754.
Rosenberg 454, 888.
Rosenberg, E. 392, 398.
Rosenberg, M. 186, 195.
Rosenberger 102.
Rosenblatt 826.
Rosenfeld, Eugen 736.
Rosenfeld, F. 11, 149, 152,
154, 363, 864, 562.
Rosengreen, P. 447.
Rosenkranz 47.
Rosenmueller 68.
Rosenow, G. 243, 403, 407.
762.
Rosenstein 301, 303, 305, 312,
313, 314, 317, 348, 443,
386, 594, 612, 622, 725.
736, 738, 788, 830, 834,
841, 851.
Rosenstein, M. 108, 128, 135,
136, 137.
Rosenstein, P. 260, 262, 762.
178.
Rosenthal, Eugen 517, 685,
698, 736, 744, 776.
Roser-Nélaton 663.
| Rosinelli 29.
Rosinski 814.
‚ Rosinsky 29.
Rosner 99, 186, 317, 370, 370,
403, 471, 473, 639, 653,
762, 790, 794, 865.
Rosner, A. 799.
Rosowsky, A. 105, 736, 750,
751, 854, 856.
Ross 493.
Ross, E. H. 186, 195.
Ross, H. C. 186, 195.
Ross, Mac Pherson 78. -
Rossa 685.
Rossem, v. 109.
Rossi, G. 15.
Rossier, G. 212, 218, 215, 283,
537, 622.
Rossini 260, 262.
Rost, Fr. 243, 252, 255, 443,
445.
Rosthorn, v. 5.
Roth, H. 443, 445.
Roth, M. 47, 376, 378, 380,
421.
Rothfuchs 386.
Rothky, K. 854.
Rothschild, F. 112.
Rotter, Henrik 222, 253, 256,
258, 260, 263, 268, 471,
600, 602, 653, 661, 664,
709, 805, 826, 890.
Rouffart 11, 103, 128, 137,
138.
Rougy, A. J. 646.
Rouillier 865, 869.
Routh, Ammand 47, 685, 693,
100.
Routier 276.
Rouviell, de 315.
Rouvier 106, 505, 562, 661,
677, 685, 702.
Rouvier, J. 727, 844, 846.
Rouvière, H. 111, 112, 452.
Rouville, de 59, 60, 128, 162,
163, 166, 186, 191, 276,
563, 586, 622.
Roux, C. 47, 189, 283.
Rovsing, Th. 234, 285, 277,
340, 403, 407, 425, 428.
Rowlette, Robert J. 212, 762,
Tii.
Rowntree, L. G. 374, 376,
381.
Roxas 762, 770.
Royster 276.
Rozabel 47.
Roznatowski 433.
Rubaschkin, W. 452.
Rubens-Duval, H. 200, 202.
Rubesch, Rudolf 252, 736.
Rubin, C. 276, 586, 588.
Rubin, J. 623.
Rubinrot 11.
Rubintschick, J. 685, 697.
Rubner, C. 375, 381.
Rubricius 743.
Rudaux, P. 466.
Rucbsamen, W. 15, 29, 47,
307, 499, 505, 562, 567,
639, 685, 694, 709, 719,
719, 848, 851, 888.
Autoren- Register.
Rueder 87, 146, 493, 639, 662,
670, 671, 674, 685, 695,
701, 709, 716, 808, 841.
Ruef 289.
Ruchl, W. 600, 805, 848, 849.
Ruge, E. 47, 620, 630.
Ruhraeh, J. 335, 837.
Rulle 671.
Rumpel 363.
Runge, Ernst 7, 11, 47, 83,
85, 111, 146, 149, 150,
151, 152, 153, 154, 163,
205, 222, 471, 586, 623,
762.
Runte 29.
Rupprecht 112.
Rusca, F. 32, 47.
Rusche, Heinrich August 73.
Rushmore 214.
Russakowa-Lwowitsch 47.
Russanoff 324, 325.
Russel, A. W. 787, 854, 856.
Russel, W. 234, 733.
Russell 760.
Russell, A. Clouston 128, 136.
Russell, A. W. 186, 194, 289,
296, 736, 799.
Russell, Henry 688.
Russkowa-Oussowa, L. A. 47.
Russo, Achille 452.
Rutherford, E. 202, 203.
Rybak 8%.
Rybnikow 719.
Ryder, G. H. 653, 656.
Rydnik 47, 48.
Rydygier 633.
Rygier, Stephanie 48, 276.
Rylko 99, 101.
Ryshkow 658.
Rytina 351.
S.
Saathoff, L. 15.
Sabail 48, 516.
Sabatowski, A. v. 48, 244,
247.
Sabatucci 299.
Nabbatanı 48.
Sabeil 96.
Sabrazes, E, J. 446.
Sach 80.
Sachier, W. 725.
Sachs 318, 356, 482, 639, 640,
643, 752, 850.
Sachs, E. 129, 136, 526, 719,
719, 737, 738, 745, 746,
747, 763, 767, 888.
Sachs, Fritz 48, 500.
Sack, Th. 48.
Sack, W. Th. 297, 299.
Sackenreiter, G. 83, 736, 753.
Sadewasser 668, 670, 671.
Sadewesser 493.
Saenger 562, 575, 656.
Saenger, A. 129, 138.
Saenger, H. 314.
Saexl, P. 670.
957
Safranek 201.
Sagrjaskin, Alexej 471.
Sahlı 54, 319.
Sailer 252, 257.
Saint-Girons 407, 852.
Saint-Hilaire, C. 452.
Saint-Jacques 331.
Saint-Pierre 331.
an E. de M. 48, 763,
17
KK)
Salge, B. 526, 529.
Salin, M. 73, 532.
Salle, R. 324, 328, 888.
Salmon 879.
Salomon, H. 186, 187.
Salomons, Bethel 586, 591.
Salzberger, M. 844.
Salzburg 527.
Salzer 29.
Sambalino 628.
Samelson, S. 826.
Sampson. J. A. 129, 136, 187,
193, 194.
Samson 168, 165.
Samsonowitsch, J. 640.
Samter 386. |
Samuel, Max 107, 482.
Samuels 187, 19.
Sand, R. 198, 200. 210.
Sanford 381.
Saniter 57, 648, 844.
Santi 48, 105, 283, 285, 312.
Santi, E. 477, 562, 685.
Santini, C. 260, 261, 392, 394.
Santoro 447.
Santos, R. D. 413.
Saretzki 140.
Saretzky, S. G. 11, 150, 154.
Sarrat, J. 865, 878.
De Sarto 446.
Sarway 559.
Sarwey 385.
Sasse 276.
Sastrebow 471.
Sauers 623.
Sauter, Hermann 443, 685,
700, 702.
Sauvage, M. 309, 545, 550,
562, 648, 840.
Savaré 111, 112, 865.
Savariaud 865, 888.
Sawadowskaja-Nesmelowa
222.
Saxenberger, O. 888.
Saxl, P. 187, 865, 888.
Sbilinsky 549.
Schaabak 91.
Schaabner, Al. 11.
Schaal 244, 247.
Schaback 107.
Schad 101.
Schaefer, C. 888.
Schaefer, P. 493, 799, 862.
Schaeffer 276, 314.
Schaeffer. K. 735.
Schaeffer, O. 48, 73, 305, 337,
337.
Schaeffer, R. 48, 483, 763,
769.
958
Schak-Asis 48.
Schapiro, S. C. 48, 720, 799.
Schardt, Johann 129, 163,
166, 586.
Scharff, A. 889.
Scharff, P. 324, 828.
Scharlich 685, 695.
Schasse 889.
Schatz 336, 491, 495.
Schauder, W. 453.
Schauta 48, 59, 61, 80, 85,
88, 89, oi. 92, 93, 101,
173, 181, 193, 194, 361,
8392, 528, 546, 582, 620,
630, 655, 763, 769, 794,
851.
Schauta, Fr. 187, 653, 671,
675, 799, 801, 803, 808,
Schaxel, Julius 453.
v. Scheel, Victor 244, 248,
594.
Scheffen 709, 714.
Scheftel 594.
Scheidemandel 876.
Scheidler, F. 260.
Scheidtmann, W. 29.
Schelbaum, P. 889.
Schell, J. T. 800.
Schellenberg, Adolf 453.
Schemelewitsch, L. 49, 222.
Schenck, Ed. 227.
Schendrovitch, D. 516, 517.
Schenk 48.
Schepelmann 29, 57.
Scherbak, A. L. 521, 23, 667,
787.
Scherbek 848.
Scheremezinskaja, M. A. 244.
Scherer, C. 29.
Scherk, H J. 812, 815.
Schestopal, G. 671.
Scheunemann 129.
Schevkunenko 329, 344, 345.
Schewaldyscheff 653.
Schiavoni, M. 354.
Schibkow 865.
Schick 173.
Schick, F. 800.
Schick, S. 187, 196.
Schickele, G. 19, 48, 83, 84,
223, 289,
418, 475,
808, 510,
620, 624,
680, 685,
Schiffmann 271, 271, 39.
Schil, L. 521, ECH
Schild, C. 324, 325.
Schildecker 48.
Schiller, H. 187, 195, 685,
102, 703, 704, 851.
Schilling, V. 15, 94, 103, 397,
397. 847.
Schindler.
324, 327,
350,
Schirmunskv 826.
Schirokauer, Hans 506,
332, 936.
271,
366,
K. 48, 105,
344, 345.
all,
H
Schneller 112.
Autoren-Register.
Schirokow 494.
Schirschow 91, 98, 183.
Schittenhelm 48.
Schklowsky 453.
Schlagenhaufer, F. 208, 210,
216, 217.
Schlagintweit, F. 16, 320, 354,
425, 427
Schlange 386.
Schlank, Josef 78, 317, 318,
346, 494, 653, 889.
Schlapohevsky 494.
Schlayer 380.
Schlechtendahl, E.
Schleip, W. 453.
Schleissner, F. 519.
Schlesinger, E. 228, 264, 265,
750, 758.
Schlichting, F. 392, 394, 395.
Schliep, O. 466.
Schlimpert, H. 29, 49, 271.
Schloessmann, H. 226, 226.
Schloffer, H. 244, 247, 271,
272, 387, 408, 425.
Schloss, O. M. 727, 730,
865.
Schlossmann, H. 29.
Schmeisser, H. C. 865.
Schmid, H. H. 521, 524, 662,
664, 671, 685, 697, 705,
709, 717, 827, 835.
Schmidhauser 283.
Schmidlechner, Károly 283,
737, 854.
Schmidt 11.
Schmidt, Ehrhardt 49.
Schmidt, E. L. 377.
Schmidt, H. B. 333.
Schnidt, H. E. 11, 150, 151,
152.
Schmidt, Hans Hermann 471,
494.
Schmidt, Joh. E. 244.
L. E. 377, 378, 381,
Schmidt,
388.
Schmidt, M. B. 889.
Schmidt, M. P. 437.
Schmidt, O. 73, 78, 600, 604,
827, 832.
Schmidt, R. 443.
Schmieden, V. 4, 5, 244, 247.
Schmilinsky 244.
Schmit 384, 888.
Schmitt 277, 278, 324, 328.
Schmitt, A. 16, 49, 83, 85,
105, 268, 269, 277.
Schmittmann, P. 129,
197, 208, 209.
Schmorl 471, 505, 506, 516,
541, 595, 644, 685, 697.
Schmotkin 223.
Schnabel 889.
Schneider, Carl 19, 49, 426.
' Schneider, K. 130, 134, 827,
s37.
Schneider, O. 788.
Schneider, P. 889.
Schneider-Sievers 494.
29, 276.
187,
EE EES EE EE,
nn aae
nu J. 234, 236, 261,
Schockaert 272, 297, 298.
Schockaert, R. 506.
Schoemann 112.
Schoenberg 339, 341, 865.
Schoene, 49, 437.
Schoener, O. 506.
Schoener-Rottach, Otto 471.
Schoenstadt, A. 49, 244, 247.
Schoepp, Ph. 130, 137, 166.
Schoerl 101.
Scholl 324, 623,
Scholtz 324.
Schong, C. 685.
Schostak, J. E. 392.
Schott, A. 820.
Schottelius 671.
Schottlaender, J. 4, 5,
180, 173, 174, 184,
193, 195, 197, 209,
485.
Schottmueller 277, 749, 750,
751, 754, 768, 855, 856.
Schrakamp 831.
Schreiber, J. 268, 889.
Schreiber, P. 475.
Schrenck-Notzing, v. 818.
Schrey, P. 889.
Schridde 284, 285, 718, 885.
Schrimpf, W. R. 384, 635, 704.
Schroeder 709, 715.
Schroeder, E. 368.
Schroeder, Fr. 515, 518, 759,
766.
Schroeder, R. 99, 104,
453, 460.
Schroeppe 471.
Schroeter, M. 403.
Schroth, Paul Gerhard 73.
Schubart, J. 19.
Schubert 58, 59, 62, 78, 81,
97, 98, 9.
Schubert, G. 812, 816.
Schubert, M. E. 216, 217.
Schuchardt 706, 804.
Schuele 49.
Schueler 843, 846.
Schuermann, E. 188, 19.
Schuessler 439.
Schuette 49.
Schütz, Wilhelm 73, 76, 24.
Schuetze, W. 49, 83, 367, 368,
494, 810, 810, 844
Schuh, Max 16.
Schujeninow 108.
Schulhof 11.
Schulte 107, 646.
Schultz, J. H 49, 277, 278
841.
Schultze 726, 728, 797,
861, 868, 870, 871,
875.
Schultze, B. S. 19.
Schultze, W. H. 443.
Schulz, F. 889.
Schulz, W. 14.
Schumann 623.
Schumann, A. E.
84l.
127,
187,
216,
830,
872,
516.
Schumann, Ed. 49.
Schumann, Edward A. 471,
640.
Schumburg 49, 483, 763, 768.
Schuster, Gustav 737, 854,
857.
Schuster, Hedwig 482, 889.
Schwab, M. 737, 740, 854,
86.
Schwalbe 889.
Schwalbe, E. 827, 836.
Schwalbe, J. 4, 6, 267, 417.
Schwartz 252, 346.
Schwarz 586, 653, 777, 827,
889.
Schwarz, E. 358, 358.
Schwarz, G. 199, 201, 228,
230.
Schwarz, Henry 471, 709, 714,
889.
Schwarzbach 889.
Schwarzenbach, E. 453, 454,
506, 537.
Schwarzmann, E. 231, 235.
Schwarzwaeller 271, 623, 803,
827, 834.
Schweeger, O. 244.
Schweinitz, G. E. de 865, 873.
Schweitzer 727, 730, 865, 873.
Schweitzer, A. 526, 527.
Schweitzer, Bernhard 709,710.
Schwenk 735.
Schwenk, A. 323, 328.
Schwenk, C. 41, 104, 252, 275,
278.
Schwenke, A. 339.
Schwenke, J. 889.
Schwvzer, Y. 413, 420.
Scipiades, Elemer 29, 130,
168, 166, 586, 708, 709,
799, 805, 844.
Scolari 81.
Scott 297, 299.
Scott, Carmichael, E. 29.
Scott, G. B. 324, 328.
Scott, G. D. 403, 406, 889.
Scott, J. C. 329.
Scott Schley, W. 244.
Scott, T. B. 324, 328.
Scudder 234, 235, 252, 257.
Sdrawomyslow, J. J. 889.
Scawell, J. W. 897.
Sédillot 521.
Seefeld, M. 11.
Seefelder 873.
Seegers, K. 339, 342.
Seelig, A. 438, 439.
Seeligmann 396, 662, 668, 669,
671, 675, 806.
Seff, J. 682, 884.
Segal, H. 338.
Ségard 271, 285.
Segorow 301.
Seher, Carl 471.
Sehrt, E. 377, 381.
Seidel 392, 3%.
Seiffert 301.
De Seigneux 466.
Seippel, C. P. 818.
Autoren-Register.
Seitz 459, 519, 591, 624, 685,
773.
Seitz, L. 163, 166, 417, 521,
532, 727, 728, 729, 827,
865, 869.
Seitz, Th. 11, 73.
Seligmann 11].
Selitzky, M. 685.
Sell, F. 49, 483.
Sella, U. 889.
Sellei, J. 324, 377, 380.
Sellheim, Hugo 11, 49, 73,
76, 81, 91, 101, 105, 147,
163, 165, 471, 484, 484,
506, 508, 630, 662, 663,
665, 671, 675, 709, 715,
803, 845.
Semb, O. 324.
Semmelink, H. B. 472.
Semmelsweis, Ign. Ph. 855.
Semon 49, 477, 479, 483.
Semon, M. 737, 854.
Sencert 54, 283, 609.
Senez 130, 136.
Senf, M. R. 818.
Senn, W. N. 331.
Senna, Angelo 453.
Serebrenikowa, Olga 290, 624.
Serée 101.
Sergent, Emile 532, 538.
Serog 506.
Nervy, C. 827, 830.
v. Seuffert 12, 29, 277.
Sexton, L. 354.
Seyberth, L. 844, 845.
Sfameni, P. 550, 865.
Sgalitzer, Max 73, 76.
Shallenberger, W. F. 877.
Shannon, D. 653, 799, 827.
Shapland, John Oee 252, 258.
Sharpe, H. A. 889.
Sharpe, N. C. 827.
Shattock, S. G. 354.
Shaw, E. B. 335.
Shaw, E. H. 12, 132, 199,
200, 202, 203.
Sheffield, H. B. 444, 889.
Sherrill, J. G. 188, 198, 195.
Sherwood, W. A. 370.
Shewachow 506, 514.
Shichitaro 49.
Shivers 343.-
Shoemaker, F. 472.
Shoemaker, G. E. 413.
De Shoo 594.
Short, A. R. 346.
Shukowsky, W. P. 404, 890.
Sjablow, N. J. 720, 721.
Sichel, C. C. 816, 827, 834,
841, 854, 890.
‚Sick 890.
: Sick, K. 228, 229.
Sick, P. 260, 263.
Sidorenko 49.
Niebara 818.
Sieber, H. 12, 57, 74, 77, 413,
418, 562, 573, 719, 890.
Siebert, K. 324, 326.
i Siedeberg, Emily H. 562, 569. | Smith, Bellingham 685,
Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1912.
959
Siedlecki, J. 865.
Siegel, P. W. 12, 150, 163,
205, 206, 413, 841.
Siegel, Willy 587.
Siegelstein 223.
Siegenbeck van Heukelom, J.
890.
Siegfried, F. 16.
Siegmund, A. 19.
Sielmann 144, 150, 152.
Siemerling, E. 16, 19.
Siew, B. 426.
Siewezynski 521.
Siguret 487, 491, 492, 494.
Sigwart, W. 29, 96, 188,
197, 363, 365, 600, 653,
655, 672, 674, 732, 74,
748, 803, 827, 835, 848,
850, 852, 855.
Silber, S. M. 323.
Silberberg, M. 49, 228.
Silber-Charkow, S. M. 43.
Silberknopf, G. 865.
Silberknopf, O. 890.
Silverberg 392.
Silvio Porta 234, 237, 244,
246.
Simin, A. 29, 30.
Simmonds, Ch. C. 865.
Simon 49, 105, 113, 229, 277,
7137.
Simon, J. 324, 328.
Simons, C. C. 727, 729.
Simonson, K. P. 339, 841.
Simson, H. 799.
Sinclair, D. A. 350, 357.
Singer 152, 392.
Sjoevall, E. 865, 867, 875.
Sippel 147, 163, 165, 283, 354.
Sippel, Albert 49, 384, 388,
413, 417, 601, 685, 703,
827, 835.
Sippel, J. H. A. 130, 136.
Sippel, P. 12, 16, 30.
Siredey, M. A. 83, 84, 131,
150, 152, 154, 188, 197,
301.
Sitenko 384.
Siter, E. H. 384, 386.
Sitzenfrey 132.
Skeel, A. J. 686, 702.
Skene 326.
Skillern, P. G. 890.
Skinner, C. E. 199, 200,
Skrjabina 74, 77.
Skutsch 19, 521, 672.
Slawinski, Z. 252, 259.
Slawyk, Gertrud 49.
Slingenberg, B. 49, 105,
277, 278, 324, 328.
Sloan, S. 12.
Slowzow 283.
Smester 890.
De Smeth, J. 413, 426.
Smith 595.
Smith, A. D. 354.
Smith, A. J. 108, 131,
244.
210.
111,
132,
m.
6l
960
Smith,
438.
Smith,
Smith,
Smith, R. K. 812, 814.
Smith, R. M. 377.
Smithson, O. 506,
Smoler, F. 244.
J. K. 377.
865.
Smyly, William 131, 209, 640,
686, 695, 702, 704.
Snegireff, Georg 16, 19.
Snow, J. M. 142, 199, 890.
Sobjestansky, E. M. 799.
Soederlund, G. 426, 429.
Soerensen, E. 413.
Sokolow 354.
Solger, B. 819, 820.
Soli, T. 50, 74, 277, 727,
865.
Solms 30, 59, 648.
Solomon 91, 9.
Solomons, B. 131, 841.
Solowij, A. 50, 80, 131, 284,
304, 608, 624, 627, 634,
657, 662, 794.
Solowow, P. D 433.
Somach 30.
Somers 91, 10
Sondern, F. E. 377, 381, 392,
438.
Sonneberg, E. 344.
Sonnenburg, E. 30, 244, 246,
252, 254, 277.
Sonnenfeld, J. 30, 50, 624,
627.
Soodall, A. 37.
Sorrentino, F. 433, 433.
Soskind, Michael 472.
Soubeyran 226, 686, 688, 696.
Sougot, André 670.
Souligoux 109, 226, 890.
Sourdat, M. Paul 305.
Sourdille 890.
Souter 886, 794.
Soxhlet, F. v. 521, 523.
Spaeth, E. 320, 488, 491, 492,
493, 494, 495, 624, 625,
848, 851.
Spain, Kate C. 484, 640, 642.
Spanier 890.
Npannaus 363.
Npassokukotzki, S. 234, 372.
Spencer, H C. 865.
Spencer, W. G. 884, 890.
Spengel, J. 452.
Spengler 422.
Sperenskaja-Bachmetewa, E.
M. 709, 716,
Spever, N. 890.
Spielberg, Ch. 890.
Spinelli, G. 30, 50, 59.
Spire, A. 492, 563,
Spitzbarth, E. 686.
Spitzer, E. 50, 324, 327.
Spoerl 59, 101.
Sprague, F. H.
Sprengel 59, 60,
227, 244, 258,
263.
803.
SE
68. 71
2
E. O. 351, 377, 392,
O. C. 384, 413, 416.
729,
569, 640.
Autoren- Register.
Sprigg 124, 686.
Springer, C. 252, 255, 339.
Springfeld 477.
Sprunt, Th. J. 884.
Spude, H. 188, 196.
Squier, J. B. 331, 350,
392, 413, 438.
Ssamborsky 50.
Ssawitzky 50.
Sselitzky 686.
Sserebjakowa 625.
Sseukewitsch 50.
Ssewrjugow 710, 799.
Ssinjoff, W. 404.
Ssizinsky 472, 737.
Ssobolew, J. A. 433.
Ssokolow 111, 865, 871, 873.
Ssokolowa, M. W. 30, 344.
Ssolowiew 290.
Ssudakow, J. W. 188.
Stabel 109.
Stacy, H. S. 444.
Stacy, L. J. 188, 195.
Stade, W. 131, 135, 309.
Stadler, P. H. 350.
Staehler, F. 163, 165, 654,
841.
Stahel 812.
Stamer 105.
Stamm, C. 866.
Stamm, H 526.
Stanglmayr, E. 30.
Stanischeff, N. M. 384, 388.
Stankiewicz, C. 50, 31, Kri?
633.
Stanley, E. G. 433.
Ant,
|Stanmore Bishop, E. 244.
' Statberg
Stein 131.
' Stein,
Stanton, E. 377, 878.
Stanton, E. M. 377.
Starck, v. 866.
Stark 164, 277, 284, 625, 841.
Starke 103.
Starkenstein, E. 5l, 494.
Stastny, J. 444.
50.
Staude 625, 686, 700. |
Staudenmayer, O. 188, 196.
Staudinger, Emil 75, 7%.
Steele, H. M. 413.
Steen, H. B. 438.
Stefani 354, 355. |
Steffan, P. H. K. 803. |
Steen, Josef 453.
Steiger, Max 686, 701, 702,
708.
Stein, A. E. 12, 85, 165.
Arthur 189, 19.
210, 335, 8336, 475.
Stein, Rosa 710, 716.
Stein-Heimann 111.
Steinach, E. 453, 506, 508.
Steinberg 271.
Steiner, P. 404.
Steinmann 5l.
Steinthal 260, 812, 816, 841. `
"ug 263. |
»howski, (Ce 640, 890. |
udwig 472.
209,
Stoeckel,
Stenglein 51, 252, 256.
Stenhouse 339, 341.
Stépanoff, J. 438, 440.
Stephan 727, 730, 866, 871.
Stephan, E. 189, 196.
Stephan, Sigfried 75, 397, 399.
Stephenson, H 866, 873.
Stern, Rob. 30, 51, 105, 111,
324, 328, 662.
Sternberg, A. J. 16, 51, 105,
277, 278, 324, 328, 392.
Sterne, Laurence 467.
Sterzing. P. 890.
Steudemann 648, 794, S44.
Steuermark 12.
Steuernagel, Werner 329, 329,
494, 506, 808.
Stevens, A. R. 376, 381, 444.
Stewart, Douglas H. 483, 763,
765.
Stewart, L. 413, 416.
Stewart, M. J. 214, 215, 379.
Stiassny, Sigmund 475, 630.
Stichel, O. 189, 195,
Stickel 494.
Stickel, M. 654, 799. 866.
Sticker, A. 12, 202, 203.
Stidston 57.
Stieber 164, 165.
Stieber 640.
Stieda 234, 235.
Stiefler 866.
Stierlin, E. 229, 444, 444.
Stiller 398, 399.
Stillwagen, Charles
628, 841.
Stimmel 890.
Stinjoff, W. 8%.
A. 623,
‚ Stintzing 880.
! Stiven,
‚Stocker, S. jun. 51.
| Stokes, Alex 654.
H. E. G. 252, 254.
Stockmann 51.
Stoeber, H. 244, 252, 253.
W. 3. 16. 19, 30,
59, 63, 80, 91, 93, 99, 101,
131, 189, 194. 363. 404,
426, 444, >47.
597, 601. 686.
700, 763, 827.
831, 834, 836, s49.
852, 868.
| Stoene 686.
Stoerck, E. 392.
Stoerck, O. 372.
Stolnikow 321.
Stolper, Lucius 105, 475, 506.
Stokes 890.
Stolz, Max 86, 465, 49, 526.
723. 890.
Stone, J. S. 75, 91, 129, 189,
244, 246, 277. 438.
Stoney, R. A. 890.
Stookes, A. 640.
Sträussler 335.
Strassmann 686, 701, 813, 813,
830.
Strassmann, G. 654.
| Strassmann, P. 4, 51, 99, 103.
109, 131,
151, 164,
477, 494, 831,
874, 875.
Stratz, C. H. 453, 458,
516.
Stratz, H. 4, 85, 472.
Straub, E. 51, 662, 806, 808.
Strauch 291, 875.
Straus, W. 890.
Strauss 52, 375.
Strauss, B. 52, 791.
Strauss, S. 266, 266.
Strauss, W. 719.
Strecker, Fr. 453.
Streit, B. 719, 890.
Stricker, L. 866.
Strina, F. 506, 625, 890.
Strisower, R. 505, 511, 566.
Strobach, W. J. 212, 214,
215, 719, 890.
Strobell, E. C. 450.
Stroebe 309.
Stroeder 737, 740, 854, 857.
Stroganoff, W. 388, 521, 678,
679, 680, 681, 686, 687,
688, 700, 701, 702, 703,
706.
Stroganow 521, 687.
Strohbach 275, 626.
Strominger, D. L. 413, 419.
Strond, Hosford A. 244.
Strümpell, A. v. 3, 5, 17, 890.
Strukow, A. A. 266.
Struthers, J. W. 244, 245.
v. Stubenrauch 30.
Stuckey, L. G. 226, 260, 433.
Studeny, A. 494.
Stuesser, F. 444, 445.
Stuetz 890.
Stukey 226.
Stumme 567, 890.
Stumpf 105, 319, 809.
‚ Stumpf, R. 827, 834.
Sturmann 87.
Sturmdorf 91, 92, 107.
Stursberg 875.
Subbotic, V. 357, 849.
Suchanek, E. 266.
Suchier 841.
Suckling, C. W. 397.
Suessenguth, L. 345.
Suessmann 477.
Suessmann, Frigyes 710.
Nugi, K. 252.
Sugimura, S. 35, 52,
345, 363, 364, 426,
Sullivan 260.
Sultan, G. 52, 96, 244,
256, 271.
Summers 260.
Sundt, Halfdan 89.
Suppow 297, 318.
“Surv, K. v. 813, 816,
870, 874.
Sussmann, Martin
Suszynski, E. 866.
Suter, F. 350, 332, 359, 426,
430, 444. |
146,
314, 357,
844,
105,
426.
866, |
235.
234,
150, |
Autoren- Register.
Sutherland, G. A. 890.
Sutton 132.
Suwalski, Stadislaus 626.
| Nuzuki, F. 662.
475, | Sven,
Johansson 260, 268,
266, 266.
Svenson, N. A. 252, 257.
Swain, James 244.
| Swan, R. H. J. 426.
Swayne, W. C. 532, 85, 587,
595, 841.
Sweek 181, 196.
Swiccicki 506.
Swift, J. 392.
Sykora 52.
Sylvester, J. Goodman 609.
Syms, P. 331.
Szametz, Ludwig 164, 166,
587, 589.
Szametz, S. 587.
Szili, Jenoe 75, 277.
Szily, Paul v. 545, 548, 891.
Szörenyi 290.
Szper, J. 350.
T.
Taddı i 284.
Tafipolsky, S. 891.
Tait 89.
Takaki, Y. 418.
Takavasu 380.
Tallant, A. W. 866.
Tallev, D. D. 363.
Talma 53, 261, 262.
Tandler 805.
Tange, R. A. 891.
Tappeiner, Fr. H. v. 234, 237.
Tarnier 543, 564, 788.
Tartanson 207.
Tauffer, W. 87, 470, 712.
Taussig, F. J. 19, 189, 193,
367, 367, 644.
Taylor, Howard C. 52, 164,
165, 166, 189, 193, 595.
Tavlor-Morgan, H. 722.
Tschertkoff, J. 563, 569.
Teacher 687, 692, 697.
Tédenat 369, 563.
Tedeschi 97.
Teevan, A. 866.
Teevau, A. 506.
Teilmann, Folmer 723, 866,
872.
Teiser 745.
Teleky, D. 52, 350.
247, | Telemann 439.
| Telfer, Thomas J. 244.
Temesvärv 14, 87, 40. 42, 45,
oi, ol, 86, 102 103,
130, 134, 144, 203,
222, . 249,
282, 283, 307, 311,
411, 471, 472,
ANN, 492, 5
530, / aa, 5
649, 60,
220,
361,
487, |
. 929,
»97, | Tissier 309, 543. 545, 949. 553.
109, ;
961
710, 731, 734, 737, 800,
805, 806.
Témoin 30, 234, 287, 277.
Tenani 397, 399.
Tenney, B. 413, 414.
ee 52, 277,
78.
Terebinski, N. 397, 399.
Terebinsky, N. N. 433.
Terrier 651.
Terzaghi, G. 672.
Tesson 377.
Teuffel 866, 873.
De Teyssieu 404.
Thaler, H. 52, 96, 101, 640,
720, 794, 849, 851, 891.
Theilhaber, A. 19, 52, 84.
103, 169, 183, 189, 190,
191, 195, 196, 205, 206,
210, 223, 394.
Thelin 626.
Thevenard 306.
Thevenot, L. 350, 425, 426,
427, 431, 437.
Thibierge, Ch. 819, 854, 857.
Thieme 52.
Thiemever, W. 499, 672.
Thiersch 267, 268, 269.
Thies, J. 30, 277, 304, 305,
444, 541, 559, 672, 680,
683, 687, 688, 692, 710,
827, 834, 840, 841.
Thiess 559.
Thissen 91, 101.
Thoele, F. 57. 260, 261.
Thoinot, L. 819, 862.
Thomae, Fr. 601, 827, 832,
835.
Thomalla 477.
Thomas, B. A. 350, 351, 352,
377, 380.
Thomas, H. B. 888.
Thomas, J. 505, 510.
Thomas, W. Th. 363, 366.
Thompson, W. 214, 215, 244.
Thomsen, E. 453. .
Thomsen, Oluf 75, 77.
Thomson 277.
Thon 597.
Thoraton 339.
Thorn, W. 52, 95, 105, 192,
472, 601, 604, 737, 739,
740, 763, 769, 773, 832,
854, 857.
Thornburgh 225.
Thorndike, P. 416, 444.
Thorning, W. B. 332.
Thorspecken, O. 891.
Tichow, J. J. 176, 191, 194,
211, 359, 366.
Tièche 105, 111.
122, | Tietze, A. 260, 387, 404, 413,
415, 444.
250, Tiger 494, 495.
Tillmanns 891.
Tilp, A. 872, 873, 813, 891.
Timofeew 891.
687, 866, 881.
61’
9653
Tissot 813.
Titroff, E. 453, 458.
Titus, P. 601, 605, 827, 832.
Tixier, L. 662.
Tobias, E. 18. .
Tobiensen, F. 392.
Tobold, v. 57.
Todyo, R. 453, 456, 595, 662.
Toennies, Walter 301.
Toepfer 278, 495.
Toeplitz 466.
Tokarshewsky 719.
Tokuo Suzuki 234, 235.
Toltschkin 191.
Tomaschewski 399.
Tomellini. L. 827, 833.
Tompkins, J. M. 413.
Tooth, H. 261.
Top, R. 52.
Torggler, F. 12, 80, 103, 132,
135, 136.
Torimaru 132.
Torkel 662.
Torrance 363.
La Torre 672, 803.
Torspecken, O. 877.
Töth, Istvan 472, 800.
Tóth, Stefan v. 30, 57, 89,
800.
Totzeck, R. 892.
Tournier, E. 891.
Tourniquet. 803.
Tourrier, G. 827.
Toussaint, H. 413.
Townsend, W. W. 426.
Trabes, J. A. 626, 627.
Tracy, S. E. 91, 103, 363,
426, 430, 438.
Trapel, Georg 318.
Trapl, G. 495, 498, 710, 714.
Traube, Judith 601.
Traud, Maria 662.
Traugott, M. 16, 75, 76, 105,
737, 743, 750, 768, 854,
855.
Trebing, J. 52, 202.
Trendelenburg, Fr. 43, 52,
182, 311, 244, 295, 369,
435, 449, 526, 755, 773.
Treub, Hector 109, 191, 314,
393, 394, 582, 563, 560,
122, 844, 845.
Tribondeau 155.
Triboulet, H. 891.
Trillat 308, 310, 570, 641, 658,
687.
Trillmich 891.
Trinkler, N. P. 268, 334, 334,
404, 891.
Troell, A. 164, 166.
Troemner 336, 336.
Trotabas, M. 132, 135.
Truesdell, E. D. 866, 870.
Trumpp, 527, 866.
Truzzi, ©. 477.
Tsakona, Sokrates Š. 52, 472. `
Tschekajew %2,
Tschelenow III.
Tschereukow 720.
|
|
|
Autoren-Register.
Tscherkinsky, V. 369, 370.
Tschernikoff 113.
Tschernyschew 722.
Tschilinguirien, R. 891.
Tschmarke 30, 225, 252, 257,
444.
Tschubinsky 601.
Tschudi, E. 305.
Tsuge, Munesada 318.
Tsuzuki 419.
Tuchelt, O. E. 827.
Tuckelt, Ernst 587.
Tucker, A. W. 887, 827, 837.
Tueran 83, 85.
Tuerschmid 278.
Tuffier, Th. 88, 191, 261, 300,
Valeur, Fr. 724, 891.
Vallely, J. L. 866.
Vallois 113, 164, 166, 209,
210, 574, 587, 685, 687.
697, 724.
Vallois, M. 646.
Vallois-Delmas 111.
Valtancoli, G. 891.
Van Bisselick, J. W. 404.
Vance, A. M. 334, 346, 404.
Van der Bogert, F. 404.
Vanderhoof 413.
Van der Stricht, P. 453.
Van der Stricht, Rene, 453.
Van der Veer 261, 262, 405.
Vanderveer, A. 53.
300. Vandervoordt 53.
Tugendreich 891. Van de Velde, Th. H. 16, 53.
Tur 453. 94, 105.
Turnbull, A. E. 720, 891.
Turner, Rob. H. 234, 482.
Turnure, T. R. 346.
Tuskai, Ödön 58. Van Swieten 598.
Tussag, F. 191, 193. ! Vanverto, J. 672.
Tussenbrock, Catharine van | Vanverts, J. 191, 305, 306,
Van der Velde 30, 806, NUS.
Vanesson, A. 891.
Van Meter, S. D. 8357.
475. | 309, 617, 626, 687, 763.
Tussenbroek, C. van 472, 477, | 174.
624. | Variot 521, 891.
Tuszkai 563, 571.
Tuttle 244, 665.
Tweedy 806. Varkewitsch, E. F. 413.
Tweedy, E. H. 800. | Vaughan, J. W. 191, 197.
Tweedy, Hastings 53, 80,91. Vautrin 80, 95, 97, 99, 103,
Tvcos 534. 126, 214, 216, 217, 244,
Tyrode, W. V. 252, 256. 245, 570, 594, 598, 607.
626, 628.
Vayssiere, E. 303, 827.
Veber, K. 268.
Vecki 388.
Veiel, Fritz 592.
Veit 175, 208, 210, 213,
610, 662, 687, 688,
737, 756, 774, 857,
Veit, H. 831.
| Veit, J. 30, 192, 194, 278,
516, 517, 521, 524,
710, 772, 773.
Veit, W. 180, 131.
Verebély, Tibor 75, 311,
Vergely 810.
Verger, M. H. 819, 820.
Vermey 99
Vernie 284.
Vernon 867.
‚ Verocay 891.
| Veron 663, 791.
: | Maer Se E
, Versari, R. 363.
SES Verson, S. 235.
Vértes, Oskar 209, 223, :
Zur Verth 224.
Verworn, M. 53.
Veurt 83.
Vianna, A. 397.
Viannav, C. 132, 135,
727, 729, 867, 801.
Vicarelli, G. 563, 729.
Vicker 363.
Vidakovich, Camillo 268,
| Vas, J. 112.
| Vasfi 867, 875.
U.
Udaondo, C. B. 377.
Uchrida, Toschi 75.
Uhl, Karl 53.
Uhle 214.
Uhlenhuth, P. 191, 197.
Uhthoff 891.
Ulesko-Stroganowa 4, 88.
Ulrichs, B. 229.
Umansky, M. 891.
Umber, F. 261, 262, 393.
Ungar, K. 235, 237, 506, 813,
866, 874, 875.
Unger, E. 57, 252, 255, 519.
Unger, L. 727, 730, 866.
Unna 207, 210.
Unterberg, H. 363, 864, 372,
372, 413, 419.
Unterberger, jun. Fr. 481, 482
723, 827, 837, 866.
Unterstenhoefer, J. F.
878.
Upeott 244.
Urban 53, 261, 261.
Ury, 0. 53.
Uteau 426, 427.
54l,
69%,
dch,
472,
163,
819.
369,
V.
Vaissière, E. 506. 508.
Valentine, John 253, 297.
269.
Vidal, G. 472, 521, 867, 871.
Vierath, Willy 472.
Vignard, P. 426, 427.
Vignes 635, 890.
Vignier 53.
Vignolo 268.
Vilfroy, M. 324, 326.
u E. M. 482, 827,
30.
Villard, E. 266, 814.
Vincent, B. 75, 242, 246, 807,
357, 429, 587, 867.
Vineberg, Hiram N. 91, 101,
132, 135, 136, 164, 165,
166, 587, 854.
Violet, H. 192, 801, 310, 312,
350, 351, 371, 871.
Virchow 542.
Vischer, A. 354.
Viscontini, G. 813, 816.
Vitrac, J. 214, 215.
Viville, G. 228.
Vlador, Läszlo, Märton 58.
Voeckler 438.
Voegtlin 258, 262.
Voelcker, F. 261, 261, 404,
405.
Vogel 109.
Vogel, J. 377, 881.
Vogel, K. 397, 399, 813, 815.
Vogel, R. 404, 407.
Vogeler, H. 672.
Vogelsberger 107, 367, 868,
641, 844, 846.
Vogelweid 444, 445.
Vogelweidt 75.
Vogt, E. 94, 107, 113, 316,
849, 851.
Voigt, J. 54, 49.
Voigts 488, 489, 490, 491, 493,
494, 495, 687, 688, 700.
Voituriez 592.
Volhard 175.
Volk, F. 88, 217.
Volk, M. L. 393.
Volk, R. 325, 828.
Voll 495.
Volland 887, 702.
Volmat 564.
Voorhocve, N. 229, 230.
Voren 710.
Voron 546, 568, 564, 687, 697,
127, 763, 784, 828.
Voronoff 290, 292.
Vorpahl, F. 404, 413, 419,
27, 727, 729, 867, 871.
Voss, H. 30.
Voudouris, C. L. 564, 566.
de Vriese 687, 701.
Vromen, M. 80, 99, 389, 396.
Vuillet, H. 354.
Vulliet, H. 857.
Vulpius 871.
Vystavel, A. 738, 749.
W.
Wacher, P. 527.
Autoren-Register.
Wade, H. 414.
Wade, R. B. 891.
Wadler, W. 223.
Waeber, P. 663, 721, 727, 867.
Waegeli 319.
Waelli, E. 891.
Waelsch 319, 506, 533, 539.
Wagner 91, 368, 438, 438, 465,
574, 609, 687, 806.
Wagner, Arthur 75, 76, 626,
628, 841.
Wagner, A. G. 192, 197.
Wagner, E. 384, 888.
Wagner, G. A. 6, 17, 54, 60,
2, 891.
Wagner, P. 404, 407, 444.
Wahl, Karl 76, 891.
Wahle 253, 253.
Wainstein 105.
Wakabayashi, T. 209, 210.
Wakar, W. A. 229.
Wakefield 60, 60.
Wainstein 54.
Walcher 472, 657.
Walcher, G. jr. 687, 695, 705.
Walcher, G. sen. 54, 60, 91.
94, 101, 454, 461, 666.
Waldeyer 21, 291.
Waldo, R. 165, 841.
Waldschmidt, M. 339, 8341,
426, 427.
Waldstein 105, 179, 392, 654,
672, 727, 867, 869.
Waldstein, E. 454, 803.
Walker 616.
Walker, C. E. 192, 196, 245.
Walker, H. J. B. 654.
Walker, John F. 810, 641,
687.
Walker, Th. 404.
Walker, W. W. 839,
Walkowitsch 62.
Wallace 687, 806.
Wallace, A. J. 30, 31, 339,
841, 414, 414, 763.
Wallace, O. 30.
Wallart 284, 285, 459, 506.
Wallich 601, 608, 687, 693.
Walthard, M. 19, 137, 147,
209, 223, 290, 454, 751.
Walther, Heinrich 54, 223,
466, 466, 475, 477, 479,
480.
Walton, A. 261.
Walton, Martin 253, 257.
Walton, W. J. 737, 761, 778.
Walz 54, 325, 327, 404.
Wanach, R. C. 244, 246.
Wangemann, O. 54.
Wanklin 867.
Wanner 83, 85, 223, 278, 302.
Wanulenko 522, 524.
Ward 91, 101, 132, 687, 695.
Ward, Ch. E. 370.
Ward, jr. George Gray 165,
166, 533, 533, 388, 841.
Wargasowa 800.
Wargassowa 92.
%3
210, 668, 737, 745, 763,
768, 774.
Warren, A. Dennis 92.
Warren, G. W. 414, 419.
Warstat, G. 54, 103, 113, 192,
197.
Wasenius 496.
Wassermann 14, 171, 172,
547, 548, 549, 550, 604,
688, 698, 720, 817, 854,
857.
Wassermann, Fritz 454.
Wassilewsky 19.
Wassiljeff 330, 363.
Wassiljew 84.
Wasten 634.
Wathen, W. H. 444.
Watkins 60, 61, 92, 93, 101.
Watkins, M. 483, 763.
Watson, B. P. 167, 280.
Watson, D. 111, 113, 325.
Watt, J. 841.
Wattkins 738.
Waugh, G. E. 892.
Waugh, W. T. 336, 836.
Wauscher 495.
Wawor, G. 472, 828, 837, 841,
845, 845, 846.
Wayneroff-Winarow 111.
Weber, F. 12, 150, 151, 152,
154, 192, 672, 828, 854,
857.
Weber, F. P. 438.
Weber, W. 205, 206, 842.
Webster 86.
Webster-Franke 58.
Wechsler, B. B. 724, 867.
Wederhake, K. J. 54.
Wegelin 719, 890.
Wegelius 710, 718, 753.
Wehl 30, 253, 256.
Weibel 87, 618, 851.
Weichard 516.
Weichardt 48.
Weichsel, Kurt 641, 721.
Weichselbaum 751.
Weidenbaum, G. 727, 780,
867, 873.
Weigert 875.
Weihe, F. A. 892.
Weil 738, 745, 763.
Weil, M. P. E. 224.
Weil, S. 30, 54, 83, 84,
407.
Weill 473, 506, 508.
Wein 9.
Weinberg 471, 506.
Weinberger 173.
Weinbrenner 103.
Weindler, Fr. 4, 562.
Weinhold 60, 271.
Weinmann 54.
Weisberg- Bischofswerder
Weise 404, 414.
Weiss 54, 95, 133, 365,
Weiss, B. 721.
Weiss, W. 414, 414.
Weissenbach, R. J. 854,
404,
99.
598.
897.
Wachholz, L. 810, 828, 867. | Warnekros 132, 133, 209, 209, ' Weissenberg 810.
964
Weissmann 54.
Weisswange 20, 20, 275.
Weitzel, F. 54.
Weisz, F. 332.
Welch, Edgar J. 564, 569,
687, 753.
. T. 867.
Welde, E. 527.
Welecki, St. 192, 196.
Wells 31, 314.
Welsch, H. 819, 820.
Welsh, D. A. 245.
Welt-Kakels, S. 892.
Wenczel, Tivadar 54, 663, 800.
Wendel 192, 384.
Wenglowsky, R. 892.
Wengschenowsky 80.
Wentzel, K. 393, 893.
Wenzel, F. W. 99.
Werbow 482.
Werder, X. O. 842.
Werelius 261.
Werlhof 390.
Wermel 12.
Werner 284, 357, 641.
Werner, F. 133, 184, 135,
137, 209.
Werner, R. 192, 195, 199, 200.
Wernig, R. van 641.
Wernitz, J. 339, 341.
Werth 60, 87, 610, 633, 720.
Wertheim 5, 27, 57, 58, 59,
62, 89, 91, 92, 101, 167,
169, 172, 173, 175,
178, 179, 180, 181,
185, 188, 189, 192,
195, 197, 203, 204,
207, 210, 346, 363,
866, 411, 582, 630,
851.
Wertheim, E. 19.
Wertheimer, J. 12.
Wesemever, O. 892.
364,
Wesenberg, W. 612, 641, 806,
808, 845.
Wessing 80.
Wessler, G. W.
West, S. 426.
Westenberger 103.
Westermann 74.
Westermark 88, 496.
Western, G. T. 763, 778.
Weston, R. A. 332.
Westphalen 687.
Westrienen, A. F. A.
303.
Wette 892.
Wetterer, J. 12, 151, 153, 154.
Weygandt, W. 819.
Wevgers 113, 325.
Wevl-Snuipf 719, 892.
Wevmeersch, A. 208, 299, 494,
58S, 990.
Wevsse, A. W. 819.
Wharton 245.
Whipple 244, 246.
Whipple, G. H. 564,
Whipple, G. W. 871,
White 429, 719, 727,
20.
S. van
BIST
318.
30.
176,
182,
193,
205,
840,
Autoren- Register.
White, C. 867, 892.
White, George 60, 61, 92, 101.
White, W. H. 414, 416.
Whiteford, C. H. 134.
Whitehouse 83.
Whiteside,
431, 438.
Whitney, J. L. 377.
Whitridge 710, 716.
Wiart, P. 54, 55.
Wichern, H. 828, 836.
Wichmann, E. E. 454, Ann
Widal, F. 414, 418, 564, 574.
Wideroe, S. 245.
Widerstein 633.
Widmer, A. 20, 278.
Wiedemann 65l.
Wiedenmann, Th. 545, 547.
Wieland, E. 867.
Wiener, S. 113, 253, 849, 851.
Wierusz, A. 728, 867, 869.
Wiescher 791.
Wiesel 261, 262.
Wiesinger, Frigyes 134, 284.
285, 310.
Wiesner 8.
Wieszeniewski,
Wieting 892.
Wiewiorowski 261.
Wigand 869.
Wiggs, L. B. 414.
Wildbolz,
414, 417, 426, "430.
Wildner, Oscar 545.
Wile, J. S. 522, 522.
Wilhelm 54, 810, 823.
Wilke 867, 869, 892.
Wille 105.
Willems 426, 431.
Willette, R. 83, 85,
Willey, F. E. 4.
W. v. 372.
727.
Williams 477, 530, 541, 773.
Williams, B. G. R. 393, 893.
Williams, C. 339, 342, 414.
Williams, Espy 687, 705.
Williams, E. M. 414, 419.
Williams, E. M. N. 414, 414.
Williams, J. T. 165, 166, 261,
763, 767.
Williams, J. Whitridge 533,
36.
Williams, R. S. 414, 414.
Williamson 648, 724, 867.
Williamson, Herbert 318, 410. '
Williamson, T. V. 332.
Willink, J. W. T. 663.
Willis, L. E. 438.
Willmes 892.
Willson 687.
Wilms 4, A 211,
252, 258, 261.
Wilson 444, 445, 699.
Wilson, S. G. 336.
Wilson, Thomas 278, 307, 312,
312, 813, 815.
v. Winckel 683, 689, 831, 869.
Windisch 103, 278.
ı Windmueller, W. 397, 400.
Wing, L. A. 504.
G. S. 414, 426,
H. 107, 372, 873,
Wing, Lucius W. 560
Wingrave, W. 414, "Tas
Winiwarter, Felix R. v.
193, 197, 209, 225.
Winiwarter, H. v. 454, 434.
456.
Winkelmann 113.
Winkler 404, 406.
Winocouroff, J. J.
Winogradow 865.
Winslow, R. 867.
Winter 105,
173,
134.
Sad.
124, 130,
479, 482,
605, 633,
735, 0838,
163, 764.
834, 850,
Winter, G. 736, 854, 855, 856.
Winternitz, H. 845.
| Winternitz, d. 54, 261, 504.
Iw intrebert, P. 454.
Wise 57.
Witt, F. 96, 601, 849, Mal,
Witthaus, R. A. 810.
Wituschinski, V. 54.
Witzel 30, 234, 244, 387.
Wohlgemut, Heinr. 20, 379.
Wohlgemut, J. 507.
Wohlgemuth 264, 264, 278.
Wohlgemuth, Heinz 564, 374,
Woizechowsky 306, 626.
Wolbarst, A. L. 819.
Wolf, G. 522.
Wolf, Julius 473, 828, 832.
Wolff 64, 68, 102, 105, 128,
135, 177, 272, 284, 2x5,
449, 454, 507, 813, 816.
Wolff, A. 127, 134, 135, 136.
Wolff, B. 224.
Wolff, E. 31, 372, 372.
Wolff, F. 261, 263. 266. 266,
527, 728, 729, 867, 871.
Wolff, J. 193, 196.
Wolff, Max 57, 892.
Wolff, P. 54.
Wolff-Eisner 687.
Wolfsohn, G. 12, 54, 278, 325,
328.
‚Wolkowitsch 336, 369.
_ Wolkowitsch- Mebel 316.
Wollenberg 892.
Wollin, H. 414, 421.
` Wolter 55.
ı Wolz, E.
Wood 388.
Wood, F. C. 336.
Wood, J. 334.
290, 290, 454, 439.
| Woodruff, J. H. 426.
235, 237, Woolsey, G. 414, 438.
Worall, Ralph. Gu. 626.
Wordruff, T. A. 867.
Worms 261, 262, 8SN.
Wormser 92, 101, 546.
Wortmann, J. L. C. 426, 432.
Wrede 892.
Wright, Adam H. 641,
828.
Wright, J. H. 7
641,
2, 32S, 410,
Wrzesniowski 588.
Wulff 345, 357, 364, 386, 404.
Wullstein 4, 5.
Wurm 12, 202.
Wwedenski, K. 8364.
Wvass 728.
Wyatt 92, 101.
Wyatt, Bernard L. 626.
Wyatt, James M. 469.
Wyder 560, 634.
Wydrin 113.
Wygodsky 601, 602.
Wynne, H M. N. 371, 373.
Wyss, Alb. 654, 656, 800, 828.
Y.
Yahoulo 545.
Yates, J. L. 31.
Yeager, Frank N. 626.
Yeomans, F. C. 268, 269, 336.
Young 166, 353, 370, 370,
657, 805.
Young, E. Boyen 165, 444,
763, 767.
Young, H. 332.
Young, James 484, 663, 806.
Young, J. V. D. 842.
Young, J. v. Doren 158, 165,
172.
Young, S. J. 134.
2.
Zaaijer 345.
Zabel 229, 564.
Zabludowskv 50.
Zaborowski 800.
Zacharias 92 97, 107, 193,
>45, 602, 654, 828, 834,
845, 849, 851.
Zacher, P 209.
Autoren-Register.
Zade 867, 873.
Zadek, J. 867.
Zaharescu, N. 641, 672,
Zahorsky, J. 728, 728.
Zajicek, O. 454.
Zakrshevsky 588.
Zakrzewski, Z. 487, 676.
Zalewski, E. 103.
Zamorani, G. 107, 482.
Zancarini, G. 345.
Zander 55.
Zanelli 299.
Zangemeister 107, 147,
687, 702, 742, 743,
750, 766, 829, 868.
Zangemeister, W. 507.
Zangger, H. 810, 813.
Zarate, E. 828.
Zaremba 710.
Zaretzky, S. 12, 114.
Zarfl, M. 892.
Zawadski 663.
Zehbe 55.
Zehden 202.
Zeit, F. R. 892.
Zeitler 843.
Zeitlin, B. 343, 626, 684.
Zeller, A. 180, 187, 191, 193,
196, 841.
Zeman 55.
Zenker 871.
Zerwer 466, 477, 480.
Zesas, Denis G. 384, 387, 763,
11.
Zesas, W. G. 31, 278.
Ziegenspeck 87, 849, 882.
Ziegler, Ch. Edw. 641.
Zieler 810.
Ziemann, H. 16, 55, 738.
Ziemke 810, 814, 819, 828,
874.
Zietzschmann 481.
Zilkmund 763.
Zimmermann 55.
673.
Bai,
749,
965
Zimmermann, Ch. 728, 892.
Zimmermann, P. 113.
Zimmern 148.
Zinke, Gustav 688, 710, 716.
Zinn, W. 414, 421.
Zinsser, A. 486, 493, 495, 502,
626, 688, 698, 701.
Zipser, J. E. 339.
Zivré 438, 440.
Zoellner, H. 134, 186, 137,
151, 719, 892.
Zoeppritz, B. 235,
296, 654,
686, 687,
Zomakion 83.
Zondek 373, 377, 378, 384,
386, 407.
Zorn, M. 357.
Zschirpe 710.
Zuber 521.
Zuberbiller 495.
Zubrzycki, Januarius v. 55,
113, 175, 196, 507, 515,
517 531, 536, 688.
Zuckerkandl, O. 350, 380, 422,
426, 428, 430, 431.
Zuelzer 245, 247.
Zuntz, L. 290, 293, 663.
Zurhelle, E, F. 284, 404, 406,
626, 641.
Zur-Mühlen 602.
Zwanck 94, 103, 847.
Zwanck-Schillingpessar 851.
Zweifel 128, 137, 400, 654,
667, 669, 688, 702, 708.
Zweifel, E. 55, 499, 500.
Zweifel, P. 52, 527, 527, 641,
672, 672, 710, 712, 728,
730, 738, 828, 837, 855,
868, 873.
Zwet, G. 31, 284.
| Zwetow 8304.
| Zytowsky 663.
|
|
286, 290,
677, 678, 685,
688, 701, 750.
964 Autoren. Regie `
Weissmann 54. ar”
Weisswange 20, 20, 275
Weitzel, F. 54.
Weisz, F. 332.
Welch, Edgar
687, 753.
Welch, G. T
Welde, KA
Welecki, Mi
Wells 31,
Welsch, 1
Welsh, 1
Welt-K
Wencz
Wend
Wenr
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